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Nummer 143
Dienstag, den 24. Mai 1927.
190. Jahrgang
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*
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ſeder
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Rabat weg. Banklonto: Deutſche Bani und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Das Ende der Weltwirtſchaftskonferenz.
Die letzten Sitzungen.
Beilegung letzter Differenzen mit den Ruſſen.
* Genf, 23. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Beilegung der neuen Differenzen mit den ruſſiſchen
DDelegierten iſt geſtern ſpät abends in einer perſönlichen
Unter=
rredung zwiſchen dem Präſidenten der Konferenz, Theunis, und
Dem ruſſiſchen Delegierten Obolenſki erfolgt. Nach der Auf=
Mlärung des ruſſiſchen Mißverſtändniſſes wird alſo die ruſſiſche
Einigungsreſolution von der Konferenz angenommen werden
gund dann werden ſich die ruſſiſchen Delegierten in der
Geſamt=
gabſtimmung über die Reſolutionen der Weltwirtſchaftskonferenz,
owvie ſie es verſprochen hatten, der Stimme enthalten, ſo daß die
Seſolutionen einſtimmig angenommen werden können. Dazu
äſt zu bemerken, daß die in der ruſſiſchen Einigungsreſolution
wufgeführten Reſolutionen auch für die ruſſiſche Delegation
Gel=
tung behalten.
Vollſitzung der Weltwirtſchaftskonferenz.
Die Weltwirtſchaftskonferenz hielt heute mittag eine
Voll=
ſſitzung ab. Der engliſche Arbeitervertreter Pugh brachte folgende,
irm Verbindungsausſchuß bereits gebilligten Anträge ein:
Die Konferenz erkennt an, daß die Aufrechterhaltung des
EWeltfriedens von den Grundſätzen abhängt, welche die
Wirt=
ſſchaftspolitik der Staaten beſtimmen. Sie empfiehlt deshalb,
Daß die Regierungen und Völker der auf der Konferenz
vertrete=
uien Nationen gemeinſam und fortgeſetzt ihre Aufmerkſamkeit
muf dieſe Seite des Wirtſchaftsproblems lenken. Die Konferenz
nvill deshalb allgemeine Grundſätze aufſtellen, die geeignet ſind,
ene wirtſchaftlichen Schwierigkeiten zu beſeitigen.
Was Reparations= und Abrüſiungsproblem im
Geſamtbericht der Konferenz.
Weiter wurde der vom Verbindungsausſchuß ausgearbeitete
allgemeine Teil über die Fragen behandelt, die außerhalb des
belufgabenkreiſes der drei Hauptausſchüſſe liegen. Darin wird
uinter anderem auf die finanzielle Belaſtung Europas aus der
Ftriegsverſchuldung und die Militärausgaben hingewieſen.
Wunkt 14 beſchäftigt ſich mit der Erfüllung der Kriegsſchulden
nind betont, daß dieſe Erfüllung auf dem Wege der Lieferung
won Waren und der Leiſtung von Dienſten erfolgen ſoll, daß es
aber nicht mehr erforderlich ſei, daß dieſe Abtragung
unmittel=
war zwiſchen Eläubiger und Schuldner vor ſich geht.
Der Antrag des Generalrates der engliſchen Gewerkſchaften
Pugh wurde unter ausdrücklicher Zuſtimmung der ſowjet=
ruſſi=
ſchen Delegation einſtimmig angenommen. Ein zweiter Antrag
von dem ſchwediſchen Voltswirtſchaftler Profeſſor Caſſel, der
benfalls einſtimmig angenommen wird, enthält eine engere
internationale Zuſammenarbeit der wiſſenſchaftlichen und
Er=
iehungs=Inſtitute auch auf wirtſchaftlichem Gebiete.
Ein dritter Antrag des ſchwediſchen Senators Oerne über
wen Zuſammenhang zwiſchen Rüſtungsausgaben und
induſtriel=
er Entwicklung ſpricht den lebhaften Wunſch aus, daß die
Be=
mühungen zur Beſchränkung der Rüſtngen von Erfolg gekrönt
ein mögen und damit eine Herabſetzung der finanziellen Laſten
möglich werde. An dieſem Antrage ſollen noch einige
redaktio=
melle Aenderungen vorgenommen werden, weshalb er erſt heute
nachmittag vor der Konferenz verhandelt wird.
Der Zuſammenhang zwiſchen
Rüſiungs=
ausgaben und induſtrieller Entwicklung.
Zu Beginn der Nachmittagsſitzung um 4½ Uhr wurde die
ab=
reänderte Reſolution, des ſchwediſchen Delegierten Oerne
be=
aten, die beſagt: „daß die Welt in ihrer Geſamtheit auch
weiter=
ſein den Rüſtungen und den Kriegsvorbereitungen beträchtliche
Summen widmet, die das für die Entwicklung der Induſtrie, des
Handels und der Landwirtſchaft zur Verfügung ſtehende Kapital
geträchtlich verringern und eine ſchwere Laſt für die Finanzen
der verſchiedenen Staaten darſtellen; daß infolgedeſſen ſchwere
Steuerlaſten notwendig ſind, deren Rückwirkungen ſich in dem
greſamten Wirtſchaftsleben der Völker bemerkbar machen und ihr
Lebensniveau herabdrücken; daß die Konferenz indeſſen die
Hoff=
nrung ausſpricht, daß alle Bemühungen, die auf dem Wege von
Staatsabkommen für die Herabſetzung und Begrenzung der
Müſtungen unternommen werden, beſonders die unter den
Auſpizien des Völkerbundes vorgenommenen von Erfolg gekrönt
ßzein werden und ſo eine Erleichterung der erwähnten Laſten mit
ſäch bringen werden.
Zur Begründung dieſer Reſolution führte der Antragſteller,
deer ſchwediſche Generaldirektor der Poſtverwaltung, Oerne,
arus, daß
die geſemten Militärausgaben in der ganzen Welt
rach den offiziell mitgeteilten Ziffern über 19 Milliarden
GSoldfranken oder 3800 Millionen Dollar betrügen und daß
davon auf Europa allein 12 Milliarden Goldfran=
1 en oder 2200 Millionen Dollar entfielen. Obgleich durch die
Friedensverträge die Rüſtungen von vier europäiſchen Staaten
eeſchränkt würden, ſeien die Geſamtausgaben dieſelben geblieben
wie 1913, d. h. in einer Zeit, wo die Kriegsvorbereitungen auf
ichrem Höhepunkt angelangt geweſen ſeien. Zum Vergleich führte
Derne an, daß die Kapitalübertragungen nach dem
uropäiſchen Kontinent in den letzten Jahren,
deie nach Anſicht der meiſten Redner dieſer Konferenz die größte
Molle bei der wirtſchaftlichen Wiederaufrichtung der Welt
ge=
ſtwielt haben, nicht ſohoch wären, wie die europäiſchen
Militärausgaben. Die Summe der jährlichen europäiſchen
Alusgaben iſt mit faſt 12 Milliarden Goldfranken höher als das
jFeſamte Kapital, das die Vereinigten Staaten in den Jahren
1923 bis 1926 an Europa geliehen haben. Aus dieſem Grunde
er=
ſuchte Oerne die Konferenz um Annahme ſeiner Reſolution, die
in der Abſtimmung dann auch einſtimmig angenommen wurde.
Scharfer rufſiſcher Ausfall gegen den Völkerbund.
Nach Annahme dieſer Reſolution hielt der Führer der
ruſſi=
ſchen Delegierten, Obolinſki, eine längere Rede, in der er eine
Art von Schlußwort zu der Konferenz im Namen der
Sowjet=
delegation ſprach. Er warf den Konferenzdelegierten vor, daß ſie
die Vorſchläge der Sowjetdelegation nicht ernſthaft genug in
Erwägung gezogen und ſich damit begnügt hätten, ſekundäre
Ur=
ſachen für die Weltwirtſchaftskriſe aufzudecken. Nach längerer
Po=
lemik gegen den franzöſiſchen Gewerkſchaftsführer Jouhaux
er=
klärte er, daß die Sowjetdelegation ſich bei der Abſtimmung über
die Geſamtheit der Reſolution der Stimme enthalten werde.
Am Schluß ſeiner Rede machte er einen ſcharfen Ausfall
gegen den Völkerbund, indem er erklärte: „Wir ſind
nicht Mitglied des Völkerbundes und haben nicht die
Ab=
ſicht, in den Völkerbund einzutreten. Wir
kön=
nen den Völkerbund nicht als ein
Friedensin=
ſtrument anſehen; wir glauben vielmehr, daß der
Völ=
kerbund in ſeiner gegenwärtigen Form ein
In=
ſtrument für die Durchführung der Intereſſen
der beherrſchenden Weltreiche iſt und ihnen offen als
Schild dient für die Vergewaltigung der ſchwachen Völker. Wir
behalten uns infolgedeſſen das Recht vor, andere Wege zur
Durchführung derjenigen Reſolutionen, die wir für annehmbar
halten, in Gemeinſchaft mit anderen Staaten zu ſuchen.
Die Hauptreſolution der Konferenz,
die der Durchführung ihrer Ergebniſſe dienen ſoll, wurde von
der Konferenz in folgendem, im Laufe mehrerer Tage müihſelig
vereinbarten Wortlaut angenommen:
„Die Konferenz legt an erſter Stelle Wert darauf, ihre große
Wertſchätzung für das von der Wirtſchaftsorganiſation des
Völkerbundes vollbrachte Werk auszudrücken. Sie iſt der Anſichi,
daß der Erfolg ihrer Arbeiten von der Durchführung der
ange=
nommenen Prinzipien abhängig ſein wird. Was die Form
an=
langt, die ihren Empfehlungen zu geben wäre, ſo kann die
Kon=
ferenz, ohne irgend eine Anregung für eine endgültige
Organiſa=
tion vorzulegen, nichts beſſeres tun, als die Aufmerkſamkeit des
Völkerbundsrates auf die Bedingungen für die Zuſammenſetzung
und das Gleichgewicht des Vorbereitenden Komitees zu lenken,
die ſo ausgezeichnete Reſultate bei der Vorbereitung der
Wirt=
ſchaftskonferenz gezeitigt haben."
Loucheurs Appell an den Völkerbund und
Polemik gegen die Ruſſen.
Sodann nahm Loucheur das Wort zu einer großen Rede,
in der er die Aufmerkſamkeit des Völkerbundes darauf lenkte,
daß er ſich in ſeiner Zuſammenkunft mit wirtſchaftlichen Fragen
werde ebenſoviel wie mit politiſchen Fragen beſchäftigen müſſen.
Loucheur forderte die Verſammlung zu einer Kundgebung für
den Präſidenten Theunis auf, der ſich die Konferenz unter
ſtür=
miſchem Beifall anſchloß. Er rühmte die großen Verdienſte des
Präſidenten Theumis um die Vorbereitung und Durchführung
der Konferenz. Viel beachtet wurde eine ſehr feine Polemik
Loucheurs gegen den groben Angriff des ruſſiſchen Delegierten
auf den Völkerbund. Loucheur ſagte nämlich an der Stelle
ſei=
ner Rede, wo er den Völkerbund auffordert, ſich mehr mit den
wirtſchaftlichen Fragen zu befaſſen: „Aber ich bin hier eingeladen,
und infolgedeſſen will ich nichts Schlechtes von ihm ſagen‟. Dieſe
Aeußerung wurde natürlich ſtürmiſch beklatſcht.
Theunis” Schlußworte: „Von der Sicherung des
Wirt=
ſchaftsfriedens hängt der politiſche Friede ab.”
Präſident Theunis gab in ſeiner Schlußrede einen
ausführ=
lichen Ueberblick über die geſamten Arbeiten der Konferenz, die
er einzeln reſumierte und an deren Schluß er ausführte, daß die
Erfahrungen der acht Nachkriegsjahre die weſentliche Tatſache
gezeigt haben, daß die indirekten Folgen des Krieges, nämlich
die Desorganiſierung der ganzen Welt, viel ernſter ſind als die
eigentlichen Kriegszerſtörungen. Nur auf internationalem Weg
könne man das doppelte Ziel: der Anregung der Produktion und
der Wiederherſtellung der wirtſchaftlichen Freiheit erreichen. Es
iſt von höchſter Bedeutung, führte Theunis aus, daß die Staaten
ſo raſch als möglich zum Abbau der Zollſchranken komen und
daß die Rückkehr zu einem Gefühl allgemeiner Sicherheit die
ungeheueren Rüſtungslaſten erleichtert, die in höchſtem Maße
unwirtſchaftlich ſind. In einem Gefühl des Vertrauens in einen
dauernden Frieden wird es möglich ſein, zu einem Grade der
Wohlfahrt zu gelangen, wie er der heutigen
Produktionsmöglich=
keit entſpricht. Die Konferenz habe lohal gearbeitet an der
Sicherung des Wirtſchaftsfriedens, von dem
der politiſche Friede abhängt. Sie könne ſtolz ſein
auf ihr Werk. „Aber wir alle” ſchloß Theunis, „die wir an der
Ausarbeitung und Annahme dieſer Empfehlung gearbeitet haben,
haben dadurch auch die moraliſche Verpflichtung übernommen,
jetzt die Wahrheit zu verteidigen und dem zum Triumph zu
verhelfen, was wir hier proklamiert haben. Wir wiſſen, daß der
Tag kommen wird, wo etwas mehr Glück für die Menſchen das
Ergebnis unſerer Arbeit ſein wird.”
Nachdem der Beifall nach ſeiner Rede verklungen war, dankte
Präſident Theunis noch dem „Völkerbundsſekretariat für die
Unterſtützung der Arbeiten der Konferenz und beſonders dem
Direktor der Wirtſchaftsabteilung Sir Arthur Salter, ſowie den
Beamten der Wirtſchaftsabteilung und des ganzen Sekretariats.
Es iſt allgemein aufgefallen, daß in den Beifall nach dieſem
Schlußwort des Präſidenten auch die ruſſiſchen Delegierten, und
beſonders der Führer der Delegation, Obolenſki, lebhaft
ein=
ſtimmten. — Alsdann erklärte Theunis die Internationale
Welt=
wirtſchaftskonferenz für geſchloſſen.
* Das Land unterm Kreuz.
Amtliche und halbamtliche polniſche Politik.
Von
Nolf Wingendorf=Danzig.
In deutſchen Städten läuft jetzt ein Film über ſämtliche
Filmbühnen unter dem Titel „Land unterm Kreuz”. In dieſem
Film ſollen Bilder aus den oberſchleſiſchen Aufſtandskämpfen
feſtgehalten werden, damit ſie der Geſchichte nicht verloren gehen.
In Warſchau hat man in dieſem Film eine polenfeindliche
Pro=
paganda geſehen und ſogar bei der deutſchen Regierung
des=
wegen zu intervenieren verſucht. In Oberſchleſien ſelbſt aber
ſcheint der halbamtliche „Bund der Aufſtändiſchen”, deſſen
Mit=
glied der polniſche Wojewode von Oberſchleſien iſt, beweiſen zu
wollen, daß das, was der deutſche Film zeigt, noch viel zu ſchwach
iſt, und daß die Wirklichkeit furchtbarer iſt, als der Film ſie
dar=
ſtellen kann.
Das amtliche Polen, vertreten durch ſeinen Außenminiſter,
betont nach außen hin immer wieder ſeine Friedensliebe,
ver=
ſucht immer wieder, mit Deutſchland in
Handelsvertragsverhand=
lungen zu kommen, hat die Eutſcheidung betreffs der
oberſchle=
ſiſchen Schulfrage anerkannt und — handelt genau
entgegen=
geſetzt.
Die amtliche polniſche Telegraphen=Agentur verbreitete am
vergangenen Montag die Nachricht, daß bei den Wahlen in
Rybnik Ruhe und Ordnung nicht geſtört worden ſeien und daß
ein Eingreifen der Sicherheitsbehörden in keinem Fall
erforder=
lich wurde.
Nun, der Redakteur Herger vom „Oberſchleſiſchen Kurier”
dem der Pole Bugna aus Smolna aus patriotiſchen Gründen
einige Knochenbrüche beibrachte, iſt neben vielen anderen, zum
Teil ſchwer verletzten Bürgern von Rybnik und Chwallowitz ein
draſtiſcher Zeuge für die „Ruhe” und „Ordnung”, die am
Sonn=
tag vor acht Tagen in Rybnik herrſchte. Und die Banditen, die
in das Haus des Eiſenhändlers Hecht einbrachen, 750 Zloty
ſtahlen und ein kleines Kind in Krämpfen zurückließen, haben
guch in eigenartiger Weiſe das „Genie der polniſchen Raſſe‟
bekannt, das nach Herrn Ekrzynſki, dem ehemaligen polniſchen
Außenminiſter, allen Nationen in Polen eine freiheitliche
Ent=
wicklung gönnen ſoll.
„Die =Polizei brauchte nicht einzugreifen”, erklärt die
amt=
liche Telegraphen=Agentur. Anders dachte der Sicherheitsbeamte,
der hinzukam, als der deutſche Kaufmann Gawlik, ein Kandidat
der Bürgerpartei, überfallen wurde. Als Gawlik ſich zur Wehr
ſetzte, drohte der Beamte von der Schußwaffe Gebrauch zu
machen. Allerdings nicht auf die Banditen, ſondern auf den
Ueberfallenen. Da muß man ſchon jenen Beamten loben, der
nur den ungeſtillten Wunſch bekannte, daß er dem armen
Zettel=
verteiler, der gerade zuſammengehauen wurde, „noch eins in die
Freſſe” geben würde. Aber die Uniform hielte ihn von der
Be=
tätigung ſeines Naturtriebes ab.
Das amtliche Polen" hat es nicht bemerkt, daß vor den
Wahlen in Rybnik die Zeitungen des Aufſtändiſchen=Verbandes
den Deutſchen offen mit Gewalt drohten. Als aber die „
Katto=
witzer Zeitung”, und der „Oberſchleſiſche Kurier”
wahrheits=
getreue Berichte über die Vorgänge bei der Wahl in Rybnik
brachten, wurden dieſe Blätter beſchlagnahmt.
Selbſt wenn man geneigt ſein ſollte, die Vorgänge während
des Wahlkampfes als eine Entgleiſung anzuſehen, die einmalig
iſt, ſo muß man durch den Kulturkampf in Polniſch=Oberſchleſien
eines anderen belehrt werden. Der polniſche Außenminiſter
Zaleſki erklärte in Genf ſeine Zuſtimmung zu der
Entſchei=
dung in der oberſchleſiſchen Schulfrage. Er wußte wohl, warum
er das tat. Amtlich konnte er alles zugeſtehen, denn halbamtlich
konnte er die Entſcheidung dann ſabotieren.
Der polniſche Weſtmarkenverband hat mit Unterſtützung der
polniſchen Schulleiter Liſten aufgeſtellt von allen denjenigen, die
ihre Kinder nicht in die polniſche Schule ſchicken wollen. Dieſe
Liſten dienen dazu, um auf die Eltern der Kinder einen
wirt=
ſchaftlichen Druck auszuüben. Bei den halbſtaatlichen
Kohlen=
gruben der Geſellſchaft „Skarboferm” hat man auf Grund dieſer
Liſten die ſofortige Entlaſſung ſämtlicher Arbeiter verfügt, die
ihre Kinder nicht in die polniſche Schule ſchicken.
Sonderunter=
ſtützungen an Arbeitsloſe wirden nur ausgezahlt, wenn die
Be=
treffenden nachweiſen, daß ihre Kinder die polniſche Schule
be=
ſuchen. Ja, der Zynismus der halbamtlichen Stellen geht ſo
weit, daß der Bürgermeiſter von Laurahütte einem Arbeitsloſen
erklärte: „Ich weiß ganz gut, daß Sie große Not haben. Ich
weiß alles ganz gut und glaube gern, daß Ihre Kinder nackt
und krank herumlaufen. Ich habe ja ſelbſt geſehen, daß Ihre
Frau krank und elend iſt, aber ich weiß gleichzeitig, daß Ihre
Kinder die Minderheitsſchule beſuchen, und deshalb erreichen
Sie nichts und können nichts bekommen. Nun nehmen Sie doch
Ihre Kinder aus der Minderheitsſchule heraus, denn im
Him=
mel wird mehr Freude ſein über einen Sünder, der Buße tut,
als über Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.”
Daß aber auch das amtliche Polen nichts anderes denkt,
be=
weiſt die Antwort, die der oberſchleſiſche. Wojewode
Gra=
zynſki dem deutſchen Senator Meyer in der Angelegenheit
des plötzlichen Abbaues der deutſchen Studienräte in Kattowitz
und Königshütte erteilte. Grazynſki erklärte, daß die
Wojewod=
ſchaft nicht daran denke, die Kündigungen zurückzuziehen.
Soll=
ten ſich auf die freiwerdenden Stellen nicht genügend deutſche
Bewerber melden, ſo müßte ſich die deutſche Bevölkerung wohl
oder übel mit Folniſchen Lehrern abfinden. Auf die
Einwen=
dung, daß es dem Genfer Abkommen widerſpreche, wenn
pol=
niſche Lehrer an deutſchen höheren Minderheitsſchulen
unter=
richteten, ſagte Graeynfki zögernd, daß ein anderer Ausweg nicht
gegeben ſei.
„So liegen die Dinge in Oberſchleſien. Nicht viel anders
ſieht es in Weſtpreußen und Poſen aus. Die polniſche
Regie=
rung hat die Wiener Konvention über die Regelung der
Staats=
angehörigkeitsfrage unterzeichnet. Die örtlichen Behörden aber
ſetzten ſich über die Beſtimmungen der Konvention ohne weiteres
hinweg. Die Liquidationen gehen weiter fort. Vielleicht der
kraſſeſte Fall iſt die Wiederaufnahme des Liquidationsverfahreng
Seite 2
Dienstag, den 24. Mai 1927
Nummer 143
gegen die „Deutſche Rundſchau” in Bromberg, wo die
Staats=
angehörigkeit der Beſitzer des Verlags nach der Wiener
Kon=
vention als polniſch einwandfrei feſtſteht. Man ſcheut vor einem
Rechtsbruch nicht zurück, wenn es gilt, das Deutſchtum Polens
an ſeiner Wurzel zu treffen.
In Weſtpreußen und Pommerellen regiert der
Weſtmarken=
verein ſo, wie in Oberſchleſien der „Bund der Aufſtändiſchen”
Beide Organiſationen ſind ſogar im polniſchen Parlament ſchon
mehrfach als geſetzwidrige Nebenregierungen gebrandmarkt
wor=
den. Keine polniſche Regierung hat aber bisher gewagt, gegen
dieſe Organiſationen vorzugehen. Ja, ſie hat es nicht einmal
gewollt. Gerade dieſe Nebenregierung ermöglichte es der
amt=
lichen Regierung, nach außen hin die Schuld für die Deutſchen=
Verfolgungen von ſich abzuwälzen. Auch die Regierung
Pil=
ſudſkis hat darin nicht viel geändert. Die Aufſtändiſchen=
Ver=
bände in Oberſchleſien ſind mit fliegenden Fahnen zu Pilſudſki
übergegangen und haben ſich ſo ihre Nebenregierung in
Ober=
ſchleſien und den Freibrief für ihre Terrorakte gegenüber der
deutſchen Minderheit geſichert. Der Weſtmarken=Verband in
Poſen und Pommerellen iſt zwar nicht gerade pilſudſkifreundlich,
aber auch gegen ihn hat die Regierung ernſthaft nichts
unter=
nommen. Die Pilſudſki=Anhänger verſuchen nur, dieſe
Organi=
ſation allmählich durch die Organiſation der Schützenverbände
zu verdrängen. In der Einſtellung den Deutſchen gegenüber
be=
ſteht bei beiden kein Unterſchied.
Ein beredtes Zeugnis für die Leiden des Deutſchtums geben
die Worte des Vorſitzenden der Deutſchen katholiſchen
Volks=
partei in Polniſch=Oberſchleſien, Dr. Pant, der in Kattowitz
von Verſöhnung ſprach, wo an anderer Stelle Haß geſät wurde.
Er ſchloß ſeine Rede mit folgenden Sätzen: „Für Recht und
Wahrheit geht unſer Kampf. Es wird manchmal nicht leicht
und Ihnen recht bitter gemacht werden, Ihr Deutſchtum nach
außen hin zu bekennen. Sie werden oft durch Terror gezwungen
ſein, mit dem offenen Bekenntnis Ihres Volkstums
zurückzu=
halten, wollen Sie nicht Ihre Familie dem Hungertode
aus=
ſetzen und ſich ſelbſt größter Verfolgung. Dann halten Sie die
Liebe zum Deutſchtum im Herzen verborgen. Wenn Sie Ihr
Kind in die polniſche Schule ſchicken müſſen, dann lehren Si es
daheim deutſch ſprechen, beten, leſen und ſingen. So wird auch
in der Bruſt Ihrer Kinder das Verborgene weiterleben, was
man den hellen Edelſtein nennt: das treue deutſche Herz.”
Neuer Konflikt zwiſchen Danzig und Polen.
Ueber die Benutzung des polniſchem Munitionsbeckens auf
der Weſterplatte ſind zwiſchen Danzig und Polen
Meinungsver=
ſchiedenheiten entſtanden, da auf polniſcher Seite die offenbare
Abſicht beſteht, dem Munitionsbecken auf der Weſterplatte
er=
territorialen Charakter zu geben. Die Polen weigern ſich, die
Ueberwachung der im Munitionsbecken zu entladenden Schiffe
durch Danziger Organe vornehmen zu laſſen. Danzig ſteht jedoch
auf dem Standpunkt, daß vom Völkerbundsrat ausdrücklich der
territoriale Chrakter der Weſterplatte betont worden ſei.
Kreistagswahlen im Staate Danzig.
Berlin, 23. Mai.
In den drei Danziger Landkreiſen Danziger Niederung,
Dan=
ziger Höhe und Großes Werder fanden geſtern die Neuwahlen
zu den einzelnen Kreisvertretungen ſtatt. Unter 68 Abgeordneten
der drei Landkreiſe wurden 67 deutſche und nur ein einziger
pol=
niſcher Abgeordneter gewählt, dieſer im Kreiſe Danziger Höhe.
Die Stimmenzahl der Polen iſt gegenüber den Parlamentswahlen
von 1923 um 1162 zurückgegangen. Es wurden gewählt: 21
Deutſchnationale, 9 Zentrumsleute, 2 Vertreter des
Bauern=
bundes, 1 Vertreter der Fiſcher, 23 Sozialdemokraten, 7
Kom=
muniſten, 4 Deutſch=Danziger Volkspartei und 1 Vertreter der
Polen.
Stadtratswahlen in Warſchau.
Warſchau, 23. Mai.
Das Ergebnis der geſtrigen Stadtratswahlen verſchiebt das
Bild recht weſentlich zugunſten des Rechtsblocks wie der
Sozial=
demokraten und zum Nachteil der Pilſudſki=Anhänger und der
verſchiedenen jüdiſchen Parteien. Von 626 000 Wahlberechtigten
haben 329 000 ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung
be=
trug 65,5 Prozent. 66 578 Stimmen ſind für ungültig erklärt
wor=
den. Es ſind dies faſt durch veg die auf die don der Wahlbehörde
für ungültig erklärte kommuniſtiſche Liſte abgegebenen Stimmen.
Von den gültigen Stimmen wurden abgegeben für die vereinigten
Rechtsparteien zirka 119000, für die Sozialdemokraten 72 000,
für die Pilſudſki=Anhänger 50 000, für den Vereinigten jüdiſchen
Block 39 000 und für den jüdiſchen „Bund” 20000 Stimmen.
Der neue Stadtrat wird demnach folgende Zuſammenſetzung
haben: Vereinigter Block der Rechten 47 Mandate,
Sozialdemo=
kraten 28 Mandate, Pilſudſki=Anhänger 16 Mandate, Nationale
Arbeiterpartei zwei Mandate. Auf die übrigen Parteien
ent=
fallen 27 Mandate, das ergibt zuſammen 120 Mandate.
Vom Tage.
Die Landtagswahlen in Mecklenburg ergaben eine
tarke Abnahme der Völkiſchen, während anſcheinend der
Wirtſchafts=
partei neue Sitze zugekommen ſind. Auch die Kommuniſten haben
Ein=
bußen erlitten.
An amtlicher Berliner Stelle wird eine Ententedemarche
wegen der Oſtbefeſtigungen dementiert.
Zur Wiederaufnahme der franzöſiſch=ſpaniſchen
Tangerverhandlungen, trifft in dieſen Tagen der ſpaniſche
Delegierte in Paris ein.
Nach Meldungen aus Konſtantinopel haben ſeit dem 12. Mai, dem
Tage der Hausſuchungen bei der „Arcos”, keinerlei engliſche
Schiffe mehr den Bosporus in der Richtung auf das
Schwarze Meer paſſiert.
In Santiago de Chile unternahm die Polizei eine Razzia
gen die dortigen kommuniſtiſchen Verbände und
beſchlagnahmte viel belaſtendes Material. Etwa 100 Perſonen wurden
verhaftet.
Die öffentliche Volkszählung in Japan weiſt eine
Vermehrung der Bevölkerung Japans ſelbſt, alſo ohne
die Kolonien, um mehr als eine Million Einwohner
m Jahre 1926 auf. Die Geſamtbevölterung überſteigt 60
Millio=
nen. Die Sterblichkeit iſt im Vergleich zu 1225 ſchwächer, der
Geburten=
zuwachs höher.
des Sudetendeutſchtums.
Eine Verbrüderungskomödie zwiſchen deutſchen und
tſchechiſchen Sozialdemokraten.
Von unſerem E=Korreſpondenten.
Prag, 23. Mai.
Die ſeit längerer Zeit zwiſchen der tſchechiſchen und der
deutſchen ſozialdemokratiſchen Partei laufenden Verhandlungen
zur Erzielung einer ſozialdemokratiſchen Einheitsfront im
Pra=
ger Parlament haben auf dem dieſer Tage in der Badeſtadt
Teplitz=Schönau abgehaltenen diesjährigen Parteitag der
deut=
ſchen Sozialdemokraten Ausdruck in einer Art Treugelöbnis
ge=
funden, das die Führer der deutſchen Gruppe mit einem
Reprä=
ſentanten der tſchechiſchen Bruderpartei wechſelten und das in
der gegenſeitigen Verſicherung der unbedingten Ziel= und
Kampfgemeinſchaft der Genoſſen beider Lager gipfelte.
Nichts=
deſtoweniger erſcheint die Annahme verfehlt, als wäre die
Teplitzer Verbrüderungsſzene der Auftakt einer friedlichen
An=
näherung der zahlenmäßig ſehr bedeutenden ſozialdemokratiſch
orientierten Bevölkerungsſchicht beider Nationen, denn die
Aus=
führungen der Hauptredner auf dem Parteitag haben
unzwei=
deutig dargetan, daß es ſich bei der angeſtrebten Verbrüderung
lediglich um eine Aktion im Sinne des
ſozialdemo=
kratiſchen Klaſſenprogrammes handelt, mit anderen
Worten, daß nach Anſicht der leitenden Funktionäre nur auf
ſ ozialiſtiſcher Baſis die Annäherung der beiden
Grup=
pen erfolgen kann, alſo unter beſonderer Betonung des
Klaſſen=
charakters. Daraus geht hervor, daß deutſche und tſchechiſche
Sozialdemokraten keineswegs gemeinſam daran arbeiten werden,
den Kampf um den Völkerfrieden aufzunehmen, bzw. um die
tſchechiſch=deutſche Ausſöhnung, ſondern ihre internationale
Ver=
brüderung dazu benützen werden, um gegen die tſchechiſch=deutſche
bürgerliche Koalition ſcharf zu machen. In keiner Weiſe haben
die mit bemerkenswerter Begeiſterung gehaltenen Reden auf dem
Parteitag den Beweis erbracht, daß es fich den zwei Gruppen
um eine nationalpolitiſche Annäherung handeln würde; nur auf
ſozialiſtiſcher Grundlage ſoll ſich die Ausſöhnung vollziehen.
Vor nicht allzu langer Zeit hat der Führer der deutſchen
Sozialdemokraten in der Tſchechoflowakei die Forderung
ver=
treten, der künftigen gemeinſamen parlamentariſchen Arbeit ein
lares Nationalitätenprogramm zugrunde zu legen; er iſt auf den
ſchärfſten Widerſtand der tſchechiſchen Sozialdemokraten geſtoßen,
die auf die Politik der tſchechiſch=deutſchen Regierungskoalition
hinweiſen und ein Nationalitätenprogramm als unnötig
bezeich=
neten. Die Folge dieſer Ablehnung war eine deutliche
Verſtim=
inung unter den deutſchen Sozialdemokraten, die aber offenbar
inzwiſchen erheblich abgenommen zu haben ſcheint, denn auf dem
Teplitzer Parteitag ergab ſich eine ſeltene Uebereinſtimmung der
Anſichten über die nationale Frage, deren Bagatelliſierung
deut=
ich beweiſt, wohin der Weg der zwei Bruderparteien führen ſoll.
Die Teplitzer Verbrüderung muß danach als ein neuer Beweis
für die nationalpolitiſche Zerriſſenheit bezeichnet werden, unter
der das Sudetendeutſchtum leidet, denn die Tſchechen ſind
wahr=
ſcheinlich vorſichtig genug, nicht weiter gemeinſam zu gehen, als
bis zu dem Kreuzungspunkt, an dem ſie zur Ueberraſchung ihrer
deutſchen Mitläufer zur alltſchechiſchen Koalition abſchwenken,
die ihnen, wie ſich gezeigt hat, viel beſſer behagt hat als eine
Solidarität mit den deutſchen Genoſſen.
