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Nummer 263 Donnerstag, den 22. September 1927. 190. Jahrgang
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Konkurs oder gerſchtiſcher Beltrelbung fällt ſede
Rabatt weg. Banlkonto: Deutſche Bant und
Darm=
idter und Natſonalban”
Nent
ei
Neicsparlentag der Srutfe
Graf Weſtarps Programm.
Die Stellungnahme der Deutſchnationalen
zur Innen= und Außenpolitik.
Königsberg, 21. September.
Heute fand die offizielle Eröffnung des Reichsparteitages der
ſentſchnationalen Volkspartei in der Königsberger
Stadthall=
zt. Zunächſt dankte in ſeiner Begrüßungsrede Graf Weſtarp
im Reichspräſidenten für das mannhafte Eintreten in der Frage
ur Kriegsſchuldlüge, wonach der Parteitag die Abſendung eines
gaktelegramms an den Reichspräſidenten beſchloß, mit
gleich=
un gen Glückwünſchen zum 80. Geburtstag.
Graf Weſtarp ergriff ſodann das Wort zu dem Thema:
Unſer Weg zur Macht in Reich und Ländern”
führte hierzu aus, daß die Deutſchnationalen, trotz mancher
eſten Opfer und Schwierigkeiten, entſchloſſen ſeien, die
einge=
engene Regierungsgemeinſchaft aufrecht zu erhalten, ſolange die
ſundlagen nicht erſchüttert werden, auf denen ſie aufgebaut
Für die Regierungs=Koalition ſehe ich, fuhr Graf
eſtarp fort, zahlreiche ernſte Schwierigkeiten, aber keine
unüber=
nölichen Hinderniſſe für den Beſtand der Koalition, dagegen
r bedeutungsvolle Aufgaben, die ſie einzulöſen hat.
Die außenpolitiſchen Forderungen
der Deutſchnationalen.
Graf Weſtarp kam dann auf einige Fragen der Außenpolitik
ſprechen. Die berechtigte ſchwere Enttäuſchung des
ge=
nten deutſchen Volkes hätte nach unſerem Wunſch vor der
ſkerbundsverſammlung in Genf offen und unzweideutig
aus=
rrochen werden müſſen. Das würde den erforderlichen
Wider=
in der Welt gefunden haben. Graf Weſtarp wies dann auf
Uebernahme der Fakultivklauſel und die Beteiligung an der
eimächteformel hin und führte aus: Die Ueberfülle von
Be=
gungen und Vorbehalten, von denen Frankreich jedes
tgegenkommen abhängig macht, ſeien nur Vorwände, um
r Rhein bleiben zu können. Das eigene
In=
trreſſe des Rheinlandes verbiete, auf jeden
mwiteren Gedanken einer Kompenſation
Nutſchlands für die Räumung einzugehen.
(uſtimmung.) Mir ſcheint auch die Stunde gekommen, fuhr
Gaf, Weſtarp fort, noch einmal feſtzuſtellen, daß Deutſch=
Ind auf Grund des Artikels 431 rechtlich und vor
un. Dingen im Sinne der Locarno= und Völkerbundspolitik
Nraliſch und politiſch den bedingungsloſen Anſpruch
Uf ſofortige Räumung hat. Bleibt jedoch Frankreich
beſſeiner feindlichen Ablehnung, ſo bleibt uns, wie auch die
„ſermania” feſtſtellt, nur übrig, eine Politik des Wartens zu
ver=
hzen. Auch der Traum, der allgemeinen
Abrü=
ſing näherzukommen, ſcheint ausgeträumt.
Ar werden weiter für die allgemeine Abrüſtung arbeiten. Auch
18 iſt ein wohlbegründeter und rechtlich=politiſcher Anſpruch
Lutſchlands. Die Forderung der Reviſion unſerer
Ziweslaſten ſtößt noch auf Wiederſtände und hat Anlaß
der Verdächtigung beabſichtigter Vertragsuntreue gegeben.
18halb iſt der Hinweis am Platze, daß der Dawesplan ſelbſt
e Ergänzung vorſieht. Neue Verhandlungen ſind alſo un=
1öbleiblich. Der Redner wandte ſich dann der deutſchen
Oſimarkenpolitik
Ganz offenkundig ſei Polens Beſtreben, noch
wei=
re Teile der Oſtmark an ſich zu reißen. Den
liſchluß Oeſterreichs, das auch zur deutſchen Oſtmark
ört, betrachten wir auch heute als nationales Hochziel.
deutſchen Memel ſehen wir Litauen am Werke und mit
ewalt und Verletzung aller Rechte den Kampf gegen das
utſchtum führen. Herr Woldemaras folgt getreulich dem
Vor=
de Polens. Ein Oſtlocarno als Kompenſation
r die Rheinlandräumung würde zwecklos ſein; wir
hnien es, in welcher Form auch immer, ab. Polen
9 Litauen können auf Verträge irgendwelcher Art mit Deutſch=
4d nicht rechnen, ſolange ſie den Vernichtungskampf gegen das
utſchtum führen. Notwendig ſei ferner, Oſtpreußen mit der
atſchaftlichen und finanziellen Kraft des geſamten Deutſchen
ſches zu ſchützen, ebenſo Oberſchleſien und die ganze
Grenz=
rI.
der Sireit um die Richtlinien, um Flaggen
und Farben.
Darauf beſchäftigte ſich der Redner mit den großen
in=
bolitiſchen Fragen. Die Fraktion würde alles
daran=
en, den Keudellſchen Schulgeſetzentwurf noch
dieſem Reichstage zu verabſchieden. Nicht minder
bedeutungs=
ſei die große Reform des Strafrechtes, die von
n zminiſter Hergt vertreten wird. Der unſelige Streit
Vekfaſſungsfragen, fuhr Graf Weſtarp fort, dreht
zunächſt um die Richtlinien der Regierungs=
1dung, die wir loyal erfüllen. In dieſen wird Schutz der
lfaſſung und der Reichsfarben nicht nur
den rechtswidrige Angriffe, ſondern auch
kabſetzende Verunglimpfungen zugeſagt.
Wir haben dieſe Verpflichtung dem Worte nach
zu erfüllen, alſo uns auch ſtrikt jeder
Gehäſ=
ſigkeit zu enthalten. Ich richte dieſen Wunſch
an die uns naheſtehende, wenn auch
unab=
hängige Preſſe. Es geht nicht an, daß ſie jede Bindung an
die Richtlinien für ſich ablehnt. Den Richtlinien darf aber auch
kein Inhalt beigelegt werden, den ſie nicht haben. Beſonders
auch die monarchiſche Geſinnung und das Recht, für
ſie einzutreten, habe die Partei ſich ausdrücklich vorbehalten. Der
Antrag der Sozialdemokratie, den 11. Auguſt zum
Nationalfeier=
tag zu machen, könne zur Belaſtungsprobe der Koalition werden.
Geſetzlicher Zwang zur Teilnahme ſei hier nicht am Platze. Der
Kampf um Flaggen und Farben werde von der Linken,
beſonders der preußiſchen Regierung, in geradezu grotesken
For=
men geführt. Das Feſthalten an den ruhmbedeckten ſchwarz=
weiß=
roten Farbenemblemen ſei keine herabſetzende Verunglimpfung
der neuen Farben im Sinn der Richtlinien. Im Gegenteil, fuhr
Graf Weſtarp fort, was die Linke gegen Schwarz=Weiß=Rot
un=
ternimmt, das ſteht im Wiederſpruch zu der in der
Regierungs=
erklärung feſtgelegten Vereibarung, daß auch der großen
deut=
ſchen Vergangenheit und ihren Symbolen Achtung und Ehrfurcht
gezollt werden ſoll. Der Kampf um dieſe Symbole iſt durch ein
äußeres Kompromiß nicht leicht zu löſen. Ihm liegt der
Gegen=
ſatz der Anſchauungen zugrunde.
Die Rede fand an zahlreichen Stellen ſpontanen Beifall.
*
Zum gleichen Thema ſprach als zweiter Referent der
Bevoll=
mächtigte Oſtpreußens im Reichsrat und Vorſitzende der
Arbeits=
gemeinſchaft im Preußiſchen Staatsrat, Freiherr v. Gayl. Er
verlangte, daß die deutſche Politik endlich mehr als bisher ihre
Aufmerkſamkeit nach Oſten richtet, und daß alles geſchieht, um
das äußerſte deutſche Oſtbollwerk lebens= und
verteidigungs=
fähig zu halten. Oſtpreußen verlangt einmütig die
Schaffung einer Stelle in Berlin, die als lebendige
Kraft dort unſere beſonderen Belange aus eigener Kenntnis mit
Wille und Energie zu vertreten weiß. Redner ſchloß: Es heißt
heute, endlich den verderblichen Gegenſatz Reich— Preußen aus
der Welt zu bringen durch Schaffung einer weſensgleichen
Re=
gierung im Reiche und in Preußen unter Mitwirkung der großen
ſtaatserhaltenden Kraft, die wir vertreten.
Reichsernährungsminiſier Schiele über:
„Die deutſche Wirtſchaft und der Oſien.”
Hierauf ergriff der Reichsernährungsminiſter Schiele das
Wort zu vorſtehendem Thema. Er führte u. a. aus:
Der Weg zum Ziel einer wirkſamen Verbeſſerung auf der
Einfuhrſeite unſerer Bilanz führt über eine verſtärkte
Agrar=
politik. Der energiſch einſetzenden Selbſthilfe der Landwirtſchaft
muß eine wohlwollende Unterſtützung von Reich und Staat
för=
dernd unter die Arme greifen. Dabei iſt ein gewiſſer Schutzzoll
unentbehrlich. Erforderlich ſind weiter Kredite zu billigen
Zins=
ſätzen und endlich — Zeit. Ueber die wirtſchaftliche Lage der
Provinz Oſtpreußen erklärte der Miniſter: Wenn Oſwreußen
wirtſchaftlich verſinkt, ſo verſtärken ſich die Abwanderungstriebe,
die dann im Weſten die große induſtrielle Reſervearmee der
Er=
werbsloſen und Flüchtlinge vermehrt. Wir ſtehen damit vor
dem großen ſozialen und Bevölkerungsproblem im Oſten. Wir
müſſen Siedlungspolitik treiben und zu dieſem Zweck das
agra=
riſche Oſtpreußen mit allen Kräften feſthalten und unterſtützen.
Wir müſſen von nun an Landarbeiterwohnungen und neues
Bauerneigentum ſchaffen, um den Geiſt der Freiheit und des
Eigentums im Volke wieder wachzurufen. Aufgaben, wie ſie
vor uns liegen, können nur gelöſt werden von Männern, die
wiſſen, daß in dieſen Aufgaben das Schickfal der ganzen Nation
liegt.
Nach Verleſung von Begrüßungstelegrammen der
befreun=
deten Bruderpartei in Oeſterreich und des Vizekanzlers Hergt
ſprach Dr. v. Winterfeld, Mitglied des preußiſchen Landtages,
über „Preußen und der Oſten‟. Der Redner ſagte zum Schluß:
Selbſtverſtändlich beſteht unſer Wille, in Preußen an die Macht
zu komen, auch heute noch fort, um ſo mehr, als viel in
Preu=
ßen verdorben iſt, und die Arbeit im Reich durch Preußen
wie=
der ſehr erſchwert wird. Kühl bis ans Herz müſſen wir in der
Geſetzgebung auf das Zentrum, ſolange wir in der Oppoſition
ſtehen, keine Rückſicht nehmen, und es ihm überlaſſen, ob es
glaubt, auf die Dauer mit der religionsfeindlichen
Sozialdemo=
kratie zuſammengehen zu können.
Der Reichsinnenminiſter zur Flaggenfrage.
In der Nachmittagsſitzung des Deutſchnationalen
Pariei=
tages erklärte Reichsminiſter des Innern Dr. v. Keudell
fol=
gendes: Der Reichswehrminiſter Geßler hat mir in eingehenden
Beſprechungen mitgeteilt, daß er die Abſicht gehabt habe, den
Flaggenerlaß für die Reichswehr im Kabinett zur Sprache zu
bringen und beraten zu laſſen. Durch politiſche Indiskretion
unſerer Gegner wurde verhindert, daß der Reichswehrminiſter
den Flaggenerlaß dem Kabinett vorlegen konnte und daß
ins=
beſondere auch die deutſchnationalen Mitglieder des
Reichskabi=
netts vor der Veröffentlichung zu den Anordnungen des
Reichs=
wehrminiſters Stellung nehmen konnten. Zur materiellen Frage
des Flaggenerlaſſes kann ich als aktives Mitglied des
Reichs=
kabinetts mich hier nicht äußern. Wir dürfen aber bei den
Er=
örterungen auch über dieſe Probleme niemals die Rückſicht auf
unſere junge Reichswehr vermiſſen laſſen, um ſie mit Rückſicht
auf das Ziel auf den politiſchen Kämpfen fernzuhalten. Auch
zu den anderen Flaggenfragen kann ich heute nicht Stellung
nehmen. Aber ſeien Sie verſichert, es wird auch die Zeit
kom=
men, wo wir jeden. Wir gedenken des großen Schliebenſchen
Wortes: „Mehr ſein, als ſcheinen”, und wit ringen darum, daß
es von uns einmal in unſerer Geſchichte heißen möge: „Sie
waren mehr, als ſie ſchienen”. (Anhaltender ſtürmiſcher Beifall.)
Neuer fürkiſch=griechiſcher Konflikt?
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
v. H. Konſtantinopel, 21. September.
Die latente Spannung zwiſchen der türkiſchen Republik und
Griechenland iſt trotz des nach jahrelangen Verhandlungen
end=
lich zuſtande gekommenen Vertrages und trotz der Gerüchte und
Beſprechungen über einen kommenden Balkanbund und trotz der
ſonſtigen Vereinbarungen und Abreden bezüglich des
Flücht=
lings= und Güteraustauſches von der Zeit des
Unabhängigkeits=
krieges an bis auf den heutigen Tag keiner völligen Beruhigung
gewichen. Im Gegenteil! Die Möglichkeit der Verſchärfung
dieſer Spannung, auf die ihr Korreſpondent bereits vor ewa
zwei Monaten hingewieſen hat, iſt nun zur Tatſache geworden
und könnte unter Umſtänden Auswirkungen haben, die im
Inter=
eſſe der allgemeinen Verſtändigung unter den Balkanvölkern als
außerordentlich bedenklich angeſehen werden muß.
Von den während und nach dem Unabhängigkeitskriege von
der kemaliſtiſchen Regierung ausgewieſenen oder verbannten
Staatsfeinden, den ſogenannten „150
Unerwünſch=
ten”, iſt ein ſehr großer Teil ſeinerzeit nach dem feindlichen und
benachbarten Griechenland gegangen. Und von dort ſickerten von
Zeit zu Zeit Nachrichten durch, daß dieſer oder jener der
Ver=
bannten oder ſogar mehrere gemeinſam in Verbindung mit
grie=
chiſchen amtlichen Stellen ſtänden. Wie bekannt, hat nun vor
kurzem einer dieſer „150 Unerwünſchten” mit zahlreichen
Kom=
plizen, zu Schiff von einer griechiſchen Inſel kommend, die
ang=
toliſche, Küſte betreten, und dieſe Bande wurde einſchließlich
ihrers Führers von der türkiſchen Gendarmerie nur wenige
Tage nach ihrem Auftreten in der Türkei faſt völlig aufgerieben.
Die drei Ueberlebenden wurden gefangen und vor dem türkiſchen
Gericht einem ſtrengen Verhör unterworfen. Bei ihnen und bei
ihren toten Genoſſen hat man, wie von türkiſcher amtlicher Seite
berichtet wird, zahlreiche Dokumente und Papiere gefunden, aus
denen unter anderem entnommen werden konnte, daß Attentate
auf Mitglieder, der türkiſchen Regierung und andere höhere
türkiſche Perſönlichkeiten, vor allem auch auf den Sonderzug
des Staatspräſidenten geplant waren. Die gleichfalls aus dieſen
Papieren hervorgehende Belaſtung von türkiſchen
Perſönlich=
keiten, die in früherer Zeit politiſch eine Rolle geſpielt haben
und ſich heute innerhalb der türkiſchen Grenzen befinden, ſei
hier nur erwähnt. Von größtem Intereſſe iſt aber die gleichfalls
von türkiſcher amtlicher Seite wiedergegebene Nachricht, daß die
gefundenen Papiere auf eine Zuſammenarbeit der Bande des
Tſcherkeſſen Hadſchi Sami, ſo hieß der Leiter der
Unternehmung, mit griechiſchen Behörden ſchließen
laſſen.
Entſprechen dieſe Meldungen den Tatſachen, ſo bedeutet das
naturgemäß eine ganz ungewöhnlich ſtarke Belaſtung des
Nach=
barlandes der Türkei, und die griechiſche Regierung ſtände dann
ganz einfach unter dem Verdacht, mindeſtens geiſtiger Mithelfer
an der Ausarbeitung eines Attentatsplanes auf den türkiſchen
Staatspräſidenten geweſen zu ſein. So iſt denn auch ſofort
nach Bekanntwerden der Angelegenheit der türkiſche Geſandte
in Athen in ſein Heimatland abgereiſt, um ſich die notwendigen
Inſtruktionen bei Tewfik Rüſchdi Bei, dem türkiſchen
Außen=
miniſter, zu holen, auch hatte der hieſige griechiſche Geſandte
Tſamados wiederholt eingehende Beſprechungen mit Tewfik
Rüſchdi Bej.
Die völlig in der Hand der Regierung liegende türkiſche
Preſſe hat in den Tagen dieſer Beſprechungen der ganzen
An=
gelegenheit eine wider Erwarten außerordentlich ſchonende
Behandlung zuteil werden laſſen, wohl um die
Verhand=
lungen nicht zu ſtören und einen möglichen Ausgleich nicht durch
einen ſcharfen Preſſefeldzug zu erſchweren oder gar zu
ver=
hindern.
Allem Anſchein nach ſind aber die Beſprechungen und
Ver=
handlungen zwiſchen den beiden benachbarten Regierungen nicht
zu dem Ergebnis gediehen, das man in Angora für erwünſcht
und möglich hielt. Der bereits häufig als inoffizieller Sprecher
der Regierung Kemals, verwandte Hauptſchriftleiter der
halb=
amtlichen „Milliet” und Abgeordnete, Machmut Bei,
veröffent=
lichte plötzlich an leitender Stelle einen Aufſatz gegen
Griechen=
land, deſſen ungewöhnliche Schärfe Aufſehen erregen
muß. Er weiſt darin nach, daß Bewaffnung und Beförderung
der Bande Hadſchi Samis an die anatoliſche Küſte nicht ohne
Wiſſen der griechiſchen Behörden vor ſich gegangen ſein kann
und beſchuldigt ſomit die griechiſche Regierung, nicht nur die
oft vorgebrachten Freundſchaftsbeteuerungen in verleumderiſcher
Abſicht getan, ſondern auch den Landesverrätern alle notwendige
Unterſtützung gewährt zu haben. Insbeſondere verweiſt er auf
die angeblich bekannte Zuſammenarbeit des griechiſchen
General=
ſtabs mit türkiſchen politiſchen Flüchtlingen. Er fordert weiter
von Griechenland eine klare Sprache, eine Abkehr von den „
Un=
erwünſchten” und ſchließt ſeinen Aufſatz mit den Worten:
„Wenn unſere griechiſchen Freunde, ob ſie es offiziell erklärt
haben oder nicht, der Freundſchaft mit der Türkei einen gewiſſen
Wert beimeſſen, iſt es nötig, daß ſie ſich ſo bald wie möglich den
Forderungen dieſer Freundſchaft unterwerfen. Wenn dies nicht
der Fall ſein ſollte, ſo dürfen wir kein Wort mehr darüber
ver=
lieren, und es wird an uns ſein, die durch die Lage
erforder=
lichen Maßnahmen zu treffen.”
Seite 2
Donnerstag, den 22. September 1927
In Sachen der Abrüſtung.
Sobald wie möglich.
Die Genfer Kompromißköche haben in der
Redaktonskom=
miſſion des Unterausſchuſſes der 3. Kommiſſion eine Formel
gefunden, um in Sachen der Abrüſtung den franzöſiſchen,
den engliſchen und den deutſchen Standpunkt mit den
Stand=
punkten der verſchiedenen übrigen Staaten auf eine gemeinſame
Linie zu bringen. Dabei hat ſich die deutſche Auffaſſung leider
nur zum Teil durchſetzen können. Die Formel des Grafen
Bernſtorff, daß die Einberufung der Abrüſtungskonferenz noch
vor der nächſten Bundesverſammlung erfolgen ſollte, iſt
ver=
wäſſert worden dahingehend, daß die Einberufung „
baldmög=
lichſt” zu erfolgen hat. Dagegen iſt es gelungen, wenigſtens
prinzipiell eine Trennung zwiſchen Abrüſtung und
der franzöſiſchen Forderung nach weiteren
Sicherheiten vorzunehmen. Der deutſche Vorſchlag,
daß die Abrüſtungskonferenz auf der Baſis der
„gegenwärtigen Sicherheit” ihre Arbeiten
fort=
etzen ſolle, iſt angenommen worden. Es wird
daneben ein beſonderer Ausſchuß gebildet, der die
Frage der Sicherheit und der Schiedsgerichte
prüfen ſoll, nur ſcheint es, als ob dieſer Ausſchuß wieder
abhängt von der Vorbereitenden Abrüſtungskonferenz, und das
würde ſeine Bewegungsfreiheit wieder in hohem Maße
lahm=
legen.
Die Abrüſtungsreſolution,
der bedeutſamſte Antrag der 8. Völkerbundsverſammlung, deſſen
wichtigſte Teile wir geſtern bereits mitteilen konnten, iſt heute
abend, nach kurzer und nur wenige Punkte betreffende
Dis=
kuſſion, in der 3. Kommiſſion der Völkerbundskommiſſion zur
An=
nahme gebracht worden und wird nun alſo mit ganz
unbedeu=
tenden Aenderungen der Vollverſammlung zugehen.
Der Reſolutionstext zur Abrüſtungsfrage enthält faſt
unver=
ändert die Präambel des franzöſiſchen Entſchließungsentwurfes.
Er empfiehlt ſodann drei Maßnahmen: 1. die progreſſive
Ent=
wicklung der Schiedsgerichtsbarkeit durch den Abſchluß von
Son=
derverträgen oder von Kollektivverträgen, einſchließlich ſolcher
zwiſchen Nichtmitgliedsſtaaten und Mitgliedsſtaaten des
Völker=
bundes, um auf dieſe Weiſe gegenſeitiges Vertrauen zu ſchaffen
und zu erweitern.
2. Beſchleunigter Abſchluß der techniſchen Vorarbeiten des
vorbereitenden Abrüſtungsausſchuſſes, damit der Rat die
Abrü=
ſtungskonferenz nach Abſchluß dieſer Arbeiten unverzüglich
ein=
berufen kann.
3. Erteilung von beſonderen Inſtruktionen des Rates an den
vorbereitenden Abrüſtungsausſchuß, deſſen Aufgabe ſich nicht auf
die Vorbereitung einer erſten Abrüſtungskonferenz beſchränken
ſoll, deſſen Arbeiten vielmehr bis zur Verwirklichung des
End=
zieles fortgeſetzt werden ſollen, zur alsbaldigen Schaffung eines
beſonderen Komitees der Vertreter aller Völkerbundsſtaaten, die
dem vorbereitenden Abrüſtungsausſchuß angehören. Dieſes
Son=
derkomitee, das dem vorbereitenden Ausſchuß zur Verfügung
ſtehen ſoll, hätte die Aufgabe, gemäß den Angaben des
vorbe=
reitenden Ausſchuſſes die Prüfung jener Maßnahmen
fortzu=
ſetzen, die geeignet wären, allen Staaten die notwendigen
Garan=
tien, die Schiedsgerichtsbarkeit und Sicherheit zu geben, um das
Niveau ihrer Rüſtungen beim Abſchluß eines internationalen
Abrüſtungsvertrages auf die niedrigſten Ziffern feſtzuſetzen. Alle
dieſe Maßnahmen ſollen unbeſchadet der Verpflichtungen aus
dem Völkerpundspakt getroffen werden.
Zuſammentritt der vorbereitenden
Abrüſtungs=
kommiſſion im November.
Wie wir erfahren, wird die vorbereitende
Abrüſtungskommiſ=
ſion ganz beſtimmt im Laufe des Monats November zu ihrer
erſten Sitzung zuſammentreten, ſo wie es urſprünglich in
Aus=
ſicht genommen wurde. Die deutſche Delegation hat alſo ihr
Beſtreben, jede Verzögerung der Abrüſtungsarbeiten zu
verhin=
dern, durchgeſetzt. Man nimmt an, daß die Tagung der
Ab=
rüſtungskommiſſion bis gegen Weihnachten dauern dürfte.
Mög=
licherweiſe ſoll der Völkerbundsrat ſchon im Dezember über die
Einladungen zur allgemeinen Abrüſtungskonferenz Beſchluß
faſſen.
Widerſtände gegen Nanſens
Konventionsent=
wurf für die obligatoriſche
Schiedsgerichts=
barkeit. — Motta vermittelt.
In der erſten Kommiſſion wurde heute vormittag der
Nanſen=
ſche Konventionsentwurf auf ſeine juriſtiſchen Möglichkeiten und
ſeine rechtliche Tragweite hin geprüft. Der Beginn der
Ver=
handlungen der erſten Kommiſſion über den Konventionsentwurf
Individuelles Reiſen und der Baedeker
Von Oscar A. H. Schnitz.
Wir alle leiden mehr oder weniger darunter, daß das
indivi=
duelle Leben durch kollektive Organiſation geſtört, wenn nicht
zerſtört wird. Vor dem Krieg war es noch erträglich. War auch
die Mehrzahl der Männer durch ihren Beruf in ein
Gruppen=
leben eingeſpannt, das nicht viel, oder wenigſtens nicht in erſter
Linie nach dem individuellen Menſchen fragte, ſo gab es ein
ſtarkes Gegengewicht im Heim und in der Erholung, wo doch
noch die meiſten ſie ſelbſt ſein durften. Nachdem nun die
wirt=
ſchaftliche Notlage auch die Frau durch das Berufsleben mehr
und mehr entperſönlicht und die Hoffnung enttäuſcht hat, daß der
Beruf gerade zur Entfaltung ihrer Individualität führen würde,
hat ſich das Uebel verdoppelt, ja es hat ſich ſogar verdreifacht.
Noch immer wäre vorſtellbar, daß Mann und Frau, Eltern und
erwachſende Kinder nach der Eintönigkeit des Arbeitstages in
den Mußeſtunden teils für ſich, teils gemeinſam oder mit
Freun=
den ihren Neigungen auf individuelle Weiſe nachgingen, aber
davon iſt immer weniger die Rede, denn auch Erholung und
Vergnügen ſind unperſönlich, kollektiv geworden. Weder iſt an
ſich etwas gegen Sport, Kino, noch gegen modernes Tanzen,
moderne Moden zu ſagen, ſolange dies Erholung und Freude
und dadurch Lebensausdruck individueller Menſchen iſt, aber
immer mehr bildet ſich eine kollektive Sport=, Kino=, Tanz= und
Mode=„Mentalität” aus, die allen gleich zugänglich, allmählich
jedes perſönliche Leben erſtickt. Wie ſelten iſt in der Geſelligkeit
das perſönliche, am Menſchen intereſſierte Geſpräch geworden,
immer muß etwas gemeinſam vorgenommen oder etwas geboten
werden, ſonſt weiß man nichts miteinander anzufangen. Wenige
mögen ahnen, daß ſie mit dieſem Aufgehen im Kollektiven
un=
bewußt die Hauptforderung des Bolſchewismus erfüllen, deſſen
Ziel ja darin beſteht, alles perſönliche Leben und ſeine Werte
ab=
zuſchaffen zugunſten der Maſſenwerte. Der ſeeliſch=geiſtige
Kom=
munismus iſt damit vollzogen.
Beobachten wir nun gar dieſe modernen Menſchen auf der
Erholungsreiſe, wo doch jeder einmal perſönlicher Menſch ſein
möchte, dann ſehen wir, wie ſie gerade hier verſagen. Dank den
Mitteln der modernen Technik hat der moderne Touriſt mehr
geſehen als nötig war, um noch vor 30 Jahren für weitgereiſt zu
gelten, aber in Wahrheit hat er weniger geſehen als früher
Men=
ſchen, die gelegentlich einmal einen Verwandtenbeſuch oder eine
kleine Studien= oder Erholungsreiſe machten. Er kennt Speiſe=
und Schlafwagen, Luxusdampfer, internationale Hotels, Auto=
Num
Nummer 267
Vom Tage.
Der Präſident der Republik Liberia ſtattete dem
Reichspräſidenten einen Beſuch ab.
Wie wiederholt mitgeteilt wind, ſind ſämtliche Inſtanzen
der Reichsregierung an der Kundgebung des
Raichs=
präſidenten bei der Tannenbergfeier, ordnungsgemäß
beteiligt geweſen. Die Anſprache hat ſowohl dem Reichskanzler
wie dem Reichsaußenmimiſſer vorher vorgelegen.
Nach einer Meldung aus New York ſoll der Berliner
ame=
rikaniſche Botſchafter Schurman aus Deutſchland
abberufen und zum Gouverneur der Philippinen ernannt werden,
da er der beſte Kenner dieſes ſchwierigen Verwaltungsgebietes ſei.
Der deutſche Geſandte von Rauſcher ſtattete geſtern
dem ſtellvertretenden polniſchen Außenminiſter einem Beſuch ab
wegen der deutſch=polniſchen
Handelsvertragsver=
handlungen..
Ein deutſches Verkehrsflugzeug der Linie Riga=Moskau wurde
geſtern früh von den lettiſchen und ſowjetruſſiſchen Grenzwachen
be=
ſchoffen, weil es von dem vorgeſchriebenen Kurs abgewichen war. Von
den Inſaſſen wurde niemand verletzt.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Seipel hat nach
dem Miniſterrat an den Polizeipräſidenten Schober, ein
Schreiben gerichtet, worin er ihm mitteilt, daß der Miniſterrat das
Penſionierungsgefuch Schobers nicht annimmt und den Präſidenden
erſucht, das Geſuch um Verſetzung in den Raheſtand
zurückzuziehen.
In Cardiff wind am 6. Oktober eine Konferenz der
Kon=
ſervativen Partei Englands ſtattfinden, an der
Premer=
miniſter Baldwin, der Anfang nächſter Woche aus Aix=les=Bains
zurück=
erwartet wird, teilnimmt. Der Premierminiſter wird zahlreichen
kon=
ſervativen Delegierten Rede ſtehen müſſen, die finden, daß die Regierung
ihre Verſprechungen hinſichtlich der Erzielung bebeutender Erſparniſſe
nicht gehalten habe.
Zur Beratung über das Budget 1928 wird das franzöſiſche
Parlament am 18. Oktober zu einer außerordentlichen Seſſion
zuſammentreten.
Nanſens brachte bereits Karheit darüber, daß der
Konventions=
entwurf nur als Anregung und nicht als Projekt in Frage
kommt. Als beſonders bemerkenswert iſt die Intervention
des ſchweizeriſchen Bundespräſidenten Motta
hervorzuheben. Gewiß, meinte er, müſſe man den
Konventions=
entwurf Nanſens ſtudieren, aber beſonderer Wert ſei doch auch
nach ſeiner Meinung heute auf den Vermittlungsgedanken zu
legen. Bei Staaten ſei es wirklich nicht viel anders als bei
Privatleuten. Zwiſchen zwei Staaten, ſo führte Motta aus, die
einige Prozeſſe miteinander geführt haben, würden die
Be=
ziehungen im allgemeinen nicht gerade beſſer werden als vorher.
Man brauche alſo gerade zu einer gewiſſen Entwicklung des
Schiedsgerichtsverfahrens eine Vermittlungsinſtanz.
Motta fand dafür die glückliche Formel: Wie das
Schieds=
gericht zweifellos beſſer iſt als ein Krieg, ſo
iſt die Vermittlung beſſer als ein
Schieds=
gerichtsprozeß. Angeſichts der beabſichtigten Bildung des
Komitees für Sicherheitsfragen, wie es von der 3. Kommiſſion
vorgeſchlagen werde, könnte man am beſten dieſem Komitee den
Entwurf Nanſens überlaſſen. Da aber die 3. Kommiſſion eine
Antwort erhalten müſſe, ſo ſchlage er die Bildung eines
Unter=
komitees vor, das den Nanſenſchen Entwurf mit einer kurzen
Begründung an die 3. Kommiſſion zurückſchickt.
Die Ergebniſſe der Weltwirtſchafts=Konferenz
im Ausſchuß der Völkerbundsverſammlung.
Der Zweite Verſammlungsausſchuß hat heute vormittag die
Ausſprache über die Weltwirtſchaftskonferenz abgeſchloſſen und
zwei Reſolutionen angenvmmen. In der erſten werden mit
Ge=
mugtuung die Zuſtimmungserklärungen zahlreicher Regierungen
verzeichnet und die Organe des Völkerbundes zur tatkräftigen
Förderung der von der Weltwirtſchaftskonferenz niedergelegten
Gedanken, insbeſondere in der Frage der Zolltarife und der
Wirtſchaftspolitik aufgefordert. Die Reſolution befürwortet, daß
mehr und mehr allgemeine Staatenabkommen an Stelle
zwiſchen=
ſtaatlicher Wirtſchaftsverträge treten, empfiehlt jedoch
gleichzei=
tig, die Sonderverhältniſſe der einzelnem Länder zu
berückſich=
tigen, und verweiſt auf die große Bedeutung einer ſtufenweiſen,
erſchütterungsfreien Entwicklung. Die zweite Entſchließung
re=
gelt die Schaffung eines neuen beratenden Ausſchuſſes von 35
Mitgliedern, der die Anwendung der Empfehlungen der
Welt=
wirtſchaftskonferenz zu fördern hätte. Die Mitglieder werden
vom Völkerbundsrat aus ſämtlichen am Wirtſchaftsleben
betei=
ligten Kreiſen zu entnehmen ſein, außerdem wird das
Inter=
nationale Ackerbauinſüitut und die Internationale
Handelskam=
mer eine Anzahl Vertreter in dieſen Ausſchuß entſenden. In
der vorhergegangenen Ausſprache gab Dr. Breitſcheid der
Er=
wartung nachdrücklichſt Ausdruck, daß bei der Benennung der
drei Arbeitervertreter auch die Intereſſen der landwirtſchaftlichen
Arbeiter und kleinen Bauern berückſichtigt werden.
fahrten, Sportturniere, Tanzdielen und die Geſpräche, die heute
ganz dieſelben ſind zwiſchen Melbourne und Hamburg, Wien
und San Franzisko. Von Sehenswürdigkeiten iſt ihm alles
be=
kannt, was man geſehen haben muß, er photographiert es
eigen=
händig und kann nun „mitreden”, wie der beliebte Ausdruck
heißt. Wenn er ſich nun obendrein einer großen Reiſegeſellſchaft
anſchließt, ſo iſt auch die letzte Möglichkeit individuellem Lebens
ausgeſchaltet, und aus der Reiſe iſt durch Techniſierung und
Organiſation genau das Gegenteil geworden von dem, was ſie
ſein ſollte, nämlich aus einer individuellen Bereicherung ein noch
völligeres Aufgehen im Maſſenmenſchentum.
