Darmstädter Tagblatt 1927


16. Mai 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 135
Montag, den 16. Mai 1927.
190. Jahrgang

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ede Veroſlichtung auſ Erfüllung der Anzelgen=
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Konluns oder gerichtiſcher Beltreibung fäſlt ſeder
Nabatt weg. Banſtonto: Deutſche Vank und Darm=
ſtädter
und Natonaſban.

Landesverbandstagung des Heſſiſchen (inzeihandels

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obelbant
erſt 21/

Der Reichstag und die
Fuldelungen des Einzeihanvelg.
2.3. Jubiläumsfeier des Vereins der Oetailliſien
von Offenbach a. M. Tagung des Heſſiſchen
Einzelhandels in Offenbach.
Als Tagungsort der diesjährigen ordentlichen Hauptverſamm=
tung
des Landesverbandes des Heſſiſchen Einzelhandels e. V.
wwvar Offenbach gewählt. Verbunden mit dieſe Tagung, feierte der
Verein der Oetailliſten von Offenbach
ſoie Wiederkehr des 25. Gründungsjahres durch eine eindrucks=
wolle
Jubiläumsfeier, in der erſtklaſſige geſangliche und muſikä=
ſtiſche
Darbietungen und ein wohlgelungener Bunter Abend unter
Mitwirkung namhafter Künſtler den Vereinsmitgliedern reiche
Bbwechſlung boten. Der erſte Vorſitzende des Vereins, Herr
Apotheker H. Machers, hielt eine herzliche Begrüßungs=
ſanſprache
, an die ſich die Ehrung der Gründungsmitglieder an=
chloß
.
Die ordentliche Hauptverſammlung
des Landesverbandes des Heſſiſchen Einzelhandels e. B.
mahm geſtern vormittag in Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte
uund Verbandsmitglieder in den Räumen der Loge Carl und
Wharlotte zur Treue, Louiſenſtraße in Offenbach, einen glän=
Senden Verlauf. Die Tagung wurde anläßlich des 25jährigen
Gubiläums des Offenbacher Detailliſtenvereins durch eine ſtime=
unungsvolle
muſikaliſche Darbietung und einen weihevollen Chor=
geſang
des Koch’ſchen Doppelquartetts eingeleitet. Der 1. Vor=
ſſitzende
, Herr Wilh. Kalbfuß=Darmſtadt, M. d. V R. W. R.,
mahm in ſeiner Begrüßungsanſprache Gelegenheit, auf das Jubi=
Aäum beſonders hit zuweiſen und ſprach dem Offenbacher Verein
ſeine herzlichſten Glückwünſche aus. Von den überaus zahlreichen
Whrengäſten und Vertretern von ſtaatlichen und ſtädtiſchen Be=
chörden
begrüßte er u. a. beſonders als Vertreter des Finanz=
mminiſteriums
Herrn Miniſterialrat Dörr, als Vertreter des Mi=
miſters
des Innern Herrn Dr. Köhler, ferner die anweſenden
Reichstags= und Landtagsabgeordneten, die Herren Beigeord=
meter
Eisner für die Stadt Offenbach, Oberpoſtrat Jahn für die
Meichspoſt, Direktor Steiner, die Herren Vertreter der Landes=
ezentrale
des Einzelhandels, der Handwerkskammer Darmſtadt,
ſſowie die Herren Vertreter öffentlicher und privater Körperſchaf=
tten
. Der Vorſitzende gab ſeiner Freude über das lebhafte Intereſſe
(Ausdruck, das ſich in der ſtarken Beteiligung an der Tagung
äußerte, und wünſchte der Tagung einen guten Verlauf.
Miniſterialrat Dörr dankte namens des Finanzminiſteriums
für die Einladung und verſicherte, über den Verlauf der Tagung
dem Herrn Finanzminiſter Einzelnes zu berichten, da das Finanz=
miniſterium an dem Gedeihen des Einzelhandels lebhaften An=
teil
nehme.
Dr. Köhler übermittelte im Namen des Miniſters des
Innern ſowie des Kreisamts Offenbach und des Kreisdirektors
den Dank für die Einladung und unterſtrich ſeinerſeits den
Willen dieſer Stellen, ausgleichend und helfend den Einzelhandel
weitgehendſt zu unterſtützen. Beſondere Glückwünſche ſprach er
dem Jubelverein Offenbach aus.
Beigeordneter Eisner überbrachte die Glückwünſche der
Stadt Offenbach.
Regierungsrat Dittmar wies in ſeiner Anſprache auf
das gute Einvernehmen des Einzelhandels mit den Polizei=
organen
der Stadt Offenbach hin und würdigte in anerkennen=
den
Worten den ſchweren, aber erfolgreichen Exiſtenzkampf der
Einzelhändler. Trotz der erſchreckend traurigen Verhältniſſe ſei
durch Energie, Zähigkeit und Fleiß ein Aufſtieg erfreulicher=
weiſe
unverkennbar. Die eiſerne Tatkraft und der Idealismus
des Einzelnen werden weiter zur Geſundung führen, gegenſeitige
Unterſtützung von Einzelhandel und Polizei werden ſich auch in
Zukunft ſegensreich auswirken.
Reichstagsabgeordneter Korell beleuchtete in ſeiner An=
ſprache
die vielfachen Gefahren für den Einzelhandel, denen aber
durch Zuſammenhalten und Erhaltung des ſelbſtändigen Mittel=
ſtandes
begegiet werden könne. Er wünſche dem Einzelhandel
auch im Namen ſeiner Parteifreunde alles Gute für die Zukunft.
Warme Anſtrachen widmeten die Herren Vertreter für das
Gewerbeaufſichtsamt, Dr. Leonhard für die Geſamtheit der
heſſiſchen Handelskammern und Direktor Steiner für die von
ihm vertretenen Verbände, ſowie der Herr Vertreter der Hand=
werkskammer
Darmſtadt dem Einzelhandelsverband.
Oberpoſtrat Jahn übermittelte die beſten Wünſche des Prä=
ſidenten
der Oberpoſtdirektion zum gedeihlichen Verlauf der
Tagung und unterſtrich das rege Intereſſe der Reichspoſtbehör=
den
für den Einzelhandel als wichtigen wirtſchaftlichen Faktor.
Dieſes Intereſſe drücke ſich nicht nur in enger gegenſeitiger Füh=
lungnahme
, ſondern auch in gegenſeitiger Beſichtigung von
Arbeitsſtätten und Betrieben aus. Er überbrachte der Verſamm=
lung
die Einladung, das Telephonamt Offenbach mit ſeiner
komplizierten Selbſtanſchluß=Einrichtung zu beſuchen. Von dieſer
Aufforderung wurde am Schluß der Tagung ausgiebigſt Ge=
brauch
gemacht.
Herr Kalbfuß dankte allen Herren für ihre herzlichen
Worte und beglückwünſchte ſeinerſeits beſonders den Bruderver=
ein
Offenbach zu ſeinem Jubiläum. Mit dieſem Glückwunſch 3
berband er die Hoffnung, daß ſich an dem Offenbacher Verein,
der dem Verband ſtets eine große Stütze ſei, die noch Außen=
ſtehenden
ein Beiſpiel nehmen möchten. Zugleich gedachte er des
ſtillen Jubiläums des Verbandes, der dieſes Jahr auf eine 20 ſegensreiche Tätigkeit zurückblicken könne. In dieſer Zeit i
wurden die Ziele und Aufgaben des Verbandes immer feſter d

