Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 191
Dienstag, den 12. Juli 1927.
190. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Sireit uſw erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
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auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlſcher Beitreibung fäll ſeder
Nabatt weg. Bantkonto: Deutſche Vank und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
Aoſciap ver veulſchen enwaffnang.
Die Generalquittung.
die franzöſiſchen Nationaliſten auf der Suche
nach neuen Vorwänden.
Durch das Protokoll, das der franzöſiſche und belgiſche
ſilitärattaché unterzeichnet haben, iſt die Entwaffnungsfrage
ſpinchen Deutſchland und Siegerſtaaten nun endgültig erledigt,
wal, da gleichzeitig das Kriegsgerätegeſetz angenommen und
1/ Mmgeſtaltung der preußiſchen Polizei beſchloſſen worden iſt.
rmit tritt — das verdient feſtgeſtellt zu werden — die
General=
tintung, die uns ja tatſächlich im Dezember ausgeſtellt worden
ſän Kraft. Deutſchland hat alſo ſämtliche Vorausſetzungen
F Entwaffnung erfüllt, und kann nun von dem Recht Gebrauch
näven, auch von der Gegenſeite die Zurückziehung der
Beſatz=
tgstruppen zu fordern. Den Zeitpunkt dafür wird die
Regie=
m ſich allerdings vorbehalten. Er wird von der allgemeinen
tifiſchen Lage abhängen. Vielleicht ſind im Herbſt die Dinge
ſſotr ſo weit gediehen, daß wir vor oder bei der Tagung des
ſAlverbundes den Schritt tun können.
Bei den franzöſiſchen Nationaliſten ſcheint man etwas
ähn=
wes zu befürchten. Nur aus dem Grunde haben ſie wohl die
Yo, des belgiſchen Kriegsminiſters, die ja noch ein
deutſch=
ſbatſches diplomatiſches Nachſpiel hat, aufgebauſcht. Deshalb
ſſhan ſie krampfhaft nach neuen Vorwänden, um uns Verfeh=
Aſhgen nachweiſen zu können. Den Vogel ſchießt dabei das
ch de Paris” ab, das ſich von dem Berliner Vertreter von
gäurlichen Kampfvorbereitungen Deutſchlands im Oſten
berich=
thäßt. Sie ſollen darin beſtehen, daß wir an Stelle der
zer=
ſuen Unterſtände uns Wachtürme bauen laſſen. Nach den
Er=
hhägungen, die wir eingezogen haben, handelt es ſich darum,
B PPioniere zu ihrer eigenen Uebung drei Holztürme gebaut
Be, alſo ein Privatvergnügen, das vermutlich auch die Offi=
F7 als harmloſe Spielerei betrachtet haben. Denn was uns
ſh her modernen Waffentechnik im Ernſtfalle Holztürme nützen
ſein, das bleibt ein Geheimnis des „Echo de Paris”, deſſen
Frhrner Vertreter ſeine Lebensaufgabe darin ſieht, immer
ueri Zündſtoff zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu
ſchaf=
f Bedauerlich eigentlich, daß die Reichsregierung keinerlei
Anseiexekutive hat, ſonſt würde ſie vermutlich dafür geſorgt
hen, daß dieſem Herrn, der ſchon Unheil genug angeſtiftet hat,
9 BBaſtrecht auf deutſchem Boden entzogen würde. Die
Aus=
dur zu überwachen, iſt aber Aufgabe allein der preußiſchen
Auzei, und bei den herzlichen Beziehungen, die gegenwärtig
zſichen der Reichsregierung und Preußen herrſchen, iſt wohl
Im, damit zu rechnen, daß auch der preußiſche Innenminiſter
ſen Brunnenvergifter als läſtigen Ausländer anſieht.
England und die Beſichtigung der
Oſibefeſtigungen.
EP. London, 11. Juli.
„n amtlichen engliſchen Kreiſen wird Befriedigung über das
gabnis des Beſuches der Oſtbefeſtigungen durch die
militäri=
ſin: Sachverſtändigen zum Ausdruck gebracht. Man erwartet in
ie deren Bericht und iſt optimiſtiſch ſowohl hinſichtlich der
eglältigen Erledigung dieſer Frage durch die
Botſchafterkon=
ſms als auch hinſichtlich der übrigen noch ausſtehenden
Reſt=
ate, denen geringe Bedeutung beigemeſſen wird.
DDie „Times” ſtellt feſt, daß nunmehr die ſchwierigen Fragen,
mlich die der Oſtbefeſtigungen und die Ausfuhr von
Kriegs=
peicial, erledigt ſeien. — Die „Weſtminſter Gazette” bemerkt,
ſt ſoie weitere Frage der Polizeiorganiſation keine
Schwierig=
ſen, mehr bereiten dürfte, und daß damit die Entwaffnung
atdchlands vollſtändig ſei. Die Allierten ſtänden
nun=
ahrr vor einer Lage, wie ſie im Friedensver=
Hg. von Verſailles ausdrücklich angeführt ſei.
ſhmn ſie die Räumung des Rheinlandes
ver=
ſtiggerten, ſo machten ſie direkt den ganzen
ßie densvertrag an ſich unmöglich. Die Räumung
Fnſteht nur eine Angelegenheit des guten Willens oder läge im
eneſſe der guten Beziehungen, ſondern ſei eine Frage der An=
Zudrnng des Friedensvertrages und damit eine Frage von Treu
ImSlauben. Wenn s auch möglich ſei, daß man in Frankreich
wder neue Punkte zu einer weiteren Hinausſchiebung der
SAinl landräumung entdecken würde, ſo könnten dieſe doch keiner
Eit mehr ſtandhalten. Deutſchland habe ſeine Abſicht gezeigt,
däForderungen der Alliierten zu erfüllen und habe mit dieſer
(Geſſeinen Wunſch erklärt, ſich zu den Weſtmächten hinzuneigen.
29tritiſche Jahr des Dawesplanes ſtehe bevor und es ſei nichts
wres als Klugheit, weitere unnötige Bürden auf Deutſchlands
9hsn uellen zu vermeiden. Die Alliierten würden gut tun, die
Aue ganzuerkennen, und man müſſe hoffen, daß die ſchwierige
8ſye der Rheinlandräumung bald nichts weiter mehr ſei als
mmangenehme Erinnerung.
Die franzöſiſche Preſſe zur Schleifung
der Oübefeſtigungen.
EP. Paris, 11. Juli.
Während der „Temps” und das „Journal des Debats”,
gern, aus Anlaß der Feſtſtellungen über die Niederlegung der
dchen Oſtbefeſtigungen ein ausgeſprochenes Unbehagen an den
Tclegten, weil ſie allerhand Forderungen Deutſchlands als
Fhte davon argwöhnten, findet ſich in den Linksblättern heute
mrhni ein durchaus anderer Geiſt vor. Man gibt allgemein zu,
diAdie Frage der Herabſetzung der Beſatzungsſtärken und die der
v wein igen Rärmung nun unmittelbar aktuell würde, und daß
7 eiln eich dieſem Fragenkomplex nicht mehr länger ausweichen
küfle, wenn es ſeinerſeits, nicht ſchlechten Willens verdächtigt
wwem wolle.
Die „Volonté” möchte zunächſt feſtſtellen, daß Deutſchland
ſämtliche Verpflichtungen des Verſailler Vertrages erfüllt habe.
Daher ſeien Kontrollen und Gebietsbeſetzungen weiterhin nicht
mehr gerechtfertigt. Frankreich habe ein Intereſſe daran, über
eine vonzeitige Räumung möglichſt vaſch zu unterhandeln, denn
je eher das geſchehe, um ſo günſtiger würde es dabei abſchneiden.
Deutſchland habe das moraliſche Recht, den Rückzug der
auslän=
diſchen Truppen aus ſeinen Gebieten zu fordern. Das ſei
be=
ſonders auch der Standpunkt in Amerika. Frankreich würde ſich
geradezu dem Vorwurf politiſcher Unmoralität ausſetzen, wenn
es dieſe Tatſachen verkennen wollte.
Die „Ere Nouvelle” äußert ſich ebenſo kategoriſch.
Deutſch=
land habe ſeiner Unterſchrift vom 31. Januar Ehre angetan.
Gleichzeitig erlebe die Locarnopolitik einen neuen Sieg, denn es
ſei bewieſen, daß Briand recht gehabt hätte, wenn er denen, die
auf der andeven Seite des Rheines ebenfalls die
Verſtändigungs=
politik befürworteten, Vertrauen entgegengebracht habe.
Der „Temps” hatte geſtern den angeblichen Enthüllungen
des belgiſchen Kriegsminiſters de Broqueville über deutſche
Geheimrüſtungen einen breiten Raum gewährt. Das „Oeuvre‟
äußert dagegen heute aber eine ſtarke Skepſis. Die militäriſchen
Sachverſtändigen hätten nun erklärt, daß Deutſchland entwaffnet
ſei; wenn Broqueville andere Informationen zu haben glaubte,
ſo ſei jetzt der Augenblick gekommen, damit herauszurücken.
Ent=
weder habe er zuviel geſagt oder zu wenig.
Der „Quotidien” zieht vor allem eine Parallele zwiſchen der
neuen Entſpannung zwiſchen Deutſchland und Frankreich und
dem alarmierenden Interview des Marſchalls Foch im Weekly
Dispatch, der ſich offenbar bemühe, wieder Oel ins Feuer zu
gießen. Die Zeitung fordert den Quai d’Orſay auf, dem
erlauch=
ten Krieger, den wohlgemeinten Rat zu geben, ſeine
Ausfüh=
rungen auf ſeine nähere Umgebung zu beſchränken.
Die nationaliſtiſche Preſſe kommentiert die Feſtſtellungen
über die Oſtbefeſtigungen gar nicht oder nur mit plumper Ironie.
Das „Echo de Paris” teilt in dieſem Zuſammenhange mit, daß
geſtern in Nancy eine Lothringiſche Union für den Schutz der
Nordoſtgrenze gegründet worden ſei, die bereits einen Aufruf an
das Land gerichtet habe, in dem gegen die vorzeitige Räumung
des Rheinlandes proteſtiert wird.
Der belgiſche Vorſtoß.
Neue Pariſer Hetze gegen Deutſchland.
Der belgiſche Kriegsminiſter hat vor einiger Zeit eine Rede
gehalten, worin er der deutſchen Regierung vorwarf, daß ſie ſehr
viel mehr Mannſchaften aus der Reichswehr entlaſſe, als uns
nach dem Verſailler Vertrag zugeſtanden iſt, infolgedeſſen auch
entſprechend mehr Einſtellungen vornehme und die Zahl der
ausgebildeten Soldaten auf dieſe Weiſe erhöhe. Die deutſche
Regierung hat wegen dieſer Rede bei dem belgiſchen
Außen=
miniſter interpretiert und um Mitteilung der Unterlagen
ge=
beten, die den Kriegsminiſter zu dieſer Behauptung berechtige,
hat aber eine befriedigende Antwort nicht erhalten. Der Fall
braucht an ſich auch gar nicht übermäßig aufgebauſcht zu werden,
da Belgien gegenwärtig um ſeine Feſtungsvorlage kämpft und
der Kriegsminiſter natürlich mit allen Mitteln arbeitet, um den
Entwurf in der Kammer durchzuſetzen.
Die franzöſiſche nationaliſtiſche Preſſe hat ſich aber dieſes
ſehr dankbaren Stoffes bemächtigt, um eine neue Verfehlung
Deutſchlands zu konſtruieren gerade in dem Augenblick, wo die
Entwaffnung durchgeführt worden iſt. Deswegen wird die
deutſche Regierung die Angelegenheit weiter verfolgen. Sie
kann das erforderliche amtliche Material zur Verfügung ſtellen,
um nachzuweiſen, daß wir uns bei der Entlaſſung und
Neu=
einſtellung durchaus im Rahmen der Beſtimmungen des
Ver=
ſailler Vertrages gehalten haben.
Der Stand der deutſchen Beſchwerde.
Berlin, 11. Juli.
Ueber den Stand der deutſchen Beſchwerde wegen der
be=
kannten Erklärung des belgiſchen Kriegsminiſters über die
deutſche Reichswehr erfahren wir folgendes:
Die belgiſche Regierung hat den deutſchen Geſandten in Brüſſel
wiſſen laſſen, daß die in Frage ſtehenden Erklärungen in der
Preſſe nicht richtig wiedergegeben worden ſind. Der authentiſche
Wortlaut der Erklärungen iſt bedauerlicherweiſe in Brüſſel noch
nicht veröffentlicht worden, ſo daß eine endgültige
Stellung=
nahme dazu im Augenblick noch nicht möglich iſt. Schon jetzt ſteht
aber feſt, daß die Aeußerungen des belgiſchen Kriegsminiſters,
wie ſie zunächſt veröffentlicht wurden, den Tatſachen
wider=
ſprechen, daß insbeſondere die Behauptung einer
vertragswid=
rigen vorzeitigen Entlaſſung von Reichswehrangehörigen
un=
wahr iſt. Die von einem Teil der ausländiſchen Preſſe daran
geknüpften Kommentare ſind hiernach ohne weiteres hinfällig.
Die deutſche Beſchwerde wird auf diplomatiſchem Wege weiter
verfolgt.
Die Organiſierung der Wehrwoche in Sowjetrußland
w. Moskau, 11. Juli.
Geſtern begann auf dem ganzen Gebiete der Sowjetunion
die Veranſtaltung der ſogenannten Wehrwoche. In den Betrieben
wurden Verſammlungen abgehalten, in denen die Fragen der
Landesverteidigung behandelt wurden. Es wurden
Schützen=
vereine gebildet und militärwiſſenſchaftliche Zirkel organiſiert.
Man veranſtaltet große Sammlungen für einen
Flugzeugbau=
ſonds unter der Spitzmarle: „Unſere Antwort auf Chamberlain”
In der „Iſtweſtija” weiſt Rykoff darauf hin, daß die
Wehr=
wroche nur den Anfang für die Arbeit des Landes zur Sicherung
der Landesverteidigung darſtelle. Man werde dieſe Arbeit mit
der größten Beharrlichkeit durchführen.
Balkanprobleme.
Von unſerem D=Korreſpondenten.
Belgrad, 11. Juli.
Der Konflikt zwiſchen Albanien und Jugoſlawien iſt
liqui=
diert, und damit iſt eine beſonders peinliche Epiſode der
alba=
niſchen Frage abg ſchloſſen. Die franzöſiſche Diplomatie nimmt
für ſich das Verdienſt in Anſpruch, die normalen Beziehungen
zwiſchen Belgrad und Tirana hergeſtellt zu haben. Mag ſein,
daß es ihr wirklich gelungen iſt, durch ihren Druck, den ſie in
erſter Linie in Belgrad ausübte, auf einige Monate in Albanien
Ruhe zu ſchaffen. Aber das albaniſche Problem iſt heute von
ſeiner wirklichen Löſung ebenſo weit entfernt wie früher.
Frankreich hat in dieſem Konflikt ſeinen Schützling
Jugo=
ſlawien — bekanntlich hat der franzöſiſche Geſandte in Tirana
während der Zeit des Konfliktes die jugoſlawiſchen Intereſſen
vertreten — nur recht mäßig geſchützt. Trotzdem die öffentliche
Meinung in Frankreich für den ganzen Konflikt in Tirana nur
die Albaneſen — das heißt mit anderen Worten Italien —
be=
ſchuldigt hatte, verhielt ſich die franzöſiſche Außenpolitik
Jugo=
ſlawien gegenüber ziemlich kühl. Man war eher beſtrebt, auf
Belgrad zu drücken als auf Tirana und Rom, offenbar, um das
gute Verhältnis mit den Italienern nicht zu gefährden. Der
Ausgleich mit den Albaneſen bedeutet eigentlich eine neue
diplo=
matiſche Niederlage für Jugoſlawien.
Man iſt ſich dieſer Sachlage in Belgrad bewußt, aber dennoch
beurteilt man die außenpolitiſche Situation nicht peſſimiſtiſch.
Denn in der letzten Zeit iſt manches geſchehen, was die Pläne
Muſſolinis durchkreuzt und die Lage Jugoſlawiens erleichtert
hat. Zuerſt der Regimewechſel in Rumänien, welcher einer
völligen außenpolitiſchen Neuorientierung des rumäniſchen
Staa=
tes gleichkommt. Bratianu, der jetzt der alleinige Machthaber in
Rumänien zu ſein ſcheint, hat mit der italophilen Politik
Avares=
ens völlig aufgeräumt, ohne dabei Englands Gunſt zu
verſcher=
zen. In wirtſchaftlicher Hinſicht iſt Bratianu für London viel
angenehmer, als es Avarescu war, und daß er ſich politiſch nach
Paris und nicht nach Rom orientiert, verzeiht man ihm nur zu
leicht. Etwas ähnliches ſcheint auch in Griechenland vorzugehen.
Ohne daß der engliſche Einfluß nachgelaſſen hätte, wendet man
ſich plötzlich von Italien ab. Die Reiſe des griechiſchen
Außen=
miniſters nach Paris wirkt in dieſer Beziehung ſymböliſch. Man
hat möglichſt wenig von ihr geſprochen, um auswärtige
Empfind=
lichkeiten zu vermeiden. Aber es kommt ihr eine hohe politiſche
Bedeutung bei.
Michalokopulos, der griechiſche Außenminiſter, erweiſt ſich
als frankophil. Und Zaimis, der Miniſterpräſident, iſt ein
An=
hänger der finanziellen und politiſchen Anlehnung an England.
Nur Italien ſcheint keine beſondere Freude an der griechiſchen
Regierung zu haben. Bis jetzt hat man in Belgrad vergebens
verſucht, mit Griechenland beſſere Beziehungen anzubahnen. Die
Urſache war teils die ſtets gefährdete Lage der griechiſchen
Regie=
rungen, teils aber der italieniſche Einfluß in Athen. Jetzt ſcheint
es aber anders zu werden.
Ohne Zweifel, die Lage des gegenwärtigen Kabinetts in
Griechenland — es iſt ein Kabinett der nationalen Einigung,
ein wenig nach franzöſiſchem Muſter — iſt noch immer nicht
beneidenswert. Erſt vor einigen Wochen hat man einen
monar=
chiſtiſchen Putſchverſuch, von dem zwar das Ausland ſehr wenig
erfuhr, welcher aber durchaus gefährlich war, unterdrückt. Und
auch heute noch fürchtet man Revolutionen von vier oder fünf
Seiten. Aber England iſt dem jetzigen Kabinett auf eine ſehr
originelle Weiſe zu Hilfe gekommen. Bei der Durchſuchung der
„Arcos” in London wurden nämlich Dokumente gefunden, aus
denen hervorgeht, daß die Kommuniſten Griechenland für den
Hauptſchauplatz ihrer Tätigkeit erkoren hatten und daß ſie dort
bereits eine ſehr großzügige unterirdiſche Tätigkeit entfaltet
haben. Die engliſche Polizei hatte ja ſtets die merkwürdige Gabe,
kompromittierende Dokumente gerade in dem nötigen Augenblick
zu entdecken . . . Durch dieſe Dokumente iſt es der Regierung;
Zaimis ermöglicht worden, ihren Kampf gegen die
umſtürzle=
riſchen Elemente beſonders erfolgreich und durchgreifend zu
führen.
Finanziell und politiſch von England unterſtützt, will nun
die griechiſche Regierung, wie es Michalokopulos in Paris
er=
klärt hat, das Verhältnis Griechenlands mit ſeinen Nachbarn
beſſer geſtalten. Unter den Nachbarn iſt in erſter Linie
Jugo=
ſlawien zu verſtehen. Man hat ja in Muſſolini ſtets nur einen
ſehr gefährlichen Freund geſehen, und man empfindet, daß der
italieniſche Einfluß am Balkan ſchon mehr als angenehm iſt.
Frankreich ſcheint es alſo zu gelingen, Jugoſlawien aus ſeiner
Einkreiſung zu befreien, ohne daß es ſich eigentlich viel darum
gekümmert hätte. Allerdings die letzten Zwiſchenfälle an der
franzöſiſch=italieniſchen Grenze haben in Paris wieder einige
Verſtimmung verurſacht, und die franzöſiſche Diplomatie iſt in
ſolchen Augenblicken ſtets geneigt, den Italienern am Balkan
einen kleinen Nadelſtich zu geben.
In Belgrad hat man alſo wirklich einigen Grund, die Dinge
etwas optimiſtiſcher zu betrachten. Wenn es gelingen würde,
mit Griechenland eine wirkliche Freundſchaft anzubahnen, ſo
würde Jugoſlawien ſcine außenpolitiſche Bewegungsfreiheit
wiedergewinnen. Der Augenblick iſt beſonders günſtig, ſchon
des=
halb, weil zwiſchen Paris und Rom eine weniger freundliche
Atmoſphäre herrſcht. Und das läßt die Jugoſlawen immer auf
eine energiſchere franzöſiſche Unterſtützung hoffen.
Seite 2
Nummer 194
Dienstag, den 12. Juli 1927.
* Der (inheitsſteuerzettel.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Reichsſinanzminiſter hat leider ſeine Abſicht nicht
durch=
führen können, die von ihm geplante Steuerreform noch vor der
Sommerpauſe durch den Reichstag zu bringen. Er hat ſie nicht
einmal an den Reichstag heranbringen können, weil er ſich
in=
zwiſchen überzeugen mußte, daß die Bedingtheiten eines
Reichs=
finanzminiſters in ſeinen Beziehungen zu den Finanzminiſtern
der Länder wohl noch weſentlich ſtärker ſind, als er beim Antritt
ſeines Amts geglaubt hätte. Er hat ſein Wort gehalten, daß
in dieſem Jahr von irgendwelchen Steuererhöhungen nicht die
Rede ſein könnte. Und die Steuerreform, die er im Auge hat,
läuft ja praktiſch ſogar auf eine Senkung der Steuern in den
Ländern hinaus. Damit will er gleichzeitig einen andern Plan
verbinden, der von ſo verblüffender Einfachheit iſt, daß er ſich
bisher deswegen vielleicht noch nicht durchſetzen konnte.
Herr Köhler plant nichts anderes, als einen einheitlichen
Steuerzettel. Was das bedeutet, wird nicht nur der
Geſchäfts=
mann und der Grundbeſitzer fühlen, der ſich heute mit den
ver=
ſchiedenſten Steuerbehörden herumſchlagen muß, und aus den
ewigen Reblamationen gar nicht herauskommt. Nach den
An=
ſichten des Reichsfinanzminiſters hat der Steuerzahler künftig
für Einkommenſteuer, Vermögensſteuer, Umſatzſteuer,
Gewerbe=
ſteuer, Grund= und Hauszinſteuer nur mit einer einzigen
Be=
hörde zu tun: dem Finanzminiſterinm. Die ſtädtiſchen
Steuer=
ämter werden verſchwinden. Die ganze Rechnung wird dem
Steuerzähler auf einem einzigen Steuerzettel präſentiert. Er
braucht alſo keine überflüſſigen Inſtanzenwege mehr zu machen.
Das bedeutet nicht nur eine Beſeitigung überflüſſiger
behörd=
licher Arbeit, das bedeutet auch eine Verringerung des mit dem
Steuerzahlen nun einmal verbundenen Aergers. Ein Fortſchritt,
der gerade in pſychologiſcher Hinſicht von nicht zu
unterſchätzen=
der Bedeutung iſt.
Mit dieſen mehr verwaltungstechniſchen Reformen, die in
dem Steueranpaſſungsgeſetz beabſichtigt ſind, werden drei
Ge=
ſetze materieller Art verbunden: das Grundſteuerrahmengeſetz,
das Gewerbeſteuerrahmengeſetz und das
Gebäudeentſchuldungs=
ſteuergeſetz, das die Erbſchaft der Hauszinsſteuer antreten ſoll.
Einen unmittelbaren Eingriff in die Finanzhoheit der Länder
auf dieſen Gebieten kann ſich der Finanzminiſter und ebenſo der
Reichstag nicht leiſten. Die Vorlagen ſind alſo Rahmengeſetze.
die den Ländern und Gemeinden das Recht geben, die
Real=
ſteuern nach ihren beſonderen Bedürfniſſen zu erheben, nur ſoll
die Erhebung vereinheitlicht und außerdem der Steuererhöhung
nach oben eine beſtimmte Grenze geſetzt werden; denn das war
ja der eigentliche Zweck der Uebung. Gerade die Wirtſchaft hat
immer darüber geblagt, daß die Schraube der Realſteuern zu
ſcharf angezogen werde. Dabei iſt anzuerkennen, daß die Lage
der Länder und der Gemeinden recht ſchwierig iſt. Sie ſind auf
die Realſteuern angewieſen. Es hilft aber nichts, wir müſſen
uins einmal darüber klar werden, daß die vorhandene
Steuer=
decke für die von allen Seiten geſteigerten Anſprüche nicht reicht
und daß irgendwo einmal mit der Einſchränkung eingeſetzt
wer=
den muß. Das Reich kann bei der Kriegsentſchädigung, die es
zahlen muß, nicht mehr viel abgeben.
Herr Köhler denkt ſich die Erledigung in der Form, daß er
einen Höchſtſatz feſtſetzt, innerhalb deſſen Länder und Gemeinden
ſich bewegen können. Dieſer Höchſtſatz iſt etwa um ein Fünftel
niedriger als der bisherige Steuerertrag der Realſteuern. Er
darf nur überſchritten werden, wenn die amtlichen Vertretungen
von Gewerbe und Landwirtſchaft zuſtimmen. Er iſt außerdem
geſichert durch ein wenn auch nur bedingtes Einſpruchsrecht des
Reichsfinanzminiſters. Um dieſes Ergebnis zu erreichen, hat
der Miniſter ein allerdings recht kompliziertes Verfahren
ange=
wandt, mit deſſen Hilfe er Normalſteuerſätze errechnet, die als
fiktive Grundlage der tatſächlichen Steuern gedacht ſind. Um ein
Zeiſpiel zu nehmen: Die Gebäudeentſchuldungsſteuer ſetzt ſich
uus einer Werterhaltungsſteuer und der eigentlichen
Entſchul=
dungsſteuer zuſammen. Die Werterhaltungsſteuer iſt der
Ver=
uch einer nachträglichen Erfaſſung der Inſlationsgewinne. Die
Entſchuldungsſteuer baut ſich auf auf dem Verhältnis der
Frie=
densmiete zur Belaſtung des Grundſtücks. Aus dieſen beiden
Lomponenten wird der Hauptſteuerwert der Hauszinsſteuer
er=
rechnet, und davon iſt wieder 1 Prozent der Normalſteuerſatz,
den nun bis zur Höhe von 100 Prozent Länder und Gemeinden
entſprechend feſtſetzen können. Aehnlich wird bei der
Gewerbe=
ſteuer, der Gewerbeertvagsſteuer und der Lohnſteuer ein Mittel
errechnet, das als Hauptſteuerwert gilt und entſprechend
ange=
wandt wind.
Ueber die techniſchen Einzelheiten wird wohl noch
man=
cherlei zu ſagen ſein, wenn die Entwürfe erſt fertig vorliegen.
Vorläufig iſt von den Ländern gegen die ganzen Gedankengänge
Vom Tage.
Im Domelaprozeß ſurde geſtern nachmittag nach
dreiviertel=
ſtündiger Beratung um 18.30 Uhr folgendes Urteil verkündet: Der
Angeklagte wurde unter Freiſprechung in den übrigen Fällen, wegen
Betrugs im Rückfall in vier Fällen zu 7 Mongten
Gefängnis verurteilt. Die Unterſuchungshaft iſt voll anzurechnen.
Die Koſten trägt, ſoweit Freiſprechung erfolgte, die Staatskaffe, im
übrigen trägt ſie der Angeklagte.
Anläßlich der Unwetterkataſtrophe im Erzgebirge hat der däniſche
Geſandte dem Reichskanzler das Beileid der däniſchen Regierung
zu der Katſtrodhe ausgeſprocen. — Der Reichsfinanzminiſter
hat im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern zunächſt
1 Million Mark zur Verfügung geſtellt.
Es iſt in Ausſicht genommen, die deutſch=litauiſchen
Verhandlungen nm 20. Juli in Berlin zu beginnen.
Der ehemalige ungariſche Geſandte in Berlin Guſtav von
Emich iſt geſtern in einem Wiener Sanatorium geſtorben.
des Finanzminiſters Einſpruch erhoben. Es iſt aber trotzdem
anzunehmen, daß Herr Köhler ſich im Reichskabinett durchſetzt
und in der Hauptſache ſeine Entwürfe behauptet, die dann dem
Reichsrat zugehen und von ihm vermutlich nicht ohne ſchweren
Kampf an den Reichstag weitergegeben werden. Dabei bleibt
dann noch die Frage offen, ob dieſe Geſetze eine
Verfaſſungs=
änderung bedeuten, alſo einer qualifizierten Mehrheit bedürfen.
Leicht wird dem Miniſter ſeine Aufgabe diesmal im Reichsrat
vonläufig nicht gemacht werden. Aber wenn er ſich behauptet,
dann bedeutet ſeine Reform nicht nur techniſch, ſondern auch
materiell einen ganz weſentlichen Fortſchritt.
Erneute Ablebnung
der Kohlenpreiserhöhungs=Anträge.
* Berlin, 11. Juli. (Priv.=Tel.)
In der geſtrigen Sitzung des Reichskohlenverbandes und des
Großen Ausſchuſſes wurden nach langen Erörterungen die
Preis=
erhöhungsanträge des Rheiniſch=Weſtfäliſchen, des Aachener und
des Niederſächſiſchen Steinkohlenſyndikats ſowie des
Mitteldeut=
ſchen und des Oſtelbiſchen Braunkohlenſyndikats und des
Kohlen=
ſyndikats für das rechtsrheiniſche Bayern von dem Großen
Aus=
ſchuß des Reichskohlenrats abgelehnt. Die
Preiserhöhungs=
anträge des Niederſchleſiſchen und des Sächſiſchen
Steinkohlen=
ſyndikats waren in der Sitzung des Reichskohlenverbandes und
des Großen Ausſchuſſes des Reichkohlenrates vom 27. Juni
be=
kanntlich beſonderen Ausſchüſſen zur Prüfung überwieſen
wor=
den. Dieſe befürworteten eine Preiserhöhung für die beiden
Syndikate. Das Niederſchleſiſche Steinkohlenſyndikat, deſſen
Not=
lage allgemein anerkannt wurde, ſtellte jedoch ſeinen
Preis=
erhöhungsantrag zunächſt zurück, weil auch Oberſchleſien, von
deſſen Preisgeſtaltung das benachbarte Niederſchleſien in hohem
Grade abhängig iſt, einen neuen Preiserhöhungsantrag in der
geſtrigen Sitzung nicht geſtellt hatte. Der Antrag Sachſens
wurde erneut zur weiteren Prüfung an den Ausſchuß
zurück=
verwieſen.
Der Bevollmächtigte des Reichswirtſchaftsminiſters gab zur
Frage der Kohlenpreiserhöhungsanträge nochmals folgende
grundſätzliche Einſtellung des Reichswirtſchaftsminiſteriums
be=
kannt:
1. Kohlenpreisſteigerung wirkt erfahrungsgemäß auf die
ge=
ſamte Wirtſchaft preistreibend, ſei es durch tatſächliche Belaſtung
der weiteren Produktionsſtufen, ſei es durch Beifpiele und
Ten=
denz. Dies gilt auch für die Erhöhung der Preiſe einzelner
Sorten. Die Entwicklung des Innenmarktes und des Exports
wird aber von weiteren Erhöhungen des Preisniveaus
beein=
trächtigt. Im Rahmen einer gemeinnützigen Regelung muß
dar=
auf Rückſicht genommen werden.
2. Die Anträge auf Preiserhöhungen werden zum Teil mit
Abſatz= und Erlösrückgang begründet. Solche Begründung iſt
brivat= und volkswirtſchaftlich verkehrt.
3. Zulaſſung von Preiserhöhungen wegen Lohnerhöhung
ohne Rüchſicht auf den Markt und die Lage der Werke würde
An=
trieb und Begründung für neue Lohnerhöhungen und in der
Folge neue Preiserhöhungen geben.
4. Vom Standpunkt der Preisberechnung nach der
Selbſt=
koſtenerrechnung iſt zwar eine Steigerung der Selbſtkoſten bei
Fallen der Erlöſe feſtzuſtellen. Die durchſchnittliche
Gewinn=
ſpanne iſt ſehr niedrig. Die Berechnungen erfaſſen auch nicht
den geſamten Umfang wirtſchaftlicher Betätigung der Werke und
Konzerne. Die Periode der Beobachtung der gegeneinander
wir=
kenden Faktoren iſt aber zu kurz.
Aus dieſen Gründen hält der Reichswirtſchaftsminiſter
Kohlenpreiserhöhungen bei der gegenwärtigen Lage unvereinbar
mit dem Gemeinwohl.
*Tyrik von heute.
Von Dr. Herbert Nette.
Der Titel ſteht da, ob man ihn rechtfertigen kann, iſt
zweiſel=
haft. Es ſcheint das heute gar nicht zu geben, auch wenn man
das Wort Lyrik einmal von obenhin und im weiteſten Einne
nehmen will, dabei ganz unkritiſch an Gedichte denkend, die
die=
ſen Namen, einerlei, wodurch, wenn nur überhaupt verdienen:
durch Rhythmus, Klaugſchönheit, Sprachferm, durch
Leiden=
ſchaftlichkeit, Feierlichkeit, Ergriffenheit oder durch Empörung,
Auflehnung, Schrei. Vielleicht iſt nicht die Zeit dazu, und die
exprefſioniſtiſche Lyrik der Kriegs= und Nevolutionszeit war in
ihrer Zerriſſenheit und Chaotik gleichſam der Riß — um im
ipriſchen Bezirk zu bleiben —, der durch die Saiten ging.
Da=
mit ſcheint das vorläufige Ende deutſcher Lyrik erreicht, und der
Tiefſtand iſt erſchreckend, ſofern man darüber erſchrecken will,
und nicht nur, wenn man ihn an der Höhe der vergangenen
Jahrhunderte, an Namen wie Dehmel, Dauthendey, Mombert,
Rilke, George, Hofmannsthak mißt.
Aehnlicher Meinung iſt der Vers= und Dramendichter Bert
Brecht, und als Schiedsrichter bei einem literariſchen
Sänger=
ſtreit gab er vor einiger Zeit, aus angeblichem Mangel an einem
brauchbaren anderen, einem Gedicht den Preis, das in ziemlich
ruppiger Form einen Sechstagerennfahrer verherrlicht und ſich
durch häufige Interjektionen „He, he” und einen zwar geiſtloſen,
aber amerikaniſchen Refrain empfiehlt. Da eine ſolche
Entſchei=
dung Einſeitigkeit verrät und Brechts eigene Gedichte, die man
gelegentlich las, keine Niveanhebung bedeuteten, konnte man
doch einige Hoffnung haben. Inzwiſchen iſt eine vorläuſige und
teilweiſe Bilanz durch das Erſcheinen zweier Gedichtbücher
er=
leichtert worden: Anthologie jüngſter Lyrik (Gebrüder Enoch,
Verlag. Hamburg) und Bert Brechts Hauspoſtille (
Propyläen=
verlag, Verlin),
Man iſt mit Recht auf die Dichtung der Jüngſten geſpannt
denn ſchließlich iſt dieſe Zeit, die ſie mit dem Privileg ihrer
Ge=
neration zu repräſentieren beginnen, nichr ohne Bedeutſamkeit,
und der Dichter ſoll ja ſeinem Namen zufolge das Bedeutende
foch verdichten und in konzentrierter Form geſtalten. Man gibt
Klaus Mann recht, daß es nicht ſo unwichtig ſei, was ſür
Ge=
dichte die jungen Leute heute machen, man beiilligt gerne und
in vollem Maße die Aufmerkſamkeit, die im Vorwort Stefan
Zweig für ein Dutzend leidenſ haſtlich ſtrebender Menſchen
er=
bittet — und man lieſt mit erſtaunter und wachſender
Enttäu=
ſchung, zulett mit verzweifelter Gewiſſenhaftigkeit einhundert
(Kedichte, die manchmal die zi ilich unintereſſaute Innenarchitek=
1ür dunkiſchnittlicher Menſchen im die Zwanzig zeigen, oſt als
ſchwache Nachempfindungen der Vorkriegslyrik wirken, nicht das
geringſie mit der heutigen noch ſonſt einer Zeit zu tun haben,
aber auch keineswegs einen zeitloſen, ſondern von zwei, drei
Ausnahmen („Zwiegeſang” von Luſchnat, „Robinſon” von
Maria Luiſe Weißmann) abgeſehen, eben überhaupt keinen Wert
haben.