Die Entſchuldigung ſolcher Menſchen iſt nun, daß ſie keine
Zeit haben, um individuell zu reiſen. Das iſt aber nicht der
Grund, Wenn ihnen das kollektive Reiſen nicht an ſich entſpräche,
würden ſie lieber zu Hauſe bleiben und ſich auf kleinen Ausflügen
erholen. Auch iſt ja gerade das individuelle Reiſen heute
der=
artig erleichtert, daß der, welcher es ernſtlich erſehnt, es noch
immer haben kann, und dem gereichen dann die modernen
Erfin=
dungen zum wirklichen Vorteil. Gar manche ſchöne Orte habe ich
bei früheren langen Aufenthalten in Italien nicht zu ſehen
be=
kommen, weil mir zwölf= und mehrſtündiges Fahren in engen
Poſtwagen zu widerwärtig, aber eigenes Fuhrwerk zu teuer war.
Jetzt laſſen ſich Ausflüge, etwa nach Urbino oder San Marino,
die nur den individuell Reiſenden anziehen, leicht auf leidlichen
Poſtautos in halben Tagen machen. Früher ſetzte das Wiſſen
von ſolchen etwas abſeits liegenden Beſonderheiten faſt eine
kunſtgeſchichtliche Fachbildung voraus. Heute ſtehen auch dem
vielbefchäftigten Berufsmenſchen zahlreiche Monographien,
illu=
trierte Werke, Photographien und Anſichtskarten zur Verfügung,
ſo daß es leicht iſt, ſchon zu Hauſe eine individuelle Reiſe
zu=
ſammenzuſtellen, vorausgeſetzt natürlich, daß man ſelbſt
indivi=
duelle Neigungen hat.
Die hauptſächlichſte Hilfe für individuelles Reiſen bietet
in=
deſſen der Bäedeker, dieſer unübertreffliche Ausdruck des alten
deutſchen Individualismus. Das klingt im erſten Augenblick
befremdlich, denn oft ſtellt man ſich gerade den Baedeker=Reiſenden
als den unperſönlich ſich nach den Sternchen und Doppelſternchen
nicht ſchlafen können, wenn ſie entdecken, daß ſie eine
Sehens=
würdigkeit, die im Baedeker ein Sternchen hat, überſprungen
haben, aber man kann mit den beſten Dingen Mißbrauch treiben.
Wer den Baedeker vor der Abreiſe oder wenigſtens in der Bahn
genau ſtudiert, der ſchafft ſich eine nahezu vollſtändige
Unab=
hängigkeit von den zahlreichen Menſchen, die davon leben, die
Unerfahrenheit der Reiſenden auszunutzen. Man beachte zu=
Franzöſiſche Oemarche in Moskau
Die Abberufung Rakowſkis verlangt?
EP. Paris, 21. SeptemEhr
Laut „Matin” hat die franzöſiſche Regierung bei der M
rung von Moskau nun die Abberufung Rakowſkis beanrt,
und zwar mit der Begründung, daß Rakowſki nicht die geei.o
Perſönlichkeit ſei, um die Verhandlungen über den franzcf
ruſſiſchen Garantiepakt zu führen. Der franzöſiſche Botſck,
in Moskau, Herbette, ſei bereits am letzten Samstag in driſ
Sinne bei Tſchitſcherin vorſtellig geworden. Herbette habn
auch darüber aufgehalten, daß die Sowjetregierung in
Propaganda von angeblichen ruſſiſchen Vorſchlägen in der S
denfrage ſpricht, die niemals gemacht worden ſeien, und
die Sowjetregierung aufgefordert, dieſe Vorſchläge offiziell
formulieren, falls ihr tatſächlich daran gelegen ſei.
„Matin” ſchreibt, es ſei zu hoffen, daß Tſchitſcherin dieſe
begriffen haben werde, daß Rakowſki auf die eine oder am
Weiſe aus Paris entfernt werde.
Das franzöſiſche Außenminiſterium nimmt in einer
teilung an die Preſſe Stellung gegen die vom „Matin”
angebliche Inſtruktionen an den franzöſiſchen Botſchafter in 2d
kau verbreiteten Auslaſſungen wie folgt: Die von einigen 2d
genblättern oder Agenturen veröffentlichten bzw. wiedergen”
nen Berichte über derartige von der franzöſiſchen Regierun.
ihren Vertreter in Moskau geſandte Inſtruktionen ſtamme
keiner Weiſe aus offiziellen oder offiziöſen Quellen. Sie köm
nicht für richtig gehalten werden.
Die franzöſiſch=amerikaniſchen Bollſtreitig ! lade nigeteilt w
indgültige Beſchlü
keiten. — Amerikas Antwort an Frankreish) ln die Wöglichkeit vo
ſugsordnung, der in
EP. Waſhington, 21. Septembwi.
i iol, die Frage ber
Das amerikaniſche Staatsdepartement hat einen Auszugd
Note veröffentlicht, die von der amerikaniſchen Regierung am
franzöſiſche Regierung geſandt worden iſt. Dieſe Note ſetzt// / Der Reichsl
Handelspolitik der amerikaniſchen Regierung auseinander
des Re
drückt die Hoffnung aus, daß Frankreich keinen Unterſchied —u
zwiſchen den amerikaniſchen und den übrigen Einfuhren mat
werde, bis ein endgültiger Handelsvertrag auf der Grund
Reichspoſtminiſter
der Meiſtbegümſtigungsklauſel abgeſchloſſen ſein werde. Die 2) Imeiter gegenüber zu
beſteht darauf, daß die amerikaniſche Regierung nicht gegen )) zhlzwirtſchaftlich zwe
franzöſiſchen Zolltarife an und für ſich proteſtiere, da es
t ünz der Poſtarife m
um eine innerpolitiſche franzöſiſche Angelegenheit handele,
tu die Hände des Reick
dern gegen eine Benachteiligung der amerikaniſchen Einf:
Frankreich ſei das einzige Land, das gegenwärtig für die amn
kaniſche Einfuhr einen beſonderen Tarif in Anwendung bri-
Die amerikaniſche Regierung gebe zu, daß es infolge der Wi
ſchiedenheit der Kaufkraft der verſchiedenen Nationen nicht mit
lich ſei, die Tarife in den verſchiedenen Ländern auf der gleige) Azütlt. Zur Aufrech
An
V0
aus berwirreind
Teidige
uim Reichs
ud uch wichice
ich nicht
ien den Ne
ucd dß ei, Sbek
fimmt worde
nchr vorliege,
unden afb die 2
Mr Atbenſiol
nächt zwiſchen
ſaß geſucht werd
an Wünſchen,
jg bei der Behan
Senderalle ip
ulngen, die geg‟
Ahiet ſowie in ei
der Reichsfinanzm
dichläge bei der
beteier der Bee
mpſangen und ſich
ſteiten laſſen. Die
zuächſt darauf aufmer
aun Reichspoſt vom übr
um als ſelbſtändiger B
Biuklang zu bringen.
tſtitbetrieb zu einen
Grundlage feſtzuſetzen, ſie könne aber deshalb eine beſondere ümm zu der Voſtgel
handlung der amerikaniſchen Einfuhr gleichwohl nicht gutheil :0 m0 Alein noch dem
da dieſe den Charakter der Parteilichkeit habe.
Mruntwortung trage.
*
ounten Gründe an, wi
Die amerikaniſche Anwwort auf die letzten franzöſiſchen Ai0 Am jetzt das Reich
ſchläge wegen der amerikaniſchen Einfuhr „nach Frankreich ſſ u, um eine
Einfluß=
heute nachmittag am Quai d’Orſay überreicht worden. Frankr. ///Mung der Reichspof
hat bekanntlich vorgeſchlagen, daß in Erwartung eines amerür//)0 das finanzielle
niſch=franzöſiſchen Handelsvertvages der franzöſiſche Minim Feen ſolle oder nicht
A einſchneidende Mat
tarif für die Vereinigten Staaten mit dem Koeffizienten 2 muck=)” dülter auch obne d.
Die
S rißt ich imm
E de mebolichl
i geren ich die 9
pliziert werde, wogegen diejenigen Staaten, die keinen Handel! sden. Man wüſſe
vertrag mit Fronkreich haben, mit dem Koeffizienten 4 beſhitzt /Dung der
Grundlag=
werden. In der heutigen Andwort lehnt die amerikaniſche Mſie Deckung dieſer Mel
gierung dieſe Vorſchläge ab und fordert eine noch weitergehenſ s den Steuer= und
Reduktion vor allem unter Hinweis darauf, daß auch bei Me d.e Entſcheidung des
wendung des Koeffizienten 2 Amerika noch ganz bedeutend geg! /=Eichspoſt betreffe.
Deutſchland benachteiligt ſein würde. Die franzöſiſche Regy Mehis wohl möglich
Areichspoſt aufrecht e
rung wird vorausſichtlich kaum vor Ende des Monats auf die”
lage, wenn der Rel
Note antworten, und dabei bemerken, daß, „wen Deutſchla n der Neichspoſt
einen=
allerdings günſtigere Einfuhrbedingungen beſitzt als gegenwär-”, tungsrat und der A.
Amerika, es ſie nach Koeffizient 2 hätte, und dieſe Vergünſtigm” Afrechterhaltung des
gen durch Konzeſſionen ſeinerſeits erkauft habe, während Amerk! Awſicht nach wäre
e=
bisher gar nicht von Vergünſtigungen für die franzöſiſche Eiü Lg in einer Hand zu
fuhr nach Amerika ſprach, ſondern nach wie vor Frankreich gege?
über ſeinen Generaltarif anwende. Im Handelsminiſterium
man der Anſicht, daß Frankreich ſich augenblicklich in einer gu.
ſtigeren Lage befindet, da es durch den Abſchluß des deutſch
franzöſiſchen Handelsproviſoriums Amerika gewiſſermaßen
eine Sackgaſſe getrieben habe, aus der es ſich nur durch Abſchlg Heoldenten gegen die
eines Handelsvertrages mit Frankreich befreien könnte.
2
nächſt dieſes außerordentlich ſinnreiche Syſtem, nach den 12 wite zu leſen beir=
Namen der Gaſthöfe und Speiſehäuſer angeordnet ſind. Da h4
zum Beiſpiel das an erſter Stelle genannte Hotel kein Sterncher, .)btreffen, Kurzm
aber das an zweiter Stelle genannte hat eins, dann folgen ander! 90h0, wobei mon
Ee eten
mit und ohne Sternchen, einige haben das Beiwort;, I mnt Beh uch wor no
Die iſt das nun zu berſtehen?. Das an erſter Stelle geicl nen Fmen dieich jzume it
iſt ſicher das anſpruchsvollſte, aber daß es trotzdem kein Sternſ
chen hat, bedeutet eine eindringliche Warnung. Hat ein an ſünf! 1. Aus Kollektibe iſt i
ter oder ſechſter Stelle ſtehendes Hotel kein Sternchen, ſo bedeile
iden zur ei on
das natürlich viel weniger. Es ſind eben keine ſo hohen Lold (., wis kollektib geord
ſprüche eingelaufen, daß man es ausdrücklich hervorhebele /heiden die meiſten
müßte, aber ein anſpruchsvolles Palace=Hotel ohne Sternchen 92=
Eie e eilt
iſt wie ein Offizier, dem man die Achſelſtücke weggenommen 904
Deslclhe
Das Beiwort „gelobt” findet ſich an größeren Orten bezel”
Ee eietale
nenderweiſe nur bei den in der Reihenfolge ſpäter aufgezähle HNF Entlohnung der
Häuſern oder an kleinen Orten, wo man nicht zu viel verlang..
Drifh
kann. Solche Häuſer kann man vertrauensvoll aufſuchen weiſte
Din Sit Mi
man nicht mehr als ein ſauberes Bett und ſchmackhaftes Ell.
Ee el
verlangt. Ein ausgeſprochener Tadel iſt natürlich in ei — föh dem noch griu
Reiſebuch unmöglich, denn wollte ſich der Herausgeber darh
E Aich
einlaſſen, dann käme er nicht aus den Prozeſſen heraus, G.
Eet
niemand kann ihn verklagen, wenn er ihm kein Sternchen Ve
Ei ne ite,
liehen hat. Hotelbeſitzer, die das in einer Neuauflage feſtſtelleln
Eesen
betrachten es, wie ich aus perſönlichen Geſprüchen weiß, ſe
Mudet zu
große Einbuße und tun alles mögliche, um es wieder zu erhai..
n
Dieſe Auszeichnung iſt nun ganz und gar nicht käuflich, 0ld
nicht mittelbar, denn Baedekers Reiſebücher ſind die einzig‟
Seibtiche,
An
die keinerlei Anzeigen enthalten, ſich alſo völlige Ungbhängice.
wahren. Ein guter Reiſeführer kann darum nicht bilig feill ” ile, iter Mit
und zwar nicht nur wegen des Kartenmaterials, ſondern w.. . Lun
Den
unter Umſtänden der Inhalt einer halben Seite mehrta9l. N
Ahfeiſchen
Mühen des Verfaſſers und eine reiche Kartothek zur Volkſl
8
ſetzung hat. Je weiter man ſich von Mittel= und Nordeuſk.n
Ae i.
entfernt, deſto ſchwieriger iſt es, von Anſäſſigen, ja von ſolce
Wi
ue Mirk
die es berufsmäßig wiſſen müßten, eine zuverläſſige Antwol.
er
bekommen. Der auf die Angaben Baedekers, betreffs Seyl
würdigkeiten und Verkehrsmittel Geſtützte wird nur gelegell..
richtenden Schablonemenſchen vor. Natürlich gibt es ſolche, welche eine Ergänzungsfrage nötig haben und dieſe gleich richtigſt.
Ne
Natürlich muß ein Reiſebuch vor allem das Allgeme.
wichtige geben, denn auch der individuell Reiſende will aſ. d
W
wiſſen Dingen, die ſehr hoch in der allgemeinen Schätzung ſtel
U Wjär
nicht vorbeilaufen, auch wenn er feſtſtellen muß, daß ihm perd.
HNN8d
lich ein Altarbild in einer abgelegenen Kirche mehr ſagt 0ls. ”
doppelbeſtirntes berühmtes Bild; aber auch das Abſeitige, A
Bgedeker an. Es iſt ſehr empfehlenswert, auch die kleingen.!..
Nummer 263
onen 1it
iche
Ri.
g eine!
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fizienten!
keinen !
ienten
zmerikan
„Um die Veröffentlichung der
Beſoldungsvorlage.
Abbau der Ortsſonderzuſchläge im
beſetzien Gebiet?
Von unſerer Berliner Redaktion.
Das verwirrende Hin und Her in den Meldungen über die
Trſoldungsvorlage klärt ſich jetzt dahin auf, daß der Entwurf
vum Reichskabinett offiziell verabſchiedet worden iſt, daß aber
oech noch wichtige Meinungsverſchiedenheiten beſtehen, die
viel=
eicht nicht mehr im Kabinett ausgetragen werden, ſondern
zwi=
cen den Regierungsparteien. Der Finanzminiſter macht
gel=
erid, daß er, ebenſo wie auch mancher andere Miniſter,
über=
tunmt worden ſei und daß deshalb im Augenblick kein Grund
nehr vorliege, im Kabinett neue Beſchlüſſe zu faſſen. Praktiſch
verden alſo die Dinge ſo laufen, daß nicht über die Behandlung
dir Altpenſionär= und der Beamten auf Wartegeld eine Löſung
ſumächſt zwiſchen den Regierungsparteien und ſpäter im
Aus=
auß geſucht werden muß, ſondern daß auch eine ganze Reihe
vum Wünſchen, die im Kabinett nicht durchgeſetzt werden
konn=
en, bei der Behandlung im Reichstag wieder auftauchen. Eine
Sonderrolle ſpielt noch die Geſtaltung der Orts= und
Sonder=
uragen, die gegenwärtig noch im beſetzten und früher beſetzten
Gebiet ſowie in einigen überteuerten Bezirken gezahlt werden.
Der Reichsfinanzminiſter trägt ſich mit dem Gedanken, dieſe
Zuſchläge bei der Beſoldungsreform abzubauen. Er hat die
Vertreter der Beamten des beſetzten Gebietes am Mittwoch
mpfangen und ſich ihre Wünſche nach der Richtung hin
unter=
ſreiten laſſen. Die Beſprechungen haben aber, wie an amtlicher
Stelle mitgeteilt wird, rein informatoriſchen Charakter gehabt.
Erdgültige Beſchlüſſe ſind noch nicht gefaßt. Es iſt indes
durch=
us die Möglichkeit vorhanden, daß in dem Entwurf der
Beſol=
urigsordnung, der in den nächſten Tagen herausgegeben
wer=
ſen ſoll, die Frage bereits geregelt iſt.
Der Reichspoſiminiſiter über die Frage
des Reichspoſifinanzgeſetzes.
Berlin, 21. September.
Reichspoſtminiſter Dr. Schätzel erklärte ſich einem
Preſſe=
eitreter gegenüber zu der Frage, ob es nicht wirtſchaftlich und
o kswirtſchaftlich zweckwäßig ſei, die Entſcheidung über die
ſöhhe der Poſttarife wieder vom Verwaltungsrat der Reichspoſt
n Ddie Hände des Reichstages zurückzulegen. Der Miniſter machte
nnächſt darauf aufmerkſam, daß durch das Reichspoſtfinanzgeſetz
ie Reichspoſt vom übrigen Reichshaushalt losgelöſt worden ſei,
m als ſelbſtändiger Betrieb ihre Ausgaben und Einnahmen in
ſinklang zu bringen. Bisher habe die Reichspoſt ſich aus einem
befizitbetrieb zu einem ſich ſelbſt tragenden Unternehmen
ent=
bickelt. Zur Aufrechterhaltung des finanziellen Gleichgewichts
i man zu der Poſtgebührenerhöhung geſchritten, für die einzig
nd allein nach dem Poſtfinanzgeſetz der Reichspoſtminiſter die
ſerantwortung trage. Der Miniſter gibt dann weiter die
be=
inmten Gründe an, warum die Erhöhung vorgenommen wurde.
Fenn jetzt das Reichspoſtfinanzgeſetz wieder geändert werden
ile, um eine Einflußnahme des Reichstages auf die
Betriebs=
ſhrung der Reichspoſt zu gewinnen, hänge das von der Frage
b. ob das finanzielle Gleichgewicht der Reichspoſt beibehalten
urden ſolle oder nicht. Selbſtverſtändlich müßten große,
finan=
ell einſchneidende Maßnahmen wie die Erhöhung der
Beamten=
hälter auch ohne die Erhöhung der Poſtgebühren getroffen
ſerden. Man müſſe ſich dabei aber klar ſein, daß dies die
Auf=
bung der Grundlage des Reichspoſtfinanzgeſetzes bedeute, daß
de Deckung dieſer Mehrausgaben aus allgemeinen Reichsmitteln,
as den Steuer= und Zolleingängen geſucht werden müſſe. Was
de Entſcheidung des Reichstages über die Gebührenpolitik der
ſeichspoſt betreffe, ſo ſei eine ſolche Mitwirkung des
Parla=
meits wohl möglich, ſolange das finanzielle Gleichgewicht der
ſeichspoſt aufrecht erhalten bleibe. Schwierig geſtalte ſich die
Fage, wenn der Reichstag unbegrenzt in die Tarifgeſtaltung
tr Reichspoſt eingreifen könnte und andererſeits der
Verwal=
tngsrat und der Reichspoſtminiſter die Verantwortung für die
Afrechterhaltung des finanziellen Gleichgewichts trügen. Seiner
mſicht nach wäre es das Beſte, Entſcheidung und
Verantwor=
tng in einer Hand zu belaſſen.
Die Hindenburg=Rede
* Berlin, 21. September. (Priv.=Tel.)
Es zeigt ſich immer mehr, daß die Erklärung des
Reichs=
täidenten gegen die Kriegsſchuldlüge doch in den Mittelpunkt
fls geben ſich die Oppoſitionsparteien ehrliche Mühe, an der
Donnerstag den 22 September 1927
Geite 3
Erklärung herumzudeuteln und daraus Schwierigkeiten für die
Regierungskoalition herzuleiten. Der „Vorwärts” ſtellt heute
ſogar die kühne Behauptung auf, daß der Reichsaußenminiſter
Dr. Streſemann den Text der Rede nicht gekannt habe, daß alſo
das iſt auch dann die einfache Schlußfolgerung — durch den
Reichspräſidenten der Politik des Kabinetts Knüppel zwiſchen monatelangen Verhandlungen zwiſchen Reich und Ländern über
die Beine geworfen werden. Wir können auf das beſtimmteſte
verſichern, daß ſowohl der Reichskanzler als auch der
Außen=
miniſter die Erklärung des Reichspräſidenten vorher gekannt
und keinen Einſpruch erhoben haben. Wir glauben ſogar' zu
wiſſen, daß der Wortlaut urſprünglich anders ausgeſehen hat
und auf Wünſche hin, die aus dem Kabinett geäußert wurden,
abgeändert worden iſt. Die Hoffnungen des „Vorwärts”, hier
einen Beweis für ein Gegen= und Durcheinanderregieren
kon=
ſtruieren zu können, fallen damit in ſich zuſammen.
Kommandowechſel bei der Reichswehr.
General der Infanterie Walther Reinhardt,
Oberbefehlshaber der Reichswehrgruppe Süd, tritt von ſeinem
Poſten zurück.
Generalleutnant Freiherr Kreß von Kreſſenſtein
wird als Nachfolger des zurücktretenden Generals Reinhardt im
Oberkommando der Reichswehrgruppe II genannt.
Das große Revirement.
* Berlin, 21. September. (Priv.=Tel.)
Gleichzeitig mit dem Rücktritt des Generals Reinhardt, der
nicht die einzige Veränderung innerhalb der Reichswehr ſein
wird, tritt auch bei der Marine eine größere Veränderung ein.
Der Flottenchef Mommſen, ein Sohn Theodor Mommſens, hat
ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht. Außerdem treten noch der
In=
ſpekteur des Bildungsweſens der Marine, Konteradmiral
Hoſe=
mann, und der Inſpekteur des Torpedoweſens, Konteradmiral
Heinicke, zurück. Chef der Hochſeeflotte wird Konteradmiral
Oldekop, der bisherige Chef des allgemeinen Marineamtes im
Reichswehrminiſterium. Oldenkop war Chef des Stabes der
ach des innenpolitiſchen Kampfes geſtellt werden ſoll. Jeden=/ Flotte, die unter Admiral von Reuter nach Scapa Flow fahren
mußte, und war der eigentliche Urheber der Verſenkung.
Wo bleibt Heſſen?
Unter dieſer Ueberſchrift wird uns geſchrieben:
Endlich fällt langſam der Schleier, hinter dem ſich die
die Reform der Beamtenbeſoldung abſpielten. Auf der
Beamten=
tagung in Magdeburg gab der Reichsfinanzminiſter die
Grund=
züge der Neuregelung bekannt. Die Tageszeitungen
veröffent=
lichten etwas voreilig und im einzelnen einander widerſprechend
ſchon die angeblichen Sätze des Köhlerſchen Entwurfs. Solchen
verfrühten Veröffentlichungen gegenüber muß zur Vorſicht
ge=
mahnt werden. Noch ſteht die endgültige Stellungnahme des
Reichskabinetts aus, an die ſich noch die verfaſſungsmäßige
Er=
ledigung des Geſetzes durch Reichsrat und Reichstag anſchließen
muß.
Eines ſteht heute ſchon ziemlich feſt: Am 1. Oktober wird das
langerwartete Beſoldungsgeſetz noch nicht in Kraft getreten ſein.
Da ſich aber das Reichskabinett wiederholt und zuletzt noch
ein=
mal in ſeiner Entſchließung vom 18. Juni feierlich vor aller
Oeffentlichkeit verpflichtet hat, mit Wirkung vom 1. Oktober ab
eine durchgreifende, alle Beamtengruppen umfaſſende Reform
der Beſoldung erfolgen zu laſſen, tritt für die Reichsbeamten
vom 1. Oktober ab bis zur Wirkſamkeit des neuen Geſetzes eine
proviſoriſche Regelung ein. Gegen Schluß ſeiner Magdeburger
Rede kündigte der Reichsfinanzminiſter entſprechend an, daß er
in den nächſten Tagen dem Haushaltsausſchuß des Reichstages
Vorſchläge über die Auszahlung von Abſchlagszahlungen
an die Beamten am 1. Oktober unterbreiten werde. Angeſichts
der ſtaatspolitiſchen und wirtſchaftspolitiſchen Dringlichkeit der
Aufbeſſerung der in jahrelanger Entwicklung hinter dem
Ein=
kommen der meiſten übrigen Berufsſtände zurückgebliebenen
Be=
amtengehälter kann es wohl keinem Zweifel unterliegen, daß
der Reichstagsausſchuß dieſen Abſchlagszahlungen auf die
be=
vorſtehende Neuregelung ſeine Zuſtimmung geben wird.
Tat=
ſächlich iſt die Geduld der Beamten, die jahrelang mit
Vertrö=
ſtungen auf die Zukunft abgeſpeiſt wurden, erſchöpft. Die längſt
fällige Anpaſſung der Gehälter an das Preisniveau kommt ſchon
ſo verſpätet, daß ein weiterer Aufſchub über den Anfang des
Oktobers hinaus von ſchwerwiegenden Folgen wäre. Dieſer
Tatſache hat ſich das Reichskabinett nicht verſchließen können.
Was für die Reichsbeamten gilt, muß in
gleichem Maße aber auch auf die Beamten der
Länder Anwendung finden. Auch ſie müſſen ſpäteſtens
am 1. Oktober in den Genuß der erhöhten Gehälter kommen.
Eine unterſchiedliche Behandlung der Reichs= und
Länderbeam=
ten iſt bei dem dringlichen und nachträglichen Charakter der
Beſoldungsreform undenkbar. Aus dieſer richtigen Erkenntnis
heraus haben eine Reihe von Ländern wie Preußen, Baden,
Württemberg uſw. ſchon im voraus die geſetzlichen
Beſtim=
mungen geſchaffen, nach denen ihren Beamten am 1. Oktober
die=
ſelben Abſchlagszahlungen zu zahlen ſind, wie ſie das Reich
ſeinen Beamten zubilligt. Manche Länder ſind zugunſten ihrer
Beamten ſogar noch über das geplante Reichsproviſorium
hinaus=
gegangen.
Wobleibt Heſſen in dieſer Frage? Die heſſiſche
Regierung zeigt in der Angelegenheit der Beſoldungsreform eine
auffallende und die heſſiſche Beamtenſchaft verſtimmende
Zurück=
haltung. Erſt auf eine Anfrage im Finanzausſchuß des
Land=
tages hin ergriff der heſſiſche Finanzminiſter in der Sache das
Wort und erklärte, daß er dem Landtag eine Vorlage über „die
in Heſſen zum 1. Oktober zu treffenden Maßnahmen”
unter=
breiten werde, ſobald die Einzelheiten über die
Abſchlagszah=
lungen im Reich bekannt ſeien. Die heſſiſche Beamtenſchaft iſt
durch dieſe abwartende Haltung der Regierung ſtark beunruhigt.
Mehr als andere Länder, die es taten, hätte Heſſen
Veran=
laſſung gehabt, ſchon jetzt poſitive geſetzliche Beſtimmungen
zu treffen, damit am 1. Oktober den heſſiſchen Beamten ohne
Verzug dieſelbe Beſoldungsaufbeſſerung zukomme, die das
Reichskabinett, der Reichsrat und Reichstag bei den
Reichs=
beamten für unumgänglich notwendig erachten. Wir ſtehen in
Heſſen unmittelbar vor der Neuwahl des Landtags. Die
Er=
ledigung zum mindeſten des Beſoldungsproviſoriums zum
1. Oktober muß deshalb bald und unbedingt noch durch
den jetzigen Landtag geſchehen, deſſen Amtszeit Anfang
Oktober zu Ende geht. Es muß unter allen Umſtänden
ver=
mieden werden, daß während der Dauer des Interregnums die
heſſiſchen Beamten den Beamten des Reiches und der übrigen
Länder gegenüber in Rückſtand geraten.
Welcher Art ſollen nun die in Heſſen zum 1. Oktober zu
tref=
fenden Maßnahmen ſein? Die Entwicklungsgeſchichte der jetzigen
Beſoldungsreform gibt eine klare Antwort. Die
Reichsregie=
rung erſtrebte und verſprach eine Anpaſſung der rückſtändigen
Gehälter an den Friedensſtand unter Berückſichtigung der
Teue=
rungsmeßzahlen. Der reſtloſen Durchführung dieſer
einwand=
frei richtigen Tendenz ſtellte ſich die Rückſicht auf die Stabilität
der Staatsfinanzen und die Schwierigkeit der Deckungsfrage
Bſätze zu leſen, beſonders, wenn ſie ſelten unternommene
Aus=
fige betreffen. Kurzum, das genaue Studium des Baedekers in
dr Bahn, wobei man wohltut, ſich die Stadtpläne etwas
einzu=
kägen, läßt einem von vornherein als Kenner des Landes
auf=
eten, auch wenn man zum erſten Male da iſt, und das erlaubt
etenn gleich, ſeine individuellen Wege zu gehen.
Das Kollektive iſt übrigens nicht der Feind des
Individuel=
n, ſondern nur ein anderes Gebiet. Es iſt zu begrüßen, wenn
ds, was kollektiv geordnet werden kann, auch ſo geordnet wird.
Hwerden die meiſten froh ſein, in Gaſthöfen nicht mehr
indi=
duell das Trinkgeld bemeſſen zu müſſen für Dienſtleiſtungen
he Zimmeraufräumen und Speiſenherbeitragen. Die
Menſchen=
hirde der Bedienenden hat außerdem einen Anſpruch darauf,
96 die Entlohnung derartiger Dienſtleiſtungen nicht vom
indi=
wuellen Ermeſſen abhängt. Die ſogenannte Trinkgelder=
Ablö=
ung, iſt alſo eine individuelle Erleichterung. Freilich gibt es
lenſchen, die ſo ängſtlich, oder ſagen wir ruhig: feige, ſind, daß
trotzdem noch Trinkgelder geben und damit das ganze Syſtem
ſiren. Nur wo man Beſonderes verlangt, das Stubenmädchen
8 Kammerjungfer oder den Portier als Auskunftsbureau be=
½r hat, ſind beſordere Gaben notwendig.
Zum Schluß ſei noch darauf hingewieſen, daß die immer noch
hfigen Klagen über das Benehmen reiſender Landsleute im
4sland wohl ſelten den individuellen Reiſenden treffen, der
lhig ſeine perſönlichen Ziele verfolgt, ſondern viel eher jene
umenden Maſſenreiſenden. Man wird ſagen, daß ſolche
Grup=
mwiel öfter angelſächſiſcher als deutſcher Herkunft ſind. Das iſt
ſhtig, aber jene engliſch=amerikaniſchen Gruppen, haben nun
amal ihren eigenen, wohlbekannten Stil ausgebildet, während
S deutſchen Individualiſten ein ſolcher überzeugender Kollek=
Mſtil — Gott ſei’s gelobt! — bisheute noch immer nicht
ge=
ugen iſt. Wir haben nur im Individuellen Glück, und darum
Iten wir auch das individuelle Reiſen nicht nach dem Muſter
Sländiſcher Maſſenreiſender vergeſſen.
1. Ausſtellung der Badiſchen Sezeſſion.
Vom 1. Oktober bis 10. November wird zur Feier
8100jährigen Beſtehens des Freiburger
Kunſt=
eins die Badiſche Sezeſſion ihre 1. Ausſtellung
den Räumen des Kunſtvereinsgebäudes eröffnen.
Die Badiſche Sezeſſion wurde am 28. März 1927 von badi=
Een und in Baden lebenden Malern und Bildhauern gegründet.
Adem drei Ausſtellungen badiſcher Künſtler, in kurzer Zeit=
folge bewieſen hatten, wieviel gute Kunſt Baden hervorbringt,
führte der Wu iſch nach Weiterführung dieſer Ausſtellungen zu
einem Zuſammenſchluß und zur Gründung dieſer Sezeſſion.
Der Gründergruppe, die möglichſt bald erweitert werden
ſoll, gehören an: K. Albiker K. Dillinger, K. Edzard,
E. v. Freyhold, W. Gerſtel, R. Großmann, H.
Gö=
bel, A. Haueiſen, E. Heinrich, K. Hofer, A. Kanold,
H. Meid, A. Rickert, R. Schlichter, G. Scholz, A.
Strübe, H. Strüber=Burte, E. Weiß und G. Wolf.
In Rückſicht auf die Raumverhältniſſe im Gebäude des
Kunſt=
vereins wurde vorläufig von einer Erweiterung der
ausſtellen=
den Gruppe Abſtand genommen. Ein mit 19 Abbildungen
aus=
geſtatteter Katalog erſcheint in den Veröffentlichungen des
Kunſt=
archivs G. E. Diehl=Berlin. Anfragen beantwortet die
Geſchäfts=
ſtelle der Ausſtellung (Kunſtverein, Freiburg im Breisgau).
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Mittwoch, den 21. September.
Die verkaufte Braut.
Komiſche Oper von M. Kalbek, Muſik von F. Smetana.
In der Inſzenierung der letzten Vorſtellung der vorjährigen
Spielzeit wurd= heute dieſe klaſſiſch gewordene komiſche Oper
des tſchechiſchen Komponiſten wieder aufgenommen. Sie iſt die
ausgezeichnete Arbeit Ernſt Legals und Joſef Roſenſtocks,
deren wir dankbar gedenken. Die reizenden Bühnenbilder hat
Schenck von Trapp geſchaffen.
Obwohl der heutige Abend die natürliche
Muſizierfreudig=
keit und das ungekünſtelte echte Theater jener beiden Geſtalter
nicht erreichte, war die Vorſtellung des unvergänglichen Werkes
ſehr gut und feſſelte das Intereſſe für, die vorausſetzungsloſe
und doch ſo fein kultivierte Kunſt dieſes Vollblutmuſikers von
der erſten bis zur letzten Note.
Die Beſetzung war in drei Hauptrollen neu. Die Marie
ſang Paula Kapper. Ihrer Anlage entſprechend, trat das
Naive zurück, und die intelligente Künſtlerin machte aus der
Rolle eine tief empfundene, fein geſteigerte Charakterſtudie, die
in ihrer vollendeten Durchführung ſtarke Reize hatte. Ihre große
Muſikalität kam der geſanglich wundervollen Partie ſehr
zu=
ſtatten. Der Hans liegt Joſef Poerner ſtimmlich etwas tief
und erhielt erſt vom zweiten Akt an lebhafter und wärmer
pul=
ſierendes Leben. Die Darſtellung dieſes kecken und ſchlauen
Naturburſchen, für die in der ſchwerblütigen Anlage des Künſt=
lers die überzengenden Ausdrucksmittel nicht gegeben ſind, war
gehemmt. Im Kezak bewies Theo Herrmann ſeine
Veran=
legung für das Buffofach. Ein ganz ſtarker natürlicher Humor
kam zum Vorſchein, der im Verein mit guter Maske und
dra=
ſtiſcher Mimik äußerſt wirkſam war. Dazu der Genuß der
ſchönen tiefen Stimme und ſeine große muſikaliſche Sicherheit.
