Einzelnummer 10 Pfennige
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1. Auguſf 2.18 Reſchemark und 22 Pfennig
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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 214 Donnerstag, den 4. Auguſt 1927. 190. Jahrgang
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Konſurs oder gerichtlicher Beltreilbung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natlonalbant.
Reicsstaoielt und Tapenvontt.
Berientagung des heichstavinetts.
Beſchwerden für Genf. — „Enthüllungen”
über die Reichswehr.
Es ſteht nunmehr feſt, daß das Reichskabinett, da ja alle
N niſter wegen der Verfaſſungsfeier ihre Ferien unterbrechen,
Um 9. oder 10. Auguſt zu einer Sitzung zuſammentritt, um ſich
(ni= unſerer außenpolitiſchen Lage einmal gründlich zu
emaſſen. Anlaß hierzu iſt in ausreichendem Maße vorhanden,
umal noch die Völkerbundstagung vor der Türe ſteht und eine
feiſtlegung nicht nur der Marſchroute des Außenminiſters
er=
eitht, ſondern auch die Aufſtellung einer Beſchwerdeliſte erfolgen
in ß, die wir namentlich den an den Locarnoverträgen
inter=
ſſoerten Mächten zu unterbreiten haben werden. Schließlich iſt
8 eine ganze Reihe von Vorgängen aus der jüngſten Zeit, die
n Genf beſprochen werden müſſen. Zu erwähnen ſei nur die
Farſchlechterung der Lage der Saarbevölkerung nach dem
Ein=
ur des Bahnſchutzes, ferner die Nichteinlöſung der feierlichen
8expflichtungen des litauiſchen Außenminiſters über die
Wieden=
ntmaftſetzung des Memelſtatuts, die unausgeſetzten
Deutſchen=
ef folgungen in Oſt=Oberſchleſien. Auch das Auftreten der Polen
n Danzig dürfte Gegenſtand einer Ausſprache in Genf ſein. Am
vichtigſten iſt aber die nicht in Erſcheinung getretene
Verminde=
unng der Beſatzungstruppen.
Man wird ſich überhaupt über die Rheinlandräumung etwas
ſingehender zu unterhalten haben. Schon deswegen, weil der
nä liſche Unterſtaatsſekretär, Locker Lampſon im Unterhaus im
kannen der Regierung erklärt hat, daß ungeachtet der Schleifung
ei deutſchen Oſtfeſtungen die deutſche Abrüſtung noch nicht
voll=
ärrdig ſei, und daß die Räumung des Rheinlandes nicht nur
dir der Erfüllung dieſer Verpflichtungen, ſondern der deutſchen
eipflichtungen im allgemeinen abhänge. Er meinte damals
i, der noch nicht reſtloſen Abrüſtung den Umbau einiger
Küſten=
leſthütze, die Annahme des Polizeigeſetzes durch die Länder und
en Verkauf einiger Kaſernen. Dieſe drei Punkte bilden aber
en. „Beſtandteil eines Abkommens mit der Botſchafterkonferenz.
ür die Erledigung der genannten Punkte ſind uns ganz
be=
innmte Termine geſetzt, die bereits eingehalten wurden und noch
ei ter eingehalten werden. Zu den ſogenannten reſtlichen
Ab=
än=ungsfragen, die ſeinerzeit noch der Erledigung harrten — die
ja=leifung der Oſtbefeſtigungen und das Kriegsgerätegeſetz —
ehören ſie nicht. Es iſt alſo abwegig, ſie in den Mittelpunkt
olr Unterhandlungen und Auslaſſungen in der Preſſe zu rücken.
ſurückweiſen muß Deutſchland die Feſtſtellung des engliſchen
Ankerſtaatsſekretärs Locker Lampſon, daß wegen dieſer
unbedeu=
inwen und zum Teil ſchon erledigten Punkte der Abrüſtung an
ie Räumung des Rheinlandes noch nicht herangegangen werden
zmne. Es ſieht überhaupt ſo aus; als ob wir von England
hin=
chtlich der Truppenverminderung im Rheinland keine
Unter=
üfsung oder doch nur eine ſehr geringe zu erwarten haben. Das
eſt aus den wiederholten Verſuchen, namentlich des „Daily
ebegraph” hervor, der den Völkerbundsrat veranlaſſen möchte,
ne Inveſtigation vorzunehmen. Er hat dafür ſeinerzeit aus
naß der Zerſtörung der Oſtfeſtungen die Trommel gerührt, er
ut es jetzt wegen des Umbaues der Küſtengeſchütze wieder. Eine
nweſtigation kommt gar nicht in Frage, weil ſie für die
Ver=
tzuing von Abrüſtungsvereinbarungen vorgeſehen iſt. Der
Um=
zu. der Küſtengeſchütze iſt lediglich die Ausführung eines
Abkom=
mmis, das noch läuft, für das die Inveſtigationsklauſel nicht in
Inſpruch genommen werden kann. Im übrigen beſtimmt der
tat von ſich aus, wann und wo Unterſuchungen vorzunehmen
no. Aber der „Daily Telegraph” arbeitet ſicherlich nicht von
ch. aus in dieſer Richtung, ſeine Auftraggeber dürften der
eng=
ſogen Regierung nicht allzufern ſtehen, was ſchon aus den
Aus=
ührrungen Locker Lampſons hervorgeht.
Die Sommerrauſe der Außenpolitik, die alſo gar nicht ſo
ubig war, hat Situationen geſchaffen, an denen das
Reichskabi=
ett nicht achtlos vorübergehen kann, ſchon deswegen nicht, weil
ing außenpolitiſche Atmoſphäre entſtanden iſt, die nicht im
dinne der Locarnoverträge liegt. Eine offene Ausſprache tut
vt, damit vor allem einmal auch die ewigen Angriffe von der
jaizöſiſchen Seite her unterbleiben, die nach den Reden
Poin=
aess und des belgiſchen Kriegsminiſters eine höchſt
unerquick=
che Situation geſchaffen haben. Das geſamte deutſche Volk
ſürde es begrüßen, wenn es zu einer derartigen Ausſprache
imse. Es ſteht hier ohne Unterſchied der Partei hinter dem
awinett. Das hat ſich erfreulicherweiſe gezeigt aus Anlaß der
ingriffe und Auseinanderſetzungen, die von uns nicht gewünſcht
ſairen. Allerdings wird es notwendig ſein, gegen jene Perſonen
n eigenen Lager einmal energiſch vorzugehen, die durch ihre
urgeſetzten „Enthüllungen” über unſere Reichswehr unſerer
uißenpolitik ungeheueren Schaden bereiten. Wir denken in erſter
imie an den Artikel von dem Pazifiſten Friedrich Wilhelm
För=
er, der die von ihm nicht nachweisbare Behauptung aufgeſtellt
u. es ſei geplant, die Reichswehrſoldaten nach dreijähriger
iemſtzeit zu entlaſſen, um auf dieſe Weiſe binnen kurzem einen
usgebildeten Mannſchaftsbeſtand von etwa 400 000 Mann zu
hfffen. Solange gegen einen derartigen Mißbrauch der
Mei=
un=gsfreiheit nicht eingeſchritten wird, darf ſich die Regierung
ichtt wundern, wenn die Stimmung im Ausland uns gegenüber
ugernd ungünſtig bleibt. Die vernünftige ausländiſche Preſſe
ut. den Förſterſchen Artikel von vornherein bezweifelt. Sie be=
Indet ſich aber in der Minderheit und kann es nicht verhindern,
aß, man mit dem Förſterſchen Artikel Europa gegen uns
auf=
wurtſchen verſucht.
Die neuen Kontroll=
und Inveſtigationstreibereien.
Kein Grund für Rüſiungskontrolle.
* Berlin, 3. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Der „Daily Telegraph” wartet mit einer Information auf,
wonach gegenwärtig zwiſchen den in Berlin ſitzenden
Militär=
ſachverſtändigen der alliierten Mächte und deren Regierungen ein
Gedankenaustauſch darüber ſchwebt, ob es juriſtiſch möglich und
auch wünſchenswert ſei, die deutſchen Küſtenbefeſtigungen zu
be=
ſichtigen. Hier muß zunächſt eingeſchaltet werden, daß, was ja
auch in den letzten Tagen von uns klargeſtellt wurde, auf Grund
einer Vereinbarung mit der Botſchafterkonferenz eine Reihe von
Geſchützen umgebaut werden müſſe. Es ſind uns beſtimmte
Friſten für die Einbauung der noch beweglichen Geſchütze geſetzt
worden, die bisher ſtrikte innegehalten wurden und auch
weiter=
hin innegehalten werden. Dieſe Küſtengeſchütze ſpielen in jenen
Kreiſen der alliierten Mächte, die direkt auf eine Inveſtigation
hinſteuern, eine gewiſſe Rolle. Sie wiſſen, daß die alliierten
Re=
gierungen kein Recht haben, eine Beſichtigung der Küſtenbatterien
vorzunehmen, um ſich ähnlich wie bei den Oſtunterſtänden davon
zu überzeugen, daß von uns die eingegangenen Verpflichtungen
erfüllt worden ſind. Sie wollen uns aber nach wie vor unter
Druck halten, ſei es auch nur deswegen, um im Auslande das
Mißtrauen gegen uns wach zu halten. Der einzige Weg, zum
Ziele zu kommen, könnte der ſein, den Völkerbundsrat zu
veran=
laſſen, eine Unterſuchung in Deutſchland vorzunehmen. Aber die
Inveſtigationsklauſel bezieht ſich nicht auf Abmachungen, die
zwiſchen uns und der Botſchafterkonferenz getroffen worden ſind.
Man kann alſo den Völkerbundsrat nicht einſpannen. Außerdem
iſt zu einem Inveſtigationsbeſchluß Einſtimmigkeit erforderlich,
die wohl ſchwerlich zu erzielen ſein wird.
Förſiers Phantaſie=Erzählungen und die
franzöſiſche Preſſe.
* Paris, 3. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Der „Temps” bringt einen wörtlichen Auszug eines
Ar=
tikels Profeſſor Förſters aus der deutſchen Zeitſchrift „Die
Menſchheit” über den Plan einer Neuorganiſation der deutſchen
Militärkräfte. „Wir halten es für nützlich,” ſo ſchreibt der
„Temps”, „dieſes Dokument wörtlich wiederzugeben, um nicht
nur den Geiſt, der in deutſchen Militärkreiſen herrſcht, grell zu
beleuchten, ſondern auch den Streit über die deutſche
Entwaff=
nung oder vielmehr Bewaffnung, der ſich in letzter Zeit
ab=
geſpielt hat.‟ Der Aufſatz der pazifiſtiſchen „Menſchheit” über
angebliche Beſtrebungen zur Reorganiſation der Reichswehr
kommt den franzöſiſchen Nationaliſten in dieſem Augenblick um
ſo erwünſchter, als ſich die poincaréiſtiſchen Erinnerungen um
Orchies mit dem beſten Willen kaum mehr ausſchlachten laſſen,
als dies bis jetzt geſchehen iſt. Den von der deutſchen Zeitſchrift
erhobenen Verdächtigungen werden deshalb in der Pariſer Preſſe
ganze Spalten vorbehalten und lange Kommentare gewidmet.
So meint heute der „Matin” die „Menſchheit” habe durchaus
Recht ſich auſzuregen, da für die wirtſchaftliche Enwwicklung und
die europäiſche Mitarbeit Deutſchlands nichts unheilvoller wäre,
als das wahnſinnige und unglaubliche Streben gewiſſer Führer,
auf Umwegen das militäriſche Uebergewicht wieder zu erlangen.
Auf keinen Fall und in keinem Lande würde man der Reichswehr
erlauben, ſich in ein Inſtrument des Sieges zu verwandeln oder
eine Diskuſſion über die unnütze und unheilvolle Verſtärkung
des deutſchen Militarismus zulaſſen. Aus den Veröffentlichungen
geht hervor, daß für die deutſchen militäriſchen Führer das Wort
„nationale Verteidigung” keinen Wert habe und ſie ſich nur das
eine Ziel geſteckt hätten, zu erobern. So entgegenkommend und
gewinnend die Unterhändler von Locarno und Genf ſein könnten,
ſo unnahbar würden ſie auftreten, wenn man ihnen
Zugeſtänd=
niſſe zu entreißen ſuche, die Deutſchland Gelegenheit geben
könnten, den Krieg zu provozieren.
Die „Volonté” unterzieht die Veröffentlichungen der „
Menſch=
heit” über die Reorganiſation der Reichswehr einer eingehenden
Prüfung, wobei ſie ſich ſichtlich bemüht, aus den Anſchuldigungen
die Wahrheit herauszuſchälen. Die „Volonté” findet in dem
Plane des Generals Heye nichts, was notwendigerweiſe die
Schaffung einer perſönlichen Macht oder diejenige der
Junker=
ckaſte vorausſetzt. Nach dem Verſailler Vertrag ſoll die Abrüſtung
Deutſchlands der Auftakt für die allgemeine Abrüſtung ſein.
Deutſchland habe das Recht, die Abrüſtung der anderen zu
ver=
langen und könne, von bewaffneten Nachbarn umgeben,
ſeiner=
ſeits das Argument der Sicherheit anrufen, das Frankreich in
den Debatten des Völkerbundes zu Ehren gebracht habe. Nich’s
anderes wollten die Pläne und Hoffnungen der deutſchen
Mili=
tärs. Ihr Argument ſei deshalb ihren Landsleuten und dem
Ausland gegenüber durchaus ſtichhaltig. Wenn die Bemühungen
des Völkerbundes ergebnislos bleiben und die
Abrüſtungskonfe=
renz ſcheitern würde, ſei die Aufrüſtung Deutſchlands nur eine
Frage von Jahren und werde trotz aller Proteſte verwirklicht
werden. Mehr als jemals ſei die allgemeine Abrüſtung für
Europa eine Frage auf Leben und Tod.
„Ruraliſierung.”
Von unſerem F=Korreſpondenten.
Rom, Anfang Auguſt 1927.
Wiederholt wurde hier bereits darauf hingewieſen, wie die
Tendenz des Fascismus ſich immer mehr antiinduſtriell
ent=
wickelt. Urſprünglich war der Fascismus mit ſeiner Miliz
vor=
wiegend mit den Mitteln aufgebaut worden, die Muſſolini von
ſeiten der italieniſchen Großinduſtrie zur Verfügung geſtellt
wor=
den waren. Die Mannſchaften der Miliz und die Kohorten oder,
beſſer geſagt, die Horden der fasciſtiſchen Banden rekrutierten
ſich aus ehemaligen Kommuniſten und aus den Schichten der
ländlichen Arbeiterbevölkerung. Die Induſtriellen und eine Reihe
von Großgrundbeſitzern gaben die notwendigen Gelder, um
die=
ſen fasciſtiſchen Söldnern Lohn und Waffen zu beſchaffen, aus
der Ueberlegung heraus, daß damals in den Tagen des
fasciſti=
ſchen Aufſchwungs bei Muſſolini und ſeinen Scharen allein ein
wirkſamer Schutz gegen die bolſchewiſtiſche Gefahr zu finden war.
Sie glaubten, in ihrem Duce den dauernden Freund ihres
Unter=
nehmertums zu ſehen, unter deſſen ſtrammem Regime ſie ihre
Unterdrückungspolitik gegen die Arbeiter ausbauen und ſichern
könnten. Hier haben ſie eine ſchwere Enttäuſchung erlebt.
Seit=
dem der Fascismus den Staat vollkommen erobert hat, und
ſeit=
dem Muſſolini nicht mehr die privaten Unterſtützungen der
Finanzgrößen für ſeinen Fascismus nötig hat, weil der Staat
ſelbſt jetzt den geſamten Bürokratismus des Fascismus und
ſeine Miliz unterhält, hat die Schwenkung eingeſetzt. Muſſolini
war nie in dem Sinne Kapitaliſtenfreund, wie die Arbeitgeber
geglaubt haben mögen. Er hat ſeine ſozialiſtiſche Vergangenheit
weniger vergeſſen, als man meiſtens angenommen hat. Er weiß
aus jenen Tagen her, als er noch den ſozialiſtiſchen „Avanti”
leitete, daß er auf die Dauer nicht gegen den Arbeiter in der
Fabrik und auf dem Felde regieren kann. Er will es auch gar
nicht. Denn bei aller Sucht nach tönenden Worten und cäſariſchen
Ehren hat er ſeine Herkunft nicht vergeſſen.
Vor allem aber iſt er zu der Einſicht gelangt, daß Italien als
Induſtrieſtaat nie eine hervorragende Leiſtung, niemals einem
wirklich geſunden Geſamtbetrieb wird ſchaffen können, weil ihm
die wichtigſte Vorausſetzung für die Schwerinduſtrie fehlt: die
Rohſtoffe, beſonders Kohle und Erze. Nur in der
Seiden=
induſtrie vermag Italien ſich einigermaßen felbſtändig mit Hilfe
ſeiner Seidenraupenzucht und der elektriſierten Waſſerkräfte zu
entwickeln. Faſt alle übrigen Induſtrien ſind mehr als in
ande=
ren Ländern von der Konjunktur abhängig, weil die Rohſtoffe in
fremder Valuta bezahlt werden müſſen. Dazu kommt, daß der
italieniſche Arbeiter zwar geſchickt und intelligent iſt, aber es an
Ausdauer und der Fähigkeit zur Organiſation mangeln läßt.
Italiens Stärke iſt ſein fruchtbarer Boden, der nur eines
inten=
ſiveren Anbaus und beſſerer Bewäſſerung zu bedürfen ſcheint,
um, wie in den Zeiten des antiken Roms, reiche Ernten und
da=
mit größere Unabhängigkeit vom Auslande zu gewähren.
Deshalb hat ſich Muſſolini neuerdings in erhöhtem Maße
der ſogenannten Ruraliſierung des Landes zugewandt. Er
braucht die Induſtriellen und ihre Gelder nicht mehr und will
ſich auch nicht mehr von ihren Wünſchen und Bedingungen bei
der Steuerbelaſtung und den Handelsverträgen abhängig machen.
Er braucht aber auch für ſeine Expanſionspolitik immer mehr
Soldaten. Dieſe aber werden ſtets nicht in den Fabriken,
ſon=
dern auf dem Lande in zuverläſſigſter und widerſtandsfähigſter
Art gefunden. Darum propagiert Muſſolini ſeit einiger Zeit das
Schlagwort „Ruraliſierung”: „Los von den Städten, los von den
Fabriken, hinaus aufs Land‟. Er geht aber noch weiter und
greift die Induſtrie ſelbſt an. Die Deflationskriſe und die
Stag=
nation des geſamten Wirtſchaftslebens geben ihm die günſtige
Gelegenheit, mit allen unfruchtbaren und unnötigen
Induſtrie=
unternehmungen aufzuräumen. Nur die wirklich notwendigen
induſtriellen Betriebe ſollen durchgehalten werden. Alle „
pariſi=
tären” Unternehmungen ſollen vernichtet werden. Dazu dient
auch die jüngſte Verfügung, die dem Miniſterrat jetzt zugeht, daß
in den Induſtriezentren keine neuen Fabriken mit mehr als
30 Arbeitern errichtet werden oder beſtehende Anlagen über dieſe
Grenze hinaus erweitert werden dürfen.
Dieſe Maßnahmen gegen die Induſtrie werden vom „
Gior=
nale d’Italia” dahin kommentiert, daß ſie auf dem Recht und
der Pflicht der Regierung beruhen, die bisher den Launen der
privaten Initiative überlaſſene Wirtſchaft zu regeln und
auszu=
gleichen. Dieſe Sätze, die außer der Abſage an die Induſtriellen
von neuem ein Zeichen dafür ſind, wie ſtark ſich die fasciſtiſche
Wirtſchaftsanſchauung auf dem Wege der Sozialiſierung oder
(quaſi) kommuniſtiſchen Verſtaatlichung der Wirtſchaft befindet,
werden von der offiziöſen fasciſtiſchen Preſſe bezeichnenderweife
als die logiſche Entwicklung innerhalb des Fascismus dargeſtellt,
wobei allerdings zur Beruhigung der Induſtriellen verſichert
wird, daß der Kampf nur den paraſitären Elementen in der
Wirtſchaft gelte.
„Der andere hört von allem nur das Nein.‟ Die
Induſtriel=
len können nichts anderes aus den Auslaſſungen der Preſſe und
den Verfügungen der Regierung herausleſen, als die Erkenntnis,
daß der fasciſtiſche Staat, den ſie mit ihren Mitteln großgezogen
haben, ihrer nicht mehr bedarf und über ihre ſpeziellen
Bedürf=
niſſe hinweggehen will. Das iſt ein harter Schlag für alle jene,
die geglaubt hatten, im Fascismus eine feſte Burg gegen alle
ſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Angriffe auf das Beſitzertum
zu finden. Aber dieſe Entwicklung war im Weſen des
Fascis=
mus von Anfang vorgeſchrieben. Er kann ſich nur auf das
ge=
horſame und ungebildete Bauernvolk verlaſſen, deſſen
Freiheits=
begriff niemals durch eine wirkſame Aufklärung in den
ver=
gangenen Jahrzehnten ernſthaft geweckt worden iſt. Ganz
abge=
ſehen von den politiſchen Forderungen ſeines Syſtems hat
Muſ=
ſolini vollkommen recht, wenn er ſich von der Induſtrie losſagt.
Er kann ſeinen Staat bei der wenig freundlichen Einſtellung der
internationalen Induſtrie und des internationalen Kapitalismus
ohne Rohſtoffe im Lande durch ernſtere Kriſen und
Verwicklun=
gen nur geſtützt auf ſeine Bauern hindurchführen. Er traut
auch der Induſtrie nicht, dieſer Induſtrie, die in ihren
Funktio=
nen international gebunden iſt und ohne internationale
Be=
ziehungen nicht fortkommen kann. Alles aber, was international
iſt, erweckt im Faseismus Verdacht. So wird die italieniſche In=
Seite 2
Donnerstag, den 4. Auguff 1927
Nummer 214
duſtrie aus zwei Gründen um die Früchte ihrer Saat gebracht;
weil ſie nicht rein national bleiben kann, und weil ſie nicht nur
aus nationalen, im eigenen Lande vorhandenen Stoffen und
Mitteln ihr Leben zu friſten vermag. Der Ackerbau aber iſt
ſelbſt=
ſtändig und vur national. Durch ihn ſoll der Staat ein
Heil=
mittel in der Ruraliſierung finden.
Das Danziger Problem.
Polens Abſichten auf Danzig. — Danziger
Proteſt beim Völkerbund.
* Danzig, 3. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Das polniſche Regiment in Pommerellen, Polens Abſichten
in Danzig, der Militärhafen in Gdingen — das ſind Probleme,
die die deutſche Oeffentlichkeit gerade wieder in der letzten Zeit
um ſo ſtärker intereſſieren, je deutlicher die polniſchen Abſichten
in Erſcheinung treten, ſich des ganzen Küſtenſtrichs zu
bemäch=
tigen, und je ungezügelter die polniſche nationaliſtiſche
Propa=
ganda eine angebliche deutſche Gefahr konſtruiert und gegen
Deutſchland hetzt. Die Aeußerung des polniſchen
Staatspräſi=
denten Moscicki, der von Pommerellen als von einem
urpol=
niſchen Land ſprach und der nichts von einem Korridorproblem
wiſſen wollte, hildet nur ein Gegenſtück zu den militäriſchen
Vor=
bereitungen Polens in den jetzigen Grenzgebieten und zu dem
polniſchen Propegandafeldzug, der die Loſung „Danzig muß
unſer ſein” auf die Fahnen geſchrieben hat. Nirgends tritt dieſer
Feldzug deutlicher in Erſcheinung als im Danziger Gebiet, das
die Warſchauer Machthaber Schritt um Schritt zu poloniſieren
trachten. Jetzt haben die Polen, wie kürzlich gemeldet wurde, in
Danzig ein zweites Blatt gegründet, das zur Schaffung „eines
polniſchen Bollwerks gegen die deutſche Gefahr”, d. h. ins
Deut=
ſche überſetzt, zur Eroberung der Macht im Danziger Gebiet
bei=
tragen ſoll. Die Danziger Briefkaſtenaffäre, die Schaffung eines
Militärhafens in Gdingen, die Militärbeſetzung auf der
Weſtern=
platte, die Ernennung van Hamels zum Völkerbundskommiſſar
und viele andere Vorgänge mehr ſind die einzelnen Etappen, die
die polniſche Macht in Danzig ſichern ſollen.
Das Problem „Danzig und Gdingen” wird vom früheren
Vizepräſidenten des Danziger Parlaments Dr. Loening in einem
Berliner Blatt unterſucht. Loening lenkt die Aufmerkſamkeit der
deutſchen Oeffentlichkeit auf die Propaganda, der berüchtigten
„Gazeta Gdanska” hin, die dem polniſchen diplomatiſchen
Ver=
treter in Danzig naheſteht und die unverhüllt nicht nur für die
Beſitzergreifung Danzigs, ſondern auch für die Eroberung der
ganzen Oſtſeeküſte von Stettin his Riga eintritt. Polen verfolgt
tatſächlich dieſe Ziele. Weiter hat Polen nebenan den Gdinger
Hafen geſchaffen und mecht große Propaganda für Gdingen als
Handelshafen. Damit ſchädigt es aber Danzig. Gdingen ſoll
jetzt zur Erreichurg politiſcher Ziele als Konkurrenz gegen
Dan=
zig ausgebaut werden. Danzig ſoll damit wirtſchaftlich
aufdie Knie gezwungen werden; iſt es gefallen, dann
iſt der Weg für die weiteren polniſchen Ziele geebnet. — Die
Danziger werden aber dafür ſorgen, daß Polen dieſes Ziel nicht
erreicht. Aber eine andere Frage iſt, wozu Polen Rechte auf
Danziger Gebiet braucht, wenn es in Gdingen einen modern
ausgebauten Hafen beſitzt. Der Verſailler Vertrag ſieht dieſe
Rechte nur vor, weil Polen keinen anderen Zugang zum Meere
hat. Mit dem Gdinger Hafen ſind die Vorausſetzungen für die
polniſchen Rechte in Danzig fortgefallen, wann werden auch die
Rechte ſelbſt wegfallen?
Wie wir an zuſtändiger Stelle erfahren, hat der Senat der
Freien Stadt gerade einen Tag vor der Bluttat der polniſchen
Matroſen an den Rat des Völkerbundes beantragt, die Frage des
Aufenthalts polniſcher Kriegsſchiffe im Danziger Hafen auf die
Tagesordnung der Septembertagung des Völkerbundes zu ſetzen.
Bereits früher wurde Danzig von dem Völkerbundsrat veranlaßt,
mit Polen bis zur Fertigſtellung des Hafens von Gdingen ein
proviſoriſches Abkommen über die Benutzung des Danziger
Hafens abzuſchließen. Da Gdingen ſoweit ausgebaut iſt, daß die
polniſche Flotte bereits im vorigen Winter dort überwintert hat,
iſt es jetzt an der Zeit, daß der Völkerbundsrat ſich erneut mit
dem Aufenthalt der polniſchen Kriegsſchiffe in Danzig beſchäftigt,
zumal die polniſche Regierung die Aufhebung des vorläufigen
Abkommens abgelehnt hat.
Vom Tage.
Landgerichtsdirektor Jürgens, der nach ſeiner
Re=
habilitierung einen halbjährigen Erholungsurlaub angetreten hatte,
wird anfangs September wieder in den Juſtizdienſt
zu=
rückkehren. Allerdings ſteht noch nicht feſt, ob er wieder als Richter
amtieren wird.
Aus der Reichstagsfraktion der Kommuniſtiſchen
Partei iſt jetzt auch der Abg. Bohla ausgetreten, weil er,
wie es heißt, vergeblich verſucht hobe, die Mitgliedſchaft gegen den
Parteiterror mobilzumachen.
Der Danziger Senat hat bei dem Völkerbundsrat
be=
antragt, die Frage des Aufenthalts polniſcher
Kriegs=
ſchiffe im Danziger Hafen auf die Tagesordnung der
Septem=
berſitzung des Völkerbunds zu ſetzen.
Die vorarlbergiſche Landesregierung hat die auf
den 13. und 14. Auguſt nach Bregenz geplante
Maſſenzuſammen=
kunft der ſozialiſtiſchen Bodenſee=
Internatio=
nale verboten.
Vor einigen Tagen iſt zwiſchen der öſterreichiſchen und
der Sowjetregierung ein Uebereinkommen getroffen
worden, demzufolge Oeſterreich in Moskau ein
Gaſandt=
ſchaftspalais zur Verfügung geſtellt wird.
Nach Warſchauer Meldungen ſoll es in Weißrußland erneut
zu Unruhen gekommen ſein, wobei in der Garniſon Knudanow das
39. Sowjetbataillon und höhere Kommiſſare den Aufſtändiſchen in die
Hände gefallen ſeien.
Das engliſche Kabinett hielt Sitzungen ab, um über die
neuen japaniſchen Vermittelungsvorſchläge zu
be=
raten. Es wurden darauf neue Inſtruktionan an
Bridge=
man geſandt, worüber aber ſtrenges Stillſchweigen bewahrt wird.
Am nächſten Sonntag werden der engliſche Premierminiſter
Baldwin und der amerikaniſchen Staatsſekretär Kellogg,
begleitet vom Vizepräſidemten Dawes, auf der ſogenannten
Friedeng=
brücke bei Buffaly an der amerikaniſch=kanadiſchen Grenze eine
Begegnung haben.
Die franzöſiſch=ſchweizeriſchen
Handelsver=
tragsverhandlungen ſind zum Stillſtand gekommen
und bis zum Herbſt vertagt worden.
Nach einer Havasmeldung aus Liſſabon ſoll die dortige
Poli=
zei zwei Deutſche namens Erwin Scholz und Rudolf Griman (2)
in dem Augenblick verhaftet haben, als ſie in die deutſche Botſchaft
eindrangen, angeblich, um zu ſtehlen.
Der amerikaniſche Finanzmann Bernhard Baruch
der während des Krieges Vorſitzender des Amtes für Kriegsinduſtrien
war, erklärte nach ſeiner Rückkehr aus Europa i einem
Inter=
view, es dürfte innerhalb der nächſten zwei Jahre ſich als
notwen=
dig erweiſen, den Dawesplan vollkommen zu
revi=
dieren.
Profeſſor Waentig — Nachfolger Hörſings.
Geheimer Regierungsrat Profeſſor Dr. Heinrich Waentig,
ſozialdemokratiſches Mitglied des preußiſchen Landtags, iſt für
den durch Hörſings Rücktritt und Landsbergs Verzicht
freigewor=
denen Poſten eines Oberpräſidenten der Provinz Sachſen
aus=
erſehen. Er ſteht im 58. Lebensjahre, iſt ſeit 32 Jahren
Hoch=
ſchullehrer und hat an den Univerſitäten Marbung, Greifswald,
Münſter, Tokio und Halle gelehrt.
*Oliva und ſeine Ciſtercienſer=Abtei.
Mehrfach iſt die Abtei Oliva in der Geſchichte hervorgetreten.
In ihr wurde auch am 3. Mai 1660 der Friede von Oliva
ge=
ſchloſſen, welcher den ſchwediſch=polniſchen Krieg zwiſchen
Schwe=
den und Polen, dem Kaiſer und dem großen Kurfürſten
be=
endete: König Kaſimir von Polen entſagte ſeinen Anſprüchen
auf das nördliche Livland, Eſtland und die Inſel Oeſel an
Schweden, Schweden verzichtete auf Kurland, und ſowohl Polen
wie auch Schweden erkannten die Souveränität des Herzogtums
Preußen an. Noch heute erinnern eine Wandinſchrift und vor
ihr der Friedenstiſch in dem alten Winterrefektorium der Mönche
an dieſen Friedensſchluß.
Waldumrauſcht liegt die alte Ciſtercienſer=Abtei Oliva zehn
Kilometer nordweſtlich Danzig. Kloſter Oliva wurde von dem
öſtlich Stettin am Müdaſee gelegenen Kloſter Colbatz gegründet.
Das Gründungsjahr ſteht nicht einwandfrei feſt; während, die
Chronik den Pomerellenherzog Subislaus als Stifter und das
Jahr 1170 als Gründungsjahr nennt, wird in den Annalen des
Mutterkloſters Colbatz das Jahr 1186 als eigentliches
Grün=
dungsjahr Olivas genannt. Eine alte Urkunde beſagt, daß der
Herzog Sambor in ſeinem Schloſſe zu Danzig am 15. April 1178
den Mönchen in Oliva ſieben Dörfer ſchenkte, aber die Hiſtoriker
weiſen darauf hin, daß die Schrift dieſer Schenkungsurkunde
aus ſpäterer Zeit ſtammt. Auf jeden Fall ſteht feſt, daß ſeit dem
Ende des zwölften Jahrhunderts Mönche des Ciſtercienſer=
Or=
dens in Oliva anſäſſig geweſen ſind.
Der Mönchsorden der Ciſtercienſer, auch genannt Orden
von Citeaux, wurde gegen Ende des elften Jahrhunderts von
einem Benediktinerabt Robert geſtiftet. Dieſer Abt Robert
be=
zweckte mit der Gründung des Ordens eine Reformation des
terweltlichten Kloſterlebens des Benediktiner=Ordens, deſſen
Mönche längſt nicht mehr nach den ſtrengen Regeln des heiligen
Benedikt lebten. In dem vom Abt Robert im Jahre 1098
ge=
gründeten Ciſtercienſerkloſter Citeaux bei Dijon ſollten die
Mönche wieder nach den ſtrengen Regeln wahren
Benediktiner=
tums leben.
Unter den Nachfolgern des Abtes Robert drohte der
Ciſter=
cienſer=Orden der Auflöſung zu verfallen, da rettete der heilige
Bernhard von Clairvaux durch ſeinen Eintritt mit dreißig
Brü=
dern nicht nur den Ciſtercienſer=Orden, ſondern brachte ihn zu
größtem Anſehen. Schon im Jahre 1119 beſaß der Orden zwölf
grlöſter; nun ging es ſchnell aufwärts: Der Orden erhielt reichen
Zuzug, namentlich aus Frankreich, Spanien, Portugal und
Stalien. In der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts waren
Hie Ciſtercienſer mit zweitauſend Abteien reiche Kloſterherren
geworden. Die Ciſtercienſer beſchäftigten ſich weniger mit der
Wiſſenſchaften als vielmehr mit der Landwirtſchaft, in der ſie
28 in der Kultivierung des Bodens zu einer ſehr beachtliche
Bedeutung brachten. Und ſo ſind die Ciſtercienſer als Boden
kultivatoren von großem Einfluß für die Gemaniſierung des
Oſtens geworden.
Ein Hort des Deutſchtums iſt das Kloſter Oliva von An
fang an geweſen. Auch ſpäter unter polniſchen Aebten wurden
nur deutſche Novizen aufgenommen und die Kloſtergüter wurden
nur mit deutſchen Anſiedlern beſetzt. In ſieben
Verwaltungs=
bezirken waren die 52 Kloſtergüter der Abtei Oliva, zu denen
auch 10 Häuſer und 1 Speicher in Danzig gehörten, eingeteilt
Die Fürſtabtei Oliva gründete zwei Frauenklöſter, nämlich
Zarnowitz bei Putzig und Schwornigatz bei Tuchel; in dieſen
Frauenklöſtern wurde deutſcher Unterricht an die weibliche
Jugend erteilt.
In den Kriegszügen gegen die heidniſchen Preußen wurde
Kloſter Oliva im dreizehnten Jahrhundert zweimal zerſtört; im
Jahre 1350 verurſachte die Unvorſichtigkeit des Küchenperſonals
einen erheblichen Brand; die Huſſiten plünderten das Kloſter
im Jahre 1433; bei der Belagerung Danzigs durch die Polen
im Jahre 1577 wurde Kloſter Oliva verwüſtet und im
dreißig=
jährigen Kriege durch die Söldner des Königs Guſtav Adolf
von Schweden gebrandſchatzt.
Der heutige Kloſterkirchenbau von Oliva iſt im Jahre 159 worden. Die am weſtlichen Haupteingang mit zwe
ſchlanken Türmen geſchmückte Kirche hat die Form eines
Kreu=
zes, und zwar eines lateiniſchen Kreuzes, bei dem der
Quer=
balken oberhalb der Mitte des Längsbalkens angebracht iſt. Das
mittlere von mehreren auf dem Querbau angebrachten
Türm=
chen iſt der Glockenturm. Der Kloſterkirchenbau läßt heute nod
die Haupt=Bauperioden erkennen, welche den romaniſchen, der
ſpätgotiſchen und den Rokoko=Stil — dieſer letztere mit Baroc
untermiſcht — repräſentieren. Der Hochaltar weiſt Renaiſſance=
Stil auf und die zweiundzwanzig Altäre des Umgangs haben
reichen Barockſchmuck.
