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Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 248 Mittwoch, den 7. September 1927. 190. Jahrgang
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Relſame=
eie 30 Rſchewaoft Wße Dreſe in Reſchemgſt
4t Dollar — 420 Marl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Sfreil uſw. erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfülung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs” oder gerſchtiſcher Beſtelbung fäſt ſeder
Nabatt weg. Banſionto: Deutſche Banl und
Darm=
ſädter und Nallonalbant.
D. Sttefenniitt onit mau Tern.
Die Beweggründe.
habeuttsfitzung über die Beſoldungsreform. —
Aus=
ſraut imn Kabinett über die Genfer Berhandlungen.
9 Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann wird am
Sammuu zu einem kurzen Beſuch in Berlin erwartet. Dieſes
Ereig g hat eine merkwürdige Vorgeſchichte. Am Dienstag
vor=
yſtag iefen die erſten Meldungen aus Genf ein, daß der
Amrit am Samstag im Flugzeug nach Berlin kommen werde.
dieſen ſchricht wurde an amtlicher Stelle Berlins dementiert,
hurden gar noch am Dienstag mittag nach einem
Telephonge=
ſräckr nt der Genfer Delegation abgeleugnet. Am Dienstag
uchmüg fand ſie dann plötzlich ihre Beſtätigung, allerdings
viedet nit einer doppelten Begründung. Während in Berlin
Mlärt zurde, der Zweck der Reiſe des Miniſters ſei in erſter
onie ine Teilnahme an den Verhandlungen des Kabinetts,
he ſiſt it der Beamtenbeſoldung beſchäftigen ſollen, wunde im
ſtent kemzug von Genf aus die Deutung gegeben, daß der
iftezüber die bisherigen Genfer Verhandlungen Bericht
er=
ſitent folle, und daß das Kabinett zu den weiteren
Verhand=
uget n Genf noch grundſätzlich Stellung nehmen wolle. Das
leint bſoluter Gegenſatz, zeigt aber doch die ſehr erheblichen
betungen in der Marſchroute. Die Wahrheit dürfte in der
Mie lüigen.
TſrReichsaußenminiſter dürfte als Parteiführer gerade bei
m eiſtſteidenden Sitzung des Kabinetts über die
Beſoldungs=
pſumt tilnehmen wollen, zumal da auch für ihn als
Außen=
muſtt wichtige Intereſſen auf dem Spiele ſtehen. In der
ſuüst wolitik des Auswärtigen Amtes iſt in den letzten Jahren
uu 43 Beſoldungsverhältniſſe großer Schaden angerichtet
hut Nach dem aber, was wir über die Pläne des
Finanz=
mitt wiſſen, wäre die Anweſenheit des Miniſters nur wegen
ℳ Bſudungsordnung nicht notwendig. Eine andere Sache iſt
0hr nit der zweiten Verſion. Es iſt begreiflich, wenn der
Menztzuiſter den Wunſch hat, wegen der allgemeinen
poli=
ſchent uge in Genf Verbindung mit dem Kabinett und der
deräuter Politik zu ſuchen. Die Auffaſſung des Kabinetts iſt
ſt iſhln achlich wichtig. Der polniſche Vorſchlag wegen
„48 Ajt=Angriffspaktes ſcheint ja im Augenblick ewas abge=
Föoſſet u ſein. Er kann aber doch, wenn auch vielleicht nicht
lumel, o doch ſeinem geiſtigen Gehalt nach, weiterhin das
keitſu tiv der Genfer Verhandlungen bleiben, ſo
aß vünſchenswert wäre, innerhalb des Kabinettes eine
lRünatz herbeizuführen. Auch die Bereinigung’ des
Meutſſt=belgiſchen Zwiſchenfalles bedarf der
Aus=
ſracht n Kabinett. Vermutlich werden auch die Verhand=
Hunge, die mit Herrn Woldemaras über die
köuſtſtide im Memelgebiet geführt worden ſind, eine
Mewichtt Rolle ſpielen, weil Deutſchland vor der Frage ſteht,
0 S48 Thema erneut vor dem Völkerbund anſchneiden will.
TOor ger Abreiſe wird Dr. Streſemann in Genf noch ſeine
Körüſun gsrede halten, deren Echo dann auch das
Kabi=
uet b fäüftigen muß. Derganze Komplex der außen=
Woliſſichen Fragen macht alſo allein ſchon den
umü nach einer Ausſprache in Berlin
ver=
änzich. Nicht verſtändlich aber iſt, warum an amtlicher
Selel i ſe Zuſammenhänge beſtritten werden. Nach den
bis=
beigeh spoſitionen wird Dr. Streſemann am Samstag vor=
Mitae, ; Berlin eintreffen und vielleicht ſchon am Nachmittag
bedes zrückreifen.
(Sreſeinanns Beſprechungen in Genf.
* Genf, 6. September. (Priv.=Tel.)
6’9 vormittag hat der deutſche Außenminiſter
MStrehm ann einen knapp einſtündigen Beſuch beim
ealbichen Außenminiſter gemacht, bei dem, wie man
dutz, lohl über die Einzelh eiten der Truppenver=
Ninceung im Rheinland wie auch über den
polni=
ſc 9er skan für eine feierliche Anti=
Kriegs=
eriltſuang geſprochen worden iſt. Man nimmt im
allgemei=
nen adrß der polniſche Plan, bei dem übrigens die
Nanza z Mitarbeit wohl ebenſo ſtark iſt wie die
urſprüng=
ige 19liſche Anregung, in eine einfache Reſolution der
Lauuthundsverſammlung auslaufen wird.
Ddr Inhalt des polniſchen Paktvorſchlages.
*ulniſche Delegation hat bereits den Entwurf für die
Riaan hergeſtellt, die von ihr an einem der nächſten Tage in
Der Bderfammlung eingebracht werden ſoll. Die Reſolution iſt
gadylgemeinen Ausdrücken gehalten. In ihr wird des
Be=
ſtebeA mtlicher Regierungen zur Aufrechterhaltung
freund=
cger Sbichungen untereinander zum Ausdruck gebracht und der
Nuegs 2 (än illegales Mittel bezeichnet. Falls Differenzen
zwi=
en Adelrten Staaten entſtehen, ſollten dieſe ausſchließlich auf
Nedl Beiſe auf dem Wege diplomatiſcher Verhandlungen
RSock urrden. Die Reſolution enthält keinerlei Hinweis auf
Uy retation des Artikels 15 des Völkerbundspaktes, der
Stoners Die Möglichkeit eines Krieges vorſieht, ferner erwähnt
D e AAlution gleichfalls in keiner Weiſe, auf welchem Wege
ierien zwiſchen zwei Staaten zum Ausgleich gelangen
fol=
land wird auf polniſcher Seite ausdrücklich betont, daß
in Iin zrz allgemeinen Formulierung der Reſolution dennoch
L Lsſiengänge der Entſchließung möglicherweiſe zum Ab=
Duiß h 2s, Sicherheitspaktes führen können. Wenn auch in der
Jeolatz, der Abſchluß von Sicherheitsverträgen mit keinem
Sonrta fiort werde, ſo führten doch zwangsläufig die in der
Ssalas, zum Ausdruck kommenden Grundſätze zu einer
fried=
lichendi e
Frankreich und Genf.
Die polniſchen Forderungen. — Das
deutſch=
franzöſiſche Verhältnis.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 6. September.
optimiſtiſcher geworden. Nach den vielen Enttäuſchungen in
Genf konſtatiert man jetzt mit Freude, daß wenigſtens die
inter=
nationale Atmoſphäre beſſer geworden iſt. Man ſpricht von einer
deutſch=franzöſiſchen Entſpannung. Der einzige dunkle Punkt am
Horizont iſt Polen.
Die polniſchen Forderungen erfüllen jeden
mit Unbehagen. In hieſigen Linkskreiſen lehnt man ſie
offen ab. Aber auch die Mehrheit der rechtsſtehenden
franzöſi=
ſchen Politiker hält die polniſche Aktion für unzeitgemäß und
verfehlt. Nichtsdeſtaweniger ſoll dieſe Aktion aller
Wahrſcheinlich=
keit nach zu einer Kundgebung in Genf führen. Man ſpricht von
der Außergeſetzerklärung des Krieges im allgemeinen. Nach dem
Mißlingen der Abrüſtungskonferenz käme dieſe Kundgebung
einem Uebergang zu weiteren Verſuchen auf dem Gebiete der
Abrüſtung gleich. England fühlt ſich ja wegen den Erklärungen
Lord Robert Cecils in einer beſonders heiklen Situation.
Ande=
rerſeits iſt es wahr, daß die Außergeſetzerklärung des Krieges
einem leicht an gewiſſe Beſchlüſſe erinnert, welche Anno dazumal
der ſehr löbliche Nürnberger Stadtrat gefaßt hat. Es gibt ein
Wettrüſten, und die Großmächte führen mit geringen
Unter=
brechungen koloniale Dauerkriege. Juriſtiſch läßt ſich ja all das ſcheint, beſteht nur in der Idee; irgendwelche greifbare, poſitive
ſehr fein ausdrücken und man wird zwiſchen Krieg und Krieg
tauſend Nuancen feſtſtellen, aber dennoch könnten ſolche
Be=
ſchlüſſe lächerlich wirken.
Das Ermutigende in Genf iſt eine deutſch=franzöſiſche
An=
näherung. Es iſt intereſſant, feſtzuſtellen, mit welcher
Anerken=
nung faſt alle franzöſiſchen Blätter, ſelbſt die deutſchfeindlichſten,
von den diplomatiſchen Fähigkeiten Streſemanns ſprechen.
Manche wollen in ihm einen diplomatiſchen Zauberer ſehen, der
ſeine Partner himmelweit überragt. Dieſes Preſtige
Streſe=
manns iſt auch im Geſpräch mit den franzöſiſchen Politikern
feſt=
zuſtellen, auch bei denjenigen, die durchaus nicht zu den eifrig= barn im Oſten nicht aufkommen zu laſſen. Dieſer Geſichtspunku
ſten Bewunderern von Locarno gehören.
Scharfe Gegenſätze in der franzöſiſchen
Oelegation zum polniſchen Vorſchlag.
Wie von zuverläſſiger Seite mitgeteilt wird, beſtehen
inner=
halb der franzöſiſchen Delegation ſchroffe Gegenſätze in der Frage
des polniſchen Nichtangriff=Paktes, und zwar zwiſchen Briand
auf der einen Seite und Paul=Boncour und Loucheur auf der
anderen Seite. Außenminiſter Briand ſoll nach ſeiner Rückehr
von ſeinem mehrwöchigen Urlaub nach Paris die polniſchen
Paktvorſchläge bereits in einem weit vorgeſchrittenen Stadium
der Behandlung innerhalb des Kabinetts vorgefunden haben,
jedoch keineswegs mit der dort vorgenommenen Behandlung
die=
ſer Angelegenheit einverſtanden ſein. Briand ſoll nun, wie
ver=
ſichert wird, gegenwärtig fordern, daß die Initiative und
Lei=
tung dieſer Angelegenheit ihm überlaſſen bleibe, um dann die
polniſchen Vorſchläge in Uebereinſtimmung mit Chamberlain
weiter durchführen zu können. Maßgebend für Briand ſoll
hier=
bei die ihm bekannte grundſätzlich ablehnende Haltung der
eng=
liſchen Regierung ſein, die nach wie vor alle Vorſchläge, die auf
die Grundſätze des Genfer Protokolls hinauslaufen, kategoriſch
ablehne. Paul=Boncour und Loucheur wollen dagegen die wei= neuen Verhältniſſe ſchicken werden trotz aller litauiſchen Schika=
Die Abſichten, die den polniſch=franzöſiſchen Vorſchlägen
zu=
nen Diskuſſion in der Vollverſammlung des Völkerbundes eine
Atmoſphäre zu ſchaffen, die dann im weiteren Verlauf
notwen=
digerweiſe zu der Eröffnung von Verhandlungen über den
Ab=
ſchluß eines Oſt=Locarno=Paktes, mit Einſchluß Deutſchlands
führen würde. Man weiſt darauf hin, daß in ähnlicher Weiſe die Unterdrückung des deutſchen Kulturelementes, Ausweiſungen,
Verhandlungen über das Genfer Protokoll trotz des Scheiterns
zum Abſchluß des Locarno=Paktes geführt haben. Eine ähnliche
Aktion ſcheint gegenwärtig, von polniſch=franzöſiſcher Seite in
bezug auf die Herbeiführung eines Oſt=Locarno=Paktes
eingelei=
tet worden zu ſein.
Chamberlain gegen die polniſchen Vorſchläge. länder, die ſich bei den letzten Wahlen ganz beſonders gezeigt hat.
Der engliſche Außenminiſter Chamberlain empfing heute
nachmittag einige Vertreter der engliſchen Preſſe. Chamberlain, ſtehen wie alle litauiſchen Zuſicherungen auf dem Papier. Jetzt
erklärte dieſen, daß die engliſche Delegation die Kandidatur
Kanadas in den Völkerbund unterſtützen werde. — Zu den
pol=
niſchen Vorſchlägen erklärte Chamberlain, es müſſe der
polni=
ſchen Regierung dringend empfohlen werden, die Sicherungen,
die ſie bereits erhalten hätte, nicht durch Maßnahmen zu ent= Redakteuren iſt der Ausweiſungsbefehl zugegangen. Schon im
werten. Eine Aktoin der polniſchen Regierung zur Einleitung
einer Diskuſſion über den Abſchluß eines Sicherheitsvertrages
reits für Polen geſchaffenen Sicherungen nicht als genügend
er=
achten. Hierdurch würden dieſe zweifellos eine Entwertung
er=
fahren. England könne nicht einſehen, was mit den polniſchen
Vorſchlägen gewonnen werden könne. Es exiſtierten ſchon die
Garantien des Völkerbundspaktes. Es exiſtierten weiter die
weſtlichen und öſtlichen Locarnoverträge, die die Friedensgaran= Litauen täuſcht man ſich aber wohl, es werden Mittel und Wege
tien noch verſtärken. Mehr ſei nicht nötig. Wenn einzelne Redner
das Bedürfnis hätten, in der Vollverſammlung Friedensfragen
zu beſprechen, ſo bleibe ihnen das überlaſſen, aber England ſei können. Die Außenwelt wird auch ohne dieſe Zeitungen davon
für eine Wiederbelebung des Genfer Protokolls und für neue
aetiach. rägen müßte notwendigerweiſe die Folge einer der= reizte Ton aufgefallen, in dem der engliſche Außenminiſter ſeine, demaras hatte ſelbſt Proteſt eingelegt gegen die Unterdrückungs=
Erklärungen abgegeben hat.
Meſolution ſein,
Die Unterdrückung des Oeutſchtums
im „uemeuand.
Von
Dr. Otto Lvening, Berlin.
Nicht mit Unrecht iſt die durch den Verſailler Vertrag im
Oſten Deutſchlands geſchaffene Lage als Balkaniſierung des
Oſtens bezeichnet. Die Grenzziehung der Oſtſtaaten iſt derartig,
daß alle gegen alle ſtehen und an eine friedliche Entwicklung im
Oſten nur ſchwer zu denken iſt. Nicht nur ſind aus dem deutſchem
Körper rein deutſche Gebiete im Zeitalter des
Selbſtbeſtim=
mungsrechts herausgeriſſen, ſondern auch die Oſtſtaaten unter=
Die Beurteilung der Genfer Verhandlungen iſt entſchieden einander können nicht zur Ruhe kommen, weil ſie zum größten
Teil nicht als Nationalſtaaten, ſondern als Nationalitätenſtaaten
gegründet ſind. Hir zu kommt, daß einige von ihnen in der
Nach=
kriegszeit eine imperialiſtiſche Expanſionspolitik treiben, die dem
Beſtand ihrer Nachbarſtaaten gefährdet. Das gilt namentlich von
Polen. Durch die gewaltſame Löſung der Wilnafrage iſt eine
Ausſöhnung zwiſchen Polen und Litauen ſo gut wie
ausgeſchloſ=
ſen. Noch jetzt befindet ſich Polen und Litauen im Kriegszuſtand.
Man ſollte annehmen, daß unter Berückſichtigung der
litau=
iſch=polniſchen Feindſchaft die litauiſche Politik darauf eingeſtellt
iſt, mit den Nachbarn ein freundſchaftliches oder wenigſtens ein
erträgliches Verhältnis herzuſtellen. Die litauiſchen
Staats=
männer, die zurzeit die auswärtige Politik Litauens führen,
ſcheinen ſich der Gefahr, in der Litauen dauernd ſich befindet,
aber wenig bewußt zu ſein. Gegen Rußland ſind in der letzten
Zeit eine ganze Anzahl litauiſcher Maßregeln gerichtet geweſen,
die die Sowjetregierung hat aufhorchen laſſen und die, wenn
auch nicht gerade eine Spannung, ſo doch eine gewiſſe
Entfrem=
dung zwiſchen Litauen und Rußland herbeigeführt haben. Die
Hoffnung Litauens auf Hilfe gegen ſeinen ſüdlichen Nachbarn,
die ſich auf das Verhältnis Englands zu Rußland zu ſtützen
Anhaltspunkte hierfür ſind nicht gegeben. Litauen iſt zurzeit
iſoliert.
Als nach dem letzten Putſch Woldemaras die litauiſche
Regierung übernahm, ſchien es ſo, als ob Litauen wenigſtens
die deutſch=litauiſchen Beziehungen inniger geſtalten wollte.
Wenn auch nicht allein, ſo doch bis zu einem gewiſſen Grade
ſpielt dabei das Verhalten Litauens gegenüber Memel, eine
Rolle. Die Loslöfung des rein deutſchen Memels vom Deutſchen
Reich iſt dem gefährlichen Gedanken entſprungen, ein
freund=
liches Verhältnis zwiſchen dem Deutſchen Reich und ſeinen
Nach=
wirkt auf die Dauer nur dann, wenn in den entriſſenen
deut=
ſchen Landesteilen eine gegen die deutſche Bevölkerung gerichtete
Politik getrieben wird, die das deutſche Kulturelement
nieder=
zuhalten bzw. auszurotten beſtrebt iſt. Durch das ſog.
Memel=
ſtatut iſt allerdings den Deutſchen im Memelland die Erhaltung
ihrer kulturellen Eigenart zugeſichert. Das Memelland hat eine
weitgehende Autonomie im litauiſchen Staat erhalten, und eine
dem Geiſte des Statutes entſprechende Ausführung derſelben
würde zweifellos zu einer gewiſſen Ausſöhnung der
Memel=
länder mit ihrem Schickſal führen.
Doch an dieſer wohlmeinenden Ausführung des Statutes
fehlt es zur Zeit. Woldemaras hat zwar beruhigende
Erklärun=
gen auch gegenüber dem Deutſchen Reich und in Genf abgegeben.
Aber bei dieſen Erklärungen iſt es auch geblieben, die Tat iſt
ihnen nicht gefolgt; im Gegenteil, die litauiſche Politik
gegen=
über Memel iſt alles andere als eine Beruhigungspolitik. Die
kürzlich ſtattgefundenen Wahlen im Memelgebiet haben gezeigt,
daß das litauiſche Element im Memelgebiet verſchwindend klein
iſt. Eine überwältigende Mehrheit, ja man kann ſagen, faſt die
geſamte Bevölkerung iſt deutſch und läßt ſich, ſelbſt durch
Gewalt=
maßregeln, von ihrem Deutſchtum nicht abbringen. Die
Memel=
länder haben zwar oft genug betont, daß ſie lohal ſich in die
tere Verfolgung zunächſt der polniſchen Delegation überlaſſen, nen, daß ſie aber ihr Deutſchtum ſich nicht nehmen laſſen werden=
Das iſt um ſo anerkennenswerter, als Litauen alles getan hat,
grundeliegen, laufen ſchließlich darauf hinaus, bei der allgemei= um den Memelländern das Leben ſo ſchwer zu machen, wie nur
irgend möglich. Das kleine Gebiet mit ſeinen 140 000
Einwoh=
nern iſt überſchwemmt worden mit national=litauiſchen Beamten,
denen die Verhältniſſe im Memelgebiet vollſtändig unbekannt
ſind. Deutſche Lehrer und Beamten wurden vertrieben; ſtändige
Verſchickung in Konzentrationslager, ſtarke litauiſche Garniſon,
Unterbindung des Handels, Litauiſierung der Poſt, Eiſenbahn,
Polizei — das ſind ſo einige Methoden, mit denen man die
Memelländer zu National=Litauern ſtempeln möchte. Es iſt ein
Leidensweg, den Memel heute geht, der höchſtens mit der
Drang=
ſalierung der Deutſchen in Polen verglichen werden kann. Die
Folge dieſer Politik iſt eine geſchloſſene Abwehrfront der. Memel=
Die feierlichen Zuſicherungen Woldemaras vor dem Völkerbund
hat Litauen zu einem neuen Schlag ausgeholt. Erneut ſind
Memelländern ihre Stellungen gekündigt, der Kriegsminiſter
Merkys iſt zum Gouverneur des Memelgebietes ernannt und,
was vielleicht das ſchwerwiegendſte iſt, ſämtlichen reichsdeutſchen
Januar war dieſe letztere Maßnahme gegen das deutſche
Kultur=
element erfolgt, aber auf Einſpruch des Reiches wieder
zurück=
könnte lediglich den Eindruck erwecken, als ob die Polen die be= genommen. Wenn die Ausweiſung jetzt wieder erfolgt, ſo iſt ſie
nur als ein Racheakt für den Ausfall der Wahlen anzuſehen.
Gerade das Memeler Dampfboot” und die „Memelländiſche
Rundſchau” ſind bisher immer für die Erhaltung des
Deutſch=
tums eingetreten. Durch die Ausweiſung ihrer Schriftleiter iſt
die Weitereriſtenz dieſer Zeitungen vorerſt in Frage geſtellt. In
gefunden werden, damit dieſe Blätter erneut ihren Kampf gegen
die Unterdrückung des Memellandes bald wieder aufnehmen
uuterrichtet werden, wie die Regierung Woldemaras ihre
feier=
lichen Verſprechungen nicht hält. Der frühere oppoſitionelle
Wol=
politik Litauens und offen bekannt, daß die Memelländer mit
Füßen getreten würden. Jetzt gibt ſich derſelbe Woldemaras dazu
her, faſt noch ſchlimmere Methoden gegen Memel anzuwenden.
Die Regierung in Kowno ſoll ſich über den Erfolg der
Maß=
regelungen nicht täuſchen. Sie zwingen die Memelländer zu noch
engerem Zuſammenſchluß und energiſchem Widerſtand. Sie
wer=
den aber auch dazu führen, daß das Ausland noch mehr als
bis=
her auf die Notrufe aus Memel hört. Daß durch dieſe
Zwangs=
maßregeln gegen deutſche Reichsangehörige das Verhältnis
Litauens zum Deutſchen Reich gebeſſert wird, kann wohl ſelbſt
Kowno nicht annehmen. Oder glaubt Kowno, das Deutſche Reich
entbehren zu können? Dann wird es ſich aber beſcheiden müſſen
und ſehr bald in völlige Abhängigkeit von ſeinen Nachbarſtaaten
geraten. Das Memelland ſelber wird auf dieſe Weiſe dauernd
ein Fremdkörper in Litauen ſein.
*
Chefredakteur Leubner und Redakteur Warm ſind geſtern
morgen etwa um 8 Uhr von zwei Beamten der Landespolizei
in Ausführung des Auftrages der Kriegskommandantur
feſt=
genommen und der Staatspolizei zugeführt worden. Sie
werden vorausſichtlich heute vormittag mit dem um 10.30 Uhr
von Memel abfahrenden Dampfer über Nidden nach Deutſchland
abgeſchoben werden. Ebenfalls wurde Redakteur
Bries=
korn von der „Memelländiſchen Rundſchau” heute morgen in
Heidekrug feſtgenommen und der Staatspolizei zugeführt.
Auf welche Weiſe er nach Deutſchland abgeſchoben werden wird,
iſt noch nicht bekannt.
Kurz nach 10 Uhr brachten Beamte der Staatspolizei
Chef=
redakteur Leubner und Redakteur Warm möglichſt
unauf=
fällig in einem Motorboot durch das Memeler Tief nach dem an
der Dange liegenden Dampfer „Memel”. Trotzdem hatte ſich eine
Anzahl führender Perſönlichkeiten des Memelgebietes, der
Redak=
tion des „Memeler Dampfbootes” und viele Freunde der
Aus=
gewieſenen, die davon erfahren hatten, am Dampfer
eingefun=
den. Die Abgeſchobenen werden bis zur Grenze von einem
Kommiſſar und Staatspolizeibeamten begleitet werden. Das
Abſchieben des Schriftleiters Brieskorn aus Heidekrug
er=
folgte in einem Auto. Das übrige nicht memelländiſche Perſonal
der „Memelländiſchen Rundſchau” ſoll auch ausgewieſen werden.
So wurde einem Buchhalter des Verlages der „Memelländiſchen
Nundſchau” in Heidekrug, der Schweizer Bürger iſt, die
Aufent=
haltserlaubnis für das Memelgebiet mit dem 15. September
ent=
zogen. Dem Vernehmen nach beabſichtigt man von
memellän=
diſcher Seite, dem Völkerbund noch in der jetzigen Tagung eine
Beſchwerde wegen Verletzung des Autonomieſtatutes zu
über=
mitteln.
Polniſche Erklärungen über die Beziehungen
zwiſchen Danzig und Polen.
* Genf, 6. Sept. (Priv.=Tel.)
Der polniſche Kommiſſar in Danzig, Strasburger, hatte
heute nachmittag mehrere Preſſevertreter geladen, um ihnen
Erklärungen über die Beziehungen zwiſchen Danzig und Polen
abzugeben, und zwar beſonders über die Froge der Weſterplatte.
Die Ausführungen Strasburgers, die nach einigen Frogen
deutſcher Journaliſten ergänzt wurden, ergaben etwa folgendes:
Polen wünſcht durchaus, daß Danzig keinen Konfliktsſtoff
zwi=
ſchen Deutſchland und Polen, ſondern im Gegenteil eine Brücke
der Verſtändigung darſtellen möchte. Dazu wäre aber
notwen=
dig, daß Danzig, wie es im vergangenen Jahre unter der
Herr=
ſchaft der Linksmehrheit, im Danziger Senat bereits der Fall
war, auf die zahlloſen Beſchwerden in Genf verzichtet und den
Verſuch macht, ſich mit Polen direkt zu verſtändigen. Das
Muni=
tionsdepot auf der Weſterplatte ſei für Polen notwendig, und
durch ſeine Errichtung würde die Gefahr der
Munitionstrans=
porte nicht erhöht, ſondern verringert. Der polniſche Hafen von
Gdingen genüge nicht, denn Polen brauche nicht einen
Muni=
tionstranſitplatz, ſondern wie alle Länder mehrere. Er hoffe
zwar lebhaft, erklärte Strasburger, daß kein Krieg mehr
aus=
brechen würde, aber ſolange man dafür keine Garantie habe,
müſſe man eben vorſorgen. Der deutſche Charakter der Stadt
Danzig ſei von Polen nicht gefährdet, und bei allſeitig gutem
Willen müßte es möglich ſein, beſonders durch die Entwicklung
der Handelsbeziehungen zwiſchen Polen, Deutſchland und
Skan=
dinavien über Danzig allmählich auch den politiſchen
Streitig=
keiten ein Ende zu machen.
Die Kleine Entente in Genf.
Die Kleine Entente entfaltet in Genf, wie gewöhnlich, eine
ſehr lebhafte Tätigkeit und ſetzt hier ihre ſchon traditionell
ge=
wordenen Jahreskonferenzen, deren letzte in Joachimsthal
ſtatt=
fand, fort. Der jugoſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch hat
hier auch bereits Unterredungen mit Briand und Chamberlain
gehabt, in deren Verlauf die politiſchen Probleme, die die Kleine
Entente beſonders intereſſieren, und natürlich auch die neu
auf=
geworſene Sicherheitsfrage beſprochen wurden.
*Karlsbader Oblaten.
I. Die Ankunft.
Unterzukommen in Karlsbad, iſt in der Hochſaiſon nicht
leicht. Eine ſeit langer Zeit geführte Statiſtik ergibt die
merk=
würdige Tatſache, daß in den einzelnen Jahren zwar die
Geſamt=
zahl der Beſucher verſchieden iſt, daß aber die Anzahl der
gleich=
zeitig anweſenden Gäſte im Laufe des Sommers ſtets in
dem=
ſelben Verhältnis ſteigt und fällt. Die Wellenlinie der Beſucher
zeigt, daß die Höchſtzahl der gleichzeitig anweſenden Gäſte ſeit
vielen Jahren ſtets in den Tagen vom 23. bis 25. Juli erreicht
wird. Nach dem 25. Juli geht die Linie abwärts, erreicht Mitte
Auguſt wieder eine geringe Erhöhung, um dann Ende Auguſt
raſch endgültig zu ſinken. In dieſem Sommer wurde am 25. Juli
mit 14 500 Beſuchern der Höchſtſtand erzielt.
Kommt man um dieſe Zeit in Karlsbad an, ſo ſind die
ver=
fügbaren Zimmer faſt ſämtlich beſetzt. Die Reiſeführer
empfeh=
len, daß man ſich in ſolchem Fall alsbald zu dem
Wohnungs=
nachweis des Vereins der Hausbeſitzer begeben ſoll. Als
autori=
tätsgläubiger Reichsdeutſcher folgte ich dem Rat, erhielt auf dem
Wohnungsnachweis ſechs Adreſſen von freien Zimmern, ſetzte
mich ſofort in einen Fiaker und führ bei den ſechs Villen vor:
ſie waren ſämtlich beſetzt, nirgends ein Zimmer frei!
Nun ging ich in den Villenſtraßen Haus für Haus ab.
End=
lich fand ſich in einem vierten Stockwerk ein kleines Zimmer,
das in einigen Tagen frei werden ſollte; Preis 30 Kronen für
den Tag. Als ich mich nach einigen freundlichen Worten entſchloß,
es zu nehmen, war der Beſitzer bereit, es mir für 40 Kronen zu
überlaſſen! Um eine weitere Steigerung zu verhüten, beendigte
ich raſch die freundliche Unterhaltung und ſagte zu.
Vorläufig mußte ich in einem kleinen Gaſthof in einem
Dop=
pelzimmer unterkommen; Einzelzimmer waren nicht mehr frei.
Das zweite Bett blieb zwar unbeſetzt; um ſo mehr Geſellſchaft
beißender Art fand ſich in meinem Bett ein.
Inzwiſchen wurde in einem der Schloßberg=Häuſer ein
ſchönes Appartement frei. Ich ſagte das Zimmer im vierten
Stock ab, erniedrigte mich zum erſten Stock und wurde dafür im
Preis entſprechend erhöht. Dafür aber wohnte neben mir die
Herzogin von Weſtminſter mit einem Kolonel, zwei Hofdamen
und drei Dackeln, und über mir ein ſpaniſcher „Herzog mit
Be=
dienung”, welch’ letztere jedoch unſichtbar blieb.
II. Die Kur.
Die Kur beſteht im Warten. Wer häufig mit dem Gericht
zu tun hat, iſt an Warten gewöhnt; nur daß das Warten in
Karlsbad amüſanter iſt.
Der ehemalige deutſche Kampfflieger Udet äußerte ſich anläßlich
des Flugtages in Kaiſerslautern auf die Frage über ſeinen Ozeanflug
dahin, daß er noch in dieſem Monat mit einem Rohrbachflugzeug
von Hamburg aus aufzuſteigen gedenkt. Er werde zwei
Begleiter mitnehmen, darunter ſeinen Chefpiloten Kern.
Der Präſident der Saar=Regierungskommiſſion,
Sir Erneſt Wilton, hat ſich nach Genf begeben und wird
vor=
ausſichtlich Ende der Woche wieder nach Saarbrücken zurückkehren.
Entgegen einer Behauptung, Deutſchland habe bei der Wahl des
Vorſitzenden der Völkerbundsverſammlung die entſcheidende Stimme
gegen Mensdorf abgegeben, wird mitgeteilt, daß Deutſchland für
Mensdorf geſtimmt hat.
Der deutſche Botſchafter in London, Sthamer
tritt am Mäittwoch ſeinen jährlichen Erholungsurlaub an, den
er in Deutſchland zu verbringen gedenkt.
Wie aus dam Vatikan verlautet, iſt Kardinal Frühwirt auf
der Heimreiſe nach München in der Schweiz ſo ſchwer erkrankt,
daß in anbetracht ſeines hohen Alters ernſte Beſorgniſſe gehegt werden.