Eugen Vogt macht aus der drolligen Figur des Wenzel ein
muſikaliſch und darſtelleriſch unübertreffliches Kabinettsſtückchen.
Die beiden Elternpaare Micha und Kruſchina fanden in den
Damen Jacobs, Liebel und Herren Grauert, Karen
berufene, ſcharf gezeichnete Vertreter von köſtlicher Wirkung. Die
Zirkusgeſellſchaft zeigte ſich in überwältigender Komik in ihren
Hauptgeſtalten duich Paul Maletzki, Hans Ney und Sitta
Müller.
Die herrlichen Enſembles, wahrhaſte muſikaliſche Perlen,
und die prachtvollen Chöre (B. Sander) kamen vorzüglich zur
Geltung. Die drei entzückenden Ballette unter Leitung Manda
von Kreibigs machten einen ſehr erfreulichen Eindruck.
Alles, was dieſe Künſtlerin einſtudiert, hat jenes natürliche,
un=
gekünſtelte, rein tänzeriſche Gepräge, wie es bei anderen und
auf faſt allen anderen Bühnen ſelten anzutreffen iſt. Es darf
erwartet werden, daß die Opernballetts, beſonders auch bei
Neu=
heiten, nach wie vor in der Hand unſerer bewährten und
be=
liebten Ballettmeiſterin bleiben, wie dies ja eigentlich
ſelbſtver=
ſtändlich iſt.
Als muſikaliſcher Leiter hielt Kapellmeiſter Bamberger
Bühne und Orcheſter, das die Ouvertüte virtuos ſpielte, mit
v. H.
feſter Hand und manchen feinen Zügen zuſammen.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Prof. Johannes Ziekurſch=Breslau erhielt einen
Ruf zur Uebernahme des neu gegründeten Lehrſtuhls für Neue
Geſchichte an der Univerſität Köln. Er wird dem Rufe zum
Winterſemeſter 1927/28 folgen.
Edgar Wallace, „Bubi” überſetzt von E. Mac Calman, (Eden=Verlag,
Barlin W. 62), broſchiert 3 RM., in Ganzleinen gebunden 4 RM.
Wallace iſt einer der beſten engliſchen Detektiv=Schriftſteller der
Gegenwart. Mit dieſem Buche begibt er ſich auf das Gebiet der Satire,
ohne die Spannung zu verlieren. Der Roman gibt ausgezeichnete
Bilder aus der Geſellſchaft Englands, wie ſie ſonſt nur Bornhard Shaw
ſchildert Ein Buch von Edgar Wallace erregt in England ſtets
großes Aufſehen.
Seite 4
Donnerstag, den 22. September 1927
Nummer 263
die Reform ſollte ohne erhöhte ſteuerliche Belaſtung durchgeführt
werden — hindernd in den Weg. Was Negierung und
Oeffent=
lichkeit für theoretiſch gerecht und erſtrebenswert hielten, mußte
in Einklang gebracht werden mit dem, was in praktiſcher
Hin=
ſicht leiſtbar war. Deshalb erfüllt der Köhlerſche Entwurf für
viele Beamtengruppen, beſonders für die höhere Beamtenſchaft,
bei weitem nicht die Forderungen, die jene Gruppen mit
berech=
tigten Gründen an eine Reform der Beſoldung ſtellen. Er iſt
ſozuſagen das Minimum einer Beſoldungsreform;
ihn als Grundgeſetz der Beſoldung auf unabſehbare Zeit
anzu=
erkennen, verlangt von den Gruppen, deren Hoffnungen und
Wünſche nur in beſcheidenem Maße dabei in Erfüllung gingen,
ein hohes Quantum Selbſtloſigkeit und ſtaatsbürgerlicher
Ge=
ſinnung. Aus dieſer Sachlage bann in allen Ländern nur die
eine, von der Reichsregierung ſelbſt gewünſchte Folgerung
ge=
zogen werden: die Reichsregelung iſt unverändert
und für alle Gruppen zu übernehmen. Die trüben
Erfahrungen der jüngſten Vergangenheit geben gerade in Heſſen
Anlaß dazu, dieſe ſelbſtverſtändliche Forderung deutlich und
bei=
zeiten zu erheben. Die heſſiſche Beamtenſchaft hat in den letzten
Jahren oft genug mit Bitterkeit erfahren müſſen, wie ſie durch
heſſiſche Sonderregelungen den übrigen Beamten gegenüber
be=
nachteiligt wurde. Dieſe berüchtigten Sonderregelungen müſſen
der Vergangenheit angehören; der Verſuch, ſie in irgend einer
Form und bei irgend einer Gelegenheit wieder aufleben zu
laſſen, würde den entſchiedenen Widerſtand der heſſiſchen
Be=
amtenſchaft herausfordern. Wie für die übrigen Länder, darf
auch für Heſſen von nun an nur noch der Grundſatz der
Reichs=
einheitlichkeit der Beſoldung gelten. Der Anſchluß
an die Reichsregelung muß ſchon in dem in aller Bälde
zu ſchaffenden Proviſorium für den 1. Oktober in Erſcheinung
treten.
Anmerkung der Schriftleitung. Wie wir hierzu
zuverläſſig erfahren, beſteht ſelbſtverſtändlich kein Zweifel
dar=
über, daß die Regelung der Beamtenbeſoldung in Heſſen in der
gleichen Weiſe erfolgen muß wie im Reich. Die letzte Entſchei=
dung liegt naturgemäß beim Landtag, der ja bekanntlich am
27. September zuſammentritt und ſomit Gelegenheit hat, noch
vor dem 1. Oktober entſprechende Beſchlüſſe zu faſſen.
Preußen und das Schulgeſetz.
Abänderungsvorſchläge zum Reichsſchulgeſetz.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Blinder Eifer ſchadet doch immer. Die Demokraten und
So=
zialdemokraten haben ſeit Wochen damit gedroht, daß die
preu=
ßiſche Regierung Herrn von Keudell ſchon zeigen würde, was
ein vernümftiges Schulgeſetz ſei, daß ſie ihm zum mindeſten ſeinen
Entwurf vor die Füße werfen würde. Das Zentrum, das in
dieſem Fall ja ſtarke Koalitionsſchwierigkeiten hatte, weil es im
Reich mit Herrn von Keudell und in Preußen mit Herrn Braun
zuſammenarbeitet, hatte ſeinerſeits dazu geſchwiegen. Jetzt,
nach=
dem die Entſcheidung gefallen iſt, macht es nun aber darauf
auf=
merkſam, daß auch ſeine Miniſter in Preußen ewas zu ſagen
haben und ſich offenbar ſehr weitgehend durchgeſetzt haben. Das
Ergebnis der Beratungen des Preußenkabinetts geht anſcheinend
dahin, daß Preußen eine Reihe von
Abänderungs=
vorſchlägen zum Schulgeſetz einbringt, aber der
Einbringung des Schulgeſetzentwurfes im Reichsrat keine
Hin=
derniſſe bereiten wird. Auch der „Vorwärts” muß zugeben, daß
die Beſchlüſſe des Kabinettes einſtimmig gefaßt ſind, und er iſt
ſelbſt ſehr ſkeptiſch geworden, „ob das in Preußen gefundene
Kom=
promiß einen erheblichen Fortſchritt gegenüber dem Keudellſchen
Entwurf darſtellt”. Woraus ſchon geſchloſſen werden kann, daß
die Beſchlüſſe mehr in der Zentrumsrichtung liegen werden. Die
Sozialdemokraten tröſten ſich aber damit, daß die
Reichsregie=
rung vielleicht den preußiſchen Vorſchlägen nicht beitritt und
eine Doppelvorlage einbringen muß, wozu allerdings erſt noch
notwendig iſt, daß die preußiſchen Anträge im Reichsrat eine
Mehrheit finden.
Märchen um Luther.
* Berlin, 21. Sept. (Prib.=Tek)
Aus Kreiſen, die der Demokratiſchen Partei naheſtehen, wind
die Meldung lanziert, daß der frühere Reichskanzler Dr. Luther,
von ſeinem Poſten als Mitglied des Verwaltungsrates dern
Reichsbahngeſellſchaft zurücktreten werde. Die Entſendung Orr
Luthers in den Verwaltungsrat hat bekanntlich eine längen
Vorgeſchichte. Sie hat zu einer ſcharfen Auseinanderſetzung
zwii=
ſchen Preußen und dem Reich geführt, wobei die preußiſche Res
gierung in der Sache recht behalten hat, ohne daß deswegen din
Stellung Dr. Luthers irgendwie berührt worden wäre. Trotzz
dem ſcheint in Preußen der Wunſch zu beſtehen, Herrn Dr.
Luthe=
abzuſchieben, um ſeinen Platz einem Vertrauensmamn der preur
ziſchen Regierung freizumachen. Die Meldung iſt alſo wohn
herausgegeben worden, um einen ſanften Druck auf Dr.
Luther=
auszuüben. Wie er uns auf unſere Anfrage mitteilt, denkt e.
gar nicht daran, von dem Poſten zurückzutreten, wozu für ihm
auch tatſächlich nicht der geringſte Anlaß vorläge.
Der Kampf gegen die deutſche Minderbeiis;
ſchule in Oſioberſchleſien.
Beuthen, 21. September.
Obgleich 51 Eltern in Koſchentin, Kreis Lublinitz, ihre
Kin=
der für die deutſche Minderheitsſchule angemeldet hatten, bleibn
dieſe noch immer geſchloſſen. Der Schulſtreik dauert nun ſchom
faſt einen Monat. Da die Eltern ſich weigern, ihre Kinder nach
der polniſchen Schule zu ſchicken, gingen in den letzten Tagem
Polizeibeamte von Haus zu Haus, um die Eltern von ihrer
Weigerung abzubringen. Teilweiſe wurde ſogar gedroht, dii
Kinder mit Stricken gefeſſelt unter Polizeibedeckung in die Schul,.,
zu bringen. In vielen Fällen hat man die Eltern vor die Polize:
geladen und ſtundenlang vernommen, aus welchem Grunde ſiei
ihre Kinder in die deutſche und nicht in die polniſche Schule!
ſchicken wollen. Hierbei fielen Drohungen, daß man die Kinder
in eine Zwangserziehungsanſtalt bringen und die Eltern aus)
dem polniſchen Staatsgebiet ausweiſen werde.
Familiennachrichten
Statt Karten.
Konrad Burhenne
Minna Burhenne, geb. Zimmermann
Vermählte
Darmſtadt
Worfelden
Liebigſtr. 25
Kr. Groß=Gerau
Kirchliche Trauung: Samstag, den 24. September 1927,
nachmittags 3 Uhr, in der Schloßkirche. 14586
Statt Karten.
Karl Gericke
Wina Gericke, geb. Späth
VERMAHLTE C24894
Darmstadt, 21. September 1927.
Praxis wieder
auf=
genommen
Dr. med A.Scherer
Facharzt f. Lungenleiden.
Sprechzeit:
2½ bis 5 Uhr nachm.
außer Samstag.
Lichtbehandlung,
Rönt=
geneinrichtung.
Rheinſtr. 35. /14535dgm
Heute entſchlief ſanft unſer geliebter,
treu=
beſorgter Vater, Schwager und
Schwieger=
vater
(14561
Staatsrat i. R.
Oberleutnant d. L. a. D.
Komtur hoher Orden.
Darmſiadt, den 21. September 1927.
Thilde Sammet, geb. Rohde
Ernſt Rohde, Heſſ. Forſtaſſeſſor
Wilhelm Rohde, Gerichtsreferendar
Dr. Kurt Sammet
Renate Rohde, geb. Pfaff
Die Trauerfeier findet Samstag, den 24. September,
vormittags 11 Uhr, von der Friedhofskapelle an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Todes=Anzeige.
Plötzlich und unerwartet verſchied heute
Diens=
tag abend 11½ Uhr mein innigſtgeliebter Gatte und
Vater, unſer Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
Herr Gaſtwirt
Georg Erzgräber III.
Gaſthaus zum weißen Schwanen
in noch nicht vollendetem 63. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Kath. Erzgräber, geb. Wittmann
und Sohn Heinrich
Frau Kath. Erzgräber Wwe., geb. Benz und Kinder
Familie Emil Schäfer
Familie philipp Winter.
Todes=Anzeige,
Dienstag nacht entſchlief nach
kurzem, mit großer Geduld
er=
tragenem ſchweren Leiden (im
Wochenbett) meine innigſtgeliebte,
gute Frau, meine über alles
ge=
liebte, jüngſte Tochter, die treue
Mutter ihrer 2 Kinder
Frau
geb. Eſſinger
in nicht ganz vollendetem 28.
Le=
bensjahr.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
philipp Ehrhardt II. und Kinder
Frau Barbara Efſinger Wwe.
und Angehörige.
Winterkaſten, Gadernheim, Darmſtadt,
den 21. September 1927, (*24847
Die Beerdigung findet Freitag,
den 23. September, nachm. 2 Uhr
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mutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau
geb. Luckhaupt
nach ſchwerem, mit großer
Ge=
duld ertragenem Leiden im 73.
Le=
bensjahre zu ſich in die
Ewig=
keit zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Weber
Familie Wilh. Reeg
Familie Herm. Weber
Familie Eduard Böſche
Familie Georg Naſſauer
Familie Philipp Weber.
Darmſtadt, Barkhausſtr. 10 ½, Nieder=
Ramſtadt.
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Die Beerdigung findet am Freitag
nachmittag ½4 Uhr auf dem
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9
As Mter
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Men,
Hio.
Luanm
Dankſagung.
Für die Beweiſe wärmſter
Teil=
ahme bei dem Heimgange unſerer
lieben Mutter
Frau Katharine Stroh
geb. Erb
ſagen wir Allen auf dieſem Wege
unſeren herzlichſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Otto Löffler u. Frau Marie, geb. Stroh
nebſt Kindern.
Darmſtadt, den 21. Sept. 1927. *24911
Edelmieder, rückenglatt, ℳ 32.—
LhalhllA: Niederlage: Bismarckſtr. 48. ( 23201
(421
Gah
Arheilgen, den 20. September 1927. (14539
Die Beerdigung findet Freitag, den 23. September
I. Js., nachmittags 5 Uhr, vom Trauerhauſe,
Die=
burgerſtraße 1 aus ſtatt.
Kleine Anzeigen An und Verkäufe uſt.)
finden durch das Darmſtädter Tagblatt
Verbreitung
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme und
für die in ſo reichem Maße zugegangenen Blumenſpenden
bei dem Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
Margareta Trautmann
geb. Hörr
prechen wir hiermit allen Verwandten und Bekannten
von nah und fern unſeren herzlichſten Dank aus.
Ins=
beſondere danken wir Herrn Pfarrer Saal für ſeine
troſi=
reichen Worte am Grabe, ſowie der Schweſter Sophie
ür ihre liebevolle Pflege und allen denen, die ſie zur
letzien Ruhe gelelteten.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen.
Adam Trautmann
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9.f. 4
Rendi=
Mrickes
Lugene
aif
Drball
Nummer 263
Donnerstag den 22. Geptember 1922
AAus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 22. September.
Nationaler Freiballon=Wettbewerb
Darmſtadt 1927.
Geite 5
Wie wir bereits melden konnten, findet am 16. Oktober,
hmittags 5 Uhr, auf dem Darmſtädter Flugplatz der
Auf=
eg von ungefähr 10 Freiballons ſtatt. Erſt nach
ſigeren Verhandlungen iſt es gelungen, den Start in der
vor=
geenen Form zu ſichern. Die Ballons werden ſich in kürzeſten
g1nnden erheben. Das Städtiſche Gaswerk iſt infolge ſeiner
ſekoſen techniſchen Einrichtungen in der Lage, den ſehr großen
(3perbrauch liefern zu können, ohne daß der Verbraucher in
SStadt eine nennenswerte Störung empfinden wird. Der
ſenflieger=Verein für Luftfahrt” hat mit Uebernahme dieſes
9tbewerbes ein großes Riſiko auf ſich genommen, und es iſt
der, um der Sache der Fliegerei einen neuen Auftrieb zu
gen, zu wünſchen, daß die Veranſtaltung einen Maſſenbeſuch
u eiſt. Nähere Einzelheiten über die rein techniſchen Fragen
aien zu gegebener Zeit noch veröffentlicht werden.
— Hefſiſches Staatsarchiv. Infolge der Umbauarbeiten im
Reſidenz=
ſſoſl e muß der Benutzerſaal des Staatsarchivs für die nächſte Zeit
ge=
ſoſſ en werden. Der Ausbüh= und Schriftvertehr wird dadurch nicht
ſirt.
GSN, Trauer im Hauſe Riedeſel. Freifrau Anna Riedeſel zu
Geubach, die Mutter der Gräfin von Schlitz, genannt von Görtz, iſt im
von 75 Jahren im Schloſſe Eiſenbach geſtorben.
Heſſiſches Landestheater. „Und Pippa tanzt”, ein
Glas=
ſpenmärchen von Gerhart Hauptmann, wird in der neuen
Inſzenie=
ag von Fricdrich Neubauer am Mittwoch, den 28 September,
0roßen Haus zum erſten Male aufgeführt. — Nach Wied aher
tung von Frau Merker konnte Händels „Julius Cäſar” wieder
dim Spielplan aufgenommen werden. Die nächſte Aufführung des
ies findet am Freitag, den 30. September, als 2. Vorſtellung der
Ate D ſtatt.
— 10 Akademie=Konzeite. Den Reigen der Akademie=Konzerte
er=
öre am Donnerstag, den 2. Oktober, das Adolf Buſch=
Lirtett im „Großen Haus” des Heſſ. Landesthcaters. Das
Pro=
zwrn, das ueben Regers Lis=Moll=Quartett auch das von Beethoven
DN6II, Op. 59, bringt, bietet eine beſondwe Ueberraſchnug. Der
jugend=
ſ geniale Rudolf Serkin, der bis jetzt kompoſitoriſch noch nicht
une Oeffintlichkeit getreten iſt, hat ein Streichquartett in einem Satz
kyoniert, das an dieſem Abend ſeine Uraufführung für Südd utſch=
Ey erlebt, nachſdem die eigentliche Uraufführung ein paar Tage früher
nBerlin ſtattfand. Vorausſichtlich wird der Komponiſt der Aufführung
ſe: Werkes perſönlich beiwohncn. Somit bildet der erſte Abend einen
üverfprechenden Auftakt für die Akademie=Konzeute.
— Orpheum. „Der alte Deſſauer”, Samstag, den
September abends 8 Uhr, cröffnet Intendant Dr. Mar=
Friedmann die Reihe der täglich ſtattfindenden
Operettengaſt=
ſeie mit der Operette „Der alte Dafſauer” (Annelicſe von
Dſau II. Teil), Operette in 3 Akten von Nichard Heßler, Muſik von
hert Winterberg. Die Operette wurde von Oberſpielleiter
W. Behrenſen in Szene geſetzt. Als muſikaliſcher Leiter wind
dellmeiſter. Curt Ludwig am Pult erſcheinen. In den Hauptrollm
folgende Mitglieder des Operettenenſembles tätig: Ruth Shavill
ſbhie, die heimlich angetraute Gattin des Erbprinzen Wilhelm Gu=
Mizzie Durſt (Marie, Tochter des Hofmedieus), Eva Wendtlandt
ſſt in Anua Luiſe), Curt W. Behrenſen (Bgron von Salberg), Hans
ſigtier (Erbprinz Wilhelm Guſtav), Fritz Keilholz (Fritz Lange),
Dietrich (Juliette Rodenberg), Richaud Geher (Seidelmann). Der
4rkauf beginnt heute im Verkehrsbüro, ſowie bei De Waal, Rhein=
Be 14, telephoniſche Beſtellungen werden unter Nr. 389
entgegen=
wmmen.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Schöne
Stun=
wwurden am Sonntag zuſammen mit den Mitgliedern der
Mann=
ſ* Ortsgruppe, die ſich an der „Alten Herrenwanderung” beteiligten,
nüirſtenſaal hier verlebt. Saal und Bühne waren in einen grünen
m verwandelt, die Tiſche in verſchwenderiſch Fülle mit Roſen,
llien, Aſtern und vielen andern Herbſtblumen geſchmückt. Für den
immn Charakter der Feier war der Fünſtenſaal der geeign te Raum,
ſw wirkte alles zuſammen, die Veranſtaltung gelingen zu laſſen.
II die Mannheimer Wanderfreunde, begleitet von den Darmſtädter
Aöfrcunden, die ihnen bis zum Frankenſtein oder zur Lud’vigshöhe
ntegengegangen waren, im Füirſtenſaal eintrafen, ſchallte ihmem von
aGeſangsabteilung der hieſigen Ortsgruppe ein freundlicher
Sanges=
imz entgegen. Nicht minder freundlich waren der Willkommgruß und
eWorte, die Herr Profeſſor Dr. Köſer ſprach, und die Dankesrede,
nHerr Teickner für die Ortsgruppe Mannheim hielt. Bei der
ab=
wſtuungsreichen Vortragsfolge vergingen die Stunden wie im Flug.
Nienriſch begrüßt betrat unſer Heimatdichter Herr Nobert Schneider
verholt die Bühne, um ſeine köſtlichen, Humor atmenden Dichtungen
hbeſten zu geben. Mit gleichem Erfolg ließ ſich unſer Herr Heini
fr mit ſeinen Dialektdichtungen hören, ſang Herr Rudolf Fey mit
ſbzender Stimme der Veranſtaltung angepaßte Liedr, trug Herr
Fitich Gutkäſe heitere Sächelchen vor. Daß Herr Dr. Köſer nicht
wcktand und den Mannheimer Klubfreunden Proben ſeiner heiteren
Aithinſt gab, iſt ſelbſtverſtändlich. Muſikvorträge eines Teils des
üiſchen Orcheſters, Vorträge der Geſangsabteilung der hieſigen
Orts=
ſpe unter der Leitung ihres Dirigenten, des Herrn Oberreallehrers
ude, umrahmten die ſchöne, von Freundſchaft, Heimat= und
Vater=
aslicbe durchdrungene V=wanſtaltung. Herzlicher Dank allen
Mit=
üerden. Ebenſo warm und herzlich wie der Willkomm war der
hied. Wir ſind überzeugt, daß die Mannheimer Wanderfreunde
mmit dem Gefühl verlaſſen haben, in Darmſtadt treue Freunde und
Undergenoſſ zu haben. — Freitag, den 23. September
bn ds 8.20 Uhr, in der Krone Vortrag mit Lichtbildern des Herrn
G=ſtudiendirektors Kiſſinger über Eiſenach, Weimar uſw. Wir bitten
Tzahlreiches Erſcheinen.
Lukasgemeinde. Zum Beſten der Gemeinde=Nothilfe fand am
Aitag, den 19. September, im gutbeſetzten Saale des Gemeindehauſes
ſtraße 17 eine Aufführung von Kotzenbue’s Luſtſpiel „Die deutſchen
Anſtädter” ſtatt. In flotter Spielfolge und gutem Gelingen rollten
MFranz, Fräulein Aenne Dörſam ſowie die Herren Bernh. Felmer,
. Hattemer, Bernh. Franz und Adolf Kraft ihr ſchönes ſchauſpiele=
2 Talent und Können. Ebenſo fügten ſich auch die Spieler der
„eren Partien gut in das Geſamtſpiel ein. Freitag, den 23.
Sep=
er, abends 8 Uhr, findet im Gemeindehaus Kiesſtraße eine
Wieder=
dnx der Aufführung ſtatt und wird in Anbetracht des guten Zweck=
WWemeindemitgliedern ein reger Beſuch der Vorſtellung empfohlen.
in ſind erhältlich bei den bekannten Verkaufsſtellen, Kolporteur
Hoffmannſtraße 21, ſowie abends an der Kaſſe.
— Arbeiter=Samariter=Kolonne Darmſtadt. Am Samstag, den
Eeptemba abends, findet im Mathildenhöhſaal. Diebungerſtraße,
Wohltätigkeitsabend ſtatt. In altgewohnter Weiſe hat auch für
Ve Veranſtaltung die Kommiſſion ein ſchönes, reichhaltiges Pro=
Inm zuſammengeſtellt. In anerkennenswerter Weife haben ſich Freie
ung emeinde, Arbeiter=Athletik=Sportverein 1898, Arbeiter=Radfahrer=
Din „Solidarität”, Männerquartett „Weſtend”, Freier Männerchor,
Zeit er=Jugend und Theaterverein „Freundſchaftsbund” zur
Ver=
ſerung unſeres Programms zur Verfügung geſtellt. Ebenſo
wer=
die Samariter ihr gut Teil durch ein Theaterſ ick dazu beitragen.
einertrag wird zur Anſchaffung von Mateuial und Geräten ver=
Ferner wird darauf aufmerkſam gemacht, daß am 4. Ok=
.
r ein Kurfus in Erſter Hilfe bei Unglücksfällen und plötzlichen
Er=
ſungen beginnt. Der Kurſus ſteht unter ärztlicher Leitung des
n. Dr. Riemenſchneider.
Von den Deutſchen Großlogen
wird folgende Erklärung veröffentlicht:
Die Unterzeichneten, als geſetzliche Vwtreter von ca. 80 000
treu=
deutſchen, vaterländiſch geſinnten Freimaurern, geben in deren Namen
ihrer Entrüſtung darüber Ausdruck, daß Herr Erich Ludendorff in
ſeiner Schrift „Vernichtung der Feimaurerei” ſie in verleumderiſcher
Weiſe beleidigt und in den Augem des deutſchen Volkes herabzuſetzen
verſucht hat. Sie bedauern gleichzeitig, daß ein Mann von der einſtigen
Größe und Bedeutung des Generals der Infanterie Ludendorff ſich zur
Verhetzung des deutſchen Volkes und zur Irreführung breiter Maſſen
herabgewurdigt hat.
Obwohl das Pamphlet einer Entgegnung kaum wert iſt, weil es der
deutſchen Freimaurerei geradezu wahnſinnige Ziele unterſtellt und ſich
dabei auf dunkelſte und trübſte Quellen ſtützt oder ſich bewußt der un
glaublichſten Verdrehungen und Entſtellungen bedient, ſo behalten wir
uns doch zur Aufklärung der öffentlichen Meinung eine eingehende
ſachliche Stellungnahme vor.
Berlin, den 15. September 1927.
Die Großmeiſter der Deutſchen Großlogen: Habicht, Gr. Nat.=
Mutterloge Z. d. 3 Weltkugeln. Müllendorff, Große Landesloge
der Frm. von Deutſchland. Zimmer, Gr. Loge v. Preußen gen. Z.
Freundſchaft. Bröſe, Gr. Loge v. Hamburg. Anders Große
Landesloge v. Sachſen. Ries, Große Mutterloge d. Eklekt.
Frei=
maurerbundes. Blümel Großloge z. Sonne. Kahlert, Gr
Frmrlege z. Eintracht. Mensdorf, Großloge Deutſche Brkette.
*8. Periretertag des Hilfsbundes der Elſaß=
Loihringer.
In Düſſeldorf fand der 8. Vertretertag des „Hilfsbundes ür die
Elſaß=Lothringer im Reich” ſtatt, zu dem auch die Ortsgruppe
Darm=
ſtadt zwei Vertreter entſandt hatte. Neben der Beratung kultureller
Fragen ſtand im Vordergrund der ganzen Tagung die von der
Entſchä=
digungskommiſſion des Hilfsbundes formulierte Entſchtließung
über die Stellungnahme des Hilfsbundes zu dem Regierungsentwurf
des Schlußentſchädigungsgeſetzes. In der Entſchließung
heißt es:
„Die Vertreter von 180 Ortsgruppen des Hilfsbundes für die
Elſaß=Lothringer im Reich lehnen auf ihrem Vertretertag in Düſſeldorf
den Regierungsentwurf für ein Kriegsſchädenſchlußgeſetz einmütig ab
Die Entſchädigungen ſind ſowohl in ihrer Höhe als auch wegen der
vor=
geſehenen Zahlungsart völlig ungenſigend. Nichtſachſchäden werden
überhaupt nicht berückſichtigt. Die drückende Not der Vertriebenen wird
auf dieſe Weiſe überhaupt nicht behoben. Sozialen Geſichtspunkten iſt
in keiner Weiſe Rechnung getragen. Ein Wiederaufbau, ſelbſt in
be=
ſcheidenen Grenzen, iſt nicht möglich. Die von der „Arbeitsgemeinſchaft
der Intereſſent mvertreter” aufgerollten, von der Allgemeinheit als
durchaus beſcheiden und für die Reichsfinanzen tragbar anerkannten
Entſchädigungsforderungen entſprechen den dringendſten Bedürfniſſen
und miiſſen mit aller Entſchiedenheit aufrecht erhalten werden.
Die Entſchließung fand einmütige Annahme. Noch nicht allgemein
bekannt ſein dürfte, daß die großen Verbände der Wirtſchaft hinter den
Forderungen der „Arbeitsgemeinſchaft” ſtehen.
Turngemeinde Beffungen 1865 Darmſtadt e. V.,
Wanderabtei=
lung. Kommenden Sonntag, den 25. September I. J., findet die
dies=
fährige 7. Wanderung ſtatt. Ganz aus dem ſeitherigen Rahmen heraus,
diesmal der Weg in den Taunus. Zwei jüngere Turner, Gd.
Meißner und W. Wolf, haben die Führung übernommen und wollen
die Teilnehmer über Frankfurt a. M. nach Homburg v. d. H. bringen,
In Homburg beginnt der Fußmarſch nach der Saalburg und Lochmühle,
etwa 5 Stunden Marſchzeit. Der Wander=Ausſchuß macht darauf
auf=
merkſam, daß die Abfahrt eunkt 7 Uhr (Hauptbahnhof) erfolgt mit
Sonntagsfahrkarten nach Bad=Homburg zum Preiſe von 2,10 RM.
Es iſt ratſam, ziemlich frühzeitig die Fahrkarten zu löſen, damit
Stö=
rungen nicht vorkommen. Auf das Mitbringen der Perſonalausweiſe
wird hingewi ſen, um auf alle Fälle geſichert zu ſein. — Die Führer
haben Ruckſackverpflegung vorgeſehen, doch können die Teilnehmer auchk
Mittageſſen zum Preiſe von 1,50 RM. und 1,80 RM. haben nach
vor=
heriger Beſtellung. Diejenigen Turnerinnen und Turner, die am
Mittageſſen teilnehmen wollen, müſſen dies bis ſpäteſtens Froitag, den
23. ds. Mts., beim Wanderwart Schulz, Karlſtraße 104½, melden.
ie Zuſammenkunft iſt am Hauptportal des Hauptbahnhofs. —
Tur=
nerinnen und Turner, beteiligt Euch zahlreich und beherzigt das vom
Wander=Ausſchuß und den Flihrern Gewünſchta
Ausflugsſonderzug nach München und Nürnberg. Der für den
23. bis 26. September ds. Js. in Ausſicht genommene
Ausflugsſonder=
zug nach dem ſchönen Bayernland wird beſtimmt verkehren. Soweit die
zur Verfügung ſtehenden Sitzplätze nicht vorher vergriffen ſind, können
Sonderzugkarten noch bis zum 22. September um 16 Uhr gelöſt werden.
Keine Braunkohlenpreiserhöhung. Wie wir erfahren, haben die
Arbeitgeber der Mitteldeutſchen Braunkohle erneut verſucht, den
Reichs=
wirtſchaftsminiſter dazu zu bewegen, daß er einer Erhöhung der Preiſe
für Hausbrandbriketts, im engeren Abſatzgebiete um zwei Mark je
Tonne und einer Erhöhung der Preiſe für Rohbraunkohle zuſtimmt.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat dieſem Antrag aus wirtſchafts
politiſchen Gründen nicht zuſtimmen können.
— „Ueber Verbrechensurſachen und ihre Bekämpfung” ſpricht Herr
Oberlandesg richtsrat Doſenheimer=Frankenthal am Samstag,
24. Sertember, abends 8 Uhr, in der Aula d’s Realgymnaſiums (Ein
gang Kirchſtraße). Zum Reichsſchulgeſetz ſteht eine Entſchließung zur
Ausſprache. Jedermann iſt eing=laden. (Siehe Anzeige.)
Kunſinotizen.
Ueber Werle, Künſiler oder künſtleriſche Vtranfialtungen, deren im Nachſiehenden Erisähnung
geſchieht, behält ſich die Redaſion ihr Artell vor
— Union=Theater. Wie der Katzenſteg entſtand.
Ich weide noch hute oft gefragt, ob. meinem Roman „Der Katzenſteg”
der von einer Epiſode der Franzoſenkämpfe 1806/07 ausgeht, irgendeine
geſchichtliche Begebenheit — wenn auch weſentlich ſchwächerer Art —
zugrunde liegt. Ich kann darauf immer nur erwidern, daß allerdings
in meiner weiteren Heimat — mein Vaterhaus ſtand in Heydekrug im
Memelgebiet — eine alte Sage im Volke umläuft von einem Verrat
de in den ſchlimmen Tagen von 1806/07 vielen braven Deutſchen das
Leben gekoſtet haben ſoll. Aber dieſe Erzählung war (wie es bei dem,
was ſich im Volke weitererzählt häufig der Fall iſt) ganz unbeſtimmt
und ohne feſte Form, ohne Zeit und Ort. Immerhin hat dieſes
Wenige gerügt, um mir den erſten Anſtoß zu meiner Fabel vom
g” zu geben. Ich ſchrieb damals meinen großen Roman
„Katzer
„Es war”, als mir die Sage zu Ohrem kam. Faſt ohne mein Zutun
ſpannen ſich die Fäden der Handlung zu einem dichten Netz weiter,
bis ich kurz entſchloſſen weinen Roman unterbrach und mir zunächſt
einmal den „Katzenſteg” vom Herzen ſchrieb. Es ging ſehr ſchnell.
Meiner Erinnerung nach habe ich nicht ganz ein halbes Jahr dazu
gebracht. Obſchon ich das Ganze wohl mit gutem Recht als meine
freie Erfindung bezeichnem kann, wenn man den erſten Anſtoß durch
jene Sage abrechnet. Die zweite Frage, die mir ebenſo häufig
begeg=
net, iſt nach dem Urbild der Regine. Dieſes Naturgeſchöpf beſchäftigt
begreiflicherweiſe die Phantaſie des Leſers. Leider kann ich auch in
die=
ſem Punkte der literaturhiſtoriſchen Forſchung kein dankbares Material
liefern, ſo leid es mir tut. Auch dieſe Regine iſt meine freie Erfindung.
Wer das oſtpreußiſche Volk kennt, wird mir beſtätigen, daß ſich gerade
unter den einfachen Leuten herrliches Menſchenmaterial findet. Von
einer körperlichen Pracht und innerlichen Glut, die dim
Menſchenbeob=
achter ſtets von neuem in Entzücken ſetzt. Der vielfach zu beobachtende
Einſchlag litauiſchen Blutes ergibt neue Schattierungen, von denen
manches wohl in den Farben zu erkennen iſt, mit denen die Geſtalt
der Regine g malt wurde. — Hermann Sudermann.
