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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 233 Dienstag, den 23. Auguſt 1927. 190. Jahrgang
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aufträge und Leiſtung von Schadener
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konkurs oder
Beitreibun
Bohr
nior
Rabatt weg
euiſche Banf und Darme
ſtädter und Naiſonalbanf.
Bheinlandfrage und Verſtändigungspolitik.
Bevorſtehende Einigung
zwiſchen Paris und London.
Bavas behauptet, daß die engliſch=franzöſiſchen
Verhand=
hieen über die Stärke der Beſatzungstruppen am Rhein vor
tem Abſchluß ſtünden, und daß die weſentlichſten Punkte
tents geregelt ſeien. Das dürfte zutreffen, denn man wird ſich
zählich beeilen müſſen, wenn man bis zur Ratstagung noch
ſer=dwelche Veränderungen in der Beſatzung vornehmen will.
ſch* intereſſant iſt aber, was der diplomatiſche Korreſpondent
„Daily Telegraph” behauptet. Er teilt nämlich mit, daß
tghand vorgeſchlagen habe, 14 000 Mann aus dem Rheinland
fürkzunehmen. Frankreich habe aber behauptet, es könne unter
ND Mann nicht heruntergehen. Seine Armee ſei gegenwärtig
ND Mann ſtark. Eine Reduzierung um 6000 Mann ſei alſo
* ſhöchſte, was Frankreich zu leiſten imſtande ſei.
Infolge=
ſem habe die engliſche Regierung allmählich nachgegeben.
Es braucht wohl nicht noch einmal betont zu werden, daß
Biffern, die der franzöſiſche Generalſtab den Engländern
geirüber angegeben hat, nicht richtig ſind, und daß Frankreich
ſenitlich mehr Truppen abbauen könnte, ohne damit unter
ID Mann zu kommen. In den „Times” wird, ebenſo wie in
Eixen engliſchen Blättern darauf hingewieſen, daß man in
ſatrkreich die Beſatzungsfrage lediglich vom Standpunkt der
ſyiröſiſchen Sicherheit aus betrachte. Wer die militäriſchen
ſikeverhältniſſe zwiſchen Deutſchland und Frankreich vergleicht,
ſändet dieſe franzöſiſche Behauptung natürlich höchſt lächer=
Frankreich hat eine ſtehende Armee (Offiziere und
Kapitu=
en) von über 100 000 Köpfen, eine Friedensarmee von
000 Mann und vermag im Kriegsfall das franzöſiſche Heer
niinem Schlag auf 6 Millionen Köpfe zu bringen, berfügt
ſenn über das modernſte Kriegsgerät und eine ausgebildete
uge Luftflotte. Deutſchland dagegen hat 100 000
Berufsſol=
den, etliche leichte Geſchütze, wenige Maſchinengewehre und
ſige kleine Minenwerfer. Allein dieſer Vergleich genügt doch,
darzulegen, daß bei Frankreich der Geſichtspunkt der
natio=
en Sicherheit gar nicht in Frage kommen kann. Die Dinge
Vei= wohl vielmehr ſo, daß die franzöſiſchen Militärs keine
ſt beſitzen, die „eroberten” Rheinlande freizugeben, und im
Unn die Hoffnung hegen, daß ſich eines Tages bei uns oder
heſetzten Gebiet Situationen ergeben, die es den Franzoſen
töglichen, uns vor vollendete Tatſachen zu ſtellen und die
hücöſiſche Grenze an den Rhein zu verlegen.
Der Außenpolitiker des „Echo de Paris” glaubt berichten
ſennen, daß Frankreich bereit ſei, die noch beſtehenden
Ab=
tmigen des 33. Korps ſowie die 41. Infanterie=Diviſion, die
rſſchwach beſetzt ſei, abzuberufen. Da aber die Auflöſung
N: 41. Infanterie=Diviſion die franzöſiſchen Effektivbeſtände
ſei die Minimalſumme von 50 000 Mann, die Frankreich
be=
ſtein wolle, herunterdrücken würde, würden gewiſſe Beſtand=
EEdieſer Diviſion den vier Infanterie=Diviſionen zugeteilt
Khrn, die die Brückenköpfe beſetzen würden. Den Engländern
Welgien ſtehe es dann frei, ihre Truppenzahl ſo zu
redu=
deh, wie es ihnen opportun erſcheine.
SSeitdem in der deutſchen Oeffentlichkeit die Abſicht Briands
amnt geworden iſt, die Zahl der franzöſiſchen Beſatzungs=
Ingen im Rheinland aus eigener Initiative herabzuſetzen.
Ndn ſeit Tagen alle darauf bezüglichen Meldungen aus Paris
ALondon mit der größten Aufmerkſamkeit verfolgt, ohne daß
Dr indeſſen etwas Authentiſches über die Zahl der
zurück=
heſoenden Beſatzungstruppen, bekannt geworden wäre. Die
Alan, die von den alliierten Blättern genannt werden, diffe=
„n= um einige Tauſend Mann, nach zuverläſſigen
Informa=
dan ſcheint es indeſſen ſicher zu ſein, daß Frankreich ſich in
4Getätigung der Verſtändigungspolitik nicht zu überſtürzen
Eſckt und daß in dieſer Frage auf die Auffaſſung der
Kom=
hüheure der Beſatzungstruppen im Rheinland weitgehend
Eſuicht genommen werden wird. Daß es ſich hierbei
tatſäch=
ſnum um eine höhere als die von den Pariſer Blättern an=
Eyene Zahl von etwa 5= bis 6000 Mann wird handeln können,
ileider als ſicher angenommen werden. Solange die
fran=
wren Militärs noch immer das letzte Wort, auch in der
Lemnopolitik zu ſprechen haben, muß die deutſche Hoffnung,
05rankreich endlich mit der Löſung der Rheinlandfrage ernſt
zwhachen gedenkt, das Nachſehen haben. Auch der
nationa=
ſchre Einfluß im franzöſiſchen Kabinett ſcheint wieder einmal
ug, durchgedrungen zu ſein, und zwar nicht nur bezüglich der
Arl der zu vermindernden Truppen, ſondern auch hinſichtlich
Gatſache der franzöſiſchen Initiative ſelbſt. Denn es kann
ſiuein Zweifel daran beſtehen, daß von franzöſiſcher Seite die
I9; der Truppenverminderung überhaupt in dieſem
Augen=
mur darum augeſchnitten worden iſt, um einem eventuellen
*ſtoß Streſemanns in Genf zuvorzukommen.
Mieſe Zuſammenhänge und alles, was bisher über die
fran=
hrengliſchen Veſprechungen bekannt geworden iſt, laſſen des=
halb bereits jetzt vermuten, daß die ganze Aktion darauf
hinaus=
laufen ſoll, Deutſchland wieder einmal einen Brocken
hinzu=
werfen, um ſeine weitergehenden gerechten Forderungen deſto
leichter ablehnen zu können. Worauf es indeſſen Deutſchland
ankommt, iſt eine Löſung der Rheinlandfrage ſchlechthin, eine
prinzipielle Stellungnahme der Alliierten zu der Beſatzungsfrage
und endlich die Erfüllung der Verſprechungen, die in Locarno
gegeben worden ſind. In Frankreich wird heute die Fortdauer
der Beſetzung erneut mit dem franzöſiſchen Sicherheitsbedürfnis
in Zuſammenhang gebracht, obwohl der Zweck des unter
eng=
liſcher und italieniſcher Garantie abgeſchloſſenen Locarno=
Ver=
trages ja gerade die Befriedigung dieſer franzöſiſchen
Sicher=
heitswünſche war. Die Aufrechterhaltung der Beſetzung ſteht
mit Zweck und Geiſt des Locarno=Vertrages in direktem
Wider=
ſpruch, die Fortführung der Siegerpolitik, mag ſie im Verſailler
Vertrag juriſtiſch auch noch ſo begründet ſein, macht den Wert
von Locarno alſo völlig illuſoriſch. Die Franzoſen mögen ſich
daran erinnern, daß die Beſatzungsfrage nach dem Kriege 1871
bereits zwei Jahre ſpäter für Frankreich gelöſt war. Heute aber,
neun Jahre nach Kriegsſchluß, werden große Gebiete deutſchen
Landes noch immer von den feindlichen Heeren beſetzt gehalten.
Und dies, obwohl Deutſchland Mitglied nicht nur des
Völker=
bundes, ſondern auch des Völkerbundsrates iſt.
Der Reichsverband der Rheinländer hat in ſeiner
Magde=
burger Tagung ſcharf gegen die Fortdauer der Beſetzung
Stel=
lung genommen; er hat damit die Forderungen des ganzen
deut=
ſchen Volkes ausgeſprochen, und ſeine Entſchließung wird überall
den größten Widerhall finden. Das ſchwergeprüfte Land, das
ſeit nunmehr neun Jahren alle Schrecken der Beſetzung durch
feindliche Armeen erleidet, hat trotz aller franzöſiſchen Lockungen
treu und unverbrüchlich zum Reich geſtanden, und es iſt
weiter=
hin entſchloſſen, lieber die Beſetzung bis zu dem im Verſailler
Vertrag vorgeſehenen Termin zu tragen, als daß die
Reichs=
regierung noch einmal irgendwelche Zugeſtändniſſe an Frankreich
macht. Von dieſer Seite her ertönt alſo der Ruf an den
Reichs=
außenminiſter: „Landgraf, werte hart!” Aus der
Räumungs=
frage dürfe kein neues Handelsgeſchäft gemacht werden. Auch
hierin ſind die Rheinländer eines Sinnes mit der
überwiegen=
den Mehrheit des deutſchen Volkes, ja, wie eine Reihe von
Artikeln führender deutſcher Parlamentarier im „Rheiniſchen
Beobachter” beweiſt, mit dem ganzen deutſchen Volk. Mitglieder
des Reichstages von den Deutſchnationalen bis zu den
Sozial=
demokraten haben in dieſem rheiniſchen Organ ſich einmütig für
eine Räumung des Rheinlandes ausgeſprochen und auf den
inneren Widerſinn der Aufrechterhaltung der Beſetzung und der
gleichzeitigen Proklamierung der Locarnopolitik hingewieſen.
Wenn der Sinn der Politik von Locarno und der ſich ihr
an=
ſchließenden außenpolitiſchen Aktionen Deutſchlands die
Ueber=
windung der Kriegspſychoſe iſt, die in ihrem lähmenden
Miß=
trauen jahrelang jeden Fortſchritt gehemmt und jede
Annähe=
rung verhindert hat, ſo iſt dieſe franzöſiſche Politik mit doppeltem
Boden nur geeignet, das Mißtrauen in Deutſchland wieder
wach=
zurufen. Ob die franzöſiſchen Rheinlandtruppen um tauſend
Mann mehr oder weniger verringert werden ſollen, iſt belanglos
im Vergleich mit der großen deutſch=franzöſiſchen
Vertrauens=
kriſe, die mit jedem Tag, mit dem eine Löſung der
Räumungs=
frage hinausgeſchoben wird, ſich immer mehr verſchärft und eine
wahre Verſtändigungspolitik unmöglich macht.
Or. Wirth über die dentſch=franzöſiſchen Beziehungen.
w. Paris, 22. Auguſt.
Der ehemalige Reichskanzler Dr. Wirth gewährte einem
Vertreter des „Excelſior” eine Unterredung, in deren Verlauf er
ſich über die Politik von Locarno äußerte. Augenblicklich, ſo
führte Dr. Wirth aus, beſtehe zwiſchen Deutſchland und
Frank=
reich ein Mißverſtändnis. Locarno werde in Frankreich und
Deutſchland verſchieden gedeutet. Für Frankreich bedeute der
Geiſt von Locarno die Schaffung einer neuen Atmoſphäre
zwi=
ſchen den beiden Ländern. Mit gutem Glauben und mit gutem
Willen habe Frankreich den Wunſch gehabt, der Aera des Haſſes
ein Ende zu bereiten und hinſichtlich der Vergangenheit
Ver=
geſſen zu üben. Frankreich habe jedoch gefordert, daß dieſe
At=
moſphäre ſich bilde, ohne daß der Friedensvertrag von
Verſail=
les, den man in Frankreich als die neue Chart von Europa be= führen werden, ſo wird ihre Aufſtellung doch auch keinen Schaden
trachte, in irgend einer Form abgeändert werde. In Deutſchland
aber habe man geglaubt, daß die ſo ſehnſüchtig herbeigewünſchte
die Politik von Locarno Deutſchland ſeine ſtaatliche
Souveräni=
tät wiedergeben und es ihm geſtatten werde, mit allen ſeinen
Kräften und mit all ſeiner Macht am europäiſchen Frieden
mit=
zuarbeiten. Die Geſte, die man erwartet habe, ſei aber
ausge=
blieben. Dr. Wirth wies dann darauf hin, daß die Gegner der
Politik von Locarno aus dieſer Sachlage Nutzen ziehen könnten, aufzugeben. Ein Ausſchuß wird dafür ſorgen, daß es weiter=
Man habe in Frankreich, ſo fuhr er fort, eben geglaubt, daß,
wenn man in Deutſchland dem Eeiſte von Locarno zuſtimme,
man vor allem Vorteile erzielen könne, ohne daß man ſich in
Deutſchland um den allgemeinen Frieden kümmere. Man habe lkelen.
eine herzliche und vertrauensvolle Atmoſphäre gewünſcht. Das
Mißtrauen aber ſei die Folge der Enttäuſchungen geweſen. Es
deutſch=franzöſiſchen Beziehungen noch beſtehe. Dr. Wirth for=
Rheinland und erklärte, die elſaß=lothringiſche Frage könne von ſtellen, als es zu leugnen. Denn nichts iſt geeigneter, einer
ſol=
nun ab keinen Konflikt mehr zwiſchen Frankreich und Deutſchland
keinen vernünftigen Menſchen, der fordern könne, daß
Deutſch=
land mit einer ſtoiſchen Reſignation einen Zuſtand annehme,
deſſen Unmöglichkeit jedermann anerkenne. Der polniſche Korri= die Frage auſwerfen, was geſchehen wäre, wenn die
Konferenz=
alle Kräfte darauf verwenden werde, um friedlich im Oſten
Er=
leichterungen zu erzielen, die eine kluge Regierung ſich nicht wei= müſſen? Was wäre geſchehen, wenn die Konſerenz in hohem
gern könne, Deutſchland zu gewähren.
Von der Weltkonferenz
für Glauben und Verfaſſung.
Von
D. Dr. M. Schian.
III., (Schluß.)
Lauſanne, 20. Auguſt 1927.
Faſt drei Wochen hat die Konferenz gedauert. Ueber die
Maßen fleißig iſt ſie zumal in der letzten Woche geweſen.
Sitzun=
gen den ganzen Tag über; ſogar abends Sitzungen. Zu allen
möglichen Stunden noch Beſprechungen der verſchiedenen
Grup=
pen. Stundenlange Sitzungen der Redaktionsausſchüſſe.
Zu=
weilen gleichzeitig zwei Sitzungen, ſo daß man die eine meiden
mußte. Manche Mitglieder ſind nach dem Anfang gekommen,
manche vor dem Schluß abgereiſt. Im allgemeinen blieb man
zuſammen. Das iſt viel, ſehr viel.
Das Ergebnis der ungeheuren Arbeit? Daß ich es kurz
ſage: was die Leitung erhofft, vielleicht erwartet hatte, iſt nicht
erreicht worden; aber die Konferenz iſt auch nicht unfruchtbar
geweſen.
Obwohl darüber nicht ausdrücklich völlige Klarheit geſchaffen
wurde, ſcheint mir doch über jeden Zweifel hinaus deutlich zu
ſein, daß die Leitung als letztes Ziek eine Einheitskirche mit
Einheitsbekenntnis und eine wenigſtens die wichtigſten Stücke
(Amt!) umfaſſenden Einheitsordnung ins Auge gefaßt hat. Unity
war das beherrſchende Stichwort. Daß die Vielheit der
chriſt=
lichen Kirchen in eine äußere Einheit ſich wandeln müſſe, war die
immer wieder durchbrechende Ueberzeugung der leitenden
Männer. Aber ſie haben — wie ich ſchon einmal ausſprach —
ſelbſt nicht geglaubt, daß dieſe Konferenz dieſes Ziel erreichen
würde. Wohl aber haben ſie einen kräftigen Schritt auf das Ziel
hin tun wollen, indem ſie eine Art Einheitsbekenntnis oder
wenigſtens (wenn „Bekenntnis” zu viel iſt) Einheitslehre
über die wichtigſten Punkte zur Verabſchiedung zu bringen
hoff=
ten. Uns Deutſchen iſt es ſchwer verſtändlich, daß irgend jemand
dieſe Hoffnung gehabt haben ſoll. Aber Amerikaner und
Eng=
länder denken in ſolchen Dingen anders: praktiſcher,
meinet=
wegen maſſiver, als wir. Und zeitweilig ſchien es faſt, als ſollten
weitgehende Hoffnungen ſich verwirklichen. Die Art, wie die
ſchwierigen, umfaſſenden Themata in Sektionen und
Unter=
ſektionen behandelt wurden, ließ — wenigſtens für manche dieſer
Gegenſtände — keine wirklich eindringende Erörterung zu.
For=
meln, denen alle zuſtimmen konnten, weil ſie niemandem gegen
die Ueberzeugung gingen, wurden geſucht und ſchließlich
gefun=
den. Dann wurden ſie neuen Beratungen umterzogen,
abgeändert und nochmals abgeändert, manche in vier, fünf
verſchiedenen Faſſungen. Eine geradezu erſtaunliche Fülle
von Arbeit iſt auf dieſe Formulierungen verwendet
wor=
den. Das Ergebnis waren zum Teil recht ausführliche
Sätze, die ſchließlich niemanden vor den Kopf ſtießen, aber
auch niemandem Freude machten. Manchmal erwies es ſich als
umumgänglich, auch ausdrücklich das Vorhandenſein von
Unter=
ſchieden oder Meinungsverſchiedenheiten feſtzulegen. Wären
dieſe Sätze von der Konferenz „angenommen” und der
Oeffent=
lichkeit unterbreitet worden, — Mißverſtändniſſe über
Mißver=
ſtändniſſe wären die Folge geweſen; und ein wahrſcheinlich ganz
ſcharfer Proteſt würde ſich, zum wenigſten in Deutſchland,
er=
hoben haben. Ich darf feſtſtellen, daß dieſe Sätze nicht von der
Konferenz ſelbſt angenommen worden ſind, daß ſie nicht der
Oeffentlichkeit übergeben werden, daß ſie lediglich dem
Fort=
ſetzungsausſchuß übergeben worden ſind, damit er ſie den
Einzel=
kirchen als Grundlage für weiteres Studium übergeben und
auch ſonſt als ſolche Grundlage verwende. Sie ſtellten alſo nach
dem Willen der Konferenz keine feſten Beſchlüſſe dar, ſondern
dienen als Material. Damit iſt der Leitung ſicher ein Schmerz
bereitet worden. Die ihn bereiten mußten, das waren nicht
etwa allein die deutſchen, ſondern die Delegierten der Lutheraner
und der Reformierten aller Länder, denen ſich auch die
Orien=
talen und die Quäker anſchloſſen. Unter den Deutſchen wären
ſogar einige (aber wenige) der Leitung gerne weiter
entgegen=
gekommen. Die Beſonnenheit der deutſchen, aber auch der
ver=
wandten Theologie hat zu dieſer Löſung geholfen.
Als dieſe Wendung geſichert war, fiel manchem
Konferenz=
teilnehmer ein Stein vom Herzen. Denn wenn auch die
aus=
führlichen Sätze wahrſcheinlich, nicht zu weiterer Einigung
ſtiften, auch keinen Schaden für die Verſtändigung überhaupt.
Immerhin hat die Konferenz nicht auseinandergehen wollen,
Atmoſphäre nicht geſchaffen werden könne, ohne gewiſſe Erleich= ohne ein Wort über die Einigung ſelbſt zu ſagen. Es ſpricht die
terungen der allgemeinen Lage. Man habe eben erwartet, daß Ueberzeugung aus, daß Gottes Geiſt mit der Konferenz war,
Die Sache muß weiter gehen und wird mit Gottes Hilfe
weiter=
gehen. Haben bisher vorwiegend Männer das Werk getragen,
ſo müſſen künftig auch die Frauen mittun. Ueber die nähere Art
der künftigen Arbeit ſpricht ſich dieſe Kundgebung nicht aus.
Und ferner ward beſchloſſen, das einmal begonnene Werk nicht
geführt wird. Alles Nähere bleibt den Erwägungen dieſes
Aus=
ſchuſſes überlaſſen. Die Deutſchen ſind in dieſem Ausſchuß ver=
=
*
An der Länge der Vorbereitungszeit gemeſſen, an dem
Auf=
habe triumphiert. Das ſei das Mißverſtändnis, das bei den wand von Kräften gemeſſen, ſcheint das Ergebnis gering. Im
Verhältnis zu mauchen alle Wirklichkeiten überfliegenden
Hoff=
derte dann eine baldige Herabſetzung der Beſatzungstruppen im nungen iſt es tatſächlich gering; es iſt beſſer, das einfach
feſtzu=
chen Bewegung Schaden zuzufügen, als wenn ihr der Schein
ſchaffen. Was aber die Grenzen im Oſten anbetreffe, ſo gebe es einer wirklichkeitsfremden Ideologie anhaftet. Die Gefahr dazu
lag vor. Vielleicht war die Gefahr ſogar groß. Laufanne hat
dieſe Gefahr, wenn nicht beſeitigt, ſo doch gemindert. Ich möchte
dor, ſo wie er ſei, könne von Deutſchland nicht anerkannt werden vielleicht mit großer Mehrheit, ein neues, allgemeinchriſtliches
und man könne auch nicht verheimlichen, daß man deutſcherſeits Glaubensbekenntnis aufgeſtellt hätte, — das nachher, weil keine
Kirche es annahm, ein einſam=verlaſſenes Daſein hätte führen
Enthuſiasmus die Einigung aller chriſtlichen Kirchen beſchloſſen
Seite 2
hätte, — da doch die Kirchen ſicherlich nachher dieſen Beſchluß
nicht ratifiziert haben würden? All das iſt nicht geſchehen.
So hat Lauſanne verhütet, daß die Konferenz für Glaube und
Verfaſſung ſich ſelbſt ſchweren Schaden tat.
Will man aber das Ergebnis buchen, ſo wäre es
unge=
recht, bliebe man nur an der Kundgebung des
Einigungs=
willens haften. Vielmehr wird man Folgendes zu beachten
haben (was zum Teil ſchon angedeutet iſt, hier aber nochmals
betont werden muß):
Erſtens. Es iſt kein Zweifel, daß die große Konferenz von
Lauſanne die Teilnehmer einander freundlich=
freund=
ſchaftlich näher gebracht hat. Wir haben miteinander
verkehrt, wir haben miteinander verhandelt. Wir haben die
von=
einander abweichenden Anſichten achtungsvoll angehört, die
Ab=
weichungen faſt liebevoll zur Kenntnis genommen. Jeder blieb
bei ſeiner Meinung; aber die Meinungen ſtanden nicht in
bitte=
rem Kampf, ſondern als gegebene Tatſachen vor uns. Wir
ver=
ſtanden, daß der Andere von ſeiner Poſition aus anders urteilte.
Wenn dieſer Geiſt von Lauſanne allgemein zum Siege käme,
ſo würde manches in der Chriſtenheit beſſer werden.
Zweitens. Für viele Teilnehmer war die Konferenz das,
als was Erzbiſchof Söderblom ſie vor ihrem Beginn bezeichnete:
eine großartige Vorleſung über Konfeſſionskunde
Viele haben über Weſen und Art der anderen Kirchen vieles
gelernt. Das iſt von hohem Wert auch für das gegenſeitige
Ver=
ſtehen. Aus der Unkenntnis wächſt zumeiſt das Mißtrauen, aus
ihm die Feindſchaft.
Drittens. Vielleicht iſt Lauſanne der Anfang, freilich wieder
nur der beſcheidene Anfang für eine Einigungsarbeit, die
bis=
her noch gar nicht aufgenommen worden iſt (auch nicht von
Stock=
holm), nämlich für eine freundſchaftliche Reviſiom
und Neuregelung der praktiſchen Beziehungen
der chriſtlichen Kirchen zueinander. Hier liegt ja
der wichtigſte Anſtoß, der Grund zu unendlich viel Aerger und
Jammer. Das Chriſtentum kann eine Vielheit von Kirchen
er=
tragen (ja, es braucht ſie); aber dieſe Kirchen müſſen ſich
unter=
einander vertragen; ſie dürfen ſich nicht befeinden, ſie müſſen
ſich helfen. Daher habe ich der Morgenandacht in der Vollſitzung
des 13. Auguſt das Wort 1. Petr. 4, 10 zugrunde gelegt: „Dienet
einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat!”
Wenn es gelänge, die Sperren der gegenſeitigen Ausſchließung
vom Abendmahl, wenigſtens zwiſchen den evangeliſchen Kirchen,
niederzureißen; wenn es gelänge, die Einbrüche von
Einzel=
kirchen in das Gebiet anderer Kirchen zu beenden; wenn es
ge=
länge, alle üble Konkurrenz auf den Miſſionsfeldern
auszu=
ſchließen: wir wären unendlich vorwärts gekommen. Was für
Aufgaben! Sie ſind in Lauſanne bereits ins Auge gefaßt
wor=
den; hier liegt der Weg, den die Konferenz gehen muß, wemn ſie
der Chriſtenheit vorwärts helfen will.
Und ſo ſchied ich von Lauſanne micht ohne Hoffnungen. Ich
hatte keine Enttäuſchung zu überwinden, weil ich mit
Beſtimmt=
heit vorherſah, daß eine Einheitskirche in Lauſanne nicht
be=
ſchloſſen werden konnte. So habe ich den Vorteil, hinterher
nicht niedergedrückt zu ſein. Der Erfahrung chriſtlicher
Gemein=
ſchaft über die ganze Welt hin habe ich mich gefreut; zur
Stär=
kung dieſer Gemeinſchaft hat die Konferenz doch wohl Einiges
beigetragen. Das muß ihr genug ſein. Manchmal iſt Wenig
mehr als Viel.
Das deutſche Kolonialmandat.
w. Paris, 22. Auguſt.
Der Londoner Berichterſtatter des „Echo de Paris”
wieder=
holt heute ſeine vor kurzem wiedergegebene Behauptung, daß
zwiſchen Italien und Deutſchland Verhandlungen in der
Kolo=
nialmandatsfrage im Gange ſeien. Er will heute feſtſtellen, daß
die Forderungen Italiens in Abeſſinien und dem Djemen in
London wohlbekannt ſeien, und daß man dort einen Vergleich
ſuche.
* In der letzten Zeit iſt namentlich von der ausländiſchen Preſſe
wiederholt behauptet worden, zwiſchen Rom und Berlin gingen
Verhandlungen hin und her, die ſich mit der Zuteilung eines
Kolonialmandates an Deutſchland beſchäftigen; man ſei in
Ita=
lien bereit, Deutſchlands eventuellen Anſpruch auf Angola und
Kamerun zu unterſtützen, wenn die Reichsregierung für die
Zu=
teilung des ehemaligen Deutſch=Oſtafrika an Italien ſtimme. An
ſich iſt es müßig, auf dieſe Behauptungen und Gerüchte
einzu=
gehen, zumal England gerade mit Rückſicht auf Deutſch=Oſtafrika
ſich nicht ſo einfach beiſeite ſchieben laſſen wird. Wie wir aus
unterrichteten Kreiſen hören, werden aber auch keinerlei
der=
artige Verhandlungen zwiſchen Berlin und Rom geführt, die ſich
mit der Zuteilung eines Mandates an Deutſchland unter den
gegebenen Bedingungen befaſſen.
*Corona Schroeter.
Zu ihrem 125. Todestag am 23. Auguſt.
Von Eugenie Kerkow.
Die Worte: „Alles geben die Götter, die Unendlichen, ihren
Lieblingen ganz” möchte man als Leitſpruch über das Leben der
beiden Frauen ſchreiben, die „Schattengeſtalten” gleich, am
23. Auguſt der Nacht entſchweben, in die ſie vor ſo langer Zeit
tauchen mußten! Und im Innern klingt es: „Schon erloſchen
ſind die Stunden, — hingeſchwunden Schmerz und Glück!”
Ver=
ſlammt der Hochſtrahl des Glückes ,durch Goethes Liebe
ent=
zündet, — verſunken und vergeſſen der Tiefennebel der
Verein=
ſamung, durch die beide in ihrem Alter ſich taſten mußten, —
Vor=
geſchmack der Einſamkeit des Todes. — Sie vergaßen, — aber
ſie ſind nicht vergeſſen: Corona Schroeter und Charlotte von
Stein. Denn ewiges Wort verlieh Ewigkeit, das Wort des
Mundes, der ſie beide küßte und zu Rivalinnen in der Liebe
eines Uebermenſchen machte! — Beide untereinander ſo
wunder=
reiche Gegenſätze: die ſeingeiſtige, feinnervige, differenzierte
Char=
lotte, die ſich in das ſeelenhafte Weiß zu kleiden pflegte, — ſchon
als Goethe ſie kennen lernt, Künſtlerin im Entſagen und Leiden,
— und Corona, — „die Crone”, — die Glanzgeſtalt des
klaſ=
ſiſchen Weimarer Muſenhofes, die angebetete, die ſchönſte Frau
und Künſtlerin, die fröhliche Lebensbejaherin, die, als ſie Goethes
Weg kreuzte, nicht erſt auf Leidenspfaden zu ihm kam. Nimmt es
ſounder, daß das hingebende, zärtliche Goetheherz, geſchaffen, die
Schönheit anzubeten und vor der Entſagung zugleich zu knien,
beide herrliche Frauen eine Zeitlang mit gleicher Glut umfaßte?
Ich meine: es mußte ſo ſein, — denn es konnte gar nicht anders
ſein! — Charlotte der klare, ſilberzarte Herbſt — Corona —
Sommerglut. Und beider Weſen tief erfühlt durch das Genie.
