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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 146
Freitag, den 27. Mai 1927.
190. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr 7 Streik uſp., erliſcht
jede Verpſſchtung auf Erfüllung der
Anzeſgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtliſcher Beſireibung fällt ſeder
Nabait weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darm=
Endgültiger Abbruch der
engliſch=
ruſſiſchen Peziehungen.
EP. London, 26. Mai.
In Erwartung der Ruſſendebatte im Parlament war das
Haus außerordentlich ſtark beſucht. In der Diplomatenloge
pvaren zahlreiche ausländiſche Vertreter erſchienen. Sowohl
Chamberlain wie auch der Führer der Oppoſition wurden bei
ährem Erſcheinen mit lebhaften Zurufen von ihren Parteien
begrüßt. Clynes brachte die Reſolution der Arbeiterpartei ein,
Hie auf die ernſten internationalen Folgen und auf die
Störun=
gen in der Wiederherſtellung von Handel und Induſtrie hinweiſt
uind eine Unterſuchung des Tatbeſtandes durch ein beſonderes
Romitee fordert. Clynes wies darauf hin, daß der engliſche
Außenminiſter mir Beredſamkeit und Ueberzeugungskraft noch
wor einigen Monaten die Gefahr eines Bruches mit Rußland
für den zukünftigen Frieden Europas betont habe. Sir Auſten
Chamberlain antwortete auf dieſe Aeußerung, daß Clynes nicht
genügend Kenntnis von den Vorgängen hätte. Die engliſche
Regierung beſitze noch weiteres Material, deſſen Veröffentlichung
aber von der Regierung als unnötig und nicht wünſchenswert
angeſehen würde. So hinge zum Beiſpiel die Demonſtration vor
Der engliſchen Boiſchaft in Waſhington mit Inſtruktionen aus
SMoskau zuſammen. Er verlangte den klaren Ausdruck des
Ver=
ſtrauens und die Zuſtimmung des Hauſes für ſeine Politik.
Die Ruſſendebatte im Unterhaus endete zugunſten der
Regie=
rung mit der überwältigenden Mehrheit von 367 gegen 118
Stimmen. Damit iſt der Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen
Swiſchen England und Rußland endgültig.
Die Liquidation der Arcos.
EP. London, 26. Mai.
Obwohl die engliſche Regierung der Arcos erlaubt hat, ihre
Handelsgeſchäfte in London unbehindert weiterzuführen, war
mnan geſtern nachmittag im Sowjethaus allgemein mit Einpacken
beſchäftigt. Es wurden bereits zahlreiche Kiſten nach der Bahn
geführt, wovon eine nach Moskau, die anderen entweder nach
Paris oder Berlin aufgegeben wurden.
Der Präſident des Bundes der britiſchen Induſtriellen hat
eine Erklärung veröffentlicht, wonach der Abbruch der
Bezie=
hungen nicht ohne Schaden für den engliſchen Handel ſein würde.
Der Schaden werde aber für die Ruſſen größer ſein als für die
Engländer, da die Ruſſen für jedes Pfund Sterling in Rußland
abgeſetzter engliſcher Ware für drei Pfund Sterling ruſſiſche
„Waren nach England verkauften.
„Auch Kanada bricht die Beziehungen zu Rußland ab.
„EP. London, 26. Mai.
Nach einer Meldung aus Otawa hat die kanadiſche
Regie=
rung ſich geſtern im Miniſterrat mit den Folgen des Abbruches
zwiſchen London und Moskau beſchäftigt und nach einer
Erklä=
rung des Premierminiſters Mackenzie King beſchloſſen, die
Be=
ziehungen mit Rußland ebenfalls abzubrechen. Die kanadiſche
Regierung habe Beweiſe, daß Rußland zahlreiche Beſtimmungen
des Handelsabkommens verletzt habe
Dieſer Beſchluß der kanadiſchen Regierung wird von der
kanadiſchen Handelswelt vielfach nicht gebilligt. Zahlreiche
Fir=
men, die mit Rußland im Handelsverkehr ſtehen, ſind dieſer
Tage bei der Regierung im Sinne der Aufrechterhaltung der
Be=
ziehungen vorſtellig geworden. Dieſe Firmen wieſen darauf hin,
daß der Handel mit Sowjetrußland ſtändig zugenommen habe
und daß ſpeziell für Kanada gute Zukunftsausſichten in
Ruß=
land beſtünden.
Kanada war bekanntlich das einzige Dominion, das einen
beſonderen Handelsvertrag mit Rußland hatte.
Nachdem der kanadiſche Premierminiſter die Entſcheidung
Kanadas zum Bruche mit Rußland bekanntgegeben hatte, obwohl
der Sowjethandelskommiſſion in Montreal keinerlei Spionage
oder unterirdiſche Propaganda nachgewieſen werden konnte, hat
der ruſſiſche Vertreter erklärt, daß alle Verträge mit dem
kana=
diſchen Landwirtſchaftsminiſterium gekündigt würden, von denen
einer der wichtigſten, ſich auf den Ankauf von 4000 Pferden
bezieht.
Die Ruſſen rüſten zur Abfahri von London,
die Engländer aus Moskau.
EP. London, 26. Mai.
Die Mitglieder der ruſſiſchen Botſchaft, der Handelsdelegation
und auch der „Arcos”=Geſellſchaft haben ihre Vorbereitungen zur
Abreiſe ſo weit getroffen, daß ein großer Teil von ihnen ſchon
am Samstag abfahren kann. Die „Arcos”=Geſellſchaft bleibt
vor=
läufig offen, um die beſtehenden Kontrakte abzuwickeln. Die
Ruſſen ließen erklären, daß ſie alle bisher geſchloſſenen
kauf=
männiſchen Verträge halten werden.
Die engliſchen Konſulatsbeamten in Rußland werden nach
einer Mitteilung des Premierminiſters zuſammen mit der
bri=
tiſchen Miſſion aus Moskau zurückgezogen. Die Frage, welche
Regierung die engliſchen Intereſſen in Rußland vertreten ſoll,
werde zurzeit noch erwogen.
Ein Weißbuch, das alle von Baldwin erwähnten Dokumente
enthält, iſt veröffentlicht worden, ohne jedoch die Beweiskraft
des Dokumentenmaterials zu verſtärken
Kommunismus in China.
Pengnſchen unterhaufeg.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 26. Mai.
Rußland entſchloſſen. Und nach dem Bruch der diplomatiſchen
Beziehungen mit England iſt Tſchitſcherin in Paris erſchienen,
fälle häufen ſich merkwürdig. Dies hat man wohl auch in den Fremdenſtrom, der ſich aus dem ganzen Jangtſetal hier ſammelte,
und finanziellen Verhandlungen galten. Eine überaus feine gänge in Nanking verſchwunden und es gab ſo gar keinen Punkt
Unterſcheidung, aber in Paris fühlt man doch das Heikle der
Vorſchlag gemacht hätten. Offiziös betont man zwar hier ſtark,
daß die franzöſiſche Politik Rußland gegenüber unabhängig ſei, allein überlaſſen mußten.
aber man gibt trotzdem zu, daß das ruſſiſche Angebot in der
Schuldenfrage — es iſt übrigens noch fraglich, ob es etwas
Kon=
kretes enthält — einige Tage früher viel willkommener geweſen
wäre.
diplomatiſchen Beziehungen ſind durchaus nicht eindentig. Es
eine adminiſtrative Maßnahme erblicken wollen. „Alles wird in gierung der opferbereiten chineſiſchen Geſchäftswelt Schanghais,
dem gewohnten Geleiſe zwiſchen Moskau und London weiter=
Das iſt ein extremer Standpunkt, es gibt aber auch einen anderen
liſch=ruſſiſchen Verhältniſſes erwartet.
Frankreich bleibt neutral. Dieſe Neutralität kann aber nach
unſerer Auffaſſung keineswegs als eine elaſtiſche aufgefaßt
wer=
eigenen Politik wahren will, ſo ganz umſonſt war die Londoner
Demonſtration doch nicht.
konſtatiert, um die Gefahr der kommuniſtiſchen Agitation zu
geſehen, gar nichts zuſtande gebracht. Und was das ſchlimmſte
iſt, man glaubt hier auch nicht, daß die ruſſiſche Diplomatie mit
ſiſche Staat für ſich als bindend anerkennt. Andererſeits ließe deren — nicht begriff, ſind dem Chineſen längſt
ge=
günſtig beeinfluſſen könnte.
Amerikaniſche Preſſeſtimmen zum Abbruch. vorigen Herbſt kataſtrophale Schwankungen in ſeiner Bewertung
In politiſchen Kreiſen erklärt man hinſichtlich des Abbruches
der Beziehungen zwiſchen London und Moskau, daß dadurch die
Chancen für die Anbahnung der Beziehungen zwiſchen
Waſhing=
der gegenteiligen Campagne des Senators Borah überhaupt als aus einr ſo gpundſätzlichen Wirtſchaftsumſtellung, wie es eine
allgemeinen den Gang der Ereigniſſe in London. Die „New
York Times” ſpricht von einer ernſthaften moraliſchen Nieder= ſofort ein Anziehen der Preiſe zur Folge. Der „befreite‟ Arbeiter
den jahrelangen Anſtrengungen wieder genau ſo iſoliert ſei wie es irgend wie gemünzt war oder ſich noch in Barren befand,
kurz nach der Rebolution. „New York Herald” will aus dem einfach abſtrömte aus dem Lande, in welchem es nichts
engliſch=ruſſiſchen Abbruch die Lehre ziehen, daß Beziehungen zu mehr wert war, hinein in die Gegenden, in denen es noch voll
was die linke tue. Mit einer Regierung, die die moraliſchen einer Inflation alles Erſatzgeldes — und der Arbeiter kann ſich
Begriffe nicht auerkenne, die ſonſt in aller Welt den Verkehr nunmehr noch weniger kaufen als früher. Da weiter das von
zwiſchen Ziviliſierten regieren, ſei es nicht möglich, diplomatiſche Hankau beherrſchte Gebiet durchaus kein ſtarkes Wirtſchaftsgebiet
Beziehungen zu unterhalten.
Demonſtrationen vor der engliſchen Botſchaft
in Moskau.
Riga, 26. Mai.
ſichern würde, 18 Mitglieder der engliſchen Miſſion verlaſſen Tages das ganze Aufgebot moderner Waſfen in Schanghai
wird den Schutz des engliſchen Botſchaftsgebäudes übernehmen, wünſchtes Zukunftsbild wäre.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
W. Schanghai, Anfang Mai 1927.
Wenn Schanghai geglaubt haate, nach Ankunft der Sieger
* England, Kupland und Frankreich. aus dem Süben die unterbrochene Handelstätigkeit bald wieder
aufzunehmen, dann hat es ſich getäuſcht. In den vergangenen
Wochen brach das rote Gewitter los, das Einſichtige ſchon
längſt erkannt hatten, und es kam zu der großen Auseinander=
Nach einer engliſch=franzöſiſchen Freundſchaftskundgebung ſetzung zwiſchen den Kommuniſten und den Nur=Nationaliſten in
hat ſich England — Zufall oder Cquſalität? — zu dem Bruch mit der Kuomintang. Für uns Europäer war die Situation etwas
ungemütlich, obgleich die Soldaten und die Schiffe
Eng=
lands, Amerikas, Japans und Frankreichs die Konzeſſionen von
um mit Poincaré und Briand Rückſprache zu nehmen. Die Zu= Schanghai mit unerſchütterlicher Ruhe bemuttenten. Aber der
rüſſiſchen diplomatiſchen Kreiſen erkannt. Deshalb verlautete um in die überſeeiſche Heimat zurückgeleitet zu werden, drückte
gleich darauf, daß die Beſuche Tſchitſcherins bei Poincaré und doch auf die Stimmung. Erſchwerend kam hinzu, daß die Politik
Briand nicht der hohen Politik, ſondern nur den zwiſchen Frank= der Mächte plötzlich eigentlich keinen greiſbaren Gegner mehr
reich und Rußland in der Schwebe befindlichen, wirtſchaftlichen hatte. Durch die Spaltung war der Verantwortliche für die
Vor=
mehr, an welchem die Politik einzuſetzen vermochte. Wir fühlten
Situgtion. Es ſprach ſich gleich das Gerücht herum, daß die es unter den Kanonen der Großmächte, daß dieſe von gänzlich
Ruſſen in der Schuldenfrage Frankreich einen ſehr vorteilhaften untergeordneter Bedeutung waren und — wenigſtens für eine
kurze Spanne Zeit — den Lauf der Entwicklung China ganz
Die Nanking=Regierung, die von Tſchiang Kai=ſcher
einge=
ſetzt wurde, genießt nach wie vor das Vertrauen, das die
Ge=
ſchäftswelt Schanghais ſchon vor der Spaltung in den General
ſetzte. Ein Vertrauen, das bar bewieſen wurde; weshalb der Ge=
Die Kommentare zu dem Abbruch der engliſch=ruſſiſchen danke nicht ganz fern liegt, daß die plötzliche Schwenkung
Tſchiangs gegen die Kommuniſten durch finanzielle Argumente
gibt hier Politiker, die in dem engliſchen Vorgehen eigentlich nur beſchleunigt wurde. Aber was nützt ſchließlich die Nanking=
Re=
wenn ihrer Macht durch das kommuniſtiſche Staatsweſen in
Han=
gehen, nur daß die ruſſiſchen Agitatoren ſich in London nicht kau eine Grenze gezogen wird, über die kein noch ſo geriſſener
mnehr einer diplomatiſchen Immunität werden erfreuen können.” chineſiſcher Kapitaliſt Waren oder Geld ruhigen Herzens bringen
darf. Jetzt, zum erſten Mal in der langen Geſchichte der
chine=
extremen Standpunkt, welcher eine weitere Zuſpitzung des eng= ſiſchen Wirren, leidetder chineſiſche Kaufmann. Und
zwwar mehr noch als durch die zwangsweiſe Steuererhebung in
der früher üblichen Form.
Das Hankauer Experiment, die Einſetzung einer praktiſch
den. Denn, ſo ſehr man auch in Frankreich die Freiheit der kommuniſtiſchen Regierung und die Durchführung aller Lehren
eines kommuniſtiſchen Idealſtagtes iſt ſchon heute zum baldigen
Tode verurteilt, trotzdem die ganze Geſchichte heute Chineſen wie
Die Situation der Ruſſen in Fraukreich iſt nicht leicht. Man Ausländern viel Kopfzerbrechen macht. Wie ſich in Europa
gugen=
hat auf allen Gebieten ſchon eben bedenkliche Erſcheinungen genug blicklich der Kampf des kommuniſtiſchen Rußlands gegen das
Wirtſchaftsfyſtem der ganzen übrigen Welt austobt, und wie
unterſchätzen. Die Stimmung iſt nicht für Rußland. Und die dort die Kommuniſten ſtets am kürzeren Hebelarm ſitzen, ſo iſt
endloſe Hinauszögerung der finanziellen und wirtſchaftlichen es auch mit der kommuniſtiſchen Zelle in China. Nur daß neben
Verhandlungen mit Rußland hat auch ſonſt nur wirtſchaftlich der Allmacht des Geldes auch noch einige für chineſiſche
Verhält=
denkende Politiker ungeduldig gemacht. In der Tat haben bis= uiſſe recht brauchbare Heere bereit ſtehen, der Sache ein Ende zu
her die unendlich langen und breiten Verhondlungen zwiſchen zgchen. Aber auch wenn ſich Tſchiang nicht allzuſehr bemüht,
Frankreich und Rußland von einigen Dutzend Kommuniguss ab= muß die Unternehmung Hankaus ſcheitern. China iſt ja kein Land,
das von ſeinen eigenen Erzeugniſſen lebt, der Chineſe lebt vom
Handel und von Börſenſpekulationen.
Die Geheimniſſe einer ſchwankenden
Wäh=
anderen Stgaten ſolche Abkommen treffen kann, die auch der ruſ= rung, die in Europa nach dem Kriege ein Land nach dem
au=
ſich aber, mit Rückſicht auf die Zuſammenſetzung der Kammer, läufig. Schuld daran trägt der Währungswirrwarr. Eine
kein allzu ſcharfer Ton gegenüber Rußland anſchlagen. Frank= chineſiſche Währung, die allgemeine Gültigkeit beſäße, gibt es
reich wird ſeine Neutralität Rußland gegenüber bewahren. Nur nicht. Man rechnet hier nach dem mexikaniſchen Dollar, dort nach
wenige Optimiſten hoffen noch, daß der engliſch=ruſſiſche Bruch Maria=Thereſien=Talern (beide Münzſorten ſind reichlich
ver=
die franzöſiſch=ruſſiſchen Schuldenverhandlungen entſcheidend treten), man rechnet in jeder Stadt nach verſchiedenen
Münzein=
heiten, die untereinander alle im Kurſe ſchwanken und die
über=
dies noch auf dem Silber baſieren, das wiederum gerade ſeit dem
EP. Waſhington, 26. Mai. durchgemacht hat. Jeder Chineſe, ob Kuli, Reisbauer oder
Ban=
kier, bewältigt die täglich notwendigen Umrechnungen mit 3
De=
zimalen, wie ein geſchulter Mathematiker.
In einem Land, deſſen Währungs= und Finanzverhältniſſe
ton und Moskau wiederum verſchlechtert worden ſeien und trotz ſeine Bewohner in eine derartige Schule genommen hat, iſt es
nicht verwunderlich, daß allgemein ſofort die logiſchen Folgen
begraben betrachtet werden mißten. — Die Preſſe beklagt im perfekte Bolſchewiſierung iſt, gezogen werden. Die zunächſt
durch=
geführte Erhöhung der Löhne im Machtbereich von Hankau hatte
lage der Ruſſen, deren Auswirkungen heute noch nicht genau oder Kuli konnte ſich nicht ein Gramm mehr Reis kaufen als
abzuſehen ſei. „New York World” ſchreibt, daß Rußland nach früher. Nun leuchtet ein, daß alles Silber, ganz gleich ob
einem Lande nicht möglich ſeien, deſſen rechte Hand nicht wiſſe, bewertet wurde. Schon zeigen ſich in Hankau die ſchönſten Blüten
iſt, leuchtet die innere Unmöglichkeit des kommuniſtiſchen
Experi=
mentes ein.
Die Tatſache, einer gewiſſen Ausſchaltung der fremden
Mächte aus der Entwicklung der chineſiſchen reigniſſe iſt nicht
zu leugnen. Es entſteht nun die Frage, wie ſich das allein
ge=
laſſene China zurecht findet. Der Augenblick einer
Verſtän=
digung zwiſchen dem Norden und den nichtkommuniſtiſchen
Wie aus Moskau gemeldet wird, verſammelten ſich Arbeiter, Elementen des Südens wäre vielleicht gegeben. Da in China
Studenten und Rotarmiſten vor dem britiſchen Botſchafts= aber jede Entwicklung ihre Zeit braucht, und da nichts von heute
gebäude. Da es nicht gelang, die Demonſtranten zum Ausein= auf morgen geſchieht, iſt es beinahe wahrſcheinlich, daß inzwiſchen
andergehen zu bewegen, mußten Feuerwehrzüge herbeigeholt, die intereſſierten Mächte von neuem Einfluß auf den Marſchall
werden, die mit Spritzen die Menge auseinandertrieb. Der ſtell= des Nordens, Tſchangtfolin, nehmen, und dieſe unerwünſchte
vertretende Außenkommiſſar Litwinow gab die Verſicherung ab,, Konſolidierung hintertreiben. Was dann geſchieht, muß man
ab=
daß die ſowjetruſſiſche Regierung die britiſche Geſandtſchaft warten. Aber mir ſcheint, als ob die Möglichkeit, daß eines
heute, der Reſt am Freitag Moskau. Der franzöſiſche Borſchäfter keine Europäer mehr zu bewachen hat, ein uuer=
Seite 2
Freitag, den 22. Mai 1927
Die Tagung der Völkerbundsligen.
Berlin, 26. Mai.
Im Plenarſitzungsſaal des Reichstages wurde heute mittag
unter außerovdentlich zahlreicher Beteiligung die elfte Tagung
des Weltverbandes der Völkerbundsligen durch den derzeitigen
Präſidenten Prof. Aulard=Paris feierlich eröffnet. Der Vorſitzende
der deutſchen Gruppe, Reichstagsabgeordneter Graf Bernſtorff,
begrüßte die Verſammlung mit einer Anſprache, in der er betonte,
daß der Völkerbund ſeine großen Aufgaben nur dann erfüllen
könne, wenn in ihm eine völlige Eleichberechtigung aller Staaten
beſtehe und wenn im Völkerbund die gleiche Gerechtigkeit geübt
werde, ſei es für große, ſei es für kleine Staaten. Leider habe
in Genf wenig Bereitwilligkeit beſtanden, an die Frage der
Ab=
rüſtung heranzugehen, und es ſei Aufgabe der Völkerbundsligen,
bei ihren Regierungen dahin zu wirken, daß abgerüſtet wird.
Reichskanzler Dr. Marx
führt in ſeiner Rede u. a. aus: Darin, daß der Vevband in dieſem
Jahre Deutſchlands Hauptſtadt als Tagungsort für ſeine
Jahres=
verſammlung erwählte, erblicke ich ein bedeutungsvolles Zeichen
für den grundlegenden Wandel, der ſich im Laufe der letzten Jahre
in den Beziehungen Deutſchlands zu den anderen Nationen
voll=
zogen hat. Dieſe erfreuliche Entwicklung war nur möglich durch
die unter den ſchwierigſten Verhältniſſen deutſcherſeits begonnene
und unter ebenſolchen Schwierigkeiten mit unverrückbarer
Konſequenz weiter verfolgte Politik der Verſtändigung, die uns
von der Londoner Konferenz über Locarno nach Genf geführt
hat. Ich kann Ihnen verſichern, daß die Reichsregierung feſt
ent=
ſchloſſen iſt, die bisher verfolgte Linie weiter einzuhalten und
daß insbeſondere über Mittel und Ziele unſerer deutſchen
Außen=
politik zwiſchen dem Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann und
mir in allen Zeiten unſeres Zuſammenarbeitens wie auch jetzt
vollſte Uebereinſtimmung beſtanden hat und beſteht. Unſere
Po=
litik iſt die der Verſtändigung, aufgebaut auf dem Vertrauen
„viſchen Regierungen und Völker und nicht auf der Macht von
Kanonen und Bajonetten. Die Zugehörigkeit Deutſchlands zum
Völkerbund iſt deshalb der beſte und ſicherſte Weg zur Erreichung
des Zieles der Völkerverſöhnung und Befriedung der Welt, das
wir anſtreben. Am Völkerbund als dem Mittel wollen wir ebenſo
feſthalten wie an dem Endziel der Verſtändigung. Der Entſchluß,
dem Völkerbund beizutreten, iſt dem deutſchen Volke nicht leicht
geworden und auch heute noch iſt manche, auf dem Völkerbund
ruhende geſchichtliche Belaſtung ein ſchweres Hemmnis in der
Ent=
wickllung zu einem Bund freier, gleichberechtigter Völker. Es iſt
für mich eine beſondere Freude und Genugtuung, feſtſtellen zu
können, daß die Union der Völkerbundsligen an dieſer
Neugeſtal=
tung des Bundes einen hervorragenden Anteil gehabt hat."
Die Ausführungen des Reichskanzlers wurden von der
Ver=
ſammlung mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
Der Vorſitzende des Weltverbandes, Prof. Aulard=Paris,
be=
tonte, der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund ſei der
ein=
ſtimmige und beſtändige Wunſch des Weltverbandes geweſen.
Ohne den Völkerbund wäre das unglückliche Europa vielleicht
ſchon wieder in die Schrecken des Krieges zurückgefallen. Kriege
zu verhindern und Kriegen vorzubeugen, dazu ſollte der
Völker=
bund immer und überall bereit ſein. Es gibt keinen wahrhaften
und ſtarken Frieden außer durch die Verbundenheit der Völker
durch den Völkerbund, der unmittelbar und öffentlich handelt.
Eine der wichtigſten Aufgaben des Völkerbundes iſt die
Er=
ziehung. Der Bund kann nur leben, wenn man ſein Bild den
Seelen und den Herzen der jungen Generation und vor allem
der Jugend näherbringt. Jeder Aufruf zum Haß und zum
Egoismus muß aus den Hörſälen verſchwinden, aus den
Ge=
ſchichtsbüchern geſtrichen werden. Es handelt ſich darum, die
Nationen dahin zu führen, ihre Streitigkeiten auch durch einen
Richter richten zu laſſen und den Naturzuſtand in den
Vernunft=
zuſtand zu führen. Die Nationen begreifen, daß ihre
Souveräni=
tät begrenzt wird durch die Notwendigkeit der Solidarität und
der gegenſeitigen Hilfe. Als Präſident der Weltvereinigung iſt
es mir Ehrenpflicht, in dieſer Hauptſtadt, die eine der
Haupt=
ſtätten des Friedens werden wird, das deutſche Volk zu begrüßen,
dieſes große, arbeitſame Volk, das ſeinen Ruhm in dem
Frie=
den ſieht.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Donnerstag, den 26. Mai.
Ariadne auf Naxos.
Oper von H. v. Hofmannsthal, Muſik von R. Strauß.
Der Bürger als Edelmann.
Komödie mit Tänzen von Moliere, Muſik von R. Strauß.
Der urſprüngliche Plan war, eine Schauſpielmuſik für die
Reinhardtbühne zu ſchreiben. Zu der von Hofmannsthal ſtark
gekürzten Moliéreſchen Komödie ſchuf Strauß elf Muſikſtücke.
Die anſtelle des Schlußballetts als Nachſpiel gedachte „Ariadne
auf Naxos” wuchs ſich zur Oper aus, in die Buffogeſtalten der
Commeclia dell’ arte grotesk hineingeworfen wurden. In dieſer
Form kam das Werk im Jahre 1912 in Stuttgart heraus, konnte
ſich aber nicht halten. Strauß entſchloß ſich zu zwei
Umarbei=
tungen. Er trennte Oper und Schauſpiel. Er ergänzte
einer=
ſeits die Schauſpielmuſik durch neue, oft an Lully anklingende
Stücke, Tänze und die „Türkiſche Muſik”. Er erweiterte
andrer=
ſeits die Oper durch ein dramatiſches Vorſpiel.
