Kinzelnummer 10 Pfennige
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Nummer 247 Dienstag, den 6. September 1927. 190. Jahrgang
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ſtädter und Nationalbank.
Beginn der Völkerbundsverſammlung.
atspräfident Villegas eröffnet
die Tagung.
t Leitgedanken der Völkerbundsaufgaben:
Fng 31 Uh
wiedsgerichtsbarkeit, Sicherheit, Abrüſtung.
* Genf, 5. September. (Priv.=Tel.)
hogempf. Au Aa/ Die heutige Eröffnungsſitzung der Völkerbundsverſammlung
Madoigüißt ünl=gt ſich mit dem hier nun ſchon bekaunten Mangel an jeder kerbundsverſammlung ſich einen, ſüdamerikaniſchen Präſidenten
ſtlichkeit an. Obwohl der Beginn der Sitzung ausdrücklich
Me1auf 10½ Uhr vorverlegt wurde, iſt es bereits ein Viertel
F1uhr, als endlich der Dolmetſcher des Präſidenten, der
be=
me Camerlingk, die Glocke ſchwingt und im Auftrag des
enbergyſſtwräſidenten Villegas die Delegierten auf ihre Plätze ruft.
Minuten vor 11 Uhr beginnt Ratspräſident Ville=
½-Chile die Verleſung ſeiner Eröffnungsrede. Er beginnt
vem Ausdruck ſeiner beſonderen Freude darüber, daß ſo
u. 10. Sepl maſleiche Außenminiſter und beſonders, daß ein Staatschef, der
ſädent der Eidgenoſſenſchaft, Motta, ſich unter den
Delegier=
dger
gefinden, und er rühmt die der Völkerbundsverſammlung
Jahren bekannten glänzenden Eigenſchaften Mottas, die
. Dann ging Villegas ſofort auf die politiſchen
Aktuali=
ein, indem er in gelinder Form darüber Klage führte, daß
wlitiſchen Ereigniſſe, ſelbſt wenn ſie nur von ſehr relativer
igkeit ſind, oft das öffentliche Intereſſe mehr feſſeln als die
tiome und eindringliche Arbeit des Völkerbundes die
Ur=
ſor Völkerbund den Kreis der ihn beſchäftigenden Probleme
u inſicht zuſtrebe. Er beſprach die Arbeiten des Völkerbundes
ſtbers auf wirtſchaftlichem und geiſtigem Gebiet, widmete der ihrer Aufnahme in die Tagesordnung zu überweiſen ſind.
ſtchaftskonferenz ſehr anerkennende Worte und ſprach die
Die Arbeiten der Abrüſtungskommiſſion vorwärts ſchreiten
ſchen. Der Präſident beſprach auch die auf Antrag der fin=
715 und 11 zur Verhinderung des Ausbruchs von Kriegen,
retzte ſich dafür ein, daß die Aufgabe des Völker=
Des hauptſächlich in der
Verhinderung des Krieges
Aſutchen ſein müſſe. Dort liege auch der Schlüſſel zur
Lauſia Aebrä ſtung. Von den drei großen Leitgedanken dieſes
Pro=
uce ms, von denen dieſe Mauern noch widerhallen, ſagte Präſident
Duggs, „Schiedsgerichtsbarkeit, Sicherheit und
oih drfüſtung, muß die Schiedsgerichtsbarkeit logiſch und hiſto=
Der erſte ſein. Das Werk von Locarno biete da=
Den Beweis‟. Dieſe Politik ſei ihm beſonders teuer,
PMn er vertrete ein Land, das von Anfang an nicht aufgehört
„b, den Abſchluß von Abkommen und Sondervereinbarungen
Vi Schiedsgerichtsbarkeit und Sicherheit zu predigen und
da=
as Beiſpiel zu geben, weil darin die einzig brauchbare
Vor=
uggung eines allgemeinen Vertrages zu ſuchen ſei. Aus den
ucen und Schwierigkeiten, denen der Völkerbund begegne,
uee er gerade das wachſende Intereſſe feſtſtellen zu können.
e beweiſe, daß der Völkerbund mehr als je „das lebendige
” ſei, von dem Wilſon geſprochen habe. Er als Amerikaner
” an dieſer Stelle auch die große Figur eines anderen
Ame=
ers, Bolivar, nennen, der ſchon den Gedanken der inter=
Mumglen Solidarität proklamierte, als er die Hoffnung
aus=
patz, daß einmal ſpäter alle Völker ſich vereinigen möchten, um
iteinander mit ihren Angelegenheiten zu beſchäftigen, wie es
um Genf der Fall iſt. Damit erklärte Ratspräſident Villeggs die
alverſammlung des Völkerbundes für eröffnet. Starker Bei=
Eei den Delegierten und auf den Tribünen dankte dem
Rats=
eenten, deſſen Rede unter geſpannteſter Aufmerkſamkeit an=
Nat und einige Male von lautem Applaus unterbrochen wurde.
ider Rede des Ratspräſidenten ſcheint hervorzugehen, daß
ſich allgemein von dem Abrüſtungsproblem in etwaigen
ägen aus der Verſammlung, die an dieſe anknüpfen, das
uttintereſſe der gegenwärtigen Tagung verſpricht. Der Ein=
A beſteht, daß man von vornherein die Atmoſphäre zu
ſchaf=
lucht, um etwaige Vorſtöße zwanglos in das durch die
er=
mte Dreiheit gekennzeichnete Programm eingliedern zu kön=
Nach der Verleſung der Eröffnungsrede und Einſetzung
Ausſchuſſes zur Prüfung der Vollmachten wurde die
Neurns für 1½ Stunde unterbrochen.
ani zum Präſidenten der 8.
Völkerbunds=
verſammlung gewählt.
Dei der Wiedereröffnung der Sitzung um 12½ Uhr erſtattete
Sorſitends der Mandatsprüfungskommiſſion, Aquero=Kuba,
chrt, aus dem ſich ergibt, daß 49 Staaten in der Völkerbunds=
Dmmlung bertreten ſind. Nicht vertreten ſind: Argentinien,
eien, Braſilien, Spanien, Honduras und Peru. Vor der
AI des Präſdenten gab der Führer der japaniſchen Dele=
Sanm. Adgtei, eine kurze Erklärung ab, wonach er niemals für
Präſdentenſitz kandidieren werde; er würde es ſehr
bedau=
henn dennoch ſein Name auf einigen Stimmzeteln
erſchei=
olte. Asdann begann der Aufmarſch der 49
Delegations=
a ünter denen dieſesmal auch der belgiſche Außenminiſter
oestelde ſch befand, der dem Anfang der Sitzung nicht bei=
Diohnst Naite. Die Wahl, ergab folgendes Neſuligt: Abgegeben
EAnden 42 Stimmen, ſo daß die abſolutte Mehrheit 24 beträgt.
Lhielten der Führer der Delegation von Uruguay, Guani,
Lummen, der frühere öſterreichiſche Botſchafter Graf Mens=
2 Stimmen. Die reſtlichen zwei Stimmen waren zerſplit=
tert oder ungültig. Ratspräſident Villegas erklärte darauf Gugni
zum Präſidenten der 8. Völkerbundsverſammlung gewählt. Der
Beifall war naturgemäß ſehr geteilt, da offenbar eine Mehrheit
der Völkerbundsverſammlung die Wahl Mensdorffs als ſicher
angeſehen hatte. Nachdem aber die franzöſiſche Delegation ſchon
vor der Wahl verſchiedentlich mitgeteilt hatte, daß ſie nicht in der gegangen.
Lage ſei, für Mensdorff zu ſtimmen, mußte man mit der
Mög=
lichkeit einer Niederlage des öſterreichiſchen Kandidaten rechnen. geſprochen und geſchrieben, bis dieſer Geiſt verraucht war; bis
Guani=Uruguay übernahm nach der Verkündung ſeiner
Wahl das Präſidium und dankte in kurzen Worten für die ihm,
ſene Ehre. Er hob hervor, daß ſchon zum dritten Male die Völ= von Vertrauen, Zuverſicht und Hoffnungen traten.
erwählt habe und wies anerkennend auf die Verdienſte aller geſchlafen.
ſeiner Vorgänger in dieſem hohen Amte hin. Die Verſammlung
wurde dann auf nachmittags 4 Uhr vertagt, wo die Wahl der
ſechs Vizepräſidenten vorgenommen werden wird, die zuſammen
ſammlung bilden.
Genehmigung der Tagesordnung.
Um 4½ Uhr nachmittags wurde die zweite Sitzung der Völ=
und ſeinem Lande ein unvergleichliches Preſtige geſichert ordnung und ihre Verteilung auf die Kommiſſionen, die in der
ſchon gewohnten Manier in der Zahl von ſechs gebildet werden,
Entſprechend dem Arbeitsgebiet der Kommiſſionen wird, die nungen, die an ihn geknüpft waren, nicht in Erfüllung gingen;
Tagesordnung auf die ſechs Kommiſſionen verteilt. Die Tages= weil der Geiſt der Verſtändigung nicht Herr wurde über den
ordnung bleibt vollſtändig aufrecht erhalten mit Ausnahme des Geiſt des Argwohns; weil Kräfte am Werke ſind, die das neue
von der engliſchen Regierung zurückgezogenen Antrags, die Europa nicht wollen.
ſſitn der Konflikte verſchwinden zu laſſen. Er rühmte ſchließlich, Frage des Umfanges des Tätigkeitsgebietes des Völkerbundes
zu behandeln. Eine Tagesordnungskommiſſion aus ſieben Mit= gegen die zerſtörenden Kräfte der Vergangenheit für die Geſtal=
Ferweitere und der Univerſalität in materieller und geiſti= gliedern wird gewählt, der u. a. Be Brouckere=Belgien und Sokal=
Polen angehören und der alle neu auftauchenden Anträge vor
zeugung aus, daß dank dem allſeitigen guten Willen und Gelegenheit der Behandlung des Abrüſtungsproblems den An= bäiſches Locarno!
achte der Erfahrungen, die im letzten Jahre gemacht wurden, trag ſtellen, ſämtliche die Abrüſtung betreffenden Fragen an die
handlung der geſamten Abrüſtungsfrage erfolgen kann. Im vori= zwei Jahren leidet.
ain Regierung vorgenommene Unterſuchung über die Artis gen Jahre hat ſich auch die politiſche Kommiſſion mit einigen der
polniſchen Anträge zur Abrüſtungsfrage, beſondes den Anträgen
für die Löſung des Sicherheitsproblems beſchäftigt.
Alsdann wurde unter einmütigem Beifall der geſamten Ver= ſchwach.
ſammlung der ſchweizeriſche Bundespräſident Motta als
Ehrenmitglied in das Präſidium gewählt. Motta dankte für
dieſe ihm erwieſene Ehrung und erklärte, ſie für ſein Land und
das hohe Amt, das er bekleide, annehmen zu wollen.
Um 5 Uhr vertogte ſich die Verſammlung auf 6½ Uhr, damit
die ſechs Kommiſſionen, deren Präſidenten in das Bureau der mittel: eine umfaſſende nationale Induſtrie?
Verſammlung eintreten, inzwiſchen Zeit zu ihrer Konſtituierung
haben.
Um 6½ Uhr nahm Präſident Guani=Uruguay die Sitzung
der Völkerbundsverſammlung wieder auf und verkündete das
miſſionen. Ferner machte er davon Mitteilung, daß zum Präſi= täriſchen Abrüſtung und wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit.
denten der Tagesordnungskommiſſion der belgiſche Senator
de Brouckere gewählt worden iſt. Dann wurde die Wahl der
weiteren ſechs Vizepräſidenten der Verſammlung durch Liſten= Zölle bis zum wirtſchaftlichen Zuſammenbruch.
wahl vorgenommen. Zu Präſidenten der 6 Kommiſſionen der
Völkerbundsverſammlung wurden gewählt: 1. Kommiſſion der
japaniſche Geſandte in Brüſſel, Adatci, 2. Kommiſſion der
kang=
der Präſident der norwegiſchen Deputiertenkammer, Hambro, Taten.
6. Kommiſſion der luxemburgiſche Staatsminiſter Bech.
ten der Verſammlung.
Die Wahl der ſechs Vizepräſidenten ergab folgendes
Reſul=
präſidentenſitz mußte eine Stichwahl erfolgen zwiſchen dem öſter= Kriege auf ſich.
reichiſchen Delegierten Mensdorff, der 17 Stimmen, und dem
früheren portugieſiſchen Außenminiſter Vasconcellos, der 13
Stimmen erhielt. Die Stichwahl ergab 32 Stimmen für Mens= Locarno=Pakt ſein, der das Friedensſyſtem von Locarno auf alle
Gegenkandidaten.
Finniſche und kanadiſche Kandidaturen
für den Völkerbundsrat.
* Genf, 5. Sept. (Priv.=Tel.)
Die baltiſchen Staaten Finnland, Eſtland und Lettland und ſämtliche Konflikte ſchiedsgerichtlich auszutragen.
wollen diesmal angeblich engere Zuſammenſchlußabſichten
wäh=
rend der Völkerbundsverſammlung befolgen. Intereſſant dabei
iſt, daß dieſe Abſichten, wie man ſagt, nicht nur der Arbeit für, ſo verpflichten ſich alle übrigen, ihr zu helfen. Im Zweifelsfalle
die finniſche Kandidatur zum Völkerbundsrat, ſondern auch den ſoll hier die Definition des Genfer Protokolles in Anwendung
jetzt viel mehr im geheimen ſich geltend machenden Beſtrebungen kommen, daß derjenige Staat Angreifer iſt, der die ſchiedsgericht=
Englands gelten ſollen, die Barriere für einen Abſchluß gegen liche Austragung ablehnt.
Rußland zu vervollſtändigen. Darauf läßt auch die eifrige
Mit=
arbeit Polens, an den baltiſchen Koalitionsabſichten ſchließen, das natürliche Bindeglied zwiſchen dem erſten Locarno=Pakt —
Außer der ſeit langem in den Geſprächen in den Wandelgängen
behandelten Kandidatur Finnlands für einen der eventuell
frei=
hätte.
Für ein Paneuropäiſches Locarno.”
Von
R. N. Coudenhove=Kalergi.
Zwei Jahre ſind vergangen, ſeit die Welt die frohe Botſchaft
eines europäiſchen Morgenrots vernahm: Locarno!
Zwei Jahre ſind vergangen: aber die europäiſche Sonne, die
damals ihre Strahlen über die Völker warf, iſt noch nicht auf=
Zwei Jahre lang wurde ſoviel über den Geiſt von Locarno
ſeine vergoldeten Lorbeeren zu welken begannen; bis neues
ſeinem Lande und ganz Lateinamerika durch ſeine Wahl erwie= Mißtrauen, neuer Argwohn und neue Unſicherheit an die Stelle
Der Geiſt von Locarno iſt nicht geſtorben: aber er iſt ein=
Es iſt Zeit, ihn zu wecken.
Die Schöpfer von Locarno waren ſich darüber klar, daß ihre
mit den ſechs Kommiſſionspräſidenten das Bureau der Ver= Schöpfung nur ein Anfang ſei, ein Pfand, ein Verſprechen an die
europäiſche Zukunft.
Es iſt Zeit, dieſes Verſprechen einzulöſen. Denn die
Ent=
wicklung duldet keinen Stillſtand und unſere Zeit läuft ſchnell.
Was nicht vorwärts geht, geht zugrunde, und was ſtill ſteht,
kerbundsverſammlung vom Präſidenten Guani eröffnet. Es han= fällt. Entweder geht die Geſchichte über Locarno hinweg zu
delt ſich zunächſt um die Genehmigung der endgültigen Tages= neuem Haß und Krieg, oder ſie führt über Locarno hinaus zu
Paneurora.
Der Bau von Locarno wanktt, weil er ſtockt; weil die Hoff=
Europäer! die Zeit iſt reif, einen neuen Vorſtoß zu wagen
tung einer beſſeren Zukunft.
Die Zeit iſt reif den erſten praktiſchen Schritt zur Verwirk=
Der holländiſche Delegierte Loudon teilt mit, er werde bei lichung Paneurotas zu tun. Dieſer Schritt iſt: ein paneuro=
Hier iſt der archimediſche Punkt, der Europa in Bewegung
dritte Kommiſſion zu überweiſen, damit eine einheitliche Be= ſetzen und die Lähmung überwinden kann, an der es ſeit faſt
Die anderen Verſuche, Europa vorwärtszuſtoßen, ſind
ge=
ſcheitert. Die Abrüſtungs= und Weltwirtſchaftskonferenz haben
zu keinem Ergebnis geführt: der Wille war gut, aber die Logik
Denn wie können die Staaten Europas abrüſten, ſo lange
ſie voneinander bedroht ſind?
Und wie können ſie angeſichts dieſer Lebensgefahr auf
Schutzölle verzichten und damit auf ihr ſtärkſtes Verteidigungs=
Das Ergebnis dieſer beiden Konferenzen zeigt, daß die
mili=
täriſche und die wirtſchaftliche Rüſtung ſolange fortdauern wird
wie die gegenſeitige Bedrohung; keine Konferenz, keine Phraſe,
Die Wahl der Kommiſſionspräſidenten. keine Macht kann dieſe zwingende Logik umſtoßen, die ſtärker iſt
alle anderen Argumente politiſcher und wirtſchaftlicher Vernunft.
Nur ein völliger Bruch mit der Politik gegenſeitiger
Bedro=
bereits gemeldete Reſultat der Konſtituierung der ſechs Kom= hung kann hier Wandel ſchaffen und den Weg bahnen zur mili=
Jeder andere Weg führt in den Abgrund: zur Steigerung
der Rüſtungen bis zu einem neuen Krieg — zur Steigerung der
Ein Gebäude kann von ſelbſt zuſammenſtürzen, aber nie von
diſche Senator Dandurand, 3. Kommiſſion der tſchechoſlowa= ſelbſt entſtehen: dies gilt auch vom Aufbau Europas. Von ſelbſt
kiſche Außenminiſter Beneſch, 4. Kommiſſion der holländiſche wird die Lage nur ſchlechter. Um beſſer zu werden, bedarf ſie
Profeſſor an der Univerſität Leyden, von Eyſinga, 5. Kommiſſion mutiger Initiative, weitblickender Staatsmänner, politiſcher
Eine ſolche Tat, die mit einem Schlage die politiſche Lage
Dieſe 6 Kommiſſionspräſidenten ſind zugleich Vizepräſiden= Europas veräudern könnte, wäre die Einberufung einer
zwei=
ten Locarno=Konferenz.
Die Einladung dieſer Konferenz müßte von einem oder von
tat: Es erhielten von 47 abgegebenen Stimmen der italieniſche mehreren Staaten ausgehen und alle Staaten Europas ergehen,
Delegierte Scialoja 43, der franzöſiſche Außenminiſter Briand 41, die gewillt ſind, auf den Krieg als Mittel zur Austragung ihrer
der engliſche Außenminiſter Chamberlain 41, der deutſche Außen= politiſchen Gegenſätze zu verzichten. Lehnt ein Staat dieſe
Ein=
miniſter Dr. Streſemann ebenfalls 41 und der Geſandte von ladung ab, ſo ſetzt er ſich dadurch dem Verdacht heimlicher An=
Haiti in Paris, Nemours, 28 Stimmen. Für den ſechſten Vize= griffspläne aus und nimmt damit die Verantwortung künftiger
Das Ziel der weiten Locarno=Konferenz ſoll ein zweiter
dorf, der damit gewählt war, und 10 Stimmen für ſeinen europäiſchen Staaten ausdehnt. Die Hoffnung auf das
Zuſtande=
kommen eines ſolchen paneuropäiſchen Paktes iſt nicht zu
optimi=
ſtiſch: ein Vertrag, der vor zwei Jahren zwiſchen Deutſchland
und Polen geſchloſſen werden konnte, muß heute zwiſchen allen
europäiſchen Staaten zu ſchließen ſein.
Der zweite Locarno=Pakt ſoll alle Unterzeichner verpflichten,
unter keinen Umſtänden gegeneinander zum Kriege zu ſchreiten
Sollte jedoch eine unterzeichnete Macht angegriffen werden,
Dieſer panemopäiſche Friedens= und Sicherheitspakt wäre
*) Anm. d. Schriftleitung: Wir bringen die Ausführungen
werdenden Sitze im Völlerbundsrat taucht nun auch, wie all= des bekannten Vorkämpfers für den Paneuropa=Gedanken
unſe=
jährlich, die Kandidatur Kanadas auf, das angeblich als Ver= ren Leſern gern zur Kenntnis, verweiſen aber im übrigen auf die
treter der engliſchen Dominions in den Rat einzuziehen Luſt Ausführungen des Leitartikels in unſerer Nr. 245 vom
Sonn=
tag, den 4. September.
Seite 2
Dienstag, den 6. September 1927
der fragmentaiſch blieb, weil ſein Wirkungskreis zu beſchränkt
war — und dem Genfer Protokoll, das an der Größe ſeines
Zie=
les ſcheiterte.
Locarno, ergänzt und ausgedehnt auf Europa und das
Gen=
fer Protokoll, beſchränktt und angepaßt an Europa: das iſt der
Weg, der möglich und norwendig iſt und in der natürlichen
Ent=
wicklung der Weltpolitik liegt.
Falls nicht alle euroräiſchen Staaten von Anfang an den
neuen Locarno=Pakt unterzeichnen, ſo wäre dennoch der Friede
durch die neue Locarno=Gruppe geſichert. Der nachträgliche
Bei=
tritt ſtünde allen europäiſchen Staaten offfen und würde
wahr=
ſcheinlich ſehr bald erfolgen.
Vom Tage.
Moral, Vernunft und Selbſterhaltung aller europäiſchen
Staaten fordern dieſes paneuropäiſche Locarno. Nur Haß und
Verblendung ſprechen dagegen.
Millionen von Europäern und Europäerinnen würden
auf=
atmen beim Gedanken, daß die Kriegsgefahr für ſie und ihre
Kinder gebannt wäre.
Alle verborgenen und unterdrückten Friedenskräfte Europas
würden ſich um das neue Locarno ſammeln und der Welt
be=
weiſen, wie ſtark der Friedens= und Lebenswille unſeres Erdteils
gegenüber den Kräften des Haſſes und der Zerſtörung iſt.
Die Bahn wäre frei für die Abrüſtung: ſobald die Bedrohung
aufhört, wird jede Rüſtung ſinnloſe Verſchwendung.
Die Bahn wäre frei für den Abbau der Wirtſchaftsſchranken;
denn die militäriſchen Geſichtspunkte würden zurückttreten
gegen=
über der Forderung eines großen europäiſchen Marktes als
Vor=
ausſetzung für rationellere Wirtſchaft mit billigeren Preiſen bei
höheren Löhnen.
Die Bahn wäre frei für eine vertrauensbollere
Zuſammen=
arbeit aller nationalen Kulturen Europas zur Sicherung ihrer
gemeinſamen Ziviliſation und der Zukunft der weißen Raſſe.
Reichstagspräſident Loebe wird für die erſte Hälfte der nächſten
Woche den Aelteſtenrat einberufen, um ihm vorzuſchlagen, am 3.
Ok=
tober die Plenarſitzungen des Reichstages wieder
auf=
zunehmen.
Der Reichsminiſter für Ernährung und
Landwirt=
ſchaft, Schiele, iſt in München eingetroffen, um der bayeriſchen
Staatsregierung einen Beſuch abzuſtatto und gleichzeitig ſich über die
Lage der bayeriſchen Milchwirtſchaft aus eigener Anſchauung zu
unter=
richten.
An amtlicher Stelle wird uns mitgeteilt, daß ein Verbot für
deutſche Ozeanflüge nicht beabſichtigt ſei, da die
be=
ſtehende Luftpolizeiordnung für vorkommende Fälle durchaus genüge.
Die Schritte bei der Kownoer Regierung, die die
Zurück=
nahme der Ausweiſungen der Memeler Redakteure
bezweckten, ſind vergeblich geweſen.
Nach Warſchauer Meldungen hat Litauen die
zurückgehal=
tenen polniſchen Grenzſoldaten freigelaſſen.
Am Sonntag fand in Genf eine Unterredung zwiſchen
Chamberlain und dem Polen Sokal ſtatt und anſchließend
daran eine Beſprechung Briand—Sokal.
Senator Borah fordert in einem Schreiben das
Staats=
departement auf, daß die amerikaniſche Regierung ſolange
ihre Zuſtimmung zu der franzöſiſchen 100 Millionen
Dollaranleihe verſage, bis die Kriegsſchuldfrage geregelt ſei.
Der japaniſche Admiral Baron Sadakichi Kato, der im
Weltkrieg die japaniſche Flotte bei der Belagerung Tſingtaus
komman=
dierte, iſt geſtorben.
Litauens neuer Sabotageakt.
Neue Ausweiſungen aus dem Memelgebiet.
Paneuropäer! Hier iſt das unmittelbare Ziel unſerer
Poli=
tik; hier iſt die paneuropäiſche Forderung des Tages.
Paneuropa bleibt unſer ferneres Ziel — aber das
paneuro=
päiſche Locarno iſt unſer nächſtes, iſt das Ziel unſerer praktiſchen
Tagespolitik!
Fordert dieſes Ziel überall und immer, bis es erreicht iſt;
fordert es durch Zeitungen und Verſammlungen, fordert es von
Parteien und Regierungen!
Im Namen der ſtummen Millionen, die durch den letzten
Krieg namenlos gelitten haben und ſich, ihren Nächſten und
Fernſten die Wiederkehr dieſer Schrecken erſparen wollen,
appel=
liere ich an alle Staatsmänner Europas, dieſe große Initiative
zu ergreifen! In erſter Linie richttet ſich dieſer Appell an die
Schöpfer des erſten Locarno, ihr großes Werk durch einen
zwei=
ten mutigen Schritt in die Zukunft zu krönen!
Ich appelliere an alle Außenminiſter Europas, ihren
Namen unter dieſen Taufſchein Europas zu ſetzen, der mit den
heidniſchen Methoden internationaler Blutrache bricht zugunſten
der chriſtlichen Ideale des Friedens und des Rechtes.
Ich appelliere an alle Führer der öffentlichen Meinung, an
Dichter und Denker, Prieſter und Lehrer, Künſtler und Gelehrte,
Schriftſteller und Journaliſten: rufen Sie das Gewiſſen
Euro=
pas auf und einigen Sie es in der einen Forderung nach dem
paneuropäiſchen Locarnol
Könnten die Völker Europas reden — nicht durch den
Schleier ihrer Parlamente, nicht als Parteien und Klaſſen —
ſondern als Väter und Mütter, als Gatten und Kinder, als
Brüder und Schweſtern, als gequälte und gehetzte Menſchen: ſie
würden in überwältigender Einhelligkeit ihre Stimme vereinigen
im Ruf nach Frieden und die ſophiſtiſchen Einwände
berufs=
mäßiger Hetzer und Irreführer gegen dieſen Friedenspakt
über=
tönen.
Da dieſe armen Millionen ſtumm ſind, iſt es die Pflicht aller,
die öffentlich reden oder ſchreiben können, in Wort und Schrift
der Friedensſehnſucht der europäiſchen Maſſen Ausdruck zu
geben.
Memel, 5. September.
Nachdem die Deutſchen im Memelgebiet bei den letzten
Wah=
len einen ſo überwältigenden Erfolg davongetragen hatten,
be=
gann man litauiſcherſeits aus Rache für den deutſchen Sieg mit
Ausweiſungen. Zuerſt wurden deutſche Journaliſten
ausge=
wieſen. Wie jetzt bekannt wird, ſind am Samstag zwei
wei=
tere Reichsdeutſche aus dem Memelgebiet
ab=
geſchoben worden, und zwar ein Herr Schulz aus Trökulz
und der Buchhalter Eſchmann von der Zelluloſefabrik in Memel.
Wie weiter berichtet wird, ſind faſt ſämtliche
reichs=
deutſche Zeitungen in Memel beſchlagnahmt
worden. Die Königsberger „Allgemeine Zeitung”
wurde für dauernd für das Memelgebiet
ver=
boten.
Acht Jahre ſind ſeit dem großen Krieg vergangen: acht Jahre
des Haſſes, der Kriegsgefahr, der Not.
Es iſt Zeit, dieſe klägliche Epoche abzuſchließen; es iſt Zeit,
eine neue Seite der europäiſchen Geſchichte einzuſchlagen; es iſt
Zeit, die öffentliche Meinung aus ihrem Halbſchlaf zu wecken
und ihren Blick von der Vergangenheit in die Zukunft zu kehren;
es iſt Zeit, über die kleinlichen Streitfragen des Alltags hinweg
ein großes, gemeinſames Werk in Angriff zu nehmen und
durch=
zuführen.
Es iſt Zeit, von der Proxaganda für Paneuropa zur
Ver=
wirklichung des Paneuroxa=Programmes überzugehen und den
erſten Schritt zu wagen:
das Paneuropäiſche Locarno!
* In diplomatiſchen Kreiſen Berlins empfindet man die
neueſten Ausweiſungen aus dem Memelgbiet als einen neuen
Sabotageakt ſowohl gegen das Memelſtatut wie auch gegen die
während der letzten Ratstagung in Genf zwiſchen dem
Reichs=
außenminiſter und dem Miniſterpräſidenten Woldemaras
getrof=
fenen Vereinbarungen. Man erwartet, daß Dr. Streſemann in
Genf die Gelegenheit zu einer neuen direkten Ausſprache mit
Woldemaras nicht vorübergehen laſſen wird. Deutſchlands
Ge=
duld wird in der Tat auf eine ſehr harte Probe geſtellt. Der
Völkerbund ſelbſt befaßt ſich nicht mit ſolchen „Kleinigkeiten”.
Er tut es wenigſtens ſehr ungern, wie überhaupt die den
Völ=
kerbund mehr und mehr diskreditierende Methode eingeriſſen iſt,
unangenehme Dinge den betreffenden Nationen ſelbſt zur
Er=
ledigung zu überlaſſen. Man konnte gewiß dieſe Methode
ver=
ſuchen, und ſie hat zugeſtandenermaßen wewigſtens den Erfolg,
gezeitigt, daß Woldemaras ſein Verſprechen, daß noch vor dem
1. September Wahlen zum Memelländiſchen Landtag ſtattfinden
ſollen, einhielt. Aber man weiß, under welchen Schikanen dieſe
Wahlen ſtattgefunden haben. Wenn ſie dennoch zu einem
über=
wältigenden Siege des Deutſchtums warden, dann müßte jede
Nation, die den Ehrgeiz hat, zu den Kulturnationen gezählt zu
werden, nunmehr den Verſuch einer nationalen Vergewaltigung
dieſes Gebietes aufgeben. Aber gerade die deutſche Preſſe im
Memelgebiet als die Hauptträgerin deutſcher Kulturwerte ſoll
nun, nachdem Kriegszuſtand und Militärherrſchaft ihrem Druck
weiter ausüben, vernichtend getroffen werden. Die litquiſche
Regierung begnügt ſich ſogar nicht einmal damit, die Preſſe des
Mewelgebietes unter Kuratel zu ſtellen, ſie erlaubt ſich auch,
auch die reichsdeutſche Preſſe zu bevormunden. In einem
Com=
munigué nimmt die litauiſche Geſandtſchaft in Berlin zu den
Wahlen im Memelgebiet Stellung und behauptet, das
Wahl=
ergebnis ſei kein Sieg des deutſchen Gedankens, ſondern
ledig=
lich Ausdruck der ſozialwirtſchaftlichen Kräfte. Das
Commu=
niqué ſchließt: „Inwieweit mit ſolchen irreführenden
Darſtel=
lungen, wie ſie in den meiſten deutſchen Preſſeorganen zum
Aus=
druck kommt, der Bevölkerung des Memelgebiets gedient iſt, mag
dahingeſtellt bleiben. Auch dürſten ſie kaum geeignet ſein, die
deutſch=litauiſchen Beziehungen zu fördern." Zu der bisher
ge=
übten Gewaltmethode auch noch die Drohung. Deutſchlands
Geduld müßte nun wahrlich ein Ende haben.