Lokale Veranſialtungen.
Die bierunter erſcheinenden Nofizen find an ſchlleßlich als Hinwelſe auf Anzelgen zu belrachten.
in keinem Falle irgendwie alt Deſprechung oder Kritlk.
— Café Rheingold. Am Freitag findet ein Rheiniſcher Abend
ſtatt unter freundlicher Mitwirkung des beliebten Opern= und
Stim=
mungsſängers Carl Hermann Hauth (Mainz), welcher durd
ſeimen Namen ſämtlichen Freunden des Humors einen ſchönen Abend
verbürgt.
Die Bedeutung der Angeſtellten=
Perſicherungs=Wahlen.
Im Laufe des Monats November 1927 werden die Neuwahlen der
Vertrauensleute der Angeſtelltenverſicherung ſtattfinden. Im Jahre
1922 fanden nach dem Kriege zum erſten Male dieſe Wahlen ſtatt.
Damals konnten die Hauptausſchuß=Verbände eine große Mehrheit
er=
ringen. Auch in dieſem Jahre wird der Kampf in erſter Linie um die
Sonderſtellung der Angeſtelltem=Verſicherung geführt werden.
Ende der 80er Jahre wurde die allgemeine Invalidenverſicherung
geſchaffen. Man begnügte ſich damit, die bereits am ſtärkſten vertretene
Angeſtellten=Gruppe, die Handlungsgehilfen, in die
Invalidenverſiche=
rung mit ginzubeziehen. Die Umbildung Deutſchlands vom Agrar= zum
Induſtrie= und Handelsſtaat brachte es mit ſich, daß der
Angeſtellten=
ſtand eine immer größere Bedeutung erlangte. Auf Veranlaſſung des
Führers des Deutſchen Gruben= und Fabrikbeamten=Verbandes, jetzt
Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (G.D,A.), tratem damals die
An=
geſtellten=Verbände zuſammen, um Vorſchläge für die Schaffung der
Angeſtelltenverſicherung auszuarbeiten. Als ſpäter die Vorarbeiten ins
Stocken gerieten, war es Herr Reif vom Verband Deutſcher
Handlungs=
gehilfen zu Leipzig (jetzt G.D.A.), der ſich mit allen Mitteln dafür
einſetzte, daß die Arbeiten weitergingen. Nach langen und ſchwierigen
Verhandlungen iſt dann am 1. Januar 1913 die Angeſtelltenverſicherung
in Kraft getreten. Ihre ſegensreiche Tätigkeit iſt in allen Kreiſen
an=
erkannt worden. Die weſentlichen Unterſchiede zwiſchen der Invaliden=
und Angeſtelltenverſicherung beſtehen darin, daß bei der
Angeſtellten=
verſicherung nur eine 50prozentige Berufsunfähigkeit zum
Rentenan=
ſpruch verlangt wird, ebenſo erhalten die Witwen Renten, ganz
gleich=
gültig, ob ſie berufsunfähig ſind oder nicht. Auch die weiblichen
Ver=
ſicherten erhalten bei der Verheiratung die Hälfte der geſamt geleiſteten
Beiträge zurſick, auch ſind die Renten an ſich ſchon höher wie bei der
Invalidenverſicherung.
Seit der Gründung ſind verſchiedene Aenderungen eingetreten. So
iſt auf Antrag des Ortsausſchuſſes Frankfurt a. M. die Beſtimmung
geſchaffen wordem, daß die Kriegsdienſtjahre als Beitragsjahre
ange=
rechnet werden. Nach dem Kriege ſind weiterhin weſentliche
Verbeſſe=
rungem vorgenommen worden. Der Verſicherungskreis hat eine
ziem=
lich beträchtliche Erweiterung erfahren durch Einbeziehung der
Lehr=
linge, der Büroangeſtellten mit mechaniſchen Dienſtleiſtungen und
einige anderer Berufsgruppen. Ferner iſt die unterſte Altersgrenze
von 16 Jahren in Wegfall gekommen. Auch die freiwillige Verſicherung
iſt in erweitertem Umfange zu einer dauernden Einrichtung geworden,
Durch die Beſeitigung der Dopp=lverſicherung iſt der Charakter der
Sondereinrichtung noch mehr herausgeſtellt worden. Die
Beitrags=
zahlung erfolgt heute durch Einkleben von Marken, auch die
Leiſtungs=
berechnung iſt eine andere, da heute ein feſter Grundbetrag von 480 Mk.
zuzüglich Leiſtungszuſchläge feſtgeſetzt iſt. Für die bis zum Juli 1921
geleiſteten Beiträge ſind in den höheren Klaſſen beſondere Zuſchläge
vorgeſehen. Ein ganz beſonderes Kapitel nimmt das Heilverfahren
ein, das in weitgehendſtem Maße gewährt wird und ſich
außerordent=
lich ſegensrrich bewährte, da auch eine gewiſſe Ausdehnung auf die
Kinder erfolgte. Trotzdem wird immerhin noch an dem Ausbau dieſer
Verſicherung gearbeitet. Im Jahre 1926 brachte der Schriftführer des
Ortsausſchuſſes Darmſtadt, der Geſchäftsführer des G. D.A., einen
An=
tag auf Herabſetzung der Altersgrenz=, Heraufſetzung der
Leiſtungs=
zuſchläge und Ausdehnung des Heilverfahrens auf die Ehefrau ein,
der einſtimmig vom Ortsausſchuß Darmſtadt gutgeheißen wuvde und
dem Direktorium der Reichsverſicherungsanſtalt ſiir Angeſtellte
über=
geben worden iſt. Der Reichstagsabgeordnike und Bundesvorſteher des
Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten G.D.A., Herr Guſtav Schneider,
brachte im Frühjahr 1927 einen Antrag auf Herabſetzung der
Alters=
grenze auf das 60. Lebensjahr im Neichstag ein, dem der
Regierungs=
vertreter im ſozialoplitiſchen Ausſchuß entgegentrat mit dw
Be=
hauptung, „daß eine weitere Unterſcheidung zwiſchen der
Invalidenver=
ſicherung und der Angeſtelltenverſicherung bedenklich ſei. Die
Invaliden=
verſicherung ſoll nicht noch mehr ins Hintertreffen kommen‟. Dieſe
Be=
gründung iſt in Anbetracht der Sondereinrichtung der Angeſtellten=
Ver=
ſicherung durchaus abwegig und kann keinesfalls als ſtichhaltig
aner=
kannt werden. Der Kampf um dieſe Verbeſſerung wird deshalb
weiter=
geführt werden. Wenn man in Betracht zieht, daß heute die Beiträge
gegenüber der Friedenszeit nicht höher geworden ſind, auf der anderen
Seite aber bedeutende Leiſtungsverbeſſerungen eintraten, dann iſt es
ſelbſtverſtändlich, daß die Angeſtelltenſchaft ſich mit allen Mitteln für
dieſe Sondereinrichtung einſetzt. Der kommende Kampf wird ſich
d’Ss=
halb auch in erſter Linie wiedenum um dieſe Sonderſtellung drehen.
*Bezirksſchöffengericht.
p. 1. Sekt= und Weindiebſtähle, die am 3. Juni d. J. in Bürſtadt
erfolgten, werden zwei damals erwerbsloſen Arbeitern daſelbſt zur Laſt
gelegt und von ihnen auch zugeſtanden. Ein Dritter iſt der Hehlerei
beſchuldigt. Die Diebe, von denen allein 15 Flaſchen Sekt erbeutet
wurden, müſſen von der Straße aus in den Keller gelangt ſein. Die
Diebe ſind ſchon erheblich vorbeſtraft. Der Staatsanwalt beantragt
3 Jahre Zuchthaus und 1 Jahr Gefängns gegen die Diebe, gegen den
Hehler eine Geldſtrafe von 40 Mark.
Das Urteil erkennt gegen den Hehler auf die beantragte Strafe:
die Diebe erhalten 1 und 2 Jahre Gefängnis, je drei Monate ſind durch
die Unterſuchungshaft verbüßt.
2. Der Gärtner Karl Frieſe aus Großhennersdorf in Sachſen
ſteht unter der Anklage des ſchweren Diebſtahls im Rückfall.
Gemein=
ſchaftlich mit zwei oder einem Anderen, die noch nicht ermittellt und
gefaßt ſind, hat er in Kelſterbach Lebens= und Genußmittel aus einem
Keller entwendet. Frieſe kam von Frankfurt a. M. und hatte, wie (e
angibt, Hunger und Durſt. So entwickelte ſich im Keller bald eine
feuchtfröhliche Stimmung. Eine weitere Anklage betrifft Sachb=
ſſchädi=
gungen, die er in der Zelle des Langener Gerichtsgefängniſſes
be=
gangen hat.
Das Urteil erkennt auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahr
7 Monaten, 2 Monate 3 Wochen davon ſind verbüißt.
3. Ein Photogrgph ſteht unter der Anklage, an einer
Frauens=
perſon unzüchtige Handlungen vorgenommen und weiter mit Gewalt
Geſchlechtsverkehr mit ihr vollzogen zu haben, im letzteren Falle,
nach=
dem er ſie eingeſperrt, mithin einer Freiheitsberaubung ſich ſchuldig
ge=
macht hat. Der Angeklagte iſt ſeit 3. Januar 1927 in
Unterſuchungs=
haft. In einem Hauſe des Südviertels wurden die Bewohner durch
den Lärm aus dem Schlafe geweckt, die Polizei kam herbei und der
flüchtig gegangene Angeklagte wurde früh morgens verhaftet.
Einzel=
heiten können natürlich aus der unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit
durchgeführten Verhandlung nicht mitgeteilt, aber ſo viel kann doch
ge=
ſagt werden, daß die nächtlicherweile verübten Handlungen ſich als eine
ungemein rohe und brutale Tat eines jungen Mannes darſtellen.
Der Staatsanwalt bezeichnet den Fall als einen in den Annalen
der Straffuſtiz ziemlich ſeltenen, der Angeklagte habe auch durch ſein
Leugnen mildernde Umſtände verwirkt. Der Strafantrag geht au
5½ Jahre Zuchthaus. Der Verteidiger ſucht mildernde Umſtände in
dem Verhalten des Mädchens hervorzukehren, es ſprächen auch Momente
zugunſten des Angeklagten. Eine Gefängnisſtrafe möge erkannt
werden.
Das Urteil erkennt wegen Notzucht und Freiheitsberaubung au
Jahre Zuchthaus, wovon 8 Monate verbüßt ſind. Die bürgerlichen
Ehrenvechte werden auf 10 Jahre aberkannt. Im übrigen iſt
Frei=
prechung erfolgt.
Tageskalender für Donnerstag, den 22. September 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung.
Orpheum: Keine Vorſtellung. —
Kleines Haus: Geſchloſſen. —
Landesmuſeum von 10—18 Uhr: Ausſtellung „Alte Kunſt”
Mathildenhöhe, von 10—19 Uhr: Ausſtellung „Neue
Kunſt.” — Konzerte: Schloßcafé, Hotel Schmitz, Café
Rhein=
gold, Hotel Waldſchlößchen, Saalbaugarten. Meenzer Müller.
Mozartſaal, Schulſtr. 8, abends 8 Uhr: 15. Dreſſola=Konzert.
Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Luiſenſtraße 16, abends 8 Uhr:
Vortrag von Frau Dr. Jacob über „Die Elektrizität im Haushalt
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele.
AA OA
die Qualitäts-Zahnpaste von mehr als 5 Millionen Menschen allein in
Deutschland als bestes Zahn- und Mundpflegemittel im Gebrauch.
Be-
sondere Vorzüge: 1. macht die Zähne blendend weiß, 2. entfernt häßlich
gefärbten Zahnbelag, 3. beseitigt unangenehmen Mundgeruch. Gberzeugen
Sie sich zuerst durch Kauf einer Tube zu 60 Pf. — große Tube 1 Mk.
Chlorodont-Zahnbürsten 1.25 Mark, für Kinder 70 Pfg. Chlorodont-S
Mundwasser Flasche 1.25 Mark. Man verlange nur Chlorodont,B
Prämierungen auf der
Landwirtſchaft=
lichen Landesausſiellung Darmſtadt.
Weinbau.
Wein Nr. 40 1911er Nierſteiner Fläſchenhahl von Franz Karl Schmitt
Wwe., Nierſtein — die bronzene Staatsmedaille.
Nr. 42 1917er Oppenheimer Sackträger von der Heſſiſchen
Weinbau=
domänendivektion Mainz — bronzene Staatsmedaille.
Nr. 44 19Wer Nackenheimer Rothenberg Riesling von Karl
Gunderloch=
ſche Weingutsverwaltung, Nackenheim — eiſerne Medaille.
Nr. 81 1921er Bodenheimer Weſtrum von Friedrich Wilhelm Liebrecht,
Oberſtlt, a. D., Bodenheim — eiſerne Staatsmedaille.
Nr. 72 1921er Oppenheimer Sackträger von Sanit.=Rat Dr. Dahlem
Erben, Oppenheim — Ehrenpreis von Freiherr von Heyl mit
60 Mark.
Nr. 79 192ler Nackenheimer Rothenberg von der heſſiſchen
Weinbau=
domänendirektion Mainz — Ehrenpreis von Freiherr von Heyl
mit 60 Mark.
Nr. 3 1926er Bechtheimer Geiersberg von Hch. Beher 2., Bechtheim
— große ſilberne Medaille.
Nr. 8 1925er Nackenheimer Rothenberg von Karl Gunderlochſche
Wein=
gutsverwaltung, Nackenheim — große ſilberne Medaille.
Nr. 22 1926er Guntersblumer Vogelsrech von Georg Fr. Schätzel,
Bürgermeiſter, Guntersblum — große ſilberne Medaille.
Nr. 94 1926er Guntersblumer Steig vom Schloßgut Schmitt,
Gunters=
blum — große ſilberne Medaille.
Nr. 31 1925er Nierſteiner Rehbach von Heſſiſche
Weinbaudomänedirek=
tion Mainz — große ſilberne Medaille.
Nr. 441 1915er Nachenheimer Rothenberg von Karl Gunderlochſche
Wein=
coße ſilberne Medaille.
gutsverwaltung Nackenheim —
Nr. 4 1920er Büdesheimer Scharlachberg von Heſſiſcher
Weinbau=
domänendirektion Mainz — große ſilberne Medaille.
Nr. 66 1921er Guntersblumer Wohnweg von Emil Schätzel,
Gunters=
blum — große ſilberne Medaille.
Nr. 87 1921er Nierſteiner Fuchsloch von Georg Reichardt 3., Bechtheim
große ſilberne Medaille
Nr. 2 1926er Bechtheimer Mittelerberg von Heinrich Beyer 2.,
Becht=
heim — kleine ſilberne Medaille.
Nr. 9 1926er Mettenheimer Michelsberg von Ernſt Muth, Weingut in
Mettenheim — kleine ſilberne Medgille.
Nr. 13 1925er Bechtheimer Schild von J. P. Beyer in Bechtheim
kleine ſilberne Medaille.
Nr. 15 1925er Oppenheimer Sackträger von San.=Rat Dr. Dahlem
Erben, Oppenheim — kleine ſilberne Medaille.
Nr. 17 1925er Guntersblumer Schächerhohl von Gebr. Hedderich,
Gun=
tersblum — kleine ſilberne Medaille.
Nr. 26 1925ar Oppenheimer Saclträger von San=Rat Dr. Dahlem
Erben, Oppenheim — kleine ſilbere Medaille.
Nr. 32 1925er Bodenheimer Hoch vom Weingut Johannes Jamin,
Bodenheim — kleine ſilberne Medaille.
Nr. 35 1925er Oppenheimer Goldberg von Hermann Ohlenſchlager u. Co.,
Oppenheim — kleine ſilberne Medaille.
Nr. 39 1925er Siefersheimer Höllberg Riesling von Jean Schneider,
Siefersheim, unter Verſetzung in Klaſſe 8 — kleine ſilberne
Medaille.
Nr. 46 1921er Alsheimer von Karl Engiſch, Alsheim — kleine ſilberne
Medaille.
Nr. 48 1921er Dittelsheimer Stolzert von „Jakob Keipert 7.,
Dittels=
heim — kleine ſilberne Medaille.
Nr. 55 1921er Udenheimer Mainzerhohl von Heinrich Schermer 2.,
Veingutsbeſitzer, Udenheim — kleine ſilberne Medaille.
Nr. 56 1921er Budenheimer Frenzenberg von Peter Schöffel 2.,
Buden=
heim — kleine ſilberne Medaille.
Nr. 63 1921er Binger=Brück=Eiſel von Moller u. Ohler, Weinbau und
Weinhandel in Bingen a. Rh. — kleine ſilberne Medaille.
Nr. 64 1921er Mettenheimer Logenberg von Ernſt Muth, Weingut
Michelsberg in Mettenheim — kleine ſilberne Medaille.
Nr. 71 1921er Guntersblumer Ludwigshöher Appental von Karl
Zim=
ermann, Guntersblum — kleine ſilberne Medaille.
Nr. 73 19
21er Himmeltal vom Weingut Gebr. Hedderich, Guntersblum
— kleine ſilberne Medaille.
Nr. 80 1921er Bodenheimer Hoch=Riesling von Friedrich Wilhelm Lieb
recht, Oberſtlt. a. D., Bodenheim — kleine ſilberne Medaille.
Nr. 91 1921er Siefersheimer Höllberg von Jean Schneider, Siefersheim
kleine ſilberne Medaille.
Nr. 53 1921er Nierſteiner Schwabsburger Weg vom Weingut Georg
eichardt 2., Nierſtein — kleine ſilberne Medaille.
N
Nr. 93 1921er Alzeyer Heißgaſſe von J. Köhler, Alzey — kleine ſilberne
Medaille.
Nr. 155 1926er Ober=Ingelheimer Bellen von Jakob Eſchnauer 2., Ober=
Ingelheim — eine kleine ſilberne Medaille.
Nr. 158 1925er Ober=Ingelheimer Frühburgunder von Jakob
Eſch=
nauer 2., Ober=Ingelheim — kleine ſilberne Medaille.
Nr. 160 1925er Ober=Ingelheimer Frühburgunder von J. Waſem Ob.=
Ingelheim — eine kleine ſilberne Medaille.
Nr. 1 1925er Alzeher Rothental von Ch. J. 1 Eller, Inh. Wihelm
Becker,
IIzey — eine Anerkennung.
Nr. 4 1926er Bechtheimer Atzelgarten von Heinrich Beyer 2., Bechtheim
eine Anerkennung.
Nr. 11 1924er Oppenheimer Sackträger von Weingutsverwaltung San.=
Rat Dr. Dahlem Erben, Oppenheim — eine Anerkennung.
Nr. 16
925er Alzeyer Roteberg von Ch. J. 1 Eller, Inh. Wilh. Becker,
Alzey — eine Anerkennung.
Nr. 21 1926er Guntersblumer Wohnweg von Emil Schätzel,
Gunters=
blum — eine Anerkennung.
Nr. 23 1925er Bechtheimer Berg von Wilh. Schoeneck, Worms,
Wein=
gut in Bechtheim — eine Anerkennu
Nr. 36 1925er Nierſteiner Fuchsloch vom Weingut Georg Reichardt 3.,
ierſtein — eine Anerkennung.
Nr. 47 1921er Ober=Ingelheimer Heſſelweg von Jakob Eſchnauer 2.,
Ober=Ingelheim — eine Anerkennung.
Nr. 51 1921er Albiger Rötherberg von Heinrich Michel, Albig — eine
Anerkennung.
Nr. 54 1921er Laubenheimer Steig von Anton Riffel, Bodenheim
eine Anerkennung.
Nr. 58 1921er Alzeher Galgenberg von Philipp Wolf, Albig — eine
An=
erkennung.
Nr. 61
1921er Bodenheimer Platte vom Weingut Johannes Jamin,
Bodenheim — eine Anerkennung.
Nr. 62 1921er Dienheimer Falkenberg von Ludwig Maurer, Weingut
Oppenheim — eine Anerkennung.
Nr. 67 1921er Hahnheimer Knopf von Oek.=Rat Schätzel Erben,
Wein=
gut Selzen — eine Anerkennung.
Nr. 68 1921er Dienheimer Ebenbreit vom Weingut Hrch. Waldſchmitt,
Oppenheim — eine Anerkennung.
Nr. 76 1921er Binger Eiſel von J. F. Herter, Bingerbrück — eine
An=
erkennung.
Nr. 82 1921er Bodenheimer Bock von Friedrich Wilh. Liebrecht,
Oberſt=
leutnant a. D., Bodenheim — eine Anerkennung.
Nr. 86 1921er Nierſteiner Auflangen von Georg Reichardt 3., Weingut
Vierſtein — eine Anerkennung.
Nr. 88 1921er Bodenheimer Braunloch von Anton Riffel, Bodenheim
eine Anerkennung.
Nr. 89 1921er Guntersblumer Steig von Georg Fr. Schätzel,
Bürger=
meiſter, Guntersblum — eine Anerkennung.
Nr. 94 1924er Gau=Algesheimer Frühburgunder von Philipp Huff, Gau=
Algesheim a. Rh. — eine Anerkennung.
32. Tagung des Perbandes Deutſcher
Architekten- und Ingenieur=Vereine
in Köln.
Schlußbericht.
In der Nachmittagsſitzung wurde über den von den Verbänden der
freien techniſchen Berufe aufgeſtellten Entwurf eines
Kammer=
eſetzes beraten. Der Vorſitzende des Verbandsausſchuſſes, Herr
Bizepräſident Eickemeyer, gab einen Ueberblick über die
Verhand=
lungen mit dieſen Verbänden. Der V. D. A. J. hat von jeher den
Standpunkt vertreten, daß eine Kammer der freien Architekten und
Ingenieure, genau wie die Kammern der Aerzte und Anwälte, das
Akademikerprinzip wahren müſſen, wobei bis zu einer gewiſſen Zeit
erleichternde Uebergangsbeſtimmungen und dauernde Ausnahmen für
Perſonen mit hervorragenden Leiſtungen vorgeſehen werden müſſen. In
den bereits eingeleiteten Verhandlungen in dem zuſtändigen
Mini=
ſterium haben ſich jedoch die freien Berufe ſehr energiſch gegen die
Durchführung des Akademikergrundſatzes ausgeſprochen, auch das
Mini=
ſterium ſcheint dieſer Auffaſſung folgen zu wollen. Damit iſt für den
V. D. A. J. die Frage entſtanden, ob er an dem Zuſtandekommen einer
Kammer, in der jeder Techniker, ohne Rückſicht auf das Maß ſeiner
Ausbildung, Mitglied werden kann, noch ein Intereſſe hat.
Im Anſchluß an die lebhafte Diskuſſion wurde nachſtehende
Ent=
ſchließung angenommen:
Der V. D. A. J. ſtimmt dem Geſetzentwurf zu, unter der
ausdrück=
lichen Vorausſetzung, daß für die Aufnahme in die Kammer der
Nach=
weis der vollen akademiſchen Bildung erbracht wird. Bedingung für
die Uebergangszeit, d. h. bis zu ſechs Jahren nach Inkrafttreten des
Geſetzes ſoll es zuläſſig ſein, daß Mitglieder von ſolchen Verbänden
welche ſatzungsgemäß die Mitgliedſchaft vom Nachweis der
akademi=
ſchen Vorbildung abhängig machen, bei anerkannt guten Leiſtungen
ihrem Fache Mitglieder der Kammer werden können, auch wenn ſie
nicht akademiſche Vovbildung beſitzen.
Ferner erachtet es der V. D. A. J. für zuläſſig, daß in den
Aus=
führungsbeſtimmungen zum Kammergeſetz zur Vermeidung von
beſon=
deren Härten die Möglichkeit ausgeſprochen wird, in ganz beſonders
gelagerten Fällen Baukünſtlern von hervorragenden Leiſtungen und
Eigenſchaften auf Anſuchen die Kammermitgliedſchaft zu verleihen, auch
wenn ſie nicht akademiſche Vorbildung beſitzen.
Falls der Grundſatz der akademiſchen Vorbildung der
Kammermit=
glieder nicht anerkannt werden ſollte, wird der V. D. A. J. gegen ein
ſolches Geſetz mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln ankämpfen.
Der Vorſtand wird beauftragt, in dieſem Sinne das Nötige
recht=
zeitig und im Zuſammengehen mit den gleichartigen Verbänden zu
ver=
anlaſſen.
Die Beratung über die vom Wettbewerbsausſchuß des V. D. A. J.
und des B. D. A. im Anſchluß an das Referat des Herrn Baurats
Körte aufgeſtellten neuen Wettbewerbsgrundſätze führten
zu einer lebhaften Ausſprache. In dieſen Grundſätzen iſt auf eine
Bindung vorgeſehen, als ſie moraliſch verpflichtet werden, einem der
Preisträger die weitere künſtleriſche Bearbeitung des Entwurfs zu
über=
tragen. Die anweſenden Vertreter der beamteten Architekten wieſen
darauf hin, daß weder der Staat noch die Kommunen als Auslober
eine ſolche Verpflichtung eingehen könnten, und daß ſomit die Gefahr
beſtehe, daß zum Schaden der freiſchaffenden Architekten in Zukunft
Wettbewerbe eingeſchränkt würden. Andererſeits machten die Vertreter
der freiſchaffenden Architekten darauf aufmerkſam, daß es unberechtigt
wäre, wenn ihre ſchöpferiſchen Gedanken hinterher durch Beauftragte
des Auslobers ausgebeutet würden. Auch andere Punkte der Grundſätze
gaben zu ſtarken Bedenken Anlaß, ſo daß der endgültige Beſchluß
vor=
läufig vertagt und den Verbandsvereinen aufgegeben wurde, ſich bis
zum 15. Oktober nochmals zu äußern. Der Vorſtand wurde ermächtigt,
alsdann die weiteren Verhandlungen mit dem B. D. A. durchzuführen.
Der Verband ſieht mit Sorge auf die in letzter Zeit ſich immer ſtärker
machende Entwicklung der techniſchen Hochſchulen und Fachſchulen und
die damit verbundenen Nachteile für die Ausbildnung des Nachwuchſes.
Herr Prof. Dr. Schleyer begründet in einem längeren,
ein=
gehenden Referat die Bedenken; der Verband fordert eine einheitliche
Regelung der Ausbildung des techniſchen Nachwuchſes, wie ſie bereits in
den früher vom Verbande aufgeſtellten einheitlichen Grundſätzen für
die Ausbildung der Diplom=Ingenieure im Hochbau=, Ingenieurbau=
und Maſchinenbauweſen zum Ausdruck gebracht worden iſt.
Der Vorſitzende des Ausſchuſſes für Städtebau, Beigeordneter
Ehlgötz=Eſſen, berichtet über die Tätigkeit des Ausſchuſſes, der
Richtlinien für eine einheitliche Bauordnung, Fragen der
Wohnungs=
wirtſchaft und in einem Unterausſchuß auch die Frage des wirtſchaftlichen
Bauens bearbeitete. Die von einem Vertreter des A. J. V. Berlin
ge=
ſchilderten Vorgänge in der Reichsforſchungsgeſellſchaft und die an dem
Geſchäftsgebaren dieſer Geſellſchaft geübte Kritik gab dem Referenten
und mehreren Rednern Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die
Ten=
denz der Forſchungsgeſellſchaft zwar erwünſcht ſei, daß dadurch aber
die Tätigkeit des Unterausſchuſſes für wirtſchaftliches Bauen nicht
über=
flüſſig werde. Der Verband hält es im Gegenteil für dringend
ge=
boten, auch die Arbeiten der Reichsforſchungsgeſellſchaft mit
Aufmerk=
ſamleit zu verfolgen und beauftragt den Ausſchuß, entſprechende Vor=
ſchläge zu machen.
Nach ſehr eingehender Ausſprache wurde folgende
Ent=
ſchließung gefaßt: Der Deutſche Architekten= und Ingenieur=Tag
Nr. 97 1921er Groß=Umſtädter Steingerück von Georg Ohl 10., Groß=
Umſtadt — eine Anerkennung.
Nr. 102 1925er Schwabenheimer Geisberg von Georg Immerheiſer,
Schwabenheim — eine Anerkennung.
Nr. 104 1926er Biebelsheimer Kohlecken von Johann Fiſchborn 3.,
Bürgermeiſter, Biebelsheim — eine Anerkennung.
Nr. 106 1926er Stadecker Ermel von R. Weisbach, Stadecken — eine
Anerkennung.
Nr. 108 1925er Büdesheimer Häusling von Moller u. Ohler, Weinbau
und Weinhandel, Bingen a. Rh. — eine Anerkennung.
Nr. 210 1926er Bodenheimer Hoch von Anton Riffel, Bodenheim
große ſilberne Medaille.
Nr. 111 1926er Nierſteiner Roßberg von Jakob Seip 4., Nierſtein —
eine Anerkennung.
Nr. 116 1924er Oppenheimer Brünnchen von Ludwig Maurer,
Wein=
gutsbeſitzer, Oppenheim — kleine ſilberne Medaille.
25er Pfeddersheimer Hochberg von Philipp. Dettweiler,
Nr. 121
Pfeddersheim — große ſilberne Medaille.
Nr. 130 1925er Albiger Rötherberg von Heinrich Michel, Albig — kleine
ſilberne Medaille.
Nr. 134 1925er Oppenheimer Saar von Hermann Ohlenſchlager u. Co.,
Oppenheim — große ſilberne Medaille.
Nr. 136 1925er Selzener Libell von Oek.=Rat Schätzel Erben,
Wein=
gutsbeſitzer, Selzen — große ſilberne Medgille.
Nr. 141
25er Albiger Hundskopf von Philipp Wolf, Albig — große
ſilberne Medaille.
Nr. 144 1926er Alzeyer Rotental von Karl Baum, Alzey — kleine
ſilberne Medaille.
Nr. 146 1926er Selzener Oſterberg von Oek.=Rat Schätzel Erben,
Wein=
gutsbeſitzer, Selzen — eine Anerkennung.
Nr. 147 1926er Hahnheimer Knopf von Oek.=Rat Schätzel Erben,
Wein=
gutsbeſitzer, Selzen — kleine ſilberne Medaille.
Nr. 150 1926er Hahnheimer Knopf von Fa, F. Seibert, Mainz,
Neu=
torſtraße 10 — eine Anerkennung.
Nr. 151 1926er Alzeyer Galgenberg von Philipp Wolf, Weingutsbeſitzer,
Albig — eine Anerkennung.
Nr. 153 1925er Mettenheimer Börnchen von Jakob Seip 4., Nierſtein
kleine ſilberne Medaille.
1927 hält, in Uebereinſtimmung mit ſeinen früheren Entſchließung
die bis ins Jahr 1924 zurückreichen, den beſchleunigten Abbau
Wohnungszwangswirtſchaft als das erſtrebenswerte Ziel für die Geß
dung auf dem Wohnungsmarkt. Vorausſetzung für dieſen Abbau
daß durch Neubau von Wohnungen mit wirtſchaftlich tragbaren Migeu
Angebot und Nachfrage des Wohnungsmarktes reguliert werden.
zu dieſem endgültigen Zuſtand iſt die Verwendung öffentlicher M5i. den Wohnungsbau erforderlich. Zu dieſem Zwecke iſt die reſt=0
Verwendung der Hauszinsſteuer für Wohnungsneubau nicht zu
gehen. Die Forderung der reſtloſen Bereitſtellung dieſer Mittel
ſo dringender, als die Beſchaffung des allgemein für den Wohnurn
bau notwendigen Kapitals auf dem freien Geldmarkt und aus ands
Quellen nicht möglich iſt. Die Vergebung der öffentlichen Mittel R
nicht einſeitig zu Gunſten beſtimmter Kreiſe erfolgen, es muß SN
mehr die größte wirtſchaftliche Wirkung bei Berückſichtigung eines
ſchrittlichen Städtebaues und einer geſunden Wohnungskultur gm
ſtrebt werden.
Mit den vorgeſchlagenen Mitteln können in abſehbarer Zeit driu
Wohnungsneubau die fehlenden Wohnungen beſchafft, d. h. die A.
nungsnot behoben werden. Das Ergebnis des Wohnungselends bl.
auch dann als eine ſoziale Aufgabe der Wohlfahrtspflege vorbehal:”
Der Archikekten= und Ingenieurtag beauftragt ſeinen Ausſchuß,
ſei=
bisherigen Arbeiten entſprechend dieſer Frage erhöhte Aufmerkſam.
zu widmen.”
In Verbindung mit dem Referat des Herrn Profeſſors
Schla=
ſtand em Beriht des Herrn Studienrats, Schnappauff vom A.,
Münſter über die beabſichtigte Gründung einer techniſch=
Fakultät an der Univerſität Münſter. Der Redner a.
auf die ſchweren Bedenken hin, die mit einer derartigen Vereinign
verbunden ſeien.
Die Ausſprache führte zu folgendem Beſchluß:
er D.A.J. wolle den Ausſchuß für Ausbildung des
Nachwuchk=
beauftragen, gemeinſam mit der Arbeitsgemeinſchaft anderer Verbäm
insbeſondere mit dem Verband der deutſchen techniſch wiſſenſchaftlicn
Vereine, und in Fühlungnahme mit Univerſitätskreiſen die Frage
prüfen, imwieweit eine gegenſeitige Bindung zwiſchen einzelnen Fak!0
däten von Hochſchule und Unierſität zweckmäßig und für die S
wickelung beider Bildungsſtätten förderlich ſei.”
Seit Jahren gibt der Verband das Bürgerhauswerk in Heffn
heraus, von denen bisher einige erſchienen ſind. Herr Profeſſ;
Stiehl, der verdienſtvolle Leiter des Ausſchuſſes für das Bürgs;
hauswerk, wies darauf hin, daß die Herausgabe weiterer Heit
ifolge der erheblich geſteigerten Herſtellungskoſten gefährdet
appellierte in warmen Worten an die Opferfreudigkeit der Verban
vergine und ihrer Mitglieder, damit der Verband nicht gezwungen
ſei, das weitere Erſcheinen der Hefte einzuſtellen. Nach eingehen u
Beſprechung über die weitere Bereitſtellung von Mitteln wurde zud
ſagt, daß der Verband alles, tun würde, um das Weitererſcheinen
ermöglichen.
Vom Vorſtand wird die Mitteilung gemacht, daß der A. G.O.=A1I
ſchuß nunmehr auch eine neue Gebührenordnung für J
genieure herausgegeben habe, und daß der Verband durch Her
Architekten Grell=Hamburg im Vorſtande des A.GO. vertreten ſei!
daß zum Vorſitzenden des A.G.O. Herr Geh. Oberbaurat Dr.=J-
Schmick gewählt worden iſt.
Die weitere Tagesordnung galt der Erledigung geſchäftlicher B,
gelegenheiten. An Stelle der ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder
w=
den die Herren Miniſterialrat Wagner=Darmſtadt, Archis
Redelstorff=Lübeck ſowie Herr Stadtbaurat Hartlebe
Dortmund gewählt. Es wurde Entlaſtung für die Rechnung des Jahr3
1826 erteilt, der Haushaltsplan für 1928 genehmigt und als Ort
†=
die 53. Architekten= und Ingenieurtagung 1928 Ludwigshafen gewäk).
