Ginzelnummer 10 Pfennige
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Nummer 241
Mittwoch, den 31. Auguſt 1927. 190. Jahrgang
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Darm=
ſädter und Natſonalbanf.
Die ratſche Seirganion duf der Gaher nau benf.
Roch keine Ankündigung der Beſatzungsverminderung. — Briands Abreiſe verzögert.
4de Kabinettsſitzung am Dienstag.
Süſſemann berichtet. — Die deutſch=polniſchen
Verhandlungen.
Berlin, 30. Auguſt.
24 Reichskabinett iſt heute vormittag um 11 Uhr unter dem
Vorzſſ ves Vertreters des Reichskanzlers, Dr. Geßler, zu der
angpindigten Sitzung zuſammengetreten. Von den Mitgliedern
des 14brneits nahmen außer Reichswehrminiſter Dr. Geßler nur
noch de Reichsminiſter Dr. Streſemann, Dr. Curtius, Dr. Koch
undd ſchäele an den Beratungen teil, da die übrigen Miniſter
nichchiBerlin ſind. Amtlich wurde hierzu folgendes
Commu=
niguſéansgegeben: Unter dem Vorſitz des Reichsminiſters Dr.
Geßiche fand heute in der Reichskanzlei eine Sitzung des Reichs=
9A kabiſhas ſtatt, an der die Reichsminiſter Dr. Curtius, Dr. Koch,
Schitel and Dr. Streſemann teilnahmen, während die übrigen
Reſſſos durch die Staatsſekretäre vertreten waren. Das
Kabi=
nettanhm im Anſchluß an die ausführliche Kabinettserörterung
vom) Auguſt die Ausführungen des Reichsaußenminiſters
übenlle bevorſtehende Genfer Tagung des Rates der
Vollver=
ſamuſug des Völkerbundes und die dabei zu beobachtende
Hal=
tungyir eutſchen Delegation entgegen und beſchäftigte ſich dann
mit nfwiedenen laufenden Angelegenheiten, unter anderem mit
der aſſch die neuen polniſchen Kampfzölle geſchaffenen Lage.
Faber die Dienstagsſitzung des Kabinetts
iſt Aih E=klärung herausgegeben worden, die möglichſt
inhalts=
los Iſt Allerdings iſt auch ſachlich nicht allzuviel zu ſagen. Es
war n)annt, daß Dr. Streſemann über den Stand der deutſchen
Auß/hoitik, vornehmlich über den Komplex der Fragen, die
jinneſſhlb, und außerhalb der Genfer Beſprechungen zur Debatte
ſteheſtb =richten würde. Die Mitglieder des Kabinetts haben
idiefein 3 richt lediglich zur Kenntnis genommen. Die
grundſätz=
liche Atellungnahme der Reichsregierung ſoll erſt nach der Gen=,
fer/2hurg erfolgen, wenn ihre Ergebniſſe nach allen Richtungen
ſich ſürihen laſſen. In einem inneren Zuſammenhang mit
(Genſüthen auch die deutſch=polniſchen
Handelsver=
ſtraſhverhandlungen, über die der Reichsaußenminiſter
jebennhs Werichtete. Die polniſche Regierung hat vor einiger Zeit
ein ſſdekret herausgegeben, das eine Verdoppelung der
pol=
niſchee 3ollſätze im Verkehr mit jenen Ländern vorſieht, die mit
Poleln einen Handelsvertrag haben. Von Warſchau aus wird
geleruet, daß dieſes Dekret eine Spitze gegen Deutſchland und
die 2Fechoſlowakei enthalte, die ſich ebenfalls getroffen fühlt.
Es üſbrr doch die innere Verbindng unverkennbar. Nach langen
Bemrflngen war es gerade gelungen, eine Grundlage zu finden,
auf ürdie deutſch=polniſchen Verhandlungen weitergeführt
wer=
den Ulannen. Polen erklärte ſich bereit, die von uns verlangten
politaſen Zuſagen zu machen unter der Vorausſetzung, daß die
wirtoſift ichen Verhandlungen zu einem befriedigenden Abſchluß
komnm würden. Dieſer zweite Verhandlungsteil ſollte gerade
jetztſitſichzen, und in dem Augenblick kommt Polen mit dem
neuezmnpfdekret, das zwar nicht ſofort in Wirkſamkeit tritt,
das Amr Hoch nicht nur eine Unfreundlichkeit gegen uns iſt,
ſon=
dernſlich eine Sabotierung der ganzen deutſch=polniſchen
Ver=
handiſſtgen herbeiführen kann. Die deutſche Regierung hat durch
den Türſchauer Geſchäftsträger dieſe Geſichtspunkte der
pol=
niſchdehegierung bekanntgeben laſſen. Es iſt unter dieſen
Um=
ſändtamwhl kaum anzunehmen, daß die Beſprechungen in
War=
ſchaumzer den Teil Handelsverkehr ſehr raſch in Gang kommen
werdhi Das Kabinett hat ſich vielmehr dahin geeinigt,, daß
zu=
nächfl n Pauſe eintreten ſoll, damit der Reichsaußenminiſter
in Ghſ ſuch mit den Polen perſönlich auseinanderſetzen und den
Zwifſchinll mit den neuen polniſchen Kampfzöllen dann aus der
Weltt jaffen kann.
Albreiſe der deutſchen Oelegation.
24=eutſche Delegation hat am Dienstag abend
brogymmgemäß die Fahrt nach Genf zur Teilnahme an
der Eung des Völkerbundsrats angetreten. Sie iſt am
ſpäteln lachmittag noch mit der Meldung überraſcht worden, daß
Herſſöxiand zunächſt nicht nach Genfkommt. An
amtlitit Stelle wird darauf hingewieſen, daß Herr Briand ſchon
im Ykaler erſt mir einigen Tagen Verſpätung in Genf
einge=
troffeſeuei, und daß er auch diesmal für die kommende Woche,
alſo eüdne Beſprechungen der Außenminiſter rechtzeitig erwartet
werdſE:: muß jedoch auffallen, daß Herr Briand ſich mit
Ge=
ſundlhsnäickſichten entſchuldigt — genau wie bei ſeiner
über=
ſtürzt=Wreiſe während der letzten Tagung —, obwohl er eben
erſt 1uh ſämtliche diplomatiſchen Kanäle hat verſichern laſſen,
daß zwvolllkommen wiederhergeſtellt ſei.
CGnartig bleibt auf alle Fälle — gerade in Verbindung
mit 1hVerſchiebung der Abreiſe Briands —, daß die
Vermin=
derſſig der Beſatzungstruppen nicht wie erwartet
am chsitag in Berlin von den Beſatzungsmächten
offüſel mitgeteilt worden iſt. Das deutet darauf hin,
daß àle Einigung zwiſchen Belgien England
undbirankreich noch immer nicht endgültig iſt.
Es f un, ſo, als ob ſie ſich zwar über die Zahl der
zurück=
zuziechdan Truppen einig ſind, aber nicht über das Tempo und
nichtA. er die Neuverteilung der Intereſſengebiete. Die
Eng=
ländſtung nigſtens wollen, daß die 10 000 Mann, die jetzt
ver=
ſchwinn, möglichſt raſch fortkommen, damit das beſetzte Gebiet
eine Aeeickhterung verſpürt. Die Franzoſen wollen ſich möglichſt
biel Aätllaſſen. Sie wollen aber auch die Möglichkeit benutzen,
um /9 Intereſſenſphäre zu erweitern, indem ſie die Orte be=
ſetzen, die die Engländer und Belgier räumen. Darauf will
London ſich vorläufig nicht einlaſſen. Chamberlain hält daran
feſt, daß auch die verringerte Truppenzahl der Engländer und
Belgier das geſamte von ihnen bisher beſetzte Gebiet
gewiſſer=
maßen bewacht und daß Frankreich nicht Gelegenheit bekommt,
ſein beſetztes Gebiet zu erweitern. Ob und in welchem Tempo
ſich dieſe Verhandlungen zu Ende bringen laſſen, iſt vorläufig
noch nicht zu überſehen. Unter dieſen Umſtänden iſt es zu
ver=
ſtehen, wenn Herr Briand einer perſönlichen Ausſprache mit
Dr. Streſemann ſolange aus dem Wege geht, bis dieſe Frage
gelöſt iſt.
Briand trifft erſt am 3. September in Genf ein.
Paris, 30. Auguſt.
Außenminiſter Briand wird erſt am 3. September in Genf
eintreffen, da er noch an dem am 2. September ſtattfindenden
Miniſterrat, der ſich mit der Tagesordnung der
Völkerbundsver=
ſamnlung beſchäftigen wird, teilzunehmen gedenkt. Die
ver=
ſpätete Abreiſe Briands nach Genf war bereits in der vorigen
Woche vorgeſehen. Alle Gerüchte, wonach Briand aus
Geſund=
heitsrückſichten an den erſten beiden Tagen der Ratsſitzung
durch Paul Boncour vertreten ſein wird, ſind als hinfällig zu
betrachten. Als ſicherſter Beweis, daß Briand aus
Geſundheits=
rückſichten in keiner Weiſe zur Schonung veranlaßt iſt, kann
an=
geſehen werden, daß er heute abend beim Schlußbankett der
Interparlamenkariſchen Friedensunion eine große politiſche Rede
halten wird.
Eine Friedensrede Briands.
Briand vor den Interparlamentariern
w. Paris, 30. Auguſt.
Heute abend hat Außenminiſter Briand zu Ehren der
Teil=
nehmer der Interparlamentariſchen Union, etwa 700 an der Zahl,
ein großes Bankett gegeben, auf dem er ſelbſt das Wort ergriff.
Es iſt, ſo führte Briand aus, auf der Interparlamentariſchen
Konferenz ſo viel die Rede geweſen von einem Friedenswerk,
mit dem ich ſelbſt perſönlich verbunden bin. Dieſes Werk iſt die
erſte Gründung eines allgemeinen Baues, der hätte größer ſein
ſollen. Ich zweifle nicht daran, daß das Unternehmen eines
Tages mit mehr Erfolg fortgeführt werden kann. Aber bereits
heute bedeutet es ſchon etwas, da das Syſtem von Abkommen,
abgeſchloſſen zwiſchen den den Konfliktsgefahren am meiſten
ausgeſetzten Ländern, jede Zuflucht zur Gewalt an ſämtlichen
Grenzen Europas ausſchließt, und zwar im Oſten ſowohl wie im
Weſten. Auf jeden Fall mache ich als franzöſiſcher Miniſter kein
Hehl daraus, öffentlich anzuerkennen, daß deutſche Staatsmänner
dadurch, daß ſie ſich die Auffaſſung derartiger Abkommen zu
eigen machten und ihre Verpflichtungen übernahmen, großen
Mut um den Weltfrieden gezeigt haben und daß ſie den Anſpruch
haben auf die Beſtändigkeit, die wir nunmehr zeigen müſſen,
und daß ich entſchloſſen bin, mit ſämtlichen Mitunterzeichnern
das unternommene Werk fortzuſetzen. Damit die Völker ſich
unter dieſer Auffaſſung tatſächlich den Nutzen des Friedens
ſichern, müſſen ſie ſich des Reſpektes bewußt werden, den man
gegenüber einem Abkommen haben muß; ſie müſſen für ihre
Regierungen eine Regel daraus zu machen verſtehen, ſie müſſen
ſich auch mit ihrer ganzen Seele dieſem Geſetz zuwenden. Eine
Grenze, d. h. eine ſolche, die konventionell feſtgelegt iſt, iſt
gehei=
ligt, unberührbar, man muß ſie ohne Hintergedanken reſpektieren.
Man darf nicht verſuchen, um ſie zu erſchüttern, zu Sophismen
zu greifen, ſo geiſtreich ſie auch ſein mögen. Dieſer Geſtaltung
der internationalen öffentlichen Meinung muß eine Organiſation,
wie die der Interparlamentariſchen Union, ihre Hilfe angedeihen
laſſen. Es iſt ein ziemlich großes Werk, alle Unterſtützungen und
alle Energien hierfür zu gewinnen. Es handelt ſich um nichts
weniger, als den Weltfrieden auf legalem Wege zu fundieren.
Die ziviliſierten Völker müſſen das geiſtliche und geiſtige Erbe
in ſeiner Geſamtheit zu beurteilen lernen, die allen gehört, und
müſſen ſich bewußt ſein, daß ſie ſich dadurch in keiner Weiſe an
ihrem nationalen Genius vergreifen. Es genügt aber nicht, das
Werk zu beurteilen und zu mehren, man muß es auch ſicherſtellen.
Es iſt Zeit zu begreifen, daß für die ziviliſierte Welt der Frieden
nicht ein Luxus iſt, ſondern eine vitale Notwendigkeit.
Ueber=
legung, Vernunft und guter Wille ſind die wenig glänzenden
Waffen des Friedensdieners und ihre Handhabung iſt von
äußer=
ſter Delikateſſe. Wer dem Frieden dienen will, muß ſich ihm
vollkommen hingeben, und in dieſer vollkommenen Selbſtaufgabe,
wie ſie allein eine leidenſchaftliche Liebe zu ihm eingeben kann,
muß er noch bereit ſein, die Anſchuldigung über ſich ergehen zu
laſſen, ein lauer Patriot zu ſein, — er muß bereit ſein, gegen
zwei Fronten zu kämpfen, denn gleichzeitig muß er das Mißtrauen
ſeiner Landsleute bekämpfen und das Ausland von ſeinem
ehr=
lichen Willen überzeugen, ohne ſelbſt ein Opfer der Täuſchung
hinſichtlich des guten Glaubens zu werden, den man ihm
bekun=
det. — Briand wandte ſich zum Schluß an die Mitglieder der
Interparlamentariſchen Union mit der Aufforderung,
heimzu=
kehren und ſich von dieſem Gedanken leiten zu laſſen. Die Union
müſſe mit den Beſtrebungen des Völkerbundes Hand in Hand
gehen, man müſſe anderen den Skeptizismus und die Fronie
überlaſſen. Vor der Schwelle einer großen Hoffnung, ſo ſchloß
Briand, begrüße ich in Ihnen die Diener der edelſten Sache.
Der Frieden iſt unter den Umſtänden, in denen wir uns befinden,
nicht nur der Frieden zwiſchen Nationen, er iſt auch der ſoziale
Frieden, die beſte Barrikade, hinter der die Ziviliſation ſich
ver=
teidigen kann, die ſolideſte Grenzwehr gegen den Bürgerkrieg,
Barbarei und die Anarchie. Auf den Weltfrieden erhebe ich
mein Glas. — Als Briand geendet, erhoben ſich die 700
Delegier=
ten und brachten ihm minutenlang ſtürmiſche Ovationen dar.
Oer Königsſpuk in Litauen.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
U. Kowno, im Auguſt 1927.
Am 16. Februar 1918 erklärte die litauiſche Taryba, die ſich
in Wilna unter dem Schutz der deutſchen Beſatzung zu feierlicher
Sitzung verſameln durſte, die Unabhängigkeit des jungen
Staa=
tes. Der Herzog von Urach, als angeblicher Nachkomme des
großen litauiſchen Großfürſten Vitautas, wurde zum König
pro=
klamiert, und eine Delegation begab ſich nach Deutſchland, um
ihm zu huldigen und ihm die Krone anzubieten. Genau ein
Jahr darauf, am 16. Februar 1919, richtete der damalige
Miniſter=
präſident Profeſſor Woldemaras, der auch heute wieder an der
Spitze der litauiſchen Regierung ſteht, an Clemenceau ein
offi=
zielles Schreiben, in dem er die Teilnahme Litauens an der
Kon=
ferenz von Verſailles forderte, darauf hinwies, daß Litauer an
der Oſt= und an der Weſtfront gegen die Mittelmächte
gekämpft hätten, und daß Litauen mehr als Polen, dank ſeiner
älteren Kultur, den erſten Platz unter den Staaten einnehmen
müſſe, deren Befreiung von der Fremdherrſchaft eines der
Haupt=
ziele des Weltkrieges geweſen ſei. Die Note des Profeſſors
Wol=
demaras vom 16. Februar an Clemenceau wird durch eine zweite
vom 24. März 1919 vervollſtändigt, in welcher Litauen die
Pro=
vinzen von Wilna, Kowno, Grodno, Suwalki, einen Teil von
Kurland und den litauiſchen Teil von Oſtpreußen von der
Frie=
denskonferenz fordert. Dieſes Territorium habe im ganzen rund
6 Millionen Einwohner, darunter auch Teile, die von Weißruſſen
bewohnt würden, aber die Weißruſſen hätten den Wunſch
ge=
äußert, in den litquiſchen Staat eingeſchloſſen zu werden.
Eben=
ſo forderten die Juden, die etwa 13 Prozent der Bevölkerung
ausmachen, die Bildung eines großlitauiſchen Staates. In
der=
ſelben Note wird klargelegt, daß Litauen ſich von Rußland zu
trennen wünſche, das in den hundert Jahren ſeiner Herrſchaft
Litauen als Nation unterdrückt habe und das jetzt vom
Bolſche=
wismus verſeucht ſei. Noch weniger aber wolle ſich Litauen mit
Polen einen. Polen habe im Laufe der Geſchichte Litauen
ſtets exploitiert, ihm habe Litauen ſeinen Untergang zu
ver=
danken, auch jetzt offenbare Polen wieder aggreſſive Abſichten
gegen Litauen, die zu einer Kataſtrophe führen könnten. Trotz
der Intervention der Mächte blieb die Kataſtrophe mit Polen
nicht aus, und die beiden Nachbarſtaaten bekämpften ſich mit der
Waffe in der Hand, Wilna wurde den Litauern durch den
Ueberfall des Generals Zelingowſky geraubt und auch heute noch
herrſcht zwiſchen Kowno und Warſchau offener
Kriegs=
zuſtand. Aus Warſchau kommen zwar wiederholt Meldungen,
daß eine Verſöhnung angebahnt ſei, die Nachrichten werden aber
ſtets aus Kowno prompt dementiert, es heißt dann, eine
Ver=
ſtändigung mit Polen bleibe ausgeſchloſſen, ſolange Litauen nicht
in der Wilnafrage Genugtuung erhalten habe.
Seit der Proklamation des Herzogs von Urach zum König
von Litauen ſind neun Jahre vergangen, der Königsgedanke
iſt jedoch nicht ganz aus dem Kopf der Litauer geſchwunden. Es
gibt freilich keine ausgeſprochen monarchiſche Partei. Aber die
labilen politiſchen Verhältniſſe im Lande, die vielen
wirtſchaft=
lichen Schwierigkeiten, die zum Teil überhandnehmende Vettern=
und Krippenwirtſchaft ſchaffen eine Menge von Unzufriedenen,
die die Schuld an den Mängeln dem republikaniſchen Regime
zuſchreiben. Der einfache litauiſche Bauer ſagt ſich oft, daß er
lieber einen König als zwanzig Dorfdiktatoren haben möchte, die
ihm befehlen und von ihm leben. Dazu kommt die hiſtoriſche
Ueberlieferung. Litauen war unter ſeinen Großfürſten
Kiſtautas und Vitautas ein reiches großes Land. In Volksſagen
und Liedern werden die Fürſten gefeiert, und da drängt ſich denn
bei manchen ganz kritiklos die Ueberzeugung auf, daß ein König
der heutigen Miſere mit einem Schlage ein Ende machen werde.
Da ferner in Litauen das Militär ſehr mächtig iſt, und da ſich im
Offizierskorps mauche polniſchen und ruſſiſchen Ariſtokraten
be=
finden, ſo mögen letztere den Hofglanz und die
Flügel=
odjutantentreſſen vermiſſen. Es kann jedenfalls nicht ganz als
Operette aufgefaßt werden, wenn der Staatspräſident Smetona
bei ſeinem Beſuche in der Provinzſtadt Birſhy vom Führer der
chriſtlich=demokratiſchen Partei, Krpovicius, aufgefordert wurde,
die Königskrone zu ergreifen, und wenn das
begei=
ſterte Volk ihn auf Händen trug. Nun hegt der beſcheidene und
gebildete litauiſche Staatspräſident perſönlich gewiß keine Pläne
auf den Königsthron. Es iſt aber ſehr leicht möglich, daß ſich
die Vorgänge von Birſhy an anderen Orten wiederholen und
daß aus einer ſpontanen Manifeſtation allmählich eine
organi=
ſierte Bewegung entſteht. Litauen beſitzt keine nennenswerte
In=
duſtrie. In einem Agrarſtaat wird aber der monarchiſche Gedanke
leichter Anhänger finden, um ſo eher, wenn ſich in der
Volks=
phantaſie mit dem Könisgedanken Träume von Größe und von
wirtſchaftlichen Vorteilen verbinden. Die Hoffnung, die man
1919 auf die Mächte der Entente geſetzt hatte, iſt durch die
Partei=
nahme für Polen enttäuſcht worden. Ein baltiſcher Bund wird
durch die verſchiedene Einſtellung der baltiſchen Länder zu Polen
verhindert. Auch der jetzige Beſuch des lettländiſchen
Außen=
miniſters Zeelen in Kowno hat keine weitergehenden praktiſchen
Erfolge gehabt, man hat ſich vorläufig nur über einige
Grenz=
erleichterungen gceinigt. Zwiſchen Deutſchland und Litauen ſteht
Memel. Man fühlt ſich in Kowno iſoliert, man fürchtet den
wirtſchaftlichen Niedergang, und da taucht denn der Königsſpuk
am Horizonte als zauberhafte Rettungsmöglichkeit auf. Es wird
behauptet, daß auch der 1918 zum König von Litauen
prokla=
mierte Herzog von Urach wieder eine wachſende Anhängerſchaft
fände. Jedoch liegt heute noch nichts Greifbares vor, und es
wäre verfrüht, ſich ernſtlich mit der Königsfrage in Litauen zu
befaſſen.
Mittwoch, den 31. Auguſt 1927
Nummer 24:1
Wahltag im Memelgebiet.
Die Leiden der Memelländer.— Verbot der
Veröffent=
lichung deutſcherWahlaufrufe.— Terror mit allenMitteln.
200 Litauer als Porſitzende der Wahl=Kommiſſionen.
* Memel, 30 Auguſt. (Priv.=Tel.)
Am heutigen Dienstag iſt die memelländiſche Bevölkerung
endlich an die Wohlurne getreten. Das Wahlergebnis iſt bereits
völlig klar: Ein Bekenntnis der Memeler zum Deutſchtum. Wie
die Wahlen vom 19. Oktober 1925, ſo werden auch die heutigen
Wahlen der Welt beweiſen, daß das Memelgebiet kerndeutſches
Land iſt und daß ſeine Bevölkerung gewillt iſt, ihr Deutſchtum
bis zum Aeußerſten zu verteidigen. Der letzte Landtag wurde
bekanntlich am 22. Januar d. J. von dem litauiſchen Gouverneur
des Memelgebietes aufgelöſt. Irgendwelche Gründe hierfür
konnte der Gouverneur nicht anführen und daher wßte er zu
einer ſehr fadenſcheinigen Begründung greifen, die zum größten
Teil ſogar auf völligen Unwahrheiten beruht. Der Landtag ſoll
danach die vom Gouverneur auf den 22. Januar anberaumte
außerordentliche Tagung boykottiert haben. Demgegenüber wurde
vom Landtag und der Bevölkerung erklärt, daß die Einberufung
einer außerordentlichen Tagung völlig ungeſetzlich war, da der
Landtag ſeine erſte ordentliche Tagung noch gar nicht geſchloſſen
hatte. Außerdem war die zweite ordentliche Tagung des
Land=
tages entſprechend dem Memelſtatut auf den 24. Januar, alſo auf
zwei Tage ſpäter, ſowieſo anberaumt. Der wahre Grund
für die Auflöſung des Landtags war vielmehr
daßimihm28deutſche Abgeordnete und nur zwei
Großlitauer vertreten waren. Dieſe zwei Litauer
ſind auch wur durch die unerhörteſten Schiebungen in den
Land=
tag gekommen. Entſprechend ſeiner Zuſammenſetzung mußte der
Landtag von vornherein, in ſchärfſter Oppoſition zum
groß=
litauiſch orientierten Landesdirektorium und dem litauiſchen
Gouverneur ſtehen.
Zunächſt ſollten die Neuwahlen am 4. März, dann am
8. April ſtattfinden. Hierin lag ſchon eine ſchwere Verletzung der
Memelkonvention vor, die beſtimmt, daß die Wahlen innerhalb
ſechs Wochen nach der Auflöſung des Landtages ſtattfinden
müſ=
ſen. Aber ebenſowenig wie ſich die litauiſche Regierung an die
ſonſtigen Beſtimmungen des Memelabkommens hält, ſo hielt ſie
es auch in dieſem Falle nicht für nötig, der Memelbevölkerung
ihr verbrieftes Recht zu gewähren. Der Gouverneur begründete
die Verſchiebung der Wahl damit, daß angeblich eine erhebliche
Zahl von Wahlberechtigten nicht in die Wählerliſten eingetragen
worden ſei, daß in dieſe aber Perſonen aufgenommen worden
ſeien, die das Wahlrecht nicht hätten. Dadurch könnte das
Wahl=
ergebnis ſtark beeinflußt werden. Entgegen dem Haren Wortlaut
der Memelkonvention ſtehen der Gouverneur und die
groß=
litquiſchen Elemente, natürlich auf Anweiſung aus Kowno, auf
dem Standpunkt, daß ſämtliche aus Groß=Litauen nach dem
Memelgebiet zugezogene Perſonen, insbeſondere das litquiſche
Militär, ohne weiteres das memelländiſche Wahlrecht beſitzen.
Das Memelſtatut beſtimmt ausdrücklich, daß nur Bürger des
Memelgebiets das Wahlrecht zum Landtag haben. Als Bürger
des Memelgebiets gelten wach den Beſtimmungen der Konvention
nur Perſonen, die entweder am 10. Januar 1920 im Memelgebiet
gewohnt oder bis zum 1. April 1926 für die memelländiſche
Staatsangehörigkeit optiert haben. Danach iſt natürlich das
litau=
iſche Militär und die zahlreichen litauiſchen Beamten unter
keinen Umſtänden wahlberechtigt. Die Gerichte im Memelgebiet
hatten bei den erſten Landtagswahlen bereits auch in dieſem
Sinne entſchieden. Die Stadt Memel, die eine ſtarke litauiſche
Garniſon hat, weigerte ſich daher auch aufs entſchiedenſte,
der=
artige Perſonen in die Wählerliſten einzutragen. Der litauiſche
Miniſterpräſident und damit die litauiſchen Behörden im
Memel=
gebiet begründeten ihre Anſicht nun damit, daß auf Grund des
litauiſchen Wahlgeſetzes die ſich im Memelgebiet aufhaltenden
Litauer auch für den memelländiſchen Landtag wahlberechtigt
ſeien. Aber auch dieſe Auffaſſung widerſpricht ſchon allein
des=
wegen der Memelkonvention, weil dort ausdrücklich beſtimmt iſt,
daß litauiſche Geſetze im Memelgebiet keine Gültigkeit haben.
Die meiſt aus Litauern beſtehende amtliche Wahlkommiſſion
wollte aber auch nicht ſo weit gehen und faßte den Beſchluß, daß
nur diejenigen Militärperſonen zum Landtag wahlberechtigt ſein
ſollen, die im Memelgebiet ihren ſtändigen Wohnſitz hatten, bevor
ſie zum Militärdienſt eingezogen wurden. Nach langen Hin= und
Herverhandlungen zwiſchen den deutſchen Vertretern und den
litauiſchen Behörden einigte man ſich dahingehend, daß auch
die=
jenigen litquiſchen Staatsangehörigen das Wahlrecht haben
ſol=
len, die ſich im Sinne der Beſtimmungen des Artikels 7 des
deut=
ſchen Bürgerlichen Geſetzbuches im Memelgebiet niedergelaſſen
haben. Das ſind danach ſolche Perſonen, die ſich im Memelgebietz
niedergelaſſen haben, um dort ihren Wohnſitz zu begründen. Es
ſind danach alle Perſonen vom Wahlrecht ausgeſchloſſen, die nur
Vom Tage.
Dieſer Tage ſind zwiſchen der Reichsregierung und den
Regierun=
gen Frankreichs, Belgiens und Italiens die
Ratifikationsur=
kunden über die gegenſeitige Anerkennung der
Be=
ſchußzeichen für Handfeuerwaffen ausgetauſcht
worden. Irgendwelche politiſche Bedeutung kommt dieſem Abkommen
nicht bei. Es enthält lediglich einheitliche Beſtimmungen für die
tech=
niſche Abſtempelung von Handfeuerwaffen.
Am Sonntag abend iſt die Danziger Delegatzion für die
am 1. September beginnende Tagung des Völkerbundsrates nach Genf
abgeveiſt.
Wie das öſterreichiſche Bundesgeſetzblatt mitteilt, wird nunmehr ein
eigenes Juſtizmimiſtehium für Oeſterreich gebildet
mit deſſen Leitumg der bisherige Vizekanzler Dinghofer betraut wird.
Der Präſident der Republik Liberia, King,
beab=
ſichtigt, demnächſt Berlin einen Beſuch abzuſtatten.
Er iſt vor einigen Tagen von einem Beſuch der italieniſchen Hauptſtadt
nach Paris zurückgekehrt.
Der britiſche Außemminiſter Chamberlain iſt zuſammen mit
den anderen Mitgliedern der britiſchen Völkerbundsdelegation „nach
Paris und Genf abgereiſt.
Geſtern nachmittag iſt Chamberlain in Paris eingetroffen
und wurde am Nordbahnhof von Außenminiſter Briand empfangen.
Chamberlain begab ſich direkt in die engliſche Botſchaft.
Dey offizielle Rücktritt Lord Robert Cecils wird in
maßgebenden Genfer Völkerbundskreiſen als ein ſchwerer Verluſt für
dem Völkerbund bezeichnet.
Der franzöſiſche Außenminiſter Briand empfing
geſtern den polniſchen Geſchäftsträger Artyſcheuski, den ſpamiſchen
Bot=
ſchafter Ounnomes de Leon und den franzöſiſchen Botzſchafter in
Waſhing=
ton Laroche.
Aus Moskau verlautet, daß zwiſchen Tſchitſcherin und
Litwinow Differenzen im der Auffaſſung der außenpolitiſchen
Stellung gegenüber Polen beſtünden. Litwinow ſoll eim ſtarker Gegner
der Verſtändigungspolitik, die Tſchitſcheri Polen und Frankreich
gegenüber zu betreiben ſuche.
Nach einer Meldung aus Allahabad kam es in Tawnbone heute zu
Zuſammenſtößen zwiſchen Hindus und
Mohamme=
danern. Bisher wurden etwa 50 Tote und Verwundete feſtgeſtellt.
Truppen wurden entſandt, um die Ruhe wiederherzuſtellen.
vorübergehend im Memelgebiet anſäſſig ſind. Der Landtag muſt
nach dem Memelſtatut ein Wahlgeſetz beſchließen, das natürlich
eine anderweitige Regelung treffen kann.
Die rein deutſche Bevölkerung des Memelgebietes hat gegen
Recht und Vertrag eine Leidenszeit hinter ſich, die wohl kaum
ihresgleichen findet. Bekannulich hatte der litauiſche
Miniſter=
präſident Woldemaras in Genf vor dem Völkerbundsrat eine
Erklärung abgegeben, in der verſprochen wird, „die Rechte aller
juriſtiſchen und natürlichen Perſonen im vollen Maße zu
wah=
ren”, Woldemaras hat nicht Wort gehalten. Die Unterdrückung
aller politiſchen Rechte der Memelländer iſt heute ſchlimmer denn
je. Das aus Litauern beſtehende Landesdirektorium erklärte auf
die Vorſtellungen der Deutſchen, daß ihm von einem Verſprechen
des litquiſchen Miniſterpräſidenten nichts bekannt ſei. Das tollſte
war, daß die litauiſchen Behörden der Preſſe verboten, den
Wortlaut der Erklärung des litauiſchen Miniſterpräſidenten der
Bevölkerung zur Kenntnis zu bringen. Die Willkürherrſchaft
wurde immer ſchlimmer, das Deutſchtum in jeder Weiſe
terrori=
ſiert. Man ging ſogar ſoweit, die Veröffentlichung der deutſchen
Wahlaufrufe zu verbieten. Die Redefreiheit wurde unterdrückt.
Trotz alledem werden die Wahlen beweiſen, daß die Memelländer
deutſch ſind und deutſch bleiben werden.
Die Wahlbeteiligung im Memellande.
Memel, 30. Auguſt.
Die Wahlbeteiligung iſt in den erſten drei
Vormittagsſtun=
den im ganzen Memelgebiete nicht ſehr rege geweſen, was darauf
zurückzuführen iſt, daß die Landbevölkerung, die das
Haupt=
kontingent der Wählerſchaft ſtellt, das heute beſonders ſchöne
Wetter zur Bergung der Ernte benutzt. So dürfte in den erſtſten
Vormittagsſtunden der Durchſchnitt der Wahlbeteiligung nicht
über 20 Prozent hinausgehen. Der Hauptanſturm iſt in den
Mittagsſtunden zu erwarten. In der Stadt Memel ſelbſt hatten
ſich bis gegen 10 Uhr vormittags ungefähr 15 Prozent der
Wahl=
berechtigten zur Wahlurne begeben. Die Volkspartei ließ durch
die Straßen der Stadt einen Wagen fahren, der mit Kindern
be=
fetzt war, und auf dem ſich ein Plakat befand mit der Aufſchrift:
„Denkt an uns!‟ Dieſer Wagen wurde von der Polizei
ange=
halten und die Kinder mußten auf Anordnung des
Kriegskom=
mandanten den Wagen verlaſſen. Nicht verboten hat dagegen der
Kriegskommandant die Wahlpropoganda auf dem Lande unter
den Schulkindern in der Schule. In Purſchhellen und Schinken
haben zwei großlitauiſch eingeſtellte Lehrer geſtern
Propaganda=
zettel an die Schulkinder verteilt. Die Wahlhandlung dauert
bis 8 Uhr abends.
Die Schlußſitzung der Inten
parlamentariſchen Konferenz
EP. Paris, 30. Augy)
Die Interparlamentariſche Konferenz befaßte ſich heute:
der Kodifizierung des internationalen Rechts.
Der Vorſitzende der italieniſchen Gruppe, di Stefano
zeichnete die Kodifizierung als ein Mittel, eine ſichere Gricy
lage für die Löſung von Streitigkeiten zwiſchen den Staaten
ſchaffen. Es ſei Sache der Interparlamentariſchen Union.)
Werk, das der Völkerbund mit der Kodifizierung von eln
internationale Abkommen geeigneten Fragen begonnen
fortzuſetzen.
Profeſſor Schücking=Deutſchland hält den Augenblick füu
kommen, eine internationale Konferenz einzuberufen, um au u
bereits vom Völkerbund geleiſteten Arbeit Nutzen zu ziehen!
weiteres Problem ſei, ob man das geſamte internationale
kodifizieren könne. Unter den Leitſätzen, die der kommen
Konferenz mitgegeben werden können, könne ſich der befing
daß bein Unterſchied mehr zwiſchen legitimen und illegirin
Kriegen gemacht werden dürfe. Jeder Krieg, wenigſtens
Angriffskrieg, müſſe als illegitim erklärt werden. Der Augen!
werde kommen, wo man verſtehen werde, daß die Kodifiziia
des internationalen Rechts nur den Gerechtigkeitsgedanken 7u
Welt ſtärken könne.
Pella=Rumänien erklärte, der Krieg ſei ein internaticn(
Verbrechen, das unter Strafe geſtellt werden müſſe. Dies
loſe Kodifizierung des internationalen Rechtes könne auf
Wege zwiſchenſtaatlicher Verträge erzielt werden.
Montague=Vereinigte Staaten legte einen Entſchließsn
entwurf vor, der auch Nichtmitgliedern des Völkerbunder)
Teilnahme an der geplanten Konferenz ermöglichen ſolle.
Poſſner=Polen forderte eine Beſchleunigung der Arc.
denn die Kodifizierung des internationalen Rechtes ſei ſpruuh,
Heemskerk=Holland erklärte zu den Ausführungen Schüeif
daß zunächſt einmal eine Autorität notwendig ſei, die zri
ſcheiden habe, ob ein Krieg ein Angriffskrieg oder ein legyn
Verteidigungskrieg ſei.
Medinger=Tſchechoſlowakei forderte eine Löſung der .
den Krieg geſchaffenen Minderheitenfragen.
In der Schlußſitzung der Interparlamentariſchen
Unionk=
las der Präſident der Umion eine Erklärung, in der der Zun= bei ſeinem n
parlamentariſche Rat die Anſicht äußert, es beſtehe kein Aiß,
eine neue Debatte über den Antrag Mangnettes über dic
h=
letzung der belgiſchen Neutralität im Jahre 1914 zu eräim.