Die Stelle, an der die Pomerellenherzöge beigeſetzt ſind, iſt
durch einen Marmorſarkophag bezeichnet, der zu den Haupt
ſehenswürdigkeiten der Kloſterkirche gehört.
Wenig bekannt iſt wohl, daß die Kloſterkirche Oliva die
größte Orgel Deutſchlands beſitzt: hundert Regiſter,
dierundachtzig klingende Stimmen und über ſieben Tauſend
Pfeifen.
Von der Abtei Oliva ſind an Bauten außer de: Kloſterkirche
noch das Refektorium und der Kapitelſaal mit ſchönen Holz
täfelungen und prachtvollen Gewölben ſowie das Abtſchloß
ſehenswert.
Das Proviemver beanerfränzenſchen
Wirtſchaftsverhandiungen.
Um das Proviſorium.
* Berlin, 3. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Havas iſt wieder einmal optimiſtiſch und behauptet, Ende
der Woche dürfte mit entſcheidenden Ergebniſſen in den
deutſch=
franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen zu rechnen ſein,
Wir vermögen vorläufig dieſen Optimismus nicht zu teilen,
zu=
mal die Franzoſen wiederholt in der Vergangenheit den Stand
der Verhandlungen in roſigſten Farben ſchilderten, meiſt aber
nur zu dem Zweck, um franzöſiſche Schachzüge zu verſchleiern
und dann uns die Schuld an der plötzlichen ungünſtigen
Wen=
dung zuzuſchieben. Man kann aber wohl ſoviel ſagen, daß
tat=
ſächlich ſehr intenſih in Paris verhandelt wird, daß das
Pro=
viſorium ſehr inhaltsreich werden wird und daß man ſich bemüht,
auf der Baſis der gegenſeitigen Meiſtbegünſtigung alle
aufge=
tauchten Streitfragen zu löſen. Es kann aber keine Rede von
einem kurzfriſtigen Vertrag ſein, wie jetzt wieder in der Pariſer
Preſſe behauptet wird. Das „Journal” gibt ſich einem Irrtum
hin mit ſeiner Feſtſtellung, es würde am Samstag ein Abkommen
geſchloſſen werden, das bis zum 31. Dezember dieſes Jahres
läuft. Wenn ſchon der 31. Dezember als Endtermin in den
Ver=
trag aufgenommen wird, dann kann es ſich dabei nur um das
Jahr 1928 handeln. Im übrigen läßt ſich heute wirklich noch
nicht überſehen, ob man ſchon am Samstag den Vertrag
fertig=
geſtellt haben wird.
Der Direktor im franzöſiſchen Handelsminiſterium Serruys,
der Präſident der franzöſiſchen Handelsdelegation, hat ſich heute
einem Vertreter der „Information” gegenüber über den Stand
der deutſch=franzöſiſchen
Handelsvertragsver=
handlungen geäußert. Serruys erkennt darin an, daß die
deutſche Ablehnung, das am 30. Juni abgelaufene Proviſoriumn
zu verlängern, mit der Unſicherheit und der Ungewißheit übn
die Geſtaltung des neuen franzöſiſchen Zolltarifs ſachlich begrün
det geweſen ſei. Da andererſeits ſich die deutſche Delegation
be=
reit erklärt habe, über ein Abkommen auf neuer Baſis zu
ver=
handeln, habe die franzöſiſche Regierung vom Parlament die
Ermächtigung zur Abänderung des franzöſiſchen Zolltarifs auf
dem Verordnungswege verlangt und erhalten. Das in Ausſicht
genommene neue Abkommen, über das die Verhandlungen in
normaler Weiſe fortſchreiten, unterſcheide ſich von dem früheren
vor allem dadurch, daß dies die Geſamtheit der für den
Güter=
austauſch in Frage kommenden Produkte beider Länder umfaſſe,
während in dem alten Proviſorium nur etwa 20 Prozent der
Vorkriegsausfuhr berückſichtigt geweſen ſeien; zweitens dadurch,
daß es die in dem früheren Proviſorium enthaltene
Beſchrän=
kung des beiderſeitigen Güteraustauſches durch Kontingente
eben=
ſo fallen laſſe wie die gegenſeitige Diskriminierung und auf der
Baſis einer gegenſeitigen Meiſtbegünſtigung de facto beide
Län=
der auf den gleichen Fuß mit ihren ſämtlichen Konkurrenten
ſtelle; drittens, daß es alle Beſtimmungen enthalte, die ſonſt in
der Regel nur ein definitiver Handelsvertrag aufzuweiſen habe
und deren Regelung deshalb in dem Proviſorium noch nicht
hab=
erfolgen können (gemeint iſt damit vor allem das
Niederlaſſungs=
recht, die Frage der Konſulate und die deutſche Ausfuhr nach den
franzöſiſchen Kolonien),
Unter dieſen Umſtänden, erklärte Serruys, würde das neu
Abkommen bereits als definitiver Vertrag angeſehen werden
wenn die damit verbundene Reviſion des franzöſiſchen Zolltariſ
nicht gewiſſe Lücken aufweiſen würde. Das franzöſiſche Ermö
tigungsgeſetz vom 13. Juli unterſage es der franzöſiſchen Rege
rung, die beſtehenden Tarife für Lebensmittel, ſowie alle de
Bekleidung dienenden Rohſtoffe irgendwie abzuändern. Aus die
ſem Grunde werde alſo früher oder ſpäter eine Aenderung ein
zelner Poſitionen notwendig werden.
Immerhin habe der Abſchluß eines deutſch=franzöſiſchen
Ab=
kommens den großen Vorteil, daß er die Möglichkeit biete, die
neuen franzöſiſchen Zolltarife und ihre Wirkungen in der Praxis
zu erproben. Es gebe damit dem franzöſiſchen Parlament die
Möglichkeit, bei den kommenden Beratungen der Zolltarifnovelle
ſich ein gemeinſames Bild über die Höhe und das Ausmaß des
für die nationale Produktion notwendigen Zollgeſetzes zu machen.
Die Verhandlungen ſeien zeitweiſe außerordentlich
ſchwie=
rig geweſen, und es ſeien auch jetzt noch Hinderniſſe aus den
Wege zu räumen. Er, Serruys, gebe ſich keinerlei Illuſionen
hin=
daß ein Abkommen in Frankreich ſelbſt auf mannigfache Kritſk
ſtoßen würde; das franzöſiſche Parlament aber werde ſeine Wahl
zu treffen haben zwiſchen der Entwicklung zum wirtſchaftlichen
Liberalismus oder der Rückkehr zu dem Protektionismus, der di
franzöſiſche Produktion zu iſolieren und zu ruinieren drohte.
Geradezu berühmt ſind die herrlichen Gärten und
Parb=
anlagen — auch in botaniſcher Beziehung —, in welche die aln
Ciſtercienſer=Abtei Oliva eingebettet iſt, und die ſie zu einem
idylliſchen Fleckchen Erde ſtempeln.
Bis zur Säkulariſation, d. h. Verweltlichung, haben 5
Aebte in Oliva regiert; ihnen folgten noch zwei Kommandantun
äbte Karl und Joſeph von Hohenzollern, die auch gleichzein
Biſchöfe von Ermland waren.
Heute gehört der Marktflecken Oliva mit ſeinen vier Tauſen
Einwohnern zum Freiſtaat Danzig. Durch päpſtliche Bulle von
Dezember 1925 wurde das Gebiet dieſes Freiſtaates von ſeinel
ſeitherigen Zugehörigkeit zum Bistum Culm und Ermland
ab=
getrennt und als ein neues Bistum begründet: Zur biſchöflichen
Kathedralkirche wurde die alte Kloſterkirche der ehemaligen
Ciſtercienſer=Abtei Oliva erhoben, und nicht, wie wohl
bei=
mutet wurde, eine katholiſche Kirche Danzigs. Der erſte Biſchol
des neuen Bistums Danzig iſt ein Mitglied einer urſprünglich
aus Irland ſtammenden Adelsfamilie: der der deutſchen Sprace
vollkommen mächtige Graf O’Rourke.
Iſt auch die alte Ciſtercienſer=Abtei zerfallen, ſo hat die alle
Kloſterkirche als biſchöfliche Kathedrale erhöhte Bedeutung en
halten; ihre ſchlanken Türme ziehen ſchon aus weiter Ferne —
zu Lande und von der Oſtſee aus — den Blick auf das idyuliſg
in Park und Wälder eingebettete Oliva, das, eine wahre
Natur=
ſchönheit, mit vollem Recht die Bezeichnung „Perle der Oſtſee
küſte” verdient!
Die vorwiegend deutſch ſprechende Bevölkerung des Frel
ſtaates Danzig iſt von den Polen ſtark bedroht. In dieſem A0 gegen polniſche Anmaßung bedeutet die kirchliche
Selbſtändigkeit des Danziger Gebietes auch für die katholiſche‟
Chriſten, die faſt zwei Fünftel der Geſamtbevölkerung betrage!
eine Stärkung des Deutſchtums: So wird der alten Ciſtercienſe‟
Abtei Oliva in Gegenwart und Zukunft in der Geſchichte eine
nicht zu unterſchätzende Rolle zufallen.
Möge der Tag bald kommen, an dem das kerndeutſche
Land des Bistums Danzig mit ſeiner biſchöflichen Kathedia”.
kirche, der alten Kloſterkirche der Ciſtercienſer=Abtei Oliva, wie
der zum Deutſchen Reiche gehört!
Ei.
Bühnenchronik.
Carl Ebert, der neue Intendant des Heſſiſchen Landestye‟
hat das bisher in Deutſchland noch nicht aufgeführte Werl
Eugene O’Neill „Der große Gott Brown”, ein Stüch, De
Masken geſpielt wird, zur Uraufführung für die kommende Sel
erworben. (Bühnenvertrieb S. Fiſcher Verlag).
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Donnerstag, den 4. Auguſt 1927
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Ann die umerſtänſce Krafivenenwahl.
Coolidges Wahlverzicht.
Aikik — oder das erſte Opfer des Genfer Mißerfolgs?
* Berlin, 3. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Während ſämtliche Berichte aus Genf weiterhin die
Ausſich=
t wer Seeabrüſtungskonferenz ſchwarz in ſchwarz malen, kommt
s New York die überraſchende Nachricht, daß Präſident Coo=
1g:- Preſſevertretern gegenüber erklärt hat, er werde eine
Kan=
dcntur für die Präſidentenwahl 1928 ablehnen. Coolidge gab
hn Gründe für ſeinen Beſchluß an, ſeine Formulierung klingt
get, ſo doppelſinnig, daß man ſowohl vermuten könnte, Coolidge
pas erſte Opfer, das nach dem Genfer Mißerfolg auf der
Erucke geblieben iſt, als auch annehmen, daß er mit dieſer
Er=
ſrang auf den Kongreß einen Druck ausüben und damit die
inerpolitiſche amerikaniſche Auseinanderſetzung der Probleme
4 Seeabrüſtung einleiten will.
Wie dem auch ſei, wird dieſe Ankündigung Coolidges nicht
nr in der amerikaniſchen Oeffentlichkeit, ſondern auch in Europa
größte Ueberraſchung auslöſen. Bisher war man gewohnt,
C oolidge einen der ernſteſten Kandidaten für die nächſtjährige
ä identſchaftswahl zu erblicken, und auch er ſelbſt hat
wieder=
ht zu verſtehen gegeben, daß er gewillt ſei, als Kandidat der
rblikaner ſich aufſtellen zu laſſen. In allen Reden und
Kund=
grngen, die ja zum guten Teil auch an die Adreſſe Europas
gichtet waren, hat der Präſident der Vereinigten Staaten ſtets
13 Friedens= und Abrüſtungsproblem in den Vordergrund
ge=
ſih und des öfteren durchblicken laſſen, daß Amerikas
Beteili=
tüg an der Regelung der europäiſchen Nachkriegsprobleme von
ſter annehmbaren Löſung dieſer Fragen abhänge. Er iſt aber
ſich weitergegangen und hat die Konſolidierung des Friedens
ſid die Durchführung der Abrüſtung zum Kernpunkt des eigenen
mrpolitiſchen Programms gemacht. In aller Erinnerung iſt
ſtieikataſtrophale Eindruck, den die franzöſiſche und italieniſche
bliehnung der Beteiligung an der von Coolidge angeregten
ſembrüſtungskonferenz in Amerika gemacht hat. Man ſah eben
irm ein Scheitern der perſönlichen Pläne Coolidges, von deſſen
uwrität noch am eheſten eine erfolgreiche Umſetzung des
Ab=
ſtuungsgedankens in die Tat erhofft wurde. Als dann England
79. Japan ihre Zuſtimmung erteilten, glaubte man in Amerika,
ßi im Falle eines günſtigen Ergebniſſes in Genf auch Frankreich
19. Italien ſpäterhin dem Abkommen beitreten würden.
In=
pihchen hat aber die Genfer Konferenz in monatelangem Ringen
einem Ausgleich der engliſch=amerikaniſchen Gegenſätze
kom=
er, können, und es liegt heute ſchon ganz klar auf der Hand,
15 Genf tatſächlich einen Mißerfolg bedeutet, wenn es auch den
ehegierten in der Donnerstagsſitzung gelingen ſollte, eine Ab=
Uſrßformel zu finden, durch die, wenigſtens nach außen hin, das
asko nicht ſo offenkundig in Erſcheinung tritt. Der Genfer
lin erfolg wird zweifellos in erſter Linie den Entſchluß
Coolid=
s verurſacht haben. Gerade Genf ſollte bekanntlich einen der
tünnpfe liefern, mit dem Coolidge in den Wahlkampf gehen
vlite. Allerdings iſt noch vor kurzem von amerikaniſcher Seite
ihlärt worden, daß ſelbſt ein Mißerfolg der
Seeabrüſtungskonfe=
n. Coolidge keinen Preſtigeverluſt zufügen, höchſtens zu einer
nundſätzlichen Umorientierung der amerikaniſchen Politik
füh=
nſkönnte, da ein Scheitern durch die Schuld Englands die
Be=
üh ungen Coolidges um die Abrüſtung in ihrem Wert nicht
iri bſetzen würden. Aber die Konſequenzen aus einem Genfer
iassko erſcheinen doch wohl Coolidge zu weitgehend.
SHier handelt es ſich um Fragen der amerikaniſchen Innen=
Anrik, die bei der Einberufung der Genfer Konferenz eine
aus=
iluggebende Rolle geſpielt haben. Derjenige Kandidat, der in
ini rika Ausſicht haben will, auf den Präſidentenpoſten gewählt
twerden, muß gegenüber den Wählern bindende
Verſprechun=
in hinſichtlich des Steuerſenkungsprogramms abgeben. Gerade
bokidge hat ſich in dieſer Richtung in der letzten Zeit ziemlich
ſtwelegt. Es iſt aber ganz klar, daß ein Scheitern der Genfer
ſerſchandlungen und damit eine Durchführung des erweiterten
ſaf-inerüſtungsprogramms dem amerikaniſchen Steuerzahler
ein ere ſchwere Laſten bringen würde, und ein Präſident, der
eſte Steuererhöhungen zu Rüſtungszwecken vom amerikaniſchen
ünger verlangt, macht ſich von vornherein ſowohl beim Kongreß
tel beim Volk höchſt unpopulär. Dies weiß Coolidge natürlich,
ad, es liegt immerhin im Bereich der Möglichkeit, daß er durch
ine Erklärung ſchon jetzt auf das Parlament einen gewiſſen
ruck ausüben will, um es den künftigen Mehranforderungen
fi giger zu machen. Daneben ſprechen aber auch gewiſſe
Vor=
inge innerhalb der republikaniſchen Partei für die Annahme,
15 Coolidges Wiederkehr von vornherein nicht, ohne weiteres
ſicher war. Der landwirtſchaftliche Flügel der Partei fordert ſeit
langem die Aufſtellung eines Kandidaten, der mehr die Belange
der Landwirtſchaft wahrnimmt. Außerdem ſind auch Stimmen
laut geworden, die wachſende Unzufriedenheit mir der
Außen=
politik bekundeten. Alles dies mag zu dem Entſchluß Coolidges
mit beigetragen haben. Trotzdem ſteht es aber feſt, daß — wenn
Coolidge ſich nicht noch zur Rücknahme ſeiner Verzichterklärung
entſchließen ſollte — er das erſte Opfer des Genfer Mißerfolgs iſt.
Der Eindruck in Amerika.
Der New Yorker Korreſpondent der „Daily Mail” betrachtet
das Vorgehen des Präſidenten lediglich als einen politiſchen
Schachzug für die Gewinnung der landwirtſchaftlichen Kreiſe.
Coolidge habe ſich bisher ſorgfältig jeder Aeußerung enthalten,
daß er im kommenden Jahre wiederum kandidieren werde. Von
politiſchen Beobachtern werde erklärt, daß praktiſch jede Aktion
Coolidges gegenteilige Abſichten erkennen laſſe. Andere Berichte
bringen die Verzichterklärung in Zuſammenhang mit dem
Fehl=
ſchlag der Genfer Seeabrüſtungskonferenz, ſeiner zunehmenden
Unpopularität unter den Organiſatoren der Republikaniſchen
Partei, Nachlaſſen der Unterſtützung in landwirtſchaftlichen
Krei=
ſen und der allgemeinen Oppoſition, die eine Ausübung der
Präſidentſchaft für eine dritte Wahlperiode in weiten Kreiſen
findet. Als
vorausſichtliche Präſidentſchaftskandidaten
für die Republikaner werden genannt der gegenwärtige
Handels=
miniſter Hoover, der Vizepräſident Davis und Staatsſekretär
Hughes, daneben kommen als vorausſichtliche Kandidaten noch
Nikolaus Longworth und Franc Lowden, der frühere
Gouver=
neur von Illinois, in Frage.
Die New Yorker Preſſe fucht Coolidge zu halten.
EP. New York, 3. Auguſt.
Gerüchtweiſe verlautet, daß der Beſchluß des Präſidenten
Coolidge, bei den nächſten Präſidentenwahlen nicht mehr zu
kan=
didieren, auf den Einfluß von Frau Präſident Coolidge
zurück=
zuführen iſt, die bei einer weiteren Amtsperiode für die
Geſund=
heit ihres Gatten fürchtet. Man hält es aber nicht für
ausge=
ſchloſſen, daß die republikaniſchen Parteiführer verſuchen werden,
Coolidge doch zur Aufſtellung ſeiner Kandidatur zu bewegen.
Dieſen Wunſch drückt u. a. auch die republikaniſche „New York
Tribune” aus. Es ſei aus politiſchen und wirtſchaftlichen
Grün=
den höchſt erwünſcht, daß die Amtstätigkeit Coolidges andauere.
Die „New York Times” ſchreibt, daß Coolidge nur einen Finger
zu heben brauche, um wieder gewählt zu werden. Auch die
demo=
kratiſche „New York World” teilt dieſe Anſicht. Falls der
Ver=
zicht Coolidges endgültig ſein ſollte, nennt man als
wahrſchein=
lichen republikaniſchen Kandidaten den
Handels=
ſekretär Hoover.
Vor einer polniſch=ruſſiſchen Verſtändigung?
Warſchau, 3. Auguſt.
Der polniſche Geſandte in Moskau, Pgtek, iſt geſtern völlig
unerwartet aus Moskau in Warſchau eingetroffen. Es
verbrei=
tete ſich das Gerücht, daß die Verhandlungen über den Abſchluß
eines Neutralitätsvertrages zwiſchen Polen und Rußland ſo weit
fortgeſchritten ſind, daß Patek einen konkreten Vorſchlag
Ruß=
lands mit nach Warſchau gebracht habe. Am Abend wurde ein
offiziöſes Kommniqué an die Preſſe gegeben, in dem es heißt,
daß Patek in den letzten zehn Tagen drei Konferenzen mit
Tſchitſcherin gehabt habe, in denen alle Schwierigkeiten wegen
der Ermordung Wojkows aus dem Wege geräumt worden ſeien.
Das Kommuniqué teilt ferner mit, daß Patek nach ſeiner
Rück=
kehr nach Moskau die Verhandlungen über einen
Sicherheits=
vertrag mit Tſchitſcherin fortſetzen und im Anſchluß daran über
einen Handelsvertrag verhandeln werde.
Japans Stellung zum Abbruch der Marinekonferenz.
Paris, 3. Auguſt.
Die Agentur Indo Pacific meldet aus Tokio, daß die
japa=
niſchen Behörden die Möglichkeit des Abbruches der Genfer
Ver=
handlungen bedauerten. Japan habe ſeinem Delegierten
In=
ſtruktion erteilt, ſich jeder Einmiſchung zu enthalten, ſolange
Eng=
land und Amerika eine diametral entgegengeſetzte Haltung
ein=
nehmen und zu gegenſeitigen Konzeſſionen nicht geneigt ſeien.
Das Schickſal
der Seeabrüſtungs=Konferenz.
Fehlſchlag oder Vertagung der Konferenz?
EP. Genf, 3. Auguſt.
Die Entſcheidung darüber, ob die Marinekonferenz morgen
mit einer feierlichen Schlußſitzung zu Ende gehen wird, ſoll heute
abend in einer Beſprechung der ſechs Hauptdelegierten fallen, die
um 10 Uhr abends ſtattfindet. Wenn ſich in dieſer Sitzung noch
eine Möglichkeit der ſachlichen Einigung über die Frage der
Kreuzer und der Bewaffnung zeigt, etwa nach Art der geſtern
gemeldeten japaniſchen Vorſchläge, ſo dürfte die Sitzung
wahr=
ſcheinlich vertagt werden. Wenn ſie alſo ſtattfindet, ſo läßt ſich
bereits mit ziemlicher Sicherheit ſagen, daß ſie mit einem
Fehl=
ſchlag, d. h. günſtigenfalls mit einer Vertagung der Konferenz
auf einige Monate enden wird. Es iſt auch möglich, daß dazu
noch eine weitere Sitzung am Samstag ſtattfindet, nämlich in
dem Falle, daß bis morgen die Schlußerklärungen der drei
Dele=
gationen noch nicht feſtgeſtellt ſein ſollten. Das Schickſal der
Konferenz hängt alſo zurzeit an den Drähten, die zwiſchen
Lon=
don und Waſhington einerſeits und Genf andererſeits hin= und
herſpielen. Die ganze Konferenz hat demgemäß zurzeit einen
rein politiſchen Charakter. Damit iſt ſie eigentlich auf dem Punkt
angelangt, von dem ſie nach Anſicht der Marineſachverſtändigen
und Militärfachleuten, die an der Konferenz teilnehmen, hätte
ausgehen ſollen, da Konferenzen, die ſich mit einer
Rüſtungsver=
minderung beſchäftigen, immer politiſche Konferenzen ſind, denen
einen fachmänniſch militäriſchen Charakter zu geben, ſie von
vornherein zum Mißerfolg verurteilen heiße. Auf dem Boden
der rein politiſchen Tatſachen ſollte, ſo meint man hier, eine
Einigung nicht unmöglich ſein, und ſo ſieht man heute abend
hier wieder einmal die Lage der Konferenz etwas optimiſtiſcher
an, trotzdem in wenigen Stunden ihr Todesurteil gefällt ſein
kann. Aber man ſagt in japaniſchen Kreiſen, die dauernd an der
Vermittlung arbeiten, nicht mit Unrecht, daß die Lage bisher auf
allen internationalen Nachkriegskonferenzen, je mehr ſie ſich dem
Ende näherten, die gleiche geweſen ſei.
Das Staatsdepartement über die engliſchen
Forderungen in Genf.
Waſhington, 3. Auguſt.
Im Staatsdepartement lag der japaniſche
Kompromißvor=
ſchlag noch nicht vor. Jedoch ſchienen die bisherigen Meldungem
der Aſſociated Preß über den Inhalt nach der hieſigen
Auffaſ=
ſung nicht die erſehnte Möglichkeit zu einem poſitiven Ergebnis
der Konferenz zu bilden. Es wird im Staatsdepartement
dar=
auf hingewieſen, daß England 387 000 Tonnen Kreuzer fertig
oder im Bau habe und daß es weitere 680 000 Tonnen
bewil=
ligte. England würde im Jahre 1931 eine Geſamttonnage von
455 000 Tonnen haben. Das ſei erheblich mehr, als Amerika zu
bauen beabſichtige. Es wird betont, daß Amerika jede Zahl über
300 000 Tonnen für übertrieben halte. Es ſei zwar bereit, bis
400 000 Tonnen zuzugeben, wenn andere Bedingungen in bezug
auf Schiffsalter und Kaliber erfüllt würden, Amerika müſſe aber
gegenüber den jetzigen Vorſchlägen ſich auf 300 000 Tonnen als
das Höchſtmaß zurückziehen, beſonders da Englands Berechnung
des Schiffsalters ganz unannehmbar ſei. Kellogg berief ſofort
nach Empfang der Genfer Meldung der Aſſociated Preß den
britiſchen Botſchafter und ſetzte ihm den Standpunkt der
Regie=
rung auseinander. Der neue Vorſchlag Japans müſſe in Genf
zwar formell beſprochen werden, aber man glaubt hier nicht, daß
die Vollſitzung am Donnerstag ſtattfinden kann. Gegenüber den
täglich ſich wiederholenden Forderungen der „New York World‟
und anderer Blätter, daß Coolidge vermitteln und mit Baldwin
in Buffalo ſprechen ſolle, erfährt „Philadelphia Public Ledger”
aus Rapid City, daß der Präſident nicht die Abſicht habe, mit
Baldwin die Marinekonferenz zu beſprechen, ſchon mit Rückſicht
auf Japan, das eine ſolche Beſprechung als Zurückſetzung
emp=
finden könnte. Da die demokratiſche „Baltimore Sun” in den
letzten Tagen behauptete, daß die neuen engliſchen Vorſchläge
niedriger ſeien als die amerikaniſchen Zahlen und daher durchaus
annehmbar wären, wurde heute im Staatsdepartement
ausge=
führt, daß die amerikaniſchen Vorſchläge für Kreuzer, Zerſtörer
und Unterſeeboote 640 000 Tonnen vorſahen, während England
737 500 Tonnen fordere. Dazu käme die Verringerung des
Schiffsalters von 20 auf 18 Jahre für große und auf 16 für kleine
Kreuzer. England verlange alſo etwa 100 000 Tonnen mehr als
Amerika. Von dieſen 773 000 Tonnen ſind 426 000 Tonnen für
Kreuzer vorgeſehen. Da aber England Freiheit innerhalb der
Geſamtonnage verlangt, könnte es ſogar mehr als 426 000
Ton=
nen Kreuzer bauen, ein Plan, dem Amerika niemals zuſtimmen
wird. 300 000 Tonnen werden hier als ausreichend, jede Zahl
über 400 000 Tonnen als undiskutierbar angeſehen.
* Gedanken bei der Betrachtung der
Aeusſtellung „Alte KunſtamMittelrhein”
Von Dr. Robert Schäfer.
Wer einmal in ruhigen Stunden des Tages die Säle der
u5 ſtellung durchwandert, der kann wohl einmal Zeuge werden
mar bedauernden Klage von Kennern, daß die eine oder andere
oſſ=barkeit fehle und ſelbſt den dringenden Bitten der
ausſtellen=
u; Fachleute verſagt worden war. Sicher hat ja eine ſolche
Aus=
luung den unſchätzbaren Wert, dem Kenner viele Umſtände zu
ſwaren, eine letzte Ueberſicht zu geſtatten. Aber der vornehmſte
weck iſt doch der, für die große Laiengemeinde ſolche
Gegen=
ant des Vergangenen aufzubauen. Was ſind ihr Meiſter und
gi: Schulen, was ſind ihr Jahrzehnte der Datierung? Wir
pürtgeborenen ſtehen dem Geſammelten, dem Geſamten
gegen=
ver und ſuchen nach dem lebendigen Kern. Wir ſuchen die
üit und die Landſchaft unſerer Vorfahren, wir ſuchen die Aura,
e das Mittelalter in den Werken der Anbetung uns
hinter=
ſſten hat.
Das Mittelalter hatte einſt das Eigentümliche ſeiner
reli=
ſöß en Kultur in das Wort von der „philosophia aneilla
ecele-
ae” geprägt. Heute ſind wir berechtigt, hinzuzufügen „ars
nafilla ecelesige”, „die Kunſt iſt die Dienerin der Kirche‟. Die
ime Atmoſphäre der Demut ſtrömt aus den Miniaturen in den
ſchaukäſten gleicherweiſe wie aus den gewaltigen Altären. Sie
bearwindet allgemach den Willigen wie auch den nur
Neugie=
gurn, und bald fühlen beide aus dem Einzelnen ein
Gemein=
eifttiges ſich erheben. Da leſen ſie die „legenda aurea” von den
aßeln und den Holzplaſtiken ab. Marter und Not, Verdüſterung
nd= Blut, Angſt der Anfechtung und Mut des Leidens
wieder=
ollen hier und überhöhen den Akkord, aus dem die Menſchheit
Mittelalters das dunkle Lied ihres Daſeins zu ſingen hatte.
düſtere Schrecken der Erbſünde ſpricht hier, überzeugend noch
uns, wie viel mehr für jene leidenſchaftlichen Menſchen, die
rähren Kirchen allein auf die Frage nach dem tieferen Sinn
ries Daſeins eine bindende Antwort fanden. Woher nahmen
ewie Kraft, dieſe Schrecknis zu überwinden, wenn nicht aus der
uwerſicht, die auch jene Märtyrer aufrecht hielt, deren Leben
Altäre, Fenſter und Mauern, die „biblia pauperum”,
erzähl=
enK. Es gab nur einen Weg zu dem Himmel des Vaters: Fort
on der Erde, der Sünde.
Und dieſes iſt die reifere Erkenntnis, von der die Statuen
er Geiſtlichen des Großen Altars zeugen. Es ſind Abbilder derer,
die vollendet haben. Der ſchwere Weg der Entſagung, die
ver=
zweifelten Schreie der Gebete um die Hand des Vaters haben
dieſe greiſen Köpfe ausgeglüht. Den unendlichen Schmerz, der
liebenden, bergenden und ſtillenden Mutter Erde, ihrem Geſetz
der Sinne, der beglückenden Macht des blühenden Lebens die
Hingabe verſagen zu müſſen, ihn bekunden ihre Züge. Im
An=
blick und Vorbild dieſer geiſtlichen Heldenleben haben die
Men=
ſchen damals ihr Kreuz getragen.
Ob wohl alle dieſen Weg zum Vater begriffen haben, der
von der Mutter alles Lebens, der Erde, fort führt? Denn noch
ein anderes Lied tönte gar vielſtimmig durch die Pein der
Hin=
fälligkeit hindurch: die derbe Luſt, wie ſie die Spielmannsepen
beſingen, die zauberhafte Schönheit der Artuswelt, die wehvolle
Wonne der Liebe von Triſtan und Jſolde. Blühte doch ſelbſt
aus der Myſtik des 14. Jahrhunderts das hinreißende Glück, daß
auch die Natur Gottes ſei! Ob es überhaupt dem deutſchen
Menſchen gemäß iſt, auf der Spur der Abtötung, der Verneinung,
aus dem Dunkel der Erde aufzuſteigen in die Tageshelle des
Geiſtes, des Vaters? Das iſt eine Aufgabe von ſolchem Gewicht,
daß nur ganz Wenige dazu hatten gelangen können, weil ſie
be=
rufen waren. Auf keinen Fall iſt die Verwirklichung lauterſter
Geiſtigkeit in der Askeſe Geſamtausdruck des deutſchen
Mittel=
alters. Den klaren Tag haben wir, ſelbſt im Angeſicht der
Mär=
tyrer und der prieſterlichen Ueberwinder, mit anderen Waffen
erſtritten.
Aus der tiefen, aus der unbeirrten Einfachheit ſeines
Menſch=
tums hat ſich das Volk des Mittelalters ein eigenes Bild voll
tröſtlicher Gewißheit geſchaffen, den innigſten Ausdruck ſeiner
Nothilfe gefunden. Es hat die erſte und letzte Geborgenheit des
Erdenlebens in ein göttliches Paradigma erhoben: in das Bild
von Mutter und Sohn, in die Madonna und die Pietz. In
das Aufblühen des Kindes aus der göttlichen Mutter und in
ſeine Rückkehr zu ihr in der Pietä hat es ſeine Pein und Angſt
und Liebe ergoſſen und ſich den Frieden wiedererrungen, den
ihm der geiſtliche Kampf um die Vollendung zu nehmen gedroht
hatte. Verzweiflungsvoll finſter müßte das Leben unter der
Geißel der Abtötung geworden ſein, hätte nicht die Mutter das
göttliche Kind auf dem Arm getragen, und hätte ſie den
gekreu=
zigten Sohn nicht wieder an ſich genommen.
Und Gott Vater? —
Es iſt auf germaniſchem Boden, die klaſſiſche Frucht des
Mittelalters, das eigenſte Erlebnis aller Kreatur, die
Mutter=
liebe, ausgeſöhnt zu haben mit der unerbittlichen Ablöſung des
Geiſtes von aller heidniſchen Bindung an den Leib, an die Erde,
an den erſten Grund. In der dritten Stufe des Marienlebens,
das in den drei Stationen: Madonna, Pietä und
Himmels=
königin auseinandergefaltet vor uns liegt, hat das Mittelalter
ſein lebendiges Geheimnis erfüllt. Ohne Aufbegehren verſinken
wir noch heute in dieſen Strom heilig erhöhter Menſchlichkeit,
der uns zwiſchen Ausgang und Heimfindung in Anbetung der
Mutter liebend hält, und wir ſtehen am Ende vor dem
unbe=
greiflichſten Wunder der Liebe: daß der Sohn die Mutter erhebt
und krönt.
Ein neuer Weg zum Buchbeſitz.
Gibt es denn das heutzutage noch? So wird ſich mancher
fragen, der ſehnſüchtig vor den Herrlichkeiten eines Buchladens
ſteht, die für ſein Einkommen unerſchwinglich ſind. O ja! Eim
großzügiges Unternehmen, die bereits nach Hunderttauſend von
Mitgliedern zählende Deutſche Buch=Gemeinſchaft, Berlin SW.
61, Teltowerſtr. 29, ſetzt uns in die glückliche Lage, auch heute
noch ausgezeichnete Werke von bleibendem Wert zu einem äußerſt
niedrigen Preis in künſtleriſcher Ausſtattung zu erſtehen. Die
Bücher ſind auf blütenweißem holzfreien Papier gedruckt, in
Halbleder gebunden und haben durchweg eine dem Inhalt
an=
gepaßte, von edler Buchkultur zeugende Ausſtattung. Die Bücher
werden nur an Mitglieder abgegeben, jedoch beſteht das
Neu=
artige dieſer Organiſation in dem neuen Auswahlſyſtem. Für
den geringen Mitgliedsbeitrag von vierteljährlich 3,90 M. erhält
das Mitglied einen Halblederband nach eigener Wahl und
zwei=
mal monatlich die illuſtrierte Zeitſchrift „Die Leſeſtunde”
koſten=
frei zugeſchickt. Die Auswahl ſelbſt, nach beſten literariſchen
Ge=
ſichtspunkten zuſammengeſtellt, bedeutet eine wirkliche Armee des
Geiſtes, in der Namen wie Scheffel, Doſtojewſki, Wilde, Richard
Wagner, Lagerlöf, Raabe, Freytag, Kügelgen uſw. uſw. vertreten
ſind. Namen aus allen Jahrhunderten, viele Namen aber auch
aus der allerneueſten Zeit, wie Shaw, Georg Engel, Klabund,
Bonſels, v. Molo, Ganghofer, Ponten, Hegeler, Bulcke, Bölſche,
Schomburgk, Schweinfurth uſw. uſw. Prächtige Sammelwerke
wie das 600 wundervolle Bilder enthaltende Werk „Deutſche
Heimat”. „Das Pantheon”, „Indiſche Kunſt” u. a.
vervollſtän=
digen neben einer wiſſenſchaftlichen und biographiſchen Reihe das
Geſamtwerk der Deutſchen Buch=Gemeinſchaft. Der bisherige
beiſpielloſe Erfolg der D. B. G. mit rund 300 000 ſtändigen
Mit=
gliedern in 2½ Jahren beweiſt ja wohl auch den vollen
Lebens=
wert dieſer Organiſation mit der Parole: Der Zuſammenſchluß
Hunderttauſender ſchafft das billige, gute Buch! Ausführlicher
illuſtrierter Proſpekt „Roe” wird auf Wunſch koſtenlos zugeſandt.