Die Oper iſt in der neuen Form ſeit 1916 über alle Bühnen
gegangen, während das Schauſpiel trotz Umarbeitung keinen
Erfolg hatte. Um deſſen Muſik nicht verloren gehen zu laſſen,
hat Strauß ſchließlich die Einzelſtücke des Schauſpiels zu einer
Orcheſterſuite zuſammengefaßt. Das ſind die Schickſale dieſes
Werkes.
Heute ging es in ſeiner erſten Faſſung zum erſten Male
über unſere Bühne, ohne den Beweis erbringen zu können, daß
der Zwitter zwiſchen Schauſpiel und Oper jetzt trotz
ausgezeich=
neter Regie, Beſetzung und Durchführung lebenskräftiger
ge=
worden wäre. Vielmehr darf die Bearbeitung als Oper mit
Vorſpiel, wie ſie ſeither bei uns gegeben wurde, als brauchbarer
und glücklicher angeſehen werden. Weil ſie aber ſo ſchon oft
gehört wurde, iſt vielleicht gerade der heutige Verſuch intereſſant
und dankenswert.
Deutlich ſtellte es ſich heraus, daß die wuchtige Jourdain=
Rolle alles andere erdrückt, und daß die Derbheit der
voraus=
gegangenen Szenen den Genuß der allzulange hinausgezögerten
Opernmuſik zuſchanden macht, die früher unvergleichlich viel
ſtimmungsvoller zur Wirkung kam.
Die Aufführung war ausgezeichnet und in allen
Einzelhei=
ten des Schauſpiels und der Oper ſo vollendet, geſchmackvoll,
vackend, wie ſie wohl nirgenks überboten werden kann. Die
Meiſterhand von Jacob Geis war, überall zu ſpüren, die
Keitung Foſeph Roſenſtocks durch und durch muſikaliſch,
die Bühnenbilder Schencks von Trapp und die Koſtüme
von reizvouſter Pracht, die Anordnung der Tänze und ihre
Bor. Tage.
Auf dem kleinen Kongreß der franzöſiſchen Radikalen
Bartei, der vor allem die Taktik bei den kommenden
Kommunal=
wahlen beriet, wurde einſtimmig eine Entſchließung angenommen, die
beſagt, die Radikals Partei werde getreu ihrer füüheren Befchlüſſe ein
jedes Wahlbündnis mit den Parteien, die gegen alle
republi=
kaniſchen Mehrheiten im Parlament kämpften, ablehnen, ſei aber
zur Vereinigung mit den Linksparteien nach wie vor bereit. Im übrigen
hat ſich der Kongreß für die baldige Verabſchiedung der
Sozialverſiche=
tungsgeſetze durch das Parlament ausgeſprochen.
Der ſpaniſche König unterzeichnete einen Erlaß, der das beſtehende
Handelsabkommen zwiſchen Spanien und den
Vereinig=
ten Staaten um ein halbes Jahr verlängert, um inzwiſchen
einen neuen und endgültigen Vertrag abſchließen zu können. Der
Er=
laß enthält die Meiſtbegkinſtigungsklauſel.
In Anweſenheit des Königs wurde in Rom der 13.
Inter=
nationale Agrarkongreß unter Beteiligung von Mitgliedern
der Regierung, des diplomatiſchen Korps und der Delegierten aus vierzig
Ländern eröffnet.
Die „Times” melden aus Tokio, die japaniſche Regierung
ver=
trete jetzt die Anſicht, daß die Zeit nahe ſei, wo Japan die
Regie=
rung Tſchingkaiſcheks anerkennen und ihr die Unterſtützung
geben ſollte.
In Moskau wurde ein für 35 Jahre gültiger
Konzeſſions=
vertrag der Allgemeinen Schwediſchen Elektrizitätsgeſellſchaft Acca
über die Errichtung elektro=mechaniſcher Werke zu
Jaroſlaw unterzeichnet. Die Geſellſchaft wird 18 Millionen Rubel
in das Unternehmen einlegen.
Dr. Streſemann auf der Jahrestagung
des Deutſchen Auslands=Inſtituts in
Stuttgart.
Anläßlich der Jahrestagung des Deutſchen Auslands=
Inſti=
tuts in Stuttgart hielt Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann eine
Anſprache, in der er betonte, daß das deutſche Volk das Recht
habe, ſich moraliſch ebenſo frei zu fühlen, wie irgend ein anderes
auf dieſer Erde. Einen weſentlichen Aktippoſten für unſere
Außen=
pölitik ſehe er in dem Verbundenſein der deutſchen
Kulturge=
meinſchaft auf der Erde, das nie ſo ſtark geweſen ſei wie nach
dem verlorenen Krieg. Das Sehnen nach einer umfaſſenden
Kulturgemeinſchaft ſei ſeit der Gründung des Hauſes des
Aus=
landsdeutſchtums immer ſtärker geworden. Gegenüber den
Ver=
ſuchen, das deutſche Volk als moraliſch minderwertiger
hinzu=
ſtellen als andere Völker, dürften wir uns deſſen bewußt ſein,
mindeſtens ſo wie ſie vor dem Weltenrichter beſtehen zu können.
Die ganze Welt habe das Empfinden, daß die Deutſchen die
Möglichkeit hätten, wieder groß zu werden. Wir litten darunter,
daß die Menſchen bei uns das, was wird, und wie es ſich
ent=
wickelt, immer nur meſſen unter dem Geſichtspunkt eines
Men=
ſchenlebens. Die geſchichtliche Entwicklung geſtatte aber nicht,
alle drei Mongte eine Bilanz zu ziehen, wie weit man vorwärts
gekommen ſei. Nichts ſchade uns mehr in dieſer Beziehung, als
Mangel an Geduld. Zu warnen ſei vor einem Optimismus,
der glaube, daß wir über dem Berge ſeien, aber auch vor jedem
Peſſimismus, der glaube, es werde doch nichts, weil es nicht ſo
ſchnell gehe. Für die Deutſchen im Ausland werde es keine
Par=
teien geben, ſondern nur ein Deutſchland. Wenn die Tradition
der Auslandsdeutſchen an den alten Farben hänge, ſo ſollten ſie
auch die Tradition des Deutſchlands von heute achten und ehren.
Der Weg einer Außenpolitik gehe nicht immer gerade aus. Es
gebe Windungen und Krümmungen, Zeiten, wo man ſtehen
bleibt und nicht vorwärts ſchreitet, auch Zeiten, wo man
zurück=
geworfen wird. Das Entſcheidende ſei aber, daß man das Ziel
im Auge habe und ihm zuſtrebe. Obwohl wir unſere
Wirt=
ſchaftskage durchaus nicht für ſo geſichert anſähen, wie es
Ein=
zelne täten, obwohl die Gefahr unſerer politiſchen Lage dem
vor Augen ſteht, der ſich unſere geographiſche Lage und Poſition
vor Augen hält, könnten wir dem Glauben nicht entſagen, daß
wir ein Recht auf eine beſſere Zukunft haben und daß wir
des=
halb dafür arbeiten ſollen. Auch glaube er nicht an eine
Wen=
dung der Dinge durch Krieg. Wir hoffen auf eine Beſſerung
der menſchlichen Entwicklung durch Erhaltung des Friedens.
Wenn große Völker ſich gegeneinander kehrten, ſo könne es unſere
Aufgabe ſein, den Krieg zu verhüten und ſie mehr aneinander
zu führen. Wenn der Staatsſekretär von Hintze von einer
poli=
tiſchen Konjunktur geſprochen habe, ſo hoffe er, daß ſie einmal
komme. Ein politiſches Moment liege in den drei großen
Ge=
danken, die einmal Sinnbild des Jahrhunderts werden können:
Friede nach außen, Freiheit nach innen und Selbſtbeſtimmung
aller. Laſſe man den Völkern dieſe Entwicklung, dann werde im
Ringen der Völker Deutſchland nicht der ſchlechteſte Teil ſein.
Nummer 146
Internationale Arbeitskonferenz.
EP. Genf, 26. Mai.
Die Internationale Arbeits=Kogferenz hat heute den ganzen
Tag mit organiſatoriſchen Arbeiten verbracht, ſodaß der
Präſi=
dent, der indiſche Regierungsdelegierte Sir Atul Chatterjee, erſt
in der Sitzung, die auf abends 6 Uhr verſchoben wurde, ſeine
Eröffnungsrede halten konnte. Er ſprach über die Entwicklung
in den aſiatiſchen Ländern, über die in Europa viele falſche
Vor=
ſtellungen verbreitet ſeien. Während die Weltproduktion ſich
von 1913 bis 1925 nur um 18 Prozent vermehrt habe, ſei ſie in
den aſiatiſchen Ländern um 24 Prozent geſtiegen, und während
der Welthandel ſich im gleichen Zeitraum nur um 5 Prozent
vermehrt habe, ſei der Handel der aſiatiſchen Länder um 36
Pro=
zent geſtiegen. Der Präſident machte weiter auf die
Bevölke=
rungszahlen Chinas, Indiens und Japans aufmerkſam, die
zu=
ſammen 780 Millionen Einwohner zählten, und erklärte, die
Arbeitsorganiſation würde einen ſchweren Fehler begehen,
wwenn ſie ſich zu ausſchließlich auf Europa konzentrieren wollte,
und darüber die aſiatiſche Entwicklung vergäße ſowie die
Tat=
ſache, daß Afrika ſich wahrſcheinlich mergen in ähnlichem Maße
entwickeln werde. Nachdem der Präſident noch einen Ueberblick
über die Entwicklung der Arbeiterbewegung in Indien gegeben
hatte, die noch in ihren Anfängen ſtecke, ſprach er von der großen
moraliſchen Bedeutung, die der Internationalen Arbeits=
Organiſation für die Entwicklung der ſozialen Geſetzgebung in
der ganzen Welt zukomme und beſonders auch für den Ausgleich
zwiſchen der alten Kulturphiloſophie Aſiens und der modernen
induſtriellen Entwicklung. Die Rede des Präſidenten fand
leb=
haften Beifall.
Empfang des italieniſchen Sonderdelegierten.
Heute nachmittag fand im Internationalen Arbeitsamt ein
Empfang des Sonderdelegierten Unterſtaatsſekretär Bottai, der
das Miniſterium für Korporationen verwaltet, durch den
Direk=
tor des Internationalen Arbeitsamtes, Albert Thomas, ſtatt.
Angeſichts des Konfliktes zwiſchen der italieniſchen Regierung
und der internationalen Arbeitsorganiſation hat die Entſendung
Bottais, der als beſonderer Beobgchter nach Genf gekommen iſt,
und nicht der italieniſchen Delegation bei der Arbeitskonferenz
angehört, eine beſondere Bedeutung. Darauf ſpielte auch
Diret=
tor Thomas bei ſeiner Anſprache an, indem er ausführte, daß er
dieſen Konflikt ſehr ernſt, aber nicht tragiſch nehme. Er ſprach
ſeine Hoffnung aus, daß Italien trotz der bisweilen heftigen
An=
griffe der italieniſchen Preſſe mit der internationalen
Arbeits=
organiſation, die auch ihrerſeits ihre Prinzipien aufrecht erhalten
müſſe, wie bisher in freundſchaftlichem Einvernehmen
zuſammen=
arbeiten werde.
In ſeiner Erwiderung evklärte Bottai, daß die italieniſche
Regierung ſich der Verſchiedenheit der Auffaſſungen, von der ſie
ſelbſt in ihrer ſozialen Arbeit ausgehe, und derjenigen des
Inter=
nationalen Arbeitsamtes durchaus bewußt ſei, daß ſie aber für
ihre Auffaſſung den Reſpekt verlangen müſſe, der einem Lande
gebühre, das ein ſoziales Werk von dem Umfang wie das
italie=
niſche durchführe. Indeſſen hoffe auch er, daß ſich eine
Verſtän=
digung erzielen laſſen werde, die der italieniſchen Regierung eine
weitere Mitarbeit an der Arbeitsorganiſation ermögliche.
Jeden=
falls wäre es nicht die Schuld Italiens, wenn es gezwungen
würde, die Arbeitsorganiſation zu verlaſſen.
Dem Empfang, der ſich in ſceundſchaftlicher Form abſpielte,
wohnten auch der idalieniſche Untergeneralſekretär beim
Völker=
bund und eine große Reihe italieniſcher Beamten der
Völker=
bundsinſtituationen und Journaliſten bei.
Pertinax über die bevorffehende Sceabrüftungskonferenz
TU. Paris, 26. Mai.
Pertinax beſchäftigt ſich heute mit der bevorſtehenden
See=
abrüſtungskonferenz. England habe dieſer Konferenz nur mit
Widerwillen zugeſtimmt. Es habe vermieden, den amerikaniſchen
Vorſchlag abzulehnen, um die zwiſchen ihm und Amerika
wäh=
rend des Krieges nar mit großen Schwierigkeiten erzielte
An=
näherung nicht zu ſtören. England laſſe aber bereits jetzt ſeine
Bedenken laut werden, um ſich dadurch geſiſſe Garantien für
die bevorſtehenden Verbandlungen zu verſchaffen. Die Zahl
der Kreuzer dürfte nicht genau dem in Waſhington vereinbarten
Verhältnis 5:5:3 angepaßt werden. Die nenen Genfer
Ab=
machungen ſollten erſt in Kraft treten, ſobald Frankreich und
Italien den Abmachungen zugeſtimmt hätten. Schließlich ſelle
die Beſchränkung der Seerüſtungen ſich nicht auf das bereits im
Ausbau befindliche Marineprogramm beziehen und auch nicht
auf eine Verminderung der im Dienſt ſtehenden Einheiten,
ſon=
dern es ſolle nur die Konſtruktion kleinerer Schiffstypen erzielt
werden. Gerade die letzten engliſchen Vorſchläge, ſo ſchreibt
Pertinax, dürften jedoch den Amerikanern gar nicht gefallen.
Ausführung durch Manda von Kreibig intereſſant und
voll Temperament.
Der Bürger Jourdain iſt eine der Bombenrollen Ernſt
Legals. Da ſitzt jeder Strich, ſprüht alles von blühendſtem
Leben. Gegenüber dieſer Hauptgeſtalt gibt es nur Nebenrollen.
Für ſie alle — den Muſiklehrer, den Tanzmeiſter, den
Fechtmei=
ſter, den Komponiſten, den Magiſter, die Frau Jourdains,
Niko=
line und wie ſie alle heißen, waren die Kräfte ſo eingeſetzt, als
ob ſie gerade dafür geſchaffen wären, die Damen Meißner,
Hoffahrt, Gothe und die Herren Baumeiſter
Jür=
gas, Ney, Mayenknecht, Weſtermann, Klupp,
Keßler teilten ſich in den Ruhm, den Frl. Scheinpflug
und den Damen des Balletts in gleicher Weiſe gebührt.
In der Oper bewährte ſich Gertrud Gercke wie immer
als ſtimm= und ausdrucksſchöne Ariadne, wenn auch ihre
Stimme leider durch ihre zu weit rückwärts und zwiſchen nahen
Kuliſſen gelegene Stellung zu Anfang ſtark beeinträchtigt wurde.
Die Terzette, von Paula Kapper, Martha Liebel,
Margarete Albrecht geſungen, haben noch nie ſo
herr=
lich geklungen, wie heute. Als. eine vortreffliche, die delikaten
Schwierigkeiten ſpielend beherrſchende Zerbinetta erwies ſich
Johanna Buchheim. Das Buffo=Quartett der Herren
Deharde, Vogt Barczinski, Hölzlin war voll
Humor und draſtiſcher Wirkung.
V. H.
Fabel.
Von Roda Roda.
Das Schwein, das Schaf, der Eſel — und Geflügel aller Art
ſaßen in ihrem Klub und berieten über Aufnahme eines neuen
Mitglieds, das ſich gemeldet hatte: des Menſchen.
„Es iſt die Frage,” ſprach das Schwein, „ob er ſich der
Auf=
nahme in unſerem Bund würdig zeigt. Iſt er ein Ehrenmann?
Hat er ein gutes Benehmen? Iſt er ſauber?”
Das Schaf: „Wird er nicht Unfrieden bringen in unſere
ſchöne Eintracht?”
Da meldete ſich ſchnatternd die Gans:
„Vor allem: iſt er geſcheit?”
„In dieſem Punkt ſoll er uns alle übertreffen,” antwortete
reſigniert der kluge alte Pavagei.
„Hah,” röhrte ſieghaft die Gans, „wenn er geſcheit iſt, bin
ich für ſeine Zulaſſung. Denn mit Geſcheiten bin ich von jeher
fertig geworden; die hab ich mit der Zeit alle untergekriegt.”
Roda Roda gibt im Kleinen Haus des Landestheaters
Samstag 8 Uhr einen Luſtigen Abend=Vortrag eigener Werke.
C.K. Wer wird am beſten bezahlt? Die Arbeit des „
Kopf=
arbeiters” wird ja in der Regel höher bewertet als die des „
Hand=
arbeiters‟. Es gibt aber doch ſo manchen Beruf, bei dem mit der
Hände Arbeit mehr verdient wird, als ſehr viele Leute ſich mit
dem „Kopf” erwerben können. Die höchſten Löhne werden
natür=
lich in den Vereinigten Staaten gezahlt, die ja nun einmal das
reichſte Land der Welt ſind. Wie hoch es hier gewöhnliche
Ar=
beiter mit ihrem Tagewerk bringen können, zeigt die
Zuſammen=
ſtellung eines New Yorker Blattes. Der geübte Gipsbrenner
er=
hält in New York 2½ Dollar Stundenlohn und verdient alſo in
einer achtſtündigen Tagesarbeit bedeutend mehr als die meiſten
Leute, die ſich gelehrten Studien hingeben. New Yorker Maurer
bringen es auf 1¾ Dollar in der Stunde, und ebenſo
Eiſenarbei=
ter. Ein Schafſcherer in Wyoming erhält für jedes geſchorene
Schaf 70 Pfennig, und die Schnelligkeit, mit der erfahrene Scherer
arbeiten, iſt ſo erſtaunlich, daß ſie es auf 180 Schafe in acht
Stun=
den bringen, ſo daß der Tagelohn mehr als 120 Mark beträgt.
Weniger geſchickte Scherer bringen es immerhin auf die Hälfte.
Um aber ein Schaf in 2½ Minuten ſeiner Wolle zu berauben
und dieſe Arbeit acht Stunden lang fortzuſetzen, dazu gehören
allerdings beſondere Gaben. Die Arbeiter in den Automobil=
Fabriken zu Detroit werden oft als die höchſtbezahlten der Welt
bezeichnet; tüchtige Leute bringen es hier auf 400 bis 600 Mark
in der Woche. Aber Arbeiter in amerikaniſchen Walzwerken
ver=
dienen noch mehr und ſtehen ſich auf 800 bis 1000 Mark in der
Woche. Sehr hoch werden in den Vereinigten Staaten auch die
Erntearbeiter bezahlt, die allerdings nur einen kleinen Teil des
Jahres beſchäftigt werden. 10 Dollar den Tag und 5 reichliche
Mahlzeiten ſind ganz gewöhnlich; „aber dafür muß auch tüchtig
geſchuftet werden. In den großen Fruchtpackereien von
Kalifor=
nien werden die Arbeiter nach dem Stück bezahlt, und viele
brin=
gen es auf 15 Dollar den Tag. Wenn Prämien gezahlt werden,
ſo wird die Arbeitsleiſtung dadurch geſteigert und natürlich auch
der Lohn erhöht. Engliſche Maurer, die auf Akkord arbeiten,
legen ſtatt der üblichen 300 900 Ziegel im Tag, bringen es aber
dann auch auf 4000 Mark allein Prämien in ſechs Monaten.
Be=
ſchäftigungen, von denen man gemeinhin annimmt, daß man von
ihnen nur ſo von der Hand in den Mund leben kann, ſind
manch=
mal erſtaunlich einträglich. So bringen es die New Yorker
Zei=
tungsverkäufer auf ſehr hohe Einkommen, und tüchtige verdienen
mehrere Dollar am Tag. Daß man es ſelbſt mit Scherenſchleifen
zu etwas bringen kann, zeigt der Fall eines Sheffielder
Schlei=
fers, der ein Vermögen von 400 000 Mark hinterließ. Der Beruſ
des Alpenführers iſt gewiß beſchwerlich und gefährlich, aber er
ernährt ſeinen Mann. Schweizer Führer erhalten von reichen
Amerikanern für eine Tour 800 bis 1000 Mark, und erſt jüngſt
gab eine Dame aus Philadelphia dem Führer, der ſie nachts auf
den Winkler=Turm führte, einen Scheck über 5000 Dollar.
Nummer 146
Freitag, den 27. Mai 1927
Seite 3
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 27. Mai.
— Heſſiſches Landestheater. Dr. Richard Strauß übernimmt
auf Einladung der Generaldirektion des Landestheaters die muſikaliſche
Leitung ſeiner Oper „Ariadne” (zuſammen mit „Bürger als
Edel=
mann”) am Montag, den 30. Mai. Richard Strauß war bisher
nur einmal in Darmſtadt, und zwar im Jahre 1917, wo er im Großen
Hauſe ſeinen „Roſenkavalier” dirigierte. Er wurde damals von
Publi=
kum und Preſſe außerordentlich gefeiert; ſein Erſcheinen am Pult
be=
deutet heute noch immer ein großes künſtleriſches Ereignis. Die
Auf=
führung fällt denjenigen Mietern der Miete D zu, die
Zuſatz=
miete IV haben. Die Mieter des Landestheaters haben ein
Vorkaufs=
recht heute Freitag, den N. Mai, zu Preiſen von 1—10 Mk. Der
allgemeine Vorverkauf beginnt morgen Samstag, 28. Mai.
— Bühnenvolksbund. Am kommenden Sonntag, vormittags 11.30
Uhr tragen die Herren Hugo Keßler und W. Mayenknecht vom
Landestheater Balladen und Dichtungen vor. Derartige Rezitationen
ſind leider recht ſelten geworden; ſie machen uns vertraut mit den
Blü=
ten deutſcher Poeſie und vermitteln uns die Kenntnis auserleſener
Balladen. Beſonders die Jugend ſollte ſich dies anhören. Der Vorſtand
erwartet eine recht zahlreiche Teilnahme. Die Veranſtaltung findet im
Muſikvereinsſaal SSteinſtraße 24) ſtatt.
— Aufführungen im Ludwig=Georgs=Gymnaſium! Die Aufführungen
griechiſcher Tragödien durch Schüler des Gymnaſiums haben in den
letzten Jahren allwinterlich weite Kreiſe der Bevölkerung angezogen.
Nunmehr ve anſtaltet die V.DA.=Schulgruppe des Gymnaſiums am 1.
und 2. Juni zwei Werbeabende, mit Aufführungen des
Sieben=
bürger Schauſpiels „Bauern” von E. W. Möller. Es ſollte jeder, der
die früheren Aufführungen geſehen hat, auch dieſe Abende beſuchen. Er
hilft damit dem VD.A. und beſtärkt die Schüler in ihrer Arbeit. Der
Eintrittspreis iſt auf einheitlich 1 Mk. foſtgeſetzt. Beginn jeweils 8 Uhr
im Feſtſaal des Gymnaſiums (Karlſtraße 2). Vorverkauf:
Buchhand=
lung Saeng (Kirchſtraße), KonzertArnold (Wilhelminenſtraße),
Tho=
maſius Ecke Herdweg und Wittmannſtraße) und Verkehrsbureau.
Der Evangeliſche Kirchengeſangverein für Heſſen feiert am
näch=
ſten Sonntag, den 2. Mai, ſein 43. Jahresfeſt in Wimpfen.
Außer dem dortigen Verein beteiligen ſich an dem Feſtgottesdienſt die
Vereine von Darmſtadt und Umgebung, ſowie der Bergſtraße, die mit
Sonderzug nach der ſchönen ſüdlichſten Stadt des Heſſenlandes gelangen.
Ein ſtattlicher Chor von 400—500 Sängern wird in dem um halb 11
Uhr beginnenden Feſtgottesdienſt in der Stadtkirche den Geſamtchor
bil=
den. Auch der vortreffliche Poſaungchor von Guſtavsburg wirkt mit.
Um halb 4 Uhr findet bei gutem Wetter eine Feſtverſammlung in
Wimp=
fen i. Tal vor der altehrwürdigen Stiſtskirche ſtatt. In der dazwiſchen
liegenden Zeit wird Gelegenheit geboten, unter kundiger Führung die
Schönheiten der alten freien Reichsſtadt am Neckar zu beſichtigen.
— Evangeliſche Markusgemeinde. Einer Erörterung, die im
reli=
giöſen Volksleben von Zeit zu Zeit von ſich reden macht, galt am
Mon=
tag abend der ſehr belangreiche Vortrag des Herrn Pfarrer Vogel
im Gemeindehauſe: Sabbat und Sonntag. An Hand zahlreicher
Stellen aus der Heiligen Schrift und hiſtoriſcher Forſchung wurde das
geſchichtliche Werden und der innere Kern des chriſtlichen wie des
jüdi=
ſchen Ruhetages höchſt anſchaulich entwickelt. Während der letztere in
ſeinen Anfängen auf die babyloniſche Gefangenſchaft der Juden
zurück=
geht entſtand unſer chriſtlicher Sonntag ſchon im erſten Anfang des
Wirkens der Apoſtel und ging in Heilighaltung des Auferſtehungstags
unſeres Heilands aus den Bräuchen des erſten praktiſchen
Gemeinde=
lebens der jungen Chriſtenvereinigungen hervor. Die Widerſacher Jeſu
Chriſti fanden Urſache der Anklage gegen ihn zum großen Teil in ſeiner
unerſchrockenen Bekämpfung des Mißbrauchs übertriebener
Sabbat=
geſetze, die ſich in Aeußerlichkeiten erſchöpften qualvoll in ihrer
An=
wendung für die Geſamtheit des Volkes. War die Sabbatgeſetzgebung
von der Furcht diktiert, Jehovah zu mißfallen, ging der chriſtliche
Sonn=
tag von ganz anderen, inneren Vorausſetzungen aus, nämlich der
Er=
füllung der Liebe zum eigenen Menſchentum und der Nächſtenliebe:
Jeſn eigenes Wort umſchreibt dieſen Sonntag unter vielen anderen mit
dem Ausſpruch: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühſelig und beladen
ſeid, ich will euch erquicken; ſo werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.”