Am nächſten Sonntag werden in ganz Südſlawien
die Wahlen in die Sbuptſching ſtattfinden.
Zwiſchen Großbritannien und Transjordanien
wurde ein Vertrag fertiggeſtellt. Dangch erkennt England die
Unabhängigkeit Transfordaniens unter dem Emir
Ab=
dulla an. England ſtellt techniſche Berater. Die Vertragsdauer
be=
läuft ſich auf zwei Jahre.
Nach einer Meldung aus La Paz hat die bolivianiſche
Re=
gierung im Senat eine Reihe von Dokumenten eingereicht, die den
Beweis liefern ſollen, daß die jüngſten
Indſanerauf=
ſtände von der Sowjetregierung finanziert worden
ſcien.
In Gegenwart von 199 Delegierten von 44 Ländern wurde in Rio
de Janeiro die 13. Tagung der Internationalen
par=
lamentariſchen Handelskonferenz eröffnet.
Die in den letzten Monaten zwiſchen der Sowjetunion
und Japan geführten vertraulichen Beſprechungen
zu einem Garantiepakt für die Pazifierung des Fernen Oſtens
wurden abgebrochen.
Die 10000 Mann.
Der Umfang der Beſatzungsverminderung.
Einzelheiten der „Erleichterung.
Die offizielle Mitteilung von der Verminderung der
Be=
ſatzungstruppen iſt der deutſchen Regierung, wie amtlich
mit=
geteilt wird, am Montag in Genf überreicht worden. Dieſe
Mit=
teilung bietet mancherlei intereſſante Einzelheiten. Zunächſt
ein=
mal inſotveit, als die Beſatzungsmächte darin zum erſten Male
die Richtigkeit der deutſchen Angaben über die Beſatzungstruppen
auerkannt haben. Die Franzoſen haben bisher auch nach
außen hin mit ſehr viel niedrigeren Ziffern operiert, geben
alſo indirekt zu, daß ſie ſich und andere
ge=
täuſcht haben. Ueber die Einzelheiten der „Erleichterung”
iſt eine weitere Mitteilung in Ausſicht geſtellt. Deutſchland hatte
großes Gewicht darauf gelegt, daß eines der drei
Generalkom=
mandos der Beſatzungstruppen zurückgezogen werde. Das haben
die Franzoſen zugeſagt. Dieſe Art der Verminderung hat den
Vorteil, daß dadurch die reinen Beſatzungslaſten vermindert
wer=
den, weil die Zurückziehung mehrerer hundert Offiziere mit ihren
Familien einen verhältnismäßig großen Teil von Häuſern,
Pri=
vatquartieren und öffentlichen Gebäuden freimacht. Wichtig iſt
ferner die Zuſage, daß die Maßnahmen in kürzeſter Friſt
durch=
geführt werden ſollen. Die Verſuche der franzöſiſchen Militärs,
techniſch den Abbau der Beſatzung möglichſt auf Monate
hin=
zuziehen, ſind alſo geſcheitert. Anhaltspunkte, in welchem Umfang
die Truppenverminderung geplant iſt, findet wan vielleicht in
den Angaben des „Journal‟. Es heißt in deſſen Notiz, daß das
Hauptquartier des 33. Korps, ferner der Generalſtab der 17.
Ma=
ſchinengewehr=Halbbrigade und das 10. und 12.
Maſchinen=
gewehrbataillon am 25. Oktober aufgelöſt werden ſollen. Das
Hauptquartier der 41. Infanteriediviſion und der Stab der dazu
gehörigen Infanterie ſollen nach Beſangon und des 52.
Pionier=
bataillons nach Toul zurückverlegt werden.
Wie der im allgemeinen gut unterrichtete Brüſſeler
Korre=
ſpondent des „Temps” meldet, hat der belgiſche Kriegsminiſter
de Brocqueville beſchloſſen, die zur Verminderung der belgiſchen
Beſatzung zurückzuziehenden 900 Mann, d. h. zwei Bataillone
Infanterie, von Aachen nach Eupen und Malmedy zu verlegen,
während der Regimentsſtab nach Verviers kommt, wo ſchon das
dazugehörige dritte Bataillon liegt. Auf dieſe Art werde ein
ganzen Infanterieregiment an der deutſch=belgiſchen Grenze
ſtationiert und könne im Bedarfsfalle als Vorhut für das in
Lüttich liegende Armeekorps dienen.
Eifrige Kurgäſte beginnen die Trinkkur am
Mühlbrun=
nen morgens um 5 Uhr. Um den Bruch mit meiner ſonſtigen
Lebensgewohnheit nicht allzu ſtark werden zu laſſen, begann ich
um 7½ Uhr. In einer zwei=, oft dreifachen Schlange bewegt
man ſich langſam zum Brunnen, reicht ſein Glas den Brunnen=
Nymphen und erhält es gefüllt zurück. Dies alles vollzieht ſich in
liebenswürdiger Selbſtverſtändlichkeit, gewürzt mit Flirt und den
Walzerklängen der Kurkapelle.
Vor dem zweiten Glas muß man eine Viertelſtunde, zwiſchen
dem letzten Glas und dem Frühſtück dreiviertel Stunden
war=
ten. Aber auch dieſes Warten wird aufs angenehmſte ausgefüllt.
Jedermann, Herren wie Damen, kaufen ſich nach dem letzten Glas
Brunnen in einer der ausgezeichneten Wiener Bäckereien die
friſcheſten Butterkipfel, Mohnkipfel, Nußkipfel oder eine ſonſtige
Sorte der tauſend Kipfel, und nun zieht ein umaufhaltſamer
Zug von Bäckerdütenträgern das ſchöne Tepl=Tal aufwärts,
um in einem der ſchattigen Kaffees im Freien zu frühſtücken.
Die Waldungen um Karlsbad ſind wundervoll. Eines der
ſchönſten Kaffeehäuſer das Kaffee Kaiſer=Park oder,
Ver=
zeihung, Geiſyy=Park. Früher nämlich hieß es Kaiſer=Park.
Nach der Revolution hielten die tſchechiſchen Staatsleiter die
Republik durch den Namen „Kaffee Kaiſer=Park” für gefährdet
und verboten die Fortführung. Der Beſitzer kam auf den
Aus=
weg, ſtatt deſſen den gleichklingenden Namen „Geiſyr=Park”
vorzuſchlagen, wenn auch von einem „Geiſyr” in der Nähe nichts
zu merken iſt. Die politiſche Behörde verbot es. Das oberſte
Verwaltungsgericht aber hatte Sinn für Humor und ließ den
vorgeſchlagenen Namenswechſel zu. So heißt das Kaffee heute,
wir mir ein bekannter Karlsbader ſagte: „ſchreibe Geiſyr=Park,
ſprich Kaiſer=Park!”
Hier eine Nebenbemerkung aus benachbartem Gebiet: wenn
man in Prag ſieht, mit welch unerhörter Rückſichtsloſigkeit die
tſchechiſche Regierung deutſche Sprache und deutſche Schrift
unterdrückt, und welche ſchweren Kämpfe unſere Stammesbrüder
um die Erhaltung ihrer Eigenart führen, dann ſollte man in
Deutſchland ſelbſt auf die Pflege der deutſchen Sprache und der
deutſchen Schrift, die im Ausland als Wahrzeichen des
Deutſch=
tums gilt, den größten Wert legen. Man ſollte die Darmſtädter
Ortsſatzung auf Anwendung der deutſchen Schrift bei Anſchriften
an den Häuſern mit willigem Herzen und willigem Pinſel
durch=
führen und in Darmſtädter Privat=Mädchenſchulen aufhören, den
Kindern die lateiniſche Schrift als erſte Grundlage beizubringen!
III. Feſte.
Vor dem Kriege galt Karlsbad als der ſommerliche
Sam=
melpunkt von Kunſt und Literatur. Schriftſteller, Schauſpieler,
Holländiſche Abrüſtungs=
Initiative in Genf.
Ein überraſchender holländiſcher Vorſchl.).
* Genf, 6. Sept. (Priw.=24
Die Nachmittagsſitzung der Völkerbunds=Verſamnn
brachte eine Rede des holländiſchen Außenm‟
ſters Belaats van Blookland, der die Kritik am
kerbund als ſelbſtverſtändlich erklärte und folgende Reſrom”
einbrachte:
„Die Verſammlung iſt überzeugt, daß es, ohne die E.
terung über das Genfer Protokoll von 1924 vrr
aufzunehmen, wünſchenswert iſt, zu prüfen, ob der Mon
nicht gekommen iſt, das Studium der Grundſätze=n= aufzunehmen, die die Baſis jenes Pu,
kolls gebildet haben.. Sie iſt der Meinung, daß öm
höchſter Bedeutung iſt, daß die Verſammlung di ( der vorbereitenden Kommiſſion für die
Ao=
ſtung fördere und beſchließe, das Studium der weſemlm
Grundſätze des Genfer Protokolls und die Schlußfolgezum
des Berichts der vorbereitenden Kommiſſion den entſpreuem
Kommiſſionen der Völkerbundsverſammlung zu übermam
Zur
Begründung der Reſolution
en allte
Angeleger
führte der holländiſche Außenminiſter aus, daß man, une
Enttäuſchung der öffentlichen Meinung i in
Abrüſtungsfrage zu verſtehen, ſich ihre
Entwicklurg=
gegenwärtigen müſſe. Man ſei nach langen Verſuchen u
Erkenntnis gekommen, daß Abrüſtung ohne Siche-lt
unmöglich ſei und habe ſich unter großer Begeiſteru ſf
das Genfer Protokoll vom Jahre 1924 geeinig lgs
das Protokoll geſcheitert war, kam die Konferen ſun
Locarno und damit die Hoffnung auf mora ſiel
Abrüſtung als Grundlage für die kommeſſenneh die politiſche
materielle Abrüſtung. Trotz aller Bemühunge- ſeiirlüwher zu folgend
und trotzdem man zweifellos aus den vagen Formeln durviel / Bevölkerung ha
Arbeiten der vorbereitenden Kommiſſion herausgekommeiſi t,„u ſie ihr die am
ſeien große Fortſchritte auf dem Wege zu roſcn
raliſchen Abrüſtung noch nicht gemacht wenn,hrden erfüllen n
Die Verſammlung müſſe ſomit erklären, daß ſich alle hüuerr=yn eine ſelbſtver
tretenen Staaten mit aller Kraft für die moraliſche Ab ürn /Auszeitungen hierz
einſetzen. Der holländiſche Außenminiſter verwies auf deurbe e=ugen aller politiſ
ſchluß der ſechſten Verſammlung, durch den das Genfe/koo= ungen ihrer 9
tokoll begraben und der Geiſt von Locarno eingeleitet nd EAzn Kenntnis zu
Das habe aber leider nicht genügt, um uns aus der Lechure) Aufgabe t
in der ſich die Welt befinde, herauszubringen. Unter Boeiſtngigkeitsver
ſung auff die ſehr löblichen Beſchlüſſe der Weltwirtſchatzn/hörde.
ferenz und auf die kürzlich abgehaltene Preſſekonferenz, Sepl/ das gefähr
land gern unterſtützen wolle, da ſie zur Aufhebung des Gel kalten; di
tio tismus zu führen geeignet ſeien, betonte der hollauch / Preſſe, d
Außenminiſter, daß das aber alles nicht genügen n0/E) väre hät
um die Welt von dem Wege zum nächſten Erg. /(nereſſen gu
abzubringen, wenn nicht etwas Entſcheid eic, Naßreg
geſchehe. — Aus dieſem Grunde beantrage er die ut/A ſtellt ſich
al=
mitgeteilte Reſolution, da ſich um dieſe Reſolution alle kmrn “chaftlicher
den Erörterungen der Völkerbundsverſammlung drehen, var ng der g.
Die holländiſche Delegation legt Wert darauf, mitzuteil wa hänken
die Reſolution des Außenminiſters nicht etwa in Genf. mN Prtretung
den, ſondern ſchon vom Haag auf Grund eines Beſchlu che reiheit
holländiſchen Regierung mitgebracht wurde. Damit ſoll ne
werden, daß dieſe älter iſt, als die polniſche Anregung, Hſt
aber nach der hieſigen allgemeinen Auffaſſung in weitgeſn
Maße entgegenkommt.
Die Weiterberatung wurde auf morgen vormittag 9
* Die holländiſche Reſolution wird hier allgemein (va/Me
bedeutſamſte Ereignis der Völkerbundstagung betrachter ka/nn Ausgang an
Von unſerer
hält ſie ſogar für wichtiger, als die polniſchen Anregunger; / An hgen ihre Welſe,
feſter Form noch gar nicht vorliegen. Dr. Streſemann m Weil die Zentrum
deshalb mit der Möglichkeit, daß er ſeine Reiſe nach Ber 1n0/0mutzt, um einen
ſchieben muß, und hat in Berlin um eine Verſchiebung eb‟ W echwierigkeiten
ratungen über die Beamtenbeſoldungsreform nachgeſuclt m”, die der
Ro=
holländiſche Reſolution iſt faſt allen. Delegationen über meniW gehalten hat, m
gekommen und jedenfalls ohne vorherige Fühlungnahme w9/Auſgegriffen um
meiſten größeren Mächten eingeleitet worden. Das zeig 4ſ0Mlneit um die Fahn
die Zurückhaltung der engliſchen Delegation bei der B74Adon abgeben
meinen Beifall, und daß jedenfalls Chamberlain noch n AunMy was ſie ſein
terrichtet war. Uebrigens wird der deutſche Auß (amdwnien, auf
niſter mit Briand über die Sicherheitsfil
d. h. die polniſchen und holländiſchen
ſchläge beraten
gegenſtand, der
Locarnomächten
die überhaupt den H
Verhandlungen, zwiſche
bilden dürften.
Theaterdirektoren von Wien und Berlin fanden ſich zu.
lichen Jauſeſtunden. Darmſtadt entſandte als g
Element ſeine angeſehenen älteren Juſtizräte, die die in
gender und aufregender Tätigkeit erwachſenen Berufsleide!
den Karlsbader Sprudel wegzuſchwemmen ſuchten.
Das hat ſich geändert. Das geiſtige und künſtleriſche
iſt zurückgetreten. Eine internationale Geſellſchaft mis?
Neureichen beherrſcht die Stunde. Zahlreich ſind die
kaner”, d. h. Polen und Galizier, die während des Kric!"
der Inflation nach Amerika zogen, dort Geld erwarben un
als echte Amerikaner die frühere Heimat aufſuchen.
Der Unkultur der Beſucher entſprach in den Woce‟
Hochſaiſon das Stadttheater, mit der Unkultur
Spielplans. Im Schauſpiel gaſtierte Giſela Werbezia!”
breite, derbe Komikerin in ebenſo breiten, derben und=
Schwänken von A. und E. Golz. Welch’ gepflegten und
haltenden Spielplan könnte man ſtatt deſſen mit den amu”
Luſtſpielen der neueren Zeit bieten!
In Oper und Operette wirkten Größen wie Bakl
Tauber, Betty Fiſcher in raſch zuſammengeſtellten
rungen. Anerkennung verdient die Arbeit der Karlsbader”
die mit anſtrengenden täglichen Proben den fortgeſetzt m
den Spielplan ermöglichten.
Dem Zug der Zeit entſpricht die Vorherrſchaft des S
Luſtig waren die Karlsbader Rennen, deren Höhepun
Damenreiten werden ſollte und wurde. Vier Reiterin=”
ſchienen am Stert. Bei zweien begannen die Pferde ſel.
das Rennen. Ein drittes Pferd verlor unterwegs ſeine R.
Das vierte wurde unwiderſprochen Sieger!
Beſſeren Sport bot ein internationales Fechttum
Deutſche, Böhmen, Franzoſen und Italiener nahmen lel
erſten Mal nach dem Kriege traten deutſche und fra
Fechter einander gegenüber. Der Frankfurter Caſimir ſch"
4b. Eine glänzende Fechtakademie im „Imperial” beenc
Turnier.
Hoch über Karlsbad auf dem Plateau des Lauren;
liegt das Imperial=Hotel, der Mittelpunkt der
teſten internationalen Welt; dem Claridge und den S
Elyſſees, dem Negresco in Nizza, dem Suprettahaus I."
Moritz vergleichbar. An wenigen Punkten der Welt ſine.
eine ſolche Vereinigung von Reichtum und Eleganz. *
burtsariſtokratie der alten Welt verbindet ſich mit den
Mikſ=
der neuen. Der regelmäßige Bal Pare am Samstag G—
eine Modenſchau ſondergleichen. Ein Roſenball in de
des Hotels bot den Höhepunkt: Rot umkleidete Luſle.
Nummer 248
Mittwoch, den 7. September 1927
um die Reinheit der deutſchen Preſſe.
ſiene Entſchließung des Vereins Deutſcher
Mätungsverleger gegen das Vorgehen des
Kaſſeler Regierungspräſidenten.
Kyffhäuſer, 6. September.
Am 3. und 4. September tagte der Verein Deutſcher
Zei=
unsverleger, Kreis Mitteldeutſchland, in einer
außerordent=
hrn Hauptverſammlung auf dem Kyffhäuſer. Die
Verſamm=
iyn hatte ſich, abgeſehen von anderen wichtigen Fachfragen,
ieiders mit einer Angelegenheit zu befaſſen, die von großer
Aundſätzlicher Bedeutung für die geſamte Preſſe und ihre
Mei=
ursgsfreiheit iſt. Es handelt ſich um das Vorgehen des
ſaſ ſeler Regierungspräſidenten gegen, den
terlag der Oberheſſiſchen Zeitung in Mar=. Folgende Entſchließung wurde hierzu
ange=
mmen:
Der Herr Regierungspräſident in Kaſſel hat den Landrat
z Kreiſes Marburg angewieſen, die amtlichen Beziehungen zur
urheſſiſchen Zeitung mit ſofortiger Wirkung zu löſen, weil er
ie Kritik an der preußiſchen Regierung in der Form für
un=
ä ſig gehalten hatte. Dieſe „amtlichen Beziehungen”
beſtan=
un in einem Vertrage, durch den ſich die Zeitung verpflichtet
tir, alle amtlichen Bekanntmachungen des Kreiſes zu einer
be=
iers niedrigen Inſertionsgebühr zu veröffentlichen. Als
gnleiſtung wurde der Zeitung das Recht gegeben, ſich als
urliches Verkündigungsblatt für den Kreis Marburg” zu
be=
ſamen. Es handelt ſich alſo um einen Vertrag
in geſchäftlicher Natur.
Die Verfügung des Herrn Regierungspräſidenten berührt
ve der tieſſten Grundlagen des öffentlichen Lebens, nämlich
Freiheit und Reinheit der Preſſe. Aus dieſem Grunde hat
per Verein Deutſcher Zeitungsverleger, Kreis
Mitteldeutſch=
m), der Zeitungen aller politiſchen Richtungen umfaßt,
ein=
d mit der Angelegenheit beſchäftigt. Er lehnt es
ſelbſtver=
ſtn lich ab, die politiſche Seite der Angelegenheit zu behandeln,
G ſich aber zu folgender Erblärung genötigt:
Die Bevölkerung hat ein Recht, von den Behörden zu
for=
n, daß ſie ihr die amtlichem Anordnungen und Verfügungen
vie zweckmäßigſte und ſchnellſte Weiſe zur Kenntnis bringen.
Behörden erfüllen mit der Veröffentlichung der
Bekannt=
äungen eine ſelbſtverſtändliche Pflicht. Ohne Zweifel ſind
Tageszeitungen hierzu das einzige zweckmäßige Mittel. Die
ſtg hörigen aller politiſchen Richtungen haben das gleiche Recht,
den Zeitungen ihrer Richtung von den behördlichen
Bekannt=
ſſtchengen Kenntnis zu erhalten. Mit der Uebernahme
ſtei er Aufgabe tritt die Preſſe in keinerlei
ſblängigkeitsverhältnis, zu der
inſerieren=
n Behörde. Eine gegenteilige Auffaſſung
i de das gefährden, was wir für unſer höchſtes
u halten: die Reinheit der deutſchen Preſſe.
Eine Preſſe, die durch Inſeratenaufträge irgendwelcher Art
ſtſich wäre, hätte das Recht verwirkt, als Sachwalterin öffent=
A ſhe Intereſſen aufzutreten.
Die Maßregelung der Oberheſſiſchen
Zei=
ung ſtellt ſich als Verſuch dar, durch Verhängung
itſchaftlicher Nachteile die freie
Meinungs=
ldung der Redaktion zu beeinfluſſen und zu
ſchränken. Hierin ſieht die berufene Stan=
Avertretung eine ſchwere Beeinträchtigung
G/Freiheit und Reinerhaltung der Preſſe.
„Ernſte Fragen”
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Auseinanderſetzungen innerhalb der Zentrumspartei
hren Ausgang anfangs immer von der Gruppe Wirth
neh=
i ſchlagen ihre Wellen ſtark zu den Deutſchnationalen hinüber.
ſen weil die Zentrumsleitung immer gern die
Deutſchnatio=
ſen benutzt, um einen Ausfall nach außen hin zu machen, der
den Schwierigkeiten im eigenen Lager etwas ablenken ſoll.
Rede, die der Reichskanzler auf dem Dortmunder
Katho=
nig gehalten hat, wird nun wieder von den
Deutſchnatio=
hen aufgegriffen, um ihren Standpunkt erneut zu verankern.
Streit um die Fahne wird fortgeſetzt. Die „Kreuzzeitung”
richt davon abgehen, daß die neuen Reichsfarben „nicht das
ſtllen, was ſie ſein ſollten”. Sie will aber auch den Inhalt
Richtlinien, auf die der Eintritt der Deutſchnationalen in
Eegierung aufgebaut iſt, nicht als ein Panzerhemd
betrach=
das die Bewegungsfreiheit der Deutſchnationalen hemmt.
ſtellt feſt, daß die Deutſchnationalen auf ihre Grund=
Uhruung keineswegs verzichtet haben, ebenſo wenig auf ihre
archiſtiſche Werbearbeit, die ihnen Herr von Guérard vor
wenigen Tagen in einem Artikel in der „Germania”
vorgewor=
fen hatte. Eine Koalitionsregierung ſei immer nur eine
Arbeits=
aber keine Geſinnungsgemeinſchaft. Das gelte für die Parteien,
noch viel mehr aber für die hinter ihnen ſtehenden Zeitungen,
die für ihre Leſer, nicht aber für die Koalition geſchrieben
wer=
den. Mit dieſen Auslaſſungen iſt der Parlamentsdienſt des
Zentrums nicht einverſtanden. Er hält es für angebracht, ſie
zum Ausgangspunkt von „ernſten Fragen” zu machen, ob die
„Partei die Form und den Inhalt dieſer Kundgebung der
„Kreuzzeitung” billige‟. Der Parlamentsdienſt fährt dann fort:
„Wir laſſen uns nicht die Sabotage bieten, die die „
Kreuzzei=
tung” gegen die Richtlinien als die Grundlage der politiſchen
und parlamentariſchen Zuſammenarbeit des Zentrums mit den
Deutſchnationalen betreibt. Die offizielle Leitung der
Deutſch=
nationalen darf nicht darüber hinwegkommen, zu dieſen Dingen
verantwortlich Stellung zu nehmen.‟ Das iſt etwa dasſelbe, was
Herr von Gucrard vor einigen Tagen ſchon geſagt hat. Im
In=
tereſſe des Koalitionsfriedens iſt es aber freilich nicht gut, dieſe
Polemik von beiden Seiten weiterzutragen, weil ſie ſich ſonſt
naturnotwendig verſchärft und aus einem Mißverſtändnis
ſchließlich ein Konflikt wird. Das Zentrum hat ja ſchließlich
auch genug zu tun, um erſt einmal Ordnung im eigenen Lager
zu ſchaffen. Der Katholikentag hat wohl eine Abſage an Herrn
Dr. Wirth gebracht, aber vorläufig noch nicht mehr. Wir
glau=
ben allerdings zu wiſſen, daß die Zentrumspartei Dortmund
nicht verlaſſen wird, ohne in einer Vorſtandsſitzung vorher noch
einmal hierzu Stellung genommen zu haben.
Der Oeutſche Katholikentag
in Dortmund.
Entſchließungen zur Vergnügungsſucht, zum
Familien=
problem und zur Wohnungsreſorm.
Dortmund, 6. September.
Als Ergebnis der Verhandlungen des Katholikentages wurde
heute eine programmatiſche Entſchließung einſtimmig
an=
genommen, in der die 66. Katholikenverſammlung der Deutſchen
Katholiken den Führern des Volkes dringend empfiehlt, ihre
Aufmerkſamkeit auf die inneren Zeitſchäden zu lenken und an
ihrer Bekämpfung tatkräftig mitzuarbeiten. Die Deutſchen
Katho=
liken werden aufgefordert, jede Mitarbeit als etwas Vornehmes
zu betrachten und daher auch dem einfachſten Arbeiter
Hoch=
achtung entgegenzubringen. Bezüglich des Verhältniſſes von
Arbeitnehmern und Arbeitgebern bekennt ſich die 66.
General=
verſammlung zu den Richtlinien, die der Kardinal Erzbiſchof von
Köln veröffentlicht hat.
Angeſichts der furchtbaren Vergnügungsſucht mahnt die
Generalverſammlung alle Glaubensbrüder, in ihren Feiern und
Veranſtaltungen jenes Maß zu beobachten, das die allgemein
ſchwierige Wirtſchaftslage anerkennt. Die Generalverſammlung
beklagt die Tatſache, daß auch in katholiſchen Kreiſen eine
Er=
ſchütterung der kirchlichen Grundſätze über Ehe und Familie
ein=
getreten iſt und die Unauflöslichkeit der Ehe trotzig verleugnet
wird. Sie bringt zum Ausdruck, daß eine wirkſame Löſung des
Familienproblems eine gründliche Reform des Wohnungsweſens
in ſich ſchließt. Die Generalverſammlung ruft alle
Glaubens=
brüder auf zur Weckung einer echten Charitasgeſinnung.
Schlußanſprache Stegerwalds.
Die Schlußrede hielt der Präſident Stegerwald. Er dankte
in warmen Worten ſämtlichen an dem Zuſtandekommen der
Generalverſammlung Beteiligten für ihre Mitarbeit. In ſeinen
anſchließenden längeren Ausführungen kam er auf die gewaltige
Aufgabe zu ſprechen, die dem Katholizismus noch bevorſtehe.
Der Katholozismus habe ſich ſtark an den Autoritätsbegriff
an=
gelehnt. Nach dem Kriege hat man ſich ſchnell zu einer neuen
Staatsform und zu einer neuen Generation gefunden. In dem
neuen Staat müſſen die Katholiken ihre Grundſätze weitgehend
und nachdrücklich zu verwirklichen ſuchen. Der Katholizismus
verlangt univerſelles Denken; in Deutſchland hat man immer
mehr das univerſelle Denken verlernt. Die Katholiken dürfen ſich
in dem Pflichtgefühl, aus dem Staat etwas Großes zu machen,
von keiner Seite überbieten laſſen; dann gibt es auch keine
Schwierigkeiten, über vorübergehende politiſche Mißſtimmungen
innerhalb des deutſchen Katholizismus hinwegzukommen und
Gegenſätze zwiſchen den einzelnen Berufsſtänden zu überwinden.
Nicht Klarheit, ſondern Verſchwommenheit ſtellen die große
Ge=
fahr für ein Volk dar. Das iſt der Boden, auf dem die kleinen
Geiſter und die Demagogen ſich ausleben und das Volk
durch=
einanderbringen können. Die katholiſche Preſſe muß jetzt im
Sinne des Katholikentages arbeiten, ebenſo wie die im
Vorder=
grund des öffentlichen Lebens ſtehenden Katholiken und die
katholiſchen Vereine und Organiſationen.
Die Deutſche Volkspartei in Heſſen
zum Heichsſchulgeſeg.
Darmſtadt, den 6. September.
Der Geſchäftsführende Ausſchuß des Landesverbandes
Heſ=
ſen derDeutſchen Volkspartei beſchloß heute nach
gemeinſchaft=
licher Beratung mit der heſſiſchen Landtagsfraktion zum
Ent=
wurf eines Reichsſchulgeſetzes folgendes:
In einer Zeit ſozialer und politiſcher Spaltung und
Wirr=
nis, in der unter dem Schatten des Verſailler Diktates ſtehenden
Epoche außenpolitiſcher Bedrängnis, iſt für das deutſche Volk
nichts notwendiger, als die ſtaatliche Förderung aller zum Geiſte
der Volksgemeinſchaft und völkiſcher Geſchloſſenheit, führenden
Kräfte. Gerade die auf klarer chriſtlicher Grundlage ruhende,
nach Bekenntniſſen nicht getrennte Gemeinſchaftsſchule hat ſich
als ſegensreich in der Ueberwindung konfeſſioneller Gegenſätze
und zur Heranziehung einer konfeſſionellem Hader entrückten
Jugend während mehrerer Generationen in Heſſen erwieſen. Es
wäre gerade in der heutigen Zeit ein verhängnisvoller
Rück=
ſchritt, wenn an Stelle dieſer Gemeinſchaftsſchule die ſcharfe
Trennung der beiden chriſtlichen Konfeſſionen auch in der Schule
durchgeführt würde. Die Beſtrebungen nach einer völlig
folge=
richtig durchgeführten konfeſſionellen Scheidung der deutſchen
Jugend können bei der Deutſchen Volkspartei unmöglich
Unter=
ſtützung finden.
II.
Bei aller Achtung vor dem natürlichen Recht der Eltern auf
die Erziehung ihrer Kinder iſt nicht zu verkennen, daß namentlich
in Zeiten geiſtiger Zerriſſenheit ein höheres Geſetz im Intereſſe
der ſtaatlichen Gemeinſchaft dem Elternrecht gewiſſe
Beſchrän=
kungen auferlegen muß. Daraus folgt, daß auch das Elternrecht,
ſoweit es in Widerſpruch mit der Förderung der
Aufrechterhal=
tung der chriſtlichen Gemeinſchaftsſchule ſich befindet, ſich nicht
ohne Schranken auswirken darf.
III.
Dieſen Grundſätzen wollte die Reichsverfaſſung durch
Arti=
kel 174 Satz 2 Ausdruck verleihen, indem ſie verlangte, daß die
„Gebiete des Reiches, in denen eine nach Bekenntniſſen nicht
ge=
trennte Schule geſetzlich beſteht, beſonders zu berückſichtigen ſind”.
Die Deutſche Volkspartei muß alſo einem Reichsſchulgeſetz die
Zuſtimmung verſagen, durch das die chriſtlche Simultanſchule in
Heſſen indirekt beſeitigt würde.
TV.
Die Rückſicht auf den geordneten Schulbetrieb und die
ſchwere finanzielle Lage des Landes Heſſen verbieten jede
geſetz=
liche Löſung, durch die die Bildung von Zwergſchulen gefördert
und die finanziellen Laſten der Gemeinden und des Staates, alſo
der Steuerzahler, weſentlich erhöht werden würden.
V.
Von der heſſiſchen Regierung muß erwartet werden, daß ſie
alles tut, um den religiöſen Geiſt der geſamten Erziehung in der
Gemeinſchaftsſchule in Heſſen zu wahren, und alles vermeidet,
was dieſen Geiſt und damit die Simultanſchule ſelbſt in ihrer
Exiſtenzberechtigung gefährden könnte.
Deutſch=polniſche Grenz=Zwiſchenfälle.
Königsberg, 6. September.
In der Nähe von Marienwerder landete am geſtrigen Abend
ein polniſches Militärflugzeug mit zwei Mann Beſatzung, die
ſich nach ihren Angaben bei Ueberbringung einer Meldung aus
dem polniſchen Manövergelände bei Lodz auf dem Wege zum
polniſchen Hauptquartier verirrt hatten. Das Flugzeug ging in
Bruch, und die beiden Flieger erlitten leichte Verletzungen.
Nach einer weiteren Meldung hat am Sonntag abend eine
polniſche Patrouille von ſieben bis acht Mann auf der Straße
Garnſee—Herminendorf die polniſche Grenze überſchritten. Es
handelt ſich um eine Patrouille, die einer größeren Abteilung
angehört, welche im Graudenzer Gebiet an den polniſchen
Ma=
növern ſich beteiligt. Der polniſche Patrouillenführer erklärte,
daß er geglaubt habe, er befinde ſich noch auf polniſchem Boden.