Sie ergänzten ſich beide in Goethes Herzen, und er konnte, wenn
er die eine „Ergänzung” in ſeiner Nähe wußte, die Sehnſucht nach
der anderen nicht loswerden! — Immer und immer wieder
kehren ſeine Klagen über die Abweſenheit Charlottes bei den
Aufführungen der „Jphigenie” wo er, als Partner Coronas, den
Oreſt lebte, über ihre Abweſenheit bei der Aufführung des
Waſſerdramas „Fiſcherin” wo er verſtimmt war, weil er die
„Entſagung” zu Hauſe wußte, — trotzdem er die „Erfüllung” in
den Armen hielt. Ida Boy=Ed hat einſt ein wundervolles Buch
über das Martyrium der Charlotte von Stein geſchrieben, —
ein Buch für Frauen aus fraulichem Empfinden heraus, ſo echt,
o wahr, ich möchte ſagen: ſo naturhaft wahr. Wer es geleſen,
den ſtreifte der Herbſtſonnenglanz, der über Charlottens Geſtalt
gkeitet, ten ſtreifte ihre Zeidenſchleppe, — der ſchaute ihr
ſchmerz=
ſich=ſchönes Leidensantlitz. Iſt es zu verurteilen, daß Charlotte
fpäter, als beider, ihre und Coronas Jahre, ſehr viel weiter
Dienstag, den 23 Auguſf 1927
Vom Tage.
In Toulon zog geſtern eine Anzahl Matroſen unter dem Geſang
der Internationale durch die Straßen. Ein Offizier, der ſie zur Ruhe
mahnte, wurde beleidigt und mißhandelt. Die Polizei nahm ſieben
Matroſen feſt, die vor ein Kriegsgericht geſtellt werden.
In der „Gazeta Ufficiale” wird das Geſetzesdekret über die jüngſt
vom italieniſchen Miniſterrat beſchloſſenen
Steuererleich=
terungen veröffentlicht. Die darin vorgeſehenen
Steuerherabſetzun=
gen von 25 Prozent auf den Grundbeſitz und 50 Prozent auf das
land=
wirtſchaftliche Einkommen treten am 1 Juli rückwirkend in Kroft,
wäh=
cend die Steuervergünſtigungen von 10 bis 30 Prozent für Handel un
Induſtrie vom 1. Januar 1928 ab zur Anwendung gelangen. — Für
den Staat bedeutet die Ermäßigung einen jährlichen Ausfall von 550
Millionen an direkten Steuern und 385 Millionen an indirekten
Ab=
gaben.
Der amerikaniſche Schatzſekretär Mellon iſt, von Venedig
kom=
mend, vorgeſtern in Paris eingetroffen. Er iſt in der amerikaniſchen
Botſchaft abgeſtiegen.
u dem Ergebnis des deutſch=franzöſiſchen Leichtathletikwettkampfes
ſchreibt der „Matin”: Vier Siege bei 15 Treffen iſt zu wenig für eine
franzöſiſche Mannſchaft, die wir immer im Fortſchritt glaubten. In
Wahrheit nehmen wir aber zu oft unſere Wünſche für Wirklichkeit. Der
deutſche Siog brachte die Beſtätigung dieſes. Elf erſte und neun zweite
Plätze, das zählt und iſt wert, beneidet zu werden.
Nach einer Havasmeldung aus Athen ſind die jüngſt wegen eines
Aufſtandsverſuchs verhafteten Offiziere und Unteroffiziere vor ein
Kriegsgericht geſtellt worden.
Die Eröffnungsſitzung der 24. Interparlamentariſchen Konferenz
wird am Donnerstag vormittag im Palais de Luxenbourg im Paris
ſtatt=
fnden. Von geſtern ab haben bereits die Kommiſſionen, die ſich wit
Wirt=
chafts= und Abrüſtungsfragen beſchäftigen, ihre Arbeiten aufgenommen.
Andere Kommiſſionen ſind für Dienstag und Mittwoch einberufen. Das
Programm der Konferenz ſieht nach einer allgemeinen Ausſprache über
die politiſche Lage der Welt folgende vier Hauptfragen vor: Schaffung
einer europäiſchen Zollunion, Abrüſtung, Bekämpfung der ſchädlichen
Drogen, Methoden der Kodifizierung des internahonalen Rechtes.
Franzöſiſche Innen=Politik.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 22. Auguſt.
Die offenen Briefe Franklin Bouillons an Sarraut ſtehen
jetzt im Mittelpunkt aller politiſchen Erörterungen. Zum erſten
Male wurde von einem führenden Politiker ſo klar und
rück=
ſichtslos auf die Probleme der franzöſiſchen Innenpolitik
hin=
gewieſen. Was Franklin Bouillon in ſeinem Briefe über die
außen= und finanzpolitiſchen Fragen ſagt, iſt eigentlich
neben=
ſächlich, es dient ja nur der Unterſtützung ſeiner innerpolitiſchen
Theſen. Was er aber über die Innenpolitik ſagt, iſt
grundſätz=
lich wichtig.
Faſt in allen Ländern verlor während der Nachkriegszeit der
Parlamentarismus ſein Preſtige. Und faſt überall wurde die
große Frage der Macht und des Führers geſtellt. Man
beant=
wortete ſie auf verſchiedene Weiſe. Eine dieſer Andworten war
die Diktatur, wie in Italien und Spanien. Anderorts, wo
die Kopfloſigkeit leichter zu überwinden war, griff man zu der
Methode der nationalen Konzentration. In Weſteuropa wie au
dem Balkan haben dieſe ſich gleich gut bewährt. Sie haben die
Hauptaufgabe, die Bändigung des Parlaments, mit weniger
Ge=
räuſch als bei den Diktaturen, aber dennoch hinreichend
durch=
geführt, mancherorts ſo gut ſogar, daß man ſich verſucht ſieht,
die pikante Frage aufzuwerfen, welcher Unterſchied in der Praxis
zwiſchen einer Diktatur und einer nationalen Konzentration
beſteht.
Gerade dieſe Frage beſchäftigt jetzt manchen politiſchen Kopf
in Frankreich. Franklin Bouillon ſchlägt jetzt, am Vorabend der
Wahlen — vor denen ja jeder Angſt hat — eine Verlängerung
der „union nationale” um fünf Jahre und einen vollkommenen
politiſchen Waffenſtillſtand für dieſe Zeit vor.
Das wäre wirklich eine Löſung für die ſchwierigſten Probleme,
Man weiß aber ſehr genau, was von einer ſolchen Regierung zu
erwarten iſt, wie breit auch ihr Fundament ſein mag. In
Bel=
gien zum Beiſpiel — man nimmt jetzt die belgiſchen Verhältniſſe
zum Muſter — hat die „union sacrée” die Kaltſtellung aller
mitt=
leren Politiker, ja die Kaltſtellung aller Parteien mit ſich
ge=
bracht. Und dabei ſind in Belgien — wie dies auch Franklin
Bouillon in ſeinem Briefe für Frankreich vorgeſchlagen hatte —
die Sozialiſten in der Regierung. An der belgiſchen
Außen=
politik kann man ermeſſen, wie wenig die Zuſammenſetzung
einer ſolchen Regierung bedeutet.
Der Wahltermin naht drohend, und man gibt überall zu
daß die jetzige Lage unhaltbar iſt. Dennoch ſchreckt man vor
ſolchen radikalen Kuren, wie ſie Franklin Bouillon vorſchlägt,
zurück. Das Schickſal der Regierung aber verlangt eine baldige
Entſcheidung mit Naturnotwendigkeit.
fortgeſchritten waren, maliciös wurde, um nicht bitter zu werden,
und die erſte Begegnung Coronas mit Jean Paul, den die
Künſtlerin hoch verehrte, perſiflierte, indem ſie die Szene, wie
Corona ſich „in theatraliſcher Stellung” zum Dichter wendet, ſich
abends von ihrer „Schweſter und ihrer niece Amalie” noch
ein=
mal „vorſpielen” ließ? — Ich meine, dieſes und manches wenig
Bedeutſame, was oft als „Beweis” für die „Haß= und Rachſucht”
Charlottens gegen die Sängerin angeführt wird, wäre doch nur
ein ganz natürliches Nachzittern der ſchweren
Herzensent=
täuſchung, die ſie zeitweilig Coronas wegen durchlitten! Uns
Nachgeborenen, die wir bezaubert das Märchen von der
herbſt=
lichen und der Sommerliebe vernehmen, muß es auffallen, daß
der einzige Brief Goethes an Corona, der erhalten geblieben iſt,
in dem gleichen, leidenſchaftlich bittenden, treuherzigen und
ab=
geklärten Ton geſchrieben iſt, wie die Briefe an „die liebe Frau”,
die „Tröſterin”, aus der Zeit des ſich Fremdwerdens. Und
ange=
ichts dieſer „Gleichheit” der ſeeliſchen Schwingung verſtehen wir
Charlotte um ſo tiefer. Es iſt auch ein „Abſchiedsbrief” — der
letzte — an Corona; Goethe ſchreibt darin: „Wie oft habe ich
nach der Feder gegriffen, um mich mit Dir zu erklären! Ich
habe groß Unrecht, daß ich es ſolang’ hab' hängen laſſen, und
kann mich nicht entſchuldigen, ohne an Saiten zu rühren, die
zwiſchen uns nicht mehr klingen ſollen. Wollte Gott, Du mögteſt
ohne eine Erklärung Friede machen . . . Laß uns freundlich
zu=
ſammen leben .. ."
„Das Vergangene können wir nicht
zurück=
rufen — über die Zukunft ſind wir eher Meiſter, wenn wir klug
und gut ſind! — Meine Freundſchaft haſt Du nie verlohren.”
Es findet ſich in Goethes Tagebuch der Kommentar zu dieſen
Briefzeilen: „Heute Herzog mit Cronen bei L. (Laide von
Waldner) ertappt”; und darauf iſt eine „Auseinanderſetzung”
mit dem Herzog Carl Auguſt vermerkt, in der ſein Mentor ihn
„um der Herzogin Luiſe willen” vor einer Beziehung mit Corona
retten will. — Es iſt charakteriſtiſch, daß wenig mündliche, wenig
briefliche Zeugniſſe erhalten geblieben ſind, die über das
Seelen=
leben Coronas Auskunft geben, während Goethes Briefe Frau
von Stein in ſo helle Beleuchtung rücken, daß es einem ſehr klar
wird, welche Faſzination von ihrem feinnervigen, ſeeliſchen
Er=
leben auf ihn überſtrömen mußte. Der Schleier, der auch über
Coronas äußerem Erleben liegt, iſt weniger dicht, verbirgt
dennoch ganze Zeitſpannen. Deſto freudiger wird man begrüßen,
was geklärt erſcheint. —
Corona ſtammt aus einer Muſikerfamilie. Der Vater war
in Guben, ſpäter in Warſchau „Kgl. Polniſcher und Kurfürſtl.
Sächſiſcher Hautboiſt”. Es wird Corona vielfach die „polniſche
Grazie” ihrer Erſcheinung nachgerühmt, Weſenseigenheit, die ſich
vohl aus den Einflüſſen dieſer Zeit heraus bildete, und ſo
ver=
führeriſch wirken ſollte. Corona (1751 geboren), aufs Vielſeitigſte
begabt, lernte früh die verſchiedenſten Sprachen, franzöſiſch, eng=
Die deutſch=belgiſche
Unterſuchungskommiſſion.
AuW e
inlen ſchd. Eie
Südfſlali
un den diesich
gie füt
nuftetenden.
Die diplomatiſchen Verhandlungen zwiſchen Brüſſel
eaufaf Och.
Berlin über die Bildung der Kommiſſion zur Unterſuchung /
igernicht diche.
Franktireurkrieges in Belgien ſind inzwiſchen aufgenommen nw
Hatir ile
15
den. Sie drehen ſich einmal darum, ob beide Länder von
aus die Mitglieder dieſer Kommiſſion ernennen ſollen oderr! ughöcz, Al
eit Wedeh Sit
der Ausſchuß vom Völkerbund zuſammengeſetzt werden
zin peitetetr 2
Weiter muß natürlich feſtgeſtellt werden, welche Vorfälle;
unterſuchen ſind. Nach deutſcher Auffaſſung wäre es das Biu
wenn das Arbeitsgebiet der Kommiſſion möglichſt weit gefſ.e
wird, wenn alſo nicht nur der Franktireurkrieg, ſondern oau / 004 Mo
die belgiſche Neutralität und die Deportationen belgiſcher
beiter nach Deutſchland zur Behandlung kommen. Darüber mu
aber zurzeit noch verhandelt. Ein Ergebnis kann aber nichn
aſch erwartet werden, da Herr Vandervelde von ſich aus voun
gangen iſt, ohne mit ſeinen Kollegen Fühlung zu nehmen =m
erſt ſeinen Schritt im Kabinett verteidigen und vertreten un
Dagegen beſchäftigt ſich die belgiſche Preſſe ſchon ſehr eingehau
mit der ganzen Angelegenheit. Die vorliegenden
Blätterſtimra=
ung des
ſtammen aber meiſt aus der belgiſchen Preſſe, die politiſch
re=
ſteht und die an ſich den lebhaften Wunſch hat, nichts zu unnu
nehmen, was vielleicht in Paris übel vermerkt werden könu
fabeſprecht
Wenig freundlich wird die Aktion Vandervelds ſchon deswesn
dehen dieſen
beurteilt, weil er vorher nicht das Kabinett befragt hat. Einn
mungsſitzung
Blätter glauben darauf hinweiſen zu müſſen, daß die Komrr) zzwichte
ſion noch nicht werde arbeiten können, weil ſie in den geſchäf)
ten Orten auf die größten Gefahren ſtoßen werde und weil / P Jwuch A. 3
neg der frie
Volksſtimmung durchaus gegen eine ſolche Unterſuchung ſei. Zu
bleibt natürlich abzuwarten. Andere Blätter dagegen, die md Awgeß N
immer die Kriegsgreuelmärchen nicht fallen laſſen wollen, Iol A Men wat,
nlten
langen auf jeden Fall, wenn ein Abkommen mit Deutſchland
vre
ſtande kommt, daß ſich dieſes verpflichtet, die Schuldigen
mes fü.
belgiſchen Gerichten auszuliefern. Davon kann ſelbſtverſtänd! A Inen Kni
keine Rede ſein. Im übrigen iſt man hier etwas ſehr voreiin
denn alle bisher von deutſcher Seite angeſtellten Unterſuchuny
haben ergeben, daß die deutſchen Truppen immer in berechtig=
Ner 3.
Notwehr gehandelt haben. Das aber feſtzuſtellen, iſt Auſgar
ig
der unparteiiſchen und neutralen Kommiſſion. Sowie ſich
eits,
einmal die erſte Aufregung der belgiſchen Chauviniſtenpreſſe
Muer
legt hat, wird man daran gehen können, den Vorſchlag zu un=ſ
uchen und mit der belgiſchen Preſſe eine ſachliche Debatte
M
Dreiwiet
Anbetrad
führen. Belgien ſelbſt hat ein großes Intereſſe daran, daß Bu
Klarheit geſchaffen wird. Wird die Aktion des belgiſchen Außsu
miniſters hintertrieben, dann kann daraus nur geſchloſſen Euf
den, daß die belgiſche Regierung ſehr viel zu verbergen hat —n!
eine Unterſuchung fürchtet. Schon aus dieſem Grunde kann mu
damit rechnen, daß die Kollegen Vanderveldes ſeinem Sch-/t
zuſtimmen, zumal die ganze Angelegenheit ſchon zu weit
diehen iſt, daß man ſie jetzt von belgiſcher Seite, wie ſeinerxſt
die Angelegenheit Eupen=Malmedy, einfach zum Scheitern brirmt
Eine unverſtändliche Aktion.
M
* M
Die Berliner Polizei hat ſich veranlaßt geſehen, ihren Kau
mandeur Heimannsberg mit 250 Schutzpoliziſten und 36 2.
wagen am Montag morgen nach Teltow zu ſchicken, um E
einen mit Nationalſozialiſten beſetzten Sonderzug anzuhall
und die Inſaſſen unter ſicherem Geleit nach Berlin zu brins
Angeblich hat man ſich zu dieſer Maßnahme veranlaßt geſekd
um zu vermeiden, daß es bei der Ankunft der 400
Natiorn=
ſozialiſten in Berlin; zu Tätlichkeiten komme. Infolgede‟
brachte man die Leute auch erſt einmal zum Polizeipräſidi
wo ſie einer gründlichen Unterſuchung unterzogen wurden. S
Ergebnis war mehr als kläglich, insgeſamt wurden neun
Geg=
ſtände vorgefunden, die die Polizei als Waffen bezeichnet,
zwei Dolche, ein feſtſtehendes Meſſer, ein Totſchläger, ein Sch
ring, ein Spaten, ein Stahlknüppel, ein Beil und eine
Alan=
piſtole. Das war alles, was die „bewaffnete” Bande von uE
400 „Burſchen” wie ſich der „Vorwärts” ausdrücktt, bei ſich haw.
In Wirklichkeit hatte die Berliner Polizei wohl die Abſichtt,
zu überzeugen, ob die aufgelöſte Ortsgruppe der Nationalſotck”
liſten doch noch heimlich beſteht. Die Nationalſozialiſten dürt*
ſich allerdings nicht beklagen, wenn man im Polizeipräſiduck?
mißtrauiſch wird, denn der Gedanke liegt nahe, daß, wenn 2i
Mann geſchloſſen nach Nürnberg fahren, die verbotene Of.N
gruppe doch noch beſteht. Ebenſogut hätte das die Polizei anl
auch bereits bei der Abfahrt feſtſtellen und dieſe gegebenenſ0
verhindern können. Wie verlautet, hat ſie jedoch keine Beſtah
gung ihres Verdachtes erhalten, und wenn man ſich das beſchlch
nahmte „Waffendepot” anſieht, ſo wird man mindeſtens zugehe.
müſſen, daß auch die Nationalſozialiſten manches gelernt han?
liſch, italieniſch, zeigte ungewöhnliche Veranlagung für 9
Zeichnen, insbeſondere aber für Muſik. Früh, allzufrüh, ließ
der Vater in Konzerten ſingen, ſo daß die oberen Kopftöne ſe
verſchleiert blieben. Sie kam, ein ſchönes Mädchen, das übe 7.
„lunoniſchen” Geſtalt den kleinen Stimmangel vergeſſen ließ, ſch
nach Leipzig, wo ſie viel im „Großen Konzert” auftrat (der W.
läufer der von Mendelsſohn begründeten „Gewandhauskonzl
und von dort holte ſie Goethe, der ſie in „Klein=Paris” 0ma g
gelernt hatte, nach Weimar, in den Muſenhof, wo Herzog” lan=
Amalie die bedeutendſten Geiſter der Nation um ſich zu ſch
verſtanden hatte: Wieland, Herder und den jungen Goethe.
Schloßbrand im Jahre 1774 vernichtete den Theaterſa0l. ”
Weimarer Hofbühne, die Schauſpieler mußten, aus Geldgrüſſ.
entlaſſen werden, und ſo bildete Anna Amalie das ſo berüh
gewordene klaſſiſche Liebhabertheater, auf dem ſich die Mitglſ.
der Hofgeſellſchaft tragierten. Für beſonders, ſchwere Rol.
wurde manchmal Eckhof aus Gotha verſchrieben. In Etteks)l.
Tiefurt, Belvedere wurden Luſtſpiele und Opeäiten aufgel!
In dieſen Kreis trat durch Goethe und Bertuch (an den L9i.
jenen bekannten, kindlich liebenswürdigen Brief ſchrieb, M."
endet: „Leben Sie wohl, liebſtes Brüderchen, vergeſſen Sie lie
Ihr Schweſterchen Corona”) die junge Künſtlerin als ein "
tiger” Menſch, zu den größten und höchſten Aufgaben beiol.”
das Entzücken aller, die ihrem Geſang und ihrem Spiel zu. S
ſein durften, der „Stern” von Weimar, — Und ſo wurde
Goethes erſte „Jphigenie”, Karl Auguſt ſpielte den Pyc.
Die Hoheit der Erſcheinung, die Würde, mit der ſie das griecl.
Kleid zu tragen verſtand, ließen alle „Berichterſtatter” des „
furter Journals” in Freudenhymnen aufjauchzen. Ueber HV.*
als Oreſt ſchrieb der junge Arzt Hufeland: „Nie werde 19"
Eindruck vergeſſen, den Goethe als Oreſt im griechiſchen Fole
machte; man glaubte einen Apoll zu ſehen. Noch nie eintie
man eine ſolche Vereinigung phyſiſcher und geiſtiger Volkoſſ.
heit und Schönheit, wie damals in Goethe.‟ Der Maler Ne
in Weimar hielt dieſe erſte „Iphigenie”=Aufführung im Di
feſt. „Das Theater iſt eins von den wenigen Dingen, an D.‟
ich noch Kinder= und Künſtlerfreude habe,” bekennt Goetye."
In der Geſtalt der Iphigenie ſind Corona und Charlotte in. .
Hauptcharakterzügen mit meiſterlich bildender Hand vereinlt.
ſich auch in der Leonore im „Taſſo” Züge von beiden Iit
Corona ſoll auch das Urbild der „Philine” ſein; gewiß iſt,
ihre Lebendigkeit, ihre Anmut, das ſpieleriſche Weſen, 90..
eine Glanzvertreterin in den Hauptrollen Goetheſcher Luſk."
Singſpiele ſein ließ, in die Schöpfung „Philine” übergeßöne
ſind. Ueberhaupt iſt dieſer ausgeplägte Zug der Lebenslt”
und Luſtigkeit für Corona genau ſo charakteriſtiſch, we D
Hoheitsvolle, Ihre Augen verſtehen, nach dem wunderheren. ?
Mummer 233
Dienstag, den 28. Auguſt 41922
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der Nationalitäten=Kongreß in Genf.
Genf, 22. Auguſt.
DDer Hauptausſchuß des Dritten, am Montag in Genf
zuſam=
ut*retenden europäiſchen Nationalitätenkongreſſes hielt am
mnmitag abend eine mehrſtündige Beratung ab, die bis nach
ſhernacht dauerte. Der Ausſchuß, dem je ein Vertreter der
iher in dem Kongreß vertretenen nationalen Minderheiten
g ört, beſchloß nach eingehender Beratung, in dieſem Jahr
neuen Gruppen zur Beteiligung zuzulaſſen und die
Auf=
ume weiterer Minderheiten aufzuſchieben, bis die Grundſätze
v Satzungen der Organiſationen ausgearbeitet und beſtimmt
fal legt ſind. Es ſind damit die Litauer und Frieſen
Deutſch=
lo8 und die Juden Oeſterreichs, die Mazedonier Bulgariens
Südflawiens, welche um Beteiligung nachgeſucht hatten,
„„wen diesjährigen Beratungen ausgeſchloſſen.
Die erſie öffentliche Sitzung.
EP. Genf, 22. Auguſt.
Die für heute morgen 10 Uhr angeſetzte erſte öffentliche
tung des Minderheitenkongreſſes wurde nach einer Wartezeit
DDreiviertelſtunden auf heute nachmittag 3 Uhr vertagt, da
Armbetracht der verſpäteten Ankunft einiger Delegierter die
Eheſprechungen nicht rechtzeitig beendet werden konnten.
Mrr dieſen techniſchen Gründen für den Aufſchub der
Eröff=
nesſitzung dürften indeſſen einige in den Vorbeſprechungen
uyttauchte Schwierigkeiten zwiſchen den Gruppen mit der
Ver=
uing in Zuſammenhang ſtehen. So hören wir, daß der An=
Der frieſiſchen Gruppe auf Aufnahme in den
Minderheiten=
lreß, der bereits im vergangenen Jahre zur Sprache
gekom=
uu war, dieſes mal vom Bureau des Kongreſſes abgelehnt
unden iſt. Auch die mazedoniſche Frage ſoll im Bureau des
Kereſſes große Schwierigkeiten hervorgerufen haben, ſo daß
mes für ratſam hielt, einen Verſuch zur Beilegung der
dro=
ſwmi Kriſe im Kongreß bis heute nachmittag zu unternehmen.
Der 3. Europäiſche Minderheitenkongreß wurde heute
nach=
tar 3½ Uhr von dem Präſidenten des vorbereitenden
Aus=
ſüſes, Dr. Wilfan, dem kroatiſch=ſloweniſchen Abgeordneten in
Him, mit einer Begrüßungsanſprache eröffnet, in der er
zu=
riſt die Ermächtigung erbat, der ſchweizeriſchen
Bundesregie=
a mnd der Regierung des Kantons Genf für die gewährte
Sfrundſchaft telegraphiſch zu danken. Ueber die Aufnahme
her Gruppen teilte Wilfan mit, daß Anträge vorlägen nicht
ſt von den Frieſen in Deutſchland und den Bulgaren in
Achenland und Südſlawien, ſondern auch von den
Weiß=
n und Litauern in Polen, den Juden in Oeſterreich und den
Ala rm in Deutſchland. Da dieſe Fragen aber erſt in dem neuen
Kur des Minderheitenkongreſſes geregelt werden müßten, ſeien
mär fig alle dieſe Geſuche zurückgeſtellt worden. An poſitiven
Elyen habe der Kongreß nur das Staatsangehörigkeitsgeſetz
ſt eitland zu verzeichnen, aber er könne mit Freude das
wach=
e ntereſſe für die Minderheiten feſtſtellen. Dr. Wilfan
appel=
ie ſſchließlich an das erwachende Gewiſſen Europas und an die
asiſche Arbeit der Minderheitengruppen, deren Intereſſen
n won anderen politiſchen Richtungen ausgebeutet werden
tm.
Nach Wilfan ſprachen die übrigen im vorbereitenden
Aus=
ſt wertretenen Delegierten der Minderheitenvölker: v. Szueloe
Mi Ungarn, Dr. Schiemann für die Deutſchen, Motzkin für
bülden uſw. Sämtliche Delegierten verwarfen energiſch die
Rewaltigungspolitik der Mehrheitsvölker, die nur zu neuem
teſoen führen könnte. Der Pole Kaczmarek, der für alle im
ſtzicholand lebenden Minderheiten ſprach, wies darauf hin,
Ahſenne ſchematiſche Löſung der Minderheitsfrage möglich ſei.
hschiemann betonte, daß die Minderheiten entſchieden jede
ſiligung am politiſchen Leben ihres Mutterſtaates ablehnen
uſten, damit ſie um ſo ſicherer auf der kulturellen Freiheit
hf3 Wolkstums beſtehen könnten. Der Präſident teilte noch
vſof ß die deutſchen Parteien in Kärnten einen Geſetzentwurf
an ſtarbeitet haben, der den Slowenen die freie kulturelle Ent=
Afapg unter Beachtung der vom vorherigen Minderheiten=
(omei, aufgeſtellten Grundſätze gewährleiſtet. Er legte zu dieſer
ſeewem Kongreß eine Reſolution vor, die fordert, daß die
vor=
iſe Zuſtimmung der Minderheiten zu ſolchen Geſetzen im
S Se ſder Kongreßbeſchlüſſe notwendig ſei.
Nach Annahme der Reſolution wurde das Büro des Kon=
9s mit geringer Veränderung wiedergewählt und die nächſte
2 Kitzuing auf morgen vormittag 10 Uhr anberaumt.
„Seite 3
Der Abſchluß der Militärkontrolle in Ungarn.
TU. Genf, 22. Auguft.
Der Generalſekretär des Völkerbunds hat heute ein Schreiben
des franzöſiſchen Außenminiſters Briand, als Präſidenten der
Botſchafterkonferenz, zur Uebermittlung an ſämtliche Mitglieder
des Völkerbundsrates erhalten, in dem der Beſchluß der
Bot=
ſchafterkonferenz über einen Abſchluß der Tätigkeit der
Inter=
alliierten Militärkontrollkommiſſion in Ungarn mitgeteilt wird.
Dem Schreiben iſt der von der Telegraphen=Union vor
einigen Tagen bereits angekündigte Bericht der Interalliierten
Militärkontrollkommiſſion in Ungarn über die Durchführung der
Entwaffnungskontrolle beigefügt. In dem heute eingetroffenen
Schreiben lenkt die Botſchafterkonferenz die Aufmerkſamkeit des
Völkerbundsrats auf die Bedenken, die die J. A. K. K. in ihrem
Bericht, in Bezug auf die ungariſche Geſetzgebung zwecks der
Rekrutierung geltend gemacht hat. Das Schreiben iſt vom
fran=
zöſiſchen Außenminiſter unterzeichnet und vom Generalſekretariat
des Völkerbundes unverzüglich ſämtlichen Ratsmitgliedern zur
Kenntnisnahme übermittelt worden.
Frankreichs neuer Vertreter in Genf.
Maurice Sa
der Bruder des Innenminiſters Sarraut, wurde von Poinearé
gebeten, die Nachfolge de Jouvenels als franzöſiſcher Delegierter
zum Völkerbund anzutreten.
Der Bericht der Regierungskommiſſion
des Saargebietes.
w. Genf, 22. Auguft.
Die Regierungskommiſſion des Saargebiets hat dem
Völ=
kerbundsſekretariat den zweiten Vierteljahresbericht für 1927
überreicht. In dem Bericht wird zunächſt an die bekannten
militäriſchen Umwandlungen im Saargebiet erinnert.
Gegen=
wärtig verfüge die Kommiſſion erſtens über einen Bahnſchutz
von insgeſamt etwa 800 Mann und über eine Netzkommiſſion,
deren Beſtand 100 Mann nicht überſteige. In dem Bericht
heißt es dann weiter, was die wirtſchaftliche und ſoziale Lage
anlange, habe die Kommiſſion ſich damit befaßt, eine
Ver=
längerung des deutſch=franzöſiſchen Abkommens über die
Han=
delsbeziehungen im Saargebiet zu erreichen. Die Kommiſſion
habe femer bei der deutſchen und franzöſiſchen Regierung
an=
geregt, die Intereſſen des Saargebiets bei den Verhandlungen
zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu berückſichtigen. Die
finanzielle Lage ergebe für 1927 an Einnahmen 403 232037
Franken, gegenüber Ausgaben in Höhe von 403 034 456 Franken.
Es ergebe ſich alſo ein Ueberſchuß von 197 581 Franken. Der
Arbeitsmarkt habe ſich auch im zweiten Vierteljahr 1927
ge=
beſſert. In der Kohleninduſtrie ſeien in der Berichtszeit eine
gewiſſe Zahl arbeitsloſer Tage zu verzeichnen geweſen. Die
Zahl, der Arbeitsloſen habe Anfang April 3582, Ende Juni
2000 betragen. Der Bericht enthält dann noch ſehr eingehende
Einzelheiten über die allgemeine Reorganiſation des öffentlichen
Unterrichts.
Londoner Moment=Aufnahmen.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 21. Auguſt.