Seite 4
Donnerstag, den 4. Auguft 1927
Nummer 214
TEistn!
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Darmstadt, Markt 1 1 Mainz, Flachsmarktstr. 24
Telephon 2188
Telephon 2261
Familiennachrichten
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute vormittag iſt unſere geliebte Mutter, Großmutter
und Schweſter
Frau
Malle Murnin
geb. Müller
Wilwe des Großherzogl. Stabsarztes Dr. Adolf Martin
nach langem, ſchwerem Leiden ſanft eingeſchlafen.
Generaloberarzt a. D. Dr. Th. Becker und Frau
paula, geb. Martin
Apotheker Ernſt Kühn und Frau Johanna,
geb. Martin
Lina Martin, Oberſchweſter
Profeſſor Hermann Müller und Frau Emma,
geb. Zeller
Verwandten, Freunden und
Bekannten die ſchmerzliche
Mit=
teilung, daß es Gott dem
All=
mächtigen gefallen hat, unſere
innigſtgeliebte Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante.
Todes=Anzeige.
Arbeitsvergebung.
Heute vormittag ſtarb nach
kur=
zem, ſchwerem Leiden unſere liebe,
gute Tochter, Schweſter,
Schwä=
gerin und Tante
Frau
Emma Seeger
im 69. Lebensjahre nach langem
ſchweren, mit Geduld ertragenem
Leiden heute vormittag 11½ Uhr
zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
im blühenden Alter von 17 Jahren.
Um ſtille Teilnahme bitten
Familie K. Seeger
Familie Fr. Schwarz.
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1927.
Kaupſtr. 49.
(20082
In tiefer Trauer:
Familie Georg Darmſtädter
Familie Adam Darmſtädter
Familie Michael Darmſtädter
Familie Auguſt Raiß
Valentin Darmſtädter.
Die Beerdigung findet Freitag
nachmittag 4 Uhr auf dem
Wald=
friedhof ſtytt.
Weiterſtadt, Groß=Gerau, 2. Aug 1927.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 4. Auguſt 1927, nachm.
3½ Uhr ſtatt. (12139
und ſechs Enkel.
Darmſtadt,
den 3. Auguſt 1927.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
(12192
ossssstrssttssttt
* Korſettfabrik W. & G. Nenmann 2
Alleinverkauf für Darmſtadt:
Anna Berſch, Putzgeſchäft
Schuchardſtraße 13. (12163a
Statt Karten.
Ein Teil der für Herſtellung von
Wieſenentwäſſerungsgräben uſw.
erfor=
derlichen Arbeiten, und zwar:
etwa 3200 cbm Erdaushub 7200 qm
Raſenarbeiten, 40 Ifdm, 600 mm I.V.
Zementrohrdurchläſſe ſowie
Planie=
rungsarbeiten
ſollen vergeben werden.
Angebote ſind, zum Preiſe von 150
Reichsmark beim Kulturbauamt
Darm=
ſtadt erhältlich, auch liegen die
Bedin=
gungen daſelbſt auf. Angebote mit
Auf=
fchrift verſehen „Arbeitsvergebung
Schagf=
heimer Wieſen” ſind bis Mittwoch, den
10. Auguſt, vorm. 10 Uhr, beim Ku
turbauamt Darmſtadt, Bleichſtr. 1, ein
zureichen, woſelbſt die Eröffnung ſtau
ſindet.
(1214
Zuſchlagsfriſt 14 Tage.
Heſſ. Kulturbauamt Darmſtadt.
Für die uns anläßlich unſerer
Ver=
mäblung erwieſenen Aufmerkſamkeiten
danken herzlichſt.
P. M. Winter und Frau
geb. Martin.
Am Freitag, den 5. Auguſt 1927,
vormittags 11 Uhr, verſteigere ich in
meinem Verſteigerungslokal Hügelſtr. 7
öffentlich zwangsweiſe gegen Barzahlung:
Darmſtadt, Juli 1927.
(*20149
D. R. W.
„Glückſelig die Toten, die im Herrn ſterben.”
(Offenb. 14, 13.)
Allen Freunden und Bekannten die ſchmerzliche
Mitteilung, daß meine liebe Frau
Maria Hax
geb. Müller
Montag nacht ſanft im Herrn entſchlafen iſt. (*20152
Wilhelm Hax.
Heubach, den 3. Auguſt 1927.
Motorrad, 2 PS., gut.
Bergſteiger, Motor in
der Fab ik neu
vor=
gerichtet, preisw. zu
verk. Rheinelektra,
Lager Aeranderſtr. 40.
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Wäſche, Trikotagen,
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Spezialhauſes Deutſchlands.
Meine Sprechſtunden
für Privat und alle Kaſſen halte ab heute
Rheinſtraße 19
(12167
(Ecke Grafenſtraße)
Dr. Altſchüler
Pferd (Fuchs=Wallad
Darmſtadt, den 4. Aug. 1927. (12183
Portner
Gerichtsvollzieher.
Frauenarzt und Chirurg
Privatklinik Eſchollbrücker Straße 12)
Telephon 155
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Boppelbüchſe 120 XI
zu verkaufen. ( 20143
Angeb. unt. 8 35
an die Geſchäftsſt.
J. Glückert’s
Auto=Möbel=
Die Beerdigung findet Donnerstag nachm. 1½ Uhr
ſtatt.
Dankſagung.
Für alle uns beim Heimgang unſerer
geliebten Entſchlafenen
Anna Marie Storck
gewordenen überaus zahlreichen Beweiſe
inniger Anteilnahme danken herzlichſi
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſiadt, den 2. Auguſt 1927. (2179
iacht em S. Wrasft
Id2.38. nach
Deides=
heim i. Pf. u. können
Güter jeder Art
in dieſer Richtung
mit und zurück
ge=
nomm. werden 12122
Dr. Koch
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tigſt vertr. dch. S.=R.
Or. Barthel. (19975
Zurück!
Dentist
O. B. WEBER
Alekandraweg 3.
(20044d8)
San. Rat Dr. Heil
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
An=
teilnahme an meinem ſchweren Verluſte
ſpreche ich hiermit meinen innigſten
Dank aus.
Philipp Poth
Reichsbahnamtmann i. R.
zugleich im Namen aller Angehörigen.
Darmſiadt, den 3. Auguſt 1927. 12142
heißen die leichten,
luft-
durchlässigen
Flcchtschu-
he aus schmiegsamen
Ma-
terial, die von der
Damen-
welt als Lauf-und
Prome-
madenschuhe bei großer
Hitze bevorzugt werden.
Frauenarzt, Friedrichstr. 21
verreiſt bis Ende Auguft.
Vertreter:
Herr Dr. Hüffell,
Caſinoſtr. 2. 12144tm
Klavierstimmer
Emil Schultze,
Kam=
mermuſiker i. R.,
Schießhausſtraße 29.
Piano 4.,4, Flügel 5.,4
(220076dss)
Opanken ergänzen
wir=
kungsvoll das helle
Som-
merkleid. Sie sind apart,
elegant und preiswert.
Der Verein
ſtaatlich geprüfter
Behrer
Stenographie
Freiw. Feuerwehr Darmſtadt.
Zur Beerdigung unſeres
Kame=
rade
Peter Knaus
wöllen ſich die Mitglieder
Donners=
tag nachmittag 334 Uhr am Eingang
des Waldfriedhofes einfinden.
20061)
Das Kommando.
Die Dreſchgen
ſſen=
ſchaft I Worfelden
vergibt eine noch gut
erh. Dreſchhalle ſauch
zweiteilig) mit
Ma=
ſchinenhaus, auf dem
Submiſſionsweg zum
Abbruch.
Submiſſi=
onen ſind b. Mittwoch,
den 10. Aug. 1927, 1 Uhr
nachm. einzureichen
(12170ds)
Tchuhwarenhaus
P DDarstackt, Ludwigstre.6
V
Das Haus der guten Sohuhe
Beachten Sie bitte unsere Fenster in der
Schuh-Passage
(12164
vermittelt
einwand=
freien Unterricht in
Reichskurzſchrift nach
bewährter und
leicht=
faßlicher Meth. durch
erſte Lehrkräfte.
An=
fragen an den Vorf
Verwaltungs=
Ober=
inſpektor Dörr,
Hoch=
ſtraße 47, I. (20153
Penſionen
Gemütl. Heim
findet ält. Herr mit
Penſion. Frau Ragger,
Bleichſtr. 17.
0077
Am Freitag, den 5. Auguſt 1920,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meiner
Verſteigerungslokale Hügelſtr. 27 nch
ſtehende Gegenſtände öffentlich zwand
weiſe gegen Barzahlung;
(121
1 „Ford”=Lieferwagen, 1 „Opel”=Oit
ferwagen, 1 „Hag”=Chaſſis, 1 Auw
kühler, 1 Klavier (elektr.) mit 4 Geigen,
1 Glasſchrank, 1 groß. Warenſchran,
1 Tachometer, 2 Herrenfahrräder (N.
K. C.), 1 Jauchefaß mit Wagen, ein
Tauchlötofen für Oelfeuerung, eine
Schreibmaſchine „Senator” mit
Tiſch=
chen, 1 Klavier, 4 alte Warenſchränke,
1 Eisſchrank, 1 Gasherd, 1
Wellblech=
garage, 1 „Mereedes”=Perſonenwagen,
Gſitzer, 1 Plüſchſofa, 2 Seſſel, 3000 Ze
garren, 1 gr. Ladentheke, 1 Kredenz,
1 Büfett, 1 Schreibtiſch mit Aufſatz,
1 Lehnſeſſel, 1 Ladenſchrank. 1 Herren
fahrrad „Auſtria”, 1 Tiſch, 2 Regale,
2 Warenſchränke, 1 Glasſchrank, 1 gr.
Spiegel, 1 Klublampe, 1 neuen Küchene
ſchrank, 1 Eckſchränkchen, 1
Fournier=
preſſe, 1 Pendelſäge, 1 Diplomatſchreiſ”, 3 emaillierte Gasöfen (4flammig,
1 Nähmaſchine, 1 Konſervendoſe ge
kochter Schinken, 1 Rollſchreibtiſch,
gr. Warenſchränke, 1 Spiegelſchraul
1 Schreibmaſchine Ideal”, 1 Trumea
ſpiegel, 1 Kaſſenſchrank mit Marmo
platte und Schreibtiſch, 1 Gramm
phon (trichterlos), 1 Vertiko, 1 Büchd
ſchrank, 1 Diplomatſchreibtiſch, 190
mode, 1 Schreibtiſch, 1 Regal, 16ld
ſchrank, 1 Klubſofa, 2 Klubſeſſel, /
Doppelfeuertonwaſchtiſch, 1 einfachet
Feuertonwaſcht., 1 Sofa, 1 Kaſtenwagen
1Glaskaſten, 1 Glasaufſatz, 1 Siemend=
Schuckert=Elektromotor 10 P8.,3 Büek
in Goldrahmen (Farbendrucke), 1 9id
(engl. Aguarell „Friſcher Wind”)
1 Standuhr, 2 Bücherſchränke, 1 Teppich,
1 Schreibtiſch, 1 Chaiſelongue, 3Bildek
„Komponiſten”, 1 Waſchkommode,
Kleiderſchrank, 1 Nähmaſchine, 14 Säce
Weinflaſchenkorken, 2. runde Tiſche,
1 Büfett, 1 Gläſerſchrank, 1 Büche
ſchrank, 1 Sekretär.
Darmſtadt, den 4. Aug. 1927.
Portner
Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt.
Am Freitag, den 5. Auguſt 1920
vormittags 10 Uhr, ſollen in meinenl
Verſteigerungslokal Bleichſtr. 40 folgend”
Pfänder zwangsweiſe gegen Barzahlund
verſteigert werden:
1Bild, 1 Nachttiſchchen, 1 Blumenſtock
1 Muſikautomat, 1 Bettſtelle, 15 Mäntel,
1 Theke, 9 Meter Dachkandel, 7 eiſerne
Halter, 1Schraubſtock,3 Schneidekluppech,
1Manometer, 1 Bördelmaſchine 2Nohe
ſchneider, Möbel aller Art u. a. m.
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1927.
1218.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
9
haben 10.
iten Aaic i e.
jummer ge9lielh.
Wclit die.
räichet Withlts e.
ge heſſe.
Aanten u eich
Ueieticet e.
itſeh deren 2d.
zungsanſtalt liegt
Börden und deir
Ianfungsmſbrache
D Kfifk
rig von Gluds
Madrigalbereinig.
Noack. Im An
di Begrüß!n
ausführte:
Es iſt das eiſt
Sshiläum feiert.
nüre wohl Anlaß
1 die Anſtalt in
Zeitpunkt nicht für
laß der Brudaſ
Friegsverhältni
Auch heute iſt
dem gunzen Weſen
fiür angezeigt geha
an dim dor nun 1
zen uns bereck
in dieſe
weiche
uben, in
Am
Se Ae au
iſt der bei
heutig
9
Aufclt
Ta
ſcthen
[ ← ][ ][ → ]Nummer 214
Donnerstag, den 4. Auguſt 1927
Seite 5
(inhundertundfünfzig Jahre
Heſſiſche Brandverſicherungsanſtalt Darmſtadt.
Wir haben vor einigen Tagen in einem längeren Aufſatz
Unsn Abriß aus der Geſchichte der Heſſiſchen
Brandverſicherungs=
nrmer gegeben, die in dieſen Tagen auf die Vollendung von
(nieerthalb Jahrhunderten ihres Beſtehens und überaus
ſegens=
ichen Wirkens als gemeinnützige Anſtalt zurückblicken kann.
ummittag zu einem gkademiſchen Feſtakt in den kleinen Saal der
eseinigten Geſellſchaft geladen. Alle Behörden und
Körper=
hrften, deren Arbeit im Intereſſengebiet der
Brandverſiche=
ſewörden und deren Vertreter ſind in der nachfolgenden
Be=
hn aufgeführt.
Der Feſtakt wurde eingeleitet durch den ausgezeichneten
Vor=
ar von Glucks „Füllet mit Schalle jubelnd die Halle” durch die
Begrüßungsanſprache, in der er etwa folgendes
-führte:
Es iſt das erſtemal, daß die Heſſiſche Brandverſicherungsanſtalt ein
oiläum feiert. Nach ihrem hundertjährigen Beſtehen im Jahre 1877
hi die Anſtalt in einem Stadium der Umbildung, ſo daß man wohl den
exkpunkt nicht für geeignet hielt. Als dann 100 Jahre ſeit dem Er=
Kriegsverhältniſſe eine Feier verboten.
Auch heute iſt es nicht unſere Abſicht, ein Feſt zu feiern, das würde
er ganzen Weſen der Anſtalt widerſprechen, aber wir habem es doch zem Herzen.
n. angezeigt gehalten, in einer ſchlichten Feier des Tages zu gedenken,
ſat uben uns berechtigt, uns ihrer Entwicklung und ihrer gemeinnützigen
äuigkeit in dieſem Zeitraum gemeinſam mit allen Behörden und
Kör=
eiſchaften, welche an ihrer Entſtehung und Wirkſamkeit Anteil
ge=
ourmen haben, in Dankbarkeit zu erfreuen. Und ſo hat ſich die
Heſ=
ſge Brandverſicherungskammer geſtattet, Sie heute zu dieſem
gkade=
ſithen Akt einzuladen, und iſt hocherfreut, daß Sie ihrer Einladung
brahlreich gefolgt ſind.
Namens der Heſſiſchen Brandverſicherungskammer habe ich die Ehre,
alle aufs herzlichſte zu begrüßen und willkommen zu heißen. Leider
t er Herr Staatspräſident, der die feſte Abſicht hatte, perſönlich unſerer
eu tigen Feier beizuwohnen, durch die Rückſicht auf ſeine Kur in Bad=
9heim genötigt, auf ſein Erſcheinen zu verzichten; er hatte aber die
hre, uns ſeine Glückwüinſche zu übermitteln.
Sehr erfreut ſind wir, einen Vertreter des Präſidiums des
Land=
rus am heutigen Tage zu unſeren Gäſten zählen zu dürſen. Der
Land=
rol hat durch die geſetzliche Feſtlegung der Verſicherungsgrundſätze unſere
ſultalt auf feſten Boden geſtellt und ihren wechſelnden Bedürfniſſen
eis Nechnung getragen. Aus ſeiner Mitte ſind häufig Anregungen
eſlsben worden, die der Anſtalt zum größten Nutzen gereicht haben.
Sir danken Ihnen für Ihr Erſcheinen und heißen Sie herzlich
will=
dmrmen.
uu mezzo, der ſtets der Anſtalt ſein Intereſſe gewidmet hat, heute hier
jätt begrüßen zu können. Ein höherer Wille hat ihn vor wenigen
amen abgerufen. Wähnend er das Miniſterium des Innern verwaltete,
Entſchließungen dieſes Miniſteriums erfolgt, welche für unſere
An=
ak von der größten Bedeutung waren und uns ihm gegenüber zu
rißtem Dank verpflichten. Wir werden ſeiner fürſorgenden Tätigkeit
eis in dankbarer Weiſe gedenken.
Herr Miniſter Kirnberger ſowie die Herren Staatsrat Dr. Reitz
Regierungspat Bornſcheuer, die Heren Vertreter unſerer
Aufſichts=
eiſtändnis begleitet, wie ſie, ohne der Anſtalt beengende Feſſeln
auf=
r Wbringen weiß und wie ſie beſonders in der ſchwveren Zeit der
In=
guron uns helfend und ſtützend zur Seite geſtanden hat.
ſürſidenten der Oberrechungskammer herzlich zu begrüßen und ihnen
iri ihr Erſcheien zu danken. Auch mit dem Landesfinanzamt und den
ſei iehungen. Wir haben bei dieſen Bebörden ſtets und auch neuerdings,
giunden und haben immer im beſten Einvernehmen zuſammengearbeitet.
Li— danken Ihnen, meine Herren, daß auch Sie an uſerer heutigen
ſeger teilnehmen.
enreinden, deren Tätigkeit auf dem Gebiete des Feuerſchutzes, der
Brand=
ehämpfung und der Vorbzugung von Bränden für uns von der
größ=
en. Bedeutung iſt. Wir ſind außerordentlich dankbar, daß Sie unſere
anen und heißen Sie ebenſo wie die Vertreter der Feuerwehren, die
nnit uns beſonders innig verbunden ſind, von Herzen wilkommen.
Es iſt vielleicht eine bedauerliche Tatſache, daß eine gemeinnützige
An=
eutigen Zeit, in der die Achtung vor fremdem Eigentum ſo geſchwunden
t wnd die Erkenntnis, daß ſchließlich die Geſamtheit der Verſicherten
uiEommen muß, nicht überall Eingang gefunden hat, iſt es von
be=
ſuscerer Bedeutung, daß wir auch bei den Gerichtsbehörden Verſtändnis entfalten möge.
unſere Aufgaben finden. Wir danken deshalb auch Ihnen, meine
enren, herzlich für Ihr Erſcheinen.
und danken Ihnen für die mertvolle Hilfe, welche Sie uns bei d
Ndaſſung unſerer Denkſchriſt geleiſtet haben.
begrüßen, weſche die wirtſchaftlichen Intereſſen der Erwerbsſtände
res Landes vertreten. Wir ſchätzen es beſonders, daß dieſe Körper= wehren.
äften die wirtſchaftliche Bedeutung unſerer Anſtalt durch ihr
Erſchei=
anerkennen, denn eine unſerer wicktigſten Aufgaben beſteht ja darin,
icht allein die Gewähr dafür zu bieten, daß die durch das Feuer
zer=
gegehen werden können, ſondern daß auch der Realkredit geſichert iſt
Herren Vertreter der Induſtrie= und Handelskammer, der Land= ſten Glückwünſche aus. Er gab ſodann Kenntnis von dem
Be=
itſchaftskammer und Handwerkskammer des Landes und der Kredit= ſchluß, der auf die Fürſorgetätigkeit des Präſidenten für die
Be=
nüätute, mit welchen wir zuſammenarbeiten.
mernehmen, möge es heißen, wie es wolle, kann heute der Preſſe ent= ten der Anſtalt beſtimmt ſind, um ein alsbaldiges Inkraftreten
men, welche die Bildung der öffentlichen Meinung ſo weſentlich be=
Endlich begrüße ich herzlich die Mitglicder des Ausſchiſſes, der den mögen, aber auch einen Anſporn dazu, in gleichem Sinne
andvarſicherungskrmmer und des Ausſchuſſes zur Verwaltunn der wie bisher für die Anſtalt zu arbeiten.
mirdesfeuerlöſchkaſſe, mit uns durch gemeinſame Arbeit aufs innigſte
mmden, und alle Beamten und Angoſtellten unſerer Anſtalt, welche
matürlich an der heutigen Feie; beſonderen Anteil nehmen.
ſ5 der breiteven Leffentlichkeit deutlich zeigen möge weſche Bedeutung hexausklinge, führte er aus, macht es mir ſchwer, allen Herren,
fir Land und Volk beſitzt.
* zum Segen des Heſſenlandes wirkt. Es waren dies Landgraf zwecke, dafür danken wir, von ganzem Herzen. Ich darf im
müſſen dieſen Männern heute noch von Herzen dankbar ſein. Es in Zukunft in vollſtem Einvernehmen mit dem Ausſchuß
weiter=
iſt vielleicht reizvoll, zu überlegen, welche Gedanken den Män= zuarbeiten und das ſchöne perſönliche Verhältnis auch in Zu=
Die Heſſiſche Brandverſichexungskammer hatte für geſtern nern vorgeſchwebt haben, die dieſe Einrichtung ſchufen. Das kunft beſtehen zu laſſen. Wir werden bemüht ſein, nach wie vor
zipien des Rationalismus und Merkantilismus war es damals Höhe zu halten, auf der ſie ſteht.
in erſter Linie die Abſicht, den Staat, die Steuerträger vor
Ver=
ie gsanſtalt liegt, hatten zu der Feier Vertreter entſandt. Die luſten zu ſchützen. Heute hingegen ſpielt die große Rolle der trag einen Abriß aus der
ſoziale Gedanke des Eintretens aller für einen und eines für alle.
rü ßungsanſprache des Präſidenten Geheimrat von Wir dürfen uns heute wohl nicht darüber täuſchen, daß dieſer
ſoziale Gedanke meiſtens mehr im Munde geführt wird, als er
ſt drigalvereinigung unter Leitung des Herrn Profeſſor Dr. dem eigenen Beutel. Die Aufgabe der Brandverſicherungskammer trag halte, denn wir haben verſucht, dieſen Entwicklungsgang in der
ack. Im Anſchluß daran hielt Herr Geheimrat von Hahn geht nicht nur dahin, zu entſchädigen bei unverſchuldetem Ver= Denkſchrift, die wir zu unſerem Jubiläum herausgegeben haben, und
läre wohl Anlaß zu einer Gedenkfeier geweſen, aber damals befand weit über eine rein lokale Bedeutung hinausgeht. Die Anſtalt lage unſerer Anſtalt ſind, lebendig blieben und daß mithin die ſehr
der Brandaſſekurationsordnung von 1816 verfloſſen waren, haben der Anlage von Waſſerleitungen, der Ausbildung der Feuer= ſicherung hängt, wie kaum ein anderer Verwaltungszweig, zuſammen
nldem vor nun 150 Jahren die Anſtalt ins Leben geruſen wurde. Wir mit Auszeichnungen kommen. Das geht leider nicht, da der mo= und wirtſchaftliche Eigenarten einzelner Länder, Landesteile, ja ſogar
derne Staat nach der Verfaſſung nicht mehr in der Lage iſt, Aus= gewiſſer Stände wieder. Die erſten Anfänge gehen zurück bis zu dem
wachſen, blühen und gedeihen zum Wohle des Heſſenlandes. —
Heſſiſche Landtag ließ in Verhinderung ſeines Präſidenten Ade= auf die im Jahre 1676 gebildete und aus der Vereinigung einer großen
lung in deſſen Auftrag durch Herrn Haury Glückwünſche aus= Zahl kleiner Kaſſen hervorgegangene Hamburger=General=Feuerkaſſe
zu=
ſprechen: das Landesfinanzamt Darmſtadt durch den Vizepräſi= teilen Anſtalten errichtet, ſodaß heute 19 preußiſche und 18 außer=
Gräf durch Herrn Kreisdirektor v. Werner.
ſtadt führte Bürgermeiſter Mueller aus:
Aufrichtig bedauen wir, Gerrn Miniſter von Brentano di Der Heſſche Städtetag bat mich beauftragt, ihn bei dem heutigen
liebenswürdige Einladung zu danten und ſie zu ihrem Jubiläumstage lichen Verwaltungen eingegliedert. Sie ſtehen zwar unter Aufſicht der
aufs herzlichſte zu beglückwünſchen. Ich erfülle dieſem Auftrag um ſo einzelnen Landesregierungen, ſind aber allgemein nach den Grundſätzen
lieber, als er mir zugleich die Gelegenheit gibt, die beſonderen Wünſche der Selbſtverwaltung organiſiert. Der Grundgedanke iſt im allgemeinen
der Stadt Darmſtadt damit zu verbinden, die ja als Sitz der Anſtalt der der Gegenſeitigkoit, d. h. jedes Mitglied iſt Verſicherungsnehmer und
während 150 Jahren mit deren Geſchicken aufs engſte verkmüpſt ge= zuleich Verſicherer. Die Beiträge werden von der Geſamtheit der
Ver=
weſen iſt.
zFinde begrüße ich mit beſonderer Freude. Wiſſen wir doch, wie auf ihre Leiſtungen ud Erfolge während einer ſo langen Zeit, Leiſtungen wurden unter Ausſchluß jeder Gewinnabſicht nur ſoviel Beiträge
er=
nisre Aufſichtsbehörde die Tätigkeit unſerer Anſtalt ſtets mit feinem und Erfolge, die ſchlechthin lückenlos befriedigt haben, dank der zweck= hoben, als zur Deckung der Schäden unter Beuückſichtigung der auf das
Utlugen, ihre Bedürfniſſe mit denjenigen der Verſicherten in Einklang Leitung und Zuſammenſetzung des Beamtenapparates. Dank ſchließlich Ueberſchifſe dienen als Rücklage und zur Verbilligung der Beiträge
Bedürfniſſen der Verſicherungsnehmer nach Maßgabe der Leiſtungs= gebiet, das ſich zumeiſt mit dem Staatsgebiet oder in Preußen der Pro=
Ebenſo habe ich die Ehre, die Vertreter des Hermn Miniſters der fähigkeit der Anſtalt immer reaſtzeitig und angemeſſen Rechnung ge= binz deckt. Sie iſt daher mit der eingeſeſſenen Bevölkerung ſchon durch
imanzen, des Herrn Miniſters für Arbeit und Wirtſchaft und des Herrn tragen hat. So hat ſich die Heſſiſche Brandverſicherungskammer im ihren traditionellen Entwicklungsgang auf das engſte verwachſen und
Laufe der Geſchichte zu eimem Wohlfahrtsinſtitut im beſten Sinne des verſügt in verſicherungsteachniſcher Hinſicht infolge jahrhundertelanger
heutigen Tage dankbar anzuerkennen, iſt mir ein lebhaftes Bedürfnis an Erfahrungen. Das Haupttätigkeitsgebiet der öffentl.
Feuerverſiche=
iwanzämtern verbinden us ſeit dem Beſtehen der Anſtalt die engſten und eine Genugtuug. So weit ich unterrichtet bin, ſind die Brand= rungsanſtalten iſt die Gebäudebrandverſicherung. Von allen verſicherten
ach dem ſie Reicksbehörden geworden., Verſtändnis für unſere Belange, ſchadenfälle in den heſſiſchen Städten ſtets in der lohalſten Weiſe von Gebäuden in Deutſchland ſind etwa 8/10 bei den öffentlichen Anſtalten
haben. Von ganz beſonderem Wert für die Städte iſt die Tätigkeit der der Sachſchadenverſicherung. Entſprechend ihrer Eigenart haben die
Das Glaiche gilt für die Provinzialdirektionen, Kreisämter die Kammer aber auch in der Richtung geweſen, daß ſie den Ausbeu zeit= öffentl. Feuerverſicherungsanſtalten nach den für ſie geltenden
geſetz=
ean rin Oberbürgermeiſter und Bürgermeiſter der Städte und Land= gemäßer Waſſerlatungsanlagen und Feuerlöſcheinrichtungen großzügig lichen Beſtimmungen eine Reihe ſehr weitgehender Verpflichtungen. So
gefördert und hier ſogar vielfach eine eigne kluge Initiative entfaltet hat, ſind ſie verpflichtet, alle innerhalb ihres Geſchäſtsgebiets entſtehenden
Damit iſt erreicht worden, daß nicht nur die Höhe der Brandſchäden, bzw. ihnen zur Verſicherung angebotenen Gebäude in Verſicherung zu
ſondern ſogar die Zahl der Brände ſelbſt nicht unerheblich zurück= nehmen. Dieſer Annahmezwang bedeutet, daß die Anſtalten nicht nach
ſicktrebungen, die Feuerwehren durch beſſere Ausrüſtumg und Fortbil= giwangen iſt, was dem allgemeinen Sicherheitsgefühl der Bevölkerung Wahl, wie die Privatverſicherer beſonders günſtige Gegenden bearbeiten
ma der Führer leiſtungstähiger zu machen, ſo taträftig mterſtützt weſentlich zugute kommt. So ſtehen wir der auf den erſten Blick abſurd, können, ſodaß demnach auch die Verſicherung des in
verſicherungsteck=
anmutenden Tatſache gegenüber, daß die eigentliche und urſprüngliche niſcher Hinſicht ungünſtigen Gebäudebeſtandes zu erſchwinglichen, gerech=
Aufgabe der Kammer, die Brandſchadenregulierung, in zunehmendem ten Beitragsſätzen ermöglicht wird. Der Annahmezwang iſt deshalb
alk, wie die unſere, auch ohne Mithilfe der Gerichts= und ſtaatsan= Förderung de Organiſation und Vervollkommnung der nötigen Vor= die dem werktätigen Volk und dem kleinen Mittelſtand angehörigen
zau tſchaftlichen Behörden nicht auszukommen vermag. Gerade in der beugungsmittel; eine Entwicklung, die in ihrer wirtſchaftspolitiſchen Volksſchichten. Zum Schutze des Nealkredits ſind die öffentl. Feuerver=
Tragfähigkeit gar nicht hoch genug gewertet werden kann.
in alle Schäden, welche das verheerende Element des Feuers verurſacht, Brandverſicherungskammer im Geiſte ihrer ſeitherigen Entwicklung auch beiträge fortzuſetzen. Die Anſtalten haben weiter die Verpflichtung, den
künftighin eine ſegensreiche Tätigkeit zum Nutzen des ganzen Landes Verhältniſſen entſprechend Mittel auszuwerfen, aus denen Beihilfen zu
Weiter ſprachen Glüchwünſche aus: Bürgermeiſter Ritzel= der Feuerſicherheit und Vervollkommnung des Feuerlöſchweſens dienen.
Michelſtadt im Namen der heſſiſchen Landgemeinden, Kommer= Für derartige Aufwvendungen im Intereſſe des Feuerſchutzes ſind in den
Auch die Herren Vertreter des Staatsarchits begrüßen wir hert= zienrat Sichel=Mainz für die Heſſiſche Induſtrie= und Han= letzten 50 Jahren rund 175 Miüllonen Mark und insgeſamt füe
gemein=
delskammer, Oekonomierat Henſel für die Landwirtſchaftskam= haben die Anſtalten die Pflicht, für eine ordnungsgemäße Verwendung
Verner habe ich die Ehre, die Hernen Vertreter der Körverſchaften, mer, Herr Schmuck für die Heſſiſche Handwerkskammer, Herr der Entſckädigungsſumme, für die Wiederherſtellung der zerſtörten Ge=
Ehrenkommandant Damm=Friedberg für die heſſiſchen Feuer= bäude Sorge zu tragen und leiſten dadurch eine weſentliche Mithilfe
Eine Jubiläumsſtiftung
Den Reigen der
Glückwunſchanſprachen
röfffnete im Namen der Staatsregierung Herr Miniſter Dr.
rnberger. Er führte etwa aus: Geſtatten Sie mir, daß ich
l3 erſter Vertreter im Namen der heſſiſchen Staatsregierung
nbo. ich darf wohl ſagen, des ganzen heſſiſchen Volkes Ihnen die
eiszlichſten Glückwünſche zur heutigen Feier überbringe. Die
ſashl 150 iſt äußerlich wohl ettzas rein Materielles, aber es iſt, unſerer Anſtalt haben immer das Gefühl gehabt, daß der Aus=
Namens des Brandverſicherungsausſchuſſes ſprach Herr
Alt=
hiuten Gebäude alsbald wie der aufgeführt und ihrer Beſtimmung zu= bürgermeiſter Schmidt=Oppenheim der Anſtalt und beſonders
Verluſten vorgebeugt werden konn. Ich begrüße deshalb herzlich ihrem Präſidenten Herrn Geheimrat von Hahn die
herzlich=
amten der Anſtalt zurückzuführen ſei, einen Jubiläumsſtock zu
last not legst begrüße ich herzlich die Vertreter der Preſſe, für bilden im vorläufigen Betrag von 40 000 Mark, deſſen
Erträg=
emen Mitwirkung am beutigen Tage wir aufrichtig dankbar ſind. Kein, niſſe alljährlich für Bildungs= und Erholungszwecke der
Beam=
inrlußt. Möge ſie uns auch künſtig ihre Shalten öffnen und uns hel= der Jubiläumsſpende zu ermöglichen, ſind für das laufende Jahr
ug zur Seite ſtehen, wie ſie dies bsſonders auch in den letzten Tagen in 2000 Mark beſonders eingeſtellt. Der Redner verlas die
Stiſ=
hervorragendem Maße getan hat. Wir heißen Sie herzlich will= tungsurkunde und knüpfte daran den Wunſch und die Hoffnung,
daß die Begmten darin eine Anerkennung für ihre Tätigkeit fin=
Den Dank für dieſe Stiftung und die Glückwünſche ſprach
wiederum. Herr Geheimrat von Hahn aus. Die Ueberfülle
So darf ich unſere beutige Feier mit dem Wunſche einleiten, daß ſie wärmſter Wünſche und Anerkennung, die aus dieſen Worten
ere Anſtalt, die bisher wonia hervorgetreten iſt und mehr im Stillen, die geſprochen haben, zu danken. Seien Sie verſichert, daß die
Heſſiſche Brandverſicherungskammer jederzeit getreu bleiben wird
dem Grundſatz, der ſie bisher geleitet hat, daß ſie bemüht ſein
wird, noch mehr zu leiſten und ſich den Bedürfniſſen des
Lan=
des und der Zeit anzupaſſen. Ganz beſonders habe ich zu danken
dem Herrn Miniſter Kirnberger, der uns heute eine
Aus=
zeichnung überwieſen hat, die wir ſehr hochſchätzen. Unſere
An=
ſtalt iſt damit an die Seite der anderen ſüddeutſchen Anſtalten
geſtellt worden. Beſonderen Dank fernerhin dem Vertreter des
Ausſchuſſes für die Bekanutgabe der Stiftung. Die Beamten
ur doch ein Bedürfnis, einen Blick zu werfen auf die Männer, ſchuß ihnen Wohlwollen entgegenbringt; daß er nunmehr ein
t die die Einrichtung ſchufen, die nunmehr 150 Jahre hindurch beſonderes Kapital feſtgelegt hat für Bildungs= und
Erholungs=
n Ludwig IT., ſein Staatsminiſter und Kanzler Klipſtein. Wir. Namen der Beamten geloben, daß wir bemüht ſein werden, auch
r waren Gedanken, die uns heute ferner liegen. Nach den Prin= unſere ganzen Kräfte für die Anſtalt einzuſetzen, um ſie auf der
Präſident von Hahn gab ſodann in einem längeren Vor=
Geſchichte und Tätigkeit der Anſtalt
Meine ſehr geehrten Herren! Erwarten Sie nicht, daß ich Ihnen über
praktiſche Betätigung findet. Man iſt immer lieber dann ſozial, die Geſchichte der Gründung der Heſſ. Brandverſicherungsanſtalt am 1.
wenn es auf Koſten des Staates, der Gemeinden geht, als aus Auguſt 1777 und deren Entwicklung bis auf die heutige Zeit einen
Vor=
luſt, ſondern ihr großer ſozialer Gedanke iſt das „Einer für alle”, die in Ihrer aller Händen iſt, zu ſchildern. Auf eins möchte ich aber
wirkſam zu löſen. Wenn man ſich die Geſchichte der Anſtalt hinweiſen, wie klar nämlich die Gründer der Anſtalt Weſen und
Be=
betrachtet, muß man dem Herrn Vorredner durchaus recht deutung der Iffentlichen Anſtalt erfaßt hatten und daß die Gedanken,
geben, wenn er feſtſtellt, daß die Bedeutung der heutigen Feier, die bei der Gründung der Anſtalt maßgebend geweſen ſind, im
Weſent=
lichen auch heute noch in den geſetzlichen Vorſchriften, die die
Grund=
wirkt nicht nur verſichernd, ſondern ſie wirkt auch ſchützend für gründlichen Erwägungen, welche der Grundung unſerer Anſtalt
voraus=
die Allgemeinheit auf dem Gebiet der Verhütung von Bränden, gingen, auch ihre Früchte getragen haben. Die öffentliche
Feuerver=
wehren uſw. uſw. Unſer Glückwunſch kommt darum von gan= mit dem geſchichtlichen Werdegang der einzelnen Länder des Deutſchen
Reiches. Sie iſt nicht wie die verhältnismäßig junge Sozialverſicherung
auf Grund einer einheitlichen Reichsgeſetzgebung entſtanden, ſondern ſie
Die Regierung würde gerne bei der heutigen Gelegenheit ſpiegelt in ihrer jahrhundertalten Geſchichte rechtliche organiſatoriſche
zeichnungen zu verleihen. Das Geſamtminiſterium hat aber be= auf Familien= und Stammesgemeinſchaft beruhenden Gildenweſen des
ſchloſſen, dem Herrn Vorſitzenden die Amtsbezeichnung „Prä= ausgehenden Mittelalters. Durch Eingreifen der Landesherren,
Gemeinde=
ſident zu verleihen. Dieſe Bezeichnung ſoll dazu dienen, der verwaltungen und öffentlichen Körperſchaften traten an Stelle der
Brandverſicherungskammer vor der Oeffentlichkeit eine größere Brandgilden nach und nach öffentliche Brandkaſſen mit beſtimmter
Or=
ganiſation und klarer Rechtsgrundlage, die nach dem allmählichen Ent=
Bedeutung zu geben. Möge die Brandverſicherungsanſtalt weiter ſtehen foſtgefügter und zentral verwalteter Staaten insbeſondere im 18.