FFeſtraum in gedämpftes Licht. Die Dinertiſche waren mit
der überſchüttet. Palmen mit zahlloſen elektriſch glühenden
un ſchufen Riviera=Stimmung über der glanzvollen Geſell=
Mſt in der milden Sommernacht.
TV. Dekobra — Goethe.
in Prag treffen ſich die geiſtigen Strömungen von
hutrhland und Paris. Sie kämpfen gegeneinander, und ſie
en in ihrem Ausgleich eine ſeltſam vibrierende Stimmung.
iner internationalen Note getränkt, klingt dieſe Stimmung
em benachbarten Karlsbad wieder.
Stark im Vordergrund ſteht die Wandlung der erotiſchen
bleme. In der Stellung der Frau und des Mädchens
Möehen ſich grundlegende Aenderungen. Aus der wirtſchaft=
und politiſchen Gleichſtellung der Frau erwächſt ihre
he Gleichſtellung mit dem Mann. Von allen Seiten, von
hiloſophie wie der Morallehre, in der wiſſenſchaftlichen wie
Dönen Literatur, in Büchern wie Zeitungen wird das
Pro=
n behandelt.
ie Karlsbader Buchhandlungen, die einer internationalen
nhaft dienen, ſpiegeln deren Bedürfniſſe wieder. Von deut=
Autoren werden Neumanns „Teufel”, Edſchmids
et Brüſtlein” Grafs „Wir ſind Gefangene” gekauft.
en europäiſchen Markt aber beherrſcht der in Deutſchland
Eßt noch wenig bekannte Franzoſe Maurice Dekobra.
neinen Romanen und Erzählungen wurden bis jetzt mehr
200 000 Bände verkauft! Er gibt eine leichte, ſpannende,
Mmuſante Unterhaltungsliteratur. Er gewinnt ſeine Leſer
2 die ganz moderne Auffaſſung der Dinge, durch den Stand=
Eulropäiſcher Weltmänniſchkeit, durch friſch zugreifende und
ende Schilderung. Das Problem der Erotik wird in der
Menten Erzählung „La Véuus 7 Roulettes” nicht tief, aber
9 behandelt. Sein bekannteſter Roman „La Madone des
ugs” von dem ich den 505 000. Band las, greift in die
Ge=
ſDart von Paris, Moskau, Bexlin, London und nähert ſich
Koolportage.
Aus der Gegenwart wird man in Kalsbad unwillkürlich in
Dergangenheit Goethes, die ſtets wieder eine alles
um=
ee Gegenwart iſt, zurückgeführt. Das Egerkand wurde
Me in den ſpäteren Jahren zu einer neuen Heimat. 1785
iec er zum eiſten Male Karlsbad zur Kur, gleichzeitig mit
Ion Stein, Herzogin Luiſe und Herder: „Es war, als ob
AAringiſche Muſenhof plötzlich nach Böhmen verſetzt worden”
Sie er an Merck. Elfmal wiederholte Goethe ſeinen Beſuch
J P=Tal, in dem er ſich allmählig vollſtändig zu Hauſe fühlte.
Gegen ſein Nierenleiden gebrauchte er die Kur; er wanderte
durch die ſchönen Waldungen und trieb Botanik und Mineralogie.
Die Dichtkunſt trat in Karlsbad zurück. Umſomehr wurde
Goethe in die Geſellſchaft gezogen, und manch hübſches „
Aeugel=
chen” lockte ihn. Chriſtiane die Goethe nur ſelten nach
Karlsbad begleitete, las nicht ohne leichte Eiferſucht ſeine Briefe
wie eine Antwort zeigt: „Was willſt Du denn mit allen
Aeugel=
chen anfangen? Vergiß nicht ganz Dein älteſtes, mich, ich bitte
Dich, denke doch auch zuweilen an mich”. Mit hübſchen
Sen=
dungen, aus der beſonderen Induſtrie des Egerlandes gewählt —
böhmiſchen Gläſern, einem Porzellan=Service, dem neuen
Seiden=
kleid aus königsblauer Levantine — beruhigte er die
Zurück=
gebliebene, während er mit Sylvie von Ziegeſar, Frau von
Eybenberg und ſpäter Ulrike von Levetzow durch die Täler der
Tepl und der Eger wanderte.
Ueberall noch findet man die Spuren Goethes, im Hauſe
„Zu den drei Mohren”, in dem er bei Frau Luzia Heilingötter
fürſorgliche Aufnahme fand und in dem jetzt ein kluger
deutſch=
böhmiſcher Profeſſor mir den Sprudel verſchrieb, auf der Alten
Wieſe und in den herrlichen Waldungen; am ſtärkſten aber auf
der Terraſſe des alten Gaſthofes „Zum weißen Roß” in dem
romantiſchen Elbogen, wo Goethe am 28. Auguſt 1823 mit
Ulrike von Levetzow den 74. Geburtstag feierte. Eine
letzte Wallung trieb das Herz des Dichters zu dem ſchönen 19
jäh=
rigen Mädchen. In ſtärkſter ſeeliſcher Erregung verbrachte er
ſeine letzten Karlsbader Tage Seite an Seite mit Ulrike.
Un=
faßbar dünkte ihm am 5. September der Abſchied. Erſt nach
ſchweren Kämpfen überwand er mit der wundervollen „Trilogie
der Leidenſchaft” den Schmerz der Trennung; die Worte, die er
der Elegie voranſetzte, zeugen von der Ergriffenheit jener letzten
Liebestage:
„Und wenn der Menſch in ſeiner Qual verſtummt,
Gab mir ein Gott. zu ſagen, was ich leide.”
Das Germaniſche Muſeum in Nürnberg
hat feſtliche Tage hinter ſich. Zur Feier des 75jährigen
Jubi=
läums der vaterländiſchen Anſtalt hatten ſich zahlreiche Freunde
und Förderer von nah und fern, an ihrer Spitze der bayeriſche
Miniſterpräſident Dr. Held und der bayeriſche
Kultus=
miniſter Dr. Goldenberger, in Nürnberg eingefunden.
Eingeleitet wurde die Feier nach Abhaltung der unter dem
Vor=
ſitz des Grafen Poſadowsky tagenden Jahresverſammlung
des Verwaltungsrates mit einem Begrüßungsabend und einem
von einem Beamten des Muſeums (Konſervator Dr. Heinrich
Höhn) verfaßten Feſtſpiel. Am 18. Auguſt folgte in der
alt=
ehrwürdigen Kartäuſerkirche, die ja den würdigen und
weihe=
vollen Mittelpunkt des geſamten Muſeumskomplexes bildet, der
eigentliche Feſtakt, bei dem das Mitglied des Verwaltungsrates
Profeſſor Sauer aus Freiburg i. Br. die Feſtrede hielt,
der bayeriſche Kultusminiſter als Vertreter der
Bayeriſchen Staatsregierung, Staatsſekretär Dr.
Zwei=
gert vom Reichsamt des Innern für die Reichsregierung,
Oberbürgermeiſter Dr. Luppe im Namen der Stadt
Nürnberg und Juſtizrat Dr. Stauder als 1. Vorſtand
des Induſtrie= und Kulturvereins, dieſer allezeit blühenden
Nürnberger Bürgergeſellſchaft, warm empfundene, das Muſeum
hoch ehrende Elückwünſche überbrachten und koſtbare
Jubi=
läumsgeſchenke überwieſen. Ein Rundgang der mehr als 300
Teilnehmer an den erhebenden, auch durch Haydnſche und
Mo=
zartſchen Muſik verſchönten Feier ſchloß ſich an, und ein von der
Stadt Nürnberg in dem von Kunſtſchulprofeſſor
Pöhl=
mann mit erleſenem Geſchmack ausgeſchmückten großen
Rat=
hausſaale dargebotenes Feſtmahl beendete die Feier. Hier, wo
Albrecht Dürers berühmte Fresken auf die Verſammlung
herab=
ſchimmerten und =grüßten, wurde noch eine ganze Reihe von
Trinkſprüchen, darunter auch ein ſolcher im Namen der
Aus=
landsdeutſchen (Paſtor Laſſel aus Kronſtadt in
Sie=
benbürgen), gehalten, die alle in dem Wunſche gipfelten, es
möchte das Germaniſche Muſeum, dieſes hell leuchtende Symbol
deutſcher Einheit und Einigkeit, in ſeiner kraftvollen Entfaltung,
ſeiner trotz aller Unbilden der Zeit mächtig fortſchreitenden
Ent=
wicklung dauernd und in immer ſteigendem Maße aus allen
Kreiſen der Bevölkerung, zumal durch Erwerbung der
Mitglied=
ſchaft, tatkräftigte Förderung erfahren. Den Feſtteilnehmern
wurde eine von Profeſſor Pöhlmann entworfene
Jubi=
läumsmedaille ſowie eine von Hauptkonſervator
Pro=
feſſor Dr. Fritz Traugott Schulz verfaßte, reich
illuſtrierte Feſtſchrift überreicht, die die Entwicklung des
Ger=
maniſchen Muſeums in den letzten 25 Jahren ſchildert. Letztere
wird an alle Mitglieder des Germaniſchen Muſeums als Dauk
für ihre der Anſtalt erwieſene Unterſtützung verteilt.
Bühnenchronik. ONeills „S. S. Glencairn” wurde zur
alleinigen Uraufführung vom Eſſener Städtiſchen
Schauſpielhaus erworben. Das Werk wird unter der
Regie von Martin Kerb, Bühnenbilder Caſpar Neher, in dieſer
Spielzeit zur Aufführung gelangen.
Seite 4
Mittwoch, den 7. September 1927
Familiennachrichten
Die Geburt eines ge=
7 ſunden Jungen zeigen in
dankbarer Freude an
Hans Horle u. Frau
z. Zt. Privatklinik Dr. Walther.
(*23449)
Statt Karten.
Ihre Verlobung beehren
ſich anzuzeigen
Kätchen Roßmann
Ludwig Maub
Klein=Bieberau 18806
September 1927
Für die anläßlich ihrer
Ver=
mählung zuteil gewordenen
zahl=
reichen Glückwünſche, Geſchenke
und Blumenſpenden danken
herz=
lichſt, auch im Namen der Eltern
Julius Wenzel und Frau
29424) Tine, geb. Auracher.
Statt Karten.
Für die anläßlich ihrer Vermählung
überſandten Geſchenke, Blumen und
Glückwünſche danken herzlichſt
Jakob Büttner und Frau
23393)
Helene, geb. Hartmann.
Geſiern früh 8½ Uhr
ent=
ſchlief ſanft unſere liebe, gute
Mutter Schwiegermutter
Schweſter, Schwägerin, Tante
und Großmutter
Ern euven
im Alter von 73 Jahren.
In tiefer Trauer
Familie Otto Steinacker
nebſt Kinder
Familie Otto Göbel.
Darmſiadt, Beſtwig,
z. September 1927. (23390
Die Beerdigung findet Donnerstag
nachmittag um 3 Uhr auf dem alten
Friedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
in=
nigſter Teilnahme bei dem
Hin=
ſcheiden unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen ſagen wir Allen
herz=
lichen Dank.
(18818
Die trauernd. Hinterbliebenen:
Geſchwiſfer Alberth.
Darmſtadt, den 6. September 1927.
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Am 2. September 1927 iſt unſere liebe
Schweſter, Schwägerin und Tante
Fräulein
Sonannd Nau
von uns geſchieden.
Familie Wilhelm Nau, Auerbach
Familie Franz Nau, Mainz
Familie Albert Nau, Darmſtadt.
Darmſtadt, den 6. September 1927.
Gemäß ihrem letzten Wunſche fand die Beerdigung
(13799
in aller Stille ſiatt.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe, gute Frau und Pflegemutter
Hiau Burolhea Micher
geb. Schnauber
nach langem, ſchwerem Leiden im faſt vollendeten
60. Lebensalter am 6. September, morgens ½7 Uhr,
zu ſich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Michel, Tapezier
Emilie Scherer, Pflegetochter.
Darmſtadt, Rhönring 107 III., Ober=Ramſtadt.
Die Beerdigung findet Donnerstag mittag um 8 Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt. (*28396
Todes=Anzeige.
Geſtern abend verſchied plötzlich und
un=
erwartet mein guter, treuſorgender Mann,
unſer geliebter, unerſetzlicher Vater,
Schwie=
gervater und Großvater
Herr Zugführer i. R.
FMllpp Sinternäge.
Todes=Anzeige.
Heute Nacht entſchlief nach langem, ſchwerem
Leiden mein lieber Mann, unſer guter Vater,
Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel
Herr
Salehlin Schreler
im Alter von 83 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Regina Scheerer
geb. Pabſt.
Traiſa, den 6. September 1927.
im faſt vollendeten 66. Lebensjahre.
Im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Frau Katharine Finkernagel,
geb. Repp
Georg Finkernagel
Familie Herbert.
Darmſtadt, den 6. September 1927.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, 8. Gept. 1927,
nachm. 2½ Uhr, vom Portal des alten Friedhofs aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
(*93441
Todes=Anzeige,
Mein innigſigeliebter Mann, unſer guter
Vater und Großvater
Herr
Nummer 248
Von der Reiſe zurüſt
Drearderares
Uunad Richer
Facharzt für Lungenkrankheiße
Hochstraße 30
Sprechſtunden: 10—11½ und 3—5 15
außer Samstag Nachmittag. ( 226590
wurde Samstag nacht im Alter von 29 Jahren
von ſeinem ſchweren Leiden erlöſt.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Frau Marie Richter, geb. Fink.
Eberſtadt, Villenkolonie, den 6. September 1927.
Die Beerdigung fand in aller Stille ſtatt. (*23269
Von der Reiſe zurücks,
Frauenarat Dr. Pau1 Wol u
28 Eichbergstraße 28
Sprechſtunde von ½3—½5 Uhr nachur.
Samstag von 12—1 Uhr. (* 23340m
Dr. Rechel
Hals=, Naſen= und Ohrenarzt
Luiſenplatz 1 ( 2322Bti
zurück
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren
lieben Sohn
Karl
nach kurzem ſchweren Leiden im 23. Lebensjahr
zu ſich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Waldhaus
Familie Schrade, Roßdorf.
eietercct
Von der Reiſe
zurück!
Generalarzt a. D.
Dr. Eiche
Saalbauſtr. 67.
(13674gms)
Stssttt
Dauterg
Artikell
Spring=, Krazu
Rehrücken=,
Die Beerdigung findet am Donnerstag, 8. Sept.,
nachmittags ½4 Uhr, vom Portale des
Waldfried-
hofes aus ſtatt.
(*23442
Hahe meine Täügl.
Wieder aufgenomm.
San. Rat Dr. Sior.
(13762im
Terteeet
A
Königskuchens
Streußelkuches=
formen. Gar:me
ſpritzen, Konf
ſpritzen, Züla
Spritzſäcke, Bäüf
meſſer, Tortou),. 4urs findet die Ei
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Ludwigſtr. 7. Marnt 4 1 ef 3diuck Autshat.
(Marktplatz), (114) u die Einwohnerſ
Van mit
nen Aufruf an die
zusſchuß des Heſſ
ſiſchen Leibdragoner
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute
Montag, mittags 1 Uhr, unſere innigſtgeliebte Mutter,
Großmutter, Urgroßmutter, Schweſter und Tante
Frau Emilie Löhr
geb. Kehl
im Alter von 71 Jahren aus dieſem Leben abzurufen.
Um ſtilles Beileid bitten
Frau Kögel, geb. Vöhr und Famiiie
Frau Boden, geb. Löhr und Familie
Geſchwiſter Kehl.
Darmſtadt, Hügelſtr. 89, den 6. September 1927.
Verreiſt
ab 10. September.
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auf dem Waldfriedhofe ſtatt. (*23399
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Die Beerdigung findet Donnerstag, den 8. Sept.,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe,
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daran teilnehn
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Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe inniger
Teilnahme bei dem Heimgange unſres
lieben Eniſchlafenen, des
Herrn
Dnneim Oimon
ſagen herzlichen Dank
Die trauernden Hinterbliebenen.
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hafter Hochglanz und durch sparsamen Verbrauch
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Eing. Alexandx
(23408)
umnmer 248
Mittwoch, den 7. September 1922
Seite 5
* Das Kleinod deutſcher Vergangenheit,
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſiadt, 7. September.
Zorbereitungen der landwirtſchaftlichen
Landesausſtellung.
6.D. Am 1. September tagte der Wirtſchafts=, Wohnungs= und
1.ungsausſchuß der Landesausſtellung in der Landwirtſchaftskam=
7.ir die leiblichen Bedürfniſſe der Ausſtellungsbeſucher iſt durch
ene Wirtſchaftsbetriebe und eine Weinkoſthalle beſtens geſorgt.
„luhrenden Unterhaltung auf der Landesausſtellung wied auch die
ſz ung von 9 volkstümlichen Originaltrachten beitragen, in denen
Eh 140 Landleute aus den verſchiedenſten heſſiſchen Landesteilen
imen. Vor= und nachmittags ſpielen abwechſelnd 2 Kapellen am
ngsring und an einer andenen Stelle des Ausſtellungsgeländes.
ind nunmehr auch das Programm der Ausſtellung, die beab=
ᛋ1. Sonderzige und die Eintrittspreiſe feſtgelegt. Wir werden
7 rioch des näheren zurückkommen. Am 17. September abends
zr Ehren dar Beſucher des beſetzten Gebietes ein ſogenannter
ſeuiger Abend ſtatt. Wegen der Unterbringung der über Nacht
ſud n Beſucher iſt durch das Städtiſche Verkehrsamt Vorſorge ge=
Die Ouartierermittlung erfolgt unmittelbar durch das
jcte Verkehrsamt.
Vorbereitungen zu der beabſichtigten Lotterie mit einem
Haupt=
m Werte von 3500 Mark und etwa 1500 weiteren Gewinnen
ſeichfalls abgeſchloſſen. Es werden ferner Feſtpoſtkarten
verſchie=
t zum Verkauf gelangen, die allen Beſuchern beſonders
will=
falkra ſein werden.
ls allem ergibt ſich, daß nicht nur die eigentliche Ausſtellung,
ſolhe ruch die gewiß nicht nebenſächlichen Fragen der Ernährung, der
Uſeibeſchaffung und der Unterhaltung aufs beſte vorbereitet ſind,
Adar zu erwartende Maſſenbeſuch ſich reibungslos abwickeln kann.
Einen Aufruf an die Einwohner Darmſtadts erläßt der
ial sausſchuß des Heſſiſchen Gardedragoner=Regiments und
Feſiſchen Leibdragoner=Regiments. Am 1. und 2. Oktober
Ue(Fahres findet die Einweihung des Denkmals für die
Ge=
ſn des Heſſiſchen Gardedragoner=Regiments und des
Heſſi=
hne ibdragoner=Regiments ſtatt. Da an dieſem Tage mit
mſtarken Zuzug auswärtiger Kameraden zu rechnen iſt,
rich=
an an die Einwohnerſchaft Darmſtadts die herzliche Bitte,
wſylichſt großem Umfange Freiquartiere oder gegen geringe
uung zur Verfügung ſtellen zu wollen. In den nächſten
werden Einzeichnungsliſten in der Stadt umlaufen und
mwir, eventuell zur Verfügung ſtehende Quartiere in dieſe
ſeintragen zu wollen bzw. unmittelbar an den Vorſitzenden
ohnungs= und Verpflegungsausſchuſſes, Herrn
Reichs=
ſhberſekretär Spöhrer, Darmſtadt, Aliceſtraße 6 I.,
an=
ſa zu wollen.
FBrofeſſor Wilhelm Stählin, der Bundesleiter des Bundes
Deut=
guendv reine, ſprach am Montag abend in der Johanneskirihe
ßs Thema „Lebensformen‟. Der Vortrag war anßerordentlich
y beſucht, namentlich von Jugendlichen, aber auch viele
Er=
ſe die in der Jugendbewegung ſtehen, waren anweſend. Herr
Goethe rechtfertigte in einer kurzen Anſprache die Wahl der
ſils Verſammlungsraum mit einem Hinweis auf den ſtarken Be=
A0 auf die Koſtenfrage; wenn auch der Vortrag kein eigentlich
ſür ſei, ſo werde er doch der Würde des Gotteshauſes entſprechen.
F: Stählin legte in dem Gedankengang ſeiner Nede dar, daß
ſben nur in Formen gegeben und an beſtimmte Formgeſetze
ge=
miſt. Er zeigte dies an einer Reihe von Beiſpielen aus dem
ben. Aber auch jeder Menſch und ein Volk haben ihre
Lebens=
w(Sprache, Sitte uſw.). Das Daſein einer Nation in der Ge=
Eſt nur als ein Daſein in ganz beſtimmten, allein ihr
eigentüm=
ſormen zu begreifen. Die Lebensformen ſind keineswegs
will=
ſtiſie ſind der unentbehrliche Ausdruck einer inneren Macht,
Er=
ſiuen, in denen ein beſonderes Lebensgeſetz hervortritt. Formen
ſar das Leitende, das Bleibende, aber doch auch fortwährend in
Wandlungen begriffen und zum Vergehen beſtimmt. Wie jeder
eine ihm eigentümliche Lebensform beſitzt, ſo hat auch das
he Gmeinſchaftsleben ſeine beſtimmte Formen. Geſelligkeit,
14milie und Staat haben ihre eigenen Formen entwickelt, ebenſo
ider Glaube an Gott Formen für das innere Leben geſchaffen,
n gewiſſen Schutz gewähren. Was im Leben nicht die ihm
ge=
orm hat, löſt ſich auf in die Umwelt. Ständig liegt daher das
ait den von ihm ſelbſt erzeugten Formen im Kampf, die
manch=
inbar noch lben, in Wirklichkeit aber ſchon abgeſtorben ſind.
ſtie alten, ehrwürdigen kirchlichen Formen mit ihrer beſonders
1Braft ſtehen im Ringen um eine Sprache, die uns gemäß iſt.
alußbetrachtungen des Redners galten dem Kampfe der Jugend
ie, echte Lebensformen, die wiederum auch imſtande ſind, ſelbſt
ſau erwecken. Es iſt aber nicht leicht ſüir die Jugend, dieſe zu
ſaia gegenwärtig alles in einer ſtarken Umwandlung begriffen iſt.
lhafter Spannung folgte die Zuhörerſchaft den gedankenreichen
ſimgen des Redners.
eſſäſches Landestheater. Generalintendant Ebert wurde vom
But der Stadt Frankfurt a. d. O., der Geburtsſtadt Heinrichs von
Aingeladen, im Rabmen der Frankfurter Feſtſpiele, die aus An=
R130. Geburtstages des Dichtus veranſtaltet werden, mit ſeiner
ſRdter Inſzenierung der „Pentheſilca” zu gaſtieren.
/Zokishochſchule. Am Samstag, den 10. September, nachmittags
vird die Führung durch die Ausſtellung „Alte Kunſt am
Mittel=
viederholt. Die Teilnehmer laſſen ſich auf der Geſchäftsſtelle
MShochſchule einzeichnen.
Der Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche wird am
Wmber wieder ſeine Proben beginnm. Als größere Arbeit neben
wirkung in den Feſtgottesdienſten iſt in dieſem Winter eine
Moling des Oratoriums von Loewe: „Das Sühnopfer des
Mundes” vorgeſehen, das vor einigen Jahren hier zum erſtenmal
ührung kam und bufällig aufgenommen wurde. Wir laden
Weudige und ſangeskundige Herren und Damen freundlichſt ein,
9 hierbei anzuſchließen. Unſere Proben finden jeden Mittwoch,
II.
3 Uhr, im Gemeindehaus der Kiesſtraße ſtatt.
er Operetten= und Liederabend im Herrngarten=Café erfreute
un abend eines guten Beſuchs. Das Konzert wurde durch das
he Orcheſter unter Leitung des Herrn Konzertmeiſters Finke
u und brachte in ſeiner Vortragsfolge ausgeſuchte
Operetten=
berſchiedener bekannter Komponiſtm. Die Konzertbeſucher,
Meri geſtrigen wunderbar lauen Spätſommerabend ſich dem Genuſſe
gexeichneten Muſik in dem kleinn Schmuckkäſtchen des
Darm=
errngartens ganz hingaben, waren von den Darbietungen reſt=
Hedigt und erreichten durch lebhaften Bfall mehrere Zugaben.
las gute Konzert geſtern nachmittag erfreute ſich eines ſtarken
d3 und erntete reichen Beifall.
das unvergleichlich ſchöne Rothenburg ob der Tauber, das nicht
nur durch die landſchaftliche Schönheit der umgebenden Natur, ſondern
durch ſeine eigenen maleriſchen Straßenbilder, ſeine ſtattlichen
Patri=
zierhäuſer, ſeine gotiſchen Kirchen mit Meiſterwerken der Glasmalerei
und Bildſchnitzerei, und ſeine Profangebäude aus der Gotik und
Renaiſſance eigene tiefe Reize auf den Beſucher ausübt, war das Ziel
vieler Sonderzugteilnehmer aus Mainz, Darmſtadt, aus München,
Nürnberg und Bad=Kiſſingen. Eine luſtige, echt ſonntäglich geſtimmte
Verſammlung hatte ſich zuſammengefunden, um bei dem prachtvollen
Sommevſonnenſchein ſich einem Tag ungetrübter Freude und reinſten
Genuſſes hingeben zu können. Schon auf der Fahrt des Sonderzuges,
den die Reichsbahndirektion Mainz laufen ließ, floß die Unterhaltung
munter, und mit Begeiſterung ſtellte man feſt, daß man pünktlich alle
Stationen paſſierte und von Minute zu Minute dem Ziel näher kam.
Wir „landeten” im Rothenburger Bahnhof, der auf der dem Tal
abge=
kehrten Seite liegt. Zu Ehren der Gäſte empfing die Teilnehmer eine
fleißige Kapelle mit dem „Narhallamarſch”. Und dann ging es in
geſchloſſenem Zug, an der Spitze Reiter in hiſtoriſchen
Uni=
formen, mit Muſik durch eine neuzeitliche Siedlung und dann durch
maleriſch enge Gäßchen zum Marktplatz, wo ein Vertreter der Stadt
die Gäſte herzlich willkommen hieß. Unter ſachkundiger Führung von
Mitgliedern des Verkehrsvereins ging es dann an die Beſichtigung
der verſchiedenen Sehenswürdigkeiten. Verlieren konnten ſich die
Teil=
nehmer nicht, denn alle trugen als „Erkennungszeichen” eine runde,
etwa talergroße Tonmünze, die das Bild des berühmten „Rothenburgers
mit dem Meiſtertrunk” trug, zugleich ein ſchönes Andenken an den
Ausflug. Man beſichtigte zunächſt die bekannte Kunſtuhr und einige
nächſtliegende Sehenswürdigkeiten, um ſich dann an einem kräftigen
Mittageſſen, verbunden mit einem tüchtigen „Meiſtertrunk” für die
weiter bevorſtehenden Genüſſe zu ſtärken. Dieſe waren nun
verſchie=
dener Art. Die einen ſahen ſich das hiſtoriſche Feſtſpiel an, die
an=
deren den „Hiſtoriſchen Schäfertanz”, eine liebliche Darſtellung aus
der Biedermeierzeit, alle aber ließen ſich durch die zuvorkommenden
Führer das Rathaus zeigen, das den Marktplatz beherrſcht und in
glücklicher Verbindung drei Bauperioden: die Gotik, Renaiſſance (das
klaſſiſche Renaiſſanceportal) und ſchließlich Barock vereinigt. Das Innere
des Rathaufes zeigt die ganze, ſo reiche Geſchichte Rothenburgs. Da
waren die Wappenſchilder der Bürgermeiſter, beginnend von 1230 mit
dem des berühmten Bürgermeiſters Toppler, da war der ehrwürdige,
alte Rathausſaal (Kaiſerſaal) mit ſeinen hohen, rundbogigen
Blend=
arkaden mit je zwei Fenſtern übereinander, und ein großes, farbiges
Steinbildwerk, das Jüngſte Gericht darſtellend. Der Gedanke bei
Be=
ſichtigung der dunklen Verließe, in denen Rothenburgs größter Sohn,
Toppler, ſein Leben aushauchte, weckte romantiſche Stimmung. Viele
altehrwürdige Bauten wurden noch beſichtigt, der Weiße Turm
be=
ſtiegen, die ſtillen, weihevollen Kirchen beſucht — überall war der tiefe
Eindruck der gleiche, überall lag ein Hauch jener Romantik, die man
nicht beſchreiben, nur miterleben und fühlen kann. Und bei all dieſem
eigenartigen Ahnen der Vergangenheit, das jeden Beſchauer der Zeugen
längſt entſchwundener Zeiten erfaßt, belebt dieſe Stadt, die mit allen
neuzeitlichen Einrichtungen verſehen iſt, der rege Verkehr unſerer Tage
und ermöglicht aus dem Träumen ein ſchnelles Erwachen zum Leben,
zur Luſt und zum Lachen. So fanden ſich die Teilnehmer des
Sonder=
zuges pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit ein, um ſich frohbewegt von dem
Er=
lebten auf die Heimfahrt zu begeben. Man wurde nicht müde des
Er=
zählens, des Bewunderns dieſer eigenartig ſchönen, ſagenumwobenen
und hiſtoriſchen Stadt, von der A. Sperl ſagte: „Sagen, die im
Zwie=
licht wandern, Heldenlieder, oft geſungen, ein Geheimnis aus dem
andern — das biſt du, o Rothenburg."
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Flüssige Handwasch-Seife . . . . Liter ohne Flasche 0.75
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— Fortfall der Gebühren für das Tranſit=Viſum. Der Norddeutſche
Lloyd in Bremen macht darauf aufmerkſam, daß mit ſofortiger Wirkung
das Tranſit=Viſum, das für Nichtam=rikaner, die durch die Vereinigten
Staaten reiſen, in Frage kommt, künftig gebührenfrei erteilt wird. Die
Koſt.n dieſes Viſums beliefen ſich bisher auf einen Dollar je Perſon.
— Verſammlung der Freiwilligen Feuerwehr. Im Anſchluß an
eine Ucbung hielt das Korps der Freiwilligen Feuenwehr am Montag
abend eine ſtark beſuchte Verſammlung undw Leitung des 1.
Komman=
danten Oberbrandmeiſter Vogel ab. Der Vorſitzende gedachte zunächſt
in ehrenden Worten des verſtorbenen Kameraden Bider. Die
Ver=
ſammlung erhob ſich zum Gedenken von den Plätzen. Sodann wurde
das Protokoll der letzten Verſammlung verleſon und genehmigt. Ueber
den Landesfeuerwehrtag in Worms berichtete eingehend Kamerad
Hoff=
mann. Eine ausgiebige Debatte ergab ſich über die in Worms
abge=
haltenen Rettungsxianöver. Der zweite Kommandant Schnell berichtete
ſodann über des litzte Großfeuer in der Eſchollbrückerſtraße, zu dem die
Freiwillige Feuerwehr gegen 12 Uhr nachts alarmiert wurde und bis
zum Montag in anſtrengender Tätigkeit beſchäftigt war. Die
Frei=
willige Feuerwehr war zur Unterſtützung der Berufsfeuerwehr
herange=
zogen und hat insbeſondere die Aufräumungsarbeiten ausgefügrt, die
dadurch erſchvert waren, daß das Heu ſtets von neuem brannte.
Ober=
brandmeiſter Vogel gab hierauf bekannt, daß die Wachen für die
Theater neu eingeteilt nerden. Den Schluß der Verſammlung bildeten
uine Anzahl Anfragen interner Art. Mit einem „Gut=Wehr” ſchloß
Oberbrandmeiſter Vogel die angeregt verlaufene Verſammlung.
* Mikoſch iſt hier. An der Spitze der großen Witzfiguren der Welt
ſteht der ungariſche Baron v. Mikoſch, der mit ſeinem draſtiſchen
Hu=
mor der Träger von taufend luſtigen Anckdoten geworden iſt. Jetzt
zeigt ſich Mikoſch bei uns, und zwar in dem neuen großen Domofilm
der Strauß=Film=Geſellſchaft: „Die dritte Eskadron”, eine Attacke des
Witzes, des Uebermuts und der Liebe, die vom 3. September bis 7.
Sep=
tember im Reſidimz=Theater unter der Regie von Carl Wilhelm
ge=
ritten wird.
EAilgarten) zu errichten. Dasſelbe iſt für die Hauptfront der ver=
Eichbargſtraße mit Vorgärten geplant. Um aber die Möglich=
Der Unterbringung von männlichen Kranken des beſtehenden
Krankenhauſes raſcher herbeizuführen, haben die Brüder
Tuheren Militärverwaltung in Köln ein großes einſtöckiges
ause für 25 000 Mark erworbm, das gegenwärtig im Garten
En Krankenhaus in der Hermannſtraße aufgebaut wird.