Momentaufnahmen zeigen ſelten ſo kaleidoſkopiſche Bilder
von Stimmungen in dem London, das noch in London geblieben
iſt, wie gerade jetzt. Berlin, Paris, Genf, Dublin, Moskau,
Waſhington, Schanghai wirbeln als „Attraktionen” bunt
durch=
einander. Aber die Preſſe findet in dem Durcheinander doch
einige feſte Haltepunkte, Perſonen oder Fragen, auf die ſie die
Aufmerkſamkeit des ſtark zuſammengeſchmolzenen Publikums,
das ſich zurzeit überhaupt um Politik bekümmert, immer wieder
lenkt. Da ſchreibt der immer mehr bei ernſten Leuten an
An=
ſehen gewinnende „Evening Standard” über das
Jubi=
läum des Leiters der deutſchen Außenpolitik: „In dieſer Woche
vollendet der deutſche Außenminiſter Dr. Streſemanm ſein
viertes Jahr ununterbrochener Amtstätigkeit als deutſcher
Miniſter. Während dieſes Zeitraumes iſt er Mitglied von acht
verſchiedenen Kabinetten geweſen. Eine ſolche
fortge=
ſetzte Amtsdauer iſt insbeſondere im Falle des
Außenminiſters der beſte Beweis von der
wach=
ſenden Stabilität der deutſchen Republik. Dr.
Streſemanns Rekord iſt in dem Nachkriegsdeutſchland einzig in
ſeiner Art und wird in dem Nachkriegseuropa nur durch Dr.
Beneſch übertroffen, der ſeit dem Oktober 1918 Außenminiſter der
Tſchechoſlowakei iſt, und durch Tſchitſcherin, der das
bolſche=
wiſtiſche Kommiſſariat für auswärtige Angelegenheiten ſeit
Trotzkis Fehlſchlag in Breſt=Litowſk im Januar 1918 geleitet
hat.” —
In ſo manchen Kreiſen wird dem Abſchluß des
Handels=
vertrages zwiſchen Deutſchland und Frankreich faſt mehr noch
eine politiſche wie eine wirtſchaftliche Bedeutung beigemeſſen.
Man könne ja heutzutage, am wenigſten in der Entwicklung der
Beziehungen zwiſchen beiden Ländern, die Wirtſchaft von der
Politik trennen. Tatſächlich wären im Laufe der beiden
Ver=
handlungen, die Auswärtigen Aemter in Berlin
und Paris faſt ebenſo oft um ihre Anſicht
be=
fragt worden wie die beiden
Handelsminiſte=
rien. Man ſieht insbeſondere einen politiſchen Erfolg
unſerer auswärtigen Politik in der Verzichtleiſtung
Frankreichs auf das ihm im Verſailler Vertrag zugeſtandene
Recht, im Falle einer Nichterfüllung der Reparationszahlungen
deutſches Eigentum in Frankreich beſchlagnahmen zu dürfen,
ferner in der Regelung der Konſulatsfrage für Elſaß=Lothringen,
vor allem aber in der Frage der deutſchen Handelsrechte in
Marokko. Die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und
Frank=
reich müßten ſich wirklich tatſächlich gebeſſert haben, meint man,
wenn irgendeine Einigung in ſolchen Fragen möglich
ge=
worden ſei.
Aber da bleibt immerhin die ſchwierige Räumungsfrage,
noch verwickelter geworden durch die Meinungsverſchiedenheiten
zwiſchen Downingſtreet und dem Quai d’Orſay bezüglich der
Rationierung der Rärmung auf die drei beteiligten Länder,
Peſſimiſten ſehen nur in einem Nachgeben Frankreichs die
Möglichkeit einer befriedigenden Löſung und beſorgen, daß die
Leitung des britiſchen Außenamts der Hartnäckigkeit Frankreichs
gegenüber doch wieder, zu viel nachgeben werde.
Militä=
riſche Kreiſe weiſen darauf hin, daß der Vorſchlag
Frank=
reichs, nur 5= bis 6000 Mann ſeinerſeits zurückzuziehen, abſolut
wertlos ſei. Frankreich habe ſelber mit gewiſſer Naivität
be=
hauptet, es müſſe ſeine vier Infanteriediviſionen und eine
Kaval=
leriediviſion intakt behalten, wolle aber die außerdem in den
Rheinlanden ſtehenden 5= bis 6000 zurückziehen. Dies „
groß=
mütige” Anerbieten ſei eine „Harmloſigkeit”. Nicht auf die
Kopf=
zahl, ſondern auf die Vollzähligkeit dieſer Heeresabteilung komme
es an. Die verbleibenden wenigen Tauſende der britiſchen
Trup=
pen könnten in dem allerdings nicht zu erwartenden Falle eines
deutſchen Angriffes niemals eine ſelbſtändige Rolle ſpielen.
*
Der bekannte diplomatiſche Korreſpondent des
„Daily Telegraph” ſtellt die merkwürdige Theſe auf, es
ſei möglich, daß die franzöſiſche Regierung ihren Vorſchlag wur
auf Drängen ihrer Armeeführer gemacht habe, um eine
nega=
tive britiſche Antwort hervorzulocken. Dieſe
würde das Argument dagegen verſtärken, daß dem Reich
über=
haupt eine Reduktion zugeſtanden werden ſolle, und ſomit
Lon=
don die Verantwortung zuſchieben dafür, daß der
militäriſche status guo am Rhein erhalten bleibe.
Der für Deutſchland und Frankreich betreffende Fragen als
Sachverſtändiger wohlbekannte Mr. W. H. Dawſon hat an den
„Daily Chronicle” ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt: „Sie
raton Graff von ihr gemalt, nicht nur zu leuchten, ſondern
O zT locken, ihr Mund herzig zu lächeln. Sogar Schiller, der
Amt recht „ſcharfe” Urteile über Zeitgenoſſen ausſprach, be=
Aſvie gut mit ihr zu leben ſei und wie innig und liebens=
DA, ſie ſich ſeiner Familie angeſchloſſen habe. Als ſeine frü=
WFGleliebte, Frau von Kalb, erblindete, war es Corona, die in
eder Freundlichkeit der Aermſten die Zeit durch ihre Geſell=
19B ſourch ihren Geſang, vertrieb. In Weimar war ſie bald
„93wkaliſtin” und „Kammerſängerin” geworden, hatte in
beſſ chen Oratorien mitgewirkt. Hatte einmal die Stimme
SZungszeit, ſo betätigte ſich Corong als Malerin, — in den
Wwei. Jahren auch, wie die Herzogin, als Komponiſtin. 1785
iwhyte ſie in Wielands „Deutſcher Merkur” eine Sammlung
domickdern an, und Oſtern 1786 erſchien dieſe, auf Subſkripten.
2Antg bevorwortete ſie mit den Worten: „Hätte ich alle Hinder=
AilSdie ſich der Vollendung des Drucks gegen meine Erwartung
Em Memnſetzten, ahnen können, ſo würde ich dies für den Wink
Eihaum mich allzu beſorgten Schutzgeiſtes genommen haben
unmgourch noch ſchüchterner geworden ſein . . . Der Weg zur
Nuſhr iſt mir, durch das wohlwollende Vertrauen vieler
Per=
oy/ avelche ſich für meine Unternehmung intereſſiert haben,
belcloffſen.” Zögernd alſo trat ſie, nun auch einmal in ſolcher
Fch/4 wor das Publikum. Des Heft enthielt den „Erlkönig”
Demriſche Volkslieder, Lieder von Hölty uſw. Alle Melodien
ſimſeinf fach in der Kompoſition, aber insbeſondere der „
Erl=
komAſſeinem Zweck, in der „Fiſcherin” am Waſſer, „improviſiert
zuſlagen”, entſprechend. Schubert und das „durchkomponierte‟
Liſoda,s erſt durch ihn ſeine Blüte erlebte, darf man natürlich
nelgeöchwören. Auch als Geſangslehrerin betätigte ſich Corona
Scſiar, die Vielgefeierte, in ſpäterem Alter, und Goethes
Gciſeſyne” (Chriſtiane Neumann=Becker) wurde ihre
Schü=
lerm 3oankbar erinnerte der Name des erſten ihrer Kinder an
Shena:”. Freundſchaftliche, innige Beziehungen ſpannen ſich
beilsnminnahendem Alter zwiſchen Corona und dem
Kammer=
heuteahyen Einſiedel an. Aber es iſt, als ob die beiden ihrer Be=
1eſſe gan nicht froh wurden, um der klatſchenden Hofgeſellſchaft
*94 Illeber den Briefen Einſiedels liegt es wie Angſt vor
Ent=
de: was bei ſeinen Jahren befremdet. — Im Jahre 1801
Di Melte Corona, halb vergeſſen, vielfach in ſpäteren Jahren
NDuch nem und gekränkt, nach Ilmenau, von heftigem Bruſtleiden
beft . Es hinderte ſie, die erſte Iphigenie, nach Weimar zu
fahns, um der erſten öffentlichen „Iphigenie‟=Aufführung Gaſt
zu Hnm1822). Johannes Falk, einer ihrer treueſten Anhänger,
50
nach der Verkörperung der Hauptrolle durch Madame
Bah) MRit Wehmut erinnern ſich, bey dieſem Anlaß, die
Kunſt=
reſſche ſin Weimar des ſchön gemäßigten Spieles einer Corona
Schwtr! Das Junoniſche ihrer Geſtalt, Majeſtät in Anſtand,
Wuchs und Geberden, nebſt ſo vielem anderen ſeltenen Vorzügen
vielen anderen zur Prieſterin Dianens geweiht. Möchte doch die Hüfte anſchlagend; er verwundete den Gorilla, verlor aber die
gute Göttin die finſtere Wolke des Todes, die zur Trauer ihrer Blutſpur und konnte erſt am nächſten Tage das tote Tier unter
Freunde über ihrem Haupte ſchwebt, gütig und hilfreich
abwen=
den!“ — Aber der Wunſch war vergeblich. — Nach Wochen
bit=
terer Einſamkeit ſchloß Corona ihre ſchönen Augem. — Und ſo
wie ihr Alter durch Verlaſſenheit getrübt wurde, ſo war es auch,
als ob ein böſer Stern über dem Grabe der „geweſenen
Hof=
ſängerin” zu Weimar waltete. Der Grabſtein, von einem jungen
idealiſtiſchen Herzen, von der ſechzehnjährigen Prinzeſſin
Karo=
line Luiſe, geſtiftet, zerplatzte durch Froſt im Laufe der Jahre.
Die Inſchrift war kaum zu leſen, ſo daß man lange nachforſchen
mußte, bis Karl Friedrich einen neuen, pietätvoll, errichten
konnte. Aber die eiſerne Grabplatte wurde entwendet (1873).
Und nun deckt eine mehr als einfache Sandſteinplatte das
ver=
laſſene Grab in Ilmenau. Aber nicht daran wollen wir an ihrem
125. Todestage denken! Auch nicht an ihre letzten, verbitterten,
ſchweren, ſchmerzgeplagten Jahre! Wir wollen ſie ſo ſehen, ſie
ſoll ſo in unſerem liebenden Gedächtnis leben, wie Goethe ſie,
anläßlich des Todes des Theatermeiſters Mieding, eine
wunder=
volle Plaſtik, auf das offene Grab zuſchreiten läßt:
„Ihr Freunde — Platz! — Weicht einen kleinen Schritt!
Seht, wer da kommt und feſtlich näher tritt!
Ihr kennt ſie wohl; ſie iſt es, die ſtets gefällt.
Als eine Blume zeigt ſie ſich der Welt!
Zum Muſter wuchs das ſchöne Bild empor
Vollendet nun — ſie iſt’s und ſtellt es vor.
Es gönnten ihr die Muſen jede Gunft,
Und die Natur erſchuf in ihr die Kunſt.
So häuft ſie willig jeden Reiz auf ſich,
Und ſelbſt dein Name ziert, Corona, dich!”
Begegnungen mit Gorillas.
C. K. Eine Expedition zur Erforſchung des Gorilla war vom
Britiſchen Muſeum nach dem Kiwu=Gebiet des Belgiſchen Kongo
ausgeſandt worden. Die beiden Führer, Oberſt H. F. Fenn und
Dr. W. F. Burgeß, ſind jetzt nach Nairobi zurückgekehrt,
nach=
dem es ihnen gelungen iſt, ein prächtiges Exemplar zu fangen,
und erzählen von den Lebensgewohnheiten dieſer Menſchenaffen,
mit denen ſie manche aufregende Begegnung hatten. Das Gebiet
iſt ſo dicht bewaldet, daß es unmöglich iſt, weiter als ein paar
Meter zu ſehen. Der Urwald iſt durchſchnitten von Pfaden, die
die Gorillas gebahnt haben und die zwiſchen 3 und 4 Fuß hoch
ſind. Fenn hatte gerade einen dieſer Gänge betreten, um dem
Geräuſch eines Bellens nachzugehen, als plötzlich ein Gorilla vor
ihm ſtand mit offenem Maul und ausgeſtrecktem linken Arm.
der ernſteren Grazie, die ſich in ihr vereinigten, hatten ſie vor Er wich ein wenig zurück und feuerte dann, das Gewehr an der
Führung der Zwerge vom Batwa=Stamme auffinden. Oberſt
Fenn ſpricht mit großer Bewunderung von dieſen Zwergen. Er
erzählt viel von ihrer Gutmütigkeit und der Komik, die ſie bei
ihren Feſten und Spielen entwickeln. Einer dieſer Zwerge, dem
ſie wegen ſeines Ausſehens und ſeiner Weisheit den Namen
Sokrates gegeben hatten, verſuchte einen Gorilla aus dem
Ur=
wald herauszulocken, indem er merkwürdige Töne mit den
Lippen hören ließ, aber das Tier folgte nicht dem Lockruf, ſo
ſehr es auch von ihm gefeſſelt ſchien. Nach vielen
Schwierig=
keiten erreichte die Expedition einen 9000 Fuß hoch gelegenen
Ort namens Kalombi und fand hier Spuren von Gorillas. Die
Weißen beobachieten in einem Tal eine größere Anzahl von
Weibchen, die hier mit ihren Jungen weideten, wobei die Babys
auf dem Rücken der Mutter ruhten. Die Tiere bekamen aber
von den Fremden Witterung und verſchwanden. Man fand, daß
weibliche Gorillas niemals zum Angriff übergehen, ſondern
immer verſchwinden, wenn Gefahr droht. Bald nachdem die
Weibchen weg waren, erſchien ein rieſiges altes Männchen, ſtellte
ſich auf einen gefallenen Baumſtamm und ſtarrte nach den Jägern.
Es erhielt einen Schuß in die Lunge und lief fort. Aber ſeine
Lebenskraft war ſo groß, daß es noch 2½ Stunden lief, und als
es erſchöpft war, ſeine Verfolger angriff. Obgleich man die ganze
Zeit die durchdringenden Schreie des verwundeten Tieres gehört
hatte, konnte man es doch erſt ſehen, als es fünf Meter entfernt
war. Es erhielt nun eine weitere Kugel in die Bruſt, flüchtete
noch eine halbe Stunde lang, kletterte dann auf einen
Baum=
ſtumpf und wurde dann durch einen Schuß getötet. Es war ein
mächtiges Exemplar mit einem Bruſtumfang von 62 Zoll, einem
Bizeps von 18 Zoll Umfang und einer Größe von 5 Fuß 8 Zoll.
Nach den Beobachtungen Fenns treten die Gorillas nicht im
Her=
den auf, ſondern ein Männchen iſt gewöhnlich von drei bis vier
Weibchen und mehreren Jungen begleitet. Die Tiere ſind
noma=
diſch und legen ſich zum Schlaf nieder, wo ſie gerade ſtehen,
in=
dem ſie ein Loch in das Gras machen. Sie ſcheinen keine
dauern=
den Hütten oder Löcher zu haben. Der Gorilla ernährt ſich von
Bambusſchößlingen, wilden Rüben, einer kleinen gelben Blume
Senecios und der Rinde eines Buſches. Die Gorillas des Kiwu=
Gebietes ſind eine beſondere Art. Nach den Angaben der
Miſ=
ſionare von Lubenga töten ſie viele Eingeborene, denen ſie die
Eliedmaßen herausreißen. Fenn hält den Gorilla für
links=
händig, weil das Tier, wenn es angreift, ſtets auf zwei Füßen
läuft, wobei es ſich mit der rechten Hand unterſtützt, während es
die linke Hand ausgeſtreckt vorwärts hält.
Seite 4
Dienstag, den 23. Anguft 1927
ſcheinen es als einen Beſchwerdegrund anzuſehen, daß
Frank=
reich mehr als den ihm zuſtehenden Teil an Beſatzungstruppen
im Rheinland erhalten ſoll. Eine ſolche Ungleichheit iſt aber
ganz im Gegenteil ein Gegenſtand der Befriedigung. Die
Be=
ſatzung dient keinem anderen Zwecke mehr, als die Erbitterung
andauern zu machen und noch zu verſtärken. Warum überläßt
man nicht Frankreich alles opprobrium, wenn es das wünſcht?
Ich erinnere mich, daß Lloyd George ſchon im Jahre
1919 als Erwiderung auf meine Bemerkung, daß es klug ſein
würde, die Dauer der Beſetzung auf das äußerſte einzuſchränken,
da ſie ſich notwndigerweiſe als unheilſtiftend und
demoraliſie=
rend erweiſen müſſe, in ſeiner wohlbekannten entſchiedenen Weiſe
erwiderte: „Ich ſtime dem völlig zu.‟ Es iſt jetzt eine Spanne
von neun Jahren verſtrichen. Iſt es nicht an der Zeit, ganz
und gar herauszugehen und dadurch Deutſchland zu helfen, alle
zähen Gedanken der Erbitterung verſchwinden zu machen, eine
Aufgabe, die auf alle Fälle bitter genug iſt? Washaben die
Locarnopakte für einen Zweck ſolange die
hauptſächlichen Alliierten dabei beharren, in
Deutſchland einen tatſächlichen
Belagerungs=
zuſtand aufrecht zu halten?
„Difficile est, satiram non seribere‟. Der iriſche
Frei=
ſtaat ſcheint von Kataſtrophe zu Kataſtrophe gehen zu ſollen.
Ueber Nacht iſt der Abgeordnete John Jinks zu einem für
Irland berühmten Mann geworden. Als die Abſtimmung über
das Mißtrauensvotum gegen die Regierung Cosgrave ſtattfinden
ollte und die Oppoſition ſicher war, daß ſie mit einer Stimme
Mehrheit ſiegen würde — die verſchworenen Führer hatten ja
ihre Anhänger immer wieder peinlich berechnet —, war Jinké
plötzlich aus den Sitzen der Redmonditen verſchwunden. Die
Whips ſuchten ihn im allen möglichen und unmöglichen Räumen
des Hauſes — eine Poſſe für ſich. Er, der bei einer
Partei=
verſammlung kurze Zeit vorher mit den Anderen für den
Ueber=
fall geſtimmt hatte, fehlte. So ſtanden ſich Regierung und
Oppo=
ſition mit gleichen Stimmen gegenüber, und der Sprecher gab
kraft ſeines Amtes ſeine Stimme der Regierung. Was aber
nun?. Der nächſte Dampfer aus Amerika bringt die Perle der
Arbeiterpartei O’Connell herbei, aber Jinks iſt inzwiſchen zu
den Unabhängigen übergetreten, die zu Cosgrave ſtehen. So
ſteht wieder gleich gegen gleich, und der Sprecher wird abermals
entſcheiden. Es ſind zwei Erſatzwahlen fällig, die eine für den
ermordeten Miniſter. Sie wird ſicher für die Regierung fallen.
Dann hat ſie wieder eine Stimme Mehrheit. Dann aber folgt
die Erſatzwahl für Madame Markiewitſch. Siegt die Oppoſition,
ſo iſt die Partie abermals remis. Siegt die Regierung, ſo hat
ſie zwei Stimmen Mehrheit. Damit kann Cosgrave unmöglich
regieren. Er wird alſo wahrſcheinlich auflöſen, und das Spiel
beginnt von neuem. In Parlamentskreiſen zuckt man hier die
Achſeln. Man würde ſich auch um die ganze Farce nicht
be=
kümmern, wenn die jetzt verbündeten Fianna Fail (oder
Repu=
blikaner) und Captain Redmond den für den Eimtritt in das
iriſche Parlament nötigen Verfaſſungseid nicht für eine reine
Formalität erklärt und verkündet hätten, daß es keine
Schwierig=
keiten haben könne, in London die Zuſtimmung zu ihrer
Auf=
faſſung des Eides zu erlangen. Der Freiſtaat iſt aber doch nach
kangen Wehen nur dadurch zuſtande gekommen, daß er
gewiſſer=
maßen als Dominion eingetreten iſt. Die Verweigerung des
Eides verſtößt gegen das Prinzip des britiſchen Imperiums.
Mithin muß ſich Weſtminſter in ernſteſter Weiſe gegen die
Auf=
faſſung in Dublin wenden. Wie die vorausſichtlichen Wahlen
auf der grünen Inſel ausfallen werden, kann niemand
prophe=
zeien. Ohne den rückhaltloſen Eid müſſen die gewählten
Repu=
blikaner aber wieder, wie bisher, aus dem Hauſe fern bleiben,
und der alte Zündſtoff wird weiter glimmen.
Neue Verſchärfung der Kriegszenſur im Memelgebiet.
Memel, 22. Auguſt.
Die Knebelung der memelländiſchen Preſſe durch die Kviegszenſur
hat ſich weiter verſchärft. Das „Memeler Dampfboot” erſchien am
Sonntag mit großen Zenſurlücken. Die einzelnen Wahlreden waren
völlig verſtümmelt. Die „Mewelländiſche Rundſchau” konnte am
Sams=
tag erſt mit mehreren Stunden Verſpätung erſcheinen, weil das Blatt
nicht früher zenſiert wurde, da der Zenſor verreiſt war, ohne einen
Ver=
treter zu beſtellen.
Trotz aller Schwierigbeiten nimmt der Wahlkampf einen für die
memelländiſchen Parteien günſtigen Verlauf. Die meiſten litauiſchen
Parteien ſind in öffentlichen Verſammlungen überhaupt noch nicht auf
den Plan getreten. Lediglich der ehemalige Landespräſident und jetzige
Landesdirektor Borcher hält Wahlverſammlungen im ganzen Gebietze
ab, die jedoch meiſtens nur von wenigen Perſonen beſucht ſind.
In Grabſten im Kreiſe Memel ereignete ſich geſtern auf einer
Wahl=
verſammlung ei Zwiſchenfall. Der bekannte Großlitauer Petereit, der
ſeinerzeit einen Oberwachtmeiſter Heidemann meuchlings niederſchoß und
vom litauiſchen Militär vor ſeiner Beſtrafung in Schutz genommen
wurde, wollte in litquiſcher Sprache zu den Verſammelten ſprechen.
worauf er von einigen jungen Leuten geohrfeigt wurde. Nur durch
das Eingreifen einiger beſonnener Leuto konnte der Redner vor der
Wut der Menge geſchützt werden. Im übrigen haben ſich neue
Ueber=
griffe der litauiſchen Behörden eveigwet. So verbot der zuſtändige
Amtsvorſteher dem Kriegerverein Bismarck, ſeine Fahnenweihe am
geſtrigen Sonntag zu feiern, obwohl der Kriegerverein die Gewehmigung
der Kommandantur eingeholt hat. Erſt nach langen Verhandlungen
und Rückfragen konnte das Feſt ſtattfinden.
Die letzten Rettungsverſuche für Gacco
und Vanzetti.
Tſchechiſcher Chauvinismus.
* New York, 22. Auguſt. (Priv.=Ten
Die Verteidigung der beiden Verurteilten, Sacco und Au
zetti, ſteht 24 Stunden vor der feſtgeſetzten Hinrichtung vor
Rätſel, welche Wege ſie noch einſchlagen ſoll, um nichts zu e
Rettung zu verabſäumen. Wie gemeldet, hat der Richter Hol
vom Oberſten Bundesgericht die Hinausſchiebung der Hinricht:
abgelehnt, und auch der Oberrichter Brandeis hat ſich die
Urteil angeſchloſſen. Gleichfalls iſt eine Petition zugunſten
W Wr
Sacco und Vanzetti vom Büro des Oberſten Bundesgerän
zuzierit
mit dem Hinweis abgelehnt worden, daß dieſe nicht alle Aſ
enthält. Nunmehr beabſichtigt die Verteidigung, bei dem Oie
richter Taft, dem ehemaligen Präſidenten der Vereinic,
Staaten, einen Aufſchub der Hinrichtung zu erreichen. Außeriw
verſucht ſie, die fehlenden Akten vollzählig nachgeliefert zu
halten. Weiter will die Verteidigung das Juſtizminiſterium
Veröffentlichung ſeiner Akten über den Fall bewegen. Sie
tritt nämlich den Standpunkt, daß dieſe Akten den Beweis
ein Zuſammenarbeiten zwiſchen den Bundesbehörden in Waſhfi
ton und den Behörden des Staates Maſſachuſetts ergeben.
hätte bereits einen mehrſtündige Unterredung mit dem Ju:0
miniſter. Als letzte Möglichkeit bleibt nach wie vor beſtekln
den Gouverneur Fuller um einen Aufſchub der Vollſtreckung
Todesurteils, bzw. um eine Begnadigung zu bitten. Alle der
Buo be
uandwirſt
an 18.1. 9.
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Deutſche Tafeln heruntergeriſſen. — Das Attentat von langer
Hand vorbereitet. — Die Polizei iſt untätig geblieben.
* Prag, 22. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Vor einigen Tagen wurde am Deutſchen Haus in Prag eine Tafel
„Reſtaurant Verein Deutſches Haus” angebracht. Das Wort „
Reſtau=
rant” iſt nicht deutſch und „Verein Deutſches Haus” iſt die nach dem
Geſetz feſtgelegte Bezeichnung des Vereins. Die tſchechiſche Preſſe hat
trotzdem ſolange gehetzt, bis ſchließlich in der Nacht von geſtern auf
heute die modernen Bilderſtürmer ihr Zerſtörungswerk von 1918 an
deutſchen Aufſchriften und Bezeichnungen dadurch fortſetzten, daß ſie mit
eiſernen Stangen bewaffnet, die Tafel herunter zu reißen verſuchten.
Trotzdem Der Graben die belebteſte Prager Straße iſt, konnten ſie die
Tafel und die Mauer des Deutſchen Hauſes erheblich beſchädigen. Das
Herunterholen wurde durch Paſſanten und Polizei verhindert, durch
die die Bilderſtürmer verſcheucht wurden. Eine Verfolgung der Täter
hat die Polizei nicht aufgenommen.
In derſelben Nacht iſt vom Gebäude der Agrarbank in Prag die
deutſche Tafel verſchwunden. Die „Bohemia” ſchreibt davüber: „Mit
welcher Frechheit und Sicherheit die Diebe vorgegangen ſind, geht
dar=
aus hervor, daß ſie ſich bei der Abnahme der Tafel einer hohen Leiter
bedienen mußten. Die Tafel, die — aus Bronze hergeſtellt —, ſehr
ſchwer iſt, war in einer Höhe von viereinhalb Meter angebracht. Sie
haben, obgleich an der Straßenecke eine große Bogenlampe die ganze
Straße hell erleuchtet und obgleich dieſer Straßenteil in der Nähe der
beiden großen Bahnhöfe liegt, auch in der Nacht ſehr ſtark belebt iſt,
und von der Polizei gut bewacht wird, zur Abnahme der Tafel
ſehr=
lange Zeit benötigt. Es iſt geradezu unglaublich, daß der Lärm —
aus den hinterlaſſenen Spuren geht hervor, daß die Buben mit
Ham=
mer und Meißel gearbeitet haben, was in der Stille der Nacht
weit=
hin hörbar ſein mußte — keine der nahen Polizeipatrouillen
heran=
gelockt hat, die ſonſt bei der geringſten Nachtruheſtörung ſchnell zur
Stelle ſind. Wie die Diebe die ſchwere Metalltafel fortgeſchafft haben,
iſt unbekannt. Das Attentat muß gut organiſiert geweſen ſein. Für
die vielen Ausländer, die ſich jetzt in Prag aufhalten, werden dieſe
Attentate, denen ſo viele vorausgegangen ſind, ein Beweis des
chau=
viniſtiſchen Haſſes eines Teiles der tſchechiſchen Bevölkerung Prags
gegen die deutſche Sprache ſein. Wie werden ſich die Behönden, die
deutſchen Regierungsparteien und die Regierung ſelbſt dazu ſtellen?
Für Prag iſt das neueſte Bubenſtück eine Schande, die auch im Ausland
ein Echy finden wird, das der Stadt gewiß nicht von Nutzen ſein kann.”
Möglichkeiten wollen die Verteidiger bis zum letzten Augenrhu
ausnutzen, über die Ausſichten gibt man ſich allerdings koy k.
noch Illuſionen hin.
Inzwiſchen werden von den Kommuniſten in verſchiede
amerikaniſchen Städten, vor allem in Boſton ſelbſt, weitere Z.
bereitungen für Demonſtrationszüge und Proteſtverſammlunz
getroffen. Die Polizei, die heute erneut erheblich verſtärkt wurn
beabſichtigt auch weiter, energiſch einzuſchreiten, nachdem ber:
heute, wie gemeldet, in Boſton eine große Anzahl von
Dem=
ſtranten verhaftet worden iſt. Die amerikaniſche
Oeffentlichs=
nimmt ſich des Falles immer mehr an, mit fieberhaftem Inter,
werden die Bemühungen der Verteidigung zur Rettung der
den Verurteilten verfolgt. Die Aktivität der Kommuniſten ſchou
allerdings den Verurteilten mehr Schaden als Nutzen zu bring.
Generalſtreik in Boſton.
Boſton, 22. Auguſt.
Heute vormittag, um 10 Uhr, wurde hier der Generalſt;
verkündet. Wie vor 12 Tagen, ſind auch heute die Straßen
der Nähe des Gefängniſſes, in dem ſich Sacco und Vanzett
finden, für den Verkehr geſperrt. Das Gebäude ſelbſt wo
ſcharf bewacht. Maſchinengewehre wurden in Stellung gebrart
Die etwas enfernt liegenden Häuſerviertel ſind für alle Plr
ſonen, die ſich nicht im Beſitze eines Ausweiſes befiden, geſpern
Vor der Hinrichtung.
w. Boſton, 22. Auguſt.
Der Gefängnisdirektor erklärte, daß alles für die Hinricht.u
Saccos und Vanzettis bereit ſei. Der Scharfrichter iſt
he=
früh hier eingetroffen und hat die elektriſchen Vorrichtun
einer Prüfung unterzogen.
Die amtlichen Zeugen ſind benachrichtigt worden, daß
erſte Hinrichtung drei Minuten nach Mitternacht ſtattfi
werde.
Heute nachmittag trifft eine
Kolonne der neuesten 6/25 PS
Litroén-Personen- und Nutzkraftwagen
ein. Sie bietet jedem etwas, versäumen
Sie deshalb nicht, sie zu besichtigen.
Vertreter: Hemmerich & Dürlich
Rundekurmstraße 16.
OlOTTMITA
17
2——
UTO
PM
O Kolſ"wert
[ ← ][ ][ → ]Mummer 233
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 23. Auguſt.