umriſſen; heute gelte er dank ſeiner Tätigkeit als großer und
wichtiger Wirtſchaflskörper, dem eine ungeheure Arbeitskraft werden. Der ſelbſtändige mittelſtändige Kaufmann kann heute
innewohne. Die noch außenſtehenden Einzelhändler dürften dies
nicht außer acht laſſen, und es ſei zu wünſchen, daß alle, nament= wähnt, dieſer mittelſtändige Kaufmamsſtand beſtehen bleiben
lich auch die linksrheiniſchen Detailliſten, ſich ihm im eigenſten
Intereſſe anſchlöſſen, damit man ſo über ganz Heſſen eine ge=
ſchloſſene
Vertretung bilden könne. Gerade daß die Arbeit des
Verbandes nicht im Gegenſatz zu der behördlichen Arbeit ſtehe,
ſondern daß mit den Behörden Hand in Hand gearbeitet werde,
ſichere ihm den großen Einfluß. Wichtige Aufgaben ſtänden noch naliſierung einen ſelbſtändig ſchaffenden Kaufmann nie erſetzt,
werden. Der Appell zu ſtarkem Zufammenſchluß aller Detailliſten
dürfe daher nicht überhört werden.
Anſchließend nahm zu Punkt 2 der Tagesorduung Herr
Senator a. D. Beythien, M. d. R., das Wort zu einem
Referat
Der Reichstag und die Forderungen des Einzeihandels.
Seinen hochbedeutenden, klaren und umfaſſenden Ausführungen
entnehmen wir folgendes:
Die deutſche Wirtſchaft ringt auch heute noch um ihren Be=
ſtand
und weiteren Aufſtieg. Aber, wenn wir auch noch nicht auf
der Höhe ſind, ſo ſtehen wir doch jetzt ſchon bewundernd vor der
Fähigkeit des Deutſchen, aus Ruinen neu zu geſtalten, neu auf=
zubauen
. Der Deutſche hat zwar ſchwere Fehler, einer der
ſchwerſten iſt der Hader untereinander, wo es doch gilt, dem
Ausland gegenüber geſchloſſen dazuſtehen. Streitigkeiten um
Kleinigkeiten geben nach außen ſchlecht wirkende Bilder. Wider=
ſtrebende
Meinungen, die mit gutem Willen untereinander leicht
zu beſeitigen wären, werden unnütz öffentlich ausgetragen. An=
dererſeits
haben wir auch Urſache, uns über manches zu freuen,
ſo beſonders über den hoffnungsvollen Glauben des Deutſchen
auf eine beſſere Zukunft, der in ſchwerſter Not nicht zu töten iſt.
Der Glaube wiegt manche Fehler auf und berechtigt zu der
Hoffnung auf eine roſige Zukunft. Unſer deutſches Volk, das ſo
tief geſunken war, hat in relatib wenigen Jahren die Kräfte zu
neuem Aufſtieg geſammelt. Das kommt daher, daß jeder
Deutſche einen ſoliden, guten Kern hat, er will die Ordnung,
iſt letzten Endes jedem Wirrwarr abhold, und ſo kommt es, daß
der Zuſammenklang der Arbeit in Landwirtſchaft. Induſtrie,
Handel und Handwerk einen vollen Akkord ergibt: den Aufſtieg
der deutſchen Wirtſchaft. Deutſche Ordnung und deutſcher Kauf=
mannsgeiſt
bei jedem Einzelnen ſind ſo ſeſtgewurzelt, daß ſie
ohne die ernſten Gefahren der heutigen Wirtſchaftslage außer
Acht zu laſſen doch zu ſchönen Hoffnungen berechtigen. Die
Abneigung gegen jede Revolution überwand die böſen Jahre,
die gute Grundauffaſſung, der Grundſatz kaufmänniſcher Reelli=
tät
hat ſich durchgerungen und, ohne an dem Alten zu ſtark zu
hängen, beſteht das Beſtreben, das Gute aus dem Alten zu
retten und ſich dabei den Erforderniſſen der neuen Zeit nicht
zu verſchließen. Der Einzelkaufmann insbeſondere muß Diener
der Allgemeinheit ſein, er findet in ſeinem Beruf, mehr als dies
in einem großkapitaliſtiſchen Unternehmen möglich iſt, indivi=
duelle
Befriedigung. Dadurch wird dem Einzelkaufmann der
ideale Geiſt bewahrt, in ſeiner Geſamtheit bildet er den geſun=
den
Mittelſtand, der in Deutſchland nicht entbehrt werden darf,
da gerade er ein ſcharfes Aufeinanderprallen der Extreme ver=
meidet
und den nötigen ſozialen Ausgleich ſchafft. Aufgabe der beredten Worten Ausdruck.
geſetzgebenden Organe iſt, dieſen geſunden Mittelſtand zu er=
halten
. Zwar kann die Geſetzgebung eigentlich nur Beiwerk
ſein, da letzten Endes dieſer Mittelſtand ſich ſelbſt lebenskräftig
halten muß durch Wahrung ſeiner Ideale, durch ſtarke Solida=
rität
und durch kaufmänniſche Erziehung. Dieſe Erziehung be= Er ſtellte ein Nachlaſſen der Konkurſe und Geſchäftsaufſichten feſt,
fall der Militärpflicht, die zweifellos als gute Schulung für den ſums, in der Induſtrie leichte Beſſerung, die ſich aber im Handel
heranwachſenden jungen Mann anerkannt werden muß, ſind
heute die Millionen kleiner Lehrmeiſter berufen, die ihnen an=
vertrauten
Lehrlinge zu tüchtigen Menſchen heranzubilden, die
gehorchen lernen müſſen, um ſpäter ſelbſt angeben und erziehen
zu können. Der Geſetzgeber muß dieſe Erziehung überwachen, Hand eingedeckten Einzelhandel, daher iſt auch die Vorausbe=
da
nicht jeder die erzieheriſchen Fähigkeiten hat. In dieſem ſtellung für die Saiſon auf das Notwendigſte eingeſchränkt. Die
Zuſammenhang iſt es zu begrüßen, daß ein tariflicher Ausgleich
zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geſetzlich geſchaffen iſt, ſchlüſſe waren infolge dieſer Umſtände in der überwiegenden
jedoch iſt es nicht vorteilhaft, daß ſchon die jüngſten Lehrlinge
in dieſe Tariffragen hineingezogen werden. Hier muß man ſich,
un die ideale Geſinnung der jungen Leute nicht zu untergraben,
gegen die Beſtrebungen des Sozialismus wenden.
Der Redner kommt nun auf die
Frage der ſozialen Geſetzgebung
zu ſprechen und beleuchtet die Fülle dieſer Geſetze, die man mit
einem naſſen Auge betrachten müſſe. Denn, ſo führte er aus,
jedes neue Geſetz bürdet den Arbeitgebern und Arbeitnehmern weſens in Heſſen. Bezüglich der allgemeinen Regelung wird jetzt
neue Laſten auf. Man darf aber die Grenze, die der finanziellen
Kraft des Volkes und der Wirtſchaft gezogen iſt, nicht über=
berückſichtigt
werden, denn es beſteht tie Tatſache, daß das Gros
der Erwerbsloſen keine Arbeit finden kann, alſo unterſtützt wer= werden in beſchränktem Umfang bereits wieder ausgegeben. Es
den muß, ſchon um inneren Erſchütterungen vorzubeugen. Aber
in dem Arbeitsverſicherungsgeſetz müſſen Unterſchiede und
Differenzierungen gemacht werden.
Die Schaffung einer längeren Kündigungsfriſt für Ange=
ſtellte
iſt zu begrüßen, da dieſen damit mehr Sicherheit und Nuhe Reichsregierung und Hauptverwaltung der Reichsbahn verein=
gegeben
iſt, ebenſo darf die eingeführte Sonntagsruhe nicht ge=
ſchmälert
werden, da dies durchaus nicht im Intereſſe der Arbeit= ernſt wird von ſeiten des Einzelhandels der ſogenannte Beamten=
geber
und Arbeitnehmer läge. Von ſeiner Seite aus, ſo be=
tonte
der Redner, werden Anträge auf Viedereinführung von
Sonntagsarbeit bekämpft. Weiter ſtreiſte der Herr Referent die dieſelben ſteuerlich nicht günſtiger wie der freie Handel geſtellt
Arbeitszeitverordnung und die Arbeitsgerichte, ſowie die den werden. Die Steuern, die von der Wirtſchaft aufgebracht werden
Arbeitgebern bekannten Verordnungen über zu leiſtende Mehr=
arbeit
und Ueberſtunden, und fährt dann, auf die ureigenſten als die ſtaatlichen und kommunalen Realſteuern. Bei Erteilung
Belange des Einzelhandels
g
eingehend fort: Die Geſamtlage des deutſchen Einzelhandels iſt n
immer noch ſchwierig, das leweiſen auch ſchon die Spareinlagen, r
die heute nicht etwa ron Einzelhändlem, ſondern in der Haupt=

ſache von den Arbeitern, Angeſtellten und Beamten getätigt
noch nicht ſparen. Das iſt bedauerlich. Da aber, wie ſchon er=
ſoll
, verdient er beſondere Beachtung bei den geſetzgeberiſchen Or=
ganen
, inſonderheit im Reichstage, die ihm auch der Redner in
beſonderem Maße angedeihen läßt. Man ſollte, ſo führt er
weiter aus, dieſe ſelbſtändigen Detailliſten durch Einkäufe unter=
ſtützen
, da eine noch ſo ausgedehnte Sozialiſierung und Kommu=
bevor
, und deshalb müßten die Spitzen geſtärkt und unterſtützt Dieſer Kaufmann, der ohne Penſion in ſeinem Alter daſteht,
muß in der Vollraft ſeiner Jahre für die Zukunft ſongen. Er
wird alſo beſtrebt ſein, das kaufende Publikum durch Güte ſeiner
Waren zufrieden zu ſtellen, und kann daher auch weiteſte Berück=
ſichtigung
erwarten. Wie ſehr die Kapitalkraft dieſer Leute ge=
ſchwächt
iſt, geht aus den Kreditgewährungen hervor, die ihnen
zuteil werden mußten, wenn ſie auch nur in beſchränktem Maße
gewährt werden konnten. Zum Segen der bedrängten Kauf=
monſchaft
wurde die Zwangswirtſchaft aufgehoben. Da
Angebot und Nachfrage den Preis reguliert, iſt es Pflicht der
geſetzgebenden Organe, ſich mit dieſem Problem eingehend zu
befaſſen. Es iſt nicht angängig, daß zentraliſierte Einkaufs=
vereine
durch den Staat zum Nachteil des Einzelhandels ſank=
tioniert
werden. Jede dem Einzelhandel nachteilige Einrichtung
werde von dem Herrn Referenten gbgelehnt, ſo auch die allzu
großen Eigenbetriebe und Eigeneinrichtungen der Krankenkaſſen,
z. B. zum Nachteil der Drogerien, Medikamentenhandlungen,
optiſchen Geſchäfte uſw. Diesbezügliche Anträge werden in
Kürze zur Vorlage und Beratung kommen.
In ſeinen weiteren Ausführungen behandelt der Redner die
Wettbewerbsfragen, hier beſonders die Ausverkaufs= und ſog.
Reſtetage, ſowie das Zugabeweſen. Im Intereſſe des Einzel=
handels
ſind die Geſetzgeber hier zu ſcharfer Ueberwachung ge=
nötigt
. Auch die Handelsbetätigung mit Wandergewerbeſcheimen
muß überwacht werden, da die Gewerbeordnumg Auswüchſen
vorbeugen will. Die Arbeitsſchutzgeſetzgebung will den Einzel=
handel
vor Nachteilen bewahren, insbeſondere auch den Kartel=
len
gegenüber; es iſt ja anzunehmen, daß die Kartellverordnung
ihre Wirkung nicht verfehlt, aber die Reichstagsabgeordneten,
beſonders der Redner werden etwaige diesbezügliche Klogen be=
rückſichtigen
, d. h. den Grund ſolcher Klagen uterſuchen und,
wo nötig, die Urſachen beſeitigen. Eingehend nimmt der Herr
Referent zu der ſteuerlichen Belaſtung Stellung und befürwortet
eine genaue Sichtung dieſer Laſten, evtl. eine Umordnung, falls
ſie nicht tragbar ſind. Angriffe gegen die Umſatzſteuer ſind ge=
fährlich
.
Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen betonte der Redner, daß
ein Uebereifer in der Kritik gegen den Geſetzgeber, der letzten
Endes nur das Wohl des Ganzen im Sinne hätte, nicht zu weit
gehen ſolle. Er unterſtreicht, daß die Zukunft unſeres Volkes
auf der Moral und dem idealen Sinn des Einzelnen ruhe. Be=
ſonders
aber dem Einzelkaufmann, muß der alte gute Kauf=
mannsgeiſt
bewahrt bleiben zum Beſten des ganzen Volkes.
Die Verſammlung dankie dem Herrn Neferenten durch ſtar=
ken
Beifall für ſeine übrraus klaren und intereſſanten A1 süh=
rungen
. Der Herr Vorſitzende verlieh dieſem Dank nochmals in
Nu erſtattete Serr Dr. A. Moeßner den
Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr.
darf natürlich einer gewiſſen Ueberwachung. Denn nach Weg= aber ſehr hohe Arbeitsloſigkeit, daher Verminderung des Kon=
noch
nicht auswirkt. Erſt im Jahre 1927 waren Anzeichen dafür
auch im Handel zu bemerken. Die Preisbewegung zeigt Tendenz
nach abwärts, insbeſondere Textilien, vor allem Baumwolle; da=
her
ergeben ſich teilweiſe empfindliche Verluſte für den von langer
Bedarfsdeckung geſchieht nur von Fall zu Fall. Die Jahresab=
Mehrzahl der Fälle ungünſtig. Der Konkurrenzkampf war ſehr
ſcharf. Der unlautere Wettbewerb nimmt ſtändig zu, und iſt der
Ruf nach einer Verſchärfung des unlauteren Wettbewerbsgeſetzes
allgemein. Rabattangebote, Zugabe= und Sonderveranſtaltungen
ſind an der Tagesordnung. Eine ſtärkere Beteiligung der Behör=
den
im Kampf gegen den unlauteren Wettbewerb ſei dringend
wünſchenswert. Es ſcheint auch ein geeigneter Weg ge=
gen
den unlauteren Wettbewerb gefunden zu ſein. Ein
Schmerzenskind iſt die einheitliche Regelung des Ausverkaufs=
vom
Landesverband den heſſiſchen Kreisämtern eine Muſter=
bekanntmachung
zugehen. Eine Einigung über die Dauer und
ſchreiten. Selbſtverſtändlich muß die Not der Arbeitsloſen Zeit der Saſon= und Inventurausverkäufe im geſamten Wirt=
ſchaſtsgebiet
, konnte noch nicht erzielt werden. Rabattmarken
ſind Bemühungen von privaten Geſellſchaften, die aber von ſeiten
des Verbands ſtrikt abgelehnt werden. Der Bahnhofshandel muß
unbedingt eine Einſchränkung erfahren, da er bereits weit über
das nötige Maß ausgedehn: iſt. Die Nichtlinien, die zwiſchen
bart ſind, haben noch keinen praktiſchen Widerhall gefunden. Sehr
handel genommen, der bedauerlicherweiſe immer mehr um ſich
greift. Bezüglich der Konſumbereine muß verlangt werden, daß
müſſen, ſind viel zu hoch, und zwar nicht ſo ſehr die Reichsſteuern
der Einheitswertbeſcheide ſind viele Fehler gemacht worden. Des=
gleichen
war das Vorgehen der Finanzämter bei der Einkom=
menseinſchätzung
der nichtbuchführenden Firmen vielfach zu rigo=
ros
. Die Reingewinnſätze waren viel zu hoch angenommen. Die
Senkung der Realſteuern muß baldigſt in Angriff genommen