Das Seeliſche ſteht im unſerem Sonntag allen Kultbräuchen, allem
äuße=
ren Sinnbild voran; das ſollten auch die ſogen. Sabbatiner,
Adven=
tiſten und andere Sektierer beherzigen. Chriſtus iſt auch hier des
Ge=
ſetzes Ende, und es herrſcht der Glaube, der durch Liebe tätig iſt.
Herr Helmreich, als Vorſitzender des Gemeindevereins, wußte dem
Dank der Zuhörer an den Herrn Vortragenden beredten Ausdruck zu
verleihen. Bei einer Gemeinde von rund 6000 Seelen, wie ſie die
evan=
geliſche Markusgemeinde zählt, hätte der Prozentſatz der Hörer
weſent=
lich höher ſein können.
— Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund. Wichtige Rechtsfragen, die
in ganz beſonderem Maße die für ihres Volkes Wohl ſich
mitverantwort=
lich ſühlenden Frauen angehen, werden in der Pfingſtwoche (9. bis
12. Juni) bei der 15. Generalverſammlung des Deutſch=Epangeliſchen
auenbundes in Stralſund zur Verhandlung ſtehen. Der Schutz des
helichen Kindes und Eheſcheidungsreform ſind Probleme, die für
em Verband, der in ſeinem Programm die Heilighaltung von Ehe
und Familie fordert, Gewiſſensfragen ſind. Die Leiterin des Chriſtlich=
Sozialen Frauenſeminars Hannover, Dr. Auguſte Jorns, wird in ihrem
Vortrag über „Unſere Aufgaben für die Wohlfahrtspflege” auf das
Gebiet eingehen, auf dem die Ortsgruppen des Deutſch=Evangeliſchen
Frauenbundes am allerſtärkſten in der Arbeit ſtehen. Auch die
Auf=
gaben der Eheberatungsſtellen, insbeſondere die Forderung nach
Ge=
ſundheitszeugniſſen vor der Eheſchließung ſollen beraten werden. Eine
Jugendverſammlumg ſteht unter dem Leitgedanken: „Was erwartet
evangeliſche Jugend vom Leben?‟ Der Feſtgottesdienſt am
Trinitatis=
ſonntag mit Feſtpredigt von Generalſuperintendent D. Kähler, Berlin,
und der Abendvortrag des erſten Tages vom Domprediger Martin,
Magdeburg, über „Glaube und Wille” ſind der feſtliche Rahmen der
dieſe Arbeitstage des Deutſch=Evangeliſchen Frauenbundes einſchließen
wird.
— Jubiläum. Heute vor 25 Jahren wurde der jetzige Direktor der
Regiſtratur des Juſtizminiſteriums Karl Linker an dieſe Behörde
berufen. Seitdem iſt er ununterbrochen daſelbſt beſchäftigt.
Welche Vorteile bietet die Verwendung der Elektrizität im
Haus=
halt! Gemeinſchaftlich mit der Allgemeinen Elektrizitätsgeſellſchaft —
Verlin — hält die Heſſiſche Eiſenbahn A.G. Darmſtadt eine Reihe
von Vorträgen in Darmſtadt und näherer Umgebung ab, um
auf die vielen Verwendungsmöglichkeiten der Elektrizität im Haushalt
näher eingehen zu können. Dieſe Vorträge, die von Frau Blume=
Berlim abgehalten werden, haben bis jetzt überall den größten Anklang
gefunden und den Beweis daſür erbracht, daß die elektrotechniſche
In=
duſtrie heute Apparate von äußerſter Dauerhaftigkeit und praktiſchen
Wert herſtellt. Die Vorträge finden wie folgt ſtatt: Samstag, den
B. Mai, abends 8 Uhr, in Roßdorf (Gaſthaus Krämer); Montag,
den 30. Mai, abends 8 Uhr, in Darmſtadt (Fürſtenſaald
Diens=
tag, den 31. Mai, abends 8 Uhr, in Ober=Ramſtadt (Saalbau
Eliſenbad); Mittwoch, 1. Juni, abends 8 Uhr, in Arheilgen
(Zum Goldenen Löwen). Beſonders unſeren Hausfrauen werden dieſe
Vorträge manche Anregung dafür geben, ihren Haushalt nach und nach
elektriſch einzurichten. An Hand einiger Films wird den Beſuchern die
Bequemlichkeit des Haushalts, ſobald er im Zeichen der Elektrizität ſteht,
beſonders verlockend gemacht. Da der Eintritt zu dieſen Vorträgen frei
iſt dürfte es ſich empfehlen, ſich rechtzeitig einen guten Platz zu ſichern.
(Näheres ſiehe Anzeige.)
Ur. M0 S. im. DEem Ouf . Sei m I. m Iach
langem, ſchwerem Leiden dahingegangen. Der Entſchlafene wurde am
8. November 1851 zu Griesheim bei Darmſtadt als Sohn des Pfarrers,
ſpäteren Superintendenten Karl Wilhelm L. geboren. Nach
zurückgeleg=
ter juriſtiſcher Staatsprüfung wurde er 1884 Kreisaſſeſſor und am 16.
Auguſt 1894 Miniſterialſekretär im Miniſterium der Juſtiz, in welcher
Stellung er aufrückte bis zum Oberjuſtizrat. Als frommer lebendiger
Chriſt nahm er eifrig an allen Beſtrebungen der Inneren Miſſion teil.
Eine ſeiner Hauptleiſtungen auf dieſem Gebiete iſt die Begründung
des Vereinsjunger Männer. Er ſorgte wie ein Vater für die
Mitglieder und hielt ihnen Vorträge namentlich aſtronomiſchen Inhalts.
Daneben trieb er ganz für ſich elektriſche wiſſenſchaftliche Forſchungen.
Von 1884 an gab er wiederholt, wiſſenſchaftliche Abhandlungen über
Gewitter und Luftelektrizität, über einige die Wolkenelektrizität
betref=
fende Probleme in der Meteorologiſchen Zeitſchrift heraus.
— Verband der ſelbſtänd. Glaſermeiſter und Glaſerinnungen
Weſt=
deutſchlands. Am 28., 29. und 30. Mai, findet in Mainz der erſte
Verbandstag ſelbſt. Glaſermeiſter und Glaſerinnungen
Weſt=
deutſchlands ſtatt. Ein Begrüßungskommers am Samstag im
Tagungs=
lokale Kaſino zum Fronkfurter Hof wird die Teilnehmer bekanntmachen
mit Mainzer Witz und rbeiniſchem Humor. Am Sonntag=Vor= und
Nachmittag finden Tagungen des Verbandes ſtat, während am Abend
die Teilnehmer ſich auf den Bootshausterraſſen des Mainzer
Ruder=
vereins zu einem Rheiniſchen Abend mit Feuerwerk vereinigen. Am
Montag iſt Beſichtigung der Reſtaurierungsarbeiten des Mainzer Doms
unter fachkundiger Leitung, daran anſchließend Rheinfahrt nach
Bacha=
rach=Oberweſel.
— Luſtiger Abend Roda Roda. Eine ausgeſprochen originelle
Per=
ſönlichkeit. Sein Humor iſt die Schalksnarrenkunſt der Shakeſpeareſchen
Komödie; er ſchüttelt ſeine Zuhörer in lautfröhlichem Lachen. — Den
ganzen Abend erzählt er ſo ganz natürlich, als ob ihm alles eben erſt
eingefallen wäre. — Er erfindet nicht nur die beſten Anekdoten, er trägt
ſie auch ausgezeichnet vor. — Das ſind die Stimmen der Kritik aus
allen Großſtädten Deutſchlands und des Auslandes. Roda Roda wird
morgen Samstag, abends 8 Uhr, im Kleinen Haus des
Landes=
theaters aus eigenen Werken Schnurren und Schwänke. Satiren und
Gleichniſſe zum Vortrag bringen. Alle Frounde der Kunſt des
lang=
jährigen Simpliziſſimus=Mitarbeiters ſeien auf dieſen Abend
hinge=
wieſen.
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* Königin Luiſe=Bund. Am Sonntag hielt die hieſige Ortsgruppe
ihr diesjähriges Frühlingsfeſt ab. Die Mitglieder des Bundes
ſammelten ſich am Böllenfalltor, von wo ſie gemeinſam nach Hufnagels
Gaſthof in Traiſa gingen. Hier fanden ſich noch Angehörige des
Stahl=
helms und Deutſchordens ein, um an dem Frühlingsfeſte des ihnen
naheſtehenden Luiſe=Bundes teilzunehmen. Der Beſuch war ſehr gut.
Nach Begrüßungsworten der erſten Vorſitzenden Frau Göbel, wies
ein Sahlhelmer auf die enge Zuſammenarbeit beider Bünde hin und
ſprach den Wunſch aus, daß auch hier in der Hauptſtadt des
Heſſen=
landes die Bünde bald die Bedeutung erreichen mögen, die ihnen
ge=
bühre. Unter Leitung der Führerin des Jungbundes Frl. Gebauer
führte der Jungbund einige ſehr ſchöne Reigen und Tänze auf. Auch
Gedichte und Geſangsvorträge wechſelten in bunter Reihenfolge, ſodaß
die Stunden ſchnell verflogen. Ein Tänzchen ſchloß das Frühlingsfeſt,
das wohl allen Teilnehmern in gutem Gedächtnis bleiben wind.
Kraftpoſt Darmſtadt—Lindenfels. Nach Beendigung der
Straßen=
inſtandſetzung zwiſchen Winterkaſten und der Schönen Ausſicht wird die
Kraftpoſt Darmſtadt-Neunkirchen ſeit dem 24. Mai bis Lindenfels
durchgeführt. Abfahrt von Darmſtadt Luiſenplatz 8 Uhr, außerdem
ver=
kehrt die 14.10 Uhr von Ober=Ramſtadt im Anſchluß an den
Eiſenbahn=
zug von Darmſtadt entſpringende Fahrt bis Lindenfels. Rückfahrt von
Lindenfels an Werktagen 11.47 und 16.50, an Sonn= und Feiertagen
11.47 und 19.06 Uhr. Die Fahrten ab Darmſtadt Luiſenplatz Sonn= und
Feiertags 7.15 und 19.40 Uhr, ſowie Werktags 19.40 Uhr, verkehren nur
bis Neunkirchen.
—Rundfunk. Wir werden erſucht, darauf hinzuweiſen, daß der aus
Anlaß der Jahrtauſendfeier Nordhauſen am Samstag, 28. Mai,
vormittags 11—1 Uhr, ſtattfindende Feſtakt durch die mitteldeutſchen
Sender in Leipzig und Dresden und dunch den Sender
Königswuſter=
hauſen übertragen wird: Leipzig übertwägt allerdings nur von 11—12
Uhr, während Königswuſterhauſen den geſamten Feſtakt (von 11—1 Uhr)
verbreitet.
Spareinlagen bei den heſſiſchen Sparkaffen im Monat April 1927.
Die Spartätigkeit bei den heſſiſchen Sparkaſſen hat ſich auch im Monat
April günſtig weiterentwickelt. Der Spareinlagenbeſtand ſtieg um über
2 Millionen Mark auf rund 90,5 Millionen Mark, während ſich die
Giro=, Scheck=, Kontokorrent= und Depoſiteneinlagen auf rund 19,4 Mill.
Mark erhöhten. Die Geſamtſumme der bei den heſſiſchen Sparkaſſen
eingezahlten Gelder belief ſich demnach am Monatsende auf nahezu 110
Millionen Mark.
* Ausprägung von Reichsſilbermünzen zu 8 Mark. Die Schauſeite
trägt in der Mitte ein altes Stadtſiegel der ehemaligen Reichsſtadt
Nordhauſen, Kaiſer Heinrich l. und Gemahlin Mathilde, darſtellend,
darunter das behelmte Wappen der Stadt mit dem Reichsadler im
Schilde. Innerhalb des das Bild umgebenden flachen Stäbchens
be=
findet ſich oben die Jahreszahl „927”. In Antiqua iſt die Umſchrift
„Jahrtauſendfeier der Reichsſtadt Nordhauſen” angebracht. Am unteren
Rande der Münze befindet ſich die Jahreszahl „1927‟. Die Münze
wird im Ringe mit einem glatten Nande geprägt, der die vertiefte
In=
ſchrift „Einigkeit und Recht und Freiheit” trägt.
* Aufwertung der Sparguthaben bei den Bezirkskaffen Langen und
Gießen. Die Sparkaſſe. Langen hat nach einer Anovdnung des
Miniſteriums über den Satz von 12½ Prozent hinaus zu mindeſtens
15 Prozent des Goldmarkbetrags, die Sparkaſſe Gießen
über den Satz von 12½ Prozent hinaus zu mindeſtens 18
Pro=
zent des Goldmarkbetrages aufzuwerten. Bezüiglich beider
Sparkaſſen hat ſich der Innenminiſter die endgültige Feſtſetzung der
Höhe des Aufwertungsſatzes vorbehalten.
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Die Reichsbahndirektion Mainz wird in der Zeit vom 8. bis
11. Juli 1977 eine Sonderfahrt nach Hamburg—belgoland
ver=
anſtalten.
Am 8. Juli erfolgt die Abfahrt. Sie wird ſo feſtgelegt werden,
daß die Reiſeteilnehmer mit Anſchlußzügen die Abfahrt= und
Einſteige=
ſtationen des Sonderzuges erreichen können. In Kaſſel wird ein
aus=
reichender Verpflegungsaufenthalt vorgeſehen. Am Abend erfolgt die
Ankunft in Hamburg, wo gute Hotels und Verpflegung auf die
Reiſe=
teilnehmer warten. Für den nächſten Tag iſt eine große Stadtrundfahrt
in Geſellſchaftskraftwagen, eine große Hafenrundfahrt durch die Häfen
Hamburgs, Beſichtigung des neuen Ueberſeedampfers „Hamburg”,
Be=
ſichtigung des Elbtunnels und Fahrt mit Geſellſchaftskraftwagen zur
Beſichtigung des Tierparks Hagenb ck in Stellingen geplant. Das
Mit=
tageſſen wird gemeinſam in dem Sommerreſtaurant des Tierparks
Hagenbeck in Stellingen eingenommen. Am Sonntag, den 10. Juli
gehts mit dem Dampfer „Cobra” nach Helgoland, der trutzigen Inſel
in der Nordſee. Der Montag, der 11. Juli ds. J8, iſt für die Rückfahrt
beſtimmt, die ſo erfolgt, daß alle Teilnehmer zu guter Abendzeit wieder
in der Heimat ſind. Durch die Vermeidung anſtrengender Nachtfahrt,
durch die vorzügliche Verpflegung und Unterkunft iſt allen Teilnehmern
die Gewähr für einige genußreiche Tage ohne großen Aufwand an
Geld=
mitteln gegeben. Mit 80—90 Mark kann jeder Teilnehmer gut
auskom=
men. Es iſt natürlich, daß eine ſolche Fahrt eingehender Vorbereitungen
bedarf, daß die Teilnehmerzahl nicht ins ungemeſſene ſich ſteigern darf.
Deshalb iſt es notwendig, daß beizeiten ein Ueberblick über die
Teil=
nehmerzahl ermöglicht wird. Alle diejenigen, die beabſichtigen, an der
Fahrt teilzunehmen, wollen deshalb unverbindlich, zunächſt auf einer
Poſtkarte, alsbald dem Verkehrsbüro der Reichsbahndirektion Mainz
in Mainz Mitteilug von dieſer Abſicht machen. Es können mehrere
Teilnehmer auf einer Poſtkarte ſich anmelden. Dadunch werden die
Vor=
bereitungen ſehr erleichtert und ein reibungsloſer Verlauf der Fahrt
gewährleiſtet. Näheres wird noch rechtzeitig durch die Preſſe und durch
Aushänge an den Bahnhöfen bekanntgegeben werden,
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes der
Pro=
vinz Starkenburg am Samstag, den 2. Mai, vormittags 9 Uhr:
1. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Frankfurt a. M. gegen den
Be=
zirksfürſorgeverband Heppenheim a. d. B. wegen Nückerſtattung von
Unterſtützungskoſten für die Antonie Kain. — 2. Beſchwerde der
Zwangsinnung für das Friſeurgewerbe ſüir die Landgemeinden des
Kreiſes Darmſtadt gegen den Beſchluß des Kreisamtes Darmſtadt vom
29. Januar 1927 wegen Herabſetzung der von dem Johs, Schacker zu
Roßdorf verlangten rüchſtändigen Innungsbeiträge. — 3. Geſuch des
Franz Dirjetz zu Offenbach a. M. um Erteilung der Erlaubnis zum
Betrieb einer Schankwirtſchaft im Hauſe Louiſenſtraße 1 (Ecke
Bismarck=
ſtraße). — 4. Geſuch der Maria Binder zu Offenbach a. M. um
Er=
teilung der Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft im Hauſe
Bernardſtraße 113. — 5. Geſuch des Wilh. Clos zu Frankfurt a. M.
um Erteilung der Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft im
Hauſe Straße der Republik Nr. 122 in Offenbach a. M. —6. Geſuch des
Ernſt Jung um Erteilung der Erlaubnis zum Betriebe einer
Wein=
ſtube im Hauſe Louiſenſtraße 66 zu Offenbach a. M. — 7. Geſuch des
Karl Gruber, zu Offenbach a. M. um Erteilung der Erlaubnis zum
Betriebe einer Schankwirtſchaft im Hauſe Karlſtr. 5. — 8. Geſuch des
Heinrich Sürig um Erteilung der Erlaubnis zum Betriebe einer
Schaukwirtſchafr im Hauſe Vernardſtraße 36 zu Offenbach.
Tagesordnung für die ordentliche Sitzung des Kreistages des
Kreiſes Darmſtadt am Montag, 30. Mai, nachmittags 4 Uhr, im
Sitzungsſaal der Stadtverordneten — Städtiſcher Saalbau hier):
1 Prüfung des Verwaltungsrechenſchaftsberichts des Kreisausſchuſſes
für 1925, 2. Prüfung und Begutachtung der Kreiskaſſenrechnung für
1925. 3. Feſtſtellung des Kreisvoranſchlags für 1927. In Verbindung
hiermit: 4. Tagegelder der Mitglieder des Kreistags, des
Kreisaus=
ſchuſſes und der Kreiskommiſſionen. 5. Wahl der Kreiskörkommiſſion für
die Jahre 1927. 1928 und 1929. 6. Abänderung der Kreisſatzung für die
Jugendwohlfahrt. 7. Abänderung der Kreisſatzung für die
Fürſorge=
pflicht. 8. Anträge und Mitteilungen.
— Jubiläumsgaben ſind ſteuerfrei. In vielen Betrieben iſt es
üblich, Angeſtellten und Arbeitern zu ihrem Bjährigen Jubiläum der
Betriebszugehörigkeit ein größeres Geldgeſchenk zu überweiſen. Bisher
war die Frage, ob dieſe Jubiläumsgaben der Einkommenſteuer und dem
Steuerabzug unterliegen, vielfach ſtrittig, und die Stellungnahme der
Finanzämter war nicht ganz einheitlich. Jetzt hat der
Reichsfinanz=
miniſter entſchieden, daß Jubiläumsgaben, die Arbeitgeber ihren
An=
geſtellten und Arbeitern nach Vollendung einer Bjährigen Dienſtzeit
gewähren, einkommenſteuer= und abzugsfrei bleiben, wenn ſie den
Be=
trag von 300 Reichsmark nicht überſteigen. Bei kürzerer. Dienſtzeit
bleiben entſprechend geringere, bei längerer Dienſtzeit mtſprechend
höhere Betkäge ſteuerfrei, alſo z. B. bei zehnjähriger Dienſtzeit 120 Mk.,
bei dreißigjähriger Dienſtzeit 360 Mk.
Kunſtnotizen.
Leber Werte, Künftier oder Hünffleriſche Veranftaltungen, deren im Nachſſchenden G
R
geſchſeht, behält ſch die Redafion ihr Urtell voe
— Reſidenz=Theater am Weißen Turm: „Zirkus Renz”.
Die Trägerin der Hauptrolle iſt Mary Kid, die ihre Aufgabe mit
Ge=
ſchick erfüllt. Ernſt Winar als ihr Geliebter ſieht ausgezeichnet aus.
Angelo Ferrari als Baron wird überall einen ſympathiſchen Eindruck
machen. Als intrigante Schulreiterin gefiel Mia Pankau. Als
Schau=
budenbeſitzer bot Friedrich Felix eine Charakterſtudie, die dieſer etwas
abnebrauchten Figur etwas Plaſtik und Leben verlieh. In der
Neben=
rolle fiel Lilian Weiß auf, die eine Tänzerin mit Geſchmack,
Munter=
keit und Temperament darſtellte. Als artiſtiſcher Beirat fungierte Paula
Buſch, die zuſammen mit dem Regiſſeur Neff ſehr eindrucksvolle Bilder
aus dem Leben im der Manege ſchuf ..."
Tageskalender für Freitag, den 27. Mai 1927.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10½
Uhr: „Zigeunerbaron”. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. —
Orpheum: Anfang 8½ Uhr: Uferinis Zauberſchau. —
Kon=
gerte: Herrngarten=Café; Schloß=Café; Reſtaurant=Hotel Schmitz.
—Bezirksverein Innenſtadt und Altſtadt, abends
189 Uhr im grünen Zimmer Grafenſtr. 18: Hauptverſammlung.
Chriſtengemeinſchaft in der Städt. Akademie f. Tonkunſt,
abends 8½4 Uhr: Oeffentlicher Vortrag von Martha Heimeran
Frank=
furt a. M. — Kinovorſtellungen: Union, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 28. Mai: Vorabend 7 Uhr 45 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang 9 Uhr 20 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Abends 8 Uhr 00 Min=
Maariw mit Nacht.
Mittwoch, den 1. Juni: Rauſch Chaudeſch Siwan.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde, Hauptſynagoge.
Freitag, den 27. Mai, Vorabendgottesdienſt 7.30 Uhr. — Samstag,
den B. Mai, Morgengottsdienſt 830 Uhr; Sabbatausgang 420 Uhr.
Sonntag, 29. Mai, vormittags 10.30 Uhr, Gedächtnisfeier am Grabe
des ſel. Herrn Rabbiners Dr. Selver.
Gottesdienſt an den Wochentagen morgens 7 Uhr, abends 9.20 Uhr.
Mrat
V
wegen
Geſchäfts=
aufgaue
Noch viel billiger wie bei der Verſteigerung verkaufen wir jetzt unſere weit und breit als gut, ſehr gut und hervorragend
erſtklaſſige Herren= und Knabenkleidung. Große Poſten Sommerkleidung. Elegante Knaben=Anzüge extra billig.
(8
Norar
Mr Ao D Dige!
Meider 29
Nummer 146
Seite
Freitag, den 22 Mai 1927
Aus Heſſen.
Eberſtabt, 25. Mai. Soldatenkameradſchaft. Nachdem
nun der Verein ſchon ſeit Anſang dieſes Jahres den Kleinkaliber=Sport
aufgenommen hat, hat er keine Mittel und Wege geſcheut, das
Klein=
kaliberſchießen in Eberſtadt populär zu machen. Aus dieſem Grunde
wird jetzt ein Wettſchießen veranſtaltet, das ſich auf 2—3 Sonntage
er=
ſtreckt. Die Preiſe ſtehen bei Uhrmacher Grimm zur Anſicht aus. Am
Himmelfahrttag nachmittag beſucht der Verein der Leibgardiſten
Eber=
ſtadt und kehrt im Gaſthaus zur Eiſenbahn ein. Es ſoll dabei, ein
Tagespreisſchießen abgehalten werden.
* Obei=Namſtadt, 25. Mai. Gemeinderatsbericht. Aus
den Beſchlüſſen der vorgeſtrigen Gemeinderatsſitzung iſt folgendes
er=
wähnenswert: Nach Kenntnisnahme der kreisamtlichen Verfügung vom
23. April d. J. wird die Erhebung einer Steuer auf den örtlichen
Ver=
brauch von Bier durch die Gemeinde einſtimmig abgelehnt. Für die
projektierte Kraftpoſrverbindung Darmſradt—Ober=Ramſtadt—
Lichten=
berg iſt die Gemeinde wegen Uebernahme einer Teilgarantie
angegan=
gen worden. Der Antrag verfällt ebenfalls der Ablehnung. Zur
Unter=
bringung mit der Miete im Rückſtand befindlicher
Gemeindewohnungs=
inhaber wird mit 11 gegen 5 Stimmen die Anſchaffung weiterer
Eiſen=
bahnwagen und deren Einrichtung als Notwohnungen beſchloſſen. Der
Geländetauſch Gemeinde/Ludivig Fiſcher 2. Eheleute ſoll, nachdem die
Vorverhandlungen hierüber abgeſchloſſen, nunmehr dahin endgültig
er=
ledigt werden, als die Ehelcute Fiſcher von der Gemeinde 259
Quadrat=
meter Baugelände zum Preiſe von 1,28 Mark pro Quadratmeter
er=
halten und dieſe der Gemeinde ebenſoviel Gelände zum gleichen Preiſe
zur Verfügung ſtellen. Das der Gemeinde von den Eheleuten Fiſcher
abzutretende weitere Gelände von 82 Quadratmetern vergütet die
Ge=
meinde mit 3 Mark pro Qnadratmeter. Die Jollinſpektion Darmſtadt
iſt an die Gemeinde herangetreten mit dem Erſuchen, für den hier
ſtationierten Zollbeamten eine Wohnung durch Neubau zu beſchaffen.