Weitere Vorbereitungen zur beſſiſchen
landwirtſchaftlichen Landesausſiellung.
Am 16. d. M. tagte in der Landwirtſchaftskammer der Finanz=
—herungs= und Verloſungsausſchuiß, der ſich mit der Finanzierung
Wandesausſtellung, dem Verſicherungsweſen und der Abhaltung
er Lotterie befaßte. Die von der Ausſtellungsleitung geplanten
zenzierungsmaßnahmen wurden allgemein gebilligt. Weiter wurde
— Ausſicht genommene Lotterie beſprochen, die bei 5000 Loſen
SMark einen Hauptgewinn im Werte von 3500 Mark und etwa 1500
ſtwe Gewinne bringen ſoll.
Wie wir weiter erfahren haben, erſcheint demnächſt in großer
Auf=
ie gein umfangreicher Katalog über die Ausſtellung. Dieſer Katalog
eüllt die Namen ſämtlicher Ausſteller und einen Führer durch die
Bfrellung. Das Amtsblatt der Landwirtſchaftskammer für Heſſen,
Döchentlich erſcheinende heſſiſche landwirtſchaftliche Zeitſchrift, die
ſttächen heſſiſchen Landwirten zugeſtellt wird, unterrichtet ihre Leſer
ſimd über alles Wiſſenswerte bezüglich der großen Landesausſtellung
15. bis 20. September in Darmſtadt und wird auch eine große
himmer kurz vor der Ausſtellung herausgeben.
m einen Beſuch der Ausſtellung aus allen Teilen von Heſſen und
argebieten zu billigen Preiſen zu ermöglichen, wird mit den
zu=
ſtdrgen Reichsbahndirektionen die Einrichtung von Sonderzügen mit
än Drittel ermäßigten Fahrpreiſen vereinbart werden. Die
Be=
ſolcher Sonderzüge haben am Samstag, den 17., Sonntag, den
and Montag, den 19. September, verbilligten Eintritt in die
Aus=
ſtung. Sonſtige Eintrittsverbilligungen werden wir demnächſt mit=
— Ernannt wurde: Am 26. Juli der Schulamtsanwärter Kurt
ſſecbs aus Heidesheim, Kreis Bingen, zum Lehrer an der Volksſchule
Famersheim, Kreis Alzey.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 16. Auguſt die
Hand=
wi=slehrerin an der Volksſchule zu Mainz Anna Petry auf ihr
c ichen wegen geſchwächter Geſundheit vom 1. September 1927 an;
1D. Auguſt der ordentliche Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule
Aritterialrat Dr.=Ing. ehr. Karl Hofmann zu Darmſtadt auf ſein
uichen, mit Wirkung vom 1. Oktober 1927, an; der ordentliche
ffſſor an der Techniſchen Hochſchule Geheimer Hofrat Dr. Hermann
emier zu Darmſtadt auf ſein Nachſuchen, mit Wirkung vom
rober 1927 an.
— Hochſchulnachrichten. Herrn Oberſtudienrat i. R. Prof. Dr.
ckel wurde ein Lehrauftrag über höhere Mathematik für Archi=
Chemiker, Elektrochemiker und Papier=Ingenieure erteilt.
— Hindenburg=Geburtstag. „Hans Landmann” ein junger
Darm=
i* Dichter, hat zu Hindenburgs 80. Geburtstag einen neuen Spruch
genen laſſen. Derſelbe iſt auf Poſtkarten in der Papierhandlung
berg, Wilhelminenſtraße, ausgeſtellt und zum Preiſe von 10 Pfg.
zubben. Der Reinerlös ſoll der Hindenburgſpende überwieſen werden.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heff. Landestheaters.
tung: Direktor Adalbert Steffter.) Heute, Dienstag, abends 8 Uhr,
e die letzte Aufführung der beliebten Operette „
Schwarzwald=
dei” von Leon Jeſſel ſtatt. In der Partie des „Bärbele” gaſtiert
th. Gothe vom hieſigen Landestheater, die ja ſchon vor einigen
Jah=
mit größtem Erfolg in dieſer Partie hier aufgetreten iſt. Den
vul kapellmeiſter” ſpielt Hans Ney. Morgen, Mittwoch, abends 8 Uhr
ungt neu einſtudiert die Operette „Gräfin Mariza” von Emmerich
inrn zur Wiedergabe und ſind die Hauptrollen beſetzt mit den
min Keßler (Titelrolle), Neidhart, Charlotte Zinſer vom
Mellini=
iter Hannover und Fiſcher, ſowie den Herren Aman, Daurer, Marx,
ſinr, Heinz Steinbrecher (Taſſilo) und Viktor Schmidt. Leiter der
ffährung iſt Direktor Steffter; die muſikaliſche Leitung hat Kapell=
Voigt. Donnerstag und täglich abends 8 Uhr gelangt ebenfalls
rEin Mariza” zur Wiedergabe. Samstag, den 27. Auguſt, nachm.
ih wird nochmals zu kleinen Preiſen von 50 Pfg. bis 2 Mk. das
be=
ie Kindermärchen „Hänſel und Gretel” gegeben.
— Städch Orcheſter. Das Städtiſche Orcheſter ſpielt heute,
Diens=
non 12 bis 1 Uhr am Theaterplatz nach folgender Vortragsfolge:
Marſch; 2. Ouverture „Dichter und Bauer”; 3. Traumwalzer;
antaſie aus „Hofmanns Erzählungen”; 5. Heinzelmännchens
Ahwarade: 6. Marſch.
— Die Eheleute Wittmer, Heidelbergerſtraße 101, feierten am
uguſt in aller Stille das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit.
— Beachtenswerte poſtaliſche Beſtimmungen. Die auf der
Außen=
wer Briefſendungen außer der eigentlichen Anſchrift geſtatteten
Ver=
nee (Abſenderbezeichnungen, Reklamen uſw.) dürfen nur auf der
Rafſeite und dem linken Drittel der Vorderſeite der
Brief=
mhjäge, Streifbänder uſw. angebracht werden. Die rechten zwei
i tel der Vorderſeite ſind für die Anſchrift des Empfängers
urmt und miſſen daher frei bleiben von allen ſich nicht auf die
Poſt=
erherung beziehenden Angaben. Das Reichspoſtminiſterium hat die
Für den Aufbrauch von Briefumſchlägen, die dieſen Vorſchriften
entſprechen, bis 1. Oktober 1928 verlängert. Wir
Uhren dringend raten, bei der Herſtellung neuer Umſchläge die
vor=
ſeiDen poſtaliſchen Beſtimmungen genau zu beachten, da mit einer
waligen Verlängerung der Aufbrauchfriſt nicht zu rechnen iſt.
Bezirksſchöffengericht. 1. Ein hiejiger Poſtſchaffner hat
geſtän=
maßen Poſtbezugsbeſtellgelder in verhältnismäßig geringfügigem
z unterſchlagen. Der Statsanwalt erachtet mildernde Umſtände
gegeben und beantragt die Mindeſtſtrafe, die nach § 351 St. G.B.
Un nate Gefängnis betragt. Das Urteil lautet dementſprechend. Der
geklagte hat eine große Familie und ſich in Not befunden. — 2. Ein
aer Hilfsarbeiter erhielt von ſeinem Prinzipal zwecks Ankaufs
(er Rolle den Anzahlungsbetrag von 40 Mark. Dieſen Betrag
ver=
un’ſte er für ſich; um dieſe Unterſchlagung zu verdecken, wies er eine
ſb chte Quittung vor. Um dem Prinzipal indes doch die Rolle vor=
Ahren, nahm er eine im ſtädtiſchen Schlachthauſe ſtehende Rolle in
Tacht weg, ſpannte ſie ein und fuhr ſie ins Geſchäft. Bei einer
denen Gelegenheit ließ der Angeklagte eine Armbandugr mitgehen
Eu ßlich kommt noch eine Unterſchlagung von 50 Mark als
Anklage=
in hinzu. Der Strafantrag des Statsanwalts geht auf eine
Ge=
tſrafe von 10 Monaten Gefängnis. So lautet auch das Urteil,
enit indes die erlittene Unterſchlagungshaft auf die Strafe an.
Aregen Körperverletzung und Widerſtands gegen die Staatsgewalt
Ein Arbeiter G. von hier unter Anklage. Da ſeine ſtrafrechtliche
axtwortlichkeit in Frage ſteht, werden zwei ärztliche Sachverſtändige
Hrr. G. iſt als „d. u. vom Militär entlaſſen, durch
Nervenerkran=
ider Mutter erſcheint er erblich belaſtet. Ein Bruder iſt Pſycho=
9 Gewöhnlich ſchützt der Angeklagte vor, er könne ſich der Tat nicht
mern. Es treten von Zeit zu Zeit Erregungszuſtände auf. Ein
nfindigungsverfahren ſoll, neuerdings wieder gegen ihn in Gang
Ammen ſein. Beide Sachverſtändigen halten den Angeklagten für
otark pftchopathiſche aſoziale Perſönlichkeit. Der StaatZanwalt
* Zweifel hinſichtlich der Zurechnunsfähigkeit und beantragt
Fceiſprechung, auf die das Gericht auch erkennt.
gen Hühneraugen und Hornhaut nur das ſeit 60 Jahren bewährte
Kadlauersche Hühneraugenmittel
Su rkt ſchmerzſtillend und entfernt das Hühnerauge. Es iſt kein
Khrer. Pflaſter verrutſchen leicht. Tauſende Anerkennungen.
Aug 1.— franko. Erhältlich in den größeren Apotheken und
huerien. Nur echt mit der Aufſchrift Nadlauers Kronenapotheke,
(IV. 276
Ruu W8. Lechaumungen weiſe man zurück.
Dienstag, den 23. Auguff 1927
Seite 5
Was auf allen größeren Flugplätzen ſchon längſt vorhanden iſt,
näm=
lich Erfriſchumgsräume für die Fluggäſte und die Beſucher des
Flug=
platzes, iſt jetzt auch in Darmſtadt verwirklicht worden. Geſtern abend
wurde mit einer ſchlichten Feier das neue Flugplatzreſtaurant eingeweiht.
Es wan ein kleiner Kreis geladener Gäſte erſchienen, darunter waren
Miniſter Kirnberger, Staatsrat Balſer, die Bürgermeiſter als
Vertreter der Stadtverwaltung, die Vorſitzenden der
Stadtverordneten=
fraktionen, die Mitglieder der Heſſiſchen Flugbetriebs=Aktiengeſellſchaft
die Flugzeugführer, ſowie die ſämtlichen bei dem Bau beſchäftigten
Handwerker.
Bürgermeiſter Mueller richtete an die Anweſenden herzliche
Be=
grüßungsworte. Einfach wie die Halle, ſo etwa erklärte der Redner,
oll auch die Feier ſein. Er dankte dem Erbauer der Halle,
Stadtbau=
rat Mueller vom Hochbauamt, und lobte ſein Werk; zwar habe ihm
(dem Redner) der Anſtrich zunächſt nicht gefallen, aber Baurat Mueller
habe ihm eine Blume überreicht und ihm gezeigt, daß ſie dieſelbe ſchöne
Farbe habe. Der Redner begrüßte dann Miniſter Kirnberger,
Staats=
rat Balſer und den Direktor des Frankfurter Flughafens, Dr. Seckel.
Mit Frankfurt ſei jetzt ein Einvernehmen über das Flugweſen getroffen
worden, und damit wären die freundſchaftlichen Beziehungen wieder
her=
geſtellt. Darmſtadt, ſo führte der Redner u. a. weiter aus, habe früher
an erſter Stelle in der Fliegere; geſtanden, und auch jetzt ſei durch die
Erfolge der Akademiſchen Fliegergruppe bei den Rhön=Segelflügen der
Name Darmſtadt aller Welt bekannt geworden. Der Redner ſchloß ſeine
Anſprache mit einem dreifachen Hoch auf den Flugverkeh
Miniſter Kirnberger dankte im Verlaufe des Abendeſſens für
die Einladung zum heutigen Abend und ſprach herzliche Glüchwünſche
zu dem Erfolge aus, der ein Unterpfand für die glückliche Zukunft der
heſſiſchen Fliegerei ſei. Der Redner ſpielte dann ſcherzhaft auf die
Worte des Vorredners an und brauchte das Bild” vom Sppechen durch
die Blume. Viele Feſte würden heutzutage gefeiert, aber das richtige
Feiern ſei nur, wenn es einem Zwecke diene. Man brauche ſich hier
nichts vorzuwerfen, wenn man dem Fluggedanken einen Obolus
ent=
richte. Die Darmſtädter Stadwverwaltung habe hochfliegende Pläne
dieſe hätten aber einen realen Untergrund; hochfliegend ſeien die Pläne
i übertragenem und im wirklichen Sinne. Der Redner ſchloß mit
einem dreifachen Hoch auf die Darmſtädter Stadvverwaltung, das ein
lebhaftes Beifallsecho bei den Anweſenden fand.
Direktor Dr. Seckel=Frankfurt beſtätigte die freundſchaftliche und
erſprießliche Zuſammenarbeit von Frankfurt und Darmſtadt im
Flug=
weſen, um auf gemeinſamer Baſis ihre Intereſſen zu pflegen. Er
klagte über mangelnde Geduld beim Publikum und evwähnte in
die=
ſem Zuſammenhang die „Amerika=Fliegerei‟. Das Verkehrsflugweſen
habe davon keinen Nutzen. Dieſe Flüge wären in ihrem Gelingen voll
ſtändig vom Wetter abhängig; wenn die geringſte Kleinigkeit auf einem
ſolchen Fluge paſſiere, ſo ſei der Flieger verurteilt, zu ertrinken. Die
Senſationsluſt des Publikums treibe die Flugzeugwerke zu Wagniſſen.
In abſehbarer Zeit könnten die Subventionen für die Verkehrsflüge
nicht abgebaut werden. Erfreulich ſei in dieſem Jahre die Steigerung
des Perſonen= und Frachtverkehrs. Auch die Techmik müſſe Zeit zur
Ent=
wickelung haben; man werde zu größeren und ſchnelleren Flugzeugen
kommen müſſen. In Darmſtadt habe man immen für die Endwickelung
des Flugweſens Verſtändnis gezeigt. Das Hoch des Redners galt der
Stadt Darmſtadt.
Bürgermeiſter Mueller teilte im Anſchluß an eine Bemerkung
des Vorredners, daß i Frankfurt eine Maſchine von dem Typ ſei, wie
ſie Koennecke für ſeinen Amerikaflug benutze, mit, daß in der
Darm=
ſtädter Flughalle gegenwärtig eine Junkers=Maſchine ſtehe. Die
An=
weſenden begaben ſich hierauf in die Halle, um die Maſchine zu
be=
ſichtigen.
Nach der Rückkehr verbrachte man in dem anheimelndem
Flugplatz=
reſtaurant noch einige Stunden in anregenden Geſprächen. Die
vorzüg=
liche Bewirtung an dieſem Abend war von Herrn Schnauber goſtellt,
der auch das Flugplatzreſtaurant führen wird. Die mrſterhafte
Bedie=
nung wurde geſtellt von dem Bund der Hotel=, Reſtaurant= und Café=
Angeſtellten, Ortsgruppe Darmſtadt.
Zur Hindenburg=Spende.
Mit den Eigenſchaften, die uns einſt groß machten,
wahrt Hindenburg in trauriger Gegenwart Hoffnung
beſſerer Zukunft.
Fürſi von Bülow.
13026)
So kommt und bringt!
Zur Hindenburgſpende.
Von Rudolf Pvesber.
Dem Volk, das Sieg und Glück verloren,
Dem wankend ward die Zuverſicht,
Dem iſt ein letztes Heil geboren
Im eiſernen Geſetz der Pflücht.
Das hat im Schmerz ehrwürd’ger Wunden,
Im Heiligtum zerwühlter Bruſt
en Mannestrotz und Troſt gefunden:
„Erhebe dich! Du ſollſt, — du mußt!“
Wohl ihm, daß es in dunklen Tagen,
a ihm des Unrechts viel geſchieht,
Des Marktes Kleinmut überragen
Ein ritterliches Vorbild ſieht;
Venn es mit gläubigem Vertrauen
Im aufgewühlten Strom der Welt
Wagt zu dem Alten aufzuſchauen,
Der ſtill und ernſt ſein Banner hält.
ihm fällt ein unvergänglich Glänzen
Aufs Haupt aus langer Schickſalsnacht,
a des bedrohten Reiches Grenzen
ein Arm beſchirmt im Sturm der Scklacht;
Da ſchon, von Feinden überflutet,
Das Land ein Raub der Fremden ſchien,
Und unſere Jugend ſtolz verblutet
Mit einem letzten Blick auf ihn.
Und Dank, wie keinem, iſt zu ſpenden
Ihm, der ſo nah dem tück’ſchen Riff.
Mit unerſchlafften Greiſenhänden
Das füihrerloſe Steuer grif
Der trauernd wohl im Herzensgrunde
Um Fahnen, die der Sturm verhüllt,
Doch ehrlich das Gebot der Stunde
Als Führer ſeines Volks erfüllt.
Und jetzt, zu ſeinem Tag der Ehren,
Fand er der Güts ſchönſtes Wort
Und ſpricht, der Aermſten Nor zu wehren:
„Nicht mir den Dank — gebt jenen dort!“
So kommt und bringt! Denn was wir heute
Verarmten Volksgenoſſen weihn,
Das wird zu ſchauen ſtolze Freude
Des Deutſcheſten der Deutſchen ſein!
2 Ausstellungen
Juni — September, 10-19 Uhr (0073a
Landesmuseum — Mathildenhöhe
* Fahrt ins Frankenland.
Die Fahrt ins Frankenland am vergangenen Sonntag war trotz der
ungünſtigen Witterung für die treue Sonderzuggemeinde der
Reichs=
bahndirektion Mainz ein einziges köſtliches Erlebnis. Im
Vorüberfah=
ren tauſchten wi: Grüße aus mit den Wahrzeichen des
Fran=
kenlandes: mit Aſchaffenburg, der einſtigen Gartenſtadt der
Mainzer Metropolitane und der Lieblingsſtadt des Bahernkönigs
Lud=
wwig I.; mit dem ſagenumwobenen Speſſart; mit Lohr, der
ge=
ſunden Stadt, und den Heilſtätten an den grünen, waldbewachſenen
Hängen; mit dem altersgrauen Gemünden, von den Waſſern des
Mains, der Saale und der Sinn umrauſcht, und den altersſchwvachen
Nuinen der einſtmaligen Scherenburg über dem Städtchen, die in Wind
und Wetter verwittern, vergehen; mit Karlſtadt, wo Chriſtus unter
dem Kreuz liegend über dem Toreingang einer Brauerei an den
Leidens=
weg dieſer Erde erinnert, wo die Arbeit in der von Grau in Grau
über=
ſponnenen Zementfabrik Triumphe feiert, und in dem nahen
Kapuziner=
kloſter ſtille Mönche Werke der Barmherzigkeit verrichten; mit dem
Main, der ſo bedächtig dahinfließt und zu Hochwaſſerzeiten ein gar
gefährlicher Burſche werden kann; mit dem Paradies des
frän=
kiſchen Weinlandes, mit den unzähligen verheißungsvollen,
grünen Rebhügeln, die der „ſteinerne” Kilian ſegnet, und endlich mit
Würzburg.
Ja, das iſt Würzburg, deſſen Stadtbild die uralte Feſte Marienberg
und der Wallfahrtsort Käppele, ſowie bedeutſame kunſtgeſchſichtliche
Bauwerke beherrſchen; deſſen Kirchen und Kirchtürme miteinander an
Zahl und Schönheiten wetteifern, deſſen Reſidenz und Kirchen,
Pracht=
ſchöpfungen prunkliebender Füirſtbiſchöfe und berühmter Baukünſtler,
Zeugnis ablegen von dem handwerklichen Können der damaligen Zeit;
deſſen Univerſität nicht ohne ihren Gründer Fürſtbiſchof Julius Echter
von Meſpelbrunn genannt werden darf, der in und für Würzburg — ich
erinnere nur an das von ihm ins Leben gerufene Juliusſpital — ſo
ſegensreich gewirkt hat; deſſen Altſtadt mit einem herrlichen grünen
Ningpark umgürtet iſt, während früher Wall und Graben die Stadt
umliefen; deſſen Probier= und Bäckertrinkſtuben, deſſen Weinkeller und
Boxbeutelſchänken an Behaglichkeit der Räume und an Güte der Weine
ſich den Rang ſtreitig machen; deſſen Frauen und Mädchen jene fröhlich,
heitere Miene, jenes keuſche und doch ſo überaus verführeriſche Lächeln
eigen iſt, das ihnen die Nornen zwiſchen Weihrauch und Frankenwein in
die Wiege gelegt haben. Soll ich erzählen von dem Stachel, der aus
dem Weine löckt — nach ihm iſt eine traute Weinſchänke benannt —;
von den Hexen im Hexenloch, die den ſüffigen Trank verzaubern,
daß er wie Feuer durch den Leib rinnt; von den Säulenheiligen
auf der alten Mainbrücke, von denen der Volksmund einen
fröh=
lichen, derben Witz erzählt, den man am eheſten unter Männern
wviedergibt; von den Gaſſen und Höfen, in denen einſt die
Dom=
herren lebten, von den Höfen, balkonumgürtet, mit ſteinernen
Wendel=
treppen, die ſich wie treue Wächter an die Hauswand ſchmiegen, mit
roten Geranien und blühenden Oleanderbäumen geſchmückt, von den
Höfen mit lauſchigen Niſchen, von Madonnenſtatuen in Hofwinkeln
mit dem heiligen Kind, roſenkranzumſchlungen, und dem ewigen Licht
darunter, das des Tags die Sonne nicht verdrängt und des Nachts
geheimnisvoll ausſtrahlt, während die hölzerne Lauftreppe kniſtert, die
Mäuſe über den Boden huſchen und es in allem Ecken und Winkeln
raunt und wiſpert? Soll ich erzählen von den Madonnen, die über
den Wirtshausſchildern thronen, von den Großen, die Würzburg ihren
Stempel aufgeprägt, von Balthaſar Neumann, dem unvergleichlichen
Baumeiſter, von Walter von der Vogelweide, dem herrlichen Sänger,
der im Neumüinſter eine Ruheſtätte gefunden hat, von Tilman
Niemen=
ſchneider, deſſen kunſtgeſchichtlich bedeutſamen Bildwerke Würzburger
Kirchen und Muſeen ſchmücken, von den Kunſtſchmieden Gattinger und
Oegg, von den Malern Rudolph Byß, Anton Urlaub, Onghers, dem
Venetianer Tiepolo, dem Hofbildhauer Peter Wagner, dem Stukkateur
Antonio Boſſi uſw., uſw.*
Ich kann es nicht — kann vor allem nicht in der Kürze eines
Be=
richtes wiedergeben, was das Herz bewegt beim Wandern durch
Würz=
burgs ſchickſalsreiche Straßen, beim Anblick der romaniſch=gotiſchen
Bauten, der Baudenkmäler des Barock und Rokokos, bei dem Gedankem
an den Vierröhrenbrunnen, dem einſtigen Markt= und Richtplatz. Wohl
aus jedem Winkel der Altſtadt ſpricht Vergangenheit uns an. Mehr als
tauſend Jahre ſind über dieſe Türme, dieſe Dächer, dieſe Straßen
dahin=
gegangen, und die Geſchichte erzählt von blutgetränkten Feſtungsgräben,
von den unruhigen Zeiten des Dreißigjährigen Krieges, von dem
Fran=
zoſen auf der Feſtung, von gerechten, kunſt= und ſchaffensfreudigen
Fürſt=
biſchöfen, von dem kulturellen Zuſammenhang der Mainlinie von
Würz=
burg bis Mainz, und von Herrſchern, „ſelbſtſüchtig, liederlich, rohen
Ge=
ſchaues, weibiſch=üppig, vom verruchten Schwarzburger und dem
Hexen=
brenner Ehrenberg”. Sie alle und die Zeit, die nimmer raſtende,
haben Würzburg zu dem gemacht, was es heute iſt, zu einem „Kleinod
im Frankenlande”, zu einer fröhlichen Stadt mit dem Hauch der
Ver=
gangenheit.
Die Eheſcheidungsſtatiſtik des Reiches.
EHESCHEIDUNGEN IM
DEUTSCHEN RECCH 1913-182S.
auf je 1022 Eheschließungen.
13 14
17 18 1 2021 22 23 24 2
Unſere Tabelle zeigt, daß die Eheſcheidungen ſeit der
Vorkriegs=
zeit ſich faſt verdoppelt haben. Ein Rückgang der
Scheidungs=
prozeſſe war nur im Jahre der Wiederſehensfreude 1919 nach der
Rückkehr unſerer Krieger feſtzuſtellen.
Briefkaſien.
A. R. Ein derartiger Abzug kommt nicht in Frage.
H. Sch. Die Anfrage müßte im Anzeigenteil geſtellt werden.
Tageskalender für Dienstag, den 23. Auguſt 1927.
Heſſ. Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Orpheum:
Haus, abends 8 Uhr: „Schwarzwaldmädel”.
Geſchloſſen. — Landesmufeum, von 10—19 Uhr: Ausſtellung
— Mathildenhöhe, von 10—19 Uhr: Aus=
„Alte Kunſt”
ſtellung „Neue Kunſt”. — Konzerte: Schloßkaffee, Café
Rhein=
gold, Hotel=Reſt. Schmitz, Parkkaffee, Herrngartenkaffee. — Tanz:
Fürſtenſaal, abends 8 Uhr:
Hotel Hufnagel, Seeheim.
Bellachini”. — Volksbühne, abends, im Kaiſerſaal, Grafen=
— Kinovorſtellungen: Union=,
ſtraße: Generalverſammlung.
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. — Hotel Gufmagel in
Seeheim: Tanzabend.
Geſchichten aus aller Welt.
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.)
* Verräteriſcher Berufsinſtinkt.
(w) Wien. Ein Landwirt aus Tirol machte neulich einmal eine
kleine vergwüigte Spritztour nach Wien und kam, wie ſich das unter
ſolchen Umſtänden von ſelbſt verſteht, am erſten Tage ſeines
Aufent=
haltes abends ſehr, ſehr ſpät in ſein Hotelzimmer zurück. Wien hat
eben, trotz der Breitnerſchen Finanzexperimente, für den Provinzler
noch Verlockungen genug. Unſer braver Tiroler begab ſich ſofort zur
Ruhe, aber die zahlreichen intereſſanten Erfahrungen des Tages hielten
ſeinen Augen den Schlummer noch fern, und ſo beſchloß er, ſich die Zei
mit dem Rauchen einer Zigarette zu vertreiben. Dabei aber „
druſelt=
er nach wenigen Zügen ein und ließ die brennende Zigarette auf den
Boden fallen. Er bückte ſich aus dem Bett heraus, um ſie wieder
auf=
zuheben, als er zu ſeinem jähen Schrecken ſah, wie eine fremde Hand
unter dem Bettrand hervorlangte und die Zigarette ausdrüickte. Unſer
Landmann, robuſt wie alle Tiroler, verwand den plötzlichen Schreck
wahrte wohlweislich die Ruhe und ſprang dann unverſehens aus dem
Bett und der Kammer, die er von außen abſchloß.
Wenige Minuten darauf war die Polizei zur Stelle und ſah gründlich
unter den Betten nach. An die Oberwelt kam ein einigermaßen
be=
trübter junger Mann, der ohne Umſchweife zugab, ſich dieſe eigenartige
Zuflucht zu dem Zwecke geſucht zu haben, um den Tiroler Landwirt
im Schlafe zu beſtehlen. Auf einmal, während er ſeiner „Stunde”
ge=
harrt habe, ſei die brennende Zigarette auf den Bettvorleger gefallen.
Er hebe längere Zeit der freiwilligen Brandwehr angehört und, um
das Entſtehen einer Feuersbrunſt in dem Hotel zu verhindern, die
Zigarette ſofort unſchädlich gemacht. Dabei wurde ſeine hilfreiche Hand
entdeckt. Und nun, ſo fügte er zyniſch hinzu, bereue er ſeinen verd..."
alten Berufsinſtinkt, der ihn ſo ſchmählich verraten habe bei der
Aus=
übung ſeines neueſten Berufes.
* Ein Kloſterüberfall.
(hs) Bukareſt. Einem unglaublich frechen Banditenſtücklein ſind
die Mönche des Kloſters Korneſte in Rumänien zu Opfer gefallen.
Das erſt kürzlich aus den Gaben frommer Gläubigen der Umgebung
auf Veranlaſſung des Archimandriten Ghnadius erbaute Kloſter wurde
om 6. Jumt feinerlich mit großem kirchlichem Pomp eingeweiht. Bei dieſer
Unter den geplünderten Mönchen befindet ſich auch ein Kaufmann, der
zufällig am Tage des Ueberfalles in geſchäftlichen Angelegenheiten beim
Staroſten zu Beſuch war. Er führte 30000 Lei in Wertpapieren mit ſich,
die ihm ebenfalls geraubt wurden.
Die Erregung der geſamten umwohnenden Bevölkerung über den
geheimmisvollen Ueberfall — geſchehen im Jahre des Heils 1927 in einem
modernen Balkan=Kulturſtaat — iſt groß. Die Behörden wollen
ver=
ſuchen, Licht in dieſe dunkle Angelegenheit zu bringen.
Geſchichte der Empfindſamkeit.
Banditen, die 14 Tage ſpäter das Kloſter zu weniger frommer Handlung
aufſuchten.
Das Kloſter beherbergt 34 Mönche, die ſich allabendlich um 5 Uhr
nachdem die Kloſterpforte für die Außemwelt verſchloſſen wird — zum
Veſpergottesdienſt in die Kirche begeben.
Am Montag abend gegen 6 Uhr — ſo erzählen die Mönche —
ver=
nahmen die in der Kirche andächtig betenden plötzlich heftiges Klopfen
am äußeren Tor und laute Rufe „Oeffnet”. Vier Mönche eilten aus
der Kirche und erblickten durch inen Türſpalt ungefähr 15—20 mit
Gewehren, Senſen und Dreſchflegeln bewaffnete Geſtalten. Ehe die
ent=
ſetzten Mönche einen Gedanken faſſen konnten, ſetzte der berittene
An=
führer mit ſeinem Gaul über die Kloſtermauer — öffnete ſeinen
Kum=
panen die Pforte. Zwei Banditen bleiben als Wache zurück, die
wehr=
loſen Mönche wurden überwältigt und gebunden. Die übrigen
Ban=
diten drangen in die Kirche ein, wo ſich der Reſt der Kloſterbwider mit
ihrem Staroſten inzwiſchen verbarrikadiert hatte. Die Einbrecher
be=
gannen ſofort eine wüiſte Schießerei, zwei Mönche ſanken tot, mehrere
andere ſchwer verletzt zu Boden. Die Altarſchreine, Heiligenbilder,
Kir=
chenſtüihle wurden zertrümmert, die Fenſter eingeſchlagen. Der
Banden=
führer ſetzte dem Staroſten eine Piſtole an die Schläfe und forderte die
te
Herausgabe der Kirchengüter und Gelder. Da er ſich weigerte, bearbeit
man ihn ſolange mit Dreſchflegeln und Gewehrkolben, bis er endlich
den Aufbewahrungsort angab. Die hinter dem Altar befindliche
Eichen=
lade wurde erbrochen. Sie enthielt 90000 Lei, das Barvermögen des
Klöſterchens.