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Geite 2

Montag, den 16. Mai 1927

werden. Leider ſind die heſſiſchen Geſetzentwürfe noch nicht ver=
abſchiedet
. Begrüßt wurde das Verſchwinden der ſtädtiſchen
Getränkeſteuer. Der neue Gewerbeſteuerentwurf ſieht die Erhe=
bung
von Warenhaus= und Filialſteuern durch die Gemeinden
vor. Die Bereitwilligkeit mehrerer politiſcher Parteien, ſich für die
Wünſche des Einzelhandels einzuſetzen, wird dankbar anerkannt.
Die ſteuerlichen Ausſichten für die Zukunft ſind wenig ver=
prechend
, angeſichts, der ſchlechten Finanzlage des Reiches und
der Länder und der zu erwartenden Neuausgaben. Mit der
Regelung des Fernſprechgebührentarifs kann man ſich angeſichts
des getroffenen Kompromiſſes einverſtanden erklären. Die beab=
ſichtigte
Erhöhung der Poſtgebühren erſcheint aber ſehr bedenk=
lich
. Der Hauſier= und Wanderlagerhandel macht gleichfalls
eine Neuregelung infolge ſeiner koloſſalen Zunahme nötig.
Von immenſer Bedeutung für den Einzelhandel ſind, die
Vorgänge auf dem Gebiete der ſozialen Geſetzgebung: das Ar=
beitszeitnotgeſetz
, das Arbeitsſchutzgeſetz, das Arbeitsgerichts=
geſetz
und das Berufsausbildungsgeſetz. Geſetzeskraft hat bis
jetzt das Arbeitszeitnotgeſetz erlangt, deſſen Auswirkung auf die
Wirtſchaft, insbeſondere auf den Einze handel, peſſimiſtiſch an=
zuſehen
iſt. In dieſem Zuſammenhaug muß die heſſiſche Ver=
ordnung
betreffs Beſchränkung der Lehrlingszahl erwähnt wer=
den
, die nicht auf die Bedürfniſſe zugeſchnitten iſt. Die Erfolge
der Arbeitnehmerſeite auf dem Gebiete der ſozialen Geſetz=
gebung
beweiſen wiederum die ſchon oft gerügte ungenügende
Vertretung des Einzelhandels in den Parlamenten. Mit der
Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels, den Fachver=
bänden
wie den heſſiſchen Landesbehörden und den Handels=
kammern
, ebenſo mit der Unfallberufsgenoſſenſchaft für den
Einzelhandel ſteht der Landesverband in enger Fühlung und
Zuſammenarbeit, ſowohl in prinzipiellen wie auch in Einzel=
fragen
. In Tarif= und Gehaltsfragen innerhalb des Landes=
verbandes
hat die Geſchäftsſtelle ausgleichend und beratend ge=
wirkt
. Großer Wert wurde auf die wirtſchaftlichen Einrichtun=
gen
des Verbandes gelegt, der eine eigene Glasverſicherung
ſowie eine Zeitſchrift beſitzt. Eine weitere Ausdehnung auf an=
dere
Verſicherungszweige wird abgelehnt. Zurzeit werden Ver=
ſuche
mit eigenen Inkaſſobureaus bei den größeren Ortsver=
einen
gemacht zwecks Beitreibung von wiederholt angemahnten
Schulden der Kundſchaft. Die neuen Erſcheinungsformen im
Einzelhandel: Warenhaus, Großbetriebe, Kleinbetriebe, Filial=
geſchäfte
und der Einfluß des amerikaniſchen Vorbildes auf die
Entwicklung des Einzelhandels werden mit beſonderer Aufmerk=
ſamkeit
verfolgt. Der Verband bemüht ſich, durch Vervoll=
kommnug
der Statiſtik und eine wiſſenſchaftlichen Durchdringung
der Einzelhandelsfragen ein umfaſſendes Bild, vom Einzel=
handel
zu geminnen, insbeſondere auch Schlüſſe der Konjunktur
zu ziehen. Oberſte Pflicht der Organiſationen muß es ſein,
dies ihren Mitgliedern zu vermitteln. Mögen dieſe auch im
neuen Jahre den Landesverband unterſtützen!
Herr Kalbfuß dankte Herrn Dr. Moeßner für ſeinen ein=
gehenden
Bericht ſowie allen Angeſtellten des Verbandes für ihre
geleiſtete Arbeit und übertrug dann dem 2. Vorſitzenden, Herrn
Horn, den Vorſitz zur Erledigung des Punktes 4 der Tages=
ordnung
: Wahl des 1. Vorſitzenden. Herr Kalbfuß wurde ein=
ſtimmig
wiedergewählt.
Die Rechnungsablage und Wahl der Kaſſenreviſoren erfolgte
ohne Debatte. Der nächſtjührige Tagungsort der Generalver=
ſammlung
ſteht noch nicht feſt; nach Möglichkeit ſoll die Tagung
in Rheinheſſen ſtattfinden, um mit dem dortigen Einzelhandel
engere Fühlung zu nehmen. Gegen 1 Uhr wurde die in allen
Teilen gut verlaufene Tagung geſchloſſen.
Während der Feſttafel im Hotel Degenhardt nahmen einige
Gäſte Gelegenheit, kleinere Anſprachen zu halten. U. a. betonte
in einer Damenrede Herr Senator Beythien, daß die Kaufmanns=
frau
durch ihr treues Zurſeiteſtehen in allen Lagen ihrem Manne
die treueſte Stütze ſei. Sein Hoch aalt der Kaufmannsfrau. Frau
Machers dankte im Namen der Frauen. Rückblickend kann
geſagt werden, daß die geſtrige Tagung infolge der ſtarken Be=
teiligung
und der tiefſchürfenden Auskaſſungen der Herren Refe=
renten
einen außerordentlich guten, ja glänzenden Verlauf nahm.
Dr. O.
Die ruſſiſche Note an England fertiggeſiellt.
TU. Riga, 15. Mai.
Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt die ruſſiſche Note an die bri=
tiſche
Regierung in der Arcos=Angelegenheit bereits fertiggeſtellt. Die
Note ſtellt feſt, daß die britiſche Regierung auch nach dem letzten be=
kannten
Notenaustauſch weiterhin eine feindliche Politik gegen die Sow=
jetunion
geführt habe, während die Sowjetregierung ſich die größte Mühe
zur Verbeſſerung der engliſch=ruſſiſchen Beziehungen gegeben habe. Die
Sowjetregierung ſei gezwungen, alle Maßnahmen zum Schutz vor den
Intrigen der engliſchen Diplomatie zu ergreifen. Von einer Kündigung
des ruſſiſch=engliſchen Handelsabkommens wird in der Note nicht ge=
ſprochen
.

Vom Tage.
Laut Obſerver werden Briand und Chamberlain an=
läßlich
der Reiſe des Präſidenten Doumergue nach London vor
allem über die Frage der Rheinlandräumung unter=
handeln
. Der Obſewver ſchreibt, daß dieſe Angelegenheit im Zu=
ſammenhang
mit der Locarnopolitik ſtehe. Streſemann werde als einer
der Stützpfeiler dieſer Politik angeſehen. Man lege ſich in engliſchen
politiſchen Kreiſen Rechenſchaft davon ab, daß Streſemanns innere
Poſition, und damit die Locarnopolitik, durch Unnachgiebigkeit in der
Räumungsfrage bedroht würden.
Der Rat des Induſtrie= und Handelskommiſſariats der Sowfet=
union
beſchloß in einer außerordentlichen Sitzung, die Lizenzen
für Beſtellungen im Werte von Dutzenden von Millionen Pfund
Sterling, die nach England vergeben werden ſollten, auf andere
Länder zu übertragen.
Aus dem Ueberſchwemmungsgebiet des Miſſiſſippi wird ge=
meldet
, daß der Damm von Bayou geborſten iſt. 60 000
Bewohner mußten das Gebiet räumen. Im Staat Louiſiana
ſtellt die überſchwemmte Fläche jetzt einen See voi 15 Kilometer Länge
und 50 Kilometer Breite dar. 50 000 Farmen ſind über=
ſchwemmt
.
Die Belgiſche Nationalbank hat in London durch Ver=
mittlung
der Bank von England für 100 000 Pfund Sterling
Goldbarren gekauft.
Franzöſiſche Kammer und Regierung.
Von unſerem A=Korreſpondenten

