Darmstädter Tagblatt 1927


22. September 1927

[  ][ ]

Giuzelnummer 10 Pfennige

Bezugspreis:

wöchentlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. September
30. Sepiember 2.18 Neichsmart und 22 Pfenni
bragegebühr, abgeholt 2.,28 Reichsmark, durch die
gmnturen 2.40 Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
ohne Beſtellgeld monatlich 2.25 Reichsmart.
intwortlichkeit für Aufnahme von An e
Mi
mnmien Tagen wird nicht übernommel
Nie
einen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
htigt den Bezieher nicht zur Kürzung d
gspreiſes. Beſiellungen und Abbeſſellungen dur
ſemruf ohne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonio
auffurt a. M. 1301.

ust!

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Original=Aufſätze und eigepen Nachrichten nur mit Queſſenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 263 Donnerstag, den 22. September 1927. 190. Jahrgang

Anzeigenpreis:

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reſchepfe
Finanz=Anzeigen 40-Reichspfg., Rellamezelle (92 mm
breil 2-Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg., 92 mm breiie Relliame
zeile 3.00 Reichsmart. Allle Preiſe in Reichemart
Im Falle höhert
Dollar 420 Marb.
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streil uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
zuſträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beltrelbung fällt ſede
Rabatt weg. Banlkonto: Deutſche Bant und Darm=
idter
und Natſonalban

Nent

ei

Neicsparlentag der Srutfe
Graf Weſtarps Programm.
Die Stellungnahme der Deutſchnationalen
zur Innen= und Außenpolitik.
Königsberg, 21. September.
Heute fand die offizielle Eröffnung des Reichsparteitages der
ſentſchnationalen Volkspartei in der Königsberger Stadthall=
zt
. Zunächſt dankte in ſeiner Begrüßungsrede Graf Weſtarp
im Reichspräſidenten für das mannhafte Eintreten in der Frage
ur Kriegsſchuldlüge, wonach der Parteitag die Abſendung eines
gaktelegramms an den Reichspräſidenten beſchloß, mit gleich=
un
gen Glückwünſchen zum 80. Geburtstag.
Graf Weſtarp ergriff ſodann das Wort zu dem Thema:
Unſer Weg zur Macht in Reich und Ländern
führte hierzu aus, daß die Deutſchnationalen, trotz mancher
eſten Opfer und Schwierigkeiten, entſchloſſen ſeien, die einge=
engene
Regierungsgemeinſchaft aufrecht zu erhalten, ſolange die
ſundlagen nicht erſchüttert werden, auf denen ſie aufgebaut
Für die Regierungs=Koalition ſehe ich, fuhr Graf
eſtarp fort, zahlreiche ernſte Schwierigkeiten, aber keine unüber=
nölichen
Hinderniſſe für den Beſtand der Koalition, dagegen
r bedeutungsvolle Aufgaben, die ſie einzulöſen hat.
Die außenpolitiſchen Forderungen
der Deutſchnationalen.
Graf Weſtarp kam dann auf einige Fragen der Außenpolitik
ſprechen. Die berechtigte ſchwere Enttäuſchung des ge=
nten
deutſchen Volkes hätte nach unſerem Wunſch vor der
ſkerbundsverſammlung in Genf offen und unzweideutig aus=
rrochen
werden müſſen. Das würde den erforderlichen Wider=
in
der Welt gefunden haben. Graf Weſtarp wies dann auf
Uebernahme der Fakultivklauſel und die Beteiligung an der
eimächteformel hin und führte aus: Die Ueberfülle von Be=
gungen
und Vorbehalten, von denen Frankreich jedes
tgegenkommen abhängig macht, ſeien nur Vorwände, um
r Rhein bleiben zu können. Das eigene In=
trreſſe
des Rheinlandes verbiete, auf jeden
mwiteren Gedanken einer Kompenſation
Nutſchlands für die Räumung einzugehen.
(uſtimmung.) Mir ſcheint auch die Stunde gekommen, fuhr
Gaf, Weſtarp fort, noch einmal feſtzuſtellen, daß Deutſch=
Ind auf Grund des Artikels 431 rechtlich und vor
un. Dingen im Sinne der Locarno= und Völkerbundspolitik
Nraliſch und politiſch den bedingungsloſen Anſpruch
Uf ſofortige Räumung hat. Bleibt jedoch Frankreich
beſſeiner feindlichen Ablehnung, ſo bleibt uns, wie auch die
ſermania feſtſtellt, nur übrig, eine Politik des Wartens zu ver=
hzen
. Auch der Traum, der allgemeinen Abrü=
ſing
näherzukommen, ſcheint ausgeträumt.
Ar werden weiter für die allgemeine Abrüſtung arbeiten. Auch
18 iſt ein wohlbegründeter und rechtlich=politiſcher Anſpruch
Lutſchlands. Die Forderung der Reviſion unſerer
Ziweslaſten ſtößt noch auf Wiederſtände und hat Anlaß
der Verdächtigung beabſichtigter Vertragsuntreue gegeben.
18halb iſt der Hinweis am Platze, daß der Dawesplan ſelbſt
e Ergänzung vorſieht. Neue Verhandlungen ſind alſo un=
1öbleiblich. Der Redner wandte ſich dann der deutſchen
Oſimarkenpolitik
Ganz offenkundig ſei Polens Beſtreben, noch wei=
re
Teile der Oſtmark an ſich zu reißen. Den
liſchluß Oeſterreichs, das auch zur deutſchen Oſtmark
ört, betrachten wir auch heute als nationales Hochziel.
deutſchen Memel ſehen wir Litauen am Werke und mit
ewalt und Verletzung aller Rechte den Kampf gegen das
utſchtum führen. Herr Woldemaras folgt getreulich dem Vor=
de
Polens. Ein Oſtlocarno als Kompenſation
r die Rheinlandräumung würde zwecklos ſein; wir
hnien es, in welcher Form auch immer, ab. Polen
9 Litauen können auf Verträge irgendwelcher Art mit Deutſch=
4d nicht rechnen, ſolange ſie den Vernichtungskampf gegen das
utſchtum führen. Notwendig ſei ferner, Oſtpreußen mit der
atſchaftlichen und finanziellen Kraft des geſamten Deutſchen
ſches zu ſchützen, ebenſo Oberſchleſien und die ganze Grenz=
rI
.
der Sireit um die Richtlinien, um Flaggen
und Farben.
Darauf beſchäftigte ſich der Redner mit den großen in=
bolitiſchen
Fragen. Die Fraktion würde alles daran=
en
, den Keudellſchen Schulgeſetzentwurf noch
dieſem Reichstage zu verabſchieden. Nicht minder bedeutungs=
ſei
die große Reform des Strafrechtes, die von
n zminiſter Hergt vertreten wird. Der unſelige Streit
Vekfaſſungsfragen, fuhr Graf Weſtarp fort, dreht
zunächſt um die Richtlinien der Regierungs=
1dung, die wir loyal erfüllen. In dieſen wird Schutz der
lfaſſung und der Reichsfarben nicht nur
den rechtswidrige Angriffe, ſondern auch
kabſetzende Verunglimpfungen zugeſagt.

Wir haben dieſe Verpflichtung dem Worte nach
zu erfüllen, alſo uns auch ſtrikt jeder Gehäſ=
ſigkeit
zu enthalten. Ich richte dieſen Wunſch
an die uns naheſtehende, wenn auch unab=
hängige
Preſſe. Es geht nicht an, daß ſie jede Bindung an
die Richtlinien für ſich ablehnt. Den Richtlinien darf aber auch
kein Inhalt beigelegt werden, den ſie nicht haben. Beſonders
auch die monarchiſche Geſinnung und das Recht, für
ſie einzutreten, habe die Partei ſich ausdrücklich vorbehalten. Der
Antrag der Sozialdemokratie, den 11. Auguſt zum Nationalfeier=
tag
zu machen, könne zur Belaſtungsprobe der Koalition werden.
Geſetzlicher Zwang zur Teilnahme ſei hier nicht am Platze. Der
Kampf um Flaggen und Farben werde von der Linken,
beſonders der preußiſchen Regierung, in geradezu grotesken For=
men
geführt. Das Feſthalten an den ruhmbedeckten ſchwarz= weiß=
roten
Farbenemblemen ſei keine herabſetzende Verunglimpfung
der neuen Farben im Sinn der Richtlinien. Im Gegenteil, fuhr
Graf Weſtarp fort, was die Linke gegen Schwarz=Weiß=Rot un=
ternimmt
, das ſteht im Wiederſpruch zu der in der Regierungs=
erklärung
feſtgelegten Vereibarung, daß auch der großen deut=
ſchen
Vergangenheit und ihren Symbolen Achtung und Ehrfurcht
gezollt werden ſoll. Der Kampf um dieſe Symbole iſt durch ein
äußeres Kompromiß nicht leicht zu löſen. Ihm liegt der Gegen=
ſatz
der Anſchauungen zugrunde.
Die Rede fand an zahlreichen Stellen ſpontanen Beifall.
*
Zum gleichen Thema ſprach als zweiter Referent der Bevoll=
mächtigte
Oſtpreußens im Reichsrat und Vorſitzende der Arbeits=
gemeinſchaft
im Preußiſchen Staatsrat, Freiherr v. Gayl. Er
verlangte, daß die deutſche Politik endlich mehr als bisher ihre
Aufmerkſamkeit nach Oſten richtet, und daß alles geſchieht, um
das äußerſte deutſche Oſtbollwerk lebens= und verteidigungs=
fähig
zu halten. Oſtpreußen verlangt einmütig die
Schaffung einer Stelle in Berlin, die als lebendige
Kraft dort unſere beſonderen Belange aus eigener Kenntnis mit
Wille und Energie zu vertreten weiß. Redner ſchloß: Es heißt
heute, endlich den verderblichen Gegenſatz Reich Preußen aus
der Welt zu bringen durch Schaffung einer weſensgleichen Re=
gierung
im Reiche und in Preußen unter Mitwirkung der großen
ſtaatserhaltenden Kraft, die wir vertreten.
Reichsernährungsminiſier Schiele über:
Die deutſche Wirtſchaft und der Oſien.
Hierauf ergriff der Reichsernährungsminiſter Schiele das
Wort zu vorſtehendem Thema. Er führte u. a. aus:
Der Weg zum Ziel einer wirkſamen Verbeſſerung auf der
Einfuhrſeite unſerer Bilanz führt über eine verſtärkte Agrar=
politik
. Der energiſch einſetzenden Selbſthilfe der Landwirtſchaft
muß eine wohlwollende Unterſtützung von Reich und Staat för=
dernd
unter die Arme greifen. Dabei iſt ein gewiſſer Schutzzoll
unentbehrlich. Erforderlich ſind weiter Kredite zu billigen Zins=
ſätzen
und endlich Zeit. Ueber die wirtſchaftliche Lage der
Provinz Oſtpreußen erklärte der Miniſter: Wenn Oſwreußen
wirtſchaftlich verſinkt, ſo verſtärken ſich die Abwanderungstriebe,
die dann im Weſten die große induſtrielle Reſervearmee der Er=
werbsloſen
und Flüchtlinge vermehrt. Wir ſtehen damit vor
dem großen ſozialen und Bevölkerungsproblem im Oſten. Wir
müſſen Siedlungspolitik treiben und zu dieſem Zweck das agra=
riſche
Oſtpreußen mit allen Kräften feſthalten und unterſtützen.
Wir müſſen von nun an Landarbeiterwohnungen und neues
Bauerneigentum ſchaffen, um den Geiſt der Freiheit und des
Eigentums im Volke wieder wachzurufen. Aufgaben, wie ſie
vor uns liegen, können nur gelöſt werden von Männern, die
wiſſen, daß in dieſen Aufgaben das Schickfal der ganzen Nation
liegt.
Nach Verleſung von Begrüßungstelegrammen der befreun=
deten
Bruderpartei in Oeſterreich und des Vizekanzlers Hergt
ſprach Dr. v. Winterfeld, Mitglied des preußiſchen Landtages,
über Preußen und der Oſten‟. Der Redner ſagte zum Schluß:
Selbſtverſtändlich beſteht unſer Wille, in Preußen an die Macht
zu komen, auch heute noch fort, um ſo mehr, als viel in Preu=
ßen
verdorben iſt, und die Arbeit im Reich durch Preußen wie=
der
ſehr erſchwert wird. Kühl bis ans Herz müſſen wir in der
Geſetzgebung auf das Zentrum, ſolange wir in der Oppoſition
ſtehen, keine Rückſicht nehmen, und es ihm überlaſſen, ob es
glaubt, auf die Dauer mit der religionsfeindlichen Sozialdemo=
kratie
zuſammengehen zu können.
Der Reichsinnenminiſter zur Flaggenfrage.
In der Nachmittagsſitzung des Deutſchnationalen Pariei=
tages
erklärte Reichsminiſter des Innern Dr. v. Keudell fol=
gendes
: Der Reichswehrminiſter Geßler hat mir in eingehenden
Beſprechungen mitgeteilt, daß er die Abſicht gehabt habe, den
Flaggenerlaß für die Reichswehr im Kabinett zur Sprache zu
bringen und beraten zu laſſen. Durch politiſche Indiskretion
unſerer Gegner wurde verhindert, daß der Reichswehrminiſter
den Flaggenerlaß dem Kabinett vorlegen konnte und daß ins=
beſondere
auch die deutſchnationalen Mitglieder des Reichskabi=
netts
vor der Veröffentlichung zu den Anordnungen des Reichs=
wehrminiſters
Stellung nehmen konnten. Zur materiellen Frage
des Flaggenerlaſſes kann ich als aktives Mitglied des Reichs=
kabinetts
mich hier nicht äußern. Wir dürfen aber bei den Er=
örterungen
auch über dieſe Probleme niemals die Rückſicht auf
unſere junge Reichswehr vermiſſen laſſen, um ſie mit Rückſicht
auf das Ziel auf den politiſchen Kämpfen fernzuhalten. Auch
zu den anderen Flaggenfragen kann ich heute nicht Stellung
nehmen. Aber ſeien Sie verſichert, es wird auch die Zeit kom=
men
, wo wir jeden. Wir gedenken des großen Schliebenſchen
Wortes: Mehr ſein, als ſcheinen, und wit ringen darum, daß
es von uns einmal in unſerer Geſchichte heißen möge: Sie
waren mehr, als ſie ſchienen. (Anhaltender ſtürmiſcher Beifall.)

Neuer fürkiſch=griechiſcher Konflikt?
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
v. H. Konſtantinopel, 21. September.
Die latente Spannung zwiſchen der türkiſchen Republik und
Griechenland iſt trotz des nach jahrelangen Verhandlungen end=
lich
zuſtande gekommenen Vertrages und trotz der Gerüchte und
Beſprechungen über einen kommenden Balkanbund und trotz der
ſonſtigen Vereinbarungen und Abreden bezüglich des Flücht=
lings
= und Güteraustauſches von der Zeit des Unabhängigkeits=
krieges
an bis auf den heutigen Tag keiner völligen Beruhigung
gewichen. Im Gegenteil! Die Möglichkeit der Verſchärfung
dieſer Spannung, auf die ihr Korreſpondent bereits vor ewa
zwei Monaten hingewieſen hat, iſt nun zur Tatſache geworden
und könnte unter Umſtänden Auswirkungen haben, die im Inter=
eſſe
der allgemeinen Verſtändigung unter den Balkanvölkern als
außerordentlich bedenklich angeſehen werden muß.
Von den während und nach dem Unabhängigkeitskriege von
der kemaliſtiſchen Regierung ausgewieſenen oder verbannten
Staatsfeinden, den ſogenannten 150 Unerwünſch=
ten
, iſt ein ſehr großer Teil ſeinerzeit nach dem feindlichen und
benachbarten Griechenland gegangen. Und von dort ſickerten von
Zeit zu Zeit Nachrichten durch, daß dieſer oder jener der Ver=
bannten
oder ſogar mehrere gemeinſam in Verbindung mit grie=
chiſchen
amtlichen Stellen ſtänden. Wie bekannt, hat nun vor
kurzem einer dieſer 150 Unerwünſchten mit zahlreichen Kom=
plizen
, zu Schiff von einer griechiſchen Inſel kommend, die ang=
toliſche
, Küſte betreten, und dieſe Bande wurde einſchließlich
ihrers Führers von der türkiſchen Gendarmerie nur wenige
Tage nach ihrem Auftreten in der Türkei faſt völlig aufgerieben.
Die drei Ueberlebenden wurden gefangen und vor dem türkiſchen
Gericht einem ſtrengen Verhör unterworfen. Bei ihnen und bei
ihren toten Genoſſen hat man, wie von türkiſcher amtlicher Seite
berichtet wird, zahlreiche Dokumente und Papiere gefunden, aus
denen unter anderem entnommen werden konnte, daß Attentate
auf Mitglieder, der türkiſchen Regierung und andere höhere
türkiſche Perſönlichkeiten, vor allem auch auf den Sonderzug
des Staatspräſidenten geplant waren. Die gleichfalls aus dieſen
Papieren hervorgehende Belaſtung von türkiſchen Perſönlich=
keiten
, die in früherer Zeit politiſch eine Rolle geſpielt haben
und ſich heute innerhalb der türkiſchen Grenzen befinden, ſei
hier nur erwähnt. Von größtem Intereſſe iſt aber die gleichfalls
von türkiſcher amtlicher Seite wiedergegebene Nachricht, daß die
gefundenen Papiere auf eine Zuſammenarbeit der Bande des
Tſcherkeſſen Hadſchi Sami, ſo hieß der Leiter der
Unternehmung, mit griechiſchen Behörden ſchließen
laſſen.
Entſprechen dieſe Meldungen den Tatſachen, ſo bedeutet das
naturgemäß eine ganz ungewöhnlich ſtarke Belaſtung des Nach=
barlandes
der Türkei, und die griechiſche Regierung ſtände dann
ganz einfach unter dem Verdacht, mindeſtens geiſtiger Mithelfer
an der Ausarbeitung eines Attentatsplanes auf den türkiſchen
Staatspräſidenten geweſen zu ſein. So iſt denn auch ſofort
nach Bekanntwerden der Angelegenheit der türkiſche Geſandte
in Athen in ſein Heimatland abgereiſt, um ſich die notwendigen
Inſtruktionen bei Tewfik Rüſchdi Bei, dem türkiſchen Außen=
miniſter
, zu holen, auch hatte der hieſige griechiſche Geſandte
Tſamados wiederholt eingehende Beſprechungen mit Tewfik
Rüſchdi Bej.
Die völlig in der Hand der Regierung liegende türkiſche
Preſſe hat in den Tagen dieſer Beſprechungen der ganzen An=
gelegenheit
eine wider Erwarten außerordentlich ſchonende
Behandlung zuteil werden laſſen, wohl um die Verhand=
lungen
nicht zu ſtören und einen möglichen Ausgleich nicht durch
einen ſcharfen Preſſefeldzug zu erſchweren oder gar zu ver=
hindern
.
Allem Anſchein nach ſind aber die Beſprechungen und Ver=
handlungen
zwiſchen den beiden benachbarten Regierungen nicht
zu dem Ergebnis gediehen, das man in Angora für erwünſcht
und möglich hielt. Der bereits häufig als inoffizieller Sprecher
der Regierung Kemals, verwandte Hauptſchriftleiter der halb=
amtlichen
Milliet und Abgeordnete, Machmut Bei, veröffent=
lichte
plötzlich an leitender Stelle einen Aufſatz gegen Griechen=
land
, deſſen ungewöhnliche Schärfe Aufſehen erregen
muß. Er weiſt darin nach, daß Bewaffnung und Beförderung
der Bande Hadſchi Samis an die anatoliſche Küſte nicht ohne
Wiſſen der griechiſchen Behörden vor ſich gegangen ſein kann
und beſchuldigt ſomit die griechiſche Regierung, nicht nur die
oft vorgebrachten Freundſchaftsbeteuerungen in verleumderiſcher
Abſicht getan, ſondern auch den Landesverrätern alle notwendige
Unterſtützung gewährt zu haben. Insbeſondere verweiſt er auf
die angeblich bekannte Zuſammenarbeit des griechiſchen General=
ſtabs
mit türkiſchen politiſchen Flüchtlingen. Er fordert weiter
von Griechenland eine klare Sprache, eine Abkehr von den Un=
erwünſchten
und ſchließt ſeinen Aufſatz mit den Worten:
Wenn unſere griechiſchen Freunde, ob ſie es offiziell erklärt
haben oder nicht, der Freundſchaft mit der Türkei einen gewiſſen
Wert beimeſſen, iſt es nötig, daß ſie ſich ſo bald wie möglich den
Forderungen dieſer Freundſchaft unterwerfen. Wenn dies nicht
der Fall ſein ſollte, ſo dürfen wir kein Wort mehr darüber ver=
lieren
, und es wird an uns ſein, die durch die Lage erforder=
lichen
Maßnahmen zu treffen.

[ ][  ][ ]

Seite 2

Donnerstag, den 22. September 1927

In Sachen der Abrüſtung.
Sobald wie möglich.
Die Genfer Kompromißköche haben in der Redaktonskom=
miſſion
des Unterausſchuſſes der 3. Kommiſſion eine Formel
gefunden, um in Sachen der Abrüſtung den franzöſiſchen,
den engliſchen und den deutſchen Standpunkt mit den Stand=
punkten
der verſchiedenen übrigen Staaten auf eine gemeinſame
Linie zu bringen. Dabei hat ſich die deutſche Auffaſſung leider
nur zum Teil durchſetzen können. Die Formel des Grafen
Bernſtorff, daß die Einberufung der Abrüſtungskonferenz noch
vor der nächſten Bundesverſammlung erfolgen ſollte, iſt ver=
wäſſert
worden dahingehend, daß die Einberufung baldmög=
lichſt
zu erfolgen hat. Dagegen iſt es gelungen, wenigſtens
prinzipiell eine Trennung zwiſchen Abrüſtung und
der franzöſiſchen Forderung nach weiteren
Sicherheiten vorzunehmen. Der deutſche Vorſchlag,
daß die Abrüſtungskonferenz auf der Baſis der
gegenwärtigen Sicherheit ihre Arbeiten fort=
etzen
ſolle, iſt angenommen worden. Es wird
daneben ein beſonderer Ausſchuß gebildet, der die
Frage der Sicherheit und der Schiedsgerichte
prüfen ſoll, nur ſcheint es, als ob dieſer Ausſchuß wieder
abhängt von der Vorbereitenden Abrüſtungskonferenz, und das
würde ſeine Bewegungsfreiheit wieder in hohem Maße lahm=
legen
.
Die Abrüſtungsreſolution,
der bedeutſamſte Antrag der 8. Völkerbundsverſammlung, deſſen
wichtigſte Teile wir geſtern bereits mitteilen konnten, iſt heute
abend, nach kurzer und nur wenige Punkte betreffende Dis=
kuſſion
, in der 3. Kommiſſion der Völkerbundskommiſſion zur An=
nahme
gebracht worden und wird nun alſo mit ganz unbedeu=
tenden
Aenderungen der Vollverſammlung zugehen.
Der Reſolutionstext zur Abrüſtungsfrage enthält faſt unver=
ändert
die Präambel des franzöſiſchen Entſchließungsentwurfes.
Er empfiehlt ſodann drei Maßnahmen: 1. die progreſſive Ent=
wicklung
der Schiedsgerichtsbarkeit durch den Abſchluß von Son=
derverträgen
oder von Kollektivverträgen, einſchließlich ſolcher
zwiſchen Nichtmitgliedsſtaaten und Mitgliedsſtaaten des Völker=
bundes
, um auf dieſe Weiſe gegenſeitiges Vertrauen zu ſchaffen
und zu erweitern.
2. Beſchleunigter Abſchluß der techniſchen Vorarbeiten des
vorbereitenden Abrüſtungsausſchuſſes, damit der Rat die Abrü=
ſtungskonferenz
nach Abſchluß dieſer Arbeiten unverzüglich ein=
berufen
kann.
3. Erteilung von beſonderen Inſtruktionen des Rates an den
vorbereitenden Abrüſtungsausſchuß, deſſen Aufgabe ſich nicht auf
die Vorbereitung einer erſten Abrüſtungskonferenz beſchränken
ſoll, deſſen Arbeiten vielmehr bis zur Verwirklichung des End=
zieles
fortgeſetzt werden ſollen, zur alsbaldigen Schaffung eines
beſonderen Komitees der Vertreter aller Völkerbundsſtaaten, die
dem vorbereitenden Abrüſtungsausſchuß angehören. Dieſes Son=
derkomitee
, das dem vorbereitenden Ausſchuß zur Verfügung
ſtehen ſoll, hätte die Aufgabe, gemäß den Angaben des vorbe=
reitenden
Ausſchuſſes die Prüfung jener Maßnahmen fortzu=
ſetzen
, die geeignet wären, allen Staaten die notwendigen Garan=
tien
, die Schiedsgerichtsbarkeit und Sicherheit zu geben, um das
Niveau ihrer Rüſtungen beim Abſchluß eines internationalen
Abrüſtungsvertrages auf die niedrigſten Ziffern feſtzuſetzen. Alle
dieſe Maßnahmen ſollen unbeſchadet der Verpflichtungen aus
dem Völkerpundspakt getroffen werden.
Zuſammentritt der vorbereitenden Abrüſtungs=
kommiſſion
im November.
Wie wir erfahren, wird die vorbereitende Abrüſtungskommiſ=
ſion
ganz beſtimmt im Laufe des Monats November zu ihrer
erſten Sitzung zuſammentreten, ſo wie es urſprünglich in Aus=
ſicht
genommen wurde. Die deutſche Delegation hat alſo ihr
Beſtreben, jede Verzögerung der Abrüſtungsarbeiten zu verhin=
dern
, durchgeſetzt. Man nimmt an, daß die Tagung der Ab=
rüſtungskommiſſion
bis gegen Weihnachten dauern dürfte. Mög=
licherweiſe
ſoll der Völkerbundsrat ſchon im Dezember über die
Einladungen zur allgemeinen Abrüſtungskonferenz Beſchluß
faſſen.
Widerſtände gegen Nanſens Konventionsent=
wurf
für die obligatoriſche Schiedsgerichts=
barkeit
. Motta vermittelt.
In der erſten Kommiſſion wurde heute vormittag der Nanſen=
ſche
Konventionsentwurf auf ſeine juriſtiſchen Möglichkeiten und
ſeine rechtliche Tragweite hin geprüft. Der Beginn der Ver=
handlungen
der erſten Kommiſſion über den Konventionsentwurf

Individuelles Reiſen und der Baedeker
Von Oscar A. H. Schnitz.
Wir alle leiden mehr oder weniger darunter, daß das indivi=
duelle
Leben durch kollektive Organiſation geſtört, wenn nicht
zerſtört wird. Vor dem Krieg war es noch erträglich. War auch
die Mehrzahl der Männer durch ihren Beruf in ein Gruppen=
leben
eingeſpannt, das nicht viel, oder wenigſtens nicht in erſter
Linie nach dem individuellen Menſchen fragte, ſo gab es ein
ſtarkes Gegengewicht im Heim und in der Erholung, wo doch
noch die meiſten ſie ſelbſt ſein durften. Nachdem nun die wirt=
ſchaftliche
Notlage auch die Frau durch das Berufsleben mehr
und mehr entperſönlicht und die Hoffnung enttäuſcht hat, daß der
Beruf gerade zur Entfaltung ihrer Individualität führen würde,
hat ſich das Uebel verdoppelt, ja es hat ſich ſogar verdreifacht.
Noch immer wäre vorſtellbar, daß Mann und Frau, Eltern und
erwachſende Kinder nach der Eintönigkeit des Arbeitstages in
den Mußeſtunden teils für ſich, teils gemeinſam oder mit Freun=
den
ihren Neigungen auf individuelle Weiſe nachgingen, aber
davon iſt immer weniger die Rede, denn auch Erholung und
Vergnügen ſind unperſönlich, kollektiv geworden. Weder iſt an
ſich etwas gegen Sport, Kino, noch gegen modernes Tanzen,
moderne Moden zu ſagen, ſolange dies Erholung und Freude
und dadurch Lebensausdruck individueller Menſchen iſt, aber
immer mehr bildet ſich eine kollektive Sport=, Kino=, Tanz= und
Mode=Mentalität aus, die allen gleich zugänglich, allmählich
jedes perſönliche Leben erſtickt. Wie ſelten iſt in der Geſelligkeit
das perſönliche, am Menſchen intereſſierte Geſpräch geworden,
immer muß etwas gemeinſam vorgenommen oder etwas geboten
werden, ſonſt weiß man nichts miteinander anzufangen. Wenige
mögen ahnen, daß ſie mit dieſem Aufgehen im Kollektiven un=
bewußt
die Hauptforderung des Bolſchewismus erfüllen, deſſen
Ziel ja darin beſteht, alles perſönliche Leben und ſeine Werte ab=
zuſchaffen
zugunſten der Maſſenwerte. Der ſeeliſch=geiſtige Kom=
munismus
iſt damit vollzogen.
Beobachten wir nun gar dieſe modernen Menſchen auf der
Erholungsreiſe, wo doch jeder einmal perſönlicher Menſch ſein
möchte, dann ſehen wir, wie ſie gerade hier verſagen. Dank den
Mitteln der modernen Technik hat der moderne Touriſt mehr
geſehen als nötig war, um noch vor 30 Jahren für weitgereiſt zu
gelten, aber in Wahrheit hat er weniger geſehen als früher Men=
ſchen
, die gelegentlich einmal einen Verwandtenbeſuch oder eine
kleine Studien= oder Erholungsreiſe machten. Er kennt Speiſe=
und Schlafwagen, Luxusdampfer, internationale Hotels, Auto=

Num
Nummer 267

Vom Tage.
Der Präſident der Republik Liberia ſtattete dem
Reichspräſidenten einen Beſuch ab.
Wie wiederholt mitgeteilt wind, ſind ſämtliche Inſtanzen
der Reichsregierung an der Kundgebung des Raichs=
präſidenten
bei der Tannenbergfeier, ordnungsgemäß
beteiligt geweſen. Die Anſprache hat ſowohl dem Reichskanzler
wie dem Reichsaußenmimiſſer vorher vorgelegen.
Nach einer Meldung aus New York ſoll der Berliner ame=
rikaniſche
Botſchafter Schurman aus Deutſchland
abberufen und zum Gouverneur der Philippinen ernannt werden,
da er der beſte Kenner dieſes ſchwierigen Verwaltungsgebietes ſei.
Der deutſche Geſandte von Rauſcher ſtattete geſtern
dem ſtellvertretenden polniſchen Außenminiſter einem Beſuch ab
wegen der deutſch=polniſchen Handelsvertragsver=
handlungen
..
Ein deutſches Verkehrsflugzeug der Linie Riga=Moskau wurde
geſtern früh von den lettiſchen und ſowjetruſſiſchen Grenzwachen be=
ſchoffen
, weil es von dem vorgeſchriebenen Kurs abgewichen war. Von
den Inſaſſen wurde niemand verletzt.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Seipel hat nach
dem Miniſterrat an den Polizeipräſidenten Schober, ein
Schreiben gerichtet, worin er ihm mitteilt, daß der Miniſterrat das
Penſionierungsgefuch Schobers nicht annimmt und den Präſidenden
erſucht, das Geſuch um Verſetzung in den Raheſtand
zurückzuziehen.
In Cardiff wind am 6. Oktober eine Konferenz der Kon=
ſervativen
Partei Englands ſtattfinden, an der Premer=
miniſter
Baldwin, der Anfang nächſter Woche aus Aix=les=Bains zurück=
erwartet
wird, teilnimmt. Der Premierminiſter wird zahlreichen kon=
ſervativen
Delegierten Rede ſtehen müſſen, die finden, daß die Regierung
ihre Verſprechungen hinſichtlich der Erzielung bebeutender Erſparniſſe
nicht gehalten habe.
Zur Beratung über das Budget 1928 wird das franzöſiſche
Parlament am 18. Oktober zu einer außerordentlichen Seſſion
zuſammentreten.

Nanſens brachte bereits Karheit darüber, daß der Konventions=
entwurf
nur als Anregung und nicht als Projekt in Frage
kommt. Als beſonders bemerkenswert iſt die Intervention
des ſchweizeriſchen Bundespräſidenten Motta
hervorzuheben. Gewiß, meinte er, müſſe man den Konventions=
entwurf
Nanſens ſtudieren, aber beſonderer Wert ſei doch auch
nach ſeiner Meinung heute auf den Vermittlungsgedanken zu
legen. Bei Staaten ſei es wirklich nicht viel anders als bei
Privatleuten. Zwiſchen zwei Staaten, ſo führte Motta aus, die
einige Prozeſſe miteinander geführt haben, würden die Be=
ziehungen
im allgemeinen nicht gerade beſſer werden als vorher.
Man brauche alſo gerade zu einer gewiſſen Entwicklung des
Schiedsgerichtsverfahrens eine Vermittlungsinſtanz.
Motta fand dafür die glückliche Formel: Wie das Schieds=
gericht
zweifellos beſſer iſt als ein Krieg, ſo
iſt die Vermittlung beſſer als ein Schieds=
gerichtsprozeß
. Angeſichts der beabſichtigten Bildung des
Komitees für Sicherheitsfragen, wie es von der 3. Kommiſſion
vorgeſchlagen werde, könnte man am beſten dieſem Komitee den
Entwurf Nanſens überlaſſen. Da aber die 3. Kommiſſion eine
Antwort erhalten müſſe, ſo ſchlage er die Bildung eines Unter=
komitees
vor, das den Nanſenſchen Entwurf mit einer kurzen
Begründung an die 3. Kommiſſion zurückſchickt.
Die Ergebniſſe der Weltwirtſchafts=Konferenz
im Ausſchuß der Völkerbundsverſammlung.
Der Zweite Verſammlungsausſchuß hat heute vormittag die
Ausſprache über die Weltwirtſchaftskonferenz abgeſchloſſen und
zwei Reſolutionen angenvmmen. In der erſten werden mit Ge=
mugtuung
die Zuſtimmungserklärungen zahlreicher Regierungen
verzeichnet und die Organe des Völkerbundes zur tatkräftigen
Förderung der von der Weltwirtſchaftskonferenz niedergelegten
Gedanken, insbeſondere in der Frage der Zolltarife und der
Wirtſchaftspolitik aufgefordert. Die Reſolution befürwortet, daß
mehr und mehr allgemeine Staatenabkommen an Stelle zwiſchen=
ſtaatlicher
Wirtſchaftsverträge treten, empfiehlt jedoch gleichzei=
tig
, die Sonderverhältniſſe der einzelnem Länder zu berückſich=
tigen
, und verweiſt auf die große Bedeutung einer ſtufenweiſen,
erſchütterungsfreien Entwicklung. Die zweite Entſchließung re=
gelt
die Schaffung eines neuen beratenden Ausſchuſſes von 35
Mitgliedern, der die Anwendung der Empfehlungen der Welt=
wirtſchaftskonferenz
zu fördern hätte. Die Mitglieder werden
vom Völkerbundsrat aus ſämtlichen am Wirtſchaftsleben betei=
ligten
Kreiſen zu entnehmen ſein, außerdem wird das Inter=
nationale
Ackerbauinſüitut und die Internationale Handelskam=
mer
eine Anzahl Vertreter in dieſen Ausſchuß entſenden. In
der vorhergegangenen Ausſprache gab Dr. Breitſcheid der Er=
wartung
nachdrücklichſt Ausdruck, daß bei der Benennung der
drei Arbeitervertreter auch die Intereſſen der landwirtſchaftlichen
Arbeiter und kleinen Bauern berückſichtigt werden.
fahrten, Sportturniere, Tanzdielen und die Geſpräche, die heute
ganz dieſelben ſind zwiſchen Melbourne und Hamburg, Wien
und San Franzisko. Von Sehenswürdigkeiten iſt ihm alles be=
kannt
, was man geſehen haben muß, er photographiert es eigen=
händig
und kann nun mitreden, wie der beliebte Ausdruck
heißt. Wenn er ſich nun obendrein einer großen Reiſegeſellſchaft
anſchließt, ſo iſt auch die letzte Möglichkeit individuellem Lebens
ausgeſchaltet, und aus der Reiſe iſt durch Techniſierung und
Organiſation genau das Gegenteil geworden von dem, was ſie
ſein ſollte, nämlich aus einer individuellen Bereicherung ein noch
völligeres Aufgehen im Maſſenmenſchentum.
Die Entſchuldigung ſolcher Menſchen iſt nun, daß ſie keine
Zeit haben, um individuell zu reiſen. Das iſt aber nicht der
Grund, Wenn ihnen das kollektive Reiſen nicht an ſich entſpräche,
würden ſie lieber zu Hauſe bleiben und ſich auf kleinen Ausflügen
erholen. Auch iſt ja gerade das individuelle Reiſen heute der=
artig
erleichtert, daß der, welcher es ernſtlich erſehnt, es noch
immer haben kann, und dem gereichen dann die modernen Erfin=
dungen
zum wirklichen Vorteil. Gar manche ſchöne Orte habe ich
bei früheren langen Aufenthalten in Italien nicht zu ſehen be=
kommen
, weil mir zwölf= und mehrſtündiges Fahren in engen
Poſtwagen zu widerwärtig, aber eigenes Fuhrwerk zu teuer war.
Jetzt laſſen ſich Ausflüge, etwa nach Urbino oder San Marino,
die nur den individuell Reiſenden anziehen, leicht auf leidlichen
Poſtautos in halben Tagen machen. Früher ſetzte das Wiſſen
von ſolchen etwas abſeits liegenden Beſonderheiten faſt eine
kunſtgeſchichtliche Fachbildung voraus. Heute ſtehen auch dem
vielbefchäftigten Berufsmenſchen zahlreiche Monographien, illu=
trierte
Werke, Photographien und Anſichtskarten zur Verfügung,
ſo daß es leicht iſt, ſchon zu Hauſe eine individuelle Reiſe zu=
ſammenzuſtellen
, vorausgeſetzt natürlich, daß man ſelbſt indivi=
duelle
Neigungen hat.
Die hauptſächlichſte Hilfe für individuelles Reiſen bietet in=
deſſen
der Bäedeker, dieſer unübertreffliche Ausdruck des alten
deutſchen Individualismus. Das klingt im erſten Augenblick
befremdlich, denn oft ſtellt man ſich gerade den Baedeker=Reiſenden
als den unperſönlich ſich nach den Sternchen und Doppelſternchen
nicht ſchlafen können, wenn ſie entdecken, daß ſie eine Sehens=
würdigkeit
, die im Baedeker ein Sternchen hat, überſprungen
haben, aber man kann mit den beſten Dingen Mißbrauch treiben.
Wer den Baedeker vor der Abreiſe oder wenigſtens in der Bahn
genau ſtudiert, der ſchafft ſich eine nahezu vollſtändige Unab=
hängigkeit
von den zahlreichen Menſchen, die davon leben, die
Unerfahrenheit der Reiſenden auszunutzen. Man beachte zu=

Franzöſiſche Oemarche in Moskau
Die Abberufung Rakowſkis verlangt?
EP. Paris, 21. SeptemEhr
Laut Matin hat die franzöſiſche Regierung bei der M
rung von Moskau nun die Abberufung Rakowſkis beanrt,
und zwar mit der Begründung, daß Rakowſki nicht die geei.o
Perſönlichkeit ſei, um die Verhandlungen über den franzcf
ruſſiſchen Garantiepakt zu führen. Der franzöſiſche Botſck,
in Moskau, Herbette, ſei bereits am letzten Samstag in driſ
Sinne bei Tſchitſcherin vorſtellig geworden. Herbette habn
auch darüber aufgehalten, daß die Sowjetregierung in
Propaganda von angeblichen ruſſiſchen Vorſchlägen in der S
denfrage ſpricht, die niemals gemacht worden ſeien, und
die Sowjetregierung aufgefordert, dieſe Vorſchläge offiziell
formulieren, falls ihr tatſächlich daran gelegen ſei.
Matin ſchreibt, es ſei zu hoffen, daß Tſchitſcherin dieſe
begriffen haben werde, daß Rakowſki auf die eine oder am
Weiſe aus Paris entfernt werde.
Das franzöſiſche Außenminiſterium nimmt in einer
teilung an die Preſſe Stellung gegen die vom Matin
angebliche Inſtruktionen an den franzöſiſchen Botſchafter in 2d
kau verbreiteten Auslaſſungen wie folgt: Die von einigen 2d
genblättern oder Agenturen veröffentlichten bzw. wiedergen
nen Berichte über derartige von der franzöſiſchen Regierun.
ihren Vertreter in Moskau geſandte Inſtruktionen ſtamme
keiner Weiſe aus offiziellen oder offiziöſen Quellen. Sie köm
nicht für richtig gehalten werden.

Die franzöſiſch=amerikaniſchen Bollſtreitig ! lade nigeteilt w
indgültige Beſchlü
keiten. Amerikas Antwort an Frankreish) ln die Wöglichkeit vo
ſugsordnung, der in
EP. Waſhington, 21. Septembwi.
i iol, die Frage ber
Das amerikaniſche Staatsdepartement hat einen Auszugd
Note veröffentlicht, die von der amerikaniſchen Regierung am
franzöſiſche Regierung geſandt worden iſt. Dieſe Note ſetzt// / Der Reichsl
Handelspolitik der amerikaniſchen Regierung auseinander
des Re
drückt die Hoffnung aus, daß Frankreich keinen Unterſchied u
zwiſchen den amerikaniſchen und den übrigen Einfuhren mat
werde, bis ein endgültiger Handelsvertrag auf der Grund
Reichspoſtminiſter
der Meiſtbegümſtigungsklauſel abgeſchloſſen ſein werde. Die 2) Imeiter gegenüber zu
beſteht darauf, daß die amerikaniſche Regierung nicht gegen )) zhlzwirtſchaftlich zwe
franzöſiſchen Zolltarife an und für ſich proteſtiere, da es
t ünz der Poſtarife m
um eine innerpolitiſche franzöſiſche Angelegenheit handele,
tu die Hände des Reick

dern gegen eine Benachteiligung der amerikaniſchen Einf:
Frankreich ſei das einzige Land, das gegenwärtig für die amn
kaniſche Einfuhr einen beſonderen Tarif in Anwendung bri-
Die amerikaniſche Regierung gebe zu, daß es infolge der Wi
ſchiedenheit der Kaufkraft der verſchiedenen Nationen nicht mit
lich ſei, die Tarife in den verſchiedenen Ländern auf der gleige) Azütlt. Zur Aufrech

An

V0
aus berwirreind
Teidige
uim Reichs
ud uch wichice
ich nicht
ien den Ne
ucd ei, Sbek
fimmt worde
nchr vorliege,
unden afb die 2
Mr Atbenſiol
nächt zwiſchen
ſaß geſucht werd
an Wünſchen,
jg bei der Behan
Senderalle ip
ulngen, die geg‟
Ahiet ſowie in ei
der Reichsfinanzm
dichläge bei der
beteier der Bee
mpſangen und ſich
ſteiten laſſen. Die

zuächſt darauf aufmer
aun Reichspoſt vom übr
um als ſelbſtändiger B
Biuklang zu bringen.
tſtitbetrieb zu einen

Grundlage feſtzuſetzen, ſie könne aber deshalb eine beſondere ümm zu der Voſtgel
handlung der amerikaniſchen Einfuhr gleichwohl nicht gutheil :0 m0 Alein noch dem
da dieſe den Charakter der Parteilichkeit habe.
Mruntwortung trage.
*
ounten Gründe an, wi
Die amerikaniſche Anwwort auf die letzten franzöſiſchen Ai0 Am jetzt das Reich
ſchläge wegen der amerikaniſchen Einfuhr nach Frankreich ſſ u, um eine Einfluß=
heute
nachmittag am Quai d’Orſay überreicht worden. Frankr. ///Mung der Reichspof
hat bekanntlich vorgeſchlagen, daß in Erwartung eines amerür//)0 das finanzielle
niſch=franzöſiſchen Handelsvertvages der franzöſiſche Minim Feen ſolle oder nicht
A einſchneidende Mat
tarif für die Vereinigten Staaten mit dem Koeffizienten 2 muck=) dülter auch obne d.