Hat man ſich etwas gefaßt, ſo verfällt man in neue
Hyff=
nungsloſigkeit, wenn einem das eigentliche Manko dieſer
Ge=
bilde llar wird. Nicht daß unter den vierzehn Autoren keiner
ein wenig überdurchſchnittliches Talent verrät, iſt ſo ſchlimm
(es gibt ja ſo viel notwendige Beſchäftigungen), im höchſten
Grade ſatal iſt vielmehr die Blutarmut, die bedauernswert=
Dürftigkeit, der Mangel an Kraſt, die Dünnheit dieſer
Erzeug=
niſſe. Nicht jedes Jahrzehnt bratcht ein Dugend Lyriker oder
auch nur einen hervorzubringen, aber wenn junge Menſchen
von aehtzehn und zwanzig Jahren, die ſich überdies für Dichter
halten, nicht mehr Leidenſchaftlichkeit, keinen höheren Pulsſchläg
auſbringen können, als ſich in dieſen blaſſen Reimen zeigt, ſo
iſt das ein Anzeichen von ſo geringer Vitalität, daß einem
bei=
nahe der Brechtſche Rennfahrer, der doch wenigſtens ſein Herz
nicht ſchnt, fympathiſch werden könnte. Dieſe Gefühlsarmut
iſt erſchreckend, und ſie iſt beſtimmt das einzige, was dieſe
Ge=
dichte mit unſerer Zeit gemeinſam haben, denn im üibrigen fragt
man ſich, in welcher Welt dieſe Jungen eigentlich leben.
Zwei=
dreimal blitzen verheißungsvolle Ueberſchriften auf: „Berlin”
oder „Lehrling am Montag”, aber es folgt nichts
Eniſprechen=
des. Im übrigen: etwas Melan=holie, etwas Sehnſucht, viel
blaſſe Wendungen aus Sprache und Gefühl der heute
Siebzig=
jährigen, und überall die Verſchwommenheit und ſchwvächliche
Unklarheit der Gefühle, deren Beſeitigung man als einziges
Poſitivum der letzten Zeit buihen zu können geglaubt hatte. Der
Lyriker hat ja das ſchöne Vorrecht, ſeine privateſten
Angelegen=
heiten vorzutragen, aber wenn er nur zu verſichern weiß, daß er
„in gleicher Langweile vom zehnten bis zum achtzigſten Jahr”
leben werde, ſo überſchätzt er offenbar die Langeweile ſeiner
Leſer. Oder folgendes: „Ich lebe faſt ohne Schmerzen. Manche
haben Erinnerungen, manche haben Wünſche, und Gedanken
hören nicht auf. Ich denke an nichts.” Nicht wahr, man braucht
nicht amerikaniſch eingeſtellt zu ſein, um zu finden, daß der
Flieger Lindbergh, der ein Altersgenoſſe dieſer Dichter iſt, einen
beſſeren Menſchentyp darſtellt, welche Tatſache jeder, dem die
Welt des Geiſtes höher ſteht als Technik und Sport, aufrichtig
bedauern wird, ohne ſie indeſſen leugnen zu können.
Von Bert Brecht als ſchärfſtem Gegner dieſer unzeitgemäßen
Dichtungen wird man etwas anderes erwarten, und in der Tat
biingt ſein Versbuch mit dem ironiſch=altertümelnden Titel
„Hauspoſtille” etwas ſehr Anderes und Entgegengeſetztes. Das
iſt keine blaßrofa Limonade, aber noch viel tveniger iſt es Wein.
Fuſel, ſaures Bier, Methylalkohol — ſo etwa könnte man einen
Begriff geben. In der Giebrauchsanweiſung der Vorrede heißt
dieſe Roeme zigarrenrauchend und unter Anſchlag
Die neue Poſigekükrenvorlage
Vorausſichtliche Inkraftſetzung Anfang Auguſi.
Der Reichspoſtminiſter hat dem Verwaltngsrat der
Reichs=
poſt ſoeben die neue Vorlage über die Erhöhung
der Poſtſcheck= und Telegraphengebühren zugehen
laſſen und den Arbeitsausſchuß zum 18. Juli einberufen. Das
Plenum ſoll am 22. Juli tagen, ſo daß die neuen Gebühren doch
noch im Auguſt in Kraft treten können. Die Vorlage iſt
ent=
ſprechend den im Verwaltungsrat geäußerten Wünſchen
aus=
gearbeitet worden. Der Miniſter hat in der ganzen Sache eine
merlwürdig ſchwankende Haltung eingenommen. Er iſt davon
abgekommen, ſich auf die Erhöhung des Portos für Briefe und
Poſtkarten zu beſchränken. Er hat nun doch alle erreichbaren
Gebühren geſteigert, im einzelnen allerdings die Sätze ſeiner
erſten Vorlage etwas zuſammengeſtrichen, ſo daß der
Geſamt=
betrag um einige Millionen geringer wird. Er hält aber daran
feſt, daß er das geſamte Geld braucht, weil er Anleihen nicht
bekommt. Daß die Vorlage im Verwaltungsrat eine Mehrheit
finden wird, iſt wohl ſo gut wie ſicher. Um ſo ſtärker wird der
Widerſtand der Oppoſitionspreſſe werden, die ſich darauf beruft,
baß der Reichstagsbeſchluß, der die Regierung zur Zurückziehung
der Vorlage aufforderte, immer noch zu Recht beſteht. Der
Miniſter hat ſich ja auch bemüht, eine Reviſion des
Reichstags=
beſchluſſes herbeizuführen, iſt aber davon wieder abgekommen,
als er ſah, daß der Ausgang zum mindeſten unſicher war. Er
wind alſo in der nächſten Zeit im Kreuzfeuer öffentlicher
An=
griffe ſtehen.
Die neuen Poſigebühren.
Ueber den Inhalt der neuen Vorlage des Reichspoſtminiſters
an den Verwaltungsrat der Reichspoſt verlautet folgendes: Die
Grundlage der Gebührenerhöhung iſt die Erhöhung der Porti
für Briefe und Poſtkarten. Das Porto für Ortsbriefe wird von
5 auf 8 Pfg., für Fernbriefe von 10 auf 15 Pfg., für Ortskarten
von 3 auf 5 Pfg., für Fernkarten von 5 auf 8 Pfg. erhöht.
Künf=
tig gilt nur das Einheitsdruckſachen=Porto von 5 Pſg., jedoch mit
der Ausnahme, daß Druckſachen in Form einfacher „Poſtkarten
nur mit 3 Pfg. gebührenpflichtig ſind. Die in der früheren
Vor=
lage geplante Ueberweiſungsgebühr im Poſtſcheckverkehr fällt fort,
aber das Porto für Brieſe der Poſtſcheck=Kunden an die
Poſt=
ſcheckämter wird auf 5 Pſg. feſtgeſetzt. Für den Paketverkehr
wer=
den ſtatt der bisher beſtehenden drei Zonen fünf Zonen geſchaffen,
wodurch ſich für manche neugeſchaffene Zwiſchenzone der
Ver=
ſand noch billiger ſtellt als bisher. So ſoll die Gebühr für ein
Fünf=Kilogramm=Paket, in der neuzuſchaffenden zweiten Zone
von 80 auf 70 Pfg. ermäßigt werden. Das Porto für das
Einkilo=
gramm=Päckchen ſoll von 30 auf 40 Pfg. erhöht werden. Eine
Erhöhung der Rundfundgebühren iſt nicht vorgeſehen. Das
Reichspoſtminiſterium hofft, die neuen Gebühren bereits am 1.
Auguſt in Kraft ſetzen zu können mit Ausmahme der Gebühren
für Pakete und Zeitungen. Dieſe ſollen erſt am 1. Oktober in
Kraft treten. Der finanzielle Nutzeffekt der neuen
Gebührenord=
nung wird auf 208 Millionen Mark im Jahre, und für den Reſt
des laufenden Jahres auf 139 Millionen Mark geſchätzt.
Um das Proviſorium mit Frankreich.
Die Auffaſſungen in Beulin und Paris über den Stand der
Wirtſchaftsverhandlungen gehen überraſchend weit auseinander.
In Paris tut man ſo, als ob die Unterzeichnung unmittelbar
bevorſtünde. Die deutſche Regierung warnt vor jedem
Optimis=
mus. Tatſächlich wird es wohl richtig ſein, daß die Dinge jetzt
in die Entſcheidung hineingedrängt ſind und daß es ſich
inner=
halb von zwei bis drei Tagen zeigen muß, ob die Grundlage
für eine Verſtänbigung überhaupt gefunden werden kann.
Des=
halb das franzöſiſche Trommelfeuer, das in erſter Linie wohl auf
die Nerven der deutſchen Regierung gerichtet iſt. Frankreich
möchte gar zu gerne eine gewaltige Erhöhung des
Weinkontin=
gents herausdrücken, während Deutſchland für ganze
Waren=
gruppen eine weſentliche Herabminderung der Zollſätze verlangt,
die Frankreich bisher nicht zugeſtanden hat. Es iſt alſo ein
Kampf auf breiter Front. Die Franzoſen wollen das
Provi=
ſorium von drei Monaten, wir wollen einen Interimsvertrag
von einem Jahr. Wir wollen die Meiſtbegünſtigung, die
Fran=
zoſen wollen Einzelverſtändigung. Aber es kann ſchon ſein, daß
die Poſitionen in ganz kurzer Zeit gegeneinander ausgehandelt
werden, da das Schema bereits feſtſteht. Das Reichskabinett hat
jedenfalls auf eine Rückfrage von Paris am Montag mittag
neue Inſtruktionen der deutſchen Delegation zugehen laſſen.
harter Mißlaute auf einem Saiteninſtrument vortragen möge,
und auch das gibt einen annähernden Begriff. Ein Dutzend
Songs nach amerikaniſchem Muſter, einige der Echtheit halber in
Engliſch, die die veralteten Ideale von „Wein, Weib, Geſang”
durch die zeitgemäßeren „Whysky, Girl, Dollar” erſetzen und an
Geiſtloſigkeit dem gemütlichen Stumpfſinn vergangener Zeiten
nich: nachſtehen. Dann die Gedichte von dem Knaben Jakob
Apfelböck, der ſeine Eltern erſchlägt und die Leichen im Schrank
verſteckt (gegen den Geruch kauft er ſich eine Azalee), von der
Kindesmörderin Marie Farrar, dem Doppelſelbſtmcid eines
Liebespaares aus Würzburg und andere Suchen im
Moritaten=
ton, wie wir ſie manchmal bei Wedekind finden. Hier iſt die
Abſicht klar, die Wirklichkeit in ihrer vollen Kraßheit zu
ge=
ſialten und einer verlogenen Scheinwelt entgegenzuſtellen, aber
leider iſt gar nicht geſtaltet, und der ſachliche Bericht eines
Kri=
minalreporters iſt in ſeinem kokumentariſchen Wert, der Wucht
ſeiner Anklage, der ungewollten Fähigkeit, zu erſchüttern —
die=
ſen unerqnicklichen Verſen weit überlegen. Folgen eine Anzahl
Gedichte, die in der Peinlichkeit ihrer Gerüche, in dem Tiefſtand
ihres Niveaus alles Bisherige hinter ſich laſſen
Weshalb alſo eigentlich von dieſem Buche ſprechen? Cs
lohnt ſich nicht, wenn nicht daſtände die ſehr ſtarke Vallade, eine
wirklich moderne Ballade von den Männern von Fort Donald,
die quer durch die Wildnis der Rocky Mountains die erſten
Schienen legten Wenn nicht das Lied von den drei Soldaten
in drei knappen Strophen ſo echt wäre, wenn nicht drei oder
vier, merkwürdigerweiſe rein lyriſche Gedichte, ſehr ſchön wärei.
Und damit kommen wir zu Brecht ſelber, denn dieſe Gedichie
ſind in ihrer lyriſchen Feinheit genau ſo verräteriſch, wie das
„Vom armen B. B.” am Schluß des Buches. Man ſieht niht
ſo das Vergehen eine: weißen Wolke, hört nicht ſo ven Kamp)
eines Baumes gegen den Wind, und auch eine Zeile wie die imh
(Kedicht vom ertrunkenen Mädchen: geſchah es (ſehr
lang=
ſam), daß Gott ſie allmählich vergaß. .” findet man nicht, wenn
man nicht Dichter iſt. Aber zugleich bat man manehes von
die=
ſer Zeit begriffen, und daß es eigentlich gar nicht angeht,
zeil=
gemäß zu ſein und doch von Baum und Winz und Wolke zu
dichten Alſo ſchreibt Brecht Niggerſongs und Moritaten, jedoch
dateiſchen „trä imt er gelegentlich von einer kleinen Wieſe miit
blauem Himmel darüber und ſonſt nichts”
Ja, das iſt ſchon ein Problem, und an der heutigen Zeit
zu leiden und zu wiſſen, daß ſie wirklich ſehr anders iſt als die
von geſtern, iſt ſicher kein ſchleißtes Zeichen. Aber der richtige
Ausſveg aus dieſer Zwieſpältigkeit iſt das ivohl nicht, entweder
iſt man Dichter und ſchämt ſch ſeiner Ergriffenheit nicht.
ſon=
dern ergreift mit ihr Ich und Welt — oder man wird Neporiel
oder Falrikint von Niggerſongs, in dieſem Falle auch das
tichtig. — Schade, daß ſo viel vom Letzten in Brechis Ejedichten
ſteht, es maeht das Vorherlgen ſihwer.
Nummer 194
Dienstag, den 12. Juli 1927
Die Genfer Marinekonferenz bertagt. Oer Kampf um die franzöſiſche
Die Frage der Verantwortlichkeit an dem
Wahlrechtsreform.
etwaigen Scheitern der Konferenz.
Die Obſtruktion der Wahlreformgegner.
EP. Genf, 11. Juli.
Die für heute nachmittag 3 Uhr einberufene öffentliche
/Sitzung der Dreimächtekonferenz zur Beſchränkung der
See=
rrüſtung von der alle Welt eine entſcheidende Aenderung der
Situation oder mindeſtens eine Klarſtellung erwartete, iſt plötz=
Eich auf unbeſtimmte Zeit verſchoben worden. Heute vormittag
egab der Genevalſeirstär der Konferenz bekannt, daß die Sitzung
rohne Zeitangake für die nächſte Sitzung vertagt ſei, und zwar
mnit der etwas merkwürdig anmutenden Begründung: „in An=
Tbetracht des tragiſchen Todes des früheren Mitgliedes der
Kon=
fferenz, des iriſchen Außenminiſters O’Higgins”. Man wundert
ſich über dieſe Begründung um ſo mehr, als bereits vorher
be=
annt war, daß die Engländer eie Vertagung der Sitzung an=
Buregen beabſichtigten. Im allgemeinen nimmt man hier
füibrigens die Vertagung als ein gutes Zeichen im Sinne einer
ſſich anbahnenden Verſtändigung. Als wahrer Grund für
wie plötzliche Vertagung der öffentlichen Sitzung der
Marinekonferenz wird jetzt bekannt, daß ein
meuer engliſcher Vorſchlag für ein Kompromiß
vorliegt, der vor der öffentlichen Sitzung zunächſt dem techniſchen
Sromitee der Marinekonferenz zur Bearbeitung übergeben
wor=
wen iſt. Der Antrag des engliſchen
Marinemini=
ſters Bridgeman, der urſprünglich in der heutigen
Nach=
mittagsſitzung vorgetragen werden ſollte, bezweckt, die
Neu=
egelung der Schiffbau=Programme für die
Hilfskriegsſchiffe nur bis zum Jahre 1931 vorzunehmen
tund bei der in dieſem Jahr ſtattfindenden zweiten Waſhingtoner
Konferenz die Beſchränkung der geſamten Seerüſtungen, alſo der
großen Schlachtſchiffe, der Kreuzer, Zerſtörer und Unterſeeboote
ggemeinſam zu behandeln. Dieſer Kompromißvorſchlag, der von
wer amerikaniſchen Delegation bereits einmal abgelehnt worden
war, ſoll in dieſem kritiſchen Augenblick noch eine Einigung
armöglichen. Jedenfalls bietet er der engliſchen Admiralität die
Möglichkeit, die Frage der Verantwortlichkeit an
diem etwaigen Scheitern der Genfer Konferenz
reu aufzurollen und dieſe Verantwortlichkeit von ſich
abzu=
wälzen. Das iſt offenbar auch der Grund, warum die
amerika=
nriſche Delegation ſchließlich in ſeine techniſche Prüfung
einge=
willigt hat.
Die Aufnahme des engliſchen
Einigungs=
vorſchlags in Genf.
Die engliſchen Vorſchläge, die der Marinemimiſter Bridgeman
h=eute abend mit dem amerikaniſchen Delegierten Gibſon
gemein=
ſm beraten hat, haben plötzlich in amerikaniſchen Kreiſen einen
ſrarken Umſchwung hervorgerufen. Der engliſche Mavineminiſter
wat nämlich neuerdings vorgeſchlagen, offenbar auf Grund neuer
„Snſtruktionen aus London, daß England bereit iſt, ſich mit einer
WBoſamtonnage von 400 000 Tonnen für Kreuzer und Zerſtörer zu
begnügen, unter der Bedingung, daß die Vereinigten Staaten
ſch verpflichten, den Bau der großen Kreuzer von 10 000 Tonnen,
diie England überhaupt auf 7500 Tonnen veduzieren wolle, in
dem Sinne zu beſchränken, daß Amerika den engliſchen Stand an
ſſolchen großen Kreuzern nicht überſchreite und ihn im Laufe der
wächſten Jahre höchſtens erreicht. England würde damach ſein
A8auprogramm an großen Kreuzern beibehalten, und die
Ver=
arwigten Staaten hätten ihr Bauprogramm an großen Kreuzern
almählich den engliſchen anzugleichen. Die Japaner ſollen ſich
mrit dieſer engliſcheamerikaniſchen Löſſung grundſätzlich
einverſtan=
dren erklärt haben, wenn die Geſamtonnage 400 000 Tonnen nicht
übberſteigt und wenn im Jahre 1931 eine neue Konvention zur
Greſamtregelung der Seerüſtungen vereinbart wird.
Die Deutſche Akademie hat den Beſchluß gefaßt, die
folgen=
hun zwei Preisausſchreiben zu erlaſſen:
1. „Das Recht der nationalen Minderheiten.”
Die Bearbeitung dieſes Themas wird mehrere, innerlich
mit=
eimander zuſammenhängende Fragenkomplexe zu behandeln
herben. Es handelt ſich einmal darum, die geſchichtlichen,
ethi=
ſagen und rechtsphiloſophiſchen Untergründe dieſes
Rechtspro=
boems aufzudecken und damit eine tiefere allgemeine
Grund=
lagung zu erlaſſen. Die nächſte wichtige Aufgabe wird darin zu
bifſtehen haben, das geltende Recht der „Minderheiten” (bzw.
derrjenigen „Nationalitäten”, die zwar nicht im ſtrengen
Rechts=
ſinine, wohl aber praktiſch ſich in einer den „Minderheiten”
ana=
loggen politiſchen Situation befinden) nach reinen
ſtaatsrecht=
lichen und völkerrechtlichen Elementen zuſammenzuſtellen und
fü kommentieren. Daran dürfte ſich ein Verſuch ſchließen, ein
Sſoſtem der zu erſtrebenden geſetzlichen Regelungen und
Schutz=
maßregeln zu entwickeln und den für ſie erforderlichen Geiſt der
Ruechtsanwendung zu kennen. Auf eine Erſchöpfung aller
poſitiv=
eichtlichen Einzelnormen oder praktiſchen Einzelfragen iſt es
hiuerbei weniger abgeſehen, als auf die Herausarbeitung der
heiſch bedeutſamen Löſungsverſuche und Anwendungen des
Mänderheitenrechts, ſowie auf den Gewinn beſtimmter
allgemei=
ner Richtlinien für die Ordnung der wichtigſten konkreten
Rechts=
velshältniſſe, die die Wirklichkeit gezeitigt hat. Wenngleich die
Swagen der auslandsdeutſchen Minderheiten naturgemäß
ihren breiten Raum in der Behandlung des Themas einnehmen
varden, ſo liegt es nicht im Plane, die Unterſuchung auf dieſe
euitſche Frage zu beſchränken; vielmehr ſollen auch die in alten
inc neuen außerdeutſchen Minderheitsproblemen
gemach=
en Erfahrungen in dieſem Zuſammenhange herangezogen und
ſen wertet werden. Das Ziel des Preisausſchreibens iſt, ein
ab=
chießendes Werk für die ganze Materie zu ſchaffen, das
ver=
nü ge ſeiner allgemeinen Grundlegung und Umfaſſung, kraft
ein ier Objektivität und Strenge, ſeiner Tiefe und Gediegenheit
ſch, eine Stellung in der euroräiſchen Literatur zu erwerben und
er Ueberſetzung in andere Kulturſprachen als würdig
erwei=
wird.
2. „Danzig und die deutſche Nation.”
Die Aufgabe dieſes Preisausſchreibens iſt eine doppelte. Es
diu d vor allem eine Darſtellung der geſchichtlichen und
geiſtig=
ültturellen Zuſammenhänge verlangt, die Danzig mit dem
ehren der deutſchen Nation verknüpfen. Daneben ſoll eine
tief=
refifende Einführung in die politiſchen, wirtſchaftlichen und
yralen Probleme des Freiſtaats Danzig in Gegenwart und
ſukunft gegeben werden. Nach beiden Seiten hin ſoll eine Dar=
EP. Paris, 11. Juli.
Die Kammer nahm heute die Beratung der
Wahlrechts=
reform bei Artikel 2, der die Abgeordnetenzahl beſtimmt, wieder
auf in der Abſicht, ſie bis zum Ende durchzuführen, ſelbſt wenn
eine neue Nachtſitzung erforderlich werden ſollte. Die
Ob=
ſtruktion der Wahlreformgegner dauerte an, ſo daß
die ganze Vormittagsſitzung völlig verloren ging. Drei
Abge=
ordnete der Republikaniſch=demorkatiſchen Union bekämpften in
einem vom Abgeordneten About eingebrachten Zuſatzantrag die
Erhöhung der Sitze von 584 auf 611, wobei ſie vor allem darauf
hinwieſen, daß in den Sitzungen meiſt doch nur die Hälfte der
Abgeordneten anweſend ſei. Die Anhänger der Reform dagegen
behaupteten, große Parlamente leiſteten fruchtbarere Arbeit, als
ſolche mit geringerer Mitgliederzahl.
Innenminiſter Sarraut ergriff das Wort zu einer
Erklärung, in der er zunächſt auf die Meinungsverſchiedenheiten
innerhalb des Kabinetts einging. Die Minderheit umfaſſe Poin=
Caré und Marin; die anderen Miniſter hätten ſich hinter ſein
Reformprojekt geſtellt. Sollte der Miniſterpräſident, ſo fragte
Sarraut, deswegen das Kabinett auflöſen und das Land wieder
in Angſt und Panik ſtürzen? Marin habe weiter nichts verlangt,
als daß er ſeine volle Meinungsfreiheit wahren dürfe, was ihm
zugeſtanden worden ſei. Darum wurde die Vertvauensfrage nicht
geſtellt, und daraus erkläre es ſich, daß Poincaré der
Wahlrechts=
debatte fernbleibe. Zur Sache ſelbſt bemerkte Sarraut, die
Re=
gierung ſtehe einer übermäßigen Erhöhung der Abgeordnetenzahl
ablehnend gegenüber.
Nach längerer Debatte wurde dann mit 346 gegen 168
Stimmen die Schließung der Beratung ausgeſprochen. Der
An=
trag About wurde mit 236 gegen 197 Stimmen abgelehnt. — Ein
von dem Kommuniſten Fournier eingebrachter Antrag, der einen
Abgeordneten für je 70 000, ſtatt 40 000 Einwohner forderte,
verfiel mit 342 gegen 105 Stimmen gleichfalls der Ablehnung. —
Ein Antrag des Linksrepublikaners Coty forderte eine gerechtere
Verteilung der Wahlkreiſe. Dieſer Antrag wurde mit 320 gegen
248 Stimmen abgelehnt. Dem gleichen Schickſal verfielen noch
zahlreiche Anträge der Oppoſition, die ganz offenſichtlich darauf
hinausliefen, die Debatte zu verſchleppen. Schließlich brachte ein
Abgeordneter vom Nationalen Block einen Antrag ein, die
Abge=
ordneten=Entſchädigungen von 45 000 auf 30 000 Franken
herab=
zuſetzen, dem die Kommuniſten zuſtmmten. Das Ergebnis der
Abſtimmung wird in der um 9 Uhr beginnenden Nachtſitzung
bekanntgegeben werden.
Poincaré dementiert.
EP. Paris, 11. Juli.
Das „Journal” will in der Lage ſein, die Meldung zu
dementieren, daß Poincaré aus der Republikaniſch=
Demokra=
tiſchen Union ausgetreten ſei. Tatſache ſei lediglich, daß er den
Präſidenten der Partei erſucht habe, ſeinen Namen nicht mehr
auf gewiſſe Propagandaſchriften der Partei zu ſetzen, da in dieſen
Schriften Parteien angegriffen würden, die in ſeiner Regierung
vertreten ſeien. Solche Angriffe halte er mit ſeiner Stellung als
Präſident eines Kabinetks der nationalen Einigung nicht
ver=
einbar.
Clémenceau im Sterben.
EP. Paris, 11. Juli.
Im Befinden Clémenceaus, der ſeit etwa vierzehn Tagen
wegen Schwäche das Zimmer hüten muß, iſt in den letzten 48
Stunden eine Verſchlechterung eingetreten, ſo daß mehrere Aerzte
zur Behandlung hinzugezogen wurden. Die Aerzte hielten es für
nötig, die Familienmitglieder zu benachrichtigen, daß der
Zu=
ſtand des Kranken zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß gebe, worauf
die nächſten Verwandten ſich am Kranlenlager einſanden. Es
wurde keine ausgeſprochene Krankheit bei Clémencequ feſtgeſtellt,
ſondern eine ſchnelle Abpachme der Gehirntätigkeit. Am Morgen
trat eine leichte Beſſerung ein, ſo daß Clémencequ Nahrung zu
ſich nehmen konnte.
Die engliſche Politik.
Erklärungen Chamberlains /Chamberlain vermeidetes,
auf die Nheinlandfrage einzugehen.
EP. London, 11. Juli.
In Form einer Anfrage brachte Ponſonby die Beſorgniſſe
der Arbeiterpartei hinſichtlich der Beziehungen
zwi=
ſchen Frankreich und Deutſchland, der Lage i
Süd=
oſteuropa und der Haltung gegenüber Rußland zum Ausdruck.
Durch den Locarnopakt habe England endgültige
Verpflich=
tungen im Falle von geſpannten Beziehungen zwiſchen
Deutſch=
land und Frankreich übernommen. Was ſei die engliſche Politik
hinſichtlich der Räumung der Rheinlande? Beabſichtige England
lediglich dasſelbe zu ſagen wie Frankreich? Er forderte ein
Ab=
kommen zwiſchen England und Amerika auf der
Schiedsgerichts=
baſis. Ferner befürchtete Ponſonby Nachteile für die Lage in
Südeuropa infolge der intimen Beſprechungen zwiſchen
Cham=
berlain und Muſſolini und erklärte, daß die Rückwirkungen des
Bruches mit Rußland zu Unruhen in Europa führen könnten.
Die zahlreichen abgeſchloſſenen Verträge hätten eine Vewwirrung
in Europa geſchaffen, die ſchlimmer wäre, als vor 1914. Die
engliſche Regierung habe nichts getan, um einen etwaigen
zu=
künftigen Krieg vermeiden zu helfen. Die deutſche Abrüſtung
hätte das Vorbild für die allgemeine Abrüſtung ſein ſollen. Statt
deſſen ſeien nur übertriebener Ehrgeiz in Italien, Opfer in
Ruß=
land, Enttäuſchung in Deutſchland, Beſorgniſſe in Frankreich,
Gefahren in Polen, Unruhen auf dem Balkan und Mißtrauen in
Amerika entſtanden. Der Völkerbund ſei nichts als ein Schleier,
hinter dem ſich in den Hotels geheime diplomatiſche
Be=
ſprechungen abſpielten.
Chamberlain ging auf die Einzelheiten der Anfrage nicht
ein, ſondern definierte die engliſche Politik nur allgemein dahin,
daß ſie die Feinde zu verſöhnen und die Differenzen aus der
Welt zu ſchaffen ſuche. Ein Krieg zwiſchen Amerika und
Eng=
land ſei ſchon gefühlsmäßig unmöglich. Es beſtünde kein Grund
zur Beunruhigung über ſeine Beſprechungen mit Muſſolini. Der
Völkerbundsgeiſt habe Fortſchritte gemacht. Es ſei nicht
beab=
ſichtigt, die Differenzen mit Rußland zu vergrößern. Hinſichtlich
der Seeabrüſtungskonſerenz wolle er die Hoffnung nicht
auf=
geben. — Die Rheinlandfrage iſt von Chamberlain indeſſen nicht
erwähnt worden.
Chamberlain erllärte weiterhin mit Bezug auf den Abbruch
der Beziehungen zwiſchen England und Rußland, daß er nie
eine Macht aufgefordert habe, das engliſche Beiſpiel
nachzu=
ahmen. Auf den Vorwurf von Ponſonty antortend, wonach
die Völkerbundsfragen in Genf zumeiſt im Hotelzimmer
Cham=
berlains geregelt würden, erklärte der Außenminiſter, daß Briand
und Streſemann ſich nur einmal bei ihm verſammelt hätten.
Ein andermal hätte eine Begegnung bei Briand ſtattgefunden.
Er bedauere, daß die Diskuſſion anläßlich dieſer letzteren
Begeg=
mung infolge Erkrankung Briands abgebrochen werden mußte.
Die einzige Frage, die bei dieſen Zuſammenkünften behandelt
worden ſei, ſei die Aufnahme Deutſchlands in die
Mandats=
kommiſſion geweſen, denn Streſemann habe wiſſen wollen, ob
Deutſchland einen feſten dahingehenden Antrag ſtellen könne.
Wenn man die Arbeiten des Völkerbundsrates in den letzten
drei Jahren prüfe ſo müſſe man feſtſtellen, daß der Rat ſich nicht
bloß mit untergeordneten Fragen befaßt habe, wie Ponſonty
be=
hauptete, ſondern auch mit Fragen größter Wichtigkeit. Die
Autorität des Völkerbundes wachſe von Jahr zu Jahr. Er ſei
noch ein junges Unternehmen, das aber nach ſeiner feſten
Ueber=
zeugung an Macht und Einfluß ſtändig zunehmen werde.
Was die Frage der Flotten=Abrüſtungskonferenz anbetreffe,
ſo ſei es ihm jetzt nicht möglich, ſchon alle Einzelheiten
mitzu=
teilen. Er könne aber ſagen, daß die engliſche Delegation einen
feſtumriſſenen Abrüſtungsplan vorgelegt habe, der, wenn er
an=
genommen würde, für England eine jährliche Einſparung von
50 Millionen Pfund im Gefolge hätte. England könne nicht
daran denken, mit Amerika einen Abrüſtungswettlauf zur See
anzutreten. Er hoffe, daß die Konferenz Erfolg haben werde,
und daß ſie dadurch eine Abrüſtungskonferenz auf weitaus
grö=
ßerer Grundlage vorbereiten könne, die ſich nicht nur mit der
Abrüſtung zur See, ſondern auch mit der Abrüſtung zu Lande
und in der Luft befaſſen würde.
Darauf ergriff der Abg. Kennworthy das Wort und drückte
die Hoffnung aus, daß die Mächte bald eine feierliche Erblärung
abgeben würden, wodurch ſie den Krieg als außer Geſetz ſtehend
Prollamieren würden. Dadurch könnte die Abrüſtung und die
dauernde Befeſtigung des Friedens am beſten vorbereitet werden.
ſtellung geliefert werden, die zugleich ſtreng wiſſenſchaftlich
be=
gründet und allgemeinverſtändlich iſt, bei aller Sachlichkeit des
Tones doch eine literuriſch=künſtleriſch wie politiſch wirkungsvolle
Form anſtrebt. Ein Werk dieſes Stils hat nicht nur die
Auf=
gabe, den Danzigern ſelbſt ein nationales Haus= und
Erbau=
ungsbuch zu werden, ſondern ſollte darüber hinaus den
doppel=
ten Zweck verfolgen, dem geſamten Deutſchtum die überragende
Bedeutung der Danziger Frage ans Herz zu legen, und auch auf
die öffentliche Meinung bei den „Neutralen” — auch in dieſem
Falle wird an eine Ueberſetzung gedacht — mit überzeugender
Kraft einzuwirken.
Die Bewerberſchriften ſind in deutſcher Sprache vorzulegen.
Sie ſind unter den üblichen Förmlichkeiten (Kennzeichnung durch
ein Motto und gleichzeitige Angabe des Verfaſſernamens in
einem verſiegelten, durch das Motto bezeichneten Briefumſchlag)
an die Deutſche Akademie, München, Reſidenz,
bis zum 1. Mai 1929 einzureichen. Das Ergebnis des
Aus=
ſchreibens wird auf der Hauptverſammlung der Deutſchen
Aka=
demie im Oktober 1929 bekanntgegeben werden. Für jedes
der beiden Preisausſchreiben wird eine Summe
von 5000 Mark ausgeſetzt.
Wer war Gambrinus?”
Von Alexander v. Gleichen=Rußwurm.
Die Bierverehrung mußte auch zu einem heiteren. Gott
emponblicken, ähnlich und ebenbürtig den von Weintrinlern
an=
gerufenen Bacchus im Reiche fröhlichen Trinkens. Er tronte
auf einem Bierfaß ſtatt auf dem Weinfaß, doch ebenſo behäbig,
Hopfen kränzte ihn. Er nannte ſich König Gambrinus. Mit
dieſem Namen hat es folgende Bewandtnis.
Eine Legende bildete ſich um einen trinkfrohen, weiſen König,
der aber in Wirklichkeit als Herzog von Brabant ſein Land
für=
ſorglich regierte. Es war Johann I., den man Jan Primus
nannte (1251—1294) unter deſſen Herrſchaft ſich die Bierbrauer zu
einer Gilde zuſammenſchloſſen. Das Anſehen dieſer Gilde
wuchs aber raſch ſo ſtark, und die Betriebe blühten ſo mächtig
cuf, daß der Herzog deren Ehrenvorſitz übernahm. Sein
Bild=
nis, ein ſchäumendes Glas Bier in der Hand, ſchmückte den
Ver=
ſammlungsſaal der Gilde. Bald wurde Jan Primus in
Gam=
brinus verwandelt, die Sage bemächtigte ſich ſeiner, vom Herzog
hieß es weit in der Nunde, er ſei ein König und habe das Bier
erfunden. In Wirllichkeit lehrt jedoch das Geſchichichen, wie be=
Aus dem ſseben erſchienenen neuen, reizvollen Buch von Alexander
von Gleichen=Rußwurm „Gute Geiſter”, ein Buch vom Trinken (R.
Piper u. Co., München. (Preis Mk. 6,50.)
deutſam ſich das Braugewerbe im gotiſchen Zeitalter erhob.
Flandern und Brabant, der deutſche Norden, das Apenvorland,
wo kein Wein gedieh, die Städte und Klöſter ſtellten ſich unter
das Szepter des Königs Gambrinus, der in Lied und Bild
weiterlebt, ein Gegenſtück zu dem freundlichen Bacchus, ein neues
Sinnbild für der Welt Heiterkeit.
Die Zeit, in der man jenen beiden Herrſchern, Bacchus und
Gambrinus, unbedingt unbefangene Huldigung zollte, fiel
keines=
wegs mit einer Cpoche des Niederganges zuſammen, ſondern
be=
zeichnet einen Höhepunkt europäiſchen und beſonders deutſchen
Lebens, eine aufblühende Wirtſchaft und geſegnete Kunſt. Aus
den majeſtätiſchen Kellereien der Rathäuſer ſchlichen nicht
ner=
venelende Jammerweſen heraus, ſondern derbe Biedermänner,
die im Rat ihren Mann ſtellten wie bei der Kanne. Mochte hier
und da eine Naſe zum Kupferbergwerk erglühen, mochte bei
mancher Gelegenheit die Trinkfertigkeit zu ſtark auf die Probe
geſtellt ſein, es läßt ſich keine Degeneration nachweiſen. Die
Köpfe der japferen Trinker ſind Charakterköpfe.