Jahrhundert zu größeren öffentlichen, zum Teil ſtaatlichen Brandver=
Aus der großen Reihe der weiteren Glüchwunſchanſprachen, ſicherungsanſtalten, öffentl. Sozietäten und Brandkaſſen mit unmittelbar
die wir im Wortlaut aus Gründen des Raummangels nicht behördlicher Verwaltung und behördlichen Einrichtungen ausgebaut
wiedergeben können, ſeien die nachſtehenden hervorgehoben: Der wurden. Die älteſte iſt die Hamburger Feuerkaſſe, die ihren Urſprung
rückführt. Im Laufe der Jahrhunderte wurden dann in allen
Landes=
denten Dr. Hellwig. Der Verband der Kreis= und Provinz= preußiſche Anſtalten beſtehen, von denen unter den preußiſchen 7. von
behörden in Vertretung des Vorſitzenden Provinzialdirektor Dr. den außerpreußiſchen 13 ſtaatlich privilegierte Monopol= und
Zwangs=
rechte hinſichtlich der Gebäudeverſicherung beſitzen, während die übrigen
Namens des Heſſiſchen Städtetages und der Stadt Darm= als freie Wettbewerbanſtalten arbeiten. Unſere Heſſiſche Anſtalt gehört
mithin nicht zu den älteren öffentl. Feuerverſicherungsanſtalten
Deutſch=
lands; nach dem Gyüindungsjahr ſteht ſie vielmehr erſt an 3. Stelle.
Um den örtlich verſchiedenen und zeitlich wechſelnden öffentlichen
Feſtakt zu vertreten, der Heſſiſchen Brandverſicherungskammer für die Bedürfniſſen gerecht zu werden, ſind die Anſtalten den einzelnen
ſtaat=
ſicherungsnehmer aufgebracht, die dann als ſolche die Schäden des Ein=
Die Heſſiſche Brandverſicherungskammer darf mit Recht ſtolz ſein zelnen übernimmt. Bei den öffentlichen Feuerverſicherungsanſtalten
mäßigen Organiſation, dank der ſtets mit glücklicher Hand ausgewählten geringſte Maß beſchränkten Verwaltungskoſten notwendig ſind. Die
dem Umſtande, daß eine kluge Geſetzgebung den jeweiligen tatzſächlichen für ſpätere Jahre. Jede Anſtalt hat ein feſtumgrenztes Verwaltuugs=
Wortes ausgewachſen. Das insbeſondere ſür die heſſiſchen Städte am Betriebsführung in ihrem feſtumriſſenen Bezirk über einen reichen Schatz
der Kammer reguliert worden, wie denn überhaupt die gegenſeitigen verſichert. Neben der Gebäudeverſicherung betreiben insbeſondere die
amtlichen Beziehungen ſich immer in der harmoniſchſten Form volzogen. Wettbewerbsanſtalten auch die Mobiliarverſicherung und andere Zweige
Maße bewußt zurückgedrängt und erſetzt wird durch gine fortſchreitende namentlich ein Schutz für die Bewohner des blatten Landes und für
ſicherungsanſtalten auch verpflichtet, die Gebäudeverſicherung auch im
Es iſt der herzliche Wunſch der heſſiſchen Städte, daß die Heſſiſche Falle des Beſitzwechſels und nicht pünktlicher Zahlung der Verſicherungs=
Emrichtungen und Maßnahmen gegeben werden, welche zur Erhöhung
nützige Zwecke über 200 Millionen Mark ausgegeben worden. Endlich
zur Erhaltung des deutſchen Wohnungsweſens.
Eine außerordentliche Stärkung haben die öffentl.
Feuerverſiche=
rungsanſtalten mit der um die Mitte des vorigen Jahrhunderts
ein=
ſetzenden Konzentration erhalten. Dieſe Beſtrebungen führten zunächſt
zur Abhaltung von Direktorenkonferenzen, woraus ſich die im Jahre
1888 gebildete Vereinigung öffentl. Feuerverſicherungsanſtalten, in
Deutſchland mit dem Sitze in Berlin entwickelte, der heute faſt alle
öffentl. Anſtalten Deutſchlands angehören. Als Zweck dieſer Vereinigung
bezeichnen die Satzungen; durch gemeinſame Beratungen und durch
Sammlung und Austauſch von Erfahrungen die öffentl.
Feuerver=
ſicherung zu fördern. Während dieſe Vereinigung einen loſeren
Zu=
ſammenhang darſtellt, bildet den eigentlichen Kern des
Zuſammen=
ſchluſſes der 1872 aus der Vereinigung hervorgegangene Verband öffentl.
Feuerverſicherungsanſtalten in Deutſchland, ebenfalls mit dem Sitz in
Berlin. Dieſem Verband gehören alle preußiſchen und außerdem noch
eine kleinere Anzahl außerpreußiſche Anſtalten an. Dadurch, daß die
Verwaltungsorgane des Verbandes gleichzeitig die Organe der
Ver=
einigung ſind lehnen ſich auch die nicht dem Verband angehörigen
Mit=
glieder der Vereinigung gleichſam als außerordentliche Mitglieder dem
Verbande an zur Erreichung gemeinſamer Ziele und zur einheitlichen
Fürſorge und Vertretung ihrer Intereſſen. Es würde zu weit führen,
Ihnen die Aufgaben und die Tätigkeit des Verbandes hier des näheren
darzulegen. Ich beſchränke mich nur auf die Tatſache, daß auch für
die Zwangs= und Monopolanſtalten die Teilnahme an den regelmäßigen
Zuſammenkinften des Verbandes und der Vereinigung von erheblichem
Wert ſind, und daß durch die Ausſprache bei dieſen Gelegenheiten
vieler=
lei Anregungen gegeben werden, welche für alle Anſtalten nutzbar
ge=
macht werden können. Während die preußiſchen Anſtalten ihre Zwangs=
und Monopolrechte, welche auch ſie früher beſaßen, im 19. Jahrhundert
meiſt verloren haben und nun als Wettbewerbsanſtalten den
Konkurrenz=
kampf mit der Privatverſicherung führen müſſen, beſtehen in Mittel=
und Sücddeutſchland überwiegend Zwangs= und Monobolanſtalten, ſo in
Heſſen=Naſſ
en=Kaſſel, Bayern, Sachſen, Baden Thüringen, Heſſen
und in einigen kleineren, nicht zu Preußen gehörigen norddeutſchen
Staaten ſ.
in den Hanſaſtädten Lübeck, Hamburg und neuerdings
in Danzig. Im ganzen ſind in Deutſchland 38 öffentl.
Feuerverſiche=
rungsanſtalten vorhanden.
s Verhältnis unſerer Heſſiſchen Anſtalt zu den
anderen deutſchen Anſtalten etwas näher betrachten, ſo ergibt ſich, daß
Seite 6
Nummer 214
Donne stag den 4. Auguff 1927
die Heſſiſche Brandverſicherungsanſtalt mit einer
Brandverſicherungs=
ſumme von 4½ Milliarden Mark an der 13. Stelle ſämtlicher Anſtalten
erſcheint. Mit ihren Beiträgen in Höhe von rund 2 333000 Mark ſteht
ſie an 17. Stelle. Mit den Schäden in Höhe von 1 20 000 Mark an
21. Stelle, mit den Verwaltungskoſten in Höhe von 398000 Mark
eben=
falls an 21. Stelle, mit ihren Aufwendungen für gemeinnützige Zwecke
in Höhe von 37400 Mark an 4. Stelle und mit ihrem Vermögen m
Höhe von nicht ganz 1 975 000 Mark an 12. Stelle. Dieſe Zahlen ſind beeinflußte Schodensermittlung obliegt.
der Ueberſicht über die Verwaltungsergebniſſe der Deutſchen öffentl.
Feuerverſicherungsanſtalten im Jahre 1925 entnommen, der letzten
Ueber=
ſicht, die volſtändig aufgeſtellt werden konnte. Ein näherer Vergleich
mit der bayeriſchen, württembergiſchen und badiſchen Anſtalt ergibt
dann folgendes:
1. Bahern iſt an Flächengehalt etwa 10 mal, an Eimnwohnerzahl
etwa 5½ mal ſo groß wie Heſſen. Die Bayeriſche
Landesbrandver=
ſicherungsanſtalt hat eine Verſicherungsſumme aufzuweiſen, die etwa
4 mal ſo groß iſt wie die heſſiſche. An Beiträgen erhebt ſie etwa 7 mal
mehr wie die heſſiſche Anſtalt. An Schäden hat ſie 11 mal mehr wie
Heſſen zu vergüiten gehabt, die Verwaltungskoſten betragen das 5=fache
wie in Heſſen, für gemeinnützige Zwecke hat ſie das Doppelte
aufge=
wendet und ihr Vermögen iſt etwa 3½ mal größer wie es die heſſiſche
Anſtalt beſitzt.
2. Württemberg iſt an Flächengehalt etwa 2½ mal, an
Ein=
wohner nahezu 2 mal ſo groß wie Heſſen. Die Verſicherungsſumme der
Württembergiſchen Staatlichen Gebäude=Verſicherungsanſtalt iſt doppelt
ſo groß wie die der Heſſiſchen Anſtalt. An Beiträgen erhebt ſio das
3½fache. An Schäden hat ſie das 5fache aufzuweiſen, ihre
Verwal=
tungskoſten betragen das Dopelte der heſſiſchen, für gemeinnützige Zwecke
hat ſie das 1½=fache aufgewendet und ihr Vermögen beträgt das Doppelte,
wie es unſere Anſtalt beſitzt.
3. Baden iſt an Flächengehalt nahezu doppelt ſo groß und an
Einwohnerzahl über 1½ mal ſo groß wie Heſſen. Die
Verſicherungs=
ſumme der Gebäudeverſicherungsanſtalt für den Freiſtaat Baden beträgt
das Doppelte wie die der Heſſiſchen Anſtalt. An Beiträgen erhebt ſie
das 5ſache, die Schäden betvagen ebenfalls das über 5fache der heſſiſchen
Schäden, die Verwaltungskoſten betragen die Hälfte der heſſiſchen, für
gemeinnützige Zwecke hat ſie etwa 34 der heſſiſchen aufgewendet und an
Vermögen hat ſie das 3fache.
Dieſer Vergleich gibt mancherlei zu denken. Er beweiſt, daß die
Verſicherungsſumme in Heſſen verhältnismäßig hoch iſt, daß die
Bei=
träge, welche die Heſſiſche Anſtalt erhebt beſonders niedrig ſind und daß
wir in Heſſen eine verhältnismäßig recht günſtige Schadensſtatiſtik
auf=
weiſen können. Die Verwaltungskoſten ſind nur in Baden auch
pro=
zentual niedriger wie in Heſſen, was ſeine Urſache darin hat, daß die
Schadensermittlung in Baden nicht durch eigene Beamten der Anſtalt
erfolat, und daß auch beſonders feuergefährliche Gebäude nicht mit
höhe=
ren Beiträgen herangezogen werden, mithin die ſchwierige und
zeit=
raubende Arboit der Tarifierung dort in Wegfall kommt. Dieſen
nied=
rigen Verwaltungskoſten ſtehen aber in Baden die außerordentlich hohen
Schäden gegenüber und dementſppechend auch die ſehr viel höheren
Bei=
träge, wie ſie dort erhoben werden. Unſere heſſiſche Anſtalt erhob imn
den letzten Jahren 8 Pfg. auf 100 Mk. Verſicherungskapital, d. h.
eigent=
lich nur etwas mehr wie 5 Pfg., wenn man berückſichtigt, daß die
Bei=
träge nur von der Friedensverſicherungsſumme erhoben werden und zu
im Jahre 1985 durchſchnittlich 75 Prozent betrugen. Die badiſche An= hilſen zur Anſchaffung von Feuerlöſchgewäten und zur Verbeſſerung
ſtalt dagegem erhob in den beiden letzten Jahren 18 Pfg auf 100 Mk.
Verſicherungskapital, im Jahre vorher ſogar 25 Pfg. Hinſichtlich der
Aufwendung für gemeinnützige Zwecke zeichnet ſich unſere Heſſiſche
An=
ſtalt beſonders aus. Keine andere Anſtalt in Deutſchland mit Ausnahme
der Sächſiſchen hat prozentual für dieſe Zwecke ſoviel ausgeworfen und des Landes ein Vertrauensverhältnis herausgebildet, deſſen Weiter=
Hinſichtlich des Vermögens allerdings fällt der Vergleich für die Heſſiſche
Anſtalt nicht beſonders günſtig aus. Es hat dies hauptſächlich darin
ſeinen Grund, daß die Beiträge in den letzten Jahren mit Rückſicht auf
die ſchon im übrigen ſtark belaſteten Hauseigenzimer ganz beſonders
niedrig gehalten worden ſind, was die natürliche Folge haben mußte,
daß dem Betriebs= und Reſervefonds, der wie bei allen anderen
An=
ſtalten, durch die Inflation zum größten Teil verloven gegangen iſt, nur
gevinge Summen zugewieſen werden konnten. Um die Anſtalt ſtark zu
machen und ſie auch zu befähigen, bei kataſtrophalen Brandfällen ihre
volle Pflicht zu erfüllen, wird es nötig ſein, in den nächſten Jahren dem
Betriebs, und Reſervefonds etwas größere Mittel zuzuführen und ſie
damit ſo zu ſtärken, daß ſie allen Anforderungen gewachſen ſind. Im
allgemeinen kann wohl geſagt werden, daß die Heſſiſche Anſtalt den
Ver=
gleich mit allen anderen deutſchen Anſtalten nicht zu ſcheuen braucht und
daß ihre Organiſation gut gefügt und geeignet iſt, auch in ſchwierigen
Zeiten dem Gebäudebeſitzer in Heſſen einen vollen Verſicherumgsſchutz
zu gewähren. Ihre Verwaltung iſt einfach und klar geſtaltet. An der
Spitze ſteht ein Vorſitzender mit zwei Räten. Die ſtatiſtiſchen und
Kata=
ſterarbeiten werden von einem Beamtenkörper von 12 Beamten nebſt
dem nötigen Kanzleiperſonal bearbeitet und daneben ſtehen 18 obere und
mittlere Baubeamte, welchen die ſelbſtändige und von der Kammer nicht
Zu den Beratungen eüber beſonders wichtige Angelegenheiten wird
ein zur Vertretung der Verſicherten gewählter Ausſchuß zugezogen, der
aus 9 Gebäudeeigentümern beſteht, welche bei der
Brandverſicherungs=
vinzialausſchüſſen der drei Provinzen des Landes gewählt. Dieſer
Aus=
ſchuß bildet in Vereinigung mit den Räten und unter dem Vorſitz des
erweiterte Brandverſicherungskammer. Er iſt berufen, über die allge Auch hat die Reichsregierung inzwiſchen Verbeſſerungen in den
Anrech=
meinen Angelegenheiten der Anſtalt und über alle Gegenſtände, welche
den, zu beraten, Kenntnis von allen Verhandlungen bei dieſer Behörde
zu nehmen und ſeine Anſichten und Vorſchläge über die Einrichtung und
Verwaltung der Anſtalt dem Miniſterium des Innern mitzuteilen.
Ins=
beſondere hat dieſer Ausſchuß auch über die Feſtſetzung des
Jahres=
bedarfs und über den Jahresausſchlag an Brandverſicherungsbeiträgen Auf Ihr gefl. Schreiben vom 24. Februar teile ich Ihnen nach nähe,
Beſchluß zu faſſen. Der Geſamtbedarf der Anſtalt zur Deckung aller
derſelben obliegenden Leiſtungen wird nach dem Grundſatz der
Gegen=
ſeitigkeit von den Mitgliedern der Anſtalt beſtritten und alljährlich je
für das zunächſt vorausgegangene Jahr auf das Umlagekapital der
ver=
ſicherten Gebäude ausgeſchlagen.
Die Abſchätzung der Brandſchäden und die Bevechnung und
Feſt=
ſetzung der zu gewährenden Entſchädigungen hat unter Zugrundlegung
der durchſchnittlichen ortsüblichen Baupreiſe vom 1. Auguſt 1914 und
der dadurch berechneten Bauwerte und der maßgeblichen
Verſicherungs=
ſummen zu erfolgen. Zum Ausgleich einer weſentlichen Ueberteuerung
der Baukoſten gegenüber den Baukoſten vom 1. Auguſt 1914 wird zu den
errechneten Entſchädigungen bei der Wiederherſtellung ein Zuſchlag
ge=
währt, deſſen Höhe indibibuell für jeden einzelnen Fall unter
Berück=
ſichtigung der jeweiligen Baupreiſe feſtgeſetzt wird. Dieſe letztere
Vor=
ſchrift geht auf das Notgeſetz vom 13. Juli 1918 zurück und befähigt die
Anſtalt, allen Schwankungen der Gebäudewerte beim Stelgen oder Fallen
der Baupreiſe wie wir dies in den letzten Jahren mehrfach erlebt haben,
ſelbſttätig zu folgen und den Verſicherten ſtets vollen Verſicherungsſchutz
zu gewähren. Von welcher Bedeutung dieſes Geſetz für die Anſtalt
be=
ſonders während der Inflationszeit geweſen iſt und daß es ſie
ver=
pflichtete und befähigte, auch in den Zeitem des ſtärkſten
Währungsver=
falls ihre Verſicherten ſtets voll zu entſchädigen, wurde in der Denkſchrift
beſonders gewürdigt.
Es bleibt mir mm nur noch übrig, mit einigen Worten des
Auf=
gabenkreiſes zu gedenken, der unſerer Anſtalt dunch die Angliederung
der Landesfeuerlöſchkaſſe geworden iſt. Dieſe Einrichtung hat uns in
den Stand geſetzt, einmal dafür zu ſorgen, daß den Feuerwehrleuten,
welche bei ihrer im beſten Sinne menſchenfreundlichen Tätzigkeit einen
Unfall erleiden oder gar das Leben verlieven, eine Entſchädigung zu ge= nächſten Beſoldungsreform nicht herbeigeführt wird, ſo würde doch hien
währen, wie ſie in dieſer Höhe und ohne jede Gegenleiſtung in
Deutſch=
land nirgends geleiſtet wird. Dann aber konnten wir aus den hier zur
jeder Entſchädigung noch Teuerugszuſchläge gewährt wunden, welche Verfügung ſtehenden Mitteln auch den Gemeinden recht erhebliche
Bei=
ſiſche Feuerlöſchweſen auf einen hohen Stand zu bringen. Bei der
Be=
ſchlußfaſſung über die Entſchädigungen und Beihilfen wirken
Feuerwehr=
leute mit und fo hat ſich zwiſchen unſerer Anſtalt und den Feuerwehren
Feuerſchutz und Feuervorbeugung ſo ſtark gefördert, wie unſere Anſtalt, beſtehen wir auf das innigſte wünſchen können und unſererſeits auf das ſorgung (Anſtellung im Staats= und Gemeindedienſt nach
Vertrags=
entſchiedenſte fördern werden.
Ich ſchließe mit dem Wunſch, daß die heutige Feier allen zeigen
möge, wie nur der ſtarke und einheitliche Wille der Geſamtheit geeignet
iſt, Gefahren, die dem Einzelnen durch die Wut der Elemente drohen,
wirkſam zu begegnen, und daß mur eine Verſicherungsanſtalt im Stande
iſt, die Wohlfahrt des Landes dauernd zu fördern, die von dem
Ver=
trauen der geſamten Bevölkerung getragen iſt. Dieſes Vertrauen ſich
zu erhalten, wird ſtets das erſte Beſtreben der Anſtalt ſein, und wir gung in die Reihen der Verſorgungsanwärter kommt.
dürfen die Zuverſicht haben, daß ihr dies auch gelingen wird, wenn ſie,
wie bisher, den wechſelnden Anforderungen und Bedürfniſſen der Zeit
zu folgen verſteht.
Ein abermaliger Vortrag der Madrigalvereinigung beſchloß .
den eindrucksvollen Feſtakt.
M. St.
Beſſere Anrechnung der Militärdienſizeit
auf das Beſoldumgsdenſtaller.
Man ſchreibt uns: Zu dem Artikel „Reichsbund der
Zivildienß=
berechtigten” in Nr. 22 Ihres geſchätzten Blattes iſt noch ergänzend
zu evwähnen, daß es ſich bei der Verſammlung hauptſächlich um die
beſſere Anrechnung der Militärdienſtzeit auf das Beſoldungsdienſtalter
gedreht hat. Denn das Durchſchnittsalter der in derſelben Gruppe md
Stufe befindlichen Zivil= und Militäranwärter weicht ganz weſentlich
voneinander ab. Die Höchſtanrechnung von Militärdienſtzeit auf das
anſtalt verſichert ſind. Je 3 Ausſchußmitglieder werden von den Pro= Beſoldungsdienſtalter der Verſorgungsanwärter beträgt zurzeit 5 Jahre
Dieſe Zeit wird als gänzlich unzureichend angeſehen, weil ſie nicht mehy
den Verhältniſſen von 1920, die eine regelmäßige Einberufung und An=
Leiters der Brandverſicherungskammer das Plenum der Behörde, die ſtellumg der Verſorgungsanwärter zur Vorausſetzung hat, entſbhricht
nungsvorſchriſten für Offiziere und ehemalige Zahlmeiſter eintreten
ihm von dem Vorſitzenden der Brandverſicherungskammer vorgelegt wer= laſſen, die mahürlicherweiſe bei den Verſorgungsanwärtern das Gefüibl
der Zurückſetzung ausgelöſt haben.
Auf eine diesbezügliche Eingabe hat Herr Reichstagsabgeordneter
Dr. Becker unterm 9. Juli 1927 das Folgende erwidert:
ven Erkundigungen mit:
Bei den diesjährigen Beratungen des Wehretats iſt mit großer
Mehrheit eine von der Fraktion der Deutſchen Volkspartei eingebrachte
Entſchließung angenommen worden, nach welcher die Negierung in
Zu=
kunft bis zu 8 Jahven Militärdienſtzeit auf das Beſoldungsdienſtalter
in Anrechnung bringen ſoll Gbisher 5 Jahre). Ich glaube, daß damit
berechtigten Wünſchen der Militäranwärter Rechnung getragen wird
Auch den früheren Offizieren wird nicht mehr angerechnet wie den
Mill=
täranwärtern. Mit vieler Mühe und Not iſt es im vorigen Jahr
ge=
lungen, eine recht beſcheidene Mehranrechnung der Militärdienſtzeit ür
die Offiziere durchzudrücken. Hochachtungsvoll
gez. Dr. Becker.
Bei Anrechnung von nur 5 Jahren auf das Beſoldungsdienſtalter
nach einer 12jährigen Militärdienſtzeit, wie ſie jetzt für Reichswehr und
Reichsmarine vorgeſchrieben iſt, erreicht der Beamte aus dem Verſor,
gungsanwärterſtande 10—12 Jahre ſpäter das Höchſtgehalt ſeiner
Gruppe als der Zivilanwärter. Es muß deshalb, um eimen Ausgleich
berbeizuführen, die bei der Reichswehr. Reichsmarime, Schutzpolizei uſn.
abgeleiſtete Dienſtzeit als Staatsdienſtzeit angeſehen werden und zu
Anrechnug kommen, damit der Verſorgungsanwärter das Höchſtgehal
ſeiner Gruppe etwa in demſelben Lebensalter erreicht wie der Beam
aus dem Zivildienſtanwärterſtande. Damit ſoll aber nicht geſagt ſen
daß die Anrechnung vom Tage des Dienſteintritts zu erfolgen hat, mu
muß gber doch zum mindeſten darauf beſtehen, daß ſie vom Beginn 3
5. Dienſtjahres angerechnet wird. Von der 12jährigen Militärdienſtzel
würden hiernach 8 Jahre auf das Beſoldungsdienſtalter, ſo wie 4
unſer Reichstagsabgeordneter Dr. Becker erwähnt, anzurechnen ſein.
Wenn auch der volle Ausgleich durch eine ſolche Regelung bei der
durch eine den Verhältniſſen der Verſorgungsanwärter einigermaßen
Rechnung tragende Lage beſchaffen. Denn eine mangelnde Wertung der
Militärdienſtzeit muß, wenn ſie zu einer Benachteiligung der
Verſo=
gungsanwärter führt, auf der anderen Seite zu der Ueberlegung des
ihres Feuerlöſchweſens geben, welche dazu beigetragen haben, das heſe jungen Monſchen, der die Beamtenlaufbahn einſchlagen möckte, führen:
„Wenn ich die Beamtenlaufbahn nicht nur bequemer erreichen kann durch
den unmittelbaren Eintritt in meiner Jugend in den Beamtenberuf,
ſon=
dern auch dadurch in meiner Beamten, Rechts= und Dienſtſtellung diel
günſtiger daſtehe, ſo hat es doch, abgeſehen davon, daß die
Zivilber=
ablauf) an ſich heute ſo mangelhaft iſt, keinen Zweck mehr, deshalb noch
Soldat zu werden.”
An alle Reichs= und Landtagsabgeordneten ergeht deshalb das
drin=
gende Erſuchen, ſich bei der kommenden Beſoldungsreform um die
Ver=
beſſerung der Lage der Beamten aus dem Verſorgungsanwärterſtande
nach Kräften zu bemühen. Viele Härten, die durch die
Beſoldungs=
reform von 1980 mtſtanden ſind, müſſen beſeitigt werden, damit Beruhi=
Das Gefühl der Benachteiligung und ungerechten Behandlung muſßt
berſchwinden, denn letzten Endes wirkt ſich dieſes Gefühl zu einer Gefahr
für die Stütze des Reiches, die Reichswehr, aus. Die
Verſorgungs=
anwärter wollen keine Bevorzugung anderen Beamten gegenüber, ſe
wollen nur eine beſſere, gerechte Bewertung und Berückſichtigung der im
Dienſte des Vaterlandes und des Reiches abgeleiſteten Dienſtzeit.
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oder zuckert je nach Geschmack. Das Gericht wird
durch etwas braune Butter verfeinert.
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Für jede Person werden abends 2-3 gehäufte Eßlöffel
Knorr Haferflocken, 1 schwacher Eßlöffel Zucker mit
3 Eßlöffel Milch zusammengerührt, damit das Ganze
über Nacht ziehen kann. Am anderen Morgen reibt
man 1 Apfel samt der Schale und dem Gehäuse hinein,
gibt den Sait einer vlertel Zitrone und nach Belieben
1-2 Kaffeelöffel geriebene Haselnüsse, Mandeln, oder
beides hinzu. Der Apfel kann auch durch Apfelsinen,
Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen usw., je nach
Jahres-
zeit, ersetzt, bezw. ergänzt werden.
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Donnerstag, den 4 Auguſf 1927
Geite 7
Darmſiadt, 4. Auguſt.
— Ernannt wurden: am 22. Juli: der Amtsgerichtsrat beim
Amts=
g-richt Lorſch Dr. Theodor Metz zum Landgerichtsrat bei dem
Land=
g richt der Provinz Starkenburg und zugleich zum Amtsrichter bei dem
Anntsgericht Darmſtadt I, der Oberamtsrichter beim Amtsgericht
Orten=
berg Dr. Robert Bernhard zum Oberamtsrichter bei dem
Amts=
gricht Lich, der Staatsanwalt bei dem Amtsgericht Friedberg Alfred
Schneider zum Staatsanwalt bei dem Landgericht der Provinz
SSerheſſen, der Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Gießen Karl Heid
unter gleichzeitiger Belaſſung in der Stelle eines Amtsrichters bei dem
A—ntsgericht Gießen zum Landgerichtsrat bei dem Landgericht der
Pro=
iz Oberheſſen, der Staatsanwalt bei dem Landgericht der Provinz
TSerheſſen Guſtav Knauß zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht
Cäeßen; — am 26. Juli: der Lehrer Adam Kneipp in Gießen zum
Fektor an der Volksſchule daſelbſt; am R. Juli: der Lehrer Karl
Lud=
nag Hehl zu König (Kreis Erbach) zum Rektor an der Volksſchule
61 ſelbſt, der Lehrer Jakob Winter, zu Unter=Abtſteinach (Kreis
Hep=
prmiheim) zum Rektor an der Volksſchule zu Dietesheim (Kr. Offenbach),
der Lehrer Adam Winkler zu Gundheim (Kr. Worms) zum Lehrer
n. der Volksſchule zu Ludwigshöhe (Kreis Oppenheim); — am 29. Juli:
arr Oberjuſtizrat Dr. Malzan in Darmſtadt zum Mitglied der
Prü=
ſugskommiſſion für das Juſtitz= und Verwaltungsfach, der
Hauptſtaats=
teäſier Eberhard Schmitt zu Darmſtadt zum Rechnungsrat bei der
Emuptſtaatskaſſe vom 1. Auguſt 1927 ab, der Landmeſſer Adolf Keim
ues Langen vom 1. Juli 1927 ab zum überplanmäßigen Oberlandmeſſer.
Berichtigung. Die Ernennung des
Polizeiverwaltungsober=
ſerretärs Jobanns Kuch zu Offenbach a. M., des
Polizeiverwaltungs=
orerſekretärs Wilh. Kuſter zu Darmſtadt und des Miniſterialreviſors
Fritz Köbler zu Darmſtadt erfolgte zu
Polizeiverwaltungs=
ſpektoren (nicht, wie es irrtümlich hieß, zu
Polizeiverwaltungs=
oberinſpektoren).
— Entbunden wurde am 29. Juli der Oberſtaatsanwalt Wünzer
m. Darmſtadt auf ſein Nachſuchen von dem Amte eines Mitgliedes der
Trüfungskommiſſion für das Juſtiz= und Verwaltungsfach.
— Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an
du Volksſchule in Biebelsheim (Kreis Alzey). Dienſtwohnung iſt
verhanden.
— Heſſiſches Landestheater. Die Ausgabe der Mietkarten
ſiur die Voll= und Zuſatzmiete, ſowie die Konzertmiete der Spielzeit 1927=
1128 erfolgt gegen Zahlung der erſten Rate an den Schaltern 4 und 5
di Hauptkaſſe, und zwar für Mieter mit den Anfangsbuchſtaben A—H
anr 2., 3. und 4. Auguſt, J—P am 5. und 6. Auguſt, R—3 am 8., 9.
ursd 10. Auguſt, vormittags von 9—12.30 Uhr.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
Seitung Direktor Adalbert Steffter) Heute Donnerstag und täglich
algends 8 Uhr gelangt die größte Schlager=Operette „Die
Zirkus=
prinzeſſin” mit Erik Wirl als Gaſt als „Miſter X.” zur Auf=
Grung, und ſei darauf hingewieſen, daß nur noch einige Aufführungen
dieſer Operette ſtattfinden können. — Sonntag nachmittag um halb 4
fürdet als Familien= und Fremdenvorſtellung eine einmalige Sonntag=
Maachmittags=Aufführung der erfolgveiche Operette „Paganini” von
ihranz Lehar ſtatt und ſingt auch in dieſer Aufführung die Titelpartie
Huammerſänger Jörn. Die übrige Beſetzung iſt wie bei der Premiere.
Lyre Preiſe der Plätze betragen 1—3 Mk. Als nächſte Operette gelangt
„Mascottchen” von Walter Bromme zur Aufführung, in der Titelpartie
mit Gretel Zadora. — Ueber „Mascottchen” ſchreibt die Norddeutſche
Yolksſtimme (Bremerhaben): Das ſchlagerreiche Werk, das ſchon früher
üger 30mal über die hieſigen Bretter ging, fand beſtern in der neuen
Ennſtudierung eine glückliche Wiedergabe. Der Stoff heimelt an; die
Muuſik iſt flüſſig. Die Operette enthält, wie es in einem ihrer ſtärkſten
Sſchlager heißt: „Manchesmal Momente”, die äußerſt beluſtigend ſind.
Byn den vorkommenden Schlagern ſeiem unter anderem erwähnt:
Rei=
zarrdes Duduchen, Biſt du glücklich Schatz?, Tanz und lach, mein
Mas=
ruttchen, Zum rumpouſſieren, Whisky. und Soda, uſw
Um Familien und beſonders auswärtigen Beſuchern Gelegenheit zu
„Sen, die ſchöne Operette „Paganini” zu ſehen, hat Direktor
Steff=
ſe: Kammerſänger Jörn für Sonntag, nachmittags 3.30 Uhr, zu
eizuer einmaligen Familien= und Fremdenvorſtellung gewonnen. Es ſei
R onders darauf hingewieſen, daß „Paganini” nur als einmalige
Sronntag=Nachmittags=Vorſtellung gegeben wird, und zwar zu ganz
iſtinen Preiſen von 1—3 Mk. — Die Sommerſpielzeit ſchließt bereits
ur 21. Auguſt.
— Kriegsgräberfürſorge. Das Auguſtheft der Zeitſchriſt „
Kriegs=
rüäberfürſorge” des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge E. V.,
Barlin, bringt die Niederſchrift über ſeine neunte Bundestagung Ende
Mai d. J. in München. Wer der uermüdlichen, umfangreichen
Ar=
et des Volksbundes für die Herrichtung und Erhaltung der zahlreichen
geutſchen Kriegerfriedhöfe in fremden Ländern der ganzen Welt auch
iur die geringſte Anteilnahme eutgegenbringt, und das ſollte eigentlich
in jeder, der müßte ſich dem Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge
imſchließen und ſtändiger Leſer der „Kriegsgräberfürſorge” ſein. Jeden
Monat legt der Volksbund in ſeiner Zeitſchrift in großen Zügem über
eme Arbeiten Rechenſchaft ab. Von Tag zu Tag wächſt die Zahl der
yrfragen von Angehörigen nach den letzten Ruheſtätten ihrer teuren
Eatten, und doch fehlen noch ſo unendlich viele, die ſich nicht voll
Ver=
muen an den Volksbund um Auskunft wenden. Soweſt
menſchen=
nuglich, hilft er jedem, insbeſondere auch, was die Beſchaffung von
euhtbildern und die Schmückung der Grabſtätten anlangt. Die Zahl
ſe „Vereinigungen, der Städte, der Verbände und Ortsgruppen des
Balksbundes, die eine Patenſchaft über einen deutſchen Kriegerfriedhof
m. Ausland übernommen haben, nimunt erfreulicherweiſe immer mehr
Auf dieſe Weiſe wird die Volksbundarbeit nach und nach zum
A=gemeingut des geſamten deutſchen Volkes. Zurzeit werden Entwürfe
üu. die Herrichtung zahlreicher Friedhöfe in Polen ausgearbeitet, die
n engſtem=Zuſammenarbeiten mit dem Auswärtigen Amt demnächſt
u— Ausführung gelangen werden.
