Darmstädter Tagblatt 1927


02. Juni 1927

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Nummer 152
Donnerstag, den 2. Juni 1927.
190. Jahrgang

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Konkurs oder gerichtliſcher Beitreibung fäclt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Banl und Dacn=
ſädter
und Nationalbant.

Die Eröffnung der Eiſenbahn
nach Solt.
Hindenburg eröffnet die Strecke.
Weſterland, 1. Juni.
Auf der Fahrt von Schleswig über Huſum nach Klanxbill
war der Reichspräſident wieder der Mittelpunkt begeiſterter
Kundgebungen, beſonders in Klanxbill, wo ſich auch der Reichs=
verkehrsminiſter
Koch und Reichswehrminiſter Geßler, ſowie die
preußiſchen Miniſter Steiger
und Grzenſki und der Reichs=
bahnpräſident
Dr. Dorpmüller
anſchloſſen. Der Reichspräſident
erklärte darauf mit folgenden
Worten die Strecke für eröffnet:
Mit dem Dank des Reiches an
alle, die mit Kopf und Hand an
der Schaffung dieſes großen
Seedammes gearbeitet haben,
und dem Wunſche, daß der
neue Weg nach Sylt ein ewiges
Band zwiſchen der Inſel und
dem Feſtland ſein möge, erkläre
ich die Eiſenbahnſtrecke nach
Sylt für eröffnet.
Nach dem Feſtakt wurde um
10,30 Uhr die Fahrt über den
Damm nach Weſterland ange=
treten
. Nach kaum einviertel=
ſtündiger
Fahrt wurde die Inſel
erreicht. Auf den einzelnen Sta=
tionen
wurde der Reichspräſi=
dent
von den Gemeindevertre=
tern
und den Vertretern der
Dammarbeiter begrüßt. Als der
Zug des Reichspräſidenten um
11 Uhr im Hauptbahnhof von
Weſterland einrollte, herrſchte
bei den Weſterländern ſtürmi=
ſcher
Jubel. Der Altonaer
Reichsbahnpräſident Schneider
entbot dem Reichspräſidenten
der Inſel. Nach ihm ſprach der
Bürgermeiſter von Weſterland.
außen das innige Verbunden=
ſchen
Mutterland beweiſen.
auf die Front der Militärver=
eine
ab.
Der Hindenburgdamm.
Bei dem anläßlich der Eröffnung des Sylter Bahndammes
veranſtalteten Frühſtück im Kurhaus richtete Generaldirektor
Dr. Dorpmüller eine herzliche Begrüßungsanſprache an den
Reichspräſidenten. Er ſagte u. a.: Der Damm iſt für uns ein
Symbol geworden, ein Symbol des Willens zum Leben, ſo wie
er überall in Deutſchland heute wieder emporloht. Wie dieſer
Damm hat auch das deutſche Volk ſchwere Stürme über ſich
ergehen laſſen müſſen. Doch auch das deutſche Volk hat in der
Kriegszeit ſeinen ſchützenden Damm gehabt, und dieſer Damm
war verkörpert in der Perſon unſeres allverehrten Reichspräſi=
denten
. Er war der Damm, der unerſchütterlich blieb in Zeiten
des Aufruhrs und der Wirrſal, unbekümmert ſeiner Pflicht
nachgehend im Dienſte des Vaterlandes. Als das deutſche Volk
ihn zu ſeinem Reichspräſidenten erwählte, war er es, der immer
wieder und noch in dieſen Tagen darauf hinwies, daß nur die
Einigkeit der deutſchen Stämme und die Befreiung von Bru=
derhaß
und Parteizwiſt den Schutzdamm bilden könne gegen
fremde Anmaßung und innere Wirren. Darum wollen wir den
neuen Damm auf ſeinen Namen taufen; er heiße Hindenburg=
Damm.
Vizekanzler Hergt ſprach hierauf dem Reichspräſidenten
Dank und Glückwünſche der Reichsregierung für die Verknüp=
fung
ſeines Namens mit dieſem gewaltigen Werk deutſcher Arbeit
und Sinnbild der ſchöpferiſchen Kraft und der Einigung
Deutſchlands.
Namens des Reiches ſprach Reichsverkehrsminiſter Dr. Koch,
der u. a. ausführte: Sylt hat aufgehört, eine Inſel zu ſein. In
dieſen wenigen Worten liegt die Feſtſtellung, daß Sylt, deſſen
Bewohner in heißem Kampf in ſchwerer Zeit ſich treu zum deut=
ſchen
Mutterlande bekannten, nunmehr wieder den Weg auf
deutſchem Boden zum deutſchen Feſtlande erhalten hat. Dar=
über
hinaus wird der Damm das Rückgrat bilden für die natür=
liche
und von Menſchenhand zu fördernde Bildung von frucht=
barem
Neuland. Möge der Damm Segen bringen der Bevöl=
kerung
Sylts, Segen bringen den Tauſenden, die hier alljährlich
neue Kraft ſuchen, Segen bringen den kommenden Geſchlechtern,
die beiderſeits des Dammes auf neuem deutſchen Boden wohnen
werden, und ſo Segen bringen dem ganzen Volk und Vaterland.
Der preußiſche Innenminiſter Grzenſki betonte, die
Beteiligung Preußens an den Koſten dieſes Dammes ſei zugleich
ſein Dank an die geſamte Provinz Schleswig=Holſtein für die
bisher, insbeſondere in der Abſtimmungszeit, erwieſene große
Treue. Der neue Damm ſoll und wird die Inſelbewohner, bei
vollſter Wahrung ihrer überlieferten, liebgewordenen Eigenart,
geiſtig mit dem Feſtlande, mit Staat und Reich noch enger zu=
ſammenſchließen
. Ihre innere Verbundenheit mit der weiteren
Heimat, die ſich in ſchwerer Schickſalsſtunde ſo glänzend be=
währte
, wird weiter geſtärkt werden, wenn der von Wind, Wet=

ter und fremder Einwirkung nunmehr unabhängige Verkehr mit
dem Mutterlande geſichert iſt. Der Miniſter erklärte zum Schluß:
Heute grüßen wir unſere deutſchen Brüder und Schweſtern, die
in den von Schleswig abgetrennten Landesteilen fremder
Staatshoheit unterſtehen. Wir grüßen in ihnen deutſches Volks=
tum
, das als Minderheit heute geiſtig um ſeinen Beſtand ringt.
Und ſo wie wir in Deutſchland in der Weimarer Verfaſſung den
nationalen Minderheiten die freie und volkstümliche Entwicklung
feierlich gewährleiſten und durchführen, ſo hoffen und erwarten
wir, daß auch andere Staaten dem deutſchen Empfinden unſerer
Stammesbrüder Rechnung tragen. Das gegenſeitige Verſtehen
und Achten der Völker und ihrer Eigenarten allein ſchafft die
Grundlage für friedliches nachbarliches Miteinanderleben.
Hindenburg in Kiel.

Pawelſz Bericht über die Oſfeſtungen.
Die Alliierten beſiehen auf Nachkontrolle. / Auf
der Suche nach einem Ausweg.
Von unſerer Berliner Redaktion.
General von Pawelſz hat am Dienstag ſeinen endgültigen
Bericht über die Zerſtörung der beanſtandeten Oſtunterſtände
fertiggeſtellt und noch am gleichen Abend mit den geſamten Un=
terlagen
und Photographien dem Reichskanzler überſandt. Sache
der Regierung iſt es nun, dieſen Bericht der Gegenſeite zur
Kenntnis zu bringen. Die Dinge liegen ja bekanntlich ſo, daß
Deutſchland nach der Aufhebung der Militärkontrolle nicht ver=
pflichtet
iſt, eine neue Kontrolle durch Offiziere der Alliierten über
ſich ergehen zu laſſen. Die Regierung denkt auch gar nicht daran,
den Alliierten eine Nachkontrolle zuzugeſtehen. Sie denkt aber
ebenfalls unter keinen Umſtänden daran, dieſe an ſich belangloſe
Angelegenheit zum Gegenſtand eines Streites zu machen, und
iſt aus dieſem Grund den Alliierten in der Weiſe entgegengekom=
men
, daß ſie in Paris den Vorſchlag machen ließ, eine neutrale
Perſönlichkeit möge ſich an Ort und Stelle von den vorgenom=
menen
Zerſtörungen überzeugen. Auf dieſe Weiſe würde die
Gegenſeite zu dem kommen, was ſie für ſich beanſprucht, umge=
kehrt
aber würde Deutſchland um eine Kontrolle durch die Alliier=
ten
herumkommen, die es natürlich mit ſeinem Preſtige nicht ver=
einbaren
kann. Dieſer Vorſchlag iſt zunächſt in Paris abgelehnt
worden, ſo daß jetzt alles auf dem alten Punkt ſteht. Nun dürfte
das Reichskabinett wahrſcheinlich den endgültigen Bericht mit
ſeinen Unterlagen an die Alliierten abſenden, daneben aber auch
neue Wege ſuchen, um die Gegenſeite zufriedenzuſtellen. Wir
glauben Grund zu der Annahme zu haben, daß ſich die Ange=
legenheit
am beſten durch mündliche Verhandlungen aus dem
Wege ſchaffen läßt, und dazu bietet ſich ja auf der bevorſtehen=
den
Tagung des Völkerbundsrats in Genf eine vorzügliche Ge=
legenheit
, die von beiden Teilen nicht ungenützt vorübergehen
gelaſſen werden wird. Der Schlußpunkt unter das Zerſtörungs=
werk
dürfte alſo in Genf geſetzt werden, wenn es nicht ſchon
inzwiſchen gelingen ſollte die Alliierten zu einem Verzicht auf
eine nochmalige Kontrolle zu bewegen.

und den Miniſtern den Gruß Reichspräſident von Hindenburg nimmt, von Bizeadmiral Raeder und Reichswehrminiſter
Dr. Geßler gefolgt, die Truppenparade ab.

Der neue Damm ſolle auch nach Der Reichspräſident weilte am Montag zu einem Beſuch in Kiel. Am Morgen fand eine
große Truppenparade ſtatt, nachmittags erfolgte eine Rundfahrt durch die feſtlich geſchmückten,
ſein der Inſel mit dem deut= von einer unüberſehbaren Menſchenmenge gefüllten Straßen. Die Bevölkerung bereitete dem
Reichspräſidenten ſtürmiſche Ovationen. Von Kiel ging die Reiſe nach Flensburg, wo
Der Reichspräſident ſchritt bier= Hindenburg am Dienstag feſtlich empfangen wurde. Am Mittwoch eröffnete der Reichspräſident
die neue Bahnlinie nach Sylt, die Sylt wit dem Feſtlande verbindet.

Die nationalpolitiſche Aufgabe
der Schule.
Von
Dr. Leibrock.
Heute iſt Deutſchland vor die wichtigſten politiſchen Entſchei=
dungen
geſtellt; die ganze Zeitlage zwingt jeden einzelnen Deut=
ſchen
zur Stellungnahme in politiſchen Fragen. Das Wohl und
Wehe der Nation iſt davon abhängig, daß jeder Bürger ſich als
politiſches Weſen fühlt und in politiſcher Beziehung ſeine Pflicht
und Schuldigkeit tut. Da fragen wir uns denn, ob die Schule
dieſer großen Aufgabe gerecht wird und im Rahmen ihrer Be=
tätigung
dazu beiträgt, das Volk politiſch zu erziehen. Jeder
von uns weiß, daß vor noch nicht allzu langer Zeit der Geſchichts=
unterricht
mit dem Siebenjährigen Krieg abgeſchloſſen hat und
daß die gelehrten Abiturienten die Schule verließen, ohne von
der politiſchen Entwicklung des neunzehnten Jahrhunderts, ohne
von der gegenwärtigen Politik überhaupt eine Ahnung zu haben.
Ja, man verſtieg ſich zu der Anſicht, daß die Politik auf der
Schule nichts zu ſuchen habe, wobei man natürlich an die Partei=
politik
dachte und die Ueberzeugung vertrat, die Kinder müßten
vor jeder parteipolitiſchen Beeinfluſſung geſchützt werden.
Die zwanzigjährigen Wähler und Wählerinnen, die heute
berufen ſind, ihr Votum über das Schickſal des Vaterlandes ab=
zugeben
, haben zumeiſt nicht den blaſſeſten Schimmer von dem,
was Politik bedeutet. Hat der junge Deutſche die Volksſchule,
das Lyzeum oder das Gymnaſium verlaſſen, dann packt ihn der
Fachunterricht, und es findet ſich nur ſelten eine Stunde, die den
Allgemeinintereſſen, der ſachlichen politiſchen Diskuſſion gewid=
met
iſt. Freilich glaubt jeder, in politiſchen Dingen ein fertiges
Urteil zu beſitzen, und wenn die Häufigkeit und Ausgiebigkeit
politiſcher Erörterungen ein Maßſtab für den Umfang der wirk=
lichen
Kenntniſſe wären, dann würden wir uns in der Tat als
das in politiſcher Hinſicht vollkommenſte Volk der Welt bezeichnen
können, während doch die Wirklichkeit beweiſt, daß die Deutſchen
zwar auf allen möglichen Gebieten höchſt wunderbare Leiſtungen
zuſtande bringen, in politiſcher Hinſicht aber kaum über die ein=
fachſten
Elementarkenntniſſe verfügen. Aus dieſen und anderen
Anzeichen geht deutlich hervor, daß die Schule irgendwie ihre
Pflicht nicht ganz erfüllt, und man wird auch mühelos den Punkt
eutdecken, wo die Schuld zu ſuchen iſt. Der nationale Gedanke,
der in Amerika, England, Frankreich vollkommen den Unterricht
beherrſcht, hat in der deutſchen Erziehung nur einen ſpärlichen
Raum. Es mag an einzelnen Stellen ein Anſatz zur Beſſerung
vorhanden ſein, im ganzen aber darf man behaupten, daß das
deutſche Kind aufwächſt, ohne ſich ſeines Deutſchtums ſo recht
bewußt zu werden. Auf dieſen Umſtand aber iſt die Mehrzahl
der Gebrechen zurückzuführen, an denen das ganze politiſche
Leben Deutſchlands leidet. Was nützen alle Mahnungen zur
Einigkeit, zur Selbſtbeſinnung, wenn es an den notwendigſten
Kenntniſſen, an der einfachſten Beherrſchung des doch wahrlich
ſo überreich vorhandenen Stoffes fehlt? Bis zum Ueberdruß hat
man das Wort gebraucht, daß nur der die Zukunft hat, der die
Jugend beſitzt.
Es braucht nicht wiederholt zu werden, daß für Parteikämpfe
und parteipolitiſche Zerſplitterungen auf der Schule kein Platz
iſt. Derjenige Lehrer, der da glaubt, er müſſe vom Katheder aus
als Agitator wirken, verſündigt ſich ſchwer gegen den Geiſt der
Jugendpflege. Ebenſowenig ſoll einem blinden Chauvinismus
das Wort geredet werden. Im Gegenteil ſoll aus der deutſchen
Untugend, das Fremde höher zu ſchätzen als den eigenen Beſitz,
eine Tugend gemacht werden, indem die Kinder ſorgfältig unter=
wieſen
werden, welche Kulturgüter man bei den fremden Na=
tionen
zu ſuchen hat. Wir haben auch in dieſer Beziehung ge=
ſündigt
. Das deutſche Kind ſoll keineswegs in dem Glauben auf=
wachſen
, daß nur in ſeinem Vaterlande Kunſt und Wiſſen=
ſchaft
gepflegt worden ſind. Im Gegenteil, je gründlicher wir
uns mit der Geiſteswelt der fremden Völker vertraut machen,
deſto kräftiger werden ſich unſere politiſchen Fähigkeiten ent=
wickeln
. Aber mit der Berückſichtigung dieſer ſelbſtverſtändlichen
Forderungen muß Hand in Hand gehen die Befolgung des
Grundſatzes: Gedenke, daß du ein Deutſcher biſt! Im Geſchichts=
unterricht
, in jedem ſprachlichen Fach, in dem wir die Literatur
fremder Völker kennen lernen, ja ſogar in den naturwiſſenſchaft=
lichen
Fächern, auf denen ja Deutſchland die hervorragendſten
Leiſtungen hervorgebracht hat, und bei vielen anderen Gelegen=
heiten
bietet ſich dem Lehrer die Möglichkeit, ſeine Schüler mit
deutſchem Geiſt zu erfüllen.
Freilich iſt es ſchlimm genug, daß nicht jeder Deutſche über
ein eigenes Stückchen Land verfügt und ſomit im eigentlichſten
Sinne des Wortes als Inhaber, wenn auch nur eines kleinen
Teiles des Vaterlandes gelten darf. Aber iſt denn der Boden=
beſitz
etwa das einzige, was uns mit dem Vaterland verbindet?
Sind wir nicht durch Sitte, Kultur, Sprache, gemeinſame Ver=
gangenheit
ſo ſehr an unſer Volkstum gefeſſelt, daß wir keinen
Atemzug tun können, ohne uns unſeres Deutſchtums bewußt zu
werden? Es macht nichts aus, ob jemand weite Latifundien
beſitzt oder ob er nur auf einem kleinen Gütchen wirtſchaftet oder
ſogar keinen Fußbreit deutſcher Erde ſein eigen nennt. Wenn
er nur den deutſchen Geiſt in ſich ſpürt und das Erbe mitver=
waltet
, welches uns auf allen Gebieten der Kultur unſere Vor=
fahren
hinterlaſſen haben. Hier aber muß eben die Schule ein=
ſetzen
, ſie muß in das Herz jedes Kindes das Bewußtſein pflan=
zen
, daß es mit dem deutſchen Volkstum durch und durch ver=
wachſen
iſt, daß es keinen Gedanken hegen, kein Wort ſprechen,
keine Handlung begehen kann, ohne das Gefühl zu haben, daß es
der deutſchen Seele dankbar ſein müßte, weil erſt dieſe ihm das
Vermögen eingeflößt hat, aus dem alle ſeine Entſchlüſſe und
Handlungen hervorgehen. Man kann über die Berechtigung des
engliſchen Grundſatzes right or wrong my oountry vom
philoſophiſchen Standpunkt aus ſtreiten, man kann es verurteilen,
daß der Franzoſe als die oberſte Parole das Wort angibt la
France dabord; aber man wird nicht leugnen können, daß in
dieſem Nationalſtolz die Quelle eines durchaus geſunden und
erfolgreichen politiſchen Lebens zu ſuchen iſt. Wer die Nation
preisgibt, verliert den Staat, der Staat erwächt als

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Donnerstag, den 2. Juni 1927

Nummer 152

der Nation, nicht die Nation aus dem Staat,
Wenn wir unſeren Staat feſtigen wollen, müſſen wir vor allem
das deutſche Bewußtſein neu beleben. Und dieſe Belebung muß
in der Kindheit, d. h. in der Schule beginnen. Keine Schulſtunde
darf vergehen, kein Schulſpäziergang unternommen werden, der
nicht die Liebe zur Heimat vermehrt, der nicht das Verſtändnis
für die Eigenart des deutſchen Weſens vertieft. Mit Recht hat
Montesquieu die Vaterlandsliebe als die eigentliche Urſache des
Wachstums der römiſchen Herrſchaft bezeichnet. Auf der Schule
liegt eine nationalpolitiſche Pflicht erſten Ranges; ſie hat deutſche
Jungen und Mädchen zu erziehen, ſchlechthin deutſche Menſchen,
die ſich in der einen großen Idee des deutſchen Volkstums freu=
dig
zuſammenfinden und über dieſer Gemeinſamkeit alle ſonſtigen
Unterſchiede vergeſſen.
Die Räumung der Saar.
Saarbrücken, 1. Juni.
Wie verlautet, ſoll die Saarräumung innerhalb der drei=
monatigen
Völkerbundsfriſt, die am 12. Juni abläuft, erfolgen.
Nachdem Saarlouis bereits geräumt iſt, folgen in den nächſten
Tagen Neunkirchen, alsdann Sulzbach, Homburg und Saar=
brücken
. Der 800 Mann ſtarke Bahnſchutz, der ſich aus 500 Fran=
zoſen
ſowie aus Belgiern und Engländern zuſammenſetzt, wird
in Saarbrücken ſtationiert. Die franzöſiſche Eiſenbahnkomman=
dantur
verbleibt im Saargebiet.
Keine deutſchen Waffenſendungen nach Chin a
* Berlin, 1. Juni. (Priv.=Tel.)
Im engliſchen Unterhaus iſt von einem Regierungsvertreter
die Behauptung aufgeſtellt worden, daß die Deutſchen nicht nur
Waffen nach China geſandt haben, ſondern die Waffenſendungen
noch fortſetzen. Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß im Frühjahr
zwiſchen dem Auswärtigen Amt und dem deutſchen Reederei=
verband
eine Uebereinkunft abgeſchloſſen wurde, wonach deutſche
Schiffe keinerlei Waffentransporte nach China vornehmen. Was
die letzte Behauptung angeht, daß derartige Transporte noch
immer im Gange ſeien, ſo wird man abzuwarten haben, welche
Unterlagen die engliſche Regierung für ihre Behauptung bei=
bringen
wird. Es kann aber jedenfalls ſchon ſoviel geſagt wer=
den
, daß dieſe Mitteilung durch Tatſachen ſich nicht erhärten läßt.
Kein litauiſch=ruſſiſcher Zwiſchenfall.
* Berlin, 1. Juni. (Priv.=Tel.)
Durch die polniſche Preſſe geht eine Nachricht, wonach die
litauiſche Regierung in Kowno in den Räumen der ruſſiſchen
Handelsvertretung und bei zahlreichen Kommuniſten Haus=
ſuchungen
habe vornehmen laſſen. Auf Grund des dort vorge=
fundenen
Materials ſoll ſie im Begriff ſein, mit Rußland zu
brechen. Inzwiſchen eingelaufene Meldungen beſagen aber, daß
in der vergangenen Nacht die Kownoer Garniſon probealarmiert
wurde und dann mit klingendem Spiel u. a. auch an der ruſſi=
ſchen
Botſchaft vorbeizog. Daraus ſcheint das Gerücht entſtanden
zu ſein, daß Hausſuchungen vorgenommen wurden. Ebenſo
liegen keinerlei Informationen an Berliner zuſtändiger Stelle
vor, daß die litauiſche Regierung beabſichtige, in abſehbarer Zeit
ihre Haltung Rußland gegenüber zu ändern.
Einberufung der ſpaniſchen National=Verſammlung.
EP. Madrid, 1. Juni.
Die ſpaniſche Regierung hat der Preſſe eine lange Note
übergeben, in der nähere Einzelheiten über die Nationalver=
ſammlung
mitgeteilt werden, deren Einberufung für den 13. Sep=
tember
geplant iſt. Daraus geht hervor, daß die Verſammlung
nur konſultativem Chavakter haben wird. Sie wird eta 300
durch königlichen Erlaß ernannte Mitglieder zählen. Die Arbeit
wird in den Kommiſſionen geleiſtet werden, während nur
wöchentlich eimmal eine Vollſitzung zuſammentreten ſoll. Publi=
kum
und Preſſe werden zu den Sitzungen zugelaſſen, über deren
Verlauf jedoch keine Berichte veröffentlicht werden dürfen. Die
Verſcmmlung wird zunächſt wit der Vorberatung der Geſetzent=
würfe
beauftragt werden, die ihr von der Regierung vorgelegt
werden, um eine Unterſuchhung über die öffenuliche Verwaltung
während der letzten zehn Jahre durchzuführen. Ihre wichtigſte
Aufgabe wird jedoch in der Vorlegung eines Verfaſſungsent=
wurfes
und eines Wahlgeſetzes beſtehen. Die Note fügt hinzu,
daß das Wahlſyſtem zwar noch nicht feſtgelegt ſei, daß aber allen
Männern und Frauen die freie Ausübung des ihnen geſetzlich
zuerbannten Wahlrechtes gewährleiſtet werde.

Vom Tage.
Die Beſchwerde der Danziger Eiſenbahner gegen
den Völkerbundskommiſſar in Danzig kommt erſt in der
Septembertagung des Völkerbundes zur Verhandlung.
In Poſen fand die 250, Sitzung des polniſchen Liquidationskomitees
ſtatt. Im Laufe der letzten drei Jahre ſind 4000 deutſche Land=
wirtſchaften
durch Liquidation in polniſchen Be=
ſitz
übergegangen. Ein trauriges Jubiläum.
Aus Moskau wird gemeldet, daß die Sowjetregierung be=
ſchloſſen
haben ſoll, die engliſchen Staatsangehörigen
auszuweiſen.
Die Sowjetregierung ſoll einen Aufruf an alle aſia=
tiſchen
Völker gerichtet haben, in dem ſie die Hilfe der Sowjet=
regierung
bei etwaigen engliſchen Angriffen zuſagt.
Wie aus Athen gemeldet wird, iſt Venizelos mit der For=
derung
einer Volksabſtimmung in der Königsfrage
wieder in das politiſche Leben zurückgekehrt.
In der erſten Junihälfte beginnt vor dem außerordentlichen Ge=
richt
zum Schutze des Staates der Prozeß gegen den Anar=
chiſten
Luzzetti der in Rom das Bombenattentat gegen Muſſo=
lini
unternommen hat.
Das Staatsdepartement und das Weiße Haus geben bekannt, daß
die Verlegung der amerikaniſchen Botſchaft in China
von Peking nach Tientſin oder Schanghai beabſichtigt
ſei, wenn die Erfolge der Armeen des Südens andauern.
In London liegt aus Hankau die Meldung vor, daß General
Feng Honanfu eingenommen und dabei 20000 Mann der
Nordtruppen gefangen genommen habe. Außerdem hätten die Süd=
truppen
6 Eiſenbahnladungen Munition erbeutet.
Von neuem wird die Anweſenheit des ruſſiſchen Agitators Boro=
din
in Hankau gemeldet. Im Laufe einer Sitzung der extremiſti=
ſchen
Führer ſoll Borodin die Ueberzeugung geäußert haben, daß die
chineſiſchen Nationaliſten ſpäteſtens im Auguſt in Peking einziehen
würden.

Die engliſche Flottendemonſtration in Aegsten

Lord Lloyd,
der engliſche Oberkommiſſar für Aegypten.
Die engliſch=ägyptiſchen Beziehungen haben eine plötzliche
Verſchärfung erfahren. Die Heereskommiſſion der ägyptiſchen
Kammer hat das Gehalt des engliſchen Oberkommandierenden
der ägyptiſchen Armee demonſtrativ geſtrichen, worin England
eine Beleidigung erblickt. Der Proteſt der engliſchen Regierung
erhält einen beſonderen Nachdruck durch die Entſendung von drei
Schlachtſchiffen nach Aegypten.

Eine konſervative Wahlniederlage in England.
EP. London, 1. Juni.
Die Nachwahl in Bosworth brachte den Liberalen auf Koſten
der Konſervativen einen Sieg. Es entfielen auf die Liberalen
11981 Stimmen, auf die Arbeiterpartei 11 710 und auf die Kon=
ſervativen
6805. Bei der vorigen Wahl war das Verhältnis
10114 für die Konſervativen, 9746 für die Liberalen und 9143
für die Arbeiterpartei. In den liberalen und Arbeiterkreiſen
ſieht man den Verluſt der Konſervativen zugunſten der Liberalen
und der Arbeiter, als eine Quittung, ſowohl auf die innere
Politik der Regierung gegenüber den Gewerkſchaften, als auch
auf die äußere Politik gegenüber China und Rußland an.

Neue Entwicklungen in China.
Der Marſch nach Peking. Die politiſche Auswirkung.
Engliſch=japaniſche Zuſammenarbeit in China.
* Berlin, 1. Juni. (Prw.=Tel.)
Die Vorgänge, die ſich ſeit Jahren auf den zahlreichen chine=
ſiſchen
Kriegsſchauplätzen abſpielen, ſind in ihrer Unüberſichtlich=
keit
und infolge der ſchwierigen Abſchätzung ihrer Tragweite für
die europäiſche Oeffentlichkeit langſam ermüdend und inaktuell
geworden. Die ſcheinbaren Anzeichen einer Verewigung des
Kampfes, und zwar, wie es ſchien, eines Kampfes aller gegen
alle, konnten jedoch nicht über die Tatſache hinwegtäuſchen, daß
trotz der wechſelnden Ausdrucksformen, der Sinn der Kämpfe
in China der gleiche geblieben iſt. Es handelt ſich nach wie vor
um die Bekämpfung der Nondregierung in Peking, die von Mar=
ſchall
Tſchang Tſo=lin abhängig iſt und die mehr oder weniger
auf dem Boden der alten, mit den Fremdmächten abgeſchloſſenen
Verträge ſteht, durch die nationaliſtiſche Bewegung des Südens,
welche in den letzten Monaten in der Perſon des Marſchalls
Tſchiang Kai=ſchek ihren glühendſten und machtvollſten Verfechter
gefunden hat. In aller Erinnerung iſt die Spaltung, die vor
etwa zwei Monaten in der Kuomintang=Partei, die dieſe natio=
naliſtiſche
Bewegung repräſentiert, eingetreten iſt. Die Partei,
deren Heimat Kanton iſt, hat ſich in der Folgezeit geſpalten. Ihr
linker, kommuniſtiſcher Flügel hat eine eigene Regierung in Han=
kau
errichtet, während der rechte Flügel unter der Führung
Tſchiang Kai=ſcheks eine neue Regierung in Nanking bildete.
Dieſe Nankinger Regierung zeichnete das Beſtreben aus, die
kommuniſtiſche Welle in China, und damit die Hankauer Regie=
rung
zu bekämpfen. Gemeinſam haben beide aber den Fremden=
haß
, und gemeinſam iſt der Wunſch nach Niederringung des
Pekinger Einfluſſes.
Nach den letzten in Berlin eingetroffenen Nachrichten ſteht
feſt, daß der Diktator des Nordens, der mandſchuriſche Mar=
ſchall
Tſchang Tſo=lin, durch Tchiang Kai=ſchek, den Führer der
in der ſogenannten Nankinger Regierung zuſammengeſchloſſenen
nationaliſtiſchen Südgruppe, eine ſchwere Niederlage erlitten hat.
Tſchang Tſo=lins Armee befindet ſich in vollem Rückzug über
den Hoangho, den Gelben Fluß, und man rechnet in Peking be=
reits
mit der Aufgabe der wichtigen Schantungprovinz, deren
Beſetzung durch die Truppen Tchiang Kai=ſcheks bereits für die
nächſten Wochen erwartet wird.
Soweit die militäriſchen Vorgänge, die natürlich auf die
politiſche Lage nicht ohne Auswirkung geblieben ſind und blei=
ben
können. Politiſch bedeutſam iſt beſonders die Aufgabe der
Schantung=Provinz durch Tſchang Tſo=lin. Sein Rückzug hat
bekanntlich ſchon vor einigen Tagen die japaniſche Regierung
veranlaßt, japaniſche Truppen in die Schantung=Prooinz zu ent=
ſenden
, und nach den neueſten Meldungen ſteht die Entſendung
weiterer japaniſcher Kontingente bevor. Gleichzeitig wird ge=
meldet
, daß auch der engliſche Oberbefehlshaber in Schanghai,
Generalmajor Duncan, ſich entſchloſſen habe, dem Beiſpiel
Japans zu folgen und engliſche Truppen nach Schantung zu
werfen. Ein engliſches Bataillon iſt bereits nach Tientſin ab=
gegangen
. Man kann aus der Gemeinſchaft des japaniſchen und
engliſchen Vorgehens auf beſtimmte Verabredungen zwiſchen den
beiden Mächten ſchließen, Verabredungen, in deren Hintergrund
wohl Abſichten mit großen politiſchen Zielen ſtehen. Der Ein=
druck
verſtärkt ſich immer mehr, daß England und Japan, ohne
Rückſicht auf die anderen in China intereſſierten Mächte, mit
dem Plan umgehen, den chineſiſchen Bürgerkrieg nötigenfalls
durch eigenes militäriſches Eingreifen zu beenden, und dann
China in eine engliſche und japaniſche wirtſchaftliche Inter
eſſenſphäre aufzuteilen. Die Entſendung engliſcher und jape
niſcher Kontingente nach Schantung liegt durchaus in dieſer
Richtung, denn ſie bedeutet ein Dazwiſchenſchieben der engliſch=
japaniſchen
Kräfte zwiſchen die Armeen der beiden rivaliſieren=
den
Generale. Dieſe beiden, ſowohl Tſchang Tſo=lin, als auch
Tſchiang Kai=ſchek, ſind die Faktoren, mit denen die engliſche,
bzw. japaniſche Politik in China rechnet. Daß Tſchang Tſo=lin
der vorgeſchobene Mann Japans iſt, dürfte wohl längſt bekannt
ſein. Was Tſchiang Kai=ſchek betrifft, ſo vermutet man in diplo=
matiſchen
Kreiſen, daß deſſen unerwarteter Abfall von der ruſſo=
philen
Kuomintang=Partei vor etwa zwei Monaten nicht zuletzt
das Werk Englands war.
Nun liegt Englands und Japans Intereſſe in der reſtloſen
Ausſchaltung des ruſſiſchen Einfluſſes aus China. Man darf nicht
fehlgehen, wenn man annimmt, daß England und Japan das
gemeinſame Ziel verfolgen, Tſchiang Kai=ſchek mit Tſchang Tſo=
lin
zu verſöhnen und durch beide dann die unbequemen Han=
kauer
Kuomintangleute von der politiſchen Bühne Chinas weg=
fegen
zu laſſen, worauf ſich dann unſchwierig die Aufteilung
Chinas in eine engliſch orientierte Südhälfte unter Tſchiang
Kai=ſchek und eine den japaniſchen Wirtſchaftsintereſſen geöff=
nete
Nordhälfte unter Tſchang Tſo=lin bewerkſtelligen laſſen
dürfte.