— Hermann Eris Buſſe: Peter Brunnkant. Roman. Mit einem
Vor=
wvort von Hermann Stehr. Vom Preisrichterkollegium des „
Jugend=
preiſes Deutſcher Erzähler” zur Herausgabe empfohlen.
„Peter Brunnkant” von Hermann Eris Buſſe iſt der Roman einer
Liebe, deren einzige Frucht die Liebe iſt. Da klingen ſo viele
Lebens=
weisheiten auf, die, ron einem ſchweifenden jungen Menſchen
eingefan=
gen, gerade tief genug ſind, um das He=z zu uerwirren, doch zu ſchwach,
das Daſein zu meiſtern. Dieſe Sucht nach ſolchen gedanklichen
Sicker=
heiten nötigt ſich aus dem Schickſal ſeines Veters und dem Weſen
ſei=
ner Mutter einem Menſchen auf, der alles Feſte und Sichere der
Lebensführung ſcheut und in fernſeliger Inbrunſt doch anſtrebt. Auf
dieſe Weiſe wird ſein äußeres Leben voll bunten Reichtums, wie es ſich
innerlich zum Blühenden, Klingenden, Ins=Leben=hinein=ſtreben
ent=
wickelk. Der Held iſt der grüne Heinrich der Nachkriegszeit, trotzdem
uichts des Greuelvollen und Finſteren der Sckhlachtenjahre hineinklingt.
Obwohl das wehmtsvoll=ſelige und tragiſche Riugen zweier Meuſchen
umeinander und um ſich in den Gaſſen, Kirchen und Plätzen der
Breis=
gauer Münſterſtadt, den Tälern und Bergen des Schwarzwaldes, am
Rhein und an den Geſtaden des traumgeſegneten Bodenſees ſich
ab=
ſpielt, ſo greifbar deutlich), daß man die Glocken klingen, den Wald
rau=
ſchen hört, daß ſich die Wege und Irrwege vor uns ſichtbar dehnen und
verſchlingen, Dörfor und Städte in der Sonne des heiteren Landes
auf=
ſteigen: Wenn man mit der Leſung des Buces zu Ende iſt, ſo hat ſich
doch alles in Adalun ereignet, auf einer ſeliſ=unſelig=verhangenen Inſel
im Weltall, wo zwei Menſchen mit berauſchtem, doch zitterndem
Her=
zen um ein Glüch ringen, das größer iſt als ſie ſelbſt. — Dieſes
vor=
liegende Werk iſt bei der Deutſchen Buch=Gemeinſchaft in Berlin SlV 61,
Teltower Straße 29, erſchienen. Für den gerngen dierteljährlichen
Mitgliedsbeitrag von 3,90 Mark erhält das Mitglied einen prächtigen
Halblederband nach eigener Wahl und vierzehntägig die illuſtrierte
Zeit=
ſchrift „Die Leſeſtunde” koſtenfrei ins Haus geſandt. Weit über
drei=
hunderttauſend Mitglieder haben ſich in drei Jahren der Gemeinſchaft
angeſchloſſen. Ausführliche Werbeſchrift „Roe” wird durch die D.B.G.
koſtenlos verſand:.
Seite 4
Nummer 191
Die indiſche Oebatte im Hauſe
der Gemeinen.
Von unſerem (=Korreſpondenten.
London, 11. Juli.
Der Unterſtaatsſekretär für Indien, Graf Winterton,
ent=
rollte dieſer Tage im Unterhauſe ein Bild von den jetzigen
Ver=
hältniſſen in Indien. Er ſprach faſt zwei Stunden lang mit der
an ihm gewohnten Sachkenntnis und Klarheit über die
Entwicke=
lungen und Fortſchritte während des letzten Jahres. Man hätte
wohl erwarten können, daß ein lebhaftes Intereſſe für „dies
Juwel in der Krone Großbritanniens” wie es ſo gern genannt
worden iſt — früher häufiger wie jetzt —, die Mehrzahl der
Parlamentsmitglieder zuſammenlocken würde. Aber die Zeiten
haben ſich geändert. Heute ſind die Dominions Trmpf; das
Haus war deprimierend ſchwach beſetzt. Erſt die aufregenden
Szenen, die den überraſchenden Schluß der Debatte bildeten,
ließen eine größere Zahl aus den Lobbies und den
Erfriſchungs=
räumen herzuſtrömen. Das Senſationelle lockte, nicht das Wohl
vder Wehe Indiens.
Winterton konnte in ſeinem Vortrage auf manche erfreuliche
Momente hinweiſen: Beſſerung der ſtaatlichen
Wirtſchaftsver=
hältniſſe, einen Ueberſchuß im Budget die Erweiterung des
Bahnnetzes, der Bewäſſerungspläne, beſſere Arbeitsverhältniſſe,
Entwickelung des Unterrichtsweſens, eine auffallende
Entwicke=
lung der landwirtſchaftlichen Kooperativ=Geſellſchaften, deren
Zahl jetzt auf 72000, deren Kapitalien auf faſt 500 Millionen
Nupien geſtiegen ſeien. Aber da war doch ein ſtark verdunkelter
Unterton. Ein großer Teil der Bevölkerung iſt ganz intereſſelos
und in Aberglauben verſunken, was moderne Sanitätspflege
uſw. ganz hoffnungslos macht. Es gibt ſelbſt unter den
Gebil=
deten Leute, wie z. B. auch Gandhi, die erklären, daß gute
Straßen, Eiſenbahnen und andere moderne Schöpfungen „auf
die Seele des indiſchen Volkes keinen Eindruck machen. Der
zu den Sozialiſten übergegangene Oberſt Wedgwood
erklärte freilich, er ſei entttäuſcht, daß die Rede des
Unterſtaats=
ſekretärs kein Wort von Gewährung der Freiheit enthalten habe.
Der Unioniſt Sir F. Nelſon erklärte dagegen, eine 20 Erfahrung in Indien habe ihn nur gelehrt, wie wenig
er von Indien wiſſe. Zwei Drittel von den 320 Millionen des
indiſchen Volkes gehörten der Hindu=Religion an. Zeitalter
lange religiöſe Gebräuche, Vorurteile und Traditionen ſeien
untrennbar mit jedem Problem verbunden, das gelöſt werden
müſſe, wenn ſie über eine Gewährung der Selbſtregierung
be=
ſchließen ſollten. Seit Generationen ſeien die Familien durch
Ehen zwiſchen 13= bis 14jährigen Knaben und 9= bis 11jährigen
Mädchen gebildet worden. Wie könne man eine Erweiterung
der Selbſtverwaltung oder eine volle Dominion=Regierung einer
Nation verleihen, deren Lebens= und Verſtandeskraft zweifellos
leiden müßten, ſolange dieſe religiöſen Gebräuche und
Tradi=
tionen in Kraft blieben? Der General Charteris ſagte,
Dienstag, den 12. Juli 1927
er habe die größere Zeit ſeines Lebens in Indien verbracht. Von
der rieſigen Millionenzahl hätten noch keine 100 000 je von
kon=
ſtitutionellen Reformen gehört. Die große Maſſe würde die
Fortdauer des jetzigen Syſtems vorziehen.
Nun erhob ſich aber plötzlich ein Mann, deſſen Worte nicht
ſo ohne weiteres beiſeite geſchoben werden konnten. Das war
der Arbeiterabgeordnete Tom Shaw,
Arbeits=
miniſter im Kabinett Maedonald, der ſoeben erſt
von einer langen Reiſe nach Indien zurückgekehrt war. Er
be=
richtete, nach anderthalb Jahrhunderten britiſcher Herrſchaft
ſeien die Männer noch ſo billig wie Schmutz. Er habe ſechs
Männer ein Klavier auf ihren Köpfen tragen ſehen. Es ſei
alſo offenbar billiger, Männer als Laſttiere zu benutzen, wie
Fahrzeuge. Er habe in Bombay Leute in Hütten leben ſehen,
die eine Schande für die Menſchheit ſeien. Er habe indiſche
Dörfer beſucht, in denen der Geſtank und Schmutz und die mit
Krankheiten bedeckten Körper jeden niederſchmettern mußten.
Nach anderthalb Jahrhunderten britiſcher Herrſchaft erhielten
noch nicht drei Prozent der Bevölkerung Unterricht. Die
Einge=
borenen=Staaten von Baroda und Indore hätten ein Syſtem
zwangsweiſen Elementar=Unterrichts eingeführt, das Britiſch=
Indien als Beiſpiel dienen könne. Zugrunde liege aber noch
etwas anderes. Eine große Zahl von Indiern ſeien extreme
Home Rule, weil ſie eine perfönliche Unbilde erlitten
hätten. Da ſei ein angeſehener Indier ein Britenfeind, weil
ein Brite einſt ſeinen Turban aus dem Fenſter geworfen habe,
als er ein Abteil erſter Klaſſe betrat, für das er eine Karte
ge=
löſt hätte. Es ſeien noch weitere Fälle phyſiſcher Gewalttat von
Briten an Indiern vorgekommen. Er berichtet dann, was ſchon
vom „Vorwärts” erzählt worden iſt. Er ſei Zeuge geweſen, wie
ein britiſcher Offizier, im Hotel Speneer in Madras ſeinen
Diener ſo lange grauſam geſchlagen habe, bis ſich ein
Deut=
ſcher eingemiſcht habe. Von allen Seiten im Hauſe ſetzte ein
wahrer Sturm ein. Er ſolle den Namen des Offiziers nennen,
es ſei nicht wahr, warum er es nicht gemeldet habe. Graf
Win=
terton mußte zugeben, daß ihm ſchon ein Schwede den Bericht
des Vorwärts” mitgeteilt habe. Aber er ſetzte mit einem Schlag
auf den vor ihm ſtehenden Depeſchenkaſten hinzu, er müſſe aber
die Nennung des Namens verlangen. Er ſtehe da als Vertreter
der Briten in Indien und betrachte die ganze Geſchichte mit dem
größten Mißtrauen. Der right onourable Gentlemau habe eine
ſo ſchwere Anklage gegen einen britiſchen Offizier erhoben, ohne
den Mut zu haben, ſeinen Namen zu nennen. — Da ſprang
Shaw wütend auf, hämmerte auf den Tiſch und ſchrie: „Er heißt
Bromley. Ich habe ſchon geſagt, warum ich ihn nicht nennen
wollte: Weil ſeine Frau uns gebeten hat, nichts in der Sache
zu tun.” Winterton wendete ſich gegen die Angriffe auf Leute,
die ſich nicht verteidigen könnten, und die ſicher ebenſo viel für
den König und ihr Land in Indien getan hätten, wie ingend ein
Mitglied der Oppoſition.
Inzwiſchen waren auf die Nachricht von dem Kampf
zahl=
reiche Mitglieder wieder in die Halle getreten. Es wurde
ge=
witterſchwül. Man ſah die Köpfe Vieler rot werden. Zurufe
und Zwiſchenrufe von beiden Seiten.) Ein unioniſtiſches Mit=
glied ruft: „Immer dieſe Angriffe auf Ihr eigenes Land.”
Winterton (nun auch in Erregung): „Es iſt die alte hiſtoriſche
Gepflogenheit der Honourable Gentlemen von der anderen Seite,
herzukommen und von jedem Lande gut zu reden, nur nicht von
dem eigenen.” — Shaw, glühend rot im Geſicht, mit
unter=
geſchlagenen Armen, zur Miniſterbank gewendet: „Das iſt
ein=
fach gelogen.” — Winterton, ſich zu ihm wendend: „Was haben
Sie geſagt?” — Shaw trat bis zum Tiſch des Hauſes vor —
eine unverzeihliche Verletzung des Etikette des Hauſes — und
rief, ſich nur mit Mühe beherrſchend: „Ich ſage mit voller
über=
legung, daß die Erklärung, wir ſprächen ſtets übel von unſerem
eigenen Lande, eine einfache, klare, offenbare Lüge iſt.” (
An=
dauerudes Rufen: „Zurückziehen!” und Gegenrufe der
Oppo=
ſition.) Der ſtellvertretende Sprecher (Captain Fitzroy) forderte
Shaw zum Zurücknehmen der Worte auf. Shaw: „Ich kann
und will nicht zurücknehmen.” — Winterton: „Iſch will die
Situg=
tion erleichtern. Ich bin bereit, die Erklärung zurückzunehmen,
daß Sie es „immer” tun. Aber Sie tun es häufig.‟ Der
Sprecher forderte Shaw noch einmal zum Zurücknehmen auf.
Shaw: „Sie haben falſch verſtanden. Der Ausdruck kam von der
andereu Seite und auf ihn erwiderte ich: „Es iſt eine
entſchie=
dene Erige.” Ich kann das nicht zurücknehmen und will es nicht,
was auch immer die Folgen ſein mögen.” Laute Chers der
Sozialiſten. Der Sprecher befand ſich augenſcheinlich in größter
Verlegenheit. Er wagte nicht, gegen dieſen angeſehenen
Abge=
ordneten von Miniſterrang bis zum Aeußerſten zu gehen, und
auch von der Miniſterbank wurde kein Antrag geſtellt auf
Aus=
ſchließung. Er machte noch einmal eine halbe Anſtrengung, die
Autorität des Stuhles aufrecht zu erhalten und ſagte, zu Shaw
gewandt: „Wenn Sie irgend ein einzelnes Mitglied beſchuldigen,
ſo müſſen Sie zurücknehmen.‟ Die Klimax war erreicht. Das
Haus wartete ſchweigend mit äußerſter Spannung. Da machte
der Sozialiſt Marton Captain Fitzroy aufmerkſam, daß es 4Uhr
geſchlagen habe, was den automatiſchen Schluß bebeutet. Der
Sprecher erhob ſich tief aufatmend von ſeinem Stuhl.
Zur Ermordung des iriſchen Vizepräſidenten.
EP. London, 11. Juli.
Wie aus Dublin gemeldet wird, ſind im Zuſammenhang
mit der Ermordung OHiggins mehrere Verhaftungen
vorge=
nommen worden. Nach der offiziellen Darſtellung haben an dem
Attentat fünf Perſonen teilgenommen. Zwei ſtanden Schmiere,
während die drei anderen aus dem Auto heraus die
Revolver=
ſchüſſe abfeuerten. Die Polizei hat eine Abſperrungskette um
Dublin gezogen und läßt alle Automobile anhalten und
durch=
ſuchen. Der Mord hat im ganzen Lande große Erregung
aus=
gelöſt. Man hält die Tat mehr für einen perſönlichen Nachenkl,
als für einen politiſchen Anſchlag, da man nicht glaubt, daß die
Gegner der Regierung, alſo die Anhänger de Valeras, bis zu
einem politiſchen Mord gehen würden. — OHiggins hat ſich
durch die unerbittliche Art, mit der er zahlreiche Irreguläre
hin=
richten ließ, viele perſönliche Feinde gemacht.
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zen 12. Aulf
Nummer 194
Dienstag, den 12. Juſi 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 12. Juli.
Wichtig für engliſche Kriegsgefangene.
Die Kciegerkameradſchaft Haſſia — Verband der Kriegsbeſchädigten
mnd Kriegshinterbliebenen — Darmſtadt, Ahaſtraße 5, gibt bezüglich
der engliſchen Aeſtguthaben nachſtehende Auslegungen bekannt:
Zur Erläuterung des Begriffes, R eſtguthaben und der
Ent=
psehung der engliſchen Guthabenliſten iſt folgendes zu bemerken:
Der Kriegsgefangene hat nur Anſpruch auf freien Unterhalt, auf
ſtunſt nichts. Wenn er gemäß Artikel 6 der Hauger Landkriegsordnung
mur Arbeit herangezogen wird, ſo unterliegt die Vemeſſung der Höhe
dies Arbeitsverdienſtes vollkommen der Entſcheidung der feindlichen
Wilitärbehörde. „Der Verdienſt der Kriegsgefangenen,” ſo heißt es in
taeſem Artikel weiter, „ſoll zur Beſſerung ihrer Lage verwendet und
der Ueberſchuß nach Abzug der Unterhaltungskoſten ihnen bei der Frei=
U ſſung ausgezahlt werden.”
Es handelt ſich alſo bei den zur Auszahlung gelangenden Beträgen
u- der Hauptſache um ſolche Ueberſchüſſe. Dazu kommen dann noch
Moſtanweiſungsbeträge, Bardepots uſw. und im beſonderen für das
Syanitätsperſonal die dieſem nach der Genfer Konbention zuſtehende
Snanitätsgebühr
Hieraus haben ſich nun die Guthabenſalten ergeben, die von den
ey=gliſchen Lagerbehörden für jeden einzeln in Betracht kommeden
Gwimkehrer errechnet und in Liſten der deutſchen Regierung mitgeteilt
morden ſind. Die deutſche Negierung iſt alſo an der Aufſtellung dieſer
Giſten volltommen unbeteiligt geweſen. Die Reſtverwaltung für
Reichs=
an fgaben, Berlin W. 9, Königgrätzer Straße 122, vermittelt demgemäß
nurr die Auszahlung und kann jedem nur das zahlen, was in den Liſten
fu ihn verzeichnet iſt, und muß obendrein der engliſchen Regierung
ſin er jeden Einzelbetrag Nechnung legen.
Die Beſchwerden über die Höhe der einzelnen Guthabenſolden, bzw.
ſiger das Nichtvorhandenſein von ſolchen könnten ſich alſo nur gegen die
engliſchen Behörden richtigen. Dieſe lehnen aber grundſätzlich die
Nach=
püäifung aller Neklamationen ab, und die Reſtverwaltung ihrerſeits iſt
nßht in der Lage, dieſe wegen mangelnder Beweismittel trotzdem zu
durtreten.
Die Kriegerkameradſchaft Haſſia iſt gerne bereit, über
Verſorgungs=
rngelegenheiten unentgeltlich Nat zu erteilen. Anfragen ſind zu richter
in die Geſchäftsſtelle Darmſtadt, Ahaſtraße 5.
Der Heſſen=Darmſtädter
Volksfeſt=
verein New Hork in Darmſtadt.
II.
Der zweite Tag des Beſuchs unſerer amerikaniſchen
Lands=
leute war am Vormittag Beſichtigungen gewidmet. Die
Herr=
ſchaften, die Darmſtadt noch nicht kannten, nahmen an einer
Rundfahrt teil, andere beſuchten die Ausſtellungen im
Reſidenzſchloß, auf der Mathildenhöhe und im Landesmuſeum.
Mittags hatten die amerikaniſchen Herrſchaften die
Stadt=
verwaltung, die Preſſe und einige Darmſtädter Freunde zum
Eſſen in das Hotel „Zur Traube” geladen. In dem ſchönen,
un=
gemein geſchmackvoll hergerichteten Speiſeſaal war an Tafeln
und Einzeltiſchen gedeckt. Unter den Ehreugäſten ſah man Frau
von Ewald Exz., Oberregierungsrat Dr. Siegert,
Pro=
vinzialdirektor, Dr. Kranzbühler, Oberbürgermeiſter Dr.
Gläſſing, die Bürgermeiſter Mueller, Delp,
Studien=
direktor Kiſſinger, Herr Th. Stemmer ſen, Vertreter der
Stadtverordnetenverſammlung und der Preſſe.
Im Namen der Gaſtgeber hieß Herr Strauß die Gäſte
herzlich willkommen und dankte in humorgewürzter Rede für
ihr Erſcheinen. Er gab ſeiner Freude Ausdruck, wieder einmal mit
Darmſtädtern und Heſſen zuſammen ſein zu können. Er gab dann
eine ebenſo humorvolle Definition des Namens ſeines Vereins
und des Zweckes ſeiner Veranſtaltungen. Im Weſentlichen ſind
es die heſſiſchen Volksfeſte, die drüben veranſtaltet werden und
deren Erträgniſſe der Heimat zugute kommen. Er betonte, daß
die Mitglieder des Vereins durchweg echte „Self made man.”
ſind, die arm nach drüben gekommen ſind und ſich dort
empor=
gearbeitet haben, ſodaß es ihnen allen gut geht. Alle aber
freuen ſich, die Heimat einmal wiederzuſehen, deun ſie hängen
in Liebe und Treue an der Heimat. Und mit Opferfreudigkeit.
Soweit jeder es vermag, gibt er den Armen in der Heimat.
Redner ſchloß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß auch der
diesjährige Beſuch harmoniſch verlaufen möge.
Frau von Ewald Exz. führte
—— Sommerfpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
Qsitung Direktor Adalbert Steffter). Heute Dienstag und täglich abends
uhr finden Wiederholungen der mit großem Beifall aufgenommenen
Onerette „Der Graf von Lupemburg” von Franz Lehar ſtatt. Mittwoch
uch Donnerstag je dritte Abonomentsvorſtellung für Mittwoch= bzw.
Anennerstags=Mieter. In Vorbereitung befindet ſich die Operettenpoſſe
Wie einſt im Mai” und wird in dieſem Stück Bruno Harprecht in der
ſülle des „Methufalem” gaſtieren. Als Nachtvorſiellung wird „Der
Meiſterboxer” vorbereitet mit Bruno Harprecht in der Titelrolle, und
e darauf hingewieſen, daß nur eine Aufführung dieſes Schwankes
täktſindet.
— Heffiſches Künſtlertheater. Für die nächſte Spielzeit wurden
ver=
füichtet: Fräulein Margot Brüller, früher Stadttheater Würzburg,
byrr Paul Roland, Frankfurt a. M.
— Rudolf Wittgen, das ehemalige Mitglied des Nationaltheaters
Nannheim und des Landestheaters Darmſtadt, iſt ab Herbſt an das
ſmadestheater Stuttgart verpflichtet und erhielt ſoeben die Einladung,
m. 25. und 26. Juli bei den Jubiläumsfeſtſpielen der Univerſität
Tü=
in gen den „Karl Moor” i Schillers „Räubern” zu ſpielen.
— Johann Strauß=Konzerte. Auf das heute Dienstag, den 12. Juli,
at tfindende Sonderkonzert des Städtiſchen Orcheſters unter der
ſe tung des früheren k. k. Hofballmuſikdirektors im Städtiſchen Saalbau
ei hiermit nochmals aufmerkſam gemacht. Karten zu 1 Mk ſind abends
ni der Kaſſe und im Vorverkauf zu 80 Pfg. bei Konzert=Arnold,
Wil=
emminenſtraße 9, L. Schutter, Eliſabethenſtraße, Chr. Arnold,
Ernſt=
uSwigſtraße (am Weißen Turm) und im Sekretariat der Städtiſchen
lademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36, zu haben. Des zu
erwar=
zuchen Andranges wegen empfiehlt es ſich, Karten im Vorverkauf zu
ſchern.
— Städtiſches Orcheſter. Das dieswöchentliche Saalbaukonzert
uget infolge des Gaſtſpiels von Johann Strauß am Dienstag,
en 12. Juli, abends 8 Uhr, ſtatt. Zehnerkarten haben mit 50 Pfg.
L Fſchlag Gültigkeit.
* Der Obenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt, teilt mit: Am
näch=
e. Sonntag, bei der 8. Klubwanderung, frenen wir uns, wieder
ein=
rab mit Damen waudern zu dürfen. Die Auswahl der beiden Führer
ichret Gewähr für eine Wanderung in behäbigem Tempo. Bei des im
Fülde ſtattfindenden ausgiebigen Raſt hat das Kluhmitglied Gaſtwirt
auuian die Sorge für Eſſen und Trinken übernommen. Es iſt alles
zuan, um den mitwandernden Damen die Wanderung ſo angenehm
zu möglich zu machen, ſie brauhen zu Hauſe nicht erſt ſtundenlange
oirbereitungen für das Frühſtück zu treffen und können ausgeruht und
üſtch zum Abmarſch erſcheinen. Und wenn erſt die Geſangsabteilung
üll den Vöglein im Walde um die Wette ſingt und manch frohes
Wan=
rnu ied erſchallt, dann iſt doch wohl alles getan, um den Damen zu Ehren
ni Tag zu verſchönen. Dann ſeht ihr lieben Damen aber ſicher auch
n! daß man es euch micht zumuten kann, bei Wanderungen mitzugehen,
el ſolche Fürſorge nicht zulaſſen. Und ſolches iſt doch nicht immer
öüt lich! Am Endziel Reinheim iſt bereits am Samstag der Jugendtag
81 Jung=Odenwaldklubs. Am Feſtzug am Sonntag beteiligt ſich nur
eß Jugend. Der Beſuch der ganzen Veranſtaltungen am Sonntag
nach=
üurag, insbeſondere der Beſuch der Ausſtellungen und des
Heimat=
uveums, werden dringend empfohlen. (Vgl. Anzeige.)
— Die vertagte Nacht‟ Das Orpheum brachte vorgeſtern abend
ml bekannten Lachſchlager „Die vertagte Nacht” heraus. Joſef
Wein=
en 6 und ſein Enſemble haben damit ihren Erfolg der letzten Woche
va./ um ein gut Teil übertroffen. Das Stück bietet ja ſoviel
Situations=
mäk und böſe Zufälle, die ſchlechthin nicht mehr überboten werden
nuren, ſodaß das Publikum aus dem Lachen einfach nicht mehr
heraus=
mmt. Daß bei dieſem Stück Joſef Weinreiß und die Seinen die beſte
elnegenheit haben, alle Regiſter ihres Könnens aufzuziehen, iſt
ſelbſtver=
inolich; das haben ſie denn auch gründlich beſorgt. Man muß
Wein=
ihi in dieſer Rolle ſehen, die er zu einer wahren Bombenrolle macht
„dl die ſowohl in geiſtiger wie in körperlicher Hinſicht geradezu eine
nerrengung bedeutet. — Es wurde ſchon darauf hingewieſen, daß
Wein=
iſt in dieſer Woche noch ſein Gaſtſpiel hier beendet; man wird dieſen
tekſter der Komik ungern ſcheiden ſehen.
— Cpangeliſche Jugendgemeinſchaft. Am Mittwoch, den 13. Juli,
ent ds 8 Uhr veranſtaltet der Ortsverband des B.D.J. im
Gemeinde=
u i. Kahlertſtraße 25, eine Bach feierſtunde durch den
Münge=
r Organiſten Emanuel Nowotny. Bereits im vergangenen Jahre gab
rülelbe hier eine ſolche Feierſtunde, die allenthalben, großen Anklang
fwnden hat. Unſere Mitglieder ſind dazu herzlichſt eingeladen. Der
maritt iſt für Jugendliche frei, doch ſollen dieſe nach beſten Kräften
r MEingange zu den bedeutenden Reiſekoſten beiſteuern. Erwachſene
harn einen geringen Eintrittspreis.
— Die Volksrechtspartei (Renten=Gläubiger, Reichsbank=Gläubiger)
iü, auf ſeine heutige Anzeige hin.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Dampfwalzarbeiten wird
Wräfenhäuſerſtraße vom 13. Juli bis auf weiteres für
nAuto=, Fuhrwerks= und Radfahrverkehr geſperrt. Der Verkehr
ſüſſhen Darmſtadt und Gräfenhauſen wird für dieſe Zeit von der Ecke
ägenhäuſer= und Pallaswiefenſtraße durch die Pallaswieſen=, Weiter
öirerſtraße über Weiterſtadt umgeleitet.
— Wegen Gleisneubaues geſperrt wird die Liebfrauenſtraße
zwi=
en Schuhknecht= und Eckhardtſtraße vom 11. Juli bis auf weiteres
en Fuhrwerks=, Auto= und Radfahrverkehr.
Geſetz über den Verkehr mit Lebensmitteln und
Bedarfsgegen=
uhren. Das am 5. Juli 1927 erlaſſene Reichsgeſetz tritt am 1.
Ok=
hier d. Js. in Kraft. Wir werden noch darauf zurückommen.
im Namen des Alice=Frauenvereins
etwa folgendes aus:
Im Namen des Alice=Frauenvereins danke ich dem Heſſen=
Darmſtädter Vollsfeſtverein New York herzlich für die gütige
Einladung und begrüße Sie als alte liebe Freunde. Haben Sie
doch ſeit Jahren dem Alice=Frauenverein, der ſich die Fürſorge
für den infolge des Krieges verarmten Mittelſtand in Heſſen zur
beſonderen Aufgabe gemacht hat, in großzügiger Weiſe
durch fortlaufende Zuwendungen beträchtlicher Mittel
unter=
ſtützt und hierdurch in den Stand geſetzt, zur Linderung von
Not und Elend in unſeren Kreiſen beizutragen. Lurch dieſe
regelmäßigen Zuwendungen in den Nachkriegsjahren war es
uns möglich, in unſerem lieben Heſſen unter dem Namen „
Ar=
beitshilfe des Alice=Frauenvereins” eine Organiſation zu
ſchaffen, durch die zahlreichen Frauen des Mittelſtandes, die in
wirtſchaftlicher Bedrängnis leben, Gelegenheit geboten wird,
durch Anfertigung von künſtleriſch wertvollen Handarbeiten
einen beſcheidenen Verdienſt zu finden. Dieſe Einrichtung, die
unter der Leitung J. K. H. der Großherzogin arbeitet, beſteht
heute noch und wirkt überaus ſegensreich, wenn auch infolge der
allgemeinen Entwicklung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe es
immer ſchwerer wird, für die Arbeiten lohnenden Abſatz zu
ſin=
den. Eine kleine Ausſtellung dieſer Arbeiten, auch praltiſcher
Art, haben wir im Schloß Kranichſtein veranſtaltet, wo wir die
große Freude haben werden, Sie heute nachnrittag 4 Uhr in
Au=
weſenheit unſeres hohen Protektors, S. K. H. des Großherzogs,
und unſerer hohen Vorſitzenden, der Frau Großherzogin,
empfangen zu dürfen. Die Ausſtellung, die Ihnen ein Bild
geben ſoll von dem, was in der Arbeitshilfe geleiſter wird,
fin=
det hoffentlich Ihren Beifall.
Auch in unſerer Abteilung „Studentenhilfe” haben wir
manche Not bei unſere akademiſchen Jugend, lindern können,
leider nicht alle, die uns entgegentrat. Die Not iſt auch hier
nicht geringer geworden. Der Verluſt der ererbten oder
erſpar=
ten kleinen Vermögen zur Erziehung der Kinder und zum
Studium der Söhne beſtimmt, dazu der Abbau der Väter und
die geringe Arbeitsmöglichkeit während der Ferien, verurſachen
jetzt die großen Schwierigkeiten. Wir helfen, wo und wie wir
können, durch Verteilung von Lebensmitteln zur Kräſtigung der
Geſundheit, durch Freitiſche, Wohnungszuſchüſſe, Kleidung und
dergl. Die Vorſitzende unſerer Abteilung, Frau Geh. Rat Walbe,
die auch gern Ihrer heutigen Einladung geſolgt iſt, iſt bereit,
auf Wunſch nähere Auskunft über dieſe Arbeit zu erteilen.
Als kleinen Ausdruck unſeres herzlichſten Dankes haben wir
uns erlaubt, einen Vimpel in Arbeit zu geben,
deſſen Zeichnung ich dem Herrn Präſidenten hiermit übergebe,
der beſtimmt iſt, in Ihrem Vereinslokal Aufnahme zu finden
zur Erinnerung an Ihre hilfreiche Mitarbeit, die Sie während
der ſchweren Nachkriegsjahre Ihren Landsleuten in der alten
Heimat haben angedeihen laſſen. (Lebh. Beifall.)
Der Präſident des Vereins, Herr Ries, dankte herzlichſt
für die Ausführungen und für das Ehrengeſhenk. Was der
Verein geran habe, ſei nur ſeine Pflicht geiweſen, die die
Mit=
glieder gern und freudig erfüllt haben und auch weiter erfüllen
werden. Der Wimpel werde einen Ehrenplatz erhalten im
Vereinshauſe und werde ſtets an Darmſtadt und die heſſiſche
Heimat erinnern. (Bravo!)
Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing dankte herzlichſt
für die Begrüßung im Namen der Gäſte. Es wird der Stadt
eine Freude ſein, die Neiv Yorker Freunde heute abend bei ſich
zu Gaſte zu haben. Er erinnerte an den Beſuch der
amerikani=
ſchen Journaliſten und an andere Gelegenheiten, Amerikaner
Landsleute zu begrüßen. Sein Hoch galt den amerikaniſchen
Gaſtgebern.
Präſident Ries dankte mit einem Hoch auf die Stadt
Darmſtadt
Herr Theodor Stemmer ſen. begrüßte im Namen des
Heſſiſchen Verkehrsvereins die Gäſte aus dem ſernen Amerika.
Er wies auf die Tätigkeit der deutſchen Verkehrsverbände und
beſonders der Reichszentrale für deutſche Verkehrswerbung hin,
die bemüht iſt, in intenſiver Tätigkeit die alte ſchöne
Freund=
ſchaft des deutſchen zum amerikaniſchen Velke wieder
herzu=
ſtellen. Er bat beſonders, den neueſten Führer durd Darmſtadt
mitzunehmen in die neue Heimat und ſich bei gegebener
Gelegen=
heit ſeiner zu bedienen, und ſchloß mit der Bitte, für die deutſch=
Heimat zu werben.
Auch Herrn Stemmer ſprach Präſident Ries herzlichſt
Dank aus.
Aufenthalt und Bewirtung in der „Traube” fanden allſeitig
Anerkennung.
Der Nachmittag war ausgefüllt durch eine dem Gefühl
herz=
lichſter Dankbarkeit entſprungene
Einladung des Alice=Frauenvereins vom Roten Kreuz,
deſſen ſoziale Beſtrebungen ſeit langen Jahren durch ihre Kgl.
Hoheit die Großherzogin fördernde Unterſtützung erfahren. Im
Jagdſchloß Kranichſtein waren die Freunde aus Ame=
2 Ausstellungen
Juni — September, 10-19 Uhr (10073a
Landesmuseum — Mathildenhöhe
rika zu Gaſt. Hier hatte die ſoziale Abteilung des Alice=
Frauen=
vereins (Frau von Ewald, Exz.) eine Ausſtellung von
Hand=
arbeiten arrangiert, die viel Beachtung und deren Verkauf vor
allem ſtarken Zuſpruch fand. Es handelt ſich hier um eine ſehr
ſegensreiche Einrichtung der ſozialen Abteilung. Der Verein
gibt zurzeit noch etwa tauſend Damen Gelegenheit, durch
ihrer Hände Arbeit ſich den Lebensunterhalt zu erwerben.
Das iſt eine Art taktvoller Unterſtützung, die von allen
Be=
troffenen dankbarſt anerkannt wird. Dabei kommen Talente
zur Geltung, die ſonſt kaum Gelegenheit finden, ſich zu entfalten.
Viele der ausgeſtellten Handarbeiten, ſind wahre Kunſtwerke
feiner Nadelmalereien. Ein Beweis, mit welcher Freudigkeit
hier gearbeitet wird. und dieſe Arbeit findet durch den Verkauf
ihren materiellen Erfolg durch die Tätigkeit der New Yorker
Freunde.
In großen Poſtautos und einigen Privatwagen wurden die
Beſucher nach Kranichſtein gefahren. Von der Schloßterraſſe
herab entbot Graf Hardenberg den Beſuchern im Namen
des Großherzogspaares den Willkommgruß. Von ganzem Herzen
begrüße er die Freunde von jenſeits des Ozeans, nicht nur, weil
ſie Landsleute ſind, die alle ihr Vaterland nicht vergeſſen haben,
ſondern weil ſie ſeit Jahren mit uns in innigſten Beziehungen
ſtehen. Als unſer Volk in größen Nöten lebte, waren Sie es,
fuhr Redner fort, die Guttat über Guttat häuften und vielen in
ihrer Not wirkſam beiſtanden. Wir haben das nicht vergeſſen
und begrüßen Sie mit beſonders herzlicher Dankbarkeit. Ich
begrüße Sie aber auch im Namen der Vergangenheit, die hier
aus dem ſchönen Kranichſteiner Schloſſe beſonders eindringlich
zu Ihnen ſpricht. Viele heſſiſche Fürſten haben hier gelebt und
dem Schloſſe und ſeinen Einrichtungen den Stempel ihrer
Eigen=
art aufgedrückt. Laſſen Sie ſo die Vergangenheit zu ſich ſprechen.
Erinnern Sie ſich beſonders des Landgrafen Ludwig VIII., des
Jägerfürſten, dem dieſes Schloß beſonders viel zu verdanken hat.
Mit dem Wunſche, recht ſchöne Stunden hier zu verleben, ſchloß
der Redner.
Das Großherzogspaar und die beiden Prinzenſöhne
begrüß=
ten dann perſönlich ihre Gäſte herzlichſt. Im Waffenſaal und
den anſchließenden Räumen wurden den Beſuchern von Damen
des Alice=Frauenvereins Erfriſchungen geboten.