46 Werke aus der Ausſtellung
„Alte Kunſt am Mittelrhein”
Von Marie Fröhlich.
Mutter empfinden wir und die viel zu großen Hände, die
um=
ſchließen und halten wollen, was ihr von dem Sohne noch
ge=
blieben iſt. Mit ihrem ſchweren Körper hält ſie ihn umfangen,
als wolle ſie ihn, der von ihr ausgegangen iſt, aufſaugen und
wieder aufnehmen in ihren mütterlichen Leib.
Der Kruzifixus aus Walsdorf.
(Nr. 11. 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts.)
Ohne Kreuz, auf die grauſchwarze Fläche der Wand geheftet,
vom eignen Schatten ſanft umſpült, ſchwebt er vor uns wie die
Verkörperung leidvoller Ruhe.
Dem Leib, den der Künſtler in liebevollem Nachtaſten der
Natur zu nähern verſuchte, fehlen die Merkmale heftigen
Schmer=
zes, grauenvollen Sterbens. In leiſer Biegung iſt ihm jede
Starrheit genommen.
Wie milde Hände umſpannt ihn ſchützend das Lendentuch.
Es iſt von jedem Ueberſchwange, jeder heftigen Bewegung frei.
Es umzieht in leiſen Falten die Hüften, fällt, wenig gerafft,
kaum merklich an der Seite herab, geht auf in der ſtillen
Umriß=
linie des Ganzen, iſt einbezogen in die tiefe Ruhe dieſes von
allem Leid Erlöſten.
Nach dem mageren Arme zu neigt ſich das Haupt mit den
ſtreng ſtiliſierten Haaren. Auch es bringt in dieſe Schöpfung
tiefſten Todesfriedens keinen ſchrillen Ton. In ſtarker
Beſchat=
tung verſchwinden faſt die Züge, und wir ahnen faſt nur, daß
auf ihnen Ruhe liegt und tröſtliche Gewißheit überſtandener
Qual.
Eine Pietz.
(Nr. 82. Zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts oder nach 1500.)
Eine plumpe, bäueriſche Frau hält den toten Sohn auf den
Knien. Zwiſchen ſchwer herunterziehenden Falten eines
dunkel=
blauen, braunrot gefütterten Kopftuches erſcheint ein tiefgelbes
Antlitz, deſſen eckige Stirn im Kampf ums tägliche Leben
ge=
härtet, deſſen bitterer Mund durch Leiden geformt iſt, deſſen
Augen durch zu viel Kummer tränenlos geworden ſind.
Der Blick dieſer Augen iſt weſenlos, ganz ohne Hoffnung.
Die abfallenden Schultern beugen ſich unter einem letzten,
ſchwe=
ren Geſchick, das die Kette vieler Schickſalsſchläge abſchließt, die
in einem langen Leben dieſe Frau betroffen haben, und die in
dumpfer Ergebung getragen wurden.
Die gelbliche Geſtalt des Toten ſcheint vor unſeren Blicken
unwirklich zu werden und wegzuſchrumpfen. Nur die Arme der
Die Dernbacher Beweinung.
(Nr. 126. Um 1410 (Terracottagruppe).
Auch dieſes Werk gehört der Zone des Leides an. Denn am
Fuße des Kreuzes, auf grünem Raſenhügel, neben Totenſchädel
und Totenbein, liegt Jeſus ausgeſtreckt in ſtarrer Todesruh.
Sein Haupt iſt auf Marias Schoß gebettet, die ſich an den
kauern=
den Johannes lehnt. Joſeph von Arimathia ſchaut über ſie weg
auf den Toten. Weit abgerückt, zur Linken, zu Füßen Jeſu, ſteigt
unvermittelt die Geſtalt des Nikodemus empor. Leiſe Farbigkeit
der alten Faſſung haftet noch an allem.
Mit unendlicher Feinheit ſind Züge und Gebärden gebildet.
Still fallen die Falten der Gewänder, kaum kräuſeln ſie ſich am
Boden, als wagten ſie nicht, durch Bewegung die tiefe
Verſunken=
heit dieſer Trauer zu ſtören. Denn kaum merklich beugen ſich
nur im Schmerz die Häupter und falten ſich die Hände.
Er=
ſchätternd ſteht Nikodemus in der eiſigen Einſamkeit ſeines
Schmerzes. Ganz verſunken ſuchen ſeine Augen noch einmal das,
was nun bald für imer der Erde übergeben werden muß.
Ihnen iſt richt der heftige Gefühlsausbruch ſpontaner
Na=
turen gegeben, der ſchon erleichtert und den Weg zur Befreiung
zeigt. Sondern ſie beugen ſich in Stille vor dem Leid, dem
un=
entrinnbaren, das von jetzt an ihr Begleiter wird. Denn „ſie
wiſſen, was ſie verloren haben”.
Die mittlere Tafel des Ortenberger Altars.
(Nr. 290. Nc
Maria, umgeben von ihrer E
die Himmelskönigin im
oſen oder in Büchern
Kreiſe feiner Frauen, die Kinder
leſen, die anbeten oder Blumen halten. Zwei zarte, kleine
Engel, die zur Melodie der Linien die Töne ihrer Inſtrumente
fügen.
Golden der Hintergrund, golden die Gewandung der
Ge=
ſtalten, braungrün der Boden, zart die hellen Fleiſchtöne, die ſich
gänzlich einfügen. Nur ein gelbrotes Aepfelchen ſticht hervor,
ein tiefblauer Buchdeckel leuchtet auf, ein paar bunte Edelſteine
in Kronen funkeln wie Gold.
Das Bild wirkt wie ein Teppich, in den die Geſtalten
ein=
gewoben ſind. Nicht ihre Körperlichkeit ſpricht zu uns, nicht ein
Nummer 24
Der „Nicht=Angriffspakt
Das Netz um Deutſchland.
Es ſtellt ſich immer deutlicher heraus, daß ſchon vorn muer
Hand für die Genfer Verſammlung eine Intrige ge=hmgen
worden iſt, die ſich ganz unverkennbar gegen Deutſignad
richtet. Die Polen, die zunächſt ableugneten, daß ſie irger dp ugs
planten, was irgendwie nach einem Oſt=Locarnovertrag gfogb.
haben das jetzt zugeben müſſen. Es kann auch gar kein Fufel
mehr darüber vorhanden ſein, daß ſie mindeſtens mit de=
mann=
zoſen vorher darüber verhandelt haben, und daß Herr Hend
als er nach Genf kam, genau darüber im Bilde war:
ſie
damit beabſichtigen, iſt leicht zu erklären. Es iſt ja beka mduaß
Deutſchland die Gelegenheit der Abrüſtungsdebatte zu voom
Vorſtoß benutzen wollte, um auf die Unhaltbarkeit der Dichgen
militäriſchen Lage aufmerkſam zu machen mit dem
Hinkogar=
auf, daß nach dem Verſailler Vertrag die Abrüſtung drfoch.
lands die Einleitung einer allgemeinen Abrüſtung ſeiz Wit
während tatſächlich rund um uns herum in Europa nien Aſo
aufgerüſtet geweſen iſt, wie heute. Die Schlagkraft di
UBbe=
weisführung mußte jeder vernünftige Menſch einſehen,
uwdes=
halb iſt der kluge Gedanke ausgeheckt worden, der je-neſter
polniſcher Flägge ſegelt, der aber vielleicht doch in Paris Ar
iſt. Die Polen ſollen alſo kommen und in Genf behauses
ihre Sicherheit ſchwer gefährdet iſt, ſolange Rußland dem
F=
bund nicht angehört, daß ſie alſo berechtigt ſeien, ihre ſiur
zu tragen, und daß, davon ausgehend, auch für die
iicht entwaffneten Staaten die Notwendigkeit ſtarker Riüt
beſtehe, ſolange jedenfalls, bis ihre Sicherheit nicht nade
Richtungen hin gewährleiſtet ſei. Auf dieſer Grundlag=ilngen
ſie dann den „Nicht=Angriffspakt” wachſen laſſen. An) uin
ſcheußliches Wort, das aber doch vielleicht den Kern d Eigſche
trifft, denn nach dem Verſailler Vertrag iſt ja der Krenüſcht
ſchlechterdings verboten, er iſt nur an beſtimmte Voraus5 magen
gebunden, und der ſranzöſiſche Plan ſcheint dahin zu ge)t uaß
die Staaten, die auf ſeinen Boden treten wollen, auf
Seſttög=
lichkeit des Krieges freiwillig verzichten. Kommt im Faleimer
Kriegsgefahr das angerufene Schiedsgericht oder der Iltſer=
bundsrat. zu keinem einſtimmigen Beſchluß, dann kön in die
beteiligten Mächte nach der Satzung zum letzten Müt ſdes
Krieges greifen. Der neue Vertrag ſoll offenbar den Veriſt uf
dieſen Krieg enthalten. Der Plan iſt ſehr fein ausselghelt,
gerade weil er von der ruſſiſchen Seite her aufgezogenind;
dadurch könnte er nämlich auch England ſchmackhaft enaacht
werden, und der dahinterſtehende Zweck iſt nicht nur Euüſber
die Unbequemlichkeit einer Abrüſtungsdebatte hinwegzu rmuen,
ſondern auch, Deutſchland in die Zange zu nehmen und „innen
Gegenſatz zu Rußland hineinzubringen. Die Möglichket, die
ſich da bieten, ſind im Augenblick noch gar nicht zu ü eehuen.
Es iſt auch keineswegs geſagt, daß die Franzoſen die Prſ
war=
auf drängen, ihr Ziel diesmal ſchon zu erreichen. Sie himten
ſich damit begnügen, ihren Plan auf den Tiſch des Haus zu ſhldg And z
legen und die Verwirklichung einer ſpäteren Zeit zu üleaſſſen.
Ziemlich ſicher ſcheint uns aber zu ſein, daß um dieſes ro ſelt
herum ſich das Intereſſe der Ratstagung kriſtalliſieren ad,/ ſo dem Bericht
daß es für die deutſche Diplomatie nicht ganz einfach / üas halholilen
nene Netz zu zerreißen, das um uns geworfen werden ſrll
Offizielle Mitteilung in Genf
über die Hexabſetzung der Rheinlandbeſol
Wie wir hören, hat der franzöſiſche Außenminin in
Namen der belgiſchen, britiſchen, franzöſiſchen, italieniſchr nun
japaniſchen Regierung dem deutſchen Reichsaußenminit ine
offizielle Mitteilung über die letzthin beſchloſſene Vermienan
der Beſatzungstruppen im Rheinland zugehen laſſen. muand
beſtätigt darin die Herabſetzung der gegenwäfiolen
Truppenſtärke um 10000 Mann auf 60000 =aunn
und fügt hinzu, daß dieſe Maßnahme in kürzeſte Ffü=fſt
durchgeführt werden ſoll. Ueber die Einzelbitſen
Dr. Lenſing,
in der Schulf
„Tremonia”,
elben Klarheit,
Problemen Stel
heinländer über
ung zurück, daß
hett benutze.
Pcsſchulgeſetz ke
der fand ſehr
ſeten Dr.
Dir müſſe
Lenutzen.”
Landtags,
insbeſondere über die Erleichterungen, ᛋ dieſen Mehrheit
Maßnahme für die Bevölkerung des beſetzten Gebietes
uf
bringen wird, iſt eine weitere Mitteilung ircmse. Es ſe
ſicht geſtellt.
der offizi
falen ſei.
i zerſtreute g.
Der deutſch=belgiſche Streitfall
hulgeſetzent
der ſo viel Aufſehen erregt hat, ſoll unmittelbar vor ſein PBeſe Mmit dem
N=
legung ſtehen. Wie wir hören, wird ſehr bald in Briü nund ſer Schulfrog
Berlin eine amtliche Mitteilung ausgegeben werden, wrich die nct dageweier
weitere Beſprechung der Angelegenheit nicht im Intereſeimer? Verantwortzu=
Befriedung der politiſchen Atmoſphäre Europas gelegen eMſam Ageſetzs war
nimmt indes an, daß in den Beſprechungen der Locar je0uhue
Adunſchw=
die Angelegenheit doch noch irgendwie zur Sprache kommuwwird, mnds
daß aber öffentliche Erörterungen wenigſtens vorläufigr Enmie”, Mt
der
den werden.
dargeſtelltes Geſchehnis oder ein Beiſammenſein im Ratt /on
dern die Feinheit der Linien, die in einem unvergl iſiähen
ard.
Rhythmus die Geſtalten binden und alle Bewegung- ſipme
wieder zur Mitte, zur Hauptſache, zur Maria führen. D
tergrund iſt vollkommener Abſchluß, eine Goldwand, d üſeeſter. M der
nichts ſein will als der Grund, auf dem ein liebliches ni
ſpiel, einem gotiſchen Ornament vergleichbar, aufgetrage n
Zwei Madonnen aus Mainz.
(Nr. 23. Um 1250. — Nr. 65. Um 1390.)
Die Madonna aus der Fuſtſtraße. In jungf äece
Schlankheit, ſtraff und ſtolz wächſt der Körper aus denz unſiet
empor. Um die ruhige Fläche des feſt umſpannenden, age‟
Gewandes legt er ſich in vielen, kniſternden Falten, Lcmme‟
köſtlich blaßblauen, ſeidigen Glanz haben.
Heiterkeit thront auf ihrer Stirn, und der Kopf iſtm
Demut geneigt, ſondern in ſtolzem Gruß. An ihr iſt alleschhn
Sicherheit und adelig wie die Zeit, der ſie entwachſea. RMie
Haltung iſt voll feſtlicher Freude. Sie hält den Sohn
Arm, wie man den Thronfolger hält, den man dem Vol.?/
will.
Die Krugſche Madonna. Sie iſt lebendig und bew 6n
lich und klein. Der Körper ſchwingt in leichtem Rhyth
Seite, als wolle ſie das Kind tanzen laſſen. Sie hält *
Zepter, aber es gibt ihr nicht königliche Würde. Sie lär ce
ſtohlen über die Liebkoſung des ſchmeichelnden Kinde.
Gn=
blickt ſie auch noch geradeaus auf die ſich vor ihr neigendr
ſo wird ſie ſich im nächſten Augenblick, von mütterlicher 2
wunden, dem Kinde zukehren, um im Spiel mit ihm die
Miſſion zu vergeſſen.
* Die deutſche Mark von 1914 bis 1924. Dieſes im phila—tle
Verlag von E. Schuſter in Nürnberg, Gabelsbergerſtraßc
ſchienene Büchlein düirfte allgemein Interoſſe erwecken. Das
bringt im erſten Teil ſämtliche deutſche Reichsbanknoten, Me
und Darlehnskaſſenſcheine der Vorkriegs=, Kriegs= und
Iuſt=
von 1 Mark bis zum 100 Billionenſchein nebſt erläuterndem Te:0
man über die Eigenheiten, ſowie über den Sammalwert der
Scheine, der bei den ſelteſten heute ſchon 2 Mark beträgt, uur”
wird. Der 2. Teil enthält die Briefmarken des Deutſchen Re—1v0/ol
1914 bis 1924 (von der 2 Pfg.=Germania= bis zur 50=Milliard—
„üter
mit allen Nebenausgaben, Proviſorien und Dienſtmarfen
Iwen,
photogradhiſcher Wiedergabe auf beſtem Kunſtdruckpapier. Das
Ae
das 64 Sciten umfaßt, ſtellt eine intereſſante Chronik über ei
uns liegende ſchwere Zeit
[ ← ][ ][ → ]Nummer 247
ite
vollen
Dienstag, den 6. September 1927
Seite 3
66. Deutſcher Katholikentag
in Dortmund
Schulprogrammatiſche Erklärungen des
reichskanzlers. / Forderungen des Zentrums.
Dortmund, 5. September.
uum 9 Uhr begannen die Verhandlungen des 66. Deutſchen
5 ſt tholikentages mit den Verhandlungen des Charitas=Verbands.
zus erſte Referentin ging Frau Hoffmann=Freiburg auf die
Gfsmaßnahmen für ſtellenloſe und obdachloſe Frauen ein. Ueber
Kotwanderer und Wandernot” ſprach dann der Direktor des
„ſtohlfahrtsamts in Singen, Dr. Velz. In der großen Halle
Eſe, Weſtfalenhalle fand im Anſchluß daran heute vormittag die
(Gmeralverſammlung der katholiſchen Schulorganiſation ſtatt. In
ubf ſüßer Verſammlung der katholiſchen Schulorganiſation erklärte
ſe Vorſitzende, Reichskanzler Dr. Marx, bei der Diskuſſion
ſiher das Reichsſchulgeſetz ſei bedauerlicherweiſe manchmal der
Fmdruck entſtanden, als wenn die alte Geſchloſſenheit des
Zen=
ſrmms nicht mehr vorhanden ſei. Dabei handele es ſich aber nur
„ſr Einzelne. Die große Mehrheit des Zentrums und der
ſaSoliſchen Chriſten ſtehe nach wie vor auf dem Boden der
kenntnisſchule.
Einſtimmig wurde dann eine Entſchließung
an=
ſer ommen, in der es heißt: „Die deutſchen Katholiken erwarten,
ſa; das Reichsſchulgeſetz für die katholiſchen Kinder eine
katho=
ſiche Schule ermöglicht, die in ihrer ganzen Einrichtung den
groliſchen Forderungen entſpricht. Sie erwarten ferner, daß
ſuch den katholiſchen Minderheiten ihr Recht auf konfeſſionelle
laſſen. M7/ Etz ulen gegeben wird. Sie erwarten, daß die Einrichtung des
woliſchen Religionsunterrichts nach den Grundſätzen der
katho=
ja
ſäsen Kirche geſichert wird. Sie fordern insbeſondere, daß in
„Fle, ſogenannten Simultanſchulländern das Elternrecht nicht
un=
enerückt wird. Auch in dieſen Ländern müſſen nach dem Willen
ei Eltern Bekenntnisſchulen eingerichtet werden können. Der
„hlliegende Entwurf zum Reichsſchulgeſetz erfüllt die Wünſche
oder in ſeste deutſchen Katholiken nur teilweiſe; trotzdem kann er eine
dann lün ſmſuchbare Grundlage darſtellen, von der aus eine gerechte
Durch=
üirrung der verfaſſungsmäßigen Beſtimmungen erreicht werden
letz
hr.” — Weiter wurde folgende Entſchließung angenommen:
bar
„ie Generalverſammlung gibt ihrem lebhaften Befremden
dar=
ſm Ausdruck, daß die Forderung der Biſchöfe und des
chriſt=
ſichen Volkes, auch in der Berufsſchule den Religionsunterricht
„u” ſchulplanmäßiges Lehrfach einzuführen, noch nicht erfüllt iſt.
„5 erwartet, daß die zuſtändigen Miniſterien bald entſprechende
„MFnahmen durchführen.” — Den Tätigkeitsbericht der
Zentral=
ſeis erſtattete Generalſekretär Böhler. Als Häuptreferent
be=
ſafdelte Pfarrer Dr. Offenſtein das Thema „Bekenntnisſchule
nationale Einheit.”
eichen
Siſch 22 A4fiiholikentag und Zentrum. — Marx in der Schulfrage
Zeit zu 4n 4
kontra Wirth.
6 um dieſet
Nach dem Bericht der „Tremonia” machte in der den
jähr=
ſten Katholikentagungen vorausgehenden nichſtöffentlichen
ſreralverſammlung des Auguſtinusvereins der 1. Vorſitzende,
Alleger Dr. Lenſing, bemerkenswerte Darlegungen zur
Geſamt=
ſitstion in der Schulfrage. „Wir müſſen wieder,” ſo ſagte er
In Genfnder „Tremonia”, „wie es früher der Fall war, in der Preſſe
derſelben Klarheit, Entſchiedenheit und Einigkeit zu den
inlandbele m Problemen Stellung nehmen.‟ Das Hauptreferat hielt
Rheinländer über den Stand der Schulfrage. Er wies die
Zwuptung zurück, daß das Zentrum das Reichsſchulgeſetz als
/delsobjekt benutze. Das Zentrum habe in Verbindung mit
Reichsſchulgeſetz keine Angebote nach rechts gemacht. Der
zſtü inländer fand ſehr deutliche Worte über das Verhalten der
ſeordneten Dr. Wirth, Adam Röder und Weismantel. Er
„A: „Wir müſſen jede Möglichkeit, unſer altes Ziel zu errei=
„r ausnutzen.” In der Ausſprache gab der Präſident des
ürz Fhl ſchen Landtags, Baumgartner, die Erklärung ab, daß die
Fintele hnückende Mehrheit der katholiſchen Bevölkerung Badens in
ngeh er Schulfrage auf der Seite der Reichstagsfraktion des
Zen=
ehaus ſ funis ſtehe. Es ſei in Baden nicht verſtanden worden, daß
lung 1ſ. Wirth der offiziellen Leitung der Zentrumspartei in den
Rccen gefallen ſei. Auch Reichskanzler Dr. Marx nahm das
bart. Er zerſtreute alle Bedenken, die von Dr. Wirth gegen
treitfall A Im Reichsſchulgeſetzentwurf geltend gemacht werden. Was in
ſeicindung mit dem Verhalten des früheren Reichskanzlers Dr
ſelhen ho e Ghkh in der Schulfrage ſich ereignete, ſei in der
Zentrumspar=
in W Knoch nicht dageweſen. Die Preſſe habe jetzt eine
außerordent=
den Wee Grgroße Verantwortung. Die ſchleunigſte Einbringung des
ti Zſeichsſchulgeſetzs war notwendig. Die Schulverhältniſſe in
N=Tldeſen, Braunſchweig und anderen Ländern ſeien unhaltbar.
Sie Verbandspräſident der katholiſchen Arbeitervereine, Dr.
Füler, riet in der Behandlung des Falles Wirth zu großer
ſofſicht. Nach dem Bericht des „Generalanzeigers” wurde in
der Verſammlung des Auguſtinusvereins die geſamte
Zentrums=
preſſe auf den Kampf gegen Dr. Wirth feſtgelegt. Während alle
Laienredner ſich in der Debatte gegen Dr. Wirth wandten,
habe als einziger Geiſtlicher, der München=Gladbacher Prälat
Dr. Müller, eine Lanze für Dr. Wirth gebrochen.
Miniſterpräſident a. D. Dr. Stegerwald
iſt zum Präſidenten des Deutſchen Katholikentags
gewählt worden.
Reichsarbeitsminiſter
Reichskanzler Marx
Dr. Brauns
auf dem Deutſchen Katholikentag.
Schwarz=Rot=Gold
und Schwarz=Weiß=Rot.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Streit um die Flaggenfrage will nicht zur Ruhe
kom=
men. Es iſt ein ſeltſames Zuſammentreffen, daß im ſelben
Augenblick, wo der Reichskanzler auf dem Katholikentag ein
ſtarkes Bekenntnis für Schwarz=Rot=Gold, abgelegt hat, ſein
Kollege im Kabinett, der deutſchnationale Miniſter Koch, in
Stettin in ſehr ſcharfer Form gegen den preußiſchen
Miniſter=
präſidenten polemiſiert, der verſuche, die Frage mit Hilfe des
Boykottes zu löſen. Im Zuſammenhang damit wird vielleicht
neuerdings behauptet, daß der Reichspräſident die Abſicht habe,
bei ſeinem 80. Geburtstag mit einer Proklamation an die
Oeffentlichkeit zu treten, worin er den Verſuch macht, den
Flag=
genſtreit zu ſchlichten. Daß der Reichspräſident den ſehnlichſten
Wunſch hat, die Jahre ſeines Amtes auszunutzen, um dieſen
unſeligen Kampf aus der Welt zu ſchaffen, iſt uns bekannt. Der
Flaggenerlaß, über den Reichskanzler Dr. Luther geſtürzt iſt,
war der erſte Verſuch. Er iſt nicht ſehr erfolgverſprechend
ge=
weſen. Trotzdem hält der Reichspräſident daran feſt, bei
ge=
gebener Gelegenheit einen neuen Verſuch zu machen. Es liegt
ja nun nahe, als Zeitpunkt ſeinen 80. Geburtstag
herauszugrei=
fen. Beſtimmte Anregungen von einzelnen Parteien liegen ja
auch bereits vor. Irgendwelche Niederſchläge in Form von
Geſetzentürfen oder Proklamationen haben ſie bisher, wie wir
durch Erkundigungen im Reichsinnenminiſterium feſtſtellten,
nicht gefunden. Darüber hinaus wird allerdings auch geſagt,
daß der Reichspräſident nicht an irgendeine Proklamation denke,
weil er der Meinung iſt, daß es ſich in erſter Linie um eine
Verfaſſungsfrage handle, deren Erledigung Sache der
Reichs=
regierung und des Reichstages ſei.
Franzöſiſch=ruſſiſche Spannungen.
Der Botſchafter und „Parteimann” Rakowſki.
Franzöſiſcher Proteſt in Moskau. — Tſchitſcherin
desavouiert Rakowſki.
Paris, 5. September.
Der Pariſer Botſchafter der Sowjetunion, Rakowſki, hatte
anläßlich ſeiner Teilnahme an der vor 14 Tagen in Moskau
ſtattgefundenen Kundgebung der 3. Internationale zuſammen
mit Trotzki und anderen Führern eine Erklärung unterſchrieben,
in der den Soldaten und Arbeitern der bürgerlichen Staaten der
Verrat an ihrem Vaterlande anempfohlen wurde. Dieſe Haltung
Rakowſkis hatte damals bekauntlich die Pariſer diplomatiſchen
und politiſchen Kreiſe ſtark erregt und die Regierung zu einem
nergiſchen Proteſt in Moskau veranlaßt. Tſchitſcherin hat
dar=
aufhin ſeinen Botſchafter vollkommen desavouiert und das
Vor=
gehen Rakowſkis als eine perſönliche, die Regierung nicht
bin=
dende Handlung bezeichnet. Der „Matin” ſchreibt dazu, offiziell
habe Frankreich vollkommene Genugtuung erhalten, aber das
habe nichts geändert. Rakowſki ſei als Botſchafter zwar getadelt
worden, aber ſei er nicht als Parteimann beglückwünſcht
wor=
den?, ſo fragt der „Matin‟. Dieſe Lage dürfe nicht andauern.
Rakowſkis Abberufung ſei unbedingt notwendig.
Rechtfertigungsverſuch Rakowſkis.
EP. Paris, 5. September.
Das Preſſebureau der Sowjetbotſchaft veröffentlicht eine
Note, in der mitgeteilt wird, daß der Botſchafter Rakowſki, der
ſich aus Geſundheitsgründen außerhalb von Paris befindet, eine
Erklärung erlaſſen habe, wonach er formell die Idee von ſich
weiſe, als ob ein Sowjetbotſchafter je den Aufſtand und die
Fahnenflucht in Frankreich organiſieren könnte. Er ſei ſich
dar=
über klar, daß ein diplomatiſcher Vertreter ſich keineswegs in
die inneren Angelegenheiten Frankreichs einmiſchen könne, oder
daß, wenn er dies tun würde, er des Vertrauens ſeiner
Regie=
rung nicht mehr würdig wäre. Er habe allerdings die Erklärung
des Zentralkomitees der ruſſiſchen Kommuniſtiſchen Partei in
ſeiner Eigenſchaft als Mitglied dieſes Komitees unterzeichnet.
Dieſes Manifeſt ſpreche aber nur ganz allgemein von der
Hypo=
theſe möglicher Kriege gegen die Sowjetrepublik und beziehe ſich
ſomit nicht auf einen gegenwärtigen konkreten Fall. Noch
weni=
ger könne das Manifeſt auf Frankreich bezug haben, mit dem
Sowjetrußland auch weiter in Frieden leben wolle. Die
Unter=
zeichnung des genannten Dokuments könne für ihn nur die eine
Bedeutung haben, daß er mit noch größerer Energie als bisher
an der Beſeitigung der Mißverſtändniſſe zu arbeiten gedenke, die
zwiſchen Rußland und Frankreich noch beſtünden. Er proteſtiere
mit aller Kraft gegen irgend eine andere Auslegung ſeiner
Handlung.
Briand zur franzöſiſch=ruſſiſchen Kontroverſe.
EP. Paris, 5. Sept.
Wie aus Genf gemeldet wird, erklärte Außenminiſter
Briand, er überlaſſe es der Sowjetregierung, darüber zu
ntſcheiden, ob der Botſchafter Rakowſki von Paris abberufen
werden ſolle oder nicht. Er begnüge ſich mit der Desavouierung
Rakoloſkis durch Tſchitſcherin. Auf keinen Fall dürfe dieſer
be=
dauerliche Zwiſchenfall als ein Schritt Frankreichs zum Abbruch
der diplematiſchen Beziehungen mit Rußland aufgefaßt werden.
Rakowſki iſt heute früh von Royat, wo er zur Erholung weilte,
nach Paris abgereiſt. Er wird ſich hier zwei Tage aufhalten und
dann weder nach Royat zurückkehren.
Die Herbſitagung des Reichstags.
* Berlin, 5. Sept. (Priv.=Tel.)
Der Reichstagspräſident hat den Aelteſtenrat für den
kom=
menden Mittwoch zuſammengebeten, um den Tag feſtzulegen,
an dem die Herbſttagung des Reichstages beginnen ſoll. Man
rechnet damit, daß die erſte Sitzung am 3. Oktober ſein wird.
Die Septembertagung hing ja von vornherein ſtark in der Luft,
weil es mehr als zweifelhaft war, ob der Reichsrat bis dahin
das Schulgeſetz verabſchiedet haben würde. Der Reichsrat will
erſt im September ſeine Sitzungen aufnehmen. Es iſt aber
im=
merhin noch zweifelhaft, ob er die ſchwere Materie ſo raſch
durch=
arbeiten wird, daß auch nur bis anfangs Oktober die Vorlage
über das Schulgeſetz an den Reichstag weitergehen kann. Für
die Herbſttagung war weiter die Beſoldungsvorlage vorgeſehen,
die ja bis Mitte September fertiggeſtellt ſein wird, aber ohne
weiteres an den Ausſchuß gehen ſoll, ohne erſt den Umweg über
den Reichstag zu machen, ſo daß zunächſt als einziger
Be=
ratungsgegenſtand das Kriegsſchädenſchlußgeſetz bleibt, das die
Entſchädigung der Auslandsdeutſchen regeln ſoll.
* Richard=Strauß=Feſiſpiele
in der Frankfurter Oper.
Den Aufführungen der „Salome” und des „Roſenkavaliers”
die berichtet wurde, haben ſich „Ariadne” „Intermezzo”
Scktra” und „Frau ohne Schatten” angeſchloſſen. Die
Ueber=
ung war, daß das „Intermezzo”, dem gegenüber man ſich
Tden früheren hieſigen Aufführungen im allgemeinen teil=
Auslos verhalten hat, unter der Leitung des Komponiſten
me der Begeiſterung entfeſſelte. Mag ſein, daß das auf
ie koloriſtiſche Wirkung eingeſtellte Werk unter der robuſte=
Seitung von Prof. Krauß ein verzerrtes Bild bekommen hat.
r Richard Strauß war in den Zwiſchenſpielen und auch bei
2ezenenmuſik ein unerhörter Klangreiz im Orcheſter, man
und auch, daß dieſe bürgerliche Komödie in der Entwicklung
—per einen Markſtein bildet inſofern, als zum erſten Male der
23 der geſellſchaftlichen Unterhaltung in einer Weiſe vertont
die zum mindeſten zu denken gibt. Die Anfänge zu dieſer
„ciatung ſind bei Strauß ſchon in der „Ariadne” vorhanden.