Dieſe Erklärung wunde von der Verſammlung mit
Beifarlſſ=
genommen. Die belgiſche Delegation erklärte ſich für
zufrel=
geſtellt, ſo daß alſo auch dieſer Konflikt als beigelegt gelter/f,
Zum Schluſſe wurde auch der geſtern abgeänderte und auuſe
Kommiſſion zurückgegangene Reſolutionsenwurf über diüſ
rüſtung angenommen. Kammerpräſident Buiſſon hielt Euff
die Schlußanſprache, worauf nach Dankeserklärungen vc
ſe=
dener Delegationen an die Gaſtgeber die 24. Tagung der En
geſchloſſen wurde.
ich 1
jedeu
onferen
iüdter iſt der Miße
Der Termin für die Anwendung des deult=
franzöſiſchen Handelsabkommens.
Berlin, 30. Ar)
Nach der Zuſtimmung des Reichsrates am 25. Auguſt hat nu ut
auch der 21. Ausſchuß (Handelsverträge) des Reichstages dem
ech=
franzöſiſchen Handelsabkommen zugeſtimmt. Nach Artikel 48 de ſ
delsabkommens iſt der Zeitpunkt, von dem an das Handelsabkinn;
anzuwenden iſt, zwiſchen der deutſchen und franzöſiſchen Regier—u
vereinbaren. Die beiden Regierungen haben demgemäß verent,
daß das Handelsabkommen im ganzen vom 6. September ab,
dwr=
einbarung der Meiſtbegünſtigung für die Poſition 45 des deutſche—
A=
tarifs — Weintrauben — in Liſte E zum Handelsabkommen ſchcnm;
2. September ab anzuwenden iſt.
lick genüg
Auenen Irſtruktiot
uß eine Einig
Eumen, durch die
Jet worden w
urück auf die
genſeitige
lerwerfung
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hten.
Zwiſchenfall bei den Wahlen in Mem
4 Zum 75. Jubiläum des Römiſch=
Ger=
maniſchen Zentral=Muſeums in Mainz.
Von
Prof. Dr. J. Curſchmann, Mainz=Gonſenheim.
(Schluß.)
Dieſe Forderung in die Tat umgeſetzt zu haben, iſt das
dau=
ernde Verdienſt des „Vereins zur Erforſchung der rheiniſchen
Ge=
ſchichte und Altertümer in Mainz” und beſonders ſeines
da=
maligen Konſervators der Vereinsſammlung, Ludwig
Linden=
ſchmits, der zu den Gründern des Vereins (1841) gehörte. Da
von den deutſchen Bundesſtaaten keine Unterſtützung zu erhoffen
war, ſo dachte Lindenſchmit ähnlich wie Baron von Aufſeß in
Nürnberg an einen Zuſammenſchluß der Geſchichts= und
Alter=
tumsvereine, um eine moraliſche und materielle Stütze für ſeine
Beſtrebungen zu finden. Das gelang im September 1852. Aber
nicht nur der Zuſammenſchluß der Vereine wurde erreicht,
ſon=
dern gleichzeitig die Gründung des Germaniſchen Muſeums in
Nürnberg und des Römiſch=Germaniſchen Zentralmuſeums in
Mainz. Die Wahl von Mainz für dieſe Sammlung ergab ſich
aus der Natur der Sache; nur am Rhein konnte die Vergleichung
mit den römiſchen Reſten förderlich ſein. Aber es hätte
ebenſo=
gut Köln oder Koblenz gewählt werden können, wenn nicht die
treibende Perſönlichkeit, eben Ludwig Lindenſchmit, den
Aus=
ſchlag für Mainz gegeben hätte.
Wenn Lindenſchmit auch vorläufig nur daran dachte, für
die ſo notwendige Ueberſicht und Vergleichung getreue
Nach=
bildungen zu beſchaffen, ſo entwirft er aber in ſeinen
Erläute=
rungen zu den Statuten ſchon den Plan zu all den Leiſtungen,
die das R. G. C.M. führend und berühmt machen ſollten. Und
im Geiſte ſieht er ſchon das Zentralmuſeum gefüllt und den
Zweck erfüllt, wenn er ſagt: „Dieſe Gegenſtände alle in einem
Zentralmuſeum vereinigt, werden jedem Forſcher, der ſeine
Räume betritt, eine Zuſammenſtellung von verwandten
Alter=
tumern aus allen Gauen des Vaterlandes bieten, eine
Anſchau=
ung, die ihn in kürzerer Zeit mehr fördern, ihn auf einen höheren
und umfaſſenderen Standpunkt ſtellen, ihm eine tiefere Einſicht
in tauſend Einzelheiten gewähren wird, als jahrelange beengte
Lokalſtudien oder als zeitraubende Bereiſungen zuſtreuter
Sammlungen es irgend vermöchten. Ein ſyſtematiſches Ganze
in plaſtiſchen, die Originale erſetzenden Nachbildungen ſollten die
Sammlungen bieten und ſo jede noch ſo reiche Sammlung von
Originalaltertümern Anſchauung und Lehrwert übertreffen. Die
Anſänge hierzu hat Ludwig Lindenſchmit aus dem Nichts ſchaf=
fen wiſſen, da die Vereine auch zuſämmengeſchloſſen damals
keine Geldmittel aufbringen konnten, die über ihre eigenen
Be=
dürfniſſe hinausgingen. Lindenſchmit erwartet daher in Zukunft
für ſein wiſſenſchaftlich wichtiges Unternehmen Unverſtützung
aus Staatsmitteln „Aber vorläufig gab es noch nichts. Nur
die Verkäufe von Nachbildungen brachten von 1853 an etwas
Geld. Erſt im Jahre 1874 konnte Lindenſchmit ſein ſeitheriges
Staatsamt, die Stellung eines ordentlichen Zeichenlehrers am
Gymnaſium, und die Nebenſtelle an der Sonntagsgewerbeſchule
aufgeben und ſich als 65jähriger ganz dem Muſeum widmen;
erſt jetzt, zwanzig Jahre nach der Gründung, erhielt er als
Direktor regelmäßig Beſoldung. Nur die richtige Würdigung
der unermeßlich wiſſenſchaftlichen Bedeutung des
Zentral=
muſeums konnte ſeinen Schöpfer beſtimmen, mutig und
uner=
müdlich auszuharren. Denn ohne dieſe Erkenntwis und ohne
dieſe ideale Auffaſſung hätte Lindenſchmit die Opfer, die er
einer neuen Wiſſenſchaft brachte, ſich und ſeiner Familie nicht
zumuten dürfen.
Aus einer Künſtlerfamilie ſtammend — ſein Vater war
Münzgraveur, ſein Bruder der berühmte Hiſtorienmaler
Wil=
helm von Lindenſchmit in München —, nach dem Beſuch des
Gymnaſiums in München durch Peter von Cornelius als Maler
ausgebildet und vorübergehend mit ſeinem Bruder in den
Arka=
den des Hofgartens und in Hohenſchwangen als Hiſtorienmaler
tätig, war ihm eigentlich der Weg zur hohen Kunſt geebnet,
zu=
mal ihn eine eigene Note, ein gewiſſer Realismus, in ſeinen
romantiſchen Stoffen auszeichnete und anerkannt wurde. Aber
auf Wunſch ſeines Vaters hatte Ludwig, mit zwanzig Jahren
aus München zurückkommend, auf weitere Ausbildung und
Tätig=
keit in Düſſeldorf, wohin es ihn zog, verzichtet und ſich durch ein
förmliches Examen in Darmſtadt die Stelle eines Zeichenlehrers
am Gymnaſium in Mainz verſchafft. In dieſer Stellung
ver=
heiratete er ſich nach einigen Jahren, zunächſt gab er nebenher
noch privaten Zeichenunterricht und vertiefte ſich ernſtlich in das
Studium der deutſchen Geſchichte, namentlich in die Schriftſteller
der deutſchen Vorzeit= und ſammelte alte Bücher und
Kunſt=
blätter, beſonders Kupferſtiche, Radierungen und alte
Holz=
ſchnitte; mittelalterliches Rüſtzeug und Waffen hatte er ſchon
vorher auf Studienreiſen in Oberbayern und Tirol geſammelt.
Aber als Graphiker, Illuſtrator, Aquarell= und Oelmaler und
kunſtgewerblicher Zeichner war Lindenſchmit bei ſeinem
Künſtler=
blut weiter tätig. Da kam die große Wendung in ſeinem Leben.
Im Jahre 1841 verband ihn die von ihm mit herbeigeführte
Gründung des Mainzer Vereins zur Erforſchung der
Rheini=
ſchen Geſchichte und Altertümer, deſſen ehrenamtlicher
Konſer=
vator er wurde, noch inniger mit der Geſchichte. 1846 leitete er
In einer Wählerverſammlung im Kreiſe Memel w.eſr
Großlitauer Petereit, der ſeinerzeit den Oberwachtmeiſter
ue=
mann meuchlings niedergeſchoſſen hatte und vom Kriegssok
freigeſprochen worden war, von einigen jungen Leuten geosick
worden, weil er in der Verſammlung litauiſch ſprechen
Auf Anordnung des Kriegskommandanten wurden wegenR
Vorfalls am Sonntag zwei Perſonen verhaftet und der K
mandantur übergeben.
in dieſer Eigenſchaft die Ausgrabungen auf dem främil
er Rücktritt
Lung des Brief
id, iſt aus
konrd, in der
Kabinetts
Landoner M.
N2 Gebiet erſtr.
terbund=
zuſtande
ingen
Gräberfeld bei Selzen in Rheinheſſen; deſſen Gräberinven.0
muſtergültig in ſeinem erſten archäologiſchen Werk „Das 2
niſche Totenlager bei Selzen” veröffentlichte. Darin
füh=
den Beweis, daß es ſich wirklich um Germanen, und zwec
Franken aus dem 6./7. Jahrhundert, handelte und nicht ettru
Römer oder Gallier. Dieſe epochemachende Veröffentlub
brachte ihn in lebhaften perſönlichen und ſchriftlichen Gedon
austauſch mit deutſchen und ausländiſchen, beſonders engg
und franzöſiſchen Gelehrten, und ſo wurde er denn ſchl.ee
auf den Weg geführt, der die Vorbedingung für die Grüß.)
des R. G. C.M. ſchuf. Aber die Entſcheidung, die damit 180‟
den 43jährigen Mann herantrat, war bei ſeiner Neigum!“
Kunſt und bei der Verpflichtung des Familienvaters niche
leicht und wurde ſchließlich durch eine Frage an das SS
gelöſt: durch das Auffinden eines vorgeſchichtlichen Steim.”
bei einem abendlichen Spaziergang. Damit war Lindem”
dauernd für das Römiſch=Germaniſche Muſeum gewonnen,-!
Seele er faſt fünfzig Jahre geweſen iſt. Trotzdem die
ziellen Nöte zunächſt noch zwanzig Jahre andauerten, tm.
Lindenſchmit das verlockende Angebot gemacht wurde, ſich
günſtigen Bedingungen mit ſeiner Sammlung dem Germarn
Muſeum in Nürnberg anugliedern — er hätte dort als 2
tauſend Gulden erhalten —, blieb er ſeiner Vaterſtadt .N
treu. Zwar hatten der König von Sachſen (ſeit 1855), der
von Oeſterreich (ſeit 1856), der König von Preußen (ſeitt!)
kleine Zuſchüſſe geleiſtet, die über die ſchlimmſte Not weg!”
aber der heſſiſchen Landtag gab immer noch nichts; auchs !
die Teilnahme der Allgemeinheit. Mehrmals drohte die
löſung, da Lindenſchmit faſt allein ſtand und Schulden gn.
waren. Und all dieſe Not, trotzdem die Leiſtungen dess
begonnenen Zentralmuſeums als bedeutend anerkannt trrs,
waren. Die Stadtverwaltung hatte etwa tauſend Guldes
gewendet in der Erwartung, daß der Geſamtverein mit E
hohen Protektor die Anſtalt auch halten werde. Es iſt mit
Worten überhaupt nicht zu ſagen, was Lindenſchmit tes
literariſch und orcaniſatoriſch in den 60er Jahren geleiſttu.
Unter anderem entdeckte er auf einer nach ſeiner Angab
ſichtig gereinigten Fibel eine berühmte Runeninſchrift. —
von 1872 an gab das neue Deutſche Reich einen jährlichex
ſchuß, der überhaupt nennenswert war (3000 Taler). Nio
erwähnt darf bleiben, daß 1862 ein größerer Auftrag aus
keich, wo Napoleon ein gleiches Zentralinſtitut gegründetAl
A
eine entſprechende Einnahme gebracht hatte, und daß L
ſchmit auf Einladung Napoleons eine Zeit lang mit
Former nach Paris gegangen war und dort gearbeitet hatt."
zM
Mittwoch, den 31. Auguſf 1927
Lord Robert Ceeils Rücktritt.
Erfolgloſe Abrüſiungsbemühungen.
London, 30. Auguſt.
Wie gemeldet wird, iſt Lord Robert Cecil von ſeinem Poſten
engliſcher Miniſter zurückgetreten. In einem Schreiben an
ſEdwin, in dem er ſeinen Rücktritt erklärt, führte Cecil aus,
ſiaer Rücktritt erfolge nicht aus irgendwelchen perſönlichen
UNſawierigkeiten und fährt dann fort: Die Schwierigkeiten ſind
ſier viel ernſter, denn ich kann mir nicht verhehlen,
aäß über die großen Züge der
Abrüſtungspoli=
die Mehrheit des Kabinetts und ich nicht
erklich übereinſtimmen. Ich glaube, daß eine
allge=
ſteane Herabſetzung und Einſchränkung der Rüſtungen für den
raeden der Welt weſentlich iſt, und von dem Frieden hängt
ſictt nur der Beſtand des britiſchen Reiches, ſondern auch der
eickand der europäiſchen Ziviliſation ſelbſt ab. Ich betrachte die
int ſchränkung der Rüſtungen als die bei weitem wichtigſte
öffent=
ce Tagesfrage. Ich bin überzeugt, daß eine erhebliche
Ein=
ykänrung der Rüſtungen nur durch eine internationale Verein=
Unung erzielt werden kann. Auf die Herbeiführung einer ſolchen
Uiegeinbarung ſollte nach meiner Auffaſſung das Hauptbeſtreben
i Regierung gerichtet ſein. Die Abrüſtung iſt wertvoller als
des andere politiſche Ziel, wenngleich ſie nicht um jeden Preis
üruſt zu werden braucht. Vieles, was ſich auf der
Frühjahrs=
gnng der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz ereignet hat,
uste beunruhigend wirken. Immer wieder war ich durch meine
ntruktionen gezwungen, für Anträge einzutreten, die mit dem
müitlichen Wunſch nach einem Gelingen der Arbeiten der
Kon=
rmz ſchwer zu vereinbaren waren. Dann heißt es weiter: Die
emmtwirkung dieſer Inſtruktionen war ſehr unglücklich und
u in hohem Maße zu dem relativen Mißerfolg der Konferenz
ei etragen. Ich glaubte, daß wenig Zweifel darüber beſtänden,
z auf der jüngſten Flottenabrüſtungskonferenz eine Einigung
zelt werden könnte in der Ueberzeugung, daß eine Einigung
un dieſer Dreimächte=Konferenz eine große Erleichterung für die
ſazühungen der Abrüſtungskonferenz im Hinblick auf die
all=
meine Abrüſtung bedeuten würde und daß ein Mißlingen der
iuttenabrüſtungskonferenz in demſelben Maße ein Unglück
ige. Leider iſt der Mißerfolg eingetreten, deſſen Gründe das
eu lament bei ſeinem nächſten Zuſammentritt zu unterſuchen
aen wird.
Im Augenblick genügt es, darauf hinzuweiſen, daß ich mit
el erhaltenen Inſtruktionen nicht einverſtanden war und daß
hslaube, daß eine Einigung unter Bedingungen hätte zuſtande
om men können, durch die kein weſentliches Intereſſe
Großbritan=
ins geopfert worden wäre. Was bietet die Zukunft?
12 blicke zurück auf die Nichtannahme des Vertrages
der gegenſeitige Hilfeleiſtung, auf die
unbe=
imgte Verwerfung des Genfer Protokolls und
u die miniſterielle Erklärung gegen die
obli=
gi toriſche Schiedsgerichtsbarkeit, auf den
teilwei=
ſaNißerfolg der vorbereitenden Abrüſtungs=
Uu nferenz und jetzt auf din Zuſammenbruch der
Areimächte=Konferenz. In jedem Falle iſt die von
Hirbefürwortete Politik mehr oder weniger
Ilſtändig abgelehnt worden. Wie in der
Vergangen=
ai werden auch in der Zukunft gleiche Urſachen gleiche
Wir=
uszen haben. Da ich zu der Erkenntnis gezwungen bin, daß ich
abieſen Fragen mit meinen Kollegen nicht übereinſtimme, ſehe
bkeine Möglichkeit, im Kabinett dieſer Sache weiter dienen zu
Uönren. Cecil kündigt zum Schluß an, daß er ſich mit aller Kraft
er?Aufgabe widmien wolle, die Oeffentlichkeit aufzurütteln und
rnterrichten.
ſiertlichung des Briefwechſels zwiſchen ihm und Baldwin
be=
ugt wird, iſt aus Gründen erfolgt, die, wie jetzt amtlich an=
ASen wird, in der Hauptſache in der Abrüſtungspolitik des
rſchen Kabinetts liegen. Schon ſeit einigen Tagen weiß man
Nu aus Londoner Meldungen, daß die Gegenſätze ſich auch auf
nweiteres Gebiet erſtrecken und daß Lord Cecil ſich nicht mehr
jetzt zuſtande gekommenen Beſatzungskompromiß zwiſchen
NBegierungen von Paris und London einverſtanden erklären
Rte. So genommen bedeutet der Rücktritt des Lord Ceeil
Mnachſt, daß dieſer vermanente Völkerbundsvertreter der
eng=
cun Regierung ſich, wie auch ſein franzöſiſcher Kollege
Jou=
nA, ſich gegen die Völkerbundspolitik ſeiner Regierung ge=
NoesHHe
Mndoktortitel, Napoleon und der Großherzog von Heſſen
ver=
harn die erſten Orden.
Alber der zielbewußte Gründer dachte nicht nur an die
augen=
c iche und zukünftige Lebensfähigkeit des Muſeums, die ja
Bogeſichert ſchien. Er, der einſtige Autodidakt, hatte von
vorn=
ra n höchſte Ziele, wie wir ja wiſſen, und ſo wünſchte er, daß
ni8 Tages ſein Lebenswerk auch dadurch anerkannt werde, daß
Auf deutſchen Univerſitäten Lehrſtühle für heimiſche
Alter=
nshunde gebe. „Einmal muß es doch kommen”, pflegte er zu
ger:. Er hat das zwar nicht mehr erlebt, aber heute iſt ſein des Geſamtvorſtandes und des Ortsausſchuſſes der umſichtigen
Nutziſch und ſeine Prophezeiung doch erfüllt, ja an das Deutſche
Aäologiſche Inſtitut iſt eine Römiſch=Germaniſche Kommiſſion
Gritet.
lber ſollte man es glauben? Das Zentralmuſeum blieb
9 Lindenſchmits Tode zunächſt ohne eigentlichen
wiſſenſchaft=
ert: Ditektor. Der aus der Künſtlerlaufbahn hervorgegangene
R: 2, Lindenſchmit J. betreute es zuerſt von 1893 an allein,
A: mit einem wiſſenſchaftlichen Aſſiſtenten. Erſt im Herbſt
wurden von dem Geſamtvorſtand zwei Direktoren gewählt:
Luie Verkſtatt, Prof. Dr. Karl Schumacher, ſeitheriger Aſſtent
9 des Muſeums ging zwar jetzt im Sinne des Begründers
Won 1902 in drei Perioden durchgeführt wurde, unſagbar.
iS mußten andere Abteilungen magaziniert oder umgeräumt
eiten, bis 1922 der heutige Zuſtand erreicht war. Im Kriege
en gewiſſe wertvolle Gruppen mainaufwärts geflüchtet
wor=
bährend andere wegen Fliegergefahr in den Kellern und
hem gewölbten Erdgeſchoß ihren Platz gefunden hatten.
eehüſſe geleiſtet wurden. Es galt aber, dieſe entſprechend wie ſeither gerecht werden ſoll.
1 Ausbau zu ſteigern und die Anforderungen zu begründen
Duchuſeten. Profeſſer Schumacher, der gleich Linden=
Mait leine ganze Arbeitskraft dem Muſeum widmete, hat alle
Seperſtände beſiegt und es auch verſtanden, private Kreiſe zu
De äumnen und größere Stiftungen für das Muſeum zu
veran=
ne Ein ganz beſonders trauriges Kapitel bildete für das
ibein die Zeit der Inflation. Nicht das Dahinſchwinden
Neſerbe und Penſionsfonds, der zuletzt durch eine Stiſtung
S00o — N. angewachſen war, ſonderu das häufigere
Aus=
en der Beſoldung für Begmte und Arbeiter, der Mangel
wandt hat. Nach außen hin ſind in dieſem Punkt die Rücktritts=
Geeits Ruckttittsſchreiden. urſachen alſo gleichlautend, in Wirklichkeit ſind ſie jedoch
ma=
teriell verſchieden voneinander. Jouvenel wehrte ſich dagegen,
daß Frankreich langſam ſeine Führung im Völkerbund verliert,
weil der Hauptplatz des Völkerbundsgeſchehens aus der
Voll=
verſammlung, wo Frankreich ſtets eine genügende Anzahl von
kleinen und kleinſten Staaten als getreue Anhänger hatte, in das
engere Gremium der führenden Ratsmitglieder verlegt wurde,
womit gleichzeitig das alte „Konzert der europäiſchen
Groß=
mächte” neu erſtand. Jouvenels Urſache war letzten Endes eine
Frage der Macht, während Cecil gerade für eine gerechtere
Um=
ſetzung des Völkerbundgedankens in die Tat eintritt. Man ſteht
alſo, daß die Rücktrittsgründe der beiden doch grundverſchieden
ſind. Dies offenbart ſich noch eher, wenn man in Betracht zieht,
daß der Hauptgrund für Ceeils Demiſſion, Chamberlains
Ab=
rüſtungspolitik, geweſen iſt. Cecil vertritt den Standpunkt, daß
England auf der Genfer Seabrüſtungskonferenz nicht
weſent=
liche Rechte hätte opfern müſſen, um einen Erfolg der
Kon=
ferenz zu erzielen; er wendet ſich alſo gegen den ſtarren
Stand=
punkt, den Chamberlain und die Admiralität eingenommen
haben, und tritt dafür ein, daß alle Seiten guten Willen zeigen
müſſen, wenn das große Ideal verwirklicht und die wichtigſte
Frage der Gegenwart gelöſt werden ſoll. Er iſt alſo der
Macht=
politik abhold und fordert Verſtändigung, wie dies ja auch ſeine
Geguerſchaft gegen das Beſatzungskompromiß beweiſt. Der
Rück=
tritt Ceeils, darüber können keine Dementis der konſervativen
Partei hinwegtäuſchen, iſt aber auch ein bedenkliches Zeichen
da=
für, daß nicht alle Kreiſe der Partei die Außenpolitik
Chamber=
lains, die ihm von dem rechten Flügel aufgezwungen iſt,
mitzu=
machen gewillt ſind. Die Demiſſion eines Mannes vom Format
Ceeils wird auch in der Partei großes Aufſehene erregen und
Unruhe hervorrufen. Bereits heute iſt die konſervative Preſſe
gezwungen, Beſchwichtigungsartikel und beruhigende
Informa=
engliſchen Kabinett aufkommen zu laſſen. Immerhin iſt die
De=
miſſion Cecils, der ſeit der Gründung des Völkerbundes
Eng=
lands ſtändiger Vertreter war, ein warnendes Zeichen für den
engliſchen Außenminiſter.
Baldwins Antwort an Cecil.
Die engliſchen Zeitungen veröffentlichen eine Antwort
Bald=
wins auf das Demiſſionsſchreiben Lord Robert Ceeils, worin der
Premierminiſter ſein Bedauern über den Rücktritt ſeines
Kol=
legen ausdrückt, aber die Anſicht äußert, daß Lord Ceeil die
an=
geblichen Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen ihm und den
übri=
gen Mitgliedern des Kabinetts übertrieben habe. Wenn ſolche
aber beſtänden, ſo hätten ſie weniger Bezug auf die Ziele der
Abrüſtung, als auf die Mittel und Wege, um zur Abrüſtung zu
gelangen. Was das Fiasko der Genfer
Flottenabrüſtungskonfe=
renz anbetreffe, ſo ſei er überzeugt, daß dieſes Figsko nicht nur
zu keinem Rüſtungswettlauf führen werde, ſondern im Gegenteil
durch die in Genf erzielte Würdigung des gegenſeitigen
Stand=
punktes zu einer effektiven Rüſtungsbeſchränkung zur See
führen werde.
Cecils vorläufiger Nachfolger.
Chamberlain iſt heute vormittag über Paris, wo er ſich den
Mittwoch über aufhalten wird, nach Genf abgereiſt. Vor der
Abreiſe erklärte er, er bedauere den Entſchluß Lord Ceeils, deſſen
Demiſſion als Delegierter des Völkerbundes er nicht für
not=
wendig gehalten habe. Lord Ceeil wird innerhalb der engliſchen
Delegation durch den Unterſtaatsſekretär im Kriegsminiſterium,
Lord Onslow, erſetzt werden, was indeſſen nicht dahin ausgelegt
werden kann, als ob Lord Onslow nun der Nachfolger von Lord
Ceeil im Kabinett würde. Während der Abweſenheit
Chamber=
lains wird der Lordkanzler Lord Cave ſowohl das Amt des
* Der Rücktritt Lord Ceeils, der nunmehr durch die Ver= Premierminiſters als auch das des Außenminiſters verſehen.
Die Londoner Preſſe zum Rücktritt Cecils.
Die engliſchen Zeitungen faſſen zum Teil den Rücktritt Lord
Robert Cecils nicht ſo optimiſtiſch auf. Sie erblicken darin vor
allem ein Symptom der europäiſchen Stimmung. Die „
Weſt=
der Völkerbundspolitik Chamberlains ſowie auch nicht mit minſter Gazette”, iſt der Anſicht, daß die Rheinlandbeſetzung zu
einem guten Teile an dieſem gegenſeitigen Mangel an Vertrauen
in Europa ſchuld ſei. Frankreich ſollte ſich etwas beſſer der Lage
erinnern, in der es ſich in der Zeit nach dem Kriege von 1870
befunden habe. In England, ſei man gewiß überwiegend der
Anſicht, daß mit der Beſatzung ſo bald als möglich aufgeräumt
werden ſollte. — Die „Daily News” betrachten es nicht als
aus=
an den notwendigſten Geldmitteln für Bücher, Zeitſchriften und
dE es nicht, die Univerſität Zürich verlieh Lindenſchmit den die dringlichſten Reiſen, das war die ſtändige Klage, weil das
Muſeum eben eine ſelbſtändige Stiſtung war, kein ſtaatliches
oder Reichsinſtitut und bei der damaligen Not immer erſt zuletzt
bedacht oder gar manchmal vergeſſen wurde. In der erſten Zeit
der Beſetzung war es eine Zeit lang duch ſeine innige
Verflech=
tung mit den Rheinlanden und der rheiniſchen Geſchichte
ernſt=
lich bedroht.
Das R.G. C. M. iſt durch alle Gefahren wie in den erſten
fünfzig Jahren ſo auch durch das dritte Vierteljahrhundert
hin=
durchgerettet worden. Es iſt dies mehr noch als den Beſchlüſſen
und raſtloſen Tätigkeit und perſönlichen Beziehungen des
Direk=
tors zu danken, der das Erbe L. Lindenſchmits als ein koſtbares
Bagliedert, die mit dem R.G. C.M. einträchtiglich zuſammen= Gut im Geiſte ſeines Gründers gehegt und gepflegt, aber auch
gemehrt, ausgebaut und geſchützt hat. Neben den beiden
Linden=
ſchmit müſſen wir bei dem Jubiläum auch dem Direktor danken,
der das Muſeumsſchiff von 1901 bis 1926 geſteuert hat und der
als einer der Neſtoren der deutſchen Altertumswiſſenſchaft und
als Mitglied des Geſamtvorſtandes noch weiter über ihm wacht,
dem Badener Karl Schumacher, der ſo Ausgezeichnetes für das
Muſeum getan hat und dabei auch ein guter Mainzer und Heſſe
Abenſchmit als zweiter, mehr techniſcher Leiter, insbeſondere geworden iſt. Der in dieſem Frühjahr vom Geſamtvorſtand
ge=
wählte neue Direktor, Prof. Dr. Guſtav Behrens aus Birken=
E Aarlsruher Muſeums, als erſter Direktor. Die Ausgeſtal= feld, iſt als Schüler Schumachers, als langjähriger Aſſiſſent am
Zentralmuſeum und als anerkannter Forſcher auf dem Gebiete
der Ur= und Frühgeſchichte wie kaum einer dazu berufen, im
Lz3, ia raſch voran, litt aber unter dem Umbau des Schloſſes, Geiſter Lindenſchmits und Schumachers deren beider Lebenswerk
weiterzuführen. Aber zu der idealen wiſſenſchaftlichen Tätigkeit muſikaliſch iſt, den „Mut zum Ich” und „die Maſſe”; in jenem werden
des Direktors und ſeiner Mitarbeiter muß auch die ſtändig wach= die Beziehungen des Einzelnen zur Maſſo klargelegt, in dieſem das
ſende Unterſtützung von Reich, Staat und Stadt, muß auch trotz
der Not der Zeit die Stiſtung, wohlhabender Bürger
hinzu=
kommen, wie es ſeit 1901 in zunehmendem Maße der Fall war,
eWdie finanzielle Sicherung mußte auch im letzten Vierteljahr= wenn das Muſeum ſeiner nationalen Aufgabe, der Aufhellung Schlußkapitel Das Kommende” wird die Bedeutung der Dichterin für
lert noch ſtändig gekämpft werden, wenn auch regelmäßige der Ur= und Frühgeſchichte unſeres Volkes, im gleichen Einne
G. Scheuffler, Clara Viebig. Zeit und Jahrhundert. (Max Beute=
Verlag, Erfurt. Geb, 5.— RM.), Verfaſſer des Buches, ein warmer Dquer geſchichtlich anregen und unterrichten. Wenn viele Menſchen an
Verehrer Clara Viebigs, gibt keine Darſtellung ihres Lebens, ſondern
will in einer Geſamtwürdigung der Dichteuin dazu beitragen, den Kreis
derer, die ſio verehren, zu erweitern und will, daß das Wiſſen ihrer
überragenden Bedeutung allgemein werde und ſich vertiefe. In dieſem
Sinne betrachtet er ihre Werke in der Geſamtheit und würdigt ſie als
Lebensarbeit literariſch, geſchichtlich und kulturell. Nach ſeiner Anſicht
ſtellern der Zeit und zu den bleibenden Vertretern der Literatur gehört.” der neueſten deutſchen Literatur,
geſchloſſen, daß der Nücktritt Ceils zu einer Kabinettskriſe oder
mindeſtens zu einer Umbildung des Kabinetts führen werde.
Nach der Erfahrung, daß frühere Freunde leicht Feinde werden,
müſſe damit gerechnet werden, daß Lord Cecil im Oberhaus ein
ſcharfer Gegner der Regierung werde. — Der „Daily Chronicle”
ſchreibt, daß der Umſtand, daß ein Mann von ſo großem Preſtige
innerhalb des Völkerbundes wie Lord Ceeil es für ſeine Pflicht
erblickt habe, ſo ſchwere Vorwürfe gegen die Regierung zu
er=
heben, eine unbehagliche Atmoſphäre ſchaffe und zur Ueberlegung
zwinge. Die „Morningpoſt” dagegen ſchlägt andere Saiten an.
Die Zeitung ſchreibt, daß die Miniſter Seiner Majeſtät des
Königs in erſter Linie ſich um die britiſchen Intereſſen zu
küm=
mern hätten und nicht um die Völlerbundsintereſſen. Wenn
Lord Ceeil nun glaube, außerhalb des Kabinetts der
Abrüſtungs=
frage beſſer dienen zu können, ſo ſei ihm vor allem zu empfehlen,
eine Fahrt nach den Vereinigten Staaten zu unternehmen.
Die ungariſche Frage.
Eine neue Aktion Lord Rothermeres.
EP. London, 30. Auguſt.
In der „Daily Mail” veröffentlicht Lord Rothermere einen n=men,
drei Shalten langen Artikel über die ungariſche Frage, worin er das
ganze Problem an Hand einer Karte genau auseinanderſictzt. Der
Ar=
tikel wird, wie mitgeteilt wird, heute gleichzeitig in 70 amerikaniſchen
und kanadiſchen Zeitungen erſcheinen. Lord Nothermero krtiſiert
da=
bei vor allem die Stellungnahme der Tſchechoſlowakei. Dieſes Land
ſcheine zu vergeſſen, daß es ſeine Unabhängigkut nur der Philantrovie
Englands. Frankreichs, Italiens und der Vereinigten Staaten
ver=
danke. Seine Poſition ſei keineswegs geſichert. Durch ſeine
ver=
ſchiedenartigen Elemente ſtelle e8 ein wahres Pulvermagazin in Europa
dar. Die Tſchechoflowakei müßte ſich die Frage überlegen, ob ſie
un=
bedingt beim Vertrag von Trignon ſtehen bleiben wolle, oder ob ſie
den ungariſchen Minderheiten das Recht auf ein Plehiſzit zugeſtehen
wolle. In dieſem Falle empfehle er dm Ungarn, den Tſchechoſlolvaken
alles Geld, das ſie ſeit Friedensſchluß in den wiedem an Ungarn
zurück=
zugebenden Gebieten ausgegeben haben, zurückzubezahlen. Lord
Nother=
mere lädt die engliſchen und amerikaniſchen Kapzitaliſten un, an die
Riſiken zu denken, denen die in Numänien und der Tſchechoſlowatei
an=
angelegten Kapitalien ausgeſetzt wären, bevor ſie dieſen Ländern
An=
tionen zu bringen, um nicht Gerüchte über eine Spaltung im loihen gewähren. Was er für Ungarn fordere, ſei nur Gerechtigkeit,
Der gegenwärtige Zuſtand ſei eine Beleidigung dieſes alten und
präch=
tigen Volkes, deſſen Geſchichte und Tapferkeit tauſend Jahre
illu=
ſtriert haben. Die Ungarn ſeien die natürlichen Alliertm Englands,
Frankreichs und Italiens in Mitteleuropa. Sie würden ein lohaler
Freund Englands und Amerikas werden, wenn ihnen dieſe Länder in
den Tagen der Not die Hand neickten.
Die „Daily Mail” veröffentlickt an anderer Stelle noch einem
Leit=
artikel, worin auf den Artikel Lord Nothermeres Bezug genommen und
die darin enthaltenen Argumente nochmals unterſtrichen wirden.
Poincaré und das deutſch=belgiſche Schiedsgericht.
* Berlin, 30. Aug. (Priv.=Tel.)
Nach zunächſt noch beſtrittenen Meldungen aus Brüſſel ſoll
die franzöſiſche Regierung einen Verſuch gemacht haben, in das
deutſch=beigiſche Uebereinkommen zur Unterſuchung des
Frank=
tireur=Krieges hineinzufunken. Es wird berichtet, daß Herr
Poincaré ſeinen Botſchafter zu dem belgiſchen
Miniſterpräſiden=
ten Jaſpar geſchickt und ſich bitter über den Vorſchlag
Vander=
veldes beklagt habe, weil er den Weg zur Reviſion des
Verſail=
ler Vertrages öffne. Herr Jaſpar ſoll dieſe Andeutungen zur
Kenntuis genommen und eine Beſprechung im Miniſterrat nach
der Rückkehr Vanderveldes aus Genf in Ausſicht geſtellt haben.
Es liegt nahe, daß Poincaré in der Tat einen derartigen Verſuch
gemacht hat. Schon einmal iſt ihm das gleiche Spiel gelungen,
als Deutſchland und Belgien über Eupen=Malmedy beinahe einig
waren. Die Gefahr, daß durch ein ſolches unparteiſches
Schieds=
gericht das ganze Schuldgebäude des Verſailler Vertrages den
Todesſtoß erhalten könnte, iſt für die franzöſiſche Politik zu
groß, als daß ſie nicht noch einmal verſuchen ſollte, Belgien
un=
ter Druck zu nehmen. Es iſt bekannt, daß Herr Vandervelde
innerhalb ſeines Kabinettes Gegner hat, die natürlich den Wink
Poincarés verſtehen und das ganze Schiedsgericht zerſchlagen
möchten, allerdings iſt das wohl nur noch möglich um den Preis
einer Demiſſion des Außenminiſters Vandervelde, was
gleich=
zeitig wohl das Ende der belgiſchen Koalition bedeuten müßte.
Tirard bei Dr. Held.