Ruſſiſch=amerikaniſche Annäherung
in Genf?
Anleiheverhandlungen und ihr Dementi.
* Genf, 23. Mai. (Priv.=Tel.)
Aus Moskau wird gemeldet: Nach Aeußerungen von
ameri=
kaniſcher Seite verlaufen die Beſprechungen zwiſchen den
ameri=
kaniſchen und den ruſſiſchen Vertretern in Genf zur beiderſeitigen
Zufriedenheit. Der amerikaniſche Vertreter Robinſon, der
be=
kanntlich einen Sitz im Verwaltungsrat der Federal Reſerve Bank
hat, äußerte u. a., daß die Reiſe des ruſſiſchen Bevollmächtigten
Sokolnikow nach Amerika ſich ſehr wohl ermöglichen laſſe. Das
anfänglich Sokolnikow verweigerte amerikaniſche Einreiſeviſum
oll nun doch ausgeſtellt werden. In den Beſprechungen in Genf
wurden von Sokolnikow in der Hauptſache nachſtehende Fragen
berührt: 1. Die Möglichkeiten der Tätigkeit des amerikaniſchen
Kapitals in ruſſiſchen Konzeſſionen. 2. Die amerikaniſche
Waren=
anleihe für die Sowjetregierung. 3. Liquidation der ruſſiſchen
Schulden an Amerika durch Vergebung von Konzeſſionen an
amerikaniſche Unternehmungen.
Zu bemerken iſt, daß angeſichts der Weigerung einiger
euro=
päiſcher Induſtrien, mit dem amerikaniſchen Kapital in der
Sowjetunion zuſammenzuarbeiten, die Sowjetregierung ſich be
reit erklärt hat, mit dem amerikaniſchen Kapital auf dem
Welt=
markt in beſtimmter Richtung zuſammenzugehen, d. h. wohl vor
allem auf dem Gebiete des Erdöls, des Getreides, und der
Elek=
trowirtſchaft. Die Sowjetregierung verlangt einen Warenkredit
m Betrage von 100 Millionen Dollar auf mindeſtens ſechs Jahre
zu geringem Zinsſatz. Zur Klärung der Sitnation begibt ſich
Robinſon nach Moskau, um in Rußland die Arbeitsmöglichkeiten
für das amerikaniſche Kapital zu prüfen.
Es verlautet, daß Robinſon ſeinen Einfluß geltend gemacht
habe, um den Konflikt zwiſchen der Sowjetregierung und
Harri=
man beizulegen. Aeußerungen von Sokolnikow zufolge iſt der
Konflikt beigelegt worden. Die Sowjetregierung werde mit
Harri=
man ein neues zufriedenſtellendes Abkommen treffen. Die
Sow=
jetregierung habe bereits gegenüber Harriman recht erhebliche
Zu=
geſtändnifſe gemacht, die ſich auf die Lage des Weltmarktes
aus=
wirken werden. Das Verhältnis zwiſchen Amerika und der
Sowjetunion hat in Genf eine bedeutende Förderung erfahren,
wird jedoch erſt nach der Reiſe der Amerikaner nach Rußland be
ſtimmtere Formen annehmen können. In dieſer Beziehung iſt
auch die Reiſe Sokolnikows nach Amerika von nicht geringer
Bedeutung.
Die amerikaniſche Delegation in Genf erläßt ein in
außer=
ordentlich ſcharfen und kategoriſchen Ausdrücken gehaltenes
De=
menti der Meldungen, die von Unterhandlungen zwiſchen den
amerikaniſchen Delegierten oder Sachverſtändigen und ruſſiſchen
Delegierten hinſichtlich des Abſchluſſes von Anleihen oder eines
Kredits wiſſen wollten. Das Dementi erklärt, daß, ſoweit die
amerikaniſche Delegation überhaupt Kenntnis erlangt habe, in
Genf zwiſchen amerikaniſchen und ruſſiſchen Staatsangehörigen
keinerlei derartige Verhandlungen geführt worden ſeien.
Gegen=
über den ſehr beſtimmt auftretenden Gerüchten, die von ſolchen
Verhandlungen wiſſen wollten, verſucht man hier vielfach, das
Dementi zu interpretieren, aber man geſteht ziemlich allgemein zu
daß es beinahe jede Möglichkeit ausſchließt, inſofern man ihm
überhaupt glauben will.
Gerüchte um die deutſch=franzöſiſchen
Handelsvertragsverhandlungen.
flottf
Berlin, 23, Mdi.
Das franzöſiſche Handelsminiſterium läßt eine Nachricht ver
breiten des Inhalts, die ſeit einigen Wochen ruhenden
Verhand=
lungen über den endgültigen deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrag
würden morgen nachmittag um 4 Uhr im Handelsminiſterium
wieder aufgenommen werden. Da die deutſche
Wirtſchaftsdele=
gation ſich nicht in Paris befindet und auch vorerſt deren
An=
kunft in Paris nicht angekündigt iſt, entſpricht dieſe Nachricht
nicht den Tatfachen. Auch ohne die Anweſenheit der deutſchen
Unterhändler findet auf diplomatiſchem Wege, wie bereits
wie=
derholt berichtet, von Zeit zu Zeit eine Fühlungnahme mit dem
franzöſiſchen Handelsminiſterium ſtatt, indes iſt unter den
ge=
gebenen Umſtänden auch nicht unwahrſcheinlich, daß nach
Rück=
kehr des Miniſterialdirektors Serruys aus Genf ein derartiger
Kontakt ſtattfinden werde. Das bedeutet aber nicht die
defini=
tive Wiederaufnahme der Verhandlungen, die ja zum Teil eine
Unterbrechung erfahren haben wegen der noch nicht geklärten
Aufnahme, die das franzöſiſche Parlament dem neuen Zolltarif
bereiten wird.
Frankfurter Feſte.
Die Sommerkönigin.
War es ein Skandal oder eine Heiterkeit? Beides wohl,
aber im Hinblick auf den poſitiven Verlauf doch mehr eine
Heiterkeit!
Der Feſtſaal des Zoologiſchen Gartens war bis zum letzten
Platz beſetzt, um die Frankfurter Sommerkönigin
1927 zu wählen. Schöne Mädchen in Fülle, geſpannte Augen
ringsum! „Das Publikum entſcheidet!” verſprachen die
Ankün=
digungen und das Programm; beim Eintritt wurde jedem
Teil=
nehmer ein Stimmzettel in die Hand gedrückt. Eine Jury,
welcher Maler Ahrle, Julius Dewald, Dr. Laven, Gg.
Leng=
bach, M. Mohr, M. Schürmeyer angehörten, ſollte eine
Vor=
prüfung vornehmen; dann ſollte das Publikum die endgültige
Wahl treffen. Ueber hundert ſchöne Mädchen erſchienen in
Gruppen auf der Bühne einmal, mehrmals vor der Jury, die
immer weitere Ausſcheidungen vornahm. Auf dieſe Weiſe ſahen
auch die wahlberechtigten Beſucher die hübſchen Bewerberinnen
und konnten ſich ihr Urteil bilden. Unter den zehn Schönſten,
die die Jury vorſchlug, ſollte das Publikum die Königin wählen.
Nach langen Vorprüfungen erſchienen die zehn
Kandi=
datinnen der Jury auf der Bühne. Es wurde ſtill und ſtiller
im Saal; man wartete; man fah ſich erſtaunt an, und nun
voll=
zog ſich ein toahrhaft ſeltſames Ereignis: ohne daß irgend eine
Verſtändigung ſtattgefunden hatte, erhob ſich gleichzeitig von allen
Tiſchen, vom Saale wie von den Ealerien immer ſtärker und
ſtarker der Ruf: „Die Schwarze! Die Schwarze!‟ Der Ruf
cwoll zum Sturm an, und als man im Hintergrunde des
Saales das ſchöne Mädchen im ſchwarzen Kleid mit der
ein=
fechen roten Blume entdeckte, wurde es von den Nachbarn auf
den Tiſch gehoben, und der Rieſenſaal brachte ihm eine
Hul=
digung dar, wie ſie begeiſterter nicht vorzuſtellen iſt.
So hatte ſich das Merkwürdige vollzogen: während auf der
Bühne ein Operettendirektor, ein Schauſpieler, ein Maler und
andere Sachverſtändige ihre Plus= und Minusſtriche machten,
hatte dieſes eine Mädchen, das ſie ausſchließen wollten, Augen
und Herzen der tauſend Wähler im Saale gewonnen. Gewonnen
durch ſeine feinen, ebenmäßigen Züge, ſeine ſchöne, vollſchlanke
Geſtalt, gewonnen durch ſein beſcheidenes, zurückhaltendes Weſen!
Nun hätte das Komitee, das durch den Theater=Agenten
Schwalbe vertreten wurde, die Lage retten können, wenn es
dieſes Mädchen als Nummer 11 in die engere Wahl
aufgenom=
men hätte. Als es dies ablehnte, kam es zu einem Skandal,
wie er wohl noch nie in dem altehrwürdigen Frankfurter Zoo
erlebt wurde; ein ohrenbetäubender Lärm mit Pfiffen und Pfui=
Rufen durchtobte minutenlang den Saal. Dann wurde die
Er=
wählte auf einen hochgeſtellten Stuhl gehoben, die Wahlzettel
flogen ihr von allen Seiten zu, und im Triumph wurde ſie als
die Königin durch den Saal getragen!
Dieſem Sturm war das Komitee nicht mehr gewachſen. Die
Jury verließ ihre Plätze und ließ verkünden, daß der Geldpreis
von dreihundert Mark den Blinden geſtiftet und die anderen
Baben unter die übrigen zehn Mädchen verteilt werden ſollten.
Die Erwählte des Volkes aber iſt Roſe Schmidt. Sie
iſt kein Revue=Girl, ſondern ein einfaches Mädchen aus dem
Bürgerſtand. Sie arbeitet auf einer Frankfurter Bank und hat
ſelbſt kaum gehofft, den Preis zu gewinnen. Sie iſt die
Frank=
furter Sommerkönigin 19271
Für die Erkennung der Volksſeele war das nächtliche Feſt
nicht ohne Wert.
II.
„Allotria”
Friedlicher verlief das Frankfurter Familienfeſt, zu dem die
Uraufführung von „Allotria” im Schauſpielhaus ſich
ge=
ſtaltete.
Toni Impekoven, der Schauſpieler, und Carl Mathern,
der Schriftſteller, ſind die Verfaſſer. Sie hatten die beliebteſten
Kräfte des Schauſpielhauſes in den Dienſt der Sache geſtellt, ſo
vor allem Toni Impekoven ſich ſelbſt, ferner Mathilde Einzig,
Fritz Odemar, Aida Stuckering, Kundry Siewert und andere.
Das war eigentlich das Weſentliche und Schöne des Abends:
Frankfurt, freier von der Fülle parlamentariſcher und ſonſtiger
Ausſchüſſe als andere Städte, wechſelt nicht die Intendanten,
Dramaturgen und Schauſpieler wie die Breeches. Es bilden ſich
zwiſchen den Künſtlern und den Theaterbeſuchern dauernde
Freundſchaften, die auch nicht durch politiſche Extratouren und
andere hölzerne Angelegenheiten gefährdet werden. Bühne und
Pudlikum ſind ein Herz und eine Seele. Bieten die Künſtler
eine ſo eigene Angelegenheit wie dieſes „Allotria”, ſo iſt von
vornherein eine warme, wohlige Atmoſphäre vorhanden.
Denn eine eigene Angelegeuheit der Künſtler iſt der
Poſſen=
zauber „Allotria”, allein geſtellt auf den ſpieleriſchen Uebermut
der Mitwirkenden. Eine Handlung hat die Poſſe kaum. In
einer Landvilla iſt der Mann ſozuſagen die Frau des Hauſes
und beſorgt Küche und Haushalt, während die Frau das
Ge=
ſchäft in der Stadi führt. Dazwiſchen finden ſich zahlreiche
Be=
ſucher ein, die den tollſten Unfug verüben. Es wird getanzi
gemimt, geſungen, an den Wänden hochgeklettert, nach Rundfunt
gemenſendiekt. Man ſieht die elegante Aida Stuckering,
man ſieht die beweglichen Charleſton=Füße von Kundry
Sie=
wert, man ſieht die muſikaliſche Hertha Schwarz. Als
luſtigſte Partner ſtehen ihnen Fritz Odemar, Franz
Schnei=
der und Arthur Simon zur Seite. Ueber allen ſchwebt der
löſtliche Humor von Toni Impekoven, Mathilde Einzig
und Lola Mebius, unterſtützt durch eine waſchechte
Pallen=
berg=Kopie von Theodor Danegger. Neue Schlager von
Rudolf Nelſon klingen wirkungsvoll dazwiſchen, ſo daß man in
verſtändnisvoller Anſpielung an den letzten „Bonaparte”
zu=
ſtimmend die zur Ruhe mahnenden und beruhigenden Worie
vernimmt:
„Unruh breitet ſich nicht aus,
Haſt du „Allotria” im Haus!”
*Zum fünfzigſten Geburtstag
des Dichters Heinrich Gutberlet.
Heinrich Gutberlet begeht am 24. Mai ſeinen 50.
Geburts=
tag. Er trat als junger Student das erſte Mal an die Oeffenk
lichkeit mit ſeinem „Feuerruf”. Auch ſeine Gedichte über
Bis=
marck und ſeine Kriegslieder ſind dann weiten Kreiſen bekann.
geworden. Sein fruchtbarſtes Schaffen liegt jedoch auf dem
Ge=
biete deutſcher Lyrik. Trotz ſehr ſchwerer Erlebniſſe iſt er innele
lich immer jung geblieben, ſteht auch heute noch mitten in de”
bewußt deutſchen Jugendbewegung. So klingen denn die Fugenen
das Erlebte in der Natur und ſeine große Heimatliebe imme.
wieder an in ſeinen Gedichten, die meiſt ihren Komponiſten 9e
unden haben und nun als Lieder lebendig geworden ſind. Seine
Oſtmarkenlieder dürften z. B. im Verein fürs Deutſchtum i.
Ausland (V. D. A.) bekannt ſein, deſſen Vorſtand er angeh9!”
Seine Dichtungen ſind in mehreren kleinen Bänden erſchiene‟
wie z. B. „Bunte Saat”, „Heilige Stunde‟, „Das große Erleben
„Ausgewählte Gedichte” uſw. Gerade das letzte Büchlein mocie
ich denen empfehlen, die von ihm noch nichts kennen.
Rudolf Franke.
Nummer 143
Der Sozialdemokratiſche Parteitag.
Vorfeldgefechie in Kiel.
* Kiel, 23. Mai. (Priv.=Tel.)
Die ſozialdemokratiſchen Parteiführer in Kiel müſſen der
Tagung nicht ganz ohne Sorge entgegengeſehen haben. Sie
Haben ja ſchon wiederholt Gelegenheit gehabt, zu bemerken, wie
wie Stimmung in ihren eigenen Reihen ſich radikaliſiert. Sie
Find bei entſcheidenden Abſtimmungen in der Minderheit
ge=
blieben, und die Parole zur hemmungsloſen Oppoſition, wie ſie
etzt der Reichstagspräſident Loebe ausgegeben hat, wird zwei=
Cellos dem linken Flügel neue Kräfte zuführen. Hermann Müller
ind Wels haben ſich deshalb Mühe gegeben, bereits in den
erſten Stunden den Parteitag möglichſt feſtzulegen, um zu ver=
Hindern, daß er Beſchlüſſe faßt, die auch auf die Stellung der
Sozialdemokraten in Preußen ungünſtig einwirken können. Beide
ehnen eine Oppoſition um jeden Preis ab. Es iſt aber doch
eine ſtarke Verſchiebung, wenn Hermann Müller behauptet, daß
Die Sozialdemokraten von der Regierungsbildung im Reich
aus=
geſchloſſen ſeien. Im Gegenteil, ſie haben ſich ſeit Jahr und
Tag immer wieder verſagt. Das Zentrum hat ſich ehrlich Mühe
gegeben, die Sozialdemokraten zu gewinnen, es hat ſich
jedes=
ral einen Korb geholt. Die Sozialdemokraten ſind alſo allein
waran ſchuld, wenn das Zentrum ſchließlich Anſchluß nach rechts
uchte. Ebenſo merkwürdig berührt es, wenn Otto Wels
neuer=
wings das Märchen von der Gefährdung der Republik aufbringt.
Die deutſche Arbeiterſchaft, ſo ſagt er, ſolle in der einen Hand
vie Kelle, in der anderen Hand das Schwert führen. Das
wider=
pricht ſachlich gerode, den wiederholt von ſozialdemokratiſcher
Seite getroffenen Feſtſtellungen, daß eine ernſtliche Gefährdung
wer Republik nicht zu befürchten ſei.
*
Aus den Eröffnungsanſprachen des ſozialdemokratiſchen
Warteitages iſt hervorzuheben, daß der Vorſitzende der
Reichs=
agsfraktion, Hermann Müller=Franken, die grundſätzliche
Be=
reitwilligkeit der Sozialdemokratie ausſprach, die
Mitveraut=
wortung zu übernehmen. Er bezeichnete den Streit als müßig,
ob in der Sozialdemokratie der Sozialismus oder die
Demo=
tratie an erſter Stelle zu ſtehen habe und erklärte, daß die Partei
ſoemokratiſch und ſozial ſein müſſe.
Unter den Ausländern, die Begrüßungsanſprachen hielten,
gefand ſich der in Paris lebende ausgewieſene Italiener
Mo=
ſeigliani, der gegen den Fascismus Muſſolinis ſprach.
Mo=
ſeigliani beſchwor die deutſchen Arbeiter, den Kampf gegen die
dasciſtiſche Diktatur mit allen Mitteln aufzunehmen. Das
fas=
äiſtiſche Gift wirke anſteckend und habe bereits in England
Ein=
ang gefunden. Das neue engliſche Gewerkſchaftsgeſetz ſei auf
em Urgrund muſſoliniſchen Fasciſtentums entſtanden.
In der heutigen Sitzung berichtete Abg. Wels über die
Organiſation der Partei und verweilte länger bei der Beſpre=
GGung der Aktion des Volksentſcheides über die Frage der Fürſten=
I.bfindung, die in der „Partei viel Kritik gefunden habe,
haupt=
ſächlich wegen des Zuſammengehens mit den Kommuniſten.
Wels begründete dieſes Zuſammengehen, aus der damaligen
Bwangslage, die ſich auch für die Landtagsfraktion bei der
ſtill=
hweigenden Billigung des Vergleiches mit den Hohenzollern
argab. Die preußiſche Regierung mit Braun an der Spitze habe
ieſem Vergleich als dem kleineren Uebel zugeſtimmt. Zum
ſEichſiſchen Konflikt bemerkte der Redner, die Altſozialiſten hätten
ſäch immer weiter von der Partei und ihren Grundſätzen
ent=
ſernt, wie ihr Verhältnis zum Jungdeutſchen Orden zeige. Daß
der Streit auf Sachſen beſchränkt bleibe, ſei ein gutes Zeichen
ſür die Geſchloſſenheit der Partei. Vielfach ſei in der Partei
eäne Ueberorganiſation entſtanden. Die Parteiwerbetätigkeit
ſei zweifellos durch die Arbeit für das Reichsbanner
einge=
ſthränkt worden. Es ſei jetzt Zeit, Soll und Haben wieder
aus=
zuigleichen. Im Reichsbanner müſſe ſich mehr der Gedanke
durch=
ſetzen, daß der Schutz der Republik nur durch die Zuführung der
Reichsbannerorganiſation zu den politiſchen Organiſationen der
wepublikaniſchen Parteien wirkungsvoll gefördert werde. Wels
ſwrdert die unbedingte Aufrechterhaltung der Neutralität der
Gewerkſchaften. Der Anregung, im kommenden Wahlkampf einen
greußiſchen Parteitag abzuhalten, ſtimmte er zu. Nachdem das
Reichsbanner jetzt konſolidiert ſei, müſſe der Kampf der
Sozial=
demokraten mit der Kelle in der einen und dem Schwert in der
anderen Hand geführt werden.
Den Schluß der Ausführungen bildete eine
Auseinander=
ſetzung mit den Kommuniſten, die einen Vergiftungsprozeß
durch=
machten, deren Suggeſtivkraft ſchon wegen des rollenden Rubels
*Wiener Kunſt und Theater.
Im Burgtheater ging ſoeben Werfels ſechsaktige
dramatiſche Legende „Paulus unter den Juden” in
SSzene. Es iſt des Dichters perſönliche Abrechnung mit ſeinem
ASolk. Nicht immer gelingt es ihm, das ſachliche Intereſſe des
PSublikums an dieſer ſeiner perſönlichen Angelegenheit
wachzu=
halten. Den jüdiſchen Zuhörern vermag er wohl durch
Schilde=
ming der Zuſtände im Jeruſalem des erſten nachchriſtlichen
Jahr=
hunderts zu intereſſieren, den chriſtlichen feſſelt vor allem die
(Seſtalt des Paulus und ihre Entwicklung. Nicht Schaul, der
Nrude, ſondern der bekehrte Paulus iſt für ihn ſelbſtverſtändlicher
Ausgangspunkt. Für Werfel iſt er aber Endpunkt einer, ja zum
Teil ſeiner eigenen, Entwicklung. Die geiſtige und religiöſe
Zer=
mſſenheit in Jerufalem nach dem vollbrachten Mord auf
Gol=
gmtha, der alle irgendwie ängſtigt, quält und bedrückt und ſie in
die verſchiedenſten Lager treibt, iſt Hintergrund des dramatiſchen
(Seſchehens. Zeloten und korrekte Erfüller des Geſetzes ſtreiten
heeftig und unfruchtbar gegen milde Philoſophen und abgeklärt
Tetrachtende. Sie alle aber eint Zorn und Furcht den römiſchen
Unterdrückern gegenüber, eint vor allem der Glaube an die
heilige Thora. Dieſes Geſetzesglaube macht ſie ſchließlich alle
zu: Gegnern des Paulus, zu wild empörten Fanatikern die einen,
zur ſtill warnenden Mahnern die anderen. Aber ſelbſt der Edelſte
umter ihnen, Rabban Gamaliel, einſt der Lehrer Schauls in der
Söynagoge, will den dreifachen Frevel von Sabbatſchändung
Dempelbefleckung und Mord auf ſich nehmen, als Paulus nach
ſü iner Anſicht die Thora ſchmäht und den alten Bund für
be=
enidigt erklärt. Paulus ſteht allein, die Jünger, die ihn umgeben,
tureten, an Zahl klein, an Bedeutung weit hinter ihm zurück. Er,
eun Eiferer ſchlechthin, ein Beſeſſener des Heiligen Geiſtes, der
im ihm lebt und aus ihm redet. So verkündet er den Blinden
die Kraft des neuen Bundes, das Evangelium der Liebe, das
ſuner Mord auf Golgatha erweckt hat. Er ſelbſt ganz Flamme,
Alamme das, was er ſagt und wie er es ſagt. Der Jude Paulus
ſeht ſein eigen Volk mit Blindheit geſchlagen, der Chriſt Paulus
neill die harten, kalten Seelen ſeiner Brüder retten zu dem neuen
9zund der Liebe — ſie wollen nicht folgen, und Rom kommt über
ſie und zerſtört Tempel und Stadt.
Abrechnung des Dichters mit ſeinem Volk? — Gewiß. Aber
daoch auch mehr, da uns alle das Werk erfaßt: Glaubwürdige
Dar=
ſtellung des Schaul=Paulus, der, über ſein Volk hinaus, den
amderen Nationen das Heil verkünden wird. Glaube an eigene
Dienstag den 24 Mai 1927
aber doch nicht zu unterſchätzen ſei. Mit allen Mitteln müſſe
erſtrebt werden, alle noch in anderen Parteien befindlichen
Ar=
beiter für die Sozialdemokratie zu gewinnen. „Die Zeit iſt
günſtig, nützen wir dieſe Gunſt der Zeit.”
Die Mecklenburgiſchen Landtagswahlen.
Schwerin, 23. Mai.
Nach der letzten Auszählung iſt das vorläufige Ergebnis der
Sozialdemokraten 121 196 (20 Sitze), Deutſchnationale 64 804 (11),
Völkiſche 17 231 (3), Deutſche Volkspartei 23 754 (4), Kommuniſten
15 672 (3), Wirtſchaftspartei 32 496 (5), Demokraten 8715 (1),
Mieter 9848 (2), Nationalſozialiſten 5473 (0), Am Endergebnis
fehlen noch einige kleinere ländliche Bezirke. Man nimmt an,
daß die Wirtſchaftspartei und auch die Demokraten noch je ein
Mandat erhalten werden.
*
Aus Schweriner parlamentariſchen Kreiſen erfahren wir: „Die
Frage der Regierungsbildung nach den Neuwahlen in
Mecklen=
burg=Schwerin iſt noch ſehr umſtritten. Eine Linksregierung aus
Sozialdemokraten, Demokraten und der Gruppe für
Volkswohl=
fahrt würde, wie im vorigen Landtag wieder von den
Kommu=
niſten abhängig ſein. An Hand der in dieſer Richtung
ge=
machten Erfahrungen wird man aber wohl verſuchen, ohne die
Kommuniſten auszukommen. Für ein Kabinett der vier
bürger=
lichen Parteien fehlen die parlamentariſchen Grundlagen. Als
einzige Möglichkeit käme eine ſogenannte große Koalition in
Be=
tracht, für die auch die zur Linken zu rechnende Gruppe für
Volks=
wohlfahrt zu haben ſein wird. Die Sozialdemokraten ſind offiziell
an die Deutſche Volkspartei noch nicht wegen Bildung einer
Re=
gierung der großen Koalition herangetreten. Bei den
Sozial=
demokraten beſteht aber zweifelsfrei nach den mit den
Kommu=
niſten gemachten Erfahrungen der Wunſch, Verhandlungen über
die Bildung eines ſolchen Kabinetts anzuknüpfen.
Bevorſiehende Erhöhung der Beamtenbeſoldung.
Berlin, 23. Mai.
Am 23. Mai hat ſich, wie wir erfahren, der Vorſitzende der
Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei, Reichsminiſter
a. D. Dr. Scholz, in Begleitung des Abgeordneten Morath zum
Reichsminiſter der Finanzen, Dr. Köhler, begeben, um im
Auf=
trag der vollsparteilichen Reichstagsfraktion die Forderung zu
unterbreiten, die Beſoldungsvorlage für die Reichsbeamtenſchaft
den geſetzgebenden Körperſchaften ſo zeitig vorzulegen, daß ſie
am 1. Juli in Kraft treten kann. Der Reichsminiſter Dr. Köhler
erklärte ſich bereit, das Vorgetragene im Kabinett zur Sprache
zu bringen. Es iſt zu erwarten, daß er nach dem
Wieder=
zuſammentritt des Reichstags eine bindende Erklärung des
höhte Beſoldung gewährt werden ſoll, abgeben wird.
Amtsantritt des neuen ſpaniſchen Geſandten
für Berlin.
Don Fernando Eſpinoſa de los Monteros,
der neue ſpaniſche Geſandte für Deutſchland, iſt ſoeben aus
Madrid abgereiſt, um ſeinen neuen Poſten in Berlin anzutreten.
Seite 3
11. Jahreskongreß
der Völkerbundsligen in Berlin.
Wovon man im Vö.keibund nicht gerne ſpricht.
* Berlin, 23. Mai. (Priv.=Tel.)
In den nächſten Tagen wird in Berlin der 11. Jahreskongreß
geſtrigen Landtagswahlen in Mecklenburg=Schwerin folgendes: des Verbandes der Völkerbundsgeſellſchaften ſtattfinden. Damit
hat der Verband erſtmals den Weg nach Berlin gefunden. Etwa
35 Staaten werden vertreten ſein, darunter auch die Vereinigten
Staaten von Nordamerika. Namhafte Politiker und
Parlamen=
tarier aus aller Welt werden zuſammenkommen, um ſich darüber
zu unterhalten, was man völkerbundsamtlich in Genf nicht
aus=
ſprechen darf. Es iſt zu begrüßen, daß ſich dieſer Kongreß
ein=
gehend mit den Minderheitsfragen beſchäftigen wird.
So wird u. a. endlich ſeinmal die Südtiroler Frage
be=
handelt werden, was umſo bedeutſamer erſcheint, da dieſe
An=
gelegenheit bereits mehrfach auf der Tagesordnung der
Minder=
heitskommiſſion geſtanden hat, jedoch immer wegen des
Wider=
ſtandes gewiſſer Delegationen abgeſetzt werden mußte. So erſt
auf der letzten Tagung der Minderheitskommiſſion des
Weltver=
bandes der Völkerbundsgeſellſchaften in Brüſſel im Februar dieſes
Jahres. Den deutſchen Vertretern gelang es jedoch, damals
durchzuſetzen, daß die Südtiroler Frage endgültig auf die
Tages=
ordnung der Berliner Jahreskonferenz geſetzt wurde. Es ſind
heute bereits ſchon Anzeichen dafür vorhanden, daß die
italie=
niſchen Vertreter den Verſuch unternehmen werden, auch diesmal
die Abſetzung der Angelegenheit durchzudrücken. Die deutſche
Delegation, die von dem Grafen Bernſtorff geführt wird und der
u. a. Prof. Hoetzſch, Prälat Kaas, Freiherr von Rheinbaben, Graf
Montgelas und Dr. Hans Simon angehören, wird gegen die
weitere Vertagung der Beratung der Südtiroler Frage ſchärfſten
Einſpruch erheben.
Der Kongreß wird ferner eine neue Verfahrensordnung in
Minderheitsfragen beim Völkerbund beraten. Es bietet ſich für
ihn ein recht fruchtbares Feld. Sind doch die
Deutſchenver=
folgungen in Oberſchleſien noch in unmittelbarſter
Er=
innerung. Man wird ſich hoffentlich recht eingehend über die
Vorgänge in Rybnik unterhalten. Ob jedoch die von dem
Kongreß vorgeſchlagene Neuregelung beim Völkerbund Anklang
findet, erſcheint mehr als fraglich. Wir wiſſen alle, wie der
Völkerbund bisher Minderheitenfragen zu behandeln pflegte.
Das wird vorausſichtlich auch ſobald nicht anders werden. Nach
dem vorliegenden Entwurf der Völkerbundsligen iſt jedes
Rats=
mitglied verpflichtet, die Aufmerkſamkeit des Rates auf jede
Ver=
letzung von Minderheitenverträgen zu lenken. Nach den
gelten=
den Beſtimmungen kann ein Ratsmitglied einen ſolchen Schritt
Reichskabinetts bezüglich des Zeitpunktes, von dem an die er= unternehmen. Vom Völkerbundsrat ſoll eine Kommiſſion für
Minderheitenfragen eingerichtet werden, die alle Beſchwerden
nachprüfen muß und nicht, wie es bisher ſo oft geſchah,
unge=
prüft liegen läßt. Alle Mitglieder des Völkerbundes, jede
Geſell=
ſchaft oder Vereinigung der Minderheitengebiete und jede
öffent=
liche Organiſation und jede Geſellſchaft, die ihren Wohnſitz in
den beteiligten Staaten hat, iſt berechtigt, beim Völkerbundsrat
Beſchwerde zu führen. Bisher durfte bekanntlich der Rat
Minder=
heitenbeſchwerden nur anhängig machen. Sehr wichtig iſt das
Verlangen der Völkerbundsligen, daß das
Beweisaufnahmever=
fahren binnen kürzeſter Friſt durchzuführen iſt. Es ſoll
ver=
mieden werden, daß die Unterſuchung der Beſchwerden wie
bis=
her verſchleppt wird. Die rumäniſche Delegation hat einen
An=
trag eingebracht, nach dem die Minderheitenſchutzverträge auf alle
Staaten, die nationale Minderheiten haben, ausgedehnt werden.
Der Völkerbund hat, da mit Rumänien keine Abmachungen über
die Behandlung der Minderheiten beſtehen, auch keinerlei
recht=
liche Handhabe, Beſchwerden der Minderheiten in Rumänien
ent=
gegenzunehmen.
Ein ſchwieriges Problem, mit dem ſich die Konferenz zu
be=
ſchäftigen haben wird, iſt die Möglichkeit einer
Dezen=
traliſation des Völkerbundes. Die politiſche
Kommiſ=
ſion der Völkerbundsligen hat eine Erklärung vorgeſehen, in der
feſtgeſtellt wird, daß gegen die Bildung regionaler
Völkerbunds=
gruppen innerhalb des Völkerbundes nichts einzuwenden ſei,
zu=
mal wenn dieſe ſich zu wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit bilden.
Die letzte Entſcheidung ſoll jedoch immer bei der Vollverſammlung
des Bundes liegen.
Auch die leidige Abrüſtungsfrage wird behandelt
wer=
den. In der Liga, der überzeugte Völkerbundsanhänger
ange=
hören, wird man ſicherlich wenig erfreut ſein über das, was bei
den Genfer Abrüſtungsverhandlungen herausgekommen iſt und
die Kritik der Liga wird über dieſe Abrüſtungskomödie hoffentlich
recht ſcharf ſein. Aber das wird wenig Erfolg haben.
Miſſion beim Dichter? — Vielleicht. Wer möchte dieſen Glauben
dem verwehren, der es ſo ernſt nimmt damit? Ob freilich auch
wir an dieſe Miſſion glauben können, muß erſt des Dichters
weitere Entwicklung zeigen. Heute bleibt die Achtung vor dem
Bekenntnis und das Intereſſe am dargeſtellten Stoff.