Präſident Ries ſprach dem Großherzogspaar und den
Damen des Vereins herzlichſt Dank für die Einladung aus.
Nach der Beſichtigung der Sammlungen, zu der Se. Kgl.
Hoheit der Großherzog, Graf Hardenberg und Dr. Wilbvandt
erläuternde und geſchichtliche Erklärungen gaben, verblieben die
Gäſte noch kurze Zeit in den wundervollen Park=Anlagen am
Schloſſe und wurden dann über Einſiedel zum
Oberwaldhaus
gefahren. Wie in Kranichſtein, ward auch hier der Aufenthalt
bei dem — endlich! — wundervollen Wetter zum ſeltenen Genuß.
Die kurze Zeit bis zur nächſten und letzten offiziellen
Veran=
ſtaltung in Darmſtadt wurde ausgefüllt mit Gondelfahrten und
Spaziergängen im herrlichen Darmſtädter Oberwald.
Jnzwiſchen war in der Gartenhalle, die durch die
Stadt=
gärtnerei ſehr geſchmackvoll geſchmückt war, wiederum an
Einzeltiſchen gedeckt worden. Hier waren die New Yorker Gäſte
der Stadt. Die Muſik ſtellte wiederum das Städtiſche Orcheſter
unter Kapellmeiſter Naumann. Zu den Ehrengäſten zählten hier
auch Vertreter der Handelskammer (Reg.=Rat Dr. Roeſener),
Induſtriellenvereinigung (Fabrikant May), weiter
Reichsbank=
direktor Müller u. a. m.
Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing entbot hier den
Willkommengruß namens der Stadtverwaltung. Er begrüßte
herzlich die Mitglieder des Vereins, der ſeit ſeiner Gründung
den Namen Darmſtadts führt und in ſeinem Wappen die
Wappen Heſſens und Darmſtadts. Er begrüßte gleich herzlich
alle, die als Freunde hierher gekommen. Er erinnerte daran, daß
viele der Gäſte aus ihrer früheren Jugend Deutſchland und die
Heimat Heſſen kennen, daß ihnen neue Gelegenheit gegeben ſei,
dieſe Eindrücke früheſter Jugend zu erneuern und zu vertiefen.
Das Erleben iſt für die Gäſte von beſonderem Intereſſe, weil
Deutſchland, weil das deutſche Volk nach der furchtbaren
Ver=
nichtung des Weltkrieges beginnt, ſich auch wirtſchaftlich wieder
aufzurichten. Darmſtadt mit ſeiner ſchönen Naturumgebung ſei
beſonders dankbar für den Beſuch, weil dieſer es ihm ermöglicht,
nun auch perſönlich einer Dankesſchuld Ausdruck zu geben für
die tatkräftige Hilfe, die die heutigen Gäſte durch ihre
Nächſten=
liebe in ſchwerſter Zeit den deutſchen darbenden Landsleuten
zu=
teil werden ließen. Als äußeres Zeichen des Dankes bittet
Redner zwei von der Stadt Darmſtadt geſtiſtete Schalen
mit der Inſchrift „In Treue und Dankbarkeit”
entgegenzu=
nehmen. Mit einem Auf Wiederſehen!” ſchloß der
Oberbürger=
meiſter. (Lebhafter Beifall.)
Im Namen des Heſſen=Darmſtädter Volksfeſwereins nahm
Präſident Ries die Spenden entgegen und ſprach dafür ſeinen
herzlichſten Dank aus. Alle Mitglieder des Vereins haben in
ihrer Hilfstätigleit getan, was ihnen möglich war. Jeder nach
ſeinem Vermögen und Können. Darum nehme er die Gabe für
alle ſeine Mitglieder entgegen, die ihren Dank aber am liebſten
nur darin ſehen möchten, daß ihre Hilfe den deutſchen
Lands=
leuten datſächlich eine Hilfe war. (Lebh. Bravo!)
Herr Ehrenpräſident Chriſtian Gerhardt ſchloß ſich
dieſem Danke an und ſprach das Gelübde aus, daß der Verein,
ſoweit er in der Lage iſt, auch weiterhin ſeine Schuldigkeit
gegen=
über der alten Heimat tun werde, ſolange das geliebte
Heſſen=
land noch unter der Not des Krieges zu leiden haben wird.
(Bravo!)
Die beiden ſilbernen Schalen wurden den Herren Präſident
Ries und Ehrenpräſident Gerhardt überreicht.
Herr Profeſſor Eugen Köſer richtete namens der
ver=
einigten Ortsgruppen des Vereins für das Deutſchtum im
Aus=
lande Worte herzlichſter Begrüßung an die Gäſte. Er wies auf
die Aufgaben dieſes Vereines hin, die im weſentlichen darin
be=
ruhen, daß Tauſenden und Abertauſenden von Kindern und
Erwachſenen immer wieder ins Herz und Gehirn gehämmert
wird, daß Deutſchland nicht das Fetzchen Erde iſt, das der
Ver=
ſailler Vertrag als ſolches bezeichnet, ſondern daß Deutſchland
überall da iſt, wo Deutſche wohnen, wo deutſche Herzen ſchlagen.
In dieſen gedanklichen Bereich fallen auch und in erſter Linie
die Deutſchen Amerikas. Die würdigſte Helferin in den
Beſtre=
bungen des Zuſammenfaſſens des Deutſchtums ſei die Frau, die
Mutter. Darum ſollte die letzte Huldigung der deutſchen
Frau und Mutter dargebracht werden. (Lebh. Bravo!)
Dieſem Redner und auch nochmals der Stadtverwaltung
dankte der Reiſemarſchall, Herr Strauß. Er erzählte von den
Freuden und Leiden eines Reiſemarſchalls. Von dem Empfang
und der Herzlichkeit in Darmſtadt ſeien alle Reiſegenoſſen
ent=
zückt. Sein und ſeiner Freunde Hoch gelte dem Blühen der
heſſiſchen Heimat, und beſanders Darmſtadts.
Der Reigen der offiziellen Tiſchreden war damit erſchöpft.
Der Abend wurde verſchönt durch künſtleriſche Darbietungen des
Herrn Opernſängers Theo Heuſer, die rauſchenden Beifall
ernteten. Der Abend verlief äußerſt animiert.
M. St.
Die Bedienung wurde geſtellt von dem Bund der Hotel=,
Reſtaurant= und Café=Angeſtellten, Ortsgruppe Darmſtadt.
Auch die Bewirtung durch den Oberwaldhauspächter, Herrn
Döhring, fand allgemeine Anerkennung.
OLBMHNIA
ISt988
Das Feinste Tür echte Flammeris und echte rofe Grützel Pakete zu 55 und 65 P1.,
Tagel
Seite 6
Dienstag, den 12. Juli 1927
Nummer 194
Mee Hche
2. Bezirkstag des Bezirksverein Darmſtadt in Mainz.
In der Stadtparkreſtauration in Mainz fand am Sonntag der läſſigen Tötung. Seit etwa 15 Jahren Chauffeur, ſoll er am 26. Nov.
2. Bezirkstag des Deutſchen Poſtverbandes, alleinige Standesvertretung
der Poſtzivilſupernumerare, des Bezirksvereins Darmſtadt. Fahrläſſigkeit den Tod des Gärtners Jakob Nies aus Zwingenberg ver=
Vorſitzende, Herr Poſtinſpektyr und Stadtverordneter Kolb=
Darm=
ſtadt, eröffnete die Tagung und begrüßte die Delegierten. Bei Erſtattung Fahrſtraße nicht mehr zu überſehen vermochte, mit ſeinem
Perſonen=
des Fahresberichts wies der Vorſitzende auf die durch die
Dawes=
regelung zu befürcntende Internationaliſierung der Deutſchen Reichspoſt
hin. Ferner teilte Redner mit, daß, während ſich in letzter Zeit die überfuhr.
Zahl der gehobenen und mittleren Beamten nur in gevingem Maße
er=
höht habe, die Zahl der höheren Beamtem ſtark zugenomnen hätte.
Eine freudige Mitteilung wäre die, daß der J.A.=Bund mit ſeiner Klage
gegen den Deutſchen Poſtverband wegen der Bezeichnung, „alleinige
Standesvertretung der Poſtzivilſfupernumerare”, vom
Land=
gericht Berlin abgewieſen wurde. Redner bezeichnet es als eine
irrige Meinung, wenn man die Portoerhöhung auf das Konto
der Beſoldungserhöhung ſetzen wolle. Die Portoerhöhung ſei einmal
auf die Erfüllung des Dawesplanes zurückzuführen. Zweſtens ſei die
Portoerhöhung auc deshalb notwendig, weil ſich die wirtſchaftlichen
Laſten der Reichspoſt un 3—40 Prozent erhöht hätten. Redner
refe=
rierte nunmehr in eingehender Weiſe über die verſchiedenen
Stan=
des und Beſoldungzfragen. Der Deutſche Poſtverband
werde ſich mit aller Geſchloſſenheit und den ſtärkſten Maßnahmen gegen
den geplanten Perſonglabbau wehren. Wenn alles nichts nütze, trete
der Deutſche Poſtverband dem N.PM. gegenüber in Kampfſtellung.
Dem Redner wurde reicher Beifall zuteil. Gine rege Ausſprache ſchloß
ſich an.
Als Abgeordnets zum Landesverbandstag in Berlin
wurden die Herven Kolb=Darmſtadt, Uhrig=Höchſt i. O. und
Bayer=Gießen und als Erſatzmänner die Herren Meier=
Mom=
bach und Sack= Gießen gewählt. Als Oru des nächſten Bezirkstages
wurde Darmſtadt beſtimmt.
Zum Schluſſe der Tagung wurden
Entſchließungen
einſtimmig angenommen, in denen u. a. Berückſichtigung bei dem
Aufbau der Beſoldungsneuerdnung unter
Berückſichti=
gung von Vorbildung, FaJausbildung und dienſtlichem Werdegang,
ſo=
wie automatiſche Beförderung unter Schaffung ausreichender
Beförde=
rungsſtellen gefordert wurde.
Der Bezirkstag erhebt im einzelnen zu den Entſchließungen folgende
Forderungen:
mittleren P.Z.A.=Beamten als Supernumerarprüfung mit allen
ihren Folgerungen; die durch weitere abgelegte Prüfungen erworbenen
Rechte ſind in jeder Beziehung zu wahren und auszuwerten.
2. Schlüſſelungen ſämtlicher verwaltungsgeprüſter Beamten,
wie dies bei anderen Verwaltungen üblich iſt.
3. Bei Beſeitigung der Schlüſſelung iſt die automatiſche
Be=
förderung nach dem Dienſtalter zu fordern.
4. Beibehaltung des auf Grund der 1. Fachprüfung feſtgeſetzten
Be=
ſoldungsdienſtalters für alle Beförderungsgruppen.
5. Die überaus ſchwvierige Lage der Anwartſchaftsbeamten iſt als= Gemeindeſchweſter iſt dieſerhalb angeklagt. Sie ſoll in der Nacht vom
bald durch Sonderbeſtimmungen zu regeln, ohne daß dadurch eine
Schä=
digung der älteren Beumten eintritt.
Beginn der Gruppe IIl ab.
7. Feſtſetzung der Zahl der Dienſtſtunden auf 48 in der Woche.
8. Hinſichtlich der arg ins Hintertreffen geratenen techniſchen
Be=
amten wird gefordert, daß ſie endlich die ihnen gebührenden
Amts=
bezeichnungen mit dem Zuſatz „techniſcher” erhalten, wie ſie die in den
gleichen Gehaltsgruppen befindlichen Verwaltungsbeamten führen. An hingewieſen. Auch jetzt habe ſie Kolik angenommen, da dar Angeklagte
der Forderung auf Beſeitigung des Helferunweſens wird
nach wie vor energiſch feſtgehalten.
plänen des NR.M., ſoll mit allm zu Gebote ſtehenden Mitteln
entgegengetreten werden.
werden und daß allen kriegsbeſchädigten Praktikanten die
Kriegsdienſt=
zeit auf das Beſoldungsdienſtalter angerechnet wird.
Der Vorſitzende brachte zum Schluß ein Hoch auf den Deutſchen die Krankenkaſſe ordne an, das erſte beſte Anto zu nehmen. Dar zuge=
Poſtverband aus, worauf die Tagung geſchloſſen wurde. Ein gemeine zogene Arzt fand den Kranken in ſchlechter Lage berſelbe hatte Zeichen
ſchaftliches Mittageſſen mit Tiſchkonzert in der Stadtpark=Reſtauration
hielt die Delegierten noch einige Zeſt gemütlich beiſammen. Ein Teil
der Delegierten unternahm mit ſeinen Franen eine Rheinfahrt, ſich um eine Bauchſache gehandelt habe, häte die Angellagte dem Arzt
nach Bingen, woſelbſt mit den Binger Poſtbeamten noch einige
vergnügte Stunden verlebt wurden.
Aus den Parieien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Die Teilnehmer der am Mittwoch, den 13. Juli, ſtattfindenden
Beſichtigung der Muſikausſtellung in Frankfurt
Handgepäckſchalter. Abfahrt 1,56 Uhr. Vorherige Anmeldung n
auf der Parteigeſchäftsſtelle, Rheinſtraße 22. Fernſprecher 1394, ebs Tromboſengefahr erhöht geweſen,
beten. Auch Nichtmitglieder ſind willkommen.
*Bezirksſchöffengericht.
Tageskalender für Dienstag, den 12. Juli 1927.
Hefſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus, abends 8 Uhr: „Der Graf von Luxemburg.” —
Orpheum=
abends 8 Uhr: Die vertagte Nacht.” — Landesmuſeum, von
10 bis 19 Uhr: Ausſtellung „Alte Kunſt” — Mathildenhöhe,
von 10 bis 19 Uhr: Ausſtellung „Neue Kunſt.” — Städt
Saal=
bau, abends 8 Uhr: Sonderkonzert. — Konzerte: Schloßkaffee,
Herrngartenlaffe, Hotel= u. Reſt. Schmitz, Caf Rheingold, Park=
Café=Reſtaurant — Theaterſaal, Perkeo, Alexanderſtraße,
abends 8 Uhr: Thüringer Volksſänger. — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Thegter, Palaſt=Lichtſpiele. — Seeheim: Hotel
Hufnagel: Tanzabend.
„1. Ein hieſiger Kraftwagenführer ſteht unter der Anklage der fahr=
1926, abends vor 7 Uhr, auf der Straße Eberſtadt—Bickenbach durch
ſtatt, an dem ſich Poſtbeamte aus allen Gauen Heſſens und der Nachbar= urſacht haben, indem er auf der Fahrt nach Bickenbach (ſein Ziel war, ten Gemeinderatsſitzung wurden die Arbeiten an den Notwohnungen an
bezirke beteiligten. Es waren 359 Stimmberechtigte vertreten. Der Jugenheim), obwohl er von den Lichtern des ihm entgegenkommenden, die Wemigſtnehmenden vergeben. — Zum Punkt Verbreiterung der
Reit=
kraftwagen in ſchnellem Tempo weiterfuhr und den genannten Jakob
Nies, der mit ſeinem Fahrrad auf, dem Fußwege vor ihm herfuhr,
ſeim und die Strecke gut kennen; er habe den Radfahrer nicht geſehen;
dieſer ſei nicht auf dem Fußweg, ſondern auf der Chauſſee gefahren.
Die Leiche wurde ſeziert und als unmittelbare Todesurſache
wur=
wirbels feſtgeſtellt.
Aus der Beweisaufnahme geht hervor, daß die Leiche über dem
Fußpfad nach der Fahrbahn zu lag, daß der Unfall ſich auf dem
Klein=
pflaſter ereignet haben muß.
Der Sachverſtändige äußert ſich eingehend über die verhältnismäßig
ſtarke Blendwirkung, von der auch der Nadfahrer getroffen worden ſein
mag, wenn er auf der Fahrbahn fuhr ſes war ſtockdunkel, der Mond lich. Zum Schutze hiergegen iſt, das rechtzeitige Impfen der Tiere zu
noch nicht aufgegangen). Der Wagen des Angeklagten war mit guter
Vierradbremſe (Maybach) ausgeſtattet. Der Bremsweg wird mehr als
die Blendung mußte die Geſchwindigkeit ſoweit reduziert werden, als der
Chauffeur ſehen konnte und gegebenenfalls das Fahrzeug zum Halten
bringen konnte. Die Blendwirkung — ſo wird ausgeführt — trete erſt
allmählich auf.
Der Staatsanwalt bezeichnet das Verhalten des Angeklagten als
vorſchriftswidrig; er habe fahrläſſia gehandelt. Damit, daß die Straße
vor ihm frei ſei, habe er nicht rechnen können. Wäre der Angeklagte
bei eingetretener Blendwirkung langſamer gefahren, ſo hätte der Unfall
verhütet werden können. Der Strafantrag geht auf zwei Monate
Ge=
fängnis.
Der Verteidiger betont, die ganze Unterſuchung der Sache ſei nicht
ohne Fehler geweſen. Der Nadfahrer habe ſich auf der Mitte der
Fahr=
bahn gefunden. Der Angeklagte habe die im Verkehr erforderliche
Sorgfalt nicht vernachläſſigt, der Kauſalzuſammenhang werde
beſtrit=
ten. An der Unfallſtelle führen alle Radfahrer auf dem Fußſteige unter
Duldung der Behörden. Verkehrstechniſch wäre hier leicht zu helfen.
Man wiſſe nicht, in welchem Zeitpunkt der Radfahrer die Mitte der
Fahrbahn erreicht habe. Das entgegenkommende Auto habe wohl zu
1 Anerkennung der 1. Fachprüfung der gehobenen kurz abgehlendet. Alles weiter in der Verhandlung Vorgebrachte liege
auf dem Gebiete der Hypotheſen. Bei einem angenommenen
Verſchul=
den des Angeklagten dürfe auch das Mitverſchulden der übrigen
Gefell=
ſchaft nicht außer Acht gelaſſen werden. Gegebenenfalls genüge deshalb
eine Geldſtrafe.
Das Urteil erkennt auf drei Monate Gefängnis. Der
Angeklagte hätte nach 8 18 der Verordnung ſo langſam fahren müſſen,
daß er auf kürzeſte Entfernung den Wagen hätte zum Halten bringen
können.
2. Es folgt eine weitere Sache wegen fahrläſſiger Tötung. Eine
6. zum 7. Dezember 1926 den Tod eines Erkrankten dadurch verurſacht Woche ſtattgefundene Beſichtigung von Nindvieh ud Ziegen auf dem
haben, indem ſie nicht nur bflichtwidrig unterließ, zur Behandlung einen
E Gecwährung des Wohmngsgeldzuſchuſſes der Tarflaſſe I von Arzt zuzuziehen, ſondern die Angehörigen der Erkrankten auch davon mern Starkenburg, Rheinheſſen und bberheſſen ſowie durch Vertreter
abhielt, rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anſpruch zu nehmen, obwohl ſie
hätte erkennen müſſen, daß auch eine geringe Verzögerung ärztlichen miſchen Landwirtſchaft ein gutes Zeugnis aus. Genevalſekretär
Rot=
geklagten war geſagt worden, es handle ſich wohl um eine Kolik. Nach
Beſuch des Kranken in der Nacht habe dieſer auf die Leiſtendniſengggend mer Darmſtadt, Dr. Henſel. Im Anſchluß daran beſichtigte die Kom=
Stuhlgang gehabt habe. Gegen Morgen habe der Angeklagte um einen Faſelbiehhof. — Hohes Alter. Die Witwe Margarete Clemenz,
Einlauf gebeten, den ihm die Angehörigen auch gemacht hätten. Einen, wohnhaft Vergſtraße 41. und die Witwe Margarete Hags, Bergſtraße 54.
9. Den in letzter Zeit wiederholt laut gewordenen Abbau= Entzündunsherd habe ſie nicht wahrgenommen. Dem Patienten habe ſind in dieſen Tagen 81 Jahre alt. — Neuer Altar. Die hieſge
ſie eine halbe Spritze Morphium gegeben. Auf einmal habe der Kranke
10. Es ſoll dahin gewirkt werden, daß die noch immer in Gruppe ur erklärt, er habe vor ſieben Jahren eine Blinddarmoperation
durchge=
macht, worauf eine Narbe hindeutete. Jetzt habe ſie auf Zuziehung eines wurde ſeinerzeit dunch den letzten Kurfürſten von Mainz, Karl Theodor
befindlichen Praktikanten baldmöglichſt zur DS.=Prüſung zugelaſſei Arztes gedrungen, der um 8 Uhr früh gekommen ei. Der Kranke wurde von Dalberg, der Pfarrkirche in Gundersheim in Rheinheſſen geſtiſtet.
nach Mainz verbracht, und zwar nicht in einem Sanitätsauto, ſondern. Vor etwa 30 Jahren wurde er jedoch abgebrochen und durch einen
un=
in einem gewöhnlichen Perſonenauto. Die Angeklagte fügt hier bei, deven erſetzt. Nunmehr hat der Kirchenvorſtand von Gundersheimn den
eines eingeklemmten Bruchs, Blaufärbung des Leibes, ganargnöſe Er= macht bekannt, daß die Anmeldeformulare zur Tabakſteuer für
Tahal=
ſcheinungen: der Fall ſei ſpruchreif zur Operation geweſen. Da es
früher rufen müſſen. Er AArzt) ſei ſchon verſchiedentlich mit der Schwe= fundenen Mitgliederverſammlung des Obſt= und Gartenbauvereins
ſter aneinander geraten; die Schweſter müſſe ſich in ihren Anordnun= wurde beſchloſſen, die Landesausſtellung in Darmſtadt zu beſchicken. 6s
gen mehr mäßigen. Sie kenne nicht die Grenzen, wo man einen Arzt
bolen ſolle. Damals konnte man vom Wohnort des
Kranken aus nachts nicht telephonieren.
hauſes fand um 11 Uhr morgens einen ſofort zu operierenden Bruch f
(Nekroſe des Darms). Die Schweſter hätte gerade bei Kolik ſofort den Aufgabe derſelben iſt, zunächſt einmal die Bedingungen zu ſchaffen,
am Main treffen ſich um 145 Uhr mittags im Bahnhof vor dem Arzt rufen wüſſen. Die Todesurſache war Lungenembolie infolge
Lun=
genentzündung. Eine Tromboſe könne immer eintreten; hier ſei die arbeiten zu treffen. Als Termin für die Lokglausſtellung wurde ein
Der Staatsanwalt erklärt das Verhalten der Angeklagten für
un=
verſtändlich. In einer Art von Dünkel habe ſie den Arzt fernzuhalten
geſucht. Sie habe unverantwortlich gehandelt. Den Ernſt der Lage ladung ergeht noch. — Der Geſangverein „Eintnacht” veranſtaltet am
ſammenhanges zweifelhaft. Die Entſcheidung wird in das Ermeſſen (Beſ. Breidert) ein Sommerfeſt. Es wirken dabei mit hieſige und
aus=
genügend erklärt; es fehle der Kauſalzuſammenhang.
Das Urteil iſt freiſprechend.
3
Chinosol
vorzüglich für Spülungen.
Aus Heſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 11. Juli. Gemeinderatsbericht. In der letz=
Autos eines Frankfurter Kaufmanns geblendet wurde, ſo daß er die bahn wurde beſchloſſen, nicht höhere Beträge zu zahlen als vom
Kreis=
amte vorgeſchlagen ſind. Sollten noch Angrenzer höhere Beträge
for=
dern, ſo ſoll das Enteignungsverfahren eingeleitet werden. — Auf
An=
trag wurde der Erziehumgsanſtalt Aumühle und dem Wichernheim die
unentgeltliche Benutzung des hieſigen Schwimmbades, außer den Sams=
Der Angeklagte will mit 50—55 Kilometer Geſchwindigkeit gefahren tagen und Sonntagen, geſtattet. — Das Oelen der Böden in den
Not=
wohnungen findet Genehmigung. — Für die Muſik, die unſere Schule
bei ihrem Rheinausflug begleiten ſoll, werden die geforderten Gelder
bewilligt. — Der Antrag des Heinrich Traſer 5. auf Erlaß der Zinſen
den ein ſchwerer Schädelbaſisbruch und der Bruch des fünſten Hals= an der Kaufgeldforderung der Gemeinde wird abgelehnt. — Die
Uber=
nahme der Zinsgarantie für die Verlängerung der Waſſerleitung in
ver=
ſchiedene Straßen wird bewilligt. — Der Antrag auf Erlaß von
Miet=
amtsgebühren findet Ablehnuna. — Nach Bekanntgabe des Erlöſes für
verkauftes Faſelbieh war die Tagesordnung erſchöpft. — Mit Beginn
der heißen Witterung, tritt häufig die Rotlaufſeuche unter den
Schweinen auf und ſind hierbei Verluſte erfahrungsgemäß
unvermeib=
empfehlen, das bekanntlich vier Mongte währt. Ein Warten bis zum
Auftreten der Seuche iſt falſch denn die Krankheit tritt oft unverhoft
20 Meter betragen haben, was eine Geſchwindigkeit von annähernd auf und führt zum Tode der Tiere; auch ſind die Koſten der Impfung
60 Klm. vorausſetzt, mäßiges Bremſen vorausgeſetzt. Mit Rückſicht auf bei erkrankten Tieren höhere. Nach dem Reichsviehſeuchengeſetz beſteht
Anzeigepflicht, die durch Vermittlung der Bürgermeiſterei beim
Kreis=
amte, zu geſchehen hat. — Wie das Kreisamt Groß=Gerau bekannt gibt,
müſſen alle Tanzbeluſtigungen, Konzerte und dergleichen
vier=
zehn Tage vor dem beabſichtigten Termine bei dieſer Behörde angemeldet
ſein. Hierbei iſt der geſetzliche Stempel zu entrichten. Spätere
Meldun=
gen haben ebtl. Nichtgenehmigung zur Folge. — Dem Vernehmen nach
hält der hieſige Motorradklub ſeine diesjährige Plakettenfahrt
am 24. d3. Mts. ab. — Auf vielſeitigen Wunſch finden im Garten des
Gaſthauſes „Zum Löwen” wieder die früher ſo beliebten
Samstags=
konzerte der Kapelle Anthes ſtatt. — Zur Beſprechung der
Veran=
ſtaltung aus Anlaß zur Einführung der Reformation vor
400 Jahren fand am Sonntag eine Verſammlung der Vorſtände aller
evangeliſchen Vereine und der Helferinnen des evangeliſchen
Frauen=
vereins mit den ebangeliſchem Kirchengemeindevertretern ſtatt.
* Eberſtadt, 11. Juli. Der Obſt= und Gartenbauverein
hielt am Samstag abend im Gaſthaus „Zur Eiſenbahn” eine gut
he=
ſuchte Verſammlung ab, in der hauptſächlich über eine gemeinſame
Be=
teiligung an der demnächſt in Darmſtadt ſtattfindenden großen
landwirt=
ſchaftlichen Ausſtellung beraten wurde. Wenn irgend möglich, wird ſch
der Verein nach Kräften an der Ausſtellung beteiligen. — Beginn
der Sommerferien. Die Sommerferien an den hieſigen Schulen
beginnen am Samstag dieſer Woche; ſie dauern drei Wochen. Am
Mon=
tag, den 8. Auguſt, wird der Unterricht wieder aufgenommen.
* Pfungſtadt, 11. Juli. Arbeitsmarkt. Nach dem neueſten
Stand der Arbeitsmarktlage in Pfungſtadt beträgt die Zahl der
Ar=
beitsloſen 184 männliche und 70 weibliche, mit 107 Ehegatten und 246
Kindern als Zuſchlagsempfänger. Von der Kriſenfürſorge werden
da=
von 72 Männer und 17 erwerbsloſe Frauen mit 46 Ehegatten und 8
Kindern betreut. — Viehbeſichtigung. Die Ende vergangene
Viehmarktplatz in Pfungſtadt durch Vertreter der
Landwirtſchaftskam=
des heſiſchen Arbeits= und Wirtſchaftsminiſteriums ſtellten der einhei=
Einſchreitens den Tod des Patienten zur Folge haben konnte. Der An= hart begrüßte die Erſchienenen und ſpendete dem Zuchtverein
Pfung=
ſtadt großes Lob. Das gleiche tat der Direktor der
Landwirtſchaftskam=
miſſion unter Führung des Bürgermeiſters Schwinn, den ſtädtiſchen
katholiſche St. Antoniuskirche erhält demnächſt einen neuen großen Altar
aus rotem Sandſtein. Der Altar ſtammt aus dem 18. Jahrhundert und
Altar der hieſigen katholiſchen Kirche geſchenkt.
* Pfungſtadt, 9. Juli. Tabakſteuer. Die Bürgermeſterei
ſelbſtpflanzer auf dem Polizeibüiro der Bürgermeiſterei erhältlich ſind.
* Nieder=Ramſtadt, 11. Juli. In der am Samstag abend
ſtattne=
wurde eine Kommiſſion eingeſetzt, die die Vorarbeiten zur Ausſtellung
zu beſorgen hat. Die Mitglieder werden in aller Kürze durch die
Kom=
miſſion aufgeſucht werden, wobei die Anmeldungen zur Ausſtellung ent=
Der Chefarzt der chirurgiſchen Abteilung des Städtiſchen Kranken= gegengenommen werden können. Des weiteren wurde eine Kommiſſion
für die im Herbſte ſtattfindende Lokalausſtellung des Vereins eingeſetzt.
unter denen ausgeſtellt werden kann und alsdann die weiteren Vor=
Sonntag Mitte Oktober I. J8. feſtgeſetzt. Am Sonntag, den 24. Juli
l. Js, ſoll eine gemeinſchaftliche Beſichtigung der Lnabenarbeitsanſtalt
und des Botaniſchen Gartens in Darmſtadt ſtattfinden. Nähere
Ein=
hätte ſie frühzeitig erkennen können. Doch ſei die Frage des Kauſalzu= kommenden Sonntag in ſämtlichen Näumen des Gaſthauſes „Zur Poſt”
des Gerichts geſtellt. Der Verteidiger hält den Tatbeſtand nicht für wärtige Vereine. Die Muſik wird ausgeführt von der hieſigen
Muſiker=
vereinigung. Volksbeluſtigung, Tanz, Reigenaufführungen werden das
Feſt weſentlich verſchönern. Der Eintrittspreis iſt ſehr niedrig gehalten,
* OberRamſtadt, 11. Juli, unfall. Heute früh gegen ½8 Uhr
ſtießen auf der Kreisſtraße Nieder=Ramſtadt—Ober=Ramſtadt zwei
Nad=
fahrer derart hart aufeinander, daß der eine, von Dieburg ſtammend,
eine Gehirnerſchütterung erlitt und von Ober=Ramſtadt aus mittelſt
Krankenauto ins Städtiſche Krankenhaus Darmſtadt verbracht werden
mußte.
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41
Kälueie
eim
N
beſonders de
Nummer 194
Dienstag, den 12. Juli 1927
Seite 7
* Noßdorf, 11. Juli. Gemeinderatsbericht. 1.
Geneh=
migung einer Baupolizeiverordnung, hier Abänderung des
Ortsbau=
atuts. Die von der Baukommiſſion vorberatene Abänderung wird
wom Gemeinderat mit einer kleinen Aenderung genehmigt. 2.
Geneh=
wigung eines Ortsſtatuts über Kanaliſation und Erlaß einer
Polizei=
veerordnung, die Anlage von Hausentwäſſerungen betreffend ſowie
Statut über die Erhebung der Kanalbenutzungsgebühr. Die Vorſchläge
der Baukommiſſion finden ebenfalls Zuſtimmung. 3. Erhebung der
Vergnügungsſteuer bei Feſtlichkeiten auf dem Sportplatz. Jedem Verein
woird für eine Feſtlichkeit auf dem Sportplatz im Jahre die
Vergwügungs=
freuer erlaſſen. 4. Geſuch des Franz Philipp Zimmer um Entwäſſerung
seiner Hofreite. Der Antrag wird abgelehnt, da die Gemeinde zur
Be=
bebuna des Mangels nicht verpflichtet iſt. 5. Antrag der Arbeiter=
Sama=
iiter=Kolonne Roßdorf um Gewährung einer Unterſtützung. Der
Ge=
nieinderat beſchließt Auszahlung eines Betrages von 50 Mk. jährlich
wie bei der Sanitätskolonne. 6. Wahl eines neuen Schulleiters. Infolge
RRuheſtandsverſetzung des Nektors Heß, muß ein neuer Schulleiter
be=
grellt werden. Nach dem Volksſchulgeſetz iſt auch der Gemeinderat
ſtierzu zu hören. Vorgeſchlagen wird Lehrer Hangen, für den 11
(Stimmen abgegeben werden, 5 Herren enthielten ſich der Stimme. 7.
Ankauf eines Steinbruchs der Gebrüder Koch. Der Gemeinderat
be=
ſhließt den Ankauf zum Preiſe von 500 Mark; die Bäume ſind von den
(Grundſtückseigentümern zu fällen. 8. Feſtſetzung von Tagegeldern ſür
goebammen und Feuerwehrleute. Der Vorſchlag des Bürgermeiſters
hoird gutgeheißen und die Tagegelder feſtgeſetzt. 9. Antrag des Philipp
Heitermann und Ludwig Beck um Erſtattung von Auslagen für
Her=
wellung ihrer Wohnungen. Die Abſtimmung ergab Ablehnung. 10.
heerſtellung der Rathenauſtraße. Der Gemeinderat beſchließt, daß die
9rbeit nunmehr durch die Gemeinde ausgeführt wird. Die Submiſſion
gilt ſomit als erledigt. 11. Feſtſetzung einer Vergüitung für eine
Schreib=
hilfe bei der Bürgermeiſterei. Karl Hofmann erhält ab. 1. Juli eime
arhöbung zu ſeiner ſeitherigen Vergütung. In geheimer Sitzung wurden
woch Armenſachen behandelt.
— Reichelsheim i. O., 10. Juli. Poſtautoverkehr
Reichels=
he imLindenfels=Fürth. Vom 1. Dezember 1998 ab
ver=
m ittelt das Poſtauto, das vorher auf der Strecke Fränkiſch=Frumbach—
Aseichelsheim—Fürth fuhr, den Perſonenverkehr zwiſchen Reichelsheim—
Gwumpener Kreuz—Lindenfels. Die Reiſenden, die von hier nach Fürth
fichren, ſteigen am Gumpener Kreuz in das von Lindenfels kommende
Awoſtauto. Da bisher die Gemeinde Reichelsheim für die Rentabilität
dur befahrenen Strecke bis Lindenfels und alſo die Mindereinnahmen
zu: decken ſich verpflichtet hatte, der Verkehr jedoch namentlich in den
Mrintermonaten gering war, wurde ihr von der Oberpoſtdirektion
Darm=
ſttndt für die Zeit vom 1. Dezember 1926 bis 1. April 1927 der Betrag
orn 1300 Mk. angefordert. Hierauf wandte ſich die hieſige
Gemeinde=
mowaltung an die Poſtbehörde und erklärte, daß ſie ſernerhin nicht mehr
fiur ein etwaiges Defizit aufkommen, werde. Aus dieſem Grunde lud
die Oberpoſtdirektion Darmſtadt die Vertreter der Gemeinde Lindenfels,
Füürth und Groß= und Klein=Gumpen, die Poſtvorſteher der beteiligten
hauptorte ſowie die Herren Kreisdirektoren von Erbach, Bensheim und
Gsppenheim zu einer gemeinſamen Bevatung mit der hieſigen
Ge=
meindeberwaltung ein. Dieſe fand in der vergangenen Woche im
hie=
ſioren Nathauſe unter dem Vorſitz des Herrn Kreisdirektors Werner=
Gte=bach ſtatt. Nach längeren Verhandlungen kam man überein, die in
iſwage ſtehende Autolinie ReichelsheimLindenfels weiter beſtehen zu
läiſen. Weil die beiden Poſtautos aus Reichelsheim und Lindenfels
ſich teilweiſe ergänzen (Umſteigſtelle: Gumpener Kreuz) ſo beſchloß man,
eine Aenderung in der Berechnungsweiſe der Einnahmen eintreten zu
laſſen, derart, daß beide Autoverkehrslinien eine gemeinſame Grundlage
fun die Nentabilitätsberechnung bilden ſollen. Vorbehältlich der
Zu=
ſtmmmung der betr. Gemeinderäte erklärten die Vertreter von Fürth,
Lundenfels und Gumpen ihre Zuſtimmung zu dieſen Vereinbarungen.
