Darmstädter Tagblatt 1927


30. August 1927

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

*
TaN
Ndter T
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
H-Bchentich 2malgem Erſcheinen vom 4. Zuguſt

F I2. Auguff 2.48 Reſchemark und 22 Pfennig
Eusegebühr abgeholt 2.28 Reſchsmarkt, durch die
muuren 2.40 Reichsmart frel Haus. Poſibezugspreie
ſAwrguſt ohne Beſtellgeld monatl. 2.28 Reſchemart.
jarttwortliſchteſt für Aufnahme von Anzeigen an
imnten Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
teurten
einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
gaitigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
wsspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
nnaf obne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonto
Franffurt a. M. 4301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſſenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 240 Dienstag, den 30. Auguſt 1927. 190. Jahrgang

2 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspft.
FinanzAnzelgen 40 Reichspfg., Relamezelle (92 mm
breil 2 Reſchemark. Anzelgen von auswärte 40 Reichpfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Rellame
zelle 300 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reſchemart
4 Doſſar 420 Marl. Im Falle höbenr
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streit uſw. erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teſtung von Schadenerſatz. Bei
Konſurs oder gerſchtliſcher Beltrelbung fäl ſedes
Nabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Natlonalbant.

Deutſciandg Sienung dann Tontervann.
Iis kommenden Außenminiſter=Beſprechungen. Das Thema der Truppenverminderung im
Heeinland und der Fortführung der Locarnopolitik. Deutſchlands Anſpruch auf Räumung.

Vor der Genfer Tagung.
Die Beurteilung in Berlin.
Berlin, 29. Auguſt.
Wie mitgeteilt wird, iſt nicht anzunehmen, daß das Reichs=
biwett
, das ſich in ſeiner morgigen Sitzung bekanntlich noch
mral mit der außenpolitiſchen Lage vor dem Zuſammentritt
Wölkerbundstegung beſchäftigt, eine beſondere Entſchließung
brzut faſſen wird. Das Auswärtige Amt erwartet vorher noch
e offizielle Mitteilung über die Truppenverminderung und
Meichsaußenminiſter wird im Kabinett die außenpolitiſche
ge. noch einmal in einem Referat zuſammenfaſſen. Da in der
ſtai Kabinettsſitzung bereits völlige Uebereinſtimmung erzielt
ude, wird der Reichskanzler zu der morgigen Beratung nicht
fünkkehren. Es werden daher vorausſichtlich nur Dr. Geßler,
SStreſemann, Dr. Koch, Dr. Curtius und Reichsminiſter
hiülle anweſend ſein.
Won der Tagung des Völkerbundsrates werden in Berliner
ſit ſchen Kreiſen irgendwelche Senſationen nicht erwartet. Von
uwſätzlicher Bedeutung unter den Punkten der Tagesordnung
ſd e Entſcheidung in dem Streitfall zwiſchen Rumä=
ſemi
und Ungarn, weil ſie die Frage der Kompetenz der Ge=
ſatzten
Schiedsgerichte und die Anrufung des Völkerbundsrates
ſein ihr Votum betrifft. Die grundſätzliche Frage ſpielt hinein
ſoie Anrufung des Völkerbundsrates durch
Eſechenland wegen des Streitfalles um den
Fuzer Salamis. Die Reichsregierung hat mit der An=
ſei
enheit direkt nichts zu tun. Die Entſcheidung ſoll durch einen
Sthuß vorbereitet werden. Beſonders hat ſich der engliſche
Bomminiſter um die Beilegung bemüht. Er hat auch einen
Tſchlag ausgearbeitet, der ein Entgegenkommen von beiden
Stmi und eine gewiſſe Entſchädigung an die Vulkanwerft vor=
ſt
. Dieſer Vorſchlag iſt aber von keiner Seite akzeptiert wor=
4. Ferner ſtehen eine Reihe Danziger Fragen auf der
geisordnung. Ueber ſie iſt das Weſentliche bereits in der Preſſe
aamnt gegeben. Das Völkerbundsplenum, das nach der Rats=
u
g zuſammentritt, wird ſich vor allem mit der Weltwirt=
haftskonferenz
, der Durchführung ihrer Ergebniſſe und
in ter Abrüſtung beſchäftigen. Wie Dr. Streſemann auf der
ſgein Ratstagung angekündigt hat, wird in der Plenarver=
ſrml
=lung von deutſcher Seite eine Erklärung erfolgen, die unſe=
Standpunkt in der Abrüſtungsfrage zum Ausdruck bringt.
milben werden natürlich auch wieder
die beſonderen Beſprechungen der Außenminiſter
tfanden. Dieſe Beſprechungen ſind früher angegriffen worden,
h deutſcher Auffaſſung aber mit Unrecht, weil ſie doch nicht
ſterrgingen, als die Ausnutzung aller Gelegenheiten zur Ver=
adägung
zwiſchen den Völkern. Uebrigens werden auch dies=
U0ſolche Beſprechungen nicht nur zwiſchen den Vertretern der
kyrno=Mächte, ſondern auch mit den Miniſtern anderer Länder
ogen. Das Thema der Unterhaltung zwiſchen
Außenminiſtern der Locarno=Mächte wird
eiſtFellos auf die Truppenverminderung im Rhein=
uſch
wie die Fortführung der Locarno=Politik
kileaupt umfaſſen. In dieſem Zuſammenhang iſt es intereſſant,
/Briand ſeine Auffaſſung zu gewiſſen Fragen dieſer Art noch
ſoem Auseinandergehen der Interparlamentariſchen Union
kſtellen wird, um ſo mehr, als die Aeußerungen de Jouvenels
zgemlich zugeſpitzt haben. Es muß übrigens vor der in der
ſhthen Preſſe häufigen Auffaſſung gewarnt werden, als ſei
ſunnd ein politiſch bereits toter Mann. Im Gegenteil hat man
wer Enwwicklung der letzten Wochen den Eindruck, daß er ſich
einer Krankheit, durch die er beinahe das Augenlicht ver=
en
hätte, ausgezeichnet erholt hat, und daß er nun wieder
eſſſtärkere Initiative entfaltet. Das iſt auch bei Behandlung
Pruppenverminderung in Erſcheinung getreten. Wenngleich
anuantitative Ausmaß der Herabſetzung der Beſatzungsſtärke
erliner politiſchen Kreiſen keineswegs voll befriedigt, ſo iſt
die Tatſache der Beſatzungsverminderung
her anderen Seite doch von beſonderer Bedeutung unter dem
ſiäötspunkt des Prinzips der Fortſetzung der Locarno=Politik
dſder Erfüllung der hiermit zuſammenhängenden Zuſagen.
Angelegenheit muß an Hand ihrer ganzen Entwicklung
ehen werden. Als der Reichsaußenminiſter im Reichstag von
ſemem Recht auf Truppenverminderung ſprach, erfolgte ſeiner=
e
18 Recht beſtritt. Nachdem Poincaré ihre Beantwortung ver=
dart
hatte, ſtellte die franzöſiſche Preſſe allgemein die Behaup=
44) auf, daß in dieſer Frage kein Recht Deutſchlands, ſondern
ein beſonderes f anzöſiſches Wohlwollen in Erſcheinung
tenx könne., Noch vor kurzem hat dann der angebliche Bericht
Ehaus ſeiner Umgebung, den leitenden Kreiſen der Beſatzung,
mmte, die Theſe aufgeſtellt, daß die Sicherheit Frankreichs jede
Eytinderung ausſchließe. Gegen dieſe Theſe hatte Briand an=
Empft. Der Verlauf hat dann gezeigt, daß ſeine Stellung er=
ſictzh
ſtärker geworden iſt. Er wurde dabei durch die ehemaligen
ſichrten unterſtützt, die die Auffaſſung der militäriſchen Kreiſe
eſine Abſage an Locarno bezeichneten. Nachdem jede Vermin=
wung
von franzöſiſcher Seite zuerſt überhaupt abgelehnt wor=
hwar
, geſtand man 5000 Mann zu, und ſchließlich iſt das Kom=
Im zwiſchen der franzöſiſchen und der engliſchen Forderung
dise ſich auf 15 000 Mann belief zuſtandegekommen, indem
u ſich auf eine Zahl einigte, die zwiſchen 10 000 und 11000
tum liegt. Dabei iſt zu beachten, daß in der Art der Durch= ratungen wird es dann abhängen, wie ſich Deutſchland über=
ſimng
der Verminderung auf die Erleichterung der Wohnungs=

lage im beſetzten Gebiet beſonders Rückſicht genommen werden
ſoll. So ſoll zum Beiſpiel ein großer Stab verlegt werden, der
ſehr viel Räume beanſprucht. Hervorzuheben iſt, daß Chamber=
lain
ſich während der letzten drei Monate ſehr energiſch und zäh
dafür eingeſetzt hat, daß die Truppenverminderung bis zur kom=
menden
Genfer Tagung geregelt werde. Außerdem werden ſich
die Unterhaltungen der Außenminiſter diesmal zweifellos auch
mit der
Frage der Rheinlandräumung
beſchäftigen. In Berlin iſt man freilich der Auffaſſung, daß eine
Einigung hierüber vor dem nächſten Jahre nicht zu erwarten iſt,
ſchon allein deshalb nicht, weil vor den franzöſiſchen Wahlen nie=
mand
die Verantwortung für die Regelung dieſes großen Pro=
blems
übernehmen wird. Auch hier arbeitet die Zeit nur für den
deutſchen Standpunkt. Die Anhänger einer langen Beſetzungs=
dauer
ſind ſchon jetzt ſo iſoliert, daß ſie nirgendwo in der Welt
unterſtützt werden. Sowohl England als auch Bel=
gien
legen auf die Fortführung der Beſetzung
keinen Wert. Was de Jouvenel dazu geſagt hat, iſt nur eine
Anklage gegen die franzöſiſche Politik. Es liegt aber kein Grund
zu der Annahme vor, daß auch die offiziellen Kreiſe Frankreichs
den Standpunkt Englands nicht teilen, wonach die Oſtfragen
ebenfalls durch Locarno geregelt ſind, und zwar in einer Form,
die die ſchiedsgerichtliche und friedliche Löſung von Streitfragen
geſtattet. Die Reichsregierung betrachtet die Frage der Rhein=
landräumung
unter einem Geſichtspunkt, der irgendwelche
Gegenleiſtungen ausſchließt. Das Projekt von Thoiry
ſteht für ſie als durch die Entwicklung überholt, außerhalb=
der
Debatte. Nach der Rückkehr der deutſchen Delegation
aus Genf wird das Reichskabinett ſich wie üblich erneut mit der
außenpolitiſchen Lage beſchäftigen und ſeine Stellungnahme be=
ſtimmen
.
* Die bevorſtehende Abreiſe der deutſchen Delegation nach
Genf gibt Gelegenheit, Deutſchlands Stellung in=
nerhalb
des Völkerbundes und zu ſeinen ehe=
maligen
Gegnern einer eingehenden Kritik zu unter=
ziehen
im Zuſammenhang mit der offenbar vor Genf abſichtlich
erfolgenden Reduzierung der Truppen im beſetzten Deutſchland.
Es iſt dabei auffällig, in wie ſcharfer Art die Germania, die
das Sprachrohr des Zentrums iſt, das Ergebnis dieſer Trup=
penverminderung
beſpöttelt. Sie geht ſogar ſo weit, offen aus=
zuſprechen
, daß das deutſche Volk ſich betrogen fühle, und zieht
die Bilanz, daß es zu nichts gutem führe, wenn man lediglich
aus Rückſicht auf das Preſtige eines politiſchen Experimentes
die Dinge nicht beim richtigen Namen nennt. Das iſt immerhin
deutlich und läßt erkennen, daß auch in den Kreiſen der Re=
gierungsparteien
eine ſtarke Skepſis gegen die ganze Locarno=
politik
Platz gegriffen hat. Allerdings die Reichsregierung ſelbſt,
die ihre Haltung ſchon am 10. Auguſt feſtgelegt hat, hat der
deutſchen Delegation bereits ihre Richtlinien gegeben. Sie will
erſt wieder Stellung nehmen, wenn das Ergebnis der dies=
jährigen
Genfer Beſprechungen ſich überſehen läßt, von denen
freilich beſondere Senſationen nicht zu erwarten ſind. Gegen=
über
dem Peſſimismus, der in manchen politiſchen Kreifen
herrſcht, wird von maßgebender deutſcher Seite eine Darſtellung
der weltpolitiſchen Lage Deutſchlands gegeben, die davon aus=
geht
, daß die Zuſagen, die uns vor Locarno gemacht worden
ſeien, in weſentlichen Punkten erfüllt wären, wobei allerdings
zugegeben wird, daß die Art, wie jetzt die Herabminderung der
Beſatzungstruppen erfolgen ſoll, ungenügend und kleinlich iſt.
Nicht die Frage der quantitativen Herabſetzung ſei das Ent=
ſcheidende
, ſondern die Frage der Verminderung überhaupt.
Bei dieſer Darſtellung wird auch Nachdruck darauf gelegt, daß
Briand noch keineswegs ein toter Mann ſei, ſondern eine er=
ſtaunliche
Aktivität an den Tag lege und in den letztn Wochen
im Kabinett einen heißen Kampf mit Unterſtützung Chamber=
lains
gegen die Militärs durchgefochten habe und die Herab=
ſetzung
der Truppenzahl erreichte. Zur Unterſtützung wird auf
den Bericht verwieſen, der unter dem Namen des Generals
Guillaumat vor einigen Tagen veröffentlicht wurde und wohl
auch tatſächlich aus der Umgebung des Kommandeurs der
Rheinarmee ſtammt. Darin wurde bekanntlich die Theſe ver=
fochten
, daß eine Herabminderung der Truppen unerträglich mit
der Sicherheit Frankreichs ſei. Dieſer Grundſatz iſt aber heute
wohl in Frankreich überhaupt aufgegeben und darin wird an
un der franzöſiſchen Kammer ſofort eine Interpellation, die amtlicher Stelle auch der große Fortſchritt der letzten Wochen
erblickt. Man rechnet wohl damit, daß die Zuſammenkopplung
des Begriffs der franzöſiſchen Sicherheit und der Aufrechterhal=
tung
der Beſatzung auch für Frankreich endgültig gelöſt iſt und
daß dieſes Argument bei der neu einſetzenden Ausſprache nicht
mehr von franzöſiſcher Seite uns entgegengehalten werden kann.
Wenerals Guillaumat, der übrigens nicht direkt, von ihm, Jedenfalls bleibt das Thema der Räumung aktueller als jemals.
Ob es in Genf öffentlich angeſchnitten wird, iſt zweifelhaft. Die
deutſche Regierung wird bei der Beſprechung der Abrüſtungs=
fragen
von neuem mit aller Entſchiedenheit darauf hinweiſen,
daß ein Zuſtand, wie er heute beſteht, daß das abgerüſtete
Deutſchland wehrlos zwiſchen überbewaffneten Nationen ſteht,
auf die Dauer unhaltbar und auch mit dem Sinn des Ver=
ſailler
Vertrages nicht in Einklang zu bringen iſt. Darüber
hinaus wird aber wohl auch bei der vertraulichen Ausſprache
der Außenminiſter von deutſcher Seite erneut darauf hingewieſen
werden, daß uns nach Artikel 431 des Verſailler Vertrages das
Recht auf die Räumung zuſteht und daß wir auf Erfüllung
dieſes Rechtes beſtehen werden. Von dem Ergebnis dieſer Be=
haupt
zu der Fortführung der Locarnopolitik ſtellt.

Welternährung.
Von
Dr. Emil Carthaus.
Wenn der alte Vater Homer die Menſchen, nicht beſſer zu
charakteriſieren zu können glaubte, als durch die Bezeichnung
die Broteſſenden, ſo iſt das gewiß ein Beweis, daß bereits vor
3000 Jahren das Getreide in Geſtalt des Brotes das Haupt=
nahrungsmittel
der Kulturvölker Europas war. Denſelben
Schluß läßt auch die Bitte Unſer tägliches Brot gib uns heute‟,
in dem ſchönen Gebete das Vaterunſer für den Orient ſchon
in einer frühen Zeit zu. Deshalb aber zu glauben, daß die mei=
ſten
Menſchen in der Welt ſich von Brot ernähren, hieße irren.
Sind doch nach den Berechnungen von Webb und anderen mehr
als 800 Millionen von den jetzt den Erdball bewohnenden 1600
bis 1700 Millionen Menſchen Reiseſſer, und dazu leben unge=
zählte
Millionen Menſchenkinder vornehmlich von Erdfrüchten,
Sago, Hirſe und anderen Zerealien, welche ſie in gekochtem Zu=
ſtande
genießen. Bei alledem iſt die Menge des Brotkorns, welche
alljährlich von dem Rieſenmagen der Menſchheit aufgenommen
wird, eine geradezu ungeheuere.
Vor dem Kriege ſtellte ſich der jährliche Weltverbrauch an
Weizen durchſchnittlich auf 105,6 Millionen Tonnen oder ebenſo=
viele
Milliarden Kilogramm. Rechnet man damit, daß all dieſer
Weizen, zuſammengebracht gedacht, einen Raum von rund 138
Millionen Kubikmetern einnimmt, ſo entſpricht das dem Raum=
inhalt
von mehr als 50 Pyramiden von der Größe der bekannten
Cheopspyramide. Rußland trug zu dieſer imponierenden Weizen=
menge
durchſchnittlich 26 503 000 Tonnen bei, das Gebiet der
Vereinigten Staaten von Nordamerika 20 776 000 Tonnen,
Deutſchland aber nur 4656 000 Tonnen. Stellte ſich die Welt=
ernte
von dem edlen Getreide in den Nachkriegsjahren auch etwas
geringer, ſo überſteigt ſie heute ſchon wieder die der dem Kriege
vorausgehenden Jahre.
Auch von Roggen, deſſen Anbau auf die gemäßigte Zone be=
ſchränkt
erſcheint, verzehrt die Menſchheit jährlich höchſt anſehn=
liche
Mengen. Umfaßte der Jahresverbrauch vor dem Kriege
doch 42 Millionen Tonnen im Durchſchnitt, wovon auf Deutſch=
land
20 bis 25 Prozent entfielen. Auch im Jahre 1921 erzeugte
das Deutſche Reich, wiewohl es ſeiner öſtlichen Provinzen teil=
weiſe
beraubt iſt, immer noch 6 788600 Tonnen.
Von den 65,3 Millionen Tonnen Hafer und den 40 Mil=
lionen
Tonnen Gerſte, welche vor dem Kriege durchſchnittlich in
jedem Jahr auf der Welt verbraucht wurden, diente auch weitaus
der größte Teil zur Ernährung der Menſchheit. Dasſelbe gilt
von einer anderen wichtigen Getreideart, dem Mais, von der
zurzeit des Höchſtſtandes der Weltwirtſchaft vor dem Weltkriege
im Durchſchnitt nicht weniger als 105,5 Millionen Tonnen in
jedem Jahr auf der ganzen Erde erzeugt wurden. Bis zu 70 und
mehr Prozent gab hiervon die große Flußniederung des Miſſiſ=
ſippi
=Stromes an den Weltmarkt ab.
Geradezu unheimlich groß, immer noch anwachſend und da=
durch
auf immer mehr erſchwerte Ernährungsverhältniſſe in der
Kulturwelt hinweiſend, iſt die Menge der faſt ausſchließlich zur
Stillung menſchlichen Hungers verwandten Kartoffeln.
Schon vor dem Kriege belief ſich der Weltkonſum dieſer Erdfrucht
durchſchnittlich auf 150 Milliarden Kilogramm in jedem Jahr,
In Deutſchland wurden davon 54 121000, alſo mehr als ein
Drittel, erzeugt, eine ſehr bemerkenswerte ſtatiſtiſche Tatſache.
Ueber den Weltverbrauch an Reis liegen, da er ſich haupt=
ſächlich
auf Gebiete von Aſien mit zurückgebliebener Kultur, wie
China und Britiſch=Indien erſtreckt, keine genaueren. Angaben
vor. Schätzungen, welche die jährliche Geſamtproduktion von
dieſer Getreideart zu 74 bis 80 Millionen Tonnen annehmen,
dürften indeſſen wohl ziemlich der Wirklichkeit entſprechen.
Unglaublich groß iſt der Weltkonſum von Zucker geworden.
Umfaßte er doch beiſpielsweiſe im Jahre 1913 an Rübenzucker
allein 8 609 000 Tonnen, wovon Deutſchland nicht weniger als
2 610000 Tonnen lieferte; an Rohrzucker 8 352 000 Tonnen.
Denkt man ſich all dieſen Zucker in einem Würfel vereinigt, ſo
wünde derſelbe nahezu 250 Meter, alſo ein Viertelkilometer, lang,
breit und hoch ſein, ſo daß der 160 Meter hohe Kölner Dom ſich
ihm gegenüber recht klein ausnehmen würde.
Soviel läßt ſich auf Grund ſtatiſtiſcher Angaben über die Un=
menge
der Kohlehydrate (Stärkemehl, Zucker uſw.), welche die
geſamte Menſchheit zu ihrer Ernährung bedarf, ſagen; darüber
aber, was ihr Rieſenmagen außerdem noch an anderen Nahrungs=
mitteln
im Verlaufe eines Jahres alles verzehrt, können leider
nur wenige Zahlen beigebracht werden. Man kann ſich aber
einigermaßen einen Begriff von dem Rieſenmaß dieſer Nah=
rungsmittel
machen, wenn man bedenkt, daß, wie wiſſenſchaftlich
feſtgeſtellt iſt, ein erwachſener Menſch bei mittleren Arbeits=
leiftungen
neben 300 bis 500 Gramm Kohlehydraten auch noch
70 bis 100 Gramm Eiweißſtoffe benötigt.
Eiweißſtoffe und Fette entnimmt der Menſch teils dem
Tier=, teils dem Pflanzenreich. Ueber den Umfang der Tierzucht
auf der Erde zur Gewinnung von Fleiſch, Fett, Milch, Käſe,
Eiern und anderen fett= und eiweißhaltigen Nahrungsmitteln
liegen wenigſtens einige ſtatiſtiſche Feſtſtellungen und Berechnun=
gen
vor. Danach gab es in den letzten Jahren vor dem Kriege
auf der ganzen Erde 420 bis 435 Millionen Stück Rindvieh, wo=
von
nur etwa 5 Prozent auf das Deutſche Reich, dagegen 15 bis
16 Prozent auf die Vereinigten Staaten von Nordamerika und
25 bis 26 Prozent auf Vorderindien entfielen. Daneben wurden
550 Millionen Schafe in der Welt gehalten; über 200 Millionen
allein in Auſtralien, Südafrika und Argentinien.
Die Zahl der auf der ganzen Erde alljährlich geſchlachteten
Schweine wurde in dieſer Zeit auf 180 bis 190 Millionen abge=
ſchätzt
. In welchem Maße das Hausgeflügel zur Ernährung der
Menſchheit herangezogen wird, möge man bei dem Mangel
ſtatiſtiſcher Angaben für die ganze Welt daraus erſehen, daß in
Deutſchland nach der jüngſten Viehzählung 67 700 000 Hühner,
5 500 000 Gänfe und 2 400 (00 Enten gehalten wurden. Dazu
kommt noch der rieſenhafte Fiſchkonſum der Menſchheit, der mit
dem Werte von 1 Milliarde Mark mir viel zu gering eingeſchätzt

[ ][  ][ ]

zu ſein ſcheint. Beläuft ſich doch der jährliche Bedarf Deutſch=
lands
an Seefiſchen allein auf 500 000 000 Kilogramm. Der Ver=
brauch
in Ländern mit großer Küſtenentwicklung, wie England,
Italien, Japan iſt ein noch viel größerer.
Leider liegen über den Weltverbrauch an Milch, Eiern, Honig
und anderen Nahrungsmitteln tieriſchen Urſprungs ebenſowenig
ſtatiſtiſche Angaben vor wie über den von Obſt, Hülſenfrüchten
und Gemüſen, obgleich gerade letztere an der Ernährung der
Menſchheit einen hervorragenden Anteil nehmen. Führte doch
Deutſchland neben der eigenen Produktion von beiden letzteren
im Jahre 1912 nicht weniger als 731 000 Tonnen ein.
Fürwahr, der Rieſenmagen der Menſchheit ſtellt geradezu
ungeheuere Anforderungen an die nahrungſpendende Mutter
Erde, und deshalb begegnet man auch vielfach der Anſicht, daß
ihrer Kinder zu viele ſeien. Dem kann man jedoch vom wiſſen=
ſchaftlichen
Standpunkt aus nicht zuſtimmen. Ich möchte ſogar
glauben, daß die Erde noch für viel mehr Menſchen Platz hat als
6000 Millionen, wie Ravenſtein, oder 9000 Millionen, wie Fircks
durch ſorgfältige Berechnungen und Erwägungen gefunden zu
haben meint.

Vom Tage.

Wie die Belgiſche Telegraphenagentur mitteilt, wird die Stärke der
Beſatzungstruppen um 600 Belgier, 900 Engländer und 8500 Franzoſen
vermindert werden.

Die Dienstagsſitzung des Kabinetts.

* Berlin, 29. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett tritt am Dienstag zu
einer Sitzung zuſammen, an der vorausſichtlich die
Miniſter Geßler, Schiele, Curtius, Koch und Streſemann teil=
nehmen
werden. Die übrigen Miniſter, einſchließlich des Kanz=
lers
, haben ihren Urlaub wegen dieſer Tagung nicht unter=
brochen
. Es kommt ihr keine beſondere Bedeutung zu, da die
Richtlinien für die Delegation bereits am 10. Auguſt feſtgeſtellt
worden ſind. Die Reichsregierung hofft, noch vor der Sitzung
von den alliierten Mächten Mitteilung über die Entſcheidung
bezüglich der Herabſetzung der Beſatzung zu erhalten. Voraus=
ſichtlich
wird dann der Reichsaußenminiſter im Kabinett ein
kurzes Referat halten über die außenpolitiſche Lage, aber erſt
nach der Genfer Tagung wird das Kabinett zu der außenpoli=
tiſchen
Situation Stellung nehmen und Beſchluß faſſen. Die
Tagesordnung für Genf iſt im weſentlichen bekannt.
Einige Deutſchland intereſſierende Angelegenheiten, ſo die Dan=
ziger
Fragen, werden in der Ratsſitzung erledigt. In der
Ratstagung wird man ſich mit den Auswirkungen der
Genfer Weltwirtſchaftskonferenz beſchäftigen, dann
vor allem aber auch mit der Abrüſtung. Hier wird die
deutſche Delegation ihren Standpunkt in eindeutiger Weiſe klar=
ſtellen
, vor allem nachdem de Jouvenel auf der Tagung der
Interparlamentariſchen Union eine Erklärung abgegeben hat, die
zu den Grundſätzen des Völkerbundes in ſchroffſtem Widerſpruch
ſteht. In den privaten Unterredungen der Außenminiſter wird
man auch die Frage der Rheinlandräumung anſchneiden. Es
wäre aber verfrüht, zu hoffen, daß dieſe Unterhaltungen ſchon
zu einem greifbaren Ergebnis führen werden. Man wird viel=
mehr
das Terrain ſondieren und vor allem wird man, nachdem
von franzöſiſcher Seite die Räumungsfrage angeſchnitten worden
iſt, darauf dringen, daß die Gegner der Räumung uns ihre Ar=
gumente
unzweideutig auseinanderſetzen.

Vor der Abreiſe der deutſchen Oelegation nach Genf.

Die deutſche Delegation reiſt heute abend unter Führung
von Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, Staatsſekretär von
Schubert und Miniſterialdirektor Dr. Gaus zur Völkerbunds=
tagun
gnach Genf ab. Vorher wird der Reichsaußenminiſter im
Kabinettsrat noch einmal die jetzt gegebene außenpolitiſche Lage
erörtern.

Das Programm der Flottenparade.

Zu der Meldung, wonach die polniſche Regierung eine Verord=
nung
über die Erhöhung der Maximalzölle erlaſſen hat, die in
vier Monaten in Kraft treten, wird mitgeteilt, daß das Reichs=
kabinett
ſich heute nachmittag auch mit dieſer Angelegenheit be=
ſchäftigen
wird.
Der engliſche Miniſterpräſident Baldwin iſt zum
Kuraufenthalt nach Aix les Bains in Begleitung ſeiner Gemahlin
abgereiſt.
Wie aus Barcelona gemeldet wird, wird die Luftverkehrslinie
SevillaBuenos Aires am 12. Oktober, dem Gedenktag der Entdeckung
Amerikas, eingeweiht werden.
Die Wahlkampagne in Irland iſt am Sonntag eröffnet
worden, und zwar ſowohl durch eine Rede des Finanzminiſters Blytho
als auch de Valeras.
Die Sinnfeinerpartei (der linke Flügel der iriſchen Revo=
lutionäre
) gibt bekannt, daß ſie wegen Geldmangel an den bevorſtehenden
iriſchen Neuwahlen nicht teilnehmen werde.
Muſſolini iſt von den großen Manövern im Friaul wieder
nach Rom zurückgekehrt.
Die Sowjetregierung hat bei der polniſchen Regierung um
das Agrement für Dimitri Bogomeloff als Geſandten in
Warſchau als Nachfolger des ermordeten Geſandten Woikoff nachge=
ſucht
. Bogomeloff iſt Berufsdiplomat und Beamter im Volkskommiſ=
ſariat
für Aeußeres.
Der chineſiſche Geſandte in Liſſabon Dr. Uang= ting=
tſchang
iſt zum erſten Delegierten der chineſiſchen Regierung
beim Völkerbundsrat ernannt worden.
Nach einer Meldung aus Schanghai ſeien jetzt alle offiziellen
Perſönlichkeiten der Nankingregierung nach
Schanghai geflüchtet. Die Nordtruppen ſeien vollkom=
men
Herren der Stadt.
Nach einer Meldung aus Peking haben ſowohl die Kanton= als
auch die Schanghai=Regierung die Zollkommiſſare dieſer Häfen
benachrichtigt, daß die ſeinerzeit verfügten Zuſchlagszölle vom
1. Dezember an nicht erhoben würden.
Der japaniſche Staatsrat genehmigte den Antrag des
Premierminiſters auf Zurückziehung der Ende Mai nach Tſingtau und
Tſinanfu entſandten 4000 Mann Landtruppen. Damit iſt die militä=
riſche
Demonſtration Japans in China abge=
ſchloſſen
.

Albert Thomas in Berlin.

Das Programm für die Flottenparade bei Rügen, bei wel=
cher
zum erſten Male die Flotte dem Reichspräſidenten von Hin=
denburg
vorgeführt werden wird, iſt nunmehr feſtgeſetzt. Danach
wird der Reichspräſident am 14. September in Saßnitz an Bord
des Flottenflaggſchiffes Schleswig=Holſtein gehen, das dann
auf See die zwiſchen Rügen und Swinemünde verſammelte
Flotte treffen wird, und zwar die Linienſchiffe Heſſen
Schleſien und Elſaß die Kreuzer Berlin, Nymphe und
Amazone, zwei Torpedoboots=Flottillen mit insgeſamt 22 Tor=
pedobooten
und eine Minenſuch=Halbflotte zu fünf Minenſuchern.
Bei Eintreffen des Reichspräſidenten feuert die Flotte einen
Salut von 21 Schüſſen. Es folgt dann eine Vorbeifahrt mit Evo=
lutionen
. Die Parade ſteht unter Befehl des Flottenchefs, Vize=
admiral
Mommſen. Die Manövergäſte‟, Reichstags= und Reichs=
ratsmitglieder
, ſowie Preſſevertreter werden auf dem zu dieſen
Zweck von der Marineleitung gemieteten Seebäderdampfer des
Norddeutſchen Lloyd, Roland dem Schauſpiel folgen. Auf
der Rückkehr finden fernerhin in Gegenwart des Reichspräſidenten
kombinierte Uebungen der Reichswehr und Reichsmarine ſtatt.

Albert Thomas,
der frühere franzöſiſche Munitionsminiſter und derzeitige Direk=
tor
des Genfer Internationalen Arbeitsamtes, iſt in Berlin ein=
getroffen
. Er hat am Montag beim Reichsarbeitsminiſterium vor=
geſprochen
. Da Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns und Staats=
ſekretär
Dr. Geb zurzeit beurlaubt ſind, wurde er von Miniſte=
rialdirektor
Dr. Ritter empfangen. Der Beſuch galt der Vor=
bereitung
der 37. Tagung des Verwaltungsrates des Internatio=
nalen
Arbeitsamtes, die in der erſten Hälfte des Oktober auf
Einladung der Reichsregierung in Berlin ſtattfindet. Während
der Tagung des Verwaltungsrates ſind unter anderem eine
Reihe von Empfängen geplant. In dieſer Hinſicht ſind die bis=
her
verbreiteten Meldungen jedoch als verfrüht zu bezeichnen.

Paruſer Soiterbundsdammerung..
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 29. Auguff
Die Demiſſion de Jouvenels von ſeinem Amt als Vöhl=
bundsdelegierter
, die Tatſache, daß er nicht erſetzt wird, nach3
man ſchon Maurice Sarraut und Lucien Hubert als ſeinen erc
igen Nachfolger genannt hat, und endlich die unwiderlegten Nt=
richten
von den Rücktrittsabſichten Lord Robert Cecils haben:
hieſigen Freunde des Völkerbundes tief verſtimmt. Man ſpmu
von einer großen Niedergeſchlagenheit und Verſtimmung in
Genfer Kreiſen. Ob dies vollkommen zutrifft, läßt ſich ſelbſt:.
ſtändlich von hier aus nicht konſtatieren. Es iſt aber jedenff!
wahr, daß wan in Paris mit dem Völkerbund in höchſtem D5//
unzufrieden iſt und von ſeinem langſamen. Niedergang ſpr:
Das ſoll übrigens eine Folge der verfehlten Politik der Gu./
mächte ſein. Beſonders England ſoll an allem ſchuld ſein, aue
wie ſeinerzeit de Jouvenels offener Brief dies gezeigt harn=
auch
Briands Politik wird von Vorwürfen nicht verſchont.
Nach der allgemein herrſchenden Auffaſſung wird die jet:g
Tagung in Genf eine allgemeine Entſpannung bringen. Marnf
aber weit entfernt davon, an einen großen prinzipiellen =
ſchritt
der deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung zu glauben.
mehr oder weniger mühſam errungenes Kompromiß, das ſoll
vorausſichtliche Ergebnis von Genf ſein.
Es iſt intereſſant, wie ſtark jetzt die Nachwirkungen
Scheiterns der Seeabrüſtungskonferenz in Genf empfunden rtu
den. Man ſpricht viel von dem allgemeinen Wettrüſten.
Ein charakteriſtiſches Symptom der wahrſcheinlichen Mäct
gruppierung in Genf iſt das ſcharfe Auftreten der belgiſſn
Diplomatie. Man möchte meinen, daß die Belgier wieder
Großmachtambitionen geltend machen, und man hat den Ge
druck, daß die große belgiſche Aktivität auf allen Plätzen und r:
allen Seiten hin der allgemeinen Entſpannung in Europa k:
großen Dienſte erweiſt.
Parallel mit der Abkühlung der engliſch=franzöſiſchen Freuud
ſchaft an den Verhandlungen über die Herabſetzung der
ſatzung war ſie merklich zu fühlen geht Poincarés amenn
freundliche Politik. Man iſt ſehr eifrig beſtrebt, die Freundſol/
mit Amerika enger zu geſtalten, und das Schickſal des Freu.)

chaftsvertrages wind wachſam verfolgt. Man ſpricht zwar w.ſ
darüber, aber die Nachrichten, daß die Verhandlungen eingeſci
fen ſeien, werden offiziös dementiert. Vielmehr ſoll alles
der Ankunft des franzöſiſchen Botſchafters in Waſhington
neue Belebung erfahren.
Lord Gecil?
EP. London, 29. Augu
Lord Ceeil hat ſeine Abſicht, aus dem engliſchen Kabii=
uuszuſcheiden
, aufgegeben. Er wird am Mittwoch nach E
abreiſen. Entgegen den Meldungen der Nachmittagspreſſe
Lord Robert Cecil als Schatzkanzler des Herzogtums Lancn=
demiſſioniert
. Er beſtätigte dieſe Nachricht heute abend in ei imh
Interview und fügte hinzu, ſeine Demiſſſion wäre von heuteil
effektiv. Infolgedeſſen werde er ſich nicht zur Völkerbundsſitz!
nach Genf begeben.

Nach dem parlamentariſchen Berichſterſtatter des Daily Telenn
beſteht in Kreiſen der Regierung die Anſicht, daß Lord Cccil tatſäa=
den
Wunſch hat, ſein Amt niederzulegen. Die Brmühungen Baldap
Lord Ceeil von ſeinem Entſchluß abzubringen, hätten noch keinen
gültigen Erfolg gehabt. Ceeil hatte vorgeſtern mit Baldwin eine I.8
redung, in der es, wie der Daily Telegraph behauptet, Baldwin/s
lungen ſei, Cecil zu überreden, in der Regierung zu verbleiben A
Chamberlain nach Genf zu begleiten. Daily Expreß ſchreibat0
der Beſatzungsfrage würde ſich Ceeil als Führer eines ſtarken 2
der öffentlichen Meinung ſehen. Unſer Heer in Deutſchland ſ.
klein, um irgend jemand anders als uns ſelbſt zu bedrohen. Die
tiſchen Truppen wüſſen daher heimbefördert werden. Ihre w
Verminderung in Uebereinſtimmung mit der neuen franzöſiſcheenglit!
Vereinbarung vergrößert nur die gefährliche Inkongruenz der LOl
Zu dieſer neuen Vereinbarung nimmt auch Daily Telegrab9
einem Leitartikel Stellung, in dem feſtgeſtellt wird, daß das jehrl
zielte Abkommen keinerlei Sicherheit dagegen biete, daß die ganz
gelegenheit zu einem ſpäteren Zeitpunkt wieder aufgerollt werde.
dererſeits glaubt das Blatt, feſtſtellen zu müſſen, daß das Vertloe
Frankreichs gegenüber Deutſchland nur durch den ernſten Verſug
beigeführt werden könne, die Wirkung zu beſeitigen, die durch die bi.
kürzlichen Kundgebungen eines Geiſtes erzeugt wurde, der dazu r,
tan iſt, das franzöſiſche Mißtrauen und die Beſorgnis zu erneuenn .
zu ſtärken.

ebot

inch=Dänel
Ees Suatez ermite
das
Beiter müſſe der beſo=
muen
werden, wie z

Der ungariſche

der

Re
Enndh habe ſoebe
Hihr
u
un
Mm und de
5 erträ
Unn gbern
Rn Beſtim
ich us be
NRN
Neckers, Holl
Nuh, wenn alle S
für die Gewißh=
Dr bis man a
Birechterhalt
Arteidigung
m Angriffsk
ſch den Vert
üßten über
ben. Von d
m kleines 2e
F Unter
Carape
Rrhlik

A. da

*Zum 75. Jubiläum des Römiſch= Ger=
maniſchen
Zentral=Muſeums in Mainz.

Von

Prof. Dr. J. Curſchmann, Mainz=Gonſenheim.