Paris, 15. Mai.
Die erſte Abſtimmung über die Zollreform es handelte ſich
um einen ſozialiſtiſchen Antrag, welcher die Vorlage an die vor=
bereitende
Kammerkommiſſion zurückſenden wollte hat dem
Handelsminiſter Bakonowſki eine ſchwache Mehrheit von 19 Stim=
men
gebracht. Der ſozialiſtiſche Antrag ein Teil der Agrar=
kreiſen
nachſtehenden Rechten hat ihn unterſtützt iſt zurück=
gewieſen
worden. Der Sieg Bokanowſkis war allzu knapp. Es
handelte ſich allerdings nur um eine ſachliche und unpolitiſche
Abſtimmung, die Vertrauensfrage war gar nicht geſtellt. Aber
noch einige ſolcher knappen Mehrheiten in ſachlichen Fragen, und
das Preſtige der Regierung iſt verloren. Bokanowſki ſcheint in
der Kammer keine beſonders glückliche Hand zu haben.
Ohne die Sozialiſten hätte die Zollreform überhaupt keinen
politiſchen Charakter angenommen. Da ſie nun einmal gegen
die Zollvorlage ſcharfe Oppoſition machen, fehlt es ihnen nicht
an Bundesgenoſſen. Bei den Agrariern iſt nämlich die Zoll=
reform
noch weniger volkstümlich als bei der oppoſitionellen
Linken. Die linksſtehende Oppoſition bekämpft die geplante
und bekanntlich recht protektioniſtiſche und auf die Induſtrie zu=
geſchnittene
Zollreform mit der Parole, daß ſie gegen die
Verbraucher gerichtet ſei. Damit iſt es ihr aber durchaus nicht
ernſt, denn im Grunde genommen ſieht ſie ganz gerne, daß die
Induſtrie und beſonders die neuen Induſtrien geſchützt
und künftlich geſtärkt werden. Links macht man nur Politik und
eine politiſche Oppoſition. Ein großer Teil der Rechten, der An=
hang
Louis Marins, iſt aber aus fachlichen Gründen verſtimmt.
Denn die Zollvorlage begünſtigt die Induſtrie zum Nachteil der
Landwirtſchaft, den Weinbau ausgenommen. Es gibt aber ge=
rade
zwiſchen der Regierung und dieſer ſachlichen Oppoſition
ſehr viele Kompromißmöglichkeiten. Es darf übrigens nieman=
den
überraſchen, daß in Frankreich die Sozialiſten mit den Agra=
riern
zuſammenwirken. Das war ſchon oft ſo, und niemals hatte
es die Landwirtſchaft ſo gut wie unter dem Kartell.
Die Kammer hat ſich übrigens auch in einem anderen Punkte
der Regierung gegenüber etwas widerſpenſtig erwieſen.
Der Immunitätsausſchuß hat die Auslieferung der kommu=
niſtiſchen
Deputierten Doriot und Vaillant=Couturier verweigert.
Angeblich haben ſich die Regierungsparteien um dieſe Sache nicht
genug gekümmert, und ſo hat die Linke die Kammer in dieſer
unbedeutenden Frage zur Verſtimmung der öffentlichen Meinung
überrumpeln können. In Wirklichkeit mag aber da noch etwas
mitgeſpielt haben. Die Kammer fühlt ſich allzu ſehr zurück=
gedrängt
und befürchtet, daß die Deputierten den letzten Reſt
ihres Preſtiges verlieren werden. Die Autorität der Regierung
wie die des Elyſée hat in der letzten Zeit außerordentlich zuge=
nommen
. Kammer und Deputierte fürchten, ganz zurückgedrängt
zu werden. Man ergreift alſo jede Gelegenheit, um die eigene
Bedeutung und das Preſtige gegenüber der Regierung zu be=
tonen
.

*Dgs wiedererſtandene Atlantis.
Eine Phantaſie.
* Von Karl zu Eulenburg f erſchien im Verlag von
Fr. Wilh. Grunow in Leipzig ein Roman Die Brunnen
der großen Tiefe, der erſte wirkliche Atlantisroman der
durch die Kühnheit der Phantaſie, die Vereinigung von Wirk=
lichem
mit Ueberſinnlichem an die Madeiſchen Bücher von den
Wunderwelten erinnert und durch die wunderbaren Begeben=
heiten
und die ſpannende Darſtellung den Leſer bis zum Schluß
im Banne hält. Er ſchildert das Wiedererſtehen des verſunkenen
Atlantis. Aus dem Ozean erhebt ſich infolge eines ungeheuren
vulkaniſchen Ausbrichs auf den Azoren etwa um das Jahr 1948
das uralte Atlantis in etwa 2500 Kilometer Breite und 4000
Kilometer Länge. Das Rieſenſchiff Aurora mit Paſſagieren
aus aller Herren Länder, das über den Ozean dahinzieht, wird
von dem Ausbruch überraſcht, von den Fluten emporgehoben
und ſinkt auf einen Felſen des Atlantis herab, wo es feſtſitzt und
den Mittelpunkt der Geſchehniſſe bildet. Die durch den Ausbruch
entſtandene Schütterwelle von gewaltiger Stoßkraft erreicht
Europa und raſt mit einer Geſchwindigkeit von 700 Kilometern
durch den Golf von Biscaya und den Kanal in die Nordſee.
Schiffe werden aufs Land geſetzt, Häfen zerſtört und ganze Ort=
ſchaften
vernichtet. Tauſende von Menſchen kommen ums Leben.
New York iſt von 9 Uhr abends bis 1 Uhr nachts ohne Licht und
man glaubt, das Ende der Welt ſei gekommen. Das ſteigende
Land wälzt ungeheuere Waſſermaſſen heran, die Häfen von Por=
tugal
werden niedergeriſſen, Liſſabon und Porto ſind nur noch
Trümmerhaufen. In Frankreich entſteht eine ungeheuere Panik
und in wilder Flucht ſucht die Bevölkerung das Innere des Lan=
des
zu erreichen. Das Waſſer raſt über Städte, Dörfer und Wäl=
der
, und erſt tief im Lande bricht ſich ſeine Macht und flutet wie=
der
zurück. An den Küſten der britiſchen Inſeln zerſchellt zum
Teil die machtvoll2 Welle, richtet aber auch hier furchtbare Ver=
wuſtungen
an. Von Cornwall nach Norden und Süden abge=
drangt
, zwängt ſich ein Teil durch den Kanal. Holland ſieht ſein
ende gekommen. Nur ſechs Stunden Zeit ſind, um das Land zu
kaumen. Dann iſt alles vorbei. Holland exiſtiert nicht mehr, und
mit Holland verſiuken Hamburg, Bremen und ganze Teile Jüt=
lands
in den Fluten.
Auf dem Atlantis werden Urtiere, ſcheußliche Rieſenfleder=
mäuſe
, Rieſenechſen, Saurier, die von einem kataleptiſchen Tief=
ſchlaf
, hervorgerufen durch Gifte, die durch ausſtrömende Gaſe
gelöſt ſind, wieder wach und erregen Furcht und Schrecken bei den
Keuten der Aurora werden aber teils getötet, teils ſterben ſie
wieder langſam dahin. Um die Erſcheinungswelt des vor Jahr=
tauſenden
verſunkenen Atlantis wieder zu vergegenwärtigen, be=
gibt
ſich der Verfaſſer hier auf das Gebiet des Magiſchen und

Ueberſinnlichen. Die neuentſtandene Inſel, die mit all ihrer Kul=
tur
und all ihrem Glanz vom Meere verſchlungen wurde, birgt
Ueberreſte gewaltiger Bauwerke, Zeugen uralter Kultur, einen
goldenen Tempel mit ungeheueren Schätzen und Bildwerke aus
Gold, Silber, Elfenbein und Edelſteinen, daneben Goldminen
von ungeheuerem Reichtum.
Um den Beſitz dieſes Landes mit ſeinen unermeßlichen
Schätzen entſteht nun ein heftiger Streit unter den Völkern, und
ehe die Frage: Wem gehört das neue Land? entſchieden iſt,
greifen die ländergierigen Franzoſen und Japaner zu und be=
ſetzen
es. Darob Erbitterung bei den anderen Völkern, und Eng=
land
, Amerika und Deutſchland rüſten ſich zum Kampf. Ein neuer
Weltkrieg entbrennt, und es beginnt ein furchtbares Morden
mit den Kampfmitteln und ſchrecklichſten Erfindungen des zwan=
zigſten
Jahrhunderts, der Blauſternbomben, die Gaſe enthalten,
welche auf mehrere Quadratkilometer jedes Leben vernichten, und
den Fernzündern, die Panzerplatten aus dem härteſten Material
wie Butter ſchmelzen, wenn ſie von deren Strahlen getroffen
werden, wobei man noch eine Wirkung auf 10 Kilometer be=
obachten
kann. Um die tödliche Wirkung der Blauſternbomben
auszuſchalten, werden Neutragaſe in ungeheuerer Menge er=
zeugt
, ſo daß ſich ein undurchdringlicher Nebel formt, der jeden
Ausblick nimmt wodurch man wehrlos den Spreng= und Brand=
bomben
der Flugzeuge ausgeſetzt iſt und durch die Einnebelung
der Städte einfach alles lahmgelegt wird. Es iſt nicht mehr wie
im letzten Weltkriege, der 1914 begann. Damals war die Land=
armee
das Ausſchlaggebende, jetzt ſind es die Lufttruppen und
die Flotte, den gepanzerten Luftkreuzern mit ihren mörderiſchen
Gasbomben ſind nur Luftſtreitkjäfte gewachſen. Das mörderiſche
Chaos endet damit, daß die franko=japaniſche Flotte völlig ver=
nichtet
wird. Eine Glutwolke, die aus den Atlantis empor=
geſchoſſen
, hatte das Zerſtörungswerk vollendet. Wer nunmehr
Beſitzer des umſtrittenen Atlantis wird, iſt nicht geſagt; vielleicht
entſcheidet darüber die Supernationale Liga eine verſuchte
Verbeſſerung des alten illuſoriſchen Völkerbundes.

Empfehlenswerte Jugendſchriften.
In dem bekannten Verlage der Jugendbücher von Franz Schneider,
Berlin, erſchienen folgende vier neue gediegene Jugendbricher: Deutſche
Feſtgedichte wie Glückwunſchbuch=Verſe und kleine Spiele zum
Aufſagen und Aufführen für Kinder und Erwachſene zu allen Familien=
feiern
und Jahresfeſten. Ausgewählt und herausgegeben von Franz
Werner Schmidt (Preis geb. 1,80). Das geſchmackvoll ausgeſtattete
und mit hübſchem Buchſchmuck gezierte Buch, das Verſe unſerer beſten
Dichter, geſchrieben für die Familie, enthält, will den Sinn für das
Feſtefeiern in ſeiner wahren Geſtalt wieder erwecken und neu beleben,
und krirfte dieſen Zweck in beſter Weiſe erfüllen. Kai aus der
Kiſte von Wolf Durion. Eine ganz unglaubliche Geſchichte. Mit
Buchſchmuck von Fritz Eichenberg. Eine köſtliche Geſchichte von Kai, dem
12jahrigen Haupte des Geheimbundes der Straßenjungen Die ſchwarze