Die
S rißt ich imm
E de mebolichl
i geren ich die 9

pliziert werde, wogegen diejenigen Staaten, die keinen Handel! sden. Man wüſſe
vertrag mit Fronkreich haben, mit dem Koeffizienten 4 beſhitzt /Dung der Grundlag=
werden
. In der heutigen Andwort lehnt die amerikaniſche Mſie Deckung dieſer Mel
gierung dieſe Vorſchläge ab und fordert eine noch weitergehenſ s den Steuer= und
Reduktion vor allem unter Hinweis darauf, daß auch bei Me d.e Entſcheidung des
wendung des Koeffizienten 2 Amerika noch ganz bedeutend geg! /=Eichspoſt betreffe.
Deutſchland benachteiligt ſein würde. Die franzöſiſche Regy Mehis wohl möglich
Areichspoſt aufrecht e
rung wird vorausſichtlich kaum vor Ende des Monats auf die
lage, wenn der Rel
Note antworten, und dabei bemerken, daß, wen Deutſchla n der Neichspoſt einen=
allerdings
günſtigere Einfuhrbedingungen beſitzt als gegenwär-, tungsrat und der A.
Amerika, es ſie nach Koeffizient 2 hätte, und dieſe Vergünſtigm Afrechterhaltung des
gen durch Konzeſſionen ſeinerſeits erkauft habe, während Amerk! Awſicht nach wäre e=
bisher
gar nicht von Vergünſtigungen für die franzöſiſche Eiü Lg in einer Hand zu
fuhr nach Amerika ſprach, ſondern nach wie vor Frankreich gege?
über ſeinen Generaltarif anwende. Im Handelsminiſterium
man der Anſicht, daß Frankreich ſich augenblicklich in einer gu.
ſtigeren Lage befindet, da es durch den Abſchluß des deutſch
franzöſiſchen Handelsproviſoriums Amerika gewiſſermaßen
eine Sackgaſſe getrieben habe, aus der es ſich nur durch Abſchlg Heoldenten gegen die
eines Handelsvertrages mit Frankreich befreien könnte.
2
nächſt dieſes außerordentlich ſinnreiche Syſtem, nach den 12 wite zu leſen beir=
Namen der Gaſthöfe und Speiſehäuſer angeordnet ſind. Da h4
zum Beiſpiel das an erſter Stelle genannte Hotel kein Sterncher, .)btreffen, Kurzm
aber das an zweiter Stelle genannte hat eins, dann folgen ander! 90h0, wobei mon
Ee eten
mit und ohne Sternchen, einige haben das Beiwort;, I mnt Beh uch wor no
Die iſt das nun zu berſtehen?. Das an erſter Stelle geicl nen Fmen dieich jzume it
iſt ſicher das anſpruchsvollſte, aber daß es trotzdem kein Sternſ
chen hat, bedeutet eine eindringliche Warnung. Hat ein an ſünf! 1. Aus Kollektibe iſt i
ter oder ſechſter Stelle ſtehendes Hotel kein Sternchen, ſo bedeile
iden zur ei on
das natürlich viel weniger. Es ſind eben keine ſo hohen Lold (., wis kollektib geord
ſprüche eingelaufen, daß man es ausdrücklich hervorhebele /heiden die meiſten
müßte, aber ein anſpruchsvolles Palace=Hotel ohne Sternchen 92=
Eie e eilt
iſt wie ein Offizier, dem man die Achſelſtücke weggenommen 904
Deslclhe
Das Beiwort gelobt findet ſich an größeren Orten bezel
Ee eietale
nenderweiſe nur bei den in der Reihenfolge ſpäter aufgezähle HNF Entlohnung der
Häuſern oder an kleinen Orten, wo man nicht zu viel verlang..
Drifh
kann. Solche Häuſer kann man vertrauensvoll aufſuchen weiſte
Din Sit Mi
man nicht mehr als ein ſauberes Bett und ſchmackhaftes Ell.
Ee el
verlangt. Ein ausgeſprochener Tadel iſt natürlich in ei föh dem noch griu
Reiſebuch unmöglich, denn wollte ſich der Herausgeber darh
E Aich
einlaſſen, dann käme er nicht aus den Prozeſſen heraus, G.
Eet
niemand kann ihn verklagen, wenn er ihm kein Sternchen Ve
Ei ne ite,
liehen hat. Hotelbeſitzer, die das in einer Neuauflage feſtſtelleln
Eesen
betrachten es, wie ich aus perſönlichen Geſprüchen weiß, ſe
Mudet zu
große Einbuße und tun alles mögliche, um es wieder zu erhai..
n
Dieſe Auszeichnung iſt nun ganz und gar nicht käuflich, 0ld
nicht mittelbar, denn Baedekers Reiſebücher ſind die einzig‟
Seibtiche,
An
die keinerlei Anzeigen enthalten, ſich alſo völlige Ungbhängice.
wahren. Ein guter Reiſeführer kann darum nicht bilig feill ile, iter Mit

und zwar nicht nur wegen des Kartenmaterials, ſondern w.. . Lun
Den
unter Umſtänden der Inhalt einer halben Seite mehrta9l. N
Ahfeiſchen
Mühen des Verfaſſers und eine reiche Kartothek zur Volkſl
8
ſetzung hat. Je weiter man ſich von Mittel= und Nordeuſk.n
Ae i.
entfernt, deſto ſchwieriger iſt es, von Anſäſſigen, ja von ſolce
Wi
ue Mirk
die es berufsmäßig wiſſen müßten, eine zuverläſſige Antwol.
er
bekommen. Der auf die Angaben Baedekers, betreffs Seyl
würdigkeiten und Verkehrsmittel Geſtützte wird nur gelegell..
richtenden Schablonemenſchen vor. Natürlich gibt es ſolche, welche eine Ergänzungsfrage nötig haben und dieſe gleich richtigſt.
Ne
Natürlich muß ein Reiſebuch vor allem das Allgeme.
wichtige geben, denn auch der individuell Reiſende will aſ. d
W
wiſſen Dingen, die ſehr hoch in der allgemeinen Schätzung ſtel
U Wjär
nicht vorbeilaufen, auch wenn er feſtſtellen muß, daß ihm perd.
HNN8d
lich ein Altarbild in einer abgelegenen Kirche mehr ſagt 0ls.
doppelbeſtirntes berühmtes Bild; aber auch das Abſeitige, A
Bgedeker an. Es iſt ſehr empfehlenswert, auch die kleingen.!..

[ ][  ][ ]

Nummer 263

onen 1it
iche

Ri.
g eine!
iſche
fizienten!
keinen !
ienten
zmerikan

Um die Veröffentlichung der
Beſoldungsvorlage.
Abbau der Ortsſonderzuſchläge im
beſetzien Gebiet?
Von unſerer Berliner Redaktion.
Das verwirrende Hin und Her in den Meldungen über die
Trſoldungsvorlage klärt ſich jetzt dahin auf, daß der Entwurf
vum Reichskabinett offiziell verabſchiedet worden iſt, daß aber
oech noch wichtige Meinungsverſchiedenheiten beſtehen, die viel=
eicht
nicht mehr im Kabinett ausgetragen werden, ſondern zwi=
cen
den Regierungsparteien. Der Finanzminiſter macht gel=
erid
, daß er, ebenſo wie auch mancher andere Miniſter, über=
tunmt
worden ſei und daß deshalb im Augenblick kein Grund
nehr vorliege, im Kabinett neue Beſchlüſſe zu faſſen. Praktiſch
verden alſo die Dinge ſo laufen, daß nicht über die Behandlung
dir Altpenſionär= und der Beamten auf Wartegeld eine Löſung
ſumächſt zwiſchen den Regierungsparteien und ſpäter im Aus=
auß
geſucht werden muß, ſondern daß auch eine ganze Reihe
vum Wünſchen, die im Kabinett nicht durchgeſetzt werden konn=
en
, bei der Behandlung im Reichstag wieder auftauchen. Eine
Sonderrolle ſpielt noch die Geſtaltung der Orts= und Sonder=
uragen
, die gegenwärtig noch im beſetzten und früher beſetzten
Gebiet ſowie in einigen überteuerten Bezirken gezahlt werden.
Der Reichsfinanzminiſter trägt ſich mit dem Gedanken, dieſe
Zuſchläge bei der Beſoldungsreform abzubauen. Er hat die
Vertreter der Beamten des beſetzten Gebietes am Mittwoch
mpfangen und ſich ihre Wünſche nach der Richtung hin unter=
ſreiten
laſſen. Die Beſprechungen haben aber, wie an amtlicher
Stelle mitgeteilt wird, rein informatoriſchen Charakter gehabt.
Erdgültige Beſchlüſſe ſind noch nicht gefaßt. Es iſt indes durch=
us
die Möglichkeit vorhanden, daß in dem Entwurf der Beſol=
urigsordnung
, der in den nächſten Tagen herausgegeben wer=
ſen
ſoll, die Frage bereits geregelt iſt.
Der Reichspoſiminiſiter über die Frage
des Reichspoſifinanzgeſetzes.
Berlin, 21. September.
Reichspoſtminiſter Dr. Schätzel erklärte ſich einem Preſſe=
eitreter
gegenüber zu der Frage, ob es nicht wirtſchaftlich und
o kswirtſchaftlich zweckwäßig ſei, die Entſcheidung über die
ſöhhe der Poſttarife wieder vom Verwaltungsrat der Reichspoſt
n Ddie Hände des Reichstages zurückzulegen. Der Miniſter machte
nnächſt darauf aufmerkſam, daß durch das Reichspoſtfinanzgeſetz
ie Reichspoſt vom übrigen Reichshaushalt losgelöſt worden ſei,
m als ſelbſtändiger Betrieb ihre Ausgaben und Einnahmen in
ſinklang zu bringen. Bisher habe die Reichspoſt ſich aus einem
befizitbetrieb zu einem ſich ſelbſt tragenden Unternehmen ent=
bickelt
. Zur Aufrechterhaltung des finanziellen Gleichgewichts
i man zu der Poſtgebührenerhöhung geſchritten, für die einzig
nd allein nach dem Poſtfinanzgeſetz der Reichspoſtminiſter die
ſerantwortung trage. Der Miniſter gibt dann weiter die be=
inmten
Gründe an, warum die Erhöhung vorgenommen wurde.
Fenn jetzt das Reichspoſtfinanzgeſetz wieder geändert werden
ile, um eine Einflußnahme des Reichstages auf die Betriebs=
ſhrung
der Reichspoſt zu gewinnen, hänge das von der Frage
b. ob das finanzielle Gleichgewicht der Reichspoſt beibehalten
urden ſolle oder nicht. Selbſtverſtändlich müßten große, finan=
ell
einſchneidende Maßnahmen wie die Erhöhung der Beamten=
hälter
auch ohne die Erhöhung der Poſtgebühren getroffen
ſerden. Man müſſe ſich dabei aber klar ſein, daß dies die Auf=
bung
der Grundlage des Reichspoſtfinanzgeſetzes bedeute, daß
de Deckung dieſer Mehrausgaben aus allgemeinen Reichsmitteln,
as den Steuer= und Zolleingängen geſucht werden müſſe. Was
de Entſcheidung des Reichstages über die Gebührenpolitik der
ſeichspoſt betreffe, ſo ſei eine ſolche Mitwirkung des Parla=
meits
wohl möglich, ſolange das finanzielle Gleichgewicht der
ſeichspoſt aufrecht erhalten bleibe. Schwierig geſtalte ſich die
Fage, wenn der Reichstag unbegrenzt in die Tarifgeſtaltung
tr Reichspoſt eingreifen könnte und andererſeits der Verwal=
tngsrat
und der Reichspoſtminiſter die Verantwortung für die
Afrechterhaltung des finanziellen Gleichgewichts trügen. Seiner
mſicht nach wäre es das Beſte, Entſcheidung und Verantwor=
tng
in einer Hand zu belaſſen.
Die Hindenburg=Rede
* Berlin, 21. September. (Priv.=Tel.)
Es zeigt ſich immer mehr, daß die Erklärung des Reichs=
täidenten
gegen die Kriegsſchuldlüge doch in den Mittelpunkt
fls geben ſich die Oppoſitionsparteien ehrliche Mühe, an der

Donnerstag den 22 September 1927

Geite 3

Erklärung herumzudeuteln und daraus Schwierigkeiten für die
Regierungskoalition herzuleiten. Der Vorwärts ſtellt heute
ſogar die kühne Behauptung auf, daß der Reichsaußenminiſter
Dr. Streſemann den Text der Rede nicht gekannt habe, daß alſo
das iſt auch dann die einfache Schlußfolgerung durch den
Reichspräſidenten der Politik des Kabinetts Knüppel zwiſchen monatelangen Verhandlungen zwiſchen Reich und Ländern über
die Beine geworfen werden. Wir können auf das beſtimmteſte
verſichern, daß ſowohl der Reichskanzler als auch der Außen=
miniſter
die Erklärung des Reichspräſidenten vorher gekannt
und keinen Einſpruch erhoben haben. Wir glauben ſogar' zu
wiſſen, daß der Wortlaut urſprünglich anders ausgeſehen hat
und auf Wünſche hin, die aus dem Kabinett geäußert wurden,
abgeändert worden iſt. Die Hoffnungen des Vorwärts, hier
einen Beweis für ein Gegen= und Durcheinanderregieren kon=
ſtruieren
zu können, fallen damit in ſich zuſammen.
Kommandowechſel bei der Reichswehr.

General der Infanterie Walther Reinhardt,
Oberbefehlshaber der Reichswehrgruppe Süd, tritt von ſeinem
Poſten zurück.

Generalleutnant Freiherr Kreß von Kreſſenſtein
wird als Nachfolger des zurücktretenden Generals Reinhardt im
Oberkommando der Reichswehrgruppe II genannt.
Das große Revirement.
* Berlin, 21. September. (Priv.=Tel.)
Gleichzeitig mit dem Rücktritt des Generals Reinhardt, der
nicht die einzige Veränderung innerhalb der Reichswehr ſein
wird, tritt auch bei der Marine eine größere Veränderung ein.
Der Flottenchef Mommſen, ein Sohn Theodor Mommſens, hat
ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht. Außerdem treten noch der In=
ſpekteur
des Bildungsweſens der Marine, Konteradmiral Hoſe=
mann
, und der Inſpekteur des Torpedoweſens, Konteradmiral
Heinicke, zurück. Chef der Hochſeeflotte wird Konteradmiral
Oldekop, der bisherige Chef des allgemeinen Marineamtes im
Reichswehrminiſterium. Oldenkop war Chef des Stabes der
ach des innenpolitiſchen Kampfes geſtellt werden ſoll. Jeden=/ Flotte, die unter Admiral von Reuter nach Scapa Flow fahren
mußte, und war der eigentliche Urheber der Verſenkung.

Wo bleibt Heſſen?
Unter dieſer Ueberſchrift wird uns geſchrieben:
Endlich fällt langſam der Schleier, hinter dem ſich die
die Reform der Beamtenbeſoldung abſpielten. Auf der Beamten=
tagung
in Magdeburg gab der Reichsfinanzminiſter die Grund=
züge
der Neuregelung bekannt. Die Tageszeitungen veröffent=
lichten
etwas voreilig und im einzelnen einander widerſprechend
ſchon die angeblichen Sätze des Köhlerſchen Entwurfs. Solchen
verfrühten Veröffentlichungen gegenüber muß zur Vorſicht ge=
mahnt
werden. Noch ſteht die endgültige Stellungnahme des
Reichskabinetts aus, an die ſich noch die verfaſſungsmäßige Er=
ledigung
des Geſetzes durch Reichsrat und Reichstag anſchließen
muß.
Eines ſteht heute ſchon ziemlich feſt: Am 1. Oktober wird das
langerwartete Beſoldungsgeſetz noch nicht in Kraft getreten ſein.
Da ſich aber das Reichskabinett wiederholt und zuletzt noch ein=
mal
in ſeiner Entſchließung vom 18. Juni feierlich vor aller
Oeffentlichkeit verpflichtet hat, mit Wirkung vom 1. Oktober ab
eine durchgreifende, alle Beamtengruppen umfaſſende Reform
der Beſoldung erfolgen zu laſſen, tritt für die Reichsbeamten
vom 1. Oktober ab bis zur Wirkſamkeit des neuen Geſetzes eine
proviſoriſche Regelung ein. Gegen Schluß ſeiner Magdeburger
Rede kündigte der Reichsfinanzminiſter entſprechend an, daß er
in den nächſten Tagen dem Haushaltsausſchuß des Reichstages
Vorſchläge über die Auszahlung von Abſchlagszahlungen
an die Beamten am 1. Oktober unterbreiten werde. Angeſichts
der ſtaatspolitiſchen und wirtſchaftspolitiſchen Dringlichkeit der
Aufbeſſerung der in jahrelanger Entwicklung hinter dem Ein=
kommen
der meiſten übrigen Berufsſtände zurückgebliebenen Be=
amtengehälter
kann es wohl keinem Zweifel unterliegen, daß
der Reichstagsausſchuß dieſen Abſchlagszahlungen auf die be=
vorſtehende
Neuregelung ſeine Zuſtimmung geben wird. Tat=
ſächlich
iſt die Geduld der Beamten, die jahrelang mit Vertrö=
ſtungen
auf die Zukunft abgeſpeiſt wurden, erſchöpft. Die längſt
fällige Anpaſſung der Gehälter an das Preisniveau kommt ſchon
ſo verſpätet, daß ein weiterer Aufſchub über den Anfang des
Oktobers hinaus von ſchwerwiegenden Folgen wäre. Dieſer
Tatſache hat ſich das Reichskabinett nicht verſchließen können.
Was für die Reichsbeamten gilt, muß in
gleichem Maße aber auch auf die Beamten der
Länder Anwendung finden. Auch ſie müſſen ſpäteſtens
am 1. Oktober in den Genuß der erhöhten Gehälter kommen.
Eine unterſchiedliche Behandlung der Reichs= und Länderbeam=
ten
iſt bei dem dringlichen und nachträglichen Charakter der
Beſoldungsreform undenkbar. Aus dieſer richtigen Erkenntnis
heraus haben eine Reihe von Ländern wie Preußen, Baden,
Württemberg uſw. ſchon im voraus die geſetzlichen Beſtim=
mungen
geſchaffen, nach denen ihren Beamten am 1. Oktober die=
ſelben
Abſchlagszahlungen zu zahlen ſind, wie ſie das Reich
ſeinen Beamten zubilligt. Manche Länder ſind zugunſten ihrer
Beamten ſogar noch über das geplante Reichsproviſorium hinaus=
gegangen
.
Wobleibt Heſſen in dieſer Frage? Die heſſiſche
Regierung zeigt in der Angelegenheit der Beſoldungsreform eine
auffallende und die heſſiſche Beamtenſchaft verſtimmende Zurück=
haltung
. Erſt auf eine Anfrage im Finanzausſchuß des Land=
tages
hin ergriff der heſſiſche Finanzminiſter in der Sache das
Wort und erklärte, daß er dem Landtag eine Vorlage über die
in Heſſen zum 1. Oktober zu treffenden Maßnahmen unter=
breiten
werde, ſobald die Einzelheiten über die Abſchlagszah=
lungen
im Reich bekannt ſeien. Die heſſiſche Beamtenſchaft iſt
durch dieſe abwartende Haltung der Regierung ſtark beunruhigt.
Mehr als andere Länder, die es taten, hätte Heſſen Veran=
laſſung
gehabt, ſchon jetzt poſitive geſetzliche Beſtimmungen
zu treffen, damit am 1. Oktober den heſſiſchen Beamten ohne
Verzug dieſelbe Beſoldungsaufbeſſerung zukomme, die das
Reichskabinett, der Reichsrat und Reichstag bei den Reichs=
beamten
für unumgänglich notwendig erachten. Wir ſtehen in
Heſſen unmittelbar vor der Neuwahl des Landtags. Die Er=
ledigung
zum mindeſten des Beſoldungsproviſoriums zum
1. Oktober muß deshalb bald und unbedingt noch durch
den jetzigen Landtag geſchehen, deſſen Amtszeit Anfang
Oktober zu Ende geht. Es muß unter allen Umſtänden ver=
mieden
werden, daß während der Dauer des Interregnums die
heſſiſchen Beamten den Beamten des Reiches und der übrigen
Länder gegenüber in Rückſtand geraten.
Welcher Art ſollen nun die in Heſſen zum 1. Oktober zu tref=
fenden
Maßnahmen ſein? Die Entwicklungsgeſchichte der jetzigen
Beſoldungsreform gibt eine klare Antwort. Die Reichsregie=
rung
erſtrebte und verſprach eine Anpaſſung der rückſtändigen
Gehälter an den Friedensſtand unter Berückſichtigung der Teue=
rungsmeßzahlen
. Der reſtloſen Durchführung dieſer einwand=
frei
richtigen Tendenz ſtellte ſich die Rückſicht auf die Stabilität
der Staatsfinanzen und die Schwierigkeit der Deckungsfrage

Bſätze zu leſen, beſonders, wenn ſie ſelten unternommene Aus=
fige
betreffen. Kurzum, das genaue Studium des Baedekers in
dr Bahn, wobei man wohltut, ſich die Stadtpläne etwas einzu=
kägen
, läßt einem von vornherein als Kenner des Landes auf=
eten
, auch wenn man zum erſten Male da iſt, und das erlaubt
etenn gleich, ſeine individuellen Wege zu gehen.
Das Kollektive iſt übrigens nicht der Feind des Individuel=
n
, ſondern nur ein anderes Gebiet. Es iſt zu begrüßen, wenn
ds, was kollektiv geordnet werden kann, auch ſo geordnet wird.
Hwerden die meiſten froh ſein, in Gaſthöfen nicht mehr indi=
duell
das Trinkgeld bemeſſen zu müſſen für Dienſtleiſtungen
he Zimmeraufräumen und Speiſenherbeitragen. Die Menſchen=
hirde
der Bedienenden hat außerdem einen Anſpruch darauf,
96 die Entlohnung derartiger Dienſtleiſtungen nicht vom indi=
wuellen
Ermeſſen abhängt. Die ſogenannte Trinkgelder= Ablö=
ung
, iſt alſo eine individuelle Erleichterung. Freilich gibt es
lenſchen, die ſo ängſtlich, oder ſagen wir ruhig: feige, ſind, daß
trotzdem noch Trinkgelder geben und damit das ganze Syſtem
ſiren. Nur wo man Beſonderes verlangt, das Stubenmädchen
8 Kammerjungfer oder den Portier als Auskunftsbureau be=
½r hat, ſind beſordere Gaben notwendig.
Zum Schluß ſei noch darauf hingewieſen, daß die immer noch
hfigen Klagen über das Benehmen reiſender Landsleute im
4sland wohl ſelten den individuellen Reiſenden treffen, der
lhig ſeine perſönlichen Ziele verfolgt, ſondern viel eher jene
umenden Maſſenreiſenden. Man wird ſagen, daß ſolche Grup=
mwiel
öfter angelſächſiſcher als deutſcher Herkunft ſind. Das iſt
ſhtig, aber jene engliſch=amerikaniſchen Gruppen, haben nun
amal ihren eigenen, wohlbekannten Stil ausgebildet, während
S deutſchen Individualiſten ein ſolcher überzeugender Kollek=
Mſtil Gott ſei’s gelobt! bisheute noch immer nicht ge=
ugen
iſt. Wir haben nur im Individuellen Glück, und darum
Iten wir auch das individuelle Reiſen nicht nach dem Muſter
Sländiſcher Maſſenreiſender vergeſſen.
1. Ausſtellung der Badiſchen Sezeſſion.
Vom 1. Oktober bis 10. November wird zur Feier
8100jährigen Beſtehens des Freiburger Kunſt=
eins
die Badiſche Sezeſſion ihre 1. Ausſtellung
den Räumen des Kunſtvereinsgebäudes eröffnen.
Die Badiſche Sezeſſion wurde am 28. März 1927 von badi=
Een und in Baden lebenden Malern und Bildhauern gegründet.
Adem drei Ausſtellungen badiſcher Künſtler, in kurzer Zeit=

folge bewieſen hatten, wieviel gute Kunſt Baden hervorbringt,
führte der Wu iſch nach Weiterführung dieſer Ausſtellungen zu
einem Zuſammenſchluß und zur Gründung dieſer Sezeſſion.
Der Gründergruppe, die möglichſt bald erweitert werden
ſoll, gehören an: K. Albiker K. Dillinger, K. Edzard,
E. v. Freyhold, W. Gerſtel, R. Großmann, H. =
bel
, A. Haueiſen, E. Heinrich, K. Hofer, A. Kanold,
H. Meid, A. Rickert, R. Schlichter, G. Scholz, A.
Strübe, H. Strüber=Burte, E. Weiß und G. Wolf.
In Rückſicht auf die Raumverhältniſſe im Gebäude des Kunſt=
vereins
wurde vorläufig von einer Erweiterung der ausſtellen=
den
Gruppe Abſtand genommen. Ein mit 19 Abbildungen aus=
geſtatteter
Katalog erſcheint in den Veröffentlichungen des Kunſt=
archivs
G. E. Diehl=Berlin. Anfragen beantwortet die Geſchäfts=
ſtelle
der Ausſtellung (Kunſtverein, Freiburg im Breisgau).

Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Mittwoch, den 21. September.
Die verkaufte Braut.
Komiſche Oper von M. Kalbek, Muſik von F. Smetana.
In der Inſzenierung der letzten Vorſtellung der vorjährigen
Spielzeit wurd= heute dieſe klaſſiſch gewordene komiſche Oper
des tſchechiſchen Komponiſten wieder aufgenommen. Sie iſt die
ausgezeichnete Arbeit Ernſt Legals und Joſef Roſenſtocks,
deren wir dankbar gedenken. Die reizenden Bühnenbilder hat
Schenck von Trapp geſchaffen.
Obwohl der heutige Abend die natürliche Muſizierfreudig=
keit
und das ungekünſtelte echte Theater jener beiden Geſtalter
nicht erreichte, war die Vorſtellung des unvergänglichen Werkes
ſehr gut und feſſelte das Intereſſe für, die vorausſetzungsloſe
und doch ſo fein kultivierte Kunſt dieſes Vollblutmuſikers von
der erſten bis zur letzten Note.
Die Beſetzung war in drei Hauptrollen neu. Die Marie
ſang Paula Kapper. Ihrer Anlage entſprechend, trat das
Naive zurück, und die intelligente Künſtlerin machte aus der
Rolle eine tief empfundene, fein geſteigerte Charakterſtudie, die
in ihrer vollendeten Durchführung ſtarke Reize hatte. Ihre große
Muſikalität kam der geſanglich wundervollen Partie ſehr zu=
ſtatten
. Der Hans liegt Joſef Poerner ſtimmlich etwas tief
und erhielt erſt vom zweiten Akt an lebhafter und wärmer pul=
ſierendes
Leben. Die Darſtellung dieſes kecken und ſchlauen
Naturburſchen, für die in der ſchwerblütigen Anlage des Künſt=

lers die überzengenden Ausdrucksmittel nicht gegeben ſind, war
gehemmt. Im Kezak bewies Theo Herrmann ſeine Veran=
legung
für das Buffofach. Ein ganz ſtarker natürlicher Humor
kam zum Vorſchein, der im Verein mit guter Maske und dra=
ſtiſcher
Mimik äußerſt wirkſam war. Dazu der Genuß der
ſchönen tiefen Stimme und ſeine große muſikaliſche Sicherheit.
Eugen Vogt macht aus der drolligen Figur des Wenzel ein
muſikaliſch und darſtelleriſch unübertreffliches Kabinettsſtückchen.
Die beiden Elternpaare Micha und Kruſchina fanden in den
Damen Jacobs, Liebel und Herren Grauert, Karen
berufene, ſcharf gezeichnete Vertreter von köſtlicher Wirkung. Die
Zirkusgeſellſchaft zeigte ſich in überwältigender Komik in ihren
Hauptgeſtalten duich Paul Maletzki, Hans Ney und Sitta
Müller.
Die herrlichen Enſembles, wahrhaſte muſikaliſche Perlen,
und die prachtvollen Chöre (B. Sander) kamen vorzüglich zur
Geltung. Die drei entzückenden Ballette unter Leitung Manda
von Kreibigs machten einen ſehr erfreulichen Eindruck.
Alles, was dieſe Künſtlerin einſtudiert, hat jenes natürliche, un=
gekünſtelte
, rein tänzeriſche Gepräge, wie es bei anderen und
auf faſt allen anderen Bühnen ſelten anzutreffen iſt. Es darf
erwartet werden, daß die Opernballetts, beſonders auch bei Neu=
heiten
, nach wie vor in der Hand unſerer bewährten und be=
liebten
Ballettmeiſterin bleiben, wie dies ja eigentlich ſelbſtver=
ſtändlich
iſt.
Als muſikaliſcher Leiter hielt Kapellmeiſter Bamberger
Bühne und Orcheſter, das die Ouvertüte virtuos ſpielte, mit
v. H.
feſter Hand und manchen feinen Zügen zuſammen.

Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Prof. Johannes Ziekurſch=Breslau erhielt einen
Ruf zur Uebernahme des neu gegründeten Lehrſtuhls für Neue
Geſchichte an der Univerſität Köln. Er wird dem Rufe zum
Winterſemeſter 1927/28 folgen.

Edgar Wallace, Bubi überſetzt von E. Mac Calman, (Eden=Verlag,
Barlin W. 62), broſchiert 3 RM., in Ganzleinen gebunden 4 RM.
Wallace iſt einer der beſten engliſchen Detektiv=Schriftſteller der
Gegenwart. Mit dieſem Buche begibt er ſich auf das Gebiet der Satire,
ohne die Spannung zu verlieren. Der Roman gibt ausgezeichnete
Bilder aus der Geſellſchaft Englands, wie ſie ſonſt nur Bornhard Shaw
ſchildert Ein Buch von Edgar Wallace erregt in England ſtets
großes Aufſehen.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Donnerstag, den 22. September 1927

Nummer 263

die Reform ſollte ohne erhöhte ſteuerliche Belaſtung durchgeführt
werden hindernd in den Weg. Was Negierung und Oeffent=
lichkeit
für theoretiſch gerecht und erſtrebenswert hielten, mußte
in Einklang gebracht werden mit dem, was in praktiſcher Hin=
ſicht
leiſtbar war. Deshalb erfüllt der Köhlerſche Entwurf für
viele Beamtengruppen, beſonders für die höhere Beamtenſchaft,
bei weitem nicht die Forderungen, die jene Gruppen mit berech=
tigten
Gründen an eine Reform der Beſoldung ſtellen. Er iſt
ſozuſagen das Minimum einer Beſoldungsreform;
ihn als Grundgeſetz der Beſoldung auf unabſehbare Zeit anzu=
erkennen
, verlangt von den Gruppen, deren Hoffnungen und
Wünſche nur in beſcheidenem Maße dabei in Erfüllung gingen,
ein hohes Quantum Selbſtloſigkeit und ſtaatsbürgerlicher Ge=
ſinnung
. Aus dieſer Sachlage bann in allen Ländern nur die
eine, von der Reichsregierung ſelbſt gewünſchte Folgerung ge=
zogen
werden: die Reichsregelung iſt unverändert
und für alle Gruppen zu übernehmen. Die trüben
Erfahrungen der jüngſten Vergangenheit geben gerade in Heſſen
Anlaß dazu, dieſe ſelbſtverſtändliche Forderung deutlich und bei=
zeiten
zu erheben. Die heſſiſche Beamtenſchaft hat in den letzten
Jahren oft genug mit Bitterkeit erfahren müſſen, wie ſie durch
heſſiſche Sonderregelungen den übrigen Beamten gegenüber be=
nachteiligt
wurde. Dieſe berüchtigten Sonderregelungen müſſen
der Vergangenheit angehören; der Verſuch, ſie in irgend einer
Form und bei irgend einer Gelegenheit wieder aufleben zu
laſſen, würde den entſchiedenen Widerſtand der heſſiſchen Be=
amtenſchaft
herausfordern. Wie für die übrigen Länder, darf
auch für Heſſen von nun an nur noch der Grundſatz der Reichs=
einheitlichkeit
der Beſoldung gelten. Der Anſchluß
an die Reichsregelung muß ſchon in dem in aller Bälde
zu ſchaffenden Proviſorium für den 1. Oktober in Erſcheinung
treten.
Anmerkung der Schriftleitung. Wie wir hierzu
zuverläſſig erfahren, beſteht ſelbſtverſtändlich kein Zweifel dar=
über
, daß die Regelung der Beamtenbeſoldung in Heſſen in der
gleichen Weiſe erfolgen muß wie im Reich. Die letzte Entſchei=

dung liegt naturgemäß beim Landtag, der ja bekanntlich am
27. September zuſammentritt und ſomit Gelegenheit hat, noch
vor dem 1. Oktober entſprechende Beſchlüſſe zu faſſen.
Preußen und das Schulgeſetz.
Abänderungsvorſchläge zum Reichsſchulgeſetz.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Blinder Eifer ſchadet doch immer. Die Demokraten und So=
zialdemokraten
haben ſeit Wochen damit gedroht, daß die preu=
ßiſche
Regierung Herrn von Keudell ſchon zeigen würde, was
ein vernümftiges Schulgeſetz ſei, daß ſie ihm zum mindeſten ſeinen
Entwurf vor die Füße werfen würde. Das Zentrum, das in
dieſem Fall ja ſtarke Koalitionsſchwierigkeiten hatte, weil es im
Reich mit Herrn von Keudell und in Preußen mit Herrn Braun
zuſammenarbeitet, hatte ſeinerſeits dazu geſchwiegen. Jetzt, nach=
dem
die Entſcheidung gefallen iſt, macht es nun aber darauf auf=
merkſam
, daß auch ſeine Miniſter in Preußen ewas zu ſagen
haben und ſich offenbar ſehr weitgehend durchgeſetzt haben. Das
Ergebnis der Beratungen des Preußenkabinetts geht anſcheinend
dahin, daß Preußen eine Reihe von Abänderungs=
vorſchlägen
zum Schulgeſetz einbringt, aber der
Einbringung des Schulgeſetzentwurfes im Reichsrat keine Hin=
derniſſe
bereiten wird. Auch der Vorwärts muß zugeben, daß
die Beſchlüſſe des Kabinettes einſtimmig gefaßt ſind, und er iſt
ſelbſt ſehr ſkeptiſch geworden, ob das in Preußen gefundene Kom=
promiß
einen erheblichen Fortſchritt gegenüber dem Keudellſchen
Entwurf darſtellt. Woraus ſchon geſchloſſen werden kann, daß
die Beſchlüſſe mehr in der Zentrumsrichtung liegen werden. Die
Sozialdemokraten tröſten ſich aber damit, daß die Reichsregie=
rung
vielleicht den preußiſchen Vorſchlägen nicht beitritt und
eine Doppelvorlage einbringen muß, wozu allerdings erſt noch
notwendig iſt, daß die preußiſchen Anträge im Reichsrat eine
Mehrheit finden.

Märchen um Luther.
* Berlin, 21. Sept. (Prib.=Tek)
Aus Kreiſen, die der Demokratiſchen Partei naheſtehen, wind
die Meldung lanziert, daß der frühere Reichskanzler Dr. Luther,
von ſeinem Poſten als Mitglied des Verwaltungsrates dern
Reichsbahngeſellſchaft zurücktreten werde. Die Entſendung Orr
Luthers in den Verwaltungsrat hat bekanntlich eine längen
Vorgeſchichte. Sie hat zu einer ſcharfen Auseinanderſetzung zwii=
ſchen
Preußen und dem Reich geführt, wobei die preußiſche Res
gierung in der Sache recht behalten hat, ohne daß deswegen din
Stellung Dr. Luthers irgendwie berührt worden wäre. Trotzz
dem ſcheint in Preußen der Wunſch zu beſtehen, Herrn Dr. Luthe=
abzuſchieben
, um ſeinen Platz einem Vertrauensmamn der preur
ziſchen Regierung freizumachen. Die Meldung iſt alſo wohn
herausgegeben worden, um einen ſanften Druck auf Dr. Luther=
auszuüben
. Wie er uns auf unſere Anfrage mitteilt, denkt e.
gar nicht daran, von dem Poſten zurückzutreten, wozu für ihm
auch tatſächlich nicht der geringſte Anlaß vorläge.
Der Kampf gegen die deutſche Minderbeiis;
ſchule in Oſioberſchleſien.
Beuthen, 21. September.
Obgleich 51 Eltern in Koſchentin, Kreis Lublinitz, ihre Kin=
der
für die deutſche Minderheitsſchule angemeldet hatten, bleibn
dieſe noch immer geſchloſſen. Der Schulſtreik dauert nun ſchom
faſt einen Monat. Da die Eltern ſich weigern, ihre Kinder nach
der polniſchen Schule zu ſchicken, gingen in den letzten Tagem
Polizeibeamte von Haus zu Haus, um die Eltern von ihrer
Weigerung abzubringen. Teilweiſe wurde ſogar gedroht, dii
Kinder mit Stricken gefeſſelt unter Polizeibedeckung in die Schul,.,
zu bringen. In vielen Fällen hat man die Eltern vor die Polize:
geladen und ſtundenlang vernommen, aus welchem Grunde ſiei
ihre Kinder in die deutſche und nicht in die polniſche Schule!
ſchicken wollen. Hierbei fielen Drohungen, daß man die Kinder
in eine Zwangserziehungsanſtalt bringen und die Eltern aus)
dem polniſchen Staatsgebiet ausweiſen werde.

Familiennachrichten

Statt Karten.

Konrad Burhenne
Minna Burhenne, geb. Zimmermann
Vermählte
Darmſtadt
Worfelden
Liebigſtr. 25
Kr. Groß=Gerau
Kirchliche Trauung: Samstag, den 24. September 1927,
nachmittags 3 Uhr, in der Schloßkirche. 14586

Statt Karten.

Karl Gericke
Wina Gericke, geb. Späth
VERMAHLTE C24894
Darmstadt, 21. September 1927.

Praxis wieder auf=
genommen

Dr. med A.Scherer
Facharzt f. Lungenleiden.
Sprechzeit:
2½ bis 5 Uhr nachm.
außer Samstag.
Lichtbehandlung, Rönt=
geneinrichtung
.
Rheinſtr. 35. /14535dgm

Heute entſchlief ſanft unſer geliebter, treu=
beſorgter
Vater, Schwager und Schwieger=
vater

(14561

Staatsrat i. R.
Oberleutnant d. L. a. D.
Komtur hoher Orden.
Darmſiadt, den 21. September 1927.
Thilde Sammet, geb. Rohde
Ernſt Rohde, Heſſ. Forſtaſſeſſor
Wilhelm Rohde, Gerichtsreferendar
Dr. Kurt Sammet
Renate Rohde, geb. Pfaff
Die Trauerfeier findet Samstag, den 24. September,
vormittags 11 Uhr, von der Friedhofskapelle an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.

Todes=Anzeige.
Plötzlich und unerwartet verſchied heute Diens=
tag
abend 11½ Uhr mein innigſtgeliebter Gatte und
Vater, unſer Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
Herr Gaſtwirt
Georg Erzgräber III.
Gaſthaus zum weißen Schwanen
in noch nicht vollendetem 63. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Kath. Erzgräber, geb. Wittmann
und Sohn Heinrich
Frau Kath. Erzgräber Wwe., geb. Benz und Kinder
Familie Emil Schäfer
Familie philipp Winter.

Todes=Anzeige,
Dienstag nacht entſchlief nach
kurzem, mit großer Geduld er=
tragenem
ſchweren Leiden (im
Wochenbett) meine innigſtgeliebte,
gute Frau, meine über alles ge=
liebte
, jüngſte Tochter, die treue
Mutter ihrer 2 Kinder
Frau

geb. Eſſinger
in nicht ganz vollendetem 28. Le=
bensjahr
.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
philipp Ehrhardt II. und Kinder
Frau Barbara Efſinger Wwe.
und Angehörige.
Winterkaſten, Gadernheim, Darmſtadt,
den 21. September 1927, (*24847
Die Beerdigung findet Freitag,
den 23. September, nachm. 2 Uhr
in Winterkaſten ſtatt.

Fahrradlampen
Decken, Schläuche,
alle Fahrradteile
billigſt. Auf Wunſch
Teilzahlung. (14544a
Schneider & Co.
Lagerhausſtraße 16.

äufeß
u r

Wer dort?
Hier V. Schatz.
Komme ſof. u. kauf
getragene Herren=
Kleider, Federbetten
Schuhe, Wäſche uſw.
d. Schatz
96
Darmſtadt.
Tel. 1924. Sch.oßg. 23
K
Kinderbett geſucht
Ang. unt. A. 170 an
die Geſchſt. (*24875

boldlten Thren.
inkaufek cn
Unserem
Metatt
Uegen

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, unſere liebe, gute,
nnvergeßliche Mutter, Schwieger=
mutter
, Urgroßmutter, Groß=
mutter
, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau

geb. Luckhaupt
nach ſchwerem, mit großer Ge=
duld
ertragenem Leiden im 73. Le=
bensjahre
zu ſich in die Ewig=
keit
zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Weber
Familie Wilh. Reeg
Familie Herm. Weber
Familie Eduard Böſche
Familie Georg Naſſauer
Familie Philipp Weber.
Darmſtadt, Barkhausſtr. 10 ½, Nieder=
Ramſtadt.
(*24924
Die Beerdigung findet am Freitag
nachmittag ½4 Uhr auf dem Wald=
friedhof
ſtatt.

Teleph. 2912

getragener
Herrenkleider,
Uniformen,
Schuhe uſw.
Zarnicer
Kiesſtraße 31.
Komme auch
nach auswärts
24893)

195

9

Guterh. Gasbachofen,
34flam., zu kauf. geſ.
Ang. mit Preis unt.
A. 157 Gſchſt. (*24854

463

Aao oene
ASe
Ne
1af zunge
Ha e
enfen Forhl 1
jüder eihed
He e
zrbrauch Iie
zadt eint
inftieger= V.
Autewerhes
un der
wün
ppfreit. Mit
WnNe e
befſches
nuß der
Mie ede
MeI.
Mthach, di
M 0
Pr
Men 7
Großen 50
uig von
im Sp
findet
wPſtal
4
19.
kerke
Odenw
wurde
Ur-4
Dealien A
ntrn
mſe ſo wi
UuB
gega
e Geſangs,
entgegen
orte, die

G
Lungsreich
Armiſch benr
Eholt die 9
beſten zu
it Je,
he.
Gutkä
Rnd yid
Eunft gaß
Rr dy
9
As Mter
umre
dur
Men,
Hio.
Luanm

Dankſagung.
Für die Beweiſe wärmſter Teil=
ahme
bei dem Heimgange unſerer
lieben Mutter
Frau Katharine Stroh
geb. Erb
ſagen wir Allen auf dieſem Wege
unſeren herzlichſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Otto Löffler u. Frau Marie, geb. Stroh
nebſt Kindern.
Darmſtadt, den 21. Sept. 1927. *24911

Edelmieder, rückenglatt, 32.
LhalhllA: Niederlage: Bismarckſtr. 48. ( 23201

(421

Gah

Arheilgen, den 20. September 1927. (14539
Die Beerdigung findet Freitag, den 23. September
I. Js., nachmittags 5 Uhr, vom Trauerhauſe, Die=
burgerſtraße
1 aus ſtatt.