— Städtiſches Verkehrsamt — Autobus=Rundfahrten. Um den
Fnemden die Schönheiten unſerer Stadt und unſere herrliche Umgebung
u; zeigen hatte das Städtiſche Verkehrsamt aus Anlaß des Turnfeſtes
Iu tobus=Rundfahrten durch die Stadt und in die Umgebung
veran=
tülrtetz, von denen ausgiebig Gebrauch gemacht wurde. Das Städtiſche
Verrkehrsamt iſt bereit, dieſe Autobusfahrten, zu einer
ſtändi=
ton Einrichtung, zu machen, und macht Vereine, kleinere
Geſell=
chaften ſowie jedermann, der ſich dafür intereſſiert, darauf aufmarkſam,
wis ſolche Fahrten auf Vorausbeſtellung unter billigſter Berechnung
eigerzeit gemacht werden können. Auskunft über Rundfahrten und
Ppeiſe gibt das Städtiſche Verkehrsamt — Fernruf 3723.
— Der Darmſtädter Fecht=Club (gegr. 1890) gibt durch Anzeige im
etrtigen Blatt die Wiederaufnahme der Uebungen und des Unterrichts
m. Fechten mit Florett, Degen und Säbel, ſowie ebenfalls in
Jiu=
fiſ fu, der Selbſwerteidigungsart ohne Waffen, nach der Unterbrechung
nſolge des Turnfeſtes bekannt. Für die Kampfmannſchaft gilt
zu=
täuhſt die Vorbereitung zum Turnier der Senioren am 17. und 18.
Sep=
ennber in Mainz. Es fechten die Herren in allen drei Waffen, die
Lamen nur in Florett.
Warnung für Radfahrer. Es wird darüber Klage geführt, daß
ihnr den Bürgerſteig in Toreinfahrten und Hauseingängen ein= oder
usfahrende Radfahrer häufig jede Vorſicht außer Acht laſſen und durch
rückſichtsloſes Fahren die Sicherheit des Publikums erheblich
ge=
ährden. Es beſteht daher Veranlaſſung, auf die Beſtimmung
hinzu=
veiſſen, daß bei einem derartigen Paſſieren des Bürgerſteiges der
Rad=
glrer nicht nur ein lautes Glockenzeichen zu geben hat, ſondern
nament=
iu auch langſam und ſo ſorgfältig fahren muß, daß das Fahrrad
täſrigenfalls auf der Stelle zum Halten gebracht werden kann. Die
Ve=
mten des Polizeiamts ſind angewieſen, Uebertretungen dieſer Vor=
Gieiften unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen.
— Hausfrauenbund. Auf vielfachen Wunſch findet die Rheinfahrt
ſeweits am 12. Auguſt ſtatt, damit die Schulkinder mit ihren Müttern
ſouch daran teilnehmen können. Anmeldungen bis 9. Auguſt in unſerer
beſſchäftsſtelle, Rheinſtraße 7, von 10—12½ Uhr. Beſichtigung der
Kon=
enwenfabrik am 9. Auguſt.
Die Ehrenpflicht des deutſchen Volkes.
Ein Sinnſpruch Hindenburgs zur Hindenburgſpende.
Vorſtehende, von Hindenburg eigenhändig geſchriebene Zeilen hat der Reichspräſident der Geſchäftsſtelle der Hindenburgſpende
als ſeinen Sinnſpruch für die Hindenburgſpende zugehen laſſen. Auch dieſe Worte kennzeichnen wieder den
gan=
zen Mann Hindenburg, der nichts anderes denkt und will, als das Wohl des deutſchen Volkes. Annahmeſtelle für dig
Hindenburgſpende: Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
* Eine weitere Ehrung Ludwig Hoffmanns. Am 31. Juli
d. J. vollendete der Berliner Stadtbaurat Geheimrat Dr.=Ing.
h. c. Ludwig Hoffmann das 75. Lebensjahr. Anläßlich dieſes
Tages hat der Architekten= und Ingenieur=Verein Berlin Ludwig
Hoffmann, „den hochbedeutenden Architekten, der in künſtleriſch
hervorragender Weiſe dem Stadtbild Berlins ſein beſonderes
Gepräge gegeben hat”, in dankbarer Anerkennung ſeines
lang=
jährigen, erfolgreichen Wirkens zu ſeinem Ehrenmitglied ernannt.
Hoffmann erfreut ſich trotz ſeines vorgerückten Alters einer
ſel=
tenen geiſtigen und körperlichen Friſche und Spannkraft. Als
Erbe ſeines langjährigen, ihm eng verbundenen Freundes Meſſel
hat Hoffmann jetzt die Bauten auf der Muſeumsinſel
übernom=
men, eine Aufgabe, zu der er beſonders berufen erſcheint, weil
er bereits im Jahre 1882 aus dem Schinkel=Wettbewerb über
„Erweiterung der Berliner Muſeumsanlagen” als Sieger
hervor=
gegangen iſt.
Ermittelungsverfahren gegen Verwaltungsinſpektor Delp.
Ver=
waltungsſekretär Heinrich Delp teilt uns mit, daß auch er mit dem
ſtädtiſchen Verwaltungsinſpektor Georg Delp nicht verwandt iſt,
Das Finanzamt Darmſtadt=Stadt weiſt darauf hin, daß die
Finanzämter Reichsbehörden und nicht Heſſiſche Landesbehörden
ſind.
Sammellifie für die in Rheinheſſen Geſchädigten.
4. Quittung.
Reg.=Baumeiſter E. Wolfskehl, hier, 30 Mk. M. Schl. 2 Mk.
Studienrat P. 10 Mk. K. G. 1 Mk. Eller, Darmſtadt, 5 Mk.
Staatsminiſter a. D. Dr. v. Ewald 20 Mk. P. K. 3 Mk.
Linden=
ſtruth=Keim 5 Mk. Ungenannt 1,50 Mk. K. H. 1 Mk. Profeſſor
Dr. Kremer, Martinſtr. 93, 10 Mk. Heinrich Lanz, Lehrer i. R.,
4 Mk. Stoll, Hauptlehrer i. R., Zwingenberg, 4 Mk. Ch. H. 2 Mk.
E. Fl. 3 Mk. A. Trümpert 2 Mk. M. M. 5 Mk. A. B.,
Hein=
richſtraße, 1,50 Mk. C. Löw, Darmſtadt, 5 Mk. Gg. R.,
Darm=
ſtadt, 2 Mk. Ungenannt 3 Mk. E. F. 10 Mk. F. F. 10 Mk.
R. M. Loesnel 20 Mk. E. Sch. 5 Mk. H. F. 3 Mk. J. W. 1 Mk.
Wilhelm Kaminsky 1 Mk. Frau Pf. Horſt 10 Mk. N. R. Becker
5 Mk. Carnier, Rechtsanwalt 10 Mk. P. 5 Mk. Prof. Dr.
Greim und Frl. Math. Greim 10 Mk. N. N., Seeheim, 3 Mk.
R. D. 1 Mk. Von den Hausangeſtellten des Stadtkrankenhauſes
35 Mk. Rink 3 Mk. — Zuſammen 252 Mark.
424,00 Mark,
1. Quittung
201,00 Mark,
2. Quittung
3. Quittung
251,20 Mark,
4. Quittung
252,00 Mark.
Zuſammen 1128,20 Mark.
Sammelliſie für die Unwettergeſchädigten
im ſächſiſchen Kataſtropbengebiet.
6. Quittung.
Karl Schaeffer: Kleider. Reg.=Baumeiſter E. Wolfskehl, hier.
70 Mk. M. Schl. 2 Mk. K. G. 1 Mk. G. H. 3 Mk. P. K. 3 Mk.
Lindenſtruth=Keim 5 Mk. Ungenannt 1,50 Mk. Gg. Born,
Lieb=
frauenſtr. 103: Kleider und Schuhe. K. H. 1 Mk. Erika Debus
2 Pakete Kleider. Frau Wiedmann 1 Paket Wäſche. Heinrich
Lanz, Lehrer i. R. 4 Mk. Ch. H. 2 Mk. E. Fl. 3 Mk.
Guten=
berg 1 Paket Wäſche. A. B., Heinrichſtraße, 1,50 Mk. G. R.,
Darmſtadt, 2 Mk. Ungenannt 3 Mk. E. F. und F.
1 Paket Kleidungsſtücke und 1 Paket Nahrungsmittel. F. F.
10 Mk. E. F. 10 Mk. A. D. 5 Mk. Ungenannt 1 Paket Kleider
und Wäſche. R. M. Loesnel 20 Mk. J. W. 1 Mk. Wilhelm
Kaminsky 1 Mk. K. Lippert 2 Mk. Geſchwiſter Schneider 1 Pak.
mit Kleidern. Carnier, Rechtsanwalt, 10 Mk. W. K. 1 Mk.
P. 5 Mk. N. N., Seeheim, 3 Mk. L. W. 5 Mk. — Zuſammen
175 Mark.
728,00 Mark,
1. Quittung . . .
79,00 Mark,
2. Quittung . .
. . 212,00 Mark,
3. Quittung
92,00 Mark,
4. Quittung . . .
130,25 Mark,
5. Quittung . .
397,25 Mark.
6. Quittung
Zuſammen 1638,50 Mark.
Kinderfeſit.
Das geſtern auf dem Feſtplatz veranſtaltete Kinderfeſt hatte einen
großen Zuſpruch zu verzeichmen. Tauſende unſerer Kleinen und
Klein=
ſten hatten ſich eingefunden, um an dem Feſtzug teilzunehmen, der ſich
kurz nach 16 Uhr unter Vorantritt einer bayeriſchen Kapelle in
Be=
wegung ſetzte. Auf, dem Kinderſpielplatz entwickelte ſich dann reges
Leben und Treiben. In liebenswürd ger Weiſe haben nachfolgende
Firmen durch Stiftungen zum Gelingen des Feſtes beigetragen: Die
Brauerei=Vereinigung Darmſtadt und die beiden Bayeriſchen Bierzelte:
Fähnchen und Geſtellung der Muſik beim Feſtzug; Firma Deſch (Alte
Poſt): Süßigkeiten, Firma Matzelt (Schulſtraße): Konfekt und
Pra=
linen, Firma Eiskappes: Limonade, Firma Petermann (Hochſchule)t
Kuchen. Firma Lautz Rheinſtraße): Spielſachen, die Firmen Grimm
(Schulſtraße) und Heil (Marktplatz) Würſtchen, Firma Daniel (
Ludwigs=
platz); Spielſachen, Firmen Adelmann (Rheinſtraße) und Geſchwiſter
gnopf (Ludwigſtraße): Fähnchen, Firma Ludwig (Soderſtraße):
Bre=
zeln. Von dieſer Stelle aus den Spemdern herzlichſten Dank!
*Heſſiſches Landestheater. — Kleines Haus.
Die Zirkusprinzeſſin.
Wir werden erſucht, den Inhalt der Handlung im Anſchluß an unſere
Kritik noch kurz zu ſchildern:
Der erſte Akt ſpielt im zariſtiſchen Petersburg im Foher des
be=
rühmten Zirkus Stanislawski, der in Miſter X., dem ſtets in ſchwarzer
Maske erſcheinenden Künſtler, einen Artiſten von unvergleichlichem
Wagemut und Können beſitzt. In der Kuppel des Gebäudes ſpielt er
auf ſeiner Geige eine Romanze und ſtürzt ſich dann auf ein
galoppieren=
des Pferd hinab. Ganz Petersburg ſchwärmt für ihn; beſonders die
Damen bringen ihm großes Intereſſe entgegen, unter ihnen auch die
Fürſtin Fedora Palinska, die auf Befehl des Zarem nach Petersburg
berufen worden iſt, ſich wieder zu verheiraten, um ihre Güter und
Berg=
werke Rußland zu erhalten. Die Wahl ihres neuen Gatten hat ſie unter
ihren vielen Verehrern, zu denen auch Prinz Sergius zählt, noch nicht
getroffen. Die Liebesbewerbungen des Prinzen bleiben gleichfalls wie
alle anderen, uerhört. um ſich zu rächen und Fedora zu demütigen,
faßt er den Plan einer Heirat Fedoras mit dem Miſter X. Sie kennt
dieſen nur unter der Maske, von einer kurzen Begegnung im Zirkus
her, bei der er wagte, ihr ſeine Liebe zu geſtehen. Prinz Sergius ſtellt
nun Miſter X. als Prinz Korroſſow der Fürſtim Fedora vor, ohne zu
wiſſen, daß Miſter X. urſprünglich Offizier war und in den erſten
Krei=
ſen Petersourgs einſt verkehrte. Die Fürſtin verliebte ſich in ihn, geht
täglich mit ihm aus, und als ſie ſechs Wochen ſpäter bei einem Feſt
(2. Akt) des Prinzen Sergius, einen Brief des Baren erhält, in dem er
ihr mitteilt, daß ihr morgen ein Gatte beſtimmt werde, da willigte ſie
ein, ſich mit dem Prinzen Korroſſow (iſter X.) im Augenblick zu
ver=
heiraten, um einen ihr aufgezwungenen Gatten zu vermeiden. Prinz
Sergius arrangiert ſofort die Trauung; doch ſobald dieſe ſtattgefunden
hat, treten alle Zirkusleute, vom Prinzen Sergius im voraus beſtellt,
auf, und Prinz Korreſſow wird als Miſter X. entlarvt, die Fürſtin
Fedora als „Zirkusprinzeſſin” verſpottet. Priz Sergius glaubt am
Ziel ſeiner Rache zu ſein, da Fedora ihn um ſeinen Schutz gegen den ihr
angetrauten Miſter X. bittet. Dieſer erzählt jetzt ſein Lebensſchickſal,
daß er der gleichen Geſellſchaftsklaſſe, wie Prinz Sergius und die
an=
deren Offiziere angehört, dann verläßt er den Saal, ohne Fedoras num
einſetzendes Flehen zu beachten. Der dritte Akt, mit einer Reihe
luſti=
ger Dialogſzenen, der ſich im Hotel „Erzherzog Karl” in Wien zuträgt,
eint dann endgültig Miſter X. und Fedorg. Hiar trifft auch das zweite
verliebte und ſchon verheiratete Paar der Handlung ein, die ehemalige
Offizierstochter und kleine Zirkusreiterin Mabel vom Zirkus
Stanis=
lawski und Toni, der Sohn der Beſitzerin des „Erzherzog Karl”.
— Feſtplatz. In dem ſehr gediegenen und ſtimmungsvokl
aufgemach=
ten großen Weinzelt Phil. Barth auf dem Feſtplatz — weithine
ſichtbar durch ſeine originelle bewegte Lichtreklame — findet heute
Donnerstag abend großes Konzert ſtatt. Die Ausführung hat
die bekannte Opel=Kapelle, (Rüſſelsheim) übernommen, die für
einen heiteren, ſtimmungsvollen Abend Gewähr bietet. Ein Beſuch iſt
zu empfehlen. Näheres ſiehe Anzeige.
Tarifermäßigung im Güterverkehr. Die von der Ständigen
Tarifkommiſſion beſchloſſene Neuregelung der Normaltarife wird
hin=
ſichtlich der Ermäßigung der Abfertigungsgebühren für Entferungen bis
zu 100 Kilometer und der Ermäßigungen in den Klaſſen 4—F beſtimmt
zum 1. Auguſt 1977 durchgeführt. Soweit dupch die Neuregelung auch
Ausnahmetarife betroffen werden, wird auch für dieſe die
Tarifermäßi=
gung am gleichen Tage durchgeführt. Der Nottarif für Lebensmittel
wird zum 1. Auguſt 1927 neu herausgegeben. Der neue Frachtſatzeiger
(Heft C la), der Nachtrag II zum Ausnahmetarifheft (Heft C II) und
der Nottarif können durch Vermittelung der Güterabfertigungen oder
von der Auskunftei der Deutſchen Reichsbahn, Berlin C. 2, Bahnhof
Alexanderplatz, oder von der Eiſenbahn=Auskunftsſtelle für den
Güter=
verkehr, Frankfurt a. M., Platz der Republik 35, bezogen werden.
Seite 8
Donnerstag, den 4. Auguft 1927
Nummer 214
Stadtverordnetenverſammlung.
Die Sitzung wurde um 6.10 Uhr von Bürgermeiſter Mueller
eröffnet, der vor Eintritt in die Tagesordnung den neuen
Stadtverord=
neten Geheimrat Dr. Berndt nach der vorgeſchriebenen Formel durch
Handſchlag vereidigte und ihn herzlich als neues Mitglied für den
aus=
geſchiedenen Sanitätsrat Dr. Kolb aufnahm. In ſeiner weiteren
An=
ſprache wies Bürgermeiſter Mueller auf den guten Verlauf des
Kreis=
turnfeſtes hin, das alle Erwartungen weit übertraf. Das Feſt kann als
impoſante Kundgebung für die Pflege der Leibesübungen aufgefaßt
werden. Alle Stellm, die durch tätige Mithilfe das ihre zum Gelingen
des Feſtes taten, ſei herzlicher Dank, namentlich der Organiſation, der
Leitung, der Preſſe, dem Verkehrsverein und nicht zuletzt der
Bürger=
ſchaft, die eine Begeiſterung und ein Temperament an den Tag legte,
wie man es ſeither kaum für möglich hielt. Mit Freude müſſe man
das feſtſtellen. Einige Worte ſeien auch der Feſthalle gewidmet. Wenn
ſie nicht gebaut worden wäre, wäre das Feſt in dieſer Großzügigkeit
nicht möglich geweſen. Durch dieſe Turnveranſtaltung allein wurden
der Darmſtädter Wirtſchaft ſolche Summen zugeführt, daß man ruhig
ſagen kann, daß dadurch allein ſchon die Ausgaben für die Feſthalle
gedeckt ſeien, die mun auch in Zukunft die Möglichkeit biete, größere
Veranſtaltungen in einem Darmſtadt würdigen Rahmen abzuhalten.
Nach dieſen einleitenden Worten wurde in die Tagesordnung
ein=
getreten. Punkt 1:
Die Polizeiverordnung über die Beſchaffenheit und den Betrieb
von Anlagen zur Unterbringung von Kraftfahrzengen
wird debattelos erledigt und ſomit die Zuſtimmung zu dem von dem
Miniſterium des Innern entworfenen Muſter einer Polizeiverordnung
gegeben. — Ebenſo wird Punkt 2:
Die Durchführung des Bauprogramms 1927; hier: die Gewährung
von Baubarlehen für Privatbauten,
Gebattelos angenommen. Auf Vortrag zu beidem Punkten wird
ver=
zichtet.
Stadtv. Aßmuth (Soz.) gibt das Reſultat einer Vorbeſprechung
bekannt und ſtellt zwei Anträge, und zwar iſt der Voyſtand der Simon=
Fulda=Stiftung zu wählen. Es wird vorgeſchlagen, Frau Balſer die
ſeither die Vertretung hatte, wiederzuwählen, und als Erſatz Frau Kern
(Soz.). Der Vorſchlag wird einſtimmig angenommen. Als Kommiſſion
zur Kontrollierung der Wanderer=Herberge werden die
Stadtverordne=
tem Haß (n.), Sior Opb.), Geißner (Ztr.), Frau Balſer
(Dem.) ud Wieſenecker (Soz.) vorgeſchlagen und einſtimmig
an=
erkamnt. — Zu Punkt 3:
Mitteilungen,
bittet Stadtv. Sior (Dpp.), bei der jetzigen heißen Jahreszeit durch
öfteres Beſppengen der Altſtadt=Straßen dieſen liebevollere Pflege
an=
gedeihen zu laſſen. — Bürgermeiſter Mueller wird für Erfüllung
dieſes Wunſches ſorgen. Er ſchließt, da keine weiteren Wortmeldungen
vorliegen, die öffentliche Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung um
6 Uhr 25 Min.
Neue Schallplatten
von geradezu meiſterhafter Vollendung bringt die Deutſche
Gram=
mophon A. G. in ihren „Polyfar=Platten auf dem Markt.
Wenn auf irgend einem Gebiet, erweiſt ſich hier die deutſche Induſtrie
als mindeſtens ebenbürſig aller Auslandskonkurrenz. Die Serien der
„Polyfar”=Aufnahmen haben überall gewaltige Senſation erregt, da
man Aufnahmen in ſolcher Vollendung bisher nicht kannte. Dieſe
elek=
triſchen Aufnahmen ſind in Konzertſälen gemacht, deren akuſtiſche
Eignung von muſikaliſchen Sachverſtändigen beſonders geprüft wurde.
In plaſtiſcher Natürlichkeit erſteht der Ton vor dem Hörer, eig ſogen.
„Raum”= oder „Hallenton”, der den abſoluten Eindruck einer Original=
Darbietung im Theater= oder Konzertſaal erweckt.
So erhalten ſowohl Orcheſterwerke wie Geſangs= und Inſtrumental=
Soli eine ganz ungeahnt techniſch täuſchende Wiedergabe. Von Küinſtlern
und Dirigenten, die an den neueren Plattenſerien (auch anderer
Fabri=
kationsbezeichnungen) beteiligt ſind, erwähnen wir deutſche Tänze von
Schubert und Mozart, von Heger und Kleiher dirigiert. Namen wie
Rehkemper, Soot, Pius Kalt, Pfitzner, Scharf,
Schil=
ling beweiſen, daß die Deutſche Grammophon A.G. (Stimme ſeines
Herrn) auch in kultureller und künſtleriſcher Hinſicht an der Spitze
marſchiert.
Auch die neue Brunswick=Platten=Serie, die wir neueſtens
ver=
öffentlichten, bietet wiederum eine intereſſante Plattmnausleſe. Neben
den unerreichtem internationalen Tanzſchlagern, erſtmalig eine Anzahl
hervorragender Küſtlerplatten. Es iſt ein Ereignis, das weltberühmte
Orcheſter des Metropolitan Opera Houſe, Neww York, unter der Leitung
von Genaro Papi auf der Schallplatte zu hören. Nicht winder wertvoll
ſind die Aufnahmen des Tenors Mario Chamlee und des
Violinvirtuo=
ſen Bronislaw Huberman, wie überhaupt wieder alle hiev
bekanntge=
gebenen Neuaufnahmen Höchſtleiſtungen der amerikaniſchen
Auf=
nahmetechnik repräſentieren.
Kunſtnotizen.
Ueber Wertt, Künſſier oder fünftleriſchs Deranſtattungen, deren im Nachſteym
geſchlieht, bebält ſich die Redatßon ihr Urtell vos
— Palaſt=Lichtſpiele: „Schweſter Veronika”
Preſſe=
ſtimmen aus dem Reich: München: „Es gibt da herrliche Sachen zu
ſehen.” (Süddeutſche Filmzeitung.) Lamprecht, einer der beſten
deut=
ſchen Filmregiſſeurg, ſchuf hier einen ſtarken Film.” (A.8. am Morgen.)
— Nürnberg: „Aud Egede Niſſen rührt in den tragiſchen Momenten
durch ihre ſchlichte gütige Menſchlichkeit; ihr Spiel iſt zur Kunſt
ver=
tieft.” (Fränkiſche Tagespoſt.) — Roſtock: „.. hat die geſchickte Regie
mit ſtarken und treffſicheren Mitteln geſtaltet und ſo Szenen goſchaffen,
die in ihrer Wirkung ſchlechthin vollendet genannt werden dürfen ..
(Mecklenburger Warte.) Der bekannte Schlager. Ja — der
Sonnen=
ſchein‟. Es ſchreibt die maßgebende Fach= und Tagespreſſe u. a.: „Wie
hier dia Kleine zum erſtenmal auf die Bühne kommt, ſtecken bleibt und
nun dunch ihre allerliebſte Hilfloſigkeit ſich hilft, ſo daß ſie einen
Nieſen=
erfolg erringt, das iſt wieder ſo reizend, daß man’s noch behält . . . wie
man den Namen des kleinen ſtupsnäſigen Zauberweſens behalten wird,
der dies Fräulein Sonnenſchein ſpielt. Es heißt: Vera Reynolds.”
(AchtuhrAbendblatt.) — „.. ein entzückendes Spielfilmchen mit der
reizenden und ſogar talentierten Vera Rehnolds.” (Neue Berliner 12=
Uhr=Zeitung.) — „Ein Film im Kikiſtil; ein ſehr amüſanter Film, der
ſeinen Erfolg, den er verdient hat, haben wird.” (Reichsfilmblatt.)
„.. ein natürliches, entzückend ſprudelndes Talent.” (Der Deutſche.)
witzig und in einem flotten Tempo erzählt. . . . Vera
Reh=
nolds.‟ Ein ganz hervorragendes ſchauſpieleriſches Talent, begabt mit
natürlicher Anmut und einem Sinn für dia wirkſamſte Maske
(Berliner Lokalanzeiger.) — „Ein Zilletyp als amerikaniſcher Star:
im=
merhin ein nicht alltäglicher Fall . . . Köſtlich ihr Debüit als
Etiketten=
kleberin in der Mixed=Picklesfabrik. Auch als das Fabrikmädel wie
Kikt Karrierg macht, bleibt ſie Alexanderplatzgöhre.” (Film=Kurier.)
Lokale Veranſtaltungen.
Die dierunter orſcheinenden Notizen ſind ans ſchlisälich als Sinweiſe auf Anzeigen m betrackten.
m keinem Falle irgendwie alt Beſrrchung oder Kril.
— Deutſchorden. Kommende Darmſtadt. Der
Kom=
mendeabend em Freitag, den 5. Auguſt, fällt aus und wird auf Freitag,
12. Auguſt, verlegt.
Aus den Parieien.
— Gründung eines Angaſtellten=Ausſchuſſes der
Deutſchen Volkspartei. Die Landesgeſchäftsſtelle lädt alle
zur Partei gehörigen kaufmänniſchen Angeſtellten auf Sonntag, den
7. Auguſt, nachmnittags 3 Uhr, nach Bad=Nauheim — Kaffea König —
zur Gründung eines Landes=Angeſtelltenausſchuſſes ein. Der Vorſitzende
des gleichnamigen Ausſchuſſes im benachbarten Wahlkreis Heſſen=Naſſau,
Herr Zacher=Frankfurt a. M., wird das einführende Referat halten.
kalender für Donnerstag, den 4. Auguſt
Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. —
Haus, abends 8 Uhr: „Die Zirkusprinzeſſin”. — O
Geſchloſſen. — 33. Mittelrhein. Kreisturnfe
Konzert, Feſtplatz: Konzert und Tanz. — Landes
von 10—19 Uhr, Ausſtellung: Alte Kunſt — Mathil
von 10—19 Uhr, Ausſtellung: Neue Kunſt. — Heſſ. E
A.6., Lniſenſtr 16, abends 8 Uhr: Vortrag von Frau
über: „Die Elektrizität im Haushalt”. — Konzerte:
Hotel=Reſtaurant Schmitz; Café Rheingold; Rummelbräu;
Café=Reſtaurant Waldſchlößchen; Saalbaugarten: P.
ginovorſtellungen: Union=, Reſidenztheater, Pe
Aus Heſſen.
* Griesheim, 2. Aug. Auf dem Schlachtviehtransport für die
hieſi=
gen Metzger vom geſtrigen Frankfurter Viehmarkt hierher iſt
unter=
verendet.
daten. Die genaue Zahl der Kandidaten für den hieſigen
Berufs=
bürgermeiſterpoſten beträgt 51. — Verfaſſungsfeier. Die
dies=
jährige Verfaſſungsfeier in Eberſtadt findet am Donnerstag, den
11. Auguſt, ſtatt. Nach einem Fackelzug findet eine Saalveranſtaltung
ſtatt, bei der turneriſche, geſangliche und muſikaliſche Darbietungen
nebſt einer Feſtrede ein abwechſlungsreiches Programm verſprechen.
eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtat. Tagesordnung: 1. Beratung
der Ausſchußbeſchlüſſe. 2. Erlaß einer Ortsſatzung über die Erhebung fähigkeit des Heſſiſchen Obſtbaues beurteilen werden.
einer allgemeinen Wertzuwachsſteuer für die Gemeinde Eberſtadt.
3. Mitteilung des Rechtsanwalts Dr. Walz=Darmſtadt, betr. Leiſtungen
der Gemeinde Eberſtadt gegenüber der evang. Kirche für abgelöſte
Be=
ſtadt des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und
Kriegshinterbliebe=
nen um Bewilligung einer Unterſtützung. 5. Gewährung einer
Unter=
ſtützug an die Unwettergeſchädigten in Sachſen. 6. Genehmigung der
Aufnahme verbilligter ſtaatlicher Baudarlehen für den Gemeinde=
Neu=
bzw. Umbau am Lämmchesberg und an der Induſtrieſtraße. 7. Ueber=
Bauvorhaben Toni Theſing und Lehrer Schanz. 8. Beſtellung von zwei
Mieter=Beiſitzern für das Mieteinigungsamt und eines Mieter=
Vertre=
ters als Mitglied der Wohnungskommiſſion. 9. Eingabe der
Metzger=
innug Eberſtadt wegen vorübergehender Verlängerung der Verkaufs= Ringen F. Schneider, B=Meiſter mit 1076 Ringen W. Meiſinger, 4. 10. Eingabe verſchiedener Anwohner der Straße „Am Elfengrund”
wegen Herſtellung und Regulierung des Waſſerabfluſſes an dieſer Meiſter Plaketten ausgegeben.
Straße 12. Verſchiedenes. — Verfaſſungsfeier. In einer von
der Bürgermeiſterei einberufenen, vom Beigeordneten Flick geleiteten
Behörden, Vereine und Korporationen teilnahmen, wurde beſchloſſen,
die Verfaſſungsfeier in dieſem Jahre, am Verfaſſungstage
(11. Auguſt) in Form einer Saalfeier zu begehen. Dafür
vor=
geſeheg iſt der Saal des Gaſthauſes „Zum Schwaren”. Die Feier wird
abends ſtattfinden, aus einer Feſtrede und geſanglichen Darbietungen
der Geſangvereine „Sängerluſt” und „Germania” beſtehen und von
Muſikvorträgen des Muſikvereins „Edelweiß” umrahmt ſein. Vor der
Feier iſt ein Fackelzug geplant, der ſich um 8 Uhr am Kriegerdenkmal
aufſtellen und nach Paſſierung verſchiedener Ortsſtraßen nach dem
Schwanenſaal begeben wird. — Die Hefſiſche
Wanderaus=
ſtellung für Geſundheitspflege und ſoziale
Für=
ſorge erfreut ſich eines guten Beſuches. Allabendlich um 8½ Uhr
finden ſachſundige Führungen ſtatt. Am Donnerstag abend (4. Auguſt)
wird die Ausſtellung ihre Pforten ſchließen, um am Freitag nach
Nie=
der=Ramſtadt überſiedeln zu können.
Schmal=Beerbach, 3. Aug. In der Nacht vom Montag auf
Diens=
tag, ging über die hieſige Gegend ein ſtarkes Gewitter. Ein Blitz ſchlug
in die Scheume des Landwirts Jakob Herdel dahier, die ſofort in hellen
Flammen ſtand. Während H. die hieſige Pflichtfeuerwehr alarmierte,
zeigten ſich deſſem Frau und Schwiegermutter in bewundernswerter
Geiſtesgegenwart inſofern, als ſie ſofort damit begannen, das Vieh aus
dem jetzt auch ſchon lichterloh brennenden Stall zu ſchaffen. Nach der
hieſigen Pflichtfeuerwehr trafen auch diefenigen von Wurzelbach, Staffel,
Beedenkirchen, Allertshofen und Ober=Beerbach bald ein und konnten
durch ihr Eingreifen weit Schrecklicheres verhüten, denn das Feuer hatte
bereits an der Scheune von Fritz Roß und dem Wohnhaus von Peter
Plößer konnte durch übermenſchliche Anſtrengung erhalten werden. Aber
nicht nun den obengenannten Feuerwehren iſt es zu danken, daß nicht drückte, die gebundenen Getreidegarben weit forwehte. Ebenſo
wi=
unſer halbes Dörſchen ein Naub der Flammen wurde, ſondern auch
jung und alt, Männer und Frauen, von hier und die, die
ſcharen=
weiſe von den Nachbardörfern herbei geeilt waren, haben durch
Waſſer=
tragen und Bergung von Möbeln und dal. Großes geleiſtet. Als die
von Herrn Pfarrer Ruhland=Beedenkirchen, der nebenbei bemerkt, in
ſeiner Gemeinde ſelbſt Sturm läutete, und auch von Anfang bis zu
Ende an der Brandſtätte wie jeder andere raſtlos arbeitete, angerufene
Abteilung der Darmſtädter Berufsfeuerwehr eintraf, war das Feuer
bereits auf ſeinen Herd beſchränkt. Außer dem Wohnhaus brannten bei
verloren. Außer einem Schwein und dem Hühnerbeſtand wurde das erfolgter gerichtlicher Leichenſchau fand die ſofortige Ueberführung. 0
Vieh ſämklich gerettet.
* Pfungſtadt, 3. Aug. Verfafſungsfeier. Nach einem
Be=
ſchluß der zuſtändigen Kommiſſionem ſoll die diesjährige
Verfaſſungs=
nahme wieder zugeſagt. Die Verfaſſungsfeier wird durch einen Fackel= heimiſche wie auch für Fremde eien angenehmen Aufenthalt. — Die
zug eingeleitet, dem im Schulhofe der Neuen Schule eine
Feſtverſamm=
lung folgt, die dunch geſangliche und muſkaliſche Darbietungen verſchönt
werden ſoll. Außerdem ſoll eine Feſtrede gehalten werden. Die Feier
wehr. Der ſeitherige ſtellvertretende Kommandant der Freiwilligen
Feuerwehr Pfugſtadt, Wilhelm Diem, iſt zum erſten Kommandanten Biebesheim, käuflich abzutretenden Geländes ſtatt. Hoffentlich geht der
gewählt worden. Zweiter Kommandant wurde Schloſſermeiſter Heinrich
Hofmann. Die Feuerwehr hält unter ihrem neuem Kommando am
kom=
menden Sonntag, vormittags um 97 Uhr, eine Uebung mit
Brand=
angriff ab.
* Nieder=Ramſtadt, 1. Aug. In der Zeit von Samstag, dem 6. bis
einſchl. Donnerstag, den 11. Auguſt I. J., wird im Schulhaus
Bahnhof=
ſtraße die Heſſiſche Wanderausſtellung für „Geſundheitspflege und ſoziale
Fürſorge” gezeigt. Die Einwohnerſchaft, auch diejenige der Nachbar=
gemeinden Traiſa und Waſchenbach, hat hierbet Gelegenheit, mancheg
Neue und Wiſſenswerte auf dem Gebiete der Geſundheits= und
Körpen=
pſlege zu erfahren. Der Eintritt iſt frei. Niemand ſollte daher
verſäu=
men, die ſo raſch nicht wiederkehrende Gelegenheit wahrzunehmen und
der Ausſtellung einen Beſuch abzuſtatten. — Obſt= und
Garten=
wegs ein wertvolles Schwein, jedenfalls infolge eines Hitzſchlages, bauverein. Zurzeit werden die Anmeldungen für die in der Zeit
vom 15. bis 20. September I. J. ſtattfindende landwirtſchaftliche Aus=
Eberſtabt, 3. Aug. Die Zahl der Bürgermeiſterkandi= ſtelung in Darmſtadt entgegen genommen. Jedes Mitglied, das
einiger=
maßen über Obſtertrag verfügt, ſollte nicht verſäumen, die Anmeldung
zu tätigen. Letztere werden durch den Vorſitzenden des Vereins, Herrn
Bürgermeiſterei=Sekretär Steuernagel, der auch nähere Auskunft erteilt,
entgegengenommen. Koſten für die Ausſtellenden entſtehen nicht, da der
Verein das Platzgeld bezahlt. Aus dem Umſtand heraus, daß zu gleicher
Zeit auch Obſtausſtellungen in Frankfurt a. M., Wiesbaden und Mainz
ſtattfinden, darunter auch Sonderſchauen des Auslandes mit großem
H. Eberſtadt, 3. Aug. Gemeinderatsſitzung. Am Don= Aufwand, ergibt ſich für alle Obſterzeuger die Pflicht, ihre Landesſchau
nerstag (4. Auguſt), abends 8 Uhr beginnend, findet im Rathausſaale umfangreich zu beſchicken, da viele außerheſſiſche Intereſſenten,
Verbrau=
cher und Händler aus dem Umfang dieſer Veranſtaltug die Leiſtungs=
* Erbach, 3. Aug. Schützenverein Erbach. Den von Herrn
L. Stellwag 2 geſtifteten Wanderpreis erſchoß F. Schneider wit 584
erdigungskoſten und Pfarrbeſoldung. 4. Geſuch der Ortsgruppe Eber= Ringen. Gute Leiſtungen erzielten in dieſem Schießen ferner noch L.