Das Römiſch=Germaniſche Zentralmuſeum hat heute in der
deutſchen Altertums= und Geſchichtswiſſenſchaft durch ſeine vor=
bildlich
aufgeſtellten Sammlungen und ſeine weg= und zielwei=
ſenden
Veröffentlichungen als Forſchungs= und Lehrinſtitut eine
ehrenvolle Stellung inne und iſt weit über die Grenzen des
Reichs hinaus bekannt und gewürdigt. Aber der Mainzer
Bürger, deſſen Vorfahren das Römiſch=Germaniſche Zentral=
muſeum
ſeit 1852 in ihren Mauern entſtehen und wachſen und
den unermüdlichen Gründer, Ludwig Lindenſchmit den
Aelteren (180993) wirken, ja Opfer bringen ſahen, kennt
der Mainzer Bürger wirklich das R. G. C.M. und ſeine Bedeu=
tung
? Da das Zentralmüſeum von jeher mit dem ſtädtiſchen
Altertumsmuſeum in demſelben Haus, im Kurfürſtlichen Schloß,
unter einem Dache untergebracht iſt, da beide lange Jahre einer
und derſelben Leitung, nämlich dem jüngeren Lindenſchmit, dem
Sohne des Gründers, unterſtanden, ſo werden das Römiſch=
Germaniſche und das Altertumsmuſeum meiſt ein Muſeum
und zwar als ſtädtiſches betrachtet, wobei das R. G.C.M. nicht
als das beachtet wird, was es iſt. Aber der Mainzer ſollte es
eigentlich kennen, denn er hat Grund, ſtolz darauf zu ſein, wie
ſich nachher zeigen wird.
Im Jahre 1852 durch Beſchluß des Geſamtvereins der deut=
ſchen
Altertums= und Geſchichtsvereine als Zentralſtelle für die
römiſch=germaniſche Gräberforſchung in ganz Deutſchland ins
Leben gerufen, von der Sadt Mainz zunächſt mit zwei, dann
mit immer mehr Räumen im Kurfürſtlichen Schloſſe bedacht,

ſeit 1872 vom Deutſchen Reich unterſtützt, ſpäter auch von Heſſen,
von der Stadt Mainz und einzelnen Privaten, iſt das Muſeum

durch die treue, ſtets opferbereite Tätigkeit ſeines Gründers
und der ſpäteren Direktoren und Aſſiſtenten und durch die er=
wähnten
Unterſtützungen zu der Bedeutung und dem Range
aufgeſtiegen, der eingangs gekennzeichnet wurde. Es iſt heute
anerkannt als eine öffentliche Stiftung und wird geleitet von
einem Geſamtvorſtand aus 21 Mitgliedern, von denen 7 ange=
ſehene
Vertreter der Altertumskunde ſind und 7 den Ortsaus=
ſchuß
bilden.
Bei dem überragenden Einfluß des Reiches, das im Rech=

nungsjahre 1226/27 58 000 Mk. beiſteuerte, während. Heſſen
7099 M. und die Stadt Mainz 6000 Mk. gaben, iſt das Zen=
tralmnſenm
faſt als ein Reichsinſtitut anzuſehen, wie das ja

auch ſeinem Charakter entſpricht. In 27 Sälen des Kurfürſt=
lichen
Schloſſes und in Magazinen des Kellers und Speichers
beſitzt das Muſeum heute über 30000 Nachbildungen von Fund=
ſtücken
aus allen Teilen Deutſchlands und ſeiner Nachbarländer
und etwa 13 000 Originale, die ſeiner Aufgabe dienen, als ein
Nationalmuſeum der geſamten deutſchen Vorgeſchichte
einen Ueberblick über das Werden der germaniſchen Kultur zu
geben und damit die Wiſſenſchaft zu fördern und die deutſche
Kulturarbeit der Vorfahren rühmlichſt hervorzuheben. Wer die
27 Säle heute durchwandert, der findet ſtreng zeitlich geordnet
im Erdgeſchoß die zum Teil noch primitiven Altertümer der
älteren und jüngeren Steinzeit, dann die der Bronze= und be=
ginnenden
Eiſenzeit, im erſten und zweiten Stockwerk die glän=
zenderen
Erzeugniſſe der römiſchen und nachrömiſchen Kultur,
alſo eine ununterbrochene Entwicklung bis zur Zeit Karls des
Großen anſchaulich dargeſtellt. Dieſe Anſchaulichkeit iſt in be=
ſonderen
Sälen noch einmal durch Längs= und Querſchnitte
in Modellen und Bildern verſtärkt.
Mit den Sammlungen war von vornherein eine Werkſtätte
verbunden, in der die Nachbildungen und Modelle hergeſtellt
und auch Konſervierungsarbeiten für das Muſeum und aus=
wärtige
Beſteller ausgeführt wurden. Der Gründer fing 1853
mit einem Arbeiter (Former) an, 1867 kam ein zweiter Arbeiter
für Metallſachen hinzu, vor dem Krieg waren 7 Arbeiter be=
ſchäftigt
, zurzeit ſind es 5. Am Ende des erſten Jahres lagen
175 Nachbildungen vor, 1862: 2800, 1873: 5300, 1883: 8760,
1893: 13 235 Stück, jetzt wie ſchon angegeben über 30000.
Ueber die Aufgabe der Sammlung und der vergleichenden
Zuſammenſtellung der über ganz Deutſchland zerſtreuten Gräber=
funde
iſt das Zentralmuſeum von vornherein hinausgegangen,
indem ſchon der Gründer zielbewußt auch zur wiſſenſchaftlichen
Veröffentlichung der Gegenſtände ſchritt in ſeinem Werk Die
Altertümer unſerer heidniſchen Vorzeit, von denen er ſelbſt vier
Bände von 1858 bis zu ſeinem Tode herausbrachte, bzw. begann.
Nach den gleichen Grundſätzen veröffentlichte er in einem zweiten
Werk (1860) die vaterländiſchen Altertümer der Fürſtlich Hohen=
zollernſchen
Sammlung zu Sigmaringen. In ſeinem Handbuch
der deutſchen Altertumskunde Band 1 (1889), faßte Linden=
ſchmit
das Ergebnis ſeiner Lebensarbeit für die fränkiſche Zeit
zuſammen. Ein anderes Werk aus dem Jahre 1882: Tracht und
Bewaffnung des römiſchen Heeres während der Kaiſerzeit, iſt
gleichſam eine Vorarbeit zu dem nicht erſchienenen zweiten Ban)
des Handbuches, wurde aber außerordentlich fruchtbar für
Herſtellung von Waffenmodellen und beſonders für da
lebensgroße Modell des römiſchen Legionärg
rend die Fgur des fränkiſchen Kriegers, die gleichfalls mi
wurde, auf dem erſten Bande fußt. Nach Lindenſch;

brachten ſein Sohn, Ludwig Lindenſchmit e
Jüngere, der auf Wunſch des Vaters 1887 ſeine Künſan
laufbahn aufgab und als Konſervator neben ihn trat und ne
Zeitlang die Anſtalt allein leitete, und von 1901 an der Ri
erſte Direktor, Prof. Dr. Schumacher den 5. Band derce.
tümer heraus. 1903 war eine Feſtſchrift zum 50jährige.
ſtehen des Muſeums erſchienen, mit Beiträgen der beiden?e"
toren, eines Aſſiſtenten und zweier Mitglieder des Geſahſhle.
ſtandes. Seit 1906 werden die Ergebniſſe der Muſeutoi.
meiſt in der Mainzer Zeitſchrift veröffentlicht, die vom N0ſlie
Altertumsverein und der Muſeumsleitung gemeinſam R.
gegeben werden. Ferner wurden neun ſtreng wiſſenſcholl.
Kataloge für einzelne Abteilungen des Muſeums alsp?
beitet und von 1909 bis 1921 herausgegeben, während Me
Kulturgeſchichtliche Wegweiſer, deren nemn
1922 bis 1925 bearbeitet wurden, in allgemeinverſtändlichem
gehalten ſind und in dankenswerter Weiſe auch dem Laien. !
Durchblick und einen Ueberblick zu einem billigen Preiſe (50 4
geſtatten.
Als bedeutſamſte Veröffentlichung liegen jetzt drei Dee
Handbücher des R.G. C.M. vor, alle drei von Prof. Dr. *
Schumacher, in denen die Siedlungs= und n.
geſchichte der Rheinlande behandelt wird, Me
römiſche in Band 1, die römiſche in Band 2, die nachrömhiecte
Band 3. Aber da der Begriff des Rheinlandes mit .*
Nebenflüſſen ziemlich weit gefaßt iſt, ſo kommt eigenttl
größte Teil Deutſchlands, jedenfalls meiſt bis zur Stbe
Darſtellung, und ſo iſt auch durch dieſe Veröffentlichlitz
Geſamtaufgabe des Zentralmuſeums Rechnung getratz.
Schumacher ſchon vorher in ſeinen Materialien zur Be)
lungsgeſchichte Deutſchlands im Auge hatte. Auch die it.
jährigen Jublefeier erſchienene Feſtſchrift gibt durch den de
Schumachers über die Zeir von 1902 bis 1927 und durg.""
träge der ſeitherigen und früheren Aſſiſtenten bzw. Lol
über wertvolle Neuerwerbungen und über einzelne wichtige.
ſchnitte der Vor= und Frühgeſchichte einen Einblick in die See
entwicklung der jetzt voll ausgebauten Anſtalt und iſ."
gebniſſe der mit dem Zentralmuſeim verbundenen, Folde
Den Abhandlungen gehen Erinnerungen Ludwig Lindehle
d. J. an ſeinen Vater voraus.
Dieſe gedrängte Ueberſicht, die kurz die Bedeutung ee
haſt und ſeine Eiger
ſeumis, ſeine Stellun
iz unterſtützte
tellung von
ſtalt ins 22
id anerkann

zründer

[ ][  ][ ]

ſtaummer 240

1M

Ner Leitgedanke der Konferenz.
Abot von Rüſiungserhöhungen durch ein
allgemeines Abkommen.
EP. Paris, 29. Auguſt.
die interparkamentariſche Konferenz begann heute mit der Dis=
An, eines techniſchen Planes für die Abrüſtung. Berichterſtatter
Büſiünch=Dänemark wies darauf hin, daß die Abrüſtungsfrage
hiwauf größere Schwierigkeiten ſtoße als noch vor zwei Jahren und
duſt: infolgedeſſen durch den Druck der öffentlichen Meinung be=
ſtſtm
gt werden könnte. Die zuſtändige Kommiſſion der Inter=
Pumentariſchen Union hätte deshalb einen techniſchen Plan ausge=
alfce
,, um zu zeigen, daß die Abrüſtung möglich ſei. Der Leitgedanke
dir Wlanes ſei ein Verbot von Rüſtungserhöhungen durch ein allge=
mws
Abkommen.
da zweite Berichterſtatter Bibié=Frankreich charakteriſierte
diheichen Hauptſchwierigkeiten der Abrüſtungsfrage dahin, daß es für
ei mllntion ſchwierig ſei, auf einen Teil ihrer Souveränität zu verzich=
no
daß die Bedeutung und die Lage der einzelnen Staaten ver=
fßer
ſei. In erſter Linie müſſe man das Kriegspotentiell eines
j9 Aestaates ermitteln. Da man aber nicht verlangen könne, daß ein
Ak m Frieden auf ſeine Induſtrie verzichte, dürfe die Abrüſtung
plleſuch nur auf das rein militäriſche Potentiell angewandt werden.
Aberi müſſe der beſonderen Lage jedes einzelnen Landes Rechnung ge=
tyhmn
werden, wie z. B. ſeiner Ausdehnung, dem natürlichen Schutz
dbösenzen, der Zahl der Kolonien uſw. Schließlich müſſe die Not=
wegtzeit
berückſichtigt werden, daß kein Staat eine Hegemonie aus=
zlſt
hürfe, d. h. eine Macht im Stande wäre, dem Völkerbund die
Sft mu bieten.
AAr ungariſche Vertreter kritiſiert den Mangel
an Abrüſiungswillen.
z reeviczky=Ungarn äußerte die Ueberzeugung, daß die
Aſtſtrng der Welt von Tag zu Tag in weitere Ferne rücke. Jedes
Iſt woecke der Völkerbund neue Hoffnungen und jedes Jahr verfielen
ö/führüſtungsprojekte den Unter=Kommiſſionen. Für dieſe ſei die Ab=
rimmhe
, kein techniſches, ſondern ein politiſches Problem. Es könne
EMAorüſtungsplan erörtert werden, ſolange nicht die politiſchen Ve=
d/fnuren
Europas geklärt ſeien. Man ſpreche ſtets von der Sicherheit,
alſäde entwaffneten Staaten hätten doch wohl das meiſte Recht, von
ihm ef icherheit zu ſprechen. Die beſiegten Mächte ſeien in einem Maße
eifufmnet worden, daß ſie nicht mehr in der Lage ſeien, ſich gegen die
Arygen Angriffe zu verteidigen. Man beſchuldige ſie, durch ihre
Uſfredenheit Unruhen in Europa zu ſtiften. Aber es ſei ſchwer,
Uienand, dem man alles genommen habe, Zufriedenheit zu verlan=
alie
Mie beſiegten Staaten hätten die Locarnoverträge freudig begrüßt;
ellth- ſo ausgeſehen, als ob jeder Konflikt zwiſchen Frankreich und
Salland in Zukunft unmöglich gemacht ſei. Was ſei aber geſchehen?
Fn ich habe ſoeben ein Geſetz angenommen, durch das Frauen und
ice mobiliſiert würden. Das beweiſe zweifellos einen glühenden
Müarismus, aber auf der anderen Seite ſei es ein Beweis für den
zue der Unſicherheit und für den Maugel an Abrüſtungswillen.
gehaupte ſtets, daß die Verträge mverletzlich ſeien; dann ſollten
anch die Siegerſtaaten dies zuerſt reſpektieren. Die Unterſchriften,
jogtur
die unter die Verträge geſetzt hätten, verpflichteten ſie, alle darin
alnenen Beſtimmungen zu befolgen. Es ſei unzuläſſig, daß die ſtar=
Msichte wählen und die Beſtimmungen ablehnen könnten, die ihnen
maſſen. Und doch erlebe man dieſes Schauſpiel alle Tage. Man
Die Verträge entweder achten oder ſie revidieren. Die Beſtim=
par
zu vernachläſſigen, die den Starken läſtig ſeien und ſcharf über
Aützen Beſtimmungen zu wachen, die Laſten für die Schwachen ent=
Ain, das bedeute der Gewalt und nicht der Gerechtigkeit zum Siege
z/frrhelfen.
ſckers=Holland erklärte, das Abrüſtungsproblem wäre ſehr
ſi5 wenn alle Staaten aufrichtig den Frieden wünſchten und wenn
cdge Gewißheit hätte, daß niemand den Frieden bedrohen werde.
lnis man auf eine internationale bewaffnete Organiſation zur
Kich=erhaltung des Friedens rechnen könne, müſſe jeder Staat die
ügung ſeines Gebietes ſicherſtellen dürfen. Jedermann verdamme
ſche: Verteidigungskrieg. Aber alle Staaten, ſelbſt die kleinſten,
us ſüin über Mittel verfügen, die zu ihrer Verteidigung unerläßlich
ſells Won dieſem Geſichtspunkte aus müßten die Niederlande, die zwar
eilſuerries Land, aber eine große Kolonialmacht darſtellten, das Verbot
füſumserſeeboote zur nationalen Verteidigung ablehnen.

la rapanayoti=Griechenland erklärte, die griechiſche
MRöllk, ſei bereit, jeden Abrüſtungsplan anzunehmen unter der Be=
ſan
, daß vorher ein Plan für die militäriſche, wirtſchaftliche und
füliszllle Hilfe durch den Völkerbund im Falle eines Angriffes aus=
AlPeigret werde.
C=kebe=Japan iſt der Anſicht, daß der Friede nicht von
wwmme, ſondern durch den Willen der Menſchen geſchaffen wer=
Awſaſſe. Zu dem drei großen, von der franzöſiſchen Revolution ge=
ſemen
Prinzipien: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, müßten
tſen, Intelligenz und Wille hinzukommen.

o der als Mainzer Kind, als Künſtler und genialer For=
uund
Organiſator eim Anrecht darauf hat, daß bei dieſer
Lgnnheit ſein Bild und ſeine Leiſtung den Mainzern wieder
1)ruinerung gebracht wird. Denn wenn in den erſten Septem=
Ugen die Jubelfeier des R. G. C.M. begangen wird, ſo feiern
ehgermit auch die für die Geſchichtsforſchung hochbedeutſame
Spnaung eines der größten Mainzer. Aber wir würden auch
wenügend die gewaltige Leiſtung kennzeichnen, die den In=
Ades letzten Vierteljahrhunderts bildet, von denen dreizehn
* hi= und Nachkriegsjahre mit ihren beſonderen Schwierig=
k
R waren.
A9s nach den Großtaten der Freiheitskriege das Selbſt=
E ſftſein ſein des deutſchen Volkes, das nur loſe im Deutſchen
*de geeint war, ſich hob und das Nationalbewußtſein er=
ke
, wurden allenthalben auf Anregung des Freiherrn von
* mmnd im Geiſte der Romantik hiſtoriſche Vereine gegründet,
wite ſtolze mittelalterliche Vergangenheit und ſchließlich auch
* ffrüh= und Urgeſchichte zu erforſchen. Es galt, neben den
ſrilebenen und gedruckten Urkunden auch die aus der Erde
Studium, namentlich

I Anit ihrem Fundmaterial an Waffen, Verkzeugen, Schmuck
mnderen Gegenſtänden für die Wiſſenſchaft auszubeuten.
* as fehlte bei dem über ganz Deutſchland zerſtreuten Fund=
kiſhal
an einer Ueberſicht und auch an großen leitenden Ge=
Bplunkten für die Vergleichung. Jedes Ländchen, ja jede
biuiz behauptete nach ihren zufälligen Funden, eine eigene,
ſlelbſtändige Kultur zu haben. Die Archäologen vom Fach
7müin den lokalen Sammlungen nur phantaſtiſche und un=
hnſchaftliche
Spielerei und beachteten die heimiſche Gräber=
hng
überhaupt nicht. Dieſen Fachleuten ging eben nichts
woie klaſſiſchen Erzeugniſſe der griechiſchen und römiſchen
fur, als ob dieſe gleichſam von ſelbſt aus der geiſtigen An=
4emines hochbegabten Volkes entſprungen wäre und nicht auch
Muange Vorentwicklung aus barbariſchen Anfängen gehabt
.: Dies war entſchieden ein Mangel an Sinn für Heimat=
hming
, während in England, in Frankreich, ja in Dänemark
1 euinheitliche politiſche Gepräge und das ſtark entwickelte
4ymalgefühl dazu geführt hatten, daß alle Reſte alter Kultur
1 thloll beachtet, geſammelt und ſtolz als Hinterlaſſenſchaft der
eum Vorfahren, der britiſchen Kelten, der Gallier oder der
Sſl inaven, in Anſpruch genommen wurden. Gerade aber
Vorſprung der anderen Völker und der nach den Frei=
Bhiriegen auch in Deutſchland erwachende nationale Stolz
ſn: es, die auch bei uns ganz allmählich die Erkenntnis reifen
en, daß Deutſchland in der Frühzeit auch eine ruhmvolle Ge=
2 gehabt habe, und daß es der Mühe wert, ja eine Ehren=

Dienstag, den 30. Auguſt 1927

Der deutſche Reichstagsabgeordnete Sollmann
Friedensverſprechungen nicht verwirklicht worden ſind. Die erzielten
Ergebniſſe ſeien rein theoretiſch. Die Rüſtungen der Welt hätten eine
größere und gefährlichere Ausdehnung angenommen, als vor dem
Kriege. Man befinde ſich nicht in einer Abrüſtungsperiode, ſondern ſie billigen, immer aber wird man wenn man von der reim
in vielen Ländern der Welt ſtelle man eine Zunahme der Rüſtungen
feſt, die noch eine weitere Ausdehnung anzunehmen drohen. Das Ge=
fühl
der Unſicherheit ſei niemals größer geweſen
als gerade jetzt. Nach dem Verſailler Vertrag habe die Ab=
niſtung
Deutſchlands das Ziel gehabt, die allgemeine Rüſtungsbeſchrän=
kung
zu ermöglichen. Am 7. Juni 1919 habe Clémenceau ausdrücklich
erklärt, daß die Deutſchland auferlegte Entwaffnung den erſten Schritt
einer allgemeinen Rüſtungsbeſchränkung darſtelle. Dieſe in gutem
Glauben geſprochenen Worte ſeien in keiner Weiſe verwirklicht worden.
Sämtliche vom Völkerbund grörterten Abrüſtungs=
vorſchläge
hätten keine Löſung des Problems ge=
bracht
; ſie hätten nur ſeine enormen Schwierigkeiten näher be=
leuchtet
. Die deutſche Gruppe ſei zur Mitarbeit an der moraliſchem
Abrüſtung der Welt beveit, aber die Bemühungen für eine moraliſche
Befriedung ſeien dadurch behindert, daß einerſeits die Abwüiſtung ge=
wiſſen
Völkern mit Gewalt aufgezwungen werde, während andere Völ=
ker
zu intenſiven Aüſtungen übergingen. Die deutſche Delegation
nehme die von der Unterkommiſſion vorgeſchlagenen Maßnahmen: Ver=
minderung
der Effektivbeſtände, Einſchränkung der Flottenrüſtungen,
Verbot der Unterſeeboote, der Tanks, des Luftkrieges und des chemi=
ſchen
Krieges, rückhaltlos an, vorausgeſetzt, daß alle Nationen gleich
handeln würden. Die überwiegende Mehrheit des deutſchen Volles
wolle den Frieden, begyüße den Geiſt von Locarno und wünſche nur,
mit ſeinen Nachbarn, einſchließlich denjenigen im Oſten, und vor allem
Polen, Verträge abzuſchließen. Die deutſche Delegation drücke ihren
Abſcheu gegenüber dem Luft= und dem chemiſchen Kriege aus. Soll=
mann
ſchloß mit einigen Worten an die belgiſche Delegation. Er ver=
ſtehe
durchaus die Bitterkeit, die das belgiſche Volk noch erfülle und
er danke aus ganzem Herzen den belgiſchen Delegierten, daß ſie bereit
ſeien, an der allgemeinen Annäherung mitzuarbeiten. Das belgiſche
Volk verdiene beſondere Rückſicht und habe Anſpruch auf beſondere
Schonung ſeiner ſehr verſtändlichen Empfindlichkeit. In Erinnerung
an das, was das belgiſche Volk gelitten, verlange die deutſche Delega=
tion
den Schutz der Zivilbevölkerung im Kriege der Zukunft. Die Auf=
rechterhaltung
der Neutralität der kleinen Völker und der entwaffne=
ten
Nationen werde noch ſchwieriger werden, wenn der Luſtkrieg und
der chemiſche Krieg ſich vollſtändig entwickelt haben würden. Die Frage
des Kriegspotentiells mache die Löſung des Abrüſtungsproblems ſchwie=
rieg
, und die Abrüſtungsfrage werde keinen Schritt vorwärts kommen,
wenn man die Frage des Kriegspotentiells erſt noch klären wolle. Die
deutſche Delegation ſtimme rüickhaltlos dem Verbot militäriſcher Ver=
bände
neben der eigentlichen Arme zu. Dieſe Organiſationen hättem
nur den Zweck, die Jugend zu erziehen, und dieſe ſolle nicht dem mecha=
niſchen
Drill der Kaſerne unterworfen werden. Man könne ſchwer glau=
ben
, daß die moraliſche Abrüſtung wöglich ſei in einem Augenblick,
wo ein ganzes Volk bewaffnet ſei, wenn auch nur zu ſeiner Verteidi=
gung
. Die vollſtändige Abniſtung ſei nötig, aber dieſer Abrüſtung
widerſetzten ſich alle diejemigen, die von den Kriegsinduſtrien lebten,
und die Friedensfreunde häten nicht die finanziellnn Mittel, ihnen
gegenüberzutreten. Die deutſche Delegation hoffe, daß der Friedens=
wille
den Sieg davontragen werde, und daß dieſer Wille von allen
Delegationen geteilt würde. Sollmann ſchloß mit dem Ruf: Be=
endet
die Rüſtungem und beginnt mit der Abrüſtung!
Burton=Vereinigte Staaten erklärte, daß die Ver= gegenüber Vorgängen in anderen Ländern ſelbſt dann gewahrt
ten. Die Verteidigungsmittel müßten aufrecht erhalten werden, ſelbſt
für den bakteriologiſchen und chemiſchen Krieg. 1

Evangeliſche Volksgemeinſchaft und Reichsſchulgeſetz.
Wie die Evangeliſche Warte vom 27. Auguſt 1927 mitteilt,
hat die Evangeliſche Volksgemeinſchaft folgende Stellung zum
Reichsſchulgeſetzentwurf eingenommen:
Die evangeliſche Volksgemeinſchaft begwißt, daß endlich ein Reichs=
geſetzentwurf
vorliegt.
Sie ſteht auf dem Standpunkt, daß das Reichsſchulgeſetz die Form
eines Rahmengeſetzes verlaſſen hat und den einzelnen Ländern und
myriffskrieg; es gebe nur einen Krieg, der gerechtfertigt ſei, näm= Landesteilen nicht die Möglichkeit der froen Entwicklung der dem Lande
und der Tradition angepaßten Schulreformen gibt.
So gut die Evangeliſche Volksgemeinſchaft aber die den einzelnen
Ländern angepaßte Schulformen durch Landesgeſetz feſtgelegt ſehen
möchte wird ſie ſich mit Entſchiedenheit dafür einſetzen, daß die auf
jahrzehntelanger Erfahrung aufgebaute Simultanſchule chriſtlichen
Charakters in den Ländern Heſſenk), Baden, Heſſen=Naſſau, Thüringen,
Frankfurt a. M. uſw erhalten bleibt, da durch ihre Zerſchlagung die
ſeither beſtehende Volksverbundenheit zerſtört würde.
Sollte dieſer Reichsſchulgeſetzentwurf zur Annahme gelangen, damit
die chriſtlichn Simultanſchule der ſüdweſtdeutſchen Länder vernichtend,
ſo ſteht die Evangeliſche Volksgemeinſchaft vor einer neuen Sachlage, zu
der ſie ſich ihre Stellungnahme, genau wie die übrigen Parteien, vor=
behält
.

*) Anm. der Schriftl.: Die Beibehaltung der Simultanſchule im
Heſſen und Baden iſt im Geſetzentwurf bereits vorgeſehen.

pflicht ſei, aus der Hinterlaſſenſchaft in den aufgedeckten und
noch aufzudeckenden Gräbern die Einheit der germaniſchen
Stämme, der Burgunden, Franken, Allemannen uſw., zu be=
weiſen
. Die Grundlage aber für ein erfolgreiches Studium und
die Veröffentlichung der heimiſchen Grabaltertümer mußte zu=
nächſt
die Anſammlung eines möglichſt umfaſſenden Vergleichs=
materials
an einem Orte ſein. Für dieſe Forderung iſt
Ludwig Lindenſchmit als erſter und klarſter Kämpfer eingetreten.
(Schluß folgt.)

*Schlußfeier der Internationalen
Die Schlußfeier der Internationalen Muſikausſtellung in
dem großen Joh. Seb. Bach=Saal der Ausſtellung ließ noch
einmal vor dem Geiſt der zahlreichen Anweſenden die große Be=
deutung
dieſer großzügigen Veranſtaltung vorüberziehen, und
wie die Eröffnung den internationalen Charakter ſtark zur Schau
trug, wie durch all die Veranſtaltungen von Konzerten der Ge=
danke
ging, die Muſik gewiſſermaßen als das Eſperanto der gan=
zen
Menſchheit hinzuſtellen und auf ihre völkerverbindende Be=
deutung
aufmerkſam zu machen, ſo ſtand im Mittelpunkt der
Schlußfeier eine inhaltreiche Anſprache des Direktors des Völ= poniſten.
kerbundsinſtituts für geiſtige Gemeinſchaftsarbeit in Paris,
Herrn Luchaire. Der Redner knüpfte daran an, daß der
Schlußtag der Ausſtellung mit Goethes Geburtstag zuſammen=
ſchaft
und Kunſt gehören der Welt an, vor ihnen verſchwinden
die Schranken der Nationalität. Von beſonderem allgemeinen
Intereſſe waren die Teile der Anſprache Luchaires, in denen die
Ziele des Völkerbundsinſtitutes dargelegt wurden.
Anſchließend hielt Oberbürgermeiſter Dr. Landmann die
Schlußanſprache, in der er noch einmal hervorhob, daß die Aus=
ſtellung
von der Stadt Frankfurt nicht unternommen worden
der Ehrfurcht vor den großen Schöpfungen des Geiſtes bedeuten
ſollte. Er hob es als einen großen Erfolg hervor, daß auch viele
der im Krieg feindlichen Staaten ſich an der Ausſtellung beteiligt
haltung, die bisher auch die Wiſſenſchaften dieſer Staaten von
unſerer getrennt haben. Sein Dank galt darum all denen, die
an dieſem Werk der Vereinigung mitgearbeitet haben. Und ge=
rade
in den Worten des Völkerbundsabgeſandten zeigte es ſich,
daß die Abſichten, die mit der Ausſtellung vernüpft waren, wirk=

Geite 3

Im Giashaus.
Von unſerem K=Korreſpondenten.
Rom, 29. Auguſk.
Auch Liebe kann töten. Vielleicht wären Sacco und Vanzetti
begnadigt worden, hätte man in der außeramerikaniſchen Welt
ſtellt mit Bedauern feſt, daß neun Jahre nach dem Weltkriege, die ſich ihrer nicht allzuſehr angenommen. Man mag zur Hinrichtung
der beiden Italiener Stellung nehmen wie man will, man mag
die Härte Fullers verdammen oder als politiſcher Parteigänger
menſchlichen Seite dieſes Dramas abſieht eines feſtſtellen kön=
nen
: Italien hat ſeinen beiden Söhnen in ihrer Todesnot weni=
ger
Beiſtand geleiſtet als die meiſten anderen Nationen. Dieſe
Haltung iſt aus folgenden Gründen zu erklären: Oeffentliche
Kundgebungen für Sacco und Vanzetti waren in Italien nicht
möglich, weil ein fasciſtiſches Regime natürlich nicht für Anar=
chiſten
oder Sozialiſten eintreten kann. Hier mußte alles menſch=
liche
und auch nationale Mitgefühl um des politiſchen Prinzips
willen ſchweigen. Aber die Oeffentlichkeit konnte auch ohne
Demonſtrationen oder ſonſtige Propagandamittel ſich nicht zu
dieſer Sache äußern, weil die Preſſe von der Zenſur den Befehl
hatte, nur mit den notwendigſten Meldungen auf die Verurtei=
lung
und Hinrichtung der beiden Italiener einzugehen und ſo
gut wie alle Kommentare zu vermeiden. Auch dieſe Maßnahme
entſprach den innerpolitiſchen Tendenzen des Regimes. Dazu
kam als weiterer Grund für die vollkommene Zurückhaltung Ita=
liens
die Einſtellung Muſſolinis aus außenpolitiſchen Gründen.
Er predigt immer wieder, daß keine Macht ſich in innerpolitiſche
Verhältniſſe Italiens einzumiſchen habe, auch wenn infolge des
fasciſtiſchen Terrors mancherlei Dinge geſchehen, die gegen Huma=
nität
und Gerechtigkeit verſtoßen. Ganz konſequent lehnt er alſo
ab, ſich in innerpolitiſche Verhältniſſe Amerikas einzumiſchen.
Wer ſelbſt im Glashauſe ſitzt, ſoll nicht mit Steinen werfen.
Selbſtverſtändlich bleibe dahingeſtellt, ob dieſe Zurückhaltung
auch Platz gegriffen hätte, wenn die beiden Italiener in Boſton
der fasciſtiſchen Vereinigung, dem Fascio, angehört hätten.
Aber prinzipiell läßt ſich an Muſſolinis Haltung nichts ausſetzen,
da man vom Diktator nicht verlangen kann, daß er auch ſein Herz
ſprechen läßt.
Man wird nur nach dem Vorbild dieſer bis ins letzte korrek=
ten
Haltung Italiens, die ſogar nicht einmal Rückſicht auf die
Leiden ſeiner Söhne in der Fremde nimmt, auch erwarten dür=
fen
, daß die italieniſche Regierung ebenſo zurückhaltend ſein
wird, wenn in irgendeinem anderen Land ein Italiener aus
irgendwelchen Gründen verurteilt werden muß. Es wird wohl
ſelbſtverſtändlich ſein, daß Mmſſolini in konſequenter Weiter=
endwicklung
nicht mehr die ganze italieniſche Preſſemeute auf
ingendeinen Nachbar loslaſſen wird, weil irgendwo ein Lazza=
rone
oder ſonſtiger italieniſcher Bumler als unbequemer
Fremder behandelt werden muß. Man wird es in ganz Europa
ſicher begrüßen, wenn die höchſt erfreuliche Zuückhaltung Italiens
einigten Staaten die vorgeſchlagene Entſchließung nicht billigen könn= wird, wenn ein ſonniger Italiener von denen bekanntlich nach
fasciſtiſchem Bekenntnis jeder, auch der Zerlumpteſte, mehr wert
iſt als tauſend Fremde irgendwo jenſeits der Alpen oder im
Balkan nicht mit genau den Ehren behandelt wird, die man
einem Ozeanſlieger angedeihen zu laſſen pflegt. Das Glashaus
ſcheint eine ausgezeichnete Einrichtung, um darin ſitzend inter=
nationale
Rückſichtnahme zu üben.
Die offizielle öffentliche Meinung Italiens in den Aeuße=
rungen
der Regierungsſtellen oder Preſſe harmoniert allerdings
diesmal nicht ſo recht mit der tatſächlichen Meinung der italie=
niſchen
Oeffentlichkeit. Hinter verſchloſſenen Türen, in unbelauſch=
ter
freier Natur, aber auch hinter der vorgehaltenen Hand am
Bankſchalter oder am Kaufmannstiſch klagt man um das Schick=
ſal
Saccos und Vanzettis. Und wenn die Amerikaner, die Ita=
lien
beſuchen oder beſuchen wollen, hören könnten, wit welchen
Worten der einfache Mann in Italien ſie heute belegt und wie
temperamentvolle Leute ſie in Bauſch und Bogen verdammen und
mit allerhand Ungemach bedrohen, ſo würden ſie keine reine
Freude an der offiziellen Zurückhaltung Muſſolinis haben. Auch
der Duce muß ſeine korrekte Haltung in dieſer Frage, auf die
Debetſeite buchen. Es iſt der Fluch einer überſpannten Aller=
weltspolitik
, daß diesmal, wo der Italiener wirklich mit dem
Herzen bei der Sache iſt, im Volke die Politik des Glashauſes
nicht verſtanden wird.

lich auf fruchtbaren Boden gefallen ſind. Es ſollte endlich einmal
die Menſchheit, die innerlich und äußerlich von Waffen ſtarrt, zu=
ſammengeführt
werden durch die gemeinſamen Errungenſchaften
des Geiſtes, die das einzig Unverlierbare und Bleibende ſind.
Wie der Anfang der Ausſtellung dem Andenken Beethovens ge=
widmet
war, ſo geſtaltete ſich die Schlußfeier zu einer Huldigung
für Richard Strauß, der in der letzten Woche ſeine größten dra=
matiſchen
Werke im Opernhaus dirigiert hatte. Dr. Landwann,
der wenige Stunden vorher im Goethehaus dem Dichter Stephan
George den Goethepreis überreicht hatte, verkündete, daß Magi=
ſtrat
und Stadtverordnetenverſammlung beſchloſſen hatten, die
ſchönſte Straße in dem Stadtviertel zwiſchen Sachſenhauſen und
dem Stadtwald nach dem anweſenden Komponiſten zu nennen.
Richard Strauß dankte in bewegten Worten und dirigierte
Muſikausſtelkung in Frankfurt a. M. ſeine Symphoniſche Dichtung Don Juan in der Bearbeitung,
die der Leiter der Banda Municipal di Barcelona. Lamote de
Grignon, für ſein nur aus Bläſern beſtehendes Orcheſter ge=
ſchaffen
hat. Die Bearbeitung iſt ſo geſchickt, daß kaum irgend
eine Farbe des Originals verloren geht, allendings ſpielt auch
das Orcheſter ſo hervorragend, daß wir uns kaum erinnern, je=
mals
ſo ausgezeichnete Blasmuſik gehört zu haben, vor allem
haben die Holzbläſer eine Weichheit und Anpaſſungsfähigkeit er=
reicht
, daß man die Streicher faſt nicht vermißt. Die beidem
Orcheſterſätze, die von den Gäſten vorher geſpielt wurden, gehör=
ten
der Unterhaltungsmuſik an und waren von ſpaniſchen Kom=
Eingeleitet wurde die Feier durch die C=Moll=Paſſacaglia mit
Fuge von Bach, die Prof. Wilhelm Kempff=Stuttgart in vor=
bildlicher
Klarheit und Größe vortrug, die große Orgel meiſter=
fiel
und ſchloß ſeine Gedanken an ein Wort Goethes an: Wiſſen= haft beherrſchend. Der letzte Ausſtellungstag brachte noch ſehr
ſtarken Beſuch, und als um 8 Uhr die letzten Beſucher die Aus=
ſtellungshallen
verließen, ſchloß ſich eine bis nach Mitternacht
dauernde Sitzung des Oberſten Preisgerichts an, das endgültig
darüber zu entſcheiden hatte, ob Beanſtandungen, die an der
Preisverteilung der Jury gemacht worden waren, berechtigt ſeien.
oder zurückgewieſen werden mußten.
Blicken wir noch einmal auf die zweieinhalb Monate der
ſei, um zu glänzen und hervorzuſtechen, ſondern daß ſie ein Werk Ausſtellung und des Frankfurter Sommers der Muſik zurück, ſo
dürfen wir mit Stolz feſtſtellen, daß es hier deutſcher Initiative
gelungen iſt, eine Schau zuſammenzubringen, wie ſie auf dieſem
Gebiete noch nie in ſolcher Fülle der Erſcheinungen zu ſehen war,
haben, da biermit eine Breſche gelegt ſei in die ſtarke Zurück= eine Ausſtellung, die in der ganzen Welt beſprochen, geſchildert
und beachtet wurde. Die Ausſtellung iſt mehr als ein Kultur=
dokument
geweſen, ſie iſt ein Schritt voran auf dem Wege des
Menſchheitsgedankens, der Nationalität nicht zur Schaffung von
Gegenſätzen, ſondern zur Bereicherung für das geſamte Kultur=
ſtreben
der Menſchheit aufgefaßt wiſſen will. Friedrich Noack=

[ ][  ][ ]

Die Verlobung meiner Tochter
Eliſabeth mit Herrn Gerichts=
aſſeſſor
Theo Schulz gebe ich
bekannt.

Luiſe Collatz
geb. Zimmer.

Meine Verlobung mit Fräulein
Eliſabeih Collatz, Tochter des
verſtorbenen Herrn Sanitätsrat
Dr. Collatz und ſeiner Frau Luiſe,
geb. Zimmer zeige ich hiermit an

Theo Schulz.
Darmſtadt, Auguſi 1927.

Todes=Anzeige.

Heute morgen 6 Uhr entſchlief ſanft
unſere liebe Schweſter, Couſine und
Tante
Frau
MAtharihd Keurtgagen
Witwe
geb. Ganß.

Die trauernd Hinterbliebenen.

Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag
2 Uhr auf dem Friedhof an der Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
ſiatt.
(*22540

Heute entſchlief ſanft nach langer Krank=
heit
mein geliebter Mann, unſer lieber Vater,
Schwiegervater und Großvater

Erich Fabarius

Seniorchef der Firma Knoop & Fabarius
im Alter von 72 Jahren.

Fannh Fabarius, geb. Hegelmaier
Erich Fabarius, Oblt. a. D.
Hertha Borchers, geb. Fabarius
Werner Fabarius
Dr. philipp Borchers, Regierungsrat
Zwei Enkelkinder.

Bremen, den 26. Auguſt 1927.
König Albertſtraße 46.

(13362

Heute früh verſiarb im 76. Lebens=
jahre

Fräulein

Mutu Grohnch

die mir während 54 Jahren in treueſter
Pflichterfüllung im Haushalte zur Seite
ſiand.
Baronin Doris Heyl.

Darmſiadt, den 29. Auguſt 1927.
Hehlshof.

(*22494

Dſe Beerdigung findet am Mittwoch, den 31. Auguſi,
nachmittags ½3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſiatt.

Am 25. Auguſt wurde meine Tochter, Schweſter
und Mutter

Frau Karoline Volz

geb. Finger
von ihrem Leiden erlöft.
In tiefer Trauer:
Balth. Finger
Karl Finger
29471)
Elſa Volz.
Die Beerdigung fand in der Stille ſtatt.
Zugleich herzlichen Dank für innige Teilnahme.

Parkett-Reinigung
Glas-Reinigung
Entstaubung
inniſch nu
bel & Lotz, Reinigungs-Institut
Telephon 461. Elisabethenstr. 31.

Peiladung

*22477

Photo=Appar.
billig zu verk. (*22444
Taunusſtr. 40, III. I.

Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meine liebe Frau, unſere
liebe Mutter, Tochter, Schweſter,
Schwägerin und Tante

Von der Reiſe
zurück!
Prof.
Dr. Zander
Eliſabethenſtift.
(1V.13354)

Somachen es die Fliegen!

Anna Ootter
geb. Vogel

uebernegmie

nach kurzem Krankenlager, ver=
ſehen
mit den hl. Sterbeſakramen=
ten
unſerer Kirche, zu ſich in die
Ewigkeit abzurufen.

Die trauernden Hinterbliebenen:
J. Dotter und zwei Kinder
Familie M Dotter
Familie Jak. Bogel Bwe.
Frau M. Filzinger.

Beizen,
Lackieren,
Polieren
ſämtlicher Möbel nur
von Private. Ange=
bote
unt. V 114 an
die Geſchſt. (13371

Paßbilder

Darmſtadt, Michaeliſtraße 16,
Dieburg, Mainz. (*22531

in einer Stunde u2ßa
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. 0, Td.1912.

Diebe und Mörder dringen
tagtäglich zu Tausenden in
Gestalt von Stabenfliegen in
die Häuser ein. Mit ihren
schmutzigen Füßen berühren
sie den Menschen und seine
Nahrungsmittel. Sie verseu-
chen
Dein Heim mit den
verderblichen Erregern der
Kinderlähmung, des Tpphus
und anderer Krankheiten, die
in großen Mengen im Kehricht,
Mist und Abwässern leben.
FLIT befreit das Haus in ein
Daar Minuten von krankheits-
keimtragenden
Fliegen und
Schnaken FLITistsauber,
zuverlässig und handlich im
Gebrauch.
Vernichtet alleHausmsekten.

Es dringt in alle Risse und
Spalten, wo Insekten nisten
und brüten. Bestäube die
Kleider mit FLIT. FLIT tötet
die Motten und stoffressenden
Larven. FLITI, mittels Zerstäu-
ber
angewendet, verursacht
keine Flecken.

Ein auf wissenschaftlicher
Grundlage hergestelltes
Insekten-Vertilgungsmittel.

FLIT ist das Ergebnis jahre-
langer
Versuche bekannter
Insektenforscher u. Chemiker.
FLIT ist unschädlich für den
Menschen. FLIT ersetzt die
bisher gebrauchten Mittel,
da es alle Insekten rasch und
sicher vernichtet.

ELIT vernichtet auch Wanzen,
Küchenschaben und Ameisen.

Kaufen Sie noch heute eine
FLIT-Packung nebst Zer-
stäuber
. Ueberall erhältlich.

Die Beerdigung findet ſtatt am
Mittwoch, den 31. Auguſt, nachm.
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof, das
Seelenamt am Mittwoch, 6½ Uhr,
in der Pfarrkirche St. Fiedelis.

Strümpfe w. angeſtr.
Paar 70 5 (*2246o
Roßdörferſtr. 23, I.

ELIT I/, Blechpackung R M. 2.50, ſ. Bleohpackung R. M. 3.75. Doppel-
packung
R. M. 6.50, Großpackung RM. 19., Handzerstäuber RM. 2.
Kombinierte Packung(enthalt.‟/, Blechpackung nebst Handzerstäuber)
R, M. 5.50.

gesunde

Schlaf

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme bei unſerem
herben Verluſie ſagen innigen
Dank

Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Frau Sophie Selow
22511) geb. Reiland

und dumit eines Krai
tigung des gunzen Ner-5
vensystems erziclen Sie
nur durch den echten
Baldravin:
Patentamtlich geschütrt
unter Nr. 342681. Er
enthält -ämtliche Er-W
traktivstoffe der Bal-B
drianwurzel in kräftigen
Südwein gelört. Klle
Nachahmungen, die als
abens gut angeboten
werden, weise mun ent-
whieden
zurück.
Zuhaben in Apotheken
und Drogerier, bestimmt
in der
Engel-Apotheke
Gentral-Drogerie
Med.- Drogerie
Fr. Beokenhaub.
Drog.
Chr. Schwinn
.T. 23071

vernichtet Fllegen, ochnaken, Wesper,
Motten, Wanzen, Flöhe, Küchenschaben

Deutſch-Amerikeniſche Petroleum-deſellſchaft
Abteilung Spezialprodukte / Hamburg 36

Uhneraugen
ornballen

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
bei dem Heimgang unſerer lieben Entſchlafenen
Frau Ottilie Debus
geb. Winkel
ſagen wir Allen innigen Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Vogel für die troſtreichen Worte,
ſowie für die zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Chriſtof Debus.

und dergl. werden ſauber u. leicht
entfernt bei billigſter Berechnung.
GULL, Hell- und Fußpflege
Darmſtadt (* 22325god) Schloßgartenſtr.