Kleine Anzeigen An und Verkäufe uſt.)
finden durch das Darmſtädter Tagblatt
Verbreitung

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme und
für die in ſo reichem Maße zugegangenen Blumenſpenden
bei dem Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
Margareta Trautmann
geb. Hörr
prechen wir hiermit allen Verwandten und Bekannten
von nah und fern unſeren herzlichſten Dank aus. Ins=
beſondere
danken wir Herrn Pfarrer Saal für ſeine troſi=
reichen
Worte am Grabe, ſowie der Schweſter Sophie
ür ihre liebevolle Pflege und allen denen, die ſie zur
letzien Ruhe gelelteten.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen.
Adam Trautmann
Bäckermeiſter
Liebfrauenſtraße 103. (*24906

Fahrräder
von 68 bis 135
Schneider & Co.
Lagerhausſt. 16. (98009

Henna=Haarfarbe
färbt alle grauen
Haare ſofort in jeder
Farbe. In 10 Farben
vorrät nur bei (10013a
Parfümerie
Tillmann
Eltſabethenſtraße

Ein Bild aus meiner Hühneraugenzeit
Heut kenn ich Lebewohl* daher die Heiterkeit.."
Gemeint ist natürlich das berühmte, von vielen Aeſe‟"
mplohlene Hühneraugen-Lebewohl mit druckmilderhe..
Eilzring für die Zehen und Lebewohl-Ballenscheiben ii."
Fußsohle, Blechdose 8 Pflaster/ 75 Pfg., Lebewohl-Fubee.
gegen empfindliche Fäße und Fußschweiß, Schachtel /8 BM
50 Pfg., erhältlich in Apotheken und Drogerien, sicher ei Nit"
bei: G. Liebig & Co., Drog. Luisenstr. 4, Pr. Schaeter, k
wigsplatz 7 Engel-Drog, H. Schaub Karlstr. 28, Gebr Veile.
Drog Schustergasse 14, in Groß-Umstadt: Adler-Ln2

9.f. 4
Rendi=
Mrickes
Lugene
aif
Drball

[ ][  ][ ]

Nummer 263

Donnerstag den 22. Geptember 1922

AAus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 22. September.
Nationaler Freiballon=Wettbewerb
Darmſtadt 1927.

Geite 5

Wie wir bereits melden konnten, findet am 16. Oktober,
hmittags 5 Uhr, auf dem Darmſtädter Flugplatz der Auf=
eg
von ungefähr 10 Freiballons ſtatt. Erſt nach
ſigeren Verhandlungen iſt es gelungen, den Start in der vor=
geenen
Form zu ſichern. Die Ballons werden ſich in kürzeſten
g1nnden erheben. Das Städtiſche Gaswerk iſt infolge ſeiner
ſekoſen techniſchen Einrichtungen in der Lage, den ſehr großen
(3perbrauch liefern zu können, ohne daß der Verbraucher in
SStadt eine nennenswerte Störung empfinden wird. Der
ſenflieger=Verein für Luftfahrt hat mit Uebernahme dieſes
9tbewerbes ein großes Riſiko auf ſich genommen, und es iſt
der, um der Sache der Fliegerei einen neuen Auftrieb zu
gen, zu wünſchen, daß die Veranſtaltung einen Maſſenbeſuch
u eiſt. Nähere Einzelheiten über die rein techniſchen Fragen
aien zu gegebener Zeit noch veröffentlicht werden.

Hefſiſches Staatsarchiv. Infolge der Umbauarbeiten im Reſidenz=
ſſoſl
e muß der Benutzerſaal des Staatsarchivs für die nächſte Zeit ge=
ſoſſ
en werden. Der Ausbüh= und Schriftvertehr wird dadurch nicht
ſirt.
GSN, Trauer im Hauſe Riedeſel. Freifrau Anna Riedeſel zu
Geubach, die Mutter der Gräfin von Schlitz, genannt von Görtz, iſt im
von 75 Jahren im Schloſſe Eiſenbach geſtorben.

Heſſiſches Landestheater. Und Pippa tanzt, ein Glas=
ſpenmärchen
von Gerhart Hauptmann, wird in der neuen Inſzenie=
ag
von Fricdrich Neubauer am Mittwoch, den 28 September,
0roßen Haus zum erſten Male aufgeführt. Nach Wied aher
tung von Frau Merker konnte Händels Julius Cäſar wieder
dim Spielplan aufgenommen werden. Die nächſte Aufführung des
ies findet am Freitag, den 30. September, als 2. Vorſtellung der
Ate D ſtatt.
10 Akademie=Konzeite. Den Reigen der Akademie=Konzerte er=
öre
am Donnerstag, den 2. Oktober, das Adolf Buſch=
Lirtett im Großen Haus des Heſſ. Landesthcaters. Das Pro=
zwrn
, das ueben Regers Lis=Moll=Quartett auch das von Beethoven
DN6II, Op. 59, bringt, bietet eine beſondwe Ueberraſchnug. Der jugend=
ſ
geniale Rudolf Serkin, der bis jetzt kompoſitoriſch noch nicht
une Oeffintlichkeit getreten iſt, hat ein Streichquartett in einem Satz
kyoniert, das an dieſem Abend ſeine Uraufführung für Südd utſch=
Ey erlebt, nachſdem die eigentliche Uraufführung ein paar Tage früher
nBerlin ſtattfand. Vorausſichtlich wird der Komponiſt der Aufführung
ſe: Werkes perſönlich beiwohncn. Somit bildet der erſte Abend einen
üverfprechenden Auftakt für die Akademie=Konzeute.
Orpheum. Der alte Deſſauer, Samstag, den
September abends 8 Uhr, cröffnet Intendant Dr. Mar=
Friedmann die Reihe der täglich ſtattfindenden Operettengaſt=
ſeie
mit der Operette Der alte Dafſauer (Annelicſe von
Dſau II. Teil), Operette in 3 Akten von Nichard Heßler, Muſik von
hert Winterberg. Die Operette wurde von Oberſpielleiter
W. Behrenſen in Szene geſetzt. Als muſikaliſcher Leiter wind
dellmeiſter. Curt Ludwig am Pult erſcheinen. In den Hauptrollm
folgende Mitglieder des Operettenenſembles tätig: Ruth Shavill
ſbhie, die heimlich angetraute Gattin des Erbprinzen Wilhelm Gu=
Mizzie Durſt (Marie, Tochter des Hofmedieus), Eva Wendtlandt
ſſt in Anua Luiſe), Curt W. Behrenſen (Bgron von Salberg), Hans
ſigtier (Erbprinz Wilhelm Guſtav), Fritz Keilholz (Fritz Lange),
Dietrich (Juliette Rodenberg), Richaud Geher (Seidelmann). Der
4rkauf beginnt heute im Verkehrsbüro, ſowie bei De Waal, Rhein=
Be 14, telephoniſche Beſtellungen werden unter Nr. 389 entgegen=
wmmen
.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Schöne Stun=
wwurden
am Sonntag zuſammen mit den Mitgliedern der Mann=
ſ
* Ortsgruppe, die ſich an der Alten Herrenwanderung beteiligten,
nüirſtenſaal hier verlebt. Saal und Bühne waren in einen grünen
m verwandelt, die Tiſche in verſchwenderiſch Fülle mit Roſen,
llien, Aſtern und vielen andern Herbſtblumen geſchmückt. Für den
immn Charakter der Feier war der Fünſtenſaal der geeign te Raum,
ſw wirkte alles zuſammen, die Veranſtaltung gelingen zu laſſen.
II die Mannheimer Wanderfreunde, begleitet von den Darmſtädter
Aöfrcunden, die ihnen bis zum Frankenſtein oder zur Lud’vigshöhe
ntegengegangen waren, im Füirſtenſaal eintrafen, ſchallte ihmem von
aGeſangsabteilung der hieſigen Ortsgruppe ein freundlicher Sanges=
imz
entgegen. Nicht minder freundlich waren der Willkommgruß und
eWorte, die Herr Profeſſor Dr. Köſer ſprach, und die Dankesrede,
nHerr Teickner für die Ortsgruppe Mannheim hielt. Bei der ab=
wſtuungsreichen
Vortragsfolge vergingen die Stunden wie im Flug.
Nienriſch begrüßt betrat unſer Heimatdichter Herr Nobert Schneider
verholt die Bühne, um ſeine köſtlichen, Humor atmenden Dichtungen
hbeſten zu geben. Mit gleichem Erfolg ließ ſich unſer Herr Heini
fr mit ſeinen Dialektdichtungen hören, ſang Herr Rudolf Fey mit
ſbzender Stimme der Veranſtaltung angepaßte Liedr, trug Herr
Fitich Gutkäſe heitere Sächelchen vor. Daß Herr Dr. Köſer nicht
wcktand und den Mannheimer Klubfreunden Proben ſeiner heiteren
Aithinſt gab, iſt ſelbſtverſtändlich. Muſikvorträge eines Teils des
üiſchen Orcheſters, Vorträge der Geſangsabteilung der hieſigen Orts=
ſpe
unter der Leitung ihres Dirigenten, des Herrn Oberreallehrers
ude, umrahmten die ſchöne, von Freundſchaft, Heimat= und Vater=
aslicbe
durchdrungene V=wanſtaltung. Herzlicher Dank allen Mit=
üerden
. Ebenſo warm und herzlich wie der Willkomm war der
hied. Wir ſind überzeugt, daß die Mannheimer Wanderfreunde
mmit dem Gefühl verlaſſen haben, in Darmſtadt treue Freunde und
Undergenoſſ zu haben. Freitag, den 23. September
bn ds 8.20 Uhr, in der Krone Vortrag mit Lichtbildern des Herrn
G=ſtudiendirektors Kiſſinger über Eiſenach, Weimar uſw. Wir bitten
Tzahlreiches Erſcheinen.
Lukasgemeinde. Zum Beſten der Gemeinde=Nothilfe fand am
Aitag, den 19. September, im gutbeſetzten Saale des Gemeindehauſes
ſtraße 17 eine Aufführung von Kotzenbue’s Luſtſpiel Die deutſchen
Anſtädter ſtatt. In flotter Spielfolge und gutem Gelingen rollten

MFranz, Fräulein Aenne Dörſam ſowie die Herren Bernh. Felmer,
. Hattemer, Bernh. Franz und Adolf Kraft ihr ſchönes ſchauſpiele=
2 Talent und Können. Ebenſo fügten ſich auch die Spieler der
eren Partien gut in das Geſamtſpiel ein. Freitag, den 23. Sep=
er
, abends 8 Uhr, findet im Gemeindehaus Kiesſtraße eine Wieder=
dnx
der Aufführung ſtatt und wird in Anbetracht des guten Zweck=
WWemeindemitgliedern ein reger Beſuch der Vorſtellung empfohlen.
in ſind erhältlich bei den bekannten Verkaufsſtellen, Kolporteur
Hoffmannſtraße 21, ſowie abends an der Kaſſe.
Arbeiter=Samariter=Kolonne Darmſtadt. Am Samstag, den
Eeptemba abends, findet im Mathildenhöhſaal. Diebungerſtraße,
Wohltätigkeitsabend ſtatt. In altgewohnter Weiſe hat auch für
Ve Veranſtaltung die Kommiſſion ein ſchönes, reichhaltiges Pro=
Inm zuſammengeſtellt. In anerkennenswerter Weife haben ſich Freie
ung emeinde, Arbeiter=Athletik=Sportverein 1898, Arbeiter=Radfahrer=
Din Solidarität, Männerquartett Weſtend, Freier Männerchor,
Zeit er=Jugend und Theaterverein Freundſchaftsbund zur Ver=
ſerung
unſeres Programms zur Verfügung geſtellt. Ebenſo wer=
die
Samariter ihr gut Teil durch ein Theaterſ ick dazu beitragen.
einertrag wird zur Anſchaffung von Mateuial und Geräten ver=
Ferner wird darauf aufmerkſam gemacht, daß am 4. Ok=
.
r ein Kurfus in Erſter Hilfe bei Unglücksfällen und plötzlichen Er=
ſungen
beginnt. Der Kurſus ſteht unter ärztlicher Leitung des
n. Dr. Riemenſchneider.

Von den Deutſchen Großlogen

wird folgende Erklärung veröffentlicht:
Die Unterzeichneten, als geſetzliche Vwtreter von ca. 80 000 treu=
deutſchen
, vaterländiſch geſinnten Freimaurern, geben in deren Namen
ihrer Entrüſtung darüber Ausdruck, daß Herr Erich Ludendorff in
ſeiner Schrift Vernichtung der Feimaurerei ſie in verleumderiſcher
Weiſe beleidigt und in den Augem des deutſchen Volkes herabzuſetzen
verſucht hat. Sie bedauern gleichzeitig, daß ein Mann von der einſtigen
Größe und Bedeutung des Generals der Infanterie Ludendorff ſich zur
Verhetzung des deutſchen Volkes und zur Irreführung breiter Maſſen
herabgewurdigt hat.
Obwohl das Pamphlet einer Entgegnung kaum wert iſt, weil es der
deutſchen Freimaurerei geradezu wahnſinnige Ziele unterſtellt und ſich
dabei auf dunkelſte und trübſte Quellen ſtützt oder ſich bewußt der un
glaublichſten Verdrehungen und Entſtellungen bedient, ſo behalten wir
uns doch zur Aufklärung der öffentlichen Meinung eine eingehende
ſachliche Stellungnahme vor.
Berlin, den 15. September 1927.
Die Großmeiſter der Deutſchen Großlogen: Habicht, Gr. Nat.=
Mutterloge Z. d. 3 Weltkugeln. Müllendorff, Große Landesloge
der Frm. von Deutſchland. Zimmer, Gr. Loge v. Preußen gen. Z.
Freundſchaft. Bröſe, Gr. Loge v. Hamburg. Anders Große
Landesloge v. Sachſen. Ries, Große Mutterloge d. Eklekt. Frei=
maurerbundes
. Blümel Großloge z. Sonne. Kahlert, Gr
Frmrlege z. Eintracht. Mensdorf, Großloge Deutſche Brkette.

*8. Periretertag des Hilfsbundes der Elſaß=
Loihringer.
In Düſſeldorf fand der 8. Vertretertag des Hilfsbundes ür die
Elſaß=Lothringer im Reich ſtatt, zu dem auch die Ortsgruppe Darm=
ſtadt
zwei Vertreter entſandt hatte. Neben der Beratung kultureller
Fragen ſtand im Vordergrund der ganzen Tagung die von der Entſchä=
digungskommiſſion
des Hilfsbundes formulierte Entſchtließung
über die Stellungnahme des Hilfsbundes zu dem Regierungsentwurf
des Schlußentſchädigungsgeſetzes. In der Entſchließung
heißt es:
Die Vertreter von 180 Ortsgruppen des Hilfsbundes für die
Elſaß=Lothringer im Reich lehnen auf ihrem Vertretertag in Düſſeldorf
den Regierungsentwurf für ein Kriegsſchädenſchlußgeſetz einmütig ab
Die Entſchädigungen ſind ſowohl in ihrer Höhe als auch wegen der vor=
geſehenen
Zahlungsart völlig ungenſigend. Nichtſachſchäden werden
überhaupt nicht berückſichtigt. Die drückende Not der Vertriebenen wird
auf dieſe Weiſe überhaupt nicht behoben. Sozialen Geſichtspunkten iſt
in keiner Weiſe Rechnung getragen. Ein Wiederaufbau, ſelbſt in be=
ſcheidenen
Grenzen, iſt nicht möglich. Die von der Arbeitsgemeinſchaft
der Intereſſent mvertreter aufgerollten, von der Allgemeinheit als
durchaus beſcheiden und für die Reichsfinanzen tragbar anerkannten
Entſchädigungsforderungen entſprechen den dringendſten Bedürfniſſen
und miiſſen mit aller Entſchiedenheit aufrecht erhalten werden.
Die Entſchließung fand einmütige Annahme. Noch nicht allgemein
bekannt ſein dürfte, daß die großen Verbände der Wirtſchaft hinter den
Forderungen der Arbeitsgemeinſchaft ſtehen.

Turngemeinde Beffungen 1865 Darmſtadt e. V., Wanderabtei=
lung
. Kommenden Sonntag, den 25. September I. J., findet die dies=
fährige
7. Wanderung ſtatt. Ganz aus dem ſeitherigen Rahmen heraus,
diesmal der Weg in den Taunus. Zwei jüngere Turner, Gd.
Meißner und W. Wolf, haben die Führung übernommen und wollen
die Teilnehmer über Frankfurt a. M. nach Homburg v. d. H. bringen,
In Homburg beginnt der Fußmarſch nach der Saalburg und Lochmühle,
etwa 5 Stunden Marſchzeit. Der Wander=Ausſchuß macht darauf auf=
merkſam
, daß die Abfahrt eunkt 7 Uhr (Hauptbahnhof) erfolgt mit
Sonntagsfahrkarten nach Bad=Homburg zum Preiſe von 2,10 RM.
Es iſt ratſam, ziemlich frühzeitig die Fahrkarten zu löſen, damit Stö=
rungen
nicht vorkommen. Auf das Mitbringen der Perſonalausweiſe
wird hingewi ſen, um auf alle Fälle geſichert zu ſein. Die Führer
haben Ruckſackverpflegung vorgeſehen, doch können die Teilnehmer auchk
Mittageſſen zum Preiſe von 1,50 RM. und 1,80 RM. haben nach vor=
heriger
Beſtellung. Diejenigen Turnerinnen und Turner, die am
Mittageſſen teilnehmen wollen, müſſen dies bis ſpäteſtens Froitag, den
23. ds. Mts., beim Wanderwart Schulz, Karlſtraße 104½, melden.
ie Zuſammenkunft iſt am Hauptportal des Hauptbahnhofs. Tur=
nerinnen
und Turner, beteiligt Euch zahlreich und beherzigt das vom
Wander=Ausſchuß und den Flihrern Gewünſchta
Ausflugsſonderzug nach München und Nürnberg. Der für den
23. bis 26. September ds. Js. in Ausſicht genommene Ausflugsſonder=
zug
nach dem ſchönen Bayernland wird beſtimmt verkehren. Soweit die
zur Verfügung ſtehenden Sitzplätze nicht vorher vergriffen ſind, können
Sonderzugkarten noch bis zum 22. September um 16 Uhr gelöſt werden.
Keine Braunkohlenpreiserhöhung. Wie wir erfahren, haben die
Arbeitgeber der Mitteldeutſchen Braunkohle erneut verſucht, den Reichs=
wirtſchaftsminiſter
dazu zu bewegen, daß er einer Erhöhung der Preiſe
für Hausbrandbriketts, im engeren Abſatzgebiete um zwei Mark je
Tonne und einer Erhöhung der Preiſe für Rohbraunkohle zuſtimmt.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat dieſem Antrag aus wirtſchafts
politiſchen Gründen nicht zuſtimmen können.
Ueber Verbrechensurſachen und ihre Bekämpfung ſpricht Herr
Oberlandesg richtsrat Doſenheimer=Frankenthal am Samstag,
24. Sertember, abends 8 Uhr, in der Aula d’s Realgymnaſiums (Ein
gang Kirchſtraße). Zum Reichsſchulgeſetz ſteht eine Entſchließung zur
Ausſprache. Jedermann iſt eing=laden. (Siehe Anzeige.)
Kunſinotizen.
Ueber Werle, Künſiler oder künſtleriſche Vtranfialtungen, deren im Nachſiehenden Erisähnung
geſchieht, behält ſich die Redaſion ihr Artell vor
Union=Theater. Wie der Katzenſteg entſtand.
Ich weide noch hute oft gefragt, ob. meinem Roman Der Katzenſteg
der von einer Epiſode der Franzoſenkämpfe 1806/07 ausgeht, irgendeine
geſchichtliche Begebenheit wenn auch weſentlich ſchwächerer Art
zugrunde liegt. Ich kann darauf immer nur erwidern, daß allerdings
in meiner weiteren Heimat mein Vaterhaus ſtand in Heydekrug im
Memelgebiet eine alte Sage im Volke umläuft von einem Verrat
de in den ſchlimmen Tagen von 1806/07 vielen braven Deutſchen das
Leben gekoſtet haben ſoll. Aber dieſe Erzählung war (wie es bei dem,
was ſich im Volke weitererzählt häufig der Fall iſt) ganz unbeſtimmt
und ohne feſte Form, ohne Zeit und Ort. Immerhin hat dieſes
Wenige gerügt, um mir den erſten Anſtoß zu meiner Fabel vom
g zu geben. Ich ſchrieb damals meinen großen Roman
Katzer
Es war, als mir die Sage zu Ohrem kam. Faſt ohne mein Zutun
ſpannen ſich die Fäden der Handlung zu einem dichten Netz weiter,
bis ich kurz entſchloſſen weinen Roman unterbrach und mir zunächſt
einmal den Katzenſteg vom Herzen ſchrieb. Es ging ſehr ſchnell.
Meiner Erinnerung nach habe ich nicht ganz ein halbes Jahr dazu
gebracht. Obſchon ich das Ganze wohl mit gutem Recht als meine
freie Erfindung bezeichnem kann, wenn man den erſten Anſtoß durch
jene Sage abrechnet. Die zweite Frage, die mir ebenſo häufig begeg=
net
, iſt nach dem Urbild der Regine. Dieſes Naturgeſchöpf beſchäftigt
begreiflicherweiſe die Phantaſie des Leſers. Leider kann ich auch in die=
ſem
Punkte der literaturhiſtoriſchen Forſchung kein dankbares Material
liefern, ſo leid es mir tut. Auch dieſe Regine iſt meine freie Erfindung.
Wer das oſtpreußiſche Volk kennt, wird mir beſtätigen, daß ſich gerade
unter den einfachen Leuten herrliches Menſchenmaterial findet. Von
einer körperlichen Pracht und innerlichen Glut, die dim Menſchenbeob=
achter
ſtets von neuem in Entzücken ſetzt. Der vielfach zu beobachtende
Einſchlag litauiſchen Blutes ergibt neue Schattierungen, von denen
manches wohl in den Farben zu erkennen iſt, mit denen die Geſtalt
der Regine g malt wurde. Hermann Sudermann.
Lokale Veranſialtungen.
Die bierunter erſcheinenden Nofizen find an ſchlleßlich als Hinwelſe auf Anzelgen zu belrachten.
in keinem Falle irgendwie alt Deſprechung oder Kritlk.
Café Rheingold. Am Freitag findet ein Rheiniſcher Abend
ſtatt unter freundlicher Mitwirkung des beliebten Opern= und Stim=
mungsſängers
Carl Hermann Hauth (Mainz), welcher durd
ſeimen Namen ſämtlichen Freunden des Humors einen ſchönen Abend
verbürgt.

Die Bedeutung der Angeſtellten=
Perſicherungs=Wahlen.
Im Laufe des Monats November 1927 werden die Neuwahlen der
Vertrauensleute der Angeſtelltenverſicherung ſtattfinden. Im Jahre
1922 fanden nach dem Kriege zum erſten Male dieſe Wahlen ſtatt.
Damals konnten die Hauptausſchuß=Verbände eine große Mehrheit er=
ringen
. Auch in dieſem Jahre wird der Kampf in erſter Linie um die
Sonderſtellung der Angeſtelltem=Verſicherung geführt werden.
Ende der 80er Jahre wurde die allgemeine Invalidenverſicherung
geſchaffen. Man begnügte ſich damit, die bereits am ſtärkſten vertretene
Angeſtellten=Gruppe, die Handlungsgehilfen, in die Invalidenverſiche=
rung
mit ginzubeziehen. Die Umbildung Deutſchlands vom Agrar= zum
Induſtrie= und Handelsſtaat brachte es mit ſich, daß der Angeſtellten=
ſtand
eine immer größere Bedeutung erlangte. Auf Veranlaſſung des
Führers des Deutſchen Gruben= und Fabrikbeamten=Verbandes, jetzt
Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (G.D,A.), tratem damals die An=
geſtellten
=Verbände zuſammen, um Vorſchläge für die Schaffung der
Angeſtelltenverſicherung auszuarbeiten. Als ſpäter die Vorarbeiten ins
Stocken gerieten, war es Herr Reif vom Verband Deutſcher Handlungs=
gehilfen
zu Leipzig (jetzt G.D.A.), der ſich mit allen Mitteln dafür
einſetzte, daß die Arbeiten weitergingen. Nach langen und ſchwierigen
Verhandlungen iſt dann am 1. Januar 1913 die Angeſtelltenverſicherung
in Kraft getreten. Ihre ſegensreiche Tätigkeit iſt in allen Kreiſen an=
erkannt
worden. Die weſentlichen Unterſchiede zwiſchen der Invaliden=
und Angeſtelltenverſicherung beſtehen darin, daß bei der Angeſtellten=
verſicherung
nur eine 50prozentige Berufsunfähigkeit zum Rentenan=
ſpruch
verlangt wird, ebenſo erhalten die Witwen Renten, ganz gleich=
gültig
, ob ſie berufsunfähig ſind oder nicht. Auch die weiblichen Ver=
ſicherten
erhalten bei der Verheiratung die Hälfte der geſamt geleiſteten
Beiträge zurſick, auch ſind die Renten an ſich ſchon höher wie bei der
Invalidenverſicherung.
Seit der Gründung ſind verſchiedene Aenderungen eingetreten. So
iſt auf Antrag des Ortsausſchuſſes Frankfurt a. M. die Beſtimmung
geſchaffen wordem, daß die Kriegsdienſtjahre als Beitragsjahre ange=
rechnet
werden. Nach dem Kriege ſind weiterhin weſentliche Verbeſſe=
rungem
vorgenommen worden. Der Verſicherungskreis hat eine ziem=
lich
beträchtliche Erweiterung erfahren durch Einbeziehung der Lehr=
linge
, der Büroangeſtellten mit mechaniſchen Dienſtleiſtungen und
einige anderer Berufsgruppen. Ferner iſt die unterſte Altersgrenze
von 16 Jahren in Wegfall gekommen. Auch die freiwillige Verſicherung
iſt in erweitertem Umfange zu einer dauernden Einrichtung geworden,
Durch die Beſeitigung der Dopp=lverſicherung iſt der Charakter der
Sondereinrichtung noch mehr herausgeſtellt worden. Die Beitrags=
zahlung
erfolgt heute durch Einkleben von Marken, auch die Leiſtungs=
berechnung
iſt eine andere, da heute ein feſter Grundbetrag von 480 Mk.
zuzüglich Leiſtungszuſchläge feſtgeſetzt iſt. Für die bis zum Juli 1921
geleiſteten Beiträge ſind in den höheren Klaſſen beſondere Zuſchläge
vorgeſehen. Ein ganz beſonderes Kapitel nimmt das Heilverfahren
ein, das in weitgehendſtem Maße gewährt wird und ſich außerordent=
lich
ſegensrrich bewährte, da auch eine gewiſſe Ausdehnung auf die
Kinder erfolgte. Trotzdem wird immerhin noch an dem Ausbau dieſer
Verſicherung gearbeitet. Im Jahre 1926 brachte der Schriftführer des
Ortsausſchuſſes Darmſtadt, der Geſchäftsführer des G. D.A., einen An=
tag
auf Herabſetzung der Altersgrenz=, Heraufſetzung der Leiſtungs=
zuſchläge
und Ausdehnung des Heilverfahrens auf die Ehefrau ein,
der einſtimmig vom Ortsausſchuß Darmſtadt gutgeheißen wuvde und
dem Direktorium der Reichsverſicherungsanſtalt ſiir Angeſtellte über=
geben
worden iſt. Der Reichstagsabgeordnike und Bundesvorſteher des
Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten G.D.A., Herr Guſtav Schneider,
brachte im Frühjahr 1927 einen Antrag auf Herabſetzung der Alters=
grenze
auf das 60. Lebensjahr im Neichstag ein, dem der Regierungs=
vertreter
im ſozialoplitiſchen Ausſchuß entgegentrat mit dw Be=
hauptung
, daß eine weitere Unterſcheidung zwiſchen der Invalidenver=
ſicherung
und der Angeſtelltenverſicherung bedenklich ſei. Die Invaliden=
verſicherung
ſoll nicht noch mehr ins Hintertreffen kommen‟. Dieſe Be=
gründung
iſt in Anbetracht der Sondereinrichtung der Angeſtellten= Ver=
ſicherung
durchaus abwegig und kann keinesfalls als ſtichhaltig aner=
kannt
werden. Der Kampf um dieſe Verbeſſerung wird deshalb weiter=
geführt
werden. Wenn man in Betracht zieht, daß heute die Beiträge
gegenüber der Friedenszeit nicht höher geworden ſind, auf der anderen
Seite aber bedeutende Leiſtungsverbeſſerungen eintraten, dann iſt es
ſelbſtverſtändlich, daß die Angeſtelltenſchaft ſich mit allen Mitteln für
dieſe Sondereinrichtung einſetzt. Der kommende Kampf wird ſich d’Ss=
halb
auch in erſter Linie wiedenum um dieſe Sonderſtellung drehen.

*Bezirksſchöffengericht.
p. 1. Sekt= und Weindiebſtähle, die am 3. Juni d. J. in Bürſtadt
erfolgten, werden zwei damals erwerbsloſen Arbeitern daſelbſt zur Laſt
gelegt und von ihnen auch zugeſtanden. Ein Dritter iſt der Hehlerei
beſchuldigt. Die Diebe, von denen allein 15 Flaſchen Sekt erbeutet
wurden, müſſen von der Straße aus in den Keller gelangt ſein. Die
Diebe ſind ſchon erheblich vorbeſtraft. Der Staatsanwalt beantragt
3 Jahre Zuchthaus und 1 Jahr Gefängns gegen die Diebe, gegen den
Hehler eine Geldſtrafe von 40 Mark.
Das Urteil erkennt gegen den Hehler auf die beantragte Strafe:
die Diebe erhalten 1 und 2 Jahre Gefängnis, je drei Monate ſind durch
die Unterſuchungshaft verbüßt.
2. Der Gärtner Karl Frieſe aus Großhennersdorf in Sachſen
ſteht unter der Anklage des ſchweren Diebſtahls im Rückfall. Gemein=
ſchaftlich
mit zwei oder einem Anderen, die noch nicht ermittellt und
gefaßt ſind, hat er in Kelſterbach Lebens= und Genußmittel aus einem
Keller entwendet. Frieſe kam von Frankfurt a. M. und hatte, wie (e
angibt, Hunger und Durſt. So entwickelte ſich im Keller bald eine
feuchtfröhliche Stimmung. Eine weitere Anklage betrifft Sachb= ſſchädi=
gungen
, die er in der Zelle des Langener Gerichtsgefängniſſes be=
gangen
hat.
Das Urteil erkennt auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahr
7 Monaten, 2 Monate 3 Wochen davon ſind verbüißt.
3. Ein Photogrgph ſteht unter der Anklage, an einer Frauens=
perſon
unzüchtige Handlungen vorgenommen und weiter mit Gewalt
Geſchlechtsverkehr mit ihr vollzogen zu haben, im letzteren Falle, nach=
dem
er ſie eingeſperrt, mithin einer Freiheitsberaubung ſich ſchuldig ge=
macht
hat. Der Angeklagte iſt ſeit 3. Januar 1927 in Unterſuchungs=
haft
. In einem Hauſe des Südviertels wurden die Bewohner durch
den Lärm aus dem Schlafe geweckt, die Polizei kam herbei und der
flüchtig gegangene Angeklagte wurde früh morgens verhaftet. Einzel=
heiten
können natürlich aus der unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit
durchgeführten Verhandlung nicht mitgeteilt, aber ſo viel kann doch ge=
ſagt
werden, daß die nächtlicherweile verübten Handlungen ſich als eine
ungemein rohe und brutale Tat eines jungen Mannes darſtellen.
Der Staatsanwalt bezeichnet den Fall als einen in den Annalen
der Straffuſtiz ziemlich ſeltenen, der Angeklagte habe auch durch ſein
Leugnen mildernde Umſtände verwirkt. Der Strafantrag geht au
5½ Jahre Zuchthaus. Der Verteidiger ſucht mildernde Umſtände in
dem Verhalten des Mädchens hervorzukehren, es ſprächen auch Momente
zugunſten des Angeklagten. Eine Gefängnisſtrafe möge erkannt
werden.
Das Urteil erkennt wegen Notzucht und Freiheitsberaubung au
Jahre Zuchthaus, wovon 8 Monate verbüßt ſind. Die bürgerlichen
Ehrenvechte werden auf 10 Jahre aberkannt. Im übrigen iſt Frei=
prechung
erfolgt.

Tageskalender für Donnerstag, den 22. September 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung.
Orpheum: Keine Vorſtellung.
Kleines Haus: Geſchloſſen.
Landesmuſeum von 1018 Uhr: Ausſtellung Alte Kunſt
Mathildenhöhe, von 1019 Uhr: Ausſtellung Neue
Kunſt. Konzerte: Schloßcafé, Hotel Schmitz, Café Rhein=
gold
, Hotel Waldſchlößchen, Saalbaugarten. Meenzer Müller.
Mozartſaal, Schulſtr. 8, abends 8 Uhr: 15. Dreſſola=Konzert.
Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Luiſenſtraße 16, abends 8 Uhr:
Vortrag von Frau Dr. Jacob über Die Elektrizität im Haushalt
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele.

AA OA

die Qualitäts-Zahnpaste von mehr als 5 Millionen Menschen allein in
Deutschland als bestes Zahn- und Mundpflegemittel im Gebrauch. Be-
sondere
Vorzüge: 1. macht die Zähne blendend weiß, 2. entfernt häßlich
gefärbten Zahnbelag, 3. beseitigt unangenehmen Mundgeruch. Gberzeugen
Sie sich zuerst durch Kauf einer Tube zu 60 Pf. große Tube 1 Mk.
Chlorodont-Zahnbürsten 1.25 Mark, für Kinder 70 Pfg. Chlorodont-S
Mundwasser Flasche 1.25 Mark. Man verlange nur Chlorodont,B

[ ][  ][ ]

Prämierungen auf der Landwirtſchaft=
lichen
Landesausſiellung Darmſtadt.

Weinbau.

Wein Nr. 40 1911er Nierſteiner Fläſchenhahl von Franz Karl Schmitt
Wwe., Nierſtein die bronzene Staatsmedaille.
Nr. 42 1917er Oppenheimer Sackträger von der Heſſiſchen Weinbau=
domänendivektion
Mainz bronzene Staatsmedaille.
Nr. 44 19Wer Nackenheimer Rothenberg Riesling von Karl Gunderloch=
ſche
Weingutsverwaltung, Nackenheim eiſerne Medaille.
Nr. 81 1921er Bodenheimer Weſtrum von Friedrich Wilhelm Liebrecht,
Oberſtlt, a. D., Bodenheim eiſerne Staatsmedaille.
Nr. 72 1921er Oppenheimer Sackträger von Sanit.=Rat Dr. Dahlem
Erben, Oppenheim Ehrenpreis von Freiherr von Heyl mit
60 Mark.
Nr. 79 192ler Nackenheimer Rothenberg von der heſſiſchen Weinbau=
domänendirektion
Mainz Ehrenpreis von Freiherr von Heyl
mit 60 Mark.
Nr. 3 1926er Bechtheimer Geiersberg von Hch. Beher 2., Bechtheim
große ſilberne Medaille.
Nr. 8 1925er Nackenheimer Rothenberg von Karl Gunderlochſche Wein=
gutsverwaltung
, Nackenheim große ſilberne Medaille.
Nr. 22 1926er Guntersblumer Vogelsrech von Georg Fr. Schätzel,
Bürgermeiſter, Guntersblum große ſilberne Medaille.
Nr. 94 1926er Guntersblumer Steig vom Schloßgut Schmitt, Gunters=
blum
große ſilberne Medaille.
Nr. 31 1925er Nierſteiner Rehbach von Heſſiſche Weinbaudomänedirek=
tion
Mainz große ſilberne Medaille.
Nr. 441 1915er Nachenheimer Rothenberg von Karl Gunderlochſche Wein=
coße
ſilberne Medaille.
gutsverwaltung Nackenheim
Nr. 4 1920er Büdesheimer Scharlachberg von Heſſiſcher Weinbau=
domänendirektion
Mainz große ſilberne Medaille.
Nr. 66 1921er Guntersblumer Wohnweg von Emil Schätzel, Gunters=
blum
große ſilberne Medaille.
Nr. 87 1921er Nierſteiner Fuchsloch von Georg Reichardt 3., Bechtheim
große ſilberne Medaille
Nr. 2 1926er Bechtheimer Mittelerberg von Heinrich Beyer 2., Becht=
heim
kleine ſilberne Medaille.
Nr. 9 1926er Mettenheimer Michelsberg von Ernſt Muth, Weingut in
Mettenheim kleine ſilberne Medgille.
Nr. 13 1925er Bechtheimer Schild von J. P. Beyer in Bechtheim
kleine ſilberne Medaille.
Nr. 15 1925er Oppenheimer Sackträger von San.=Rat Dr. Dahlem
Erben, Oppenheim kleine ſilberne Medaille.
Nr. 17 1925er Guntersblumer Schächerhohl von Gebr. Hedderich, Gun=
tersblum
kleine ſilberne Medaille.
Nr. 26 1925ar Oppenheimer Saclträger von San=Rat Dr. Dahlem
Erben, Oppenheim kleine ſilbere Medaille.
Nr. 32 1925er Bodenheimer Hoch vom Weingut Johannes Jamin,
Bodenheim kleine ſilberne Medaille.
Nr. 35 1925er Oppenheimer Goldberg von Hermann Ohlenſchlager u. Co.,
Oppenheim kleine ſilberne Medaille.
Nr. 39 1925er Siefersheimer Höllberg Riesling von Jean Schneider,
Siefersheim, unter Verſetzung in Klaſſe 8 kleine ſilberne
Medaille.
Nr. 46 1921er Alsheimer von Karl Engiſch, Alsheim kleine ſilberne
Medaille.
Nr. 48 1921er Dittelsheimer Stolzert von Jakob Keipert 7., Dittels=
heim
kleine ſilberne Medaille.
Nr. 55 1921er Udenheimer Mainzerhohl von Heinrich Schermer 2.,
Veingutsbeſitzer, Udenheim kleine ſilberne Medaille.
Nr. 56 1921er Budenheimer Frenzenberg von Peter Schöffel 2., Buden=
heim
kleine ſilberne Medaille.
Nr. 63 1921er Binger=Brück=Eiſel von Moller u. Ohler, Weinbau und
Weinhandel in Bingen a. Rh. kleine ſilberne Medaille.
Nr. 64 1921er Mettenheimer Logenberg von Ernſt Muth, Weingut
Michelsberg in Mettenheim kleine ſilberne Medaille.
Nr. 71 1921er Guntersblumer Ludwigshöher Appental von Karl Zim=
ermann
, Guntersblum kleine ſilberne Medaille.
Nr. 73 19
21er Himmeltal vom Weingut Gebr. Hedderich, Guntersblum
kleine ſilberne Medaille.
Nr. 80 1921er Bodenheimer Hoch=Riesling von Friedrich Wilhelm Lieb
recht, Oberſtlt. a. D., Bodenheim kleine ſilberne Medaille.
Nr. 91 1921er Siefersheimer Höllberg von Jean Schneider, Siefersheim
kleine ſilberne Medaille.
Nr. 53 1921er Nierſteiner Schwabsburger Weg vom Weingut Georg
eichardt 2., Nierſtein kleine ſilberne Medaille.
N
Nr. 93 1921er Alzeyer Heißgaſſe von J. Köhler, Alzey kleine ſilberne
Medaille.
Nr. 155 1926er Ober=Ingelheimer Bellen von Jakob Eſchnauer 2., Ober=
Ingelheim eine kleine ſilberne Medaille.
Nr. 158 1925er Ober=Ingelheimer Frühburgunder von Jakob Eſch=
nauer
2., Ober=Ingelheim kleine ſilberne Medaille.
Nr. 160 1925er Ober=Ingelheimer Frühburgunder von J. Waſem Ob.=
Ingelheim eine kleine ſilberne Medaille.
Nr. 1 1925er Alzeher Rothental von Ch. J. 1 Eller, Inh. Wihelm
Becker,
IIzey eine Anerkennung.
Nr. 4 1926er Bechtheimer Atzelgarten von Heinrich Beyer 2., Bechtheim
eine Anerkennung.
Nr. 11 1924er Oppenheimer Sackträger von Weingutsverwaltung San.=
Rat Dr. Dahlem Erben, Oppenheim eine Anerkennung.
Nr. 16
925er Alzeyer Roteberg von Ch. J. 1 Eller, Inh. Wilh. Becker,
Alzey eine Anerkennung.
Nr. 21 1926er Guntersblumer Wohnweg von Emil Schätzel, Gunters=
blum
eine Anerkennung.
Nr. 23 1925er Bechtheimer Berg von Wilh. Schoeneck, Worms, Wein=
gut
in Bechtheim eine Anerkennu
Nr. 36 1925er Nierſteiner Fuchsloch vom Weingut Georg Reichardt 3.,
ierſtein eine Anerkennung.
Nr. 47 1921er Ober=Ingelheimer Heſſelweg von Jakob Eſchnauer 2.,
Ober=Ingelheim eine Anerkennung.
Nr. 51 1921er Albiger Rötherberg von Heinrich Michel, Albig eine
Anerkennung.
Nr. 54 1921er Laubenheimer Steig von Anton Riffel, Bodenheim
eine Anerkennung.
Nr. 58 1921er Alzeher Galgenberg von Philipp Wolf, Albig eine An=
erkennung
.
Nr. 61
1921er Bodenheimer Platte vom Weingut Johannes Jamin,
Bodenheim eine Anerkennung.
Nr. 62 1921er Dienheimer Falkenberg von Ludwig Maurer, Weingut
Oppenheim eine Anerkennung.
Nr. 67 1921er Hahnheimer Knopf von Oek.=Rat Schätzel Erben, Wein=
gut
Selzen eine Anerkennung.
Nr. 68 1921er Dienheimer Ebenbreit vom Weingut Hrch. Waldſchmitt,
Oppenheim eine Anerkennung.
Nr. 76 1921er Binger Eiſel von J. F. Herter, Bingerbrück eine An=
erkennung
.
Nr. 82 1921er Bodenheimer Bock von Friedrich Wilh. Liebrecht, Oberſt=
leutnant
a. D., Bodenheim eine Anerkennung.
Nr. 86 1921er Nierſteiner Auflangen von Georg Reichardt 3., Weingut
Vierſtein eine Anerkennung.
Nr. 88 1921er Bodenheimer Braunloch von Anton Riffel, Bodenheim
eine Anerkennung.
Nr. 89 1921er Guntersblumer Steig von Georg Fr. Schätzel, Bürger=
meiſter
, Guntersblum eine Anerkennung.
Nr. 94 1924er Gau=Algesheimer Frühburgunder von Philipp Huff, Gau=
Algesheim a. Rh. eine Anerkennung.