Paris, 30. Auguſt.
kürzliche Beſprechung des franzöſiſchen Delegierten bei der
Rhein=
landkommiſſion, Tirard, mit dem bayeriſchen Miniſterpräſidenten
Dr. Held. Der Beſuch Tirards habe hauptſächlich den Zweck
gehabt, die Einzelheiten zu beſprechen, die zu einer Erleichterung
der Lage der Bewohner der Pfalz führen könnten, die in der
3. Beſatzungszone liege und daher bis zum letzten Augenblick
beſetzt bleiben müſſe. Von Tirard ſei bei dieſer Gelegenheit die
Notwendigkeit betont worden, die Beziehungen zwiſchen den
beiden Parteien möglichſt reibungslos zu geſtalten.
m mmnnnn nmm mn mn mnnmn mn mnm m mmnnmmmmmm
in dem Sinne, daß ſie der Wirklickkeit in gleichem Maße dient, wie dem
eigenen Temperament. Sie wird in ihren beſten Werken weiterwirken,
ſowohl des dichteriſchen Reizes wegen, als auch, weil ſie menſchlich,
volks=
tümlic), weltanſchaulich und ſtaatswiſſenſchaftlich Zeugen unſerer Zeit
ſind. In der Reinheit und der Wahrheit ihres Schauens iſt ihre
Fähig=
keit zur Geſtalterin ihrer Zeit tief begrundet. Fern von allen
Zu=
fälligkeiten und allen Modeweſen hat ſie das Herzenslied des heutigen
Menſchen und ſeiner Zeit geſungen, Frauen und Mütter hat ſie in einer
Tigfe und Wärme ohnegleichen daugeſtellt. Hervorragend iſt Clara Viebig
als Landſchaftsſchilderin; leidenſchaftliche Heimatliebe führt ihr die
Feder; doch iſt das Landſchaftliche nicht um ſeiner ſelbſt willen da; es
iſt vielmehr ein organiſcher Ausdruck des Menſch und Umgebung mit
gleüher Liebe umfaſſenden Geſtaltungswillens. Einfach wie das Leben
iſt ihr Stil, ſio hat darauf verzichtet, durch die blitzend geſchliffene Form
und ekſtatiſche Töne zu wirken. Ueber ihr Schaffen leuchtet das
Wört=
chen; „ſelbſtverſtändlich”; „nur nichts Lehrhaftes, es muß alles wie
ſelbſtverſtändlich erſcheinen”, ſagt ſie. Selbſtverſtändlich war die
Wir=
kung ihrer erſten Bücher. Selbſtverſtändlich eroberte ſie ſich dio Herzen
ihver Leſer, und ſelbſtvarſtändlich war es, daß die Zeitgenoſſen ihre
Größe nicht voll erkannten. Von ihr giſt das Wort von Soergel:
Mancher hat in der Tagesgeſchichte der Moden und Theorien keinen
Platz, in deſſen Bild und Werk einmal eine ſpätere Generation die Zeit
verkörpert ſieht.
In Verfolgung des geſteckten Zieles ſtellt der Verfaſſer ſämtliche
Werke einzeln dar und gibt den Geſamteindruck in Form von
Beſpre=
chungen der Haupteigenſchaften wieder. Zur Beſprechung gelangen
ſieb=
zehn Romane aus den Jahren 1896—1925. Hieran ſchließen ſich die
Novellen, die lebendig, humor= und eindrucksvoll ſind, unter denen ſich
zahlreiche Kabinettſtücke befinden, dann die wenig bekannten
Bühnen=
werke, ſieben an der Zahl, die ſich aber mit den Romanen und
Erzäh=
lungen nicht im entfernteſten meſſen können. Weitere Kapitel behandeln
den Stil Clara Viebigs, der klar, tief, anſchaulich, warm und vor allem
Seelenbild der Maſſe entrollt. Das Kapitel „Die Mütter” ſtellt Clara
Viebig als Geſtalterin der Mütter und Frauen dar, die in jeder Abaut
und in jeden Verhältniſſen in ſchier unerſchöpflicher Fülle gezeichnet ſind.
Das weibliche Weſen iſt nach ihrer Deutung; das liebende Lch. In dem
die Zukunft erörtert: Das ganze Leid der Gegenwart, eingeſpannt im
Rahmen des Jahrhunderts, hat in ihren Büchern Ausdruck gefunden,
ſie hat, als ſie die Einzelnen in ihren Ballungen erfaßte, die Zeit und
damit die a
Strömungen des Jahrhunderts geſtaltet. Sie hat den
Gradmeſſer wirklicher Kultur mit aufgerichtet und wird für unabſehbare
ihrem Solbſtheiwußtſein verzweifeln, dann wird es an der Zeit ſein, daß
ſich die Glaubensloſen an Werken wie denen der Clara Viebig aufrichten
zu neuem Mut, zu neuem Willen und an Kraftſtrom urwüchſiger
Ge=
ſundheit angeſichts von kunſtgeſtalteter Weſen, die äußerlich bedrängt,
innerlich aber trotzdem noch reich ſind, ergänzen und verlebendigen.
Das gehaltbelle V
doſſen Inhalt hier nur in Umriſſen
wieder=
fehlt die klaue Erkenntnis, daß Clara Viebig zu den größten Schrift= gegeben werden kann, bildet einen ſchitzenswerten Beitrag zur Geſchichte
W.
Nummer 2411
Mittwoch, den 31. Auguſt 1927
23 Verträge Zellſtoff (0,3 Mill.), 3 Verträge Hopfen (0,3 Mill.), 6
Ver=
träge Saatgut (0,2 Mill.), der Reſt Verſchiedenes. Der Wert aller ſeit
Inkraftreten des Dawesplanes bis 31. Juli 1927 für Frankreich
ge=
nehmigten Sachlieferungsverträge (außer über Kohle und Farbſtoffe)
beträgt 511,6 Mill. RM. Für Bolgien ſind im Berichtsmonat 138
Ver=
träge (einſchließlich der Zuſatzverträge) im Werte von 3,4 Mill. RM.
genehmigt worden. Damit ſtellt ſich der Geſamtwert aller ſeit
Inkraft=
treten des Dawesplanes bis 31. Juli 1927 genehmigten belgiſchen
Ver=
träge auf 110,8 Mill. RM.
Die Schuld der Sozioldemokraten.
* Berlin, 30. Auguſt. (Priv.=Tel.)
In den Kreiſen um den ehemaligen Reichskanzler Wirth
trauert man immer noch um die nicht zuſtande gekommene Große
Koalition. Einer der engeren Mitarbeiter Dr. Wirths hat
kürz=
lich in der „Frankfurter Zeitung” einen Artikel veröffentlicht,
worin er den Schuldigen für das Zuſammengehen des Zentrums
mit den Deutſchnationalen ſucht und darin auch ſtark perſönlich
zugeſpitzte Vorwürfe gegen den Reichsarbeitsminiſter Brauns
richtet. Herr Brauns wendet ſich dagegen in einer Zuſchrift an
die „Germania” und kommt dabei zu dem Ergebnis, „der wahre
und eigentliche Vater der Regierung der Rechten iſt kein anderer
als die Sozialdemokratie, die trotz der eindringlichſten
War=
nungen und trotz einer befriedigenden Erklärung der damaligen
Regierung Marx über die Heeresfrage dieſe in einer Art und
Weiſe zu Fall brachte, die allgemeines Erſtaunen hervorrief. Die
Sozialdemokratiſche Partei und niemand anders hatte damit
den Schlüſſel in die Hand der Deutſchen Volkspartei gelegt und
die Zwangslage für das Zentrum geſchaffen, an der allerdings
nachher kaum etwas zu ändern war, wenn man eine
Reichstags=
auflöſung, wie das Zentrum es tat, unter den damaligen
Um=
ſtänden aus einer Reihe von guten Gründen für verfehlt hielt.”
Kommuniſien unter ſich.
* Berlin, 30. Auguſt. (Priv.=T.7
Wie man hört, ſind Beſtrebungen im Gange, die Fiun
Urban=Gruppe wieder in die Kommuniſtiſche Partei herein
ziehen und den Frieden wieder herzuſtellen. Man verſucht.,
ſer Gruppe nahe zu legen, einen Entſchuldigungsbrief nach 20
kau zu richten und um Wiederaufnahme in die Partei zu bän
Bisher ſcheint ſich die Oppoſition dies noch recht zu überllg
zumal man ſich wohl nicht mit Unrecht ſagt, daß es der Zennt
gewalt nur darauf ankommt, die Gefolgſchaft der Oppoſitiome
zufangen und die Führer dann bei nächſter Gelegenheit ka.t
ſtellen. — Inzwiſchen müſſen die Gewaltigen der Kommmmf
ſchen Partei die betrübliche Feſtſtellung machen, daß auch zü
Parteigarde, der Rote Frontkämpferbund, bereits in Zerſeun
Belgien und die Beſatzungsverminderung.
EP. Brüſſel, 30. Auguſt.
Premierminiſter Jaſpar iſt in Brüſſel eingetroffen und hat
ſofort die Leitung der Regierungsgeſchäfte wieder übernommen.
Der franzöſiſche Botſchafter ſtattete ihm, da Außenminiſter
Van=
dervelde abweſend iſt, einen Beſuch ab, bei dem er ihm
Mit=
teilung von der zwiſchen Paris und London zuſtandegekommenen
Einigung über die Beſatzungsverminderungen machte. — Ueber
die Stellungnahme Belgiens in dieſer Angelegenheit wird, ein
wahrſcheinlich heute nachmittag tagender Miniſterrat Beſchluß
faſſen.
Premierminiſter Jaſpar hatte ferner mit dem politiſchen
Direktor des Außenminiſteriums und mit dem Kabinettschef
Vanderveldes Unterredungen über die Frage der deutſch=
bel=
giſchen Unterſuchungskommiſſion für den Franktireurkrieg.
Vor=
ausſichtlich wird auch hierüber ein Meinungsaustauſch im
Ka=
binettsrat ſtattfinden. Zwar iſt eine Entſcheidung während der
Abweſenheit des Außenminiſters nicht zu erwarten, doch rechnet
man mit der Möglichkeit, daß Vandervelde in Genf über die
Stellungnahme der Regierung unterrichtet und aufgefordert
werden wird, ſo bald wie möglich nach Brüſſel zurückzukehren,
damit ein endgültiger Beſchluß gefaßt werden kann.
Deutſchlands Reparations=Sachlieferungen.
Berlin, 30. Auguſt.
Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Für Frankreich ſind im
Juli einſchließlich der Zuſatzverträge 337 Sachlieferungsverträge (ohne
Kohle und Farbſtoffe) im Werte von 15,8 Mill. RM. genehmigt
wor=
den. Nach Warengattungen geordnet betrafen 3 Verträge
ſchwefelſau=
ves Ammoniak im Werte von 8 Mill., 128 Verträge Maſchinen im
Werte von 2,5 Mill., 2 Verträge Rohzucker im Werte von 1,7 Mill.,
72 Verträge Holz (1,3 Mill.), 55 Verträge lebende Tiere (0,9 Mill.),
übergeht. In Neukölln, ein knallroter Stadtteil Berlinsu
dem die Kommuniſten das Uebergewicht beſitzen, hat die Qy
ſition bereits Fuß gefaßt und als man dazu überging,
bekanntem Vorbild die Unzufriedenen an die Luft zu beförin
ganze Hundertſchaften herausgenommen und zu emer QZy
ſitionsgarde zuſammengefaßt, die den Namen „Sturmvogel)//
genommen hat. Für die Kommuniſten eröffnen ſich unter Bie
Umſtänden wenig erfreuliche Ausſichten. Schlug man hA
auf Nationalſozialiſten oder, wenn dieſe nicht zu haben wun
auf die Polizei ein, ſo wird man wohl bei nächſter Gelegeul
von Schlägereien zwiſchen Rechts= und Linkskommuniſten 19
parteifrommen und oppoſitionellen Roten Frontkämpfern
bichern, Eolen
Aaw Dnuer für Da
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[ ← ][ ][ → ]Mummer 241
Mittwoch, den 31. Auguſt 1927
Seite 5
Eb. Landesjugendſonntag in der Petrusgemeinde.
Aus der Landeshauptſtadt.
— Lanbesamt für das Bilbungsweſen. Erledigt iſt eine Lehrerſtelle
reimen katholiſchen Lehver an der Volksſchule in Hamm Kreis
eams; Dienſtwohnung iſt vorhanden und wird demnächſt frei.
— 10 Akademie=Konzerte. Zum eiſernen Beſtand der Soliſten=Liſte
Skademie=Konzerte zählen das Adolf=Buſch=Quartett, Rudolf Ser=
Tglavier) und Göſta Andreasſon (Violine), denen ſich im
kommen=
nSWinter der Bratſchiſt des Buſch=Quartetts, Karl Doktor erſtmalig
äü iſch zugeſellen wird. Die große Künſtlerſchaft dieſer Meiſter iſt
Barmſtadt zu bekannt, es erübrigt ſich, weiteres über ſie zu ſagen.
Reigen der 10 Akademie=Konzerte eröffnet am 20. Oktober das
Mf=Buſch=Quartett im „Großen Haus” des Heſſiſchen Landestheaters.
n Mai 1928 wird Rudolf Serkin mit einem Klavier=Abend
auf=
uwen, und im April werden bei einem Mozart=Abend Göſta
Andreas=
awud Karl Doktor das ſelten gehörte Konzert für Violine und
ſche von Mozart mit Orcheſterbegleitung zu Gehör bringen.
— Der Muſikverein beginnt in den nächſten Wochen mit den Proben
inen diesjährigen 4 Konzerten. Zur Aufführung kommen am 1.
„ember (Allerheiligen) die E=Moll=Meſſe und der hier noch nicht ge=
—s 150. Pfalm von Bruckner, am 27. November (Totenſonntag)
deutſche Requiem und das Schickſalslied Brahms, am
Februar „König David” von Honegger in Erſtaufführung
dider 113. Pſalm von Liſzt, am Karfreitag die Johannespaſſion
n Bach. Dia muſikaliſche Leitung hat Generalmuſikdirektor Dr.
ürn. — Der Muſikverein iſt der einzige Oratorienverein Darmſtadts.
gemiſchter Chor beſteht ſeit 96 Jahren. Er iſt durch die künſt=
4Ae Pflege der großen Oratorienwerke unter hervorragenden
Diri=
nen zu einem der erſten Faktoren des muſikaliſchen und damit des
rurlebens unſerer Stadt geworden. Wie alle ſolche Vereine Deutſch=
IB kämpft er unter den jetzigen ſchwierigen wirtſchaftlichen Ver=
(iſſen um ſein Beſtehen, weil die Aufführung von Oratorien im
rileich zur Vorkriegszeit ganz außerordentliche Koſten verurſacht und
Werein allein auf die Mitgliedsbeiträge angewieſen iſt, die jedoch
5 dem Wachſen der Koſten entſprechend erhöht werden
nen. Die Gewinnung der nötigen Mittel iſt aber eine Lebensfrage
ven Muſitkverein. Sollen daher die großen Oratorien= und
Chor=
re auf die Dauer für Darmſtadt erhalten bleiben und damit auf
zmm Gebiete ein beſtimmtes Niveau des geiſtigen und kulturlichen
hans unſerer Stadt, ſo müiſſen alle, denen dies aus Kunſtliebe oder
s Würgerſinn am Herzen liegt, ernſtlich und dringend zum Beitritt,
a uicht als aktives, ſo als inaktives Mitglied eingeladen werden.
reVerein geht ſeinem hundertjährigen Jubiläum entgegen (1931/32),
Deſſen Feier ein größeres Muſikfeſt verbunden werden ſoll. Dazu
ſef er weiterhin einer Verſtärkung ſeines aktiven Chores.
Sanges=
ige Damen und Herren werden daher beſonders gebeten, dem aktiven
beizutreten Die inaktive Mitgliedſchaft berechtigt zum Beſuch
A Konzerte und der öffentlichen Hauptproben. Auf mehrfach
ge=
ßaten Wunſch iſt jedoch in dieſem Jahre zum erſten Male in der
ege eine Erleichterung getroffen worden, daß die inaktiven Mitglieder
te Zahlung eines entſprechend niedrigeren Jahresbeitrages auf den
zſach der Hauptproben von vornherein verzichten können. Jedes
in=
e Mitglied erhält demnach eine Mitgliedskarte, die lediglich zum
eſach der Konzerte berechtigt. Dazu wird duf Wunſch eine
Zuſatz=
m zum Beſuch der Hauptproben ausgegeben. Eine Verpflichtung
ir kAbnahme bieſer Zuſatzkarte beſteht nicht, jedoch iſt ihr Preis ſo
eSig gehalten, daß ihre Erwerbung angeſichts der Tagespreiſe für
tie Sauptproben bedeutenden Vorteil bietet. Zur Erleichterung der
Bei=
aszahlung iſt ferner die Entrichtung der Beiträge in 4 Raten
ge=
wet. Bei der erſten Rate werden 2/,, bei den drei übrigen je ᛋᛋ des
aesbeitrags erhoben. Je nach dem gewünſchten Platz im
Landes=
ter ſtellt ſich der Mitgliedsbeitrag auf 15 bis 30 RM. für die
erpzerte mit Hauptproben und auf 11 bis 24 RM. für die Konzerte
he Hauptproben. Der Beitrag für aktive Mitglieder beträgt 15 RM.,
ſdes weitere aktive Mitglicd 10 RM. Zahlung in 3 Raten
ge=
ſiotet, Ammeldungen und Auskunft jederzeit bei Herrn Auguſt
Bau=
umn Wilhelminenſtr. 17 (Laden).
Auf zur Gauwanderung am Sonntag, den 4. September, ruft
Vanderausſchuß der Turngemeinde Darmſtadt
806 allen Mitgliedern zu. Es gilt, einer Gedächtniswanderung,
Gedenkſteinenthüllung auf dem Frankenſtein beizuwohnen. Die
ſlderung der Turngemeinde beginnt in Jugenheim. Die Teilnehmer
eirn ſich daher um 348 Uhr am Hauptbahnhof. Einzeichnungsliſte
rben Jugendfahrſchein (30 Pf.) beim Hausweiſter.
Ruckſackverpfle=
mitbringen.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875, Wanderabteilung. Die Herbſt=
Aanderung — Schmuck=Gedächtniswanderung — findet am nächſten
mntag, den 4. September, nach dem Frankenſtein ſtatt. Der
Ab=
ſuch unſerer Wanderabteilung erfolgt um ½8 Uhr vom Schwimm=
1½ aus, und hoffen wir auf eine große Beteiligung von allen Abtei=
Unen. An genanntem Tage iſt auch die Enthüllung des Ehrenmals
ie gefallenen Turnbrüder des Main=Rheingaues auf dem Franken=
und es iſt Ehrenpflicht, daß ſich alle Aktiven an der Wanderung
Feſ igen, da ja auch an dieſem Tage keine turneriſchen
Veranſtaltun=
mitattfinden. Näheres über die Feierlichkeit bei der Denkmal=
Ent=
ſürmg iſt aus der Auguſt=Gauzeitung zu erſehen. — Diejenigen älte=
MSurner, welche ſich der Wanderung nicht anſchließen wollen, können
tDer Fahnenabordnung um ½10 Uhr vom Luiſenplatz nach Eber=
4 fahren. Wir weiſen nochmals darauf hin, daß der Treffpunkt
Turner, Turnerinnen, Volkstrner und Schwimmer am Schvimm=
Oeſt.
— Aus Tierſchutzkreiſen wird uns geſchrieben: Wir haben leider
M oft die Wahrnehmung machen müſſen, daß herz= und gefühlloſe
Dichen ihren Hund, den ſie ſich doch freiwillig zugelegt und ſomit
ire Obhut und Pflege genommen haben, einfach auf die Straße
e wenn ſie deſſen überdmiſſig ſind oder wenn die Steuertermine
ſ-nahen. Sie bedenken aber dabei nicht, daß ſie das arme Tier mit
is umüberlegten, herzloſen Tatz einem furchtbaren Geſchick
über=
ſem das ſchließlich mit dem Hungertode endigt, wenn es nicht das
Elhafte Glück hat, von einem ſtädtiſchen Hundewärter eingefangen
9einem ſchnelleren, wenn auch wenig „humanen”, Tod (Kohlenſäure!)
eiſiefert zu werden. Das Fundbüro meldet allwöchentlich eine An=
A dieſer armen, beklagenswerten Geſchöpfe, die dieſem traurigen
Swerfallen ſind, wenn ſie nicht innerhalb fünf Tagen abgeholt wer=
*. Nun kommt es freilich auch öfters vor, daß ſich Hunde verlaufen,
Eies z, B. beim Turnfeſt vorgekommen iſt, und dann eventuell eben=
2 eingefangen werden. Alle dieſe herren= und heimatloſen Hunde
ſgen in das ſtädtiſche Hundeaſyl. (Der Tierſchutzverein verfügt
zur=
lleider noch nicht über ein eigenes Tierheim, wie dies jetzt ſchon
wedene Städte (Freiburg, Offenbach, Frankfurt, Berlin) in muſter=
Der Weiſe beſitzen. Hoffen wir, daß auch in unſerer Stadt das
Its angefangene Werk ſich bald verwirklicht, wenn noch weitere edle
Fader mithelfen. In dem Hundeaſyl, das jedoch nach jeder Richtung
eineswegs als „ideal” bezeichnet werden kann, werden dieſe
einge=
enen Tiere fünf Tage verpflegt und können innerhalb dieſer Zeit
rihrem alten Beſitzer in Empfang genömmen werden. Aber auch
een Hundefreunden iſt hier Gelegenheit geboten, oft ſehr ſchöne
wertvolle Tiere für geringes Entgelt zu erwerben. Der Zweck
Ninwärtiger Zeilen iſt alſo in der breiten Oeffentlichkeit auf die
ibar noch nicht genügend bekannte Tatſache aufmerkſam zu machen,
In dieſem Hundeaſyl entlaufene Hunde in Empfang genommen,
en 2 nicht abgeholte Hunde erworben werden können. Andererſeits
Ne mochten wir auch an dieſer Stelle die herzliche Bitte und Mahnung
ue Hunde= und ſonſtige Tierbeſitzer richten: Wenn man nicht den
hat, die ſich zugelegten Tiere auch
A!. Hat man aber Tiere (Hunde, Kätzchen, Geflügel, Haſen uſw.
Ewächſt auch daraus die unbedingte Pflicht, ſie auch „menſchlich”
Fr. Fr.
„handeln und vor allem ausreichend zu ernähren!
An Feſt= und Freudentagen eilen die Stunden ſchneller dahin als
ſonſt. Das empfanden wir auch am verfloſſenen Jugendſonntag wie=
Darmſtadt, 31. Auguſt. der, der von un eren Jugendbünden wie in den Vorjahren in größerem
Stile feſtlich begangen wurde. Wie gar ſchnell waren die Früchte
arbeitsreicher, Vorbereitungstage gebrochen! Möchte die Freude, die ſie
ſpendeten, bei alt und jung reiht lange in den Herzen nachklingen! Sie
kann ſtark machen und manche Schwierigkeit und Widerwärtigkeit im
Geſchäfte des Alltags überwinden helfen. — Wer häte nicht ſeine hella
Freude gehabt an dem frohen Jugendtreiben, das ſich am Sonntag
nachmittag auf dem Herrgottsberge ganz zwanglos entſpann? Schon
das bunte Bild des Zuges, das ſich von der Beſſunger Kirche aus
dort=
hin bewegte, bot einen Anblick, der erfreuen mußte. Und das Singen
und Spielen dazu! Und das herrliche Sonnenwetter, das wohl alle
ge=
wünſcht, aber nach dem Erfahrungen der letzten Zeit ſo ſchön doch nicht
ganz erwartet hatten! Kein Wölklein trübte die Helle des Tages In
Spiel und frohem Tummeln ergingen ſich die Jüngſten, die Buben
und Mädchen des Kindergottesdienſtes, die mitmarſchiert waren, bis
hin zu den Aelteſten in beiden Bünden, und ich glaube, daß manche der
Eltern und Freunde, die ſich von Jahr zu Jahr in wachſender Zahl
zu unſeren Veranſtaltungen einfinden, bisweilen die Luſt verſpürten,
auch noch einmal ſo ganz jung zu ſein und mitzutanzen bei den
Volks=
tänzen und Reigen, mitzuſingen und mitzuſpringen. Heil all denen,
die innerlich, von Herzen jung und aufgeſchloſſen ſind für unſer Wollen!
Mit ihnen ſühlen wir uns, mögen ſie an Jahren alt und ergraut ſein,
allerengſtens verbunden. Wer den Gottesdienſt am Morgen in der
Beſſunger Kirche mitfeierte, der mag etwas von dieſer Verbundenheit
gefühlt haben, die letztlich darin beſteht, daß Alte und Junge in gleicher
Frontlinie ſtehen im Ringen um ein Leben aus Gott und für Gott.
Die gottesdienſtliche Feier, deren feſtliche Ausgeſtaltung in den
Hän=
den der Jugend lag, bildete nach dem Abendmahl für die Jugend der
Gemeinde am Samstag abend den Höhepunkt der Veranſtaltungen.
Eine weihevolle Stunde!
Nach dem Einzug der Jugendgemeinde eröffnete ein fünfſtimmiger
Kanon von Mich. Prgetorius (um 1600) die Feier. Jugendfriſch und
freudig rauſchten die wundervollen Klänge des „Singt dem Herrn!”
durch den ſtimmungsvollen Raum des Gotteshauſes. Ein Chor der
Mädchen, ein Sprechchor und Einzelſprecher halfen, den Gottesdienſt
auszuſchmücken. Pfarer Kornmann aus Frankfurt a. M. zeichnete in
der Predigt üüber das Gleichnis vom Phariſäer und Zöllner die
Stel=
lung des Zöllners ſeinem Gott gegenüber als die notwendige Haltung
wahrhaft evangeliſcher Jugend. Mit deutlichen Worten wies er auf die
Gefahr des Phariſäertums hin, der die Jugend, gerade auch die bewegte
Jugend, ſo oft erliegt. Eine Wiederaufnahme und Fortführung
er=
fuhren dieſe Gedanken i dem „Spiel vom verlorenen Sohn”, von
Burkard Waldis (16. Jahrh.), das am Abend im Gemeindehaus
auf=
geführt wurde. In der Schlußſzene wurden der Schaugemeinde der
Pharifäer und Zöllner in Geſtalt des frommen Bruders vor Augen
geſtellt, und die Worte des Sprechers knüpften den Zuſammenhang
mit den Worten Jeſu am Ende des Gleichniſſes. Was als beſonders
fein an dir in Darſtellung und Aufmachung der Bühne dem Charakter
des Spieles angepaßten Aufführung hervorgehoben zu werden
ver=
dient war die Verbindung der Spieler und Zuſchauer zu einer
feiern=
den Gemeinde durch gemeinſamen Geſang im Rahyn des Stückes zu
Anfang und Ende.
Leider konnten nicht alle, die dem Spiel beiwohnen wollten, im
Saale Platz finden. Sie ſoien ſchon jetzt auf die zweite Aufführung
hingewieſen, die am 18. September, abends 199 Uhr, im
Gemeinde=
haus Eichwieſenſtraße 8, ſtattfindet. — Vielſeitiges Intereſſe fand auch
die Ausſtellung von Jugendarbeiten, die am Samstag und Sonntag
im Gemeindehaus geöffnet war. Ausgelegt waren ſelbſtgefertigte
Klei=
der, Handarbeiten, Bilder, Kunſt= und Gebrauchsgegenſtände unſerer
Mitglieder. Um das Bild der Feier des Jugendſonntags noch völlig
zu runden, ſeien auch die ſportlichen Wettkämpfe erwähnt, die am
Samstag nachmitag auf der Spielwieſe am Böllenfalltor ſtattfanden
und wobei Leiſtungen gezeitigt wurden, die ſich ſehen laſſen können.
Sammelliſte für die in Rheinheſſen vom
Unwetter Geſchädigten.
6. Quittung.
Ungenannt 1 Mk. Heſſiſche Beamtenbank 30 Mk.
Geheim=
rat Keller 10 Mk. L. G. 2 Mk. A. S. 3 Mk. L. B. 2 Mk.
Ke. 2,50 Mk. Gemeinderaſſe Goddelau 100 Mk. Oberfinanzrat
Uhrig 5 Mk. Hei 2 Mk. Apotheker P. Ramdohr 40 Mk. K. J.
1 Mk. N. N. 5 Mk. W. R. 1 Mk. Zuſammen 204,50 Mk.
1. Quittung".
2. Quittung .
3. Quittung
4. Quittung".
5. Quittung
6. Quittung .
424,00 Mark,
201,00 Mark,
251,20 Mark,
252,00 Mark,
174,00 Mark,
204,50 Mark.
Zuſammen 1506,70 Mark.
Sammelliſie für die Unweitergeſchädigten im
ſächſiſchen Kataſirophengebiet.
8. Quittung.
Frau Dr. Bender 2 Pakete mit Kleidern. Ungenannt 1 Mk.
H. Schön 1 Paket mit Kleidern. N. N. 1 Paket mit Kleidern.
A. S. 3 Mk. A. S. Kleider und Bettwäſche. G. Z. 5 Mk. L. B.
2 Mk. Ungenannt Kleider, Stiefel und Wäſche. Ungenannt
Paket mit Wäſche und Strümpfen. Ke. 2,50 Mk. F. W. 1 Paket
(Anzug). F. H. 2 Mk. Oberfinanzrat Uhrig 5 Mk. Darmſtadt
u. Rathgeber 2 Pakete mit Kleidern. M. M. 5 Mk. C. Th.
Paket mit Mänteln. W. 1 Mk. A. Schnabel, Gutenbergſtr. 54 I.,
Paket mit Kleidern. Hei 2 Mk. N. N. 0,50 Mk. L. R. Paket mit
Kleidern. Verband der oberen Vermeſſungsbeamten 20 Mk.
E. Th. 2 Mk. E. F. u. F. F. 2 Pakete Wäſche. K. J. 1 Mk.
Frau Dintelmann Witwe 2 Pakete mit Kleidern. N. N. Kleider.
N. N. 1 Paket. Frau Friedrich Dintelmann 1 Paket Kleider.
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1. Quittung=
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3. Quittung . .
92,00 Mark,
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130,25 Mark,
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397,25 Mark,
6. Quittung
104,00 Mark,
7. Quittung
58,00 Mark.
8. Quittung
Zuſammen 1800,50 Mark.
Tagung der deutſchen Auslandslehrer
in Darmſiadt.
In faſt allen Ländern der Welt beſtehen deutſche Schulen, die die
hohe Aufgabe haben, durch Vermittlung deutſchen Unterrichts in
deutſcher Sprache, die im Auslande heranwachſende deutſche Jugend der
deutſchen Kulturgemeinſchaft zu erhalten. Die treffliche
Erziehungs=
arbeit, die dort geleiſtet wird, findet ihre Anerkennung in der Tatſache
daß auch zahlreiche Landeseinwohner — oft in überwiegender Mehrzahl
gegenüber den deutſchen Schülern — ihre Kinder in die deutſche Schule
ſchicken. Hoher Idealismus erfüllt die deutſchen Lehrer, die manches
Jahr ihre beſte Kraft in den Dienſt der Auslandsſchulen ſtellen, in den
Dienſt einer Arbeit, deren materielle Ergebniſſe oft nicht im Verhältnis
zur aufgewandten Mühe ſtehen. Ein Zuſammenſchluß aller deutſchen
Lehrer an Auslandsſchulen muß hier helfend eingreifen und erweiſt ſich
als Notwendigkeit.
E3 iſt das hohe Verdienſt von Herrn Staatsrat Block=Darmſtadt,
daß er die zurzeit auf Ferien in Deutſchland befindlichen
Auslands=
lehrer einmal geſammelt, zu gemeinſamer Ausſprache gebracht und ſo
den Boden für ihren Zuſammenſchluß geſchaffen hat. Dieſe wichtige
Tagung fand Ende vergangener Woche in Darmſtadt ſtatt und war von
vollem Erfolg begleitet.
In ſchöner Einmütigkeit hatten die Darmſtädter Lehrerverbände,
unter Führung der Herren Lehrer Germann und Studienrat Dr.
Türk, gewetteifert, durch ſorgfältigſte Vorbereitung für einen
rei=
bungsloſen Verlauf zu ſorgen. Der Freitagvormittag gab ausreichend
Gelegenheit zum Beſuch von Unterrichtsſtunden, von Inſtituten und
Sammlungen an Volks= und höheren Schulen, um dort die neueſten
pädagogiſchen Methoden kennen zu lernen. Es dürften wohl alle
Wünſche der Gäſte, dank dem bereitwilligen Entgegenkommen aller
Lehrer, erfüllt worden ſein. — War ſo der Vormittag der praktiſchen
Pädagogik gewidmet, ſo kam am Nachmittag mehr die theoretiſche zum
Wort. In mühevoller Arbeit hatten der Darmſtädter Philologen= und
der Lehrerverein Buch= und Lehrmittelausſtellungen veranſtaltet, die die
auslandsdeutſchen Amtsgenoſſen mit den neueſten literariſchen Er=
erſcheinungen auf den Gebieten der Pädagogik, Deutſchkunde, Geſchichte,
Staatsbürgerkunde, Geographie Philoſophiſchen Propädeutik,
Kunſtbe=
trachtung, Muſik, der franzöſiſchen und engliſchen Sprache,
Steno=
graphie, des Lehrfilms ſowie eine inſtruktive Ausſtellung von
Film=
apparaten. Das Realgymnaſium hatte in ſämtlichen Räumen ſeines
naturwiſſenſchaftlichen Inſtituts eine reiche Ausſtellung mathematiſcher
und naturwiſſenſchaftlicher Literatur ſowie eine Fülle von praktiſchen
Apparaten, Modellen und ähnlichen Hilfsmitteln aus den Gebieten der
Phyſik, Chemie, Biologie und Mathematik ausgeſtellt. Die Modelle der
Mathematik fanden eine wirkſame Ergänzung in den Modellen zur
darſtellenden Geometrie der Ludwigs=Oberrealſchule. Die Darmſtädter
Lehrerſchaft brachte in der Gertenſchule eine Zuſammenſtellung der
Arbeitſchulliteratur, ſowie lehrreiche Arbeiten aus dem Werkunterricht.
In allen genannten Schulen waren die in Frage kommenden Schulleiter
und Fachlehrer zu freundlicher Auskunft und Erläuterung bereit.
Er=
wähnt ſei die entgegenkommende Unterſtützung der Darmſtäoter
Euch=
handlungen durch Ueberlaſſung zahlreicher Werke.
Am Abend des Freitag trafen ſich die auslandsdeutſchen Lehrer in
ſtattlicher Zahl zu gegenſeitiger beruflicher Ausſprache. Herr Direktor
Dr. Gaſter=Berlin, früher Leiter der deutſchen Schule in Antwerpen,
ſprach über die „Organiſation der Auslandslehrerſchaft‟ Der Erfolg
der angeregten Ausſprache war die Gründung des Weltbundes
der Lehrer an deutſchen Auslandsſchulen”, eines
Bundes, der den Zweck hat, einheitliche Kulturarbeit an allen deutſchen
Schulen der verſchiedenſten Länder und die Zuſammenfaſſung der
Aus=
landslehrer zur Vertretung ihrer wirtſchaftlichen Intereſſen
herbeizu=
führen. Herr Weber=Berlin, langjähriger Lehrer an der deutſchen
Schule in Rom und Mitherausgeber der Zeitſchrift „Die deutfche
Schule im Ausland”, ſprach über „Den deutſchen Unterricht in
Aus=
landsſchulen” und bot einen guten Einblick in die Schwierigkeiten
dieſes Unterrichts in den verſchiedenen Ländern.
Am Samstag, dem zweiten Tag der Zuſammenkunft war der
Vor=
mittag wieder der wiſſenſchaftlichen Arbeit gewidmet. Es wurden das
Pädagogiſche Inſtitut unter Führung von Direktor Dr. Vogel
beſich=
tigt, ebenſo der Schulbetrieb der Arbeitsſchule unter Rektor Preſſer
und das pſychotechniſche Inſtitut der Techniſchen Hochſchule unter
Füh=
rung von Prof. Dr. Brahmesfeld. Ueberall fanden die Beſucher
reiche Belehrung; die Buch= und ſonſtigen Ausſtellungen fanden auch
an dieſem Tage zahlreiche Beſucher, auch aus den Kreiſen der
Darm=
ſtädter Lehrerſchaft.
Der Samstag=Nachmittag führte die Gäſte Darmſtadts in die
Um=
gebung, der Abend aber brachte ein geſelliges Zuſammenſein der
Aus=
landslehrer mit den Philologen und Lehrern Darmſtadts im
Fürſten=
ſaal. Der vorhandene Raum erwies ſich als zu klein für die Menge der
Erſchienenen, ein ſchönes Zeichen einmütiger Zuſammenarbeit der
Lehrerverbände aller Art und weitgehenden Intereſſes an den
wich=
tigen Fragen der Auslandsſchulen. So konnte auch Herr Staatsrat
Block ſeiner freudigen Genugtuung in ſeinen Begrüßungsworten
Aus=
druck geben über den ſtarken Widerhall, den ſeine Einladung zur
Tagung gefunden und die erſprießliche Arbeit, die geleiſtet worden ſei,
Direktor Dr. Gaſter ſprach ſodann über: „Die Bedeutung der
Aus=
landsſchulen und der Unterſchied der Methodik an Auslands= und
In=
landsſchulen”. Seine tiefgehenden, von jugendlicher Begeiſterung
ge=
tragenen Ausführungen behandelten die Stellung der Lehrer den
Charakter der Schüler und die einzuſchlagenden methodiſchen Wege.