Bei der Uneinheitlichkeit der einzelnen Szenen hat es die
Aufführung ſchwer. Frauenrollen fehlen faſt ganz. Die Männer
führen lange, inhaltstiefe und klangvolle Dialoge. So konnte
die Aufführung nicht einheitlich ſein, die Beſetzung war nur in
einzelnen Fällen getroffen. Hartmann war der Paulus
anver=
traut — was hilft, wenn er ſein Beſtes gibt, wo ſich unter den
lebenden Künſtlern kaum einer finden wird, der dieſe Rolle in
der gewaltigen Größe ihres Ausmaßes überhaupt zu ſpielen
vermag! Aslan als Gamaliel hatte es bedeutend leichter, edle
Würde und Milde zum Ausdruck zu bringen; er machte die
ſym=
pathiſche Geſtalt zum Mittelpunkt des Werkes.
Noch ſteht im Theater in der Joſefſtadt die „
Ge=
fangene”, wie in Berlin mit Helene Thimig in der Titelrolle,
auf dem Plan, daneben Hofmannsthals Luſtſpiel „Der
Schwierige” in ſeinen ſtrafferen Szenen köſtlich lebendig
ge=
macht von dem diskreten Waldau als Hans Karl Brühl und der
in ihrer Echtheit erquickenden Helene Thimig als Helene
Altenwyl. Dazu iſt ein dreiaktiges Luſtſpiel, „Der gute
Kamerad” — un perdreau de Lannée — von Triſtan
Bernard, deutſche von Stephan Hock, getreten. Der gute
Kamerad, der für den jüngeren Freund in Liebesangelegenheiten
einſpringen muß und dabei nicht allzu altruiſtiſch verfährt, iſt
Waldau, der jüngere Freund, friſch und überzeugend in jeder
ſeiner vielfach wechſelnden Eingebungen, Hermann Thimig,
das ernſthafte junge Mädchen, das ihn ſchließlich rettet uno
heiratet, Helene Thimig, die man doch lieber in herberen,
eigenwilligeren Rollen ſieht. Alle drei helfen dem
unbedeuten=
den Stück zu einem Erfolg. Seit längerer Zeit hat Rheinhardt
hier wieder ſelbſt Regie geführt — man ſpürt des Meiſters
Hand am ganzen und an manchem kleinen Einzelzug.
Das Deutſche Volkstheater erfreute kürzlich das
Wiener Publikum mit einer originellen Nachtvorſtellung —
zu=
gunſten der Geſellſchaft der Freunde der Nationalbibliothek —
durch den „Raub der Sabinerinnen”. Ueberflüſſig, ein
Wort über den lang verjährten Schwank zu ſagen, notwendig
aber, der einzigartigen Aufführung zu gedenken, in der — nach
Ankündigung — „6 Theaterdirektoren ein Publikum” ſuchten
und zur Freude der Theaterſtadt Wien die Hauptrollen ſpielten.
Blanka Gloſſy, die Urwienerin, als Dienſtmädchen, vor allem der
alte Hofrat Thimig, der — weit über den Rahmen des Stückes
und des Abends hinaus — mit ſeinem Theaterdirektor Strieſe
ein Kabinettſtück beſter Bühnenkunſt gab, das an die Zeiten der
alten Burg, denen er entſtammt, gemahnte. Daß endlich viel und
witzig improviſiert wurde, erhöhte den Reiz. Toſender Beifall,
als zuletzt Leo Slezak ſich als Hubert Mariſchka bei Strieſe=
Thimig meldet, der ihm antwortet: „Sie ſin där Mariſchka?
Dän hobch mer doch gonz onders vorgeſtellt!“ — Zurzeit
gaſtiert Moiſſi am Theater in einer ſehr gekürzten
Auffüh=
rung des „Fiesco” und im „Hamlet”. Auch eine
Erſtauf=
führung ſieht ihn hier, äußerſt paſſend, in der Hauptrolle. Es
iſt des Ruſſen Evreinoff „Komödie des Glücks”
Paraklet=Moiſſi, der gefunden hat, daß die Illuſion der
Men=
ſchen glücklicher macht als die Wahrheit, beglückt durch Illuſionen
die Bewohner einer Penſion, indem er jedem einen Schauſpieler
beigeſellt, der ihn in einer glückliche Illuſion verſetzt. So
unter=
hält der vermeintliche, joviale Militärarzt die — von Johanna
Terwin treffend geſpielte — altjüngferliche Oberlehrerin, das
vermeintliche Zimmermädchen rettet den lebensmüden
Studen=
ten vom Selbſtmord, der vermeintliche Beamte ſchenkt der kleinen
einſamen Stenotypiſtin ein erſtes Liebesglück. All das iſt nur
Spiel. „Was iſt Wahrheit?” fragt der Dichter ſelbſt; die
Ant=
wort darauf und auf die Frage nach dem Ausgang einer
Illu=
ſion bleibt es ſchuldig. Die Aufführung paßt ſich feinfühlig dem
ruſſiſchen lyriſch=träumeriſchen Charakter des Werkes an.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Als Reiſeſpezialnummer erſcheint die neue Ausgabe der
„Eleganten Welt”, die in den Artikeln „Für die Eiſenbahnfahrt”, „Für
die Autoreiſe”, „Sommerpelze‟, „Die Kunſt des Packens”. „Iſt
Reiſedreß bequem?”, Reiſen Sie im Auto?. Ihr Gepäck begleitet Sie!”
alles Wiſſenswerte für die reiſende Dame und den reiſenden Herrn
bringt. Reiche, künſtleriſche Illuſtrationen geſtalten die Artikel beſonders
inſtruktiv.
Deutſche Shakeſpeare=Woche Bochum. Der Präſident
der Sektion für Dichtkunſt an der preußiſchen Akademie zur Bochumer
Shakeſpeare=Woche. „Wilhelm von Scholz ſchrieb zur Bochumer
Woche folgenden Gruß: „Die Tat Dingelſtedts in Weimar wiederholen,
Shakeſpeares „Fünfkönigsdrama” — die Reihe von Akten, die
mit der herrlichen Expoſition Richard II. beginnen und mit der
grau=
ſigen Kataſtrophe Richard III. enden — als gewaltiges Werk
einer Woche geben, iſt eine neue Tat. In der Bewältigung des
ſich ſteigernden Rieſenwerkes der geſchloſſenen Genergtionentragödie liegt
die Bedeutung, die Größe der künſtleriſchen Tat.”
Seite 4
Dienstag, den 24 Mai 1927
Nummer 143
Die engliſch=ru ſiſche Spannuug.
Prüfung der Prcog=Ookumente im britiſchen Kabineit.
Vor der Abgabe der Negierungsertlärung.
London, 23. Mai.
Der allgemeine Eindruck in miniſteriellen Kreiſen iſt, daß
eine Aufhebung des engliſch=ruſſiſchen Handelsabkommens ſicher
und daß ein Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen mit
Mos=
kau wahrſcheinlich iſt. Ueber die Aktion, die von der Oppoſition
unternommen werden ſoll, wird erſt Mittwoch früh entſchieden
werden. Eine Antwort auf die Proteſtnote der Sowjetregierung
gegen die Razzia auf das Arcos=Gebäude iſt vorbereitet worden,
wird jedoch erſt nach der Abgabe der Erklärung im Unterhaus
abgeſandt werden. Das Kabinett hat heute vormittag in einer
Sitzung die im Arcos=Gebäude beſchlagnahmten Dokumente
ge=
prüſt und über den Wortlaut der Erklärung beraten, die der
Staatsſekretär des Innern und Chamberlain in dieſer
Ange=
legenheit morgen im Unterhaus abgeben werden. Es wird
er=
wartet, daß Chamberlain an ſeine Erklärung noch Aeußerungen
über die allgemeine politiſche Lage knüpfen wird.
Die Unentſchiedenheit im Kabinett. — Widerſtand der
engliſchen Handelskreiſe gegen einen Bruch mit Rußland
„Daily Telegraph” meldet: In beſtunterrichteten
Kreiſen wird angenommen, daß die Kriſenſtimmung
wahrſchein=
lich den vülligen Bruch mit den Bolſchewiſten herbeiführen wird.
Der diplomatiſche Berichterſtatter wendet, ſich gegen die
An=
nahme, daß ein engliſch=ruſſiſcher Bruch die Gefahr eines
ruſſi=
ſchen Angriffs für die Randſtaaten vermehren würde.
Während „Daily Mail” mitteilt, daß Chamberlain für
den Bruch mit Rußland ſei, hält „Daily News” dies nicht
für ganz ſicher. Die Unentſchiedenheit im Kabinett iſt, ſo ſchreibt
das Blatt, in der Hauptfache auf Meinungsverſchiedenheiten
über die Frage zurückzuführen, ob die ungeſetzliche Tätigkeit der
Ruſſen in England ſchwerer wiegt als die Tatſache einer
Ver=
ſchlechterung der engliſch=ruſſiſchen Beziehungen. Die Anſicht
des Foreign Office gehe dahin, daß die glücklichſte Politik für
die britiſchen Intereſſen die Vermeidung eines Bruches wäre.
„Daily Expreß” zufolge ſoll ſich das Kabinett mehr
oder weniger endgültig dahin entſchieden haben, daß die
Initia=
tive zu einem endgültigen Schritt ſowohl mit Bezug auf die
diplomatiſchen Beziehungen zu Rußland als auch den
Handels=
vertvag willkommen iſt.
„Daily Chronicle” berichtet zum Widerſtand der
eng=
liſchen Handelskreiſe gegen einen Bruch mit Rußland, es werde
darauf hingewieſen, daß der letztjährige Umſatz des Handels
zwiſchen England und Rußland 38 Millionen Pfund Sterling
betragen habe. Der Verluſt von 10 Millionen Pfund Sterliug
an Aufträgen für britiſche Fabrikanten infolge der Durchſuchu5g
der Arcos=Gebäude habe einflußreiche Konſervative davon über=
zeugt, daß ein Bruch mit Nußland vielleicht moraliſch
gerecht=
fertigt, aber wirtſchaftlich unklug wäre. Trotzdem werde
allge=
mein angenommen, daß eine Mehrheit im Kahinett für den
Bruch iſt, daß Chamberlain alſo vielleicht widerſtrebend dazu
getrieben werden wird, einen Schritt zuzugeben, den er als
einen Rückſchlag für ſeine Locarno=Politik anſieht.
Chamberlain wird über Rußland ſprechen.
EP. London, 23. Mai.
Chamberlain begab ſich heute zu einer halbſtündigen
Unter=
redung zum Premierminiſter, woran ſich eine zweiſtündige
Ka=
binettsſitzung über Rußland anſchloß. — Die Lage ſcheint nun
mehr ſo zu ſein, daß England die gegenwärtige Art der ruſſiſchen
Handelsdelegation nicht mehr länger dulden will. Im
Unter=
hauſe teilte Chamberlain mit, daß er morgen über die
Be=
ziehungen zu Rußland und das Ergebnis der Hausdurchſuchung
bei der Arcos eine Erklärung abgeben werde. Am Donnerstag
werde dem Unterhauſe Gelegenheit zu einer Debatte über die
Engliſche Politik gegenüber Sowjetrußland gegeben werden.
„Evening News” glaubt nicht an den bevorſtehenden Abbruch der
diplomatiſchen Beziehungen. Wahrſcheinlich werde ſich die
Re=
gierung mit dem Abbruch der Handelsbeziehungen begnügen, was
die Auflöſung der Handelsdelegation und die Enlaſſung der
An=
geſtellten derſelben nach ſich ziehen dürfte. Die Antwort auf die
letzte Proteſtnote der Moskauer Regierung dürfte die letzte
diplo=
matiſche Note der Londoner Regierung ſein, die nach Moskau
geſchickt werde. — Die Zeitung behauptet, daß man in
Bank=
kreiſen dieſer Entwicklung der Dinge vielfach mit Mißvergnügen
zuſehe. Die Verlegung des ruſſiſchen Golddepots von London
nach Amſterdam gebe dieſem letzteren Platze nach Anſicht der
Lon=
doner Bankiers bereits eine vermehrte Tätigkeit auf Koſten
Lon=
dons und es ſei vorauszuſehen, daß dieſe Entwickelung ſich nach
dem Bruche mit Moskau noch verſtärken werde.
Der ruſſiſche „Außenminiſter” in Paris.
Paris, 23. Mai,
Der ruſſiſche Volkskommiſſar für auswärtige Angelegenheiten,
Tſchitſcherin, der geſtern abend nach längerem Aufenthalt im
Süden in Paris eingetroffen iſt, wurde am Bahnhof von
Bot=
ſchafter Rakowſki und eiigen Beamten der Botſchaft empfangen.
Tſchitſcherin wurde heute mittag in Abweſenheit Briands, der ſich
in Cocherel in der Normandie befindet, vom Generalſekretär des
Quai dOrſay, Philippe Berthelot, empfangen. Die Unterredung
Tſchitſcherins mit dem Generalſekretär des Quai d’Orſay,
Phi=
lippe Berthelot, dauerte volle zwei Stunden. Nachher erklärte
Tſchitſcherin den Journaliſten, daß er mit Berthelot ſämtliche
Fragen beſprochen habe, die auf die Beziehungen Frankreichs und
Englands zu Sowjetrußland Bezug haben. Ueber den
eigent=
lichen Inhalt der Unterredung wolle er dagegen nichts mitteilen.
Tſchitſcherin erklärte lediglich, daß er auf ſeine frühere Abſicht,
nach London zu gehen, verzichtet habe. Er werde am Mittwoch
nach Frankfurt fahren, um dort die ſeinerzeit begonnene Kur
fortzuſetzen.
mracheng
*
Deiwewungen uber die Berſiotung
der Oſtbefeſtigungen.
Alliierte Vorſteltungen in Berlin?
Berlin, 23. Mai.
Wie mitgeteilt wird, ſind tatſächlich ſowohl in Berlin als auch
in den alliierten Hauptſtädten diplomatiſche Sondierungen über
die Frage der Zerſtörung der Oſtunterſtände im Gange. Dabei
handelt es ſich aber nur um loſe Vorbeſprechungen ohne
entſchei=
denden Charakter. Mehr iſt im Augenblick ſchon deshalb nicht
möglich,, weil der Bericht des Generals von Pawelſz über die
Beendigung der Zerſtörungen bisher noch nicht vorliegt. Die
„Times” berichtet, daß die Botſchafter Großbritanniens,
Frank=
reichs und Italiens während der allerletzten Tage freundſchaftliche
Vorſtellungen gegenüber der deutſchen Regierung über die
Frage der Oſtbefeſtigungen machten. Deutſcherſeits wird
ent=
ſchieden in Abrede geſtellt, daß irgendwie eine Demarche oder ein
Kollektivſchritt der fremden Mächte bei der Reichsregierung
er=
folgt ſei.
Dagegen iſt in den ſleißigen mündlichen Verhandlungen, die
gerade in der letzten Woche zwiſchen dem Auswärtigen Amt und
den Botſchaftern ſtattgefunden haben, natürlich auch die Frage
der Oſtfeſtngen wiederholt beſprochen wonden. Die
Reichs=
regierung hat dabei weiter den Standpunkt vertreten, daß ein
Recht der Ententemächte zu einer nochmaligen Beſichtigung nicht
vorliegt, daß ſie aber an dieſer Etikettefrage nicht unbedingt die
Verhandlungen ſcheitern laſſen will, ſich aber offiziell mit dem
Fall erft zu beſchäftigen beabſichtigt, wenn der Bericht des
Generals von Pawells ihr vorliegt. Das wird vermutlich in
den nächſten Tagen der Fall ſein.
Franzöſiſche Untat im beſetzten Gebiet.
Frankfurt, 23. Mat.
Ein dreißig Jahre altes Mädchen wurde auf dem Heimweg
von Idar nach Vollmersbach von einem franzöſiſchen Soldaten
angehalten und in einen nahen Garten geſchleppt und dort
ver=
gewaltigt, nachdem der Soldat es vorher mit einem Meſſer
ein=
geſchüchtert hatte. Der Franzoſe begab ſich dann nach
Vollmers=
bach, wurde aber von Leuten erkannt, die die franzöſiſche
Kom=
mandantur benachrichtigten. Nach Feſtſtellung der Perſonalien
wurde der Täter entlaſſen. Das Mädchen wurde in das Idaer
Krankenhaus eingeliefert.
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Nummer 143
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 24. Mai.
Der neue Kommunal=Reiſekreditbrief.
Schon ſeit einer Reihe von Jahren hat der Deutſche Sparkaſſen= und
Giroverband, dem ein Netz von rund 5000 Spar= bzw. Girokaſſen,
Kom=
nunalbanken und Zweigſtellen angeſchloſſen iſt, zur Förderung des
bar=
geldloſen Verkehrs und zur Bequemlichkeit der Kundſchaft den
Kom=
munal=Reiſekreditbrief eingeführt.
Vor kurzem iſt ein neues Briefformular eingeführt
wor=
den das durch einen beſonders kunſtvollen Untergrunddruck und eine
Reihe weiterer Sicherungsvorkehrungen noch einen erheblich geſteigerten
Schutz gegen Fälſchungen bietet als das bisherige.
Die Ausgabe erfolgt ſeitens der Ausgabeſtellen (Girozentralen
und faſt alle Sparkaſſen, Girokaſſen und Kommunalbanken) nur an ihre
eigenen Konteninhaber, deren Perſönlichkeit zweifelsfrei nachgewieſen
ſein muß. Die Höchſtſumme beträgt 5000.— Reichsmark, die
Geltungs=
dauer ſechs Monate. Die Kreditſumme wird bis zum Tage der
je=
weiligen Abhebung verzinſt.
Auszahlungen auf die Kreditbriefe erfolgen bei den gleichen
Kaſſen. Ferner ſind in allen bedeutenderen Kur= und Badeorten, auch
wo Sparkaſſen nicht beſtehen, Einlöſungsmöglichteiten geſchaffen. Auch
die meiſten deutſch=öſterreichiſchen Sparkaſſen löſen die Briefe ein,
Die Auszahlungsgebühr beträgt 1 pro Mille (in Oeſterreich 2 pre
Mille). Vorlage eines amtlichen Ausweiſes mit Lichtbild iſt
erforder=
lich.
— Ernannt wurde: am 9. Mai der Lehrer Georg Müller zu
Ranſtadt (Kreis Büdingen) zum Lehrer an der Volksſchule zu Lollar
(Kreis Gießen).
— Landesamt für das Bildungsweſen. Erledigt ſind im Kreis
Heppenheim: eine Lehrerſtelle für einen Lehrer an der evangeliſchen
Volksſchule in Neckarſteinach. Dienſtwohnung für einen
verheira=
teten Lehrer iſt vorhanden; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
Lehrer an der Volksſchule in Siedelsbrunn. Dienſtvohnung für
einen verheirateten Lehrer wird demnächſt frei; eine Lehrerſtelle ſür
einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Mitlechtern;
Wohnung iſt nicht vorhanden.
— Reichsfinanzverwaltung Landesfinanzamt Darmſtadt. Dem
Ober=
ſteuerinſpektor Schalk vom Finanzamt Worms=Stadt wurde die Stelle
eines Steueramtmanns beim Finanzamt Heppenheim übertragen.
— Heſſiſches Landestheater. Unter Leitung von
Generalmuſikdirek=
vor Joſeph Roſenſtock bringt im heutigen Beethovenkonzert
das Orcheſter des Landestheaters die Zweite und die Neunte Sinfonie
fur Aufführung. Im letzten Satz der 9. Sinfonie wirken ſoliſtiſch die
Damen Ginſter und Jacobs und die Herren Hoefflin und Hölzlin mit.
Der Chor beſteht aus dem Chor des Landestheaters und dem
Muſik=
verein, dem Städtiſchen Chor Worms, der Madrigalvereinigung
Darm=
ſtadt, ſowie Mitgkiedern der Vereinigung Darmſtädter Soliſtinnen und
des Mozartvereins. Die Aufführung beginnt um 8 Uhr und wird
gegen 9½ Uhr beendigt ſein.
Der Vorverkauf zu der am Sonntag, 29. Mai, angeſetzten und
der Miete A zugeteilten Wiederholung von Richard Wagners „Siege
ried” beginnt mit Rückſicht auf den Himmelfahrtstag bereits am
Mitt=
woch, den 25. Mai, an der Tageskaſſe des Großen Hauſes.
Roda Roda wird nach längerer Pauſe am Samstag, 28. Mai,
wieder einen Luſtigen Abend im Kleinen Haus des Heſ
Landestheaters veranſtalten. Das Programm ſieht im 1. Teil
„Schwänke und Schnurren”, im 2. Teil „Satiren und Gleichniſſe” (aus
eigenen Werken) vor. Ueber ſeinen letzten Berliner Abend ſchrieb die
Preſſe: „Roda Rodas Schwankabend war ein Feuerwerk von
Scherz=
rakten, von denen nicht eine verſagte; es ging Schlag auf Schlag,
jedes=
mal ein Schlager. Ein luſtiger Abend erſter Ordnung.
Mozortverein. Der Mozartchor feierte am Sonntag in der
Goldenen Krone” in Jugenheim das 84jährige Beſtehen des
Vereins. Eine genußreiche Wanderung führte die Sänger vom
Böllen=
falltor nach Nieder=Beerbach und von dort nach Jugenheim. Bei der
Stiftungsfeier die durch Chor= und Einzelgeſänge verſchönt wurde,
warf der Vorſitzende Profeſſor Dr. Köſer in ſeiner Nede einen Blick
auf die ruhmreiche Vergangenheit des Vereins und ſteckte die Ziele für
das kommende Jahr. Beſonderer Dank galt dem Vereinsdirigenten
Kapellmeiſter Rehbock. Es konnten elf Sängern Auszeichnungen
überreicht werden. Das Ehrenzeichen für 10jährige Mitwirkung im
Mozartchor erhielt Kaufmann Otto Heß, für 20jährige Mitwirkung
wurden geehrt: Verwaltungsoberinſpektor F. Kugler, Stadtaſſiſtent
Th. Leh und Kaufmann Paul Wildau. Das goldene Zeichen für
25 Jahre ſchmückte ſechs Mitglieder: Kaufmann Gg. Krämer,
Kauf=
mann K. Röſſel, Kaufmann W. Sallwey, Kaufmann Simon
May, Kaufmann Th. Schneider und Kaufmann J. W. Becker.
Die Trene 40jährigen Sängertums wurde durch ein neues Abzeichen
belohnt, das mit Worten herzlichen Dankes der Vorſitzende dem
Pro=
kuriſten G. Bartcky überreichen konnte.
— Jungdeutſcher. Orden e. V., Bruderſchaft Darmſtadt. Man ſchreibt
uns: Am Sonntag fand in Marburg a. d. Lahn das
Meiſterkapi=
tel der Großballei Heſſen=Naſſau=Waldeck ſtatt, an dem weit über 700
Meiſter d. H. Ordensbrüder, die an führender Stelle in der Großbailei
tehen, teilnahmen. Um 8 Uhr morgens wurde in feierlichem,
jungdeut=
ſchem Brauche das Kapitel durch den Großkomtur eröffnet. Er wies zu
Beginn auf die zu bewältigende Arbeit hin, die eine große Ausdauer
für alle Brüder vorausſetze. Es folgten alsdann Vorträge über: „Das
Weſen der Arbeiterbewegung”, Organiſation, Preſſedienſt, Finanzen,
Jugendbewegung und Wanderweſen. Nach einer kurzen Pauſe ſollte
um 12 Uhr der Hochmeiſter Artur Mahraun zu den Meiſtern der Groß
ballei ſprechen. Alles iſt in Erwartung. Da ertönt der Ruf „Achtung!”
Artur Mahraun iſt auf der Bühne erſchienen. Feſt und ſtark hallt ſein
Gruß „Treudeutfch” zu den Brüdern, und donnernd ſchallt der
Gegen=
gruß „Allewege” durch den Saal. 2 Stunden 30 Minuten ſpricht Artur
Mahraun in ununterbrochener Folge zu den Meiſtern, immer und
im=
mer wieder ertönen Beifall und Zuruf. Hier ſteht ein deutſcher Mann
vor deutſchen Männern und berichtet über den Infamierungsfeldzug,
der von verantwortungsloſen Menſchen gegen den Jungdeutſchen Orden
eingeleitet wurde. Ein Beifallsſturm erhebt ſich bei den Ausführungen
des Hochmeiſters, daß er leinen Weg gehen werde, möge kommen, was
da wolle. Keine noch ſo dunkle Macht könne ihn davon abhalten, das
zu tun, was der Orden für Recht halte. Und abermals erſchallt der
Ordensruf. Ein ergreifendes Bild der Treue und
Zuſammengehörig=
keit iſt die geſchloſſene Kette von Hunderten von Meiſtern, ſtehend wie
ein Wall von Leibern vor dem Hochmeiſter beim Geſang des
Ordens=
liedes. Ein Wille beſeelt alle, mitzuarbeiten an Deutſchlands
Befrei=
ung und Erſtarkung zum volksnationalen Staat. Um 2 Uhr 30 Min.
wurde alsdann das Kapitel geſchloſſen. Wegen Raummangel kann nicht
näher auf alles Geſagte eingegangen wcvden. Die Einheiten des Ordens
liefern gerne auf Wunſch Aufklärungsblätter. Im Aushängekaſten in
Darmſtadt am Hauſe Frankfurter Straße 7 kann Weiteres nachgeleſen
verden.
— Der Sommerluftverkehrsplan 1927 iſt erſchienen. Die Nachfrage
iſt ſo groß, daß wir uns gezwungen ſahen, denſelben noch an folgenden
Stellen zur koſtenloſen Abgabe aufzulegen: Lloyd=
Reiſe=
büro, Rheinſtraße 17; Vertehrsbüro, Ernſt=Ludwigsplatz;
Frierich Zaun, Luiſenplatz 1; Anton Fiſcher,,
Frankfurter=
ſtraße 12/14. Wie aus dem Plan erſichtlich, iſt es nunmehr jedem
Sterblichen ermöglicht, ſeinen ſehnlichſten Wunſch in Erfüllung zu ſehen,
nämlich der Sonne entgegenzuſtreben.
— Die Wanderabteilung der Kaufm. Stenographen=Geſellſchaft hielt
am Sonntag ihre vierte Wanderung ab, die ſich einer ſehr
zahl=
reichen Beteiligung erfreuen durfte. Um 6.14 Uhr vormittags führte
ider Zug durch den Odenwald nach dem ſchönen Städtchen Michelſtadt.
Nachdem ging es auf anſteigenden Pfaden zum Forſthaus Silvan (
Höl=
zerne Hand). Freund Penk brachte die nötige Stimmung unter die
Teilnehmer, und man gelangte zum Jagdſchloßz Eulbach. Bei der
Be=
ſichtigung des Parkgartens durften ſich die Teilnehmer auch einer kleinen
Kahnpartie auf dem Teich erfreuen. Auf der Waldchauſſee gings weiter
gegen Vielbrunn zu. Hier wurde Mittagspauſe gehalten im Gaſthaus
Zur Krone (Beſ. Fr. Hofmann). Hierauf ging es weiter zum Hainhaus,
idann durch Wald, Feld und Wieſen dem Ziele König zu, von wo der
Zug die Teilnehmer wieder nach Darmſtadt brachte.
Abgabe einer Vermögenserklärung für 1927. Die Deklarationen
ſind in der Zeit vom 1.—30. Juni 1927 bei dem zuſtändigen
Fiuanz=
amt einzüreicken, ivorauf wir heute ſchon hinweiſen wollen.
BAST-HUTE
1A
in jeder Farbe und Form (13849
T Hermine Str eußer, Kirehistr. 21, II.
Di. 14 Rei 1927
Nächtliche Rah=ſörangen und Beſchädigungen
öffentlicher Anlagen.
Es ſind in der letzten Zeit wiederholt berechtigte Klagen ſowohl in
den Zeitungen wie auch ſeitens Privater über nächtliche Ruheſtörungen,
insbeſondere aber über Beſchädigung von Häuſern, öffentlicher Anlagen
und dort aufgeſtellter Gegenſtände zur Nachtzeit erhoben worden. Dieſe
Zerſtörungen und Beſchädigungen gehen ſoweit, daß in Anlagen und
Gärten Gegenſtände, beſonders Bänke, verſchleppt, ins Waſſer geworfen
und dadurch auch Raſenflächen und Blumenbeete demoliert wurden. Das
Polizeiamt wird Elementen, welche ſich ſolcher unverzeihlicher
Roheits=
delikte ſchuldig machen, mit aller Strenge zu Leibe gehen. Es iſt
voll=
kommen berechtigt, wenn in den Tageszeitungen ein derartiges, nicht
mehr als verzeihlicher Ausdruck einer übermütigen Stimmung zu
brand=
markendes Vergreifen an dem Gelde und der Langmut der Steuerzahler
in gebührender Weiſe beleuchtet wird. Die Bevölkerung Darmſtadts
und auch die Polizei wiſſen ſehr wohl nicht jeden harmloſen Scherz
junger Leute, aus welchen Bevölkerungsſchichten ſie auch ſtammen mögen,
übel zu nehmen. Aber derartigen, rein durch ſinnloſe Zerſtörungswut
ich kennzeichnenden Auswüchſen gegenüber, wie ſie ſich insbeſondere in
der Nacht vom 18. auf den 19. Mai im Stadtgarten ereigneten, iſt jede
Nachſicht ausgeſchloſſen. Die Betroffenen, von denen die Mehrzahl
bereits feſtgeſtellt iſt, werden ihrer Beſtrafung nicht entgehen; auch wird
in Zukunft ſeitens der Aufſichtsorgane ſcharf zugefaßt werden. Das
Polizeiamt hofft mit dieſem Appell an die Oeffentlichkeit, unbeſonnene
Elemente vor hinftigen Ausſchreitungen in dem Schutze jedes
anſtändi=
gen Menſchen empfohlenen Anlagen ermahnend zurückzuhalten. Es
erſucht die Bevölkerung, in derartigen Fällen die Beamten zu
unter=
ſtützen, damit außer dem Privateigentum der Bürger auch die mit großen
Koſten und vieler Mühe zur Verſchönerung der Stadt vom Gelde der
Steuerzahler errichteten Gärten und Einrichtungen geſchützt bleiben.
Wir erhalten hierzu noch von juriſtiſcher Seite folgende Zuſchrift:
Zu Ihren Ausführungen „An den Pranger” in der
Sonntagsaus=
gabe weiſe ich ergänzend und berichtigend auf die Beſtimmungen der
§ 303 und 304 des Deutſchen Strafgeſetzbuches hin, die bei derartigen
Roheitsdelikten Anwendungen finden. „Vorſätzliche und rechtswidrige
Beſchädigung oder Zerſtörung von Gegenſtänden, welche zum
öffent=
lichen Nutzen oder zur Verſthönerung öffentlicher Wege, Plätze oder
An=
lagen dienen” wird mit Gefängnis bis zu 3 Jahren oder mit Geldſtrafe
bis zu 1520 Mark beſtraft; neben der Gefängnisſtrafe kann auf Verluſt
Lu 1r uuch an veräntkeriien
Mü
Mütutif
mit welcher Verständnislosigkeit manche
Ge-
schäftsleute noch der Entwicklung der heutigen
Reklame gegenüberstehen. Es nützt nicht viel,
in längeren Zeitabständen zu inserieren. Ein
Werbe-Plan muß auch organisatorisch
durch-
geführt sein; in der rationellen Bearbeitung des
Feldes liegt die Vollkommenheit der Ausnützung
eines Reklamemittels
(8603
Die beste Reklame ist und bleibt das Inserat im
„Darmstädter Tagblatt‟
der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. Es hat alſo nicht bei einer
ſüblichen Polizeiſtrafe von 7.10 Mk. (gemeint iſt wohl 5 Mk. Strafe und
2.10 Mk. Koſten) ſein Bewenden, vielmehr hat die Polizei in ſolchen
Fällen der zuſtändigen Staatsanwaltſchaft Mitteilung zu machen, und
dieſe erhebt in der Regel öffentliche Klage. Neben der ſtrafrechtlichen
Verurteilung der Miſſetäter iſt eine zivilrechtliche Verfolgung möglich
und durchaus nicht ausſichtslos. Denn für den Nachweis poſitiven
Scha=
dens kann ich keine beſondere Schwierigkeit finden: Bezahlung der
Ar=
beitskräfte zur Wiederherſtellung der alten Ordnung, Reinigung der
beſchmutzten Bänke uſw. — Sollte aber wirklich der Begriff der
Be=
ſchädigung” (Aufhebung der Unverſehrtheit) nicht gegeben ſein, ſo kann
doch nach § 360 Ziffer 11 wegen des groben Unfugs Geldſtrafe bis zu
150 Mark oder Haftſtrafe bis 6 Wochen verhängt werden.
Von den Herren Berg, Wolf, Wehner, Spanier und
Bauer erhalten wir eine längere Zuſchrift, in der die Genannten
dagegen Verwahrung einlegen, in der Art, wie es geſchehen iſt, an den
Pranger geſtellt zu werden. Es wird in dem Schreiben betont, daß die
fünf Genannten die Zerſtörungen nicht angerichtet haben. Es heißt
wörtlich: „Auf dem Heimweg, der uns durch den Herrngarten führte,
hatten lediglich drei von uns, Wehner, Berg und Wolf — die beiden,
Spanier und Bauer, waren uns ein Stück voraus und vollkommen
unbeteiligt — aus reinem Uebermut einige Bänke an dem Springbrunnen
umgeworfen, nicht hineingeworfen! Das war die ganze Tat. Wir
ſehen vollkommen das Verwerfliche dieſes Benehmens ein, aber dieſe
charfe Maßregelung durch Bekanntgabe unſerer Namen in der breiten
Maſſe für dieſe im jugendlichen Uebermut geſchehene Tat iſt doch etwas
zu hart
Wir können die Behauptungen nicht ohne weiteres nachprüfen und
müſſen das Weitere den polizeilichen Feſtſtellungen überlaſſen. Gewiß
iſt es bedauerlich, wenn bei dem erſten ſcharfen Vorgehen gegen die
Zerſtörer öffentlicher Anlagen Unſchuldige oder doch halb Unſchuldige
betroffen werden. Grundſätzlich iſt das Vorgehen der Stadtverwaltung
und der Polizei durchaus zu befürworten
Zum Beiſchreiben der 20½igen
Aufwertungs=
beträge sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1 — 205000
Für die Woche von Moniag, den 23. Mai,
bis Samstag, den 28. Mai werden hiermit
neu aufgerufen die
Sparbücher Nr. 205 001—212000
Kaſſeſiunden: Vormittags von 8 bis 1 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½½ Uhr.