32. Tagung des Perbandes Deutſcher
Architekten- und Ingenieur=Vereine
in Köln.

Schlußbericht.
In der Nachmittagsſitzung wurde über den von den Verbänden der
freien techniſchen Berufe aufgeſtellten Entwurf eines Kammer=
eſetzes
beraten. Der Vorſitzende des Verbandsausſchuſſes, Herr
Bizepräſident Eickemeyer, gab einen Ueberblick über die Verhand=
lungen
mit dieſen Verbänden. Der V. D. A. J. hat von jeher den
Standpunkt vertreten, daß eine Kammer der freien Architekten und
Ingenieure, genau wie die Kammern der Aerzte und Anwälte, das
Akademikerprinzip wahren müſſen, wobei bis zu einer gewiſſen Zeit
erleichternde Uebergangsbeſtimmungen und dauernde Ausnahmen für
Perſonen mit hervorragenden Leiſtungen vorgeſehen werden müſſen. In
den bereits eingeleiteten Verhandlungen in dem zuſtändigen Mini=
ſterium
haben ſich jedoch die freien Berufe ſehr energiſch gegen die
Durchführung des Akademikergrundſatzes ausgeſprochen, auch das Mini=
ſterium
ſcheint dieſer Auffaſſung folgen zu wollen. Damit iſt für den
V. D. A. J. die Frage entſtanden, ob er an dem Zuſtandekommen einer
Kammer, in der jeder Techniker, ohne Rückſicht auf das Maß ſeiner
Ausbildung, Mitglied werden kann, noch ein Intereſſe hat.
Im Anſchluß an die lebhafte Diskuſſion wurde nachſtehende Ent=
ſchließung
angenommen:
Der V. D. A. J. ſtimmt dem Geſetzentwurf zu, unter der ausdrück=
lichen
Vorausſetzung, daß für die Aufnahme in die Kammer der Nach=
weis
der vollen akademiſchen Bildung erbracht wird. Bedingung für
die Uebergangszeit, d. h. bis zu ſechs Jahren nach Inkrafttreten des
Geſetzes ſoll es zuläſſig ſein, daß Mitglieder von ſolchen Verbänden
welche ſatzungsgemäß die Mitgliedſchaft vom Nachweis der akademi=
ſchen
Vorbildung abhängig machen, bei anerkannt guten Leiſtungen
ihrem Fache Mitglieder der Kammer werden können, auch wenn ſie
nicht akademiſche Vovbildung beſitzen.
Ferner erachtet es der V. D. A. J. für zuläſſig, daß in den Aus=
führungsbeſtimmungen
zum Kammergeſetz zur Vermeidung von beſon=
deren
Härten die Möglichkeit ausgeſprochen wird, in ganz beſonders
gelagerten Fällen Baukünſtlern von hervorragenden Leiſtungen und
Eigenſchaften auf Anſuchen die Kammermitgliedſchaft zu verleihen, auch
wenn ſie nicht akademiſche Vorbildung beſitzen.
Falls der Grundſatz der akademiſchen Vorbildung der Kammermit=
glieder
nicht anerkannt werden ſollte, wird der V. D. A. J. gegen ein
ſolches Geſetz mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln ankämpfen.
Der Vorſtand wird beauftragt, in dieſem Sinne das Nötige recht=
zeitig
und im Zuſammengehen mit den gleichartigen Verbänden zu ver=
anlaſſen
.
Die Beratung über die vom Wettbewerbsausſchuß des V. D. A. J.
und des B. D. A. im Anſchluß an das Referat des Herrn Baurats
Körte aufgeſtellten neuen Wettbewerbsgrundſätze führten
zu einer lebhaften Ausſprache. In dieſen Grundſätzen iſt auf eine
Bindung vorgeſehen, als ſie moraliſch verpflichtet werden, einem der
Preisträger die weitere künſtleriſche Bearbeitung des Entwurfs zu über=
tragen
. Die anweſenden Vertreter der beamteten Architekten wieſen
darauf hin, daß weder der Staat noch die Kommunen als Auslober
eine ſolche Verpflichtung eingehen könnten, und daß ſomit die Gefahr
beſtehe, daß zum Schaden der freiſchaffenden Architekten in Zukunft
Wettbewerbe eingeſchränkt würden. Andererſeits machten die Vertreter
der freiſchaffenden Architekten darauf aufmerkſam, daß es unberechtigt
wäre, wenn ihre ſchöpferiſchen Gedanken hinterher durch Beauftragte
des Auslobers ausgebeutet würden. Auch andere Punkte der Grundſätze
gaben zu ſtarken Bedenken Anlaß, ſo daß der endgültige Beſchluß vor=
läufig
vertagt und den Verbandsvereinen aufgegeben wurde, ſich bis
zum 15. Oktober nochmals zu äußern. Der Vorſtand wurde ermächtigt,
alsdann die weiteren Verhandlungen mit dem B. D. A. durchzuführen.
Der Verband ſieht mit Sorge auf die in letzter Zeit ſich immer ſtärker
machende Entwicklung der techniſchen Hochſchulen und Fachſchulen und
die damit verbundenen Nachteile für die Ausbildnung des Nachwuchſes.
Herr Prof. Dr. Schleyer begründet in einem längeren, ein=
gehenden
Referat die Bedenken; der Verband fordert eine einheitliche
Regelung der Ausbildung des techniſchen Nachwuchſes, wie ſie bereits in
den früher vom Verbande aufgeſtellten einheitlichen Grundſätzen für
die Ausbildung der Diplom=Ingenieure im Hochbau=, Ingenieurbau=
und Maſchinenbauweſen zum Ausdruck gebracht worden iſt.
Der Vorſitzende des Ausſchuſſes für Städtebau, Beigeordneter
Ehlgötz=Eſſen, berichtet über die Tätigkeit des Ausſchuſſes, der
Richtlinien für eine einheitliche Bauordnung, Fragen der Wohnungs=
wirtſchaft
und in einem Unterausſchuß auch die Frage des wirtſchaftlichen
Bauens bearbeitete. Die von einem Vertreter des A. J. V. Berlin ge=
ſchilderten
Vorgänge in der Reichsforſchungsgeſellſchaft und die an dem
Geſchäftsgebaren dieſer Geſellſchaft geübte Kritik gab dem Referenten
und mehreren Rednern Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die Ten=
denz
der Forſchungsgeſellſchaft zwar erwünſcht ſei, daß dadurch aber
die Tätigkeit des Unterausſchuſſes für wirtſchaftliches Bauen nicht über=
flüſſig
werde. Der Verband hält es im Gegenteil für dringend ge=
boten
, auch die Arbeiten der Reichsforſchungsgeſellſchaft mit Aufmerk=
ſamleit
zu verfolgen und beauftragt den Ausſchuß, entſprechende Vor=

ſchläge zu machen.
Nach ſehr eingehender Ausſprache wurde folgende Ent=
ſchließung
gefaßt: Der Deutſche Architekten= und Ingenieur=Tag

Nr. 97 1921er Groß=Umſtädter Steingerück von Georg Ohl 10., Groß=
Umſtadt eine Anerkennung.
Nr. 102 1925er Schwabenheimer Geisberg von Georg Immerheiſer,
Schwabenheim eine Anerkennung.
Nr. 104 1926er Biebelsheimer Kohlecken von Johann Fiſchborn 3.,
Bürgermeiſter, Biebelsheim eine Anerkennung.
Nr. 106 1926er Stadecker Ermel von R. Weisbach, Stadecken eine
Anerkennung.
Nr. 108 1925er Büdesheimer Häusling von Moller u. Ohler, Weinbau
und Weinhandel, Bingen a. Rh. eine Anerkennung.
Nr. 210 1926er Bodenheimer Hoch von Anton Riffel, Bodenheim
große ſilberne Medaille.
Nr. 111 1926er Nierſteiner Roßberg von Jakob Seip 4., Nierſtein
eine Anerkennung.
Nr. 116 1924er Oppenheimer Brünnchen von Ludwig Maurer, Wein=
gutsbeſitzer
, Oppenheim kleine ſilberne Medaille.
25er Pfeddersheimer Hochberg von Philipp. Dettweiler,
Nr. 121
Pfeddersheim große ſilberne Medaille.
Nr. 130 1925er Albiger Rötherberg von Heinrich Michel, Albig kleine
ſilberne Medaille.
Nr. 134 1925er Oppenheimer Saar von Hermann Ohlenſchlager u. Co.,
Oppenheim große ſilberne Medaille.
Nr. 136 1925er Selzener Libell von Oek.=Rat Schätzel Erben, Wein=
gutsbeſitzer
, Selzen große ſilberne Medgille.
Nr. 141
25er Albiger Hundskopf von Philipp Wolf, Albig große
ſilberne Medaille.
Nr. 144 1926er Alzeyer Rotental von Karl Baum, Alzey kleine
ſilberne Medaille.
Nr. 146 1926er Selzener Oſterberg von Oek.=Rat Schätzel Erben, Wein=
gutsbeſitzer
, Selzen eine Anerkennung.
Nr. 147 1926er Hahnheimer Knopf von Oek.=Rat Schätzel Erben, Wein=
gutsbeſitzer
, Selzen kleine ſilberne Medaille.
Nr. 150 1926er Hahnheimer Knopf von Fa, F. Seibert, Mainz, Neu=
torſtraße
10 eine Anerkennung.
Nr. 151 1926er Alzeyer Galgenberg von Philipp Wolf, Weingutsbeſitzer,
Albig eine Anerkennung.
Nr. 153 1925er Mettenheimer Börnchen von Jakob Seip 4., Nierſtein
kleine ſilberne Medaille.

1927 hält, in Uebereinſtimmung mit ſeinen früheren Entſchließung
die bis ins Jahr 1924 zurückreichen, den beſchleunigten Abbau
Wohnungszwangswirtſchaft als das erſtrebenswerte Ziel für die Geß

dung auf dem Wohnungsmarkt. Vorausſetzung für dieſen Abbau
daß durch Neubau von Wohnungen mit wirtſchaftlich tragbaren Migeu
Angebot und Nachfrage des Wohnungsmarktes reguliert werden.
zu dieſem endgültigen Zuſtand iſt die Verwendung öffentlicher M5i. den Wohnungsbau erforderlich. Zu dieſem Zwecke iſt die reſt=0
Verwendung der Hauszinsſteuer für Wohnungsneubau nicht zu
gehen. Die Forderung der reſtloſen Bereitſtellung dieſer Mittel
ſo dringender, als die Beſchaffung des allgemein für den Wohnurn
bau notwendigen Kapitals auf dem freien Geldmarkt und aus ands
Quellen nicht möglich iſt. Die Vergebung der öffentlichen Mittel R

nicht einſeitig zu Gunſten beſtimmter Kreiſe erfolgen, es muß SN
mehr die größte wirtſchaftliche Wirkung bei Berückſichtigung eines
ſchrittlichen Städtebaues und einer geſunden Wohnungskultur gm
ſtrebt werden.
Mit den vorgeſchlagenen Mitteln können in abſehbarer Zeit driu
Wohnungsneubau die fehlenden Wohnungen beſchafft, d. h. die A.
nungsnot behoben werden. Das Ergebnis des Wohnungselends bl.
auch dann als eine ſoziale Aufgabe der Wohlfahrtspflege vorbehal:
Der Archikekten= und Ingenieurtag beauftragt ſeinen Ausſchuß, ſei=
bisherigen
Arbeiten entſprechend dieſer Frage erhöhte Aufmerkſam.
zu widmen.
In Verbindung mit dem Referat des Herrn Profeſſors Schla=
ſtand
em Beriht des Herrn Studienrats, Schnappauff vom A.,
Münſter über die beabſichtigte Gründung einer techniſch=
Fakultät an der Univerſität Münſter. Der Redner a.
auf die ſchweren Bedenken hin, die mit einer derartigen Vereinign
verbunden ſeien.
Die Ausſprache führte zu folgendem Beſchluß:
er D.A.J. wolle den Ausſchuß für Ausbildung des Nachwuchk=
beauftragen
, gemeinſam mit der Arbeitsgemeinſchaft anderer Verbäm
insbeſondere mit dem Verband der deutſchen techniſch wiſſenſchaftlicn
Vereine, und in Fühlungnahme mit Univerſitätskreiſen die Frage
prüfen, imwieweit eine gegenſeitige Bindung zwiſchen einzelnen Fak!0
däten von Hochſchule und Unierſität zweckmäßig und für die S
wickelung beider Bildungsſtätten förderlich ſei.
Seit Jahren gibt der Verband das Bürgerhauswerk in Heffn
heraus, von denen bisher einige erſchienen ſind. Herr Profeſſ;
Stiehl, der verdienſtvolle Leiter des Ausſchuſſes für das Bürgs;
hauswerk, wies darauf hin, daß die Herausgabe weiterer Heit
ifolge der erheblich geſteigerten Herſtellungskoſten gefährdet
appellierte in warmen Worten an die Opferfreudigkeit der Verban
vergine und ihrer Mitglieder, damit der Verband nicht gezwungen
ſei, das weitere Erſcheinen der Hefte einzuſtellen. Nach eingehen u
Beſprechung über die weitere Bereitſtellung von Mitteln wurde zud
ſagt, daß der Verband alles, tun würde, um das Weitererſcheinen
ermöglichen.
Vom Vorſtand wird die Mitteilung gemacht, daß der A. G.O.=A1I
ſchuß nunmehr auch eine neue Gebührenordnung für J
genieure herausgegeben habe, und daß der Verband durch Her
Architekten Grell=Hamburg im Vorſtande des A.GO. vertreten ſei!
daß zum Vorſitzenden des A.G.O. Herr Geh. Oberbaurat Dr.=J-
Schmick gewählt worden iſt.
Die weitere Tagesordnung galt der Erledigung geſchäftlicher B,
gelegenheiten. An Stelle der ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder w=
den
die Herren Miniſterialrat Wagner=Darmſtadt, Archis
Redelstorff=Lübeck ſowie Herr Stadtbaurat Hartlebe
Dortmund gewählt. Es wurde Entlaſtung für die Rechnung des Jahr3
1826 erteilt, der Haushaltsplan für 1928 genehmigt und als Ort =
die
53. Architekten= und Ingenieurtagung 1928 Ludwigshafen gewäk).
Ueber die für 1929 ergangenen Einladungen werden Beſchlüſſe n i
wäht gefaßt.
Die don dem A. J.V. Plauen vorgelegten Satzungen wurden .n
nehmigt und der Verein damit als ſelbſtändiger Verein aufgenommen
Die Abgeordnetenverſammlung wurde mit einem Dank an dn
Vorſitzenden um ½9 Uhr abends geſchloſſen. Nach der Verſammlu-m
fanden ſich die Abgeordneten ſowie die MMitglieder des A
J.V. Köln m.
ihren Damen i den Räumen der Kaſinogeſellſchaft zu eiwem gemü=
lichen
Zuſammenſein ein.

Müöcech.
N Se
es e

Ha n
H e
ichte
hres verbt.
von F=
na
Poc.
uindergt Gict.
deſtabnahme
2 Wre
feſtgeſetzt.
Paſſerentnc.
gei der Berech

Ne ne
eſichen Morgens
zbmetern erforderlie
ung erf.
Weit eine Behie
on ingelnen Vertrd.
Miellenr Gieſtage, die
eraichet, wutden, aßs
füe der einzelnen Gärt
Gewerbebetriebe wurt
Richter Auſchlagsverbie

Rit it on den D.
gubilmetern zuſtan
Lzumeſe gelaufen 31 0.
e
ſntilmeter zu Laſten der
nüge hervor, de
Mrgcheinen weitgneh.

ün die in den Waſſerb
an un 6 Kubikmetern m

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.

Iu Gberſitadt, 21. Sep
Ateſten Einwohnermn
ier, iſt im 86. Lebens
ſchir
n ſchun der Gel
fiö weit über die Gren
hiſteigerung. Am
Gemeindewieſen meiſtl
welt ſich in der Ha
mid Zwetſchen ſow
Lu Pfungſtadt, A. e
mute Pfungſtadt hat bei
FM. gelöſt. Die M
ungsertrag von 18
BPoſt ſchalterdien
kuin am Poſtſchalter der
Fende, und zwar von 6 Zug 18.33 Uhr ver
aist Eein
Nieder Beerbach, A.
ſeirt man hier Kire
ieit endlich einmal
Reiertage, ein eminent
ude und Berufskolle
nie alljährlich, zu der
iymen geheißen, alle
m Beſtes tun wolle
bputſchaften ihren fr
Pfihen, wird keiner
usgenoſſenſchaft ſuch
Fahrplan bet.
eir reibungslos bew

Ar 53, 0

Donnerstag, 22. Sept. 11.55: Glockenſpiel aus dem Darmſt
Schloß. S 16.30: Hausorch. Wagner= Eine Fauſt=Ouverture.
Fant. Das Liebesverbot Siegfried=Idyll.
Vorſpiel. j.
Parſifal
Aus Die Meiſterſinger von Nürnberg. o 17.4:
A. d. Vergleichenden Lebensbeſchreibungen
des Plutarch: Alexan=
der
, Julius Cäſar
18.15: Vereinsnachrichten. O 18.30: Vor=
tragszyklus
des Biſchöflichen Kommiſſariats. o 19: Uebertr. au=
dem
Opernhaus: Lohengrin. Romantiſche Oper von R. Wagn
Perſ.: Heinrich der Vogler, deutſcher König. Lohengrin. Elſa von
Brabant. Friedrich von Telramund, brabantiſcher Graf. Ortrud,
ſeine Gemahlin. Der Heerrufer des Königs, Ort: Antwerpen. Zeit:
Erſte Hälfte des 10. Jahrh.

Stutigart.
Donnerstag, 22. Sept. 16: Hauswirtſchaftl. Frauenſtunde,
16.15: Konzert. O 18.15: Stuttgart ſendet: Dramaturgiſch
Funkſtunde
Freiburg ſendet: Dr. Hefele: C. M. von Weber.
ein, Alemannenſproß. O 18.45: Aerzte=Vortrag: Verſicherungswe
und ſoziale Fürſorge. O 19.15: Prof. Hildebrandt: Die Werkbu
ausſtellung Die Wohnung.
20.15: Sinfonie=Konzert. Leit.
Kapellm. Kahn. Schubert: Ouv. Roſamunde. Fant. F=moll.
B=dur. O 21.30: Wunſchabend. Leit.: M. Heye. Mitw.; Hi
Binder, Käte Mann, E. Thyſſen, A. Haagen, M. Heye, C. Strupe
Funkorch. Strauß: Ouv. Fledermaus.
Kreutzer: Lied
Jägers aus Nachtlager von Granada. Beethoven: Sonale
Rue
pathetique (Klavierſolo). Heine: Die Wallfahrt zu
lortzi
Wagner: Matroſenchor aus Flieg.
Holländer.
Zarenlied aus Zar und Zimmermann.
Beethoven: Mondſc
ſonate. Heyſe: Die Mutter des Siegers. Strauß: Geſchich
aus dem Wiener Wald. Benatzky: Adieu, Mimi. Beues:
Zenn
In der Pfalz. Gay: Hätt ich doch’n Schwips. Gilbert:
Vard:
die erſte Lerche. Strauß: Das nüchterne Mädchen.
Mein Schloß im Mond.

Für nur Mk
bämpfenu bäge
amerikaniſchen Damp
Herren=A
Mäntel und
Keine Taien=, ſor
Reinigun
e
Eiſobeihenſt.
. 756 Narl

Eitet, kompl
iſt. m. Matr
Sin. Ariſt.A

D., Wäſche=
EreShaifelo,

Mlogen, 9
Wlahmenp
*Gzugebe
eGeſchätsſt

Holländer: Raus mit den Männem=
Kollo: Marſch ins Bett, mein Schatz. Jeſſel: Der Roſe

Hochzeitszug.
Berlin.
Donnerstag, 22. Sept. 12.30: Viertelſtunde für den Landwikl.
O 16.15: Studienrat A. L. Müller: Geographiſche Merkwürdigfeiteh.
Geyſire und die übrigen Wunder der Jellowſtone=Naturſchutzpaktes
17: Dr. Altenberg lieſt aus ſeinen Gedichten. O 17.30: Modeme
Ruſſiſche Muſik.
19.05: Dr. Derſin: Unſere Getränke und
19.30: A. Vogel: Die Räteidee un
Chemie der Gärung. O
) Prof. Wegener: Die Entwicklung,
die Arbeitnehmer. O
füngſten Ereigniſſe in China. 20.30: Sinfonie=Konzert.
zruno Seidler=Winkler. Mendelsſohn: Ouv. Ruy blas.
Klavierkonzert, F=moll. Beethoven: Sinfonie DZur. O 24-
Tanzmuſik (Bernard Ette).
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 22. Sept. Adeie Lüderii
Die verſchiedenen Berufe und ihre Ernährung. 15: Vorbereitag
gen für den Winter: Küche, Keller, Boden. O 15.35: Wetter Id
Börſe. O 15.40: Adele. Lüderitz: Kochanweiſungen. O 16: Min.=hck
Weber: Das Geſetz zum Schutz der Jugend gegen Schmutz in
Schund. 16.30: Std.=Rat Müller: J. P. Hebel, Volksel
30.
mit Humor. O 17: Müller=Jabuſch: Weltpolitiſche Stunde.
bes
van Eyſeren, Alfieri: Spaniſch für Fortgeſchr. O 18.30:
walzer v. Joh. Brahms. (Kölner Vocal=Quartett.) 0 19.20:*
Golte: Milchabſatzfragen im Induſtriegebiet.

Eienes

Werkt

Rt
ſchwe

Weben,
Guldene
Schle
ndier

K

*
M had eie Kanteladkkt

(II. BIn.8123

Eite beffte fis eaf tachr

Maſſarg

Zigartte
eoel die der Name;

Ge
Arten
edten iy
nd umterh
. Fo
Rh
En
Al
928
c

[ ][  ][ ]

Nummer 263

Rul
*M

Donnerstag, den 22. Geptember 1922

Geite 7

Aus Heſſen.
Starkenburg.

Griesheim, 21. Sept. Nachdem die Gemeinde ſelbſt an die Stadt
eſtadt bereits für die Monate Juli und Auguſt das ihr gelieferte
ſſer bezahlen mußte, hat der Gemeinderat in ſeiner am 15. Sep=
ſar
ſtattgefundenen Sitzung beſchloſſen, das von den Einwohnern
m Tage der Inbetriebſetzung der Waſſerleitung bis zum 31. Auguſt
ei Jahres verbrauchte Waſſer nach folgenden Richtlinien zu berech=
Auf Grund von Feſtſtellungen, nach denen in der erſten Zeit das
ſſſer nicht zu allen Haushaltungszwechen verwendungsfähig war, hat
Semeinderat anſtatt der in den Waſſerbezugsbedingungen feſtge=
ſtew
Mindeſtabnahme von 6 Kubikmetern pro Monat und Haushal=
u
nur eine Verbvauchsmenge von 3 Kubikmetern pro Monat und
caltung feſtgeſetzt, ſo daß für jeden Tag ſeit dem Tage der An=
ſarng
zur Waſſerentnahme 2,5 Pfennig pro Haushaltung zu berech=
änd
. Bei der Berechnung des Verbrauches zu Gießzwechen wurde
nachſtehenden Richtlinien verfahren: Zur einmaligen Begießung
hefſiſchen Morgens (2500 Quadratmeter) iſt eine Waſſermenge von
ſſch rbikmetern erforderlich, zum Preiſe von 2,50 Mk. Die Tage, an
1 eine Begießung erforderlich war, wurden von der Bürgermeiſterei
von einzelnen Verbrauchern feſtgeſtellt. Die von der Bürgermeiſterei
gektellten Gießtage, die in ihrer Anzahl geringer waren als die der
ſh=aucher, wurden als Berechnungsgrundlage angenommen. Die
dis der einzelnen Gärten wurde aus den Flurbüchern feſtgeſtellt.
Gewerbebetriebe wurde ein je nach Art und Größe des Betriebes
geetzter Zuſchlagsverbrauch berechnet. Durch dieſe Berechnungsart
unc eine von den Waſſevabnehmern zu bezahlende Waſſermenge von
D Kubikmetern zuſtande. Dahingegen ſind im ganzen durch den
huſcmeſſer gelaufen 31000 Kubikm., von welchen die Stadt Darmſtadt
Lubikm. als Spülwaſſer unentgeltlich liefert, ſo daß immer noch 13 600
wifmeter zu Laſten der Gemeinde gehen. Aus dieſen letzteren Zahlen
o rur Genüge hervor, daß die Gemeindevertretung beſtrebt war, den
ſrabnehmern weirgehendſt entgegenzukommen. Ab 1. September
nſern die in dem Waſſerbezugsbedingungen feſtgeſetzten Mindeſtabnah=
mSon
6 Kubikmetern pro Haushaltung ud Monat zur Berechnung
hmen.
4a. Gberſtadt, 21. Sept. Ableben alter Eberſtädter. Eine
älteſtem Einwohnerinnen Eberſtadts, Frau Katharina Heß, geb.
ler, iſt im 86. Lebensjahre geſtorben. Desgleichen ſtarb im Alter
*7 Jahren der Geſchirrhändler Jakob Reiß 2., der infolge ſeines
Aues weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt war. Obſt=
ſeigerung
. Am Freitag dieſer Woche ſoll die Obſternte auf
Semeindewieſen meiſtbietend an Ort und Stelle verſteigert werden.
handelt ſich in der Hauptſache um die Verſteigerung von Aepfeln,
Hwrr und Zwetſchen ſowie um die Ernte zweier Nußbäume.
4a. Pfungſtadt, 21. Sept. Verſteigerungserlö.s. Die Ge=
mnde
Pfungſtadt hat bei den Verſteigerungen von Gemeindeobſt rund
50 RM. gelöſt. Die Nachbargemeinde Hahn konnte einen Obſtver=
ſterugsertrag
von 1857 RM. verzeichnen Verlängerung
Poſtſchalterdienſtes. Seit Mitte der Woche ſind die Dienſt=
nuden
am Poſtſchalter des hieſigen Poſtamts abends um eine halbe
Snde, und zwar von 66.30 Uhr, verlängert worden. Pakete, die
dem Zug 18.33 Uhr verſandt werden ſollen, müſſen bis 18 Uhr auf=
gefert
ſein.
Nieder=Beerbach, 21. Sept. Am kommenden Sonntag und Mon=
ſeiert
man hier Kirchweihe. Wenn der Himmel nach langer
Kenzeit endlich einmal wieder lacht, dann ſteht erfahrungsgemäß für
ſie Feiertage, ein eminenter Verkehr bevor, Verwandte und Bekannte,
zunde und Berufskollegen, alte, treue Kirchweihgäſte zählen dann wie=
wie
alljährlich, zu den Beſuchern. Alle werden wieder freundlich
pkommen geheißen, allen gelten die Vorbereitangen der Bewohner,
ihr Beſtes tun wollen zum volkstümlichen Feſte, und wenn die
Gtwirtſchaften ihren früheren, beſtens bekannten Leiſtungen nicht
raſtehen, wird keiner unbefriedigt nach Hauſe ziehen. Auch die hieſige
Aobusgenoſſenſchaft ſucht zum guten Gelingen beizutragen und hat
im Fahrplan beträchtlich erweitert, um den zu erwartenden ſtarken
3kehr reibungslos bewältigen zu können. (Näheres ſiehe Anzeige.)

11. Gautag des Odenwaldgaues
Gabelsbergerſcher Stenographen zu Höchſi.
Zum erſten Male nach Einführung der Reichskurzſchrift fand der
Gautag des Odenwaldgaues Gabelsbergerſcher Stenographen ſtatt. Am
Sonntag vormittag 8 Uhr tagte im Gaſthaus Zum Odenwald eine
außerordentliche Gauvertreter=Verſammlung, die von ſeiten der ein=
zelnen
Gauvereine ſehr gut beſucht war. Nach Schluß der Verſammlung
begab man ſich geſchloſſen nach der Stadtſchule, um dort das Wett=
ſchreiben
vorzunehmen. Das Wettſchreiben ſelbſt ſtand unter der
Leitung des Herrn Verwaltungsinſpektors Adam Wöber, Michelſtadt,
und deſſen Stellvertreter, Herrn Leonhard Lenz, Falken=Geſäß. An
dem Wettſchreiben beteiligten ſich insgeſamt 71 Teilnehmer, wovon
25 Teilnehmer mit Ehrenpreiſen, 20 Teilnehmer mit 1. Preiſen, 11 Teil=
nehmer
mit 2. Preiſen und 10 Teilnehmer mit 3. Preiſen ausgezeichnet
werden konnten.
Nachmittags 3 Uhr begann die eigentliche Feier im Gaſthaus Zur
Burg Breuberg. In liebenswürdiger Weiſe hatte die Orcheſterver=
einigung
, unter Leitung des Herrn Dirigenten Jöſt, ſowie der Män=
nergeſangverein
, unter Leitung des Herrn Dirigenten Herrn Her=
bert
, zur Verſchönerung der Veranſtaltung mitgewirkt.
Herr Ludwia Gieg. Vorſitzender des feſtgebenden Vereins Höchſt,
begrüßte die Feſtgäſte und dankte ihnen allen für ihr Erſcheinen. Als=
dann
hielt der Gauvorſitzende, Herr Friedrich Noſtadt, Michelſtadt,
eine kurze Anſprache. Der Bezirksvorſitzende, Herr Oberſteuerſekretär
Heiſt, Eberſtadt, überbrachte die Glückwünſche zum Gautag im Namen
des Bezirks Darmſtadt. Die Feſtrede hielt Herr Heinrich Flecken=
ſtein
, König. Anſchließend nahm der Feſtredner die Weihung des
Tiſchbanners des Stengraphenvereins Gabelsberger Höchſt vor, und
übergab es ſeiner Beſtimmung. Alsdann überreichte der Gauvorſitzende,
Herr Friedrich Noſtadt, Michelſtadt, dem Ehrenvorſitzenden des Gaues,
Herrn Heinrich Fleckenſtein, König, in Anbetracht ſeiner hohen Ver=
dienſte
, die er längere Jahre dem Gau widmete, die von Herrn Georg
Vetter, König, in beſter Ausführung angefertigte Ehrenurkunde. Herr
Fleckenſtein dankte und verſprach gleichzeitig, auch fernerhin dem Gau
ſeine Kräfte zur Verfügung zu ſtellen.
Alles in allem, es war eine herrliche Tagung, die mon nach ſo
langer Zeit wieder einmal im Odenwald verleben konnte, und die wohl
jedem, der daran teilgenommen hat, in Erinnerung bleiben wird.
f. Roßdorf, 21. Sept. Gemeinderatsbericht. 1. Die dies=
jährige
Winterſchafweide wird dem Heinrich Röſchner 3. zu Groß= Zim=
mern
zum Preiſe von 360 Mark verpachtet. Der Zeitpunkt des Auf=
triebs
iſt der 1. November, der des Abtriebs pünktlich am 15. März.
Röſchner will nach ſeiner abgegebenen Erklärung dieſe Bedingung er=
füllen
. 2. Für die Kanaliſation der Dieburger und Erbacher Straße,
die im Spätherbſt in Angriff genommen werden ſoll, iſt zu beſchließen,
vem die Bauleitung übertragen werden ſoll. Der Bürgermeiſter er=
ſtattet
Bericht durch Verleſen eingeholter Angebote. Als das günſtigſte
der Angebote erachtet der Gemeinderat das des Kulturbauamts Darm=
ſtadt
und beſchließt dementſprechend. 3. Kirchendiener Gunkel erhält
ab 1. Auguſt d. J. für das bürgerliche Läuten eine Vergütung von
monatlich 20 Mark aus der Gemeindekaſſe. Auch in anderen Gemeinden
ſind dieſe Leiſtungen in ähnlicher Weiſe geregelt. 4. Holzſetzer und
Vorarbeiter Georg Storck 7., der bereits über 25 Jahre im Gemeinde=
wald
beſchäftigt iſt, bittet um Verbeſſerung ſeiner Lohnverhältniſſe.
Der Antrag wird zunächſt der Finanzkommiſſion zur näheren Prüfung
überwieſen. 5. Von der Firma Karl Bauer in Darmſtadt wurden
verſchiedene Büromöbel angeſchafft. Die Rechnung hierfür im Betrage
von 354,20 Mark findet Genehmigung. 6. Zu einer längeren Aus=
ſprache
führte der Geländetauſch der Gemeinde mit Johs Schollen=
berger
. Am 18. Oktober v. J. hatte der Gemeinderat beſchloſſen, das
von Sch. erworbene Gelände auf deſſen Antrag wieder zurückzuüber=
eignen
. Das Vermeſſungsamt hält dieſen Beſchluß für undurchführbar
aus Gründen der Verkehrsſicherheit und wegen Verſchönerung des
Straßenbildes. Schollenberger beſteht auf Durchführung. Der Bürger=
meiſter
legte eine Sbizze des Vermeſſungsamtes vor, nach welcher der
Gemeinderat einſtimmig einſieht, daß der Beſchluß nicht zur Aus=
führung
kommen kann. Es wird daher die Aufhebung des vorerwähnten
Beſchluſſes beſchloſſen. Zum Schluß fand geheime Sitzung ſtatt.

n. Anerbach, 2. Sept. Gemeinderat. Am Mittwoch, 21. 9.,
abmds 8 Uhr, findet auf dem Rathauſe eine öffentliche Gemeinderats=
ſitzung
ſtatt, in der folgende Gegenſtände zur Beratung kommen: Geneh=
migung
von verkauften Grabſtätten. Antrag auf Eröffnung eines Zu=
fahrtweges
zwiſchen Goetheſtraße und der Bahnlinie in den Krummen
Ackern. Antrag auf Beleuchtung und Inſtandſetzung des oberen Teils
der Goetheſtraße. Antrag auf Anbringung einer Styaßenlampe in der
Mitte der Wungartenſtraße. Beſchlußfaſſung über Einführung einer
allgemeinen Wertzuwachsſteuer. Bewilligung eines Beitrags für die
Unwetterſchäden in Heſſen.
W. Heppenheim a. d. B., 21. Sept. Oeffentliche Stadtver=
ordnetenſitzung
. Zu Beginn der Tagesordnung verlas der Vor=
ſitzende
ein Dankſchreiben der von den Unwettern geſchädigten Städte
im ſächſiſchen Erzgebirge, Berggießhübel uſw. Darauf wurde von einem
Schreiben der Bürgermeiſterei Lorſch Kenntnis gegeben, worin dieſe ſich ge=
gen
eine angeblich gefallene Aeußerung der Stadtverordneten Heppenheims
gegen Lorſch in einer früheren Sitzung beſchwert. Es wird feſtgeſtellt,
daß eine derartige Aeußerung in jener Sitzung nicht getan wurde. Der
Antrag auf Einführung einer Bierſteuer in Heppenheim war in einer
früheren Sitzung ſchon einmal abgelehnt worden. Diesmal wird mit
13 gegen 7. Stimmen beſchloſſen, eine Bierſteuer in Heppenheim ein=
zuführen
und von dem Herſtellungspreis 7 Prozent zu erheben. Die
Bierſteuer tritt mit dem Tage der Veröffentlichung der Satzungen in
Kraft. Die Querſtraße von Lorſcherſtraße bis zur Niedermühlſtraße
wwird hergeſtellt. Im vorigen Jahre wurde beſchloſſen, die im Jahre
1926 errichteten Wohnhäuſer auf Antrag 5 Jahre grundſteuerfrei zu
laſſen. Heute wird beſchloſſen, die in den Jahren 1924, 1925 und 1927
erbauten Häuſer geringer zu beſteuern. Darnach ſollen neue Häuſer im
erſten Jahre grundſteuerfrei ſein, und in den folgenden vier Jahren in
jedem Jahre mit einem Fünftel der Grundſteuer herangezogen werden.
Schwerer Unglücksfall. In vergangener Nacht verunglückte
auf der Darmſtädterſtraße zwiſchen Halbſtundenbrücke und Galgen
ein 21 Jahre alter Motorradfahrer. Er erlitt einen Schädelbruch und
eine klaffende Wunde am rechten Auge. Nach Anlegung eines Notver=
bandes
wurde er ins Krankenhaus nach Weinheim verbracht. Der aus
Niederliebersbach ſtammende Beifahrer konnte rechtzeitig abſpringen
und kam mit leichteren Hautabſchürfungen davon. Kartoffel=
ernte
. Mit dem Kartoffelausmachen hat man hier angefangen. Die
Ernte fällt dieſes Jahr trotz des troſtloſen Erntewetters verhältnismäßig
gut aus. Das anhaltende Regenwetter hat den Knollen zum Teil ge=
ſchadet
. Bei anhaltendem weiteren Regen wird zum Teil mit Fäulnis
zu rechnen ſein. Das Stiftungsfeſt des katholiſchen Geſellenvereins
ſpielte ſich in ſchöner Weiſe ab unter Mitwirkung des Orcheſters von
Neudeutſchland, das mit einem flotten Marſch die Feier einleitete.
Herr Kaplan Lenhard wies darauf auf die beſondere Bedeutung des
Stiftungsfeſtes im Kettelerjahre hin. Die Geſangsabteilung unter der
Leitung des Herrn Lehrer Wolf brachte begeiſtert aufgenommene Chöre
zum Vortrag. Alsdann ſtellte die Turnabteilung der Deutſchen
Jugendkraft wohlgelungene Pyramiden, und eine Muſterriege am Bar=
ren
legte von ihrem Können Zeugnis ab. Den Höhepunkt brachte die
Feſtrede des Herrn Präſes Mickler aus Mainz. Nach der mit großem
Beifall aufgenommenen Rede folgte die Aufführung eines Theaterſtücks.
Darauf hielt Herr Prälat Miſchler die Schlußanſprache
H. Birkenau, 21. Sept. Kettelerfeier. Am Sonntag fand in
dem feſtlich dekorierten Saale Zum deutſchen Kaiſer, anläßlich des
50. Todestages des Biſchofs Wilh. Emanuel von Ketteler, eine Gedenk=
feier
ſtatt, die ſehr gut beſucht war und einen recht würdigen Verlauf
jahm. Die Ketteler=Gedächtnis=Rede hatte Herr Domkapitular Prof.
Dr. Schmidt=Mainz übernommen. Er entrollte ein herrliches Bild der
Tätigkeit des großen Kirchenfürſten als Streiter für die katholiſche
Sache und ſeiner eminenten Leiſtungen auf ſozialem Gebiet, insbeſon=
dere
ſein Streben, die Lage der Arbeiter und der unteren Volksſchicht
zu beſſern. Spontaner Beifallsſturm der geſpannt lauſchenden Zuhörer
lohnten den verehrten Herrn Redner für ſeine vorzüglichen Aus=
ührungen
.

O

A
Für nur Mk.
dämpfen u. bügeln wir mittels neueſten
amerikaniſchen Dampfbügelmaſchinen
Herren=Anzüge,
Mäntel und Koſtüme
Heine Taien=, ſondern fachm. Arbeit
Reinigungswerke
Reingolengsea
Eiſabethenſtr. 28 Kranichſteinerſtr. 28/30
Tel. 736 Marktpaſſage Tel. 736

Reparaturen v. Büromaſchinen
aller Art!
Rne

Joc
Rhainſr. 20 2 %0 795
R N.
Mainz.
2f ret 2748s O
5s94

Measee
ſichbaum=Schlafzimmer, vorzüglich ge=
Litet, komplett eingerichtet, beſt. aus:
Letrſt. m. Matr. u. Roßhaarpolſt., 2 Nacht=
ſſiem
. Kriſt.=Platte, 3teil. Kleiderſchrank
br., Wäſche= u. Schuhſchrank, 2 Polſter=
üle
, Chaiſelongue mit Decke, Läufer und
Brlagen, Apotheke, Hängelampe, faſt neu
mzuſammenpaſſend, umzugshalber preis=
ut
abzugeben. Angebote unter A 168
wie Geſchäftsſtelle ds. Blattes. (*24869

DAMEN--UTE

Reich sortiertes Lager!
Empfehle da kein Laden
zu bekannt billig. Preisen
Frau Dohmen
10 Ludwigstraße 10
Im Hause Nietschmann

deh gebe Kredit
Auf bequeme Ratenzahlung erhalten Sie
Herren=, Damen= und Kinderſtiefel
jeder Art ſowie
Herren= und Knaben=Konfektion,
Tiſch=, Bett= und Leibwäſche
Ausweispapiere ſind mitzubringen
Strengſte Diskretion zugeſichert
(9849a
nur bei
H. Rubin
Darmſtadt Telephon 991 Kirchſtr. 10

jelegenheitskauf!
Silbernes Kaffee= und Teeſervice
5 Teile Mk. 420.
darnenbrillantring mit einem großen
Brillant, Mk. 540.
Ftra ſchwere Herrenuhr Gold, mit
Schlagwerk u. Chronograph, Mk. 245.-
Goldene Herrenuhr, 14 karat, mit
Schlagwerk, Mk. 175.
Brillantring mit ein, Brillant,Mk 175.-
Kurtz-Wulf
24874
Pädagogſtraße 2
Stets Gelegenheitskäufe am Lager.

Egelsbach ? Frankfurk in
Weinbrand - Liköre

Maschinenschreih-Unterricht
Kurse für Anfänger u. Vorgeschriktene
Beginn jederzeit Tages- oder Abend-Unterricht
Auskunft durch unsere Geschäftsstelle Ecke Wiesen- und
Schleiermacherstr. 26. v. 1012, 24 u. 710 Uhr abends
Kaufmännische Stenographen-Gesellschaft E. V.
Ecke Wiesen- und Schleiermacherstraße 26. (14158a

Miute
Weinhefen, Gärmittel secher Nachf.
Ludwigshöhſtraße 1. B 11954

Weie
verkaufen. Eberſtadt
Georgſtr. 19, (22485

das Vielfache
Spdreh--

järten und Gräber
werden billig angelegt, umgearbeitet
y und unterhalten. Koſtenvoranſchläge
gratis. Fachm. Bedienung zugeſichert.
Delbſt mehrere hundert großbl. Margueritteu=
ſuden
, weiß, billig zu verkaufen. (*24917
Irl Hof, Landſchaftsgärtner, Karlsſtr. 58

GI2S PS,Adlen
Innenſteuer=Limuſine, neu,
ausgezeichneter Wagen
ſofort lieferbar
Häller & Oben
(14538ds0
ſheinſtraße 39.

S bSRANnLen EbSSI
hönheits-Präparate

de

TaU Elise Bock
bekommen Sie nur in der (10744a
Jarfümerie FRANK
Iisabethenstraße 9 (4lleinverkauf)

ohne Operation, vollſtändig ohne Berufsſtörung,
keine ſchmerzhafte Einſpritzung. In Behandlung kommen
Leiſten=, Schenkel=, Hoden=, Nabel= und Bauchbrüche.
Ueber die Erfolge unſerer Methode ſchreibt:
Herr Dr. med. S., approbierter Arzt: Teile hierdurch mit, daß ich
ſelbſt mit der orthopädiſchen operationsloſen Bruchbehandlung
gute und oft überraſchende Erfolge erzielt habe.
Frau G. J., Mainz: Hiermit kann ich Ihnen nun beſtätigen, daß
ich über den Erfolg Ihrer Behaudlung ſehr zufrieden bin.
Herzlichen Dank!
Herr P. H., Grünſtadt: Herzlichſten Dank für die ausgezeichnete
Bruchbehandlung Von dem ſeit über 10 Jahren beſtehenden
Leiſtenbruch kann ich heute nicht mehr das Geringſte wahr=
nehmen
. Ich fühle mich wie neugeboren. Ihre ausgezeich=
nete
Methode und Behandlungsweiſe möchte ich jedem Bruch=
leidenden
empfehlen, dieſelbe iſt entſchieden einer Operation
vorzuziehen. Selbſt bei ſtarkem Nieſen oder Huſten merke
ich nichts mehr von einem Bruch.
Sprechſtunde unſeres Vertrauensarztes in:
Mainz: Bahnhofshotel am Donnerstag, den 22. September,
nachmittags von 2½9 Uhr.
Frankfurt a. M.: Hotel Kyffhäuſer (Kaiſerſtr. 62) am Sams=
tag
, den 24. September von vormittags 8½ bis nachmittags
7 Uhr.
Darmſtadt: Hotel Prinz Heinrich am Sonntag, den 25. Sep=
tember
, nachmittags von 59 Uhr und am Montag, den
26. September, vormittags von 812 Uhr.
Bensheim: Bahnhnhofshotel, am Montag, den 26. Sep=
tember
, nachmittags von 1½5 Uhr.
/ Aerztliches Inſtitut für ortho=
pädiſche
Bruchbehandlung
Bremen.
Salle 6.m.b. H.
Um ſich vor Schaden zu bewahren, achte man genau auf den
(14477
Namen Hanſa‟.