SDandlung im Hauſe Jourdains und in der Oper das
Rezi=
der Zerbinetta vor ihrer großen Arie — der Ausdruck „Rezi=
Paßt im Sinne dieſer Entwicklung gar nicht mehr — leiten
Anelbar zu dem Intermezzo über. Man wird abzuwarten
ah wie ſich die nächſte Generation zu dieſer Oper ſtellt. Acht=
E wird ſie nach den erwähnten Momenten an ihr nicht vorüber=
Near können. Die Aufführung war ſoliſtiſch erfreulich; ſie wurde
arau Gentner=Fiſcher und Hans Brandt getragen, während
rnann für den Storch die innere und äußere Gelenkigkeit fehlt.
Aü Der „Ariadne” ſang die Titelrolle Frau Gercke aus Darm=
1nd den Bacchus H. Appels vom Staatstheater München
Hoſte für die verhinderten hieſigen Mitglieder Lauer=Kottlar
Diaſer. Die Darmſtädter Sopraniſtin ſchien im Anfang be=
L7 3u ſein, gegen Schluß konnte die Leiſtung erwärmen, ohne
—E Eindrücke zu hinterlaſſen. Das Organ reicht zudem für
Mroße Haus nicht aus. Herr Appels mochte genügen; es iſt
LEeicht, gerade in dieſer Rolle John Gläſer zu erſetzen, der
weirtie im vorigen Jahr in den Feſtſpielen in Salzburg
ge=
lugen hat.
Sdchtvoll und wuchtig wirkte die „Elektra”, Strauß dämpft,
a S Iin wohltuendem Gegenſatz zu Prof. Krauß, das Orcheſter
I I9 kam die Wiederſehensſzene zwiſchen Oreſt und Elek=
De Zu dem Schönſten gehört, was Nichard Strauß geſchrie=
ben, zu einer ergreifenden Wiedergabe. In der Titelrolle iſt
Frau Lauer=Kottlar von überzeugender Größe; es iſt
erſchüt=
ternd, wie dieſe große Künſtlerin den Schluß der Oper, den
Tanz, zur Darſtellung bringt.
Die „Frau ohne Schatten” war neueinſtudiert und auch zum
Teil neuinſzeniert. Ich glaube, man ſucht hinter dieſem Werk,
das von vielen ſo ſehr geprieſen wird, zuviel. Das Textbuch
Hofmannsthals iſt ſymboliſch zu überlaſtet und wirkt lähmend
auf den Eindruck. Auch das Schlagwort der Idee der „
Zauber=
flöte”, die der Handlung in manchem verwandt ſein mag, klärt
nicht alles. Die Urſprünglichkeit der Erfindung, die Richard
Strauß ſonſt gerade in ſeinen Opern auszeichnet, fehlt ſchlechthin.
Der routinierte Beherrſcher des Orcheſters, der die
Inſtrumen=
tation beherrſcht wie wenige vor ihm, iſt am Werk, aber die
Ein=
fälle fehlen. Man läßt ſich von dem Klang blenden und ſieht
nicht, daß es eben nur Klang iſt. Bleibt ein unbefriedigtes
Ge=
fühl, das man ſonſt bei Straußſchen Opern nicht hat. — Die
Aufführung ſelbſt war nicht frei von Mängeln, ſoweit es ſich
um die ſoliſtiſchen Leiſtungen handelt. Ausgezeichnet war Magda
Spiegel in der anſpruchsvollen Partie der Amme, waren in Ton
und Spiel der Kaiſer Adolf Jägers, dem derartige Partien
be=
ſonders liegen; in geringem Abſtand iſt die Kaiſerin der Frau
Gentner=Fiſcher zu nennen, während des empfundene Spiel der
Emma Holl als Färberin über die vielfach geſchrienen und
ſchril=
len hohen Töne nicht hinwegtäuſchen konnte. Die Färberin iſt
die Rolle der Oper. Iſt die Darſtellerin in der Lage, dieſe
Partie geſanglich und ſchauſpieleriſch auszuſchöpfen, wie es die
geniale Barbara Kemp vermag, ſo kann man darüber die
Schwä=
chen der Oper vergeſſen. Der Färber war bei v. Scheidt in
be=
währten Händen. Die Bühnenbilder L. Sieverts wurden der
Beſonderheit der Handlung gerecht.
Alles zuſammen genommen gaben die Feſtſpiele ein
prägnan=
tes Bild der Opern des Meiſters, der der Gegenſtand
jubeln=
der Ovationen war, und aber auch ein Bild von der
Leiſtungs=
fähigkeit der Frankfurter Oper, vor allem unſeres prachtvollen
Dr. W. Kn.
Orcheſters.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben
* Berufung. Der aus den diesjährigen Ausſtellungen
auf der Mathildenhöhe und im Rheintor bekannte junge Darm=
ſtädter Kunſtmaler Hermann Rettberg iſt ab
15. September d. J. für drei Jahre an die Deutſche Schule in
Sofia (Bulgarien) als Zeichenlehrer verpflichtet worden.
Die (verſchollene) Ozeanfliegerin
Prinzeſſin Löwenſiein=Wertheim=Freudenberg
inf. Die erſte Ozeanfliegerin Prinzeſſin Löwenſtein=
Wert=
heim=Freudenberg, die bis jetzt als verſchollen gilt, gehört durch
ihre Ehe mit dem Prinzen Ludwig von Löwenſtein=Wertheim
zu dem Zweige der Löwenſtein=Wertheim=Freudenberg, alſo zu
der evangeliſchen Linie dieſes alten deutſchen Fürſtengeſchlechtes,
während die Linie Löwenſtein=Wertheim=Roſenberg oder
Roche=
fort katholiſch iſt. Das Geſchlecht ſtammt von dem Kurfürſten
Friedrich von der Pfalz und deſſen Gemahlin Klara Dett ab,
deren Nachkommen im Jahre 1494 der Reichsgrafenſtand
ver=
liehen wurde. Prinz Ludwig war der Bruder des fünften
Für=
ſten Ernſt und hatte am 15. Mai 1897 im Alter von 32 Jahren in
London die Lady Anne Savile aus dem Hauſe der Earls of
Mer=
borough geheiratet. Lady Anne war in Mefiley Park im Jahre
1864 geboren, alſo im ſelben Jahre wie ihr Gatte, der zwei Jahre
nach der Hochzeit, am 26. März 1899, bei Manila fiel. Seit dem
Kriege unterhielt die Prinzeſſin nur noch geringe Beziehungen
mit dem deutſchen Fürſtenhauſe, dem ſie nunmehr durch ihre Ehe
angehörte. Sie hatte bereits im Kriege ihren engliſchen
Familien=
namen wieder angenommen. Dies hinderte aber nicht, daß ſie
wegen ihrer Heirat mit einem deutſchen Prinzen einer ſtrengen
Kontrolle unterworfen wurde, die einmal beinahe zu ſchweren
Folgen geführt hätte. Die Prinzeſſin war eine begeiſterte
An=
hängerin des Flugſportes und hatte ſchon vor dem Kriege
mehr=
fach Begleitflüge mit engliſchen Fliegern unternommen. Sie war
auch als Flugzeugführerin ausgebildet worden. Als ſie eines
Tages ein Flugzeug kaufen wollte, um ihrer Flugleidenſchaft
hul=
digen zu können, wurde ſie für eine deutſche Spionin gehalten,
die im Intereſſe Deutſchlands Fküge unternehmen wollte. Es
gelang erſt dem Einſpruch hervorragender Perſönlichkeiten, daß
ſie aus der Haft befreit und die Anklage gegen ſie fallen gelaſſen
wurde. Nach dem Kriege hörte man nur noch wenig von ihr.
Erſt jüngſt wurde ihr Name wieder genannt, da ſie vor kurzer
Zeit an dem Fluge rund um England um den Königsbecher
teil=
nahm. Sie machte den Flug mit Kapitän Hamilton, mit dem ſie
auch jetzt als erſte Frau den Ozean überqueren wollte. Sie ſteht
im Alter von 64 Jahren.
Seite 4
Dienstag, den 6. Geptember 1927
Nammer 247
Aaodtb I ALbDerlZu
70
wegen Umpad
auf nint undazinntn
De
Wa uad samankentsstien.
Gobnt ſeTdte
Ludwigsplatz
ALblAddr läeu
Ludwigsplatz 9
u
Die glückliche Geburt unſeres
Sonn=
tagsbyben zeigen in dankbarer Frende an
Ludwig Heil und Frau
Tinli, geb. Leidner.
z. Zt. Prlvatentbindungsheim Dr.
Hoff=
mann, Rſedeſelſtr. 52. (28260
Herzlichen Dank Allen für
die vielen Blumenſpenden und
Geſchenke anläßlich unſerer
ſilbernen Sochzeit u. 25jährigen
Geſchäftsinbiläum. 13785
Georg Friedrich u. Frau
Spenglerei u.
Inſtallations=
geſchäft
Kirchbrombach.
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rRcran
Unesaichtt
in
Aerttnee
Gd
Abnte
as
WednHanet
Nachruf.
Wir erfüllen hiermit die
trau=
rige Pflicht, unſere Mitglieder von
dem Ableben unſeres lieben
Kame=
raden und langjährigen Mitgliedes,
ſowieEhrenmitgliedes des
Landes=
verbands Heſſen
Herrn
Wilhelm Lenz
durch Einmachen mit
Utrotth-ESsic
Nach langem, ſchweren Leiden verſchied
heute mein geliebfer Mann, mein
herzens=
guter, treuſorgender Vater und
Schwieger=
vater, unſer lleber Bruder, Schwager und
Onkel
Herr
Kanzlei=Inſpektor i. R.
in Kenntnis zu ſetzen.
Der Verſtorbene gehörte ſeit
1904 dem Vorſtand des
Landes=
verbands Heſſen, als Schriftführer,
Beiſitzer ununterbrochen an und
hat ſich durch ſein unermüdliches
Wirken und Arbeiten auf dem
Gebiete der Zivilverſorgung ein
dauerndes Denkmal ſelbſt geſetzt.
Wir verlieren in ihm einen echten
deutſchen, treuenKameraden, einen
Mitarbeiter und Berater, deſſen
Andenken wir ſtets in Ehren halten
werden.
Die Beerdigung findet
Mitt=
woch, den 7. d8. Mts., vormittags
11½ Uhr, vom Portale des alten
Friedhofs an der Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße ans ſtatt.
Wir bitten um zahlreiche Be=
(13771
teiligung.
Reichsbund d. Zivildienſtberechtigten
Landesverband Heſſen
Zweigverein Darmſtadt
Wilheim Lenz
Kanzlei=Inſpektor i. R.
Todes=Anzeige.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Margarethe Lenz,
geb. Bruchmann
Dr. Willi Lenz
Elſe Orlemann.
Geſte n Abend eutſchlief ſanft
nach kurzem, ſchwerem Leiden
meine liebe gute Frau, unſere
herzensgute Mutter,
Schwieger=
mutter und Großmutter
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Darmſiadt, den 4. September 1937.
Alfred Meſſel=Weg 63.
Die Grablegung ſindei in aller Stille auf dem alten
Friedhof ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten. (28289
Frau
Eliſgbeih AUlmann
geb. Allmann
im 55, Lebensjahr. (28287
Die trauernden Hinterbliebenen:
Adam Allmann IF.
Heinrich Roßmann!V.,
Beigeordneter in Lützelbach.
Stemnau i. o., den 5. Sept. 1927.
Die Beerdigung findet am
Mitt=
woch, den 7. d. Mts, nachmittags
2 Uhr, von Steinau aus ſtatt.
Dankſagung.
UAOlIILIT
rot, bei
Frau, bei P böol
Darmstadt, Ludwigstraße 15
Daß Jans dmn Portrauansasastäten
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Zu verkauf”;
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garnit.,Bütte bereil.
Petrolfaß, Zend le Mitgliedern
waage. Dameal d/ een wird.
Schlittſchuhe „„Bie= Aaf dem Ger
Alſen denen, die uns während der Krankheſt und
beim Ableben unſeres treuſorgenden Vaters, ſo hilfreich
zur Seite ſtanden, ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichſſen Dank. Ganz beſonders danken wir für die
ſelbſtloſe und lſebevolle Pflege, die unſerem lieben
Eut=
ſchlafenen monatelang im Herz=Jeſu=Hoſpital zuteil wurde,
Herrn Pfarrer Rückert für ſeine troſtreiche Grabrede, dem
Neichsbund ehem. Zioildſenſtberechtigten und den Patlenten
des Herz=Jeſu=Hoſpitals für die am Grabe niedergelegten
Kränze, ſowie für die übrigen zahlreſchen Blumenſpenden.
Die trauernden Kinder:
Willy Kurze
Marg. Pfeffer, geb. Kurze
Mila Kurze
Maria Kurze.
(*23278
Darmſtadt und Rieſenburg, den 5. September 1927.
Auch in ſehr ſchweren Fällen hat die
ſeit 2 Jahren bewährte Breslauer
Hör=
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Kindheit hochgradig ſchwerhörig war.
Fachärztlich erprobt und empfohlen.
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Zusendnng distret durch ungere Versand-Apotheke erfolgen.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und Blumenſpenden bei
dem Heimgang unſerer lieben Mutter
und Großmutter ſagen wir hiermit
Allen unſeren herzlichen Dank.
Be=
ſonders danken wir der
Gemeinde=
ſchweſter Marie für ihre liebevolle,
ſorgſame Pflege.
(13751
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Auguſi Mahr II.
und Geſchwiſter.
Traiſa b. D., den 4. September 1927.
verschlimmert sich unbedingt beim
Tra-
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Mummer 247
Dienstag, den 6 September 1922
Seite 5
Aus der Landeshauptſigdt.
Darmſtadt, 6. September.
Der deutſche Herbſtluftverkehr.
Ser am 1. September auf ſämtlichen Flugſtrecken der Deutſchen
i. Hanſa und der befreundeten ausländiſchen Luftverkehrsgeſellſchaften
Kraft tretende Herbſtflugplan lehnt ſich hinſichtlich der
Strecken=
ung wie auch der Flugzeiten durchweg an den Sommerflugplan
SSämtliche internationalen Flugſtrecken, z. B. nach London, Paris,
ſEh. Genf, Marſeille, Prag, Wien, Budapeſt und Moskau werden
ſieend der vollen Dauer des Herbſtflugplanes beibehalten; ebenſo
ſeien die internationalen Seeflugſtrecken, nach Kalmar=Stockholm,
ſusthagen—Gothenburg—Oslo und Riga—Helſingfors weiterhin mit
mnodernſten und hochſeetüchtigen Maſchinen beflogen.
m innerdeutſchen Verkehr hat ſich im Hinblick auf die kürzere
„Sſpanne während der Herbſtmonate eine geringfügige Späterlegung
Startzeiten bzw. Vorverlegung der Abendlandungen in den
End=
als notwendig erwieſen, wobei jedoch die planmäßige
Durch=
rang der großen innerdeutſchen Strecken wie z. B. Breslau-Köln,
ImGurg-Zürich oder Frankfurt-Königsberg nach wie vor
ſicher=
ſett iſt.
wa die Saiſon in den Seebädern nahezu beendet ſein dürfte, werden
ſa während der Hauptreiſezeit beflogene Seebäderſtrecken nach
brgemünde—Sellin—Stralſund, ſowie nach Weſterland und Wyck am
gruguſt eingeſtellt. Die guten Verbindungen Kiel—Flensburg werden
gu auch im Herbſtluftverkehr aufrecht erhalten. Ebenſo ſind die
im Norderney und Borkum ſowie Wangeroog auch im Monat
ſrmber noch bequem auf dem Luftwege in wenigen Stunden zu
beisen. Die ausgezeichnet beſetzten Bäderlinien nach dem Schwarz=
. dem Harz, ſowie nach Marienbad und Schleſien werden
weiter=
getrieben, da ſich dieſe günſtigen Linien beim reiſenden Publikum
f5— Beliebtheit erfreuen.
Abenſo wie der Sommerflugplan bietet auch der Herbſtflugplan
hige der günſtigen Flugzeiten die beſten Vorausſetzungen für eine
tese Zunahme des Güterluftverkehrs, der infolge des zwiſchen der
ſiachen Reichsbahn und der Deutſchen Luft Hanſa getroffenen
Ab=
eens über den gemiſchten Eiltransport mit der Eiſenbahn und dem
ſozeug eine beträchtliche Steigerung erfahren dürfte.
Hefſiſches Landestheater. Mit Beginn dieſer Spielzeit werden am
hi=stheater Kurſe zur Körperſchulung des geſamten darſtellenden
imals eingeführt. Sie werden geleitet von Claere Eckſtein.
Volkshochſchule. Dr. Max Wauer lieſt am Freitag, den
SSptember, abends 81 Uhr, im Hörſaal 138 der Techniſchen Hoch=
M über John Galsworthy. Mit dieſem Abend feiert die
Volks=
vule den 60. Geburtstag des Dichters, der vor allem durch ſeine
Eite Saga, dieſem geradezu ſchon klaſſiſchen Geſ.llſchaftsroman, zum
ſesendſten und repräſentativſten Epiker Englands wurde und zu den
ſisleſenſten Autoren der literariſchen Welt g hört. Dr. Wauer wird
ß inem einleitenden Vortrag aus Werken Galsworthys leſen.
Kar=
ſ. 50 Pfg. für unſere Mitglieder und zu 75 Pfg. ſür Nichtmitglieder
ri in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule und am Saaleingang
ſageben.
Profeſſor Dr. Emanuel de Marnay=Baruch iſt, wie wir hören, zu
eem Aufenthalt in Darmſtadt eingetroffen. Er hat im Hotel
ulbe” Wohnung genommen.
ſundwirtſchaftliche Landesausſtellung. Uns wird mitgeteilt: Für
7nuer der Ausſtellung 15.—20. September werden noch eine größere
aal Zimmer benötigt. Meldungen werden umgehend erbeten an
Verkehrsamt bei der Feſthalle und beim Verkhrsbüro.
Neue Beitragsmarken in der Angeſtelltenverſicherung. Die
Gül=
ſesdauer der auf Grund des Geſetzes vom 28. Juli 1925
ausgegebe=
eitragsmarken läuft mit 30. September 1927 ab. Hiernach
ungül=
terdende Marken können bis zum Schluſſe des Jahres 1927 bei
erkaufsſtellen umgetauſcht werden. Ab 1. Oktobu 1927 werden
Beitragsmarken ausgegeben. Die Farbe des Markenſtempels iſt
ehaltsklaſſe 4 rot, bei B blau, bei C hellgrün, bei D dunkelbraun,
gelbbraun, bei P violett, bei G grau, bei II dunkelgrün.
Hindenburg=Poſtkarte. Seit einigen Tagen werden in Darmſtadt
rnten mit einem Hindenburg=Spruch von Hans Landmann ver=
Der Reinertrag ſoll der Hindenburgſpende zukommen. Es ſei
* aufmerkſam gemacht, daß der Reſt der erſten Auflage bei den
3 handlungen Gieſelberg (Wilhelminenſtraße), Graulich (Ecke
und Kirchſtraße) und bei der Buchhandlung Bergſträßer (
Rhein=
käuflich zu haben iſt.
WaN : Die Vereinigung ehemaliger Real= und Oberrealſchüler feiert am
u.d 11. September im Mathildenhöhſaal (Mitglied Wagner) ihr
i riges Stiftungsfeſt. Der Vorſtand hat weder Arbeit noch Koſten
art, um den Verlauf würdig zu geſtalten. Daher bitten wir unvere
Deklack aeder, Freunde und Gäſte um zahlreiche Beteiligung an beiden
7. Die Direktion der Liebigsoberrealſchule hat in ſelbſtloſer Weiſe
tere Tymalohhr uund Orcheſter unter der geſchätzten Leitung des Herrn
Oberreal=
meter, Meli Lambert zur Mitwirkung beauftragt. Das vielverſprehende
gardimenſi ch l3—t dieſer Anſtalt beginnt am Samstag um 20 Uhr. Für Sonntag
mäſchema/9s 4” hat Herr Oberrcallehrer Pfaff von der Ludwigsoberrealſchule
ſtuiſeren Mitgliedern ein Hausorcheſter gebildet, das für fröhliche
Ka
hi ung ſorgen wird. Robert Schneider bringt eigene Dichtungen.
eoliſten auf dem Gebiete des Geſanges ſind gewonnen Frau Lisbet
1ᛋ und Herr Fritz Kugler, als Begleiter Herr Bernd Zeh. Alle
utkenden Kräfte verbürgen genußreiche, fröhliche Stunden. Die
ſan, die in liebenswürdiger Weiſe den Kartenvertrieb übernahmen,
euerw
ars geſtriger Anzeige erſichtlich.
Gekl
Der Reichsbund ehem. Militärmuſiker, Ortsgr. Darmſt., veranſtaltete
oiter 0c 4 L0gerwaldhaus eines ſeiner ſo ſchr beliebten und ſtets wieder ſtark
gen großen Militärkonzerte unter der Leitung des
Kapell=
mr Stelutdt
Betolofen ”,A9/S Willy Schlupp. Das Programm war vielſeitig und
gedie=
borzum ſeh. As ud bot dem ſehr zahlreich erſchienenen Publikum einige Stunden
giheln V/49 /r Unterhaltung. Herr Kapellmeiſun Schlupp, der von ſeiner
Diri=
me. 1.b Wferätigkeit im Schloß=Café her noch in beſter Erinnerung ſteht und
i dieſem Konzert wieder elegant und brillant dirigierte, erntete
lierten Beifall. Das Publikum, das den Genuß der Erholung im
le und den muſikaliſchen doppelt dankbar empfinden mochte, erzwang
e Zugaben. Perlen des vorzüiglichen Programms waren u. a.
der ſchönen blauen Donau” (Walzer von Strauß) und „Stolzenfels
Bein” (Lied von Meißler). Daß die Militärmärſche den Vogel
heen, verſteht ſich am Rande. Die Illumination der Gar=
Mrgen bot einen maleriſch=romantiſchen Anblick. Für die Beförde=
E umſichtig Sorge getragen.
— Kriegerverein Darmſtadt. Diejenigen Kameraden, welche ſich an
Fehrt nach Berlin am 30, ds. Mts. abends (Reichskriegertag)
be=
niden.
Beichte Beſſerung des Stellenmarktes
für Kaufmannsgehilfen im Auguſi.
wer Umfang der Quartalskündigungen. — Steigende Nachfrage.
Noch immer ungünſtige Lage für Aeltere.
om Auguſt waren in der Wirtſchaftslage keine beſonderen Ver=
Eungen feſtzuſtellen. Die Beſchäftigung in den bisher gut beſchäf=
Geſchäftszweigen blieb ſich gleich. In nahezu ſämtlichen Ge=
Dweigen zeigte ſich ſteigender Perſonalbedarf. Größere
Entlaſſun=
anden nur im Bankgewerbe, im Großhandel und in einzelnen
iSen ſtat, Vielfach nurden Urlaubsaushilfen entlaſſen, andererſeits
nlche eingeſtellt.
der Zugang an gekündigten und ſtellenloſen Bewerbern bei der
eurbermittlung des Deutſchnationalen Handlungsgchilfen=Verbandes
m Auguſt eine Zunahme von 26 Prozent, derjenige an unge=
Neen Bewerbern eine um 10 Prozent. Der ſtarke Zugang an ger
icten Bewerbern iſt auf den in die Berichtszeit fallenden
Quartals=
gangstermin zurückzuführen. Trotzdem nahm die Zahl der ſtellen=
Bewerber bei der Stellenvermittlung des D,GV. wieder um
Zent ab. Dieſer Rückgang betraf in der Hauptſache junge Kräfte
:2 Jahren und iſt auf die weiter geſtiegene Nachfrage zurückzu=
Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen nahm um faſt 25 Pro=
La und auch die Zahl der erzielten Vermittlungen erhöhte ſich
ent=
hrnd.
„Err Mangel an düchtigen jungen Stenotypiſten verſchärfte ſich wei=
Ligleich tritt in vielen Großſtädten eine ſtarke Verknappung an
au Bewerbern ein, Verkäufer wurden ſtärker geſucht und fehlten
Aun ve Hrnt ii Hieenne Rch
Deren Pätzen. Offene Reiendenſtellen konnten mehrfach nicht beſetzt
imn weil die berlangten eingeführten Spezialkräfte fhlten. Die
Lluchme der zahlreich angebotenen Provinſionsreiſendenpoſten wurde
Donlben abgelehnt. Insgeſamt blieb die Nachfrage meiſt auf junge
beſchränt, ſo daß die ältren Stellenſuchenden an der geringen
Jha des kaufmänniſchen Arbeitsmarktes auch weiter nur wenig
Eeik haben.
Eine deutſche Filmwoche!
Zu Ehren Hindenburgs.
In beſonders eigenartiger Weiſe wird das deutſche Lichtſpielweſen
dem Reichspräſidenten v. Hindenburg zu ſeinem 80.
Ge=
burtstage huldigen. Der „Zentralverband der Verleiher
Deutſchlands” und der „Reichsverband deutſcher
Lichtſpieltheater=Beſitzer” veranſtalten über das ganze
Reich eine Feſtſpielwoche zu Ehren Hindenburgs. In dieſer
Feſt=
ſpielwoche vom 30. September bis 6. Oktober d. Js.
werden nur deutſche Filme geſpielt werden. Es kommen etwa
3000 Lichtſpieltheater in Deutſchland in Frage. Ein erheblicher Teil
des Reingewinnes aus dieſer Feſtſpielwoche ſoll der Hindenburgſpende
zufließen.
Gegen rückſichtslofe Motorradfahrer.
Lpd. Koblenz. Der Oberpräſident der Rheinprovinz kündigt in
einem Schreiben an den Regierungspräſidenten von Düſſeldorf ſtrenge
Maßnahmen gegen Motorradfahrer an, die durch ſtarke Rauch= und
Lärmentwicklung die Bevölterung dauernd beläſtigen. Vom 15. Sept.
ab werden durch Verkahrsſtreifen, die von Polizeibeamten in Zivil
aus=
geführt werden, unnachſichtlich alle Motorradfahrer zur Anzeige und
ſtrengen Beſtrafung gebracht, deren Maſchinen nicht den Vorſchriften
entſprechen. Die kontrollierenden Beamten werden durch
Sachverſtän=
dige genau über die Bauart der Krafträdur unterrichtet, damit ſie
be=
urteilen können, ob die Verurſachung des Lärms oder des Rauchs
bös=
willig geſchehen iſt. In einer Verkehrsreferentenbeſppochung ſind alle
diesbezüglichen Maßnahmen bereits vorgenommen worden.
— Männer=Vereinigung der Petrusgemeinde. In der nächſten
Monatsverſammlung am Mittwoch, den 7. September, abends 8½ Uhr,
wird der Vorſitzende, Herr Oberreallehrer Frank, Bericht erſtatten über
die Verbandstagung der Evangeliſchen Männer=Vereinigungen Heſſens
in Langem ſowie über die Tagung des Evangeliſchen
Kirchengemeinde=
tags für Starkenburg in Guſtavsburg. Sollte es die Zeit erlauben,
wird der Vorſitzende außerdem noch einen Vortrag über „Heſſiſche
Für=
ſtenfrauen” halten. Zu der Verſammlung ſeien alle Mitglieder ſowie
Gäſte herzlich eingeladen.
Städtiſche Gewerbeſchule. Im Anzeigentil dieſes Blattes gibt
die Städtiſche Gewerbeſchule bekannt, daß mit Beginn des kommenden
Winterhalbjahres verſchiedene Lehrgänge zur Weiterbildung der
ge=
werblichen Jugend, insbeſondere ein Kurſus zur Vorbereitung auf die
Meiſterprüfung eingerichtet ſind. Intereſſenten wird empfohlen, ſich
baldigſt auf dem Amtszimmer der Schule, Landgraf=Philipps=Anlage 6,
zu melden.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künſtier oder künſtleriſche Veranftaltungen, deren im Nachſtehenden Crwihnmne
geſchieht, behält ſich die Redaltion ihr Urtell vos
— Palaſt=Lichtſpiele. Arme kleine Colombine, ein
modernes Geſellſchaftsdrama in 8 Akten, wozu Dr. Alfred Schirokauer
und Franz Seitz das Manuſkript ſchrieben. Die Regie liegt in den
Händen von Franz Seitz. Die Hauptrollen liegen in den Händen von
Hilde Jennings und Walter Rilla, während das übrige umfangreiche
Enſemble eine große Reiha beſter Namen des deutſchen Films aufweiſt:
Charlotte Suſa, Herta von Tucher, Maria Forescu, Valeska Stock,
Wilhelm Diegelmann, Egon von Jordan, Hermann Picha, Paul
Reh=
kopf. Die Außenaufnahmen fanden in den bayeriſchen Hochalpen ſtatt.
— Als zweiter Film läuft: Wie werde ich Filmſtar? John
Hart filmt. Er gefällt und macht als Don Juan Hartez, dank der
Geriſſmheit eines ſmarten Preſſechefs, ſeinen Weg. Bald aber ſieht er,
daß der Weg der Berühmtheit ein dornenvoller iſt. Einesteils geht der
Preſſechef bei der Reklame ſehr unzart mit dem Filmſtar um und
andernteils wirkt jede ſolche Reklame auf das Heer hyſteriſcher Weiber
wie ein Spornſtich, eine Aufforderung zu neuen Zudringlichkeiten.
Schließlich reißt er mit ſeiner einzig Geliebten aus hängt den Beruf
des Filmſtars an zn Nagel, läßt ſich trauen und lebt auf einem kleinen
Güitchen ſorglos und beſcheiden. Der Regiſſeur verſtand es, das
Inter=
eſſo der Zuſchauer niemals erlahmen zu laſſen Zahlreiche humoriſtiſche
Szenen ſorgen für ſtändige Erſchüitterung des Zwerchfells. Ben Lyon
als Don Juan und Lois Wilſon erwerben ſich im Fluge die Sympathien
der Zuſchauer.
— Union=Theater. Oftliegt es wie echte
Mär=
chenſtimmung über den Bildern.. . Dieſer Film iſt wieder
ein echter Sjöſtröm Hier, aus dem ihn verwandten Thema, holt
ar wieder wundervolle Bilder voll poetiſcher Schönheit heraus, entfaltet
wieder den ganzen Zauber ſeiner Regiſſeur=Perſönlichkeit. . . Chaney
iſt unbeſtritten einer der größten Charakterdarſteller des Films.
Unerhört ſtark die Mutter der Kathleen Mac Dowell, eine wenſchlich
tief ergreifende, ſtark packende Figar . ..
2 Ausstellungen
Juni — September, 10-19 Uhr 40073a
Landesmuseum — Mathildenhöhe
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſchsinenden Notigen find andſchlieälich als Hinweiſe auf Hwcheen iu Vetrachten.
im keinem Falle irgendwie alt Beſprrchung oder Kritkl.
— Herrngarten=Café. Am Dienstag, den 6. September,
ſpielt das Städt. Opcheſter. Nachmittags 3½ Uhr Konzert und abends
8 Uhr Opeveten= und Liederabend (verſtärktes Orcheſter). Zehnerkarten
haben Gültigkeit.
— Bund Königim Luiſe. Mittwoch, den 7. d. Mts., abends
findet bei Sitte die Pflichtterſammlung ſtatt. Herr Dr. Stetter wird
ſprechen über deutſche Raſſen und Staatsaufgaben. Die Kaweraden
werden gebeten, wünktlich zu erſcheinen.
Aus den Parieien.
Wie uns die Geſchäftsſtelle der Detſchen Volkspartei mitteilt
fin=
det am Sonntag, den 25. September, in Bad=Nauheim der diesjährige
der Maſſenbeſucher hatte die Heag durch Einlegung von Sonder= Parteitag des Provinzialverbandes Oberheſſen der D.V.P. ſtatt.