Dee Verband evangeliſch=kirchlicher Frauenvereine läd ſeine
Mit=
i Sonntag, den 11. September, nachm. 4 Uhr, zu einem
ge=
ſen Beſuch der Ausſtellung mittelrheiniſcher Kuaſt im
Landes=
n. Ich bittu um rüinktliches Erſcheinen, da wir als
geſchloſ=
in zum ermäßigten Preis von 50 Pfg. Eintritt erhalten und
I
* Führung um 4 Uhr beteiligen können.
Der Blick
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Haubtberſammlung des Pereins der
WeiſePeiſtondte un Mimeronebenenl.
Heute nachmittag fand im Fürſtenſaal die Hauptverſammlung des
Vereins der Heſſiſchen Penſionäre und Hinterbliebenen ſtatt. Der
Ta=
gung wohnten der erſte Vorſitzende des Reichsverbandes dieſer
Vereini=
gung, Regierungsrat Stümpke aus Berlin, ſowie Vertreter des
ſüd=
deutſchen Verbandes bei. Vor Beginn der eigemtlichen Verhandlungen
wurde die Neuwahl des erſten Vorſitzenden vorgenommen.
Oberreal=
lehrer Kahl war wegen ſeines leidenden Zuſtandes geßwungen, die
Poſten des erſten Vorſitzenden des Land Svereins und des Darmſtädter
Ortsvereins niederzulegen. Gewählt wurde an ſeine Stelle einſtimmig
der zweite Vorſitzende Häuſer, der in einer Anſprache für das ihm
geſchenkte Vertrauen dankte und u. a. erklärte, demnächſt wiedr eine
Ortsgruppe des Vereins in Bensheim ins Leben zu rufen, die dann zu
einer Kreisgruppe ausgeſtaltet warden ſoll. Oberreallehrer Kahl ſagte
er für ſeine aufopfernde Tätigkeit herzlichen Dank, und die Verſammlung
ernannte dieſen einſtimmig zum Ehrenvorſitzenden. Hierauf wurden
Mitglied Finkernagel zum zweiten Vorſitzenden und Mitglied
Ober=
talegraphenſekretär Herbert zum Beiſitzer gewählt.
Der Vorſitzende begrüßte die anweſenden Ehrengäſte, insbeſondere
Regierungsrat Stümpke=Berlin, Kurdirektor Laffert=München,
Oberpoſt=
ſekretär Capelle=Stuttgart, Olerrechnungsrat Kern=Kaulsruhe, Rektor
Dr. Claß=Darmſtadt und den Vorſtand des Heſſiſchen Beamtenbundes
und des Landeskartells Heſſens des Deutſchen Beamtenbundes, den
Landtagsabgeordnetem Kindt ſowie den Vertreter des
Finanzminiſte=
riums und des Miniſteriums des Innern, Regierungsrat Dr. Meiſinger.
Der Vorſitzende Häuſer bemerkte dann in einer längeren Rede u. a.,
daß mit dieſer Verſammlung der Regierung und dem Landtag gezeigt
werden ſolle, daß es ſo, wie bisher, nicht weiter gehen könne,
Man ſchätzte einen Wagen nach ſeinem Untergeſtell; der Staatswagen
erhalte ſeinen Wert durch das untere Beamtentum, das die ſtärrſte
Stütze des Staates ſei. Wenn ein Staat kein zuverläſſiges Beamtentum
mehr habe, könne man ihn nicht mehr hoch bewerten. Leider ſei das
Vertrauen zu dem Staat ſchon in vielen Fällen bei der Beamtenſchaft
erſchüttert; ein dichtiges Beamtentum könne der Staat nur haben, wenn
Leiſtung und Gegenleiſtung ſich entſprechen. Der Beamte müſſe die
Aus=
ſicht haben, daß ihm auch im Ruheſtande ein auskömmliches
Einkom=
men gewährt werde. Der Redner unterſtrich drei Forderungen: 1.
Gleich=
ſtellung der Alt= mit den Neupenſionären. 2. Fur die Unfallpenſionäre
muß ausreichend geſorgt werden. 3. Für die Kriegerwitwen, deren
Mann Beamter war, muß beſonders geſorgt werden.
Regierungsrat Stümpke=Berlin erklärte, daß einige der
Forde=
rungen der Penſionäre nicht in der zu erwartenden Beſoldungsreform,
ſondern im Beamtenrecht geregelt würden, z. B. die Verſorgung der
Unfallpenſionäre. Der Redner erörtarte dann Angelegenheiten der
Be=
ſoldungsreform und warf die Frage auf, ob das Laufbahnſyſtem oder
das Gruppenſyſtem vorzuziehen ſei? Er ſtellte allem voran die
For=
derung, daß die Rechte der Penſionäre gewahrt werden müßten. Ferner
zog er Virgleiche zwiſchen der Reichsbeſoldungsreform von 1909 mit der
Reform von 1920; die letztere habe manche Verſchlechterungen,
dar=
unter die Zurückſtufung der Regiſtratur= und Kanzleibeamten, gebracht.
Ein ſolches Verfahren hätte man nur bei neuen Beamten anwenden
dürfen; das Unrecht habe man zwar den aktiven Beamten g. genüber
wieder gut gemacht, aber die Altpenſionäre wären in den unteren
Grup=
pen geblieben. Hoffentlich werde die nene Beſoldungsreform das
Un=
recht beſeitigen. Der Nedner vertrat die Meinung, man ſolle im
weſent=
lichen wieder zu dem alten Beſoldungsſyſtem von 1999 zurückkehren. Er
forderte das automatiſche Mitgeh n der Penſionäre mit den Gehältern
der aktiven Beamten, was bisher nicht durchgehend geſchehen ſc, denn
man habe den Altruheſtandsbeamten die Anrechnung des Dienſtalters
geſtrichen. Der Penſionär müſſe ebenſo gut wio der aktive Beamte einen
Ausgleich für den ſinkenden Geldwert erhalten; ſchon aus dieſem Grunde
ſei das automatiſche Mitgehen zu verlangen. Die
Ausführungsbeſtim=
mungen zur Beſoldungsordnung entſprächen vielfach nicht dem Einn
des Geſtzes. Das Schlüſſelungsfyſtem ſei abzulehnen. Durch die
kom=
mende Beſoldungsreform müſſe auch die Frage des
Wohnungsgeldzu=
ſchuſſes geregelt werden; der penſionierte Beamte müſſe dasſelb=
Woh=
nungsgeld wie der aktive erhalten; jetzt werde dem Venſionär nur die
Hälfte des Wohnungsgeldes eines aktiven Beamten bezahlt. Weiter
beſprach der Vortragende den § 22 der Beſoldungsordnung, wonach die
Beamten unter 65 Jahren bei Uebertritt in den Ruheſtand auf den
ihnen zugeſagten Zuſchlag von 10 Prozent ihrer Penſion verzichten
ſollen. Nach § 8 des Penſionsergänzungsg ſſetzes ſollten die neuen
Amts=
bezeichnungen nur mit der Amtsſtelle in Verbindung gebracht werden;
nicht aber ſollte der Miniſter ermächtigt werden, ganze Beamtengruopen
nach eigenem Ermeſſen einzuſtufen. Bei miniſteriellen Entſcheidungen
müßte die Möglichkeit gegeben werden; dieſe durch Gerichte nachprüfen zu
laſſen. Der Härteparagraph wäre nur ein Beruhigungspulver für
Ab=
geordnete geweſen, denn von dem Paragraphen werde kein Gebrauch
gemacht und darum wäre es gut, wenn er aus der Beſoldungsordnung
verſchwinde. Füir die Unfallpenſionäre wäre zu wünſchen, wenn eine
Trennung von Penſion und Dienſtunfähigkeitsentſchädigung
durchge=
führt würde. Die Beſtimungen über die nachgeheirateten Frauen, die
bisher nur Kannvorſchriften ſeien, wären in Mußvorſchriften
umzu=
wandeln, damit dieſ Witwen auch eine Rente erhielten. In den
Schlußſätzen ſeiner Ausführungen richtete der Redner die Aufforderung
an die Anweſenden, für den Verband zu werben; dieſer zähle jetzt
110000 Mitglieder und habe eine Arbeitsgemeinſchaft mit dem
Süd=
deutſchen Kartill abgeſchloſſen, das fiber 150 000 Mitglieder zählt. Der
Verband ſtehe euch in einer Intereſſengemeinſchaft mit dem
Ofiziers=
bund. Das allgemeine Solidaritätsgefühl der Ruheſtandsbeamten müſſe
geſtärkt werden. Gehälter und Penſionen litten ſehr durch die Leiſtungen
des Dawesabkommens. Vor allzu großen Illuſionen in der kommenden
Regelung der Beſoldungsfrage ſei zu warnen. Zum Schluß dankte
Re=
aierungsrat Stümpke dem früheren Vorſitzenden, Oberrcallehrer Kahl,
für ſeine Tätigkeit im Intereſſe der Penſionäre.
Finanzrat Dr. Meiſinger übermitelte Glückwünſche für die
Ta=
gung im Auftrage des Finanzminiſteriums und des Miniſteriums des
Innern. Alles, was die Penſionäre für ſich erreichen, wäre auch zum
Beſten der aktiven Beamten, die ja auch einmal Penſionäre würden.
Es folgte ine mehrſtündige Ausſprache, in der Kurdirektor Laffert,
Oberpoſtdirektor Capeller, Rechnungsrat Kern, Oberinſpektor Glahn=
Mainz, Abgeordneter Kindt, Regierungsrat Stümpke, Rektor Dr. Claß,
Frau Abgeordnete Hattemer und Mitglied Bodenſohn=Worms das Wort
ergriffen. Die Verſammlung ermächtigte zum Schluß den Vorſtand,
zu=
ſammen mit dem Beamtenbund und dem Süddeutſchen Vorband eine
Entſchließung zu faſſem, die den maßgebenden Stellen zugeleitet
wer=
den ſoll.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künſſſer eder künſtleriſche Veranſioltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnuns
geſchieht, behält ſich die Redalſſon ihr Urieil vor
— Palaſt=Lichtſpiele. Arme kleine Colombine.
Ein Film von Faſchingstaumel, Sport, Liebe und Verbrechen. Die
Ge=
ſchichte eines jungen Mädchens, das einem gewiſſenloſen Verführer zum
Opfer fällt, aber durch die verzeihende Liebe des Mannes, dem ſtets
ihr Herz gehörte, wieder den Weg zum Leben und zum Glück findet.
Bei den zum Teil recht ſchwierigen und anſtrengenden Aufnahmen im
Hochgebirge waren Hilde Jennigs, Walter Rilla,
Wolf=
gang Zilzer und Egon von Jordan beſchäftigt. — Wie
werde ich Filmſtar? Ja, das möchten viele wiſſen, die ſich das
Leben im Reich der Jubiterlampen ſo ſorglos und amüſant vorſtellen!
„Wie werde ich Filmſtar?” iſt eine luſtige Geſchichte aus der
Flimmer=
welt mit ihren Sorgen und Nöten, aber auch fröhlichen Stundm. Ben
Lyon, Zeitungsmeldungen zufolga der Verlobte Lya de Pu ttis
ſpielt die Rolle eines glücklichen armen Jungen, der in kurzer Zcät vom
Bankbuchhalter zum allerſeits begehrten und umworbenen Film=Don=
Juan avanciert, ſich aber aus ſeiner Popularität nichts, aber auch gar
nichts macht und ſchließlich mit Mary, ſeiner lieben Braut, verzweifelt
das Weite fucht. Film und Filmruhm können ihm geſtohlen bleiben!
Seite 6
Mittwoch den 7. Geptember 1927.
Nummer 241)
Aus den Parteien.
Dem Landtag gingen folgende Anträge des Abgeordneten
Dingeldey und Fraktion zu:
Wir beantragen: der Landtag möge beſchließen, die Regierung zu
erſuchen, bei der Rachsregierung mit allem Nachdruck darauf
hinzu=
wirken, daß ein die Zukunft der Kleinrentner ſicherndes
Rentnerverſor=
gungsgeſetz beſchleunigt dem Reichstag zur Verabſchiedung vorgelegt
wird.
Wir beantragm: der Landtag möge beſchließen die Regierung zu
erſuchen, die für die Jahre 1925 und 1926 aus Billigkeitsgwinden
ge=
ſtundete Gewerbeſteuer vom Ertrag zu erlaſſen, falls die Beitreibung
für den Steuerpflichtigen eine unbillige Härte bedeuten würde.
Eine unbillige Härte liggt ſtets vor, wenn der Gewerbebetrieb des
Steuerpflichtigen im Jahre 1925 bzw. 1926 einen Ertrag von weniger
als 2000 Mark ergeben hat.
Gründe: Dem Vernehmen nach ſind die Steuerbehörden zurzeit
mit der Beitreibung der geſtundeten vorläufigen Gewerbeſteuern aus
den Jahren 1925 und 1926 beauftragt. Eine ſolche Beitreibung
ent=
ſpricht zweifellos nicht dem Sinne des Beſchluſſas des Landtags, als er
eine Neuveranlagung für die Jahre 1925 und 1926 ablehnte. Was das
Jahr 1927 anlangt, ſo iſt ſelbſtverſtändlich, daß eine Nachveranlagung
auf jeden Fall erfolgen muß, auch wenn das
Steuervereinheitlichungs=
geſetz wider Erwarten nicht rechtzeſitig verabſchiedet werden ſollte.
Ein Antrag der Abgeordneten Dr. Keller,
Din=
geldey und Frl. Birnbaum (Deutſche Volkspartei) lautet:
Wir beantragen: der Landtag wolle beſchließen, daß die neue
Be=
ſoldungsordnung, die im Reiche demnächſt beſchloſſion werden ſoll, vom
gleichen Zeitpunkt ab in vollem Umfang, mindeſtens aber, ſoweit es ſich
nicht um die Einzelgehälter handelt, auch für die heſſiſchen Beamten in
Kraft tritt. Gleiches hätte auch für eine Zwiſchenlöſung zu gelten, die
etwa vom 1. Oktobe 1977 an prozentugle Zuſchläge zu den Gehalten
uſw. vorſieht.
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei: Heute
abend 8 Uhr ſpricht Herr Generalſekretär Welkow im grünen Zimmer
des Reſtaurant „Porkeo”, Alexanderſtr. über „Die Grundlage und
Ge=
ſchichte der politiſchen Parteien in Deutſchland‟. Ein wünktliches und
vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder iſt in Anbetracht des
intereſ=
ſanten Vortrages erforderlich. Die Mitglieder der Ortsgruppe ſind
hierzu herzlichſt eingelade.
Deutſchnationale Volkspartei, Frauenausſchuß
Darmſtadt. Unſere bereits für den 14. 93. Mts. angekündigte
Frauenzuſammenkunft mußte auf Donnerstag, den 15.
Sep=
tember, verlegt werden. Wir bitten unſere Mitglieder und Freunde,
davon Kenntnis zu nehmen. Näheres wind noch bckannt gegeben.
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
geſellige Zuſammenkunft findet Samst ag, den 10. September,
nachmittags 4 Uhr auf dem Heiligen Kreuz ſtatt. Ein
Partei=
mitglied hat ſich in liebenswürdiger Weiſe bereit erklärt, über eing
Hollandreiſe zu ſprechen.
Tageskalender für Mittwoch, den 7. September 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen; Kleines
Haus: Geſchloſſen. — Orpheum: Keine Vorſtellung. —
Lan=
desmuſeum von 10—19 Uhr Ausſtellung „Alte Kunſt” —
Mathildenhöhe, von 10—19 Uhr: Ausſtellung „Neue Kunſt.”
— Mozartverein, abends 20½ Uhr im Mozart=Haus,
Schul=
ſtraße 8: Wiederbegimn der Proben. — Konzerte: Schloßkaffee,
Hotel Schmitz, Café Rheingold. — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Aus Heſſen.
Starkenburg.
Aa. Eberſtadt, 6. Sept. Milchpreisabſchlag. Der Preis
für 1 Liter Milch, der erſt kürzlich von 32 auf 34 Pfg. erhöht wurde,
iſt jetzt wieder um 2 Pfg., alſo auf 32 Pfg., herabgeſetzt worden. —
Ausflug nach Geiſenheim. Die Mitglieder des Obſt= und
Gartenbauvereins Eberſtadt unternahmen am Sonntag einen Ausflug
nach Geiſenheim a. Rh. und beſichtigten die Anlagen der Staatlichen
Höheren Lehranſtalt für Wein=, Obſt= und Gartenbau, die viel
Inter=
eſſantes boten. — Geſangverein „Sängerluſt‟. Der
Geſangverein „Sängerluſt” wird ſeine übliche Herbſtveranſtaltung in
dieſem Jahre als „Humoriſtiſchen Abend” über die Bretter gehen laſſen.
Die Veranſtaltung ſoll, wie verlautet am Sonntag, den 2. Oktober,
im Saale des Gaſthauſes. Zum Bergſträßer Hof” (Fiſcher) ſtattfinden,
Die Vorbereitungen dazu ſind bereits im Gange. Der Abend wird,
entſprechend ſeiner Bezeichnung, ganz in das Gebiet des Humors
ge=
ſtellt werden, und zwar auf fröhlichen, echten und guten Humor. Im
Programm vorgeſehen ſind deshalb auch Chöre mit humoriſtiſchem
Ein=
ſchlag. Außer der urkomiſchen Schwank=Operette „Der gute Onkel” und
ſonſtigen heiteren Darbietungen, wird der Dirigent des Vereins,
Chor=
meiſter Baeniſch=Darmſtadt, ſich als Meiſter des Fylophons zeigen und
ſeine abſolute Beherrſchung des Inſtruments dem Publikum vor Augen
führen. Den muſikaliſchen Rahmen ſtellt der Muſikverein „Edelweiß”,
4a. Pfungſtadt, 6. Sept. Evgl. Jugendtag. Am Sonntag
fand hier ein evgl. Jugendtag ſtatt, der, insbeſondere vom Wetter
be=
günſtigt, gut verlief. Samstags abends fand zur Ginleitung eine
weihe=
volle muſikaliſche Abendfeier in der evgl. Kirche ſtatt. Der Feſtſonntag
wurde durch Choralblaſen in den Straßen eingeleitet. Dann folgte ein
Feſtgottesdienſt und dieſem wiederum eine erhebende Waldfeier in
Gottes freier und ſchöner Natur, und zwar auf dem hübſchen Gelände
am Grünen Steg. Den Abſchluß des Jugendtages bildete ein
Ge=
meindeabend mit der Aufführung des Schauſpiels „Das verwuunſchene
Schloß”. — Das Dreſchen in den Dreſchhallen iſt beendet. Dagegen
iſt nunmehr mit dem ſog. Hofdruſch in den einzelnen Hofreiten
be=
gonnen worden. — Hohes Alter. Am Samstag konnte Frau
Dorothea Heim in der Eberſtädter Straße ihren 81. Geburtstag
be=
gehen. Am Sonntag war es der Witwe Babette Schneider in der
Fabrikſtraße vergönnt, auf 82 Lebensjahre zurückzublicken. Am
kommen=
den Donnerstag wird Marie Hornung in der Frankenſteinerſtraße
81 Jahre alt. — Arbeitsmarkt. Nach dem neueſtn Stand der
Lage auf dem hieſigen Arbeitsmarkt beträgt die Zahl der in der
Er=
werbsloſenfürſorge gemeldeten Perſonen insgeſamt 134. Von der
Kriſen=
fürſorge werden 267 Perſonen betreut, datzunter 34 Ehegatten und 75
Kinder.
Aa. Münſter bei Dieburg, 6. Sept. Stromlieferung durch
die Heag. Der Gemeinderat von Münſter hat beſchloſſen, mit der
Heſſiſchen GiſenbahnAktien=Geſelſchaft in Darmſtadt nach dem Tarif
einen Stromlieferungsvertrag abzuſchließen.
r. Babenhauſen, 6. Sept. Ein Tennisturnier zwiſchen der
hieſigen Tennisgeſellſchaft und dem Tennisklub
Michel=
ſtadt i. O. fand am vergangenen Sonntag bei herrlichem
Tenniswet=
ter hier ſtatt. Geſpielt wurde auf dem von der Tennisgeſellſchaft unter
erheblichen Opfern hergeſtellten Platze, der, ganz nach den Vorſchriften
des Deutſchen Tennisbundes angelegt, als muſtergültig bezeichnet
wer=
den kann. Mit wenig Ausſicht auf Erfolg ging die hieſige noch junge
Geſellſchaft in ihr Turnier. Die Spiele begannen vormittags 9 Uhr
und endeten nach reibungsloſem Verlauf um 6 Uhr abends. Wider
Erwarten ſchnitt Babenhauſen trotz einiger Fehlſchläge überraſchend
gut ab. Gewonnen wurden zwei Herren=Einzelſpiele und zwei Herren=
Doppelſpiele. Michelſtadts Tennisklub, bei dem die Herren Sezesny
und Henſel ſowie die Damen Frl. Rein und Frau Jablonowski einen
ſehr vorteilhaftem Eindruck machten, gewannen 102 Spiele, Babenhauſen
80 Spiele. Bei den Einheimiſchen waren die Herren Hofmann und
Kehr beſonders in guter Form urd lieferten ſchöne ſiegreiche Kämpfe.
Ein ſehr ſympathiſcher Schiedsrichter war Herr Bargehr=Michelſtadt, der
in vornehmer Weiſe ſeines Amtes waltete.
4. Schlierbach, 6. Sept. Unter reger Anteilnahme der ganzen
Kir=
chengemeinde fand hier am Sonntag die feierliche Einführung der
Konfirmanden unſeres Kirchſpinls ſtatt in einem feſtlichen
Gottes=
dienſt. Es nehmen dieſes Jahr 46 Kinder am Konfirmandenunkerricht
teil, der nun fnher beginnt als in den Vorjahren, laut Anordnung des
Landeskinchenamtes.
N. Reichelsheim i. Böw.. Sebt. Dar Ludwigshaf.y
Schwimmverein im hieſigan Gemeindeſchwimmp)
Zum Zwecke der planmäßigen Förderung des Bade= und Schmty
weſens in unſerem Städtchen weilten die Mitglieder dieſes Véy
geſtern abend und am heutigen Sonntag hier. Bei prächtiger Bäg
tung durch vielfarbige Kerzen (Hindenburgkerzen) führten die guu
Schwimmer und Schwimmerinnen geſtern abend verſchiedene uebky
vor, worauf der 1. Vorſitzende, Herr Ingenieur Kraft aus Luiuy
hafen einen feſſelnden Vortrag über die Geſchichte des Bades
Schwimmweſens und über die Notwendigkeit der Einführung!
Schwimmunterrichts in den Schulen hält. Mit Necht wies dern
tragende darauf hin, daß durch die Ausbreitung des öffentlichen
und Schwimmbetriebes anderen in Wirklichkeit demoraliſierende 89g
ſtaltungen wie Kinos uſw. entgegengearbeitet werde. Wie ann
öffentlichen Sportplätzen die Grundſätze von Sitte und Moral uui
Veranſtaltungen zu ihrem Recht kommen, ſo trage beſonders aud
Waſſerſport zur Erziehung vollendeter Perſönlichkeiten das ſeiniie
Gerade die ſportliche Betonung trägt zur Hebung der Volkslrag:
ſie iſt Arbeit der Freude. Das Bade= und Schwimmweſen bildetzte
Hauptfaktor für das Gelingen der deutſchen Aufbauarbeit. Mitty
verdientem Beifall wurden dieſe Ausführungen von dem Puuct
aufgenommen. Heute nachmittag zeigten dam die Ludwigsulnt
durch viele Darbietungen, daß ſie mit dem naſſen Element woll /
traut ſind. Zunächſt zeigten einige Schwimmer die Vorübungn.
Schwimmkunſt, das ſogenannte Trockenſchwimmen. Zum Beweiſe
daß der Menſch imſtande iſt, ohne Arm= und Beinbewegungen —d
durch das Atmen — ſich längere Zeit über Waſſer zu halten, ntu
einem geübten Schwimmer die Arme und Beine gefeſſelt und eud
in den tiefen Behälter geſtoßen. Nach einigen Sekunden warde:n
die Okerfläche getrieben und konnte ſich längere Zeit, auf dem
liegend und Atem holend, über Waſſer halten, bis er von einem aad
Schwimmer — es war ſeine Gattin — aus dem Waſſer ans u1n
rettet wurde. Intereſſant waren auch die übrigen muſtergültigen
verſchiedenartigen Schwimmhinſte. Sehr viel Heiterkeit löſtes
Waſſerſcherze aus, wobei die bekleideten Schwimmer, die auf 9u
fuhren, ſich gegenſeitig aus den Fahrzeugen ſtürzten, um nachher
in den Kahn zu klettern. Durch das Ziehen des Taues im Waſſer:9
gezeigt, wie ſehr die Kraft der Streitenden in dem naſſen Elemen1g
wurde. — Nach Beendigung der Uebungen hob der Vorſitzen:
Schwimmpreins in einer Anſprache die Vorzüge des Reichels=
Schwimmbades hervor und beglückwünſchte die Einwohner danz
betonte, daß viele große Städte unſere Gemeinde wegen ihres .
Bades beneiden lobte die erwieſene Gaſtfreundſchaft und ſprid
Namm ſeiner Kameraden herzlichen Dank dafür aus. Zum Ec
gab er ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß im Anſchluß an die
ſchen Vorführungen ſich hier ein Schwimmverein gebildet hat,.
als neues Glied des Deutſchen Schwimmvereins aus der Taufal)
wolle. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß damit die herrliche I
immer mehr ihrer wahren Beſtimmung, nämlich einer Pflegeſtätt., k
Volklsgeſundheit, zugeführt werde.
A. Fürth i. Odw., 6. Sept. Steuererklärung bucft
render Landwirte. Laut Bekanntmachung des hieſigen 2/½
amts ſind die buchführenden Landwirte unſeres Finanzamtsbezir=k
pflichtet, bis zum 15. September Erklärungen über Umſatz um
kommen im verfloſſenen Wirtſchaftsjahr 1926/27 abzugeben die I
betracht des ſchlechten Geſchäftsganges wohl keine großen Steuerſim
erbringen werden. — Neubauten. Wir bereits benichtet,
Bautätigkeit hier zur Zeit außerordentlich rege. An der Stra—b
Krumbach und Steinbach ſind ganz neue Viertel entſtanden. Duzk
erbaute Vermeſſungsamt geht ſeiner Vollendung entgegen. An 5.0
angelegten Durchgangsſtraße nach Ellenbach zu ſind auch berei 16
Neubauten, in Angriff genommen. Die ſeinerzeit durch einen 4
deſſen Urſache bis jetzt noch nicht ergründet iſt, teilweiſe einge=ſt
Ziegelei Zeiß, wird zurzeit wieder inſtundgeſetzt,
A. Ellenbach, 1. Sept. Renovierung der Kirch/FRy Mter Bruſt
Kirchſpiels Schlierbach. Seitens des Kirchenvorſtanssß !/ 0 Meter Nüche
Kirchſpiels Schlierbach iſt geplant, die Kirche auf eigene Koſten —k 10n.
ren zu laſſen, da die Kollektur Groß=Umſtadt infolge Inflation Et/ 1. Au
liche Unterhaltung der Kirche nicht mehr tragen kann. Zunächſtuf!
plant, elektriſches Licht in das Gotteshaus legen zu laſſen. Die=R
ten ſollen möglichſt noch in dieſem Herbſt ausgeführt werden. MM
Baufonds, der durch Sammlung in ſämtlichen Filialgemeinde R.) —4mal 5om
eine anſehnliche Summe erreicht hat, ſollen weitere Kollekten zu.0=KuFh. 0 Frar
werden, damit auch eine Erneuerung des äußeren und inneren
des der Kirche — hoffentlich ſchon im kommenden Jahre! —
kann, die dringend geboten iſt.
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Mittwoch, den 7. September 1927
Geite 7
Greiginis far Mchlenbeig I.Bow.
z— Einweihung des auf Anregung des Bürgermeiſters
Schell=
eivon der hieſigen Gemeinde errichteten prachtvollen
Schwimm=
ues (Freibad), über deſſen praktiſche Ausſtattung wir ſchon
be=
deri.
s Wetter war herrlich, und zu unſerer ohnedies ſchon ſtarken
„u. nie hatten ſich noch zahlreiche Sport=, und Naturfreunde aus der
ang, wie aus größerer Entfernung geſellt. Zu Fuß ſowohl, wie
ſſeen möglichen Fahrgelegenheiten waren ſie herbeigeeilt, und
be=
ſtark war die Zahl der Automobiliſten, die ſich nicht ſcheuten,
wrachtvolle Odenwaldhöhe zu erklimmen, zudem die gutgepflegte
die Fahrt ſehr erleichterte. Auch die ganze Bevölkerung nahm
Veranſtaltung lebhaften Anteil.
er ſportlichen Teil trugen in der Hauptſache die in großer Zahl
penen Mitglieder der Turn= und Sportvereine Darmſtadt,
Frank=
u d Offenbach a. M. Die hübſchen Schwimmanlagen waren
feſt=
u geſtattet. Die Feier ſelbſt wurde durch den Muſikvortrag eines
Drcheſters eingeleitet, worauf die Geſangsabteilung des Oden=
Ss „Eintracht” von Lichtenberg durch den Vortrag des Chors
t der Tag des Herrn” unter Leitung des Herrn Lehrer Kuſchke
g Stimmung hervorrief.
herzlichen Worten begrüßte dann Herr Bürgermeiſter Schell=
Sie zahlreichen Gäſte und nah und fern, insbeſondere auch die
ir der Behörden und Vereinigungen, unter denen wir bemerken
rx für das Finanzminiſterium Abg. für Kameral= und
Forſtver=
m. Forſtrat Maul und Forſtaſſ, Heil, für das Landeskultur=
9=erbaurat Hauck, Inſpektor Chriſt für das Kreisamt Die=
/Aeg.Aſſeſſor Wißmann, für den Heſſ. Verkehrsverband Kauf=
Stemmer, für den Odenwaldklub Amtsgerichtsrat Dr.
Dieburg, für die Deutſche Turnerſchaft deren Vorſtandsmit=
Baun= Frankfurt a. M. u. a. Herr Schellhaas hob in ſeiner
nupe die Bedeutung Lichtenbergs als Erholungsplatz hervor,
be=
vie Vorgeſchichte des Schwimmbades und deſſen Entſtehung im
ſs der Kurgäſte und deſſen Wichtigkeit für die Geſundheit für
urd alt. Seine Worte wurden mit Beifall aufgenommen. Forſt=
Bul dankte im Namem der Forſt= und Kameralverwaltung der
ſne und insbeſondere Herrn Bürgermeiſter Schellhaas für ſeine
wu gsvolle Schöpfung im Dienſte der Allgemeinheit, der
Volks=
ſih it und der engeren Heimat Lichtenberg, deſſen ehrwürdiges
rveit in die Lande hinausrage. — In ſeiner Weiherede,
oher vaterländiſcher Sportbegeiſterung getragen, ging Herr Dr.
” auf die Bedeutung des Sports auf allen Gebieten im
In=
tes Volkswohles und die Notwendigkeit der Leibesübungen in
Aaft und Waſſer näher ein. Sein freudig aufgenommenes
Glück=
ut dieſen Beſtrebungen und der kräftigen Weiterentwicklung des
ſeisere Anſprachen hielten die Herren Dr. Wißmann für das Kreis=
Beburg, Obevbaurat Hauck für das Landeskulturamt, Amts=
Biat Dr. Becker für den Odenwaldklub, Stemmer für den
anverband, Braun für die Deutſche Turnerſchaft, Bitſch vom
Frankfurt für die Sportfreunde. Sie alle überbrachten Grüße,
prer Freude über die ſchöne Schwimmanlage Ausdruck und
inn herzliche Dankesworte für die Erbauer; alle endeten mit
Hoch=
ut, Heil=Rufen auf Lichtenberg und die weitere Entwicklung ſeiner
eiauf begannen die Werbe= bzw. Wettkämpfe, die unter Leitung
huee sſchwimmwartes Bitſch=Frankfurt ſtanden, und alle einen
Berlauf nahmen. Sie wurden eröffnet durch ein wirkungsvolles
ſtwirnmen der 110 Schwimmerinnem und Schwimmer. Nachſtehend
ſta bniſſe:
ml 50 Meter Bruſtſtaffel: Tv. 1860 Frankfurt 2:57; Tv. Offen=
— 50 Meter Rücken für Turnerinnen: Frl. Angersbach, Tv.