Direktor Dr. Treut, der ſchon 4 Jahre in Amerika mit größtem
Er=
folge deutſche Kulturarbeit bei den Stammesbrüdern jenſeits des
Großen Ozeans leiſtet, behandelte in feſſelnder Weiſe das Thema „Das
Deutſchtum in Nordamerika und der deutſche Unterricht daſelbſt nach
dem Krieg”. Gerade in Nordamerika heißt es mit äußerſtem Feingefühl
und Takt zu Werke gehen, um bei dem durch den Krieg völlig
nieder=
gebrochenen Deutſchtum eine Anhänglichkeit zu dem alten Vaterland zu
wecken und zu vertiefen. Die Zuhörer gewannen den Eindruck, daß in
Dr. Treut zweifellos der rechte Mann am rechten Platze iſt. Sein
neueſtes Werk iſt die Schaffung eines Kulturfilms „Deutſchland”, der
in 8 Abteilungen das heutige Deutſchland auf allen Gebieten des
Lebens zeigt und als der beſte Kulturfilm zu bezeichnen iſt. In
dankens=
werter Weiſe hatte Herr Dr. Treut am Vormittag Teile aus dieſem
Film mit packenden Worten den Schülern der höheren Lehranſtalten
vorgeführt. — Nachdem noch ein Vertreter der Auslandslehrer Herrn
Staatsrat Block, dem „Vater der Auslandslehrer”, den Dank dieſer für
ſeine unermüdliche Arbeit für die Auslandsſchulen und ihre Lehrer
unter großem Beifall der Anweſenden ausgeſprochen hatte, begann der
unterhaltende Teil des Abends, zu deſſen Gelingen Philologen wie
Lehrer in gleicher Weiſe durch die verſchiedenſten Darbietungen
bei=
trugen. Eine Aufzählung all der Künſtler, die ihre Gaben in
frei=
gebigſter Weiſe ſpendeten, iſt uns unmöglich, erwähnt ſeien die
klang=
ſchön vorgetragenen Lieder des gemiſchten Lehrerchors unter Herrn
Rektor Bauer, Trio und Violinſolo mehrerer Herren der Einheitsſchule,
die Lieder von Herrn Dr. Stiefenhofer und die heiteren Vorträge
un=
ſeres heimiſchen Poeten, Herrn Prof. Dr. Köſer, deren köſtlicher Humor
die beſte Stimmung hervorriefen. Erſt die Polizeiſtunde machte der
frohen Sitzung ein zum Teil ſicher unerwünſchtes Ende.
Alles in allem darf die Tagung als großer Erfolg bezeichnet
wer=
den: Der Zuſammenſchluß der deutſchen Auslandslehrer iſt erfolgt. In
gemeinſamer Arbeit nach einheitlichen Grundſätzen wird in Zukunft
dort deutſche Kulturarbeit geleiſtet werden. Damit hat die Arbeit des
„Vereins für das Deutſchtum im Ausland”, die der Erhaltung der
deutſchen Kultur in der ganzen Welt gewidmet iſt, eine neue erfreuliche
Stärkung erfahren.
Dr. Goetz.
Aus den Parieien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Heute abend 8 Uhr findet ein heiterer Abend im Grünen Zimmer des
Perkeo, Alexanderſtraße, ſtatt. Um zahlreichers und pünktliches
Er=
ſcheinen wird gebeten.
Maſſary
Edel wie der Name
garette
II.BIn 8123
Beamtenbeſoldung.
Von der Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner, Gau Mainz, wird uns
geſchrieben: Die Neuregelung der Beamtenbeſoldung tritt nunmehr in
ein entſcheidendes Stadium. Der Reichsfinanzminiſter iſt mit ſeinen
Vorarbeiten ſoweit, daß im Laufe der nächſten Woche die
Zuſammen=
kunft mit den Finanzminiſtern der Länder vorausſichtlich in Dresden
ſtattfindet. Die G.D.E. hat in einer beſonderen Eingabe an die
Reichs=
regierung, den Reichstag und die Reichsbahngeſellſchaft die Lage der
Reichsbahnbeamten dargelegt. Ausgehend von der Tatſache, daß die
Regelung der Beſoldung vom Jahre 1920 in keiner Weiſe
zufrieden=
ſtellend für die Reichsbahnbeamten war, ein Bahnbeamter bezieht
bei=
ſpielsweiſe heute nur wenige Pfennige pro Tag mehr, als ein
Arbeits=
loſer Unterſtützung erhält, wird eine andere Einſtufung der
Reichsbahn=
beamten gefordert. Ausgehend von der Beſoldung der Reichsbeamten
wird die Hebung, der Reichsbahnbeamten um je eine Gruppe verlangt.
Zum Ausgleich der vorhandenen Geldentwertung, wie ſie ſich im
Reichsindex zeigt, wird daneben eine allgemeine Aufbeſſerung der
Ge=
hälter um 25 Prozent gefordert. Die durch die Dawesgaſetze
geſchaf=
fene Neuregelung des Reichsbeamtenrechts wird beſonders erwähnt und
verlangt, daß Reichsregierung und Reichstag die Verantwortung für
die Beſoldung der Reichsbahnbeamten ebenfalls übernehmen und eine
einheitliche Regelung für die Reichs= und Reichsbahnbeamten ſchaffen.
Die Regelung der Anſtellungs= und Beförderungsverhältniſſe durch die
Reichsbahngeſellſchaft bedeutet eine erhebliche Benachteiligung durch
jahrelange Verzögerung der Anſtellung und Beförderung. Zum
Aus=
gleich verlangt die Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner E. V. eine
Be=
ſtimmung im Beſoldungsgeſetz, wonach das Höchſtgehalt bei Erreichung
eines beſtimmten Lebensalters gewährt werden muß.
— Großruſſiſches Balgleika=Orcheſter. Wie ſchen erwähnt, gaſtiert
die rühmlichſt bekannt 1. ruſſiſche Konzertgeſellſchaft, Leitung Dr. E.
Swerkoff, kommenden Freitag, 2., ſowie Samstag, 3. September, im
Orpheum. Die hervorragende Wköpfige Künſtlerſchar, welche bereits ſeit
6 Jahren die ganze Welt bereiſt, bringt außer dem glänzenden „
Bala=
leika=Orcheſter” auch einen wundervoll geſchulten Männerchor mit.
Hierzu die fabelhaften ruſſiſchen Volkstänzer und die einzig daſtehende
Balaleika=Virtuoſin Eliſabeth Wolgina. Die Künſtlerſchar iſt vor
kur=
zem erſt von einer Tournee aus Spanien zurückgekehrt und befindet
ſich zum vierten Male auf der Tournee durch Deutſchland. Das
Gaſt=
ſpiel währt nur 2 Tage. Eintrittspreiſe 1—3 Mk. Karten im
Ver=
kehrsbureau und bei de Waal, Rheinſtr. 14.
— Herrngarten=Café. Auf das heute Mittwoch ſtattfindende
Kon=
zert nebſt Sonderkonzert mit verſtärktem Kammerorcheſter und
Solo=
einlagen wird hingewieſen. (Näh. ſ. Anz.)
Der Gau Rheinland des Verbandes für deutſche Jugendherbergen
übergab die im wildromantiſchen Langfigtal in Altenahr neu
erbaute Jugendherberge dem Verkehr. Der erſte Vorſitzende, Studienrat
Dr. Faßbender (Trier), hielt die Eröffnungsrede, worauf Landratz
Meher des Kreiſes Ahrweiler, gleichzeitig im Auftrage des leider in
letzter Stunde verhinderten Regierungspräſidenten von Koblenz, den
Gau zu der muſtergültigen Anlage beglückwüiſchte und ihm den Dank
des Kreiſes für die Erſchließung des wunderſchönen Ahrtales für die
wandernde Jugend ausſprach. Die Jugendherberge, die nach den Plänen
des Regierungsbaumeiſters a. D. Stahl (Düſſeldorf) erbaut wurde,
kann zu den beſten und ſchönſten gerechnet werden. Das Haus faßt
110 Betten. Mit der Jugendherberge in Altenahr iſt an der Strecke
Köln=Trier die fünfte Muſter=Jugendherberge fertiggeſtellt.
Luftpoſtverkehr. Mit dem Inkrafttreten des Herbſtflugplans
am 1. September werden folgende Flugverbindungen zur
Poſtbeför=
derung nach und von Darmſtadt benutzt: Ab Darmſtadt nach
Mannheim und Karlsruhe 8,20, nach Frankfurt 12,30, nach Mannheim,
Karlsruhe, Baden=Baden, Villingen und Konſtanz 13,35; an
Darm=
ſtadt von Mannheim, Karlsruhe, Baden=Baden, Villingen und
Kon=
ſtanz 12,15, von Frankfurt 13,20, von Mannheim und Karlsruhe 16,10.
Tageskalender für Mittwoch, den 31. Auguſt 1927.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus; Geſchloſſen. — Orpheum: Geſchloſſen. — Konzerte:
Schloß=Café; Hotel=Reſtaurant Schmitz; Café Rheingold; Bockshaut.
— Ausſtellung, von 10—19 Uhr, Landesmuſeum: Alte Kunſt,
Mathildenhöhe: Neue Kunſt. — Kinovorſtellungen: Union=,
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Radio=Großempfang.
In letzter Zeit las und hörte man viel über die geplante
Errich=
tung von Großempfangsſtationen, die auch dem minderbemittelten
Großſtädter den Genuß von Radio=Uebermittelungen ermöglichem ſollen.
Intereſſierte Kreiſe glauben, mit der Durchführung dieſer Projekto
einen großen Fortſchritt auf dem Gebiete der Radio=Uebermittlung
anzubahnen. Tatſächlich leiten ſie aber einen Rückſchritt ein, der nur
geeignet iſt, die weitere Entwickelung der Radioinduſtrie hemmend zu
beeinfluſſen.
Der „Radio” iſt herte nicht nur ein Unterhaltungsmittel, ſondern
in gar nicht zu unterſchätzendem Maße ein Bildungsmitel geworden.
Und zwar ſind es erfreulicherweiſe gerade die minderbemittelten Kreiſe,
die ſich dieſes Bildungsmittels bereits in hohem Maße bemächtigt
haben. Wer heute durch die Lande zieht, findet ſelbſt in den
beſchei=
denſten Hütten einen meiſt ſelbſt gebauten Radio vor. Das große Heer
der „Baſtler”, das ſich vorwiegend aus den minderbemittelten Kreiſen
zuſammenſetzt, nährt heute eine Induſtrie. Das iſt ja der große Reiz,
den der Beſitz eines eigenen Empfängers ausübt, daß man
Darbietun=
gen aus den entfernteſten Orten heranholen kann, deren geographiſcho
Lage man häufig genug kaum kennt und für die man nun allmählich
anfängt, ſich zu intereſſieren. Ein Stück praktiſcher Geographie läuft
alſo dabei nebenher. Der weitere beſondere Reiz liegt darin, daß man
mit beſcheidenen Mitteln, etwa einem billigen Detektor, zuerſt nur die
nahebelegene Großſendeſtation heranholt; dann geht man zum Bau
von Röhrenapparaten über, verſucht ſich mehr und mehr mit
verfeiner=
ten Schaltungen, bis man ſich ein Gerät zuſammengebaut hat, mit dem
man alles Erreichbare heranholen kann, und Verſtärkungen ausgebaut
hat, die ſchließlich auch den Verzicht auf die Hochantenne geſtatten. Mit
dem zunehmenden Gelingen der Verſuche geht ein zunehmendes
Erken=
nen der einſchlägigen Vorgänge Hand in Hand. Ein Stück praktiſcher
Phyſik läuft nebenher.
Nun will man mit einem Schlage auf all dieſe wertvolle
Möglich=
keiten, die heute Tauſenden in ihren Mußeſtunden wertvolle Anregung
zu geben vermögen, verzichten und dem Radiohörer einen
Telephon=
anſchluß in die Stube ſetzen und ihn das hören laſſen, was ihn die
Großempfangsſtation gerade hören laſſen will. Dies iſt ein
Unter=
nehmen, das ſchon im Entſtehen den Keim des Unterganges in ſich
birgt. Selbſt wenn der Plan ſo einfach durchzuführen wäre, was er
aber nicht iſt — denn das Uebertragungsmonopol der Reichspoſt hat
auch da ein gewichtiges Wort mitzureden —, würden die
Groß=
empfangsſtationen bald genug mit einem ſtarken Nachlaſſen des
Inter=
eſſes zu rechnen haben. Sie würden nicht lange arbeiten und eines
Tages gezwungen ſein, mangels ausreichender Beteiligung ihren
Be=
trieb wieder einzuſtellen Auch die Münchener telephoniſche
Opern=
übertragung, mit der ſich Miniſterialrat Dr.=Ing. Seidle ſo unendlich
viel Mühe gegeben hat, hat aus gleichen Gründen noch keine Seide
ſpinnen können.
Nimmt man dem Radiohörer den Reiz des Selbſtſchaffens und
den Reiz der Unabhängigkeit und gibt ihm dafür eine jedermann
zu=
gängliche Alltäglichkeit, die häufig genug ſeinem Geſchmack nicht
ent=
ſprechen wird, ſo wird ein großer Teil der Hörer über kurz oder lang
doch wieder zum eigenen Empfangsgerät greifen.
Die Gründe, die man für das Projekt eines Großempfanges
an=
führt, z. B. den Umſtand, daß nicht alle Inwohner eines größeren
Miethauſes eine eigene Antenne haben können, ſind nicht ſtichhaltig.
Der Fortſchritt muß ſich hier auf ganz anderen Bahnen bewegen. Die
Verfeinerung der Schaltungen muß ſo werden, daß man einer
Hoch=
antenne überhaupt nicht mehr bedarf. Dieſer Weg iſt bereits beſchritten.
Denn es gibt heute ſchon z. B. Zwei=Röhrengeräte, die mit
verhältnis=
mäßig geringen Mitteln auch ohne Hochantenne nur mit einem durch
das Zimmer geſpannten Draht einen einwandfreien Empfang ferner
Stationen ermöglichen.
A. v. L.
K
114
Der Sternenhimmel im September.
(Anfang 11 Uhr, Mitte 10 Uhr, Ende 9 Uhr abends).
LPD. Der Sommer geht zur Neige; am Oſthorizont ſteigen ſch.
die erſten Vorboten der Winterſternbilder herauf. Voran das Siebchn
geſtirn, die im Vorksmund als Glückshenne bezeichnele Sterngruzun
der Plejaden. Die Gruppe gehört zum Gebiete des Stiers, deſſen rz
licher Hauptſtern Aldebaran bald nach ihnen über dem Horizont
ſcheint. Etwas höher als die Plejaden ſteht der Widder, daneben ge ge
Norden Perſeus. Ueber ihm folgt im Zug der Milchſtraße
Caſſtſ=
peia. Ueber dem Widder im Oſten Andromeda, rechts von ihr
Ve=
ſus, unter dieſem die Fiſche und der Waſſermann. Im Zenit finne
wir den Schwan mit Deneb als hellſtem Stern, ſüdlich davon den De
phin, leicht kenntlich an dem kleinen Rhombus, den vier ſeiner
Hauu=
ſterne bilden, dann den Adler mit dem weißſtrahlenden Atair. HFu
im Weſten, noch ſcheitelnahe, finden wir den hellſten Fixſtern
Sommerhimmels, Wega, der Hauptſtern der Leier. Etwas gen
Weſten hinunter ſteht der Herkules. Der Bootes mit Arktur iſt
Untergehen begriffen. Zwiſchen ihm und Herkules fällt das kleg
aber leicht einzuprägende Sternbild Krone mit dem Hauptſtern Gemmn
beſonders auf. Der große Himmelswagen ſteht tief im Norden,
Fuhrmann mit dem Hauptſtern Capella ſteigt langſam im
Nordow=
herauf. Der helle rote Stern tief am Südhorizont iſt Fomalhaut 1n
ſüdlichen Fiſch.
Merkur gelangt am 2. September in Konjunktion (Gleichſchein)
Sonne und geht dann den ganzen Monat noch während der
Abeö=
dämmerung unter. Venus, die vom Januar bis Auguſt den weſtligüe
Abendhimmel beherrſcht, kommt am 10. September in Konjunktion n
der Sonne und tritt dann auf den Morgenhimmel über. Ctwa ro
20. September an wird man ſie morgens am Oſthimmel auffinne
können, zuletzt ſchon vor 5 Uhr. Mars iſt nicht zu beobachten. Julln
ſtrahlt in gewaltigem Glanze am Oſthorizont. Er gelangt am 22. Se
tember in Oppoſition (Gegenſchein) zur Sonne. Bei Monatsanfin
geht er am Ende der Abenddämmerung, etwa um ½8 Uhr auf, gone
Enda des Monats gegen ½6 Uhr. Das hübſche Bild der vier hellle
von ſeinen neun Monden kann ſchon in einem guten Feldſtecher bch.
achtet werden. Saturn geht anfangs bald nach 10 Uhr, zuletzt u
8 Uhr unter. Die Möglichkeit, Jupiter und Saturn, die beidennb
liebten Beobachtungsobjekte, an einem Abend zuſammen
beobachtern=
können, läßt den Beſuch der Stuttgarter Sternwarte in den näck/
Wochen beſonders empfehlenswert erſcheinen. Uranus und der äuß5.
der Planeten, Neptun, der kurz am Morgenhimmel zu beobachtenni,
ſind mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen.
Mondgeſtalten: 1. Viertel am 4. vorm., Vollmond am 11. na in
letztes Viertel am 18. vorm. und Neumond am 25. nachm. Am 3.
tember wird der Mond ſehr nahe an Saturn vorübergehen.
Die Sonne tritt am 24. vorm. aus dem Tierkreiszeichen
Jungy=
in das Tierkreiszeichen Wage über. Wir haben an dieſem Tage Heih
Tag= und Nachtgleiche und damit auch den kalendermäßigen Bei
des Herbſtes.
Kunffnotizen.
Ueber Werte, Künſſter eder fünſtieriſche Veranſialtungen, deren im Nachſiehendm
geſchieht, behält ſich die Redalfion ihr Artell vac
— union=Theater „Unter Ausſchluß der Oeff-n
lichkeit?”. Mit dieſem Ibrahim Huſam hat Werner Krauß cun
unvergeßlichen Typ auf die Leinwand gebannt. Schon ſein Aeußz
die wollige= wilde Perücke, unter der das unbewegliche (Geſicht mit 9
gefährlichen Augen faſt maskenhaft wirkt, die ſparſame Geſte, die —n
ſchwer zu bändigenden Wildheit abgerungen zu ſein ſcheint, verz
die großangelegte Studie eines Mädchenhändlers. Die ſchöne V:
Gibſon ſah nicht nur bezaubernd aus, ſpielte auch überaus beſeelt.,
Vater, Jaoob Tietdke, war der vertrauensſelige Gemütsmenſch, de
Mordverdacht gerät. Henry Stuart und Wilhelm Dieterle bildem
geſunden Kontraſt zu der angefaulten Lebewelt, die Ida Wüſt als
haberin eines galanten Salons mit Charme vertrat. Julius Fck
ſtein zeichmnete einen alten, vertrottelten Freund dieſer gefälligen T
Die entzüickenden Dodge Siſters waren die Attraktion des „Salln
Dieſer auch techmiſch gut gemachte Film wurde dreimal von der
ſur verboten. — Als zweiter Film iſt ein Roman aus dem Mong
lande gewählt. In der Hauptrolle der bekannte Künſtler Ro=
Novarro, Hauptdarſteller von Ben=Hur. Der Film wird jedern
ſucher feſſeln, da Bilder gezeigt werden von ſeltener Schönheit.
Darſteller ſind ſehr gut gewählt und darf ſich dieſe Woche das
Programm ſicher eines guten Beſuches erfreuen.
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* Leibchesn
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aiden den alt
[ ← ][ ][ → ] muts über Erhebung einer allgemeinen Wertzuw=
VSſelten Muſterſatzung liegt bis 3. September
iden auf der Bürgermeiſterei zur Einſicht offen.
nomet 241
Mittwoch, den 31. Auguſt 1927
Aus Heſſen.
Erntebericht.
Seite 7
ndbund für den Kreis Dieburg zur
augen=
blicklichen Lage der Landwirtſchaft.
emer Vertrauensmännerverſammlung des Heſſ. Landbundes für
Dieburg, die am Sonntag, den B. Auguſt in Reinheim
ſtatt=
mlhat, wurde eingehend über die Lage der Landwirtſchaft ge=
Svie ſie ſich beſonders infolge der längeren Regenperiode ent=
. Die Berichte, die von den Vertretern der einzelnen
wen erſtattet wurden, ergeben ein geradezu troſtloſes Bild.
fm und Weizen, die in einem großen Teil des Kreiſes Dieburg
Prozent der Getreideanbaufläche in Anſpruch nehmen, ſind
minn der Regenperiode nur verſchwindend geringe Mengen ge=
Unrrden, während vor 8 Tagen eine erhebliche Schädigung bei
„och nicht feſtgeſtellt werden konnte, muß leider heute geſagt
aß auch bei dieſer Getreideart mit Verluſt infolge Auswuchſes
„Sſtens 70 Prozent gerechnet werden muß. Beim Hafer liegen
tniſſe zum Teil noch ungünſtiger. Wo der Hafer noch auf dem
ngt, beträgt der Schaden bis zu 100 Prozent. Die
berichten, daß es ſich nicht lohnt, dieſen Hafer aufzubinden
ubringen, man ſich vielmehr mit dem Gedanken trägt, ihn
ſrügen, da eine Verwendung in der Viehwirtſchaft kaum mög=
Saatgetreide aus der diesjährigen Ernte zu gewinnen, iſt in
ſtm Fällen unmöglich. Die Körnerernte ergibt im beſten Falle
drrwertiges Futtermittel.
hoaus den höher gelegenen Gebieten des Kreiſes Dieburg, die
ſtätere Ernte haben, lauten die Berichte gleich ungüinſtig. In
Sieten iſt z. T. auch die Roggenernte ſtark in
Mitleiden=
ogen. Das gleiche gilt von dem Miſchfruchtbau (Roggen und
Uebereinſtimmend, wird berichtet, daß die Kataſtrophe
Jahre bei Getreide größer iſt, als in dem Notjahre 1924. Die
„I Kreditmaßnahmen zu beſſern, ſcheint nicht angängig, da zum
wi eine derart ſtarke Verſchuldung vorhanden iſt, daß weitere
mmahmen unter keinen Umſtänden verantwortet werden können.
3erſammlung beſchloß, den Bundesvorſtand in einem Schreiben
chen, die ihm geeignet erſcheinenden Schritte unverzüglich zu
. um eine Linderung der Not herbeizuführen.
Bishauſen, 30. Aug. Ein reger Verkehr herrſchte hier bei
ittzten Sonntag und Montag ſtattgefundenen Kirchweihe.
Be=
uurch wirklich herrliches Wetter, zeigte ſich beſonders in der
Be das Bild einer förmlichen Menſchenſtrömung, ſowohl aus
ſchnargemeinden als auch von Darmſtadt, wie man es hier bei
ſelSen Veranſtaltungen ähnlicher Art wohl noch nie zu ſehen
be=
uch in den Sälen, in denen zum Tanz aufgeſpielt wurde, war
n. Alt reichlich Gelegenheit geboten, an beiden Tagen bis zum
M2rorgen das Tanzbein zu ſchwingen. Mit dem Verlauf der
tärften die Buden= und Karuſſellbeſitzer und nicht zuletzt auch
ſtA rte recht zufrieden ſein.
ſAGeilgen, 29. Aug. Gemeinderatsbericht. Auf
Ver=
na des Kreisamtes ſoll nochmals verſucht werden, mit den
An=
ſdm Reitbahn auf gütlichem Wege zu einer Einigung zu kommen,
ſiiie beſchloſſen 2,50 für den Quadratmeter zu vergüten. — Die
In einer Bierſteuer wurde einſtimmig abgelehnt — Das Geſuch
hiter=Samariter um Ueberlaſſung der Schulturnhalle für die
ſte Vanderausſtellung in der Zeit vom 10. bis 18. September
nd Genehmigung. — Bezüglich Gasverſorgung in Kranich=
Il anit der Eiſenbahndirektion Mainz in Unterhandlung getreten
— Ein Geſuch des Hch. Schneider um Ueberlaſſung eines
Bau=
runde für einen ſpäteren Termin zurückgeſtellt. — Betreffend
öfrung der Wernerſtraße ſoll ein Koſtenvoranſchlag ausgearbeitet
ſtangelegenheit bis zur Beratung des 1928er Voranſchlags
zurück=
wrden. — Die Lieferung von Oefen und Herden für die von
ereinde fertiggeſtellten Flachbauten wurde an Jakob Schmitt 3.
— Ein Geſuch um Erlaubnis zum Verkauf von Flaſchenbier
dieſer Notwohnungen fand keine Genehmigung. — Die neu=
Straße von der Kranichſteiner= nach der Bornſtraße erhielt
unen Georgenſtraße. Anſchließend fand geheime Sitzung ſtatt. —
Mitwoch findet im „Goldenen Löwen” eine Verſammlung zur
ung einer Theatergemeinde zum Beſuche des Lan=
in Darmſtadt ſtatt. — Der Wieſenvorſtand hat das Mähen
mrmetgraſes wie folgt beſtimmt: Donnerstag, den 1. September
Mühle bis Leibchesmühle, Freitag, den 2. September bis
Gerau=
urd Samstag, den 3. Septmeber bis Park. — Sowohl die
Müprigen als auch die Fünfzigjährigen planen für die nächſten
vemeinſame Geburtstagsfeiern.
Aigesheim, 30. Aug. Heute vormittag hat ein hieſiger 79 Jahre
rn ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Wie aus
La ſeine Angehörigen gerichteten Schreiben hervorgeht, hat ein
Ayyes Leiden den alten Mann zu der unglückſeligen Tat ver=
Dresheim, 30. Aug. Vom herrlichſten Sommerwetter begünſtigt,
letzten Sonntag und Montag das hieſige Kirchweihfeſt ſtatt.
wm von auswärtigen Gäſten, namentlich aus Darmſtadt, war
uerer. Vom frühen Mittag bis ſpät in die Nacht hinein,
ufhörlich die Wagen der Elektriſchen Straßenbahn, die ſämt=
Rirchweihbeſuchern vollgepfropft waren. Auf dem Marktplatz
an derartiger Verkehr, daß man ſich nur mit Mühe durch das
durchwinden konnte. Die Lokale, namentlich die Tanzſäle,
uAſtändig überfüllt. Ueberall herrſchte fröhliche Feſtſtimmung.
ſteirte hatten für die leiblichen Bedürfniſſe vorzüglich geſorgt,
Sſchäftsleute und Beſucher voll und ganz auf ihre Rechnung
Eerſtadt, 29. Aug. Wertzuwachsſteuerverordnung.
mn inderat wird ſich in ſeiner nächſten Sitzung mit der Beratung
ASſatzung über die Erhebung einer allgemeinen
Wertzuwachs=
äftigen, nachdem der Finanzausſchuß der Ortsſatzung bereits
hat. Dieſe Steuerordnung tritt, falls ſie vom Gemeinderat
ieen wird, mit dem Tage ihrer Veröffentlichung im Amtsver=
Sblatte in Kraft und gilt für alle Fälle, in denem der Abſchluß
Taßerungsgeſchäftes früheſtens am Tage der Veröffentlichung
N Sie tritt an die Stelle der Ortsſatzung über die Erhebung
G lations=/Wertzuwachsſteuer vom 6. Dezember 1926. Nach 8 1
Steuerordnung wird die Abgabe (Wertzuwachsſteuer) von
-Zuwachs erhoben, der beim Uebergang des Eigentums an
hr Gemeindebezirk gehörigen Grundſtück ohne Zutun des Eigen=
Gtſtanden iſt, wenn die Veräußerer das Eigentum an dem
e: nach dem 31. Dezember 1913 erworben haben. Als ſteuer=
E Wertzuwachs gilt der Unterſchied zwiſchen dem Erwerbspreis
Weräußerungspreis. Soweit der Erwerbspreis nicht in Gold=,
4der Reichsmark berechnet iſt, wird er nach § 2 des Aufwer=
W8es vom 16. 7. 1925 (Reichsgeſetzbl. I S. 117) nach ſeinem
dert berechnet. Für die Berechnung iſt maßgebend der Tag
Ruſſes des Rechtsgeſchäftes, wenn ein Veräußerungsgeſchäft ab=
A war, das zur Uebertragung des Eigentums verpflichtete, in
Men Fällen der Tag des Rechtsvorgangs, der die Rechtsände=
Hurft hat. Die Steuer beträgt bei einer Eigentumsdauer bis
nen 50 Prozent des Wertzuwachſes, von mehr als 6 Monaten
-Jahr 40 Prozent, 1 Jahr bis zu 2 Jahren 30 Prozent, 2 Jah=
2 Jahren 25 Prozent, 3 Jahren bis zu 4 Jahren 20 Prozent,
Dis zu 5 Jahren 15 Prozent. Bei längerer Eigentumsdauer.
er ſich der Steuerſatz für jedes angefangene weitere Jahr der
Am 1 b. H.; er beträgt jedoch mindeſtens 10 v. H. Die Zah=
Skeuer liegt demienigen ob, dem das Eigentum an dem
vor dem die Steuerpflicht begründenden Rechtsvorgang zu=
N—ENamſtabt, 30. Aug. Kirchweihe. Nächſten Sonntag, den
hder, wird hier die Kirchweihe gefeiert. Wie ſtets, wird ſie
eſem Jahre wieder viele auswärtige Gäſte hierher bringen,
im mt auf ihre Rechnung kommen werden.
Sbdorf, 30. Aug. Hündenburgſpende. Die
Bürger=
gnt bekannt, daß eine Sammelliſte zur Einzeichnung für die
AToſhende aufliegt, 2. Wertzuwachsſteuer. Der Beſchluß des
es Landesverbandes des Reichsbundet
der Kinderreichen des Bolksſtaates Heſſen
in Gernsheim a. Rh.
Am Sonntag tagte im Saalbau „Darmſtädter Hof” (Beſitzer Karl
Beck) in Gernsheim a. Rh. die Landeskonferenz des Reichsbundes
der Kinderreichen für den Volksſtaat Heſſen. Um 10 Uhr eröffnete der
Landesvorſitzende, Herr Olle=Offenbach am Main, die Konferenz. Herr
Hausmeiſter Wolf, erſter Vorſitzender der hieſigen Ortsgruppe, begrüßte
die Verſammlung. Sein Willkommgruß galt beſonders den Herren
Bürgermeiſter Dr. Lüdecke Groß=Gerau und dem Vertreter des
Haupt=
vorſtandes, Herrn Otten aus Köln, und Heurn Regierungsbaumeiſter
Malzy von der Heſſiſchen Wohnungsfürſorge=Geſellſchaft, Darmſtadt.
Vertreten waren u. a. die Ortsgruppen: Offenbach, Darmſtadt,
Bens=
heim, Arheilgen, Gernsheim und Biblis. Ueber die Tätigkeit des
Landes=
verbandes berichtete der Schriftführer, Herr Schwarzkopf. Zu Punkt 3
der Tagesordnung hielt Herr Geſchäftsführer Otten,Köln, vom
Provin=
zialverband Rheinland über die Organiſation des Reichsbundes ein
aus=
führliches Referat. Verſchiedene Anträge wurden unter Punkt 4
ver=
handeit und zum größten Teil dem Landesvorſtand als Material zur
weiteren Bearbeitung überwieſen. Der Antrag der Ortsgruppe
Gerns=
heim, betr. den Anſchluß des Landesverbandes des Reichsbundes der
Kinderreichen als Mitglied der heſſiſchen Wohnungsfürſorgegeſellſchaft,
Sitz Darmſtadt, wurde einſtimmig angenommen. Der Geſchäftsanteil
ſoll durch Erhebung eines Sonderbeitrags aufgebracht werden. Herr
Negierungsbaumeiſter Malzy gab eingehende Auskunft. Die nächſte
Landeskonferenz findet in Offenbach am Main ſtatt. Herr Bürgermeiſter
Dr. Lüdecke gab eine ſehr begrüßenswerte Anregung dahingehend, daß
man den Landesverband Heſſen ähnlich wie die Bildung des
Landes=
arbeitsamtes zuſammenſchließen ſoll in einen Verband Heſſen=Heſſen=
Naſſau und Waldeck. Auch dieſer Gedanke wurde dem Landesverband
als Matexial überwieſen.
Um 3 Uhr fand alsdann eine öffentliche Kundgebung im großen
Saale des Saalbaues ſtatt. Zuerſt ergriff Herr Bürgermeiſter Dr.
Lü=
decke, der einſtens Generalſekretär des Reichsbundes der Kinderreichen
war, das Wort. Er ſchilderte in eingehender Weiſe den Aufbau und
den Sinn der Bewegung und gab einen Ueberblick über die Kämpfe und
Schwierigkeiten, insbeſondere über die Zeit, als die Organiſation noch
in den Kinderſchuhen ſich befand. Der Redner behandelte eingehend die
Steuerfragen, die Frage der Kinderrenten, die Wohnungsfrage (
insbe=
ſondere, was kann die Kommune hinſichtlich dieſes Gebietes tun?),
ſo=
wie die Frage der Jugenderziehung bzw. Fürſorge. Als nächſter
Ned=
ner ſprach Herr Otten=Köln, vom Provinzialverband Rheinland. Er
verſtand es, die Zuhörer zu feſſeln und ſeine Ausführungen ſind auf
guten Boden gefallen. Mancher Jugenderzieher hätte hier aus
berufe=
nem Munde etwas Gutes und Lehrreiches auf den Weg nehmen können.
Als dritter Redner gab. Herr Regierungsbaumeiſter Malzy=Darmſtadt
über Zwecke und Ziele der heſſiſchen Wohnungsfürſorgegeſellſchaft
aus=
führlichen Aufſchluß. Herr Verbandsvorſitzender Olle=Offenbach
wür=
digte noch die Verdienſte des verſtorbenen Innenminiſters, Herrn von
Brentano. Die Verſammlung erhob ſich zur Ehrung des Verſtorbenen
von ihren Plätzen. Nach kurzer Diskuſſion konnte Herr Hausmeiſter
Wolf, als Tagungsleiter, die ſchön verlaufene öffentliche Verſammlung
ſchließen.
Krähberg=Rennen.
* Erbach, 30. Aug. Das diesjährige Krähbergrennen findet am
kommenden Sonntag, den 4. September d. J., ſtatt. Auch in dieſem
Jahre findet am Tage vorher, am 3. September, die Abnahme der zum
Rennen gemeldeten Wagen im Hofe des Schloſſes zu Erbach ſtatt, und
zwar zwiſchen 15 und 18 Uhr. (3 Uhr und 6 Uhr nachmittags.) Zu
derſelben Zeit werden dort auch die zur Sternfahrt nach Erbach
geſtar=
teten Wagen erwartet und durch den Herrn Präſidenten des Hefſiſchen
Automobilklubs empfangen werden. Gleichzeitig findet im Schloßhof
Platzmuſik ſtatt. Abends treffen ſich um 7 Uhr alle Teilnehmer am
Nennen im Hotel Schützenhof in Erbach zu einem Begrüßungsabend mit
anſchließendem Eſſen. Der Start zum Krähbergrennen am Sonntag,
den 4. September, iſt auf 8 Uhr vormittags feſtgeſetzt. Für Zuſchauer
empfiehlt es ſich, möglichſt zeitig ſich ſchon an die Rennſtrecke zu
be=
geben. Erfahrungsgemäß ſind die Plätze an den Kurven beſonders
ge=
fährdet. Dieſe Stellen werden daher am zweckmäßigſten ganz gemieden.
oder man ſtellt ſich in gemeſſener Entfernung von der Fahrbahn auf.
Welche Bedeutung in Fachkreiſen den Krähbergrennen zugemeſſen wird,
geht ſchon daraus hervor, daß erſte Fahrer genannt ſind. Unter dieſen
befindet ſich auch Herr Heuſſer, der im Vorjahre Sieger im Rennen um
den Goldpokal des Heſſiſchen Automobilklubs war und ihn in dieſem
Jahre in einem neuen Wagen verteidigen wird. Ohne Zweifel wird
das diesjährige Krähbergrennen wieder ein ſportliches Ereignis, nicht
nur für den Odenwald, ſondern auch für die Automobilwelt werden.