Symbolik der Trachten.
Von Michael Jemtſchik.
Die ganze Geſchichte der Bekleidung hat ihr Weſen und ihre
Bedeutung in den Formen der Kleidung, denn dieſe Formen
ſind bisher, vielleicht mit Ausnahme der jüngſten Jahrhunderte,
niemals ein Spiel der Phantaſie ſo ſchlechthin geweſen, ſondern
die Formen waren ftets erdachte Symbole. Es verſteht ſich von
ſelbſt, daß dieſe Symbole ſelbſt wieder Schwankungen unterwor=
fen
ſind, und dort, wo wir heute die Moden der Form allein
haben, gab es früher die Moden der ſymboliſchen Vorſtellungen:
aber gerade dieſe Symbolik der früheren Menſchen hat für uns
etwas außerordentlich Intereſſantes.
Dieſe Geſchichte iſt nun allerdings unendlich groß und lang.
Bekannt ſind nur die einfachſten Anfänge, in denen der Mann
ſich ſelbſt verherrlicht, indem er ſich entweder mit dem Bärenfell
des ſelbſterlegten Tieres behängt oder ſich die Hörner des Auer=
ochſen
aufſetzt. Dieſer Schmuck iſt urſprünglich eine abſolut
ſubjektive Auszeichnung. Wirklich nur, wer ein Tier erlegt, hat
das Recht, dieſen Schmuck auf ſich zu nehmen, und es liegt keiner=
lei
Abſicht vor, damit die übrigen Menſchen zu verblüffen, ſon=
dern
es iſt der abgekürzte Bericht von der Tat ſelbſt, und die
abſolute Ueberzeugung iſt vorhanden, daß der Mann durch dieſen
Kampf auch ſeine Kräfte erhöht hat. Wir ſelbſt haben auch gar
keine Urſache, an dieſer Vermehrung der Kräfte zu zweifeln, denn
ob man nun damals dachte, daß der Sieger die Kräfte des Be=
ſiegten
übernimmt, oder ob wir heute ſagen, daß die außerge=
wöhnliche
Anſtrengung den Menſchen dehnt und erweitert in
ſeinen Fähigkeiten, ſicher iſt nur, daß wir den allgemeinen Er=
fahrungen
der Völker zuſtimmen müſſen. Zum Zeichen dieſer
geſtiegenen Kräfte ſetzte der Mann den Schmuck auf ſein Haupt,
eine Imitation dieſes Schmuckes oder ein unberechtigtes Tragen
wäre von Allen mit Entrüſtung zurückgewieſen worden, und ſo
haben ſich auch dieſe Stücke perſönlicher Auszeichnung erhalten
bis heute in den Orden und anderen Ehrenzeichen; denn nachdem
nicht mehr jeder einen Kampf mit großen Gegnern beſtehen
konnte, hatte der Herrſcher eines Landes ſozuſagen die Löwen=
felle
auf Lager und verteilte ſie an jeden, der eine Tat begangen
hatte, die mit einer ſolchen Tiererlegung ideell zu vergleichen
war. So iſt alſo die Verleihung eines Vließ=Ordens im Grunde
feit allen Jahrtauſenden das Gleiche geblieben.
Eine eigentliche Kleidung muß man nun ſtets trennen in
die dex Feſtes und die des Alltages. Die Kleidung des Alltages
iſt Notdurft und Notwendigkeit, aus ihr läßt ſich wenig ſchließen,

und in ihr gibt es keine ſtrengen Geſetze. Die Kleidung des
Feſtes aber iſt Idee in der vollkommenſten Hinſicht, und durch
ſie geben die Menſchen einander preis, wollen auch nichts ver=
heimlichen
, und ſo kommt es dahin, daß die Kleidung des Feſtes
ein Thema der Unterhaltungen wurde, denn alles, was man
darin geſehen hatte, ließ auf Tatſachen des Lebens ſchließen. Daß
ſich dieſe Unterhaltung über Kleidung nach und nach verſchoben
hat, daß in der Kleidung keine zuverläſſigen Symbole für Tat=
ſachen
mehr vorhanden waren, das verſteht ſich von ſelhſt, wenn
man auch darum aus der Kleidung immer noch einige Schlüſſe
zu ziehen vermag.
Haben wir nun aber bisher allgemeine Symbole der Klei=
dung
verfolgt, ſo wiſſen wir, daß ſich die Menſchen in hiſtoriſchen
Zeiten auch ſehr nach Ständen und Berufen in der Kleidung
unterſchieden haben, und da mit jedem Beruf früher ein ſtarkes
Standesgefühl verbunden war, ſo wurde auch die Kleidung mit
Stolz und Würde getragen.
Für die ältere Zeit finden wir in dieſer Berufskleidung
einige bedeutſame Symbole, die ſpäter ganz allgemein für be=
ſtimmte
Bevölkerungen geworden ſind. Um das ganze Mittel=
meer
herum findet man auf den Aermeln der Kleidungen außer=
ordentlich
häufig große Zierſtücke, die letzten Endes alle auf die
Form eines Ruders zurückgehen, und ſo kann man keinen Zwei=
fel
haben, daß damit ein Bekenntnis abgelegt worden iſt, daß
dieſe Völker ſich als Abkömmlinge von Schiffahrenden betrachten.
Da wir gerade ſolche Symbole beſonders bei den verſchiedenen
albaniſchen Völkerſchaften finden, die zwar ſicher lange nicht
das Waſſer geſehen haben, ſich aber Skipetaren, d. h. Steuerleute,
nennen, ſo ſteht es außer Zweifel, daß auch die Armſchmuckſtücke
mit ihren Namen und gewiſſen alten Traditionen dieſer Völker
zuſammenfallen. Hätten nicht die Griechen in einer klaſſiſchen
Periode die natürliche Kleidung abgelegt, um ſich an eine ziem=
lich
luftige Mode zu gewöhnen, die ſicher nicht einmal allgemein
war, ſo würden wir dieſes Schiffszeichen des Ruders auch auf
ihren Armaufſchlägen erblicken, wofür gleichfalls alte Spuren
vorhanden ſind.
Mögen alſo für uns heute, wenn wir in irgendeinem Jahr=
hundertzug
eines Landes vielerlei Trachten ſehen, dieſe Trachten
überaus phantaſtiſch ſein, ſo müſſen wir uns doch darüber klar
ſein, daß ſie in gar keiner Hinſicht auch wirklich phantaſtiſch ſind
wenn ſie nicht gerade Menſchen dort erfunden haben, wo jegliche
Tradition verloren gegangen war. Phantaſie in der Kleidung
gibt es vielleicht erſt ſeit kurzer Zeit, vielleicht aber auch gar nicht
oder nur Gedankenloſigkeit in kleineren Dingen. Wenn wir

aber in unſeren Kleidungsſtücken heute der Zweckmäßigkeit grö=
ßerere
Opfer bringen, ſo dürfen wir nicht vergeſſen, daß eine
ſolche auch früher ſtets für die Alltagskleidung vorhanden war,
und daß nur zu Zeiten irrtümlich verſucht wurde, die Feſtklei=
dung
in den Alltag hinüberzunehmen.
Ob bei den Naturvölkern immer erſt eine Ueberwindung
eines Tiergegners nötig war, um ſich mit ſeinen beſonderen Ab=
zeichen
zu ſchmücken, kann natürlich bezweifelt werden. Ob jede
einſt getragene Adlerfeder auch ſelbſt erworben ſein mußte, wiſſen
wir nicht; aber es gab natürlich einen generellen ideologiſchen
Vergleich, indem ſich die Menſchen untereinander ordneten, wie
die Tiere wieder in ihren Kreiſen in ganz beſtimmter Weiſe ein=
ander
zugeordnet und untergeordnet waren. Daß dieſe energeti=
ſchen
Beziehungen der Menſchen untereinander animaliſch ge=
ordnet
waren, wiſſen wir heute genau und kennen daher auch
die Gründe der Totem=Ordnungen und ihre Verbote und Frei=
heiten
. Daß das, was ſpäter in Kulturvölkern als Standes=
unterſchied
erſcheint, ſich teilweiſe in älterer Schicht als tiertotem
Unterſchied erkennen läßt, iſt bekannt, aber auch wenn ſpäter noch
die Adlerfeder oder irgend ein Löwenſymbol die Mächtigeren
auszeichnet, ſo liegt darin die abſolute Drohung, daß deren
Macht auch tatſächlich gegeben iſt, und die Schwächeren ſich
hüten ſollten.
Oertlich haben die Namen der Völker daher auch viel Be=
ziehung
zu den jeweils wichtigſten Tieren eines Landes. Daß
die Cherusker ſich an Hirſche, die Katten an Katzen anſchloſſen,
iſt genau ſo ſicher, wie daß die als minderwertig gedachten
Fremdvölker als Hunde bezeichnet werden, ob nun bei den Chine=
ſen
oder bei den Germanen die Hunnen. Ebenſo wiſſen wir, daß
die Kaukaſusvölker, die hauptſächlich von der Ueberquerung der
Berge mit Waren lebten, die Namen von Zugvögeln gehabt
haben. Swanen, Gruſen (Schwäne und Kraniche ſind ſolche
Namen), und wenn man nun die Kleidung ſolcher Völker unker=
ſucht
, ſo muß man auf dieſe ihre Weſenheit in der Funktion.
kommen.
Unerhörte gedankliche Konſtruktionen bekommen wir natür=
lich
überall dort, wo es eine wohlhabende, geſicherte Prieſterſchaft
über lange Zeiten hin gegeben hat. Da ſind die Farben der
Planeten von Bedeutung, da haben die Tage bereits ihre Pla=
netenwerte
, und mit dieſen Tagen wechſeln die Prieſter ihre
Kleidung; da muß ſich theoretiſch der Prieſter jeden Augenblick
in das Gewand kleiden, das der Gottheit entſpricht, der er dienh,
und ohne Zweifel wird dieſe theoretiſche Aufgabe bis zu gewiſſen
Grenzen auch praktiſch durchgeführt; aber nur ein vollkommenes

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Nummer 152

Donnerstag, den 2 Juni 1927

Geite 3

Der Honntt ſoiſchen Viig un Semttan.

Der Kanzler=Brief an Wirth.
Eine höchſi unangenehme Angelegenheit.
Berlin, 1. Juni.
Die Germania das Organ des Zentrums, veröffentlicht,
nachdem Herr Wirth den Brief des Reichskamzlers an ihn bereits
durch die Linkspreſſe hat verbreiten laſſen, nunmehr dieſen Brief,
der folgenden Wortlaut hat:
Sehr geehrter Herr Kollege! Zu meinem Bedauern bin ich ge=
nötigt
, eine höchſt unangenehme Angelegenheit zur Sprache zu bringen.
Es handelt ſich um die Rede, die Sie am 15. Mai d. J. auf der Reichs=
bannerverſammlung
in Königsberg gehalten haben. Nach faſt überein=
ſtimmenden
Berichten der verſchiedenen Zeitungen haben Sie u. a. mit
Bezug auf die bevorſtehende Abſtimmung über das Republikſchutzgeſetz
geäußert: Wenn die Monarchiſten für das Republikſchutzgeſetz ſtimmten,
ſo wünde das vom Standpunkt der Monarchiſten aus eine Schande ſein.
Die Handlungsweiſe ſei aber verſtändlich, wenn man die Geſinnungs=
lumperei
zum politiſchen Prinzip erhebe. An einer anderen Stelle ſollen
Sie nach dem Bericht geſagt haben: Sorgen Sie dafür, daß die repu=
blikaniſche
Regierung in Preußen bleibt, und daß die nicht republika=
niſche
Regierung im Reich möglichſt bald verſchwindet. Das muß bei
der nächſten Reichstagswahl entſchieden werden. Gegen dieſe Aeuße=
rungen
iſt ſowohl im Vorſtande der Reichstagsfraktion des Zentrums,
wie beim interfraktionellen Ausſchuß, insbeſondere von den Mitgliedern
der Deutſchnationalen Partei Beſchwerde bei mir erhoben worden. Ich
muß anerkennen, daß, wenn Sie dieſe Aeußerungen wirklich getan
haben ſollten, das vom Standpunkt der Zentrumspartei aus aufs tiefſte
zu beklagen wäre. Es geht nicht an, daß ein hervorragendes Mitglied
der Partei Angehörigen einer anderen, mit der Zentrumspartei in
Koalition befindlichen Partei den Vorwurf der Geſinnungslumperei
macht. Ganz unbegreiflich wäre es, wenn Sie in der Tat die Auffor=
derung
an die Verſammlung gerichtet hätten, die nichtrepublikaniſche
Regierung im Reiche möglichſt bald zu beſeitigen. Dieſe Bemerkung
enthält einen unerhörten Angriff gegen die Regierung, die bis jetzt
wirklich noch nicht das geringſte getan hat, was den Vorwurf rechtfer=
tigen
könnte, ſie vephalte ſich feindlich gegenüber der beſtehenden Staats=
form
der Republik. Die Bemerkung iſt aber auch vom Standpunkt des
Zentrums unerträglich, weil das Zentrum, nachdem die Sozialdemo=
kratie
die Bildung einer Regierung mit ihr möglich gemacht hatte,
die jetzt im Amt befindliche Reichsregierung aus wohlevwogenen ſtaats=
erhaltenden
Gründen mitgeſchaffen hat. Ich muß Ihnen in meiner
Eigenſchaft als Vorſitzender der Deutſchen Zentrumspamei die Bitte
vortragen, mir umgehend eine Mitteilung darüber zugehen zu laſſen,
ob Sie die oben erwähnten Aeußerungen tatſächlich gemacht haben. Für
uden Fall der Bejahung möchte ich Sie um eine gefällige Aeußerung
idarüber bitten, ob Sie die Schritte zu tun gedenken, die in einem
ſolchen Fall mit den Pflichten eines Zentrumsanhängers von ſelbſt
geboten ſind. Würden ſolche Schritte von Ihnen nicht in Ausſicht ge=
zſtellt
werden, dann würde ich mich zu meinem Bedauern im Intereſſe
des Anſehens und der Würde der Zentrumspartei genötigt ſehen, die
mir erforderlich erſcheinenden Maßnahmen zu treffen. gez. Marx,
Worſitzender der Deutſchen Zentrumspartei.
Wirths Antwort an Marx.
Als Anzwort auf den Brief des Reichskanzlers hat der Ab=
rgeordnete
Dr. Wirth in der von ihm herausgegebenen Zeitſchrift
Deutſche Republik, unter der Ueberſchrift Kein Streit um
(Worte Abwehr und Angriff einen Artikel erſcheinen laſſen,
ſin dem er ſich dagegen verwahrt, daß die Streitfragen auf das
formelle Gebiet abgeſchoben würden. Es gelte vielmehr die Sache
fzu ſehen, denn die politiſche Lage ſei nicht ohne Bedrohung. Per=
ffönliche
Sympathien und Ancipathien dürften keine Rolle ſpielen.
7Mit ihrem Kieler Parteitage hätte die Sozialdemokratie den Weg
izur Koalitionsbildung wit den büngerlichem Parteien in aller
FForm neu eröffnet, während die Deutſchnationalen verſuchten,
Das Zentrum im Bürgerblock für alle Zeiten feſtzumachen.
Dann fährt Dr. Wirth fort:
Herr Marx trägt etwas ſtark auf. Er glaubt, daß ich in Königs=
Berg nach ſeinem Briefe den Satz geprägt habe: Sorgen Sie dafür,
Daß die republikaniſche Regierung in Preußen bleibt, und daß die nicht=
Tepublikaniſche Regierung im Reiche möglichſt bald verſchwindet. Das
unuß bei der nächſten Reichstagswahl entſchieden werden. Ich beſtreite
worerſt noch durchaus, ob das der genaue Wortlaut aus meiner in
Mönigsberg gehaltenen Rede iſt. Ich würde auch in dieſem Wortlaut
Surchaus etwas politiſch Zuläſſiges ſehen. Wie empfindlich ſind doch
heute unſere Miniſter geworden! Mein Hinweis auf die kommende
Reichstagswahl ſollte doch für jeden Kundigen die Frage, um die es
ſich handelt, genügend umſchreiben. Mehrmals ſchon habe ich und erneut
auch in Königsberg ausgeführt, daß die ganze Frage ſich dahin konzen=
viert
, bei der nächſten Reichstagswahl zwei bis drei Dutzend entſchie=
Sene Republikaner mehr in den Reichstag zu bringen. Glaubt jemand,
waß dann noch im Innenminiſterium ein Reaktionär ſitzen könnte! Ich
rnache eben aus meinem Herzen kein Hehl.. Ich ſtehe der heutigen Reichs=
wegierung
ablehnend gegenüber. Ich ſtehe zu ihr in Oppoſition. Dem
twurde mehrmals deutlich Ausdruck gegeben. Mein Nein iſt unwiden=
rufbar
!. Wenn man alſo zu einer Regierung in Oppoſition ſteht und
Has auch deutlich durch den Stimmzettel erklärt, ſo iſt es ganz ſelbſt=
verſtändlich
, daß man dieſe Regierung möglichſt bald geſtürzt ſehen will,
und alles tut, dieſe Regierung zu Fall zu bringen. Der Zeitpunkt iſt

damit noch nicht berührt, er liegt in der Entwicklung ſelbſt beſchloſſen.
Wenn alſo die Zemtrumspartei glaubt, daß meine Oppoſitionsſtellung
mit der Zugehörigkeit zur Zentrumspartei nicht vereinbar iſt, ſo bitte
ich um eine einfache klare Mitteilung darüber. Was Herr Marx will,
geht aus dem Brief, den ich hiermit der Oeffentlichkeit übergebe, klar und
deutlich hervor. Die nächſten Tage führen mich zu weiteren Verſamm=
lungen
im Reich. Ich werde jetzt ſchon alles tun, um für die kommende
Reichstagswahlbewegung zu wirken und zum Aufbruch zu mahnen, und
auch der Gruppe der Zentrumspartei meine ſtützende Hand zu leihen, die
eine ſtärkere Vertretung ihrer Meinungen im der Fraktion erſtrebt.
Von Herrn Marx ſtammt doch das richtige Wort: Die heutige Zen=
trumsfvaktion
entſpricht nicht mehr der Zuſammenſetzung ihrer Wähler!
Das Echo der Wirth’ſchen Antwort.
* Berlin, 1. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Veröffentlichung des Reichskanzlerbriefes und der daran
ſich anſchließenden Kommentare Dr. Wirths hat in der geſamten
maßgebenden Berliner Parteipreſſe ein außerordentlich lebhaftes
Echo gefunden, mit Ausnahme der Germania ſelbſt, die ſich
darauf beſchränkt, nur den Brief des Kanzlers zu veröffentlichen,
Was Herr Wirth dazu ſagt, ſchweigt ſie vorerſt tot. Um ſo ein=
gehender
beſchäftigen ſich aber die übrigen Blätter mit dem
Konflikt zwiſchen Zentrum und Dr. Wirth. Aus der großen
Fülle der Preſſeſtimmen ſei der Kommentar des Vorwärts
hervorgehoben.
Im Zentralblatt der Sozialdemokraten heißt es u. a.: Man
kann den Brief des Reichskanzlers und die Antwort Dr. Wirths
kaum anders verſtehen, als ſo, daß der Reichskanzler als Vor=
ſitzender
der Zentrumspartei Wirth mit dem Ausſchluß aus der
Partei droht, während Wirth anknüdigt, daß er in dieſem Fall
und auf alle Fälle die Anhänger des Zentrums mobilmachen
wird. Der Vorwärts verhehlt ſich zwar nicht, daß Marx der
Stärkere in dem Kampf iſt, weiſt aber doch darauf hin, daß Wirth
kein Alleingänger iſt, und weiter ſchreibt das Blatt: Wirth hat
die Annahme des Geſetzes zum Schutze der Republik durch die
Deutſchnationalen eine Geſinnungslumperei genannt. Kann
man ſich darüber wundern? Wirth war der Kanzler des Zen=
trums
, der dieſes Geſetz einbrachte und es gegen die Deutſch=
nationalen
durchſetzte. Er hat es begründer wit dem berühmten
Wort: Der Feind ſteht rechts! Er hat als führender
Mann des Reiches und als führender Mann des Zentrums all
die leidenſchaftsdurchtobten Kämpfe erlebt, die dieſem Geſetz=
entwurf
vorangingen und ſeine Geſetzwerdung begleiteten. Wenn
er jetzt ſieht, daß die Geltungsdauer, dieſes Geſetzes mit den
Stimmen der Deutſchnationalen verlängert worden iſt, wen wun=
dert
es, daß ein Wort der Verachtung über ſeine Lippen gleitet?
Und darum will man ihm jetzt den Prozeß machen? Das er=
ſcheint
menſchlich als ungeheuerlich, aber politiſch iſt es nur
konſequent. Es iſt die Konſequenz der Bürgerblockpolitik. Sie
hat ein Zentrum geſchaffen, in dem kein Platz mehr iſt für einen
Dr. Wirth.
In dieſelbe Kerbe haut das demokratiſche Berliner Tage=
blatt‟
. Es heißt da: Man verſteht es durchaus, daß Wirth ein
Intereſſe daran hat, den Brief der Oeffentlichkeit zu unterbreiten.
Nachdem man aber den Text kennt, erſcheint einem der Ton, den
Marx angeſchlagen hat, einicermaßen unverſtändlich. Man ſolle
aber guch im Zentrum nicht vergeſſen, zu welchen ungeheuer=
lichen
Schmähungen der Regierungsparteien, einſchließlich des
Zentrums, ſich früher die heute ſo empfindlichen Deutſchnatio=
nalen
verſtanden hätten, als ſie in der Oppoſition waren. Und
dieſe Leute ſchütze Marx? Herr Marx habe eine Antwort ver=
langt
und erhalte ſie ſehr klar und deutlich. Wirth lehne es mit
aller Entſchiedenheit ab, ſich auf dem Umweg über Herrn Marx
von den Deutſchnationalen Vorhalte machen zu laſſen.
Aus der deutſchnationalen Preſſe ſeien folgende Kommentare
erwähnt: In der Deutſchen Tageszeitung heißt es: Die bei=
nahe
provokatoriſche Veröffentlichung in der Linkspreſſe durch
Herrn Wirth ſowie deſſen Auftreten in den letzten Tagen in
öffentlichen Verſammlungen, wo er ſich nicht ſcheute, ſeine Vor=
würfe
gegen die Reichsregierung noch zu verſchärfen, ließen den
Schluß zu, daß er ſich ſchon nicht mehr zur Zentrumspartei zu=
gehörig
fühle. In der Kreuzzeitung heißt es: Herr Wirth
weiß wohl, warum er die Konſequenzen nicht ſelbft zieht. Er
will eben aus der Zentrumspartei ausgeſchloſſen werden, um
damit beſſer agitieren zu können und nicht ſelbſt als Störenfried
dazuſtehen. Dieſe Taktik, die Kriegserklärung dem anderen zuzu=
ſchieben
, wird ihm im innerpolitiſchen Kampf nicht viel nützen,
denn der Krieg wird von Herrn Wirth ſchon lange geführt, wenn
auch äußerlich die diplomatiſchen Beziehungen zu ſeiner Partei
noch nicht abgebrochen ſind. Mit ſeinem öffentlichen Angriff
gegen Dr. Marx und das Zentrum, denen er unverhüllt wit der
Abſplitterung des linken Flügels droht, hat Wirth, ſo ſchließt
die Kreuzzeitung, die Entſcheidung des am Freitag zuſammen=
tretenden
Parteivorſtandes ſchon vorweggenommen.

Die Zentrumsdiplomaten an der Arbeit.
* Berlin, 1. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Angelegenheit Wirth, mehr aber noch ihre Behandlung
in der Rechts= und Linkspreſſe, hat innerhalb des Zentrums ganz
offenſichtlich einen recht unangenehmen Eindruck gemacht. Mar
gibt natürlich zu, daß der Streit für die Partei höchſt unerquick=
lich
iſt und die Parteiinſtanzen vor ernſte Entſcheidungen ſtellt.
Gerade aber weil Entſcheidungen zu treffen ſind, die die Partei
bis in ihre Grundlagen hinein aufwühlen können, lehnt ma
es rundweg ab, vor der Tagung des Parteivorſtandes ſich nac)
irgendeiner Richtung hin zu äußern oder anzudeuten, welch
Wege für das Zentrum im gegenwärtigen Augenblick unter den
gegebenen Verhältniſſen am gangbarſten ſind. Das bedeutet
natürlich nicht, daß im Zentrumslager feiertägliche Stille herrſcht.
Vielmehr dürften die Vermittler und Unterhändler ſcharf an der
Arbeit ſein, um ſo weit vorzuarbeiten, daß dem Parteivorſtand
etwaige Entſcheidungen nicht allzu ſchwer fallen. Es iſt natür=
lich
klar, daß das Zentrum um ſeiner ſelbſt willen alles unter=
nehmen
muß, um die hochgehenden Wogen der Erregung einiger=
maßen
zu glätten, damit Unheilvolles verhütet und nicht etwa
der Spaltpilz in die Partei eingeſchleppt wird. Das ſchon des=
wegen
, weil die Verhandlungen über die Bildung einer Arbeits=
gemeinſchaft
mit der Bayeriſchen Volkspartei, ſich allmählich
ihrem Ende nähern. Die Bayern werden ihrerſeits ſchon deutlich
zu verſtehen geben, daß von einem poſitiven Ergebnis der Ver=
handlungen
nicht die Rede ſein kann, wenn das Zentrum in
eine ſchwere Kriſis hineingerät. Aber an dieſer Kriſe hat gerade
die Linke ein ſehr großes Intereſſe, beſonders die Sozialdemo=
kratie
, die aufjauchzen würde, wenn der Parteivorſtand Wirth
aus der Partei ausſchließen und ihm damit freie Hand gegeben
würde, die Arbeiterwählerſchaft um ſich zu ſcharen. Hier werfen
ſchon die nächſten Reichstagswahlen ihre Schatten voraus, die
es dem Zentrum ratſam erſcheinen laſſen, auf ſein Preſtige zu
achten. Darum auch die Abriegelung vor Einmiſchungsverſuchen
von außen her, daher die in der Zentrumspartei ſehr ſtark zum
Ausdruck kommende Betonung, daß der Streit mit Wirth eine
reine Parteiſache ſei, über die die Parteiinſtanzen zu verhandeln
haben. Wir halten den Konflikt für überaus ſchwer, weil er ſehr
leicht zu einem Riß im Zentrumsturm führen kann. Aber das
Zentrum hat ſchon manche Schwierigkeit überwunden, es wird
auch jetzt mit allen Mitteln verſuchen, über die ſich hier auftür=
menden
Hinderniſſe hinwegzukommen. Dafür ſpricht die emſige
Arbeit der Parteidiplomaten. Eine Rüge wird allerdings am
Freitag abend für Herrn Wirth herausſpringen, weil ſie nun
einmal nicht zu umgehen iſt. Dann aber bleibt abzuwarten, wie
Wirth ſich weiter verhält, den man intenſiv bearbeitet und dem
man klar zu machen verſucht, daß er der Partei Schäden bereitet,
unter denen auch ſelbft ſeine Anhänger zu leiden haben werden,
wenn er ſich mit ihnen ſelbſtändig machen ſollte.
Der engliſch=ägpptiſche Konflikt.
Chamberlains Beſorgniſſe.
EP. London, 1. Juni.
Der ägyptiſche Premierminiſter Sarwart Paſcha hielt eine
Kabinettsſitzung ab und begab ſich dann zum engliſchen Ober=
kommiſſar
Lord Lloyd, um dieſem die Anſichten der ägyptiſchen
Regierung auseinander zu ſetzen, bevor die ägyptiſche Antwort
überreicht wird. Dieſe ſoll noch heute erfolgen. Die engliſchen
Linienſchiffe Malaya und Barham trafen in Alexandrien,
der Royal Sovereign in Port Said ein.
Sir Auſten Chamberlain antwortete auf die an ihn geſtell=
ten
Fragen hinſichtlich der Lage in Aegypten im Unterhauſe fol=
gendes
: Seit einiger Zeit hätte die ägyptiſche Armee die Auf=
merkſamkeit
einer Gruppe ägyptiſcher Politiker auf ſich gezogen,
deren Abſicht es ſei, die Zahl der Truppen zu erhöhen und die
Armee zu einer Waffe in den Händen einer politiſchen Partei zu
machen, womit natürlich die Zaghlul=Partei gemeint iſt. Dieſe
Projekte, ſo fuhr Sir Auſten Chamberlain fort, hätten die Beſorg=
niſſe
der engliſchen Regierung hervorgerufen, die die Verteidi=
gung
des Suezkanals als ein lebenswichtiges Intereſſe und den
Schutz der Ausländer in Aegypten als eine ihrer Verpflichtungen.
anſehe. Die Regierung könne nicht zulaſſen, daß die Lage Eng=
lands
durch das Vorhandenſein einer möglicherweiſe feindlichen
Macht kompromittert würde, denn es beſtehe guter Grund zu der
Befürchtung, daß die ägyptiſche Armee dieſen Charakter an=
nehmen
könnte, wenn man den unterirdiſchen Einflüſſen ihren
freien Lauf ließe. Die Pläne des ägyptiſchen Komitees für Heeres=
angelegenheiten
liefen darauf hinaus, die Aemter, die jetzt Eng=
länder
inne haben, dem ägyt tiſchen Kriegsminiſter zu unter=
ſtellen
. Auch würden die englandfeindlichen Parteien in die
Lage verſetzt, die Armee zu ihren eigenen politiſchen Zwecken zu
mißbrauchen. Es ſei der Zweck der engliſchen Note, im Ein=
vernehmen
mit Aegypten eine Vereinbarung über die Armee=
frage
herbeizuführen.

SStudium einer alten Religion macht es uns möglich, die Wege
wieſer Kleidung zu verfolgen.
Mochte die katholiſche Kirche den kleinen Würdenträgern für
Den Alltag noch ein einfaches Gewand vorſchreiben, in der Klei=
wung
der hohen Würdenträger und bei den großen Feſten der
Kirche werden wir das ganze, für wenige Wiſſende beredte Bild
Der Symbole finden, ſo daß aufmerkſame Reiſende ſagen konn=
ken
, daß hohe indiſche und hohe katholiſche Feſte einander in
ganz außerordentlicher Weiſe nahe kommen.
Als höchſte Farbe nahmen wohl die meiſten Völker die der
Tagesſonne, ob dieſe nun ins Weiße oder in ſtrahlende Gelb=
frarben
liegen. Wer dieſen abſoluten Zenith des Sonnenſtandes
micht erreicht hat, wer ſich noch an den Grenzen des Aufſtieges
Sefindet, muß ſich in die Farbe der aufgehenden Sonne kleiden,
twährend für die Maſſe, die erſt vor ihrer eigentlichen Geburt
Fteht, die ſchwarze Farbe von Nacht und Unwiſſenheit gültig ſein
rnußte, und ſo haben es zu jener Zeit auch wohl manche geiſtigen
Serrſcher beſtimmt. Wurden die Farben lange in Demut getra=
gen
, wie ſie beſtimmt wurden, ſo wurden ſie zu anderer Zeit
aus Tradition getragen, aber mit einer eigentlichen geiſtigen Er=
Hebung in ihrer ſymboliſchen Bedeutung erfaßt und ebenfalls
rmit fortgeworfen. Dazu ſind wir, beſonders jetzt, von dem Sinn
wer Symbole überall zu weit entfernt. Würden die Biſchöfe in
ihrem Violett, die Kardinäle in Rot um den höchſten Prieſter,
wen Papſt in Weiß, herumſtehen, ſo würde eben die Farbſtufe
wer Dämmerung, der Morgenglut und die Sonnenhöhe damit
angedeutet ſein, und wenn nun auch ſolche Symbole längſt auf
andere geiſtigen Stufen übertragen worden ſind, ſo ſind die Far=
ben
doch mehr veiſtändlich durch die Tradition als durch ihre
mnmittelbare Wirkung. Genau wie einſt die große Meeresfrau
doer Erde die Mutter der Menſchen und des Lebens war, genau
ſuo trägt noch die Mutter Maria, die ewige Jungfrau, das blaue
Rleid des Meeres in den Gemälden des frühen Mittelalters,
jenau, wie dort auch noch alle anderen Stücke der Kleidung ſym=
beoliſch
zu erfaſſen ſind; aber auch das Symbol muß einmal
ſterben, weil es an ſeiner eigenen Ueberfülle leidet, und das iſt
ine der Phaſen im Wege der Kleidung des Menſchen.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Dr. Curt Elwenſpoek, der Dramaturg der Württ. Lan=
destheater
deſſen kultur=pſychologiſche Studien Schinderhannes, der
uheiniſche Rebell (1925) und Jud Süß Oppenheimer, der große Finan=
äier
und galante Abenteurer des neunzehnten Jahrhunderts (1926) be=
echtigtes
Aufſehen erregten, hat ſoeben ein neues Werk über die kürz=

lich verſtorbene Kaiſerin von Mexiko vollendet, das unter dem Titel
Charlotte von Mexiko, der Leidensweg einer Kaiſerin‟ Ende
Mai im Verlag Walter Haedecke Stutgart erſcheinen wird. Die per=
ſönlichen
Forſchung des Verfaſſers ſind in Brüſſel durch das Gntgegen=
kommen
des belgiſchen Auswärtigen Amtes ſo tatkräftig unterſtützt
worden, daß auf Grund dieſes neuen Materials nicht nur die Perſon
der Kaiſerin, ſondern auch das ganze Unternehmen in Mexiko völlig
neue Beleuchtung erfährt.
Hans Landmann hat ein Gedicht während der Werbewoche
des V. D.A. verbreitet, das die Gedanken unſerer Vereinsarbeit in ſchöner
Form in die Herzen ſchreibt. Er hat ſchon öfter ſeine Begabung dem
V. D. A. in wirkſamer Weiſe zur Verfügung geſtellt. Das Taſchenbuch,
der Merker, der Jung=Roland haben Beiträge von ihm gebracht. Er
verſteht es, im kurzen markigen Sprüchen das Weſentliche und Wichtige
zu ſagen. Seine dramatiſche Dichtung Einigkeit iſt ebenfalls aus
der Vereinsarbeit, die das Trennende überbrücken und das Einende
ſtärken will, erwachſen. Die Skizze eignet ſich ſehr gut zu Aufführungen
und iſt vom Wirtſchaftsunternehmen des V. D.A. Dresden=A. 1, Wils=
druffer
Straße 16, und von der Hauptgeſchäftsſtelle des V.DA., Berlin
W. 62, Kurfürſtenſtraße 105, zu beziehen.
Studienrat W. Rumpf, Berlin.
Literatur= und Kunſtpreis des Württ. Goethe=
bunds
. Der Württ. Goekhebund (E. V., Sitz Stuttgart) hat be=
ſchloſſen
, einen jährlich abwechſelnden Preis von eintauſend
Reichsmark zu verleihen für das beſte neuere Buch, Bildwerk oder
Tonwerk eines Württembergers. Erſtmals ſoll mit dieſer Ehrengabe
bedacht werden im Jahre 1927 das beſte Buch (Erzählung, Gedichte,
Drama, Eſſay) eines Verfaſſers, der die württembergiſche Staatsan=
gehörigkeit
beſitzt oder von einer urſprünglich würt. Familie abſtammt,
und zwar kommen als Erſcheinungsjahr in Betracht die Jahre 1925
bis 1927. Das Jahr 1977 wird inſoweit berückſichtigt, als das Werk
bis zum 1. November in Verlag übernommen worden iſt. Der Württ.
Goethebund bittet um Ueberſendung von 4 gebundenen Leſeſtücken oder
wei gehefteten Handſchriften (bei noch nicht gedruckten Werken) an die
Geſchäftsſtelle, Stuttgart, Königſtr 38. Schlußtermin für Einreichungen
zum Wettbewerb: 1. November 1927. Nicht oder zu ſpät eingereichte
Werke können nicht benickſichtigt werden.

inf. Der Regen bringt es an den Tag .. . Die reichen
Regenfälle der letzten Tage hatten eine eigentümliche Wirkung,
die an das Gebiet der Rechtſprechung dringt. Durch einen ſelt=
ſamen
Zwiſchenfall wurden nämlich vor einigen Tagen einige
Diebinnen entlarvt, die auf einem Rittergute M., das im Schle=
ſiſchen
gelegen iſt, eine größere Anzahl von Getreideſäcken ent=
wendet
hatten. Man konnte die Diebe nicht ausfindig machen,
und auch Hausſuchungen in den Häuſern der Angeſtellten des
Rittergutes führten zu keinem Ziel. Die Diebe blieben unent=
deckt
. Andererſeits aber konnte man nicht begreifen, wie die

Säcke verkauft oder verwendet werden konnten, da ſie das Zeichen
des Rittergutes in weithin ſichtbarer ſchwarzer Farbe trugen.
Dazu war die Zahl der Säcke folgendermaßen vermerkt: Ritter=
gut
M. Nr. 27 Nun ereignete ſich ein eigenartiger Umſtand,
ſodaß man von jetzt an nicht nur wird ſagen können Die Sonne
bringt es an den Tag, ſondern auch Der Regen bringt es an
den Tag‟. Es war nämlich ein Gutsbeamter geſtorben. Zu
ſeiner Beerdigung kamen alle Frauen der Gutsarbeiter. Es
regnete in Strömen. Um ihre ſchön geſtärkten Kleider nicht
ſchmutzig zu machen, nahmen nun die Frauen, die in dem Trauer=
zuge
mitgingen, nach ſchleſiſcher Bauernſitte die breiten bauſchigen
Röcke über den Kopf. Auf dieſe Weiſe ſchonen ſie ihre Kleider
und können einen Regenſchirm entbehren. Der Direktor des
Ritterguts, der am Ende des Zuges mitging, hatte nun einen
ſeltſamen Anblick, der ihn trotz des Trauerzuges zum Lachen
brachte. Auf den nun ſichtbaren Unterröcken der Arbeiterfrauen,
die vor ihm in tiefer Trauer einherſchritten, las er zu ſeinem
Erſtaunen: Rittergut M. Nr. 27 und alle die anderen Num=
mern
der Säcke, die bei dem letzten Diebſtahl abhanden gekommen
waren. Die Gutsarbeiterinnen hatten einfach die Säcke zu
Unterröcken verarbeitet und aus dieſem Grunde konnten ſie nicht
gefunden werden. Nach der Rückkehr ließ der Gutsdirektor alle
Frauen zu ſich kommen und erſuchte ſie, die Ueberkleider abzu=
legen
, was nach einigem Sträuben geſchah. So brachte es der
Regen an den Tag ..."
EP. Die Delphiſchen Feſte. Unter außerordentlich reger
Teilnahme des Auslandes iſt die Delphiſche Feſtwoche in
Griechenland beendet worden. Sowohl aus Amerika und Eng=
land
, beſonders aber aus Frankreich waren rund 1200 Zu=
ſchauer
, teils auf Sonderſchiffen, nach Griechenland gekommen,
um den Feſten in Delphi beiztwohnen. Am erſten Tage wurden
unter Führung des deutſchen Archäologen Prof. Doerpfeld und
des Griechen Philadelphus die Altertümer Delphis beſichtigt.
Am Mittag des gleichen Tages führten Landleute in antiken
Koſtümen Nationaltänze auf. Unter Teilnahme des griechiſchen
Kabinetts, zahlreicher diplomatiſcher Vertreter und einiger promi=
nenter
griechiſcher Perſönlichkeiten ging am Nachmittag Pro=
metheus
von Aeſchylus als Galavorſtellung im alten Theater
in Szene. Beſonderen Eindruck hinterließen die Chöre unter
Leitung Profeſſors Oeconomidis nach der Muſik von Pſachos.
Am zweiten Tage fanden Vorträge über die Bedeutung Delphis
ſtatt; als Vortragende wirkten Prof. Doerpfeld in deutſcher
Sprache, der Leiter der franzöſiſchen Schule in Athen Rouſſel ung
der griechiſche Archäoloze Philadelphus.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Heſſiſcher Landtag.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 30 Minuten.
Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärt Miniſterialdirektor
Spamer auf eine Anfrage des Abg. Dr. Leuchtgens, daß die ſeiner Zeit
von dem Abg. Leuſchner erwähnten Fälle von Selbſtmord bei der Schutz=
polizei
in Friedberg in keinem Zuſammenhang mit dem Dienſte bei der
Schutzpolizei ſtehen.
Das Haus tritt hierauf in die Beratungen des Staatsvoranſchlages
von Kapitel 75 bis 99 (Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft) ein.
Ohne weſentliche Ausſprache werden die Kapitel 75 bis 82 ange=
nommen
. Bei dem zuletzt genannten Kapitel bittet
Abg. Weckler (Ztr.), die Landwirtſchaftliche Winterſchule in Butz=
bach
wieder herzuſtellen, die bekanntlich aufgehoben iſt.
Abg. Dr. Werner (Dntl.) unterſtreicht dieſe Forderung, denn die
Schule ſei gut beſucht geweſen; auch die Schulhausfrage biete keine
Schwierigkeiten.
Bei Kapitel 83 (Bodenverbeſſerung und Waſſerverſorgung) ſpricht
Abg. Joſt (Bbd.) für die Annahme eines Antrages Weckler, in dem
gefordert wird, daß die Koſten für die Vermeſſungen zu Feldbereinigun.
gen vom Staate übernommen werden. Der im Staatshaushalt für
Buſchüiſſe an ärmere Gemeinden zur Durchführung von Feldbereinigun=
gen
vorgeſehene Betrag von 10000 Mark ſollte auf 30 000 Mark erhöht
werden.
Abg. Schott (D. V. P.) bittet, den Antrag der Deutſchen Volks=
partei
anzunehmen, in dem vorgeſchlagen wird, daß den Feldbereinigungs=
geſellſchaften
Darlehen auf Wunſch zur Verfügung geſtellt werden. Un=
bemittelten
Gemeinden ſolle man das Geld zu einem verbilligten Bins=
ſatz
überlaſſen.
Es ſprechen bann noch zu dieſer Angelegenheit die Abg. Schaub
(Soz.), Angermeier (Kom.), Lux (Soz) Weckler (Ztr), Dr. Niepoth
(D. V. P.) und Wolf (Bbd.). Im Verlauf der Debatte erklärt Miniſter
Raab, daß die ſtaatlichen Zuſchüſſe zu den Meliorationen ſich auf ins=
geſamt
eine halbe Million belaufen.
In der Abſtimmung wird der Antrag Wolf=Joſt auf erhöhte Zu=
ſchiffe
(30 000 Mk. ſtatt 10 000 Mk.) für die Feldbereimigungskoſten zu
gewähren, angenommen; ebenſo ein Antrag Wolf=Joſt, daß der Staat
drei Fünftel der Parzellenvermeſſungskoſten übernehmen ſoll. Auch die
anderen Anträge zu dieſem Kapitel finden Zuſtimmung.