Als Auftakt zur bevorſtehenden heſſiſchen Landtagswahl wird der
Lan=
desvorſitzende der Partei, Rechtsanwalt Dingeldey, M. d. L., in ſeinem
Referat „Heſſiſche Landespolitik unter beſonderer Berüchſichtigung der
ſer wollen, werden nochmals gebeten, ſich bis ſpäteſtens Mitt= Schul und Steuerfragen” zu den geſamten Problemen der Landespolitik
m Den 7. d8. Mts., ſchriftlich bei Kamerad Hummel, Paradeplatz 3, Stellung nehmen. Mit Rückſicht auf den Zuſammentritt des
Landes=
parteitages im Oktober hat man von einer Einberufung der
Sonderaus=
ſchüſſe nach Bad=Nauheim Abſtand genommen. Im Programm für den
Sonntag nachmittag iſt neben eimer Führung durch die techniſchen
An=
lagen des Bades ein zwangloſes Beiſammenſein im Teichhaus
vor=
geſehen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Wie kommt es, daß in den Beſtänden der Stadtbibliothek
kein Buch der deutſchen Schriftſteller Ganghofer, Stratz, Herzog u.a.m.
vorhanden iſt?. Gewiß iſt es nötig, moderne Schriftſteller, auch
aus=
ländiſche, zu Wort kommen zu laſſen. Aben meiner beſcheidenen Meinung
nach, doch nicht auf Koſten der deutſchen. Und es iſt doch möglich, daß
neben modernen, auch die alten deutſchen Werke beibehalten werden.
Es iſt nicht jeder Leſer aufs Moderne eingeſtellt.
Tageskalender für Dienstag, den 6. September 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus: Geſchloſſen. — Orpheum: keine Vorſtellung. —
Landes=
muſeum, von 10 bis 19 Uhr: Ausſtellung „Alte Kunſt”
Mathildenhöhe, von 10 bis 19 Uhr: Ausſtellung „Neue Kunſt.”
— Konzerte: Schloßkaffee, Hotel Schmitz, Café Rheingold. —
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Licht=
ſpiele.
IHR
ar wird schöner,
ja sogar viel schöner, wenn Sie alle 8—14 Tage nur das
bewährte Helipon-Kopfwaschpulver verwenden.
Ueber-
zeugen Sie sich bitte selbst. Nach einer Heliponwaschung
werden Ihre Haare viel reiner, lockerer und seidiger scin,
als durch andere Mittel.
Auch Sie sollten Hellpon beverzugen.
Preis 30 Pfg. Es gibt zwei Packungen: Die „Für langes Haar” enthält
2 abgeteilte Waschungen, und die „Für Bubikopf” (Neu) enthält stets
(I. St. 242
3 abgeteilte Waschungen, Nur Helipon verlangen.
Die Huldigungsfahrt des Motorſports
zum deutſchen Rhein.
Ein lebhaftes Echo hat der Aufruf des Mainzer Automobil=
Clubs (A. D.A. C.) zur Huldigungsfahrt zum Rhein in der deutſchen
Motorſportwelt und in den am Rhein intereſſierten Ländern und
Staa=
ten geweckt. Zu Hunderten laufen Anfragen und Meldungen aus allen
Teilen des Reiches, darunter Schleſien, Pommern udn
Ober=
bayern, ein und zeigen, daß der Gedanke einer Huldigungsfahrt zu
unſerem ſagenumwobenen herrlichen Rhein mit ſeinen ſonnigen,
reben=
umkränzten Höhen, die den Menſchen den köſtlichen Göttertrank
kreden=
zen, und nicht zuletzt zu unſerer alten Weinmetropole Mainz,
begeiſterten Widerhall g=funden hat. Gilt es doch, ein Treuebekenntnis
des deutſchen Motorſports an den Ufern des Vaters aller deutſchen
Ströme abzulegen und in das Grau unſeres Alltags neute Hoffnungen
zu tragen, die in unſerer Bruſt den Glauben an die alte Weltgeltung
des Deutſchtums ſtärken und zu lebendigem Willen wachrufen.
Bahern, Baden, Preußen, Heſſen und das Reich haben lebhaftes
Intereſſe für die Huldigungsfahrt bekunden und werden bei dem
feſt=
lichen Huldigungsakt durch ihren führenden Miniſter vertreten ſein.
Miniſterpräſident von Bayern Dr. Held hat ebenſo wie der
Reichs=
verkehrsminiſter Dr. Koch an den Mainzer Automobil=Club
Geleit=
worte zu einem vollen Gelingen der Veranſtaltung gerichtet. Stadt,
Behörden und die Stadt Mainz haben wertvolle Ehren= und
Wan=
derpreiſe geſtiftet, darunter der Preis des Protektors der
Ver=
anſtaltung Staatspräſident Ulrich.
Fieberhaft ſind der Vorſtand, der Organiſations= und
Sportaus=
ſchuß des M.A.C. tätig, die ins rieſenhafte gewachſene Arbeit einer
ein=
wandfreien, tadelloſen Organiſation zu bewältigen, und bedarf es der
Mitarbeit der Stadt Mainz, welche ſich in ſelbſtloſer Weiſe im Intereſſe
der guten Sache zur Verfügung ſtellt, um den Gäſten aus dem ganzen
Deutſchen Reich, die ſich am 17., 18. und 19. September in Mainz
ein=
findem werden, einen würdigen und feſtlichen Empfang zu bereiten, auf
daß ſie von dem goldenen Mainz eine Erinnerung mit in ihre engere
Heimat nehmen, die ſie ſpäter noch einmal voll Freude der Tage
rheini=
ſchen Humors und Frohſinns und rheiniſcher Gaſtfreundſchaft in den
Mauern der alten guten Moguntia gedenken laſſen.
Die zu gleicher Zeit ſtattfindende Ausſtellung „Haus, Herd
und Garten” dürfte weiter in nicht geringem Maße dazu beitragen,
den Motorſportlern den fortſchrittlichen, neuzeitlichen Geiſt der Stadt
Mainz zu vermitteln, der in großzügiger Weiſe des Gebot der Stunde
zum Beſten der Wirtſchaft, de8 Handels und der Induſtrie umfaßt.
Die für Sonntag, den 18. Sepetmber, morgens, angeſetzte
Schön=
heitskonkurrenz für Automobile dürfte ſich zu einer
wahren Ausſtellung modernſter Wagen der in= und ausländiſchen
Kraft=
fahrzeuginduſtrie geſtalten, ſo daß dem Publikum eine Fülle des
Inter=
eſſanten geboten wird.
Die Vorarbeiten zu dem gewaltigen Korſo, der zum größten Teil
geſchmückten Kraftfahrzeuge, die ſich durch die Hauptſtraßen von Mainz
bewegen, ſind ſoweit bendet, und wird der Weg, den der Zug nimmt,
durch die Tageszeitungen noch bekannt gegeben.
Der Nennungsſchluß zur Huldigungsfahrt iſt am 10. September 1927,
und iſt es Ehrenpflicht jedes deutſchen Motorſportlers, beſonders in
Mainz und der näheren und weiteren Umgebung, an dieſem
denkwürdi=
gen Tage dabei zu ſein. — Meldungen nimmt entgegen und Auskunft
erteilt die Geſchäftsſtelle des Mainzer Automobil=
Clubs, Mainz, Löhrſtraße 65 (Telephon 4384 (Auto=Müller).
*Bezirksſchöffengericht.
p. 1. Wegen Unterſchlagung im Amte und Erhebung nicht
geſchul=
deter Gebühren (8 353 StGB.) ſteht ein Beamtar des Reichs unter
An=
klage. Er iſt geſtändig und will die Taten mit wirtſchaftlichen
Verhält=
miſſen in der Familie erklären. Eine mit einer Geburt der Frau
zuſammen=
hängende Operation und der Tod des Schwiegervaters bedangen größere
Aufwendungen, ſo daß Schulden in Höhe von 600—70) Mark
auf=
wuchſen. Der Staatsanwalt erachtet, daß der Angeklagte eine lange Zeit
hindurch den verbrech=riſchen Hang betätigt habe, immer ſei zu beachten,
daß der Beamtenſtand rein erhalten werden müſſe. Es werden 6 Monate
Gefängnis beantragt, auch wird gebeten, auf die Unfähigkeit der
Be=
kleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von 5 Jahren zu erkennen,
Der Verteidiger verneint entſchieden, daß eine ſelbſtverſchuldete Notlage
vorliege, auch Billigkeitsgründe rechtfertigten nicht die Zuerkennung der
hohen Strafe, die Minimalſtrafe möge erkannt, die beantragte
Neben=
ſtpafe möge nicht ausgeſprochen werden. Das Gericht iſt den
Aus=
führungen des Verteidigers gefolgt und hat nur auf die Mindeſtſtrafe
von 3 Monaten Gefängnis erkannt, von Verhängung der Nebenſtrafe
wurde abgeſehen.
2. Ein Former aus M. ſteht unter der Anklage der
Urkundenfäl=
ſchung, er ſoll Beſtellſcheine auf eine Zeitſchrift gefälſcht haben. Den
erwachſenen Schaden hat die Muter gedeckt. Der Angeklagte beſteht auf
Ladung der Zeugen, weshalb die Sache von der Rolle abgeſetzt wird.
3. Ein Techniker R. in S., der die Landesbaugewerkſchule abſolviert
hat und danach in Darmſtadt und Frankfurt a. M. beſchäftigt war, ſoll
mit einer verfälſchten Arbeiterwochenkarte 4. Klaſſe gefahren ſein, die
er auf der Strecke Dieburg—Frankfurt benutzte. Der Reichsbahn iſt ſo
ein Schaden von 15,60 Mark erwachſen. Zweifelhaft iſt, ob der
Ange=
klagte auch noch eine velle fünfte Woche auf die gefälſchte Karte fuhr.
Der Bahnhofsſchaffner in Frankfurt a. M. ſtellte die Fälſchung feſt, die
der Angeklagte eingeſtand, wobei er auch zugab, daß er auch in der
6. Woche die Karte benutzt habe. Angeklagter will die Fälſchung gemacht
haben, weil e bei dem großen Andrang am Schalter in Oberroden eine
neue Karte nicht habe löſen können. Der Staatsanwalt erachtet, daß
die Fäſchungen von Arbeiterwochenkarten in letzter Zeit einen ſtarken
Umfang angenommen hätten, es werden deshalb 4 Monate Gefängnis
beantragt. Der Verteidiger betont, daß nach der neuerlichen
Organi=
ſation der Reichsbahngeſellſchaft keine öffentliche Urkunde in Frage
komme, der Dummejungenſtreich möge mit einer Geldſtrafe geſühnt
werden. Das Urteil erkennt auf 3 Monate Gefängnis Die
Recht=
ſprechung ſteht auf dem Standpunkt, daß eine öffentliche Urtunde in
Frage ſtehe. Das Gericht wird ein Gnadengeſuch wegen Umwandlung
der Strafe in eine Geldſtrafe befürworten.
p. Kleine Strafkammer. 1. Wegen Nichtabführung von
Invaliden=
verſicherungsbeiträgen im Jahre 1926 für ſeine Arbeiter ſteht Fabrikant
Joh. Lohr von Königſtädten (Karoſſeriebau) unter Anklage. Er war
in Zahlungsſchwierigkeiten und konnte die Beiträge nicht zahlen, ſodaß
er mit 1022 Mk. Beiträgen in Rückſtand kam. Er verſprach der
Ver=
ſicherungsanſtalt Ratenzahlungen, als die Kontrolle den Rückſtand in
der genannten Höhe feſtſtellte, hielt aber die Raten nicht ein. Die
Bei=
träge hatte er buchmäßig in Abzug gebracht. Das Amtsgericht
Groß=Gerau hat ihn freigeſprochen. Die Staatsanwaltſchaft hat
Be=
rufung eingelegt. Der Staatsanwalt hält den Angeklagten der
Ver=
fehlung gegen 8 1492 der Reichsverſicherungsordnung für überführt und
beantragt zwei Wochen Gefängnis. Das Urteil hebt das angefochtene
amtsgerichtliche Urteil auf und legt dem Angeklagten 200 Mk.
Geld=
ſtrafe auf. Es wurden mildernde Umſtände bewilligt, da Lohr in
ſchwieriger Lage war. Das Urteil iſt rechtskräftig. — 2. Der Kaufmann
Max Goldſchmidt, in Frankfurt a. M. iſt vom Amtsgericht 1
hier wegen Beleidigung eines Polizeibeamten zu 200 Mk. Geldſtrafe
verurteilt worden. Da er zur Vertretung ſeiner Berufung nicht erſchien,
erfolgt die Verwarfung des Rechtsmittels.
Kundon
beSuchen
IV. 287)
immer frisch
znd überzeugend sprechen und niemals
müde werden, das halten Sie nur durch,
wenn Sie sich vor jedem Besuch
erfrischen mit einigen der extra starken
DrHILLERS
D
PFEFEERMUNZC
Vertr. O. Brückmann, Darmstadt, Rheinstr. 12/.
Seite 6
Dienstag, den 6. September 1927
Aus Heſſen.
Beſichtigung der Jugendherbergen im Odenwald.
— Nachdem vor acht Tagen eine Rundfahrt durch die oberheſſiſchen
Jugendherbergen ſtattgefunden hatte, beſichtigte Herr Schulvat
Haſ=
ſinger von der Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und
Jugendpflege in Heſſen nunmehr die Bleiben des Gaues Südheſſen
zwiſchen Rhein, Main und Neckar. In Jugenheim hat die
Fa=
milie Profeſſor Bluntſchli=Frankfurt der wandernden Jugend ein
ſchö=
nes Gartenhaus als Herberge eingerichtet. Hätten wir doch mehr
ſol=
cher Idealiſten. Die Gemeinde Zwingenberg will 5000
Quadrat=
meter Gelände und die Steine zum Bau einer großen Jugendherberge
ſchenken. Bei Auerbach überläßt der heſſiſche Staat uns
nunmehr im Fürſtenlager ein kleines idylliſches Häuschen. In
Heppenheim ſtellte die fortſchrittliche Stadtverwaltung das
ehe=
malige Amtshaus zum Ausbau für eine große Jugendherberge zur
Verfügung. Mit dem ſchönen „Joh. Butzbach=Heim” hat die
Stadt Miltenberg a. M. für die Jugend eine ſchöne Bleibe
ge=
ſchaffen. Der Otzberg, ſoll zur „Heſſiſchen Jugendburg” ausgebaut
werden. Michelſtadt beſitzt ebenfalls eine ſchöne Bleibe, die
hoffentlich bald durch einen Neubau in der Nähe des ſchönen
Sta=
dions erſetzt wird. Auch in Erbach befindet ſich im
Elektrizitäts=
werk eine gute Jugendherberge. In Wahlen wird die Bleibe Im
weißen Roß” zurzeit umgebaut. Der „Taubenſchlag” in Fränkiſch=
Crumbach iſt ſo recht ein feines Neſt für kleinere Gruppen. Im
ſchönen Lindenfels ſteht das Eigenheim des Verbandes, das
kleine „Schneckehaiſl‟. Die Gäſtebücher aller Jugendherbergen
zeugen davon, daß die jungen Wandersleute mit der Aufnahme
zufrie=
den ſind. Im gleichen Sinne äußerte ſich auch Herr Schulrat
Haſ=
ſinger, vor allem auch über die geſundheitlichen Verhältniſſe. Zu
wünſchen iſt, daß recht bald im ſüdweſtlichen und im öſtlichen
Oden=
wald noch Jugendherbergem erſtehen.
Es darf bei dieſer Gelegenheit auch wohl der Zentralſtelle
zur Förderung der Volksbildung und
Iugend=
pflege in Heſſen, für die Unterſtützung in der verfloſſenen Zeit
gedankt werden, die von Herrn Schulrat Haſſinger auch für die Zukunft
zugeſagt wurde.
An. Arheilgen, 5. Sept. Motorradunfall. Ein hiefiger
Ge=
ſchäftsmann verunglückte mit ſeinem Motorrade auf der Straße zwiſchen
Gräfenhauſen und Wixhauſen nebſt dem auf dem Sozius
mitfahren=
den Freunde derart, daß beide ſchwerverletzt in das ſtädtiſche
Kranken=
haus nach Darmſtadt verbracht werden mußten. — Der für geſtern von
der Arbeiterwohlfahrt Heſſens angeſagte Sammel= und
Blumentag mußte durch den hieſigen Ortsausſchuß um acht Tage
ver=
ſchoben werden und findet derſelbe kommenden Sonntag ſtatt. — Die
in vergangener Woche hier abgehaltene Verſammlung zur Gründung
einer Theatergemeinde im Anſchluß an die Darmſtädter
Volks=
bühne, in der Herr Rechnungsrat Roth über die Bedeutung des Theaters
für die Volksbildung ſprach, war nur mäßig beſucht. Doch können
weitere Anmeldungen in der Buchhandlung Jung, hier, gemacht
werden, woſelbſt Anmeldeformulare erhältlich ſind und nähere Auskunft
erteilt wird.
V. Eberſtadt, 5. Sept. Auf der Tagesordnung der am Dienstag,
den 6. September, ſtattfindenden Sitzung des Gemeinderats ſteht die
Wahl eines beſoldeten Bürgermeiſters. In dieſer
Sitzung findeck der erſte Wahlgang ſtatt, d. h. von den durch die
einzel=
nen Fraktionen vorzuſchlagenden Bewerbern wird der Gemeinderat
zu=
nächſt eine erweiterte Auswahl von 6 Bewerbern treffen. — Eine
weitere Gemeinderatsſitzung iſt auf Mittwoch, den 7.
Sep=
tember, nachmittags 6 Uhr, angeſetzt worden. Zur Beratung ſteht als
einziger Punkt: Leiſtungsverpflichtungen der bürgerlichen Gemeinde
gegenüber der evangeliſchen Pfarrei Eberſtadt. Die Sitzung findet auf
Veranlaſſung des Kreisamts ſtatt. An ihr werden teilnehmen:
Ober=
regierungsrat Haberkorn als Kreisvertreter, Vertreter des
Landeskir=
chenamts und der hieſige evangeliſche Kirchenvorſtand. — Zur
Neu=
befetzung des Rektorpoſtens. Durch eine Notiz in der
Tagespreſſe über das Ergebnis der Stellungnahme des Lehrerkollegiums
zur Neubeſetzung des Rektorpoſtens iſt die Anſicht verbreitet, daß Lehrer
Storck zum Rektor gewählt ſei. Das trifft aber nicht zu, vielmehr liegt
die Entſcheidung über die Neubeſetzung bei dem Landesamt für das
Bildungsweſen. Vorher ſind beſtimmungsgemäß außer dem
Lehrer=
kollegium auch Schulvorſtand und Gemeindevertretung zu hören. Der
Schulvorſtand hat in ſeiner Sitzung vom 31. v. Mts. zur Rektorfrage
bereits Stellung genommen. Es entfielen auf beide Kandidaten, Lehrer
Storck und Lehrer Becker, je acht Stimmen. Der Gemeinderat iſt
bis=
her noch nicht gehört worden. — Geburtstagsfeier der, 40. Die von den 40jährigen am Samstag im Gaſthaus „Zur
Eiſenbahn” (Gruß) veranſtaltete gemeinſame Geburtstagsfeier nahm
einen ſchönen Verlauf. Erhöht wurde der Charakter dieſer von
kamerad=
ſchaftlichem Geiſte getragenen Feier, zu der auch viele Kameradinnen
und Kameraden von auswärts herbeigeeilt waren, durch die ſchöne
Aus=
ſchmückung des Saales und die Mitwirkung des Geſangvereins „
Män=
nerquartett Harmonie‟. Die unter Leitung des Vereinsdirigenten,
Lehrer Knöß, vorgetragenen fünf Chöre fanden großen Anklang.
Fräu=
lein Haller trug zur Begrüßung der Gäſte einen Prolog vor, Herr
Peter Heißt hielt eine harzliche Anſprache, in welcher er der
geſtor=
benen und im Weltkriege gefallenen Kameraden in ehrender Weiſe
ge=
dachte. Eine Ueberraſchung bot Herr Jakob Schambach, der als
Chor=
ſänger dem Perſonal des Landestheaters angehört, ſeinen Kameraden
inſofern, als er einige Lieder zu Gehör brachte, ſo z. B. „O Jugend
liebe Dich, füße Maid” u. a. m. Seine Vorträge zeugten von einem
geſchulten Können und wurden Anlaß zu begeiſterter Ovationen für ihn.
Bei gemeinſchaftlichem Geſang ſowie Tanz ſchwanden die Stunden.
Manche alte Erinnerungen wurdew wachgerufen, manche alte
Freund=
ſchaft erneuert. Eine reichhaltige Tombola trug zur Undenhaltung bei
und mancher Teilnehmer dürfte, der eine mehr, der andere weniger,
ſchwer beladen an vorgerickter Stunde mit „ſeinen Gewinnen” nach
Hauſe ziehen.
* Von der Bergſtraße, 3. Sept. Nach dem Süden! Unſer=
Störche verlaſſen nun nach und nach ihre Wohnſtätten an der ſchönen
Bergſtraße, um den motorloſen Fernflug nach dem warmen Afrika
an=
zutreten. Obſchon unſere getreuen Freunde dieſes Jahr keinen ſchönen
Sommer erleben durften, wollen wir doch hoffen, daß ſie im nächſten
Jahre uns wieder mit ihrem Beſuche erfreuen. — Eine
Selten=
heit. In den Wäldern Großſachſens wurde dieſer Tage ein Pilz
ge=
funden, der die Größe eines Menſchenkopfes hat und ein Gewicht von
zwei Pfund aufweiſt.
Provinzial=Sängerbundestag
für Oberheſſen.
h. Gießen, 4. Sept.
Mitglieder und Freunde des Heſſiſchen Sängerbundes waren heute
in großer Zahl aus allen Teilen der Provinz hierher geeilt, um an der
Provinzial=Sängertagung im Kaffee Leip teilzunehmen, galt es doch
dem Provinzialverband eine feſte Organiſation zu
geben. Die ſehr wichtigen Verhandlungen hatten denn auch den
Vor=
ſtand des Landesverbandes des Heſſiſchen Sängerbundes hierhergeführt.
Unter den Herren befanden ſich der Landesvorſitzende
Oberregierungs=
rat Dr. Siegert=Darmſtadt, Geſchäftsführer Roth=Darmſtadt, Fuchs und
Matern=Mainz, Weber=Oppenheim, Schatzmeiſter Bitter=Darmſtadt und
der Direktor der Zentrale für Volksbildung, Schulrat Haſſinger=
Darmſtadt.
Namens der Gießener Bundesvereine hieß E. Koch, 2. Vorſitzender
der Heiterkeit” die Tagung willkommen, zugleich wünſchte er der heute
beabſichtigten Neuorganiſation im Intereſſe des Geſangs beſten Erfolg.
Der Geſangverein „Harmonie=Gemütlichkeit” trug zur Eröffnung den
wunderbaren Chor „Das iſt der Tag des Herrn” unter Leitung ſeines
Dirigenten Sonntag vor. Der Provinzial=Vorſitzende Gengnagel aus
Grünberg hieß die Sänger aus allen Teilen Oberheſſens von Alsfe:d,
Lauterbach und Schlitz bis nach der Wetterau und vor allem auch die
benachbarten preußiſchen Chöre aus Wetzlar, Weilburg, Dillenburg uſw.
herzlich willkommen und ſprach den Wunſch aus, daß heute der
allge=
meine Zuſammenſchluß geimgen möge. Lebhafte Zuſtimmung folgte
ſeinen Ausführungen. Darauf trat der Geſangverein „Heiterkeit” unter
Leitung von Muſiklehrer Schättler an, und mächtig erk’angen die
Akkorde des Sängergrußes durch den Feſtſaal. Anſchließend trug der
Verein Angerers Chor „Zieh mit” in formvollendeter Weiſe vor.
Namens der Bundesvorſtandes gab Oberregierungsrat Siegert
ſeiner Freude Ausdruck und wies auf die edlen Ziele des Deutſchen
und Heſſiſchen Sängerbundes hin. Er betont, daß in Starkenburg und
Rheinheſſen die Organiſation durchgeführt worden ſei. Nach der heutigen
Tagung ſeien für Oberheſſen, z. B. Alsfeld, Lauterbach, Schotten uſw.
Werbeverſammlungen mit Vorträgen beabſichtigt; die Aufbauarbeit
ſolle mit Energie i Angriff genommen werden, obwohl ſie infolge der
zahhreichen beſtehenden Verbände ſchwierig ſei. Schulrat Haſſinger
führt aus, er ſei in letzter Zeit wiederholt durch die ſchöne Provinz
Oberheſſen gefahren, deren Menſchen zäh mit ihrer Scholle verbunden
ſeien. In der Heimatliebe des Oberheſſen finde der deutſche Volksgeſang
ſeinen beſten Nährboden. Er hofft, daß in der heutigen Tagung ſich
ein neuer kräftiger Zweig dem Deutſchen Sängerbundes anſchließen
werde, deſſen Gemeinſchaftsgeſinnung dem Aufbau von Volk und
Vater=
land dienen möge. Lebhafter Beifall.
Provinzialvorſitzender Gengnagel erſtattete den
Geſchäftsbe=
richt über das dritte Vereinsjahr. Seit der Provinzialtagung am
8. März 1925 fand in Oberheſſen keine Verſammlung ſtatt. Die
Ent=
wicklung des Heſſiſchen Sängerbundes zeigt eine günſtige
Aufwerts=
bewegung, von 400 Vereinen mit 1500 Mitglieder iſt die Zahl auf 519
Vereine mit rund 25 000 Mitglieder geſtiegen, auf Oberheſſen entfallen
ſeither nur 107 Veveine mit 3670 Sängern. In den drei Jahren des
Beſtehens wurde eine gewaltige Arbeit geleiſtet. Schulrat Haſſinger
wurde als eifriger Förderer des Bundes zum erſten Ehrenmitglied
er=
nannt. Das erſte Heſſiſche Sängerfeſt des Bundes, das 1926 in Mainz
ſtattfand, ſei eine machtvolle Kundgebung für das Deurſchtum geweſen.
Die im letzten Winterhalbjahr abgehaltene Dirigentenkurſe ſollen im
kommenden Winter fortgeſetzt werden, da ſie ein ausgezeichnetes Mittel
zur Förderung des Männergeſangs ſeien. An Ehrungen für Sänger
ſtiftet der Heſſiſche Sängerbund nach 40jähriger, der deutſche
Sänger=
bund nach 50jähriger Sängertätigkeit den Ehrenbrief. Ferner wurde
beſchloſſen, daß bei 25jähriger Vereinstätigkeit Vorſtandsmitglieder ein
vergoldetes Ehrenzeichen mit der Aufſchrift „Für Verdienſte‟
Diri=
genten das gleiche Abzeichen mit der Aufſchrift „Ehren=Chormeiſter”
erhalten ſollen. Ehrungen der Vereine durch den Staat finden bei
50= und 75jährigem Beſtehen ſtatt.
Der Vorſitzende referiert dann über die geſtern abend ſtattgehabte
gemeinſame Sitzung des Landes= und
Provinzialvor=
ſtandes. Es wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: 1. alljährlich findet
ein Provinzial=Sängertag ſtatt, der der Landestagung vorausgeht;
2. Gemiſchte Chöre können als Einzelmitglieder beitreten; 3. Die
Sängerwarte ſoll weiter ausgebaut werden; 4. in Bingen und
Darm=
ſtat finden Provinzial=Sängertage ſtatt; 5. Zur Organiſation
Ober=
heſſens wird vorgeſchlagen, daß die Provinz in 5 Bünde und 6 Gaue
eingeteilt werden ſoll.
In den nun beginnenden Verhandlungen über die
Organiſation Oberheſſens traten die Meinungen oft recht
weit auseinander, doch ging aus der lebhaften Ausſprache allgemein
der Wunſch hervor, das Werk des Zuſammenſchluſſes im Intereſſe des
Volksganzen zu Ende zu führen. Vor allem galt es einſtweilen das
Fortbeſtehen der bereits vorhandenen Verbände in Oberheſſen nicht zu
gefährden. Es ſprachen für den Lahntalſängerbund Stroh=Butzbach, der
Vertreter von Dillenburg, Weilburg, Gießen, vom Wetterauer
Sänger=
bund, vom Ohm=Lumda=Sängerbund, von Alsfeld und Schlitz, Friedberg
und Lollar. Mit allen gegen nur 2 Stimmen wurde ſchließlich der
Vorſchlag des Vorſtandes angenommen: 5 Bünde und 6 Kreiſe, alſo 11
Gaue; der Verband entſcheidet, wenn ein neuer Verein zugeteilt wird,
dem Gau oder dem Bunde.
Die Vorſtandswahl ergab einſtimmige Wiederwahl des
Vor=
ſitzenden für Oberheſſen, Gengnagel=Grünberg, ferner wurden in den
engeren Vorſtand gewählt: Emil Koch=Gießen, Jakob Becker=Keſſelbach
und als Vertreter der außerheſſiſchen Verein Architekt Rudiger=Wetzlar.
Wetzlar.
Den Vortrag über die Tonſetzergeſellſchaft in
Afma und Gema hielt der Provinzialvorſitzende. Die rätſelhaften
Abkürzungen bedeuten „Anſtalt, bzw. Geſellſchaft für muſikaliſches
Auf=
führungsrecht” Wenn ein Verein ohne Genehmigung des Tonſetzers
einen Chor, einen Tanz oder ein Muſikſtück aufführt, kann er auf
Zahlung der Urhebervergütung verklagt werden. Manche Vereine
haben ſchon Lieder furchtbar teuer bezahlen müſſen. Der Deutſche
Sängerbund hat daher mit Afma und Gema Verträge abgeſchloſſen,
jeder Verein kann ſich durch Zahlung von 30 Pfg. pro Mitglied gegen
eine etwaiges Klage des Tonſetzers ſichern. Die Tonſetzer haben ein
Ueberwachungsſyſtem eingerichtet. Nach lebhafteer Ausſprache wird
be=
ſchloſſen, der Heſſiſche und Deutſche Sängerbund ſollen an maßgebender
Stelle vorſtellig werden, daß eine Milderung des Geſetzes und
eine Herabſetzung der Beiträge herbeigeführt wird.
Unter Punkt Verſchiedenes erfolgt durch den Vorſitzenden
des Heſſiſchen Sängerbundes, Dr. Siegert=Darmſtadt, die Ueberreichung
des Bundesſängerbriefes an den ſeit 50 Jahren aktiven Sänger
Heinrich Stuntz aus Dillenburg. Neu angemeldet haben
ſich heute: Schottener Männerchor und Jugendguartett
Nummer 241
Ortenberg. Fritz Zilliken aus Weilburg teilt mit, daß „Lie,
kranz” Weilburg 1929 ſein 100jähriges Jubi ſi.
feiert und bittet um zahlreichen Beſuch.