— Lichtenberg i. Odw., 30. Aug. Am Sonntag fand die
Banner=
weihe der Geſangs=Abteilung „Eintracht” des Odenwaldklubs,
Orts=
gruppe Lichtenberg, ſtatt. Am Nachmittag bewegte ſich der Feſtzug mit
den zahlreich erſchienenen auswärtigen Geſangvereinen durch die feſtlich
geſchmückte Ortsſtraße nach dem Schloßhofe. Unten der Leitung ihres
Chormeiſters Herrn W. Kunſchke wurde von der Geſangs=Abteilung als
Einleſitung des Weiheaktes der „deutſche Sängergruß” und „Shäfers
Sonntagslied” mit feinſchattierter Tonwirkung geſungen. Nach der
kernigen Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden der Geſangs=Abteilung,
Prof. Lippmann, hielt Prof. Dr. Köſer aus Darmſtadt in vollendeter
Form eine ſchöne, tiefdurchdachte Weiherede, darin beſonders auf das
deutſche Lied und die Bedeutung eines Banners hinweiſend. Nach dem
Weiheakt und Uebergabe des Banners nahm das Feſt ſeine Fortſetzung
im Kaiſerſaale des Schloſſes in ſehr anregender Weiſe, abwechſelnd durch
Muſik= und Liedervorträge, der erſchienenen Goſangvereine. Abends
ſchloß ſich ein Ball im Kaiſerſaale an.
r. Babenhauſen, 30. Aug. Einen ſchönen turneriſchen Erfolg
er=
zielte der hieſige Turnverein 1891 beim Bezirks=Jugendturnen in
Arheilgen am vergangenen Sonntag. Bei ſtauker Konkurrenz unterlag
Turner Eugen Pilger in der Oberſtufe nur mit einem Punkte dem
1. Sieger und wurde mit 155 Punkten 2. Sieger im Ncunkampf. Unter
nur 12 Siegern in dieſem Jahrgang konnte ſich Babenhauſen noch 3
Siege heimholen, den 3., 10. und 12. Preis. Beim Sehskampf des
Schülerjahrgengs 1915/16 nahmen 80 Zöglinge teil, und Auguſt
Geiß=
ler wurbe 4. Sieger. Ein „Gut Heil” den wackeren jungen Turnern,
aber auch alle Achtung vor der nimmermüden, nun mit Erfolg gekrönten
Erziehungsarbeit der Niegenführer.
* Michelſtadt, 29. Aug. Wirtſchaftlicher Verband
bil=
dender Künſtler Heſſens E V. Am Samstag wurde in
An=
weſenheit der Behörde und Schulvorſtände in Michelſtadt die vierte
Ver=
bandsausſtellung feierlichſt eröffnet. Der erſte Vorſitzende des
Verban=
des, Dr. Daniel Greiner, hielt eine längere Anſprache und führte den
Zweck dieſer Verbandsausſtellungen näher aus. Wie in Jugenheim und
Lindenfels wurde auch in Michelſtadt die Ausſtellung mit großer
Sym=
pathie und Intereſſe aufgenommen. Während der Dauer der
Ausſtel=
lung ſollen dort Führungen und Vorträge ſtattfinden. An der
Aus=
ſtellung ſind beteiligt: Auguſt Soeder, Hans Vielmetter, Willi
Hoffer=
bert, Rich. Walter, Karl Dietz=Jugenheim, Erich Bialle=Alsbach, Math.
Stegmeher, Anna Bornemann, Alexander Poſch, H. Zernin=Eberſtadt,
Daniel Greiner=Jugenheim, Freiherr v. Geyer=Bensheim, Elſa Luihmer=
Frankfurt u. a. m. Das Kunſtgewerbe iſt durch Frau Roggenbau=
Scc=
heim, Frau Bialle=Alsbach und Odin Greiner=Jugenheim vertreten.
* Hammelbach, 30. Aug. Ernte 1927. Endlich beſſeres Wetter!
Von früh bis ſpät ſind die Landwirte des Ueberwaldes auf den Beinen,
um ihre Ernte, die noch vollkommen draußen iſt, einuholen. Anfangs
waren die Ausſichten auf die Geſamternte gut. Der anhaltende Regen
den letzten Wochen hat jedoch alle Hoffnung der Landwirte auf eine gute
Ernte vernichtet. Man hatte gerade mit dem Halmſchnitt begonnen,
als die letzte Regenperiode eintrat. Was lag, mußte liegen bleiben
und war der Vernichtung preisgegeben. Auch die Hoffnung auf die
Kar=
toffelernte iſt ſtark herabgeſetzt, da Fäulnis ſchon ſtark um ſich gegriffen
hat, und auch der gefürchtete Kartoffelkrebs ſchon angewoffen wurde.
Mit der Obſternte ſieht es nicht viel beſſer aus. Auch die in dem
Miß=
erntegebiet wohnenden Gewerbetreibenden ſind in demſelben Maße wie
die Landwirtſchaft benachteiligt, da ſie eng mit derſelben verbunden ſind.
Bensheimer Woche.
* Bensbeim. 30. Aug. In der ſchönen heſſiſchen Kreisſtadr
Vensheim findet vom 3. bis einſchließlich 11. September eine „
Bens=
heimer Woche” ſtatt. Im Rahmen dieſer großzügigen Veranſtaltung, die
in erſter Linie nach außen hin ein Bild von der Blüte des gewerblichen
Lebens der Stadt geben wird, ſteht eine große Handels= und
Gewerbe=
ſchau. Das Ausſtellungsgelände umfaßt über 2000 Quadratmeter und
beteiligen ſich mehr als hundert Bensheimer Firmen an der Ausſtellung.
Der innerhalb der „Bensheimer Woche” liegende Mittwoch, der 7.
Sep=
tember, iſt dabei der Ehrentag des Bensheimer Handwerks und
Ge=
werbes, das auf ein 80jähriges Beſtehen des Bensheimer
Gewerbever=
eins und auf die Gründung der vor 40 Jahren ins Leben gerufenen
Bensheimer Gewerbeſchule zurückzublicken vermag. Von bedeutender
Anziehungskraft dürfte auch der Sonntag, den 4. September,
ſtattfin=
dende große Feſtzug ſein, der durch vielſeitige und reiche Geſtaltung
ein Bild von der Entwicklung der Stadt und ihres gewerblichen
Auf=
ſchwunges geben wird. Während der „Bensheimer Woche” ſelbſt, die
in gedeckten großen Hallen eine Ausſtellung aller Zweige des
Wirtſchafts=
lebens umfaßt, werden alltäglich wechſelnde Veranſtaltungen, Konzerte,
Vorführungen, Feuerwerke, Illuminationen und Beleuchtungen, ſodann
ein großes Volksfeſt, tägliche Gelegenheit zum Tanz, Schauabteilungem
mancherlei Art, ſportliche Veranſtaltungen, Fackelreigen, geſangliche
Dar=
bietungen, Kinderfeſt, und ein reich beſchickter Rummelplatz für ſtändige
Unterhaltung ſorgen. Am Samstag, den 3. September, nachynittags
4 Uhr, wird die „Bensheimer Woche” durch den Bürgermeiſter der
Stadt, Herrn Dr. Angermeier, in Gegenwart eines Ehrenausſchuſſes, im
feierlicher Weiſe eröffnet werden. Der Hauptausſchuß und zahlreiche
Spezialausſchüſſe arbeiten ſchon ſeit Monaten an der Ausgeſtaltung der
„Vensheimer Woche‟. Von ganz beſonderem Anreiz wird auch eing
originelle große Verloſung ſein, bei der es möglich iſt, durch Käufe in
Vensheimer Geſchäften während der „Bensheimer Woche”, ſich in den
Beſitz von Freiloſen zu ſetzen, die an einer Verloſung teilnehmen, bei der
neben zahlreichen Gewinnen im Geſamtwert von Mark 10 000, auch ein
Hauptgewinn von Mark 1000 bar zur Auszahlung gelangt. Kaffee= und
Reſtaurationszelte geben Gelegenheit zu leiblicher Stärkung, wobei als
Spezialität Bensheimer ſtädtiſche Regieweine die Aufmerkſamkeit der
Konſumenten finden dürften. Fahrgelegenheiten nach allen Richtungen
ſorgen für gute Verbindung.
* Heppenheim a. b. B., 30. Aug. Sommernachtfeſt. Das
Sängerquartett Heppenheim veranſtaltete am Sonntag abend in dem
mit bunten Lampions und Lampen überaus ſchön geſchmückten Garten
des „Halben Mondes” ein Sommernachtsfeſt, das Dank der günſtigen
Witterimg ſehr zahlreich beſucht war und einen ſchönen Verlauf nahm.
Der Verein hatte die große Mühe nicht geſcheut, durch verſchiedenartige
Beleuchtungen, Farbenſpiele und Feuerwerke innerhalb des
Hotelgar=
tens ein einzigartig ſchönes Schauſpiel zu ſchaffen, wie es wohl noch nie
hier geſehen worden iſt, und das eine große Zuſchauermenge heranlockte,
Die Stadt= und Feuerwehrkapelle Weinheim erntete durch ihre ſchönen
Muſikvorträge reichen Beifall. Die Geſangsleiſtuingen des
Sängerquar=
tetts ſelbſt waren ausgezeichnet. Nach Schluß des Feuerwerks vereinigte
ein Tänzchen im Saale noch lange die frohen Gäſte.
* Von der Bergſtraße, 30. Aug. Obſtverſand. Faſt täglich
werden auf den Bahnhöfen Waggons Zwetſchen und Aepfel verladen,
beſonders in Zwingenberg und Auerbach, wo bekanntlich Obſtgroßmärkte
ſtattfinden. Der Zentner Aepfel wird mit 10—11 Mark und Zwetſchen
mit 6—7 Mark bezahlt. Die Bergſtraße verfügt in dieſem Jahre über
ganz vorzügliches und einen großen Reichtum von Obſt.
D. Biblis, 30 Aug. Der Radfahrerverein „Vorwärts” Biblis hielt
unter lebhafter Beteiligung der hieſigen Vereine, ſowie auswärtiger
Brudervereine, die Einweihung ſeiner ſechs neuen Saalmaſchinen ab,
Der noch junge Verein gab ſich große Mühe, dem intereſſierten
Pnbli=
kum gute Leiſtungen darzubieten, was ihm auch, begünſtigt durch
herr=
liches Wetter, aufs Beſte gelang. Am Nachmittag um 3 Uhr durchzog,
vielmehr durchfuhr, ein wohlgelungener Feſtzug die Ortsſtraßen. Im
Saale zum „Weißen Löwen” fand alsdann die Einweihung der
Saal=
maſchinen ſtatt, und wurden dieſelben von der Feſtdame, Frl. Seib, der
Neigenmannſchaft übergeben. Das Programm verlief vorſchriftsmäßig
und wurden die Radfahrkünſtler ſowie Reigenmannſchaften, die übrigens
Hervorragendes leiſteten, von Beifall überſchüttet. Die auswärtigen
Vereine erhielten für ihre Leiſtungen verſchiedene Preiſe, ebenſo wurde
dem Fahrwart der Bibliſer Reigenmannſchaft ein kunſtvoller Pokal
überreicht. Die Muſterriege des hieſigen Turnvereins, die verſchiedene
Uebungen darbot, leiſtete Anerkennenswertes, und überboten ſich die
einzelnen Turner ſelbſt, in ihren außerordentlich guten Leiſtungen. Auch
die weiteren hieſigen Vereine trugen ihr mögliches zur Feier des Tages
bei, alles in allem, den Einwohnern von Biblis ſowie auch auswärtigen
Intereſſenten wurden einige genußreiche Stunden geboten. Der
Feſt=
ball am Abend hatte allſeits einen lebhaften Beſuch aufzuweiſen.
* Gernsheim, 30. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
30. Auguſt: 3.51 Metzer.
* Worms, 30. Aug. Der Cronberger
Männergeſang=
verein war am Samstag und Sonntag als Gaſt bei dem hieſigen
Geſangverein „Harmonie‟. Am Samstag abend fand in den „Zwölf
Apoſteln” ein Konzert mit anſchließendem Kommers ſtatt, am Sonntag
eine Morgenfeier und mittags im „Rheinkaffee” ein gemütliches
Zu=
ſammenſein mit Geſangsdarbietungen. — 2. Nhein.
Motorſport=
tag in Worms. Nachdem am Vorabend nur 73 auswärtige
Mel=
dungen vorlagen, trafim vormittags 10 Uhr dank der günſtigen
Witte=
rung nicht weniger als 380 Motorräder auf der Sternfahrt hier ein!
Nachmittags fand ein Blumenkorſo ſtatt, bei dem Herr Schweizer=
Worms ſür ſeinen mit 4500 Aſtern geſchmückten NSU=Wagen den
1. Preis erhielt. Dann fanden auf dem Alemanniaſportplatz 5
Motor=
radfuchsjagden ſtatt, bei deren letzten es Herr Stermickel=Wiesbaden
verſtand, 12 Minuten lang ſeinen Verfolgern durch geſchickte Wendungen
zu entgehen. Bei dem folgenden Motorfußballſpiel ſiegte
Motorrad=
klub Worms 7:4 über die Mannſchaft des Mainzer Automobilklubs.
Abends war im Feſthaus Preisverteilung, Kommers und Tanz. —
Verkehrsunfall. Am 28. ds. Mts., vormittags zwiſchen 10 und
11 Uhr, überfuhr ein Laſtkraftwagen, der in der Alzeyer Straße Richtung
Pfeddersheim fuhr, an der Ecke der Sitzingerſtraße einen 2½ Jahre
altem, Jungen, der plötzlich beim Reifſpielen vor den Wagen lief. Der
Führer brachte das Laſtauto ſofort zum Stehen, doch war der Junge
bereits von dem linken Vorderrad unter den Wagen geſchleudert
worden. Das Kind trug am Kopfe und am Bein Verletzungen davon,
die von einem in der Nähe wohnenden Arzte ſofort verbunden wurden.
Den Chauffeur trifft keine Schuld, er iſt rechts gefahren und hat
wieder=
holt Signale gegeben.
WSN. Friedberg, 30. Aug. Ein ſeltener Vogel. In unſerer
Gegend konnte in der letzten Zeit ein Vogel beobachtet werden, der hier
ſehr ſelten iſt, der ſogenannte Regenpfeifer. Dieſer Vogel iſt etwa
den Kiebitzen vergleichbar und hält ſich gewöhnlich in ſumpfigen
Niederungen auf. Man ſagt, daß er eine längere Regenperiode
an=
kündige, wenn er landeinwärts ziehe, ein alter Aberglaube, der im
vorliegenden Falle, wie wir alle erlebt haben, auch tatſächlich beſtätigt
worden iſt.
WSN. Bad=Nauheim, 30, Aug. Feſtnahme eines
Schwind=
lers. In letzter Zeit hat ein Schwindler in verſchiedenen Städten,
hauptſächlich in Badeorten, ein einträglich.s Schwindelgeſchäft betrieben,
Unter Vorlage einer Einzeichnungsliſte veranſtaltete er Sammlungen
ſür die Wiedergewinnung unſerer Kolonien und unterſchlug die
ge=
zahlten Beträge. Für einen Eſſener Verlag verkaufte er außerdem ein
koloniales Buch, fertigte Beſtellzettel für die ſofortige Lieferung deß
Werkes aus und ließ ſich größere Anzahlungen darauf geben. Die
Beſtellzettel behielt er dann Monate lang bei ſich und verbrauchte die
angezahlten Gelder für ſich. Hier in Bad=Nauheim konnte er jetzt
end=
lich gefaßt und hinter Schloß und Riegel geſetzt werden, nachdem es
ihm auch hier gelungen war, größere Beträge für die angebliche
Samm=
lung zu erſchwindeln.
* Bellersheim bei Hungen, 30. Aug. Getötet wurde der
Dreſch=
maſchinenarbeiter W. Müller, dem bei der Bindeeinrichtung die
Binde=
nadel durch das Auge in den Kopf drang.
* Alsfeld, 30. Aug. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich
vor=
geſtern auf dem hieſigen Bahnhof. Der Vahnbeamre Wilhelm Damm
aus Altenburg geriet beim Rangieren zwiſchen die Puffer und ſurde
an der linken Körperſeite ſchwer gequetſcht. Auch erlitt er eine ſchwere
Quetſchung der linken Geſichtshälfte und einen Kiefernbruch. Der Arzt
Dr. Gleim veranlaßte ſofortige Ueberführung ins Krankenhaus.
Seite 8
Mittwoch, den 31. Auguſt 1927
Nummer:
Familiennachrichten
Heute früh wurde unſere liebe Mutter,
Schwie=
germutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
Babette Eiſenhut Wwe.
geb. Roß
von ſchwerem Leiden erlöſt.
Luiſe Borchardt, geb. Eiſenhut
Dr. Georg Borchardt, Studienrat.
( 22638
Darmſtadt, den 30. Auguſt 1927.
Landskronſtr. 71
Emilſtr. 19
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 1.
Sep=
tember um 3 Uhr auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Dankſagung.
Für die vielen, vielen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte
und die ſo überaus zahlreichen Blumenſpenden ſagen
wir auf dieſem Wege innigſten Dank, da es uns
leider nicht möglich iſt, jedem Einzelnen zu danken.
Ganz beſonderen Dank noch Herrn Pfarrer Beringer jr.
für ſeine ſo wohltuenden warmen Troſtesworte,
eben=
ſo der Vorſteherin, den Lehrerinnen und Schülerinnen
der Eliſabethenſchule für ihre wahrhaft liebevolle
An=
teilnahme, den erhebenden Geſang und alle Ehrungen,
die unſerem geliebten, entſchlafenen Kinde zu teil
wurden. Ferner danken wir noch herzlichſt Herrn
Dr. Degen, ſowie Schweſter Mariechen von der
Petrus=
gemeinde für ihre liebevolle Pflege.
Die ſchwergeprüften Hinterbliebenen:
Phil. Rindfuß und Frau
Erna Rindfuß.
(13422
Darmſtadt, den 30. Auguſt 1927.
Todes=Anzeige.
Von der Reiſe zurück:
San.=Rat
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meinen lieben Mann,
unſeren lieben Vater, Bruder,
Schwager und Onkel
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[ ← ][ ][ → ]Mittwoch, den 31. Auguſt 1927
Seite 9
Nummer 241
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Nuummer 241
Mittwoch, den 31
Zur Eröffnung der Leipziger Herbſimeſſe.
Anguſf 1927
Geite 11
Zur Kataſtrophe der Mont=Blanc=Bahn.
Die abgeſtürzte Lokomotive über dem völlig zertrümmerten Zvugen.
Das Wahrzeichen der „Preſſa”,
in nächſten Jahre zu eröffnenden Kölner Internationalen Preſſe=Ausſtellung, auf dem
Meſſegelände zu Leipzig.
und Ausland.
Frankfurter Chronik.
awere Wohnungseinbrüche. Aus
lälla in der Zeppelinſtraße wurde mittels Ein=
Is ein wertvolles Grammophon mit 41 Platten
emmtwerte von etwa 400 Mark geſtohlen.
ſtenem Schuhgeſchäft wurden 52 Paar Herren=
2.—menſtiefel geſtohlen, die den Markenſtempel
a: mit einem Speichenrad trugen. — Andere
„wer ſchlugen einen Schaukaſten ein und
n233 Füllfederhalter der Marke Ideal. — In
Buckhoffſtraße konnte ein Wächter der
Wach=
eHließgeſellſchaft ein Mitglied der
Einbrecher=
m Ort und Stelle feſtnehmen und der Polizei
ſeirn.
eakloſion eines Kölniſchen Oeltankfchiffs
auf dem Rhein.
ns9auterburg a. Rh. In der Nacht zum
narg um ½3 Uhr erfolgte auf dem Rhein eine
Mcr Exploſion eines kölniſchen Oeltankſchiffs,
ar öſen von Lauterburg lag, auf bis jetzt noch
iwelärte Weiſe. Der Kahnführer iſt dabei ums
aSelommen. Der Brand konnte bis Dienstag
tiuag neun Uhr noch nicht gelöſcht werden und
eriff, das mit Rohöl beladen war, dürfte
voll=
irverloren ſein. Die Detonation war weithin
Abar, ſie war ſogar ſo ſtark, daß in
Karls=
gerüchte aufkamen, es hätte eine Exploſion im
fen ſtattgefunden.
Flugzeugabſturz.
Stuttgart. Bei einem Uebungsflug
ehei Böblingen ein Apparat der Flugſchule ab.
aao der Führer des Flugzeuges, der A7jährige
Paraus Görlitz, mit ſchweren Verletzungen ins
Srankenhaus verbracht werden mußte, war
Jahre alte Flugſchüler Kannberg aus
Mül=
e. d. Ruhr ſofort tot. Das Flugzeug wurde
enfig zerſtört.
e /Startbereitſchaft in Deſſau und Köln.
eil lin. Nach einer Korreſpondenzmeldung hat
etuung der Junkerswerke in Deſſau mit den,
—— Amerikafliegern noch einmal über die
ein=
hnden Luftwege verhandelt. Man wird ſich,
eir gutet, gegebenenfalls für einen etwas
ſüd=
e79Kurs entſcheiden. Die Meldungen über das
r auf dem Atlantiſchen Ozean lauteten am
beſſer. Von den bevorſtehenden
Wetter=
en hänge die Entſcheidung ab, ob in Deſſau
eer Verſuch zur Bezwingung des Ozeans
Nmmen werden würde. Wie derſelben
Kor=
mz aus Köln gemeldet wird, will auch
Voe erſt die Wettermeldungen der Hamburger
ue abwarten und ſich dann ſchlüſſig werden,
ſtarten wird.-
* Der beſteuerte Skat.
Berliner Magiſtrat ſteht zurzeit in einem
Kampf gegen alle Karten= und übrigen
Sei denen irgendetwas zu gewinnen oder zu
—iſt oder nach Glücksſpiel ausſehen, wie
Bac uſwv. und hat ſie verboten. Jetzt will
dem Skat zu Leibe gehen, der Freude des
der nach getaner Arbeit ſein Spielchen
SDer Magiſtrat hat eine ſolche Steuervorlage
Begeben, nach der alle Kartenſpiele, ebenſo
arte und Tiſchſpiele beſteuert werden ſollen.
Tpräſident hat die Steuer bereits genehmigt
„iſiſter hat ihr auch ſchon zugeſtimmt.
ſher ſoll ½ Prozent des Einſatzes oder bei
bei denen es keinen Einſatz gibt, 15 Pro=
Gewinnes betragen. Die Frage der Ein=
Dder Steuer verurſacht allerdings noch einige
Sngräiten. Es geht doch nicht, neben jedes
mmbirat einen Steuerbeamten zu ſetzen.
Da=
mmt 8 3 der neuen Verordnung, daß die
Ater” zur Bezahlung der Steuer verpflichtet
Wser iſt das bei 3 Männern? Im
Zweifels=
er Wirt es ſein, der das Spiel in ſeinem
Miget und der wird ſich ſchön bedanken, für
Huden ſeiner Gäſte Steuer zu zahlen. Die
Ird ſein, daß der Schauplatz der abendlichen
entpie aus den Wittshäuſern in die häusliche
A berlegt wird, wenn die Gattin, die teure,
Nret. Gegen dieſe ebtl. Folgerſcheinung pro=
Tör ſchon die Gaſtwirte. Man ſieht, welch
riche Wege der Amtsſchimmel reitet, um
a den leren Stadtſäckel zu bekommen. Daß
ungs ſo weit kommen konnte, das hätten ſich
Aieſten und rafinierteſten Skatſpieler kaum
Ilaſſen.
„Monte Cervantes”,
das neue Paſſagiermotorſchiff der Hamburg=Südamerikaniſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft, iſt als
Einheitsſchiff, d. h. nur für Reiſende 3. Klaſſe, mit geräumigen Kammern und Wohndecks gebaut.
(E
pellauf eines deutſchen Paſſagiermotorſchiffes.
Atlantic=Flug in 23 Stunden.
Der „Stolz von Detroit” fliegt um die Erde.
Induſtrieller Schlee und Flieger Brock
die erſte Etappe ihres Fluges um die Erde von Detroit in Amerika über den Atlantiſchen
n nach London in 23 Stunden zurückgelegt. Ihr Eindecker „Stolz von Detroit” iſt in
Lon=
glatt gelandet und hat mittlerweile München erreicht. Von hier aus geht der Flug nach
Konſtantinopel weiter.
Weiterflug des Flugzeuges „Pride of Detroit”.
München. Bei dem Abflug des Flugzeuges
„Pride of Detroit” fand eine offizielle
Verabſchie=
dung nicht ſtatt. Die Flieger dankten vor ihrem
Weiterflug für den ihnen in München bereiteten
Empfang. Nach dem Start zog der Eindecker noch
einige Kreiſe über dem Flugplatz. Wenige Minuten
ſpäter entſchwand er in öſtlicher Richtung.
myſteriöſe Tod der Schauſpielerin
Anny Forgacs.
lin. Nach einer Meldung der „B. Z.”
ien hat die Budapeſter Polizei auf Erſuchen
agenfurter Staatsanwalrſchaft den Gatten
der Kärntener Sommerfriſche Millſtadt auf
öſe Weiſe ums Leben gekommenen
Schau=
in Anny Forgaes, Dr. Erdely, verhaftet unter
ingenden Verdacht, ſeine Gattin vergiftet zu
Erdely beſtreitet die Tat. Gleichzeitig wurde
Freund, der Staatsbeamte Dr. Galdi, in
nigelegenheit verhaftet.
Raubüberfall auf dem Lande.
In Nöbden bei Gr. Ströbnitz drangen drei
maskierte Männer, die mit einem kleinen Kraftwagen
im Orte angekommen waren, nachts in das
An=
weſen des Gutsbeſitzers Max Friedrich ein, hielten
dieſen und ſeine Wirtſchafterin mit Revolvern in
Schach und erbeuteten aus einem alten Geldſchrank
eine goldene Damenuhr mit Kette und etwa 480 Mk.
bares Geld. Die Räuber entkamen unerkannt in der
Richtung nach Altenburg.
Der Dampferzuſammenſtoß im Indiſchen Ozean.
Batavia. Zu dem Schiffszuſammenſtoß im
Golf von Bengalen wird noch berichtet: Der auf
der Schiffahrtslinie Java—Golf von Bengalen
ver=
kehrende Dampfer „Kalkutta” der
Dampfſchiffahrts=
geſellſchaft „Niederland”, der bei der Einfahrt in
den Kalkutta=Fluß mit dem deutſchen Dampfer
„Rabenfels” der Hanſa=Linie zuſammengeſtoßen war,
iſt, nachdem die Beſatzung ihn verlaſſen hatte,
ge=
ſunken.
Hochwaſſerkataſtrophe bei Güſtrow.
Eine furchtbare Kataſtrophe iſt plötzlich über
Güſtrow und Umgegend hereingebrochen. Der
Fluß Nebel, ein Nebenfluß der Warnow, iſt auf
weite Strecken über ſeine Ufer getreten und hat
un=
abſehbare Flächen koſtbaren Geländes, auf dem
überall die Ernte in Hocken ſtand, in ein rieſiges
Waſſermeer verwandelt. Das Dorf Parum, das
10 Kilometer von Güſtrow entfernt liegt, gleicht
einer Inſel. Das Vieh wurde ſchleunigſt aus den
Ställen getrieben, da es ſonſt den Tod in den Fluten
gefunden haben würde. Die Ernte, die nur zu einem
Fünftel geborgen worden iſt, iſt zu Vierfünfteln
vernichtet. Ueber die Brücken treiben raſende
Waſſerfluten hinweg. Die Bahndämme ſind durch
die Waſſerfluten ſtark gefährdet. Güſtrow ſelbſt iſt
überflutet. Der Landbund hat die Reichs= und
Landesbehörden telegraphiſch um Hilfe gebeten.
Rettung aus Seenot.
Der Flensburger Dampfer „Minna Horn” rettete
15 Seemeilen weſtlich von Arcona zwei gänzlich
er=
erſchöpft Matroſen aus dem treibenden Wrack des
däniſchen Schoners „Fulton‟. Das Wrack wurde
nach Kiel eingebracht.
Schwere Pilzvergiftungen.
Bielitz. Wie aus Bad Uſtron gemeldet wird,
ſind in den letzten Tagen ſchwere Pilzvergiftungen
feſtgeſtellt worden, die mehrere Todesopfer forderten.
Man ſpricht von ſieben bis acht Opfern. Unter dieſen
befinden ſich die Frau und der Sohn des
deutſch=
ſozialiſtiſchen Abgeordneten Buchwald ſowie deſſen
Schwiegervater.
Unwetter in Rumänien.
EP. Bukareſt. Infolge gewaltiger
Wolken=
brüche, die Montag nacht und Montag vormittag
über weite Gebiete Rumäniens niedergegangen ſind,
werden aus vielen Gegenden Ueberſchwemmungen
gemeldet. Die Vorſtädte von Bukareſt ſtehen unter
Waſſer.
Tod in den Bergen.
EP. Paris. Wie der „Matin” aus Chamonig
meldet, ſind die Leichen der beiden bei der Beſteigung
der Nadel von Bionnaſſay verunglückten deutſchen
Touriſten Dr. Grunwald und Bickerd nach 11tägigen
Nachforſchungen aufgefunden worden. Sie werden
nach St. Gervais gebracht werden.
EP. Mailand. Von den am Montblanc
ver=
mißten drei Studenten aus Fiume und Turin fehlt
trotz eifriger Nachforſchungen durch die
Rettungs=
kolonnen und Skifahrer jede Spur, ſo daß man
alle Hoffnung auf eine Rettung aufgegeben hat. Die
Vermißten waren zur Beſteigung des Montblanc am
21. Auguſt von Chamonix aufgebrochen und gehörten
der Studentenverbindung an, die die höchſte Spitze
des Montblanc in den Namen Muſſolini=Spitze
um=
getauft hat.
Die Ueberſchwemmungskataſtrophe in Japan.
Paris. Havas berichtet aus Tokio, die neueſten
Berichte beſagten, daß die im Bezirk Koſchi durch die
Ueberſchwemmungen angerichteten Schäden ganz
be=
trächtlich ſeien. Brücken und Häuſer ſeien
wegge=
ſchwemmt worden. In Nagaſaki ſeien Tauſende von
kleinen Häuſern weggeſchwemmt worden.
Zum Einſturzunglück in Livorno.
Livorno. Bei dem Einſturzunglück in der
hieſigen Infanteriekaſerne wurden 18 Soldaten
ge=
tötet und 32 verletzt.
Ermordung des deutſchen Forſchungsreiſenden
Filchner durch Lamas.
London. „Times” berichtet aus Peking: Einem
Telegramm des britiſchen Reſidenten in Sikhim
zu=
folge iſt eine Reiſegeſellſchaft von drei oder vier
Ausländern von Lamas in Weſt=Szechwam ermordet
worden. Dieſer Bericht erinnert an die Tatſache,
daß letzten Juni eine Geſellſchaft von Miſſionaren
in Weſt=Kanſu den Rat erhielt, ſich zurückzuziehen
und, weil ſie nicht wußte, ob ſie die Küſte in
öſt=
licher Richtung erreichen könne, beſchloß über
Oſt=Tibet nach Indien zu gehen. Soweit bekannt,
beſtand dieſe Geſellſchaft aus einem Engländer, einem
Amerikaner und einem deutſchen Gelehrten mit
Namen Filchner. Von dieſer Reiſegeſellſchaft wurde
ſeit ihrer Abreiſe nichts mehr gehört und es wird
befürchtet, daß es ſich bei dem oben gemeldeten
Ver=
brechen um die Mitglieder dieſer Geſellſchaft handelt.
— „Times” meldet weiter, daß Banditen einen Zug
der Oſtbahn angegriffen und die Wächter
überwäl=
tigten, von denen verſchiedene verwundet wurden.
Der Zug wurde zum Entgleiſen gebracht. 50
chine=
ſiſche Paſſagiere wurden als Gefangene mitgeſchleppt.
Die ausländiſchen Paſſagiere wurden ausgeraubt.
rde jedoch niemand gefangen
genom=
men oder verletzt.
Reichsserbandstagung des Bundes deutſcher Wagner
und Kgroſſeriebauer zu Frankfurt am Main.
Vom 18. bis 22. Auguſt tagte in Frankfurt a. M. der 36.
Bundes=
kag der deutſchen Wagner= und Karoſſeriebauer=Innungen unter dem
Vorſitz ſeines Bundespräſidenten Fickler aus Berlin. Es waren über
800 Wagner und Karoſſeriebauer aus allen Gauen des deutſchen Reiches
erſchienen. Sehr zahlreich war der heſſiſche Landesverband vertreten.
Von beſonderer Bedeutung war die Delegierten=Verſammlung vom
19. Auguſt, in der die Anträge für die Hauptverſammlung beſchloſſen
wurden. Am 20. Auguſt tagte die Hauptpevſammlung im Großen Saale
des Zoologiſchen Gartens. Begrüßungsanſprachen wurden gehalten von
ſeiten des Magiſtrates der Stadt Frankfurt a. M., von Vertretern des
Reichsverbandes des deutſchen Handwerks, der Handwerkskammern
Kaſſel, Darmſtadt, Frankfurt a. M. und Wiesbaden, des Frankfurter
Handwerkervates, des deutſchen Schmiedebundes, der Süddeutſchen und
Südweſtdeutſchen Wagnerverbände und des Heſſiſchen Landesverbandes
und der Innung Frankfurt a. M. Im Namen der beiden Letzteren
begrüßte Herr Thomas=Darmſtadt die Verſammlung. Feierlich war der
Augenblick, als Herr Abt vom Frankfurter Handwerkerrat Herrn Joſef
Szeher, dem langjährigen Vorſitzenden der Meiſterprüfungskommiſſion,
das Ehrenzeichen des Frankfurter Handwerks in Silber überreichte und
damit eine Ehrung des Wagnerhandwerks durch die geſamten
Frank=
furter Innungen und Vereinigungen verband. Herr Syndikus
Bou=
veret hielt alsdann einen tiefſchürfenden Vortrag, der in weitem
Rahmen die ſämtlichen Gegenwartsfragen des deutſchen Handwerks zur
Sprache brachte, und weiteſtgehende Anregungen und Ratſchläge der
Verſammlung unterbreitete. Herr Dr. v. Langsdorf hielt alsdann einen
Vortrag über das Kaſein als Klebſtoff in der Holz verarbeitenden
In=
duſtrie. Der Druck beider Vorträge wurde beſchloſſen. In der darauf
folgenden Berichterſtattung über die Beſchlüſſe der Delegierten=
Ver=
ſammlung kam zum Ausdruck, daß vor allen Dingen die Ausbildung des
Nachwuchſes, die Beſeitigung von Pfuſch= und Schwarzarbeiten, die
beſſere Verteilung von Aufträgen durch die Heeres=Verwaltung, der
Schütz der Handwerkerforderungen im Konkurs und die reſtloſe
Er=
faſſung ſämtlicher Wagnerverbände in einem Reichsverband, die zurzeit
wichtigſten Aufgaben des deutſchen Wagnerhandwerks bilden. Die
dem=
entſprechenden Beſchlüſſe wurden zur Weiterverarbeitung dem Vorſtande
des Reichsverbandes überwieſen, der einſtimmig wiedergewählt wurde,
Den auswärtigen Gäſten war außerhalb der Sitzung reiche
Gelegen=
heit geboten, Frankfurt und deſſen Umgebung kennenzulernen. Am
Freitag abend fand in den Blumenſälen ein Frankfurter
Aepfelwein=
abend ſtatt, zu dem vor allen die Innung Frankfurt eingeladen hatte.
Am Samstag abend vereinigten ſich die Teilnehmer der Tagung mit
den Vorſtänden der Frankfurter Innung im Feſtſaale des Zoologiſchen
Gartens. Für die Durchführung des Feſtprogramms waren in der
Hauptſache der Verbandsvorſitzende Thomas aus Darmſtadt,
Ober=
meiſter Kümmerle aus Frankfurt, Joſeph Steher und Georg
Weſten=
berger tätig. Es bleibt noch zu erwähnen, daß während der Tagung
gleichzeitig eine Ausſtellung für Maſchinen und Werkzeuge ſtattfand,
außerdem eine Ausſtellung der Wagenbauſchule Köthen, der rechniſchen
Lehranſtalt Meißen, der Fachſchule Kaiſerslautern, der ſtaatlichen
Wagenbauſchule Hamburg und der ſtädtiſchen Frankfurter Berufsſchule.
Alles in allem kann die diesjährige Tagung der deutſchen Wagner und
Karoſſeriebauer als ein voller Erfolg betrachtet werden.
Mittwoch, den 31. Auguſf 1927
Nummer 224
Der Flaggenkonflikt der Berliner Hoiels.