Donnerstag, den 2. Juni 1927

Kapitel 84 (Förderumg einzelner Zweige der Landwirtſchaft) ver=
anlaßt
den
Abg. Blank (Ztr.) gegen die allgemeine Streichung der Zuckerungs=
grenze
beim Wein aufzutreten, denn dadurch werde dem Weinbau nur
Schaden zugefügt. Ebenſo ſpricht er ſich gegen einen Verſchnitt deutſcher
Weine mit franzöſiſchen Weinen aus; in dieſer Beziehung müſſe eine
ſtärkere Kontrolle durchgeführt werden. Auch
Abg. Böhm (Ontl.) iſt gegen eine verſtärkte Zuckerung der Weine
und für eine verſchärſte Kellerkontrolle.
Abg. Glaſer (Bbd.) verlangt, daß die Stelle des Landſtallmeiſters
wieder beſetzt wird, und zwar durch einen Fachmann. Der Antrag
Storck, der die Stellung des Landſtallmeiſters nur für den Inhaber be=
willigen
will, ſchädige ſchließlich nur die Pferdezucht. Auch die Abg.
Dr. Werner OOntl.), Blank (8tr.) und Dr. Niepoth (D. V.P.) treten
für die Erhaltung des Poſtens ein, während Abg. Storck (Soz.) ſeinen
Antrag verteidigt, der aber abgelehnt wird.
Die Kapitel 85, 86 und 87 werden ohne Debatte angenommen. Bei
Kapitel 88 (Arbeitsnachweisweſen, Wohlfahrtspflege uſw.) ſpricht
Abg. Roß (Soz.) in längeren Ausführungen über Berufsberatung,
Arbeitsnachweiſe, Schwarzarbeit und verſchiedene Fragen der Wohl=
fahrtspflege
.
Miniſter Raab zeigt auf Vorwürfe des Abg. Galm, der geſagt
hatte, es geſchehe nichts imn der Erwerbsloſenfrage, was alles in Heſſen
zur Behebung der Erwerbsloſigkeit geſchehen iſt. Es ſind hiernach
durchſchnittlich etwa 4000 Erwerbsloſe im vergangenen Jahre zu Tarif=
löhnen
mit Notſtandsarbeiten beſchäftigt worden. Wenn die dazu auf=
gewandten
Mittel auch nicht hinreichend waren, ſo war es aber doch
etwas, was geſchehen iſt, das darf man wohl jederzeit behaupten.
Miniſter Raab erwidert der Frau Abg. Roth, daß der Betrag
für Kinderſpeiſungen nicht aufgebraucht wurde, ſei richtig, aber das Geld
ſei ſelbſtverſtändlich für andeve Wohlfahrtszwecke ausgegeben worden.
Abg. Frl. Birnbaum (D.V.P.) erklärt, daß die Nöte der
Kriegsbeſchädigten, der Kleinrentner uſw. allgemein bekannt ſeien; in
manchen Fällen könne die Regierung wohl helfend eingreifen, in vielen
aber ſei ſie vom Reich abhängig. Wenn der Abg. Noß erklürt hätte,
die Kleinrentner wären Leute, die ihr Vermögen derloren hätten, ſo
müßte zur Richtigkeit geſagt werden, daß die Kleinventner ſich nicht
nur aus früher vermögenden Leuten zuſammenſetzten, ſondern daß es
vorwiegend Angehörige des geiſtigen und gewerblichen Mittelſtandes,
namentlich Gewerbetreibende und Kaufleute, ſeien, die ſich Mark auf
Mark zuſammengeſpart und meiſtens nur ein kleines Kapital zuſammen=

Nummer 152

gebracht hätten. Das Necht auf ein Exiſtenzminimum dürfe man ihnen
nicht nehmen. Die Regierung ſolle auf die Gemeinden einwirken, daß
dieſe die Bedingungen fallen laſſen, wonach Kleinrentner in Unter=
ſtützungsfällen
ihre Möbel uſw. der Gemeinde verpfänden müſſen. Wenn
der Abg. Roß verlangt habe, daß die Kleinrentner in die Ortskranken=
kaſſen
aufgenommen werden, ſo müſſe man ſich fragen, wie dieſe hohen
Beiträge bezahlt werden ſollen. Ein derartiger Vorſchlag werde jeden=
falls
nicht den Wünſchen der Kleinrentner entſprechen.
Bei Kapitel 93 (Gewerbeaufſicht) wünſcht Abg. Frl. Birnbaum
die Einſtellung von Gewverbeaufſichtsbeamtinnen.
Miniſter Raab erklärt dazu, daß früher ſchon zwei Frauen als
ſolche tätig waren. Eine davon ſei abgebaut worden; wenn ſich eine
Neueinſtellung als notwendig erweiſe, werde dem Wunſche entſprochen
werden.
Die weiteren Kapitel bis 99 finden die Zuſtimmung des Hauſes;
damit ſind die Beratugen über die 6. Hauptabteilung des Staats=
voranſchlags
(imiſterium für Arbeit und Wirtſchaft) abgeſchloſſen;
einige Abſtimmungen ſtehen noch aus.
Schluß der Beratungen gegen 1 Uhr 50 Minuten. Nächſte Sitzung
heute vormittag 10 Uhr.
Ruſſenkongreß in Berlin.
* Berlin, 1. Juni. (Priv.=Tel.)
Der ruſſiſche Außenkommiſſar Tſchitſcherin wird in den näch=
ſten
Tagen in Berlin erwartet. Angeblich ſoll unter ſeinem
Vorſitz ein Kongreß der diplomatiſchen Vertreter Sowjetruß=
lands
ſtattfinden. Das iſt möglich, hängt aber mit uns und
unſerer Stellung im engliſch=ruſſiſchen Konflikt nicht zuſammen.
Wenn Befürchtungen an eine Unterredung Tſchitſcherins mit dem
Außenminiſter geknüpft werden, ſo gilt hier das gleiche. Im
übrigen wird Herr Tſchitſcherin nicht ſo unklug ſein, den Ver=
ſuch
zu unternehmen, uns aus unſerer Neutralität herauszu=
locken
. Es könnte eine arge Verſtimmung bei uns entſtehen, die
ſicherlich nicht im ruſſiſchen Intereſſe liegt.

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der entſprechenden Aufſchrift verſehen,
bis Donnerstag, den 9. Juni, vor=
mittags
11 Uhr, bei dem obengenannten
Architekten einzureichen, woſelbſt die
Offerten im Beiſein der Bewerber
geöffnet werden.
Darmſtadt, den 3. Juni 1927.
Arbeitsgemeinſchaft des Bundes deutſcher:
Architetten. Ortsgruppe Darmſtadt-
J. A: P. Müller. (9137

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[ ][  ][ ]

Nummer 152

Donnerstag, den 2 Jmi 1927

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 2. Juni.
Ernennt wurde: mit Wirkung vom 1. Jui 1927 der Regierungs=
rat
Heinrich Lohnes, ſeither beim Finanzamt Darmſtadt=Land, unter
Belaſſung dieſer Amtsbezeichnung zum Mitglied der Oberrechnungs=
kammer
.
In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 19. Mai der Lehrer an
der Volksſchule zu Sonderbach, Kreis Heppenheim, Auguſt Antweiler auf
ſein Nachſuchen wegen geſchwächter Geſundheit vom 1. Juni 1927 ab;
die Lehrerin an der Volksſchule zu Offenbach Marie Steitz auf ihr Nach=
ſuchen
wegen geſchwächter Geſundheit vom 1. Juli 1927 ab; am 24. Mai
der Kreisſchulrat bei dem Kreisſchulamt Alzeh Heinrich Hetterich auf
ſein Nachſuchen vom 1. Juni 1927 ab. Am 1. Juni tritt in den dauern=
den
Ruheſtand der Lehrer im einſtweiligen Ruheſtand Wilhelm Fritzel
zu Gießen. Am 1. Juni 1927 tritt in den Ruheſtand der Rektor Joh.
Maſer an der Volksſchule zu Groß=Umſtadt, Kreis Dieburg.
Erledigt iſt: eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an
der Volksſchule im Nieder=Mockſtadt, Kreis Büdingen; Dienſtwohnung
iſt vorhanden und ſofort beziehbar.
Hefſiſches Landestheater. Am Pfingſtſonntag, den 5. Juni, abends
5 Uhr, wird im Großen Haus Wagners Parſifal gegeben. Der
Vorverkauf beginnt heute Donnerstag. Für Pfingſtmontag, den
6. Juni, iſt das einzige Gaſtſpiel von Arthur Kraußneck vom Ber=
liner
Staatstheater vorgeſehen. Der Künſtler wird die Titelrolle in
Leſſings Nathan der Weiſe ſpielen, der damit in neuer Inſzenierung
erſcheinen wird. Zu dieſem Gaſtſpiel beginnt der Vorverkauf morgen,
Freitag.
Sommerſpielzeit 1927 im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landes=
theaters
. Für das Abonnement der Sommerſpielzeit können außer für
Parterre noch ſür ſämtliche Platzarten ſehr gute Mieten abgegeben
werden. Die erſte Mietrate bewegt ſich zwiſchen 5 bis 18 RM., die zweite
Mietrate zwiſchen 2 bis 10 RM. Die erſte Rate wird ſogleich erhoben,
während die zweite Rate bis 15. Juli beglichen ſein muß. Die Geſamt=
miete
erſtreckt ſich über 8 Vorſtellungen. Diejenigen Mieter, die nur
die erſte Rate beim Abholen der Mietkarten (für die erſten 4 Vorſtel=
lungen
) zahlen, erhalten bei Zahlung der zweiten Mietrate den gleichen
Platz. Die Ausgabeſtelle, die Tageskaſſe im Kleinen Haus, iſt von 10
bis 13 Uhr geöffnet.
Der Darmſtädter Komponiſt Friedel Fiſcher, Lehrer an der
Städt. Akademie für Tonkunſt, hat zur Eröffnung der Feſthalle
einen ſymphoniſchen Feſtmarſch für großes Orcheſter
komponiert und der Stadt Darmſtadt gewidmet. In einem
Schreiben des Herrn Bürgermeiſters Mueller namens der Stadt=
verwaltung
an den Komponiſten kommt die Annahme der Wid=
mung
zum Ausdruck, und wird im beſonderen darauf hingewieſen,
daß das Werk außerordentlich wirkungsvoll iſt. Die Uraufführung
wird anläßlich der Einweihungsfeierlichkeiten in der Feſthalle
ſtattfinden. Außerdem iſt zunächſt eine Aufführung im I. Sympho=
niekonzert
der ſtädt. Akademie vorgeſehen.
* Verein für das Deutſchtum im Ausland. Im Anſchluß an die
Werbewoche des Vereins für das Deutſchtum im Ausland veranſtaltete
geſtern abend die Schulgruppe des Vereins am Ludwig=Georgs= Gym=
naſium
im Feſtſaal des Gymnaſiums eine Aufführung des ſiebenbürgi=
ſchen
Schaufſpiels in 3 Aufzügen Bauern von E. W. Möller. Die
Bewohner von Siebenbürgen ſind bekanntlich deutſcher Abſtammung,
ſeit Jahrhunderten dort anſäſſig und haben ihre deutſche Artz treu be=
wahrt
. Fälſchlicherweiſe werden ſie als Sachſen bezeichnet; es ſind ur=
ſprünglich
Rheinländer, die von der Moſelgegend, nahe der luxembur=
giſchen
Grenze, ausgewandert ſind. In Mundart, Familiennamen und
Volksbräuchen tritt ihre Abſtammung noch deutlich zutage. Vor dem
Weltkriege gehörte Siebenbürgen zu Ungarn, jetzt iſt es Rumänien zu=
geteilt
worden. Da das Schauſpiel Bauern im Anfang des 17. Jahr=
hunderts
ſpielt, ſo iſt darin der Kampf der Siebenbürger gegen die Un=
garn
und ihre Magyariſierungsbeſtrebungen dargeſtellt. Vor Beginn
der Aufführung begrüßte Herr Profeſſor Dr. Breidenbach die
zahlreich Erſchienenen und ſtellte ihnen zwei Gäſte aus der Bukowina
vor, die Herren Dr. Lebouton und Abg. Dr. Kohlruß. Die Bukowina
iſt jetzt Betreuungsgebiet des Landesverbandes Heſſen des Vereins für
das Deutſchtum im Ausland. Herr Dr. Lebouton richtete deshalb an
die Verſammlung eine Anſprache, in der er die Anſiedelung der Deut=
ſchen
in der Bukowina, ihr Leben im alten öſterreichiſchen Staat und
ihre gegenwärtige Lage im rumäniſchen Staate ſchilderte. Die Worte
des Redners wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Als Prolog
wurde dann von dem Oberprimaner Gehbauer ein Gedicht von Hans
Landmann geſprochen. Möllers Schauſpiel führte in das ſiebenbürgiſche
Bauernleben des 17. Jahrhunderts ein. Die Sorgen, die es bewegen,
ſind die Drangſalierung durch einen Fürſten, der höhere Steuerleiſtun=
gen
verlangt, und die Erhaltung ihres Deutſchtums. Sie ſchwören
einen Eid, keine Ehen mit Ungarinnen einzugehen. Jörg Schnahl. der
Sohw des Dorfſchulzen, iſt aber in Liebe zu einer ungariſchen Magd
entbrannt. Die Konflikte, auf denen ſich die Handlung aufbaut, löſen
ſich, indem die Bauern einen Angriff der Ungarn mit Waffengewalt
abwehren und in dem der Sohn ſich wieder zum Deutſchtum zurück=
findet
. Die Mitwirkenden entledigten ſich vorzüglich ihrer ſchauſpiele=
riſchen
Aufgaben. Das Programm nennt die nachſtehenden Namen;
Hans Fuchs (Schulze), Hans=Ulrich Hanſen (ſein Sohn), Käthe Spamer
(ungariſche Magd) Ernſt Friedrich Wöhler (Bauer), Haus Altendorf
(Bauer), Emil Britz (Bauer), Ernſt Hemmerling (Kommiſſar), Werner
Laumann (Händler) und Max Weber (Offizier). Dieſer betätigte ſich
auch mit ſchönem Erfolg als Spielleiter. Nach jedem Aktſchluß pendete
die Zuhörerſchaft lebhaften Beifall. Am heutigen Donnerstag wird die
Aufführung wiederholt.
* Klavierabend Wilma Heiß. Vorgeſtern abend veranſtaltete Frl.
Wilma Heiß in der Loge einen Klavierabend, zuſammen mit ihrer Aus=
bildungsklaſſe
. Die Veranſtaltung war ſehr gut beſucht, ſo daß außer
dem Hauptſaal noch der Vorſaal vom Publikum beſetzt war. Außer
Frl. Heiß wirkten in dieſem Konzert mit: Frl. Trude Lenhardt, Frl.
Elsbeth Stahl und Herr Friedr. Wilhelm Donat. In der Vortrags=
folge
nahmen Reger und Brahms bevorzugte Plätze ein und es war
keineswegs den Schülern die Aufgabe leicht gemacht. Nicht Einzelheiten
unterliegen an ſolchen Abenden der Beurteilung, denn es handelt ſich
nicht um ausgereifte Kunſt, ſondern um der Oeffentlichkeit zu zeigen,
welche Erfolge Eifer, Uebung und Lehrmethode zu erzielen vermögen.
Unter dieſen Geſichtspunkt geſtellt kann das Urteil nur günſtig lauten,
denn die Leiſtungen verrieten eine vortreffliche Schulung namentlich
nach der techniſchen Seite hin war das Klavierſpiel der Schüler höchſt
beachtenswert. Darüber hinaus war auch feſtzuſtellen, daß die geiſtige
Erfaſſung und Durchdringung der Aufgabe als Faktor bei der Be=
wertung
des Spiels ſchon ſtark mitzuſprechen haben. Am meiſten natür=
lich
bei Herrn Donat, der gegenwärtig Muſik in Heidelberg ſtudiert.
Seine ſtärkſte Leiſtung war die Wiedergabe zweier Humoresken von
Reger, die ſehr wirkſam und eindringlich geſtaltet waren. Ausgezeichnet
in ihrem Klangcharakter war auch die Ballade in G=Moll von Brahms
geboten. Herr Donat hat das Schiilerhafte abgeſtreift und ſteht muſi=
kaliſchen
Schöpfungen bereits in ſelbſtändiger Auffaſſung gegenüber. Auf
dieſem Wege iſt auch Frl. Lenhardt begriffen, deren Spiel nach der
Freiheit des Ausdrucks ſtrebt und z. B. in dem Moment muſical von
Reger ſchon viel Eigenart entfaltete. Auch Frl. Elsbeth Stahl ſucht ihr
Spiel ſeeliſch zu vertiefen, wie dies die Etude Chopins in Ges=Dur
erkennen ließ. In den Legenden von Dvorak zeigte ſie im Zuſammen=
ſpiel
eine wohl geſchulte Technik. Der zweite Teil des Abends brachte
die Sonate in D=Dur von Mozart und eine Suite von Arensky zu zwei
Klavieren (Frl. Heiß und Herr Donat) Die Zuhörerſchaft zeigte ſich
ſehr dankbar und ſpendete lebhaften Beifall, ſo daß noch eine Zugabe
folgen mußte.

Wanderausſiellung für Geſundheitspflege
und ſoziale Fürſorge.
Geſtern vormittag wurde in einem größeren Saale des oberſten
Stockwerkes im Gewerbemuſeum (Neckarſtraße) eine Ausſtellung für Ge=
ſundheitspflege
und ſoziale Fürſorge eröffnet. Zugegen waren Ver=
treter
der Staatsregierung, des Miniſteriums des Innern (Abteilung
für öffentliche Geſundheitspflege) mehrere Landtagsabgeordnete und
zahlreiche Vertreter von Fürſorgeorganiſationen in Heſſen. Die Aus=
ſtellung
iſt als eine Wanderausſtellung gedacht und wird nur kurze
Zeit in Darmſtadt verweilen. Träger und Mitarbeiter des Unter=
nehmens
ſind die Heſſiſche Landesverſicherungsanſtalt, das Heſſiſche
Miniſterium des Innern (Abteilung für öffentliche Geſundheitspflege),
die Heſſiſche Zentrale für Mutter= und Säuglingsfürſorge, der Heſſiſche
Landesverband zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten, die Heſſiſche
Landeshauptſtelle gegen den Alkoholismus, der Heſſiſche Fürſorgeverein
für Krüppel und der Heſſiſche Heilſtättenverein.
Präſident Neumann von der Heſſiſchen Landesverſicherungsanſtalt
begrüßte zunächſt in einem kleineren Saale im Auftrage und im Namen
der hier genannten Aemter und Vereinigungen die Anweſenden. Als
die große geſundheitliche und ſoziale Ausſtellung in Düſſeldorf zu Ende
ging, ſo führte der Redner aus, ſei in Heſſen der Gedanke entſtanden,
was dort in großem Maßſtabe gezeigt wurde, weiteren Volkskreiſen in
einer kleineren Ausſtellung zugänglich zu machen, die alles, was an ge=
ſundheitlichen
und ſozialen Erſcheinungen von Bedeutung iſt, bietet. Der
Zweck der Ausſtellung iſt nicht aufklärend auf eine Großſtadtbevölkerung
zu wirken, ſondern auf die Bevölkerung des platten Landes. Es ſoll
nicht die Aufgabe dieſer Wanderausſtellung ſein, die großen Maſſen
ſtädtiſcher Bevölkerung anzuziehen, ſondern es kommt bei ihr darauf an,
daß unter ſachkundiger ärztlicher Führung die Schäden gezeigt werden,
die gefährliche Krankheiten anrichten können. Man darf daher die Aus=
ſtellung
nicht mit zu kritiſchen Augen betrachten; dieſes und jenes fehlt
auch noch. Die Ausſtellung ſoll von hier aus auf die Wanderſchaft
gehen durch die Ortſchaften, Kreiſe und Provinzon Heſſens. Wir haben
den Wunſch und hoffen, daß der Zweck erreicht wird, unter der Land=
bevöllerung
Aufklärung zu verbreiten, daß ſie Gutes wirkt und
Segen ſtiftet. Der Redner dankte dann allen, die durch ihre Mitarbeit
das Unternehmen gefördert haben, und erklärte die Ausſtellung für
eröffnet.
Im Anſchluß an den Eröffnungsakt begab man ſich in den größeren
Saal, wo die Ausſtellung untergebracht iſt. Sie gliedert ſich in die
folgenden Abteilungen: 1. Tuberkuloſe, ihre Verhütung und Heilung.
2. Geſchlechtskrankheiten und ihre Bekämpfung. 3. Säuglings= und
Kleinkinderpflege. 4. Alkoholismus und Trinkerfürſorge. 5. Krüppel=
fürſorge
. 6. Allgemeines. Vorwiegend bietet die Ausſtellung Modelle
und Tabellen. Es werden u. a., in Abbildungen, der Erreger der Tuber=
kuloſe
gezeigt, auf die Anſteckungsgefahren aufmerkſam gemacht und
Heilungsmethoden vorgeführt. Eine Reihe Tabellen dient der Be=
kämpfung
des Alkoholismus; Einxichtungen für Körperpflege und
Säuglingspflege ſtellen ſich dem Betrachter dar. Zahlreiche Modelle be=
ziehen
ſich auf die Zahnpflege und =Behandlung. Es würde zu weit
führen, alles hier aufzuzählen, denn in verhältnismäßig engem Raume
iſt eine Fülle von lehrreichen Schauſtücken zuſammengeſtellt worden.
Bei dem Rundgang führten Medizinalrat Dr. Friedrich, Dr. Vidal
und Dr. Georgi und gaben die notwendigen Erläuterungen.
Es iſt zu wünſchen, daß die bei der Eröffnung geäußerte Erwartung
in Erfüllung geht, daß die Ausſtellung in Heſſen Aufklärung verbreitet
und dem Lande zum Segen gereicht.

KRONTHAL
Das köstl. Tafelwasser
(1 9095
Hauptniederlage bei:
H. Ostertag, Darmstadt, Hügelstr. 24-27, Tel. 2468

Ein Darmſtädter Preisträger. Am 2. und 28. Mai trat in der
Reichskanzlei das Preisgericht zur Prüfung und Beurteilung der auf
Grund des Preisausſchreibens für den Erweiterungsbau der Reichs=
kanzlei
vom 9. Mai 1927 eingegangenen Entwürfe zuſammen. Einge=
gangen
waren 128 wettbewerbsfähige Arbeiten. Das Preisgericht war
einſtimmig der Anſicht, daß keine der eingegangenen Arbeiten die an=
deren
ſo überrage, daß ein erſter Preis verteilt werden könne. Auf Grund
einſtimmigen Urteils wurden ausgezeichnet mit einem 2. Preiſe von
je 5000 Mark: der Entwurf des Architekten Prof. Dr.= Ing. Ed. Jobſt
Siedler in Berlin=ZehlendorfMitte. Mitarbeiter Dipl.=Ing. Robert
Kiſch in Berlin, der Entwurf des Architckten Karl Johann Moßner,
gemeinſam mit Profeſſor Oswald Bieber, der Entwurf des Profeſſors
Dr. Hermann Beſtelmeher in München. Mit dem 3. Preiſe von je 2500
Mark: Profeſſor Dr. h. e. Wilhelm Kreis in Dresden, Architekt Walter
Norden in Berlin, Profeſſor Karl Roth=Darmſtadt, Arch.
Dipl.=Ing. Otto Hodler und Dipl.=Ing. Rudolf Scheidel=Berlin. Für
den Ankauf zum Preiſe von je 1200 Mark wurden beſtimmt: der Ent=
wurf
des Architekten Heinz Stoffregen=Berlin, der Entwurf des Regie=
rungsbaurates
. Carl Th. Brodführer=Berlin=Schöneberg. Mitarbeiter
Dipl.=Ing. Fritz Krefter, der Entwurf des Architekten Fritz Winther.
Sämtliche Entwürfe, die zur Beurteilung angenommen waren, ſind in
der Zeit vom 30. Mai bis 4. Juni 1927, von 16 Uhr nachmittags, im
Reichskanzlerhauſe in Berlin, Wilhelmſtraße 77, ausgeſtellt.
L. Frühlingsfeſt des Bezirksvereins Martinsviertel. Nach lang=
jähriger
Pauſe hat der Bezirksverein Martinsviertel ſeine Mitglieder
nebſt Familienangehörigen zu einem Waldfpaziergang nach Kranichſtein
eingeladen. Dort wurden einige ſchöne Stunden verlebt, während die
Kinder ſich mit Wurſtſchappen Eierlaufen uſw. die Zeit vertrieben.
Am Abend um 8 Uhr ſchloß ſich im Hanauer Hof eine gut beſuchte
Abendfeier mit Tanz an. Mitglied Lortz hatte in liebenswürdiger Weiſe
eine Radioanlage errichtet, die uns die Rede des Reichsaußenminiſters
Streſemann durch Lautſprecher übermittelte. Der 2. Vorſitzende, Herr
O. B. Weber, ſprach in kurzen klaren Worten über Den Zweck und die
Bedeutung der Bezirksvereine‟. Der 1. Vorſitzende, Herr J. H. Möſer,
dankte ihm und allen denen, die für die Verſchönerung des Feſtes bei=
getragen
haben. Um 12 Uhr mußten wir uns trennen. Die Feier war
ein Beweis für den ſchönen Zuſammenhalt des Martinsviertels und wird
allen Teilnehmern in nur guter Erinnerung bleiben.
Jubiläum. Herr Eiſenbahnſekretär Ernſt Weil, Riedeſel=
ſtraße
56, kann am heutigen Tage auf eine 25jährige Tätigkeit bei der
Süddeutſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft zurückblicken. Seitens der Ver=
waltung
ſowie der Beamten wurden ihm aus dieſem Anlaß zahlreiche
Ehrungen zuteil.
Hohes Alter. Herr Wilhelm Aberle ſen., wohnhaft Rheinſtraße
Nr. 28, feiert am Freitag, den 3. Juni, ſeinen 83. Geburtstag.
Ausweiſe mit ſich führen! Das franzöſiſche Militärgericht in
Mainz hat in letzter Zeit wieder eine größere Anzahl von Perſonen,
die nicht im Beſitz eines Ausweiſes waren, zu Geldſtrafen verurteilt.
Trotzdem ſich Urteile dieſer Art immer wiederholen, trotzdem immer
wieder darauf hingewieſen wird, ſcheint es nicht möglich zu ſein, den ins
beſetzte Gebiet Reiſenden die Wichtigkeit des Mitführens eines Paſſes
genügend vor Augen zu führen.

Entſchließung zur Rentnerfrage.
In der geſtrigen Verſammlung der Deutſchen Volkspartei,
in der Frau Reichstagsabgeordnete Dr. Matz über die Rentner=
not
und ihre Behebung ſprach, wurde die folgende, von Herrn
Profeſſor Axt eingebrachte und von der Parteileitung gutgeheißene
Entſchließung einſtimmig angenommen:
Die Verſammlung erhebt Einſpruch gegen die Verſuche
der Städte, die von dem Reichstag beſchloſſene Verbeſſerung
der Lage der Rentner dadurch zu verhindern, daß ſie die Be=
dingungen
für die Verteilung nicht anerkennen und insbeſon=
dere
auf die Verpfändung der letzten Vermögensreſte der um
die Früchte ihrer Lebensarbeit gebrachten Rentner nicht ver=
zichten
wollen. Daß die Folgen dieſer Bedingungen für die
ſtädtiſchen Finanzen untragbar ſein ſollen, wird bezweifelt und
gefordert, daß Regierung und Reichstag dafür ſorgen, daß die
beſchloſſenen Verbeſſerungen auch den Rentnern aller Gemein=
den
zugute kommen.

Sonderfahrt des hefſiſchen Handwerks nach München. Wir ver=
weiſen
auf die Anzeige des hieſigen Ortsgewerbevereins und der Hand=
werkervereinigung
in der heutigen Nummer unſeres Blattes, wonach
dringend gebeten wird, die Anmeldungen für die Sonderfahrt nach
München umgehend an die Handwerkskammer=Nebenſtelle, Darmſtadt,
Hügelſtraße 16, und das Verkehrsbüro (am Schloß) zu richten Bekannt=
lich
genießen die Fahrtteilnehmer an der Sonderfahrt zur Münchener
Gewerbeausſtellung ganz bedeutende Preisermäßigungen.
Lützower! Am vergangenen Sonntag trafen ſich Kameraden des
ehem Inf.=Regts. von Lützow (1. Rhein.) Nr. 25, um ſich zu einer Ver=
einigung
ehem. Lützower zuſammenzutun, deren Ziel es ſein
ſoll, die Erinnerung an die gemeinſam verlebten Stunden im Regiment
wachzuhalten und den Kameradſchaftsgeiſt weiterzupflegen. Nächſte
Zuſammemkunft am 17. Juli, vorm. 10 Uhr, in der Brauerei zum Anker.
Anſchriften von Kameraden an Buchdruckerei Bender, Beſſunger=
Straße, ſenden.
Deutſcher Bankbeamtenverein e V. Der Gau Südweſt=
deutſchland
dieſer Organiſation, dem rund 4000 Bankbeamte als
Mitglieder angehören, hielt am vergangenen Sonntag in Frankfurt
a. M. eine außerordentlich ſtark beſchickte Vorſtandskonferenz ab. Ver=
treter
aus 20 Bankplätzen Südweſtdeutſchlands waren erſchienen. Der
von dem Gavorſteher, Herrn Decker, erſtattete Geſchäftsbericht zeigte
einmal, daß die weitaus überwiegende Mehrheit aller Bankbeamten Süd=
weſtdeutſchlands
dem Deutſchen Bankbeamten=Verein angehört, wie er
auch zum anderen zahlreiche ſoziale und ſonſtige Erfolge feſtſtellte. Dem
Gauvorſtand wurde für ſeine ausgezeichnete Tätigkeit ſtärkſter Beifall
und wärmſter Dank ſeitens der Vertreter zuteil, was auch in einer ein=
ſtimmig
angenommenen Entſchließung zum Ausdruck gebracht wurde.
Der bisherige Gauvorſtand, an der Spitze Gauvorſteher Decker, wurde
einſtimmig wiedergewählt. Die lebhafte Ausſprache ſtand auf einer ſehr
beachtenswerten Höhe. Den Schluß der Tagung bildete ein Vortrag des
Gauvorſtehers über Die Altersverſorgung der Bankangeſtellten, unter
beſonderer Berückſichtigung der vorgeſchlagenen Verbeſſerungen in der
Bankbeamten=Penſionskaſſe‟. Die inſtruktiven Ausführungen des Vor=
tragenden
fanden die lebhafteſte Zuſtimmung der Anweſenden. Mit
einem kräftigen Appell des Verſammlungsleiters an die Konferenz=
teilnehmer
und mit einem Hoch auf die weitere erfolgreiche Tätigkeit
des D. B. V. fand die Konferenz ihr Ende.
Die ſtädtiſchen Badeanſtalten am Woog werden nunmehr am
Samstag, den 4. Jumi, in vollem Umfange in Betrieb genommen.
Wenn auch die Waſſertiefe noch nicht dem normalen Stand von 3,75
Meter erreicht hat, ſo iſt doch die Stauung des Woogswaſſers ſoweit=
fortgeſchritten
, daß reichlich Gelegenheit zum Schwimmen und Baden
vorhanden iſt. Die Waſſertiefe beträgt am Pegel zurzeit 2,85 Meter,
Die Badeanſtalten werden vom Samstag, den 4. Juni, ab von morgens
5 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit ununterbrochen geöffnet ſein.
Die Badegäſte werden in ihrem eigenſten Intereſſe erneut auf die Vor=
teile
der Löſung von Dauerkarten oder der Vorauslöſung von Tages=
badekarten
aufmerkſam gemacht. Mit Beginn dar diesjährigen Badezeit
iſt auch verſuchsweiſe eine Vorverkaufsſtelle von Tagesbadelarten und
Dauerkarten (mit Ausnahme von Schwimmlehrkarten, Wäſchekarten und
Nachenfahrkorten) im Verkehrsbüro auf dem Ernſt=Ludwigsplatz ein=
gerichtet
worden, wo dieſe Karten zum Tarifpreis während der üblichen
Schalterſtunden zu erhalten ſind.
Die Reichsbankſtelle teilt mit, daß am Samstag, den 4. Juni,
ihre Schalter von mittags 12 Uhr ab geſchloſſen bleiben. (Vgl. heutige
Bekanntmachung.)
Brunnen= und Lichtfeſt in Michelſtadt. An Pfingſt=Samstag, =Sonntag
und =Montag wird in Michelſtadt das Brunnen= und Lichtfeſt gefeiert.
Die Reichsbahndirektion Mainz läßt zur Heimbeförderung der Beſucher
der Odenwälder Metropole um 22,46 Uhr (10,/46 Uhr abends) noch einen
Sonderzug in der Richtung nach Darmſtadt, mit Anſchluß nach Frank=
furt
a. M. abgehen. Die Züge für die Bewältigung des Verkehrs aus
der Richtung Darmſtadt bzw. Frankfurt, oder Heidelberg über Eber=
bach
werden verſtärkt. Die Odenwälder Kraftwagen=Verkehrs= Akt.=Geſ.
in Erbach hält Wagen zur Beförderung der Beſucher der Rathaus=
beleuchtung
nach beliebigen Richtungen bereit. Anfragen geſchloſſener
Verbände, oder einer größeren Zahl von Einzelperſonen können an
die Orva in Erbach gerichtet werden. Die Beleuchtung ſetzt bei ein=
tretender
Dunkelheit ein. Das Programm wird ſo abgewickelt, daß die=
jenigen
Beſucher, die nicht üernachten wollen, den Anſchluß an die Züge
bzw. Autos erreichen. Die volkstümliche Veranſtaltung, die hinſichtlich
des Brunnenfeſtes einem germaniſchen Quellenkultus entſtammt, wird
auch in dieſem, wie in den früheren Jahren Tauſende von Fremden
anziehen.
Gültigkeit der Sonntagsrückfahrkarten an Pfingſten. Sonntags=
rückfahrkarten
werden vom Freitag, 3. Jumni, mittags 12 (zu ein=
zelnen
Zügen auch ſchon von 11) Uhr, ab ausgegeben. Zur Hinfahrt
bevechtigen ſie am Freitag, Samstag, Pfingſtſonntag und Pfingſtmontag;
zur Rückfahrt am Pfingſtſonntag, am Pfingſtmontag und außendem am
Dienstag, jedoch mit der Einſchränkung, daß am Dienstag die Rückfahrr
ſpäteſtens mit dem Zug anzutreten iſt, der die Zielſtation der Sonn=
tagskarte
um 9 Uhr vormittags verläßt. An dieſem Tage iſt nach 9 Uhr
eine Fahrtunterbrechung nicht mehr zuläſſig. Vom 3. bis 7. Juni
können in den Reichsbahndirektonsbezirken Ludwigshafen (Rhein),
Trier und im Bezirk der Eiſenbahndirektion Saarbrücken die vom 15. 5.
1927 ab für Sonntagskarten ausnahmsweiſe freigegebenen und durch
Schalteraushang und im Kursbuch der Reichsbahndirektion Ludwigs=
hafen
(Rhein) bekannt gegebenen Schnellzüige mit Sonntagsrückfahr=
karten
gegen Löſung des tarifmäßigen Schnellzugszuſchlags benützt wer=
den
. Auf den Strechen der übrigen benachbarten Reichsbahndirektionen
iſt die Benützung der Schnellzüge mit Sonntagskarten nur am 3. Jmi
d. J., geſtattet, dagegen am 4., 5., 6. und 7. Juni ausgeſchloſſen. Die
Fahrpreisermäßigung für Geſellſchaftsfahrten wird imn dem
Binnenverkehr der Reichsbahndirektion Ludwigshafen ohne Einſchrän=
kung
gewährt. Im Verkehr mit Stationen der Reichsbahndirektion
Karlsruhe und der Eiſenbahndirektion Saarbrücken iſt für Geſellſchafts=
fahrten
beſondere Genehmigung bei der der Abgangsſtation vorgeſetzten
Reichsbahndirektion bis ſpäteſtens 2. Juni einzuholen. Hierbei ſind Ab=
gangs
= und Zielſtation der Hin= und Rückreiſe, Tag der Reiſe, die zu
benützenden Züge und Wagenklaſſen, ſowie Teilnehmerzahl genau an=
zugeben
. Im Verhehr mit den Stationen der übrigen Reichsbahndirek=
tionen
wird die Ermäßigung für Geſellſchaftsfahrten vom 47. Juni
d. Js. nicht zugeſtanden.
Schulgeld für die höheren Schulen. Die Schulgeldzettel für das
Rachnungsjahr 1927 gelangen in den nächſten Tagen im den Schulen
zur Verteilung. Das für die Monate April und Mai Ifd. Js. bereits
fällige Schulgeld iſt alsbald an die Stadtkaſſe zu entrichten.