Mab, 0,47. — 50 Meter beliebig für Turner: Kraus, Tv. Offen=
32; Braungard, Tv. 60 Frankfurt. — 50 Meter Bruſt für
Tur=
en: 1. Frl. Gebhard, Tgde. Darmſtadt, 0,47: 2. H. Strüb, Tv.
wo. Es folgte dann ein ſehr hübſches Figurenlegen unter
Beifall, ausgeführt von den Schwimmerinnen der Tgde.
fat. — 4 mal 50 Meter Lagenſtaffel: Tv. Offenbach 2,43;
Hand=
uurück Tv. 60 Frankfurt. — 50 Meter beliebig für Turnerjugend:
er, Tv. 60 Frankfurt, 35,3; L. Berkenfeld, Tv. Offenbach.
e Bruſt für Jugendturnerinnen: 1. Aßmus, Tade. Darmſtadt,
Strüb, Offenbach. — 4 mal 50 Meter beliebige Staffel: Tv.
2,43; Tgde. Darmſtadt. — Springen für Turnerinnen: Frl.
12. u. F.Cl. Frankfurt, 29 P.; Frl. Strüb, Offenbach, 23 P. —
en für Turner: 1. Stork, Tv. 60 Frankfurt, 29 P.: Link. Tv. 60
ur, 26 P. — 50 Meter Bruſt für Turner: 1. Frz. Müller, Tv.
mnkfurt, 0,42; H. Ackermann, Tv. Offenbach. — 10 mal 50 Meter
in Staffel: 1. Tade. Darmſtadt 1846 7.11: Tv. Offenbach 7,36. —
rtkämpfen folgte ein humoriſtiſches Schwimmen, das lebhaften
und Heiterkeit erregte. Den Schluß bildete ein hübſches Waſſer=
Wbend verſammelten ſich die Veranſtaltev und Kurgäſte im
hnbad, wobei Konzert und Anſprachen wechſelten, ein hübſches
beik erſtrahlte, und die Schönheiten der Umgebung mit deren
ſtie erſt recht zum Ausdruck kam. Alle Zufahrtsſtraßen zur Höhe
von Gäſten und Neugierigen belagert. Eine weitere
Ueber=
a bot die ſich anſchließende Schloßbeleuchtung, die in weiten
Tes Odenwaldes ſichtbar war und die dem Bürgermeiſter
Schell=
ſer ſich für die ganze Veranſtaltung große Verdienſte erworben,
n Dank eintrug. Schließlich vereinten ſich die Gäſte in den ge=
Men Räumen des Hauſes Schellhaas zu einem flotten Tänzchen,
arge anhielt, daß ihr Berichterſtatter über den Schluß nicht be=
M urnn.
Beerfelden, 6. Sept. Die Siebzigjährigen des Kirch=
Anchmen am Sonntag gemeinſam an dem Vormittagsgottesdienſt
Im Ende ſeiner Predigt würdigte Herr Pfarrer Grießmer dieſes
is in entſprechender Weiſe. An dem an den Gottesdienſt ſich an=
An en Abendmahl beteiligten ſich alle Siegzigjährigen. — Im
e gſtraße des Süddeutſchem Fußballverbands begannen am Sonn=
Verbandsſpiele, und auf dem Sportplatz des V.f.N.
leſſen erſte Mannſchaft und Erbach I die Kräfte. Von beiden
nurde mit Einſatz aller Kräfte geſpielt. Das erſte Tor fiel für
m. Bald holte Erbach auf und ſchoß im weiteren Verlauf des
das zweite Tor. Doch Beerfelden gelang es, auch ein zweites
ilangen, und ſo endete dieſes Spiel unentſchieden 2: 2. Dieſem
wolgte ein Freundſchaftsſpiel zwiſchen Beerfelden II und
Unter=
ücktenwag, das auch unentſchieden 1:1 endete. — Der Sport=
2 hieſigen Vereins für Raſmſport iſt heuer in gutem Zuſtande;
R. Teil des Publikums ſind Sitzplätze geſchaffen, was beſonders
älteren Zuſchauern angenehm empfunden wird.
Sirſchhorn, 6. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
iarber 0,98 Meter, am 6. September 106 Meter.
Ampfen, 3. Sept. In unſerem Städtchen, herrlich gelegen am
ande, da, wo Württemberg und Baden das heſſiſche Kleinod
umarmen, trifft der Geſangverein Concordia — 1. Vorſitzender
Arer Kubach, Dir. Herr Lehrer Ripper — Vorbereirungen zur
mes 60jährigen Beſtehens. Wimpfen, rühmlichſt bekannt als
ge und Feſtort, wird auch da ſeine alte Anziehungskraft aus=
Amnal die Concordia ſelbſt einen großen Freundeskreis von
ſcen, badiſchen und heſſiſchen Vereinen beſitzt. Darum iſt, trotz
Een Deutſchen Sängerfeſtes in Wien, mit einer ſtarken
Beteili=
rechnen. Im Mittelpunkt der Feier, die am 3. Juni 1928 ſtatt=
I, ſteht „Der Geſangswettſtreit am Dreiländereck”. Württem=
Badenſern und Heſſen wird Gelegenheit geboten ſein, ihr Kön=
mn Wettbewerb zu zeigen.
Bensheimer Woche.
s. Der dritte Tag der Bensheimer Woche lehnte ſich ſtark an
die vorhergehenden Tage an. Auf dem Feſtplatz und in den
Aus=
ſtellungshallen war ſtets lebhafter Beſuch. Am Abend war in
den Erfriſchungszelten ſchwer Platz zu finden. Der Muſikverein
Bensheim, der für dieſen Tag die Platzmuſik übernommen hatte,
ließ es an nichts fehlen und ſtellte die Feſtbeſucher in jeder
Be=
ziehung zufrieden. Die Bensheimer Jazzkapelle ſpielte zum
Tanz, dem wieder ſtark gehuldigt wurde. Der Bensheim=
Auer=
bacher Radfahrerverein füllte das Programm durch Reigen= und
Kunſtfahren aus; die Leiſtungen des Vereins waren erſtklaſſig,
was die Feſtbeſucher durch lebhaften Beifall bekundeten. Der
„Bensheimer Jahrmarkt”, der in die Bensheimer Woche fällt,
war durch Marktverkäufer ſchlecht beſucht, der
Hauptanziehungs=
punkt war und iſt eben die Bensheimer Woche. Heute Mittwoch
findet auf dem Feſtplatz nachmittags von 4 bis 6 Uhr und abends
ab 8 Uhr großes Militärkonzert unter Leitung des Herrn
Ober=
muſikmeiſters Weber ſtatt. Die Bensheimer freuen ſich
beſon=
ders auf dieſen Genuß, iſt doch Herr Obermuſikmeiſter Weber
bei den Bensheimern noch in ſehr guter Erinnerung und gern
geſehener Gaſt.
Während der Bensheimer Woche finden, noch verſchiedene
Tagungen in den Mauern Bensheims ſtatt. Für Donnerstag iſt
in den Räumen des Bahnhofshotels eine
Bürgermeiſterverſamm=
lung und für kommenden Samstag im Kaffee Ernſt=Ludwig eine
Rechnerverſammlung einberufen. Im Anſchluß an dieſe
Ver=
ſammlungen ſind gemeinſame Beſichtigungen der Handels= und
Gewerbeausſtellung vorgeſehen. So bringt jeder Tag neue
Feſt=
beſucher. Bei dem herrlichen Wetter, das für die Bensheimer
Woche reſerviert war und das beſtimmt anhält, ſollte es niemand
verſäumen, ſich einen Tag freizumachen, um all das Schöne und
Gute mitgenießen zu können.
O. M.
W. Heppenheim a. d. B., 5. Sept. Evangeliſche Gemeinde.
Zu Gunſten der Neueinweihung und Innenausſtattung des
Gemeinde=
hauſes und der Kleinkinderſchule fand geſtern nachmittag im Hotel
„Halber Mond” bei feſtlich geſchmücktem Saale und reichlichem Beſuch
die Aufführung „Struwwelpeters” in verſchiedenen Bildern (ein
leben=
diges Bilderbuch) ſtatt. Die Darbietungen waren ausgezeichnet und fanden
bei jung und alt lebhaften Beifall. — Unfälle. Als der Sohn eines
hieſigen Maſchinenhändlers am letzten Freitag auf ſeinem Motorrad
von einer Geſchäftsreiſe nach Darmſtadt zurückkehrte, wurde er auf der
Landſtraße im Eberſtädter Wald von einem Fordſportwagen erfaßt und
zur Seite geſchleudert, wodurch er erhebliche Verletzungen an Kopf und
Händen davontrug und ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Der
Autofahrer kümmerte ſich um den Verletzten nicht und fuhr in raſcher
Fahrt weiter. Erkennungszeichen konnten keine feſtgeſtellt werden. —
Geſtern vormittag fuhr an der Kurve der Landesgrenze zwiſchen
Heppenheim und Laudenbach ein Mädchen mit ihrem Rade gegen ein
Auto, wodurch es zur Seite geſchleudert wurde und eine Beinverletzung
davontrug. Der Führer des Wagens nahm ſich der Verletzten ſofort
an. — Schlechte Honigernte. Allgemein hört man hier und in
der Umgegend Klagen von Imkern, daß in dieſem Jahre infolge des
naßkalten Sommers der Ertrag der einzelnen Bienenſtöcke äußerſt
gering ſei und manche Imker ſogar während des Sommers zur
Fütte=
rung der Völker gezwungen waren. Dieſer Tage bemerkte ein Imker,
daß ſelbſt bei dem ſchönen Wetter 4 Völker ſeiner Bienen nicht
aus=
flogen. Als er nach der Urſache forſchte, mußte er wahrnehmen, daß ihm
4 Völker verhungert waren.
8. Lampertheim, 2. Sept. Tabakernte. Die Tabakernte, die
infolge des ſchlechten Wetters der vergangenen Woche nur ſpärlich
ein=
ſetzte, hat nun in vollem Umfange begonnen. Da unſere Gegend von
Hagelſchlag verſchont blieb, ſo ſind die Blättey ſehr ſchön. Die
Tabak=
ernte nimmt die ganze Kraft der Landwirte in Anſpruch. Während der
Tagesſtunden ſind Männer und Frauen auf dem Felde mit dem
Bre=
chen der Blätter beſchäftigt, zu Hauſe nähen in dieſer Zeit und bis ſpät
nachts Frauen und Kinder dieſelben in Schnüren auf, und Männer
bringen ſie in den Tabakſchuppen oden Scheunen zum Trocknen zur
Auf=
hängung. Es wäre zu hoffen, daß den Landwirnen ihre aufgewandte
Mühe auch durch einen anſtindigen Preis gelohnt wird.
D. Biblis, 6. Sept. Einweihung des Ehrenmals. Am
verfloſſenen Sonntag ſand unter regſter Beteiligung der hieſigen
Ein=
wohner ſowie ſämtlicher hieſigen Vereine die feierliche Weihe des
Ehrenmals für die im Weltkrieg Gefallenen ſtatt. Der ganze Ort war
der Feier des Tages entſprechend geſchmückt, und wurde ſicher ſeit
lan=
ger Zeit kein eindrucksvolleres und ergreifenderes Weihefeſt gefeiert.
Schon am frühen Sonntagmorgen um 5 Uhr ertönten Böllerſchüſſe und
um ½10 Uhr war Kirchenparade. Am Nachmittag durchzog ein
im=
poſanter Feſtzug, an dem nur hieſige Vereine teilnahmen, die
Orts=
ſtraßen. Am alten Kriegerdenkmal angekommen, machte der ganze Zug
halt, worauf ein Kranz niedergelegt wurde. Auf dem Feſtplatz
ange=
kommen, fand alsdann vor einer großen Menſchenmenge die eigentliche
Weihefeier ſtatt. Der 1. Vorſitzende des Denkmalausſchuſſes, Herr
Lehrer Hildebrand, hielt eine kurze Anſprache, worauf Herr Pfarrer
Heiſer die Feſtrede hielt und die Enchüllung vornahm. Die tief
ergrei=
fende und ſehr zu Herzen gehende würdevolle Rede war äußerſt gut
der Weiheſtunde angevaßt und lockte manch verſtohlene Träne und
rührte manch hartes Männerherz. Alle, ob alt oder jung, waren ſich
der hohen Stunde wohlbewußt, ernſt waren ihre Gedanken bei der
Er=
innerung an ihre toten Brüder, Gatten und Väter. Tiefernſt war die
Stunde und feierlich zugleich die Stimmung bei dem feierlichen Akte der
Enthüllung. Vertreter ſämtlicher hieſigen Vereine legten mit ſchlichten
Worten Kränze nieder und die Muſik ließ die ergreifendem Klänge vom
guten Kameraden ertönen. Die Ehrendame Frl. Frank trug nun einen
ſehr guten Prolog vor, und wurde alsdann das Denkmal der Gemeinde
übergeben. Am Abend fand im Gaſthaus zum weißen Löwen eine
ſchlichte Gedächtnisfeier für unſere gefallenen Helden ſtatt, und verlief
dieſelbe programmäßig. Die geſamte Gemeinde iſt ſtolz auf das mit
vieler Mühe errungene Ehrenmal, und iſt dieſes Gedenken ein
Her=
zensbedürfnis als kleines Zeichen der ewigen Dankbarkeit für unſere
gefallenen Brüder, die der kalte, grüne Raſen in fremder Erde deckt.
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* Heſſiſcher Kirchengemeindetag.
z. Guſtavsburg, 5. Sept. Am Sonntag fand hier die Tagung
der heſſiſchen Landesgruppe des Deutſchen
evange=
liſchen Gemeindetages ſtatt. Ein Feſtgottesdienſt in „
der feſtlich geſchmückten Guſtav=Adolf=Kirche, die überfüllt war, leitete
die Tagung ein. Den Feſtgottesdienſt hielt Pfarraſſiſtent
Weiß=
gerber=Traiſa; die feierliche Handlung wurde durch den Bläſerchor
Guſtavsburg verſchönt. Den Reigen der Vorträge eröffnete nach dem
Gottesdienſt um 11.15 Uhr Pfarrer Glock=Weiſenau über, „Der
Dienſt der Helfer im Kindergottesdienſt”. Seine
Worte fanden großen Anklang. Nachmittags um 2 Uhr wurde die
Tagung fortgeſetzt. Hier ſprachen zunächſt Oberreallehrer Frank=
Darmſtadt und Pfarrer Grein=Arheilgen über den „kirchlichen
Helferdienſt in Stadt= und Landgemeinden‟. Nach
einer ergiebigen Ausſprache wurden die von den Rednern vorgetragenen
Leitſätze angenommen. Im Anſchluß an die religiöſen Vorträge fand
eine allgemeine Gemeindefeier, für die heimiſche
Bevölke=
rung ſtatt. Nach dem durch den Bläſerchor vorgetragenen Chor aus
„Judas Makkabäus” von Händel hielt Pfarrer Knab die
Begrüßungs=
anſprache. Im weiteren Verlauf folgten noch Geſang und
Muſikvor=
träge. Inzwiſchen ſprachen noch Frau Ing. Weſthäuſer über
„Unſer Frauenverein” und Oberingenieur Becker über das
Thema: ünſer evangeliſcher Verein”, Frau Weſthäuſer
gab Bericht über Zweck und Ziele des Vereins und betonte hierbei
ins=
beſondere den weiteren Ausbau desſelben. Die Spielſchar wartete
als=
dann mit einem Märchenſpiele: „Der Schweinehirt” auf und
erntete wie immer ungeteilten Beifall. Ein Choral machte den
Ab=
ſchluß der gut verlaufenen Tagung.
Oberheſſen.
Bad=Salzhauſen, 5. Sept. Die Kurabgabe iſt für den Monat
September um die Hälfte herabgeſetzt worden.
Lpd. Bad Nauheim, 5. Sept. 216 Jahre alt. Drei Bad
Nauheimer Brüder Pauli zählen zuſammen dieſe ſtattliche Anzahl
Lebensjahre. Der älteſte Bruder, Johannes Pauli, ſeines Berufes
Schloſſermeiſter früher Stadtverordneter, iſt mit voller Rüſtigkeit 74,
ſein zweiter Bruder Friedrich 72 und der jüngſte Bruder Chriſtoph
70 Jahre alt. Es iſt ferner erwähnenswert, daß auch die drei ebenfalls
noch lebenden Frauen ihr 70. Lebensjahr überſchritten haben und mit
Johanna 73, Kätchen 70 und Chriſtiane 70 Lebensjahre zuſammen 213
Jahre alt ſind. Die Lebensjahre der drei Ehepaare zuſammengezählt
ergeben ein bibliſches Alter von 429 Jahren. Anläßlich des 74.
Geburts=
tages waren die drei Brüder in Bad Nauheim, ihre Geburtsſtätte,
zu=
ſammengekommen. Friedrich und Chriſtoph hatten ſich 30 Jahre nicht
geſehen, ſaßen in einem Eiſenbahnzug zuſammen und lernten ſich als
zufällig nach Bad Nauheim fahrende Gäſte eines Bruders der 74 Jahre
alt würde, „neu” kennen. Auf dem Frankfurter Bahnhof gingen beide
noch achtlos aneinander vorüber. Dann kam das fröhliche Wiederſehen
dieſer 70jährigen, die die erſten Bäder des Knappſchaftsbades Bad
Nauheims pumpten.
h. Aus dem Kreiſe Gießen, 5. Sept. Die Getreidernte kann
nunmehr als geborgen gelten. Die Frucht, welche während des Negens
auf dem Halm ſtand, hat noch zu friedenſtellende Erträge gebracht. Was
auf Haufen ſtand oder gar in Glöcken ausgebreitet lag, iſt ſehr ſtark
ausgewachſen. Die Verluſte infolge des ſchlimmen Wetters werden auf
25 bis 33 Prozent, vereinzelt bis zu 50 Prozent geſchätzt. — Die
Grummeternte hat allerorts begonnen. Der Ertrag iſt ſowohl
hinſichtlich der Menge als auch der Güte des Futters als gut zu
be=
zeichnen. Bei dieſem Wetter wird das Grummet in wenigen Tagen
in der Scheune ſein.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 7. Sept. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels aus dem
Darmſtädter Schloß. e 15.30: Rektor Wehrhan: Urſprungsſagen
deutſcher Stämme: Die Schwaben. Für Kinder vom 10. Jahre ab,
O 16.30: Neue Tanzmuſik. O 17.45: Bücherſtunde. O 18.30: Dr.
Neumark: Der Finanzausgleich in Deutſchland und im Ausland.
19.05: Stunde des Südweſtd. Radio=Clubs. 0 19.30:
Steno=
graphie für Anf. und Fortgeſchrittene (Diktat von 80 Silben
auf=
wärts). 6 20: Dr. Sittig: Tierleben im Herbſt. 9 20.15: Uebertr.
von Kaſſel (aus dem Feſtſaal der Stadthalle).
Stuttgart.
Mittwoch. 7. Sept. 12.30: Stuttgart und Freiburg:
Schall=
plattenkonzert. 6 15: Jugendſtunde. Hildegard v. Zedtwitz,
Rund=
funkorch. e 16.15: Konzert. 10 Darbiet. 18.15: G.
Schwidetzky: Tierſprachen und Urſprachen. O 18.45: R. Formis,
Stuttgart: Empfangsſchaltungen. 19.15: Engliſch. 0 26: Der
Bodenſee in der Dichtung. Mitw.: Hildegard v. Zedtwitz, P.
Enderling, E. Stockinger, Rundfunkorch. Aus dem 14. Jahrh.
— Aus dem 18. Jahrh. — Aus dem 19. Jahrh. O 21.30: Uebertr.
aus Freiburg: Freiburger Komponiſten=Abend. Mitw.:
Opern=
ſängerin Berta Gunderloh, Opernſänger E. Brugger Orch. Biſchoff:
Transfiguration. — Munkel: Valſe lente — Drei Lieder.
Biſchoff: In gelben Buchten, Suite. — Vier Lieder. — Biſchoff:
Herbſt. — Drei Lieder, — d’Argento: Vier Jazzſtücke.
Berlin.
Mittwoch 7. Sept. 13.45: Glockenſpiel von der Parochialkirche.
O 15.30: Rechtsanwältin Dr. Munk: Rechtsfragen für die Frau
Eheſcheidung). o 16: R. Stobſchinski: Wie verkehre ich mit
Schwer=
hörigen und Gehörloſen? e 16.30: Funkprinzeſſin Eva Holberg)
erzählt: „Marienkäferlein. Die Glockenblume. König Radieschen.
Türk. Konzertmarſch. — Doppler: Ouv. Ilka. — Komzak: Luſt.
Marſchpotp. — Von 18—18.30 vorausſichtl. Uebertr.=Verſuche
aus einem Flugzeug. o 19.05: Dr. Lionnet: Anſchauungen vom
Lebensinhalt im Wandel der Jahrhunderte e 19.30: Chefred.
Vetter: Funkiſches Zentrum im Weſten. 20: Orch.=Konzert.
Wagner: Ouv. Flieg. Holländer. Einl. zum dritten Akt Lohengrin.
Einſam in trüben Tagen, Arie aus Lohengrin (Belli Heermann,
Sopran). Walkürenritt aus Walküre. — Maſſenet: Ouv. Phädra.
— Gounod: Cavatine aus Margarethe. (E. Transky, Tenor). —
Bizet: LArleſienne Suite 2. Wie? Du kommſt von der Mutter?
aus Carmen (Heermann und Transky). — Liſzt: Hungaria.:0 22.30:
Kapelle Cafe Vaterland. Fucik: Florentiner Marſch. — Suppe:
Ouv. Die ſchöne Galathee. — Noack: Die Spieluhr.
Heinzel=
männchens Wachtparade. — Opel: Das Waldvöglein, Polka. (Arndt,
Piccolo=Flöte). — Lindemann: Im Kientopp, Potp. — Neckereien,
Polka Mazurka. — Durchs Ziel, Galopp. (Sommerfeld, Xylophon).
In lauſchiger Nacht, Walzer aus Landſtreicher.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 7. September. 12:
Einheits=
kurzſchrift für Schüler. 15: Einheitskurzſchrift für Anf. o 16:
Fr. Min.=Rat Weber: Das Geſetz zum Schutz der Jugend gegen
Schmutz und Schund. o 16.30: Prof. Mildbraed: Das
Pflanzen=
kleid der Erde. O 17.30: Dr. Günther: Die komiſche Oper. o 18:
Prof. Touſſaint: Mechanik. S 18.30: Engliſch für Anf. o 18.55:
Min.=Dir. Grieſer: Soziale Belaſtung. 6 19.20: Dr. Anders:
Die Wechſelbeziehungen zwiſchen Erdkunde und Geſchichte. 20:
Uebertr. aus Frankfurt: Sonderkonzert des Kaſſeler Lehrer=Geſang=
Vereines aus der Stadthalle Kaſſel. o 22.30: Uebertr. aus
Berlin: Unterhaltungsmuſik.
TA
NORIA
eneralvertretung:
AEHHERICN &Uotele UArmSIRt
Fernruf: 2634 u. 2636
[ ← ][ ][ → ]Nummer 24
Mittwoch, den 7. Geptember 1927
Seite 8
Oang"
Belagerung eines
wahn=
ſinnigen Schutzpoliziſten.
Zehnſtündiges Zeuergefecht. — Ein
Land=
jäger getötet, fünf Polizeibeamte verletzt.
WSN. Kaſſel. Montag abend um 7 Uhr
bedrohte der ehemalige Schutzpolizeibeamte
Heinrich Claus, 26 Jahre alt, in
Nieder=
möllrich (Kreis Melſungen) ſeine Eltern mit
Erſchießen. Der am Ort ſtationierte, als
be=
ſonders tüchtig bekannte Oberlandjäger Wille
verſuchte gemeinſam mit zwei herbeigerufenen
Landjägern Claus zum gutwilligen Verlaſſen
des Hauſes und Abgeben ſeiner Waffe zu
ver=
anlaſſen, wurde aber von Claus aus dem
Fenſter heraus vor der Tür durch Kopfſchuß
erſchoſſen. Die Leiche konnte von den
bei=
den begleitenden Landjägerbeamten unter
Le=
bensgefahr geborgen werden. Claus gefährdete
ſodann durch zahlreiche Schüſſe die ganze
Nach=
barſchaft und verhinderte die Annäherung von
Polizeibeamten. Einem Oberlandjäger wurde
hierbei durch die Mütze geſchoſſen und er am
Kopf geſtreift. Das Feuer der Beamten erwiderte
Claus, indem er ſich im Hauſe, deſſen übrige
Bewohner geflüchtet waren, hin= und
herbe=
wegte und mit verſchiedenen Schußwaffen aus
allen Fenſtern abwechſelnd feuerte. Auch das
herbeigeeilte Ueberfallkommando der Kaſſeler
Schutzpolizei, das gegen 10 Uhr abends in
Stärke von einem Polizeioffizier und acht
Poli=
zeibeamten eintraf, konnte ſich im Verein mit
zehn aus der Nachbarſchaft zuſammengezogenen
Landjägern dem Hauſe nicht nähern, ohne daß
dringende Gefahr des Verluſtes weiterer
Be=
amter befürchtet werden mußte. Nachdem um
10.15 Uhr Regierungspräſident Dr.
Friedens=
burg am Tatort eingetroffen war, ordnete er
die Heranziehung eines Sonderwagens
der Kaſſeler Schutzpolizei an. Dieſer wurde
gegen 3 Uhr früh angeſetzt. UInter dem Schutze
von Scheinwerferlicht und
Maſchinenge=
wehrfeuer wurde die Haustür mit geballter
Ladung geſprengt und im Hausflur mit
feuch=
tem Stroh Rauch entwickelt. Claus hatte
zu=
nächſt den Sonderwagen beſchoſſen und dabei,
als ausgezeichneter Schütze, trotz des
blenden=
den Lichtes den Scheinwerfer über dem
Maſchinengewehr durchſchoſſen, wurde
dann aber nicht mehr beobachtet. Um 5.15 Uhr
morgens drang ein Stoßtrupp unter Führung
zweier Polizeioffiziere in das Haus ein und
räumte es ſyſtematiſch. Claus begann nun
er=
neut das Feuer aus einer Kellerluke und traf
dabei einen Polizeibeamten an der
Piſtolen=
taſche, wurde dann aber durch
Handgrana=
tenfeuer zum Schweigen gebracht. Seine
Leiche wurde in einer Kellerecke gefunden. Die
eingeleitete Unterſuchung ſchwebt noch. Ein
weiterer Aufſchub der Hausräumung war nicht
möglich, da mit Tagesanbruch die geſamte
Dorfbevölkerung gefährdet war. Außer dem
er=
ſchoſſenen Oberlandjäger Wille wurden ein
Polizeioffizier und vier
Schutzpo=
lizeibeamte durch Splitter einer
Handgra=
nate, die ihr Ziel verfehlte und vor dem Keller
explodierte, zum Teil ſchwer verletzt. Im Beſitz
des erſchoſſenen Claus wurden noch 53 ſcharfe
Patronen gefunden.
Räuberiſcher Ueberfall.
fm. Mannheim. Nachdem eine aus Elſaß=
Lothringen ausgewieſene Frau in Begleitung ihres
Mannes und ihres Bruders eine Wirtſchaft verlaſſen
hatte, wurden ſie von drei Burſchen angefallen.
Einer von ihnen verſetzte der Frau ohne weiteres
einen Fauſtſchlag ins Geſicht, ſo daß ſie blutend
zuſammenbrach, dann entriß ihr einer die Handtaſche
mit 80 Mark Inhalt. Hierauf wandten ſich die
beiden anderen Räuber gegen den Mann der Frau,
der erſt vor wenigen Wochen einen Blutſturz
er=
litten hatte, und ſtreckten ihn zu Boden, wobei er
ſich am Hinterkopf eine Wunde zuzog. Die Räuber
nahmen hierauf Reißaus.
Wetterkataſtrophein Galizien.—30000 Menſchen obdachlos
Feſtnahme des Bahnfrevlers bei Geislingen.
Stuttgart. Der Kriminalpolizei von
Stutt=
gart iſt es gelungen, den Täter, der am 4. September
durch unberechtigten Eingriff in die
Bremseinrich=
tung den Perſonenzug Friedrichshafen—Stuttgart
gefährdet hatte, in der Perſon des Aushilfsarbeiters
Johannes Tadelhuber zu ermitteln und der
Staatsanwaltſchaft zu übergeben.
Ein Eiſenbahnzug in eine Arbeiterkolonne
gefahren.
Hamm. Auf dem Bahnhof Hamm in
Weſt=
falen fuhr am Dienstag vormittag ein aus Münſter
kommender Perſonenzug in eine Kolonne von
Streckenarbeitern hinein. Dabei wurde ein Arbeiter
getötet und zwei andere ſchwer verletzt.
Meuterei im Erziehungsheim Berlinchen.
c. Berlin. Am Sonntag entſtand unter den
Zöglingen des Erziehungsheims Berlinchen (
Neu=
mark) eine Prügelei. Als Diakon Arndt den
Streit ſchlichten wollte, wurde er von den Zöglingen
mit Eiſenſtangen angegriffen und ſchwer verletzt. In
der Nacht zum Montag flüchteten 15 Zöglinge mit
Rädern der Aufſichtsbeamten. Am Morgen drangen
Zöglinge in die Geſchäftsräume ein, zerſtörten die
Akten, zerſchlugen ſämtliche Fenſterſcheiben und
ver=
nichteten die Wirtſchaftsvorräte. Als die Polizei
er=
ſchien, wurde ſie mit Knüppeln und Stangen
emp=
fangen, ſo daß von Soldin aus Landjäger zu Hilfe
gerufen werden mußten. Auch die Feuerwehr aus
Berlinchen erſchien mit ihren Schlauchwagen, um ſich
an dem Kampf gegen die Meuterer zu beteiligen. Die
Feuerwehr begann ſofort zu ſpritzen, worauf ſich
zehn Zöglinge überreden ließen, ins
Geſchäfts=
zimmer zu kommen, da ſie einſahen, daß ihre Lage
unhaltbar war. Sie wurden verhaftet und dem
Amtsgericht in Berlinchen zugeführt. Daraufhin
onnte die Ruhe wiederhergeſtellt werden. Die
An=
lalt ſteht unter Bewachung der Landjägerei.
Schwerer Verkehrsunfall.
fm. St. Blaſien. Auf der Straße
Menzen=
ſchwand—St Blafien geriet der Wagen des
Bau=
ſinternehmers Bernauer in einer Kurve ins
Schleu=
dern, wobei die Tochter des Beſitzers aus dem
dJagen geſchleudert wurde. Sie war ſofort tot.
Die anderen Inſaſſen kamen mit dem Schrecken
avon.
Zertrümmerte Häuſerfronten zeigen den Weg des grauenvollen Unwetters, das in Galizien
nahe=
zu 30 000 Menſchen obdachlos gemacht hat.
Der entgleiſte Schnellzug Paris— Bordeaux.
Tender und Packwagen
des Schnellzugs Paris-Bordeaux nach der Entgleiſung. Menſchenleben waren dabei nicht zu
be=
klagen. Der Sachſchaden iſt groß. Das Unglück iſt — gleich der deutſchen Eiſenbahnkataſtrophe bei
Leiferde — auf verruchte Attentäter zurückzuführen.
Kapitän Courineys Start.
Kapitän Courtney (im Kreiſe)
mußte ſeinen Verſuch, über die Azoren nach Amerika zu fliegen, unterbrechen und an
der ſpaniſchen Küſte notlanden.
Zum Wiener Straßenbahnunglück.
EP. Wien. Bei dem Straßenbahnunglück, das
ſich am Sonntag abend in der Wiener Vorſtadt
Ottakring ereignete, ſind, wie jetzt feſtſteht,
insge=
ſamt 68 Perſonen verletzt worden, darunter
neun ſchwer. Die Urſache des Unglücks iſt auf
Ver=
ſagen der elektriſchen Bremsvorrichtung
zurückzu=
führen.
Das Wiedertäuferreich in Paraguay.
* Madrid. Aus Aſuncion wird gemeldet, daß
die Regierung von Paraguay der Sekte der
Wieder=
täufer ein kleines Königreich von 300 000
Qua=
dratkilometern im Gran Chaco zur
freien Beſiedlung überlaſſen hat. Den Wiedertäufern
iſt zugeſichert worden, daß ſie inmitten ihrer
Kon=
zeſſion frei ihre religiöſen Gebräuche ausüben und
nach eigenen Geſetzen leben dürfen. Ein großer Teil
von Wiedertäufern iſt bereits aus den Vereinigten
Staaten in Paraguay eingetroffen und hat ſich auf
das ihnen zugewieſene Gebiet begeben.