* Höchſt i. O., 11. Juli. Am Samstag veranſtaltete die
Gefolg=
ſchaft des Jungdeutſchen Treubund=Deutſch=Ordens in den Räumen des
Giaſthauſes. Zum Odenwald” einen Rheiniſchen Abend, der ſehr gut
be=
ſurht war. Der Gefolgmeiſter begrüßte die zahlreich Erſchienenen und
hoſonders den Groß=Komtur, Herrn Major a. D. Appuhn aus
Darm=
tüdt. Nach dem gemeinſam geſungenen Deutſchlandlied ergriff der
Rie=dner des Abends, Ordensbruder Oberlt. a. D. Schlich, das Wort.
dr kernigen Worten ſprach er vom Rhein und ſeiner Bedeutung für
u ſer Vaterland. Der ſcheidende Ordensfreund, Herr Forſtrat a. D. wäre der erſte Tag des hieſigen großen Marktes ein ſchöner Auftakt zu
Sichlich, welcher in den nächſten Tagen nach Darmſtadt überſiedet, wurde
mit der Ordensnadel ausgezeichnet. Gedichte, Muſikvorträge und kurze
hieden umrahmten den Abend.
* Erbach i O., 8. Juli, Ver ſteigerungskurioſitäten.
Bei der Verſteigerung der Plätze ſür den Eulbacher Markt wurde ein
Betrag von A52— Mk. für die Weinwirtſchaft geboten. Wenn auch der
Umſatz in der Feſthalle nicht unerheblich iſt, ſo war dem Stadtvorſtand Rittmeiſter Löſch in gewohnter Meiſterſchaft, unterſtützt vom
Vorſitzen=
dieſes Angebot doch zu hoch. Der geſamte Stadtvorſtand ſteht auf dem
Surandpunkt, daß während des Eulbacher Marktes unter keinen
Um=
tanden geſchnitten werden dürfe. Aus dieſem Grunde hat er den
Rück=
itt des Höckſtbietenden als Anlaß genommen, die Verſteigerung nicht
zu genehmigen und eine andere Art der Vergebung gewählt. Der
Stand=
zunkt des Stadtvayſtandes iſt begreiflich, wenn man die großen
An=
twengungen der Stadt Erbach den geſamten Verkehr zu heben, in den
lesten Jahren beobachtet hat. Es war deshalb auch richtig, die nicht
grrade durch die edelſten Empfindungen hervorgerufene Verſteigerungs= heiten der mannigfachſten Art. Die Viehgaſſe hinaus führte der Weg
öuite zu beſeitigen. Allgemeine Anerkennung wird jedenfalls die
Auf=
asſung des Stadtvorſtandes finden, wonach ein ſolches großes Volks= faltig war dieſelbe kaum jemals; von den ausſtellenden
Fi=
us Publikums. Die Stadtverwaltung tut jedenfalls recht, wenn ſie dieſe König, die Landwirtſchaftliche Zentralgenoſſenſchaft Darmſtadt, J. Blu=
Prinzipien aufrecht erhält.
* Hirſchhorn, 11. Juli. Waſſerſtand des Neckars am dieſe Auswahl auf die Zuſchauer machte, beweiſen die zahlreichen Auf=
21 Juli 0,82 Meter; am 10. Juli 1,12 Meter.
* Hirſchhorn, 11. Juli. Kuh oder Rind. Ein hieſiger Metzger
zer angeklagt. Luhfleiſch für Nindfleiſch verkauſt zu haben als
un=
garterer Wettbetverb. Dieſer Tage ſtand nun die Sache zur Entſchei= nach kurzer Erfriſtung gings weiter in ſtattlichem Zug auf den
Markt=
ſumg vor dem hieſigen Schüffengericht. Die Anklagebehörde behauptet, platz. Hier hat das Komitge ſehr weſeutliche Verbeſſerungen getroffen,
aS, ſobald ein Nind einmal gekalbt habe, dieſes als Kuh
anzuſpre=
mum ſei; das Gericht aber vertrat den Standpunkt, daß eine Jungkuh bis
mn zweiten Kalb als Rind auzuſprechen ſei, ivenn ſie nach dem
inzeiten Kalben einer Maſt unterzogen wurde; erſt mit dem Eintritt Beſucher geradezu. Das Preisgericht war nicht zu beneiden, aus ſo viel
n4 die 3. Trächtigkeit ſei ein ſolches Tier als Kuh zu bezeichnen, und das Schönem das Schönſte auszuſuchen — eine Kunſt. Die gleichen Gefühle
Krrricht erließ Freiſpruch. Wer hat nun recht?
* Wimpfen, 11. Juli. Tod auf den Schienen. Geſtern in wälder oder heſſiſches Fleckvieh — überall konnte man zahlreiche
Pracht=
eu: Frühe fanden Bahnbedienſtete in der Nähe des hieſigen Bahnhofes „xemplare ſehen. Und wenn man ſich eine Schätzung der Zahl erlauben
te!. Leiche eines gut gekleideten Mannes, der von einem Zuge überfahren ſoll, ſo darf die Zahl 500 und mehr je für Pferde ſowohl als auch
varrden war. Bei dem Toten fand man keine Papiere, ſodaß man die
Limſonalien nicht feſtſtellen konnte. Das Auntsgericht Hirſhhorn hat Händlerpferde waren in überaus großer Zahl da, und oft war
Unterſuchung bereits eingeleitet. Ob man es mit einem Unglücks= es äußerſt intereſſant, dem „Handeln” zuzuſchauen. Neu war diesmal,
a= oder mit Selbſtmord zu tun hat, wird die Unterſuchung ergeben.
* Ober=Abtſſeinach, 11. Juli. Beigeordnetenwahl Bei ſtattliche Tiere galten pro Prar 40—50 Mark, gevuöhnliche Verkel,
Wahl eines Beigeordneten für die hieſige Gemeinde wurde der twöchig, pru Paur durghſchuitlich 15 Mark und etnas darüber. — Wie
eundwirt Adam Wetzel II. zum Beigeordneten gewählt.
* Von der Vergſtraße, 5. Juli. Reiterverein. In Wein= geg und Ziegiein aus, die in ihrer Zahl weit über hundert
2us drei Vereine haben ſich nun unter der Leitung des Tierarztes Dr., da war ein Wogen und Jagen und Treiben — und daneben und
Nüehr zuſammengeſiloſſen unter dem Titel „Reit= und Fahrverein darunter walteten die Kommiſſionen ihres ernſten Amtes. — Das
Lurgſtraß‟. Das erſte Reitturnier findet im Sebztember ſtatt.
* Viernheim, 11. Juli. Ertrunken. Der 2 Jahre alte ledige hun Dr. Schwau, vou der Landwirtſchaftskammer waren
nNNeckar ertrunken. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. — ausſchuſſes. Dekonomiergt Heyl=Habitzheim, und Generalſekretär, Dr.
ahwer verbrannt. Das 11 Jahre alte Töchterchen des Arbeiters Wetz, der Landespferdezuchtverein durch Herrn Landſtallmeiſter Schörke.
äurmen, kam dem Herdfeuer zu nahe und zog ſich ſchreckliche Brand= Erbgraf Alexander zu Erbach=Erbach, Graf Joſeph zu Erbach Fürſtenau,
zunden zu. Das arme Kind mußte ins Krankenhaus übergeführt werden. Kreisveterinärarzt. Dr Seitz und Dr. Brücher, Schönberger=Groß=
— Gernsheim, 11. Juli. Waſſerſtand des Rheins am Bieberau, V. H. Breimer und eine Anzahl unſerer Gemeinderäte. —
. Juli 1.47 Meter.
* Stockſtabt a. Nh, 11. Juli. Schwimmbadweihe. Am Samz= als letztes Jahr, wurde es doch 3,3 Uhr, bis der Zug unter den
ſhneſ=
inl wurde durch die Turngemeinde Stockſtadt das neuzeitlich eingerichtete digen Klängen der Feuerwehrkabelle nach dem Metzkeil ſich bewegte, an
zuwombad, das Baſſins für Schwimmer und Nichtſchwimmer enthält, der Spitze ein Erntewagen mit zwei prächtigen
Nap=
beirfahrt.
f. Bauſchheim SStarkenburg), 11. Juli. Unfall. Am Sonntag winngegenſtände bilden in der Gewverbeſchule eine
lockend=
u dem Müſſelsheimer Weg ins Schwanken und fiel um. Einer der wäre noch einiges zu ſagen, was demnächſt geſchehen wird.
numſſen wurde vor das Nad geſchleudert und brach ein Bein.
* Büttelborn, 11. Juli. Bauernfeſt. Am Samstag und
Sonn=
aWbeging, einigermaßen vom Wetter begünſtigt, die Ortsgruppe Büttel= fiel eine Frau infolge umfallens des Wagens ſo unglücklich herab, daß
ur des Junglandbundes ihre Bannerweihe. Die feſtliche Veranſtals ſie ſich einen Armbruch zuzog.
m: wurde am Samstag abend durch einen Kommers eröffnet. Am
omntag vormittag, fand im Anſchluß an einen Feſtgottesdienſt die
huung der Gefallenen ſtatt. Außer der eigentlichen Bannerweihe
ſtan=
nSNeitvorführungen aller Art im Mittelpunkt des Intereſſes.
* Langen, 11. Juli. Schweres Autounglück. Auf der
Sprend=
iner Landſtraße führ in der Dunkelheit in unmittelbarer Nähe der der Gemeinderat die Erhebung einer Bierſteuer ab.
uuze inmitten des Waldes ein Perſonenauto, das angibt, von einem
turgenkommenden Laſtwagen geblendet worden zu ſein, auf den Laſt= und Darlehnskaſſe hat die Kaſſe einen Neingewinn von RM.
ußtte abgeſchleppt werden. Während der Beſitzer des Perſonenwagens 8 Prozent Dividende zur Verteilung zu bringen. Die alten
Sparein=
wurrletzt blieb, erlitt ein anderer Herr einen Bruch des rechten Unter= lagen werden auf 13 Prozent des Goldwertes aufgevertet. Die
auf=
mes und eine Dame Schnittwunden im Geſicht. Der Laſtwagen, an= gewerteten Beträge ſollen vom 1. Januar 1938 an wieder verzinſt
ſmend aus Frankfurt, konnte noch nicht ermittelt werden.
Der große Beerfelder pferde=, Fohlen=
und Zuchtbiehmarkt..
* Beerfelden 11. Juli. Das Reit= und Fahrturnier
begann nach Schluß des Gottesdienſtes um 10 Uhr. Zunächſt erfolgte die
Eignungsprüfung für Arbeitsgeſpanne, getrennt in weltbenihmten Roſenfelder und die große Schnittroſen=
Aus=
landwirtſchaftliche und gewerbliche. Die vier Zweiſpänner erſtgenannter
Art gaben den Preisrichtern eine harte Nuß zu knachen: je 2 Muſter= den überaus zahlreichen Beſuchern eine wahre Augenweide, wohl über
pferde in Bau und Putz und Gang, die Wagen entſprechend und die
Fuhrleute Herr ihres Geſpannes. Die ſich anſchließende
Eignungs=
prüfung für Wagengeſpanne 11 Nummern, wveiſen ſchon mit welcher Sorgfalt war die Auswahl der neueren und neueſten Sorten
eher Unterſchiede auf. Erſt trabten die Zweiſpänner in den Kreis. Da
waren Paare zu ſehen, die eine Zierde für die ſchönſte Herrſchaftskutſche ihrer Vorfahren Wilhelm, Heinrich und Konrad Schultheiß, den
abgäben — im Gang, im Trab, dann Aufmarſch, ſo mußten ſie ihr
Kön=
nen zeigen, Kutſcher wie Geſpann; ihnen folgten die Einſpänner: frei
dahinſchreitende Leiſtungspferde, in der Doppeldeichſel einhertänzelnde
Zierpferdchen, alle eines Preiſes wert.
Nachmittags brachte das Waſſerglas=Reiten und das
Na=
del= und Fadenrennen dem Publikum beſonders großes
Vergnü=
gen. Beim Waſſerglasreiten waren natürlich, die biederen Kaltblüter
oben, in gewohnter Ruhe trugen ſie den das Waſſerglas balaneierenden
Reiter zum Ziel, ohne daß derſelbe viel von dem „edlen Naß” verlor,
edel war es, denn wer noch am meiſten davon mitbrachte, hatte
gewon=
nen. Die Warmblütler dagegen tänzelten ſchon vor dem Start ſo
leb=
haft, daß manches Tröpflein verloven ging. Beim Nadel= und
Faden=
rennen aber brachte mancher Warmblütler, an Zeit wieder ein, was die
flinken Fingerchen der Knöpfe annähenden Dame etwa verſäumt hatten.
Nun begann wieder ein ernſteres Tun, denn es traten zunächſt die
Kaltbliüſter an zum Trahrennen, denn ihre Gegenpole Schnelligkeit
war hier oft vom Uebel. Das Galoppreiten zeigte ſehr finke
Pferde und wohlgeſchulte Reiter. — Sehr intereſſant war am Schluß
Reich illustrierte Monatszeitschrift. Preis i.— Mark
Uberall zu haben.
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Hänge hinab. Hänge hinauf zu kommen, über Graben und künſtliche
Hinderniſſe gings im flotten Satz hinweg. Den zahlreichen Siegern
winkten wertvolle Ehrengaben und teilweiſe auch noch Geldpreiſe. So
dem morgigen Haupttag. Zwar netzte der Himmel heute mittag zeitz
weiſe die Rennbahn, etwas an, es ſchadete nichts, für morgen ſind die
Wetterausſichten noch günſtiger.
Das Fahr= und Neitturnier, ſowie die vorbereitenden
liebungen der Neiter und Fahrer lagen in den Händen der Herren H.
Schott und Oberwactmeiſter Köhler, das Arrangement beſorgte Herr
den des Neitervereins, Herrn K. Willenbüicher, hier, und anderen Herren
des Vorſtandes.
Der Markt.
Wenn man vom Hauptmarkttag berichten ſoll. dann entſteht
die bange Frage: Wo ſoll ich anfangend Reden wir zunächſt vom Drum
und dran. Um die Kirche, in der Marktſtraße, auf dem Metzkeil und
nach der Brunnengaſſe teils Unterhaltungsſtätten, teils
Kaufgelegen=
nach der landv. Ausſtellung. So reihhaltig und
mannig=
gt in erſter Linie für das Publikum da iſt, nicht aber zur Ausbeutung men wiren zu neunen: Hch. Alumenſ hein. „Hembach, J.
Mannheimer=
menthal, vertreten durch F. H. Schmahl, Beerfelden. Welchen Eindruck
ſchriſten; verkauft an (Name). — Und jetzt friſch ins Marktgewühl
hinem aber allmählich, daß einem nicht hange wird. Mit Muſik wurde
die Prämiierungskommiſſion gn Bahnhof abgeholt, und
jeder „Markt”, nach der Tierart gozähl;, iſt leicht erreichbar und
über=
ſichtlich. Am liebſten wäre man gleich zu vorderſt bei den Pferden
geblieben, ein ſo zahlreiches und auserleſenes Material frappierte den
überkamen einem beim Weiterſchreiten zum Nindvieh: ob rotes
Oden=
dutinktieh nicht zu niedrig gegriffen ſein. Händlexbieh und
daß Schveine ſowohl zur Prämierung als haubtſächlich zum Verkauf
ſehr zahlreich da waren. Junge Schweine waren billig, 8wöchige
friſch gefallener S tnee im grünen Gras nahmen ſich die Böcke
Zie=
erm Hemsbach und Leutershaufen hatten ſich Reitervereine gebildet, hinausgingen — Auf dem Feſtplatz konzertierte die Feuerwehrkapelle,
Kreisamt war vertreten durch Herrn Kreisdirektor von Werner,
litöeiter Adler von hier iſt in der Nähe von Mannheim beim Baden, folgende Herren auweſend: der Präſident des Landwirtſchaftskammere zon der Ladwigsburg vor 8 Tagen, geſtern folgte ihm ſeine Frau
frei=
leiner im benachbarten Sandhofen wollte dem Vater das Mittageſſen, ferner ſah man bei den Kommiſſionen die Herren Graf Konrad und Scmulke beim Anziehen der Bremſe überfahren. Der Kopf wurde
Trotzdem bei den Kommiſſionen bedeutend mehr Herren tätig waren
rI Oeffentlichkeit übergeben. Die Badeanſtalt liegt direkt an der Rhein= den und ein Break mit Braunen, die beiden erſten beſchäftigen heute die ganze Welt. Beſonderes Intereſſe dürfte deshalb
bund ereignete ſich hier ein bedauerliher Unfall. Ein mit einem Pferd Ausſtellung wertvoller und ſehr zahlreicher Sahen. So nahm werden von Woche zu Woche ſpannender werden und ſind deshalb der
iſn annter ſog. Stuhlwagen, ter mit drei Inſaſſen beſetzt war, geriet, auch der heutige Tag einen glänzenden Verlauf. Ueber die Prämierung beſonderen Beachtung der geſchätzten Leſer empfohlen.
* Walldorf, 11. Juli. Unfall. Beim Einbringen der Heuernte
Rheinheſſen.
r Aſtheim, 11. Juli. Wie in anderen Riedorten kehnte auch hier
r. Ginsheim, 11. Juli. Nach dem Geſchäftsbericht der
Spar=
anen auf. Der Perſonenwagen wurde vollſtändig zertrümmert und 275o zu verzeichnen. In der Generalverſammlung wurde beſchloſſen
werden:
„Sonmeriagung der beſchen Gärlner
in Steinfurtk.
Steinfurth, 11. Juli.
Unſer Dorf. der bedeutendſte Mittelpunkt der Roſenzucht
Mittel=
deutſchlands, bildete geſtern das Ziel Hunderter heſſiſcher Gärtner und
Noſenfreunde, galt es doch neben der Landesverſammlung auch die
ſtellung zu beſuchen. Dieſe wunderbar aufgebaute Ausſtellung bot
20 000 Noſen in mehr als 20 Sorten waren in ihrer immer ſich
er=
neuernden Schönheit der wechſelnden Arten zur Schau geſtellt — und
getroffen! Die Weltfirma Gebrüder Schultheiß hatte dem Andenken
Schöpfern der Roſenzucht in Steinfurth, eine beſonders geſchmackvolle
Ausſtellung gewidmet. Vor 60 Jahren haben dieſe drei Männer die
erſten Roſen aus Wildlingen veredelt und damit den Grund gelegt zu
der gewaltigen wirtſchaftlichen Entwicklung des vorher unbekannten
armen Dorfes. Viele Landwirte ſind Roſenzüchter geworden und haben
es heute durch Fleiß zu Wohlſtand gebracht. In endloſer Zahl breiten
ſich die Roſenfelder in den Fluren aus und bieten einen entzückenden
Anblick. — Ein ununterbrochener Autoverkehr und ein Pendelverkehr
der Bahn Butzbach-Bad=Nauheim brachten große Scharen von
Be=
ſuchern.
Am Samstag ging die Hauptverſammlung der
heſſi=
ſchen Gärtner unter dem Vorſitzenden Heinrich Schneider aus
Darmſtadt voraus. Der Verband zählt in 10 Ort= und Kreisvereinen
etwa 500 Mitglieder, der ſtäukſte Verein iſt Steinfurth mit 120
Mitglie=
dern. Auch der Vorſitzende des Neichsverbandes, Schöttelig aus Lubeck,
nahm an der Tagung teil und üiberbrachte den heſſiſchen Gärtnern und
dem Roſenorte Steinfurth Grüße. Im Auftrag des Heſſen=Naſſauiſchen
Verbandes ſprach Emil Becker=Wiesbaden. Die Verhandlungen drehten
ſich um interne Angelegenheiten, wie das neue Arbeitszeitgeſetz und
das Geländereiten, für die verſchiedenen Naſſen. Da galt es, Lohntariffragen. Die heſſchen Gärtner ſind der Anſicht, daß ſich in
ihrem Gewerbe der Achtſtundentag nicht durchführen läßt. Einſtimmig
ſprach ſich die Tagung für Gründung einer Deutſchen
Gar=
tenbaukammer aus. Die Begrüßungsfeier im Hengſtſchen Saale
hot ein reichhaltiges Programm. Geſangverein. Turnverein und eine
Muſikapelle wirkten mit. Die Vorträge des Heimatdichters G. Heß=
Leihgeſtern fanden ſtürmiſchen Beifall.
* Offenbach, 9. Juli. Die Stadt erhebt eben eine
Vergnügungs=
ſteuer, deren Sätze ſür Koſtümfeſte und Maskenbälle um ½, für
ein=
fache Tanzbeluſtigungen um 1= und für ſonſtige Veranſtaltungen um
½ höher als die der Steuerverordnung der Vergnügungsſteuern im
Landkreiſe ſind. Von den hieſigen Vereinen haben ſich nun 105, die die
verſchiedenſten Ziels verfolgen, zuſammengetan und mit einer Eingabe
an die Stadtverwaltung gewendet, worin um eine Ermäßigung der
Steuer gebeten wird. Es iſt gar kein Zweifel, daß die
Stadtverord=
neten dem Wunſche wilfahren und die Steuer auf die Höhe herabſetzen
werden, die im Landkreiſe für angemeſſen erachtet wurde. Aus einer
Ueberſicht, die dem Geſuche beigegeben iſt, geht nämlich hervor, daß die
Steuer auch im nahen Frankfurt und in Aſchaffenburg und Mainz
bedeutend geringer iſt. So beſteuert Frankfurt Maskenbälle 1/t 35
und Tanzbeluſtigungen mit 25 v. H. Offenbach aber mit 60 und 40 b.8.
Die Nückſicht auf den leeren Stadtſäckel wird den Stadtverordneten
den Entſchluß zur Senkung der Steuer zweifellos nicht leicht machen,
da die Annahme der Vereine, bei der geſenkten Steuer werde auch die
gleiche Einnahme zu verzeichnen ſein, kaum zutreffen wird. Immerhin
kann aber die Beſteuerung des Rundfunkempfanggerätes, das im
Land=
kreiſe ſchon unter die Vergnügungsſteuer fällt, einigen Erſatz ſchaffen,
Oberheſſen.
* Gießen, 11. Juli. Unter dem Vorſitz von Obervegierungsrat Heß
tagte der Kreistag des Kreiſes Gießen im Beiſein der
Mit=
glieder des Kreisausſchuſſes. Als wichtigſter Teil der Verhandlung
ſtand der Voranſchlag für 1927 zur Beratung und Beſchlußfaſſung. Da
die Probinz die Kreisſtraßen und die Straßenbauverwaltung
über=
nommen hat, zeigte der Kreisvoranſchlag eine erhebliche Senkung
gegen=
über dem Vorjahre. Bei der Beratung trat der Gegenſatz zwiſchen
Stadt und Land hervor. Nach längeren Verhandlungen wurde die
Verteilung der Laſten geändert. Die Steuer auf Anlage= und
Betriebs=
kapital der land= und forſtwirtſchaftlich benutzten Grundſtücke kam in
Wegfall, nach Antrag Dr. Benz werden die Umlagen gleichmäßig verteilt
auf Haus=, Gebäudes, Gewerbe= ud Gebäudeſonderſteuer, ſodaß die
Al=
gemeinheit gleichmäßig behandelt iſt. Die Stadt Gießen und die
Land=
gemeinden haben je 4 Prozent des ſtaatlichen Sondergebäudeſolls zu
tragen. Die Geſamtkreisumlage wurde ſchließlich mit rund 270 000 Mk.
angenommen, als Anteil an Reichsſteuern werden 81 000 Mk. erwartet.
Für ſoziale Fürſorge ſind rund 20 000 Mk. Ausgaben vorgeſehen
Schließlich wurde die Endziffer des Voranſchlags für 1937 mir 646 407
Mark gegenüber 965 374 Mark im Vorjahre genehmigt.
* Aus Oberheſſen, 8. Juli. Schwer verunglückt iſt eine
Motorradfahrerin aus Bad=Nauheim. Mit ſchweren
Kopfver=
letzungen mußte ſie in das BadNauheimer Krankenhaus gebracht werden
— In Friedberg beging der Gewerbelehrer an der Blindenanſtalt
Johann Bockermann ſein 25jähriges Dienſtjubiläum. — In
Franken=
berg wurde der 19 Jahre alte Dienſtknecht Klinge beim
Hinweg=
räumen eines abgeriſſenen Antennendrahtes, der auf der Erde hing
und mit einer Starkſtromleitung in Berührung kam, auf der Stelle
getötet. — Großen Proteſt hat die Arbeiterſchaft in Ober=
Erlenbach gegen die Einſtellung des Betriebes der Autolinie
Nieder=Erlenbach—Harheim—Frankfurt=
Eſchers=
heim eingelegt. Da der Unternehmer der Autolinie noch keine
Kon=
zeſſion hat, wurde auf Anordnung des Kreisamts Friedbera der Betrieb
vorläufig ſtillgelegt. — Ein frecher Diebſtahl wurde am hellen
Tage bei Landwirt Martin Kaiſer in Unter= Schwarz verübt, eine
Hauſiererin benutzte die Abweſenheit der Bauersleute, ſchlich in das
Zimmer und fand im Tiſchkaſten eine Kaſſette mit der ſie verſchwand.
Landwirt Kaiſer, der dieſer Tage in der Scheuer verunglickte, hörte
ein Geräuſch und entdeckte den Diebſtahl. Es gelang, die Diebin bei
Schlitz zu erwiſchen, die Kaſſette hatte ſie in einen Kornacker verſteckt. —
Goldene Hochzeit feierten die Eheleute Kaufmann Andreas Lind
zur Grebenhain. — In Büdingen ſtarb die verwitwvete Fürſtin
Bruno zu Fienburg=Bldingen, Bertha geborene Gräfin, Kaſtell=
Rüdenhauſen, im Alter von 82 Jahren. Sie folgte ihrer vor einem
Monat entſchlafenen Shuueſter Fürſtin Alfred. Fürſtin Bruno hatte
unter der ärmeren Beuölkerung wegen ihrer Mildtätigkeit einen guten
Namen. Sie fürderte beſonders das Hoſpital und hat vor Jahren die
Kleinkinderſchule ins Leben gerufen. Sie war die Mutter des Fürſten
Wolfgang, der 1920 ſtarb. — In Nieder=Gemünden ſtürzte
Landwirt und Schmiedemeiſter Karl Wittich vom beladenen Heuwagen.
Die Verletzungen ſind derart ſchwer, daß er mit dem Auto in die
Bieße=
ner Klimik verbracht werdeg muſte. — Die Fälle eines
gewalt=
ſamen Todes und ſchwerer unfälle, mehren ſich in
er=
hreckender Weiſe. Ju Wieſeck erſchoß, ſich der Njährige Gaſtwirtsſohn
willig in den Tod. Sie benutzte die gleiche Waffe und ſtarb beim
Ein=
liefern in die Klinik. — In Everſtadt bei Lich wurde der Fuhrmann
ihm vollſtändig zermalut, ſo daß der Tod auf der Stelle
ein=
trat. Schmulke hinteruüßt eine Frau und drei kleine Kinde.
Geſchäftliches.
Die Ereigniſſe in China
Preiſe für die morgige Verloſung. Die übrigen Ge= der im Inſeratenteil der vorliegenden Nummer zum Abdruck gebrachte
Bericht über die jetzigen Ereigniſſe in China finden. Dieſe Berichte
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 13. Juli 1927.
(Nach der Wetterlage vom 11. Juli 1927.)
Zeitweiſe wolkig, auch vielfach aufheiternd, warm, meiſt trocken.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
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Die Geburt eines kräftigen
Sonntagsjungen zeigen
hoch=
erfreut an
Willy Jonas und Frau
Alix, geb. Bernhard.
Darmſiadt, 10. Juli 1927.
(*18207
Heinheimerſir. 98
z. Zt. Privatklinik Dr. Klaus Hofmann.
Das Feſit der
Silbernen Hochzeit
begehen am 13. Juli die Eheleute
Sig=
mund Salomon u. Frau Jenny,
geb. Reis, Darmſtadt, Neckarſtraße 18.
(*18252)
Dankſagung.
Die glückliche Geburt eines
kräftigen Jungen zeigen
hoch=
erfreut an
Leonhard Bein
und Frau.
Für all die vielen Beweiſe
liebe=
voller Teilnahme und treuen
Ge=
denkens bei dem ſchweren Verluſte,
der uns betroffen, ſagen wir auf
dieſem Wege unfern innigſten Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Löffler u. Familie.
Darmſtadt, Annaſtr. 8. (18259
Darmſtadt, Schotten, 11. Juli 1927.
Gr. Ochſengaſſe 9.
(11031
Nachruf.
Am 9. Juli 1927 verſchied nach kurzer Krankheit
Herr Ernſt Weis
Ehrenmitglied des Kaufmänniſchen Vereins
Darmſtadt-Frankfurt.
Wir verlieren in dem Verſtorbenen eines unſerer älteſten
Mitglieder, einen Mann, der Jahre ſeines Lebens den ideellen
Beſtrebungen unſerer Vereinigung in ſelbſtloſer Weiſe
ge=
widmet hat.
Ueber 25 Jahre gehörte er unſerer Vereinigung als
Mit=
glied an und war jahrelang im Vorſtande und im
Aufſichts=
rat tätig.
Seine ganze Perſon und Arbeit ſetzte er ein, überall da,
wo es galt, Standesintereſſen zu vertreten. Alte, gute
kauf=
männiſche Tradition ſinkt mit ihm ins Grab.
In der Geſchichte unſerer Vereinigung und in unſerem
Angedenken wird Herr Ernſt Weis fortleben als Vorbild des
werktätigen deutſchen Kaufmannes.
Kaufmänniſcher Verein Darmſtadt-Frankfurt e. V.
Der Vorſtand.
Darmſtadt, den 12. Juli 1927.
11051
Die Beerdigung findet heute, Dienstag, den 12. ds. Mts.,
nach=
mittags 2½ Uhr, vom Portale des alten Friedhofes, die
Einſeg=
nung ¼ Stunde vorher ſtatt.
Wir bitten unſere Mitglieder um zahlreiche Beteiligung.
Am 6. Juli wurde unſere liebe, gute
Schweſier, Schwägerin und Tante
Fräulein
A
rungen halber bin ich
gezwungen, meine
Praxis von
Mitt=
woch, den 13. d. M.,
bis zum Samstag,
den 16. d. M., zu
ſchließen.
Anna Zehfuß
G. Viél
Dentiſt
von ihrem ſchweren Leiden erlöſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Lotte Freund Wwe.
geb. Zehfuß.
Darmſtadt, Soderſir. 22.
(*18214
Hoffmannſtr. 23.
Tel. 1269. (11018im
Paßbilder
Die Beerdigung fand auf Wunſch der Verſtorbenen in
aller Stille ſiatt.
in einer Stunde 7457a
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. s. Tel.1912,
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die blelen Beweiſe herzlicher Teilnahme während
der Krankheit und bei dem Hinſcheiden meines lieben,
un=
vergeßlichen Mannes, unſeres Schwagers und Onkels, des
Herrn
Friedrich Loewe
Oberſtadtſekretär i. R.
ſage Allen auf dieſem Wege innigſten Dank. Beſonderen
Dank Herrn Pfarrer Waldecker für die Einſegnungsrede,
Herrn Pfarrer Lautenſchläger für die tröſtenden Worte
am Grabe, dem Pfiegeperſonal des Eliſabethenſtifts, für
die ehrenden Worte bei der Kranzniederlegung durch
den Hauptausſchuß des Odenwaldklubs, durch die
Orts=
gruppe Darmſtadt, den Wegbezeichnungsausſchuß und durch
die verſchiedenen auswärtigen Ortsgruppen, ferner ſeinen
vielen Freunden und Bekannten, die ihm durch ihre
Teil=
nahme am Begräbnis die letzte (hre erwieſen, was mir
in meinem ſchweren Leid, ein großer Troſt war, ſowie für
die überaus zahlreichen Blumenſpenden.
(11021
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nommen, den Lesern dieser Zeitung verschiedene Sitten, Gebräuche und
Einrichtungen meines Vaterlandes in Wort und Bild au schildern, vie
sie sich seit dem Ausbruch des großen europäischen Friedens
gestaltet haben.
Seit Jahrsehnten zerbrechen sich unsere nneigennützigen
Freunde, die Engländer. — unsere edelen Wohltäter die Amerikaner.
die ritterlichen Franzosen — und unsere lieben Nachbarn, die Russen.
unsere Köpfe darüber, was zu unserem Wohle noch geschehen könnte.
Ueber die Erfolge dieser Bestrebungen spster mehr. Dentschland.
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Panzerkrenzer geschickt. sondern nur die freundliche Aufforderu,g!.
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Nummer 191
Der Ausweis der Reichsbank.
Berliner Effektenbörſe.
Die erſte Juliwoche brachte der Reichsbank nach dem Ausweis vom
7. ds. Mts. die gewohnte Entlaſtung ihrer Anlagekonten. Die geſamte
Kapitalanlage an Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten ging
um 251,6 Mill. auf 2482,5 Mill. RM. zurück; im einzelnen nahmen die
Wechſelbeſtände um 177,0 Mill. auf 2317,6 Mill. RM. und die
Lombard=
forderungen um 74,7 Mill auf 71,9 Mill. RM. ab. Die Anlage in
Effekten blieb mit 93,1 Mill. RM. nahezu unverändert.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 173,0
Mill. RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der
Umlauf an Reichsbanknoten um 138,7 Mill „auf 3676,5 Mill. RM.
ver=
ringert. Der Umlauf an Rentenbankſcheinen nahm um 34,4 Mill. auf
982,8 Mill. RM. ab; dementſprechend und unter Berückſichtigung, daß
in der Berichtwoche Rentenbankſcheine in Höhe von 15 Mill. RM.
ge=
tilgt wurden, ſtiegen die Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen um
19,4 Mill. auf 65,9 Mill. RM.
Die fremden Gelder gingen um 81,6 Mill. auf 587,9 Mill. RM.
zurück.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Debiſen erhöhten ſich um
6,1 Mill. auf 1875,7 Mill. RM.; die Zunahme entfällt auf die Beſtände
an deckungsfähigen Deviſen, welche um 6,6 Mill. auf 73,5 Mill. RM.
angewachſen ſind, während ſich die Goldbeſtände um 446 000 auf 1802,1
Mill. RM. verringerten. Die Deckung der Noten durch Gold allein
beſſerte ſich von 47,2 Prozent in der Vorwoche auf 49,0 Prozent, die
Deckung durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 49,0 Prozent auf.
51,0 Prozent.
Die Reparationszahlungen im Juni.
Das Bureau des Generalagenten für Reparationszahlungen
ver=
öffentlicht ſeinen Bericht vom Juni 1927 und zugleich für die in dieſem
Reparationsjahre (ſeit 1. September 1926 bis 30. Juni 1927 geleiſteten
Zahlungen: Die Geſamteinnahmen im 3. Annuitätsjahre betragen
1097,36 Millionen RM. (im Juni 1927: 111,55); der Kaſſenbeſtand am
1. Auguſt 1926 betrug 93,63 Mill. RM. Da die Zahlungen ſich auf
1036,46 Mill. (108,57) RM. belaufen, bleibt für den 30. Juni 1927 ein
Kaſſenbeſtand von 154,53 Mill. RM. Unter den Einnahmen ſind 91,67
Mill. (im Juni 9,17) normaler Haushaltungsbeitrag, 195,60 Mill. (34,80)
beſonderer Haushaltsbeitrag, 225 Mill. (22,5) Beförderungsſteuer, 40,5
Mill. (45) Verzinſung der Reichsbahn=Reparationsſchuldverſchreibungen,
125 Mill. Verzinſung der Induſtrieobligationen und 2 Mill. (0/08)
ein=
gegangene Zinſen. Von den Zahlungen ſind an die Mächte 946,82 Mill.
(99,37) geleiſtet worden, und zwar u. a. an Frankreich 463,63 (51,19), an
England 225,92 (22,85), an Italien 70,33 (6,29), an Belgien 53,11 (7.19),
an die Vereinigten Staaten 74,75 (5,88) Mill. RM. Die übrigen
Zah=
lungen erfolgten für Dienſt der deutſchen Auslandsanleihe mit 74,24
Mill. (7,77), Zahlungen für Aufwendungen der Reparationskommiſſion
2,27 (0,30), des Bureaus für Reparationszahlungen 2,94 (0,31), der
Rheinlandkommiſſion 2,38 (0,22) und der Kontrollkommiſſion 1,23
Mill. RM.
Frankfurt a. M., 11. Juli.