Samstags nachmittags geſchloſſen.
(St. 8498
Annahmeſielle im 1. Stock —
Städtische Sparkasse Darmstadt
Straßenſperrung. Wegen Vornahme von Pflaſterarbeiten wird
die Bismarckſtraße zwiſchen Wendelſtadt= und Kaſinoſtraße vom
23. Mai 1927 bis auf weiteres für den Fuhrwerks=, Auto= und
Rad=
fahrverkehr geſperrt.
Aus den Parieien.
—Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Wir
bitten nochnals dringend, Meldungen zur Beteiligung an der Autofahrt
nach Oppenheim am Mittwoch, 1. Juni, bis ſpäteſtens Mittwoch, den
25. Mai, r Geſchäftsſtelle bekannt zu geben.
— geskalender für Dienstag, den 24. Mai 1927.
Landestheater Großes Haus Anfang 8 Uhr: Beethoven=
Konzert. — KleinesHaus: Keine Vorſtellung. — Orpheum:
Keine Vorſtellung. — Konzerte: Schloß=Café; Hotel=Reſtaurant
Schmitz; Herrngazten=Caf”
Kinovorſtellungen: Union=,
Reſidenz=Thegter, Palaſt=Lichtſpiele.
Schwurgericht.
Schneidermeiſter Gottfried Lisken in Offenbach iſt des
Meineides angeklagt. Derſelbe ſoll am 11. September 1926 vor dem
Amtsgericht Offenbach in einer Zivilprozeßſache als falſcher Zeugeneid
geleiſtet ſein. L. befindet ſich ſeit 1. Februar 1927 in Unterſuchungshaft.
Der für die Oeffentlichkeit nicht unintereſſante Tatbeſtand erhellt
aus Nachſtehendem:
Das Jugendamt Offenbach hatte beim Amtsgericht für ein
unehe=
liches Kind Klage auf Unterhalt gegen den angeblichen Vater des Kindes
erhoben. Als Empfängniszeit kam die Zeit vom 23. Januar bis 24. Mai
1925 in Betracht. Der Beklagte beſtritt unter der Nachgabe, einmal
Ende Mai 1925 mit der Mutter Geſchlechtsverkehr gehabt zu haben,
während die Kindesmutter den Vorfall auf Ende März 1925 verlegte,
die Vaterſchaft und machte die Einrede der plurium geltend. Das
Amts=
gericht verurteilte den Beklagten zur Unterhaltsleiſtung. Gegen das
Urteil legte der Beklagte Berufung ein und benannte nen zum
Nach=
weis dafür, daß die Mutter während der Empfängniszeit mit anderen
Männern Umgang gehabt habe, den Angeklagten. Dieſer, nach der
Anklage wiederholt vorbeſtraft und übel beleumundet, beſchwor, daß er
die Kindesmutter Anfangs April 1925 am Buchrainweiher in Offenbach
überraſcht habe, wie ſie Geſchlechtsverkehr gepflogen habe. Dieſer Mann
ſei beſtimmt nicht der Beklagte geweſen; er habe, da es noch hell
ge=
weſen, die Sache ganz genau beobachten können. Nach der Anklage iſt
dieſe Ausſage unrichtig und bewußt unrichtig abgegeben. Abgeſehen
davon, daß die Kindesmutter, die bei allen Vernehmungen beſtimmte
und glaubwürdige Angaben gemacht hat, dieſe Tatſache entſchieden
ab=
ſtreitet, iſt es nach der Anklage ausgeſchloſſen, bei dem dort
herrſchen=
den Verkehr am Weihen Geſchlechtsverkehr auszuüben. Kommt dazu
noch die auffallende Tatſache der ſo ſpäten Benennung des Zeugen.
Angeklagter hat wohl dem als Kindesvater in Anſpruch Genommenen
helfen wollen. Verdacht beſteht nach der Anklage, daß der angebliche
Kindesvater den Angeklagten zu der falſchen Ausſage angiſtiftet habe,
doch erſcheint es andererſeits auch nicht ausgeſchloſſen, daß er ſich
frei=
willig zur Zeugenſchaft angeboten hat. So erklärte es ſich auch nach
der Anklage, daß der angebliche Kindesvater jetzt auf einmal den
un=
beſtrittenen Geſchlechtsverkehr nicht am Weiher, ſondern in einer etwa
1 Kilometer davon entfernten Hütte vorgenommen haben will, während
er früher davon nie etwas geſagt hat. Vielleicht — ſo folgert die
An=
klage — verſucht er, abgeſehen von der Hoffnung, den Prozeß noch zu
gewinnen, ſeinerſeits wieder den Angeklagten zu decken.
Der Zivilprozeß wegen des Unterhalts iſt in zweiter Inſtanz
aus=
geſetzt und ſind die Aktew der Staatsanwaltſchaft zur Amtshandlung
überſandt worden.
Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft wird die Oeffentlichkeit
aus=
geſchloſſen. Die Preſſe bleibt anweſend.
Die erſte Ehe des Angeklagten — 1902 geſchloſſen — iſt im Jahre
1924 geſchieden und die Ehefrau für den ſchuldigen Teil erklärt worden.
Der ärztliche Sachverſtändige äußert ſich eingehend über die
Begut=
achtung des Angeklagten, der auch im Rentenverfahren vom jetzigen
Kreisarzt Dr. Vix in Dieburg unterſucht wurde. Lisken leidet in
kör=
verlicher Beziehung an Zeichen von Nervenſchwäche; es bleibt zu
fra=
gen, ob er Pſychopath oder ein geiſteskranker Querulant iſt. Das
letz=
tere ſchließt der Sachverſtändige aus. Aber Lisken iſt Pſychopath, auch
ſonſt nervös. § 51 StGB, kommt nicht zur Anwendung, von
Minde=
rung der Zurechnungsfähigkeit kann man indes ſprechen. Für unwahre
Angaben iſt der Pſychopath nicht voll verantwortlich zu machen; aber,
auf den Ernſt der Situation aufmerkſam gemacht, hat er das
Verſtänd=
nis für das, was er ausſagen darf.
Der Staatsanwalt hält auf Grund der Beweisaufnahme,
insbeſon=
dere der Ausſage der Kindesmutter, die Schuld für erwieſen. Es wird
eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren beantragt mit den Nebenſtrafen
des 8 161 StGB. Der Verteidiger ſtellt auf eine rein objektive Prüfung
des Sachverhalts ab. Drei verſchiedene Sachdarſtellungen ſeien gegeben
worden. Die vom Angeklagten gegebene ſolle nun die unrichtige ſein.
Die Kindsmutter ſei die wahre Prozeßpartei des Zivilprozeſſes; ſie habe
aber auch ein unmittelbares, vermögensrechtliches, Intereſſe am
Aus=
gang dieſes Strafverfahrens. Das Zeugnis des angeblichen
Kindes=
vaters, wenn es auch unbeeidigt geblieben, müſſe wohl beachtet werden.
Eine Anzahl weſentlich entlaſtender Momente ſtehe dem Angeklagten
zur Seite. Das geſamte Anklagegebäude hält der Verteidiger für
zu=
ſammengebrochen.
Das Urteil lautet auf 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus
unter Anrechnung von drei Monaten Unterſuchungshaft. Zugleich
wer=
den die Nebenſtrafen nach § 161 StGB. ausgeſprochen. Zwiſchen dem
Angeklagten und dem in Anſpruch genommenen Kindesvater habe nach
Ueberzeugung des Gerichts ein Verbindung beſtanden. Das Urteil
iſt rechtskräftig.
Kunſtnotizen.
Ueber Weite, Künfiier oder kün ſtieriſche Deranſtaltungen, deren im Rachfichenden Grmihnung
geſchſeht, behält ſich die Redalften ihr Urteil vor
— Uinion=Theater: „Das edle Blut” Carl Boeſe, der
Regiſſeur des Phoebus=Films „Das edle Blut”, der noch heute zur
Auf=
ſührung gelangt, erzählt von ſeinen jugendlichen Hauptdarſtellern
Wal=
demar Pottier und Nolf Müller geradezu Wunderdinge. Der bekannte
Regiſſeur, der mit den bedeutendſten Stars gearbeitet hat, iſt von dem
natürlichen Einſtellungsvermögen der Kinder geradezu begeiſtert.
Wal=
demar Pottier, der in dem Film eine tragende Rolle ſpielt, benahm
ſich vor der Kamera ſo, als ob er niemals im Leben etwas anderes
getan hätte, als zu filmen. Mit feinſtem Inſtinkt ſchmiegte er ſich den
Intentionen ſeines Regiſſeurs an, und es ſchien, als ob ſich Waldemar
Pottier nicht nur mit ſeiner Rolle, ſondern auch mit dem
Kadettenregle=
ment vertraut gemacht habe.
— Palaſt=Lichtſpiele: „Reich ſind, die in Liebe
ſterben.” Im erſten Teile des dieswöchentlichen Spielplans ſteht der
Auslandsfilm „Der Mann mit den 100 PS‟. Die Handlung führt uns
in das Weltſeebad Biarritz. In raſendem Tempo fährt ein
aufſehen=
erregendes Luxusauto mit dem Expreß um die Wette. Ein
Liebes=
abenteuer mit vielſeitigen Komplikationen entwickelt ſich. Huguette
Duflos, die blonde Pariſer Büühnenſchönheit, ſteht im Mittelpunkt der
Handlung und bezaubert durch ihre Anmut und reizendes Spiel.
Präch=
tige Aufnahmen vom Meere und von Gebirgslandſchaften, ſportliche
und geſellſchaftliche Eleganz geſtalten den Film zu einem reich
ausge=
ſtatteten Kunſtwerk, das einen hohen Genuß vermittelt. Im zweiten
Teile „Bilderbogen der Ehe” ein Luſtſpiel für Eheleute und ſolche
die es werden wollen. Der Film veranſchaulicht ſo recht das
Lebens=
tempo unſerer Zeit, entbehrt aber auch nicht eine guten Portion
Mo=
ralität.
Lokale Veranſtaltungen.
— Das Inſtitut für Pſychotechniſche Sprach=
Ueber=
tragung G.m.b.H., Freiburg i. Br., hat Herrn Profeſſor Ed.
Ra=
viez (Paris) beauftragt, einen Vortrag über die Grundſätze der
zeit=
gemäßen Sprachmethodik in Darmſtadt zu halten. Der Referent, der
ſeinen Vortrag in deutſcher Sprache halten wird, wird beweiſen, daß
der Mißerfolg der Sprachſtudierenden auf die Anwendung einer
pſycho=
logiſch geſetzwidrigen Sprachmethodik zurückzuführen und daß die
Grund=
ſätze der bisherigen Sprachmethodik, falſch ſind. Trotz der größten
Energie iſt es mit Hilfe veralteter Lehrſyſteme unmöglich, zu einer
voll=
kommenen Beherrſchung der Sprache zu gelangen. Nach der Meinung
namhafter Pſychologen (Prof. Dr. Epſtein, Poehlmann, Sikorski,
Mül=
ler, Preher u. a. m.) iſt die Sprache keine Wiſſensgebiet, kein Fach, das
man lehrt, ſondern ein funktioneller pſychiſcher Organismus, den man
wie alle anderen pſychiſchen Organismen entwickeln muß. Der
Refe=
rent beweiſt auf Grund der Experimental=Pſychologie, daß das
vor=
zeitige Einſetzen des grammatiſchen Studiums, ſowie die Anwendung de
Ueberſetzungstechnik Störungen hervorrufen, die die Entwicklung d
Sprachfunktion hemmen und daß das mühſame Auswendiglernen von
Vokabeln, zuſammenhangloſer Wortkolonnen und Sätzen niemals zu
einer vollkommenen Beherrſchung der fremden Sprache führen kann. —
Wir verweiſen auf das Inſerat.
der gesiindeste Puder, gibt Ihrem
Teint eine siumple, elegaute Nuance
dflegt die Hau und verleihit Jngend
umnd Schonſteit.
Die Stroligeflecht- Schachtel zu
RM o.75 ist überall erhältlich.
Berlin SW 68 — Gegrindet 1873.
2
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Dienstag, den 24. Mai 1927
Nummer 143
*Gewerkſchaft heſſiſcher Gemeindebeamten.
7. Vertretertag in Worms.
Nach einem Begrüßungsabend im Mozartſaale am Freitag abend
fanden im Laufe des Samstags die geſchäftlichen Verhandlungen an
gleicher Stelle ſtatt.
Abends vereinigte ein „Bunter Abend” die ſämtlichen Vertreter
und Gäſte im Feſtſpielhaus, bei dem Paula Kapper, Manda von
Krei=
big, Hans Baumeiſter, Guſtav Deharde und Paul Maletzki vom
Heſ=
ſiſchen Landestheater eine Vortragsfolge boten, wie ſie in Worms lange
nicht mehr gebracht wurde. Brauſender Beifall dankte den Künſtlern
für ihre vorzüglichen Vorträge. — Daran ſchloß ſich noch ein
gemüt=
liches Beiſammenſein in verſchiedenen Lokalen.
Am Sonntag früh begann dann im vollbeſetzten Siegfriedſaale des
Cornelianums eine öffentliche Kundgebung, zu der Gemeindevertreter
und ſonſtige Gäſte in großer Zahl erſchienen waren. Herr
Verwal=
tungsdirettor Zſchech eröffnete die Verſammlung und begrüßte die
Vertreter von Staat und Stadt, Kreisdirektor Wolff, Oberbürgermeiſter
Rahn, Beigeordneten Winkler, den Vertreter des Heſſiſchen
Städte=
tags, Bürgermeiſter Dr. Hill=Alzey, den Vertreter der heſſiſchen
Land=
bürgermeiſter und des Heſſiſchen Landgemeindetags, Bürgermeiſter
Sigler=Bürſtadt, und die Landtagsabgeordneten Freiherrn Ludwig
von Heyl und Zinnkann, ſowie die Vertreter der befreundeten
Ver=
bände und die Preſſe.
Nach Verleſung einer großen Anzahl von Begrüßungstelegrammen
und =briefen ſprach der Vorſitzende ſein Befremdem darüber aus,
daß die heſſiſche Regierung, insbeſondere das Miniſterium
des Innern, es unterlaſſen hat, einen Vertreten zu
ſenden.
Herr Kreisdirektor Wolff entſchuldigte das Fehlen der Regierung
Es ſprachen weiter noch die Herren Oberbürgermeiſter Rahn, der mit
ß: „Erfolg hat auf die Dauer nur das Sachliche!”
den Worten
germeiſter
Hill=Alzey, Bürgermeiſter Sigler=Bürſtadt. Abg.
Zinnkann im Auftrage der ſozialdemokratiſchen Fraktion des Landtags,
Abg. Frhr. Ludwig von Heyl für die Deutſche Volkspartei, der lieber
nur als Bürger geſprochen hätte, da er der Anſicht iſt, daß die
Ge=
meindebeamten fern von der Politik als ruhender Pol in der
Erſchei=
nungen Flucht ſtehen ſollen. Dann die Herren Meurer=Berlin vom
Reichsbund der Kommunalbeamten Deutſchlands, Linding=Stuttgart vom
Verband württ. Gemeindebeamten, Ehring=Frankfurt vom Verband
preuß. Gemeindebeamten, Schäfer=Darmſtadt vom Landesk rtell Heſſen.
Herr Geſchäftsführer Meurer=Berlin, erhielt darauf das Wort zu
ſeinem Referat: „Das Berufsbeamtentum im neuen Staat‟. Er führte
aus: Durch den Wechſel des Souveränitätsträgers im Staate iſt eine
vollkommene Umſtellung auch der Beamtentradition wotwendig
geworden. Nach einem politiſchen Rückblick auf die letzten hundert Jahre
und den Anteil, den das Beamtentum an der Entwickelung des
Staats=
gedankens hatte, ſtellte der Redner feſt, daß das Berufsbeamtentum die
einzige, aus Krieg und Revolution unberührt hervorgekommene Volk
ſchicht iſt. Er verglich die Stellung des Berufsbeamtentums in
Deutſh=
land mit der in den verſchiedenen anderen Staaten, die Rechte und
Pflichten der Beamtenſchaft in außerordentlich klarer und überſichtlicher
Weiſe abwägend. Beamtenrecht iſt Staatsrecht. Da der Beamte in
ſeinem Wirken Repräſentant des Staates iſt, kann er auch eine
geſetz=
liche Feſtlegung ſeiner Rechtsverhältniſſe verlangen. Das
Fortbildungs=
weſen der Gemeindebeamten iſt eine Notwendigkeit, um ei
hochquali=
fiziertes Beamtentum zu erzielen. Staat und Wirtſchaft ſind keine
Gegenſätze, aber der Staat iſt das Primäre. Die Beamtenſchaft muß
aber in ihren Forderungen auf die Wirtſchaft Rückſicht nehmen und
kann nicht verlangen, daß nur ihre Volksſchicht wirtſchaftlich vollſtändig
geſichert iſt, aber andererſeits dürfen auch die wirtſchaftlichen Opfer des
Beamtentums in der Inflationszeit nicht vergeſſen werden.
Der Beamte glaubt, dem Staat am meiſten zu nützen, wenn er
ſich fernhält von dem Anſchluß an eine politiſche Richtung, ſondern nur
ſeine Pflicht tut, ohne Rückſicht auf Politik. (Großer Beifall.)
Es ſei nicht richtig, die Vielheit der deutſchen politiſchen Parteien
noch durch eine weitere wirtſchaftliche Partei der Beamtenſchaft zu
ver=
größern, da ſie in einer hoffnungsloſen Minderheit bleiben müſſe.
Dagegen iſt Organiſation der Beamtenbewvegung eine ſtaatspolitiſche
Notwendigkeit geworden, denn neben der Aufgabe der unbedingten
Sflichterfüllung iſt die wichtigſte Aufgabe die Hochhaltung des
natio=
nalen Gedankens, ohne dabei die parteipolitiſche Neutralität zu
ge=
fährden. Dieſe Auffaſſung iſt der richtige Dienſt am Volke! (Beifall.
Der kategoriſche Imperativ der Beamtenſchaft heißt nicht: „Ich muß!”
ſondern: „Ich will!”
Er ſchloß mit einem Treugelöbnis zum Deutſchen Reiche mit den
Worten: Einheit, Freiheit, Vaterland! (Langanhaltender
Beifall.)
Darauf ergriff Herr Oberſteuerinſpektor Böhringer=
Karls=
ruhe
das Wort zum Referate: „Selbſtverwaltung und
Gemeindebeamten=
ſchaft‟ Er vertritt die Notwendigkeit des Selbſtverwaltungsrochts für
die Kommunen, das ſo ſehr bekämpft werde, und wies dabei auf jene
Denkſchrift der deutſchen Induſtrie vom Dezember 1925 hin, deren
Ver=
faſſer heute noch unbekannt ſei.
Er ſtreifte die Frage der lebenslänglichen Anſtellung, die
Beſol=
dungsfrage, die Abhängigkeit der Gemeindebeamten von der
öffent=
lichen Meinung, da ſie durch unmittelbaren Verkehr mit dem Publikum
als Puffer zwiſchen Staat und Volk wirken. Auch aus dieſem Grunde
iſt die Schaffung eines Beamtenrechts eine Norwendigkeit.
Danach ſprach noch Herr Reck von der Gewerkſchaftsleitung der
heſſiſchen Gemeindebeamten über: „Unſere Stellung zu der
Beſoldungs=
reform”. Unter Anführung zahlreichen ſtatiſtiſchen Materials verlangte
er beſonders für die unteren und mittleren Gehaltsgruppen eine
An=
gleichung der Gehälter. Er erhebt Einſpruch gegen das immer wieder
auftauchende Märchen, die Gemeindebeamten in den Städten ſeien um
zwei Gehaltsgruppen höher eingeſtuft als die Staatsbeamten, und er
forderte eine ſofortige Neuregelung der Beamtenbeſoldung. (Beifall.)
Es wurde daraufhin eine Reihe von Entſchließungen verleſen und
angenommen. Die eine fordert Neugeſtaltung des
Gemeindebeamten=
rechts durch den Staat, ohne Verquickung mit der neuen
Gemeinde=
ordnung. In einer zweiten Entſchließung wird die Verabſchiedung der
Beſoldungsaufbeſſerung noch vor den parlamentariſchen Sommerferien
gefordert. Eine weitere Entſchließung verlangt Beſeitigung den
Zoll=
ſchranken, Ueberwachung der Preispolitik, Preisſenkung,
Mieterſchutz=
geſetz und behandelt ſonſtige wirtſchaftliche Fragen. Endlicyh wender
ſich eine vierte Entſchließung in Form eines Aufrufs an die heſſiſche
Gemeindebeamtenſchaft.
Alle Entſchließungen wurden einſtimmig angenommen. In einem
Schlußwort dankte der Vorſitzende nochmals der Stadt Worms für die
gaſtliche Aufnahme, ſowie allen Helfern an der Sache der Organiſation,
und ſchloß gegen 2 Uhr mittags den Vertretertag.
Arheilgen, 23. Mai. Arbeitsjubiläum. Nächſten
Diens=
tag, den 24. d. M., ſind es 50 Jahre, daß Herr Ludwig Gimbel, hier,
Weiterſtädterſtraße, bei der Firma Gebrüder Röder zu Darmſtadt, in
Arbeit ſteht. An Ehrungen und Geſchenken von ſeiten ſeines
Arbeit=
gebers und ſeiner Mitarbeiter wird es dem allſeits beliebten Manne
ſicherlich nicht fehlen. — Herr Karl Geiß, der Leiter der hieſigen
Orcheſtervereinigung, wurde vom Geſangverein „Frohſinn” in anbetracht
ſeiner Verdienſte beim Einüben und Begleiten von muſikaliſchen
Dar=
bietungen des Vereins zum Ehrenmitgliede ernannt. Die verſchiedenen
hieſigen Geſang=, Turn= und Sportvereine, ſowie ſonſtige
Vereinigun=
gen beabſichtigen am Himmelfahrtstage Ausflüge in die nähere und
weitere Umgebung. Für gute Verpflegung und muſikaliſche
Unterhal=
tung iſt beſtens geſorgt. Beſonders ſucht man den Kindern eimige frohe
Stunden zu bereiten. Hoffentlich iſt gutes Wetter zu erwarten.
Eberſtadt, 23. Mai. Dekanat Eberſtadt. Am kommenden
Sonntag findet in zwei Abteilungen das Kirchengeſangvereinsfeſt des
Dekanats Eberſtadt ſtatt. Für die weſtlichen Orte des Dekanats findet
die Veranſtaltung in Wolfskehlen ſtatt, bei der die Kirchengeſangvereine
von Crumſtadt, Goddelau, Biebesheim, Stockſtadt und Wolfskehlen
teilnehmen. Der Gottesdienſt findet nachmittags um 2 Uhr ſtatt. Bei
dieſem Gottesdienſt hält der Pfarrer von Erzhauſen den Feſtvortrag.
e bſtlichen Vereine des Dekanats (Eberſtadt, Seeheim Nieder=
Beer=
bach, Ober=Ramſtadt) treffen ſich am gleichen Tage in Ober=Ramſtadt.
Flugtag in Babenhauſen.
Wie wir bereits mitzuteilen in der Lage waren, kommen die
Heſſen=
flieger am Himmelfahrtstag, am 26. Mai, 3,30 Uhr nachmittags, nach
Babenhauſen und werden über dem Exerzierplatz ihre Künſte zeigen.
Die ſchwierigſten Evolutionen im Geſchwaderflug und die verwegenſten
Loopings und Leiſtungen in der hohen Schule der Fliegerei werden das
Staunen der Beſucher erregen. Durch ſtraffe Organiſation wird in zwei
Stunden ein reichhaltiges Programm abgerollt werden, in dem jeder auf
ſeine Koſten kommen wird. Intereſſant und luſtig anzuſehen iſt das
Ballonvammen, die Flieger müſſen eine Anzahl Ballons verfolgen und
verſuchen, ihnen den Garaus zu machen, doch hat jeder Ballon ſeine
Tücken und verſucht dem drohenden Ende zu entwiſchen. Doch
Fähig=
keit und Geſchicklichkeit der Flieger bringt ihnen einen frühen Tod.
Auch dem Fallſchirmabſprung dürfte allgemeines Intereſſe
entgegen=
gebracht werden, zumal auch dem größeren Publikum das hervorragende
Rettungsmittel aus der Luft in ſeinem ſicheren Funktionieren das
Zu=
trauen geben muß, um im Falle der Gefahr die nötige Anwendung zu
finden. Denken wir uns eine Zeitſpanne weiter, und das Flugzeug muß
allgemeines Verkehrsmittel werden, um die allerſeits geforderte
Schnel=
ligkeit im Verkehr erreichen zu können. Und hier muß Deutſchland in
r Welt bahnbrechend wirken, drum ſorge jeder Deutſche dafür, daß
die Intereſſen der Luftfahrt in den Vordergrund geſtellt werden und
unterſtütze die Vereine und Verbände, die in ſelbſtloſer Hingabe an ihre
fliegeriſchen Ideale den Gedanken an ein Aufſtreben der deutſchen
Luft=
fahrt fördern und im deutſchen Volke kräftigen wolle
Auch Ihr, die Ihr abſeits ſteht und aus ſicherem Verſteck die
Tätig=
keit der Heſſenflieger aus der Ferne betrachten wollt, kommt auf den
Flugplatz und dient dem Intereſſe der deutſchen Luftfahrt und
unter=
ſtützt mit Eurem Markſtückchen die deutſche Luftfahrtinduſtrie und gebt
ſomit dem Verein Mittel in die Hand, um die für Deutſchland dringend
nötige Ausbildung des fliegeriſchen Nachwuchſes ermöglichen zu können.
Denkt an die Zukunft Deutſchlands!
* Eberſtadt, B. Mai 20. Stiftungsfeſt der
Turngeſell=
ſchaft e. V. Die Turngeſellſchaft e. V. beging am Samstag abend im
Rahmen des Begrüßungsabends für das 6. Bergturnfeſt auf dem
Frankenſtein ihr 20jähriges Jubiläum. Darhietungen des Muſikvereins
„Edelweiß”, Eberſtadt, leiteten die gut beſuchte Veranſtaltung ein. Dann
trat der gemiſchte Chor der Turngeſellſchaft auf den Plan, der zunächſt
Turnerlieder ſang. Die Turnerinnen= und Schülerinnenabteilungen des
Vereins leiteten dann durch rhythmiſche Darbietungen zum eigentlichen
turneriſchen Programm über. Ferner traten mit Tänzen und exakten
Stabübungen Turnerinnen unter Leitung des Turnwartes Möſer vom
V.f. L. „Rot=Weiß‟ Damſtadt, hervor, die großen Beifall fanden. Im
Mittelpunkt des Kommerſes ſtand die Ehrung der Gründer und Jubilare
des Vereins, die durch eine Anſprache des Verbandsvorſitzenden Roth
eingeleitet wurde. Die Namen der Gründer und Jubilare ſind: Ludwig
Bergſträßer, Wilhelm Dieter, Georg Dächert, Heinrich Grünewald, Gg.
Heil, Ludwig Kern, Philipp Kölſch, Joh. Meyer, Georg Weizenmüller,
Joh. Dieter, Julius Gernsheimer, Karl Haller, Joh. Hach, Philipp
Göriſch, Ludwig Kaiſer, Friedrich Koch, Ludwig Münck, Martin Schaaf,
Georg Schäfer und Philipp Rund. Turnerinnen hefteten den Jubilaren
und Gründern, in deren Namen Ehrenmitglied Philipp Kölſch dankte,
wertvolle Ehrenzeichen an die Bruſt. Dann folgte ein ſtiller Akt des
Gedenkens an die 18 im Weltkrieg gefallenen Turner der
Turngeſell=
ſchaft, der durch einen „Opfertanz” der Turnerinnen einen würdigen
Abſchluß fand. Auch im zweiten Teil des Programms wechſelten
turne=
riſche, muſikaliſche und geſangliche Darbietungen miteinander ab. Aus
der Vereinsgeſchichte iſt zu erwähnen, daß die Turngeſellſchaft im Jahre
1907 gegründet wurde.
Pfungſtadt, 23. Mai. Arbeitsmarkt. In der abgelaufenen
Woche betrug für die Erwerbsloſenunterſtützung einſchließlich
Kriſen=
fürſorge die Zahl der unterſtützungsberochtigten Männer 254, die der
Frauen 123, Ehegatten 152, Kinder 295. — Verſteigerung.
An=
ſchließend an die Grasverſteigerung findet am Dienstag, den 24. die
Verſteigerung des Graſes von der Wieſe in Flur 22 Nummer 1 (Neue
Nachtweide) ſtatt.
Groß=Zimmern, 23 Mai. Gdtz=Wanderung des
Oden=
ward=Turngaues D. T. Am Himmelfahrtstage dem allgemeinen
Wandertage der Deutſchen Turnerſchaft, findet auch die Götzwanderung
des Odenwaldgaues ſtatt. Treffpunkt der einzelnen Wandergruppen
iſt der Bahnhof Wiebelsbach. Von hier aus erfolgt um 8 Uhr der
Ab=
marſch über den bewaldeten Höhenrücken des Odenwaldes nach d
Burg Breuberg. Hier ſoll zum erſten Male der Gauwimpel
ausge=
tragen werden. Alle Jugendgruppen werden gebeten, durch Neckſpiele,
Geſänge, Volkstänze und turneriſche Uebungen zur fröhlichen
Unter=
haltung beizutragen.
Klein=Umſtadt, B3. Mai. Dieſer Tage wurde der ſeit dem Jahre
1884 hier anſäſſige Lehrer Chriſtoph Bill im Alter von 77 Jahren
zu Grabe getragen. Ueber drei Jahrzehnte wirkte der arbeitsfrohe
Lehrer zum Wohle der hieſigen Gemeinde, bis er während des Krieges
in den wohlverdienten Ruheſtand treten konnte. Seit dieſer Zeit
konnte er ſich noch mit voller Manneskraft der Pflege ſeiner Lieblinge,
den Blumen= und Obſtbäumen widmen. Am 19. Mai machte eine
heim=
tückiſche Krankheit dem Leben des allſeits beliebten und beſonders von
ſeinen Kollegen hochgeſchätzten Mannes ein Ende. Eine ſtattliche Zahl
von Trauernden, beſonders aber viele Lehrer aus der näheren und
weiteren Umgebung, gaben ihm das letzte Geleit.
Fürth i. O., 23. Mai. Das geſtern hier abgehaltene Bezirksfeſt
des Arbeiter=Athletenvereins hatte ſehr unter der Ungunſt der
Witte=
rung zu leiden. Trotzdem waren 14 Vereine vertreten und der Umzug
war recht impoſant. Schon am Samstag abend wurde das Feſt durch
einen Fackelzug eingeleitet, dem am Feſtmorgen das übliche Wecken
folgte. Die nachmittags abgehaltenen Wettſpiele brachten mand
Sehenswerte, insbeſondere durch Mannſchaften der Vereine Weinheim
und Viernheim, was jedoch bei deren Beſetzung ſelbſtverſtändlich
er=
ſchien. Die neue Turnhalle war für großen Beſuch gerüſtet und der
Nachmittag brachte dieſen trotz des immerhin fraglichen Wetters. Der
abends abgehaltene Ball hielt die Sportler bis zum frühen Morgen
zu=
ſammen.
Ellenbach, 23. Mai. Unſer Kriegerverein hielt geſtern in der
Wirt=
ſchaft Kadel ſeinen diesjährigen Vereinsball ab, der bei zahlreichem
Be=
ſuch in allen Teilen einen recht ſchönen Verlauf nahm.
Hirſchhorn, 23. Mai. Waſſerſtand des Neckars. Am
22. Mai: 1.10 Meter; am 23. Mai: 1,03 Meter.
* Neckarſteinach, 23. Mai. Auf dem mit dem 75jährigen Jubiläum
des Sängerbundes Dilsbevg verbundenen Geſangswettſtreit erwarb ſich
der Geſangverein Sängerbund Neckarſteinach mit 56 Sängern bei 174
Punkten den Ia Preis nebſt Eherngabe der zweiten (oberſten)
Stadt=
klaſſe. Die Leiſtungen dieſes Vereines müſſen um ſo höher anerkannt
werden, als ſie nach dem Tode des 29 Jahre tätig geweſenen
Dirigen=
ten, Herrn Lehrer Weiß, vom neuen Chormeiſter, Herrn Ziegler=
Heidel=
berg Kirchheim, in knapp 14 Uebungsſtunden einſtudiert ſpurden, was in
anbetracht des ſchwierigen Hegar=Chores gewiß höchſte Hingabe von
Dirigent und Sängerſchaft erforderte.