Das Schlußwort ſprach Bundesvorſtand, Oberregieruu
Dr. Siegert aus Darmſtadt. Er gibt ſeiner Freude darüber
Auu=
daß es zur allgemeinen Zufriedenheit gelungen ſei, in der Oxme
ſation Oberheſſens eine Einigung zu erzielgn
bittet um Vertrauen zur Bundesleitung und eifrige Mitarbe
Unterverbände zum Beſten unſeres Volksgeſanges, zur Förderun
Heimatgedankens. Begeiſtert ſtimmten die Sänger in das Hoch auz s
Wachſen des deutſchen Liedes in Oberheſſen ein. — So iſt de=vr
Provinzialverbandstag, dem man in allen oberheſſiſchen Geſangvormn
mit großem Intereſſe und allgemeiner Spannung entgegenſah,
ur=
moniſcher Weiſe verlaufen und hat als günſtiges Reſultat diin
gliederung der Provinz in den Heſſiſchen Sangerbund zuſtande
Schwerer Unfall beim Weinheimer Sängerkonge
j. Bei dem Sängerbankett anläßlich des Sängerkongreſſes im m.
heim im neuen Saalbau des Hotels „Pfälzer Hof” am Samstag n8d.
ereignete ſich ein bedauerlicher Zwiſchenfall, der dem Bankett een
zeitiges Ende bereitete. Als nämlich der M. G.V. „Liedertafel” 9
heim 1893 zwei Lieder geſungen hatte und die Bühne verlaſſen
brach plötzlich der proviſoriſche Bodenbelag des Orcheſterraumes
Ueberlaſtung durch und etwa 20 Sänger ſtürzten 2½ Meter tief:n
Orcheſterraum hinab. Glücklicherweiſe war das neben der Eim)s,
ſtelle ſtehende Klavier nicht mit herabgefallen, ſonſt wäre das Gs
kataſtrophal geweſen. So aber kamen die Abgeſtürzten mit leicht-
nn=
letzungen davon. Sanitätsmannſchaft war ſofort zur Stelle undelae
Hilfe. Landrat Dr. Pfaff, der dem Bankett anwohnte, veranlaßt-i m
ſofortige Aufhebung. Der Feſtpräſident, Oberbürgermeiſter
Humc=
klärte darauf die Feſttafel für aufgehoben. Ein Humoriſt tau
den Ausſpruch: Nun hat die „Liedertafel” ſo ſchön geſungen und ſich
durchgefallen.
Ueber den Unfall geht uns noch folgende Darſtellung zu:
Nach dem zweiten Lied verließen die Liedertafelſänger die Zu
über den abgedeckten Orcheſterraum. Die Sänger gingen raſch wver
Bühne und ballten ſich auf der rechten Hälfte des Podiums zuſſnn ,
Ein verwehmbares Krachen und zirka 20 Mann verſchwinden ſer
Orcheſterraum.
Das vertiefte Orcheſter, das beim Bau offen gedacht war. rd
wegen der zu orwartenden Sängertagung abgedeckt, auf dieſem ſ ud
Muſik für den Maſſenchor placiert werden, und es war daran ſcht
daß der Vorhang der Bühne geſchloſſen bleibt bei kleinen
Muſäceur=
ten, und die Muſiker vor den Vorhang zu ſitzen kommen.
Ein unglücklicher Zufall fügte es, daß das ZuſammenbaJabe
Sänger auf einer Stelle erfolgte, unter der zwei Valken waren, dſſüch
nach dem Bruch als nicht einwandfrei erwieſen.
Balkon, Saal und Bühne haben nicht die geringſten Schält
eir=
litten.
Glücklicherweiſe waren die Verletzungen dunhweg leicht, urei en 79 Auguſt feſtal
Mann mußte dem Krankenhauſe übewwieſen werden, weil bei. Jeim ine Nahe 35, i
ch Ruwe
nicht feſtſtand, ob ein Knöchelbruch oder eine Verſtanung vor
Die Sanitätskolonne Weinheim war raſch zur Stelle und keiſte eeume vem
folgte ein
mit den herbeigeeilten Herren Aerzten die erſte Hilfe.
mt a. d. 6
R verbreitete fit
r. Babenhauſen, 5. Sept. Unſer Städtchen ſtand am verguinne en m Reblau
Sonntag ganz im Zeichen des Sportes. Vormittags ein Teinkſ= ehs Jahre, n
turnier der noch jungen Tennisgeſellſchaft gegen den Teamuſb hieen — Süd
Michelſtadt i. O. auf eigenem, neu angelegtem Platze. Dar Bi El mimalig am R.
dauerte mit zweiſtündiger Mittagspauſe von vormittags 9 Lx Hüs mngedrungen.
d He
abends 7 Uhr und endete, wie zu erwarten war, mit einem Sſer m pfälziſchen
Michelſtädter. Genauer Bericht folgt noch. Nachmittags triuwgnſte uſchen Sauſenhe
auf dem Exerzierplatz der Handballſport. Die Verbar dielle nechen zitterte da
nahmen ihren Anfang. Die BMannſchaft des Polizeiſporwin/s, Varnung für al
ſpielte gegen Union Darmſtadt und zeigte in erfreulicher Wielin die Pfalz, daß
hohes Können. Bei Halbzeit 6:1 für Babenhauſen, — in der ſtrn, Männern bet
4 Minuten allein 3 Tore —, und ein Ergebnis mit 10:1 Tc/wm ſeſt ermöglichte
Schluſſe beweiſt, welch tüchtige Kräfte die B=Mannſchaft beſitzt- 1her Rehlaus ſei.
großer Spannung der zahlreich anweſenden Sportgemeinde nin ſo= zſetes zmückzuf
dann das Liga=Verbandsſpiel der Elfermannſchaften des hieſigenſolße, Palz nicht übl
zeiſportvereins gegen Pol.=Sportverein Wiesbadem me, Wenbergen
Anfang. Beide Mannſchaften zeigten größten Eifer und cerce” md veroflo
Schußvermögen. Doch hat Wiesbaden trotz des Angriffsgeiſte=Mi würden die
Sturmreihe einen ſchwarzen Tag. 5:0 bei Halbzeit und ein EndichukCya malle Wo
von 13:2 Toren für Babenhauſen. Ein glänzendes Ergebnis, dMr ſnchte die Auf”
Mannſchaft ihrem vorbildlichen Kombinationsſpiel und der au ge0 F Cſworten. Der
neten Schußtaktik ihrer unverwüſtlichen alten Kämpen, wie G.PA, euchung der Wi
Vöhm, Schliffer und Schmidt, verdankt. — Das ſich wii
ßende Fußballſpiel der Germania gegen den Fußbalſuſbe . erſten Male
Seligenſtadt endete mit 4:0 für die Gäſte, die währndies dem ſchön
Aungen feſtgeſtell
ganzen Kampfes das Tor der Einheimiſchen belagerten.
Unen des Oberl
— Steinbach bei Michelſtadt, 5. Sept. Nächſten Mittwaidein wühlt. Es n
7. September begeht unſer älteſte Einwohnerin, Frau Johanna Ge T, 20 berlangt wu
in noch guter geiſtiger Rüſtigkeit ihren 90. Geburtstag. Es ſei mſielwe bmatiſche nnter
mit die herzlichſten Glückwünſche zu dieſem ſo ſeltenen Eheen ie Verlangen
2 is ieit die
dargebracht.
m. Beerfelden, 3. Sept. Die Turnvereine Eberbach=Mosbaheelme 7 Reblausver
felden finden ſich am 11. September hier zuſammen zur Auswmug an und in 5
des dritten Manſchaftskampfes. Aus den beiden erſten Känz/ imn ſchein und der
Rosbach und Eberbach konnte der hieſige Turnverein jedesmal -ASilteIi herbrei
ger hervorgehen. Die beiden mitſtreitenden Vereine haben getz izuſch ußt der völl
nichts unterlaſſen, um diesmal Sieger zu werden. Es wird dfalſlb 7r die Se
gut ſein, das Prophezeien zu unterlaſſen, doch gibt der Hinblick A diſie!
Erfolge, die der hieſige Turnverein beim diesjährigen Kreisturnad
ein=
rang, die Gewißheit, daß derſelbe den Konkurrenten immer „ofeiſ!
ſcharfer Gegner ſein wird. — Von jedem Verein werden ſechs ImN
rinnen und ſechs Turner geſtellt, die Teilnehmer werden je eine A0
und eine Kürübung an Reck, Barren und Pferd zeigen. Aufen
Wettkampf werden Schauturnen an den Geräten, ferner 99e
der Turnerinnen und Schülerinnen, und Freiübungen der Tur-
Unterhaltung beitragen, der Feſtplatz iſt hinter der Gewerbeſchu 7./
für den Zweck beſtens geeignet und ſah ſchon mehrere Feſte. Dei
Freund der edlen Turnerei iſt, der wird bei einem Beſuch obigenſe!
anſtaltung gwiß auf ſeine Koſten kommen, denn drei leiſtm SiI
Vereine ſchicken ihre Beſten, und da kann man Hervorragendes, velm.
H. Aus dem Weſchnitztal, 4. Sept. Die Grummetert
eben in vollem Gange und nimmt bei dem herrlichen Wette.
raſchen Fortgang. Sie fällt nach Mengo und Güte recht gut au—,0
cher Landwirt erntet nahezu dieſelbe Menge Grummet, als
erntete.
hweg leict,
gerden, beil 4M
Verſtauung Mit
Hea
Mammer 247
Dienstag, den 6. September 1927
Seite 7
Deutſcher Weinbaukongreß.
Der erſte Tag.
Sad=Dürkheim, 3. Sept. Der Deutſche Weinbaukongreß
hr%e heute vormittag mit einer Sitzung des Reichsausſchuſſes für die
musbekämpfung im großen Stadtratsſaal offiziell eröffnet. Es war
r. eine große Anzahl Teilnehmer aus den deutſchen Weinbaugebieten
(erm reich beflaggten Dürkheim eingetroffen, um den Verhandlungen
e, ſo wichtigen Ausſchuſſes beizuwohnen. Der altbewährte
Vor=
bee dieſes Ausſchuſſes, Weingutsbeſitzer Biermann=Laubenheim (bei
hrbrück), leitete wieder die Verſammlung und begrüßte zunächſt die
ueter des Reiches, der Länder und ſonſtigen Körperſchaften, ſowie
Titglieder des Verbandes. In ſeinem Referat erſtattete der
Vor=
ſie einen kurzen Bericht über die Tätigkeit des Reichsausſchuſſes
ie Neblausbekämpfung. In Würzburg ſei beſchloſſen worden,
Neblausfilm herzuſtellen. Das ganze Reblausgeſetz ſei ein Schlag
Jaſſer, wenn man nicht die Winzer bis zum letzten Mann zu den
ochtungsarbeiten heranziehen würde. Jeder Winzer müſſe von der
ſeaxlichkeit der Seuche überzeugt ſein. Die Winzer müßten über die
Saren Gefahren der Verſchleppung unterrichtet und in die
Ver=
ſungsmaßnahmen eingeweiht werden. Das alles könne durch den
In. den Winzern bis ins einzelne klar vor Augen geführt werden.
m Matuſchka ſei mit den Vorarbeiten des Films betraut worden.
Silm koſte 9000 Mark. Dazu ſtelle das Reich 2000 Mark zur
Ver=
ſum, ſo daß noch 7000 Mark durch die einzelnen Weinbauländer
auf=
kht werden müßten. Der Vorſitzende machte einen Vorſchlag da=
I aß die einzelnen Länder ſich zum Ankauf eines erſten Films
ent=
ſeten ſollten, damit der Ausſchuß den nötigen pekunjären Hinter=
In. hobe.
Direktor Dr. Müller=Freiburg vom Badiſchen Weinbauinſtitut iſt
e die Anſchaffung eines Films, nachdem ſchon Lichtbilder vorhan=
Sien, die, verbunden mit einem Vortrag, das gleiche erreichen
m.
2eer Präſident des Deutſchen Weinbauverbandes, Profeſſor
Müller=
k—uhe, iſt der gegenteiligen Anſicht. Er bat die anweſenden
Ver=
e der weinbautreibenden Länder, die Sache nochmals genau zu
ſetsüfen. Ein Vertreter der preußiſchen Staatsregierung
unter=
ka den Vorſchlag des Präſidenten, der dann von der Verſammlung
hig angenommen wurde.
Der Bericht der Länder über die Reblausverſeuchung.
Lmächſt kam der Vertreter von Württemberg zu Wort. In
Würt=
ſarg ſei in dieſem Jahre bei den altverſeuchten Gebieten kein neuer
asherd feſtgeſtellt worden, dagegen ſeien 49 neue Reblausherde
Ingelfingen und 6 neue bei Neckarſulm gefunden worden. Sachſen
nm drei kleinere Reblausherde feſtſtellen können. Der Vertreter
/cheinprovinz und Heſſen=Naſſaus konnte mitteilen, daß insgeſamt
zm 2. Auguſt feſtgeſtellt werden konnten im Rheingau 71 Herde,
ſd= unteren Nahe 35, in der Umgebung der Ahr 14, an der oberen
ſſe einſchließlich Ruwer 6, in Heſſen=Naſſau und der Rheinprovinz
Die geſamte vernichtete Fläche beträgt 13 Hektar.
* erauf folgte ein intereſſanter Vortrag des Weinbaudirektors
br=Neuſtadt a. d. H. über die Reblausbekämpfung und
Rebver=
ſug. Er verbreitete ſich zunächſt über die Reblausverſeuchung. Die
ſüge der Reblausverſeuchung in den deutſchen Weinbaugeländen
hrlt. Sechs Jahre, nachdem die Reblaus überhaupt in europäiſchem
nerugebieten — Südfrankreich — aufgefunden wurde, fand man ſie
uich erſtmalig am Rhein. Schon frühzeitig war der Schädling in
4 alz eingedrungen. 1895 kam es zur Aufdeckung des erſten
Reb=
hrdes im pfälziſchen Weinbaugebiet, und zwar im ſtillen
Wein=
bſtdörfchen Sauſenheim am Bergrande der unteren Haardt. Ein
Erſchrechen zitterte damals durch den Pfälzer Weinbau, eine erſte
enſte Warnung für alle, die die Gefahr unterſchätzten. Es war ein
ſa für die Pfalz, daß damals ihr Weinbau von zielbewußten und
ſtitigen Männern betreut wurde und die Regierung eine groß=
Arbeit ermöglichte. Der Redner führte weiter aus, die
Ver=
ihrg der Reblaus ſei auf eine Eigentümlichkeit des ſüdpfälziſchen
naugebietes zurückzuführen, die glücklicherweiſe in den übrigen
ſ der Pfalz nicht üblich ſei, nämlich auf die Gewohnheit des
Aus=
von Weinbergen mit ſogenannten Ablegern, die vom Rebſtock
m nnt und verpflanzt werden. Gerade in den wüchſigen neuen
gen würden dieſe Gruber gezogen, und damit ergebe ſich die
ſteppung in alle Weinberge, in die Gruber gepflanzt werden. Das
95 brachte die Aufdeckung von dem Verſeuchungen in ſechs wich=
Weinbauorten. Der 3. Auguſt 1925 wird in der Geſchichte der
ſtSverſeuchung der Pfalz als Unglückstag bezeichnet werden müſſen,
er zum erſten Male im großen geſchloſſenen Weinbaugebiet des
luides in dem ſchönen Bergland von Meyher beträchtliche
Reb=
urſeuchungen feſtgeſtellt wurden. Durch dieſe großen
Verſeuchun=
n. Herzen des Oberländer Weinbaues wurde die Winzerſchaft ge=
31 aufgewühlt. Es war faſt keine Gemarkung, in der nicht die
brachung verlangt wurde. Viele Gemeinden drängten ſogar auf
hne ſchematiſche Unterſuchuneg ihrer Weinberge. Die Folge war
ſärmiſche Verlangen nach amerikaniſchen Pfropfunterlagen und
Aungen, das ſeit dieſer Zeit unvermindert anhält. Das
Auftre=
ſhwverer Reblausverſeuchungen in den Gemarkungen Altbamberg
ſwchſtätten und in Odernheim beweiſe, wie große Verſeuchungen,
ſt am Rhein und der unterem Nahe vorhanden ſeien, ſich
zwangs=
weiter verbreiteten, ſo daß alle Maßnahmen nur imſtande ſeien,
Ritpunkt der völligen Durchſeuchung wohl hinausſchieben zu
kön=
ncht aber die Seuche vollſtändig auszurotten.
in zweiten Teile ſeines tiefſchürfenden Vortrages gab der
Refe=
einbaudirektor Bauer, ein überſichtlich fachwiſſenſchaftliches Bild
lſie Rebenveredelung in der Pfalz. Die wichtigen
ian der Weinbaulehranſtalt dienten in erſter Linie der
wiſſen=
ſihen Erforſchung der für das Weinbaugebiet der Pfalz noch
MWeredelungsfragen: der Erprobung der Verwandtſchaft zwiſchen
biirge und Edelreiß und der Anpaſſung in verſchiedenen Böden,
ſeitragsprüfung nach Menge und Güte des Weines, der Ausprü=
M erſchiedener Sorten und Kreuzungen in Zuſammenarbeit mit der
euEelle für Rebenzüchtung, der techniſchen Ausprüfung von
Neue=
ſten uſw.
Referent gab hierauf auch einige Aufſchlüſſe über die
Tätig=
er Veredelungsanſtalten und amerikaniſchen
Schnitt=
ſenanlagen. Es ergab ſich auch in dieſem Jahre wieder, daß
2AAmlagen in leichten Böden mit weniger Kalk gute Entwicklung
M. Der Austrieb war immer ſehr gut und regelmäßig. Mittlere
mlbieten dem Wiederanbau mit Pfropfreben keine Schwierigkeiten.
chwierigen Böden wird wohl ſtets zu kämpfen ſein. Aber auch bei
Geen gutmütigen Böden iſt die Auswahl der Unterlagen ſtets
ſorg=
xu treffen. Das Verlangen der Pfälzer Winzer nach veredelten
RA iſt geradezu ſtürmiſch. Verſuchsanlagen, die beſonders kräftige
gegenüber den gewöhnlichen Reben beſitzen, veranlaſſen zu leb=
MNachfrage, ohne daß bedacht wird, daß zu üppiger Wuchs auf
Ertrag nachteilig wirkt. Viele Winzer erhoffen beſonders
ange=
der letztjährigen Mißernte mit unſeren heimiſchen Reben eine
Sebensdauer. Manche glauben ſogar an Pilzfeſtigkeit dieſer
Re=
ieht der Winzer ſich in dieſer Erwartung getäuſcht, ſo iſt er ge=
De Bezugsſtelle hierfür verantwortlich zu machen. Es ſei des=
Sonders betont, daß hier für ſchwierige Bodenverhältniſſe die
E burchaus noch im Verſuchsſtadium ſtehe. So notwendig auch Ver=
Aid, werde doch davor gewarnt, in ſolchen Böden zu große
Hicktngen anzulegen, bis zuverläſſige Ergebniſſe gewonnen ſind.
das Referat ſchloß ſich noch eine längere Ausſprache.
Die Eröffnung der Ausſtellung.
r 12 Uhr mittags wurde in Anweſenheit des baheriſchen Land=
Elisminiſters Dr. Fehr, des Miniſterialrats Hähnlein und
Re=
israts Reſch vom bayeriſchen Staatsminiſterium ſowie des Re=
Ispräſidenten der Pfalz Dr. Matheus, den Vertretern der ein=
zelnen Länderregierungen und der geſamtem Vorſtandſchaft des
Deut=
ſchen Weinbauverbandes ſowie einer großen Anzahl von Damen und
Herren die Ausſtellung in feierlicher Weiſe eröffnet. Nach dem
Muſik=
ſtück „Die Himmel rühmen des ewigen Ehre” ergriff zuerſt der
Bürger=
meiſter der Stadt Bad=Dürkheim, Dr. Dahlem, das Wort, um im
Na=
men der Geſchäftsleitung des 34. Deutſchen Weinbaukongreſſes und
gleichzeitig auch als Leiter der Ausſtellung alle Erſchienenen zu
begrü=
ßen. Beſonders freute es ihn, den Landwirtſchaftsminiſter in
Dürk=
heim begrüßen zu dürfen. Er habe die Liebenswürdigkeit gehabt, zum
Kongreß perſönlich zu erſcheinen, wofür er, der Bürgermeiſter, ihm
den herzlichſten Dank abſtattete. Ebenſo begrüßte er den
Miniſterial=
direktor Dr. Beher=Fehling vom Reichsernährungsminiſterium in
Ber=
lin, ſowie den Regierungspräſidenten der Pfalz. Auf den Werdegang
der großzügig arrangierten Ausſtellung kurz eingehend, dankte der
Bürgermeiſter allen ſtaatlichen und ſonſtigen Behörden für ihre
weit=
gehende finanzielle Unterſtützung, beſonders auch dem
Reichsernährungs=
miniſterium für ſeine tatkräftige Mithilfe. Das Hauptverdienſt gebühre
den Leitern der Unterabteilungen, u. a. Oberſtudiendirektor Prof. Dr.
Zſchokke, dem Geſchäftsführer der Avbeitsgemeinſchaft pfälziſcher
Künſt=
ler, Kunſtmaler Graf, dem Leiter des Hiſtoriſchen Muſeums der Pfalz,
Dr. Sprater und Geheimrat Dr. von Baſſermann=Jordan=Deidesheim.
Möge die Ausſtellung, ſo ſchloß der Bürgermeiſter, ihren Zweck
er=
füllen und möge ſie vor Augen führen, welche Bedeutung der pfälziſche
Weinbau für die Pfalz habe, mögen die Winzer, die bei dem herrlichen
Sommerwetter zur Tagung erſcheinen, in dieſer Ausſtellung reiche
Anregung mit nach Hauſe nehmen und daraus eine ebenſo reiche
Nutz=
auwendung für den Weinbau finden. Das walte Gott!
Eine Anſprache des Landwirtſchaftsminiſters Dr. Fehr.
Hierauf ergriff Landwirtſchaftsminiſter Dr. Fehr das Wort. Er
dankte zunächſt dem Bürgermeiſter für den Willkommgruß, den er ihm
in der ſonnigen Pfalz entboten habe. Er wünſche der lieben Pfalz
das Beſte. Als bayeriſcher Staatsminiſter für Landwirtſchaft habe er
die hohe Ehre, der Stadr Bad=Dürkheim als Veranſtalter der
Ausſtel=
lung Anerkennung und Dank zum Ausdruck zu bringen. Bei
Sonnen=
aufgang habe er heute Gelegenheit gehabt, ein herrliches Stück bayeriſche
Pfalz zu durchfahren. Ueber Mußbach, Deidesheim, Wachenheim habe
ihn der Weg von Neuſtadt nach Bad=Dürkheim geführt. Er habe auch
einen Spaziergang in Begleitung von einem Neuſtadter und einem
Dürkheimer von der Limburg zur Hardenburg machen dürfen. Seine
Begleiter hätten ſich darüber geſtritten, welches der beiden Städte,
Dürkheim oder Neuſtadt, die Perle der Pfalz ſei. Sie hätten ihn, den
Miniſter, um ein Urteil gebeten. Er habe es aber wie der weiße
Salo=
mon gemacht und erklärt: Eine Kette von Perlen ſind die pfälziſchen
Städte. Eine Perle ſei Neuſtadt, eine Perle ſei Mußbach, eine Perle
ſei Deidesheim uſw. (Lebhafter Beifall.) Ausſtellungem hätten eine
doppelte Aufgabe: Erſtens ſollten ſie dem betreffenden Zweig, dem ſie
dienen, anregend und fördernd helfen. Die zweite Aufgabe beſtehe
darin, für den Weinbau zu werben. Er möchte wünſchen, daß viele
Deutſche nach Dürkheim kommen möchten, um aus dieſer Ausſtellung
den Gedanken mit nach Hauſe zu nehmen, daß ſie Deutſchland den
beſten Dienſt erweiſen, wenn ſie deutſchen Wein trinken. (Großer
Bei=
fall.) Wenn der nationale Geiſt ſich nach dieſer Richtung weiter
aus=
wirken würde, dann hätte man wirklich keinen Zollſchutz nötig. Wenn
er die Ausſtellung in Dürkheim eröffne, dann mit dem Wunſche, daß
ſie auch dem deutſchen Weinbau nach jeder Richtung dienen möge. Er
eröffnete die Ausſtellung mit den Worten: Sie möge werben und
wirken. (Lebhafter Beifall.)
Hierauf folgte ein Rundgang durch die großangelegte Ausſtellung.
Zweiter Tag.
Der Sonntag wurde eingeleitet durch eine nichtöffentliche Sitzung
des Geſamtausſchuſſes des Deutſchem Weinbauverbandes, in der der
Genevalſekretär Dr. Fahrnſchon den Tätigkeitsbericht erſtattete, der in
einer Entſchließung Niederſchlag fand. Darin wird die Reichsregierung
gebeten, die Uebevwachung der Einfuhrkontingente, ſowie die für die
Einfuhr von Rohweinen zur Weinbrand= und Schaumweinbereitung
vorgeſchriebene Kontrolle auf das ſtrengſte durchzuführen und
wirk=
ſame Maßnahmen zu treffen, daß die ſogenannten Roſé=Weine zum
Weißweinzollſatz eingeführt werden müßten. Ferner wird gebeten, alle
Maßnahmen zu treffen, die erforderlich ſind, um die an und für ſich
niedrigen Zollſätze zu ſichern. — Nach der Erſtattung des Kaſſenberichtes
wurde beſchloſſen, den Verein der Naturweinverſteigerer in den
Ge=
ſamtausſchuß des Deutſchen Weinauvereins aufzunehmen.
Am Mittag fand die erſte öffentliche Kongreßſitzung ſtatt, die von
ſem Präſidenten des Deutſchen Weinbauverbandes, Dr. Müller=
Karls=
ruhe, eröffnet wurde, der u a. Miniſterialrat Streil,
Miniſterialdirek=
tor Bayer, Miniſterialrat Dr. Mehlinger, Miniſterialrat Müller als
Vertreter der Reichsregierung und Miniſter Dr. Fehr als Vertreter der
bayeriſchen Regierung begrüßen konnte, ſowie die Vetreter der
wein=
bautreibenden deutſchen Länder und verſchiedener Organiſationen
will=
kommen hieß. Nach der Begrüßungsanſprache gab der Vorſitzende
be=
kannt, daß der nächſte Kongreß im Jahre 1930 für Mainz in Ausſicht
genommen ſei. — Nach den Glückhwunſchanſprachen der Ehrengäſte, unter
denen ſich auch Vertreter ungariſcher und öſterreichiſcher Weinbauern
befanden, erfolgten zwei Fachvorträge, die darauf hinausliefen, daß der
deutſche Weinbau ſich auf den Qualitätsweinbau beſchränken müſſe,
während der Hybridenanbau abzulehnen ſei.
DerWiesbaden-Mainzer Luftſchiffahrtshafen
Nachdem die Beſatzungsbehörden ſich ſchon vor einiger Zeit mit
der Anlegung eines Luftſchiffahrtshafens auf der Wiesbaden=Erbenheimer
Rennbahn für Mainz und Wiesbaden im Prinzip einverſtanden erklärt
hatten, iſt nunmehr die endgültige Erlaubnis zu dem Beginn der
Her=
ſtellungsarbeiten erteilt worden. Die Arbeiten werden ſofort in Angriff
genommen werden, und zwar als Notſtandsarbeiten von Mainzer und
Wiesbadener Erwerbsloſen. Die Aufnahme des Flugverkehrs wird
an=
fangs April nächſten Jahres mit dem Beginn des neuen
Sommerflug=
planes geſchehen.
— Hirſchhorn, 5. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
4. September 109 Meter, am 5. September 0,98 Meter.
H. Birkenqu, 5. S=pt. Beſetzung der hieſigen kath.
Pfarrſtelle. Obſchon Herr Pfarrer Laubert ſchon von drei Wochen
nach Seligenſtadt verſetzt wurde, verlautet über die Beſetzung der
hieſi=
gen katholiſchen Pfarrſtelle noch nichts. Zu der letzteren ſteht nämlich
dem Freihenrn von Wamboldt dahier das Präſentationsrecht zu. Es
ſoll ſich eine ſtattliche Anzahl von Bewerbern eingeſtellt haben. Wer der
Erkorene iſt, weiß man bis heute noch nicht.
D. Biblis, 5. Sept. Turnerehrung. Bei dem geſtrigen
Gau=
turnfeſte des 5. Gaues Rheinheſſen auf der Landskrone zu Oppenheim
a. Rh. konnte der Bibliſer Turnverein abermals 3 gute Preiſe erzielen.
Es erkämpfte ſich der im ganzen Gau bekannte vorzügliche Turner Joſ.
Wolf den 2. Sieg im Fünfkampf. Von der angenehmen Seite
über=
raſchte auch der gute Turner Joſ. Herbert dadurch, daß er bei ſehr
ſtarker Konkurrenz aus Worms, Alzey und Mainz den 10. Sieg errang.
Auch die alte Kanone, Turnwart Hanſel Hebling, konnte ſich in der
Altersſtufe den 5. Sieg ſicherſtellen. Bei der Preisverteilung führte
Herr Gau= und Kreisturnwart Fray ganz beſonders an, daß es ein
ſehr gutes Zeichen des Trainings und des Eifers ſei, daß nicht nur
Stadt=, ſondern auch Landvereine ſchon bei den erſten Preiſen
konkur=
rieren, wie man es ja bei dem Turnverein Biblis erſehen kann. Die
Einzelleiſtungen der Turner waren durchſchnittlich gut, hervorgehoben
ſei nur der 44,80 Meter Schleuderballwurf von Joſ. Wolf, übrigens
der beſte Wurf, der geſtern geleiſtet wurde, ſowie der 1,50 Meter=
Frei=
hochſprung des alten Kämpen „Hanſel”, was für ihn, angefeuert von
ſeinen Vereinsturnbrüdern, wahrlich eine Glanzleiſtung war.
T Aus dem oberen Nied, 4. Sebt. Tabakernté. In hieſiget
Gegend wird nun allgemein mit der Tabakernte begonnen. Der Stand
des Tabaks hat ſich in den letzten Wochen dank der günſtigen Witterung
außerordemtlich gebeſſert, ſo daß eine mittelmäßige Ernte zu erwarten
ſein dürfte.
Geſchäftliches.
Billige Reiſen im Herbſt 1927.
Das große Intereſſe der mittelſtändiſchen Kreiſe für die bilbigen
Reiſen an die Nordſee, an denen ſich im Juli und Auguſt aus Süd=
und Weſtdeutſchland über 1200 Perſonen beteiligten, hat die Münchener
Reiſefima Siemer u. Co. veranlaßt, für den Herbſt 1927 in einem
reich illuſtrierten Proſpekt noch einige billige Reiſen auszuſchreiben.
Her=
vorzuheben iſt eine Reiſe nach Dalmatien vom 8.—16. Oktober mit
dem Doppelſchranbenſchnelldampfer „Karagjorgie” entlang der
dalmatini=
ſchen Küſte bis zur Bucht von Cattaro mit Beſuch ſämtlicher
bedeuten=
der Orte Dalmatiens. Einſchließlich Bahnfahrt ab München und bis
München zurück, Schiffahrt I. Klaſſe, Hotelwohnungen, voller
Verpfle=
gung und Trinkgelder koſtet dieſe Fahrt 183 Mk.
Auch die übrigen ausgeſchriebenen Reiſen, Venedig-Lido
19.—38. Sept., 10 Tage für 143 Mk., Italien bis Neapel B.
Sep=
tember bis 3. Oktober, 11 Tage für 260 Mk., Paris 10.—16. Okt.,
7 Tage für 138 Mk., und Riviera 4.—17. Okt., 14 Tage für 236 Mk.,
dürften für Herbſtreiſende von Intereſſe ſein.
Auskünfte und Proſpekte koſtenlos bei Siemer u. Co.,
Verkehrs=
geſellſchaft m. b. H., München, Herzog=Wilhelm=Straße 33, oder
Reiſe=
bureau J. Stürmer, Mannheim 0. 7, 11.
Den Beweis für ihre wirtſchaftliche
Zweck=
mäßigkeit haben Maggi’s Erzeugniſſe (Würze Suppen= und
Fleiſchbrühwürfel) erbracht. Seit 40 Jahren ſind ſie die treuen Helfer
der ſparſamen Hausfrau und gehören zum eiſernen Beſtand jeder
guten Küche. Der Aufſchwung der Maggi=Werke zeigt die ſtets
zu=
nehmende Beliebtheit von Maggi’s Produkten in allen
Bevölkerungs=
kreiſen.