Nach der außerordentlichen Stille und Geſchäftsloſigkeit der letzten
Börſentage ging die Börſe lebhaft und feſt in die neue Woche. Trotz
des morgigen Medios hat der Geldmarkt eine Erleichterung erfahren,
und man rechnet auch für die Zukunft mit einer weſentlichen
Ent=
ſpannung des Geldmarktes durch die Aufnahme der verſchiedenen
Aus=
landsanleihen. So wird heute die 30 Millionen=Dollaranleihe der
Ren=
tenbank=Kreditanſtalt in Amerika zur Zeichnung aufgelegt, der
Stahl=
truſt plant außer der Ablöſung der Genußſcheine die Ausgabe neuer
Debenture=Bonds, und in den nächſten Tagen wird das Geld der
Ber=
liner Stadtanleihe hereinkommen. Anregung brachte ferner die
Geheim=
konferenz der Bankpräſidenten in Amerika, wenn auch über das Ergebnis
dieſer Beſprechungen noch nichts definitives bekannt iſt, und die
deutſch=
franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen, deren Abſchluß man tvotz großer
Schwierigkeiten bis zum 15. Juli erwartet. Neben der lebhaften
Tätig=
keit der Spekulation ſollen auch heute verſchiedene Kundenorders
vor=
gelegen haben, ſo daß ſich bei der Feſtſetzung der erſten Kurſe allgemein
Steigerungen von durchſchnittlich 1 bis 3 Prozent ergaben, Zellſtoff
Aſchaffenburg und Waldhof aber auf die Berliner Hauſſe in
Glanz=
ſtoffwerten 4 Prozent höher, bei lebhaften Umſätzen. Auch Süddeutſche
Zucker 4 Prozent feſter. Auf den Rentenmärkten war es ſtill, nur
Anatolier konnten etwas anziehen. Im weiteren Verlauf erhielt ſich
die feſte und lebhafte Stimmung. Das Hauptintereſſe wandte ſich jetzt
der Farbenaktie zu, die bei zeitweiſe ſtürmiſchem Geſchäft bis 292.—
gehandelt wurde. Alle anderen Märkte blieben etwas vernachläſſigt,
und die Nebenwerte erlitten kleine Kurseinbußen. Die Börſe ſchloß feſt
und lebhaft. Tägliches Geld 6 Prozent. Deviſen ſtill. Mark gegen
Dollar 4,2185, gegen Pfunde 20,4875, London-Paris 124,01, Madrid
28.45, Mailand 894/s.
Die Abendbörſe lag recht lebhaft und beſonders für Farben=,
Elektro= und Montanwerte ſehr feſt, wobei man neben den mittags
be=
ſprochenen Urſachen noch die Erwartung auf einen baldigen Abſchluß
der deutſch=franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen heranzog. Der
Schluß blieb außerordentlich feſt. Farbeninduſtrie 298, Rheinſtahl 220,5,
Scheideanſtalt 220,5, Evdöl 165, Rütgers 109,5, Nordd. Lloyd 145,12,
Paket 143, A. E.G. 188, Schuckert 197,5, Siemens u. Halske 288=5,
Wald=
hof 322, Aſch Zell 212, Phönix 128,5, Mannesmann 199,5, Klöckner 177,
Gelſenkirchen 751, Weſteregeln 189,5, Kommerzbank 182,5, Danat 241,
Dresdener 171,5, Holzmann 203, Wayß u. Freytag 171,75, Kleher 125,
Daimler 132,25, Südd. Zucker 150, Schutzgebiete 10,9.
Im Abenddeviſenverkehr lag Madrid feſter, auch die
Reichsmark anziehend. London-Paris 120,02, —Mailand 89,10, —
Ma=
drid 28,29, —Oslo 28,78, —Zürich 25,227/., —New York 4,8552. Pfund
gegen Mark 20,48½, Dollar gegen Mark 4,2190.
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin.
Berlin el. W..
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Pulkan. . . .
Bremer Wolle. .. .. .
Deutſch.=Atlant. Tel
Deutſche Maſchinen".
Deutſch.=Nieb. Tel..
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleun
Dt. Kaliwerke,
Donnersmarckhütt
Tynamit Nobel
Clektr. Lieferung
J. G. Farben.
R. Friſter. . .
Eaggenau Vorz
Celſenk. Berg
G. f. elektr. Untern
Salle Maſchinen
San. Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf.
150.5
115.
137.5
183.25 162.625
82.
151.25
116
142 75
188. 284.75 292.375 102.5 108.— 63.25 63.5
240.— 179.— 178.75 130.— 130.— V 235.—
Hemoor=Zement . . .
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242.—
117.5
186.
22.1
14.87
162.—
68.75
282.—
128.—
177.75
133.—
112.25
107.—
118.—
168.25
143.—
59.25
88.—
57.—
270.—
133.—
95.75
95.—
108.75
119.2:
185.
168.
142 2
57.5
58.
270.—
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos-Aires
Brüſſel=Antw.
Tslo ......."
Kopenhagen.
Stockholm. . . .
Helſingfors ...
Italien ..
London.
Nem=York
Paris”.
Schweiz ...
Spanien ....."
Wien D=Oſt. abg
Prag. . .. . . . . ."
Japan
Rio de Janeiro
Sofia
Jugoſlavie
Lonſtantir
Liſſabon
Danzie
Athen
Uruguag .
59.33 59.45
3.59
0.496
7.432
2.177
20.78/ 20.82
81. 621 81.78
5. 676
4.215
4.144
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die amtliche Großhaudelsziffer vom 6. Juli. Die auf den Stichtag
des 6. Juli berechnete Großhandelsindexziffer des
Sta=
tiſtiſchen Reichsamtes iſt gegenüber der Vorwoche um 0,6 v. H. auf 137,1
(137,9) zurückgegangen. Von den Hauptgruppen hat die Indexziffer für
Agrarſtoffe bei den zurückgegangenen Getreide= und Viehpreiſen um 1,5
v. H. auf 137,4 (139,5) nachgegeben, während die Indexziffer für
Kolo=
nialwaren um 0,9 v. H. auf 127,6 (128,7) zurückgegangen iſt. Unter den
Induſtrieſtoffen verzeichnete die Indexziffer der induſtriellen Rohſtoffe
und Halbwaren einen Rüickgang um 0,2 v. H. auf 131,7 (131,9), während
diejenige der induſtriellen Fertigwaren mit 146,4 (146,3) nahezu
un=
verändert war.
Dienstag, den 12. Juſi
Berlin, 11. Juli.
Im Gegenſatz zur Vorwoche zeigt der heutige offizielle Verkehr ein
weſentlich lebhafteres Bild. Die Engagewents der Börſe ſelbſt ſind nicht
umfangreich, nur daß ſchon gering einſetzende Nachfrage von außen eine
gewiſſe Materialknappheit hervorrufen kann. Beſonders für
Spezial=
werte ſind heute auch von auswärtigen Bankiers Kauforders hergelegt
worden, die hier zu erhblich höheren Kurſen zur Ausführung
gelan=
gen konnten. Im Hinblick auf die heute fälligen Steuertermine und den
Medio zeigte der Geldmarkt eine ziemlich ſtarke Anſpannung,
anderer=
ſeits iſt jedoch ein erhebliches Angebot von Deviſen gegen Mark
feſtzu=
ſtellen, das man mit dem Hereinſtrömen der Auslandsanleihen in Zu
ſammenhang bringen will. Die Entlaſtung des Reichsbankausweiſes in
der erſten Juliwoche macht keinen ſichtlichen Eindruck, und iſt wohl eher
noch in ſtärkerem Maße erwartet worden. Sonſt weiſt man noch auf die
merkliche Beſſerung des Saatenſtandes in Preußen hin, wo die kommende
Ernte gute Ausſichten biete. Zu den erſten Kurſen konnte man dann
auch Kursbeſſerungen von 4—3 Prozent im Durchſchnitt feſtſtellen. Etwas
lebhafter waren alle Kohlenwerte, bei denen die Hoffnung eines poſitiven
Ergebniſſes der heutigen Sitzung des Reichskohlenrates angeregt haben
dürfte. Aus dem Allgemeinbild heraus ragten Bemberg, Glanzſtoff,
Waldhof, Feldmühle, Schultheiß, Oſtwerke, Mitteldeutſche Kredit uſw.
mit Steigerungen bis zu 25 Prozent. Im Verlaufe kamen zu dieſen
Spezialpapieren die Werte des Schiffahrtsmarktes, in denen ſich ziemlich
lebhaftes Geſchäft entwickelte, Farbenaktien, bei denen man von
größe=
rem Deckungskäufen ſprach, während Rheinſtahl ſich nur auf
Anfangs=
niveaus behaupten konnten. Bis auf die Spezialmärkte ließ das Geſchäft
wieder etwas nach, die Grundtendenz blieb aber durchaus freundlich,
Inwieweit Schwierigkeiten bei der Reportgeldbeſchaffung hierbei
mitge=
wirkt haben, iſt ſehr undurchſichlich. Anleihen und Ausländer ruhig
Zolltürken und Anatolier etwas feſter, Pfandbriefe zeigten bei ſtillem
Geſchäft einen feſten Grundton. Am Debiſenmarkt konnte ſich die Mark
aus oben ſchon angegebenem Grunde feſtigen, auch Spanien etwas
er=
holt, dagegen das Pfund international zur Schwäche neigend. Die Sätze
des Geldmarktes ſind unverändert. Tagesgeld 7—8½ Prozent,
Monats=
geld 3—9 Prozent, Reportgeld 8½—8½ Prozent. Der Privatdiskont iſt
unverändert geblieben.
Infolge der Abſchwächungen ſtellten ſich die Schlußnotierungen an
der Börſe zum Teil umter die erſten Kurſe. Als dann bekannt wurde,
daß der Privatdiskont unverändert geblieben iſt, ſetzte eine allgemeine
Kursbeſſerung ein, durch die ſich die Nachbörſenkurſe wieder bedeutend
erhöhren konnten.
Generalverſammlung der Rheiniſchen Elektrizitäts=A. G. Mannheim.
Die Generalverſammlung der Rheiniſchen Elektrizitäts=A. G. Mannheim
erledigte einſtimmig die Regularien und beſchloß antraggemäß, aus
1379 613 RM. Reingewinn auf die Vorzugsaktien eine Dividende von
6 Prozent und auf die Stammaktien eine ſolche von 9 Prozent zu
ver=
teilen und 163 413 RM. auf neue Rechnung vorzutragen. Die
turnus=
mäßig ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt.
Neu gewählt wurde als zweiter Vertreter der Süddeutſchen
Diskonto=
geſellſchaft Direktor Kurt Baſſermann, während der diesjährige
In=
haber Generaldirektor Kom.=Rat Lotz (Preuß A.G. Berlin) den durch
den Tod von Geheimen Kom. Ludovici erledigten Sitz als freier
In=
duſtrieller übernimmt.
Amerikaniſche Darlehen für Deutſchland. Die National City
Com=
dany, Harris Forbes u. Co., und das amerikaniſche Bankhaus Lee
Hig=
ginſon legen 30 Millionen Dollar als Amortiſationsanleihe der
Renten=
bankkreditanſtalt zur Zeichmung auf. Da die 6proz. Anleihe mit 95
Pro=
zent ausgegeben wird, beträgt die Effektivverzinſung 6,36 Prozent,
Ein Teilbetrag von 11 Millionen Dollar ſoll in Europa aufgelegt
wer=
den. Ein anderes amerikaniſches Bankhaus legt eine 6proz. Anleihe
von 4 Millionen Dollar für die Hannoverſche Landeskreditanſtalt auf.
Der Zweck der Anleihe iſt die Gewährung der erſten Hypotheken auf
Güter und Meliorationen.
245.—
117.—
198.5
22.5
113.875
163.25
93.—
68.5
287.—
134.—
177.5
Mannheimer Produktenbericht vom 11. Juli. Die Produktenbörſe
bekundete bei ſtetiger Haltung etwas beſſere Kaufluſt als in den
Vor=
tagen. Man verlangte ſür die 100 Kilo waggonfrei Mannheim ohne
Sack: Weizen inl. geſtrichen, ausländ. 30,75—33, Roggen inländ, ohne
Angebot, ausländ. 26,75, Braugerſte inländ, ohne Angebot, ausländ.
31—34, Futtergerſte 23,50—24,50, Hafer inländ. geſtrichen, ausländ. 23
bis 24, Mais mit Sack 19,25—19,50, Weizenmehl Spezial Null 41,25,
ſüddeutſches Weizenbrotmehl 33,25, Roggenmehl je nach Ausmahlung
36,75—39, Weizenkleie 12,75
Frankfurter Produktenbericht vom 11. Juli. Bei ruhigem Geſchäft
konnten ſich die Preiſe für Roggen und ſeine Produkte wieder nicht
hal=
ten. Weizen 31,25 nom., Roggen 27,50 nom., Sommergerſte —, Hafer
inländ, 26, desgl. ausländ, 23,50—26, Mais gelb 18,75—19, Weizenmehl
40,75—41,25, Roggenmehl 38—38,25, Weizenkleie 12,75—13, Roggenkleie
14—14,50, Erbſen 30—60, Linſen 40—60, Heu Weizen= und
Roggen=
ſtroh drahtgepreßt 4,75—5,25, desgl. gebündelt 3,50—4, Treber
getrock=
net 15,50.
Freinsheimer Obſtmarkt vom 11. Juli. Am geſtrigen und heutigen
Obſtmarkt notierten: Kirſchen rot geſtern 15—30, heute 12—30, Kirſchen
ſchwarz an beiden Tagen 30—45, Erdbeeren an beiden Tagen 45—60,
Johannisbeeren geſtern 16—19, heute 17—20, Stachelbeeren an beiden
Tagen 15—24, Birnen an beiden Tagen 16—20, Pfirſiche geſtern und
heute 45—55, Heidelbeeren an beiden Tagen 30—35, Frühmirabellen
(Spillinge) geſtern und heute 30, Tomaten an beiden Tagen 50, Bohnen
geſtern und heute 40—50. Geſtern betrug die Anfuhr 800, heute 350
Zentner. Abſatz und Nachfrage an beiden Tagen gut. Heute war der
Markt infolge des ſchlechten Wetters ſchlechter befahren.
Berliner Produktenbericht vom 11. Juli. Der feſte Grundton, der
bereits in den letztem Tagen der Vorſoche feſtzuſtellen war, hat ſich
er=
halten, zumal aus der Provinz Klagen vorliegen, daß die letzttägigen
heftigen Niederſchläge auf ſchwerem Boden Schaden angerichtet haben.
Auf leichten Böden ſollen die Regenfälle dagegem eher nützlich geweſen
ſein. Da nunmehr ziemlich feſtzuſtehen ſcheint, daß mit Roggen neuer
Ernte erſt ziemlich ſpät in der erſtem Auguſthälfte zu rechnen ſein dürfte,
und andererſeits die in den Häfen lagernden Mengen von
Auslands=
roggen leichteren Abzug haben, macht ſich für prompte Ware beſſere
Nachfrage bemerkbar. Die Auslandsforderungen waren allgemein feſter
gehalten, von Abſchlüſſen war nur ſehr wenig zu hören. Im Zeitmarkte
waren bei Weizen die Herbſtſichten leicht befeſtigt, bei Roggen zog Juli
um 1 Mk., September um ½ Mk. im Preiſe an. Am Mehlmarkte blieb
die Unternehmungsluſt äußerſt gering. Hafer tendierte etwas feſter.
Mannheimer Großviehmarkt vom 11. Juli. Zum heutigen
Vieh=
maukt waren zugeführt und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht je nach
Klaſſe gehandelt: 250 Ochſen 30—42, 164 Bullen 30—54, 336 Kühe 16
bis 52, 405 Färſen 34—63, 622 Kälber 52—80, 50 Schafe 38—44, 2622
Schweine 50—65, 170 Arbeitseferde pro Stück 920—1600, 56
Schlacht=
pferde pro Stück 60—130 Mk. Marktverlauf: Großvieh und Kälber
ruhig, Ueberſtand; Schweine mittelmäßig, geräumt; Arbeitspferde ruhig,
Schlachtpferde mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 11. Juli. Am Rindermarkt war gute
Qualität reichlich vorhanden. Der Abtrieb nach auswärts war gut. In= des ſtarken Auftriebs war das Geſchäft langſam, es verbleibt !
Ueberſtand. Die Preiſe mußten etwas nachgeben. Der Kälber= und
Hammelmarkt wunde bei ruhigem Geſchäftsgang geräumt. Bei Schweinen !
entwickelte ſich infolge des ſchwachen Auftriebes reges Geſchäft; die
Preiſe zogen um 2 bis 3 Mark pro Zentner an; es wurde ausverkauft.
Der Auftrieb beſtand aus 325 Ochſen, 84 Bullen, 680 Kühen, 386 Färſen,
ferner aus 436 Kälbern, 45 Schafen und 4071 Schweinen. Bezahlt
wurde=
pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen: Klaſſe a 1) 62—66, a 2) 58—61,
b1) 55—57, b2) 50—54; Bullen: Klaſſe a) 58—62, b) 54—57; Kühe:
Klaſſe a) 52—56, b) 45—51, c) 38—44 und d) 30—37; Färſen: Klaſſe*
a) 62—66, b) 58—61 und c) 50—57; Kälber: Klaſſe b) 74—78, c) 66—733
und d) 55—65; Schafe: a 50—55 und b) 44—49; Schweine:
Klaſſe=
a) 62—63, b) 62—64, c) 62—64, d) 63—65, e) 60—63, k) geſtrichen und d
g) 55—59. Rinder gaben im Preiſe etwas nach, Kälber und Schaſe:
blieben unverändert und Schweine 2 bis 3 Mark teurer. Die
Fleiſche=
großhandelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Ochſenfleiſch I 105—110-
II 95—100; Bullenfleiſch 98—103, Kuhfleiſch T 70—80, II 55—65 undd
III 45—55, Kalbfleiſch 100—110, Schweinefleiſch 75—80, Gefrierfleiſch=
Rindfleiſch, Vovderviertel 46—50 und Hinterviertel 54—58.
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. 1. Teil
TI. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuldohne
Aus=
loſungsſcheine ..
6½% Reichsp. Sch
h. 1. 10. 30.
7%Bayer. Staats=
Sch. v. 1. 4. 29
6½½ H. V. Sch.
v. 1. 4. 29 ....
6½% Pr. St.=Sch.
v. 1. 3. 29 .
6½% Pr. St.=Sch
v. 1. 10. 30..
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. v. 1. 7. 29
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. v. 1. 7. 3
6½%Württ. Freiſt.
Schatz. v. 1. 3. 29
300.5
01
% Türk. (Adm.)03
„ (Bagd.) I
„ (Bagd.) II
unif. 1903
4% „ 1911 Boll
½% Ung. St. 1913/ 25.1
17.9
97
97
95.15
40
b) Ausländ iche
5% Bos. E. B. 1914
5% — L.Inv. 1914
4½% „ 1898
4½% „ 1902.
4% „...."
3.25
5% Bulg. Taba 02
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb.1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½%0 Oſt. Silberr.
4% „ Goldr. .
4½ „einh. R. (kon)
8% Port. (Spz.) III
5% Rum.am. R.03.
4½% Gold. 13 ..
„ am.konv.
2 am. 05...
25.5
6.5
1.3
4½% „St. 19141
—
48 „ Goldr.. .
4% „ St. 10
4%0 „ Kronr. . 1.7
3% „ Eiſ. Tor.. . 19.5
Außereuro-
päiſche
5%Mex.am. in. abg. 22
5% „äuß. 99
4% „Gold 04ſtf.,/ 27.75
3% konſ. inn. .
4½% „ Irrigat.,/ 35.25
%⁄₈ Tamaulipas I .
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bi. G./105
39
6‟ Berl. St.=Gold! 95
8‟ Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp==Bank
Meining. Goldpf. /102
100.5
% Frk.=Gyp.=B.=
Goldpfdbr.. . . . 102.75
7% Frkf. H.=B.-Gld. 1100
8%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.. .
100.25
7%0 Pfbr.=Bk.=Gold/100
5% Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldpfbr.
82.5
2 H. Lds.=Bk. Gld. /401.5
100.75
10% K. Elektr. Mark
(Hagen) Goldobl. /103.25
% K. Landesbank
Darmſt., Reihe 1/400
Reihe II/100
7% M.=KraftHöchſtl 93.25
102.5
8% Mannh. St.=G.)
3% Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. Bk.
Gold=Pfdbr. . . .
8% Pforzh. St.=G.
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr.Centr.=St.=Goldpfpr.
„
% Rh. Hyb.=Bank
Gold. Pfdbr.. . .
7½%Rh. St. W.25
10% Rh.=Weſtf.=B
Cr.=Bk. Goldpf..
Südd. B.=Cr. B
Goldpfdbr.. ..
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.
obl. mit Optior
7%6 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gd.. ohne Option
80 Voigtck Häffner
Goldobl.. . . . . ..
8% Württbg. Hhp.=
Bank Goldpfbr.
99.5
101.75
102
100
200
99.25
160
Bahr. Hypu. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.) —
Frkf. Hyp.=Bk. . . . . 16.05
Frkf. Pfandbr.=Bk. 16.6
Hamb. Hhp.=Bk... / 13.2
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bk. 12
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk. . . . 15.75
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B. /Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk. 13.75
Rhein. Hyp.=B.... 14
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B./ 13
Südd. Bobenkr. . . 15.4
Württ. Hyp.=Bk..
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L..Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb.
12.25
12.1
9.15
104.9
Ohne
Zins=
berechnung
5‟ Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 2:
6‟ Heſ.Brk.=Rg. 23
5% „Roggen .. 23
5% Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bayr, Handelsb...
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
Me
abg.
5%Oſt. Sb. (L.)ſtfr.
00
2,6% Alte „
2,6% Neue
96.75 5% Oſt.=Ung. 73/74
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „. 1.b.8.E.
3%Oſt. „ 9. E.
3%Oſt. . 1885
3%Oſt. „Erg. Netz
13.8 3% Raab Oedbg. 83
1 30
A
9
8.5 130
4% Rud. Silber ..
8.6 14%Rud. (Salzkg.)
4½% Anat., S. I
4½%Angt. S. III
4½% Anat., S. IIII
3% Salon. Monaſt.
5‟ Tehuantepec.
14½%
„..!
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
Bad. Bk.
Bk. f. Brauind. . .
Barmer Bankv.
Bay. Hyp.=Wchſ...
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank...
D. Eff. u. Wchſ.=Bk
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk
Frkf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank.
Metallbank.*.
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Pr. Bd.=Credikbank
„ Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. . .
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ...
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Na. 3
166.5
225.5
151
174
243
181.75
239
167.5
138.5
138.25
106
162
170
135
152.25
151
8.75
147
240
218
40
135
163.5
134
175
9.55
21:,
Bergwerks=Akt.
24
Bochum. Bergl
Buderus.
Dt. Luxemburg
Eſchw. Berg”
Gelſenkirch. Bg.
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St...
„ Genußſchein. .
Kali. Aſchersleb. .
Kali. Salzdetfurth..
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke ..."
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ....."
127
8.3
125
230
173.25
212.5
Oberbedarf ......
Otavi=Min.=Ant.. .
Phönix=Bergb. . ..
Rhein. Braunk. ..
Rhein. Stahlw.. .
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte
Salz verkHeilbronn
Tellus Bgb.. .. . ..
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke. .
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)
Henninger ......."
Hercules, Heſſiſche
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr. . .
Schöfferhof(Bind.)
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg.
Werger .........
180
113.5
95.5
141
133
183.5
198
133.75
Akkum. Berlin. .
Adler & Oppenh...
Adlerw. (v. Kleyer)
6%E. A. G. Vzg. A..
5%A. E. G.Vzg. B..
A. E. G. Stamm . .
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin".
Baſt Nürnberg ..."
Bayr. Spiegel .."
Beck & Henkel .."
Bergmann El.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement. Heidelb. ..
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr.. .
Chem. Albert . . . . .
Chem. Brockh. ...
Chem. Milch ....."
R
193
151
369
241
358
180
185
185
124‟1,
88
81
186.5
67
Daimler=Benz A.G.
Dt. Eiſenhandel. . .
Deutſche Erdöl.
D. G. u. Silb. Scheid
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp.. . . . . ."
Dürr. Rattingen.
Dyckerhof & W.
Eiſenw. Kaiſersl..
El. Licht u. Kraft
El. Lieferung ...."
Elſ. Bad. Wolle ..
Email. Ullrich ....
Enzinger Werke ..
Eßlinger. Maſch. . .
Ettlinger Spinn.. .
Faber Bleiſtift.
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten E Guilleau=
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof ..
Frkf.=M. Pok. u. W.
Geiling E Cie. ....
Germania Linol.. .
Gelſenk. Gußſt. . . .
Goldſchmidt, Th..
Gotha Waggon ...
Gritzner, Maſch.. .
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frkft
Hammerſen . . . . . .
Hanfw. Füſſen ..."
Hanſa=Lloyd, Br..
Hartm. & Braun ..
Heyligenſtaedt. . .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ...
Hoch=Tief Eſſen ..
Holzmann.
Holzverk. Ind. ...
Hydrom. Breslau".
Jnag ...........
131.5
94:,
163.25
215.25
98.05
169
116
78
70.5
139
190
138
139.5
200.75
69.25
33
A
Junghans St...
Kammg. Kaiſersl.
Karlruher Maſch.
Karſtadt, N... .. ..
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn".
Konſerv. Braun ..
Krw. Alt=Württbg.
Krauß, Lokom. . .
Lahmeyer .. .. ..."
Lech, Augsburg ...
Lederw. Rothe ..
„ Spicharz..
Lingel Schuhw.. . .
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Lux, Induſtrie ...
Mainkraft Höchſt.
Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frkf. ..
Miag, Mühlenb. ..
Moenus. Stamm
Motorenf. Deutz.
Motorenf. Oberurſ
Münch. Lichtſpielk.
Reckar). Fahrz. . ..
Neckarw. Eßlingen
Peters Union ....
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps. ..
Porzellan Weſſei
Rein. Gebb. & Schal
Rhein. Elektr.
Rhenania, Kunhein
Rütgerswerke ...."
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank.
Schramm Lackf. ..
Schriftg. Stemp.. .
Schuckert, Elektr. .
Schuhf. Weſſel ..."
Schuhf. Herz
Schultz, Grünlack
Seilind, Wolff.."
Siemens Glas.
Siemens & Halske
70
179.5
124I,
291
50
186.25
68
Südd. Immob.
Südd. Zucker=A.=G. 1149
Thür. elektr. Lief. 1115
Uhren Furtwängl.
Unterfr. Kr.=El.=V./106.5
Beithwerke 7....
Ver. f. Chem. Ind.. 1112.5
Ve r. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
108
48
128.5
131:
143
185
144.5
80
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg.
Ultramarin .. . . ..
Zellſtoff Berl. ....
Vogtl. Maſch. ....
Voigt & Haeffner
Volthom, Seil ...
Wayß & Freytag
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Aſchaffenbe
Zellſt. Waldhof.
Zuckerſ. Rheingau.
Z2
65
47
137
169.5
69
109.5
106
102.5
133.5
195
86
80
42. 5
92.5
286
Transport= und
Verſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorzg
A. Dt. Eiſenbahn
A. Lokalb. u. Kraftt
Dt. Eiſenb.=Geſ.
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Ge
Hapag ......"
Nordd. Llohd.
44
51.1
162
107
135.56
76
1n70
148
210
320,5
102I.
1n8
136
139.5
142
143
Frrft. Allg. Ver).
Frankona Rückv.
Tarmſt. Werte
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ....
Gebr. Lutz....."
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder ..."
Venulethc Ellenb.
146
März 4594 4
HM (4). Au
Nov. 46½
anuar 53
Mai 53
Sept. 64.
den
Weiblich
Geprüfte
Kinder=
gärtnerin
.
einf.
39
Jung
ſo
Kran
Nummer 194
Dienstag, den 12. Juli 1927
Geite 11
Uh. diese
schnecklichen
Quälgeisten!
I
Fliegen
Stechmücken
Aatten
Am Ludwigspiaiz
Darmstadt
Schulstraße 1
Vom Holzmarkt
ſſchreibt uns unſer fachmänniſcher Mitarbeiter: Es iſt von Intereſſe, zu
Beobachten, daß die polniſchen Sägewerksbeſitzer ſich mehr und mehr
wom engliſchen Maukt abwenden, nachdem die Schnittholzpreiſe in
DDeutſchland ein Niveau erklommen haben, das über der
Weltwerktpari=
kät liegt. Allerdings iſt in allerletzter Zeit die Beobachtung zu machen,
Daß die Bauholzpreiſe in Deutſchland abzubröckeln beginnen. Die Preiſe
Für Balken mußten ſich beträchtliche Abſtriche gefallen laſſen. Es
wur=
ſoen Abſchlüſſe zu 75 Mark frei Empfangsſtation bekannt, während von
ſoen Spitzenpreiſen 80—81 Mark niemand mehr ſpricht. Immer weitere
Kreiſe der tſchechoſlowakiſchen Sägewerksinduſtrie beginnen
Tannen=
ſalken einzuſchneiden und anzubieten. Es geht daraus hervor, daß die
Sölzvorräte auf verſchiedenen Werken der Tſchechoſlowakei recht
beträcht=
ſiich ſind. Am Grubenholzmarkt ſind die Umſätze lebhaft geweſen, die
Wreiſe bleiben feſt. Die Zechen ſind kaufluſtig, die Angebote aus Polen
fänd zur Zeit gering. In Eichen dürfte ſich im Spätſommer ein
lebhaf=
res Geſchäft entwickeln. Die Läger der Platzholzhändler ſind nur noch
nmit geringen Vorräten in Eichenſchnitthölzern, die ſofort
verarbeitungs=
fähig ſind, verſehen. Auch nach Dickten beſtand Nachfrage. Das
Buchen=
greſchäft lag befriedigend. In Erlen wurden von einem polniſchen
Groſ=
fiſten, der in Deutſchland einſchneidet, beträchtliche Mengen nach Berlin
urnd auch nach Weſtdeutſchland zu Preiſen von 100—110 Mark verkauft.
Die Nachfrage nach Kanthölzern war groß, dagegen war
Verſchalungs=
ware noch lebhaft geſucht. Die Angebote der Sägewerke in
Kiſtenbret=
uern ſind infolge der ungünſtigen Preiſe, die für Kiſtenbretter zur Zeit
piezahlt werden, nur klein.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 11. Juli ſtellen ſich wie folgt:
ASlektvolytkupfer 112, Remolted Plattenzink 51—52, Original Hütten=
Aluminium 210, dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340—350, Antimon
Aegulus 95—100, Silber in Barren 77½—78½,
Die amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom
n. Juli ſtellten ſich für Kupfer: Januar 112 (112¼), Febr. 112½
(—12½), März 112½ (112¾), April 11234 (113), Mai 113 (113), Juni
ur3½ (113½), Juli 110½ (110¾), Auguſt 1093/ (110), Sept. 110½
(:.1034), Oktober 111 (111½), November 111½ (11134), Dez. 112 (112).
Hendenz: ſtetig. — Für Blei: Januar 46¾ (46¾), Febr. 46¾4 (46½4)
ebTärz 46¾4 (47), April 47 (47), Mai 47 (47½), Juni 47 (47½4), Juli
40¾ (46), Auguſt 45¾ (46½), Sept. 46¼ (46½), Oktober 46½ (46½)
Aov. 46½ (46¾), Dez. 46½ (46½). Tendenz: ruhig. — Für Zink:
Hanuar 53¾ (54), Febr. 53½ (54), März 53½ (5334), April 53½ (533/).
2KTai 53½ (5334), Juni 53½ (5434), Juli 55 (5534), Auguſt 54½ (55),
Gept. 54½ (54½), Okt. 54 (54½4), Nov. 533/ (54), Dez. 5334 (54).
Ten=
denz: ſchwach. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
bei=
gefügten Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Zucker: Am Zuckermarkt hatten die ſtetigere Verfaſſung des
Loko=
marktes und die feſtere Haltung Londons lebhaftere Käufe des Handels
und europäiſcher Firmen zur Folge. Gegen Schluß ſetzte, teilweiſe
Re=
aliſation ein, welche ein leichtes Nachgeben des Kursniveaus verurſachten.
Kaffee: Am Kaffeemarkt zogen die Preiſe wieder an, da aus
Bra=
ſilien beſſere Nachrichten vorlagen und aus Europa Kauforders
ein=
trafen.
Baumwolle: Am Baumwollmarkt entwickelte ſich zu Beginn unter
dem Eindruck des feſten Liverpooler Marktes und lebhafter Deckungen
eine freundliche Stimmung, zu der außerdem noch Käufe des Auslands
und der Wallſtreetſpekulation beitrugen. Die am Samstag
veröffent=
lichte Bericht der Regierung trug gleichfalls zur Feſtigkeit des Marktes
bei. Große Beachtung fanden ferner Berichte über größeres Auftreten
eines neuartigen Baumwollkäfers im Staate Texas.
Weizen: Auf günſtige ausländiſche Erntenachrichten und Meldungen
über gutes Erntewetter im Winterweizengebiet der Union gingen die
Preiſe heute zuwick. Weitere Baiſſemotive ſind die kleine wöchentliche
Ausfuhr aus den Vereinigten Staaten und die Zunahme der ſichtbaren
Vorräte.
Mais konnte ſich anfangs im Preiſe etwas befeſtigen; anregend
wirkten vor allem die höheren Temperaturen im Mittelweſten und
un=
gülnſtige Nachrichten aus dem Staate Illinois und aus Jowa. Das
vermehrte Provinzialangebot hatte zum Schluß eine teilweiſe
Abſchwä=
chung zur Folge.
Hafer ſtand in der Hauptſache unter dem Einfluß günſtiger
Ernte=
nachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 11. Juli:
Getreide. Weizen: Juli 146½/, Sept. 144¼, Dez. 147; Mais:
Juli 100½, Sept. 107½, Dez. 111; Hafer: Juli 46½, Sept. 477/,
Dez. 50½; Roggen: Juli 1117/, Sept. 101½, Dez. 1047/.
Schmalz: Juli 1287½, Sept. 1300, Oktober 1310.
Fleiſch. Rippen: Juli 1190, Sept. 1215, Okt. —: Speck:
loco 1193; leichte Schweine: 910—1000, ſchwere Schweine 855
bis 940; Schweinezufuhr: Chicago 55 000, Weſten 110000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 11. Juli:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 156%/, hart 166½/; Mais Nr. 2:
112½/e; Mehl: Spring Patent 700—735; Getreidefracht: nach
England 1,8—2 Schilling, nach dem Kontinent 6—8 Cents.
Schmalz: Mittel Weſten 1360.
Kakao: Tendenz ſtetig; Umſatz 57, loco 17: Juli 1633,
Auguſt 1638, Sept. 1648, Okt. 1643, Nov. 1605, Dezember 1539,
Jan. 1503, Febr. 1497.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Zu den immer wieder auftauchenden Meldungen über Bildung eines
Edelſtahlkartells zwiſchen den Stahlwerken in Deutſchland, Oeſterreich
und der Tſchechoflowakei wird aus Wien berichtet, daß die
diesbezüg=
lichen Verhandlungen bis jetzt zu keinem Ergebnis geführt haben.
Die Einfuhr ausländiſcher Breunſtoffe nach Deutſchland hat im
Mai eine bedeutende Steigerung erfahren. Vor allem ſind die Bezüge
aus England ſtark angewachſen, aber auch Holland und die Saar traten
in ſtärkerem Umfange als im April als Lieferanten auf.
Die Zahl der Arbeitsloſen in der oſtoberſchleſiſchen Induſtrie
be=
trägt zurzeit 51 238 Auf den Bergbau entfallen 2 961, auf die
metal=
lurgiſche Induſtrie 3909 Arbeitsloſe. Der Reſt verteilt ſich auf die Glas=
und chemiſche Induſtrie. Arbeitsloſenunterſtüitzung beziehen 31 423
Per=
ſonen.
Wie wir aus Paris erfahren, rechnen die dortigen intereſſierten
Kreiſe mit der Wahrſcheinlichkeit der Aufrechterhaltung der
Internatio=
nalen Rohſtahlgemeinſchaft, auch wenn das deutſch=franzöſiſche
Handels=
abkommen nicht in der gewünſchten Form zuſtande kommt.
Trotz bes Streiks, der die Zementwerke im Becken von Tournai ſeit
zivei Monaten ſtilliegen läßt, iſt der Zementabſatz, beſonders für das
Ausland, ins Stocken geraten. Die Schuld liegt wahrſcheinlich an den
kürzlich erhöhten Zementpreiſen.
Die neue Eiſenverkehrsgeſellſchaft der Britiſch=Ungariſchen Bank
wird unter Beteiligung holländiſchen Kapitals demnächſt konſtituiert
werden. Das Aktienkapital wird 7 Millionen Pengö betragen. Die
ausländiſchen Verkaufsorganiſationen der Britiſch=Ungariſchen Bank
werden mit der neuen Geſellſchaft verſchmolzen weuden.