In Ihre
Hi4
Wrrn
Sommerfrische
nehmen Sie unbedingt Chinosol mit. Alle offenen Verletzungen
eilt es in überraschend kurzer Zeit. Gurgein mit Chino
ösung ist das beste Gegenmittel bei Katarrhen. Es erhält
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Christian Schwinn, Schwanen-Drogerie Otto Walter
Gardistenstraße 17.
(I Hbg 4325
* Von der Bergſtraße, B. Mai. Tödlicher Unfall. Der
17jährige Sohn des Bahnarbeiters Val. Kraus in Hockenheim fiel bei
den Umbauarbeiten in der Wirtſchaft „Zur iEntracht” von kaum vier
Meter Höhe herab und war ſofort tot. — Aus der
Fremden=
legion zurückgekehrt iſt dieſer Tage ein junger Mann namens
Geiß. Er diente drei Jahre, iſt nun mit noch mehreren Deutſchen
ausgeriſſen und konnte nach mühevoller Flucht glücklich in der Heimat
landen. In der ganzen Gemeinde Hockenheim herrſcht darob große
Freude.
Auerbach, 22. Mai. Während der Kurſaiſon finden feden Sonn=
und Feiertag, nachmittags von 3—7 Uhr Gartenkonzert ſtatt.
Zwingenberg, 22. Mai. Obſtverwertungsverein.
Sonn=
tag, den 29. Mai, nachmittags 3 Uhr, findet in dem Saale des
Gaſt=
hauſes. Zum Adler” die Hauptverſammlung des Obſtverwertungsvereins
ſtatt. Oberbauinſpektor Bohne wird einen Vortrag über „Mittel und
Wege zur Verbeſſerung und Steigerung der Obſterträge halten.
Heppenheim a. d. B., 23. Mai. An Chriſti=Himmelfahrt,
Donners=
tag, den 26. Mai, findet wie alljährlich im Hotel „Halber Mond” ein
gutes Konzert ſtatt. Die Ausſahl der Kapelle iſt in dieſem Jahre
be=
ſonders gut, ſie wird geſtellt durch das Wormſer Konzertorcheſter (früher
118 J.=Regt.) unter perſönlicher Leitung des Herrn Muſikdirektors
Leucht. Die Kapelle, die wiederholt Konzerte für den Rundfunk gab,
ſteht gegenwärtig mit an der Spitze der guten Kapellen. Die
Vortrags=
folge iſt ſehr gut gewählt und können die Beſucher in jeder Weiſe auf
einen künſtleriſchen und genußreichen Nachmittag rechnen. Das
Kon=
zert findet bei ſchönem Wetter in dem herrlichen Garten ſtatt,
andern=
falls in dem neuen Saal, der Beginn iſt auf 4 Uhr feſtgeſetzt, und
kön=
nen dadurch von allen Richtungen auswärtige Beſucher rechtzeitig daran.
teilnehmen. Abends 8,30 (20,30) Uhr ſchließt ſich ein Tanzvergnügen
an, das in altgewohnter Weiſe immer ſehr gemüitlich und gut beſucht
iſt, ein Teil der obigen Kapelle ſtellt die Muſik und kann ſomit der
Be=
ſuch nur beſtens empfohlen werden. Der neue Fahrplan hat Heppen= gute Bahnverbindung gebracht und iſt dadurch auswärtigen
Be=
ſuchern noch Eelegenheit geboten, in ſpäter Stunde nach Hauſe zu
kommen. (Siehe auch Inſerate.)
Gernsheim, 23. Mai. Rhein=Waſſerſtand am 23. Mai:
76 Meter.
+
Aus Oberhefſen, 23. Mai. Die deutſche Bundestagung des
Kolo=
nialvereins wird im Sommer 1928 in Gießen abgehalten werden.
In Lollar iſt die Tollwut ausgebrochen. Ein Hund hatte zwei
Perſonen gebiſſen und kam in die Klinik zur Unterſuchung. Daraufhin
hat die Behörde eine ſtrenge Hundeſperre für Lollar und die Nachba
orte angeordnet. — In Laubach feierte das Ehepaar Prof. Dr.
Wetzell das Feſt der Goldenen Hochzeit. Wetzell hat von 1877 bis 1913
als Lehrer am hieſigen Gymnaſium gewirkt. — Schotten hat nach
langwierigen Verhandlungen endlich den Neubau eines
Kranken=
hauſes beim Poſthäuschen beſchloſſen. Nach den Plänen von Baurat
Nodnagel koſtet der Neubau etwa 30 000 Mark. — Der
Ereiterungs=
bau der Turnhalle, der Singſaal, Bad und Wirtſchaftsräume
enl=
hält, geht ſeiner Vollendung entgegen. Gelegentlich des großen
Sänger=
feſtes mit Geſangswettſtreit wird der Neubau eingeweiht. — Zwiſchen
Ulrichſtein und Rebgeshain erfolgte ein Zuſammenſtoß zwiſchen
Auto und Miſtwagen. Beide Fuhrwerke wurden ſchwer beſchädigt;
Menſchenleben kamen nicht zu Schaden. — Ein ſchreckliches Ungluck
ereignete ſich zwiſchen Alsfeld und Niederaula. Ein Mann wollte
auf ein Laſtauto ſpringen, glitt aus, wurde vom Anhänger
über=
fahren und erlitt ſchwere Knochenbrüche. — In Schotten ereignete
ſich ein ſchwerer Bauunfall; ein Arbeiter wurde von abſtürzenden
Balken getroffen, und ſchwer verletzt. — Im Sägewerk Gebrüder
Wallach zu Alsfeld beging Georg Schwalm aus Altenburg ſein
50jähriges Arbeits=Jubiläum. Reichspräſident Hindenburg ſandte ein
Glückwunſchſchreiben. —
Sein 25jähr. Jubiläum als Gemeinderechner
beging Joh. Langstorff 1. zu Oppershofen a. d. Wetter.
* Gießen, 22. Mai. Mehrere ſchwer= Unglücksfälle
ereigneten ſich geſtern in unſerer Stadt und deren Umgebung. Der
Hilfsmonteur Heinrich Schmidt von hier war i Trais (Lumda) im
Auftrage des Gießener Elektrizitätswerks an den Leitungsmaſten
be=
ſchäftigt. Hierbei kam er dem Starkſtrom zu nahe und wurde getötet.
—In der Waſchbütte erirunken iſt das kaum zweijährige
Töchterchen eines Arbeiters in Hauſen am Schiffenberg. Die Mutter
hatte für kurze Zeit die Küche verlaſſen, um im Nachbarhauſe Waſſer
zu holen. Das Kind war unterdeſſen rücklings in die halbgefüllte
Bütte gefallen und ertrunken, und die unglückliche Mutter fand es tot
in der Bütte vor. — In Lang=Göns wurde ein wertvolles
Mutter=
ſchwein durch ein Frankfurter Laſtauto getötet. — In Lauterbac
ſtarb im Krankenhaus der tödlich verletzte Karuſſellbeſitzersſohn K. Levi
aus Hanau a. M., der tags vorher von ſeinem Laſtwagen ſchwer
verletzt wurde.
Grünberg, 22. Mai. Bei Aufräumungsarbeiten wurde in dem
hieſigen Gefängnis eine entſicherte Granate in einem Schrank gefunden.
Auf Veranlaſſung des Gerichts wurde ſie an einem abgelegenen Orte
durch einen Feuerwerker aus Fulda geſprengt. Was die Granate für
einen Zweck erfüllen ſollte und wann ſie an den Ort verbracht wurde,
iſt unerklärlich.
Alsfeld, 23. März. Ein großes Schadenfeuer brach
vorgeſtern in dem benachbarten Dorfe Schwarz aus. Die Hofreite
des Landwirts K. Zinn brannte vollſtändig nieder, der angericht
Schaden iſt groß. Sämtliche Möbel, Vorräte und landwirtſchaft
Maſchinen wurden ein Raub der Flammen. Mit Mühe gelang es, das
Vieh aus den brennenden Stallungen zu retten. Außer der Ortswehr
nahmen die Feuerwehren der Nachbarorte an den Löſcharbeiten teil.
Wetzlar, 23. Mai. Das 50jährige Jubiläum des
Evang. Kirchenchors hatte zahlreiche Gäſte hierhergeführt, dar=
unter auch ſolche aus der heſſiſchen Nachbarſchaft. Bei dem
Feſtgottes=
dienſt im Dom predigte Pfarrer Lic. Plath aus Eſſen, der Vorſitzende
des Deutſchen Kirchengeſangsbundes. Bei den muſikaliſchen
Darbie=
tungen wirkten mit: Kirchenchor, Kinderchor und Orcheſter. Die
Lei=
tung hatte Kantor Schneider, der derzeitige Dirigent des Jubelchors.
Im Schützengarten ſchloß ſich ein Gemeindeabend an, hierbei wurden
die noch lebenden Gründer zu Ehrenmitgliedern ernannt. Der
Kirchen=
chor wurde 1877 von dem damaligen Oberpfarrer Röbenacker ins Leben
gerufen.
* Obernburg, B. Mai. Als zwei hervorragende muſikaliſche
Er=
eigniſſe müſſen die am 14. und 15. ds. Mts. in liebenswürdiger Weiſe
von dem überaus rührigen und raſtlos nach immer weiterer
Vervoll=
kommnung ſtrebenden Männergeſangverein „Konkordia Darmſtadt” im
der neuen Turn= und Sporthalle uns gebotenen Stuhlkonzerte
bezeich=
net und gewertet werden. Schon die für unſere Zuhörerſchaft getroffene
Auswahl der Kompoſitionen und deren Verteilung und
Aufeinander=
folge ließ erkennen, daß hier ein zielbewußter und erfahrungsreicher
Fachmann ſeines Amtes waltete, der die Volksſeele wohl kennt und in
Berückſichtigung der Stimmittel ſeiner Sänger mit ökonomiſcher
Klug=
heit zu konzertieren verſteht. Zeigte Herr Muſikdirektor Simmermacher
im Verlaufe des erſten Teils der Vortragsfolge an ebenſo ſchönen und
gediegenen wie techniſch, rhythmiſch und dynamiſch anſpruchsvollen und
kapriziöſen Chören von J. Wengert, Hugo Kaun und F. Hegar in
auf=
ſteigender Linie, was ſein ſangesbegeiſterter Männerchor in pun
Klaſſizität zu leiſten vermag, ſo bewieſen Chormeiſter wie Sänger im
zweiten Teil an der ſtattlichen Serie erleſener populärer Weiſen, was
das herzinnige deutſihe Volkslied ihnen iſt und welch liebevoller Pflege
und herzenbezwingender Wiedergabe dasſelbe ihrerſeits ſich zu erfreuer
hat. Der Baritoniſt, Herr Joſeph Herrmann aus Darmſtadt, erwies
ſich als Soliſt in ſeinen ſämtlichen Liedern, als ſtimmlich begnadeter
und hervorragender Sänger. Eine ſehr gewandte, anpaſſungsfähige
und feinfühlige Liederbegleiterin hatte Herr Herrmann in der Pianiſtin
Frl. Hilde Menges gewählt. Auch das Inſtrumentaltrio: Fräulein
Hilde Menges und die Herren Kleinberg und Simmermacher jr. (Cello)
bot uns Treffliches in dem „Dumky=Trio” von A. Dvorak und
anſpre=
chenden Kompoſitionen von Beethoven, Mozart und Coſſec. An das
Abendkonzert reihte ſich zur großen Ueberraſchung des geſamten
Audi=
toriums ein Feſtakt. Die liebenswürdigen Konkordianer konnten ſich
nicht verſagen, einigen um die Anbahnung und erfreuliche
Weiterenk=
wicklung des freundſchaftlichen Verhältniſſes verdiente Mitglieder des
Männergeſangvereins Obernburg mit Herrn Kommerzienrat
Bürger=
meiſter Wörn als Stadtoberhaupt unter Ueberreichung einer hübſch und
ſinnig ausgeführten Ehrenurkunde unter Glas und Rahmen in
ergrei=
fender Weiſe zu Ehrenmitgliedern der Konkordia zu ernennen und
gleichzeitig den Herren A.=G.=Inſpektor Rüd, Stadtinſpektor Dinkler,
Reichsbahninſpektor Lebert, Schulrat Zink die goldene
Vereinsehren=
nadel zu überreichen. Letztere erhielt als nunmehriger erſter
Geſang=
vereinsvorſitzender bei gleichzeitiger Dedikation eines filbernen Pokals
an den Männergeſangverein Herr Schloſſermeiſter Nikolaus Klein
Dieſe rührenden Freundſchaftsbeweiſe löſten brauſenden Beifall aus.
Moptt uobe Koche Heine dnalngie!
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 143
Dienstag, den 24. Mai 1927
Seite 7
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des Sportsmannes!
Bei Jagd-, Golf- und Tennisklubs — auf
Renn-
plätzen — kurz bei allen Sportveranstaltungen
sieht man manch vornehmen Hern am
Steuer des Buick.
Denn Buick ist nicht nur der auserwählte
Wagen des Geschäftsmannes, des Ingenieurs
oder derer allein, die auf Stil, Eleganz und
Schönheit schauen — Buick ist auch der
ge-
gebene Wagen für den Sportsmann.
Schnelligkeit, die jeder Entfernung spottet,
— Kraftentwicklung, geräusch- und
vibrations-
los, den steilsten Höhen trotzend, —
Wendig-
keit, die das Fahren zu einem dauerden
Ver-
gnügen macht, — Reagieren auf den geringsten
Druck des Lenkrades und der Bremsen — verrät
den tadellos ausbalancierten Wagen.
Diese Oualitäten findet der Sportsmann
im Buick. In allererster Linie einen
Rasse-
wagen fordernd, wenden sich Sportsleute in
stetig wachsender Zahl diesem Wagen zu.
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60
Seite /
Dienstag, den 24. Maf 1927
Rummer 143
Wir zeigen die Geburt eines Sohnes
an.
Regierungsrat Enes und Frau.
Darmstadt, den 21. Mai 1927.
Heinrichstrasse 85, z. Zt. Privatklinik Dr. Wolff.
(13902)
Am 23. d8. Mts. iſt mein treuſorgender Mann,
unſer lieber, guter Vater, Großvater,
Schwieger=
vater, Bruder, Schwager und Onkel
Karl Friedr. Weſp
Wagenaufſeher
plötzlich und unerwartet durch einen Unglücksfall
aus dem Leben geſchieden.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Frau Anna Weſp. geb. Hofmann
und Kinder.
(8611
Darmſtadt, Schuknechtſtraße 55.
Die Beiſetzung findet am Mittwoch, um 4 Uhr, von
der Kapelle des Waldfriedhofes aus ſtatt.
Für die vielen Beweiſe warmer Teilnahme
bei dem Tode meines lieben Gatten und
unſeres guten Vaters dankt herzlich
Jaraploſung der 10/18 oigen
Densheimer Stadtanleihe von 24s.
Die obige Stadtanleihe ſoll in bar abgelöſi werden. Vergütet werden
100, des Goldweites der Zeichnungsbeträge; demgemäß entfallen auf
je 100000 Papiermark Zeichnungsſumme 40 Reichspfennig
Ablöſungs=
betrag. Einlöſungsſtellen ſind die Stadtkaſſe Bensheim und die Rheiniſche
Kreditbank, Filiale Bensheim, die übrigen Zweigſiellen der letzteren Bank,
ſowie die Rechnungsſtelle Bensheim der Bezirksſparkaſſe Zwingenberg=
Bensheim.
Die Einlöſungsfriſt läuft vom 3. Juni bis einſchließlich 31. Auguſt 1927
Spätere Einſprüche können nicht berückſichtigt werden. (Es wird darauf
aufmerkſam gemacht, daß nach dem Anleihe=Ablöſungsgeſetz ein
Umtauſch=
oder Ablöſungsanſpruch nicht beſteht.
8615
Bensheim, Heſſen, 20. Mai 1927.
Der Bürgermeiſter: Dr. Angermeier.
Adam Schuchmann, Bauunternehmer
und Ehefrau Margarete, geb. Kirſchner,
ſeiern heute das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Familie Leyerer.
Darmſtadt, den 24. Mai 1927.
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Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meine liebe Frau, unſere
treubeſorgte Mutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Maria Engel
geb. Maringer
nach ſchwerem Leiden, verſehen
mit den Tröſtungen der Kirche, im
Alter von 49 Jahren zu ſich in die
Ewigkeit abzuberufen.
Im Namen der trauernd, Hinterblfebenen:
Ludwig Engel, Eiſ.=Aſſ. i. R.
Darmſtadt, Pallaswieſenſtr. 23.
Die Beerdigung findet am
Mitt=
woch, den 25. Mai, nachmittags
3½ Uhr, vom Portal des
Wald=
friedhofs aus ſtatt. (*13976
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger
Teilnahme und für die reichen
Blumen= und Kranzſpenden bei dem
Heimgang unſeres lieben
Ent=
ſchlafenen
Peter Kunkelmann
Förſter
ſagen wir Allen unſeren herzlichſten
Dank.
(*13954
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Gertraud Kunkelmann Bwe.
Hainſtadt i. O. (Kreis Erbach).
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eines größ. Inſt ſucht
ſich mit Dame nicht
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Der Entſchlafene hat ſich als Leiter des
Ober=
poſtdirektionsbezirks Darmſtadt in den Jahren
1910 bis 1922 große Verdienſte erworben und
ſich der höchſten Wertſchätzung des geſamten
Perſonals erfreut.
Sein Andenken wird unvergeſſen bleiben.
Darmſtadt, 23. Mai 1927.
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Nummer 143
Dienstag, den 24. Mai 1927
Geite 9
Die Bonner Beethovenfeier.
TU. Bonn, 22. Mai. Im Rahmen des deutſchen
Beethoven=
feſtes gedachte heute die Vaterſtadt Beethovens des 100.
Todes=
tages des genialen Meiſters. Ein Feſtakt in der evangeliſchen
Kirche und ein feierliches Hochamt in der Münſterkirche leitete
den Tag ein. An dem Hochamt nahmen als Ehrengäſte u. a.
Reichskanzler Dr. Marx und die preußiſchen Miniſter Dr. Becker
und Dr. Höpker=Aſchoff teil. Unter den zahlreichen Vertretern
remder Staaten ſah man auch den franzöſiſchen
Unterrichts=
miniſter Herriot. Um 11½ Uhr fand vor dem Beethovendenkmal
auf dem Münſterplatz eine Feier ſtatt, wobei der
Oberbürger=
meiſter der Stadt Bonn, Falk, die Feſtgäſte begrüßte. Er
er=
innerte an die Enthüllung des Standbildes im Jahre 1845, zu
einer Zeit, als Beethoven als Künſtler noch eine ſehr umſtrittene
Perſönlichkeit war. Inzwiſchen habe ſich der Sturm gelegt. Die
Wurzeln der geſamten künſtleriſchen Perſönlichkeit Beethovens
lägen am Rhein in ſeiner Heimat, zu der Beethoven bis in ſeine
letzten Jahre ſich immer wieder mit Begeiſterung und Stolz
be=
kannt habe. Beethoven habe von Wien ſicherlich ſehr viel
emp=
fangen, aber zum Oeſterreicher ſei er niemals geworden. Der
Redner ſchilderte dann die Jugendzeit und Jugendeindrücke
Beethovens in Bonn. Die ſchweren Jahre im Elternhaus hätten
ihm für ſſein Leben Unverlierbares gegeben. Das Elternhaus
habe kein harmoniſch abgeſtimmtes ſonniges Heim geboten, aber
es ſei auch keineswegs der von ſpäteren Biographen anſchaulich
gezeichnete Kerker geweſen, in dem Vater Johann als brutaler
Zuchtmeiſter getobt und geherrſcht habe. Beethoven habe in
un=
vergänglicher Liebe an ſeinem Elternhaus und ſeiner Vaterſtadt
gehangen. Zum Zeichen des Gedenkens legte der Redner
ſo=
dann einen Kranz vor Beethovens Denkmal nieder, der die
In=
ſchrift trägt: „Dem unſterblichen Sohn in unvergänglicher Treue.
Die Vaterſtadt Bonn.
Hierauf fand in der Beethoven=Halle ein Feſtakt ſtatt, der
durch die „Egmont”=Ouvertüre unter Leitung des
Generalmuſik=
direktors Prof. Heimann Abendroth, Köln, eingeleitet wurde.
Sodann hielt Reichskanzler Dr. Marx eine Anſprache. Er
führte u. a. aus: Wenn mir heute bei der Gedenkfeier des 100.
Todestages Beethovens, und zwar in ſeiner Vaterſtadt Bonn,
die Ehre zuteil wird, namens der Reichsregierung zu ſprechen
und deren Grüße zu übermitteln, ſo gereicht mir das zu
beſon=
derer Freude, weil ich ſelbſt Rheinländer bin und faſt meine
ganze Studentenzeit in Bonn verbracht habe. Beethoven gilt
mit Recht als Verkünder und Deuter der Tiefen und Höhen der
deutſchen Seele und als Schöpfer von Werken ewiger Schönheit,
deren Wert, aus nationalem Sein und Weſen entſtanden, ins
Menſchliche und Göttliche emporſteigt. Beethoven und ſein Werk
gehören heute der ganzen Welt und der Menſchheit. Ueberall
dauf dem weiten Erdenrund, wo die Muſik gepflegt wird, iſt des
100. Todestages Beethovens feierlich gedacht worden. Aber
wenn wir als Deutſche in Beethovens rheiniſcher Heimat
die=
ſelbe Feier begehen, ſo hat ſie für uns noch einen anderen ganz
beſonderen Sinn: Beethoven iſt einer der Unſrigen. Nationaler
Geiſt regt ſich ja am reichſten und tiefſten in der Kunſt. Alle
Kunſt wurzelt in der Tiefe des nationalen Daſeins, um ſich in
ihm ins allgemein Menſchliche zu erheben. So iſt jeder große
Künſtler gleichzeitig ein Künder und Vollender des Daſeins
ſeines Volkes und ein Künder und Geſtalter des Menſchlichen.
Beethoven iſt dafür vielleicht das großartigſte, jedenfalls durch
die Verbreitung ſeiner Kunſt über die ganze Welt das
wirk=
ſamſte Beiſpiel. So iſt Beethoven einer der ganz Großen, viel=
leicht ſogar das größte Beiſpiel, der zugleich nationalen und
über=
nationalen, völkerverbindenden Sendung der Kunſt.
Nach Miniſter Dr. Becker ſprach dann der öſterreichiſche
Ge=
ſandte in Berlin, Frank, und brachte die Grüße der
öſterreichi=
ſchen Bundesregierung. Er erklärte, Beethoven ſei Adoptivſohn
Oeſterreichs geworden und habe damit den Rhein und die Donau
um vermittelnden Band gemacht.
Die Bedeutung des Ozean=Fluges.
Die Annäherung der Kontinente. — Die Ausſichten des
Schnell=
verkehrs über den Ozean. — Lindbergh und „3. R. III‟. — Die
Perſönlichkeit des Fliegers. — Vom „fliegenden Narren” zum
Nationalhelden.
inf. Aus Fliegerkreiſen wird uns geſchrieben: Lindberghs
großer Flug New York-Paris hat in erſter Reihe eine große
Bedeutung als Rekordflug, da ein ſtändiger Flugverkehr in der
Art, wie Lindbergh ſeine Leiſtung durchführte, naturgemäß nicht
möglich iſt. Trotzdem aber iſt dieſe hervorragende Tat auch für
die Entwicklung eines Schnellverkehrs über den Ozean von
aller=
größtem Wert, denn immer ſind es die kühnen Männer der Tat
geweſen, die bahnbrechend wirkten. Lindbergh hat gezeigt, daß
die Kontinente mit Hilfe der modernen Verkehrsmittel viel
näher aneinander liegen, als man bisher für möglich zu
hal=
ten gewagt hatte. Er hat gezeigt, daß das Flugzeug nicht nur
das ſchnellſte Verkehrsmittel iſt, ſondern daß es auch die
Mög=
lichkeit und Sicherheit eines Schnellverkehrs ſelbſt über größte
Strecken und über die Waſſerwüſte des Ozeans bietet. Er iſt
allein geflogen, ohne die Möglichkeit einer Unterſtützung durch
einen Begleiter, mit primitivſten Mitteln, die Richtung zu
fin=
den, und in einer leichten Nußſchale der Luft. Mit Recht wird
man daraus folgern, daß einem großen, mit allen Mitteln der
Orientierung und allen Sicherheitsvorkehrungen ausgeſtatteten
Verkehrsflugzeug auch gelingen muß, was dieſem einzelnen
kühnen Mann gelang. Lindberghs Weg führte von New York
über Yarmuth-Halifax—Mainadieu—St. Johns (Neufundland)
—Irland nach Paris. Dieſe Strecke, die er in 33 Stunden
zurücklegte, hat eine ungefähre Geſamtlänge von 3600 engliſchen
Meilen. Lindbergh war allerdings von gutem Wetter begünſtigt,
aber trotzdem iſt ſeine Leiſtung ungewöhnlich, wenn man bedenkt,
daß er den größten Teil des Weges in ſtarrer Einſamkeit über
den Ozean zurücklegen mußte und während der ganzen Zeit nicht
eine Minute an Schlaf oder Ruhe denken durfte. Im großen
Ozean=Flugzeug der Zukunft werden Schlafwagen für die Gäſte
und Ruhemöglichkeiten für die Führer vorhanden ſein, ſo daß
hier ſehr viele Nachteile fortfallen, die für Lindbergh unter
Um=
ſtänden hätten gefährlich werden können. Dieſe
Schnellverkehrs=
mittel über den Ozean ſind bekanntlich nicht Phantaſien,
ſon=
dern ſie ſind bereits in vollkommenſten Exemplaren vorhanden,
ſo daß ſie ſchon in kürzeſter Zeit in Benutzung genommen
wer=
den können. Es hat nur gleichſam der Wegweiſer für den
Flug=
zeugverkehr über den Ozean gefehlt. Es iſt das große Verdienſt
Lindberghs, dieſer Wegweiſer geworden zu ſein. Damit iſt der
Verkehr zu den entfernteſten Erdteilen in ein neues Stadium
der Entwicklung getreten.
Von den erſten ſtändigen Verkehrsmitteln, die zu dem Weg
Europa—Amerika faſt ebenſo viel Wochen brauchten, wie das
Flugzeug Stunden, iſt ein gewaltiger Weg der Entwicklung
zurückgelegt worden; und es iſt zu erwarten, daß auch die neueſte
Rekordzeit nicht den Abſchluß bringt. Als der „Z. R. III” ſeine
berühmte Ozeanreiſe unternahm und glücklich zu Ende führte,
war die Welt mit Recht begeiſtert. Das Flugzeug hat zwar die
Fahrtdauer des Zeppelin beträchtlich unterboten, aber man darf
nicht vergeſſen, daß der Zeppelin einen viel größeren Weg zurück=
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legen mußte als der Flieger. Der „Z. R. III” flog von
Frie=
drichshafen über die Azoren nach ſeinem amerikaniſchen Ziel,
eine Wegſtrecke, die ungefähr mehr als ein Drittel größer war,
als die des Fliegers. Wenn der „Z. R. III” alſo auch rund
80 Stunden für die Fahrt nach Amerika brauchte, ſo bedeutet das
nicht, daß er mit der halben Geſchwindigkeit des Flugzeuges
flog. Außeidem ſind, wie wir ſchon mehrfach betonten, die
Auf=
gaben eines Luftſchiffes ganz anderer Art wie die eines
Flug=
zeuges. Ein Luftſchiff kann, wenn es mit genügend ſtarken
Mo=
toren ausgerüſtet iſt, bei jeder Wetterlage ſeine Fahrt machen,
wofür die Reiſe des „Z. R. III” der beſte Beweis iſt. Ja, man
kann ſogar ſagen, daß die größere Fahrtdauer des „Z. R. III
der Beweis für die größere Leiſtungsfähigkeit des Luftſchiffes
iſt, denn ein Teil der Fahrtdauer wurde durch das Beſtreben Dr.
Eckeners beanſprucht, die größte Sicherheit für das Luftſchiff
gegen Wetterunbilden zu erzielen. Das Luftſchiff dient
außer=
dem für einen viel größeren Perſonen= und Frachtverkehr. Die
regelmäßige Verbindung der Kontinente wird im Maſſenverkehr
nur das Luftſchiff bewältigen können
Der kühne Wegbahner Lindberah, deſſen Namen heute in
aller Munde iſt, iſt nicht Amerikaner, ſondern Schwede, trotzdem
er in Detroit geboren iſt, und zwar im Jahre 1902. Im Alter
von 19 Jahren wurde er von der amerikaniſchen Poſtverwaltung
als Flieger angeſtellt, nachdem er im Jahre 1920 ſeine Prüfung
als Flieger beſtanden hatte. Er geriet mit der Poſtverwaltung
des öfteren in Konflikte, da er in ſeiner amtlichen Tätigkeit
allerlei tollkühne Streiche verübte, die ihm den Spottnamen „the
tlring fool” (der fliegende Narr) eintrugen. So hat er mehrere
Male die Flugpoſt in die einzelnen Städte dadurch befördert,
daß er den Poſtſack mit den Briefen abwarf und ſelbſt mit einem
Fallſchirm nachſprang. Sein Begleiter brauchte alſo zur
Be=
förderung der Poſt nicht zu landen, ſondern konnte ohne
Aufent=
halt nach ſeinem Endziel weiterfliegen. Auch auf andere Weiſe
machte er durch ſeine tollen Streiche von ſich reden. Immer
aber waren es Streiche, die von Sportgeiſt und Ueberlegung
zeugten, ſo daß er gar nicht ſo verrückt erſchien, wie der
Volks=
mund wahr haben wollte. Fliegerkreiſe wußten, daß er etwas
wert ſei, und ſo iſt es zu erklären, daß die Fachleute die größte
Hoffnung auf ihn ſetzten, als er erklärte, in dem Ryan=Eindecker
„Spirit of St. Louis” den großen Flug zu wagen. Er hatte vor
allen Dingen eine große Fähigkeit bewieſen, ſich nur mit Hilfe
eines Kompaſſes zurecht zu finden. In dieſer Beziehung war
vor einigen Tagen ſein Probeflug von San Diego nach St. Louis
ein Meiſterſtück, da er trotz des Nachtfluges ſeinen Weg richtig
fand.
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantworiet. DieBeantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
L. H. E. Beim Amtsgericht des Wohnortes des Diebes auf Erſatz
des Schadens klagbar werden bzw. vorher Antrag auf Vornahme eines
Güteverſuches bei dieſem Gericht ſtellen.
M. in A. Nein. Im übrigen wäre die Verabſchiedung des
Renten=
verſorgungsgeſetzes abzuſarten
W. A. Der Vater iſt, im Falle die Tochter einen Scheidungsprozeß
führt, für die Koſten des Prozeſſes nicht haftbar. So lange die Ehe
beſteht (alſo auch im Falle der Abweiſung der Eheſcheidungsklage),
hat=
nach § 1620 BGV. der Vater kraft der elterlichen Gewalt das Recht
und die Pflichr, ſür die Perſon und das Vermögen des Kindes zu ſorgen.
Dieſe Sorge umfaßt nach 8 1631 das Recht und die Pflicht, das Kind zu
er=
ziehen, zu beaufſichtigen und ſeinen Aufenthalt zu beſtimmen. Der
Vater kann die Herausgabe des Kindes von jedem verlangen, der es
dem Vater widerrechtlich vorenthält.
F. hier. Sie ſchreiben ſelbſt, daß Sie auf vierwöchentliche
Kündi=
gung angeſtellt waren, deshalb kann auch nur dieſe Kündigungszeit in
Betracht kommen.
H. W. Die Feier iſt am 3. Juli.
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Nummer 143
Reich und Ausland
* Frankfurter Chronik.
WSN. Auf dem „Höhenflug”
verun=
glückt. Der aus Lodz ſtammende, in Deutſchland
Gaſtrecht genießende Kaufmann Joachim Wolf
Salz=
mann arbeitete ſich in der Kriegs= und Inflationszeit
vom einfachen Zuſchneider zum Beſitzer einer Fabrik,
in der feine Damenſchuhe hergeſtellt wurden, empor.
Bei ſeinem Beſtreben, ein kleiner Stinnes zu werden,
iſt er dann ſchmählich von ſeinem Höhenflug
abge=
ſtürzt. Er geriet in Zahlungsſchwierigkeiten, machte
Konkurs und gründete wieder eine neue Fabrik, in
der 45 Arbeiter beſchäftigt waren. Im Auguſt 1924
kam dann die große Pleite. Um die Kalamitäten zu
beheben, trat Salzmann einem Lieferanten für 27 000
Mark Buchforderungen ab, die nicht exiſtierten.
Einem anderen Gläubiger verpfändete er die
Ma=
ſchinen, die längſt nicht mehr ſein Eigentum waren.
Vor Gericht behauptete der Angeklagte, daß zu allem
Pech auch noch ſchwerer Einbruch gekommen ſei, bei
dem 2300 Paar Schuhe geſtohlen worden ſeien.