Hb 1. September
befindet ſich mein Geſchäft in
Höln Rhein-Mkarienhurg
Robert=Heuſerſtraße 9.
Frau Hofrat
Jobanna Behrend

ſeither Eberſtadt. ( 22451

Darmſtadt, den 29. Auguſt 1927.
Nieder=Ramſtädterſtr. 57 a

(13372

Vee ce
Zwetschel
3 Pfd. 40 , 5 Pfd. 60 J, empfiehlt
Frau Stilling Wtw., Hochſtraße 4

Heine grauen Haar
Kein Färben! e Kein Färml
Man bevorzuge zur Haarpflegel.
Hennigson’s
Haarfarbe-
Wiederhersteller zMadl Mie hu/

Fl. 4.50, 6., extra stark 7.50. ZuhW
in Apotheken, Drogerien, Parfümert
gesch. stets: Löwen-Apothe.M
Ballonplatz.

2ie beahſie
andpunkt A.
vieſt Dradt
den praktiſchet
bähung der neuer

ſenungen beabſicht

Mittel dar, 9

die Aufbring.
erhoben

Gleicher 2
er und Sachbe
Verhältniſſen ihres
ewügen, an n
demter Neulingen

Autoun
ſch mit ſeit
ſer Fohuif
a Geume 1. 4
Vagen des Sta=
urfer
Au
eſtoßen wurde,
zndet wurde. Stag
Verſetzungen i
Ins üer die Altersg
mier 19B in der Fa
K 9A tneten in den
in Reinheimer
Mtut um 1. Dktobe
Mr Fsſchule zu Bin
Geiſiſches Lan
Ihuters wird nach
Ia4 beschalb ei
eſtelt ſind
Lurm

Mtgſe

Damen=Hüt

in großer Auswahl, zu fabelhaft bilſi*
F22M
Preiſen.

Modehaus
Kirchſtraße 19, I

Tresd
Stock. /e

Aeig die
Fals äußere
Atlom nebſt ein
Ebilar die Aner!
Mhurg, des Ge
ſchen Feuerweh
Darmſtadt. D
Ramraden des
mit Blumen
Ubſtverfaßten Pr
Ju

Carl Herbef
Leisenstraße 34/36
nächſt der Eliſabethenſtr. TelefonII7
empfiehlt ſeine Spezialanfertigung 19
Matratzen, Polſtermöbel und Detorahone.
Überzeugen Sie ſich von der Güte meun
Ware u. v. der Preiswürdigkeit. /22294004

Unterkleid
Schlüpfer
Gombination

UAAOT
AAMNLk.

Von den Tauſenden freiwilligen Anerkennungsſchreiben aller Kreiſe an dieſer
Auszüge aus
3 Urteilen

KA

Herr Amtsgerichtsrat Dr. J. in . . . ſchreibt:
da ich die Okaſa=Tabletten aus Erfahrung für das wirkſamſte Sexualkräſtghaßus
mittel halte, welches bisher exiſtiert. Daher habe ich ſie auch immer in Benutzung 9
ſeitdem ich ſie kennen gelernt habe.
Herr Polizei=Oberleutnant M. in . . . ſchreibt:
Im übrigen iſt es mir ein Herzensbedürfnis, Ihnen für Ihr ausgezeichnetes Pmn.
zu danken. Ein ſchwerer Rückenmarkſchuß, der anfangs eine vollkommene Lähmung geieſh
hatte, die auch heute noch nicht ganz behoben iſt, hatte auch das Schwinden meiner 9i
Kräfte im Gefolge. Daß ich heute wieder im Vollbeſitz meiner Jugendkraft bin das vile
ich Ihnen. Es wird Sie intereſſieren, zu hören, daß Okaſa auch in dieſen Fällen e
Schuldigkeit tut.
Herr Polizeirat O. in . . . ſchreibt:
Die Kurpackung Okaſa Silber mit 300 Tabletten habe ich faſt verbraucht, und ich i
Ihnen zu meiner Freude mitteilen, daß die Tabletten mich wieder zu einem arbeitsfreud).
und lebensfrohen Menſchen gemacht haben. Da ich körperlich und ſeeliſch vor dem Zuſahme
bruch ſtand, hätte ich eine Wandlung zum Guten in ſo kurzer Zeit nicht für möglich ge9eit
Um mein gutes Beſinden. feſtigen, möchte ich nochmals eine Kurpachung Ocbzſo Sile
verbrauchen und Sie freundlichſt bitten, mir nochmals eine ſolche zu ſenden.

nur Atn
Da msittn6 sen

Osheti
Es gibt nur ein Okaſa! Trotzdem Okaſa, das hervorragende Sexual=Kräftigunge..
(nach Geheimrat Dr. med. Lahufen), überall bekannt iſt wegen ſeiner einzig deſ!
Wirkung, treten immer wieder

*Strumpfhans Elite, Wilhelminenstr. 11

nach Frankfurt, Mainz,
Mannheim, Ludwigs=
ha

Fritz Walther
Neckarſtr. 4.
Teleph. 2277. (13355

Witwer, alleinſt Anf.
60, ſucht Fräul. oder
Witwe, o. Kinder, zw.
Heirat kennen zu
lernen Angebote unt.
V 88 an die Geſchſt.
(*22425

Verſchied. Einmach=
gläſer
u Steintöpfe,
ſowie gr. Anſatzflaſche
1. Schmalzbüchſe (25
bis 30 Ltr.) billig zu
verk. Hügelſtr. 16, II
(*22505)

werden fachgem. rep.
Alter, Schlachthausplatz 7,
Schloſſerei. 13317a

Nachahmungen
aufl Laſſen Sie ſich nicht beirren! Okaſa hält, was es verſpricht! Dafür 209
vielen tauſend, freiwilligen Anerkennungs=Schreiben von Aerzten und dankbaren Deſe.
Nicht die Bebauptungen des Herſtellers, ſondern die Erfahrungen de‟
branchers ſollten für Sie maßgebend ſein.
Dieſe tauſende freiwill. Anerkennungsſchreiben von Verzten und dankbaren Beſteller. ..
wir hier nicht zum Abdruck bringen. Wir verſenden dieſe aber koſtenlos ohn de. *
pſlichtung. Hochintereſſnte Broſchüre legen wir bei. Sie erſehen ſieraus, deß zDlalc.
nur ein SpezialHeilmittel gegen Impotenz iſt, ſondern auch hervorragend Dit. T
nervöſe Erſchöpfungszuſtände, Unfähigkeit geiſtiger Konzentration, depreſſipe Sthl.
uzz83/A übermäßige Ermübbarkeit, Verſtimmungszuſtände uſw. Verſand gegen 20 Pe P
verſchloff. Doppelbrief ohne jed. Aufdruck durch den Alleinverſan:
Radlauers Kronen-Apotheke, Beriin W. 17./ Prledrlchst."
TDe A Ber durch öteren Mißerfolg mißtrauiſch, verlange Probe Nackung unſonſ. Bolzie.
nur auf ſchriftl. Beſtellung diskret verſchloſſen gegen 30 Pf=Marke. Drichnalhe.
2 100 Tabletten Mk. 8,50 zu haben in den Apotheken.

[ ][  ][ ]

ſammer 240

Oienstag, den 30. Auguff 1927

Seite 3

(Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 30. Auguſt.
Einſtimmige Entſchließung
1Vertreter der Länder, Errichtungsgemeinden, Arbeitgeber und Ar=
Bewmer im Verwaltungsausſchuß des Landesamtes für Arbeits=
cveis
in Heffen=Naſſau, Hefſen und Waldeck, Frankfurt a. M.
lins den bisher bekannt gewordenen Abſichten des Präſidenten der
AAsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung zieht
A5Berwaltungsausſchuß des Landesarbeitsamtes Frankfurt a. M.
ſtenoe Schlüſſe:
. ſiegt eine praktiſch vollſtändige Ausſchaltung der Selbſtverwaltung
äm Gegenſatz zu den Abſichten des Geſetzgebers. Hiergegen wird
ſshieden Widerſpruch erhoben und die wirkſame Aufrechterhaltung
SSelbſtverwaltung in erſter Linie bei der Einrichtung und dem
i au der Reichsanſtalt in allen ihren Teilen gefordert.
2elbeabſichtigte Organiſation der Landesarbeitsämter ſowie der Ar=
tſämter
iſt ſowohl vom volkswirtſchaftlichen als vom ſachlichen
gürdpunkt aus zu. beanſtanden.
Lgeſe Organiſation in dem vorgeſehenen Umfang ſtellt eine mit
praktiſchen Bedürfniſſen nicht zu rechtfertigende unnötige Auf=
ſhuung
der neuen Behörde und damit ſtatt der mit den Zuſammen=
urigen
beabſichtigten Erſparnis eine Vergeudung öffentlicher
ſtiwel dar, gegen die von den Angehörigen der Wirtſchaft, denen
Plufbringung dieſer Mittel zugemutet wird, ſchärfſter Widerſpruch
oSen wird
Goeicher Widerſpruch wird erhoben gegen die Abſicht bewährte
ſtrr und Sachbearbeiter der bisherigen Organiſation, die mit den
ſchältniſſen ihres Gebietes betraut ſind und über reiche Erfahrungen
fy gen an nachgeordnete Stellen zu verſetzen und die Leitung der
mrer Neulingen zu übertragen.

Kein

en=40

Autounfall des Herrn Staatspräfidenten. Staatspräſident Ulrich,
bſio mit ſeiner Gemahlin auf einer Autofahrt nach Wiesbaden be=
fn
grlitt bei Groß=Gerau einen Autounfall. Als das Auto des
9bn Staatspräſidenten an der Zuckerfabrik vorbeifuhr, kam aus dem
29 ſieſer Fabrik in ſcharfe Fahrt der Kolonialwarenhändler Kon=
mGr
zanne 11. von Walldorf und fuhr mit ſeinem Auto mitten auf
b=A=agen des Staatspräſidenten auf. Nur dem Umſtande, daß das
¼Adorfer Auto an dem Reſerverad gehemmt bezw. beim Anprall
uchh eſtoßen wurde, iſt es zu danken, daß ein größeres Unglück ver=
ieu
wurde. Staatspräſident Ulrich und ſeine Gattin blieben un=
Umtz..
Verſetzungen in den Ruheſtand. Auf Grund des 8 1 des Ge=
Iſs Urber die Altersgrenze der Staatsbamten vom 2. Juli 1923/19. De=
Yee 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl.
40 treten in den Ruheſtand: am 1. September 1927: Lehrer Phi=
Uſhe inheimer an der Volksſchule zu Arheilgen Kreis Darm=
Iſz dam 1. Oktober 1927: Rektor Heinrich Hornef an der Fort=
Mſunigsſchule zu Bingen.
Hefſiſches Landestheater. Das Kleine Haus des Landes=
iſctess
wird nach Beendigung der Sommerſpielzeit renoviert und
Mſtbdeshalb einige Tage geſchloſſen. Sobald die Arbeiten
iprreſtellt ſind, beginnen die Proben.
Darmſtädter Volksbühne. Die Haupt=Mitgliederverſammlung
ſet Gheute, am 30. Auguſt, abends, im Kaiſerſaal, Grafenſtraße, ſtatt.
Un meldungen für die Spielzeit 1927/98 werden noch bei der Ge=
ſtä
telle (Bismarchſtr. 19), ſowie bei den bekannten Zahlſtellen ent=
Bg enommen.
* Whrung eines Feuerwehrveteranen. Das ſeltene Jubiläum das
Guige Dienſtiubiläum Heinrich Hochſtettar hier wurde am
nig ag abend von der Freiwilligen Feuerwehr mit einem Fackelzuge
gratſprechenden Ehrungen gewürdigt. Schon um 5 Uhr kam eine
ſuration und gratulierte dem Jubilar mit einer Plakette nebſt
imgenarrangements und einem Schreiben der Stadt Darmſtadt.
uhedirektor Werner überbrachte ihm die Glückwünſche der Berufs=
ſrgrehr
und überreichte ihm ein hübſches Blumenarrangement und
9ä gei Flaſchen Wein Punkt 8,15 Uhr ſetzte ſich der Fackelzug mit den
4lleuten an der Spitze von der Lagerhausſchule nach der Wohnung
Zübilars, Bleichſtraße 40, in Bewegung. Nach Ankunft begab ſich
Hagrpt 10Va rſtand in die Wohnung des Jubilars, und Kreisfeuerwehrinſpek=
ſ
=Emell und 2. Kommandant überbrachte nach längerer Anſprache
E rubilar die herzlichſten Glückrünſche des Korps und überreichte
Aſ5 gs äußeres Zeichen der Dankbarkeit ein unter Glas gerahmtes
ark 79 Nonr nebſt einem mächtigen Eßkorb. Alsdann überreichte er dem
riey, Pock. Iſllar die Anenkennungsſchreiben des Herrn Reichspräſidenten v. Hin=
Aſtung, des Heſſiſchen Miniſteriums, des Landesverbandes der Heſſi=
ſuch
FFeuerwehr, des Kreisverbandes der Feuerwehren des Kreiſes
YAnſyradt. Der 1. Führer Jung übergab dem Jubilar im Namen der
Hſenaden des 1. Zuges mit einer herzlichen Anſprache ein Eßſervice
muZumenarrangements. Kamerad Lenges brachte dann noch einen
ſlhh rfaßten Prolog zu Gehör und überreichte einen Blumenſtrauß.
29 Frubilar dankte dem Vorſtand in ſehr gerührten und herzlichen
Mar. Im Auftrage des Jubilars dankte der Sohn vom Fenſter
glndan Kameraden für die ſo herzliche Ovation. Während der feier=
Uar ſandlung in der Wohnung konzertierte die Spielmannſchaft auf
Mütestgaße und brachte zum Schluß dem ehrtürdigen Jubilar ein drei=
SGut Wehr aus.
Arbeitsjubilar. Am 1. September d. J. werden es 25 Jahre, daß
UN. Dittmar bei der bekannten Firma L. Riedlinger,
h chäft, hier, eingetreten iſt. Es iſt dies nicht nur eine Aner=
Lumg für das gegenſeitige Vertraumm und gutem Einvernehmen
ſeux Jubilar ſondern auch /ir die Firma ſelbſt.
Der Geſangverein Olymtia, geguindet 1887, feiert dieſes Jahr
.0jährige Gründungsfeier, in kleinem Rahmen, der heutigen Zeit
büschend. Mehrere Vereine haben ihr Erſcheinen zugeſagt, ſo
eum reichhaltiges Programm zu erwarten iſt.
Spielzeitbeginn im Orpheum. Mit einem außerordentlichen
Eügel des bekannten erſten ruſſiſchen Balalaika=Orcheſters (Dir.
MC. Swerkoff) am kommenden Freitag, den 2., und Samstag, den
i ſetzttember, eröffnet das Orpheum die Spielzeit 1927/28. Eine be=
suuverte
und allſeitig angenehm zu empfindende Neuerung dürfte
1 In äder Sommerpauſe arfolgte Ausſtattung des Zuſchauerraums mit
M Eſieſſeln darſtellen Sonntag, den 4. September, iſt ein Operet=
14derabend mit Erik Wirl. Weitere Mitteilungen folgen.
! Rot=Weiß 1922, V.f. L., Darmſtadt. Zu dem am Samstag abend
9xreinslokal, Reſtaurant Kaiſerſaal=Fürſtenſaal dahier ſtattgehabten
Gu dervortrag über Wanderfahrten mit anſchließendem gemütlichen
ſanden ſich viele Mitglieder ein, ſo daß der zur Verfügung
kise Saal faſt nicht ausreichte. Der Verſammlungsleiter ſchilderte
Vörrrlichkeiten der baheriſchen und Tiroler Kalkalpen, insbeſondere
Azetterſteingebirges, des mächtigen Felſengartens des Karwendel=
Kags und des wilden Kaiſers. Herr Drieß ſchilderte die Schönheiten
Baerner Oberlandes und des Vierwaldſtätter=Sees, welche Gebirgs=
der
Alpen ſich die Paddler für ihre diesjährige Wanderfahrt ge=
st
ſhatten. Sein mit viel Humor gewürzter Vortrag erſtreckte ſich
muf die hierorts bekannt gewordene abenteuerlichy Paddelfahrt
an Wildwaſſern der Reuß. Herr Graßmann brachte einen eben=
ſtiehr
intereſſanten Bericht über ſeine Frienfahrt nach dem hol=
Liasen Seengebiet, Hamburg, Lübeck, Bremen, Helgoland und in
Am neburger Heide. Sämtlichen Vortragenden ſtanden eine ganze
9 ausgezeichneter, meiſt ſelbſt hergeſtellter Aufnahmen zur Ver=
zu
die auf die Leinwand übertragen wurden. Die Vortragenden
47) aufmerkſame Zuhörer und erhielten reichen Beifall. Sie konn=
M* Ueberzeugung fein, daß der Zweck des Abends, Erweckung der
4), an der Natur und des Intereſſes an Land und Leuten deutſch=
Ayger Gebiete, erreicht war, hatten doch die Zuhörer ihre ſichtliche
4), an den wohlgelungenen Bildern und Schilderungen. Die
tiamteilnehmer hatten ihre beſondere Freude, wurden doch alle Er=
4ü* wieder in friſche Erinnerung gebracht Unter muſikaliſch=u
bm tungen der rührigen Hauskapelle verbrachte man noch den Reſt
1 AAgsends in froher Geſelligkeit.
Nachtrag zur Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverord=
17B8erſammlung am 1. September 1927, nachmittags 5 Uhr.
ſentliche Sitzung. 7a. Ortsſatzung über die Erhebung von

(khren für Straßenreinigung, Müllabfuhr und Kanalbenutzung.
Lokale Veranſtaltungen.
Deutſcher Offizierbund. 1. Donnerstag, den 1. Sep=
(du 8 Uhr abends, im Kaſino des Leibgarde=Regiments Damen=
h
5erren=Abendunterhaltung. Zuvor Finanzbericht, Mitteilungen,
KMuſik. 2. Zu der Hindenburgfeier am 2. Oktober, 6 Uhr abends,
in Traube fordert der D.O. B. diei nigen Kameraden auf, die kei=
offizierbund
und keinem Heſſ. Offizier=Nats.=Verein angehören,
ſu beteiligen. Anmeldung an den D.D.B. oder Ausſchuß. Bitte
tertſagen.

Eine Rheinfahrt der heſiſchen Preſſe.
Gerade Rheinfahrten ſind ja in den letzten Wochen bei dem unbe=
ſtändigen
Wetter ein g=fährliches Ding geweſen. Es iſt kein Genuß,
in Mäntel und Decken gehüllt fröſtelnd auf dem Verdeck eines Dampfers
zu ſitzen, mißmutig in den Regen zu ſtarren und ſich dem Rätſelraten hin=
zugeben
, welche Berge und Burgen wohl eigentlich hinter dieſen vom
Himmel fließenden Bindfäden liegen möchten. Der Rheinwein ſchmeckt
dann auch mäßiger, wenn er mehr den Leäb erwärmen ſoll, als das
Herz erfreuen will. Dennoch hat es der Landesverband Heſſen des
Reichsverbandes Deutſcher Preſſe (Landesverein heſſiſcher Redakteure)
in kühnem Vertrauen auf den unbegrenzten Einfluß der Preſſe gewagt,
am Sonntag eine Rheinfahrt von Mainz bis Boppard zu unternehmen
und ſiehe da, mit glänzendem Erfolg.
Die Sonne hielt ſich zuerſt noch ſchüchtern hinter dichtem Nebel.
Sie kokettierte verſtohlen lächelnd mit den Vertretern der öffentlichen
Meinung. Sollte ſie ſich wieder, wie in der letzten Zeit ſo oft, von
ihnen ſagen laſſen, daß dies doch kein Sommer ſei? Nein, ſie wollte
endlich wieder einmal gelobt werden, und ſo zeigte ſie ſich wirklich hin=
ter
dem ſchwindenden Nebel über dem Rheintal in ihrer ganzen könig=
lichen
Pracht. Es wurde ein herrlicher Spätſommertag, der lachend,
jauchzend in ſeiner Schönheit über dem breiten Strom lag, ihn zu
einer goldenen Flut machte, die majeſtätiſch zwiſchen den Burgen und
Bergen, den Städten und Dörfern, dem bald in letzter Reife ſtehenden
Weingeländen und noch immer grünenden Wäldern dahinrauſchte. Die
Männer der Feder in der anmutigen Geſellſchaft ihrer Damen grüßten
fröhlich geſtimmt auf dem ſtolzen Schnelldampfer Bismarck das
ihren Augen langſam entſchwindende goldene Mainz und freuten ſich
des feſtlichen Ruhetags. Ruhetag? Nein doch nicht ſo ganz!
Wer wie ſie auch nach der Werktagswoche an die Sonntagsarbeit
gewöhnt iſt, wollte auch da noch nicht raſten. Und galt es auch heute
nicht dem heſſiſchen Leſepublikum zu Nutz und Frommen, ſo doch ein=
mal
den eigenen Standes= und Berufsintereſſen, die ſonſt hinter dem
Wirken für das öffentliche Wohl gewöhnlich beſcheiden zurücktreten.
Der kühne Gedanke wurde zur Tat. Der ſeltene Fall trat ein: In
einem ſür die Preſſg reſervierten Salon auf dem Oberdeck wurde die
Generalverſammlung des Landesverbandes Heſſen
R.D.P. abgehalten. Wohl ſchweiften nicht ſelten während der mehr
als zweiſtündigen Verhandlungen ſehnſüchtig die Blicke nach der in
Augen ſchauten durch die Fenſterſcheiben in den abgeſchloſſenen Raum, machen. Empfohlen werden insbeſondere Beſuchsreiſen der An=
was
da wohl vor ſich gehe. Aber die Beratungen verloren darüber
nicht an Ernſt und Fleiß. Sie zeitigten gute Beſchlüſſe zugunſten der
Preſſe und ihren Dienſt für das Gemeinwohl. Es erfordert ja eben=
falls
einen auf guten Ruf und Standesbewußtſein wie auskömmliche
Lebenshaltung bedachten Redakteurſtand, ſoll die Vertretung der
öffentlichen Meinung nicht in unzuverläſſigen Händen ruhen. Die Ein=
den
Mitgliedern, unabhängig von den verſchiedenſten politiſchen Rich=
verſammlung
von Verbänden und Vereinen. So vermochte denn auch
der einſtimmig wiedergewählte Vorſitzende, Herr Redakteur, Max
Streeſe in Darmſtadt, mit aufrichtigem Dank für die geleiſtete Ar=
beit
die Verhandlungen zu ſchließen. Es war hohe Zeit geworden,
Der Loreleyfelſen kündigte ſchon an, daß das Ziel der Reiſe nahe.
meinſame Mahl mit den Damen einzunehmen, ehe man ausſteigen
mußte. In fliegender Haſt geſchah es, und nur eine kurze, knappe Rede
Redakteure, dieſen treuen Gefährtinnen einer aufreibenden Berufs= ja unentbehrliche Ergänzung zur ſtaatlichen und öffentlichen
arbeit. Dan war bereits Boppard erreicht. Ein nur einſtündiger
Aufenthalt in dem ſchmucken Städtchen, dann legte bereits der große, ſtellt.
ſtattliche Dampfer, Vaterland zur Rückfahrt einladend an. Dieſer
Rückweg entfaltete den ganzen Zauber einer Rheinfahrt am Spätnach=
mittag
und in den erſten Abendſtundem unter der langſam gen Weſten
ziehenden Sonne mit ihren auf den glitzernden Strom und ſeine ſich
leicht beſchattenden Ufergelände immer ſchräger fallenden Strahlen.
Kundige und weniger kundige Führer deuteten wohl eifrig die Namen
der Städte, Höhenzüge, Felsgebilde und Ruinen an die langſamer
vorüberzogen. Aber was bedeuteten einzelne Namen bei dieſem Reich=
tum
an deutſcher Pracht in wunderbarer Umſchau! Schiff auf Schiff
glitt vorüber mit reichem Flaggenſchmuck und fröhlichen Menſchen. An
den Landungsſtellen feſtlich gekleidete Maſſen. Froher Zuruf und
kelte der goldene Wein von Rhein und Moſel. Die fünfſtündige Fahrt
glich jetzt ſchließlich nur noch flüchtigen Minuten, die man wehmütig
ſchwinden fühlte. Dann war der Ausgangspunkt ſchon wieder erreicht.
Ein letzter Händedruck, ein warmes Auf Wiederſehen! begleitete das
Scheiden, und ein Dank an die Köln=Düſſeldorfer Geſellſchaft, die der
Preſſe in der Ermöglichung dieſer Rheinfahrt freundlich entgegen=
ndk.
gekommen war.
Ueber die ſachlichen Verhandlungen der Hauptverſammlung, die
ungewöhnlich zahlreich beſucht war und einen ſehr anregenden und für ſeinen Bezirk in Frage kommenden Vertrauensmannes genanut wer=
fruchtbringenden
Verlauf nahm, iſt noch folgendes kurz zu berichten:
Nohaſchek, einſtimmig wiedergewählt, der ſeine ſeit Grün= Verfügung.
dung des Vereins beſtehende wirkſame Tätigkeit niederlegte, weil er
jctzt in den Ruheſtand getreten iſt. Es ſetzt ſich ſomit der Vorſtand
zuſammen aus: Redakteur Max Streeſe=Darmſtadt (1. Vorſitzen=
der
), Redakteur Schneider=Mainz (2. Vorſitzender), Redakteur
Dr. Buhlmann=Darmſtadt (1. Schriftführer), Redakteur Böh=
mann
(2. Schriftführer), Redakteur Dr. Pohl=Darmſtadt ( Schatz=
meiſter
), die Redakteure, Aicher, Liebſchütz, Dr. Peters,
ſämtlich in Mainz, und Burger=Ingelheim und Dr. Wenck=
Darmſtadt als Beiſitzer.
In das Schieds= und Ehrengericht wurden gewählt die Herren
Schneider=Mainz (1. Vorſitzender) R. Mauve=Darmſtadt
ſtellv. Vorſitzender), Dr. Wenck=Darmſtadt, Dr. Pohl= Darmſtadt,
Burger=Nieder=Ingelheim und Linkenbach=Mainz als Bei=
ſitzer
bzw. Stellvertreter.
Die Mitgliederbewegung zeigt eine ſtändig aufſteigende Linie, ſo
daß z. Zt. faſt ſämtliche Redakteure der heſſiſchen Tag=szeitungen und
eine Reihe freier Journaliſten, die zum größten Teil in feſtem An= lichen Urkunde und weiter um einen mit Geldſtrafe zu ahndenden Ver=
ſtellungsvertrag
ſtehen, im Reichsverband der Deutſchen Preſſe zu=
ſammengeſchloſſen
ſind. Der vom Vorſitzenden erſtattete Geſchäfts= und ſtrafen von 5 und 6 Monaten beantragt. Der Verteidiger gibt zu be=
Jahresbericht, ſowie der Bericht über die Tagung des Reichsverbandes
in Breslau, die eine ſehr bedeutſame Kundgebung für die deutſche
Preſſe bedeutete, auf der der Vorſitzende den Land=sverband Heſſen men. Eine Geldſtrafe werde dem Strafzweck gewügen.
vertrat, wurden entgegengenommen und genehmigt. Dem Recher,
Herrn Dr. Pohl, ſowie dem Geſamtvorſtand wurde Entlaſtung er=
teilt
. Im Namen des Geſamtvorſtandes ſprach der Vorſitzende Autoſchloſſer auf 1 Monate Gefängnis und 10 Mark Geld=
für
das durch die Wiederwahl bekundete Vertrauen Dank aus. Ebenſo
dankte er dem ausgeſchiedenen Kollegen Nohaſchek, der ſeit Grün=
dung
des Landesverbandes dem Vorſtand angehörte und ihm ſtets ein ſchloſſer wird Einreichung eines Gnadengeſuchs anheimgeſtellt.
erfahrener Berater und Mitarbeiter war. Die neuen Satzungen
des Landesverbandes, die ſich im weſentlichen denen des Reichsverban=
des
anſchließen, wurden durchberaten und genehmigt. Ebenſo die zur
Errichtung einer Unterſtützungskaſſe erforderliche Beitragsrhöhung vom Glas war ein großes Literglas. Die verurſachte Wunde war 6 Zenti=
1. Januar 1988 ab. Nach den neuen Satzungen ſind in Städten, in
denen mindeſtens 10 Mitglieder wohnen, Ortsgruppen zu bilden. Dia letzt, wie der ſofort gerufene Arzt feſtſtellen konnte.
Frage einer Umſtellung, bzw. ein Anſchluß an einen anderen Landes=
verband
wurde durch einmütigen Beſchluß dahin erledigt, daß den Streit vom Zaune gebrochm habe und ſich von ſeiner Raufluſt
der Landesverband Heſſen, der Mitbegründer des Reichsverbandes iſt,
in voller Selbſtändigkeit, wenn auch in engſtem Zuſammenarbeiten
mit den benachbarten Bezirks= und Landesverbänden, beſtehen bleibt,
weil die geographiſche, wirtſchaftliche und kulturelle Eigenart Heſſens,
die ſich auch in ſeinem geſamten Preſſeweſen ausdrückt, das unbedingt
erfordert. Es konnte u. a. von dem Vorſitzenden feſtgeſtellt werden,
daß das Zuſammenwirken der heſſiſchen Preſſe, verkörpert durch den
Landesverband, mit den heſſiſchen Behörden und offiziellen Körperſchaf=
ten
, beſonders des Verkehrs und der Wirtſchaft, auf erfreulich guter
Baſis ſteht.

Tageskalender für Dienstag, den 30. Auguſt 1927.
Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines
Haus; Geſchloſſen. Orpheum: Geſchloſſen. Konzerte:
Schloß=Café; Hotel=Reſtaurant Schmitz, Café Rheingold; Herrngarien=
Café. Ausſtellung, von 1019 Uhr, Landesmuſeum: Alte
Kunſt, Mathildenhöhe: Neue Kunſt. Heſſiſches Gewerbe=
muſeum
: Ausſtellung zur Reform des Schreibunterrichts, täglich
von 1112½ Uhr, Sonntags von 111 Uhr. Kinovorſtel=
lungen
: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

2 Ausstellungen
Juni September, 10-19 Uhr (0073a
Landesmuseum Mathildenhöhe

Der Heſſiſche Hilfsverein für die Geiſteskranken
In Nr. 33 der pſhchiatr. neurologiſchen Wochenſchrift vom 18.
Auguſt 1927 (Marholds Verlag, Halle) berichtet der Direktor der Heil=
und Pflegeanſtalt Wiesloch, Geheimrat Fiſcher, offenbar im Hin=
blick
auf die der demnächſtigen Tagung des Vereins deutſcher Irrenärzte
in Wien vorangehende Sitzung der Vorſtände deutſcher Hilfs=
vereine
über den gegenwärtigen Stand der letzteren.
In dieſem Aufſatz ſchneidet unſere heſſiſche Heimat äußerſt vorteil=
haft
ab im Vergleich ſelbſt mit den älteſten Inſtitutionen dieſer Art, die
im Deutſchen Reiche zu finden ſind. Denn es wird von dem Heſſi=
ſchen
Hilfsverein (Hauptſitz in Heppenheim, Nebenſtellen bei dem
anderen drei Anſtalten und der pſychiatriſchen Klinik zu Gießen) be=
richtet
, daß er allein zwiſchen 1900 und 1920 (er beſteht ſeit 1874) 523 631
Mark aus den von Privaten ihm zugefloſſenen Sammlungen auf die
Unterſtützung entlaſſener heſſiſcher Kranker oder ihrer Familien ver=
wendet
hat.
Obevbayern, das ebenfalls einen Hilfsverein beſitzt, verwilligte im
gleichen Zeitraum 261 070 Mark, Schwaben 320 306 Mark die Rhein=
provinz
345 421 Mark, Sachſen 133 000 Mark, Baden nur 83 977 Mark,
Brandenburg 80 236 Mark uſw. Rühmend hebt der Aufſatz Fiſchers
hervor, daß der kleinſte Staat hier an erſter Stelle marſchiere, was
noch prominenter erſcheine, wenn man die Höhe der heſſiſchen Unter=
ſtützungen
ins Verhältnis zur Einwohnerzahl der Länder ſetze. Lud=
wigs
, des Gründers des Heſſiſchen Hilfsvereins wird gedacht und ſeine
Aeußerung zitiert: Der Irren=Hilfsverein muß gewiſſermaßen ein
Parlament für das ganze Landesirrenweſen werden.
Bedauert wird, daß von 37 deutſchen größeren Bezirken nur 17
überhaupt einen Hilfsverein beſitzen, während manche die Inflation der=
nichtete
.
Im weiteren heißt es in dem Aufſatz:
Sehr wichtig iſt dabei, daß derartige Vereine auf Grund
miniſterieller Ermächtigung die Mitwirkung der Organe der
inneren Verwaltung ſamt den Medizinalbeamten und damit ein
halbamtliches Rückgrat erhalten. Ferner ſollten ſich anſchließen
die Geiſtlichen, die Lehrer, die ſozialen Fürſorger und Fürſorge=
rinnen
und möglichſt viele ſozial und charitativ eingeſtellte Per=
ſönlichkeiten
. Vor allem aber müſſen ſämtliche Aerzte und Be=
amten
unſerer Heilanſtalten ſelbſt, einſchließlich der Verwal=
buntem
Farbenwechſel vorbeigleitenden Rheinlandſchaft und neugierige tungsbeamten und des Pflegeperſonals, ohne nachzulaſſen, mit=
ſtaltsärzte
in die einzelnen Landbezirke, perſönliche Fühlung=
nahme
mit den lokalen Behörden und Inſtanzen, Beratungem
mit den Bezirks=(Kreis=)Aerzten, mit den Aerzten überhaupt,
der Geiſtlichkeit und der Lehrerſchaft, Vorträge zur Volksaufklä=
rung
uſw. Auf dieſe Weiſe werden die deutſchen Hilfsvereine
mütigkeit, in der man tagte, die kollegiale Geſinnung, die hier zwiſchen für Geiſteskranke, die ihre Rolle durchaus noch nicht ausgeſpielt
haben, wieder einer umfaſſenderen Wirkſamkeit zugeführt werden
tungen, hervortrat, könnte vorbildlich ſein ſür manche andere General= können. Wir halten es für eine dringende Pflicht für uns Irren=
ärzte
und für unſere Anſtalten, daß ſie ſich zu einer lebhafteren
Bewegung auf dieſem ſegensreichen Gebiete ſozialer Wohltätig=
keit
aufraffen und allerorten in eine kräftige Propagandatätig=
keit
eintreten. Bilden doch die Hilfsvereinsbeſtrebungen einen
Man hätte ſogar beinaho vergeſſen, noch zur rechen Stunde das ge= integrierenden Beſtandteil der ſozialpſychiatriſchen Fürſorge an
unſeren Kranken, ſowohl was die Geſundheitspflege wie was
die Wohlfahrtspflege im allgemeinen angeht; denn ſie erfüllen
des Vorſitzenden war möglich. Den Damen galt ſie, den Frauen der den freiwilligen charitativen Pflichtenlreis, der die notwendige,
Irrenfürſorge innerhalb und außerhalb der Heilanſtalten dar=
Wenn wir auf dieſen Aufſatz hinweiſen, ſo geſchieht es in dem
Wunſche, das allgemeine Intereſſe für dieſes Gebiet der charitativen
Fürſorge auch in Heſſen von neuem intenſiv anzuregen, um zu erreichen,
daß Heſſen auch weiterhin an der Spitze bleiben
möge. Denn leider hat unſer Hilfsverein nach abermaligem Auf=
ſchwung
in den erſten der Inflation folgenden Jahren neuerdings bei
ſeinen Beſtrebungen mit einer gewiſſen Lauheit zu kämpfen, mit einer
Gebemüdigkeit im Volke, die bei manchem um eine Gabe Angegangenen
ja erklärlich iſt, die aber wohl zum Teil auch daraus ſich erklärt, daß
der Hilfsverein vielen etwas ganz Unbekanntes
Tücherſchwenken boten landsmänniſchen Gruß. In den Gläſern fun= iſt, dem ſie gern ſpenden würden, wenn ſie nur wüßten, an wen ſie
ihre Gabe abführen ſollen. Es darf wohl daran erinnert werden,
daß in ſeinen früheren Jahresberichten bis zum Kriegsende hin zahl=
reiche
Vegate vermerkt werden konnten, einmal ſogar eines vom
30 000 Mark, welche der menſchenfreundliche Herr Ernſt Windecker=
Friedberg ihm hinterließ. Unter Hinweis auf dieſes generöſe Beiſpiel
möchten wir die Bitte ausſprechen, es möchte auch gelegentlich in. letzt=
willigen
Verfügungen einmal unſerer gedacht werden.
Wer außerdem etwas für uns übrig hat, der iſt jederzeit der Kaſſe
des Hilfsvereins in Heppenheim (Poſtſcheckkonto Frankfurt/Main Nr.
5736) hochwillkommen. Gern wird ihm auch auf Anfrage der Name des
den. Möchte er ſich überdies aus den letzten Jahresberichten orientieren,
Der bisherige Vorſtand wurde bis auf den 2. Vorſitzenden, Redakteur ſo ſtehen auch dieſe, ſoweit noch Exemplare vorhanden ſind, gern zur
Wir ſchließen mit der Bitie an heſſiſche Volksgenoſſen in Stadt und
Land: Gedenkt unſeres Heſſiſchen Hilfsvereins und
ſorget mit, daß Heſſen wie bisher ſo auch in Zukunft allen deutſchen
Irrenhilfsvereinen vorangehe.
Prof. D.
*Bezirksſchöffengericht.
1. Ein hieſiger Maſchinenſchloſſer kaufte ſich in Griesheim ein
Motorrad, die Nummernplatte hatte er angeblich gefunden. Letztere.
trug das Zeichen V. 8. 12691; den Einſer beſeitigte er mit Säure,
ſo daß die Nummer auf 1269 lautete. Der weiter angeklagte Auto=
ſchloſſer
ſoll, um den Steuerfiskus zu ſchädigen, von dem ſo gefälſchten
Kennzeiche nach Ankauf des Motorrads Gebrauch gemacht haben; er
beſtreitet, dieſe Fälſchung erkannt zu haben, auch habe ihm der Käufer
nichts über die Hantierung an der Nummernplatte mitgeteilt.
Der Staatsanwalt betont, daß es ſich um Fälſchung einer öffent=
ſtoß
gegen das Kraftfahrzeugſteuergeſetz handele; es werden Gefängnis=
denken
, ob der Angeklagte in dem gefälſchten Blechſchild eine Urkunde
geſehen haben könne, es könne deshalb nur ein Betrug in Frage kom=
Das Urteil erkennt gegen den Maſchinenſchloſſer auf 3 Mo=
nate
Gefängnis und 20 Mark Geldſtrafe gegen den
ſtrafe. Das Nummernſchild wird eingezogen Dem Maſchinen=
2. Am Sonntag, 26. Juni 1927, ſaß der in Sulzbach geborene Ar=
beiter
Anton Sauermann in Birkenau in einer Wirtſchaft daſelbſt, wo
Konzert war. Dort geriet er in Streit und warf ein Bierglas nach
ſeinem Gegner, das aber deſſen 17jährige Tochter am Kopfe traf. Das
meter lang, die Hirnſchale lag bloß, war aber zum Glück nicht ver=
Der Staatsanwalt ſtellt feſt, daß der Angeklagte durch Krakehlen
habe hinreißen laſſen. Es werden 5 Monate Gefängnis bean=
tragt
. Das Urteil lautet dementfprechend.
3. Ein Reiſender in Dieburg ſteht unter der Anklage der Unter=
ſchlagung
und Urkundenfälſchung, begangen bei dem auf Ratenzahlungen
getätigten Vertrieb von heiligen und weltlichen Bildern. Das Ur=
teil
iſt freiſprechend.
Das amtliche Leipziger Meßadreßbuch, Herbſtmeſſe 1927 (28 Aug.
bis 3. September) iſt ſoeben erſchienen. Es beſteht aus drei Bänden:
Band I: Muſtermeſſe, Band II: Techniſche Meſſe und Baumeſſe
Band III: Textilmeſſe, die ſowohl geſchloſſen in einer Sammlung als
auch einzeln käuflich ſind. Dieſe drei wichtigen Adreſſenwerke, die
man wegen ihrer Aktualität ſie erſcheinen jedes Jahr vollſtändig
neu bearbeitet als Standard=Nachſchlagewerk für deutſche Induſtrie=
zrzeugniſſe
bezeichnen darf, umfaſſen etwa 10000 Firmen aller In=
duſtriezweige
. Ein Branchenverzeichnis gibt knapp und praktiſch Auf=
ſchluß
über die Hauptartikel bzw. Fabrikationsprogramme der deutſchen
Meſſeinduſtrien. Ein alphabetiſches Firmenregiſter bildet die wert=
volle
Ergänzung des Branchenteils und erleichtert das Nachſchlagen.
Das Amtliche Leipziger Meßadreßbuch wird vom Verlage des Leipziger
Meßamts herausgegeben und iſt zu beziehen durch Bücherſtube Alfred
Bodenheimer, Darmſtadt, Rheinſtr. 24.
Auf dem Hergottsbera ſind am letzten Sonntag beim frohen
Jugendtreiben der Jugendbünde der Petrusgemeinde einige Gegen=
ſtände
CTäſchchen uſw.) verloren geganen bzw. abhanden gekommen.
Wx etwas gefunden hat, wird gebeten, die Sachen bei Herrn Kirche
diener Kropp. Eichwieſenſtr, 8, abzugeben. Für die durch die Rück=
lieferung
entſtehenden Bemühungen ſei im voraus ſchon recht herzlich
gedankt.

[ ][  ][ ]

Aus Heſſen.

* Reit= und Fahriurnier
bei der Landesausſtellung in Darmſitadt.