Wir haben über dieſen merkwürdigen „Konflikt” mehrfach
Ver=
öffentlichungen gebracht. Der Vollſtändigkeit halber folgt nachſtehend noch
die letzte Erklärung der Berliner Hotels:
Der Vorſtand und Beirat des Vereins Berliner Hotels und
ver=
wandter Betriebe hat in ſeiner heutigen Sitzung die vor einigen Tagen
durch die unterzeichneten Hoteliers und Gaſtſtättenbeſitzer abgegebene
Erklärung, ſich unter keinen Umſtänden, auch nicht durch die
Boykott=
androhung des Oberbürgermeiſters, von ihrer rein wirtſchaftlichen
Ein=
ſtellung abbringen zu laſſen, ausdrücklich einſtimmig gebilligt.
Mit Entrüſtung weiſen die unterzeichneten Betriebe die in einem
Teile der Tagespreſſe gebrachten Behauptungen zurück, daß die Betriebe
die Reichsflagge mißachten oder verfaſſungsfeindlich eingeſtellt wären.
Ausdrücklich wird hierdurch nochmals hervorgehoben, daß die Hotels
und Gaſtſtätten zu ihren Gäſten alle Bevölkerungskreiſe zählen und
beſtrebt ſind, es nach Möglichkeit allen recht zu machen. Deswegen
wurden bei feſtlichen Gelegenheiten, da die alte Reichsflagge ſowohl wie
die neue leider zum Symbol politiſcher Richtungen geworden ſind, um
dem Wirtſchaftsfrieden zu dienen, die Landesflagge und die ſtädtiſche
Flagge gehißt, und erſt, als das von einer Reihe von Zeitungen
übel=
genommen wurde, entſchloß man ſich, immer wieder des Friedens wegen,
gar nicht zu flaggen. Im übrigen wurde auch in den Zeiten vor dem
Kriege bei prominenten ausländiſchen Beſuchen in den Hotels nur die
Flagge des betreffenden Landes gehißt, ohne daß es je von irgendeiner
Seite beanſtandet wurde.
Wir wehren uns mit aller Energie dagegen, daß wir von
behörd=
licher Seite entgegen den Beſtimmungen der Reichsverfaſſung gezwungen
werden ſollen, ein politiſches Bekenntnis abzulegen was den übrigen
wirtſchaftlichen Unternehmen, wie z. B. den Warenhäuſern, den
Groß=
banken, nicht zugemutet wird. Gerade das Gaſtſtättenweſen, das den
Gäſten, wie ſchon der Name ſagt, eine Stätte der Erholung ſein ſoll,
Harf nicht zum Tummelplatz politiſcher Kämpfe gemacht werden.
Wir werden an unſerem unpolitiſchen Standpunkt, weder die alte
noch die neue Reichsflagge zu hiſſen, ſo lange feſthalten, bis uns von
berufener Seite ein Weg gezeigt wird, wie wir die Verärgerung eines
erheblichen Teiles unſerer Gäſte vermeiden können.
An die Kollegenſchaft im Reiche iſt zwecks Anſchluß an die obige
Erklärung herangetreten worden.
Der „Allgemeine Deutſche Tanzlehrer=Verband”,
die von allen maßgebenden Verbänden gegründete größte deutſche
Tanz=
lehrer=Einheitsorganiſation, tagte unter überaus ſtarker Beteiligung im
Kurhotel Jaliushall und Kurhauſe in Bad Harzburg. Die Aufgabe des
Verbandes beſteht darin, die Erreichung einer geordneten
Geſellſchafts=
tanzkunſt durch einheitlichen Unterricht zu erzielen. Mit großer
Be=
geiſterung wurde die ſeitens des vorſtehenden Verbandes
herausgege=
bene Tanzſchöpfung „Moderne Walzer” im Rhythmus des alten
Wie=
ner Walzers aufgenommen. Mithin iſt der tanzluſtigen Welt
Gelegen=
heit gegeben, nach deutſchen Klängen der Muſik den bisher getanzten
Walzer in moderniſierter Form neben den noch erſchienenen
internatio=
nalen Tanzneuheiten zu pflegen. Um den vielen Auswüichſen und
fal=
ſchen Auffaſſungen entgegentreten zu können, hat der Verband zur
richtigen Information ſeiner Mitglieder Vertreter nach Paris und
London zu den dort ſtattgefundenen Kongreſſen entſandt. Der neuteſte
ſaal behhr
von allll
Modetanz, welcher in der kommende
wird, heißt „Yale” und iſt eine eng!
gebenden Ländern dank ſeiner ruhigen and dezenten Ausführznn
geommen wurde. Die beſtehenden Modetänze, wie Charleſtomg.
Bottom, Tango und Engliſh=Waltz, ſind in ihren ganzen Forryo
ändert und in ſtreng dezente Schrittformen und Arten
gebraz=
den. Zur Durchführung einer ſtreng dezenten Tanzart iſt es urb
erforderlich, daß das bis jetzt beſtehende ſchnelle Tempo de
kapellen auf ein ruhigeres gebracht wird. Leider wird das oft:
ſcheinung tretende häßliche Geſamtbild tanzender Paare nur
dor=
überaus ſchnellen Rhythmus und Unkenntnis gewiſſer Tanzkavese,
urſacht. Die Tagungsteilnehmer ſind allgemein der
Auffaſſur=
dieſes Ziel nur dann zu erreichen iſt, wenn die tanzenden P;,
feweiligen Tanz richtig beherrſchen, ſeine Eigengrt wahren um)
lehnen, nach falſchen Rhythmen der Tanzkapellen zu kanzen. Nämg
dieſen Vorausſetzungen kann ein äſthetiſches Tanzbild gewaß
werden. Als nächſter Tagungsort wurde wiederum ein deutſchg:6
ort beſtimmt.
Levine über die Gründe ſeines Flug)”
nach Croydon.
London. Der amerikaniſche Finanzmann Levine, der amnltof
mit ſeinem Flugzeug „Miß Columbia” bei ſeiner Landung, , .
meldet wird der erſten Landung, die er je vollführt hat, fas Uitie
verunglückt wäre, gab der Preſſe Aufſchlüſſe über ſeinen une mur
Flug nach London. Er ſagte: „Ich brachte die „Miß Colum 10g
England, weil ich der Anſicht war, daß dies im beſten Inteey
Fluges (nach Amerika) liegt. Ich ſah keine unmittelbare Au=7
Paris wegzukommen. Immer wenn Berichte, die ich von britifſzG
amerikaniſchen meteorologiſchen Stationen erhielt, zeigten, daſſf m
dingungen gut waren, ſchlug ich Drouhin vor, zu ſtarten. Arn
es jedoch ab mit der Begründung, die Berichte der franzöſiſche-he
büros zeigten, daß die Wetterlage ungünſtig ſei.” Levine Füſte.
Drouhin werde jeden Pfennig erhalten, der ihm unter ihrem:ſmll
zuſtehe und bemerkte weiter: „Während ich in Frankreich wo,6h
mir jedes mögliche Hindernis in den Weg gelegt. Alles was be
nahm, wurde dauernd in der Preſſe und anderswo kritiſiert. I
daß mein Flug aus Paris ſo gut wie unter franzöſiſcher Kontr.nlhyie
würde und dies ſchien mir nicht gerecht zu ſein. Schließlick, Mi
keinen anderen Ausweg ſah, beſchloß ich, das Flugzeug nach Grtend,” z auf denen du
zu bringen und von hier zu ſtarten.‟ Levine ſchloß, er wolle reüber, uden mußt, wie
einen amerikaniſchen oder einen britiſchen Luftzeugführer zu Tkemſien” , mußt du eines
ſuchen. Auf die Frage, ob er einen Flugſchein beſitze, ſchüttellewiäin
lachend den Kopf und fügte hinzu, das Luftverkehrsminiſter heß
ihn gebeten, nicht mehr zu fliegen, bevor er einen ſolchen Schearſſiüſtze.
London. Levine erklärte, daß er nicht nach Paris
zuuch=
werde. Seine Frau und ſeine Tochter würden zu ihm nac ne
fahren, wo er bis zum Antritt des zweiten Ozeanfluges bleiboner
Levine und Drouhin.
Paris. Nach dem „New York Herald” hat Levine vor M
aus telephoniſch ſeinen Rechtsvertreter in Paris beauftragt. Mu
die im Vertrag vorgeſehene Abſtandsſumme von 100 000 Frs.,dg
der bereits geleiſteten Vorſchüſſe auszuzahlen.
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ſtummer 241
Mittwoch, den 31. Auguſt 1927
Aranertenſchrt nac Aierna.
Geite 13
Von Bürgermeiſter Buxbaum.
I.
zc ſitze in meinem Arbeitszimmer und diktiere. Den
ange=
ursen Satz muß ich zum drittenmal unterbrechen, denn das
eon raſſelt lange und eindringlich, wie das in Darmſtadt
o fiſt. Und nun eniwickelt ſich ein Telephongeſpräch etwa
ſis en Inhalts meinerſeits: „Hier Buxbaum — — Morfen,
Rauve — — Ja, ich fahre nach Amerika — — am 9. Auguſt
e miein, ich fahre mit dem Damdfer „München” — — Die
iſt arrangiert von den Verbänden der Architekten und
ungeure — — Was? Einen Bericht wollen Sie von mir
Ich weiß nicht, ob ich das machen kann. Ich ſuche auf
Ert Erholung in den ſechs Wochen Urlaub, die ich dringend
wabe. — — Mein Gott! Wenn Sie mir ein ſo ſündhaft
Sonorar bieten, dann will ich mirs überlegen. — — Na,
ſerrvegen — — drei bis vier Berichte ſind zuviel. — — Alſo
— Ich werde mich bemühen — — Nein, nein, ich bin
tan Dichter. Es kommt doch nur ein trockener Bericht her=
— — Alſo ſchön. Ich werde einzelne Bilder ſkizzieren.
Danke, danke — — auf Wiederhören!
omnit hatte ich mich nun verpflichtet, einen Reiſebericht zu
hüm, und was ich ſo verſprochen habe, will ich halten, ſo gut
Eann.
eine Reiſe nach Amerika iſt heute ſicher keine große Sache
unmerhin erfordert ſie aber einige Vorbereitungen.
hyrerika iſt das freieſte Land der Welt, ſo ſagen die
Ameri=
veshalb iſt die Einreiſe auch mit den größten Scherereien
Nüeft. Lieber Leſer! Wenn du glaubſt, daß du da einfach
Frahrkarte nach New York löſen könnteſt, ſo irrſt du dich
Nch. Geh zum Reiſebüro des Norddeutſchen Lloyd. Er
urch gut beraten und wird dir einen ganzen Stoß
Formu=
ſm tgeben, auf denen du mehr Angaben über dich und alles
iwe machen mußt, wie je in deinem Leben. Damit fängt’s
2mnn mußt du eines Tages zum amerikaniſchen Konſul,
ter=8 ein ſehr liebenswürdiger Herr, um das Viſum auf
m Paß zu bekommen. Haſt du dann die Fahrkarte bezahlt,
nd die erſten Formalitäten erledigt und du kannſt nun
4xemen fahren.
rt mir hatten ſich noch fünf andere Jünglinge im Alter
3 bis 54 Jahren zur Reiſe entſchloſſen, tatenfrohe Männer,
ſünſſchloſſen waren, Amerika zu entdecken. Die Taten eines
ſei Kolumbus ſollten verblaſſen vor unſerer Energie. Old
te hand ſollte in den Schatten geſtellt werden durch unſere
icm Lande der unbegrenzten Unmöglichkeiten.
S bſtverſtändlich gründeten wir zunächſt einen Verein. Nach
ſatſten Hauptverſammlung hatten wir ſchon die Aemter
ver=
irnen erſten und zweiten Vorſitzenden, einen Schriftführer,
Afiſitzer und den Kaſſenwart gewählt. Nun konnten wir an
Budung der Kommiſſionen herantreten, und in neun
wei=
um Teil ſehr erregten Sitzungen wurden wir uns faſt
ber unſere Statuten und die Geſchäftsordnung. Als erſten
ſkkonnten wir buchen, daß die Aktien ſämtlicher Brauereien
Aamſtadt und Umgebung bis nach dem fernen Waſchenbach
eitche Punkte ſtiegen und zwölf neue Weinwirtſchaften
ge=
ſrwurden. Was der Deutſche macht, macht er gründlich.
hlb gaben wir dem neuen Verein den Namen: Travellers
b. Als Farben des Vereins wählten wir Rot=Weiß, und
mWarmſtädter Jungfrauen hatten wochenlang zu tun, um
ſahn nach dem preisgekrönten Entwurf eines
Vereinsmit=
esis zu ſticken, deſſen Namen ich aus angeborener
Beſcheiden=
riſchweigen will.
er nicht genug, außer uns hatten ſich noch fünf weitere
een aus Darmſtadt, zur Hälfte weiblichen, zur Hälfte
nuchen Geſchlechts, entſchloſſen, die Reiſe mitzumachen,
pro=
ee Vertreter der Technik und Wiſſenſchaft. Unter den 117
ntmern an der Reiſe waren alſo 11 Darmſtädter. Wir alle
en durchdrungen von der Pflicht, Darmſtadt drüben über
LFean würdig zu vertreten. Und in der Tat, wo wir auch
er auftraten, machten wir einen ſo heftigen Eindruck, daß
Arge trocken blieb.
M. 6. Auguſt begann die Fahrt. In der Geſchichte der Stadt
Medt iſt kein Tag zu verzeichnen, an dem mehr Tränen
ver=
nworden ſind. Zum Abſchied hamen ſich Abordnungen der
eſchaft eingefunden. Der Zug hatte um 75 Minuten Ver=
und die konnten wir dazu benutzen, rührenden Abſchied
heymen. Von Frankfurt an konnten wir ſogar ſitzen,
immer=
uge Annehmlichkeit, wenn man die Nacht durchfahren will.
rhatten wir dann in Bremen zwei Tage voll ſtrahlenden
erſcheins und dazu Zeit genug, die Stadt zu beſichtigen.
iemen iſt für Architekten ein hervorragendes Studienobjekt.
e ätrenaiſſance hat ihm zwiſchen 1600 und 1650 den
Cha=
gegeben, der heute noch allenthalben nachklingt. Heute
emen etwa 300 000 Einwohner, die zum Teil in einer ſehr
Alltſtadt, zum Teil in der weiträumigen Neuſtadt zu
bei=
eäten der Weſer wohnen. Im Wohnweſen beherrſcht das
ilienhaus von jeher die Bauform. Das Mietshaus fehlt
dy73z. Handelshäuſer, Banken, Läden und Kontore
kenn=
er die Altſtadt, während die Vorſtädte größtenteils
Wohn=
ei darftellen.
Stelle der früheren Wälle ſind heute parkartige Anlagen
er, die ihren Reiz in erſter Linie dem Waſſer verdanken.
icerend iſt aber erſt der Bürgerpark, eine Anlage, die durch
Merwilligkeit bremiſcher Bürger geſchaffen iſt und in gleicher
eung und Größe wohl wenige Städte aufweiſen. Der
ifte Bau in Bremen iſt das Rathaus, wie ſich das auch
elbaut 1405—09, umgebaut 1609—13 durch Lüder von
N im, erweitert durch Gabriel von Seidel. Es waren
Aen von hoher Kultur und richtigem Empfinden, die dieſes
es und ſeine ganze Umgebung ſo hingeſtellt haben, daß
Sengiſſance, Barock und Neuzeit ſich nebeneinander als
Anzes von hohem Reiz behaupten können. Hier gebietet
Efurcht vor dem Alten und ein wohlverſtandenes Unter=
Las man in Bremen immer richtig verſtanden hat. Natür=
Weilt auch nicht ein Ratskeller. Doch davon will ich lieber
En. Der Travellers Club konnte nur mit Mühe von
Natskeller getrennt werden. — Am Abend hatte uns der
iUm Abendeſſen eingeladen. Der Geueraldirektor Dr.
Stim=
ebrußte uns dort und hatte die Liebenswürdigkeit, uns
madter nach dem Eſſen durch das mondbeleuchtete Bremen
enl und dann in ſeine prachtvolle Villa zu führen, wo wir
ime Stunde bei Whisky und Soda zuſammenſaßen.
eim ſtrahlendem Sonnenſchein fuhren wir am anderen
Mor=
mr 7 Uhr mit Sonderzug nach Bremerhaven. Dort hielt
e3 Licht neben unſerem Dampfer. Der Uebergang in das
Lnd das Verſtauen der zahlloſen Koffer war in erſtaunlich
„Deit geſchehen. Um ½10 Uhr fuhr die „München” mit
Neulichen „Muß i denn” ab. Die Sonne machte dazu ein
iches Geſicht, und unſer Club war reſtlos glücklich. Nun
ueluns niemand mehr erreichen.
* Oopbelſchraubendampfer „München” iſt erbgut im Jahre
Ser hat 13 325 Tonnen, eine Länge von 168 Metern, eine
Don 1920 Metern und eine Höhe von 1455 Metern bis
zum Hauptdeck. Die Maſchinen haben 8500 PS, ſie geben dem
Schiff eine Geſchwindigkeit von 15½ Knoten — 29 Kilometer.
Einſchließlich der Beſatzung war das Schiff beſetzt mit etwa 1400
Perſonen. Der Dampfer hat eine Kajütenklaſſe, eine
Touriſten=
klaſſe und eine dritte Klaſſe. Wir fuhren natürlich alle in der
Kajütenklaſſe, und ich ſelbſt hatte ſogar, eine Kajüte für mich
allein, etwa 2 Meter lang, 2 Meter breit und 2 Meter hoch. Was
man alles in einem ſolchen Raum unterbringen kann, iſt
erſtaun=
lich. Da ſteht ein Bett und unter ihm die Koffer, dann ein
Schrank für Kleider, Wäſche und Rettungsring, ferner ein Seſſel,
ein Tiſch und ein Waſchſchrank zum Aufklappen, alles praktiſch
ausprobiert und mit guten Beſchlägen verſehen.
Was dem Schiff aber eine beſondere Note gibt, das iſt die
künſtleriſche Ausſtattung der Geſellſchafts= und Speiſeräume, bei
der die edelſten Materialien in beſter Ausführung angewandt
ſind. All die ſchönen Räume entſtammen der Hand des Münchner
Architekten Profeſſor Paul Ludwig Trooſt, der auch neuerdings
für den Norddeuiſchen Lloyd wieder tätig iſt. Andere Nationen
und Geſellſchaften mögen größere Schiffe und mehr Luxus haben,
in der künſtleriſchen, einheitlichen Haltung kann der Lloyd kaum
übertroffen werden. Da iſt kein moderner Schnickſchnack, da ſieht
man nirgends die Abſicht, zu verblüffen, da gibts nur ein
über=
legenes, reifes Können. Und in dieſen herrlichen Räumen wird
eine Verpflegung geboten, die ganz hervorragend iſt. Es wird
am beſten ſein, wenn ich hier die ganze Tageseinteilung eines
Reiſenden der Kajütenllaſſe einſchalte:
7,00 Uhr: Wecken mit Trompetenſignal, das Bad ſteht
be=
reit, es beginnt die Toilette.
7,30 Uhr: Signal zum erſten Frühſtück. Man verſammelt
ſich im Sportanzug im Speiſeſaal und wählt
ſich die Speiſen auf einer langen Speiſekarte
aus. Man kann nehmen, was und ſoviel man
will.
8,30—12,00 Uhr: Bummel auf dem Deck, Faulenzen in den
be=
quemen Liegeſtühlen bei Muſik, Rauchen,
Spie=
len. Dazu wird um 19 Uhr Bouillon mit kleinen
belegten Brötchen gereicht. Dann lieſt man oder
ſchreibt, ſpielt Karten oder dergleichen.
12,00 Uhr: Signal zum zweiten Frühſtück. Die Speiſekarte
iſt reicher. Man trinkt dazu Wein, Bier,
Limo=
nade oder gar nichts. Die Getränke müſſen
beſonders bezahlt werden. Sie ſind gut und
preiswert.
1,00—7,30 Uhr: Bummel auf Deck wie am Morgen. Um 4,00
wird Kaffee gereicht.
7,30 Uhr: Signal zum Diner. Man erſcheint im Smoking
bzw. Geſellſchaftskleid. Die Speiſekarte iſt noch
größer. Die Wahl macht Qual. Die Bedienung
iſt glänzend. Für jeden Tiſch iſt ein beſonderer
Steward da.
8,30—11,30 Uhr: Bummel an Deck, Tanz im Speiſeſaal, Kino
oder dergleichen. Dazwiſchen werden wieder
belegte Brötchen gereicht.
Es iſt ſchwer, ein ſolches Tagewerk zehn Tage
hinterein=
ander zu abſolvieren. Dem Travellers Elub iſt dieſe Aufgabe
gelungen. Auf ſeinem Tiſch prangte die heſſiſche Flagge, und
jeder hat ihr Ehre gemacht.
Ich kehre zurück zur Ausfahrt aus der Weſermündung. Bei
klarem Himmel und ganz leichter Briſe fuhren wir hinaus in die
Nordſee, vorbei am Roteſand=Leuchtturm und an der langem
Kette der Nordſeeinſeln. Bis zum Abend hatten wir Haats
Feuerſchiff erreicht und waren zahlloſen Schiffen begegnet.
In der Frühe des 2. Tages kam die engliſche Küſte bei Dover
in Sicht. Dann ſahen wir Haſtings und Eaſtbourne liegen und
überquerten bei herrlichem Wetter und ruhiger See den Kanal
in Richtung auf Cherbourg. Cherbourg kam am 2. Tag um
3 Uhr in Sicht mit ſeinen großen militäriſchen Anlagen im
Kriegshafen und auf den Höhen. Der Hafen iſt künſtlich mit
lan=
gen Molen angelegt und dieſe ſind mit kleinen Forts in
Abſtän=
den beſetzt. Die Geſchütze ſieht man dräuend nach Norden
gerich=
tet, aber es ſind recht ungefährliche Dinger dabei, die man heute
ins Muſeum ſtellen ſollte. Im Kriegshafen wurde gerade ein
U=Boot eingeſchleppt. Auch fuhr da ein Zerſtörer ſpazieren.
8 Waſſerflugzeuge lagen auch da. Das Intereſſanteſte war aber
ein prachtvoller großer Dampfer, der da gerade auch vor Anker
lag. Es war der „Homerie”, Früher hieß das Schiff (32000
Tonnen) „Kolumbus” und gehörte dem Norddeutſchen Lloyd. Die
Engländer haben ihn ſeinerzeit gekauft, wie niemand im Laden
war und glaubten, ſie könnten uns damit vom Meer verdrängen.
Wie haben ſie ſich doch getäuſcht. Heute hat allein der
Nord=
deutſche Lloyd wieder 140 Schiffe mit 700 000 Tonnen und baut
zurzeit 10 Schiffe mit 150 000 Tonnen. Außerdem bauen aber
auch die anderen Schiffahrtsgeſellſchaften und es kommt der Tag,
an dem wir wieder mit an der Spitze marſchieren trotz allem.
Daran ändert nichts die Tatſache, daß der „Homeric” uns ſpät
am Abend überholte. Es iſt deutſches Fabrikat und heute noch gut.
Um 4 Uhr verließen wir den Hafen nach Uebernahme von
Paſſagieren und viel Proviant in Richtung auf Queenstown.
Der Abend brachte kräftigen Seewind und die See erfaßte in
langen Wellen unſer Schiff von der Seite. Es wurde zeitweiſe
ungemütlich. Die Seekrankheit zeigte ſich aber erſt am Morgen
des dritten Tages in einzelnen Exemplaren. Da war beim
Früh=
ſtück mancher Platz unbeſetzt geblieben und wohl alle ſpürten das
Stampfen und Schlingern des Schiffes trotz Schiffskapelle und
Sonnenſchein.
Um 12 Uhr des 3. Tages kam die iriſche Küſte in Sicht mit
ihren grünen Hängen, und bald darauf kam auch der Lotſe von
Queenstown heran. Es iſt auf unruhiger See immer recht
ſchwie=
rig für den Lotſen, das fahrende Schiff zu beſteigen, aber Uebung
macht auch hier den Meiſter. Nun fuhren wir um 1 Uhr in die
ſchöne Bucht von Queenstown ein. Warum der Norddeutſche
Lloyd gerade hier ſeine Schiffe landen läßt, iſt mir nicht ganz
klar geworden. Nun kam ein Dampfboot und brachte Paſſagiere,
Gepäck, Proviant und die Hafenbehörde. Man macht es den
Schiffen ſchwer, in Irland einen Hafen anzulaufen. Jedes Schiff
muß nämlich, ehe es einen Paſſagier aufnehmen darf, eine
Prü=
fung beſtehen, die darin beſteht, daß alle Rettungsboote
ausge=
ſchwenkt, die Feuerlöſch= und Rettungsvorrichtungen ausprobiert
und die Schotten uſw. nachgeprüft ſind. Das iſt ſicher eine ſehr
weiſe Einrichtung, aber der ganze Vorgang iſt ſehr zeitraubend
und umſtändlich.
Queenstown liegt herrlich in einer grünen Bucht mit ſteilen
Hängen, die einige Befeſtigungen und militäriſche Anlagen
auf=
weifen. Die Stadt hat eine große gotiſche Kirche mitten am
Hang und merkwürdigerweiſe viele Reihenhäuſer, auffallend,
weil doch ſo viel Platz iſt, ſich auszudehnen, und am Ufer zu
bauen. In ſteilen Straßen ſtehen dieſe Reihenhäuſer, nur durch
die bunten Farben zu unterſcheiden. Es war 2 Uhr vorbei, als
wir wieder aus dem Hafen ausfahren konnten, um nun den
Ozean zu überqueren. Bei der Ausfahrt kamen zwei engliſche
Torpedoboote von einer Uebung zurück.
Noch lange begleitete uns die iriſche Küſte, doch als der dritte
Tag zu Ende ging und wir nun in gerader weſtlicher Richtung
fuhren, war es aus mit dem ruhigen Wetter. Der Wind wurde
ſtärker und ſtärker, die See wurde recht unruhig. Im gleichen
Maße aber wurden die Witze im Travellers Club ſlauer, bei
Windſtärke 8 konnte man ſogar auf mehrere Minuten Stille im
ganzen Club konſtatieren.
Die Nacht war ſehr unruhig. So blieb es auch am vierten
Tag, nur kam da noch Nebel hinzu mit dem heulenden Elend
der Dampfſirene, die alle 60 Sekunden 5 Sekunden lang
ſchauer=
lich brüllt. Ein Glück war’s, daß dieſe Nebelſtrecken nicht allzu
groß waren. Wenn nämlich dieſe Dampfſirene eine Stunde lang
gearbeitet hat, hat auch der extremſte und modernſte Komponiſt
genug Muſik. Die Nacht brachte vorübergehend Aufheiterung,
aber dann noch eine Steigerung des ſcharfen, regenſchweren
Windes. Das Stampfen und Schlingern des Schiffes machte
das Gehen recht ſchwer und legte ſich allmählich auf alle Gemüter.
Unſer Club wollte am 13. Auguſt, d. h. am fünften Tag, den
Geburtstag unſeres „Allerſchönſten” feiern, und wir hatten alle
gehofft, daß das Wetter die Möglichkeit einer großen Feier gäbe.
Es wurde aber bei Tagesanbruch nur noch ſchlimmer. Mit dem
Liede „Im Krug zum grünen Kranze”, geblaſen von dem
Trom=
peter der Schiffskapelle, wurde Freund Eugen, das
Geburtstags=
kind, geweckt und dann beim Frühſtück von einer ganzen Flut
von Geſchenken, Telegrammen und Briefen überſchüttet. Sogar
der Kapitän brachte die Glückwünſche des Lloyd und der
Ober=
ſteward eine Geburtstagstorte. Schade, daß der Appetit gerade
an dieſem Morgen nicht ganz auf der Höhe war.
Gegen 11 Uhr kam endlich wieder die Sonne, und auch der
Wind flaute bald ab. Der ganze Tag verlief in flotter Fahrt
bei mäßig bewegter See. Während ſolcher Reiſe in der Sonne
zu liegen, iſt ſicher das beſte Mittel, die Nerven zu ſtärken. Die
feuchte, kräftige Seeluft, der Zwang, ohne Arbeit zu leben, iſt
eine vorzügliche Arznei. Ich kann jedenfalls jedem
Erholung=
ſuchenden eine mehrwöchige Seereiſe empfehlen. Denen aber,
die eine ſolche Reiſe machen, rate ich, ſich für ſehr kaltes und ſehr
warmes Wetter einzurichten. Es gab Tage und beſonders Abende,
an denen man nur mit Mantel und warmer Kleidung an Deck
bleiben konnte, aber auch wieder Tage und Stunden, wo leichteſte
Kleidung angebracht war. Dazu kommt Feſtkleidung und ſehr
viel Wäſche. Daher hat jeder Mitreiſende einen großen und
einen kleinen Koffer bei ſich. Man hat ja auch Zeit genug, die
Kleidung wiederholt zu wechſeln.
Der Abend des fünften Tages verſammelte den Travellers
Club im Speiſeſaal bei einer dicken Bowle. Zugezogen waren
auch einige Damen, Tanzbekanntſchaften des Clubs. Eingeladen
war auch der Kapitän, aber er blieb aus. Der Club beſchloß
daher einſtimmig, am anderen Morgen auszuſteigen und die
Reiſe zu Fuß fortzuſetzen. Die Gemüter beruhigten ſich erſt, als
nachgewieſen war, daß der Kapitän dringende Abhaltung hatte.
Ueber Nacht beſſerte ſich das Wetter weiter, ſo daß die See bei
Anbruch des ſechſten Tages glatt wie Oel war. Dazu ſchien
zu=
meiſt auch die Sonne. Dieſer ſechſte Tag war ein Sonntag, und
die Kapelle beſorgte deshalb das Wecken mit einigen Chorälen.
Nach dieſer kurzen Einleitung dürfte es Zeit ſein, einmal
über den Zweck der Reiſe zu berichten. Die deutſche Bauwelt
ſteht ſichtbar an einem Wendepunkt ihres Schaffens. Neue
Bau=
weiſen, neue Formen, neue Verwendungs= und
Ausdrucksmög=
lichkeiten verlangen gebieteriſch ihre Geſtaltung. Amerika iſt
da=
bei in vieler Hinſicht zum Vorbild des neuzeitlichen Schaffens
geworden. Es iſt darum verſtändlich, daß in den Kreiſen der
deutſchen Bauwelt der Gedanke rege geworden iſt, in dieſes Land
zu reiſen, um hier ganz unbefangen zu prüfen, welche Fortſchritte
man in Amerika gemacht hat und welche Arbeitsmethoden ſich
übertragen laſſen. Der Norddeutſche Lloyd veranſtaltet zu dieſem
Zweck Studienreiſen für jeden Beruf. Die Reiſe der Architekten
und Ingenieure dauert etwa 40 Tage. Davon gehen 20 Tage
für die Seefahrt hin und zurück ab. Die eigentliche
Beſichtigungs=
fahrt dauert nur 21 Tage, aber dieſe werden unter fachmänniſcher
Leitung der amerikaniſchen Kollegen ſo ausgenutzt, daß man
mehr ſehen kann, wie ſonſt in der doppelten Zeit. Es werden
beſucht: New York, die große Metropole, Philadelphia,
Waſhing=
ton, die Landeshauptſtadt, ferner Chicago, Pittsburgh, Detroit,
Buffalo und Boſton. Schließlich werden auch noch die
Niagara=
fälle beſucht.
Amerika iſt zweifellos in manchem unſerer Zeit voraus. Es
hatte Gelegenheit zu ungeſtörter Fortentwicklung während des
Krieges und in den acht Nachkriegsjahren. Bei ihm floſſen die
Reichtümer der europäiſchen Staaten zuſammen und vermehrten
die ohnehin ſchon vorhandenen natürlichen Mittel. Dazu kommt,
daß in Amerika jeder auf ſich angewieſen, erfaßt wird von dem
drängenden Geiſt der raſtloſen Arbeit und des Geldmachens.
Die Ziviliſation iſt in einem raſenden Tempo fortgeſchritten,
dem die Kultur vielleicht nicht im gleichem Tempo folgen konnte.
Wir Architekten und Ingenieure wollen daher ganz unbefangen
alles prüfen und nur das aufnehmen, was uns nützlich iſt und
unſerer Kultur keinen Abbruch tut.
Der ſiebente Tag unſerer Seereiſe kam mit prächtigem
Wetter, die Stimmung an Bord war ſichtlich gehoben. Wir
hör=
ten von der Abſicht der deutſchen Flieger, zu ſtarten, wir waren
ſchon zwei Stunden nachher von dem Start unterrichtet und
hörten mit Bedauern von der Rückkehr. Eine Bordzeitung machte
uns täglich bekannt mit den neueſten Ereigniſſen. Nun waren
wir in den Golfſtrom gekommen, und es wurde recht warm. In
zwei Tagen hatten wir nur fünf Schiffe geſichtet, die aber weit
von uns entfernt vorüberzogen. Die Region der Eisfelder wurde
paſſiert, ohne daß wir etwas geſehen oder gemerkt hatten.
Auch der achte Tag brachte wieder Sonnenſchein und ruhige
See. Unſer Club verzehrte ſich in raſtloſem Nichtstun. Am
Abend gab’s einen großen Maskenball im Speiſeſaal, an dem
der Club geſchloſſen teilnahm. Es mögen 300 Perſonen geweſen
ſein, die dieſen Ball mitgemacht haben, und es war erſtaunlich,
mit welchem Geſchick die Damen es verſtanden, ſich Koſtüme
her=
zuſtellen und wie einzelne Herren mit den einfachſten Mittelm
charakteriſtiſche Figuren herausbrachten. An Bord ſind
Friſeur=
läden und Kaufläden mit allerlei nützlichen und unnützlichen
Dingen. Dieſe ſind auf derartige Koſtümfeſte eingeſtellt und
verleihen auch Koſtüme für billiges Geld. Es waren aber ſehr
viele da, die mit einem Bettuch, einem Schal oder dergl. einen
indiſchen Maharadſcha oder ähnliches darſtellten. Andere borgten
ſich vom Schiffskoch oder einem Matroſen einen ganzen Anzug.
Es war ſehr ſchön, und es gab viel zu lachen. Der Club war
unter den letzten, die das Trümmerfeld verließen.
Selbſtver=
ſtändlich beſichtigten wir das ganze Schiff von oben bis unten,
ich will aber darüber hinweggehen, um nicht zu weit zu ſchweifen.
Am Morgen des neunten Tages hatten wir den Golfſtrom
hinter uns, und die ſchwül=feuchte Luft, die den Golfſtrom
be=
gleitete, war gewichen. Das Wetter war ſehr gut. Die See nur
mäßig bewegt. Sehr intereſſant war ein Zug Delphine, der das
Schiff einige Minuten lang begleitete. Es ſind flinke, etwa 1—2
Meter lange Fiſche, die fortwährend aus dem Waſſer ſpringen.
Auch der zehnte Tag brachte ſchönes Wetter, aber auch
zeit=
weiſe wieder dichten Nebel und Regen. Nachmittags um 5 Uhr
paſſierten wir Nantuket Feuerſchiff. Untertags hatten wir
wie=
derholt Walfiſche und Delphine geſehen. Die Vorbereitungen
an Deck zeigten, daß wir uns unſerem Ziel näherten. In früher
Morgenſtunde kam New York in Sicht.
K
Dar deg zar Hogtene
Sälberkeit führt eigentlich zwangsläufig zur chemischen Reinigurg Ihrer Garderobe und
Legenstände, mit denen Sie täglich in Berührung kommen. Nicht nur Schmutz, Flecken und
L auikheitskeime werden aus Ihrer Kleidung, Ihren Decken, Kissen, Teppichen, Vorhängen,
Hand-
us sir A HSM. beseitigt, die meisten Dinge werden auch wieder erfe neu, Auch das Aeuffärben
L s Fissieren aller Arten Stofte wird von uns in der bekannten erstklassigen Weise ausgetührt.
Läden: Ernst-Ludwigstraße 5.
FähB
AAOIER
Teie
straße 23. Telephon 1222.
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Sport, Spiel und Turnen.
Mittwoch, den 31. Auguſt 1927
WetzelPforzheim, der bekannte, ſehr junge Tennisſpielg mmi
nächſt nach Cuba überſiedeln.
Der Ungariſche Fußball=Verband hat beſchloſſen, keine AAn
mannſchaften zu den Olympiſchen Spielen nach Amſterdam zu emt
Schießſport.