AUnboterMlast Sebdente
sind gefüllte Bisknits und Kokos-Makronen, gebacken nach Dr. Oetker’s beliebten Rezcpten.
Gefällte Bl-knfts.

Zutaten zum Tels: 300 f Mchl. 30 k Lucker. 3 Ele. 150 8
Buter, ½ Liter Much. 1 Pöckchen Dr. Oetter: Bockpulver
Backin 1 Pöckchen Dr. Oetters Vanlln-Zncker.
Schokoladenslasar: 300 8 Blockschokolade, 100 g Kokosfett.
Fällung: 20 g Konätüre.

Znbereltung des Teiger: Eer, Buter, Zucker, Vanillin-Zucker rührt
man schaumis und glbt danach dar mit dem Backm gemlschte und
gesiebte Pichl mit der Rillch unter die Masse. Nun streicht man die
Miasse auf ein gefetteter, mit Pergamentpapler übersogenes Blech etma
½ am dick, backt goldgelb, zfürzt, zicht das Papler ab und schmeidet
das Biskut im 2 gleiche Schelben. Eine Schelbe wird mit Konätüre bestichen, de andere Schelbe darüber gedeckt, im 4 mal 4 Em großs
Würtel geschnitten. Letztere taucht man in Schokoladenglasur und zwar s0, daß der Boden unbedeckt bleibt und setzt sie auf Persowent-
papler
. Schokoladenglasnr: Die Schokolade wird im Wasserdampf auf Bluttemperatur (37 Grad) errärmt. dann das warme Koßos=
fett
darunter gerührt. Mian rührt gut durch mnd verwendet die Glasur im lauwarmen Zustande.
Vlele neue Anregungen zu Backversuchen aller Art gibt ihnen das neue farb. IIInstr. Rezeptbuch.
Ausg. E. dus Sie für 15 Pfg. in den elnschl. Geschäften erhalten, wenn nicht, geg. Einsendmg von Marken von Dr. 1. Getker, Bielefeid.

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Seite 6

Donnerstag, den 2. Juni 1927

Gebühr für Pfingſtkarten. Ohne Umſchlag verſandte gedruckte
Pfingſtkarten, die den Beſtimmungen für Poſtkarten entſprechen
müiſſen, koſten im Ortsbereich des Aufgabeortes, auch wenn ſie mit be=
liebigen
handſchriftlichen Zuſätzen verſehen ſind, 3 Pf. Sollen ſie im
Fernverkehr gegen die Gebühr für Volldruckſachen (3 Pf.) befördert
werden, ſo dürfen außer den ſogenannten Abſenderangaben ( Abſendungs=
tag
, Name, Stand und Wohnort nebſt Wohnung des Abſenders uſw.)
moch weitere 5 Worte, die aber mit dem gedruckten Wortlaut in leicht
erkennbarem ſachlichen Zuſammenhang ſtehem wüiſſen, handſchriftlich
hinzugefügt werden. Die in offenem Umſchlag verſandten
Pfingſtkarten koſten ſowohl im Ortsbereich des Aufgabeortes wie nach
außerhalb nur dann 3 Pf., wenn auf der Karte außer den Abſender=
angaben
(ſiehe oben) nichts weiter geſchrieben iſt. Iſt jedoch ein vor=
handener
Wortaufdruck wie Herzlichen Glückwunſch zum Pfingſtfeſte‟
u. dgl. handſchriftlich durch geſtattete Nachtragungen bis zu 5 Worten, z. B.
durch den Zuſatz ſendet, Ihre‟ Dein Freund, ſendet Dir ſendet
mit beſten Grüßen Ihre, ergänzt, ſo iſt die Gebühr für Teildruckſachen,
alſo 5 Pf. zu entrichten. Weitere Nachtragungen bedingen die Brief=
gebühr
(im Ortsverkehr 5 Pf., nach außerhalb 10 Pf.). Auf Karten,
die lediglich ein gedrucktes Bild, aber keinen Aufdruck von Worten tragen.
düirfen handſchriftlich nur die Abſenderangaben hinzugefügt werden.
Andernfalls unterliegt die Sendung bei Verſendung als offene Karte
der Poſtkartengebühr, bei Verſendung unter Umſchlag der Brief=
gebühr
. Unzureichend freigemachte Sendungen werden mit Nachgebühr
belaſtet. Es kann daher den Verſendern nur dringend geraten werden,
die Beſtimmungen zu beachten.
Das bayeriſche Handwerk. Für die Gewerbetreibenden, welche die
Münchener Ausſtellung Das bayeriſche Handwerk
beſuchen wollen, veranſtaltet das Heſſiſche Gewerbemuſeum am Dienstag,
den 7. Juni, einen Vortragsabend, an dem der Direktor des
Gewerbe=Muſeums einen einführenden Bericht über die Ausſtellung
geben wird. Der Vortrag findet um 8½ Uhr im Raum 41 des Gewerbe=
muſeums
ſtatt. Der Eintwitt iſt frei.
Kunſtnotizen.
füleber Werſe, Künſtler oder künftlieriſchs Veranſtaltungen, deren im Nachſſehenden drwdnnn
geſchieht, behält ſich die Redahien ihr Urteil vor
Union=Thegter. Rinaldo Rinaldini von Paul Roſen=
hayn
betitelt ſich Luciano Albertinis neueſter Senſationsfilm. Der
Film bietet an Spiel und Senſationen unglaublich vieles und
hält das Publikum in größter Spannung. Als 2. Film iſt heute zum
erſten Mal Amerikas größter Springer in Der Sportkönig von Mexiko
zu ſehen, und dürfte auch dieſer Film das größte Intereſſe erwecken.
Reſidenz Theater. Der Kampf im Pulverturm‟. Die
Freunde Tom Mix ſind tatſächlich über die ganze Erde verteilt. Selbſt
in Siam hat dieſer Liebling aller Völker begeiſterte Verehrer. So
empfing er kürzlich eine Sendung aus Muang=Nan in Siam, das Ge=
ſchenk
eines Goldſchmiedes, der, wie er ſchrieb, alle Tom=Mix=Filme ge=
ſehen
hatte und Mix bat, von ihm als Zeichen ſeiner Verehrung die
Sendung anzunehmen. Der Inhalt erwies ſich als ein koſtbarer Talis=
mann
aus getriebenem Golde gefertigt, und ſtellt einen allegoriſchen
Lebensbaum dar, der ſeinen Träger vor allen Gefahren ſchützen ſoll.
Nun iſt Tom Mix alles andere als abergläubiſch, aber dieſen Talismann
trägt er doch als Zeichen, daß ſein Ruhm bis an die Grenzen der Zivi=
liſation
gedrungen iſt. Seine Mitarbeiter ſind mehr dem Aberglauben
verfallen und fürchten, daß Tom Mix nun noch waghalſiger wird. Daß
ſie mit dieſer Befürchtung Recht haben, zeigt der neueſte Tom=Mix=Film
Der Kampf im Pulverturm, der im R.=T. läuft und in dem Tom Mig
all ſeine Künſte zeigt und ſeine bisherigen kaum überbietbaren Sen=
ſationen
noch in den Schatten ſtellt.

Cokale Veranſfaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Nollzen ſind ansſchlleßlich als Hinweiſe auf Angeigen

iun keinem Faſle irgendwie alt Beſprechung oder Kriilt.

Mubetrachten

Deutſchorden Kommende Darmſtadt. Morgen, Freitag,
den 3. Juni, abends 8.30 Uhr, bei Sitte, gelber Saal, Trauerfeier für
den verſtorbenen Ehrenkomtur Dr. Lucius. Die Ordensbyüder erſcheinen
der Feier entſprechend.
Vereinigung früherer Leibgardiſten Darm=
ſtadt
. Die Mitglieder werden auf den heute, abends 8½ Uhr, im Ver=
einslokal
(Sitte) ſtattfindenden Leibgardiſtenabend aufmerkſam gemacht.
Um zahlreiche und pünktliche Beteiligung wird gebeten. Siehe auch
Anzeige.

*Bezirksſchöffengericht.
1. Ein hieſiger Kellner, der aus langjähriger Stellung austrat, um
ſich zu verbeſſern, fand in dem neuen Dienſtverhältnis nicht den gehoff=
ten
Verdienſt und wurde erwerbslos. Er iſt lungenleidend. Im An=
fang
dieſes Jahres entwendete er zwei Anzüge dem Dienſtherrn und
verſetzte ſie im Pfandhauſe, der Vermieterin entwendete er ein Opern=
glas
und verkaufte es. Einem Handelsredakteur in Frankfurt a. M.
ſtahl er deſſen Scheckbuch. Dies benutzte er zu einer Abhebung bei der
Genoſſenſchaftsbank daſelbſt und füllte ein Formular über 1747 Mark
aus, der undeutlich geſchriebene Scheck wurde zurückgewieſen und nicht
honoriert. Dann verſuchte er betrügeriſche Manöver mit Schecks bei
einer hieſigen Bank, er verſuchte es auch mit ſeinem eigenen Namen,
indem er vorgab, ein gut gedecktes Scheckkonto zu beſitzen,
ſo gab er einen Scheck für eine Autofahrt nach Frankfurt a. M.,
dem Kellnerbund ſür rückſtändige Beiträge. Betrugsverſuche verübte
er auch in dieſer Weiſe in einem Kleiderabzahlungsgeſchäft, mietete auch
eine Schreibmaſchine, die ins Pfandhaus wanderte. Angeſichts des abge=
legten
Geſtändniſſes erübrigt ſich eine Beweisaufnahme.
Der Staatsanwalt bezeichnet den Angeklagten als Menſchen ohne
moraliſche Widerſtandskraft, der zum Hochſtaplertum übergegangen ſei.
Es wird eine Geſamtgefängnisſtrafe von 9 Monaten unter Anrechnung
der Unterſuchungshaft (ſeit 22. April 1927) beantragt. Das Urreil
erkennt auf 7 Monate wovon 5 Wochen verbüßt
ſind. Das Urteil iſt rechtskräftig.
2. Ein Mädchen aus dem Odenwald und deſſen Liebhaber ſind der
Abtreibung und Beihilfe hierzu angeklagt. Die Tat liegt ſchon einige
Jahre zurück. Auf Grund der Beweisaufnahme ergibt ſich, daß wohl
nur Verſuch am untauglichen Objekt in Frage kommt. Das öffentlich
verküündete Urteil erkennt auf je 100 Mark Geldſtrafe. Das Urteil
iſt rechtskräftig.
3. Ein ſchon wegen Betrugs vorbeſtrafter Kaufmann (Reiſender)
iſt wegen Betrugs und Urkundenfälſchung angeklagt. Er ſoll Kannen
mit Terpentinöl hier verkauft haben, die nur zum Teil ſolches Oel, im
übrigen Waſſer enthielten. Ueber den Kaufpreis ſoll er mit falſchem
Namen quittiert haben. Er beſtreitet entſchieden der Täter zu ſein.
Die Zeugen beſtätigen, daß zwei junge Leute Terpentinöl aus einem
angeblich hier defekt angekommenen Eiſenbahnwagen zum Kaufe an=
boten
und in der Folge auch brachten. Der Sachverſtändige betont die
auffallende Aehnlichkeit der Schreibweiſe in den Quittungen, immer iſt
Terpetin ſtatt Terpentin geſchrieben.
Der Staatsanwalt will noch weiter Ermittlungen angeſtellt wiſſen.
Der Angeklagte bittet, noch weitere Zeugen zu verwehmen. Die
Sache wird abgeſetzt.
*Kleine Strafkammer.
Wegen gewerbsmäßigen Wilderns (88 292, 293, 294 St. G.B.) haben
ſich Holzſchneidereibeſitzer Pankratius Kipphahn und Gottfr. Lis=
ken
, beide in Offenbach wohnhaft, zu verantworten. Die Anklage
beſchuldigt ſie, zuſammen mit Schloſſer L. Möller von Offenbach, der
keine Berufung gegen das amtsgerichtliche Urteil eingelegt hat, in den
Jahren 1923, 1924 und 1925 in der Umgegend von Offenbach unberech=
tigt
die Jagd ausgeübt, insbeſondere auch dem Wilde mit Schlingen
nachgeſtellt zu haben.
Das Amtsgericht Offenbach hat am 4. April 1927 gegen Möller auf
6 Monate Gefängnis, gegen Kipphahn auf 1 Jahr, gegen Lisken auf
1 Jahr 3 Monate Gefängnis erkannt. Sowohl die Staatsanwaltſchaft
wie Kipphahn und Lisken haben Berufung verfolgt.
Bezüglich Möller führt das Urteil aus, daß er aus Nor gehandelt
habe und verführt worden ſei. Lisken beſtreitet jede Schuld, Kipphahn,
daß er einen großen Teil des Jahres ſtändig außerhalb Offenbachs
mit Holzſchneiden beſchäftigt ſei und ſich im Vogelsberg und im der
Rhön aufhalte. Der ganzen Anklage lägen gehäſſige Denunziationen zu
Grunde.
Aus der Beweisaufnahme geht hervor, daß in der Wohnug des
Mitangeklagten Möller öfter Rehfleiſch verteilt, auch deſſen Ehefrau
ſolches ins Krankenhaus geſandt wurde. Auch in Liskens Wohnung ſoll
Rehfleiſch verteilt worden ſein. Der Mitangeklagte Möller wurde von
Kipphahn der Zuhälterei bezichtigt, worüber in Frankfurt am Main eine
Strafverhandlung (Urteil: 6 Monate Gefängnis) ſtattgefunden hat, aus
welcher wiederum eine Meineidsanzeige erwachſen iſt. Nach Bekundung

Nummer 152
des genannten Möller hat Lisken die Schlingen geſtellt; er galt als Spe=
zialiſt
im Schlingenſtellen. Die Ausſage des Möller iſt im übrigen
ſchwer belaſtend für Kipphahn und Lisken. Kipphahn ſei immer zwi=
ſchendurch
nach Offenbach gekommen. Einmal wurden auch Rehe ge=
ſchoſſen
mit Parabellum und Mauſer. Den Verlockungen zur Teil=
nahme
an den ſtrafbaren Wildereien widerſtand trotz Notlage der Zeuge
Laupus. Der Verteidiger bezweifelt, ob die Zeugenausſagen zu Kipp=
hahns
Verurteilung ausreichen; Möller ſei vom Haſſe geleitet. Die
Nutznießer des Verbrechens ſuchten die Angeklagten hereinzulegen; dies
zeuge von einem großen Tiefſtand der Geſinnung. Jedenfalls möge im
Strafmaße berückſichtigt werden, daß Kipphahn nur gelegentlich (an
Sonntagen) gewildert habe, wenn er doch nur kurze Zeit in Offenbach
geweilt habe. Von Gewerbsmäßigkeit des Wilderns könne bei ihm nicht
geſprochen werden. Sieben Rehe ſollten in einer Reihe von Jahren
den Wilderern zum Opfer gefallen ſein. Eine Zeugin ſei geradezu mit
ſeeliſcher Verwilderung gegen Kipphahn aufgetreten. Der Staatsanwalt
betont, daß Angeklagter mit ſeinem Geſtändnis ſich ſelber ſtark belaſtetz
habe und daß ihm ganz beſtimmte Epiſoden im Gedächtniſſe haften
geblieben ſeien. Seine Darſtellung, klar und leidenſchaftslos gemacht,
erſcheine durchaus glaubhaft. Auch zur geſetzlichen Schonzeit ſei eine
Häſin erlegt worden, auch tragendes Wild ſei geſchoſſen worden. Das
Jagen mit Schlingen möge bei der Strafe berückſichtigt und das Para=
bellum
eingezogen werden. Kipphahn iſt ſeit 1. April 1927 in Unter=
ſuchungshaft
. Das Urteil verwirft die Berufung der
Angeklagten; es gibt der Berufung der Staatsanwaltſchaft
ſtatt und erkennt gegen Kipphahn (der ſchon einmal wegen Wil=
derns
beſtraft iſt) auf 1 Jahr 3 Monate und gegem Lisken auf
1 Jahr 6 Monate Gefängnis. Lisken erſcheine als Ver=
führer
mindeſtens Möller gegenüber. Die Schußwaffen werden ein=
gezogen
.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltlon keinerist Dmr
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſehzes in vollem Umfang
der Einſender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurüickgefandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
Einem Gerücht zufolge ſoll die für den 5. Juni geplante Aufführung
der Götterdämmerung ſür dieſe Saiſon vom Spielplan abgeſetzt
ſein; man ſagt, weil unſere Hochdramatiſche aus Geſundheitsrückſichten
die anſtrengende Partie der Brünnhilde nicht übernehmen kann. Sollte
dem ſo ſein, könnte doch leicht für dieſen Abend ein Erſatz von einer
der Nachbarbühnen beſchaffen werden. Finanzielle Gründe dürften nicht
beſtimmend ſein, auf einen Gaſt zu verzichten; das wäre in dieſem Falle
ein Sparen am falſchen Orte. Ein Theater vom Rufe unſeres Landes=
theaters
ſollte ſich doch moraliſch verpflichtet fühlen, wenn es aus trif=
tigen
Gründen den Ring im Zuſammenhang nicht mehr zu bringen
imſtande iſt, ſo doch wemigſtens die Götterdämmerung, den Ab=
ſchluß
des gewaltigen Dramas, deſſen drei erſte Abende mit ſo viel Mühe,
Fleiß und Verſtändnis herausgebracht wurden, wieder zum Leben zu
erwecken, um ſo mehr, als wir leider nur noch kurze Zeit das
Glück haben, in Herrn Piſtor einen herrlichen, ja geradezu idealen
Siegfried, in Herrn Hölzlin einen vortrefflichen Hagen zu beſitzen, zwei
Künſtler, um die uns mit Recht viele Bühnen beneiden. Einer für Viele,

Weiblich

Jüngere tüchtige
Stengtypiſtin
in ungek. Stellung
ſucht ſich zu veränd,
Gefl. Ang u. I Zan
die Geſchſt. (*14784

Perf. Stenotypiſtin,
Vertrauensperſon,ca.
10 J. tätig, 1a Zeugn.
u. Refer., ſucht V r=
trauenspoſten
oder
Aushilfsſtellg. Gefl.
Ang. unt H 250 an
die Geſchſt. (*14774

Aelteres, alleinſteh
Frl., tüchtig in allen
Zweigen, ſucht als=
bald
Stellg. i. frauen=
loſem
Haushalt. An=
geb
. u. H 239 an d.
Geſchäftsſt. (*14726

Aelt, perf. Köchin.
welche auch Hausarb
übernimut, ſucht für
gleich Stelle, eventl
Aushilfe, auch ſtun=
denw
. Angeb. unter
H 240 Geſchſt. (e14727

Laufdienst
wird geſ. Liebfrauen
ſtraße 63. (*1479

Jg. Frau ſ. f. vorm.
2 Std. Laufſt. (*1480
Taunusſtr. 40, III., I

Mädchen, 22 J. alt
im Hausalt u. Kochen
erfahren, ſucht Stelle
zum 15. Juni, Ang. u
J 11 Gſchſt. 14819

Suche für 18jähr.
Mädchen aus guter
Familie Aufangsſtel=
lung
in gutem Hauſe
bei gut. Behandlung
bis 15. Juni. Ang. an
Frau Deltan, Schuhlager
Griesheim b. D. (*1482

Männlich
Erf. Buchhalter
(Möbelbranche) ſucht
Stellg., auch als Ver=
käufer
Ang. u. H 257
an die Geſchſt (*14757
ADfene Stellen f
Weiblich)"

Brat=
ſaub
. Mädchen
bis nach dem Spülen
geſ Ernſt= Ludwig=
ſtraße
17, I

Versand-Geschäft
ſucht geeign. Damen
u. Herren zum Be=
ſuch
v. Privatkundſch.
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Nummer 152

Donnerstag, den 2. Juni 1927

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Ernft Ludwig Goebel und Frau
danken herzlichſi für die ihnen
zur Vermählung erwieſene
Aufmerkſamkeit
Darmſiadt, 21. Mai 1927.
(14758

Nach langem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden verſchied geſtern vormittag 11 Uhr meine liebe
Frau, unſere gute Mutter, Schweſter, Schwägerin,
Tante, Großmutter und Urgroßmutter
Frau Eliſe Lochmann
geb. Knörzer
im Alter von 76 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Lüneburg, Lengfeld i. D.
(*14737
Die Beerdigung, findet am Freitag, um 11 Uhr, auf
dem alten Friedhof ſtatt.

DORIS
CHRISTIANE
PFEII
HARTMUTHI PFEIL UND
FRAU LIA
Zurzeit Privatklinik von Dr. Hoff-
mann
und Dr. Wolff, Riedeselstr.
14828

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange unſeres
lieben Entſchlafenen ſagen wir auf
dieſem Wege herzlichen Dank. Be=
ſonders
danken wir den Aerzten und
Schweſtern des Kraukenhauſes Die=
burg
für ihre aufopfernde Pflege, dem
Turnverein 1863, dem Athletenverein
Vorwärts, dem Kraftſportverein Nied.=
Ramſtadt und Werſau, den vielen
Kranz= und Kerzenſpendern, ſowie
allen denen, die ihm die letzte Ehre
(9086
erwieſen haben.
Fran Magarethe Steinbeck
geb. Schroth.
Groß=Zimmern, den 1. Juni 1927.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme zum
Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen ſagen wir
innigſten Dank. Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarrer Marx für die tröſtende Grabrede, ſowie dem
Bruder Schmitt (Evangeliſcher Diakonie=Verein) für
ſeine treue, opferwillige Pflege.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Chriſtian Schwinn Wwe. und Familie,
Kahlertſtraße 3
Eduard Bolz und Familie, Konſtanz,
Werderſtraße 7
prof. Dr. Wilh. Wagner und Familie,
Roquette=Weg 2.
Darmſtadt und Konſtanz, den 30. Mai 1927. 19124

Dankſagung.
Herzlichen Dank für die aufrichtige Teil=
nahme
bei dem Ableben unſeres unver=
geßlichen
Entſchlafenen.
(14800
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Senta Stein.

Für die unſerem teuren Entſchlafenen
erwieſene Treue und für alle Worte
des Troſtes aufrichtigen Dank.
Sophie Volk
Beckſtraße 50.
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[ ][  ][ ]

Seite 8

Donnerstag, den 2. Juni 1927

Nummer 152

Haupitagung der Abteilungen Heffen und
Heſſen=Naſſau des Hauptverbandes Deutſcher
Krankenkaſſen e. V.

Bad Orb. Unter der Leitung des Vorſitzenden Tornau= Frank=
furt
a. M. hielt hier der Landesverband Heſſen und Heſſen=Naſſau der
deutſchen Krankenkaſſen ſeine diesjährige Haupttagung ab. An ihr nah=
men
neben zahlreichen behördlichen Vertretern, die beſonders von den
Verſicherungs= und Oberverſicherungsämtern der beiden Geſamtbezirke
geſtellt wurden, die Vertreter von 76 Krankenkaſſen nahezu 30 Dele=
gierte
teil. Der Samstag brachte eine geſchäftliche, meiſt Verbands=
fragen
berührende Sitzung im Kurhausſaal, in der der Verbands=
geſchäftsführer
Knoblauch=Frankfurt a. M. den Geſchäfts= und Kaſ=
ſenbericht
erſtattete. Ueber die Schaffung eigener Reviſionseinrich=
tungen
verbreitete ſich in einem größeren Referate Verbandsgeſchäfts=
führer
Bohlmann=Berlin. Seine Darlegungen wieſen im beſonde=
ren
auf die Bedeutung der Sozialverſicherung im heutigen Wirtſchafts=
leben
hin, regten eine Vereinheitlichung des kaſſentechniſchen Formular=
weſens
an und wieſen dem Beſtreben der Einrichtungen eigener Redi=
ſionsmöglichkeiten
einen guten Weg. Als weiteren Punkt der Tages=
ordnung
gab Verbandsvorſitzender Tornau=Frankfurt a. M. eine
Darſtellung der Verhandlungspunkte der demnächſt in Königsberg ( Oſt=
preußen
) ſtattfindenden Hauptverſammlung. Die Feſtſetzung der Ver=
bandsbeiträge
brachte die Beibehaltung der letztjährigen Sätze. Als
Ort der nächſten Tagung wurde Eſchwege feſtgelegt.
Am Abend verſammelten ſich die Teilnehmer an der Tagung in der
Kurſtätte Küppelsmühle. Der Abend, an dem die Gaſrfreundlichkeit des
Beſitzers Freund ſich im beſten Lichte zeigte, wurde durch Anſprachen,
Geſangs= und Muſikvorträge verſchönt.

* Griesheim, 1. Juni. Der vorgeſtern Abend im Feſtſaal Zum
grünen Laub vom Solo=Quartett des Landestheaters arrangierte
Opern= und Operettenabend war ſowohl für das Quartet:
ſelbſt als auch für die ſonſtigen Mitglieder unſeres Landestheaters ein
voller/ Erfolg. Das Programm des Abends brachte uns in ſeinem erſten
Teil Lieder von Brahms, Schubert und Lortzing, die von Opernſänger
Hölzlin und Opernſängerin Sitta Müller=Wiſchin mit tiefem künſt=
leriſchen
Empfinden zu Gehör gebracht wurden. Dazu ſang uns das
Soloquartett aus der Zauberflöte O Iſis und Iſiris, mit ausge=
glichener
Stimmenveinheit. Der zweite Teil des Programms war mehr
der heiteren Muſe gewidmet. Er wurde eingeleitet durch Coaplets des
erſten Komikers vom Landestheater, Hans Ney, der als Unwerſalgenie
und Konferenzier das Publikum allmählich in eine heitere, vikrierende
Stimmung brachte. Dazu nun auf den heiteren Ton abgeſtimmte Lieder
Heinrich Hölzlins und von ausgelaſſenem Temperament vorgetragene
Lieder aus Tereſina und lockere Chanſons von Sitta Müller=Wiſchin
gaben dem zweiten Teil ein amüſantes und heiteres Gepräge. Wahre
Lieder=Peulen des Soloquartetts trugen ebenfalls zu dieſer ausgezeich=
neten
Stimmung bei und nötigte das Publikum zu Wiederholungen
und Zugaben. Es freute uns, daß das jüngſte Mitglied des Landes=
theaters
, unſer waſchechter Griesheimer, Jakob Schaaf, mit Solovor=
trägen
auf den Brettern ſich hören ließ. Man konnte konſtatieren, daß
allmählich ein ſicheres muſikaliſches Können bei ihm Platz greift. Möge
ſeine ſchöne Tenorſtimme ihn weiter zu ernſtem künſtleriſchen Streben
aneifern, dann wird der Lohn ſicher nicht ausbleiben. Die Lieder wur=
den
von Kapellmeiſter Erich Riede am Flügel mit hohem künſtleriſchem
Verſtändnis begleitet. Seine vorgetragenen Stücke Nocturno und
Polonaiſe von Chopin ließen in ihm den ausgereiften Künſtler er=
kennen
. Die Pauſen wurden von der Kapelle Rühlemann mit ſchnei=
digen
Märſchen ausgefüllt. Das den Saal bis auf den letzten Platz
füllende Publikum dankte mit ſpontanem Beifall. Den Künſtlern und
Sängern aber rufen wir alle zu: Auf ein baldiges Wiederſehen!
In unſerer Nachbargemeinde Wolfskehlen iſt am Samstag vor=
mittag
der Dachſtuhl des Wohnhauſes des Bäckeymeiſters Schäfer in
der Ernſt=Ludwigſtraße abgebrannt. Die Feuerwehren von Wolfskehlen
und Goddelgu bekämpften das Feuer und verhinderten ein Uebergreifen
auf die Nebengebäude. Die Darmſtädter Berufsfeuerwehr, die mit der
Kreisfeuerſpritze auf der Brandſtelle erſchienen war, brauchte nicht mehr
einzugreifen. Wie man hört, iſt das Feuer durch zwei noch nicht ſchul=
pflichtige
Kinder verurſacht worden, denen Streichhölzer imn die Hände
gerieten. Eine Warnung für Eltern, darauf bedacht zu ſein, daß Feuer=
zeug
nicht in die Hände der kleinen Kinder geraten kann.
nk. Büttelborn, 30. Mai. Die Vorbereitungen zum Bezirksturnfeſt
des Arbeiter=Turn= und Sportbundes, das am Sonntag nach Pfingſten
in den Mauern Büttelborns ſtattfindet, ſind in vollem Gange. Als Feſt=
platz
dient das geſamte Gelände des Turnvereins 1888 (D. T.) einſchließ=
lich
der neuerbauten Turnhalle. Am Feſtzug beteiligen ſich faſt alle
Ortsvereine.
* Eberſtadt, 31. Mai. Vortrag. Im Rahmen einer Verſamm=
lung
des Obſt= und Gartenbauvereins Eberſtadt, die dieſer Tage im
Gaſthaus Zur Eiſenbohn ſtatrfand, ſprach der Vorſitzende des hieſi=
gen
Obſt= und Gartenbquvereins, Herr Lehrer Pörtner, über Schäd=
lingsbekämpfung
an Obſtbäumen. Der Redner ſchilderte die verſchiede=
nem
Arten von Schädlingen und empfahl beſondere Mittel zu deren
Bekämpfung. Die wichtigſten Krankheiten und Schädlinge der Obſt=
bäume
ſind Pilzkrankheiten, freſſende und ſaugende Inſekten. Zu den
erſteren gehören Froftſpanner und Apfelwickler und zu den letzteren die
vevſchiedenen Abarten der Läuſe. Das wichtigſte Mittel zur Bekämp=
fung
iſt das Spritzen mit verſchiedenen Präparaten. Im Anſchluß daran
hielt Lehrer Pörter einen durch Lichtbilder beſonders intereſſanten
Vortrag über Vogelſchutz. Die Ausführungen des Redners wurden mit
ſtarkem Intereſſe und Beifall entgegengenommen.
H. Eberſtadt, 1. Juni. Zur Bürgermeiſterfrage. In
Sachen: Klage des Karl Göhringer u. Gen. in Eberſtadt gegen den Ge=
meinderatsbeſchluß
vom 16. Auguſt 1926 wegen Anſtellung eines Be=
rufsbürgermeiſters
in der Gemeinde Eberſtadt iſt Termin zur münd=
lichen
Verhandlung vor dem heſſiſchen Verwaltungsgerichtshof auf
Samstag, den 11. Juni, anberaumt worden.
* Pfungſtadt, 31. Mai. Der Tarnverein Pfungſtadt hielt
eine Verſammlung ab, in der über die Wahl des Platzes für die ge=
plante
Turnhalle beraten wurde. Mit großer Stimmenmehrheit
wurde beſchloſſen, die Halle auf dem jetzigen Turnplatz zu errichten.
* Pfungſtadt, 31. Mai. Die Verpachtung der Pfarxbe=
ſoldungsgüter
. Die Verpachtung der hieſigen Pfarrbeſoldungs=
güter
iſt vom Landeskirchenamt genehmigt worden unter der Voraus=
ſetzung
, daß die Pächter in der Lage ſind, bis zum 10. Juni Bürgen
zu ſtellen.
* Nieder=Ramſtadt, 31. Mai. Am Sonntag wurde in der hieſigen
ebangeliſchen Kirche das Kirchengeſangvereinsfeſt der Oſthälfte des
Dekanats Eberſtadt gehalten. Es nahmen an ihm die Kirchenchöre von
Eberſtadt, Seeheim, Nieder= und Ober=Beerbach, Nieder= und Ober=
Ramſtadt teil, die ſich für den Gottesdienſt zu einem Maſſenchor von
etwa 240 Sängern vereinigten und drei wuchtige Choräle zum Vortrag
brachten: Dir, dir Jehova von Joh. Seb. Bach, Sollt’ ich meinem
Gott nicht ſingen? und Komm, o komm, du Geiſt des Lebens in dem
neuen Satz von Arnold Mendelsſohn. Die Feſtpredigt des Herrn
Pfarrer Sehrt aus Ober=Klingen über Pſalm 147,1 verſtand es, alle
Zuhörer zu packen und in die Tiefe zu führen und ſo dem ganzen Feſt
die rechte Weihe zu geben. Den Dienſt am Altar verſah Pfarrer Weigel=
Nieder=Ramſtadt. Eine Nachfeier im Saal Zur Poſt vereinigte die
Kirchenchöre dann noch zu einem geſelligen Beiſammenſein. Hier war
ſämtlichen Vereinen Gelegenheit geboten, durch Vortrag eines oder
mehrerer Lieder ihr Können zu zeigen, und es entſtand ein fröhlicher
Wetteifer im Singen, der von tüchtiger Arbeit zeugte und gute
Leiſtungen zutage förderte. Pfarrer Wags=Ober=Ramſtadt, der Vor=
ſitzende
des Kirchenverbandes im Dekanat Eberſtadt, begrüßte die An=
weſenden
, Pfarrer Weigel=Nieder=Ramſtadt überbrachte die Grüße des
Dekanats und gab zugleich als Ortsgeiſtlicher ſeiner Freude darüber
Ausdruck, daß wir dieſes ſchöne Feſt in Nieder=Ramſtadt feiern konnten.
Etwa um 7 Uhr wurde die Verſammlung geſchloſſen, und die Vereine
verließen Nieder=Ramſtadt in dem Bewußtſein, ein ſelten ſchönes Feſt
miteinander verlebt zu haben, das ihnen neue Freudigkeit und neuen
Eifer für ihre Arbeit gegeben hat.
* Roßdorf, 31. Mai. Verſetzung in den Ruheſtand.
Rektor Wilhelm Heß an der hieſigen Volksſchule tritt auf Grund des
Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten am 1. Juni in den
wohlverdienten Ruheſtand. Lehrer Heß beſuchte das Lehererſeminar
in Friedberg, von dem er im Jahre 1881 abging. Während ſeiner hieſi=
gen
Schultätigkeit hat er ſich das Vertrauen der Einwohnerſchaft und
des Lehrerkörpers zu verſchaffen gewußt. Er trat auch ſonſt im öffent=
lichen
Leben mehrfach in führender Weiſe hervor.
Wembach i. O., 1. Juni. Freunde der Waldgottesdienſte haben
auch in dieſem Jahre am 2. Pfingſtfeiertag, um 2 Uhr, Gelegenheit, ſich
an einem ſolchen in dem nahen Buchenwalde zu beteiligen. Von dem ſo
vielgenannten China wird der Baſeler Miſſionar Lauk erzählen, der in
den Jahren 19101921 dort in der Miſſionsarbeit ſtand. Geſangschöre
und der Poſaunenchor von Reinheim werden mitwirken. So dürfen wir
ams wieder auf eine ſchöne Feierſrunde freuen, wenn uns günſtiges
Wetter beſchert wird; bei ungünſtigem Wetter iſt die Feier in unſerer
Waldenſer Dorfkirche.