Einige Handvoll Henko Bleich-
Soda (die den Gegenwert von
etva 5 Pg. ausmachen) vor Be.
reitung der Waschlauge im
Kessel verrührt bringt Ihnen
das Vielfache ein durch

bessere Ausnutzung des Uaschmittels.
und Verbilligung, des Waschens!
Henko macht das Nasser weich.
wie Regenwasser, weiches Nassen
aber ist unbedingt notwendig
zu jedem Daschen!
S
Henkells Wasch=
AOII L Beich ogg
weit ergiebiger als lose Soda

[ ][  ][ ]

Neckarſieinacher Brief.

Der Frühling und Sommer brachten reges Leben in unſer Vierburgen=
Städtchen; zeitweiſe waren ſo viele Gäſte hier, daß alle Hotels, Gaſt=
häuſer
und Privatzimmer beſetzt waren und man Gäſte wegſchicken
mußte.
Der Motorbootverkehr auf dem Neckar entwickelte ſich erfreulich, er
brachte dem Städtchen viel Nutzen. Dieſer Schiffsverkehr kann noch viel
weiter ausgebaut werden, wenn es gelingt, durch entſprechende Tarife
weiten Kreiſen der Bevölkerung einen Anreiz zur Benützung dieſes
Verkehrsmittels zu geben. Gibt es doch nichts Schöneres als eine Fahrt
auf dem Waſſer im ſchönſten romantiſchſten Teil des Neckartals.
Die Neubautätigkeit war gering, obwohl zum Bauen geradezu
ideales Gelände zur Verfügung ſteht.
Das Ortsbild hat durch Neupflaſterungen im letzten Jahr ſowie
durch Renovierung des Rathauſes und verſchiedener Häuſer, die überaus
hübſch in den Farben gehalten ſind, eine weſentliche Beſſerung erfah=
ren
. Eine bedeutende Verſchönerung des Geſamtſtadtbildes würde man
erzielen, wenn es möglich wäre, den Wald vor der Hinterburg etwas
zu lichten, damit dieſe herrliche Ruine mit ihren hübſchen romaniſchen
Fenſterniſchen von der Straße aus beſſer ſichtbar ware.
Im nächſten Jahre plant man eine Vierburgen=Beleuchtung; es
gäbe das wohl ein Schauſpiel, das infolge der wunderſchönen Lage die=
ſer
Burgen ein Ereignis wäre, wie man es weit und breit nicht zu ſehen
bekommt.
Der allgemeine Wunſch der Bevölkerung nach einem Denkmal für
unſere Gefallenen ſoll im Laufe des nächſten Jahres verwirklicht werden.
Die Vorarbeiten ſind im Gange. Die Gemeindeverwaltung hat ſich in
dankenswerter Weiſe in gemeinſamer Sitzung mit der geſamten Denk=
malskommiſſion
auf den Platz geeinigt, der von vornherein als der wür=
digſte
Platz in Frage kam. Es iſt der Platz an der Brücke, in Ver=
bindung
mit der Schönauer Straße, im Herzen des Städtchens. Einen
ſchöneren Hintergrund als das alte Stadtbild mit den beiden Kirchen
und dem Blick auf die heimatlichen Berge hätte man in der Tat nicht
finden können. Die Architektur der Brücke erhält hierdurch eine Be=
reicherung
, die auf das ganze Stadtbild vorteilhaft einwirkt. Gleichzeitig
verſchwindet auch die Böſchung, die oft als heimlicher Schuttabladeplatz
gedient hat, aus dem Straßenbild, und Neckarſteinach wird um eine
Sehenswürdigkeit reicher.
An der Oſtperipherie unſeres Städtchens vollzieht ſich durch den Bau
der Eiſenbahnlinie nach Schönau eine große Umwandlung. Wege und
Straßen werden verlegt, Gärten werden abgeſchnitten, um Platz zu
machen für das neue Geleiſe. Möge dieſe gigantiſche Arbeit den Erfolg
bringen, den man von dem neuen Verkehrsweg erwartet. Weit billiger
in den Baukoſten und vielleicht praktiſcher wäre der Bau einer elektri=
ſchen
Straßenbahn geweſen. Neckarſteinach hat von dem neuen Ver=
kehrsweg
keine großen Vorteile zu erwarten. Für die Wintermonate
hoffen wir auf einen regen Wochenendverkehr aus unſeren benachbarten
Großſtädten.

* Lindenfels, 21. Sept. Die Aufführung der Schöpfung von
Haydn am nächſten Sonntag in der evangeliſchen Kirche, nachmittags
4½ Uhr beginnend, wird hier mit großer Freude und in den umlie=
genden
Städten mit lebhaftem Intereſſe erwartet. Es dürfte eine Sel=
gnheit
ſein, daß ein ländlicher Geſangverein ſich an eine ſolche Aufgabe
geranwagt. Die Aufführung der Jahreszeiten im vorigen Jahre fand
eine ſo günſtige Beurteilung gerade in den Städten, die ſelbſt Oratorien=
vereine
haben oder hatten, daß mit einem ſtarken Beſuch auch aus der
Stadt gerechnet werden kann. Soliſten und Orcheſter ſind wieder die
gleichen wie im Vorjahre, die Leitung hat wieder Herr Lehrer Hinkel.
Es iſt zu verwundern, daß in einer Zeit, wo ſtädtiſche Oratorienvereine
das Riſiko für die Aufführung von Oratorien nicht mehr übernehmen
können, hier in einer abgelegenen Landgegend dieſe großen Aufführun=
gen
möglich ſind, außerdem mit einem Eintrittspreis, wie man ihn in
der Stadt bei derartigen Vevanſtaltungen nie findet. Dieſe Tatſache er=
klärt
ſich dadurch, daß der Verein im voraus auf jeden Ueberſchuß ver=
zichtet
und die Geſamteinnahme an die Mitwirkenden verteilt hat. Trotz=
dem
bleibt für alle Beteiligten das Konzert ein ſchlechtes Geſchäft, be=
ſonders
dankenswertes Entgegenkommen haben in dieſer Hinſicht die
Soliſten bewieſen, ſonſt wäre die Aufführung unmöglich geweſen. Den
Sopran ſingt Frl. Betty Aßmuth=Darmſtadt, den Tenor Herr Dr. Stie=
fenhofer
=Darmſtadt und den Baß Herr Prof. Dr. Friedrich Noack, eben=
falls
aus Darmſtadt. Für den inſtrumentalen Teil iſt das Städtiſche
Orcheſter Darmſtadt verpflichtet. Für die Rückfahrt um 7 Uhr ſtehen
den auswärtigen Gäſten außer den planmäßigen Fahrten mehrere Son=
derautos
bereit, weitere Anträge nimmt das hieſige Poſtamt entgegen.
Der Geſangverein Liederkranz nennt ſeine Veranſtaltung ein Muſik=
feſt
, weil er auf dieſen Tag ſtolz iſt, und das wird allen klar ſein, die
Muſik lieben und die Hingabe und die ernſte Arbeit zu ſchätzen wiſſen,
die eine Aufſührung der Schöpfung von einem ländlichen Verein
verlangt
H. Aus dem Weſchnitztal, 21. Sept. Obſtverſteigerung.
Vorgeſtern fand die Verſteigerung des Obſtertrages an den Provinzial=
ſtraßen
BirkenauWeinheim, Löhrbach-BuchklingenOber=Abtſteinach
ſtatt. Dabei wurden recht mäßige Preiſe erzielt, ſo daß bei vielen
Loſen für den Zentner Aepfel auf dem Baume etwa 1.25 Mark bezahlt
werden. Auch war die Zahl der Steigluſtigen gegen frühere Jahre recht
* Neunkirchen, 21. Sept. Man ſchreibt uns: Am letzten Sonntag
wurden die ſeit einigen Monaten verſchloſſenen Pforten unſeres
Gotteshauſes mit einem Feſtgottesdienſt wieder geöffnet. Dieſer
Gottesdienſt galt der inneren Erneuerung unſerer Kirche. Was die
Meiſterhand des Herrn Kirchenmalers Velte aus Nieder=Ramſtadt hier
geſchaffen hat, muß Auge und Herz eines jeden Chriſten mit größter
Freude und Genugtuung erfüllen. In feinſinniger Anpaſſung an das
allen Naturfreunden wohlbekannte ſchöne Landſchaftsbild unſerer Höhe
hat der Künſtler aus dem früher ſo ſchmuckloſen und nüchternen Innern
der Kirche ein in Farben und Beleuchtung einheitliches und harmoni=
ſches
Ganze geſchaffen. Ihm ſei deshalb an dieſer Stelle nochmals
herzlichſt gedankt. Befonderer Dank gebührt auch Herrn Pfarrer Geb=
hard
=Neunkirchen, dem es durch raſtloſe Bemühungen gelungen iſt, das
von ihm heiß erſtrebte Ziel der Inſtandſetzung der Kirche in verhältnis=
mäßig
kurzer Zeit durchzuſetzen, wie auch der Opferwilligkeit des Kirch=
ſpiels
, die es ermöglicht hat, das Werk in ſo vollendeter Weiſe auszu=
führen
. Der Feſtakt in der Kirche, an dem mehr als Tauſend Beſucher
aus Nah und Fern teilnahmen, geſtaltete ſich zu einem erhebenden
Glaubensbekenntnis. Die ergreifende Feſtpredigt des Herrn Pfarrer
Gebhard wurde wundervoll ergänzt durch eine Anſprache des Super=
intendenten
Herrn Geh. Rat D. Dr. Flöring=Darmſtadt, der zugleich in
herzlicher. Form die Glückwünſche der oberſten Kirchenbehörde über=
brachte
. Auch Herr Dekan Keil=Spachbrücken, der viele Jahre als
Pfarrer in Neunkirchen tätig war, gab in warmen Worten den Gefühlen
ſeiner Anhänglichkeit an ſeine frühere Kirchengemeinde Ausdruck. Der
muſikaliſche Teil des Feſtgottesdienſtes wurde durch Herrn Lehrer
Sauerwein=Lützelbach als Organiſt, den Poſaunenchor Gadern=
heim
unter der vortrefflichen Leitung des Herrn Hermann Kippel, und
den Kirchenchor Brandau unter deſſen rührigem Dirigenten Herrn Gg.
Weber 7., beſtritten. Zur Begrüßung des Herrn Superintendenten hatte
Herr Lehrer Lampert ein Lied gedichtet, komponiert und im Pfarrhof
mit ſeiner Klaſſe bei der Ankunft des Herrn Geh. Rat D. Flöring ge=
ſungen
. Möge das in ſo ſchöner und würdiger Weiſe erneuerte Gottes=
haus
allen Beſuchern immer mehr eine Stätte der Erbauung und An=
dacht
werden.
W. N.

Ein paddleridhll am Altrhein.

Das hübſche Bild verdanken wir einer Gelegenheitsaufnahme des
Herrn A. Retzer. Es zeigt, daß Ueberängſtliche, die ſicher nur zum
geringſten Teil berechtigt Klage darüber führen, daß der zunehmende
Paddlerbetrieb am Altrhein die dortigen idylliſchen Niſt= und Tummel=
plätze
der Waſſervögel ſtören, völlig unangebracht ſind. Der gravitätiſch
auf dem Faltboot ſitzende Kormoran" hat ſich von dem Darmſtädter
Paddelſportler Herrn Friedel Schmidt gelegentlich eines ſonn=
täglichen
Paddelausfluges auf dem Altrhein bei Stockſtadt leicht durch
hingeworfene Frühſtücksbrocken auf das Boot lochen laſſen und blieb
während des ganzen Sonntags als Paddelgaſt darauf ſitzen. Wenn das
hübſche Tier vorübergehend das Waſſer aufſuchte, tauchte es alsbald
wieder auf, um ſeinen Platz wieder einzunehmen. Er ließ ſich zwar
nicht ohne weiteres fangen, das war auch nicht beabſichtigt, er nahm
aber willig hingehaltene Fleiſch= und Wurſtſtüchen aus der Hand als
willkommene Abwechflung ſeines ſonſt wohl eintönigen Mittagstiſches.
Im übrigen benahm ſich der ſeltene und poſſierliche Gaſt ſehr geſittet
und vornehm. Das ſeltene Schauſpiel hatte natürlich eine große
Menge Zuſchauer angelockt, ſowohl unter den Paddlern ſelbſt ſowie
unter den am Ufer promenierenden Sonntagsausflüglern. Auch durch

dieſe aber ließ ſich der Kormoran ſich in ſeiner zutraulich ſtolzen Hal=
tung
nicht ſtören. Bei Anbruch der Dunkelheit mußte das hübſche Tier
erſt von dem Boot geſcheucht werden. Es ſchwamm dann ſchnell einem
ſumpfigen Verſteck am Ufer zu.
Im allgemeinen wurde der ſeltene Vogel als Taucher bezeichnet,
wie wir aber von fachmänniſcher Seite erfahren, handelt es ſich tatſäch=
lich
um einen Kormoran oder Scharbe, der nach Brehm vom mittleren
Norwegen an in ganz Europa vorkommen ſoll. Da das Tier ebenfalls
nach Brehm nur in Geſellſchaft lebt, ſein Vorkommen am Altrhein aber
bisher kaum beachtet wurde, läßt das Vorhandenſein auf neuen Zuzug
an dieſe Stelle ſchließen, der ſicher von allen Naturfreunden begrüßt
werden wird, wenn ſcharenweiſes Feſtniſten auch wohl dem Fiſchbeſtand
nicht gerade förderlich ſein dürfte. Bekanntlich werden Kormorane von
den Chineſen zum Fiſchfang abgerichtet. Die Zutraulichkeit des Vogels
in dieſem Fall iſt um ſo auffallender, als es ſich um ein ſonſt ſcheues
Tier handelt, auf das ſehr ſchwer Jagd zu machen iſt, weil die Vorſicht
der Kormorane alle Liſt des Jägers erfordert, wenn er dem ſehr ſchnel=
*4
len Schwimmer und Taucher ſchußnahe kommen will.

d. Gernsheim, 21. Sept. Verkehrsverein. Im Gaſthaus
Darmſtädter Hof (Beſitzer Karl Beck) verſammelten ſich nach der durch
Nichterſcheinen der ſozialdemokratiſchen Fraktion am Freitag abend aus=
gefallenen
Gemeinderatsſitzung die anweſenden Gemeindevertreter mit
dem Schriftleiter Herrn Otto Pfeil zu einer zwangloſen Beſprechung
hinſichtlich der Verkehrsvereinsfrage. Herr Pfeil machte Ausführungen
über die Zwecke und Ziele eines Verkehrsvereins. Die Ausſprache war
ſehr rege, und man war ſich klar darüber, daß für Gernsheim ein Ver=
kehrsverein
unumgänglich iſt, und daß der Verein, wenn ſich für die
Leitung der Geſchäfte die geeignete und durchgreifende Perſon findet,
ein reiches und vielſeitiges Arbeitsfeld vorfindet. Verſchiedene An=
regungen
wurden gegeben, ſo unter anderem die Schaffung einer Aus=
ſtellung
, die Verſchönerung des Ortsbildes. Gemeinderatsmitglied Medi=
eus
, zurzeit ſtellvertretender Bürgermeiſter, machte einen beachtenswer=
ten
Vorſchlag dahingehend, den alten Gallusmarkt, der in der erſten
Hälfte des Monats Oktober alljährlich ſtattfindet und der durch die
Kriegs= und Nachkriegsverhältniſſe ſeine Bedeutung nahezu verloren
hat, wieder in vollem Umfange aufleben zu laſſen. Dieſer Gedanke
wurde allſeitig begrüßt und akzeptiert. Es iſt außer Zweifel, daß beim
Vorhandenſein eines Verkehrsvereins der hieſige Verſchönerungsverein
dieſem tatkräftig zur Seite ſtehen wird. Die Mitglieder des Verſchö=
nerungsvereins
würden es ſicherlich begrüßen, einmal aus ihrer derzei=
tigen
Defenſivſtellung heraustreten zu können. Was man alles am Ge=
ſtade
des Rheins arrangieren und veranſtalten kann, ſei für heute nicht
geſtreift, ſondern es ſei nur einmal auf die ſtimmungsvolle und ſchöne
Lage des hieſigen bekannten Wallfahrtsortes Maria=Einſiedel hinge=
wieſen
. Wenn die Hoffnungen nicht täuſchen, wird der Tag nicht mehr
ferne ſein, wo in unſeren Mauern ein Verkehrsverein ins Leben ge=
rufen
wird, der es verſteht, die in Gernsheim ſchlummernden Kleinode
zu heben. auszugeſtalten zum Nutzen unſerer ſchönen Schöfferſtadt.
Gernsheim, 21. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
21. September 2,61 Meter.
Hirſchhorn, 21. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
20. September 2,71 Meter, am 21. September 3,48 Meter.

Hackintosh’s
Toffee de Luxe

aus irischer Butter,
Rahm und Zucker
hergestellt in Bad Schwartau
Englische Origlnalgualltät
Deutsche Arbeit

Köstlichstes Genussmittel

V.13760)

für jung und alt!

Rheinheſſen.

Ac. Worms, 19. Sept. Betrügereien bei der Ort,
krankenkaſſe. Der Ortsausſchuß hat feſtgeſtellt, daß durch eim
Zahnarzt die auffallend hohe Summe von 12000 Mk. im Laufe ein
Jahres berechnet wurde. Es wurden dabei unerhörte Ueberforderung:
ermittelt, wodurch die Kaſſe ſchwer geſchädigt iſt. In die Angelegenha
iſt der Schwiegervater des Zahnarztes, der Direktor der Krankenkoa=
iſt
, verwickelt. Er wurde zwangsbeurlaubt und die ganze Angelegee=
heit
der Staatsanwaltſchaft übergeben, die eine Unterſuchung eing
leitet hat. Verkehrsunfälle. In der Mainzer Straße /
der Kiesſtraße wurde ein hieſiger Lehrer von einem Perſonenauto a
gefahren, ſo daß er einen Beinbruch und Kopfverletzungen davontrm.
Die Schuld ſoll den Lehrer treffen, der trotz Warnungszeichen plötzll;
die Straße kreuzen wollte und von dem ausbiegenden Auto doch nau
erfaßt wurde. An der Ecke der Bismarchanlage und Krimhildenſtr=
iſt
ein Perſonenauto mit einem Lieferwagem hart zuſammengeſtoßn
ſo daß beide Fahrzeuge ſchwer beſchädigt wurden und abgeſchleppt t
den mußten. Die Schuld ſoll auf beiden Seiten liegen. Ein gefün
Olex=Tankwagen mit Anhänger fuhr auf der Straße nach La-
pertheim
in den ſechs Meter tiefen Straßengraben. Der vordere Zic /MWegrhb..
des Wagens ſteckt bis weit über die Räder im Waſſer des ſogen. Obs=/
lachegrabens, und es iſt bis jetzt nicht gelungen, den Wagen nebſt Al. IM voll ſe. L.
hänger wieder herauszuſchaffen. Der Chauffeur und der Begleiten bl,
ben bei dem Unfall glücklicherweiſe unverletzt. Am Samstag, vor
mittags 11 Uhr, wurde im Feſtſpielhaus, Mozartſaaal und Feſthauu=
garten
, die große Blumenſchau in Anweſenheit einer großß=
Zahl geladener Gäſte feierlich eröffnet. Nach einem Muſikvortrage hi.tfoczy m Lontel .
Herr Ed. Fetzer, der Vorſitzende der Vereinigten Gartenbaubetrie
eine Begrüßungsanſprache, und dann wurde die Ausſtellung mit eim
Rundgang eröffnet. Man rechnet, wie vor anderthalb Jahren, wie
mit cinem Beſuche von mindeſtens 20000 Perſonen.
Auszeic
nung. Die Mälchzentrale Worms G.m.b.H. erhielt auf der Landw
ſchaftlichen Ausſtellung Darmſtadt für die ausgeſtellte Vollmilch, wie
hier zum Verkauf gelangt, den erſten Preis, die große ſilberne Medai=
und einen Ehrenpreis. Diebſtahl. Aus dem Hofe einer Wi=
ſchaft
in der Frankenthaler Straße wurde abends gegen 11 Uhr e
Fahrrad geſſtohlen. Der Täter iſt unerkannt entkommen.

R e
Ne et
Ee e
ie W icht.e
em kot
Feafcſchtign. 2
A pfder ſeist.
1 ſeiner Spe

ufichwingen, alld
tia häher z. Hit.

UEzubringen.

* Wendelsheim, 21. Sept. Am kommenden Sonntag, 25. d. Mt.,/ m. In welcher Aufſt
ſindet, wie bereits angekündigt, ein allgemeines evangeliſch
Jugendtreffen im Mörsfeldtal ſtatt. Den Auftakt dazu bilk3,
der Morgengottesdienſt mit der Wimpalweihe des Jugendvereins We
delsheim. Um 2 Uhr ſammelt man ſich am Bahnhof Wendelsheir
von wo aus es im geſchloſſenen Zuge nach dem Feſtplatz geht. In do /4 Muhe Boſſeiewen
gottesdienſtlichen Feier daſelbſt ſpricht der Superintendent von Rhei5, / ½ uslehlen trafen am
heſſen, Herr Obarkirchenrat Zentgraf. Bei der Nachfeier wird do:/rußnnder, und verweiſt
warmherzige Freund unſerer heſſiſchen Jugend, Herr Miniſterialſch-
KF ur erſten Halbzeit
rat Haſſinger, eine Anſprache halten. Zwei Aufführungen ſim
E=Zimmern gegen
Durch den über=
vorgeſehen
; viele Jugendbünde haben ihre Beteiligung bei dem frö/
lichen Treiben zugeſagt. Poſaunen= und Kirchenchöre werden mitwirke in
mit 2:1 in die 9
m unglücklie
ſodaß ein vorheißungsvolles Programm aufgeſtellt iſt. Alle Evangek Aruf
*i Falchlen zum Ausgleie
ſchen, insbeſondere alle Jugendlichen, ſind herzlichſt eingeladen.

Oberheſſen.

140

Darchilt
Riederla

HR e
N S
ung
beſſt Bingen. A
M zu etwarten, ſie

zunteichaſter ausſehen
eifs. Bngen gehört ſeit

jüngien Achr diche.
Poſtion. So
rücken, den

mMeſſer ihres Bezirt
ſchlich in der Stär

wn hervorgehoben,
unſchluß verzidk
Hchei
tAni einbüßen. Es gil

erichtet
fr. md not
4Wlcten Sonntags zu

E um ihr beſtes Könn
mi brich ſein. Hoffen w
lteibt, ſo wird Groß=
urgehen
.
h. Gießen, 20. Sept. Die Verleihung der Maiſterbrieff
Vf. RFußba
an 256 Jungmeiſter und Jungmeiſterinnen aus der Provinz Oberheſſer
erfolgte im Kaffee Leib während einer großem Jungmeiſter=Feier. D
ſihem Reſultat konnt
Vertreter der Behörden, der Handwerkskammer, der Gewerbekam
ar
in Michelſtadt gewi
und der Stadt Gießen hatten ſich dazu eingefunden. Zugleich fand d
mf eigenem Gel
25jährige Jubiläum der geſetzlichen Meiſtertite
ſir ſit. Bis Halbzeit
ſtatt, war es doch im Jahre 1902, als erſtmalig die Meiſterbriefe weuW iſhe in der 2. H
liehen wurden. Der Vorſitzende der Meiſter=Prüfungskommiſſion, Dr. Y =Endes den Au=
Bünnings=Gießen, wies auf dieſes Jubiläum hin und übergab de2 uden ſchönen Plo
Jungmeiſtern die Meiſterbriefe. Unter den Jungmeiſtern befinden ſie
ei der Platz faſt ſpie
under anderem 43 Schreinermeiſter, 33 Schuhmachermeiſter, 18 Elettres 6.N
elſtadt ſehr erf.
Maſchinenmeiſter, je 17 Schmiede= und Bäckermeiſter, je 14 Schloſſer= hceſeiſe auf dieſem
Maurer=, Weißbinder= und Metzgermeiſter, je 8 Schneider=, Sattlen
ut! Andere
und Wagnermeiſter, 6 Schneidermeiſterinnen. Folgende Redner übem= /
chaftSp
brachten die Glückwünſche: Heß=Fricdberg, im Auftrage der Handwerls

nſchaft
ammer Darmſtadt, Direktor Dr. Schüttler=Darmſtadt, Bürger
dr. Frey für die Stadt Gießen, Profeſſor Dr. Krausmüller für deru 2. Jad Ma
Rf
Bezirksverband und den Ortsgewerbeverein Gießen, Syndikus Dr. R
Friedberg, Syndikus Röhr=Gießen, und der Schreinermeiſter Weigel=
Sporwer
Butzbach nawems der Altmeiſter. Den Dank der Jungmeiſter ſprach
Zumtag mußte die e
Buchdruckmeiſter Weimer aus Lollar aus. An den Feſtakt ſchloß ſich
eine h.
eine ſchöne Feier, bei der Opernſänger Kurt Richter=Gießen, der Gee Menwſchaft
der
Scor
ſangverein Heiterkeit=Gießen und die Kapelle Weller aus Wieſeck m02 9 noch bei Halbzeit
wirkten.
ſeinen rechten V
h. Gießen, 21. Sept. Ein ſchweres Unglück ereignete ſichh io
üh aus dieſem Lel
geſtern abend 7 Uhr in dem Baſaltwerk bei Keſſelbach ann n.
der Lumda. Monteur und Arbeiter waren mit dem Aufſtellen, einem je
Mannſchaft geh
neuen Steinbrechmaſchine beſchäftigt, als plötzlich das Seil riß, den 1ä1 2n
Mannſe
aft n
Meter hohen Abhang hinunterſtürzte und denMonteur nebſt den Arbeiternu ſuich ein dr
8 To
mit in die Tiefe riß. Sämtliche Leute wurden ſchwer verletzt, ein Mon=!
Nau 2h
teur aus Köln wurde noch in der ſpäten Abendſtunde vom Gießenen
wfiffen hatte. Be
1a
Sanitätsauto in bedenklichem Zuſtande zur Klinik verbracht.

*

m. Aus dem Lande, 20. Sept. In der zweiten Hälfte des Monalsch 5M fülligen Verba=
September entfalten die Handwerkskammer=Nebenſtellenn 7m Groß=Umſt

1B

1.-

wiederum eine rege Tätigkeit. Die Nebenſtelle Darmſtadt für die Kreiſt
Wſährliche Eck
Darmſtadt Bensheim, Heppenheim und Groß=Gerau hält Sprechtag
bo S büte alle Mik

an 8 Orten, die Nebenſtelle Friedberg für die Kreiſe Friedberg, Büdiey A. Was Groß=u
gen und Schotten an 12 Orten, zum Teil auch noch im Oktober; auß
dies
dem hält die Nebenſtelle Friedberg bei genügender Beteiligung Buch0

vien
führungskurſe ab, im Kreis Fridberg an 11 Orten, im Kreis Büdmgy. ms
*
an 6 Orten, im Kreis Schotten an 5 Orten; die Nebenſtelle Gieße
Dieler von
die Kreiſe Gießen, Alsfeld und Lauterbach hält Sprechtage ab an ver
ſate d

41
Orten; die Nebenſtelle Mainz für Stadt und Kreis Mainz und
Halbzeit. Ne
13.

und Kreis Bingen in Mainz täglich außer Mittwochs und Sam=
ib
zur Mit
in Bingen alle 14 Tage am Mittwoch; die Nebenſtelle Offenbach für de s
M Wucht ins
Kreiſe Offenbach, Dieburg und Erbach an neun Orten, die Nebenſtelle 2 Lin Boden und
In
Worms für die Kreiſe Worms und Oppenheim in Worms, täglich nach
Averer
mittags von 46 Uhr, außer Mittwochs und Samstags, ferner an 12h
Hiſcht. Janati
Der Scht
Ein Aacheien

Geſchäftliches.

Hauskuren haben ſich längſt eingebürgert und viele, denen ein=
Badekur unerſchwinglich oder auch zu beſchwerlich iſt, trinken ihr
Brunnen mit annähernd der gleichen Wirkung zu Hauſe. Von 9e
Geſichtspunkten aus, die für Trinkkuren gelten, ſollte man auch he
Gebrauch von Fahs echten Sodener Mineral=Paſtillen betrachten. And
ſie bieten die wirkſamen Beſtandteile der gegen alle Erkrankungen Re
Atmungsorgane, ſowie Huſten, Heiſerkeit und Verſchleimung ſeit I0
hunderten angewendeten Sodener Gemeinde=Heilquellen: Warmbrun.
Nr. 3 und Wieſenbrunnen Nr. 18, ſie laſſen ſich alfo ähnlich wie Ne

Quellen ſelbſt verwenden.

Nachlpeiſen

Oſtlichem Geſchmack

sind von besonderem Wert für Ihr Wohlbe-
finden
. Ihre Zubereitung mit Milch und das
feine Aroma üben eine kräftigende und
erfrischende Witkung aus.
Dr. Octker’s Feinkostpuddings
Mandelkern und Krokant stellen die ver-
wöhntesten
Ansprüche zufrieden. Verlangen
Sie Dr. Oetker’s Pudaingpuluer nur in
Originalpackungen mit der Schutzmarke
OetkersHellkopf: (niemals lose).

Eine Reihe guter Rezepte für Süß- und
Geleespeisen sind neben vielen größten-
teils
gänzlich neuen Backrezepten in dem
neuen farbig illustr. Oeiker-Rezcptbuch,
Husgabe F enthalten. Das Buch bietet
Ihnen wertvolle Anregungen zur Be-
reicherung
Ihrer Mahlzeiten. Es ist für 15 Pfg.
in allen einschlägigen Geschäften erhältlich,
wenn nicht vorrätig, gegen Einsendung von
Marken von

Dr. August Oetker, Bielefeld.

Ladenverkaufspreise: Backpulver Backin 1 Stck. 10 Pfg.,3 Stck. 25 Pfg., Puddingpulger
Van.-Mandel 10 Pfg., Vanillin-Zucker 5 Pfg., Van.-Soßenp. 5 Pfg., Gala-Schokol.-PudaingP-
15 Pfg., Mandelkern-Puddingp. 20 Pfg., Schokoladenspeise mit geh. Mandeln 20 EI8-
Krokant-Puddingpulver 30 Pfg., Gustin 225 g 35 Pfg., Einmache-Hülfe 7 Pfg.

[ ][  ][ ]

263

Donnerstag, den 22. September 1927

SGeite 9

Sport, Spiel und Turnen.

Fußball.

Mwerein Darmſiadt 98 Haſſia Bingen.
Verio
ſ o die beiden Niederlagen auf fremdem Platze (Wiesbaden und
iſt der Tabellenſtand der 98er zurzeit reichlich ungünſtig. Nur
Wiesbaden und der Gegner des nächſten Sonntags, Haſſia
z hen in der Tabelle hinter den Darmſtädtern, die bisher nur
iden auf eigenem Platze zum Austrag gebrachten Spielen ſich
rmkte ſichern konnten. Allerdings iſt bei der Bewertung dieſer
zu berückſichtigen, daß mancher günſtig ſtehende Verein dieſen
jel weniger ſeiner überlegenen Spielſtärke als vielmehr der
Anzahl ſeiner Spiele auf eigenem Gelände verdankt. Da
Heſſengruppe aus Vereinen, die ſich nur zu Hauſe zu Beſt=
aufſchwingen, alſo aus ſog. Heimmannſchaften zu beſtehen
zim=ibt wohl eine Wertung der Tabelle in der Hinſicht, welche
nywaſen bisher zu Hauſe Punkte eingebüßt haben, eine viel wahr=
ere
Ueberſicht über den Stand der Spiele. Gerade unter der
üüchſt gung dieſes Geſichtspunktes verfälſcht die Tabelle auch die
Haſſia Bingen. Auch Bingen hat nämlich bisher, ebenſo wie
den Vorteil des eigenen Platzes erſt in zwei Spielen ge=
o
daß zu erwarten ſteht, daß die endgültige Placierung für
orteilhafter ausſehen wird.
Bingen gehört ſeit dem Spieljahr 1926 der Bezirksliga an.
rſten Jahre dieſer Zugehörigkeit gelang ihnen die Erreichung
gtigen Poſition. So ſchlugen ſie damals in Bingen nicht nur
Saarbrücken, den Sportverein Wiesbaden uſw., ſondern auch
urinr Meiſter ihres Bezirks, Mainz 05. Die Erfolge der Bingener
ens rtſächlich in der Stärke der Hintermannſchaft begründet.
Un
ſchon hervorgehoben, darf Darmſtadt, will es nicht endgültig
e Tabellenanſchluß verzichten, auf keinen Fall auf eigenem Ge=
g
. 2.
ü hkte einbüßen. Es gilt alſo, endlich wieder einmal einen Sieg
ngeſie euſhinm. In welcher Aufſtellung die 98er das Spiel gegen Bingen
t du ustrxo, wird noch berichtet werden; es heißt, die Lehren aus dem
wu zwie / 18 letzten Sonntags zu ziehem und ſo die beſtmöglichſte Aufſtel=
Vent ung g ſaſ szubringen.
gcht. 1 5 Shattia WolfskehlenF. Sp.V. Groß=Zimmern 2:5 (1:2).
mllolfskehlen trafen am Sonntag die beiden diesjährigen Favo=
ier
m/
ſteni gianander, und verweiſt Wolfskehlen Groß=Zimmern die Füh=
go
n der erſten Halbzeit hatte Wolfskehlen zwar etwas mehr vom
vield Groß=Zimmern gegen den ſturmartigen Wind eine große Auf=
abe
)te. Durch den überaus großen Eifer der Mannſchaft gelang
ue3 ihür doch. mit 2:1 in die Pauſe zu gehen. In der zweiten Halbzeit
de Kmachm =Zimmern unglücklicherweiſe einen Handelfmeter, und konnte
laden, mmitn DE skehlen zum Ausgleich kommen. Die Groß=Zimmerner Mann=
haftt
at nun ihr beſtes Können und kann bis zum Schluß noch drei=
herſgreich
ſein. Hoffen wir, daß die Mannſchaft weiterhin fo er=
haruz
bleibt, ſo wird Groß=Zimmern auch zukünftig als Tabellen=
eIHſteh
rvorgehen.
V f. R.Fußballverein Michelſtadt 5:3.
ſter ie
Aſobigem Reſultat, konnte die 1. Elf der Raſenſpieler das Ver=
GGewert handuſſt! in Michelſtadt gewinnen. Wie in der Vorſchau betont, iſt
Aich EMſichkſidt auf eigenem Gelände ein Gegner, welcher ſchwer nieder=
eiſte
zurina iſt. Bis Halbzeit lag Michelſtadt bereits in Führung, mußte
Wiedocy Lſelbe in der 2. Halbzeit an V. f. R. abtreten, deſſen Sieges=
mmile
willeur hzten Endes den Ausſchlag gab. Zu früh hatten ſich die Darm=
uhe
ſtädtetruf den ſchönen Platz gefreut, mußten aber die Wahrnehmung
beiekmachen der Platz faſt ſpielunfähig war durch den Regen. Die Folge
Swar,a/ Michelſtadt ſehr erfolgreich ſvielen konnte, während V. f. R.
Aſeiner eielweiſe auf dieſem Platz nicht zur Geltung bringen konnte.
Schie Echcer gut! Andere Mannſchaften:
2. MannſchaftSportverein 98. 2. M. 1:1.
MannſchaftSportv. 98, 3. M. 1:4.
Jgd.=MannſchaftSportv. 98. 1. Jgd. 0:5.
2. Jgd.=MannſchaftSportv. Meſſel, 2. Jgd. 7:1.
Sportverein Lengfeld 1919.
Sonntag mußte die erſatzgeſchwächte 1. Mannſchaft des Sport=

erein4 Lengfeld eine hohe Niederlage von 8:2 von der Liga=
Erſatz=lannſchaft der Sport=Vereinigung Arheilgen hinnehmen, nach=
m
ſtuch bei Halbzeit 3:2 ſtand. Lengfeld probiert aus und hat
einen rechten Verteidiger Mayer, der durch ruchloſe Mörder=
ndiſfrüh
aus dieſem Leben gerufen wurde, noch keinen Erſatz ge=
deitr
.
Die2. Mannſchaft gewann ihr drittes Verbandsſpiel gegen Beer=
Mannſchaft nach friedlichem Kampf mit 3:2. Beerfelden
uh ein drittes Tor nicht mehr zum Ausgleich, da der Schieds=
ſten
, derr Nau=Darmſtadt, der ſehr gut leitete, ſchon vorher zum
hlul eofiffen hatte. Beerfelden hinterließ in Lengfeld einen ſehr
utem (ndruck.
3C. II6 Groß=Utmſtadt 1.Sportverein 1920 Höchft i. Odw. 1. 1: 3.
u fälligen Verbandsſpiel trafen ſich am Sonntag obige 1. Mann=
Uſte M ſchaft ſan Groß=Umſtadt auf dem Sportplatz im Raibacher Tal. Höchſt.
ehen' das iegefährliche Ecke der Groß=Umſtädter Platzanlage vorzeitig er=
* lannty arte alle Mühe, ſich die beiden Punkte mit nach Hauſe zu
SN
hehmar Was Groß=Umſtadt an Spielerfahrung vielleicht Höchſt noch
ſachſtſm, erſetzte dies durch großen Eifer und Körperkraft und konnte
/5 Halbzeit 1:0 in Führung gehen. Ein 2:0 lag ſchon in der
teiltza Luft, ᛋa Groß=Umſtadt ein Handelfmeter zugeſprochen wurde verurſacht
drß ein Spieler von Höchſt den Ball noch aus dem Tor ſchlagen
onn
iuns Höchſt hatte Glück, denn der ſcharfe Ball prallte von der Latte
n8 5
Halbzeit. Nach dem Wechſel kam der Rechtsaußen von Höchſt
hut 9 u), gab zur Mitte, wo der eine Verteidiger von Groß=Umſtadt
den sc mit Wucht ins eigene Tor beförderte. 1:1. Höchſt gewann
imer nehr Boden und konnte bis Schluß das Reſultat auf 3:1 er=
ſhen
Ein ſchwerer Kampf war es für Höchſt, noch erſchwert durch
s 0 größten Fanatismus eingeſtellte Verhalten einer beträchtlichen
Unzaeh Zaſchauer. Der Schiedsrichter, ein Herr aus Darmſtadt, hätte
wa/ eſſer durchgreifen dürfen; ſonſt gut.

Seeheim I.Groß=Gerqu I. 2:1 (1: 1).
Das erſte Treffen der beiden Gegner verlief von Anfang bis zum
Schluß bei ſcharfem Tempo ſehr ſpannend und brachte bei etwa gleich=
wertigen
Leiſtungen dem Einheimiſchen einen knappen Sieg. Hatte man
von Groß=Gerau ein flaches Kombinationsſpiel erwartet, ſo ſah man
ich hierin getäuſcht, denn man ſpielte auf beiden Seiten ein wait=
maſchiges
hohes Spiel, ſo daß die Stürmerreihen nur ſchwer zu Tor=
chancen
kommen konnvon. Die Gäſte logten gleich ein ſcharfes Tempo
vor, doch bald wird das Spiel ausgeglichen. Die fünfte Minute bringt
eine Ecke für Seehein, die vom Halbrechten mit Kopfſtoß zum Füh=
rungstor
verwandelt wird. Groß=Gerau kommt in der 14. Minute zum
Ausgleich, der infolge Mißverſtändnis der Secheimer Verteidigung ver=
hältnismäßig
billig erzielt wurde. Bei verteiltem Spiel, bei dem See=
heim
noch zwei ſichere Chancen vergab, wechſelte man die Seiten. In
der 14. Minute geht Seeheim wieder in Führung, nachdem der Gäſte=
Tormann zu weit herausgelaufen war und den Ball nicht erreichen
konnte. Groß=Gerau bringt nun eine harte Note ins Spiel und ver=
ſucht
mit allen Mitteln, den Ausgleich zu erzwingen. Se heim ver=
ſtärkt
die Verteidigung und hält mit großer Aufopferung aller Spieler
den Vorſprung und die zwei Punkte. Der ſonſt gute Schiedsrichter
hätte bei dem immer ſchärfer werdenden Spiel etwas energiſcher ſein
dürfen Nach den gezeigten Leiſtungen dürfte Groß=Gerau kaum für
die erſten zwei Plätze in Frage kommen, während Seeheim auf einen
Platz in der Mitte wird rechnen können.

Handball in der Deutſchen Turnerſchaft.
Verbandsſonderklafſe: Griesheim-Lengfeld 8:2! Damm-Lengen
2:5 (2:2)! Groß=UmſtadtAſchaffenburg 0:6 (0:3).
Der Sonntag verlief alſo ganz programmäßig wenn man die
Punkte betrachtet. Aber ſonſt gab es doch Uebervaſchungen. In den
beiden erſten Spielen wird der ſtarke Wind als Hindernis angegeben.
Richtig iſt aber, daß beidemal der Gegner unterſchätzt wurde, der ſich
aufopfernd wehrte und recht ſchmeichelhafte Ergebniſſe erzielte. Als
man ſich vor kurzem noch über den Wert der Sonderklaſſe ſtritt, der bei=
den
Odenwälder Vereine wegen, hatte man von zweiſtelligen Zahlen ge=
ſprochen
! Damm nahm den Wind zum Bundesgenoſſen, führte nach
fünf Minuten 1:0 und nach einer Viertelſtunde 2:0. In dieſer Zeit bot
Langen eine ſchwache Leiſtung, und die Kundſchafter des Aſchaffenburger
Turnvereins werden hochbefriedigt heimwärts gezogen ſein. Es koſtete
Langen große Mühe, wenigſtens das 2:2 bis Halbzeit herauszuholen.
Dann half der Wind mit, und Langens techniſche Ueberlegenheit wurde
ſtärker, ſo daß Tore fallen mußten. Anerkannt muß aber auch werden,
daß Langens Verteidigung vollauf zu tun hatte, denn der Dammer
Sturm iſt ſeit ſeiner 11:1=Niederlage gegen Aſchaffenburg um eine Klaſſe
beſſer geworden. Soviel ſteht feſt, daß Langen am nächſten Sonntag
etwas anderes zeigen muß, um in Aſchaffenburg wenigſtens ebenbürtig
zu ſein, und dann ſteht die Siegesfrage immer noch offen.
Polizeiſportverein BabenhanſenV. f. R. 1927 Schwanheim am Moin
4: 1 (2:0).
Zum fälligen Handball=Ligaverbandsſpiel trafen ſich am 18. Sept.
in Babenhauſen der dortige Polizeiſportverein und der V.f.R.
1927 Schwanheim a. M. Auf den Ausgang dieſes Spieles war man
ſchon von vornherein ſehr geſpannt. Während Schwanheim in ſtärkſter
Aufſtellung auftrat, mußten die Babenhäuſer Poliziſten mit 2 Mann
Erſatz antreken.
Pünktlich um 3 Uhr nachmittags begann auf den Pfiff des Unpar=
teiiſchen
das Spiel. Zu Beginn waren beide Mannſchaften ſtark auf=
geregt
. In der meunten Minute ſchoß dann Torſchütze Gunkel der
Poliziſten das Führungstor, und zwar durch Strafwurf. Dann drang
Schwanheim vor. Der Verteidiger Baumann vom Platzverein mußte
infolge einer Verletzung für kurze Zeit ausſcheiden. Aber ungeachtet
deſſen konnte Schwanheim zu keinem Erfolge kommen. Die 22. Minute
brachte Babenhauſen das zweite Tor, wiederum geſchoſſen durch Gunkel,
der unhaltbar einſandte. Wiederholt mußte Bender ganz ſchwere Bälle
halten. Doch auch der Sturm der Auswärtigen kam oft bis an das
Tor der Poliziſten. Deren Verteidigung Baumann=Kohlhauer löſte ihre
Aufgabe in geradezu muſtergültiger Weiſe. Was außedem noch durch=
ging
, wehrte Bordt meiſterhaft ab. Mit dem Stande von 2:0 für die
Einheimiſchen ging es in die Halbzeit. Nach Ablauf der Pauſe wurde
der Kampf ſehr hart. Doch bald ſollte auch dieſe Situation geklärt wer=
den
. Der Mittelläufer Böhm der Poliziſten, der zweifelsohne in ganz
hervorragender Form war, brach durch und ſchoß für Babenhauſen das
dritte Tor. Das Spiel war ſodann etwas ausgeglichen. Im weiteren
Verlaufe drückte wieder Babenhauſen. Gunkel, von hinten gerempelt,
erhielt Strafwurf, der aber nicht ausgewertet wurda. Gleich darauf
war es Binder, der einen gegebenen Strafwurf verwandelt. Das dann
wieder ausgeglichene Spiel bot Schwanheim manch gute Torchance, doch
wußte ſich deſſen Sturm nicht zu helfen. Die Fangtechnik der Gäſte
war ſehr zu lobem. In den letzten zehn Minuten wiß ſich Schwanheim
zuſammen. Der Durchbruch gelang. Es fiel das erſte Tor für die Gäſte.
Trotzdem die Auswärtigen immer mehr und wehr drückten, wurde
ihnen kein Erfolg beſchieden. Der rechte Läufer Babenhauſens, Otto,
ſpielte aufopfernd. Auch der rechte Stürmer der Einheimiſchen, Binder,
legte beſonderes Können an den Tag. Die beiden Torleute Bordt und
Bender waren in glänzender Form. Mit dem Engebnis von 4:1 für
Babenhauſen pfiff der Unparteiiſche ab. Herr Brenneis=Kaiſerslautern
leitets das Spiel im allgemeinen zur Zufriebenheit beider Mannſchaften.
Turn= und Sportverein Worfelden Turnverein Erfelden 4: 6 (2:0).
Erfelden mit 9 Mann. Bis zur Pauſe flottes, abwechſlungsreiches
Spiel, das Worfelden mit 2:0 in Front ſah. Letztere konnten nicht alle
gebotenen Torchancen ausnutzen, da der Sturm nicht durchſchlagskräftig
genug war. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit wurde der Mittel=
läufer
von Worfelden vom Platz verwieſen. Bevor dieſer das Spielfeld
verlaſſen hatte, holte Erfelden ein Tor auf, das, trotz Reklamierens von
Worfelden, gegeben wurde. Von dieſer Zeit an artete das Spiel aus.
Wallerſtätten 1. Worfelden 2. 3:2 (0:2).