1. Großes Heſſiſches Polizeiſchießen in Babenhauſen.
Zu ernſter Arbeit hatten ſich am Samstag und Sonntag die Schützen
aller Dienſtgrade, die der ſtaatlichen Polizeibeamten, der Gendarmerie
und Kommunalpolizeibeamten hier zum 1. Heſſiſchen Polizeiſchießen
zuſammengefunden. Die Vorbereitungen waren ausgezeichnet, ſportlich
wie techniſch, getroffen — die Hauptleitung lag in den bewährten,
rührigen Händen des Herrn Oberleutnants Herrmann=Darmſtadt —,
ein vorbildlich ſchöner Schützenplatz mitten im herrlich hohen, ſchattigen
Kiefernwald harrte der Schützen, und auch die hieſige Ortsgruppe des
Heſſiſchen Polizeiſportvereins hatte ſich die erdenklichſte Mühe gegeben,
alle die zahlreichen Teilnehmer, die dem Rufe gefolgt waren, in
gaſt=
freundlicher Weiſe aufzunehmen und unterzubringen. Eine ſtattliche
Anzahl Schützen aus ganz Heſſen beteiligte ſich. So waren es 128
Teil=
nehmer am Karabinerſchießen, 90 am Kleinkaliberſchießen und 80 am
Piſtolenſchießen. Von vormittags bis zu einbrechender Dunkelheit
wider=
hallte es im Walde von dem Geknall der wackeren Schützen. Wo ſo
forſcher Schützengeiſt ſich in ſchönſter Weiſe offenbarte, da konnte auch
der ſeit Tagen griesgrämige Himmel nicht widerſtehen, er zog am
Sonntag früh den Vorhang hoch und hüllte das treffliche Schießturnier
in lachenden Sonnenſchein. Reibungslos und ohne jeglichen Unfall
wickelten ſich dank der glänzenden Organiſierung die einzelnen
Wett=
ſchießen ab. Es wurden durchweg gute Leiſtungen erzielt, beſonders bei
Piſtole und Karabiner. In der nachſtehenden Siegerliſte ſind die genauen
Reſultate erſichtlich.
Am Sonntag nachmittag fanden unter Leitung des Herrn Majors
Wagner im Kaſernenhof vor den Schießteilnehmern und Gäſten
Reitvorführungen ſtatt. Das gute Pferdematerial, die
treff=
lichen Leiſtungen der Reiter bei tadelloſem Sitz, fanden ungeteiltes Lob.
Vom polizeitechniſchen Standpunkt aus ſei hervorgehoben, daß die Pferde
bewieſen haben, nicht nur ſpringen zu können, ſondern daß ſie
unbe=
hindert und unabgelenkt durch Lärm, Autogeräuſche, Schießen oder Feuer
ſich ruhig und ſicher leiten ließen. Alle Achtung vor der trefflichen
Schule!
aus.
Ein vorgeſehenes Handballſpiel zwiſchen den BMannſchaften
Rot=Weiß Darmſtadt und dem hieſigen Polizei=Sportverein fiel leider
Die Preisverteilung fand am Sonntag abend im Saalbau
Deutſcher Hof” mit Konzert, ſportlichen Vorführungen und Tanz ſtatt.
Man konnte ſtaunen über die ſtattliche Zahl der wertvollen Preiſe, die
von Behörden, der Induſtrie und von Privatperſonen geſtiftet waren.
Die Preisverteilung nahm nach kurzer, herzlicher Begrüßungsanſprache
durch den 1. Vorſitzenden des hieſigen Polizeiſportvereins, Herrn
Polizei=
arzt Dr. Zülch, der Vorſitzende des Schiedsgerichts, Herr Pol.=
Ober=
leutnant Herrmann=Darmſtadt vor. Seine Dankesworte galten dem
Herrn Miniſter des Innern, den Spendern der wertvollen Preiſe, der
Stadt Babenhauſen und ihrer Schützengeſellſchaft, ſowie ſeinem
Mit=
helferſtabe von Darmſtadt und hier. Mit Humor gewürzten Worten
gedachte er der verſchiedenen Polizeimeiſter und der anderen Sieger,
Eine Kette aufregender Ringkämpfe zwiſchen dem
Kraftſport=
verein „Deutſche Eiche”, Roßdorf, und dem Heſſ. Polizei=Sportverein
endete mit dem Siege der Polizei=Sportler 10:4. — Ein Tänzchen
bildete den Schluß der wohlgelungen abendlichen Veranſtaltung.
Der Verlauf des 1. Heſſiſchen Polizeiſchießens bedeutet einen vollen
Erfolg für unſere Polizei. Manche Bande der Kameradſchaft mit den
auswärtigen Kollegen wurden enger geknüpft. Mit berechtigtem Stolz
können, um es zum Schluſſe noch einmal hervorzuheben, die
Sportlei=
tung und die hieſige Ortsgruppe des Polizei=Sportvereins auf die glatte
Durchführung ihres Programms zurückblicken.
Siegerliſte.
A. Karabiner. (Die Schützen von 1 bis 16 erhielten Preiſe, von
17 bis 25 Diplome.): 1. Pol.=Obltn. Knapp, Darmſtadt, 106 Ringe;
2. Pol.=Sekr. Krauß Babenhauſen, 104; 3. Pol.=Wachtm. Schroth,
Darmſtadt, 104; 4. Pol.=Wachtm. Harheim, Babenhauſen, 102; 5. Pol.=
Obltn. Klemenz, Babenhauſen, 102; 6. Pol.=Wachtm. Schliffer,
Baben=
hauſen, 100; 7. Pol.=Wachtm. Porſchet, Darmſtadt, 98; 8. Pol.=
Oberwachtm. Kohlhauer, Babenhauſen, 97; 9. Pol.=Hptwachtm. Michel,
Oberwachtm. Kohlhauer, Babenhauſen, 97: 9. Hptwachtm. Michel,
Darmſtadt, 97: 10. Pol.=Wachtm. Heimbüchner, Darmſtadt 97; 11. Pol.=
Sekr. Bohl, Darmſtadt, 97: 12. Pol.Sekr. Hupfer, Darmſtadt, 97;
13. Pol.= Hptwachtm. Weiß, Darmſtadt, 96; 14. Pol.=Unterwachtm.
Speckhardt, Babenhauſen, 96: 15. Pol.=Oberwachtm. Schmidt, W.,
Butz=
bach, 96: 16. Pol,=Sekr. Mees, Darmſtadt, 96; 17. Pol.=Wachtm.
Krapp, Babenhauſen, 95; 18. Gend.=Hptwachtm. Stapf, Beerfelden, 94;
19. Pol.=Oberwachtm. Böhm, Babenhauſen, 94: 20. Pol.=Hptwachtm.
Moter, Babenhauſen, 98; 21. Pol.=Oberwachtm. Barth II,
Offen=
bach, 98; 22. Pol.=Unterwachtm. Ludwig, Babenhauken, 98; B3. Pol.,
Obltn. Krauth. Darmſtadt; 92: 24. Pol.=Wachtm. Spahn,
Baben=
hauſen, 92; 25. Pol.=Wachtm. Hainbach, Darmſtadt, 92 Ringe.
B. Kleinkaliber. (Die Schützen von 1 bis 12 erhielten Preiſe,
von 13 bis 20 Diplome.): 1. Pol.=Sekr. Keller, Darmſtadt, 85 Ringe;
2. Pol.=Unterw. Bauer, K., Darmſtadt, 85; 3. Pol.=Sekr. Lauriolle,
Butzbach, 84; 4. Pol.=Oberwachtm. Hohmeier, Darmſtadt 83; 5. Pol.;
Wachtm. Dippel, Friedberg, 82; 6. Pol.=Hptwachtm Michel,
Darm=
ſtadt, 80; 7. Pol.=Obltn, Eſter, Butzbach, 80; 8. Pol.=Sekr. Lamp,
Offenbach, 80; 9. Pol.=Wachtm. Körner, Babenhauſen 79: 10. Pol.=
Unterwachtm. Schmidt, Adam Babenhauſen, 79; 11. Pol.=Sekr. Weil,
Babenhauſen, 79; 12. Pol.=Sekr. Hupfer, Darmſtadt, 79: 13. Pol.,
Oberwachtm Schmidt, Butzbach, 78; 14. Pol.=Oberwachtm. Schmidt, W.,
Butzbach, 78: 15. Pol.=Wachtm. Muth, Babenhauſen, 76: 16. Pol.=
Wachtm. Schroth 3., Leo, Darmſtadt, 76; 17. Pol.=Hptm. Keller,
Baben=
hauſen, 75; 18. Pol.=Wachtm. Mohr, Butzbach, 75; 19. Pol.=
Ober=
wachtm. Sturm, Darmſtadt, 75: 20. Pol.=Hptm. Kumpa, Darmſtadt,
74 Ringe.
C. Piſtole. (Die Schützen von 1 bis 12 erhielten Preiſe, von
13 bis 20 Diplome.): 1. Pol.=Sekr. Keller, Darmſtadt, 101. Ringe;
2. Pol.=Unterwachtm. Finger, Babenhauſen, 101; 3. Pol.=Sekr. Degen,
Offenbach, 95: 4. Pol.=Wachtm. Tiehlmann, Friedberg, 98; 5. Pol.=
Wachtm. Binder, Babenhauſen, 93; 6. Pol.=Wachtm. Stroh,
Baben=
hauſen, 93: 7. Pol.=Obltn. Knapp Darmſtadt, 92; 8. Pol.=Oberwachtm.
Frank, Offenbach, 92: 9. Pol.=Wachtm. Hainbach. Darmſtadt, 92;
10. Pol.=Gptwachtm. Mehren, Bingen, 91; 11. Pol.=Sekr. Lauriolle,
Butzbach, 91: 12. Pol.=Hptm. Keller, Babenhauſen, 89; 13. Pol.=Ober=
würkel für 2 Teller BR.
wachtm. Schmidt, Otto, Butzbach, 88; 14. Pol.=Oberwachtm. Heideck,
Offenbach, 87: 15. Pol.=Oberwachtm. Schmidt, Wilh. Butzbach, 87‟
16. Pol.=Sekr. Weil, Babenhauſen, 85; 17. Pol.=Unterwachtm. Hock,
Babenhauſen, 85; 18. Pol.=Sekr, Lang, Offenbach, 85: 19. Pol.=
Wachtm. Porſchet, Darmſtadt, 85; 20. Pol.=Oberwachtm. Majer,
Darm=
ſtadt, 85 Ringe.
29. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lottie
Pferdeſport.
Rennen zu Baden=Baden.
Der Tag des Zukunftsrennens.
Das iſt eigentlich der Höhepunkt der großen. Woche, trotz des
„Großen Preiſes”, der noch ausſteht. Die Jungen, denen die Zu=
kunft gehört, legen hier eine internationale Prüfung ab, und ihr
Aus=
fall iſt wegweiſend ſür den Stand der Zucht. Wir können mit dem
Ausgang der diesjährigen Erprobung zufrieden ſein. Zum erſten Male
nach dem Kriege hatte ſich wieder ein Vertreter Frankreichs
eingefun=
den, Herrn Vlaſtos Mondovi. Kein Pferd der erſten Klaſſe aber doch
dicht dabei. Von unſerem Pferden ſtand nur Conteſſa Maddalena zur
Debatte, die Wunderſtute, wwie Ferro ein Landgraf=Kind. Welche
Unter=
ſchiede in der äußeren Erſcheinung. Die Stute unbedeutend, klein,
fein, aber ſehr trocken und vemnmäßig, eigentlich nur durch enorme
Gurtentiefe und eine breite Kruppe auf ihre beſonderen Fähigkeiten
hindeutend. Der Franzoſe dagegen ein breit.=, robuſter Hellbrauner,
im Oberkörper etwas gedrungen, faſt ſchon wie ein Dreijähriger
an=
mutend, ein ſehr ſympathiſches Pferd mit Ausdruck und Kaliber,
Aller=
dings ſchon beim Artegalopp gefiel die ungemein praktiſche flache Aktion
von Conteſſa beſſer wie die hohe, etwas kratzige Art von Mondovi.
Die kurzen Rennen ſind in Baden ſchwer zu beobachten, da es ſich
um eine faſt gerade Bahn, nur mit einem ganz ſchwachen Winkel,
han=
delt. Man ſieht die Pferde nur von vorn. Bis zum Knie waren Otis
und Lykaſte, die innen lagen, vorn. Conteſſa kam außen um das Knie
herum und ging hier, gefolgt von Mondovi, in Front, um mit
lächer=
licher Ueberlegenheit nach Hauſe zu ziehen. Vier, ſechs acht Längen
dahinter folgten die anderen. Das ſagt genug. Die Zeit 12 17” iſt
nicht beſonders gut, ſelbſt wenn man dem noch immer tiefen Boden in
Rechnung ſtellt. Das liegt wohl daran, daß das Rennen erſt vom Knie
ab, alſo etwa 400 Meter nach dem Start, entſcheidende Form annahm,
da Williams anſcheinend Order hatte, zu warten, was bei der
Eigen=
art des geraden Kurſes, dem ſchweren Geläuf und der Unſicherheit
über das Können des Franzoſen wohl zu verſtehen iſt. Die Siegerin
kam faſt trocken aus dem Rennen. Gelaſſen und ſo ruhig, als hätte
ſie nur leichte Arbeit verrichtet, ſchritt ſie durch das Spalier der ihr
zujubelnden Menge zur Waage, wo ſie Frau und Herr Haniel, die
glück=
lichem Beſitzer, ſtrahlend erwarteten. Auch dieſes Rennen hat nur den
bisherigen Befund beſtätigt, keinen Aufſchluß über das wirkliche
Kön=
nen der Stute gebracht. Immerhin gibt es bei uns keinen
Zwei=
jährigen, der mit ihr leben kann, und ſo wird man in ihr ein
wirk=
liches Ausnahmepferd ſehen können, wie es in der deutſchen Zucht
lange nicht mehr dageweſen iſt.
Der Tag begann mit einer Ueberraſchung, indem Waldmeiſter
uter Narr das eröffnende Kincſem=Rennen über 1000 Meter leicht
gegen Tertone geſwann. Feenkönigin konnte das dritte Geld nach
Kampf gegen Aeolus an ſich bringen.
Ein beſſeres Feld vereinte das Sachſen=Weimar=Rennen, das einen
weiteren Erfolg des Siegers im Preis der Stadt Baden, Eiſenkanzler,
unter O. Schmidt, brachte. Der Hengſt kam 3 Längen vor dem ziemlich
geſchloſſenen Feld in den Einlauf und ſchien mangefochten nach Hauſe
gehen zu können, als auf den letzten 100 Metern plötzlich Roland
vor=
ſtieß und O. Schmidt zwang, ſich nochmals zu rühren.
Im 2400 Meter langen Oos=Ausgleich nahm Grabſch mit
Gera=
nium gleich die Spitze vor Roſanera und Hödur. Salzig hatte ſich am
Start verſäumt. Im Einlauf ſtieß Kairos zu den beiden Vorderen,
aber der Alte beſitzt doch wohl nicht mehr ſeinen früheren Speed, und
auch Roſanera konnte Geranium nicht am einem ſicheren Siege hindern.
Die drei öſterreichiſchen Gäſte machten den Ausgang im Merkur=
Nennen unter ſich aus. Varga ritt ein bravouröſes Finiſh auf Borgia
und blieb ſicherer Sieger.
Mit einem ſtark beſetzten, flott gelaufenen Jagdrennen ſchloß der
Tag höchſt eindrucksvoll und, wie zu Anfang, mit einer Ueberraſchung.
Vögelchen, mit der Edler ſtets auf einem guten Platz im Vordertreffen
gelegen hatte, gewann ganz leicht gegen Parades und Heruler, Otavi,
Pandora und Juif Errant waren gefallen; letzterer zog ſich anſcheinend
ſchwere Verletzungen dabei zu, die Reiter kamen mit dem Schrecken
davon.
Daß bei dem herrlichen Wetter auch der äußere Rahmen dar
Be=
deutung des Sports entſprach verſteht ſich von ſelbſt, und die
himmel=
hohen Pappeln, die von Anbeginn über den Remnen hier gerauſcht,
werden dieſen Tag der kleinen Wunderſtute in die Reihe der beſonderen
Ereigniſſe aufnehmen.
1. Kineſem=Renuen. 6000 Mark, 1000 Meter: 1. M. Friedigers
Waldmeiſter (Narr), 2. Teutone (Grabſch), 3. Femkönigin (Varga).
Ferner: Deluſion, Maifahrt, Aeolus, Reichstag, Bundſchuh. Tot.: 135,
Pl. 24, 17, 14:10. 2—1½ Lg.
2. Sachſen=Weimar=Rennen. 10000 Mark, 1800 Meter: 1. Stall
Hönwalts Eiſenkanzler (O. Schmidt), 2. Roland, 3. Linz. Ferner:
Serapis, Schneball, Forno. Tot.: 25, Pl. 16, 23:10. 1½—3 Lg.
3. Oos=Ausgleich. Ausgleich I. 8000 Mark, 2400 Meter: 1. Frhrn.
E. v. Buddenbrock=Pläswitz” Leibküraſſier (Grabſch), 2. Roſanera (O.
Schmidt), 3. Kairos (K. Narr), Ferner: Hödur, Salzig. Tot.: 39, Pl.
16, 13:10. 3—¾ Lg.
4. Zukunfts=Rennen. Für Zweſjährige. 29 000 Mark, 1200 Meter:
1 R. Haniels Conteſſa Maddalena (F. Williams), 2. Steph. Plaſtos
Mondovi (F. Keogh), 3. A. u. C. v. Weinbergs Otis (O. Schmidt),
4. Graf A. Arnims Lehkaſte (E. Grabſch). Tot.: 14, Pl. 11. 12:10.
4—6 Längen.
5. Merkur=Rennen. Verkaufsrennen. 4500 Mark, 1600 Meter:
1. Stall Mimis Borgia (Varga) 2. Sieß, 3. Suba. Ferner:
Canne=
biere, Ruiſſeau d’Or, Schaumſchläger, Petrarca, Kasbek. Tot.: 68, Pl.
17, 12, 15:10. 1½—2 Lg.
6. Favorite=Jagdrennen. Ausgleich III. 4500 Mark. 3600 Meter:
1. A. Jamcks Vögelchen (Edler), 2. Parades (A. Naumann), 3. Heruler,
4 Neifende Frucht. Ferner: Snob, Otavi, Vimont, Pandora, Juif
Errant. Tot.: 76, Pl. 29, 31, 26:10. 8—5 Lg.
11. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehur
3 0. Auguſt wurden gezogen: 2 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr.
20 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 21 917, 26 163, 73 876,
130 514, 137 755, 223 908, 259 518, 327 710, 336 793; 32 Gemt
1000 Mk. auf Nr. 136, 70 911, 84 380, 95 105, 99 896, 179357,
B32455, B9396, 250 066, 282 024, 285 370, 306 498, 311 404,
320 798; ferner wurden gezogen: 72 Gewinne zu 500 Mk.
Gewinne zu 300 Mk. — In der Nachmittags=Ziehun
6 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 36 847, 214 840, 289 857; 8
zu 3000 Mk. auf Nr. 17882, 196 278, 205 942, 225 411; 14
zu 2000 Mk. auf Nr. 23 665, 29 961, 137 488, 168 081, 178 249, „9
320 059; 34 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 11 339, 27 338, 61 46:5
79855, 99 115, 164 864, 168 188, 174 418, 204 569, 205 627.
235 399, 261 141, 287 297, 287 720, 295 421: ferner wurden
70 Gewinne zu 500 Mark und 220 Gewinne zu 300 Mark.
Gewinnrad verblieben: 2 Prämien zu je 5000
2 Gewinne zu ie 500 000 Mk., 2 zu je 200 000 Mk., 4 zu je 75 5
4 zu je 50 000 Mk., 10 zu je 25 000 Mk., 44 zu je 10000 Mk.,
5000 Mk., 238 zu ie 3000 Mk 416 zu je 2000 Mk., 754 zu je uK
2362 zu je 500 Mk., 5838 zu je 300 Mk. (Ohne Gewähr.)
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 31. Auguſt. 11.55: Glockenſpiel aus dem
Schloß. 6 13: Neue Schallplatten. O 15.30; Rektor Wrin
Urſprungsſagen deutſcher Stämme. Die Thüringer 2.
Konzert des Hausorch. Humperdinck. Mitw.: Alice Brar,
(Sopran). O 17.45: Bücherſtunde. O 18.15: Uebertr. von
Gartening. Hinze: Haus und Garten. 6 18.,30: Dr. B
Die Selbſtverwaltung der deutſchen Kleinſtadt. 19: Zri
deutſch. 19.35: Polizeileutnant Bender; Ausführungs-3
mungen zur Verkehrsordnung. O 20: Dr. Michels; Viu
Wünſchelrute, 8 20.15: Violin=Sonaten. Beethoven: Sonnt
Violine und Klavier. — Franck: Sonate i A=dur. Auuf
Baſſermann (Violine), R. Merten (Klavier). O 21.15: Dr. G0R
Ludwia Anzengruber als Erzähler.
Siuttgart.
Mittwoch, 3I. Auguſt. 12.30: Stuttgart, Freiburg:
plattenkonzert. S 15: Alice Brenner: Jugendſtunde. 9
Konzert. 10 Darbietungen. O 18.15: Oberbauinſp.
Dige=
mittlere Baufach. e 18.45: Dr. Müller: Aeſthetiſche
O 19.15: Engl. Sprachunterricht. 20: Opern=Abend. Pä in
Orch. Stuttgart. Meyerbeer: Krönungsmarſch aus Der 2
— Strauß: Walzer aus Roſenkavalier. — Adam: Oim
letais roi. — Wagner: Feierlicher Zug zum Münſter aus Louen
Steuermannslied und Matroſenchor aus Der fliegende Hcux)
— Weber: Fant. Freiſchütz. — Gounod: Walzer aus Mau ce
— Offenbach: EntreAct und Barcarole aus Hoffmanns Al
— Wagner: Am ſtillen Herd, aus Meiſterſinger. — Tſcha 1ch
Polonaiſe aus Eugen Onegin. — Anſchl.: Wunſchabend. Dil p
werden erſt nach Eingang der Wünſche bekanntgegeben.
vn Pari bi=
Grinzen Deut
Main-Dirckti
daugr /Anjar
Berlin.
Mittwoch, 31. Auguſt. 13.45: Glockenſpiel von der
Plell=
kirche. O 15.30: Dr. Munk: Rechtsfragen für die Frau. ℳ:
Uebertr, der Kurmuſik aus dem Oſtſeebad Heringsdorf.
G. Jarcho: Ruſſiſche Volkskunſt. 19.30: F. Stiemem
Zier der Arbeit. o 19.55: Dr. Michel: Die Große
Funkausſtellung 1927. e 20.30: „Auf der Brücke‟‟
von Felix Salten. 21: Konzert des Adolf=Becker=Orch.
Hoch Falkenſtein! — Kreutzer: Ouv. Nachtlager von Gramok
Schubert: Impromptu. — Zwei Präſentiermärſche. —
Fanget an! So rief der Lenz, aus Meiſterſinger von N;
— Roſſini: Ouv. zu Wilhelm Tell. — Lange: Sedan
— Becker: Franzer=Marſch. 22.30: Grüße aus Span
Italien .Mitw.: Marianne Rau=Hoeglauer (Sopran), Th. Mi
(Flügel), Kapelle Gebr. Steiner. Glinka: Sommernacht m
— Bolero. Wiegenlied. Polo. — Demerſſeman: Em
Aranjuez. — Curtuus: Erinnerung an Sorrent.
Paraphraſe über das Lied O ſole mio. — Roſſmi: Die Gon.”
— Du träumſt. — Wiegenlied. — Paiſiello: Was klo
ſo im Herzen. — Mendelsſohn=Bartholdy: Venezianiſches Gos
— Micheli: Le Canzoni d’Italia.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 31. Auguſt. 12: Erß
kurzſchrift für Schüler. O 15: Einheitskurzſchrift für Anf.
Stud.=Dir. Georges: Plaudereien aus der Schule. e 16.21
Nobel: Engländer und Inder. o 17: P. Weſtheim: Ku
Natur. o 17.30: Dr. Günther: Die komiſche Oper. Mitr.
Goellnitz (Tenor). O 18: Prof. Touſſaint: Mechanik. O
Engl. für Anf. O 18,55: K. Hauſſer: Rationaliſierungsbeſtr.,R
im Handwerk. 8 19.20: M. Jungnickel: Das Brot im Volkse ck.
20.30: Uebertr. Berlin. „Auf den Brücken”. Einakter von =
— Konzert.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Donnerstag, den 1. SeptemP
(nach der Wetterlage vom 30. Auguft).
Nachts ſtellenweiſe Nebel, tagsüber vielfach aufheiter
und trocken.
Die Heſſiſche Wetterdienſtik
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Nach Gelege
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleies,
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; ſür Sport: Dr. Eugen
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt:
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für „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil" Wil
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Darmſtadt, den 31. Aug. 1927.
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ſollen alsbald vergeben werden.
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hierher einzureichen.
(st13444
Darmſtadt, den 30. Aug. 1927.
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.
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Darmſtadt, den 31. Aug. 1927.
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nachmittags 2 Uhr, wird im
Rathaus=
ſaal zu Pfungſtadt die
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ernte von den Gemeindewieſen, ca. 100
Morgen, öffentlich verſteigert. (13447
Gegen ſichere Bürgſchaftsleiſtung wird
Zahlungsfriſt bis 1. Dez. 1927 gewährt.
Pfungſtadt, den 29. Aug. 1927.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Schwinn.
Nummer 241
Mittwoch, den 31. Auguf
Die Bautätigkeit im Deutſchen Reich
im Jahre 1926.
Im Jahre 1925 hatte die Bautätigkeit im Deutſchen Reich einen
bedeutenden Aufſchwung zu verzeichnen gehabt, an dem beide große
Zweige der Bauwirtſchaft, die Bantätigkeit für gewerbliche Zwecke und
die Wohnungsbautätigkeit, beteiligt waren. Dieſer Aufſchwung hat ſich
nach den Zufammenſtellungen der Zeitſchrift „Wirtſchaft und Statiſtik”,
im Jahre 1926 nicht fortgeſetzt. Die Bautätigkeit für gewerbliche Zwecke
erfuhr unter dem Druck der ſchwierigen Wirtſchaftsverhältniſſe eine
er=
hebliche Einſchränkung, die auch durch das weitere Anſteigen der
Woh=
nungsbautätigkeit nicht ganz ausgeglichen werden konnte. Im Jahre
1926 wurden im ganzen Deutſchen Reich 8663 Wohngebäude (9,7 Proz.)
mehr, dagegen 12 571 ſonſtige Gebäude (16,5 Prozent) weniger als 1925
fertiggeſtellt. Damit hat der Wohnungsbau im Rahmen der geſamten
Bauwirtſchaft ganz erheblich an Bedeutung gewonnen; von den
errich=
teten Gebäuden entfielen im Jahre 1924 50 Prozent, im Jahre 1925
54 Prozent, im Jahre 1926 dagegen 61 Prozent auf Wohngebäude. Der
Anteil der kleineren Wohnhäuſer mit 1 bis 2 Wohngeſchoſſen und
höch=
ſtens 4 Wohnungen an der Geſamtzahl der Wohngebäude iſt mit 86,8
Prozent nahezu unverändert geblieben. Im Durchſchnitt umfaßten jedoch
die Wohngebaude eine etwas größere Zahl von Wohnungen als im
Vorjahre; im Jahre 1924 kamen auf ein neu errichtetes Wohnhaus 1,7,
im Vorjahr 1,8, im Berichtsjahr 2,0 Wohnungen. Die durchſchnittliche
Größe der erſtellten Wohnungen iſt dagegen — wenn man die Berichte
der Groß= und Mittelſtädte zugrunde legt — um ein geringes
zurück=
gegangen. Im Berichtsjahre wurden insgeſamt in Neubauten 199 984
Wohnungen, davon 195 123 in Wohngebäuden fertiggeſtellt. Die
Her=
ſtellung von Wohnungen durch Umbauten erfolgte bisher hauptſächlich
durch Ausbau von Dach= und Kellergeſchoſſen und durch Teilung großer
Wohnungen. Die Herſtellung von Wohnungen durch Aufſtockung uſw.
iſt im Jahre 1926 erheblich zurückgegangen, während die Umwandlung
von Geſchäfts= zu Wohnräumen häufiger vorgenommen ſein dürfte.
Im ganzen wurden nur 21 445 Wohnungen durch Umbau errichtet oder
22 Prozent weniger als 1925. Die zunehmende Bautätigkeit ermöglichte
auch in ſteigendem Maße den Abbruch von überalterten oder
unzweck=
mäßigen Gebäuden. Im Berichtsjahre kamen 15 999 Gebäude, d. h. 39,8
Prozent mehr als im Vorjahr, 8634 Wohngebäude allein (27,1 Prozent
mehr) und 14 736 Wohnungen (14,/4 Prozent mehr) in Fortfall.
Bemer=
kenswert iſt beſonders, daß, trotz des Rückganges an Neubauten, bei den
ſonſtigen Gebäuden (wohl im Zuſammenhang mit den
Rationaliſierungs=
beſtrebungen der Wirtſchaft) die Abgänge von 4653 Gebäuden im
Vor=
jahre auf 7365 Gebäude geſtiegen ſind. Der Reinzugang im Jahre 1926
betrug insgeſamt 89 204 Wohngebäude (8,3 Prozent mehr als 1925),
205 793 Wohnungen (15,0 Prozent mehr) und 56 392 ſonſtige Gebäude
(21,3 Prozent weniger). Trotz der ſtarken Steigerung gegenüber dem
Vorjahre, wurde der geſchätzte jährliche Reinzugang an Wohnungen in
den letzten Vorkriegsjahren immer noch nicht annähernd erreicht.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 30. Auguſt.
An der Börſe beherrſchte die Baiſſepartei zunächſt das Feld. Ohne
Anregung von außen durch das Wirtſchaftsleben oder die Politik iſt ein
Peſſimismus und eine allgemeine Mutloſigkeit verbreitet, die verſtärkt
wird durch die Tatſache, daß von zwei großen Frankfurter Bankfirmen
bereits mit einem Abbau von Beamten wieder begonnen wurde,
wo=
durch man annimmt, daß erſte Bankſeiten das Börſengeſchäft für
län=
gere Zeit als anregungslos und lahmgelegt betrachten. So waren
zu=
nächſt allgemein ſchärfere Kursrückgänge zu verzeichnen. Die
Farben=
aktie ſchwankte zwiſchen 291—284,5—288. Aehnlich lagen die Werte des
Zellſtoff=, Montan= und Eelktromarktes. Auch Banken und
Schiffahrts=
werte abbröckelnd, desgleichen ſämtliche Nebenmärkte bei allerdings nur
unbedeutenden Umſätzen. Der Börſenverlauf ließ im Grunde keine feſte
Stimmung wieder aufkommen, wenn ſich auch bis zum Schluſſe durch
Wiedereindeckung der Tagesſpekulation in den Hauptwerten des Chemie=,
Elektro= und Zellſtoffmarktes eine mäßige Erholung durchſetzte. Geld iſt
zum Ultimo noch ſtramm geſucht. Tagesgeld 6 Prozent, Monatsgeld
7,25—8,75 Prozent. Privatdiskont kurze Sicht 6 Prozent, lange Sicht
5‟½9 Prozent. Deviſen ruhig und ohne weſentliche Veränderung.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 30. Auguſt.
Der Meſſedienstag in Leipzig.
Betrachtungen über den Geldmarkt und die Dauer der Koniunktur
ließen auch heute die Verkaufsluſt an der Börſe anhalten, ſo daß auf
der ganzen Linie neue und teilweiſe empfindliche Einbußen zu
verzeich=
nen waren. Die Poſitionslöſungen ſollen ziemlichen Umfang
angenom=
men haben und bei der unverminderten Zurückhaltung des Publikums
und der finanziellen Schwäche der Börſe ſelbſt zeigte ſich zunächſt nur zu
weſentlich ermäßigten Kurſen Aufnahmeluſt. Die niedrigen
Anfangs=
kurſe lagen aber trotzdem etwas über den vorbörslich genannten weitaus
tieferen Notierungen. Die Verluſte ereichten durchſchnittlich wieder
1—2 Prozent und bei den Papieren am Elektro=, Montan= und
Maſchi=
nen=Markt ſowie bei einigen Nebenwerten 3—4 Prozent. Darüber
hin=
aus verloren RW., Eſſener Steinkohlen und Mittelrheiniſche Creditbank
5—7 Prozent. Am ſtärkſten mitgenommen wurden Bemberg und
Glanz=
ſtoff bei Einbußen bis zu 15 Prozent. Oſtwerke und Schultheiß
ver=
loren 4—8 Prozent. Aber dann kam die rückläufige Bewegung zum
Stillſtande und auf dem beträchtlich ermäßigten Stande ſetzten Rückkäufe
und Deckungen ein, die Kurserhöhungen von einigen Prozenten
bewirk=
ten und bei Bemberg und Glanzſtoff, ſowie Schultheiß und Oſtwerke die
vorerwähnten Verluſte ziemlich wieder ausglichen. Farbenaktien und
einige Nebenwerte konnten ſich von ihrem Tiefſtand um einige Prozent
erholen. Schuckert und Siemens und Halske, die von vornherein feſt
lagen, blieben auch weiterhin feſt. Harpener überſchritten den Stand
von 200. Der Grund für die Befeſtigungen war mehr börſentechmiſcher
Art, zumal man vereinzelt Interventionen der Bankwelt beobachten
wollte. Am Rentenmarkt waren bei gewohnten belangloſen Umſätzen
leicht Kursnachläſſe zu beobachten. Am Geldmarkt zeigte ſich für
kurz=
friſtiges Geld wie gewöhnlich am Ultimo Nachfrage, ſo daß die Sätze
weiter auf 5—6,5 Prozent erhöht werden konnten.
Beſonders lebhaft war am Dienstag der Meſſebetrieb auch a.uf
Straßen, die von geſchmackloſer Reklame ſo gut wie frei ſind.
Meſſeumzüge erregten Aufmerkſamkeit. — Hervorragend iſt die
gewerbliche Schau im neuen Graſſi=Muſeum, an erſter Stell
Leiſtungen der Deutſchen Werke in Dresden=Hellerau. Auf der
meſſe wieder zahlreiche Exportkundſchaft. Beſonders flott gehem!
kunſtgewerbliche Textilwaren, Textilſtoffe für Innendekoration:
Baumwollwaren. Auf der Schuh= und Ledermeſſe finden u. a. daß
malig ausgeſtellten Wiener Luxusſchuhe ſtarken Zuſpruch. In
keramik wurden gute Verkaufserträge erzielt. In Lackierware
kauften ſich beſonders Ofenſchirme und Kohlenkäſten für den T.)
bedarf. Das Geſchäft in Bürſtenwaren iſt uneinheitlich. In Hol=w
intereſſieren beſonders Neuheiten für Haus und Küche. Feinſeifsa
Parfümerien zeigen lebhafte Exportnachfrage, beſonders aus derr
kan=Ländern. In kleineren kosmetiſchen Neuheiten wurden gu=”
ſchlüſſe getätigt. Auf der Nahrungs= und Genußmittel=Auss”
konnten die Ausſteller von Fleiſchwaren günſtige Verkäufe verzarh.
Auf der Techniſchen Meſſe wurden von Ausſtellern von Arm
Badeöfen und Gaswertung beachtliche neue Verbindungen ang nn
und zumTeil auch gute Geſchäfte abgeſchloſſen. Radio=Einzeltefie
Lautſprecher verkauften ſich flott. Anſehnliche Umſätze waren femn
elektriſchen Geräten und Apparaten, was auch von den Muſter=h
dieſer Artikel in den Meſſehäuſern der Innenſtadt berichtet wirä
das Ausland bekundete hier lebhaſtes Intereſſe. — Am Meſſed
beſichtigten die Auslandsdeutſchen die Techniſche Meſſe; gleichzeiſ
gann die Tagungsreihe der „Deutſchen Bauwoche‟.
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Wirtſchaftliche Rundſchau.
Um die Einheitsbedingungen im deutſchen Getreidehandel. Wun
des Getreidehandelstages in Magdeburg, der am 30. Auguſt dum
Börſenverſammlung ſeinen Abſchluß fand, wurde auch von dem
miſſion zur Schaffung einheitlicher Bedingungen im deutſche—n
treidehandel über einen Sonderſchlußſchein für den Handel mit
mitteln beraten. Man kam in allen grundſätzlichen Fragen zu—
gung und es ſoll einer zwiſchen dem 15. und 25. September in
ſtattfindenden Beratung der allgemeinen Handelsbedingung—iſ
Schaffung des Futtermittelſchlußſcheines endgültig beſchloſſen —em
Von dieſem Tage ab treten die Grundlagen für den Handel mit
im=
mitteln in ganz Deutſchland in Kraft, die ſich den Beſtimmungrn
Futtermittelgeſetzes anpaſſen werden.
IaidsurEtE
Dop
Oeviſenmarkt.
Helſing ſors.
Wien..."
Prag .."
Budapeſt.
Sofia ..
Holland.
Oslo .."
Kopenhagen..
Stockholm. . . . H12.s7/112.89
Londen. .....
uenos Aires.
New York".
Belgien...
Italien ....."
Paris ......."
Schweiz .. ..
Spanien. ..
Danzig .....
Japan. . . . . . .
Jugoſlavien ..
Portugal ..
Athen.
Konſtantinopel
Kanada.
Produktenberichte.
Die Abendbörſe war unter Führung der Farbenaktie etwas
freundlicher, wenn ſich auch die Umſätze immer noch in beſcheidenem
Rahmen halten. Es verlautet, daß der Finanzdirektor der J. G.