6/91
29. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
16. Taa — 5. Klaſſe. In der Vormittagsziehung fielen: 4 Gewinne
zu 5000 Mark auf Nr. 119 608, 252 075; 4 Gewinne zu 3000 Mark auf
Nr. 18 404, 320 347; 14 Gewinne zu 200 Mark auf Nr. 38 289, 41607,
50 984, 126 630, 162 733, 238 443, 268 431; 24 Gewinne zu 1000 Mark
auf Nr. 21 094, 43 629, 47 901, 54 158, 78 647 112852, 135 162 171 764,
251 983, 254 802, N2 379 282 764; ferner 64 Gewinne zu 500 Mark und
172 Gewinna zu 300 Mark. — In der NachmittagsZiehung fielen:
2 Gewinne zu 25 000 Mark auf Nr. 86 239; 4 Gewinne zu 5000 Mark
auf Nr. 40 401, 173 156; 6 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 42301,
218 359, 208 985; 24 Geſvinne zu 2000 Mark auf Nr. 8840, 16 377, 17 939,
26 157, 166 892, 167 406, 172991 221 583 264 158, 279 373, 282 072,
307 324: 10 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 93 6R7, B9 367, 275 481,
287 418, 292 873; ferner 66 Gewinne zu 500 Mark und 212 Gewimne
zu 300 Mark. — Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu ja
500 00 Mark, 4 Gewinne zu je 50 000 Mark, 2 Gewinne zu je 25000
Mark, 30 Gewinne zu je 10 000 Mark, 56 Gewinne zu je 5000 Mark,
174 Gewinne zu ja 3000 Mark, 270 Gewinne zu je 2000 Mark, 508
Ge=
winne zu ie 1000 Mark, 1578 Gewinne zu je 500 Mark, 3810 Gewinne
zu je 300 Mark. (Ohne G=währ.)
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 6. Sept. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels aus dem
Darmſtädter Schloß. o 15.30: Oberſtudiendir. Oehlert: Wie
Friedrich Harkort die Duisburger Maſchinenfabriken gründete. Für
Kinder vom 10. Jahre ab. 16.30: Neuere Muſik, Leit.:
Kapellm. Merten. Mitw.; Hildegard von Buttlar (Mezzoſopran)/
0 17.45: Kreisleriana, von E. T. Hoffmann. O 18.50: Uebertr4
von Käſſel: Mathilde Meißel: Ausſteuer und Ausbildung unſerer
Kinder (2). O 18.30: Uebertr von Kaſſel. Lehrer Echcel: ;
Zeit=
genöſſiſche Chormuſik. 19: Dr. Fürſtenheim: Zehn Jahre
Heil=
erziehungsheim. O 19.30: Schach. 20: Uebertr, von Berlinu
„Der Mikado”. Operette in zwei Akten, Muſik von Sullivan/
Beſetzung der Hauptrollen: Max Pallenberg, Wilhelm=Bendow,
Jankuhn, Picha, Rita Georg, Lotte Werkmeiſter u. a.
Stuttgart.
Dienstag, 6. Sept. 12.30: Stuttgart und Freiburg:
Schall=
plattenkonzert. O 16.15: Konzert. Mitw; Alice Corona Blank,
Rundfunkorch. 15 Darbiet. 18.15: R. Formis: Das Auto
in Deutſchland und Amerika. o 18.45: Dr. Blumenthal: Die
Kunſt des Vergeſſens. o 19.15: Dr. Draſcher: Ahnenforſchung und
Auslanddeutſchtum. O 20.05: Uebertr. aus dem Gr. Schauſpielhaus,
„Der Mikado”. Operette, Muſik von Sullivan.
Berlin.
Dienstag, 6. Sept. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
16: Dr. Wegner: Die wirtſchaftliche Bedeutung der
Meeres=
ſtrömungen. O 16.30: Stunde mit Büchern. o 17: Dr. Becces
Kammerorch. Suite Regeriana. — Reger: Reigen. — Moſzkowski:
Span. Tänze. — Becce: Liebeslied und Trauermarſch aus Katzenſteg.
— Fresco: Whinſical Charms. Heut Nacht hab ich mich toll
verliebt, Lied. — Sibelius: Pelleas und Meliſande. — Tſchaikowsky=
Lieder aus der lyriſchen Suite. — Zandonai: Fant. Francesco di
Rimini. — Bucceri: Reverence de la poupee. — Schubert: Ouv.
E=moll. — Von 18—18.30 Funk=Uebertr.=Verſuche aus einem
Flugzeug. O 19.05: Landtagsabg. Schmidt: Arbeiter und
Werks=
gemeinſchaft. 19.30: L. Hirſch: Humor in der Weltliteratur,
O 20,05: Uebertr. aus dem Gr. Schauſpielhaus „Der Mikado”,
von Sullivan.
Königswuſterhauſen. Dienstag 6. Sept. 12: Franzöſ. für
Schüler. O 15: Käte Steputat: Erlebniſſe und Erfahrungen einer
deutſchen Auswanderin in Paraguay. O 15.40: Dr. Wegner: Der
Sternhimmel im September. O 16: Stud.=Rätin Knaths, Halle:
Alte Vorſtellungen und neue Tatſachen im Phyſikunterricht der
Studienanſtalt. o 17: Prof. Mildbraed: Das Pflanzenkleid der
Erde. O 18: Rechtsanwalt von den Trenck: Hypothekenaufwertung
und öffentlicher Glaube des Grundbuches. 18.30: Spaniſch für
Anf O 18.55: Prof. Werner, Paula Werner=Jenſen, Edm. Schröder:
Wilhelm Müller zum 100. Todestage. 19.20: Dr. Roeſeler:
Karl, Marx. O 20.05: Uebertr. aus Berlin: Sullivan: „Der
Mikado‟
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 7. September 1927.
(Nach der Wetterlage vom 5. September 1927.)
Die vorhandenen Druckſtörungen im Weſten geſtalten die
Wetter=
lage zweifelhaft, ſo daß mit wolkigem Wetter und dem Auftreten
einzelner Niederſchläge zu rechnen iſt.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltilk und Wirtſchaft: Rudelf Mauve; für Feulleton Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhimann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andrea4 Bauer
ſür „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratentell" Wilip Kuhle.
Druck und Verlag: C. C. Witt ich — ſämilich in Darmſtadt.
Für unverlangte Mannſtripte wird Garantie der Rückſendung n ich / Übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
und beim Anrichten
dem Geschmack den Suppen, Soßen, Gemüse,
Salate die letzte Feinheit geben durch
VHAGP
ginige Tropfen MAgif
kraft von 55 Millionen Kerzen und ſtell
das größte Leuchtfeuer der Welt dar. Sie M)
das ganze Flugfeld während der Dunkelm
iſt für Piloten, die nachts landen wollen,
Dienstag, den 6. September 1922
Seite 8
Reich und Ausland.
36. Deutſcher Wandertag.
Lpd. Herborn. Am 3. und 4. September
fand hier der 36. Deutſche Wandertag, verbunden
mit einer Tagung des Verbandes der deutſchen
Ge=
birgs= und Wandervereine, dem etwa 300 000
Mit=
glieder angehören, ſtatt. Aus allen deutſchen Gauen
waren Abordnungen in großer Zahl erſchienen, auch
die Gebirgs= und Wandervereine aus dem
Saar=
gebiet hatten Vertreter entſandt und die
ſudeten=
deutſchen Gebirgsvereine, die etwa 50 000
Mitglie=
der zählen, ließen ſich durch den mutigen Bekenner
für das Deutſchtum in der Tſchechoſlowakei, A.
Wolfram aus Auſſig, vertreten. Die Tagung
führte der erſte Vorſitzende des Verbands,
Ober=
ſtudiendirektor Dr. Kiſſinger aus Darmſtadt,
durch. Der Verlauf der Tagung ergab, daß es um
die deutſche Wanderbewegung ſehr gut ſteht, jedoch
ſoll in noch ſtärkerem Maße als bisher das
Jugend=
wandern gefördert werden und es ſollen, um tüchtige
Jugendführer heranzubilden, Lehrgänge eingerichtet
werden, da man der Anſicht iſt, daß viel von der
geeigneten Führerperſönlichkeit abhängig ſei, um die
Jugendgruppen lebensfähig zu erhalten. Neferate,
die ſich mit der Notwendigkeit einer umfaſſenden
Jugendpflege befaßten, hielten u. a. Prof. Nägele=
Tübingen, Prof. Bender=Frankfurt, Oberlehrer
Richter=Dresden und ein Führer innerhalb der
deutſchen Jugendbewegung, Pfarrer Löcher aus
dem ſächſiſchen Ort Zwönitz. Der nächſtjährige
deutſche Wandertag ſoll in Neuſtadt in der Pfalz
abgehalten werden. — Den offiziellen Abſchluß des
Wandertages bildete am Sonntag nachmittag die
Veranſtaltung eines großen Trachtenfeſtzuges, in
dem vornehmlich ländliche Volkstrachten aus dem
Heſſenlande und Winzergruppen aus dem Rheingau
vertreten waren. Etwa 30 000 Wanderer und Freunde
des Wanderns hatten Herborn als Ziel, ihres
Aus=
fluges auserkoren und ſo dem 36. Deutſchen
Wander=
tag das Gepräge eines großdeutſchen Wandertages
gegeben, der in allen Teilen einen würdigen Verlauf
nahm.
Todesſturz mit dem Motorrad.
Lpd. Frankfurt a. M. Auf einer Dienſtreiſe,
von Darmſtadt kommend, rannte Stadtmedizinalrat
Dr. Hagen bei Langen mit ſeinem Motorrad
nachts gegen einen unbeleuchteten Wagen.
Bei dem Zuſammenſtoß verunglückte eine auf dem
Rückſitz mitfahrende Dame tödlich, während
Dr. Hagen mit einem Schädelbruch ins Krankenhaus
gebracht werden mußte.
Die Unterſuchung der Kataſtrophe bei
Zimmers=
rode.
Kaſſel. Die Unterſuchung über die Urſache
der Kataſtrophe bei Zimmersrode iſt fortgeſetzt
wor=
den. Der Regierungspräſident hat Montag
vormit=
tag im Beiſein des Gewerbedezernenten, des
Ver=
treters des zuſtändigen Landrats ſowie einiger
Sachverſtändigen und unter Hinzuziehung der
Be=
triebsleitung und des Betriebsrates die Unfallſtelle
beſichtigt und die Zeugen, ſoweit ſie etwas ausſagen
konnten. verhört. Es ſteht feſt, daß die
Sprengſtoff=
menge im Geſamtgewicht von 1850 Kilo bereits in
den beiden Seitenkammern des 16 Meter tiefen
Sprengſtollens untergebracht worden war. Von der
90 Mann ſtarken Belegſchaft des Betriebs waren
zwei Schießmeiſter und neun Mann mit dem
Zu=
mauern des Sprengſtoffſtollens beſchäftigt. Dieſe
unmittelbaren Augenzeugen ſind ſämtlich tot. Die
Vorkehrungen für die elektriſche Sprengung waren
noch nicht getroffen, da die Sprengung erſt am
nächſten Tage ſtattfinden ſollte. Der verwandte
Sprengſtoff „Ammonit 5” hat bisher zu
Beanſtan=
dungen noch keine Veranlaſſung gegeben. Der kleine
Vorrat auf dem Werk an Sprengpatronen wurde in
Ordnung befunden. Offenes Licht iſt im Stollen
offenbar nicht benutzt worden. Die elektriſche
Zünd=
maſchine war noch nicht angeſchloſſen. Auch das
Vorliegen verbotswidrigen Rauchens wird von der
Arbeiterſchaft beſtritten. Infolgedeſſen iſt über die
Urſache der Kataſtrophe bisher
kei=
nerlei Feſtſtellung möglich geweſen. Die
in den nächſten Tagen auszuführenben
Aufräu=
mungsarbeiten, die vielleicht neue Anhaltspunkte
er=
geben, erfordern große Vorſicht, da möglicherweiſe
die eine Sprengſtoffkammer noch gefüllt iſt und da
außerdem an der faſt 40 Meter hohen Abbauwand
ſich zahlreiche Felsſtücke gelöſt haben, die erſt
ſorg=
fältig entfernt werden müſſen. Jedenfalls iſt
Vor=
ſorge getroffen, daß jeder Spur, die auf die Urſache
des Unglücks hinweiſen könnte, mit Sorgfalt
nach=
gegangen wird. Von den elf Getöteten ſind nur
drei einigermaßen erkennbare Leichen geborgen,
außerdem ſind zahlreiche Leichenteile geſammelt
wor=
den. Die Beiſetzung der Leichen und Leichenteile
wird am Dienstag in Michelsberg erfolgen. Die
volle Beiſetzung kann jedoch nur ſchrittweiſe
ge=
ſchehen, da mit dem Fortſchreiten der
Aufräumungs=
arbeiten das Auffinden weiterer Leichenteile erfolgen
muß.
Tanz=Turnier in Bad=Kreuznach.
Die am 3. September im ovalen Saal des
Kur=
hauſes ausgetanzte Meiſterſchaft der Nahe ergab
folgende Reſultate: Bäderklaſſe: 1.
Rummer=
feldt-Wittneben (Schwarz=Weiß=Klub Saarbrücken),
2. Dr. Euler — Schinkel, 3. Haas — Brüning. —
B=Klaſſe: 1. Dr. Ernſt-Bölſen (Rot=Weiß=Klub
Frankfurt), 2. Rummerſeldt—Wittneben, 3. Dr.
Euler—Brüning. — A=Klaſſe: 1. Dannenberg
—Nöltner (Rot=Weiß=Klub Frankfurt), 2. Jacoby—
Beinitzer (Rot=Weiß=Klub, Frankfurt), 3. Rienz—v.
Chruſtſchof (T. T.C. Schwarz=Weiß Karlsruhe).
Sonderklaſſe: 1. Grünberg—Jurmann (Eden=
Elub Dresden), 2. Dannenberg—Nöltner (Rot=Weiß=
Klub Frankfurt), 3. Dr. Willmann—Goldberg (
Sa=
vohklub Breslau). Siegerpaar wurde ſomit Herr
Grünberg und Frl. Jurmann vom Edenklub
Dres=
den. Das vom Reichsverband zur Pflege des
Geſell=
ſchaftstanzes durch Herrn Dr. U. Boelſen geleitete
Turnier betonte eine ruhige Form der modernen
Tänze ohne Ausartungen, ſo daß dieſelben von jedem
Tänzer in jeder Geſellſchaft ausgeführt werden
können. Dieſes gilt beſonders für den Charleſton,
welcher immer flacher und abgeſchliffener getanzt
wird. Neben ihm galten als Turniertänze der Tango,
Slow Fox, Engl. Waltz. Zur Ehrenrunde des
Sie=
gerpaares wurde der Black Bottom gewählt. Die
gahlreichen Gäſte und Zuſchauer ſpendeten reichlich
Beifall und dankten der Kurverwaltung für die
wohlgelungene, erſtmalig durch den Reichsverband
(R. P. G.) geleitete Unternehmung.
Wf.
Große Berliner F unkausſtellung.
Ein fahrender Rieſen=Lautſprecher
für Maſſenverſammlungen iſt die Senſation für die politiſchen Beſucher der Funkausſtellung. Der
Apparat hat eine Hör=Reichweite bis zu zwei Kilometern. Demnach könnte ſich ein Redner mit
Hilfe dieſes Rieſen=Lautſprechers einer auf einer Fläche von 13 Millionen Quadratmetern
aufge=
ſtellten Maſſenverſammlung von 26 Millionen Menſchen verſtändlich machen. — Im Kreis: Ein
Lautſprecher für Volksredner, der auf der Funkausſtellung großen Anklang findet.
Auch die Polizei wird ſich dieſer praktiſchen Erfindung bei Regelung von Umzügen und dergl.
gerne bedienen.
Aus Albanien.
Präſident Ahmed Zogu (X)
von Albanien hat zwar weniger Untertanen als ein Großbezirk von Berlin, aber um ſo
prunk=
vollere Uniformen für die Armee. Selbſt den Luxus einer Kriegsmarine muß ſich Albanien leiſten.
Unſer Bild zeigt den Präſidenten bei der Beſichtigung der „Marinetruppen”.
Vereiteltes Eiſenbahnattentat.
Köln. In der Nacht vom 2. zum 3.
Septem=
ber fand ein Beamter der Reichsbahn beim Strecken=
Begang an einem unbewachten Bahnübergang der
eingleiſigen Strecke Aachen=Nord-Jülich eine von
den ſeitlich des Gleiſes zur Ausbeſſerung gelegenen
Schwellen quer über das Gleis
ge=
legt. Vorſätzliche Transportgefährdung
unbe=
kannter Täter muß angenommen werden. Auf die
Ergreifung der Täter hat die Reichsbahndirektion
Köln eine Belohnung bis zu 500 Mark unter
Aus=
ſchluß des Rechtsweges ausgeſetzt. Bahnpolizei mit
Hunden und die Ortspolizei führen zurzeit an der
gefährdeten Stelle eine ſchärfere Ueberwachung durch.
Schwere Autounfälle.
Berlin. Auf der Havelchauſſee fuhr in der
Nacht zum Montag eine Kraftdroſchke gegen einen
Baum. Sämtliche fünf Inſaſſen wurden
er=
heblich verletzt.
Beuthen. In der Nähe von Rauden fuhr am
Sonntag nachmittag der Wagen eines Fabrikbeſitzers
gegen einen Baum und überſchlug ſich. Die Frau
des Fabrikbeſitzers war auf der Stelle tot, eine
mitfahrende Dame wurde lebensgefährlich verletzt.
Hamburg. In der Nacht zum Montag fuhr
in Harburg ein Auto gegen einen Baum. Nach den
„Hamburger Nachrichten” ſollen drei Perſonen
getötet und acht verletzt worden ſein.
Berchtesgaden. Bei den Salzbergrennen
verunglückte in einer Kurve die Gräfin Schlik
aus Kitzbühel mit ihrem Automobil tödlich.
An=
ſcheinend erhielt ihr Wagen eine ſtarke Erſchütterung,
ſo daß die Gräfin herausgeſchleudert wurde.
Umfangreiche Tſcherwonezfälſchungen.
Berlin. Wie eine hieſige Korreſpondenz
berichtet, gelang es der Polizei in Frankfurt a. M.,
einen Sekretär Baſilius Sadathieraſchwili, einen
ge=
bürtigen Georgier, zu ermitteln und zu verhaften,
der gefälſchte ruſſiſche Ein=Tſcherwonetznoten, die
mehrfach in Berlin im vergangenen Monat
aufge=
taucht waren, nach Deutſchland gebracht hatte. Er
wurde nach Berlin übergeführt. Sadathieraſchwili
gab zunächſt an, daß er dieſe Noten als echte von
Landsleuten erhalten habe. Seine Ausſage war
je=
doch unglaubwürdig, da das ihm gehörige
beſchlag=
nahmte Gepäck benutzte Kliſchees uſw. für
Tſcherwo=
netznoten enthielt. Der Verhaftete erklärte, daß er
aus politiſchen Gründen zum Notenfälſcher
gewor=
den ſei, da ſein in Georgien anſäſſiger Vater von
den ruſſiſchen Behörden ungerechterweiſe eingekerkert
worden ſei. Die Polizei entdeckte ſpäter die
Falſch=
münzerwerkſtätte in Frankfurt a. M., in der die
Noten gedruckt worden waren und ganze Ballen
an=
gefangener Falſchſcheine vorgefunden wurden. Man
nimmt an, daß Sadathieraſchwili mit Falſchmünzern
in Paris zuſammengearbeitet hat, insbeſondere mit
dem früheren Sekretär Raſputins, Simanowitſch.
Die Mordſache Forgacs.
Budapeſt. Der Unterſuchungsrichter in der
Mordſache Forgacs verkündete Dr. Erdelyi die
Auf=
rechterhaltung der von der Polizei verhängten
Prä=
ventivhaft wegen des Verbrechens des Mordes, des
verſuchten Verbrechens des Betruges in drei Fällen
und des Verbrechens der Urkundenfälſchung in ſieben
Fällen. In der Begründung wird ausgeführt, daß
dringende Verdachtsmomente dafür vorliegen, daß
Dr. Erdelyi dieſe ihm zur Laſt gelegten Verbrechen
in Kärnten verübt habe. Ferner wivd als bewieſen
angenommen, daß er ſeine Frau, der er zuvor
Veronal verabreicht hatte, in ihrem betäubten
Zu=
ſtande erdroſſelte.
Der Gattenmörder.
Dr. Erdelyi,
ein 24jähriger Budapeſter Lebemann, ſteht im
Ver=
dacht, ſeine Gattin, die bekannte ungariſche
Schau=
ſpielerin Annie Forgaes, auf einer Kärntner
Gebirgs=
tour ermordet zu haben. Dr. Erdelyi leugnet zwar
den Mord, gibt aber zu, daß er auf den Namen
ſeiner Frau Wechſel gefälſcht hatte. Die Wechſel
waren gerade am Mordtage fällig.
Waldbrände.
EP. Mailand. Infolge der anhaltenden
Trockenheit ſind neuerdings in Iſtrien drei große
Waldbrände ausgebrochen, die beſonders beim Valle=
und längs des Laeme=Kanals große Ausdehnung
angenommen haben.
Nummer :9
Rennfahrer Feja tödlich geſtzßt.
mAmerik!
Ri
mer
ſich emt
iu, wie das
verdiente C
Ernſt Feia,
Fluch
einer der beſten unter dem Nachwuchs der ſieymn=
Stiel
fahrer, ſtürzte beim Training auf der Zür ihR/ad,
Rennbahn tödlich. Der junge Schleſier ſchluzſheart AMtmeiſter Se
auf den Zementboden auf, daß er einen 31 der
rſehens
Schädelbaſis erlitt.
Die Ozeanflieger.
EP. Paris. Das Flugzeug „Tangob=g, 4öd
den Ozeanflug mit Tarascon und dclhz
unternehmen ſoll, unternahm am Sonnt an / Le Juſel, der im
Bourget einige Verſuchsflüge. Vor allem ue / der nole Pferde d
Funkapparat geprüft. Die Flieger wollten uAkuton=ſn
tag einen Verſuchsfluch unternehmen, der 1 rnach,
London ausgedehnt werden ſollte. Augenbl.U5 hſind
allerdings die atmoſphäriſchen Verhältniſſe ie dem
Ozean ſo ungünſtig, daß das Flugzeug Aden
nächſten Tagen kaum zum Ozeanflug ſtart-Mürrfte.
Courteney.
Paris. Wie die „Information” au tadriſ.
meldet, ſoll Hauptmann Courtney, drn! Andr
Coruna hat landen müſſen, beabſichtigen, hereinne.
nſt der
Flug in Richtung der Azoren fortzuſetzen. Aſteu
fundland würde er ſich mit neuem Brenxt wwer
ſehen und dann nach New York weiterflieg.
Fonck.
iM Graf F. C. u
EP. New York. Der franzöſiſche Humzankuen Shringpri
Fonck hat mitgeteilt, daß er beabſichtige, Stzrechie Vorſprung kor
New York—Paris in 28 Stunden zurückzu Lr. + Erſſſerten Urſus g
gedenke noch im Laufe des September auitengel)er ſteis zuverli
und werde ein Flugzeug benutzen, das elPe uſſaüchſten Plätze, u
giere mitführen könne.
Miß auf Harras
Anderes Ereigni.
Weiterflug des „Stolz von Detrrit
Karachi. Das Flugzeug „Stolz von irwoil keiſtenen Poli
Ancht it. Das
7Ium Vorteil die
iſt am Sonntag früh 6 Uhr nach Allahabc)oe itenl dmſt ſcher d
geflogen.
Das Schickſal des „St. Raphae!” hren mächtige
EP. London. Nach den letzten Weltnellint auch voll enti
aus Neufundland ſind bis jetzt noch keineſuſch4 lufgaben, die nr
richten über das Flugzeug „St. Rapkt, im ſtwpe geleiſtet
Minchin, Hamilton und der Prinzeſſin Lumſtein, md kein Spor
Wertheim an Bord eingelaufen. Man hä /? Wes hen
öffentlich=
nur noch für möglich, daß die Flieger Eänldic Zutraen wi
nach Norden abgetvieben wurden, und daze ind das die V.
mitten einer Flotille der Walfiſchfänger nö ds bo1 fehrwuchen
Labrador niedergehen mußten, in welch , Fall) Aute Schulun=
Nachrichten erſt im Verlauf einiger Wochefrhälsy Anforderun
lich wären.
ir durch die d
Macintofh.
fuhe bringen
EP. London. Der engliſche Flieger Dirb.n4 üngigen und
toſh iſt am Sonntag von Briſtol nach Dim abs berkunſt
bewi=
geflogen. Er beabſichtigt, den Amerikaflug unſter , zu ſinden
nehmen, ſobald das die Witterungsverhäl /91ch zurück
ſtatten.
Abgeſtürzt.
EP. Mailand. An den ſteilen Fesnſben
des Langkofl iſt die durch ihre kühnen Kexeien
in den Dolomiten bekannte Alpiniſtin Misiſ
onlt=
ziffer abgeſtürzt und ſo ſchwer verletzt- rohen,
daß ſie kurz darauf in der nächſten Klubhütz,7ſeb,
Tödlicher Fallſchirmabſturz.
Altenbarg. Bei dem am Sonntag / bher”
anſtalteten Flugtag ſtürzte der Pilot Trie ſ, oel
us dem Reklameflugzeug der Hamburger Scaukde,
werke einen Fallſchirmabſprung vollführte, 7.5 Nah.
Während Frau Trieber zweimal ſicher u 9e
Flugzeug abgeſprungen war, entfaltete Ebgein
Abſprung ihres Mannes der Schirm nich- 00d
der Pilot aus etwa 500 Meter Höhe StPwoe
ſtürzte. Er war ſofort tot.
Das größte Leuchtfeuer der Pll
Ein 55=Millionen=Kerzen=Licht.
Die neue Warnungslampe
auf dem Flugplatz in Philadelphia hat ein=
Rit
Nommer 247
Dienstag, den 6. September 1927
Seite 9
Sport, Spiel und Turnen.
Reitprüfung für Reitpferde (Kl. M).
berliner Olpmpiade=Turnier.
eVon unſerem Sonderberichterſtatter.
ſrentlich müßte ſich unſere Reichshauptſtadt ſchämen, daß
”; keinen richtigen Turnierplatz beſitzt, wie ihn im Weſten
ſsößere Stadt ihr eigen nennt. Dieſe Traberbahn in Ruh=
Mt zwar nicht ungeeignet, aber ſie bleibt ein Notbehelf,
im und ohne die ſtimmungsbildenden Bedingungen. Die
ſyrer waren wohl beim Heldengedächtnisrennen in
Karls=
oeer bei den Amerikanern auf dem Sportfeſt des S.C.C.,
ſrren ſie jedenfalls nicht.
ſt. Ehre des Tages gebührt den Kämpfern aus der großen
hegkeit, die heute zum letzten Waffengang, dem
Jagd=
ſer antreten mußten. Der Kurs ſtellte keine beſonderen
btrungen und wurde von fünf Pferden fehlerlos
über=
pi. die anderen kamen auch nur mit kleinen Fehlern über
ſatn. Ob es ſich empfiehlt, bei der niedrigen Mindeſtzeit
ſarmsübungen, wie das Oeffnen eines Tores einzuſchieben,
ſaüch. Als verdiente Entſchädigung für das Pech in
Hol=
ſin der eleganten Flucht unter Major Neumann, die friſch
In prachtvollem Stiel über die Sprünge fegte, der
entgül=
biag zu. Rittmeiſter Seer, auf dem drahtigen Trakehner Jljg,
motz eines Verſehens an der Mauer Zweiter. Frhr. von
n brachte Hartherz, der etwas ermüdet ſchien, durch ſeine
ſutterſtützung fehlerlos über den Kurs und ſchlug dadurch
Panter Obl. v. Nagel, der einen Fehler machte. Nur wenige
erunter dieſen Pferden ſteht auch Hptm. Feyerabends
brwährend der Reſt erſt in weitem Abſtand folgt. Bis auf
zbperts Teufel, der im Geländeritt nicht ſo gut wie ſonſt
ab=
uaben alle Pferde die auf ſie geſetzten Hoffnungen auch
ſer Prüfung voll erfüllt und dürften ſämtlichſt auf die
hſ Anwärter für Amſterdam geſetzt werden. Es zeigt ſich
wieder, daß wir gerade für dieſe Prüfung beſonders gut
UühFind, wie das dem Beſtreben, ein möglichſt gleichmäßig
zbsetes Pferd zu erzielen, entſpricht.
ſefig Freude machte wieder einmal das Urteil in einer
ſieten olympiſchen Dreſſur, die Frhr v. Langen mit
iüPunktevorſprung auf Volt gewann. Was nicht zu ver=
Etar, iſt der zweite Platz von Wan, den Major Bürkner
ngs mit der gewohnten Sorgfalt vorſtellte, und der hinter
Adten, Draufgänger unter Stäck, beträchtlich zurückſtand.
ſornner und Wätien fand eine merhwürdig ſchlechte Be=
tolz von
RBrüder Graf F. C. und W. Hohenau machten das Ende
Ark rittleren Springprüfung unter ſich aus, und nur mit
„eiſtunden Vorſprung konnte der Jüngere F. C. auf dem von
zutugziſch verbeſſerten Urſus gegen W. auf Beits Sempre Abanti
Sctenſer ritlr. Der ſtets zuverläſſige Spillner auf Hexe und Bob
N ſie nächſten Plätze, und auch Lt. v. Hülſen auf Zinaſko
ſf Görtz auf Harras waren noch fehlerfrei.
1ſlbeſonderes Ereignis darf man das erſte Auftreten der
Uſten berittenen Polizei auf einem großen Tumier ver=
10 weil damit ſicher der Beginn weiterer reiterlicher
Be=
gemacht iſt. Das wird ſowohl dem Turnierſport, wie
i zum Vorteil dienen, denn wenn die alten
Schutz=
auf ihren mächtigen Roſſen den Anforderungen der
un Zeit auch voll entſprachen, ſo ſtellt doch die Gegenwart
tere Aufgaben, die nur mit einer reiterlich auf der Höhe
Truppe geleiſtet werden können. Reiten bleibt aber
wort, und kein Sport kann des Wettkampfes entbehren.
ſolchen öffentlichen Proben ihrer Leiſtungsfähigkeit
meki und Zutrauen wächſt, iſt ein nicht zu verachtendes
ſusdukt, das die Polizei mehr wie jede andere ſtaatliche
ſng gebrauchen kann. Eine Abteilung fünfjähriger
=frll lewies gute Schulung und ſachgemäße Vorbereitung auf
flanderen Anforderungen des Berufs. Die jungen Tiere
ſtz weder durch die dicke Trommel noch durch
Karabiner=
ass der Ruhe bringen. Das Pferdematerial beſtand aus
ußen, gängigen und anſehnlichen Tieren, und die
ver=
ha tige Herkunft bewies, daß ſolche in allen Zuchtgebieten
Bandes zu finden ſind. Auf die übrigen Vorführungen
wwir noch zurück.
Raud
11 12 ai Drauf= ( Cherub Turm= Donner gänger wart 68,3 54,2 61,7 789 99,4 58,5 63,9 577 70,4 659 592 79.3 80,7 72,3 67,4 1860 1974 201 21,6 W27 62,00 65,80 66,7 73,87 N57 Große Olympiade=Vielſeitigkeitsprüfung.
Notenſumme
. Maj. B. Neumanns a. Sch. St. Flucht xx (Bef.) 60.93
Rittm. Seers 6jähr. br. W. Jlja (Beſ.)
8588
Frhr. v. Langens 8jähr. F.W. Hartherz (Beſ.) 106.36
Frhr. u. Freiin v. Lüdinghauſens 7jähr. br. W.
Herold (Oblt. Frhr. v. Nagel)
136.23
Hauptmann Feyerabends (A. R. 1) 8jähr. Sch. H.
Trajan (Beſ.)
160.70
Oblt. v. Hülſens a. F. W. Blaubart 3 (Beſ.)