Sturm auf dem Schwarzen Meer.
EP. Bukareſt. In der Nacht zum Montag
wütete auf dem Schwarzen Meer ein furchtbarer
Sturm, der großen Schaden anrichtete. Der
hollän=
diſche Dampfer „Cleo” wurde vom Anker geriſſen
und aus dem Hafen von Konſtanza ins offene Meer
getrieben, wobei er ſchwer beſchädigt wurde. Die
Radioſtation von Konſtanza hat zahlreiche Hilferufe
vom offenen Meer aufgenommen. Wegen Mangel
an Rettungsſchiffen konnte den bedrängten Schiffen
den.
edoch keine Hilfe gebracht
Bluttaten.
EP. Madrid. In Gondmar, in der Provinz
Vigo, hat ein Einbrecher, der überraſcht wurde,
nacheinander fünf Perſonen, den
Wohnungs=
inhaber, einen Arzt, deſſen Frau, ſeine Schweſter
und das Dienſtmädchen mit Axthieben getötet,
zu=
meiſt enthauptet. Er konnte entkommen, ohne daß
er indeſſen die Wertſachen angerührt hätte.
EP. New York. In Youngtown im Staate
Ohio hat ein italieniſcher Arbeiter nacheinander ſeine
Frau, eine ältere Tochter und ſeine drei
min=
derjährigen Kinder erſchoſſen, dann ſeine
Schwiegermutter, zwei Nachbarn und einen
herbeige=
eilten Poliziſten ſchwer verletzt. Er konnte
feſtge=
nommen werden, nachdem er den vergeblichen
Ver=
ſuch gemacht hatte, Selbſtmord zu begehen.
Die Ueberſchwemmungskataſtrophe
in der Bukowina.
EP Bukareſt. Ueber das
Ueberſchwemmungs=
unglück in der Bukowina treffen fortwährend neue
kataſtrophale Meldungen ein. Die größten
Verhee=
rungen wurden in dem Bezirk von Kumpelung und
Czernowitz angerichtet. Die Zahl der Todesopfer iſt
größer, als man urſprünglich annahm. Der
Mate=
rialſchaden wird auf über 60 Millionen Lei geſchätzt.
Auch aus dem ſüdlichen Beſſarabien werden
ver=
beerende Ueberſchwemmungen gemeldet, denen
eben=
falls zahlreiche Menſchenleben zum Opfer
en.
Ein Touriſtenſchiff der Hamburg—Amerik!.
Die Hamburg—Amerika=Linie hat dor
Brutto=Regiſter=Tonnen großen Vergnügungs:
„Neptunia” erworben und ihn unter dem
Namen „Oceana” in ihren Schiffspark gen
Die „Oceana” iſt das erſte Sonder=Tourrz
das die Hapag in der Nachkriegszeit wied,
und wird alljährlich von Januar bis
Mo=
meer= und Orientreiſen und in den Somms,
Nordland= und Oſtſeefahrten ausführen. Geue
iſt die „Oceana” der einzige deutſche Damp
lediglich zu Vergnügungs= und Erholury
verwendet wird. Berückſichtigt man, daß die
„Reſolute” und „Reliance” ebenfalls Vergy.
reiſen in weiteſtem Umfange — Weltreiſe, W
fahrten, Fjord= u. Polarfahrten, Norwegenr.
fahrt, Mittelmeerfahrten — ausführen, ſo
ſichtlich, daß die Hamburg—Amerika=Linie=/
ihr in der Vorkriegszeit geſchaffenen Seetouui,
der größere Beachtung ſchenkt. Die „Oceanc.
Bau und Ausſtattung vollauf den Anfo-i
gerecht, die der verwöhnteſte Seetouriſt vom
ein Schiff ſtellen kann. Das Schiff führt
und zwar 1. Klaſſe. In geräumigen
ein=
bettigen Kabinen, Staats= und Luxuszimrn
den 300 Paſſagiere Platz. Die Kabinen Eh
freiſtehende Betten und fließendes Waſſen
zahlreichen allgemeinen und Privatbädern
Paſſagieren ein Schwimmbad und ein Lich
Verfügung. Die Geſellſchaftsräume — S
Geſellſchaftshalle, Wintergarten, Tanzdiele=,
ſalon, Rauchzimmer, Laube — ſind gediegzn
ſtattet und bieten bei vollbeſetztem Schiff beczu
Paſſagieren Platz.
liku
Stent
pe auf
EP. New York. Der Flieger Be
an Filmke
teres iſt off
iſt mit der „Old Glory” von dem Flucl
ſen or
Drchard im Staate Maine zum direkten Slme
Rom aufgeſtiegen.
it helit
Start der „Old Glorn” nach)
Notlandung des „Tangovogels”
EP. Paris. Die Flieger Tarascon ur)
unternahmen am Dienstag mit dem „Ta=/
einen längeren Probeflug, der ſie nach .0
führen ſollte. Außer 2000 Litern Benzin fil
Flugzeug einen Funktelegraphiſten und eirmnf
naliſten an Bord. Während des Fluges
„Tangovogel” in ſtändiger Funkverbindung
Stationen Le Bourget und Le Havre.
Apparat die engliſche Küſte bei Dungeſt errei
wurde er durch dichten Nebel zun
kehren gezwungen. Er mußte ſchließlich
die Befeſtigungsſchrauben des Propellers z
begannen, bei Abbeville notlanden.
eſe Herren hier
m Kamera eben etn
Die Strafe für den „Rekord”=Flieger
Paris. Die Sportkommiſſion des
von Frankreich hat ſich mit dem Fall de
ſiſchen Fliegers Callizo beſchäftigt, der,
lich berichtet wurde, ſich einer betrügeriſche
lung an ſeinem Höhenmeſſer bei der Aufſtell
angeblichen neuen Höhenrekords ſchuldig
hatte, ſo daß dieſer anſtatt der von Callizo
Höhe von 4000 Metern eine ſolche von 13.,
ſtrierte. Die Kommiſſion beſchloß, Call;
Lebenszeit zu disqualifizier
ſeine ſämtlichen verzeichneten Rekorde zu
Der Internationale Luftſchiffverband ſoll is
dert werden, gleichfalls entſprechende Maßnc
treffen.
Der galante Dieb von Dieppe.
Ehemann „wider Willen”.
Aufaturiſt, den mar
aus im be
den
Nann vielleicht
Aud ſtets wird ſie
dieſer Welt ſein
grade von Ruh
nervös umherirr
2 bleibt an dieſen
ne, behäb
durch die
lenkt. 2
uhr ur
* Paris. Ein junges und reiches Ehx
in dem bekannten franzöſiſchen Badeort D/
einem vornehmen Fremdenhotel eingekehrt;
iſt ein eifriger Gaſt im Kaſino, ſpielt hoch id
liert eifrig. Die junge Gattin, des Warte2
legt ſich um Mitternacht ſchlafen. Sie rM
ſanft, die Tür öffnet ſich, der Gatte kom 19
will das Licht aufdrehen, es geht nicht, ſa t!
lich: Kurzſchluß. Madame wacht auf, erku.
nach dem Ergebnis im Kaſino, der Gatte.
übellaunig, offenbar hat er tüchtig verloren.-!
will den Armen tröſten; es gelingt ihr müh
entſchlummert. Wacht nur auf, als die
öffnet, ihr Gatte eintritt, das Licht aufd
diesmal ausgezeichnet funktioniert und aus
ſchlüpft. Erſtaunt betrachtet ihn Madame:
wiederum fortgeweſen?” — Er nicht minder
„Wieſo? Eben komme ich . . ." — Entſetzen
dame, bald darauf auch Entſetzen von En
der erfährt, daß ein anderer, der täuſche
Stimme nachzuahmen wußte, ſeine Rol.:
nommen und ſeine Vertretung vollkommel
geführt hat. Vielleicht ſteigerte ſich das
noch, als man bemerkte, daß Madames Sch
ihr Nachttiſchchen hingelegt, fehlt. Anzeig”
ſuchung; es wird entdeckt, daß ein Hoteldie
die reichen Hotelgäſte jenes Strandes bre.
Nur, daß andere Damen nicht auch noch ün
ſetzlicheren Verluſt, als jenen ihrer Jur
klagen haben. Schließlich verdichtet ſich O
dacht gegen einen jüngeren Reiſenden, der —2
wird und das Geſtändnis ablegt. Seine 2
heit beſtand darin, Spieler mit ihren Gattir.
Freundinnen zu beobachten, denn er
wußte-
zumeiſt bis zum Morgengrauen im Kaſino ſ.41
indeſſen offene Hotelzimmer auf ſie wartel
hatte überdies ein bedeutendes Talent für S
imitationen, und für den Reſt ſorgte das
das der galante Heimkehrende nicht aufhebe
um den Schlummer der geliebten Frau
unterbrechen. Im äußerſten Notfall mußte
der angeblich geſtörten elektriſchen Leitung.
eine Entdeckung zu verhindern. Uebrigens
der Einbrecher, niemals die Gelegenheit me
zu haben, er war im Gegenteil ſtets froh,
und unbemerkt wie möglich mit ſeiner Beute
ſchwinden. Nur bei Madame gab es die
peinliche Ausnahme; ſie war aufgewacht,
durch ſeine Weigerung ſich verraten, er be‟
in einer an ſich zwar angenehmen, jedoch
gefährlichen Zwangslage, da er in jedem A.
die Rückkehr des richtigen Gatten befürchten
zuvor mußte er aber Madames Einſchlafen
warten. Wie ſich dieſer beſondere Fall juriſt.
konſtruieren läßt, das wird ſchmunzelnge
und Richter Frankreichs weiterhin beſchäftig z2
mer 248
Mittwoch, den 7. September 1927
Geite 9
von Dienl
ſor den Genfer Kuliſſen.
Von unſerem Korreſpondenten
George Popoff.
Genf, 5. September.
Swas gelangweilte und peſſimiſtiſche Stimmung, die
ſurgen Woche hier herrſchte, iſt jetzt von Genf gewichen.
Naoch gar zu viel Staatsmänner und Preſſeleute aller
z r verſammelt, und unter ihnen gibt’s immer welche,
ſatſich haben”, die „Leben in die Bude bringen‟. Daher
n. der Welt noch ſo öde ausſehen und die Tagesordnung
ſe enzen auch noch ſo nichtsſagende Dinge enthalten, —
endwo über 200 gegenwärtige oder ehemalige Miniſter
ſſitch ebenſoviel Journaliſten zuſammenkommen, ſo muß
ſss geſchehen”. Und — es geſchieht!
uner Plenarſitzung des Völkerbundes kann man alles
man will, nur nicht, daß ſie „unintereſſant” wäre.
weſehen und oft beſchrieben, feſſelt dieſes Theaterbild
ſur immer wieder den Beſchauer. Sintemalen dieſe
in en Rekord darſtellt: heuer ſitzen im Reformationsſaale
i er als 23 Außenminiſter, gegen die Höchſtzahl von 17
zer Jahres. Von der Höhe der Preſſetribüne herunter
ſreins, der bereits die fünfte Tagung mitmacht und ſich
m mit Unrecht etwas überlegen vorkommt, den
Neu=
u. Märmer, die „der Beachtung wert” ſind: die
Außen=
on Großbritannien Frankreich, Deutſchland, Belgien,
techoflowakei, der Schweiz, Dänemarks, Norwegens,
Hollands, Finnlands, Eſtlands, Lettlands, Litauens
gi „Puſte” geht einem aus, ſo viele ſind ihrer
trigen muß jetzt aufgepaßt werden. Der zu Beginn der
tzung amtierende Vorſitzende des Rates, der Chilene
Farique Villegas, betritt nun das Podium und „der
orr Oeffentlichkeit” tritt in Funktion: alles verſtummt,
Mimten eilen zu ihren Plätzen, die Preſſemänner ſpitzen
mu Stifte, das Publikum ſchaut blöd drein, ohne das
uy verſtehen, die Stenographen kritzeln behend,
irgend=
ſäne Jupiterlampe auf, dann eine zweite, eine dritte,
aate knipſen, an Filmkameras wird langſam und
über=
u belt. Letzteres iſt offenbar das Wichtigſte, alles —
mir zum Verfilmen organiſiert. Unſer Zeitalter iſt das
at der Bewegung, und der Film iſt ſouverän, iſt
wich=
de Preſſe, iſt vielleicht wichtiger als das Völkertheater
ein dieſe Herren hier ſtreiken ſollten — dann filmt der
ſtder Kamera eben etwas anderes, etwas noch
Inter=
noch Beweglicheres. Wie ein lebender Anachronismus
Parikaturiſt, den man eifrig das Profil Streſemanns
Mſieht, woraus im beſten Falle doch nur ein gelungenes,
r allen Umſtänden „ſtagniertes” Werk entſtehen kann.
der Mann vielleicht recht: auch die Ruhe gehört in
ſi und ſtets wird ſie vielen tauſendmal lieber, als alle
Haſt dieſer Welt ſein ..
üi gerade von Ruhe reden unſer im
Reformations=
ar nervös umherirrendes Auge findet endlich einen
ſtund bleibt an dieſem mit Wohlgefallen haften. Es iſt
ſingene, behäbige Geſtalt des deutſchen
Reichsaußen=
die durch dieſe angenehme Gemächlichkeit die Augen
ſich lenkt. Dr. Guſtav Streſemann iſt in dieſem Saale
dr mehr und fühlt ſich allem Anſchein nach hier wie zu
ſer, wo alles Haſt, Erregung und Unruhe iſt. Wie der
Wol in der Erſcheinungen Flucht ſitzt er inmitten dieſes
hafens, und ſelbſt die Zielſcheiben von drei
Filmappa=
auf ihn, den von den Kameramännern anſcheinend noch
„ſenſationell” Bewerteten, gerichtet ſind — vermögen
huus ſeiner unerſchütterlichen Würde zu bringen.
Wie ſich die Herren Miniſter „hinter den Kuliſſen”
entgegen=
treten, welche Mienen ſie dort aufſetzen, wie ſie dort gelaunt ſind
— wiſſen wir nicht; aber hier, angeſichts der zuſchauenden Welt,
auf dieſen Brettein, die die Oeffentlichkeit, die Politik bedeuten,
zeigen ſich alle, ganz wie die amerikaniſchen Filmſtars — „with
a smile”, gutgelaunt, kordial, unbefangen. Einer eilt auf den
anderen zu, ſchüttelt ihm die Hand, ſagt freundliche Worte, lacht
laut und herzlich. Briand hat etwas dem Grafen Mensdorff ins
Ohr zu flüſtern. Chamberlain winkt zu Streſemann hinüber.
Beneſch tut nett mit dem ungariſchen Außenminiſter Walko. Der
Maharadſcha von Kapurthala ſchüttelt dem Japaner Adatji die
Hand. Und wenn ich nicht irre, ſo iſt es gar der litauiſche
Dik=
tator Woldemaras, der da einige herzliche Worte mit dem
Dele=
gierten Polens wechſelt ..
Im „Sekretariat”, d. h. im Völkerbundspalais, wo die
Sitzungen des Rates ſtattfinden, iſt der Trubel nicht ſo ſehr auf
„Bühne” eingeſtellt wie im Reformationsſaale. Aber wenn man
die große Halle des Völkerbundspalaſtes mit dem Foyer irgend
einer „Grand Opéra” vergleicht, ſo trifft man immerhin nicht
weit vom Ziele. Natürlich ſieht und hört man auch hier nur
das, was ſich vor den Kuliſſen abſpielt. Aber — wo iſt bewieſen
worden, daß die „Hinter=den=Kuliſſen”=Vorgänge unbedingt
in=
tereſſanter als die hier vor der Rampe aufgeführten ſind? Seit
Jahrtauſenden hat „Theater” die Völker entzückt und ſicher ſchon
damals, als er keine 55 „offiziell anerkannten Nationen” gab .. ."
In allen Ecken der Halle ſtehen Sofas und bequeme Seſſel
herum. In ihnen haben allerhand Damen, Angehörige der
Dele=
gierten oder Journaliſten, Platz genommen und halten hier
förm=
lich Cerle. Viele von ihnen ſind mit raffinierter Eleganz
geklei=
det, tragen reichen Schmuck, duften nach allen Wohlgerüchen des
Orients und des untergehenden Abendlandes, und wenn man
ſie ſo nach rechts und links lächeln, plaudern und kokettieren ſieht,
glaubt man mitunter, nicht im Hauſe des Völkerbundes, ſondern
in der Halle eines Luxushotels oder Kurſaals, irgendwo am
Lido, in Deaupille oder in Baden=Baden zu ſein
Die Journaliſten, die vom Preſſezimmer zum Sitzungsſaal
des Rates und umgekehrt, belaſtet mit zentnerſchweren
Senſatio=
nen, raſen, müſſen die Halle durchqueren, und hier klammert an
ſie das Gewicht eines manchmal aus Höflichkeitspflicht,
manch=
mal aus Herzensdrang zu abſolvierenden Handkuſſes. Die Welt
hat dann eben auf die fällige Senſation zu warten. Doch der
chevalereske Preſſemann wird hier durch andere Zufälligkeiten
reichlich kompenſiert: da nämlich außer den vielen ſchönen Frauen
in dieſer Halle dauernd auch ſo mancher hochwichtige Staatsmann
ſich aufzuhalten pflegt, kommt es nicht ſelten vor, daß dieſer oder
jener Zeitungskorreſpondent den Sitzungsſaal überhaupt nicht
aufſucht und nur in dieſer Wunderhalle ſeine beruflichen Gelüſte
austoben läßt.
Nachdem er der liebreizenden Frau X oder dem
verführe=
riſchen Fräulein 9 mehr oder wewiger raſch die Hand geküßt und
ihr mit einem Auge ins holde Antlitz geſchaut hat, gewahrt er
ſchon mit dem anderen, daß eben in dieſem Augenblick eine „Diva
der Politik” ſagen wir. Herr Vandervelde ganz allein in der
Halle weilt. Dieſe günſtige Gelegenheit darf natürlich nicht
un=
genützt bleiben. Flugs wird die darob etwas indignierte Schöne
verlaſſen und der belgiſche Miniſter muß heran, muß berichten,
was er „zur Lage” zu ſagen hat. Vielleicht trägt der Ausfrager
ſich nun mit der ehrlichen Abſicht, ſeine im Stich gelaſſene Schöne
wieder aufzuſuchen. Aber in dieſem Augenblick kommt der
Dele=
gierte Polens vorüber. Mit unnächahmlicher Ungezwungenheit
wird auch dieſer angehalten und muß auf Ort und Stelle Rede
und Antwort geben, was Polen mit ſeinem Paktvorſchlag im
Schilde führe. Aber während der Pole noch ſpricht, kommt nun
Briand in eigener Perſon daher, und zwar in dieſem Moment
nicht ſo belagert wie gewöhnlich. Was ein ſmarter Preſſemann
iſt, der geht nun ſtraks auf den Sendling Frankreichs zu und
begrüßt ihn wie einen alten Freund: „Hallo, Monſieur Briand,
wie geht’s? Wieder in Genf! A propos — was haben Sie heute
mit Streſemann beſprochen?”
Und all die großen Herren bleiben ſtehen, ſind höflich,
ſchüt=
teln die Hände, ſpielen ihre Rollen brav und korrekt, wechſeln
einige Worte ſelbſt mit wildftemden Menſchen, denen ſie ſonſt im
Alltag wohl nie und nirgends mehr begegnen werden. Man iſt
eben — vor den Kuliſſen, auf der Bühne der Oeffentlichkeit und
ſpricht mit Vertretern dieſer im Grunde gehaßten Oeffentlichkeit.
Was Wunder, daß man unter dieſen Umſtänden nur Phraſen
driſcht und — nichts ſagt, vor allem nie die Wahrheit berührt —
die Holde, die das Licht und den Lärm ſcheut und von der ſich
nur „hinter den Kuliſſen” im Dunkeln flüſtern läßt.
Wenn man in Genf in einem Kaffeehaus ſitzt und den See
ſchaut, ſo ſieht es ganz wie eine Theaterkuliſſe aus: im
Hinter=
grunde — die wie auf eine große Leinwand gemalte Szenerie des
Himmels, der Berge, der Hügel, dann — der grünlich=ſchillernde
Waſſerſtreifen, vom Beſchauer getrennt durch eine niedrige
Granit=
baluſtrade, ſo daß das Waſſer dahinter auch unecht ſein könnte,
und ſchließlich — der wohlgepflegte Boulevard mit den
ſym=
metriſch gepflanzten Bäumen, die alle dichtes, dunkles Laub
haben und ſo ſilhouettenhaft wie richtige Kuliſſenbäume
geſchnit=
ten ſind. Alles wie im Theater.
Und was ſich hier vor dem Auge des Betrachters abrollt, iſt
entſprechend der Staffage. Da ſitze ich beiſpielsweiſe vorgeſtern
in einem dieſer lärmenden Kaffees und leſe: „Vandervelde —
nach Brüſſel gereiſt . Demiſſionsgerüchte ... Wird eventuell
nicht mehr nach Genf zurückkehren ." In dieſem Augenblick
ſchaue ich aber von der Zeitung auf, und was ſehe ich da? Ein
Delage=Rennwagen fährt langſam an mir vorbei, in ihm ſitzen
zwei Damen und zwei Herren, alle in Reiſedreß, hinten mehrere
Koffer angeſchnallt, die ebenſo wie der Wagen dicht mit Staub
und Straßenkot bedeckt ſind. Von weiter Reiſe! Und wie ich
näher hinſchaue, erkenne ich in einem der Reiſenden —
Vander=
velde, der alſo eben aus Brüſſel per Auto zurückgekehrt iſt.
Der echte Preſſehengſt wäre natürlich aufs Telegraphenamt
geraſt, hätte gedrahtet, telephoniert. Ich habe mich beherrſcht.
Fern liegt es mir, das blöde Haſten unſerer Zeit zu vermehren.
Ja, vieles kann man auf dieſen Genfer Theater=Boulevards
ſehen: Chamberlain in hellem Sommeranzug, ſeinen Sohn Joe
zum Bade begleitend; Briand im Strohhut, wie er, die ewige
Zigarette zwiſchen den Schnurrbartlippen, neben Loucheur und
Paul=Boneour einherſchreitend, ihnen irgend einen Witz erzählt;
Streſemann in ſeinem Mercedes=Wagen, von einem Ausflug
zurückkehrend; und manchen anderen Staatenlenker, der ſo manche
Hauptrolle in jenem Stück ſpielt, das man das „Welttheater”
nennt und das auch ein Theater iſt.
Doch nirgends fällt es ſo wie hier in Genf auf, wo man ſie
alle dauernd beiſemmen und in nächſter Nähe ſieht, daß dieſe
Staatsaktion immer und überall aus zwei voneinander
verſchie=
denen Handlungen beſteht — derjenigen „vor den Kuliſſen” und
der anderen, die „hinter den Kuliſſen” vonſtatten geht. Wobei
der Unterſchied zwiſchen dem wirklichen Amüſiertheater und
die=
ſer politiſchen Bühne darin liegt, daß im erſteren die
Schau=
ſpieler nach Fallen des Vorhangs, abgeſchminkt und dekoſtümiert,
lebende Menſchen ſein dürfen. Während die großen Akteure der
Politik hier wie dort — immer zu ſpielen haben. Die Armen,
mit keinem von ihnen möchte ich tauſchen
Hauptſchriftlettung • Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streefe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer,
für „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuble.
Druck und Verlag: 4 C. Witt ich — ſämtlich in Darmſiadt.
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich / übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
rad=
htung,
Aampen,
Pedale u.
ill ig bei
Karlſtr. 14
ſchulfreies
büriſcht ſich
Naden=Ge=
I. in der
ſhe, gegen
de Vergüt.
Werin aus=
Angeb. unt.
hi. (*23395
Fucht Stelle
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zum Em=
Zahnarzt.
W 155 an
(*23398
mit Buchhaltung und
Kartothek ſowie all
Büroarbeiten beſtens
vertraut, ſucht
Stel=
lung. la Referenzen
Näh. unt. W 136 an
die Geſchſt. (*2336
Jung. Kaufmann
ſucht Stellg., mit all.
Büroarb. beſt. vertr.
Stenogr., Schreibm.
Buchführ. gut bew.
Ang. unt. W 137 ar
die Geſchſt. (*23369
Offene Stellen
Weiblich
Geſſchäftig.
Stund.
Laden.
(*23366
Fau ſucht
EiS einige
den
dienſt
n. vorher
Stellen
Lu. W169
(13820
a b. Schnei=
Kund.
ſt.- W 132
*23353
eimarb. od.
wi bmaſch.
Jüngeres
Fräulein
(evtl. Anfängerin)
für leichte
Kontor=
arbeiten geſucht.
Vorzuſt. v. 8—10 Uhr
vormitt. (13794mc
Phiilpp Schaaf
Fachgeſchäft für ge
diegenen Hausrat,
Ernſt=Ludwigſtr. 20.
ung. Verkäuferin
aus d. Wäſchebranche
ſucht für bald ( 23341
Eichbergs Nachflg.,
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Seite 10
Mittwoch, den 7. September 1927
Nummer:
4
Sport, Spiel und Zurnen.
Fußball.
* Fußball im Kreiſe Starkenburg.
Fußballverein Sprendlingen—Union Darmſtadt 0:3 (0:1).
Sporwerein Münſter—Germania Pfungſtadt 4:2 (2:2)
Viktoria Griesheim—Union Wixhaufen 1:5 (0:2).
1. F. C. Langen-Viktoria Walldorf 2:2 (1:1).
Viktoria Urberach—T.= u. Sp.V. Mörfelden 4:2 (2:2).
Die erſten Spiele der Kreisliga im neuen Kreis erbrachten einige
recht intereſſante Reſultate, im Grunde genomemn aber keine
ſonder=
lichen Ueberraſchungen. Es wäre verfehlt, ſchon jetzt beſtimmte Schlüſſe
aus den Ergebniſſen zu ziehen, wenn dieſe ſelbſt auch ſchon einige
An=
haltspunkte bieten. Immerhin wird man noch zwei oder drei Sonntage
warten müſſen, um hier ganz klar zu ſehen.
Ziemlich ſicher gewann die Darmſtädter Union ihr Spiel in
Sprendlingen. Das markanteſte an dieſem Ergebnis iſt die glatte
Zahl der auf Gegners Platz erzielten Tore. Immerhin muß noch die
Frage geklärt werden: Sind die Darmſtädter ſo ſtark, oder iſt
Sprend=
lingen ſo zurückgegangen”, wos ja die nächſten Sonntage beweiſen
wer=
den. Der Geheimtyp Darmſtadt dürfte aber trotz alledem richtig ſein.
— Pfungſtadt verlor, wie erſvartet, in Münſter ſein Spiel. Die
Mannſchaft war noch in letzter Stunde duvch unvorhergeſehene
Ereig=
niſſe geſchwächt worden und mußte ſo ohne die beiden vorzüglichen
Flügelſtürmer und mit Erſatz in der Läuferreihe antreten. Ein
bild=
ſchönes Eigentor und ein verſchoſſener Elfmeter für Pfungſtadt tragen
viel Schuld an dem unglücklichen Ergebnis. Nach dem ſonntäglichen
Spiel beurteilt, ſcheint Münſter etwas ſchwächer als im Vorjahre zu
ſein, denn die Gäſte waren abſolut nicht auf der Höhe. Hervorgehoben
muß werden, daß das Spiel beiderſeits ſehr fair und ruhig durchgeführt
wurde, woran auch der vorzügliche Unparteiiſche aus Hanau teil hat.
— Viktoria Griesheim ſcheint auch in dieſem Jahre auf keinen
De Wöffei den W del deſeſten ſihe en Aan dele
dorf — etwas ſtärker als augenommen. So leiſtete Mörfelden in
Ur=
berach bis zur Pauſe den Einheimiſchen recht erheblichen Widerſtand,
den erſt der Endſpurt Urberachs zu brechen vermochte. Noch ſtärker
er=
wies ſich Viktoria Walldorf gegen die auf eigenem Gelände ſchwer zu
ſchlagenden Langener. Wenn auch z. B. von dem Treffen in
Ur=
berach gemeldet wird, daß es nicht ganz das Nivean der üblichen
Kreis=
ligaſpiele erreichte, ſo iſt das noch kein Grund, die Neulinge als ſchwach
einzuſchätzen, denn in einigen Wochen werden auch dieſe ihre erſte
Be=
fangenheit abgelegt haben. Schon das 2:2 Walldorfs in Langen läft
erkennen, daß gerade die beiden Maunſchaften „von der anderen
Bahn=
ſtrecke” auf heimiſchen Plätzen große Ueberraſchungen verſprechen. —
Ueber häßliche Begleiterſcheinungen iſt von keinem Platze etwas laut
ge=
worden, ſo daß man immerhin mit einer getiſſen Befriedigung auf
die=
ſen erſten Spielſonntag der Kreisliga zurückblicken kanu.
Ueber die unteren Klaſſen wird in einer der nächſten
Aus=
gaben berichtet werden.
Sportverein Roßdorf — Sportverein Lengfeld 7:8.
Zum 1. Verbandsſpiel empfing obiger Verein die 2. Mannſchaft des
Sportvereins Lengfeld, das Lengfeld für ſich mit 7:3 entſcheiden konnte.
Roßdorf geſtaltete das Spiel von Anfang bis zu Ende immer
über=
legen und konnte, trotzdem das L=mgfelder Tor von Roßdorf umlagert
wurde, zu keinem Erfolg kommen, was auch das Eckballverhältnis 12:2
zum Ausdruck bringt. Roßdorf war dank des guten Lengfelder
Tor=
wächters vom Pech verfolgt und konnte ſogar die 2 gegebenen Elfmeter
zu keinem Tor verwandeln. Die Mannſchaft Roßdorfs ſpielte aufopfernd.
Lengfelds Torwächter war der Held des Spieles, der die unzähligen
Angriffe Noßdorfs immer zu meiſtern wußte.
Chattia Wolfskehlen 1. — Sportverein Weiterſtadt 1. 3:1.
Sonntag trafen ſich in Wolfskehlen obige Mannſchaften zum erſten
Verbandsſpiel. Platzmannſchaft ſpielte endlich wieder ihr
ge=
wohntes Spiel, wobei ſich verſchiedene eingeſtellte jüngere Spieler
blen=
dend einſührten. Bei Weiterſtadt waren Sturm und Läuferreihe nicht
in beſter Verfaſſung, während Verteidigung und Tormann ſaubere
Ar=
beit leiſteten. Der Sieger ſtellte eine ganz und gar ausgeglichene
Mann=
ſchaft ins Feld, wobei beſonders der junge ſchußfreudige Sturm lobende
Erwähnung verdimt. Der Schiedsrichter durfte etwas energiſcher ſein,
genügte aber vollkommen trotz des ſchweren Standes, den er gegenüber
den beiden hartnächigen Gegnern hatte.
„Germania” Eſchollbrücken-Turn= und Sportverein Meffel 2:6.
Zum 1. Verbandsſpiel trafen ſich am Sonntag obige Mannſchaften
in Eſchollbrüchen. Eſchollbrücken ſtellte eine körperlich ſtarke
Mann=
ſchaft ins Feld. Meſſel brachte eine junge, techniſch gute Mannſchaft
auf den Plan, die jederzeit das Spiel feſt in der Hand hielt, was ſchon
aus dem Reſultat hervorgeht. Der Tormann hielt und verſtand ſich
mit ſeinen Vorderleuten, die einen guten Tag hatten, ſehr gut. Die
Läuferreihe gut wie immer. Im Sturm wollte es zu Anfang nicht
recht klappen. Erſt in der zweiten Halbzeit tauten ſämtliche Leute auf,
ſchoſſen auch reichlich. Man konnte jetzt ein ſehr ſchönes
Zuſammen=
ſpiel ſehen. Die Mannſchaft ſelbſt wird in dieſer Aufſtellung noch
manch ernſtes Wort in den Verbandsſpielen mitreden. Der
Schieds=
richter war ſehr gut.
Sportverein Münſter—Germania Pfungſtadt 4:2 (2:2).
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beſten Leute allerdings fehlten, nämlich Voß und Steinmetz, unbedingt
durchſetzen müſſen. In dem ſtets offenen Kampf hatte Pfungſtadt ein
glattes Plus an Torgelegenheiten, die jedoch nicht ausgenutzt wurden.