Die Poſener Superphosphatfabriken haben die Preiſe um 12—18
Prozent herabgeſetzt, um den Konſum zu heben. Die Aufnahmefähigkeit
der Landwirtſchaft beträgt 550 000 im Jahr, doch iſt die Produktion
wefentlich geringer.
Der polniſche Zementmarkt liegt, beſonders infolge engliſcher
Auf=
träge, recht feſt. Seit dem 1. Mai iſt eine Preiserhöhung von 0,15 Zloty
pro Doppelzentner erfolgt. Die Geſamterzeugung der
Portlandzement=
fabriken betrug 1926: 1 200 000 To. Zurzeit koſtet das 200 Kilo
enthal=
tende Faß 21 Zloty.
Die Ungariſche Allgemeine Sparkaſſe dürfte im Herbſt ihre
Kapital=
erhöhungstransaktion durchführen. Die Londoner Verhandlungen des
Präſidenten L. Horvath haben zu einem günſtigen Ergebnis geführt.
Die ſchweizeriſchen Außenhandelsziffern für den Monat Juni zeigen
gegenüber dem Monat Mai nur eine minimale Veränderung. Die
Ein=
fuhr betrug im Juni 210,9 Franken gegenüber 214,1 im Monat Mai.
Die Ausfuhr hielt ſich in beiden Monaten mit 163 Mill. Fr. die Wage.
Unter Berückſichtigung der Goldimporte betrug die Paſſivität der
Han=
delsbilanz im Juni 47,9 Mill. gegenüber 44,6 Mill. im Vorjahr.
Weiblich
Ke u
gärtnerin
J. alt, aus guter
Fmmilie, ſehr
kinder=
ſiab, ſucht alsbald
Stellung, evtl. auch
nurr halbe Tage. Näh.
Geſchäftsſt. (18186
Männlich
Helt. Taperiergehülfe
m. allen
Kundſchafts=
arbeiten vertr., ſucht
ſaldigſt Stellg. An
geb. u. O. 55 an d.
Geſchäftsſt. (*18210
Aelt., alleinſt. Frau
.Ip. ſof. Stelle als
Hurushälterin in kl.
ſeiſaf. Haush. Näh. d
5a ler, Schützenſtr. 12
(18218id)
aubere FTag
Frnge,
ucht morgens einige
Su unden Beſchäftig
m Haushalt. Ang. u.
deſchſt. (1824
Bn aves, ſol. Mädchen
onn Lande, über 2‟
Fachre alt, ſucht Stelle
!!, Haushälterin od.
alleinſteh. Hrer:
d7 Dame bis 1. Aug.
Zelutgniſſe ſtehen zu
Onenſten. Angeb. u.
M7 73 Geſchſt. (e18258
wnge Frau ſucht
Be=
hzaftig. Geht auch z.
manken u. Wöchner.
ngg. O.77 Geſchäftsſt.
18267
i6. Mädchen
ugtet ſofort Stellung
u geb. unt. O. 74 an
BSeſchäftsſt. /18261
Nichneiderin
uhe Lehrſtelle für
ra netsſähr-Tochter. 44leinmädchen
Offene Stellen
Weiblich
Eine tüchtige
Bertauferi
für beſſeres Geſchäft
der Lebensmittel=
Branche f. ſof. geſ.
Ausführl. Angebote
nebſt Lebenskauf unt
O. 45 Geſchſt. (*18187
Schulfreies
Lehrmädchen
für ſoſort geſucht.
Bayeriſches
Schoko=
ladenhaus,
Rheinſtr. 3. C18191
Zuverl. Mädchen in
kl. Haushalt geſucht.
Vorzuſtell. 5—6 Uhr.
Näh. Geſchſt. (18255
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 194
Dienstag, den 12. Jufi 1927
Seite 13
Einträge in das Handelsregiſter Abt. A:
Am 8. Jult 1927 hinſichtlich der Firmen:
1. Ernſt Niemann, Darmſtadt: Die
Firma iſt erloſchen. 2. L. Borné,
Darm=
ſtadt: Die offene Handelsgeſellſchaft iſ
durch den Tod des perſönlich haftenden
Geſellſchafters Ludwig Borné aufgelöſt.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf den
ſeithe=
rigen Geſellſchafter Kaufmann Hans
Borné in Darmſtadt als
Einzelkauf=
mann übergegangen. 3. Otto Güneher,
Darmſtadt: Die Firma iſt geändert in:
Heſſiſche Kunſtfeuerwerkerei Otto
Günther. — Abteilung B: Am 5. Juli
1927 hinſichtlich der Firma: Darmſtädter
und Nationalbank,
Kommanditge=
ſellſchaft auf Aktien,
Hauptnieder=
laſſung Berlin, Zweigniederlaſſung
Darm=
ſtadt: Wilhelm Hoffmann inBerlin iſt zum
Prokuriſten beſtellt. Er iſt ermächtigt, in
Gemeinſchaft mit einem perſönlich
haften=
den Geſellſchafter oder mit einem
Pro=
kuriſten die Hauptniederlaſſung in Berlin
und die die gleichlautende Firma
führen=
den Zweigniederlaſſungen in Bremen und
Darmſtadt zu vertreten. Durch Beſchluß
der Generalverſammlung vom 8. April
1927 iſt der Geſellſchaftsvertrag geändert.
Generalkonſul Fritz Hincke iſt als
perſön=
lich haftender Geſellſchafter ausgeſchieden.
Am 8. Juli 1927 hinſichtlich der Firma:
Direktion der Dis konto=Geſellſchaft
Filiale Darmſtadt, Hauptniederlaſſung
Berlin, Zweigniederlaſſung Darmſtadt:
Die Prokura des Direktors Fritz
Boden=
heimer iſt erloſchen. Neueintrag am
5. Juli 1927: Firma: Goebel
Aktien=
geſellſchaft. Sitz: Darmſtadt. Gegenſtand
des Unternehmens: Die Herſtellung von
Maſchinen und der Handel mit ſolchen.
Die Geſellſchaft kann mit Genehmigung
Ides Aufſichtsrates im In= und Auslande
Zweigniederlaſſungen errichten und
er=
twerben und ſich bei anderen ähnlichen
(Unternehmungen beteiligen. Grundkapi:
ſtal: 1000000.— Reichsmark. Vorſtand=
Wilhelm Goebel, Fabrikant in Darmſtadt
wind Dr. Wilhelm Köhler in Darmſtadt.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 5. April
H927 feſtgeſtellt. Der Vorſtand beſteht nach
Weſtimmung des Aufſichtsrats aus einem
wder mehreren Mitgliedern. Beſteht der
Worſtand aus mehreren Mitgliedern, ſo
woird die Geſellſchaft von zwei
Vorſtands=
mnitgliedern oder einem Vorſtandsmitglied
uind einem Prokuriſten rechtsgültig
ver=
reten. Der Aufſichtsrat iſt befugt, auch
venn der Vorſtand aus mehreren
Mit=
ſgliedern beſteht, einzelnen Mitgliedern
ſoes Vorſtandes die Befugnis zu erteilen
ſoie Geſellſchaft allein zu vertreten.
Das Grundkapital iſt eingeteilt in
ein=
wauſend Aktien zum Nennwert von je
ein=
wauſend Reichsmark, die auf den Inhaber
auten. Die Ausgabe der Aktien erfolgt
um Kurſe von 110%.. Die Aktien können
nruf Verlangen des Inhabers auf deſſen
Mamen umgeſchrieben werden und
um=
mekehrt. Der Vorſtand beſteht nach
Be=
ſtimmung des Aufſichtsrats aus einem
ceder mehreren Mitgliedern, die vom
Auf=
ſiichtsrat beſtellt werden.
Die öffentlichen Bekanntmachungen
er Geſellſchaft erfolgen durch den
Deut=
ſthen Reichsanzeiger. Die Berufung der
(Beneralverſammlung erfolgt durch der
48orſtand oder den Aufſichtsrat. Die
Ein=
ledung iſt im Deutſchen Reichsanzeiger
vur veröffentlichen. Zwiſchen dem Tage
wer Veröffentlichung und dem Tage den
(Beneralverſammlung ſoll ein Zwiſchen,
maum von 18 Tagen liegen.
Die Gründer der Geſellſchaft, die alle
A—ktien übernommen haben, ſind:
1. Fabrikant Wilhelm Goebel zu
Darmſtadt,
2. Direktor Dr. Ernſt Buſemann zu
Frankfurt am Main,
3. Dr. Joſeph Kranz zu Wien,
4. Dr. Wilhelm Köhler zu Darmſtadt
5. Dr. A. Veith=Gyſin zu Lieſtahl bei
Baſel.
Fabrikant Wilhelm Goebel bringt in
die Geſellſchaft ſeine in Darmſtadt
betrie=
hrene Maſchinenfabrik, Gandenbergſche
AKaſchinenfabrik Georg Goebel, ſamt dieſer
Yärma und ſämtlichen Aktiven und
Paſ=
ſwen ein. Die Einbringung erfolgt nach
durm Stand vom 31. Dezember 1926 auf
Grrund der zu dieſem Tage aufgemachten!
Rälanz der genannten Firma, mit Nutzen
und Laſten von dieſem Tage ab. Die
Ge=
ſellſchaft übernimmt die aus der Bilanz
ſich ergebenden Paſſiven. Den von der
Geſellſchaft nach dieſer Bilanz
übernom=
meene Aktiven von Reichsmark 2449794.33
ſtörhen ſonach übernommene Paſſiven von
Meichsmark 2 034 102.53 gegenüber. Ferner
byäingt Wilhelm Goebel aus ſeiner in über das Vermögen der Firma
Offenbach betriebenen Maſchinenfabrir,/Odſeſ Huber, Offenbacher
Leder=
dur Firma Wilh. Ferdinand Heim fol= warenfabrik, Reiſekoffer und
Reiſe=
gemde Aktiven und Paſſiven nämlich
hmmmobilien im Werte von Reichsmarr haber Kaufmann Joſef Huber in Darm=
20 000.— mit den darauf ruhendeu Laſten ſtadt, Grafenſtraße 21, iſt heute am 8. Juli
uo Reichsmark 35 691.80, welche die Ge= 1921, vormittags 11, Uhr das
Konkurs=
elſrſchaft übernimmt, in die Geſellſchaft verfahren eröffnet worden. Der
Rechts=
in.:. Die einzubringenden Grundſtücke nebſt
ſein daraufruhenden Laſten ſind einge= zum Konkursverwalter ernannt. Offener
ragen im Grundbuch von Darmſtadt, anmeldefriſt ſind bis zum 1. Septem=
Gßirk II. Blatt 951 und Blatt 952 und ber 1927 beſtimmt.
m Grundbuch der Gemarkung Offenbach
Sand VI. Bezirk III. Blatt 242. Für dieſes
uabringen erhält Wilhelm Goebel die die Beibehaltung des ernannten oder die
oia ihm übernommenen Reichsmark/Wahl eines anderen Verwalters, ſowie
00 000.— Aktien zum Kurfe von 1107 lüber die Beſtellung eines Gläubigeraus=
IDr. Joſef Kranz bringt ſeinen Anteil ſchuſſes und eintretenden Falls über die
Von den mit der Anmeldung der
Ge=
ſellſchaft eingereichten Schriftſtücken,
ins=
beſondere von dem Prüfungsbericht des
Vorſtandes, des Aufſichtsrates und der
Reviſoren kann bei dem unterzeichneten
Gericht, von dem Bericht der Reviſoren
auch bei der Induſtrie= und
Handelskam=
mer Darmſtadt Einſicht genommen werden.
Darmſtadt, den 8. Juli 1927.
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beiden neuen, in diesem Jahr herausgebrachten Sechszylinder
Modelle 8/38 PS und a2/55 PS vor aller Offentlichkeit zu
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weisen. 2700 km Strecke unter Einhaltung einer vorgeschriebenen
hohen Durchschnittsgeschwindigkeit, durch ausgesucht
schwie-
riges Gelände und über schlechte Straßen, bei einer
durchschnitt-
lichen Tagesleistung von 450-500 km, dazu An- und Abmarsch,
also insgesamt rund 4500 Kilometer in a0 Fahrtagen,
das waren die Aufgaben, die bei dieser Prüfung gestellt waren.
Das endgültige Gesamtergebnis bedeutet einen durchschlagenden Erfolg für
MERCEDES-BENZ
Unter 87 gemeldeten Fahrzeugen befanden sich 11 Mercedes-Benz 8/38 P5
und 12/55 P8 Sechszylinder . . . . . . . . . . . . . . . . — 12%
Unter 24 Fahrzeugen, welche die Tourenfahrt strafpunktfrei beendigten,
befanden sich 8 Mercedes-Benz 8/38 PS und 12/55 P8 . . . . . — 331,)
Unter 4 Fahrzeugen, welche auch in der Bergprüfung strafpunktfrei blieben
und damit den Gesamtsieg errangen, befanden sich 2 Mercedes-Benz. — 50%
Der einzige Cubteampreis wurde gewonnen auf Mercedes-Benz „ — 100%
Sämtliche teilnehmenden Wagen unserer beiden neuen
Sechs-
zylinder-Modelle haben diese schwere Touren-Prüfung in
vor-
bildlicher Regelmäßigkeit und bester Verfassung beendet und
damit ihre unvergleichliche Oualität im Wettbewerb. mit besten
in- und ausländischen Marken bewiesen.
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jaſot betriebenen Maſchinenfabrik,
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enl bergſche Maſchinenfabrik Georg Goebel,
Für dieſes Einbringen erhält Dr. Kranz
von ihm übernommenen Reichsmark
MM 000.— Aktien zum Kurſe von 110‟
Den erſten Aufſichtsrat bilden:
1. Direktor, Dr. Ernſt Buſemann in
Frankfurt am Main,
2. Dr. Wilhelm Peppler in Hambura,
3. Fabrikant Dr. Otto Röhm in
Darm=
ſtadt.
Bekanntmachung.
ſartikel, in Darmſtadt und deren
In=
anwalt Dr. Reuß in Darmſtadt wird
Arreſt mit Anzeigefriſt und Forderungs=
(11013
Es wird zur Beſchlußfaſſung über
in § 132 der Konkursordnung
bezeich=
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vorm. 9 Uhr und zur Prüfung der an=ſin guter Lage eine
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dieſer landicheſtlite
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dieſe Erholung!
zum Teil auch 9e
ſchlimmer iſt, daß
der Armen getroſſt
gebirge iſt die Woh
merlich ihr Leben
ſteller und Uhrma=
Am ſchwerſten
gießübel und Glas
im Rauenſtein hat
hauſt. Die Bewoh
raſcht. Durch die
reißende Ströme
der, Wieſen und
völlig verwüſtet. D
bis in die erſten
ſtrecken ſind die 2ä
unterſpült. Von de
Telephonſtangen u.
geriſſen. Die M
lashütte ein
gleicht ein
An der Anglüt
Aus Pirna
abends der
Alarm=
eine ernſtliche Gef
und verſäumte alle
in drei bis vier E
Herzzerreißende Ez
ſtigten Menſchen
verſanken, verſuch
ſchließlich fortgeriſ
fürchterliche Bild.
Häuſer und den
Tiere: Hunde,
bahnſtrang we
Gärten zer
geriſſen
Vermiß
Wagen
ſtehen
Bid
auf kleit
gelegt,
dem
viele 7
ſitzen auf
Waſſ
Verluſ
Nummer 191
Dienstag, den 12. Juli 1927
Geite 15
Die Aalmtralaftrophen Sachfen
Der Zug des Todes.
Die Nacht des Grauens.
Noch klingt in aller Ohren das furchtbare
Eiſen=
bahnunglück an der Harzer Querbahn, als von neuem
eine Schreckenskunde Deutſchland durchbrauſt. Das
Erzgebirge iſt mitten in einer Sommernacht zur
Stätte des Grauens geworden. Ein ſchweres Gewitter
und ſtarke Wolkenbrüche, die im Erzgebirge nahe der
böhmiſch=ſächſiſchen Grenze niedergegangen ſind, haben
Tod und Verderben geſpien und die Täler der Müglitz
zur Stätte einer der furchtbarſten Kataſtrophen
ge=
macht. Tauſende von Fremden ſuchen alljährlich in
dieſer landſchaftlich herrlichen Gegend ihre Erholung.
Durch dieſe ſchwere Unwetterkataſtrophe ſind auch
dieſe Erholungsſuchenden zum Teil ſchwer verletzt,
zum Teil auch getötet wörden. Aber noch viel
ſchlimmer iſt, daß das Unglück diesmal die Aermſten
der Armen getroffen hat, denn das Erz= und
Rieſen=
gebirge iſt die Wohnſtätte der Heimarbeiter, die
küm=
merlich ihr Leben friſten als Weber,
Spielzeugher=
ſteller und Uhrmacher.
Am ſchwerſten ſind die Städte Gottleuba,
Berg=
gießübel und Glashütte heimgeſucht worden. Auch
im Rauenſtein hat das Unwetter beſonders ſtark
ge=
auſt. Die Bewohner wurden meiſt im Schlafe
über=
rraſcht. Durch die Straßen dieſer Stätte wälzten ſich
eißende Ströme und riſſen ganze Häuſer mit. Fel=
Der, Wieſen und Gärten ſind in weitem Umkreiſe
wöllig verwüſtet. Die Waſſermaſſen drangen teilweiſe
Eis in die erſten Stockwerke hinein. Auf den Bahn=
Itrecken ſind die Dämme ſtreckenweiſe eingeriſſen und
interſpült. Von der Gewalt des Waſſers wurden die
TTelephonſtangen und die Bäume umgeknickt und fort=
Seriſſen. Die Müglitz hat ſich unterhalb des Bahn=
Sofs Glashütte ein neues Bett gegraben. Die ganze
SBegend gleicht einer Stätte furchtbarſter Verwüſtung.
An der Unglücksſtätte im Erzgebirge.
Aus Pirna wird gemeldet: Als um 11 Uhr
abends der Alarmruf ertönte, glaubte niemand an
ine ernſtliche Gefahr. Man dachte an ein Feuer
and verſäumte alle Vorkehrungen. Das Waſſer ſtieg
m drei bis vier Sekunden, auf zwei Meter Höhe.
Serzzerreißende Szenen ſpielten ſich ab. Die
geäng=
igten Menſchen kletterten auf die Häuſer, ſtürzten,
erſanken, verſuchten es aufs neue und wurden
iahließlich fortgeriſſen. Der Morgen beſchien das
Kirchterliche Bild. Zwiſchen den Trümmern der
Gäuſer und den zerſtörten Möbeln lagen die toten
Tiere: Hunde, Schweine, Kühe, Ziegen. Der
Eiſen=
hahnſtrang war 20 bis 30 Meter fortgeſchwemmt, die
Gärten zerſtört, die Obſtbäume mit den Wurzeln
aus=
geriſſen und keine Klarheit über das Schickſal der
Arermißten. Neuendorf liegt in einem großen See.
Bagen mit toten Schweinen, Hühnern und Pferden
ſrhen da und können nicht weiter. Das erſchütterndſte
A ild bietet der Bahnhof Neuendorf. Hier hat man
auf kleinen Wägelchen, mit grünen Zweigen
aus=
glelegt, die Toten hergefahren. Auf Tiſchen und in
dim mit Streu ausgelegten Warteraum liegen ſie,
wele Frauen, Männer und Kinder. Baumſtämme
werhindern jeden Verkehr im Dorfe. Verſtörte Kinder
ſisen auf den Stufen der Häuſer, von denen das
Asaſſer langſam zurückweicht. Ueberall Familien, die
Terluſte zu beklagen haben.
Der Zugang zu dem Gottleubatal iſt
voll=
kimmen zerſtört und an der Bahnhofsſtraße in Pirna
eiute Brücke weggeſpült worden. Die Feuerwehr
prrmpt dauernd die unter Waſſer ſtehenden Keller aus.
In Gottleuba ſind mehrere Abteilungen Reichswehr
einigeſetzt worden, Sie ſind damit beſchäftigt, die
Ge=
buude zu ſtützen, die dem Einſturz nahe ſind.
Ge=
baude, die zu ſtark beſchädigt ſind, wurden
abge=
brwchen. Nicht nur auf den aufgeriſſenen Straßen
iſti der Verkehr unmöglich, auch ſämtliche
Eiſenbahn=
bnüicken ſind weggeriſſen, ſo daß der Bahnbetrieb voll=
ſtändig ruht. Unter der Bevölkerung herrſcht große
Not. Die Waſſerfluten kamen ſo raſch, daß ſelbſt
Automobile, die durch das Tal fuhren, dem Unheil
nicht mehr entgehen konnten. Die Inſaſſen mußten
ſchleunigſt auf die anliegenden Höhen flüchten und
ihre Wagen auf der überfluteten Straße ſtehen laſſen.
Grauenvolle Bilder der Verwüſtung.
Die Ortſchaften, die unter der Kataſtrophe am
meiſten gelitten haben, bieten einen grauenvollen
Anblick. In den Häuſern liegt der Schlamm
ſtellen=
weiſe vier Meter hoch. Die geborgenen Leichen ſind
faſt ſämtlich furchtbar verſtümmelt. In Gottleuba
wurden 20 Häuſer von den toſenden Waſſermaſſen
mitſamt den Bewohnern fortgetragen. Von den
ſtehengebliebenen Häuſern ſind ganze Fronten und
Wände abgeriſſen und in den toſenden Waſſern
ver=
ſchwunden. In einem Hauſe hängt im zweiten
Stock=
werk ein eiſernes Bettgeſtell mit dem Bett über dem
Fluß. Der Gaſthof „Sächſiſches Haus” iſt halb
fort=
geriſſen. In Glashütte bildet die Bahnhofſtraße ein
einziges Chaos. Eiſenbahnwagen ſind bis 300 Meter
weit fortgetragen und zertrümmert worden. Ein
Güterzug iſt in meterhohem Schlamm ſtecken
geblie=
ben. Vier Eiſenbahnlinien ſind zerſtört worden.
Der Bahnhof Lauenſtein hat aufgehört zu beſtehen.
Die Brücken, die Gleiſe, die Dämme, alles iſt
ver=
ſchwunden, ſelbſt die Unterbauten ſind fortgeſchwemmt
worden. Vom Bahnhof iſt ein Güterwagen von den
Fluten abgeſchwemmt worden; er liegt jetzt etwa ein
Kilometer vom Bahnhof entfernt. Nirgends gibt es
mehr elektriſches Licht oder Gas, die
Bergungs=
kolonnen müſſen mit Pechfackeln arbeiten. Der
Bür=
germeiſter von Weeſenſtein erzählte, wie er vor den
heranbrauſenden Fluten durch die Stadt gerannt ſei.
Dort, wo die Eiſenbahnbrücke über die Müglitz führt,
etwa 50 Meter von ſeinem Hauſe entfernt, habe die
drei Meter hohe Waſſerwelle ihn erreicht und ihn
zurückgeſchleudert. In der Nähe des Bahnhofs ſei
er von den Waſſermaſſen eingeſchloſſen geweſen, er
habe ſich noch auf ein Fenſterbrett retten können, wo
er mit den Beinen im Waſſer ſtundenlang geſeſſen
hat, bis er gerettet wurde.
Die Reitungsarbeiten.
In Berggießhübel und Gottleuba ſind je eine
Abteilung Artillerie eingeſetzt worden, desgleichen
Abteilungen von Kavallerie. Infanterie und
Pio=
nieren. Gleichzeitig ſind von Dresden aus weitere
Abteilungen mit Feldküchen entſandt worden, um vor
allem die hungernde Bevölkerung zu ſpeiſen. Durch
Zerſtören der Waſſerleitung fehlt es in vielen der
betroffenen Ortſchaften auch an Trinkwaſſer. Die in
Weſenſtein eingeſetzten 60 Dresdener Schupobeamten
und 90 Mann der Techniſchen Nothilfe waren nach
faſt ununterbrochener 24ſtündiger Arbeit völlig
er=
ſchöpft. Eine große Anzahl Schlammpumpen wurde
nach Weſenſtein entſandt, um den teilweiſe in den
Häuſern vier Meter hoch liegenden Schlamm ſchneller
zu beſeitigen. Selbſt das auf hohem Berge liegende
Schloß Weſenſtein zeigt infolge der Erſchütterung des
Untergrundes Riſſe.
145 Todesopfer der Kataſtrophe im Erzgebirge.
„Die erſten von den Gemeindebehörden
aufge=
ſtellten Verluſtliſten anläßlich der
Unwetterkata=
ſtrophe verzeichnen für Lauenſtein 10, Glashütte 12,
Weſenſtein 6, Rottwernsdorf 12 und Gottleuba 8 Tote.
Dazu kommen noch zahlreiche Tote aus den übrigen
Orten des Müglitz= und Gottleubatales. — Nach
amtlicher Feſtſtellung beträgt die Zahl der
Toten im Bereiche der Amtshauptmannſchaft
Pirna 113 und im Bereich der
Amtshauptmann=
ſchaft Dippoldiswalde 32. Insgeſamt ſind
demnach bei dem Unwetter am vergangenen Freitag
im Gottleuba= und Müglitz=Tal 145 Menſchen
umgekommen. Es iſt zu hoffen, daß dieſe
Ver=
luſtliſte keine weſentliche Erhöhung mehr erfahren
wird.
(Gönlitz
esden
HS8
Hirsch
Weetersck
Schreiberhd
RiESENGEB
Reichenderg.
SchEcho -810WAKEI
Die Karte des Unglücksgebietes.
Liebesdrama in Frankfurt a. M.
WSN. Frankfurt a. M. In der vergangenen
lauht hat ſich im Stadtteil Bockenheim ein blutiges
ieſbesdrama abgeſpielt. Die im Hauſe
Sophien=
runße 115 wohnhafte 20 Jahre alte Marie Jacob.
un de von ihrem Geliebten, dem 24 Jahre alten
chloſſer Guſtav Weimann, aus Frankfurt am
kain, wohnhaft Falkſtraße 103, durch zwei
Revolver=
hüſſſe in den Kopf ſo ſchwer verletzt, daß ſie
bedenklichem Zuſtand im Krankenhaus eingeliefert
erben mußte. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt.
18 Hauseinwohner die Schüſſe hörten, alarmierten
ſie Polizei, die ſofort herbeieilte und den Täter
rſwlgte, der ſich jedoch, bevor er feſtgenommen wer=
In konnte, in einem Wartehäuschen der
Straßen=
hn- an der Zeppelin=Allee erſchoß. Der Tod trat
zf der Stelle ein. Das Motiv zur Tat dürfte in
Iffe—ſucht zu ſuchen ſein.
ſaa) dem Todesſturz der Frau ſelbſt verunglückt
Berlin. Vor einigen Wochen ſtieß der
Fahr=
bhäändler Martin Wolf aus Werneuchen mit
ſnerm Motorrad nachts auf der Chauſſee nach
See=
d mit einem Pferdefuhrwerk zuſammen. Seine
ſtar ihm ſitzende Frau ſtürzte auf den Damm und
ſofort tot. Montag nacht unternahm Wolf zum
ſtem Male nach dem Unglück eine Fahrt mit dem
utwrrad. In der Nähe der damäligen Unfallſtelle
ſederholte ſich der gleiche Unfall. Wolf wurde auf
Straße geſchleudert und blieb tot liegen.
Ein ſchweres Motorradunglück.
Kaiſerslautern. Sonntag abend fuhren
der 19 Jahre alte Karl Kühltau und der 20 Jahre
alte Karl Beißmann, beide aus Kaiſerslautern, in der
Lautenſtraße gegen einen Stein. Das Motorrad
überſchlug ſich und fiel in eine Gruppe Paſſanten.
Während Beißmann mit dem Schrecken davonkam,
erlitt Kühltau einen ſchweren Schädelbruch.
Außer=
dem mußten vier Paſſanten mit ſchweren Verletzungen
nach dem Krankenhaus gebracht werden.
Weitere Weltflugrekorde Bäumers.
Hamburg. Auf dem Flugplatz Fuhlsbüttel
ſchlug der Pilot Bäumer mit ſeiner Apparat
„Sauſewind II” zwei weitere Weltflugrekorde, den
Weltgeſchwindigkeitsrekord für Leichtflugzeuge als
Zweiſitzer mit 191 959 Kilometern in der Stunde
und den für Leichtflugzeuge als Einſitzer mit 188 943
Kilometern in der Stunde. Das ungünſtigere Reſultat
das zweiten Fluges iſt auf einen Riß des
Aufſaug=
rohres zurückzuführen.
Vorgeſchichtliche Funde in Jugoſlawien.
* Belgrad. Nach einer Meldung der „Vreme‟
ſind Arbeiter, die mit der Anlegung einer neuen
Straße in Bosnien beſchäftigt ſind, auf Teile eines
verſteinerten Skeletts eines vorzeitlichen
Rieſen=
elefanten geſtoßen. Die Arbeiten wurden bis zum
Eintreffen von Sachverſtändigen, die die weiteren
Ausgrabungen leiten werden, unterbrochen.
New Yorker Schützen bei Hindenburg.
Die Deutſch=Amerikaner beim Verlaſſen des Reichspräſidentenhauſes.
Mitglieder des Brooklyner Niederdeutſchen Volksvereins, ſind auf ihrer Rundreiſe im alten
Vaterland in Berlin, eingetroffen und haben dem Reichspräſidenten ihre Huldigung dargebracht,
Bewäſſerungskanäle in Kalifornien.
Der Kampf gegen die Dürre.
Irrigationskanäle
ſind im Süden Kaliforniens gezogen worden, um für dauernde Bewäſſerung dieſes Gebietes zu
ſorgen. Während der Norden Kaliforniens ein Garten Eden iſt, bildet der Süden infolge des
ſehr geringen Niederſchlages noch immer eine trockene Einöde, die durch dieſe
Regierungs=
maßnahmen in fruchtbare Landſchaft verwandelt werden ſoll.
Ein renitenter Bürgermeiſter.
EP. Wegen verſchiedener Unregelmäßigkeiten, die
ſich in den letzten Monaten im Saloniker
Bürger=
meiſteramte ereigneten, wurde der Bürgermeiſter von
Makedonien, Patrikios, ſeines Amtes für die Dauer
eines Monats enthoben. Patrikios weigerte ſich jedoch,
ſeinen Poſten zu verlaſſen und begründete dieſen
Standpunkt damit, daß ausſchließlich der Athener
Innenminiſter zuſtändig ſei. Auf verſchiedene
ſchrift=
liche Aufforderungen, unverzüglich das
Bürgermei=
ſteramt zu verlaſſen und ſeinem Nachfolger die
Agen=
den zu übergeben, verſchanzte ſich Patrikios hinter
Aktenſchränken und Schreibtiſchen in der erſten Etage
ſeines Amtsgebäudes und bewarf mit der ihm
er=
gebenen Beamtenſchaft die anrückende Gendarmerie,
die den Auftrag ſeitens des Generalgouverneurs
erhalten hatte, den Bürgermeiſter mit Gewalt aus
dem Rathaus zu entfernen, mit Aktenbündeln. Der
ganzen Stadt bemächtigte ſich eine Panik und der
Saloniker Gemeinderat begab ſich geſchloſſen zum
Generalgouverneur Calevras, um gegen das
Vor=
gehen desſelben zu proteſtieren. Gleichzeitig wurde
Innenminiſter Tſaldaris von den Vorfällen in
Saloniki telegraphiſch verſtändigt. Die Athener
Re=
gierung forderte ihrerſeits den Generalgouverneur
auf, von den ergriffenen Maßnahmen ſofort Abſtand
zu nehmen und den Beſcheid der Regierung
abzu=
warten, die ſich jetzt mit der Sache beſchäftigt.
Wegen „Lufttrauung” ſuspendiert.
Diſziplinarverfahren gegen Pfarrer Teichmann.
Pfarrer Teichmann,
iſt, wie gemeldet, kurz nach der Vornahme einer
Doppeltrauung im Flugzeug vorläufig ſeines Amtes
enthoben worden.
Deutſche Kriegergräber in Serbien.
Bei Skopje, im ſerbiſchen Makedonien, befindet
ſich ein deutſcher Kriegerfriedhof. Dieſer Friedhof
wurde in dieſem Frühjahr niedergelegt. Nicht nur
wurde die ganze Umfaſſungsmauer fortgeſchafft,
ſon=
dern auch die Grabſteine. Geblieben ſind nur die
Zementſockel und das Friedhofdenkmal. Der Friedhof
wurde zum Teil umgeackert. Auf die Anzeige von
ſeiten der Skopjer Bürgerſchaft hin wurde eine
Un=
terſuchung eingeleitet, die zu folgendem Ergebnis
führte. Die 10 000 Ziegelſteine der Umfaſſungsmauer
und 812 kleinere und größere Grabſteine lagen
unge=
fähr 1 Kilometer weit aufgeſtapelt. Der Beſitzer des
Grundſtücks iſt der ſerbiſche Siedler Jankowitſch, der
von dieſem „Baumaterial” ein Haus bauen will.
Feſtgenommen und vor Gericht geſtellt, wurde er
jedoch freigeſprochen. Er konnte nämlich ein
Schrift=
ſtück des königlich=ſerbiſchen Kultusminiſteriums
vor=
legen, in dem ihm beſcheinigt wird, daß ihm das
Grundſtück zum Umackern freigegeben wurde. Soweit
die Tatſache. Nun wollen wir dem ſerbiſchen
Kultus=
miniſterium gern zugut halten, daß die
Friedensver=
träge bei den ſämtlichen Regierungen des Balkans
eine Verwirrung der ſittlichen Begriffe angerichtet
haben. Treiben doch die Regierungen von Bulgarien
und Griechenland einen regelrechten Handel mit den
bulgariſchen Friedhöfen im griechiſchen Makedonien.
Indes müſſen wir, wenigſtens von der ſerbiſchen
Regierung, ſoviel Einſicht verlangen, daß Schändung
von Friedhofen nach allgemein=menſchlichen Begriffen
unzuläſſig iſt, und daß der deutſche Kriegerfriedhof
bei Skopje ſchnellſtens wieder herzuſtellen iſt. Man
ſucht doch neuerdings Freundſchaft mit uns? Eine
unerläßliche Vorbedingung ſolcher Freundſchaft iſt
die gebührende Ehrung deutſcher Kriegergräber im
ſerbiſchen Staatsgebiet.
Von Ameiſen aufgefreſſen.
* New York. Eine furchtbare Geſchichte wird
aus Parana berichtet. An einem 33 Kilometer von
der Hauptſtadt Curityba und 16 Kilometer von
Tim=
butuva entfernten Ort namens Campo Largo ſoll
eine ſiebzigjährige Frau bei lebendigem Leibe von
Ameiſen aufgefreſſen worden ſein. Sie wurde noch
lebend von den Nachbarn aufgefunden, die ſie mehrere
Tage lang nicht mehr geſehen hatten und deshalb
ſchließlich in ihr Haus eingedrungen waren, ſtarb
ihnen dann aber unter den Händen. Das Ereignis
hat in der ganzen Umgebung große Aufregung
ver=
urſacht, da die unglückliche Frau in der ganzen
Ge=
gend als eine früher berühmte Schönheit bekannt war
und in den letzten Jahren den Ruf genoß, eine
Zau=
berin zu ſein und Menſchen und Tiere behexen zu
können. Von weit her kommen die Leute aus Parana,
um ſich an Ort und Stelle über den ſonderbaren und
entſetzlichen Fall zu unterrichten.
Seite 16
Dienstag, den 12. Zuli 4922
Nummer 194
Opon Sher und Turnen.
Die Turnwettkämpfe auf dem
33. Mittel=Rheinturnfeſt
in Darmſtadt.
EI. Frauenturnen.