r. Babenhauſen, 1. Juni. Der landwirtſchaftliche Gemarkungs=
rundgang
, der dieſer Tage unter Führung des Herrn Landw.
Aſſeſſors Dr. Roth=Groß=Umſtadt hier unternommen wurde, er=
freute
ſich einer ſehr guten Beteiligung. Ueber zwei Stunden dauerte
der für alle ſehr lehrreiche Rundgang, bei dem Herr Dr. Roth an
Hand der anſchaulich betrachteten Feldſtücke von den verſchiedenen
Bodenarten, ihrer Bearbeitung, der Düngung, dem Saatenſtand, dem
Saatgut, der Ausſaat, Pflege und Ernte der Feldfrüchte ſprach. Die
ſich an den Rundgang anſchließende Verſammlung im Gaſthauſe zum
Adler war durch die von Herrn Dr. Roth bereitwilligſt gegebenen Be=
lehrungen
über Anfragen, für die awweſenden Landwirte ſehr frucht=
bringend
.
Lichtenberg, 1. Juni. Auf der Landſtraße von Lichtenberg i. O
nach Groß=Bieberau ſtürzte die Ehefrau Sophie Arnold, Darmſtadt,
Mathildenplatz 11, wohnhaft, Tochter des Schreinermeiſters Leopold
Klipſtein, Pankratiusſtraße 17, infolge eines Ohnmachtsanfalles in voller
Fahrt von ihrem Rade, ſo daß ſie einen ſchweren Schädelbruch und Ge=
hirnerſchütterung
davontrug.
Vielbrunn, 31. Mai. Feldrundgang. Bei dem Feldrund=
gang
durch die hieſige Gemarkung hielt Landwirtſchaftsaſſeſſor Haury=
Michelſtadt lehrreiche, leicht verſtändliche Vorträge über die Verſchieden=
artigkeit
der jeweils erforderlichen Düngung. Er behandelte in ſeinen
Ausführungen Beſtandteile und Zuſammenſetzung der Mineraldünger
und machte Angaben über Quantum und Zeitpunkt des Ausſtreuens.
Er erläuterte, wie Krankheiten und Feinde der Pflanzen zu bekämpfen
ſeien u. a. m. Zum Schluß wurde eine zu Düngungsverſuchen in 20
Parzellen eingeteilte Verſuchswieſe beſichtigt und konnte man an Ort
und Stelle die Wirkung der verſchiedenen Dünger feſtſtellen.
Kirchbrombach, 1. Juni. Herr W. Ihrig errichtet gegenwärtig
einen neuen Saal mit eingebauter Bühne. Am Samstag feierte man
das Richtfeſt. Unſer Ort iſt nun im Beſitze zweier moderner Säle.
* Michelſtadt, 1. Juni. Vom Brunnenfeſt. Wie wir bereits
vor kurzem berichten konnten, findet auch in dieſem Jahre wieder das
althergebrachte Brunnenfeſt in Michelſtadt ſtatt. Die Sitte iſt auf
einen germaniſchen Quellenkultus zurückzuführen. Die Germanen um=
gaben
bei einem Frühlingsfeſt die Quellen mit einem Reiſenhag, in
deſſen Mitte ſie ihren Göttern opferten. Im Laufe der Zeit und nach
Einführung des Chriſtentums änderte ſich, die Feier. An den Quellen
wurden die Meßopfer gefeiert. Nachdem die Quellen gefaßt und in
die Stadt geleitet worden waren, ſetzte ſich der Brauch durch Schmückung
der Brunnen an Pfingſten fort. Die Bevölkerung hält treu an der
alten, ſchönen Sitte feſt.
Hebſtahl, 1. Juni. Preisſchießen. Am Himmelfahrtstag und
am Sonntag=Exaudi hielt der Schützenverein Diana auf ſeinem Stand
bei Gaſtwirt Schmidt (zum Hirſch) das diesjährige Preisſchießen ab.
Der gute Ruf des Vereins, hatte eine ſtattliche Anzahl Freunde des
edlen Schießſports aus Eberbach, Beerfelden und Unter=Sensbach herbei=
gelockt
, zudem auch das Wetter an beiden Tagen prachtvoll war. Die
Auswahl der Preiſe, ebenſo die gebotenen Schießleiſtungen waren in
höchſtem Maße zufriedenſtellend, ſo daß die diesjährige Veranſtaltung
des Vereins als beſtens gelungen bezeichnet werdem kann. Hierzu trugen
auch nicht wenig die guten Speiſen und Getränke des Gaſthauſes Zum
Hirſch bei. Preisverteilung wie folgt: 1. Preis Wilhelm Völker, Eber=
bach
, 59 Ringe; 2. Preis Dr. Jäger, Beerfelden, 59 Ringe; 3. Preis
Georg Gärtner, Hebſtahl, 58 Ringe; 4. Preis Heirich Völker, Unter=
Sensbach, 58 Ringe; 5. Preis Wilhelm Gärtner 3., Hebſtahl, 58 Ringe;
6. Preis Jakob Schmidt, Hebſtahl, 57 Ringe; 7. Preis Adam Völker,
Hebſtahl, 57 Ringe; 8. Preis Adam Heiß 2., Unter=Sensbach, 57 Ringe=
9. Preis Wilhelm Völker, Unter=Sensbach, 56 Ringe; 10. Preis Georg
Holſchuh, Hebſtahl, 55 Ringe; 11. Preis Heinrich Gärtner, Beerfelden,
55 Ringe: 12. Preis Lehrer Göttmann, Unter=Sensbach, 54 Ringe; 13.
Preis Wilhelm Volk, Beerfelden, 52 Ringe; 14. Preis Bürgermeiſter
Gärtner, Hebſtahl, 50 Ringe.
* Wald=Michelbach, 1. Juni. Einbruch. Dieſer Tage wurde im
Stationshaus zu Affolterbach ein ſchwerer Einbruch verübt. Die Diebe
drangen in die Gepäckräume, dann in die Büroräume, verſuchten die
Kaſſe gewaltſam zu öffnen, doch war die ganze Beute nur eine Fahr=
karte
. Die Polizei fahndet eifrigſt nach den unbekannten Dieben.
* Von der Bergſtraße, 1. Juni. Starker Verkehr. Der letzte
Maienſonntag war ein Verkehrstag erſten Ranges. Das herrliche Wet=
ter
lockte Tauſende von Fremden aus den Nachbarſtädten an die ſchöne
Bergſtraße und in den romantiſchen Odenwald, das Weſchnitztal und den
Ueberwald. Ein Tag der alten Leute. Am Sonntag trafen
ſich zum erſten Male die Sozialrentner aus den benachbarten Städten
in Schwetzingen. Es mögen etwa 600 alte Leute geweſen ſein, die an
der Tagung teilnahmen. Die Schwetzinger Bevölkerung tat alles, um
den Beſuchern den Aufenthalt recht angenehm zu machen. Nachmittags
fand im Jagdſaal eine kurze Konferenz ſtatt, in der über die Sorgen
der alten Leute und die notwendige Erhöhung der Renten geſprochen
wurde. Muſikaliſche und künſtleriſche Unterhaltungen wechſelten mit=
einander
ab.
* Gernsheim, 1. Juni. Das 10jährige Stiftungsfeſt des Reichs=
bundes
der Kriegsbeſchädigten, Witwen und Waiſen, Ortsgruppe Gerns=
heim
, im Saalbau Zum Darmſtädter Hof nahm einen ſchönen Verlauf.
Im Mittelpunkt des Abends ſtand die Feſtrede des in der Friedens=
bewegung
ſehr bekannten Pfarrers Freſenius=Eſſenheim. Der Vor=
ſitzende
der Ortsgruppe, Herr Hausmeiſter Wolf, fand zu Eingang
der Veranſtaltung herzliche Worte der Begrüßung. Als Vertreter der
Gemeindeverwaltung war Herr Bürgermeiſter Hoffmann anweſend, der
ebenfalls einige Worte an die Feſtteilnehmer richtete. Mehrere Reigen,
verſchiedene lebende Bilder, Muſikvorträge und Theaterſtückchen ver=
ſchönerten
den Abend. Seitens der männlichen Mitglieder hätte der
Beſuch unbedingt beſſer ſein dürfen. Am Dienstag nachmittag wurde
unſer Städtchen durch Feueralarm in Aufregung geſetzt. In der
Scheune des Landwirts Karl Heppert war in bis jetzt unaufgeklärter
Weiſe ein Brand ausgebrochen, der jedoch durch ſofortiges Eingreifen der
Bewohner und Nachbarsleute ſogleich erſtickt wurde. Dem raſchen
Entſchluß iſt die Verhütung eines größeren Brandes, der nach der
Situation der Gebäude reichliche Nahrung gefunden hätte, zu verdanken.
Kommenden Freitag nachmittag um 7 Uhr finder eine Sitzung des
Gemeinderats ſtatt. Zur Tagesordnung ſtehen in der Hauptſache die
Beratung des Waldwirtſchaftsplanes für 1928 Rf., die Beratung des
Gemeindevoranſchlags für 1927 Ri., die Ernennung einer Rechnungs=
prüfungskommiſſion
, ein Geſuch des Bäckermeiſters Emil Grüll um
Erlaubnis zum Betrieb einer Kaffeewirtſchaft und die Regelung der
Schulgartenfrage. Im nichtöffentlichen Teil gelangen verſchiedene An=
gelegenheiten
zur Bergtung und Beſchlußfaſſung. Im Monat Mai
wurden beim hieſigen Standesamt regiſtriert: 7 Geburten, 2 Ehe=
ſchließungen
und 5 Sterbefälle. Das Gaſthaus Zum Waldfrieden
Eigentümer Johann Nikolaus Schnatz dahier, iſt bald fertiggeſtellt.
Der Eigentümer gedenkt den Wirtſchaftsbetrieb bis ſpäteſtens
1. Juli Ifd. Js. aufnehmen zu können. Für Auswärtige dürſte ſich der
Befuch zur gegebenen Zeit lohnen, da die Lage des Gaſthauſes eine
wirklich ſchöne iſt.
Gernsheim, 1. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
1. Juni, vormittags 6 Uhr, 1,42 Zentimeter.
* Viernheim, 1. Juni. Lebensmüde. Ein B Jahre alter, auf
dem benachbarten Scharhof bedienſteter Knecht, ſtellte ſich vor ein von
Sandhofen kommendes Auto, hob beide Hände hoch und rief: Fahrt
mich tot! Das Auto war mit fungen Leuten beſetzt. Der Chauffeur
wollte raſch ausweichen, fuhr aber gegen einen Baum, ſo daß der Wagen
ſtark beſchädigt wurde. Die Inſaſſen wurden durch Glasſplitter leicht
verletzt, der Lebensmüde dagegen erlitt ſchwere Verletzungen und mußte
in das ſtädtiſche Krankenhaus nach Mannheim verbracht werden. Er iſt
daſelbſt geſtorben.
* Gadern, 1. Juni. Der Gemeinderat beabſichtigt die Erbauung
eines neuen Schulhausgebäudes. In dem Neubau ſollen die
höhere Schule, die Volksſchule und ein Volksbad eingerichtet werden.
In dem jetzigen Schulhauſe will man die Bürgermeiſterei und die
Räume der Fortbildungsſchule unterbringen. Die Verhandlungen über
die Ausführungen des Planes ſind im Gange. Der Neubau wurde mit
rund 150 000 Mark veranſchlagt.
a. Groß=Rohrheim 31. Mai. Bundesfeſt des Riedſänger=
bundes
. An dem am 10. Juli d. J. dahier ſtattfindenden Bundes=
feſt
des Riedſängerbundes, das mit der Fahnenweihe des Männergeſang=
vereins
verbunden iſt, beteiligen ſich 20 Vereine mit 500 Sängern. Dem
Feſtzug werden Gruppenbilder, das deutſche Lied darſtellend, ein be=
ſonderes
Gepräge verleihen.

Das Jugendherbergswerk 1926.

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Der Jahresbericht des Verbandes für deutſche Jugendherbergen
jetzt veröffentlicht. Die Ortsgruppenzahl ſtieg von 830 auf 900,
Zahl der Jugendherbergen von 2200 auf 2300. Die Mitgliederzahl hie
ſich auf 70000 trotz der Erwevbsloſigkeit. Immer deutlicher tritt dun
Ausbau, Neubau und Kauf von geeigneten Anweſen der Uebergang bo
Norgelaß zum Eigenheim mit belebender Farbe, gediegener Ausſtattun
Behaglichkeit und Häuslichkeit hervor. Durch Neubauten und Kn
ſtieg die Zahl der Eigenheime auf 150. Trotz des regneriſchen 1
günſtigen Wanderwetters ſtieg die Uebernachtungsziffer, gefördert du
die Wiederherſtellung des halben Fahrpreiſes für Jugendfahrten
1 460 000 auf 2 107 000. Die höchſten Uebernachtungsziffern hatten
Gaue Sachſen mit 235 243, Rheinland uit 207 661, Nordmark 1826
Brandenburg 181 712, Bayern 170 417, Mittelelbe 140 445, Sauerlt
138 025, Baden 137 522. Die meiſt beſuchten Jugendherbergen ware
Hohnſtein (Sächf. Schweiz) 48 009, Dresden 2868, Hamburg B
Oſtrau (Sächſ. Schweiz) 20 333, Leipzig 19 337, Koblenz 18 739,
dorf 18 239, Berlin 17 186, Neugraben (Nordmark) 10 987 Neugrah
216 961, Heidelberg 15 018, Detmold 14 500, Goslar 13 968, Münch
13 830, Der (Münſterland) 13.309, Tiefenſee (Brandenburg) 13
Lübeck 12 458, Weimar 12000, Eiſenach 12000, Brieſelang (Brande
burg) 11 981, Chorin (Brandenburg) 11 511, Konſtanz 11 400, Stet
11 338, Thale (Harz) 10 366, Kl. Köris (Brandenburg) 10 351, Ludti
ſtein (Heſſen) 10 148, Altena (Sauerland) 10 146. Somit haben
Jugendherbergen höhere Uebernachtungsziffern als 10000. Die H.
bergsgäſte waren zu 30 Prozent Volksſchüler, 32 Prozent höhere Schal
und Studenten, 38 Prozent Schulentlaſſene. Eine erfreuliche Stei
rung bis zu 30 Prozent hat die Anteilziffer der Mädchen aufzuweiſe
Einige Eigenheime melden, daß faſt die Hälfte der Gäſte weiblich ty
Gute Fortſchritte brachte das Jahr bezüglich der behördlichen Ba
ſtellen. Finanzielle und ſonſtige Unterſtützung erfuhr das Werk au
Reichsminiſterium, den Landesverſicherungsanſtalten, den Krankenka)
von Städten, Kreiſen, Gemeinden. Ein leuchtendes Vorbild für
Länder, deren Hilfe ſonſt, Preußen an der Spitze, ungenügend iſt,
Sachſen. Die Werbung hat gute Fortſchritte gemacht. Begehrt war
die Werbefilme. Gute Beziehungen werden zur Preſſe unterhalt
Das Reichsherbergsverzeichnis erſchien in einer Auflage von 40000, d
Zeitſchrift Jugendherberge in 105 000. Geklagt wird noch über manu
hafte Ausſtattung einzelner Jugendherbergen, Wäſchemangel.
fehlen auch Jugendführer. Dennoch wird der Ausblick in die Zuku
als recht erfreulich bezeichnet, denn die Wanderſehnſucht in der deutf4
Jugend iſt erwacht.

a. Groß=Gerau, 30. Mai. Schaufenſterwettbewerb. A
dem Schaufenſterwettbewerb der Gerauer Woche gingen folgende Firm
als erſte Preisträger hervor: Joſef Dasbach, Friedrich Diehl, Phil
Engeroff, Marx Guthmann, Jakob Graf, Jourdan u. Co., J. und
Lahr, Wilhelm Schad 2., Luwig Schaffner, Jakob Wirthwein.
Preisrichterkommiſſion beſtand aus Vertretern des Einzelhandelsv/
bandes in Darmſtadt. Sie vertraten den Standpunkt, daß den
der erſte Preis gebühre, deren Fenſter den meiſten Anreiz zum Ka
gibt. Wie verlautet, übertrifft der Erfolg der Ausſtellungen
Adler und im Weißen Roß über. Das ſchaffende Leben im Gerau
Land die Erwartungen derart, daß ſie bis morgen verlängert wur?
a. Aus dem Kreiſe Groß=Gerau, 31. Mai. Zuckerrübenb
Da die Zuckerrübenfabriken den zum Anbau der Rübe erforderliy
Samen unentgeltlich liefern, und die Saatkartoffeln heuer ſehr hoch
Preiſe waren, werden in dieſem Jahre noch größere Flächen mit Zud
rüben beſtellt wie in 1926. Vom Weidwerk. Während noch 0
einigen Jahren die Jagdgründe ſehr unter der Wilddieberei zu le
hatten, iſt es jetzt in den Jagdgehegen recht ſtill geworden. Infolge
hohen Strafen, beſonders aber durch die niedrigeren Fleiſchpreiſe, heb
die Wilderer ihr gefahrvolles Handwerk aufgegeben.

mit dem Bchwarzen Kear

* Offenbach, 1. Juni. Der Heſſiſche Städtetag trat
Montag erſtmals in ſeinem neuven Vorort Offenbach a. M. unter
Vorſitz des Oberbürgermeiſters Granzin zuſammen. Zum Geſchäftsfüm
wurde Verwaltungsamtmann Helmſtaedter, Offenbach a. M., gewäh
Aus der Fülle des Beratungsſtoffes ſeien hervorgehoben, die Erhebr
einer Gemeindebierſteuter umd einer allgemeinen Wertzuwachsſte
ſowie der Entwurf des Gemeindebeamtengeſetzes. Die Tagung
zugleich ein Abſchied für den in den Ruheſtand tretenden auch um
Heſſiſchen Städtetag hochverdienten Bürgermeiſter Dr. Kayſer, Bd
Nauheim, für deſſen im Plenum und in den Kommiſſionen vorbild ic
nie verſagende Arbeitsfreude der Vorſitzende herzlichſte Worte der
erkennung fand. An dem Schluß der Veranſtaltung nahm auch eine
ordnung der Stadt St. Pölten bei Wien teil, die ſich gegenwärtig
die Verwaltungseinrichtungen der Stadt Offenbach, namentlich über M
Ausbau der ſozialen Fürſorge unterrichtet.
* Offenbach, 1. Juni. Der Heſſiſche Städtetag
Offenbach a. M. Anläßlich ſeiner Offenbacher Tagung beſichty
der Heſſiſche Städtetag das Deutſche Ledermuſeum. Nach einleitenn
Vortrag, welcher Ziel und Zweck des Muſeums erläuterte, wurden Bi
Nundgang die hauptſächlichſten Stücke beſprochen und am Hand
ſelben die verſchiedenarngen Techniken und Zierweiſen früherer J
hunderte und fremder Völker erläutert. An der Beſichtigung nah
auch zwei Vertreter der Stadt Wien teil, die ſich bei dem Ruf Wiensa
Stätte qualitativ hervorragender Lederarbeit in beſonderem Maße
das Muſeum intereſſieren und deſſen Bedeutung würdigten. Oe
bürgermeiſter Gläſſing ſprach die Bewunderung der Anweſenden
das in 10 Jahren Geſchaffene aus und beglückwünſchte die Stadt O‟
bach zu dieſem wertvollen Muſeum, das ſich in wenig Jahren en
großen weitverbreiteten Ruf gleich dem der Offenbacher Kunſtgewel
ſchule zu ſichern wußte.
* Bad=Nauheim, 31. Mai. Oberheſfiſcher Katholik
tag. Hier fand letzten Sonntag ein oderheſſiicher Karhoinentag
Die für nachmittags 3 Uhr angeſetzte öffentliche Verſammlung in
Turnhalle wies einen ſo ſtarken Beſuch auf, daß eine Parallelverſan
lung im Saal der Turngemeinde anberaumt werden mußte. In
den Verſammlungen ſprachen Domkapitular Prof. Dr. Schmidt=M:0
und Reichstagsabgeordneter Hoffmann=Ludwigshafen. Prof. Schn
behandelte die kirchliche und ſoziale Tätigkeit des großen Mai
Biſchofs von Keppler, deſſen Todestag ſich jetzt zum 50. Male ic
Abg. Hoffmann beſchäftigte ſich eingehend mit ſozialpolitiſchen Frad
Es wurde eine Entſchließung angenommen, in der es u. a. heißt,
Katholiken von Oberheſſen fordern mit allem Nachdruck, daß auch
die katholiſchen Kinder Heſſens eine Schule geſchaffen werde, die
kirchlichen Anforderungen, namentlich den Grundſätzew des Elternrc
und der richtig verſtandenen Gewiſſensfreiheit entſpricht.
* Gießen, 1. Juni. Gießen bekommt einen Viehxu
Um den neuzeitlichen Anfordevungen an den Gießener Viehhof geel
werden zu können, hat der ſtädtiſche Marktausſchuß, wie man hör=
ſeiner
letzten Sitzung einſtimmig beſchloſſen, einen ſtädtiſchen Viell
zu ſchaffen. Ueber die Erbauung des Gebäudes werden die ſtädtic
Körperſchaften in aller Kürze endgültig zu beſchließen haben und ar0
auch die Mittel bewilligen müſſen. Nach Lage der Dinge iſt
daran, zu zweifeln, daß die Stadtverordnetenverſammlung dem
ſchluſſe des Marktausſchuſſes beitreten wird.
* Wölfersheim, 31 Mai. Das Ueberlandwerk Wölfeſ
heim hat im Betriebsjahr 1925/26 für etwa 15 Millionen Kilone
ſtunden verkauften Strom 2 556 002 Mark eingenommen. Der Sto
bezug des Werkes belief ſich auf 834 423 Mark. Insgeſamt ſchloß
Betriebsergebnis in Einnahme und Ausgabe mit 3 062 765 Mark
Das Betriebsergebnis und die Unterhaltung des Waſſerkraftwel
Lißberg zeigte 127 170 Mark bei einer Stromerzeugung von 49
Kilowattſtunden. Die Vermögensrechnung des Ueberlandwerkes bei
in Einnahme und Ausgabe 10 212293 Mark. Für das 14 Betriebs‟
1927 ſind die Einnahmen und Ausgaben mit 2 870 000 Mark veranſche
An Stromverkauf hat man für 14 Millionen Kilowattſtunden 239
Mark eingeſetzt, für Strombezug des Werkes 930000 Mark. Aus
Kraftwerk Lißberg werden etwa 4 Millionen Kilowattſtunden S
bezogen werden. Die Koſten für die Betriebsführung belaufen ſich)
460 000 Mark. Für die nächſten Jahre ſind bedeutende Erneuerd
vorgeſehen, ſo iſt eine neue Waſſerzuleitung von Obbernhofen und
Ausbau eines Schwelwerkes im Gange.
* Grünberg, 1. Juni. Aus der letzten Gemeinderatsſitz
iſt zu berichten: Außer dem im Laufe dieſes Jahres auf der Kas
zu errichtenden Gebäude, welches Finanzamt, Finanzkaſſe und Beaur
wohnungen in ſich aufnehmen ſoll, plant die Reichsfinanzverwa.1
daneben vier weitere Beamtenwohnungen bereitzuſtellen, und zwar. 10
dieſe unter Zuhilfenahme von Darlehen des Reiches und des Srd
von der Gemeinde errichtet werden. Es wird heſchloſſen, in din
Jahre zunächſt zwei Vierzimmerwohnungen zu erbauen und die O
Dreizimmerwohnungen bis zum nächſten Jahre zurückzuſtellen. 2
ergeht heute der ſeit langem von der Bürgerſchaft erwartete Be7
mit 8 gegen 6 Stimmen, daß die Höfentränke zugeworfen werden.
ſobald genügend verfügbares Auffüllmaterial frei wird. Das
Kaufmann Krumm=Atzenhain gekaufte Baugelände am Bahnüber.
der Londorferſtraße iſt jetzt von der Stadt durch Tauſch ewwo‟
worden, da es die Stadt zur Abrundung ihres eigenen Geländebe‟
benötigt.
* Oitenberg (Oberheſſen), 1. Juni. Neues Selbſtanſch
mt. Das in den letzten Monaten errichtete neue Selbſtanſchlu ?
ſt in
rieb genommen worden,

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der Wilddieberei zu
igeren Fleiſchpreife, 119

Nummer 152

Chriſtine Berthold.

Roman von Emma

9

Nuß.
(Nachdruck verboten.)

Schweſter Paula war, durch das Jammeregeſchrei erſchreckt,
Gerbeigeeilt und hatte noch eben Suſis letzte Worte gehört. Mit
einem Blick glaubte ſie die ganze Begebenheit zu überſehen und
zu erkennen. In höchſter Erregung, die Worte faſt überſtürzend,
Ftieß ſie heraus: Hab’ ich’s nicht immer geſagt Art läßt nicht
won Art? Da haben Sie’s nun. Jetzt fängt es ſchon an, und
es wird ſo enden, wie ich ja ſtets prophezeie, daß die Chriſtine
einmal genau wie ihre Mutter als Verbrecherin im Zucht=
Haus ..
Ein zorniger Laut hinderte ſie am Weiterſprechen.
Schweſter Marianne war auch infolge des Schreiens beſtürzt
Herbeigeeilt und ſtand nun mit ſprühenden Augen vor der auf=
gebrachten
Sprecherin: Mäßigen Sie ſich doch etwas, Schweſter
Paula, und behalten Sie Ihre empörenden Aeußerungen doch
nehr für ſich! Und flüſternd, aufgeregt auf Suſi deutend,
raunte ſie ihr zu: Soll das Kind hier denn auch dieſen Unſinn
Hören?
Ach, das ame Ding iſt ja halb ohnmächtig, meinte die
Schweſter Paula nun doch etwas kleinlaut.
Sie wandten ſich nach Suſi um, die plötzlich ſtill geworden
Spar und ſich mit geſchloſſenen Augen die ſofortige Behandlung
Her Hausmutter gefallen ließ. Sie ſchien zum Glück nichts von
wen unbedachten Worten verſtanden zu haben.
Und ſo begaben ſich beide Schweſtern wieder hinaus an ihre
SArbeit, beide erfüllt von dem Gedanken für und gegen Chriſtine
BBerthold, das Kind der Zuchthäuslerin.
Drittes Kapitel.
Ein langgezogener, ſchriller Glockenton hallte über den Hof
nd drang durch die hellerleuchteten Scheiben des Spielſaales
beitbewerhᛋ) su den Ohren der da drinnen ſo eifrig Beſchäftigten.
Heute war der Spielſaal anderen Zwecken dienlich. Heute
rdon u. Co, 7. u11 rmhüllte ihn ein Geheimnis, das die Außenſtehenden mit einer
ans Fieberhafte grenzenden Neugierde, die Wiſſenden aber, die
des Einzelhmdek) Grinnen wie die Heinzelmännchen um Schweſter Marianne hel=
Fend herumſprangen, mit Stolz und freudiger Genugtuung
erfüllte.
Und noch einmal tönte die Glocke. Es begehrte einer da
Draußen Einlaß, die Mägde aber hatten es wohl überhört.

Donnerstag, den 2. Juni 1927
Jetzt knirſchte unter den Holzſchuhen der Magd der dicht=
verſchneite
, ſchmale Weg zum Tor. Wenige Augenblicke ſpäter
trippelten zagende, ängſtliche Füßchen und daneben ein ſchwerer
Schritt an der Seite der Magd wieder den Weg entlang zum
Hauſe.
An den Fenſtern des Spielſaales preßten ſich die Näschen
platt. Schweſter Marianne blickte über ſie hinweg erſtaunt auf
die vier Geſtalten da draußen. Der ſchmale Lichtſtreifen beleuch=
tete
die mit weißverſchneiten Kapuzen verhüllten Geſichter.
Das iſt der Weihnachtsmann, flüſterte ein Stimmchen in
dem Saale.
Nein, das iſt das Chriſtkind mit drei Englein, verbeſſerte
ein anderes.
Ihr ſeid dumm, lachte da die nun achtjährige Chriſtine,
daß ihre zwei braunen Zöpfe, nur ſo flogen. Das iſt eine
fremde Frau mit drei Kindern, die ſie uns bringt, damit ſie
auch einen Weihnachtsbaum haben. Nicht wahr, Schweſter
Marianne?
Ja, mein Kind, ſo mag es wohl ſein.
Draußen verſchwanden die Ankömmlinge in der Halle, und
drinnen arbeiteten die kleinen Hände unter Schweſter Marian=
nens
Leitung weiter und häuften Gold und Silber, Pracht und
Herrlichkeit auf die hohen, ſchlanken Tannen, die ihres Sieges
gewiß den glitzernden Schmuck ſich anlegen ließen.
Es ſteckte ein verhaltener Jubel in den Kindern, die den
Vorzug hatten, als die tüchtigſten der Zöglinge hier mithelfen
zu dürfen.
All der ſtrenge Ernſt des Hauſes ſchien von ihnen gewichen,
denn auch hier feierte man, wie in allen deutſchen Landen, mor=
gen
Weihnachten, das Feſt der Kinder. Morgen war der ſo
ſehnſüchtig erwartete heilige Abend!
Vor der Türe polterte es, und die Schweſter ſagte: Ah,
jetzt kommen die Kiſten, geh’, Klara, ſchließe die Tür auf.
Hei, wie da die Köpfe nach der Türe flogen.
Die Kiſten! Und richtig wieder aus Hamburg flüſterte
die zwölfjährige Klara Fiſcher ihrer Nachbarin zu. Wer uns
nur jedes Jahr ſo viel ſchöne Sachen aus Hamburg ſchickt?
Wo iſt denn Hamburg? fragte Chriſtine. Muß man da
viel laufen, bis man hinkommt?
Oh, Hamburg liegt in Paris und iſt eine furchtbar große
Stadt, erklärte eine kleine Vielwiſſende.
Was redeſt du da für Unſinn, Lieschen? Und Schweſter
Marianne erzählte nun von der Leiter herab der hoch aufhor=
chenden
Chriſtine von Hamburg und ſeinem großen Hafen mit
den Rieſenſchiffen, die viel größer waren als das Waiſenhaus
Sie ſprach davon, wie die Menſchen darauf weit übers Meer

fahren in heiße, ferne Länder, wo es nie Winter und nie kalt
iſt, wo ganz ſchwarze Menſchen, wohnen, die buntfarbige Ge=
wänder
tragen wie die Papageien, die in ihren Wäldern laut
kreiſchend, die Bäume zu vielen Hunderten umflattern. Daß
dann dieſe Menſchen wieder ihre Waren gegen unſere eintau=
ſchen
und den ſtolzen Schiffen Reis und Kaffee, Palmöl und
Gummi, ſeltene Früchte und köſtliche Gewürze für uns mit=
geben"
.
Chriſtine vergaß die Welt um ſich her. Wie ein Märchen
klang ihr dieſe Schilderung, und wie eine Märchenkönigin er=
ſchien
ihr die junge, blonde Schweſter da oben, von gleißendem
Gold und Silber umgeben, die ihr all das Schöne, Herrliche ver=
kündete
, die ſie in eine Welt ſchauen ließ, die über alle Begriffe
ſchön und wunderbar ſein mußte.
Mit zitternden Händchen reichte ſie ihr die Nüſſe und Aepfel
und ſah vor ſich im Geiſte das Bild der Weiſen aus dem Mor=
genland
, die auch das alles zu dem Jeſuskindlein brachten,
wovon Schweſter Marianne geſprochen hatte, und die gewiß
auch mit einem Schiff aus Hamburg gekommen waren. Und
fortan mußte ſie wohl, immer an Hamburg denken, wenn ſie
oben im Beetſaal den Mohren auf dem Bilde anſah, und die
heiligen drei Könige, wie ſie mit ihren reichen Schätzen vor dem
Gottesſohn knieten.

Drei freude, kleine Mädchen waren am Abend mit bei Tiſch.
Sie waren vorhin aufgenommen worden und die eine ſaß
zwiſchen Suſi und Chriſtine beim Eſſen. Sie war ſchüchtern und
ſagte, daß ſie Anni Zeller hieße.
War das deine Mutter, die mit euch kam? forſchte
Chriſtine.
Nein, unſere Nachbarin. Unſere Mama iſt viel feiner,
lautete die ſtolze Antwort des blaſſen und äußerlich gänzlich
verwahrloſten Kindes. Sie ſenkte jedoch vor Chriſtinens ver=
ſpundert
über ſie hinſtreichenden Augen etwas verlegen den Blick.
Seid ihr morgen zum heiligen Abend auch hier? fragte
nun Suſi.
Anni nickte. Unſere Mama iſt ja krank. Da müſſen wir
doch ſo lange hier bleiben.
Weiß aber denn der Weihnachtsmann, daß ihr gekommen
ſeid, und daß er morgen, abend auch für euch etwas bringt?
meinte Suſi beſorgt.
Da erhellte ſich zum erſtenmal das Geſicht Annis, und ſie
ließ ein unterdrücktes Kichern hören: ha der Weihnachts=
mann
! höhniſch hatte das geklungen, und die Scheu war ver=
ſchwunden
, hier fühlte ſich Anni der Situation gewachſen.
(Fortſetzung folgt.)

Städtetag n
L. unter
M.,

Am Freitag, den 3. Juni 1927,
till geworden. Infa /k)/ wachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Werſteigerungslokale Hügelſtr. 27 nach=
Etehende Gegenſtände öffentlich zwangs=
(9139
weiſe gegen Barzahlung:
3 Herrenfahrräder, 2 Damenfahrräder,
1 verſenkbare Singer=Nähmaſchine, 1
Standuhr, 1 Teppich, 1 Diplomat=
ſchreibtiſch
, 1 Chaiſelongue, 1 Schneider=
Nähmaſchine, 1 Büfett, 1 Doppelfeuer=
tonwaſchtiſch
, 1 einfacher Feuerton=
waſchtiſch
, 1 Schreibmaſchine, 1 Waren=
ſchrank
, 1 Trumeauſpiegel, 1 großer
Warenſchrank, 1 Fahrrad (Corona),
1 Grammophon, 1 Eiskonſervator, ein
Klavier, 1 Jauchefaß mit Wagen, 60
Spazierſtöcke, 60 Schirme, 4 Waren=
ſchränke
, 2 Sofa, 1 groß. Tiſch, eichen,
1 Tachometer, 1 Tauchlötofen für Oel=
feuerung
, 1 Vitrinenlampe, 1 Schreib=
maſchine
(Senator), 1 Klubtiſchlampe,
20 Paar Damenhalbſchuhe, 1 Gläſer=
ſchrank
, 1 Opel=Lieferwagen, 1 Diplo=
matſchreibtiſch
, 1 Bücherſchrant, ein
Kaſtenwagen, 1 Rollſchreibtiſch, 2 große
Warenſchränke, 120. Flaſchen Kognak,
1 Glasaufſatz, 3 Mille Zigarren, eine
Standuhr, 1 Diwan, 1 Handwagen,
1 Diplomatſchreibtiſch.
Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
Darmſtadt, den 2. Juni 1927.
Portner
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Serſteigerangs Aneige.
Am Freitag, den 3. Juni 1927,
machm. 4 Uhr, verſteigere ich an Ort
und Stelle öffentlich zwangsweiſe gegen
Barzahlung:
(9140
1 Kontrollkaſſe (National), 1. Wand=
uhr
, 1 Barometer, 1 Wirtsbüfett, drei
elektr. Lüſter, 1 Klavier Tietze ein
Ofen, 53 Stühle, 4 Tiſche, 1 Sofa.
Zuſammenkunft der Steigerer in
meinem Verſteigerungslokal Hügelſtr. 27.
Darmſtadt, den 2. Juni 1927.
Portner
Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt.

Am Freitag, den 3. Juni 1927,
wormittags 10 Uhr, verſteigere ich in
m=einem Verſteigerungslokale Bleich=
ſrraße
40, folgende Pfänder zwangsweiſe
(9146
geegen Barzahlung:
3 Autodroſchken, 2 Schreibtiſche,
6 Fahrräder, 4 Küchenſchränke, 2 An=
richten
, 2 Puppenwagen, 3 Paginier=
Maſchinen, 1 Teppich, 2 Bilder, ein
Schreibſeſſel, 3 Stühle mit Leder, ein
Bauerntiſchchen, 1 Notenſtänder, 34 P.
Damenſtrümpfe, 13 Paar Herrenſocken,
17 Paar Handſchuhe, 54 Paar Kinder=
ſtrümpfe
, 6 Paar Damenunterhoſen,
25 Stück Selbſtbinder.
Hieran im Anſchluß auf freiwilliges
Araſtehen:
11 elektr. Grammophon, Marke
Elektromophon, mit 22 Platten
Konzert= und Geſangsplatten).
Verſteigerung beſtimmt.
Darmſtadt, den 1. Juni 1927.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

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Samstag, den 4. Juni 1927, vor=
vormittags
11 Uhr, wird in der
Faſelhofreite, Bauſtraße 30, ein zur Zucht
untauglich gewordener, jedoch gut ge=
haltener
Faſel öffenilich meiſtbietend
verſteigert.
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Ober=Ramſtadt, den 1. Juni 1927.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Rückert.