Der am 25. d. M. erfolgte Nennungsſchluß für das in den Tagen
vom 17.19. September d. J. anläßlich der Landesausſtellung in Darm=
ſtadt
ſtattfindende Reit= und Fahr=Turnier hat erfreulicher Weiſe alle
Evwartungen übertroffen. Die Beteiligung aus den Kreiſen der länd=
lichen
Reit= und Fahrvereine von ganz Heſſen iſt eine ſo zahlreiche, daß
man heute ſchon der Veranſtaltung einen guten Erfolg in ſportlicher Be=
ziehung
vorausſagen kann. Es hat ſich gezeigt, daß für die im Rahmen
der Leiſtungsfähigkeiten der ländlichen Reiter gehaltenen Prüfungen bei
den Landwirten ein überaus großes Intereſſe vorhanden iſt, ſo daß das
Neit= und Fahrturnier in Darmſtadt eine Zugnummer für die Landes=
ausſtellung
bilden wird. Im einzelnen ſtellt ſich die Zahl der Anmel=
dungen
für die einzelnen Wettbewerbe etwa wie folgt dar:
Provinzial=Wettkampf der Reitervereine: 9 Reitabteilungen; Leich=
tes
Jagdſpringen: 26; mittleres Jagdſpringen: 12: Reitprüfung
Klaſſe L: 25: Eignungsprüfung für Reitpferde: 19: Eignungsprüfung
für Wagenpferde: Einſpänner 14; Zweiſpänner: 7: Schaufahren für
Landwirtſchaftliche Geſpanne: Kaltblutgeſpanne 9, Warmblutgeſpanne
16, darunter drei Viererzüge! ; Amazonenſpringen: 10; Jagd=
ſpringen
Klaſſe 4: 52; Vielſeitigkeitsprüfung Ländlicher Reitervereine:
10; Gruppenſpringen für Landwirte: 9; Reitprüfung Klaſſe A: 15;
Gruppenſpringen: 13 Anmeldungen.
Erfreulich iſt, daß ſich außer den ländlichen Reitervereinen der
Reiterverein Darmſtadt und insbeſondere die Heſſiſche Schutzpolizei an
den ihnen vovbehaltenen Prüfungen beteiligen werden. Auch die erſt=
malig
nach langer Zeit geplanten Zugleiſtungsprüfungen ſind gut ge=
nannt
, ſo daß es in den Tagen vom 1719. September ein heißes Rin=
gen
um die Siegespalmen in den verſchiedenen Prüfungen geben wird.
Die Landwirtſchaftskammer Darmſtadt, welche in großzügiger Weiſe
die geſamten Veranſtaltungen ausgeſchrieben hat, und abwickeln wird,
wird ihrerſeits dafür Sorge tragen, daß den Siegern zahlreiche Ehren=
preiſe
winken. Es iſt das erſtemal, daß die ländlichen Reitervereine aus
ganz Heſſen an einem Platze ſich zuſammenfinden, um in friedlichem
Wettbewerb ihre Leiſtungen zu meſſen. Ein beſonders erfreuliches Zei=
chen
dafür, daß die Reitervereinsbewegung in Heſſen feſten Fuß gefaßt
hat, und ihrer Unterſtützung durch die maßgebenden Behörden und
Stellen ſicher iſt. Sind doch in Heſſen in dieſem Jahre ſchon eine ganze
Reihe beachtlicher ländliche Veranſtaltungen in den einzelnen Provinzen
abgewickelt worden, die ſich ausnahmslos regſter Beteiligung ſeitens der
Landwirte erfreuen konnten. Glücklicher Weiſe iſt es gelungen, anläßlich
der Ausſtellung in der Landeshauptſtadt eine großzügige Veranſtaltung
vorzuſehen, die den Beſuchern einen Einblick über den Stand der Aus=
bildung
der Heſſiſchen Jungreiter wie auch über die Reitervereins=
bewegung
als ſolche geben kann. Noch vor einem Jahre ſchien ein der=
artiges
Beginnen noch wenig Ausſicht auf Erfolg zu haben. Doch das
müheloſe und fleißige Zuſammenarbeiten aller intereſſierten Kreiſe
ſcheint es tatſächlich verſtanden zu haben, die letzten Hinderniſſe aus dem
Wege zu räumen und das einmal verfolgte Ziel mit Nachdruck zu ver=
folgen
. Es kann heute wohl geſagt werden, daß es keinen Teil Heſſens
gibt, welcher von der Jungreiterbewegung noch nicht durchdrungen iſt.
Vorausſetzung, daß dieſes Intereſſe der Landwirte wachgehalten wird,
bleibt jedoch immer die ſachgemäße Auswahl der Ausſchreibungen von
ländlichen Reit= und Fahrprüfungen, die den Landwirten mit Rückſicht
auf das zur Verfügung ſtehende Pferdematerial und deſſen derzeitigem
Bildungsgrad genügend Ausnützungsmöglichkeit bietet.

* Erzhauſen, 29. Aug. Am Samstag feierten Gaſtwirt K. Deibert
und Ehefrau fünfundzwanzigjähriges Geſſchäftsjubiläum. Beide haben
es ſtets verſtanden ihren Gäſten ſowohl, wie den Vereinen, welche dort
ihr Lokal haben, freundliches Entgegenkommen und gute Bewirtung
zuteil werden zu laſſen. Das evangeliſche Gemeindehaus, in das auch
die Kleinkinderſchule verlegt wird, wird am 18. September eingeweiht
und ſeinem Zweck übergeben.
* Arheilgen, 29. Aug. Bezirksjugendwetturnen. Daß
unſere Zukunft in der Jugend liegt, hat in erſter Linie unſere Deutſche
Turnerſchaft erkannt und ſich dieſen Grundſatz zu eigen gemacht. Ihre
höchſte Aufgabe iſt es, eine tüchtige und geſunde Jugend heranzubilden,
was durch die geſtrige Bezirksjugendſchau, die in unſerem Orte ſtatt=
fand
, feſtzuſtellen war. Es war eine Freude, zu ſehen, wie ſich alle die
größte Mühe gaben, im friedlichen Wettkampfe mit Ehren zu beſtehen.
Die Uebungen, die durchweg gut zur Vorführung kamen, haben ſicherlich
ihre Wirkung auf die Zuſchauer nicht verfehlt, denn die ſyſtematiſche
Durchführung der turneriſchen Uebungen kann gar nicht genug Unter=
ſtützung
finden. Ihre Bedeutung liegt zunächſt in der Pflege des
menſchlichen Organismus. Es iſt eine hehre und heilige Pflicht, den
Körper zu hegen und zu pflegen, ſoweit das in jedermanns Kräften
ſteht. Auf den Turnplätzen, in Gottes freier Natur, iſt die Möglichkeit
gegeben, den Körper zu üben und zu ſtählen, da können Lunge und Bruſt
geweitet, die Glieder gekräftigt und die Sinne geſchärft werden. In
dieſer Pflege liegt ein hoher geſundheitlicher Wert und die ſich daraus
ergebende Beherrſchung der Organe iſt von weittragendſter Bedeutung
für die Volksgemeinſchaft. Aber trotz dieſer Vorzüge ſoll man nicht
einſeitig werden. Wohl iſt der turneriſche Wettſtreit anzuerkennen,
aber dabei darf das geiſtige Ringen und Streben nicht vernachläſſigt
werden, das zur ſittlichen Kraft führt. Ein junger Menſch braucht ſolch
ein hohes ſittliches Ideal. Gediegene Kenntniſſe, Erweiterung des
Wiſſens und ein ſolider Charakter machen erſt einen ganzen Menſchen.
Auch der Geiſt muß wachſen und der Wille erſtarken. Dieſe Auffaſſung
muß ſich die Jugend zu eigen machen, dann erſt werden aus ihr lebens=
frohe
, lebensbefahende, arbeitstüchtige und pflichttreue Jünglinge und
dermaleinſt Männer. Wohlan, deutſche Jugendturner, haltet Euch die=
ſes
ſtets vor Augen und im Sinne, dies ſeid Ihr Euern Eltern und
Eurem Schöpfer ſchuldig! Vom ſchönſten Wetter begünſtigt, nahm
das Wetturnen am Vormittag ſeinen programmäßigen Verlauf. Hier=
bei
ſchnitt unſere hieſige Jugend beſonders gut ab. In der Unterſtufe
errang Hans Häuſer, in der Mittelſtufe Wilhelm Bremer und in der
Oberſtufe Ludwig Brücher den erſten Sieg. Auch Kätha Benz erhielt
einen erſten Sieg beim Mädchenturnen. Strahlend wurden die aus=
geſtellten
Diplome in Empfang genommen und mit neuem Eifer wer=
den
die Ausgezeichneten an ihrer weiterem Ansbildung arbeiten. Um
2 Uhr durchzogen die Wettbampfteilnehmer mit Muſik die Ortsſtraßen
und am Nachmittag fanden allgemeine Freiübungen, Sondervorführun=
gen
und Volkstänze ſtatt, die von der Kapelle Anthes begleitet wurden.
An die um 6 Uhr erfolgte Siegerverkündigung ſchloß ſich am Abend
ein gemütliches Beiſammenſein in der Turnhalle. Das Feſt nahm ſo=
mit
durch den herrlichen Sommertag begünſtigt einen durchaus ſchönen
Abſchluß.
H. Eberſtadt, 29. Aug. Arbeitsfubiläum. In den letzten
Tagen konnte Harr Georg Fries auf eine 40=jährige Tätigkeit bei der
Firma Eiſenwerk Eberſtadt, Adolf, Rieſterer, zurückblicken. Der
Verein Zitherkranz (Zither= und Mandolinenklub) hält am Samstag,
den 25. September, ſeinen diesjährigen Konzertabend ab. Bei dem Kon=
ziert
wirkt das Streichquartett des Muſikvereins Edelweiß mit. Ferner
iſt der Konzertſänger Hinz=Darmſtadt gewonnen worden, der einige
Lieder zur Laute zum Vortrag bringen wird. Obſtverpackungs=
kurſus
.: Auf Veranlaſſung des Obſt= und Gartenbauvereins findet
demnächſt in der Wieſenmühle durch die Landwirtſchaftskammer Darm=
ſtadt
ein Obſtverpackungskurſus für Eberſtadt und die Umgebung ſtatt.
Der Kurſus ſoll die Obſterzeugen in die neueſte Art der Obſtverpackung
nach amerikaniſchem Muſter einführen und iſt für die Obſterzeuger,
die ſich an der landwirtſchaftlichen Landesausſtellung in Darmſtadt
beteiligen wollen, von beſonderer Wichtigkeit. Jedermann iſt berech=
tigt
, an dem Kurſus teilzunehmen. Eine Gebühr hierfür wird nicht
erhoben.
H. Eberſtadt, 29. Aug. Zur Bürgermeiſterwahl. Wie
bekannt geworden iſt, hat der vom Gemeinderat eingeſetzte Wahl=
prüfungsausſchuß
in ſeiner Sitzung vom 23. d. M., beſchloſſen, die be=
vorſtehende
Wahl eines beſoldeten Bürgermeiſters in drei getrennten
Wahlgängen dergeſtalt vorzunehmen, daß zwiſchen den einzelnen Wahl=
gängen
angemeſſene Zwiſchenräume liegen. Der Gemeinderat wird ſich
alſo in drei Gemeinderatsſitzungen mit der Bürgermeiſterwahl zu be=
ſchäftigen
haben. Es iſt Aufgabe des Gemeinderats, von den durch den
Wahlprüfungsausſchuß vorzuſchlagenden 11 Bewerbern im erſten Wahl=
gange
fünf, im zweiten Wahlgange weitere drei Bewerber auszuſchei=
den
. Von den im zweiten Wahlgange verbleibenden drei Bewerbern
wird dann im dritten Wahlgange derfenige Bewerber Bürgermeiſter
werden, der die meiſten Stimmen auf ſich vereinigt.
Michelſtadt, 29. Auguſt. Einzweifaches Jubiläumkann
am 1. September Herr Rudolf Burger, der Generalagent des Stutt=
garter
Vereins und der StuttgartLübeck=Verſicherungsgeſellſchaft be=
gehen
. An dieſem Tage blickt er auf eine 2jährige Tätigkeit im Dienſte
dieſer Geſellſchaften zurück. 19 Jahre davon war er in Stuttgart im
Innendienſt tätig, während er in den letzten ſechs Jahren ſeine Geſell=
ſchaften
als Generalagent im Odenwald vertreten hat. Das zweite Jubi=
läum
feiert Herr Burger als Sänger. Seit 25 Jahren hat er ſeine
Mitmenſchen durch ſeinen Geſang erfreut, zu dem ihm ein überaus
Ulangvoller und ſympahiſcher Tenor zur Verfügung ſteht.

9. Heſſiſcher Kolonnentag
in Budenheim am Rhein.

Unter dem Ehrenvorſitz der Herren Bürgermeiſter Gärtner und
Beigeordneten Krohmann fand am Samstag und Sonntag im feſt=
lich
geſchmüickten Budenheim der 9. Heſſiſche Kolonnentag der

Freiwilligen Sanitätskolonnen vom Roten Krenz ſtatt. Aus allen
Gauen Heſſens fanden ſich die Vertreta der Kolonnen in Budenheim
ein, und es iſt nicht zu gering geſchätzt, wenn man die Zahl der Gäſte
mit 1000 Perſonen beziffert. Um 15 Uhr fanden unter ortskundiger
Führung eine Beſichtigung von Budenheim und ein Waldſpaziergang
nach dem Schloß Waldhauſen und Leniaberg=Ausſichtsturm ſtatt. Es
folgte um 16 Uhr im Gaſthaus Zur ſchönen Ausſicht eine Sitzung
der Kolonnen=Delegierten unter dem Vorſitz des 1. Vor=
ſitzenden
des Verbandes Heſſiſcher Sanitätskolonnen, Herrn Haupt=
mann
a. D. Lotheißen=Darmſtadt. Nach Verleſung der
Verhandlungsniederſchrift des 8. Heſſiſchen Kolonnmtages wurde über
die Einführung von Führerpwifungs= und Wertungsübungen verhan=
delt
. Es wurde beſchloſſen, die von Dr. Krammer auf dem Reichs=
verbandstag
in Magdeburg vorgeſchlagenen Richtlinien, mit Aus=
nahme
der Ziffer 5, als Unterlagen dienen zu laſſen. Als Tagungsort
für dem 10. Heſſiſchen Kolonnentag 1928 wurde Gießen beſtimmt.
Abends D Uhr begann die
Begrüßungsfeier und Unterhaltungsabend
im Gaſthaus Zur ſchönen Ausſicht unter Mitwirkung Budenheimer
Vereine. Herr Bürgermeiſter Gärtner begrüßte die Gäſte im
Namen der Ortskürger aufs herzlichſte. Herr Hauptmann a. D. Lot=
haißen
=Darmſtadt hielt eine zündende Anſprache an die Anweſen=
den
. Die Begrüßungsfeier verlief in ſchönſter, harmoniſcher Weiſe.
Der Sonntag vormittag wurde um 7 Uhr mit dem Kirchgang ein=
geleitet
. Um 8,30 Uhr traten die Kolonnen am Gaſthaus Zur Poſt
in der Mainzer Straße an, woſelbſt unter Vorantritt der Muſikkapelle
Cäcilia und der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr der Abmarſch nach
dem Friedhof zur
Gedächtnisfeier
erfolgte. An dem Zuge und der Feier beteiligten ſich ſämtliche Ko=
lonnen
und die Budenheimer Vereine mit ihren Fahnen. Die Ge=
dächtnisfeier
auf dem Friedhof geſtaltete ſich ſehr eindrucksvoll. Herr
Bürgermeiſter Gärtner hielt eine tief zu Herzen gehende Gedächt=
nisrede
für die Verſtorbemen. Der 1. Vorſitzende des Verbandes Heſſi=
ſcher
Sanitätskolonnen, Herr Hauptmann a. D. Lotheißen= Darm=
ſtadt
, legte im Auftrage des Verbandes, und der 1. Kolonnenführer
der Freiwilligen Sanitätskolonne Budenheim, Herr Lohfink, in
deren Auftrag unter entſprechenden Anſprachen Kränze nieder. Nach
Beendigung der Feier fanden um 10 Uhr im großen Saale des Gaſt=
hauſes
Zur ſchönen Ausſicht die
Beratungen des Kolonnentages
unter Vorſitz des Herrn Hauptmanns a. D. Lotheißen= Darm=
ſtadt
ſtatt. Nach einem Begrüßungschor des Geſango=reins Froh=
ſinn
=Budenheim eröffnete Herr Lotheißen die Tagung. Er begrüßte
die Herren Regierungsrat Damm=Mainz, Bürgermeiſter Gärt=
ner
=Budenheim und Generalkonſul Mayer=Darmſtadt als Ver=

treter des Hauptvorſtandes des Roten Kreuzes. Herr Regierungsrat
Damm überbrachte die Grüße und Glückwünſche des Miniſteriums
des Innern ſowie der Provinzialdirektion Rheſinheſſen und dankte
für die freundliche Einladung. Er verſicherte, daß die Regierung den
Sanitätskolonnen des Roten Kreuzes ſtets das Intereſſe entgegen=
bringen
werde, das ſie für ihre aufopferungsvolle Arbeit verdienen.
Herr Generalkonſul Mayer=Darmſtadt vom Hauptvorſtand des
Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz in Darmſtadt führte aus,
daß es gerade die Freiwilligen Sanitätskolonnen geweſen ſeien, die den
großen Gedanken des Roten Kreuzes unter das Volk gebracht hätten,
und zwar mit gutem Erfolg. Von ſeiten des Hauptvorſtandes werde
weiterhin alles geſchehen, den Scnitätskolonnen den Weg zu ebnen zum
weiteren Wachſen, Blühen und Gedeihen ihrer idealen Ziele. Hier
kenne man keine Parteien und keine Glaubensunterſchiede, ſondern nur
Menſchen und wieder Menſchen, denen zu helfen die Freiwilligen Sa=
nitätskolonnen
ſtets bereit ſeien. In dieſem Sinne möchten ſie ge=
deihen
zum Wohle des Volkes und des geliebten Vaterlandes.
Der Vorſitzende ſprach den Herren Vorrednern den beſten Dank der
Verſammlung für ihre herzlichen Worte aus und wies darauf hin, daß
der Volksſtaat Heſſen nicht an litzter Stelle im Sanitätsweſen mar=
ſchiere
. Er erſtattete im Anſchluß hieran den Berichtüber den Be=
ſtand
, die Ausrüſtung und die Tätigkeit der Freiwilligen
Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz in Heſſen. Es iſt daraus zu ent=
nehmen
, daß zur Zeit in Heſſen 55 freiwillige Sanitätskolonnen be=
ſtehen
, und zwar in Starkenburg 29, Rheinhaſſen 18, Ober=
heſſen
8. In den 55 Kolonnen ſind einſchließlich Aerzte, Führer ins=
geſamt
1920 aktive Mitglieder vereinigt. Betrachtet man ihre Ent=
ſtehungsgeſchichte
, ſo läßt ſich feſtſtellen, daß Sanitätskolonnen, wenn
auch in anderer Form wie heute, ſich aus den Bedürfniſſen des ver=
gangenen
Jahrhunderts herausbildeten. Die Kriegsjahre 1866 und
1870/71 gaben auch in Heſſen den erſten Anlaß zur Bildung von Ver=
einigungen
, die ſich die Pflege verwundeter und erkrankter Krieger im
Felde und in der Heimat zur Aufgabe machten. Es bildeten ſich frei=
willige
Kolonnen, deren Träger im ehemaligen Großherzogtum die
Turner waren. Die älteſten freiwilligen Sanitätskolonnen vom Roten
Kreuz beſtanden nach 1870 in Offenbach und Worms, denen im
Jahre 1888 die Kolonnen Darmſtadt und Bad=Nauheim und von da an
die Gründung weiterer Kolonnen bis zum Ausbruch des Weltkrieges,
wenn auch langſam, ſo doch zielbewußt und gleichmäßig in Heſſen
folgten. Was den Mitgliederſtand der Kolonnen betrifft ſo iſt noch nach=
zutragen
, daß außer den bereits erwähnten 1920 aktiven Mitgliedern
noch 759 inaktive, 1535 außerordentliche und 197 wäbliche Mitglieder
vorhanden ſind. Redner kam nunmehr auf die Ausrüſtung der Kolonnen
zur ſprechen, die immer mehr fortſchreite und wandte ſich am Schluſſe
ſeiner Ausführungen der Tätigkeit der Sanitätskolonnen zu. In der
Zeit vom 1. Jan. bis 30. Juni ds. Js. wurden von den Sanitäts=
kolonnen
in Heſſen 4805 Unfall= bzw. Krankentransporte ausgeführt.
Hinzu kommt die ſtattliche Zahl von 8511 Hilfeleiſtungen. Hand in
Hand mit den örtlichen Feuerwehren arbeiten 40 Kolonnen. Die
Kolonne Mainz verfügt über 12 ausgebildete Rettungsſchwimmer. Der
Provinzialinſpekteur der rheinheſſiſchen Sanitätskolonnen. Herr Sani=
tätsrat
Dr. Schlink=Alzey, gab Aufſchluß über den Stand
der Sanitätskolonnen in Rheinheſſen. Redner iſt für einen
beſſeren Zuſammenſchluß der einzelnen Provinzialverbände. Der
Provinzialinſpekteur für Starkenburg, Herr Dr. Simmel=
Birkenau, referierte über Schmerzbekämpfung bei Operatio=
nen
, während Herr Dr. Werner=Mainz ſich über Das Problem des
Krebſes in ausführlicher Weiſe ausließ. Den Rednern wurds lebhafter
Dank zuteil. Herr Bauinſpektor Hummel, Kolonnenführer= Stellver=
treter
, Darmſtadt, gab erſchöpfende Auskunft üüber die 5. Tagung des
Reichsverbands vom 12.14, Auguſt ds. Js. in Magdeburg. Zum
Schluſſo der Tagung mechte der Vorſitzemde noch einige Ausführungen
über die Verſicherungs=Einrichtungen des Verſicherungsvereins vom
Roten Kreuz. Damit war die reichhaltige und intereſſante Tagesord=
nung
erſchöpft und der Vorſitzende ſchloß die Tagung mit Dankesworten
an die Vortragenden. Der Tagung ſchloß ſich im Gaſthaus Zur ſchönen
Ausſicht ein gemeinſames Mittagsmahl an, das der Küche und dem
Keller des Wirts, Herrn Val. Umkelhäuſer, alle Ehre machte. Nach=
mittags
2,30 Uhr fand eine wohlgelungene Uebung der Kolonnen
Budenheim und Gonſenheim unter Mitwirkung der freiwilligen Feuer=
wehr
und Schwimmabteilung der Turngemeinde Budenheim unter Auf=
ſicht
des Kolonnenarztes der Budenheimer Sanitätskolonne, Herrn
Sanitätsrat Dr. Breitkopf, ſtatt, wobei alles vorzüglich klappte. Nach
der Uebung folgte ein Vorbeimarſch ſämtlicher Kolonnen an den Ehren=
gäſten
und dem Vorſtand und ein Feſtzug durch die Ortsſtraßen. Im
Gaſthaus Zur ſchönen Ausſicht war ſodann bei Konzert zwang=
loſes
kameradſchaftliches Zuſammenſein. Den Schluß des Kolonnentages
bildete abends 8 Uhr im vorgenamten Lokal ein Ball. Während der
Tagung hatte die Firma Oskar Metzler=Mainz im Hofe des Gaſt=
hauſes
Zur ſchönen Ausſicht einen reichhaltigen und geſchmackvollen
Ausſtellungsſtand errichtet.

v Beerfelden, 29. Aug. Die Bautätigkeit war in den letzten Jah=
ren
hier eine regere als vor dem Kriege und kurz nach demſelben. In=
flationsbauten
erſtanden hier ſo gut wie keine; die Baudarleben aber
veranlaßten manchen, ſich ein eigenes Heim zu ſchaf en. Auch das
Bauen mit zinsloſem Geld hatte hier ſchon weſentlichen Erfolg: ein
ſchmuckes Wohnhaus wird ſchon bewohnt, ein zweites ſteht im Rohbau
fertig, ein drittes und viertes werden eben gebaut. Dieſe Tatſache zeigt,
daß unter dem Publikum das Bauen auf dieſe Ort doch von manchem
bevorzugt wird und daß auch viele nach verhältnismäßig kurzer Warte=
zeit
am Ziel ihres Wunſches ſind. Durch die lebhaftere Bautätigkeit iſt
ſo der ſchlimmſten Wohnungsnot geſtenert.
* Hirſchhorn, 28. Anguſt. Gefährlicher Sturz
heiratete Steinbrecher Gy. Naule ſtürzte im Karl=b
Meter Höhe herab und zog ſich dadurch ſo ſchwere Kovf= un
letzungen zu, daß er ſofort in das Krankenhaus überführt werden muß
* Hirſchhorn, 29. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
W. Auguſt: 2,03 Meter; am 29. Auguſt: 1,72 Meter.

Portragsfolge des Landwirtſchaftsfunks
für September.

Im Landwirtſchaftsfunk der Deutſchen Welle
über den Deutſchlandſender in Königswuſterhauſen (Welle 1250) rot=
mäßig
, und zwar am Montag und Donnerstag jeder Woche in der
von 7 Uhr 20 bis 7 Uhr 45 belehrende Vorträge mit praktiſchen
regungen für den Landwirt ſendet, die in ganz Deutſchland ſchon
einfachen Apparaten gehört werden können, ſind für Septemal
folgende Vorträge vorgeſehen:
1. September: Dr. Marguis, Dahme/Mark: Die Erziehungss/
gaben der landwirtſchaftlichen Schulen; 5. September: Ober=Reg. : ſo
Dr. Riehm: Getreidebeizapparate und ihre Anwendung; 8. S
tember: Rittergutsbeſitzer Weber, Hermsdorf: Kartoffelernte, dem
Bergung, Aufbewahrung und Verwendung; 12. September; nr
Huntius, Rehbrücke bei Potsdam: Praktiſche Ratſchläge zur Henn
beſtellung: 15. September 1 Jahr Landwirtſchaftsfur
Rittergutsbeſitzer von Lochow, Petkus i. d. Mark: Roggenbam
19. September: Hofbeſitzer Stamerfohann, Eichenyof
Horſt (Holſtein): Zuchtprobleme um das holſteiniſche Pferm
22. September: Dr. Golte Bommern: Milchabſatzfragen
Induſtriegebiet; 26. September: Oekonomierat Lembke, Berl=
Das Erntefeſt auf dem Lande (Wohlfahrt und Volkstum); 2. SSo
tember: Profeſſor Dr. Lammel Eberswalde: Die Bedeutrtu
des Transportweſens für die Forſtwirtſchaft.

s. Vom ſüdlichen Odenwald, 29. Aug. Mit Rückſicht auf die Wiſz=
rungsverhältniſſe
der letzten Wochen brachte uns der heutige Sonnny
ein Natur=Phänomen: faſt den ganzen Tag ſtrahlte die Sorm=
vom
meiſt armbewölkten Himmel. Dieſe ſeltene Erſcheinung lockte voe
hinaus aufs Feld, und gar mancher Getreidewagen fuhr der Scheune 70
Das Gold der Garben hatte ſich aber in ein ſchmutziges Graugelb u0
wandelt, ein höchſt unerfreulicher Anblick auch für den, der weder
noch Halm ſein eigen nennt. Faſt jeder Sonntag bis in den Heus
hinein, bringt unſerer Gegend nicht nur eine, ſondern meiſt mehrin
Kirchweihen. So feierten geſtern Hetzbach, Falkengeſäß und Finell
bach ihre Kerb. Vor Jahren ging das Beſtreben dahin, die Aiem
weihen auf einen Tag zu legen. Dieſer Vorſchlag fand geteillt Hul
nahme: wer auf die Kerb mußte, der begrüßte ihn, wer gelegenſic
der Kerb verdiente, bekämpfte ihn. Und die letzteren behielten 4
Oberhand jeder Herbſtſonntag hat ſeine Kerben.
* Fürth, 29. Auguſt. Obſtberſteigerung. Das Obſt m
Ortsſtraße kam dieſer Tage zur Verſteigerung. Trotz des geſeonn
Obſtertrages wurden recht anſehnliche Preiſe erlöſt. Man hat das EM
ſo früh veräußert, damit jeder Steigerer ſein Eigentum ſelber ſchüti=
kann
. Der Obſtertrag an der Kreisſtraße wird erſt anfangs Septenn=
verſteigert
, aber gegen bar.
* Birkenau, 29. Aug. Die Bauluſt iſt dahier gegenwärtig wiesr
eine ſehr rege, ſechs Wohnhäuſer wurden in den letzten Monaten fern
geſtellt und bereits bezogen, und ungefähr ebenſoviele Neubum
ſind in Angriff genommen. Die meiſten davon werden von der Sie=
lungsgemeinſchaft
Darmſtadt erbaut. Nach Erſtellung dieſer Wohnung
dürfte wohl von einer Wohnungsnot in hieſiger Gemeinde keine Mcte
mehr ſein. Zwei neue Straßen. Um den Bauluſtigen
Möglichkeit zu geben, ſich gelegene Bauplätze zu verſchaffen, wenm
gegenwärtig zwei neue Straßen in der Nähe der Bahnlinie angel=/
und dieſe zugleich mit neuzeitlicher Kanaliſation verſehen. Dadurch rd
den Arbeitsloſen immer wieder neue Verdienſtmöglichkeit geboten, L.3
gewiß nur zu begrüßen iſt.
* Aus dem Neckartal, 29. Auguſt. Die Zwetſchenernte fi‟
dieſes Jahr ſo reichlich aus, daß die Obſthändler kaum in der Lage ſ
die angebotenen Zwetſchen abzutransportieren. Deshalb iſt auch
anfängliche Preis ſehr geſunken; der Zentner koſtet jetzt 4 Mark.
* Gernsheim, 29. Aug. Waſſerſtand des Rheins.
29. Auguſt, morgens 6 Uhr: 3,35 Meter.
* Offenbach, 29. Sept. Der Statiſtiſche Jahresbericht, im Auſtrrs
der Stadtverwaltung herausgegeben, meldet im zweiten Vierteljahr fün
das vorläufige Ergebnis der Reichswohnungszählung vom 15. MI.
Immerhin läßt ſich ſchon vorweg die Vermutung ausſprechen, daß e
Zahlen, die bei der Ermittlung der Wohnungsſuchenden feſtgeſtellt En=
den
, nicht reſtlos für einen wirklichen Wohnungsbedarf in Frage komnr.
Der objektiv an Hand der Wohnungszählung feſtzuſtellende Wohnma=
bedarf
wird ſicherlich geringer ſein, als der ſubjektiv an Hande
Zählung der Wohnungsſuchenden feſtgeſtellte Bedarf. Weiterhin hat
ergeben, daß die mehrfachen Haushalte oder Familien in einer einzin4
Wohnung gerade in dem Bezirk mit der ſtärkſten Neubautätigkeit S
am ſtärkſten vorhanden ſind. Es ſcheint ſich auch durch die Wohnunr=
zählung
zu beſtätigen, daß die hohen Neubaumieten zu einer vielleu
unvorhergeſehenen und programmwidrigen! Belegung der m n
Wohnungen mit mehreren Haushalten oder Familien geführt habex
Die Zahl der bewohnten Wohnungen der Stadt beträgt 20 536, wand
22 651 Familien untergebracht ſind. Es wären demnach 2115 Famil
wohnungslos. Wie der Vierteljahresbericht bemerkt, kommt für .A
wirklichen Wohnungsbedarf dieſe Zahl keineswegs in Frage. Erwähnes
wert iſt noch, daß auf eine Wohnung 3,89 Bewohner entfallen.
WSN. Worms, 29. Aug. Maſſenauftreten der Rhei.!
waſſermotte. Aehnlich dem Maſſenauftreten der Maikäfer
den Maikäferjahren, tritt auch die Rheinwaſſermotte in gewiſſen Jahr!
derart ſtark auf, daß man die Tiere zu Millionen über dem NheR
ſpiegel gleich einem Schneegeſtöber tanzen ſieht. Bei beſonders ſtari u
Auftreten bedechen dann die Leichen dieſer ein Zoll langen Tierah
handhoch die Ufer des Stomes und bilden das ſogenannte Uferags. 4
Larven am Grunde des Stromes und ſeiner Nebmflüſſe machen el2
mehrjährige unvollkommene Verwandlung durch. Nach der letzten 30e
wandlung zu der Imago treten urplötzlich an einem ſonnigen Auſis
im Auguſt alle Imagines zur gleichen Stunde, am ſelben Tage 0un
Die Tiere fliegen, nur ein paar Stunden zum Zwecke der Begattung, Aa
kurz darauf die Eiablage der Weibchen am Ufer des Stromes erfois
Dann iſt die ganze Herrlichkeit vorbei und die Nachkommen fuhle?
wieder ein verborgenes mehrjähriges Larvenleben. Deren Nahrung
ſteht aus niederen Ticnen, beſonders kleinen Inſekten. Im Rhein ſ
dieſe Vierteltagsfliege nicht überall ſo ſtark auf wie früher, 9."
Verſchmutzung des Stromes durch Abwäſſer ſtark zunimmt und e
niedere tieriſche Leben am Grunde unmöglich macht.
* Butzbach, 29. Auguſt. Gelegentlich der Wiederher
lungsarbeiten am Rathaus entdeckte man unter dem Veie.
der Vorderſeite ein herrliches Fachwerk mit künſtleriſch wertvollen
Rate11
menten. Beſonders ſchöne Stecharbeiten weiſt der Eckpfoſten Amay
hausfaſſade an der Korngaſſe auf, der u. a. die Aufſchrift trägt,
1560 machet Johann Nebel dieſen Bau. Manches gute Fachweiſle.
iſt in unſerer Stadt in früheren Jahren dem damaligen Kuſſlle.
zum Opfer gefallen und harrt ſeiner Freilegung.
WSN. Gießen, 29. Aug. Die Bautätigkeit in Gieb‟
Die Bautätigkeit in Gießen iſt in dieſem Jahre außerordentlich lei
Neben zahlreichen Wohnhausbauten befinden ſich ſich auch eine Ne.
geſchäftlicher Bauten in Arbeit; ferner werden mehrere große Bat.
für behördliche Zwecke errichtet. Gegenwärtig ſind etwa 80 Bauſ.
großen, mittleren und kleineren Umfanges vorhanden an denen
1000 Perſonen Beſchäftigung finden. Dadurch wird der Arbeiltzme.
ing ünſtiger Weiſe beeinflußt. Durch die zahlreichen Wohnungson..
dürfte auch eine ſühlbare Erleichterung auf dem Wohnungsmanie
rcicht werden.
WSN. Hungen, 29. Aug. Unhygieniſche Zuſtänd'
einer Schule. In Villingen, einem Kraisort von ſiher Se
Einwohnern, herrſchen unwürdige hygieniſch: Zuſtände im alten S.
haus. Der Schulſaal hat feuchte Wände und liegt in einem unſt..
lichen Halbdunkel. Die Feuchtigkeit ſoll von den Abortanlagen."
rühren, die ſich in einem Winkel befinden und längere Zeit nich S
leert wurden, ſo daß die Feuchtigkeit ihren Ausweg in Keller und
ſucht. Vor dem Kriege war bereits ein Schulneubau beſchloſſen, .
vom Gemeinderat verſchoben worden. Die Zuſtände haben ſich i."
Zeit ſo verſchlechtert, daß das Kreisgeſundheitsamt mit dem Schien
des Raumes gedroht hat und einige Eltern zum Schulſtreit Ne.g
* Lauterbach, 26. Aug. Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Wis‟
tagte vorgeſtern eine Stadtverordnetenſitzung. Es wurde die Aüc
eines Freibades beſchloſſen. Der Koſtenanſchlag zur Grkicht.
der Badeanlage beläuft ſich auf 37 00038 000 Mark. Ferner Mit.
die Arbeiten für die geplanten Reichsbeamtenwohnhäuſer verſſe.
Die Errichtung eines Kulturbauamtes Lauterbach, das ſich
her in Gießen befand, iſt ſichergeſtellt. Für die landwirtſchält.
Ausſtellung in Darmſtadt werden zwei Ehrenpreiſe geſtiſtet.
inem Ueberſchuß von 672 Mk. ſchließt die Rechnung des Prämier.
marktes 1927 ab; das Vermögen beträgt jetzt 2300 Mk.

Geboten: Ko
Saal=
be

unt. V. 118

Gei
zolf & C.
Iu

Laden
Mſt Nebenräume i
enwaldſtädtch
an Einw. guter In
Luürie, z. vermieten
Aden

Täu me
Fa.
2714:
aße 43.

110 mn

Ha
vm. ( 22424

Bei Ingeßtenstichen

[ ][  ][ ]

Mummer 240

Dienstag, den 30. Auguſt 1927

Waldſtr. 46, I., mbl. Zim.
zu vermieten. (*22520
Lauteſchlägerſtr: 22, I.,gut
mbl. Zim z. v. (*22519
Wendelſtadtſtr. 36,II., gut
möbl. Zimm z. 1. Sept.
zu vermieten. (*22525
Rheinſtr. 75 g. möbl.
Wohn= u. Schlafz. z. v.
(*22330gim)
Ernſt=Ludwigſtr. 5,II,
b. Bayer, möbl. Zim=
mer
zu vm. (*22429
Nd.=Ramſtädterſt. 36,
2. St., möbl. Zimmer
zu vermiet. (*22426
Pareusſtr. 19, II., r.,
möbl. Zim., ſep. Ein=
gang
, z. vm. (*22431
Luiſenſtr. 36, I., möbl.
Zimmer an ält, ſolid.
Herrn zu vm. /*22433
Wienerſtr. 52, part.,
2 g. m. Z. ſof. z. verm.
(*22434
Heinrichſtr. 121, II.;
möbliert. Zimmer zu
vermieten. (*22467id
Kiesſtr. 55, II.,Melior,
gut möbl. Z. mit el,
L.,Klavierben. zu vm.
(*22450)
Grüner Weg 9 Büro
und Lagerraum zum
Unterſt. v. Möb. geeig.,
ſof. zu verm. (*22452
Hölgesſtr. 4, II. lk8.z
Wohn= u. Schlafz. m.
Klavier u. el, L. an
einz= zu vm. (*22454
Mauerſt. 12, II., mbl.
Zim., el. L. ſof. zu vmi
(*22456im)
Moßdörferſtr. 23, I.1
möbl. B., el. L.z. vm.
(*22429)
Wendelſtadtſtr. 42,II.
möbl. Zim. m. elektr.
Licht zu vm. (*22379
Gutenbergſtr. 29,III.;
möbl. Zim. m. elektr.
Licht zu vm. (*22465
Beſſungerſtr. 110, pt.z
ſchön möbl. Zimmer
ſof. zu vm. (*22472ids
259 USchuchardſtr. 13, p.,
gut mbl. Zimm. zu
359 vermieten. 22447
Liebfrauenſtr. 79, II,
möbl. Z. z. vm. /*22488

79

MTAetdtt

Le
Einkaufs-Beutel
Ia
Akten-Mappen
Besuchs-Taschen
Besuchs-Taschen
Besuchs-Taschen

TaSS8h mit Untertasse, hohe od. 1
Goldrand-Tassen mit Untertas
Kinder-Tasseh groß, dekoriert
Tassen mit Untertassen
Dessert-Teller halbstark oder
Dessert-Teller Teston, meis
Dossert-Teller Goldrand, glatt o
Speise-Teller: Feston, tief oder Hach
Kuchen-Teller dekoriert ...
Obst-Körhe dekoriert, Darehbrut
Eierbecher mit kleinen Fehlern

UberTäSSeN weißs, groß, auch Hache Form, 6 Stück

Stüch

mod. Kantendekort

Stück

Stück

Wer dort?
r. V. Schatz.
me ſof, u. kaufe
agene Herren=
der
, Federbetten
ihe, Wäſche uſw.
Schatz
mſtadt. (9653a
1924, Schlpßg. 23

Kaffee-Kannen 6 Pers.
groß, Strol
Kaffee-Kannenmuster
Toe-Kannen 6 Personen
Strohmuster-Tassen
Hach, mit Untertasse
Wilchkannen meis, 1 Lite
Wilchkannen dekoriert
Satz=
hkannen

ekoriert,
k im Satz
Kaffee Kannen konisch
mit Deckel . . . Stück 98, 85, 6

Schüsseln rund, gros, 7, 589
959
Saucieren massir
m. Ueberfall-
Zutterdosen deck, dekor. 959
Frühstück-Service
959
weiß, 5teilig
Frühstück-Service
1.95
Steilig, moderne Zeichnungen.
Kaffee-Service 9teiis 2.50
neue Dek.
Kaffee-Service gteil, 495 3.95
Tonnen-Garnituren
50
16teilig, teils Golddekere . .

Wer
holt ab und bezahlt
die höchſtenPreiſe für
Lumpen, Altpapier,
Boden= und Keller=
kram
? (*22421a
Nur Rohprodutten=
Herring,
Schloßgaſſe 20.
2 gleiche Betten, ſow.
1 eintüriger Spiegel=
ſchrank
aus gutem
Hauſe zu kaufen geſ.
Angeb. unter V 123
an d. Geſchſt. (*22524
Roßhaarmatratzen
zu kauf. geſucht, wenn
auch Defekt. Ang. unt.
V 131 an die Geſchſt.
(13390)

4 Goldrandbecher
Stein-Töpfé in allen G.
Einmach-Hafen in 2
Konserven-Gläser
Frucht-Beutel

Gr. braun u. ſchwarze
Katze m. weiß. Bruſt,
a. d. N. Buſſi hör.z
entl. Demjenigen, d.
Ausk. o. d. K, wieder
bringt, gt. Belohng.
Heinrichſtr. 149, III.;
z. H. zw. 12 u. 3 Uhr,

Ddrrristadt

udwigstrasse 14

gstrasse 12

K
chen mit Lorgnon m.
Kette ,Kämmch., Por=
tem
., Drücker. Abzug.
geg. Belohn. (*22443
Martinsſtraße

Wohnungs=Tauſch!
Geboten ſofort herrſchaftl. 6 Zim.=Wohn.
1. Stock, gute Lage, Mk 1800 anWohnungs=
berechtigte
oder Tauſchende gegen Umzugs=
vergütung
. Näher. Tauſchbüro Wolff &Co
*22497
Rheinſtraße 51.

Eine Besichtigung
wird Sie von meinem vorteil-
haften
Angebot in

Kf
Jeden Tag friſch eintreffend!
Süßbücklinge
Pfund So=
hhandlur

WAGNER
Telefon 2825
Eliſabethenſtr. 7

Lizuämmerwohnung, Nähe Bismarckſtr.,
en Drei= oder Vie zimmerwohnung
ſüh dlichen Stadtteil zu tauſchen geſucht.
g wird vergütet. Angebote unter
249
IIE3 an die Geſchäftsſtelle.