Ueber die für 1929 ergangenen Einladungen werden Beſchlüſſe n i
wäht gefaßt.
Die don dem A. J.V. Plauen vorgelegten Satzungen wurden .n
nehmigt und der Verein damit als ſelbſtändiger Verein aufgenommen
Die Abgeordnetenverſammlung wurde mit einem Dank an dn
Vorſitzenden um ½9 Uhr abends geſchloſſen. Nach der Verſammlu-m
fanden ſich die Abgeordneten ſowie die MMitglieder des A
J.V. Köln m.
ihren Damen i den Räumen der Kaſinogeſellſchaft zu eiwem
gemü=
lichen Zuſammenſein ein.
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Frankfurt.
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kuin am Poſtſchalter der
Fende, und zwar von 6 Zug 18.33 Uhr ver
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Nieder Beerbach, A.
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Pfihen, wird keiner
usgenoſſenſchaft ſuch
Fahrplan bet.
eir reibungslos bew
Ar 53, 0
Donnerstag, 22. Sept. 11.55: Glockenſpiel aus dem Darmſt
Schloß. S 16.30: Hausorch. Wagner= Eine Fauſt=Ouverture. —
Fant. „Das Liebesverbot” — Siegfried=Idyll”.
Vorſpiel. j.
„Parſifal”
— Aus Die Meiſterſinger von Nürnberg. o 17.4:
A. d. „Vergleichenden Lebensbeſchreibungen”
des Plutarch: „
Alexan=
der, Julius Cäſar”
18.15: Vereinsnachrichten. O 18.30:
Vor=
tragszyklus des Biſchöflichen Kommiſſariats. o 19: Uebertr.
au=
dem Opernhaus: Lohengrin. Romantiſche Oper von R. Wagn
Perſ.: Heinrich der Vogler, deutſcher König. Lohengrin. Elſa von
Brabant. Friedrich von Telramund, brabantiſcher Graf. Ortrud,
ſeine Gemahlin. Der Heerrufer des Königs, Ort: Antwerpen. Zeit:
Erſte Hälfte des 10. Jahrh.
Stutigart.
Donnerstag, 22. Sept. 16: Hauswirtſchaftl. Frauenſtunde,
16.15: Konzert. O 18.15: Stuttgart ſendet: Dramaturgiſch
Funkſtunde
— Freiburg ſendet: Dr. Hefele: C. M. von Weber.
ein, Alemannenſproß. O 18.45: Aerzte=Vortrag: Verſicherungswe
und ſoziale Fürſorge. O 19.15: Prof. Hildebrandt: Die Werkbu
ausſtellung Die Wohnung.
20.15: Sinfonie=Konzert. Leit.
Kapellm. Kahn. Schubert: Ouv. Roſamunde. Fant. F=moll.
B=dur. O 21.30: Wunſchabend. Leit.: M. Heye. Mitw.; Hi
Binder, Käte Mann, E. Thyſſen, A. Haagen, M. Heye, C. Strupe
Funkorch. Strauß: Ouv. Fledermaus.
Kreutzer: Lied
Jägers aus Nachtlager von Granada. — Beethoven: Sonale
Rue
pathetique (Klavierſolo). — Heine: Die Wallfahrt zu
lortzi
Wagner: Matroſenchor aus Flieg.
Holländer.
Zarenlied aus Zar und Zimmermann.
Beethoven: Mondſc
ſonate. — Heyſe: Die Mutter des Siegers. — Strauß: Geſchich
aus dem Wiener Wald. — Benatzky: Adieu, Mimi. — Beues:
Zenn
In der Pfalz. — Gay: Hätt ich doch’n Schwips. — Gilbert:
Vard:
die erſte Lerche. — Strauß: Das nüchterne Mädchen.
Mein Schloß im Mond.
Für nur Mk
bämpfenu bäge
amerikaniſchen Damp
Herren=A
Mäntel und
Keine Taien=, ſor
Reinigun
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Eiſobeihenſt.
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iſt. m. Matr
Sin. Ariſt.A
D., Wäſche=
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Mlogen, 9
Wlahmenp
*Gzugebe
eGeſchätsſt
Holländer: Raus mit den Männem=
Kollo: Marſch ins Bett, mein Schatz. — Jeſſel: Der Roſe
Hochzeitszug.
Berlin.
Donnerstag, 22. Sept. 12.30: Viertelſtunde für den Landwikl.
O 16.15: Studienrat A. L. Müller: Geographiſche Merkwürdigfeiteh.
Geyſire und die übrigen Wunder der Jellowſtone=Naturſchutzpaktes
17: Dr. Altenberg lieſt aus ſeinen Gedichten. O 17.30: Modeme
Ruſſiſche Muſik.
19.05: Dr. Derſin: Unſere Getränke und
19.30: A. Vogel: Die Räteidee un
Chemie der Gärung. O
) Prof. Wegener: Die Entwicklung,
die Arbeitnehmer. O
füngſten Ereigniſſe in China. 20.30: Sinfonie=Konzert.
zruno Seidler=Winkler. Mendelsſohn: Ouv. Ruy blas. —
Klavierkonzert, F=moll. — Beethoven: Sinfonie DZur. O 24-
Tanzmuſik (Bernard Ette).
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 22. Sept. Adeie Lüderii
Die verſchiedenen Berufe und ihre Ernährung. 15: Vorbereitag
gen für den Winter: Küche, Keller, Boden. O 15.35: Wetter Id
Börſe. O 15.40: Adele. Lüderitz: Kochanweiſungen. O 16: Min.=hck
Weber: Das Geſetz zum Schutz der Jugend gegen Schmutz in
Schund. 16.30: Std.=Rat Müller: J. P. Hebel, Volksel
30.
mit Humor. O 17: Müller=Jabuſch: Weltpolitiſche Stunde.
bes
van Eyſeren, Alfieri: Spaniſch für Fortgeſchr. O 18.30:
walzer v. Joh. Brahms. (Kölner Vocal=Quartett.) 0 19.20:*
Golte: Milchabſatzfragen im Induſtriegebiet.
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Nummer 263
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Donnerstag, den 22. Geptember 1922
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Aus Heſſen.
Starkenburg.
Griesheim, 21. Sept. Nachdem die Gemeinde ſelbſt an die Stadt
eſtadt bereits für die Monate Juli und Auguſt das ihr gelieferte
ſſer bezahlen mußte, hat der Gemeinderat in ſeiner am 15.
Sep=
ſar ſtattgefundenen Sitzung beſchloſſen, das von den Einwohnern
m Tage der Inbetriebſetzung der Waſſerleitung bis zum 31. Auguſt
ei Jahres verbrauchte Waſſer nach folgenden Richtlinien zu berech=
Auf Grund von Feſtſtellungen, nach denen in der erſten Zeit das
ſſſer nicht zu allen Haushaltungszwechen verwendungsfähig war, hat
Semeinderat anſtatt der in den Waſſerbezugsbedingungen
feſtge=
ſtew Mindeſtabnahme von 6 Kubikmetern pro Monat und
Haushal=
u nur eine Verbvauchsmenge von 3 Kubikmetern pro Monat und
caltung feſtgeſetzt, ſo daß für jeden Tag ſeit dem Tage der
An=
ſarng zur Waſſerentnahme 2,5 Pfennig pro Haushaltung zu
berech=
änd. Bei der Berechnung des Verbrauches zu Gießzwechen wurde
nachſtehenden Richtlinien verfahren: Zur einmaligen Begießung
hefſiſchen Morgens (2500 Quadratmeter) iſt eine Waſſermenge von
ſſch rbikmetern erforderlich, zum Preiſe von 2,50 Mk. Die Tage, an
1 eine Begießung erforderlich war, wurden von der Bürgermeiſterei
von einzelnen Verbrauchern feſtgeſtellt. Die von der Bürgermeiſterei
gektellten Gießtage, die in ihrer Anzahl geringer waren als die der
ſh=aucher, wurden als Berechnungsgrundlage angenommen. Die
dis der einzelnen Gärten wurde aus den Flurbüchern feſtgeſtellt.
Gewerbebetriebe wurde ein je nach Art und Größe des Betriebes
geetzter Zuſchlagsverbrauch berechnet. Durch dieſe Berechnungsart
unc eine von den Waſſevabnehmern zu bezahlende Waſſermenge von
D Kubikmetern zuſtande. Dahingegen ſind im ganzen durch den
huſcmeſſer gelaufen 31000 Kubikm., von welchen die Stadt Darmſtadt
Lubikm. als Spülwaſſer unentgeltlich liefert, ſo daß immer noch 13 600
wifmeter zu Laſten der Gemeinde gehen. Aus dieſen letzteren Zahlen
o rur Genüge hervor, daß die Gemeindevertretung beſtrebt war, den
ſrabnehmern weirgehendſt entgegenzukommen. Ab 1. September
nſern die in dem Waſſerbezugsbedingungen feſtgeſetzten
Mindeſtabnah=
mSon 6 Kubikmetern pro Haushaltung ud Monat zur Berechnung
hmen.
4a. Gberſtadt, 21. Sept. Ableben alter Eberſtädter. Eine
älteſtem Einwohnerinnen Eberſtadts, Frau Katharina Heß, geb.
ler, iſt im 86. Lebensjahre geſtorben. Desgleichen ſtarb im Alter
*7 Jahren der Geſchirrhändler Jakob Reiß 2., der infolge ſeines
Aues weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt war. —
Obſt=
ſeigerung. Am Freitag dieſer Woche ſoll die Obſternte auf
Semeindewieſen meiſtbietend an Ort und Stelle verſteigert werden.
handelt ſich in der Hauptſache um die Verſteigerung von Aepfeln,
Hwrr und Zwetſchen ſowie um die Ernte zweier Nußbäume.
4a. Pfungſtadt, 21. Sept. Verſteigerungserlö.s. Die
Ge=
mnde Pfungſtadt hat bei den Verſteigerungen von Gemeindeobſt rund
50 RM. gelöſt. Die Nachbargemeinde Hahn konnte einen
Obſtver=
ſterugsertrag von 1857 RM. verzeichnen — Verlängerung
Poſtſchalterdienſtes. Seit Mitte der Woche ſind die
Dienſt=
nuden am Poſtſchalter des hieſigen Poſtamts abends um eine halbe
Snde, und zwar von 6—6.30 Uhr, verlängert worden. Pakete, die
dem Zug 18.33 Uhr verſandt werden ſollen, müſſen bis 18 Uhr
auf=
gefert ſein.
— Nieder=Beerbach, 21. Sept. Am kommenden Sonntag und
Mon=
ſeiert man hier Kirchweihe. Wenn der Himmel nach langer
Kenzeit endlich einmal wieder lacht, dann ſteht erfahrungsgemäß für
ſie Feiertage, ein eminenter Verkehr bevor, Verwandte und Bekannte,
zunde und Berufskollegen, alte, treue Kirchweihgäſte zählen dann
wie=
wie alljährlich, zu den Beſuchern. Alle werden wieder freundlich
pkommen geheißen, allen gelten die Vorbereitangen der Bewohner,
ihr Beſtes tun wollen zum volkstümlichen Feſte, und wenn die
Gtwirtſchaften ihren früheren, beſtens bekannten Leiſtungen nicht
raſtehen, wird keiner unbefriedigt nach Hauſe ziehen. Auch die hieſige
Aobusgenoſſenſchaft ſucht zum guten Gelingen beizutragen und hat
im Fahrplan beträchtlich erweitert, um den zu erwartenden ſtarken
3kehr reibungslos bewältigen zu können. (Näheres ſiehe Anzeige.)
11. Gautag des Odenwaldgaues
Gabelsbergerſcher Stenographen zu Höchſi.
Zum erſten Male nach Einführung der Reichskurzſchrift fand der
Gautag des Odenwaldgaues Gabelsbergerſcher Stenographen ſtatt. Am
Sonntag vormittag 8 Uhr tagte im Gaſthaus „Zum Odenwald” eine
außerordentliche Gauvertreter=Verſammlung, die von ſeiten der
ein=
zelnen Gauvereine ſehr gut beſucht war. Nach Schluß der Verſammlung
begab man ſich geſchloſſen nach der Stadtſchule, um dort das
Wett=
ſchreiben vorzunehmen. Das Wettſchreiben ſelbſt ſtand unter der
Leitung des Herrn Verwaltungsinſpektors Adam Wöber, Michelſtadt,
und deſſen Stellvertreter, Herrn Leonhard Lenz, Falken=Geſäß. An
dem Wettſchreiben beteiligten ſich insgeſamt 71 Teilnehmer, wovon
25 Teilnehmer mit Ehrenpreiſen, 20 Teilnehmer mit 1. Preiſen, 11
Teil=
nehmer mit 2. Preiſen und 10 Teilnehmer mit 3. Preiſen ausgezeichnet
werden konnten.
Nachmittags 3 Uhr begann die eigentliche Feier im Gaſthaus „Zur
Burg Breuberg”. In liebenswürdiger Weiſe hatte die
Orcheſterver=
einigung, unter Leitung des Herrn Dirigenten Jöſt, ſowie der
Män=
nergeſangverein, unter Leitung des Herrn Dirigenten Herrn
Her=
bert, zur Verſchönerung der Veranſtaltung mitgewirkt.
Herr Ludwia Gieg. Vorſitzender des feſtgebenden Vereins Höchſt,
begrüßte die Feſtgäſte und dankte ihnen allen für ihr Erſcheinen.
Als=
dann hielt der Gauvorſitzende, Herr Friedrich Noſtadt, Michelſtadt,
eine kurze Anſprache. Der Bezirksvorſitzende, Herr Oberſteuerſekretär
Heiſt, Eberſtadt, überbrachte die Glückwünſche zum Gautag im Namen
des Bezirks Darmſtadt. Die Feſtrede hielt Herr Heinrich
Flecken=
ſtein, König. Anſchließend nahm der Feſtredner die Weihung des
Tiſchbanners des Stengraphenvereins Gabelsberger Höchſt vor, und
übergab es ſeiner Beſtimmung. Alsdann überreichte der Gauvorſitzende,
Herr Friedrich Noſtadt, Michelſtadt, dem Ehrenvorſitzenden des Gaues,
Herrn Heinrich Fleckenſtein, König, in Anbetracht ſeiner hohen
Ver=
dienſte, die er längere Jahre dem Gau widmete, die von Herrn Georg
Vetter, König, in beſter Ausführung angefertigte Ehrenurkunde. Herr
Fleckenſtein dankte und verſprach gleichzeitig, auch fernerhin dem Gau
ſeine Kräfte zur Verfügung zu ſtellen.
Alles in allem, es war eine herrliche Tagung, die mon nach ſo
langer Zeit wieder einmal im Odenwald verleben konnte, und die wohl
jedem, der daran teilgenommen hat, in Erinnerung bleiben wird.
f. Roßdorf, 21. Sept. Gemeinderatsbericht. 1. Die
dies=
jährige Winterſchafweide wird dem Heinrich Röſchner 3. zu Groß=
Zim=
mern zum Preiſe von 360 Mark verpachtet. Der Zeitpunkt des
Auf=
triebs iſt der 1. November, der des Abtriebs pünktlich am 15. März.
Röſchner will nach ſeiner abgegebenen Erklärung dieſe Bedingung
er=
füllen. — 2. Für die Kanaliſation der Dieburger und Erbacher Straße,
die im Spätherbſt in Angriff genommen werden ſoll, iſt zu beſchließen,
vem die Bauleitung übertragen werden ſoll. Der Bürgermeiſter
er=
ſtattet Bericht durch Verleſen eingeholter Angebote. Als das günſtigſte
der Angebote erachtet der Gemeinderat das des Kulturbauamts
Darm=
ſtadt und beſchließt dementſprechend. — 3. Kirchendiener Gunkel erhält
ab 1. Auguſt d. J. für das bürgerliche Läuten eine Vergütung von
monatlich 20 Mark aus der Gemeindekaſſe. Auch in anderen Gemeinden
ſind dieſe Leiſtungen in ähnlicher Weiſe geregelt. — 4. Holzſetzer und
Vorarbeiter Georg Storck 7., der bereits über 25 Jahre im
Gemeinde=
wald beſchäftigt iſt, bittet um Verbeſſerung ſeiner Lohnverhältniſſe.
Der Antrag wird zunächſt der Finanzkommiſſion zur näheren Prüfung
überwieſen. — 5. Von der Firma Karl Bauer in Darmſtadt wurden
verſchiedene Büromöbel angeſchafft. Die Rechnung hierfür im Betrage
von 354,20 Mark findet Genehmigung. — 6. Zu einer längeren
Aus=
ſprache führte der Geländetauſch der Gemeinde mit Johs
Schollen=
berger. Am 18. Oktober v. J. hatte der Gemeinderat beſchloſſen, das
von Sch. erworbene Gelände auf deſſen Antrag wieder
zurückzuüber=
eignen. Das Vermeſſungsamt hält dieſen Beſchluß für undurchführbar
aus Gründen der Verkehrsſicherheit und wegen Verſchönerung des
Straßenbildes. Schollenberger beſteht auf Durchführung. Der
Bürger=
meiſter legte eine Sbizze des Vermeſſungsamtes vor, nach welcher der
Gemeinderat einſtimmig einſieht, daß der Beſchluß nicht zur
Aus=
führung kommen kann. Es wird daher die Aufhebung des vorerwähnten
Beſchluſſes beſchloſſen. — Zum Schluß fand geheime Sitzung ſtatt.
n. Anerbach, 2. Sept. Gemeinderat. Am Mittwoch, 21. 9.,
abmds 8 Uhr, findet auf dem Rathauſe eine öffentliche
Gemeinderats=
ſitzung ſtatt, in der folgende Gegenſtände zur Beratung kommen:
Geneh=
migung von verkauften Grabſtätten. Antrag auf Eröffnung eines
Zu=
fahrtweges zwiſchen Goetheſtraße und der Bahnlinie in den Krummen
Ackern. Antrag auf Beleuchtung und Inſtandſetzung des oberen Teils
der Goetheſtraße. Antrag auf Anbringung einer Styaßenlampe in der
Mitte der Wungartenſtraße. Beſchlußfaſſung über Einführung einer
allgemeinen Wertzuwachsſteuer. Bewilligung eines Beitrags für die
Unwetterſchäden in Heſſen.
W. Heppenheim a. d. B., 21. Sept. Oeffentliche
Stadtver=
ordnetenſitzung. Zu Beginn der Tagesordnung verlas der
Vor=
ſitzende ein Dankſchreiben der von den Unwettern geſchädigten Städte
im ſächſiſchen Erzgebirge, Berggießhübel uſw. Darauf wurde von einem
Schreiben der Bürgermeiſterei Lorſch Kenntnis gegeben, worin dieſe ſich
ge=
gen eine angeblich gefallene Aeußerung der Stadtverordneten Heppenheims
gegen Lorſch in einer früheren Sitzung beſchwert. Es wird feſtgeſtellt,
daß eine derartige Aeußerung in jener Sitzung nicht getan wurde. Der
Antrag auf Einführung einer Bierſteuer in Heppenheim war in einer
früheren Sitzung ſchon einmal abgelehnt worden. Diesmal wird mit
13 gegen 7. Stimmen beſchloſſen, eine Bierſteuer in Heppenheim
ein=
zuführen und von dem Herſtellungspreis 7 Prozent zu erheben. Die
Bierſteuer tritt mit dem Tage der Veröffentlichung der Satzungen in
Kraft. — Die Querſtraße von Lorſcherſtraße bis zur Niedermühlſtraße
wwird hergeſtellt. — Im vorigen Jahre wurde beſchloſſen, die im Jahre
1926 errichteten Wohnhäuſer auf Antrag 5 Jahre grundſteuerfrei zu
laſſen. Heute wird beſchloſſen, die in den Jahren 1924, 1925 und 1927
erbauten Häuſer geringer zu beſteuern. Darnach ſollen neue Häuſer im
erſten Jahre grundſteuerfrei ſein, und in den folgenden vier Jahren in
jedem Jahre mit einem Fünftel der Grundſteuer herangezogen werden.
Schwerer Unglücksfall. In vergangener Nacht verunglückte
auf der Darmſtädterſtraße zwiſchen „Halbſtundenbrücke” und „Galgen”
ein 21 Jahre alter Motorradfahrer. Er erlitt einen Schädelbruch und
eine klaffende Wunde am rechten Auge. Nach Anlegung eines
Notver=
bandes wurde er ins Krankenhaus nach Weinheim verbracht. Der aus
Niederliebersbach ſtammende Beifahrer konnte rechtzeitig abſpringen
und kam mit leichteren Hautabſchürfungen davon. —
Kartoffel=
ernte. Mit dem Kartoffelausmachen hat man hier angefangen. Die
Ernte fällt dieſes Jahr trotz des troſtloſen Erntewetters verhältnismäßig
gut aus. Das anhaltende Regenwetter hat den Knollen zum Teil
ge=
ſchadet. Bei anhaltendem weiteren Regen wird zum Teil mit Fäulnis
zu rechnen ſein. — Das Stiftungsfeſt des katholiſchen Geſellenvereins
ſpielte ſich in ſchöner Weiſe ab unter Mitwirkung des Orcheſters von
Neudeutſchland, das mit einem flotten Marſch die Feier einleitete.
Herr Kaplan Lenhard wies darauf auf die beſondere Bedeutung des
Stiftungsfeſtes im Kettelerjahre hin. Die Geſangsabteilung unter der
Leitung des Herrn Lehrer Wolf brachte begeiſtert aufgenommene Chöre
zum Vortrag. Alsdann ſtellte die Turnabteilung der „Deutſchen
Jugendkraft” wohlgelungene Pyramiden, und eine Muſterriege am
Bar=
ren legte von ihrem Können Zeugnis ab. Den Höhepunkt brachte die
Feſtrede des Herrn Präſes Mickler aus Mainz. Nach der mit großem
Beifall aufgenommenen Rede folgte die Aufführung eines Theaterſtücks.
Darauf hielt Herr Prälat Miſchler die Schlußanſprache
H. Birkenau, 21. Sept. Kettelerfeier. Am Sonntag fand in
dem feſtlich dekorierten Saale „Zum deutſchen Kaiſer”, anläßlich des
50. Todestages des Biſchofs Wilh. Emanuel von Ketteler, eine
Gedenk=
feier ſtatt, die ſehr gut beſucht war und einen recht würdigen Verlauf
jahm. Die Ketteler=Gedächtnis=Rede hatte Herr Domkapitular Prof.
Dr. Schmidt=Mainz übernommen. Er entrollte ein herrliches Bild der
Tätigkeit des großen Kirchenfürſten als Streiter für die katholiſche
Sache und ſeiner eminenten Leiſtungen auf ſozialem Gebiet,
insbeſon=
dere ſein Streben, die Lage der Arbeiter und der unteren Volksſchicht
zu beſſern. Spontaner Beifallsſturm der geſpannt lauſchenden Zuhörer
lohnten den verehrten Herrn Redner für ſeine vorzüglichen
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Leiſtenbruch kann ich heute nicht mehr das Geringſte
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nehmen. Ich fühle mich wie neugeboren. Ihre
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vorzuziehen. Selbſt bei ſtarkem Nieſen oder Huſten merke
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Bensheim: Bahnhnhofshotel, am Montag, den 26.
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Neckarſieinacher Brief.
Der Frühling und Sommer brachten reges Leben in unſer Vierburgen=
Städtchen; zeitweiſe waren ſo viele Gäſte hier, daß alle Hotels,
Gaſt=
häuſer und Privatzimmer beſetzt waren und man Gäſte wegſchicken
mußte.
Der Motorbootverkehr auf dem Neckar entwickelte ſich erfreulich, er
brachte dem Städtchen viel Nutzen. Dieſer Schiffsverkehr kann noch viel
weiter ausgebaut werden, wenn es gelingt, durch entſprechende Tarife
weiten Kreiſen der Bevölkerung einen Anreiz zur Benützung dieſes
Verkehrsmittels zu geben. Gibt es doch nichts Schöneres als eine Fahrt
auf dem Waſſer im ſchönſten romantiſchſten Teil des Neckartals.
Die Neubautätigkeit war gering, obwohl zum Bauen geradezu
ideales Gelände zur Verfügung ſteht.
Das Ortsbild hat durch Neupflaſterungen im letzten Jahr ſowie
durch Renovierung des Rathauſes und verſchiedener Häuſer, die überaus
hübſch in den Farben gehalten ſind, eine weſentliche Beſſerung
erfah=
ren. Eine bedeutende Verſchönerung des Geſamtſtadtbildes würde man
erzielen, wenn es möglich wäre, den Wald vor der Hinterburg etwas
zu lichten, damit dieſe herrliche Ruine mit ihren hübſchen romaniſchen
Fenſterniſchen von der Straße aus beſſer ſichtbar ware.
Im nächſten Jahre plant man eine Vierburgen=Beleuchtung; es
gäbe das wohl ein Schauſpiel, das infolge der wunderſchönen Lage
die=
ſer Burgen ein Ereignis wäre, wie man es weit und breit nicht zu ſehen
bekommt.
Der allgemeine Wunſch der Bevölkerung nach einem Denkmal für
unſere Gefallenen ſoll im Laufe des nächſten Jahres verwirklicht werden.
Die Vorarbeiten ſind im Gange. Die Gemeindeverwaltung hat ſich in
dankenswerter Weiſe in gemeinſamer Sitzung mit der geſamten
Denk=
malskommiſſion auf den Platz geeinigt, der von vornherein als der
wür=
digſte Platz in Frage kam. Es iſt der Platz an der Brücke, in
Ver=
bindung mit der Schönauer Straße, im Herzen des Städtchens. Einen
ſchöneren Hintergrund als das alte Stadtbild mit den beiden Kirchen
und dem Blick auf die heimatlichen Berge hätte man in der Tat nicht
finden können. Die Architektur der Brücke erhält hierdurch eine
Be=
reicherung, die auf das ganze Stadtbild vorteilhaft einwirkt. Gleichzeitig
verſchwindet auch die Böſchung, die oft als heimlicher Schuttabladeplatz
gedient hat, aus dem Straßenbild, und Neckarſteinach wird um eine
Sehenswürdigkeit reicher.
An der Oſtperipherie unſeres Städtchens vollzieht ſich durch den Bau
der Eiſenbahnlinie nach Schönau eine große Umwandlung. Wege und
Straßen werden verlegt, Gärten werden abgeſchnitten, um Platz zu
machen für das neue Geleiſe. Möge dieſe gigantiſche Arbeit den Erfolg
bringen, den man von dem neuen Verkehrsweg erwartet. Weit billiger
in den Baukoſten und vielleicht praktiſcher wäre der Bau einer
elektri=
ſchen Straßenbahn geweſen. Neckarſteinach hat von dem neuen
Ver=
kehrsweg keine großen Vorteile zu erwarten. — Für die Wintermonate
hoffen wir auf einen regen Wochenendverkehr aus unſeren benachbarten
Großſtädten.
* Lindenfels, 21. Sept. Die Aufführung der „Schöpfung” von
Haydn am nächſten Sonntag in der evangeliſchen Kirche, nachmittags
4½ Uhr beginnend, wird hier mit großer Freude und in den
umlie=
genden Städten mit lebhaftem Intereſſe erwartet. Es dürfte eine
Sel=
gnheit ſein, daß ein ländlicher Geſangverein ſich an eine ſolche Aufgabe
geranwagt. Die Aufführung der „Jahreszeiten” im vorigen Jahre fand
eine ſo günſtige Beurteilung gerade in den Städten, die ſelbſt
Oratorien=
vereine haben oder hatten, daß mit einem ſtarken Beſuch auch aus der
Stadt gerechnet werden kann. Soliſten und Orcheſter ſind wieder die
gleichen wie im Vorjahre, die Leitung hat wieder Herr Lehrer Hinkel.
Es iſt zu verwundern, daß in einer Zeit, wo ſtädtiſche Oratorienvereine
das Riſiko für die Aufführung von Oratorien nicht mehr übernehmen
können, hier in einer abgelegenen Landgegend dieſe großen
Aufführun=
gen möglich ſind, außerdem mit einem Eintrittspreis, wie man ihn in
der Stadt bei derartigen Vevanſtaltungen nie findet. Dieſe Tatſache
er=
klärt ſich dadurch, daß der Verein im voraus auf jeden Ueberſchuß
ver=
zichtet und die Geſamteinnahme an die Mitwirkenden verteilt hat.
Trotz=
dem bleibt für alle Beteiligten das Konzert ein ſchlechtes Geſchäft,
be=
ſonders dankenswertes Entgegenkommen haben in dieſer Hinſicht die
Soliſten bewieſen, ſonſt wäre die Aufführung unmöglich geweſen. Den
Sopran ſingt Frl. Betty Aßmuth=Darmſtadt, den Tenor Herr Dr.
Stie=
fenhofer=Darmſtadt und den Baß Herr Prof. Dr. Friedrich Noack,
eben=
falls aus Darmſtadt. Für den inſtrumentalen Teil iſt das Städtiſche
Orcheſter Darmſtadt verpflichtet. Für die Rückfahrt um 7 Uhr ſtehen
den auswärtigen Gäſten außer den planmäßigen Fahrten mehrere
Son=
derautos bereit, weitere Anträge nimmt das hieſige Poſtamt entgegen.
Der Geſangverein „Liederkranz” nennt ſeine Veranſtaltung ein
Muſik=
feſt, weil er auf dieſen Tag ſtolz iſt, und das wird allen klar ſein, die
Muſik lieben und die Hingabe und die ernſte Arbeit zu ſchätzen wiſſen,
die eine Aufſührung der „Schöpfung” von einem ländlichen Verein
verlangt
H. Aus dem Weſchnitztal, 21. Sept. Obſtverſteigerung.
Vorgeſtern fand die Verſteigerung des Obſtertrages an den
Provinzial=
ſtraßen Birkenau—Weinheim, Löhrbach-Buchklingen—Ober=Abtſteinach
ſtatt. Dabei wurden recht mäßige Preiſe erzielt, ſo daß bei vielen
Loſen für den Zentner Aepfel auf dem Baume etwa 1.25 Mark bezahlt
werden. Auch war die Zahl der Steigluſtigen gegen frühere Jahre recht
* Neunkirchen, 21. Sept. Man ſchreibt uns: Am letzten Sonntag
wurden die ſeit einigen Monaten verſchloſſenen Pforten unſeres
Gotteshauſes mit einem Feſtgottesdienſt wieder geöffnet. Dieſer
Gottesdienſt galt der inneren Erneuerung unſerer Kirche. Was die
Meiſterhand des Herrn Kirchenmalers Velte aus Nieder=Ramſtadt hier
geſchaffen hat, muß Auge und Herz eines jeden Chriſten mit größter
Freude und Genugtuung erfüllen. In feinſinniger Anpaſſung an das
allen Naturfreunden wohlbekannte ſchöne Landſchaftsbild unſerer Höhe
hat der Künſtler aus dem früher ſo ſchmuckloſen und nüchternen Innern
der Kirche ein in Farben und Beleuchtung einheitliches und
harmoni=
ſches Ganze geſchaffen. Ihm ſei deshalb an dieſer Stelle nochmals
herzlichſt gedankt. Befonderer Dank gebührt auch Herrn Pfarrer
Geb=
hard=Neunkirchen, dem es durch raſtloſe Bemühungen gelungen iſt, das
von ihm heiß erſtrebte Ziel der Inſtandſetzung der Kirche in
verhältnis=
mäßig kurzer Zeit durchzuſetzen, wie auch der Opferwilligkeit des
Kirch=
ſpiels, die es ermöglicht hat, das Werk in ſo vollendeter Weiſe
auszu=
führen. Der Feſtakt in der Kirche, an dem mehr als Tauſend Beſucher
aus Nah und Fern teilnahmen, geſtaltete ſich zu einem erhebenden
Glaubensbekenntnis. Die ergreifende Feſtpredigt des Herrn Pfarrer
Gebhard wurde wundervoll ergänzt durch eine Anſprache des
Super=
intendenten Herrn Geh. Rat D. Dr. Flöring=Darmſtadt, der zugleich in
herzlicher. Form die Glückwünſche der oberſten Kirchenbehörde
über=
brachte. Auch Herr Dekan Keil=Spachbrücken, der viele Jahre als
Pfarrer in Neunkirchen tätig war, gab in warmen Worten den Gefühlen
ſeiner Anhänglichkeit an ſeine frühere Kirchengemeinde Ausdruck. Der
muſikaliſche Teil des Feſtgottesdienſtes wurde durch Herrn Lehrer
Sauerwein=Lützelbach als Organiſt, den Poſaunenchor
Gadern=
heim unter der vortrefflichen Leitung des Herrn Hermann Kippel, und
den Kirchenchor Brandau unter deſſen rührigem Dirigenten Herrn Gg.
Weber 7., beſtritten. Zur Begrüßung des Herrn Superintendenten hatte
Herr Lehrer Lampert ein Lied gedichtet, komponiert und im Pfarrhof
mit ſeiner Klaſſe bei der Ankunft des Herrn Geh. Rat D. Flöring
ge=
ſungen. Möge das in ſo ſchöner und würdiger Weiſe erneuerte
Gottes=
haus allen Beſuchern immer mehr eine Stätte der Erbauung und
An=
dacht werden.
W. N.
Ein paddleridhll am Altrhein.
Das hübſche Bild verdanken wir einer Gelegenheitsaufnahme des
Herrn A. Retzer. Es zeigt, daß Ueberängſtliche, die ſicher nur zum
geringſten Teil berechtigt Klage darüber führen, daß der zunehmende
Paddlerbetrieb am Altrhein die dortigen idylliſchen Niſt= und
Tummel=
plätze der Waſſervögel ſtören, völlig unangebracht ſind. Der gravitätiſch
auf dem Faltboot ſitzende Kormoran" hat ſich von dem Darmſtädter
Paddelſportler Herrn Friedel Schmidt gelegentlich eines
ſonn=
täglichen Paddelausfluges auf dem Altrhein bei Stockſtadt leicht durch
hingeworfene Frühſtücksbrocken auf das Boot lochen laſſen und blieb
während des ganzen Sonntags als Paddelgaſt darauf ſitzen. Wenn das
hübſche Tier vorübergehend das Waſſer aufſuchte, tauchte es alsbald
wieder auf, um ſeinen Platz wieder einzunehmen. Er ließ ſich zwar
nicht ohne weiteres fangen, das war auch nicht beabſichtigt, er nahm
aber willig hingehaltene Fleiſch= und Wurſtſtüchen aus der Hand als
willkommene Abwechflung ſeines ſonſt wohl eintönigen Mittagstiſches.
Im übrigen benahm ſich der ſeltene und poſſierliche Gaſt ſehr geſittet
und vornehm. Das ſeltene Schauſpiel hatte natürlich eine große
Menge Zuſchauer angelockt, ſowohl unter den Paddlern ſelbſt ſowie
unter den am Ufer promenierenden Sonntagsausflüglern. Auch durch
dieſe aber ließ ſich der Kormoran ſich in ſeiner zutraulich ſtolzen
Hal=
tung nicht ſtören. Bei Anbruch der Dunkelheit mußte das hübſche Tier
erſt von dem Boot geſcheucht werden. Es ſchwamm dann ſchnell einem
ſumpfigen Verſteck am Ufer zu.