Ehrhardt mit 542 Ringen, L. Stellwag ſen. mit 534, W. Meiſinger mit
516 Ningen. Das Gauſchießen findet ſeinen Fortgang und endigt am
15. Auguſt. Ausgezeichnete Reſultate ſind bereits erſchoſſen worden, ſo
daß zu hoffen bleibt, daß auch Erbacher Schützen die Gaumeiſterſchaft
erringen und ſodann um die Bezirksmeiſterſchaft mitkämpfen werden.
nahme einer Bürgſchaft für verbilligte ſtaatliche Baudarlehen für die Mit 5 Schuß liegend freihändig, auf 12er Scheibe und 50 Meter
Ent=
fernung iſt in dieſem Schießen die faſt höchſt erreichbare Ringzahl 59
mit den Schüſſen 12, 12. 12. 11. 12 erſchoſſen worden. Die
Meiſterſchafts=
ſchießen für das laufende Jahr ſind beendet. C=Meiſter wurde mit 118
Meiſter mit 1060 Ringen E. Schmidt. Zur Erinnerung wurden an die
K. Beerfelden, 3. Aug. Unter ſehr zahlreicher Beteiligung, auch von
auswärts, wurde der in der Marbach verunglückte Motorradfahrer, Herr
Sitzung, an der Vertreter der Gemeinde, Schule, Kirche, der örtlichen Kriminglaſſiſtent Kronfeld=Köln, heute hier zu Grabe getragen. Das
Ehrengeleit gaben ihm ſeine Kollegen der hieſigen Gegend, ſie trugen
auch den Sarg, wo er zu tragen war, der Geſangverein Sängerriege
ſang. Herr Oberpfarrer Colin wußte gehalt= und troſtvoll zu ſprechen,
die Kollegen des Verſtorbenen aus Köln legten Kränze nieder, ebenſo
ein Vertreter ſeiner Kollegen im Kreiſe; die Witwe mußte im Auto dem
Leichenzuge bis ans Grab folgen, da ſie infolge der erhaltenen Veu
letzungen noch nicht gehen kann.
* Falken=Geſäß, 2. Aug. Vergiftung durch
Inſekten=
ſtich. Geſtern wurde die Tochter eines hieſigen Landwirts von einem
Inſekt geſtochen. Wegen ſtarker Entzündung rief man ſofort den Arzt
zu Rate. Dieſer konſtatierte Blutvergiftung und riet, zwecks ſchneller
Hilfe die Patientin ſofort im das Krankenhaus nach Darmſtadt zu
ver=
bringen.
* Hirſchhorn, 3. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
2. Auguſt: 0,80 Meter; am 3. Auguſt: 0,80 Meter.
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 2. Aug. Gemeinſamer
Be=
zug von Bäumen. Auch dieſes Jahr vermittelt der
Kreisobſtbau=
verein wieder den Bezug von Obſtbäumen. Beſtellungen auf
ſolch=
nehmen die Vorſtände der Ortsgruppen entgegen.
* Von der Bergſtraße, 2. Aug. Schwere Gewitter gingen
die letzte Nacht an der mittleren Bergſtraße und Umgegend mieder,
be=
aleitet von heftigem Regen. Der Orkan hat auf freiem Felde an den
Obſtbäumen beträchtlichen Schaden angerichtet, indem viel Obſt
herunter=
geſchüttelt und ganze Aeſte abgeriſſen wurden. In den Gemarkungen
Pritſch Witwe Nahrung gefunden. Auch die Hofreite von Wilhelm Laudenbach, Heddesheim uſw. hat der Stum beſonders ſchwer gehauſt,
indem er ganze Bäume zerſtörte, das Getreide wie gewalzt zu Boden
den von manchen Häuſern die Ziegeln abgedeckt und noch anderer
Schn=
den angerichtet. In Seckenheim ſchlug der Blitz in ein Wohnhaus, und
dieſes ſowie zwei gefüllte Scheunen brannten mieder. Auch noch an
an=
deren Orten ſollen Brände entſtanden ſein.
Gernsheim, 3. Aug. Ernennung. Herr Kanzliſt Auguſt
Wendeberg beim hieſigen Amtsgericht, der ſich m Laufe dieſes
Jahres mit Erfolg der Juſtizſekretärprüfung unterzog, wurde laut
Ver=
fügung des Minſteriums der Juſtiz zum Kanzleiaſſtenten ernannt.
— Gine ubekannte männliche Leiche, die ſchon längere Zeit im Waſſe
Herdel alle landwirtſchaftlichen Gebäude nieder. Viel Inventar ging gelegen hat, wurde im Rhein in hieſiger Gemarkung geländet. Nah
Leichnams nach dem Friedhof ſtatt. — Das Gaſthaus „Zum Walt
frieden” Eigentümer Johann Niolaus Schnatz, iſt nun ſoweit
fertig=
geſtellt, daß am kommenden Samstag die Eröffnung des
Reſtaurations=
feier in Pfungſtadt im üblichen Rahmen abgehalten werden. Alle Ver= betriebs ſtattfindet. Infolge ſeiner ſchönen Lage, direlt am Walde und
eine, die im Vorjahre teilnahmen, haben auch für dieſes Jahr ihre Teil= der Hauptverkehrsſtraße Gernsheim-Zwingenberg, bildet es für Ein=
Erntearbeiten ſind zurzeit im vollem Gange. Die beiden
Dreſchmaſchi=
nen haben überreiche Arbeit zu leiſten. — Am vergangenen Montag
abend fand ſeitens der Gemeindevertretung eine Beſichtigung des
findet am Donnerstag, den 11. Auguſt, ſtatt. — Von der Feuer= Himſchlings bezüglich des an die Gernsheimer Ziegeleigeſelſchaft
m. b. H., Inhaber Theodor Bauer=Gernsheim und Wilhelm Böttiger=
Geländekauf zur Befriedigung beider Parteien baldigſt vonſtatten, damit
der in Gernsheim einſtmals in Blüte geweſene Induſtriezweig der
Backſteinfabrikation raſcheſtens wieder im Fluß kommt. — Die
Bau=
tätigkeit iſt hierorts ebenfalls i vollem Gange. Die Wohnhäuſer der
Siedlungsgruppe der Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen werden
jetzt im Angriff genommen.
Gernsheim, 3. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
3. Auguſt: 1.54 Meter.
Urtef tier toer Vrr eert Vterf!
haf Zulius Wolff ein feines Spos gewidmet. Auch
Beine Oper iſt nach ihm benannt: Oamals-P
Awar es ſchon möglich, junge Menſchen mit-
Flötentönen in den Zauberberg zuu locken. So
fimpel, hinter einem flöteblaſenden Scharlatan
herzulaufen um ſeinen Untergang dabei zu
finden, wäre heute kein Menſch mehr.
Oer-
moderne Rattenfänger müßte ſchon ein—
Raucher der altbekannten-e
Auteve.
ſein. Oas köſtliche Aroma der aus den beiten
orientaliſchen Jabaken hergeſtellten Zigaretten
ubt auf alle Naſen und deren Geruchsſinne—t
einen größeren Zauber aus, als die Flöterzn
töne der verführeriſchſten Dirtuofen ſie aufs
Ohr fertig bringen-
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
Hille, Fabriklager: Frankfurt / Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel. Hansa 6963.
UN.8730
[ ← ][ ][ → ] Zummer 214
A merikaniſche Schützen in Bad=Nauheim.
Das New York City Schützen=Corps und das Harlem Independent
Sisen=Corps, die auf ein ungefähr fünfzigjähriges Beſtehen
zurück=
ſien können, hatten ſich zum erſten Male ſeit etwa zwanzig Jahren
gälloſſen, eine Reiſe nach Deutſchland zu unternehmen und auch an
de BBundesſchießen in München teilzunehmen. Ein gemeinſchaftliches
Zikee der beiden Geſellſchaften unter der Oberleitung von Herrn
Auft Stradtmann hatte die Vorbereitungen getroffen.
Reiſe=
nſchall war der vielbewährte William L. Strauß. Die
Ueber=
gi erfolgte am 25. Juni auf einem Norddeutſchen Lloyd=Dampfer.
A. der Ankunft in Bremen am 6. Juli führte die Reiſe durch eine
Ky. ſehenswerter Städte Deutſchlands und der Schweiz. Am 29. Juli
ner die Gäſte in Frankfurt a. M. ein, fuhren am 30. Juli nach
Bad=
hynurg und am folgenden Tage nach Friedberg. Von dort wurde
achmittag die Fahrt nach Bad=Nauheim angetreten, wo die Gäſte
wrſchiedenen Hotels Unterkunft fanden. Am Abend vereinigten ſich
Teilnehmer zu eiem zwangloſen Beiſammenſein auf der Terraſſe
Surhauſes, die im Glanze ihrer Beleuchtung erſtrahlte. Am
Mon=
u iden 1. Auguſt, wurde vormittags eine Autorundfahrt
unter=
nerten, darauf folgte unter Führung von Oberbaurat Berck eine
Yitrtigung der Anlagen und Einrichtungen des Bades, über die die
gt, ihre lebhafte Befriedigung ausſprachen. Mittags 12½ Uhr fand
) Elöſchiedseſſen der Reiſegeſellſchaft im Kurhaus ſtatt. Als
Ehren=
vavar zur Begrüßung der amerikaniſchen Schützen der heſſiſche
&eSpräſident Ulrich erſchienen, der zurzeit in Bad=Nauheim zur
K weilt. Ferner waren vertreten: die Bad= und Kurverwaltung
hu. Kurdirektor v. Boehmer und Oberbaurat Berck, die Stadt
WMauheim durch Bürgermeiſter Dr. Ahl und die Beigeordneten
AStahl und Kling. Ferner war der zurzeit hier zur Kur
wei=
l0 Reichstagsabgeordnete Korell der Einladung zu dieſem
Adjedseſſen gefolgt. Staatspräſident Ulrich hieß die Gäſte im
An—n der heſſiſchen Regierung willkommen. Der Redner wies auf
mannigfachen wirtſchaftlichen und kulturellen Eindrücke dieſer Reiſe
h. Sie ein Bild der unermüdlichen deutſchen Schaffenskraft geben und
periet ſind, völker= und ſtaatenverbindende Brücken zu ſchlagen. Der
Euicspräſident erhob ſein Glas auf die ge ieiſame Arbeit Amerikns
DDeutſchlands. Bürgermeiſter Dr. Ahl hieß die Gäſte im Namen
Stadtverwaltung willkommen. Er wies auf den deutſchen Anlaß
N:— Reiſe hin, die insbeſondere dem Bundesſchießen in München
ge=
ſeri habe. Reiſemarſchall Strauß habe mit klugem Bedacht dieſe
hriengende Reiſe mit ihrer Fülle 4 reizvollen Bildern in der behag=
Mer- Ruhe Bad=Nauheims münden laſſen. Kurdirektor v. Boehmer
ſräßte die Gäſte im Namen der Heſſiſchen Bade= und Kurverwaltung
he ſprach die Hoffnung aus, daß ihr Beſuch in Bad=Nauheim von
ſſr dlichen Eindrücken begleitet ſei, und daß eine Reihe der Gäſte
ſh länger Gelegenheit nehmen würde, nach der Unraſt der
Neiſe=
ſuchen in Bad=Nauheim zu weilen. Der Redner wies darauf hin, daß
ſta e der Schießſport in Bad=Nauheim eifrig gepflegt würde, und lud
Donnerstag, den 4. Auguſt 1922
Seite 9
die Gäſte ein, den ausgezeichneten Schieſſtand auf dem Goldſtein zu
benutzen. Die Rede ſchloß mit einem Dank an den Reiſemarſchall
William L. Strauß für ſein tätiges Intereſſe an Bad=Nauheim.
Neichstagsabgeordneter Korell ſchöpfte in ſeiner Anſprache aus
Er=
innerungen an eine Amerikafahrt von Parlamentariern Deutſchlands
und anderer Länder und verband in launiger Weiſe den Hinweis auf
die Stellung der Frau i den Vereinigten Staaten mit einem Hoch auf
die Damen. Nachdem Hauptmann George Repp vom New York City
Schützen=Corps und Hauptmann Hermann Seidel vom Halem Indep.
Schützen=Corps der Befriedigung der Gäſte über die freundliche
Auf=
nahme in Bad=Nauheim Ausdruck gegeben hatten, nahm William L.
Strauß das Wort zu einer witzig pointierten Anſprache, in der er
von ſeinem Standpunkt als Reiſemarſchall aus die Schlußbilanz der
Reiſe zog. Der Vorſitzende des Reiſekomitees, Stradtmann, gab
einen Ueberblick über den Verlauf der Reiſe und dankte dem
Reiſe=
marſchall Strauß wie den beiden vom Norddeutſchen Lloyd geſtellten
Führern herzlich im Namen der Teilnehmer. Am Schluſſe nahm der
von den Gäſten viel gefeierte Staatspräſident Ulrich nochmals das
Wort und knüpfte an den von einem Nedner erwähnten Wunſch nach
einer „Schnellkur” den Hinweis, daß er ſelbſt 34 Jahre lang
ununter=
brochen als Kurgaſt nach Bad=Nauheim komme und als lebendes
Bei=
ſpiel für Bad=Nauheims Wirkung gelten könne. Mit den Worten „
Nau=
heim bleibt Nauheim” ſchloß der Staatspräſident ſeine Worte, die
ſtür=
miſchen Beifall und ein Hoch auf den Nedner weckten.
Am Nachmittag vereinigten ſich die Teilnehmer auf der
Kurhaus=
terraſſe bei einer Kaffeetafel, zu der die Bad= und Kurverwaltung ein.
geladen hatte. Damit fand das Reiſeprogramm der amerikaniſchen
Schützen ſeinen Abſchluß in Bad=Nauheim, wo die Gäſte nach ihren
eige=
nen Aeußerungen einen beſonders ehrenvollen und herzlichen Empfang
gefunden haben.
r. Groß=Geran, 2. Aug. Das Kreiswohlfahrtsamt hatte
im letzten Jahre folgende Unterſtützungen gewährt: Hilfsöedürftigen
Kleinrentnern wurde eine einmalige Unterſtützung von 10 bis 15 Mark
zu Weihnachten gewährt. Die Geſamtausgabe betrug hierfür 6000 RM.,
die vom Reich erſetzt wird. — Die Kriegsbeſchädigten= und
Kriegshinterbliebenenfürſorge hatte an
Kriegshinter=
bliebene 7000 RM. und an Kriegsbeſchädigte 2000 RM. verausgabt; in
9 Sitzungen wurden 220 Unterſtützungsgeſuche erledigt. — An
Kon=
firmandenbeihilfe wurden 3000, RM. aufgewandt; für
Ju=
gendfürſorge wurden 3000 RM. verausgabt, der Koſtenanteil der
Eltern und Krankenkaſſen brachte 740 RM. ein. An
Berufsbildungs=
beihilfen waren 1000 RM. fällig. An Zuſatzrenten wurden verausgabt
244 500 RM.
* Stockſtadt, 3. Aug. Gerettet. Ein an der Fähre in den Rhein
gefallenes vierjähriges Mädchen wurde durch ein 10jähriges Mädchen
und den Sohn des Fährmanns Gräf vom Tode des Ertrinkens gerettet.
* Trebur, 3. Aug. Beim Baden ertrunken. Der 12 Jahre
alte Fritz Engel von hier iſt beim Baden im Rhein infolge eines
Herz=
ſchlages ertrunken.
Gießen, 2. Aug. Todesſprung ins Waſſer. Dor 18
Jahre alte Realſchüler Hans Müller aus Heuchelheim zog ſich bei einem
Sprung in die Lahn ſo ſchwere Verletzungen am Kopfe zu, daß er
ſo=
fort in die Klinik verbracht werden mußte, wo er geſtem abend an den
Folgen geſtorben iſt. — Lebensmüde. Die als vermißt gemeldete
Frau des Formers Willi Werth nebſt ihrem Kinde wurden heute als
Leichen aus der Lahn geländet. Man vermutet, daß Lebensmüdigkeit
die Urſache dieſes Schrittes iſt. — Schwere Verletzungen zog
ſich der Maurer Heinrich Diefenbach zu. Er war an einem Neubau
tätig, plötzlich ſtürzte er von der Leiter und fiel bis in den Keller, wo
er bewußtlos liegen blieb. Der Verunglückte wurde ſofort in die
Kli=
nik übergeführt.
WSN. Lauterbach, 2. Aug. Von einem Pferd erſchlagen.
In Sandlofs iſt die junge Frau des Landwirts Otterbei in
beklagens=
werter Weiſe ums Leben gekommen. Als ſie im Pferdeſtall die Stren
erneuern wollte, ſchlug ein Pferd plötzlich nach hinten aus und traf
die Unglückliche ſo ſchwer am Unterleib, daß ſie bereits am andeven
Tage verſtarb.
v. Aus dem Lande, 2. Aug., Landwirtſchaftliches. Die
Heſſ. Lehr= und Verſuchsanſtalt für Wein= und Obſtbau in Oppenheim
veranſtaltet dieſer Tage im ganzen an 20 Orten Gemarkungsrundgänge
zwecks Feſtſtellung des Standes der betreffenden Anlagen bzw.
Beleb=
rung über deren Pflege. Dieſe Art der Unterweiſung kann nur aufs
lebhafteſte begrüßt werden. — Auch das Landwirtſchaftsamt Lauterbach
hat Gemarkungsrundgänge feſtgelegt für 7 Orte. — Der Reichsausſchuß
für hygieniſche Volksbelehrung beabſichtigt, in dieſem Jahre eine
Reichs=
geſundheitswoche auf dem Lande zu veranſtalten und zu beſtimmtem
Tagen in jedem Orte und in jeder Gemeinde durch Belehrungen,
Licht=
bild= und Filmvorführungen, Verteilung von Merkblättern uſw. eine
Werbetätigkeit für Wohnungs=, Stall=, Nahrungsmittelhygiene,
Trik=
waſſerverſorgung, Abwäſſerverwertung, zweckmäßige Dung= und
Abfall=
behandlung auszuüben. Orts= und Kreisgemeinſchaften ſollen zur
Durch=
führung des Geſudheitstages gegründet werden. Dieſe in Ausſicht
ge=
ſtellten Maßnahmen ſind im Intereſſe gerade des flachen Landes ſehr zu
begrüßen.
Hauptſchriftleitung: J. V.: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politil und Wlrtſchaft: J. V.: Andreas Bauer, für Feulllieton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Bublmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenff: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Rette; für den Inſeratenteil: Willy Kuble.
Druck und Verlag: L. C. Wittich — lämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantte der Rüchſendung n ich / übernommen.
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Geite 10
Donnerstag, den 4. Auguſf 1927
Nummer 214
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
WSN. Der AlkoholtoddesGefangenen.
Vor einiger Zeit war bekanntlich einem Trupp
Ge=
fangenen, die in der Nähe der Friedberger Warte
Land umgruben und vom Unkraut reinigten, von
dritter Hand eine Flaſche Spiritus zugeſteckt worden,
den ſich die Leute in den Kaffee ſchütteten und auf
dieſe Weiſe zu Gemüte führten. Einer der
Gefan=
genen, ein 40jähriger Mann namens Heßler, der
wegen Bettelns eine ſechswöchige Haftſtrafe verbüßte,
der am meiſten von dem Zeug getrunken hatte,
be=
kam plötzlich Schaum vor dem Mund und verſtarb
bald darauf an Alkoholvergiftung. Wegen dieſes
Vorkommniſſes hatten ſich jetzt zwei ebenfalls dort
be=
ſchäftigte Notſtandsarbeiter und ein Mitgefangener
des Heßler vor Gericht wegen fahrläſſiger Tötung zu
verantworten. Die Beweisaufnahme ergab, daß der
Verſtorbene den einen der Notſtandsarbeiter, der ein
Schulfreund von ihm war, erſucht hatte, ihm eine
Flaſche Brennſpiritus zu beſorgen, die dieſer ihm
dann heimlich zuſteckte und zwar derart, daß ſie an
einer gewiſſen Stelle im Felde vergraben wurde.
Einer der Zeugen ſagte aus, daß die Gefangenen
wegen des Sprits einen wahren Boxkampf unter ſich
ausgeführt hätten, da jeder einen möglichſt großen
Teil haben wollte. Der Sachverſtändige, Gerichtsarzt
Dr. Roth, bekundete, daß der des Alkohols entwöhnte
Heßler bei großer Hitze den Sprit unverdünnt
ge=
trunken habe und daß der Tod ſeiner Anſicht nach auf
den Genuß des Alkohols und nicht anderer
Bei=
miſchungen zurückzuführen ſei. Der Staatsanwalt
be=
tonte in ſeinem Antrag, daß die Angeklagten zwar
möraliſch an dem Tode des Gefangenen ſchuldig
ſeien, doch laſſe ſich nicht feſtſtellen, daß die
Ange=
klagten vorausſehen konnten, daß bei dem
Mitgefan=
genen eine ſolche Wirkung eintreten könnte. Er
be=
antragte daher Freiſprechung der Beſchuldigten, die
das Gericht auch eintreten ließ.
Der Hauptgewinn.
Bei der Verloſung von Muſikinſtrumenten, die
am vergangenen Sonntag der Internationalen
Aus=
ſtellung „Muſik im Leben der Völker” ſtattfand,
ent=
fiel der Hauptgewinn, ein Piano der Firma Mand,
Koblenz, auf Nr. 923. — Es wird darauf
hinge=
wieſen, daß dieſer Gewinn noch nicht bei der
Aus=
ſtellungsleitung abgeholt wurde. — Grammophone
gewannen die Nummern 40 365, 4180 und 14 304,
Nadio=Apparate 22 440 und 3389, ein Lautſprecher
entfiel auf das Los Nr. 27 389. Auch von dieſen
Gewinnen ſind einige noch nicht abgeholt. Die
In=
haber dieſer Losnummern werden darauf aufmerkſam
gemacht, daß mit dem 6. Auguſt die nichtabgeholten
Gewinne verfallen ſind.
Unwetter in Baden.
Konſtanz. In den Gemarkungen Konſtanz und
Bodanrück gingen am Dienstag abend heftige
Ge=
witter nieder. Dabei ſchlug der Blitz in Möggingen
in einen Bauernhof, der eingeäſchert wurde. Zur
vollen Entladung kam das Unwetter aber im
Be=
zirk Pfulendorf, wo wolkenbruchartiger Regen und
Hagelſchlag auf den Feldern großen Schaden
an=
richteten. Zwei Häuſer wurden durch Feuer zerſtört.
Raubmörder Kern zum Tode verurteilt.
TU. München. Der Verteidiger des
Raub=
mörders Kern hob gegenüber dem Antrag des
Staats=
anwaltes auf Verhängung der Todesſtrafe hervor,
daß dem Angeklagten eine Tötungsabſicht nicht
nach=
gewieſen werden könne und bat um eine mildere
Strafe. Zur allgemeinen Ueberraſchung erklärte
je=
doch der Angeklagte in ſeinem Schlußwort ſelbſt:
„Ich habe den Juwelier Scheiber getötet, weil ich
ihn berauben wollte.” Auf die Frage des
Vorſitzen=
den, ob er alſo die Abſicht hatte, Scheiber zu töten,
erwidert Kern nochmals: „Ja, ich wollte ihn töten
und berauben.” Weiter fügt er hinzu, er habe ſonſt
keine Reue, nur gegenüber ſeiner Geliebten und
gegenüber der Frau Scheiber. Der Verteidiger führt
nun aus, der Angeklagte habe ihm im Gefängnis
ge=
ſagt, daß er lieber die Todesſtrafe auf ſich nehme, als
lebenslänglich eingeſperrt zu werden. Es ſei
anzu=
nehmen, daß Kern nur aus dieſem Grunde jetzt die
Tötungsabſicht zugegeben habe. Nach
dreiviertel=
ſtündiger Beratung des Gerichts verkündet der
Vor=
ſitzende folgendes Urteil: Der Angeklagte wird wegen
eines Verbrechens des Mordes in Tateinheit mit
einem Verbrechen des verſuchten ſchweren
Raub=
mordes zur Todesſtrafe ſowie zur Tragung der
Koſten und der Aberkennung der bürgerlichen
Ehren=
rechte auf Lebensdauer verurteilt. Das Gericht
er=
achtet es für erwieſen, daß der Angeklagte den
Raub=
mord planmäßig und mit voller Ueberlegung
aus=
geführt hat, und an dem Raub nur durch das
Da=
zwiſchenkommen anderer Perſonen gehindert worden
iſt. Der Angeklagte iſt für ſeine Tat ſtrafrechtlich
ver=
antwortlich. — Der Angeklagte nahm das Urteil
gleichgültig entgegen.
Abſturz eines engliſchen Militärflugzeuges.
Linz. Am Dienstag abend ſtürzte ein engliſcher
Lilitärdoppeldecker, der mittags in London zum
flug nach Indien geſtartet war, bei Aſchach in die
ſonau. Zwei Fliegeroffiziere wurden verletzt und
as Flugzeug ſchwer beſchädigt.
Von der Hochzeitstafel verhaftet.
Saarbrücken. Am Samstag war bei
Klaren=
in der Nähe von Saarbrücken ein Geldbriefträger
erfallen worden. Es war ihm dabei ein Betrag
n 3000 Franken und 600 RM. geraubt worden. Als
ter ſind jetzt die beiden 26 und 28 Jahre alten
üder Joſeph und Jakob Becker aus Püttlingen
rhaftet worden, und zwar gerade, als einer der
rüder ſeine Hochzeit feierte. Das Paar war gerade
n der ſtandesamtlichen Trauung zurückgekehrt und
Ulte ſich mit den Gäſten an die Hochzeitstafel ſetzen,
2 die Polizei eindrang, und die Verhaftung
vor=
ihm. Zwei Gäſten, die an dem Raub ebenfalls
be=
iligt waren, gelang es, rechtzeitig zu entfliehen.
Schwere Bluttat polniſcher Matrofen.
TU. Danzig. In einer hieſigen Hafenkneipe
kam es zu einem Streit zwiſchen drei Matroſen des
polniſchen Torpedobootes „Kujawiak” und einem
Dangiger Arbeiter, in deſſen Verlauf der Arbeiter
von einem der Matroſen niedergeſtochen und ſchnver
verwundet wurde. Zwei der Matroſen konnten
ver=
haftet werden, während der dritte entkam. Vor der
Wolizeiwache, nach der die Matroſen gebracht wurden,
fammelte ſich eine große Menſcheumenge an, die eine
zu drohende Haltung gegen die Verhafteten einnahm,
daß dieſe mit einem Wagen des Ueberfallkon mandos
n das Polizeigefängnis überführt werden mußten.
Niederrheiniſche Schiffahrts=Ausſtellung in Duisburg.
Das Medoll eines Schiffshebekrans
mit 300 Tonnen Hebkraft bildet eine vielbeachtete Bereicherung der in Duisburg eröffneten
Nie=
derrheiniſchen Schiffahrts=Ausſtellung. Das wertvolle Material der Ausſtellung ſoll in Zukunft
in einem zu errichtenden Niederrheiniſchen Schiffahrtsmuſeum vereint bleiben.
Hitzewelle inNew York. — Schwimmbaſſins in den Straßen.
Transportable Schwimmbaſſins
werden auf Veranlaſſung der New Yorker Verwaltung in den Nebenſtraßen des Stadtzentrums
für die Jugend aufgeſtellt. Eine Hitze, wie in dieſem Sommer, iſt in New York ſeit 50 Jahren
nicht erlebt worden. Eiswaſſer in Gläſern verſchafft nur eine geringe Erleichterung. Die dicken
Waſſerſtrahlen der Feuerwehrhydranten und fahrbaren Schwimmbaſſins bedeuten ſchon mehr.
Erneuter Verſuch, den amerikaniſchen
Dauerflugrekord zu überbieten.
Deſſau. Am Mittwoch früh um 5,52 Uhr ſind
die beiden Rekordflieger Looſe und Riſticz mit je
einem Beiflieger in Junkersmaſchinen mit
Junkers=
motoren auf dem Deſſauer Flugplatz zu einem
An=
griff auf den von Amerika gehaltenen Weltrekord
von 51 Stunden geſtartet. Dabei wurde die neue
Zementſtartbahn zum erſten Male mit Erfolg
be=
nutzt. Die Maſchinen kreuzen zwiſchen Deſſau und
Leipzig und führen Betriebsſtoff für 55 Stunden mit
ſich. Looſe wird, wie verlautet, von dem Flieger
Kohl, Riſticz von dem Flieger Rigard begleitet.
Die Maſchinen haben vor allem beſtimmte
tech=
niſche Aufgaben zu löſen, die für den Ozeanflug von
Bedeutung ſind. Deshalb ſind ſie mit
verſchieden=
artigen Motoren ausgeſtattet, und namentlich Looſe
hatte den Auftrag, das Funktionieren verſchiedener
Betriebsſtoffe und die Auswirkung gewiſſer
Be=
laſtungsverteilungen auszuprobieren. Seine Landung
iſt auf ausdrücklichen Befehl vom Flugplatz her
er=
folgt. Beim Start blieb nämlich der Spornwagen
an der Maſchine hängen. Er fiel dann während des
Fluges ab. Da man aber befürchtete, daß die
Ma=
ſchine irgendwie Schaden genommen haben könnte,
erhielt Looſe den Landungsbefehl ſignaliſiert. Die
Maſchine Riſtnrzs befindet ſich um die Mittagsſtunde
weiter in der Luft.
Ein Gefreiter von einem Arbeiter erſtochen.
Schneidemühl. In der Nacht von Samstag
zum Sonntag kam es hier vor einem Lokal zu einer
Schlägerei zwiſchen Zivil= und Militärperſonen. Nach
der Schlägerei entfiel einem Gefreiten das
Seiten=
gewehr. Eine Zivilperſon hob das Seitengewehr auf,
lief hinter dem Soldaten her und ſtieß ihm die
Waffe in den Rücken. Der Gefreite iſt im
Kranken=
haus an den Folgen der erlittenen Verletzung in der
Nacht von Dienstag geſtorben. Der Täter, ein
Ar=
beiter, wurde feſtgenommen. Er geſtand, den Stich
mit dem Seitengewehr geführt zu haben.
Tödlicher Unfall bei einer Reichswehrübung.
Die „Voſſ. Ztg.” meldet aus Stettin: Bei einer
Uebung der Reichswehr auf der Ihna ertrank ein
Schütze von der 2. Kompagnie des 1. Bataillons des
Infanterie=Regiments Nr. 4 in Stargard. Die Leiche
konnte ſpäter geborgen werden.
Tod in den Bergen.
EP. Zermatt. Beim Aufſtieg auf das
Matter=
horn iſt der deutſche Touriſt Georg Klein aus
Mün=
chen verunglückt. Er hatte mit zwei Landsleuten den
ſchwierigen Aufſtieg unternommen. Bei einer
Mahl=
zeit löſte er ſich vom Seil und ging abſeits, wobei
er plötzlich abſtürzte und ſofort to
Unwetter in der Schweiz.
EP. Baſel. Am Dienstag wurde in
verſchie=
denen Teilen der Schweiz, beſonders in den
Kan=
tonen Bern und Waad, durch Unwetter großer
Scha=
den angerichtet. Die Bahnlinie Bern-Luzern war
zeitweiſe unterbrochen. Die Züge der Simplonlinie
mußten über Bern-Lötſchberg umgeleitet werden.
Schwere Automobilunfälle.
Budapeſt. Am Mittwoch früh ſtürzte ein
Automobil, in dem der engliſche Militärattaché
Ma=
jor Johns Parry in Begleitung von zwei ungariſchen
Offizieren zur Beſichtigung einer Militärübung
fahren wollte, aus bisher unbekannter Urſache in
den Straßengraben und prallte gegen einen Baum.
Sämtliche Inſaſſen wurden aus dem Automobil
her=
ausgeſchleudert. Major Parry erlitt einen
Schädel=
bruch und eine Gehirnerſchütterung, doch iſt ſein
Zuſtand nicht lebensgefährlich. Die übrigen Offiziere
ſind mit leichteren Verletzungen davongekommen.
Prag. Der tſchechoſlowakiſche Kapitän Janda,
ein bekannter Rennfahrer, ſtieß mit ſeinem Motorrad
auf der Straße bei Wodnan mit einem Automobil
zuſammen. Dem Kapitän wurde der Kopf
zertrüm=
mert und ein Fuß abgeriſſen, ſo daß auf der Stelle
der Tod eintrat. Das Auto wurde ſchwer beſchädigt;
von den Inſaſſen wurde niemand verletzt.
Stoppenberg. Am Mittwoch morgen
ereig=
nete ſich in der Gelſenkirchener Straße ein ſchweres
Automobilunglück. Ein Opelwagen der Zeche „
Hi=
bernia” fuhr mit großer Geſchwindigkeit in den
Vor=
derperron eines aus der Richtung Gelſenkirchen
kom=
menden Straßenbahnwagens. Der Autolenker, der
Sohn des Generaldirektors v. Velſen aus Herne,
war ſofort tot, während der Neffe des
Generaldirek=
tors ſowie Bergaſſeſſor Reus aus Gelſenkirchen mit
ſchweren inneren und äußeren Verletzungen dem St.
Vinzenz=Krankenhauſe in Stoppenberg zugeführt
wer=
den mußten.
Fünf Tote bei einem Flugunfall.
EP. Paris. Bei dem am Dienstag gemeldeten
Flugzeug=Unglück in der Nähe von Toulouſe ſind
nicht nur drei, ſondern fünf Perſonen ums Leben
gekommen. Das Flugzeug hatte, aus Spanien
kom=
mend, die Pyrenäen überflogen und war im Nebel
in einem Wald abgeſtürzt. Alle 5 Tote ſind
Fran=
zoſen.
Exploſionskataſtrophe in China.
EP. NewYork. Das Staatsdepartement
er=
hielt von ſeinem beſonderen Vertreter in China die
telegraphiſche Mitteilung, daß am 26. Juli ein von
den Chineſen in einer amerikaniſchen Miſſion von
Wutſchang eingerichtetes Munitionsdepot explodierte.
Dabei wurden 100—200 chineſiſche Soldaten getötet.
Genau habe ſich die Zahl nicht feſtſtellen laſſen, da
noch viele Leichen unter den Trümmern liegen.
Eröffnung der Weltkirchen=Konferenz.
Lauſanne. Die Weltkirchen=Konferenz für
Glauben und Kirchenverfaſſung iſt am Mittwoch
mittag in der Aula der Univerſität feierlich eröffnet
worden. Insgeſamt ſind 50 Länder mit 439 offiziellen
Delegierten vertreten. Unter den Abordnungen der
90 Kirchengruppen, die Vertreter entſandt haben,
bemerkt man hervorragende Führer der öſtlichen
Kirche ſowie der engliſchen Staatskirce. Von der
deutſchen Delegation ſeien beſonders erwähnt
Pro=
feſſor Hermelink=Marburg, Profeſſor Heiler=Marburg.
Dr. Gogarten=Dorndorf, Prälat Schöll=Stuttgart, der
Leiter der Berliner Stadtmiſſion Dr. Philipps und
Reichsjugendwart Dr. Stange=Kaſſel, der Führer des
evangeliſchen Jungmännerbunds in Deutſchland=
Generalſuperintendent Zöllner=Münſter vertritt
in=
offiziell den deutſchen evangeliſchen Kirchenausſchuß.
deſſen offizielle Beteiligung auf Grund ſeiner
Ver=
faſſung nicht möglich war. Das Präſidium hat der
amerikaniſche Biſchof Brent=New York. — Vor der
erſten Geſchäftsſitzung fand in der überfüllten
Ka=
thedrale ein Feſtgottesdienſt ſtatt, bei dem der
Prz=
ſident der Konferenz die Wirkung der Zerſplitterung
der chriſtlichen Kirchen beſonders in Amerika im
Ver=
laufe der letzten Jahrhunderte ſchilderte. Als Grund
der Spaltung führte er die Rivalität der Kirchen
gruppen untereinander an. Alle dieſe verſchiedenen
Gruppen hätten in der Geſchichte ihre beſonderen
Aufgaben gehabt, jetzt gelte es jedoch, alle Teile der
Chriſtenheit zuſammenzufaſſen um den Nöten der
Zeit gegenüber eine einheitliche Stimme erheben zu
können. Das letzte Ziel der Konferenz ſei, zu unter
ſuchen, wie weit eine Annäherung der verſchiedenen
Kirchengruppen in Fragen der Lehre und der Kirchep
verfaſſung möglich ſei.