Nachdem die Hallunken das Geld überzählt hatten, verſetzte einer
der Banditen dem ſchwer verletzten Staroſten einen Fußtritt und ſchrie
wütend: „Wo iſt der Reſt”! — Ich habe bei der Einweihung gut
auf=
gepaßt, es ſind mindeſtens 150 00 Lei geweſen. Darauf durchſuchte die
Horde ſämtliche Kloſterzellen, nahm alles was ihnen wertvoll ſchien mit
beluden das Pferd des Anführers mit der Beute und verſchwanden nach
zweiſtündiger Arbeit. Der letzte der abziehenden Banditen verſchloß
die Kloſtertür ſorgfältig von innen und entwich über die Mauer.
Den mit Stricken gefeſſelten Mönchen wurde gedroht, ſie wie ein=
Herde Schweine abzuſchlachten, wenn ſie in den nächſten 3 Stunden auch
nur einen Laut von ſich gäben. Die zu Tode verängſtigten Kloſterbrüder
wagten nicht, ſich dieſer Anordnung zu widerſetzen und alarmierten die
Gendarmerie erſt nach zwei Tagen. Den herbeigeeilten Beamten bot
ſich ein Bild wüſter Zerſtörung — der ſchwerverletzte Staroſt wurde ins
Krankenhaus überführt.
(g) Kopenhagen. Um eines Haares Breite hätte das
fried=
liebende Dänemark mitten im ſchwärzeſten politiſchen Konflikt geſeſſen,
mit der furchterregenden Macht — Sowjetrußlands. Zwar iſt auf den
Straßen des fröhlichen Kjöbnhaven kein moskowitiſcher Emiſſär nieder
geknallt und auch kein behördlicher Einbruch in irgend ein
Sowjetunter=
nehmen verübt worden, nein, es iſt viel Schlimmeres geſchehen. Eine der
bekannteſten Kopenhagener Kunſthandlungen hat eine Ausſtellung von
Sowjetkarrikaturen veranſtaltet, und da ſah man, horribile dictu, die
durchgeiſtigten Phyſignomien der moskowitiſchen Gewalthaber, de
Trotzky, Rykow, Kamenew, Tſchitſcherin, Lunatſcharski uſw. vom Griffel
hämiſcher Karikaturiſten aufs reſpektloſeſte verunſtaltet. Prompt
er=
ſchien der diplomatiſche Vertreter der Tſcheka=Regimes beim däniſchen
Außenminiſter und ſtellte ihm eindringlich vor, daß durch dieſe jeder
Achtung entbehrende Zurſchauſtellung der, ach, ſo verunſtalteten
Sowjet=
lieblinge die däniſch=ruſſiſche Freundſchaft ein gewaltiges Loch, einen
wahren Abgrund von einem Loch bekommen müſſe, daß ſich hieraus evtl.
die bedenklichſten Folgerungen ergeben wirden uſw. uſw.
Ebenſo prompt verbot die däniſche Regierung die Ausſtellung, ſie
ging ſogar noch weiter und beſchlagnahmte die inkriminierten
Karika=
turen. Die düſtere Wolke am öſtlichon Horizont iſt, Gott ſei dank,
ver=
ſchwunden . . . . .
Und daß es ſo kam, iſt nicht mehr als recht. Man denke ſich bloß
inmal, wie unangenehm dieſe Karikaturen=Ausſtellung irgend eines jener
zartbeſeiteten Gemüter der Tſcheka berühren muß, die ſowieſo ſchon jeden
Tag in dem feinfühligen Zweifel erzittern müſſen, ob man ſoeben nicht
etwa einen Falſchen erſchoſſen hat, währed der Richtige ſchmunzelnd um
die Ecke ſchaut. Auf dieſe mimoſenhafte Empfindſamkeit der Moskauer
Szenen muß mal viel mehr als bisher Rückſicht genommen werden.
Wenn Milliardäre ſterben.
(*) London. Wenn Milliardäre ſterben, ſo pflegt dies für
ge=
wöhnlich genau ſo vor ſich zu gehen, wie bei anderen Menſchen, ohne
daß die Außemvelt allzu viel davon erfährt und ohne daß beſondere
Ereigniſſe ſich mit dieſem natürlichen Vorgang verkmüipfen. In dieſer
Beziehung geht es aber, wenn es ſich um amerikaniſche Milliardäre
han=
delt, doch offenbar etwas anders zu. Die großen Intereſſen, die auf
dem Spiel ſtehen, machen den Tod der reichen Leute zu emem großen
Ereignis, und die weittragenden wirtſchaftlichen Folgon eies ſolchen
Todes genügen unter Umſtänden, um über die Familie hinaus
allge=
meines Intereſſe zu erwecken. Welche Möglichkeiten ein ſolcher Fall
bietet, und wie insbeſondere die moderne Technik derartige Dinge zu
beeinfluſſen pflegt, zeigt der Fall von Miſter Armour, dem größten
Fleiſchkonſerfabrikanten Amerikas, der kürzlich in England erkrankte.
Miſter Armour, der zu den prominenteſten Induſtrie=Magnaten der
Welt gehört, erkrankte nämlich im Carlton=Hotel in England, während
ſeine Familie rund 10 000 Kilometer enufernt auf einem Gut in der
Nähe von Santya Barbara in Kalifornien ihren Sommeraufenthalt
ver=
brachte. Als die Aerzte feſtgeſtellt hatten, daß Miſter Armonr an
Typhus erkrankt war und daß Lebensgefahr, für ihn beſtand, verlangte
er mit ſeiner Tochter zu ſprechen. Da die gewöhnlichen Kabeltelegramme
jedoch nicht ausreichten, um die gewünſchte Verbindung mit ihm
herzu=
ſtellen, wurde das bekannte drahtloſe Telephon in Anſpruch genommen,
das New York mit London verbindet. Auf dieſe Weiſe war es ihm
möglich, mit ſeiner Tochter zu ſprechen. Es wurde bei dieſer
Gelegen=
heit von Fräulein und Herrn Armour, was die Zeit anbelangt, ein
Re=
kord im drahtloſen Telephonverkehr aufgeſtellt, da die beiden faſt
1½ Stunden miteinander über eine Entfernung von 10 000 Kilometern
ſprachen. Dieſes Geſpräch koſtete die Kleinigkeit von 10 000 Mark. Um
das Beſondere des Falles noch zu unterſtreichen, ſei erwähnt, daß etwa
11 Tage nach dieſem Telephongeſpräch die Tochter per Auto, Flugzeug
und Luftſchiff die Strecke zurücklegte, um zu ihrem Vater zu gelangen,
und mit der Ueberwindung dieſer Entfernung in 11 Tagen gleichfalls
einen Rekord aufſtellte.
Jmmerhin ſcheint ſich dieſe ausgiebige Benutzung techniſcher
Hilfs=
mittel gelohnt zu haben, denn Miſter Armour iſt von ſeinen Krankheit
wieder geneſen. ..
54
Der Safe auf der Straße.
(k) London. In London machte kürzlich eine Geſellſchaft dafür
Reklame, daß man ſeinen Safe auf der Straße ſo anbringen ſollte, daß
er möglichſt allen Perſonen ſichtbar wäre. Die Geſellſchaft ſührte zur
Rechtfertigung für dieſe Idee an, daß der Geldſchcank, den ſtändig alle
ſähen, geſchützter wäre als derfenige, dem Diebe in der Wohnung in aller
Ruhe knacken könnten. So brachte denn die Gefellſchaft einen Geldſchrank
in der Mauer eines Gebäudes an einer der belebteſten Geſchäftsſtraßen
Londons an und einige Angeſtellte der Geſellſchaft legten vor
eine-
großen Zahl von Zeugen eine Summe von etwa 300 Pfund in der
Schrank, verſchloſſen ihn und glaubten nun damit eine geeignete
Pra=
paganda für ihr Syſtem gemacht zu habem. Als ſie aber am nächſter,
Tage nach ihrem Schrank ſahen, war die Enttäuſchung ſehr groß.
Trotz=
dem der Safe an der Straße ſtand, war nämlich dort geöffnet worden
und der Inhalt verſchwunden. Wie die Polizei feſtſtellte, waren Diehs
mit Nachſchlüſſeln gekommen, die vorſichtshalber ohne Hut und Mantg
an den Schrank gingen, ihn öffneten, und das Geld friedlich heraus
nahmen, ohne daß der dabei befindliche Nachtwächrer dies im mindeſter,
anſtößig gefunden hätte, weil er glaubte, die Beſitzer des Schranke. ſich zu ſehen!
Rothaarig iſt mein Schätzelein
(a) New York. Eine anerkennenzwerte Bereicherung unſere:
Wiſſens haben wir einer amerikaniſchen Geſellſchaft zu verdanken, din
ſich mit der Herſtellung von Buchführungs= und Rechenmaſchinen befaßt:
Da es ihr dabei nebenher um Reklame zu tun war, wollen wir ihrer,
Namen nicht verſchweigen. Es iſt die Powers Accounting Machin=
Corporation. Es mag viele Leute gegeben haben, zu deren größter,
Sorgen auch die gehörte, daß es keine zuverläſſige Statiſtik darüber gab
welche Haarfarbe die Seeleute der amerikaniſchen Bundesflotte bei ihr=
Huldinnen vorziehen, ob blond, braun, ſchwarz oder rot. Dieſem be
dauerlichen Mangel hat beſagte Geſellſchaft nunmehr durch eine zweii
tägige Abſtimmung unter den Matroſen einer Anzahl Kriegsſchiffe im
dankenswerter Weife abgeholfen. An der Abſtimmung beteiligten ſich,
700 Mann. 3000 ſtimmten für rothaarige Schätzelein, 2100 für Blom
dinen, 1000 für Schwarzhaarige und 900 für Brünette. Der Stimmr
zettel begnügte ſich aber nicht mit dieſer müchternen Feſtſtellung uni.
betraf nicht allein die Haarfarbe und Teint, ſondern erkundigte ſick
auch noch nach allerlei mehr oder minder intimen Details, wobei da=
Ideal eines Blaujacken wie folgt beſchrieben ward: Rotes Haar, Bu
kopf. Augen braun, mittelgroß, nicht zu ſchlank und nicht zu di
Strümpfe gerollt, Kleiderröchchen möglichſt kurz, Geſprächigkeit erwünſck
auf beſſere Intelligenz wird kein Wert gelegt, Alter ungefähr 20 Jahre
lebensluſtig, in Geſellſchaft möglichſt ausgelaſſen, dürfen ſich nicht davorn
ſürchten, ſpät abends auszubleiben”
Wir beehren uns, der Powers Accounting Machine Corporatiorn
unſeren tiefgefühlten Dank für ihre der Allgemeinheit ſo nutzbringendn
Mühewaltung auszuſprechen und werden nicht verſäumen, uns vorn
kommenden Falls um weitere Auskunft an ſie zu wenden. Hochy
achtungsvoll uſw.
* Monroe am falſchen Platze.
(a) New York. Ob die Monroe=Doktrin in den Vereinigtenu
Staaten überhaupt am Platze iſt oder micht, das iſt eine Frage, die unsu
anderen nichts angeht; kürzlich jedenfalls iſt ſie einmal am völlig falſcheru
Platze geweſen.
Der große Ozeandampfer „Präſident Wilſon” hat im New Yorker=
Hafen feſtgemacht. Am Landungsſteg machen ſich die Paßkontrolleunn
bereit, um möglicherweiſe doch noch einen Fang zu tun, der die
Ver=
einigten Staaten von Nordamerika vor unerwünſchtem Zuzug bewahrt:
Und — ha —! — ſchon naht ſich ein Opfer! Ueber die Laufplanke kommn
gemächlich und würdevoll ein älterer Chineſe an. Er ſieht etwas ſchäbig
und verwahrloſt aus. Sein Hütchen iſt fett und abgegriffen, ſeine
Kleidung fadenſcheinig und abgetragen, unter dem Arm geklemmt träg:
er ſein in irgendwelches Packpapier eingeſchlagenes, kärgliches Gepäd
Aha, denken die Herren Kontrolleure, dem gelben Vurſchen wollemn
ſie mal Mores beibringen.
„He, Du da, alter Chineſenjunge” ſtürzten ſie auf ihn zu griffen
ihn an dem Aermel ſeines erbarmenswert ſchlechten Rockes, „woher,7
wohin des Wege
Möchteſt Du nücht lieber wieder dahin, wo Du
bergekommen biſt?”
Der Chineſe richtet ſich in ſeiner vollen Größe auf, machte ein ſo
ſtolzes, ernſthaftes Geſicht wie Konfuzius ſelbſt und antwortete in
tadel-
loſeſtem Engliſch:
„Wenn Sie es wagen, ſich derart an mir zu vergreifen, meinen
Herren, ſo tun Sie es auf eigene Gefahr! Dieſer ſehr ungewöhnlichen
Empfang berührt mich äußerſt unangenehm. In der Tak wäre ich Ihnen
ſehr verbunden, wenn Sie mir mit Ihren einigermaßen unbedeutendem
Perſünlichkeiten nicht weiter den Weg verſperren wollten, wozu Sie
nicht das geringſte Recht beſitzen. Ich bin Iſſen Lee, der Geſchäftsträgem
Chinas in der Republik Panama.”
Und der würdevolle alte Chineſe ſchritt durch die verdutzten Kon—”
rolleure hindurch an Land, ließ ſich den Chef der Paßkontxoße kommenn
und legitimierte ſich tatſächlich als der hohe diplomatiſche Beamte, a0
der er ſich ausgegeben hatte. „Wundern Sie ſich nicht über mein
problematiſchen Aufzug”, fügte er hinzu, aber meine Chineſiſche 9
gierung, — welche es augenblicklich iſt, iſt wir nicht ganz klar, — hat micht
ſeit geraumer Zeit mit allen Zahlungen derart im Stich gelaſſen, dch5
es mir unmöglich war, m
einem Amte und meiner Würden entſprechend”
Ihren Boden zu betreten!
Unter tauſend höflichen Entſchuldigungen der Behörde ſchritt Iſſan
C. Lee in die Stadt, zu ſeinem New=Yorker Kollegen, wahrſcheinlich.
um ſich von ihm ein 4 Konto auszahlen zu laſſen .... . . ."
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[ ← ][ ][ → ]ſiraummer 233
Dienstag, den 23. Auguff 1927
Geite 9
Familiennachrichten
Für die vielen Glückwünsche,
Blumen-
eenden und Geschenke, die uns anlässlich
serer Vermählung in so zahlreicher Weise
gegangen sind, sagen auf diesem Wege
erzlichen Dank
—7)
Georg Riedel und Frau
Elisabeth, geb. Eckstein.
Am Sonntag abend entſchlief nach kurzem
ſchweren Leiden meine liebe Frau, unſere
herzens=
zute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter und Tante
Frau
Sinne Teeus
geb. Winkel
un 53. Lebensjahre.
Die tieftrauernd Hinterbliebenen:
Chriſtoph Debus
Otto Stichel und Frau Emilie, geb. Debus
Erich Feiſt und Frau Käthe, geb. Debus
Teni Debus
Familie H. Hirt, Bratislawa
Familie R. Hammer, Kaiſerslautern
und 2 Enkel.
Darmſtadt, den 21. Auguſt 1927.
*13060
Tieder=Ramſtädterſtr. 57a.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 24. Auguſt,
achmittags 2½ Uhr, vom Portale des alten
Fried=
hofs an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige)
Nach Gottes unerforſ hlichem Ratſchluß iſt heute
rüh mein herzensguter Mann, unſer lieber Vater,
Bruder, Schwager und Onkel
Adam Plaum
Erheber der ſtädt. Betriebe
m Alter von 61 Jahren ſanft entſchlafen
Darmſtadt, 22. Auguſt 1927
(13068
Mühlſtraße 13
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Plaum, geb. Magſam, u. Tocht.
Katharine Herrold, geb. Plaum
Die Beerd gung findet Mittwoch, den 24. Auguſt
nachmittags 4 Uhr, von der Kapelle des Fri dhofs
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Am 19. Auguſt wurde uns meine liebe Frau, unſere
herzens=
gute Mutter und Schweſter
Frau
Eingdenn Somend
geb. Schäfer
durch einen ſanften Tod entriſſen.
In tiefer Trauer:
Heinrich Vomend
Elli Kompenhans, geb. Vomend
Paul Kompenhans
Karoline Schäfer.
Die Beerdigung fand in aller Stille ſtatt.
Zugleich herzlichen Dank für innige Teilnahme. (21801
Todes=Anzeige.
Geſtern verſchied nach kurzer Krankheit meine
lgebe Frau, unſere gute Mutter und
Schwieger=
hrutter
Charlotte Scharf
geb. Schäfer
in Alter von 57 Jahren.
Hermann Scharf
und Kinder.
(12056
Darmſtadt, den 22. Auguſt 1927.
1Geſſungerſtr. 81.
Mie Beerdigung findet am Mittwoch, den 24. Auguſt,
wrmittags 11½ Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof
ſtatt.
Todes=Anzeige.
Sierdurch die traurige Nachricht,
ais meine treubeſorgte Frau, unſr
ſex zensgute Mutter,
Schwieger=
ſittter, Großmutter, Schweſter,
S9Swägerin und Tante
zrau Eliſe Ehmann
geb. Vogel
eulste nachmittag /6 Uhr ganz
un=
uoartet im 64. Lebensjahre in
Ewigkeit abgerufen wurde.
Odie tieftrauernden Hinterbliebenen:
Georg Eymann
Heinrich Eymann u. Frau,
geb. Scheid
Hans Winter und Frau,
geb. Eymann
und 2 Enkelkinder.
ommſtadt, den 21. Aug 1927. 113041
Erſoacherſtr. 59.
ie Beerligung findet Mittwoch,
en r 24. Auguſt, nachm. 2 Uhr, vom
Lamtale des alten Friedhofes an
er? Nd.=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Güür alle mir erwieſene Liebe
imseinem neunzigſten Geburtstag
niugen Dank
Auguſte Lang.
Fuo)
Hans Hinze
Zäpfer
im Heſſ. (Hannibal!,
von der Seereiſe
zuräck. (21858
Erklärung.
Die Beleidigung den
Herrn Bürgermeifter
Blickens dörfer,
Auer=
bach, gegenüber, die
ich d. Jahr anfangs
Mai in d. Aufregung
begang habe, nehme
ich mit Bedauern
zu=
rück, indem ich für
meine
Handlungs=
weiſe um
Entſchul=
digung bitte. (1350
Heinrich Voltz
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Dankſagung.
Allen denen, die uns bei unſerem
ſo ſchweren Verluſte ihre Teilnahme
be=
kundeten, ſagen wir auf dieſem Wege
unſeren herzlichſten Dank.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Familie Lorenz Baumann.
Eberſtadi, den 22. Auguſt 1927.
(13049
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Geite 10
Reich und Ausland.
Major v. Tſchudi, Bizepräſident des
Internationalen Luftfahrerverbandes.
Ein Pionier des deutſchen Flugweſens.
Major a. D. von Tſchudi
iſt auf der Züricher Tagung des Internationalen
Luftfahrerverbandes zum Vizepräſidenten gewählt
worden. Er war der Organiſator und erſter
Kom=
mandeur der Kgl. preußiſchen funkentelegraphiſchen
Abteilung, von 1906 bis 1908 Chefingenieur der
marokkaniſchen Armee, 1909 Direktor der Deutſchen
Kuftſchiff=Ausſtellung in Frankfurt, ſeit 1910 Direktor
ges Flug= und Sportplatzes Berlin=Johannisthal
mid ſpäter auch geſchäftsführender Vizepräſident des
Deutſchen Aeroklubs.
Zum 3. Reichsjugendtag
e Minden i. W., am 8. und 9. Oktober d. J., ruft
die Jugend der Deutſchen Volkspartei.
Schon 1920 und 1924 haben die Reichsjugendtage der
volksparteilichen Jugend an der herrlichen Porta
Weſtfalica ſtattgefunden. Der Aufruf der
Bundes=
leitung ſchließt mit den Worten: „Als
ſtaats=
bürgerliche Jugend” zurückblickend auf acht
Jahre Arbeit, gehen wir nach Minden zum
Be=
kenntnis unſeres entſchloſſenen Willens,
weiterzu=
arbeiten für Volk, Staat und das größere
Deutſch=
land einer kommenden beſſeren Zeit!” Auch das
dritte Minden ſoll eine Heerſchau junger werdender
Staatsbürger ſein, die ſich bekennen zum Gebot der
Pflicht, zur Unterordnung unter das Ganze, zum
Geiſte Steins, Bismarcks und Hindenburgs.
Ausbruch eines Verbrechers.
Berlin. Am Sonntag abend gelang es dem
Chauffeur Heinz Beck, der zurzeit in dem
Pots=
damer Gefängnis in Haft gehalten wird, aus ſeinem
Gewahrſam auszubrechen. Er hatte die
Fenſter=
ſtäbe ſeiner Zelle durchſägt, war dann aus dem
zweiten Stock ſeines Gefängniſſes, nur mit einer
Unterhoſe bekleidet, über die Dächer geflohen und
brach in eine Schlächterei ein, um ſich mit Gewalt
Kleidungsſtücke und Geld zu verſchaffen. Als ſich
ihm der Schlächtermeiſter entgegenſtellte, fiel er
dieſen ſofort an und konnte erſt von dem
Ueberfall=
kommando, das von den übrigen Hausbewohnern
alarmiert wurde, überwältigt werden.
Eine Krankenſchweſter unterſchlägt 80 000 Mark.
Berlin. Die Krankenpflegerin Käthe Weber,
die im Verlaufe mehrerer Jahre das St. Eliſabeth=
Krankenhaus in Oberhauſen um 80000 Mark
be=
trogen hatte, wurde vom Schöffengericht Oberhauſen
zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Udet oder Koennecke?
Wer ſtartet zuerſt zum Atlantik=Flug?
Oberleutnant a. D. Udet,
der berühmte Kampf= und Kunſtflieger, rüſtet mit
einem Rohrbach=Roland=Apparat, gleich Koennecke,
zu einem Atlantik=Flug.
Dienstag, den 23. Auguſt 1927
Gewaltige Zunahme des deutſchen Luftverkehrs=
DIE ENTWCKLUNO
PERSONEN-POST-UND ERACHTBEEORDERUNS
IM DEUTSCHEN LUETVERKEHR
1990
0x5Pe
199
19
DKs
12
Unſere Tabelle veranſchaulicht den großen Aufſchwung, den der Perſonen=, Poſt= und
Fracht=
verkehr der Deutſchen Lufthanſa im Laufe der letzten Jahre genommen hat.
Sieger und Opfer des großen Hawai=Fluges.
Das tragiſche Luftwettrennen nach Honvlulu.
Arthur Goebel
hat mit ſeinem Flugzeug „Woolaroe” in 26 Stunden
7 Min. Honolulu erreicht und den erſten Preis von
25 000 Dollar gewonnen. Die Freude über die
pracht=
volle Leiſtung des Deutſchamerikaners Goebel wird
durch die Trauer um ſeine Konkurrenten getrübt.
Miß Doran,
die einzige Teilnehmerin des Hawai=Fluges, ſcheint
ſich unter den Opfern des wagemutigen
Unter=
nehmens zu befinden. Ein Preis von 40 000 Dollar
iſt für die Auffindung ihres über dem Stillen
Ozean verunglückten Flugzeuges ausgeſetzt.
Die eigenen Kinder verbrannt.
Berlin. In Markröhlitz bei Halle brach
in der Nacht zum Montag im Hauſe des
Nacht=
wächters ein Feuer aus, bei dem die beiden
Kinder des Wächters, ein Mädchen von ſieben
und ein Knabe von neun Jahren, verbrannten.
Der Nachtwächter wurde als vermutlicher
Brand=
ſtifter verhaftet.
Verhaftung einer Fälſcherbande.
EP. Wien. In Eichgraben bei Wien hat die
Polizei eine vollſtändig eingerichtete
Fälſcherwerk=
ſtätte zur Erzeugung von falſchen rumäniſchen Lei=
Noten aufgehoben. Der Maſchinentechniker Weiß und
ſein Geldgeber, Miſo Grünberg aus Jaſſy, wurden
in Wien verhaftet, ebenſo der Mitſchuldige
Photograph Jakob Aiſic. Sämtliche Maſchinen ſowie
etwa 5000 Kilogramm Banknotenpapier wurden
be=
ſchlagnahmt.
Die Waldbrände in Südfrankreich.
EP. Paris. Die Waldbrände an der
fran=
zöſiſchen Riviera von Nizza bis Marſeille dauern,
von der trockenen Witterung und dem Miſtral
be=
günſtigt, fort und richten dort ungeheuren Schaden
an. Die Ortſchaft Hyeres konnte nur durch die
größten Anſtrengungen der Einwohner, der
Gen=
darmerie und des Militärs vor den Flammen
ge=
ſchützt werden. Am ſtärkſten iſt das Departement
Var heimgeſucht, wo rieſige Waldbeſtände vernichtet
und zahlreiche Dörfer von dem
Flam=
menmeer eingeſchloſſen wurden. Im
ſo=
genannten Eſterel, bei Cannes, hat der Waldbrand
eine Ausdehnung von etwa 30 Kilometer Länge
er=
reicht. Das Gericht von Nizza hat eine Unterſuchung
eröffnet, da man Brandſtiftung vermutet.
Auffindung einer neuen Gorillaart.
EP. Oberſt Fenn, der im Auftrag des
Bri=
tiſchen Muſeums eine zoologiſche Entdeckungsreiſe
in die unbekannten Gebiete Nordrhodeſiens
unter=
nommen hat, hat dort einen Gorilla erlegt, der
nach den bisherigen Feſtſtellungen eine noch
unbe=
kannte Abarr darſtellt. Dieſe zeichnet ſich durch
be=
deutend größere Entwicklung des geſamten
anato=
miſchen Baues und durch große Wildheit aus. Daß
die neue Abart linkshändig iſt, konnte daraus erſehen
werden, daß ſie beim Gehen immer den linken Arm
vorſtrecken, um damit die Hinderniſſe aus dem Weg
zu räumen. Der wütende Gorilla reißt Menſchen
Arme und Beine aus und kümmert ſich dann weiter
nicht um ſeine Opfer. Das Skelett des erlegten
Tieres wird im Britiſchen Muſeum ausgeſtellt
werden.
Die Suche nach den Honolulufliegern.
San Franzisko. Auch während des
Sonn=
tag und Montag wurde keine Spur von den
vermißten Honolulufliegern entdeckt. In dem
Heimatorte der Miß Doran wurde ein
Bittgottes=
dienſt abgehalten. In der Methodiſtenkirche
dort=
ſelbſt hatten Freunde ihren Kirchenplatz mit Blumen
geſchmückt.
Das Naturkind und ſeine Millionen.
EP. Wie aus Waſhington gemeldet wird, hat
das amerikaniſche Innenminiſterium einen der
jen=
ſeits des Atlantiſchen Ozeans ziemlich alltäglichen
Millionäre unter Aufſicht ſtellen müſſen, weil er von
ſeinen Millionen nicht den richtigen Gebrauch zu
machen verſtand. Und das ging folgendermaßen vor
ſich: Eines Tages wurde ein 78jähriger Creek=
Indianer, der bis dahin als Landarbeiter ſchlecht
und recht ſein Brot erworben hatte, zum vielſtelligen
Millionär, weil man über Nacht auf dem ihm von
der Regierung verpachteten Lande
Petroleumvor=
kommen entdeckte. Kaum hatte ſich die Geſchichte von
dem ihm über Nacht in den Schoß gefallenen
Rieſen=
vermögen in der Oeffentlichkeit verbreitet, als der
Indianergreis Jackſon Barnett von allen Seiten
mit Bettelgeſuchen überſchwemmt wurde, denen er in
der gutmütigſten Art und Weiſe nachkam.
Schließ=
lich fand ſich eine Frau für ihn, eine Weiße, die ihm
lange Zeit hartnäckig nachſtellte, ihn einmal ſogar
entführte und auf jeden Fall nicht eher Ruhe gab,
bis ſie Frau Barnett und damit Millionärsgattin
geworden war. Die „Schenkungen” des braven
Indianerkapitaliſten an ſeine Frau, deren
Ver=
wandtſchaft und an alle Welt, die er mit einem
Daumenabdruck beſiegelte, da er weder leſen noch
ſchreiben konnte, beliefen ſich ſchließlich auf die
Klei=
nigkeit von rund 1 100 000 Dollars. Das war den
Behörden, die über das Wohlergehen der
nordame=
rikaniſchen Indianer zu wachen haben, denn doch
etwas zu bunt; es wurde ein Gerichtsverfahren
ein=
geleitet, in dem alle dieſe Schenkungen für ungültig
erklärt wurden. Darunter befand ſich ſogar eine
Stiftung Barnetts an die Bacone=Univerſität in
Höhe von 500 000 Dollars und ein nicht viel weniger
betragendes Vermächtnis an die
unternehmungs=
luſtige Ehegattin. Schließlich verfügte das Urteil,
daß dem Naturkinde, das ſich offenbar des
Geld=
wertes nicht bewußt iſt, die Verwaltung ſeines
Ver=
mögens entzogen wird, die nunmehr dem
Innen=
miniſterium übertragen worden iſt.
„Nummer 23:
Die deutſche Oſtmein
in Königsberg.
Königsberg. (Wolff.) Ein Frühſtück:
einigte am Sonntag die Ehrengäſte der Deutſ
Oſtmeſſe in der Stadthalle. Bürgermeiſter?