370,67
Lt. Lipperts a. R. W. Teufel 3 (Beſ.)
401.80
Maj. Winterers (A. R. 5) 8jähr, br. W.
Clauſe=
witz (Beſ.)
545.67
Oblt. v. Noſtitz=Wallwitz” 7jähr. br. St.
Quell=
nymphe ar Bef.)
624.50
Rittm. Beeckmanns 8j. dbr. H. Thronfolger (Beſ.) 129440
Jagdſpringen (Kl. M).
(54 Teilnehmer.)
Graf F. C. Hohenaus 6j. R.W. Urſus (Beſ.) 0 F. 141 Sek.
F. Beits a. br. St. Sempre avanti (Graf W. Hohenau) 0 F.
144 Sek.
Hptm. Schuſters 8j. br. St. Hexe IX (W. Spillner) 0 F. 1,52 S.
Frau E. Spillners a. F.W. Bob V (W. Spillner) 0 F. 156 S.
Frhr. b. Buddenbrocks a. br. W. Zinasco (Oblt, v. Hülſen)
0 F. 204 Sek.
Graf Görtz u. P. Ebners a. dbr. W. Harras II (Graf Görtz)
0 F. 2,32 Sek.
Deutſches Olympiade=Komitees a. br. St. Alpenroſe (Major
Neumann) 3 F. 1,48 Sek.
Geſtüt Cadenberges a. F. St Romanze (H. Fick) 4 F. 207 S.
Maj. a. D. Lotz” 7i. br. St. Provinz (Beſ.) 5 F. 137 Sek.
v. Knobelsdorffs 6j. R. St. Minneri (Beſ.) 5 F. 1,52 Sek.
Maj. a. D. v. Weſternhagens 7j. F. St. Negroponte (Maj. Lotz)
8 F. 1,38 Sek.
Geſt. Cadenberges 6j. Sch. W. Liebling II (H. Fich) 8 F. 145 S.
Ein bunter und ein fröhlicher Tag, faſt ein Volkstag, denn die
Zuſammenſetzung des Programms aus Stoffen, die ſonſt auf Turnieren
nicht zu finden ſind, Schupo, Trabrennen, Polonaiſe der
Geſchäftsge=
ſbanne, ſpiegelte ſich getreu im Publitum wider, das zahlreich und ſehr
angeregt dem Reigen der Ereigniſſe beiwohnte.
Der Anfang war ganz zünftig: Die Olympiſche Reitpwüfung. Sie
beanſprucht nicht nur die Reitkunſt, ſondern auch den Grips des Reiters
denn er muß ein 12minütliches Programm auswendig vorreiten, und ganz
ſenderbar: auch ſein Zeitſinn wird erprobt. Wer nämlich die 12
Mi=
nuten überſchreitet, bekommt ſo ſchwere Fehlerpunkte, daß er kaum noch
Ausſichten hat, es ſei demn, er wäre wie Frhr. v. Langen auf Goliath
ſo gut beurteilt, daß ihm auch Zeitfehler nicht den dritten Platz nehmen
können. Altmeiſter Steensbeck auf Gimpel hatte 80 Sekunden Ueberzeit,
Las konnte ſelbſt eine ſo glänzende Vorführung wie die ſeine nicht gut
machen. Sieger blieb Major Bürkner auf Caracalla, der ſeine
In=
dispoſition überwunden zu haben ſcheint, und wie in ſeinen beſten Tagen
ging. Lörke wurde auf dem ſchon etwas klapprigen Alberich, der wie
ein Uhrwerk arbeitet. Zweiter, auf Turmwart gefiel er beinahe noch
beſſer. Wätchen auf Donner war auch ein Opfer der Zeit, ebenſo
Major Süßkind auf Skalde.
Als höchſt reizvolles Intermezzo gab es ein Trabrennen und die
Turnierbeſucher, denen dieſe Art des Pferdeſports meiſt unbekannt ſein
dürfte, fanden großen Gefallen an dem ſpannenden Vorgang, der nach
einem famoſen Endkampf zum Siege von W. Holz Pechfackel (F.
Knöp=
naggl) führte.
Zur Parade der Berliner Pferde traten im ganzen 131 Geſpanne
aller Arten an. Leider fehlten die bekannten Brauereifuhrwerke, die
ſind wohl bei der Hitze zu ſehr beſchäftigt. Diesmal beherrſchten eine
ganze Batterie Milchwagen mit ihren klappernden Kannen den Bug
der Gebrauchswagen. Das bunte Bild des langen Zuges hat in der
Stadt großes Aufſehen gemacht.
Das Hauptereignis des Tages, der Große Preis von Berlin, hatte
eine ausgezeichnete Beſetzung gefunden und brachte ein Springen von
ſeltenem Neiz. Der Kurs war ſchwer und lang, die Hinderniſſe bis
150 Meter hoch. Wie im Jahre 198 konnte Spillner (Hannober) mit
Swinburne’s Tralehner Morgenglanz mit 8 Fehlern in beſter Zeit
ge=
winnen. Dieſelbe Fehlerzahl hatte Frhr. v. Langen auf Prinz und
Major Lotz auf Provinz zu verzeichnen. Major Lotz auf Negro)=
Lt. Schmalz auf Benno und Graf F. C. Hohenau auf Urſus I. 6.:
die nächſten Plätze. Auffallend viel, aber ungefährliche Stürze betr. n
gerade die beſten Reiter, die ohne Ausnahme auf einem ihrer Ritte mit
oder ohne Pferde zur Erde kamen. Am unangenehmſten ſah der Sturz
von Altmeiſter Heil auf Niobe am Oxer au, abeu er kam mit dem
Schrecken davon.
Eine flotte Spring=Quadrille in alten Polizei Uniformen machte,
als ſchon die Abendwebel aus der mahen Spree über die Landſchaft zogen,
dem abrechſlungreichen Tag ein gutes Ende.
Sachſenflug 1927.
Heſſelbach auf Bahnbedarf BAG. DIIa Erſter im 500 Klm. Streckenflug.
Von der Bahnbedarf A.=G. wird uns geſchrieben:
Am Sonntag wurde in Leipzig der Sachſenflug, der einzige deutſche
Flugwettbewerb in dieſem Jahre, beendet. Für den Wettbeweub waren
zugelaſſen: Klein= und Sportflugzeuge mit einem Leergewicht bis 500
Kilogramm. Der Wettbewerb beſtand aus ziner techniſchen
Leiſtungs=
prüfung auf dem Flugplatz Leivzig=Mockau und aus einem Streckenflug
innerhalb Sachſens. Aus dem Ergebnis der techniſchen Leiſtungsprüfung
und dem Streckenflug ſollte eine Wertungsziffer gebildet werden, die
für die Verteilung der Pwiſe maßgebend iſt. Zu dieſem Zwecke wurde
unter Mitwirkung erſter Fachleute der Deutſchen Verſuchsanſtalt für
Luftfahrt e, V., Berlin=Adlershof eine Wertungsformel entwickelt.
Hier=
bei ſind leider koloſſale Schnitzer gemacht worden. E3 waren 2
Ma=
ſchinen im Rennen, die bereits nach Ablegung der techniſchen
Leiſtungs=
prüfung die Wertungszahl „unendlich” erreicht hatten. Für alle anderen
Bewerber war die weitere Teilnahme nn dem Wettbewerb alſo
voll=
kommen ausſichtslos. Es wurden in letzter Stunde noch einige
Preis=
ſtiftungen vorgenommen, um auch den übrigen Maſchinen einen kleinen
Anreiz hür das Verbleihen im Flugwettbewerb geben zu können. Durch
die falſche Wertungsformel iſt der Sachſenflug zu einem vollkommen
verfehlten Unternehmen geworden. Es berührt jeden ſicher ſehr
eigen=
tümlich, wenn er hört, daß das Flugzeug Meſſerſchmitt M. 19, das bei
dem Streckenflug am Sonutag unter v. Conta in der Nähe von Bautzen
reſtloſen Bruch machte, der erſte Preisträger in dieſem Wettbewerb iſt.
An dem Sachſenflug war auch ein Flugzeug der Bahnbedarf Attien=
Gefellſchaft unter Führung des Jungfliegers Heſſelbach beteiligt. Es
war ein zweiſitziger Hochdecker des Typs BAG. DIla mit einem 30 P8
Anzant=Motor ausgevüſtet. Heſſelbach ſtartete mit dieſer Maſchine beim
Streckenflug am Sonntag als ſechſter und kehrte zur großen
Ueber=
raſchung der Wettbewerbsleitung als erſter von 14 Bewerbern nach
Leipzig zurück. Der Rundflug führte von Leipzig in einer 500 Klm.
langen Schlaife über die Zwangslandeblätze Großenhain, Bautzen,
Dres=
den, Chemnitz, Plauen i. V. nach Leipzig zurück. Heſſelbach erreichte auf
ſeinen BahnbedarfMaſchine dabei mit 111.9 Klm. pro Stunde die
ab=
ſolut beſte Reiſegeſchwindigkeit von allen teilnehmenden Maſchinen.
Bei dem Streckenflug zertrümmerte der bekannte Segelflieger
Nehring=Darmſtadt den neuen „GMG. I=Eindecker bei Roßwein
vollkommen. Sein Beobachter Hoffmann wurde leicht verletzt.
Waſſerball.
Rot=Weiß—Frankfurter Schwimmverein.
Der Frankfurter Schwimmverein hat die Jugendmannſchaft des
V. f. L. Rot=Weiß am vergangenen Sonntag zu einem Revanchekampf
eingeladen, der ihr auch geglückt iſt. Wer das letzte Spiel der
Frank=
furter in Darmſtadt ſah, bei dem Rot=Weiß mit 1:0 knapp die
Gau=
meiſterſchaft gewann, wußte, daß die Frankfurter Jugend im eigenen
Bad ernſt zu nehmen war. Die Darmſtädter ließen ſich denn auch
überrumpeln und mußten zuſehen, wie der Ball dreimal die Torlinie
paſſiente. Bis ſich die Mannſchaft auf ſich ſelbſt beſann, war es bereits
zu ſpät; ſie drückte zwar in der zweiten Halbzeit gewaltig, konnte aber
nur noch zwei Tore aufholen, ſo daß das Endergebnis 3:2 ſtand. Zu
berückſichtigen iſt allerdings, daß das Spiel bei völliger Dunkelheit mit
elektriſcher Unterwaſſerbeleuchtung durchgeführt wurde, was den
Darm=
ſtädtern matürlich ungewohnt war.
Nach dem Jugendſpiel fand noch ein zweites Spiel ſtatt zwiſchen
der Liga des Frankfurter Schwimmvereins und einer kombinierten
Not=WeißMannſchaft, das die erſtere 43 gewann. RotWeiß, das
mit zwei Mann Erſatz ſowie mit zwei Jugendſpielern, die kurz zuvor
das harte Spiel hinter ſich hatten, antrat, errang ſich hiermit einen
Achtungserfolg. Die vier Tore für Frankfurt waren Bombenſchüſſe
von Seih und Volkersdorf aus nächſter Nähe, die für Rettig, der ſonſt
brillant hielt, unhaltbar waven; die Tore für Rot=Weiß ſchoß Merz.
Der Schiedsrichter, Herr Kreisſchwimmwart Bertſch, leitete beide Spiele
einwandfrei. Die Tribüne war bis auf den letzten Platz beſetzt, da das
Publikum, nach Beendigung des Radrennens „um das goldene Rad
von Fpankfurt” in Maſſen in die Schwimmbahn kam, ſo daß der
Frank=
furter Schwimmverein einen guten Werbeerfolg erzielte. Nachfolgend
die Tabelle der nunmehr abgeſchloſſenen Jugendverbandsſpiele:.
gewonnen verloren Torverhältms Punktzahl.
Verein
M4
Rot=Weiß
5:8
Jungdeutſchland
5:7
Frankf. Schwimmverein 1
re
boct
Sorroofrrorfterf ecere
VOm Bauf. D.Peltzer, 1:51,6 Minute / 3000mkauf Nurrni 8:254 Minuten
Weitſprung: Hubbard 1,89m / Flochſprung: Osborne 203m
Kennt jeder gebildete Mitteleuropder; ja, man wird kaum einen /4jährigeras
Mnaben danach vergeblich fragen. Sbenſo bekannt iſt die Weltbeſtleiſtung in
FrLigaretten-Induſtrie. An der Spitze des Feldes iſt zu finden:
14
Z
A
Meſta ſite
ſie. dank ihres wundervollen Aromas undtihrer Bekommlichkeit nicht zu ſchlagen iſt:
O
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
963.
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt /Main, Niddastr. 64, Mittelbau, 1
Nummer 247
fadterCagblaf
Der deutſche Genoſſenſchaftstag in Köln.
Der 64. Deutſche Genoſſenſchaftstag hat geſtern in Köln ſeinen
Anfang genommen. Im Gürzenich traten die Genoſſenſchaften zu ihrer
öffentlichen Verſammlung zuſammen, die außerordentlich ſtark beſucht
war und an der auch maßgebende Vertreter der Behörden teilnahmen.
Am 3. September tagte bereits der Genoſſenſchaftliche Beirat der
Dres=
dener Bank, am 4. September der Engere Ausſchuiß und am gleichen
Tage nachmittags der Geſamtausſchuß. Die eigentliche Tagung gliederte
ſich in die Verhandlungen der Kreditgenoſſenſchaften, die geſtern
ſtatt=
fanden, die Verhandlungen der Verbandsreviſoren am geſtrigen
Nach=
mittag, die Verhandlungen der Warengenoſſenſchaften und der
Bau=
genoſſenſchaften heute vor= und nachmittag, während dann am Mittwoch
die allgemeine Hauptverſammlung des Deutſchen
Genoſſenſchaftsverban=
des zuſammentreten wird. Dazwviſchen iſt außerdem noch die Haupt=
Kerſammlung des Arbeitgeberverbandes deutſcher Kreditgenoſſenſchaften,
In den Verhandlungen der Kreditgenoſſenſchaften ſprach als erſter
Gedner Bankdirektor Mühlendyck=Eſſen über das „Kredit= und Effekten=
geſchäft der Kreditgenoſſenſchaften‟. Das nächſte Referat erſtattete
Ver=
bandsdirektor Weiler=Darmſtadt über „Der genoſſenſchaftliche Girover=
kehr‟. Der Redner betonte die Notwendigkeit, die Kreditgenoſſenſchaften
frei im bezug auf die Wahl der Bankverhindung zu halten. Die älteſte
größere, über ganz Deutſchland verbreitete Girvorganiſation ſei die
unter Mitwirkung von Schultze=Delitzſch gegründete Giroorganiſation
der deutſchen Kneditgenoſſenſchaften. Heute vereinige der Giroverband,
der 1904 in die Hände der Dresdener Bank übergegangen ſei, 1000
Mit=
glieder und gebe ihm die Möglichkeit des Einzuges auf rund 2800
deutſche Plätze. Erſt nach zehn Jahren habe die Reichsbank ähnliche
Einrichtungen geſchaffen. Seit 1708 beſtehe erſt der Poſtſcheckverkehr,
und mit der Gründung des Deutſchen Sparkaſſen= und Giroverbandes
das Sparkaſſen= und Gironetz. Der unter Leitung der Preußiſchen
Zentralgenoſſenſchaſtskaſſe vor einigen Monaten gegründete Deutſche
Giroring weiſe 3114 Platzuamen und unter Fortlaſſung der
Doppel=
verbindungen an ein und demſelben Platz 2700 Inkaſſoplätze auf. Man
müſſe im genoſſenſchaftlichen Giroverkehr die Vorzüge der beſtehenden
Gironetze zu verwenden ſuchen und ihre Mängel vermeiden.
Zuſammen=
faſſend ſei zu fordern: 1. Völlige Einheitlichkeit der beiden Syſteme.
2. Unbedingte Formularſtrenge als Ausdruck innerer Geſchloſſenheit und
Macht, wobe: auf die Unkompliziertheit der größte Wert zu legen iſt.
3. Der geringſte Koſten= und Zeitaufwand. 4. Vermeidung von ſolchen
Ueberſveiſungen durch den genoſſenſchaftlichen Giroverkehr, die
zweck=
mäßig ſpfort über Reichsbank und Poſtſcheck geleitet werden oder die
zum mindeſten von der genoſſenſaftlichen Kundſchaft für dieſen Weg
vor=
geſchrieben ſind. — Dr. Lang, Mitglied des Genoſſenſchaftsverbandes,
berichtete ſodann über die „Bedeutung den Geſetzgebung ud
Recht=
ſprechung für die Entwickelung der gemoſſenſchaftlichen Organiſation”.
Deutſchlands Außenhandel in Wein.
Der Weinverkehr Deutſchlands geſtaltete ſich im Monat Juli 1927
— die in Klammern ſtehenden Zahlen geben die entſprechenden Mengen
des gleichen Monats des Vorjahres wieder — wie folgt: Wein und
friſcher Moſt von Trauben, auch entkeimt, in Behältniſſen mit einem
Raumgehalt von 50 Liter oder mehr: a) Wein zur Herſtellung von
Weinbrand unter Zollſicherung: Einfuhr 7396 (12 468) Doppelzentner
im Werte von 422000 Mark; b) Wein zur Herſtellung von Weineſſig
unter Zollſicherung: Einfuhr 2446 (1327) Doppelzentner im Werte von
61000 Mark; c) Wein zur Herſtellung von Schaumwein unter
Zollſiche=
rung: Einfuhr 2411 (6510) Doppelzentner im Werte von 161 000 Mark;
d) Wein zur Herſtellung von Wermutwein unter Zollſicherung: Einfuhr
209 (90) Doppelzentner im Werte von 10 000 Mark; e) andere Weine:
Einfuhr 84 044 (29 591) Doppelzentner im Werte von 5 415000 Mauk;
u. a. aus Spanien 36 866, Frankreich 31 468 Doppelzentner; „Ausfuhr:
706 (632) Hektoliter im Werte von 108000 Mark; k) ſtiller Wein und
friſcher Moſt in anderen Behältniſſen: Einfuhr: 173 (93) Hektoliter im
Werte von 29000 Mark; „Ausfuhr: 1510 (1433) Hektoliter im Werte von
625 000 Mark; „Weine mit Heilmittelzuſätzen und ähnliche weinhaltige
Getränke (Wermutwein uſw.): Einfuhr 1677 (393) Hektoliter im Werte
von 147 000 Mark; „Ausfuhr: 309 (69) Hektoliter im Werte von 33 000
Mark; Obſtwein und andere gegorene, dem Wein ähnliche Getränke
(Maltonweine uſw.): Reiswein: Einfuhr 675 (—) Hektoliter im Werte
von 11000 Mark; „Ausfuhr: 3 (8) Hektoliter im Werte von 1000 Mauk;
Schaumwein: Einfuhr 55 842 (8294) 1=Liter=Flaſchen im Werte von
254 000 Mark aus Frankreich; Ausfuhr: 20 001 (25 760) 1=Liter=Flaſchen
im Werte von 76 000 Mark, u a. nach Großbritannien 12858. Ohne
Zuſatz von Branntwein oder Wein künſtlich bereitete Getränke:
Limo=
naden: Ausfuhr 1192 (273) Hektoliter im Werte von 76 000 Mark.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die amtliche Großhandelsindexziffer am 31. Auguſt 1327. Die
Geſamtziffer hat gegenüber der Vorwoche eine leichte Steigerung um
0,3 v. H erfahren. Hierbei blieben die Indexziffern für die
Haupt=
gruppe Agrarſtoffe und für Kolonialwaren im ganzen unverändert. Von
den Hauptgruppen der Induſtrieſtoffe erfuhr die Inderziffer der
in=
duſtriellen Rohſtoffe und Halbwaren eine Steigerung um 0,4 v. H. und
diejenigen der induſtrheillen Fertigwaren eine ſolche von 0,5 v. H.
In=
nerhalb der Gruppe Agrarſtoffe iſt die Indexziffer für pflanzliche
Nah=
rungsmittel bei rückläufigen Preiſen, vor allem bei Weizen und
Kar=
toffeln zurückgegangen. Bei den Viehpreiſen wurde eine Steigerung
der Schweinepreiſ durch einen RRickgang der Rinderpreiſe nahezu
aus=
geglichen. Die Erhöhung der Indexziffer iſt im weſentlichen durch
Preisſteigerungen für Butter und Eier bedingt. Die Aufwärtsbewegung
der Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren iſt im der
Hauptſache durch weitera Preisſteigerung für Textilien (Baumwolle,
Baumwollgarn, Jute, Jutegarn) hervorgerufen, jedoch ſind die Preiſe
für Rohſeide weiter zurückgegangen. Auf dem Eiſenmarkt haben die
Preiſe für Schrott und auf dem Metallmarkt ſeir Zinn und Meſſing
nachgegeben. Die Erhöhung der Indexziffer auf Bauſtoffe iſt auf
ge=
ſtiegene Bauſtoffpreiſe zurückzuführen. Unter den induſtriellen
Fertig=
waren hat die Indexziffer für Produktionsmittel geringfügig
ange=
zogen, während diejenige für Konſumeſiter (vor allem infolge von
Preisſteigerung für Textilwaren) ihro Aufwärtsbewegung in ſtärkerem
Maße fortgeſetzt hat.
Die Lage des Eiſenmarktes. In einem Bericht, der uns von
Fach=
ſcite zugeht, wird die Entwicklung des Eiſenmarktes nicht gleichmäßig
beurteilt. Zweifellos iſt auf dem Inlandsmarkte in bezug auf die
Tätigkeit neuer Abſchlüſſe eine gewiſſe Beunruhigung eingetreten.
Da=
gegen iſt der Eingang an Spßifikationen immer noch gut. Was das
Ausland angeht, ſo hat ſich die Nuhreiſeninduſtrie ſoweit es ſich um
Walzwerkefabrikate handelt, in den letzten Monaten nichr allzu
nach=
drücklich um den Auslandsabſatz bemüht, da die Weltmarktpreiſe weit
unter den Geſtehungskoſten der Werke liegen. Außerdem erſchien es
der Eiſeninduſtrie vorteilhafter, zunächſt einmal dim Inlandskonſum mit
Vorzug zu beliefern und ihm dadurch eine Stütze zu geben.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Fürth, Odenwald: Firma Sägewerk Reiſen, G.m.b.H., in Reiſen,
GlV. 9. 9. — Reinheim, Heſſen: Land= und Gaſtwirt Georg Phil.
Lortz 6., Af. 12. 9., GlV. und Prft. 20. 9. — Mainz: Firma G.
Völ=
ker, Lebensmittelimportgeſchäft und deren Geſellſchafter Karl Georg
Völker und Adolf Gottfried Völker, GAufſ. beendet. — Alzey: Firma
A. Weinmann, Inh. Louis Friedemann. Af. 20. 9., Wt. und GlV. 14.
9., Prft. 18. 10. — Fürth, Odenwald: Georg Schwöbel, Schuhhaus
in Birkenau, KVerf. mangels Maſſe eingeſtellt. — Bad Nauheim:
Heinrich König 2. in Niedermörlen, KVerf. aufgehoben.
A. G. für Seilinduſtrie vorm. Ferdinand Wolff in Mannheim=Neckarau.
Der Reingewinn ar
1927 beträgt 127 468 RM. (i. V. 8984
Reichsmark). Es wurde beſihloſſen, der
if den 15. Okrober
einzuberu=
fenden Generalderſammlung die Verteilung einer Diridende von 6
Pro=
zent (i. V. 0 Prozent) auf die Vorzugsaktien und 5 Prozent (i. V.
0 Prozent) auf die Stammaktien vorzuſchlagen und den Reſt auf neue
Rechnung vorzutragen.
Der Abſatz des Deutſchen Kalifyndikats im Monat Auguſt. Der
Abſatz des Deutſchen
s Jahres be=
Monat Augu
trug 845 482, gegen 1019350 im Auguſt des Vorjahres. In den erſten
wier Monatn des lau
93 442, gegen 3 131 343,
ejahres
den erſten vier
Di
26/27 un in den
acl
eMonaten des laufenden Kalenderjahres 8
7899 122 in den
erſten achſt M
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 5. September.
Die Effektenbörſe ſetzte die neue Woche in ſchwacher Grundſtimmung
ein, begleitet von außerordentlicher Geſchäftsunluſt. Die mſätze waren
nicht nennenswert und wenig Angebot führte im Verlaufe ſchon zu
ſtär=
keren Kursrückgängen. Das Publikum bleibt auch zu den ermäßigten
Kurſen noch der Börſe fern und die Spekulation ſieht ſich durch
ver=
ſchiedene Meldungen zur Zurückziehung veranlaßt. So ſind es vor
allem die Konjunkturberichte ſowohl des Inſtituts ſür
Konjunkturfor=
ſchung, welches von allmählichem Höhepunkt der Konjunktur ſpricht und
die Berichte der preußiſchen Handelskammer, die über uneinheitliche
Kon=
junktur ſprechen. Andererſeits waren auf der Induſtrietagung in
Frankfurt a M. Worte gefallen, daß von einem Peſſinmsmus keine
Rede ſciin könne. Tatſächlich wurde jedoch von verſchiedenen Rednern
die angekündigten peſſimiſtiſchen Reden unterlaſſen. Jedenfalls
ver=
zeichnet die Bilanz der Tagung auch Berichte von ſehr großen
Paſſiv=
poſten. So unterlagen ſämtliche Märkte andauernd einm Kursdruck
bei mäßigen Abgaben und kaum vorhandener Aufnahmeluſt. Die
Far=
benaktie ging gegenüber dem ſpät nachbörslichen Samstagskurs um 1
und ihrem offiziellen Schlußkurs um 5 Prozent zurſick. Der Geldmarkt
iſt bei der Börſenbaegung abſolut als abſchwächendes Moment zu
be=
zeichnen. Man verweiſt auf den ſehr angeſpannten Ultimo Auguſt=
Aus=
weis der Reichsbank, der die innere Ungeſundheit der
Geldmarktverhält=
niſſe offen darlegte. Auch Tagesgeld noch ſtark geſucht, ebenſo
Monats=
geld, Tagesgeld 7. Monatsgeld 7,25—8,75 Prozent. Deviſen kaum
ver=
ändert. Auch die Mark international gut behauptet.
Die Abendbörſe lag ziemlich ſtill und ohne Anregung.
Be=
merkenswert war einige Nachfrage nach Kaſſewerten zu niedrigen
Kur=
ſen. Zum Schluß waren auch Chemie= und Elektroaktien etwas
ge=
fragt, doch ohne Kursveränderung. Anleihen geſchäftslos.
Farben=
induſtrie 284,5, Waldhof 306,5, Schuckert 195,5, AEG. 178¾, Gesfüirel
265,5, Klöckner 147 Mannesmann 163,5 Phönix 112,
Com=
merzbank 168, Danat 221,5, Deutſche 168, Diskonto 162, Dresdner 158
Peters Union 115, Erdöl 147. Cement Heidelberg 138, Bing 20½, Voigt
und Häffner 181. — Im Abenddeviſenverkehr nannte man:
London gegen Paris 124,02, gegen Mailand 89,50, gegen Holland 12,13,
gegen Madrid 28,82, gegen Zürich 25,21, gegen New York 4,8708, Pfunde
gegen Mark 20/44, Dollar gegen Mark 4,2046.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 5.
eptember.
Die nun ſchon ſeit geraumer Zeit andauernde ſchwache Veranlagung
der Börſe ſcheint ſich auch weiter zähe aufrecht zu erhalten, ſo daß die
Börſe außerordentlich mürbe wird. Jedenfalls zeigten die heute früh
erfolgten Poſitionslöſungen, daß die Börſe ſchon im Frühverkehr im
Zeichen rückläufiger Kursbewegung ſtand. Die Platzſpekulation iſt durch
die anhaltenden Kursrückgänge ſo entmutigt und verſchüchtert worden,
daß ſie nur in verhältnismäßig geringem Umfange das herauskommende
Material zu beträchtlich ermäßigten Kurſen aufgenommen hat. Sonſt
liegen beſondere Urſachen als die in den letzten Tagen genannten nicht
vor. Daß es unter dieſen Verhältniſſen der Baiſſepartei leicht fällt, durch
Blankoabgaben den Kursſtand weiter nach unten zu drücken, erſcheint
nicht verwunderlich. Die Kurseinbußen betrugen auf allen Marktgebieten
wieder durchſchnittlich 2 bis 3 Prozent und auch 4 Prozent, darüber
hinaus erreichten ſie bei Elektrobank, Eſſener Steinkohlen, Ilſe,
Stoll=
berger Zink, Ludwig Loewe, Hirſch Kupfer, Julius Berger, Schleſ.
Textil, Schultheiß und Sarotti 5 Prozent, bei Oſtwerke 8 Prozent und
bei Bemberg ſogar 21 Proz., wogegen Glanzſtoff Elberfeld ihren
Kurs=
ſtand gut behaupten konnten. Als eines der wenigen Papiere mit einer
Kursbeſſerung von 3 Prozent ſind Svenſka Zündholzaktien zu erwähnen.
Nach den erſten Kurſen traten verſchiedentlich Erholungen um 1 bis
2 Prozent in einzelnen beſonders betroffenen Papieren ein, im
allge=
meinen hielt jedoch bei belangloſen Umſätzen die ſchwache Verfaſſung
des Marktes an. Der Rentenmarkt zeigte das übliche Ausſehen
voll=
ſtändiger Stille bei leicht nachgebenden Notierungen. Die Lage am
Geid=
markt iſt die gleiche wie bisher geblieben, ſo daß auch in den Sätzen
und im Privatdiskont ſich nichts geändert hat.
Im weiteren Verlauf blieb die Haltung der Börſe zunächſt
un=
einheitlich, ſpäter wollte man Interbentionen von Großbankſeite
beob=
achtet haben, wodurch ſich die Spekulation bewogen fühlte, zu Deckungen
zu ſchreiten. Hierdurch hob das Kursniveau ſich im allgemeinen um
etwa 1 Prozent, vereinzelt auch darüber hinaus, ſo bei Vereinigte
Glanzſtoff um 5 und bei Bemberg um nochmals 5 Prozent. Das
Ge=
ſchäft an und für ſich iſt aber außerordentlich ruhig geblieben. Der
Privatdiskont hat mit 5¾ für beide Sichten keine Veränderung erfahren.
Privatdiskont kurze Sicht 5¾, lange Sicht 5¾. An der Nachbörſe
wurde das Anfangsniveau der heutigen Mittagsbörſe nicht mehr
über=
ſchritten. Bei kleinen Abſchlüſſen kam es jedoch immer wieder zu
Un=
regelmäßigkeiten. Der Effektenmarkt ſchloß widorſtandsfähig, im
ein=
zelnen jedoch unſicher und geteilt. J. G. Farbeninduſtrie, die
nachbörs=
lich zunächſt mit 283,5 umgingen, ſtellten ſich zuletzt auf B4. Im
übrigen hörte man gegen 2.30 Uhr u. a.: Siemens 277,75, AEG. 178,5,
Vereinigte Glanzſtoff 67 Bemberg 549, Zellſtoff Waldhof 306.
Schul=
theiß W6, Oſtwerke 378, Rheinſtahl 183, Mannesmann 163,25, Harpener
197,5, Gelſenkirchen 151, Deſſauer Gas 190, Hapag 144, Hanſa 221,
Nordd. Lloyd 144,5, Dresdener Bank 159, Dantbank 219,
Commerz=
bank 168, Neubeſitzanleihe 14, Altbeſitzanleihe mit Ausloſung 55,30.
Aſchaffenb. Zellſtoff.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin ..
Berhin el. W. ...
Berlin KarlsruheInd.
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan . . ."
Bremer Wolle....
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel.. .
Deutſche Erdöl. . . . .
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke. . .
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel ..
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben..
R. Friſter.
Gaggenau Borz...
Gelſenk. Berg..
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen.
Han Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf.
201.— 5. 9. 198.5 Hemoor=Zement. 3. 9. 5. 9.