Zu einem ſolchen Neubau erhalte die Gemeinde von Reich und Land
einen Baukoſtenzuſchriß von zuſammen 10 000 Mark zu niedrigem
Zins=
ſatze und ſtimmt der Gemeinderat dem Antrage zu. Ueber die
Platz=
frage ſoll demnächſt beſchloſſen werden. Der Gemeinderat beſchließt,
auf dem neu erworbenen Gelände Flur 43 Nr. 1472/,0, 341
Quadrat=
meter, ein Wohnhaus mit 6 Einzelſvohnungen zu errichten. Wegen der
Bauausführung wird demnächſt die Baukommiſſion noch Vorberatungen
führen, worauf alsdann die Arbeiten nusgeſchrieben werden ſollen.
Wei=
ter wird die Finanz= und Baukommiſſion beauftragt, ſich alsbald mit
der Ausarbeitung einer Ortsſatzung über die Anlage von
Hausentwäſſe=
rungen in der Gemeinde Ober=Ramſtadt bzw. die Erhebung von
Kanal=
gebuhren zu befaſſen. Die Verſteigerung von Gras von Wegen und
Schneiſen des Gemeindewaldes und diejenige einiger Loſe
Ortsbürger=
holz vom 23. d. M. wird genehmigt.
* Groß=Zimmern, 25. Mai. Der hieſige Raiffeiſenverein, der nun
4 Jahre beſteht, hielt ſeine Generalverſammlung ab. Als Redner war
Herr Dr. Faller von der Deutſchen Raiffeiſenbank in Ludwigshaſen am
Rhein gewonnen worden. Der erſte Vorſitzende, Herr Polizeiſekretär
Krauß, begrüßte die zahlreich erſchienenen Mitglieder. Er erteilte
als=
dann dem Geſchäftsführer Schmitt das Wort. Aus deſſen Berichte ging
hervor, daß der Verein in voller Blüte ſteht und bei richriger
Unter=
ſtützung von ſeiten der Mitglieder ſegensreich wirken kann. Der Umfatz
betrug im Jahre 1926 zirka 850 000 Mark, der Gewinn beläuft ſich auf
zirka 2000 Mark. Hierauf machte Herr Dr. Faller ſeinen Zuhörern
ein=
gehend klar, daß ein Mitglied nur i ſeinem eigenen Oxtsverein zu
haften habe und ermahnte die Mitglieder, ihren Verein in allem zu
unterſtützen. Seine Ausführungen fanden begeiſterten Beifall. Dann
erſtattete der erſte Vorſitzende des Aufſichtsrates, Herr Hch. Weber,
Be=
richt, daß die von dem Rechner muſterhaft geführte Rechnung von dem
Aufſichtsrat geprüft war und für richtig befunden wurde. Dem Nechner
Fran Lehrer Schmitt Witwe und dem Vorſtand wurde deshalb
Ent=
laſtung erteilt und der Dank der Verſammlung ausgeſprochen. An Stelle
des von Groß=Zimmern ſcheidenden Herrn Polizeſekretär Krauß wurde
Herr Landtagsabgeordneter Hch. Angermeier 5. als erſter Vorſitzender
des Vereins gewählt. Herr Angermeier ſtattete dem ſcheidenden Herrn
Krauß herzlichen Dank ab für die treuen Dienſte, die er dem Verein
während vier Jahren geleiſtet hat. Er wurde von der Verſammlung
einſtimmig zum Ehrenvorſietznden erwählt. Neu in den Vorſtand
wur=
den die Herren Bahnaſſiſtent Johann Gg. Dude und Baumſihulenbeſitzer
Gg. Brunner, neu in den Aufſichtsrat die Herren Karl Buchsbaum 2.
und Adam Romig gewählt. Nach Schluß der Verſammlung zeigte uns
die Landwirtſchaftliche Verſuchsſtation zu Darmſtadt, vertreten durch
die Herren Doktoren Ludwig Schmitt und Breiwieſer, an Hand von
lehrreichen Filmen das große Arbeitsfeld der Verſuchsſtation, die beſtrebt
iſt, dem Landwirt in allen Fragen der Düngung ſeines Ackers
beizu=
ſtehen. Gegen 8 Uhr wurde die in ſchönſter Einmütigkeit verlaufene
Verſammlung vom erſten Vorſitzenden geſchloſſen.
Groß=Umſtadt, 25. Mai. Auch in unſerer Stadt fand eine äußerſt
rege Werbetätigkeit im Dienſte des Vereins für das Deutſchtum im
Ausland ſtatt. Nachdem Herr D. Neumann ſchon in der Vorwoche
einen diesbezüglichen Vortrag in der Turnhalle der Obekreal= und
Höheren Landwirtſchaftsſchule gehalten hatte, fand am Samstag abend
eine wohlgelungene Veranſtaltung im Saale des Gaſthauſes zum
„Weißen Roß” ſtatt. Der Vorſitzende der Ortsgruppe begrüßte die in
großer Zahl Erſchienenen und dankte allen, die durch ihre
Opferfreu=
digkeit die vaterländiſche Sache unterſtützt haben. Die Mädchengruppe
de. V. D. A. führte das von Frl. Sophie Becker gut eingeübte
Märchen=
ſpiel „Die ſieben Raben” auf und fand reichen, wohlverdienten
Bei=
fall. Frau Studienrat Hilsdorf hatte in ſelbſtloſer Weiſe ihre Kunft
in den Dienſt der guten Sache geſtellt und auch der Primaner Jakobs
ſang einige recht nette Lieder. Die Begleitung der Solovorträge lag
in den kunſtbewährten Händen von Frau Selma Eidmann und Herrn
Lehrer Krauß, das geſtiftete Bier und die belegten Brötchen, von
ſchöner Hand angeboten und kredenzt, fanden guten Abſatz, und durch
eine aufgeſtellte Tombola kamen etwa 200 zum Teil recht anſehnliche
Preiſe, von hieſigen Geſchäftsleuten geſtiftet, zur Verloſung. Ein Tanz
beſchloß die ſchöne Feier. — Am Sonntag nachmittag ſetzte ſich dann
um 2½ Uhr ein ſtattlicher Feſtzug unter Vorantritt der
Feuerwehr=
kapelle nach dem Heinrichsberg (Kaffee Ackermann) in Bewegung,
wo=
felbſt Herr Dr. Neumann eine zündende Anſprache hielt.
Ballonauf=
ſtiege, turneriſche Vorführungen und Vorträge des
Männergeſangver=
eins ſorgten für Abwechſelung. Trotz des kühlen Wetters war die
Beteiligung eine recht erfreuliche, und es beſteht begründete Hoffnung,
daß das finanzielle Ergebnis der Werbetage ein recht
zufriedenſtel=
lendes iſt.
Mosbach (Kreis Dieburg), 23. Mai. Neue Turmuhr. Unſerer
neuen Kirche fehlte ſeither immer noch eine Turmuhr. Durch die
Kriegsverhältniſſe wurde die Beſchaffung einer ſolchen immer
hinaus=
geſtellt. Unſer ſehr rühriger Bürgermeiſter und die Gemeinderäte
er=
kannten aber die Notwendigkeit der Anſchaffung und wandten ſich an
verſchiedene Turmuhrfabrikanten. Unter den zahlreichen Angeboten
fanden ſie die Offerte der Firma Eduard Korfhage u. Söhne, Buer
(Hann.), vertreten durch die Firma Ernſt Grimm, Uhrmacher, Groß=
Umſtadt, am preiswerteſten. Vor 14 Tagen nun wurde die Uhr durch
Herrn Uhrmachermeiſter Grimm aufgeſtellt. Das Uhrwerk beſitzt
Viertel=
ſchlag. Die Gemeinde iſt überaus befriedigt mit der Belieferung.
— Reinheim, 25. Mai. Zuſammenkunft ehem. 117er. Die
vor kurzem ins Leben gerufene Kameradſchaftliche Vereinigung ehem.
117er des vorderen Odenwaldes, Sitz Reinheim, hielt am Sonntag
einen Werbetag ab. Erſchienen waren Vertreter der benachbarten
Ort=
ſchaften ſowie eine Abordnung des Vereins ehem. 117er, Darmſtadt, mit
der Vereinsfahne. Um 2 Uhr nachmittags wurde ein Teil der
auswär=
tigen Kameraden am Bahnhof abgeholt und unter den Klängen einer
ſchneidigen Marſchmuſik nach dem Verſammlungslokal „Zur Krone”
ge=
leitet. Dortſelbſt begrüßte der 1. Vorſitzende der Ortsgruppe Reinheim,
Kamerad Mahr, die erſchienenen Kameraden, worauf man in die
Ver=
handlungen bezüglich der Organiſation der Ortsgruppe (Wahl des
Vor=
ſtandes und der Vertrauensleute, Feſtſetzung des Jahresbeitrags
Zei=
tungsfragen uſw.) eintrat. Wenn auch manche Frage noch nicht zur
endgültigen Beſchlußfaſſung reif war, ſo konnte aber doch im Prinzip
Einſtimmigkeit über die zu ergreifenden Maßnahmen bezüglich des
weiteren Ausbaues der Ortsgruppe erzielt werden. Alle Anweſenden
gaben ihrer Freude über das Zuſtandekommen der Ortsgruppe
Aus=
druck und erklärten ſich zur Mitarbeit bereit. Der Vorſitzende des
Brudervereins Darmſtadt, Kamerad Helmſtädter, überbrachte die Grüße
der Darmſtädter Kameraden und verbreitete ſich in längeren
Ausfüh=
rungen über Zweck und Ziele der kameradſchaftlichen Vereinigungen,
er gedachte der gefallenen Kameraden, wobei die Muſik das Lied vom
guten Kameraden leiſe intonierte, und ſchloß ſeine mit Beifall
aufge=
nommenen Ausführungen mit einem Hoch auf die Ortsgruppe
Rein=
heim und das Vaterland. Am Schluſſe des geſchäftlichen Teils konnte
Kamerad Mahr=Reinheim in ſeinem Schlußwort feſtſtellen, daß
anläß=
lich des Werbetages eine ſtattliche Anzahl Kameraden der Orisgruppe
neu beigetreten ſei und daß ſeitens der Vertrauensleute weitere
Bei=
trittserklärungen in Ausſicht geſtellt wurden. Mit dieſem Reſultat hatte
der Werbetag ſeinen Zweck erfüllt. Die ganze Veranſtaltung wurde
umrahmt von gut geſpielten Muſikſtücken der Kapelle Kohlbacher=
Werſau, die ſich bei der Auswahl der zu ſpielenden Stücke voll und ganz
dem Charatter der Veranſtaltung anzupaſſen wußte. Am Abend
ver=
einigten ſich die Reinheimer Kameraden mit ihren Angehörigen zu
einem Tänzchen, das gemütlich verlaufen iſt.
* Groß=Bieberau, 25. Mai. Der hieſige Männergeſangverein
„Eintracht” Mitglied des Heſſiſchen und Deutſchen Sängerbunds,
feiert am 25., 26. und R. Juni 1927 ſein 70jähriges Gründungsfeſt
mit Fahnenweihe. Damit verbunden iſt das Wertungsſingen des
Ger=
ſprenzgaues, zu dem „Eintracht” gehört. Da die meiſten Geſangvereine
des Gaues ſich an dem Feſt beteiligen werden, iſt mit einem ſtarken
Beſuch zu rechnen. Der Feſtausſchuß arbeitet ſchon ſeit Wochen eifrig
an den Vo bereitungen zum Feſt, das ein Weihetag für das deutſche
Lied und deutſche Sangeskunſt zu werden verſpricht, ſo daß wohl alle
Beſucher noch lange nach dem Feſt mit Befriedigung an das Groß=
Bieberauer Sängerfeſt zurückdenten werden.
HAL BLOTOTLEAA UAAZ feife bleichen
„Kloro”
ſo=
wie Kloro=
Geſicht und
Hände in
kurzer Zeit rein weiß. Wirkſam erprobte unſchädliche Mittel gegen 5
unſchöne Hautfarbe, Sommerſproſſen, Leberflecke, gelbe Flecke. Mit S
genauer Anweiſung in allen Chlorodont=Verkaufsſtellen zu haben. —
Fränkiſch=Crumbach i. O., 24. Mai. Unſer Odenwaldklub
begeht am 19. Juni ſein 40jähriges Beſtehen. Das ſoll durch ein echtes
Odenwaldfeſt gefeiert werden. Die Vorarbeiten ſind in vollem Gange,
Zur Erinnerung an unſer verdienſtvolles Ehrenmitglied, Herrn Gg.
W. Heil ſoll eine Schutzhütte errichtet werden. In dem Feſtzuge
wer=
den außer Odenlvälder Trachten auch im Ausſterben ſtehende
Hand=
werke vertreten ſein. Der Verein ſowie der ganze Ort wird alles
auf=
bieten, um dem Feſte das echte Odenwälder Gepräge zu geben.
Höchft i. Odw., 25. Mai. Odenwälder
Radfahrer=
bund, Sitz Höchſt. Am Sonntag hielt der Odenwälder
Nadfahrer=
bund, Höchſt, eine Hauptverſammlung im Gaſthaus „Zum Odenwald”
im benachbarten Etzen=Geſäß ab. Der 1. Vorſitzende, Herr Heinrich
Amann, Höchſt, begrüßte zunächſt die zahlreich erſchienenen
Bundes=
mitglieder und erſtattete ſodann Bericht über das verfloſſene Jahr. In
ſeinen weiteren Ausführungen wies er beſonders auf die Bedeutung
eines Zuſammenſchluſſes ſämtlicher Odenwälder Radfahrervereine im
O. R.B. hin. Ein Anſchluß an einen der beſtehenden größeren
Ver=
bände dürfte inſofern kein Vorteil ſein, als die Odenwälder Vereine
bei feſtlichen Vexanſtaltungen doch nur auf die Vereine unſerer engeren
Heimat angewieſen ſind. Andererſeits kommt eine Unterſtützung
ſei=
tens der Stadtvereine durch Beſuch eines Feſtes nur ſelten in Frage.
Außerdem bietet der O.R.B. ſeinen Mitgliedern große Vorteile, u. a.
Zahlung eines einmaligen Beitrages zur Deckung eine3 evtl. Defizits
bei Feſtlichkeiten. Nach lebhafter Ausſprache hat eine Anzahl Vereine
ihren Beitritt zum O.R.B. beſchloſſen. Anſchließend wurde die Wahl
des Vorſtandes vorgenommen. Weiter wurde beſchloſſen, die nächſte
Verſammlung in Groß=Umſtadt abzuhalten.
* Michelſtadt, 23. Mai. Werbewoche des Vereins für das Deutſchtum
im Ausland. Nachdem am Anfang dieſer Woche die Werbearbeik in den
Volksſchulklaſſen von Michelſtadt und Umgegend durch einen
Licht=
bildervortrag des Herrn Oberſtudiendirektor Dr. Weiner abgefchloſſeir
wurde, hat ſich am Samstag abend die Ortsgruppe Erbach=Michelſtadt
mit einem Heimakabend „Deutſches Volkstum” an die breite
Oeffentlich=
keit gewandt. Im „Anker” zu Stockheim fand derſelbe ſtatt. Ein
Muſik=
trio von Frl. Kredel=Michelſtadt und den Herren Greilich und Römer=
Darmſtadt bot den muſikaliſchen Teil und der Liederkranz=Michelſtadt
ſang einige außerordentlich wirkungsvolle Chöre. Zwifchen dieſen
muſi=
kaliſchen Darbietungen lagen Vorträge in Mundark aus verſchiedenen
deutſchen Stämmen. Auf den Wert des deutſchen Volkstums wies der
Vorſitzende in einer Anſprache beſonders hin und fand durch die
Dar=
bietungen die gegebene Ueberleitung zu ſeinem Lichtbildervortrag über
den großdeutſchen Gedanken und die Bedrohung des Deurſchtums in
den abgetrennten und vorenthaltenen Gebielen. Am Sonntag fand dann
nach dem Gottesdienſt ein Platzkonzert der Freiw. Feuerwehrkapelle
Michelſtadt vor dem altehrwürdigen Rathaus ſtatt, während deſſen
Schülerinnen der Oberrealſchule Blumen, Karten und die Werbeſchrift
der Zentralſtelle für Volksbildung verkauften. Während des Konzertes
richtete Direktor Dr. Weiner mahnende und aufüttelnde Worte an die
auf dem Marktplatz Erſchienenen und forderte zu Opfern und zum
Nach=
denken auf
* Erbach i. Odw., 25. Mai. Mit der 125 Jahrfeier des
Eulbacher Marktes, die in dieſem Jahre an den beiden letzten
Sonntagen des Monats Juli in Erbach i. Odw. ſtattfindet, wird auch
eine Verkehrs=Ausſtellung, die „die ſchöne deutſche Heimat” illuſtrieren
ſoll, ſtattfinden. Der rührige Erbacher Verkehrs=Verein hat ſich an
ſämtliche Verkehrs=Vereine Deutſchlands gewandt zwecks
Ueberſen=
dung des dortigen Propagandamaterials. Die meiſten Vereine ſind
die=
ſem Erſuchen bereits nachgekommen und haben ihr reichhaltiges
Werbe=
material zur Verfügung geſtellt. Dieſe Ausſtellung wird nicht nur
vom verkehrstechniſchen, ſondern auch künſtleriſchen Standpunckt aus
ſehr intereſſant werden, da ein großer Teil des Bildmaterials von
namhaften deutſchen Künſtlern entworfen iſt. Es kann hier geſehen
werden, was ſelbſt von kleinen Orten auf dem Wege der Propaganda
geleiſtet wird. Es iſt geplant, dieſe Ausſtellung ſpäter als
Wanderaus=
ſtellung auch weiteren intereſſierten Plätzen zuganglich zu machen.
* Birkenau, 24. Mai. Neue Brücke. Die Arbeiten bei
Errich=
tung einer neuen Weſchnitzbrücke am Bahnübergang unterhalb des
Dor=
ſes ſind nun beendigt. Die eiſerne Brücke wurde von der
Brückenbau=
anſtalt Dörnen in Derne=Dyrtmund geliefert und wiegt nahezu 500
Zentner. Die ſchwierigſte Arbeit dabei war wohl die Aufſtellung und
Wiederniederlegung eines hohen Gerüſts — vier ſchwere eiſerne
Stän=
der mit vier quer darüber gelegten mächtigen Eiſenſchienen — mit
Flaſchenzug. Durch dieſen wurden dann die beiden Brücen, zuerſt die
neue, in die Höße gehoben, und dann die alte, nachdem ſie ihrer Feſſeln
entledigt war, und beide ſchwebten dann frei nebeneinander zwiſchen
Himmel und Erde. Nach den nötigen Borarbeiten wurde dann die neue
Brücke an ihren Beſtimmungsort abgelaſſen. Nachdem dieſe befeſtigt
und die Schienen gelegt waren, rollte eine Lokomotive mit Gütezwagen
heran, auf welch letzteren die alte Brücke abgélaſſen wurde und auf
Nimmerwiederſehen derſchwand. Eine große Anzahl Nengieriger hatte
ſich bei den intereſſanten Arbeiten eingefunden.
* Fürth i. O., 25. Mai. Hier hat ſich ein Orcheſterverein gebildet
zur Pflege guter Muſik. Die Beſetzung der einzelnen Inſtrumente iſt
ſo, daß dieſer junge Verein, der ſchon fleißig bei ben Proben iſt, in nicht
zu ferner Zeit mit einem größeren Konzert an die Oeffentlichkeit zu
tre=
ten beabſichtigt. Außer zwei ehemaligen Militärmuſikern ſind es
ſämt=
lich Dilettanten, die der Freude an der Muſik leben, und iſt es darum
beſonders zu begrüßen, daß auch in unſerem Orte gute pflegliche Muſik
einzieht.
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Nummer 146
Freitag, den 27. Mai 1927
Seite 3
* Seeheim, 25. Mai. Ein paar genußreiche Stunden bereitete uns
am Sonntag mittag der Geſangverein „Frohſinn”=Arheilgen
mit einem gelungenen Liedertage, den er hier in dem ſo ſehr geeigneten
neuen Saale des Hotels Hufnagel anläßlich eines Ausflugs an die
Bergſtraße abhielt. Der Chor, der unter der vorzüglichen Leitung des
Chorleiters Herrn Simmermacher=Darmſtadt ſteht, verfügt über
bedeutendes, beſtgeſchultes Sängermaterial. Ein Chorklang, ein
Stim=
menausgleich eine Chordiſziplin; alles befriedigte aufs höchſte. Die
Wucht der Maſſe, die duftigen Pianoſtellen, das alles legte Zeugnis ab,
daß Könner zu uns ſprachen. Kurz geſagt; es war ein freudiges
Muſizieren, das zweifellos neue Begeiſterung in die hieſigen
Sänger=
herzen goß. — Welch treffliche Schulung dem Einzelnen hier zuteil
wird, verrieten die beiden Mendelsſohn=Lieder, die ein Mitglied des
Vereins, Herr Heiſch=Arheilgen, mit beſtem Gelingen vortrug.
Wärme der Stimme, Wärme des Vortrags, das ſind ſeine beſonderen
Vorzüge. — Als Soliſtin von guter Schulung ſtellte ſich Frl. Benz=
Arheilgen vor, die über einen prächtig hellen Sopran verfügt.
* Heppenheim a. d. B., 24. Mai. Evangeliſche Gemeinde
Durch das trockene Wetter in der letzten Zeit begünſtigt, ſind die
Arbei=
ten am Erweiterungsbau des evangeliſchen Vereinshauſes ſehr raſch
vorgeſchritten. Der Rohbau iſt bereits vollendet und die Einweihung
des erweiterten Hauſes iſt auf den 4. September feſtgeſetzt. Die
Er=
öffnung des Kindergartens wird wahrſcheinlich am 1. Oktober erfolgen.
— Zu dev Fahrt der ebangeliſchen Frauenvereine Heſſens nach
Mar=
burg am Sonntag nach Pfingſten ſind Meldungen ſo zahlreich
eingelau=
fen, daß ein zweiter Extrazug am 19. Juni eingelegt werden mußte,
welchen wahrſcheinlich auch die Teilnehmerinnen von Heppenheim
be=
nutzen werden. Sodald beſtimmte Nachricht von der Verbandsleitung
eintrifft, wverden die Teilnehmerinnen davon verſtändigt werden.
Preisſchießen. Während den Pfingſtfeiertagen und den
darauf=
folgenden vier bis fünf Sonntagen hält der Geflügel u=htverein
Heppen=
heim ein Preisſchießen in dem Steinbruche in der Nähe der Synagoge
ab, wobei mit Wincheſter=Patronen geſchoſſen wird. Die zum Teil
wert=
vollen Preiſe gelangen im Schaufenſter des Herrn Jakob Mainzer zur
Ausſtellung. — Konzert. Die Kapelle zu dem Konzert an Chriſti
Himmelfahrt im Hotel „Halber Mond” ſtellt in dieſem Jahre, das
Wormſer Konzert=Orcheſter (früher 118er J.=Rgt.) unter perſönlicher
Leitung des Herrn Muſikdirektors Leucht. Die Kapelle, welche
wieder=
holt Konzerte für den Nundfunk gab, ſteht gegenwärtig mit an der
Spitze der guten Kapellen. Auch die Vortragsfolge iſt ſehr gut
aus=
gewählt und die Beſucher können mit einem künſtleriſchen und
genuß=
reichen Nachmittag rechnen. — Pflanzen= und
Blumen=
ſchmuck. Der Bürgermeiſter der Stadt Heppenheim richtet an die
Einwohnerſchaft die Bitte, auch in dieſem Jahre, wie imn den
Vorkriegs=
jahren, wieder durch Blumen= und Pflanzenſchmuck an den Fenſtern,
Balkonen und Vorgärten zur Verſchönerung der Stadt beizutragen.
Auch in dieſem Jahre werden für hervorragende Leiſtungen Preiſe
zu=
erkannt werden, wvelche durch verſchiedene Vereine und durch die Stadt
zur Verfügung geſtellt werden. Der erſte Prämierungsrundgang wird
etwa Mitte Juli ſtattfinden. Mit Rückſicht auf die am 28. und 29. Mai
hier ſtattfindende Tagung des Geſamt=Odenwaldklubs, zu welcher etwa
3—5000 Fremde erwartet werden, iſt die Bitte ausgeſprochen, mit dem
Blumenſchmuck ſchon vor der genannten Tagung, alſo möglichſt ſofort.
zu beginnen, damit unſere ſchöne Stadt durch Blumenſchmuck noch ein
ſchöneres Bild bietet. — Elektriſches Geläute. Das durch drei
Glocken wieder vervollſtändigte Geläute der katholiſchen Kirche wird nun
durch elektriſche Kraft in Bewegung geſetzt werden, da die beiden
größ=
ten Glocken immer mehrere Männer erforderten, wenn ſie geläutet
wur=
den, welche aber nicht immer gleich zur Stelle ſein konnten. Deshalb
hat man ſich zur fraglichen Einrichtung entſchloſſen. Die
Herſtellungs=
arbeiten hat man der Firma Alois Saul=Heppenheim übertragen, welche
die Arbeiten bis Pfingſten beendet haben wird. —
Bahnhofswirt=
ſchaft. Der Heppenheimer Bahnhof wird zur Zeit durch einen Anbau
vergrößert. Nach der Vollendung foll eine Bahnhofswirtſchaft
einge=
richtet werden, welche in aller Kürze zur Bewerbung ausgeſchrieben
wird, da die Inbetriebnahme recht bald erfolgen ſoll. Im vergangenen
Jahre war ſchon einmal die Vergebung einer Gaſtwirtſchaft im
Bahn=
hof ausgeſchrieben, wozu ſich aber keine geeigneten Bewerber gemeldet
hatten; wahrſcheinlich, weil ſich die Räumlichkeiten als viel zu eng und
beſchränkt erwieſen. Aus dieſem Grunde hat man ſich zu dem Anbau
entſchloſſen.