Goerdeler hieß die anweſenden Vertretem
Reichs= und Staatsbehörden, die
Regierungy=
treter der Reichs= und Staatsbehörden, die Wo
rungsvertreter des Auslandes und die Führe=
Wirtſchaftsorganiſationen herzlich willkommenz
führte dann aus: An die Reichs= und
Staatsbb=
den richten wir die herzliche Bitte, in der Fürxu
für Oſtpreußen nicht nachzuläſſen. Die Niüt,
folgung des Sofortprogramms oder einiger der /
tigſten Punkte des Sofortprogramms haben innd zun
preußen gewaltige Enttäuſchung
an=
löſt. Die oſtpreußiſchen Kreiſe können auf dier
füllung dieſer lebensnotwendigen Wünſche fürn
Zukunft nicht verzichten. Oberpräſident Sieh
grüßte die Vertreter der fremden Staaten, vor 0
Nußlands, und gab ſeiner Freude Ausdruck, dagd
diesjährige ruſſiſche Ausſtellung weſentlich
größert und überſichtlicher zuſammengeſtellt ſei.i
begrüßt beſonders die Herren aus Danzig und 0
Memelgebiet, deren Herkommen beweiſe, daß die
Grenzziehung nicht die kulturellen Zuſammenkli
und engen Beziehungen zwiſchen dieſen Geklie huche, 234. —
und Deutſchland zerreißen kann.
Den Dank der Vertreter der Reichs= undd4
preußiſchen Regierung ſtattete Geheimer Obernn
rungsrat Dr. Banſi vom Preußiſchen
Landä=
ſchaftsminiſterium ab.
Namens der Danziger Gäſte erklärte Sen
Frank: Wenn auch politiſche Grenzen uns trenn k.0 134: 2, Frau
ſo fühlen wir uns doch nach wie vor mit Oſtpmm
und Königsberg eng verbunden durch Bandy ¼buher (K.
Blutes und der Kultur.
Der ruſſiſche Konſul Meerſon überbrachtt!
Wünſche des Sowjetbotſchafters, der Handelsvs/
tung und des ruſſiſchen Konſulats. Die Sowjetnm
habe ein beſonderes Intereſſe an der Deutſchen
meſſe, die mit dazu diene, die beſtehenden es
wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Oſtpreußenn!
der Union zu bekräftigen und die deutſch=ſai
ruſſiſche Freundſchaft zu vertiefen.
Sawtſchenko übermittelte in ruſſiſte
Sprache die herzlichen Grüße der Sowjetuniorn
die deutſche Oſtmeſſe. Er bedauerte das großez
ſchichtliche Mißverſtändnis, das zum Kriege zwüig
Deutſchland und Rußland geführt habe, dassi
Bande zerriſſen habe, die zwiſchen den beiden
dern ſo eng beſtanden. Heute würden dieſe Ed
wieder angeknüpft. Er freue ſich, der Uebermre
gerade dieſer Gefühle zu ſein. Er trank auf54
Wohl des Deutſchen Reiches, das er beſonders.0”
ein unglaublich organiſiertes Land in Kultur ;
anderem bezeichnete.
Verbandstag des Rothenburger 2.S
in Rothenburg ob der Tauber.
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Fumge, Spocte.
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Ergebiſſe 1. Seche
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Uane den gelaldeten
Mrades Benz und 2.
5 Winterberg=Beror
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Sportwagen
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ver) Naſh, 3:15; 3.
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Rennwagen b.
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Der Rothenburger Verband ſchwarzer ſchlans”
Verbindungen (R. V. S. V.) hielt auch in dieſemm
wieder ſeinen ordentlichen Verbandstag in der ſic
Tauberſtadt Rothenburg ab. Die Tagung, die a1
dem Zeichen der regſten Teilnahme aller Verhct H,. Erm
korporationen ſtand, fand ſtatt vom 28. Juli bi8
31. Juli 1927. Die Stadtverwaltung Rothe0l, Achzelnen 9
hatte in dankenswerter Weiſe wieder den altehrlv
Jlugzeugt
digen Rathausſitzungsſaal für die
Verbandskoncue=
mit
zur Verfügung geſtellt. Die Verhandlungen 14 4lkeloſe Uebe
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WAusſchre
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ſtreckten ſich neben den eigentlichen Verbandsc
legenheiten, der Neuaufnahme von Verbindynme
dem Ausbau des Verbandes überhaupt, auch weisg 1Bisher Iä
gehend auf allgemeine hochſchulpolitiſche Frageſl /
beſondere die jetzt ſo brennend gewordene Frage 3. 1/ Arobati
Aufbaues der Deutſchen Studentenſchaft. Die 2
hollte d
ſammlung nahm folgende Entſchließung einſtich ſw
an: „Der R.V.S.V. ſchließt ſich in der Mad
zeugung, daß die großdeutſche Einſtellung der 200
ſchen Studentenſchaft unter allen Umſtänden gebhc.
werden müſſe, den Beſchlüſſen des 10. Deuſche
Studententages in Würzburg an und wird beiſei
geeigneten Gelegenheit für die Durchführung 960
Beſchlüſſe eintreten.” Bei den Verhandlungen
es ein erfreuliches Bild, zu beobachten, daß die 2d
bindungen ſich in allen grundſätzlichen Froge.”
Verbandes und der nach den Grundſätzen d.
bandes zu verfolgenden Hochſchulpolitik völlg
waren und ihnen ihre ganze Aufmerkſamſe.
gai
gegenbrachten. Eine Tatſache, die ſich
Schluſſe einſtimmig angenommenen Enſchſich.
dartut: „Die im Nothenburger Verban) ſoo”
ſchlagender Verbindungen (R. V. S. V.) zu breil
ſchloſſenen Korporationen bekennen ſich all
diesjährigen Verbandstag in Rothenburg 9."
neut einmütig zu den bewährten Zielen N2.2
bandes; ſie ſind dabei von dem Bewußtſei.!
drungen, daß den Grundſätzen des Rothee
9.
V. S.V. gerade in der Gegenwart beſondels.!"
Bedeutung zuerkannt werden muß.‟ Die Koſe.
wurden umrahmt von den gefelligen Bercd
tungen: dem Begrüßungsabend am 28. 7. dem *
bandskommers am 29. und dem Feſtball am.?"
einen frohen Verlauf nahmen und allen den 2e
reichen Teilnehmern noch lange angenehm."
dächtnis bleiben werden. Am 31. vormitags
noch eine eindrucksvolle Gedenkfeier und eine.!"
niederlegung am Gefallenendenkmal ſtatt.
Gold= und Silber=Haar — die neueſte 90k
*
Ee Ahr
5e.
EP. Die neueſte Erfindung eines Pariſer VS.
künſtlers in der Rue du Faubourg Saint Hoſl.
die paſſende Friſur zu jedem Kleid. Allerdin9e
auch früher ſchon kunſtvolle Perücken aus 99.
und ſilbernen Seidenfäden zum Abendkleid u0.
eigenen Haar getragen worden. Aber der C
riſche Schönheitsapoſtel hat jetzt ein Verfahl.
deckt, mit deſſen Hilfe man dem natürlichen.
einen Abend lang jede gewünſchte Tönung 9e
kann. In Zukunft wird man alſo zum Broit.
ſeinem Haare Metallglanz in Silber oder S
Blauſilber, Blaugold, Roſaſilber uſp. Nie
können, eine Möglichkeit, die ſicher dazu beſt.
wird, den Männern, das Rätſel Weib noch io.
hafter und damit auch noch anziehender zu Geſte
Es handelt ſich bei dieſer Erfindung um eihe. S
ſigkeit, die mit Hilfe eines Zerſtäubers ü0"
Friſur verteilt wird. — Wie heißt es doch bron?.
in einem bekannten Liede: „Doch viel ſchoſe.
das Gold, das vom Lockenköpfchen meines Liebain
niederrollt . . . ."
ſiummer 233
Dienstag, den 23. Nuguſt 4927
Geite 11.
Sport, Spiel und Zurnen.
Wildunger
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den
52wuren=, Sport= und Rennwagen und 6. Winterberg=Bergrennen
h2wort= und Rennwagen veranſtaltet vom Sauerländiſchen Bob= und
Auto=Club e. V.
tgebniſſe: 1. Sternfahrt: Von 16 Fahrern wurden die
Bedin=
wen erfüllt.
Ballon=Verfolgung: Der Freiballon „Schwarzenberg 2‟
um 4 Uhr nachmittags auf, mußte aber ſeinen auf zwei Stunden
mnen Flug nach 28 Minuten wegen ſchweren Gewitters abbrechen
mlenden, und zwar auf einem Stoppelfeld, etwa 18 Kilometer
nord=
ſi5 von Wildungen. Wilhelm Nowack (Gießen) auf Adler war
Be” als erſter ſiegreich den Ballonkorb berühren konnte. Kurz
dar=
erreichten der Reichswehr=Adlerwagen mit Oberleutnant Thomale
Ar er), dann der Reichswehr=Dürkopp mit Oberleutnant Ilgen
UnSer) den gelandeten Ballon. Es folgten dichtauf Doerſchlag auf
MSes=Benz und Dr. Gail (Köln) auf NAG.=Protos.
Winterberg=Bergrennen (ebenfalls bei ſtarkem Regen
aus=
hien):
SPortwagen bis 500 Kubikzentimeter: Frau Roehrs au
wmag im Alleingang, 3:32;
— bis 1100 Kubikzentimeter:
Oskar=
hert (Nürnberg) Amilcar, 2:55,1 (Alleingang); — bis 1,5 Liter:
I Brackelsberg (Milſpe) Bugatti, 2:11,1; 2. Dr. F. Funkenberg
GFeld) Mercedes=Benz, 2:30,2; 3. Frau L. Roehrs (Hannover)
2:39,4. — bis 2 Liter: 1. A. Hammerſchmidt (Elberfeld) Bu=
2:30,2; 2. Arthur Schmelz jr. (Düſſeldorf) Hanſa, 3:22. — bis
ſterr: 1. Deilmann (Dortmund) Auſtro=Daimler, 2:18,2; 2. Paul
ier-ke (Hameln) Selve, 2:26,3; 3. Dr. Louis (Hamburg) NAG.,
12. bis 5 Liter: 1. Gräfin Einſiedel auf Steyr, 2:10; 2. K. Könneker
ber-) Naſh, 3:15; 3. Dr. Gail (Köln) NAG., 3:38; über 5 Liter:
Wittich (Darmſtadt) Mercedes=Benz, 2:39,2.
ſtennwagen bis 1100 Kubikzentimeter: 1. Purwin (Eſſen)
Amil=
m2—33,4; 2. Frau Franziska Lüning (Hamburg) Fiat, 3:17; — bis
te—: 1. Emil Bremme (Barmen) Bugatti, 1:55; — über 3 Liter:
ſerßer (Klein=Schmalkalden) Steyr, 1:34,2.
Schönheits=Konkurrenz: Das Publikum, das auf den
brirtskarten ſeine Stimme abgab, (und die Stimmen=Addition er=
Wertung), urteilte im allgemeinen verſtändig, wenngleich vor
m: Maſſenabſtimmung durch Laien gewarnt ſein möge. Im
nerwagenwettbewerb erzielte der vornehme, gebrauchsgraue, be=
24/100/140 PS Mercedes=Benz von W. R Wittich (
Darm=
at den 1. Preis. Ein La Salle=Wagen von Dr. Funkenberg jeuvde
der Preisträger, der NAG.=Protos von Dr. Gail (Köln) dritter,
he— Limouſinenklaſſe entſchieden ſich die Turniergäſte mit Recht für
vorrnehmen Packavd des deutſchen Packard=Repräſentanten, Konſul
(Koblenz). Der Horch von A. Noll (Köln) wurde zweiter
2
tsäger. In der Kategorie „Kombinationswagen” fand der von
ſſer Dresden karoſſierte Horch=Wagen von Fritz Hoffmann (
Göttin=
d e meiſte Zuſtimmung. Der Naſh von Könneker (Hagen) wunde
btir, ein origineller Bugatti von Emil Bremme (Bremen) Dritter.
Geſchicklichkeits=Wettbewerb: Wagen bis 2 Liter:
ſeinnann (Düſſeldorf) Citroen, 133 Punkte; 2. Dr. Schmitz (Hagen.
drer, 153 Punkte; 3. Frau Liliane Roehrs (Hannover) Adler, 198
ut.; Wagen bis 3 Liter: 1. Schmolz jr. (Düſſeldorf) Hanſa, 162
ſrt: 2. Emil Bremme (Barmen) Bugatti, 170 Punkte; Wagen über
1. Dr. Funkenberg (Elberfeld) La Salle, 200 Punkte; 2. Kön=
„Hagen) Naſh, 220 Punkte.
Flugſport.
Rheiniſches Flugturnier 1927.
22 Vorarbeiten für dieſen am 17./18. September ſtattfindenden
großen Motorflug=Wettbewerb im Rheinland ſind in vollem
Wie ſehr der für die Anlage und Durchführung vexantwortlich
ſteude Kölner Klub für Luftfahrt mit der zum größten Teil neu=
9-Ausſchreibung in den flugſportlichen Kreiſen Anklang gefunden
ſegt der erfreuliche Eingang von Nennungen aus allem Teilen des
Erwähnt ſei, daß bisher u. a. die erfolgreichen Piloten
Giim, Eſpenlaub und Fieſeler, welch letzterer erſt in dieſen Tagen
Aſinen Rückenflug=Rekord berechtigtes Aufſehen erregt hat, ſich für
inrelnen Wettbewerbe eingeſchrieben haben. Da auch die Auswahl
Flngzeugtypen, die bisher angemeldet wurden, ſehr reichhaltig iſt,
bcmit gerechnet werden, daß im Rheiniſchen Flugturnier eine faſt
Mose Ueberſicht über die zurzeit in Deutſchland vorhandenen Sport=
EAune geboten wird.
Internationales Flugmeeting in Zürich.
ſiclher läßt ſich beim Züricher Flugmeeting feſtſtellen, daß die
Fran=
zzemlich von Pech verfolgt ſind. Der in der „Coupe Echard” und
Mhsobatikkonkurrenz vermißte Lt. Challe=Frankreich traf verſpätet
Rvlllte den Beſuchern ein Akrobatikprogramm vorführen, kam aber
ſdrzu, weil der Motor bereits beim erſten Start verſagte. Von
96 Bewerbern der „Coupe Echard” ſchieden weiterhin jetzt Hptm.
AAnann=Schweiz, Hptm. Cartier=Schweiz, Hptm. Kniazikowsky=
Echflowakei, Oblt. Gerber=Schweiz, O’Connor=Schweden aus. Als
AAnwärter auf den Sieg kommt der vorzüglich fliegende Holländer
Schott in Frage, deſſem Flugzeit 1:39:98,8 Std. betrug. Die
* Plazierung ſieht Lt. Cichocki=Polen in 1:45:36,8 vor Lt. Burk=
SSweiz. Hptm. Snaſel=Tſchechoſlowakei und Kapt. Baldi=Italien.
letzten Ausſcheidungen für die internationale Geſchwindig=
9kkonkurrenz wurden Orlinsky=Polen und ComterSchlveiz dis=
Afiſiert, weil ſie einen der vorgeſchriebenen Punkte ausließen. Von
Eihrigen vier Teilnehmern flog Hptm. Burkhard=Schweiz die beſte
ha er die 130 Km. in 31:58 Min. zurücklegte. Hptm. Weber=
Hei benötigte 33:10,8, Hptm. Gaeta=Italien 33:12, Hptm. Divis=
Ahn ſlowakei. Im Endkampf blieb dann der Schweizer Burkhard
W PS Devoitine Sieger in 31:48,4 Min., entſprechend 245,2 Stun=
Rometern. Den 2. Platz belegte Lt. Cichocki (450 PS Spad) in 31:50
Auch die
lt. Mazzucco=Italien (450 PS Fiat) 32:15,4 Min.
Nationale Kunſtflugmeiſterſchaft wurde zu Ende geführt. Den
„Pf beſtritten Fieſeler=Deutſchland, Burkhard und Baertſch
Bei), Doret und Fronval (Frankreich). Die Entſcheidung fiel zwi=
Reeſeler und Fronval. Der Franzoſe zeigte weniger originelle als
Ayf genau durchgeführte Figuren, während Fieſeler in der Art ſeiner
2Khrungen origineller war. Noch ſtärker kam hier Doret zur Gel=
Abeſſen Figuren aber nicht ſauber genug und vielleicht zu kühn
wN
Das Schiedsgericht entſchied zugunſten von Fronval, aber nur
hmtapp, ſo daß Fieſeler und Fronval als Sieger gelten
öben
Das Ergebnis lautete: 1. Fronval=Frankreich 93,5 Punkte;
* Feler=Deutſchland 92,25 Punkte; 3. Doret=Frankreich 90,75 Punkte,
Tau
Ri
in
Tagl
B.
ung
erhu
GM Mot=Weiß—Frankfurter Schwimmverein. — Entſcheidungsſpiel
um die Gaujugendmeiſterſchaft.
eiute abend, halb 8 Uhr, findet in der Kampfbahn im Großen
A’a has Entſcheidungsſpiel um die Gaufugendmeiſterſchaft ſtatt. Die
GLeuß=Jugend, die bis jetzt ohne Punktverluſt ihre Spiele abſol=
9vird bemüht ſein, auch das Schlußſpiel zu gewinnen, obwohl
9 Rlusgang desſelben am Tabellenſtand nichts mehr ändern dürfte.
2 fuankfurter werden ſich andererſeits ebenfalls anſtcengen, um ſo
ag, wie möglich abzuſchneiden; iſt es doch ihr feſter Wille, im
2n Mrſtwiel für die 3:1 Niederlage des Vorſpieles Revanche zu neh
E
eshalb ein ſpannender Kampf zu erwarten. — Vor dem Spiel
99 Rbmigenannten Jugendmannſchaften treffen ſich um 7 Uhr die
STr: des Platzvereins mit der gleichen Manſchaft des
Schwimmver=
eiaAſtrhaffenburg. Die Rot=Weiß=Knaben konnten das Vorſpiel 7:0
19Mnan; es war eine Luſt, die Jüngſten ſpielen zu ſehen, wie ſie dieſes
Amrige Kampfſpiel bereits beherrſchen. Der Beſuch der beiden Spiele
duth fäch deshalb empfehlen.
Handball.
Die Ergebniſſe des erſten Sonntags brachten verſchiedene
Ueber=
raſchungen, und die Zukunft wird lehren, ob ſich verſchiedene
Mann=
ſchaften nicht weſentlich verändert haben. So fuhr in der Sonderklaſſe
Griesheim mit 10 Mann nach Langen, legte trotz des ausſichtsloſen
Sieges wenig Wert auf ein knappes Reſultat, hielt deshalb das Spiel
offen, drückte ſogar von Anfang an und mußte dann eine 1:5
Nieder=
lage hinnehmen. Aſchaffenburg-Lengfeld 6:1. Anfangs ausgeglichen,
dann wird Aſchaffenburg überlegen. Lengfelds Tor, ein 13 Meter, ſein
Torhüter verhinderte eine höhere Niederlage, Groß=Umſtadt-Damm
2:3. Beide Vereine zeigten während des ganzen Spieles keine
einheit=
liche Leiſtung wegen des naſſen Platzes. Die Tore fielen durch 16,50
Meter.
Meiſter=Klafſe. Pfungſtadt-Nauheim 9:3. Der Sieger war auf
der Höhe, denn er verſtand es, einmal das Nauheimer Innentrio zu
hal=
ten und dann ſchoß ſein Sturm aus dem Spiele heraus 7 ſchöne Tore.
Eberſtadt—Groß=Gerau 1:4.
A=Klaſſe. Eberſtadt—Seeheim 6:41 Worfelden—Wolfskehlen 1:5
Darmſtadt Tgſ—Bickenbach 1:3. Nieder=Roden—Walldorf 2:4. Der
Unterlegene hat ſich brav gehalten und man wird mit wachſender
Spiel=
erfahrung noch von ihm hören. Gernsheim—Ober=Ramſtadt 2:1.
Ghick=
licher Sieg, der kurz vor Schluß durch Freiwurf ſichergeſtellt wurde
B=Klaſſe. Griesheim Tgſ.-Bickenbach 1:7. Alsbach-Heppenheim
7:3! Ober=Ramſtadt-Neu=Iſenburg 5:0. Goddelau=Gernsheim 12:0!
Darmſtadt Tgſ.—Langen, in letzter Minute 4:3. Walldorf-
Wolfs=
kehlen 2:4.
C=Klaffe. Zwingenberg—Alsbach 12:0! Darmſtadt Tgf.—
Beſſun=
gen 3:3. Worfelden—Darmſtadt 11:1. Ober=Ramſtadt Tv.—Tgf. 1:4.
Arheilgen-Niedr=Roden 0:11! Jugenheim-Heppenheim 7:2.
Waller=
ſtädten-Nauheim 8:2.
Jugend. Langen—Sprendlingen 1:9. Alsbach-Heppenheim 2:3.
Eſchollbrücken—Griesheim Tgſ. 2:0. Sprendlingen-Nieder=Roden 0:5.
Pfungſtadt-Beſſungen 13:1.
Pol.=Sportverein 1.—Pol.=Sportverein Babenhauſen, Liga.
Nach längerer, unfreiwilliger Pauſe kann die Handballabteilung
des Pol.=Sportvereins Darmſtadt wieder ein Spiel auf ihrem eigenen
Platze austragen. Die Pauſe wurde bedingt durch die Inanſpruchnahme
des Spielfeldes für das ſtattgefundene Kreisturnfeſt. Zum erſten Spiele
auf eigenem Platze am kommenden Mittwoch abend hat ſich die 1.
Mann=
ſchaft die Liga=Mannſchaft von Babenhauſen als Gegner auserkoren.
Der Name des Gegners hat in der Handballanhängerſchaft einen ſolchen
Klang, daß es hieße, „Eulen nach Athen zu tragen”, wollte man über
die Spielſtärke etwas ſchreiben. Nur wenigen wird es bekennt ſein, daß
die beſten Spieler der Darmſtädter Mannſchaft nach Babenhauſen
ab=
ſewandert ſind, die weſentlich dazu beitragen werden, das ſpieleriſche
Können der Babenhauſer Mannſchaft zu heben.
Darmſtadt ſtellt eine gänzlich veränderte Mannſchaft als im
ver=
gangenen Spieljahre ins Feld. In derſelben Aufſtellung wie am
Mitt=
voch abend wenden die Verbandsſpiele beſtritten warden. Das Spiel
wird einen Maßſtab über die Stärke beider Mannſchaften abgeben und
gleichzeitig einen ungefähren Aufſchluß geben über das Abſchneiden bei
den diesjährigen Meiſterſchaftsſpielen. Den Beſuch dieſes Treffens ſollte
ſich daher kein Anhänger des Handballs entgehen laſſen. Beginn
dos=
ſelben 18 Uhr auf dem Polizeiſportplatz. Eingang früheve
Dragoner=
kaſerne 24 (Holzhofallee).
Die deuiſche Golfmeiſterin.
Eine Sechzehnjährige gewinnt die Meiſterſchaft.
Fräulein Weyhauſen,
eine 16jährige Bremenſerin, hat in den Entſcheidungskämpfen
um die Meiſterſchaften des Deutſchen Golfverbandes in Bad
Salzbrunn die Damenmeiſterſchaft gewonnen.
Tennis.
Berliner Tennisturnier. — Greig/Summerſon geſchlagen.
Nach ſo vielen Regentagen erfreute ſich das Berliner Schlittſchuh=
Club=Tennisturnier am Montag endlich einmal der Sonne.
Infolge=
deſſen ſah man auch zum erſten Male das bunte geſellſchaftliche Bild,
das zu einem Temisturnier gehört. Sportlich kamen die zahlreichen
Zuſchauer auf ihre Koſten. Das Herrendoppel brachte die beiden
Vor=
chlußrunden. Unten trafen Demaſius/Aslangul und Miſhu/Hughes
zu=
ſammen. Demaſius/Aslangul fanden ſich weit beſſer zuſammen, und
be=
ſonders der Armenier zeigte ſeine großen Doppelqualitäten, ſo daß
Demaſius/Aslangul wit 6:2, 4:6, 6:2 ſich für das Endſpiel qualifizierten.
Oben gab es einen intereſſanten Kampf zwiſchen Moldenhauer/Kreuzer
und den mit dem deurſchen Meiſtertitel geſchmückten Engländern Greig
Summerſon. Vor allem durch das hervorragende Spiel des
Doppel=
ſpezialiſten Kreuzer gelang den beiden Deutſchen mit 6:1, 6:4 ein nicht
erwarteter Sieg. Das Endſpiel fiel dann 3:6, 6:4, 6:4, 4:6, 6:1 an
Demaſius/Aslangul, die nach Verluſt des erſten Satzes das Tempo
ver=
ſchärften und die beiden nächſten Sätze gewannen. Im 4. Satz führten
Moldenhauer/Kreuzer 5:0, gaben 4 Spiele ab und gewannen mit etwas
Glück 6:4, aber dann war es mit ihrer Widerſtandskraft vorbei. Daß
an Stelle des Herreneinzels das Doppel am Montag geſpielt wurde,
geſchah mit Rückſicht darauf, daß Oskar Kreuzer das Homburger
Tur=
nier zu leiten hat. Das Damenendſpiel zwiſchen Frl. Kallmeher und
Frau v. Reeznizek wird erſt am Mittwoch entſchieden. Beendet wurde
am Montag auch das Damendoppel. Nachdem Frau Galvao/Frl.
Hoff=
mann im Vorfinal Frau Fritſch/Frau Hemp 9:7, 6:2 geſchlagen hatten,
gewannen ſie das Endſpiel 6:4, 6:4 gegen Frau v. Recznizek/Frl.
Kall=
meher. Das Herreneinzel um den Landmann=Pokal der Junioren ſieht
wieder einmal den Tſchechen Menzel mit Hartz=Berlin in der Endrunde.
Hartz hatte vorher feinen Klubkameraden Hänicke 6:2, 12:10 geſchlagen
Fußball.
Amieitia Viernheim—Germania Pfungſtadt 8:0 (1:0).
Pfungſtadt konnte in Viernheim keine Lorbeeren ernten und mußte
ſich mit 3:0 geſchlagen bekennen. In der erſten Hälfte dominierte der
Gaſt, nach dem Wechſel ſpielte Viernheim überlegen. Techniſch waren
beide Mannſchaften gleichwertig, lediglich der Viernheimer Sturm war
durchſchlagskräftiger.
Germania Pfungſtadt Junioren—1. Mannſch. FC. Gr.=Umſtadt 7:1.
Germania Pfungſtadt 1. Jugend—F. V.09 Weinheim 1. Jgd. 1:3.
Sportverein Lengfeld 1919—FC. Eintracht Darmſtadt 1:3.
Am Sonntag, dem 21. Auguſt, hatte der Sportverein Lengfeld die
erſte Mannſchaft des FC. Eintracht Darmſtadt zu Gaſt. Durch den
während des ganzen Spieles, niedergegangenen Regen ſah man ein
mäßiges Spiel, das nicht über durchſchnittliche B=Klaſſe hinausging. Die
Eintracht ſpielte beſſer zuſammen und gewann deshalb auch verdient.
Bei Lengfeld klappte es, da mehrfacher Erſatz eingeſtellt war,
über=
haupt nicht. Der Lengfelder Mannſchaft iſt ein tüchtiges Training z
raten. Der Schiedsrichter, Herr Döring, vom V.f.R. Darmſtadt
leitete gut.
Kraftſport.
Johannes Ohl, Groß=Zimmern, Deutſcher Meiſter.
Bei den in Mürnberg ausgetragenen Deutſchen Meiſterſchaften der
Schſverathletik waren die heſſiſchen Farben würdig und ſtark vertreten.
Der Athletenverein „Vorwärts” Groß=Zimmern entſandte ſeine beſten
Ningerkräfte, unter anderen den mehrjährigen Kreismeiſter und
Rhein=
landmeiſter Johannes Ohl. Die auf Ohl geſetzten Hoffnungen hat er
voll und ganz erfüllt. Trotz ſchwerſter Konkurrenz, konnte er ſich für
die Endkämpfe qualifizieren. Es gelang ihm wacheinander die beſten
deutſchen Bantamgewichtler, darunter Sator=Eſſen, Cohn=Hagen, Bauer=
Berlin, Meier=Dortmund und Füglein=Nürnberg, zu beſiegen. Zum
Schluß ſtanden noch der alte Deutſche Meiſter Neiber=Moosberg,
Füg=
lein=Mürnberg und Ohl=Groß=Zimmern. Bei den Endkämpfen gelang
es Ohl, ſeinem alten Rivalen, dem Altmeiſter Reiber=Moosberg, nach
zwölf Minuten eine Schulterniederlage beizubringen. Der
Schluß=
kampf brachte zum zweiten Male Füglein=Nürnberg und Ohl zuſammen,
aus welchem Ohl wiederum als Sieger hervorging und dadurch
Deut=
ſche
Meiſter wurde.
Ohl war unter mehreren hundert Ringern der einzige, welcher die
Meiſterſchaft mit 9 Siegen errang, und keine Niederlage erlitt. Durch
ſeine überlegene Ringweiſe bewies er ſeine Extraklaſſe, und daß er
ſo=
mit in Deutſchland zurzeit keinen Gegner zu fürchten hat. Durch ſeinen
Sieg qualifizierte ſich Ohl für die Deutſche Ländermannſchaft. Er
wird vorausſichtlich im November die deutſchen Farben gegen Frankreich
im Bantamgewicht vertreten. Wir hoffen, daß es ihm auch hier gelingt,
ſein großes Könren durch einen Sieg erneut zu beweiſen Außerdem
wird Ohl wahrſcheinlich Deutſchland bei der 1928 in Amſterdam
ſtatt=
findenden Olympia im Bantamgewicht vertreten.
Die übrigen vom Athletenverein Vorwärts=Groß=Zimmern
entſand=
ten Ninger, wie Fröhlich, Kreismeiſter im Halbſchwergewicht, Geier=
Federgewicht, Stenner=Bantamgewicht und Eck=Jugendklaſſe bewieſem
ebenfalls durch ihre ausgetragenen Kämpfe ihre großen
Ringerfähig=
keiten, wenn es ihnen auch nicht gelang, als erſte Sieger nach Hauſe zu
kommen.
Geſchäftliches.
Deutſchem Forſchergeiſt verdanken die Frauen ein Wäſche=
Einweichmittel, deſſen wirkſame Beſtandteile Verdauungsſäfte v.
Schlachttieren ſind. Seit Jahren iſt es unter dem Namen „Burnt
im Handel und bei den Hausfrauen ſehr beliebt. Auf die heute
be=
ginnende Burnus Anzeigenſerie ſei ganz beſonders hingewieſen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 23. Auguſk. 12: Uebertr. des Glockenſpiels aus dem
15.30: Oberſtudiendir. Oehlert: Wie
Darmſtädter Schloß.
Henry Ford gute Löhne zahlen und doch billig liefern konnte,
16.30: Operettenmuſik. Eisler: Servus Wien. — Kalman: Potp.
Lehar: Walzer aus Frasquita.
Geſang.
Bajadere.
Geſang. — Blech: Potp. Strohwitwe.