Nummer 135
Die Internationale Wirtſchafts=
konferenz
.
Die Beſchlüſſe der Zolltarifkommiſſion.
* Genf. 15. Mai. (Priv.=Tel.)
Die erſte Unterkommiſſion für Handelsfreiheit der Handels=
kommniſſion
(1. Kommiſſion) hat heute unter dem Vorſitz des
Amerikaners Boyden, Delegierter der Internationalen Handels=
kammer
, die von uns bereits auszugsweiſe mitgeteilten Reſo=
lutionen
über die Ein= und Ausfuhrverbote, über Staats= und
Privatunternehmungen, Vereinfachung der Zollformalitäten und
gleichmäßige Behandlung von Ausländern und ausländiſchen
Geſellſchaften in ſachlich weniger, dafür redaktionell um ſo ſtär=
ker
veränderten Form angenommen. Die Reſolutionen gehen
jetzt an die Vollkommiſſion, die wahrſcheinlich am Montag
darüber beraten wird. Da der Inhalt der Reſolutionen be=
reits
mitgeteilt wurde, werden wir die Hauptteile des Worl=
lauts
nach der Annahme in der Vollkommiſſion, wo immerhin
noch weientliche Aenderungen vorgenommen werden können,
mitteilen.
Heute nachmittag findet die bereits angekündigte Sitzung
der ziveiten Unterkommiſſion für Zolltariffragen ſtatt, wo es
um die ſogenannte Reſolution Serruys über Zolltarife und
Handelsverträge gebt.
Die Zolltarif=Unterkommiſſion der Handelskommiſſion
(2. Kommiſſion) hat heute in ihrer Abendſitzung die Reſolution.
die vom Redaktionskomitee vorbereitet worden war, über die
Vereinheitlichung der Nomenklatur für die Zolltarife mit eini=
gen
amerikaniſchen Abänderungen, und die Reſolutionen über
die Vereinfachung der Tarife, ſowie über die Stabilität der
Zolltarife angenommen. In der Begründung der Reſolution
über die Vereinheitlichung wird ausgeführt, daß ſie eine gün=
ſtige
Grundlage für die Vervollkommnung der Handelsſtatiſtiken
geben könnte und daß ſie vor allem eine notwendige Vorbedin=
gung
für die gerechte Durchführung der Zolltarife iſt. Sie ſoll
den Etappen der Produktion folgen, ſo daß die Staaten in der
Lage ſind, je nach ihrem Tarifſyſtem den Schutz der Produktion
auf Viertel= oder Halbfabrikation anzuwenden. Von der Ver=
einheitlichung
wird erwartet, daß ſie viele Streitobjekte aus=
ſchaltet
und den Abſchluß von Handelsverträgen erleichtern
wird. Es wird empfohlen, daß zunächſt ein allgemeiner Plan
ſür die Klaſſifizierung der Waren und die Aufſtellung einer be=
ſchränkten
Anzahl vollſtändiger Gruppen entworfen wird, daß
dann eine Auswahl getroffen und eine Reihe der verſchiedenen
Warengruppen aufgeſtellt wird, nach welcher die Einführung
der Nomenklatur durchgeführt werden ſoll. Ferner ſoll die
Nomenklatur nach Maßgabe ihrer Fertigſtellung den Regierun=
gen
zum Zwecke von Bemerkungen und Anregungen und eben=
falls
auch den intereſſierten Kreiſen der Induſtrie und des Han=
dels
übermittelt werden unter Angabe der Gründe. Schließlich
wird empfohlen, daß die Regierungen ſich verpflichten ſollen,
auf dem Wege beſonderer Abkommen dieſe Nsmenklatur anzu=
nehmen
und ſie nicht durch willkürliche Unterſchiebungen abzu=
ändern
. In Anbetracht der Tatſache, daß die ſtarke Steigerung
der Zolltarifpoſitionen in vielen Fällen ein ernſtliches Hinder=
nis
für die Entwicklung des Handels darſtellt, wird den Staa=
ten
empfohlen, auf eine möglichſte Vereinfachung der Zolltarife
Wert zu legen.
In der dritten Reſolution wird empfohlen, daß die Staaten
von häufigen Aenderungen der Zolltarife abſehen möchten und
daß ſie, falls die Stabiliſierung der Währung noch nicht erreicht
iſt, die Zollſätze in Gold feftſetzen, ſowie daß die Staaten Han=
delsverträge
auf eine möglichſt lange Zeitdauer abſchließen und
ſich in dieſer Hinſicht der vor dem Kriege üblich geweſenen
Methoden der langfriſtigen Handelsverträge anſchließen möchten.
Abänderungsanträge, die von der Sowjetdelegation verſpätet!
eingegangen waren, brachte Präſident Colijn nicht mehr zur Ab= und ſtellte der Sowjetdelegation anheim, ſie in der
Vollkommiſſion wieder vorzulegen.
Die Vollkommiſſion dürfte nach dem bisherigen Plan kaum.
vor Donnerstag zuſammentreten, da am Montag das Redaktions=
komitee
für die noch fehlenden Reſolutionen über die Höhe und
Durchführung der Zolltarife zuſammentritt. Am Dienstag wird=
die
Unterkommiſſion über dieſe Reſolutionen verhandeln. Am
Mittwoch wird ein beſonderes Verbindungskomitee für die drei!
Unterkommiſſionen der Handelskommiſſion tagen, um deren Reſo=
lutionen
zunächſt zueinander in Uebereinſtimmung zu bringen.-
Es iſt wenig wahrſcheinlich, daß die Konferenz noch Ende der
nächſten Woche zu Ende kommen könnte, vielmehr dürfte eine=
Vollſitzung der Korferenz kaum vor Montag, den 23. Mai, ſtatt=
finden
können.
Hand, einem ganz geriebenen Jungen, der für einen amerikaniſchen
Zigarettenkönig in wahrhaft genialer Weiſe Reklame macht und damic-
den
von dieſem ausgeſetzten Preis des Reklamewettbewerbs gewinntt
und ſich zu einem reichen Reklamekönig emporſchwingt. Dieſe gmi
unglaubliche Geſchichte, die von Humor und tollen Einfällen übel=
fließt
, wird mit vielem B hagen geleſen werden. In der Sammlung.
von Schneiders illuſtrierten 30=Pfennig=Heften erſchienen ferner-
Märkiſche Sagen Ausgewählt und neu erzählt von Franä=
Werner Schmidt, herausgegeben von der literariſchen Vereinigung:
des Berliner Lehrervereins, mit Buchſchmuck von Helmut Skarbina, und
Pumphut und andere ſächſiſche Sagen. Ausgewählt und heraus=
gegeben
von Oskar Gommlich und andern Mitgliedern der Hauptſtelle-
des
ſächſiſchen Jugendſchriften=Ausſchuſſes (Sächſiſcher Lehrerverein)
mit Buchſchmuck von Fritz Thünger. Zwei ſchöne und gediegen aus
geſtattete Hefte, die für einen ſtaunenswert billigen Preis auf je 32
Seiten eine Auswahl der beſten Volksfagen bringen.
14.
Saarländiſche Volkskunde, von Dr. Nikolaus Fox, 500 Seiten Text, 2
Abbildungen im Text und 100 Abbildungen auf Kunſtdrucktafelh
farbiger Halbleinenband nach Zeichnung von Th. Spangenberg. Ver
lag von Fritz Klopp, Bonn. RM. 8,50.
Das Buch, das dei 4. Band der Volkskunde rheiniſcher Land=
ſchaften
herausgegeben von Prof. Dr. Wrede, bildet, iſt die erſte e
ſchöpfende Volkskunde des Saarlandes. Bisher war die Bezeichnung=
Saarland und Saargebiet gleichbedeutend. Man wandte ſie aul
das ganze Flußgebiet der Saar an, beſonders auf die Gebiete, die vor.
Saargemünd bis zur Mündung bei Konz den Fluß umſäumen. Dura.
das Verſailler Diktat kam ein politiſch abgegrenztes und eingeſchnürtes
Saargebiet zuſtande, das aus dem freien, lebendigen landſchaftliche*
Zuſammenhang herausgeſchnitten wurde. Wer Land und Leute an de
Saar kennt, ſo ſagt der Verfaſſer, wird die rohe und unlogiſche Kon
ſtruktion des jetzigen Saargebiets erkennen. Der Zuſtand an der Sah.
iſt eine Kovie mittelalterlicher Verhältniſſe. Das Saargebiet iſt ein
modernes Kondominium, dem Völkerbund unterſtellt und der Willtu 2
mittelbar preisgegeben. Bei der Unterſuchung des ſaarländiſch
Volkst mes kommt dieſes Kondominium mit ſeinen künſtlich geſchaffenen
Grenzen nicht in Betracht. Das Buch b handelt in ſieben ausführlich
Kapiteln die Geſchichte des Saarlandes von der vorgeſchichtlichen ens
wicklung an bis zur neuen Zeit, die Siedlungsweiſe und Siedlungs
formen, die Kultur des Dorfes, Tracht und Kleidung, Volksſchlag un 2
Volkscharakter, Sprache und Dichtung, Kirchentum und Volls
glaube, Sitten und Bräuche. Ein reichhaltiges Quellenverzeichſe
und Anmerkungen ſchließen ſich an. Beſondere Beachtung verdient u.*
das Kapitel über Sprache und Dichtung, das eine wertvolle literar
hiſtoriſche Abhandlung für ſich bildet, ebenſo das über 100 Seiten un?
faſſende Kapitel über Sitten und Bräuche, in dem mit nicht zu über.
treffender Gründlichkeit alle Ereigniſſe und Vorfälle im Familienlebe
von der Geburt an bis zum Tode, Alltag und Arbeit und alle Beite?
und Feſte behandelt werden. Die Schilderung beruht außer auf eigener"
Schauen und Wiſſen auf gründlichem hiſtoriſchen Quellenſtudium. E
wird in allgemein verſtändlicher Form und in feſſelnder Darſtellun?
in dieſem bedeutenden Werke zum erſten Male das ſaarländiſche Volls=
tum
in ſeiner Entwicklung, ſeinem äußeren und inneren Leben, zuglel
in ſeinem Zuſammenhang mit dem übrigen rheiniſchen und demſchh
veranſchaulicht. Das Buch bildet, wie die voraufgegangenen Buche
über die Eifeler Pfälzer und Hunsrücker Volkskunde einen wertvolle-
Beitrag von wiſſenſchaftlicher Bedeutung zur Heimatgeſchichte. w=

[ ][  ][ ]