Im allgemeinen wurde der ſeltene Vogel als Taucher bezeichnet,
wie wir aber von fachmänniſcher Seite erfahren, handelt es ſich
tatſäch=
lich um einen Kormoran oder Scharbe, der nach Brehm vom mittleren
Norwegen an in ganz Europa vorkommen ſoll. Da das Tier ebenfalls
nach Brehm nur in Geſellſchaft lebt, ſein Vorkommen am Altrhein aber
bisher kaum beachtet wurde, läßt das Vorhandenſein auf neuen Zuzug
an dieſe Stelle ſchließen, der ſicher von allen Naturfreunden begrüßt
werden wird, wenn ſcharenweiſes Feſtniſten auch wohl dem Fiſchbeſtand
nicht gerade förderlich ſein dürfte. Bekanntlich werden Kormorane von
den Chineſen zum Fiſchfang abgerichtet. Die Zutraulichkeit des Vogels
in dieſem Fall iſt um ſo auffallender, als es ſich um ein ſonſt ſcheues
Tier handelt, auf das ſehr ſchwer Jagd zu machen iſt, weil die Vorſicht
der Kormorane alle Liſt des Jägers erfordert, wenn er dem ſehr ſchnel=
*4
len Schwimmer und Taucher ſchußnahe kommen will.
d. Gernsheim, 21. Sept. Verkehrsverein. Im Gaſthaus
„Darmſtädter Hof” (Beſitzer Karl Beck) verſammelten ſich nach der durch
Nichterſcheinen der ſozialdemokratiſchen Fraktion am Freitag abend
aus=
gefallenen Gemeinderatsſitzung die anweſenden Gemeindevertreter mit
dem Schriftleiter Herrn Otto Pfeil zu einer zwangloſen Beſprechung
hinſichtlich der Verkehrsvereinsfrage. Herr Pfeil machte Ausführungen
über die Zwecke und Ziele eines Verkehrsvereins. Die Ausſprache war
ſehr rege, und man war ſich klar darüber, daß für Gernsheim ein
Ver=
kehrsverein unumgänglich iſt, und daß der Verein, wenn ſich für die
Leitung der Geſchäfte die geeignete und durchgreifende Perſon findet,
ein reiches und vielſeitiges Arbeitsfeld vorfindet. Verſchiedene
An=
regungen wurden gegeben, ſo unter anderem die Schaffung einer
Aus=
ſtellung, die Verſchönerung des Ortsbildes. Gemeinderatsmitglied
Medi=
eus, zurzeit ſtellvertretender Bürgermeiſter, machte einen
beachtenswer=
ten Vorſchlag dahingehend, den alten Gallusmarkt, der in der erſten
Hälfte des Monats Oktober alljährlich ſtattfindet und der durch die
Kriegs= und Nachkriegsverhältniſſe ſeine Bedeutung nahezu verloren
hat, wieder in vollem Umfange aufleben zu laſſen. Dieſer Gedanke
wurde allſeitig begrüßt und akzeptiert. Es iſt außer Zweifel, daß beim
Vorhandenſein eines Verkehrsvereins der hieſige Verſchönerungsverein
dieſem tatkräftig zur Seite ſtehen wird. Die Mitglieder des
Verſchö=
nerungsvereins würden es ſicherlich begrüßen, einmal aus ihrer
derzei=
tigen Defenſivſtellung heraustreten zu können. Was man alles am
Ge=
ſtade des Rheins arrangieren und veranſtalten kann, ſei für heute nicht
geſtreift, ſondern es ſei nur einmal auf die ſtimmungsvolle und ſchöne
Lage des hieſigen bekannten Wallfahrtsortes Maria=Einſiedel
hinge=
wieſen. Wenn die Hoffnungen nicht täuſchen, wird der Tag nicht mehr
ferne ſein, wo in unſeren Mauern ein Verkehrsverein ins Leben
ge=
rufen wird, der es verſteht, die in Gernsheim ſchlummernden Kleinode
zu heben. auszugeſtalten zum Nutzen unſerer ſchönen Schöfferſtadt.
— Gernsheim, 21. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
21. September 2,61 Meter.
Hirſchhorn, 21. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
20. September 2,71 Meter, am 21. September 3,48 Meter.
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Ac. Worms, 19. Sept. Betrügereien bei der Ort,
krankenkaſſe. Der Ortsausſchuß hat feſtgeſtellt, daß durch eim
Zahnarzt die auffallend hohe Summe von 12000 Mk. im Laufe ein
Jahres berechnet wurde. Es wurden dabei unerhörte Ueberforderung:
ermittelt, wodurch die Kaſſe ſchwer geſchädigt iſt. In die Angelegenha
iſt der Schwiegervater des Zahnarztes, der Direktor der
Krankenkoa=
iſt, verwickelt. Er wurde zwangsbeurlaubt und die ganze
Angelegee=
heit der Staatsanwaltſchaft übergeben, die eine Unterſuchung eing
leitet hat. — Verkehrsunfälle. In der Mainzer Straße /
der Kiesſtraße wurde ein hieſiger Lehrer von einem Perſonenauto a
gefahren, ſo daß er einen Beinbruch und Kopfverletzungen davontrm.
Die Schuld ſoll den Lehrer treffen, der trotz Warnungszeichen plötzll;
die Straße kreuzen wollte und von dem ausbiegenden Auto doch nau
erfaßt wurde. — An der Ecke der Bismarchanlage und
Krimhildenſtr=
iſt ein Perſonenauto mit einem Lieferwagem hart zuſammengeſtoßn
ſo daß beide Fahrzeuge ſchwer beſchädigt wurden und abgeſchleppt t
den mußten. Die Schuld ſoll auf beiden Seiten liegen. — Ein gefün
Olex=Tankwagen mit Anhänger fuhr auf der Straße nach
La-
pertheim in den ſechs Meter tiefen Straßengraben. Der vordere Z—ic /MWegrhb.”.
des Wagens ſteckt bis weit über die Räder im Waſſer des ſogen. Obs=/
lachegrabens, und es iſt bis jetzt nicht gelungen, den Wagen nebſt Al. IM voll ſe. L.
hänger wieder herauszuſchaffen. Der Chauffeur und der Begleiten bl,
ben bei dem Unfall glücklicherweiſe unverletzt. — Am Samstag, vor
mittags 11 Uhr, wurde im Feſtſpielhaus, Mozartſaaal und
Feſthauu=
garten, die große Blumenſchau in Anweſenheit einer großß=
Zahl geladener Gäſte feierlich eröffnet. Nach einem Muſikvortrage hi.tfoczy m Lontel .
Herr Ed. Fetzer, der Vorſitzende der Vereinigten Gartenbaubetrie
eine Begrüßungsanſprache, und dann wurde die Ausſtellung mit eim
Rundgang eröffnet. Man rechnet, wie vor anderthalb Jahren, wie
mit cinem Beſuche von mindeſtens 20000 Perſonen. —
Auszeic
nung. Die Mälchzentrale Worms G.m.b.H. erhielt auf der Landw
ſchaftlichen Ausſtellung Darmſtadt für die ausgeſtellte Vollmilch, wie
hier zum Verkauf gelangt, den erſten Preis, die große ſilberne Medai=
und einen Ehrenpreis. — Diebſtahl. Aus dem Hofe einer
Wi=
ſchaft in der Frankenthaler Straße wurde abends gegen 11 Uhr e
Fahrrad geſſtohlen. Der Täter iſt unerkannt entkommen.
R e
Ne et
Ee e
ie W icht.e
em kot
Feafcſchtign. 2
A pfder ſeist.
1 ſeiner Spe
ufichwingen, alld
tia häher z. Hit.
—
UEzubringen.
* Wendelsheim, 21. Sept. Am kommenden Sonntag, 25. d. Mt.”,/ m. In welcher Aufſt
ſindet, wie bereits angekündigt, ein allgemeines evangeliſch
Jugendtreffen im Mörsfeldtal ſtatt. Den Auftakt dazu bilk3,
der Morgengottesdienſt mit der Wimpalweihe des Jugendvereins We
delsheim. Um 2 Uhr ſammelt man ſich am Bahnhof Wendelsheir
von wo aus es im geſchloſſenen Zuge nach dem Feſtplatz geht. In do /4 Muhe Boſſeiewen
gottesdienſtlichen Feier daſelbſt ſpricht der Superintendent von Rhei5, / ½ uslehlen trafen am
heſſen, Herr Obarkirchenrat Zentgraf. Bei der Nachfeier wird do:/rußnnder, und verweiſt
warmherzige Freund unſerer heſſiſchen Jugend, Herr Miniſterialſch-
KF ur erſten Halbzeit
rat Haſſinger, eine Anſprache halten. Zwei Aufführungen ſim
E=Zimmern gegen
Durch den
über=
vorgeſehen; viele Jugendbünde haben ihre Beteiligung bei dem frö/
lichen Treiben zugeſagt. Poſaunen= und Kirchenchöre werden mitwirke in
mit 2:1 in die 9
m unglücklie
ſodaß ein vorheißungsvolles Programm aufgeſtellt iſt. Alle Evangek Aruf”
*i Falchlen zum Ausgleie
ſchen, insbeſondere alle Jugendlichen, ſind herzlichſt eingeladen.
Oberheſſen.
140
Darchilt
Riederla
HR e
N S
ung
beſſt Bingen. A
M zu etwarten, ſie
zunteichaſter ausſehen
eifs. Bngen gehört ſeit
jüngien Achr diche.
Poſtion. So
rücken, den
mMeſſer ihres Bezirt
ſchlich in der Stär
wn hervorgehoben,
unſchluß verzidk
Hchei
tAni einbüßen. Es gil
erichtet
fr. md not
4Wlcten Sonntags zu
E um ihr beſtes Könn
mi brich ſein. Hoffen w
lteibt, ſo wird
Groß=
urgehen.
h. Gießen, 20. Sept. Die Verleihung der Maiſterbrieff
Vf. R—Fußba
an 256 Jungmeiſter und Jungmeiſterinnen aus der Provinz Oberheſſer
erfolgte im Kaffee Leib während einer großem Jungmeiſter=Feier. D
ſihem Reſultat konnt
Vertreter der Behörden, der Handwerkskammer, der Gewerbekam
ar
in Michelſtadt gewi
und der Stadt Gießen hatten ſich dazu eingefunden. Zugleich fand d
— mf eigenem Gel
25jährige Jubiläum der geſetzlichen Meiſtertite
ſir ſit. Bis Halbzeit
ſtatt, war es doch im Jahre 1902, als erſtmalig die Meiſterbriefe weuW iſhe in der 2. H
liehen wurden. Der Vorſitzende der Meiſter=Prüfungskommiſſion, Dr. Y =Endes den Au=
Bünnings=Gießen, wies auf dieſes Jubiläum hin und übergab de2 uden ſchönen Plo
Jungmeiſtern die Meiſterbriefe. Unter den Jungmeiſtern befinden ſie
ei der Platz faſt ſpie
under anderem 43 Schreinermeiſter, 33 Schuhmachermeiſter, 18 Elettres ᛋ6.N
elſtadt ſehr erf.
Maſchinenmeiſter, je 17 Schmiede= und Bäckermeiſter, je 14 Schloſſer=” hceſeiſe auf dieſem
Maurer=, Weißbinder= und Metzgermeiſter, je 8 Schneider=, Sattlen
ut! — Andere
und Wagnermeiſter, 6 Schneidermeiſterinnen. Folgende Redner übem= /
chaft—Sp
brachten die Glückwünſche: Heß=Fricdberg, im Auftrage der Handwerls
nſchaft—
ammer Darmſtadt, Direktor Dr. Schüttler=Darmſtadt, Bürger
dr. Frey für die Stadt Gießen, Profeſſor Dr. Krausmüller für deru 2. Jad Ma
Rf
Bezirksverband und den Ortsgewerbeverein Gießen, Syndikus Dr. R
Friedberg, Syndikus Röhr=Gießen, und der Schreinermeiſter Weigel=
Sporwer
Butzbach nawems der Altmeiſter. Den Dank der Jungmeiſter ſprach
Zumtag mußte die e
Buchdruckmeiſter Weimer aus Lollar aus. An den Feſtakt ſchloß ſich
eine h.
eine ſchöne Feier, bei der Opernſänger Kurt Richter=Gießen, der Gee Menwſchaft
der
Scor
ſangverein Heiterkeit=Gießen und die Kapelle Weller aus Wieſeck m02 9 noch bei Halbzeit
wirkten.
ſeinen rechten V
h. Gießen, 21. Sept. Ein ſchweres Unglück ereignete ſichh io
üh aus dieſem Lel
geſtern abend 7 Uhr in dem Baſaltwerk bei Keſſelbach ann n.
der Lumda. Monteur und Arbeiter waren mit dem Aufſtellen, einem je
Mannſchaft geh
neuen Steinbrechmaſchine beſchäftigt, als plötzlich das Seil riß, den 1ä1 2n
Mannſe
aft n
Meter hohen Abhang hinunterſtürzte und denMonteur nebſt den Arbeiternu ſuich ein dr
8 To
mit in die Tiefe riß. Sämtliche Leute wurden ſchwer verletzt, ein Mon=!
Nau 2h
teur aus Köln wurde noch in der ſpäten Abendſtunde vom Gießenen
wfiffen hatte. Be
1a
Sanitätsauto in bedenklichem Zuſtande zur Klinik verbracht.
*
m. Aus dem Lande, 20. Sept. In der zweiten Hälfte des Monalsch 5M fülligen Verba=
September entfalten die Handwerkskammer=Nebenſtellenn 7m Groß=Umſt
1B
1.-
wiederum eine rege Tätigkeit. Die Nebenſtelle Darmſtadt für die Kreiſt
Wſährliche Eck
Darmſtadt Bensheim, Heppenheim und Groß=Gerau hält Sprechtag
bo S büte alle Mik
an 8 Orten, die Nebenſtelle Friedberg für die Kreiſe Friedberg, Büdiey A. Was Groß=u
gen und Schotten an 12 Orten, zum Teil auch noch im Oktober; auß
dies
dem hält die Nebenſtelle Friedberg bei genügender Beteiligung Buch0
vien
führungskurſe ab, im Kreis Fridberg an 11 Orten, im Kreis Büdmgy. „ms
*
an 6 Orten, im Kreis Schotten an 5 Orten; die Nebenſtelle Gieße
Dieler von
die Kreiſe Gießen, Alsfeld und Lauterbach hält Sprechtage ab an ver
ſate d
41
Orten; die Nebenſtelle Mainz für Stadt und Kreis Mainz und
Halbzeit. Ne
13.
und Kreis Bingen in Mainz täglich außer Mittwochs und
Sam=
ib zur Mit
in Bingen alle 14 Tage am Mittwoch; die Nebenſtelle Offenbach für de s
M Wucht ins
Kreiſe Offenbach, Dieburg und Erbach an neun Orten, die Nebenſtelle 2 Lin Boden und
In
Worms für die Kreiſe Worms und Oppenheim in Worms, täglich nach
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Der Scht
Ein Aacheien
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Gebrauch von Fahs echten Sodener Mineral=Paſtillen betrachten. And
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263
Donnerstag, den 22. September 1927
SGeite 9
Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
„Mwerein Darmſiadt 98— Haſſia Bingen.
Verio
ſ o die beiden Niederlagen auf fremdem Platze (Wiesbaden und
iſt der Tabellenſtand der 98er zurzeit reichlich ungünſtig. Nur
Wiesbaden und der Gegner des nächſten Sonntags, Haſſia
z hen in der Tabelle hinter den Darmſtädtern, die bisher nur
iden auf eigenem Platze zum Austrag gebrachten Spielen ſich
rmkte ſichern konnten. Allerdings iſt bei der Bewertung dieſer
zu berückſichtigen, daß mancher günſtig ſtehende Verein dieſen
jel weniger ſeiner überlegenen Spielſtärke als vielmehr der
Anzahl ſeiner Spiele auf eigenem Gelände verdankt. Da
Heſſengruppe aus Vereinen, die ſich nur zu Hauſe zu Beſt=
„aufſchwingen, alſo aus ſog. Heimmannſchaften zu beſtehen
zim=ibt wohl eine Wertung der Tabelle in der Hinſicht, welche
nywaſen bisher zu Hauſe Punkte eingebüßt haben, eine viel
wahr=
ere Ueberſicht über den Stand der Spiele. Gerade unter der
üüchſt gung dieſes Geſichtspunktes verfälſcht die Tabelle auch die
Haſſia Bingen. Auch Bingen hat nämlich bisher, ebenſo wie
den Vorteil des eigenen Platzes erſt in zwei Spielen
ge=
o daß zu erwarten ſteht, daß die endgültige Placierung für
orteilhafter ausſehen wird.
Bingen gehört ſeit dem Spieljahr 1926 der Bezirksliga an.
rſten Jahre dieſer Zugehörigkeit gelang ihnen die Erreichung
gtigen Poſition. So ſchlugen ſie damals in Bingen nicht nur
Saarbrücken, den Sportverein Wiesbaden uſw., ſondern auch
urinr Meiſter ihres Bezirks, Mainz 05. Die Erfolge der Bingener
ens rtſächlich in der Stärke der Hintermannſchaft begründet.
Un
ſchon hervorgehoben, darf Darmſtadt, will es nicht endgültig
„e Tabellenanſchluß verzichten, auf keinen Fall auf eigenem
Ge=
g. 2.
ü hkte einbüßen. Es gilt alſo, endlich wieder einmal einen Sieg
ngeſie euſhinm. In welcher Aufſtellung die 98er das Spiel gegen Bingen
t du ustrxo, wird noch berichtet werden; es heißt, die Lehren aus dem
wu zwie / 18 letzten Sonntags zu ziehem und ſo die beſtmöglichſte Aufſtel=
Vent ung g ſaſ szubringen.
gcht. 1 5 Shattia Wolfskehlen—F. Sp.V. Groß=Zimmern 2:5 (1:2).
mllolfskehlen trafen am Sonntag die beiden diesjährigen
Favo=
ier m/
„ſteni gianander, und verweiſt Wolfskehlen Groß=Zimmern die
Füh=
go n der erſten Halbzeit hatte Wolfskehlen zwar etwas mehr vom
vield Groß=Zimmern gegen den ſturmartigen Wind eine große
Auf=
abe ᛋ)te. Durch den überaus großen Eifer der Mannſchaft gelang
ue3 ihür doch. mit 2:1 in die Pauſe zu gehen. In der zweiten Halbzeit
de Kmachm uß=Zimmern unglücklicherweiſe einen Handelfmeter, und konnte
laden, mmitn DE skehlen zum Ausgleich kommen. Die Groß=Zimmerner
Mann=
haftt at nun ihr beſtes Können und kann bis zum Schluß noch
drei=
herſgreich ſein. Hoffen wir, daß die Mannſchaft weiterhin fo
er=
haruz bleibt, ſo wird Groß=Zimmern auch zukünftig als
Tabellen=
eIHſteh rvorgehen.
V f. R.—Fußballverein Michelſtadt 5:3.
ſter ie
Aſobigem Reſultat, konnte die 1. Elf der Raſenſpieler das Ver=
GGewert handuſſt! in Michelſtadt gewinnen. Wie in der Vorſchau betont, iſt
Aich EMſichkſidt auf eigenem Gelände ein Gegner, welcher ſchwer
nieder=
eiſte zurina iſt. Bis Halbzeit lag Michelſtadt bereits in Führung, mußte
Wiedocy Lſelbe in der 2. Halbzeit an V. f. R. abtreten, deſſen
Sieges=
mmile willeur hzten Endes den Ausſchlag gab. Zu früh hatten ſich die
Darm=
uhe ſtädtetruf den ſchönen Platz gefreut, mußten aber die Wahrnehmung
beiekmachen aß der Platz faſt ſpielunfähig war durch den Regen. Die Folge
Swar,a/ Michelſtadt ſehr erfolgreich ſvielen konnte, während V. f. R.
Aſeiner eielweiſe auf dieſem Platz nicht zur Geltung bringen konnte.
Schie Echcer gut! — Andere Mannſchaften:
2. Mannſchaft—Sportverein 98. 2. M. 1:1.
Mannſchaft—Sportv. 98, 3. M. 1:4.
Jgd.=Mannſchaft—Sportv. 98. 1. Jgd. 0:5.
2. Jgd.=Mannſchaft—Sportv. Meſſel, 2. Jgd. 7:1.
Sportverein Lengfeld 1919.
Sonntag mußte die erſatzgeſchwächte 1. Mannſchaft des Sport=
erein4 Lengfeld eine hohe Niederlage von 8:2 von der Liga=
Erſatz=lannſchaft der Sport=Vereinigung Arheilgen hinnehmen,
nach=
m ſtuch bei Halbzeit 3:2 ſtand. Lengfeld probiert aus und hat
einen rechten Verteidiger Mayer, der durch ruchloſe
Mörder=
ndiſfrüh aus dieſem Leben gerufen wurde, noch keinen Erſatz
ge=
deitr.
Die2. Mannſchaft gewann ihr drittes Verbandsſpiel gegen Beer=
Mannſchaft nach friedlichem Kampf mit 3:2. Beerfelden
uh ein drittes Tor nicht mehr zum Ausgleich, da der
Schieds=
ſten, derr Nau=Darmſtadt, der ſehr gut leitete, ſchon vorher zum
hlul eofiffen hatte. Beerfelden hinterließ in Lengfeld einen ſehr
utem (ndruck.
3C. II6 Groß=Utmſtadt 1.—Sportverein 1920 Höchft i. Odw. 1. 1: 3.
u fälligen Verbandsſpiel trafen ſich am Sonntag obige 1. Mann=
Uſte M ſchaft ſan Groß=Umſtadt auf dem Sportplatz im Raibacher Tal. Höchſt.
ehen' das iegefährliche Ecke der Groß=Umſtädter Platzanlage vorzeitig er=
* lannty arte alle Mühe, ſich die beiden Punkte mit nach Hauſe zu
SN
hehmar Was Groß=Umſtadt an Spielerfahrung vielleicht Höchſt noch
ſachſtſm, erſetzte dies durch großen Eifer und Körperkraft und konnte
/5 Halbzeit 1:0 in Führung gehen. Ein 2:0 lag ſchon in der
teiltza Luft, ᛋa Groß=Umſtadt ein Handelfmeter zugeſprochen wurde verurſacht
„drß ein Spieler von Höchſt den Ball noch aus dem Tor ſchlagen
onn
iuns Höchſt hatte Glück, denn der ſcharfe Ball prallte von der Latte
n8 5
Halbzeit. Nach dem Wechſel kam der Rechtsaußen von Höchſt
hut 9 u), gab zur Mitte, wo der eine Verteidiger von Groß=Umſtadt
den sc mit Wucht ins eigene Tor beförderte. 1:1. Höchſt gewann
imer nehr Boden und konnte bis Schluß das Reſultat auf 3:1
er=
ſhen Ein ſchwerer Kampf war es für Höchſt, noch erſchwert durch
s 0 größten Fanatismus eingeſtellte Verhalten einer beträchtlichen
Unzaeh Zaſchauer. Der Schiedsrichter, ein Herr aus Darmſtadt, hätte
wa/ eſſer durchgreifen dürfen; ſonſt gut.
Seeheim I.—Groß=Gerqu I. 2:1 (1: 1).
Das erſte Treffen der beiden Gegner verlief von Anfang bis zum
Schluß bei ſcharfem Tempo ſehr ſpannend und brachte bei etwa
gleich=
wertigen Leiſtungen dem Einheimiſchen einen knappen Sieg. Hatte man
von Groß=Gerau ein flaches Kombinationsſpiel erwartet, ſo ſah man
ich hierin getäuſcht, denn man ſpielte auf beiden Seiten ein
wait=
maſchiges hohes Spiel, ſo daß die Stürmerreihen nur ſchwer zu
Tor=
chancen kommen konnvon. Die Gäſte logten gleich ein ſcharfes Tempo
vor, doch bald wird das Spiel ausgeglichen. Die fünfte Minute bringt
eine Ecke für Seehein, die vom Halbrechten mit Kopfſtoß zum
Füh=
rungstor verwandelt wird. Groß=Gerau kommt in der 14. Minute zum
Ausgleich, der infolge Mißverſtändnis der Secheimer Verteidigung
ver=
hältnismäßig billig erzielt wurde. Bei verteiltem Spiel, bei dem
See=
heim noch zwei ſichere Chancen vergab, wechſelte man die Seiten. In
der 14. Minute geht Seeheim wieder in Führung, nachdem der Gäſte=
Tormann zu weit herausgelaufen war und den Ball nicht erreichen
konnte. Groß=Gerau bringt nun eine harte Note ins Spiel und
ver=
ſucht mit allen Mitteln, den Ausgleich zu erzwingen. Se heim
ver=
ſtärkt die Verteidigung und hält mit großer Aufopferung aller Spieler
den Vorſprung und die zwei Punkte. Der ſonſt gute Schiedsrichter
hätte bei dem immer ſchärfer werdenden Spiel etwas energiſcher ſein
dürfen — Nach den gezeigten Leiſtungen dürfte Groß=Gerau kaum für
die erſten zwei Plätze in Frage kommen, während Seeheim auf einen
Platz in der Mitte wird rechnen können.
Handball in der Deutſchen Turnerſchaft.
Verbandsſonderklafſe: Griesheim-Lengfeld 8:2! Damm-Lengen
2:5 (2:2)! Groß=Umſtadt—Aſchaffenburg 0:6 (0:3).
Der Sonntag verlief alſo ganz programmäßig — wenn man die
Punkte betrachtet. Aber ſonſt gab es doch Uebervaſchungen. In den
beiden erſten Spielen wird der ſtarke Wind als Hindernis angegeben.
Richtig iſt aber, daß beidemal der Gegner unterſchätzt wurde, der ſich
aufopfernd wehrte und recht ſchmeichelhafte Ergebniſſe erzielte. Als
man ſich vor kurzem noch über den Wert der Sonderklaſſe ſtritt, der
bei=
den Odenwälder Vereine wegen, hatte man von zweiſtelligen Zahlen
ge=
ſprochen! Damm nahm den Wind zum Bundesgenoſſen, führte nach
fünf Minuten 1:0 und nach einer Viertelſtunde 2:0. In dieſer Zeit bot
Langen eine ſchwache Leiſtung, und die Kundſchafter des Aſchaffenburger
Turnvereins werden hochbefriedigt heimwärts gezogen ſein. Es koſtete
Langen große Mühe, wenigſtens das 2:2 bis Halbzeit herauszuholen.
Dann half der Wind mit, und Langens techniſche Ueberlegenheit wurde
ſtärker, ſo daß Tore fallen mußten. Anerkannt muß aber auch werden,
daß Langens Verteidigung vollauf zu tun hatte, denn der Dammer
Sturm iſt ſeit ſeiner 11:1=Niederlage gegen Aſchaffenburg um eine Klaſſe
beſſer geworden. Soviel ſteht feſt, daß Langen am nächſten Sonntag
etwas anderes zeigen muß, um in Aſchaffenburg wenigſtens ebenbürtig
zu ſein, und dann ſteht die Siegesfrage immer noch offen.
Polizeiſportverein Babenhanſen—V. f. R. 1927 Schwanheim am Moin
4: 1 (2:0).
Zum fälligen Handball=Ligaverbandsſpiel trafen ſich am 18. Sept.
in Babenhauſen der dortige Polizeiſportverein und der V.f.R.
1927 Schwanheim a. M. Auf den Ausgang dieſes Spieles war man
ſchon von vornherein ſehr geſpannt. Während Schwanheim in ſtärkſter
Aufſtellung auftrat, mußten die Babenhäuſer Poliziſten mit 2 Mann
Erſatz antreken.
Pünktlich um 3 Uhr nachmittags begann auf den Pfiff des
Unpar=
teiiſchen das Spiel. Zu Beginn waren beide Mannſchaften ſtark
auf=
geregt. In der meunten Minute ſchoß dann Torſchütze Gunkel der
Poliziſten das Führungstor, und zwar durch Strafwurf. Dann drang
Schwanheim vor. Der Verteidiger Baumann vom Platzverein mußte
infolge einer Verletzung für kurze Zeit ausſcheiden. Aber ungeachtet
deſſen konnte Schwanheim zu keinem Erfolge kommen. Die 22. Minute
brachte Babenhauſen das zweite Tor, wiederum geſchoſſen durch Gunkel,
der unhaltbar einſandte. Wiederholt mußte Bender ganz ſchwere Bälle
halten. Doch auch der Sturm der Auswärtigen kam oft bis an das
Tor der Poliziſten. Deren Verteidigung Baumann=Kohlhauer löſte ihre
Aufgabe in geradezu muſtergültiger Weiſe. Was außedem noch
durch=
ging, wehrte Bordt meiſterhaft ab. Mit dem Stande von 2:0 für die
Einheimiſchen ging es in die Halbzeit. Nach Ablauf der Pauſe wurde
der Kampf ſehr hart. Doch bald ſollte auch dieſe Situation geklärt
wer=
den. Der Mittelläufer Böhm der Poliziſten, der zweifelsohne in ganz
hervorragender Form war, brach durch und ſchoß für Babenhauſen das
dritte Tor. Das Spiel war ſodann etwas ausgeglichen. Im weiteren
Verlaufe drückte wieder Babenhauſen. Gunkel, von hinten gerempelt,
erhielt Strafwurf, der aber nicht ausgewertet wurda. Gleich darauf
war es Binder, der einen gegebenen Strafwurf verwandelt. Das dann
wieder ausgeglichene Spiel bot Schwanheim manch gute Torchance, doch
wußte ſich deſſen Sturm nicht zu helfen. Die Fangtechnik der Gäſte
war ſehr zu lobem. In den letzten zehn Minuten wiß ſich Schwanheim
zuſammen. Der Durchbruch gelang. Es fiel das erſte Tor für die Gäſte.
Trotzdem die Auswärtigen immer mehr und wehr drückten, wurde
ihnen kein Erfolg beſchieden. Der rechte Läufer Babenhauſens, Otto,
ſpielte aufopfernd. Auch der rechte Stürmer der Einheimiſchen, Binder,
legte beſonderes Können an den Tag. Die beiden Torleute Bordt und
Bender waren in glänzender Form. Mit dem Engebnis von 4:1 für
Babenhauſen pfiff der Unparteiiſche ab. Herr Brenneis=Kaiſerslautern
leitets das Spiel im allgemeinen zur Zufriebenheit beider Mannſchaften.
Turn= und Sportverein Worfelden— Turnverein Erfelden 4: 6 (2:0).
Erfelden mit 9 Mann. Bis zur Pauſe flottes, abwechſlungsreiches
Spiel, das Worfelden mit 2:0 in Front ſah. Letztere konnten nicht alle
gebotenen Torchancen ausnutzen, da der Sturm nicht durchſchlagskräftig
genug war. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit wurde der
Mittel=
läufer von Worfelden vom Platz verwieſen. Bevor dieſer das Spielfeld
verlaſſen hatte, holte Erfelden ein Tor auf, das, trotz Reklamierens von
Worfelden, gegeben wurde. Von dieſer Zeit an artete das Spiel aus.
Wallerſtätten 1. — Worfelden 2. 3:2 (0:2).
Pferdeſport.
Rennen zu Halle am 21. September.
1. Beeſenſtgedter Jagdrennen. Für Dreijährige. Ehrenpreis und
2100 Mark, 3200 Meter: 1. Geſt. Ellernwurths Diocletian (W.
Heu=
ſer), 2. Donnerſchlag, 3. Erlkönig 2. Ferner: Examen, Raguſa,
Ha=
numan, Sunlight, Korea. Tot.: 73, Pl. 23, R, 15:10. ½—2 Lg.
2. Preis vom Kreuz. 2100 Mark, 2100 Meter: 1. A. Vogdts
Mirko (Schnitzer), 2. Mainberg, 3. Rekared. Ferner: Manoir,
Es=
cariol, Fridolm, Stromer. Tot.: 90, Pl. 16, 13, 13:10. 1—3 Lg.
3. Elſtertal=Rennen. 2100 Mark, 1200 Meter: 1. Ch. Holländers
Bernhardt (E. Huquenm), 2. Cypreſſe 2., 3. Larida. Ferner: Dunkle
Ahnung, Mariza grovna, Certoſina. Tot.: 73, Pl. 45, 34:10. ½ Lg.
bis Hals.
4. Sechzig=Jahre=Jubiläums=Rennen. 3200 Mark, 2800 Meter:
1. R. Eichbergs Avec Dieux (O. Schmidt), 2. Aufklärung, 3. Rita.
Fer=
ner: Leiſtung, Lia Piave, Ruhr, Carlotka, Morgenſtern, Ninaldo,
Dorns Bruder. Tot: 34, Pl. 15, 33, 35:10. 2—¾ La.
Preis vom Giebichſtein. Jagdrennen. 2700 Mark, 3500 Meter:
1. Ernſt Levys Firn 2. (W. Wolff), 2. Mundſchenk, 3. Blaufelche.
Fer=
ner: Sandrat, Fuchſie, Laokoon, Mabel. Tot.: 38, Pl. 17, 14, 18:10.
2—¾ Läingen.
6. Salzgrafen=Jagdrennen. Ehrenpreis und 2100 Mark, 3000 Meter:
1. Major F. Wolffs Enzian (Lt. v. Götz), 2. Fechterin, 3. Propulſor,
Ferner: Diamant, Marketenderin. Tot.: 14, Pl. 12, 17:10. 6—34 Lg.
7. Preis von Gimritz. 2100 Mark, 1800 Meter: 1. A. Hebers Vela
Narr), 2. Irrlehre, 3. Logarithmus. Ferner: Mydear, Lindenblüte,
Boruſſia, Weſel, Erbſchleicher, Kronprinz. Tot.: 186, Pl. 39, 75, 17:10.
2 Lg.—Kopf.
Rennen zu Neuß am 21. September.
1. Preis von Waldfrieb. 3000 Mark, 1000 Meter: 1. A. Steinecls
Claretm (W. Eicke), 2. Wink, 3. Florida. Ferner: Miles, Die Deutſche,
Lucca, Landpommeranze, Legende. Tot.: 221, Pl. 48, N7, 116:10. Hals
bis Kopf.
2. Verkaufs=Rennen. 3000 Mark, 2000 Meter: 1. Geſt. Navensbergs
Carol (E. Pretzner), 2. Filius, 3. Sauta Paula. Ferner: Ferina,
Schneekönig, Gerwin, Schildbürger. Tot.: 2, Pl. 14, 19, 18:10. 1 bis
1 Länge.
3. Prunus=Jagdrennen. Ehrenpreis und 3000 Mark, 3200 Meter:
1. W. Bresges und W. Pferdmenges” Primus (Stolpe), 2. Hans Gerd,
3. Münſtereifel. Ferner: Arion, Erlkönig, Sankt Gotthardt 2. Tot.:
36, Pl. 25, 45:10. 1—½ Lg.
4. Lycaon=Ausgleich. 3000 Mark, 1600 Meter: 1. A. Steinratls
Ahnburg (Friedrich), 2. Sit Tight, 3. Francois.