Merk=
würdig war dabei jedoch, daß der Beſtohlene keinen
Anſpruch an die Verſicherung ſtellte; angeblich will
er keine Zeit gehabt haben. Das Gericht verurteilte
Salzmann wegen Betrugs in zwei Fällen zu 14
Mo=
naten Gefängnis.
Woche für katholiſche Kirchenmuſik.
„Sommer der Muſik”
11. Juni bis 28. Auguſt.
Die Woche für „Katholiſche Kirchenmuſik”, die vom
19. bis 24. Juni in Frankfurt am Main im Rahmen
des „Sommers der Muſik” ſtattfindet, wird einen
ganz hervorragenden muſikaliſchen Charakter tragen.
Außer der Erſtaufführung des Oratoriums „Franz
von Aſſiſi” von Pierné finden Konzerte des St.
Beu=
roner Kirchenchores, des Kölner Domchores, des
Pader=
borner Kirchenchores uſw. ſtatt. Unter Leitung von
Lorenzo Peroſi wird die Sixtiniſche Kapelle in
Frank=
furt am Main konzertieren. In ſämtlichen
Frank=
furter Kirchen der katholiſchen Gemeinden werden
feierliche Gottesdienſte ſtattfinden, an denen ſich „
Mo=
tettenchöre” beteiligen werden. Das Intereſſe für
die Woche der katholiſchen Kirchenmuſik iſt in den
* weiteſten Kreiſen der Bevölkerung Frankfurts und
ſeiner weiteren Umgebung außerordentlich rege.
Darum wurde in einer Sitzung der
Ausſtellungs=
leitung mit den Vertretern der Frankfurter Vereine
und Pfarrämter von dieſen für die Ausgabe von
Konzertkarten eine gewiſſe Priorität für die
katho=
liſche Bevölkerung gewünſcht und auch zugeſichert.
Für den Eintritt in die Ausſtellung während der
„Woche für katholiſche Kirchenmuſik” werden den
katholiſchen Geſangvereinen uſw. Karten zum
ein=
maligen Eintritt zum ermäßigten Preis von 0,75 Mk.
(Kaſſenpreis 2 Mk.) zur Verfügung geſtellt. Da eine
Zentralſtelle der katholiſchen Vereine in Frankfurt
am Main nicht exiſtiert, werden in verſchiedenen
Stadtteilen für die Konzertkarten Verkaufsſtellen
ein=
gerichtet werden. Für Bockenheim, die Vororte
Eſchersheim, Rödelheim, Praunheim uſw. hat Herr
Pfarrer Becker zu Bockenheim eine ſolche
übernom=
men. Dasſelbe tat Herr Pfarrer Lamp für
Nieder=
rad. Die Bekanntmachung von weiteren derartigen
Kartenvertriebsſtellen für die katholiſche Bevölkerung
erfolgt demnächſt.
Auszeichnung der Heldin von Wilhelmshöhe.
WSN. Kaſſel. Die Hausangeſtellte Maria Pape,
die dadurch die Rettung zweier junger
Menſchen=
leben erreichte, daß ſie aus dem führerlos
dahin=
raſenden Straßenbahnwagen mit zwei Kindern
hin=
ausſprang, wobei wie durch ein Wunder ſämtliche
drei Perſonen bei dem Sturz auf die Straße nur mit
Hautabſchürfungen davon kamen, wurde von den
Gäſten des Sanatoriums Goßmann, wo ſie angeſtellt
iſt, durch Ueberreichung eines Geldbetrages von 250
Mark und eines Schmuchſtückes geehrt. Auch
Ober=
bürgermeiſter Dr. Stadler hat der mutigen Retterin
der beiden Kinder ſeine Anerkennung und ſeinen
Dank für ihre mutige Tat ausgeſprochen und ihr ein
Geſchenk der Stadtverwaltung überreicht.
Todesſturz zweier Kinder.
TU. Hamburg. In der Wohnung eines
Mie=
ters fielen das kleine Töchterchen eines Muſikers und
ihre Spielgefährtin aus dem Fenſter, das ſie heimlich
geöffnet hatten, während die Eltern in der Küche
weilten. Das Kind des Muſikers war ſofort tot,
während ihre Spielgefährtin im Krankenhaus ſtarb.
Beginn der Segel'aiſon auf der Müggel
In voller Fahrt!
Auf dem Müggelſee bei Berlin iſt am Fre
Frühjahrswoche der Berliner Vereine des D.
Segler=Verbandes eröffnet worden. Die
den 10 aufeinander folgenden Wettfahrten u
in den Vorjahren von dem Kaiſerlichen 9.
veranſtaltet.
Dienstag, den 24 Mai 1927
Der Flug New York—Paris.
Das Ryan=Flugzeug „Geiſt von St. Louis”.
mit dem der amerikaniſche Fliegerhauptmann Charles Lindbergh das Wagnis unternommen hat,
die Strecke New York-Paris in der Luft zurückzulegen.
Ein neues Focke=Wulf Verkehrsflugzeug für 10 Perſonen.
Die Focke=Wulf Flugzeugbau A.G. Bremen, die
ſich bereits durch den Bau ihrer wirtſchaftlichen und
außerordentlich bewährten Kleinverkehrsflugzeuge
einen Namen gemacht hat, iſt nunmehr dazu
über=
gegangen, auch größere Maſchinen herzuſtellen, um
den ſteigenden Anſprüchen und der ſtändig
fordſchrei=
tenden Entwicklung des Luftverkehrs gerecht zu
werden.
Mit ihrer Neukonſtruktion „Möwe” hat die Firma
wiederum ein Flugzeug von höchſter
Wirtſchaftlich=
keit und verhältnismäßig ſehr niedrigem
Anſchaf=
fungspreis herausgebracht. Beſonders das letztere iſt
für die Rentabilität des Luftverkehrs von
entſcheiden=
der Bedeutung. Ausgerüſtet mit dem durch ſeine
Be=
triebsſicherheit weltbekannten 420 PS Jupiter=Motor,
befördert die Maſchine insgeſamt 10 Perſonen, 200
Kilogramm Gepäck, ſowie Betriebſtoff für 4 Stunden.
Trotzdem die Maſchine nur mit einem Motor
ver=
ſehen iſt, ſind die Nutzlaſt und die Leiſtungen des
Flugzeugs annähernd die gleichen, wie ſie die heute
gebräuchlichen mehrmotorigen Großflugzeuge
er=
reichen. Ganz beſondere Beachtung verdient die
ge=
ſchmackvoll und vornehm eingerichtete Kabine. Ein
Waſchraum mit Toilette vervollſtändigen die
Aus=
ſtattung.
Das Flugzeug hat bei der Deutſchen
Verſuchs=
anſtalt für Luftfahrt E. V. in Adlershof die
Muſter=
prüfungsflüge in beſter Form erledigt, wobei
aus=
gezeichnete Flugleiſtungen feſtgeſtellt wurden. Die
Geſchwindigkeit beträgt 170 Kilometer=Stunden, die
Steigfähigkeit 1000 Meter in 8 Minuten mit Vollgſt.
Nach ihrer Rückkehr nach Bremen wird die
Ma=
ſchine von der Norddeutſchen Luftverkehr A. G.,
Bre=
men, im Nordſeebäderdienſt verwandt werden.
Für die Olympiade!
Grundſteinlegung zum Marathontor des Amſterdamer Stadions.
Die feierliche Grundſteinlegung zum Marathontor des neuen Stadions in Amſterdam fand
in Anweſenheit des Prinzgemahls Heinrich von Holland (X) am 18. Mai ſtatt.
Mädchenmord in Lichtenberg.
TU. Berlin. In der Nacht zum Montag wurde
in der Deutſchmeiſterſtraße in Lichtenberg ein etwa
20 Jahre altes Mädchen mit einer Schußverletzung
in der rechten Schläfe bewußtlos aufgefunden. Das
Mädchen iſt auf dem Transport nach der
Rettungs=
ſtelle geſtorben. Ueber ihre Perſönlichkeit iſt noch
nichts bekannt. Verſchiedene Umſtände ließen ſofort
auf ein Verbrechen ſchließen. Die alarmierte
Mord=
kommiſſion fand beim Abſuchen der Umgebung des
Tatortes in dem Verbindungswege von der
Ritter=
gutsſtraße nach der Herzbergſtraße eine männliche
Leiche. Es iſt möglich, daß der Tote der Mörder des
Mädchens aus der Deutſchmeiſterſtraße iſt. Aber man
fand bei ihm keine Waffe, und ſo iſt nicht
ausge=
ſchloſſen, daß hier das zweite Opfer eines bisher noch
unbekannten Verbrechers entdeckt wurde.
Neue Arbeiten am Tutankamongrab.
EP. Der Entdecker des Tutankamongrabes Sir
Howard Carter hat die Ausgrabungsarbeiten für
dieſen Winter endgültig eingeſtellt, um den dritten
Teil ſeines Buches über die Entdeckung der Grabſtätte
zu ſchreiben. Nach einer Meldung des „Al Balagh”
ſind im Grabe noch zwei Kammern uneröffnet, von
denen die eine 28 Kiſten enthält, in denen ſich nach
der Meinung Sir Carters Gegenſtände befinden, die
an Kunſtwert und Koſtbarkeiten die bisherigen Funde
bei weitem übertreffen. Die Erſchließung der
Kam=
mern wird im September nächſten Jahres erfolgen,
um das Grab während der nächſten Touriſtenſaiſon
dem allgemeinen Beſuch zugänglich zu machen.
Eine neue Mars=Theorie.
EP. Gelehrte der California Univerſität wollen,
wie die „Chicago Tribune” meldet, nach einjährigem
Studium zahlloſer aſtronomiſcher Photographien
feſtgeſtellt haben, daß der Mars von einer Lufthülle
umgeben iſt und eine üppige Vegetation aufweiſt, ſo
daß der Theorie über die Exiſtenz von Lebeweſen auf
dieſem Planeten an ſich nichts im Wege ſteht.
Da=
gegen ſprechen ſich die amerikaniſchen Gelehrten gegen
die Theorie von den Marskanälen aus. Sie ſind der
Anſicht, daß die auf der Mars=Oberfläche
vorhande=
nen dunkeln Linien durch die dichte Vegetation in
tiefen, durch vulkaniſche Einbrüche entſtandenen
Tälern zu erklären ſeien. Die Tatſache, daß ſolche
Linien von Zeit zu Zeit in verſchiedener Breite feſtgeſtellt
worden ſind, führen ſie auf die mit den Jahreszeiten
zuſammenhängenden Temperaturſchwankungen zurück.
Der Aſtronom des Lick Obſervatoriums, Prof.
Ro=
bert Trumpler, der dem Blatt dieſe Mitteilungen
machte, will außerdem entdeckt haben, daß der Mars
etwas kleiner iſt als man bisher angenommen hatte:
er habe einen Durchmeſſer von 4133 Meilen und nicht.
wie bisher berechnet wurde, von 4300 Meilen. Dieſe
Entdeckungen haben naturgemäß in aſtronomiſchen
Kreiſen große Ueberraſchung ausgelöſt, da, falls ſie
ſich beſtätigen, viele der bisher aufgeſtellten Mars=
Theorien als unhaltbar aufgegeben werden müſſen.
Vierkötter in New York.
FU. NcwYori. Der deutſche Meiſterſchwimmer
Einſt Vierkötter iſt in New York angekommen,
Lindbergh Ritter der Ehrenlegion.
TU. Paris. Lindbergh wurde am Montag
mit=
tag vom Präſidenten der Republik empfangen.
Dou=
mergue heftete dem erfolgreichen Ozeanflieger das
Kreuz der Ehrenlegion an die Bruſt. — Der Orteis=
Preis von 25 000 Dollar, den Lindbergh für ſeinen
Flug von New York nach Paris gewonnen hat, wird
durch die Flugunkoſten Lindberghs aufgezehrt.
Lind=
bergh hat ſein Unternehmen ſelbſt finanziert. Der
Apparat koſtete ihn 15 000 Dollar.
Glückwunſch der deutſchen Flieger.
c. Berlin. Lindberghs glückliche Landung in
Paris hat auch in ganz Deutſchland und nicht zum
wenigſten in Fliegerkreiſen freudigen Widerhall
ge=
funden. Die Vereinigung der ehemaligen deutſchen
Kriegsflieger ſandte laut „Montag” dem erfolgreichen
Piloten folgenden Gruß: „In aufrichtiger Freude
über das Gelingen Ihrer kühnen Fahrt
beglück=
wünſcht Sie der Ring deutſcher Flieger.”
Nieſenangebote der Filminduſtrie an Lindbergh.
TU. New York. An Lindbergh ſind bereits
Rieſenangebote gemacht worden, ſo von der
National=
filmgeſellſchaft, die ihm einen Jahreskontrakt mit
einer halben Million Dollar bot. Eine andere
Ge=
ſellſchaft bietet für ein öffentliches Auftreten 25 000
Dollar. Für ein Filmauftreten unter Cecil de Milles
Leitung als Hauptperſon wurden ihm 100 000 Dollar
geboten. — Ein Sportveranſtalter will ihm für
ein zweimonatliches Auftreten im Stadion 150 000
Dollar bieten.
Die engliſchen Indienflieger gefunden.
TU. London. In der allgemeinen Spannung
und nachfolgenden Begeiſterung für den
amerika=
niſchen Transozeanflieger Lindbergh iſt der Start der
beiden engliſchen Armeeflieger Charr und Gillman
zum Flug England—Indien faſt unbeachtet
geblie=
ben. Die Engländer ſind am Freitag aufgeſtiegen und
wurden zuletzt amtlich von Oſtende gemeldet. Eine
weitere, jedoch unbeſtätigte Sichtungsmeldung liegt
aus Wiesbaden vor. Allerdings datiert dieſe
Mel=
dung vom Samstag und dürfte daher ſehr
unwahr=
ſcheinlich ſein. Nach den Berechnungen der Fachleute
ſollten die Flieger in der Nacht vom Freitag zum
Samstag bereits in Konſtantinopel ſein. Der auſ
40 Stunden berechnete Geſamtflug ſollte am Sonntag
früh gegen acht Uhr zurückgelegt ſein. Me
fürchtet, daß die Flieger im günſtigſten Fall z
Notlandung in einer entlegenen Gegend gezi gen
worden ſind, von wo eine telegraphiſche Verbindu
ſich nicht ſofort ermöglichen läßt. Die engliſchen
Be=
hörden in Bagdad und Karachi ſind angewieſen
wor=
den, Nachforſchungen nach dem Verbleib der Flieger
anzuſtellen. Die vorliegenden Wettermeldungen
ent=
lang der Flugſtrecke lauteten noch bis Samstag abend
durchaus günſtig.
Die engliſchen Indienflieger Charr und Gillman,
die man vermißt hatte, ſind am Sonntag nachmittag
von einem Dampfer im Perſiſchen Golf aufgefiſcht
worden, kurz nachdem die Flieger auf das Meer
hatten niedergehen müſſen.
Die anderen Ozeanflieger geben auf.
TU. New York. Es verlautet, daß Byrd ſeinen
Ozeanflug aufgeben wird und dafür einen Flug San
Franzisko—Honolulu plant. Auch Chamberlain und
Berthaud haben den Flug gleichfalls endgültig
auf=
gegeben.
Ein Ehrendenkmal für Nungeſſer und Coli
in St. Lvuis.
Für ein Denkmal Nungeſſer’s und Coli’s in
St. Louis ſoll eine Sammlung veranſtaltet werden.
Das Denkmal ſoll 100 000 Dollar koſten.
Schweres Fernbeben.
New York. In Waſhington, New Orleans und
Ottawa haben in der Sonntag=Nacht die
Seismo=
graphen ein Fernbeben von
beſorgnis=
erregender Stärke regiſtriert, das mehrere
Stunden anhielt. Die Entfernung des Herdes
be=
trägt, wie angenommen wird, 6000 Meilen. Aus
Ottawa wird gemeldet, daß der Herd vermutlich in
China oder Chile zu ſuchen iſt.
Gegen das Schminken.
Warſchau. Das Warſchauer Rabbinat
er=
hielt eine Petition, unterfertigt von einigen Tauſend
Warſchauer Juden, in der das Rabbinat erſucht wird,
aus ethiſchen Gründen den jüdiſchen Mädchen zu
ver=
bieten, ſich zu ſchminken, widrigenfalls dieſen keine
Frauung erteilt wird und den Gatten und Vätern von
ſolchen Frauen der Eintritt in die Bethäuſer
ver=
boten wird. Das Rabbinat hat dieſem Geſuch
ſtatt=
gegeben.
Sven Hedin auf der Reiſe nach der Mongolei.
Stockholm. Sven Hedin telegraphierte nach
Stockholm, daß er am 20. Mai ſeine Reiſe mit
chineſiſchem und mongoliſchem Geleit angetreten habe.
Bis jetzt befände ſich alles wohl. Die Reiſe dauert
zwei Jahre.
Briefmarken mit Heiligenbildern.
Die engliſche Poſtverwaltung hat jetzt Briefmarken
in den Verkehr gebracht, die mit religiöſen Bildern
geſchmückt ſind. — Das Bild ſtellt die neue St. Paul
Marke dar, die den Heiligen in dem Augenblich
zeigt, als er nach ſeiner Landung uox einer Schlangs
angegriffen wird.
Nummer 143
Dienstag, den 24. Mai 1927
Seite 11
(
Opntt. Spiel und Turnen.
Tennis.
Meben=Vereinswettſpiel Tennis= und Eisklub Darmſtadt gegen Tennis=
Abteilung Alemannia 05 Worms.
Die Ausloſung der Teilnehmer an den Vereinsmeiſterſchaften des
9. Bezirkes des „Deutſchen Tennisbundes” (Heſſen und Heſſen=Naſſau)
führte den Tennis= und Eisklub Darmſtadt in der erſten Nunde gegen
die Tennisabteilung Alemannia 05 Worms. Das Wettſpiel wurde am
Sonntag in Worms in Form eines Klubwettſpiels ausgetragen, an dem
außer der Medenmannſchaft von 6 Herren, auch 4 Damen teilnahmen.
Starker Wind und zahlreiche Regenſchauer beeinträchtigten die Spiele,
die aber trotzdem bis auf ein Wettſpiel ausgetragen werden konnten.
Wie erwartet, errang der Tennis= und Eisklub einen glatten Sieg mit
6:3 Punkten im Medenſpiel, 11:6 Punkten im Klubwettſpiel.
Darm=
ſtadt trat an in der Aufſtellung: Schüler, Krafft, Deutler, Steffan,
Ba=
lanm, Landmann und Frl. Fiſcher, Frl. Kleinſchmidt, Frl. Loh, Frl.
Seuffert. Die Ergebniſſe der Medenſpiele waren:
Schüler—Buſch 6:3; 6:1; Krafft—Clemens 6:1: 6:4: Deutler—Wolf
6:1; 6:2; Steffan—Dr. Rapp 6:4; 6:4; Balanyi—Weigelt 1:6; 8:6;
6:1; Landmann—Sieber 2:6: 4:6; Schüler=Krafft—Buſch=Clemens 6:3;
6:3; Deutler=Steffan—Wolf=Sieber 4:6; 6:4; 5:7: Balanyi=Landmann
—Dr. Napp=Weigelt 4:6: 3:6.
In der nächſten Nunde der Vereinsmeiſterſchaften trifft der Tennis=
und Eisklub auf den Sieger aus dem Spiel Marburger Tennisklub
gegen Frankfurter Sportklub Forſthausſtraße und dürfte bei ſeiner
diesjährigen Spielſtärke auch dieſes Spiel leicht für ſich entſcheiden.
Junioren=Städtewettſpiel Tennis= und Eisklub Darmſtadt—1. Tennis=
Klub Pforzheim.
Letzten Sonntag empfing die Juniorenmannſchaft des Tennis= und
Eisklubs zum erſten diesjährigen Klubwettſpiel ſechs Jumioven vom
erſten Tennisklub Pforzheim. Die Mannſchaften waren ziemlich
gleich=
ertig und Darmſtadt konnte wur ganz knapp mit 5:7 Punkten
ge=
vinnen.
Herren=Einzel: Walch-Kleinlogel 3:6: 7:5; 7:9: Daub—Claß 6:3:
7:5; Kahn—Schmitt 4:6; 2:6; Streib-Mangold 6:3; 6:3; Ernſt—
Moldenhauer 6:3; 7:5: Wipfler—Stvasburger 4:6; 3:6.
Herren=Doppel: Walch=Daub—Claß=Kleinlogel 2:6; 1:6; Kahn=
Streib—Schmitt=Mangold 3:6; 8:10; Ernſt=Wipfler—Moldenhauen
Strasburger 1:6: 6:3: 6:2.
Fußball.
„Starkenburgia” Heppenheim—,Germania” Pfungſtadt 2:6 (0:3).
Pfungſtadts Ligamannſchaft weilte am vergangenen Sonntag in
Heppenheim beim 4=Meiſter des Gaues Ried und errang in einem
tech=
niſch und taktiſch überlegen durchgeführten Kampf einen glatten Sieg
von 6:2 Toven. Der Klaſſenunterſchied trat klar zu Tage und konnte
ſelbſt der ungewohnte Boden den Gäſten in ihrer Spielweiſe nicht
hin=
dernd ſein. Trotz anerkennenswertem Eifer kann Heppenheim nicht
verhindern, daß Pfungſtadt bei Halbzeit 3:0 führt. Nach dem Wechſel
verhöht „Germania” auf 5:0. Im ſicheren Gefühl des Sieges ſpielt nun
Wfungſtadt etwas zurückhaltend, ſo daß Heppenheim zum erſten
Gegen=
treffer kommt. Pfungſtadt verbeſſert nun auf 6:1, während
Heppen=
cheim kurz vor Schluß ſein zweites Tor erzielt. Der 4=Meiſter geſiel
durch ſeinen Eifer, auch war das Zuſammenſpiel anſprechend, die
Stürmerreihe konnte jedoch gegen die Pfungſtädter Hintermannſchaft
nichts ausrichten. Für „Germania”, die in allen Teilen ſchöne
Leiſtun=
en zeigte, genügte eine Durchſchnittsleiſtung, um den Sieg ſicher zu
ſtellen. Das Spiel war ſehr fair.
Germania Pfungſtadt Reſerve—FV. 09 Weinheim Reſerve 1:0.
Germ. Pfungſtadt, 1. Jgd.—Starkenburgia Heppenh., 1. Jad. 2:0.
Germ. Pfungſtadt, 1. Schüler—Spv. 98 Darmſtadt, 1b Sch. 2:0.
F.=Sportv. Groß=Zimmern 1—Eintracht Darmſtadt 1, 2:2.
Am Sonntag empfing der F.=Sportv. Groß=Zimmern die erſte
Nannſchaft des F=Spp. Eintracht Darmſtadt zu einem
Freundſchafts=
ampf und endigte derſelbe mit 2:2. Groß=Zimmern, das die erſte
Hälfte mit dem Wind im Rücken ſpielte, konnte das Reſultat bis
Halb=
zeit auf 2:0 ſtellen. Nach Halbzeit konnte Eintracht Darmſtadt mit
2 Toren den Ausgleich herbeiführen. Beide Mannſchaften mußten ihr
ſeſtes hergeben, um ein gutes Reſultat feſtzuſtellen. Darmſtadt hätte
als 4=Klaſſe beſſer abſchneiden dürfen, mußte aber hiermit zufrieden
ein, denn Groß=Zimmern hatte ein kleines Plus zu verzeichnen. Mit
Sen letzten Unentſchieden=Reſultaten gegen Liga=Evſatz Wixhauſen,
Liga=
rſatz Union Darmſt., Liga=Erſatz Münſter, 1. FC. Langen, 2.
Mann=
ſchaft, hat Groß=Zimmern gezeigt, daß es noch vielen anderen
guten
Gintracht Darmſtadt 2— Groß=Zimmern 2.
Vereinen ebenbürtig iſt.
1:9 Tore.
Kegeln.
Darmſtädter Keglerverband. — Sport= und Werbewoche.
Entgegen den Erwartungen war am vergangenen Sonntag der
Zu=
ſipruch etwas geringer, wie an den vergangenen Tagen. Dies mag an
Dem Drange, Sonntags die Natur zu genießen, begründet fein. Mit
venigen Ausnahmen waren es Mitglieder des Verbandes, die ſich am
geln beteiligten. Drei Riegen, darunter eine des Kegelklubs „Alle
Neune” „von Weinheim meldeten ſich zum Niegenkegeln. Ende des
Regelns: Dienstag abend, 24. Mai, 7 Uhr. — Preisverteilung:
abends halb 9 Uhr im Vereinshauſe des Bürgervereins.
Höchftleiſtungen wurden am Sonntag erzielt:
1. Ehrenbahn, 10 Kugeln. Jöſt. Weinheim, 59: Dörſam, A., Wein=
Seim, 58.
Prämienbahn 1, 5 Kugeln: Wilbert. D.K.K. 1911 und Thümmel,
d.K.K. 11, je 33, Gärtner, Molly, 31. — Prämienbahn 2. 4 Kugeln:
Reinhardt, Molly, 27.
Damenbahn, 3 Kugeln: Frl. Bäumer, Frau Reinhardt, Rollendes
Blück, je 20, Frau Götz 20.
Riegenkegeln, Abteilung 1: Rollendes Glück. Damenklub, 401: Alle
keun, Weinheim, 483. — Abteilung 2: Muntere Dinger, 1. Riege, 444.
Riege 416.
Zum Bericht vom 22. Mai — Sonntags=Nr. — iſt noch
nachzu=
naar
1. Ehrenbahn: Kramer, L.L., 56; Grün, L.L., 55.
2. Prämienbahn 1: Becher, Donnerstagskl. Turnh., 38: Ruppert,
dler, 32.
3. Prämienbahn 2: Keller, 21er, 32.
Schießſport.
Schießſportklub Windmühle. (Mitgl. d. Vereinigt. Heff. Schützenbundes.)
Mit dem vorgeſtrigen Tage erreichte das von dem Klub
veranſtal=
ete Sport= und Werbeſchießen ſein Ende. Noch in letzter Stunde wurde
eiß um die Siegespalme gerungen, ſehr ſchöne Reſultate und ganz
her=
orragende Leiſtungen wurden erzielt. Um 8½ Uhr abends wurden die
Shrungen der Sieger in der Reſtauration zur Windmühle
vorgenom=
uen, wonach die Schützen bei gemütlichem Beiſammenſein noch einige
frrohe Stunden nach echtem Schützenbrauch verlebten. Auch konnte der
rſte Vorſitzende des Vereinigten heſſiſchen Schützenbundes bei dieſer
Ge=
egenheit die Herren Becker und Straub vom Schießſportklub
Wind=
mühle, ſowie Reibold von der Schützengeſellſchaft Wildſchütz mit der
/Förderernadel des deutſchen Kartells für Jagd= und Sportſchießen
über=
veichen. Nachfolgend die erzielten Reſultate:
Einzelkonkurrenz 1., offenes Viſier, A=Klaſſe; je 5 Schuß liegend,
hmieend und ſtehend, auf 10er Scheibe: 1. Schneider, Windmühle, 138
Minge; 2. Ehrig, Wildſchütz, 129; 3. Schäfer, Windmühle, 125; 4. Rohde,
Wildſchütz, 123. — B=Klaſſe: 1. Preſtel, Windmühle, 124 Ringe:
4. Schmidt.
Lotter, Weidmannsheil, 117; 3. Erhart, Windmühle, 114:
„dmühle. 112
Leidmannsheil, 106. — C=Klaſſe: 1. Sterlepper. W
Minge: 2. Fiſchbach, Fledermaus, 110; 3. Winter, Wildſchütz, 101: 4.
Genning, Windmühle, 99.
Einzelkonkurrenz 2., bel. Viſier: 1. Schneider, Windmühle, 132 Ringe:
Gräf, Windmühle, 123; 3. Erhart, Windmühle, 118: 4. Grimm. Klee=
Ulatt, 118.
Tagesſcheibe, 5 Schuß liegend: 1. Schneider, Windmühle, 47 Ringe:
Grimm. Kleeblatt, 47: 3. Bormuth, Weidmannsheil, 46:; 4. Gräf,
Windmühle, 45; 5. Netz, Weidmannsheil, 45.
Feſtſcheibe Darmſtadt, 3 Schuß ſtehend freihändig, Kimme und Korn,
Dder Scheibe: 1. Gräf. Windmühle, 29 Ringe: 2. Schneider, Windmühle,
T7; 3. Wilke, Kleeblatt, 27; 4. Ebrig, Wildſchütz, 27; 5. Schäfer,
Wind=
mnihle, 27; 6. Grimm, Kleeblatt, 26; 7. Schütze, Kleeblatt, 26; 8. Schnatz,
dſchüitz, B5: 9. Rohde, Wildſchütz, B5: 10. Lotter, Weidmannsbeil.
5; 11. Wagner, Weidmannsheil, 25: 12. Bender, Nieder=Ramſtadt. 24;
B. Praſſe, Nieder=Ramſtadt, 24; 14. Hutmann, Nieder=Ramſtadt, 24:
55. Hafner, Weidmannsheil, 23; 16. Dautz, Fledermaus. 23: 17. Erhart,
Lindmühle, 23: 18. Stelzer. Roßdorf, 23.
Mannſchaftskämpfe, 4 Mann zu je 15 Schuß, 5 liegend, 5 knieend,
ſtehend: 1. Wildſchütz, mit 466 Ringen; 2. Kleeblatt, 464; 3.
Wind=
mnühle, 459; 4. Weidmannsheil, 451; 5. Nieder=H.mſtadt. 437.
Kraftſpori.
Kraftſportv. Darmſtadt 1910 — Kraftſportv. Neu=Iſenburg 6:8.
Bei gut beſuchtem Hauſe fand dieſer Kampf am Samstag
abend in der Ludwigshalle ſtatt. Beide Mannſchaften machten
einen vorzüglichen Eindruck und wurden beim Betreten der
Matte lebhaft begrüßt. Es wurde, wie vorausgeſagt, ſehr guter
Sport geboten und die Hartnäckigkeit, mit welcher die einzelnen
Kämpfe ausgetragen wurden, zeigte, das jeder Ringer wußte,
um was es geht. Eine Ausnahme machte nur der Vertreter des
Halbſchwergewichtes der Darmſtädter, welcher in
unverantwort=
licher, leichtſinniger Weiſe den Sieg an die Iſenburger
ver=
ſchenkte. Der Jubel der letzteren war wohl zu verſtehen, als
ihnen auf dieſe Weiſe der Sieg, an welchen ſie nicht mehr
glaubten, in den Schoß fiel. Einige der Darmſtädter Ringer
müſſen vor allen Dingen einmal taktiſch richtig kämpfen lernen,
denn bei den heutigen Mannſchaftskämpfen kommt es mitunter
mehr auf dieſe an, als auf die gute Qualität des Ringers ſelbſt.
Die einzelnen Kämpfe verliefen folgendermaßen:
Fliegengewicht: Borovski=Darmſtadt gegen Streb=Neu=
Iſen=
burg. Der Darmſtädter griff forſch an und brachte ſeinen Gegner
bereits in den erſten Minuten in ſehr brenzlige Lagen, aus der
ſich der Iſenburger nur mit Aufbringung aller Kraft befreien
konnte. Einmal lag Letzterer auch glatt auf beiden Schultern,
doch 3 Kampfrichter ſahen nichts. Nach 10 Minuten wurde
Bo=
rovski verdienter Punktſieger.
Bantamgewicht: Schwarz=Darmſtadt gegen Fiſcher=Neu=
Iſenburg. Schwarz hatte ſtets den Kampf in der Hand und ſiegte
nach Punkten. Zeit 20 Minuten.
Federgewicht: Siegriſt=Darmſtadt gegen Guckelsberger=Neu=
Iſenburg. Nach den Kämpfen, welche der Iſenburger bis jetzt
geliefert hat, wurde mehr von ihm erwartet. Siegriſt war ſtets
überlegen und ſiegte ſchon in 5 Minuten.
Leichtgewicht: Keitel=Darmſtadt gegen Hirſchmann=Neu=
Iſenburg. Beide lieferten ſich einen vorſichtigen Kampf, bei
welchem Hirſchmann etwas mehr im Angriff lag. Der
Darm=
ſtädter hätte unbedingt etwas aktiver werden müſſen, denn der
Kampf ging für ihn auf dieſe Weiſe ja doch verloren. Sieger:
Hirſchmann in 20 Minuten nach Punkten.
Mittelgewicht: Truber=Darmſtadt gegen Cezanne=Neu=
Iſen=
burg. Letzterer, welcher ſehr ſtark iſt, ſiegt über den ſich gut
verteidigenden Truber in 2½ Minuten.
Halbſchwergewicht: „Veith=Darmſtadt gegen Hubeler=Neu=
Iſenburg. Veith mußte der Qualität nach unbedingt Sieger
werden. Auch im Intereſſe des Geſamtkampfes mußte er einen
Sieg herausholen. Es kam jedoch anders wie erwartet. Hubeler,
welcher nichts zu verlieren hatte, fing die wuchtigen, aber
ſinn=
loſen Angriffe des Darmſtädters ab und warf ihn bei einer
ſolchen Gelegenheit in 4 Minuten auf beide Schultern.
Schwergewicht: In dieſer Klaſſe wurden Liſt=Neu=Iſenburg
kampflos die Punkte überlaſſen, da der Darmſtädter Vertreter
für dieſe Klaſſe zu leicht war.
Nach dieſem Kampfergebnis ſtehen ſich die beiden Favoriten
für den Aufſtieg zur Liga an Punkten wieder gleich, und es iſt
noch nicht zu ſagen, wer letzten Endes das Rennen macht.