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Nummer 13.5

Montag, den 16. Mai 1927

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 16. Mai.
* Darmſtadt Rhein!
Eröffnung der Schnell=Kraftpoftlinie an den Rhein.
Im großen, unendlich umfangreichen Verkehrswirkungskreis der
3Seutſchen Reichspoſt iſt der Bezirk der Oberpoſtdirektion Darmſtadt
geographiſch und politiſch einer der ſchwierigſten ein beſonders
xgſamer, großzügig und weitausſchauend geleiteter Bezirk. Es iſt ſchon
mngebracht, das einmal vor der breiteſten Oeffentlichkeit anzuerkennen.
Ser geſtrige Sonntag war ein, wenn auch nicht erſchöpfender, ſo doch
Überzeugender Beweis dafür: Ein in einer 29 Jahre zurückliegenden
2Schlafnacht geträumter Traum fand Erfüllung, die zurzeit ſchnellſt
nögliche und kürzeſte Verbindung der heſſiſchen Landeshaupt=
radt
mit dem Nhein wurde hergeſtellt und wird, ſo Gott will,
ſür alle Zeiten beſtehen bleiben und, wenn möglich, noch verbeſſert
yoerden. Der perſönlichen wirkſamen Tätigkeit des Herrn Präſidenten
Senhardt und ſeiner Mitarbeiter, vor allem Herrn Oberpoſtrat
Oeutler iſt das zu danken.
Dafür war der geſtrige Sonntag Beweis, und noch für ein anderes.
/Für etwas, das unendlich höher zu ſchätzen iſt. Das war einerſeits der
BBeweis für das trotz allem fortlebende Sehnen beſonders der Bewohner
bees Heſſenlandes nach dem Rhein, und andererſeits für die Liebe und
ſepferfreudige Gaſtfreundſchaft der Rheinheſſen für die anderen
beeſſiſchen Provinzen, beſonders Starkenburg. Eine Liebe und
(Freundſchaft, die in dem, wie ſie zum Ausdruck gebracht wurde, auch
,Beweis war für das unerſchütterliche unbedingte Gefühl
ter brüderlichen Zuſammengehörigkeit und der Treue zum Heſſen=
hand
! Aus ſchlichtem, oft unbeholfenen Munde kam dieſer Beweis,
laber gerade darum umſo überzeugender, denn die ihn erbrachten, waren
gewählte Vertreter des Volkes, und ſie ſprachen aus dem Herzen.
Was war? Nichts anderes, als die erſte Fahrt in der
Schnellverbindung an den Rhein! Aber das war ein Tag
uund eine Tat von hiſtoriſcher Bedeutung. Der offizielle Weg der neuen
KKraftpoſtlinie ging von Darmſtadt nach Oppenheim. Ganz ſchlichte
SZahlen ſprechen für die Bedeutung: die Eiſenbahn fährt auf dieſer
Strecke 52 Kilometer, die Luftlinie beträgt 21 Kilometer und das Poſt=
vichnellauto
fährt 23 Kilometer gegen die bisher ſchnellſtmögliche Strecke
üiber Groß=Gerau von 36 Kilometern! Die Zeit: eine knappe ¼ Stunde,
urind der Fahrpreis billiger als Reichsbahn 3. Klaſſe!
Mit dieſer erſten Sonderfahrt aber iſt ein ungeheuer Wichtiges ge=
ſSchehen
. Für alle an der Strecke liegenden Gemeinden war der geſtrige
SSonntag ein Feſttag, und in ungezählten Reden kam ſeine Bedeutung
ſum Ausdruck. An der offiziellen Eröffnungsfahrt, zu der die Ober=
ſwoſtdirektion
Darmſtadt eingeladen hatte, nahmen u. a. teil: für die
GHandelskammer Herr Dir. Kahlert, Dr. Roeſener für das
Kreisamt Oberregierungsrat Haberkorn, für die Stadt Darmſtadt
SStadtverordneter Schneider Vorſitzender des Verkehrsausſchuſſes,
ffür das Miniſterium für Avbeit und Wirtſchaft Herr Reg.=Rat
Morneweg, für das Miniſterium der Finanzen Miniſterialrat
ſKnapp, für das Miniſterium des Innern Regierungsrat Dr. Krebs,
ifferner die Bürgermeiſter und Beigeordneten von Griesheim Groß=
NGerau Leeheim (Ortsvorſtand), Wolfskehlen (Ortsvorſtand), Nierſtein
und Oppenheim und diele anderen Gemeinden, und Vertreter der
FPreſſe.
Die Fahrt wurde zu einer Triumphfahrt für die Teilnehmer und
gab Gelegenheit zur Entfaltung ſelten ſo offen gegebener Herzlichkeit von
ſeiten der Vertreter der Gemeinden, die ſie berührte und die in ihrem
Intereſſenkreis liegen. Es iſt (ſchon aus räumlichen Gründen) unmöglich,
rein referierend auch nur auszugsweiſe wiederzugeben, was in unge=
zählten
Reden geſprochen wurde und immer wieder eine Wiederholung
des Dankes war und der Freude über das endlich Erreichte, und ein
immer wieder herzlich gegebenes Treugelöbnis und die Offenbarung
einer Gaſtfreundſchaft, wie ſie eben nur Rheinheſſen und ſeine
B=vohner kennen. In Wort und Tat gab man überall ſein Beſtes und
ſein Edelſtes, den Rheinwein, den es in der Welt ja nur einmal gibt
Der Wein, der die Herzen erſchließt und der die Zunge löſt! Der den
ſprudelnden Quell erſchließt, der ſo lange unter harter Fauſt der Be=
fatzung
verſchloſſen blieb und nun überſprudelt von Herzlichkeit und
Offenbarung brüderlicher, ſchweſterlicher Liebe.
Am Luiſenplatz in Darmſtadt ſtanden zſvei Wagen bereit. Pünktlich
um 10.30 Uhr wurde abgefahren. Unterwegs ſtiegen die behördlichen
Vertreter der intereſſierten und beteiligten Gemeinden hinzu. In
ſchneller Fahrt ging es in die geſegneten, von harter Arbeit zeugenden
Gefilde Rheinheſſens hinein, die, von goldener Sonne beſtrahlt, in
gleißenden Schimmer getaucht, in die ſchöne, märchenhaft ſchöne, ſaubere
Landſchaft gelagert, dem Rhein enrgegenführt.
In Oppenheim war erſter bedeutſamer Halt. Dem lieblichen
Städtchen hiſtoriſch bedeutſamer Vergangenheit. Die Zahl der Teil=
nehmer
war weit höher geworden, als urſprünglich vorgeſehen. Wir
können, alſo hier nur regiſtrieren, was wir hören konnten, man
reſtaurierte ſich in verſchiedenen Lokalen.
Den Willkommengruß und =Trunk entbot Bürgermeiſter Rhumb=
ler
=Oppenheim. Dann ſprachen die Herren Regierungsrat Dr. Roe=
ſener
für den Verkehrsverband, Regierungsrat Dr. Krebs für das
Staatsminiſterium, die Miniſterien des Innern und der Finanzen, Bür=
germeiſter
Lüdecke für die Stadt Groß=Gerau, Stadtv. Schneider
für die Stadt Darmſtadt, Oberregierungsrat Dr. Haberkorn für
Kreis Darmſtadt und Provinzialdirektion Starkenburg, Kahlert für
die Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt, Altbürgermeiſter
Schmidt für den Verkehrs= und Verſchönerungsverein Oppenheim,
Oberpoſtrat Deutler (der Leiter der Fahrt) für die Oberpoſtdirektion
Darmſtadt, Redakteur M. Streeſe für die Preſſe, Regierungsrat
Morneweg für das Arbeits= und Wirtſchaftsminiſterium, Kreis=
direktor
Herberg für den Kreis Oppenheim.
Dann folgte eine Rundfahrt durch einen Teil Rheinheſſens, die allen,
die ſie erlebten, unvergeßlich bleiben wird. In Reden und Gegenreden
ohne Zahl kam immer wieder zum Ausdruck der Dank für alle, die am
Werke tätig waren, und die Freude über das letzten Endes doch ſo ſchnell
Erreichte. In Dienheim ſprach Bürgermeiſter Steinvogth, in
Wald=Uelversheim Bürgermeiſter Hill, Regierungsrat Morneweg,
Regierungsrat Dr. Roeſener, Bürgermeiſter Lüdecke in Lee=
heim
ein Gemeinderat, in Eimsheim Bürgermeiſter Zimmer=
mann
. In Guntersblum mußte endlich dem Spenden des edlen
Tropfens Einhalt geboten und Kaffe getrunken werden. Dann gings
dem Ende der Rundfahrt entgegen: Nierſtein.
Der evwa einſtündige Aufenthalt auf der Rheinterraſſe am ein=
Brechenden Abend war herrlich. Beigeordneter Sander fand hier treff=
liche
Abſchluß= und Abſchiedsworte, und ſeine Aufforderung, nun die
Gelegenheit ſchnell und billig an den Rhein zu gelangen, reichlich aus=
zunutzen
, fand begeiſterten Widerhall.
Noch einmal ein Zuſammenklingen der rheinweingefüllten Gläſer,
hell und rein und freudig, dann Schlußworte Kreisdirektor Herbergs
und dann endlich Oberpoſtrat Deutler als pflichttreuer Beamter
blieb unerbittlich die Heimfahrt. Um 8½ Uhr pünktlich Eintreffen
in Darmſtadt. Ein Tag, der nicht vergeſſen werden kann, fand ſeinen
Abſchluß.
M. St.
Die Deutſchen Schriftvereine Wien und Graz der Deutſche
Schriftbund und der Bund für deutſche Schrift, Verlin, veranſtalten
zurzeit eine Einſpruchs=Unterſchriften=Sammlung gegen die Unter=
drückung
der deutſchen Schrift in den Schulen. Im Jahre 1911 wurde
im Reichstag der Antrag der Deutſchſhrift=Gegner, in den Volks=
ſchulen
ausſchließlich de lateiniſche Schrift zu lehren, mit über Drei=
viertel
=Mehrheit abgelehnt. Alle Scheingründe der Lateinſchriftler wur=
den
damals bis ins kleinſte durch ausführliche Arbeiten widerlegt. In=
zwiſchen
hat ſich die Wiſſenſchaft dieſes Gebiets bemächtigt. Von allen
Geſichtspunkten aus iſt die Beibehaltung der deutſchen Schrift zu for=
dern
. Da ſuchen die Lateinſchriftler ihr Ziel hinten herum zu errei=
chen
. In ganzen Ländern und Landesteilen werden im ſtillen la=
teiniſche
Fibeln eingeführt, die keinen deutſchen Buchſtaben mehr ent=
halten
, ohne die Volksgemeinſchaft, ohne die Eltern zu befragen. Hier=
gegen
richtet ſich der Einſpruch. Er verlangt von den Unterricltsver
waltungen, daß die lateiniſchen Fibeln entfernt werden und, wie ſich
dies ſeit vielen hundert Jahren aufs beſte bewährt hat, mit der deut=
ſchen
Schrift begonnen wird. Die deutſche Schrift iſt ein wertvolles
Band, ſogar das einzige ſichtbare Band, das alle Deutſchen umſchlingt.
Welchen Wert ſie für das Deuitſchtum hat, ſieht man am beſten aus dem
Vorgehen der Feindvölker, die da, wo ſie das Deutſchtum ausrotten
wollen, ſtets zuerſt mit dem Verbot der deutſchen Schrift beginnen. Man
verſteht die Zornesrufe der Auslandsdeutſchen von 1911 und
jetzt wieder, die nach eingehender Begründung zu dem Schluß kommen,
Feinde der beutſchen Schrift für Feinde der deutſ hen Raſſe zu erklären
In Heſſen beſteht keine Gefahr für die deutſche Schrift. Um ſo
mehr muß gegen die Torheit in anderen Teilen des Reichs Einſpruch
erhoben werden. Liſten liegen aus: Buchhandlung O. Carius, Schul=
ſtraße
10, Drogerie K. Steinhäufer, Nieder=Ramſtädterſtr., Ecke Mühl=
ſtraße
, Ph. Leuthner, S hreibwaren, Ernſt=Ludwigs=Platz, Landesbiblio=
thek
, Schloß I, und Leſezimmer des Gewerbemuſeums, Neckarſtraße 3, I.
(Gväh