Tiermarkt

Käufeß

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1 Rüchentiſch
2 Winoleumteppi he
FKommode (e14778
zu verkaufen. Soder=
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[ ][  ][ ]

Seite 10

Donnerstag, den 2. Juni 1922

Nummer 152

Dleder Tod

und noch

dazu eine

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9

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spitze
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sohle
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und farbig . .. . . Paar von 0.40 au
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Kinder-Knie-Strümpfe,
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Herren-Schweiß-Socken,
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048, 0.39
Damen-Sehlupf-Hosen,
moderne Farben.
0.75
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od. Zmmmt, od. 1 Notitzbuch,
oder 1 Paar Schuhriemen
1.00 gratis
1 Paket Vollmilchwaffeln,
od. 1 Paket Fruchteis, oder
Dessertwaffeln, od. 1 Paket
Oetkers Back- od. Pudding-
pulver
, od. 1 Dtzd. Wasche-
klammern
, oder 1 Taschen-
tuch
, od. Stck. Toilettenseife.
1.50 gratis
1 Tafel Wmilch-Schokolade,
od.1 Pak.Edelpndd.- Schoko-
ladespeis
., od. 1Stck. Ia Kern-
seife
, oder 1 Rolle Nähgarn.
2.50 gratis
1 Pak. Hlohe Hafertlock.,od.
1 Tafel 100gr. Vollmilch oder
Haselnnß-Schokolade, od. 1
Pak. Maizena, od Mondamin,
oder 1 Paar Herrensocken.
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od.1 Roll. K’suppenwurst,od.
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[ ][  ][ ]

Nummer 152

Donnerstag, den 2. Juni 1927

Geite 11

Auf in den Odenwald!
Von Dr. Ernſt Gießen.
II.
Wer könnte ihn vergeſſen, einen Blütentag an der Bergſtraße?
Das iſt ein wahres Frühlingsfeſt, wenn der linde Lenz zuerſt die
weiße Flagge der Mandelbäume aufzieht, dann mit dem zarten
Mohnrot der Pfirſichſtämmchen winkt und ſchließlich dem zahl=
loſen
Heer der übrigen Obſtbäume gebeut, das lichte Frühlings=
gewand
anzulegen. Und gehorſam dem Lenzgebot wetteifern
die Kirſch= und Birnbäume, die Pflaumen=, Aprikoſen=, Zwet=
ſchen
= und Apfelbäume, ihr leuchtend Gezelt auszuſpannen, uns
allen eine Freude, allen eine Hoffnung. Wer möchte da nicht,
von dieſem Blütendampf umfangen, mit dem jungen Goethe
jubeln:
Es dringen Blüten
Aus jedem Zweig
Und tauſend Stimmen
Aus dem Geſträuch.
und Freud’ und Wonne
Aus jeder Bruſt.
O Erd, o Sonne!
O Glück, o Luſt!
Wir begreifen im Taumel ſolchen Glücks, daß der von der
Kaiſerkrönung heimkehrende Joſeph II. im Banne der Bergſtraße
ausrufen konnte: Hier will Deutſchland Italien werden! Kein
Wunder, daß dieſer begnadete Landſtrich immer wieder das
Paradies Deutſchlands genannt wurde. Der Eingang ins
Paradies liegt vor Darmſtadts ſüdlichen Toren. Wir brauchen

nicht weit zu gehen. Nach ein paar Schritten tauchen wir von
der Ludwigshöhe aus in den Blütenrauſch der Marienhöhe. Den
ganzen Zauber der Bergſtraße genießen wir aber, wenn wir uns
von der zuverläſfigen Wegbezeichnung des Odenwaldklubs gen
Süden führen laſſen. Wer iſt noch nicht dem freudenſpendenden
Band der blau=weißen Nebenlinie 1 gefolgt, die von Darmſtadt
in 4½ Stunden nach Jugenheim führt? Noch größerer Beliebt=
heit
erfreut ſich der jüngere Randweg, den ein weißes R be=
zeichnet
und der Darmſtadt mit Heidelberg verbindet. Dieſe
Strecke, 22 Wegſtunden umſpannend, iſt von den kundigen
Männern des Odenwaldklubs mit viel Sinn und Liebe für land=
ſchaftliche
Schönheit ausgeſucht worden.
Iſt der Blütenſchnee verweht, dann drängen die ſtolzen
Buchen das lebensfrohe Grün der Blätter hervor, und wir ſchrei=
ten
auf dem weſtlichen Bergkamm des Odenwaldes durch den
feierlichen Dom des Hochwalds, wir wandern von Burg zu Burg.
Weſtwärts werfen wir den Blick in die weite Ebene, über die
Fluren, die dem Landmann Arbeit und Segen geben, in die
Städte, die verktätige Arbeitermaſſen zuſammenballen, nach den
ragenden Domtürmen am deutſchen Strom. Das blinkende Sil=
berband
des Fluſſes, das dieſes Bild friedlicher Arbeit begrenzt,
ſcheint nichts zu künden von Kampf und Not, Sieg und Tod,
und doch rüttelt der blanke Streifen dort in der Ferne Erinne=
rungen
auf, die wir nicht verwiſchen können. Zu unſeren Füßen
liegen die gartengeſegneten, ins Grüne geſtellten, ſauberen Städt=
chen
und Dörfer der Bergſtraße. Der Gang auf der Höhe bietet
immer wieder neue Ausblicke, abwechflungsreiche Bilder. Wir
wandern nicht wie im Speſſart ſtundenlang ohne Fernblick, nicht
waldumſchloſſen, nicht in die Einſamkeit verſenkt und dem Blick
auf des Werktags Arbeit entrückt. Fort und fort fällt aus den
von wuchtigen Stämmen umrahmten Rieſenfenſtern der Blick in

die Weite, ein Bild verdrängt das andere. Hin und wieder wird
die Bergkette von einem maleriſchen Tal unterbrochen. Gipfel=
krönende
, epheuumſponnene Burgen rufen die Erinnerung wach
an ritterliche Tatkraft, aus Trümmern vergangener Herrlichkeit
treten vor unſer geiſtiges Auge die Geſtalten des Haders und der
Zwietracht. Die Untat dreißig jammervoller Kriegsjahre hat hier
grauſige Spuren hinterlaſſen. Geborſtene Türme und zerfallene
Mauern gemahnen aber auch an die Barbarei fremder Heer=
ſcharen
, die ſich vom Rheine in dieſe geſegneten Gefilde ergoſſen
und die Brandfackel des Krieges in die ſtolzragende Wehr der
Bergſtraße ſchleuderten. Schutt und Aſche bezeichneten den Weg
eines Duc de Turenne, von dem alte Aufzeichnungen melden,
er habe, viele maſſakriert und jämmerlich mit Mannes= und=
Weibsperſonen gehauſet.
Wir ſtreben zunächſt dem nördlichen Eckpfeiler der Bergſtraße
zu: dem Frankenſtein. Der bequeme Aufſtieg hebt in Eber=
ſtadt
an, dem Dorf mit der Einwohnerzahl einer Stadt, dem
Ort der Fabriken und Mühlen. Der erklommene Gipfel des
Frankenſteins, zu dem hochſtämmiger Wald führt, erfreut durch
weite Fernſicht. Von den Burgzinnen ſtößt der ſuchende Blick
auch oſtwärts. Der Otzberg taucht auf, Lichtenberg und
Neunkirchen werden ſichtbar. Weſtwärts ſtreckt ſich der weite
Plan der Rheinebene, nahrungſpendend durch fleißiger Menſchen
emſige Arbeit, arm an landſchaftlichem Reiz, auf greller Straße
durchraſt von fliegenden Autos. Taunus, Niederwald,
Donnersberg und Hardt geben die äußerſte Umgrenzung.
Im Burghof läßt ſich gut raſten. Ehe die Erfriſchung aus dem
Forſthaus zu mir kommt, erzählte ich meiner wegmüden Beglei=
terin
zum Troſt, daß das Klettern auf der Himmelsleiter der
anderen Seite doch noch etwas beſchwerlicher ſei, und um ſie zu
erheitern, erzähle ich ihr zum tauſendſten Male die Ge=

nrane
SScccccccccccecscesccescee cccccccseee F ½22s22s22222232=
Raffe
A3

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DUGENHEIM (Bergstr.
die -Perie der Bergstraße-, 1800 Einwohner. Post-, Tele=
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Seebeim, Hauptbahn Frankfurt-Darmstadt Heidelberg. 11 km
von Darmstadt. Am Eingang zweier reizender Odenwaldtäler
gelegen, in unmittelbarer Nähe der herrlichen Laubwälder des
Gebirges, angrenzend an die ausgedehnten Kiefernwaldungen
der Rheinebene, gegen Nordost- und Ostwinde geschützt gilt
Jugenheim mit Recht als einer der vorzüglichsten klimatischen
Luttkurorte Mitteldeutschlands für leichte Nervenleidende,
Rekonvaleszent n, Rube- und Erholungsbedürflige. Hllabend=
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[ ][  ][ ]

Seite 12

Donnerstag, den 2. Juni 1927

Nummer 132

ſchichte von den Fraukenſteiner Eſeln. Hatte in Darmſtadt eine
Frau ihren Ehemann verhauen, ſo wurde ſie, wenn der Ver=
droſchene
ſein Unglück dem Kriminalgericht anvertraut hatte, zur
Strafe auf einem Eſel durch die Straßen der Stadt geführt. War
der Mann in einer offenen und ehrlichen Fehde ſeinem Weibe
unterlegen, ſo hatte er ſelbſt den Eſel am Zaum zu führen, im
anderen Falle ein gedungener Knecht. Dieſes Grautier zur Bän=
digung
giftiger und böſer Weiber zu ſtellen, war Lehenspflicht
der Ritter von Frankenſtein. Das Schauſpiel der Rache arm=
ſeliger
Waſchlappen hat unſere Stadt im Jahre 1587 zum letzten
Male geſehen. Von da an hat man für die Eſel, die ſich von
ihrer Frau züchtigen ließen, keine Frankenſteiner Eſel mehr be=
nötigt
. Vom Frankenſtein läßt ſich noch manches Hiſtörchen
erzählen. Die Burg iſt nicht feindlicher Belagerung zum Opfer
geworden. Ein ſeltſamer Abbau hat ſie zur Ruine gemacht.
Aus dem Frankenſtein hatte man eine Strafanſtalt gemacht. Ein
fideles Gefängnis muß das geweſen ſein! Das Regiment
Schrautenbach hat hier ſeine verwegenſten Kerle abgelagert. Be=

wundernswert bleibt die Dreiſtigkeit, mit der man hier oben bei=
nahe
vor den Augen der hohen Staatsregierung die tollſten
Tänze aufführte. Was hat ſich alles die Eulerin, ein Sol=
datenweib
, geleiſtet! Sie verſilberte und verſchacherte alles, was
nicht niet= und nagelfeſt war. Nach ihrem Beiſpiel ſchleppte jeder
fort, was ſich mit ktäftigen Armen fortragen ließ. Der Eſſig=
äpfelhannes
war gar nicht einwal der Schlimmſte. Der Denk=
malpflege
ſpäterer Zeit verblieb dann die dankbare Aufgabe, ſich
mit den Reſtchen zu beſchäftigen, die die letzten Inſaſſen des
Frankenſteins bei ihrem frechen Abbau übrig gelaſſen hatten.
Vom Frankenſtein wandern wir über den Magnetberg
nach Seeheim, man kann ſich auch mit den Biegungen des
ſchönen Herrenwegs abwärts ſchlängeln. Dem Magnetberg
hat eine herrliche Felsgruppe den Namen gegeben, die wie das
Geſtein der Umgebung ſtark magneteiſenhaltig iſt. Der windweh=
rende
Winkel des zwiſchen Frankenſtein und Tannenberg nach
Ober=Beerbach ziehenden Tales hat Seeheim eine klimatiſch
bevorzugte Lage gegeben. Prächtiger Hochwald ſteht ſchirmend

über den roten Dächern. Schöne Villen lehnen ſich an den Berg=
hang
. Garten reiht ſich an Garten. Welch ein Schwelgen in
Blüten und Farben! Die Armen, die aus Furcht vor Schlim=
merem
ſich glücklich fühlen in den einförmigen, grell geſtrichenen
Kaſernen zur Entlaſtung des Wohnungsamtes, ſehen hier das
größere Glück des behaglichen Eigenhauſes, den blumengeſchmück=
ten
Bezirk, aus dem ſich das Heim der einen Familie erhebt.
Alle Wege ſind wohlgepflegt. Ruhebänke laden zur Raſt, nied=
liche
Tempel locken zur Umſchau. Alles iſt ſchmuck und peinlich
rein. Gaſthöfe von Rang bieten das Beſte. Was ich aber zum
Lobe Seeheims ſage, gilt in gleicher Weiſe dem nachbarlichen,
wetteifernden Jugenheim, wohin wir uns auf der Höhe am
Waldrand ſchlängeln. Kein Wunder, daß die heſſiſchen Beamten
ſich bemüht haben, hier ein Erholungsheim zu erwerben. Solche
Heime werden von dem großen Publikum manchmal gemieden,
ganz mit Unrecht. Die Goldene Krone fragt nicht nach Gehalts=
gruppen
, ſie ſpendet jedem ihre Schätze aus Küche und Keller.
Ich habe noch nie geſagt, daß ich Beamter bin,

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[ ][  ][ ]

Nummer 152

Denneistas den 7 Juni 1927

Geite 13

Reich und Ausland.
Feuer im Landgrafenhaus zu Marburg.
Marburg. Vorgeſtern abend, kurz vor 9 Uhr,
iſt aus bisher unbekannter Urſache im Dachſtuhl des
an der Univerſitätsſtraße gelegenen Landgrafen=
hauſes
ein Brand ausgebrochen, der ſo raſch um ſich
griff, daß, als die Feuerwehr eintraf, der Dachſtuhl
des Gebäudeteils, an der Univerſitätsſtraße bereits
vollſtändig in Flammen ſtand. Im Landgrafenhaus
ſelbſt fand zur Stunde des Aufkommens des Feuers
ein Vortrag Dr. Breitſcheids ſtatt, der überaus ſtark
beſetzt war. Die bei dem Vortrage Anweſenden wur=
den
erſt durch laute Zurufe von der Straße darauf
aufmerkſam, daß Feuer im Hauſe ausgebrochen war.
Durch die ſtraffe Diſziplin der Zuhörer es waren
600 bis 700 an der Zahl, meiſtens Studenten war
es möglich, den Saal in aller Ordnung und ohne
Zwiſchenfälle zu verlaſſen. Der Vortrag wurde ſpä=
ter
in der alten Univerſität fortgeführt. Inzwiſchen
hatte das Feuer das im Dachſtuhl gelegene Juri=
ſtiſche
Seminar, das Arbeitsrechtliche Seminar und
auch das Mathematiſche Seminar ergriffen. Es
ſprang auch auf die Privatwohnung des Pedell Fahr=
ein
über, die ausgebrannt iſt. Die einzelnen Biblio=
theken
, die in den Seminaren untergebracht ſind,
wurden durch die Studenten zum größten Teil in
Sicherheit gebracht. Ebenſo konnten die Möbel aus
der Wohnung des Pedell geborgen werden. Da man
ſah, daß man des Feuers nicht allein Herr werden
konnte, hatte man Motorſpritzen der Nachbarorte, ſo
auch von der Stadt Gießen, erbeten, die gegen Mit=
ternacht
eintrafen. Mit vereinter Kraft gelang es
dann, das Feuer bis um 3 Uhr zu löſchen. Der
Schaden iſt natürlich ſehr groß. Wenn auch die
Bibliotheken der Seminare zum großen Teil gerettet
ſind, ſo ſind doch viele Akten durch die ungeheuren
Waſſermengen, die zur Bekämpfung des Brandes
benötigt wurden und die natürlich auch in den
unteren Geſchoſſen liegen, unbrauchbar gemacht, bzw.
vernichtet worden. Es handelt ſich beſonders um die
Akten der Juriſtiſchen Fakultät. Das Landgrafen=
haus
hat durch die enorme Hitze auch einige Riſſe
erlitten. Die ſämtlichen in den Seminaren befind=
lichen
Minimaxapparate ſollen nicht gefüllt geweſen
ſein und konnten deshalb für die Löſchung nicht ver=
wandt
werden. Bis zum Eingreifen der Feuerwehr
hatten ſich die Studenten mit Waſſereimern an
die Löſchung begeben, natürlich ohne großen Erfolg.
Wieder ein ſchweres Automobilunglück
bei Friedrichsfeld.
Schwetzingen. Auf der Landſtraße von
Friedrichsfeld nach Schwetzingen ſtieß das Priatauto
einer Königsberger Firma, das von einem Geſchäfts=
reiſenden
geſteuert wurde, gegen einen Telegraphen=
maſt
, als es einem Mannheimer Taxameter aus=
weichen
wollte. Die Telegraphenſtange wurde glatt
umgelegt. Dann ſtürzte das Auto eine drei Meter
hohe Böſchung hinab. Der Führer wurde mit ſchweren
Kopfverletzungen nach Schwetzingen ins Krankenhaus
gebracht. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Das Auto
mußte abgeſchleppt werden.
Ertrunken.
Karlsruhe. Ein ſchweres Unglück ereignete
ſich am Sonntag mittag auf dem Rhein in der Nähe nung der Ausſtellung teilnehmen.
des Rheinhafens. Zwei junge Leute fuhren mit
einem Paddelboot den Rhein hinunter. Dabei geriet
das Boot anſcheinend in ſtarken Wellengang, ſo daß
es umkippte und die beiden Inſaſſen ins Waſſer, eine große Rolle, warum niemand von den Inſaſſen
fielen. Während der eine ſich durch Schwimmen
retten konnte, ſank der andere, der 19 Jahre alte anzuziehen. Einer der von der Staatsanwaltſchaft
zum Vorſchein.
Jubiläum der Staatlichen Kunſtakademie
in Kaſſel.
Kaſſel. Geſtern vormittag wurde in feierlicher
Weiſe in Anweſenheit des preußiſchen Kultusminiſters zum Aufſchlag 27 oder 28 Sekunden, bei einer
gkademie Kaſſel begangen. Mittags erfolgte die Er= ſame Anfahren des Wagens bis über die letzte Weiche
öffnung der Jubiläumsausſtellung durch Miniſter Dr.
Becker. Die Ausſtellung gibt einen Rückblick über das
das deutſche Kunſtſchaffen der Gegenwart.

Karin Michaelis,
auch in Deutſchland ſehr bekannte däniſche
hriftſtellerin, befürwortet den Plan einer Eheſchei=
ungs
=Verſicherung. Die Eltern ſollten ihre Töchter
reits im früheſten Alter in der Weiſe verſichern,
ſie im Falle einer Scheidung eine jährliche
nte genießen. Während der Ehe würden die
ämien von den beiden Ehegatten gemeinſam be=
At. Iſt die Ehe dauerhaft, ſo ſoll nach einer
ngeren Laufzeit ein großer Teil, der bezahlten
imien in Geſtalt eines Bonus rückvergütet wer=
Verheiratet ſich die Tochter überhaupt nicht,
wandelt ſich die Eheſcheidungs=Verſicherung nach
er beſtimmten Zeit in eine Lebensverſicherung um.
rin Michgelis hofft, daß ſich bald Kapitaliſten
den werden, die den Plan der von ihr entworfenen
Eheſcheidungs=Verſicherung verwirklichen werden.

Zur 400=Jahrfeier der Univerſität Marburg.

Szenenbild aus den Reformationsſpielen vor der Marienkirche. Landgraf Philipp führt die
Reformation ein.
Zur Erinnerung an die vor 400 Jahren erfolgte Einführung der Reformation und Gründung ſein goldenes Prieſter=Jubiläum. Im Namen des
der Univerſität fanden in Marburg a. d. Lahn Reformations=Feſtſpiele ſtatt, deren Schauplatz vor
der altehrwürdigen Marienkirche war.

Internationale Ausſtellung Muſik im Leben
der Völker.
Die Gäſte bei der Eröffnungsfeier.
Zur feierlichen Eröffnung der Internationalen
Ausſtellung Muſik im Leben der Völker (11. Juni
bis 28. Auguſt) und des Sommers der Muſik wer=
den
am 11. Juni nach Frankfurt kommen: Für die
Reichsregierung Miniſter des Aeußern Dr. Streſe=
mann
, für die preußiſche Regierung der Miniſter
für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung Dr. Becker,
für die öſterreichiſche Regierung Bundeskanzler Dr.
Seipel, für die ungariſche Regierung der Unterrichts=
miniſter
Graf Klebelsberg, für die belgiſche Regie=
rung
die Miniſter Vandervelde und Hymans. Außer=
dem
werden die franzöſiſche, die italieniſche, die pol=
niſche
, die ruſſiſche und die tſchechoſlowakiſche Regie=
rung
Abordnungen entſenden. Zahlreiche führende
Perſönlichkeiten der Muſikwelt werden gleichfalls am
11. Juni in Frankfurt a. M. erwartet. Neben dem
Frankfurter Opern= und Muſeums=Orcheſter werden
das Orcheſter des Concerts du Conſervatoire aus
Paris, die Banda Munizipale aus Venedig und das
Böhmiſche Streichquartett aus Prag an der Eröff=
Die 28=Sekunden=Todesfahrt.
Kaſſel. In der erſten Aufregung über das
Wilhelmshöher Straßenbahnunglück ſpielte die Frage
des Unglückswagens daran gedacht habe, die Bremſe
Sohn einer Witwe, gleich unter und kam nicht mehr herangezogenen Sachverſtändigen hat nun eine ge=
naue
Berechnung der Zeitſpanne des ganzen Un=
glücksfalles
angeſtellt, woraus hervorgeht, daß Hilfe
eigentlich gar nicht mehr möglich war. Der Wagen
brauchte nämlich vom Augenblick des Abfahrens bis
Dr. Becker das 150. Jubiläum der Staatlichen Kunſt= Geſamtſtreckenlänge von 525 Metern. Für das lang=
hinaus
, zirka 100 bis 125 Meter, werden 14 bis
15 Sekunden in Anſatz gebracht. Erſt nach Ablauf
Schaffen Kaſſeler Künſtler und einen Ueberblick über dieſer Zeit wurden die Inſaſſen des Wagens auf das
Fehlen des Begleitperſonals aufmerkſam. Darüber
mögen noch einmal zwei bis drei Sekunden ver=
gangen
ſein. Es blieben noch 10 Sekunden während
der allgemeinen Beſtürzung, dem Aufſtehen von den
Sitzen und dem Hindrängen nach den Türen. Ehe
man ſich beſinnen konnte, waren die 10 Sekunden
verfloſſen und das Unglück vollendet. Die unglaub=
lich
kurze für Rettungsmaßnahmen zur Verfügung
ſtehende Zeit erklärt, weshalb niemand die Hand=
bremſe
mehr betätigen konnte. Die gegen die In=
ſaſſen
des Wagens erhobenen Beſchuldigungen der
Energieloſigkeit uſw. ſind ſonach ungerechtfertigt. Die
Gutachten der Sachverſtändigen waren vollzählig bei
der Staatsanwaltſchaft eingegangen. Die Verletzten
ſind ſämtlich protokollariſch vernommen worden, mit
Ausnahme des Regierungsrats Gehrke, bei dem ſich
nachträglich eine Lungenentzündung eingeſtellt hat.
Das Befinden ſämtlicher Verletzter iſt zufriedenſtel=
lend
, und bei keinem beſteht mehr Lebensgefahr.
Der Prozeß BroecherOberreuther.
Zweiter Tag.
Köln. Die Verhandlung am 31. Mai im
Prozeß BroecherOberreuther war mit der Zeugen=
vernehmung
ausgefüllt, und zwar mit der Verneh=
mung
der Verwandten, Freunde und Bekannten der
Angeklagten, die über das Verhältnis der Eheleute
Oberreuther zueinander, über die Beziehungen der
Frau Oberreuther zu Dr. Broecher und über die
Charakterveranlagungen der beiden Angeklagten aus=
ſagen
konnten. Die Zeugenausſagen waren über den
Charakter Broechers faſt übereinſtimmend. Alle
Freunde, ſogar der intimſte Freund des verſtorbenen
Architekten Oberreuther, Wallraf, ſtellt ihm das beſte
Zeugnis aus. Die Braut Broechers, Fräulein
Büſing, die trotz der erwieſenen intimen Beziehungen
ihres Verlobten zu Frau Oberreuther und trotz der
ſchweren Anklage, unter der ihr Verlobter ſteht, zu
dieſem hält, erklärte öffentlich vor Gericht, daß ſie
jederzeit, wenn die Sache glimpflich verlaufe,
Dr. Broecher heiraten wolle. Der Freund und Seel=
ſorger
Broechers, der Paſtor Bergerhauſen, ſchilderte
Broecher als einen ſtillen, guten und ehrlichen Men=
ſchen
, deſſen Eltern fromme und chriſtliche Leute
waren.
Ein Eiſenbahnzug fährt in eine Arbeiterkolonne.
Berlin. Im Bahnhof Zoologiſcher Garten iſt
am Mittwoch, gegen 5 Uhr früh, ein Eiſenbahnzug
in eine Arbeiterkolonne gefahren. Angeblich ſoll der
Kolonnenaufſeher kein Signal gegeben haben. Es
wurden zwei Perſonen getötet und zwei
ſchwer verletzt.

Millionenfälſchungen vonInduſtrieaktien
Ein neuer großer Aktienfälſcher=Prozeß.
DD. Berlin. Vor dem Erweiterten Schöffen=
gericht
Charlottenburg begann der große Aktienfäl=
ſcherprozeß
gegen den Konditor Günther Jacoby,
der auf beſonders raffinierte Art für acht Mil=
lionen
Mark gefälſchte Aktien der
Phönis=Bergbau=A.=G. und der Deutſch= Luxembur=
giſchen
Bergwerks=A.=G. an ein ausländiſches Kon=
ſortium
zu verkaufen verſucht hatte. Bei den Vor=
bereitungen
war er aber bereits von der Berliner
Kriminalpolizei abgefaßt worden. Günther Jacoby,
der zugleich mit dem Kaufmann Arno Anemüller
und dem Einrichter Emil Gludauf, als ſeinen
Gehilfen, wegen Falſchmünzerei angeklagt iſt,
war ſchon in dem großen Aktienfälſchungsprozeß
gegen den Baron Rösner v. Blumenthal und Ge=
noſſen
mitangeklagt. In dieſem Prozeß ſpielte ſein
Bruder Werner Jacoby eine Hauptrolle und wurde
auch zu hoher Strafe verurteilt. Damals war durch
beliehene Aktienpakete bekanntlich die Fürſtenwalder
Sparkaſſe um 850 000 Mark betrogen worden. Günther
Jacoby wurde aber allein freigeſprochen, weil das
Gericht anahm und ihm glaubte, daß er als Konditor
keinen Einblick in die Pläne ſeines Bruders gehabt
habe. Bald nach ſeiner Freilaſſung ſcheint Günther
Jacoby aber von dem Verlangen beſeelt geweſen
zu ſein, den Befähigungsnachweis zu erbringen, daß
er ein ebenſo geſchickter Aktienfläſcher iſt wie ſein
Bruder. Genau nach dem alten Rezept verſuchte er
einen neuen Fälſchungstrick. Nachdem der Verſuch
mißlungen war, in Berlin einen Drucker zu finden,
wandte er ſich nach Saalfeld in Thüringen. Dort
ſtieg er in dem erſten Hotel unter dem Namen eines
Freiherrn b. Roh ab und beſtellte einen Buch=
druckereibeſitzer
zu ſich ins Hotel. Er gab ſich als
Bevollmächtigter der Phönix=A.=G. aus und legte ein
vorzüglich gearbeitetes Aktienkliſchee vor. Der Auf=
trag
lautete auf 8000 Aktien zu je 10 000 Mark. Der
Buchdrucker war über den Auftrag ſehr erfreut und
brachte Korrekturabzüge nach einem Hotel Unter den
Linden. Nunmehr übergab der angebliche Freiherr
v. Roh dem Drucker einen Gepäckſchein über die auf
dem Anhalter Bahnhof in Verwahrung gegebenen
Papiermengen. Dieſer Umſtand erſchien dem Mann
aus der Provinz doch etwas merbwürdig, und er
beſchloß, vor Beginn der Drucklegung eine ſchriftliche
Auftragsbeſtätigung der Generaldirektion der Phönig=
A.=G. einzuholen. Dieſe Beſtätigung erhielt er um=
gehend
telegraphiſch. Sie lautete dahin, daß alles
Schwindel ſei. Der in Saalfeld zur perſönlichen
Ueberwachung des Druckes erſchienene Freiherr von
Roy verſuchte, dieſe Antwort als ein Mißverſtänd=
nis
hinzuſtellen. Während dieſer alle Ueberredungs=
künſte
auf den ungläubigen Buchdrucker in Saalfeld
anzuwenden verſuchte, erſchien plötzlich Kriminalkom=
miſſar
Seifert aus Berlin auf der Bildfläche und
verhaftete den Freiherrn, der ſich als der alte Be=
als
der Konditor Günther Jacoby, entpuppte. Der
Angeklagte Günther Jacoby wurde zu zwei
Jahren ſechs Monaten Zuchthaus und
zehn Monate angerechnet werden. Der wegen Bei=
hilfe
angeklagte Anemüller erhielt ſechs Mo=
nate
Gefängnis, von denen ihm vier Monate
angerechnet wurden. Für den Reſt von zwei Mona=
Gludauf wurde freigeſprochen.
Mauereinſturz.
während einer Prozeſſion um die Kirche eine Mauer
neben dem Gotteshaus zuſammen, wodurch 15 Per=
ſonen
verletztwurden. Fünf erlitten ſo ſchwere
Verletzungen, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt
wird.
Feſtnahme eines Faſſadenkletterers.
Berlin. Der Kaufmann Fritz Gabriel,
ein berüchtigter Faſſadenkletterer, der u. a. bei einem
Einbruch in die Wohnung eines Bankiers am Lützow=
platz
einen Gobelin im Werte von 40 000 Mark er=
beutet
hatte, war kurz vor der Hauptverhandlung, die
im November v. Js. ſtattfinden ſollte ausge=
brochen
. Dieſer Tage gelang es, den Geſuchten in
Velten zu ermitteln und feſtzunehmen.
Bovtsunglück.
Auf dem Zwickauer Schwanenteich
kenterte ein Ruderboot, in dem ſich drei junge Leute
trunken.

Goldenes Prieſierjubiläum
Kardinal Gaſparris.

Kardinal Pietro Gaſparri,
Staatsſekretär des Vatikans, einer der bedeutendſten
päpſtlichen Diplomaten der letzten Hundert Jahre,
feierte ſoeben ſeinen 75. Geburtstag und zugleich
Reiches hat ihm Reichskanzler Dr. Marx telegraphiſch
ſeine Glückwünſche ausgeſprochen.
Ein pommerſcher Ort vom Wirbelſturm zerſtört.
TU. Neu=Stettin. Wie die B. 3. aus
Neu=Stettin meldet, wurde Dienstag abend gegen
6 Uhr der drei Kilometer von Neu=Stettin entfernte
Ort Streitzig von einer furchtbaren Unwetter=
kataſtrophe
heimgeſucht. Ein Wirbelſturmver=
nichtete
12 Häuſer, deckte 10 Dächer ab und
führte ſie 250 Meter weit fort. Hundert Jahre alte
Bäume wurden wie Streichhölzer geknickt. Der
Wirbelſturm dauerte nur zwei Minuten und war
von ſtarkem Hagelſchlag begleitet. Die dies=
jährige
Ernte iſt vollſtändig vernichtet. Das elektriſche
Leitungsnetz und der Telephowerkehr ſind geſtört.
Der Schaden beträgt nach vorläufiger Schätzung
200 000 Mark. Die Not iſt groß. Ein großer Teik
der Geſchädigten ſteht vor dem Nichts.
Beim Spielen verſchüttet.
In Rederitz (Kreis Deutſch=Krone) ſtürzte
beim Spielen ein elfjähriges Mädchen in eine Sand=
grube
und wurde völlig verſchüttet. Da der ganze
Sandberg in Bewegung geraten war, konnte das
Kind erſt nach längeren Rettungsapbeiten als Leiche
geborgen werden.
Eiſenbahnunfall in Polen.
Warſchau. Auf der Eiſenbahnlinie Radom
Zagorze fuhr ein Güterzug in eine fahrende Drai=
ſine
, die mit einigen Beamten und 40 Schulkin=
dern
beſetzt war. Zwei Schulkinder wurden ſchwer
verletzt.
Der gefährliche Laubfroſch.
* Preßburg. Einer Dame aus Budapeſt paſ=
ſierte
kürzlich auf einer Grenzſtation zwiſchen Ungarn
und der Tſchechoflowakei folgende tolle Geſchichte: Sie
reiſte von Ungarn nach Preßburg. Unter anderem
wollte ſie einer Freundin, die ſich ſchon lange einen
Laubfroſch gewünſcht hatte, dieſen Wetterpropheten
mitbringen, und kam mit dieſem ungariſchen Meteoro=
logen
an der Grenze an. Als nun die tſchechiſchen
Grenzbeamten das furchtbare Ungeheuer erblickten,
verweigerten ſie ihm den Grenzübertritt nicht,
weil es weder Paß noch Viſum hatte, ſondern aus
zwei anderen ſchwerwiegenden Gründen: Erſtens
fehlte nämlich das tierärztliche Zeugnis über den
Geſundheitszuſtand des Einreiſenden, und zweitens
erklärten ſie, es ſei wohl abſolut nicht ausgeſchloſſen,
daß der arme Froſch Diamanten verſchluckt habe, die
auf dieſe Art gepaſcht werden könnten. Der Dame
blieb nichts anderes übrig, als das verdächtige Tier
wieder auf ungariſchen Boden auszulaſſen, worauf ſie
die Grenze paſſieren konnte.
Lindbergh reiſt am Samstag nach New York ab.
Paris. Wie dem Journal aus Cherbourg
gemeldet wird, iſt der Erbauer des Flugzeugs Lind=
berghs
, Benjamin Matoneh, dort eingetroffen. Wie
Havas aus London berichtet, wird Lindbergh am
Donnerstag gegen 3 Uhr den Flugplatz Croydon ver=
kannte
aus dem erſten großen Aktienfälſcherprozeß, laſſen und hofft um 5.30 Uhr auf dem Flugplatz Le
Bourget bei Paris zu landen. Er wird ſich am
Samstag im Flugzeug nach Cherbourg begeben, wo
er ſich auf einem amerikaniſchen Torpedobootszer=
drei
Jahren Ehrverluſt verurteilt, von denen ihm ſtörer nach den Vereinigten Staaten einſchiffen wird.
In einer Meldung der Chicago Tribune wird aus=
geführt
, daß Lindbergh auf formelle Einladung des
Staatsſekretärs Kellogg im Namen des Präſidenten
Coolidge und der amerikaniſchen Regierung die Rück=
reiſe
entweder auf dem zurzeit in Amſterdam liegen=
ten
erhielt er Bewährungsfriſt. Der Angeklagte den Kreuzer Memphis oder auf dem amerikaniſchen
Torpedobootszerſtörer Breck ausführen wird, um
am 11. oder 12. Juni in Amerika einzutreffen.
Berlin. In Brieſen (Pommerellen) ſtürzte. Nach einer im Matin veröffentlichten Agenturmel=
dung
aus New York wird aus St. Louis berichtet,
daß Lindbergh nach ſeiner Rückkehr auf einem
Transportflugzeug den Flug zwiſchen New York und
St. Louis verſuchen werde. Wenn dieſer Flug befrie=
digende
Ergebniſſe zeitigen werde, werde eine große
amerikaniſche Luftſchiffahrtsgeſellſchaft Lindbergh die
Leitung des Betriebes dieſer Linie anvertrauen. Man
nehme an, daß die Strecke St. LouisNew York in
neun Stunden zurückgelegt werden könne und der
Transport pro Perſon 100 Dollar koſten werde.
Amerikaniſche Vorbereitungen zum Empfang
Lindberghs.
Waſhington. Präſident Coolidge ernannte
vier Kabinettsmitglieder als Empfangskomitee für die
nationale Bewillkommnung Lindberghs. Der Bot=
ſchafter
Herrick hat die ſofortige Rückkehr Lindberghs
empfohlen, um andere Länder, die ihn auch begrüßen
befanden. Zwei der Inſaſſen ſind er= wollen, durch die Auswahl einzelner Staaten nicht
zu verletzen.