Ferner: Heruler,
Ballaſt, Reveillee, Königstreu, Merey. Tot.: 105, Pl. 23, 18, 30;10.
3—½ Länge.
5. Pulchra=Nuſſia=Rennen. Ehrenpreis und 7500 Mark, 2800 Meter:
1. P. Mühlhens” Polfino (H. Schmidt), 2. Lux, 3. Cſampas. Ferner:
Nobelmann, Salzig, Coriolan 3. Tot.: 57, Pl. 35, 18:10. Hals—2½ Lg.
6. Fels=Ausgleich. 4000 Mark, 1400 Meter: 1. Gebr. Rößlers
Femgericht (E. Pretzner), 2. Rari, 3. Fechterin. Ferner: Goldwert,
Fafnir, Blümlisalp, Selbſtbeſtimmung, Sonderbündler, Perlenfiſcher.
Tot.: 36, Pl. 18, 35, 25:10. Kopf—5). Lg.
7. Sebaſtianus=Hürdenrennen. 3000 Mark, 2800 Meter: 1. Geſtüt
Ravensbergs Georgette (O. Möller), 2. Kabalia, 3. Pfalzgraf. Ferner:
Deckenkappe, Pamela, Agrippa, Verleumdung. Tot.: 56, Pl. 13, 13.
11:10. ½ Lg.—Hals.
Schwimmen.
Bäderbau im Mittelrheinkreis der D. T.
Einen gewaltigen Aufſchwung hat der Bäderbau im Jahre 1927
im Mittelrhein=Tunkreis genommen. So entſtanden allein im
Oden=
wald und der angrenzenden Provinz
tarkenburg in Heſſen 1927
fol=
gende Bäder: Reichelsheim, Lichten!
g. Erbach, Michelſtadt, König,
Groß=Zimmern, Groß=Umſtadt, und Richen; während in Reinheim und
Kirchbrombach für 1928 Bäder geplant ſind. Es handelt ſich hier
aus=
nahmslos um kleine Gemeinden, die alle dem kleinen, nur 4000 Ange
hörige zählenden Odenwaldgau angehören. Da nur in einem dieſer
Orte, Erbach, ein Schwimmverein beſteht, haben die Turner, durch deren
raſtloſe Arbeit zum größten Teil die Bäder entſtanden, die Einweihung
dieſer Bäder durchgeführt.
Im Leichtathletik=Länderkampf in Warſchau ſiegte die
Tſchechoſlo=
wakei mit 92:66 Punktem gegen Polen.
Erich Rademacher hat eine Einladung erhalten, in den
Winter=
monaten in Auſtralien an den Start zu gehen.
Cilly Außem konnte bei der dritten Begegnung mit der Spanierin
de Alvarez ſich für ihre Niederlagen revanchieren und nach
zweiſtündi=
gem Kampf die Spanierin bezwingen.
Aljechin und Capablanca ſpielten die zweite Partie des
Weltmeiſter=
ſchafts=Schachkampfes in Buenos=Aires nach 19 Zügen renns.
Der Deutſche Schwimm=Verband hat die Startmöglichkeiten der
Jeder Olympia=
Olympiakandidaten ganz erheblich eingeſchränkt.
kämpfer darf während der Herbſtſaiſon nur drei auswärtige
Veran=
ſtaltungen beſuchen.
Erich Möller gewann bei den letzten Abendradrennen in Hannover
zwei 50=Kilometer=Dauerrennen vor Krewer und Weltmeiſter Linart.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Freitag, den 23. September 1927.
(Nach der Wetterlage vom 21. September 1927.)
Veränderlich, wechſelnd wolkig, auch zeitweiſe aufklarend,
Temperatu=
ren etwas zurückgehend und vereinzelte Niederſchläge.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung . Rudolf Mauve
ve; für Feuilleion, Reich und
Wirtſchaft: Rudolf
Verantwortlich für Politik
urt: Dr. Eugen Buhimann
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für E
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer
den Inſeratenteil Willy Kuble.
dr. Herberi Nette; für
für „Die Gegenwart”
ſämtlich in Darmſtadt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich
Für unverlangte Mannſkripte wird Garanttie der Rückſendung nich/ übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
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Seite 10
Donnerstag, den 22. September 1927
Nummer 266
Reich und Ausland
Der Ein= und Ausbrecher Stegmann verhaftet.
WSN. Frankfurt a. M. Dienstag
nachmit=
tag wurde an der Lahmeherbrücke der vor kurzer
Zeit aus polizeilichem Gewahrſam entſprungene,
be=
rüchtigte Einbrecher Stegmann wieder
feſtgenom=
men und diesmal in ein etwas „ſichereres”
Gewahr=
ſam überführt.
Gräfin Torby F.
* Wiesbaden. In London verſtarb am
letzten Mittwoch an den Folgen eines Herzleidens
die auch in Wiesbaden nicht unbekannte Gräfin
Torby, Gemahlin des ſchon ſeit Jahrzehnten in
England anſäſſigen Großfürſten Michael von
Ruß=
land. Die Verſtorbene war eine Tochter des Prinzen
Nikolas von Naſſau, aus deſſen morganatiſcher Ehe
mit der Gräfin Merenberg, einer Tochter des
ruſſi=
ſchen Dichters Puſhkin. Gräfin Torby war eine
be=
kannte Schönheit und ſpielte mit ihren gleichfalls
als Schönheiten anerkannten zwei Töchtern eine
nicht unbedeutende Rolle in engliſchen Hof= und
Ge=
ſellſchaftskreiſen. In den letzten Jahren iſt der
Groß=
fürſt in ſeinen Einkünften, als eine Folge des
Krieges und des Umſturzes in Rußland, ſehr
be=
ſchränkt geweſen und lebte ziemlich zurückgezogen in
London oder auf ſeinem Gut in Staffordſhire.
Todesurteil.
Fürth. Das Schwurgericht verurteilte den
25 Jahre alten ledigen Knecht Ehrlinger aus
Rottenbach bei Neuſtadt a. d. Aiſch, der am 15. April
dieſes Jahres eine alleinſtehende Gütlerin in ihrem
eigenen Hauſe ermordet und beraubt hatte,
zum Tode.
Großfeuer in einem Stift.
Lpd. Waldbreitbach. Im
Oekonomiege=
bäude des St. Joſefhauſes in Waldbreitbach
brach ein Brand aus, der in den reichlichen Heu=
und Strohvorräten willkommene Nahrung fand. Bald
loderten gewaltige Feuerſäulen aus dem Dachſtuhl
des 70 Meter langen Oekonomiegebäudes. Trotz
energiſcher Bekämpfung verſchiedener aus der
Nach=
barſchaft herbeigeeilter Ortswehren und der
Motor=
ſpritze aus Neuwied fiel der geſamte Dachſtuhl, ſowie
die Heuvorräte der vor= und diesjährigen Ernte dem
entfeſſelten Element zum Opfer. Erhebliche
Schwie=
rigkeiten verurſachte auch die Rettung des Viehs,
vor allem von 70 Schweinen, die immer wieder in
die Glut hineinrannten. Der entſtandene
Sachſcha=
den wird auf mindeſtens 100 000 Mark beziffert.
Ueber die Entſtehung des Brandes ſtehen die
Unter=
ſuchungsergebniſſe noch aus.
Von einer Zwölfjährigen in den Tod gejagt.
Drei Ginwohner des Ortes Raſtenberg in
Thüringen waren kürzlich auf Grund von
Beſchul=
digungen eines zwölfjährigen Schulmädchens unter
Anklage geſtellt. Sie ſollten ſich an dem Kinde
un=
ſittlich vergangen haben. Der eine erhängte ſich,
der zweite verfiel in Irrſinn, der dritte
An=
geklagte wurde verurteilt. Gegen das Urteil legte
die Staatsanwaltſchaft Berufung ein. Das Gericht
ſprach jetzt den dritten Angeklagten frei, da die
Behauptungen des Mädchens, unwahr erſcheinen.
Englandfahrt deutſcher Studenten.
Berlin. Seit zwei Wochen befindet ſich eine
Gruppe deutſcher Studenten und Jugendführer,
un=
ter Führung jüngerer Studenten, auf einer
Studien=
reiſe durch Nordengland. Planmäßig haben anfangs
dieſes Monats 45 deutſche Studenten ein Lager in
Südſchottland bezogen, um ſich dort im
gemein=
ſamen Leben mit engliſchen und ſchottiſchen
Studen=
ten mit den Verhältniſſen des Landes vertraut zu
machen. Hieran ſchloß ſich eine gemeinſame
Wan=
derung durch das ſchottiſche Grenzland und den
Seenbezirk von Cumberland. Am 17. September
ſang die deutſche Gruppe auf Einladung des Biſchofs
in der altberühmten Kathedrale zu Durham. Am
Abend folgte ein gemeinſames Muſik= und Tanzfeſt
in Newcaſtle. Die Begrüßung durch alle Kreiſe der
Bovölkerung war bemerkenswert herzlich. Mit
geſel=
ligen Veranſtaltungen in Borwick on Tweed und in
Edinburgh wird die Fahrt noch in dieſer Woche ihren
Abſchluß finden.
Siraßen=Automaten für Abfälle.
Ein neuer Automat
für Abfälle iſt in den Straßen von Königsberg
aufgeſtellt worden. Die nachahmenswerte Neuerung
trägt zur Reinhaltung der ſchönen oſtpreußiſchen
Hauptſtadt mit Erfolg bei.
Neue Fünf=Mark Stücke im Verkehr.
Die neuen ſilbernen Fünf=Mark=Stücke ſind endlich in den Verkehr gebracht worden.
Der Präſident der Neger=Republik in Berlin.
Dr. King,
Präſident der afrikaniſchen Neger=Republik Liberia, iſt auf ſeiner europäiſchen Studienreiſe in
Berlin eingetroffen und wurde bei ſeiner Ankunft in der Reichshauptſtadt von Vertretern des
Auswärtigen Amtes begrüßt. Der Präſident reiſt in Begleitung ſeines Kabinettchefs (Mitte) und
des Geſandten von Liberia in Paris, Baron Lehmann (links). Baron Lehmann iſt der einzige
weiße Diplomat der Neger=Republik — und iſt ein gebürtiger Deutſcher.
* Unfall bei den deutſchen Flotlen=
Manövern.
Bei den im Anſchluß an die Parade der
geſam=
ten deutſchen Seeſtreitkräfte vor dem
Reichspräſi=
denten ſtattgefundenen Herbſtmanövern der Flotte,
die auch noch dieſe Woche andauern, hat ſich am
Freitag der vergangenen Woche ein ernſter Unfall
zugetragen, dem jedoch zum Glück keine
Menſchen=
leben zum Opfer gefallen ſind. Bei einem
Torpedo=
bootsdurchbruch, einer Uebung, in deren Verlauf die
angreifenden Torpedoboote durch die Lücken eines ſie
maskierenden Kreuzergeſchwaders durchzuſtoßen
ha=
ben, wurde der kleine Kreuzer „Amazone” von
dem zur 1. Torpedobootshalbflotille gehörigen
Tor=
pedoboot „G11” gerammt. Das
Torpedo=
boot eilte mit hoher Fahrt ſenkrecht auf den Kreuzer
zu, um zu verſuchen, kurz hinter deſſen Heck die
Kiel=
linie der Kreuzer zu paſſieren. Dies mißlang jedoch,
und das Boot rannte mit dem Bug gegen das Heck
des Kreuzers. Glücklicherweiſe waren beiderſeits die
Beſchädigungen nicht ſo ſchwer, daß ſie die beiden
Schiffe ernſthaft gefährdet hätten. Die Schuldfrage,
ſofern man von einer ſolchen ſprechen kann, iſt zwar
in dieſem Falle noch nicht geklärt, es muß jedoch
darauf hingewieſen werden, daß bei derartigen
Uebungen ein gewiſſes Gefahrenmoment nicht
ausge=
ſchaltet werden kann, wie ſich denn auch in faſt allen
Marinen von Zeit zu Zeit Unfälle ähnlicher Art
ereignen, wie beiſpielsweiſe erſt kürzlich in Japan,
wo Schiffe und Hunderte von Menſchenleben
ver=
loren gingen. Das Torpedoboot „G 11” dem der
Bug teilweiſe eingedrückt wurde, hat ſich in das
Marinearſenal in Kiel begeben, während der Kreuzer
„Amazone” zur Beſeitigung der erlittenen
Beſchä=
digungen in Swinemünde eingelaufen iſt.
Einſturz eines Funkturmes.
Potsdam. Auf dem Geltower Fumkgelände
werden ſeit Anfang Auguſt fünf neue Türme für
drahtloſe Fernphotographie von einer Berliner
Firma errichtet. Drei dieſer Türme ſind bereits
fer=
tiggeſtellt; in der Nacht zum Mittwoch iſt jedoch der
zuerſt erbaute, trotz ſtarker Abſteifung,
zuſammenge=
ſtürzt. Da der zweite Turm in der Höhe ebenfalls
ſtarke Schwankungen zeigte, wurden die umliegenden
Gerätehäuſer geräumt. Der Einſturz des Turmes
wird auf den ſtarken Sturm zurückgeführt.
Erdrutſch bei Kempten.
Kempten. An dem erhöht liegenden
links=
ſeitigen Illerufer ſenkte ſich ein großes Stück der
Stützmauer zunächſt ſenkrecht gegen die Iller herab.
Die nachrutſchenden Erdmaſſen ſprengten dann die
Betonmauer auseinander und legten ſie vollſtändig
um. Der Erdrutſch iſt auf Unterſpülung der
Stütz=
mauer durch Grundwaſſer zurückzuführen.
Exploſion in den Bayeriſchen Stickſtoffwerken.
Troſtberg. In den Baheriſchen
Stickſtoff=
werken explodierte am Dienstag abend ein
Elevator dadurch, daß er ohne die zugehörige
Entſtaubungsanlage, die zur Bewäſſerung der
An=
lage dient, eingefahren wurde. Durch die Exploſion
wurden fünf Arbeiter verletzt. Ein
Vor=
arbeiter iſt in der Nacht im Krankenhaus ſeinen
ſchweren Verletzungen erlegen. Der
Ele=
vator ging vollſtändig in Trümmer.
Bomben=Attentat auf einen
Eiſen=
bahnzug in Mazedonien.
EP. London. Aus Athen wird gemeldet: Ein
ſerbiſcher Zug entgleiſte am Dienstag in der
Nähe der griechiſchen Grenze, in der Station Hutowo.
Er ſtieß hierbei auf ſieben Bomben, die auf
die Schienen gelegt worden waren. Er erfolgte eine
fürchterliche Exploſion. Man nimmt an,
daß das Attentat von bulgariſchen Komitatſchis
ver=
übt wurde, von denen etwa acht in der Nähe des
Ortes des Attentates geſehen wurden. Man
ver=
mutet, daß auch das vor etwa acht Tagen in
Gew=
gheli verübte Bombenattentat, bei dem acht
Per=
ſonen verletzt wurden, denſelben Komitatſchis zur
Laſt fällt.
Das Eiſenbahn=Attentat in Mazedonien
ein Werk der mazedoniſchen Legionärorganiſation
EP. Belgrad. Die Blätter bringen in großer
Aufmachung Einzelheiten über das auf den
Schnell=
zug Belgrad—Saloniki verübte Attentat. Es
ereig=
nete ſich um 1.44 Uhr nachts, zwiſchen den Stationen
Strumiza und Kliſſura. Die Höllenmaſchine kam
unter dem Tender der Lokomotive zur Exploſion,
wodurch Lokomotive und Tender ſchwer
beſchädigt wurden und entgleiſten, mit ihnen
ein Wagen. Sonſt wurden an dem
Eiſenbahn=
zug keine nennenswerten Beſchädigungen angerichtet.
Von den Reiſenden wurde niemand verletzt.
Auch der Lokomotivführer, der den Zug zum Stehen
bringen konnte, kam mit dem Schrecken davon. —
In der Nähe des Attentatorts wurde auf einem
Baume ein Brief folgenden Inhalts gefunden:
„500 Jahre lang waren wir unter türkiſcher
Herr=
ſchaft. Aber damals herrſchte kein ſolcher Terror wie
heute. Wir werden alles in die Luft ſprengen.
Mazedoniſche Legionär=Organiſation.”
Im Laufe des Dienstag wurde auch in der
Nähe von Saloniki, auf griechiſchem Gebiet,
ein ähnliches Attentat verſucht, das jedoch
dank der Aufmerkſamkeit des Bahnwärters
ver=
eitelt werden konnte, der die Höllenmaſchine
recht=
zeitig entdeckte. Man hält dieſes Attentat für ein
Werk der mazedoniſchen Organiſation. Es wurden
alle polizeilichen Maßnahmen zur Aufklärung
ge=
troffen. — Die Belgrader „Politika” ſchreibt in
einem Kommentar, daß dieſes Attentat gerade in
dem Augenblick erfolgte, als nach der
Zuſammen=
kunft zwiſchen dem ſüdſlawiſchen und bulgariſchen
Außenminiſter eine Beſſerung der Beziehungen
zwi=
ſchen den beiden Ländern ſich anzubahnen ſchien. Die
Attentäter gingen augenſcheinlich darauf aus, dieſe
Beſſerung der Beziehungen zu hintertreiben. Zum
Schluß wirft das Blatt die Frage auf, wann die
bulgariſche Regierung endlich einmal mit der
maze=
doniſchen Organiſation endgültig abrechnen werde.
Schweres Straßenbahnunglück in Italien.
TU. Rom. In der Nähe von Ascoli ereignete
ſich ein ſchweres Straßenbahnunglück. Als der Führer
in einer Kurve bremſte, überſchlug ſich der
Wagen über den Straßenrand. Fünf Fahrgäſte
wurden getötet, acht erlitten ſchwerere und
leich=
tere Verletzungen.
Könneckes Oſtaſienſug
Könnecke in Nacht und Nebel!0
Angora geflogen.
Angora. Der Flieger Könnecke in
Mittwoch morgen hier gelandet.
B e
Berlin, 21. Septenny
Au
Heute mittag, gegen 1.30. Uhr, traf in 7.
die Funkmeldung ein, daß der deutſche 57
Könnecke mit ſeinem Flugzeug „Germag
in Angora gelandet ſei. Dieſe Meldung durm häcddis. 2
nächſt in hieſigen Luftfahrtkreiſen mit einigen
ſicht aufgenommen, da nach den letzten ſicheremn
or Priche Aibe
dungen, Könnecke zwiſchen 24 und 1 Uhr von
hatte, in Belgrad zu landen. Da in Belgrau Bachueteh. O.
nerlei Vorbereitungen hierfür getroffen warers 7l0ten ge9.
Könnecke offenbar den Flugplatz von Belgradlyu — de Giſthl. 9. *
finden können, denn er kreiſte in drei Rundemu Mul dem Lnchole. t
äichlich auf die be
der Stadt und irrte dann faſt über eine S
über der Umgebung von Belgrad umher, wolatl A0 Mcohen. Wet
auch den nördlich von Belgrad gelegenen Drtau Abüoieh Wd. Bäice
ſcherek berührte und dort beobachtet wurde. 1 M uun ubedeimene.
m.— Die Ausfu=
Könnecke um 1 Uhr wiederum die Donau bes9
grad erreicht hatte, entſchloß er ſich offenbarn ½Mllonen Role. L.
ninten um 7 90
Flug trotz der ſehr ungünſtigen Wetterverhältnme M!
es herrſchte ſtarke Bewölkung und ziemlich / A kunzen Waren Al.
Nebel — in ſüdöſtlicher, Richtung fortzuſetzen. 1 Huu Figt dagebes. O
er zuletzt beobachtet wurde, befand er ſich in u mut). Die Ginfahk. Li
mihme ſum 44,7 Mil
Höhe von etwa 100 Metern über der Donau,
i=
dann in ſüdöſtlicher Richtung folgte. Er war fM Mheziu uncherchiehe.
in kurzer Zeit in den Wolken verſchwunden, 5
dem fehlte von Könnecke jegliche Nachricht, bis s0 1 fi emzelnent iſit folgen
am frühen Nachmittag die oben erwähnte Fumy 1 M0 Gnfuhr i Leb
dung hier eintraf. Nachdem ſie auch von gurd wwührer dem Vormmne
ngen iſt die Ein
Seite beſtätigt worden iſt, darf man nunmehc
DRf BR.), drt
nehmen, daß Könnecke ſeine erſte Etappe progran
Riſchen, Kakao, Ha
mäßig beendet hat.
de Einfuhr a Rohl
Wenn auch bei dieſer erſten Teilſtrecke /9½z Vormonat eine
ehſtoffen
Fluges Könnecke, wie es ſcheint zum erheblichen 1ſroc ſe
ie um 141, Bau
von den herrſchenden weſtlichen Winden begüün
ichung bei nichtöl
wurde und auf dieſe Weiſe eine erhebliche 221—
4en
gur= und
ſchnittsgeſchwindigkeit erreichen konnte, ſo wurd,49 / —m Angegen ergibt
ſer Vorzug andererſeits dadurch zum Teil 9P hobhufer.
aufgehoben, daß er ſehr unſichtiges Wetter hatte! Su Fertgwavenemſu
Umſtand, der um ſo ſchwerer ins Gewicht fallen u ſrme weiſen auf: Wo
als gerade der kritiſche Teil der Strecke in väü/ſt degen: Walz
Nacht bewältigt werden mußte. Jedenfalls ſichräſt md phar
35
unter den vorhandenen Verhältniſſen die Flrufkss im 16 Mill. RM
Ausfuhr am Lebens
ſtung Könneckes in Berliner Luſtfahrtkreiſen Alss) zr ong eine Amahn
ganz vorzügliche eingewertet.
Bz den Ausfuhr un
Mill. R
Die Vorgänge bei den Riebe=WerkAdt. Hosfelg
u84
M
RM.), Koks
Auswirkungen des Konkurrenzkampfesk michM.
e.
igwearenaustu mr
Berlin. Der Inhaber des Konzerns, dem y0. MFer
die Riebewerke angehören, Richard Kahn, haxy und um 51
te m 17,8 Mill. RM
Dienstag vormittag den Vertretern der Bernu
ng und Wäſche m
Handelspreſſe gegenüber erneut den Verdacht ᛋr
totzechniſchen Erze
barer Handlungen ſeiner leitenden Angeſtellten
en ergibt
ſich eine A
Entrüſtung zurückgewieſen. Auch er will das = ver
gehen der Kriminalpolizei auf die Auswirkungeny!
ent. Aaſſe
die Möbeln u
rückführen, die ſich anläßlich des ſcharfen
Konkurrr=
kampfes in der Kugellagerinduſtrie in der lety: e Einſuhr an Gold
Zeit ergeben haben. Die ſchärfſte Konkurenſ, F Ro m
S. K. F. Norma, ein rein ſchwediſches Unternehm=
Se lebende Tiere:
ſah ſich nach den Ausführungen Richard Kahnsel
Waren;
ihrer Arbeitstätigkeit in Deutſchland durch den A9ls!
Me
N
tritt der Riebewerke aus der Konvention ſtarl IeA
*
EBwerkerze
droht, und ſoll nun alles unternommen haben,
die Riebewerke in ihren Arbeiten zu ſchäüifr Al.= RMl, Pchier
mi 1d Mil
iU. R=
*
Hen
Miſche Erzugn
ſe
Kahn erklärte, daß irgendwelche Patentverletzuneg
oder Werkgeheimniſſe innerhalb der
Kugellagerii=
ſtrie gar nicht möglich ſeien, da gerade in der Kuid
lagerinduſtrie alle Maſchinen normaliſiert ſeien.
beſonders empörend bezeichnete er die Tatſache, 1 Tbſchluß der preußiſch
bei der Durchſuchung der Fabrik vier leitende Diß 9 Staut hat m die
toren der S. K. F. 12 Stunden lang unter T ym emer Bankengrupo
Schutze des Gerichts und der Polizei ſämtliche 7MDe Anleihe im Ge
Wiriſt
Augabekurs wird
terna der Fabrik beſichtigen konnten. Alle ſe Rond um Fell zu=
ſtruktionsbüros wurden durchwühlt und die wichel
ſten Korreſpondenzen von den Herren der S. 9.0. 0 u. Hoefmner g
Mer Stelle mitg
nachgeleſen, ſo daß im Augenblick die Riebewene
Der g
6. A6.
ihren Orders und Projekten völlig in die Hände
EHumnober in ſtäte
S. K. F. gegeben ſind. Schließlich erklärte RichE-” peſe
liche
umſte ge
Dderpiende AR. Sit
Kahn noch, daß eine Aufſichtsratsſitzung über
Schritte beraten ſoll, die als Folge der Vorgäuce Auß
Wie
im Intereſſe der Geſellſchaft unternommen berin , Meher 25
Proz
Ser Mr einhei
müſſen.
9 au=
Gegenüber dieſer Darſtellung weiß ein hieins‟. Snen en
heie. Encße
Blatt mitzuteilen, daß bei der Hausſuchung ſche 7 Srupbe
Ar3 Die Gr. *
belaſtendes Material gefunden und beſchlag.
pe mit
wurde. Auch der leitende Direktor der RiebeweichNe
L L G J0
Uhlich, der zurzeit auf Urlaub in Bad Eills aut
weilt, wurde ſchwer belaſtet. Man habe Brieſe 2 Nähſche eprt und
funden, aus denen hervorgehe, daß er darum gehhe n2 pmcheim
ſtattgefund=
haben müſſe, daß das Material von den Nam. rmßt g. G. Qudwiach
Eend eihestst
Verken gckauft wurde. Weiter ſoll er acb m0 rid Legschnst.
derartige Käufe getätigt und bezahlt haben.
ihm ſeien noch andere Herren der Leitung beſche
Meig
Auch am Dienstag waren wieder Beamte ſ. 90 2
Werken tätig, um weiteres Material ſicherzuſdle W5e her Metallnotie,
Die Aktion wird ſich noch auf mehrere Tag 21 Nn wer 12, Remel
*
ſtrecken und die Sichtung des umfangreichen, M. Aut)
3
über
ſchlagnahnten Materials kann unter Unſtinden de. B 4ulmn ſch Breisfellt
Wochen dauern. Die Riebewerke arbeiteten.
für
upfer
11,
Dienstag wieder.
Mö=
14Sſan
Ein Direktor der Riebe=Werke verhaftel.
Okt.
(19.
TU. Berlin. Im Zuſammenhang vi. D
8,
5), Me
Vorfällen in den Riebewerken iſt der Fabridie..
S) cif
Oktor
*,
uhlich, einer der Leiter der Riebewerke, .
ie Lente
Levine braucht nie einen Paß=
dem Verdacht der Hehlerei und des un!a
75
teren Wettbewerbs verhaftet woi..
Slf
A
fer, g
Paris. Wie „Matin” berichtet, traf Le0
am Dienstag nachmittag auf dem Flugblch.
Geit
Bourget ein, wo er ſich den Verfolgungen. ”
Autodroſchkenführers, den er angeblich nicht Ve
dit
nüft 2
hatte, entzog. Als er das Flugzeug zur Abrb.
Rid ebschn 9.
De e
ſteigen wollte, forderte man ſeinen Pah. v.
Levine erklärte: „Ich habe keinen Paß. 8 Pe
wenn ich Ihnen ſage: ich bin Lebine. 7chhe
einen Paß und komme überall durch” Lobe.
P
wurde Levine nicht geſtättet, in dem erſten ſehode. a Lebdert n diche
mäßigen Flugzeug, das ſtartete, Platz zu we..
Er ließ ſich daraufhin mit der Polizeipräfeto.
phoniſch verbinden und erhielt darauf die Eilh!
ohne Paß abzureiſen.
Nummer 263
Donnerstag, den 22. Eept.
Beſſerung des deutſchen
Außenhandels.
Rückgang der Einfuhr. — Zunahme der
Ausfuhr.
DDer deutſche Außenhandel zeigt im Auguſt 1927 im reinen
Menverkehr einen Einfuhrüberſchuß von 292
Mil=
ſonen gegen 431 Millionen RM. im Vormonat.
Die Einfuhr im reinen Warenverkehr zeigt im Auguſt
gegen=
ſet dem Vormonat eine Abnahme um 117 Millionen RM., die
hu tſächlich auf die verminderte Einfuhr an Lebensmitteln (um
Millionen RM.) zurückzuführen iſt. Bei der Einfuhr von
P
ſhltoffen und Halbfertigwaren ſowie Fertigwaren ergibt ſich
ſe nur unbedeutende Abſchwächung (um 14 bzw. 2 Millionen
M.) — Die Ausfuhr zeigt, eine Zunahme um 21,6
Millionen RM. Geſtiegen iſt die Ausfuhr an Lebensmitteln
Getränken um 7 Millionen RM., an Rohſtoffen und
halb=
gigen Waren um 20 Millionen RM. Die Ausfuhr an
Fertig=
im zeigt dagegen eine leichte Abſchwächung (um 5 Millionen
M.. Die Einfuhr an Gold und Silber zeigt eine beträchtliche
Mahme (um 44,7 Millionen RM.). Im übrigen iſt die
Aus=
dr nahezu unverändert geblieben.
Im einzelnen iſt folgendes zu berichten:
Die Einfuhr an Lebensmitteln und Getränken im Auguſt weiſt
mtber dem Vormonat eine Abnahme um 101 Mill. RM. auf.
Zu=
ehegangen iſt die Einfuhr an Weizew (um 23,7 Mill. RM.) Kaffee
Mill. RM.), Kartoffeln (um 14,1 Mill. RMM.), Roggen, Schmalz,
ſite „ Fiſchen, Katao, Hafer, Butter und Küchengewächſen.
Die
Man Textilrohſtoffen iſt um 29,2 Mill. RMM. zurückgegangen (
darun=
aWolle um 14,1, Baumwolle um 10,5 Mill. RM.). Ebenſo iſt eine
ſhwächug bei nichtölhaltigen Sämereien (um 10,6 Mill. RM.),
Eesalölen, Bau= und Nutzholz ſowie Kalbfellen und Rindshäuten
feſt=
illen. Dagegen ergibt ſich eine Einfuhrzunahme bei Fellen zu Pelz=
Rohkupfer, Eiſenerzen und Oelkuchen.
Die Fertigwareneinfuhr zeigt eine Abſchwächumg um 2,4 Mill. RM.
ſahme weiſen auf: Waſſerfahrzeuge, Leder, Kraftfahrzeuge
Zu=
chee dagegen: Walzwerkserzeugniſſe (um 5,5 Mill. RM.), „ſonſt.”
eiſche und pharmazeutiſche Erzeugniſſe, Stab= und Formeiſen Ma=
Aith
n ernai
Mift
Wer
en (um 1,6 Mill. RM.), Textilfertigwaren (um 1,4 Mill. RMM.),
Die Ausfuhr an Lebensmitteln und Getränken weiſt gegenüber dem
mnonat eine Zunahme um 7.0 Mill. RM. auf.
Bei der Ausfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen Waren iſt eine
nihme um 19,5 Mill. RM. feſtzuſtellen. Daran ſind hauptſächlich be=
Au. ſchwefelſaures Ammoniak (mit 10,6 Mill. RM.), Textilrohſtoffe
6,6 Mill. RM.), Koks und Steinkohlen, Kaliſalze und „ſonſtige‟
mſche Rohſtoffe.
Die Fertigwarenausfuhr zeigt gegenüber dem Vormonat eine
Ab=
ſchung um 5,1 Mill. RM. Die Textilwarenausfuhr weiſt eine
Zu=
chu um 17,8 Mill. RM. auf (darunter Gewebe aus Wolle um 70,
ung und Wäſche um 4,7 Mill. RM.); ebenſo iſt auch die Ausfuhr
lektrotechniſchen Erzeugniſſen und ſchwefelſaurem Hali geſtiegen.
ugen ergibt ſich eine Abnahme bei Maſchinen (um 12,5 Mill. RM.),
werkserzeugniſſen und Eiſenwaren (um 1,9 Mill. RM.), Leder,
Akinſtrumenten, Waſſerfahrzeugen, „ſonſtigen” chemiſchen
Erzeug=
ſowie Möbeln und Holzwaren.
die Einfuhr an Gold und Silber zeigt eine beträchtliche Zunahme
M44,7 Mill. RM.), die Ausfuhr iſt nahezu unverändert geblieben.
dies wichtigſten Reparationsſachlieferungen im Auguſt ſind in der
Cupe lebende Tiere: Schafe 3,1 Mill. RM. in der Gruppe Rohſtoffe
ſutöhalbfertige Waren: Steinkohlen 12,8 Mill. RM., Kors 5.4 Mill.
chwefelſaures Ammoniak 5,9 Mill. RM., Bau und Nutzholz 1,6
M., Preßkohlen 1,4 Mill. RM.; imn der Gruppe Fertigwaren:
erkserzeugniſſe und Eiſenwaren 3,1 Mill. RM., Maſchinen 2,9
RM. Papier und Papierwaren 2,0 Mill. RM., Möbel und
Holz=
amn 1.9 Mill. RM. Farben, Firmiſſe und Lacke 1,0 Mill. RM.,
elek=
ſnthriſche Erzeugniſſe 0,8 Mill. RM., Waſſerfahrzeuge 0,7 Mill. RM.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
lbichluß der preußiſchen 30=Millionen=Dollaranleihe. Der
preu=
ſäch Staat hat an die Harries, Forbes u. Co. in New York als
Füh=
raach einer Bankengruppe eine mit 6 Prozent verzinsliche, 25 Jahre
lalcfude Anleihe im Geſamtbetrage von 30 Millionen Dollar begeben.
9An Aasgabekurs wird vorausſichtlich 96,5 Prozent betragen. Die
An=
leub wird zum Teil auch in Holland aufgelegt werden.
ſorgt n. Haeffner A. G., Frankfurt a. M. Wie uns ſoeben von
maß=
gegeder Stelle mitgeteilt wird, ſind die Verhandlungen
zwi=
ſchien der V. u. H. A. G. und dem Bankhaus Ephraim Meyer u.
SSoln=Hannover in ſpäter Abendſtunde zu einem Abſchluß über
allge vefentlichen Punkte gekomen. Anfangs nächſter Woche ſoll eine
aisberufende A.R.=Sitzung der V. u. H. A.G. hierüber endgültig
Wuß faſſen. Wie verlautet, beruht die Ginigung darauf, daß die
Geupe Meher 25 Prozent der Vorzugsaktien erhält. Das Stimmrecht
dautf rber nur einheitlich ausgeübt werden. Die Gruppe erhält ferner
dem Loſten eines ſtellvertretenden A.R.=Vorſitzenden und 3—4 A.R.=
Mit ieder. Entſendet die Gruppe ein 4. Mätglied, dann wird auch die
allue Bruppe ein 4. Mitglied entſenden. An dem Konſortialgeſchäft
wan die Gruppe mit 25 Prozent beteiligt werden. Eine Verbindung
zwitſſer V. u. H. Al.G. und den Lüdenſcheider Metallwerken findet
nirmſtatt.