Strauß: Tiralala!
17.45: „Kreisleriana” von E. T. A. Hoffmann. O 18.15:
Uebertr, von Kaſſel: Rektor Staub: Schloß Waldeck und der Edder=
18.45: Prof. Scheer: Die Bedeutung der Vitamine für
ſee.
die Geſundheit. O 19.20: Dr. Götz: Altdeutſche Tafelmalerei.
9 19.45: Schachſtunde. 20.15: Klaſſ. Arien und Lieder. Ausf.:
Minna Ebel=Wilde=Berlin (Sopran), Kapellm. Merten (Klavier),
21.15: „Verfolgung
K. Richter (Flöte), A. Meinel (Violine).
Ein Fiebertraum von Dietzenſchmidt. — Anſchl.: Neue
Schall=
platten.
Stuttgart.
Dienstag, 23. Auguſt. 12.30: Stuttgart, Freiburg:
Schall=
plattenkonzert. O 16.15: Konzert. 8 Darbietungen. o 18.15: W.
Bahr, Berlin: Allerlei vom Ei. O 18.45: P. Deiſenhofer:
Ver=
kaufskunſt (Kundeneinſchätzung). O 19.15: Dr. Klingenfuß: Das
Deutſchtum in der Türkei. O
20: Wiener Humor. Mitw.;
Dr. Fortner, Wien, a. G., H. Hanus, Rundfunkorch. Strauß;
Ouv. Fledermaus. — Forſchneritſch: Der Herr Major. — Drawe:
Die Pfändung. — Anzengruber: Bauersleut im Künſtlerhaus.
Hanus: Wiener Lied
— Strauß: Wiener Blut. — Decſey: Aus
den Memoiren eines Pechvogels. — Tartaruga: Vor dem
Polizei=
kommiſſär. — Pauer: Wenn es regnet.
Hanus: Wiener Lied.
Strauß: Radetzky=Marſch. — Anſchl.: Wunſchabend. Die Mitw.
werden erſt nach Eingang der Wünſche bekanntgegeben.
Berlin.
Dienstag, 23. Auguſt. 16: E. Szatmari: Die Oaſe der
dreihunderttauſend. Palmen. 16.30: Uebertr. der Kurmuſik aus
dem Oſtſeebad Swinemünde. 10 Darbietungen. o 18.40: Einf.
dem Sende=Spiel am 24. Auguſt. O 19.05: Stunde mit
Büchern. O 19.30: Maler und Graphiker G. Hausdorf: Graphik
(
und Zeichnung früher und jetzt.
2 20: Prof. Schöpke, Zingſt:
Ein neuer Weg zum ſozialen Aufſtieg und zur Geſundung des
deutſchen Volkes. O 20.30: Vortrag. Redner und Thema werden
durch Rundfunk bekanntgegeben. O 21: Kammermuſik. Mitw.:
N. van den Berg (Violine), L. Höber (Viola), Ewel Stegmann
(Vivloncello). Reger: Trio op. 77b.
Mozart: Divertimento,
Königswuſterhauſen. Dienstag, 23. Auguſt. 6: Gymnaſtik.
0 12: Franzöſiſch für Schüler. O 15: Margarete Weinberg: Aus
der Geſchichte der Geſundheitspflege. o 16: Dr. Heyde: Die
Be=
deutung der Landkarte in Schule und Leben. O 16.30: Dr. Sippel:
Pſychologie und Pädagogik der Leibesübungen. O 17: P. Weſtheim:
Zunſt und Natur. o 17.30: Dr. Nobel: Zwiſchen Kairo und
Singapore: Provinz Aſia des brikiſchen Weltreiches. o 18: Dr.
Mettgenberg: Die völkerrechtlichen Beſtimmungen der
Reichs=
verfaſſung. O 18.30: Spaniſch für Anf. O 18.55: C. Meißner=
Die Schönheit der alten deutſchen Stadt.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 24. Auguſt 1927.
(Nach der Wetterlage vom 22. Auguſt 1927.)
Noch vielfach wolkig mit Aufheiterung, Temperaturen wenig
verändert und meiſt trocken.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton Reich und
e ſe: für Sport: Dr. Eugen Ruhimarn
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max St
dienſt: J.V.: Dr. Eugen Buhlmann
ür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den
für „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette: für den Inſeratenteil: Willy Kuble.
Druck und Verlag: L. C. Witt ſch — jämilich in Darmſtadt,
Für unverlangte Mannſtripte wird Garantie der Rückſendung n ich / übernommen,
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
aus Köln-Poll trifft heute nachmittag in
Darmstadt ein und wird Mittwoch, den
24. ds. Mts. ab 12 Uhr mittags am
Theaterplatz (Kalfee Oper)
Aufstellung nehmen. Für Interessenten
Probefahrten unverbindlich und kostenlos.
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Darmstadt
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Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkt.
Die Lage am ſüddeutſchen Eiſenmarkt zeigte auch in der
Berichts=
woche das gleiche Bild wie bisher. Der Mavkt wurde zwar etwas belebt
durch den Eingang größerer Objekte, in Form= und Stabeiſen. Vor
allem war es die Bauinduſtrie, die größeren Bedarf hereinbrachte,
wo=
bei die erneut lebhafte Tätigkeit im Wohnungsbau von Einfluß iſt. Auch
die Nachfrage der Induſtrie war etwas größer. Dagegen wurden
Neu=
käufe der Händler in der Provinz nur ſelten getätigt. Die
Spezifika=
tionen auf Abſchlüſſe liefen flott ein, doch mehren ſich die Fälle, in
denen die Kunden zur Abnahme gedrängt werden müſſen. Die
Be=
ſchäftigung der Werke hat etwas nachgelaſſen, doch hat ſich dies in den
Lieferzeiten, die immer noch recht anſehnlich ſind, nicht ausgedrückt. Die
hierdurch entſtehenden Stockungen in der Anfuhr verurſachten teilweiſe
Schwierigkeiten bei den Abnehmern. Im allgemeinen ſcheinen die
Liefertermine bei den Saarwerken nicht überbeanſprucht zu werden.
Wie man hört, ſollen die Frachtſätze des Stahlwerkverbandes demnächſt
auf Grund der Ermäßigung der Reichsbahn neu feſtgelegt werden. Dig
Preiſe waren Aenderungen nicht unterworfen.
Vom ſüddeutſchen Kohlenmarkt.
Der ſüddeutſche Kohlenmarkt ſtand in den letzten Wochen unter dem
Zeichen des verſtärkten holländiſchen Wettbewerbes. Faſt die ganze zur
monatlichen Einfuhr freigegebene Menge holländiſcher Kohle, nämlich
45000 Tonnen, wurden im Juli nach Süddeutſchland geliefert. Die
Preiſe halten ſich durchweg unter den Ruhrkohlenpreiſen, und da die
Kohlen gut aufbereitet ſind, finden ſie guten Abſatz. Dagegen iſt ein
Nachlaſſen des Importes engliſcher Kohlen zu verzeichnen. Die
herein=
kommenden Mengen wurden zu einem großen Teil auf Lager
genom=
men. Die Angebote bewegten ſich für Nuß II auf etwa 23,40 RM.,
für Nuß III auf 22,90 RM. frei Waggon Mannheim.
Braunkohlen=
briketts ſind nach wie vor ſtark angefordert. Von der Saar wurden die
Lieferungen weiterhin prompt erledigt und ſteht die Saar in der
Rhein=
pfalz mit der Ruhrkohle in ſcharfem Wettbewerb. Die Lieferungen von
Ruhr=Anthrazit=Nuß haben ſich etwas verſtärkt.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 22. Auguſt.
Nachdem noch im vorbörslichen Verkehr die Tendenz zum
min=
deſten gut behauptet war, eröffnete die Börſe ſelbſt die neue Woche in
erneut ſchwächerer Haltung. Die Unſicherheit und Mißſtimmung der
Vorwoche iſt geblieben. Die Außenhandelsbilanz für den Monat Juli
brachte inſofern eine Enttäuſchung, als man in Börſenkreiſen mit
einem Rückgang des Einfuhrüberſchuſſes von ungefähr 100 Millionen
gerechnet hatte. Dabei fand die ſtark geſteigerte Exportziffer, die in
dieſem Jahr eine Höchſtziffer erreicht hat, nicht genügende Beachtung.
Große Sorgen bereitet der Börſe die zukünftige Geldmarktentwicklung,
wenn man auch zunächſt zum Ultimo keine beſonderen Schwierigkeiten
erwartet. Ob tatſächlich eine Ermäßigung des Reportgeldſatzes
vorge=
nommen wird, wird noch nicht als ſicher betrachtet. Allgemein wurde
große Zurückhaltung geübt, und das private Publikum bleibt dem
Geſchäft immer noch fern. Schon kleines Angebot genügte, um die
Kurſe herabzudrücken. Bei minimalen Umſätzen erlitt die Mehrzahl
der Papiere bei Feſtſetzung der erſten Kurſe Einbußen von 1 bis
3 Prozent. J.=G. Farben wurden im Verlaufe ſtärker angeboten.
Deutſche und ausländiſche Renten blieben vernachläſſigt und faſt
ge=
ſchäftslos bei abbröckelnden Kurſen. Im weiteren Verlaufe blieb die
Umſatztätigkeit klein, die Abgaben ſetzten ſich jedoch fort, ſo daß
das Kursniveau weiter ſank. Gegen Schluß unternahm die
Baiſſe=
ſpekulation einen erneuten Vorſtoß, und anſ Blankoabgaben ginge
die Kurſe allgemein beträchtlich zurück. Die Börſe ſchloß ſchwach.
Geldmaukt iſt verhältnismäßig leicht. Tägliches Geld 5½ Proze
Dollar 4.2010, gegen Pfunde 20.432, London-Paris 124,02, Mailand
89½, Madrid 28.78.
Auch die Abendbörſe litt unter der faſt vollkommenen
Ge=
ſchäftsloſigkeit. Zunächſt ſchien ſich die Tendenz knapp zu behaupten,
als aber wieder Abgaben auftraten, ging die Aufwärtsbewegung
wei=
ter. Bei der geringen Aufnahwefähigkeit des Marktes drückte ſchon
verhältnismäßig geringes Angebot auf die Kurſe. Für die führenden
Werte, wie J. G. Farben, Siemens, Rheinſtahl, Zellſtoff Waldhof,
er=
gaben ſich Kurswückgänge von 1—2 Prozent. Scheideanſtalt lagen 3
Pro=
zent ſchwächer. Im Verlaufe ſchwächte ſich die Haltung weiter ab.
Deutſche und ausländiſche Renten blieben geſchäftslos. Schutzgebiete
9,5, Commerzbank 175; Danatbank B2,75, Dresdner Bank 164,5,
Bude=
rus 113, Gelſenkirchen 156,25, Harpener 201, Ilſe Bergbau 267,
Mannes=
mann 180, Phönix 117,5, Rheiniſche Braunkohlen 256, Rheinſtahl 201,
Stahlverein AEG. 185, Bergmann 196, Daimler 122, Scheideanſtalt
„75, J. G. Farben 299,75, Felten 141, Goldſchmidt 133. Holzmann
199, Siemens u. Halske 287, Zellſtoff Aſchaffenburg 205, Waldhof 337,
Nordd, Lloyd 151.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 22. Auguſt.
Die Sorgen, welche die Börſe während der letzten Tage der
Vor=
woche bedrückt haben, nämlich die weitere Geſtaltung der
Geldmarkt=
verhältniſſe und die ſtarke Geſchäftsloſigkeit, waren auch zu Beginn
der neuen Woche wirkſam. Bezeichnend für die jetzige Luſtloſigkeit
und Zurückhaltung iſt es, daß ſogar die ſtarke Steigerung der
Fertig=
waren=Ausfuhrziffer im Juli kursmäßig keinen Eindruck hinterließ,
ob=
wohl ſie in der Hoffnung auf eine endlic
Wendung der bisher
ſtagnierenden Ausfuhr viel beachtet wurde. Unter dieſen Verhältniſſen
genügte geringes Angebot, um auf die Kurſe zu drücken. Dieſe
Gele=
genheit ließ ſich die immer rühriger auftretende Baiſſepartei nuht
ent=
jehen, um ihrerſeits mit Blankoabgaben nachzuhelfen. Daher waren
aſt auf allen Märkten, beſonders aber bei Montanwerten,
Kursein=
bußen von 1 bis 2 Prozent und vereinzelt auch 3 Prozent zu
ver=
zeichnen. Darüber hinaus gaben Mannesmann, Maximilianshütte,
Rheiniſche Elektrizitätswerke, Schultheiß um 4 Prozent nach und ver
ſchiedentlich erhöhten ſich die Verluſte im Verlaufe noch um 1 bis
Prozent. Demgegenüber machten auch einige Werte, wie Geſ. für
Elektrizität, Julius Berger, Orenſtein u. Koppel, Deutſch=atlantiſche
Telegraphen, Siegen=Selinger und Hammerſen, bei Kurserhöhungen in
ungefähr gleichem Ausmaße eine Ausnahme von der rückläufigen
Kurs=
bewegung. Es ſpielten dabei Poſitionsverhältniſſe, bzw. Nachrichten
über befriedigenden Geſchäftsgang, eine Rolle. Stärker war dies im
Verlaufe bei Berliner Maſchinen, Schwartzkopff, bei einer Steigerung
von über 2 Prozent der Fall, man erwartet bei dem Unternehmen
für das am 30. Juni zu Ende gegangene Geſchäftsjahr die
Wieder=
aufnahme der Dividendenzahlung und hörte dafür Schätzungen von
6—8 Prozent. — Am Rentenmarkt machte ſich die Geſchäftsſtille bei
leicht abbröckelnden Kurſen ebenfalls breit. Die Geldverhältniſſe am
kurzfriſtigen Markt laſſen ſich etwas leichter an. Mit Intereſſe wird
der Entſcheidung der Ultimogeldgeber entgegengeſehen, ob ſie ſich
tat=
ſächlich zu einer Ermäßigung des Satzes, der für Medio 8½ bis 9½
Prozent betragen hat, verſtehen werden.
An der Schluß= und Nachbörſe notierten: Privatdiskont
kurze Sicht 5,75; lange Sicht 5,75. Bis zum Schluß der Börſe trat
kein Umſchwung der Haltung ein, ſo daß die niedrigſten Tageskurſe
er=
reicht wurden. So ermäßigten ſich beiſpielsweiſe Ludwig Löwe um
insgeſamt 9,5 Prozent, Schubert u. Salzer um 9, Schultheiß um 8.
Oſtwerke um 6, Ver.Glanzſtoff um 9,5, und Zellſtoff Waldhof um 5,5
Prozent. Erſt an der Nachbörſe konnte ſich eine freundlichere
Stim=
mung durchſetzen, da man bei dem erniedrigten Kursſtand vereinzelt zu
Käufen ſchritt. Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe:
Com=
merz= und Privatbank 156,5, Danatbank 234,5, Dresdner Bank 165,
AEG. 185,25 Gef. f. Elektr, 256,5, Schuckert 205, Siemens u. Halske
288,5, Ver. Glanzſtoff 705, J. G. Fauben 301,5, Oſtwerke 425, Schult=
8, Deſſauer Gas 206,
heiß 447, Zellſtoff Waldhof
Hapag 151,75,
Nordd. Lloyé 152, Gelſenkirchen 156,75, Harpener 22
5, Rheinſtahl
203,25, Rheiniſche Braunkohlen 257,5, Phönix 117,5, Klöcknerwerke 159,
Mannesmann 181,75, Köln=Neueſſen 174, Ludwig Löwe 270,5, Altbeſitz
1. 57,2, 2. 58,2, Neubeſitz 15,6.
Aſchaffenb. Zellſtoff
Augsb. Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin .."
erlin el. W...
BerlinKarlsruh
kohl.=Briketts
Bren
Vulkan . . ."
A
Bren
Wölle.....
Atlant. Tel
eut
utſe
Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel.. .
eutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum.
„ᛋ. Kaliwerke. .. . ..
Sonnersmarckhütte".
hnamit Nobel ..."
ktr. Lieferung. ..
Farben. . . . ..."
R. Friſter. . .......
Gaggenau V
z....
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Unte
n..
Halle Maſchinen. . . .
Han Maſch. Egeſt. . . .
Hanſa=Dampfſchf.
e.. 25.n 5. 5 83.25 Kahle
rzellan. . . ." 104.- 104.125 194 ndes Eismaſch. . . . . 161. 159 — ngel Schu
.... 81.— 79.— 208 n.. 114.5 11
93.* Le
ewe u. Co. .. 28
n.. I 94.— Lore
. 26.75 25. — zer Kohle
jederla 1. 171.25 162.— 159.5 ſordd. Gummi. . . . . 83.— 83. Orenſtein 140.: 139.75 lathgeber 90.25 87.— 117.5 K Kombacher Hütten .." 3.5 R.
ſſitzer Zucker...... 98. H.- erswerke ... . . . 21. 309.— 3* hſenwerk .... ..." 21.2 12.— Sächſ. Gußſtahl. ..." 57.— 56.3 Siemens Elas.
3a Lauſitzer Glas.. 138 36.— 30.2 olkſtedter Porzell 52 54.5 1772 755 Zeſtf. C. Langendree 15.— Wittener Gußſtahl. . . 56.— 225.25 226 25 Wanderer
rke. ... 270.— 268.—
Oeviſenmarkt.
Helſingfors.
Wien........
Prag ........"
udapeſt ....
Sofia ......
Holland....."
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nha‟
.
tockholm. . .
London..."
Buenos Aires
jew York ..."
Belgien......"
59. 59.16
2.44212. 12.4 73.4 3.41 3.037 3. 3.037 3o4z 168. 21/168. 1e 8.56 8.99 109. 2, 12.47/112. 2.43 1 12.e 2.68 112. 12.65 112 87 20.406 20.446 20.406 9.4- 1.7911 1.792. 1.796 4.1975 4.197 4.205 58.431 58.55 58.425 58.545
Italien ......"
Paris ........
Schweiz.. . . ..
Spanien. . . . . .
Danzig.......
Japan. . . . . . .
Rio de Jan
Jugoſlavien .. ..
ortugal .. .."
Ither
...
ppel.
Kanada. . . . . . . ."
Uruguah. . . . . .
Ae
22.89
16.445
925
70.97
987
365
7.39
60
494
2.103
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4.20
Briefl
22.9
16.4
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81.5
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7.4
0.7
3.5
4.20
4.214
n. O
Geld/ Bri
22.88
3.4!
22.!
16.
9
9720.
0
30.3
5.!
ogg 2
4.195/ 4.20
4.205/ 4.214
Die Berhandlungen zwiſchen der deutſchen und öſterreichiſchen
Induſtrie. Wir haben kürzlich über das Abſatzübereinkommen zwiſchen
der öſterreichiſchen und der deutſchen chemiſchen Induſtrie kurz
be=
richtet. Nunmehr ſind auch Verhandlungen in der Schamotte= und in
der Textilinduſtrie im Zuge, die ähnliche Abſatzübereinkommen,
ins=
beſondere zum Schutze des öſterreichiſchen Inlandsmarktes, vorſehen.
Ende September finden überdies in Berlin wieder direkte
Verhand=
lungen zwiſchen den Vertretern der öſterreichiſchen und der deutſchen
Induſtrie ſtatt, in denen jedoch produktionstechniſche Fragen nur i
zweiter Linie behandelt werden ſollen. Ob im Anſchluß daran auch
allgemein=wirtſchaftliche Fragen beſprochen werden, ſteht jedenfalls noch
nicht feſt. Von öſterreichiſcher Seite wird betont, daß die deutſche
Induſtrie bisher außerordentlich geringes Intereſſe für eine nähere
Kooperation mit der öſterreichiſchen Induſtrie bekundet habe und nun
dort direkt mit den öſterreichiſchen Unternehmern verhandelt habe, wo
rein betriebstechniſche Erwägungen für dieſe Beſprechungen maßgebend
waren.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Der Arbeitsmarkt in der Rheinprovinz. Ueber Arbeitsmarkt=
Wirtſchaftslage in der Rheinprovinz berichtet das Landesarbeitss=
Der Arbeitsmarkt hat die Juliflaute überwunden. Die Nachfrage
Arbeitskräften ging vor allem von der Landwirtſchaft und dem
gewerbe und der Eiſen= und Metallverarbeitung aus. Der letztere
duſtriezweig ſtellt jetzt wieder größere Anforderungen an den Arkt
markt, und zwar an Facharbeitern, perfekten Drehern und anderen.
neben ſind einzelne Entlaſſungen aus dem Brückenbau und Eiſengs
reien zu verzeichnen. Die Knappheit auf dem Arbeitsmarkt kann
auch daran erkennen, daß ein ſtärkerer Wechſel zwiſchen den Arbch,
ſtellen und Berufen ſtattfindet. Die Facharbeiter kehren von der grn
beruflichen Arbeit wieder in die erlernte Arbeit zurück. Im Z
gewerbe fehlen einige hundert Maurer und andere Arbeitskräfte
Beſchaffung von Notſtandsarbeitern für angefangene
Notſtandsarboo=
tößt auf große Schwierigkeiten. Vom Arbeitsmarkt aus geſehen, u
die gegenwärtige Konfunktur nicht nur im Baugewerbe, ſondern
auor=
der Textilinduſtrie und in anderen Induſtriezweigen den Ein
Ckar
überſteigerten, auf kurze Zeit zuſammengedrängten Spitzenl
2.
Vom ſüddeutſchen Tabakmarkt. Die in der letzten Zeit in ſtärkeim
Maße aufgetretenen Regenfälle waren für das Wachstum der gig
Tabake außerordentlich günſtig. Es wird infolgedeſſen aller Vorausm
nach mit einer ausgeſprochenen leichten Ernte zu rechnen ſein, die
nun ab allerdings noch warmes Wetter und Sonne zur
Ausreiſe=
nötigen. Wenn auch ein abſchließendes Urteil erſt in einigen
Wog=
gefällt werden kann, ſo läßt ſich doch wohl heute ſchon mit ziemlil
Beſtimmtheit ſagen, daß die neue Ernte einen leichten Tabak für
Zigarrenfabrikation bringen dürfte. Für die Beſchaffenheit de
Grumpen iſt das derzeitige Wetter ſelbſtverſtändlich ſehr ungün
Durch ſtarke Hagelfälle ſind die Tabake in den Orten Plankſtadt, Gu
heim, Ottersheim und Wieblingen zu einem großen Teil
verntü=
worden, was natürlich einen Ausfall ſür die Rauchtabakfabrikatm
bedeuter:
Lahmeyer A.=G., Fraukfurt a. M. Nach Mitteilung der Direltk.
wird am 13. September eine A.=R.=Sitzung ſtattfinden. Die zur An
ſchüttung gelangenden Dividende wird mindeſtens die vorjährige G
von 9 Prozent erreichen. Die Geſchäftslage im abgelaufenen Geſchät
jahr war den wirtſchaftlichen Verhältniſſen entſprechend, die augen.0 INcmand. Kälber und
liche Geſchäftslage kann als befriedigend bezeichnet werden.
auimr 9.
u de Hihe
nd A.
t
tSbeweg
Mäuf
3 1.
B
Aaunfduic
i beiechiget Dist.
dearfen 10ich
für Weizen 10
PeRchtue Iih de.
n eine h0.
Wreſſe ind
Hue e
zr heide
Fift
mutnickelt ſich bei Be.
Pf0 1 etug 2 Mik.
Metalinotierungen.
Berliner Metallnotierungen vom 22. Auguſt: Elektrolytkugk=
127,5, Remelted Plattenzink 50.25—51.25, Orig. Hütten=Aluminium 2;
dito in Walzen 214, Reinnickel 340—350, Antimon Regulus 9—
Silber in Barren 75—76.
Amtliche Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom 22. Augt;
Kupfer: Januar 114.25 (114.25), Februar 114.50 (114,50), M5.
114.75 (114.75), April 114.75 (115.00), Mai 115.00 (115.25), Juni 1155
(115.50), Juli 115.25 (115.50), Auguſt 113.00 (113.75), September
(113.75), Oktober 113.75 (114 00), November 114.00 (114.00), Dezem
114.00 (114.25). Tendenz: luſtlos. — Blei: Januar und Febr
46.25 (46.25), März, April, Mai und Juni 46.50 (46.50), Juli 4
(46.75), Auguſt 45.50 (46.00), September 45.50 (45.75), Oktober 4
2Wrr
(45.00), November 46.00 (46.00), Dezember 46.00 (46.25).
Zink: Januar 55.25 (55.75), Februar 55.25 (5.50
ehauptet.
März, April und Mai 35.00 (55.50), Juni und Juli 55.00 (65.
Auguſt 56.25 (57.00), September 55.75 (56.50), Oktober und Novem
55.50 (55.75), Dezember 55.50 (55.50). Tendenz: luſtlos.
Die Metallnotierungen der Londoner Börſe vom 22. Auguſt ſtell
ſich wie folgt: Für Kupfer: (Tendenz: ſtetig) Standard per Kut
55‟/46—55½, 3 Monate 55?/48—55¾, Settl. Preis 55½; Elektrolyt 2
bis 62½, beſt ſelected 60½—61½, ſtrong ſheets 86, Elektrowin
½½. — Für Zinn: (Tendenz: willig) Standard per Kaſſe 28
2895, 3 Monate 284½—284¾, Settl. Preis 289½, Blanka (ufin
Not.) 300½, Staits (inoffiz. Not.) 293½. —
Für Blei: (Tenal
ſtetig) ausländ, prompt 22¾, entft. Sichten 23½, Settl. Preis 220
Für Zink: (Tendenz: willig) gewöhnl. prompt 27½, entft. Siche
271/,g, Settl. Preis 27¾7. — Inoffizielle Notierungen
Aluminium für Inland 107, Ausland 117, Antimon Regulus, Erzeul
Preis 69½, chineſ per 47, Queckſilber 2134—22, Platin 13½,
*
ramerz 13½, Nickel für Inland 170—175, für Ausland 170—175,
blech 18½, Kupferſulphat 24½—25, Cleveland Gußeiſen Nr. 3 0
Mannheimer Biehmat
n zugeführt und Ri
25 Dchſen 32—
Hent
Ffirfnt 49-8, 41 häher !
nM 133 Arbeitsbſe
10-R. —
inft Kälbern lebhaft au.
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3-4: d) 30—37; 5
4-B1; c) 70—75; d)
6-B: b) 65—68: 9)
zu den Notierung
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98 lebhe
Ait ieitgeſetzt: Lch
Bi0 4—100;
—110; Schw
Erurtel 50 mnd Hintero
Produktenberichte
Mannheimer Produktenbörſe vom 22. Auguſt. Die Zufuhren bod
Inlandsgetreide ſind verhältnismäßig klein. Die Qualitäten laſſen zu
Teil zu wünſchen übrig. Da die Offerten vom Auslande höher laud
ten, ſo verkehrte die Börſe in feſter Haltung. Weizen inl. BF
*5
ausl. 31—32,5; Roggen inl. 24,75; ausl. 25—25,5; Braugerſte
bis 27; ausl. ohne Angebot; Futtergerſte 22—24; Hafer inl. M
ausl. 22,5—24 Biertreber 16; Weizenmehl Spezial Null 40; ſſch
Weizenbrotmehl mit Sack 3:
ſüdd. Roggenmehl. mit Sack 34—39:0
Weizenkleie 13: Naps 33—34; alles per 1(5 Kg. waggonfrei Manngeſh.d
R0
Frankfurter Produktenbericht vom 22. Auguſt. Zum Wochenbe9ſ
iſt die Stimmung äußerſt feſt. Inlandsgetreide wird von Muhſe.
und Händlern gleich ſtark geſucht. Das Angebot iſt gering,
dere in guten Qualitäten. Die an den Markt kommende War
ſehr ſchnell aufgenommen. Für Braugerſte in beſonders guten 20ſ
täten wurden bis zu 30 RM. ab Station erzielt. Der Umſatz in ?
war bei gleichbleibenden Preiſen größer als in der letzten 9
Futtermittel liegen feſt, jedoch bei kleinem Geſchäft. Weizen V.
29.00, Roggen 23.75, Sommergerſte 25.50—27.00, Hafer, inländ.*
bis 23.50, ausländ. 23.75—25.00, Mais 19.25—19.50, Weizilt
Mineee
a) Deutſche
„Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ. Sch. I. Te
II. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ.
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine.
4%. Dt. Schutzgeb.
Anl. .. . . . . . . .."
57.5
57.75
15.6
9.5
4% Ung. Goldr.
br.
lt. Innsbr.
4% Ung. Staatsr.
1. 10 ..... ...
4¾Ung. Kronr. . .
3% Ung. Eiſ. Tor ..
b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914/ 38
L.Inv. 1914/ 37.5
4½% „ 1898 ....
½9
1902 ... 2.75
4% Bosnien ..
5% Bulg. Tabak. 02
4½%Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb.1918
/.%Oſt. Schatz. 14
41ſ.%0 Oſt.
verr.
42 Oſt. Goldrente
Innsbr. Abl
4% Oſt. einh. R. /k.)
Port. (Spz.) III. —
17.2:
2.85
Ha
26‟.
23.5
1.25
Rum.am. R. 03
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15.75
am. R. kon
* „ am. R. 05
3.75
Türk. (Adm.)03 —
(Bagd.)
Bagd.)
U 14.5
1909
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*
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Ung. St. 1913
„ 1913
Innsbr. Abk
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3% „ konſ. inn. .
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Schuld=
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Goldpfbr.
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Goldpfbr.
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Goldpfbr.
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Goldpfbr. . . .
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8% Pirmaſ. St.=G
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berechnung
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Heſſ. Volksſtaat
Roggen 23...
Pr. Kaliwert.
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Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsk
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Bahr.
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Berliner Hyp.=Bk..
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Württ. Hyp. Bk.
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Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. ....
Obligationen v.
Transportanſt
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Genußſchein".
Kali. Aſchersleben. 182
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Hanſa=Lloyd, Br.
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79
[ ← ][ ][ → ]10
Nummer 233
7—40.25, Roggenmehl 34.50—35.00, Weizenkleie 13.25—13.50,
Rog=
al ie 13.50—13.75, Erbſen 40—60, Linſen 40—60, Heu 5.60—6.00,
zen= und Roggenſtroh, drahtgepreßt 4.50—5.00, gebündelt 3.00—3.25,
be r 16.00—16.50.
*rankfurter Kartoſfelnotierungen vom 22. Auguſt. Bei ruhiger
tenz notierten für je 50 Kilogramm, Frachtparität Frankfurt am
Ni. bei Wagonbezug: Weißfleiſchige Kartoffeln 3.75, gelbfleiſchige
4.00, gelbfleiſchige lange 4.75 RM.