Pferdeſport.
Rennen zu Halle am 21. September.
1. Beeſenſtgedter Jagdrennen. Für Dreijährige. Ehrenpreis und
2100 Mark, 3200 Meter: 1. Geſt. Ellernwurths Diocletian (W. Heu=
ſer
), 2. Donnerſchlag, 3. Erlkönig 2. Ferner: Examen, Raguſa, Ha=
numan
, Sunlight, Korea. Tot.: 73, Pl. 23, R, 15:10. ½2 Lg.
2. Preis vom Kreuz. 2100 Mark, 2100 Meter: 1. A. Vogdts
Mirko (Schnitzer), 2. Mainberg, 3. Rekared. Ferner: Manoir, Es=
cariol
, Fridolm, Stromer. Tot.: 90, Pl. 16, 13, 13:10. 13 Lg.
3. Elſtertal=Rennen. 2100 Mark, 1200 Meter: 1. Ch. Holländers
Bernhardt (E. Huquenm), 2. Cypreſſe 2., 3. Larida. Ferner: Dunkle
Ahnung, Mariza grovna, Certoſina. Tot.: 73, Pl. 45, 34:10. ½ Lg.
bis Hals.
4. Sechzig=Jahre=Jubiläums=Rennen. 3200 Mark, 2800 Meter:
1. R. Eichbergs Avec Dieux (O. Schmidt), 2. Aufklärung, 3. Rita. Fer=
ner
: Leiſtung, Lia Piave, Ruhr, Carlotka, Morgenſtern, Ninaldo,
Dorns Bruder. Tot: 34, Pl. 15, 33, 35:10. 2¾ La.
Preis vom Giebichſtein. Jagdrennen. 2700 Mark, 3500 Meter:
1. Ernſt Levys Firn 2. (W. Wolff), 2. Mundſchenk, 3. Blaufelche. Fer=
ner
: Sandrat, Fuchſie, Laokoon, Mabel. Tot.: 38, Pl. 17, 14, 18:10.
2¾ Läingen.
6. Salzgrafen=Jagdrennen. Ehrenpreis und 2100 Mark, 3000 Meter:
1. Major F. Wolffs Enzian (Lt. v. Götz), 2. Fechterin, 3. Propulſor,
Ferner: Diamant, Marketenderin. Tot.: 14, Pl. 12, 17:10. 634 Lg.
7. Preis von Gimritz. 2100 Mark, 1800 Meter: 1. A. Hebers Vela
Narr), 2. Irrlehre, 3. Logarithmus. Ferner: Mydear, Lindenblüte,
Boruſſia, Weſel, Erbſchleicher, Kronprinz. Tot.: 186, Pl. 39, 75, 17:10.
2 Lg.Kopf.
Rennen zu Neuß am 21. September.
1. Preis von Waldfrieb. 3000 Mark, 1000 Meter: 1. A. Steinecls
Claretm (W. Eicke), 2. Wink, 3. Florida. Ferner: Miles, Die Deutſche,
Lucca, Landpommeranze, Legende. Tot.: 221, Pl. 48, N7, 116:10. Hals
bis Kopf.
2. Verkaufs=Rennen. 3000 Mark, 2000 Meter: 1. Geſt. Navensbergs
Carol (E. Pretzner), 2. Filius, 3. Sauta Paula. Ferner: Ferina,
Schneekönig, Gerwin, Schildbürger. Tot.: 2, Pl. 14, 19, 18:10. 1 bis
1 Länge.
3. Prunus=Jagdrennen. Ehrenpreis und 3000 Mark, 3200 Meter:
1. W. Bresges und W. Pferdmenges Primus (Stolpe), 2. Hans Gerd,
3. Münſtereifel. Ferner: Arion, Erlkönig, Sankt Gotthardt 2. Tot.:
36, Pl. 25, 45:10. 1½ Lg.
4. Lycaon=Ausgleich. 3000 Mark, 1600 Meter: 1. A. Steinratls
Ahnburg (Friedrich), 2. Sit Tight, 3. Francois.
Ferner: Heruler,
Ballaſt, Reveillee, Königstreu, Merey. Tot.: 105, Pl. 23, 18, 30;10.
3½ Länge.
5. Pulchra=Nuſſia=Rennen. Ehrenpreis und 7500 Mark, 2800 Meter:
1. P. Mühlhens Polfino (H. Schmidt), 2. Lux, 3. Cſampas. Ferner:
Nobelmann, Salzig, Coriolan 3. Tot.: 57, Pl. 35, 18:10. Hals2½ Lg.
6. Fels=Ausgleich. 4000 Mark, 1400 Meter: 1. Gebr. Rößlers
Femgericht (E. Pretzner), 2. Rari, 3. Fechterin. Ferner: Goldwert,
Fafnir, Blümlisalp, Selbſtbeſtimmung, Sonderbündler, Perlenfiſcher.
Tot.: 36, Pl. 18, 35, 25:10. Kopf5). Lg.
7. Sebaſtianus=Hürdenrennen. 3000 Mark, 2800 Meter: 1. Geſtüt
Ravensbergs Georgette (O. Möller), 2. Kabalia, 3. Pfalzgraf. Ferner:
Deckenkappe, Pamela, Agrippa, Verleumdung. Tot.: 56, Pl. 13, 13.
11:10. ½ Lg.Hals.

Schwimmen.

Bäderbau im Mittelrheinkreis der D. T.
Einen gewaltigen Aufſchwung hat der Bäderbau im Jahre 1927
im Mittelrhein=Tunkreis genommen. So entſtanden allein im Oden=
wald
und der angrenzenden Provinz
tarkenburg in Heſſen 1927 fol=
gende
Bäder: Reichelsheim, Lichten!
g. Erbach, Michelſtadt, König,
Groß=Zimmern, Groß=Umſtadt, und Richen; während in Reinheim und
Kirchbrombach für 1928 Bäder geplant ſind. Es handelt ſich hier aus=
nahmslos
um kleine Gemeinden, die alle dem kleinen, nur 4000 Ange
hörige zählenden Odenwaldgau angehören. Da nur in einem dieſer
Orte, Erbach, ein Schwimmverein beſteht, haben die Turner, durch deren
raſtloſe Arbeit zum größten Teil die Bäder entſtanden, die Einweihung
dieſer Bäder durchgeführt.
Im Leichtathletik=Länderkampf in Warſchau ſiegte die Tſchechoſlo=
wakei
mit 92:66 Punktem gegen Polen.
Erich Rademacher hat eine Einladung erhalten, in den Winter=
monaten
in Auſtralien an den Start zu gehen.
Cilly Außem konnte bei der dritten Begegnung mit der Spanierin
de Alvarez ſich für ihre Niederlagen revanchieren und nach zweiſtündi=
gem
Kampf die Spanierin bezwingen.
Aljechin und Capablanca ſpielten die zweite Partie des Weltmeiſter=
ſchafts
=Schachkampfes in Buenos=Aires nach 19 Zügen renns.
Der Deutſche Schwimm=Verband hat die Startmöglichkeiten der
Jeder Olympia=
Olympiakandidaten ganz erheblich eingeſchränkt.
kämpfer darf während der Herbſtſaiſon nur drei auswärtige Veran=
ſtaltungen
beſuchen.
Erich Möller gewann bei den letzten Abendradrennen in Hannover
zwei 50=Kilometer=Dauerrennen vor Krewer und Weltmeiſter Linart.

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Freitag, den 23. September 1927.
(Nach der Wetterlage vom 21. September 1927.)
Veränderlich, wechſelnd wolkig, auch zeitweiſe aufklarend, Temperatu=
ren
etwas zurückgehend und vereinzelte Niederſchläge.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung . Rudolf Mauve
ve; für Feuilleion, Reich und
Wirtſchaft: Rudolf
Verantwortlich für Politik
urt: Dr. Eugen Buhimann
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für E
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer
den Inſeratenteil Willy Kuble.
dr. Herberi Nette; für
für Die Gegenwart
ſämtlich in Darmſtadt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich
Für unverlangte Mannſkripte wird Garanttie der Rückſendung nich/ übernommen.

Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

P

fahlnd=Decken
1. LAtſchläuche
extras nma, kaufen
Sie 1Ag bei
II0 rio
Karlithter 4. (11642a

werd=eachgem. rep.
Ater, Hachthausplatz7,
Schloſſa
13317a

Pübilder
eisrStunde 1413a
biläſſt und guf.
Ihde Nachf.
lur V iMktr. g, Td.1912.

AEnobilien
Eintfmilienhaus
Vill/ürſt., 8 Zim.,
modſesu gut gebaut,
Bengu, groß. Gart.
bald kehb., z. verk.
Angi das Immob.=
Bürz),Baer, Land=
wehict
18, Tel. 1145.
24832)

Geſchäftshaus in g.
Lage, mit Einfahrt,
freie Wohnung
Preis bis 20 000 Mk.
zu kaufen geſ. Ange=
bote
unter A. 175 an
die Geſchſt. (*24890

mit 56 Zim= Woh=
nungen
, mögl. im
Johannesviertel, zu
kaufen geſ. Ausführl.
Angeb. u. A. 174 an
die Geſchſt. (24888

Wirtſchaft
ſofort zu vermieten.
Angeb. u. A. 172 an
die Geſchſt. (*24879

Darlehen
Hypotheken
und andere
Finanzierungen
Georg Ebert
Darmſtadt
Hügelſtraße 75.
Teleph. 1117.
(Handelsgerichtl.
eingetr. Firma.
(13482a)

Higes 4X3 Zimmerhaus
in rchSzidl., bei nur Mk. 5 000 Anzahlg.
*24836
en durch die Firma
Waldſtraße 3
Sudnd & Hellmund gelepb 3084,

Darleher
von 50006000 Mk. gegen Ia Sicherheit
nur von Selbſtgeber geſucht. Angeb. unt.
*24818md
A 143 an die Geſchäftsſt.

200 Mk.
gegen hohe Vergütg.
auf kurze Zeit von
ob. Beamten zu leihen
geſucht. Angeb. unt
173 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (*24880

Darlehen geſucht.
400 Mk. auf 4 Mon
geg. la Möbelſicherh.
u. 500 Mk. Rückzahl
Mögl. v. Selbſtgeber.
Ang unt. A. 177 an
die Geſchſt. (*24895

Schöne 43.=Wohn.
St., zu tauſch. geg
45 Zim. m. Werkſt.
o. Lagerraum. v. letzt.
in Nähe. Ang. u. A169
an die Geſchſt. (*2 871

Läden

Großer, ſchöner,
zentral gelegener
L a den
in Bensheim zu ver=
mieten
. Schriftl. An=
geb
. u. A 181 Geſchſt.
(*24928dg)

2 Il. Büroraume
zu verm. Bismarck=
ſtraße
42, pt. / 24926dg

Werkſtätten

Ballonplatz 6 ſchöne
Werkſtatt, auch als
Lager zu vm. (*24699

Eine kleine
Werkstatt
f. Schuſter od. Plakat=
ſchreiber
ſehr geeign.,
ſofort zu vermieten.
Hügelſtraße 29
24932
(Laden).

Möbl. Zimmerg
Neckarſtr. 16 g. möbl.
Wohn= u. Schlazf. an
beſſ. Herrn zu verm.
(13137a

Eſchollbrückerſtr. 1,
1. Stock, ſchön., gut
möbl. Zim. m. elektr.
Licht zu vm. (12945a

Wienerſtr, 52, part.,
gt. möbl. Zim. z. vm
24841)

Rheinſtraße 75 gut
möbl. Wohn=u. Schlaf=
zimm
., evtl. mit voll,
Penſion. (*24755mdf

Kaupſtr. 5, part, r.,
möbl. Zim zu verm.
(*24833)

vtl. mit kleiner Wohnung in
Beſſungen zu verm. Ang. unte
A 81 an die Geſchſt. (*24644ids

Vornehm möbl
Zimmer
ſofort beziehb. Hügel=
ſtr
. 15, Laden. (10697a

Wittmannſtr. 25, II.,
3 möbl. Zimmer
m. Küchenben. z. vm.
(*24679imd)

Illigweg 36 möbliert.
Zimm. m. el. Licht
zu vermiet. (14497a

Roßdörferſtr. 23, I.
möbl. Zim., elektr. L.
zu vermieten. (24872

Wilhelmſtr. 27 zwei
möbl. Zimmer, gut
heizbar, zuſ. od. ge=
trennt
, z. 1. Okt. zu
vermiet. Auf Wunſch
Penſian. (*24886

3 II., gut
Hügelſtr. d, möbl.
zim., el. Licht Tel.
zu vermieten. (*24846

Hügelſtr. 61,
2. Stock,
gut möbl. Zimmer
an, ſoliden Herrn zu
vermieten. (*24881

Liebigſtr.15, pt., mbl. 3
m. Mittagt. zu verm.
*24891ds)

Gervinusſtr. 18, II.,
bei Bayer, ſchön möbl.
Manſardenz., heizb.,
zu verm. (*24887

Saalbauſtr. 8, III.,
einf. möbl. Z. z. vm.
24920

Müllerſtr. 27, part.,
möbl. Zimmer billig
(24914
zu verm.

Aünterricht
Pianiſtin
von erſtenMuſikpäda=
gogen
ausgebildet, er=
teilt
für Anfänger u.
Fortgeſchrittene nach
bewährter Methode
gründlichen Unter=
richt
in Klavier und
Theorie. Anfragen
erbitte u. A 161 an
die Geſchſt. (*24861

Käufe

Fleg. möbl. Schlaf
zimmer per ſofort od.
ſpät. zu verm. *24896
Dame bevorz. Näh.
Marienhöhſt. 4, Villen=
kolonie
Ludwigshöhe.

Gebr. Waſchtiſch v.
Spieg, Nachttiſch u.
2 Rohrſtühle zu kauf.
geſucht. Angeb. mit
Preis unt. A 149 an
die Geſchſt. (*24834

Suche Laden=Einrichtg.,
wenn auch defekt, für
Kolonialwaren. Angeb.
mit Preis u. A 180
Geſchäftsſt. (*24915dg

Gasherd m. Bachofen
weiß), nur guterh.,
z. kauf. geſ. Anz. m.
Preis u. A 154 Gſchſt.
*24844)

od. 2 Betten ſowie
Federbett und Matr.,
ſteil., zu kaufen geſ.
Ang. unt. A. 155 an
die Geſchſt. (*24850

Mittag= und
Abendtiſch
von 5095 Pfg.
vegetariſche u. Fleiſch=
(344a
küche.
Reform=Reſtaurant
Alexanderſtr. 4, 1.

Tiermarkt

Jung=Hühner
rebh. Ital. Legh.,
Rhodel. bill z. verk.
Arheilgerſtr. 130: C 24862

r zu verkf.
Sprenget Arheil=
gerſtraße
57. (*24848

Treinroſ. Dadel
Rüd., Ia Stammb., 1
hahnenloſe Doppelfl.,
K 16, e. Part. Hirſch=
u
. Rehgeweihe billig
zu vk. Bauerſchmidt,
Ballonplatz 6 (14527

[ ][  ][ ]

Seite 10

Donnerstag, den 22. September 1927

Nummer 266

Reich und Ausland
Der Ein= und Ausbrecher Stegmann verhaftet.
WSN. Frankfurt a. M. Dienstag nachmit=
tag
wurde an der Lahmeherbrücke der vor kurzer
Zeit aus polizeilichem Gewahrſam entſprungene, be=
rüchtigte
Einbrecher Stegmann wieder feſtgenom=
men
und diesmal in ein etwas ſichereres Gewahr=
ſam
überführt.
Gräfin Torby F.
* Wiesbaden. In London verſtarb am
letzten Mittwoch an den Folgen eines Herzleidens
die auch in Wiesbaden nicht unbekannte Gräfin
Torby, Gemahlin des ſchon ſeit Jahrzehnten in
England anſäſſigen Großfürſten Michael von Ruß=
land
. Die Verſtorbene war eine Tochter des Prinzen
Nikolas von Naſſau, aus deſſen morganatiſcher Ehe
mit der Gräfin Merenberg, einer Tochter des ruſſi=
ſchen
Dichters Puſhkin. Gräfin Torby war eine be=
kannte
Schönheit und ſpielte mit ihren gleichfalls
als Schönheiten anerkannten zwei Töchtern eine
nicht unbedeutende Rolle in engliſchen Hof= und Ge=
ſellſchaftskreiſen
. In den letzten Jahren iſt der Groß=
fürſt
in ſeinen Einkünften, als eine Folge des
Krieges und des Umſturzes in Rußland, ſehr be=
ſchränkt
geweſen und lebte ziemlich zurückgezogen in
London oder auf ſeinem Gut in Staffordſhire.
Todesurteil.
Fürth. Das Schwurgericht verurteilte den
25 Jahre alten ledigen Knecht Ehrlinger aus
Rottenbach bei Neuſtadt a. d. Aiſch, der am 15. April
dieſes Jahres eine alleinſtehende Gütlerin in ihrem
eigenen Hauſe ermordet und beraubt hatte,
zum Tode.
Großfeuer in einem Stift.
Lpd. Waldbreitbach. Im Oekonomiege=
bäude
des St. Joſefhauſes in Waldbreitbach
brach ein Brand aus, der in den reichlichen Heu=
und Strohvorräten willkommene Nahrung fand. Bald
loderten gewaltige Feuerſäulen aus dem Dachſtuhl
des 70 Meter langen Oekonomiegebäudes. Trotz
energiſcher Bekämpfung verſchiedener aus der Nach=
barſchaft
herbeigeeilter Ortswehren und der Motor=
ſpritze
aus Neuwied fiel der geſamte Dachſtuhl, ſowie
die Heuvorräte der vor= und diesjährigen Ernte dem
entfeſſelten Element zum Opfer. Erhebliche Schwie=
rigkeiten
verurſachte auch die Rettung des Viehs,
vor allem von 70 Schweinen, die immer wieder in
die Glut hineinrannten. Der entſtandene Sachſcha=
den
wird auf mindeſtens 100 000 Mark beziffert.
Ueber die Entſtehung des Brandes ſtehen die Unter=
ſuchungsergebniſſe
noch aus.
Von einer Zwölfjährigen in den Tod gejagt.
Drei Ginwohner des Ortes Raſtenberg in
Thüringen waren kürzlich auf Grund von Beſchul=
digungen
eines zwölfjährigen Schulmädchens unter
Anklage geſtellt. Sie ſollten ſich an dem Kinde un=
ſittlich
vergangen haben. Der eine erhängte ſich,
der zweite verfiel in Irrſinn, der dritte An=
geklagte
wurde verurteilt. Gegen das Urteil legte
die Staatsanwaltſchaft Berufung ein. Das Gericht
ſprach jetzt den dritten Angeklagten frei, da die
Behauptungen des Mädchens, unwahr erſcheinen.
Englandfahrt deutſcher Studenten.
Berlin. Seit zwei Wochen befindet ſich eine
Gruppe deutſcher Studenten und Jugendführer, un=
ter
Führung jüngerer Studenten, auf einer Studien=
reiſe
durch Nordengland. Planmäßig haben anfangs
dieſes Monats 45 deutſche Studenten ein Lager in
Südſchottland bezogen, um ſich dort im gemein=
ſamen
Leben mit engliſchen und ſchottiſchen Studen=
ten
mit den Verhältniſſen des Landes vertraut zu
machen. Hieran ſchloß ſich eine gemeinſame Wan=
derung
durch das ſchottiſche Grenzland und den
Seenbezirk von Cumberland. Am 17. September
ſang die deutſche Gruppe auf Einladung des Biſchofs
in der altberühmten Kathedrale zu Durham. Am
Abend folgte ein gemeinſames Muſik= und Tanzfeſt
in Newcaſtle. Die Begrüßung durch alle Kreiſe der
Bovölkerung war bemerkenswert herzlich. Mit geſel=
ligen
Veranſtaltungen in Borwick on Tweed und in
Edinburgh wird die Fahrt noch in dieſer Woche ihren
Abſchluß finden.

Siraßen=Automaten für Abfälle.

Ein neuer Automat

für Abfälle iſt in den Straßen von Königsberg
aufgeſtellt worden. Die nachahmenswerte Neuerung
trägt zur Reinhaltung der ſchönen oſtpreußiſchen
Hauptſtadt mit Erfolg bei.

Neue Fünf=Mark Stücke im Verkehr.

Die neuen ſilbernen Fünf=Mark=Stücke ſind endlich in den Verkehr gebracht worden.
Der Präſident der Neger=Republik in Berlin.

Dr. King,
Präſident der afrikaniſchen Neger=Republik Liberia, iſt auf ſeiner europäiſchen Studienreiſe in
Berlin eingetroffen und wurde bei ſeiner Ankunft in der Reichshauptſtadt von Vertretern des
Auswärtigen Amtes begrüßt. Der Präſident reiſt in Begleitung ſeines Kabinettchefs (Mitte) und
des Geſandten von Liberia in Paris, Baron Lehmann (links). Baron Lehmann iſt der einzige
weiße Diplomat der Neger=Republik und iſt ein gebürtiger Deutſcher.

* Unfall bei den deutſchen Flotlen=
Manövern.
Bei den im Anſchluß an die Parade der geſam=
ten
deutſchen Seeſtreitkräfte vor dem Reichspräſi=
denten
ſtattgefundenen Herbſtmanövern der Flotte,
die auch noch dieſe Woche andauern, hat ſich am
Freitag der vergangenen Woche ein ernſter Unfall
zugetragen, dem jedoch zum Glück keine Menſchen=
leben
zum Opfer gefallen ſind. Bei einem Torpedo=
bootsdurchbruch
, einer Uebung, in deren Verlauf die
angreifenden Torpedoboote durch die Lücken eines ſie
maskierenden Kreuzergeſchwaders durchzuſtoßen ha=
ben
, wurde der kleine Kreuzer Amazone von
dem zur 1. Torpedobootshalbflotille gehörigen Tor=
pedoboot
G11 gerammt. Das Torpedo=
boot
eilte mit hoher Fahrt ſenkrecht auf den Kreuzer
zu, um zu verſuchen, kurz hinter deſſen Heck die Kiel=
linie
der Kreuzer zu paſſieren. Dies mißlang jedoch,
und das Boot rannte mit dem Bug gegen das Heck
des Kreuzers. Glücklicherweiſe waren beiderſeits die
Beſchädigungen nicht ſo ſchwer, daß ſie die beiden
Schiffe ernſthaft gefährdet hätten. Die Schuldfrage,
ſofern man von einer ſolchen ſprechen kann, iſt zwar
in dieſem Falle noch nicht geklärt, es muß jedoch
darauf hingewieſen werden, daß bei derartigen
Uebungen ein gewiſſes Gefahrenmoment nicht ausge=
ſchaltet
werden kann, wie ſich denn auch in faſt allen
Marinen von Zeit zu Zeit Unfälle ähnlicher Art
ereignen, wie beiſpielsweiſe erſt kürzlich in Japan,
wo Schiffe und Hunderte von Menſchenleben ver=
loren
gingen. Das Torpedoboot G 11 dem der
Bug teilweiſe eingedrückt wurde, hat ſich in das
Marinearſenal in Kiel begeben, während der Kreuzer
Amazone zur Beſeitigung der erlittenen Beſchä=
digungen
in Swinemünde eingelaufen iſt.
Einſturz eines Funkturmes.
Potsdam. Auf dem Geltower Fumkgelände
werden ſeit Anfang Auguſt fünf neue Türme für
drahtloſe Fernphotographie von einer Berliner
Firma errichtet. Drei dieſer Türme ſind bereits fer=
tiggeſtellt
; in der Nacht zum Mittwoch iſt jedoch der
zuerſt erbaute, trotz ſtarker Abſteifung, zuſammenge=
ſtürzt
. Da der zweite Turm in der Höhe ebenfalls
ſtarke Schwankungen zeigte, wurden die umliegenden
Gerätehäuſer geräumt. Der Einſturz des Turmes
wird auf den ſtarken Sturm zurückgeführt.
Erdrutſch bei Kempten.
Kempten. An dem erhöht liegenden links=
ſeitigen
Illerufer ſenkte ſich ein großes Stück der
Stützmauer zunächſt ſenkrecht gegen die Iller herab.
Die nachrutſchenden Erdmaſſen ſprengten dann die
Betonmauer auseinander und legten ſie vollſtändig
um. Der Erdrutſch iſt auf Unterſpülung der Stütz=
mauer
durch Grundwaſſer zurückzuführen.
Exploſion in den Bayeriſchen Stickſtoffwerken.
Troſtberg. In den Baheriſchen Stickſtoff=
werken
explodierte am Dienstag abend ein
Elevator dadurch, daß er ohne die zugehörige
Entſtaubungsanlage, die zur Bewäſſerung der An=
lage
dient, eingefahren wurde. Durch die Exploſion
wurden fünf Arbeiter verletzt. Ein Vor=
arbeiter
iſt in der Nacht im Krankenhaus ſeinen
ſchweren Verletzungen erlegen. Der Ele=
vator
ging vollſtändig in Trümmer.

Bomben=Attentat auf einen Eiſen=
bahnzug
in Mazedonien.
EP. London. Aus Athen wird gemeldet: Ein
ſerbiſcher Zug entgleiſte am Dienstag in der
Nähe der griechiſchen Grenze, in der Station Hutowo.
Er ſtieß hierbei auf ſieben Bomben, die auf
die Schienen gelegt worden waren. Er erfolgte eine
fürchterliche Exploſion. Man nimmt an,
daß das Attentat von bulgariſchen Komitatſchis ver=
übt
wurde, von denen etwa acht in der Nähe des
Ortes des Attentates geſehen wurden. Man ver=
mutet
, daß auch das vor etwa acht Tagen in Gew=
gheli
verübte Bombenattentat, bei dem acht Per=
ſonen
verletzt wurden, denſelben Komitatſchis zur
Laſt fällt.
Das Eiſenbahn=Attentat in Mazedonien
ein Werk der mazedoniſchen Legionärorganiſation
EP. Belgrad. Die Blätter bringen in großer
Aufmachung Einzelheiten über das auf den Schnell=
zug
BelgradSaloniki verübte Attentat. Es ereig=
nete
ſich um 1.44 Uhr nachts, zwiſchen den Stationen
Strumiza und Kliſſura. Die Höllenmaſchine kam
unter dem Tender der Lokomotive zur Exploſion,
wodurch Lokomotive und Tender ſchwer
beſchädigt wurden und entgleiſten, mit ihnen
ein Wagen. Sonſt wurden an dem Eiſenbahn=
zug
keine nennenswerten Beſchädigungen angerichtet.
Von den Reiſenden wurde niemand verletzt.
Auch der Lokomotivführer, der den Zug zum Stehen
bringen konnte, kam mit dem Schrecken davon.
In der Nähe des Attentatorts wurde auf einem
Baume ein Brief folgenden Inhalts gefunden:
500 Jahre lang waren wir unter türkiſcher Herr=
ſchaft
. Aber damals herrſchte kein ſolcher Terror wie
heute. Wir werden alles in die Luft ſprengen.
Mazedoniſche Legionär=Organiſation.
Im Laufe des Dienstag wurde auch in der
Nähe von Saloniki, auf griechiſchem Gebiet,
ein ähnliches Attentat verſucht, das jedoch
dank der Aufmerkſamkeit des Bahnwärters ver=
eitelt
werden konnte, der die Höllenmaſchine recht=
zeitig
entdeckte. Man hält dieſes Attentat für ein
Werk der mazedoniſchen Organiſation. Es wurden
alle polizeilichen Maßnahmen zur Aufklärung ge=
troffen
. Die Belgrader Politika ſchreibt in
einem Kommentar, daß dieſes Attentat gerade in
dem Augenblick erfolgte, als nach der Zuſammen=
kunft
zwiſchen dem ſüdſlawiſchen und bulgariſchen
Außenminiſter eine Beſſerung der Beziehungen zwi=
ſchen
den beiden Ländern ſich anzubahnen ſchien. Die
Attentäter gingen augenſcheinlich darauf aus, dieſe
Beſſerung der Beziehungen zu hintertreiben. Zum
Schluß wirft das Blatt die Frage auf, wann die
bulgariſche Regierung endlich einmal mit der maze=
doniſchen
Organiſation endgültig abrechnen werde.
Schweres Straßenbahnunglück in Italien.
TU. Rom. In der Nähe von Ascoli ereignete
ſich ein ſchweres Straßenbahnunglück. Als der Führer
in einer Kurve bremſte, überſchlug ſich der
Wagen über den Straßenrand. Fünf Fahrgäſte
wurden getötet, acht erlitten ſchwerere und leich=
tere
Verletzungen.

Könneckes Oſtaſienſug
Könnecke in Nacht und Nebel!0
Angora geflogen.

Angora. Der Flieger Könnecke in
Mittwoch morgen hier gelandet.
B e
Berlin, 21. Septenny
Au
Heute mittag, gegen 1.30. Uhr, traf in 7.
die Funkmeldung ein, daß der deutſche 57
Könnecke mit ſeinem Flugzeug Germag
in Angora gelandet ſei. Dieſe Meldung durm häcddis. 2
nächſt in hieſigen Luftfahrtkreiſen mit einigen
ſicht aufgenommen, da nach den letzten ſicheremn
or Priche Aibe
dungen, Könnecke zwiſchen 24 und 1 Uhr von
hatte, in Belgrad zu landen. Da in Belgrau Bachueteh. O.
nerlei Vorbereitungen hierfür getroffen warers 7l0ten ge9.
Könnecke offenbar den Flugplatz von Belgradlyu de Giſthl. 9. *
finden können, denn er kreiſte in drei Rundemu Mul dem Lnchole. t
äichlich auf die be
der Stadt und irrte dann faſt über eine S
über der Umgebung von Belgrad umher, wolatl A0 Mcohen. Wet
auch den nördlich von Belgrad gelegenen Drtau Abüoieh Wd. Bäice
ſcherek berührte und dort beobachtet wurde. 1 M uun ubedeimene.
m. Die Ausfu=
Könnecke um 1 Uhr wiederum die Donau bes9
grad erreicht hatte, entſchloß er ſich offenbarn ½Mllonen Role. L.
ninten um 7 90
Flug trotz der ſehr ungünſtigen Wetterverhältnme M!
es herrſchte ſtarke Bewölkung und ziemlich / A kunzen Waren Al.
Nebel in ſüdöſtlicher, Richtung fortzuſetzen. 1 Huu Figt dagebes. O
er zuletzt beobachtet wurde, befand er ſich in u mut). Die Ginfahk. Li
mihme ſum 44,7 Mil
Höhe von etwa 100 Metern über der Donau, i=
dann
in ſüdöſtlicher Richtung folgte. Er war fM Mheziu uncherchiehe.
in kurzer Zeit in den Wolken verſchwunden, 5
dem fehlte von Könnecke jegliche Nachricht, bis s0 1 fi emzelnent iſit folgen
am frühen Nachmittag die oben erwähnte Fumy 1 M0 Gnfuhr i Leb
dung hier eintraf. Nachdem ſie auch von gurd wwührer dem Vormmne
ngen iſt die Ein
Seite beſtätigt worden iſt, darf man nunmehc
DRf BR.), drt
nehmen, daß Könnecke ſeine erſte Etappe progran
Riſchen, Kakao, Ha
mäßig beendet hat.
de Einfuhr a Rohl
Wenn auch bei dieſer erſten Teilſtrecke /9½z Vormonat eine
ehſtoffen
Fluges Könnecke, wie es ſcheint zum erheblichen 1ſroc ſe
ie um 141, Bau
von den herrſchenden weſtlichen Winden begüün
ichung bei nichtöl
wurde und auf dieſe Weiſe eine erhebliche 221
4en
gur= und
ſchnittsgeſchwindigkeit erreichen konnte, ſo wurd,49 / m Angegen ergibt
ſer Vorzug andererſeits dadurch zum Teil 9P hobhufer.
aufgehoben, daß er ſehr unſichtiges Wetter hatte! Su Fertgwavenemſu
Umſtand, der um ſo ſchwerer ins Gewicht fallen u ſrme weiſen auf: Wo
als gerade der kritiſche Teil der Strecke in väü/ſt degen: Walz
Nacht bewältigt werden mußte. Jedenfalls ſichräſt md phar
35
unter den vorhandenen Verhältniſſen die Flrufkss im 16 Mill. RM
Ausfuhr am Lebens
ſtung Könneckes in Berliner Luſtfahrtkreiſen Alss) zr ong eine Amahn
ganz vorzügliche eingewertet.
Bz den Ausfuhr un

Mill. R

Die Vorgänge bei den Riebe=WerkAdt. Hosfelg
u84
M
RM.), Koks
Auswirkungen des Konkurrenzkampfesk michM.
e.
igwearenaustu mr
Berlin. Der Inhaber des Konzerns, dem y0. MFer
die Riebewerke angehören, Richard Kahn, haxy und um 51
te m 17,8 Mill. RM
Dienstag vormittag den Vertretern der Bernu
ng und Wäſche m
Handelspreſſe gegenüber erneut den Verdacht ᛋr
totzechniſchen Erze
barer Handlungen ſeiner leitenden Angeſtellten
en ergibt
ſich eine A
Entrüſtung zurückgewieſen. Auch er will das = ver
gehen der Kriminalpolizei auf die Auswirkungeny!
ent. Aaſſe
die Möbeln u
rückführen, die ſich anläßlich des ſcharfen Konkurrr=
kampfes
in der Kugellagerinduſtrie in der lety: e Einſuhr an Gold

Zeit ergeben haben. Die ſchärfſte Konkurenſ, F Ro m


S. K. F. Norma, ein rein ſchwediſches Unternehm=
Se lebende Tiere:

ſah ſich nach den Ausführungen Richard Kahnsel
Waren;
ihrer Arbeitstätigkeit in Deutſchland durch den A9ls!
Me
N
tritt der Riebewerke aus der Konvention ſtarl IeA
*
EBwerkerze
droht, und ſoll nun alles unternommen haben,
die Riebewerke in ihren Arbeiten zu ſchäüifr Al.= RMl, Pchier
mi 1d Mil

iU. R=
*
Hen

Miſche Erzugn
ſe

Kahn erklärte, daß irgendwelche Patentverletzuneg
oder Werkgeheimniſſe innerhalb der Kugellagerii=
ſtrie
gar nicht möglich ſeien, da gerade in der Kuid
lagerinduſtrie alle Maſchinen normaliſiert ſeien.
beſonders empörend bezeichnete er die Tatſache, 1 Tbſchluß der preußiſch
bei der Durchſuchung der Fabrik vier leitende Diß 9 Staut hat m die
toren der S. K. F. 12 Stunden lang unter T ym emer Bankengrupo
Schutze des Gerichts und der Polizei ſämtliche 7MDe Anleihe im Ge

Wiriſt

Augabekurs wird

terna der Fabrik beſichtigen konnten. Alle ſe Rond um Fell zu=

ſtruktionsbüros wurden durchwühlt und die wichel
ſten Korreſpondenzen von den Herren der S. 9.0. 0 u. Hoefmner g
Mer Stelle mitg
nachgeleſen, ſo daß im Augenblick die Riebewene
Der g

6. A6.
ihren Orders und Projekten völlig in die Hände
EHumnober in ſtäte
S. K. F. gegeben ſind. Schließlich erklärte RichE- peſe
liche
umſte ge
Dderpiende AR. Sit
Kahn noch, daß eine Aufſichtsratsſitzung über
Schritte beraten ſoll, die als Folge der Vorgäuce Auß
Wie
im Intereſſe der Geſellſchaft unternommen berin , Meher 25
Proz
Ser Mr einhei
müſſen.

9 au=
Gegenüber dieſer Darſtellung weiß ein hieins‟. Snen en
heie. Encße
Blatt mitzuteilen, daß bei der Hausſuchung ſche 7 Srupbe

Ar3 Die Gr. *
belaſtendes Material gefunden und beſchlag.
pe mit

wurde. Auch der leitende Direktor der RiebeweichNe
L L G J0
Uhlich, der zurzeit auf Urlaub in Bad Eills aut

weilt, wurde ſchwer belaſtet. Man habe Brieſe 2 Nähſche eprt und
funden, aus denen hervorgehe, daß er darum gehhe n2 pmcheim ſtattgefund=
haben
müſſe, daß das Material von den Nam. rmßt g. G. Qudwiach
Eend eihestst
Verken gckauft wurde. Weiter ſoll er acb m0 rid Legschnst.
derartige Käufe getätigt und bezahlt haben.
ihm ſeien noch andere Herren der Leitung beſche
Meig
Auch am Dienstag waren wieder Beamte ſ. 90 2
Werken tätig, um weiteres Material ſicherzuſdle W5e her Metallnotie,
Die Aktion wird ſich noch auf mehrere Tag 21 Nn wer 12, Remel

*
ſtrecken und die Sichtung des umfangreichen, M. Aut)
3
über
ſchlagnahnten Materials kann unter Unſtinden de. B 4ulmn ſch Breisfellt
Wochen dauern. Die Riebewerke arbeiteten.
für
upfer
11,
Dienstag wieder.
=
14Sſan
Ein Direktor der Riebe=Werke verhaftel.
Okt.
(19.
TU. Berlin. Im Zuſammenhang vi. D
8,
5), Me

Vorfällen in den Riebewerken iſt der Fabridie..
S) cif
Oktor
*,
uhlich, einer der Leiter der Riebewerke, .
ie Lente

Levine braucht nie einen Paß=

dem Verdacht der Hehlerei und des un!a
75
teren Wettbewerbs verhaftet woi..
Slf
A
fer, g
Paris. Wie Matin berichtet, traf Le0
am Dienstag nachmittag auf dem Flugblch.
Geit
Bourget ein, wo er ſich den Verfolgungen.
Autodroſchkenführers, den er angeblich nicht Ve
dit
nüft 2
hatte, entzog. Als er das Flugzeug zur Abrb.

Rid ebschn 9.
De e

ſteigen wollte, forderte man ſeinen Pah. v.
Levine erklärte: Ich habe keinen Paß. 8 Pe
wenn ich Ihnen ſage: ich bin Lebine. 7chhe
einen Paß und komme überall durch Lobe.
P
wurde Levine nicht geſtättet, in dem erſten ſehode. a Lebdert n diche
mäßigen Flugzeug, das ſtartete, Platz zu we..

Er ließ ſich daraufhin mit der Polizeipräfeto.

phoniſch verbinden und erhielt darauf die Eilh!
ohne Paß abzureiſen.

[ ][  ][ ]

Nummer 263

Donnerstag, den 22. Eept.