Ein unglückliches Eigentor und ein verſchoſſener Elfer beſiegelten
end=
gültig Pfungſtadts Niederlage. Das Spiel war fair und ruhig, auch
die Zuſchauer verhielten ſich muſtergültig, nicht zuletzt ein Verdienſt
des vorzüglich amtierenden Unparteiſchen Hartung von Hanau.
Germania Pfungſtadt, Liggerſatz—Sp.V. Münſter, Liggerſatz 2:1.
Kraftſport.
ſtand auf wirklicher Höhe und lohnte allein ſchon den we=
Vortrag
Athletik Sp. V. 95 Darmſtadt.
Bei dem am Sonntag den 4. September, in Arheilgen ſtattgefunds Beim erſten Gang über die von 1,10 Meter bis 1,60 Meter
nen Gaujugendtag des Odenwaldgaues, welcher ron annähernd 20 ſechs ſehr ſtarken Barrieren blieben von etwa 30 Pferden 8:/
mit fa
jugendlichen Teilnehmern beſucht war, beteiligtm ſich auch einige Ju= dieſe traten dann über auf 1,70 Meter erhöhte Sprünge zun
Ur Gde. Nich
gendliche des Athl. Sport=Vereins 1885. Es errangen in folgenden Male an. Spillner auf Baron, Major Lotz auf Provinz
„Dirng Wuſanmnelt.
Klaſſen Preiſe: Im Ringen: Schülerklaſſe bis 60 Pfund Körpergewicht: W. Hohenau auf Sempte Avanti überwanden auch dieſe Höhe/4
zutfrtn das Thema
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mit Leichtigkeit, und es wurde allgemein bedauert, daß ſie da
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Körpergewicht: Ad. Schäfer den 2. Preis. Im Stemmen:
Jugend=
klaſſe bis 120 Pfund Körpergewicht: Ludwig Erb den 1. Preis. — Die
Jugendtauzieh=Mannſchaft belegte mit einem G.ſſamtkörpergewicht von
635 Pfund (6 Teilnehmer) den zweiten Platz.
Kegeln.
Darmſtädter Keglerverband. — Verbands=Pokalkämpfe.
Alljährlich wird im Verbande die Austragung der Wettkämpfe um
den Verbandspokal veranſtaltet. Startberechtigt ſind dazu alle Klubs.
Sie können ſich mit ihrer ganzen Mitgliederzahl beteiligen, müſſen ab=u
mit mindeſtens drei Vierteln ihrer Mitgliederzahl antreten. Jeder
Kegler hat 20 Kugeln in die Vollen abzuſchieben. Der Sieg fällt
dem=
jenigen Klub zu, der im Verhältnis zu ſeiner beteiligten Keglerzahl die
beſte Durchſchnittszahl erreicht. Für dieſes Jahr fanden die Kämpfe im
Bürgerverein” ſtatt und endeten am vergangenen Sonntag. Es hatten
ſich 17 Klubs zum Start eingefunden. Die Kämpfe hatten dadurch
be=
ſondere Bedeutung, daß diesmal der Pokal in das endgültige Eigentum
des Siegers üübergeht, während er früher als Wanderpokal ausgekegelt
wurde. Dem Kegeln war viel Intereſſe entgegengebracht. Sieger wurde
der „Sportkeglarklub‟. Die erzielten Ergebniſſe ſind folgende:
1. Sportkeglerklub, 9 Mann 865 Holz, 94,6 Durchſchnitt; 2. „Johannes”
7 Mann 762 Holz, 95,25 Durchſchnitt; 3. „L. L.‟ 12 Mann 1135 bzw.
94,6 Holz; 4. „K. K. 1911‟, 6 Mann 565 bzw. 94,1 Holz; 5. „Zwölfer”
9 Mann 883 bzw. 92,5 Holz; 6. „Haſſia 1919” 10 Mann 921 bzw 92,1
Holz; 7. „Kranz” 8 Mann 732 bzw. 91,2 Holz; 8. „Fall um” 7Mann
617 bzw. 88,1 Holz; 9. „Gut Holz‟=Eberſtadt, 11 Mann 934 bzw. 84,9
Holz; 19. „Keglerluſt” 6 Mann 508 bzw. 84,7 Holz; 11. „Konkordia”.
8 Mann 655 bzw. 81,9 Holz; 12. „Lokälchen” 8 Mann 650 bzw. 81,25
Holz; 13. „Kegelfreunde‟, 12 Mann 892 bzw. 74,3 Holz.
Pferdeſport.
Reit= und Fahrturnier der Jungbauern.
Pfungſtadt fand in Münſter, das gegen voriges Jahr ſtark
nach=
gelaſſen hat, nicht den erwarteten hartnäckigen Widerſtand und hätte
4a. Die Kreisgruppe Darmſtadt des Junglandbundes Heſſen=
Star=
kenburg hielt am Sonntag in Weiterſtadt ein Reit= und
Fahr=
turnier ab, das von etwa 1500 Zuſchauern beſucht war. Bei dem
Schul=
reiten ſteht Büttelborn an erſter und Weiterſtadt an zweiter Stelle.
Die Reihenfolge der ſonſtigen Sieger iſt:
Schaufahren (Ackerwagen zweiſpännig): 1. A. Meinhardt=
Weiter=
ſtadt (Fahrer Heinrich Meinhardt); 2. Georg Appel=Arheilgen (Fahrer
Phil. Anthes); 3. Georg Rapp=Arheilgen (Fahrer Ludw. Deckenreuter).
Schaufahren (Kutſchwagen einſpännig): 1. Wilh. Wulf=Büttelborn
(Fahrer W. Wulf jun.); 2. Wilhelm Brücher=Arheilgen (Fahrer W.
Brüchner jun.); 3. Phil. Bender 3.=Groß=Gerau (Fahrer der Beſitzer);
4. Georg Appel=Arheilgen (Fahrer der Beſitzer).
Hindernisſpringen: 1. L. Wannemacher=Weiterſtadt (Reiter W.
Wannemacher); 2. Georg Axt=Eberſtadt (Reiter Heinrich Axt); 3. Ad.
Hamm=Weiterſtadt (Reiter Georg Hamm); 4. Wilh. Wulf=Büttelborn
(Reiter W. Wulf jun.).
Schrittreiten, 600 Meter (Belgier): 1. G. Ad. Petri 2.=Weiterſtadt
(Reiter der Beſitzer); 2. A. Meinhardt=Weiterſtadt (Reiter H.
Mein=
hardt); 3. Ph. Ruckelshauſen=Wallerſtädten (Reiter Ph. Ruckelshauſen);
4. Georg Beſt=Weiterſtadt (Reiter Ludwig Beſt).
Trabreiten, 1000 Meter (Oldenburger): 1. W. Wulf=Büttelborn
(Reiter W. Wulf jun.); 2. Wilh. Brücher=Arheilgen (Reiter W. Brücher
jun.); 3. Jak. Krumb=Wallerſtädten (Reiter J. Krumb); 4. Ad. Hamm=
Weiterſtadt (Reiter Georg Hamm).
Trabreiten, 600 Meter (Belgier): 1. Gg. Ad. Petri 2.=Weiterſtadt
(Reiter der Beſitzer); 2. F. Lämmermann=Groß=Gerau (Reiter Ernſt
Lämmermann); 3. Perer Merz=Wallerſtädten (Reiter P. Merz); 4. Gg.
Benz 14.=Arheilgen (Reiter Wilhelm Benz).
Galoppreiten, 1000 Meter (Oldenburger ſchwere Abteilung): 1. Wilh.
Klink=Groß=Gerau (Reiter der Beſitzer); 2. Georg Axt=Eberſtadt (Reiter
Heinrich Axt); 3. Jak. Krumb=Wallerſtädten (Reiter J. Krumb); 4.
H. Poxpe=Gräfenhauſen (Reiter der Beſitzer).
Galoppreiten, 1000 Meter (Oldenburger leichte Abteilung): 1. Ad.
Hamm=Weiterſtadt (Reiter Georg Hamm); 2. Wilh. Wulf=Büttelborn
(Reiter W. Wulf jun.); 3. Ph. Feldmann 9.=Griesheim (Reiter Hans
Feldmann); 4. Ph. Bender 3.=Groß=Gerau (Beſitzer Heinrich Metz).
Zigarettenreiten, 600 Meter (Belgier): 1. Ph. Ruckelshauſen=
Wal=
lerſtädten (Reiter Ph. Rückelshauſen); 2. F. Lämmermann=Groß=Gerau
(Reiter Ernſt, Lämmermann); 3. Georg Benz 14.=Arheilgen (Reiter
Wilh. Benz).
Zigarettenreiten, 600 Meter (Oldenburger, Abt. 4): 1. Gert
Eberſtadt (Reiter Heinrich Axt); 2. Wilhelm Petri jun.=Woz
. Phil. Feldmann 9.=Griesheim (Reiter Hans Feldmann),
Zigarettenreiten, 600 Meter (Oldenburger, Abt. B): 1. aa
macher=Weiterſtadt (Reiter W. Wannemacher); 2. Ph. Bendern!
Gerau (Reiter Heinrich Metz); 3. L. Rothenhäuſer=Weiterſtat
H. Rothenhäuſer).
Ziggrettenreiten, 600 Meter (Oldenburger, Abt. C): 1. F.
mann=Groß=Gerau (Reiter, Walter Lämmermann); 2. Wilk
Weiterſtadt; 3. Wilh. Klink=Groß=Gerau.
Berliner Olympiade=Turnier.
Man war ganz unter ſich am Abſchlußtag der Veranſtal
das eigentliche turniermäßige Programm war auch etwas dru
brave Schupo gab ſich mit Feſtzügen und Autokunſtfahren
einem Spalier von Berittenen, mit ihrer Quadrille und den
monten, alle Mühe, die Lücken zu ſchließen. Nur das Barrie=
ſe Diek
nicht über weiterhin erhöhte Hinderniſſe fortſetzten. Hinter
toten Rennen endenden Siegern beſetzten Viktoria (Obl. v. W.,
Liebling (Fick), Cyrano (Obl. v. Barnekow), Apoll (Graf W.
und Blaubart (Lt. v. Hülſen) die Plätze.
M Siebert.
WErührte aus, daf
Die Große Eignungsprüfung für Jagdpferde war mit
kein ſehr imponierendes Ereignis. Scheinbar hatten doch meir
als angenommen die Mindeſtleiſtung nicht erfüllt, denn anfäryf
die Beteiligung beſſer geweſen. In der leichten Klaſſe blieb rau
Bürkner auf Grovermanns Anthracit übria, er hätte alle
ſonſt gewonnen. Welche Meriten gerade Neck (v. Zitzewitz=3
den erſten Preis ſicherten, war nicht leicht zu erkennen.
Seir=
keit ſoll ihm nicht angerechnet werden, aber Falkner (Frhr. u
Perſerkönig (Obl. v. Nagel) und vor allem Etzel (Frl. Bong‟)
als Jagdpferde mindeſtens gleichwertig.
Wieder brachte ein flottes Trabrennen eine dramati
brechung. Die Art, wie hier Colonel Bosworth ſeine Vc.
160 Meter faſt aufholte, war in jeder Beziehung ein Meiſter-1
Bohnmgsnot
eien die Erſberniſt
u=Kredit geweſer
ahren ſei die 2
in in Bochnungsbaut
mu. riche dur Unft
der Quellen erſch
Rennen zu Grungwald.
1. Max und Moritz=Hürdenrennen. 3000 Mk., 3000 Mecd
u. W. Sklareks Sigtung (M. Kloſe); 2. Schwalberich;
mutandis. Ferner: Lelkes, Sonnenkönig, Heldraſtein, Pauf
gulna, Weſel, Brieftaube. Tot.: 18: Pl.: 13, 19, 15:10. 1—
2. Karl=Ferdinand=Jagdrennen. 4200 Mk., 4000 Meter:
Amiliant der M. Septe
etehrsmniſter
Eund de Rlanz der 2.
4718 50 zum 2.
rachnung bala
mt W4M661 Gol
Monegn, der Ueberſchti
lons Flamberg (Lt. v. Götz); 2. Sommerflor; 3. Bubi, Fern
Daim II, Le Challenge, Brigant, Quednau. Tot.: 40; P.,
18:10. 1—6 Lg.
3. Konrad=Jagdrennen. 3000 Mk., 3000 Meter: 1. G-
Blumenmädchen (M. Dertel); 2. Ancilla; 3. Maud. Ferne-, Hinſl m. Augenblicklich iſt
Daheim, Wolga II, Korea, Fenfa. Va via, Lindra, Czapka.
Pl.: 14. 15, 16:10. a Lg.—Kopf.
4. Willamowitz=Rennen. 10 400 Mk., 2400 Meter: 1. Fr.
v. Oppenheims Baba (L. Varga); 2. Indigo; 3. Ausbunu
Marcellus Rheinwein. Tot: 52; Pl.: 22, 30:10. Hals—2)
5. Kaſtor=Jagdrennen. 3500 Mk., 3800 Meter: 1 Stall Am
Kardinal II (Frhr. v. Borcke); 2. Enzian; 3. Baladin.
Tot.: 12. 6—12 Lg.
6. Märkiſcher Ausgleich. 5200 Mk., 1600 Meter: 1. Dr:
ſens Impreſſioniſt (M. Jentſch); 2. Linz; 3. Leibküraſſie=
Palamedes, Curacao, Graue Theorie, Favorit, Maifahrt,
Tot.: 78: Pl.: 30, 18, 29:10. 1—134 Lg.
7. Pollux=Gürden=Ausgleich. 3000 Mk., 2800 Meter:
Schönbergers Escorial (Walter Heuer); 2. Wolkenſchieber;
Ferner: Georgiritter, Fünf Uhr, Kariſſima, Varus. Tot.: ſ.
15, 19:10. 2—1½
nng durch Abbau Ne
Hihung der Sommer
I. Sentember für B
a1RM. je Tonne ei
t ieſem Jahre recht
fung einer beſſeren 2
ur Anregung der Na
29. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=L)
17. Tag der 5. Klafſe. In der Vormittags=Zie
5. September wurden gezogen: 2 Gewinne zu 500)
Nr. 174 760; 8 Gewinne zu 3000 auf Nr. 155 609, 173 2‟
314 120; 10 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 218 502, 223 O.
244 106, 323 375; 30 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 10
54 556, 71 419, 71616, 92 176, R 773, 142048, 160 30
221 265, 229 004, 292 449, 306 782, 320 025; ferner wuran
90 Gewinne zu 500 Mark und 172 Gewinne zu 300 Mark
Nachmittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu 10c
Nr. 36 466; 2 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 290 904; 8
3000 Mk. auf Nr. 165 637, 165 934, 282 252, 280 609; 20
2000 Mk. auf Nr. 2932, 8148, 53 193, 81 977, 106 6C0
262 436, 278 964, 313 070, 323 027; 28 Gewinne zu 1070
Nr. 45 713, 50 947, 51 742, 73 521, 149 679, 164 474, 171 alk
202 984, 224 846, 250 282, 293 281, 318 166, 338 802; feric
gezogen: 78 Gewinne zu 500 Mk. und 210 Gewinne zu
Im Gewinnrad verblieben: 2 Prämien zu je
4 Gewinne zu je 50 000 Mk., 2 zu je 25 000 Mk., 28 zu je
52 zu je 5000 Mk., 158 zu je 3000 Mk., 240 zu je 2000 N
je 1000 Mk., 1410 zu je 500 Mk. und 3428 zu je 300
Gewähr.)
ian die jetzt eingetre
ue ſich arswirkt.
M In den Aufichtsrats
WHüler u. Co A.G. m
Auf aod RM. Ehslert
Waberechtigung für da
Im ſol lauten Dr. S.
inonäre von Eysler
Hunichen Schiff= und M
Wyene Proiekt einer
Mum zugefimmt. Die
Hr Aktienkopital um 5
iien ſoll im Verhältn
Mriammlung der Sch
H. Die Generalberſam
Familiengrindung
binden, beſchloß,
uber 1926 deren Verl
ten. Der ſeitherit
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 8. Septe-
(Nach der Wetterlage vom 6. September 1927.)
Vielfach wolkig, auch aufheiternd, Temperaturen wenn
vereinzelt Regen und Gewitterneigung.
Die Heſſiſche Wetterdieni
M wurde ferner beſ
ℳ1 Vorzugsaltien im
Wie Geſchäftjahr telt
beſchäftigt ſei. Der
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[ ← ][ ][ → ]mimer 248
Ataattbnt
Mittwoch, den 7. Sept.
64. Deutſcher Genoſſenſchaftstag.
Cnlaß des Deutſchen Gemoſſenſchaftstages fand im Rathaus zu
Smpfan ſtatt, zu dem die ſührnden Perſönlichkeiten des deut=
Erpſſenſchaftsverbandes geladen waren. Unter den Anweſinden
7 auch der rheiniſche Dichter Herbert Eulenberg. Geſtern
nach=
uren im großen Saale des Gürzenich die Warengenoſſenſchaften.
ſchuldung des Mittelſtandes und die Warengenoſſenſchaften
Direktor Korthaus. Das Thema „Weltwirtſchaft der
Waren=
ſctaften” behandelte Direktor König=Berlin.
umi folgte ein Vortrag von Dr. Lang über „Kartelle und
ſſenſchaften‟. Damit fanden die Verhandlungen der
Waren=
gaften ihr Ende. Nachmittags traten die Baugenoſſenſchaften
Serhandlung zuſammen. Verbandsdirektor Schumann,
Allen=
ſ, erörterdo das Thema „Baugeld und Realkredit‟. Als letzter
ſtrach Prof. Sievert=Zeitz über „Verſicherung und
Bau=
ſchaft‟ Er führte aus, daß für den Kleinwohnungsbau und die
gug der Wohnungsnot die Finanzierung die Hauptfrage ſei.
Trieg ſeien die Erſparniſſe des ganzen Volkes die Grundlage
Hppothekar=Kredit geweſen. Die Inflation habe alles vernichtet
ſät drei Jahren ſei die Bildung von neuem Sparkapital
mög=
aber den Wohnungsbau mit den jährlichen Erſparniſſen
wie=
mnrnzieren, reiche der Umfang der Spartätigkeit noch nicht aus.
ßen andere Quellen erſchloſſen werden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
98 ahnbilanz per 80. September 1924. Der Reichsfinanzminiſter
Reichsverkehrsminiſter haben im Reichstag ſoeben den
Ge=
ßtieet und die Bilanz der Deutſchen Reichsbahn für die Zeit vom
ſonber 1323 bis zum 30. September 1924 überreicht. Die
Ge=
i Verluſtrechnung balanciert per 30. September für die
ſthr mit 489 445 216,61 Goldmark. Der Zinſendienſt wird mit
PTillionen, der Ueberſchuß wit rund 481,5 Millionen und der
uus uneingelöſtem Notgeld nach Aufruf mit 160 000 042,65 Gold=
Haeben.
8erhöhung durch Abbau der Sommerrabatte für Braunkohlen.
etabſetzung der Sommerrabatte für Braunkohlen tritt mit
om 1. September für Braunkohlen und Briketts eine
Preis=
am 1 RM. je Tonne ein. Uebrigens ſoll ſich das
Staffel=
him in dieſem Jahre recht günſtig ausgewirkt haben. Die
beab=
herkung einer beſſeren Verdeilung des Abſatzes auf das ganze
*deier Anregung der Nachfrage in den Sommerwonaten iſt
het eten. Augenblicklich iſt die Abſatzlage befriedigend und man
ſtich, daß die jetzt eingetretene Preiserhöhung nicht nachteilig
Machfrage ſich auswirkt.
hmn. In den Aufſichtsratsſitzungen der Dr. Selle u. Co. A. G.
MDr. Ehsler u. Co. A. G. wurde die Fuſion beider Geſallſchaften
Pr. Auf 2000 RM. Eysleraktien werden 1000 RM. Selleaktien
edenberechtigung für das Jahr 1927/28 gewährt. Der Name
Firma ſoll lauten Dr. Selle=Eysler A. G. In den Aufſichtsrat
roZaktionäre von Eyslen eintreten. — In der
Aufſichtsrats=
rDeutſchen Schiff= und Maſchinenbau A.G. in Bremen wurde
ſteſchlagene Projekt einer Fuſion mit der Stettiner Maſchinen=
M Bulcan zugeſtimmt. Die Deutſche Schiff= und Maſchinenbau
A ihr Aktienkapital um 5 Mill. RM. erhöhen. Der Umtauſch
tw=Aktien ſoll im Verhältnis 1:1 erfolgen.
lverfammlung der Schuhfabrik Eugen Wallerſtein A. G., Of=
. M. Die Geveralverſammlung der Geſellſchaft, die bekannt=
Preine Familiengründung iſt und deren Aktim ſich ſämtlich im
beitz befinden, beſchloß, für das 7. Geſchäftsjahr vom 1. Januar
gezember 1926 deren Verluſt von 99 868 Mark aus dem
Reſerve=
decken. Der ſeitherige Aufſichtsrat wurde einſtimmig wieder=
Es wurde ferner beſchloſſen, die mit vicafachem Stimmrecht
heten Vorzugsaktien in Stammaktien umzuwandeln. Ueber
ende Geſchäftsjahr teilt der Vorſtand mit daß das
Unter=
ut beſchäftigt ſei. Der derzeitige reichliche Auftragsbeſtand
Vollarbeit der erweiterten Belegſchaft eine Beſchäftigung auf
AMonate. Schon jetzt ſei der Umſatz des geſamten Vorjahres
Fſten. Es ſei der Verwaltung gelungen, ſowohl im abgelaufenen
ir wie auch im laufenden Jahr das Unternehmen durchaus
Ru halten. Nach dam Verlauf des erſten Halbjahres und im
Puf die erſt jetzt in Erſcheinung tretenden Auswirkungen der
ſemenen Umſtellung kürfe für das laufende Geſchäftsjahr auf ein
Aindes Ergebnis gerechnet werden.
ſtwerk Rheinau A.G. in Mannheim. Die in Nürnberg abge=
AF. genehmigte die Bilanz und erteilte Vorſtand und A. R. Eni=
MAon dem erzielten Reingewinn in Höhe von 409 137 RM.
ieber 8 Prozent Dividende verteilt und 5 Prozent der geſetz=
Rickage überwieſen. Zum Vortvag gelangen 8467 RM. Aus
9” ſind ausgeſchieden die Herren Dir. Dr.=Ing. Bühring, Adolf
R, Amtsgerichtsdirektor Dr. J. Wolfhard, nen hinzugewählt
Rt, Herren Haas, Perrey und Schnell. Sämtliche Beſchlüſſe
Rinftinmig genehmigt.
AuB eslauer Meſſe. Die Breslauer Meſſe hatte am erſten und
Flag einen außerordentlich erfreulichen Erfolg. Dor Beſuch ſei=
Randſchaft war weit ſtärker als auf der Frühjahrsmeſſe. Das
iſt in den verſchiedenen Geſchäftszweigen natüirlich unter=
Aüdoch im großen und ganzen, namentlich in der
Sonderaus=
ſür das Hotel= und Gaſtwirtsgewerbe, durchaus zufriedenſtellend.
Textlmeſſe war beſonders rege Nachfrage, nach Trikotagen,
An für Damen und Herren, Möbelſtoffen und Wäſchekonfektion.
Schuhabteilung war rege Nachfrage nach billigen Arbeits= und
rhuhen, während Luxusſchuhe weniger gefragt waren. Guter
urde in Lebensmitteln und Gaſtwirtsgeräten erzielt.
Außer=
ſtaarben Zulauf hatte der Muſteraufbau eines modernen Hotels,
Au fenthalts= und Wirtſchaftsräume in vorbildlicher Weiſe vor=
Rteuskunftsſtellen auf der Frankfurter Herbſtmeſſe. Die weit=
Auslandsorganiſation des Frankfurter Meßamts kommt auch
arn und Ausſtellern der bevorſtehenden Frankfurter Meſſe,
N— bis 21. September ſtattfinder, zugute. Es werden wieder
tellen für Italien, Ungarn, Oeſterreich, Frankreich, England,
und die Niederlande errichtet. Zum Teil werden die im
verbach, dem Sitz des Frankfurter Meßamts, befindlichen
cklichen Handelskammern, die Deutſch=Italieniſche, die
Nieder=
handelskammer für Deutſ=hland und die Türkiſch=Deutſche
Han=
da das Erteilen der Auskünfte übernehmen, zum anderen Teil
Shrenamtlichen Vertreter der Meſſe, die mit den wirtſchaft=
9 Bollverhältniſſen ihres Landes gut vertraut ſind, zu Dienſten.
utig gelagerten Fällen wolle man ſich vorher mit dem
Meß=
kenehmen ſetzen.
extwideaufkäufe in der Sowjetunion. Wie die „Jsweſtifa‟
uiſen die Getreideaufkäufe in der Sowfetunion durch die dazu
Organiſationen einen ſtändigen Zuwachs auf. Seit
Be=
äeßjährigen Getreidkampagne d. h. von 1. Juli bis zum 15.
rden insgeſamt 540 043 Tonnen Getreide gegenüber 485 043
9 der gleichen Zeit des Vorjahres aufgekauft.
Produktenberichte.
Mrter Produktenbericht vom 6. September. Weizen war weite
ien. Die Mühlen zahlen heute nur für ganz beſonders gute
— Roggen iſt dagegen weiter knapp und eher über Notiz be=
1S liegt ganz beſonders ſtill. Kleie unverändert. Die Preiſe
Me folgt feſtgeſetzt: „Weizen 27,73, Roggen 94—24,25, Som=
R5—28, Hafer inl. 23—24,25, dto. ausl. 24—25, Mais gelb
FFimmehl 39,50—40, Roggenmehl 35—35,50, Weizenkleie 13,25,
13,50.
Der Preduktenbericht vom 6. September. Am Produktenmarkt
mfolge des geſtrigen amerikaniſchen Feiertages faſt günzlich
19. Soweit Börſenmaterial von Ueberſee vorlag, waren
Nemtich unverändert. Abſchlüſſe kamen nur in allergering=
9e zuſtande. Am Inlandsbrotgetreidemarkt hat ſich die
nur für gute Sorten vorhanden iſt. Noggen macht ſich weiter
Sühlen ſind aber für den laufenden Bedarf anſcheinend vur=
Ikunden keinen dringenden Begehr. Am Lieferungsmarkt
Nude Am etwa ½ Mk., Noggen um 34—1 Mk. im Preiſe rück=
„EEi hat kleines Konſumgeſchäft bei ziemlich underändertem
„D Dafer iſt in guten Qualititen reichlich angeboten und hat
es Geſchäft. Gerſte hat ſich in der Marktlage nicht der=
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 6. September.
An der heutigen Börſe ging die Abwärtsbewegung weiter. Die
all=
gemeine Geſchäftsunluſt und Zurückhaltung hat ein kaum noch zu
über=
bietendes Ausmaß erreicht. Bei weiterem vollkommenen Fehlen der
privaten Kundſchaft hat auch die Spekulation jede Unternehmungsluſt
verloren. Dabei ſteht immer noch der Geldmarkt im Mittelpunkt der
Beſorgniſſe deſſen Entwicklung zum Vierteljahrsultimo die Tendenz
weſentlich beeinfluſſen wivd. Für Tagesgeld iſt zwar weiter eine
Er=
leichterung eingetreten, Termingeld bleibt aber immer noch ſtark
ge=
ſucht. Ungünſtig wirkte der Rückgang des Kaliabſatzes im Monat Auguſt,
dann vor allem die weiteren Ausdehnungen der Lohnbewegungen.
Fer=
ner beachtete man die unverändert flaue Haltung des Schrottmarktes,
wogegen die befriedigende Lage der Metallwareninduſtrie ohne
Ein=
fluß blieb. Neben Blancoabgaben der Spekulation ſollen auch aus der
Prozinz Verkaufsorders vorgelegen haben. Schon verhältnismäßig
geringe Abgaben drückten bei der Aufnahmeunluſt merklich auf das
Kursniveau. Ggen die geſtrige Abendbörſe erfuhr die Mehrzahl der
Papiere neue Kursrückgänge von 1½ bis 4 Prozent. Starkes Angebot
hatten wieder Zellſtoff Waldhof mit minus 7 Prozent.
Braunkohlen=
werte, wie Riebeck und Rhein. Braunkohle aben je 5 Prozent nach.
Scheideanſtalt eröffneten 41; Prozent niedriger. Gut behauptet blieben
dagegen Metallbank. Deutſche und ausländiſche Rendem lagen weiter
faſt geſchäftslos bei rückläufigen Kurſen.
Im weiteren Verlaufe ſtagnierte das Geſchäft faſt vollkommen, die
Kurſe gingen jedoch weiter beträchtlich zurück, ſo ſank die Farbenaktie
(um 13.10 Uhr) bis auf 276 (gegen den erſten Kurs minus 5 Prozent).
Die allgemeine Unſicherheit und Nervoſität nahm noch zu, was die
Baiſſiers zu grneuten Leerverkäufen benutzten, um die Kurſe weiter zu
dwücken. Tägliches Geld 6½ Prozent. Am Deviſenmarkt nannte man
Mark gegen Dollar 4,341, gegen Pfunde 20/442, London — Paris
194,08, Mailand 89,85, Madrid B,60.
Die Abendbörſe war bei weſentlich lebhafterem Geſchäft als
in letzter Zeit zur Nachbörſe zunächſt behauptet. Im Verlaufe brachten
einige Wiedereindeckungen kleinere Kurserhöhungen, die ſich jedoch nicht
behaupten konnten. Zum Schluß lag man zu den Anfangskurſen eher
etwas ſchwächer. Anleihen bei nur kleinem Geſchäft ebenfalls gedrückt.
„Im einzelnen nannte man: Stahlverein 122, Buderus 100, Phönix 105,5,
Rheinſtahl 174, Gelſenkirchen 146,75, Harpener 192, Mannesmann 156,5,
Weſteregeln 169, Danat 216, Metallbank 138, Commerzbank 162,5,
Dres=
dener 154, Diskonto 150, A. E.G. 172,5, Bergmann 178, Schuckert 188,5,
Siemens u. Halske 269,5, Licht u. Kraft 194,5, Elektriſche Lieferungen
173, Gesfürel 254, Aſchaffenburger Zellſtoff 192, Waldhof 288, Daimler
110, Farbeninduſtrie 276, Holzverkohlung 71,5, Scheideanſtalt 203,
Metall=
geſellſchaft 181,5, Nordd. Lloyd 141, Hapag 140, Erdöl 136,5,
Rütgers=
werke 87,75, Voigt u. Haeffner 185, Holzmann 182,5, Wayß u. Freytag
154, Ablöſungsrente 13,25.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man: London gegen
Paris 124,02, gegen Mailand 89,45, gegen Holland 12,1285, gegen Zürich
25,21, gegen Madrid 28,80, gegen Oslo 18,53 gegen New York 4,8605,
Pfunde gegen Mark 20,43½, Dollar gegen Mark 4,2B7½=
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 6. September.
Die Beunruhigung, welche durch die anhaltenden Kursrüchgänge in
weiteren Kreiſen des Publikums vorhanden zu ſein ſcheint, äußerte ſich
auch heute in einer Fortſetzung der Abwärtsbewegung der Kurſe bei
teilweiſe ziemlich empfindlichen Verluſten. Bei der durch die
wochen=
lange Geſchäftsſtille und den anhaltenden Kursverfall entſtandene
Schwächung der Platzſpekulation beſteht, zumal auch die Banken den
Markt ſich ſelbſt überlaſſen und den täglichen Kursrückgängen nicht
Ein=
halt tun, ſo gut wie keine Aufnahmeneigung. Dies erklärt ſich auch
aus den ziemlich ausgedehnten Verpflichtungen, welche die Baiſſepartei
nach unten eingegangen iſt. Die Geldverhältniſſe ließen ſich heute etwas
leichter an; Tagesgeld war bei 6—8 Prozent reichlicher zu hoben, und
für morgen wird ſich eine weitere Erleichterung herausſtellen.