„ *Lampertheim, 24. Mai. Turnhalle=Einweihung. unter
ſehr ſtarker Beteiligung der Bevölkerung uurde die Weihe der
Turn=
halle des Turnvereins auf dem Jahnplatz vorgenommen. Nach einem
Standkonzert am Rathaus bewegte ſich ein impoſanter Zug Turmer
und Turnerinnen, ſowie der Ortsvorſtand und andere hieſige Vereine
nach dem Turnplatz. Die Feier wurde in der Halle abgehalten. Auf
den Eröffnnugsmarſch gab Frl. Elsbeth Dathe einen ſiunnigen Vorſpruch
und die beiden Geſangvereine „Männergeſangverein” und „
Sänger=
roſe” brachten je einen Begrüßungschor zum Vortrag. Hierauf hieß
der 1. Vorſitzende des Turnvereins, Dr. med. Adolf Schüßler, die
An=
weſenden, insbeſondere die Vertreter der ſtaatlichen und
Gemeindever=
waltung, ſowie die Vertreter der Deutſchen Turnerſchaft herzlich
will=
kommen. Ein Chor des Männergeſangvereins „Liedertafel” leitete zu
dem nun folgenden Feſtſpiel „Jahn und Olymp” über, Freudige
Begeiſte=
rung für die Turnerei und das Vaterland leuchten aus dem Stück
her=
vor, und mit der größten Hiugebung entledigten ſch die Turner und
Turnerinnen ihrer Aufgabe. Tiefbewegt ſtimmte hierauf die
Feſtver=
ſammlung das Deutſchlandlied an. Der Bauleiter der zu weihenden
Halle, Turner Valentin Franz, gab nun einen kurzen Bericht über die
Ausführung derſelben und überreichte dem Vertreter, der Deutſchen
Turnerſchaft, Willy Bieger, Amöneburg=Biebrich, den Schlüſſel. Er
übergab alsdann dem 1. Vorſitzenden den Schlüſſel des Baues, und
die=
ſer verſicherte, daß durch den Beſitz des eigenen Heims nun auch mehr
Begeiſterung für das Turnen wachgerufen derde. Nun gab der
Ver=
treter der Deutſchen Turnerſchaft bekannt, daß en aber außer der
Ueber=
bringung der Grüße derſelben auch noch eine Dankespflicht zu erfüllen
habe, und zwar den beiden Gründern des Vereins, Altbürgermeiſter
Jak. Mart. Adam Boxheimer und Valentin Franz den gebührender
Dank für ihre allzeitige unermüdliche Tätigkeit abzuſtatten und ihnen
als Zeichen der Anerkennung hierfür den Ehrenbrief, der Deutſchen
Turnerſchaft zu überreichen. Tiefbewegt über die Chrung, verſicherten
beide, daß ſie auch fernerhin tren zur Turuerei ſtehen werden. Die
Glückwüinſche der Kreisverwaltung übermitelte, alsdann Herr
Kreis=
direktor Reinhart=Bensheim, diejenigen der Gemeinde Herr
Bürger=
meiſter Keller und die für den 2. Bezirk des 5. Gaues Rheinheſſen Herr
Fritz Weber=Worms. Fräulein Helene Keilmann ſang hierauf das Lied:
„Dich, teure Halle”, und ein Muſikſtück der Kapelle Bauer leitete zur
Gie=
fallenenehrung über, die mit dem gemeinſamen Geſang: „Ich hatt einen
Kameraden” endete. Nach einer kurzen Pauſe gab nun der 1.
Vor=
ſitzende bekannt, daß die Generalverſammlung einſtimmig beſchloſſen hat,
4 Turner, teils Gründer des Vereins, teils ſolche, die ſich um deu
Ver=
ein hohe Verdienſte erworben haben, zu Ehrenmitgliedern zu ernennen,
und überreichte dieſen: Obenrſtudiendirekton Prof. Dr. Kiſſinger=
Darm=
ſtadt, Eduard DatheAltenburg, dem 2. Vorſitzenden Paul Dathe und
dem kürzlich von hier nach Pforzheim verzogenen ſeitherigen 1.
Vor=
ſitzenden Martin Röhrig in Ehrenurkunde. Opernſänger L. Weller
er=
freute noch mit zwei Liedern, wvorauf der ehemalige Vorſitzende Nöhrig
das Wort ergriff und mit herzlichen Dankesworten dem Oberturnwart
Adam Günderoth, der Seele des ganzen Turnbetriebs, im Auftrage der
Chrenmitglieder eine goldene Uhr überreichte. Auf den Volkstanz
Schwediſch=Schottiſch, von der Turnerinnenabteilung ausgeführt, folgte
dann ein gemütliches Beiſammenſein. Am vorgeſtrigen Sonntag litt
das Feſt ſehr unter der Ungunſt der Witterung. Nach einem Feſtzug
entwickelte ſich raſch auf dem Turnplatz und in der Halle ein reger
Turn=
betrieb. Jeder der zum Feſto herbeigeeilten Vereine vollte ſein Beſtes
zeigen. Auf dem Spielplatz wurde zwiſchen den Turnvereinen
Bür=
ſtadt und Lampertheim ein Handballſpiel ausgetragen, das mit 2:2
dente „VfR. Mannheim und FC. Olympia Lampertheim lieferten
ein Fußbalſpiel, welches unentſchieden blieb. In der Halle ſangen
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zwiſchendurch die Mänmergeſangvereine „Cäcilia”, „Rheingold”, „
Sänger=
bund” und „Euterpia”. Am Abend fand in der Turnhalle ein Feſtball
ſtatt, zu dem auch ein ſo großer Zuſtrom war, daß ſie bei ihren
Aus=
maßen von 35:11 Metern nicht alle aufnehmen konnte.
* Dreieichenhain, 25. Mai. Die am vergangenen Samstag durch
ein ſchweres Gewitter vereitelte Burgbeleuchtung mit Brillantfeuerwerk
findet nunmehr am kommenden Samstag, den 28. Mai d. J., bei
gün=
ſtiger Witterung ſtatt.
* Gießen, B. Mai. Gießener Flugtag. Große
Vorberei=
tungen hatte der Verein für Luftfahrt zu dieſer Veranſtaltung getroffen,
und in den letzten Tagen veranſtalteten mehrere Flieger über Gießen,
Wetzlar und der Umgebung jortgeſetzt Reklame= und Kunſtflüge. Das
Programm zum letzten Sonntag war außerordentlich umfangreich und
intereſſant geſtaltet und bot in ſportlicher Hinſicht alle nur denbbaren
Darbietungen; wie Sturzflüge, Saltos vor= und rückwärts, Loopings,
Schraubenflüge, Seiten=, Wellen= und Segelflüge. Etwas ganz neues
für unſere Stadt war der wohlgelungene Fallſchirmabſprung einer
Dame, der Frau Langer=Darmſtadt. Leider trat um 6 Uhr ein heftiger
Regen ein, der das Programm ſtörte. Die Menſchen, welche zu
Tau=
ſenden den Flugplatz umſtanden und in Scharen als Zaungäſte die
nähere Umgebung zwiſchen Gießen, Wieſeck und Rödgen füllten, eilten
bei ſtrömendem Regen heimwärts. Da, mitten im Regen, erfolgte noch
das Akrobatenſtück eines Künſtleis, der im Zahnhang ſich entkleidete
und dann au Trapaz turnte, während ſein Flugzeug etwa zehnmal den
Platz unkreiſte. Die kühnen Flugleiſtungen des Chefpiloten Jährling
erregten großes Erſtaunen.
* Oberheffen, 25. Mai. Arbeitsgerichte wurden eingerichtet
für die Provinz Oberheſſen in Gießen, Friedberg, Nidda und
Lauter=
bach. — In Bad=Nauheim ging das Kurhotel in der
Bahnhofs=
allee in den Beſitz des B. Vierig über. Er beabſichtigt, das Haus
voll=
ſtändig uuzubauen und in ein hochmodernes Hotel umzuwandeln. —
In KleinLinden fand unter Begleitung des Kriegervereins die
Be=
erdigung des Altveteranen Joh. Manns ſtatt. Es leben jetzt hier noch
2 Altveteranen von 1866 und 1870/71 und zwei, die nur an dem
Feld=
zug 1870/71 teilnahmen; die beiden erſten ſind Landwirt Philipp Jung,
ein heſſiſcher Artilleriſt, und Schaffner Knapp, ein preußiſcher Küraſſier.
die beiden letzten ſind zugezogene Preußen: Schaffner Aug. Steger und
Landwirt Georg Schnidt. — In Oſtheim bei Butzbach wurde die
Waſſerleitung und Kanaliſation, mit einem Koſtenaufwand von 95000
Mark vollendet — In Beltershain bei Grünberg feierte der
älteſte Bewohner des Kreiſes Gießen, Landwirt Joh.
Schmidt 5, ſeinen 93. Geburtstag in ſeltener Rüſtigkeit. — In Alsfeld
will der Oberheſſiſche Verein für Baſeler Miſſion im Herbſt ſeine
Jahreshauptverſammlung abhalten. — Zwiſchen Nidda und
Dauernheim nahm das Flugzeug der Lufthanſa D 534 eine
Not=
landung vor, da es bei dem Gewitter die Orientierung verloren hatte.
Nach einer Stunde ſetzte es die Fahrt nach Eſſen fort. — In
Hom=
berg a. d. Ohm hat der langjährige Bürgermeiſter Spamer ſein Amt
niedergelegt. Beigeordneter Sckweicker iſt als Nachfolger aufgeſtellt. —
Die Gemeinde Glashütte bei Schotten will ein eignes Gotteshaus
erbauen, Baurat Nodnagel aus Schotten hat einen Bauplan für 35000
Mark entworfen. Der Neubau ſoll möglichſt noch bis Herbſt im
Roh=
bau erſtellt werden.
Miitche
Wettervorherfage für Samstag, 28. Mai,
(nach der Wetterlage vom 26. Mai):
Wechſelnd bewölkt mit Aufheiterug: Temperaturen anſteigend und
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Nummer 146
Freitag, den 27. Mai 1927
Geſtern entſchlief ſanft nach
langem ſchweren, mit Geduld
er=
fragenem Leiden, unſere gute,
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beſorgte Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter und Tante (B8750
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Todes=Anzeige.
Nach einem arbeitsreichen Leben treueſter
Pflichter=
füllung ſtarb heute an den Folgen eines Schlaganfalles
unſer lieber Vater, Schwiegervater und Bruder (8748
Herr
geb. Kehr
im Alter von 84 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Heinrich Volz
Georg Lehr
„ Karl Wieſenthal.
Darmſtadt, 25. Mai 1927.
Beſſungerſir. 12.
Die Beerdigung findet Samstag,
den 28. Mai, vormittags 11 Uhr,
vom Portale des Beſſunger
Fried=
hofs aus ſiatt.
Kaufmann.
In tiefer Trauer:
Sophie Cruſius, geb. Heß
Luiſe Heß
Henny Eiſenbeiß, geb. Heß
Hermann Cruſius
Willy Eiſenbeiß
Wilhelmine, Johanna u. Luiſe Heß
Darmſiadt, den 25. Mai 1927.
Riedlingerſtr. 20.
Die Beerdigung findet Samstag, den 28. Mai, vormittags 111 Uhr,
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Braun, Karlſtraße 66
214102dr)
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
herzene=
gute Frau, unſere innigfigeliebte treubeſorgte Mutter
und Großmutter
(8751
Frau Friederike Kiel
geb. Thomas
am 25. Maf 1922, nachmittags 3‟/, Uhr, nach langem
ſchweren, mit großer Geduld ertragenem Leiden im
64. Lebensjahre zu ſich zu rufen.
In tiefer Trauer:
Heinrich Kiel
Familie Wilhelm Kiel
Ernſt Kiel
Mathilde Kiel.
Darmſtadt, Rhönring 55.
Die Beerdigung findet am Samstag vormittag 11 Uhr
auf dem alten Friedhof an der Nied.=Ramſtädterſtr. ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen wird höfl. gebeten abzuſehen.
Todes=Anzeige.
Am 25. Mai, abends /,10 Uhr, verſchied ſanft im
82. Lebensjahr unſer lieber Vater, Schwiegervater,
Großvater, Urgroßvater, Schwager und Onkel (8752
Herr
Die letzte Woche
vor Pfingiten
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Chriſtian Schwinn Witwe, geb. Rapp
Eduard Volz und Frau, geb. Rapp
Prof. Dr. Wilh. Wagner u. Frau, geb. Napp
nebſt 7 Enkeln und 4 Urenkeln.
Darmſtadt u. Konſtanz, 26. Mai 1927.
Die Beerdigung findet in der Stille ſiatt.
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Nummer 146
Freitag, den 27. Mai 1927
Satt.
Motorſport.
Wiesbadener Automobil=Wettbewerb.
Geſchwindigkeitsprüfung „Rund um den Neroberg”. — Schwere
Unfälle. — Merz=Zürich (Bugatti) beſter Fahrer.
Der letzte Tag des Wiesbadener Automobil=Wettbewerbs, in
deſſen Mittelpunkt die Geſchwindigkeitsprüfung „Rund um den
Neroberg” ſtand, brachte kein gerade ſehr freundliches, aber doch
einigermaßen annehmbares Wetter. Im Gegenſatz zur
Berg=
prüfungsfahrt am Dienstag klappte diesmal die Organiſation
und auch die Streckenabſperrung war gut vorbereitet. Die
Ge=
ſchwindigkeitsprüfung „Rund um den Neroberg”, als letzte
Ver=
anſtaltung des Turniers, führte über eine 12,5 Kilometer lange
Rundſtrecke, die 86 Kurven umfaßte und wechſelndes Gelände
auf=
wies. Die Rundſtrecke war von den Motorrädern drei= bzw.
vier=
mal, von den Tourenwagen dreimal, von den Sportwagen
fünf=
mal und von den Rennwagen achtmal zu durchfahren. Der Start
erfolgte bei den Rädern in zwei Gruppen, bei den Wagen
rudel=
weiſe zu je drei und vier Wagen. Leider ging es diesmal nicht
ohne Unfälle ab, die aber infolge glücklicher Umſtände nur
ver=
hältnismäßig geringe Opfer forderten. So wurde Hurlimann=
Zürich, der bekannte Schweizer Mercedes=Fahrer, mit einem
Wagen aus einer Kurve herausgeſchleudert, hierbei aber von einer
ſtarken Buche aufgefangen. Der umſtürzende Baum milderte den
Sturz. Der Wagen wurde ſchwer beſchädigt, während Fahrer und
Beifahrer leicht verletzt wurden. Auch ein Sturz von Frau
Merck=Darmſtadt hatte außer dem ſchwer beſchädigten Wagen
keinerlei Folgen. Am ſchwerſten verlief ein Sturz Kapplers, der
in der zweiten Runde des Rennens den dicht vor ihm fahrenden
Heußer in einer Kurve in hohem Tempo überholen wollte,
nach=
dem die Beifahrerin Heußers, die Gräfin Einſiedel, ihm das
Zeichen zur Vorfahrt gegeben hatte. Kappler wurde in weitem
Bogen über die Böſchung in den Wald geſchleudert, ſein Bugatti=
Rennwagen zerknickte hierbei zwei 60 am ſtarke Tannen und blieb
vollſtändig zerſchmettert liegen, Kappler und ſeinen Mechaniker
unter ſich begrabend. Heußer, der den Unfall bemerkte, gab das
Rennen ſofort auf, um die erſte Hilfe zu leiſten. Die Verletzungen
Kapplers ſcheinen trotz des ſchweren Sturzes nicht ſehr
ge=
fährlich zu ſein, doch ſind die Verletzungen ſeines Beifahrers
ernſtlicher Natur. — Der Wanderpreis der Stadt Wiesbaden
für den ſchnellſten Wagen fiel an Merz=Zürich (Bugatti=
Kom=
preſſor), der mit der famoſen Zeit von 1:10.45 Std. einen
Stun=
dendurchſchnitt von 84,8 Kilometer herausfuhr und den
Wander=
preis zum zweiten Male und damit endgültig gewann. Auch der
Wanderpreis für die ſchnellſte Runde fiel an den Schweizer. Die
Ergebniſſe:
Rennwagen (8 Runden) bis zu 3000 ccm: 1. Merz=Zürich
(Bugatti=Kompr.) 1:10.45 Std. (beſte Zeit des Tages). 2.
Kapp=
ler=Gernsbach (wegen Unfall aufgegeben). Bis 2000 ocm: 1.
Baader=Mannheim (Bugatti=Kompr.) 1:17.45 Std. (Alleingang).
Bis 1500 ccm: 1. Karrer=Zürich (Bugatti=Kompr.) 1:17.52,2 Std.
2. Cleer=Frankfurt (Bugatti) 1:19,06 Std. 3 Teilnehmer. Bis
1100 ccm (6 Runden): 1. Davidſohn=Saarbrücken (Amilcar)
1:12.49 Std. (Alleingang).
Sportwagen (5 Runden) über 3000 ccm: 1. b. Wentzel=Moſau
(Mercedes=Benz) 53.27,3 Min. 2. Graf Erbach=Erbach (Mercedes=
Benz) 55.48 Min. 2 Teilnehmer. — Bis 3000 ccm: 1. Deilmann=
Dortmund (Auſtro=Daimler) 54.50,4 Min. 2 Teilnehmer. —
Bis 2000 ccm: 1. Kimpel=Ludwigshafen (Bugatti=Kompr.) 56.59,4
Mim. 3 Teilnehmer. — Bis 1500 ccm: 1. Stumpf/Lekiſch=
Mainz (HAG.) 51.20,3 Min. 2 Teilnehmer. — Bis 1100 Gcm:
1. Zimmermann=Limburg (Pluto) 1:14.16 Std. (Alleingang).
Tourenwagen (3 Runden) über 3000 ccm: 1. Merck=
Darmſtadt (Mercedes=Benz=Kompr.) 32.03,4 Min. 5
Teil=
nehmer. — Bis 1500 ccm: 1. Biſchoff=Hannover (Chiribiri) 33. 23,4
Min. 3 Teilnehmer. — Bis 1100 ccm: 1. Kamper=Koblenz (Opel)
35.18 (Alleingang). — Bis 500 ccm: 1. Butenuth=Hannover
(Hanomag) 39.26,4 Min. (Alleingang).
Motorräder bis 175 ccm (3 Runden): 1. Bartels=Wiesbaden
(DKW.) 35.47,3 Min. (Alleingang). — Bis 250 ccm (3 Runden):
1. Müller=Biebrich (Harſo) 36.34,3 Min. 2 Teilnehmer. — Bis
350 ccm (4 Runden): 1. Pätzold=Köln (Sunbeam) 42.57,2 Min.
2. Eickelmann jr.=Wiesbaden (Rex=Acme) 48.01,4 Min. 3. Kampf=
Frankfurt (A7/S.) 51.33 Min. 5 Teilnehmer. — Bis 500 ccm
(4 Runden): 1. Hammerſchmidt=Siegen (BMW.) 41.10 Min. (beſte
Zeit der Motorräder). 2. Metzler=Saarbrücken (Sarolea) 42.47
Min. 3. Wieſt=Darmſtadt (BMW.) 44.21,3 Min. 6 Teilnehmer.
— Bis 750 ccm (4 Runden): 1. Kürten=Düſſeldorf (Andrees)
46.35,4 Min. 3 Teilnehmer. —
Motorräder mit Seitenwagen (3 Runden): 1. Kürten=
Düſſel=
dorf (Andrees) 32.49 Min. 2. Eickelmann jr.=Wiesbaden (Ariel)
34:04 Min. 3. Theobald=Nürnberg (Victoria) 35.43,2 Min. 4
Teilnehmer. — Ueber 600 bis 1000 ccm: 1. Karrer=Frankfurt
(Horex) 44.12 Min. (Alleingang.)
A. OD.A. C.=Opelbahn=Rennen 1927.
Köppen, der Targo=Florio=Sieger, Zündorf, der Opelbahnrekord.
In=
haber, der deutſche Bahnmeiſter Soenius, Bufſinger auf A. J.S., Henne
auf B. M. W. am Start. — Der grandioſe Vierländerkampf.
Deutſch=
land, Frankreich, Belgien, Holland.
Die Opelbahn rüſtet ſich, die internationalen Größen des
Motorrad=
ſports würdig zu empfangen. Fieberhaft wird gearbeitet, die letzten
Vorbereitungen zu treffen, gilt es doch einen Maſſenſtart der
Kanonen zu leiten.
Unter dem Banner des A.DA.C. wird wieder ein Rennen mit
glänzender Beſetzung zuſtande kommen. Die Opelbahn und nicht zuletzt
der A.D.A.C. haben ihre alte Zugkraft in der internationalen
Motor=
ſportwelt erneut bewieſen.
Man weiß nicht, wo man in der umfangreichen Nennungsliſte mit
den Namen unſerer Prominenten beginnen ſoll.
Da erſcheint als einer der erſten Köppen=Berlin auf B.M.W.,
der diesjährige Sieger der Targa=Florio, des ſchwverſten
Motorrad=Runſtreckenrennens der Welt; Köppen, der die deutſchen
Far=
ben im Ausland ſo glänzend vertreten, wird von dem Publikum
ſtür=
miſch begrüßt werden, ebenſo der brillante B.M.W.=Fahrer Henne=
München, der bei der diesjährigen Targa=Florio in mörderiſchem Tempo
die ſchnellſte Runde fuhr.
Ernſt Zündorf=Köln, der Draufgänger und Opelbahnrekord=
Inhaber ſüir Motorräder ſeit 1925, in welchem Jahre er auf Imperia
den phänomenalen Zweikampf mit dem Holländer Hammersbeld auf
Harley=Davidſon lieferter und durch Sturz im 120 Kilometer=Tempo
infolge Gummidefekt vor den Tribünen das Rennen verlor, wird,
dies=
mal auf Allright Japp, ſeine damals jäh unterbrochene Rekordjagd
fort=
ſetzen.
In der gleichen Kategorie ſtartet der deutſche Bahnmeiſter
Soenius=Köln auf Imperia; Buſſinger=München auf A. J. S.,
dem es am 14. dieſes Monats in Augsburg gelang, den berühmten
B.M.W.=Fahrer Toni Bauhofer zu ſchlagen, wird auch ein gewichtiges
Wort im Endkampfe mitreden.
Weiter ſind zu nennen: Erich Paetzold=Köln auf Sunbeam,
Meiſter des Motorrades mit Seitenwagen, der durch ſeine blendende
Fahrweiſe und Kurventechnik jedesmal die Begeiſterung ſeiner Zuſchauer
hervorruft; der Berliner Erich Tennigkeit auf B.SA. und auf
Franeis Barnell; C. Frentzen=Köln auf Standard;
FritzBuru=
ker=Mainz auf Standard; der famoſe Frankfurter J. Klein auf
B.M.W.; Anton Mazurang auf Harlet=Davidſon, Hannovers beſter
Bahnnfahrer; Alex Senders=Köln auf DKW.=Kompr.; H. K.
Theo=
bald=Stuttgart auf Viktoria mit Seitenwagen uſw. Es würde zu
weit führen, die lange Liſte der Fahrer zu vervollſtändigen.
Frankreich iſt vertreten durch ſeinen beſten Bahnrennfahrer
J. Borgotti auf Motoehglette; Holland durch ſeinen Rekordmann
K. J. Baar auf Harley=Davidſon; Belgien durch Leon Lismonde
auf Dunelt welcher mit ſeiner letzten Bravourleiſtung auf dem
D.M. V.=24=Stundenvennen, welches er allein ohne Ablöſung fuhr und
durchhielt, Aufſehen erregte.
So kommt ein ſenſationeller Vierländerkampf zuſtande, den das
Ausland mit ſeinen beſten Fahrern und Maſchinen beſtreitet und denen
auserleſene deutſche Klaſſe gegenüberſteht.
Den Maſſen der Zuſchauer werden imnfolge der außergewöhnlich
glänzenden Beſetzung der Rennen harte und ſpannende Kämpfe
ge=
boten, die ſich umſo intereſſanter ſir das Publikum geſtalten, als es
im Gegenſatz zu den Lang= und Rundſtreckenrennen jederzeit und von
jeder Stellg der Opelbahn aus in der Lage iſt, die Rennen in ihrer
ganzen Ausdehnung zu verfolgen und die Meiſterfahrer in ihrev Fahr=
und Kurventechnik ſowie ihren gtemberaubenden Geſchwindigkeiten zu
beobachten.
Wenn nicht alles täuſcht, wird der im Jahre 1925 von Zündorf
auf=
geſtellte Bahnrekord fallen.
Alles in allem dürfte das A. D.A.C.=Opelbahnrennen 1927 das bis
jetzt größte und bedeutendſte internationale Motorrad=Bahnrennen
Deutſchlands werden, ein Großkampftag und Stelldichein der deutſchen
Motorſportwelt, ein voller Erfolg des Allgemeinen Deutſchen
Auto=
mobil=Clubs.
Eintrittskarten im Vorverkauf zu haben im Fahrradhaus
Gg. Hahn u. Co. Große Ochſengaſſe 12, und im Café Willi Storck,
Ecke Rhein= und Grafenſtraße.
Radfahren.
Radrennen im Frankfurter Stadion.
Rommel gewinnt die Steherrennen.