235. 143.— 139 5 Hirſch Kupfer. . . 112.— 1107. 46.125 46. — Höſch Eiſen.. 171.75 167.25 Hohenlohe Werke. 23.625 22.75 80.— 76.5 Kahla Porzellan 99. 100. 188.75 185.— Lindes Eismaſch. 155 25 154 25 155.— 155.— Lingel Schuh. . 84.— 80.— 195.5 195.— Linke u. Hofmann 109.75 108.5 L. Loewe u. Co. 266. 261.— 88.25 85.75 C. Lorenz... 120.25 117.— Niederlauſitzer K 165.— 164.875 150.— 146.75 Nordd. Gummi. .— 77.— Orenſtein.. 133.5 130.— Rathgeber Waggon 93.25 88.— 117.— 114— Rombacher Hütten. 138.— 137.— Roſitzer Zucker. 90.— 185.— 179.— Rütgerswerke", 95.— 93.75 237.5 283.25 Sachſenwerk 117.375 115.75 98.— 95.— Sächſ. Gußſtahl.. 160.— 1180.— 55.25 54.— Siemens Glas.. 166.— 185. — Ver. Lauſitzer Glas 125.— 261.— 1259 75 Volkſtedter Porzell. . 51.5 50.25 170.— 169,5 4Weſtf. C. Langendreer 110.— Wittener Gußſtahl. 221.- Wanderer Werke. 255.5 1248.—
Oeviſenmarkt.
Helfingſors..
Wien.... .
Prag ....."
Budapeſt.
Sofia.
Holland..
Sslo".
Kopenhagen.
Stockholm.
Londen..
uenv8 Aires.
New York ..."
Belgien..
Brief
22.835
6.50
81. 14
71.02
81.575
0.497/ 0.499/0-4975 0.4995
20.20 20.24
5.514 5.526
2. 130/ 2.134
4.200/ 4.204
4.176/ 4.188
Metallnotierungen
n Zahlen handelt es ſich
immer um Doppelzentner
Die Berliner Metallnotierungen vom 5. September ſtellten ſich wie
folgt: Elektrolytkupfer 126, Remelted Plattenzink 50.00—50.75, Original
Hüttenaluminium 210, dito in Walzen 214, Reinnickel 340—350,
An=
timon Regulus 85—90, Silber in Barren 75,5—76,5.
Die amtlichen Prcisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom 5. Sept
ſtellten ſich für Kupfer: Jan. 113,75 (114), Febr. und März 114
(114,25), April 114,25 (114,50), Mai 114,50 (114,75), Juni 114,75 (115)
Juli 115,25 (115,25), Auguſt 115,50 (115,50), Sept. 111,75 (113), Oktobe
112,75 (113), Nov. 113,25 (113,25), Dezember 113,50 (113,50). Tendenz:
ſtetig. — Für Blei: Jan. 45,25 (45,50), Febr., März, April und A
45,50 (45,75), Juni 45 (46), Juli und Auguſt 45
45,75), Sept. 4
(44,50), Okt. 14.50 (44,75), Nov. 44,75 (45), Dez. 45,25 (45,50).
ſchwächer. — Für Zink: Jan. 55 (55,50) Febr., März, Aprf
Dienstag, den 6. St.
Juni 55,25 (55,50), Juli 55 (55,25), Auguſt 55,25 (55,25), Sept.,
Okt. und Nov. 55,25 (55,25), Dez. 55.25 (55.50). Tendenz: Ke. / Die
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen ſtellten ſich an der Londoweßyörſe
vom 5. Sept. für Kupfer: (Tendenz: feſt) Standard pAickaſſe zuu 0e
54/—54‟ſu, drei Monate 55½—55lu, Settl. Preis Hl., GFlel= z. Grih 20
trolyt 62—62½, beſt ſelected 60—61½, ſtrong ſheets 8 elcktro= vi4
wirebars 62½. — Zinn: (Tendenz: ſtetig) Standard p.Kkaſſe zueungen !
289½—289½, drei Monate 284½4—284½, Settl. Prisa69½. M Delo
Banka (inoff.) 3003. — Blei: (Tendenz: flau) auslärdgompt m 9. ud
21½, entf. Sichten 22u, Settl. Preis 21½. — Zink: Korzenz:” m 10—11
feſt) gewöhnl. prompt 2778, entf. Sichten 274u, SetPareis Hule
273. — Inoffizielle Notierungen: Alumi. ᛋ für
Inland 127, für Ausland 112; Antimon Regulus: ErzeuPareis ſoſn md
69½, chineſ. per 46, Queckſilber 21½—22, Platin 13½,
Frugm=
erz 13½, Nickel: für Inland 164, für Ausland 164, Beblech”
18½, Kupferſulphat 24½—25, Cleveland Gußeiſen Nr. )ſ.
Broduktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 5. Sept. Die Börſe vere
in ruhiger Haltung. Die Nachfrage nach Inlandsware blieb u
und die Qualität ließ zu wünſ hen übrig. Man verlangt
100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim, ohne Sack, in RA).
inl. 28.00—28.50, ausl. 31.00—33.00, Roggen, inl. 24.75—
25.50—26.00, Braugerſte, inl. 27.00—28.25, ausl.: ohne Anſe
tergerſte 22.00—24.00, Hafer, inl. 21.00—22.50, ausl. 23.50——
nit Sack 20.00—20.25, Biertreber 16.25—16.75, ſüdd. Weizerin
ſüdd. Brotmehl 32.00, ſüdd. Roggenmehl 34.50—36.50, Weizeile /139
bis 13.50, Raps 33.
Frankfurter Produktenbericht vom 5. Sept. Die Getreidcſe
MANge
ſehr ruhiges Geſchäft und teilweiſe ſtärker nachgebende Prud
infolge des günſtigen Wetters während der letzten Tage di e mtreauznwoch, den 7
ſichten doch wider Erwarten bedeutend günſtiger geſtellt haben
u4Uhr, verſt
ten die Mühlen mit Nachfrage zurück, während die Anliefem=
Melokal Wende
Inlandsware ſtärker werden. Andererſeits konnten Rogger,
wmgsweiſe gee
gerſte und Hafer bei Nachfrage nach guten Qualitäten bis Hef
ziehen. Je 100 Kilogramm notierten: Weizen 27.75—28.-0R,
24.00—24.25, Sommergerſte 26.50—27.75, Hafer, inl. 23.00—25), dücammophon,
ausl. 24.00—25.00, Mais 19.25, Weizenmehl 39.50—40.00, Xgeinmehdiogpparat,
35.00—35.50, Weizenkleie 13.25, Roggenkleie 13.50, Erbſen 35— HMinlmenfahrrad
45—60, Heu, ſüdd. 5.60—6.00, Weizen= und Roggenſtroh, Drgrepre
4.50—5.00, dito gebündelt 3.00—3.25, Treber, getrocknet 16.50—,0 0. Mel aller Ari.
Frankfurter Kartoffelnotierungen vom 5. September. Csptſiert=. den 5. Sept.
je 50 Kilogramm, Frachtparität Frankfurt: „weißſchalige o uwe
fleiſchige Kartoffeln 3.— Mk., runde gelbfleiſch. Kartoffeln 3.09259 Weber
Tendenz: ruhig.
in
Berliner Produktenbericht vom 5. September. Das Inlcharne
von Weizen und Roggen hat ſich zwar weder verſtärkt, w
dringlicher geworden, bei Roggen macht ſich ſogar eher Mceluene
heit geltend. Hafer=Realiſationen und Verkaufsanträge hattenne:
kung des Preisniveaus um 1½ bis 2 Mark zur Folge. Bei Azen
u
hierfür auch das Nachlaſſen des Mehlgeſchäfts mitverantwuich,
ofort verladbaren Inlandsroggen werden nach wie vor riichl/
A=
gelder bezahlt, doch mangelt es an Angebot. Am Mehlma Fbeſtecutpviere 5 g
lediglich Nachfrage nach Lokoware, während größere Abſchlüffſſpäuche
kaum zuſtande kommen können. Roggenmehl blieb im Pg runf nechnun
äindert, Weizenmehl war 25 Pfg. billiger zu haben. Hafer ſirumm Y=Sa
auch in beſſeven Qualitäten vermehrt angeboten, liegt r
ſchwächer. Mittlere und abfallende Sorten werden ve ſeden
dringendſt offeriert und ſind kaum unterzubringen. Sommer uee ſſiſt
jeſchäftslos, zum Teil infolge der unnachgiebigen Haltung L=Pnu
und auch Wintergerſte blieb ziemlich ohne Umſatz.
Viehmärkte.
Mt. 1914
Mannheimer Viehmarkt vom 5. Sept. Aufgetrieben Hrei
Ochſen, 158 Bullen, 206 Kühe, 260 Färſen, 489 Kälber, 38
3370 Schweine. Gezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht:
30—62, Bullen 30—56, Kühe 15—52, Färſen 38—63, Kä.
Schafe 42—48, Schweine 60—76, Ziegen 10—22. Marktver/
vieh: ruhig, Ueberſtand; Kälber: mittelmäßig, geräumt, Uebta.n
ias
Frankfurter Viehmarkt vom 5. September. Dex= Auftr 7 Hauptmarktes beſtand aus: 1476 Rinder, darunter
107 Bullen, 578 Kühen, 403 Färſen, ferner aus 414 Kälbern /
und 5026 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Kr-mu
der vergangenen Woche war der Markt mit 414 Kälbern /Srochya,
und 498 Schweinen weniger beſchickt; während 35 Rinder hu;
Verkauf ſtanden. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt, OH/
bis 66, II) 58—61, bI) 54—57, II) 49—53, Bullen 57—60
Kühe a) 52—56, b) 46—51, c) 39—45, d) 30—38, Färſen G.5,1
bis 60, c) 47—54, Kälber b) 23—85, c) 72—81, d) 60—71. baiſe 4
51—55. Schweine a) 78—80, b) 78—80, c) 78—80, d) 78—8e / W1- Mie Im.,
g) 65—72. Im Vergleich zu den Notierungen des letzten Kutwiakk . 10
waren Rinder 1—2 Mark billiger, Kälber und Schwein= geet
A
Notierungen des letzten Nebenmarktes 1—3 Mark teurer, S
unverändert. Marktverlauf: Rinder anfangs rege, zum aluuß
flauend, Ueberſtand. Kälber und Schafe ruhig und
Schweine mäßig belebt und nahezu ausverkauft. Fleiſch=whound4 0cal
preiſe Ochſenfleiſch I 100—108, II 95—100, Bullenfleiſch OB1 Mrcthlon
fleiſch I 75—85 II 65—75, III 45—55, Kalbfleiſch II 100—11I,ſchm
fleiſch 90—100, Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel
viertel 62.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichter.
Wie wir von Verwaltungsſeite erfahren, ſchweben zwiſcrde
einigten Elektrizitätswerken Weſtfalen G. m. b. H., Do 7
dem amerikaniſchen Bankenſonſortium ausſichtsreiche Vr=0
zwocks Aufnahme einer weiteren Tranche der im Jahre 1925&
nen 25=Millionen=Dollar=Anleihe.
Unter dem Vorſitz des Landeshauptmanns Horion fande‟
tember in Düſſeldorf eine Verſammlung des von den Großſ-c
kreiſen, kreisangehörigen Städten und Landgemeinden geriel
ſchuſſes für Ferngasverſorgung ſtart. In dieſer Sitzung „oe
ſtimmig beſchloſſen, die „Geſ. m. b. H. Ferngasverſorgrt
provinz” zu gründen.
Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurder!
dieſes Jahres durch den „Reichsanzeiger” 407 neue Konku=”
die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkursn
und 146 angeordnete Geſchäftsaufſichten bekanntgegeben.
chenden Zahlen für den Vormonat ſtellen ſich auf 428 bze,
Wie aus London gemeldet wird, betrugen die lagemdem"
menden Zinnvorräte in Europa und Amerika 14 444 To. /
Tonnen. — Die monatliche Summe ſämtlicher Zufuhren be23
9439 To. gegen 9686 To. im Vormonat, die Geſamtliefer—
ſich auf 10 140 To. gegen 9484 To. im Juli.
Am 10. September treffen Vertreter amerikaniſcher F—9 Mu
in Lodz ein zwecks Abſchluß einer 5=Millionen=Dollaranniſſe
Textilinduſtrie, die durch die bekannten Kreditreſtriktionem
bank und der Privatbanken ſich in größten Kreditnöten be‟f.
iſt zurzeit bei Bankinſtituten und Privatgeidgebern nur b.*/
zent pro Monat erhältlich.
Man ſchätzt in Polen die Getreideernte auf beſſer al
nimmt an, daß der Körnerertrag mit 13 Prozent größer Hi..
im Vorjahre.
Die Steaua Romana, Bukareſt, hat, wie gemeldet m—r‟
rumäniſchen Regierung ein Abkommen getroffen zur R—9
Aktienbeſitzes der ehemalig feindlichen Staatsangehörigen.
Aus Buenos=Airos wird gemeldet, daß die AbgeorL;
ein Gefetz zur Nationaliſierung der Erdölfelder mit 88 gei
men guthieß. Die Petroleumgebiete ſollen gemeinſam dur!
und Privatgeſellſchaften ausgebeutet werden.
im Einklang mit den Meldungen aus Ueberſee verkehrze
Wollmarkt fehr feſt. Die Umſätze in allen
Bradfoe=
ſehr bedeutend geweſen und die Produzenten haben ih
der ganzen Linie erhöht. In Tourcoing hat die
iingugqualitäten zugenommen. Die Preife ſind ſe—
Börſen hatten geſtern wegen des
Mummer 247
geeutiger Eintrag in das
Handels=
ſicher, Abteilung 4: Hinſichtlich der
ſwoa: Reviſions= und
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1. Teil
II. Teil
fith.ml.-Ablöf.-Schuld
gMuloſ.=Scheine. . .
dhr
MSchutzgebietanl. .
Musländiſche
hin ienL.-E.=B.v. 1914
NInveſt.=Anl. 1914
r. 1898 .......
M 1904 .........
Mar. Tabak 1902
9.—Staatsrente 1913
w 1918 ....
9. Schatzanweiſ.ffr.
.........
4— Silberrente ..
Goldrente
„ lt. Innsbr. Abk.
einh. Rente (konv.)
gieſ.(Spez.)S. III
am. Rente v. 03
Goldr. v. 13...
am. Rente konv..
am. „ v. 05
1 (Admin.) v. 1903
WBagdad) Ser.
MBagdab) Ser. II
minifiz. 1903 ...
w 1911, Zollanl..
üug. Staatsr. v. 1918
Staatsr. v. 1913
Misbr. Abk ) .....
Staatr. v. 14
Staatsr. v.1914
misbr. Abk.) ....
Goldrente
A. (lt.Innsbr. Abk.
Staatsr. v. 10
Kronenrente
M. (Eiſernes Tor) G.
nrsseuropäiſche
R. amor. inn. (abg.)
vonſ. äuß. v. 99
Bold v. 04 ſtfr.
wnſ. innere
frrigationsanl.
meatlipas. Serie 1
ſearwert verzinsliche
Nnerſchreibungen
9msberechnung
Rinn. Hp.=B. Gldpfbr
KirgerStadt=Goldan!
Fſi. Stadt=Goldanl
K.=Bk. Meiningen
pierndbriefe...
57.6s
18.30
10
2.90
15½
4.5
4.25
15.25
eihen, Stadt=Goldal,
Stadt=Goldanl.
ehp.=Bk. Goldpfbor.
Nbr.=Bi.
* „ *
RTag Stadt=Goldanl
andes=B. Gldpfbr.
ſc er=Werke v. 26
=m. Elektr. Mark
D Goldobl
unn n. Landesbank.
Nadt, Reihe
„ Reihe I
DDngsh. Stadt=Goldal
—Kraitwke. Höchſ
außzer Stadt=Goldal
ennh. Stadt=Goldanl
Faard, Stahlw. v. 27
hrandesbk. Goldanl. „—
Nuverg Stadt=Gdanl. / 99.6
HRHp.=Bt.=Goldpfbr. 100.8
AI. Stadt Goldan
SRpol. Stadt= Goldan
Eei Gentral god. Gr.=
WSobpfbr. „„
20,
37.
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95
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99
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99
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98
93
99
98.2
./404.5
5. 9.
54.9
54.9
23.5
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12.75
13.15
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20
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221I.
31.7
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90
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99
94
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91
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99
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99.5
99
99.5
98
93
97
97.75
99.75
8½ Preuß. Central=
Stadt=
ſchafts=Goldpfbr.
8% Rhein Hyp.=Bt. Gldpfbr.
4½½ „ „ Liquid. Bfb
½%
Anteilſch. . .
v Rh. Stahlwerke v. 2‟
10% Rhein=Weſtf. Bod.=Cr.=
Bk. Goldpfbr.
Südd. Bd.=Cr.=B. Gdpfbr.
Ver. Stahlwv. Düſſeldorf
Hhp.=Goldobl. mit Option!=
7% Ver. Stahlw. Düſſeldorf
Hyp.=Gdobl. ohne Option
7% Viag. (V. Ind.=Unt. Bln.)27
8½ Voigt & Haeffner Goldobl.
8% Württ. Hyp.=Bk=Goldpfbr. /100
Ohne Zinsverechnung
5% Badenw. Kohlenwrtanl. 23
6% Großkraftwerk Mannheime
Kohlenwertanl. v 23 .
6% Heſſ. Braunk.=Rogg. Anl. 23/
5% Heſſ. Volksſt. Rogg.=Anl. 23
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe
5. 8.
102
33.75
98
95
81
52.75
98
12.62
5. 9. 5% Preuß. Roggenwert=An 5. 8. 6. 9. Oblig. v. Transportanſt. 10298
100.25
93 5% Südd. Feſtwertbk. Goldo, 2. 23 2.22 4½ Eliſabethbahn, ſtfr. i. G.. Borkriegs=Hypothekenbank
Pfandbriefe
Bay. Vereinsbank München. 20.25 42 Gal. Carl Ludw.=Bahn.. .
42
„ abg.
5% Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. 76 Bay. Handelsbank München. 2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb. Bay. Hyp. u. Wechſelbank 18.25 2 6 Neue Oſt. Südb. (Lomb.) 50.25 Berliner Hyp.=Bank. 4½ Oſt. Staatsb. v. 1883 .. Frankfurter Hypothek.=Bk. 15.4 15.4 1.b. 8. Em.
3% „ 104 Frankfurter Pfandbrief=Bk. 16.3 16.15 „abgeft.
3
„ „ Hamb. Hypothek.=Bank 12.7 9 Em.
3% „ 100 Mecklenb. Hyp.= u. Wechſel=Bk. — „abgeſt.
3½ „ „ 97.5
98 Meininger Hyp.=Bank.. ..." 11.6 11.725 v. 1885
3% Nordd. Grund=Credit=Bank.. „abgeſt.
„ 98 Pfälziſche Hyp.=Bant . ... 7.22 Erg. Netz 94 Preuß. Boden=Credit=Bank. 11.9 12.1 „ abgeſt. Preuß. Centr.=Bod.=Cred.=Bk. 3% Raab=Oedenbg. v. 83. 89.5 Preuß. Pfandbrief=Bk. 12.9 12.8 v. 91..
v. 97... Rhein. Hypothk.=Bank... .. 13. 13 Rhein.=Weſtf. Bod.=Cred.=Bk. — 4% Rudolfb. i. Silber ſtfr. . . 98.5 Südd. Boden=Credit=Bank... — 15 4% Rudolfb. (Salzkammerg.). 12.62 Württemberg. Hypoth.=Bank. 4½% Anatolier Serie l....
4½% Anatolier Serie II...! Staatl. oder provinzial
garantiert
Heſſ. Landes=Hhp.=Bank .... 11. 8 12 4½% Anatolier Serie III..
3% Salonique Monaſtir. . . .
5% Tehuantepee .. ........ 8.25 Landeskreditkaſſe Caſſel ..." 4½½ Tehuantepee ........! Naſſauiſche Landesbank ..." 9.35 9.125
13.5
13.5
8.75
18.5
20.5
19
19.25
18
18.5
.6
21
5. 9.
8.8
20.5
19.5
18.5
Hank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt.
Badiſche Bank........
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Bay. Hyp.=u. Wechſelb. . .
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„
Deutſche Bant
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....."
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Verger ......... . . ... .."
Beſch
Jahr
*5 Divib, 5. 8. 6. 9. 40 10% 14 333 10% 175.25 174 20 118 192.5 162. 10½ 150 142 40 10% 1681, 163.25 200 127 60 11½ 178 169 100 127 230 220 100 10% 161 158.9 50 133 129 100 135 4 83 10; 105 150 10% 159 151.5 80 10% 167.75 159 20 8% 123.5 132 120 8% 151 144 100 8% 151 142 83‟ 98 160.5 8 160 8% 145 141/, 20 9% 246 221 100 8% 217.5 100 8% 136 130 66 135 500 10% 171.n5 165.5 40 8½ 134.5 132 100 8”o 172 169 66 8% 100 8% 80 Gr. 8.05 8.1 9% 6.5 200 113 uos 600 8.4% 215 215 700 4½ 159.25 152 1000 8% 9 198 200 200 8% 128.25 23 140 10% 173.5 165.25 160 12½ 235 230 150 10% 186 175.25 600 2. 148.5 600 165.5 50 20 Aa.6 119 100 98.5 11.11½/ 35 33.25 500 3½ 119 111 300 10% 500 4½% 1217 184.5 400 6% 178.5 165 200 185 180 37.50 6% 112.75 111.5 83.33 83 3% 131.5 125.5 400 10% 271 771 600 10P 185 100 147 148
333
1000
376
240
250 20% 350
300 10
200 10% 1181
180
200 10% 189
238
333
176
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Faber & Schleicher
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66‟= 1. 1. 1.4 80 Divid. 5. 8. 6. 9. 8½ 117.5 110 85‟, 89 82 1845 179.5 8% 1158 153 21 45.5 45.5 10% 235 229 56.75 51.5 75 70 88 195.5 23.5 — n0 66.25 84 64.5 148.5 139.5 85e 188 181 20 8% 148 141 4% 86 69 75 58.5 121 114.5 91.5 82 154.75 215.5 210.25 15% 259.5 248 10% 87.5 74.75 31 38.5 43 43 10½ 199 197.25 10½ 184 183 30.5 80 58 80 8% 230 230 86.5 6eo 105 103 54 50 10% 317.25 283.75 132.5 85 98 98.1 45 166 170 6½ 113.5 112.5 75 74.25 78 5% 134.9 126.1 120 11 10% 80 75.75 8% 52.25 53.5 8½ *o 138.5 45 800 145.5 159 24.5 26.25 81 19 6% 124 115 110 133.5 121.5 12% 194 180.25 73 72
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Nummer 24
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Dienstag, den 6. September 1927
Seite 13
er Club der Vierzig.
asbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
Potter hielt in ſeiner Arbeit inne und blickte über
fleiſchige Schultern auf die eng gehäuften Schätze, die
Harg.
ſr einmal, Julian,” knurrte er, „haſt du dieſen Halunken
zucher auch ſo eingeſeift, daß er uns bei den anderen nicht
räber kannſt du beruhigt ſein”, erwiderte Welper. „Er
hm — hm — was er verdient. Auch habe ich den
Bur=
hiter Hand. „Ein „Lebenslänglich iſt ihm ſicher, wenn ich
uuschule plaudere; und ich würde gegebenenfalls plaudern,
11 ſehr laut. Das weiß er.”
.4z iſt auch notwendig”, warf Supple ein, „denn wenn
ebrrry oder Mayne erführen, was wir hier tun, würde es
ſſteentanz abſetzen. Ganz zu ſchweigen von Bert Mewling
ſteit e Wyyern.”
har der Taucher auch weiterhin nur Silber heraufbringt,
Fückze ſicher den Braten riechen”, bemerkte Potter.
Berre?"
ohl. Das Teufelsweib brächte es fertig, ſich von dem
zunſctia zsrüſten zu laſſen und mit ihm hinunterzugehen.”
6— hm. Mag ſein. Ich habe die Möglichkeit eines
chüunglückſeligen Ereigniſſes bereits ins Auge gefaßt?”
„ungüickſeliges Ereignis?”
ß Feſchieht manchmal,” entgegnete Welper mit ſeiner
ſchmbtelr; ſüßlichen Stimme, „daß die Luftzufuhr von oben
nchtiſtifrnktioniert, wie es ſein ſoll. Unfälle, höchſt
beklagens=
pertaſ ntälle treten dann ein. Der Beruf des Tauchers iſt
ge=
zürdſtgSam. Unſer aller Leben iſt in Gottes Hand, und man
peißſl ”, wenn man des Morgens aufwacht, ob man des
eniſe., ich verſtehe,” antwortete Potter, ſpuckte in ſeine
Rie=
ingſte und nahm die Arbeit wieder auf.
sſädem er und Supple genügend Sand abgehoben hatten,
m ſteitiſchen Blicke Welpers zu befriedigen, wurde ein Stück
zu ſteorgeholt, die Kiſte verſchloſſen und in die Grube
ver=
gti ſchweigend machten ſich ſodann die beiden Männer
mrat us Loch auszufüllen und den Sand abzugleichen.
het ſteckte ſeine Schaufel in den Boden, während Supple
ſein beiden Füßen den Sand feſtſtampfte.
Wenen ir nac neir. Sand Ner uergrefen Sulant.
fragte er.
„Hoffentlich, wenn es der gütigen Vorſehung gefällt,”
be=
merkte Welper. „Jetzt müſſen wir uns aber auf die Strümpfe
machen,” fügte er nach einer Weile hinzu. „Die Sonne ſcheint
bereits ſeit einer halben Stunde. Vorher möchte ich jedoch noch
ein wenig umſchau halten. Dan, wilſt du ſo gut ſein, einen
Blick hinter die Düne zu werfen?”
„Welche?"
„Die hohe dort.‟ Er zeigte auf die Düne, hinter der Dirck
lag. Dem jungen Mann ſchien das Blut in den Adern zu
er=
ſtarren.
Dan Supple erhob jedoch Einwendungen. „Geh’ ſelbſt
hinauf,” erwiderte er mürriſch. „Ich bin hundemüde von der
Arbeit. Sodann dieſes ſcheußliche Geſöff von Schmugglerwhisty
und ſonſtiges —‟
„Recht bat er. Komm, Julian, wir wollen gehen,” warf
Potter ein. Wozu dieſe Umſtände? Um dieſe Stunde ſchläft
noch alles auf der Tiger=Inſel.”
Er nahm Welper beim Arm und drängte ihn zum Gehen,
Supple ergriff die beiden Schaufeln. Welpers liſtige Augen
glitten unſchlüſſig über die hohe Düne. Er zögerte einen
Augen=
blick, dann ſchulterte er ſeine Flinte und ließ ſich von Potter
über das Ufer der Stelle zuführen, wo das Boot lag, deſſen
Maſtſpitze Dirck von ſeinem Beobachtungspoſten aus deutlich
ſehen konnte.
Nun ſpielte ſich vor Dircks erſtaunten Augen etwas
Sonder=
bares ab. Anſtatt nämlich geradeswegs auf das Boot
zuzuhal=
ten, bogen die drei Männer unweit davon in weſtlicher Richtung
ab. Der Jüngling zermarterte ſein Gehirn, was dies zu
bedeu=
ten habe. Dann kam plötzlich die Erklärung. Dirck ſah ein
zweites Boot, das im Schilf verſteckt lag und das er bis dahin
nicht bemerkt hatte.
Eia lähmendes Gefühl der Furcht beſchlich ihn. Wem mochte
das erſte Boot gehören?
Offenbar war dieſes den drei Männern entgangen, denn
ſie waren achtlos daran vorbeigeſchritten. Als ſie bei ihrem Boot
anlangten, ſtießen ſie ab, kletterten an Bord und hißten ihr
Segel. Die Briſe war jedoch ſo flau, daß Supple ſtaken mußte.
Welper legte ſeine Flinte auf Deck und ſtreckte ſich daneben aus,
während Potter das Ruder ergriff und ſich mit dem Segel zu
ſchaffen machte, um den ſchwachen Luftzug, der hie und da
das Waſſer kräuſelte, aufzufangen. Es dauerte eine geraume
Weile, bis das Boot außer Sichtweite kam.
Selbſt dann wagte Dirck ſich nicht aus ſeinem Verſteck
her=
vor, und wartete auf irgend ein Anzeichen, das die
Anweſen=
heit des Bootes, deſſen Maſtſpitze noch immer aus dem Schilf
ragte, erklären würde.
Die Erklärung ſtellte ſich nur ganz allmählich ein. Zuerſt
bemerkte der junge Mann, daß ſich irgend etwas in dem Gebüſch
am Ufer regte. Dann ſah er eine Geſtalt durch die Kiefern
huſchen und darin verſchwinden. Was es war, konnte Dirck
in=
deſſen nicht erkennen, denn unter den dichten Bäumen herrſchte
noch Halbdunkel. Eine Weile blieb alles ruhig; die aufſteigende
Sonne glitt über die äußeren Baumreihen und zauberte tauſende
funkelnder Diamanten in den Tau der ausgedehnten
Gras=
flächen. Danach gewahrte Dirck zwiſchen den zarten, jungen
Kieferſprößlingen einen Mann.
Einige Augenblicke blieb, der Mann unbeweglich ſtehen.
Dann durchſchritt er behutſam die Schonung bis zu dem
Grenz=
ſtreifen, wo der Sand, ſtellenweiſe bewachſen mit
Schlingpflan=
zen, in den braunen Nadelboden des Föhrengehölzes überlief.
Von da an nahm er Richtung auf den abgeſtumpften
Kiefern=
baum, den Welper ſich als Orientierungspunkt auserkoren hatte,
viſierte zu dem einſamen Baum hinüber, der wie ein Wachtpoſten
auf der Laterneninſel ſtand und folgte der Linie, die Supple mit
ſeiner Schnur ausgeſteckt hatte.
Es wurde Dirck klar, daß der Mann das Beginnen Welpers
und ſeiner Spießgeſellen genau und aus der Nähe beobachtet
haben mußte, denn nun machte ſich der Freunde daran, die
ver=
längerte Viſierlinie abzuſchreiten. Da die Löcher der Pflöcke
noch ſichtbar waren, bereitete dies keine Schwierigkeiten. Schon
nach wenigen Minuten gelangte er an den Fuß der Düne, die
dem Jüngling als Verſteck diente und hielt Umſchau in dem
ver=
trampelten Uferſand.
Dirck ſah dies alles von ſeinem Verſteck aus. Er kannte den
Mann nicht und wußte nicht, ob er es mit Freund oder Feind zu
tun hatte. Darum durchzuckte ihn ein jäher Schreck, als der
Fremde plötzlich den Kopf hob und ihn laut beim Namen rief.
Anſtatt einer Antwort ſteckte Dirck zwei mit Schwanenſchrot
geladens Patronen in die Läufe ſeines Gewehrs.
„Dirck,” rief der Mann unterhalb abermals, „kommen Sie
nur hervor! Ich bin der Fiſcher von geſtern abend.”
Der Jüngling erhob ſich, an allen Gliedern bebend. „Mr.
Mayne?” war alles, was er antworten konnte.
So iſt es, mein Söhnchen. Sie ſind doch hoffentlich wohl=
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„Gewiß, aber —"
„Ich dachte es mir, als ich Sie die Gänſe zuſammenſuchen
ſah. Wo haben unſere ſauberen Freunde die Kiſte vergraben?”
„Dort —, wo Sie ſtehen.”
„Stimmt. Sie haben anſcheinend gut aufgepaßt,” ſagte der
junge Mann freundlich. „Bringen Sie mir Ihre Schaufel, und
zwar ſchnell. Wir müſſen uns von hier davonmachen, bevor die
Leute auf der Tiger=Inſel aufwachen.” (Fortſetzung folgt)
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