Unwetter und Erdrutſche in Tirol
und der Schweiz.
TU. Baſel. Am Dienstag nachmittag ginm
in ganz Tirol und in der Nord= und Weſtſch.
ſchwere Unwetter nieder. Beſonders ſchlimm wun
die Gegend am Thunerſee und um Emmenthal ſon
die Salzburger Eiſenbahnſtrecke heimgeſucht. N
Thun wurden am Bahnhof durch die Hagelkörm
viele Fenſterſcheiben zerſchlagen und die Kulturn
ſtark verwüſtet. Die Bahnlinie Bern-Luzern wurde
wegen Ueberſchwemmung des Bahndammes
fill=
gelegt. Der Verkehr muß umgeleitet werden. Ebenſ
erging es dem Zuverkehr auf der Montreubahn, dern
Gleiſe ebenfalls unter Waſſer ſtehen. Eine Brüch
wurde von den Waſſermengen fortgerifſen. Auch au
der Bahnlinie Lauſänne—Simplon-Mailand mußt
der Verkehr über Bern-Lötſchberg umgeleitet wer
den, da bei Veytaux die Bahnlinie von abgeſtürzien
Erdmaſſen verſchüttet war. — In Tirol ware
große Erdrutſche die Folge der ſtarken Regengüſſe.
Auf der Salzburger Strecke nach Axenbach fand ein
großer Moordurchbruch ſtatt, wobei die Gleiſe zwie
ſchen den Bahnhöfen Langen und Danoefen in
Meter Breite 5 Meter hoch verſchüttet wurden. Erſt
am Mittwoch vormittag konnte nach angeſtrengten
Arbeiten der Verkehr wieder aufgenommen werden.
Unter ſtarken Bergrutſchen hatten auch die
Bahn=
ſtrecken von Salzburg nach Innsbruck und von
Juns=
bruck über den Arlberg zu leiden.
LE
AMielt
vCK‟
LCwIIII
HOFBÜCHD
DARMSTADT
Hu.
Elisabeih
00
Weiblich
Eict. Berkänftein!
Metzgereil ſ,.Stellg.t,
ein.
Lebensmittelge=
ſchäft. Ang. u. 8 31
Junge Frnn ſucht
Be=
ſchäftigung im
Büro=
reinigen oder dergl.
Näh.
Aelt, geb. Fräulein,
Rr
im
m. gut.
enf
Der Veſuv wieder beruhigt.
EP. Neapel. Der Direktor des Veſuväſſe
vatoriums hat am Dienstag abend mitgeteilt, )6
die Ausbruchstätigkeit des Veſuvs wieder ihren ne
malen beſcheidenen Umfang angenommen habe. De
Lava ergießt ſich ins Infernotal. — Dieſe Erklärun
hat die Bevölkerung der gefährdeten Gemeindg
wieder beruhigt, und andererſeits eine große Anzall
von Neugierigen angezogen, die das ſeinem Ende
entgegengehende Schauſpiel aus der Nähe betrachtel
wollen.
Die Ueberſchwemmungsſchäden in Indien.
Bombay. Aus Baroda wird gemeldet, daß der
Verluſt an Menſchenleben infolge der
Ueberſchwem=
mungen nicht ſo groß iſt, wie anfangs befürchtel
wurde, daß aber in mehreren Bezirken des Staates
große Verluſte an Eigentum, Vieh und Erntevor
räten zu verzeichnen ſind. In der Stadt Barode
und den umliegenden Dörfern ſind viele Häuſer eie
geſtürzt. Es wurden Notlager für die Obdachloſen
eingerichtet. Die Regierung gewährt Darlehen zum
Bau neuer Häuſer und zum Ankauf von Saatoul=
Im Staate Gujarat iſt nach amtlicher Schätzung de
Verluſt an Menſchenleben vermutlich nicht groß, e.
Materialſchaden aber erheblich.
Be
tel
Fränlein ſe
Der Bürgermeiſier von New Ao
beſucht Deutſchland.
Aicens
Rnhnädchen
ind Genſe
Bürgermeiſter Wailer
hat es vor einigen Monaten bedauert, zur Tahle
des ſchönen Hapag=Dampfers New York nur I.
Frau nach Europa ſchicken zu können. Nun ha."
ſich entſchloſſen, ſeinen Sommerurlaub in Deutſchlat.
zu verbringen. Mr. Walker wird in Hamburg. Oe
des Hapag=Präſidenten und Reichskanzlers *
Dr. Cuno ſein und beabſichtigt auch Berlin !e
andere deutſche Großſtädte zu beſuchen.
[ ← ][ ][ → ] L, C. WITTICHSCHE
HOFBUCHIDRUCKEREI
DARMSTADT /RHEINSTR. 23
41
ige Bilder
J. König
Kunsthandlung
ge Einrahmungen
Ellzabethenstr. 30 (*20125
Stellengeſuche giſtelle. Kiesſtr. 16, I.)
letzt. Seitb. (*20126 Weiblich 4üicht. Berkäuferin
Netzgerei) ſ. Stellg. t.
n. Lebensmittelge=
Ihtft. Ang. u. S 31
Inſe. Geſchſt. (*20115ds Junge Frau ſucht Be=
ſchäftigung, nimmt
auch Strickarbeit an.
Fr. Beſt, Schloßgartenſt.51
(*20120) ſuuge Fran ſucht Be=
aiftigung im Büro=
einigen oder dergl.
aS. Geſchſt. (*20050 Männlich Zahntechniker
22 Jahre, mit oper,
Kenntniſſen, ſucht z.
1. od. 15. Sept. Stel=
lung. Ang. u. S 17
an die Gſchſt. (*20068 rüße 8, II. (20071
ſuntoriſtin, m. Dop=
el= u. deutſchame=
WBuchhalt. vertraut,
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Aus dem Beſtreben heraus, dem durch die Beſatzungsndt jahrelang
unterdrückten Flugſport auch im deutſchen Weſten einen kräftigen
An=
trieb zu verleihen, war der Kölner Klub für Luftfahrt ſchon vor einem
Jahre an die Vorbereitungen für eine große Flugveranſtaltung
gegan=
gen, die in breiteſten Kreiſen für den Flugſport ſelbſt, ſowie für ſeine
vielſeitigen Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis des Berufslebens
werben ſollte.
Das Rheiniſche Flugturnier, das am 17. und 18. September
ſtatt=
findet, zerfällt in eine Reihe von Einzelwettbewerben, die den Zweck
ver=
folgen, die fliegeriſchen Fähigkeiten der Flugzeugführer in ernſtem
ſportlichen Wettkampf zu erproben. Der
erſte Tag iſt dem Anflug nach Köln
ge=
widmet, mit dem eine intereſſante
Zu=
verläſſigkeitsprüfung verbunden iſt.
Nach Zwangslandungen in Bonn, bzw.
Düſſeldorf müſſen die Bewerber einen
Zielflug nach Köln antreten, der in
mehrmaligen Schleifen über die
ge=
nannten drei Städte führt und im
Durchſchnitt 215 Km. lang iſt.
Landun=
gen während dieſes Fluges ſind nicht
erlaubt, ſo daß damit zugleich auch eine
Prüfung der ſelbſt vom kleinſten
Flug=
zeug zu verlangenden Mindeſtflugweite
verknüpft iſt. Pünktliches Eintreffen am
Ziel in Köln und Erzielung einer
hohen Reiſegeſchwindigkeit ſind für die
Bewertung ausſchlaggebend.
Von den Wettbewerben des zweiten
Tages iſt zunächſt der Auf= und
Ab=
rüſtungswettbewerb.
bemer=
kenswert, der von den teilnehmenden
Flugzeugen den Nachweis verlangt, daß
ſie leicht und mühelos in
ſtraßentrans=
portfähigen Zuſtand verſetzt und in
jeder Scheune oder jedem Torweg von
normalen Ausmaßen einwandfrei
un=
tergeſtellt werden können. Für den über
Land fliegenden privaten
Flugzeughal=
ter iſt dieſe Eigenſchaft des Fluggerätes
ſo wichtig, daß die Veranſtalter es für
nötig befunden haben, ſie zum
Gegen=
ſtand einer beſonderen Prüfung zu
machen.
Der
Orientierungswettbe=
werb ſtellt die Fertigkeit der Flieger
im Ausfindigmachen eines Zieles, das
ihnen erſt kurz vor dem Start nach
Lage und Art bekannt gegeben wird.
auf die Probe.
Sodann werden noch mehrere
Luftrennen über einen
Dreiecks=
kurs von insgeſamt 10 Km.
Seiten=
länge durchgeführt, der ſo gelegt iſt,
daß die Zuſchauer vom Platz aus den
Verlauf der Kämpfe in jeder Phaſe gut
beobachten können. Mit dieſen Nennen
wird zum erſten Male in
Deutſchland der Verſuch gemacht,
Flugzeuge verſchiedenſter Bauart und
Motorſtärke in einer reinen
Geſchwin=
digkeitsprüfung mit
Handicapwer=
tung zuſammenzubringen. Wo
bis=
her ähnliche Wettbewerbe durchgeführt
wurden, wandte man ſtets eine
Formel=
werbung an, deren Ausrechnung die
Bekanntgabe der Sieger immer erſt
nach längerer Zeit, manchmal ſogar erſt
nach Tagen, ermöglichte. Hier aber weiß der Zuſchauer ohne weiteres,
Fußball.
S. V. 98 — F. C. Union 3:2 (1:1)
Pferdeſport.
Am geſtrigen Abend hatten ſich um 7 Uhr die Mannſchaften beider
Vereine und ihre Anhänger zu einem Uebungsſpiel im Stadion
einge=
funden. Das lokale Treffen nahm trotz der ſchwachen Leiſtung des
Un=
parteiiſchen, dank der ſportlichen Geſinnung und des ſpieleriſchen
Kön=
nens — auch der Zuſchauer — einen ſehr harmoniſchen Verlauf.
Trotz=
dem war es wenig geeignet, dem Fußballſport neue Freunde zu werben.
Es war erſchreckend langweilig. Ueber Verſuche kam man nicht hinaus.
Weder die Geſamtleiſtung noch das Können des Einzelnen konnte be=
Rennen zu Strausbera.
1. Waſſerfall=Hürdenrennen. 2500 Mk. 2400 Meter. I. Geſt. G.
besloh Figaro (H. Müſchen); 2. Florida; 3. Trier. Ferner: San Maroo
Arndt, Ofterdingen, Katzbach, Mataia. Tot.: 63; Pl. 19, 20, 16:10. 1 2,
bis Hals.
2. Froſchkaſten=Jagdrennen. Ehrenpreis und 2500 Mk. 4100 Mr
1. S. Kornblums Luftpoſt (Hr. v. Borcke); 2. Magier; 3. Wanderhär=
Ferner: Mumpitz, Hingebung, Toga, Oberjäger, Mandarine, Octwvio
Tot.: 41. Pl. 14, 15, 14:10. —34 Lg.
3. Hollunder=Flachrennen. 2500 Mk. 2600 Meter. 1. v. Wedemeherz
König Lear (M. Jentzſch); 2. Auf=
Vom Kreisternfeſt.
klärung; 3. Fritz Fromm. Ferner=
Daim 2., Canio, Fridolin,
Hollum=
der, Stummer Teufel, Carl=Ferdi,
nand, Firn 2. Tot.: 17, Pl. 14
48, 34:10. %.—1½ La.
4. Heidekrug=Jagdrennen. Ehnn
preis und 2500 Mk. 3400 Meter
1. Freifrau E. v. Wertherns Grill=
(König); 2. Fuchſie; 3. Harzreiſe
Ferner: Albana, Fünf Uhr,
Felſen=
quelle, Dieſtel R., Theano,
Siloo=
plana. Tot.: 73, Pl. 18, 25, 13:10.
4—6 Längen.
5. Waldſchlößchen = Jagdrennen
2500 Mk., 3000 Meter. 1. A.
Wag=
ners Thalyſia (J. Kohoutek); 2
Rückfahrt; 3. Bereſina. Fernert
Fechter, Kariſſima, Eldgaffeln.
Daiſy 2. Staffelſtein. Tot.: 19.
Pl.: 13. 21. 22:10. 6—6 Lg.
6. Auguſt=Ausgleich. 2500 Maxk.
1800 Meter. 1. H. Pommering
Aaſe (Zehmiſch); 2. Catania; z
Heiliger Narr. Ferner: Paladin
Quilon, Kronprinz. Tot.: B. A
22, 2:10. 1—7/. Lg.
7. Preis von Kagel. Jagdrenm
2500 Mk. 3000 Mtr. 1. W. Dod
Greif an (Hauſer); 2. Menelu,
3. Gezireh. Ferner: Lhaſa, M
morgen, Graziella, Nordland, i
Tot.: 42, Pl. 17. 14, 37:10. 1-
Längen.
Rennen zu Neuß.
1. Preis der Jugend 3000 Mak.
1200 Meter. 1. Gebr. Rößlenz
Wallia (E. Pretzner); 2. Eſelins
3 Sturmnixe. Ferner: Tremonig,
Mucker, Hofgräfin, Reiherbein,
Claretta. Tot.: 37. Pl. 17, 1.
35:10. ½—1½ Lg.
Die Maſſenfreiübungen auf dem Feſtplatz
daß der zuerſt eintreffende Flieger auch der Sieger iſt. Die
Veran=
ſtalter des Turniers ſind der Ueberzeugung, daß — ähnlich wie im
Ausland, vor allem in England — gerade dieſe Art von Wettbewerben
bei künftigen flugſportlichen Veranſtaltungen in Deutſchland eine
Hauptanziehungskraft auf das Publikum ausüben werden. Die Pauſen
zwiſchen den einzelnen Wettbewerben werden durch Vorführungen der
Junafliegerſtaffel des Deutſchen Luftfahrtverbandes ausgefüllt werden.
Durch hochherzige Stiftungen aus den verſchiedenſten Kreiſen war
der Veranſtalter in der Lage, das Rheiniſche Flugturnier auch in der
Ausſtattung mit Preiſen zu einem aus dem Rahmen des Ueblichen
her=
ausragenden Ereigniſſe zu geſtalten.
Leichtathletik.
Internationale Abendwettkämpfe in Köln.
Die am Dienstag abend vom Raſenſporpverband Köln
veranſtalte=
ten leichtathletiſchen Wettkämpfe erfreuten ſich einer glänzenden
Be=
ſetzung. Deutſche, ſchweizeriſche, franzöſiſche und holländiſcha Meiſter
waren am Start. Es gab bei ſchönem Wetter prachtvolle Kämpfe und
Ergebniſſe. Die 5000 Zuſchauer wurden oft i helle Begeiſterung
ver=
ſetzt. Von den zahlreich teilnehmen Ausländern konnden nur zwei
ſieg=
reich bleiben. Der Franzoſe Migault gewann nach Stechen mit
Skor=
zinſki den Hochſprung und Paulen=Holland ſiegte in Abweſenheit
Büch=
ners über 400 Meter. Engelhardt=Darmſtadt hatte im 400=Meter=Lauf
bis zur Geraden geführt, wurde aber dann von dem Spurtläufer
Pau=
len noch geſchlagen. Die Zeiten für die beiden Erſten ſind mit 48,9 bzw.
49,2 Sek. ſehr gut. Im 800=Meter=Lauf waren die Franzoſen
Wir=
riath, Klot, ſowie die Deutſchen Merkel=Berlin, Böcher=Berlin, Boltze=
Stettin und Eberhardt=Düren am Start. Boltze führte lange, wurde
von Wirriath abgelöſt, der dann aber im Endſpurt gegen den deutſchen
Meiſter Böcher unterlag. Im 100=Meter=Lauf zeigte Altmeiſter Houben
wieder ein prachtvolles Rennen. Er fiegte glatt in 10,5 Sek. vor dem
Holländer v. d. Berghe und dem ſich ſehr gut haltenden Berliner Malitz.
Im geſchlagenen Felde befanden ſich u. a. Borner, Dr. Wichmann und
Schüller. Der Franzoſe Théard war bereits im Vorlauf ausgeſchieden.
In der 4X400=Meter=Staffel ſtellte der Deuiſche S.C. Verlin mit
3:20,2 Min. einen neuen deutſchen Rekord auf. Der alte Rekord wurde
ebonfalls vom D.S. C. gehalten, und zwar mit 3:22,8 Min. Auch in
den übrigen Wettbewerbem gab es durchweg erfreuliche Leiſtungen. Die
Ergebniſſe:
100 Meter: 1. Houben=Krefeld 10,5 Sek., 2. van der Berghe=Holland
10,8 Sek., 3. Malitz=Berlin 10,9 Sek.
400 Meter: 1. Paulen=Holland 48,9 Sek., 2. Engelhardt=Darmſtadt
49,2 Sek., 3. Wieſe=Berlin 49,3 Sek.
800 Meter: 1. Böcher=Berlin 1:57,3 Min., 2. Wirriath=Frankreich
1:58,2 Min., 3. Merkel=Berlin 1:58,7 Min.
5000 Meter: 1. Kilp=Siegen 15:20 Mim, 2. Baddari=Frankreich
15:30,4 Min., 3. Obelode=Wiſſen 15:37 Min.
4 mal 100 Meter: 1. Preußen Krefeld (mit Houben, Schüller,
Wernſing, Bongartz) 42,2 Sek., 2. Köln 99, 3. Berliner S. C. diſtanziert.
4 mal 400 Meter: 1. Deutſcher S.C. Berlin (Wieſe, Düncker,
Mahlitz (Schlößke) 3:20,2 Min. (neuer deutſcher Rekord), 2. Köln 99,
8. Kölner B. C.
Olympiſche Staffel: 1. Deutſcher S. C. Berlin 3.34,9 Min., 2. Red
Star Olympique Paris 3:36,1 Min., 3. Haarlemer A. C.
Diskuswerfen: 1. Paulus=Gießen 43,24 Meter, 2. Hoffmeiſter=
Hannover 42,95 Meter, 3. Hänchen=Berlin 39,84 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Brechenmacher=Frankfurt am Main 14,13 Meter,
9. Schröder=Dortmund 13,92 Meter, 3. Dobermann=Köln 12,96 Meter.
Speerwerfen: Meimer=Berlin 59,87 Meter, 2. Molles=Königsberg
59,73 Meter, 3. Hoffmeiſter=Hannover 57,22 Meter.
Weitſprung: 1. Dobermann=Köln 7,24 Meter, 2. Flauret=
Frank=
reich 6,79 Meter, 3. Meier=Schweis 6,78 Meter.
Sochſprung: 1. Migault=Frankreich 1,82 Meter, 2. Skorzinski=
Berlin 1,82 Meter, durch Stechen entſchieden, 3. Beetz=Berlin 1,80 Meter.
Kegeln.
Die Deutſchen Bundeskegelmeiſterſchaften in Mainz.
Nachdem nun in allen Gauen des über 75 000 Mitglieder umfaſſenden
Deutſchen Keglerbundes die Ausſcheidungskämpfe um die
Gau=
meiſterſchaft beendet ſind, beginnen am 7 Auguſt in Mainz die
Deutſchen Meiſterſchaftskämpfe für alle drei Bahnarten
(Bohle, Aſphalt und Schere). Dieſe werden ausgetragen als Verbands=
Kegler über 60 Jahre mit je 50 Wurf)
ausgetragen. Ebenſo hält der DKB. während der Kämpfe in Mainz
feine diesjährige Geſamtvorſtandsſitzung ab, in welcher
wichtige Beſchlüſſe für das am 1. 10. 27 beginnende neue Geſchäftsjahr
zur Beratung ſteben.
geiſtern. An körperlichen Anſtrengungen fehlte es nicht, wohl aber an
dem auch beim Fußball notwendigen Kopfſpiel. Monoton verlief die
erſte Halbzeit. Beiden Parteien gelingt es, ein Tor zu erzielen. In
der zweiten Halbzeit dasſelbe Bild, bis etwa fünf Minutem vor Schluß
Union das Ergebnis auf 2:1 ſtellte. Die Zuſchauer werden aufgemittelt
und ſpenden ſpontan Beifall. Jetzt erſt der Sturm vom Sp.V. 98
aufgedreht. Vom Arſtoß weg zieht er ans Tor und läßt durch
Müll=
merſtadt einen unhaltbaven Schuß ins Netz jagen. Weige Minuten
ſpäter iſt es ähnlich. Sehr ſchöne und fruchtbare Kombination.
Der Erfolg bleibt nicht aus. Warum nicht immer ſo?
Die Sportvereinsmannſchaff kann wieder was. Es iſt trotz der
geſtri=
gen nicht gerade überzeugenden Leiſtungen ein nicht zu verkennender
neuer Zug feſtzuſtellen. Die Mannſchaft hat in überraſchend kurzer Zei
ſehr viel dazu gelernt. Daß ſie übenhaupt wieder auf die Beine geſtellt
wurde, iſt anzuerkennen. Sie wird bei den kommenden Verbandsſpielen
aller Vorausſicht nach keine überragende Rolle ſpielen, aber doch ernſtlich
mitreden Techniſch ſtand die Mamnſchaft niemals beſſer da. Sie iſt
um ein Vielfaches flinker und wemdiger geworden; auch die
Ballbehand=
lung iſt ſehr gut. Was aber fehlt und auch nicht erlernt werden kann,
iſt das Kopfſpiel, nicht mit dem Kopf, ſondern dem, was drin iſt. Mehr
Ueberlegung, Berechnung und ein größerer Ueberblick tut not; denn
was man mit dem Kopf zu tun vergißt, muß man mit den Beinen
zu erreichen verſuhen, und dann entſcheidet die bewußte
Hundertſtel=
ſekunde. Das in gemeinſamer Arbeit mihſam Aufgebaute wird dann
zerſchlagen — und es will einfach nichts klappen. Wenigſtens vermeint
man es, und iſt doch ſelbſt daran ſchuld.
2. Preis vom Rheintor. 3500 M.
1600 Meter. 1. Gebr. Rößlers
C=
riolan 3. (E. Pretzner); 2. Sonnen
gott; 3. Jronie. Ferner: Fanir,
Südwind, Woge. Tot.: 58, Pl. 3
17:10 1—1½ Lg.
3. Schloß Dyck=Jagdrennen. 30
Mk. 3200 Meter. 1. Heinr. u. 6.
Baumgärtners Baudola (Beſ.); 2.
Lilion; 3. Pannhütte. Femer;
Gräfin Marie, Viſion, Barcarole,
Wetterſtein. Cea, Wingolf, Sonnen=
Phot. Müller. ſchein 3., Sternche, Flegel. Tot.;
15, Pl. 16. B. 26:10. 4—1½ 2.
4. Preis vom Wafferfall. 50u
Mk. 1800 Meter. 1. Geſt. Ravensbergs Bundestreue (F. Friedrich);
2. Lux; 3. Exzellenz. Ferner: Poſtillon, Hoffnung 2. Tot.: 19, Pl. 15.
Segelflugweitbewerb auf der Rhön.
8. internationale Flugkonkurrenz der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft.
Der Segelflug des erſten Preisträgers.
Edgar Dittmar (Schweinfurt) nach dem Start.
Auf der Waſſerkuppe in der Rhön iſt der Flugbetrieb bereits recht
lebhaft im Gange. Mehrere Teilnehmer, ſo Nehring und Kegel,
führten Dagerflüge aus von etwa einer halben Stunde. Kegel erreichte
dabei eine Höhe von 170 Meter, Hoffmann 131 Meter über der
Waſſerkuppe. Nehring tat dann mit ſeinem Doppelſitzer „
Mar=
garethe” einen gefährlich ausſehenden Sturz, als er einen
Rekord=
verſuch machen wollte und in ziemlicher Höhe über der Waſſerkuppe
durch den Riß eines Verbindungskabels abſtürzte. Die Maſchino wurde
vollkommen zerſtört, Nehring ſelbſt blieb aber glücklicherweiſe unverletzt.
Bietterbericht
Witterungsausſichten für Freitag, den 5. Auguft,
(nach der Wetterlage vom 3. Auguft).
trm, zunehmende Gewitterneigung mit einzelnen
Nieder=
chlägen, ſchwache Luftbewegung.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
27:10. Kopf—1½ Lg.
5. Kartell=Preis. 21 000 Mk. 2400 Meter. 1. Hauptgeſt. Altefill
Hödur (J. Vinzenz); 2. Roland; 3. Nobelmann. Ferner: Olympe,
Salzig, Hans Günther, Geldnot, Pillar, Mannesmut, Scharfenn
Tot.: 65, Pl. B. 20, 15:10. 2—1½ Lg.
6. Preis von Harzburg. 3000 Mk. 1400 Meter. 1. A. Steinmſl
Lichtenſtein (E. Unruh); 2. Jugendliebe; 3. Aifax. Ferner: Orizaha,
Sündenbock, Mercy, Desdemona, Gambetta, Mira 2., Rock, Rondo,
Hugaria, Struga. Tot.: 37, Pl. 17. 23, 66:10. 134—1½ Lg.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 4. Auguſt. 12: Uebertr. des Glockenſpiels aus dem
Darmſtädter Schloß. o 13.30: Neue Schallplatten. o 16.30:
Operettenmuſik. Aſcher: Wiener Gemütlichkeit, aus „Hoheit tanzt
Walzer” — Lehar: Vilialied a. „Die luſtige Witwe‟. — Fall:
Potp. a. „Madame Pompadour” — Reinhardt: „Gretl=Walzer”
aus „Prinzeß Gretl”. — Jarno: Auftrittslied der „Förſterchriſtel”,
— Reinhardt: Das iſt das ſüße Mädel” aus „Das ſüße Mädel”,
— Kalmann: Potp. a. „Die Zirkusprinzeſſin” — Benatzky: Die
alten Weine und die jungen Mädel aus „Die tanzende Maste”,
17.45: Aus den „Vergleichenden Lebensbeſchreibungen” des
Plu=
tarch: „Alexander „Julius Cäſar”, Sprecher: A. Scherzer. o 18.15:
Uebertr „von Kaſſel: Studienrat Kneip: Wie beſichtige ich Galerien,
Muſeen und Kunſtausſtellungen?‟ O 18.45: J. D. Ungerer: Die
Venetianer Karnevalsnacht des Jahres 1499, vorgel. von der
Dich=
terin. S 20.15: Sinfonie=Konzert. Weber: Oberon=Ouv. — Schoen=
berg: „Verklärte Nacht”. — Dvorak: Aus der neuen Welt.
Siutigart.
Donnerstag, 4. Auguſt. 12.30: Schallplattenkonzert. O 16.
Warenkunde. O 16.15: Konzert. 10 Darbietungen. O 18.15:
Stutte=
gart: E. Franzſeph: Die Jagdlaſten des alten Bauernſtandes
Freiburg i. Br.: Frau Dr. Hölzl: Soziale Bewegungen. o 18.4
Aus Stuttgart und Freiburg i. Br.: Die Naſe als Wächter (90
von Stockinger). e 20.15: Orcheſterkonzert des Philharm. Orch=
Stuttgart. Mozart: Ouv. zu „Coſi fan tutte‟. — J. Strauß
Fledermaus=Ouverture. — Litolff: Ouv. zu Robespierre‟, O 21.30:
„Der Dieb‟. Ein Stück von H. Bernſtein.
Berlin.
Donnerstag, 4. Augnſt. 6: Gymnaſtik. O 16.30: G. Schnarke:
Auslandstätigkeit unſerer Reichsmarine und der bisherige Verlaul
der Weltreiſe des Kreuzers Emden. o 17: „Die Vergeſſenen‟
Vor=
trag und Rezitationen von Dr. Walther. 17.30: Franz Schubeil=
Sonatine D=Dur. Stefan Frenkel (Violine) und Rud. Schmiol
(Klavier). — Polonaiſe E=Dur. Vier Ländler. Charakteriſtiſcher
Marſch C=Dur. Urſula Lentrodt. — Dem Unendlichen. Die Alle
macht. Gruppe aus dem Tartarus. Der Zwerg. Klara Cſern
/Eb=
pran). Am Flügel: Ben Geyſel. — Sonate A=Moll op. 164. —
Rondo brillant. o 19.05: Dipl.=Ing. zur Nedden: Die Kohle im
Brot. O 19.30: H. Menzel: Vom Tauſchverkehr der Naturvölier
zum modernen bargeldloſen Verkehr. O 20: Prof. Ulmenried=
Nau=
ieck: „Bilder aus Urnguan”. O 20.30: H. A. Kihn. Einl. Worle:
Anthos Klabehn. — Das rachſüchtige Klavier. — Die fise 0e”.
— Luftkurort Zieſack. Gel. vom Autor. O 21.15: „Erllönig2
Tochter.” Ballade von N. W. Gade. O 22.30: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 4. Auguſt. 6: Gnmnaſtit=
O 14.30: Adele Lüderitz=Ramelow: Inländiſche Lebensmittel m
Monat Auguſt und deren Vor= und Zubereitung. O 15: Ernährung
mit Rückſicht auf Berufe. o 15.40: Adele Lüderitz=Ramelon-
Kochanweiſungen und Speiſefolgen. 16: Dr. Sippel: Pſychologie
und Pädagogik der Leibesübungen. e 17: A. Melichar: Von
den Formengeſetzen der Muſik. 17.30: Uebertr. des Konzerles
aus Berlin. 18.30: Spaniſch für Fortgeſchr. o 18.55: Prof.
Grabau: Das deutſche Kunſtlied. Robert Schumann. 19.20:
Min.=Rat Köhler: Was bringt der Reichshaushaltplan des
Reichs=
ernährungsminiſteriums der Landwirtſchaft.
Geſchäftliches.
Der Verein ſtaatlich geprüfter Lehrer der Stenographie, der aul."
Pflege der Methodik des kurzſchriftlichen Unterrichts durch ſeine Ai
glieder beſonderen Wert legt, vermittelt — wie aus dem Anzeigellt
zu erſehen iſt — einwandfreien Unterricht nach bewährter und lei
aßlicher Methode durch erſte Lehrkräfte. Auch werden Nat und ute
funft über alle einſchlägigen Fragen auf ſtenographiſchem Gebiet koſee
los erteilt.
Anuila A.G.
furt a. M. D
der
wurden, ſor
lung Bah
Stahlwerk Ma
des umgeſtel
den auslän
de Alcala SA.
Arb
Zuckerprodukti
Gomkreich im der
R45 To gegen
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166 To.
die
Amert
[ ← ][ ][ → ]Nummer 214
Donnerstag, den 4. Auguſt
Der Ausweis der Reichsbank.
MNach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. Juli hat ſich
geſamte Kapitalanlage in Wechſeln und Schecks, Lombards und
ikten um 261,9 Millionen auf 2668,0 Millionen RM. erhöht. Die
ände an Wechſeln und Schecks für ſich allein ſtiegen um 223,6
Mil=
uieen auf 2512,1 Millionen RM., während die Lombardbeſtände um
Millionen auf 63,6 Millionen RM. angewachſen ſind. Die Beſtände
Effekten blieben mit 92,3 Millionen RM. nahezu unverändert. An
erhsbanknoten und Rentenbankſcheinen insgeſamt ſind 604,0 Millionen
12. neu in den Verkehr abgefloſſen; im einzelnen hat ſich der Umlauf
Reichsbanknoten um 545,1 Millionem auf 3928,2 Millionen RM.
rrenige an Rentenbankſcheinen um 58,9 Millionen auf 1008,2 Mill.
A2. erhöht. Unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche 4,4
Mil=
onen MM. an Rentenbankſcheinen getilgt worden ſind, hat ſich der Be=
D der Reichsbank an Rentenbankſcheinen um 63,3 Millionen auf
Millionen RM. verwindert. Die fremden Gelder zeigen einen
ſürkgang um 260,7 Millionen auf 553,3 Millionen RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigem Deviſen haben um 81,5
illionen auf 1980,1 Millionen zugenommen, und zwar entfällt die
ermehrung ausſchließlich auf die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen,
eEhe um 81,6 Millionen auf 179,1 Millionen RMM. angewachſen ſind,
ſäurend die Goldbeſtände ſich geringfügig um 59,000 auf 1801,0
Mil=
bisen RM. vermindert haben.
Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 45,8 Prozent gegen
Prozent in der Vorwoche, diejenige durch Gold und deckungsfähige
le iſen 50,/4 Prozent gegen 56,1 Prozent in der Vorwoche.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Der Reichsverband billigt den Plan der Dauerbauausſtellung Berlin.
ſt— dem Plan der Bauwirtſchaft, in Berlin eine 1930 beginnende
Dauer=
axzausſtellung zu veranſtalten, hat ſich das Präſidium und der
Vor=
ſaud des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrig auf ſeiner
Königs=
ſeiger Tagung beſchäftigt. Präſidium und Vorſtand haben gegen die
urchführung dieſer, von den Fachverbänden der Bauwirtſchaft
getra=
ien Veranſtaltung keine Bedenken. Da die Durchführung der
Bau=
u ſtellung von den Trägern des Gedankems, d. h. von den Ausſtellern
IIſt, mittels des Vereins Bauausſtellung erfolgt, ſo iſt, wie der Verein
arjausſtellung mitteilt, Gewähr dafür vorhanden, daß das Projekt nicht
b den Rahmen des für die Wirtſchaft Tragbaren hinausgeht. Dieſes
ſotohl bezüglich der räumlichen Ausdehnung (nur 150 000
Quadrat=
eer, alſo keine Ausdehnung bis zur Havel), als auch in finanzieller
Zinſicht. Von Einzelheiten über die Finanzierung möge zunächſt
ab=
eehen werden, doch werde die Bauausſtellung keineswegs denjenigen
ieſigen Geldaufwand erfordern, der von zahlrenfrendiger Seite
gemel=
wurde.
Aquila A.G. für Handels= und Induſtrie=Unternehmungen,
Frank=
mutt a. M. Der Abſchluß, der, wie bereits angekündigt, die Aufnahme
e: Dividendenzahlung zuläßt, zeigt einen Reingewinn von 462 369 Mk.
K5334 M.), woraus 6 Prozent Dividende verteilt werden. Das günſtige
irmebnis dürfte teilweiſe durch die im Vorjahr erfolgte Abſtoßung des
Sokets von Aktien der Sächſiſchen Gußſtahlwerke Döhlen veranlaßt ſein.
Ka den Beteiligungen hat das Eiſenhüttenwerk Thale A.G. ebenfalls
Dividendenzahlung mit 4 Prozent aufgenommen. Bei dreien der
ſegreiligungen mußte bekanntlich eine Sanierung durchgeſührt werden,
En ilich bei der Bahnbedarf A. G. und der Dampfbeſſelfabrik vorm. Arth.
ſtaOberg A. G., Darmſtadt, die hierdurch beide mit der Aquila fuſioniert
urden, ſowie der Stahlwerk Mannheim A. G. Die nunmehrige
Abtei=
ung Bahnbedarf arbeite zufriedenſtellend. Die Geſchäftslage bei der
ſtürhlwerk Mannheim A. G. ſei ſo, daß eine entſprechende Verzinſung
umgeſtellten Aktienkapitals im Ausſicht geſtellt werden könne. Von
ausländiſchen Beteiligungen wird lediglich bemerkt, daß die Forias
Slcala S.A. in Alcala de Henares mit Aufträgen für längere Zeit
ehen ſei und die Societe d’Exploitation de Mines Coloniales, Paris,
Aufſchlußarbeitem weiter fortgeſetzt habe. Ueber eine günſtige
Ent=
iüslung laſſe ſich noch nichts Abſchließendes ſagen. Die Bilanz
ver=
eicmet bei 6 Mill. A.K. Kreditoren mit 8,65 (8.28) Mill. Mk.,
Debi=
uen mit 8,79 (6,96) Mill. Mk., Effekten und Beteiligungen mit 6,58
S) Mill. Mk. — eine nähere Erläuterung dieſes Poſtens wäre be=
Ders erwünſcht geweſen angeſichts der eingetretenen Veränderungen,
immobilien kaum verändert mit 0,25 Mill. Mk., Wechſel 0,16 (0,02
7Tlionen Reichsmark.
Preiserhöhung für Baubeſchläge. Die Vereinigung der
Baubeſchläge=
iken hat eine Erhöhung ihrer Verkaufspreiſe eintreten laſſen,
in=
ern ſie die Rabatta auf die Grundpreiſe, die unverändert gelaſſen
wur=
herabſetzte. Die ermäßigten Rabattſätze betragen nunmehr für
iſthbänder 25 Prozent, für gefr. Einlaßbecken 23 Prozent, für ungefr.
laßbecken 28 Proz. für rheiniſche Beſchläge 25 Prozent, für
Hänge=
äu der und für alle Artikel von Nr. 25 und folgende 20 Prozent. Die
ſiaengenrabatte gelten weiter wie bisher.