Athl.=Cl. Sachſenhauſen ſchlägt Polizei Darmſtadt.
Eine vernichtende Niederlage mußte die Mannſchaft des
Polizei S.V. Darmſtadt im Amateur=Ringkampf gegen den
Athletic=Club Sachſenhauſen hinnehmen. Die Darmſtädter
Poli=
ziſten konnten nicht einen einzigen Kampf gewinnen und
unter=
lagen im Geſamtergebnis mit 0:7 Siegen.
F
Geſchäftliches.
Die Ludwigsburger Eiernudeln= und Maccaronifabrik Heinrich
Burkhardt. Komm.Geſ. Ludwigsburg, zählt ſchon ſeit einer langen
Reihe von Jahren zu den führenden Fabriken der Teigwarenbranche.
Geſtützt auf eine über Bjährige Erfahrung und einer auf den höchſten
Stufen ſtehenden Fabrikationseinrichtung iſt genannte Firma in der Lage,
eine in jeder Beziehung hochwertige Ware auf den Markt zu bringen,
welche ſelbſt die verwöhnteſten Anſprüche vollkommen befriedigt. Ver
langen Sie deshalb bei Ihrem nächſten Einkauf „Burkhardt’s Hartgri
Gierteigwaren”, welche in den führenden Geſchäften erhältlich ſind ur
auch Sie werden von der hervorragenden Güte dieſer Ware überzeugt ſein.
Fußballer
müſſen mehr als andere die Füße pflegen. — Vor und nach dem
Sport die Füße, den Körper mit Vaſenol=Körper=Puder eingepudert,
erfriſcht und hält die Haut weich und widerſtandsfähig. Bei ſtarker
Schweißabſonderung iſt der Vaſenol=Fuß=Puder das gegebene Mittel.
(I. L. 7505).
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 24. Mai. 3.50: Stunde der Jugend. Müller=
Parten=
kirchen: Fröhliche Fragen zum Nachdenken. Für Kinder vom 10.
Jahre ab. o 4.30: Ein Walzer=Strauß. o 5.45: Leſeſtunde: „
Im=
menſee‟ Novelle von Storm. o 6: von Kaſſel: L. A. Schlöſſer=
Fragen des Vogelzuge=
O 6.30: Dr. Götz: „Altdeutſche
Tafel=
malerei”. o 7: Prof. Braun: „Bedeutung der Rindertuberkuloſe
für den Menſchen”, o 7.30: Uebertr. aus dem Frankf. Opernhaus=
„Mignon”. Anſchl.: Neue Schallplatten.
Stutigart.
0 16.15: Nach=
Dienstag, 24. Maj. 15.50: Bücherfun
Strauß: Neu=Wien,
mittagskonzert. Rieger: Abſchiedsmarſch.
Gel von Böhringer.) O 19.15: Staatsſekr, von Hintze:
Aus=
landdeutſchtum und Heimat. O 20: „La Rondine‟ (Die Schwalbe).
Oper von Puccini. O 22: Uebertr. aus Freiburg. Eine Stunde
franzöſiſcher Muſik. Mitw.: Marie Madleine Marthe, Karl Jank=
Hoffmann und Fr. Neumeyer (vom Stadttheater). Vier Lieder,
Gounod: Cavatine des Fauſt aus Margarethe. Ballade des
Mephiſto aus Margarethe. — Thomas: Lied der Mignon aus
Mignon. — Halevy: Arie des Eleazar aus Die Jüdin. — Boieldieu:
— Bizet: Arie der
Arie des Seneſchall aus Johann von Paris.
— Meyerbeer: Arie des Nelusko aus
Nicaela aus Carmen.
Afrikanerin. — Bizet: Duett Micaela—Don Joſe aus Carmen.
Berlin.
Dienstag, 24. Mai. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
d 16: B. Hirſch: Die Stellung der Blinden im Wirtſchaftsleben
Teil). o 16.30: Dr. Becces Kammer=Orch. Mozart: Ouv.
finta ſemplice. — Strauß: Morgen, Heimliche Aufforderung.
9
—
— Korngold: Vorſpiel und Serenade Der Schneemann.
Becce:
Scene paſſionnee. — Tſchaikowsky: Nußknacker=Suite. — Mascagni:
Intermezo aus der Operette Ja! — Fresco: Lady Lilly.
Puccini: Fant. Madame Butterfly. —
De Micheli: Walzer:
18.15: Stunde mit Büchern. O 18.45: Dr. Behl: Vergeſſens
Dichter (Heinrich Leuthold). o 19.10: Dr. Roſcher: Die
Welt=
wirtſchaftskonferenz in Genf o 19.40: Dr. Stei: 200 Jahre
Berliner Muſikleben. O 20.10: „Die Schöpfung” von Haydn
Gabriel und Eva: Emmy von Stetten; Uriel: Karl Jöken; Raphael
und Adam: Cornelis Bronsgeeſt. Chor und Orch, der Funkſtunde.
Stettin. 18.15: Dr. Schulz: Das Büchereiweſen Stettins.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 24. Mai. 12: Lektor Grander
G. v. Eyſeren: Franzöſiſch für Schüler. o 3: Anni Macke: Fundorte
Slternhaus die häusliche Schularbeit unterſtützen? o 5: Gen=Sup.
Dibelius: Die evangeliſche Kirche und die Kultur der Gegenwart,
6: Min.=Dir. Dr. Bumke: Der Entwurf des
Strafvollzugs=
geſetzes. O 6.30: G. v. Enſeren, Alfieri: Spaniſch f. Anfänger,
6,55: Dr. Mersmann: Das deutſche Kunſtlied bis Schubert,
6 7.20: Prof, Hirſchberg: Erinnerungen eines Bücherfreundes.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 25. Mai,
(nach der Wetterlage vom 25. Mai).
Da die Isländiſche Cyklone ſehr wahrſcheinlich dieſelbe Zugrichtung
einſchlagen wird wie die Vorläuferin, dürfte der Witterungscharakter
Deutſchlands in ein erneutes Störungsbereich kommen, das dem der
vergangenen Tage gleicht. Es iſt ſomit mit wechſelnd bewölktem,
wärmeren Wetter und ſtellenweiſen Niederſchlägen zu rechnen.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtella
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
ve; für Feuilleton, Reich und
Birtſchaft: Rudolf M
ntwortlich für Politik un
D=
!
d und Seſiſche Nachri
ort: Dr. Eugen Buhlmant
mi=
Ztre
Aut
Zauer: für de
den Schlußdſenſt: Andre
den Handel: Dr. C. H. Quetſ
Soſek.
ratentel: Willy Kuhle; Druck und Verſag: C. C. Wittich — ſämtich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
G
Leefrrerreis
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
milſen alle
Wenlchen-
leiden, denen ihre Zieblings-
Zigarette ausgegangen iſt--
Das erfuhr auch Odyſſeus, als
er der Unterwelt ſeinen bekann.
ten Beluch machte, um
von-
lem erfahrenen Raucher und
weiſen Jabakexperten Jireſias
die beſten Jabakplantagen—
Kleinaſiens zu erkunden DDer
vorſorgliche Oduſſeus könnte
hier aber auch Segen ſtiften,
denn ſobald er ſah, welche
Gualen Jantalus leiden muß,
te, ſteckte er ihm eine duftende
Geetlimgrt
I
zwiſchen die Eippen, und Seligkeit, ob des wahrhaft olympiſchen Aromas, verklärte
die Zuge des Dulders. Ebenſo beglückte Odyſſeus auch den Syſyphus, der ewig den
bebannten Stein wälzt, mit dieſem Genuß. Und der bluge WOleltkenner Nreſias-e
nickte wohlgefällig und ſagte zu Oduſſeus: „Was iſt Geeiling-Auslele?"
Der Gluckstraum der Menſchheit zwiſchen den iderwärtigkeiten des Lebens.
das holdeſte und erguickendſte Labſal für alle Syſyphuſſe und Jantaluſſe Don.
Homer bis ins 20. Jahrhundert:—
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt/Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel, Hansa 6963.
V 4333
[ ← ][ ][ → ] Die Entwicklung am Bauſtioffmarkt.
Die Baukoſten und die Preispolitik der Intereſſenten.
Die Klagen über die Weigerung der Bauſtoffpreiſe haben bereits
Anfang Asril 1927 den Reichsarbeitsminiſter veranlaßt, darauf
hinzu=
weiſen, daß jede Ueberſpannung der Preiſe zu einer ſchweren Störung
der Entwicklung im Wohnungsbau führen muß und daß öffentliche
Mittel für den Wohnungsbau nicht zur Verfügung geſtellt werden
kön=
nen, wenn nicht gleichzeitig eine angemeſſene Bindung der
Bauſtoff=
preiſe erreicht wird. Die Länder ſind gebeten worden, von allen
Ueber=
ſpannungen auf dem Baumarkt dem Reichswirtſchaftsminiſterium und
dem Reichsarbeitsminiſterium ſofort Mitteilung zu machen.
Seit etwa Mitte Juli 1926 begannen die Baukoſten mit der
Be=
lebung des Baumarktes in einem Maße zu ſteigen, daß dadurch das
Bauprogramm ernſtlich gefährdet wurde. Dies wurde bedingt durch
die infolge des milden Winters verlängerte Bauſaiſon, ſo daß bei
Be=
ginn der neuen Bauſaiſon Materialmangel eintrat, der durch eine
ſpekulative Ausnutzung der Lage eine erhebliche Preisſteigerung zur
Folge hatte. Da bei den örtlichen Ziegelkartellen die Gefahr beſteht
daß ſie ihre durch die Ausſchaltung der auswärtigen Konkurrenz
ent=
ſtandene monopolartige Stellung ausnützen, muß nötigenfalls mit den
Mitteln der Kartellverordnung dagegen vorgegangen werden. Es iſt
allerdings zu hoffen, daß die Ziegelinduſtrie von ſelbſt eine maßvolle
Preispolitik treiben wird. Ob und in welchem Ausmaße eine Senkung
der Holzpreiſe für den Baumarkt möglich iſt, dürfte weſenlich von der
Preispolitik der Länder und Gemeinden abhängig ſein, zumal
kartell=
mäßige Bindungen der Sägewerke bisher nicht in nennenswertem
Um=
fange bekannt geworden ſind.
*Vom Holzmarki
ſchreibt uns unſer fachmänniſcher Mitarbeiter: Die von verſchiedenen
Seiten unternommenen Verſuche, die Reichsregierung zur Erteilung
eines Sonderkontingents für die Einfuhr von geſägtem Bauholz aus
Polen zu bewegen, ſind als geſcheitert zu betrachten. Das
Wohlfahrts=
miniſterium, dem an einer Senkung der Bauholzpeiſe gelegen iſt, ſetzte
ſich ebenfall3 für den Wunſch des Holzgewerbes ein, ohne indeſſen einen
Erfolg erreichen zu können. Da die Steigerung der Balkenpreiſe zu
einer Kalamität auf dem Baumarkt führen kann, und die Bautätigkeit,
wenn nicht abgedroſſelt, ſo doch durch die ungeſunde Preisbewegung
vermindert werden dürfte bleibt als letztes Mittel zur Regulierung der
Verhältniſſe die Verwendung von Tannenbalken am nord= und
oſt=
deutſchen Markt, die zur Zeit — unbegreiflicherweiſe auf Grund
poli=
zeilicher Vorſchriften und der Ablehnung der Baugeldgeber — nicht
zu=
läſſig iſt. Da Kiefer nicht in genügenden Mengen herangeſchafft
wer=
den kann, wird nur die Zulaſſung der Fichte und Tanne Abhülfe ſchaf
fen können. Die Verhältniſſe haben ſich zugeſpitzt, trotzdem die
Bau=
tätigkeit noch keinesfalls den Umfang erreicht hat, den man erwartete,
Im Tiſchlerholzhandel iſt die Lage feſt. Rheiniſche Häuſer haben in
Oſtdeutſchland große Mengen Stammkiefer gekauft und in Oſtpreußer
120—122 Mark gezahlt; polniſche Kiefer, diesſeits der Grenze
einge=
ſchnitten, brachte ab Stationen Schneidemühl und Kreuz 112—117 Mk.
Es hat ſich ſeit dem 1. April am Stammbrettermarkt eine
Preisſteige=
rung von annähernd 8 v.H. vollzogen. Am Grubenholzmarkt iſt die
Lage feſt. Die Zechen kaufen größere Poſten ein und die
Zwiſchenhünd=
ler haben ihre Beſtände weſentlich verkleinern können. Seit kurzem iſt
die Nachfrage nach eichenen Stammbrettern milder Beſchaffenheit in
den Stärken von 20 Millimeter aufwärts geſtiegen. Die Speſſartwerke
konnten größere Partien abſetzen, und auch in Thriringen waren die
Umſätze gut. Einige Partien wurden aus Jugoſlawien verkauft. Auch
Weißbuche war neuerdings geſucht, während ſich die Kaufluſt für Eſche
dauernd vermindert. Einige Poſten, die aus Polen angeboten wurden,
konnten keinen Abſatz finden.
Frankfurter Effektenbörfe.
Frankfurt a. M., 23. Mai.
Die Börſe ſah ſich heute zu Beginn der Woche wieder einem
Maſſen=
angebot gegenüber, und infolge der abſoluten Aufnahmeunfähigkeit
ent=
wickelte ſich im Verlaufe ein zweiter „ſchwerzer Tag‟. Die
Makler=
tafeln füllten ſich bald mit Minuszeichen. Die Folgen der
Kreditein=
ſchränkungsmaßnahmen ſind jetzt in ein neues Stadium getreten, indem
die Banken nunmehr dazu übergehen, die praktiſche Nutzanwendung
aus dieſen Maßnahmen zu ziehen und ihre Kundſchaft, ſoweit ſie noch
nicht glattgeſtellt iſt, exekutieren. Die wenigen vorliegenden, ſehr niedrig
limitierten Kaufaufträge wurden zum Teil wieder zurückgezogen bzw.
waren abſolut nicht in der Lage, dem Markte eine Stüitze zu bieten
Die Kontermine war ebenfalls wieder am Werke, ſodaß ſich ſchließlich
ganz erhebliche Kursverluſte einſtellten, die wieder bis zu 15 Prozent
ausmachten, und verſchiedentlich auch noch darüber hinaus. Auf
ver=
ſchiedenen Märkten war der Materialanſturm ſo groß, daß die erſten
Kurſe ausgeſetzt werden mußten. Beſonders ſtark war der Kursrück
gang für die Montanwerte, die Kaliaktien, die Zellſtoffwerte, ferner für
Holzmann, Scheideanſtalt, alle Elektrowerte und J.G. Farbeninduſtrie.
Von den Banken waren Dresdener Bank und Danatbank ebenfalls über
12 Prozent niedriger. Deutſche und ausländiſche Renten litten
erheb=
lich unter der allgemeinen Fläue, hatten aber kaum Geſchäftstätigkeit
aufzuweiſen. Im weiteren Verlaufe ließ das Geſchäft, nachdem die
Orders erledigt waren, ſtark nach. Auf Deckungen der Tagesſpekulation
konnten einige Werte vorübergehend 1—2 Prozent und J.G. Farben
3 Prozent zurückgewinnen, die aber wieder verloren gingen. Tägliches
Geld 4½ Prozent.
Die Abendbörſe eröffnete etwas erholt. Im weiteren
Ver=
laufe verſtärkten ſich die Deckungen der Kuliſſe und außerdem wurden
auch wieder Anlagekäufe kapitalkräftiger Kreiſe beobachtet. Die Um=
ſatztätigkeit hielt ſich aber wieder in ſehr engen Grenzen, da die Börſe
bezüglich der weiteren Entwicklung der Tendenz noch recht peſſimiſtiſch
zu denken ſcheint. Die Montan=, Elektro= und Chemiewerte konnten
weitere zwei Prozent zurückgewinnen, einzelne Werte dieſer
Märkt=
auch etwas mehr, wie Harpener mit plus 3 Prozent, Bergmann mit
plus 5 Prozent uſw. Großes Geſchäft war in A. E.G., die allerdings
nur 2 Prozent gewinnen konnten, aber lebhaft umgeſetzt wurden. Von
den Banken, die auch etwas zurückgewinnen konnten, waren Commerz
bank lebhafter begehrt und plus 4 Prozent, alles gegen die letzten
Berliner Nachbörſennotierungen. Nur bei Wahß u. Frehtag überwog
das Angebot etwas. Der Markt für deutſche Anleihen hatte durch die
hohen Berliner Nachbörſenkurfe einige Anregung empfangen und konnte
ſich ebenfalls befeſtigen.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 23. Mai.
Unter Nachwirkung der peſſimiſtiſch gehaltenen Wochenberichte der
Sonntagspreſſe und unter dem weiteren Druck der Großbanken geht
das Publikum immer mehr aus ſeinen Engagements heraus. Die an
den Markt kommende Ware findet bei der geringen Aufnahmefähigkei
der Börſe nur ſchwer Unterkunft. Während die Provinz teilweiſe ſchor
am Samstag ihre Kauflimite zurückgezogen hatte, kommen heute ſchot
ſeit längerer Zeit hier liegende limitierte Kaufaufträge des Auslandes
zur Ausführung zu Kurſen, die teilweiſe unter den niedrigſten Kurſen
des „Schwarzen Freitags” liegen. Abſchläge bis zu 10 Prozent gegen
Samstag ſind der Durchſchnitt, Verluſte bis zu 20 Prozent keine
Selten=
heit. Sehr ſchwach ſetzten Bemberg ein (minus 3¾ Proz.), um in
Verlaufe unter Schwankungen 10 Proz. zurückzugewinnen. Ebenfalls
ſtark gedrückt ſind Spritwerte, Köln=Neueſſen, Salzdetfuth, Stöhr,
Brau=
bank, Klöcknerwerke, Maximilianshüitte, Schubert u. Salzer, Löwe und
Holzmann zu nennen. Auch Julius Berger, für die erſte Notiz nich
zuſtande kam, wurden erſt ſpäter 21½ Prozent niedriger feſtgeſetzt. Sehr
ſchwach ſetzten alle Elektrowerte ein; den ſtärkſten Kursverluſt hatten
Schuckert und Siemens u. Halske zu verzeichnen, doch konnge gerad
dieſer Elektromarkt bei lebhaftem Geſchäft im Verlaufe auf Deckungen
mehrprozentige Kurserholungen erzielen. Auch ſonſt war allgemein
nach den erſten Kurſen eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit, feſtzuſtellen.
Eine leichte Erholung konnte ſich jedoch auf die Dauer nicht erhalten,
da man fürchtete, daß zu den Kaſſakurſen weiterhin Ware
herauskom=
men würde. Während heimiſche Renten nur geringere Abſchwächungen
aufzuweiſen haben, iſt der ausländiſche Rentenmarkt als ſchwach zu
be=
zeichnen. Sehr widerſtandsfähig und teilweiſe ſogar etwas feſter liegen
ungariſche Werte, dagegen Bosnien ausgeſprochen flau. Der
Pfand=
briefmaukt iſt ebenfalls ſchwach zu nennen. Größere Abgaben in Vor
kriegs= und Goldpfandbriefen, letztere bis ein Prozent niedriger. Am
Deviſenmarkt macht die Erholung des engliſchen Pfunds weitere
Fort=
ſchritte. Die Nachfrage iſt für einen Montag relativ geringer. Am
Geldmarkt iſt Tagesgeld mit 4,5—6,5 Prozent und darunter angeboten.
Monatsgeld bleibt mit 7.5—8,5 Prozent geſucht.
Privatdiskont kurze Sicht und lange Sicht je 47/, Prozent. Gegen
Schluß der Börſe ſtellten ſich auf Deckungskäufe kleine Erholungen ein
ſo daß die Anfangskurſe vorwiegend wieder eingeholt werden konnten
Umſätze fanden aber kaum ſtatt. Verſchiedene Montanaktien beſſerten
ſich im Spätverkehr um 1—2 Prozent. Man hörte gegen 2.30 Uhr u. a.
Phönix 127, Köln=Neueſſen 169, Mannesmann 184, Rheiniſche
Braun=
kohlen 252, Rheinſtahl 97,25, Harpener 192,5. Deſſauer Gas 192. J. G
Farbeninduſtrie 285, Ludwig Löwe 260, Vereinigte Glanzſtoff 551
Schultheiß 398, Oſtperke 370, Hamburg=Sſid 209, Nordd. Lloyd 132
Hapag 131.5, Hanſa Dampf 205,5, Dresdener Bank 165,5,
Ablöſungs=
anleihe 19,25.
Aſchaffb Zellſtoff. ...
Sb. Nürnb. Maſch
*
Meguin ..."
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Berlin.
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raunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan. . . .
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eutſch.=Atlant. T
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2. Loewe u. Co....."
T. Lorenz
Rederlauſiher.
Kohle
dd. Gummi. . . .
Orenſtein.
9on
Rathgeber
Kombacher Hütten.
ſitzer Zucker......
erswerke .. . . . ."
achſenwerk
.
ächſ. Gu
.
emens Glas....."
Lauſitzer Glas .."
ter Porzell..
Weſtf. C. Langendreer
Vittener Guß
thl. .
Wanderer=Werke. . ..
Deviſenmarkt.
2 23.! 2i. Eeld Vrie Geld. / Brie Geld Brie 168.75 /169.09 17169.09 Zien D.=Oſt. abg. 19.44 „784 180 1.7 Trag.. .. . . .. 2. 12.5 8.5 8.575/58.69 Bud
Peng 73.46 giig
1.09 108.84/109.06 Fapan .. 958 51f112. 53112.75 neiro.
Rio de J .498 .5 2.78 12.78/1 13.00 ofia
46/ 3. 10.614 10.634 10.618 10.638 gofla
1.
. 23. 23.1 .08 23. Lonſtantinopel 2.20. 20. 20.5
20.4: iſſabon .. . . .. 21 48 4. 216 A0 4.216/ 4.2 Danzig ......." .77 81.93 16- 16.54 16. 505/16.545 lthen ........" 5.54 5.556 81. 10: 81.26 21
581.265 Kanada ....." 4.216 4.2 74.33 74.47 74.20/ 74.341 Uruguay . . . . . 4.216 4.224
Dienstag, den 24. Mai
Ksſgrraaherkskktänet
K
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Reparationslieferungen im April 1927. Für Frankreich ſind im
April 1927 197 Sachlieferungsverträge einſchließlich 19 Zuſatzverträgen
im Geſamtwert von 11,5 Millionen RM. genehmigt worden. Dadurch
erhöht ſich der Geſamtwert der Sachlieferungsverträge dieſer Art an
Kohlen und Farbſtofflieferungen auf 451,0 Millionen RM. Unter den
genehmigten Verträgen befinden ſich 149 Abſchlſiſſe von
Kriegsbeſchäf=
tigten im Werte von 303 Millionen RM. Die im Berichtsmonat
ins=
geſamt genehmigten 127 belgiſchen Verträge einſchließlich der
Zuſatz=
verträge in Höhe von 3,1 Millionen RM. erhöhen den Geſamtpert
aller feit dem Inkrafttreten des Dawesplanes bis Ende April 1927
genehmigten Sachlieferungsverträge mit Belgien auf 102 Mill. RM.
Der Arbeitsmarkt der Rheinprovinz. Ueber Arbeitsmarkt und
Wirtſchaftslage in der Rheinprovinz berichtet das Landesarbeitsamt:
Die Belebung der Arbeitsmarktlage hat die Zahl der
Hauptunter=
ſtürungsempfänger auf 1000 Einwohner in der Rheinprovinz auf 16,
geſenkt. Die Rheinprooinz bleibt damit noch über dem Durchſchnitt des
Reichs und Preußens mit 14 und 14,1 auf 1000 Einwohner. In einer
Anzahl rheiniſcher Arbeitsmarktbezirke, iſt die pro Mill.=Ziffer unter 10
geſunken. In der Berichtswoche iſt eine Beſſerung des Arbeitsmarktes
eingetreten, die ſtellenweiſe mit einer großen Fluktuation verbunden iſt.
A. G. Bingwerke, vorm. Gebrüder Bing A.G., Nürnberg. Die
Generalverſammlung brachte heftige Angriffe gegen die Verwaltung,
und langwierige Debatten verzögerten den Verlauf.
Aufſichtsratsvor=
ſitzender Dr. Siegmund Bing gab eingangs eine kurze Schilderung der
Geſchäftslage und führte zur vorliegenden Bilanz u. a. aus daß es ſich
bei der Aufſtellung dieſer um die Anwendung ganz neuer
Bewertungs=
ſätze gehandelt habe und daß auf Grund der angewandten Methode die
Kalkulation eine ausgezeichnete ſei. Die von der Oppoſition geſtellten
Anträge auf Ausſetzung der Generalverſammlung und Einſetzung einer
Reviſionskommiſſion wurden mit 138 223 gegen 3370 Stimmen abgelehnt.
Aufſichtsrat und Vorſtand wurde dann mit 921 bzw. 721 Stimmen Ent
laſtung zuteil. Proteſt hiergegen wurde von Dr. Dreyfus mit 86 ver
tretenen Stimmen eingeleitet. Gegen 721 Stimmen wurde dann weiter
die bereits angekündigte Herabſetzung des Grundkapitals von 13 765 080
auf 3 441 200 RM. beſchloſſen. Auch hiergegen wurde von Dr.
Drey=
fus Proteſt eingelegt, wie auch gegen die von der Generalverſammlung
ſodann genehmigte Erhöhung des Grundkapitals von 3 441200 auf
10 Millionen Reichsmark. Die Genehmigung der Bilanz, die
bekannt=
lich einen Fehlbetrag von 7 955 517,84 Mk. und abzüglich des Gewinn
vortrags aus 1925 mit 1205 060,02 RM. einen ſolchen von 6 750 457,32
Reichsmark aufweiſt, erfolgte ſchließlich gegen 921 Stimmen. Auch
hier=
gegen wurde ein Proteſt der von Dr. Dreyfus=Karlsruhe vertretenen
86 Stimmen wieder eingelegt. Neu in den Aufſichtsrat wurde gewählt
Bankdirektor Dr. Hermann Sigriſt=Zürich.
Die preußiſchen Sparkaſſen Ende 1926. Am Ende des Jahres 1926
ſtellt ſich die Geſchäftslage der preußiſchen Sparkaſſen nach den
Zwei=
monatsbilanzen wie folgt: Das Einlagenkapital gliedert ſich in die
Gruppen Spareinlagen 1 965,9 Mill. RM., Depoſiten 132,5 Mill. RM
Scheck= und Giro=, Kontokorrenteinlagen 600,0 Mill. RM., Leihgelder
von Banken 96,4 Mill. RM., zuſammen 2 794,8 Mill. NM. Im Laufe
des Jahres 1926 ſind die Spareinlagen von 1059,1 Mill. auf 1965,.
Mill. RM., alſo um 96,8 Mill. geſtiegen. Der Zuwachs beträgt alſt
85 Prozent des Einlagenbeſtandes von Ende 1925. Der ganz über
wiegende Anteil der Zunahme entfällt auf die geſöhnlichen
Sparein=
lagen, die ſogenannten Feſtlegungsgelder ſind zwar abſolut noch etwas
geſtiegen, mit dem Geſamteinlagenkapital in Verhältnis geſetzt, treten
ſie mehr und mehr zurück. Die Scheck= und Girveinlagen haben ſich im
Laufe des Jahres 1926 um 160 Mill. vermehrt. Die Rücklagen ſind im
gleichen Zeitraum von 57.9 Mill. auf 80,5 Mill. geſtiegen.
Die Eiſen= und Stahlerzeugung im Saargebiet. Nach den letzten
Veröffentlichungen des Statiſtiſchen Amts der Saarregierung betrug
die Roheifenerzeugung im Saargebiet im Februar 135 422 Tonnen gegen
147 630 Tonnen im Januar und 151 911 Tonnen im Dezember. In
einem geringeren Ausmaß iſt die Rohſtahlerzeugung in den letzten
Mo=
naten zurückgegangen, und zwar betrug ſie im Februar 150 228 Tonnen,
im Januar 155 021 Tonnen und im Dezember 157 992 Tonnen.
Produkienberichte.
Mannheimer Produktenbörſe vom 23. Mai. Infolge des weiterhin
kühlen Wetters, das eine frühzcitige Ernte nicht erwarten läßt, blieb
trotz kleiner Umſätze die Haltung am Produktenmarkt feſt. Man
ver=
langte für die 100 Kg. ohne Sack, waggonfrei Mannheim: Weizenmehl
inl. ohne Angebot, ausl. 31,25 bis 33, Roggen inl. ohne Angebot, ausl.
28,75 bis 29, Braugerſte inl. ohne Angebot, ausl. 30,25 bis 33,25,
Futler=
gerſte 24,50 bis 25, Hafer inl. 24,75 bis 25,50, ausl. 24 bis 25, Mais mit
Sack 19,25 bis 19,50, ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial 0, 41,25 bis 41,50
eizenbrotmehl 33,25 bis 33,50, ſüddeutſches Roggenmehl 37,75 bis
39,25, Kleic 13,50 bis 13,25.
Frankfurter Produktenbericht vom 23. Mai. Am hieſigen
Produk=
tenmarkt war die Stimmung zum Wochenanfang wieder ziemlich ruhig
Trotzdem die Kaufluſt gering war, blieb die Tendenz doch ſtetig, da das
Angebot knapp iſt. Nur nach Weizen beſtand einige Nachfrage. Fir
ausländiſchen Hafer wurde heute erſtmalige wieder eine Notierung
vorge=
nommen. Inländiſcher Hafer, Mais und Weizenkleie etms gedrückt.
Es notierten: Weizen 31,00 nom., Roggen 28,75 nom., Hafer inländ.
25,50—25,75, desgl. ausländ, 24,25—34.50, Mais 18,75, Weizenmehl 41
bis 41,50, Roggenmehl 38,50—39,50, Weizenkleie 13,25—13,50,
Roggen=
kleie 15,75—16, Erbſen 30—60, Linſen 40—60, Leu 7,75—8,75, Weizen=
und Roggenſtroh drahtgepreßt 4,75—5,25, gebündelt 4—4,50, Treber
16,25—16,50 Mk.
Berliner Produktenbericht vom 23. Mgi. Die geringe Umſatztätig
keit im Berliner Weizengeſchäft bleibt auch nach Eintreffen etwas
höherer Auslandsmeldungen recht feſt. In der Qualität nicht beſonderes
Angebot findet keinen Abfatz. Der erſte Kurs wurde 2 Mark feſter
notiert. Futtergetreide ruhig, Mais feſter, im übrigen ohne Aenderung=
Grandfärter Karsdericht Boir Bo. Mar Taut.
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ.
Schuld einſchl
Ausloſ.=Sch. I. Teille
II. Teille
D. Reichsanl. Ablöſ
Schuld ohne Aus
ſungsſcheine.
6‟/=% Reichsp. Sch.
10. 30
her. Staat
72.
Sch. p. 1. 4. 29
6‟/.% H. V. Sch.
4. 29
r. St.=Sch.
% P
1
29
St.=Sch.
(:20 P
p. 1. 1
3
* Säch
Gal
ſchatz. p. 1.
ächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30
5 ½% Württ. Fre
Schatz. v. 1. 3. 29
314.5
315.5
17.6
97.3
98. 25
99
97.25
a) Ausländiſche
1%6 Bos. E. B.
2, L. Inv.
12
4½.
„ 1902 ...
5 2 Bulg. Taba102/ 24.5
4 ½%0 Oſt. Staatsr.
v. 1913. Kdb. 1911
½%Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.
„ Gold
4% „einh. R. (kon)
8% Port. (Cpz.) III
42 Rum.am. V 03.
5½% Gol. . .
„ am. konv. .
4P am. 05.. .
25
7.25
11.05
20.10
8
425Türk. Adm.)03/ 13.25
(Bagd.
4% „ (Bagd.)II/ 18.75
4% Türk. unif. 190
4% „ 1911 Zoll./ 14.5
4½% Ung. St. 19131 24
25.:
4½% „St. 1914
Goldr. . .
7.
10 ./ 23.30
42
2.15
Kronr. .
3% „ Eiſ.Tor., / 21
Außereuro-
päiſche
% Mex.am. in abg
40.25
äuß. 99
Gold04ſtf
z
„ konſ. inn. . . / 12.5
2% „Irrigat.,/ 3
Tamaulipas I „/ 2.
Sachwert=Schuld
verſchreibungen
Mi; Zinsberech
nung
10%Berl. H.=B1. C
104
60 Berl. St.:G
D/ 96.25
8% Darn
St.-C
O D. Hy
Neining., Goldpf. /1031/
8% Frl.=Ghp.=B.
Goldpfdbr.
104
7o
Frkf. H.=B. G!
101.5
Frkf. Pfbr.-)
101
.
OBbr-Pit. o0 1uos
Goboſd
r.=Bf.
.
z, 5. Sds.-Bl. Gld.,/102.25
101.5
10% R. Eleftr. M.
Hagen) Goldobl. /102.1
K. Land
an
Darmſt. Re
01.5
Reihe II 101.:
72M.-Krft. Höchſt / 93
8% Mannh. St.=G./ 99.*
aſſ. Ldb. Gold/104.25
Nbg. St.=Gldal
Pfälz. Hyp.=Bk.
G.
Pfdbr. . . .! 99.5
Pforzh. St.=G./100
Pr. Centr..B
Cr.=Bk. Gldpfbr. /102
2
80 Pr. Centr.=St.
ſchaft=Goldpfbr. 1105
103
8% Rh. Hhp.=Ban
Gold=Pfdbr. . . . 100
—
7½%Rh. St.=W
10% Rh.=Weſtf.