Monats=
geld aber bleibt unverändert gefragt zu 7¾—8¾ Prozent und auch
der Privatſatz dürfte ſich nicht verändern. Bei der vorherrſchenden
äußerſt peſſimiſtiſchen Stimmung erreichten die Kursverluſte auf faſt
allen Marktgebieten durchſchnittlich wieder 2—4 Prozent, vereinzelt auch
5 Prozent, was namentlich von Kali= und einzelnen Maſchinenwerten
ſowie ſonſtigen bisher bevorzugten Papieren gilt. Darüber hinaus
ver=
loren Braubank, Maximilianshütte, Lahmeyer, Schubert u. Salzer und
Aſchaffenburger Zellſtoff 6—8 Prozent. Vereinigte Glanzſtoff, Zellſtoff
Waldhof, Patzenhofer 10—12 Prozent und Oſtwerke 13 Prozent. Die
rückläufige Kursbewegung ſetzte ſich im Verlaufe fort und es kam
ver=
ſchiedentlich noch zu weiteren Einbußen von einigen Prozenten, ſo daß
beiſpielsweiſe Farbenaktien bis 274 wichen. Nur wenige Papiere
mach=
ten im allgemeinen Rückgang eine Ausnahme, wie Julius Berger,
die 5 Prozent ſtiegen, und Spenska mit 2 Prozent Gewinn. Ilſe,
Ham=
merſen und Baſaltaktien gewannen 2—3 Prozent zurück, verloren ſie
aber ſpäter teilweiſe wieder. Im Verlaufe erfolgten noch weitere
Kurs=
einbußen, namentlich bei den Papieren des Spritkonzerns, die beide im
ganzen bis 20 Prozent damit einbüßten. Der Rentenmarkt war bei
dem jetzt gewohnt ſtillen Geſchäft in der Kursbildung nicht viel
ver=
ändert.
Die Börſe ſchloß in ſehr deprimierter Stimmung zu den
niedrig=
ſten Tageskurſen, d. h. faſt allgemein 5—10 Prozent ſchwächer als am
Vortage und zum Teil mit Verluſten bis über 25 Prozent. Auch an
der Nachbörſe ſtellte ſich keine Erholung ein, da man mit weiteren
Rück=
gängen rechnete, die ſich nach den großen Verluſten dieſer Woche aus
Zwangsverkäufen ergeben könnten. J. G. Farbeninduſtrie gingen an
der Nachbörſe mit 274,5 um. Im übrigen hörte man zuletzt
Schult=
heiß mit 373, Oſtwerke mit 353, Vereinigte Glanzſtoff 641 (heutiger
An=
fangskurs 661), Bemberg 531, Gesfürel 252, Bergmann 177, Schuckert
189, Siemens 269, A.E. G. 172, Elektr. Lieferungen 172, Zellſtoff
Wald=
hof 289, Harpener 190, Rheinſtahl 175—174, Hapag und Norddeutſcher
Lloyd 139,5, Hamburg=Süd 213, Danatbank 215, Commerzbank 164. Die
Neubeſitzanleihe ſchloß mit 13,60.
5. 9
6. 9.
). *
235.— 1231.5
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107.— 1104.—
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Londen.
nos Aires.
New York ..."
Belgien......
5. 9.
Geld / Brief
10.573 10.593
59.21/ 59.3:
12.451 12.471
73.51 73,65
3.034/ 3.040
H168.32 168,66
10s.89 110,21
12.47 112,69
112.80 113,02
eo.417 20.457
1.794 1.798
4.20/ 4 209
58.47 158.59
6. 9.
Geld / Brief
10.573 10.5931 Italien ......"
59.20/ 59.321 Paris ......."
12.448 12.4681 Schweiz ......"
73.47/ 73.61) Spanien....."
3,034 3.0401 Danzig ......
160.30/168.641 Japan.......
110.13/110.35/ Rio de Janeiro.
112.43/1 12.651 Jugoſlavien ...
12.74 112 96/ Portugal ....
0.414 20.4541 Athen .........
1.793/ 1.7271 Konſtantinopel.
4.200 4.208 Kanada. . ....."
58.465 58.5851 Urnguay. . . . . . .
5. 9.
Geld Brie
22.795 22.835
6.46 16.50
80 .98 ſS1. 14
70.88 71.04
81.415 81.575
1.987/ 1.991
10.4975 0.4895
7.3271 7.411
20.20/ 20.24
5.514 5.526
2.130 2.134
4.200 4.200
4.176 4.188
255.—
118.—
164.—
127.25
87.75
89.75
159.75
163.—
120.—
49.—
240.—
s. 9
Geld Brief
22.81/ 22.85
16.46 18.50
80.99/ 81.15
70 91/ 71.05
81.40 81.56
1.981/ 1.885
0.4275 0.4995
7.399/ 7.413
20.38 20.42
5.514 5.526
2.130 2.134
4.199/ 4.207
4.176/ 4.184
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 6. Sept. ſtellten ſich wie folgt:
Elektrolytkupfer 126,25, Remelted Plattenzink 50,0—50,5, Original=
Hüttenaluminium 210, dito in Walzen 214; Reinnickel 340—350,
An=
timon Regulus 88—93, Silber in Barren 75,75—76,75.
Die amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom
6. September ſtellten ſich für Kupfer: Januar 113,50 (113,50), Febr.
113,50 (113,75), März 113,75 (114), April 114 (114,25), Mai 114,25
(114,50), Juni 114,50 (114,75), Juli 114,75 (115), Auguſt 115 (115,25),
Sept. 111,50 (113,50), Okt. 112,75 (112,75), Nov. 113,25 (113,25), Dez.
113,25 (113,50). Tendenz: luſtlos. — Für Blei: Jan. 45,50 (45,75),
Febr. 45,75 (45,75), März, April, Mai und Juni 45,75 (46), Juli 46 (46),
Auguſt 46 (46,25), Sept. 44,25 (45,25), Okt. 44,75 (45), Nov. 45 (45,25),
Dez. 45,50 (45,75). Tendenz: ſtetig. — Für Zink: Jan., Febr.,
März und April 55 (55,25), Mai 55,25 (55,25), Juni 55 (55,25), Juli
und Auguſt 55,25 (55,25), Sept. 54,50 (55,50), Okt., Nov und Dez.
55 (55,25). Tendenz: luſtlos. Die erſten Ziffern bedeuten Geld, die in
Klammern Brief.
Die Metallnotierungen ſtellten ſich an der Londoner Börſe
vom 6. Auguſt für Kupfer: (Tendenz: ſtetig) Standard per
Kaſſe 54/z——54¾, drei Monate 55½—55?ze, Settl. Preis 54¾;
Elektrolyt 62—62½, beſt ſelected 60—61½, Elektrowirebars 62½,
— Zinn: (Tendenz: ſtetig) Standard per Kaſſe 290—290½,
drei Monate 284½—284½, Settl. Preis 290, Banka (inoff.) 301,
Straits (inoff.) 295½ — Blei: (Tendenz: feſt) ausländ.
prompt 22‟/u, entf. Sichten 22½, Settl. Preis 22½. — Zink:
(Tendenz: willig.) gewöhnl. prompt 27½, entf. Sichten 27%,
Settl. Preis 27½ — Queckſilber (inoff.): 213—22. —
Wolframerz (inoff.): 13½.
Viehmärkte.
Mainzer Viehhof= und Marktbericht vom 6. September. Der
Auf=
trieb brachte 100 Stück Großvieh, 29 Kälber und 64 Schwveine weniger
auf den Markt als in der vorigen Woche. Aufgetrieben waren 24 Ochſen,
14 Bullen, 390 Kühe und Färſen, 246 Kälber und 1129 Schweine. Bei
mäßigem Beſuch und ſchlechter Kaufluſt blieben die Preiſe bei Großvieh
und Kälbern unverändert, während ſie bei Schweinen 4—6 Mark
an=
zogen. Das Geſchäft war ruhig und wurde langſam ausverkauft. Im
einzelnen wurden, je nach Qualität, für 100 Pfund Lebendgewicht
fol=
gende Preiſe erzielt: Ochſen 53—60, Bullen 42—52, Färſen und Kühe
54—66, 40—53, 28—38, 20—25, Kälber 70—80, 66—69, Schweine 76—81,
73—78 und Sauen 68—72 Mk.
Rindermarkt in Gießen am 6. September. Auf dem heutigen
Rin=
dermarkt waren 893 Stück Großvieh und 412 Kälber aufgetrieben. In
Anweſenheit zahlreicher Verkäufer war der Verkauf gut, ſo daß
ausver=
kauft wurde. Es wurden folgende Preiſe erzielt: Kühe 1. Qual. 650—700
Mark, 2. Qual. 500—600 Mk., 3. Qual. 250—350 Mk., Rinder 1—2jährig
180—250 Mk., Buchtkälber 75—80 Mk. Beſſere Tiere wurden über Notiz
gehandelt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 6. Sept. (Pviv.=Tel.)
Weizen: Anfangs zeigte der Markt auf günſtige Wetterberichte aus
den Staaten und Kanada einen durchaus ſchwachen Charakter. Später
wurde ein Teil der Verluſte wieder eingeholt auf Abnahme der Vorräte
und daraus entſpringendes Deckungsbedürfnis.
Mais: Das geradezu ideal zu nennende Wetter im ganzen
Mais=
gebiet und die günſtigen Berichte der Staaten Jowa und Illinois
führ=
ten auch am Maismarkte zu einer recht matten Eröffnung. Die
No=
tierungen gingen im weiteren Verlaufe noch erheblich mehr zurück, da
von einigen Seiten behauptet wurde, daß mit einer Ernte von 45
Buſhels per Acre zu rechnen ſein dürfte. Auch die Ankündigung
wohl=
tuender Regenfälle in den ſüdlichen Gegenden der Umion, wo
Trocken=
heit herrſcht, blieb nicht ohne Einfluß auf die Preisgeſtaltung.
Roggen: Die Preisbewegung am Roggenmarkt wurde durch den
offiziellen kanadiſhen Bericht beſtimmt, der von guten Ernteverhältniſſen
in Kanada ſpricht.
Hafer: Hafer folgte der Bewegung der Preiſe am Maismarkte.
Auch hier rief das ausgezeichnete Wetter Abgaben hervor. Die
bedeu=
tende Zunahme der ſichtbaren Vorräte und Glattſtellungen trugen dazu
bei, daß die Preiſe eine weitere Senkung erfuhren.
* New York, 6. Sept. (Priv.=Tel)
Baumwolle: Der Markt verlief heute ruhig. Die Tendenz war
zu=
nächſt nach oben gerichtet auf die Feſtigkeit Liverpools und ungünſtige
erivate Ernteſchätzungen. Gegen Schluß traten Abgaben und
Reali=
ſationen der Kommiſſionäre ein.
Kaffee: Anfangs beſtand Kaufluſt für europäiſche Rechnung und
zurückhaltendes Angebot Braſiliens. Die Feſtigkeit vermochte ſich aber
nicht aufrecht zu erhalten, da ſpäter Abgaben erfolgten.
Zucker: Aus Europa vorliegende ungünſtige Wetterberichte und
beſſere Lokonachfrage bewirkten einen feſten Marktverlauf.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 6. Sept.:
Getreide. Weizen: Sept. 132½, Dez. 137½, März 141: Mais:
Sept. 101½, Dez. 104½, März 106½; Hafer: Sept. 43½, Dez.
47½, März 50½: Roggen: Sept. 94½, Dez. 97, März 101½.
Schmalz: Sept. 13,12½, Okt. 13,20, Jan. 13,65.
Fleiſch: Sept. 11,87½, Okt. 12.10, Jan. 12,85; Speck: loko
12,00; leichte Schweine 11,50, ſchwere Schweine 9,75—11,10;
Schweinezufuhren: Chicago 40 000, Weſten 70 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 6. Sept.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 144½, hart 147½: Mais, neu
ank. Ernte: 110¾; Mehl: ſpring wheat clears 6,50—7,00; Fracht:
nach England 2,6—3,0 Schilling, nach dem Kontinent 14 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,65; Talg: extra 7%.
Kakao: Tendenz: feſt, Umſatz in lots: 57; Auguſt —, Sept.
14,60, Okt. 14,50, Nov. 14,27, Dez. 13,87, Jan. 13,67, Febr. 13,61,
März 13,48, April 13,53, Mai 13,58; loko 14¾.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Die Sitzung der Internationalen Rohſtoffgemeinſchaft, des
Schienen=
kartells und des Internationalen Drahtverbandes finden am 26., 7.
und 28. September in Luxemburg ſtatt.
Wie wir erfahren, werden vorausſichtlich noch im Laufe dieſes
Monats Verhandlunge zwiſchen der Deutſchen Nohſtahlgemeinſchaft,
den Werkhändlern und den freien Eiſenhändlern ſtattfinden, um eine
Baſis zu finden, die Streitigkeiten beizulegen und einen vertragsloſen
Zuſtand ab 1. Januar 1928 zu verhindern.
Vom 1. September ab ſind die Preiſe für Heizöl in den engliſchen
Häfen um 5 sh. je Tonne herabgeſetzt, ſo daß die Preiſe ſich jetzt auf 3.15
Pfund Sterling für Standard= und gewöhnliches Bukeröl und auf 4,10
Pfund Steling für Dieſelöl ſtellen.
Wie aus gut unterrichteten Warſchauer Kreiſen verlautet, hat die
Ausfuhr von polniſcher Kohle im Auguſt eine weitere Steigerung
er=
fahren. Die Exporterhöhung iſt trotz des Umſtandes eingetreten, daß
im Auguſt der Boykott der tſchechoſlowakiſchen Abſatzgebiete zur vollen
Auswirkung kam.
Bekanntlich iſt es das Beſtuben der polniſchen Draht= und
Nagel=
induſtrie, ſich zu einem Syndikat zuſammenzuſchlißen, um durch eine
gemeinſame Preispolitik einem ſtarken Export zu entfalten und im
Kon=
kurrenzkampf mit der deutſchen und belgiſchen Draht= und Nagelinduſtrie
beſſer abzuſchneiden. Wia polniſche Blätter melben, ſteht die Bildung
des polniſchen Syndikats unmittelbar bevor.
Für das am 31. Mai 1927 abgelaufene Jahr wird die chineſiſche
Baumwollgarnproduktion auf 1 954 000 Piculs (1 Picul — 133½= Pfund)
giſchätzt. Hiervon wurden 676 00 Piculs in japaniſchen, 1 116 000 Pieuls
in chineſiſchen und 162 000 Pieuls in britiſchen Werken produdiert.
Braſilien bietet für Baumwolle= und Kunſtſeideprodukte einen
be=
achtenswerten Abſatzmarkt. Allein der britiſche Export betrug in den
erſten 7 Monaten dieſes Jahres nicht weniger als 2 214 833
Quadrat=
gards.
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Das Schicksal eines jungen Mädchens
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Susa, Herta von Tucher, Wilh. Diegelmann,
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Mittwoch, 7. September
Urobes Haettt. Konzer!
(Beginn 4 Uhr)
Abends 81/, Uhr: (13804
Gesellschafts-Abend
Eigene Konditorei — Eisspezialitäten
ist am 3. September eingezogen und verbleibt noch bis
Mittwoch, den 7. September. — Mikosch, Ungarns
größter Witzbold, hat die Leitung der dritten Eskadron
übernommen.
Als 2. Bild ist: Hoheit tanzt Walzer mit Claire
Rommer noch auf dem Spielplan ( 23429
hr haben Jugendliche Zutritt.
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Heute Mittwoch, den 7.9.1927.abds. 8 Uhr
Dereinsadend intt Palnen
im Vereinslokal, Grafenſtraße 18
Wir laden hierzu erg. ein und bitten
um zahlreiches Erſcheinen, da u. a.
einekleineFeierlichkeit ſtattſinden wird.
13819)
Der Vorſtand.
AU R
U *
An die Einwohner Darmstadts!
Am 1. und 2. Oktober dieses Jahres findet die
Einweihung des Denkmals für die Gefallenen
des Hessischen Gardedragoner-Regimentes und
des Hessischen Leibdragoner-Regimentes statt.
Da an diesem Tage mit einem starken Zuzug
auswärtiger Kameraden zu rechnen ist, richten
wir an die Einwohnerschaft Darmstadts die
herzliche Bitte, in möglichst graßem Umfange
Frei-Duartiere oder gegen geringe Vergütung
zur Verfügung stellen zu wollen. In den nächsten
Tagen werden Einzeichnungslisten in der Stadt
umlaufen und bitten wir evtl. zur Verfügung
stehende Ouartiere in diese Liste eintragen zu
wollen, bzw. unmittelbar an den Vorsitzenden
des Wohnungs- und Verpflegungs-Ausschusses
Herrn Reichsbahn-Obersekretär a. D. Spöhrer,
Darmstadt, Alicestraße 6, I. Stock,
an-
melden zu wollen
Der Denkmal-Ausschuß des
Hess. Gardedragoner-Regiments und
des Hess. Leibdragoner-Regiments.
(13817
buhnen vorkSpung
Wir beginnen unſere
Niete K — 18
Vor=
ſtellungen Sonntag,
18. September, mit
Meiſterſinger, die
Miete H — 12
Vor=
ſtellungen erſt am
Sonntag, 8. Oktober,
mit Triſtan u. Jſolde.
Alle Platzkarten mit
feſten Mietplätzen
kön=
ien in unſerer
Ge=
ſchäftſtelle bei Chriſtian
Arnold,
Muſikalienhand=
lung am weißen Turm,
noch eingezeichnet
werden. Die
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lung der Karten wird
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D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ. Sch. T. Teil
II. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ.
Schuld ohne
Aus=
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4% Dt. Schutzgeb.=
Anl. . . . . . . . . ...
b)Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
5%L.Inv. 1914
4½% „1898 ....
4½% „ 1902 ...
4% Bosnien ...
6% Bulg. Tabak. 02
4½%Oſt. Staatsr.
v.1913, Kdb. 1918
4½.%Oſt. Schatz. 14
41/.% Oſt. Silberr.
4% „ Goldr.
4% Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk.
4% Oſt. einh. R. /k.)
3% Port. (Spz.) III
5% Rum.am. R.03
4½½,Gold. 13...
4% am. R. kon.
4% am. R. 05.
54.95
54.95
13.9
8
48 Ung. Goldr. .
(lt. Innsbr. Abk.
4% Ung. Staatsr.
v. 10 ..... ....
4%Ung. Kronr. . . .
3%6 Ung. Eiſ. Tor ..
2.75
17.5
9.8
s”
4½ Türk. (Adm.)03
4% (Bagd.)
4% (Bagd.) II
4% „unif. 1903
4F 1911 Boll.
4½BUng. St. 1918 24
4½% „ „ 1913
It. Innsbr. Abk.)
4½%llng. St.1914/ 2!
4½%Ulng. St. 1914
1t. Junsbr. Abk.
498 Ung. Goldr. . . 2
Außereuro=
päiſche
5%Mex.amn.i. abg.
5% „ äuß. 99 „„
4½ Gold04ſtf.
3% „ konſ. inn. .,
4½%, Irrigat. .
5½ Tamaulipas I,
Sachwert=Schuld
verſchreibungen
100.5
100
93.
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G./106.5
80
60 Berl. St. Gold/ 88
8% Darmſt. St.=G./ 98.5
8 % D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf. 1101
zG
7% Dresd. St.=G.
% Frkf. St.=G.. . . 93.15
8% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . . . . . /100.75
% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. ..
99
6% Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
8%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
100.2
Frkf. Goldpfbr./ 99
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
5% Frkf. Pfbr. Bk.
Goldpfbr.
% H.=St.-
Gold=
anl. . . .
8% beſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr. . . . . 100.5 ſeldorföhp.=Gd.=
% Heſſ. Land.=B
Goldpfbr. .
99
8%Klöckn.-Werk. 26
22:I.
17
17.6
34.1
9.5
99.5
98
10%Komm. Glektr.
Mark (Hagen)
Goldobl. . . . . . . 103.7
80 Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe I/ 99.5
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II 99
8% Ldwgshf. Stadt=
Goldan ....
7%M. KraftHöchſt
8% Mainz.=St.=G.
8 Mannh. St.=G. 99
6% Mannh. St.=G. 83
70 M.=Stahlw. 27/ 94.25
8‟ Naſſ. Ldb. Gold 11068.5
80 Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr. .
7% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . . . . . 93
80 Pforzh. St.-G./ 97
8% Pirmaſ. St.=G./ 97.75
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. 1100:),
8% Pr. Centr.=St.-Goldpfbr. 102
O Pr. Centr.= St.=Goldpfbr. / 98
8%Rh.=Hhp.=Bk.. .
Goldpfbr. . . . . 100.25
70 „ „ „ „ 98
6%..
93
4½%„Lig.Pfb. 77.25
4½%Anteilſch. 51.5
7 ½ %Rh. Stahlw.
25 .........."
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf. 1104.5
„ 1100
32 Voigte Häffner
Goldobl. ... . .."
3% Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
„ „
94 8% Südd. B.-Cr. B.
Goldpfdbr. . . .
81.75 7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.-Gld.
vbl. mit Option
2 V. Stahlw.
Düſ=
obl. ohne Option
7% Viag( V. Ind.=
Unt. Bln.) 27 ..
97
99
95
93.5
89.5
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ......
6%Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen 23.....
5% Pr. Kaliwert.
5% Pr. Roggenw.
5½ Südd. Feſt. B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. . .
Bayr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk. ..
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B..
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp. Bk.
97
98.5
12.62
14
8.25
2.22
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Ldsb. . . . .
Obligationen v.
Tran sportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
2 Galiz. Carl=
Lud.=B.
„ abg.
5½ Oſt. Sd. (L.)ſtfr.
15.3
16.39
12.75
11.7
7.22
12.8
13
15
2,6%Alte Oſt. Südb.,
2,6% Neue „
4%Oſt Staatsb. 8
%Oſt. 1.b.8.E. ..
3%Oſt.
3% „
3% „
3% „
3% „
3%Oſt.
„abg.
„9.Em.
„ „abg.
1885
„ „abg.
Erg. Netz
3% RaabOebd. 83
91
3% „
97
3% „
4% Rud. Silber.
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
4½% Anat., S. II
4½% Anat., S. III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½%
12
11.75
9.225
10.95
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
Bad. Bk. ... . . . .
Bk. f. Brauind. . . .
Barmer Banb. . . 140
Bay. Hyp.=Wchſ. .I.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank .. . 157.25
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk.
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Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank
Metallbank. . . . . . .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Pr. Bd.=Creditbar
„Hyp.=Akt.=Bank.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk. . .
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. B.=Creditbk
20.5
19.5
18.5
19.5
18.5
7
18
184.5
163
165
214
129
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt. .
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Buderus. . . . . . . . .
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Mannesm.=Röhr. .
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103
215
Va
8.1
17.75
121
162.75
230
173
A-6
18.5
33.5
109
234
177
159.75
180
111
105
151
156
132.75
144
140
158.5
139.5
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ſammer 248
Mittwoch, den T. September 1927
Seite 13
Oer Club der Vierzig.
ſearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
zurck griff ſeine Jagdbeute, ſowie ſeine ſonſtigen Effekten
und ſtieg die Düne hinab, auf Mayne zu, der mit ſeinem
lereits den Sand aufſcharrte.
(Feben Sie mir die Schaufel,” ſagte Mayne, als Dirck bei
ſarlangte, „und tragen Sie die anderen Sachen nach Ihrem
Dann kommen Sie zurück, aber beeilen Sie ſich.”
cynes Stimme war angenehm und ſeine Worte klangen
„echaftlich, hatten jedoch etwas in ſich, das keinen Gedanken
werſpruch aufkommen ließ.
ſyrck ſuchte ſein Boot auf und verſtaute ſeine Sachen darin.
ſetzte er den Maſt und machte alles klar zum Abſtoßen.
„. mit dem Gewehr über ſeiner Schulter zurückkehrte, hatte
zu bereits die Kiſte freigelegt. Mit vereinten Kräften gelang
nen, ſie aus dem Loch zu heben.
(änen Augenblick”, ſagte Mayne ſchweratmend und zog
u Ring aus ſeiner Taſche, an dem neben Schlüſſeln einige
une Inſtrumente hingen. Er wählte eines davon, das
aus=
e ein Bleiſtifthalter, taſtete damit einige Augenblicke im
ſiß herum, dann öffnete er den Deckel.
iin erſtaunlicher Anblick bot ſich ihnen. Zerdrückte und
ver=
e Gefäße, Urnen und Kelche, Kruzifixe, Ketten, Handgriffe
ſ2egen, Kerzenleuchter, ſämtlich aus Gold, waren in die
tezwängt und bildeten darin eine gleißende Maſſe. Die
ahenräume waren mit Golddublonen ausgefüllt, die ſo friſch
uhen, als wären ſie erſt tags zuvor geprägt worden.
holen Sie Ihren Regenmantel,” ſagte Mayne ſodann.
ſeck lief zu dem Boot zurück und brachte das Gewünſchte.
ſaut breitete den Mantel aus und häufte darin ſo viele der
huegenſtände auf, wie der Jüngling tragen konnte. Dann
grihm auf, ſie im Cockpitt des Bootes zu verſtauen.
irck mußte den Weg zum Boot fünfmal machen, bevor die
iül er war. Als er das letzte Mal zurückkam, hatte Mayne
hüifte wieder in die Grube verſenkt und war dabei, ſie mit
Sand zu füllen. Dann verſchloß er ſie, wonach ſie ſich
gemein=
ſam daran machten, die Grube auſzufüllen, und ſie zu ebnen.
Als ſie dieſe Arbeit beendigt hatten, waren beide wie in Schweiß
gebadet.
„Das hätten wir geſchafft,” ſagte Mayne mit einem
freund=
ſchaftlichen Klaps auf Dircks Schulter. „Nun wollen wir uns
aber auf die Strümpfe machen.”
Als Dirck im Boot ſaß und Mayne eben im Begriff war,
es abzuſtoßen, fragte dieſer:
„Dirck, haben Sie eine Ahnung, wo das Gold in der Kiſte
herſtammt?"
„Nicht die geringſte,” antwortete der Jüngling.
„Ich werde es Ihnen ſagen, und Sie können es Lanier
be=
richten. Das Wrack, das Welper gefunden hat, iſt ein ſpaniſches
Schiff, aber nicht die „Red Moon‟. Die Suche nach der Red
Moon iſt nichts Neues mehr. Zahlloſe Abenteurer haben in den
letzten Jahrhunderten danach geforſcht, wie geſchichtlich erwieſen
iſt, und einige Schiffe ſind dabei zugrunde gegangen. Darunter
befand ſich auch die Trinidad, von der bekannt iſt, daß ſie mit
rieſigen Werten beladen war. Eine Meuterei brach eines Nachts
darauf aus, in deren Verlauf das Schiff in Brand geriet,
wo=
nach es von dem Reſt der Beſatzung verſenkt wurde. Nach meiner
Anſicht handelt es ſich bei dem Wrack, das Welper fand, um die
Trinidad, denn die Lage ſtimmt genau mit der in den alten
Auf=
zeichnungen angegebenen überein.”
„Großer Gott, woher wiſſen Sie das alles?” fragte Dirck
verblüfft.
„Als Lanier New York verließ, beauftragte er mich, nach=
Charleſton zu fahren und zu verſuchen, näheres über die
Ge=
ſchichte der Red Moon zu ermitteln. Das Eden=Haus war bereits
abgetragen, aber in Raleigh fand ich alte Papiere, die offenbar
noch von niemandem geprüft worden waren, denn die Siegel
waren unverſehrt. Darunter war eine Aufzeichnung und
Be=
ſchreibung aller, früheren Verſuche, die „Red Moon” zu bergen.
Sagen Sie alſo Lanier, daß das bei der Tiger=Inſel gefundene
Schiff vermutlich die Trinidad iſt und daß Welper, Potter,
ſo=
wie der Clubdiener Supple im Verein mit dem Taucher ein
Komplott geſchmiedet haben, die anderen zu betrügen, indem
offenſichtlich nur Silber zutage gefördert wird, während die drei
das gefundene Gold untereinander teilen wollen. Sagen Sie
Lanier weiter, daß ich die Lage in der Hand habe und daß er
das internationale Zeichen abbrennen ſoll, wenn er den
Zeit=
punkt zum Losſchlagen für gekommen hält; ſowie daß in Norfolk
zwanzig Mann bereit ſtehen, die, wenn erforderlich, in drei
Stun=
den auf der Tiger=Inſel landen können. Wieviel davon werden
Sie behalten können?”
„Alles,” erwiderte Dirck eifrig.
„Alſo gut, dann Gott befohlen!”
Lange, bevor Dirck landete, konnte er ſeine Schweſter und
Lanier am Oſtende der Werft ſtehen ſehen, die ihn durch
Fern=
gläſer aufmerkſam beobachteten. In Rufnähe gelangt, rief ihn
Lanier durch ein Megaphon an:
„Alles in Ordnung, mein Junge? Wie war die Jagd?”
Als Antwort hob Dirck ein Bündel des erlegten Wildes in
die Höhe.
„Auch bei uns iſt alles gut gegangen. Wir haben die „Red
Moon” gefunden.
„Kapitel X.
„Das erſte Treffen”.
1.
Es konnte kein Zweifel mehr beſtehen, daß die
Schiffstrüm=
mer, die Kapitän Jake Winch und ſeine ſehnigen Gehilfen
auf=
deckten, tatſächlich die Ueberbleibſel der Galeere ,Red Moon”
waren.
Von Stunde zu Stunde, häufte ſich die Ausbeute immer
mehr an. Das gefundene Gold war noch ſo glänzend und zäh
als wie zu den alten Zeiten, als die längſt vermoderten
Gold=
ſchmiede der Mayas und Azteken es hämmerten und glätteten.
Jede Schaufel Sand wurde nochmals durchgeſiebt, damit
nichts überſehen werde. Aus den Sieben fielen hunderte von
köſtlichen, ſeltſamen Gegenſtänden, ſämtlich aus reinem
getriebe=
nem Gold beſtehend; Vögel mit Baſiliskenaugen, delphinartige
Fiſche, Alligatoren, kleine, gedrungene Götzen, fein ziſelierte
Schmetterlinge, Fledermäuſe und Krabben, gelegentlich auch ein
Klumpen rohen Goldes; dann viele Opfer= und Altargeräte von
feiner, künſtleriſch vollendeter Form.
Die Bewohner der Schwanen=Inſel waren ſtändig in
fie=
beriſcher Aufregung. Marion, Dirck und Lanier verbrachten den
größten Teil des Tages auf dem Fangdamm und legten nicht
ſelten mit Hand an.
(Fortſetzung folgt.)
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weiſe öffentlich meiſtbietend gegen
ſo=
fortige Barzahlung verſteigert. Die
Be=
dingungen werden vor Beginn der
Ver=
ſteigerung bekanntgegeben. (13808
Bahnmeiſterei 56.
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Pelanntmachung.
Der dem Hilfs=Vollziehungsbeamten
Lather zu Darmſtadt durch das
Finanz=
amt Darmſtadt=Stadt erteilte ſchriftliche
Ausweis zur Vornahme von
Dienſthand=
lungen im
Zwangsvollſtreckungsverfah=
ren, insbeſondere zur Empfangnahme von
Geldbeträgen ſowie zur Erteilung
rechts=
gültiger Empfangsbeſcheinigungen wird
hiermit für ungültig erklärt. (1382‟
Darmſtadt, den 6. Sept. 1927.
Finanzamt Darmſtadt=Stadt.
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Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Riu
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den
. des Kaufmanns Ehriſtian Büttel in Darmſtadt, Zſ.
Ehefrau Elifabeth, geb. Baumann, im Grundbu.
getragen war, ſoll
Freitag, den 7. Oktober 1927, nachmittags 31. I
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmrn
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwams
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Januar uin
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Vexſt=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich m.
ſind, ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterze ihn
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger wide
glaubhaft zu machen, widrigenfalls, ſie bei der Feſtti
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei derir
teilung des Verſteigerungserlöſes, dem Anſpruche des
uſ=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgege ſm/4 1ä.
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilzmesd
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellruelß
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Mcern
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten e)zinniſche Dele
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1927.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk III, Band II, But4 /lls niem=
Beuckt?
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Sräm
1 III 876 Hofreite Nr. 32 Pallas=
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1n gemacht wurden,
lebhaft beteiligt
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onr 1924,
Aber
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Zwangsverſteigerung.
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Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur „„ce
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Nauche
Kaufmanns Karl Gieſeche in Magdeburg, Bismar.
im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Dienstag, den 25. Oktober 1927, nachm. 31
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durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Ziman
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwa=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 17. Auguſt 9
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des DW
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlick /f
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Wl
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterz iae
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger wid rchl
glaubhaft zu machen, widrigenfalls, ſie bei der Fe ſſn
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei dei
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche dei
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgeg ge
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Ertei 100
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtell 300M
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Seol
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerter. e
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 27. Auguſt 1927.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk II, Band V, Bl.40
Bardll
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Sint
29 86‟,, Acker, der Ziegelbuſch 5144 41152
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