Far=
beninduſtrie, Dr. Schmitz, geſtern aus London zurückgekehrt ſei und ſich
ſehr befriedigt über die deutſch=engliſche Chemieverſtändigung bereits
ausgeſprochen habe. Man erwartet noch im Laufe dieſer Woche
(Freitag?) eine Erklärung der Farbeninduſtrie. Eine Beſtätigung war
noch nicht zu erhalten. Die Abendbörſe ſchloß gut gehalten.
Farbem=
induſtrie 293—292,75, Commerzbank 192. Danat 225, Deutſch= 159,
Dresdener 162,5, Metallbank 143,5, Buderus 109, Gelſenkirchen 154,
Kali Weſteregeln 183, Klöckner 153, Mannesmann 172, Mansfeld 126,5,
Phönix 115,5, Rheinbraun 243, Rheinſtahl 194,25, Stahlverein 128,
Hapag 148, Lloyd 148,5, A.E.G. 183,5, Bergmann 193,5, Licht und
Kraft 204,75, Siemens 284,5, Schuckert 22, Adler Kleyer 114,5,
Daim=
ler 119,25, Erdöl 153, Rütgers 97,75, Scheideanſtalt 212,5, Goldſchmidt
131, Holzmann 194, Wayß u. Freytag 165, Ablöſungsrente 14,75.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man Londom gegen
Paris 124,02, gegen Mailand 89,40, gegen Holland 12,13½, gegen Naav
York 4,86, gegen Zürich 25,20¾, gegen Madrid 28,85, Pfunde gegen
Mark 20,43½, Dollar gegen Mark 4,2020.
Frankfurter Produktenbericht vom 30. Auguſt. Die günſtigeren
Wetterausſichten wirkten auch beruhigend auf den Handel. Zwar iſt das
Angebot inländiſcher Ernte immer noch gering, doch hält die Nachfrage.
etwas zurück. Weizen und Roggen und dito Mehl gingen um 25 Pfg.
zurlick. Je 100 Kg. notierten: Weizen 28,25—28,50; Roggen 24—24,50;
Sommergerſte 26—27,75; Hafer inl. 23,50—24,25; Hafer ausl. B,75 bis
25; Mais 19,25—19,50; Weizenmehl 39,50—40; Roggenmehl 35,25 bis
36,25; Weizenkleie 13,50—13,75; Roggenkleie 13,75.
Berliner Produktenbericht vom 30. Auguſt. Die
Auslandsmeldun=
gen hatten ausgeſprochen flaue Tendenz aufzuweiſen. Die Cif=Offerten
waren um 25 bis 30 Cts. niedriger gehalten. Trotzdem iſt die Tendenz
des heutigen Produktenmarktes relativ widerſtandsfähig und im Laufe
des Vormittags eher wieder feſter. Der Beſuch hatte unter der
Magde=
burger Tagung zu leiden und das Geſchäft war nicht ſo lebhaft wie
ſonſt. Effektiver deutſcher Weizem aus Schleſien und der Provinz iſt
weiter angeboten. Die Aufgelder gegen September ſind um 3—4 Mk.
zurückgegangen. Am Lieferungsmarkt verloren die Preiſe
durchſchnitt=
lich 1,5 Mark. Für Roggen iſt die Geſamttendenz etwas ſchivächer,
ob=
wohl das Angebot in vorderer Ware nur beſchränkt bleibt. Das
Auf=
geld gegen September iſt auf etwa 2 Mark zurückgegangen. Mehl hatte
heute wieder nur kleines Geſchäft. Gerſte wenig verändert. Für Hafer
überwiegt weiterhin das Angebot. Die Käufer bleiben vorſichtig. Für
Mais ſind die Forderungen um etwa 1 Mark ermäßigt.
Heſſiſche Landeshypothekenbank Darmſtadt. Bei
dernſ=
ſtitut beträgt die Teilungsmaſſe zum 30. Juni 1927 (a ein
Millionen GM.) zuſammen 19,6 (19,16) bei 103,76 (103,81)
Ap=
briefumlauf, woraus ſich die Maximalquote auf 18,9 (18,41
b=
zent errechnet. Der Ausweis enthält nur noch 3,87 nich ſt
ſtehende Aufwertungsanſprüche, was einer Minimalquo on
jetzt 15,1 Prozent entſpricht.
Die hefſiſche Tabakernte. In Lampertheim wird jetzt allgennim
er Tabakernte begonnen. Der Stand des Tabaks hat ſich in de
Zeit wider Erwarten gebeſſert, ſodaß mit einem mittelmäßigen Eig=/eMIel
nis zu rechnen ſein dürfte.
Eſtol A.=G. in Mannheim. Die Geſellſchaft, die dem Ma
Konzern van den Bergh angehört, hat 1926 einen Fabrikationser.9
ſchließlich diverſer Gewinne von 1 516 784 (2026 162) RM. erzie l.
Unkoſten konnten jedoch von 2021 718 RM. auf 1419344 RM.
geſetzt werden, ſo daß ein Reingewinn von 97 389 RM. ause!!
werden kann, der durch den Verluſtvortrag aus dem Vorjahre ei n
kürzung auf 91 229 RM. erfährt.
Frieb. Krupp AG., Efſen. Die Geſellſchaft beſtitigt ihre Ech
mit dem Bau von Dieſelmotoren=Lokomotiven, die eine ſehr de
Fahrtdauer ohne Unterbrechung garantieren ſollen. Man hofft, Mi
Anfang 1928 ein Probemodell des neuen Lokomotiven=Typs für 4
an die Boſton u. Main Railroad liefern zu können. Dieſe Gesu
beabſichtigt, vorerſt 20 Stück Lokomotiven dieſes neuen Typs i. Mi
zu ſtellen, doch beſteht auch ſonſt großes Jutereſſe für das neue Ie
— Der Geſchäftsgang bei der Fried. Krupp AG. iſt beſonders-we
weiterverarbeitenden Eſſener Abteilungen ſehr befriedigend.
Maſchinenaufträge liegen vor. Bisher machen ſich keinerlei 2n0
für eine Abſchwächung oder auch nur Stagnation bemerkbar. S
iſt die Beſchäftigung in den Betrieben für Landmaſchinenteile, F
Saiſonartikel jetzt ſehr gefragt ſind.
nne
th
uLebens-
Eihen sich
ahre
ung in
Taumel
Die Vergebung der Schwellenlieferungen der tſchechiſchen
bahnen für 1928. Bei der Direktion der Staatsbahnen in Brü
den die Angebote für das Schwellenlieferungsausſchreiben der *
bahnen für den Bedarf des nächſten Jahres geöffnet. Insgeſamt
1,75 Mill. Stück Schwellen, 7000 Kubikmeter Weichenholz u
Kubikmeter Brückenholz ausgeſchrieben. An dem
Offertverfahre-
ſich 127, im Vorjahre 107 Firmen beteiligt. Angeboten wurden —
lionen Schwellen. Im Vorjahre wurden um 2 Mill. Schwellen
angeboten als jetzt. Der Großteil der Offerten ſtammt wie ge .
aus der Slowakei und Karpatho=Rußland. Die Preiſe halten.
allgemeinen auf dem vorjährigen Niveau. Die ſlowakiſchen und En
ruſſiſchen Firmen haben die Preiſe für Eichenſchwellen
etwas-
geſetzt, während die böhmiſchen und mähriſchen Firmen die
ſchwellenpreiſe etwas erhöht haben. Ueber die Vergebung diErt
in der zweiten Oktoberhälfte entſchieden werden.
WerHans ur
Me im
Nauevete
Harie
Staatspapiere
a)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ. Sch. I. Teil/ 55.75
II.Teill
D. Reichsanl. Ablöſ.
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine ...
4% Dt. Schutzgeb.=
Anl. . . . . . . . . . . . 9.2
1% Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.)
4% Ung. Staatsr.
b. 10........
4%Ung. Kronr. . .
3% Ung. Eiſ. Tor.
22.6
17.25
b)Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
6% L.Inv. 191=
4½% 1898 ...."
4½% „1902 ...
4% Bosnien ...
Außereuro=
päiſche
5%Mex.amn.i.abg.
5% „äuß. 99
4% Goldo4ſtf.
39 „ konſ. inn. . .
4½%n Irrigat. „
5% Tamaulipas I „
18.6
23‟1,
31.75
2.8
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
5% Bulg. Tabak. 02/ 17.25
4½%Oſt. Staatsr.
v.1913, Kdb.1918
41/.FOſt. Schatz. 14
41ſ.% Oſt. Silberr.
4½ „ Goldr. ..
4% Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk.
4% Oſt. einh. R. /k.)
102.5
2711.
23.5
1.75
100
94
8% Port. (Spz.) III
5%Rum.am. R.03
4½%,Gold. 13..
4% „ am. R. kon
4% am. R. 05.
4%Türk. (Adm.)0
4% (Bagd.)
4% (Bagd.)
4% =unif. 1904
4F-1911 Boll.
4½Fung. St. 1918
4½% 1913
lt. Innsbr. Abk.)
4½FUng. St. 1914
4½XUng. St. 1914
It. Innsbr. Albk.
* Ung. Ooldr.
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G./108
60 Berl. St. Gold/ 90
89 Darmſt. St.=G./ 98.5
8 % D. Hhp.=Bank
Meining. Goldpf. 1101
Dresd. St.=G. 91
Frkf. St.=G... . / 92.75
Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . . . . . 101
7% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . ..
99
% Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr. . .
% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr. . . . . 100.2
o Frkf. Goldpfbr./ 99
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
94
5% Frkf. Pfbr. Bk.
Goldpfbr.
82.5
1* H.=St.=Gold
anl. . . . . . ..
V8% Oeſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr. ..
100.4
% Heſſ. Land.=Bk
5) Goldpfbr.
99
18XKlöch.,Werk.26
98
%Komm.Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl. . . . . . . 103.75
8% Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe I/ 99.5
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II 99
8½Ldwgshf. Stadt=
Goldan ..
72M. KraftHöchſt 92
8% Mainz.=St.=G./ 97.5
8% Mannh. St.=G./ 93
6% Mannh. St.=G. 88
79 M.=Stahlw. 27/ 96
8% Naſſ. Ldb. Gold /106
80 Nbg. St. Gldal. 99.775
8% Pfülz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr. . . . . . 1100
7% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . .
60 Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . . . . 93
89 Pforzh. St.-G./ 97.5
80 Pirmaſ. St.=G./ 97.75
Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
3% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. 1102
O Pr. Centr.=St.=Goldpfbr./ 98
8%Rh.=Hyp.=Bk.. .
Goldpfbr. . . . . 100
98
6%
93
4½% „Lig. Pfb. 77.5
o „„Anteilſch. 51.25
% Rh. Stahlw.
25.
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf. 1104
„ „ „ 100.5
98
Südd. B.,Cr. B.
Goldpfdbr.
98.5
½ V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.-Gld.
V. Stahlw.
Düf=
ſeldorföhp.=Gd.. ohne Option / 94.75
2 Biag(V. Ind.-
. Brantfätter Karsderiche vonk ob. Augaft
% Voigt& Häffner!
Goldobl. ... ..."
3¾½Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zins=
berechnung
50 Bdw. Kohl 23
6½ Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ....."
6%Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen 23...
5% Pr. Kaliwert. .
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. G
97
12.62
13.75
6.9
8.5
6.3
8.85
2.22
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. .
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hhp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk. .
Frrf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hhp.=Bk.
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Preuß. Bob.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B..
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.. .
Württ. Hyp. Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hhp.=B...
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb. . .
2,6%AteOſt. Südb.
2,60 Neue „ „
4%Oſt Staatsb. 83
3%Oſt. 1. b. 8.E. .
3%Oſt. „ „abg.
„ „ „9.Em.
30 „ „ „abg.
3% „ „ 1885
3% „ „ „abg.
3%Oſt. Erg. Netz
3%Oſt. „ „abg.
3% RaabOebd. 83
91
3% „
97
3% „
4% Rud. Silber ..
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
4½% Anat., S. II
4½% Anat., S. III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec..
4½½
19.4
19.5
1821.
20
Südd. Dise.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt. .
Wiener Bankverein
Obligationen v.
vbl. mit Option/100 Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B
Unt. Bln.) 27 .. . / 89,751 5%Oſt. Sd. (L.)ſtfr.
Bank=Aktien
15.55 1 Allg. D.=Kredit.. .
16.15 Bad. Bk. .. . .. . .
12.75 Bk. f. Brauind. . . .
Barmer Bankv. . . 144.5
11‟/. Bah. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
7.22 Comm. u. Privatb.
— Darmſt. u. Nat.=Bk.
— Deutſche Bank ...!
12.9 D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
13 D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk.
14.9 Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk. . . .
Frankf. Hypth.=Bk.
Frkf. Pfdbr. Bk. . . . 114,5
12.2 Gotha. Grundkr. Bk.
11.8 Lux. Intern. Bank
9.1 Metallbank. . . . . .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Pr. Bd.=Creditbank
3.7 1 „Hyp.=Akt.=Bank.
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk. ..
13.5 Südd. B.-Creditbk
6.75
18
143.25
176
200
Bergwerks=Akt.
Buderus. . .
Eſchw. Bergw.
Gelſenkirch. Bgw. 1150.25
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St....
„Genußſchein
Kali. Aſcherslebe
Kali. Salzbetfurth.
Kali. Weſterregelt
Klöcknerwerke (a
Lothr.=Hütte)
Mannesm.=Röhr. .
Mansfelder
Oberbedarf
Otavi=Min.=An=
Phönix=Bergb.
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw. . . .
Riebeck Montan. . .
109
208
Ra
123.5
145
8.22
17.75
237
Salzwerk Heilbronn
153
171.5
128
97.5
3.
115
243
192
163
171.5
223.1
159
130.5
134.5
106
154
Aa 5
13.3
146.5
165.25
Tellus Bgb....."
Ver. Laurahütte.
Ver, Stahlwerke.
180
111.75
127.5
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.) 271
Henninger.
188
Hereules, Heſſiſche /148
Löwenbr.=München 362
Mainz. Aktienbr. 1242
Schöfferhof (Bind.) 337
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Werger ..
....
178
80
8.5 Akkum. Berlin.
Adler &Oppenh.
Adlerw. (v. Kleyer)/114
218.5 16%A. E. G. B:g. A. 91
134 15%A. E. G. Bzg. B.
A. E. G. Stamm . . . 1825
173.75 Bad. Maſch. Durlach 153
133 Bad. Uhren, Furtw. 19.5
171. 25 Bamag=Meguin ../ 45.5
Baſt Nürnberg ..
Mai Hcee
Beck & Henkel.
55
Bergmann El
191.5
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.: 67
Bürſtenfbr. Erlang
Tement. Heidelb. . . 142
Cement. Karlſtadt 1184
Cement. Lothr. . . .
Chem. Albert . . . . .
Chem. Brockh.
86
Chem. Milch .. .. .! 60
Daimler=Benz A. G./118
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ... 152
D. G. u. Silb. Scheid. /211.5
D. Linoleumw. Bln /260
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkoppw. (St)... 80
Dürr. Ratingen ..! 74
Dyckerhoff & W..
Eiſenw. Kaiſersl.. . 41.5
E. Licht u. Kraft. 1200
El. Lieferung .. . . 184.5
Elſ. Bad. Wolle ../ 35
Email. Ullrich ... . 34.2
Enzinger Werke ../ 60
Eßlinger. Maſch. . . / 80
Ettlinger Spinn. . . 230
Faber Bleiſtift ... ! 81
Faber & Schleicher/103
Fahr, Pirmaſens. . 52.75
Farbenind. J. G... /290
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter) 1100.25
Feiſt, Sekt. . . . . . . 45
Frankfurter Gas .. /169
Frankfurter Hof .. /112.5
Frkf.=M. Pok. u. W./ 75
Geiling & Cie. ..../ 78
Goldſchmidt, Th. /130
Gotha Waggon".
Gritzner, Maſch .. 1115
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle, Frkft.
Haid & Neu..
54.9
Hammerſen ..
Hanfw. Füſſen. . . . 1392
anſa=Llohd, Br.: / 44.75
Hartm. & Braun. . 161.7:
Hehligenſtaedt. 24.5 gSchultz, Grünlack
Hilpert, Armatur. 80 Seilind. Wolff. .
Holzmann .. . . . . . 192.75 Südd. Zucker=A.=G
Kammg. Kaiſersl. 1198 (Beithwerke
Lahmeher .. . . . . . 172.25 (Boigt & Haeffner—
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer .. . . 112
Hoch=Tief Eſſen.. . 1124
Holzverk. Ind..
Hydrom. Breslau ./ 2
Inag .."
Junghans St.
Karlsruher Maſch. 26
Karſtadt, R. ..."
Klein, Sch. &Becker/139
Knorr, Heilbronn ./175
Konſerv. Braun ../ 64
Krw. Alt=Württbg./105
Krauß & Co. ..
Lech, Augsburg.
Lederw. Rothe .
Lederw. Spicharz. . 20
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle ./ 45
Lüdenſcheid. Metall
Mars=W. Nürnberg /134
Moenus, Stamm . 76
Motorenf. Deus".
Münch. Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen
Peters Union
Philipps..
66.5
Porzellan Weſſel.. 40
Rein. Gebb. & Schal/131
Rhein. Elektr. . . . . 161
Rhenania,Kunheim! 61
Rütgerswerke . ... ! 96 1
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank. 1101.5
Schramm Lackfr. 1102.75
Schriftg. Stemp. /139
Schuckert, Elektr. 1201
Schuhfbr. Weſſel.. / 80.5
ſchuhf. Herz...."
Siemens Glas
Siemens & Halske-
Südb. Immob.
(Thür. Lief. Gotha.
(nhren FurtwängE
499 ſunterfr. Kr.=Gl.=E
Ver. f. Chem. Ind-
Ver. d. Olfbr. Manr
Ver Faßf. Caſſel.
Bummi. Bln.=Frkä
Pinſel=Nürnberg.
UIltramarin . . ."
Zellſtoff Berl. ...
Vogtl. Maſch. ..
Volthom, Seil...
Wayß & Frehtae-
Wegelin Rußfbr. —
Zellſt. Aſchaffenbe
Ludwigsh. Walzm. 123. 25 Zellſt. Memel. . .
Zellſt. Waldhof .—
Mainkraft Höchſt /125.1 ſZucker f. Rheinge.?
Metallgeſ. Frkf. /185.5 Transport= und
Miag, Mühlenb. /136.25 /Berſicherungs=Ak
Dt. Reichsb.=Vorz.
A. Dt. Eiſenbahn—
Motorenf. Oberurſ./ 72.5 A. Lokalb. u. Kraf.
Dt. Eiſenb.=Geſ. —
Schantung E. B.—
112
Südd. Eiſenb.=Ge—
.
apag
113
Pfälz. Näh. Kahſer/ 64 (Nordd. Llohd. . . —
Frkft. Allg. Verſ.—
Frankonia Rückv..
Darmſtädter Wer —
ia1
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg?
Helret a Konſ.
Gebr. Lutz ....
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder
VenulethcEllenb.—
Metallnotierungen.
Berliner Metallnotierungen vom 80. Auguft ſtellten ſich für
tupfer 126, Remelted Plattenzink 50—51, Original
Hütten=
mo, dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340—350, Antimon
m—9), Silber in Barren 75,50—76,50.
mmtlichen=Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom
Mittwoch, den 31. Auguſf 1927
Geite 17
ſtellten ſich für Kupfer: Januar 114,25 (114,25), Februar
MA50), März 114,75 (114,75), April 115 (115), Mai 115,25
f5 uni 115,25 (115,50), Juli 115,50 (115,75), Auguſt — (—
112,25 (112,50), Oktober 113,25 (113,50), November 113,75
„mber 114 (114,25). Tendenz: ſtetig.) Für Blei: Januar
). Februar 46,25 (46,25), März 46,25 (46,50), April 46,25
Uwi 46,25 (46,50), Juni 46,50 (46,75), Juli 46,50 (46,75), Auguſt
). September 45,25 (45,75), Oktober 45,75 (46), November 45,75
ember 46,25 (46,25). Tendenz: ſchwächer. Für Zink: Januar
Februar 55,50 (55,75), März 55,50 (55,75), April 55,50
A gi 55,50 (55,75), Jum 55,25 (55,75), Juli 55,50 (55,50),
550 (56,50), September 55,50 (56,50), Oktober 56 (56,25), No=
R5 (56), Dezember 55,75 (56). Tendenz: ruhig. — Die erſten
Aiyneuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
ASetallnotierungen an der Londoner Börſe ſtellten ſich
9A-tguſt für Kupfer (Tendenz feſt): Standard p. Kaſſe
H. 3 Monate 55½—‟/, Settl. Preis 55½, Elektrolyt 62
beſt ſelected 60—61½, Elektrowirebars 62½; Zinn
zruhig): Standard p. Kaſſe 289½—½, 3 Monate 285—¼,
Sis 289½, Banka (inoff. Not.) 300½, Straits (inoff.
954: Blei (Tendenz willig): ausländ. prompt 22½,
igeten 22½, Settl. Preis 21½; Zink (Tendenz ſtetig):
Prompt 271us, entft. Sichten 27‟/us, Settl. Preis 28,
hr (inoff. Not.) 2134—22, Wolframerz 13½.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chicago, 30. Auguſt (Priv.=Tel.)
ſers Nach ſtetiger Eröffnung, die auf die Vovausſage ungün=
Inswetters zurückzuführen war, erfuhren die Weizenpreiſe auf
Tworliegenden baiſſelauten Schätzungen des kanadiſchen
Ernte=
ſtwei der europäiſchen Ernten einen Rückgang. Des weiteren
uw die ſchwache Haltung Winnipegs ſowie die umfangreicheren
terſtimmend. Die erlittenen Preisverluſte konnten ſpäter je=
Leil wieder aufgeholt werden, da aus Kanſas Meldungen über
d—ſchläge vorlagen.
Mais: Auf Grund des anhaltenden ſchönen Wetters und infolge
des verſtärkten Angebotes im Südweſten ſetzte der Maismarkt ſchwächer
ein. Die niedrigeren Preiſe für Lokoware waren ebenfalls von
gün=
ſtigem Einfluß auf die Tendenzgeſtaltung. Deckungen führten im
Ver=
laufe zu einer teilweiſen Erholung.
Noggen: Die Roggenpreiſe hatten heute unter Abgaben für
euro=
päiſche Rechnung und Liquidationen der Kommiſſionsfirmen zunächſt
zu leiden. Das günſtige Erntewetter wirkte lähmend auf die
Unter=
nehmungsluſt. Später vermochte ſich unter Käufen des Nordweſtens
eine Erholung durchzuſetzen.
Hafer: Auch Hafer tendierte unter dem Eindruck der Tatſache, daß die
kontraktlichen Vorräte zugenommen haben, ſchwankend. Im Verlaufe
wurde die Stimmung aber im Einklang mit der Tendenzgeſtaltung des
Weizenmarktes ſtetig.
New York, 30. Auguſt.
Kaffee: Der Handel nahm heute auf günſtige argentiniſche Berichte
Käufe vor. Später zeigten ſich jedoch Liquidationen.
Zucker: In den Vormittagsſtunden nahm der Terminmarkt einen
ſchleppenden Verlauf. Später vermochte ſich eine Befeſtigung
durchzu=
ſetzen auf Käufe für kubaniſche Rechnung und Deckungen des Handels.
Baumwolle: Der Markt ſtand heute gänzlich unter dem Einfluß
des amtlichen Berichtes über die Schäden des Baumwollkapſelkäfers. Vor
Veröffentlichung des Berichtes wurden umfangreiche Käufe
vorgenom=
men, da man mit einem hauſſegünſtigen Bericht rechnete. Als der
Ve=
richt aber dieſen Erwartungen nicht entſprach, trat ein ſtarker
Preis=
rückgang ein, der bis gegen Schluß tyotz einer inzwiſchen eingetretenen
Erholung die Termine 68—79 Punkte unter geſtern ſchließen ließ.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 30. Aug.:
Getreide: Weizen, Sept. 133½, Dez. 138½, März 141½; Mais,
Sept. 106½, Dez. 111½, März 114½; Hafer, Sept. 44½, Dez.
48½, März 51½; Roggen, Sept. 95½, Dez. 97½, März 1017.
Schmalz: Sept. 12,40, Okt. 12,85, Jan. 13,60.
Fleiſch: Sept. 11,70, Okt. 11,875, Jan. 12,775; Speck loco 11,75;
leichte Schweine 9,50—10,75, ſchwere Schweine 9,10—10,40;
Schweinezufuhren Chicago 26 000, im Weſten 75 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 30. Aug.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 144½, hart 148½: Mais neu ank.
Ernte 113½: Mehl ſpring wheat clears 6,50—7,00; Fracht nach
England 2,6—3, nach Kontinent 13—14.
Schmalz: Prima Weſtern Loco 13,45; Talg extra 798.
Kakav: Tendenz ſtetig, Umfatz in lots 133, September 14,50,
Oktober 14/41, November 14,20, Dezember 13,80, Januar 13,60,
Februar 13,55, März 13,45, April 13,50, Mai 13,17, loco 14½.
Viehmärkte.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 30. Auguſt. Auf dem Markt.
waren 35 Ochſen, 12 Bullen, 501 Kühe und Färſen und 1193 Schweine
angetrieben. Der Beſtand war etwas höher als auf dem Vormarkt. Bei
jutem Beſuch ſetzte der Verkauf ſofort lebhaft ein, flaute aber ſpäter ab
mit Rückſicht auf die ſtark anziehenden Preiſe. Während bei Großvieh
die Preiſe unverändert blieben, zogen ſie bei Kälbern 4 und bei
Schwei=
nen 3—7 Mark an. Auf Großvieh= und Schweinemarkt verblieben
Tekerſtände. Im einzelnen wurden fe nach Qualität für 100 Pfund
Lebendgewicht folgende Preiſe erzielt: Ochſen 53—60; Bullen 42—52;
Färſen und Kühe 54—66; 40—53; 28—38; 20—25; Kälber 70—80, 60 bis
69; Schweine 73—75: 75—77; 70—74 und bei Sauen 65—66 Mark.
Oberhefſiſcher Herbſtpferdemarkt. Der Herbſtpferdemarkt in
Gie=
ßen, der alljährlich von ganz Oberheſſen und dem Lahntal beſucht wird,
iſt auf den 5. Oktober feſtgelegt.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Wie wir hören, wird der zwiſchen der preußiſchen Negierung und
dem Rhein.=Weſtf. Elektrizitätswerk ausgebrochene Konflikt wegen der
Pyopaganda im Saargebiet nach Rückkehr der verreiſten Direktoren des
RWE. beigelegt werden.
Unter großer Beteiligung wurde am Dienstag der ſechſte deutſche
Getreidehandelstag in Magdeburg eröffnet.
Wie die Intereſſengemeinſchaft Deutſcher Jute=Induſtrieller
mit=
teilt, ſind die Preiſe für Gewebe H 320 mit ſofortiger Wirkung auf 142
Pfg. je Kg., für S=Garne auf 109 Pfg. je Kg. und für C=Garne auf
77 Pfg. je Kg. erhöht worden.
Geſtern fand die offizielle Beratung der Zuckerinduſtriellen über
die Frage der Verlängerung des Kartellproviſoriums oder Bildung
eines langjährigen Kartells ſtatt. Obgleich die letzten Ausſprachen zu
einer teilweiſen Bereinigung der Differenzen geführt hatten, ergaben ſich
geſtern neue Komplikationen, ſo daß neue langwierige Verhandlungen
erforderlich ſein werden.
Deutſche Maſchinen, Werkzeuge, Baumaterialien uſw. werden auf
Grund des deutſch=franzöſiſchen Abkommens ab 6. September den
er=
höhten franzöſiſchen Minimalzöllen unterworfen. Möglicherweiſe
brin=
gen die in Ausſicht genommenen Verhandlungen im Oktober hierin eine
Erleichterung.
Zu den erneuten Meldungen, die von einem Beitritt Polens in die
Internationale Rohſtahlgemeinſchaft wiſſen wollen, erfahren wir, daß
bisher zu den bevorſtehenden, am 24. September in Luxemburg
ſtatt=
findenden Verhandlungen an die polniſchen Hüttenwerke beine Einladung
ergangen iſt.
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Hedwig Schweitzer, Am Herrenacher 11.
Seite 18
Mittwoch, den 31. Auguſf 1927
Nummer:9
Der Club der Vierzig.
Frei bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
35)
Nach dem Abendeſſen friſchte der Wind auf und wurde zu
einem regelrechten Sturm. Die Brandung verurſachte ein
don=
nerndes Getöſe. Der Wetterhahn auf dem Flaggenmaſt wackelte
bedentlich, die Pardunen, mit denen der Flaggenmaſt gehalten
wurde, wurden vom Winde gepeitſcht, Fenſter klirrten, und in
den Giebeln, des Gebäudes ſchienen heulende Irrwiſche zu
haufen.
Das Geſpräch drehte ſich hauptſächlich um die Jagd und
wurde vorwiegend von Dirck geführt. Voll Eifer erzählte er von
ſeinen beabſichtigten Beſüchen der umliegenden Inſeln, ſo daß
Lanier ihn zur Vorſicht mahnen mußte.
„Nehmen Sie ſich vor Welper und ſeinen Leuten in acht,”
ſagte er. „Es könnte uns allen ſchlimm ergehen, wenn die Baude
herausfände, daß Sie noch am Leben ſind.”
„Oh, das macht nichts,” erwiderte der Jüngling ſorglos.
„Ich habe ſtets ein Dutzend Patronen mit grobem Schrot bei
mir.”
„Das würde Ihnen nichts nützen, mein Junge, die Leute
haben Kugelflinten.”
„Dann werde ich mir einen leichten Manlicher=Karabiner
mitnehmen.”
„Wir wollen aber keine Schießerei, Dirck. Halten Sie ſich
außer Sichweite bis unſere Arbeiten zu Ende ſind.”
Nach einer Weile ging Dirck hinaus, um nach dem Wetter
Ausſchau zu halten und ſich einen Jagdplan für den nächſten
Tag zurechtzulegen. Marion und Lanier blieben allein zurück.
„Sie ſollten den Rat, den Sie meinem Bruder gegeben
haben, ebenfalls beherzigen, Mr. Lanier, Sie würden dadurch
meine Sorge erheblich verringern.”
„Welchen Rat?”
„Den beſſeren Teil der Tapferkeit zu wählen — Vorſicht.”
„Bin ich unvorſichtig?”
„Sie ſind zur Tiger=Inſel gefahren.”
„Und wenn ſchon!”
„Dort iſt ein Mann namens Renton, der ſie ohne Warnung
niederſchießen würde.”
„Ich bin genügend gewarnt. Aengſtigt Sie die Sache?"
„JJawohl,” enwiderte das junge Mädchen ruhig, mied jedoch
ſeine Blicke.
„In welcher Richtung bewegt ſich Ihre Sorge, Marion?”
„Was meinen Sie damit?” fragte ſie, wußte jedoch genau,
was er meinte, worauf ſie ihn kalt anſah.
„Nun gut,” ſagte er und beugte ſich vor, um ein Holzſcheit
in den Kamin zu werfen,” es genügt mir, daß Sie Sorge um
mich empfinden.”
„Gewiß, ich bin nicht unmenſchlich.”
„Können Sie mich denn gar nicht leiden, Marion?”
„Das nicht, aber Sie ſind nicht immer unterhaltend.
„Immerhin manchmal?”
„Möglich.”
Sie erhob ſich, ging zur Tür, öffnete ſie und blieb an der
Schwelle ſtehen. Nach einer Weile ſagte ſie über die Schulter
gewendet: „Der Wind flaut ab, und es wird wärmer. Das iſt
bedenklich.”
Er ſchlenderte zur Tür, und ſie gab an ihrer Seite Raum.
„Warum?” fragte er.
„Weil nach einer ſolchen Pauſe gewöhnlich ein noch ſtärkerer
Sturm kommt.
„Wie mog es dann unſerm Fangdamm ergehen?” Sie
ſchrit=
ten hinaus auf den Raſen bis zu einer Stelle, von wo ſie den
Fangdamm ſehen konnten. Plötzlich blieb ſie wie angewurzelt
ſtehen und ergriff ſeinen Arm.
„Fackeln am Fangdamm!” rief ſie. „Das iſt ſonderbar!”
Tatſächlich brannten auf dem Damm und dem anliegenden
Bagger einige Fackeln, in deren rotem, rußigen Lichtſchein man
menſchliche Geſtalten in geſchäftiger Tätigkeit ſehen konnte.
„Das kann ich nicht verſtehen,” bemerkte Lanier.
Im Sommerhäuschen befand ſich ein Megaphon. Lanier
holte es und ſetzte es an ſeine Lippen.
„Ahoi!” rief er. „Ihr dort auf dem Bagger!”
Eine Sekunde ſpäter kam Jakes antwortende Stimme über
das Waſſer.
„Was macht Ihr dort?” rief Lanier.
„Wir haben ein paar komiſche, kleine Figuren ausgebaggert.
Wenn der Wind nachläßt, wollen wir weiter arbeiten.”
„Figuren?” wiederholte Lanier aufgeregt, „was für
Fi=
guren?”
„Die eine iſt eine Art Vogel und die andere eine Krabbe.
Beide ſind ſchwer und gelb. Wenn ich eine Meinung äußern
darf, möchte ich ſagen, daß ſie aus Gold ſind.”
„Kommen Sie damit herüber; löſchen Sie aber ſofort Ihre
Fackeln aus! Vielleicht werden Sie von der Tiger=Inſel aus
beobachtet.”
„Wahrſcheinlich ſtellen ſie Jagdſchirme auf,” antworzu
ling, „denn die Entenzeit iſt da.
Trotz dieſer beruhigenden Worte nahm er jedoch W3u
glas zur Hand und ſah lange nach der Atmänner=Inſes
„Das iſt ſonderbar, Ray,” bemerkte er nach einer Ae
Leute baggern.”
„Glaubſt du, daß ſie auch auf der Schatzſuche ſind?”
Mewling ergriff nochmals das Fernglas und nach
ſeine Beobachtung.
„Jedenfalls brauchen ſie keinen Bagger für Jagdſckuu
einen Leuchtturm wollen ſie ſicherlich nicht bauen,
Mewling. „Die Sache iſt höchſt merkwürdig. Ich würre
ner Stelle auf dem Rückweg vorbeifahren und nachſcharen
„Fällt mir nicht ein,” erwiderte Wirt. „Das Wett/
heute zu unſicher, um Umwege zu machen. Ich muß
ich ſo ſchnell wie möglich nach Hauſe komme, bevor
Roten Kap die Hölle losgeht.”
Während Mewling Wirts Motorboot nachſah, das
eingehüllt dem Feſtland zuſchoß und zeitweiſe nach der f1
angekündigten Hölle am Roten Kap Ausſchau hielt, mte
ein Inferno in ſeiner unmittelbaren Umgebung ange mntr
dem Haus, das auf einem Schild die Bezeichnung „N
baba” führte. Mewling ging langſam darauf zu und lauf
Gebrüll, das aus dem Gebäude drang, ſowie dem
eines anſcheinend ſchadhaften Pianos. Das Piano
nicht ſchadhaft, nur Potters Finger ließen es ſo erſcte),
Der Anlaß zu der Orgie im „Hoiel Alibaba” wank
von Silbermünzen im Werte von etwa tauſend Dollen
Taucher im Laufe des Tages gemacht hatte. Die ait
Mitglieder des Clubs der Vierzig ſowie ihr Anhang f
nicht einen Augenblick, daß das Wrack, aus dem die 20
zen kamen, die „Red Moon” war. Darum ihre Frerd
Es war eine maleriſche Geſellſchaft, die ſich in der
Gebäude mit dem ſtolzen Titel „Hotel” verſammelt
faſt allen Großſtädtern bereitete es ihnen Vergnügen,
dem Lände gehen zu laſſen, in ihrem Ausſehen wi.
Benehmen.
Welper trug ein rotes Hemd eine rote Schärw
i
gleichfarbiges Halstuch um den Kopf gewickelt. Portetidl
Lanier hatte mit dieſer Befürchtung nur zu recht; denn Ray Wirt
von Stedes Landing, der eben mit einem Faß geſchwärztenWhiskys
zur Tigel=Inſel gekommen war, hatte die Lichter auf der
Schwa=
nen=Inſel bemerkt und berichtete Bert Mewling, daß Männer
bei Fackelbeleuchtung in der Nähe der Altmänner=Inſel
ar=
beiteten.
ein gelbes Seidenhemd und Hoſen aus Cord amme
Harry Senir,. Dan Supple und Eugen Renton hatten 30
ganten ausſtaffiert mit breitkrempigen Filzhüten undſel
in grellen Farben. Alle ſprachen des Wirts feurigem zuu
whisky ausgiebig zu und begleiteten Potters Künſſtef
Klavier mit brüllenden, unmuſikaliſchen Stimmen.
Mewling ſchwer, ſich Gehör zu verſchaffen.
(Fortſetzung folgt.)
Nödghen m
baud er=
91 Stele
lneck 4
Fneßialit
Eim n.für
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