Alt=Darmſtadt. Vereinigung für Ortsgeſchichte und
Heimatkunde. Der Vortragsabend führte ein in die Heilkunde der
Vergangenheit. Herr Apotheker Ramdohr ſprach über Heilmittel und
Apotheken in der alten Zeit‟ Er zeigte, wie die Heilkunde und die
Apothekerkunſt bis zu den Uranfängen der Menſchheit zurückreicht. Der
Redner führte u. a. aus: Das Entwicklungsbild der ganzen Medizin und
der Heilkunde gleicht einem Baum, deſſen Wurzelſtock im alten Aegypten
in Babylon, bei den Perſern und Indern zu ſuchen iſt. Weitere Aus=
wüchſe
finden wir bei den Griechen, ſpäter bei den Römern. Im 19. Jahr=
hundert
gehen ſeine Hauptäſte von Europa aus und ragen mit ihren
Zweigen über alle Kulturvöſker und Kulturſtaaten hinweg. Die Krone
des Baumes befindet ſich ſeit verſchiedenen Jahrzehnten in Deutſchland,
ein Zweig dieſer Krone hier in Darmſtadt, in der chemiſch= pharmazeu=
tiſchen
Fabrik von E. Merck. In großen Zügen gab der Redner ein
Bild von der Entwicklung der Heilkunde wie im Altertum die Prieſter
als Aerzte figurierten, wie Aeskulap die Menſchen die Arzneikunde lehrte
und wie ſich die Medizin allerlei Hilfskräfte und vor allem die Natur
dienſtbar machte. Von den Heilbädern im Altertum bis zu den mo=
dernen
Bädern unſerer Tage, wie Bad=Nauheim, Wiesbaden, Mergent=
heim
, Salzſchlirf, von älteſten chriſtlichen Niederlaſſungen im Odenwald
bei Amorbach, dem Amorbrunnen aus dem Anfang des 8. Jahrhun=
derts
wurde ein feines Bild gezeichnet. Dann verbreitete ſich der Red=
ner
über die Arzneiſtoffe, die heilkräftigen Kräuter und Pflanzen, und
wie in der alten Zeit auch allerlei ſogenannte Dreckapotheken eine,
Rolle ſpielten. Daneben die Geheimmittel und vor allem die Dinge
die im Volksglauben ſich immer wieder erhalten haben. So z. B. als
probates Mittel gegen Gicht u. Rheumatismus, wenn der damit Geplagte

SommerrAusgabe

Sarmstädter
Tal Biallbdell

erscheint

Teäuz!

Erhältlich zum Preise von Mark 0.60 in der Geschäftsstelle,
Rheinstraße / Bahnhofsbuchhandlung / Verkehrsbüro und allen
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einschlägigen Buchhandlungen.

zur Mitternachtsſtunde ſich unter eine Fichte ſchleppte und ſprach: Fichte,
liebe Fichtin, Ich bring dir hier mein Gicht hin; der erſte Vogel, der
über dich fliegt, Mach du es, daß er ſie kriegt! Oder wenn der Gicht=
kranke
bei Sonnenaufgang in den Birkenwald ging und ſprach: Ich
ſtehe hier vor Gottes Gericht, Und verknüpfe meine Gicht, Alle Krank=
heit
am Leibe, In dieſer Birke bleibe! Ferner wenn beim 1. Mond=
viertel
zu mitternächtiger Stunde der vom Fieber Geplagte unter den
Fliederbaum trat und ſprach: O Fliederbaum, du lieber, Mich quält die
kalte Fieber, Weil Judas ſich an dir erhängt, Sei das Fieber mir ge=
ſcher
=t‟ Dieſe Gebräuche, die in vielen Gegenden unſeres Landes noch
heute im Schwange gehen, beleuchtete der Redner in trefflicher Weiſe,
und gab ein Bild von den Kurpfuſchern und Quackfalbern, das immer
wiederkehrt und ſchloß mit dem trefflichen Vers: Verſteckt in das Ge=
wand
des Arztes, Erlauern Patienten ſie, Wie von der grünen Hütte aus,
Der Vogler ſich die Meiſen fängt, Erfahrung, Lehre Wiſſen fehlt, Sie
kennen weder Maß noch Ziel! Der gut beſuchte Vortrag wurde mit
dankbarem Beifall aufgenommen, und mit Dankesworten des Vorſitzenden
ſchloß der anregende Abend. Nächſte Veranſtaltung am 26. Mai:
Waldführung von Wilh. Kaminsky. Treffpunkt vormittags 7 Uhr
am Botaniſchen Garten

Aufwerlang son ebärgaryaben
Zum Beiſchreiben der 20%igen Aufwertungs=
beträge
sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1 200000
Für die Woche von Montag, den 16. Mai,
bis Samstag, den 21. Mai werden hiermit
neu aufgerufen die
Sparbücher Nr. 200 001205000
Kaſſeſiunden: Vormittags von 8 bis 1 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½½ Uhr.
Samstags nachmittags geſchloſſen.
(St. 8162
Annahmeſielle im 1. Stock
Städtische Sparkasse Darmstadt

Bühnenvolksbund. Wir machen nochmals auf den heute abend
8 Uhr in der Aula des Realgymnaſiums angeſetzten Vortrag des
Herrn Oberregiſſeurs Mutzenbecher: Aus der Werkſtatt der
Regie aufmerkſam.
* Bezirksſchöffengericht. In Nr. 133 mußte es auf Zeile 14 von
unten richtig heißen: Der Sachverſtändige erklärt, nur das Mehl, das
der Kaufmann im eigenen Auto abgeholt habe, ſei nicht umfatz=
ſteuerfrei
.
Kunſtnotizen.
deber Wecke, Künſſier odrr Hünftiertſche Deranſtaltungen, deren im Nachſlelmden drudnrn
geſchſeht, bebäit ſich die Rebafilen ihr Urtell vor
Palaſt=Lichtſpiele: Da hält die Welt den
Atem an‟ Das hat die Welt noch nicht geſehen, nämlich Werner
Krauß, den größten deutſchen Schauſpieler, in einer Revuehandlung.
Denn in dem Moment, da man ſagen kann, da hält die Welt den Atem
an, ſteigt eine Revue. Der geſchickte Drehbuchſchreiber Julius Urgiß,
der genau weiß, wie intereſſant das Publikum die Welt der Kuliſſen fin=
det
.. . hat ſich geſagt, daß heutzutage ſchließlich nichts aktueller iſt
als eine Revuebühne. Und ſo ſetzt er denn den geſamten Apparat in
Bewegung, der um das große Ausſtattungswunder der Nachkriegszeit,
die Revue, raſſelt, läßt uns einen Blick in die Kuliſſengeheimniſſe eines
ſolchen Betriebes tun, deſſen motorhaft vorgeſtoßene Betriebſamkeit in
jedem Augenblick packt und verwirrt. Ein Kümnſtler wie Werner Krauß
ſprengt natürlich jeden Rahmen. Er hat hier einen Theatermanager
darzuſtellen. Krauß gibt ihn, wie jede ſeiner Rollen, beſeſſen. Aber
es bleibt immer wieder erſtaunlich, wie dieſer begnadete Menſch jeder
von ihm geſchaffenen Figur ein anderes Geſicht gibt. Der Komiker
Szöke Szakall erheiterte durch die Unnachahmlichkeit ſeiner Bewegun=
gen
. Unter den deutſchen Filmen, die in letzter Zeit zur Aufführung
Im Beiprogranrm:
gelangten, iſt dies einer der intereſſanteſten.
Ihr großer Reinfall, auch ein Mädel kann ſich irren Sechs
Mo von Liebe ud Fiasko eimes füßen Mädels;

Seite 3

* Deutſcher Nationalverein der Freundinnen junger Mädchen. Wie
wir ſchon berichteten, begeht der Deutſche Nationalverein der Freun=
dinnen
junger Mädchen in Darmſtadt ſein fünfzigjähriges Jubiläum.
Ueber das Programm, ſoweit es die Oeffentlichkeit intereſſiert, wird be=
kannt
gegeben: Mittwvoch, den 8. Juni, 5 Uhr im Städtiſchen Saalbau:
Vortrag von Frau Warlich=Kaſſel: Bewahren iſt beſſer, als retten
Donnerstag, den 9. Juni, 10 Uhr, in der Otto=Berndt=Halle: Oeffentliche
Sitzung: Eröffnung durch die Frau Nationalvorſitzende, Jahresbericht,
Kaſſenbericht, Begrüßung durch Behörden und befreundete Vereine.
Freitag, den 10. Juni, 11½1 Uhr, in der Otto=Berndt=Halle: Vorträge:
Auswanderungsfürſorge Frl. Ohlert, Hamburg. Freundinnenarbeit
auf dem Lande Fr. Dekan Schmitthenner, Wiesloch. Freundinnen=
arbeit
in der Stadt (Rednerin noch unbeſtimmt). Interſſenten an der
Freundinnenarbeit ſind bei den Veranſtaltungen herzlich willkommen.
Fahrpreisermäßigungen im Kraftpoſtverkehr. Auf allen Kraft=
poſtkurſen
werden feit kurzem Zehnfahrtenkarten von zweimonatiger
Gültigkeitsdauer und eine Ermäßigung von 20 v. H. auf den Regel=
fahrtenpreis
ausgegeben. Die Karten ſind unperſönlich. Sie können
bei einer Fahrt von mehreren Angehörigen derſelben Familie, des=
ſelben
Hausſtandes oder desſelben Betriebs gemeinſam benutzt werden
und ſind ſomit geeignet, bei gemeinſchaftlichen Ausflügen mit der Kraft=
poſt
oder bei häufigen Reiſen auf ein und derſelben Strecke die Koſten
weſentlich zu ermäßigen. Die Ausgabe der Zehnfahrtenkarten erfolgt im
allgemeinen durch die betriebsleitenden Poſtämter, die in den Fahr=
plänen
erſichtlich gemacht ſind. Soweit ſich ein Bedürfnis herausſtellt,
ſollen dieſe Karten auch von den Kraftvagenführern ausgefertigt
werden.