RellNafen

2 Schlafſtellen z. ver
mieten. Soderſtr. 60
(*22516)

Grüner Weg 12, pt.,
Wohn= u. Schlafz. m
2 Betten zu vermiet
B

Kr
tiger
Einſpänner
geſund und fromm,
mit Geſchirr ſofort
zu verkaufen. (13359

a
überzeugen.
Auf Wunsch Teilzahlung

Ernſt=Ludwigſtr. 13,

2. St., möbl. Zim. m.
od ohne Penſ. an eine
Dame zu vm. (*22499
Herdweg 64, part.,
24 ſchön möbl. Zim=
mer
(evtl unmöbl. m.
Bad, Küchen= u. Gar=
tenben
. zum Sept. zu
vermieten. (*22504
Riedeſelſtr. 68,II., g.mbl
Zim., elektr. Licht,ſep.
Eing., ſofort od. ſpät.
zu vermieten. /*22523
Rheinſtraße 47, Vdhs. II.
Arnold, ſchön mbl Zim
u vermieten. /*22522

Näh. Karlſtr. 54, Büro)
Telephon 1503.

Sdd-Heine

Nur dieſe Woche

Reparaturen Umänderungen schnellstens

A
Elisabethen-
bacher

waren MüdBr strasse 37

Malaga, Portwein, Samos usw
unverschnitten, zu alten Preisen
vom Faß. Flaschen mitbringer

Ludwigſtr. 10II
möbl. Zimmer m. od.
ohn. Penſ. z. verm.
(13391 1d
Wenchſtr. 6, I.,2tlw. mbl.
Z. m. Küchenb., Kell.,
ſep. Eing., p. ſof.z. vm.
Anzuſ.zw. 10-3Uhr. 22535

auf alle Waren trotz billigster Preise
483
vom 1. bis 15. Sept.
Kaufversäumnis bringt Verlust!

Telephon 1116

Elisabethenstr. 48

Ernst-
Ludwigstr. 21

Paar
Socken grau, gestrickt. sehr haltbar
4
Schweißsocken .. 95
Socken farbig 489 moderne Muster, besonders
Socken gate Qualtät . . . . . 1.15 959 Sportstutzen .. . . 250, 1,75 959 Sportstrümpfé mit Eus .. . 2.50
I Kinder-Sportstrümpfe. 1.25 a
g Kinder-Sportwesten ... A18
1.95 U. D.- u. H.-Sportwesten 59 4.95
2
2 Behnungstauſch) meine im
ſhrſche tadelloſen!
ſſunde 3 Zimmer=
rm
. geg. ebenſolche
erggroße 2 Zimmer
Zubeh. Spieß,
rmienthalſtr. 91, I.
(*22470) ſchnungstauſch.
b, ſehr ſch. 5Zim.=
Mra., Bad,Veranda
et.. Licht, 650 .
ſ. ſchöne 4 Zim.=
Ara., mögl. Zentr.
sfdebüro Wolf & Co.,
ſeniſtr. 51. (*22496 Tauſch
let ucht: Moderne
. 6Z.=Wohn.
Friedensm. bis
Mk. 1500.
ſſeSoten: Komf.
Zimm.=Wohn.
mi. Badezim. u.
Weranda i. Saal=
trauviertel
.
Ingeb. unt. V. 118
ſiachſt. (13374ig Alinungstauſch.
G, ſchöne 3 Zim.. m. Zub. 500.0.
6. ſch. 45 Zim.. in guter Lage.
4ſc büro Wolf & Co.,
ſennſtr. 51. (*22495 Wüdeng
Laden
ſ. Nebenräume in
danwaldſtädtchen
0 Einw. guter In=
ſitrſie
, z. vermieten
vim eignet ſich für
BBranchen. Ang.
rei: V 129 an die
ſſev.
(13384 Eichäfteräune Wefe
IEUm e
I3 Licht u. Kraftan=
uf
: als Büro, La=
rcntme
oder Werk=
tiz
. verm. (12714a
ſtimannſtraße 43. 8entr., part. gel.
mer Saal, 20 qm
ß elektr. Licht, f.
r.,, Lagerraum od.
erißtätte p. 1. Sept.
wſſpäter zu verm.
g. unt. V 110 an
GGeſchſt. (*22490 WBerkkätteng ſmriſtr. 10 kl. Werk=
tBu
vm. (*22424 Nöbl. Zimmerg Bd-I. Wohnung
zmieten. (12570a
H. Geſchäftsſtelle. ſmisichſtraße 42, II,
Kinr. frei, gut u. be=
H. inger. ( 2234701 Fabethenſtr. 52, I.,
2u möbl. Zimmer,
eſtllide Leute, zwei
ſtt. z. vm. (12715a ſhioellbrückerſtr. 1,
1Stwck, ſchön., gut
töl, Zim. m. elektr.
Ht; zu vm. (12945a ſtimannſtr. 25, II.,
nöbl. Zimmer
Gilichenben. z. vm.
(21 718dsi) Fintenviertel gut
iherert, Wohn= und
hafz. an beſſ. Hrn.
4AOame ſof. zu vm.
ih. Geſchſt. (*22485 htewehrſtr. 16, II.,
öm möbl. Wohn= u.
Altf fzim., evtl. zwei
Einen, mit od. ohne
ſt, ſof. zu verm.
(*22529) nowehrſtr. 5,I.
ſt d. Herrgarten,
.nmöbl. Zimmer
ſtleliden Herrn zu
äeten. (*225 [ ][  ][ ]

Seite 8

Dienstag, den 30. Auguff 1927

Nummer 240

DTUA!
Z

MuerA Sehafe

Bekannte la Oualität
und Paßform
Chevreaux-Pumps
mit niederem und halbhohem Absatz
Mk.
Chevreaux-Pumps
mit Lasche und halbhohem Absatz
Mk.
Chevraux Spangenschuh
Absatz Louis XlV. ..

.... Mk.
desgl.
Schnürschuhe.
... Mk.
R.-Cheur.-Schnürschuh
mit niederem Absatz, Gr. 36/38 . . . . Mk.

14.30
10.30
12.30

Der Vorrat reicht
nur wenige Tage
Benützen Sie
diese
Gelegenheit!

Nur teilweise sortiert,
deshalb so billig!

Lackled.-Schnürschuh
Absatz Louis XlV. . . . . . . . . Mk.
desgleichen mit niederem, halbhohen Absatz . . Mk.
Braun, Cheur.-Spangenschuh
Mk.
Absatz Louis XlV., Gr. 36 38
Diverse Lack-Salonschuhe und
Mk.
Spangenschuhe Gr. 38/41.
Braune Boxcalf- und Chevreaux-
Mk.
Herrenstiefel.

11.00
10.30
14.50
12.30
10.00

Ladwigstr. 12
Salalliädslecrlelsoeder

Inh. Paul Mathaes

Oeffentliche Aufforderung
zur Abgabe der Steuererklärung für die Einkommenſtener, a) Landwirte, und zwar
Körperſchaftsſteuer und Umſatzſteuer für 1926/27.
Die Steuererklärungen für die Einkommenſteuer, Körper=
ſchaftsſteuer
und Umſatzſteuer ſind in der Zeit vom 1. Sep=
tember
1927 bis 15. September 1927 unter Benutzung der
vorgeſchriebenen Vordrucke wie folgt abzugeben:
A. Einkommenſteuer und Körperſchaftsſtener.
I.
Bur Abgabe einer Steuererklärung für die Ein=
kommenſteuer
ſind verpflichtet:
1. Steuerpflichtige (Landwirte, Forſtwirte Gartenbau=
treibende
uſw.), deren Einkommen im Wirtſchaftsjahr
1926/27 den Betrag vom 8000 M. überſtiegen hat:
2. ohne Rückſicht auf die Höhe des Einkommens Steuer=
pflichtige
, bei denen der Gewinn auf Grundlage des) Umſatzſteuerpflichtige, die nach 8 57 der Durchführungs=
Abſchluſſes ihrer Bücher zu ermitteln iſt.
II.
Bur Abgabe einer Steuererklärung für die Körper=
ſchäftsſteuer
ſind verpflichtet:
1. ſteuerpflichtige Erwerbsgeſellſchaften:
2 alle übrigen fteuerpflichtigen Körperſchaften und Ver=
mögemsmaſſen
des bürgerlichen Rechts;
8 ſteuerpflichtige Betriebe und Verwaltungen von uſw. oder durch außergewöhnliche Großviehverkäufe
Körperſchaften des öffentlichen Rechts und öffentliche
Betriebe und Verwaltungen mit eigener Rechtsperſön=
lichkeit
.
III.
Ohne Rürkſicht auf die Höhe des Gewinnes haben abzu=
geben
eine Einkvmmenserrlärung bei Be=
teiligung
mehrerer an den Eimkünften aus
a) Landwirtſchaft, Forſtwirtſchaft, Gartenbau und ſon=
ſtiger
nichtgewerblicher Bodenbewirtſchaftung;
b) einem Gewerbebetrieb, z. B. einer offenen Handels=
geſellſchaft
oder Kommanditgeſellſchaft.
TP.
1. Die Erklärungen für die Einkommenſteuer und Körper=
ſchaftsſteuer
ſind abzugeben:
a) von den Pflichtigen, die Einkünfte aus Landwirt=
ſchaft
, Forſtwirtſchaft, Gartenbau und ſonſtiger nicht
gewerblicher Bodenbewirtſchaftung bezogen haben,
für das Wirtſchaftsjahr vom 1. Juli 1926 bis
30. Juni 1927:
H) von den Pflichtigen, die Haudelsbücher nach den Vor=
ſchriften
des Handelsgeſetzbuches zu führen verpflich=
tet
ſind oder, ohne dazu verpflichtet zu ſein, Handels=
bücher
nach den Vorſchriften des Handelsgeſetzbuches
regelmäßige Abſchlüſſe machen, ſofern es in der erſten
Hälfte des Kalenderjahres 1927 geendet hat.
2. Steuerbflichtige mit mehreren Wirtſchaftsjahren, von
Kalenderjahres 1927 endet, ſind auch dann nicht zur Ab=
gabe
einer Einkommenſteuererklärung verpflichtet, wenn
ein Wirtſchaftsjahr in der erſten Hälfte des Kalender=
jahres
1927 endet. Dieſe Steuerpflichtigen werden viel=
mehr
erſt nach Ablauf des Kalenderjahres 1927 zu einer
Einkommenſteuererhlärung aufgefordert werden.
3. Die Erklärungen für die Einkommenſteuer und Körper=
ſchaftsſteuer
ſind bei dem Finanzamt abzugeben, in deſſen
Wohnſitz oder dauernden Aufenthalt, die zu II und III
bezeichneten Pflichtigen den Ort der Leitung haben. Iſt
im Inlande weder ein Wohnſitz, noch ein dauernder
Aufenthalt, noch ein Ort der Leitung vorhanden, ſo iſt
die Steuererllärung bei dem Finanzamt abzugeben, in das Unternehmen ſeinen Sitz hat,

gen verpflichtet, deren Wirtſchaftsjahr in der Zeit
vom 1. Januar 1927 bis 30. Juni 1927 geendet hat. Dies
ſind:

1. Inhaber von buchführenden und nichtbuchführenden
landwirtſchaftlichen Betrieben einſchl. der forſtwirt=
ſchaftlichen
Betriebe und der Gartenbwubetriebe,
2. Inhaber von landwirtſchaftlichen (forſtwirtſchaftlichen
uſw.) Betrieben, die nebenher einen Gewerbebetrieb
haben, für den eine Buchführung nach den Grund=
ſätzen
des Handelsgeſetzbuchs nicht eingerichtet iſt.
b) Gewerbetreibende, und zwar
buchführende Gewerbetreibende, deren Steuerabſchnitt
in der Zeit vom 1. Januar 1927 bis 30. Juni 1927 ein=
ſchließlich
geendet hat.
Von der Abgabe einer Umſatzſteuer=
erklärung
ſind befreit:
1. Straßenhändler, Wandergewerbetreibende und andere
beſtimmungen zum Umſatzſteuergeſetz von 1926 zu
Anzahlungen und zur Führung des Steuerheftes ver=
pflichtet
ſind;
2. nichtbuchführende reine Landwirte, die ihre Voraus=
zahlungen
nach den jeweils geltenden Umſatzſteuer=
durchſchnittsſätzen
geleiſtet haben.
Haben ſolche Landwirte Umſätze aus Sonderkulturen
durch Verkauf von Obft, Gemüſe, Spargel, Tabak, Wein
von mehr als 1000 M. erzielt, ſo ſind ſie zur Abgabe
einer Umſatzſteuererklärung verpflichtet. In der Er=
klärung
ſind dann nur die Einmahmen aus Sonder=
kulturen
oder Großviehverkäufen anzumelden.
II.
Die Erklärungen für die Umſatzſteuer ſind abzugeben:
a) von den Pflichtigen, die Umſätze aus Landwirtſchaft,
Forſtwirtſchaft, Gartenbau und ſonſtiger nicht gewerb=
licher
Bodenbewirtſchaftung erzielt haben, für das
Wirtſchaftsjahr vom 1. Juli 1926 bis 30. Juni 1927;
b) von den Pflichtigen, die Handelsbücher nach den Vor=
ſchriften
des Handelsgeſetzbuches zu führen verpflichtet
ſind oder, ohne hierzu verpflichtet zu ſein, Handels=
bücher
nach den Vorſchriften des Handelsgeſetzbuchs
tatſächlich führen, für das Wirtſchaftsjahr, für das ſie
regelmäßige Abſchlüſſe machen, ſofern es in der erſten
Hälfte des Kalenderjahres 1927 geendet hat. Steuer=
pflichtige
mit mehreren Wirtſchaftsjahren, von denen
ein Wirtſchaftsjahr in der zweiten Hälfte des Kalen=
derjahres
1927 geendet hat, ſind auch dann nicht zur
Abgabe einer Umſatzſteuererklärung verpflichtet, wenn
ein Wirtſchaftsjahr in der erſten Hälfte des Kalender=
jahres
1927 geendet hat. Dieſe Steuerpflichtigen wer=
tatſächlich
führen, für das Wirtſchaftsjahr, für das ſie den vielmehr erſt nach Ablauf des Kalenderjahres 1927
zu einer Umſatzſteuererklärung aufgefordert werden.
Die Erklärung für die Umſatzſteuer iſt bei dem Finanz=
amt
abzugeben, in deſſen Bezirk die Steuerpflichtigen
denen ein Wirtſchaftsjahr in der zweiten Hälfte des a) das Unternehmen betreiben, ſoweit ſie wegen einer
gewerblichen Tätigkeit einſchl. der Urerzeugung ſteuer=
pflichtig
ſind. Bei mehreren Niederlaſſungen oder Ge=
ſchäftsſtellen
eines rechtlich in einer Hand befindlichen
Unternehmens iſt der Ort der Leitung des Unter=
nehmens
maßgebend;
b) ihren Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben,
ſoweit ſie wegen einer beruflichen Tätigkeit ſteuer=
pflichtig
find.
Bezirk die zu I bezeichneten Steuerpflichtigen ihren! Iſt weder ein Betriebsort noch ein Ort der Leitung,
weder ein Wohnſitz noch ein gewöhnlicher Aufenthalt ge=
geben
, ſo iſt die Steuererklärung bei dem Finanzamt ab=
zugeben
, in deſſen Bezirk das Unternehmen ſtändig ver=
treten
oder die Tätigkeit vorwiegend ausgeübt wird oder

erklärung abzugeben, wenn ſie hierzu vom Finanzamt be=
ſonders
aufgefordert werden. Den nichtbuchführenden Land=
wirten
gehen in den nächſten Tagen Fragebogen zu, die
innerhalb zwei Wochen nach ſorgfältiger Ausfüllung bei
dem zuſtändigen Finanzamt einzureichen ſind.
II.
Wer die Friſt zur Abgabe der ihm obliegenden Steuer=
erklärung
verſäumt, kann mit Geldſtrafen zur Abgabe der
Steuererklärungen angehalten werden; auch kann ihm ein
Zuſchlag bis zu 10 v. H. der feſtgeſetzten Steuer auferlegt
werden.
III.
Die Hinterziehung oder der Verſuch einer Hinterziehung
der Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer oder Umſatzſteuer
ſowie fahrläſſiges Vergehen gegen die Steuergeſetze
(Steuergefährdung) werden beſtraft.
(13355
Darmſtadt und Langen, den 30. Auguſt 1927.
Die Finanzämter
Darmſtadt=Stadt, Darmſtadt=Land, Langen.

deſſen Bezirk das Unternehmen betrieben oder ſtändig
vertreten wird, oder die Tätigkeit vorwiegend ausgeübt

wird oder Vermögensgegenſtände ſich befinden.
B. Umſatzſteuer.
Zur Abgabe einer Steuererklärung für
die Umſatzſteuer ſind alle Steuerpflichti=

C. Gemeinſames.
Die nach A und B zur Abgabe einer Steuererklärung
Verpflichteten haben die Steuererklärung auch dann abzu=
geben
, wenn ihnen ein Vordruck nicht zugeſandt wird.
Vordrucke zur Steuererklärung ſind bei dem Finanzamt
erhältlich. Die übrigen Steuerpflichtigen haben eine Steuer=

Daueltis
Artikel:
Spring=, Kranz;
Rehrücken=, Banilleu
Königskuchen,
Streußelkuchen=
fermen
. Garniess
ſpritzen, Konfelttz
ſpritzen, Tällen
Spritzſäcke, Bäcka
meſſer, Tortem
zerteiler, empſtest
Ernſt Grämer!
Ludwigſtr. 7. Marlitkru
(Marktplatzl. 4241:0

Ia Zweiſchen
10 u. 12 3 Villenkab
Eberſtadt, AlteDamm
ſtädterſt. 148, E944

Grummetgras=
Verſteigerung.
Freitag, den 2. September, vor=
mittags
9 Uhr, wird auf dem Teich=
hauſe
das Grummetgras vom Rein=
heimer
Teich 75 Hektar (300 Heſſiſche
Morgen) öffentlich verſteigert.
Kaufliebhaber wollen dasſelbe vor=
her
einſehen.
(13383
Reinheim, den 25. Aug. 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Reinheim.
Buxmann.

empf. Drog. Secher Nachl.
Saliehlpapierectaudwigshöhſtr. 1. B 11957

1IELIEhudrhorer
U.
hilig ANKTEÜRARBETTEN T. nui
PAOTOS, TERaRD SSERTHäEN

Assefkänk

(10796=

SCHDLSTR.3

Konkurs-Ausverkanl
MHüller-Krägelob
noch 2 Tage verläugit
Damen-Hüte, Strümpie.
Ansteck-Blumen, Handschuht
Reiher, Bänder, Samte, Nadeil
Spitzen usw. ea
änßerst billig, um zu Fune
Der Konkursverwaltel

Heute und an den folge
Markttagen große
Preiſelbeeren=Betaflt
auf dem Marktplatz dahll
Man
gegenüber Deuſters Kleidergeſchäf
und Karlstraße 63½
Ph. Germann
Parkett-Reinigung
Mühlſtr, 26
11505a1 Gebr. Lang Teel.!4
T Surnſtf
Tel. 1791 121084
Bleichſtrabe 40
Oont Zurt

Staunend bilige Preiſt
Bevor Sie ein Fahrrad oder irgend we‟
Erſatzteile kaufen, müſſen Sie ſich unbedingt
unſerer Preiswürdigkeit überzeugt haben. D02 ST
koſtet ja kein Geld. Nur einige Beiſpie"

Fahrräder 56.-, 66.-, 76.-, 85.-, 96.- bis 120.7 M0
alle mit Freilauf. In dieſen Preiſen ſind auch unſere ganz erſtite n
Fahrräder, wie Viktoria Schladitz und Brentano Hod
0.50
Fahrraddecken . . 2.50 an Pedale mit Gummi 2.40 an Luftpumpen . 3.40
Schläuche
. 1.30 an Ketten
1.90 an Lenker . . ."
0.65 an Fahrradrahmen 27.30
El. Otznamolampen10.00 an Gepäckträger .
Karbidlampen . . 3.50 an Glocken

Sättel . . . . . . . 3.85 an

0.50 an Kometfreilauf . .11.90

und alle erdenklichen Zubehörteile billig.
Beſichtigen Sie bitte unſere Schaufenſter. Der Weg lohnt ſich beſtii.
durch Großeinkauf die wirklich billigen Prei/e"
Karlsstrasse 1
Orle
Größtes Spezial-Geschäft am Platze.

[ ][  ][ ]

weiß oder schwarz
-GärN 200lstach . . .. Rolle
weiß oder schwarz
-Garl so0lsfach ... Rolle
Leinen, weiß und schwarz,
20 Meter . . . . . . . 4 Stuek
verschiedene Farben, 6 Knäuel
1 45Gramm . . . . . . . .
mercerisiert, in vielen Farben,
Knäuel .. . . . .

65 cm lang, für Halbschuhe,
sehnart und braum 4rar 212
o em jans, Schnart, Taur 22
braun, verschiedene Längen
s Paar 25 9
....

gute Oualität, sortierte
Größen . 4Dfzd.-Karte
sortierte Größen, 3 Dtzd.-
Karte ... . . . .
für Steppdecken, 4loch,
Dutzend 60,
weiße Ware, für Ober-
hemden
Dtzd. 35, 30,
gute Oualität, sortiert,
12 Stück-Karte
S

B Galalith‟, Garnitur
verschied. Ausführung.
Stück
..

verschiedene Breiten

stück 18, 1

Stück 12, 10,

Stück 8, 6.

tück 5

mit Goldschrift . . . Dtzd
g wB. u. sch wz., sort.
HKnODS Gr.,2½ Dtzd.-Kte

At

ür die Handtasche

Stück

in allen Stärken

Meter 16,

Kardinen-Ringband weis ..
Rolloschnuf rein Leinen 7 Meter-Stuek 202
gute Qualität, verschiedene Far-
Jahtband ben ..... Roll 2 15 Meter 292
gute Qualität, verschiedene
Halbleinenhand Breiten, 3 Stuek 4. 31, m 292
Robin-Einziehlitte . 4 Staek 4 4 Neter 20*

vergoldet, sortiert
3 Dutzend

garnierd
paar 75. 50. 30 4
Dr
besond. gute Quall-
Lal, Gurt Fagr 30 2
weiß oder schwarz
2t Wockes Stock 2n2
lier Faar 3. 2, 1.2

schwarz u. wB., Brief

50 Stück

sortiert

50 Gramm-Dose
mit buntem od. schwz.
Kopf, Brief, 100 Stück

mit heller Gummiplatte
Paar 45,
K’seide in schönen Farben
... . . Pa2

8 Pakete
schwarz .
mit gebogenem Kopf
3 Briefe

alle Farben, doppelt, 3 St0ek
in allen Farben . . . . 8 Stdek

sortierte Größen

Stück

1 Meter lang

1½ Meter lang

Die vorzüglich
Schönheits-

venetian.
Täparat

Wol
kaufen Sie am vorteilhafteſten Fahrräder
HEI Ieprechasparate und Schallplatten ſopiel
deren Erſatzteile?
lagen
Wo?
erhalten Sie fachmäuniſche Rebzaraturen
Een in Ei dilie eten etsltene
2 P Fahrzeughaus, Ludwig petri
1e 7
Darmſtadt, Bleichſtraße 40 (e2254g
Wegen Platzmangellgl. Hebel Pavzier=!
Einige Fuhren rauhe ſchneidemaſchine,
twnd IISteine und mehrerel40 em, f. 25 Mk. zu
Qclleere Kiſten z. verk, verk. Anzuſ. b. 19g
T22518
Soeiſtr. Orio, Karlsſtr., 14 Uhr Karlſtr4t,1,St.
1u33891
(222430)
zufu
Mdtäitiftlunglfununfunugnunauf

Bßen u. Preis
2 Auswahll

be
ia=Salon mit Go=
bei
-ug, gr. Aus=
Aſas, nußb.=pol.
Parft
SSofa (13363 Eliſabether
ESerſtadt
huſſtädterſtr. 37.

ommen

leinverka

Gut erha
m. Woll
Heinhei

Bettſtelle
* zu verk.
tr. 13, I.

le, im 80.
ageszeitun
1s-, Indr

beinende
tschlands.

Jurrenten

beim Reinigen der Wäse
ist durch die Ertfindt
von Burnus auf
Einweichen verlegt. /
Waschtag genügt einn
liges kurzes Kochen r
venis Kernseife, leicht
Nachreiben von besonders

riolettkarosserien

Schmutzigen Stellen. Sie
nen kaltes, besser
warmes, nie heißes
Ber, und Sie wer=

erstaunt z.
Wirkung 4
unschädlich

den
über
garanti

[ ][  ][ ]

Seite 10

Dienstag, den 30 Auguſi 1927

Nummer 2401

Reich und Ausland

Die 56. Verſammlung Deutſcher Philologen und
Schulmänner in Göttingen.
Dieſe große Tagung von Männern der Wiſſen=
ſchaft
und der Schulpraxis findet vom 27. bis 30.
September in Göttingen ſtatt. Die Wahl des Ortes
hat eine gewiſſe ſinnbildliche Bedeutung; iſt doch die
ehrwürdige Einrichtung dieſer Verſammlungen,
welche Schule und Wiſſenſchaft eng miteinander ver=
binden
ſollen, gerade vor 90 Jahren bei Gelegen=
heit
der Hundertjahrfeier der hannoverſchen Landes=
univerſität
(1837) von dem berühmten Pädagogen
und Philologen Friedrich Thierſch angeregt worden.
Während in dieſem Sinne bei den bisherigen Ta=
gungen
der Schwerpunkt auf der geiſteswiſſenſchaft=
lichen
Seite und beſonders auf der Altertumswiſſen=
ſchaft
lag, werden diesmal auch die mathematiſch=
naturwiſſenſchaftlichen
Fächer in weitgehendſter
Weiſe berückſichtigt. Dies entſpricht der Bedeutung
und der wiſſenſchaftlichen Weltſtellung der Univer=
ſität
Göttingen, die ja ſeit kurzer Zeit wiederum
zwei auf naturwiſſenſchaftlichem Gebiet arbeitende
Nobelpreisträger zu ihren Lehrern zählt. Der
diesjährige Tagungsplan iſt außerordentlich reich=
haltig
; in den 11 Sektionen ſind rund 150 Einzel=
vorträge
vorgeſehen. In den allgemeinen Sitzungen
ſollen neun große Vorträge gehalten werden und
zwar von Geh. Rat Prof. Dr. v. Wilamowitz= Moel=
lendorff
=Berlin, Prof. Dr. Peterſen=Berlin, Prof.
Dr. Schöffler=Köln, Oberſtudiendirektor Prof. Dr.
Roſenthal=Lübeck, Prof. Dr. Pohl=Göttingen, Prof.
Dr. Courant=Göttingen, Prof. Dr. Stenzel=Kiel,
Prof. Dr. von Le Cog=Berlin, Prof. Dr. v. Wett=
ſtein
=Göttingen und Prof. Dr. v. Salis=Münſter.
An allgemeinen Rahmenveranſtaltungen iſt die Auf=
führung
von Dramen der mittelalterlichen Nonne
Roswitha von Gandersheim und des Herzogs Hein=
rich
Julius von Braunſchweig (* 1589) in Ausſicht
genommen, ſowie ein Kirchenkonzert, das Werke des
17. Jahrhunderts bringen ſoll. Ferner veranſtaltet
die Univerſitätsbibliothek eine Ausſtellung von Hand=
ſchriften
und Druckwerken, beſonders aus dem 18.
Jahrhundert. Auch die Ethnographiſche Sammlung
ſowie das Geographiſche Seminar der Univerſität
treten mit eigenen Ausſtellungen von Werken aus
ihren Beſtänden hervor. Die Leitung der Ta=
gung
liegt in den Händen eines Urenkels des ein=
gangs
genannten Begründers dieſer Veranſtaltungen,
des Geheimrats Prof. Dr. Thierſch als 1. Vorſitzen=
den
und des Oberſtudiendirektors Dr. Lietzmann und
des Studiendirektors Dr. Lisco als 2. Vorſitzenden.
Der Preis der Teilnehmerkarte beträgt 10 RM.
(für die Damen der Teilnehmer 5 RM., für Stu=
dierende
3 RM.). Alles Weitere beſagt das 24ſeitige
Programm, das von der Geſchäftsſtelle der Tagung
(Göttingen, Theaterplatz 10, Gymnaſium) unentgelt=
lich
zu beziehen iſt.

Großfeuer im Taunus.
WSN. Bad Homburg. Im benachbarten
Oberſtedten brach im Anweſen des Zimmermeiſters
Velte Großfeuer aus, das ſich in wenigen Minuten
über Maſchinenhaus, Werkſtätte und Vorratsräume
ausdehnte. Die Ortsfeuerwehr ſtand dem entfeſſel=
ten
Element ohnmächtig gegenüber. Erſt nach Ein=
treffen
der Homburger Feuerwehr gelang es mit
ſieben Schlauchleitungen, den Brand zu lokaliſieren
und ſpäter abzulöſchen. Erſchwert wurden die Löſch=
arbeiten
dadurch, daß die Waſſerleitung nicht ge=
nügend
Waſſer führte. Die Feuerwehr ſtaute daher
den Oberſtedter Bach auf und entnahm dieſem das
Waſſer. Der Schaden iſt ſehr erheblich, jedoch
größtenteils durch Verſicherung gedeckt. Die Urſache
des Brandes iſt noch unbekannt.

Schwerer Autounfall im Taunus.
Königſtein i. T. Unweit der Straßenkreu=
zung
Rotes Kreuz=Oberreifenberg iſt am Sonntag
ein Offenbacher Auto verunglückt. Während der
Fahrt hatte ſich das Hinterrad losgelöſt, ſo daß die
Bremſe nicht mehr gebraucht werden konnte. In
wilder Fahrt ſauſte das Auto dahin und überſchlug
ſich in dem Augenblick, als es verſuchte, einem an=
deren
entgegenkommenden Auto auszuweichen. Dabei
wurde die Tochter des Landwirts Eigner aus Ober=
reifenberg
, die mit ihrem Vater und ihrer Kuſine
einen Spaziergang machte, von dem umſtürzenden
Auto erfaßt und erlitt einen ſchweren Schädelbruch.
Während der Wagenlenker mit geringfügigen Ver=
letzungen
davonkam, erlitt ein mitfahrender 11jähr.
Knabe einen Schlüſſelbein= und einen Oberſchenkel=
bruch
, während eine ebenfalls mitfahrende Frau
ernſthaftere innere Verletzungen davontrug. Alle
Verunglückten wurden im Königſteiner Krankenhaus
eingeliefert. Der Zuſtand des Oberreifenberger
Mädchens iſt beſorgniserregend.

Feier des 1000jähr. Beſtehens Kloppenheims.
* Kloppenheim (Kreis Wiesbaden). Anläß=
lich
der Feier des 1000jährigen Beſtehens am 27. und
28. Auguſt unſerer Landgemeinde ſei daran erinnert,
daß Kloppenheim ſeit dem Jahre 1355 mit Auringen
und Sonnenberg mehrere Jahrhunderte hindurch
einen Gerichtsbezirk bildete, der das Amt Sonnen=
berg
genannt wurde. Das jetzt in Wiesbaden einge=
meindete
Sonnenberg beſaß ſeit 29. Juli 1351, durch
die der Gräfin Irmgard von Naſſau erwieſene Gunſt
des Kaiſers Karl IV. Stadtrechte. Die Stadtprivi=
legien
damaliger Zeit, der Blutbann mit ſeinen
Zeichen (Galgen und Pfahl), die als beſondere Ver=
günſtigung
mit dem Schöffenſtuhl (eigenes Stadt=
gericht
) in Sonnenberg verbunden waren, kamen
ſomit in der Rechtspflege auch Kloppenheim zugute.
Sonnenberg erhielt als weiteres Stadtprivileg den
Wochenmarkt, den auch Kloppenheim dann beſchickte
und ausnützte. Irsigard von Naſſau, eine geborene
Hohenlohe, der Kloppenheim ſoviel verdankt, war
die zweite Gemahlin des Grafen Gerlach von Naſſau,
eines Sohnes König Adolfs von Naſſau. Letzterer
war in der mörderiſchen Schlacht am Haſenbühel bei
Göllheim am 2. Juli 1298 gefallen.

Eine ganze Familie verunglückt.
Neiſſe. Als der Landwirt Strahler in Weitz
in einem Landauer mit ſeiner Familie eine Beſuchs=
fahrt
unternahm, ſcheute das Pferd auf der Dorf=
ſtraße
. Der Wagen zerſchellte an einer Hauswand.
Dem 7jährigen Sohn wurde der Schädel zertrüm=
mert
, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat, die
Mutter erlitt ſchwere Knochenbrüche und einen
Bluterguß und liegt hoffnungslos darnieder. Die
beiden Töchter kamen mit Hautabſchürfungen da=
von
. Strahler, der im Krieg ein Bein verloren hat,
konnte ſich durch Abſprung retten.

Ein Prießnitz= Haus bei Berlin.
Das erſte Naturheilkrankenhaus in Deutſchland.

Das neue Prießnitz=Haus in Mahlow bei Berlin
iſt das erſte deutſche Krankenhaus, wo die Krankenbehandlung nach der Naturheillehre erfolgen
ſoll. Es wird nach dem Wunſche des Bundes der Naturheilvereine zu Ehren Prießnitz’, des Be=
gründers
des Naturheilſyſtems, Prießnitz=Haus genannt.

Zum großen Eiſenbahnunglück in England

Die Unglücksſtätte.
Die Entgleiſung eines mit 80 Kilometer Geſchwindigkeit fahrenden Schnellzugs in Kent ( Eng=
land
) hat 13 Todesopfer gefordert.

Eine dreſchende Mähmaſchine.
Praktiſche Erfindung in der landwirtſchaftlichen Technik.

Eine Mähmaſchine, welche gleichzeitig driſcht
und dadurch die großen Verluſte an Korn beim Binden und Heimfahren des Getreides vermeidet,
wurde in Amerika konſtruiert.

Der Poſtdefraudant Wegner verhaftet.
Berlin. Der Poſtaushelfer Wegner, der wie
gemeldet, nach Unterſchlagung eines Wertbriefes mit
6000 Mark Inhalt flüchtig geworden iſt, wurde von
einem Kutſcher in der Palliſadenſtraße erkannt und
konnte feſtgenommen werden. Man fand bei ihm
noch 2453 Mark. Wegner behauptet, daß ihm der
größte Teil des Geldes geſtohlen worden ſei; es
wird jedoch angenommen, daß der Defraudant das
Geld verſteckt hat.
Acht Verletzte bei einem Gerüſteinſturz.
Danzig. Bei den Bauarbeiten an der katho
liſchen Liebfrauenkirche in Danzig brach das Geruſt
zuſammen. Die acht auf dem Gerüſt befindlichen
Perſonen ſtürzten in die Tiefe. Unter ihnen be=
fand
ſich der Architekt, der ſchwer verletzt wurde.
Auch die anderen Perſonen trugen mehe oder
weniger ſchwere Verletzungen davon
Betrügeriſcher Bankerott.
EP. Mailand. Von dem Katholiſchen Agrar=
konſortium
von Caſalo Monferato wurden die ver=
antwortlichen
Verwaltungsräte, darunter die beiden
Cxabgeordneten Bruſaſca und Baracco und dre
geiſtliche Herren verhaftet. Sie werden zahlreicher
Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung des Kon
ſortiums beſchuldigt, das mit einem Defizit von
illionen Bankerott gemacht hat.

Folgenſchwerer Deckeneinſturz. 50 Soldaten
verſchüttet.
EP. Mailand. In der Kaſerne des 88. In=
fanterieregimentes
von Livorno iſt Sonntag nacht
die Decke des zweiſtöckigen Baues eingeſtürzt und hat
über 50 Soldaten in ihren Schiaffälen verſchüttet.
Die Trümmer durchſchlugen auch den Boden und
fielen ins erſte Stockwerk hinunter, wo ebenfalls
zahlreiche Soldaten ſchliefen. Offiziere und Mann=
ſchaften
einer anliegenden Kaſerne nahmen ſofort die
Räumungsarbeiten auf, die durch den Mange! an
Licht und den Wirrwarr der Trümmer ſehr er=
ſchwert
wurden. Bis jetzt wurden 3 Tote und 27
meiſt ſchwerverletzte Soldaten geborgen. 17 Mann
liegen noch unter den Trümmern. Da im 32. In=
fanterieregiment
auch einige Soldaten aus Livorno
dienen, ſtrömte nach Bekanntwerden des Ungrücks
eine geängſtigte Volksmenge vor die Kaſerne, die in
beträchtlichem Umkreis abgeſperrt wurde.

Ein New Yorker Poliziſt unter dem Verdacht
des Mordes verhaftet.
New York. Hier wurde
hrige Poliziſt
Daniel Graham verhaftet u
ht, einen
Bauführer, dem er während der
ſen als
Schutz gegen Raubüberfälle
ort von
Lohngeldern zugeteilt wa=, erſchoſſen und um 4700
Dollar beraubt zu hab

19. Deutſcher Archivtag.

Speyer. Der 19. Deutſche Archivtag mnd
nach einer Fachſitzung mit der erſten öffentl.6
Verſammlung eröffnet, zu deren Beginn der
ſitzende, Staatsoberarchivrat Dr. Pfeiffer=Speher
Verſammlung, beſonders die Vertreter aus Heu
reich, die Sudetendeutſchen, die Vertreter aus D,0y)
und den baltiſchen Provinzen ſowie den baherf.
Miniſter des Innern Dr. Stützl herzlich
kommen hieß. Staatsminiſter Dr. Stützl überbn!
im Auftrag des bayeriſchen Miniſterpräſidenten
die Grüße der bayeriſchen Regierung. Der Min=
wünſchte
zum Schluß den Tagungen einen glückng
Verlauf. Im Namen des Oeſterreichiſchen Bu=
kanzeramts
und des Bundeskanzlers Dr. Seibel=
brachte
der öſterreichiſche Generalſtabsarchipra=
Glaiſe=Horſtenau die herzlichſten Grüße. In ſ.
Anſprache erinnerte er an die Zuſammengehöri
Deutſchlands und Oeſterreichs. Der Redner
dann darauf hin, daß die Gefahr der Jahre
und 1919, daß die öſterreichiſchen Archive an
Nachfolgeſtaaten aufgeteilt würden, nunmehr
lich beſeitigt ſeien, und daß man nun an den 9
bau der Archive, die einen großen Teil der deutit=
Geſchichte enthalten, herangehen könne. Mit Sch cbu
zen gedachte er des großen, unerſetzlichen Verluy;
den die deutſche Geſchichte und das öſterreichd
Archivweſen, durch die Kataſtrophe vom 15.
d. J. erlitten haben, wo zahlreiche Archive 10,
den großen Brand vernichtet wurden. Anderern
habe auch der 15. Juli, ſo ſchmerzlich er auch ſ=
das
öſterreichiſche Archivweſen ſei, etwas für
gehabt: er habe gezeigt, daß das kleine Oeſtenen
das das Friedensdiktat übrig gelaſſen haf, a
ſchloſſen ſei, ſich zu erhalten und zu warten, ſ7i
Tag anbreche, wo allen Deutſch=Oeſterreichem
das Tor des deutſchen Mutterlandes öffne und 0
mit wieder anknüpfen können an die Traditionen, 1.
heute beſonders auf pfälziſchem Joden auf
Oeſterreicher einwirken.

116: 12. Frie
Tam. Neu=I

Die amerikaniſchen Weltflieg/
in München gelandet.

München. Die amerikaniſchen Fliegerf
um 16,02 Uhr glatt und wohlbehalten auf 5!
Flugplatz Oberwieſenfeld gelandet. Zur
grüßung hatten ſich außer der Leitung der 71
deutſchen Lufthanſa Vertreter der Stadt r9
des Bayeriſchen Handelsminiſteriums ſowie
amerikaniſche Generalkonſul in München a=
gefunden
. Die Flieger wurden mit großer!
geiſterung empfangen.

Zum Empfang der amerikaniſchen Ozeanfliei=
hatte
ſich gegen vier Uhr auf dem Flugplatz 9 c=
wieſenfeld
eine Zuſchauermenge von mehreren K
dert Menſchen eingefunden. Eine Minute vor 16. .
tauchte am Horizont ziemlich überraſchend der grs
Eindecker der Amerikaner Der Stolz von Detran.
Die Amerikaner wurden zunächſt von den Vertret
der ſüddeutſchen Lufthanſa, ferner von dem anr:
kaniſchen Generalkonſul, dem Vertreter des h5
riſchen Handelsminiſteriums und dem Vretreter
Stadt München herzlich begrüßt. Jeder der Flie
bekam eine Maß Münchener Bier überreicht,
ſie mit humorvollem Schmunzeln entgegennahnr
Von einigen Sportbegeiſterten wurden die Anp
kaner auf die Schultern gehoben und der Me3d
gezeigt. Die Flieger hatten den Weg über den RA.
genommen und kamen über die Pfalz nach Würcan
berg. Sie erklärten, daß ſie den Flugplatz Stutch=
nicht
finden konnten, ſonſt wären ſie dort gelann
Heute bleiben die Flieger in München und ſliegs
morgen über Wien nach Konſtantinopel weiter,
die nächſte Landung erfolgt. Unter einer Reihe n‟
Glückwunſchtelegrammen haben die Flieger neule
dem des Reichsverkehrsminiſters auch eines M!
Koennecke und Graf Solms erhalten.