Tr.=Bk. Goldp
—
„Südd. B. Cr.=B.
102
Soldpfohr.
% V. Ste
Düſ=
eldorfHyp.=G
104
. mit Opt
„Stak
Düf
ldorfHt
obl. ohne Option! 95
Voigt &Häffner
99
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„.65
Ba
97
72 .
Ohne Zins=
O
Mie 23
6%Gr
6% Heſ. Brk.=Rg. 2:
Toggen .. 23
Kaliw. .
Tr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.. .!
8.9
2. 22
Bahr. Hyp.u. Wechſ
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=B
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp.=u Wk
Meining. Hyp.B!
Nordd. Gr.=Cr B
Pfälz. Hhp.=Bk. ..
Preuß. Bod.=Cr.-T
Pr. Cent.=B.=Cr.
reuß. Pfdbr.=9
Rhein. Hyp.=B..
.-Cr.=B.
. Wſtf.
Südd. Bodenkr. .
Württ. Hyp.=Bk...
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . . .
Obligationen v.
Transportanſt.
49 Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
A
„ abg.
32 O. Sb. /Lb. )ſtfr.
2,60 Alte „
6% Neue...
Oſt.-Un
ſt. Stag
b. 83
ſt. „. 9. E.
ſt. . 1
Oſt. .. Erg.N
Naab Oedbg. 83
6 Rud. Sil
d. Salz
*
Anat.
S-*
½% Anat. S
33
Sale
5% Tehuan
.
16.0
16.35
12.25
14.9
13
16.3
10.7
9
14.2
14.25
10
1.75
9.
19
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. .
Bad. Br.
... 153
auind. ...
.f. 9
Barmer Bankv. . . 146.7:
Bah. Hyp.=Wchſ.. . 1185
Berl. Handelsg
omm. u. Privatb. . 117‟
A
ſarmſt. u. Nat.=Bf. 2:
eutſche Bank.
165.25
D.
154
WVchſ.-B
gſeu=
hp.=Bk. Mein
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch. .. . 1
dresdener Bk. ... !
Frankf. Bk. .. . . . . .
Frkf. Hyp.=Bk.
159.5
Frkf. Pfdbr.,
Gotha. Grundkr. X
203.5
Intern. Ban
10
etallbank
.. 1145
Nitteld. Creditl
Pfälz. Hyp.=Bk.. . . /215
Pr. Bd.=Creditban
hp.-Akt.=Ba=
Reichsbank=Ant. . . 166.5
13
Rhein. Creditbk. ..
Rhein=Hyp.=Bk.
190
Südd. B.-Creditb
9.45
d. Disc.-Geſ. .1150
Oſterr. Ereditanſt.
Wiener Bankverei,
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. ..
Buder
.../113
9t. L
.
Fſchw. Bergw.
Gelienkirch. Bgw. 116:
Harp. Bergb. . . . . . 194
Flſe Bergb. St.
Genußſche
Kali=Aſchersleb
/161.25
Kali. Salzdetfur
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke .
sm.-Röhr.
e
Mansfelder ... . . . 121.5
Oberbedarf .... .."
Otavi=Min.Ant. /,25.5
Phönix=Bergb. . .
Rhein. Braunk.
Rhein. St
1195.
A. Riebeck
ontan 150.2:
ombach. Hütt
Salzwerk Heilbr... —
Tellus
ah0
75.75
Ver. La
Ver. Stahlwerke .. 138
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.) 275
Henninger ...."
Hercules Heſſiſche. 1160
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr. . . /252.5
ſchöfferhof(Bin
51
Schwarz Storchen= 285
Tucher, Nürnberg
Werger .... . . . . . 189
19
*=
Akkum. Berlin. . . 161.7,
Adler & Oppenh.
Kleyer)
Adlerw.
6%A. E. G. Vzg. A.
Vzg.B.
BA.
A. E. G
ano
Anglo=Cont. G
Bad. Maſch. Durl
Bad. Uhren, Furtw.
Zamag=Meguin".
aſt Nürnberg .. . 235
Bahr. Spiegel .."
Beck & Henkel .... 82.75
Bergmann El. . . . . 174.75
Bing. Metall. . .."
Brem.=Beſigh=Ol. 73
Bürſtenfbr. Erlang
Cement=Heidelb. . . 165
Cement, Karlſtad 1 /200
Tement. Lothr.. .
hem.
t..... 156
em. Brockh
Chem. Milch .....! 76
Daimler=Benz A. 6.
Dt. Eiſenhandel..
Deutſche Erdöl".
D. G u. Silb. Scheit
Dingler. Zweibrück
resd. Schnellpr.
Dürkopp .. . . . .."
Rattingen".
rhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht- u. Kraft
El. Lieferung ....
Elſ. Bad. Wolle ..
Email. Ulrich ....
unzinger Werke ..
linger. Maſch. . .
Ettlinger Spinn. . .
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr. Pirmaſens
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt.
.
Frankfurter Gas..
rankfurter Hof
Frkf.=M. Pok. u. W
Geiling E Cie. ..."
Germania Linol.
elſenk. Gußſt..
Goldſchmidt, Th. . .
Gotha Waggon ..
Gritzner, Maſch
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen . . . . .
Hanfw. Füſſen ..."
Hanſa=Lloyd. Br.
Hartm. & Braun ..
Heyligenſtaedt.
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch, Kupfer ..
Hoch=Tie
ſen
Holzma
Holzverk. Zud.
Ondronz Breslan
Zuag .. . . .. . .. ..
111
150
214.
150
8o
46
150.
170.2
43.
117.
50
28
34.
18
114
79.5
80
5f
37.5
60
126.5
12‟
189
138
135.5
148
80
120
2
18
30. 75
39.5
„Funghans St.... /113.9
Kammg. Kaiſersl. /2
Karlsruher Maſch.
Karſtadt. R
War
Klein Sch.
125
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun
erw. Alt= Württbg. 1119
Krauß Lokom . . . ! 80
2ahmeher . .. . . . . 168 „,
ech. Augsburg ...!"
Lederw. Rothe .
picharz.. 20
Linge Schuhw.
U
öhnberg. Müh
Ludwigsh. Walzi
1137
Lüdenſcheid Metall/113
Lux. Induſtrie ..
Mainkraft Höchſt 132
Nars=W. Nürnberg/1=
Metallgeſ. Frff. ./189
jag. Mühlenb. . . 140.5
denus, Stamm . / 79
kotorenſ. Deutz
Motorenf. Tberurſ.
Münch Lichtipielk. 11
Neckarſ. Fahrz.
133
Neckarw. Eßlingen /146
Beters Union .. . . 118
älz. Näh. Kayſer
89.5
Philipps.. .
..
Porzellan Weſſel
Rein. Gebb. & Schal/135.5
Rhein.Elektr. ..
163
Rhenania, Kunheim
69.25
Rütgerswerke .. . . /113
Schneid. & Hanau
1112.25
Schnellpr. Fra=
Schramr
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Schrift, Si
p.
138
huckert. Eleftr. 1172
Schuhf. Weſſei.
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77
Schnit, Grünlad
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92
Zirinens (l7
* Siellen/* & Duisie /261
Südd. Immob.
Südd. Zucker=A..G
Thür. elektr. Lief.
Uhren Furtwäng‟
Unter fr. Kr. =El.=V.
Beithverke
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Ver. f. C.
Ver. d. Olfbr. Man
er. Faßf. Caſſ
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg
Ultramarin . . . . . .
ellſtofſBerl. .. .
Vogtl. Maſch. ...
Voigt & Haefft
Volthom. Eei
Wayß, & Freytag
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Aſchaffenbg.
Zellſt. Waldhof
Zucker i Rheingau
Transport= und
Verſicherungs=Aft.
Dt. Reichsb.=Vorzg
„ Dt. Eiſenbahn
okalb. u. Kraftir
t. Eiſenb.=Geſ.
antung E. B
üdd. Eiſenb.=Geſ.
dag ........"
Nordd. Llond.. . ..
Frrft. Allg. Verſ.
Frankona Rückv..
Darmſt Werte
105,5
147.25
121
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4.7‟
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171
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275
106.5
180
142
160.
30
132
155
Bahnbedar. ....
Dampfl. Rodberg 9il=
Helvetia Konſ. ..
Vebr. Lutz ....
Motorf. Darmſt.
147.5
Hebr. Rocder.
Venuleth & Ellenb.
48
[ ← ][ ][ → ]Nummer 143
Dienstag, den 24 Mai 1927
Seite 13
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 23. Maf. Zum heutigen Viehmarkt
waren zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht, je nach Klaſſe,
gehandelt: 166 Ochſen 30 bis 63, 130 Bullen 32 bis 56, 289 Kühe 16
bis 53, 307 Färſen 40 bis 64, 721 Kälber 60 bis 86, 15 Schafe 38 bis 46,
9 Ziegen 10 bis 22, 3042 Schweine 54 bis 67, 198 Arbeitspferde,
Stück 800 bis 1800, 58 Schlachtpferde, pro Stück 60 bis 150 Mk. Markt
verlauf: Großvich und Schweine lebhaft, geräumt, Kälber lebhaft,
aus=
verkauft, Arbeitspferde ruhig, Schlachtpferde mittelmäßig.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 23. Mai. Am heutigon
Schlacht=
viehmarkt waren aufgetrieben: 1428 Rinder, 638 Kälber, 60 Schafe und
577 Schweine. Im Vergleich zum letzten Montagsmarkt war der
Auf=
trieb um 874 Schweine, 37 Schafe und 44 Kälber ſtärker. Notiert wurde
der Zentner Leebndgewicht: Ochſen al) 65—68, a2) 60—64, b1) 53—59,
b2) 46—52, Bullen a) 58—62, b) 52—57, c) —, d) —, Kühe a) 52—56,
) 45—51, c) 38—44, d) 30—37, Färſen a) 62—66, b) 56—61, c) 50—55,
Kälber a) —, b) 80—85, c) 74—79, d) 60—73, Schafe a) 56—60, Schweine
a) über 300 Pfd. 60—62, b) von ca. 240—300 Pfd. 60—64, c) ca. 200 bis
240 Pfd. 63—66, d) ca. 160—200 Pfd. 64—86, e) ca. 120—160 Pfd. 63
bis 65, f) bis g) 52—56. Es lagen alſo Kälber um etwa 2—4 Prozent
höher im Preiſe, während Schweine über 300 Pfund etwa 2 Mk.
nach=
gaben. Für vollfleiſchige Schweine wurde durchſchnittlich 1 Mk. mehr
bezahlt. Marktverlauf: Rinder anfangs rege, ſpäter
ruhig und
ge=
räumt. Kälber und Schafe bei regem Geſchäft ausverka
ſt.
Schwveine
bei anfangs regem, ſpäter abflauendem Geſchäft ausverkauft.
Fett=
ſchweine und Sauen wenig gefragt. — Fleiſchgroßhandelspreiſe:
Ochſen=
fleiſch 100—108, 2. 95—100, Bullenfleiſch 95—110, Kuhfleiſch 1. 70—80,
2. 60—70, 3. 40—55, Kalbfleiſch 1.—2. 95—100, Hammolfleiſch —,
Schaf=
fleiſch —, Schweinefleiſch 1. 78—85, 2. —, Gefrierfleiſch Vorderviertel
50, Hinterviertel 58.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 23. Mai. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in etwas ſchwächerer Haltung auf
er=
mäßigte Auslandsnotierungen, konnte ſich jedoch bald kräftig erholen,
da aus Kanada weiter ungünſtige Berichte eintrafen und auch aus dem
Winterweizengürtel hauſſegünſtige Nachrichten vorlagen. In gleicher
Richrung wirkte die Wochenſtatiſtik. Die Termine konnten bis 2,5 C.
anziehen.
Mais: Der Markt zeigte Anfangs eine etwas ſchwächere Haltung
auf geringe heimiſche Lokonachfrage. Dann wurde die Haltung
eben=
falls feſt auf die hauſſegünſtige Wochenſtatiſtik und ungüinſtige
Saaten=
ſtandsberichte. Die Termine gewannen bis 0,5 C.
Hafer: Angeregt durch die feſte Haltung bei Weizen und Mais
kennzeichnete ſich die Haltung als ſtetig.
Baumwolle: Im Eröffnungsverkehr war die Haltung ziemlich feſt
auf Käufe der Wallſtreet und Regenmeldungen aus dem mittleren
Weſten. Im Schlußverkehr trat eine Abſchwächng ein, doch zeigen die
Termine noch Aufbeſſerungen bis 30 Pkt.
Kaffee: Nach ſchwächerem Marktbeginn auf ermäßigte ausländiſche
Kabel trat eine Erholung ein auf europäiſche Kaufaufträge, Kauf der
Röſtereien und der Kommiſſionäre.
Zucker: Der Markt zeigte eine überwiegend feſte Haltung auf Käufe
der Raffinerien, des Handels und erhöhte Kabel. Der Schluß war
ab=
geſchwächt.
Kakao: Zunächſt war die Haltung abgeſchwwächt auf ermäßigte
Kabel. Im weiteren Verlauf trat dann eine Befeſtigung hervor auf
die Kaufluſt der Fabriken und des lokalen Handels. Die Termine
ſchließen 5—10 Pkt. höher.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 23. Mai:
Getreide: Weizen, Mai 14634, Weizen, Juli 1417/=, Weizen,
September 1397, Mais, Mai 89½, Mais, Juli 97, Mais,
Sep=
tember 94½/=, Hafer, Mai 487/, Hafer, Juli 492/s, Hafer, September
47‟/e, Roggen, Mai 112½, Roggen, Juli 1097/, Roggen,
Sep=
tember 103.
Schmalz: Schmalz, Mai 12,22, Schmalz, Juli 12,35.
Fleiſch: Rippen, Mai 12,90, Rippen, Juli 12,95, Speck 13,25,
Schweine, ſchwer 9—9,50, Schweine, leicht 9,35—9,80,
Schweine=
zufuhr Chicago 60 000, Schweinezufuhr Weſten 141000, Talg
Ohio Pls.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 23. Mai:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 158½, Weizen Nr. 2 hart 163½
Mais Nr. 2 103, Hafer Nr. 3 60½½, Roggen exp. 1242/e, Mehl
Spring Patent 7, Getreidefr. n. Engl. 2,3 sh, Getreidefr, n.
Kont. 15 d.
Schmalz: Schmalz Mittel, Weſten 12,87.
Schweinefleiſch: Schweinefleiſch Family 34.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
In dem Proſpekt über die Zulaſſung einer 10 Millionen=Anleihe
zu 6 Prozent an der Berliner Börſe wird der Schuldenſtand der Stadt
Mannheim mit 36,73 Mill. RM., das Vermögen mit 143 Mill. RM.
für den 31. März 1926 angegeben. Im Etatsjalre 1926/27 wurde
außer=
den eine 8prozentige Anleihe von 10 Millionen aufgenommen. Das
Steueraufkommen wird für 1926 mit 22,97 Mill. RM. veranſchlagt.
Die Verhandlungen des Deutſchen Kaliſyndikats über Einrichtung
einer Kaliumſchlagsanlage in Bremen ſind zum Abſchluß gekommen
Die Anlage wird am Hafenbecken des Induſtrie= und Handelshafens
errichtet,
Wie wir von ſeiten der Verwaltung der J. G. Farbeninduſtrie hören,
trifft das Gerücht, daß dieſes Unternehmen mit der
Gemeindeverwal=
tung Sondenheim Verhandlungen über den Ankauf des ehemaligen
Depotgebäudes zwecks Errichtung einer größeren Zweigſtelle der J.G.
Farbeninduſtrie pflege, nicht zu.
Der Entwicklung des Rohkupfermarktes entſprochend hat die
Ver=
kaufsſtelle des Kupferblechſyndikats in Kaſſel den Grundpreis für
Kup=
ferblechfabrikate vom 23. Mai 1927 auf 172 RM. feſtgeſetzt.
Die Steinkohlenförderung Deutſch=Oberſchleſiens hat in der am
15. Mai abgelaufenen Berichtswoche laut „J. K.” eine Steigerung auf
364 521 (354 076) To. bzw. auf arbeitstäglich 60 754 (59 013) To.
erfah=
ren. Der Eigenverbrauch der Gruben ſteht auf 14 589 (14 282) To.
Am Verbrauchszuckermarkt ging es weiter recht ſtill zu. Es kam
zwar täglich zu Abſchlüſſen, doch waren die Mengen beſcheidene. Auch
in neuer Ernte war das Geſchäft äußerſt beſcheiden. Tendenz ruhig.
Noch ruhiger ging es am Rohzuckermarkt zu. Schleſiſche Ware war
nur zweithändig angeboten, zu Geſchäften kam es jedoch nicht wegen zu
hoher Forderungen. Wie ſtets, beeinträchtigten auch die diesjährigen
ordentlichen Generalverſammlungen der Induſtrie den Verkehr. Für die
laufende Ernte fehlte jedes marktmäßige Angebot.
Im Monat April wurden an 25 Arbeitstagen 2 286 380 Tonnen
(im Vormonat an 26 Arbeitstagen 2 477 400 To.) Steinkohlen gefördert.
Die Haldenbeſtände betragen 1 N5 020 To. Die Kokserzeugung ſtellt
ſich auf 440 100 (i. V. 432 880) To., die Erzeugung von Preßkohlen auf
121700 (i. V. 147 950) To. Im Monat April waren 194 213
Berg=
arbeiter gegen 201 253 Bergarbeiter im Monat März beſchäftigt.
Die ſaarländiſchen Zollſtundungen wurden um einen weiteren
Monat auf rund 24 Monate unter den üblichen Einſchränkungen
ver=
längert.
Der Ausweis der öſterveichiſchen Nationalbank mit dem Stande
vom 15. Magi weiſt eine Verminderung des Barſchatzes um 9.43 Mill.
Schilling und einen ſolchen des Wechſelkontos um 11,83 Mill. Schill.
aus. Die Giroverbindlichkeiten ſind um 8,52 Mill. Schill. geſtiegen. Der
Banknotenumlauf bat ſich um 29,71 Mill. Schill. auf 896,44 Mill.
Schil=
ling vermindert.
Auch in der erſten Maihälfte hat der Rückgang der Arbeitsloſigkeit
in Oeſterreich weitere ſehr bedeutende Fortſchritte gemacht. Die Ver=
Die Zahl
minderung der Zahl der Arbeitsloſen beläuft ſich auf 12325.
der unterſtützten Erwerbsloſen im ganzen Lande beträgt damit noch
168 850 gegenüber 246 300 am erſten März 1927.
Die Tabakeinnahmen Oeſterreichs aus dem Tabakmonopol betrugen
im April 23,6 Mill. Schilling gegen 24,2 Mill. Schilling im März. Da
die Erträgniſſe der Bollgefälle zum gleichen Termin 19,7 Mill. Schilling
betrugen, ſtehen für den Dienſt der Völkerbundanleihe aus dieſen
hier=
für verpfändeten Einnahmepoſten 43,9 Mill. Schilling, alſo 1,3 Mill.
Schilling mehr zur Verfügung, als im März.
Die Stadt Budapeſt hat bei dem Bankerstruſt in New York eine
20=Millionen=Dollaranleibe aufgenommen.
Die ſchwediſche 50=Millionen=Kronen=Schatzanleihe, die am Freitag
zur Zeichnung aufgelegt wurde, iſt, wie aus Stockholm gedrahtet wird,
in wenigen Minuten überzeichnet worden.
Aus einer vom ſchwvediſchen Handelsminiſterium veröffentlichten
Ueberſicht geht hervor, daß im Jahre 1926 der Anteil Deutſchlands am
ſchwediſchen Expoxt wieder zurückgegangen iſt. Deutſchland iſt von
Die
Amerika überflügelt worden, das nun an zweiter Stelle ſteht.
amerikaniſche Einfuhr ſchwediſcher Waren betrug 221,3 Mill., und die
Deutſchlands 191,7 Mill. Kronen.
Gegenüber der Vorwoche hat ſich in Frankreich die Zabl der
Arbeits=
loſen von 54 252 auf 48 501 verringert.
Nach Meldungen der polniſchen Blätter iſt die Friſt zur Einreichung
der Anträge auf höhere Aufwertung der polniſchen Staatsanleihen aus
den Jahren 1918 bis 1920 bis zum 1. Juli 1927 verlängert worden.
Der franzöſiſche Handelsminiſter Bokanowski eröffnete in Madrid
eine Ausſtellung der franzöſiſchen Luxus=Induſtrien.
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Heſſiſches Landestheater
Großes Haus
Dienstag, den 24. Mai 1927
abends 8 Uhr
Beethoven=Konzert
veranſtaltet vom Heſſiſchen Landestheater
und dem Muſikverein Darmſtadt
unter gütiger Mitwirkung des Städt Chors
Worms, der Madrigalvereinigung, ſowie
von Mitgliedern der Vereinigung
Darm=
ſtädter Soliſtinnen und des Mozartvereins.
Leitung: Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock
Zweite Sinfonie
D dur, p. 36
al Adagio molto — Allegro son brio
b) Larghetto
c) Scherzo. Allegro
d Allegro molto
— 10 Minuten Pauſe —
Neunte Sinfonie
d moll ſop 125, komp. 1828—24)
Mit Schlußchor über Schillers Ode
„An die Frende‟
a/ Allegroma non troppo, un poco maestoso
b) Scherzo — Molto vivace
Adagio molto e cantabile
d) Finaler Presto — Allegro assai —
Alla marcia assai wivace — Andante
magstoso — Allegro ma non tanto —
Prestissimo.
Soliſten: Ria Ginſter— Frankfurt a. M.
Anna Baumeiſter=Jacobs— Darmſtadt,
Hans Hoeflin — Nainz,
Heinrich Hölzlin— Darmſtadt.
Chöre des Heſſ. Landestheaters und des
Muſikvereins, der tädt. Chor Worms,
die Madrigalvereinigung, ſowie
Mitglie=
der der Vereinigung Darmſt. Soliſtinnen
und des Mozartver eins
Orcheſter des Heſſiſchen Landestheaters.
Preiſe der Plätze: 1.50 bis 7 Mr.
Anfang 8 Uhr
Ende gegen 10 Uhr
„Nittwoch, 25, Mai. B 21, Spiel im Schloß.
Anfang 7½ Uhr. Preiſe 1—10 Mk.
Tonnerstag, 26. Mai. E 23 Zum erſten
Male: Der Bürger al=Edelmann.
Hier=
auf: Ariadne auf Naxos. Anfang 7½ Uhr.
Preiſe 1—10 Mk
Freitag, 27. Mai, I. 22. De Zigeunerbaron.
Anfang 7½ Uhr. Pr iſe 1—10 Mk.
Dienstag, den 24 Mai 1927
Nummer 143
Seite 14
Allergnädigſt privilegirtes
Darmſtädter
Frag= und Anzeige=Blatt.
r Eingundert und einunddreißigſer Jadrgang. Kern
2N8 22.
Samſtag den 30. Mai.
1868.
Ton
zum Anſtreichen der
Fuß=
böden erfreut ſich des
allge=
wir ſolchen mit beſtem
Ge=
wiſſen empfehlen. Derſelbe
iſt in den gangbarſten
Far=
benwieder bei uns vorrätig
und ſtehen
geſtricheneProbe=
brettchen ſowie
Gebrauchs=
anweiſungen gratis zu
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Gebrüder Vierheller,
Schuſtergaſſe 14.
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Ab=
teilung 4: Am 13. Mai 1927
hinſicht=
lich der Firma: F. W. Schlüter,
Darm=
ſtadt: Die Prokura des Kaufmannes
Wilhelm Schlüter iſt erloſchen. —
Ab=
teilung B: Am 16. Mai 1927 hinſichtlich
der Firmen: 1. Mielewerke=
Aktien=
geſellſchaft, Hauptniederlaſſung
Güters=
loh, Zweigniederlaſſung Darmſtadt:
Kaufmann Dr. Neinhard Zinkann jun.
in Stuttgart iſt zum ſtellvertretenden
Vorſtandsmitglied beſtellt. 2. A. Sauer
& Co., Geſellſchaft mit
beſchränk=
ter Haftung in Liquidation,
Darm=
ſtadt: Die Vertretungsbefugnis des
Li=
quidators iſt beendet und die Firma
erloſchen.
(85
Darmſtadt, den 20. Mai 1927.
Amtsgericht I.
Die Arbeiten für die Heizungs=
und Warmwaſſerbereitungsanlage
des Schülerbades in der Ohlyſchule
ſollen vergeben werden. Die
Verdin=
gungsunterlagen liegen in den üblichen
Dienſtſtunden auf unſerem Amte,
Frank=
furterſtraße 69, Zimmer 22, zur Einſicht
offen. Die Angebote ſind bis
Diens=
tag, den 31. Mai, vorm. 10 Uhr,
hierher einzureichen.
(st8617
Darmſtadt, den 20. Mai 1927.
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Nummer 143
Dienstag, den 24. Mai 1927
Geite 15
Maximum.
Roman von Hans Schulze.
39)
(Nachdruck verboten.)
Der wundervolle Junimorgen ihrer erſten Begegnung mit
Achim ſtand auf einmal wieder vor ihrer Seele.
Und groß und zwingend raug ſich in ihr die Ueberzeugung
empor, daß man auf Liebe nicht leichter verzichten kann als auf
das Leben. —
Da ging die Türe des kleinen Vorzimmers.
Eine geſtärkte Haube raſchelte.
Die Oberſchweſter der Klinik trat ein.
„Herr Dr. Hardt wünſcht die gnädige Frau noch einmal zu
ſprechen!“
Daiſy erhob ſich und begrüßte den Freund mit einem ſtillen
Händedruck.
„Wie geht es Achim?”
„Die Blutung ſteht ſeit einigen Stunden! Der Geheimrat
war bei der Abendviſite nicht mehr ganz ſo hoffnungslos!“
Dr. Hardt führte Daiſy zu einem Seſſel und nötigte ſie zum
Sitzen.
„Liebe gnädige Frau,” ſagte er herzlich, „Sie müſſen heute
noch einmal ganz ſtark und tapfer ſein. Es ſteht Ihnen eine letzte
Prüfung bevor! Ein Beſuch!
In angſtvoller Spannung hob Daiſy den Kopf.
„Ich verſtehe Sie nicht, Herr Doktor!”
„Ich habe eine Dame mit zur Klinik gebracht!” war die
Ant=
wort. „Eine Dame, die Sie heute abend unbedingt noch einmal
zu ſprechen verlangt. Es iſt Fräulein de lOrme!”
Eine glutrote Flamme ſchoß Daiſy in die Schläfen.
„Fräulein de 1Orme?”
Dr. Hardt legte begütigend ſeine Hand auf den Arm der
leidenſchaftlich Erregten.
„Seien Sie noch einmal ganz der gute und gerechte Menſch,
als den ich Sie kenne. Fräulein de IOrme kam heute abend zu
mir. Sie hatte wohl vom Unterſuchungsrichter gehört, was ich
für ſie getan habe, und wollte mir danken.
Wir haben lange miteinander geſprochen, und als ſie dann
aus meinem Munde die letzte Wendung in Achims Schickſal
er=
fuhr, brach ſie zuſammen.
Und ſie geſtand mir, daß ſie es geweſen iſt, die Herrn Brown
ſeinerzeit zu Achim geſchickt, von der dies ganze Unglück ſeinen
Ausgang genommen hat!“
„Und was will ſie von mir?”
„Sie kommt, um Ihre Verzeihung zu erbitten. Sie iſt ſo tief
getroffen, daß ich ein zweites Drama befürchte, wenn Sie ſie in
dieſer Stunde abweiſen!
Daiſy war an das Fenſter getreten und ſah in die Nacht
hinaus.
Tief unten ſchob die Spree ihre trüben Fluten träge vorbei.
Der Widerſchein der Uferlaternen zitterte über den düſteren
Waſſern und ſpannte eine glitzernde Lichterbrücke über die weite
Fläche des Humbold=Hafens bis zu dem maſſigen Tonnengewölbe
des Lehiter Bahnhofes hinüber.
Unwillkürlich ſchauderte Daiſy zuſammen.
Kein Weg, kein Wille waren mehr in ihr deutlich und nur
ein dumpfes Verlangen webie in ihr, das Dunkel ringsum zu
zer=
reißen, wie man einen Schleier zerreißt, der ein unbekanntes,
rätſelhaftes Bild verbirgt
Dann wandte ſie ſich plötzlich jäh ins Zimmer zurück.
—
„Ich laſſe die Dame bitten, Herr Doktor!”
„Gnädige Frau!”
Ganz leiſe und zaghaft klangen die Worte durch die
ſchwe=
bende Stille des kleinen Raumes.
Ein totblaſſes, ſüßes Geſicht ſah zu Daiſy auf, ein Geſicht,
von dem ſie im erſten Augenblick begriff, welch’ betörende Gewalt
von ihm auf Männerherzen ausgehen mußte.
„Was wünſchen Sie von mir?” fragte ſie dann mit
An=
ſtrengung.
Mit einem ratloſen Blick ſah Marion zu Dr. Hardt hinüber,
der wie zum Schutz hinter Daiſys Seſſel getreten war.
„Ich komme, weil mich mein Gewiſſen zu Ihnen treibt!” ſagte
ſie endlich. „Ich weiß ja erft jetzt, wie ich an Ihnen und Achim
gefehlt habe!
Wie ein greller Blitz ſchlug eine ſinnloſe Angſt in ſie ein.
„Lebt Achim noch?”
Daiſy nickte.
Er lebt noch, aber niemand weiß, wie er die nächſten
Stun=
den überſtehen wird!
Ein ungeheures Schuldgefühl ſtrömte über Marion herab,
der Sturm ihres überreizten Empfindens erfaßte ſie wie in einem
Wirbel, in dem ſie widerſtandslos verſank.
„Achim darf nicht ſterben!” ſtieß ſie leidenſchaftlich heraus,
„ehe Sie ihm nicht verziehen haben!“
Sie hielt ſekundenlang inne und preßte die Hand auf das
wildpochende Herz.
„Herr Dr. Hardt,” fuhr ſie dann ruhiger fort, und ihre Stimme
war auf einmal wieber wie verwandelt, „hat mir geſagt, warum
Achim aus dem Leben gehen wollte. Dazu durfte ich nicht
ſchwei=
gen, denn ich allein weiß alles um ihn. An jenem Abend, als
der Mord geſchah hatte Herr Brown einen Brief von Achim
erhalten, der die Rückgabe des verhängnisvollen Vertrages
for=
derte. Dann kam Achim ſelbſt, doch in einem ſchweren
Zuſam=
menſtoß erfuhr er nur eine ſchroffe, höhniſche Abweiſung. Ich
ſtand im Muſikzimmer und hörte jedes Wort, wie Achim um
ſeine Freiheit kämpfte, wie litt er unter der Schmach eines neuen
Geldangebotes, das ihm abermals ein Vermögen in den Schoß
geworfen hätte. In jener Stunde iſt mir zum erſten Male die
Erkenntnis aufgedämmert, wie leichtſinnig ich mit dem Feuer
geſpielt, welch’ eine ſchwere Gefahr ich auf mich geladen habe!
Achim kann ſich nicht verteidigen, gnädige Frau! Darum
ſtehe ich jetzt hier an ſeiner Stelle, ſo ſeltſam es vielleicht auch
ſcheinen mag, um für ihn und für mich Ihre Verzeihung zu
erbitten!“
Ein langes Schweigen folgte.
Regungslos ſaß Daiſy in ihrem Seſſel.
Die letzten erſchütternden Worte aus Achims Brief klangen
auf einmal wieder durch ihre Seele.
„Und es iſt die Tragik meines Lebens, daß ich an dieſer Liebe
ſterben muß!“
Das durfte nicht ſein.
Aus der Beichte Marions war endlich Klarheit und
Gewiß=
heit und die innere Befreiung geworden, nach der ihr Herz in
dem lang tönenden Nachhall des durchmeſſenen Leides ſo
heim=
lich=heiß begehrte.
Achim hatte gefehlt, doch durch ſeine letzte Tat, mit der er an
den Pforten der Ewigkeit gerüttelt, hatte er ihr den Beweis
ge=
geben, daß er ſie wahrhaft geliebt hatte, mit einer Liebe, vor der
alles andere klein und nichtig wurde.
Er hatte um ihretwillen ſterben wollen, jetzt wollte ſie, daß
er für ſie weiterlebte.
Und ſie mit ihm!
In befreitem Atem hob ſich ihre Bruſt.
„Ich danke Ihnen, Fräulein de UOrme, daß Sie den Weg
zu mir gefunden haben!” ſagte ſie einfach.
Dann ſtand ſie wieder auf und ging in das Krankenzimmer
hinüber.
In dieſem Augenblick hob Achim zum erſten Male die Lider,
und ein Strahl des Erkennens leuchtete aus ſeinen Augen.
„Daiſy!” ſagte er leiſe, zärtlich, mit kaum vernehmbarer
Stimme.
Dann ſank er wieder in einen dumpfen, röchelnden
Halb=
ſchlaf hinüber.
Mit einer ſcheuen Bewegung taſtete Daiſy nach ſeiner Hand.
Eine betäubend warme Welle kam gezogen und hüllte ſie vom
Kopf bis zu den Füßen ein.
Minutenlang dachte ſie nichts anderes, als daß Achim noch
lebte, noch einmal ihren Namen genannt hätte.
Und ihr Herz wurde ſtill und ruhig in dem großen Gefühl,
daß ſie ihm vergeben durfte.
(Schluß folgt.)
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