Amtliche Beteiligung Italiens an der Frankfurter Herbſtmeſſe. Der
ſeineraldirektor des Staatlichen Italieniſchen Ausfuhrinſtituts, Grande
ſſüäciale Pilotti, veröffentlicht ſoeben im „Sole” weitere ausführliche
Nurteilungen üüber die erſte amtliche Beteiligung Italiens an einer
deut=
hm Meſſe. In der letzten Zeit ſind ſchon eine Reihe offiziöſer
Be=
ichtte über dieſen Schritt Italiens erſchienen. Im „Sole” werden nun
ie Pläne der italieniſchen Regierung ausführlich geſchildert und auf
ie Wichtigkeit der deutſch=italieniſchen gemeinſamen handelspolitiſchen
lrweit hingewieſen. Der Schritt Italiens iſt naturgemäß von
außer=
ro=entlich weittragender Bedeutung für den deutſch=italieniſchen
Güter=
us tauſch und wird auch den Zuſtrom italieniſcher Einkäufer nach
ſirarnkfurt a. M. ſehr ſtark beeinfluſſen.
Zuckerproduktion und Zuckerverbrauch in Frankreich. Nach offiziel=
Angaben beläuft ſich die Produktion von raffiniertem Zucker in
kreich in der Zeit vom 1. September 1926 bis 30. Juni 1927 auf
36. 445 To. gegen 676 463 To. in der Vergleichszeit des Vorjahres.
Dem=
einüber beträgt der kontrollierte Verbrauch nur 610 227 To. gegen
4u 858 To. im Vorjahr. Es iſt jedoch zu beachten, daß dieſe Ziffern
ie unſichtbaren Vorräte, die aus Vorſichts= bzw. Spekulationsgründen
npeſammelt waren, nicht mit einſchließen. Die franzöſiſche
Zuckerrüben=
rtte für 1927/28 wird ſchätzungsweiſe einen Zuckerertrag von 740 000
is 750 000 To. liefern.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Weizen: Günſtige europäiſche Wetterberichte und Berichte über
zſöltuende Niederſchläge aus Argentinien wirkten anfangs verſtimmend.
Feſtigkeit der Locopreiſe und gebeſſerte Exportnachfrage gaben dann
anlaſſung zu einer Erholung.
Mais: Nach ſtetiger Eröffnung trat auf günſtige Wettermeldungen
dem mittleren Weſten eine Abſchwächung hervor. Im Verlauf
hug dann die Stimmung wieder um auf gebeſſerte Lokonachfrage und
eime Ankünfte.
Hafer: Der Markt nahm im Einklang mit Meldungen über geringe
miſchergebniſſe aus Jowa einen feſten Verlauf.
kenv York:
Baumwolle: Unter allgemeinen Liquidationen kam es heute wieder
einem erheblichen Preisrückgang. Im weiteren Verlauf führten
deikkungskäufe zu einer Erholung, die jedoch nicht lange anhielt, da
hgaben für New Orleans=Rechnung die Preiſe erneut abgleiten ließen.
Kaffee: Die feſten Preismeldungen aus Braſilien veranlaßten
dikkungskäufe des Handels und der Röſtereien, ſo daß der Markt in
eſter Haltung verlief.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 3. Aug.:
Getreide: Weizen, September 137/s, Dezember 1417, März
.½; Mais, September 1057/, Dezember 108½, März 111½/s;
düfer, September 442/s, Dezember 472/8; Roggen, September
1:0g, Dezember 95½.
Schmalz: September 12,35, Oktober 12,47½, Januar 12,60.
Fleiſch: Rippen, September 16,61½, Oktober 11,65, Januar 12:
Eweck loco 11,62½ leichte Schweine 9,65—10,20, ſchwere Schweine
65—9,85: Schweinezufuhr Chicago 17000, Weſten 80000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork vom 3. Aug.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 148½/s, hart 150/; Mais neu ank.
Emite 114’/8; Mehl ſpring wheat clears 6,75—7: Fracht nach
England 1,6—2,6 sh, nach Kontinent 7—10 d.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,95; Talg extra 7
Kakav (Tendenz ſtetig): Umſatz in lots 191, Loco 16, Auguſt
eſttrichen, September 15,58, Oktober 15,35, November 15,08,
De=
emiber 14,20, Januar 13,90, Febr. 13,98, März 13,85, April 13,95.
Das deutſch=amerikaniſche Anleibengeſchäft.
Der Mitinhaber des bekannten New Yorker Bankhauſes Dillon,
Read u. Co., Ferdinand Ebenſtadt, der gegenwärtig in Berlin weilt,
äußerte ſich zu dem Mitarbeiter eines Berliner Mittagsblattes über die
vorausſichtliche Geſtaltung der amerikaniſch=deutſchen Finanzbeziehungen.
Eberſtadt erklärte, bisher ſei es ſeiner Firma gelungen, auf dem
An=
leihemarkt bereits über 300 Millionen Dollar amerikaniſchen Kapitals
für Deutſchland zu emiſſionieren. Mit einem gewiſſen Stolz könne er
ſagen, daß alle Anleihen ſeiner Firma einen Erfolg ſowohl für die
deutſchen Konzerne wie auch für das Anlage ſuchende Publikum
bedeu=
teten. Die Kursſteigerungen von durchſchnittlich 7—8 Prozent, welche
die deutſchen Anleihen erzielt hätten, bildeten ſelbſtverſtämdlich einen
Anreiz ſür weitere Anlagen. Ein beſonders großer Erfolg ſei dia
Aus=
gabe der Vereinigten Stahlwerksobligationen geweſen. Das Vertrauen
zu Deutſchland in den Vereinigten Staaten ſei nahezu unbegrenzt. Nach
der Ernte würden ungeheure Summen dem amerikaniſchen Geldmarkt
für Auslandsanleihem zufließen. Für ſeine Firma hätten nur
Süd=
amerika und Deutſchland bei der Vergebung größerer Summen
Inter=
eſſe. Die Bedingungen für das Zuſtandekommen großer Anleihen ſeien
gegeben und auch der Zinsfuß und der Ausgabekurs für deutſche
Emiſ=
ſionen würden ſich immer günſtiger geſtalten. Seine Europareiſe gelte
hauptſächlich der Information und der Prüfung der zahlreichen Anträge
auf Kapitalbeſchaffung.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 3. Aug.
Die Tendenz erfuhr heute eine Abſchwächung. Kursdrückend wirkte,
daß die zweite Hand immer noch faſt völlig am Markte fehlt, dann
verhinderte vor allem die Geldwarktlage eine ſtärkere Entfaltung des
Geſchäftes. Zunächſt blieb nach wie vor kurzfriſtiges Geld ſtark geſucht
und Monatsgeld war kaum verfügbar. Die befriedigende Lage in der
Metallinduſtrie konnte keine Wirkung ausüben in anbetracht des
Be=
richtes der Düſſeldorfer Handelskammer über den allgemein ſtilleren
Ge=
ſchäftsgang im Rheinland. Bei der allgemeinen Geſchäftsloſigkeit
blie=
ben Meldungen von neuen Patenten der Kunſtſeideninduſtrie ohne
Ein=
fluß auf die betreffenden Märkte. Viel beachtet wurde dagegen der neue
Reichsbankausweis. Die ſtarke Inanſpruchnahme der Reichsbank zum
Ultimo kommt darin deutlich zum Ausdruck (Zunahme der Wechſel= und
Scheckbeſtände um 223,6 Millionen und der Lombardbeſtände um 38,/4
Millionem, Steigerung des Notenumlaufs um 604 Millionen und
Rück=
gang der Deckung der Notem in Gold und Deviſen um 5,7 Prozent.)
Gegen die Kurſe der geſtrigem Abendbörſe ſtellten ſich im allgemeinen
Einbußen von 0,5 bis 2 Prozent ein. Stärkere Abgabem erfolgten
aber nur in J. G. Farben und Zellſtoff Waldhof. Adlerwerke lagen bei
kleinſtem Umſatz 1,75 Prozent feſter. Deutſche und ausländiſche
An=
leihen blieben weiter vernachläſſigt und etwas ſchwächer. Auch
Pfand=
briefe ſchwach. Im weiteren Verlaufe blieb die Geſchäftstätigkeit
mini=
mal, doch erwies ſich die Tendenz als ziemlich widerſtandsfähig. Die
Kurſe blieben knapp gehalten. In J. G. Farben wurden ſpäter
verein=
zelt Rückdeckungen vorgenommen. Tägliches Geld 7 Prozent. Am
Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,2022, gegen Pfunde
20,406. London-Paris 124,03, Mailand 89,25, Madrid 28,48,
An der Abendbörſe war, ausgehend von der Farbenaktie,
wieder etwas Belebung zu verzeichnen, wobei die Kurſe bis zu 1 Proz.
anzogen. Farbeninduſtrie bei größeren Umſätzen plus 0,5 Prozent. Auch
die übrigen Spezialwerte anziehend. Im einzelnen nannte man
Har=
pener 201,5, Stahlverein 134,5, Mannesmann 186,25, Rheinſtahl 218,5,
Laurabüitte 291,5, Bergmann 193, Siemens u. Halske 288, A. E.G. 185,
Schuckert 202,5, Wayß u. Freytag 165, Deutſche Bank 162,
Kommerz=
bank 178,5. Metallbank 145, Danat 231, Nordd. Lloyd 150, Hapag 150,5,
Zellſtoff Waldhof 338, Farbeninduſtrie 318,5, Vogt u. Häfner 143,
Gold=
ſchmidt 130. — Im Abenddeviſenverkehr nannte man:
Lon=
don gegen Paris 124,02, gegen Mailand 89,28, gegen Holland 12,12,
gegen Madrid 28,52, gegen Zürich 25,2050, gegen Oslo 18,18, gegen
New York 4,8570. Pfunde gegen Mark 20,41, Dollar gegen Mark 4,2030.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 3. Auguſt.
Bei unverminderter Geſchäftsſtille war die Börſe heute etwas
ſchwächer veranlagt. Der Reichsbankausweis läßt die für Ultimo Juli
erwartete ſtarke Vermehrung des Notenumlaufs erkennen; der dadurch
hervorgerufene wenig günſtige Eindruck wurde aber einigermaßen
auf=
gehoben durch die Zunahme des Deviſenbeſtandes. Da bei den
belang=
loſen Umſätzen kleines Angebot genügt, um den Kursſtand ſtärker zu
be=
einfluſſen und wahrſcheinlich im Zuſammenhang mit der Geſchäftsſtille
Kursnachläſſe von durchſchnittlich 1—2 Prozent zu verzeichnen. Die Auf=
Kursnachläſſe von durchſchnittlich 1—2 Mark zu verzeichnen. Die
Auf=
wärtsbewegung für Spezialwerte in Elektrizitäts= und Schiffahrtsaktien,
die der Börſe während der letztem Tage einigermaßen Farbe gegeben
hatten, ſind vollkommen zum Stillſtand gekommen. Kursverluſte von
3—4 Prozent erlitten: Mitteldeutſche Kreditbank, Maximilianshütte,
Kali Aſchersleben, Weſteregeln, Akkumulatoren, Julius Berger ſowie
Zellſtoff Waldhof. Bemberg ſtellte ſich 6 Prozent und Glanzſtoff 10
Prozent niedriger. Auch Farbenaktien bröckelten bei weſentlich kleineren
Umſätzen als bisher ab. Auf dem ermäßigten Stande macht ſich im
Verlaufe etwas Widerſtandskraft bemerkbar, ſo daß teilweiſe leichte
Kursaufbeſſerungen erfolgten. In der Geſamtheit blieb aber das
Ge=
ſchäft nach wie vor belanglos. Die gleiche Erſcheinung beinahe
voll=
ſtändiger Verödung zeigte auch der Rentenmarkt. Die Verhältniſſe am
Geldmarkt ſind im großen und ganzen unverändert gebliebew, wenn auch
für Tagesgeld unter dem bisherigen Satze nämlich zu 6,5—8 Prozent,
anzukommen war. Der Privatdiskont blieb entgegen vielfach gehegten
Erwartungen mit 5’/s Prozent unverändert.
An der Nachbörſe traten Freigabewerte mehr in den Vordergrund.
Verliner Handelsanteile, die dabei bevorzugt wurden, konnten
gegen=
über dem Schlußkurſe um 3 Prozent auf 250 Prozent anziehen.
Schiff=
fahrtswerte waren auf der Baſis der Schlußkurſe geblieben, da auc
Elektrowerte nachbörslich kleine Steigerungen aufwieſen, zeigte die
Ten=
denz allgemein eine freundlichere Richtung. Man verwies auf das
wäh=
rend der Mittagsbörſe größer gewordene Angebot an Tagesgeld und
betonte überhaupt mehr die beſſeren Nachrichten. Es ſtellten ſich gegen
2,30 Uhr: Siemens auf 288,5: Schuckert 201,5: Geſ. f. Elektr. 133,5;
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2. 8. 1 3. 8.
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1.988
1.4955
3. 042
7. 393
2.116
20.73
81.32
5. 594
4. 194
4. 178
Brief
59.2.
12.451 12.4
73.31
1.99
1.497:
3.048
7.407
2. 12
20.7
81.48
5.506
4.20
4.186
3. 8.
Geld /Brief
59.11/ 59.23
2.444/12.464
73.20 73.34
1.990/ 1.994
0.4955/0-4975
3 042/ 3. 048
7.390/ 7.404
2.108/ 2.112
20 731 20.77
81.30 8 1.46
5. 4941 5.506
4.190 4.202
4.176/ 4.184
Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkt.
In der vergangenen Woche bot der Markt wiederum das gewöhnte
lebhafte Bild. Die Nachfrage hielt durchweg an. Sowohl die
eiſen=
verarbeitende wie auch die Bauinduſtrie brachten ſchöne Objekte an den
Markt, die trotz aller erheblichen Materialverknappung wie vor allem
den bedeutend verlängerten Lieferterminen zum Ausdruck kommt, zu
den offiziellen Notierungen untergebracht werden konnte. Eine weitere
Verminderung der Aufnahmefähigkeit des Marktes ergibt ſich dadurch,
daß die großen Händlerfirmen dazu übergehen müſſen, ihre teilweiſe
erheblich gelichteten Lagerbeſtände aufzufüllen. Das Gleiche gilt für die
Kleinhändler, deren Lager durch die laufenden Abgaben an die
Klein=
kundſchaft ſehr beanſprucht worden iſt. Die Abrufe auf die Abſchlüſſe
gehen infolgedeſſen gut ein und die Werke ſind in Stab= und
Form=
eiſen auf viele Wochen hinaus voll beſchäftigt. Dagegen entſpricht das
Geſchäft in Blechen nicht ganz den Erwartungen, obwohl auch bei der
blechverarbeitenden Induſtrie insbeſondere der Bedarf an ſtarken
Blechen größer geworden iſt. Das Gleiche ggilt für Bandeiſen. Die
Nachfrage nach dieſem Material bewegte ſich im allgemeinen in den
bis=
herigen engen Grenzen. Die Saarwerke liefern heute Formeiſen in
3 bis 4 Wochen, Stabeiſen in 6 bis 8 Wochen. Die Möglichkeit, mit
beſonderen ſtarben Spezifikationen dieſe Termine abzukürzen, beſteht
nach wie vor, bei Saarwerken wie bei den rheiniſchen Werken. Letztere
ſind infolge größerer Inanſpruchnahme durch das Ausland und durch
die Erledigung der Reichsbahnwaggonaufträge ſo gut wie beſetzt. Die
Preiſe erfuhren durchweg keine Veränderung.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 3. Auguſt ſtellen ſich wie
folgt: Elektrolytkupfer 124,50, Remelted Plattenzink 51—52, Original
Hütten=Aluminium 210, dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340—350,
An=
timon Regulus 90—95, Silber in Barren 77,50—78,50.
Die amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom
8. Auguſt ſtellen ſich für Kupfer: Januar 116,75 (117), Februar 117
(117,25), März 117,25 (117,25), April 117,25 (117,50), Mai 117,50 (117,75),
Juni 117,50 (117,75), Juli 118 (118), Auguſt 115,50 (115), September
115,50 (115,50), Oktober 116 (116,25), November 116,50 (116,75), Dezember
116,75 (116,75). Tendenz: nicht befeſtigt. Für Blei: Januar 50 (50),
Februar 50 (50,25), Marz 50,25 (50,25), April 50,25 (50,25), Mai 50,25
(50,50), Juni 50,25 (50,50), Juli 50,25 (50,50), Auguſt 48,75 (49,50),
September 49,50 (49,75), Oktober 49,50 (50), November 49,75 (50,25),
De=
zember 50 (50). Tendenz: feſt. Für Zink: Januar 57,75 (58,25),
Fe=
bruar 57,75 (58), März 57,75 (57,75), April 57,50 (57,75), Mai 57,50
(57,75), Juni 57,50 (57,75), Juli 57,50 (57,75), Auguſt 59 (59,50),
Sep=
tember 58,50 (59), Oktober 58,25 (58,50), November 58 (58,25),
Dezem=
ber 58 (58,25). Tendenz: unregelmäßig. — Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 3. Aug.
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz feſt): Standard p. Kaſſe 56‟ us
bis 56½, 3 Monate 56½/e—56‟ls, Settl. Preis 56½, Glektrolyt
62½—63½, beſt ſelected 61—61½, Elektrowirebars 63½. Zinn
(Tendenz ſtetig): Standard p. Kaſſe 297½—3 3 Monate 289½
bis ¼, Settl. Preis 297½, Banka (inoff. Not.) 310½, Straits
(inoff. Not.) 304½. Blei (Tendenz ſtetig); ausländ, prompt
24/u, entft. Sichten 24:/, Settl. Preis 242. Zink (Tendenz
ſtetig): gewöhnl. prompt 292/s, entft. Sichten 29, Settl. Preis
28/8: Queckſilber (inoff. Not.) 21½—22, Wolframerz (inoff. Not.)
13½, Weißblech (inoff. Not.) 182/8.
Frankfurter Produktenmarkt vom 3. Auguſt. Der Getreidemarkt
liegt nach wie vor völlig ruhig. Neuer Inlandsroggen iſt genügend zu
nachgebenden Preiſen angeboten. Auslandsroggen wird nicht mehr
ge=
kauft. Das Mehlgeſchäft iſt ſtill. Roggenmehl aus Roggen neuer
Ernte, lieferbar in 14 Tagen, wird mit 34,25 bis 34,50 RM. gehandelt.
Von Futtermitteln liegen insbeſondere Oelkuchen feſt und werden ſehr
geſucht. Die Preiſe für Kleie ſind unverändert. Weizen neuer Ernte
28; Roggen neuer Ernte 23,50—23,25; Hafer inl. 25,50—26; ausl. 23,25
bis 25,25; Mais 18,75—19; Weizenmehl 39,25—39,50; Roggenmehl 36;
Weizenkleie 13—13,25; Roggenkleie 13,75—14.
Berliner Produktenbericht vom 3. Auguſt. Die Angebote für
Ber=
lin haben ſich nicht vermehrt, da die Erntearbeiten in der Provinz mit
möglichſter Beſchleunigung fortgeführt werden. Auch werden die
weni=
gen herauskommenden Poſten ſofort von den Provinzmühlen zu höherem
Preiſen als hier erzielbar, aufgenommen. Die Unternehmungsluſt in
Weizen und Roggen iſt nicht größer geworden, da die Nachrichten über
den Ausfall der Ernte überwiegend günſtig lauten. Weizen war im
Lieferungshandel annähernd eine Mark niedriger, da aus dem Ausland
jegliche Anregung fehlte. Roggen war für vordere Monate ziemlich
unverändert, nur Dezember über eine Mark ermäßigt. Die Situation
am Markt für Futtergetreide hat ſich bei großer Vorſicht der Käufer
nicht geändert. Roggenmehl hat für ſofortige Abladung Frage,
Weizen=
mehl ſtill.
Gefrierfleiſchpreis. Nach dem Preisbericht des Fachausſchuſſes für
Fleiſchverſorgung (Berlin) betvägt der Kleinhandelspreis (Durchſchnitt
aus 13 preußiſchen Städten) im Juni 1927 (1926) für 1 Pfd.
Schweine=
fleiſch 1,22 Mk. (1,41 Mk.), für friſches Rindfleiſch 1,23 Mr. (1,17 Mk.),
für gefrorenes Rindfleiſch 0,69 Mk. (0,72 Mk.). Der Gefrierfleiſchpreis
lag alſo im Juni 1927 43 Prozent unter dem billigſten Friſchfleiſchpreis,
im Juni 1926 38 Prozent.
fm. Süddeutſche Edelmetallnotierungen vom 3. Auguſt.
Pforz=
heim. Edelmetalle notierten folgende Großhandelspreiſe: Barrengold
das Gramm 2.800 RM. (Geld), 2,814 RM. (Brief); Platin,
handels=
übliche Ware, das Gramm 7,75 RM. (Geld), 8,50 RM. (Brief);
Fein=
ſilber das Kilogramm 77,50 RM. (Geld), 78,80—80,30 RM. (Brief).
Tendenz: Ruhig. — Stuttgart: Edelmetalle notierten folgende
Großhandelspreiſe: Feingold das Gramm 2,800 RM. (Geld), 2,814 (B.);
Platin, handelsübliche Ware, das Gramm 7 RM. (Geld), 8,60 RM.
(Brief); Feinkornſilber das Kilogramm 77,80 RM. (Geld), 78,80 RM.=
(Brief). Tendenz: Nuhig.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurden im Juli d. J.
durch den „Reichsanzeiger” 428 neue Konkurſe — ohne die wegen
Maſſenmangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung — und 139
angeordnete Geſchäftsaufſichten bekannt gegeben. Die entſprechenden
Zahlen für den Vormonat ſtellen ſich auf 427 bzw. 96.
Die Intereſſengemeinſchaft Deutſcher Jute=Induſtrieller G. m. b. H.
erhöhte mit ſofortiger Wirkung die Preiſe, und zwar für C=Garne auf
74 Pfg., für S=Garne auf 106 Pfg. und für Gewebe auf 138 Pfg. je Kg.
Die Deutſche Luft=Hanſa A.=G. teilt mit, daß, entgegen der vielfach
beſtehenden Anſicht, die Raten im Luftfrachtverkehr ſeien ab 1. Auguſt
erhöht worden, eine Aenderung der Tarife nicht eingetreten ſei.
Der Außenhandel des iriſchen Freiſtaates für das am 30. Juni 1927
beendete Halbjahr, weiſt eine Zunahme des Importes um 240000
und eine Zunahme des Exports um 1 165 000 Pfd. Sterl. auf,
Aus Moskau wird gemeldet, daß entgegen anderslautenden
Mel=
dungen die ruſſiſch=öſterreichiſche Kreditaktion, was die Stadt Wien
anbetrifft, ſo gut wie geſichert ſei. Die Stadtverwaltung Wien habe den
ruſſiſchen Vertretern gegenüber Kredite in Höhe von 100 Millionen
Schilling zugeſagt.
Auf Grund von Erhebungen in den berſchiedenſten Regionen
Ita=
liens wird mitgeteilt, daß die diesjährige Getreideernte den ſehr
günſti=
gen Vorjahrsergebniſſen ſehr nahekommen werde. Man könne ein
Ernte=
ergebnis von 62—64 Millionen Zentner erwarten.
In der Zeit vom 22. März 1926 bis 22. März 1927 wurden
insge=
ſamt 1313 Stück Perſonenkraftwagen nach Perſien eingeführt. An der
Einfuhr iſt in überragendem Maße Nordamerika beteiligt.
Der für die Stabiliſierung der emexikaniſchen Silberwährung
er=
forderliche Fonds von 5 Millionen Dollar wird nicht auf dem
Anleihe=
wege beſchafft, ſondern aus Budgeteinnahmen zuvückgeſtellt werden.
In dem am 10. Juni abgelaufenen Jahre zeigt die Einfuhr
Auſtra=
liens mit 164 745 000 Pfund Sterling gegenüber dem Vorjahre eine
Steigerung
000 Pf. Sterl. Der Wert der Ausfuhr dagegen
iſt mit 144 776 000 Pf. Sterl. um 3 787 000 Pf. Sterl. zurückgegangen.
Site 14
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7% Sächſ. Freiſtaat
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6% Bulg. Tabak 02
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4F „ am. konv.
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R
57.75
16.25
95
95.5
98.25
97.25
96
38.5
38.5
2.9
15.75
3.075
25.25
5.3
1.3
15
5.1
5
4%Türk. (Adm.)08/
4% „ (Bagd.) I
4% „ (Bagb.)II
unif. 1903
4½ „ 1911 Boll.
4½% Ung. St. 1913/ 23.75
4½% „ St. 19141 —
45 „ Goldr.. . 24.4
4% „ St. 10 ..
4% „ Kronr. ..
3½% „ Eiſ. Tor.. . / 19
Außereuro=
päiſche
—
5%Mex.am. in.abg.
5% „ äuß. 99
42 „ Gold 04ſtf.,/ 26
3% „ konſ. inn. .
4½% „Irrigat.,/ 33.25
5% Tamaulipas I".
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. 6.-B‟. G./106
8%
102.5
6% Berl. St.=Gold! —
80 Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf. /100.75
99.5
8% Frk.=Hyp..=B.,
Goldpfdbr.. . . . 102.5
7% Frkſ. H.=B.=Gld./ 99
3%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr...
100
70 Pfbr.=Bk.=Gold/ 94
5% Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldpfbr.
82.25
8% H. Lds.-Bk. Glb. 101
100.25
10% K. Glettr. Wark
(Hagen) Goldobl. /103.5
8% L. Landesbank
Darmſt., Reihe 11 99.5
2 „ Reihe III 98.5
7% M.=KraftHöchſt! 93
15.25
207),
14.95
8% Mannh. St.=G.)
8% Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. Bk.
Gold=Pfdbr. . ..
8% Pforzh. St..G.
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. 101.5
8% Pr. Centr.=St.-Goldpfpr. /102
8% Rh. Syp.=Bank
Gold. Pfdbr.. .
7½%Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf..
8B Südd. B.Cr.B.
Goldpfdbr.. . . ..
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.
vbl. mit Optionſ;
72 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorföyv.=Gd.. ohne Option/ 95
8% VoigtckHäffner
Goldobl.. . . . . . . / 99
8% Württbg. Hhp.=
Bank Goldpfbr.. 99.75
7%0
Ohne
Bins=
berechnung
5%6 Bdw. Kohl 23
62 Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſ. Brk.=Rg. 23
5%. Roggen .. 23
5% Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Roggenw.
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Borkrieg8=Hyp=B.
Pfandbriefé
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Bahr. Handelsb...
9
102‟.
99.6
102
98
99.75
98
100
102
12.7
6.35
8.95
20
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91
3%
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4½* „.
18.1
15.3
16.1
11.55
7.20
13‟1.
11.7
9.4
4.2
13.5
13.5
8.75
20.5
23.75
19
17
8
3.8
19.25
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15.25
21.75
24
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213
150
168.5
176
236.7
160.25
134
135
106
160
188
133
152
168.25
8.5
142.25
2a8
219
137.5
134.5
170
146
8.1
6.5
215
161.6
269
129
25
184),
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184
158
23
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235
56.75
76
191
23.5
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135.75
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113.5
75
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121
180
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45
125
126
184
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102
143.1
75
165
151
201
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19
139
Mummer 214
Donnerstag, den 4 Auguff 1927
Seite 1.
Der Guv vei Sierzig.
gi=i bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
„Sehr richtig, ich will. Und nun beſchreiben Sie mir das
trriftſtück, das Sie ſuchen.”
„Es ſtehen — ſonderbare Zeichen darauf.”
„Etwa Hieroglyphen?”
„Jawohl — zentralamerikaniſche Hieroglyphen.”
„Schön, warten Sie hier auf mich.”
Er erhob ſich und ſchlenderte durch den Korridor zu der
a=derobe, wo er den Schein vorwies.
„Ich möchte etwas aus meinem Ueberrock nehmen”, ſagte er
häg zu der Garderobenfrau.
Sie warf einen Blick auf den Schein und brachte ihm den
7k, den er gründlich durchſuchte. Die Taſchen waren jedoch leer
s auf ein Paar Handſchuhe und ein ſauber gefaltetes
girhentuch.
„Danke”, ſagte er und gab den Rock zurück, worauf er zu
18 Dirck zurückkehrte.
„Es iſt nichts darin”, bemerkte er. „Was beabſichtigen Sie
u. zu tun?”
Das Mädchen gab keine Antwort, aber die Furcht wich
all=
äſglich aus ihren Augen und machte lebhaftem Staunen Platz.
Er lächelte ſie freundlich an. „Kennen Sie den Mann, den
beſtehlen wollten?” fragte er.
„Nein”, erwiderte ſie, qualvoll errötend. „Das heißt, ich
eiß, wie er heißt.”
„Auch ich”, antwortete der Mann lächelnd und nahm wieder
ährer Seite Platz. „Wie heißt er, wenn ich fragen darf?”
„Welper. Aber nun — möchte ich, wenn Sie geſtatten,
fort=
hen”, ſagte ſie. „Ich darf den Mann nicht aus den Augen
riieren.”
„Warum?”
„Weil ich in Erfahrung bringen will, wo er wohnt.”
„Das kann ich Ihnen ſagen.”
„Wo wohnt er?”
„In ſeinem Club.”
„Welchem, bitte?"
Der junge Mann an ihrer Seite lachte. „Er heißt „der Club
vierzig Diebe” oder kurz „der Club der Vierzig”.”
Miß Dirck ſah verdutzt auf. „Was — was für ein Club
ſas?”
„Ein ſehr vornehmer, ruhiger Club. Er hat nur vierzig
ſorglieder niemals mehr. Nur wenn einem Mitglied ein
Un=
ürk zuſtößt, kann ein neues zugewählt werden.”
„Ein Unglück?” wiederholte ſie verblüfft.
„Jawohl — wenn einer ſtirbt, was zumeiſt plötzlich
ge=
dieht. Welper iſt Präſident, und ein gewiſſer Potter
Vizepräſi=
iutt. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 5000 Dollar jährlich und
das Eintrittsgeld ebenſoviel. Sowie ein Mitglied eine
Mil=
lion verdient hat, muß es ausſcheiden. Ein ſeltſamer Club,
nicht wahr?”
„J—ja.”
„Einzig in ſeiner Art, nur vierzig Mitglieder und jedes
davon ein Gauner. Und wie ſtellen Sie ſich vor, Welper dort
zu beſtehlen?”
„Ich — ich weiß es nicht.”
„Haben Sie etwa dieſe überaus kühne Abſicht?”
„Es — bleibt mir nichts anderes übrig, ich muß das
Schrift=
ſtück haben.”
Der junge Mann ſah ſie eine Weile ſtarr an, dann winkte er
einen vorüberlaufenden Pagen heran.
„Hier, mein Junge,” ſagte er, „geben Sie dieſen Schein in
der Garderobe ab, jemand hat ihn verloren.‟ Der Junge ergriff
den Schein und machte ſich eiligſt davon.
Zu Miß Dirck gewandt, fügte der junge Mann ſodann hinzu:
„Welper ſoll ſeinen Rock wieder haben. Der Garderobenſchein
kann „uns” nichts nützen.”
„Er begleitete das „uns” mit einem Lächeln und ſah, daß
das junge Mädchen dabei aufhorchte.
Ich weiß nicht, warum Sie das Schriftſtück wollen”, ſagte
er. „Wahrſcheinlich hat Julian Welper Ihnen einer ſeiner
ſchmutzigen Streiche geſpielt. Warum wenden Sie ſich nicht an
die Polizei?”
„Ich kann nicht!” rief ſie.
„So, ſo!‟ Die braunen Augen des jungen Mannes ſchienen
ſich in die ihren bohren zu wollen. „Ich bin jedoch nicht
neu=
gierig,” fügte er ſodann hinzu, „jede Familie hat ihr Skelett.”
Das Geſicht des jungen Mädchens wurde hochrot. Sie ſah
ihn gequält an.
„Sie ſind keine gute Schauſpielerin”, ſagte er unvermittelt.
Sie blieb ſtumm.
„Wenn Sie eine wären,” fuhr er fort, „würde ich Sie in den
Club der Vierzig mitnehmen. Ich bin nämlich ſelbſt Mitglied”
erklärte er, ihr freundlich zulächelnd.
Er gewahrte, wie ſich die Qual in ihren Augen in
Ungläu=
bigkeit verwandelte.
„Jawohl”, ſagte er. „Sie haben mich für einen Detektiv
ge=
halten, nicht wahr? Kurz geſagt, ich gehöre zu der
Verbrecher=
gilde, und wenn es nicht Julian Welper wäre, dem Sie
nach=
ſtellen, ſondern irgend ein anderes unſerer Mitglieder, würde ich
nicht einen Finger für Sie rühren, denn daß Sie nicht zu uns
gehören, iſt mir klar.”
„Seien Sie nicht allzu ſicher,” bemerkte ſie nach einer Weile.
„Wir ſtehen uns vielleicht näher, als Sie gauben.
„So, ſo, was iſt Ihre Spezialität?”
„Nichts Beſtimmtes.”
„Sie ſind alſo doch eine Gewerbsmäßige. Wer hätte das
ge=
dacht? Aeußerſt geſchickt, wie Sie mir gegenüber die
Hochanſtän=
dige geſpielt haben. Ich nehme meine Bemerkung zurück, daß
Sie keine Schauſpielerin ſind.”
„Da Sie nun wiſſen, daß ich Ihre Kollegin bin, würden Sie
mir helfen, das Schriftſtück zu erlangen? Ich bin einige tauſend
Meilen weit gereiſt, um es in meine Hände zu bekommen.”
„Wie denken Sie ſich den Vorgang?” fragte er lächelnd.
„Sie haben es bereits angedeutet. Führen Sie mich in den
Club ein. Iſt es möglich?”
„Wahrſcheinlich, denn die Polizei hat geſtern nacht eines
un=
ſerer Mitglieder ins beſſere Jenſeits befördert. Wir ſind
augen=
blicklich nur unſer neununddreißig. Haben Sie denn zehntauſend
Dollar, mein kleines Fräulein?”
„Jawohl.”
„Und was beabſichtigen Sie anzufangen, wenn Sie im Club
ſind? Wollen Sie den Mann verführen, ihn betäuben und dann
ausfleddern? Wie ſtellen Sie dergleichen Dinge gewöhnlich an?”
Sie betrachtete ihn nachdenklich, faſt geiſtesabweſend. Ihr
Herz pochte jedoch dabei zum Zerſpringen, ſo daß ſie erſticken zu
müſſen glaubte.
„Wie es anzuſtellen iſt, weiß ich noch nicht”, ſagte ſie. „Ich
weiß nur, daß es geſchehen muß!”
Er blieb ſtumm.
„Vermrtlich wollen Sie, daß ich Sie für Ihre Hilfleiſtune
bezahle,” ſagte ſie.
Anſtatt einer Antwort, nickte er nur mit dem Kopf.
„Wieviel?” fragte ſie.
„Arbeiten wir zuſammen, kleines Fräulein?”
„Gerne, ich würde mich ſehr freuen.”
„Wir ſind alſo Partner?”
„Jawohl, aber ſonſt nichts.”
„Schön, wenn Ihnen mein Geſicht nicht gefällt, kann ich nichts
machen. Ihres gefällt mir, offen geſtanden, ausnehmend gut.”
Sie ſchwieg einige Sekunden verlegen. Sie verſprechen alſo,
mich in den Club der Vierzig mitzunehmen?” fragte ſie.
„Jawohl.”
„Wann?”
„Wann immer Ihnen es beliebt.”
Sie dachte eine Weile nach und kam zu der Anſicht, daß es
das Beſte ſein würde, ihm keine Zeit zu geben, anderen Sinnes
zu werden.
„Ich muß mir meine Handtaſche holen, die ich liegen gelaſſen
habe, denn ich habe kein Geld bei wir. Kommen Sie mit!“
ſagte ſie.
Er erhob ſich und ging mit ihr zum Ausgang des Hotels.
Ihr Chauffeur, der inzwiſchen unruhig geworden war,
bewill=
kommnete ſie herzlich. Sie gab ihm auf, zu dem Muſeum
zurück=
zufahren. Dort angelangt, beſtand ſie darauf, daß der junge
Mann ſie bis zum Außenbüro Mr. Whelans begleite. Whelan
war ſoeben von ſeinem Frühſtück zurückgekehrt, und das junge
Mädchen wurde ſofort vorgelaſſen.
„Ich dachte, daß Sie wiederkommen würden,” ſagte er.
„Nebenbei bemerkt, fiel eine Piſtole aus Ihrer Handtaſche, als
ich Ihr Taſchentuch hineinſtecken wollte.”
(Fortſetzung folgt.)
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