Hälziſche Sprit= und Preßhefenfabrik A.=G. Ludwigshafen. Die
im ſannheim ſtattgefundene G.=V. der Pfälziſchen Sprit= und
Preß=
herferabrik A.=G. Ludwigshafen genehmigte die Erhöhung des A.=K. um
E000 Mark auf eine Million Mark. Der Geſchäftsgang wird als
be=
frädgend bezeichnet.
Metallnotierungen.
keBerliner Metallnotierungen vom 21. Sept. ſtellten ſich wie folgt:
ElEswlhtkupfer 126, Remelted Plattenzink 49,5—50,5, Orig. Hütten=
Minium 210, dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340—350, Antimon
RRus 77—77,5, Silber in Barren 77—77,5.
leamtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom 21.
ScAſtellen ſich für Kupfer (Tendenz ruhig) Januar 113,25 (118,25),
has 113,5 (113,5), März 118,75 (113,75), April 113,75 (114), Mai
1.4 12), Juni 114,25 (114,25), Juli 114,25 (114,25), Aug. 114,5 (114,75)
Dhmber 111 (113), Oktober 112,5 (112,75), November 112,75 (113),
Samber 113 (113). Für Blei (Tendenz ruhig), Januar 44 (44,25),
Fisſuar 44,25 (44,25), März 44,25 (44,75), April 44,5 (44,75), Mai 44,5
445), Junt 44,5 (45), Juli 44,75 (45), Auguſt 44,75 (45) September
4*-44), Oktober 43,5 (43,75), November 43,75 (44), Dezember 44
478). Für Zink (Tendenz ruhig), Januar 54,5 (54,75), Februar 54,5
) März 54,5 (54,75), April 54,25 (54,5), Mai 54,25 (54,5), Juni
d9W (54,5), Juli 54,25 (54,5), Auguſt 54,25 (54,5), September 54,5
(3:7 Oktober 54,5 (55), November 54,5 (55) Dezember 54,75 (55).
4e Metallnotierungen an der Londoner Metallbörſe vom 21. Sept.
ſtetlh ſich für Kupfer: (Tendenz träge), Standard p. Kaſſe 541½),, bis
—ſm Settl. Preis 54 ½, Elektrolyt 621/ —½ beſt
2, Monate 55½½
Zinn (Tendenz willig)
Stan=
eR40 60½—61¾, Elektrowirebars 62½
dasv. Kaſſe 278½—/, 3 Monate 274 ½—,, Settl. Preis 278½, Banka
lim) Not.) 289½, Straits (inoff. Not.) 284½. Blei (Tendenz willig)
ausnd prompt, 21½, entft. Sichten 22, Settl. Preis 21½. Zink
Weenz willig) gewöhnl. prompt 271,, entft. Sichten 27½/., Settl. Preis
22 Queckſilber (inoff. Not.) 21½—22, Wolframerz (inoff. Not.)/ 131),,
Viehmärkte.
Andermarkt in Gießen vom 21. Sept. Auf dem geſtrigen
Rinder=
we waren 786 Stück Großvieh und 394 Kälber aufgetrieben. Bei
ſcoltn Handel wurde in kurzer Zeit der geſamte Auftrieb ausverkauft.
MSchluß beſtand ſogar noch Nachfrage. Es wurden bezahlt:
Milch=
wEl. Qual. 600—700 Mk., 2. Qual. 450—500 Mk. 3. Qual. 200 bis
ZeINt., Schlachtkühe 200—350 Mk., Kälber 70—75 Pfg. pro Pfund
OAandgewicht.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt, 21. September.
auf ſämtliche Marktgebiete, ſowohl von Aktien wie Renten erſtreckte. Lederwaren war der Verkauf im allgemeinen beſſer als an den beiden
Einen günſtigen Eindruck machte die gebeſſerte deutſche Außenhandels= Vortagen. Wie ſich nachträglich herausſtellte, hat ſich in dieſer Gpuppe
abgeſchloſſenen großen engliſchen Kredit für die deutſche Textilinduſtrie, Gruppe Spielwavon und Muſikinſtrumente war das Geſchäft auch heute
Banken beſonders angeregt durch die morgige A. R.Sitzung der Deutſchen bearbeitungsmaſchinen, die ebenfalls vom Auslande Nachfrage zu ver=
Großbanken mit der Hebung des deutſchen Exportes befaſſen werde. Es Antrieb. Die Möbelmeſſe hatte heute nachlaſſenden Beſuch. In der
muß man einem ſolchen Gerücht noch abwartend gegenüberſtehen. Zu Abſatz, auch nach dem Ausland. Die Textilmeſſe hatte heute in Ab=
Beginn ſtanden Elektroaktien im Vordergrund, die noch beſonders durch teilung Herrenkonfektion, mit Ausnahme von Negenmänteln und
Kra=
induſtrie ſowie durch die internationale Hauſſe der Elektrowerte be= fektion, insbeſondere Damenmäntel, fand auch heute befriedigenden
günſtigt wurden. Die Farbenaktie bei größeren Umſätzen um 3,5% feſter.
zeigt flüſſiges Tagesgeld bei 5,5%. Der Börſenverlauf blieb für Renten
Deviſenmarkt liegt die Reichsmark etwas lebhafter,
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 21. September.
Da ſchon heute vormittag die Hauptziffern der Außenhandelsbilanz
bekannt geworden waren, hatte ſich eine weſentlich freundlichere
Grund=
ſtimmung durchſetzen können. Die Spekulation ſchritt zu Deckungen,
ſo=
daß ſchon die Vormittagskurſe 1—3% über geſtern lagen. Im weſentlichen
Kundengeſchäft iſt weiter ſehr gering, der herrſchende Geldmangel und anziehen. Gegen Schluß war die Haltung wieder ſchwächer,
die Ungewißheit betreffs des Ultimos hemmen die Entwicklung. Da man
aber af Spezialgebieten außer den Deckungen auch kleinere
Meinungs=
weitere Befeſtigung des Kursniveaus einſtellen. Spezialwerte wie
Glanz=
ſtoff, Bemberg, Spritwerte, Happener, Salzdetfurth, Geſellſchaft für
1—3% erhöht und hatten Gewinne bis zu 10% und darüber aufzuweiſen.
Andererſeits waren Voigt & Häffner heute wieder ſtark angeboten und
notierten zum erſten Kurs 80% niedriger. Sehr lebhaft ging es auch im
Verlaufe am Markte für Elektrowerte zu, an dem man von
Auslands=
käufen (beſonders ſeitens der Schweitz wiſſen wollte. Chadeaktien konnten,
nachdem ſie anfangs 8½ % höher einſetzten, im Verlauf um weitere 9%
anziehen. Anleihen konnten ſich etwas erholen. Ausländer lagen
im allgemeinen behauptet. Anatolier und Bagdad etwas feſter, Türken= heute eine ſtarke Reaktion. Da die vorausgefagten Nachtfnöſte
aus=
loſe konnten ihren anfänglichen Verluſt im Verlauf teilweiſe wieder
ein=
holen. Am Pfandbriefmarkt geht es heute ſehr ſtill zu Die Kurſe lagen im wetterbericht darauf hinwies, daß die Hälfte bis drei Viertel der Ernte
Das engliſche Pfund und Spanien lagen international etwas ſchwächer,
dagegen konnte der Yen wieder weiter etwas anziehen. Anſcheinend für freundlicher.
den Termin beſtimmte Gelder ſtanden im Tagesgeldmarkt mit 4 ½—6½
reichlich zur Verfügung. Im allgemeinen hat ſich an den Sätzen nichts
geändert. Auch im weiteren Verlauf konnte ſich an allen Märkten nach
vorübergehender Abſchwächung und nachlaſſendem Geſchäft eine neue
Aufwärtsbewegung durchſetzen, die von der lebhaften Haltung der
Elektropapiere eine Anregung bekam. Der Einheitskurs von Voigt &
Häffner wurde mit 212% fetzgeſetzt.
Aſchaffenb. Zellſtoff
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Mequin ....
Berline
Berlincarlsr.
ruheFnd.
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Bulkan....
Bremer Wolle.. ...
Teutſch.=Atlan1. Tel.
Teutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nieb. Tel..
Deutſche Erdöl. . ..
Teutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke. ...
Donnersmarckhütte.
hnamit Nobel ....
Flektr. Lieferung. . . .
J. G. Farben. ....."
R. Friſter.
..
gggenau Vorz. . ..
Geſſenk. Berg. .
G. f. elektr. Unt
Halle Maſchinen. . ..
Han Maſch.Egeſt. . ..
Hanſa=Dampfſchf. ..
Helſingſors. . .
Wien........"
Prag .......
Budar=
ſt...."
Sofia ..n.!
Holland......"
Sslo ........
openhagen.
Stocholm.
London.....
uenos Aires.
New York ...
Belgien......"
. 263. 85.75 88.— Lorenz...... 5 Niederlauſitzer Kohle 6.
15 14775 148.5 Norbd. Gummi. . . .. 83. 81.5 Orenſtein. . .
. 134.— Rathgeber We
m. 89.7. 116.- 20. ombacher Hütten.. 40 25 Roſitzer Zucker. 7. 85.875 84.— 2 Rütgerswerke ......" 94., 4.25 295. achſenwerk ....... 18.— 108.— Säch
ſ. Gußſtahl. . ... 156.75 51.- 51.— mens Glas. uu 170. ſer, Lauſitzer Gl
z. 131.— 188‟ 5
163.— Volkſtedter Porzell. 5ö.— „Langendreer
Weſt 355 Witt
terGußſtahl. . . 53.5 1 224.—
I: 228.75 Wanderer Werke. . 253.875!4
Oeviſenmarkt.
20. 9. 21. 9. Geld Briefl Geld Brief 10.579 1SN Ho.srolt 98 39.115 59.141 59.26 12.4341 12.454 12.4341 2.45 73.40 73.54 73.40 73.54 3.033 3.039 3.033 3.02 168.17 71168.511 188.17 7168.51 110.81 111.0311 10.89 Mü= 2.37 7112.59 112.37 112.59 12.8‟ 13 11 112.85 13.07 20.4131 20.4531 20.411 1.783 1.797 793 91. 4.1955 4. 203 14.19. 4 203 158.43 58.55 58.41 58.53 Italien ........
Paris ........"
Schweiz ... .. ..
Spanien.... ..
Danzig ........
Japan. .......
Nio de Janeiro.
ugoſlavien .. . .
Portugal ......"
Athen ......."
Konſtantinopel.
Kanada. .. ...."
Uruguav. . . . . .
20. 9.
16.45 18.
80,89
72.,73 72
81.371 81.
9ug 1.959
D.4991/
7.395
0.53/ 20.
5.6441 5.6
2.140/ 2.1
4.196 4.
4.206/ 4.210 4.206 4.214
5:
154.
82.5
250.—
3.75
136.—
134.—
86.5
25
118.*
156.7
168.—
5o.
50.—
21. 9
Geld Brieil Geld Brief
22.865/22.305/ 22.871 22.81
H16.46 16.50
91.05le0.885 81.04*
2.401 72.62
81.38/ 81.54
950
9 0.50
55
92.141 2.14
4.1971
Frankfurter Getreidebörſe vom 21. Sept. Die Getreibebörſe verlief
ſehr ruhig; ſämtliche Preiſe waren unverändert. Es notierten je 100 Kg.
Weizen 26,25—26,50, Roggen 24,75—25, Sommergerſte 26—28, Hafer
inl. 22,75—24, ausl. 24—25, Mais gelb 19—19,25, Weizenmehl 39 bis
39,25, Roggenmehl 35,25—35,75, Weizenkleie 13—13,25, Roggenkleie
13,75.
Berliner Produktenbericht vom 21. Sept. Die allgemein ruhigere
Tendenz findet in der Hauptſache wohl ihre Begründung in größerem
Inlandsangebot in greifbarem Getreide, demgegenüber die Käufer
vor=
ſichtiger waren. Aber auch die wenig anregenden Auslandsmeldungen
ſcheinen das Geſchäft beengt zu haben. Für Weizenlieferung ſtellten ſich
die erſten Kurſe infolge Begleichungen etwa 1 Mk. niedriger. Auch Roggen
wurde 1 Mk. ſchwächer. Gerſte und Hafer behalten gedrückte Tendenz.
Mehl hat mäßiges Konſumgeſchäft, Kleie und Hilfsfutterſtoffe ruhig.
74. Südweſtdeutſche Zentral=HZute=Auktion zu Mainz vom 21. Sept.
Der Beſuch der Auktion, die im Kaſino „Hof zum Gutenberg”
ſtatt=
fand, war ſehr gut und erfolgte bei feſter Tendenz ein flotter Verkauf. Es
wurden teilweiſe nicht unweſentliche Preisaufſchläge notiert. Zum
Angebot ſtanden 6239 Großviehhäute, 7481 Kalb= und Freſſerfelle und
646 Hammelfelle. Im einzelnen wurden folgende Preiſe erzielt:
Kalb=
felle v. K. Kl. I bis 9 Pfund: 157—167½, über 9 Pfund: 148½—150.
Kl. II bis 9 Pfund: 132—138, über: 129, Kalbfelle m. K. Kl. 1 130½, II.
106. Schußkalbfelle v. K. 105½, mit 93. Freſſerfelle o. K. Kl. 1121,
II. 119½, m. K. Kl. I.: 105, ohne K. Schuß: 95½, m. K. Schuß: 85½,
Bert0 Iicd meir Af Wit. aulläufe S.chd d irdßſt=
85—97, 50—59 Pfd. 89½—1041/., 60—79 Pfd. 89½—105, 80 Pfd. und
mehr 107. Bullenhäute o. K. Kl. I. 30—49 Pfd. 941/.—1051/,,50—59
Pfd. 75—87½, 60—79 Pfd. 79—82, 80 Pfd. und mehr 73½—77½
Häute v. K. Kl. II. 30—49 Pfd. 80—96½, 50 Pfd. und mehr 60—89¾4,
7.8e. Kuhhlute m. 0. cl. 1 30—49 Pfh. 79—0d, 60.r5 Pfd. 714
bis 86¾, 60—79 Pfd. 85½/,—90½. Bullenhäute m. K. Kl. 1 30—49
Pfd. 91—941),, 50—79 Pfd. 72—75. 80 Pfd. und mehr 66½. Häute
m. K. Kl. II 30—49 Pfd. 69:/.—100, 50 Pfd. und mehr 66½—80½,
Weid 78½. Schußhäute o. K. 79—82, m. K. 70—74½; Schaffelle
gewollt 79½, ½ gewollt zurückgezogen; Schaffelle ſaiſongewollt
721/., kurzgewollt 701/. blößgewollt 58¾, ſaiſongewollt räudig 37,
Schuß 37.
Frankfurter Herbſimeſſe.
Am dritten Meſſetag war der Beſuch vormittags ſtill,
Die Effektenbörſe hatte einen Tendenzumſchwung nach oben, der ſich wuchs in den Mittagsſtunden an und war „nachmittags lebhaft. In
bilanz im Auguſt. Für Einzelwerte ſtimulierten Meldungen über einen das Ausland durch größere Aufträge ſtark bemerkbar gemacht. In der
ſowie über die Produktion verfeinerter Kunſtſeide der J. G. Farben. gut, ebenſo Haushaltungsartikel. Schuhe und Leder waren ſtill. Holz=
Bank, die ein günſtiges Halbjahreskommunique bringen dürfte. Im zeichnen hatten, ſo aus England, Italien und Mexiko, arbeiteten heute
übrigen ſind es Gerüchte, daß ſich eine Samstagsſitzung von maßgebenden unterſchiedlich. Reges Intereſſe beſtand für Maſchinen mit elektriſchem
ſei geplant, den deutſchen Exporteuren durch die Deutſche Exportbank Abteilung „Neuheiten und Erfindungen” begegneten wirklich gute
Ge=
einen mehrere 100 Millionen umfaſſenden Kredit zu geben, Vorläufig brauchsgegenſtände großem Intereſſe und fanden zum Teil ſtarken
die augenblicklich anfallenden Kapitalserhöhungen in der Elektro= watten, die nach wie vor gefragt waren, ruhiges Geſchäft. Damenkon=
Abſatz.
Strickwaren und Strümpfe wurden noch gut gekauft. Schwach
Am Nentenmarkt war die Stimmung allgemein ſehr feſt. Der Geldmarkt lagen Baumwollwaren und Decken, während Wolle noch ſtark begehrt
war. Auch für kunſtgewerbliche Textilien beſtand noch Intereſſa. Die
lebhaft und feſt, für Aktien vorübergehend ſtill, doch gut behauptet. Am beiden Sonderausſtellungen „Blumen und Fnüchte” und „Der Herr
vom Morgen bis Mitternacht” wurde auch heute ſtark beſucht. In
deut=
ſchem Obſt, Schnittblumen, Konſerven kamen mehrfach Abſchlüſſe
zu=
ſtande.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 21. Sept. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Der heutige Markt war wieder durch zahlreiche
Schwankungen der Preiſe gekennzeichnet. Anfangs gaben die Preiſe
hat ſich natürlich an der allgemeinen Börſenſituation nichts geändert, das auf günſtige Wetterberichte nach, konnten aber ſpäten wieder erheblich
Zucker: Die Stimmung des Marktes war heute wieder feſt, da die
Kommiſſionsfirmen und auch kubaniſche Häuſer Deckungskäufe
vor=
käufe deobachten wollte, konnte ſich zum offiziellen Börſenbeginn eine nahmen, da aus Kuba verlautete, daß ſich die Produzenten für eine
Verringerung der Anbaufläche ausgeſprochen haben
Kaffee: Die Feſtigkeit der braſilianiſchen Märkte und Käufe
Elektr., Siemens= & Chade=Aktien waren weit über den Durchſchnitt von Europas kamen der Preisbewegung zu ſtatten. Später erfolgten
Glatſtellungen.
* Chicago, 21. Sept. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die günſtigen Wetter= und Ernteberichte riefen anfangs
Abgaben hervor. Gegen Schluß war die Haltung erholt auf jetzt
ge=
beſſerte Exportnachfrage.
Mais: Nach der Aufwärtsbewegung der letzten Tage zeigte ſich
geblieben ſind, ſetzten große Liqwidationen ein, zumal der
Wochen=
allgemeinen behauptet. Am Deviſenmarkt blieb das Angebot ausreichend, in Jowa, Nebrasta und den beiden Dakota frei von Fröſten iſt. Gegen
Schluß wurde die Haltung auf einiges Deckungsbedürfnis etwa3
Hafer: Anfangs gaben die Termine auf günſtige Wetterberichte nach,
erholten ſich aber gegen Schluß wieder auf gute Lokonachfrage.
Roggen: Die Schwäche der nordweſtlichen Märkte und fehlende
Exportnachfrage drückten auf die Preiſe. Gegen Schluß trat auf Käuſe
der Lokohäuſer eine Erholung ein.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 21. Sept.:
Getreide. Weizen: Sept. 125¾, Dez. 1293, März 13278;
Mais: Sept. 96, Dez. 98½, März 101; Hafer: Sept. 46½, Dez.
48½, März 50¾; Roggen: Sept. 94½, Dez. 96½, März 99½.
Schmalz: Sept. 12,30, Okt. 12,35, Jan. 12,80.
Fleiſch: Sept. 12,00, Okt. 12,00, Jan. 12,62½: Speck: loko
12,50; leichte Schweine 10,50—11,40, ſchwere Schweine 10,10 bis
11,25; Schweinezufuhren: Chicago 17 000, Weſten 85000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 21.
Sep=
tember:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 138½, hart 141½; Mais: neu
ank. Ernte 105; Mehl: ſpring wheat clears 6,65—7,00; Fracht:
nach England 2—2,9 Schilling, nach dem Kontinent 14 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,40; Talg: extra 8.
Kakav. Tendenz: feſt; Umſatz in lots: 279; Loko: 15½;
Sept. 15,10, Okt. 14,65, Nov. 14,23, Dez. 13,73, Jan. 13,50, Febr.
13,42, März 13,45, April 13,50, Mai 13,55.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
In der Woche vom 4. bis 10. September (ſechs Arbeitstage) ſind bei
der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft (Angaben in 1000 Stück) 928,0
Güterwagen geſtellt worden gegen 824,3 in der entſprechenden Woche
1926 (ſechs Arbeitstage und 918,4 in der Vorwoche 1927. Für den
Arbeits=
tag im Durchſchnitt berechnet lauten die entſprechenden Biffern 154,7,
137,1, 153,1.
Die Tabakſteuer erbrachte im Auguſt 65½ Mill. RM., das iſt der
höchſte Betrag aller Verbrauchsſteuern. Die Bierſteuer erbrachte 34 Mill.
RM. und die Zuckerſteuer 32¾ Mill. RM.
Geheimrat Dr. Felix Deutſch, der Vorſitzende der AEG, hat ſich uach
den Vereinigten Staaten eingeſchifft. Die Reiſe bezweckt in erſter Linie
einen Beſuch der befreundeten General Eleetric Company.
Die Sitzung des Berliner Bankausſchuſſes mit Dr. Schacht in der
Frage ihrer Zweimonatsbilanzen findet am Montag in der Reichsbank
ſtatt.
Aus Anlaß der diesjährigen Frankfurter Herbſtmeſſe fand in
Frank=
furt auf Einladung des Reichsverbandes deutſcher Fruchtgroßhändler eine
eingehende Ausſprache über wichtige Verkehrs=, Zoll= und Abſatzfragen
im Fruchthandel ſtatt.
Vom Röhrenverband wird mitgeteilt, daß das Geſchäft in den letzten
Wochen etwas lebhafter geweſen iſt. Mit einer Preisänderung für Röhren
iſt in den nächſten Monaten nicht zu rechnen.
Wie das Reichsvirtſchaftsminiſterium mitteilt, haben die Arbeitgeber
der Mitteldeutſchen Braunkohle erneut verſucht, den
Reichswirtſchafts=
miniſter dazu zu bewegen, daß er einer Erhöhung der Preiſe für
Haus=
brand=Briketts im öſtlichen Abſatzgebiet um 2 Rm. je Tonne und einer
Er=
höhung der Preiſe für Roh=Braunkohle zuſtimmt. Der Reichswirtſchafts=
Miniſter hat dieſem Antrage aus wirtſchaftspolitiſchen Gründen nicht
zuſtimmen können.
Die ſaarländiſche Stahl= und Eiſenproduktion, von der erſt jetzt die
Ergebniſſe vom Juni bekannt werden, iſt gegenüber Mai bei Rohſtahl um
4000 auf 156 142 Tonnen, bei Roheiſen um 8000 auf 148560 Tonnen
zurückgegangen.
Der Ausweis der ſchwediſchen Staatsbank zum 17. September weiſt
einen Metallbeſtand von 220 891 096 Kr. aus. Neben inländiſchen Wechſeln
von 137 235 037 Kr. erſcheinen Auslandswechſel mit 88 336 744 Kr. Der
Banknotenumlauf ſtellt ſich auf 487 770302 Kr. Der Depoſitenbeſtand
be=
trägt 119338444 Kr.
Auf Antrag Eſtlands und Lettlands findet am 29. September in Riga
eine Wirtſchaftskonferenz der drei baltiſchen Staaten Litauen, Lettland
und Eſtland ſtatt.
Die polniſche Handelsbilanz für den Monat Auguſt weiſt ein Defizit
von 9260000 Bloty aus.
Vonſeiten des Oberſten Wirtſchaftsrates der Sowjetunion wird die
Gründung eines Truſts für die ruſſiſche Glasinduſtrie beantragt.
Der ruſſiſche Arbeits= und Verteidigungsrat hat die Gründung eines
Tabaksſyndikats beſchloſſen. Ihm werden der Leningrader, Ukrainiſche,
Krimſche, Nordkaukaſiſche und Georgiſche Truſt angehören,
Dei Betriebsrechnung der ſchweizeriſchen Bundesbahnen für den
Monat Auguſt ſchließt in den Einnahmen mit 2372000 Schweizer Franken
und in den Ausgaben um 191000 Schweizer Franken günſtiger ab als für
Auguſt 1926.
Der engliſche Textilmaſchinenkredit, welcher den deutſchen
Textil=
firmen die Beſchaffung engliſcher Textilmaſchinen erleichtern ſoll, iſt zum
Abſchluß gelangt. Es handelt ſich um 20 Millionen Pfund Sterling,
Die Zinsſätze werden etwa 6½ bis 7 Prozent betragen.
Dem „Finanzherold” wird aus Paris gemeldet, in London ſei ein
Shndikat gebildet worden zur Einführung der Vereinigten
Glanzſtoff=
aktien am Londoner Markt.
Seite 12
Donnerstag, den 22. Geptember 1922
WWore
Nummer 263
Obſt=Verfteigerung.
Samstag, 24. ds. Mts., nachm.
von 4 Uhr ab, wird das
Obſterträg=
nis (Aepfel und Birnen, Tafel=,
Wirt=
ſchafts= und Moſtobſt) des Stadtgutes
Gehaborn verſteigert. Zuſammenkunft:
(st14546
Blockſtelle Pallaswieſe.
Darmſtadt, den 21. Sept. 1927.
Städt. Güterverwaltung.
Der Plan über die Herſtellung einer
pberirdiſchen Telegraphenlinie in der
Friedhof= und Friedrich=Ebertſtraße in
Walldorf liegt bei dem Telegraphenamt
iu Darmſtadt (Auskunftſtelle) von heute
(14547
ab 4 Wochen aus.
Telegraphenbauamt Mainz, 19.
Sep=
tember 1927.
Achtung! Vertreter! Aufgepaßt!
Wollen Sie viel Geld verdienen,
o kommen Sie zu uns. Wir
A Mag Mugg. Keitneunnite., ee=
*24843
kaufstüchtige
Damen und Herren
mit guter Garderobe für
konkur=
renzloſe Neuheit. Leichter Verkauf,
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8% Port. (Spz.) II.
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4½½-Gold. 13.
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Sachwert=Schuld
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frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
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Goldpfbr.
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Goldpfbr. . . . . . 100.5
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g. Hyp.Bk.
Vg
Zr.-Cr.-2
„Bk..
Preuß. Bob.=Cr.=B.
r.9
Preuß. Pfdbr.=Bk.
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Hhp.=B...
2
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Naſſau. Ldsb. . . .
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Lud.=B.
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12.32
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dſt Staatsb. 8:
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2 Rud. (Salzkg.
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Bank=Aktien
IIg. D.=Krebit.. . .
ad. Bk. .. ... .."
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mm. u. Privatb.
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Deutſche Bank
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bresdener Bk. ..."
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Pfdbr
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teld. Cr
ſär,
Pr. Bdd
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yp.=Akt.=Bank.
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9.25
19.5
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18.
8.3
191
1335
..../108
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Bei
Mummer 263
Donnerstag, den 22. Geptember 1927
Seite 13
Das Kammende Meer.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
Dotte erzählte gern von ſeiner Perſon. Sie ſchilderte ihn als
reagenden Geiſt, dem ſich Entſchloſſenheit und
Rückſichtsloſig=
zugeſellten.
Banz anders aber hatte ſich der junge Chemiker dieſen Halb=
Des Geldmarktes vorgeſtellt. Wie er da vor ihm ſaß, klein,
wenig korpulent, mit dem geröteten vollen Geſicht und dem
ſtimt Bärtchen über den ein wenig geöffneten Lippen, zwiſchen
gen die Zigarre ruhte, mit dem leicht ergrauten, ſpärlichen
du. da erinnerte er Doktor Brakke eher an einen Weinhändler,
eus der Provinz gekommen war, um hier in der Stadt ſeine
ſcräfte abzuwickeln. Es entging ihm auch nicht, daß eine leichte
yn buld in dem Weſen des Bankiers lag. Wenigſtens in den
ſteir Minuten ihres Beiſammenſeins.
„Ich bin nämlich in der Lage,” fuhr der Doktor langſamer
1„Ihnen durch ein Ereignis, das ſich vor einigen Tagen
ab=
ſte und in den Zeitungen beſprochen wurde, den Beweis
da=
zrt erbringen, daß ich kein Phontaſt bin, ſondern das erprobt
was ich mit Ihrer Hilfe auszunutzen gedenke.”
Von welchem Ereignis ſprechen Sie?”
Haben Sie von der Kataſtrophe im Walde bei Wilddorf
dien?”
Sogar mit großem Intereſſe. Was ſollte das aber mit
unſe=
nSache zu tun haben? Wenn ich nicht irre, ſo iſt es noch immer
mufgeklärt, auf welche Weiſe damals in weitem Umkreiſe durch
mudeine unheimliche Kraft alles umgeriſſen und zerſtört wurde,
g noch Sekunden vorher eingemauert oder eingewurzelt
ge=
ſden hatte.”
Genz richtig, Herr Ernſtheimer. Bedauerlicherweiſe wurden
iie Baummieſen gefällt, zwei Forſtchäuſer bis auf die
Grund=
nuirn umgelegt umd Felsblöcke von ungeheurer Größe mehrere
Mdert Meter weit geſchleudert. Man führte das Unglück auf
ſte Windhoſe zurück. Es iſt dies natürlich eine lächerliche
Er=
ſſutg. Erſtens gibt es jetzt im Winter keine derartige
Erſchei=
geu, und dann würde der Luftdruck, den die Natur ſelbſt
auf=
ſringen imſtande wäre, miemals genügen, ſolche Wirkungen
feorrzurufen.”
„Das iſt auch meine Anſicht,” ſagte Ernſtheimer mit verlege=
nem Lächeln, „nur begreife ich nicht, Herr Doktor, was Sie
da=
mit bezwecken, wenn Sie mir Ihre Meinung über das Ereignis
von Wilddorf auseinanderſetzen.”
„Ich bitte Sie nur um ein wenig Geduld,” — nun lächelte
ſelbſt Doktor Brakke, aber faſt ſtolz und im Bewußtſein eines
Mannes, der ſein Ziel kennt — „es iſt von größter Wichtigkeit,
daß ich auch weiterhin von der angeblichen Wetterkataſtrophe bei
Wilddorf ſpreche. Man hat nämlich in Fachkreiſen die Anſicht
ge=
äußert, es könne ſich um die Exploſion irgend eines
Munitions=
lagers aus der Zeit des Weltkrieges gehandelt haben.
„Was natürlich Unſinn iſt, da der Krieg Wilddorf nie
be=
rührt hat.”
„Das wäre kein Einwand, Herr Ernſtheimer. Das
Vorhan=
denſein von Sprengmitteln wäre damit noch nicht widerlegt.
Aber gibt es denn einen Stoff, der ſich im Laufe der Jahre nicht
zerſetzt hätte und deſſen Wirkung ſich auf einen ſolchen Umkreis
erſtrecken würde?”
„Ich glaube kaum. Aber ich bin Laie.”
„Dafür bin ich Fachmann. Von den Sprengmitteln, die der
Oeffentlichkeit bis heute bekannt ſind, kann keines in Betracht
kommen. Außerdem iſt in Erwägung zu ziehen, daß niemand
ſolche Mengen des gefährlichen, aber überaus wertvollen
Materials zwecklos vergraben würde.”
„Höchſtens ein Wahnſinniger,” warf Ernſtheimer achtlos
hin und blickte wieder auf die Uhr.
„Woher ſollte er dieſe Maſſe von Sprengſtoff genommen
haben?.
„Haben Sie doch die Güte und faſſen Sie ſich etwas kürzer,”
bat der Bankier, der langſam die Geduld verlor, „um fünf Uhr
erſcheint meine Tochter, um mich abzuholen.”
„Wie Sie wünſchen. Es iſt nur ſchade, daß ich deshalb mit
der Tür ins Haus fallen muß. Ich will Ihnen nämlich das
Geſtändnis ablegen, Herr Ernſtheimer, daß ich der Verbrecher
oder der Wahnſinnige bin, der die Kataſtrophe von Wilddorf
verurſacht hat.”
„Ah.., unmöglich! und das .. das erzählen Sie mir ſo
ruhig, Herr Doktor?”
„Weil mein Bekenntnis die Grundlage unſerer heutigen
unterredung bildet. Wenn ich mich einen Verbrecher oder einen
Wahnſinnigen genannt habe, ſo geſchah es im vollſten
Bewußt=
ſein meiner Schuldloſigkeit und meiner geiſtigen Klarheit. Es
iſt mir das Unglick widerfahren, daß mir ein Verſuch zu gut
.. gelungen iſt.”
„Sie ſprechen in Rätſeln, Herr Doktor.‟ Der kleine Herr
mit dem runden Geſicht hatte die Zigarre aus dem Munde
ge=
nommen und kämpfte gegen ſeine Verwunderung an.
„Sie ſollen gleich Klarheit haben, Herr Ernſtheimer. Sehen
Sie, hier zeige ich Ihnen die Löſung des Rätſels.”
Herbert Brake griff in die Taſche ſeiner Weſte und zog
einen kleinen blitzenden Gegenſtand hervor. Er ſtellte ihn vor
den Bankier auf die Platte des Schreibtiſches. Es war ein
Fläſchchen, kaum größer als ein Fingerhut. Nobert Ernſtheimer
ſchüttelte zuerſt mißbilligend den Kopf, denn ihm ſchien, als
ſei das gläſerne Ding leer. Gleich darauf aber gewahrte er
die wenigen dunklen Tropfen, die auf dem Boden der Flaſche
verlten. Sie ſchillerten das Licht in bunten Farben wider, Bald
waren ſie tiefgrün wie das Tuch auf dem Schreibtiſch, bald
glänzten ſie wie flüſſiger Stahl. Oder ſie ſchimmerten wie die
Augen einer Katze, um dann wieder von ſtumpfer Farbloſigkeit
befallen zu werden.
„Was iſt in dieſer Flaſche?”
„Anguanit!”
„Wie ſagten Sie?”
Aquanit,” wiederholte der Chemiker und weidete ſich an
der Hilfloſigkeit ſeines Gegenübers.
„Davon habe ich noch nie etwas gehört,” geſtand
Ernſt=
heimer, „ich weiß daher nicht, was es iſt.”
„Kein Wunder denn außer mir, dem Erſchaffer des
Aquanits, kennt noch niemand den Namen dieſes Stoffes. Weit
weniger natürlich das Präparat ſelbſt.”
„Es iſt alſo Ihre Erfindung?”
„Jawohl, Herr Ernſtheimer, die Frucht einer faſt
drei=
jährigen, nervenzerrüttenden Arbeit.”
„und welche Eigenſchaft haben dieſe bunten Tropfen?”
„Was Sie vor ſich ſehen,” begann Doktor Brakke in ſeiner
ruhigen Art, die er nur während der letzten Minuten außer
Acht gelaſſen hatte, niſt eine ölige, ſtahlblaue Flüſſigkeit vom
ſpezifiſchen Gewicht des Waſſers, einem leicht ſäuerlichen
Ge=
ſchmack und größter Widerſtandsfähigkeit gegen Hitze und Kälte.
Da ich dieſen Körper durch ein Verfahren, das mein Geheimnis
iſt, aus den Zerſetzungsprodukten des Waſſers gewonnen habe,
gab ich ihm den Namen Aqugnit. Es iſt der furchtbarſte
Sprengſtoff, den jemals ein Menſch erſonnen hat, und ſeine
Wirkung iſt über alle Begriffe entſetzlich. Wie ja übrigens der
Vorgang bei Wilddorf bewieſen hat.”
(Fortſetzung folgt.)
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