Bei künſtlicher Beleuchtung wurden am Donnerstag abend
ſpät im Frankfurter Stadion Radrennen ausgetragen, die trotz
der kühlen Witterung von 12000 Zuſchauern beſucht waren. Die
Ergebniſſe lauteten:
Steherrennen um den Preis der Stadionsſchule: 1. Lauf,
20 Km.: 1. Rommel=Leipzig 16,55 Min; 2. Schwedler=Dresden
390 Meter zur.; 3. Chriſtmann=Frankfurt 520 Meter; 4. Böttgen=
Frankfurt 680 Meter zur.; 5. Huppert=Frankfurt 1880 Meter. —
2. Lauf, 40 Km.: 1. Rommel=Leipzig 33:45 Min.; 2. Schwedler
900 Meter: 3. Chriſtmann 1150 Meter; 4. Böttgen 1430 Meter;
5. Huppert 4350 Meter zurück. — Geſamt: 1. Rommel 60 Km.;
2 Schwedler 1290 Meter zur.; 3. Chriſtmann 1670 Meter; 4. 41. Minute eine Flanke von links zum dritten Tor und in der
Böttgen 2150 Meter; 5. Huppert weit zurück.
Bezirksmeiſterſchaft über 25 Km.: 1. K. Müller=Frankfurt
Koch=Offenbach; 3. Freund=Frankfurt.
Bezirksmeiſterſchaft über 1 Km.: 1. Schäfer=Frankfurt; 2.
36 P.: 2. Stack=Frankfurt; 3. Siemantel=Frankfurt.
Die 5. Etappe des Großen Opelpreiſes von Deutſchland.
Auf der 243 Kilometer langen Strecke Leipzig—Chemnitz—
Plauen-Bayreuth kam am Himmelfahrtstag die fünfte Etappe
des Großen Opelpreiſes von Deutſchland zum Austrag. An die
Amateure der A=Klaſſe wurden bei dieſer Etappe ganz beſondere
Anforderungen geſtellt, weil einmal einzeln geſtartet wurde und
zum anderen die Strecke durch ſchwieriges Gelände führte und
die Witterung recht kühl war. Der Rüſſelsheimer Zind fuhr
ein Rennen auf Biegen und Brechen. Er legte die Strecke in
einem Stundendurchſchnitt von 30. Kilometer zurück und kam
mit einem Vorſprung von 20 Minuten vor dem Zweiten, dem
Faporiten R. Wolke im Ziel ein. Von 23 geſtarteten Fahrern
erreichten 16 das Ziel. — In der B=Klaſſe hatte der Favorit
Hahn=Leipzig Reifenſchäden, dennoch konnte er den dritten Platz
belegen. Sieger blieb hier Babiſch=Dresden.
A=Klaſſe: 1. Zind=Rüſſelsheim 8:31,25 Std.: 2. R. Wolke=
Chemnitz 8:53 Std.; 3. Nitſche=Rüſſelsheim 3:54,39 Std.: 4. Karlsruher F. V.—1. F. C. Pforzheim 6:3. V. f. B. Karlsruhe—
Schröder=Rüſſelsheim 8:58,35 Std.; 5. W. Müller=Rüſſelsheim
8:58,51 Std.; 6. Geisdorf=Rüſſelsheim 9:00, 05 Std.; 7. Reim=
Chemnitz 9:00,27 Std.; 8. K. Kohl=Rüfſelsheim 9:01 Std.; 9. Amſterdam 3:4. Griesheim 02—Offenbacher Kickers 2:0. Sport=
Bruno Wolke=Chemnitz 9:02,32 Std.; 10. Gugau=Rüſſelsheim
9:04,50 Std.
B=Klafſe: 1. Babiſch=Dresden 9:06,50 Std.: 2. Hertwich=
Dresden dichtauf; 3. Hahn=Leipzig 9:23,36 Std.; 4. Marek=Chem= —Union Niederrad 2:2. Sportfreunde Saarbrücken-Phönix
nitz; 5. Herter=Dresden.
Krewer gewinnt das „Goldene Rad vom Rhein”.
Die Köln/Riehler Rennbahn hatte am Himmelfahrtstag
einen Beſuch von 12000 Perſonen zu verzeichnen. Das in erſter
Linie intereſſierende Stundenrennen um das „Goldene Rad
vom Rhein” wurde eine Beute des Einheimiſchen Krewer, der Eſſen 0:5. Preußen Bochum-V. f. B. Weidenau 1:2.
Städte=
vorbeiging und nicht mehr von der Spitze zu verdrängen war.
Auch das voraufgegangene 25 Kilometer=Steherrennen ſah
Kre=
wer in Front. — Das Match=Omnium Deutſchland=Italien
wurde von den Kölnern Oszmella und Frankenſtein gegen die
Italiener Mori und del Groſſo gewonnen.
Stundenrennen „Gold. Rad vom Rhein: 1. Krewer 70,020
Kilometer; 2. Lewanow 320 Meter; 3. Miquel 4200 Meter; 4.
Möller 4830 Meter; 5. Dederichs 6080 Meter zurück.
Fußball.
Ein ſchöner Erfolg des deutſchen Fußballs.
Der ſüddeutſche Meiſter 1. FC. Nürnberg ſchlägt die engliſche
Berufsſpielermannſchaft Burnley vor 20 000 Zuſchauern mit
4:2 (0:1) Toren.
Burnley, eine Mannſchaft, die in der erſten Klaſſe der
eng=
liſchen Berufsſpieler=Liga unter 22 Vereinen den fünften Platz
einnimmt und während der letzten Saiſon zeitweiſe ſogar die
Tabellenſührung innehatte, wurde vom D.F.B. für einige
Lehr=
ſpiele nach Deutſchland verpflichtet. Die Engländer ſpielten
bis=
lang gegen den Duisburger Spv. 4:2, gegen Viktoria Hamburg
10:4, gegen Tennis Boruſſia Berlin 4:0 und gegen Guts Muts
Dresden 3:1. Die gleiche Mannſchaft wurde am
Himmelfahrts=
tag vom ſüddeutſchen Meiſter 1. FC. Nürnberg in einem ſehr
ſchönen und feſſelnden Kampf vor 20000 Zuſchauern 4:2
ge=
ſchlagen. Das iſt gewiß ein bemerkenswerter Erfolg des
deut=
ſchen, insbeſondere des ſüddeutſchen Fußballs. Der Sieg
Nürn=
bergs war dabei durchaus verdient. Die Engländer waren zwar
in der erſten Halbzeit, mit dem Winde ſpielend, etwas überlegen
und kamen auch durch ihren Linksaußen zum Führungstor, aber
in der zweiten Halbzeit drängte dafür Nürnberg Burnley völlig
zurück und kam durch vier prächtige Tore von Wieder, Hochgeſang
(zwei) und Schmidt 2. zu einem ſchönen Siege.
Das Können der Mannſchaften
unterſchied ſich in der Ballbehandlung, in der Kombination und
in der Taktik kaum. Nürnberg war in dieſen Punkten
vollkom=
men ebenbürtig und hatte durch das beſſere Schußvermögen
ſeiner Stürmer ſogar noch ein Plus. Die Engländer zeigten ſich
lediglich in der ſchnelleren Ballabgabe und dem beſſeren
Start=
vermögen überlegen.
Im Einzelnen
war bei den Engländern die Läuferreihe der beſte
Mannſchafts=
teil. Die Abwehr leiſtete in der erſten Halbzeit Gutes, wurde
aber bei dem ſtürmiſchen Drängen der Nürnberger in der
zwei=
ten Halbzeit etas nervös. Im Angriff war der Innenſturm
etwas zu weich. Vorzügliches zeigten die beiden Flügelleute. —
Nürnberg zeigte auf keinem Poſten eine ausgeſprochene Schwäche,
Beſonders erfreulich ſpielte der Sturm, aber auch die übrigen
Mannſchaftsteile verdienten ſich durch gutes Können und
freu=
dige Hingabe an das Spiel eine gute Zenſur.
Zum Spielverlauf.
Burnley ſpielte in der erſten Halbzeit wit der Unverſtützung
des ziemlich lebhaften Windes. Die engliſchen Profis waren
denn auch meiſt mehr oder weniger ſtark überlegen, konnten aber
nicht zu Torerfolgen kommen, da die Nürnberger
Hintermann=
ſchaft ſehr aufmerkſam war. Erſt kurz vor der Pauſe gelang es
dem Linksaußen Burnleys, einen Ueberraſchungserfolg
anzu=
bringen. Nach dem Wechſel änderte ſich das Bild vollkommen.
Nürnberg erzwang ſich zunächſt ein ausgeglichenes Spiel und
wurde dann ſogar in einem immer ſtärker werdenden Maße
überlegen. In den letzten zwanzig Minuten hatten die Gäſte
überhaupt nichts mehr zu beſtellen. Einen Fehler der Burnley=
Verteidigung geſchickt ausnützend, erzielte Wieder in der 30.
Minute den Ausgleich. Bei einer zweiten fehlerhaften Abwehr
ſchoß Hochgeſang in der 37. Miute, unter großem Fubel der
Maſſen das zweite Tor. Ein 20=Meter=Strafſtoß von Kalb
ver=
fehlte knapp ſein Ziel. Dann verwandelte aber Hochgeſang in der
43. Minute holte Schmidt 2. mit einer ſchönen Einzelleiſtung dem
vierten Erfolg. Faſt mit dem Schlußpfiff zuſammen fiel durch
den inzwiſchen auf halblinks gegangenen Linksaußen der
Eng=
länder das zweite Gegentor für Burnley. — Birlem=Berlin
war ein guter Schiedsrichter.
Mainz G5—Freiburger FC. 4:1.
Zum erſtenmale nach langer Zeit konmte der Meiſter des
Be=
zirks Rheinheſſen=Saar ſeine Anhänger wieder eimmal
befriedi=
gen. Alle Mannſchaftsteile boten gute Leiſtungen und kamen
bei überlegenem Spiel zu einem verdienten 4:1 (3:0) Sieg. Die
Tore ſür Mainz ſchoſſen Lipponer, Kaiſer, Zimmermann,
Weil=
becher. Bei Freiburg waren Innenſturm und Verteidigung
ſchwach. Das Ehrentor erzielte Uberhardt. Freiburg ſpielte mit
vier Erſatzleuten, Mainz mit dreien.
Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Bezirk Bayern. 1. F. C. Nürnberg-Burnley 4:2. Wacker
München—V. f. B. Stuttgart 7:3. Bezirk Württemberg=Baden.
F. V. Zuffenhauſen (Aufſtieg) 2:2. Mainbezirk. F. S. V.
Frank=
furt—Dresdener S. C. — 2:3. Eintracht Franrfurt—Blau Wit
freunde Frankfurt-Viktoria Hanau 94 3:0. Rheinheſſen=Saar.
F. S. V. Mainz 05—Freiburger F. C. 4:1. S. V.
Wies=
baden—S. V. Darmſtadt 10:1. S. C. Saar Saarbrücken
Mannheim 2:2.
Weſtdeutſchland.
Turu Düſſeldorf—F. C. Hampſtead (Mittwoch) 2:2. Eller 04
—Viktoria Düſſeldorf 8:1. Cl. f. R. Köln—Sp. Vg. Köln=Sülz
07 (Mittwoch) 4:3. Sp. V. Rheydt—F. C. Hampſtead 2:4. Sp. V.
Meiderich—V. f. B. Ruhrort 7:3. Eſſener S. V. 99—Preußen
in der 27. Runde an den bis dahin führenden Möller=Hannobver ſpiele: Dortmund-Bremen 3:4, Elberfeld—Eſſen 2:1. M.=
Glad=
bach-Barmen 6:3. Arminia Bielefeld-Preußen Stettin 1:2.
Brandenburg.
Viktoria Berlin—Poſt S. V. Berlin 3:0. Union
Oberſchön=
weide—Minerva Berlin 4:4.
Mitteldeutſchland.
Städteſpiel Chemnitz—Dresden 5:3.
Seite 8
Freitag, den 27. Mai 1927
Nummer 146
Norddeutſchland.
Altona 93—Schalke 04 2:3. Pol. Hamburg—Union Altona
2:2. Ottenſen—F. C. St. Pauli 1:6. A. B. T. S. Bremen—
Phönix Lübeck 3:2. Union/Teutonia-Hohenzollern/Hertha Kiel
2:2. Städteſpiel Oldenburg—Bremen 3:1.
Weitere Spiele.
Städteſpiel Bern-Berlin 5:2. Young Fellows Zürich—
Mancheſter United 2:3. Servette Genf—F. C. Penarol
Monte=
videv 0:1. Ajax Amſterdam-Velocitas Groningen (M.=Spiel)
5:1. Heracles Almelo—Feijenoord Rotterdam 3:0.
England ſchlug Frankreich 6:0.
Das Spicl kam vor 20 00) Zuſchauern in Paris zum Austrag
und ſtand ganz im Zeichen der Engländer. Von den ſechs
Tref=
fern ſchoß Deane vier, Brown einen und den ſechſten fabrizierten
die Franzoſen ſelbſt. Bei Halbzeit ſtand die Partie 2:0.
Tſchechoſlowakei-Belgien 4:0.
Wie am Sonntag gegen Oeſterreich, ſo zeigten die Belgier
auch am Donnerstag in Prag den 20000 Zuſchauern eine gute
rſte Halbzeit, in der ſie die techniſch ſtark überlegenen Tſchechen
ur zu einem Tor kommen ließen. Nach der Pauſe bröckelte aber
ihr Widerſtand ſtark ab.
F. C. Penarol ſchlägt den ſchweizeriſchen Altmeiſter 1:0.
Der Uruguaymeiſter F. C. Penarol Montevideo gaſtierte am
Donnerstag beim ſchweizeriſchen Altmeiſter Servette Genf, den
er nach einem zwar recht netten, aber wenig imponierenden
Spiel 1:0 (0:0) ſchlagen konnte.
Berlins Städte=Elf in Bern hoch geſchlagen.
Das erſte Spiel ihrer Schweizer Reiſe verlor die Berliner
Stadtmannſchaft gegen Bern glatt. Die erſte Halbzeit des vor
6000 Perſonen ausgetragenen Kampfes verlief ziemlich
ausge=
glichen. Dann ſchoſſen aber die Berner noch vier Treffer,
wäh=
rend Berlin nur noch zu einem Tor kam.
Heracles Almelo holländiſcher Meiſter.
Durch einen 3:0=Sieg über Fejenord Rotterdam ſicherte ſich
am Himmelfahrtstag Heracles Almelo einen entſcheidenden
Vor=
ſtrung, der vom Tabellenzweiten N. A. C. Breda nicht mehr
eingeholt werden kann. Almelo iſt damit holländiſcher
Fußball=
meiſter. — Ajax Amfterdam ſchlug den Tabellenletzten Velocitas
Groningen überzeugend mit 5:1 Treffern.
Handball.
Alemannia 05 Worms — Pol.=Sportverein
Liga 7:2.
Zum erſtenmal in der Reihe der Freundſchaftsſpiele mußte
die Mcnnſchaft des Polizei=Sportvereins Darmſtadt, dazu noch
auf eigenem Platze, eine Niederlage in der Höhe von 7:2 Toren
hinnehmen. Der Heſſenmeiſter lieferte aber auch ein Spiel, wie
es einem Meiſter zukommt. Die ganze Mannſchaft ſpielte eifrig,
flink und vor allem durchdacht. Jeder Mann iſt auf ſeinem Platz
und erfüllt die ihm zufallende Aufgabe. Beſonders
erwähnens=
wert iſt der Sturm und der Tormann. Der Sturm iſt
durch=
ſchlagskräftig und beſitzt in allen ſeinen Teilen eine gute
Schuß=
kraft. Wie in der Vorſchau ſchon erwähnt, iſt der Mittelſtürmer
die Kanone und der Führer. Von den 7 Toren ſchoß er allein 5.
Dieſe Mannſchaft hat in ihrer jetzigen Beſetzung eine Zukunft.
Die Polizeiſportvereinsmannſchaft hat wohl eines ihrer
ſchwächſten Spiele geliefert. Der Mittelſtürmer Scheidt mußte
an Stelle des erkrankten Mittelläufers deſſen Stelle einnehmen.
Der Sturm ohne ſeinen Führer ſpielte auch danach. Von den
5 Stürmern genügte nur der Halblinke Koch, trotzdem er in
ſei=
nen Schüſſen Pech hatte. Die Außenläufer waren ſchwach und
konnten die flinken Flügel nicht halten. Bordt im Tor leiſtete
nicht das, wie ſein Gegenüber, und hätte bei etwas mehr
Auf=
merkſamkeit drei Bälle halten können. Würde er ſein Phlegma
ablegen, dann gäbe er einen Tormann großen Formats.
Das Spiel zeichnete ſich durch Ruhe und Fairneß der Spieler
untereinander aus. Das Amt des Schiedsrichters war deshalb
ein leichtes.
Dem Spielausſchuß iſt zu empfehlen, noch mehr ſolcher
Spiel=
abſchlüſſe zu tätigen. Es kann der Mannſchaft nur zum Vorteil
gereichen.
Rot=Weiß 1.—Sportverein 98 1. A.D.T.
Am Sonntag nachmittags 4½ Uhr treffen ſich auf dem Platze
an der Rheinallee die erſte Manſchaft von Rot=Weiß und die
erſte Mannſchaft von Sportverein 98 zum angeſetzten
Verband=
ſpiel. Die erſte Mannſchaft von Rot=Weiß, die im Vorſpiel durch
Selbſtverſchulden eine Niederlage einſtecken mußte, wird in
die=
ſem Spiel beſtrebt ſein, die Schlappe wieder gut zu machen,
zu=
mal noch die Möglichkeit vorhanden iſt, mit Sportverein 98 auf
gleiche Punktzahl zu kommen und dann erſt ein
Entſcheidungs=
ſpiel den Meiſter feſtſtellen würde. In Anbetracht des wichtigen
Kampfes und der gering gehaltenen Eintrittspreiſe, iſt jedem
An=
hänger des Handballs Gelegenheit geboten, ſich das Spiel
an=
zuſehen.
Tgde. Beſſungen—Tv. Groß=Umſtadt 11:1 (4:1).
Das mit dem Anwurf der Einheimiſchen beginnende Spiel
ſah dieſe ſchon nach kurzer Zeit mit zwei Treffern in Führung,
denen die Gäſte beim Stande von 3:0 das Ehrentor
entgegen=
ſetzen konnten. Auch die zweite Spielhälfte ſah die ſiegende
Mannſchaft ſtets im Vorteil, ſo daß bei dem raumgreifenden
Flügelſpiel, ſchöner Kombination und guter Abwehr, Erfolge
nicht ausbleiben konnten. Die Gäſte waren lange nicht ſo ſchlecht
als die Höhe des Reſultates vermuten läßt, ein genaueres
Schie=
ßen im Sturm und eine ſichere Abwehrarbeit hätten den
Beſſun=
gern den Sieg in dieſer Höhe nicht gebracht. — Das Spiel wurde
anſtändig und fair durchgeführt, und von dem Unparteiiſchen zur
vollen Zufriedenheit geleitet.
Bayeriſche Hochſchul=Meiſterſchaft im Handball.
Im Kampf um die bayeriſche Hochſchul=Meiſterſchaft im
Handball ſchlug am Donnerstag die Univerſität München die
Handelshochſchule Nürnberg überlegen mit 9:4 (Halbzeit 2:3)
Treffern. Die Univerſität München iſt damit bayeriſcher
Ver=
treter bei den Spielen um die deutſche Hochſchul=Meiſterſchaft.
Weitere Ergebniſſe.
1. F. C. Nürnberg—München 1880 5 • 8 (1:3).
Frankfurt: D.S. B.=Mannſchaft—D. T.=Mannſchaft 2:9.
Segelflug.
Anerkannte deutſche Rekorde.
Der Deutſche Luftrat hat die von dem oſtpreußiſchen Lehrer
Ferdinand Schulz mit ſeiner „Weſtpreußen” anläßlich des Küſten=
Segelflug=Wettbewerbes in Roſitten erzielten Höchſtleiſtungen
als deutſche Rekorde anerkannt und gleichzeitig dem
internatio=
nalen Verband (F. A. J.) zur Anerkennung als Weltrekorde
weitergegeben. Erſtmalig ſind hier auch Geſchwindigkeits=
Höchſt=
leiſtungen für Segelfliegen anerkannt worden. Im einzelnen
handelt es ſich um die folgenden acht Rekorde: Dauer: 14:07
Stunden (3. Mai 1927); Geſchwindigkeit: über 10
Kilo=
meter: 54,545 Stunden=Kilometer; über 20 Kilometer: 50,000
Stunden=Kilometer; über 30 Kilometer: 50 Stunden=Kilometer;
über 40 Kilometer: 49,484 Stunden=Kilometer; über 50 Kilometer:
51,724 Stunden=Kilometer; über 100 Kilometer: 50 Stunden=
Kilometer (alle aufgeſtellt am 5. Mai). Höbe: 503 Meter
(5. Mai).
Schwimmen.
Erfolge Darmſiädter Schwimmer im
Frank=
furter Stadion.
In Frankfurt war Großkampftag. Das Feſt der
Stadion=
einweihung wird jedes Jahr am Himmelsfahrtstag durch
Wett=
kämpfe aller Art gefeiert, wobei Sportler und Turner ziemlich
einmütig zuſammenarbeiten. Die Darmſtädter Sportgemeinde
wurde lediglich durch die Schwimmer vertreten; Jungdeutſchland
und Rot=Weiß hatten zahlreiche Meldungen abgegeben, und die
Darmſtädter Farben mit beſtem Erfolg vertreten.
Jungdeutſch=
land konnte 3 erſte, 1 zweiten und 2 dritte Plätze belegen,
wäh=
rend Rot=Weiß mit ſeiner Jugendmannſchaft und ſeinen Damen
3 zweite und 2 dritte Plätze herausholen konnte. Bei den
Senioren bewies Berges, daß er den Anſturm der jüngeren noch
lange nicht zu fürchten braucht; er ſchwamm in überlegener
Ma=
nier ſein Rennen nach Haufe, ohne ſich auszugeben. Die
ge=
chwommenen Zeiten ſind allgemein ſehr ſchlecht, man merkte den
Wettkämpfen an, daß ſie ſich noch nicht auf das freie Waſſer
um=
geſtellt haben. — Am Schluſſe fand ein Waſſerballſpiel zwiſchen
Rot=Weiß Darmſtadt und der Liga des Frankfurter
Schwimm=
vereins ſtatt, das die letzteren 5:2 gewannen. Rot=Weiß mußte
infolge Krankheit auf zwei ſeiner Beſten verzichten und waren
auch durch das ungewohnte Bad ſtark gehandikapt. Die
Frank=
fürter nutzten denn auch die anfängliche Zerſplitterung der
Darm=
ſtädter reichlich aus und ſchafften ſich einen Torvorſprung, der
trotz größter Anſtrengung in der zweiten Halbzeit von Rot=Weiß
nicht mehr aufzuholen war. — Die Wettkämpfe wickelten ſich etwas
zu langſam ab. Das Publikum verhielt ſich vorbildlich, es
ſpendete den Gäſten und den eigenen Mannen den gleichen
Bei=
fall. Nachfolgend die für Darmſtadt intereſſierenden Wettkämpfe:
Ergebniſſe:
1. Seniorfreiſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Jungdeutſchland
Darmſtadt 3.32,9 mit Ihrig, Berges, Gils. 2. E. F. S. C. 3.36,5.
Jugendlagenſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Offenbach 96 4.23,5.
. E. F. S. C. 4.26,7. 3. Rot=Weiß Darmſtadt 4.35,1. 4. Moenus
Offenbach 4.37. — Mannſchaft von Rot=Weiß: Weichſel,
From=
mann, Rottmann.
Damenbruſtſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. E. F. S. C. 5.19.
2. Rot=Weiß Darmſtadt 5.29 mit Schellhaas, Hecker, Frickel.
Seniorenfreiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Berges,
Jung=
deutſchland 1.08. 2. Seib F. S. V. 1.12,9. 3. Grützner Offenb. 96
1.13,4.
Damenfreiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. G. Mörchel,
Jung=
deutſchland 1.29. 2. Backof Moenus 1.32.
Jugendfreiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Engelhardt Offenb. 96
1.10,8. 2. Förſter, Jungdeutſchland 1.14. 3. Brandis,
Jung=
deutſchland 1.14,7.
Damenrückenſchwimmen 100 Meter: 1. Backof, Moenus 1.44.
2. Gardt, Rot=Weiß Darmſtadt 1.51.
Jugendbruſtſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. E. F. S. C. 4.40,5.
2. Rot=Weiß Darmſtadt 4.56 mit Rettig, Wucherpfennig, Weichſel.
3. Frankfurter S. V. 5.05.
Waſſerball: Frankfurter S. V. (Liga) — Rot=Weiß Darmſtadt
5:2 (Halbzeit 4:0).
Frühlingstreffen der Schwimmerjugend.
Der Gau I (Frankfurt) des Deutſchen Schwimmverbandes
führt am 29. Mai in Neu=Iſenburg ſein erſtes diesjähriges
Jugendtreffen durch. Zu Fuß und Fahrrad wandernd, wird die
Jugend der Gauvereine in dem ſehr ſchön gelegenen neuen
Schwimmbad der Stadt Neu=Iſenburg zuſammentreffen, um im
jugendlichen Spiel und Sport ihre Kräfte in zwangloſer Form
zu meſſen. Die Schwimmbahn des Bades gibt Gelegenheit,
ſchwimmſportliche und der Waldſpielplatz volkstümliche
Wett=
kämpfe und Spiele durchzuführen. In den ſpäteren
Nachmittags=
ſtunden erfolgt die Rückwanderung der Jugend in die Heimatorte.
— Die Jugend der Darmſtädter Verbandsvereine, welche an dem
Treffen teilnehmen, fährt zu Rad um 8 Uhr vormittags von der
Dieburgerſtraße (Odenwaldeiſenbahnbrücke) ab. Die Fußgänger
treffen ſich um 7½ Uhr an den Hirſchköpfen und wandern bis
Dreieichenhain und von dort aus mit der Bahn nach Neu=
Iſenburg.
Beſtätigte deutſche Schwimm=Rekorde.
Die beiden in den letzten Tagen neu aufgeſtellten deutſchen
Schwimmrekorde ſind offiziell vom DSV. beſtätigt worden. Es
handelt ſich um den 100 Meter Freiſtil=Rekord von Heinrich=
Leipzig mit 1:01 Min., aufgeſtellt am 21. Mai und um den
200 Meter Rücken=Rekord von Schumburg=Magdeburg mit 2:46,6
Min., aufgeſtellt am 17. Mai.