[ ][  ][ ]

Seite 14

Donnerstag, den 2. Juni 1922

Rummer 152

* Der Bundestag des Reichsbundes
der höheren Beamten und die Be=
ſoldungsreform
.
Die Frage der Beſoldungsreform ſtand naturgemäß im Mittel=
bunkt
des diesjährigen Bundestages des Reichsbundes der höhe=
ren
Beamten, der am vergangenen Sonntag und Montag in
Bayreuth ſtattfand. Er bot der umfaſſenden Organiſation der
akademiſch gebildeten Beamten des geſamten Reiches die Ge=
legenheit
, ihre Forderungen und Wünſche zu der Beſoldungs=
reform
, mit deren Vorarbeiten die Reichsregierung ſchon beſchäf=
tigt
ſein ſoll, noch einmal zu erheben und zu begründen.
Das geſchah in der Feſtſitzung am Sonntag vormittag, zu
der der Zudrang der geladenen Gäſte und der zur Tagung er=
ſchienenen
Mitglieder ſo ſtark war, daß ſich der geräumige Saal
der Bayreuther Reſſource als zu klein erwies. Der Reichsfinanz=
miniſter
Dr. Köhler hatte ſein Erſcheinen zugeſagt, um ſein In=
tereſſe
an den Verhandlungen des R. h. B. durch ſeine Gegenwart
zu bekunden. Da ihn aber im letzten Augenblick dringliche Dienſt=
geſchäfte
verhinderten, war Geh. Rat Wever als Vertreter des
Reichsfinanzminiſteriums erſchienen. Außer ihm konnte der Vor=
ſitzende
des R. h. B., Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz, noch die
Vertreter des bayeriſchen Staatsminiſteriums, der Regierung von
Oberfranken, der Stadtverwaltung Bayreuth, verſchiedener an=
derer
Behörden und befreundeter Organiſationen begrüßen. Be=
ſondere
Worte der Begrüßung widmete er Frau Geh. Rat Thode,
die als Vertreterin der Familie Wagner der Einladung des R.
h. B. Folge geleiftet hatte.
Der Vorſitzende benutzte die Gelegenheit, um vor dieſer ſich
aus den verſchiedenſten Berufsſtänden zuſammenſetzenden Ver=
ſammlung
einige grundlegende Gedankengänge zu dem Thema
Beamtentum, Staat und Wirtſchaft zu entwickeln. So wandte
er ſich noch einmal gegen die unverſtändlichen Angriffe, die ge=
legentlich
immer noch aus Kreiſen der Wirtſchaft gegen den un=
produktiven
Beamtenſtand gerichtet werden. Eine ſolche Stel=
lungnahme
iſt ſachlich unbegründet und dazu vom Standpunkt
des wahren Vorteils der Wirtſchaft aus betrachtet kurzſichtig.
Die Intereſſen der beiden Bevölkerungsſchichten Beamtenſchaft
und Wirtſchaft laufen nicht gegeneinander, ſondern miteinander.
Führende Männer der Wirtſchaft haben richtig erkannt, daß eine
ſichergeſtellte und in dienſtfreudigem Pflichtbewußtſein arbeitende
Beamtenſchaft die notwendige Grundlage eines blühenden Wirt=
ſchaftslebens
bildet. In der Beſoldungsfrage wandte ſich Scholz
gegen die dauernde Verquickung der Beamtenbeſoldung mit den
ſtaatlichen Leiſtungen für Kriegsbeſchädigte, Kleinrentner, Arbeits=
loſe
uſw. Dieſe beiden Dinge ſind völlig unterſchiedlicher Art:
Hier handelt es ſich um Wohlfahrtszuwendungen, dort dagegen
muß der Grundſatz von Leiſtung und Gegenleiſtung zur Anwen=
dung
kommen, wie er in der Wirtſchaft einzig maßgebend iſt.
Die Stellung des R. h. B. zu den übrigen Beamrenorganiſationen
iſt die, daß der R. h. B. ſtets bereit iſt, Schulter an Schulter mit
den übrigen Beamtengruppen ſich für die Intereſſen des geſam=
ten
Beamtenſtandes einzuſetzen; er muß aber verlangen, daß man
auf der anderen Seite für die beſonderen Belange der höheren
Beamtenſchaft Verſtändnis und Gerechtigkeit aufbringe.
Ueber Die wirtſchaftliche und kulturelle Lage der höheren
Beamten handelte ausführlich der Feſtvortrag, den Oberſtudien=
direktor
Dr. Bolle=Berlin hielt. Mit ernſtem Nachdruck und im
Bewußtſein der Verantwortung, die ſeinen Worten im jetzigen
Augenblick und vor dieſer Verſammlung zukam, betonte der
Redner, daß das Vertrauen der Beamtenſchaft zum Staate die
ſchwerſte Erſchütterung erfahren müſſe, wenn nunmehr nicht die
Tat der Beſoldungsreform das Ergebnis zeitige, auf das man
die Beamtenſchaft jahrelang vertröſtet habe. Die Notlage iſt
inzwiſchen ſo drückend geworden, daß kein weiterer Aufſchub
mehr erträglich iſt. Seit 1897 iſt die Beſoldung der Beamten,
in ſtärkſtem Maße die der höheren Beamten, immer weiter hinter
der Steigerung des allgemeinen Einkommens zurückgeblieben.
Die Arbeiterlöhne ſind 1897 bis 1913 um 57 Prozent, die Ge=
hälter
der unteren Beamten um 25 Prozent, der mittleren um
17 Prozent, der höheren dagegen nur um 11 Prozent geſtiegen.
Die Folgen dieſer Entwicklung, die ſeit 1913 unaufhaltſam in
derſelben Tendenz weitergegangen iſt, ergeben ſich mit erſchüt=
ternder
Deutlichkeit aus einer Umfrage, die von rund 11000
höheren Beamten beantwortet wurde. Der Mehrzahl der durch
die Umfrage erfaßten höheren Beamten verbleibt nach Abzug
der unumgänglichen Aufwendungen für Miete, Heizung, Beleuch=

tung uſw. nur eine ganz kleine Summe für den täglichen Unter=
halt
. Immer ſtärker unterwühlt infolgedeſſen die Verſchuldung
den Beamtenſtand. Die 11000 höheren Beamten, die einen Ein=
blick
in ihre wirtſchaftlichen Verhältniſſe gaben, mußten rund
zwei Millionen Mark Schulden machen. Die Beſchaffung lebens=
notwendiger
Dinge gegen Abſchlagszahlungen iſt in den Fami=
lien
der höheren Beamten zum üblichen Verfahren geworden.
Die kulturellen Schäden, die der Geſamtheit aus der wirtſchaft=
lichen
Notlage der höheren Beamten erwachſen, offenbaren ſich
an dem erſchreckenden Rückgang der Geburtenzahl in den Fami=
lien
der höheren Beamten. Dieſe Geburtenverminderung be=
deutet
ohne Zweifel eine Einbuße an kulturellem Erbgut, die
noch dadurch vergrößert wird, daß die Frau des höheren Beam=
ten
, unter dem ſchweren Druck der täglichen Sorgen und ohne
die Möglichkeit, ſich eine Hilfe zu halten, nicht mehr wie in frü=
heren
Zeiten die Hüterin der Kulturgüter der Mittelſchicht unſeres
Volkes ſein kann. Staatspolitiſche Einſicht gebietet, daß man
dieſe wertvolle Kulturſchicht nicht verkümmern läßt. Dazu iſt
aber nötig, daß man ihr nicht nur das phyſiologiſche Exiſtenz=
minimum
, ſondern auch eine kulturelle Lebenshaltung gewährt,
wie ſie dem Weſen und den Berufsaufgaben des höheren Be=
amtentums
entſpricht. Aus dieſem Grund erhebt der R. h. B.
für die Beſoldungsreform, die unbedingt in dieſem
Sommer kommen muß, folgende wohlberechtigte Forde=
rungen
: Entſprechende Verzinſung des für die Vorbereitung auf
den Beruf angelegten Kapitals an Geld, Zeit und Arbeit; Mög=
lichkeit
zur Führung einer der erlangten Bildung und den
Standesverhältniſſen entſprechenden Lebensweiſe; Sicherheit auf
eine mit den gewohnten Lebensverhältniſſen in Einklang ſtehende
Zukunft. Zur Wahrung der Einheitlichkeit der geſamten höheren
Beamtenſchaft verlangt der R. h. B., daß bei der Beſoldungs=
reform
alle Beamten mit voller akademiſcher Ausbildung in einer
Gruppt zuſamengefaßt werden. Unter Anerkennung des Grund=
ſatzes
, daß die Zahl der Beförderungsſtellen ſich nach dem ſach=
lichen
Bedürfnis zu richten habe, wird ein gewiſſes Minimm
an Beförderungsſtellen für alle Gruppen der höheren Beamten
gefordert. Daß die Neuregelung der Beſoldung nicht auf Koſten
der Penſionäre oder der Anwärter erfolgen dürfe, iſt eine Selbſt=
verſtändlichkeit
. Die gelegentlich geäußerten Befürchtungen, die
Erhöhung der Beamtenbeſoldungen führe zu einer Verteuerung
der Preiſe, ſind grundlos. Die Arbeiter haben ſeit 1924 eine 30 Lohnerhöhung erfahren; entſprechend ſoll eine An=
paſſung
der Beamtenbeſoldungen an die ſchon vorhandenen
Warenpreiſe vollzogen werden. Wie die Erfahrungen mit der
Weihnachtszulage vom vorigen Jahr beweiſen, wird andererſeits
die Wirtſchaft infolge eines regeren Abſatzes unmittelbaren Vor=
teil
aus der Erhöhung der Kauftraft der Beamten ziehen. Schließ=
lich
hat das ganze Volk ein ſehr lebendiges Intereſſe an der ver=
nünftigen
Regelung der Beamtenbeſoldung, weil die Unbeſchol=
tenheit
und völlig unparteiiſche Dienſtausübung des Beamten
auf die Dauer nur auf der Grundlage einer auskömmlichen Be=
ſoldung
beſtehen kann.
Als der Redner ſchloß, bewies der Beifall, der gar nicht mehr
enden wollte, die tiefe Wirkung ſeiner Ausführungen auf die
Verſammlung, die zu einem großen Teil aus Nichtbeamten be=
ſtand
.
Wer fliegt am häufigſten?
Der Flughafen Frankfurt a. M. der Deutſchen Lufthanſa
hat eine ſehr intereſſante Statiſtik über die Berufe ſeiner Flug=
gäſte
, die in der Zeit vom 10. April 1926 bis 31. Januar 1927
auf dieſem Flugplatz geſtartet ſind, zuſammengeſtellt. In Prozen=
ten
ausgedrückt ergibt ſich folgendes Bild: Kaufleute, Prokuriſten,
Direktoren, Fabrikbeſitzer 36 Prozent, Ingenieure, Architekten,
Techniker, Baumeiſter, Handwerker 8 Prozent, Aerzte, Chemiker,
Apotheker 4,5 Prozent, ehemalige und aktive Militärperſonen
4,5 Prozent, Regierungs= und Staatsbeamte 3,5 Prozent, Rechts=
anwälte
, Juriſten, Aſſeſſoren, Syndici 3 Prozent, freie Berufe
(Maler, Schauſpieler, Kammerſänger, Manager uſw.) 2,5 Pro=
zent
, Schriftſteller, Journaliſten, Verleger 2 Prozent, Bankiers,
Bankdirektoren, Bankbeamte 1,5 Prozent, Gutsbeſitzer, Land=
wirte
1,5 Prozent, unbekannter oder kein Beruf 33 Prozent.
Eine lückenloſe Zuſammenſtellung nach Berufen war nicht
möglich, weil bei Hunderten von Mitfliegenden der Beruf nicht
angegeben war wozu auch durchaus keine Verpflichtung be=
ſteht
. Aus den 33 Prozent Fluggäſten mit ungenanntem oder
ohne Beruf dürfte noch ein erheblicher Prozentſatz auf die kauf=
männiſchen
Berufe entfallen. Die Kaufleute ſcheinen es alſo
weitaus am eiligſten zu haben und wiſſen den großen Wert des
Luftverkehrs am beſten zu würdigen. Sie ſetzen Zeit durch das
zweckdienlichſte Mittel in Geld um, durch die Luftreiſe!

Briefkaſien.

Ameiſen: Zuzementieren der Bodenritzen, entſprechendes Infekten=
pulver
; wenn ſie von außen kommen, Fenſter abdichten.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 2. Juni. 1.30: von Kaſſel: Schallplattenkonzert.
4.30: Neue Schlagermuſik. 0 5.45: Leſeſtunde: Aus Die Kultur;
der Renaiſſance in Italien, von Burckhardt. O 6.15: Uebertr. von
Kaſſel. 6.45: Stunde des Südweſtdeutſchen Radio=Clubs. 0 7.15:
Italieniſch. o 8.15: von Kaſſel: Liederabend Guide Schützendorf:
Humor im Lied von alt und neu. J. S. Bach: Erbauliche Ge=
danken
eines Tabakrauchers. Haydn: Lob der Faulheit.
Mozart: Die Alte. Zelter: Schneidercourage. Marſchner:
Kurioſe Geſchichte. Marſchner: Bauernregel. Weber: Reigen.
Schubart: Die Henne. Hoven: Tragiſche Geſchichte. Loewe:
Jungfräulein Annika; Der Papagei. Plüddemann: Die Katzen
und der Hausherr. Ernſt Erich Buda: Urſchlamm=Idyll.
Mouſſorgsky: Der Floh. 9.15: von Kaſſel: Muſikaliſches
Allerlei, vom Blasorch, des Deutſchen Muſikerverbandes. Mendels=
ſohn
: Ouv. Die Heimkehr aus der Fremde‟. Beethoven: aus
der Mondſchein=Sonate. Wagner: Fant. Fliegender Holländer,
Tſchaikowsky: Chants ſans paroles. Scharwenka: Polniſcher
Tanz. Mihm: Feſtmarſch Eine feſte Burg Anſchl. Spät=
Konzert: Johann Strauß. Ouv. Eine Nacht in Venedig.
An der Elbe‟, Walzer. Auftrittslied der Saffi a. Zigeuner=
baron
. Freut Euch des Lebens. Czardas a. Die Fleder=
maus
. Morgenblätter, Walzer. Mitw.: Eliſabeth Friedrich
(Sopran).
Siuttgart.
Donnerstag, 2. Juni. 15.50: Hauswirtſchaftliche Frauenſtunde:
Ueber neuzeitl. Haushaltführung. O 16.15: Konzert. o 18.15:
Dramaturgiſche Funkſtunde. Freiburg ſendet: Frau M. von
Oertzen=Fünfgeld lieſt aus eig. Werken. 6 18.45: Aerzte=Vortrag:
Ueber den Schlaf im Kindesalter. 6 19.15: A. Soboczik: Der
Segelflug und ſeine Bedeutung für das deutſche Flugweſen der
Nachkriegszeit. O 20: Sinfonie=Konzert. Schubert: Ouv. in ital.
Stil. Dvorak: Sinfonie E=moll Aus der neuen Welt. Anſchl.:
Schwäbiſcher Abend. Mitw.: Frida Garleb, Hilde Gerber, Frida
Heller, Marlieſe Fiechtner, Fr. Höger, A. Hofele, E. Stockinger,
G. Ott. Uraufführung: Dr. Bloamamichel, (Blumenmichel).
Schwäbiſches Drama in 3 Akten von G. Ott. Perſ.: Haſabauer (vom
Haſenhof): G. Ott; Reagle (Regine), ſeine Tochter: Marlieſei
Fiechtner; Ammere (Annemarie): Frida Garleb Veit, Knecht vom
Haſenhof: A. Hofele, 2 Mägde vom Haſenhof; Bloamamichel= E.
Stockinger; Birkholz, junger Lehrer: Fr. Höger. Handlung: Albdorf.
Zeit: um 1905.
Berlin.
Donnersiag, 2. Juni. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
16: Spaniſch. 16.30: B Hirſch: Die Stellung der Blinden
im Wirtſchaftsleben. 17: Orch. Kermbach. Friedemann: Einig
und ſtart. Auber: Ouv. Die Stumme von Portici. Wagner:
Albumblatt. Träume. Gounod: Ballettmuſik aus Margarethe.
Meyerbeer: Fant. Hugenotten. Strauß: Transaktionen.
Lumby: Traumbilder. Strauß: Potp. Fledermaus. o. 19:
Baurat Lippert: Hochwaſſer und ſeine Bekämpfung. 19.25:
Dr. Zielenziger: Was iſt uns Schleſien? o 19.50: Chefred. Bernhard:
Der Menſch in der Volkswirtſchaft. O 20.20: K. v. Wolfurt: Einl.
zum nachf. Konzert. O 20.30: Ruſſen=Abend. Borodin: Sinfonie
H=moll. Muſſorgski: Eine Nacht auf dem kahlen Berge, Fant.
(Orch.). Lieder und Tänze: Trepak, Wiegenlied, Ständchen. Der
Feldherr (Kammerſ. Korſt (Bariton) Rimsky=Korſſakow: Capriccio
Eſpagnol. Muſſorgski: Sternlein ſas mir an. Kinderliedchen
(Florence Loſey, Sopran). Glinka: Mazurka aus Das Leben
für den Zaren (Funk=Orch.). T 22.30: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 2. Juni 1927. 3: Sommer=
gerichte
und Kaltſchalen. o 3.40: Wetter= und Börſenbericht.
4: Reg.=Rat Dr. Benecke: Die Beſchlüſſe des Preuß. Landtages
auf dem Gebiet der Kulturpolitik. 4.30: Aus dem Zentral=
inſtitut
. o 5: Prof. Dr. Hamilton: Die Deutſchen in Canada.
o 5.30: Prof. Dr. Schmid: Aus der Geſchichte der Natur=
betrachtung
. o 6.30: G. v. Eyſeren, E. M. Alfieri: Spaniſch
Fortgeſchrittene. e 6.55: Dr. Böttcher: Das deutſche Kunſtlied:
Schubert. o 7.20: Reg.=Rat Dr. Pape: Krankheiten der Futter=
und Wieſenpflanzen
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Freitag, den 3. Juni 1927.
(Nach der Wetterlage vom 1. Juni 1927.)
Zeitweiſe leicht bewölkt, durchweg trocken nur ſtrichweiſe leichte
Niederſchläge wahrſcheinlich.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantworilich für Poliik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Hezſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdieuſf: Andreas Bauer: für den
Inſeratenteil: Wiliy Kuhle; Druck und Verlag: C. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 20 Geiten.

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Volfurt: Einl.
dm: Sinſonie
Berge, Fant.
tändchen. Der
fow: Capriceio
Rimderliedchen
Das Leben
tald
m Conoda.
der Natur=
ri
: Spaniſch
ſche Kunſtlied:
r Futter=

Nummer 152

Donnerstag, den 2. Juni 1927

Seite 15

Sport, Spiel und Turnen.

Fußball.

F.C. Eintracht Darmſtadt.
Zum fälligen Rückſpiel empfängt Eintracht am Samstag abend um
5½ Uhr die Liga=Erſatz der Germania Pfungſtadt auf dem Platze am
Finanzamt. Um die dort erlittene 6:2Niederlage wettzumachen, wird
Pfungſtadt mit einigen Ligaſpielern verſtärkt antreten. Es dürfte ſo=
mit
mit einem intereſſanten Kampfe zu rechnen ſein.
Für die Feiertage wurden nachſtehende Spielabſchlüſſe getätigt:
5. 6. Eintracht IHofheim I 10½ Uhr vormittags,
5. 6. Eintracht IIHofheim II 9 Uhr vormittags,
5. 6. Eintracht IIIGermania Dieburg II 2 Uhr nachm.
Sämtliche Spiele finden auf dem Platze am Finanzamt ſtatt. Der
2. Feiertag findet ſeinen Abſchluß mit einem Spiel der 1. und 2. Mann=
ſchaft
gegen Sportverein Limburgerhof in Mutterſtadt (Rheinpfalz).
Die Abfahrt erfolgt 7.10 Uhr ab Hauptbahnhof.
V. f. R. BeerfeldenF. C. Union Michelbach 3:2 (2:0).
Der Spielausſchuß des V. f. R. Beerfelden hatte mit der Verpflich=
tung
des F. C. Union 1920 Michelbach aus dem benachbarten Neckar=
Elſenz=Gau einen guten Griff getan, konnte man doch mit den gezeigten
Lefſtungen der Gäſte vollauf zufrieden ſein. Sofort nach Anſtoß konnte
Michelbach die Offenſive ergreifen und eine zeitlang das Spiel über=
legen
geſtalten. Allmählich jedoch konnte Beerfelden, das heute mit vier
Mann Erſatz antrat, durch ſeinen Flachpaß das Spiel ausgeglichener
geſtalten und eine zeitlang beängſtigend drängen. In dieſer Drang=
periode
fielen für Beerfelden zwei Tore. Mit 2:0 geht es in die Pauſe.
Nach Wiederbeginn holt Michelbach durch leichtſinnige Abwehrparade des
B. Tormanns ein Tor auf, jedoch konnte Beerfeldens Erſatzlinks=
innen
durch wunderſchönen Schuß die alte Tordifferenz wieder her=
ſtellen
. Kurz vor Schluß mußte ſich Beerfelden noch einen Elfmeter ge=
fallen
laſſen und ſomit hieß das Endreſultat 3:2. Vor dem Spiel
der 1. Mannſchaften trafen die 2. Jugendmannſchaften des F.V. Michel=
ſtadt
und des V. f. R. zu einem Freundſchaftsſpiel aufeinander. Hier
lautete das Endergebnis 4:1 für Beerfelden.

Handball.

Union 1.Poſtſportverein Frankfurt 1.
Für den zweiten Feiertag hat die 1. Mannſchaft des F.C. Union die
gleiche Elf vom Poſtſportverein Frankfurt als Gaſt. Die Poſtſportler
zählen in ihrem Bezirk zu den beſten Manſchaften, ihr Ruf, welchen
ſie durch ihre erzielten Reſultate genießen, geht weit über ſeine Grenzen.
So konnten ſie auch zweimal die 1. Elf der Spielvereinigung Arheilgen
bezwingen. Die Union=Elf muß zu einer großen Form auflaufen, um
in bezug auf Technik einen ebenbürtigen Gegner, zu liefern. Ein Beſuch
dieſes Spiels iſt ſehr zu empfehlen. Der Spielbeginn iſt nachmittags
8 Uhr.

Fechten.

Darmſtädter Fechtklub.
Der Generalſekretär des Deurſchen Fechterbundes, Herr General=
mafor
von Tenner, iſt hier eingetroffen, um ſeine Tätigkeit fortzuſetzen,
die neben der Förderung der Fechtkunſt in Deutſchland eine Kontrolle
zum Zuſammenfaſſen aller Kräfte im Deutſchen Fechterbund bezweckt.
Herr General von Tenner, früher Lehrer und lange Jahre Komman=
dant
der öſterr. Militär=Fecht= und Turnlehreranſtalt in Wiener= Neu=
ſtadt
, die viele hervorragende Fechtmeiſter herangebildet hat, wird, wie
in München und Stuttgart, in Sachſen, am Niederrhein und in Han=
nover
, nun auch beim Darmſtädter Fechtklub für die hefſiſchen Sport=
fechter
und Fechterinnen einen beſonderen Kurſus zur Ausbildung von
Vorfechtern abhalten, ſowie auch an den regelmäßigen Uebumgsabenden
neben demKlubmeiſter, Hochſchulfechtmeiſter Kaiſer, theoretiſch und prartiſch
unterrichten. Der Aufſchwung und die großen Erfolge deutſcher Fechter
im Ausland ſind bereits ein ſichtbares Zeichen der zielbewußten Arbeit
der deutſchen Fechtklubs und des Deutſchen Fechterbundes.

Boxen.

Städtewettkampf im Amateurboxen MainzDüfſeldorf
am Freitag, den 3. Jumi 1927, abends 8 Uhr, in der Stadthalle Mainz
Nach langer Pauſe ruft der Mainzer Boxklub 1921 ſeine Getreuen
wieder auf den Plan. Kein Geringerer als der Deutſche Sport=
klub
Düſſeldorf, der Pionier des Boxſportes in Weſtdeutſchland,
iſt der diesmalige Gegner.

Sportliche Tagesſchau.
Dr. Peltzer, der allerdings verletzt war, wurde in Krefeld über 400
Meter von Büichner in 49,8 geſchlagen.
Froitzheim erlitt in Saint=Cloud ſeine erſte Niederlage durch den
Franzoſen Cochet. Frl. Außem ſteht nun noch als einzige Deutſche im
Wettbewerb.
Die Stuttgarter Kickers unterlagen in Dresden Guts Muths 1:2.
Die auſtraliſche Regierung hat einen Betrag von 12000 engl. Pfund
(240 000 Mark) bereitgeſtellt, um eine Expedition von 30 Sportsleuten
für die olympiſchen Spiele 1928 in Amſterdam auszurüſten.
Neuer Weltrekord der Damen. Mit einer Leiſtung von 19,005 Meter
verbeſſerte in Prag Frl. Lange vom S.C. Charlottenburg den
Weltrekord im beidarmigen Kugelſtoßen für Damen (5 Kg.), der
bisher mit 16,25 Meter von der Polin Frl. Vencova gehalten wurde.
Neuer deutſcher Damen=Schwimmrekord. In Agchen gelang es der
Düſſeldorferin Frl. Ida Breimann, im 400=Meter=Bruſtſchwimmen für
Damen den deutſchen Rekord von 7:18,1 Min. um / Sekunden auf
7:17,2 Min. zu verbeſſern.
Hindenburg, Schirmherr des Deutſchen Turnfeſtes. Auf Antrag des
Vorſtandes der D. T., des Kölner Ausſchuſſes und des Kölner Oberbür=
germeiſters
Dr. Adenauer hat Reichspräſident von Hindenburg das
Protektovat für das im Juli 1928 in Köln ſtattfindende 14. Deutſche
Turnfeſt übernommen.
Nach Wimbledon wird eine Reihe deutſcher Tenmisſpieler gehen, und
zwar Froitzheim. Dr. Kleinſchroth, Kreuzer, Frau Friedleben, Frl.
Außem und Frau von Reenizek.
Demaſius feierte beim Dresdener Tennisturnier im Einzel und im
Doppel mit Bergmann zwei beachtenswerte Erfolge.

Tennis.

Deutſchlands Beteiligung in Wimblebon.
Stärker als erwartet wird die Teilnahme der Deutſchen bei dem
vom 20. Juni bis 2. Juli ſtattfindendem Wimbledon=Tennisturnier ſein.
Alle Konkurrenzen werden beſchickt werden, und zwar ſind vorgeſehen
für das Herreneinzel Froitzheim, Dr. H. Kleinſchroth, für das
Dameneinzel, Frau Friedleben, Frl. Außem, Frau von Reenizek,
für das Herrendoppel Froitzheim-Kreuzer, die ſchon vor 15 Jah=
ven
einmal die Weltmeiſterſchaft gewannen, und Dr. H. Kleinſchroth
von Kehrling, für das Gemiſchte Doppel Frau Friedleben
Kreuzer, Frl. AußemDr. H. Kleinſchroth, Frau von RecnizekJan
Kozeluh (Prag) und für das Damendoppel Frau FriedlebenFrl.
Außem, während Frau von Recnizek hier noch ohne Partnerin iſt.
Franzöſiſche Tennismeiſterſchaften. Cochet ſchlägt Froitzheim. Frau
de Alvarez ausgeſchieden. Von den Deutſchen iſt nur noch Fräulein
Außem im Kampf.
Auf den Tennisplätzen in Saint Cloud herrſchte am Dienstag Hoch=
betrieb
. Mit beſonderer Spannung erwartete wan den Kampf zwiſchen
dem Franzoſen Cochet und dem deutſchen Altmeiſter Froitzheim. Der
Deutſche enttäuſchte, die Begegnung war für ihn ein zu harter Prüf=
ſtein
. In den beiden erſten Sätzen hatte Froitzheim gar nichts zu be=
ſtellen
, ſie gingen glatt 6:1, 6:1 an den Franzoſen. Erſt im dritten Satz
kam es zu einem wirklichen Kampf, aber es war bereits zu ſpät, die
Jugend des Franzoſen gab den Ausſchlag und mit 6:4 ſiegte auch hier
Cochet. Auch in den übrigen Kämpfen wurden die deutſchen Teilneh=
mer
, die ſich bis dahin durchweg recht achtungsvoll geſchlagen hatten, ab=
gefertigt
. Im Gemiſchten Doppel unterlagen Frau Friedleben-Wuarin
gegen Frl. TapſcottSpence=Südafrika 4:6, 6:4, 6:4. Das Damen=
Doppel ſah die franzöſiſchen Geſchwiſter Sigart über Frau Friedleben
Frau Neppach 5:7, 6:4, 6:4 und Mme. CantesDewes über Reenizek
Frl. Außem 6:2, 6:4 erfolgreich. Eine Senſation brachte das Damen=
Einzel mit der Niederlage von Frau von Alvarez gegen die Südafrika=
nerin
Heyne mit 6:3, 5:7, 5:7. Frl. Außem, die einzige deutſche Teil=
nehmerin
, die noch im Wettbewerb iſt, wird in der Vorſchlußrunde auf
Frl. Hehyne treffen. Im Herren=Doppel hatten die Amerikaner Tilden
Hunter mit Miſhu-Bouſſus, einen harten 6:1, 6:1, 8:10, 9:6=Kampf.
Auch die franzöſiſchen Favoriten LacoſteBorotra mußten ſich ſtrecken,
um die Engländer Turnbull-Leſter 6:3, 6:4, 1:6, 6:2 ſchlagen zu können.

Pferdeſport.
Call Boy gewinnt das engliſche Derby.
Die 80 000 Menſchen faſſende, neue Rieſentribüne in Epſon hatté
am Mittwoch ihre Feuerprobe zu beſtehen. Ein ungeheurer Andrang
man ſchätzte etwa 1 Million Befucher, die teilweiſe ſchon
geſtern abend ſich eingefunden hatten zu der klaſſiſchen Rennbahn wau
das äußere Merkmal dieſes großen Ereigniſſes. Trotz des unüberſeh=
baren
Gedränges konnte der Verkehr reibungslos abgewickelt werden,
ſo daß die 147. Austragung des bereits im Jahre 1780 gegründeten
klaſſiſchſten aller Derbys in jeder Hinſicht ausgezeichnet verlaufen konnte.
In der königlichen Loge fehlte natürlich der König mit ſeiner Familie,
ſowie die geſamte Hofariſtokratie nicht. Am Start fanden ſich 23 Be=
werber
ein, darunter nur eine Stute. Die Ehre, Favoriten genannt
zu werden, genoſſen Call Boy und Hot Night, für den Lord Derbyſchen=
Crack Sickle herrſchte eine weniger ſtarke Nachfrage, obwohl der Hengſt
noch kurz vorher ebenfalls eine Favoritenſtellung eingenommen hatte.
Der Start gelang gleich und das Feld trieb im Rudel über den trockenen
Boden. Als das Rennen in ſeine entſcheidende Phaſe trat, ſtand die
Ueberlegenheit des von C. Ellior geſteuerten Call Boy bereits feſt. Der
von Trainer J. Watts auf die Minute fertiggemachte Fuchs des Herrm
Frank Curzon, der in den 2000 Guineas nur ganz knapp geſchlagen wor=
den
war, trug hier mit 2 Längen einen leichten Sieg davon. Erſt im
weitem Abſtand folgte hinter Hot Night der Dritte. Das Ergebnis:
Derby Stakes. Für Dreijährige. 13 150 ſovs, 2400 Meter: 1. Frank
Curzons Call Boy (C. Elliot), 2. Sir V. Saſſons Hot Night (H.
Wragg), 3. Maf. Courtaulds Shian. Mor (F. Lane). Ferner: Adams
Apple, Adieu, Applecroß, Birthringht, Buckfaſt, Chicheſter Croß, Flaſhing
Star, Hoſſan, Jacks Son, Knight of the Grail, Lone Knight, Parker,
Reſtigouche, Sickle, Silverſtead, Son and Heir, Spiramonde, Tattoo,
Treat, Stampede. Stratkurſe: 4:1, 9:2, 22:1. 28 Längen.
Die Frankfurter Pfingſirennen.
Der Frankfurter Rennklub tritt in dieſem Jahr zum erſtenmal mit
einem Pfingſtmeeting hervor. Eine beſonders glückliche Konſtellation in
der Feſtſetzung der Renntermine hat es ermöglicht, daß in die zwei

machen. Die Rennen haben daher ſtärkſte Beſetzung gefunden, die in
einzelnen Konkurrenzen nahezu 50 Unterſchriften erreicht. In dem
Programm iſt die bewährte Anordnung des Wechſels von Flach= und
Hindernisrennen beibehalten worden, ſo daß jeder Geſchmack auf ſeine
Rechnung kommt. Von beſonderem Intereſſe iſt auch das erſte Auf=
treten
der Zweijährigen und zwar auch deshalb, weil neben den übrigen
hieſigen Stammgäſten wie vor allen Dingen dem Stall Opel und einer
Reihe von füddeutſchen und weſtdeutſchen Ställen auch der erfolgreiche
jüngſte Frankfurter Stall des Herrn M. J. Oppenheimer Nennungen
für dieſe Kategorie abgegeben hat. Das Hauptereignis des erſten Tages
auf der Flachen iſt der Preis von Weſterberg, der eine Reihe recht guter
Pferde anlockte. Beſonders bekannt ſind der neuerdings in den Stall
Opel übergegangene erfolgreiche ehemalige Weiler Scheinwerfer, Herun
Oppenheimer’s Teutone und Feſtina lente ſowie Exzellenz, Jſonzo,
Perfekt, Aupa, Tarzan, Sepp, Maravedis und andere mehr. Im
Grüneburg=Jagdrennen findet man die hervorragenden Ausländer Galli=
can
, My Lord 2, Mon Petit, Dadda 2, Boros, Finanzier, Mac Adam,
Parades, denen von guten Inländern in erſter Linie Kontrahent, der
eben in großer Form iſt, Mainberg, Fechtmeiſter und Trapper ent=
gegentreten
werden. Ebenſo gut beſetzt ſind die Hauptereigniſſe des
zweiten Tages: ſo. der Preis von Waldfried für den unter anderen
Kairos, Taugenichts, Serapis, Scheinwerfer und Jſonzo genannt ſind,
und das Königſteiner Jagdrennen, wo man mit die beſten Inländer wie
Parnaß, (Glockner, Steinadler, Kontrahent, Sturm, Goldlack, Mozart,
Lavaletta, Trapper und Snob findet. Eine ganz außerordentlich ſtarke
Beſetzung werden jedenfalls die Donnerstagrennen aufzuweiſen haben,
da man hier damit rechnen kann, daß die an den beiden erſten Tagen
gelaufenen Pferde ſämtlich noch einmal an den Start treten werden.
Hat doch hier der Preis vom Main allein 65 Unterſchriften gefunden.
An dieſem Tage werden auch die Herren=Reiter wieder in Aktion treten
und zwar im Rieſe=Jagdrennen, wo eine Reihe guter Steepler ſich vor=
findet
. Das Hauptereignis iſt der Preis vom Erlenhof, wo Kairos mit
ſeinem Mannheimer Bezwinger Virradat zuſammentreffen kann und
außerdem noch Taugenichts, Hans Günther, Jſonzo, Tite Libe ein ge=
wichtiges
Wort mitſprechen können. Allein der Umſtand, daß wie=
derum
Pferde aus ſämtlichen deutſchen Trainingsquartieren zu erwarten
ſind, daß ebenſo große Expeditionen von Berlin, aus dem Weſten, aus
München, aus den pfälziſchen Trainingsquartieren bevorſtehen und daß
die erfolgreichen Niederräder Ställe in der Lage ſind, ein ſtarkes Auf=
gebot
zu ſtellen, verbürgt Ereigniſſe von hohem ſportlichen Reiz.

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Förichen . . . . . . . . . . . .-Stück 10=
Roſinenfiollen . . . . . . . . . . Stück 10 9
Dampſnudeln . . . . . . . . a 6 Stück 30=
Kokosmakronen . . . . . . . . . Stück 10=
. . . . . . . . . Stück 35
Schiffchen
.. . . . Stück 60
Milchkuchen
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Käſekuchen
Käſekuchen (große) . . . . . . . . Stück 1.40
Radankuchen (kleine) . . . . . . . Stück 60
Radankuchen (große) . . . . . . . Stück 1.20
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Punſchkränze (große) . . . . . . . Stück 75
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Filialen entgegengenommen.

Filialen in allen Stadtteilen

[ ][  ][ ]

Nammer 152

Donnerstag, den 2. Junl

Die neueſien Bewegungen des
Landwirtſchaftsindes.
Die Ueberſicht über die Entwicklung der Indexbewegung im Lauf
der letzten Jahre, die wir im unſerer letzten Ausgabe gezeigt haben,
bot ein Bild von den großen, allgemeinen Schwankungen der einzelnen
Indexgruppen in einem längeren Zeitraum.
Demgegemüber ermöglicht die Betrachtung der von Woche zu Woche
eintretenden Verſchiebungen innerhalb der einzelnen Indexgruppen eine
genauere Beurteilung der Preisänderungen.
Während die allgemein als Agrarindex bezeichnete Geſamt= Kenn=
zahl
ſeit dem Beginn des Jahres keine ſehr weſentliche Veränderung
aufweiſt, zeigt ſich in ihrer Zuſammenſetzung aus den einzelnen Beſtand=
teilen
doch eine ſehr beachtenswerte Umſchichtung.