115: 13. Dora Git
Hkliert Tv. Arheilgen, 11
14. Liſelotte Schäfe
114:
Firt Tym. E
1
Dik, Tom.
F Dr
IR


15; B. Elli
A lom. Darmſta
Lmlte.
r Tam. Dar
FAElfriede Qu
Biuß, Tv. Erzhau
hia Zimbrich, 2
E B. Arheilgen,
ma Gau
Aunfe

Zunf Kan
Eiegerinne

1. 2. 6i

Verſtärkter Terror in Südtirol.
Für Südtirol haben die letzten Wochen eine 34
verſtärkter Bedrückung gebracht, obwohl man ei
weitere Steigerung des unmenſchlichen faseiſtlge
Gewaltregiments kaum für möglich halten ſollte. .
gehäſſiger Weiſe werden die deutſchen Abgeoroſſe.
als ſchamloſe Hanswürſte angegriffen, weil ſ.
einer durchaus ſachlich gehaltenen Eingabe au "
geſchichtlich unbeſtreitbar deutſchen Charakter 90
hingewieſen haben. Die beiden italieniſchen
tungen, die deutſchgeſchriebene Alpenzeitung
Provinzia di Bolzano ſchlagen ſeit der
nahme der Schriftleitung durch den Abge
Giarrantana eine geradezu ungeheuerliche 200
Der Hinweis der deutſchen Abgeordneten
deutſche Geſchichte Südtirols wird mit Ne
ſicherung abgetan, daß nunmehr der Fascismie
ſchichte mache. Die allgemeine Atmoſphäre 9
infolgedeſſen außerordentlich verſchärft.
Gefangennahme einer Bande in der Ty0ſ.
Angora. Eine unter der Führung von Ne.
Sami ſtehende Bande von Verrätern und 5iche
lingen, die feindliche Handlungen gegen die 20.2

beging, von gewiſſen Kreiſen im Ausland unterſctd
und bewaffnet und ſodann nach der Türkei zur. 2
bereitung eines politiſchen Attentates entſand.
den war, wurde, als ſie von Samos nach Kouge.
kam, am 24. d. Mts. zwiſchen Djumie und Boöee
han vollſtändig gefangen genommen. Der 5ſch
der Bande Hadi Sami und ſein Bruder 999
kamen bei dem Zuſammenſtoß ums Leben.

Mkahtz; Gertr
Gella R
4 Si
Beib,. Th. A.
dmn, 2
Im. Ne
Durmſt
iMn

Tom. De
RA Arhel
R Punkten:
, Tam. 2,

Levine mit der Columbid
abgeflogen.

EP. Paris. In Le Bourget ereignete ſich.9
Montag mittag ein Theater=Coup. Levine ec

gegen 11 Uhr auf dem Flugplatz, ließ die Columd."

aus dem Schuppen ziehen und erklärte denl O
chaniker, er wolle den Motor einer Probe 9.
ziehen. Er kutſchierte dann einige Male um De
Flugplatz herum, ohne den Boden zu verichlle
Als um 12,45 Uhr ein Goliath=Flugzeug des Sc*
dienſtes ParisLondon aufſtieg, gab Levine plöhl:
Vollgas, ſtieg ſchnell auf eine Höhe von 500 Mcte
und folgte dem Paſſagierflugzeug in der Richill ke
aur London. In Le Bourget herrſcht allgemeis
Beſtürzung, da man annahm, daß Levine ſein Flü=2

zeug nicht allein führen könne, und man beſtimſer

weiß, daß er keinen anderen Piloten an Bord Me=

[ ][  ][ ]

fiammer 240

Dienstag, den 30. Auguſt 1927

Geite 14

Sport, Sper und Tarnen.
*Automobilturnier in Bad Kreuznach.
Turnen.

Bezirks=Zugendturnen in Arbeilgen.
Siegerliſte. (Schluß.)
nübenkampf, Schülerinnen. Jahrgang 1913/14, 103 Teilnehmer,
Biggerinnen: 1. Luiſe Niebel, Tgd. Darmſtadt 130 Punkte, 2. Käthe
Brei=, Tgd. Egelsbach 128, 2. Sanna Lorenz, Tgd. Egelsbach 128,
eſix Laule, Tad. Egelsbach 128, 2. Ilſe Becker, Tgd. Darmſtadt
2B. Gretel Niebel, Tgd. Darmſtadt 126, 4. Juſtine Krämer, Tgd.
me Tingen 124, 4. Elſe Erzgräber, Tv. Arheilgen 124, 5. Greta
Ahte: Tgd. Sprendlingen 123, 6. Hanna Gärtner, Tv. Arheilgen 122,
IIſte Seip, Tgd. Darmſtadt 122, 7. L. Hunsdorf, Tv. Arheilgen 121,
ſſe Lautenſchläger, Tgd. Darmſtadt 121, 7. Hilde Schröder, Tgd.
Diſmdt 121, 7. Cilli Harting, Tv. Arheilgen 121, 7. Sanna Schroth,
Dhßrrwärts Langen 121, 7. Elſe William, Tgd. Sprendlingen 121,
8.)fl; Feldmann, Tgd. Darmſtadt 120, 8. Anna Bohl, Tv. Arheilgen
12W.4Anna Engel, Tv. Arheilgen 120, 9. Sophie Benz, Tv. Arheil=
gaml
9. Lina Kunz, Tv. Arheilgen 119, 9. Anna Nückrich, Tv. Ar=
heein
119, 9. Frieda Becker, Tv. Arheilgen 119, 9. Liesbeth Völger,
bIBeilgen 119, 10. Käthe Anthes, Tad. Egelsbach 118. 10. Gertrud
Aktr.- Tgd. Egelsbach, 118: 10. Ruth Knörzer, Tam. Darmſtadt, 118;
1ᛋreie Nothnagel, Tgm. Darmſtadt, 118: 10. Anna Weigand Tv.
Mtllcen, 118: 10. Gretl Döring, Tam. Darmſtadt, 118; 10. 9. Noth=
tau
Tgm. Darmſtadt, 118: 10. Babette Germann, Tv. Arheilgen,
(n88nkte. 11. Greta Deußer, Tgm. Egelsbach, 117: 11. Anni
Eh, Tv. Arheilgen, 117: 11. Helene Stahlhöfer, Tv. Arheilgen,
F ü. Käthe Baußmann, Tgm. Darmſtadt, 117: 11. Käthe Reißer,
92earmſtadt, 117: 11. Marie Bauer, Tv. Arheilgen, 117 Punkte.
ina Wagenknecht, Tv. Arheilgen, 116; 12 Käthe Eckert, Tam.
Dkſmdt, 116; 12. Frieda Jung, Dv. Arheilgen, 116 Punkte. 13. Elſe
Dſte. Tgm. Neu=Iſenburg, 115; 13. Hilde Hartmann, Tgm. Darm=
ſtANIL
5; 13. Dora Gimbel, Tv. Arheilgen, 115 Punkte. 14. Elſe
W ſtt, Tv. Arheilgen, 114; 14. Martha Meinhardt, Tam. Darmſtadt,
1aAM. Liſelotte Schäfer, Tgm. Darmſtadt, 114; 14. Gertrude Wurm,
MEgelsbach, 114; 14. Mina Werkmann, Tgm. Egelsbach, 114;
141hra Betz, Tam. Egelsbach, 114; 14. Eva Daum, Tam. Darmſtadt,
11/ 15. Frieda Schlapp, Tgm. Egelsbach, 113: 15. Elſe Kraffer,

btbuch, 113: 15. Emmy Marknot, Tgm. Darmſtadt, 113 Punkte.
a/Trriechen Fink, Tgm. Egelsbach, 112; 16. Paula Häußer, Tgm.
Dhſindt, 112: 16. Anna Klöß, Tgm. Darmſtadt, 112; 16. Gretel
enſt WlTwm. Egelsbach, 112 Punkte. 17. Mariechen Vollrath, Tv. Erz=
jeholiy
h4 bünz, 111; 17. Käthchen Gaußmann, Tam. Egelsbach, 111; 17. Amalie
Rlhte: Tgm. Sprendlingen, 111: 17. Ottilie Bell, Tam. Darmſtadt,
zIſ0 7. Anna Schmackeit, Tgm. Darmſtadt, 111 Punkte. 18. Marie
Leitun Al= Tgm. Darmſtadt, 110; 18. Eva Göttmann, Tgm. Darmſtadt, 110;
18lelene Schwinn, Tgm. Darmſtadt, 110; 18. Hildegard Dörr, Tgm.

elan
er dar 7 Dſſindt, 110 Punkte. 19. Sophie Braunwarth, Tgm. Darmſtadt,
ſterjuns: 10M9. Anna Kleber, Tv. Arheilgen, 109; 19. Gertrud Steen, Tgm.
irſadt, 109; 19. Franziska Delarue, Tgm. Darmſtadt, 109; 19. Erika
bile. Tgm. Darmſtadt, 109; 19. Klara Schmidt, Tgm. Darmſtadt,
1Mmikte. 20. Lina Ettling, Dv. Egelsbach, 108; 20. Marie Rödder,
Aſ0 Darmſtadt, 108; 20. Anna Avemarie, Tgm. Egelsbach, 108;
Alnnate Schröder, Tgm. Neu=Iſenburg, 108 Punkte. 21. Sofie
Hher. Tv. Arheilgen, 107 Punkte. 22. Marie Petry, Tv. Arheilgen,
UMB.nkte; Käthel Neubecker, Tam. Sprendlingen, 106; 22 Elſe
Aſſter, Tgm. Darmſtadt, 106 Punkte. 23. Marie Lücker, Tgm. Darm=
ſtſ
5; B3. Elli Jaman, Tgm. Darmſtadt, 105; 23. Dora Hoffer=
HM Tgm. Darmſtadt, 105; 23. Eliſe Crombach, Tgm. Neu=Iſenburg,
UMC.nkte. 24. Eliſe Thomas, Tv. Erzhauſen, 104; 24. Lieſel
AGr., Tam. Darmſtadt, 104; 24. Gretchen Thomas, Tv. Arheilgen,
24. Elfriede Quenzer, Tgm. Darmſtadt, 104 Punkte. 25. Eliſa=
böraß
, Tv. Erzhauſen, 103; 25. Anna Wagner, Tv. Arheilgen, 102;
RSeila Zimbrich, Tam. Neu=Iſenburg, 102 Punkte, 26. Marie
UBl. Tv. Arheilgen, 101; 27. Greta Becker, Tgm. Egelsbach, 99;
2Runna Gaußmann, Tam. Egelsbach, 98: 29. Lma Lotz, Tv. Erz=
hlbin
. 96: 29. Anni Mook, Tgm. Neu=Iſenburg, 96; 30. Helma
Thh, Tgm. Darmſtadt, 95; 31. Gretel Lehr, Tgm. Darmſtadt,
9Nurkte.
ſünrf=Kampf, Schülerinnen, Jahrgang 1915/16: 86 Teilnehmer,
Be erinnen. 1. Sieger, mit 92 Punkten: Lina Jung, Tgm. Sprend=
fiſhn
.- 2. Sieger, mit 90 Punkten: Gertrud Pfirſching, Tgm. Darm=
ſt
4H1 Gertrud Pons, Tgm. Egelsbach. 3. Sieger, mit 89 Punkten:
H/4 Mepp, Tv. Arheilgen; Annelieſe Rettberg, Tgm Darmſtadt.
4.) ſeger, mit 88 Punkten: Irma Wenz, Tgm. Darmſtadt. 5. Sieger,
wus Punkten: Aennchen Trumpfheller, Tgm. Darmſtadt; Anna
Wlne, Tgm. Egelsbach; Marie Schnebele, Tgm. Darmſtadt; Thilde
Sßte., Tgm. Darmſtadt; Hilde Winter, Tv. Arheilgen; Sophie
W, v. Arheilgen; 5. Eliſe Heil, Tgm. Sprendlingen; Gretel Hart=
mm
, Tgm. Darmſtadt 6. Sieger, mit 85 Punkten: Frieda Schwieger,
Dy eu=Iſenburg. 7. Sieger, mit 85 Punkten: Hilde Zinßer, Tgm.
DImſnadt; Marie Becker, Tv. Arheilgen. 8 Sieger, mit 84 Punkten:
Gbel?Naas, Tv. Arheilgen: Emmi Reber, Tv. Arheilgen; Elifabeth
SE, Tgm. Egelsbach; K. Engelhardt, Tv. Arheilgen; Irmgard Hennig=
G mnnn, Tgm. Darmſtadt; Lotti Hechler, Tgm. Darmſtadt; Lieſel
SS Tgm. Darmſtadt; Margret Schwinn, Tgm. Darmſtadt; Lina
GAXv. Arheilgen; Guſtel Kaufmann, Tgm. Darmſtadt. 9. Sieger,
Na8 Punkten: Käthe Kroner, Tv. Vorwärts, Langen; Martha
Kaher, Tgm. Darmſtadt. 10. Sieger, mit 82 Punkten: Erna Nickel,
Darmſtadt: Erna Lücker, Tgm. Darmſtadt; Toni Gunder, Tgm.
Iſoadt; Ria Keller, Tv. Arheilgen. 11. Sieger, mit 81 Punkten:
hiefer, Tgm. Sprendlingen; Ilſe Schönefeld, Tgm. Darmſtadt;
i Gärtner, Tv. Arheilgen: Emmi Katzenmeier, Tgm. Egelsbach;
Lell Müller, Tv. Vorwärts, Langen; Lilo Miericke, Tgm. Darmſtadt.
2. Sieger, mit 80 Punkten: Erna Koch, Tgm. Neu=Iſenburg;
Schmidt, Tam. Darmſtadt; Lieſelotte Fuchs, Tgm. Darmſtadt;
Ngrrete Weigand, Tv. Arheilgen; Martha Gutenſtein, Tgm. Darm=
* Marie Göbel, Tv. Arheilgen. 13. Sieger, mit 79 Punkten:
Drude Schmidt, Tgm. Neu=Iſenburg; Annelieſe Beppler, Tgm.
Anſh=adt. 14. Sieger, mit 78 Punkten: Elly Wiskirchen, Tgm.
ſadt: Emmi Becker, Tgm. Darmſtadt. 15. Sieger, mit
Wmnkten: Thilde Barth, Tgm. Darmſtadt; Alice Vinſon, Tv.
Boarts, Langen. 16. Sieger, mit 76 Punkten: Lena Lotz, Tv. Erz=
n
: Dora Gerhardt, Tv. Vorwärts Langen; Martha Stehr, Tam.

Arſradt. 17. Sieger, mit 75 Punkten: Hanna Görich, Tv. Vor=
n
8. Langen. 18. Sieger, mit 74 Punkten: Leni Gernandt, Tgm.
hach; Emmi Heil, Tgm. Neu=Iſenburg; Käta Rückrich, Tv. Ar=
Bem; Lieſel Steinmann, Tgm. Darmſtadt. Aenne Becker, Tgm.
FSmach; Gretchen Thomas, Tv. Erzhauſen. 19. Sieger, mit
Wurnkten: Hilde Herbert, Tgm. Darmſtadt; Berta Graf, Tgm
AIſ enburg; Eliſabeth Bremer, Tv. Arheilgen. 20. Sieger, mit
Sumkten: Mariechen Anthöfer, Tgm. Neu=Iſenburg; Ida Röder,
SDarmſtadt; Lore Battenberg, Tam. Darmſtadt: Ilfe Becker,
* Egelsbach; Emmi Mersmann=Soeßt, Tv. Vorwärts, Langen.
WSiyrger, mit 71 Punkten: Frieda Petry, Tv. Arheilgen. 22. Sieger,
1 761 Punkten: Käthe Roßmann, Tgm. Darmſtadt: Anna Lotz, Tv.
Halſ=ſen. 23. Sieger, mit 68 Punkten: Anni Müller, Tgm. Neu=
Fburg; Aennchen Bertſch, Tam. Darmſtadt; Gretel Becker, Tv.
bigen: Edith Wodrich, Tam. Darmſtadt. 24. Sieger, mit
Wmnkten: Gretchen Trietſch, Tgm. Darmſtadt: Erna Andersſon,
9. PDarmſtadt.
Radfahren.
Deutſches Turn= und Sportabzeichen.
Eume Abnahmeprüfung im Radfahren findet am Donnerstag, den
Sawtember, ſtatt. Zuſammenkunft der Bewerber 17,45 Uhr am
Engelbräu, Straße nach Griesheim. Beſcheinigungshefte ſind mitzu=
gem
.
Naeuer Weltrekord im Damen=Bruſtſchwimmen. Die däniſche
Hummerin E. Jacobſen, die ſchon kürzlich beim nordiſchen Schwimm=
eluderkampf
im 200 Meter=Bruſtſchwimmen eine ganz vorzügliche
bumtg bot, verbeſſerte am Sonntag in Bergen den Weltrekord im
AIſtgeter=Bruſtſchwimmen für Damen den bislang die Amerikanerin
A9Geraghty mit 1:28,8 Min. hielt auf 1:26,6 Min.
Vſeſtdeutſche Wafſerballmeiſterſchaft. Im Endſpiel um die Weſt=
Ihx Waſſerball=Meiſterſchaft ſchlug in Duisburg Waſſerfreunde
yan den Krefelder SV. 1893 mit 3:0 (Halbzeit 0:0) Toren.
BG Stundenkilometer mit einem Flugzeug. Der amerikaniſche
cnamnt Williams erreichte beim erſten Verſuch ſeines 1250 PS. ſtarken
auplans eine Stundengeſchwindigkeit von 386 Kilometer. Williams
amnächſt den Weltrekord des Mafors de Bernardi für Waſſer=
eyuge
von 416,618 Stundenkilometer und den effektiven Weltrekord
Fyranzoſen Bonnet von 448,171 Stundenkilometern angreifen.

In unſerem geſtrigen Bericht über die Ergebniſſe des Kreuz=
nacher
Automobilturniers ſind einige Unrichtigkeiten enthalten,
die nachſtehend richtig geſtellt bzw. ergänzt ſeien:
Im Schönheitswettbewerbfuhr das Fabrikat Mer=
cedes
=Benz auf dem Kurhausplatz eine Siegesfahrt mit
ebenſo ſchönen wie muſtergültig ausgeſtatteten Wagen. Zwölf
Mercedes=Benz=Wagen, durchweg im Privatbeſitz befindlich (alſo
keine von der Fabrik eigens zurechtgemachte Fahrzeuge, ſondern
Wagen, wie ſie jedermann in gleicher Aufmachung kaufen kann)
konkurrierten im Schönheitswettbewerb. Kein Wagen hatte
Spezialkaroſſerie; alles waren Serienkaroſſerien, deren meiſte
dem Sindelfinger Werk entſtammten. Acht Mercedes=
Benz=Wagen erhielten erſte Preiſe darunter auch der
Wagen des H.A.C.=Mitgliedes Herrn W. R. Wittich= Darm=
ſtadt
, drei Mercedes=Benz=Wagen zweite Preiſe.
Im Geſchicklichkeitswettbewerb erhielt. Herr
W. R. Wittich (H.A. C.), der mit ſeinem ſchweren Mercedes=
wagen
alle Aufgaben ſtrafpunktfrei löſte, ebenfalls den erſten
Preis ſeiner Klaſſe. In der Sternfahrt rangierte Herr
Wittich unter 90 Konkurrenten mit 591,2 gewerteten Kilo=
metern
an 10. Stelle, er erhielt aber für beſte Tages=
leiſtung
den Sonderpreis des B.=V.=Verbandes Bochum.
Handball der Oeutſchen Turnerſchaft.
Sonderklaffe: DammAſchaffenburg 2:11. Das Torverhältnis ent=
ſpricht
dem Spielverlauf. Damm ſpielt noch nicht lange; dafür aber
zeigt Aſchaffenburg, daß es jetzt auch ſchießen kann und die Lorbeeren,
die unſer Gau ſeither in Aſchaffenburg erntete, werden alle geworden
ſein. GriesheimGroß=Umſtadt 6:1, ausgeglichenes Spiel, das Gries=
heim
nur durch beſſeres Schußvermögen gewann. Spiel gut und ruhig.
LangenLengfeld 2
Meiſter=Klafſe: Neu=IſenburgPfungſtadt 4:6. Der Sieg wäre
höher ausgefallen, wenn man gewagt hätte, genauer zu ſchießen, des
fanatiſchen Publikums wegen. Ein Jahr iſt es in Neu=Iſenburg gut
gegangen, und damit ſich frühere Vrokommniſſe nicht wiederholen, ſollte
man gleich am Anfang durchgreifen, damit man nicht erlebt, daß kein
Schiedsrichter mehr in Neu=Iſenburg pfeift. SprendlingenEberſtadt
7:4 (2:4). Hätte Eberſtadt nach Halbzeit mehr mit dem Balle als mit
dem Munde geſpielt, ſo hätte es den Sieg vielleicht nicht gekoſtet. Nau=
heim
Groß=Gerau 4:7. Der Sieger als Neuling macht ſich; zwei hohe
Siege auf fremden Plätzen.
A=Klaffſe: Bickenbach-Bensheim 6:3: ErfeldenWolfskehlen 2:0,
trotz des Sieges wurde Wolfskehlen gegen Schluß hart. Ober= Nam=
ſtadt
Tgde. Darmſtadt 1:2; Worfelden-Gernsheim 7:3; Tgde. Gries=
heim
-Nieder=Roden 5:2 (0:2); Spielverlauf gut. Nieder=Roden in der
erſten Hälfte überlegen, wurde dann gleichgültig, als Griesheim auf=
holte
und nahm ebenſo gleichgültig die Niederlage hin. Das laute
Rufen der Griesheimer ſtörte. Tgde. DarmſtadtSeeheim 2:4. Beſ=
ſungen
Eberſtadt 13:1; auch hier war das viele Reklamieren der Eber=
ſtädter
durchaus nicht am Platze. Spielen und Tore ſchießen, dann
ſiegt man!
B=Klaſſe: Groß=GerauGoddelau 3:11; ruhiges Spiel; Goddelan
glänzte. Heppenheim-Pfungſtadt 2:3; flottes Spiel, Sieg Heppen=
heims
wäre verdient geweſen, wenn Pfungſtadts Hüter nicht ſo glän=
zend
, abgewehrt hätte. Bickenbach-Bensheim 3:1; Gernsheim- Wall=
dorf
1:7; überlegener Sieg; das harte Spiel beider Parteien hätte viel
mehr unterbunden werden müſſen.
C=Klaſſe: HähnleinZwingenberg 4:7: die beſſere Läuferreihe ent=
ſchied
. Nieder=RodenRoßdorf 7:1; das Spiel war eigentlich verteilt.
Doch Roßdorfs ſchlechte Schützen und der gute N.=R. Hüter ließen obige
Tordifferenz zuſtande kommen. HeppenheimAlsbach 4:2; ſehr ſchönes
Spiel bei voller Entfaltung beider Parteien. Könnte Alsbach ſchie=
ßen
, ſo hätten von acht nur drei 16,50 Meter verwandelt zu werden
brauchen und das Spiel war gewonnen. Alſo wo fehlts?
Jugend: Groß=GerauEſchollbrücken wohlverdient 5:3; Heppen=
heim
Hähnlein 12:0; BeſſungenEgelsbach 8:3; BensheimAlsbach
13:1; Tgſ. GriesheimPfungſtadt 2:2.
Die deutſche Meiſterſchaft im Allgemeinen Deutſchen Turnerbund.
Nachdem die einzelnen Landesverbände ihre Verbandsmeiſter nun=
mehr
feſtgeſtellt haben, rüſten dieſe nun zur Austragung der Bundes=
meiſterſchaftsſchlußſpiele
im prachtvollen Duisburger Stadion am
3. und 4. September, nach Ausloſung der Gegner wie folgt:
Samstag: Vorrunde.
Tv. Kornweſtheim (Meiſter vom Schwäbiſchen Turn= und Spiel=
verband
) gegen Spv. Darmſtadt 1898 (Meiſter vom Süd=
weſtdeutſchen
Turnverband).
Der Meiſter des Verbandes vom Rheinland und Weſtfalen zog
Freilos.
Sonntag: Endſpiel.
Sieger vom Samstag gegen Tv. Jahn, Schwarzenberg (Meiſter
vom Verband Rheinland und Weſtfalen)
Der Sieger aus dieſem Spiel führt den Titel Deutſcher Meiſter
des Allgemeinen Deutſchen Turnerbundes,
Der Mannſchaft unſeres einheimiſchen Meiſters ſtehen alſo ſchwere
Spiele bevor. Möge es ihr gelingen, den ſtolzen Titel nach Darmſtadt
entführen zu können. Für eine Liga=Erſatzmannſchaft (2. Mannſchaft)
wäre das eine Leiſtung, die die Sportgeſchichte bis dato noch nicht
kennt, und die erneut unter Beweis ſtellen würde, daß Darmſtadt Die
Handballhochburg in Deutſchland iſt. Die Mannſchaftsaufſtellung
lautet:
Heußer
Tünger Brack
Pabſt Bauer. Maher 2
Schocke Bernhardt Lohnes Mayer 1 Daniel
Unfere beſten Wünſche begleiten die Mannſchaft.
Tv. Bickenbach 1.Tv. Bensheim 1. 6:3 (4:2).
Tv. Bickenbach 2.Tv. Bensheim 2. 3:1 (0:1).
Im Pflichtſpiel der A=Klaſſe trafen ſich obige erſte Mannſchaften.
Bensheim wählt die Sonne im Rücken. Der Anſtoß von Bickenbach
bringt ſofort das Führungstor. 5 Minuten ſpäter windet ſich Bens=
heims
Mittelſtürmer durch und erreicht den Ausgleich. Das jetzt beider=
ſeits
einſetzende Höllentempo ſieht die Gelben mit drei weiteren Toren
in Front, denen Bensheim nur 1 folgen läßt. In der zweiten Halb=
zeit
läßt Bensheim merklich nach, nachdem es ihm noch gelungen war,
die Tordifferenz um 1 Tor zu verringern. Mit 6:3 verläßt Bickenbach
als einwandfreier Sieger den Platz. Das zeitweiſe ſehr harte Spiel
ſtand unter der einwandfreien Leitung von Turner Heymann Beſſungen.
Im Spiel der zweiten Mannſchaften blieb Bickenbach nach überlege=
nem
Kampfe Sieger.

Kraftſport.

Kraftſportverein Darmſtadt 1910.
Am Sonntag fand in Mainz ein großer nationaler Athleten= Wett=
ſtreit
ſtatt, welcher qualitativ, wie quanitativ eine hervorragende Be=
ſetzung
aufwies. Ueber 300 Einzelkonkurrenten ſtritten um den Sieg
und es wurde die Zeit von Samstag mittag, bis Sonntag abend be=
nötigt
, um ſämtliche Wettkämpfe durchzuführen. Die Leiſtungen, welche
geboten wurden, waren auf allen Gebieten hervorragend zu nennen.
Unſer Verein beteiligte ſich mit ſechs Leuten an den Wettkämpfen und
erzielte den Umſtänden entſprechend ſehr gute Erfolge. Paul Schwarz,
welcher mit Fr. Borovski die Fliegengewichtsklaffe im Ringen vertrat,
war wieder in guter Form und ſiegte in überlegener Weiſe über ſeine
Gegner. Unter andern auch über den diesjährigen Kreismeiſter Holz=
häuſer
=Frankfurt. Den Endkampf beſtritt er mit dem Europameiſter
Erbelding=Bingen. Dieſer Kampf ging über die ganze Zeit, und der
Bingener wurde, obwohl Schwarz etwas mehr vom Kampfe hatte, als
knapper Sieger erklärt, ſo daß Schwarz Zweiter wurde. Borooski,
ſvelcher auch ſehr gutes leiſtete, wurde vierter Sieger. In der Leicht=
gewichtsklaſſe
rangen Willi Keitel und Leonh. Siegriſt. Keitel hatte
wider ſeinen Tag, er lieferte prächtige Kämpfe und wurde zweiter Sie=
ger
. Siegriſt, welcher für Federgewicht etwas Uebergewicht hatte, wurde
neunter Sieger, er unterlag gegen den diesjährigen Leichtgewichtskreis=
meiſter
Weider=Frankfurt. Weiter wurde noch im Ringen Leichtgewicht
der Altersklaſſe der zweite Preis errungen. Im Stemmen der Feder=
gewichtsklaſſ
. welche eine ganz beſonders gute Beſetzung aufwies
wurde M. Groh 7. Sieger. Das Refultat, welches unſere ſechs Teil=
nehmer
erzielten, drei zweite Preiſe, je einen vierten, ſiebenten und
neunten Preis, befriedigt uns vollkommen und berechtigt zu den beſten
Hoffnungen für die Zukunft.

Tennis.

Schluß des Jubiläums=Turniers in Bab Homburg. Froitzheim tritt
gegen Demaſius nicht an.
Bei herrlichſtem Tenniswetter und für einen Werktag überraſchend
ſtarken Beſuch beſonders in den Nachmittagsſtunden konnte das
Jubiläums=Tennisturnier in Bad Homburg zum Abſchluß gebracht wer=
den
. Im Herreneinzel gelangte das Schlußſpiel zwiſchem Froitz=
heim
und Demaſius nicht zur Entſcheidung, da Froitzheim wegen der
Nachwirkungen einer Schulterverletzung verzichtete, ſo daß Demaſius
kampflos das Turnier gewann. Das Damendoppel um die Meiſter=
ſchaft
von Süddeutſchland fiel an Frl. Auſſem=Mme. Mathieu, die vor=
her
Frl. Buß=Frau Lent 7:5, 6:2 geſchlagen hatten und auf Frau Jako=
bini
=Frau Fritſch trafen. Letztere konnten im Demifinal dank des über=
ragenden
Spieles von Frau Fritſch 6:1, 6:4 über Frau Friedleben=Frau
Hemp triumphieren. Im Endſpiel ſiegten Frl. Auſſem=Mme. Mathien
8:6, 6:4 ſehr knapp bei ausgeglichenen Leiſtungen. Im Final des
Herrendoppel gelang es den Berlinern Prenn=Hartz, der fran=
zöſiſchen
Kombination Landry=Bouſſus zwei Sätze abzunehmen. Prenn
war unermüdlich tätig und auch der Junior Hartz leiſtete am Netz vor=
treffliche
Arbeit. Trotzdem war aber ein Plus der beiden Franzoſen
nicht zu verkennen, beſonders in taktiſcher Hinſicht, und beſonders der
junge Bouſſus war mit ſeinem klug berechneten Shops ſehr erfolgreich.
Landry=Bouſſus ſiegten 6:1, 7:5, 5:7, 6:8, 6:2. Das Gemiſchte
Doppel ſah in der Vorſchlußrunde Frl. Weihe=Prenn 6:4, 2:6, 6:2
über die mäßig ſpielenden Frl. Auſſem=Landry und Mme. Mathieu=
Bonſſus 7:5, 6:4 über Frau Friedleben=Aslangul erfolgreich. Auch hier
war wieder Bouſſus der Held des Spieles, wie auch dann im Schluß=
ſpiel
, wo Frl. Weibe=Prenn einen übermüdeten Eindruck machten. Mme.
Mathieu=Bouſſus gewannen ſo verhältnismäßig leicht 6:3, 6:1.

Geſchäftliches.

Der Gipfel aller bisher dageweſenen Leiſtungen ſind die Senſations=
Tage der weit über die Grenzen Darmſtadts bekannten Firma Waren=
haus
Geſchw. Knopf. Durch lange Vorbereitung aller Abteilungen iſt die
Firma in der Lage, etwas außergewöhnliches zu bieten.
Großer Umſatz, kleiner Nutzen iſt das Motto der Firma Geſchw.
Knopf. Beachten Sie bitte die Inſerate und Schaufenſter und Sie
werden erſtaunt ſein über die große Auswahl, die Ihnen jetzt geboten
wird. Auswärtige Beſtellungen werden prompt am Tage des Eingangs
zum Verſand gebracht. Wir können Ihnen nur empfehlen, von dem
Angebot ausgiebig Gebrauch zu machen.
Die Volkswohl=Krankenunterſtützungskaſſe der Volksbeilbewegung,
Sitz Dortmund, hat einen glänzenden Aufſchwung genommen. Die
Mitglieder ſetzen ſich bei grundſätzlich freier Wahl zwiſchen Aerzten
und beglaubigten Heilkundigen hauptſächlich aus Anhängern der Volks=
heilbewegung
und Lebensreformern zuſammen. Die Kaſſe iſt daher in
der glücklichen Lage, die Beiträge ſehr niedrig zu halten. Die Monats=
ſchrift
Der geſunde Menſch, Herausgeber Med.=Rat Dr. Bachmann,
wird außerdem noch koſtenlos geliefert. Nähere Auskunft erteilt die
Bezirksvertretung. (Siehe Anzeige.)

29. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
10. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom
27. Auguſt wurden gezogen: 2 Gewinne zu 300 000 Mk. auf Nr.
345 136; 4 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 75 651, B1 092; 6 Gewinne
zu 3000 Mk. auf Nr. 70 034, 225 365, 293 127; 8 Gewinne zu 2000 Mk.:
auf Nr. 25 980, 66 388, 179 048, 228 227: 40 Gewinne zu 1000 Mk. auf
Nr. 18 689, 56 723, 73 974, 87 557, 88248, 88856, 9 909, 123 765,
141194, 145 916, 155B7, 214 323, 222334, 7691, 281889, 295 737,
317 116, 327 139, 332 911, 348 094; ferner wurden gezogen: 74 Gewinne
zu 500 Mark und 176 Gewinne zu 300 Mark. In der heutigen Vormit=
tagsziehung
fiel der 2. Hauptgewinn von 300 000 Maxk auf Nr. 345 136
in Abteilung I nach Frankfurt a. M., in Abteilung II nach Berlin.
In der Nachmittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu
10 000 Mk. auf Nr. 279 79; 10 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 5451,
72 643, 208 031, 327 526, 332 173; 22 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr.
43 200, 74 108, 184 425, 210 182, 254 792, 256 829, 262 964, 302 572,
312821, 314597, 342361; 36 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 9045,
9254, 11 699, 56 506, 58 133, 58 912, 59 727, 75 079, 94 502, 215 369,
217 842, 250 301, 288 443, 299 405, 308 404, 309 495, 326 164, 328 578;
ferner wurden gezogen: 76 Gewinne zu 500 Mark und 168 Gewinne zu
300 Mark. Im Gewinnrad verblieben: 2 Prämien zu je
500 000 Mk., 2 Gewinne zu je 500 000 Mk., 2 zu je 200 000 Mk., 4 zu je
75 000 Mk., 4 zu je 50 000 Mk., 10 zu je 25000 Mk., 44 zu je
10 000 Mk., 90 zu je 5000 Mk., 248 zu je 3000 Mk., 450 zu je 2000 Mk.,
820 zu je 1000 Mk., 2504 zu je 500 Mk., 6224 zu je 300 Mark. (Ohne
Gewähr.)
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 30. Auguſt. 11.55: Glockenſpiel aus dem Darmſt.
Schloß. O 15.30: Oberſtudiendir. Oehlert: Wie Ferdinand v. Leſſeps
den Suezkanal erbaute. O 16.30: Neue Tanzmuſik. o 17.45:
Uebertr. von Kaſſel: Walter Haſeſelever lieſt aus eigenen Werken.
O 18.45: Dr. Hagen: Von Liebe und Ehe. O 19.15: Dr. Götz:
Altdeutſche Tafelmalerei. O 19.45: Schachſtunde. O 20.15: Gaſt=
ſpiel
Erik Wirl: Die Strohwitwe‟, Operette von Blech.
Anſchl.: Neue Schallplatten.
Stuttgart.
Dienstag, 30. Auguſt. 12.30: Stuttgart und Freiburg: Schall=
plattenkonzert
. 16.15: Konzert Pöhler: Mit Mut und Kraft,
Ohlſen: Pariſer Straßenſänger. Beriot: Ballett=Szene.
Mendelsſohn: Ouv. Heimkehr aus der Fremde. Bizet:
Fant. Djamileh. Höner: Aus dem Zigeunerleben. Gillet: La
lettre de manon. Paſſe pied. Pöhler: Centauren=Marſch. O 18.15:
Helene Fernau: Deutſche Märchen aus dem Donauland. o 18.45:
Dr. Vogt: Weltſprache und Luftverkehr. o 19.15: R. Dienſt:
Eine Bergbeſteigung in Bolivien. o 19.45: P. Deiſenhofer:
Verkaufskunſt. 20.15: Uebertr. aus Frankfurt a. M.: Operetten=
gaſtſpiel
Erik Wirl. Die Strohwitwe‟, Operette. Muſik von Blech.
Berlin.
Dienstag, 30. Auguſt. 16: M. Pauly: Die Feuerbeſtattung
der Neuzeit. O 16.30: Uebertr, der Kurmuſik aus dem Oſtſeebad
Ahlbeck. 7 Darbietungen. o 18.10: E. Rhein: Denkende Ma=
ſchinen
. O 18.30: Stunde mit Büchern. 19.05: Dr. Caſpary: Der
Urſprung des Rechts. 19.30: Dr. Zielenziger: Staatliche
Elektrowirtſchaft. 20: L. Hirſch: Humor in der Weltliteratur
(Ariſtophanes, Swift, Shaw). 20.30: Sinfonie=Konzert. Dir.:
Seidler=Winkler. Debuſſy: Nocturnes. Saint=Saens: Konzert
für Violine und Orcheſter. Strauß: Till Eulenſpiegels luſtige
Streiche. Funk=Orcheſter.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 30. Auguſt. 12: Franz, für
Schüler. o 13: Margarete Weinberg: Aus der Geſchichte der Ge=
ſundheitspflege
. o 16: Dr. Heyde: Die Bedeutung der Landkarte
in Schule und Leben. o 16.30: Dr. Braſch: Die Behandlung
der neueren und neueſten Novelle in der höheren Schule. o 17:
P. Weſtheim: Kunſt und Natur. 17.30: Dr. Nobel: Zwiſchen
Kairo und Singapore. Oſtindien. 18: Rechtsanwalt Dr. Baum:
Streik und Ausſperrung. 18.30: Spaniſch für Anf. O 18.55:
Prof. Behm: Joh. Brahms als Menſch. 19.20: Dr. Fechter:
Bücherſtunde. Perpetua. W. v. Scholtz. O 20.30: Uebertr.
Berlin: Sinfonie=Konzert.

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Mittwoch, den 31. Auguſt
(nach der Wetterlage vom 29. Auguft).
Wolkig mit Aufheiterung, in der Hauptſache trocken.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton Reich und
Ausſand und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Bublmann
ſür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andr eas Bauer;
für Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Wiliy Kuble.
Druck und Verlag & C. Wittich Kämtlich in Darmſtadt.
Für unvetlangte Mannflripie wird Garantie der Rückſendung n ich / übernommen

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

[ ][  ][ ]

Nummer 24(

Dienstag, den 30. Auguff

Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkt.
Die vergangene Woche brachte am ſüddeutſchen Eiſenmarkt eine
kicht unweſentbiche Belebung. Die Flaute der vergangenen Wochen
ſcheint vorüber zu ſein und einer flotten Nachfrage Platz gemacht zu.
haben. Form= und Stabeifen, wie auch Moniereiſen waren gur geſucht
und man rechnet damit, daß das Herbſtgeſchäft befriedigt wird. Der
Bedarf der Provinz und der Stadt iſt größer geworden. Es wurde
hauptſächlich durch Zufuhren von Saar= und Lothringer Werken befrie=
digt
. Trotz der längeren Lieferzeiten zog man auch rheiniſche Werke
zur Lieferung heran, um in den Genuß der billigen Waſſerfrachten zu
kommen. Durch den Streik in der Rheinſchiffahrt traten verſchiedentlick,
Stockungen in der Zufuhr nach dem Oberrhein ein, die jedoch inzwiſchen
behoben ſein dürften. Bedeutende Objekte in Moniereiſen, die infolge
erhöhter Bautätigkeit verſchiedener ſüddeutſcher Baufirmen, insbeſondere
auf dem Gebiete des Wohnungsbaues, an den Markt kamen, waren
wieder ſtark umworben und wurden zu den feſtgelegten Verbandspreiſen
und under Bevorzugung der günſtigen Lieferzeiten untergebracht. Viel=
fach
wurde dabei auf die gutſortierten Großhändlerläger zurückgegriffen.
Die eiſenverarbeitende Induſtrie trat ebenfalls mit größerem Bedarf
auf den Markt, wobei ebenfalls eine Neigung zu promptem Lagerbezug
feſtzuſtellen war. In Blechen hielten ſich die Umſätze in rheiniſchen
Fabrikaten auf der gewohnten Linie, während das Geſchäft in Bandeiſen
allgemein als ruhig bezeichnet wird. Man rechnet jedoch in den näch=
ſten
Wochen der Obſt= und Weinernte mit dem Einſetzen größeren
Bedarfes.
Der Leipziger Meſſe=Montag.
Auch der geſtrige Montag hat die Klarheit zwiſchen Schau=Publikum
und Kaufpublikum, die gewöhnlich am Sonntag erfolgt, noch nicht reſt=
los
gebracht. Die Urteile gingen auseinander. Auf der Süßwarenmeſſe,
Ledermeſſe (Der elegante deutſche Schuh!), Textilmeſſe (wo vom Ju=
land
beſonders die weniger auffallenden Muſter begehrt waren, wäh=
rend
das Ausland in kräftigen Deſſins abſchloß), in Spielwaren und
Porzellan wurden rege Verkäufe getätigt. Eine intereſſante Neu=
erſcheinung
iſt echt ruſſiſches Juchtenleder, das jetzt nach 13 Jahren erſt=
malig
wieder auf dem deutſchen Markt angeboten wird. Die Zurück=
haltung
in anderen Branchen wird zum Teil aus den ſtarken Verkäufen
der letzten Meſſe erklärt. Dem Montag gab die Europa=Tagung des
Bundes der Auslandsdeutſchen ein beſonderes Gepräge. Am Vormittag
fand im Nathaus der Empfang durch den Rat der Stadt Leipzig ſtatt.
Am Nachmittag erfolgte eine öffentliche Veranſtaltung mit bemerkens=
werten
Vorträgen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 29. Auguſt.
Der Wochenbeginn ſah die Börſe wieder in gedrückter und außer=
ordentlich
luſtloſer Stimmung. Die allgemeine Verfaſſung der Börſe
ſcheint ſich noch nicht merklich gebeſſert zu haben, trotzdem heute ver=
ſchiedene
anregende Momente vorlagen. Stimmen werden laut, die die
Lage der Konjunktur als weiter befriedigend bezeichnen, wie es aus dem
weiteren bedeutenden Rückgang der Arbeitsloſigkeit und aus der Zu=
nahme
der Ruhrkohlenförderung hervorgehe. Einen ſehr günſtigen Ein=
druck
machten dann die anläßlich der Kapitalerhöhung der Ver. Glanz=
ſtoff
gegebenen Ausführungen über den glänzenden Geſchäftsgang, nach=
dem
ſchon in der Generalverſammlung von Bemberg über eine ſehr
günſtige Lage berichtet worden war. Doch all dies vermochte die Stim=
mung
nicht zu beleben. Immer noch leidet die Börſe ſtark unter dem
Fehlen faſt jeglicher Kundenorders, dann kam zur heutigen Prämien=
erklärung
doch noch Material an den Markt, das nur ſchlecht aufgenom=
men
wurde. Andererſeits hatten die Baiſſeengagements der Vorwoche
doch nieht den Umfang, daß noch weſentliche Deckungen vorzunehmen
waren. Die Geldmarktlage hat ſich etwas verſteift. Gegen die Frei=
tag
=Abendkurſe ergaben ſich durchſchnittliche Kursverluſte von 2 bis 3
Prozent. Beſonders auf dem Farben= Elektro= und Montanmarkte
überwogen die Abgaben. Stärker abgeſchwächt waren Rhein. Braun=
kohle
, Harpener, Siemens u. Halske und Dresdner Bank. Die Nentent=
märkte
blieben ſtill bei überwiegend ſchwächeren Kurſen. Beſonders
Ablöſung gedrückt.
Im weiteren Verlaufe ging das ohnehin kleine Geſchäft noch mehr
zurück. Es kam immer noch Prämienware heraus, und die Kurſe ſan=
ken
weiter beträchtlich ab. Beſonders J. G. Farben waren weiter an=
geboten
und abermals 4 Prozent ſchwächer. Infolge der Ultimo= Nach=
frage
wurde der Satz für Tagesgeld auf 6 Prozent erhöht. Am Devi=
ſenmarkt
nannte man Mark gegen Dollar 4,2010, gegen Pfunde 20,431,
London-Paris 124,02, Mailand 89,5, Madrid 28,90.
Nach Erledigung der Glattſtellungen zum Ultimo war wie gewöhn=
lich
die Abendbörſe wieder freundlicher. Die Kurserholungen be=
wegten
ſich für die Hauptwert= zwiſchen 1 und 2 Prozent. Geſucht waren
Zellſtoff Waldhof. Im Verlaufe traten infolge des äußerſt geringen
Geſchäftes wieder kleine Kursverluſte ein. Anleihen geſchäftslos. In
einzelnen nannte man: Kommerzbank 171, Danat 224,5, Deutſcha 158,75,

manm 193,5, Licht und Kraft 203, Siemens u. Halske 281,75, Daimler
118. Scheidcanſtalt 212,5, Metallgeſellſchaft 184,5, Farbeninduſtrie 291,75,
Goldſchmidt 132, Holzmann 193, Wayß u. Freytag 165, Zellſtoff Wald=
hof
318,75.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man London gegen
Paris 124,02, gegen Mailand 89,60, gegen Holland 12,1340, gegen Zürick,
25,21½, gegen New York 4,8620, Pfunde gegen Mark 20,43, Dollar
gegen Mark 4,20121/5.

Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 29. Auguſt.
Daß die Verhältniſſe am Geldmarkt trotz der anhaltenden Flüſſig=
keit
für tägliches Geld noch immer undurchſichtig ſind, und was die
allgemeine Kredithergabe für Handel und Induſtrie anlangt weiter
angeſpannt ſind, wird durch die von der Seehandlung vorgenommene
Erhöhung des Kreditzinſes beleuchtet. Durch dieſe Maßnahme wurde
die Aufmerkſamkeit der Börſe erneut auf die Erörterung der Geld=
probleme
gelenkt. Da auch zur heutigen Prämienerklärung etwas Ware
herausgekommen ſein ſoll, war die Tendenz entgegen den vorbörslichen
Anſichten ſchwächer. Bei der unvermindert anhaltenden Teilnahmeloſig=
keit
des Publikums und der ſonſtigen durch den Gang der Ultimo=
liquidation
bedingten Zurückhaltung übte das in verhältnismäßig ge=
ringem
Umfange herauskommende Material bei der geringen Auf=
nahmeluſt
einen Kursdruck auf der ganzen Linie aus. Hinzu kam noch
daß auch die Großbanken anſcheinend für Kundenaufträge überwiegend
Verkäufe zu tätigen hatten. Die überaus günſtigen Mitteilungen über
den Geſchäftsgang und die Ausſichten bei der Kunſtſeideinduſtrie wirk=
ten
ſich anfänglich nur für Bemberg und Glanzſtoff anregend aus, doch
ein 10prozentiger Kursgewinn bei erſteren und ein 2prozentiger bei
letzteren ging entſprechend der ſchwachen Allgemeintendenz ſpäter wiede=
verloren
. Allgemein betrugen die Kurseinbußen 1 bis 2 Prozent, ver=
einzelt
auch 3 Prozent. Darüber hinaus erreichten ſie 4 bis 5 Prozent
bei Mannesmann, Rhein. Braunkohlen, Rheinſtahl, Riebeck Montan
und Klöcknerwerke, ſowie 6 bis 8 Prozent bei Löwe und Oſtwerke. Die
rückläufige Kursbewegung hielt im weiteren Verlaufe weiter an.
Tägliches Geld 4¾ bis 6½ Prozent, Monatsgeld 7¾ bis 83. Die
Feſtſetzung des Privatdiskontes wurde bei dem ſtarken Angebot mit
beſonders ſtarkem Intereſſe verfolgt. Für Wechſel mit kurzer Sicht
wurde der Satz auf 6 Prozent erhöht, für ſolche mit langer Sicht blieb
er unverändert 5¾8,
26. 8. 1 29. 8.
26. 8. 1 29. 8.
244. 1245.
Aſchaffenb. Zellſiof
206.5 1203.5 Semoor=Zement.

Augsb. Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin
Berlin el. W..
BerlinKarlsruheInd.
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nieb. Tel...
Deutſche Erdöl. . . .."
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel",
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben..
R. Friſter.
Gaggenau Vorz=
Gelſenk. Berg...
G. f. elektr. Untern. .
Halle Maſchinen..
Han Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampffchf. . .

Helſingfors. . 10.575
Wien... .... 159.185
Prag ..... .. . 112.446
Budapeſt ... . / 73.46
Sofia ....
Holland..
Oslo ......"
Kopenhagen:
Stockholm. . .. 4112.75
London..
Buenos Aires.
New York ..
Belgien. .. . . . 158.44:

140.5 140 5 Hirſch Kupfer. 114. 48. 46.25 Höſch Eiſen. 179. Hohenlohe Werke 24.25 84.25 83. Kahla Borzellan 103.5 190. 189. Lindes Eismaſch. 156 158. 155. Lingel Schuh.
Linke u. Hofmann 7775 198.5 1198. 113. 110.5 L. Loewe u. Ce 280. 90.5 90. K. Lorenz. 125. Niederlauſitzer 168. 154. Nordd. Gumm 80. 80. Orenſtein. 139.
96.75 Rathgeber Wac 114 1114. Rombacher Hütter 144 140.25 Roſitzer Zucker. 92. 189. 1189.25 Rütgerswerke 98.5 299.5 292.5 Sachſenwerk. 118. 106.5 103. sächſ. Gußſta 166. 55.75 55. jiemen 166. Ver. 131. 263.5 259. Volkſtet 52.5 173. u70. 25 Weſtf. C. Langendreer 112. WittenerGußſtah 55.5 223.25 20 Wanderer Werk 260.,5

174.25
24.4
103.75
154.
80.
274.
125.
K7.
135.5
98.
92.25
97.
118.5
166.
166.
129
52.25
55.5
260.285

Oeviſenmarkt.

26. 8. 29. 8. Gelt Brie Geld Brie 10.595 10.571 10.591 59.30* 59.125 59.245 12.466 12.439 1 2.45 73.60 73.44 73. 5 3.034 3.040 3.034 3.040 168.2 168.62 168.14 68.48 109.09 109.31 108.99 09.21 112.4 M2.71 112.38 12.61 12 97 112.67 12.89 20.418 20.454 20.403 20.44: 1.79 1.795 1.78 1.793 14. 199 4.207 4.197 4 205) 58.565 58.431 58.55

Italien
Paris
Schweiz
Spanien.
Danzig.
Japan..
Rio de Janeiro.
Jugoſlavien.
Portugal .
Athen .......
Konſtantinopel,
Kanada. . . . . .
Uruguah. . .

26. 8
Geld Brief
22.875 22.91
16.48/ 16.*
180.975 81.135

70.67
81.44
1.989

70.8
81.60
1.99

0.498 0.500
7.393/ 7.40
20.70 f20.74
5.514/ 5.52
2.108/ 2.11
4. 200/ 4.20
4.186/ 4.19

29.
Geld
22-72
6.45
80.94
70.56
81.43
1.985
0.497
7.390
20.58
5.514
2. 123
4.198
4.176

8.
Brief
22.76
16.49
81. 10
70.70
81.59
1.989
0.499
7.404
20.62
5.526
2.127
4.206
4.194

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Gläubigerverſammlung bei Gebrüder Himmelsbach. Der Konkurs=
verwalter
der Gebrüder Himmelsbach A.G. erſtattete geſtern der Gläu=
bigerverſammlung
einen ausführlichen Bericht, aus dem u. a. zu ent=
nehmen
iſt, daß bei Eröffnung der Geſchäftsaufſicht der Gläubigerver=
ſammlung
der Status per 31. März vorgelegen habe. Inventar und
Eröffnungsbilanz ſeien hierin noch nicht inbegriffen und kämen ſpäter
zur Vörlage. Erhebliche Veränderungen im Status ſeien ſonſt nicht
eingetreten. Ein Geſchäftshaus in Berlin konnte mit Gewinn, ein an=
deres
in Grünbach zum Bilanzwert abgeſtoßen werden. Ueber weitere
Verkäufe ſchweben Verhandlungen. Ein neues Moment iſt das, daß
inzwiſchen der bayeriſche Staat als Gläubiger mit einer Forderung von
über 3½ Millionen RM. aufgetreten iſt, eine Forderung, die ſich auf
Holzfällen begründet, die ohne Genehmigung des Staates vorgenom=
men
wurden und für die der bayeriſche Staat die Firma Gebrüder
Himmelsbach ſchadenerſatzpflichtig macht. Der Konkursverwalter führte
weiter aus, daß verſucht werden müſſe, die Werke, die zum Beſitz der
Gemeinfchuldnerin gehören, möglichſt als ganzes zu verkaufen, weil ſie
auf den Großbetrieb zugeſchnitten ſeien und einen Zerfall in verſchie=
dene
kleine Betriebe nicht vertragen könnten. Ueber das Ergebnis des
Konkursverfahrens für die Gläubiger kann bei allen dieſen Dingen eine
Vorausſage naturgemäß nicht gemacht werden.

Frankfurter Börſe. Nach einer Verfügung des Börſenvorſtandes=
werden
ab 1. September 1927 die Notizen der Deutſchen Anleihe=Ans.
loſungsſcheine einſchließlich ein Fünftel Ablöſungsſchuld Nr. 1
30 000 und der Deutſchen Anleihe=Ausloſungsſcheine einſchließlich ei
Fünftel Ablöſungsſchuld Nr. 30 001 bis 60 000 zu einer Notit Deutſch=
Anleihe=Ausloſungsſcheine einſchließlich ein Fünftel Ablöſungsſchuf=
Nr. 1 bis 60 000 vereinigt.
Die Eröffnung des Herbſtlehrganges 1927 der Vereinigung fün
ſtaatswiffenſchaftliche Fortbildung. Geſtern abend fand im Kurhausu
Bad Homburg die Eröffnung des Herbſtlehrganges 1927 der Vereini=
gung für ſtaatswiſſenſchaftliche Fortbildung mit einer Feier ſtatt, amu
der Vertreter des Handels, der Induſtrie, der Börſe und der Regierungn
teilnahmen. Staatsminiſter a. D. Dr. Sämiſch hieß die Teilnehmeru
deren Zahl etwa 450 beträgt, in einer Anſprache willkommen und leotslt
die Zwecke und Ziele der Lehrgänge dar. Er wünſchte der Veranſtal=
tung
einen guten Verlauf.
Die Ufa und Amerika. Die Verwaltung der Univerſum=Film A.6./
(Ufa) teilt mit: Die Vertreter der Ufa ſind nunmehr von ihrern
Amerikareiſe nach Berlin zurückgekehrt. Bei dem großen Intereſſe
das man in allen beteiligten Induſtriekreiſen und darüber hinaus in
der Fach= und Tagespreſſe dieſer Reiſe entgegenbrachte, iſt es nicht ver a
wunderlich, daß uns zahlreiche Anfragen über Verlauf und Ergebnis
zugehen. Demgegenüber können wir nur auf die von uns am 13. Au
veröffentlichte Mitteilung hinweiſen, wonach die Verhandlungen u 9
einem Rahmenvertragsabſchluß geſührt haben, in dem die Richtlinmn
feſtgeſtellt wurden, die als Grundlage für die nunmehr in Berlin u
ſchließenden Spezialverträge dienen ſollen. Es kann auch die erſie=
liche
Tatſache feſtgeſtellt werden, daß die amerikaniſchen Verhandlus
partner für die ſchwierige Lage der deutſchen Induſtrie lohalſtes Zee
ſtändnis zeigten und durch Erfüllung der Abänderungswünſche ihr au=
tiſch
Rechnung zu tragen ſich in großzügigſter Weiſe bereit erklänen 1
Näheres über dieſe von dem Geiſte vertrauensvoller Hand=in=Han
Arbeit und gegenſeitiger Wertſchätzung getragenen, Spezialverhandlm
gen mitzuteilen, verbietet ſich ſchon aus dem Grunde, daß zwiſchen dn
Parteien bis zum Abſchluß der Spezialverträge abſolutes Siſ=
ſchweigen
vereinbart worden iſt.

Die amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vonn
29. Auguſt ſtellten ſich für Kupfer: Januar 114,25 (114,50), Februnrn
114,75 (114,75), März 114,75 (115), April 114,75 (115,25), Mai
(115,25), Juni 115,25 (115,25), Juli 115,50 (115,50), Auguſt 111,50 (112)
September 111,75 (112,25), Oktober 113,25 (113,50), November 13304
(114), Dezember 114 (114,25). Tendenz: feſt. Für Blei: Janu
46,50 (47), Februar 46,75 (47), März 46,75 (47), April 46,75 (472
Mai 46,75 (47), Juni 47 (47,25), Juli 47 (47,25), Auguſt 45 (46), Seht=
tember
45,75 (46,25), Oktober 46,25 (46,50), November 46,25 (46,75,
zember 46,50 (47). Tendenz: ſtill. Für Zink: Januar 55,50
Februar 55,75 (55,75), März 55,50 (55,75), April 55,25 (55,75), Maic
55,50 (55,50), Juni 55,50 (55,50), Juli 55,50 (55,50). Auguſt 55500
(56,50), September 55,50 (56.25), Oktober 55,50 (56), November 5
(56), Dezember 55,75 (56). Tendenz: feſt. Die erſten Zahlen be= Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 29. Augg
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz feſt): Standard p. Kaſſe 55
bis 55½, 3 Monate 55½½, Settl. Preis 55½, Elektrolyt 624
bis 62½, beſt ſelected 59½61, ſtrong ſheets 86, Elektrowirebug=
62½. Zinn (Tendenz feſt): Standard p. Kaſſe 289½7,
3 Monate 285½½, Settl. Preis 289½, Banka (inoff. No./
300½, Straits (inoff. Not.) 293. Blei (Tendenz feſt): auslänl.
prompt 221/1s, entft. Sichten 23½, Settl. Preis 22½. Zi
(Tendenz feſt): gewöhnl. prompt 27½, entft. Sichten 97
Settl. Preis 27½8, Aluminium für Inland (inoff. Not.) M
Ausland (inoff. Not.) 112, Antimon Regulus Erzeug.=Pru
(inoff. Not.) 69½, chineſ. per (inoff. Not.) 46, Queckſilber (inoſſ ſ
Not.) 21½22, Platin (inoff. Not.) 13½, Wolframerz (inoſ.ſ
Not.) 13½, Nickel für Inland (inoff. Not.) 170175, Auslanda
(inoff. Not.) 170175, Weißblech (inoff. Not.) 18½, Kupſee
ſulphat (inoff. Not.) 24½25, Cleveland Gußeiſen Nr. 3 70.

Mannheimer Viehmarkt vom 29. Auguſt. Am heutigen Viehmarſ.
waren die 50 Kg. Lebendgewicht je nach Klaſſe gehandelt: 347 Ochſe,
062; 243 Bullen, 3055; 345 Kühe, 1450; 374 Färſen, 3R
336 Kälber, 5682; 35 Schafe, 4045; 3576 Schweine, 5675: Pfeine
geſtrichen. Marktverlauf: Großvieh anfangs mittelmäßig, woie
langſamer, Ueberſtand. Kälber mittelmäßig, geräumt. Schweine muüce
mäßig, kleiner Ueberſtand.
Frankfurter Viehmarkt vom 29. Auguſt. Der Auftrieb des heuhge.
104
Hauptmauktes beſtand aus 1499 Rindern, darunter 318 Ochſen,
Bullen, 633 Kühen, 406 Färſen, 534 Külbern, 88 Schafen und e
Schweinen. Bezahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen.
(467, 42) 5963, b1) 5458, b2) 53, 2) 4549, Bullen: 2) N-"
) 5356, Kühe: a) 5257, b) 4651, c) 3945, d) 303,
6166, b) 5660, c) 4855, Kälber: b) 7883, c) 7077, 0) 0.
69, Schafe: a) 5065, Schweine: a) 3776, b) 7976, c) 73
bis 76, c) 6972, g) 6268. Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſen
Qual. 105110. 2. Qual. 95100, Bullenfleiſch: 95100, Kuhſ

Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl
Ausloſ. Sch. I. Teil
II. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ
Schuld ohne Aus=
loſungsſcheine"
.
4% Dt. Schutzgeb.
Anl. ..

56

15
9.05

b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914/ 3
50 L.Inv. 1914/ 36
4½% 1898
4½% 1902 ... 2.8
4½ Bosnien".
5% Bulg. Tabak.02/ 17
4½%Oſt. Staatsr
v. 1913, Kdb.1918 2.85
4/.%Oſt. Schatz. 14
4:/-% Oſt. Silberr.
271
dr.
49
ſt. Goldrente
äbr. Abk./ 23
4% Oſt. einh. R./k.) 1.6
3% Port. (Spz.) III

5%Num.am
4½%,Gold. 13
4% am. R. 05

14.5
5.2

4% Türk. (Adm.) 0:
4%(Bagd.) II/ 3
90.
4% 1911 Zoll

½¾lng. St. 191,
13
. Innsbr. A
2Ung.
914
4½%ung. St
% Ung. Goldr

33.5

43 Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.) / 21.6
4% Ung. Staatsr
v. 10......
22.75
4½Ung. Kronr.
35 Ung. Eiſ Tor .. 170,
Außereuro=
päiſche

5%Mex.amn. i. abg.
1%0o äuß. 99
Gold04ſtf. 23.5
30 konſ. inn.
4½%, Irrigat.
5% Tamaulipas I,
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=Bk. G./106
102.5
6%o Berl. St. Goldl 96
8% Darmſt. St.=G./ 98.5
8 O D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf. 100
100
94
% Dresd. St.:G
92
%Frkf. St.=G..
92.75
ES.2
%Frkf. Hyp.=B!
Goldpfbr.
101.5
%0 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
99
% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Boldpf
100,2
Frkf. Goldpfbr./ 99
Frkf. Pfbr.=B!
G
94
Ff. Pfbr. Br
82.75
b.=Br.
zr/100.4
elöckn.=Werk. 26

10%Komm.Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl.
. .1103.75
8% Komm. Ldsbk
Darmſt., Reihe T/ 99.5
8¾ K. Landesbank
Darmſt. Reihe II 99
8% Ldwgshf. Stadt=
Goldan ...."
7%M. KraftHöchſt
%0 Mainz.=St.=G./ 98
8% Mannh. St.=G
6% Mannh. St.=G.
7% M.=Stahlw. 27/ 96
8% Naſſ. Ldb. Gold 1106.5
8% Nbg. St. Gldal. / 99.75
8% Pfülz. Hyp. Bk.=
Gokdpfbr.
1100
7% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
98
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
93
8% Pforzh. St.=G./ 97.5
8% Pirmaſ. St.=G./ 97.75
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.
ſchafts=Goldpfbr. 102
% Pr. Centr.=St
ſchafts=Goldofbr. 97.5
8%Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . . .. 1100
98

ſ Voigt& Häffner
Goldobl.
8%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf. /400

93
77.5
52.5

12% Lig. Pfb
4½% Anteilſch.
2 Rh. Stahlw.
0%Rh.=Weſtf.=T
Cr.=Bk. Goldpf.

8% Südd.B.=Cr.B.
Goldpfdbr.
98I.
20 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.-Gld.
obl. mit Option/aoc‟),
V. Stahlw. Düſ=
ſeldorföhs
. G
vbl. ohne Option 94‟/,
nt.Bln,) 27
90

Ohne Zins=
berechnung

5% Bdw. Kohl 2:
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ...."
6%Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Heiſ. Volksſtaat
Roggen 23...."
50 Pr. Kaliwert.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. C
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hhyp.=Bk.
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß.Bob.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hhp. Bk.
Staatl. od. prov
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landestr. Caſſel
Naſſau. Ldsb. .
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr
42 Galiz. Carl=
d
..
5eOſt. So. (O.)

12.62
13.7
6.9
8.5
6.3
8.85
2.22

15.3
15.925

11.5
n33

12.9
15

12
11.8
9.1

3.6

2,60 Ate Oſt. Süd
2,6% Neue
4%0 Oſt Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
abg

3% Oſt.
%Oſt.
gOſt.

9.Em.
ab
1885
abg
Erg. Netz
abg.

13.6
13.6

19.4

19.5
187/,

RaabOebd. 83
91
97
4% Rud. Silber
4% Rud. (Salzkg.)
41%Anat., S. I 18
410 Anat., S. II
0 Anat., S.III/ 15.25
3% Salon. Monaſt. 20
5% Tehuantepec. .
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . . 1144
176
Bad. Bk. .. .. ."
Bk. f. Brauind. . . . 1203.5
Barmer Bank. . 1147
Bay. Hyp.=Wchi
Berl. Handelsgeſ. . 1244.5
Comm. u. Privatb. 173
Darmſt. u. Nat.=Bk. 224.9
Deutſche Bank . . . 159
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 130.5
D. Hyp.=Bk. Mein. 1136
105
D. Vereins=B!
154.5
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. .. . 162
134
Frankf. Bk.
Frankf. Hypth.=Bk. 146.5 Werger
Frkf. Pfdbr. Bk. . . 145
Gotha. Grundkr. Bk. /165.5
Lur. Intern. Bank ./ 8 Akkum. Berlin.
Metallbank
Pfälz. Hhv.=Bk. /218.5 6%0 A. E. G. Vzg. A.
Pr. Bd.=Creditbank 134
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk. . .. 133.75 1 Bad. Uhren, Furtw. 20
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. B.=Treditbk.

. Disc.=Geſ. 145
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein/ 17.75
Bergwerks=Akt.
Buderus.
112
Eſchw. Bergw. 207
Gelienkirch. Bgw. 154.25
Harp. Bergb.
197.5
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein ... 123.5
Kali. Aſchersleben . 175
Kali. Salzdetfurth. 124 2
Kali. Weſterregeln . 185.5
Klöcknerwerke (abg.
Lothr=Hütte)
155
Mannesm.=Röl
172.25
Mansfelder
128.75
Oberbedarf
101
Otavi=Min.=Ant. . . 33
Phönix=Bergb. . . . 114.5
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw. . . . 195.5
Riebeck Montan. . . 168
Salzwerk Heilbronn 180
Tellus Bgb. . . . . . . 112.5
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke. . 130.5
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.) 271
Henninger
190
Hereules, Heſſiſche 1148
Löwenbr.=München 363
Mainz. Aktienbr. (243.5
Schöfferhof (Bind.) 345
Schwarz=Storchen /180.5
Tucher, Nürnberg
180

143 Adler EOppenh.
Mitteld Creditb. 1235.5 Adlerw. (v. Klener) 115
5% A. E. G. Vzg. B.
N. E. G. Stamm . . . 182 5
Bad. Maſch. Durlach 150
Bamag=Meguin .. 45.5
Baſt Nürnberg ..

Mif Kue
Beck & Henkel ....
Bergmann Gl 193
Bing. Metall.
239
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang
Cement. Heidelb. . . 144.5
Cement. Karlſtadt /136
Tement. Lothr.
Chem. Albert. . . . . 140.25
Chem. Brockh.
86
Chem. Milch.
Daimler=Benz A. G. 1120
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl .. . 155
D. G. u. Silb. Scheid. /214
D. Linoleumw. Bln /260
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr. 1154
Dürkoppwv. (St). .. 80
Dürr. Ratingen .. 74
Dyckerhoff & W..
Eiſenw. Kaiſersl.. 40.25
E. Licht u. Kraft..
El. Lieferung .. . . 137.5
Elſ. Bad. Wolle ..! 35
Email. Ullrich ..
34.5
Enzinger Werke
60
Eßlinger. Maſch. . . 80
Ettlinger Spinn. . . 230
Faber Bleiſtift
81
Faber & Schleicher/103
Fahr, Pirmaſens. . 52
Farbenind. J. G.. . 292
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter) 1100.25
Feiſt, Sekt.
45.5
Frankfurter Gas .. 1166
Frankfurter Hof .. 1114
Frkf.-M. Pok. u. W
Geiling & Cie.
80
Goldſchmidt, Th. 1134.1
Gotha Waggon".
Gritzner, Maſch . . 115
Grün & Bilfinger. /181
dafenmühle Frkft. /135
Haid & Neu
55.8
Hammerien
Hanfw. Füſſen.. . . 138.25
Hanſa=Lloyd, Br.
Hartm. & Braun. 160

Heyligenſtaedt.
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch, Kupfer.
Hoch=Tief Eſſen..
Holzmann
.
Holzverk. Ind.
Hydrom. Breslau

Inag
Junghans St. ...
Fammg. Kaiſersl.
Larlsruher Maſch..
.
Karſtadt, R.

123
192
72
100
114.9
198
26
149

79

Klein, Sch.&Becker/140 Ver. Faßf. Caſſel.
Knorr, Heilbronn .1177
Konſerv. Braun .. E4
Krw. Alt=Württbg.
Krauß & Co.
Lahmeher .. . . . . . 174
Lech, Augsburg . . . 121.25
Lederw. Rothe
Lederw. Spicharz
20
ingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle ./ 46
Ludwigsh. Walzm. 123. 25
Lüdenſcheid. Metall
Mainkraft Höchſt 1127.5
Mars=W. Nürnberg/134 1 Transport= und
Metallgeſ. Frkf.
35
Miag, Mühlenb. 1137.7
Moenus, Stamm . 76
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurſ./ 72
Münch. Lichtſpielk.
Neckarf. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen
teters Union
113
Pfälz. Näh. Kahſerl 64
Bhilipps.
66
Porzellan Weſſel.. 41
Rein. Gebb.& Schal/1.31
163.5
Rhein. Eleftr.
Ryenania, Kunheim
97
Rütgerswerke"
Schneid. & Hanau. 61.5
Schnellpr. Frank. 1101.75
Schramm Lackfr. 1102.75
Schriftn. Stemp 1139
Schuckert, Elektr. 1200
Schuhfbr. Weſſel.
Schuhf. Herz .....! 62

Schultz, Grünlae
Seilind. Wolff.
Siemens Glas
Siemens & Halske
Südd. Immo
Südd. Zucker=A.= G. 141
Thür. Lief. Gotha
Uhren Furtwäng!
Unterfr. Kr.=El.=V./40
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind
Ber. d. Olfbr. Mann / 6a.8 2
Gummi. Bln.=Frli /4,6 2
Pinſel=Nürnberg
Ultramarin ...... 1450
Zellſtoff Berl. .... ge.552
Vogtl. Maſch.
Voigt & Haeffner.

P
665
Volthom, Seil
(Wanß & Frehtag. 165-
Wegelin Rußfbr...
Zellſt. Aſchaffenbg. 202
A
Zellſt. Memel.. .
Zellſt. Waldhof ... 320.2
Zucker f. Rheingau
Verſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorz., 100
A. Dt. Eiſenbahn. 5
1. Lofalb. u. Kraft
Dt. Eiſenb.=Geſ.:./432
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.-Gef. 140
148.5 5
146.72R
Hapag
Nordd. Lloyd.
Frift. Alg. Beri. /160,5 5
Frankonia Rückv

Darmſtädter Berte
Bahnbedarf..
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ.
Gebr. Lux.
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roede
BenulethcEllenb..

140

[ ][  ][ ]

ſtrmmer 240

Dienstag, den 30. Auguſt 1922

Seite 13

Wforwiertel 50 und Hinterviertel 60. Marktverlauf: Rinder ruhig
mar inger Ueberſtand. Kälber und Schafe ruhig und geräumt.
Sſgire ebenfalls ruhig und geräumt.
rnkfurter Pferdemarkt vom 29. Auguſ. Obwohl der Momt
Alcſt ffür einen Pferdemarkt die ungeeignetſte Zeit iſt, war der heutige
Dka wider Erwarden gut beſchickt; die Geſamtzufuhr betrug 550 Tiere.
Dbſchäftsgang ließ wohl i allgemeien viel zu wünſchen übrig,
darns das ſchöne Wetter viele Kaufintereſſenten mit den Erntearbei=
tenn
sühäftigt, nicht abkömmlich ſind. Es wanen jedoch Handelsleute
aucem Rheinland, Württemberg und Baden anweſend, ſodaß der
Soml trotzdem zufriedenſtellend verlief. Die Preiſe für junge voll=
jäumhe
Arbeitspferde wiren befeſtigt, gute norddeutſche Kutſchpferde
geitſu und hoch im Preis. Schlachtpferde wurden flott gehandelt; die
veinCrtalität erzielte bis zu 38 Mk. je 50 Kg. Der nächſte Pferde=
memt
ſindet am 3. Oktober ſtatt.
Produktenberichte.
ſemnheimer Produktenbericht vom 29. Auguſt. Trotz des beſſeren
Wiet* blieben die Angebote an Inlandsgetreide ſchwach und da auch
dieh ffrten vom Ausland höher lauteten, ſo verkehrte die Börſe in
ſtentü= Haltung. Man verlangte für Weizen inl. 28,7529: ausl. 32,25
bissr Roggen inl. 25,2525,5; usl. 25,7526; Hafer inl. 2122,5;
au/2. ,524; Braugerſte inl. 26,538; Futtergerſte 2224; Mais mit
SuN20,25; ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial Null 40,25; ſüddeut=
ſchelzizenbrotmehl
3436,5; Weizenkleie 13,25: Biertreber mit Sack
161/ Alles per 100 Kg. waggonfrei Mannheim.
(ſeankfurter Probuk enbericht vom 29. Anguſt. Die außerordentliche
Feſſett Ende der Woche konnte ſich heute nicht halten, wenn auch die
Nisirigen gegenüber denen am Freitag höher lauten. Infolge des
plgöt eingeſetzten guten Wetters kommt wieder mehr Angebot in
Lellnurre an den Markt. Weizen iſt ſchon 0,25 Mark billiger gewor=
beiM
. (serſte wird etwas höher bezahlt als in der Vorwoche. Kleie
iſtmwrändert äußerſt knapp. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt:
Wiem 28,5028,75; Roggen 24,2524,50; Sommergerſte 2627,75;
Hoßf ml. 23,7524,50; ausl. 23,7525; Mais 19,2519,50; Weizen=
menb
3: 7540,25; Roggenmehl 35,5036,50; Weizenkleie 13,75; Rog=
geintte
13,75: Erbſen 3060; Linſen 4060; Heu 5,606; Weizen=,
Nuſegyrtroh, drahtgepr. 4,506: gebündelt 33,25; Treber 16.25 bis
16MKATark.
ſeimkfurter Kartoffelmarkt vom 29. Auguſt. Weißfleiſchige Kar=
toſtte
B.253,50; gelbfleiſchige runde Kartoffeln 3,403,50 Mark je
5oM4 Tendenz: ruhig.

Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieago, 99. Auguft. (Prih.=Tel.)
Weizen: Am heutigen Markt kam es heute auf allgememe Ligufda=
tionen
zu einem erheblichen Preisrückgang. Dis Schlußnotierugen
lagen 3½334 C. niedriger. Verſtimmend wirkten beſonders die gümn=
ſtigen
Wetterberichte aus den amerikaniſchen und kanadiſchen Anbau=
gebieten
.
Mais: Die Preiſe erfuhren ebenfalls eine erhebliche Senkung auf
Vorausſagen von gutem Wetter. Die Preiſe gaben 283½ C. nach.
Hafer: Die Abſchwächung am Hafermarkt war auf günſtige Ernte=
berichte
zurückzuführen.
* New York, 29. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Unter dem Eindruck günſtigerer Nachrichten über die braſi=
lianiſche
Finanzlage wurden Anſchaffungen vorgenommen. Am Schluß
trat Neigung zu Realiſationen hervor.
Zucker: Bei ſehr ſchwacher Geſchäftstätigkeit erfuhren die Roh=
zuckerterminpreiſe
einen leichten Rückgang auf Abgaben des Handels.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 29. Wug.:
Getreide: Weizen, Sept. 134½, Dez. 138½, März 141½; Mais,
Sept. 107½, Dez. 112½, März 115½; Hafer, Sept. 44½, Dez.
48½, März 517; Roggen, Sept. 95½, Dez. 972/e, März 101½.
Schmalz: Sept. 12,80, Okt. 12,90, Jan. 13,60.
Fleiſch: Sept. 12,00, Okt. 12,15, Jan. 13,00; Speck loco 12,00;
leichte Schweine 9,5010,75. ſchw. Schweine 910,35; Schweine=
zufuhren
Chicago 42 000, im Weſten 70 000..
Es notierten nach Meldungen aus New York am 29. Aug.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 145½, hart 149½; Mais neu ank.
Ernte 116½; Mehl ſpring wheat clears 6,757,00; Fracht nach
England 1,92,6, nach Kontinent 1012.
Schmalz: Prima Weſtern Loco 13,50; Talg extra 72.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Die Wirtſchaftliche Vereinigung Deutſcher Meſſingwerke E. V.
Köln, hat wegen Sinkens der Rohmetallpreiſe ebenfalls ihre Grund=
preiſe
vom 26. Auguſt um 2 RM. ermäßigt. Der Richtpreis für Bleche
beträgt 149 RM., für Stangen 131 RM. pro 100 Kg.
Der Manteltarifvertrag für die Angeſtellten der Werke des Arbeit=
geberverbandes
der oberſchleſiſchen Montaninduſtrie iſt von den Arbeit=
nehmerverbänden
zum 30. September d. J. gekündigt worden.

Wenen der Strumtderſonwung der Weiſherzentrale in Eppelbomn hat
der Saarländiſche Zweckverband mit überwiegender Maforität den An=
ſchluß
an das R.W.E. beſchloſſen. Wie uns hierzu aus Saarbritchem
gemeldet wird, nimmt die Gruppe Röchling gegen den Beſchluß Stel=
tung
, weil er die Entwickelung der ſaarländiſchen Kohlenwirtſchaft
ſchädige.
Dia amtliche Außenhandelsſtatiſtik Norwegens weiſt ſür Juli Im=
porte
in Höhe von 81,55 Mill, Kr. gegen 72,1 Mill. Kr. im Juli des
Vorjahres aus, während die Exporte einen Rückgang von 66,9 Mill.
Kronen auf 53,75 Mill. Kr. erfuhren. Es beſteht ſonach ein Einfuhr=
überſchuß
von R,8 Mill. Kr. (5,2 Mill. Kr.).
Im Juli betrug die ſchwediſche Einfuhr 121,28 Mill. Kr. gegen
119,09 Mill. Kr. im Juli 1926. Die Ausfuhr ſtellt ſich auf 151,82 Mill.
Kronen gegen 129,5 Mill. Kr. im Juli des Vorjahres. In der Zeit
von Januar bis Juli wurden für 849,87 Mill. Kr. gegen 817,0 Mill.
Kronen in der gleichen Zeit des Vorjahres Waren eingeführt, während
ſich die Exporte auf 838,9 Mill. Kr. (728,4 Mill, Kr.) belaufen.
Die polniſche Regierung hat ſür das kommende Etatsjahr 30 Millio=
nen
Bloty für Inveſtierungen im Eiſenbahnweſen angeſetzt. An erſter
Stelle ſoll die direkte Linie Warſchau-Thorn nach Gdingen mehr=
gleiſig
ab Thorn ausgebaut und für großen Wagenverkehr nach dieſem
Hafen eingerichtet werden.
Es ſollen zurzeit Beſtrebungen im Gangg ſein, im Dienſte der
Caiſſe Commune eine Vereinfachung eintreten zu laſſen, und zwar inſo=
fern
, als man die öſterreichiſch=ungariſchen Nachfolgeſtaaten, die für
einzelne Anleihen nur kleine Quoten (32 Prozent) zu leiſten haben,
wie etwa Italten und Jugoſlawien, zu eliminieren ſucht.
Nach den Veröffentlichungen des Sownarchoz hat die deutſche In=
duſtrie
bisher eine Milliande Goldmark in Rußland inveſtiert.
Die tſchechoſlowakiſchen Handelsvertragsverhandlungen mit Deutſch=
land
werden in der zweiten Septemberhälfte, vermutlich am 20., fort=
geſetzt
werden und dürften wahrſcheinlich den Schlußteil darſtellen.
Das tſchechoſlowakiſche Eiſenbahnminiſterium hat wit den Deutſchem
Reichsbahnen ein Uebereinkommen geſchloſſen, wonach die Beſucher der
Muſtermeſſe in Prag für die deutſche Strecke eine Ermäßigung des
Fahrpreiſes von 25 Prozent erhalten. Die Rciſenden müſſen bei der
Hinfahrt zugleich die Rückfahrkarten löſen.
Nach Erhebungen des Statiſtiſchen Staatsamts repräſentieren die
1926 an der Prager Börſe notierten Effekon einen Geſamtwert von
23,2 Milliarden Kronen; hiervon entfallen auf Aktien 3,17 Milliarden,
auf Staatsanleihen 16,9 Milliarden, auf Pfandbriefe der Geldinſtitute
2,9 Milliarden.

Palast- Lie
viele
ORREUMT

Mur noch heute!
Ein Tag der
Kosen im August
a hat die Garde fortgemußt
ii Film ans den bewegten Augusttagen 1914 und
aus dem Zeitalter des Transozeanfluges
zu Spiel von Damals nnd Heute!
Alar Friedllche Arbeit kann dle Völker
verbinden!
Krleg verzehrt Friede ernährt‟
In den Hauptrollen:
Killen Kürty, Helga Thomas, Ernst Rückert
Maria Mindzenty, Alfred Abel, derd
Hillese, 1ack Mylong-Münz, Ed. von
Wintersteln, Marg. Schön u. a. m.
Die Löwen sind los, 2 Akte
Neueste Wochenschau (13349
Anfang 3½ Uhr Abends 8 Uhr
lau albaugarten
Ininerstag, den 1. September 1927,
abends 8 Uhr

Beginn der Splelzeit 1977 28
m Freitag, 2. September
sowie Samstag. 3. Sept. 2 Gastspiele 2

des

Großrussischen
Balalaika- Orchester
mit Männerchor u. Solotänzen
Leitung: Dr. E. Swerkoff (13385
Preise Mk. 1.00 bis 3.00
Sonntag, 4. September, abds. 8 Uhr
Operetten-Liederabend !
griK Wirl

Karten:de Waal, Rheinst. 14u Verk.-Büro

Eine große Sendung

Sprechapparate
n allen Ausführung.
ingetroffen. Die
Preiſe ſind ſtaunend
billig. Beachten Sie
bitte unſere Schau=
(13388
fenſter.
B. Orio, Karlſtr. 14.

KeSldenL-Taeäter
Ab heute der II. Teil
von Volldampfl
Der Mann
der Taß-

Union-Theater

vonter Kassckrab
der Beileninenkenr
Der allseitig mit Spannung
erwartete große Kriminalfilm:
Mit dem auserlesenen Ensemble:

Speed, der König der
Sensationen
Abenteurer-Roman in 8 Akten

D.O. B.
Donnerstag, 1. 9. 27.
3 Uhr abds., im Kaſino
des Leibarde=Regts.,
Damen= u. Herren=
abend
, Unterhaltung.
Zuerſt Finanzbericht,
Mitteilungen, dann
Muſik.
(13351

Eintritt 50 Pfg. St.13376
Zohnerkarten haben Gültigkeit.

Kaffee-Restaurank (11858a
Wwaus Bentenkausf
iltestelle Neues Schießhaus Linie 9
demstag, Mittwoch, Donnerstag
Bällige Kaffeetage
Partion Kaffee und Kuchen 0.6(

Großer

Konzert
des Städt. Orchesters
Viektäfne Verkäuf

Besonders günstiges Angebot
aus unserer
Gardinen-Abteilung

Ar5
Heute Dienstag
dotel Hufnagel, Seeheim
Treffpunkt zum (13392

V128 Trautheim Tel. 2128

oſbsee Restauration Pension.

Brises-Bises
Etamine und Tall . . . . . . Stück
Soheibengardinen
in großer Answahl . . . . . . Meter
Etamine
gestreift und kariert . . . . . Meter
Spannstoffe
enorme Auswahl, neue Muster, Meter
Halb-Stores
in Etamine mit Einsätzen . . Stück
Madras-Garnituren
Zteilig, garantiert farbecht, Garnitur
Künstler-Garnituren
moderne Ausmusterung . . Garnitur
Bettdeoken
in Täll, über 1 und 2 Betten, Stück
Fussmatten
starke Oualitäten . . . . . . Stück

U.M4 0.40 0.90 0.49
1.40 u.09 0.19 b.90
1.b0 0.10 0.00 U. be
u.00 1.30 1.30 LAu
0.90 L.,0 4.30 4.50
A.19 4.50 9.19 0.30
3.50 4.50 6.50 1.50
0.00 1.00 0.19 19.30
1.19 1.40 4.40 2.9

aaef Den gosana,
oder
Duttis tolle
Ehefahrt
Lustspiel in 6 Akten
Hauptdarsteller: (2254s
Dorothy Devore
Anfang 3½ Uhr M
Fremde u. Beſucher Darmſtadts
vergeßt nicht einen Ausflug an die allbe=
kannte
herrliche Bergſtraße (Malchen,
Frankenſtein, Seeheim, Jugenheim, Meli=
bokus
) zu machen. (10839
Autobusfahrten
v. weißenTurm(Schloß vorm. 8.30,12.00Uhr,
nachm. 2.30, 5.00, 7.00, 8.30, 10.30 Uhr und
ebenſo bequeme Rückfahrten. Fahrzeit
30 Minuten. Fahrpreis 0.701.00 .