Das Gebiet des Frauenturnens in der D. T. iſt ein ſchon viel
Um=
ſtrittenes geweſen, und es war nicht leicht, beſonders in den erſten
Jah=
ren des Entſtehens des Turnens der Frau, die Ziele in ſolchem genau
feſtzulegen und Wege zu. finden, um ein Frauenturnen erſtehen zu laſſen,
das eigenartig weiblich war. Vorbilder hatte man nur im
Männer=
turnen, und die Lehrer und Leiter mußten eben Männer ſein, da es an
turntechniſch ausgebildeten Frauen gänzlich fehlte. Eine erhebliche
Schwierigkeit bot anfänglich die Bekleidungsfrage, da der lange Rock die
Ausführung vieler Uebungen unmöglich machte, bzw. doch ganz erheblich
behinderte. Und endlich galt es, zahlreiche Vorurteile in der
Oeffentlich=
keit und auch bei den Frauen ſelbſt zu überwinden, ehe es gelang, das
Frauenturnen volkstümlich zu machen und ihm eine große
Anhänger=
ſchar zuzuführen. So gelang es, nach zäher, treuer Arbeit und
Aus=
dauer der Vereine, daß der Mittelrheinkreis nunmehr einen Beſtand von
15 300 Turnerinnen nachweiſen kann. Was wird aber nun unter dem
Begriff Frauenturnen verſtanden? Die Betriebsformen eines auf der
Höhe der Zeit ſtehenden Frauenturnens ſind ſo vielgeſtaltig und ſo
ab=
wechſelungsreich, daß dieſe Frage nicht mit einem Wort abgetan werden
kann. Frauenturnen, wie es in gut geleiteten Vereinen betrieben wird,
birgt den Begriff großer Vielſeitigkeit in ſich, die bedingt, daß allen
Ge=
ſchmacksrichtungen und allen körperlichen Vorausſetzungen Rechnung
ge=
tragen werden kann. Umſtritten war vielfach die Frage, ob die Frau
Wettkämpferin ſein ſoll oder nicht. Doch auch dieſe Frage konnte, durch
die vielſeitige Betätigung und Fülle der anmutenden Uebungen, dem
Frauenkörper angepaßt, eine glückliche Löſung finden. Das
Kreisfrauen=
turnen in Darmſtadt ſoll nun zeigen, wie man ſich in der
Betätigungs=
möglichkeit reine Freude, Lebensluſt, Kraft und Nervenfriſche ſchaffen
und erhalten kann, um ſelbſt auf die Höhe körperlicher Leiſtungen zu
kommen, um Wettkämpferin werden zu können, ſei es im Geräteturnen
oder friſch=fröhlichem Kampfſpiele, wobei das weibliche Geſchlecht in
im=
mer verſtärktem Maße ſelbſt führend in Tätigkeit tritt. Welche
Wett=
kämpfe ſind den Turnerinnen auf dem 33. Mittelrheiniſchen Turnfeſt
vorbehalten?
Im großen und ganzen gelten für das Frauenturnen die
Voraus=
ſetzungen wie bei dem Männerturnen und gilt für jene der
Neunkampf
als höchſter und ſchwierigſter und auch deſto ehrenvollere. Er
verzeich=
net vier Geräteübungen (Reck, Barren, Pferd), je eine Keulen= und
Frei=
übung, ſowie Weithochſprung, 75 Meterlauf und Kugelſtoßen. Die
Prüfung im
Neunkampf mit Schwimmen
ein ebenſo neu eingeführter Kampf wie der Zwölfkampf mit Schwimmen
der Männer, beſteht aus drei vorgeſchriebenen erleichterten
Geräteübun=
gen, einer Freiübung, drei volkstümlichen Uebungen, Schwimmen 150
Meter beliebig und einem Waſſerſprung. Solche Turnerinnen, die nur
auf das Geräteturnen eingeſtellt ſind, beſtreiten einen
Sechskampf
deſſen Uebungen an den Geräten aus dem vorerwähnten Neunkampf
entnommen ſind. Im vierten Wettkampf ſind ſolche Turnerinnen
zu=
ſammengeſchloſſen, die weder einen Neun= noch Sechskampf beſtreiten
können, der aber in ſeiner Zuſammenſetzung als
Dreikampf
im beſonderen die Eigenart des Frauenturnens wahrt. Er beſteht aus
je einer Pflichtfrei= und Keulenübung ſowie einer freigewählten
Stab=
übung.
Beſonderer Wert wird im Frauenturnen auf die allgemeine
Ausbil=
dung gelegt, welches in den Vorführungen einzelner Gruppen zum
Aus=
druck gebracht werden wird, zu welchen jeder Verein, der vier
Wetturne=
rinnen entſendet, verpflichtet iſt. Ein von Turnerinnen begehrtes
Uebungsfeld bilden die
Volkstänze
die ebenfalls von einzelnen Gruppen und Gauen ſowie der geſamten
Mittelrhein=Turnerinnen gezeigt werden.
III. Volksturnen.
Anders wie in den Wettkämpfen der Männer und Frauen geſtalten
ſich die Wettkämpfe der Volksturner, die auf dem Mittelrheiniſchen
Kreisturnfeſt als Meiſterſchaftskämpfe ausgetragen werden. In den 27
Gauen des Kreiſes war man bereits eifrig am Werke mit den
Vorprü=
fungen, und am 19. Juni wurde eine weitere Ausleſe innerhalb der ſechs
Gauverbände vorgenommen, der nun die ſchwerere und ſtrengere
Prü=
fung auf den Kreismeiſterſchaften folgt, die den Kreis derer, welche nach
dem Titel eines Meiſters der D. T. ſtreben, noch weit, weit enger ziehen
und nur eine beſchränkte, dafür aber erleſene Zahl von Wettkämpfern
für die Endkämpfe der D. T. übrig laſſen. Wenn auch bereits die
Aus=
ſcheidungen innerhalb der Gauverbände die Teilnehmerzahl ſehr
be=
ſchränkt, ſo dürfte ſich die Zahl der als meiſterſchaftsreif erachteten
Läufer, Werfer, Springer uſw., noch immer über 200 belaufen, ein
beſon=
ders gutes Zeichen dafür, welche Kämpfe in Ausſicht ſtehen, wenn die
Beſten der einzelnen Gauverbände in ſo großer Zahl aufeinandertreffen.
Wie umfangreich die Folge dieſer Wettkämpfe ſein wird, läßt allein ſchon
die Aufzeichnung der für die Volksturner und =Turnerinnen
ausgeſchrie=
benen Konkurrenzen erkennen. In nicht weniger als 37 Uebungen ſoll
der Meiſtertitel ausgekämpft werden. Ueber allen Kämpfen ſteht hier
wohl die Meiſterſchaft im Zehn= und Sechskampf. Welch hohe
Anforde=
rungen allein ſchon die Teilnahme am Zehnkampf ſtellt, wird zu
ermeſ=
ſen ſein, wenn man weiß, daß dieſer Kampf aus 100=, 400= und 1500=
Meter=Lauf, 110 Meter Hürdenlauf, Hoch=, Weit= und Stabhochſprung,
Kugelſtoßen, Speer= und Diskuswurf beſteht. Der Sechskampf dürfte
dem gegenüber nicht viel nachſtehen, was auch von dem ihm
entſprechen=
den Vierkampf der Volksturnerinnen gelten mag. Einzelmeiſterſchaften
werden ausgetragen im 100=, 200=, 400=, 800=, 1500=, 5000= und 10 000=
Meter=Lauf, Hoch=, Weit=, Stabhoch= und Dreiſprung, Kugel= und
Stein=
ſtoßen, je beſt= und beidarmig, Diskus=, Schleuderballwerfen und
Kugel=
ſchocken, je beſtarmig für Turner und im 100=Meter=Lauf, Hoch= und
Weitſprung, Kugelſtoßen, Schlagball= und Speerwurf und Diskuswurf
für Turnerinnen. Schaufe Nennen wird es in den verſchiedenen Staffeln
wie 4mal 100 Meter für Turner und Turnerinnen, 3mal 1000 Meter,
4mal 400 Meter und der Verbandsſtaffel 10mal eine halbe Runde geben,
die weſentlich zur Belebung der Kämpfe beitragen werden. Tauziehen
und Ringen gliedern ſich noch an das Volksturnprogramm an. Wohl
iſt mit der vorſtehenden Zuſammenſtellung, die nur flüchtig die Kämpfe
der Turner und Turnerinnen ſowie Volksturnen ſtreift, die Fülle
tur=
neriſcher Arbeit bei weitem nicht erſchöpft, denn auch auf den Gebieten
Schwimmen, Spielen und Fechten, die ebenfalls einen breiten
Rah=
men in der Wettkampffolge einnehmen werden, gilt es, die Meiſter
feſt=
zuſtellen.
Uebungsſtunde für Kinderturnen
der Darmſtädter Turnvereine.
Gelegentlich des Gauturnfeſtes am 24. Juli wird die geſamte
Gau=
jugend des Main=Rheinturngaues ein Jugendturnen zeigen, wie es in
den üblichen Turnſtunden der Turnvereine getrieben wird. Gau=
Kinder=
turnwart Lehrer Schneider=Eberſtadt hält am Mittwoch, den 13. Juli,
nachmittags 4 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz (Turngemeinde) eine
Uebungsſtunde für Schüler und Schülerinnen der Darmſtädter
Turn=
vereine (Turngemeinde, Turngeſellſchaft und Turngemeinde Beſſungen)
ab. Erſcheinen der geſamten Turnerjugend einſchließlich Leiter und
Lei=
terinnen erwünſcht.
Leichtathletik.
Jugendkämpfe in Darmſiadi
am 24. Juli 1927.
Am 24. Juli 1927 finden die 4. nationalen Jugendkämpfe in
Darm=
ſtadt ſtatt. Würdig der vergangenen Feſte werden die diesjährigen alles
Bisherige weit übertreffen. Jetzt ſchon, geraume Zeit vor den
Wett=
kämpfen, hat ſich ein großes Intereſſe in allen maßgebenden deutſchen
Vereinen gezeigt, ſo daß durch ihre Teilnahme eine Veranſtaltung größter
Bedeutung, deren Reichweite über ganz Deutſchland ſich erſtrecken wird,
gewährleiſtet iſt.
Rudern.
Jubiläums=Regaita in Koblenz.
Erſter Tag.
Die Jubiläums=Regatta des R.=C. Rhenania Koblenz, die
ſich auf Grund der ſtarken und guten Beteiligung zu einem
ruderſportlichen Ereignis geſtaltete, brachte ſchon am erſten Tage
ſchöne und ſpannende Kämpfe. Die auf der Moſel bei Koblenz
ausgetragenen Rennen wurden durch mäßig warmes Wetter,
Windſtille und glattes Waſſer begünſtigt. Die knappen
Zeitunter=
ſchiede beweiſen, daß ſich faſt durchweg gleichmäßig ausgebildete
Mannſchaften trafen. In den Hauptrennen ſpielte der Mainzer
R.=V. die beſte Rolle. Er gewann den Erſten Achter und den
Mittelrhein=Achter. Im Königs=Vierer behielt WSV.
Düſſel=
dorf vor Binger R.=G. und Gießen 77 Oberhand.
Begrüßungs=Vierer: 1. Germania=Düſſeldorf 6:16 Minuten.
2. Kölner R.=G. 91 6:17,2 Min. 3. Kaſteler R.=G. 6:25 Min.
Anfänger=Vierer: 1. Neuwieder R.=G. 6:35 Min. 2.
Kob=
lenzer N.=G. 6:36 Min. (Manuſchaft Franke). 3. Hoblenzer N=G.
(Mannſchaft Balmes) 6:43 Min.
Königs=Vierer: 1. WSV. Düſſeldorf (Birſyteyn, Fock,
Flem=
ming, Rohde, St. Floher), 6:10,2 Min. 2. Binger R.=G. 6:12
Min. 3. Gießener R.=G. 1877 6:20,2 Min. 4. Kölner Cl. f. W.
6:27,2 Min.
Junior=Achter: 1. Frankfurter R.=G. Germania 5:40 Min.
2. Ruderriege Eſſen 5:43,6 Min. 3. Mainzer R.=V. 5:50 Min.
4. Rhenania=Koblenz 5:52 Min.
Zweiter Einer: 1. Frankfurter R.=V. 65 (H. Roller) 6:40
Min. 2. Cochemer R.=G. (K. Hausmann) 6:45.2 Min. 3.
Ger=
mania=Düſſeldorf (A. Strelow) 6:55 Min. 4 Mainzer R.=G. (J.
Holler) aufgegeben.
Jungmann=Vierer: 1. WSV. Bendorf 6:21 Min. 2. R.=K.
Eſſen=Dellwig 6:21,1 Min. Preußen=Köln aufgegeben.
Gaſt=Vierer: 1. Gießener R.=G. 77 (Schmidt, Becker, Michel,
Georgi, Steuer: Roloff) 6:09 Min. 2. Kölner Cl. f. W. 6:11 Min.
3. WSV. Duisburg 6:34 Min. Germania=Düſſeldorf aufgegeben.
Mittelrhein=Achter (1. Achter): 1. Mainzer R.V. (Eiſold,
Becker, Schneider, Apel, Wagner, Seemann, Funk, Racke, Steuer:
Kalkhof) 5:34,9 Min. 2. WSV. Düſſeldorf 5:41 Min. R.=K.
Eſſen zurückgezogen.
Zweier ohne Steuermann: Kölner Cl. f. W. (Vogt—
Schrö=
der) Alleingang 7:40 Min.
Leichtgewichts=Vierer: 1. Rhenania=Koblenz 6:27 Minuten.
2. Rhenus=Bonn 6:38 Min. 3. Neuwieder R.=G. 6:38,2 Min.
4 „Koblenzer R.=G. 6:42 Min.
Zweiter Achter: 1. Kaſteler R.=G. 5:38,7 Min. 2. Germania=
Düſſeldorf, 5:41,1 Min. 3. Germania=Frankfurt 5:43 Minuten.
4. R.=R. Eſſen 5:48 Min.
B=Vierer: 1 Preußen=Köln 6:24 Min. 2. R.=V. Zell 6:24,1
Min. 3. Saarburger R.=K. 6:29 Min. WSV. Bendorf aufgegeb.
Zweiter Jungmann=Vierer: 1. Kölner R.=G. 91 6:26,2 Min.
2. Kaſteler R.=G. 26,3 Min. 3. Kölner Cl. f. W. 6:24,4 Min.
Neuwieder R.=G. aufgegeben.
Erſter Achter: 1. Mainzer R.=V. (Eiſold, Becker, Schneider,
Apel, Seemann, Funk, Racke, Steuer: Kalkhof) 5:37,3 Min.
2. Kölner Cl. f. W, 5:46,8 Min. 3. WSV. Düſſeldorf 5:50 Min.
Zweiter Tag.
Auch der zweite Tag der Koblenzer, Regatta brachte ſehr
ſchöne und ſcharfe Kämpfe. Die Racké=Mannſchaft des Mainzer
R.=V. konnte auch an dieſem Tage wieder den erſten Achter an
ſich bringen. Im 1. Einer unterlag der Wormſer Wolf dem gut
disponierten Koblenzer Roth 3. Wind und Wetterverhältniſſe
waren wieder einwandfrei.
Erſter Jungmann=Vierer: 1. Kölner R.=G. 1891 6:29,2;
2. Kölner Cl. f. W. 6:36,7; 3. Fankf. R.=G. Germania 6:39,7.
Jungmann=Einer: 1. Cochemer R.=G. (Hausmann) 6:59,3;
2. R.=C. Germania Köln (Saftig) 6:49,4; 3. Mainzer R.=G.
(Holler) 7:15.
Stadt=Koblenz=Vierer: 1. Binger R.=G. 6:20,8; 2. Gießener
R.=G. 1877 6:29,2: 3. Kölner C. f. W. 6:29,4.
Doppelzweier ohne Steuermann: 1. R.=G. Worms (Lerch—
Wolf) 6:33,2; 2. WSV. Beuel (Joſef—Heinz) 6:39,2.
Rheinland=Achter: 1. Kaſteler R.=G. 5:47,8; 2. R.=R. Eſſen
5:33,2; 3. R.=C. Germania=Düſſeldorf 5:57,2; 4. R.=G. Trier
5:58.
Dritter Vierer: 1. R.=C. Rhenania=Koblenz 6:29,9; 2. Frankf.
R.=G. Germania 6:33,6 3. Binger R.=G. 6:38,8.
Jungmann=Achter: 1. Kölner N.=G. 1891 53593: 2.
Neu=
wieder R.=G 6:03; 3. Kölner C. f. W. 6:09,2.
Schüler=Vierer (Rennſtrecke 1200 Meter): 1. R.=C. Rhenania
Koblenz 3:55: 2. WSV. Honnef 4:06 6.
Vierer ohne Steuermann: 1. WSV. Düſſeldorf (Schimpf,
Fock, Flemming, Rhode) 6:09,3; 2. Gießener R.=G. 1877 6:18,4.
Junior=Vierer: 1. Frankf. R.=G. Germania 6 24; 2. Mainzer
R.=G. 6:27,3; 3. R.=C. Rhenania=Koblenz 6:27,4.
Erſter Einer: 1. R.=C. Rhenania=Kdblenz (Roth 3) 6:48,5;
R.=G. Worms (Wolf) und WSV. Beuel (Heinz) totes Rennen
in 7:05,2.
B=Achter: 1. Cochemer R.=G.; 2. Neuwieder R.=G. nicht
gezeitet. R.=V. Trebiris Trier wegen Behinderung ausgeſchloſſen.
Ermunterungs=Vierer: 1. Kaſteler R.=G 6.43,4: 2.
Saar=
burger R.=C. 6:47,2; 3. Coblenzer R.=G. 6:49.
Reichs=Achter: 1. Mainzer R.=V. (Eiſold, Becker, Schneider,
Apel, Wagner, Seemann, Funk, Racké, Steuer: Kalkhof) 5:45,3;
2. Kölner Cl. f. W. 5:53,8.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 12. Jeli. 12: Glockenſpiel aus dem Darmſtädter
Schloß. 6 15.30: Studiendir. Oehlert: Max Eyth, ein deutſcher
Ingenieur und Kulturpionier. 0 16.30: Operettenmuſik. 7
Dar=
bietungen. o 17.45: Leſeſtunde. Sprecherin: Margarethe Wolf.
0 18.15: Uebertr. von Kaſſel: Stunde der Frau. 6 18.30: Uebertr.
von Kaſſel: P. Fröde: Moderne Wirtſchaftsgebilde und
Arbeit=
nehmer. o 19: Dr. Götz: Altdeutſche Tafelmalerei. o 20:
Uebertr. aus dem Kurhaus Wiesbaden. Konzert. Meyerbeer:
Krönungsmarſch aus Der Prophet. — Laſſen: Beethoven=Ouv.
— Delibes: Ballettmuſik aus Sylvia. — Dvorak: Slaviſche Tänze
Nr. 1 und 3. — Wagner: Ouv. Rienzi — Verdi: Fant. aus
Aida. o 21.30: Uebertr. von Kaſſel: Aus den Künſtlerſvielen
Polter: Heiterer Abend. — Anſchl.: Neue Schallplatten.
Siuttgart.
Dienstag, 12. Juli. 13.15: Stuttgart und Freiburg:
Schall=
piattenkonzert. 0 16.15: Konzert. 10 Darbietungen. * 18.15:
Dr. Müller, Stuttgart: Die Philoſophie des Als ob. 18.45:
Dr. med. Goering: Anleitung zu gymnaſtiſchen Uebungen. 19.15:
Konſervatoriums für Muſt. Mitw.: Mitgl, des Bad.
Landes=
theater=Orcheſters. Schumann: Klavier=Konzert op. 54 A=moll. —
Saint=Saens: Konzert für Violincello und Orch, op. 33.
Schubert: Der 23. Pſalm für Frauenchor und Orch. — Liſzt:
Klavier=Konzert E=dur mit Orch. G 21.30: Uebertr. aus Freiburg:
Lieder und Arien. Kinderlieder, geſ. von Anni Eisner. Puccini=
Arien a. d. Oper Tosca und Bulterfly. — Mascagni: Arie aus
Tavalleria Ruſticana. — Lieder von Strauß und Pfitzner. Geſ. von
Opernſängerin Meta Weber. Am Flügel: G. Starke. — Anſchl.:
Konzert des 1. Freiburger Mandolinen= und Guitarren=Vereins.
Köhler: Unter Muſikfreunden. — Adam: Die Nürnberger Puppe.
— Lacombe: Frühlingsſtändchen. — Blon: Blunengeflüſter.
Liſzt: Ungar, Rhapſodie Nr. 2. — Offenbach: Serenade aus der
Oper Der Grobſchmied von Toledo. — Köhler: Lola. — Mai:
Ruſſiſche Volksweiſen, Potp.
Berlin.
Dienstag. 12. Juli. 6: Gyrinaſtif. O 12.30: Viertelſtunde
für den Landwirt. 0 16: Dr. Schneickert: Aegyptiſche Polizei.
0 16.30: Oberreg.=Rat Möllers: Sind wir Deutſche geſünder
ge=
worden? 0 17: „Der junge Kreis”, Einl. Worte: Albert Hirte.
Anſchl. leſen aus eigenen Werken: Erwin Dorow, Walter Gutkelch,
Günther Franzke. Rudolf Leonhard. 0 18: Salonquartett Hans
Raue. Mendelsſohn=Bartholdy: Ouv. Akhalia. — Dvorak:
Huno=
reske. — Strauß: Schwert und Lener. — Dupont: Roſita. 6 18.40:
Stunde mit Büchern. 19.05: Dr. Leppmann: Der Dichter auf
der Kurpromenade. G 19.35: Prof. Wegener: Die Ereigniſſe in
China. O 20.10: „Die Straßenſängerin” Operette von Fall.
Stettin. 19.05: Dr. Margoninski, Swinemünde: Die
Hygiene der Zahnbürſte.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 12. Juli. 12: Franzöſiſch für
Schüler. O 15: Dr. Helene Simon: Dramatiſche Frauendichtung
in Deutſchland. 6 16: Dr. Preußner: Muſikerziehung. 0. 17:
Prof. Klute, Gießen: Leben und Taten der deuiſchen
Südamerika=
forſcher. O 18: Min.=Rat Mettgenberg: Die deutſche
Konſular=
gerichtsbarkeit. O 18.30: Spaniſch für Anfänger. O 18.55: A.
Lorenz: Hermann Heſſe. 6 19.20: Dr. Niedermeyer: Briefe von
Sören Kierkeggard
Hauptſchriftteitung: Rudol / Maupe
Verantwortlich für Pollilk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; zür Feutlleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Schiußdienſt: Andreas Vauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil: Willy Kuhe"
— ämilich in Darmſtadt.
Druck und Veelag T G. W
Für unverlangte Mannſtripie wird Garantie der Rückſendung n ich ube nommen
Die heutige Nummer hat 18 Geiten
etirrt in (tockfinitrer Nacht,
verloren in ein Meer von Nebel landete Kommandark
Brrd mit drei Paſſagieren auf ſeinem wagehalſigen
Fluge New Vork-Frankreich in einern kleinen Docf.
chen dicht an der Küſte der Norrandie. Dieſes—
tnutige Abenteuer des Fliegers und ſeiner Begleiter
erieben unbewußt Millionen deutſcher Zigaretten,
raucher. Sie ſuchen taſtend in einem Meer verlok,
kend lautender Angebote nach einem Ideal,
das-
ihnen vorſchwebt und doch nichtt das wahre iſt.-
Sie glauben, die lichten Höhen des Rauckerpard),
dieſes durchflogen zu haben und ſind ihm
doch-
unendlich fern-bis ſie den Namen Greiling ern
ſpähen und ſomit ihr Ziel erreichen.
„Oer einmal Greiling-Zigaretten gerauchit hat, wird
nie wieder zu einer anderen Jorte greifen,
denna-
er hat ſein Ideal gefunden, der er immer treu
bleiben wird.
Tabtele
K
Pe
Tawer
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt / Main, Niddastr. 64, Mittelbart,
Hansa 6963.
(V.8730
[ ← ][ ][ → ]Nummer 194
Chriſine Berthold.
Roman von Emma Nuß.
36)
(Nachdruck verboten)
„Wenn ein ſo guter Kunde wie Sie ſolange wegbleibt, muß
mir das doch auffallen,” lächelte ſie ihn ſpitzbübiſch an.
„Ach ſo!” meinte er enttäuſcht. „Sagen Sie mal, Miß
Bert=
hold, ſind eigentlich alle Menſchen für Sie nur Kunden?”
„Nein, Mr. Brown, nur ein Teil davon, der andere Teil ſind
Waren,” ſagte ſie ſchelmiſch lächelnd.
„Iſt ja reizend! Alſo könnte es paſſieren, daß Sie einen mit
einem Sack Mehl oder Weizen verwechſeln?”
Da lachte ſie heiter auf: „Oder mit einem Stück Holz,”
er=
gänzte ſie ihre Handelsobjekte.
Da blieb er einen Augenblick ſtehen und ſah ſie verzückt an.
„Sie ſind doch das netteſte Mädel, das ich in ganz Amerika
kenne,” ſagte er tief aufatmend. Und es hatte den Anſchein, als
wolle er ſeinen Gefühlen noch deutlicheren Ausdruck geben. Da
aber mahnte Chriſtine in ihrer Verwirrung zur Eile, denn ſie
waren ein ziemliches Stück hinter den anderen zurückgeblieben.
Sie hatte ſchon lauge bemerkt, daß Mr. Brown bei ſeinen
häu=
figen Beſuchen in Winnepeg ſehr oft nur ihretwegen der Firmia
Dobbs ſeinen Beſuch abſtattete, und Miß Dobbs neckte ſie auch
ſchon bei jeder Gelegenheit mit ihrem Freier aus Kalgarry.
„Wiſſen Sie übrigens, woher ich heute komme?” fing er in
eiligem Schritt wieder an.
„Ich denke, als beſcheidener Reiſender aus dem Städtchen
Kalgarry?”
„Ganz entgegengeſetzt.”
„Aus Montreal?”
Ein bißchen weiter, nämlich aus — Hamburg.”
In dieſem Augenblick rief Miß Dobbs nach Chriſtine. Sie
waren an der Stelle angelangt, wo die Grundſteinlegung
erſol=
ggen ſollte.
Es erregte allgemeine und höchſte Verwunderung, als Miß
SDobbs jetzt Chriſtine einen kleinen, ſilbernen Hammer ſowie
ginige Münzen mit den Worten überreichte:
„Als meine treue Mitarbeiterin und von heute an auch
STeilhaberin an dem künftigen Werke vollziehen Sie den
feier=
llichen Akt der Grundſteinlegung.”
Chriſtine glaubte, nicht recht gehört zu haben, als Miß
Dobbs von ihr, als Teilhaberin an dem Werke, ſprach, denn
hre kleine Einlageſumme ſpielte bei dem Kapikal, das hier
be=
mötigt wurde, gar keine Rolle. Faſt ſchwindelnd legte ſie die
MMünzen mit einer Urkunde in eine Oeffnung des feſtgeſügten
Steines, tat drei Hammerſchläge und ſprach, einer plötzlichen
Eingebung folgend, ruhig und beherrſcht folgende Worte: „Möge
PBottes Segen den Bau dieſes Werkes begleiten, damit es ein
glückliches Gelingen werde, daran nicht nur ſeine Beſitzer,
ſon=
ſoern auch die Bewvohner Winnivegs allezeit ihre Freude haben!”
Dann trat ſie zur Seite und ſah ſich plötzlich von einer Schar
Serren und Damen umringt, als ſei ſie eine Primadonna, der
man zu huldigen wünſchte. Ein namenloſes Glücksgefühl
durch=
ſtrömte ſie — Miß Dobbs hatte ſie hier vor aller Oeffentlichkeit
zu ihrer Teilhaberin erklärt, hatte ihr damit einen Platz im
eeben angewieſen, den ſie in ihren kühnſten Träumen,
wenig=
ſtens nicht ſo raſch, zu erreichen gehofft hatte. Sie hätte vor der
lrlten Frau in die Knie ſinken und ihr danken mögen vor aller
WFelt. Aber aller Augen waren jetzt auf ſie gerichtet, denn mit.
inem Schlage war ſie hier eine bemerkenswerte Perſönlichkeit
geworden.
Dienstag; den 42. Ju 4927
Miß Lobbs drückte ihr kräftig die Hand: „Gut gemacht,
gind,” ſagte ſie, „nun fort mit der Beſcheidenheit und den
Leu=
ten gezeigt, was Sie für ein ganzer Kerl ſind!. Denn daß Sie
es ſind, beweiſt, daß Sie Teilhaberin an den Mühlenwerken der
Firma Dobbs geworden ſind. Alſo zeigen Sie dieſen Puppen
da ruhig Ihre gauze Ueberlegenheit — Miß Dobbs ſteht in ihrer
ganzen Preite hinter Ihnen.‟ Damit ſchob ſie Chriſtine in einen
Kreis junger Damen und Herren und ging nach dem Garten
zurick, um dort einmal nach dem Rechten zu ſehen. Chriſtine
war keines Wortes fähig geweſen, doch in ihren
feuchtſchimmern=
den, weichen Augen lag ihre ganze grenzenloſe Dankbarkeit
gegen die alte Dam.
Mit einer faſt zärtlichen Regung dachte dieſe an das eben
verlaſſene junge Mädchen, als ſie dem Feſtplatz zuſhritt. Nun
war alſo der Stein ins Rollen gekommen, ſie hatte einem der
tüchtigſten und befähigſten Menſchen, der ihr im Leben begegnet
war, den Weg zum Aufſtieg bereitet und ſich ſelbſt eine
Teil=
haberin gewonnnen. Und ſie war frohen Herzeus darüber, da
es die Rechte für ſie war,
Vor ihr ging eiligen Schrittes Mr. Godard. Er hörte ſie
nicht kommen auf dem weichen Raſen und ſchien es ſehr eilig
zu haben. Sie rief ihn vergeblich an und ſah ihn im Innern
eines der Erfriſchungszelte verſchwinden. Gern hätte ſie ihm
ein gutes Wort vergönnt, da ſie ſein finſteres Geſicht beobachtet
hatte, als ſie die junge, ihm verhaßte Deutſche über ihn hinweg
zur Teilhaberin der Firma ernannte.
Inzwiſchen kamen die Gäſte vom Ufer zurück, und mau
be=
gann allgemein zu tanzen. Chriſtine wehrte nur mit Mühe den
Anſturm der Tänzer mit den Worten ab: „Meine Herren, ich
habe in meinem Leben noch keinen Schritt getanzt, ich verſpreche
Ihnen aber, es bis zum Winter zu lernen.”
„Bravo — bravo!” ſchrien, die jungen Herren, und ſofori
war ſie von den Mitgliedern der vornehmſten Clubs umringt,
die ſie baten, bei ihnen Mitglied zu werden, wo ſie denn auch
ſehr ſchnell in die Künſte des Tanzens, des Schlittſchuhlaufens
und toboggannings eingeweiht würde.
Noch geſtern hätten dieſe Clubherren und =Damen mit
un=
endlicher Geringſchätzung auf die Angeſtellte der Miß Dobbs
herabgeblickt, wenn dieſe es gewagt hätte, ſich nur irgendwie
geſellſchaftlich mit ihnen zu vergleichen.
und es fiel Chriſtine wirklich nicht ſchwer, ein Gefühl der
lieberlegenheit über dieſe jungen Menſchen aufzubringen, deren
Anſprüche an das Daſein ſo grundverſchieden von dem ihren
von jeher wohl geweſen waren.
Neben ihr tauchte jetzt Mr. Brown auf. Sogleich gedachte
ſie der vorher gehabten Unterhaltung, und mit lebhaſter
Ge=
bärde trat ſie auf ihn zu: „Sie waren in Hamburg — oh, was
gibt es da Neues? Erzählen Sie, bitte.” Jetzt konnte ſie alles
hören, es konnte ihr nichts mehr anhaben, ihre Ruhe und
Sicher=
heit nicht mehr gefährden, denn der Grundſtein zu ihrem
künf=
tigen Leben war heute gelegt worden.
Da lachte er breit und behaglich auf: „Ja, da müßte ich
aber doch zuerſt mnal wiſſen, was und wer die Miß dort wohl
am meiſten intereſſiert?”
„Oh, es intereſſiert mich alles von dort. Sie wiſſen ja nicht,
wie ich Hamburg und alles, was damit zuſammenhängt, liebe,
Mr. Brown.”
„Ei, ei, von der Seite kenne ich Sie ja noch gar nicht,”
meinte er erſtaunt. „Aber ich begreife, das ſehr wohl. Eine
ſeine Stadt! Und der Hamburger — ein ſmarter
Geſchäfts=
mann.”
„So waren Sie mit Ihren Geſchäften dort zufrieden?"
fragte Chriſtine mit beklommener Srimme. Jetzt mußte ſie den
Namen hören, und vielleicht erzählte er auch mehr.
Seite 17
„Ach ja, es geht ganz gut mit uns voran. Krüß iſt zwar
ein ſchlauer Kerl, aber Jonny Brown iſt auch nicht auf den
Kopf gefallen. Großartige Küche führt er übrtgens, alle
Achtung.”
„Waren Sie in der Alſter=Villa eingeladen?” fragte ſie in
höchſter Spannung, denn all ihre Gedanken drehten ſich jetzt um
den einen Menſchen und bohrten ſich förmlich in das Hirn des
ſo ſeelenruhig Daſitzenden, um nur ein Sterbenswörtchen, nur
eine Erwähnung von dem Geliebten aus ihm herauszupreſſen.
„Ja,” erjählte er, ich war einen Abend mit meinem
Freund Stoetwving und dem jungen Ehepaar vort.”
„Mit welchem jungen Ehepaar?” fragte Chriſtine mit
ver=
haltener Angſt in der Stimme.
„Ach ſo” — Broon ſchlug ſich gegen die Stirn, Sie wiſſen
ja gar nicht, daß Sroewings Nichte verheiratet iſt?”
„Suſi iſt verheiratet! Und mit wem?‟
„Oh, ſie hat einen jehr netten Mann.”
„Wie heiſt er — wie iſi ſein Name?”
In namenloſer Erregung ſtieß ſie die Worte nur ſo heraus.
Sollte der Gatte von Suſi etwa — Werner ſein?. Als hinge ihr
Leben an ſeiner Antwort, ſo ſtarrte ſie auf ſeine Lippen, daß ſie
ſprechen ſollten.
„In der Hauptſache, heißt er wohl. Schatz und Liebling,
mir wurde er aber als Ingenieur Starck bekanntgemacht,”
er=
zählte Brovn, voller Seelenruhe, während Chriſtine ſich vor
innerer Erregung kaum mehr aufrechthalten konnte.
Wie erlöſt atmete ſie jetzt auf, und doch tauchte eine neue
Angſt wieder in ihr auf, als Brovn zu erzählen fortfuhr:
„Und das kleine Töchterchen des jungen Paares hat ſogar
Ihren Namen Chriſtine‟.”
„Mein Gott, Sie haben von mir geſprochen?” rief ſie
erſchreckt.
„Nein, Miß Berthold, was Jonny Brown verſpricht, pflegt
er auch zu halten.”
„Und bei Krüs?”
„Sie hatten mich doch gebeten, niemand zu verraten, wo Sie
ſind. Wie geſagt, ich pflege meine Verſprechungen zu halten.”
„Verzeihen Sie, Miſter Brown,” ſagte Chriſtine, ihm
herz=
lich die Hand hinſtreckend, „es iſt ja nur die Angſt, daß ich ſo
frage. — Aber wie kommen Sie darauf, daß Suſits Kind meinen
Namen trägt?”
„Ganz einfach, ich fragte die junge Frau, als ich ſie das
Kind rufen hörte, nach wem wohl die Kleine genannt ſei,
da dieſer Name doch nicht allzu häufig iſt. Sie können ſich doch
denken, warum ich dies fragte!” meinte er mit innigem Blick
auf Chriſtine.
Doch Chriſtine drängte ihn, weiter zu erzählen.
„Nun da erzählte mir Frau Starck, daß ſie an ihrer beſten
Freundin ein großes Unrecht begangen habe, daß dieſe
Freun=
din aber ſchon vor mehreren Jahren Hamburg heimlich
ver=
laſſen und nie wieder etwas von ſich habe hören laſſen.” und
indem er Chriſtine feſt anblickte, ſagte er: „Ich wußte ja da
ſofort, wer und wo dieſe Freundin iſt, und hätte viel darum
gegeben, wenn ich hätte ſprechen dürfen — Und nach dieſer
Freundin, habe ich mein Töchterchen genannt. Es ſoll mich
täglich daran gewahnen, daß ich nicht eher ruhen darf, bis ich
meine Chriſtine wiedergefunden und alles an ihr wieder
gut=
gemacht habe” ſo ungefähr klagte mir die junge Frau ihren
Kummer. Sie hette raſch Vertrauen zu mir gefaßt, wenn ſie
ſich auch mein großes Intereſſe an dieſer Begebenheit wohl nicht
recht erklären konnte.”
„Ein Unrecht — an mir?” Chriſtine ſchüttelte nur
verſtänd=
nislos den Kopf. Was ſollte das wohl bedeuten?. Von welcher
Schuld, welchem Vergehen ſprach deun Suſi nur?. „Das iſt ja
ſeltſam — ſeltſam,” flüſterte ſie vor ſich hin. (Fortſetzung folgt.)
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