Die Preiſe für pflanzliche Nahrungsmittel und für Futtermittel
waren von Ende Januar an bis Mitte April im ganzen ziemlich unver=
ändert
geblieben, dann aber ſetzt eine erhebliche Steigerung ein. Die
Preiſe für Vieh hattem den bereits ſeit dem vorigen Herbſt beſtehenden
Rückgang bis in den Mai hinein weiter fortgeſetzt, ſeit Mitte Mai iſt
ein plötzlicher Aufſtieg eingetreten, wie er ſich im Frühjahr meiſtens
zeigt. Im Gegenſatz dazu ſind die Preiſe für Vieherzeugniſſe (Milch,
Butter, Käſe, Eier uſw.) der Jahreszeit entſprechend ſeit dem Jahres=
beginn
im Sinken begriffen und ſetzen dieſe Bewegung wohl auch noch
weiter (gewöhnlich bis etwa Ende Juni) fort.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 1. Juni.
Die außerordentliche Entwertung der Wertpapiere hat an der heu=
tigen
Mittagsbörſe eine weitere Verſchärfung erfahren. Schon vor Be=
ginn
des offiziellen Verkehrs waren die Maklertafeln mit Minuszeichen
verſehen. Die ſehr ſchwachen Liquidationskurſe haben der Stimmung
an der Börſe einen weiteren ſtarken Stoß verſetzt. Die Selbſtexekutio=
nen
und die von den Banken vorgenommenen Exekutionen nahmen heute
wieder einen ſehr breiten Raum ein, während ſo gut wie keine Kauf=
aufträge
vorlagen, bzw. dieſe vor Beginn der Börſe zurückgezogen
worden waren. Irgend eine Interventionstätigkeit der Banken, eine
Hoffnung, mit der man ſich in den letzten Tagen noch viel getragen
hatte, war nicht zu bemerken. Für einzelne Papiere war das Angebot
ſo groß und dringend, daß die Kursfeſtſetzung zur erſten Notiz nicht
vorgenommen werden konnte. Alle Papiere, deren Kursſtand noch
einigermaßen als hoch bezeichnet werden kann, hatten ſtark unter den
Abgaben zu leiden, und Kurseinbußen von 10 Prozent gegen die geſtri=
gen
Abendbörſenkurſe waren an der Tagesordnung. Zellſtoff Wald=
hof
mußten ſogar einen Kursabſtrich von über 20 Prozent hinnehmen.
Verhältnismäßig gut gehalten waren die Banken, die nur Kurseinbußen
von einigen Prozent erlitten. Relativ niedrig im Kurſe ſtehende Pa=
piere
, wie Phömx und Stahlverein, kamen mit 2prozentigen Kursder.
luſten davon, andere Werte, wie Buderus, und Daimler, ſanken noch
beträchtlich unter den Parikurs. Auch deutſche und ausländiſche Ren=
ten
waren ſehr ſchwach, namentlich die deutſchen Anleihen waren kaum
anzubringen. Der Einheitsmarkt der deutſchen Induſtriepapiere ver=
kehrte
ebenfalls in außerordentlich ſchwacher Haltung, obwohl heute in
Berlin die Stempelvereinigung eine Sitzung abhält, die ſich ſpeziell,
wie hier verlautet, mit der Frage der Stützung der Kaſſakurſe befaſſen
ſoll. Im weiteren Verlaufe ſetzten ſich in beſchränktem Maße die Glatt=
ſtellungen
auf dem variablen Markte fort, was weitere Kursverluſte
gur Folge hatte. Eimige andere Papiere, wie Schuckert, konnten einige
Prozent auf Anlagekäufe zurückgewinnen. Tägliches Geld 5 Prozent.
Mark gegen Pfunde 20,497, Mark gegen Dollar 4,2189, London gegen
Paris 124,01.
Die Abendbörſe zeigte eine kräftige Erholung, die auf Deckun=
gen
und vor allem auf größere Aufnahmeluſt der Banken zurückzuführen
iſt. Von den Großbanken lagen auch größere Kaufaufträge vor. Gegen=

über den niedrigſten Tageskurſen konnten ſich die Hauptwerte durch=
weg
um 1014 Prozent erholen. Harpener 189, Rheinſtahl 186, Mans=
feld
121, Mannesmann 168, Weſteregeln 160, A. E. G. 166, Bergmann
163, Schuckert 163,5, Siemens u. Halske 243, Dresdener Bank 161,
Commerzbank 166, Diskonto 157, Daimler 102,75, Kleyer 122,5, N. S.U.
121, Cement Heidelberg 142,5, Holzmann 169, Lloyd 127,5, Waldhof
249,5, Aſchaffenburger Zellſtoff 180, Erdöl 137, Rütgers 96, Farben 271,
Scheideanſtalt 190, Südd. Zucker 128,25, Ablöſungsrente 16. Schutz=
gebiete
7,8.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man: London gegen
New York 4,8580, gegen Paris 124,01, gegen Mailand 88,25, gegen
Zürich 25,24/s, gegen Holland 12,137/g, Pfunde gegen Mark 20,493.,
Dollar gegen Mark 4,2190.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 1. Juni.
Die Kurſe wurden durch umfangreiche zwangsweiſe und freiwillige
Glattſtellungen ſcharf nach unten gedrückt und gaben gegenüber den
letzten amtlichen Schlußnotierungen in der erſten Stunde bis etwa 30
Prozent nach. Das Hauptangebot kam aus der Provinz, da die Pro=
vinzbanken
auf eine beſchleunigte Verminderung der Poſitionen der
Kundſchaft drängten. Die Baiſſeſpekulation ſchloß ſich dieſen Verkäufen
in Blankoabgaben größeren Ausmaßes an, während andererſeits die
Aufnahmefähigkeit außerordentlich gering war. Eine namhafte Anzahl
von Aktienwerten war überhaupt unverkäuflich, ſo daß ſich die Makler
gezwungen ſahen, die amtlichen Notierungen vorläufig auszuſetzen. Da=
bei
handelte es ſich hauptſächlich um ſolche Werte, in denen ſich die
Spekulation ſtark engagiert hatte, ſo um Bemberg, Oſtwerke, Ludwig
Löwe, Schuchert, Berger Tiefbau, Pöge. Es kamen nach dieſem neuen
Kurseinbruch Befürchtungen auf, daß der bevorſtehende Zahltag nicht ſo
reibungslos verlaufen werde, wie am Medio=Termin. Man war an
der Börſe der Meinung, daß die Spekulation und das Publikum durch
die bedeutenden Diffevenzenzahlungen bei der letzten Liquidation ſo
ſtark geſchwächt ſind, daß diesmal Zwiſchenfälle durchaus im Bereich der
Möglichkeit liegen. Am Geldmarkt war tatſächlich die Nachfrage nach
Tagesgeld nicht erheblich, ſo daß die Sätze von 6,58 Prozent gefordert
wurden. Monatsgeld knapp 7,59 Prozent. Aeußerſt verſtimmend
wirkte allgemein, daß auch die Nebenmärkte unter Druck ſtanden und
insbeſondere für einen Teil der deutſchen Staatspapiere an den Makler=
tafeln
Minuszeichen angeſetzt wurden. Beſonders in Mitleidenſchaft
gezogen war hierbei die Neubeſitzanleihe, die ihren höchſten Kurs mit
15,25 Prozent behauptete. Am Deviſenmarkt herrſchte eine Stagnation,
Veränderungen traten in den europäiſchen Valuten heute kaum auf.
Im weiteren Verlauf der Börſe ſetzte ſich die Abſchwächung unter
leichten Schwankungen fort, allerdings nicht in der anfänglichen Inten=
ſität
. Schultheiß gingen bis 328 zurück, wurden ſchließlich aber wieder
bis 340 angeboten. Bemberg konnten auch ſpäter nicht notiert werden
und wurden etwa 45 Prozent unter ihrem Vorkurſe in der Kuliſſe ge=
handelt
. Siemens u. Halske 225231,5228, J.=G. Farben 254,25251
257255.
Erſt zum Schluß der Börſe fanden Interventionskäufe ſtatt, die
zu einer kräftigen Erholung des Wertſtandes führten. Man konnte all=
gemein
etwa 10prozentige Beſſerungen feſtſtellen. An der Nachbörſe be=
feſtigten
ſich Montanwerte noch weiter. J.=G. Farben 261,5. Die Neu=
beſitzanleihe
beſſerte ſich im Spätverkehr auf 16½/. Elektrowerte
ſchwächer. Siemens 21, minus 3. Im einzelnen nannte man gegen
2.30 Uhr u. a. Harpener 185, Rheinſtahl 181, Vereinigte Glanzſtoff 535,
Schultheiß 346, Hapag 124, Lloyd 124, Hanſa 194. Privatdiskont beide
Sichten 5 Prozent.

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135. 1130 25
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131. 1120.125
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162.5 1154. /Rütgerswerke
J. G. Farben
274.75 1257.25
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95. 89.
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112.
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Rathgeber Waggon
Rombacher Hütten.
Roſitzer Zucker..
Sachſenwerk
Sächſ. Gußſtah
Siemens Glas
Ver. Lauſitzer Gla
Volkſtedter Porzell.. .
Weſtf. C. Langendreer
Wittener Gußſtahl..
Wanderer=Werke..

31. 5.
226.
111.
163.75
21.75
107.25
153.
89.75
69.75
245.
111.5
179.25

1. 6.
200.
105.
154.
19.25
98.
152 25
66.5
2 24.
106.
174.

120.125/115.

88.
101.5
114.25
159.
143.5
58.
H8.
63.
235.

88.25
91.5
108.
151.
139.

58.
220.5

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Lslo .......
Kopenhagen.
Stockholm. .
Helſingfors.
Italien..
London..
New=York.
Paris
Schweiz.
Spanien.

zi. 5. 1. 6. Geld /Brief. /Geld Brief 168.76 169.10 168.74 1.7841 1.788 1.785 158.555 58.675 58.55 os. 61 /109.83 09.47 109.69 112.64/112.86 12 64 112.86 jtte.79/113.01 112.79 113.01 Ho.so7/10 627 1o.611 0.631 23.23/ 23.27 23.2 23.25 Heo.47720.517 120.476 20.516 1.2155/4.2235 4.2155 4. 2235 16.505/16.545 16. 505 16.54 81.09581.255 31.095 81.25* 74.0s/ 74.19 73.9: 74.0.

69.08 Wien D.=Oſt. ab
1.789 Prag..
58.67 Budapeſt, Peng
Fapan
Rio de Janeiro
Sofia ..
Jugoſlavien
Konſtantinope
Liſſabon
Danzig
Athen
Kanada.
Truguay

31. 5. 1. Geld Brie Geld Brie 59.32 59.4 159.31 59.43 12.404 12.50 2. 484 12.508 73.46 73.60 73.48 73.62 1.948 1.952 1.948 1.952 10.4987 1.5007 5. 4975 0.4975 3.047 3.05 3.047 3.053 7.413 7.42 7.413 7.427 2.215 2.2i9 2.216 2. 220 20 98 21.0 20.94 21.02 81.85 82.01 81.85 82.11 5.544 5. 556 5. 544 5.556 4.216 4.224 4.216 4.224 4.216 4. 224 4.236 4. 244

52. Hauptberſammlung des Vereins Deutſcher Eiſen=
gießereien
, Gießereiverbands, in Stuttgart.
Der Verein Deutſcher Eiſengießereien, Gießereiverband, Düſſeldorß,
hält ſeine diesjährige Hauptverſammlung am 1. und 2. Jum unter
Vorſitz des Herrn Dr.=Ing. Werner=Düſſeldorf und unter ſtarker.
Beteiligung, auch der Behörden, der techniſchen Inſtitute, der befreun=
deten
Verbände des In= und Auslandes und der Preſſe in Stutt=
gart
ab.
Der erſte Teil der Tagung war, wie üblich, den Sitzungen der Aus=
ſchüſſe
und Organe des Vereins vorbehalten, in denen die brenmendſten
Fragen und Aufgaben wirtſchaftlicher und techniſcher Natur zur Er.
örterung ſtanden.
Beſonders hervorgehoben ſeien die am erſten Tage gehaltenen tech=
niſchen
Vorträge. Es ſprachen Herr Profeſſor Dr.=Ing. Heidebroek=
Darmſtadt über Grundfragen für Rationaliſierung und Fließarbeit im
deutſchen Gießereiweſen, Herr Profeſſor Dr. Keßner=Karlsruhe
über Sandverdichtungen und Sandfeſtigkeit unter beſonderer Berück=
ſichtigung
neuerer Formverfahren und Herr Direktor Sipp= Mann=
heim
über Putzverfahren in ihrer Entwicklung bis zur Gegenwart,
Profeſſor Dr.=Ing. Heidebroek führte u. a. cus: Um die Bedeutung
der Fließarbeit für die Gießereitechnik richtig würdigen zu können, ſei
es nötig, die Grundlage der Arbeitsvorbereitung, die zur Fließarbeit
führt, ſyſtematiſch zu betrachten. Das Weſen einer genauen Arbeitsvor=
bereitung
beſtehe in drei Aufgaben, nämlich darin, die nach Zeitelemen=
ten
aufgelöſte Geſamtleiſtung zu ordnen im Hinblick auf 1. den Arbeiter,
2. den Arbeitsplatz, 3. das Werkſtück. In bezug auf die arbeitende Perz
ſon gruppieren ſich die Arbeitselemente zu Lohnſätzen, Akkordzeiten,
Arbeitspenſum uſw. Die Entwicklung geht hier den Weg, daß ſie die
Zeitbeweglichkeit des Arbeiters immer mehr einſchränkt, auf dem Wege
vom reinen Zeitlohnverfahren über den Stüchlohn, den Zeitakkord zum
ſogen. Penſumverfahren mit genau feſtgelegter Arbeitsdauer. Damit
wird die Initiative zur Verringerung der Dauer der Arbeitsvorgänge
vom Arbeiter bzw. der Werkſtatt auf die Arbeitsvorbereitung über=
tragen
.
Die Ordnung der Arbeitselemente in bezug auf den Arbeitsplatz
führt zur ſyſtematiſchen Arbeitsverteilung auf alle vorhandenen Ar=
beitsgelegenheiten
nach dem Geſichtspunkt eines möglichſt vollſtändigen
Beſchäftigungsgrades.
Auf das Werkſtüick bezogen, führt die Arbeitsvorbereitung zu dem
Gedanken des ununterbrochenen Arbeitsfluſſes in dem Sinn, daß die
einzelnen Operationen am Werkſtück ſich unmittelbar folgen. Die
eigentliche Bandarbeit iſt die extremſte Form der Fließarbeit, die im
übrigen aber auch ohne ein ſichtbares Transportmittel durchführbar iſt.
Die konſequente Durchführung des Fließgedankens führt zur Beſei.
tigung der Arbeitspauſen am Werkſtück und der Lagerzeiten. Für die
Gießereitechnik beſteht an ſich bereits ein ziemlich geſchloſſener Arbeits=
fluß
. Immerhin läßt er ſich noch an einzelnen Stellen, insbeſondere bei
den Hilfsbetrieben Kernmacherei, Putzerei uſw., beſſer durchführen.
Im ganzen geſehen, läßt die Durchführung einer ſyſtematiſchen
Arbeitsvorbereitung nach allen drei Richtungen auch für die Gießerei=
technik
eine weſentliche Verbeſſerung des Betriebszuſtandes erwarten,
wobei dem erzieheriſchen Gedanken der Fließarbeit beſondere Bedeu=
tung
zukommt.
Profeſſor Dr. Keßner beſchäftigte ſich vorwiegend mit neuen Ver=
ſuchen
über die mechaniſche Prüfung fertiger Gußfovmen in Eiſen= und
Stahlgießereien.
Abweichend von den bisherigen Verfahren zur Prüfung der Sand=
verdichtung
in Formkäſten wird ein neues Verfahren gezeigt, bei dem
ein frei fallendes Gewicht einen beſtimmten Eindruck in der Gußform
hinterläßt. Dieſe neuen Prüfverfahren wurden in verſchiedenen Gieße=
reien
angewendet; dabei intereſſierte beſonders ein von der Badiſchen
Maſchinenfabrik in Durlach ausgeübtes neues Verfahren der Sand=
verdichtung
mit der Druckluft=Sandſchleuder=Formmaſchine, bei der durch
ein frei bewegliches Strahlrohr eine in allen Schichten des Formkaſtens
gleichmäßige Sandverdichtung erzielt wurde.
Direktor Sipp ſchließlich gab einen Ueebrblick über die verſchiedenen
Gußputzverfahren, wobei er hervorhob, daß die Entwickelung zur heu=
tigen
Höhe in erſter Linie deutſches Verdienſt ſei.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft. Gemäß Beſchluß des Verwaltungs=
rats
der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft vom 31. Mai 1927 wird für
das Geſchäftsjahr 1926 auf die Vorzugsaktien Serie IV eine Vorzugs=
dividende
von 7 Prozent verteilt. Die Reſtdwidende (3½ Prozent)
wird ab 3. Jumi 1927 ausgezahlt. Hierbei gilt 1 GM. gleich 1 RM.
An die Inhaber von Zertifikaten Gruppe I der Reichsbank über, Vor=
zugsaktien
Serie IV der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft wird die Reſt=
dividende
, welche auf die durch die Zertifikate vertretenen Vorzugs=
aktien
entfällt, unverkürzt (unvermindert um den Steuerabzug vom
Kapitalertrag) auf Dividenden=Bezugsſchein Nr. 2 vom 3 Juni 1927 ab
bei den für die Einlöſung vorgeſehenen Zahlſtellen ausgezahlt.
Aus dem Hanauer Edelſtein= und Perlenhandel. Die Lage im Edel=
ſtein
= und Perlengroßhandel hatte infolge allgemeinen Konfunktur=
anſtiegs
für ganz Deutſchland günſtigere Abfatzverhältniſſe in den Früh=
jahrsmonaten
gebracht. Nun haben ſich in den letzten Wochen die Rück=
wirkungen
aus der im engliſchen Diamantenſyndikat immer noch ſchwe=
benden
Kriſe auch hier inſoſern unangenehm bemerkbar gemacht, als
die Verbraucher mit ihren Nachfragen ſehr zurückhalten und erſt den
Ausgang der engliſchen Kriſe abwarten wollen.
Faber u. Schleicher A.=G., Offenbach a. M. Der A.=R. beſchloß,
der G.=V. am 28. Juni aus einem einſchließlich 84 697 RM. Vortrag
ſich ergebenden Reingewinn von 123 387 RM. (164 072) wiederum ſechs
Prozent Dividende vorzuſchlagen und 58 867 RM. vorzutragen.
Suberitfabrik A. G., Mannheim. Die G.V. beſchloß, den von 412 648
Reichsmark auf 210 081 RM. ermäßigten Verluſtvortrag auf neue Rech=
nung
vorzutragen. Der Auftragseingang hat ſich gebeſſert.

Brantfarter Karsoelicht Bomr 1.damr Lont.

Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teill307.5
II. Teill308
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
Coſungsſcheine ...
6½=% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 ..!
% Bayher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 2
6‟/.¾% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
61I.% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29 ..
6‟/,% Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 80 ..
70 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29
70 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30
6½% Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 8. 2!
) Ausländiſche
5% Bo3. E. B. 1914
5% L.Inv. 1914
4½% 1898 ...
4½% 1902 ...

15.75
97

97.5

4%Türk. (Adm.)08/
4½% (Bagd.) I
4½ (Bagb.)III
4% Türk. unif. 1903
4% 1911 Boll.

3=
12.75

98.25
98.25

5 % Bulg. Tabal02/ 25.5
4I.% Oſt. Staatsr.
v. 1913. Kdb.1918)
4½½Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.! 6
4% Goldr.
4F einh. R. (kon)
8%6 Port. (Spz.) IIII
4 2 Rum.am. R.03. 8.5
5½F Gold. 13.
4 am.konv..
6s
4% am 05.

4½% Ung. St. 1919
4½% St. 19141 24.75
Goldr.. . 27.1
4% St. 10 .
40 Kronr. ..
3% Eiſ. Tor..
Außereuro=
päiſche

5½ Mex am. in.abg/ 22.5
5% äuß. 99
4% Goldo4ſtf.,
3% konf. inn. . .
4½% Frrigat.,
5½Tamaulipas I,
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mi; Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=B1. G./105
8
103
6V Berl. St.=Goldl 96
8‟‟ Darmſt. St.=G.
80 D. Hyp.=Bankl
Meining., Goldpf.
8% Frl.=Hyp.=B.,
Goldpfdbr.. . . . . 102

7%Frkf. H.=B. Glb. /101
80 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
7% Pfbr. Bk.=Gld./102
5% Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
23 5. 2bs.-Bk. Gld.,/102.25
101.5
10% R. Geltr. Mar
(Hagen) Goldobl. 102
8% K. Landesbank/101
Darmſt Reihe
Reihe 11 101
zM.=Krft. Köchſt 93

101

886 Mannh. St.G./100
80 Naſſ. Ldb. Gold/103.5
3% Nbg. St.=Gldal.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr. 98.5
8%0 Pforzh. St.-G./100
80 Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. /102
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. /105
103
8½ Rh. Shp.=Bank
Gold=Pfdbr. . ./ 99
BRh. St.=W.25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk., Goldpf.
8% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr. . .
7W V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld.. mit Option/103
7 % V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld.. ohne Option/ 94.25
8½ Voigt &Häffner
Goldobl. . . . . . . 97
8% Württbg. Hyp.-
Bank Goldpfbr. .
720
Ohne Zins=
berechnung

5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% beſ. Brk.-Rg. 23 6
5% Roggen . . 231 8.65
5% Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw. 8.9
5% Südb. Feſt=B.G 2.22
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bayr. Handelsb..

Bahr. Oyp.u. Wechſt
Berliner Hyp.=Bk.
Frrf. Hyp.=Bk. ....
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp=Bk.
Mecklb. Hhp.=u Wb.
Meining. Hyp,Bk.
Nordd. Gr.=Cr Be.
Pfälz. Hyp.=Bk. . .
Preuß. Bob.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B....
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hhp.=Bk...
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4½% Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.

abg.
5% O. Sb. (Lb. )ſtfr.
2,6% Alte .
2,6% Neue
5% Oſt.=Ung. 73/74
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E..
8½Oſt. 1885 .
8½Oſt. Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
396
91
97
42 Rud Silber
4 Rud. Salzkg.)
4½% Anat., S.I
4½% Anat. S. III
4½% Anat. S. IIII
3 Salon. Monaſt.
5½ Tehuantepec.
44X

15.35
15.7

11.2

12/.

14.5
14.5

4.15

Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . . 141.5
Bab. Bk. . . . . . . . . 150
Bk. ſ. Brauind. . . . 189
Barmer Banbo. . . 158.4
Bay. Hyp.=Wchſ.. . 470
Berl. Handelsgeſ
Comm.u. Privatb. /163
Darmſt. u. Nat.=Bk. /216.5
Deutſche Bank
1158.5
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. /137.5
D. Hyp.=Bk. Mein. /141.5
D. Vereins=Bk. .. /102.5
Disk.=Geſellſd
157
Dresdener Bk
156
Frankf. Bk.
../135
Frkf. Hyp.=
Frkf. Pfdbr
Gotha. Grundkr. Bk. 201.5
Lux. Intern. Ba
8.5
135
Metallbank.
Mitteld. Credit
193
Pfälz. 6
202
Pr. Bd.=Creditbank 146
Hyp.=Akt.=Bank)
Reichsbank=Ant. . 166
Rhein. Creditbk. . 1130
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. B.=Creditbl.
Südd. Disc.-Gei. 1142
Oſterr. Creditanſt. 9.4
Wiener Banbverein! 6.9
Bergwerks=Aki.
Bochum. Bergb. .
Buderus. . . . . . . . . ! 94.5
Dt. Luxemburg . . .
Eſchw. Bergw...
Gelſenkirch. Bgw. 1155
Harp. Bergb. . . . . . 1177
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein 1120
Kali=Aſchersleb. 1155
Kali. Salzdetfurt. 1188
Kali. Weſterregln 1154
Klöcknerwerke
145.5
Mannesm.=Röhr. 161.25
Mansfelder.
14

Oberbedarf......
Otavi=Min.=Ant. . . 32.5
Phönix=Bergb. . . . /115.5
Rhein. Braunk. . . /228.5
Rhein. Stahlw.. . /175
A. Riebeck Montan/140
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr.. 172.5
Tellus Bgb..
.1110
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke . . 1136
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)/271
Henninger ..
195
Hercules Heſſiſche. 1150
Löwenbr.=München 312
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind, )/335
Schwarz Storchen= 173
Tucher, Nürnberg
... /171
Werger
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh.. 1140
Adlerw. (v. Kleher)/118
6%A. E. G. Vzg. A.-/ 90
18
5% A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm .. . /157
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl./140
Bad. Uhren, Furtw. 25
Bamag=Meguin 46
220
Baſt Nürnberg
Bahr. Spiegel .. .! 55
Beck & Henkel
Bergmann El. ./153
27
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol. 66
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement=Heidelb. . 138.5
Cement Karlſtad 1 1186
Cement. Lothr..
Chem. Albert . . . . . 123.5
Chem. Brockh. .. .! 86
Chem. Milch".
64

Mae R
Dt. Eiſenhandel. .
Deutſche Erdöl ...
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler. Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp ........"
Dürr. Rattingen".
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
Gl. Lieferung ....
Elſ. Bad. Wolle.
Email. Ulrich ...
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn.
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr. Pirmaſens
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas ...
Frankfurter Hof ..
Frkf.=M. Pok. u. W.
Geiling & Cie.
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt.
Goldſchmidt. Th. . .
Gotha Waggon
Gritzner. Maſch.. . .
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa=Lloyd. Br.
Hartm. & Braun ..
Heyligenſtgedt...
Hilpert. Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ...
Hoch=Tief Eſſen ..
Holzmann .."
Holzverk. Ind..
Hydrom. Breslau
Inag ..

99
129
186
145
84
65
40.5
151

106.5
45. 25
254
120.5

114.5
112
163
138

105
108
129
162.5

Funghans St.. /110.5
Kammg. Kaiſersl. 1190
Karlsruher Maſch.
Karſtadt, R.
glein Sch. & Becker/121. 75
Knorr, Heilbronn ./180
Konſerv. Braun ..! 69
Krw. Alt=Württbg. /103
Krauß Lokom.
Lahmeyer .. . . . . . 158.5
Lech, Augsburg. . ./117
Lederw. Rothe . ../ 38
Spicharz..
Linge Schuhw.. .
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm. /126
Lüdenſcheid Metau
Lux. Induſtrie .
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg/135
Metallgeſ. Frkf. 2*
Miag. Mühlenb. 1131
Moenus, Stamm / 71
Motorenf. Deutz.
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrz. ... 1121
Neckarw. Eßlingen 136
Beters Union .. . . 1105
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps..
65
Porzellan Weſſel
Rein. Gebb. & Schal/122.5
Rhein. Elektr
150
Rhenania, Kunheim 66
Rütgerswerke
90.5
Schneid. & Hanau./ 70
Schnellpr. Frank. 1101
Schramm Lackf. . / 98
Schrift. Stemp.
130
Schuckert. Elekt: 1152.5
Schuhf. Weſſe!
Schuhf. Herz
61
Schultz, Grünlack
Seilind Wolff ...! 80
Siemens Glas
Siemens & Halste 1227

Südd. Immob.
Südd. Zucker=A.=G./130
hür. elektr. Lief. .1112
Uhren Furtwäng.
Unter fr. Kr.=El.=B.
Beithwerke
Ver. ſ. Chem. Ind..
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pin ſel=Nürnberg..
..
Ultramarin
Zellſtoff Berl. ....
Vogtl. Maſch.
Voigt & Haeffner.
Volthom. Ee
Vayß, & Freytag
Wegelin Rußfbr..
Zellſt. Aſchaffenbg.
Zellſt. Waldhof
Zucker Rheingau.
*ransport= und
Berſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorze
A. Dt. Eiſenbahn."
A. Lokalb. u. Kraft w.
Dt. Eiſenb.=Geſ. .."
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd. Aohd. . ...

8
140.25
157
130.5
64.75
142
131
176

102.5
175
140
6.5
136
122.5
122

Frkft. Allg. Ber). 144
Frankona Rückv.

Darmſt Werte
Bahnbedar;
Dampft. Rodberg
Helvetia Konſ...
Gebr. Lutz
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder".
Zenuleth & Ellenb.

[ ][  ][ ]

Palast-Lichtspiele

den Arbe
arbeitende Ven,
Akkor
, daß ſie
den Wege
ſtakkord zum
it
ben
Arbeitsplatz
andenen Ar=
volſtänligen

eitung zu dem
zinn, daß die
folgen. Die
arbeit, die im
führba
Beſei.
ie
S=
A
rten,

Nummer 152

Donnerstag, den 2. Juni 1927

Deutſche Eifenbahngeſellſchaft A. G., Frankfurt a. M. Der A.R
beſchloß, der G.V. am 29. Juni aus dem Reingewinn von 674 835
537 37) RM. für 1926 auf die im Umlauf befindlichen 7 403 400 RM.
Sk.A. 8 (7) und auf die 5000 RM. V.A. wieder 6 Prozent Dividende
przuſchlagen.
Vom Obſtweinmarkt. In Deutſchland ſtallen ſich gegenwärtig die
Preiſe für Apfelweine auf 3238 Mk. für die 100 Liter. Für Obſtweine
ars Aepfeln und Birnen lauteten die Forderungen auf 2832 Mk.
Bergorene Birnenſäfte ſind in der Pfalz zu 22 Mk. zu haben. Schweize=
ſche
Apfelweine werden zu 33 Mk. und Obſtweine aus Aepfeln und
Birnen zu 2 Mk. die 100 Liter angeboten. Franzöſiſche Apfelweine
ſiegen etwas höher im Preiſe, und zwar 33,75 Mk. je Hektoliter. In
den letzten Tagen machte ſich ein ſtärkeres Angebot in Obſtweinen be=
nerkbar
.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 1. Juni. Die ſchwache Stim=
nung
des Auslandes hat ſich auch auf den hieſigen Markt ausgewirkt.
Benn auch die Preiſe mit Ausnahme von Mais unverändert geblieben
ſind, ſo iſt doch die Tendenz nachgebend und infolgedeſſen das bisher
ſchon verhältnismäßig ruhige Geſchäft äußerſt ſtill. Auf die Futtermittel
drückt in Anbetracht der güinſtigen Witterung bereits die Grünfutter=
ante
, die in den bevorzugten Lagen, beſonders in den Flußtälern, be=
reits
im Gang iſt. Weizen 31,2531,50 nom., Roggem 29,2529,50 nom.,
Hafer ausl. 24,5027, inl. 26, Mais 19,25, Weizenmehl 42,2542,75,
Roggenmehl 39,5040,25, Weizenkleie 1313,25, Roggenkleie 15,7516.
Berliner Produktenbericht vom 1. Juni. Der Produktenmarkt öff=
nete
heute in flauer Haltung. Die ſchwächeren Auslandsmeldungen,
vor allem aber das vorzüigliche Wetter und die Stagnation des Mehl=
geſchäftes
lähmten die Unternehmungsluſt. Das Inlandsangebot iſt in
beiden Brotgetreidearten weiter verſchwindend gering, die Preiſe er=
fuhren
eine Senkung von etwa 4 Mk. Die erſthändigen Offerten für
Auslandsweizen und =Roggen ſind ermäßigt, die zweite Hand ſpielt
jhoch noch für die Deckung des geringen Bedarfes nach wie vor die
Hauptrolle, Weizen und Roggen eröffneten ſchwächer. Mehl iſt billiger
oferiert, der Konſum zeigt ſich aber trotzdem ſehr veſerviert. Für Hafer
ſird bei kleinem Angebot ungefähr die geſtrigen Preiſe zu erzielen,
ebenſo für Futtergerſte, für die die Nachfrage anhält. Mais iſt in den
Offerten ermäßigt, auch für dieſen Artikel beſteht ziemlich gute Nach=
frage
ſeitens des Konſums.
fm. Süddeutſche Edelmetallnotierungen vom 1. Juni. Pforz=
Fheim. Edelmetalle notierten folgende Großhandelspreiſe: Barren=
gold
das Gramm 2,800 RM. (Geld), 2,814 RM. (Brief); Platin, han=
delsübliche
Ware, das Gramm 8 RM. (Geld), 9 RM. (Brief); Fein=
ſüber
das Kilogramm 79 RM. (Geld), 80,5082 RM. (Brief). Tendenz:
mhig. Stuttgart. Edelmetalle notierten folgende Großhandels=
preiſe
: Feingold das Gramm 2,809 RM. (Geld), 2,819 NM. (Brief);

Geite 17

Platin, handelsübliche Ware, das Gramm 7,50 RM. (Geld), 8,70 RM.
(Brief); Feinkornſilber das Kilogramm 80 RM. (Geld), 20,50 RM.
(Brief). Tendenz: ruhig.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 1. Juni. (Priv.=Tel.)
Weizen: Berichte von wohltuenden Niederſchlägen und die Schwäche
Winnipegs hatten anfangs eine weitere Abſchwächung zur Folge. Dann
trat eine Erholung ein auf höhere ausländiſche Notierungen. Die Ter=
minde
zogen bis 1½ C. an.
Mais: Zunächſt war der Markt ſchwach auf Liqufdationen an=
geſichts
ſchleppender Lokonachfrage. Dann konnte indes eine namhafte
Preisſteigerung eintreten auf ungünſtige Witterungsberichte und Käufe
der Konmiſſionsfirmen. Die Termine konnten bis 4 C. gewinnen.
Hafer: Nach feſtem Marktverlauf konnten die Kurſe 1½ C. höher
ſchließen.
Baumwolle: Auf günſtige Witterungsberichte und den wöchentlichen
Wetterbericht verlief der Markt ſchwach. Im Schlußverkehr konnte eine
Erholung eintreten.
Kaffee: Größere europäiſche Kaufaufträge hatten zunächſt eine feſte
Haltung im Gefolge. Dann wurde der Maukt ſchwach auf Kaufreſerve
des Handels und ermäßigte ausländiſche Kabel.
Zucker: Der Markt zeigte vorwiegend eine feſte Haltung auf zurück=
haltenderes
kubaniſches Angebot, Käufe der Raffinerien und auf das
Anziehen der Raffinadepreiſe. Der Schluß war abgeſchwächt auf euro=
päiſche
Kaufreſerve.
Kakao: Nach ſchwächerem Beginn trat eine Befeſtigung ein auf
höhere Kabelmeldungen und gebeſſerte Kaufluſt der Fabriken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 11. Juni:
Getreide. Weizen: Juli 149½, Sept. 148, Dez. : Mais:
Juli 104/s, Sept. 107½, Dez. : Hafer: Juli 54, Sept. 531/s,
Dez. ; Roggen: Juli 116, Sept. 109, Dez.
Schmalz: Juli 12,75: Sept. 12,95.
Fleiſch. Rippen: Juli 13,50, Sept. 12,80; Speck 12,62
Schweine: ſchwer 8,659,25, leicht 9,079,55; Schweinezufuhr
Chicago 55 000, Weſten 106 000; Talg Ohio 172/s.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 1. Juni:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 161½, hart 168: Mais Nr. 2:
116; Hafer Nr. 3: 65; Roggen exp.: 130; Mehl Spring Pa=
tent
: 4,25; Getreidefracht: nach England 2 Schilling, nach dem
Kontinent 8 Cents.
Schmalz: Mittel, Weſten 13,37.
Schweinefleiſch: Family 34.

Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Wenn auch das Abſtimmungsergebnis in der Berliner Metall=
induſtrie
geſtern noch nicht vollſtändig vorlag, ſo ergibt doch die bis=
herige
Zählung, daß die zum Streik erforderliche Dreiviertelmehrheit
nicht erreicht iſt.
Unter der Firma Einkaufskonzern Indako Intereſſengemeinſchaft
deutſcher Damen= und Mädchenkonfektions=Spezialgeſchäfte iſt ein Zu=
ſammenſchluß
namhafter Einzelhandelsfirmen des Bekleidungsfaches zu=
ſtande
gekommen, dem die Firmen Leopold Simon, Düſſeldorf und L.
Fiſcher=Riegel, Mamheim, im Vorſtand angehören.
Wie wir erfahren, haben ſich die deutſchen Kartonfabrikanten vor
einigen Tagen zu einem Verkaufsſydikat, dem Verband deutſcher
Kartonfabriken G. m. b. H., mit dem Sitz in Berlin, zuſammen=
geſchloſſen
.
Der Kohlenabſatz für Rechnung des Syndikates im April betrug
nach der vorläufigen Zuſammenſtellung 5950 541 Tonnen (Koks und
Briketts in Kohle umgerechnet), im März 7 171 542 Tonnen, ſo daß ein
Minderabſatz von 1 221 001 Tonnen gegenüber dem Vormonat zu ver=
zeichnen
iſt.
Die ſaarländiſchen Bergarbeiter lehnten das kommuniſtiſche An=
ſinnen
eines Generalſtreiks ab.
Aus Varis wird gemeldet: Die 6prozentige franzöſiſche Konvertie=
rungsanleihe
hat nach den vorläufigem Feſtſtellungen den Betrag von
18 20 Mill. Franken ergeben. Seit der 6prozentigen Anleihe von 1920
hat keine Anleihe mehr einen ähnlichen Erfolg gehabt.
Das franzöſiſche Stickſtoffſyndikat ſetzte die Preiſe für ſchwefelſaures
Ammoniak auf 138 (gegen 135) Frs., jedoch erſt mit Gültigkeit ab
1. Juli d. J. feſt.
Polniſchen Preſſemeldungen zufolge beabſichtigt die Bank Polfki
unmittelbar nach Erlangung der amerikaniſchen Anleihe, ihr Aktien=
kapital
um 50 Mill. Zloty auf 150 Mill. Bloty zu erhöhen.
Nach der ſoeben veröffentlichten polniſchen Ausfuhrſtatiſtik hat die
Ausfuhr von polniſchem Holz im März gegenüber dem beſten Monat
Januar ſtark zugenommen. Die Steigerung iſt ſowohl bei Rundholz
als auch bei Schnittholz eingetreten. Dagegen iſt die Papierholzausfuhr
etwas zunickgegangen.
In den erſten vier Monaten 1927 betrug die rumäniſche Einfuhr
11,8 Milliarden Lei (1926: 12,4 Milld.), die Ausfuhr 11,5 Milliarden (9,6
Milld.), ſo daß ein Paſſivum von 300 Millionen Lei (2,8 Milld.) bleibt.
Wie ſeinerzeit gemeldet, iſt Graf Pocci im Auftrage der Direktion
der Diskonto=Geſellſchaft in Bukareſt eingetroffen, um mit der rumäni=
ſchen
Regierung weitere Verhandlungen über die von der Diskonto=
Geſellſchaft angebotene Anleihe in Höhe von 200 Mill. RM. zu führen.

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Donnerstag, den 2 Juni 1922

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