Waſſerball.
Vorrunde um die Deutſche Waſſerball=Meiſterſchaft.
Im neuen Berliner Lunapark=Bad wurde am Sonntag
zwiſchen Poſeidon Leipzig und Weißenſee 96 das erſte
Vor=
rundenſpiel um die Deutſche Waſſerball=Meiſterſchaft
ausgetra=
gen. Die Mannſchaften fanden ſich zunächſt mit der großen
Waſſerfläche ſchlecht ab und machten viele Fehlſchüſſe. Weißenſee,
das bei der Paiſe noch 1:0 führte, wurde ſpäter ganz
zurück=
gedrängt und durch zwei Schüſſe von Mießbach 2:1 geſchlagen.
Anſchließend ſpielten
Hellas Magdeburg und Spandau 04 ebenfalls 2:1.
Die Hellenen, die ohne Benecke antreten mußten, hatten erſt
viel Schußpech. Spandau lag bei der Pauſe nach einem Erfolg
von Mettke 1:0 in Führung. Dann riß aber Magdeburg Spiel
und Sieg an ſich.
Schach.
Internationales Berliner Schachturnier.
Beim internationalem Berliner Schachturnier wurden die
reſtlichen Hängepartien erledigt. Bogoljubow gewann gegen
Schweinburg und Elſtner gegen Liſt. Sämiſch und Brinkmann
führen jetzt mit je 5½ Punkten vor Bogoljubow; Niemzowitſch
und Aarhuis, je 5 Punkte, Liſt 4½ Punkte, Enoch 3½ Punkte,
Mieſes 2½ Punkte, Schweinburg 2 Punkte und Elſtner 1½ P.
Es iſt noch eine Runde zu ſpielen.
Schluß des Berliner Schachturniers.
Brinckmann knapper Sieger.
Die letzte Runde des Berliner Schachturniers ſah Brinckmann
als Nachziehenden gegen Elſtner ſiegreich. Da Sämiſch gegen
Schweinburg nicht mehr als ein Remis herausholen konnte, ſtand
der Sieg Brinckmanns endgültig feſt. Bogeljubow gewann ſicher
gegen Liſt und ebenſo Niemzowitſch gegen Ahues, während
Mieſes von Enoch geſchlagen wurde. Das Endergebnis lautet
nunmehr wie folgt: 1. Brinckmann 6½ Zähler. 2. Bogoljubow,
Niemzowitſch und Sämiſch je 6 Zähler. 5. Ahues 5 Zähler.
6. Liſt und Enoch je 4½ Zähler. 8. Mieſes und Schweinburg 1
2½ Zähler. 10. Elſtner 1½ Zähler.
Leictatktetzt.
Hindenburg=Kampfſpiele in Hannover.
61 Meter Speer — 45½ Meter Diskus — 1,89 Meter Hochſprung.
Eine wirklich hervorragende Beſetzung hatten die
Hinden=
burg=Kampfſpiele in Hannover am Himmelfahrtstage
aufzuwei=
ſen. Der Beſetzung entſprachen auch die erſtklaſſigen Leiſtungen,
die der kühlen und unfreundlichen Witterung zum Trotz erzielt
wurden. Erfreulich war die Tatſache der Entdeckung eines neuen
Speerwurftalents. Meiner=Berlin wurde mit einer ſeit langem
in Deutſchland nicht mehr erzielten Leiſtung von 61,08 Meter
Zweiter hinter den Norweger Sund. — Hoffmeiſter=Hannover
beſtätigte mit einem Diskuswurf von 45,42 Metern, daß ſeine
gute Form anhält. Auch ſonſt gab es, wie die Ergebniſſe zeigen,
noch manche gut Leiſtung. So ſind die Zeiten im 5000 Meter=
Lauf von Petri=Hamburg und ſeinen Konkurrenten, die Sprünge
und andere Ergebniſſe zu beobachten. Von teilnehmenden
ſüd=
deutſchen Vereinen erſtritt Phönix Karlsruhe einige ſchöne
Erfolge.
100 Meter: 1. Borner=Berlin 10,8 Sek.; 2. Aſſeher=Berlin
Hand=
breite zur.; 3. Büchner=Magdeburg 10,9 Sck.; 4. Schlößke=
Berlin 10,9 Sek.; 5. v. Rapbard=Karlsruhe.
400 Meter: 1. Wieſe=Berlin 50 Sek.: 2 Faiſt=Karlsruhe 51,2 Sek.
800 Meter: 1. Coghlan=Irland 1:59,9 Min.; 2. Friedel=
Wickers=
dorf 2:00 Min.
5000 Meter: 1. Peiri=Hamburg 15:17,8 Min; 2. Klinzing=Berlin
15:22,8 Min.
110 Meter Hürden: 1. Steinhardt=Karlsruhe 15,9 Sek.: 2.
Ger=
ner=Stettin 16,4 Sek.
3 mal 200 Meter: 1. Vikt=Magdeburg 68,2 Sek.; 2. Preußen
Stettin 68,6 Sek.
3 mal 1000 Meter: 1. Preußen Stettin 8:05,4 Min.: 2. Vikt=
Magdeburg 8:06 Min.; 3. DHC. Hannover.
Olymp.=Staffel: DHC. Hannover 3:17,6 Min.; 2. Hannover 95.
4 mal 100 Meter: 1. Phönix Karlsruhe 43,4 Sek.: 2. Vikt=
Mag=
deburg 14,7 Sek.; 3. V. B. Leipzia.
Diskus: 1. Hoffmeiſter=Hannover 45,42 Meter: 2. Paulus=
Gie=
ßen 41,15 Meter; 3. Birmingham=Irland 39,62 Meter.
Hochſprung: 1. Helgeſen=Norwegen 1,89 Meter; 2. Eicke=
Han=
noder, Beetz=Berlin und Huhn=Jena, alle 1,79 Meter.
Spcer: 1. Sund=Norwegen 61,70 Meter: 2. Meiner=Berlin 61,08
Meter; 3. Hoffmeiſter=Hannover 55,80 Meter.
Weitſprung: 1. Schumacher=Hamburg 7,01 Meter: 2. Knoop=
Eimsbüttel 6,81 Meter.
Dreikampf: 1. Schumacher=Hamburg 203 P.; 2. Lampe=
Han=
nover 185 P.; 3. Meiner=Berlin.
100 Meter Frauen: 1. Lorenzen=Eimsbüttel 11,9 Sek.
4 mal 100 Meter für Frauen: 1. TV. Eimsbüttel 53,3 Sek.; 2.
Eintracht Braunſch’veig 55,2 Sek.
Speer: 1. Luxem=Eimsbüttel 28,46 Sek.
Frankfurt 80 ſchlägt Eintracht in den Staffeln.
Zur Erinnerung an die vor zwei Jahren am
Himmelfahrts=
tage erfolgte Weihe des Frankfurter Stadions fanden auch in
dieſem Jahre wieder im Stadion Kampfſpiele ſtatt, bei denen
die Leichtathletik einen breiten Raum einnahm. Es wurden recht
gute Leiſtungen erzielt, wie aus den untenſtehenden Ergebniſſen
erſichtlich iſt. In den Staffeln revanchierte ſich der Frankfurter
S. C. 1880 für ſeine am Sonntag in der Stadtſtaffel durch die
Eintracht erlittene Niederlage, indem er alle Staffeln vor der
Eintracht an ſich brachte, wenn auch zum Teil nur ſehr knapp. —
Im übrigen bewies dieſer Tag, daß es in der Frankfurter
Leicht=
athletik wieder etwas voran geht.
100 Meter: 1. Dr. Wichmann Eintr. Frankf. 10,9 Sek. 2.
Metzger=Boruſſia Frankf. 11,2 Sek. 3. Schmalz=Frankfurt 80
11,3 Sek.
100 Meter Jugendliche: 1. Gerling S C. 80 Frankf. 11 Sek.
100 Meter Damen: 1. Frl. Haux S. C. 80 Frankf. 12,7 Sek.
2. Frl. Marxſohn S. C. 80 13 Sek. 3. Frl. Schmidt F. S V.
Frankf. 13,1 Sek.
400 Meter Herren: 1. Günſter Eintr. Frankf. 53,4 Sek. 2.
Werner V.f.L. F. 54,2 Sek.
800 Meter: Haus Frankf. 80 2.02,2 Min. 2. Wüſtner Pol.
S. V. Frankf. 2.04,3 Sek.
3000 Meter Hindernislaufen: 1. Hetterich V.f.L. Frankfun
10.06,4 Min.
4 mal 100 Meter=Staffel für Herren: 1. Frankfurter S. C. 80
43,7 Sek. 2. Eintracht Frankfurt 43,8 Sek. 3. Boruſſia
Frank=
furt 45,4 Sek.
4 mal 100 Meter Damen: 1. Frankf. S.C. 80 53,9 Sek. 2.
80 2. Mannſchaft.
3 mal 1000 Meter=Staffel: 1. S.C. 80 Frankf. 8.20,3 Min.
2. Eintracht 8.26, 4 Min.
10 mal 100 Meter für Damen: S.C. 80 Frankf. 2.21,8 Min.
2. T. G. Sachſenhauſen.
20 mal 200 Meter=Staffel: 1. S.C. 80. 2. Eintracht. 3. Pol.
S. V. Frankfurt.
Diskus für Damen: 1. Frl. Haux S. C. 80 28,28 Meter.
Weitſprung: 1. Diehl T.G. Bockenheim 6,43 Meter.
Diskus: 1. Steinbrenner Eintr. Frankf. 37,76 Meter. 2. Baß
Pol. S. V. 37,65 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Baß Pol. S.V. Frankf. 12,78 Meter.
Hochſprung: 1. Rehm F. S. V. Frankfurt 1,70 Meter.
Internationale Kämpfe in Düren.
Zum ſiebenten Male beranſtalteten am Himmelfahrtstag die
vier Dürener Vereine internationale leichtathletiſche Wettkämpfe.
Die Witterung war den Leiſtungen nicht gerade zuträglich,
dennoch gab es zum Teil recht gute Ergebniſſe. So legte der
Siegburger Kilp die 3000 Meter in 8:57,2 Min. zurück. Die
Internationalität des Feſtes war durch einige zweitklaſſige
Schweden gewahrt, die zwar einige Siege holten, aber keine
bemerkenswerten Leiſtungen boten.
100 Meter: 1. Schüller=Krefeld 11,1 Sek., 2. Dreibholz=Eſſen 11,3.
200 Meter: 1. Houben=Krefeld 22,5 Sek., 2. Santer Köln 22,8 Sek.
400 Meter: 1. Ufer=Bonn 52 Sek., 2. Kreh=Düren 52,7 Sek.
800 Meter: 1. Wollmer=Kaſſel 2:02 Min., 2. Gieſecke Köln 2:03,1.
3000 Meter: 1. Kilp=Siegburg 8:57,2 Min., 2. Siegert=Düren
9:20,2 Min.
4 mal 100 Meter: 1. Preußen=Krefeld 42,8 Sek., 2. Köln 99 44 Sek.
4 mal 400 Meter: 1. Köln 99 3:36,1 Min., 2. T. u. S. Bochum
3:38,7 Min.
4 mal 1500 Meter: =. Schwarz=Weiß Eſſen 17:41,4 Min., 2. Kölner
B. C. 17:55,8 Min.
1600=Meter=Staffel: 1. Dürener S. C. 3:45,1 Min., 2. Preußen=
Krefeld 3:46 Min.
Hochſprung: 1. Hanſon=Schweden 1,73 Meter, 2. Strand=
Schwe=
den 1,70 Meter.
Weitſprung: 1. Dobermann=Köln 6,90 Meter, 2. Möller=Krefeld
6,52 Meter.
Diskus: 1. Strand 35,52 Meter, 2. Dobermann=Köln 35,46 Meter.
Speer: 1. Schnackertz 54,35 Meter, 2. Strand=Schweden 48,10 Mtk.
Beim internationalen Eislauf=Kongreß in Luchon wurde
endgültig beſchloſſen, die olympiſchen Winterſpiele 1928 in St.
Moritz zu beſchicken und die Schweiz als Veranſtalter zu
beſta=
tigen. Der Berliner Kleeberg wurde zum Sekretär des
Ver=
bandes gewählt.
Die Coppa Florio für Automobile gelangt in dieſem Jahre
auf der 13,575 Kilometer langen Rundſtrecke von Saint Brieue
(Bretagne) am 17. Juli zur Entſcheidung.
Freitag, den 27. Mai 1927
Geite 9
Nummer 146
Schwerathletik.
Der Athletenverein „Borwärts” Groß=Zimmern ſiegt bei einem
Städtewettkampf über den Sportverein Würzburg mit 16:12 P.
Zum erſten Male in dieſem Jahre zeigte ſich die Mannſchaft
des Athletenvereins „Vorwärts” ſeinen Sportintereſſenten, deren
es, wie ja das vollbeſetzte Haus zeigte, wiederum ſehr viele ſind,
und glaube ich, ruhig ſagen zu können, daß die überwiegende
Mehrheit der Anweſenden mit den Leiſtungen der Einheimiſchen
nun wieder zufrieden ſind, denn die letzten Kämpfe der
vergange=
nen Sportſaiſon hatten das Groß=Zimmerer Sportpublikum
etwas verſtimmt, und hatten ſich auch die Mißerfolge der letzten
Meiſterſchaftskämpfe auf das Mannſchaftsgebilde des Vereins
übertragen. Nur der guten Leitung des Vereinsvorſtandes iſt
es zu danken, daß eine drohende Vereinskriſe ſo ſchnell
über=
wunden wurde. So konnte der Verein ſchon bei dem
dies=
jährigen Gaufeſt in Aſchaffenburg faſt in allen Klaſſen die erſten
Plätze beſetzen, und durch dieſe Erfolge ſchnell wieder die
ver=
gangenen ſchwarzen Tage vergeſſen laſſen. Nicht weniger als 6
erſte und wehrere zweite Preiſe konnte er mit nach Hauſe
neh=
men. In der Jugendklaſſe wurden Georg Eck und Heinrich Danz
Gaumeiſter. Im Fliegengewicht wurde Poth Zweiter und im
Federgewicht Joh. Ohl erſter und Juſtus Geier zweiter
Gau=
meiſter. Karl Ohl holte ſich im Leichtmittelgewicht den
Meiſter=
ditel und Kraus wurde Dritter. Im Schwermittelgewicht konnte
ſogar Fröhlich den erſten Preis im Ringen und Stemmen an ſich
nehmen. Zu bemerken iſt hier noch, daß er im Ringen den
be=
kannten Hollſtein (Neu=Iſenburg) beſiegte.
Bei dem Kampf gegen Würzburg ſtartete zum erſten Male
ſeit langer Zeit wieder der Bantamgewichtler Schönig, welcher
das letzte Jahr in Nord=Weſtdeutſchland ſein Können zeigte und
dort verſchiedentlich ſehr gute Erfolge hatte. Unter anderen hatte
er auch den Deutſchen Meiſter Steinig (Dortmund) nach
Punk=
ten beſiegt. Im großen und ganzen konnte die Mannſchaft ganz
gurt gefallen, und ſind es gerade die umterſten Klaſſen, welche der
Mannſchaft ihre Stärke geben. So war es vor allem der
Feder=
gewichtler Joh. Ohl, der zweifellos den beſten und ſchönſten
Kampf des Abends führte. Durch ſeine ruhige und ſehr
durch=
dachte Kampfweiſe iſt er ſeit langem ſchon der Liebling des
Publikums geworden, welches es nach ſeinen beiden Siegen
durch gewaltige Ovationen bezeugte. Gern hätte die Groß=
Zim=
mever Bevölkerung geſehen, wenn ſein Meiſter Ohl zu den
Aus=
ſcheidungskämpfen für die Olympiade geſchickt worden wäre. —
Nach beiderſeitigen Abmachungen wurde bei dem Städtekampf
eine 15 Minuten lange, den internationalen Ringer=Regeln
ent=
ſprechende Kampfweiſe durchgeführt und Vor= und Rückkampf
ausgetragen.
Unter der ſehr guten Leitung des Herrn Konrad Stein,
Aſchaffenburg, eröffnete das Fliegengewicht mit Werner,
Würz=
burg, und Poth, Groß=Zimmern, den Kampf. Poth iſt durch
dauerndes Angreifen im Vorteil und wird nach 6,45 Minuten
Sieger. Auch im Retourkampf wiederholt ſich das gleiche Bild,
und wird Poth nach 10 Minuten verdienter Sieger. Im
Ban=
tamgewicht ſind es Möbler, Würzburg, und Schönig, Groß=
Zim=
mern, die ſich gegenüberſtehen. Auch hier iſt Schönig im erſten
Gang überlegen und wird nach 5,4 Minuten Sieger. Im zweiten
Gang wendete ſich das Blatt, und der Würzbunger zeigt ein ſehr
gutes Können. Nach 15 Minutten wird er Punktſieger. (Schönig
merkt man an, daß er lange Zeit kein Training hatte.) Ohl Joh.
iſt im Federgewicht mit ſeinem Gegner Hofbauer, Würzburg, nur
allzuſchnell fertig und hätte ihn das Publikum gerne länger
rin=
gen ſehen; denn er zeigte wieder ganz neue Sochen. Nach 6,1
Minuten mußte ihm ſein Gegner die Punkte überlaſſen.
Weid=
ner, Groß=Zimmern, dürfte für die Leichtgewichtsklaſſe der
ge=
gebene Mann ſein. Er hat gegen Roos, Würzburg, einen ſehr
ſchönen Kampf geführt, welchen er im erſten Gang nach 10 Min.
für ſich entſcheiden konnte. Beim Retourkampf mußte er auch,
wie im Bantamgewicht, die Punkte ſeinem Gegner überlaſſen,
Rottor, Würzburg, kann im Leichtmittelgewicht dem
belieb=
ten Groß=Zimmerer Karl Ohl nicht gefährlich werden und muß
letzterem ja nach zweimal 5 Minuten die Punkte überlaſſen. Im
Schwermittelgewicht hat Fröhlich, Groß=Zimmern, wieder das
Pech, zwei Niederlagen einſtecken zu müſſen. Obwohl er ja ſchon
ſehr gute Kämpfe geführt, für den Verein ſchon vieles geleiſtet
und ſein Gegner nicht zu unterſchätzen war, wird ihm doch von
dem Publikum mancher Vorwurf gemacht. Gerade deshalb muß
er ſich doppelt anſtrengen, um dieſen Kritikern zu zeigen, daß er
noch der Alte iſt. Ob ihm dies allerdings gelingen wird, bleibt
dahingeſtellt. Im Schwergewicht ſteht Bernhard, Groß=Zimmern,
dem Meiſterboxer Böhmer, Würzburg, gegenüber. Leider haftete
letzterer allzu viel in ſeiner Kampſweiſe dem Boxſport an, und
hatte Bernhard ſeine liebe Not, an ihn heranzukommen. An
Kraft fehlt es Böhmer auch nicht, und ſo war es ihm ein leichtes,
jeden angeſetzten Griff von Bemhard abzuſchlagen und zur
ge=
gebenen Zeit Punkte zu machen. In beiden Kämpfen wird er
Punktſieger. Der Kampf endete alſo in der erſten Runde mit
10:4 Punkten für Groß=Zimmern, im Retourkampf 8:6 Punkte
für Würzburg.
Tennis.
Demaſius, Tennismeiſter von Preußen.
Nach einer durch den dauernden Regen bedingten
Unter=
brechung des Berliner Blau=Weiß=Tennisturniers konnte am
Mittwoch endlich das Herren=Einzel um die Meiſterſchaft von
Preußen entſchieden werden. Im Endſpiel ſtanden Damaſius
und der Engländer Graig. Beim Stande von 4:6, 4:2 für
Dema=
ſius war der Kampf abgebrochen worden. Bei der Fortſetzung
am Mittwoch gewann Demaſius den zweiten Satz mit 6:2, den
dritten ebenfalls 6:2, gab den nächſten ab und blieb ſchließlich
mit 4:6, 6:2, 6:2, 3:6, 6:2 Sieger und Meiſter von Preußen. Die
übrigen noch ausſtehenden Konkurrenzen des Turiers müſſen
ſpäter nachgeholt werden, wenn die augenblicklich in Paris
ſpie=
lenden Deutſchen zurück ſind.
Zum Davispokalſpiel Deutſchland — Südafrika.
Nach dem leichten Siege über Portugal harrt der deutſchen
Davispokal=Vertretung in der 3. Runde eine weit ſchwerere
Auf=
gabe. Hier empfängt der Deutſche Tennis=Bund vom 10. bis 12.
Juni auf den Blau=Weiß=Plätzen in Berlin die Südafrikaner
Condon, Spence und Raymond, die nur von einer ganz ſtarken
Mannſchaft zu ſchlagen ſind. Der DTB. hat daher an ſeine beſten
Leute die Aufforderung gerichtet, ſich für den angegebenen
Ter=
min freizumachen und wird nach Maßgabe der einlaufenden
Zu=
ſagen ſeine Auswahl treffen. In Frage kommen für die
Einzel=
ſpiele Froitzheim, Dr. Landmann, Moldenhauer und Hannemann,
für das Doppel Dr. Landmann, Moldenhauer, Hannemann, Dr.
H. Kleinſchroth,Bergmann und Demaſius.
Franzöſiſche Tennis=Meiſterſchaften.
Wetzel=Pforzheim im erſten Spiel ſiegreich.
Bei der Rieſenbeteiligung an den internationalen
franzö=
ſiſchen Tennis=Meiſterſchaften in St. Cloud können die Spiele
nur langſam vorwärts gebracht werden. Von deutſchen
Teil=
nehmern trat bisher nur der junge Pforzheimer Wetzel in Aktion,
der Thurneyſen ſicher 6:3, 6:3, 6:4 abfertigte. Lacoſte fand bei
ſeinem Landsmann George einigen Widerſtand, ehe er mit 6:4,
6:2, 6:3 ſiegreich bleiben konnte. Der ungariſche Meiſter von
Fehrling ſchlug Nebois leicht 6:1, 6:1, 6:4, und der Schwveizer
Meiſter Aeſchlimann fertigte den Franzoſen Auguſtin 7:5, 6:1,
H:4 ab
Pferdeſport.
Rennen zu Hamburg=Großborſtel.
1. Eröffnungs=Rennen. 3000 Mk. 2000 Meter. 1. H. Saubers
Viſhnu (Ch. Korb); 2. Avec Dieux; 3. Sonnengott. Ferner:
Glücksritter. Tot.: 17: Pl. 12, 18:10. 2—1 Lg.
2. Mai=Rennen. 3000 Mk. 1000 Meter. 1. O. Trauns Lakai
(Ch. Korb); 2. Schwalberich; 3. Cherry Brandy. Ferner:
Georgi=
ritter, Aiſcha, Muskateller, Sea Lord, Praxedis, Gaffel, Lhafa,
Reinecke. Tot.: 34: Pl. 16, 36, 15:10. 2½—1½ Lg.
3. Frühjahrs=Rennen. 3000 Mk. 1600 Meter. 1. Stall
Hal=
mas Frohſinn (Haynes); 2. Aupa; 3. Jsländer. Ferner:
Sala=
dim, Lapaz. Tot.: 11: Pl. 11, 14:10. 2—4 Lg.
4. Harveſtehuder=Rennen. 3000 Mk. 1200 Meter. 1. O.
Blumenfeld und R. Samſons Bundſchuh (Haynes); 2.
Gänſe=
blume; 3. Frankonia. (Nur drei Pferde liefen.) Tot.: 15:10.
2—34 Längen.
5. Amſinck=Memorial. 4000 Mk. 1400 Meter. 1. O.
Blumen=
feld und N. Samſons Tornado (Hayes): 2. Parſifal; 3. Szentes.
Ferner: Kikeriki 2, Licht=Alberich, Helgoländer, California,
Cour=
met. Tot.: 71, Pl. 16, 16, 13:10. ½—1 Lg.
6. Seekamp=Nennen. 3000 Mk. 1600 Meter. 1. O.
Blumen=
feld und R. Samſons Kapuziner (Haynes); 2. Schaumſchläger
und Moloch. Totes Rennen. Ferner: Cargbach, Dominik, Meiſe.
Tot.: 19: Pl. 12, 7, 7:10. 1½ Lg. — Tot. Rennen.
7. Borſteler Ausgleich. 3000 Mk. 2000 Meter. 1. O. Turgels
Rita (Haynes); 2. Obotrit; 3. Verdacht. Ferner: Sternberg,
Brieftaube, Quilon. Tot.: 26; Pl. 13, 14:10. 1½—2½ Lg.
Rennen zu München=Niem.
1. Preis von Erding. 1500 Mk. 1400 Meter. 1. W. Blatts
Sigurd (J. Göbl); 2. Tigris 2; 3. Tſcherkeſſin. (Nur 3 liefen.)
Tot.: 1½—2 Längen.
2. Meiſterſinger=Jagdrennen. 1500 Mk. 3200 Meter. 1. C.
H. Bodmers Kamor (Mannchen); 2. Seidenſchwänzchen; 3.
Hexen=
prinz. Ferner: Vergeßmichnicht, Eck, Ueberläufer, Silbertaler.
Tot.: 23; Pl. 14, 25, 20:10. 2—1 Lg.
3. Bajazzo=Nennen. 2600 Mk. 2200 Meter. 1. S. Schmitts
Tite Libe (Robl); 2. Südwind; 3. Cupido. Ferner: Mardonius,
Midland, Pirok. Tot.: 12: Pl. 12, 14:10. 2½ Lg.—H.
4. Giulini=Jagdrennen. Herrenreiten. Ehrenpreis und 2000
Mk. 3600 Meter. 1. A. Bgers Contrahent (E. v. Moßner); 2.
Gia=
nutri; 3. Pandora. Nur drei liefen. Tot.: 12:10. 2½ Lg.—Hals.