Beſſerung des deutſchen
Außenhandels.
Rückgang der Einfuhr. Zunahme der
Ausfuhr.
DDer deutſche Außenhandel zeigt im Auguſt 1927 im reinen
Menverkehr einen Einfuhrüberſchuß von 292 Mil=
ſonen
gegen 431 Millionen RM. im Vormonat.
Die Einfuhr im reinen Warenverkehr zeigt im Auguſt gegen=
ſet
dem Vormonat eine Abnahme um 117 Millionen RM., die
hu tſächlich auf die verminderte Einfuhr an Lebensmitteln (um
Millionen RM.) zurückzuführen iſt. Bei der Einfuhr von
P

ſhltoffen und Halbfertigwaren ſowie Fertigwaren ergibt ſich
ſe nur unbedeutende Abſchwächung (um 14 bzw. 2 Millionen
M.) Die Ausfuhr zeigt, eine Zunahme um 21,6
Millionen RM. Geſtiegen iſt die Ausfuhr an Lebensmitteln
Getränken um 7 Millionen RM., an Rohſtoffen und halb=
gigen
Waren um 20 Millionen RM. Die Ausfuhr an Fertig=
im
zeigt dagegen eine leichte Abſchwächung (um 5 Millionen
M.. Die Einfuhr an Gold und Silber zeigt eine beträchtliche
Mahme (um 44,7 Millionen RM.). Im übrigen iſt die Aus=
dr
nahezu unverändert geblieben.
Im einzelnen iſt folgendes zu berichten:
Die Einfuhr an Lebensmitteln und Getränken im Auguſt weiſt
mtber dem Vormonat eine Abnahme um 101 Mill. RM. auf. Zu=
ehegangen
iſt die Einfuhr an Weizew (um 23,7 Mill. RM.) Kaffee
Mill. RM.), Kartoffeln (um 14,1 Mill. RMM.), Roggen, Schmalz,
ſite Fiſchen, Katao, Hafer, Butter und Küchengewächſen.
Die

Man Textilrohſtoffen iſt um 29,2 Mill. RMM. zurückgegangen ( darun=
aWolle
um 14,1, Baumwolle um 10,5 Mill. RM.). Ebenſo iſt eine
ſhwächug bei nichtölhaltigen Sämereien (um 10,6 Mill. RM.),
Eesalölen, Bau= und Nutzholz ſowie Kalbfellen und Rindshäuten feſt=
illen
. Dagegen ergibt ſich eine Einfuhrzunahme bei Fellen zu Pelz=
Rohkupfer, Eiſenerzen und Oelkuchen.
Die Fertigwareneinfuhr zeigt eine Abſchwächumg um 2,4 Mill. RM.
ſahme weiſen auf: Waſſerfahrzeuge, Leder, Kraftfahrzeuge Zu=
chee
dagegen: Walzwerkserzeugniſſe (um 5,5 Mill. RM.), ſonſt.
eiſche und pharmazeutiſche Erzeugniſſe, Stab= und Formeiſen Ma=

Aith

n ernai

Mift
Wer

en (um 1,6 Mill. RM.), Textilfertigwaren (um 1,4 Mill. RMM.),
Die Ausfuhr an Lebensmitteln und Getränken weiſt gegenüber dem
mnonat eine Zunahme um 7.0 Mill. RM. auf.
Bei der Ausfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen Waren iſt eine
nihme um 19,5 Mill. RM. feſtzuſtellen. Daran ſind hauptſächlich be=
Au. ſchwefelſaures Ammoniak (mit 10,6 Mill. RM.), Textilrohſtoffe
6,6 Mill. RM.), Koks und Steinkohlen, Kaliſalze und ſonſtige‟
mſche Rohſtoffe.
Die Fertigwarenausfuhr zeigt gegenüber dem Vormonat eine Ab=
ſchung
um 5,1 Mill. RM. Die Textilwarenausfuhr weiſt eine Zu=
chu
um 17,8 Mill. RM. auf (darunter Gewebe aus Wolle um 70,
ung und Wäſche um 4,7 Mill. RM.); ebenſo iſt auch die Ausfuhr
lektrotechniſchen Erzeugniſſen und ſchwefelſaurem Hali geſtiegen.
ugen ergibt ſich eine Abnahme bei Maſchinen (um 12,5 Mill. RM.),
werkserzeugniſſen und Eiſenwaren (um 1,9 Mill. RM.), Leder,
Akinſtrumenten, Waſſerfahrzeugen, ſonſtigen chemiſchen Erzeug=
ſowie
Möbeln und Holzwaren.
die Einfuhr an Gold und Silber zeigt eine beträchtliche Zunahme
M44,7 Mill. RM.), die Ausfuhr iſt nahezu unverändert geblieben.
dies wichtigſten Reparationsſachlieferungen im Auguſt ſind in der
Cupe lebende Tiere: Schafe 3,1 Mill. RM. in der Gruppe Rohſtoffe
ſutöhalbfertige Waren: Steinkohlen 12,8 Mill. RM., Kors 5.4 Mill.
chwefelſaures Ammoniak 5,9 Mill. RM., Bau und Nutzholz 1,6
M., Preßkohlen 1,4 Mill. RM.; imn der Gruppe Fertigwaren:
erkserzeugniſſe und Eiſenwaren 3,1 Mill. RM., Maſchinen 2,9
RM. Papier und Papierwaren 2,0 Mill. RM., Möbel und Holz=
amn
1.9 Mill. RM. Farben, Firmiſſe und Lacke 1,0 Mill. RM., elek=
ſnthriſche
Erzeugniſſe 0,8 Mill. RM., Waſſerfahrzeuge 0,7 Mill. RM.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
lbichluß der preußiſchen 30=Millionen=Dollaranleihe. Der preu=
ſäch
Staat hat an die Harries, Forbes u. Co. in New York als Füh=
raach
einer Bankengruppe eine mit 6 Prozent verzinsliche, 25 Jahre
lalcfude Anleihe im Geſamtbetrage von 30 Millionen Dollar begeben.
9An Aasgabekurs wird vorausſichtlich 96,5 Prozent betragen. Die An=
leub
wird zum Teil auch in Holland aufgelegt werden.
ſorgt n. Haeffner A. G., Frankfurt a. M. Wie uns ſoeben von maß=
gegeder
Stelle mitgeteilt wird, ſind die Verhandlungen zwi=
ſchien
der V. u. H. A. G. und dem Bankhaus Ephraim Meyer u.
SSoln=Hannover in ſpäter Abendſtunde zu einem Abſchluß über
allge vefentlichen Punkte gekomen. Anfangs nächſter Woche ſoll eine
aisberufende A.R.=Sitzung der V. u. H. A.G. hierüber endgültig
Wuß faſſen. Wie verlautet, beruht die Ginigung darauf, daß die
Geupe Meher 25 Prozent der Vorzugsaktien erhält. Das Stimmrecht
dautf rber nur einheitlich ausgeübt werden. Die Gruppe erhält ferner
dem Loſten eines ſtellvertretenden A.R.=Vorſitzenden und 34 A.R.=
Mit ieder. Entſendet die Gruppe ein 4. Mätglied, dann wird auch die
allue Bruppe ein 4. Mitglied entſenden. An dem Konſortialgeſchäft
wan die Gruppe mit 25 Prozent beteiligt werden. Eine Verbindung
zwitſſer V. u. H. Al.G. und den Lüdenſcheider Metallwerken findet
nirmſtatt.
Hälziſche Sprit= und Preßhefenfabrik A.=G. Ludwigshafen. Die
im ſannheim ſtattgefundene G.=V. der Pfälziſchen Sprit= und Preß=
herferabrik
A.=G. Ludwigshafen genehmigte die Erhöhung des A.=K. um
E000 Mark auf eine Million Mark. Der Geſchäftsgang wird als be=
frädgend
bezeichnet.
Metallnotierungen.
keBerliner Metallnotierungen vom 21. Sept. ſtellten ſich wie folgt:
ElEswlhtkupfer 126, Remelted Plattenzink 49,550,5, Orig. Hütten=
Minium 210, dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340350, Antimon
RRus 7777,5, Silber in Barren 7777,5.
leamtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom 21.
ScAſtellen ſich für Kupfer (Tendenz ruhig) Januar 113,25 (118,25),
has 113,5 (113,5), März 118,75 (113,75), April 113,75 (114), Mai
1.4 12), Juni 114,25 (114,25), Juli 114,25 (114,25), Aug. 114,5 (114,75)
Dhmber 111 (113), Oktober 112,5 (112,75), November 112,75 (113),
Samber 113 (113). Für Blei (Tendenz ruhig), Januar 44 (44,25),
Fisſuar 44,25 (44,25), März 44,25 (44,75), April 44,5 (44,75), Mai 44,5
445), Junt 44,5 (45), Juli 44,75 (45), Auguſt 44,75 (45) September
4*-44), Oktober 43,5 (43,75), November 43,75 (44), Dezember 44
478). Für Zink (Tendenz ruhig), Januar 54,5 (54,75), Februar 54,5
) März 54,5 (54,75), April 54,25 (54,5), Mai 54,25 (54,5), Juni
d9W (54,5), Juli 54,25 (54,5), Auguſt 54,25 (54,5), September 54,5
(3:7 Oktober 54,5 (55), November 54,5 (55) Dezember 54,75 (55).
4e Metallnotierungen an der Londoner Metallbörſe vom 21. Sept.
ſtetlh ſich für Kupfer: (Tendenz träge), Standard p. Kaſſe 541½),, bis
ſm Settl. Preis 54 ½, Elektrolyt 621/ ½ beſt
2, Monate 55½½
Zinn (Tendenz willig) Stan=
eR
40 60½61¾, Elektrowirebars 62½
dasv. Kaſſe 278½/, 3 Monate 274 ½,, Settl. Preis 278½, Banka
lim) Not.) 289½, Straits (inoff. Not.) 284½. Blei (Tendenz willig)
ausnd prompt, 21½, entft. Sichten 22, Settl. Preis 21½. Zink
Weenz willig) gewöhnl. prompt 271,, entft. Sichten 27½/., Settl. Preis
22 Queckſilber (inoff. Not.) 21½22, Wolframerz (inoff. Not.)/ 131),,
Viehmärkte.
Andermarkt in Gießen vom 21. Sept. Auf dem geſtrigen Rinder=
we
waren 786 Stück Großvieh und 394 Kälber aufgetrieben. Bei
ſcoltn Handel wurde in kurzer Zeit der geſamte Auftrieb ausverkauft.
MSchluß beſtand ſogar noch Nachfrage. Es wurden bezahlt: Milch=
wEl
. Qual. 600700 Mk., 2. Qual. 450500 Mk. 3. Qual. 200 bis
ZeINt., Schlachtkühe 200350 Mk., Kälber 7075 Pfg. pro Pfund
OAandgewicht.

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt, 21. September.
auf ſämtliche Marktgebiete, ſowohl von Aktien wie Renten erſtreckte. Lederwaren war der Verkauf im allgemeinen beſſer als an den beiden
Einen günſtigen Eindruck machte die gebeſſerte deutſche Außenhandels= Vortagen. Wie ſich nachträglich herausſtellte, hat ſich in dieſer Gpuppe
abgeſchloſſenen großen engliſchen Kredit für die deutſche Textilinduſtrie, Gruppe Spielwavon und Muſikinſtrumente war das Geſchäft auch heute
Banken beſonders angeregt durch die morgige A. R.Sitzung der Deutſchen bearbeitungsmaſchinen, die ebenfalls vom Auslande Nachfrage zu ver=
Großbanken mit der Hebung des deutſchen Exportes befaſſen werde. Es Antrieb. Die Möbelmeſſe hatte heute nachlaſſenden Beſuch. In der
muß man einem ſolchen Gerücht noch abwartend gegenüberſtehen. Zu Abſatz, auch nach dem Ausland. Die Textilmeſſe hatte heute in Ab=
Beginn ſtanden Elektroaktien im Vordergrund, die noch beſonders durch teilung Herrenkonfektion, mit Ausnahme von Negenmänteln und Kra=
induſtrie
ſowie durch die internationale Hauſſe der Elektrowerte be= fektion, insbeſondere Damenmäntel, fand auch heute befriedigenden
günſtigt wurden. Die Farbenaktie bei größeren Umſätzen um 3,5% feſter.
zeigt flüſſiges Tagesgeld bei 5,5%. Der Börſenverlauf blieb für Renten
Deviſenmarkt liegt die Reichsmark etwas lebhafter,
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 21. September.
Da ſchon heute vormittag die Hauptziffern der Außenhandelsbilanz
bekannt geworden waren, hatte ſich eine weſentlich freundlichere Grund=
ſtimmung
durchſetzen können. Die Spekulation ſchritt zu Deckungen, ſo=
daß
ſchon die Vormittagskurſe 13% über geſtern lagen. Im weſentlichen
Kundengeſchäft iſt weiter ſehr gering, der herrſchende Geldmangel und anziehen. Gegen Schluß war die Haltung wieder ſchwächer,
die Ungewißheit betreffs des Ultimos hemmen die Entwicklung. Da man
aber af Spezialgebieten außer den Deckungen auch kleinere Meinungs=
weitere
Befeſtigung des Kursniveaus einſtellen. Spezialwerte wie Glanz=
ſtoff
, Bemberg, Spritwerte, Happener, Salzdetfurth, Geſellſchaft für
13% erhöht und hatten Gewinne bis zu 10% und darüber aufzuweiſen.
Andererſeits waren Voigt & Häffner heute wieder ſtark angeboten und
notierten zum erſten Kurs 80% niedriger. Sehr lebhaft ging es auch im
Verlaufe am Markte für Elektrowerte zu, an dem man von Auslands=
käufen
(beſonders ſeitens der Schweitz wiſſen wollte. Chadeaktien konnten,
nachdem ſie anfangs 8½ % höher einſetzten, im Verlauf um weitere 9%
anziehen. Anleihen konnten ſich etwas erholen. Ausländer lagen
im allgemeinen behauptet. Anatolier und Bagdad etwas feſter, Türken= heute eine ſtarke Reaktion. Da die vorausgefagten Nachtfnöſte aus=
loſe
konnten ihren anfänglichen Verluſt im Verlauf teilweiſe wieder ein=
holen
. Am Pfandbriefmarkt geht es heute ſehr ſtill zu Die Kurſe lagen im wetterbericht darauf hinwies, daß die Hälfte bis drei Viertel der Ernte
Das engliſche Pfund und Spanien lagen international etwas ſchwächer,
dagegen konnte der Yen wieder weiter etwas anziehen. Anſcheinend für freundlicher.
den Termin beſtimmte Gelder ſtanden im Tagesgeldmarkt mit 4 ½6½
reichlich zur Verfügung. Im allgemeinen hat ſich an den Sätzen nichts
geändert. Auch im weiteren Verlauf konnte ſich an allen Märkten nach
vorübergehender Abſchwächung und nachlaſſendem Geſchäft eine neue
Aufwärtsbewegung durchſetzen, die von der lebhaften Haltung der
Elektropapiere eine Anregung bekam. Der Einheitskurs von Voigt &
Häffner wurde mit 212% fetzgeſetzt.

Aſchaffenb. Zellſtoff
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Mequin ....
Berline
Berlincarlsr.
ruheFnd.
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Bulkan....
Bremer Wolle.. ...
Teutſch.=Atlan1. Tel.
Teutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nieb. Tel..
Deutſche Erdöl. . ..
Teutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke. ...
Donnersmarckhütte.
hnamit Nobel ....
Flektr. Lieferung. . . .
J. G. Farben. ....."
R. Friſter.
..
gggenau Vorz. . ..
Geſſenk. Berg. .
G. f. elektr. Unt
Halle Maſchinen. . ..
Han Maſch.Egeſt. . ..
Hanſa=Dampfſchf. ..

Helſingſors. . .
Wien........"
Prag .......
Budar=
ſt
...."
Sofia ..n.!
Holland......"
Sslo ........
openhagen.
Stocholm.
London.....
uenos Aires.
New York ...
Belgien......"

20. 9.* 21. 9 20. 9. 196. Gemoor= Zement. . . . 140. 13 Hirſch Kupfer.. ..... A 45.5 45.25 ſöſch Eiſen......." Hohenlohe Werke.. . 87. Kahla Vorzellan.. . 163. 190.25 90.25 Lindes Eismaſch. . . 1532 35.5 52.- ingel Schuh. . .... . 80. 190.- 93. Linke u. Hofmann .. 112.62! 2. 2. Loewe u. Co..
. 263. 85.75 88. Lorenz...... 5 Niederlauſitzer Kohle 6.
15 14775 148.5 Norbd. Gummi. . . .. 83. 81.5 Orenſtein. . .
. 134. Rathgeber We
m. 89.7. 116.- 20. ombacher Hütten.. 40 25 Roſitzer Zucker. 7. 85.875 84. 2 Rütgerswerke ......" 94., 4.25 295. achſenwerk ....... 18. 108. Säch
ſ. Gußſtahl. . ... 156.75 51.- 51. mens Glas. uu 170. ſer, Lauſitzer Gl
z. 131. 188 5
163. Volkſtedter Porzell. 5ö. Langendreer
Weſt 355 Witt
terGußſtahl. . . 53.5 1 224.
I: 228.75 Wanderer Werke. . 253.875!4

Oeviſenmarkt.

20. 9. 21. 9. Geld Briefl Geld Brief 10.579 1SN Ho.srolt 98 39.115 59.141 59.26 12.4341 12.454 12.4341 2.45 73.40 73.54 73.40 73.54 3.033 3.039 3.033 3.02 168.17 71168.511 188.17 7168.51 110.81 111.0311 10.89 = 2.37 7112.59 112.37 112.59 12.8 13 11 112.85 13.07 20.4131 20.4531 20.411 1.783 1.797 793 91. 4.1955 4. 203 14.19. 4 203 158.43 58.55 58.41 58.53

Italien ........
Paris ........"
Schweiz ... .. ..
Spanien.... ..
Danzig ........
Japan. .......
Nio de Janeiro.
ugoſlavien .. . .
Portugal ......"
Athen ......."
Konſtantinopel.
Kanada. .. ...."
Uruguav. . . . . .

20. 9.
16.45 18.
80,89
72.,73 72
81.371 81.
9ug 1.959
D.4991/
7.395
0.53/ 20.
5.6441 5.6
2.140/ 2.1
4.196 4.
4.206/ 4.210 4.206 4.214

5:
154.
82.5
250.
3.75
136.
134.
86.5
25
118.*
156.7
168.
5o.
50.

21. 9
Geld Brieil Geld Brief
22.865/22.305/ 22.871 22.81
H16.46 16.50
91.05le0.885 81.04*
2.401 72.62
81.38/ 81.54
950
9 0.50

55
92.141 2.14
4.1971

Frankfurter Getreidebörſe vom 21. Sept. Die Getreibebörſe verlief
ſehr ruhig; ſämtliche Preiſe waren unverändert. Es notierten je 100 Kg.
Weizen 26,2526,50, Roggen 24,7525, Sommergerſte 2628, Hafer
inl. 22,7524, ausl. 2425, Mais gelb 1919,25, Weizenmehl 39 bis
39,25, Roggenmehl 35,2535,75, Weizenkleie 1313,25, Roggenkleie
13,75.
Berliner Produktenbericht vom 21. Sept. Die allgemein ruhigere
Tendenz findet in der Hauptſache wohl ihre Begründung in größerem
Inlandsangebot in greifbarem Getreide, demgegenüber die Käufer vor=
ſichtiger
waren. Aber auch die wenig anregenden Auslandsmeldungen
ſcheinen das Geſchäft beengt zu haben. Für Weizenlieferung ſtellten ſich
die erſten Kurſe infolge Begleichungen etwa 1 Mk. niedriger. Auch Roggen
wurde 1 Mk. ſchwächer. Gerſte und Hafer behalten gedrückte Tendenz.
Mehl hat mäßiges Konſumgeſchäft, Kleie und Hilfsfutterſtoffe ruhig.
74. Südweſtdeutſche Zentral=HZute=Auktion zu Mainz vom 21. Sept.
Der Beſuch der Auktion, die im Kaſino Hof zum Gutenberg ſtatt=
fand
, war ſehr gut und erfolgte bei feſter Tendenz ein flotter Verkauf. Es
wurden teilweiſe nicht unweſentliche Preisaufſchläge notiert. Zum
Angebot ſtanden 6239 Großviehhäute, 7481 Kalb= und Freſſerfelle und
646 Hammelfelle. Im einzelnen wurden folgende Preiſe erzielt: Kalb=
felle
v. K. Kl. I bis 9 Pfund: 157167½, über 9 Pfund: 148½150.
Kl. II bis 9 Pfund: 132138, über: 129, Kalbfelle m. K. Kl. 1 130½, II.
106. Schußkalbfelle v. K. 105½, mit 93. Freſſerfelle o. K. Kl. 1121,
II. 119½, m. K. Kl. I.: 105, ohne K. Schuß: 95½, m. K. Schuß: 85½,

Bert0 Iicd meir Af Wit. aulläufe S.chd d irdßſt=
8597, 5059 Pfd. 89½1041/., 6079 Pfd. 89½105, 80 Pfd. und
mehr 107. Bullenhäute o. K. Kl. I. 3049 Pfd. 941/.1051/,,5059
Pfd. 7587½, 6079 Pfd. 7982, 80 Pfd. und mehr 73½77½
Häute v. K. Kl. II. 3049 Pfd. 8096½, 50 Pfd. und mehr 6089¾4,

7.8e. Kuhhlute m. 0. cl. 1 3049 Pfh. 790d, 60.r5 Pfd. 714
bis 86¾, 6079 Pfd. 85½/,90½. Bullenhäute m. K. Kl. 1 3049
Pfd. 91941),, 5079 Pfd. 7275. 80 Pfd. und mehr 66½. Häute
m. K. Kl. II 3049 Pfd. 69:/.100, 50 Pfd. und mehr 66½80½,
Weid 78½. Schußhäute o. K. 7982, m. K. 7074½; Schaffelle
gewollt 79½, ½ gewollt zurückgezogen; Schaffelle ſaiſongewollt
721/., kurzgewollt 701/. blößgewollt 58¾, ſaiſongewollt räudig 37,
Schuß 37.

Frankfurter Herbſimeſſe.
Am dritten Meſſetag war der Beſuch vormittags ſtill,
Die Effektenbörſe hatte einen Tendenzumſchwung nach oben, der ſich wuchs in den Mittagsſtunden an und war nachmittags lebhaft. In
bilanz im Auguſt. Für Einzelwerte ſtimulierten Meldungen über einen das Ausland durch größere Aufträge ſtark bemerkbar gemacht. In der
ſowie über die Produktion verfeinerter Kunſtſeide der J. G. Farben. gut, ebenſo Haushaltungsartikel. Schuhe und Leder waren ſtill. Holz=
Bank, die ein günſtiges Halbjahreskommunique bringen dürfte. Im zeichnen hatten, ſo aus England, Italien und Mexiko, arbeiteten heute
übrigen ſind es Gerüchte, daß ſich eine Samstagsſitzung von maßgebenden unterſchiedlich. Reges Intereſſe beſtand für Maſchinen mit elektriſchem
ſei geplant, den deutſchen Exporteuren durch die Deutſche Exportbank Abteilung Neuheiten und Erfindungen begegneten wirklich gute Ge=
einen
mehrere 100 Millionen umfaſſenden Kredit zu geben, Vorläufig brauchsgegenſtände großem Intereſſe und fanden zum Teil ſtarken
die augenblicklich anfallenden Kapitalserhöhungen in der Elektro= watten, die nach wie vor gefragt waren, ruhiges Geſchäft. Damenkon=
Abſatz.
Strickwaren und Strümpfe wurden noch gut gekauft. Schwach
Am Nentenmarkt war die Stimmung allgemein ſehr feſt. Der Geldmarkt lagen Baumwollwaren und Decken, während Wolle noch ſtark begehrt
war. Auch für kunſtgewerbliche Textilien beſtand noch Intereſſa. Die
lebhaft und feſt, für Aktien vorübergehend ſtill, doch gut behauptet. Am beiden Sonderausſtellungen Blumen und Fnüchte und Der Herr
vom Morgen bis Mitternacht wurde auch heute ſtark beſucht. In deut=
ſchem
Obſt, Schnittblumen, Konſerven kamen mehrfach Abſchlüſſe zu=
ſtande
.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 21. Sept. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Der heutige Markt war wieder durch zahlreiche
Schwankungen der Preiſe gekennzeichnet. Anfangs gaben die Preiſe
hat ſich natürlich an der allgemeinen Börſenſituation nichts geändert, das auf günſtige Wetterberichte nach, konnten aber ſpäten wieder erheblich
Zucker: Die Stimmung des Marktes war heute wieder feſt, da die
Kommiſſionsfirmen und auch kubaniſche Häuſer Deckungskäufe vor=
käufe
deobachten wollte, konnte ſich zum offiziellen Börſenbeginn eine nahmen, da aus Kuba verlautete, daß ſich die Produzenten für eine
Verringerung der Anbaufläche ausgeſprochen haben
Kaffee: Die Feſtigkeit der braſilianiſchen Märkte und Käufe
Elektr., Siemens= & Chade=Aktien waren weit über den Durchſchnitt von Europas kamen der Preisbewegung zu ſtatten. Später erfolgten
Glatſtellungen.
* Chicago, 21. Sept. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die günſtigen Wetter= und Ernteberichte riefen anfangs
Abgaben hervor. Gegen Schluß war die Haltung erholt auf jetzt ge=
beſſerte
Exportnachfrage.
Mais: Nach der Aufwärtsbewegung der letzten Tage zeigte ſich
geblieben ſind, ſetzten große Liqwidationen ein, zumal der Wochen=
allgemeinen
behauptet. Am Deviſenmarkt blieb das Angebot ausreichend, in Jowa, Nebrasta und den beiden Dakota frei von Fröſten iſt. Gegen
Schluß wurde die Haltung auf einiges Deckungsbedürfnis etwa3
Hafer: Anfangs gaben die Termine auf günſtige Wetterberichte nach,
erholten ſich aber gegen Schluß wieder auf gute Lokonachfrage.
Roggen: Die Schwäche der nordweſtlichen Märkte und fehlende
Exportnachfrage drückten auf die Preiſe. Gegen Schluß trat auf Käuſe
der Lokohäuſer eine Erholung ein.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 21. Sept.:
Getreide. Weizen: Sept. 125¾, Dez. 1293, März 13278;
Mais: Sept. 96, Dez. 98½, März 101; Hafer: Sept. 46½, Dez.
48½, März 50¾; Roggen: Sept. 94½, Dez. 96½, März 99½.
Schmalz: Sept. 12,30, Okt. 12,35, Jan. 12,80.
Fleiſch: Sept. 12,00, Okt. 12,00, Jan. 12,62½: Speck: loko
12,50; leichte Schweine 10,5011,40, ſchwere Schweine 10,10 bis
11,25; Schweinezufuhren: Chicago 17 000, Weſten 85000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 21. Sep=
tember
:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 138½, hart 141½; Mais: neu
ank. Ernte 105; Mehl: ſpring wheat clears 6,657,00; Fracht:
nach England 22,9 Schilling, nach dem Kontinent 14 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,40; Talg: extra 8.
Kakav. Tendenz: feſt; Umſatz in lots: 279; Loko: 15½;
Sept. 15,10, Okt. 14,65, Nov. 14,23, Dez. 13,73, Jan. 13,50, Febr.
13,42, März 13,45, April 13,50, Mai 13,55.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
In der Woche vom 4. bis 10. September (ſechs Arbeitstage) ſind bei
der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft (Angaben in 1000 Stück) 928,0
Güterwagen geſtellt worden gegen 824,3 in der entſprechenden Woche
1926 (ſechs Arbeitstage und 918,4 in der Vorwoche 1927. Für den Arbeits=
tag
im Durchſchnitt berechnet lauten die entſprechenden Biffern 154,7,
137,1, 153,1.
Die Tabakſteuer erbrachte im Auguſt 65½ Mill. RM., das iſt der
höchſte Betrag aller Verbrauchsſteuern. Die Bierſteuer erbrachte 34 Mill.
RM. und die Zuckerſteuer 32¾ Mill. RM.
Geheimrat Dr. Felix Deutſch, der Vorſitzende der AEG, hat ſich uach
den Vereinigten Staaten eingeſchifft. Die Reiſe bezweckt in erſter Linie
einen Beſuch der befreundeten General Eleetric Company.
Die Sitzung des Berliner Bankausſchuſſes mit Dr. Schacht in der
Frage ihrer Zweimonatsbilanzen findet am Montag in der Reichsbank
ſtatt.
Aus Anlaß der diesjährigen Frankfurter Herbſtmeſſe fand in Frank=
furt
auf Einladung des Reichsverbandes deutſcher Fruchtgroßhändler eine
eingehende Ausſprache über wichtige Verkehrs=, Zoll= und Abſatzfragen
im Fruchthandel ſtatt.
Vom Röhrenverband wird mitgeteilt, daß das Geſchäft in den letzten
Wochen etwas lebhafter geweſen iſt. Mit einer Preisänderung für Röhren
iſt in den nächſten Monaten nicht zu rechnen.
Wie das Reichsvirtſchaftsminiſterium mitteilt, haben die Arbeitgeber
der Mitteldeutſchen Braunkohle erneut verſucht, den Reichswirtſchafts=
miniſter
dazu zu bewegen, daß er einer Erhöhung der Preiſe für Haus=
brand
=Briketts im öſtlichen Abſatzgebiet um 2 Rm. je Tonne und einer Er=
höhung
der Preiſe für Roh=Braunkohle zuſtimmt. Der Reichswirtſchafts=
Miniſter hat dieſem Antrage aus wirtſchaftspolitiſchen Gründen nicht
zuſtimmen können.
Die ſaarländiſche Stahl= und Eiſenproduktion, von der erſt jetzt die
Ergebniſſe vom Juni bekannt werden, iſt gegenüber Mai bei Rohſtahl um
4000 auf 156 142 Tonnen, bei Roheiſen um 8000 auf 148560 Tonnen
zurückgegangen.
Der Ausweis der ſchwediſchen Staatsbank zum 17. September weiſt
einen Metallbeſtand von 220 891 096 Kr. aus. Neben inländiſchen Wechſeln
von 137 235 037 Kr. erſcheinen Auslandswechſel mit 88 336 744 Kr. Der
Banknotenumlauf ſtellt ſich auf 487 770302 Kr. Der Depoſitenbeſtand be=
trägt
119338444 Kr.
Auf Antrag Eſtlands und Lettlands findet am 29. September in Riga
eine Wirtſchaftskonferenz der drei baltiſchen Staaten Litauen, Lettland
und Eſtland ſtatt.
Die polniſche Handelsbilanz für den Monat Auguſt weiſt ein Defizit
von 9260000 Bloty aus.
Vonſeiten des Oberſten Wirtſchaftsrates der Sowjetunion wird die
Gründung eines Truſts für die ruſſiſche Glasinduſtrie beantragt.
Der ruſſiſche Arbeits= und Verteidigungsrat hat die Gründung eines
Tabaksſyndikats beſchloſſen. Ihm werden der Leningrader, Ukrainiſche,
Krimſche, Nordkaukaſiſche und Georgiſche Truſt angehören,
Dei Betriebsrechnung der ſchweizeriſchen Bundesbahnen für den
Monat Auguſt ſchließt in den Einnahmen mit 2372000 Schweizer Franken
und in den Ausgaben um 191000 Schweizer Franken günſtiger ab als für
Auguſt 1926.
Der engliſche Textilmaſchinenkredit, welcher den deutſchen Textil=
firmen
die Beſchaffung engliſcher Textilmaſchinen erleichtern ſoll, iſt zum
Abſchluß gelangt. Es handelt ſich um 20 Millionen Pfund Sterling,
Die Zinsſätze werden etwa 6½ bis 7 Prozent betragen.
Dem Finanzherold wird aus Paris gemeldet, in London ſei ein
Shndikat gebildet worden zur Einführung der Vereinigten Glanzſtoff=
aktien
am Londoner Markt.

[ ][  ][ ]

Seite 12

Donnerstag, den 22. Geptember 1922

WWore
Nummer 263

Obſt=Verfteigerung.

Samstag, 24. ds. Mts., nachm.
von 4 Uhr ab, wird das Obſterträg=
nis
(Aepfel und Birnen, Tafel=, Wirt=
ſchafts
= und Moſtobſt) des Stadtgutes
Gehaborn verſteigert. Zuſammenkunft:
(st14546
Blockſtelle Pallaswieſe.
Darmſtadt, den 21. Sept. 1927.
Städt. Güterverwaltung.

Der Plan über die Herſtellung einer
pberirdiſchen Telegraphenlinie in der
Friedhof= und Friedrich=Ebertſtraße in
Walldorf liegt bei dem Telegraphenamt
iu Darmſtadt (Auskunftſtelle) von heute
(14547
ab 4 Wochen aus.
Telegraphenbauamt Mainz, 19. Sep=
tember
1927.

Achtung! Vertreter! Aufgepaßt!
Wollen Sie viel Geld verdienen,
o kommen Sie zu uns. Wir
A Mag Mugg. Keitneunnite., ee=
*24843
kaufstüchtige
Damen und Herren
mit guter Garderobe für konkur=
renzloſe
Neuheit. Leichter Verkauf,
da Propag.=Vortr. u. Zeitungsrekl.
Vorzuſtellen heute im Prinz Carl von
5 Uhr.

Suche p. 1. 10. Lehr=
ſtelle
f. Putz (*24851
Saalbauſtr. 61, II.
Nehme für morgens
3X2 Std. Hausarbeit
an. Darmſtr Nr 21
24885
Stb., pt.

Putzfrau
3mal wöchentl. ſtun=
denweiſe
geſ. Näh.
Geſchäftsſt. (14548

Am Freitag, den 23. Sept. 1927,
vorm. 10 Uhr, ſollen in meinem Ver=
ſteigerungslokal
Bleichſtraße 40 folgende
Pfänder zwangsweiſe gegen Barzahlung
verſteigert werden, insbeſondere: (14559
2 Büfetts, 1 Schreibtiſch, 1 Trumeau=
ſpiegel
, 1 Nähmaſchine, 1 Ständer=
lampe
, 1 Gasherd (Emaille), 1 Stand=
uhr
(antik), 1 Bild, 1 Staffelei, ein
Rauchtiſch, 1 Kleiderſchrank (eichen,
1 runder Tiſch, 1 Lederſeſſel, eine
Anrichte.
Ferner hieran im Anſchluß an Or
und Stelle im Lokal:
Steingntwaſchtiſche, 60 Meſſing=
hahnen
, 3000 gußeiſerne Verbindungs=
ſtücke
, 1 Badeeinrichtung.
Ferner nachmittags 3 Uhr an
Ort und Stelle, Lauteſchlägerſtr. 18:
1 Rollwagen.
Darmſtadt, den 21. Sept. 1927.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Empfehle: Stütze, d
g. koch, k., Famanſchl.
Hausmädch., d. näh.,
büg. u. ſerv.k., tücht.
Alleinmädch., d. koch.
in. koch. k. Karoline
Beck, gewerbsm. Stellen=
vermittlerin
, Karlſtr. 25
*24888)

Haub. Putzfrau
Nähe Alexanderſtr.
3X2 Std. in d. W. geſ
Näh. Geſchſt. ( 24870

Bedeutende
Fleiſch konſervenfabrik
die Würſtchen und Schinken in Doſen als
erſtklaſſige, unerreichte Qualität in großem
Umfange herſtellt, beabſichtigt am hieſigen
Platze eine

MIEPERLAdK

zu errichten und zu dieſem Zwecke mit
einer geeigneten Firma, die über Lager=
räume
, Fuhrpark und einen entſprechenden
Verkaufsapparat verfügt, wodurch ein an=
gemeſſener
Umſatz gewährleiſtet wird, in
(TK614389
Verbindung zu treten.
Reflektanten, welche die gewinnbringen=
den
Artikel mit aufnehmen wollen, bitten
wir um detaillierte Angaben unter K. b. U.
4404 an Rudolf Moſſe, Köln a. Rh.

Beucleibenbe

Eine Erlöſung von dauernder Qual iſt das berühmte
Spranzband

(Deutſches Reichspatent)
Kein Gummiband, ohne Feder, ohne Schenkelriemen, trotz3,
unbedingt zuverläſſig, für alle Arten von Brüchen. Leiſte vrni
Glänzende Zeugniſe, auch Heilerfolge. Aerzs/
Garantie.
begutachtet. Mein Vertreter iſt für alle Bruchleidende ſ,
für Frauen und Kinder) wieder mit Muſtern koſtenlos zu ſprechg=
Darmſtadt: Hotel Prinz Heinrich, am Samstag, den 24. S.
von 115 Uhr,
Erbach: Hotel Schützenhof, am Dienstag, den 27. Sod
von 1012 Uhr,
Michelſtadt: Hotel Fürſtenauer Hof, am Mittwoch, den 28, Sog
von 912 Uhr.

Der Erfinder und alleinige Herſteller: (II. St.1,
Hermann Spranz, Unterkochen (Württb.

groß nuß= (
baumpol. Liſch

Ord. Frau, im Haus=
halt
u. Kochen erfahr.

ucht 23 Stund. Be=
ſchäftigung
. ( 24855
Näheres Geſchäftsſt.

Mehrere geübte/14531
Kartonnagen=
Arbeiterinnen
für dauernde Beſchäf=
tigung
geſucht.
Fr. Chr. Hechler jun.,
Kartonnagenfabrik,
Wienerſtr. 66.

billig zu vk. (*24901
Hügelſtr. 59, part.

Sichere Exiſtenz!

Saubere, unabhäng.
junge Frau
. Laufdienſt vorm.
Näh. Geſchſt. (*24910

Männlich

Geſetzt. ſaub. Mädch.
(üb. 20 J) bis n. d.
Spül. zu 2 Perſ. geſ.
Kaſinoſtr. 12, I. r.
*24908)

bietet führ. Fabrik Herren durch proviſions=
weiſen
Verkauf eines unentbeh lichen Heil=
apparates
an Private, Kapital und Branche=
kenntniſſe
nicht erforderlich. Verſchiedene
Bezirke noch frei.
Angebote unter
L. G. 8167 an Ala Haaſenſtein & Vogler,
(II L.76 4
Leipzig.

Leiſtungsfähige
Korkfabrik
ſucht gut eingeführten

Jff. 6
elbſt. Ichreiner
ſofort geſ. Angeb. u.
A 182 Gſchſt. (*24925

Elektrotechniſche
Broßhandlung ſucht
zum baldigen Ein
tritt einen intelligent.
Lehrjungen
oder Bolontär mit
guter Schulbildung
Angeb. u. A 16:
an d. Geſchſt. (14532

Groß. Warenſchr.
für Kolonialwar, ſehr
geeig., ebenſo Eisſchr
bill. zu verk. (*24837
Fuhrmannſtr. 14, pt.

Marken Fahrräder
Anz. 10 X, Wochen=
Rate 3 , evtl. ohne
Anzahl. Schneider & Co.
Lagerhausſt 16. (9746a

1Badewaune, ein 2fl
Hasherd, 1 kl. Waſſer=
pumpe
,1Leitertreppe
zu verk. Wittmann=
ſtr
. 6, part. (*2484:

Junger Mann ſucht
Volontärſt. als Kon=
oriſt
od. Verkäufer.
Angeb. u. A 146 an
die Geſchſt. ( 24825md

2-3 Schuhmacher=
Stundenfrau
Vertreter
Lehrlinge
ſof. geſ. Inhalatorium,

Stiftſtr. 19. (*24878

Offene Stellen

Weiblich

Ord. Mädchen für d.
Haush., m. g. Zeugn.
ſofort geſucht. (*24863
Fr. Reinfurt
Konditorei, Schulſtr. 4.

Angebote unt. A 183
an die Geſchäftsſtelle
ds. Bl. erb. (*24929df

möglichſt per ſofort
geſucht. Angeb. unt.
A 159 Geſchſt. (*24857

Verkäufe ß

Gasbadeofen
mit Wanne billig ab=
zugeben
. Bismarckſtr.
Nr. 18, III. ( 24 74 9mdr

Bill. Möbelverkauf
Schreibtiſch mit Auf=
ſatz
, Vertiko, polierte
Waſchkom m Spieg.=
Aufſatz und Marmor,
2tür. Kleiderſchränke
Trumeauſpieg., Gold=
ſpieg
., Kommode, ov.
Ciſch, Teppich, Uhr
uſw., vollſtänd. Bett.
Adolf Zeller
24303) Holzſtraße 8.

Kinderwag, zu verk
verzer, Lauten=
ſchlägerſtr
. 26. (*24849

Gut erh. Nähmaſch.,
vor= u. rückw. nähend,
gebr. Herrenrad
vill. zu verk. Mech.
Werkſtätte E. Loh
mann. Stiftſtraße 79,
24884)

Derſteigerangs Andeige.

Heigerin geſ. Ang. u.
A 179 Geſchäftsſtelle.
24909)

Am Freitag, den 23. Sept. 1927,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale Hügelſtr. 27 nach=
ſtehende
Gegenſtände öffentlich zwangs=
(14560
weiſe gegen Barzahlung:
1 Sofa, 2 Peddigrohrſeſſel, 3 Mille
Zigarren, 1 kleiner weißer Herd, ein
Motorrad (Allright), 1 Tauchlöt=
pfen
für Oelfeuerung, 1 Diplomat=
ſchreibtiſch
, 1 Klavier, 1 Warenſchrank
1Glasaufſatz, 1 Bücherſchrank, 1 Klub=
ſofa
, 1 kl. Kaſtenwagen, 4. Dutz. =
beſtecke
, 1 Ladentheke, 1 groß. Spiegel,
1 Wäſcheſchrank, 1 Sofa, 1 Herrenrad
(Corona), 1 Wellblechgarage, eine
Schreibkommode, 1 Mercedes= Perſonen=
wagen
, 1 Jauchefaß mit Wagen, 1 kl.
Aktenrollſchrank, 1 Sandſtrahlgebläſe,
1 Sarg, 3 Gasherde, 150 Spazierſtöcke,
1 Büfett, 1 Sofa, 1 Nähmaſchine, drei
Elektromotore, 1 Bild (Walzertraum)
1 Büfett, 1 Ladentheke.
Beſtimmt verſteigert werden:
3 Bilder (Komponiſten).
Darmſtadt, den 22. Sept. 1927.
Portner
Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt.

Flotte, gewandte
üngere Stenotypiftin
ſof. geſ. Angeb. mit
Angabe d. Alt, Ge=
haltsanſpr
u. Licht=
bild
unter A 167 an
die Geſchſt. (*24868

Tüchtiges
Dienſtmädchen
1. od. 15. Okt. geſ
Vorſtellung nachm.,
Hügelſtr. 67, II. ( 24865

99
V0 Grauen

E
hrliches, ſauberes
Mädchen, das z. Hauſe
chlafen kann, geſucht.
Bächerei und Konditorei
Freudenberger
Bleichſtr. 13, p. (*24922

zum
Kartoffelausmach.
24876
geſucht.
Arheilgerſtraße 25.

Zuverläſſ.)
junges Mädchen

nit guten Empfehl
als Stütze f. Geſchäft
und etwas Hausarb.
zum 1. Okt. geſucht
Ang. unt. A 164 an
die Geſchſt. (*24864

Suche ein beſſ., tücht.
Mädchen, welches
nähen u. kochen kann.
n kleinen Haushalt
Frau Jäger, gewerbs=
mäßige
Stellenver=
mittl
., Luiſenſtr. 34,
(*24919)

vom 22. bis 26. September
Prima gelbe W Doppel=

Kernſeife 1 ſtücke Aoz

Brav., fleiß. Mädchen
tagsüber z. ſpül. per
of. geſ. Café Kuhry,
Grafenſtraße. (14558

Ein 15= bis 17jährig.
Mädchen
nur von auswärts,
für alle Hausarb. per
ſof. geſucht (*24907
Ludwigſtr. 10, I.

Männlich

Prima weiße a
Kernſeife 2. Würfel As=
Schmierſeife gelb, Pfund BB3
Schmierſeife weiß, Pfund AS3

Küchenſchrank
110 cm breit, 55 Mk.
Küchentiſch
90cmm. Schubl. 12,50
15,-
110cm,
18.
120cm ,
Stuhlm. Sproſſ. 4,80
Waſſerbank . . 7,5C
Küche
Schrank, Anrichte,
Tiſch. 2 Stühle, nur
175 Mk. (*24927
Ein=
zelne
Bufetts
Anrichte m. Lino=
leum
, natur laſ., bill.
pt
Möbel=Vertriel
Rob. Heerwagen
Gr. Ochſengaſſe 10.

Groß. Kinderwagen
u. Laufſtall, ſehr gut
erhalt., preisw. abzu=
24647id
geben
Landgraf=Phil.=Anl. 52, I

Neuer Marengo= Pa=
letot
, 2rhg., ſtatt 120
ür 65 , neu. braun
Anzug, Maßarbeit,
ſtatt 150 für 75
zu verkaufen (*24913
Roßkopf. Nied.=Ram=

Hue e
N Ne
geiellel.
im adrs be.
H e
Hae e
Wie
W e
iu f Soche.
WMemcke.
na3 dr Pohiht ge.
gift Muwictilnt.

Getr. Herrenkl. Nacd
ſchuhe f. gr. Fig. z. ru
Mühlſtr. 16, I. (2.:9

Prachtvolles.