Werner Krauss, Maly Delschaft,
Virian Gibson, Wilhelm Dieterle,
Henry Stuart, Inlins Falkenstein,
Jacob Tiedtke, Karl Elzer
Die Berliner Presse schreibt:

Schöne geräumige Lokalitäten.
Füür größere und kleinere Kaffee-
Gs esellschaften, Tanz-Kränzchen
und dergleich. bestens geeignet.
lperrasse nach der Gartenseite.
Hrig. Konditorei u. Schlachtung.
Warme und kalte Speisen zu
jeder Tageszeit. (5852a
chiöne Fremden-Zimmer mit Pension
MMahlzeiten), 5.00 Mk. pro Tag.
Wochenende 11 Mk.

Gebruder Ander

Danmstadt

Laidevigstr 9 11

paEiswrer
U.IN BEICHER
AUSHAHL
FARBEN
LACRE
TAPEIEN
SCHEFERLCO
DARMSTADT
WRUF:S4T
NEckAeSTL:

Auf3

Werner Krauss: jede Szene ein Star-
ereignis
! Hervorragende Darstellung-
schlagkräftigeSzenen
ein spannend.
Film man langweilt sich wirklich
nicht bei diesem Gerichtsfall Bilder
unerhörter Impression man fühlt
das lastend Schicksalhafte, Ereignis-
schwere
des Kommenden dieser
Kriminalspielfilm fand starken Beifall!
Versäumen Sie diegeg Werk vicht!
Nach dreimaligem Verbot von der
Zensur endlich wieder freigegeben!
Roman
Molarré
der bekannte Darsteller von
BenaHuf
in dem Roman aus dem Morgenlande
in 6 Akten (*22547

O Freihurg im Breisnan 8
Hilda-Frauenschule
des Freiburger Frauenvereins
vom Roten Kreuz
Für Töchter der gebildet. Stände ein=
und zweijähr. Ausbildungskurſe durch
ſtaatl. geprüfte Lehrkräfte. Außerdem
halbjährige Sonderkurſe in Hauswirt=
ſchaft
u. wiſſenſchaftl. Fächern. Geſell=
ſchaftliche
Weiterbildung. Herrl. Lage
Waldesnähe. Auskunft u. Proſpekt durc
die Präſidentin Frau Prof. Heili
Freiburg i, Br., Glümerſtr. 11, (I. 121

Wieße

hartplatens Koffer

Bis 31. Auguſt
gewähre ich noch auf meine bekannt billigen
Preiſe für
Bulkan=
Fibré=
10% Rabatt.
Ferner alle Arten Lederwaren zu billigſten
Preiſen. Reparaturen werden ſofort und
billigſt ausgeführt (13378im
Offenbacher Lederwaren=Zentrale
M. Kolb
Ecke Schuchard= und Luiſenſtraße,
O

er fähr

Model

nach Karlsruhe und können Güter jeder
Art hin= und zurück mitbefördert werden,

AIker’s

Möbel= und Kunſtgewerbehaus G. m. b. H.
Abt. Spedition, Eliſabethenſtr. 34, (13361

[ ][  ][ ]

Guus5

13266

Adton

Ueber die Kursveränderungen-an der Berliner
Börse unterrichten eingehend und zuverlässig
de mit wertvollen Beilagen ausgestatteten:
Moage
Berliner Börgen=

veder: Karfrndristsin a Gurct
Berlin C2.
An der Spandauer Brücke 10
Probenummern kostenlos!

17.
Jahrgang

M. 45.
proQuartal

Seite 14

Ofenstag, den 30. Auguſt 1927

Nummer 240

Energische Aufsichtsdame

welche ſchon in größerem Fabrik=Betriebe
tätig, ſucht Stellung. Ubernimmt auch Filiale.
Angebote unter V 96 a. d. Geſchſt. (*22453

Weiblich

Ehrlich., ſaub. (22501
Mädchen ſucht Stellg
von Morgens b. nach
d. Spülen. Angeb. u.
V116 an die Geſchſt.

Gepr. Rindergärtneri
kinderlieb, 16 J., ſucht
für nachmitt Stellg.
Brodbech, Heinheimer=
ſtraße
31½, (*22468

Mädchen ſucht Stellg.
in bürg. Haush. per
15.9. Ang. unt. V 94
an die Geſchſt. (*22445

Ordl. ſaub. Fran ſucht
Beſch.i. Waſch. u. Putz.
Näh. Geſchſt. (*22437

Perf.Büglerin( Stärk=
wäſche
) ſucht n. Kun=
den
in nnd auß. dem
(*22461
Hauſe
Landwehrſtr. 37, II. r.
Tücht, Schneiderin

empf. ſich im Anfert.
b. Damen=u. Kinder=
kleid
. Ang. unt. V 91
an die Geſchſt. (*22438

Fran ſuchtLaufdienſt,
auch üb. Mittg. (*22489
Mollerſtr. 28, III, I.

Fräulein
17 Jahre alt, welche
Haushaltungsſch. beſ.
hat, fucht St.zw. weit.
Ausbild. als Haustocht.
in beſſerem Haushlt.
Taſchengeld erm. An=
gebote
unter V 117
Geſchäftsſt. (*2250
Jg. Fran ſucht vorm.

Beſchäftig. Zu erfr.
Geſchäftsſt. (*22541

Haustochter aus gut.
Fam., v. Auswärts,
18 J., bew. im näh.
u. koch., ſucht Stelle
als Stütze d. Hausfr.
geg. kl. Vergüt. Es
wird mehr auf gute
Behandl. als Lohn
geſeh. Angeb. V 126
Geſchäftsſt. (*22534

Per 1. od. 15. Sept.
ſucht Haus= u. Küchen=
geräte
=Geſchäft jüngere

Berlauferin.

Schriftl. Nngeb. mit
Zeugnis u. Gehalts=
anſpr
. u. V 102 an
die Geſchſt. (19353

Junge Dame mit
gut. Zeugniſſen für
Buchhaltg., Schreib=
maſchine
und Steno=
graph
. geſ. Schriftl.
Angebote an Joſepk
Freitag, Bauſtoff=
großhdlg
., Heidelber=
gerſtr
. 63, I. (*2242

für Fabrikkontor geſ.
Selbſtgeſchr. Angeb.
mit Ang. der früher.
Tätigk., Referenz. u.
Gehaltsanſpr. u. V103
an die Geſchſt. (*2246

Saub. Lehrmädchen,
nicht unter 16 Jahr.
für Kurz=, Woll= und
Weißwaren per ſofort
geſucht. Selbſtgeſchr.
Ang. unt. V 112 an
die Geſchſt. (*22493

Geſucht z. 15. Sept.
zuverl. Alleinmädch.,
im Kochen ſelbſtänd.
u. in Hausarb. erf.
Kl. Haush. (2 Erw.
Annaſtraße 37, I.
(*22533)

Kinderl.,zuverl. Mädchen,
a. l. v. Lande, ſof. geſucht.
Angeb. unter V. 127
Geſchäftsſt. (*22536

Gutempfohl. zuverl.
Kindermädchen
geſ. Wilhelmsſtr. 23, I.
(22349gi)

Zimmermädchen auf
1. Sept. geſ. Bügeln
u. Serv. erf. Guter
Lohn, Zeugn. (*22435
Penſion Internationale.

Mädchen z. Servieren
und für etwas Haus=
arbeit
ofort geſucht
Kühler Grund
bei Eberſtadt.
Teleph. 8: (* 22481

Zu einzel. Dame gut
empfohl. Mädchen,
welches ſelbſt. kocht,
bis nach dem Spülen
geſ. Vorzuſt. 116
Im Geiſenſee 5, pt.
(*22478)

Beſſer, nicht zu jung.
Mädchen
das durchaus ſelb=
ſtändig
kocht u. alle
Hausarbeit verſteht,
in kleinen Haushalt
(8 Perſ., 1 Kind) zum
15. 9. od. früher ge=
ſucht
. Vorzuſt, nach=
mittags
. Heinrichſtr.
Nr. 149, II. ( 22448

erſtes Haus=

Teleph. 3365. (*22549 P gesucht.

Zuverl. Kinderfränl.
für ſof. in beſſ. Haus=
halt
geſucht. Vorzuſt.

nachmittags. (*22538
Aieeſtr. 21, I. Brezelfabrik

Mädchen
für den Haushalt tags=
über
geſucht. (*22539
Heidelbergerſt. 61, 1. Stock.

Männlich

Renommierte eingef.

vergibt an nachweisl.
bei Wirten gut einge=
führte
Herren (I.13368

Aueinvertretung

Ang. bef. u. B.M. 357
Rudolf Moſſe, Mannheim.
(I.13368)

Vornehme und ſelbſkändige
Dauerpoſition (TV.13348

Ein im In= oder Ausland tätiges
Fabrikations=Unternehmen, Sitz Berlin,
Vertrieb konkurrenzloſer, chemiſch= medi=
ziniſcher
Artikel, ſucht zur Beſetzung aus=
ſichtsvoller
Generalvertretung an allen
größeren Plätzen geeig. Perſönlichkeiten.
Gefordert wird: Arbeitseifer und Ver=
handlungstalent
. Es k. nur Bewerb. in
Frage, die über ein Barkapital v. 1000
bis 3000 RM. an z. Warenübernahme
verf. Zuſchrift., die vertraul. behandelt
werden an Salvandra=Geſellſchaft, Ber=
lin
=Halenſee, Kurfürſtendamm 163.

Unzufriedene
2 Krankenkassen-Mitglieder 2
Ver zu einer erstkl. Kasse Mitgl.
SUſE mädchen nach / hauptsäglich Lebensreformer, deshalb
Worms in feines niedrige Beiträge u. hohe Leistungen
Herrſch.,Haus. Ferner!/ übertreten will, verlange sof. auf-
ält
. Alleinmädchen u. // klärende Schriften u. kostenl. Zusen-
Stützen, die kochen// dung der Monatsschrift Der gesunde
können,n. Wiesbaden!/ Mensch Freie Wahl zwischen Aerz-
u
. Mainz. Mehrerel/ ten u. begl. Heikundigen!,Volkswohl‟
Mädchenf. aufsLand. Kr.-U.-K, Bezirksdirektion Ernst Lotz
Minna Dingeldein // Frankfurt a. M., Lortzingstr. 28. Auf
gewerbsm. Stellenbüro, / / Wunsch Vertreterbesuch. Vertrauens-
Eliſabethenſtraße 5.// Fürdige, Hleißige Herren als Vertreter
(13347

Welt-
Schlager

100% verdienen Re=
degewandte
d. Ver=
kauf
meines Meſſer=
putzers
an Private.
Sehr guter Verkaufs=
artikel
. (*22554
A. Keller
Klein=Welsheim
bei Seligenſtadt Heſſ.

Nahe Heinrichstr.!
3mal 5 Zimmer=Haus

mit Bab, ſchönem Garten und in beſtem
baulichem Zuſtand, ſehr preiswert, bei
Mark 10000 Anzahlung zu verk. Berkäufer
räumt ſeine Wohnung. Näheres nur durch

Suche ſof. tücht. Chauffeur,
Autoſchloſſ. Koſt u. Logis
im Hauſe Sprendlingen,
Eiſenbahnſtr. 13. (*22544

Hhpotheken
und (13086a
Darlehen

gegen Möbel= und
Kraftfahrzeugſicher=
heit
. Ankauf von
Goldmark= und Auf=
wertungshypotheken
.
deorg Ebert
Darmſt., Hügelſtr. 75.
Tel. 1117.
Prompte Erledigung.

Hypo-
Fheken
vermittelt diskret
und ſchnell
August Brück
Schützenſtr. 8, I.
Celeph.1778. (10696a

Conrad & Hellmund
Waldſtraße 3. (*22512) Telephon 3084.

Wer Grundhesity

Villa od. Wohnhaus, Geſchäfthaus jeder
Art, wie Wirtſchaft, Bäckerei, Metzgerei
uſw. diskret und gut kaufen
od verkaufen will, der wende
ſich an die Immobilienfirma
Weber & Götz
Darmſtadt, Viktoriaſtraße 85. 11230=

(Süd=Oſt=Viertel), Vorgarten, Garage und
Stallung vorhanden, beziehbar 1. Novbr.
ſofort zu verkaufen. Preis 10 000 Mark
Gefl. Angeb. unt. V. 120 Geſchſt (*22514

Zu kaufen geſucht:
Kleineres Einf.=Haus
v. Selbſtverk. Agent.
Pap=Korb. Januar
Febr. bezb. Gr. An=
zahl
. Ang. m. Preis=
ang
. u. V 121 Geſchſt.
(*22513id)

Bäckerei

zu mieten oder zu
kaufen geſ., Haus m
Wohng. k. in Tauſch
geg. werden. Ang. u.
V 89 an die Geſchſt.

Zwei gut möblierte
ſaubere

Zimmer
(Wohn= u. Schlafzim
in ruhiger Lage, für
die Zeit vom 15. Okt.
bis 1. Dezember zu
mieten geſucht. Ang.
unter V. 130 an die
Geſchäftsſtelle, (13382

Dauerm.ſ.mbl. Wohn=
u
. Schlafz., ſep. Eing
Angeb. unt. V 95 an
die Geſchſt. (*22446id

Dampfreinigung u. desinfizieren

Reichhaltiges Lager in Bettfedern.
Daunen, Barchente, Inletsu. Drellen

hüter,
AA.
drziteſt.
Ut J.

L. Menger, Darmstadt
Bismarckſtr. 58 13107a) Tel. 1608

Jung. Kammermuſ.
v. Heſſ. Landestheat.=
Orch. ſucht z. 1. Sept.
ein gut möbliertes
Zimmer
Ang. ſind unt. V. 124
a. d. G. z. ſend. (*22526

Unterricht im Schne:

dern Wefßailfenun ſetelte. e et
allen Hondabeict. ie ehe
ertelt ädaMarngs /t1 hc
prüfte Handarbeitst piſelicht auls Blede
lehrerin, Kaſinoftr 24 1 250 f9 ein Del
2. Stock. G2dod 7013 hut nal it

H e
Rif
Schwat
S
eiag Fil eie e.
nei Wi he.
Hn e

Penſionenk

grdl. Koderutermg 1his it Oi. et.
Frau Namm äale. geit lter Shle.

Mittag= und
Abendtiſch
von 5095 Pfg.
vegetariſche u. Fleiſch=
(3442
küche
Reform=Reſtaurant
Alexanderſtr. 4, I.

Viktoriaſtr. 42, 2, Eis nund das 9l910e.
Gediegene Ausbildg.,/ zb find ausgemachte

unterrichtg

V
Violin =Unterricht
erteilt Kammermuſiker
Sturmfels, Guten=
bergſtr
. 51, 1. (10072a

leichtfaßl. Methode
Anfänger u. Lomun Bätſtel. Zieleicht Ae
geſchritteneunddecten utibel iher Ril Sest
gelegenh. Hon mit /h seilber fol2s Iach
niigſtens, was ſie M4t
(5030g)
zGit haben Silherge
Berkäueß
näißnefiſcht huben mil
Ganz neuer Gramp 4 PFgtwohle.
phon/ Haubenapug / de Jagdhiter Mick.
D. Pr- f. 50,K -Ml 1 Fatus bon einer Roll

22487) Kiesſtr. 10,0, I n sſeine Maſchit

in

Gröl. Klavierunterr.
(Einzelunterricht)
für Anf. u. vorgeſchr.
Schüler (b. mäßigem
Hon. erteilt. (397a
L. Indorf. Darmſt.,
Schwanenſtr. 72. III.

Ein faſt neues utg 7 Mik A1s d7s Moidl.
Holz=Kühlhau zu 1 14 nach Bob umk.
zu vk. Pfungſtadt, / 1 Beie ſind ale beioll
Eberſtädterſtraße 9, A hüüuen ſie den Verſtan.
(*22500)
I0 verſcheuchen, brat
Gut, Damenrad 51 U rd geß den Leuten 19h0

Tücht. Servierfräul.
ſucht Stell. f. hieroder
ausw. Aug. u. V. 122
Geſchäftsſt. (*22521

Tüchtige Schneiderin
nimmt n. Kunden in
u. außer dem Hauſe
an. Bolz, Luiſen=
platz
1, I. (*22508

Männlich

Junger Mann, ledig,
Chauffeur, ſucht Be=
ſchäftig
, gleich welcher
Art. Angeb. u. V 106
an d. Geſchſt. (*22476

Kraftwagenführer
Mechaniker, verheir.,
Führerſchein 2 u. 3b,
mit langj. Fahr= u.
Werkſtattpraxis, z. Bt.
in ungek. Stellung,
ſucht Dauerſtellung
(Laſt= od. Perſonen=
wagen
bevorz.). Gefl.
Angeb. erbeten unt.
V 93 Geſchſt. (*22442

Perf. Buchh. u. Kor=
reſpdt
. ſucht f. halbe
Tage oder ſtundenw.
Beſchäftig. Ia Zeugn.
und Referenzen zu
Dienſten. Angeb. u.
V 99 Geſchſt. (*22457

Junger Mann
ſucht Stellung ab
1. Sept. in Kolonial=
waren
=Geſchäft als
Bolontär
zw. Weiterausbildg.
mit Koſt u. Wohnung.
Augeb. u. V 98 an
die Geſchſt. (*22455

Aeo
EGuggenheim 6 Flarz;Darmstadt Markt

lins Kinkaufsvertsin, din
Mun Hausfran ansasten saatn

Herrenradzil 1 fun ergriff Lanier 9
Damenrad, wie ne / hernenden Motorboot
mit Garantie 759
Orio, Karlſtraße!,
* 22550)
Zweirädriger

Stoßkarrenn
für 35.4 zu vk. Kleinen
Bachgaſſe 1, Zigunm !
geſchäft.
224

Waren die Münzen,
7Jawohl, Herr.
APeſcher Art? fragte
ſiſch, glaube ich.

erche.

ſowie ein trans=
portabler
Kupfer
keſſel zu verkauf.
Willy Bickerle,
Waldſtr. 11. /*22475

5/15 N.SU.
4=Sitzer (223915
fahrbereit, preiswent 4.
zu verkauf. Anzuſeh.
zwiſch. 11 und 1üß.
N.=Ramſtädterſte.

Gut erh. Gas 3*
merlampe zu m
kaufen. Dieburgo
ſtraße 9, I. C20c

Sch. Roederherd! /
e. 70X110, kl. 2fl. 004
herd, 12m gr. Garten
ſchlauch, wie neu, bil.
zu verk. Näh. Geſchſt.
(*22441)

Ia Graubirnen

Pfd. 15 J, zu beikl. I
Erb, Traiſa,
Ludwigſtr. 23. /2211004

Graie M

Beſtebirnen
ſow. alle Sort. Dſſt
von 5125 an beit.
Frankfurterſtr. 10
Martinsmühle. 290

Erſtklaſſige

Inſtandhaltung von
Wagen u. Motorräd.
übern. ſtundenweiſe
tüchtiger Chauffeur.
Ang. u. V 119 Gſchſt.
(*22509)

Sienelspiiin

jüngere tüchtige Kraft, zum mög=
lichſt
ſofortigen Eintritt geſucht.
Ausführliche Bewerbungen unter
V 97 an die Geſchſt. d. Bl. (13350

Schuh-

Suche f. mein. kräft.
intellig. 15jähr. Sohn
gute kaufm. (13364im
Lehrſtelle
Verkäuferinnen
in der Induſtrie oder
im Eiſenhandel.
Durchaus branchekundige
Dr. Bernh. Richter
I. Verkäuferinnen, finden be=
Alsbach a. d. B., Heſſ.
hohem Gehalt Dauerſtellung

Offene Stellen

Weiblich

Chrl.,
faub. Mädchen
bis nach d. Spülen
geſucht. Martinſtr. 38.
(*22503)

Speier’s
Schuhwarenhaus
Ludwigſtraße 16
(13380

Zuverl. Mädchen bis
nach d. Spülen geſ.
Viktoriaſtr. 85, 2. St.
(*22502)

Saub. ehrl. Frau für
morgens bis nach d.
Spülen ſof. geſucht.
Oſannſtr. 12, p. (13381

bieten wir tüchtigem Herrn durch
Uebernahme unſ. bereits dort eingeführten
ſelbſtänd. Geſchäftsſtelle (Sparſyſtem) f. d.
dort. Bezirk. Herren mit etwas Barkapital
wollen Offerte mit kurzem Werdegang unt.
F. T. 6073 an Ala Haaſenſtein & Bogler,
Frankfurt a. M., ſenden. (II.13369

Bek. Farben=n. Lack=
fabrik
ſucht b. Maler=
u
. evtl. auchInduſtrie=
kundſchaft
eingeführt.
Vertreter
oder evtl. (l. St.13370
Reiſenden.
Ang. unt. S. M. 3209
bef. Rndolf Moſſe,
Frankfurt a. M.

Maſchinenarbeiter
m. all. Holzbearbei=
tungsmaſchinen
ver=
traut
, in dauernde
Stellung von Bau=
ſchreinerei
geſucht.
Angeb. unter V 125
Geſchäftsſt. (*22530

10001500 Mk.
von Geſchäftsmann
geg. g. Sicherh. auf
1 Jahr zu leihen geſ.
Angeb. u. V 101 ar
die Geſchſt. (*2246:
Ich ſuche tätige od.

ſtille Beteiligung an
Kohlen, Düngemitt,
od. Futtermittelgeſch.
Ang. u. V 92, Gſchſt.
(*22440)

mmobilien


gelände in d. Umgeb.
Darmſtadts zu kauf
geſ. Ang. m. Preis u
Lage unt. V 109 ar
die Geſchſt. (*2248

Jg. Ehep. (kinderl.
ſucht beſchlagnahme=
2 Zimm.=Wohn. mit
Küche. Ang. u. V 10
an d. Geſchſt. (422482

Kinderloſ. Ehep.
ſucht 2 Zim. n. Küche
geg. Führ, d. Haush.
od.ſonſt. Arb.=Uebern.
Ang. unt. V 104 an
die Geſchſt. (*22469

Alt. Beamtenehepaar
ſucht gr. leer. Zimm.
m. Licht u. Kochgel.
Preisang. u. V 90 a.
die Geſchſt. (*22436

Tuunige Toſeverkäufeli

für die
Landw.Ausſtellungs=Lotteriev. 15.-20. Sept.
geſucht.
Sofortige perſönliche Vorſtellung erbeten.
Lotterie=Einnahme Petrenz
Rheinſtraße 33
V.13379

Fahrräde

Möbl. Zimmer
geſucht i. Nähe Guten=
bergſtr
., nicht über
20 Mk. mtl. Ang. u
V. 128 Geſchſt. /*2253

Jg. berufst. Frl. ſuch
in gut L. möbl. Zim.
m. el. L., evtl.m Penſ
Ang. unt. V 111 an
die Geſchſt. (*22491

Für 13jähr. Schülerin
d. höh. Töchterſchule
w. z. Beaufſichtigung
d. Schularbeiten u. z.
Nachhilfe f. 5 Tage
in d. Woche Frl. ge=
ſucht
. Angebote mit
Anſpr. erbeten unter
V 100 an die Ge=
ſchäftsſtelle
(*22462

mit 5 Jahre Gar
kaufen Sie Mi
billig bei B. 20

Karlſtraße 14./

12 Räume für Bürozwecke

in d. Nähe des Schlachthauſes, per 1. 9. 27
od. 1. 10. 27 zu mieten geſucht. Angebote
unter V 105 an die Geſchäftsſt. (*22474

12 ſonnige Zimmer

(womöglich mit Bad) in ſchöner, ruhigen
Lage, am liebſten ganz abgeſchloſſen, evtl.
mit teilweiſer Penſion, für Dame geſucht.
Preisangebote ans Landestheater. 1337

Fahrrad:M
u. Luftſchädl
extra prima,
Sie billig bei
B. Orie
Karlſtraßel4, 164
Buchführ. die

rled. Bücher=)
Man verl. koſtend

Beſuch. Ang. u. V10
an die Geſchſt. /2244

Woog, 29. Aug. 1u0
Waſſerhöhe . 3,80
Luftwärme 11""
Waſſerwärme vorſ
7 Uhr 19 C.
7. Wache.

Wir suchen einen

Lädent

in der Hauptverkehrsgegend von Darmſtadt. Wir ſine
bereit entweder unſere Waren in Kommiſſion zu üoe
dder den jetzigen Inhaber gegen Gehalt und Umſaß=
proviſion
zu übernehmen. Es ſoll ein großzügiger Allk."
Verkauf von Genußmitteln eingerichtet werden, Um
Rieſenumſatz zu erzielen, kommt nur allererſte Lage in
Betracht. Unſere Artikel, die wir ſelbſt in größtem Sie
fabrizieren, ſind in jeder Beziehung wirklich konkun...
los. Eilangebote unter N. G.M. 710 an Mla Hacle
(II Mch 13267
ſtein & Vogler, Nürnberg.

[ ][  ][ ]

Ihnmer 240

Dienstag, den 30. Auguff 1927

Als Lanier gebadet und ſich angekleidet hatte, war es Zeit
zum Abendeſſen geworden. Er fand Marion in der Bibliothek
vor dem Kamin, ihre ſchlanken Füße auf das Geländer gelegt.
Sie reichte ihm eine ihrer Hände zu einem freundlichen Will=
kommen
.
Sie ſind in Stedes Landing geweſen? fragte ſie.
Jawohl; wie ging’s heute mit den Baggerarbeiten?
Nichts gefunden, erwiderte ſſe trübſelig, wieder nichts.
Sie ſind doch nicht entmutigt?
Ich weiß es nicht. Jake hat mir eben berichtet, was der
Jagdaufſeher Ihnen und Bob Shaw erzählt hat. Das iſt recht
enttäuſchend.
In einer Beziehung vielleicht. Die wilde Horde drüben
auf der Inſel iſt in einer Verfaſſung, die ſie zu allem fähig
macht. Dies bereitet mir einige Sorge. Das iſt aber auch das
Einzige, was mir Sorge macht.
Das junge Mädchen wandte ſich um und ſah ihn fragend an.
Die Sache iſt die. fuhr er lächelnd fort: In den alten
Schriftſtücken ſteht kein Wort von Silber. Ihr Vorfahre hat
ſeine Waren an Indianer, verkauft, die ihn ſicherlich nicht mit
gemünztem Geld, weder Gold noch Silber, bezahlt haben. In
den Schriftſtücken heißt es ausdrücklich, daß die Red Noon
mit reinem indianiſchen Gold beladen war.
Das junge Mädchen errötete leicht. Sie haben tatſächlich
ein außerordentliches Talent, Menſchen zu tröſten, ſagte ſie.
Ich war vollkommen niedergeſchlagen, als ich hörte, was der
Aufſeher erzählt hat.
Auch mich hat es anfänglich beunruhigt, aber einige Ueber=
legung
hat mich eines Beſſeren belehrt. Wenn die Red Moon
mit Gold beladen war, ſo war es zweifellos kein gemünztes.
Die Indianer hatten keine Münzen. Nach meiner Anſicht be=
ſtand
es aus Artikeln der alten Maya= oder Azteken= Gold=
ſchmiedekunſt
, die von den Indianern in den Gräbern der Ur=
bewohner
Mexikos oftmals maſſenweife gefunden wurden.
Marion hatte im Kunſt= und Naturhiſtoriſchen Muſeum
New Yorks ſolche Gräberfunde bereits geſehen, Götzen= Statuet=
ten
, Altargerät und dergleichen, aber ſie hatte, wenn auf den
Schatz in dem verſunkenen Schiff die Rede kam, unwillkürlich
an Dublonen gedacht. Nun fühlte ſie inſtinktiv, daß Laniers An=
ſicht
die richtige war. Goldene Zierſtücke aus Maya=Gräbern!
Das war es, woraus der Schatz der Red Moon beſtand.
2.
Inzwiſchen wurde die Abendmahlzeit angekündigt, das junge
Mädchen erhob ſich und legte ihre Hand zutraulich in Laniers
Arm.
Nun kann ich wieder aufatmen, ſagte ſie.
Dirck, der einen Jagdausflug nach der Sicheldüne unter=

nommen hatte, verſpätete ſich, da er ſeine naſſen Kleider wechſeln
mußte. Er kam erſt, als die Mahlzeit nahezu vorüber war.
Ihr hättet mit ſein ſollen, ſagte er eifrig die Enten
ſind heute eingefallen wie Schneeflocken. Und auch Gänſe! Es
war herrlich, ſage ich Euch
Haſt du Erfolg gehabt, Dirck?
Ich habe heute meinen eigenen Rekord geſchlagen. Vier
Cänſe und achtzehn Enten. Nur mit den Lockvögeln hatte ich
einige Schwierigkeiten. Der alte Gänſerich hat ſich losgemacht,
und ich mußte faſt zur Tiger=Inſel hinüber, um ihn zurückzu=
holen
.
Marion und Lanier blieben eine Weile über dem Mokka
ſitzen und hörten den Abenteuern, des Jünglings zu, die er,
eifrig geſtikulierend, aber frei von Prahlereien, vortrug.
Sie ſind ein ſehr anſchaulicher Erzähler, junger Mann,
ſagte Lanier, als Dirck zu Ende gekommen war. Auch ich fühle
das Jagdfieber in mir, aber die Suche nach dem geſunkenen
Schatz läßt mir keine Ruhe.
Sie hätten doch heute mitkommen können, ſagte Dirck.
Nein, ich mußte nach Stedes Landing fahren."
Warum? fragte Dirck.
Lanier entzündete langſam eine Zigarette, bevor er ant=
wortete
.
Ich werde es Euch ſagen, erwiderte er ſodann. In dem
Dienſtzweig, dem ich angehöre, iſt auch ein Mann namens Do=
nald
Mayne. Es iſt meine Aufgabe, mit ihm ſtändig in Ver=
bindung
zu bleiben. Er ſah lächelnd zu Marion hinüber.
Donald iſt ebenfalls Mitglied des Clubs der Vierzig
Dirck. warf das junge Mädchen ernſt ein, halte dir ſtets
eingedenk, daß dies ſtreng vertraulich iſt. Du kannſt dir vielleicht
denken, was Mr. Lanier und ſeinem Kollegen Mr. Mayne zu=
ſtoßen
würde, wenn Welper Argwohn gegen ſie ſchöpfte.
Jawohl, entgegnete der Jüngling bitter, das kann ich
wir denken.
Lanier nickte und fuhr, fort: Vorgeſtern habe ich Donald
Mayne Nachricht geſandt, daß ich ihn auf der Tiger=Inſel.
brauche. Er wird heute dort ankommen. Wenn in den nächſtem
Tagen ein Fremder hier erſcheinen und nach mir fragen ſollte,
wird es wahrſcheinlich Donald Mayne ſein. Ihr könnt ihm auf
die folgende Weiſe erkennen: wenn er ſagt: Teilen Sie Lanier
mit, daß ein Fiſcher ihn zu ſehen wünſcht, müßt Ihr antworten:
Was tun Sie mit den Fiſchen, die Sie fangen? Wenn der
Fremde Mayne iſt, wird er erwidern: Wenn ich welche fange,
werde ich ſie braten. Jake weiß bereits davon, und ich habe ihm
aufgegeben, auch ſeine Leute zu unterrichten.
(Fortſetzung folgt.)

Frein ſerbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
g JJagdhüter, ein wettergebräunter, ſtämmiger Mann in
Südöntrr und Oelmantel, rief Bob gutgelaunt zu:
ſas wollt Ihr denn in dieſem Ententeich ausgraben,
Kapyit BBob?"
ſchrwaneneier, erwiderte Bob ernſthaft. Sind Sie drüben
Abei lin2 iger=Inſel geweſen?
will ich meinen
as brennen die Leute jede Nacht Feuerwerk ab? Sie
verſſccren uns das ganze Wild.
weiß ich nicht, erwiderte der Jagdhüter. Soviel ich
hörtt, (Sen ſie ein verſunkenes Schiff gefunden, und da wollen
ſie ſſteicht aus Freude
G ſo, ein verſunkenes Schiff haben ſie gefunden?
as hat man mir erzählt.
aS für ein Schiff? fragte Bob ungläubig.
n, alter Spanier ſoll es ſein mit klotzig viel Geld darin.
ind, das glauben Sie? erwiderte Bob. Dieſe Bonnet=
Leumein d ausgemachte Lügner; laſſen Sie ſich nichts vor=
ſchtudr
- Vielleicht haben ſie wirklich ein paar alte Sparren
gefuſy- aber von Gold
Ser ſoll es ſein, warf der Jagdhüter ein. Das war es
tvenzigens, was ſie mir zeigten.
zu haben Silbergeld geſehen, das man aus dem Waſſer
heranuyFiſcht haben will? fragte Bob wütend.
zwohl.
9 JJagdhüter ſpuckte ein ſaftiges Priemchen aus und biß
ein zuies von einer Rolle Kautabak ab. Dann brachte er lang=
ſamn
ine Maſchine in Gang, ſetzte ſich nieder und ergriff das
Rurl /SAls das Motorboot in Fahrt kam, wandte er ſich noch=
malu
inh Bob um.
hie, ſind alle beſoffen auf dem Tiger und benehmen ſich,
als uhſtei ſie den Verſtand verloren. Wenn ſie Euch Herren das
Willic verſcheuchen, braucht Ihr Euch nur zu beſchweren, ich

Don der Waſſerkanto
Ob er den Ocean durchquert oder auf Deutſchlands
Strömen fährt, wäſcht auch der Schiffsmann mit Sunlicht
Seife. Er weiß, warum: Sunlicht Seife hat ſich die weite
Erde erobert, und wohin ihn auch ſeine Fahrten führten,
überall fand er ſie und ſie leiſtete gute Dienſte, ſo daß ſie ihm
unerſetzlich geworden.
Sunlicht Seife läßt ſich eben zufolge ihrer vollkomme=
nen
Reinheit, ihrer großen Schaum= und Reinigungskraft
und ihres friſchen Wohlgeruches für alles verwenden, für
die Wäſche ſowohl als die körperliche Reinigung, und da=
rum
iſt ſie auch ganz beſonders die Seife des Seemannes.
Gute Seife Sunlicht Seife iſt auch für Ihren
Haushalt das ideale Reinigungsmittel.

ſch führe zu den billigsten Preisen
nur gute Oualitäten
Kaufen Sie jetzt, Sie sparen viel Geld

150 cm breit, nur erstklassige
.. Meter
Oualitäten ..

schwere
Meter

150 cm breit,
Oualität.

weit unter Preis, 150 cm
.. . Meter
breit.

Pullek Beine

Doppelstack 40 Pf.
Grober Wurfel 35 Pf.

130 cm breit, nur erstklassige
Fabrikate, enorm billig Atr.

160 cm breit, geblämt u. ge-
Meter
streift.

Ein= u. Umfüllung
mit elektr. Betrieb
Barchente, Drelle,
Federn,
Aufarbeiten und
Neuanfertigung
aller Matratzen u.
Polſterarbeiten,
Patentmatratzen
aller Größen.
K. Roth
Tapeziermeiſter
Magdalenenſtr. 11.
Teleph. 1084.
NB. Jedem Auf=
traggeber
iſt er=
laubt
, der Reini=
gung
perſönlich bei=
zuwohnen
. (10071a)

Geschäftshaus

abrikverkaufstelle
Darmstadt, Grafenstraße 4
Leiter: Georg Moll
Kas
59 64-19-90 -100 M peie
Bcaucnc Wochen- und Monat=

Ludwigstraße 15
Darmstadt
Das Haus dar Portrauans=Gnasitäten

[ ][  ]

Seite 16

Dienstag, den 30. Auguff 1927

Nummer 240

Mallllerlodltr SadtlletT.

MIeIAeTStONTE

Papillon-Schotten
reine Wolle, hübsche moderne Farb-
stellungen
, sehr solide Onalitäten ..
Popeline, reine Wolle
doppelbreit, in vielen Farben, sowie
schwarz und marine .. . . . . . .
Wa schsamt
solide Onalitäten, m großem Farben-
sortiment
. . . . . . . . . . . ..
Kleider-Einette
reine Wolle, in vielen hellen und
dunklen Farben .... . . . . .."
Kleider-Einette
reine Wolle, sehr gute Köperware,
in den beliebten Parben . . . . ..."

00

Composé-Papillon A75
reine Wolle, die moderne Webart in
ganz neuen Dessins ..
Popeline, reine Wolle A95
doppelbreit, in den bevorzngt. Farben,
marine und gohnars
Wasch-Samt A95
die gute Cöperware, in hübsch. Parb.,
Arrnnren A
Kleider-Schotten
95
reine Wolle, 100 cm breit, in mod.
Farbstellungen ..
Autunutututututetuttuttruntenuertutntertenentiententettentntnentintuttutntitutntenig
Moderne Strickstoffe
* in reiner Wolle, für Pullover u. Kleider, in den
S beliebten mod. Parbstell, in enormer Answahl

Kleider-Serge
reine Wolle, 110 cm breit, in den
beliebten Modefarben, schwarz u. marine
Ripo, reine Wolle
130 cm breit, in vielen Farben,
zahwarz und marine .. . . . .
Rips, reine Wolle
130 cm breit, solide Qualität. ia
schwarz, marine und allen Modefarben
Schatten-Rips
130 cm breit, reine Wolle, die
moderne Webart für den Herbot ...
Charmel aine
130 cm breit, reine Wolle, schwere
Oualit, das eleg, schöntließende Gewebe

Ein Posten

Dam.-Hemden
aus solidem Kretonne
Trägerkorm
283

Zeldäl ein
Bett-Damast
Haustuch
Hemdentuch
125

Ein Posten

Ein Posten

Dau Beintleider

aus solidem Kretonne

954

Ein Posten

80 om breit, starke Ware
0.75, 0.68, 0,58,
Weiß-Croisé
80 om breit, 1.20, 1.05,
0.75, 0.68,
Wäsche-Macco
80 em breit,, feine Gnalität
125 095,
Rentorce
80 om breit, feinfädige
Ware ..... 1.10, 1.

10s

150 cm breit . . . 1.45
140 cm breit
Flock-Pique
80 cm breit, gut geranhte
Ware . . . . . 1.30, 1.15,
Bettuchbiber
150 cm br. 2.40, 1.65, 1.35
140 cm breit
Halbleinen
150 cm breit, für Bettüeher
2.75, 2.25, 1.95,

Bandstreifen,
130 cm br., 2.15, 1.75, 1.45,
Bett-Damast
hübsche Blumenmuster
130 em br. . . 2.50, 1.95,
Bett-Damast 165
160 cm breit, gestreift,
300, 2.,75, 1.95,

Bett-Damast 190
neue Blumenmuster
169 em br. . 3.50, 2.75,

Dauen Henchoen
Windelform, mit hübscher
Spitze
125

SädllldolSäl eiA

Damen Hemden
aus weißem Trikot
B5A

Ein Posten
Damen-Hemdhosen
weiß, Trikot
OSA
Ein Posten
HerrenJacken
maccofarbig, sehr solid
OSA

tbeſemann berich
Ver

vuie Reichsminiſter 9
Schiele an den Bera
ſt un Berlin ſind. Amt
ut asgegeben: Unter
1ſc ind heute in der
iter1i4 ſitz an der die
47 00 Dr. Streſim
iant duch die Staats)
iſt tamn m Auſchluß an
iſch 10 Auguft die Aus
A u bevorſtehende C
An des Volerhun
4 duiſchen Delegat
Mrsäiedenen laufende
Eandt die neuen pol

Ein Posten

Neform Röcle
mit Valenzienne verarbeitet
195
12

Ein Posten

Hissen Berüge
mit Durchbruch-Verzierung
25
1

Sport-Flanell
helle Streifen
068, 0.58, O(
Bett-Kattun
80 cm breit, schöne Muster
085 058, 4H2
Hemden-Biber
gestreift, solide Ware
0.75, 0.68,
Hemden-Biber
kariert . . . . 080, 055, 0

Unterrock-Biber
schöne gestreifte Oualitäten
1.05, 0.78,
Schürzen-Cret.
häbsche Dessins . . 0.85,
Bettzeu
80 cm breit, kariert
0,78,
Kleider-Schotten
neue Karos .. .. . . 0.90,

Kleider-Velour
solide Oualitäten
1.10, 0.98,

10.

3

FI

a n e

1 1

U=

80 cm breit, für Schlafanz.
0.98,
Bett-Kattun
130 cm breit, 1.65, 1.45,
Schürz.-Druck
Streifenmuster, ca. 120 cm
breit ..."

Ein Posten
lunver Schürzen
gemustert und gestreift
189

9

Ein Posten

15

Ein Posten
SIolter-Tücher

Hauc Schürzen
aus solidem Schürzendruck
98

aus solidem Kretonne
3

Ein Posten

Tisch.-Ticher
weiß, Gr. 125X130
195

sCasha-Zibeline

Die neuen
Aantelstoffe
für Herbst und Winter:
SLibeline-Telouté Velour-Pepita Telour-Cherronné

Ein Posten

Biberbelücher
weiß und mit Kante
95

iter die Diens
WrHärung heraus
UIAerdings iſt auch
Bitannt, daß Dr.
ſctaiti, dorth
Etald und außerhail.
ei1 berichten würde.
21 Bericht lediglich
BStellungnah
Aiaung erfal
Eüberiehen laſt
Eaf fiehen auch
EIASberhand!
Ahals berichtet=
Aob Net heraus
Mei Zolſitze im
A1 keinen Hande
ane, daf dieſes
Aichechoſlowakei
Wicher doch die
Mfliengen vur e
NEK de Deutſchet.
Mifnten, Kolen
Zuſgen z
afch. den Peg
dürden.
Hinster und hr
Wbdekt d.
dch nicht
ien Reiket

Homespune-Ea gonne Anglish-Doubleface:
in großer Auswahl!

Ein Peosken

* Ein Posten

SIaſe Gelecle
130X130 om. meiß, mit farb.
Rand
995
2

TLAOEAHHA

Handluchstaſle
* Gerstenkorn mit farb. Kante
Ueter 58, 35, 25,
193

Ein Bolten

DARMSTADT- MARKT

Handluchstofte
weiß Gebild
Ueter 95, 68, 50,
A23

(13357