5. Preis von Daglfing. 2100 Mk. 1600 Meter. 1. Frhr. K.
v. Beihmans Amper (Aſchenbrenner); 2. Verheyen; 3. Roſario
und Parioli, totes Rennen. (Nur 4 liefen.) Tot.: 41: Pl. 16,
18:10. 1—2 Lg.
6. Onkel Fritz=Jagdrennen. 2100 Mk. 4000 Meter. Dr. O.
Deutſch=Zeltmanns Petronius. (Alleingang.)
Dresden.
I. Preis von Krippen; Herrenreiten. 200 Mk., 2000 Meter: 1. C.
v. Brandt=Schmerwitz Traunegg (Herr v. Keller), 2. Ping Pong,
3. Elfenbein. Ferner liefen: Sonnenſchein 2. Tot, 24, Pl 13, 16:10.
½—5 Lg.
II. Preis von Rödern: 2700 Mk., 1100 Meter: 1. Dr. O.
Kampf=
henkels Die Königin (O. Schmidt), 2. Fintrop, 3. Etzel. Ferner:
Per=
lenfiſcher Rebekka, Rezitator, Heliade. Tot, 21, Pl. 11, 11., 15:10.
1½—34 Lg.
III. Ullersdorfer Ausgleich; 2700 Mk. 1600 Meter: 1. A. Hebers
Reichskrone (M. Seldt), 2. Kasbek, 3. Vela. Ferner: Gio, Trianon,
Thalyſia, Heiliger, Narr, Veleda, Lindenblüte, Jgnatia. Tot, R. Pl.
38, 19 52:10. Hals — 34 Lg.
IV. Großenhainer Jagdrennen; Herrenreiten 3000 Mk., 4000
Me=
ter: 1. H. O. v. Sprengers Rekared (Herr v. Borcke), ſſ 2. Moving,
3. Campanula. Nur drei liefen. Tot. 15:10. 1½ Lg.—Weile.
V. Himmelfahrtspreis; Ehrenpreis und 6000 Mk., 1600 Meter:
1. Geſtüt Weils Fockenbach (Huquenin), 2. Lichtſtrahl II, 3. Nikotin.
Ferner: Amenophis, Intrigant, Schneeball, Hohenfels. Tot. 20, Pl. 13,
15, 15:10. 1½—3 Lg.
VI. Preis von Gottleuba; 3500 Mk. 140 Meter: 1. Alex. Thomas
Nettelbeck (O. Schmidt), 2. Oktonoi, 3, Stahleck. Nur drei liefen. Tot.
30:10. 2 Lg.—1½4 Lg.
VII. Pillnitzer Ausgleich; 3000 Mk., 2000 Meter: 1. Alfons Teskes
Silberfafan (H. Albers), 2 Cſampas, 3 Storm Cloud. Ferner
lie=
fen: Staſima, Kamtſchatka, Sigtuna, La Piave, Heidjer. Tot, 33, Pl.
15, 16, 30:10. 1½—1 Hg.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 27 Mai. 1: Neue Schallplatten. o 4.30: Hausfrauen=
Nachmittag. Pfarrer Weidner: „Die Bedeutung des Obſtes für
die menſchliche Ernährung”. O 6.15: „Eine Unglücksfahrt des Paris
—Rom=Expreß”, nach einem Selbſterlebnis von Obering. Scheyrer,
O 6.45: Italieniſch. o 7.15: Dr. Köbner: Die neuen
Beſtimmun=
gen der Arbeitszeitverordnung”. o 7.45: Zwanzig Minuten
Fort=
ſchritte in Wiſſenſchaft und Technik. o 8.05: Film=Wochenſchau.
O 8.15: Chopin=Abend. Walzer in E=Moll. — Walzer in Des=Dur.
— Aus den „Polniſchen Liedern”. — Walzer in As=Dur. —
Polo=
naiſe in Asdur. Ausf.: Helma Autenrieth=Schleußner (Flügel), Erna
Arnold (Sopran). o 9.15: von Kaſſel: Romantiſche Stunde in
Lied und Ton. Mathias Claudius: Abendlied. — Lange:
Liebes=
lied. — Hölty: Aufmunterung zur Freude. — Aus der Winterreif
von Franz Schubert. — Lenau: Der Poſtillon. — Eichendorff:
Das zerſprungene Ringlein, Sehnſucht, Lorelei. — Schumann: Mit
Myrthen und Roſen. Du biſt wie eine Blume, Sonntags am
Rhein, Widmung. — Chamiſſo: Schloß Boncourt. — Lenau:
Die drei Zigeuner. — Mörike: Schön=Rothraut. — Hopfen:
Vaga=
bunden. — Scheffel: Dörpertanzweiſe. — H. Wolf: Geſang Weylas;
Verborgenheit; Fußreiſe. Ausf.: A. Bader Bariton), Hans Dohme,
(Rez.). Anſchl. bis 12.30: von Kaſſel: Tanzmuſik.
Siuttgart.
Freitag, 27. Mai. 15.45: Dramat. Funkſtunde. O 16.15:1
Nachmittagskonzert. Urbach: Per aſpera ad aſtra.
Ziehrer:
Wiener Bürger. — Paganini: Romanze. — Raff: Cavatine.
— Weingartner: Luſtige Ouv. — Halevy: Fant. Jüdin. — Rhode:
Die Mühle im Tale. — Joſhitomo: Jap. Mondnacht. — Halevy:
Ballettmuſik aus Jüdin. — Einl.: Hedwig Mader=Schrempf. 0 18.15:
P. Gloning: Zur 550. Wiederkehr des Tages der Schlacht bei
Reutlingen. O 18.45: Aerzte=Vortrag: Die Zahnpflege im Schulalter.
2 19.15: Schach. O 20: Kompoſitions=Abend. Karl Haſſe. Philh.
Orch. Sol.: Marta Schuler (Sopran). — Anſchl.: Heiterer
Lieder=
abend. Mitw.: Franz Baumann a. G., Käte Mann. Offenbach:
Ouv. Schöne Helena. — Stark: Mädchen s iſt Frühlingszeit.
— Schubert=Berte: Nicht klagen, aus Dreimäderlhaus. — Ich war
zu Heidelberg Student. — Götze: Wo der Zigeuner den Walzer
geigt. — Kalman: Pour Lamour aus Zirkusprinzeſſin. Komm Zigan
aus Gräfin Mariza. — Schütt: Leonore. — Auf der Gartenbank.
— Benatzky: Hauskapelle. — Strauß: Das ſchüchterne Mädchen.
— Wetter: Frühling am Rhein. — Enders: Mädel ich bin dir ſo
gut. — Humperdinck: Am Rhein. — Jeſſel: Parade der Zinn
ſoldaten.
Berlin.
Freitag, 27. Mai. 15.30: Margarete Caemmerer: Mütter
und Söhne. 0 16: Gartendir. Hempel: Sommerarbeiten im
Obſtgarten. O 16.30: Abenteurergeſchichten Karſtädt: Die Reiſe
im Nachtzug. Unter Waſſer „Gel. vom Autor. o 17: Kapelle
Rooſz. Monfred: Coute Ruſſe. — Godard: Berceuſe. — Moſzkowski:
Konzert=Walzer E=dur. — Flotow; Fant. Martha. — Benatzky:
Wiener Walzer. — Smetana; Böhmiſche Tänze. — Agghäzy:
Soirees hongroiſes. O 18.30: G. Hochſtetter: Gedankenloſe
Redens=
arten. 19.05: Geh. Reg.=Rat Paehler: Die Anſiedlung der
Kriegsbeſchädigten. o 19.30: Chefred. Lüdecke: Das Deutſche Traber=
Derby (Einf. zur Uebertr, von der Trabrennbahn Berlin=Ruhleben).
6 19.55: Dr. Apel: Weltanſchauungen großer Denker (Plato),
6 20.30: Sinfonie=Konzert. Soliſt: Em. Feuermann (Cello),
Stra=
winsky: Suite für kleines Orcheſter. — Toch: Konzert op. 35.
— Graener: Muſik am Abend: Drei Sätze für kleines Orcheſten
op. 44 (Funkorch.). O 22.30: Beim Wein am Rhein. Mitw.:
H. Munk (Lieder zur Laute). Lincke: Vater Rhein. Feſtmarſch aus
Fräulein Loreley. — Dort, wo der Rhein. — Bringt mir Blut
der edlen Reben. — Der liebſte Buhle, den ich han. — Zeller;
Ich bin ein Kind vom Rhein, Walzer. — Wo möcht’ ich ſein? —
Es ſaßen beim ſchäumenden, funkelnden Wein. — Wenn ſich in der
Rebe rührt. — Hannemann: Rheinlieder=Potp. — Wenn ich einmal
der Herrgott wär. — Gold und Silber. — Grad aus dem
Wirtshaus. — Lincke: Am ſchönen Rhein gedenk’ ich dein! Blues.
Stettin. 18.20: Oberreg. Clemens: Einf. zu der Uebertr.
aus dem Stadttheater Stettin, am 28. Mai 1927.
Königswuſterhauſen. Freitag, 27. Mai. 3: Prof. Dr. Amſel u.
Oberſchull. Weſtermann: „Einheitskurzſchrift für Fortgeſchrittene,
o 3.40: Wetter= und Börſenberichte. O 4: Geheimrat Prof. Dr..
Dietrich: Ueber Bäder und Badekuren. 4 30: B. K. Graef:
Die Kunſt des Sprechens. 5: Prof. Dr. Zimmer, Heidelberg:
Indiſche und weſtliche Weltanſchauung. 6: Min=Rat Prof. Dr.
Peters: Meine Wohnlaube: Platzwahl und Material. o 6.30:
Std.=Rat Friebel. Lektor Mann: Engliſch f. Fortgeſchrittene. o 6.55:
Min.=Rat Dr. Spielhagen: Reichshaushaltplan 1927/28. o 7.20:
Wiſſenſchaftl. Vortrag f. Aerzte.
nach demGeelt
Eet
Oe
durch den Poleidon ihn
ver-
derben wollte, an die milde
Rüſte Scherias verſchlagen-),
erwacht vom klingenden Ea,
chen der ſchöngelockten Nau,
ſikaa und ihrer Feundinnen,
die eben am Strande Jennis
(pielten. Der ſchönſte Will,
komm, den ſie dem göttli,
chen Dulder boten, war eine
beſonders edle Jabakmiſchung.
Bei den ſchmauſenden, wein,
frohen und tabakkundigen-e
Phäaken fühlte ſich Oduſſeus"
endlich einmal wieder wohl,
Goethe hat wie Homer ſein
Glück bei der liebeerfüllten-
Naulikag meilterhaft beſchrieben. Aa ohl dem Gaſt, dem zu ſeiner Ankunft
eine ſo edle und aromatiſche Marke wie-
Geelling-Autsleſe zu.
gereicht wird! Es iſt die Zigarette, mit der die köſtlichſte Bewillkommnung
ausgeſprochen wird.-/o Greiling-Ausleſe geraucht wird, fühlt (iche
jedermann nach der (chwerſten Reiſe gleich wie zu Hauſe—
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V 8730
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Freitag, den 27. Mai 1927
Nummer 146
Palast-Lichtspiele
ihrer neuesten Rolle:
DIE KOMIGMN
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Ein Drama von Gold und Liebe,
Haß und Tod! 7 spannende Akte!
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Sonntag, 29. Mai,
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Hugo Keßler”
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drei Schicksale. — Lockung der
Sünde — Lockung der Liebe.
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Jugendschönheit, Anmut und malerische Hintergründe
verwirken sich zu einer filmischen Symphonie (8711
Hestaenz Fnone
Union-Theater
Nur noch kurze Zeit der letzte und größte
Sensationsfilm Harry Piels der Saison:
Bein grödter Bluff
Eine sensationelle Diebesaffäre
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Harry Piel
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Abessinischer Handel
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Ein Spiel aus der Manege
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Samstag, den 28. Maf 1927, abds. 8 Uhr, in Roßdorf, GasthausKrämer
Montag, den 30. Mai 1927, abds. 8 Uhr, in Darmstadt, Fürstensaal
Dienstag, den 31. Mai 1927, abds. 8 Uhr, in Ob.-Ramstadt, Saalbau—
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Mittwoch, den 1. Juni 1927, abds. 8 Uhr, in Arheilgen, zum
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Freitag, den 27. Mai 1927
abends 7½ Uhr
Der Zigeunerbaron
Operette in 3 Akten nach einer Erzählung
des Maurus Jökai von J Schnitzer.
Muſik von Joh. Strauß
Muſikaliſcher Leiter: Berthold Sander
Spielleiter: Heinrich Kuhn
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Graf Peter Homonay, Obergeſpan des
Temeſer Comitates . . Leo B rezinski
Conte Carnero, kgl Kommiſſar Hans Ney
Sändor Bärinkay, ein
junger Emigrant . . . . Guſtav Deharde
Kälman Zſupän, ein reicher
Schweine=
züchter im Banate . Heinrich Kuhn
Arſena, ſeine Tochter. Sitta Müller=Wiſchin
Mirabella, Erzieherin im
Hauſe Zſupän’s . . . . Käthe Gothe
Eugen Vogt
Ottokar, ihr Sohn".
Martha Liebel
Eliſabethenſtr 28 Czipra, Zigeunerin
Saffi, Zigeunermädchen . Paula Kapper
Otto Wieſt
Pali
Hans Debus
Föszt
Ferré / Zigeuner
„ Ludwig Wenzel
Arthur Vetter
Mihäly
Ein Herold . . . . . . . Adolf Klotz
Seppl, ein Laternenbub . Hch. Krichbaum
Mikſa, ein Schiffsknecht . Wilh Wegerich
Arſena’s Freundin . . . . Annelies Roerig
Junge Cſiko’s, Schiffsknechte, Zigeuner;
Zigeunerinnen und Zigeunerkinder,
Trabanten, Grenadiere, Tambours,
Huſären, Marketenderinnen, Pagen,
Hofherren, Hofdamen, Ratsherren, Volk uſw.
Tänze einſtudiert von Manda von Kreibig,
Ort der Handlung: 1. Akt: Im Temefer
Banate. 2. Akt: In einem Zigeunerl orfe
ebendaſelbſt. 3 Akt: In Wien. — Zeit der
Handlung: Gegen Mitte des 18. Jahrh.
Preiſe der Plätze: 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Nach dem 1. und 2. Akt
Pauſen von je 15 Minuten,
Anfang 7½ Uhr Ende 10¼ Uhr
Samstag, 28. Mai. K16 (Bühnenvolksbund)
Scherz, Satire, Fronie und tiefere
Be=
deutung. Anf. 8 Uhr Preiſe 1—10 Mk.
Sonntag, 29. Mai. A 21. Siegfried.
An=
fang 5 Uhr. Preiſe 1—10 Mk.
Montag, 30. Mai. D 10 (für diejenigen D=
Mieter, die Zuſatzmiete IV haben) Der
Bürger als Edelmann. Hierauf: Ariadne
aufNaxos. Anf. 7½ Uhr Preiſe 1-10 Mk.
Kleines Haus
Samstag, 28. Mai. Luſtiger Abend Roda=
Roda. Anfang 8 Uhr. Preiſe 1, 2, 3, 4Mk.
Sonntag, 29. Mai, vormittags 11½ Uhr:
Matinee Heinrich Hölzliu Preiſe 50 und
80 Pfg.
Montag, 30. Mat Keine Vorſtellung.
Nummer 146
Michls Wwaht und anes ersäger
Novelle von Benito Muſſolini.
Deutſch von Theodor Lücke.
2)
(Nachdruck verboten.)
Und dann die Fledermaus an jenem Abend! Noch immer
frage ich mich, wie der garſtige Vogel ſich in den Vorhängen am
Alkoven verbergen konnte. Wir ſprangen, als er plötzlich
unver=
mutet aufflatterte, erſchrocken auf, mit ganz entſetzten Augen —
O, der Schmerz meiner ſchönen Witwe würde ſich ſchon
wie=
der legen, wenn ihre Tränenquellen erſt verſiegt!
Und — ihr mögt mir glauben oder nicht — ich hätte am
liebſten laut aufgelacht, trotz der düſteren Stimmung in dem
Zimmer. Die komiſchen Grimaſſen, die Ginetto ſchnitt,
beſtärk=
ten mich erſt recht in meiner übermütigen Laune. Und um nicht
in ein lautes Hohngelächter auszubrechen über die ſchweren
Gewiſſensqualen der ſchmerzgebeugten Witwe, ſtand ich auf.
„So beruhigen Sie ſich doch, Signora!”
Doch ſie wandte ſich nicht einmal um.
Schon an der Tür, ſagte ich noch einmal ärgerlich darüber:
„Tröſten Sie ſich, Signora! Das Leben iſt ein bunter Tanz,
der Tod ſein Ausklang!“
Faſt ſtolz auf dieſe Definition, küßte ich Ginetto und ging
fort. Die Nacht war klar, kalt und ſternenhell —
Am nächſten Morgen ging ich nicht in die Bank und ſchützte
Kopfſchmerzen als Entſchuldigungsgrund vor. Dann ließ ich
mir die Tageszeitungen holen und ſtürzte mich auf die „Lokalen
Neuigkeiten‟ Der Selbſtmord des Reeders Neretti nahm
meh=
rere Spalten ein. Die Reporter ſetzten all ihren wohlbewährten
und über jeden Zweifel erhabenen Spürſinn ein, um den
Ur=
ſachen auf den Grund zu kommen.
Geldſorgen? — Ausgeſchloſſen! Herr Neretti war ein
ſchwer=
reicher Mann, und ſeine Unternehmungen waren ſtets von Erfolg
gekrönt geweſen. — Eheſtreitigkeiten? — Erſt recht nicht! Ein
Berichterſtatter hielt eine überſchwängliche Lobrede auf die
Haus=
frauentugenden Frau Lydia Nerettis. Und alle waren ſich
dar=
über einig, daß es ſich um „einen Fall von plötzlicher
Geiſtes=
ſtörung” handeln müſſe. Mein Blick fiel auf die üblichen
Trauer=
anzeigen in der fünften Spälte. Ich zündete mir eine Zigarette
an. Und während ſich der Rauch emporkräuſelte und durchs
Zim=
mer verbreitete, dachte ich an das Geheimnis, in deſſen Beſitz
ich unter ſo tragiſchen Umſtänden gelangt war. Ich allein ſollte
das Geheimnis des Toten kennen lernen —
Meine Mutter trat leiſe ein und teilte mir mit, drei Herren
wollten mich ſprechen.
„So laß ſie doch herein, Mama!”
Die drei erſchienen. Ihre ſteife Würde ſtach ſcharf von der
kunterbunten Unordnung in meiner „Junggeſellenbude” ab. Sie
reichten mir ſtumm die Hand. Ich bat ſie, ſich zu ſetzen. Wort=
Freitag, den 27. Mai 1927
los nahmen meine Trauergäſte Platz. Ich erkannte den Bruder
des Selbſtmörders, Herrn Ggetano Neretti, Doktor Biforchini
den Vorſitzenden, und Rat Uffoli, den Schatzmeiſter der
fork=
ſchrittlichen, doch nicht etwa auch liberalen Königspartei.
Herr Biforchini begann:
„Als ſich geſtern die traurige Nachricht von dem Ende Herrn
Nerettis in der Stadt verbreitete, wurde der Vollzugsausſchuß
unſerer Partei ſoſort einberufen, der der unglückliche Tote ſeit
zwölf Jahren angehörte.”
Ein halb verwunderter, halb fragender Ausdruck mußte ſich
in meinen Zügen malen. In meiner kraſſen Unwiſſenheit war
mir dieſe Einzelheit nicht bekannt. Biforchini ſah mich erſtaunt
an, zupfte nachdenklich an ſeinem blondbehaarten Muttermal, auf
das er — im Vertrauen geſagt — beſonders ſtolz war, und fuhr
dann fort:
„Es wurde der Beſchluß gefaßt, dem Toten mit unſeren
Fahnen das letzte Geleit zu geben, und Sie dazu beſtimmt, die
Grabrede zu halten. Deshalb ſind wir hier!“
Bei dieſen Worten ſprang ich auf und hätte am liebſten laut
aufgelacht, wenn nicht der Bruder des Verſtorbenen zugegen
ge=
weſen wäre. So aber lehnte ich den traurigen Auftrag mit
be=
trübter Miene und Stimme ab.
„Sie wiſſen doch,” ſagte ich, „was für ein ſchlechter Redner
ich bin. Und dann die heftige Erſchütterung —
„O,” unterbrach mich Biforchini, „es handelt ſich ja nicht um
eine lange Rede, ſondern nur um einen letzten Gruß —‟
„Freilich,” fiel auch Ufoli ein, „nur um einen kurzen
Scheide=
gruß.”
Dennoch ſträubte ich mich weiter gegen dieſe Grabrede,
ob=
wohl die Anweſenheit von Nerettis Bruder meine Situation
be=
ſonders heikel geſtaltete und ein entſchiedenes „Nein” von
vorn=
herein unmöglich machte. Nach kurzem Schweigen bracht Rat
Ufoli ein Hauptargument vor, um meinen Widerſtand zu
über=
winden. Im Angenblick, wo die Partei mich zum Redner
er=
nannt habe, müſſe ich den Auftrag ſchon aus Gründen des
Partei=
gehorſams annehmen. Ich ſah ein, daß jeder weitere
Wider=
ſtand mir doch nichts nützen würde, fragte, wann die Beerdigung
ſtattfinde, und verſprach, die Rede zu halten. Herr Neretti
dankte mir, während ſich die beiden anderen kühl und förmlich
verabſchiedeten.
Die Angelegenheit wurde zuſehends verwickelter. Ich fragte
mich: „Weswegen hat die Partei eigentlich ausgerechnet dich zum
Redner beſtimmt? Wo du die Verſammlungen doch nie beſuchſt,
die Genoſſen nicht kennſt und Politik — Politik ſein läßt?” Ich
Taher dals
CKEM
Einzig im Geschmack.
Geite 11
war nur aus Tradition Monarchiſt. Mein Vater hatte es g
wünſcht. Doch hatte die Monarchie beſtimmt keinen ſehr
tatkräf=
tigen Verteidiger ihrer Privilegien gewonnen an dem Tage, da
die Königspartei mich als ſtimmberechtigtes Mitglied in ihrem
Schoße aufnahm. Waren Redner demnach wirklich ſo „geſucht”
in ihr? Und weshalb betraute man nicht irgend einen anderen
mit dieſem peinlichen Auftrag? Doch als ich die für eine ſolche
Rede in Betracht kommenden Perſonen dann der Reihe nach
durchging, merkte ich, daß ſie aus den verſchiedenften Gründen
doch nicht dafür in Betracht kamen.
Der ehrenwerte Travaglioſi — der Vorſitzende der Partei —
hatte ſich durch ſeine häuslichen Affären mißliebig bei ſeinen
Kollegen gemacht. Der Advokat Bonacroce war ſchon ſeit
län=
gerer Zeit leidend. Profeſſor Cordialetti hätte ſich niemals dazu
bewegen laſſen, am Grabe eines Selbſtmörders zu ſprechen; das
konnte er als ſtrenger Katholik nicht mit ſeinem Gewiſſen
verein=
baren. Und Herr Biforchini? Ach, der hatte ſchon längſt „die
edle Kunſt verlernt”, auch nur zehn Sätze auswendig zu lernen.
Und der gute Uffoli? Der ſträubte ſich aus einem dumpfen
Inſtinkt dagegen.
Ich griff ſchon in Gedanken zu dem letzten Rettungsanker:
dem naheliegenden „plötzlichen Unpäßlichſein”. Oder hatte ich
nicht auch in der Bank Kopfſchwerzen als Entſchuldigungsgrund
vorgeſchützt? Ich ging zwei=, dreimal im Zimmer auf und ab.
Als mein Blick dabei auf ein elfenbeinernes Kruzifix an der
Wand fiel, mußte ich an die ſchöne Witwe denken. Wer weiß,
vielleicht kniete ſie gerade betend, vor dem langen, ſilbernen
Chriſtus in ihrem Zimmer. Unſere Liebe flammte — ein
leuch=
tender Meteor — am Himmel meiner Seele auf. (Ich habe dieſe
ſchwülſtige Phraſe des Sekretärs Galante ſchon öfters
ange=
wandt und ſtets mit gleich gutem Erfolg.) Mir wurde plötzlich
klar, daß ich eine große Dankesſchuld bei dem unglücklichen
Ne=
retti abzutragen hatte und die günſtige Gelegenheit hierzu nicht
verpaſſen durfte. Viele Jahre hatte er im Stillen an der Treue
ſeiner Frau gezweifelt; doch es war ihm nie gelungen, ſie in
klagranti zu ertapten. Mit raffiniertem Scharfſinn hatte Frau
Lydia ſtets den grten Schein zu wahren gewußt und die böſen
Zungen zum Schweigen gebracht. Die große Stadt begünſtigte
unſere Stelldicheins. War es alſo nicht gerecht und moraliſch —
jawohl, moraliſch —, wenn ich mich Herrn Neretti in
irgend=
einer Form erkenntlich zeigte? Und dann — war dieſe
Grab=
rede nicht ein neuer köſtlicher Beweis für meine „grenzenloſe‟
Schamloſigkeit? Noch einmal würde ich dem Vertrauen meiner
Mitmenſchen „ein X vormachen für ein 1‟ Die Dummköpfe
würden ohne weiteres an meine ehrliche Geſinnung glauben
und meinen Schmerz für bare Münze nehmen. Dieſe
Gelegen=
heit ſollte meinen Ruf eines wackeren, zukunftsreichen
Mitbür=
gers erſt recht befeſtigen. Es reizte mich, meinen Mitmenſchen
ein Schnippchen zu ſchlagen. Die ſalbungsvollen
Menſchheits=
erzieher und Prediger Moral werden dies für Aeußerungen von
Perverſität erklären. Nun, ich vermache ihnen meinen Schädel,
den treuen Hütern der Verbrecherkunde —
(Fortſetzung folgt.)
Arrte
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