Rud Wam de
Minten ihres 8
He e
Jaite duch in.
Mie ud in den Zeite
au ehringet deb
wosz ich mit Ichrer.
Von welchem Ere‟
hahen Sie von

gar mit große

Hche zu un haben
klärt, auf welche

billig zu verk. /14524 Hondeine unheimliche
Karlſtraße 61, Hi h0 nuch Sekinden h9.
hatt
*
Schwer=Motormn) 1 I genz richtig, Herr
Ia Läufer, ſow. 20
harmoniha ſehr Dd i Laume e Den
wert zu verk. (e29 Putfckl umgelecht ihd.
Eckhardtſtraße 1911 Fwſt Meter weit G.
Bindhofe zurück.
vrvoll=
Nafit Frng Erſtens gibt e
Butdeaand Hrm und daun mithe
Dauerbrenner, rmt waingen imſtande Mi.
eicher Nickelvern mnnurufen.
rung und Marnnp
platte, von grcp/ Lus iſt auch meine

Heizkraft u. vorzr/
erhalten, bill. z. vck
Höhe 126 cm, Br.n
100 cm, Tiefe 50n
Bismarckſtr. 23. /244/

Leiterwagen bill. .u
verkauf. Lichtenbeg
ſtraße 26, pt. /*2444

Rohlenhandlung
ſucht ſtadtkund. Fach=
mann
als Vertr.
Angeb. u. A 171 an
die Geſchſt. (*248

Bade-Seife

große Stücke
& 4 zirka 120 gr..

Weiblich

Jung. Mädchen ſuch
Arbeit v. morg. b. n.
d. Spülen. Magda=
lenenſtr
. 21, Vdh., I., I.
24842)

Perf. Büglerin h. Tg.
frei. Ang. u. A 15.
an d. Geſchſt. (*24839

Beſſere Frau,
welche in d. Kolonial=
warenbranche
bewan=
dert
, ſucht für halbe
Tage Beſchäftigung,
evtl. Lager. Ang. u.
A 151 Geſchſt. (*24838

Ehrl., ſaub. Mädchen
ſucht Stellg. bis nach
v. Spülen. Angeb. u.
A 113 an d. Geſchſt.
24730md)

Lehrling

auf Anwaltsbüro
zum ſofortigen Eintritt geſucht.

Rechtsanwälte Dr. Oppenheimer
und Dr. Loeb (24897
Darmſtadt, Bismarckſtraße 15

Stt

Filialen in allen Stadtteilen

Ledermantel
billig zu verkaufen.
Kiesſtr. 80, I. (*24928

ffrimme
Schlalzlutnter

Eiche, kompl. 459.
weitere Zimmer
590., 690., 720.
760., 820., 950.
Teilzahlung
Bhilipp Feick
Möbelhaus, Darmſtadt
Bleichſtr. 38. (224931

Kompl. Breit= Dreſch=
maſchine
, ſow. kompl
Schrotgang, beide im
Betriebe zu beſichtig.
preisw. zu verk. bei
Leonhard Schmitt
Siedelsbrunn. (14553

Gelegenheitskanf!
Herren=u. Damenrad
billig zu verk. Lager=
hausſtr
. 16, I. (14543a

ſtäderſtraße 34. Gunietengeſicht 4-0 Zimmel
Wohnung
beſchlagnahmefres
geſucht. Angeb. m.
1548 an die Annonn=
Wilhelminenſtraßes.
TV. 14402) Kl. Laden od. geeig
Raum für Schneiderei,
Lauflage Johannesv.
bevorzugt, ſofort geſ.
Ang. m. Ang. d. Größe
u. Mietpreis u. A 160 Exped. Kullmamn
an die Gſchſt. (*24859 3-5Zim.=Wohn., be=
ſchlagnfr
. f. bald geſ
Ang. unt. A. 176 an
die Geſchſt. ( 24889 Alleinſteh., ält., beſſ
Herr ſpenſion. Be=
amter
) ſucht 2 leere
Zimmer in beſſerem Hauſe (eins davor
als Wohnküche), be=
ſchlagnahmefr
., zum
1. od. 15. Novbr. zu
mieten. Angeb. unt.
4 158 Geſchſt. (*24856
2.3 Zimmer=Wohng.,
auch beſchlagnahme=
rei
, in gutem Hauſe
für bald zu miet. geſ.
Angebote u. A. 162
an die Gſchſt. (14529 Saven
gegen gute Mi
unter A. 178 an
in gutem Hauſe, evtl. mit Penſion,
Röhm & Haas, Aktiengefelſchol Ke ce
Heyligenſtaedt.
Seilind. Wolf. . 94
HilpertArmatur. .
Ziemens Gla
Hindrichs=Aufferm. /120
alske. /2959
rſch, Kupfer ..."
ziemens &
Südd. Immol
Hoch=Tief Eſſen .. . 1112
9
Südd. Zucker=A.=G. 139
volzmann . . . . .
14n
Holzverk. Ind.. . .

Cutawayz mit geſtr.
Hoſe, Maßarb., billig
t verk. u. 1 Orga=
Priv.=Schreibmaſch.
neu, Griesheim
Beſſungerſtr. 187. ( 24930

Wir ſuchen für einen Herrn
12 mobl. Dimmel
Darmſtadt.

1 109
GLatltnarter Autodekicht DOM Lz. Bepl. rosl-

Mane
)Dentſche
eichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ. Sch. I. Teil
I. Teil
D. Reichsanl. Ablöf.
ſchuld ohne Aus
loſungsſcheine ...
Dt. Schutzgeb.
A. ...

b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 191=
V.Inv. 1914
½½1898 ....
2
4% Bosnien ...

5% Bulg. Tabak. 02

½%Oſt. Staatsr.
v.1913, Kdb.1918
U1,%Oſt. Schatz
42ſ.% Oſt. Silber
4% Oſt. Goldrente
Innsbr. Abk.
4½ Oſt. einh. R. /k.)

8% Port. (Spz.) II.
5% Rum.am. R.03
4½½-Gold. 13.

Ara
Rré

15.45

38

18.5

(% Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk
g. Staatsr.
un
........
4¾ Ung. Kronr. . .
3½ Ung. Eiſ. Tor.

Außereuro=
päiſche

%Mex.amn.i.abg.
är
Goldo4ſtf.
konſ. inn. . .
B. Irrigat.
5% Tamaulipas I

Sachwert=Schuld
verſchreibungen

8.6

am. R. kon
4P am. R. 05

4¾ Türk. (Adm.)03
F=(Bagd.
(Bagd.) I
8.
if. 1903
4X 1911 Boll

7.!
225
5.7

14.65

20.4

4½%Ung. St. 1919
191s
It. Innsbr. Abk.
½
Ung. St. 1914 25.5
4½%Ung. St. 1914
t. Innsbr. Abk
½ Ung. Goldr. ..!

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=Bk. G.
I. St. Gold
8% Darmſt. St.=G.
nk
). Hyp.=Ba
Meining. Goldpf.

22.8
23.5

106
10
8)

100.5
325
87

96.5

92

% Dresd. St.:G.
%Frkf. St.=G.. . .
Frkf. Hyp.=Bk.
ſoldpfbr. . . . . . 100
frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
p.=Bk.=
Gd.
Goldt
Frkf. Pfbr.=Bk.
Gol
100
Frkf. Goldpf
97
br.=Bk.
Frkf. 2
Goldpfbr.
92
% Frlf. Pfbr. Bk.
Goldpfbr.
/ 82.5
* H.=St.=Gold
anl. . . . . . . .
.
90.5
8%
veſſ. Land.=Bk
Goldpfbr. . . . . . 100.5
eſſ. Land.=Bk
Dolt
Gr.
98.5
8%Klöckn.,Werk.26

Den R
(Hagen)
dopr.
*bs
3½ Komm
Darmſt., Reihe 1
3½ K. Landesban
Darmſt. Reihe II
dwgshf. Stadt=
.1.
M. KraftHöchſ
Mainz.=St.=G.
nnh. St.=G
inh. St.-G.
iſſ.cob.
Nbg. St. Gldal.
Pfälz. Hyp.!
.-
7.
pfbr. ..
Hyp.=B!
lop

324
Iz. Hyp.=Bk.
Si
8eo
8forzh. St.=G
% Pirn
K.
Pr. Cen
Tr.=Bk. Gldpfbr.
Centr.=St.-Goldpfbr.
Zr. Centr.=E
Goldpfbr.
Rh.=Hhp.=Bk...
opfbr. . . . .
85

%Lig. Pfl
Anteilſe
Rh. Stahlw.
.....
10%Rh.=Weſtf.=B
Cr.=Bk. Goldpf.
*

Sübb. B.-Cr. B
lopfdbr. . .
Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld
obl. mit Option
Stahlw. Düſ
ſeldorfHhp.=Gd.
I. ohne Option
siag(V. Ind.=
Unt. Bln.) 27 ...

103.75

99.5

99

99

100

97

Ru

99.75

101

98

100

395

104.5
00
97

99

98.25

93.5

8% Boigte Häffner
oldobl.
Württbg. Hhp.=
Bank Goldpfbrf.

Ohne Zins=
berechnung

% Bdw. Kohl 2:
oßkr. Mannh.
Kohl. 23
g.23
6%Heſ. Brk.=
Heſſ. Volksſtaat
gen 23....
Kaliwert. .
6 Pr. Roggenw
5 % Südd. Feſt. B. G
Borkriegs=oyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb. ..
hr. Handelsb.
thr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
p.=Bk. ...
Frrf. Pfandbr.. Hyp.=Bk.
Lecklb. Hyp.=u. Wk
g. Hyp.Bk.
Vg
Zr.-Cr.-2
Bk..
Preuß. Bob.=Cr.=B.
r.9
Preuß. Pfdbr.=Bk.
khein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr..
Württ. Hyp. Bl

Staatl. od. pror
garantiert
Hhp.=B...
2
La
deskr. Caſſel .
Naſſau. Ldsb. . . .

Obligationen v.
Tran sportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
1% Galiz. Carl=
Lud.=B.
a
bg.
5%Oſt. Sd. (L.)ſtfr.

98
98.5

12.76

AK

8.95
227

18

15.
16
1:

12.32
7.23

12.65
15

12.
2.
9.18

4.27

Ate Oſt. Südb.
dſt Staatsb. 8:
E.

%Oſt.



ſt.

abg.
.9.0
al
1885
ab
G

Re
ſt.
Mane
zi
%5 Rud. Silber ..
2 Rud. (Salzkg.
lnat., S. I
5 Anat., S.
7% Ang
3% Salon.
.
% Tehuantepec.

Bank=Aktien
IIg. D.=Krebit.. . .
ad. Bk. .. ... .."
k. f. Brauind. . .
Barmer Bankv. ..
. Hyp.=Wchſ.
2é
erl. Handelsgeſ..
mm. u. Privatb.
armſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank
. Eff. u. 2
chſ.=Bk.
hp...
reins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch. ...
bresdener Bk. ..."
..
öypth.=B
Pfdbr
r.Br.
Gotha. Grun
Intern. Bank".
tetallbank
.
teld. Cr
ſär,
Pr. Bdd
reditban
yp.=Akt.=Bank.
Reichsbank=Ant.

9.25

19.5

25.5
18.
8.3

191
1335

..../108
21

127.5

Südd. Disc.-Geſ. ,/142
terr. Creditanſt. . 412/,
Wiener Bankverein 170,
Bergwerks=Alt.
berus..
.4
1. ..
ekirch. Bgw. 1150
Harp. Bergb. ..."

1s
Ber

nußſchei
li. A
al=
Kolt=
n
./180
Klöcknerwerke (abg.
ſothr.=Hütte) .. . 160.5
Bm.=Röhr.
1o

rbedarf .. . . ."
12.
Lin.=Ant. . .
Phönix=B
b. .
1110.8
k. .
n. Stahlw. . . .
lzwerk Heilb
Aus Bgb
.. /112.5
Ver. Laurahü
Ver. Stahlwerke . . 123

Induſtrie=Akt.
Brauereien
chbaum(Mannh.)
ninger .. ."
Heſſiſche
enbr.
Uiz.
ſchöfferhof (Bind
Schwarz=St
Nürnberg
C.......

271

RheinCreditbk. 130
Rhein=Hyp.=B
78
Südd. B.=Ereditbk

em Berin,. u188
oler &Oppenh.
w. (v. Kleher)
%A. E. G. Vzg. A.
z9. B.
m..
aſ
Durlach 1
ad. Uhren, Furt.v. 2
Bamag=Meyuin .. 46.*
Baſt Nürnberg ...

149.5
3.
178

175

9e
3

Bahr. Spiegel ..
ck
Ri 2..
nG..."
ing. Metall. . . .
Brem.=Beſigh=Ol. .
Bürſtenfbr. Erlang
Cement. Heidelb. ..
nent. Karlſtadt
ment. Lothr. . .
Them. Albert . . . . .
Chem. Brockh.
Chem. Milch ....."
daimler=Benz A. G.
t. Eiſenhandel. .
Deutſche Erdöl.
D. G. u. Silb. Scheid.
Linoleumw. Bln
ngler, Zweibrüd
Dresd. Schnellpr. .
Dürkoppw. (St).. .
ürr. Ratingen
Dyckerhoff & W...
Eiſenw. Kaiſersl..
Licht u. Kraft.
1. Lieferung ...."
. Bad. Wolle
Email. Ullrich....
unger Werke .."
Eßlinger. Maſch. ..
E
inger Spinn..
Faber Bleiſtift
Faber & Schleich
ahr, Pirmaſens
arbenind
Felten & Guil.
au.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. .. . . . .
Frankfurter Gas.
Frankfurter Hof..
Frlf.=M. Pok. u. W.
Zeiling E Cie. ...
Goldſchmidt, Th.
ſotha Waggon .."
Gritzner, Maſch
Grün & Bilfinger. 1176.75
Hafenmühle Frkft.
Haid & Neu ......! 54
Jimmerſen .. ..
Hanfw. Füſſen. ...
inſa=Llohyd, Br.
Hartm. & Braun..

Rs

65

141.5
138.5
8.5

H

212.5
R

15
3.

R
30.25
2i
3
42.5

A.
72
79.25
28

113
145

137.5

Hydrom. Breslau".
Inag
...

Jungh
....
ſammg. Kaiſersl.
arlsruher Maſch.
Karſtadt, R.
Sch. &.
ein
Heilbronn".
rv. Braun
Krw. Alt=Württbg.
rauß & Co. ...."
Lahmeher .. . . .."
Lech, Augsburg ...
Lederw. Rothe .."
Lederw. Spicharz.
ngel Schuhw.. .
hnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm
Lüdenſcheid. Metal
Mainkraft Höchſt
ars=W. Nürnber
ketallgeſ. Frkf. ..
ag, Mühlenb. .
oenus, Stamm.
totorenf. Deutz
otorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk..
Reckarſ. Fahrz. .. .
ckarw. Eßlin
Beters Union . .
ilz. Näh. Kayſer
Philipps.. . . . . ..
Porzellan Weſſel.
Rein. Gebb. & Schal/130.25
. Elektr.
Rte
henania, Kunhein
Rütgerswerke ...
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank
Schramm Lackfr.
Siemp
ſchuckert. Elektr.
Schuhfbr. Weſſel..
Schuhf, Herz.....!

70.5

00
108:
99
3.
18.
173.5
102

109.25

20

44
12

V
4
72

72.5
108
113.5

116.5
40.5
60.5

Thür. Lief. Gotha.
Uhren Furtwängl.
Unterfr. Kr.=Gl.=V.
Weithwerke .....
Ver. f.
(8
ſib=
r
.b.4
zf. Caſſel
ni. Bln.=Frkf
inſel=Nürnberg ..
rin ....."
Zerl. ...
gtl. Maſch. .
Haef
lthom, Seil
Wahß & Freytag.
Begelin Rußfbr..
iffenbg.
Zellſt. 2
Zellſt. Memel. . . . .
of...
Zellſt. A
Zucker f. Rheing
Transport= und
Berſicherungs=Alt.
Dt. Reichsb.=Vorz.
Eiſenbahn
I. Lokalb. u. Kraft.
t. Eiſenb.=Geſ...
chantung E.B..
dd. Eiſenb.=Geſ.
"
Dapag Ihd.=
Nordd. 9

1a2n

08
54

8
210

1805
154

96.5
72
2.5

Frift. Allg. Verſ.
Frankonia Rüch.

Darmſtädter Berte

3

25
149.5

145.5

Bohabe a vberg
impfk. R=
elvetia
Konſ.. .../ 4
Gebr. Lutz...."
Notorf. Dinmſt. . .
10.
.
Gebr. Roeder
Benulethck Ellenb.,

Herr
vormalte

Her
vormalt;

Herr
mit hi

10
mhr

D
Bei

[ ][  ][ ]

Mummer 263

Donnerstag, den 22. Geptember 1927

Seite 13

Das Kammende Meer.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
Dotte erzählte gern von ſeiner Perſon. Sie ſchilderte ihn als
reagenden Geiſt, dem ſich Entſchloſſenheit und Rückſichtsloſig=
zugeſellten
.
Banz anders aber hatte ſich der junge Chemiker dieſen Halb=
Des Geldmarktes vorgeſtellt. Wie er da vor ihm ſaß, klein,
wenig korpulent, mit dem geröteten vollen Geſicht und dem
ſtimt Bärtchen über den ein wenig geöffneten Lippen, zwiſchen
gen die Zigarre ruhte, mit dem leicht ergrauten, ſpärlichen
du. da erinnerte er Doktor Brakke eher an einen Weinhändler,
eus der Provinz gekommen war, um hier in der Stadt ſeine
ſcräfte abzuwickeln. Es entging ihm auch nicht, daß eine leichte
yn buld in dem Weſen des Bankiers lag. Wenigſtens in den
ſteir Minuten ihres Beiſammenſeins.
Ich bin nämlich in der Lage, fuhr der Doktor langſamer
1Ihnen durch ein Ereignis, das ſich vor einigen Tagen ab=
ſte
und in den Zeitungen beſprochen wurde, den Beweis da=
zrt
erbringen, daß ich kein Phontaſt bin, ſondern das erprobt
was ich mit Ihrer Hilfe auszunutzen gedenke.
Von welchem Ereignis ſprechen Sie?
Haben Sie von der Kataſtrophe im Walde bei Wilddorf
dien?
Sogar mit großem Intereſſe. Was ſollte das aber mit unſe=
nSache
zu tun haben? Wenn ich nicht irre, ſo iſt es noch immer
mufgeklärt, auf welche Weiſe damals in weitem Umkreiſe durch
mudeine unheimliche Kraft alles umgeriſſen und zerſtört wurde,
g noch Sekunden vorher eingemauert oder eingewurzelt ge=
ſden
hatte.
Genz richtig, Herr Ernſtheimer. Bedauerlicherweiſe wurden
iie Baummieſen gefällt, zwei Forſtchäuſer bis auf die Grund=
nuirn
umgelegt umd Felsblöcke von ungeheurer Größe mehrere
Mdert Meter weit geſchleudert. Man führte das Unglück auf
ſte Windhoſe zurück. Es iſt dies natürlich eine lächerliche Er=
ſſutg
. Erſtens gibt es jetzt im Winter keine derartige Erſchei=
geu
, und dann würde der Luftdruck, den die Natur ſelbſt auf=
ſringen
imſtande wäre, miemals genügen, ſolche Wirkungen
feorrzurufen.
Das iſt auch meine Anſicht, ſagte Ernſtheimer mit verlege=

nem Lächeln, nur begreife ich nicht, Herr Doktor, was Sie da=
mit
bezwecken, wenn Sie mir Ihre Meinung über das Ereignis
von Wilddorf auseinanderſetzen.
Ich bitte Sie nur um ein wenig Geduld, nun lächelte
ſelbſt Doktor Brakke, aber faſt ſtolz und im Bewußtſein eines
Mannes, der ſein Ziel kennt es iſt von größter Wichtigkeit,
daß ich auch weiterhin von der angeblichen Wetterkataſtrophe bei
Wilddorf ſpreche. Man hat nämlich in Fachkreiſen die Anſicht ge=
äußert
, es könne ſich um die Exploſion irgend eines Munitions=
lagers
aus der Zeit des Weltkrieges gehandelt haben.
Was natürlich Unſinn iſt, da der Krieg Wilddorf nie be=
rührt
hat.
Das wäre kein Einwand, Herr Ernſtheimer. Das Vorhan=
denſein
von Sprengmitteln wäre damit noch nicht widerlegt.
Aber gibt es denn einen Stoff, der ſich im Laufe der Jahre nicht
zerſetzt hätte und deſſen Wirkung ſich auf einen ſolchen Umkreis
erſtrecken würde?
Ich glaube kaum. Aber ich bin Laie.
Dafür bin ich Fachmann. Von den Sprengmitteln, die der
Oeffentlichkeit bis heute bekannt ſind, kann keines in Betracht
kommen. Außerdem iſt in Erwägung zu ziehen, daß niemand
ſolche Mengen des gefährlichen, aber überaus wertvollen
Materials zwecklos vergraben würde.
Höchſtens ein Wahnſinniger, warf Ernſtheimer achtlos
hin und blickte wieder auf die Uhr.
Woher ſollte er dieſe Maſſe von Sprengſtoff genommen
haben?.
Haben Sie doch die Güte und faſſen Sie ſich etwas kürzer,
bat der Bankier, der langſam die Geduld verlor, um fünf Uhr
erſcheint meine Tochter, um mich abzuholen.
Wie Sie wünſchen. Es iſt nur ſchade, daß ich deshalb mit
der Tür ins Haus fallen muß. Ich will Ihnen nämlich das
Geſtändnis ablegen, Herr Ernſtheimer, daß ich der Verbrecher
oder der Wahnſinnige bin, der die Kataſtrophe von Wilddorf
verurſacht hat.
Ah.., unmöglich! und das .. das erzählen Sie mir ſo
ruhig, Herr Doktor?
Weil mein Bekenntnis die Grundlage unſerer heutigen
unterredung bildet. Wenn ich mich einen Verbrecher oder einen
Wahnſinnigen genannt habe, ſo geſchah es im vollſten Bewußt=
ſein
meiner Schuldloſigkeit und meiner geiſtigen Klarheit. Es
iſt mir das Unglick widerfahren, daß mir ein Verſuch zu gut
.. gelungen iſt.

Sie ſprechen in Rätſeln, Herr Doktor. Der kleine Herr
mit dem runden Geſicht hatte die Zigarre aus dem Munde ge=
nommen
und kämpfte gegen ſeine Verwunderung an.
Sie ſollen gleich Klarheit haben, Herr Ernſtheimer. Sehen
Sie, hier zeige ich Ihnen die Löſung des Rätſels.
Herbert Brake griff in die Taſche ſeiner Weſte und zog
einen kleinen blitzenden Gegenſtand hervor. Er ſtellte ihn vor
den Bankier auf die Platte des Schreibtiſches. Es war ein
Fläſchchen, kaum größer als ein Fingerhut. Nobert Ernſtheimer
ſchüttelte zuerſt mißbilligend den Kopf, denn ihm ſchien, als
ſei das gläſerne Ding leer. Gleich darauf aber gewahrte er
die wenigen dunklen Tropfen, die auf dem Boden der Flaſche
verlten. Sie ſchillerten das Licht in bunten Farben wider, Bald
waren ſie tiefgrün wie das Tuch auf dem Schreibtiſch, bald
glänzten ſie wie flüſſiger Stahl. Oder ſie ſchimmerten wie die
Augen einer Katze, um dann wieder von ſtumpfer Farbloſigkeit
befallen zu werden.
Was iſt in dieſer Flaſche?
Anguanit!
Wie ſagten Sie?
Aquanit, wiederholte der Chemiker und weidete ſich an
der Hilfloſigkeit ſeines Gegenübers.
Davon habe ich noch nie etwas gehört, geſtand Ernſt=
heimer
, ich weiß daher nicht, was es iſt.
Kein Wunder denn außer mir, dem Erſchaffer des
Aquanits, kennt noch niemand den Namen dieſes Stoffes. Weit
weniger natürlich das Präparat ſelbſt.
Es iſt alſo Ihre Erfindung?
Jawohl, Herr Ernſtheimer, die Frucht einer faſt drei=
jährigen
, nervenzerrüttenden Arbeit.
und welche Eigenſchaft haben dieſe bunten Tropfen?
Was Sie vor ſich ſehen, begann Doktor Brakke in ſeiner
ruhigen Art, die er nur während der letzten Minuten außer
Acht gelaſſen hatte, niſt eine ölige, ſtahlblaue Flüſſigkeit vom
ſpezifiſchen Gewicht des Waſſers, einem leicht ſäuerlichen Ge=
ſchmack
und größter Widerſtandsfähigkeit gegen Hitze und Kälte.
Da ich dieſen Körper durch ein Verfahren, das mein Geheimnis
iſt, aus den Zerſetzungsprodukten des Waſſers gewonnen habe,
gab ich ihm den Namen Aqugnit. Es iſt der furchtbarſte
Sprengſtoff, den jemals ein Menſch erſonnen hat, und ſeine
Wirkung iſt über alle Begriffe entſetzlich. Wie ja übrigens der
Vorgang bei Wilddorf bewieſen hat.
(Fortſetzung folgt.)

Wir sind sortiert für

und unsere Preige sind außergewöhnlich niedrig
Nrimake
Kauutzate
Crsit=Mattn
Tritolagen
zutenart mrnt
zututrrnft
ztutunf

Herren-Hosen
normaltarbig, wollgemischt .
3., 235,
Herren-Jacken
normalfarbig, wollgemischt . ..
2.60, 1.80,
Herr. Einsatz-Hemden
mit habschen Einsätzen
3.15, 1,85,
Herren=Garnituren
In habschen Farben, Hose u. Jacke
zusammen 4.25, 3.95,
Damen=Jacken
teils in weiß und farbig gewebt
0.95, 0.50,
Damen-Taillen
weiß gewebt . . . . . 1.30, 1.10,
Damen-Hemdhosen
gewebt, teils Träger- und Achsel-
korm
. . . . . . . . . 240, 1.70,
Damen=Schlupfhosen
warme Qualitat, in vielen Parben
sortiert . . .. . . . . 1.60, 0.98,
Damen-Hosen
normal, wollgemischt . . . . 3.25,
Damen-Reform-Hosen
warme Winter-Qualität, in dunkel-
blau
....... . . . . ..
Kinder-Leibhosen
wollgemischt, Länge 60
Ciede weitere Größe 10 Pfg. mehr)
Herr.-Einsatz-Hemden
mit Manschetten, besonders gute
Qualitäten . . . . . . 6.60, 5.65,

Neue Pullover,
Strickjacken
und
Strickkleider
sehr preiswert

Damen=Croisé-Hemden
mit Achselschluß, mit Feston ver=
arbeitet
. . . . . . . . ....
Damen-Croisé-Hemden
mit Vorderschluß u. Barmer Bogen
garniert . . . . . . . ..
Damen-Croisé-Hemden
mit Koller, sollde Verarbeitung.
Croisé-Beinkleider
mit Bündchen und Feston garniert
Crolsé-Beinkleider
mit breiter Stickerei verarbeitet.
Croisé-Anstandsröcke
mit Barmer Bogen ..
Croisé=Anstandsröcke
aus
gebogt
Croisé-Nachtjacken
mit Kragen und 1angem Arm,
mit Barmer Bogen ....."
Croisé-Nachtjacken
mit Kragen, schön ausfestoniert.
Croisé=Nachthemden
mit Kragen und langem Arm
in solider Verarbeitung ...."
Croisé-Nachthemden
mit Stickerei und Barmer Bogen (

Damen-Strümpfe
Macco, schwarz und farbig, solide
Qualität . . . . . . . . . . 1.45,
Damen-Strümpfe
extra schwere Macco-Qualitat.
schwarz und farbig . . . . . 1.95,
Damen-Strümpfe
Seldendlor, in schwarz und velen
Farben . . . . . . . . . 250,
Damen-Strümpfe
Kunstwaschseide, in besond, großer
Farbon-Ausnahl ... . . 2.75,
Damen-Strümpfe
Bemberg-Kunstwaschseide, in allen
mod, Schuh- u. Kleiderfarben 3.95, 4
Damen-Strümpfe
Cachemir, reine Wolle, gute Qual.
in schwarz . . . . . . . . 4.50,
Damen-Strümpfe
Wolle mit Kunstseide, schöne Oual.,
in schwarz u. viel. mod. Farb. 5.25,
Herr.-Schweiß-Socken
sollde Ausführung, für empündliche
Füße . . . . . . . . . . . 0.85,
Herren-Socken
in hübschen Jacguard-Mustern
1.25,
Herren- Socken
Kunstseide plattiert, in schönen
mod. Farbstellungen . . . . 165,
Herren-Socken
reine Wolle, grau gestrickt 1.95,
Herr. Fantasie-Socken
reine Wolle, gewebt, gute Qualität
2,50,

50
25
25
25

Damen-Handschuhe
Leder-Imitation, in karbig und
schwarz . . . . . . . . . 1.45,
Damen-Handschuhe
Leder-Imitation, mit habscher
Stulpe ......... 145.
Damen-Handschuhe
Leder-Imitatlon, in habscher, solid.
Ausfahrung . . . . . . . . 1.95,
Damen-Handschuhe
Leder-Imitattion, mit Stulpen, in
gehöner Austahrung .. . . 225,
Damen-Handschuhe
Leder-Imitation, m. Stulpe, in eleg.
Auskahrung . . . . . . . 2.65, 4
Damen-Handschuhe
Leder-Imitation, mit handgetocht.
Manschette, Mosaik-Muster ....
Damen-Handschuhe
Lammleder, in vielen Farben ..
Damen=Handschuhe
Waschleder, in solider Ausführung,
weiß und gelb . . . . . . . .."
Damen-Handschuhe
Nappa, in solider Qualität . .
Damen-Handschuhe
Waschleder, zum Schlupfen mit
reizender Stulpe, in weiß und gelb
Herren-Handschuhe
Leder-Imitation, in verschiedenen
Farben ... . . . .. . . 260,
Herren-Hands chuhe
Nappa, schöne solide Ware, in
guter Verarbeitung ... . .."

Mantel-
und Kleiderstoffe
in den neuen
Webarten und
Farben

Darmstadt

Markt

[ ][  ]

Donnerstag, 22. September 1927,
abends 8 Uhr

Donnerstag-
Konzert

des Städt. Orchesters

Leitung: Städt. Kapellmeister
Ernst Guido Naumann.

Eintritt 50 Pfg. St.14468
Zehnerkarten haben Gültigkeit.

Café Rheingold
Alexanderstraße 5

Donnerstag, den 22. September 1927

Gesellschafts-Abend

Freitag, den 23. September 1927

Rheinischer-Abend

unter frdl. Mitwirkung des beliebten
Opern-und Stimmungs-Sängers
Carl Hermann Hauth (Mainz
Meine Preise: Tasse Café 25, Kännche
Café 30H, Dischinger Spezialbier 25 H,
Munchner Löwenbräu 32.
Ich bitte meine verehrl. Gaste und
Freunde des Humors, den Künstler mit
einem vollen Haus zu empfangen. (*24904
Hugo Andrée.

Samstag, den 24. September,
abds. 8 Uhr, im Mathildenhöhſaal

Dieburgerſtraße

Wohtadigt erss-Rdend

unter gütigſter Mitwirkung ſämtl.
Freien Vereine Darmſtadts
Tombola
Theater
Hierzu ladet freundlichſt ein
Der Vorſtand
14524)
Der Reinertrag wird f. Anſchaffung
von Geräten u. Material verwendet

Freundliche Einladung zum

Pohhanigteng=

Ronzel

Samstag, 1. Oktober 1Otto-Berndt-Halle)

Violin-Abend

von Professor
Gustav Havemann (Berlin)
Mit wirkender
Frau Lydia Hoffmann-Behrendt
(Berlin)
Sonate Gdur-Brahms, Partita Ddur-
Bach, Wanderer-Fantasie-Schubert,
Violin-Konzert-Trapp.
Steinway-Flügel aus der Firma Kar
Arnold & Sohn (Klavier-Arnold
Elisabethenstraße.

Karten zu 8, 2 und 1 Mark bei
Heinrich Arnold, Wilhelminenstr
und Leop, Schutter, Elisabethen-
straße
.
(14537a

am Freitag, den 23. Heptember
im Saale Rummelbräu
zu Gunſten des Blindenvereins Hanau
und Umgebung, ſowie deſſen Mitglieder
aus den Blinden=Anſtalten Friedberg in
Heſſen und Frankfurt am Main.
Leiter der Veranſtaltung: Heinrich Hett.
Soliſten: Lilli Luft, Sopran. Konrad
Wilhelm, Bariton. Ehriſtian Grimm,
Ventriloquiſt. Kapelle Hett, verſtärkt
durch Mitglieder des hieſ. ſtädt. Orcheſters
Anſprache des Reallehrers Joſ. Kranz
von der Heſſiſchen Provinzial=Blinden
anſtalt in Friedberg in Heſſen, (14428gm
Eintrittskarten zu Rm. 1. und 2. ir
Schillereck und ab 7 Uhr an der Abendkaſſe,
Alle Blinden haben freien Eintritt

Hotel- und Kafteerestaurant
aldſchiopchen

Griesbeim bei Darmſtadt
Neue Darmſtädterſtr. 257
Halteſtelle der Straßenbahn (Linie 9)
Jeden Donnerstag und Sonntag ab 4 Uhr
Jeden Freitag u. Hamstag ab 8 Uhr

Ma
HOnzert U. Tanz

Angenehmer Familienaufenthalt.
Vorzügl. Kaffee u. Kuchen ſowie . ,

A4.
20d aſtädter Keglerverbande. g.
Voranzeige!

Sport= u. Werbekegeln

im Bürgerverein.
Kegeltage: 2. Oktober 1927 ab 10 Uhr
8. Oktober 1927 bis einſchl.
15. Oktober.
Prämienbahnen Damenbahn
Klubriegenkegeln.
Wertvolle Prämien f. Höchſtleiſtungen.
Offen für Verbands= und
Nicht=Verbandsmitglieder,
Gleichzeitig
Hindenburg=Ehrenkegeln

am 2. Oktober 1927, ab 10 Uhr
Bürgerverein neue Bahn
Der Sportausſchuß. (14549

Pension Haus Maldtrieden

im schönen Neckartal, hoch u.
völlig einsam gelegen inmitten
bistorisch bekannter Burgen u.
Schlösser. Hngenebm., zwang
loser Hufentbalt. Pensionpreis
bei vier Mablzeiten, anerkannt
guter, reichlicher Verpfegung,
RM. 4.50. Prospekt. ((3839a
Frau Sus. Ziedek
Haßmershelm am Neckar
Telephon 13.

Achtung:
Alle neun -ein fettes Schwein!

Am 24. und 25. September

Oroprs Aeistegein

im Vereinslokal M. Stiegelmeier
Bickenbach (Heſſen)
20 wertvolle Preise
*24916
Es ladet jedermann ein.
Der Vorſtand.

Er
on Darn
vcemde u. Zeſuch.- Autinſtadts

vergeßt nicht einen Ausflug an die allbe
kannte, herrliche Vergſtraße (Malchen
Frankenſtein, Seeheim, Jugenheim, Meli=
bokus
) zu machen. (108399
Autobusfahrt en
v. weißenTurm (Schloß vorm. 8.30, 12.00Uhr,
nachm. 2.30, 5.00, 7.00, 8.30, 10.30 Uhr un
ebenſo bequeme Rückfahrten. Fahrzei=
30 Minuten. Fahrpreis 0.701.00 .

O Franz Zürtz 6

Ludwigſtr. 13 Darmſtadt Telephon 295
repariert (13501aX liefert mit langf. Garantie
ſchnell und
auf bequeme Teilzahlung
gewiſſenhafth gebrauchte und neue

Nähmaschinen.

repariert und

Parkettböden
reinigt
Gebrüder Lang
Mühlſtraße 26 (13403a) Telephon 1433

Sprechapparate
und Schallplatten

reichhaltige Abendkarte
Beſitzer: Ernſt Schneider
24802)

in gr. Ausw. Stau=
jend
bill, Preiſe.
Rep. bill. Beacht. Sie
bitte, unſ. Schauf. B
Orio,Karlſt. 14,(14110a

Mirchweil Meure Beerbni

am 25. und 26. September.
Die blaue Linie fährt ab Darmſtadt, Theaterplatz:
am Sonntag 8.30, 11.25, 1.00, 1.50, 2.30, 3.15, 4,00, 7.40, 10.3
am Montag 6.45, 8.15, 11.25, 1.30, 3.15, 5.05, 7.40.
Rückfahrten:
Sonntag von 610 Uhr nachm. halbſtündlich
ſpäter nach Bedarf.
Montag fahrplanmäßig evtl. nach Bedarf.

Nieder=Beerbacher Autobus=Genoſſenſchaft
G. m. b. H.

Der Ideale
Musik-Apparat
Kein Federreißen
mehr
Kleine Anzahlung
Kleine Raten

Jressola-Verkauf
HMeu, Hiiu

Darmstadt, Nie-
der
- Ramstädter-
str
. Ecke Ried-
lingerstr
. 13454a

In feinſter Nordſeeware lebendfriſch
eingetroffen:
Feinſter Portionsſchellfiſch Pfd. 35.9

Goldbarſch
Schellfiſch ohne Kopf",
Kablian, geputzt, ohne
Kopf",
Kabliau, groß, im
Schnitt
Seelachs, im Schnitt
Schellfiſch, groß, im
Schnitt
Mittel=Nordſee=
Schollen",
Seehecht.

Filettfiſch, ohne Haut
und Gräten

40.S
45.3

509

60.5
505

705

75.3
60,,

70.9

Allerfeinſter Heilbutt, 45=Pfünder,
ganz 1.10, im Ausſchnitt 1.30
Flußzander . . . . . . Pfund 1.

Gebackene Fiſchkoteletts, heiß aus der
Pfanne, Pfund 60,

Täglich friſch aus unſerer Räucherei
große goldgelbe ſüße und ſcharfe
Bücklinge, Pfd. 50J

Friſch eingetroffen: Neue Holländer=,
Norweger= und Matjesheringe, alle
neue Marinaden auch in Remolade.

Heute eingetroffen:
Feinſte Süßrahmbutter
gepackt, das halbe Pfund nur 1.10

Alle Fiſche werden koch= und bratfertig
frei Haus geliefert. (*14557

Mavierſtimmen
durch erſiklaſſigen Stimmer ſofort

Piano Mk. 4.50
Flügel Mk. 5.50

bei

HeinrichArnolt

nur Wilhelminenſtr. 9 131839

Friſch eingetroffen:
Kabliau im Schnitt, Pfd. 60 9
Schellſiſch in Schn, Pfd. 709

im Schnitt, Pfd. 20 9
ſiſche Pfund 409

Jeden Tag friſch eintreffend:

Pfund 60g

Fiſchhandlung actt
Hagner

Eliſabethenſtraße 7 Telephon 2825

Diplomat=Schreibtiſch
gebraucht, gut erhalten, nicht über 2 Mtr
(1452
Länge; zu kaufen geſucht.
Ehape A.-G.
Grafenſtraße 23½

Preißelberen

(beſonders ſchön
10 Pfund 4.80

Tomaten
10 Pfund 1.40
Karlſtr. 50,
*24933)

Fahrräder
Grammophone
aufTeilzahl. ,wöchent=
(*13500a
lich 3 Mk.
Franz Zürtz
Ludwigſtraße 13
Telephon 2952.

Einmach=Pfirſiche,
Zwetſchen bill. z verk
Villenkol. Eberſtadt, Alt,
Darmſtädterſtraße 143.

Gute Eßbirnen 10
Pfd. 1.20.K. K. Kaus,
Hoffmannſtr. 21.
24706imd)

Prima
Winterobſt!
(Tafel= u. Wirtſchafts=
bſt
). Vorbeſtellungen
rbeten: (* 24676imd
Emmerling’ſche
Gutsverwaltung,
Nieder = Ingelheim
b. Mainz.

Kein verroſtetes Eiſen mehr, Roſtſchutzfarbe

kg. 6OPfg.

Farben Krauth
Eſchollbrückerſtraße 3. (13455a

Verkaufe ab heute
einen großen Transport

WlaVerkel

u. starke Einlegschweine
zu äußerſt billigen Tagespreiſen
Phil. Feldmann
Griesheim b. Darmſtadt. Tel. 42. (14551

an untere Eliſabethen=
Ludwig Nöſinget fraße 42, Tel.zm

In ſtrammer Eispackung eingetroffen
Nordſee=Kabliau, Seehecht, Heilbutt,
holländ. Angelſchellfiſch, Rotzungen.
Zander
(14550

ger formell verabſe
tünender Differ
Die Reichsregi
Dud geben will,
nRegierung erzi

Bratſchellfiſch Pf.35.J
Heelachs i. Schn. 45.J

Goldbarſch o. K. 35.9
Schellfiſch o. K. 35.3

D uunt aber betot
Reichsaußenmi
Enwwurf nicht

Aus meiner Rheinfiſcherei:
Lebende Karpfen, Aale, Schleien,
Breſem, Barben uſw.
Geräuchert. Schellfiſch, Bückling, Aal.
Lachs, Sprotten, Seelachs, Makrelen.
Neue Fiſchkonſerven und Marinaden.
Prompter Stadt= und Fernverſand
NB. Vorausbeſtellungen zu den jüd.
Feiertag, werd. jetzt ſchon entgegengen.=

im vorliege,
zu der Vor

mmung keine
ſin ſei, da 2
genau gekat
für die unte
Lamten auf
chon einmal

Die altbekannte, fein
Herren=Maßſchneiderei

Hans Modebac

Die interfraft

Telephon 212
Kiesſtraße 24
verbunden mit einer
Schnellbügelanſtalt Blitz 9. 9.9
bügelt mittels Bügeleiſen den Anzug
Mantel uſw. für nur (2494

M.

1.50

Reparaturen billigſt. Abholen und Zuſtellen gratt.

Färberei Reich

gegründet 1905 (13333
empfiehlt sich zur sorgfältigel
chem. Reinigung von Herren=
Anzügen, Mänteln. Damen-
Kleidern, Teppichen
Bekannt erstklassige Ausführung
Kurzfristige Lieferung
Fabrik Darmstadt
Pallaswiesenstr. 146. Laden:Rheinstr4
Fernsprecher 1501 und 1472

Karkoffel-Fütel
Papiergroßhandlung Skurnik
Bleichstraße 46. Telefon 1791. (190

K Fiſchhalle
Reitinger & Blechſchmidt!
Inh. Jakob Lautenſchläger
Telephon 58.
Eliſabethenſtr. 19.

Aus friſchen Zufuhren empfehlen:
Ia Goldbarſch, ohne Kopf, Pfd. 034
Pfd 030
Ia Bratſchellfiſch . . . .
Ffd. 0.30
Ia Grüne Der ge
Ia Nordſee=Seelachs im Ausſchn. 1.4
Ia Heilbutt i. Ausſchn. . . . Pfd. 130
Nordſee=Schellfiſch, Kabliau, Seeheg
Schollen, Rotzungen u. a. me
Für die jüdiſchen Feiertage:
Lebende Spiegelkarpfen, Schleie
Hecht, Breſem, Tafelzander, Bich
felchen. Freundl. zugedachte Beiſe.
lungen erbitte möglichſt frühzeitig
Bffß, 73.,00a, 5a0 3nſſg0

Pfd. 00

Räncherwaren in größter Auswa.
Süßbückling
Neue holl. und norweg. Vollherſ
Räucher=Aale Näucher= Lachs (2tee
Erſte Darmſtädter Friedfiſhbäce‟,
täglich in Betrieb. Gebacken wi.
Wfe 500, an , 5t, 300 5c
WWre
Butter!
Eier!

NB.: Prompter Stadt= u. Fernberl

Enkirch & Rühl
Kiesſtraße 41
elephon 2599

Woog, 21. Sept, 1927.
Waſſerhöhe . 3,81 m
Luftwärme . 200 C
Waſſerwärme vorm.
7 Uhr 160 C.
Woogs=Polizei=Wache.

Wäſche

zum Waſchen u. Bleichen wird angenommen,
Stücke 20 9, Hemden u. Hoſen 15 H, kleinere
10 und 5 H das Stück. Näheres Geſchäftsſt.