Werliner Produktenbericht vom 22. Auguſt. Nachdem nun jetzt auch
ſin die amerikaniſchen Notierungen die ungünſtige Lage der
euro=
aen und auſtraliſchen Ernte zum Ausdruck bringen, ſteht hier einer
unSirtsbewegung nichts mehr im Wege. Die Cifofferten haben ſich
bis 15 Guldencents erhöht. Da auch das wenige Material an
ſunwiſchem Brotgetreide bei den Provinzmühlen bleibt, herrſcht hier
„ſ fortiger Ware großer Mangel und ſelbſt bei hohen Geboten
unen Abſchlüſſe kaum zuſtande. Am Lieferungsmarkt zogen die
Lie für Weizen um 2½ bis 3½, für Roggen um 2½—2½ Mark an.
Nachfrage nach Weizenmehl in ſchneller Ware verſtärkt ſich, die
Pix ſind um eine halbe Mark erhöht, auch Roggenmehl profitierte
er Aufwärtsbewegung in Brotgetreide. Das Geſchäft für Herbſt
ſſtest für beide Arten in Gang gekommen. In Hafer und Gerſte
wrkelt ſich bei weiter feſter Tendenz nur langſames Geſchäft. Mais
su etwa 2 Mark höheren Preiſen gehandelt.
Viehmärkte.
ATannheimer Viehmarkt vom 22. Auguſt. Dem heutigen Viehmarkt
be— zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je nach Klaſſe
gutDelt: 295 Ochſen 32—61; 198 Bullen 34—53; 294 Kühe 20—50; 360
Mier 40—62; 647 Kälber 62—78; 51 Schafe 42—48; 3503 Schweine 58
Hi6; 133 Arbeitspferde 900—1800; 56 Schlachtpferde 70—150; 11 Zie=
0—22. — Marktverlauf: Mit Großvieh mittelwäßig, geräumt;
Sälbern lebhaft ausverkauft; mit Schweinen mittelmäßig,
Ueber=
heo mit Arbeits= und Schlachtpferden mittelmäßig.
zwankfurter Schlachtviehmarkt vom 22. Auguſt. Der Auftrieb des
u en Hauptmarktes beſtand aus 374 Ochſen, 107 Bullen, 736 Kühen,
Färſen, 489 Kälbern, 92 Schafen und 5751 Schweinen. Verglichen
em Auftrieb des Hauptmarktes der vergangenen Woche waren
inder mehr angetrieben. Dagegen ſtanden 50 Kälber, 30 Schafe
10 Schweine weniger zum Verkauf. Bezahlt wurde pro Zentner
ſeidgewicht: Ochſen al) 63—66; a2) 58—62; b4) 54—57; b2) 50—53;
—49; Bullen a) 56—60; b) 52—55; Kühe a) 51—55; b) 45—50;
444; d) 30—37; Färſen a 61—65; b) 56—60; c) 50—55; Kälber
½81; c) 70—75: d) 57—69; Schafe a) 50—55; Schweine a) 65—68;
5—68; c) 65—68; d) 66—69; e) 60—65; Sauen 55—60. — Im
Ver=
zu den Notierungen des letzten Hauptmarktes waren Rinder 1—2
billiger. Gegenüber den Preiſen des letzten Nebenmarktes blie=
Pälber behauptet, während Schafe 1 Mark und Schweine 1 bis
ſrk anziehen konnten. — Marktverlauf: Rinder ruhig, etwas
ſeitand. Kälber und Schafe ebenfalls ruhig und geräumt. Schweine
wugs lebhaft, ſpäter abflauend. Die Fleiſchgroßhandels wurden wie
Seſtgeſetzt: Ochſen= und Rindfleiſch 1. 105—112; 2. 95—100;
Bullen=
ſich 95—100; Kuhfleiſch 1. 80—90; 2. 65—75; 8. 50—60; Kalbfleiſch
1—110; Schweinefleiſch 80—90. — Gefrierfleiſch, Rindfleiſch,
Vor=
gilrtel 50 und Hinterviertel 60.
Dienstag, den 23. Auguſt 1927
Geite 43
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 22. Aug. (Priv.=Tel.)
Weizen: Auf ungünſtige Wetterberichte aus Kanada, Süddakota und
Minneſota kam es zu kleineren Preisſteigerungen, die durch gute
Export=
nachfrage noch unterſtützt wurden. Später verſtimmten Liquidationen
und Zunahme der ſichtbaren Vorräte.
Mais. Auf hauſſegünſtige Ernteberichte und ungünſtige
Wettervor=
herſagen aus Jova und Nebraska, ſowie gute Lokonachfrage verlief der
Markt in feſter Haltung.
Hafer. Anfangs herrſchte auf kleinere Zufuhren eine freundlichere
Stimmung. Dieſe ſchlug aber bald um, und es kam zu einem Nachgeben
der Preiſe.
* New York, B. Aug. (Prib.=Tcl.)
Zucker: Am heutigen Markt regten Berichte aus Kuba und die
un=
günſtigen europäiſchen Ernteberichte die Kaufluſt an, die durch Käufe
für europäiſche Rechnung noch unterſtützt wurde.
Kaffee: Unter dem Eindruck der ſtetigeren braſilianiſchen
Meldun=
gen und auf Käufe des Handels war die Stimmung zunächſt feſt. Dann
trat ein Umſchwung ein auf geringe Lokonachfrage.
Baumwolle: Zunächſt war die Haltung gut behauptet auf Kaufluſt
des Handels und ungünſtige Berichte über Inſektenſchäden. Später kam
es zu umfangreichen Realiſationen und Abgaben für ſüdliche Rechnung
In letzter Stunde konnte ſich eine leichte Erholung durrchſetzen auf
un=
günſtige Wettervorausſagen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago vom
22. Auguſt:
Getreide: Weizen, September 141½, Dezember 1458, März
148½; Tendenz: ſtetig. — Mais: September 112½, Dezember
116½, März 119; Tendenz: feſt. — Hafer: September 46½,
Dezember 50½, März 53½; Tendenz: kaum ſtetig. — Roggen:
September 97½, Dezember 100%, März 104; Tendenz: feſt.
Schmalz: September 12,52½, Oktober 12,67½, Januar
13,17½; Tendenz: ſtetig.
Fleiſch: September. 11,80, Oktober 11,92½, Januar 12,751
Tendenz: ruhig. — Speck: loko 11,87½. — Leichte Schweine
9,50—10,85, ſchwere Schweine 8,50—9,75. — Schweinezufuhr:
Chicago 35 000, Weſten 75 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am
22. Auguſt:
Getreide: Weizen Nr. 2, rot 1523, hart 155½; Mais, neu
ank. Ernte 121½; Mehl, ſpring wheat clears 6.75—7.25; Fracht:
nach England 1,9 bis 2,9 Schilling, nach dem Kontinent 10 bis
12 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,00; Talg: extra 78.
Kakav: Tendenz: willig; Umſatz in lots 103; Auguſt 14,85,
September 14,86, Oktober 14,60, November 14/44. Dezember
13,89, Januar 13,70, Februar 13,63, März 13,58.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
In Oſtoberſchieſien wird in kurzer Zeit eie Senſenfabrik von der
Veremigten Königs= und Laurahütte errichtet werden. Die Fnabrik iſt
nicht allein zun Belieferung des polmiſchen Marktes gedacht, der bisher
einen Bedarf hauptſächlich aus Deutſchland (Bergiſche Eiſeminduſtrie)
deckte, ſondern ſoll auch den Balkan beſchicken.
Die Bilanz des polniſchen Spiritusmonopols für die Zeit vom
1. April 1926 bis 1. April 1927 weiſt einen Umſatz von 4,8 Milliarden
Zloty auf. Der Fiskus hat 328 Mill. Zloty Gewinnanteil= ausgezahlt
erhalten. Nach Abzug der Verwaltungskoſten verbleibt ein Reingewinn
von 42 Mill. Bloty.
Die Salgetarjaner Kohlenberowerke unternehmen ſeit eimiger Zeit
Verſuche zur Reduizierung des Schwefelgehaltes ihrer Kohle. Wie wir
erfahren, haben die bisherigen Verſuche günſtige Ergebniſſe gezeitigt,
ſo daß die Geſellſchaft bereits demnächſt zur Errſchtung neuer
großzügi=
ger Anlagen für die Kohlenveredelung ſchreiten dürfte.
Die Lage auf dem Budapeſter Geldmarkt zeigt keine Anzeichen einer
Verknappung, da insbeſondere aus dem Auslande umfangreiche
Kredit=
offerten vorliegen. Erſte Wechſel der Kundſchaft werden von den
Ban=
ſen mit 7½ Prozent hereingenommen. Ausländiſche Pengöofferten an
drei Monate bedingen 6½ Prozent, Dollar und Pfund von 5¾ bis
5¾ Prozent.
Die ungariſchen Ziegelfabriken arbeiten gegenwärtig unten voller
Ausnützung ihrer Leiſtungsfähigkeit, um entſprechende Vorräte für die
Frühjahrsmonate bereitzuſtellon, da im Frühjahr die Bautätzigkeit in
Ungarn in viel größerem Umfange fortgeſetzt werden dürfte, als jetzt.
Nach den endgültigen amtlichen Zifferm produzierte Spanten imn der
Kampagne 1926/27 rund 1050 000 To. Orangen im Werte von 24 Mill
Peſeten, und 47 200 To. Zitronen, die mit 1½ Mill. Peſeten bewertet
werden. Die Anbauflächen betragen: Apfelſinen 54 000 Hektar, Zitronen
3000 Hektar.
In wohl unterrichteten Kreiſen iſt mna der Anſicht daß die italie
niſche Regierung in Kürze eine weittragende Entſcheidung hinſichtlich des
Währungsſyſtems treffen wird, und zwar ſollen Schritte unternomrmen
werden, um die de facto=Stabiliſierung der Lira auf ihrem
gegenwärti=
gen Stande zu gewährleiſten, unter Zurückſtellung der geſetzlichen
Stabi=
liſierung auf ſpätere Zeiten.
den Deitern Wufei Der Genchiemn Aid af 2m Dernsk
geführt.
Mit Rütckſicht auf den Rückgang der amerikaniſchen Petwoleumpreiſa
haben die tſchechoſlowakiſchen Oelfirmen die Preiſe für Leichtbenzin um
10—2 Heller im Demil herabgeſetzt. Die Preiſe für Schverbenzin
bleiben unverändert.
Der amtliche Ausweis über den Außenhandel Aegyptens zeigt, daß
die Importe auf 4 060 84 ägypt. Pfund anwuchſen, was eine Zunahme
um 28000 ägypt. Pfund gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres
bedeutet. Die Ausfuhr während des abgelaufenen Monats belief ſich
auf 3 047 465 ägypt. Pfund. Sie iſt gegenüber Juli 1926 um 514000
ägypt. Pfund geſtiegen.
OM-THEATER
Des großen Zuspruches wegen bleibt der Film noch beute auf dem Spielplan:
A
DiatostAudlbole
(Beau Geste)
mit Ronald Eolman
Der spannendste Fremdenlegionär-Film. — Eine Warnung an die dentsche Ingend
Geschildert in 10 Akten
(*21869
Antangs 31. Uhr
Letzter Tag des deutschen Marinefilms.
„Ber Seekadett.
in 6 Akten. — Hauptdarsteller: Eva Speyer, und Walter Slezak
Die Falle am Crowton-Paß
(*21868
Wild-West-Roman in 6 Akten
AAAvtans 3314 Uhr
Palast-Lichtspiele
Das große Doppelpregramm!
DAS
GRAUE
HAUs.
*
DAS
GRAUE
HAUS.
K=
Srade Haus
Ikie
Frei
morson
1tt Wunderschimmel
Wvell „Silberkönig
n
Derleufelsiader
Sommerſpielzeit
im Kleinen Haus
des Heſſiſchen
u6
Tandestheaters
ui
Leitung Direktor Adalbert Steffter.
Heute Dienstag, abends 8 Uhr
Elnmafiges Gaſtſpiel
Käthe Gothe
Zum letzten Male!
Schwarzwaldmädel
Bärbel . . . . Käthe Gothe a. G.
Domkapellmeiſter Hans Ney a. G.
Morgen Mittwoch, abends 8 Uhr
Gräfin Mariza
Operette in 3 Akten von Emmerich
Kalman
In Szene geſetztv. Direlt. A. Steffter
Donnerstag und täglich, abds. 8 Uhr
Gräfin Mariza
Samstag, den 27. Auguſi,
nachm. 4 Uhr (13058
Kindervorſtellung zu kl. Preiſen
von 0.50—2.00
Hänſel und Gretel
Rrr2
Ic
Ehe ich mich anſchicke, das mir
lieb=
gewordene Darmſtadt, in dem ich mich
außerordentlich wohl fühlte, nach
meinem vorgeſtrigen letzten Auftreten
in der Operette „Paganini” zu
ver=
laſſen, drängt es mich, für alle mir ſo
zahlreich erwieſenenAufmerkſamkeiten
und Anerkennungen hiermit innigſt zu
danken und den verehrl. Beſuchern
des Sommertheaters ein herzliches
„Auf Wiederſehn” zuzurufen.
Gretl Zadora
2185
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Donnerstag, den 25. August 1927,
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Ofenstag; den 23. Auguff 1927
Seite 14
Der Club der Vierzig.
Frei bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
27)
Auf dem Wege ins Haus wurde kein Wort zwiſchen den
beiden gewechſelt. Eine gewiſſe Befangenheit war über ſie
ge=
kommen. Im Wohnzimmer wich ſie ſeinen Augen aus und ſpielte
mechaniſch mit den Noten, die auf dem Flügel lagen. Dann
ließ ſie zerſtreut ihre Finger über die Taſten gleiten. Endlich
machte ſie dem drückend werdenden Schweigen ein Ende, indem
ſie ſich erhob und ihm eine gute Nacht wünſchte.
Wünſchen Sie noch etwas, bevor die Dienerſchaft zu Bett
geht?” fragte ſie.
„Schicken Sie ſie nur zu Bett,” erwiderte er, „aber zeigen
Sie mir vorher noch die Speiſekammer.”
Sie führte ihn zur Tür der Speiſekammen. „Im Eisſchrank
und im Büffet,” erklärte ſie, „ſind Dinge, nach denen Männer
ſtets gelüſtet. Ich überlaſſe ſie Ihren Orgien, edler Herr,” fügte
ſie mit einer ſchelmiſchen Verbeugung hinzu.
„Schöne Dame,” erwiderte er mit einer tiefen Verbeugung,
„geſtatten Sie mir, das Ihnen gegebene Verſprechen noch
ein=
mal durch einen Kuß auf Ihre zarte Hand zu beſiegeln.”
„Das wäre ſchon das drittemal,” erwiderte ſie naſerümpfend
„Bringen Sie mir meinen Bruder zurück, dann dürfen Sie meine
Hand einen ganzen Tag lang küfſen.”
Nachdem ſie verſchwunden war, ging Lanier in das
Wohn=
zimmer zurück, löſchte die Lampen aus und ſchlich ſich, mit einer
elektriſchen Taſchenlampe ausgerüftet, zu der dunklen
Speiſe=
kaner. Dort angekommen, öffnete er das Fenſter und ſetzte ſich
weder. Er bereitete ſich auf eine lange Nachtwache vor, war
jedoch ſeimer Sache ſicher. Aus ſeiner Jünglingszeit her kannte
er noch genau die Pſyche jener Jahre und wußte, daß die
Nacht=
zeit in der Seele des Knaben den ſchlummernden Trieb nach dem
Heim entfeſſelt. Im Falle von Marions Bruder kam noch der
Drang nach materiellen Genüſſen hinzu.
Bis halb drei Uhr herrſchte tiefes Schweigen, ſodann hörte
Banier vom Fenſter her ein leiſes Geräuſch. Als er aufblickte,
ſäh er in der Fenſteröffnung die Silhouette einer menſchlichen
Geſtalt.
Er erhob ſich augenblicklich, ſchlich ſich aus der Tür ins Freie
und über das Gras dem Speiſekammerfenſter zu.
Ein junger Mann ſtand am Fenſter und ſchwang ſich ſodann
auf das Fenfterbrett.
Wie ein Geier auf ſeine Beute, ſchoß Lanier auf den
Jüng=
ling zu und riß ihn vom Fenſter weg. Der Jüngling ſtrampelte
und ſträubte ſich nach Leibeskräften, aber Lanter hielt ihn wie in
einem Griffe von Eiſen.
„Kommen Sie mit ins Haus”, ziſchte er ihn an. „Ihre
Schweſter grämt ſich Ihrethalben das Herz aus dem Leibe.”
„Wer — zum Teufel — ſind Sie?” ſtieß der wütende
Jüng=
ling hervor.
„Ein Freund Ihrer Schweſter und auch der Ihre.”
„Laſſen Sie mich los!
„Nein, Ihre Schweſter wünſcht Sie zu ſehen!” erwiderte
Lanier feſt.
„Aber, ich will nicht; lieber ſterbe ich, als daß ich ihr vor
die Augen trete.”
„Kommen Sie nur mit”, ſagte Lanier und ſtieß den heftig
widerſtrebenden Jüngling vor ſich her ins Haus.
Auf dem Wege zur Treppe wurden Stühle umgeworfen und
einige Lampen fielen zu Boden, aber Lanier ließ nicht locker. Der
Jüngling kämpfte um jede Treppenſtufe wie ein Beſeſſener. Beide
waren atemlos, als ſie endlich im erſten Stockwerk anlangten, wo
ſie plötzlich von einer Lichtflut überſtrahlt wurden.
Eine weiße Geſtalt ſtand in einer offenen Tür, mit einer
Lampe in der einen Hand und einer Piſtole in der anderen.
Einen Augenblick lang ſtarrte das junge Mädchen die beiden
keuchenden jungen Männer an, dann ſetzte ſie ihre Lampe nieder.
„Dirck,” ſagte ſie ruhig, „komm herein”.
Kapitel VII.
„Auf der Tiger=Inſel.”
Was in jener Nacht zwiſchen Bruder und Schweſter vorging,
erfuhr Lanier niemals, denn in dem alten Geſchlecht der Loveleß
war es üblich, Familienangelegenheiten untereinander
abzu=
machen und der Außenwelt ei gleichgültiges Geſicht zu zeigen.
So geſchah es auch bei jener Gelegenheit, und die einzige
Folge der nächtlichen Auseinanderſetzung, die Lanier bemerkte,
war, daß ihm am nächſten Morgen beim Frühſtück ein ſehr
zahmer und höflicher junger Mann gegenübertrat.
Der Jüngling errötete und wünſchte Lanier mit leiſer
Stimme einen guten Morgen. Verwirrt ergriff er die ihm
dar=
gereichte Hand Laniers und war dankbar, daß dieſer mit keinem
Wort und keiner Miene auf das Abenteuer der vergangenen
Nacht zurückkam.
„Sie ſind. Dirck Loveleß, nicht wahr?” ſagte Lanier. „Ich
heiße John Lanier und hoffe, daß ich den Herm des Hauſes
nicht habe warten laſſen.”
„O, das macht nichts”, ſagte der Junge ſcheu. „Bitte, nehmen
Sie Platz. Meine Schweſter frühſtückt in ihrem Zimmer. „Dann
zog er die altväterliche Klingelſchnur und ſetzte ſich ſchweigend
an den Tiſch.
Lanier wollte jedoch keine Befangenheit aufkommen laſſen.
„Sie haben hier einen ſchönen Beſitz,” ſagte er, „die Jagd muß
wundervoll ſein”.
„Das iſt ſie auch” erwiderte der Jüngling eifrig. „Leider
iſt es noch ein wenig zu warm; die Vögel laſſen ſich bei dieſem
Wetter nicht anlocken. Warten Sie nur, bis es kälter wird und
die Enten hereinkommen. Sie gehen doch hoffentlich noch nicht
weg!
Dies war gefühlsmäßige Gaſtfreundſchaft, knabenhafte
Dank=
barkeit für das freundliche Entgegenkommen des Aelteren, Lanier
mußte an die Behandlung denken, die er dem Jünglig die Nacht
zuvor hatte angedeihen laſſen, als er erwiderte:
„Ihre Schweſter war ſo freundlich, mich aufzufordern, noch
eine Weile zu bleiben.”
„Ausgezeichnet! Und wenn Sie lange genug bleiben,
ver=
ſpreche ich Ihnen einen Jagdſport, wie Sie ihn vielleicht noch
nicht mitgemacht haben."
Der Bann war gebrochen und das Geſprächsthema, das
Lanier geſchickt gewählt hatte, ließ den Jüngling nicht
ver=
ſtummen. In wunterem Geſpräch über die Jagd verſtrich die
Mahlzeit. Lanier erzählte geſprächsweiſe von Tigerjagden. /
er mitgemacht hatte, was der Jüngling mit ehrfürchtigen
Schweigen anhörte. Als Lanier ſich vom Tiſch erhob, hatte er dos
Herz des Jünglings bereits vollſtändig erobert.
Sie ſchlenderten aus dem Zimmer hinaus auf den Raſey,
platz und dem Waſſer zu. Jake und Bob Shaw machten ſich w
den Booten zu ſchaffen und bewillkommneten ihren jung=
Herrn aufs Herzlichſte, wofür Dirck ſcheu dankte. Einige Sekrn.
den lang, ſahen die beiden jungen Männer auf die See hingr.u
dann ſetzte plötzlich bei dem Jüngling die Reaktion ein. Be
Erinnerung an die ſchickſalsſchweren Erlebniſſe ſtürmte auf nin
ein und qualvolle Scham überkam ihn bei dem Gedanken an I=
Rolle, die er in den Augen des älteren Mannes geſpielt habch.
mußte. Er fühlte ſich gedrängt, irgend etwas zu ſagen, zor
über den Augenblick hinwegzukommen.
„Sie haben wohl ſchon von meiner Schweſter gehört, mu
töricht ich mich benommen habe, Mr. Lanier. Hoffentlich denkm.
Sie nicht ſchlecht deswegen von mir”, ſtieß er hervor.
Lanier hörte den Gefühlsausbruch des Jünglings ruhig oa
dann ſagte er freundlich:
„Unſinn, mein Junge! Sie ſind nicht der Einzige, den ne
Orizava=Oel=Leute hineingelegt haben. Auch ältere und weiſee
Leute ſind ihnen auf den Leim gegangen.”
„Sie wiſſen alſo, was ich angeſtellt habe?” fragte der Jün
ling mit hohler Stimme. „Meine Schweſter hat Ihnen ſicherlil
alles erzählt.”
„Sie hat mir nur erzählt, was ich unbedingt wiſſen
muß=
um im Bilde zu ſein. Sie haben ſich ins Boxhorn jagen laſſen
mein Junge, aber ich mache Ihnen keine Vorwürfe deswegen
Die Orizava=Leute ſind ein geriſſenes Gaunerpack. — Nein, ü
denke deswegen nicht ſchlecht von Ihnen, Dirck.”
Der Jüngling war für dieſe familiäre Anrede im richtige
pſychologiſchen Augenblick ſo dankbar, daß ihm Tränen in di
Augen traten. Lanier ſetzte ſich ins Gras und wechſelte nau
kurzem Schweigen das Geſprächsthema.
„Was haben Sie auf der Tiger=Inſel in Erfahrung/
bracht?” fragte er. Dieſe geſchickte Frage wirkte auf das
Sell=
gefühl des Jünglings wie Balſam. Er ließ ſich neben Lanrn
im Gras nieder.
„Welpers ganze Bande iſt dort,” ſagte er. „Ich konnte min
nicht denken, warum die Leute ein Haus bauten und eine Säg
mühle errichteten, bis ich geſtern nacht mit meiner Schweſtel
ſprach.”
„Auch eine Sägemühle haben ſie gebaut?”
„Jawohl, ſogar eine mit Dampfbetrieb. Sie ſchneiden Boh
len aus Kiefernholz, zweifellos für Spundwände und Caiſſons=
Sie wiſſen doch, daß die Reed Moon wahrſcheinlich in unſere=
Gewäſſern liegt?”
„Das weiß ich allerdings nicht, aber wenn ſie irgendwo liegt
ſpricht die Wahrſcheinlichkeit dafür, daß es nicht an der Tigeu
Inſel iſt,” erwiderte Lanier gutgelaunt. „Hat Ihre Schweſten
Ihnen erzählt, was wir miteinander beſprochen haben?”
„Jawohl.
Dann wird Ihnen klar ſein, daß es beſſer iſt, Welper vor
läufig nicht wiſſen zu laſſen, daß Sie am Leben ſind.”
Gewiß.”
„Nun, dann wollen wir einen kleinen Kriegsrat, abhaltenn
Darf ich Ihnen eine meiner Zigarren anbieten?“
(Fortſetzung folgt.)
Scheibengardinen
schöne Muster
Meter 1.35, 0.85, 0.58
N e s s
mit bunten, waschechten Streifen
Meter
Eta m i ne
150 cm breit, kariert, solide Onalitäten
Meter 1.40, 0.95, 0.75,
Gardinen-Stoffe
doppelbreit, in vielen Muster
Meter 2.35, 1.60, 0.98,
Gardinen-Mult
getupft und in Streifen, doppelbreit
Meter 1.95, 1.05, 1.15,
Spann-Stoffe
doppelbreit, schöne solide Qualitäten
Meter 2.50, 1.85,
Gardinen-Mull
125 cm breit, moderne Karo-Muster,
Meter 2.75, 2.20,
Mad ras
150 cm breit, blau-, gold-, lila gestreift
indanthren . . . . . . . . . . Meter
Künstler-Leinen
bunt gestreift, waschecht, 130 cm breit
Meter 2.75, 1.95,
98
Scheiben-Gardinen
A
Etamine mit Einsatz
Paar 1.35, 0.90,
Halbstores
A6S
Etamine mit Einsatz
1.25, 0.75,
Halbstores
R4
gewebt Täll, in solider Ausführung
6.50, 3.75,
m
Dekorations-Stoffe
925
mit Kunstseide, ca. 130 cm bre
indanthren . . . . . . . . 4.95,
Halbstores
Etamine mit Handflet
7.90, 5.50.
Madras-Garnituren
Zteilig, indanthrentarbig
4.50, 3.25,
Madras-Garnituren
moderne Muster, waschechte Farben
10,75, 7.25,
Tüll-Garnituren
in geschmackvoller Ausführung, Zteilig
6.75, 4.50,
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und dem Silhouettenbuch von Carl Schubert
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Dr. Hermann Bräuning=Oktavio
200 Seiten, mit 60 Silhouetten in 8‟ (27X19,5 cm)
Ausgabe 4: Auf Bütten, in 500 nicht gezählten Stücken. In
Halbleinen oder Interimsband . . . . . . . . . . . M. 12.—
Ausgabe B: Auf echt handgeſchöpft Bütten und gezählt. Nr. 4—50,
von Oito Dorfner in Weimar, in Halbpergament gebunden
und unter Verwendung von Originalſiempeln der Zeit
handvergoldet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mk. 36.—
Nr. 51— 150 in Halbleinen=Interimsband. . . . Mk. 28.—
Die Horen, 1926, Heft 4: „Splendid ausgeſtattet. Der
über=
aus reichhaltige, wiſſenſchaftlich zuverläſſige Band iſt eine
der erfreulichſien Bereſcherungen der Goethe= und
Sil=
houettenliteratur=
Die Literatur, 1927, Heft 4: „Anziehende ungedruckte
Brief=
ſtellen Mercks über Weſen und Wert der Phyſiognomik.
gute biographiſche Nachweiſe zu den Bildern bezeugen den
Geſchmack und die Sachkenntnis des Herausgebers.
Die Schärfe der Wiedergaben und die Schönheit der
Geſamtausſtattung machen dieſe Publikation zu einer
Augenweide‟
Die Wochenſchau, 1927, Nr. 9: „In der Vorrede belehrend
und geiſtvoll. In den Bildern rührend und herrlich! Hier
ſind die Köpfe des Kreiſes, der in Deutſchland einmal
Genie und Jugend, Grazie und Leidenſchaft, Gentilezza
und Charme beſaß. Eine romantiſche Galerie von ſüßen
und tragiſchen Menſchen, Deutſchlands glühendſte gute
Geſellſchaft=
Querſchnitt, Juli 1926: „Die Silhouetien ſind ſo verblüffend
gut reproduziert, daß man meinen ſollte, es handle ſich um
gut aufgeklebte Originale‟
Das Kunſiblatt, November 1926: „Der kulturgeſchichtlich
ſehr intereſſante Band iſt auch als bibliophile Druckleiſtung
vorbildlich”
Der Bücherwurm, Jahrgang 1926, Heft 1, Geite 21: „Die
Wiedergabe in Originalgröße auf Bütten wird höchſten
An=
ſprüchen gerecht. Der Text iſt ſympathiſch durch eine warme
Verteidigung Mercks und durch manches anregende Wort”.
Die Bergſtadt. Jahrgang 15, Heft 11: „Die Tafeln verdienen
das höchſte Lob. Das Gleiche gilt von der kurzen, aber
in=
haltreichen Einführung und den ſonſtigen wiſſenſchaftlichen
Beigaben, die auch dem Taſen das Verſtändnis für die
bildlichen Darſtellungen eröffnen”.
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei
Abt. Buchverlag / Darmſtadt 411923
Hausmädchen
das nähen, bügeln u.
ſerv. kann, ſchon i. g.
Häuſ. war, z. 1. Sept.
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Mädchen, geſetzten
Alters, das kochen k.
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Weg Nr. 19.
Grüne
* 21844im) Alleimmädch.,welches
kochen kann, für kl.
Haush., guter Lohn,
geſ. Heidelbergerſtr.
Nr. 83, II. (*21850 Tücht. Mödchen mit
guten Zeugn. geſucht.
Riedlingerſtr. 20, II.
*21833) Haushälterin
welche im Kochen,
Backen, Einmachen,
ſowie ſonſtig. Haus=
vrbeiten tüchtig, von
älterem Herrn mit
bürgerl. Haushalt ge=
ſucht. Angeb. unter
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Mädchen
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Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen d
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eingetragen waren, ſollen
Freitag, den 30. September 1927, nachmittags 31/, U0
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle Zimm
Nr. 219 verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt zur Aufhebung der Erhw
gemeinſchaft
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 23. Mai 1927 in 90
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich wareh,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auſ
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn Antragſteller widerſprich,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ve=
teilung des Verſteigerungserlöſes, den übrigen Rechten nach
geſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung 9e
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht de
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegee
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1927.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk VI, Band XIII, Blat0”
Betrag?
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Schäw
12 26 Grabgarten an der Rott=
Grasgarten) daſelbſt 22981
Netſeden=
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mit elektr. Betrieb
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in
Seite 16
Dienstag, den 23. Auguſt 1927
Nummer 233