* Zwingenbera, 13. Mai. Ehrung. Auf dem Stenographenbe=
ziukstag
wurde Herr Verwaltungsdirektor Alty=Viernheim für ſeine
15jährige erſprießliche Leitung des Bezirks Beraſtraße ein hübſches
Bild mit Widmung überreicht. Das Bild zeigt auch den Gaſthof Zur
Traube in Zwingenberg, in dem vor dreißig Jahren der Bezirk
Bergſtraße gegründet wurde.
* Erbach i. Odw., 14. Mai. Der am Sonntag, den 15. Mai, in
Kraft tretende Sommerfahrplan der Odenwald=Kraftwagen=Verkehrs=
A.=G. bringt verſchiedene begrüßenswerte Aenderungen. Der Wagen
der Linie Erbach-Lindenfels verehrt dann viermal in der Woche, und
zwar am Sonntag, Montag, Mittwoch und Freitag. Die Vermehrung
der Fahrten ſoll ſo lange in Kraft bleiben, als dies die Frequenz der=
ſelben
reihtfertigt. Von ganz beſonderer Bedeutung iſt die Neuerung
auf dieſer Linie, daß es möglich geworden iſt, in Lindenfels morgens
den erſten Poſtomnibus von Bensheim abſvarten zu können. Dieſer
Anſchluß wurde durch das Entgegenkommen des Kreisamtes Erbach und
der Poſtverwaltung ermöglicht. Durch dieſe Neuerung iſt eine zweite
Querverbindung durch den Odenwald von Bensheim bis Michelſtadt
Erbach geſchaffen. Es liegt nun im Intereſſe der Bevölkerung, dieſe
Verbindung auch recht fleißig zu benützen, damit ſie dem Odenwald auch
erhalten bleibt. Auf der Linie HeppenheimErbach-Michelſtadt blei=
ben
die Fahrten faſt unv rändert. Nur die erſte Morgenfahrt von
Heppenheim nach ErbachMichelſtadt wird in Heppenheim den von
MannheimHeidelberg kommenden Eilzug, der um 9,45 Uhr in Heppen=
heim
ankommt, abwarten und wird ſo die ſchon längſt ſehnlichſt ge=
wiinſchte
beſſere Verbindung von Mannheim und deſſen Hinterland nach
dem Odenwald ſchaffen. Die Anſchlüiſſe von und nach Worms ſind nach
wie vor ſehr günſtig. Auf der Linie Erbach-Wiebelsbach bleibt es
vorläufig bei der einen Fahrt, die regelmäßig Sonn= und Feiertags
durchgeführt wird. Es ſchweben zurzeit aber noch Verhandlungen, die
beabſichtigen, auch an ein oder zwei Wochentagen dieſe Fahrt aufzuneh=
men
. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß dieſe überaus wichtige Nachtver=
bindung
an mehreren Tagen durchgeführt wird. Der Sommers ver=
kehrende
Sonntags=Spätwagen, der um 7 Uhr abends in Erbach nach
Heppenheim abgeht, verkehrt auch in dieſem Sommer wieder, aller=
dings
erſt ab 5. Juni. Neu iſt bei dieſem Wagen, daß decſelbe in
Heppenheim übernachtet und Montags vormittags eine Frihverbindung
nach Erbach-Michelſtadt herſtellt. Dieſe Frühverbindung entſpricht
einem langgehegten Wunſch und verbeſſert die Verkehrsmöglichkeiten von
Richtung Mannheim und Worms nach dem Odenwald weſentlich. Wenn
dieſer Frühwagen ſehr rege benutzt wird, iſt die Ausdehnung auf meh=
rere
Tage in der Woche geplant.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 16. Mai. 4.30: Oper der Woche. Beethoven:
Fidelio, Ouv. Puccini: Turandol, Fant. Halevy: Die
Jüdin, Ballettmuſik. Rich. Strauß: Ariadne auf Naxos
Fant. Evangelimann Vorſpiel zum 2. Aufzug. O 7.45: Leſe=
ſtunde
: Aus Deutſches Leſebuch von Hugo von Hofmannsthal.
O 6.15: von Kaſſel: Stunde der Frau 6.30: Beamtenfort=
bildungskurſus
. Vortrag von Dr. Neumark. Dr. Buſch: Woh=
nungsnot
und Reichswohnungszählung e 7.30: Engliſche Literatur.
7.45: Engliſch. O 8.15: Vortrags=Abend Josma Selim und Dr.
Ralph Benatzty.
Siuttgart.
Montag, 16. Mai. 1.10 13.10): Konzert. 4.15
(16.15): Konzert. 6.15 (18.15): Dr. Löwenberg: Tanzkunſt und
Bühne. O 6.45 (18.45): Baſtelſtunde. e 7.15 (19.15): Zuſchriften=
beantwortung
. e 7.40 (19.40): Auguſtin erzählt: Wovon ſpricht
Stuttgart? 8.15 (20.15): Sinfonie=Konzert. Leit.: Kapellm.
Kurtz. Strauß: Till Eulenſpiegel. Berlioz: Ouv. Benvenuto
Cellini. Anſchl.: Volksdichtung. Ernſt Preczang Mitw.:
Hildegard v. Zedtwitz, Ernſt Stockinger, Sänger=Union Stuttgart=
Heslach (Mitgl. des Arb.=S.=B.). Leit.: Kapellm. Herm. Müller.
Mendelsſohn: Ouv. Ruy Blas. Brenner: Ein Stündlei wohl vor
Tag. Silcher: Lebewohl. Tanzlied (Sänger=Union Männerchor)
Gedichte von Ernſt Preczang. Violinſolo (Fr. Künſtner).
Beethoven: Larghetto aus der 2. Sinf. u. a. m. e 11 (23):
Letzte Nachrichten.

Montag, 16. Mai. 15.30 (3.30): Hedwig Hirſchbach: Die
Verheiratete zwiſchen dreißig und vierzig. O 16 (4): W. Müller:
Der Mai im Spiegel der Dichtung. o 16.30 (4.30): Der Don
Juan der halben Dinge von Martin Bormann, gel. vom Autor.
17 (5): Kompoſitionen von Robert Schumann. KinderJenen.
Jemand. Der Nußbaum. Stille Tränen (Margarethe Roll (Sopran).
Adagio (Prof. Hekking (Cello). Arabeske op. 18 (Paul Schramm
(Klavier). O ihr Herren. Mondnacht. Geiſternähe (Margarethe Roll).
Abendlied (Prof. Hekking). 18.20 (6.20): Techniſche Wochen=
plauderei
. O 18.50 (6.50): Dir. Thamm: Die Karte als Hilfsmittel
bei Wanderungen und Ausflügen. o 19.15 (7.15): Perſonen=
verzeichnis
und Inhaltsangabe zu der Uebertr. aus der Oper.
O 19.30 (7.30): Der Jahrmarkt von Sorotſchintzi, Komiſche
Oper in 3 Akten von M. Muſſorgsky. Die Handlung ſpielt in
Sorotſchintzi, einem Dorf in Klein=Rußland (Ukraine).
Königswuſterhauſen, Montag, 16. Mai. 12: Stud.=Rat Friebel,
Lektor Mann: Engliſch für Schüler. 6 2.30: Dr. Volz: Reiſeunſitten.
3: Frau Heeſe: Die Landfrau auf der D. L. G.=Ausſtellung in
Dortmund. 3.40: Wetter= und Börſenberichte. o 4: Rektor
Hauer: Verkehrserziehung der Jugend. o 4.30: Dr. Klopfer:
Erziehungsberatung. 5: E. Nebermann: Schch. 6: Ed.
Keller: Waſſerwanderungen in Mecklenburg und der Oſtſeeküſte.
2 6.30: Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann: Engliſch für Anfänger.
6.55: Dr. Hummel: Die maſchinellen Buchhaltungsſormen.
7.20: Reg.=Rat Dr. Trappmann: Die chemiſchen Mittel für die
Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten und Pflanzenſchädlingen im
Gartenbau. O 8.30: Uebertr. aus Hamburg.

Tageskalender für Montag, den 16. Mai 1927.
Landestheater Großes Haus, abends 8 Uhr: Zweites Kon=
zert
der Liedertafel. Kleines Haus: Keine Vorſtellung.
Techniſche Hochſchule, Hörſaal 326, Vortrag, Regierungs=
baumeiſter
Sautter: Wärmedichtes Bauen. Konzerte
Schloß=Café: Café Rheingold; Perkeo; Münchner Hofbräu; Hotei=
Reſtaurant Schmitz. Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=
Theater; Palaſt=Lichtſpiele.

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Dienstag, den 17. Mai 1927.
(Nach der Wetterlage vom 15. Mai 1927.)
Wechſelnd bewölkt, Temperaturen noch ſchwankend, meiſt trocken.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polſilk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Hefſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den
Inſeratenteil: Willy Kuhle; Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Darmſtagl

Für unverlangte Manuſkripte wird Garanſie der Rükfendu ig nicht übernommen.

Oie heutzige Nummer hat 8 Seiten.

[ ][  ][ ]

Geite 4

Montag, den 16. Mai 1927

Nummer 13.5



Turnen.
Gauſportfeſt des Main=Rhein=Turngaues.
Der Main=Rhein=Gau vereinigte geſtern ſeine Vereine zu
ſeinem diesjährigen Gauſportfeſt auf der neu errichteten Kampf=
bahn
des Rüſſelsheimer Turnvereins. Es erbrachte den Beweis
der erfolgreichen Arbeit auf dem Gebiete des Volksturnens im
Main=Rhein=Gan, welches unter der Obhut des Gauſportwartes
Schönwaldt (Rüſſelsheim) einen treuen Hüter gefunden hat.
Nicht weniger wie 77 Wettkämpfe, an denen über 250 Turner
teilnahmen, wickelten ſich dank der vorzüglichen Vorarbeit der
Rüſſelsheimer Tu=nerſchaft in jeder Weiſe vorbildlich und muſter=
güiltig
ab. Nicht zuletzt trug die neuerſtandene Kampfſtätte der
Rüſſelsheimer, welche als ideale Anlage gelten kann, die
Rüſſelsheim alle Ehre macht und duich das geſtrige Sportfeſt
ihre Weihe erhielt, dazu bei, alle Kämpfe reibungslos und ein=
wandfrei
durchzuführen.
Mit der Austragung der Gau=Mehrkämpfe verband der
Turnverein die Austragung der beiden Gebrüder=Opel= Wander=
preiſe
in zwei Klaſſen, und zwar für Vereine über und unter
150 Mitglieder.
In der 1. Klaſſe fiel derſelbe an den Turnverein Rüſſels=
heim
. Rege Anteilnahme und großes Intereſſe wurden den
Kämpfen von der zahlreichen Zuſchauermenge entgegengebracht.
In den Haurtkämpfen wurden Sieger:
1. Oberſtufe, Sechskampf: Jakob Otto, Tv. Rüſſelsheim, 1. Sieg.
2. Oberſtufe, Fünfkampf: Peter Funk, Wallerſtädten, 1. Sieg;
Karl Chatre, Neu=Iſenburg, 2. Sieg; Georg Mack, Neu=
Iſenburg, 3. Sieg.
3. Mittelſtufe, Fünfkampf: 1. Otto Köth, Crumſtadt; 2. Peter
Voltz, Auerbach; 2. Joh. Ackermann, Nauheim; 3. Wilh.
Mink. Reichenbach.
4. Altersklaſſe, Dreikampf: 1. Joſ. Remſpächer, Dieburg; 2. Fritz
Huthmann, Turngeſ. Darmſtadt; 3. Diedel, Turngem. Darm=
ſtadt
.
Staffeln Oberſtufe:
3 mal 1000 Meter: 1. Turngeſellſchaft Darmſtadt.
4 mal 100 Meter: 1. Turnverein Rüſſelsheim; 2. Akad. Turn=
verb
. Alemannia, Darmſtadt.
Schwedenſtaffel: 1. Akad. Turnverb. Alemannia. Darmſtadt;
2. Turnv. Rüſſelsheim; 3. Turnv. Langen.
Olymp. Staffel: 1. Turnv. Langen; 2. Turnv. Neu=Iſenburg.
Mittelſtufe: 4 mal 100 Meter=Staffel: 1. Neu=Iſenburg.
Unterſtufe: 4 mal 100 Meter=Staffel: 1. Tgſ. Walldorf.
Anfängerſtufe: 4 mal 100 Meter=Staffel: 1. Roßdorf; 2. Neu=
Iſenburg.
3 mal 1000 Meter=Staffel: Unterſtufe: 1. Neu=Iſenburg; 2. Turn=
gemeinde
Griesheim.
Einzelkämpfe Oberſtufe:
5000=Meter=Lauf: 1. Guſtav Simon, Reichenbach; 2. Schäfer,
Neu=Iſenburg.
Weitſprung: 1. Jakob Otto, Rüſſelsheim.
Stabhoch: 1. Ackermann, Nauheim.
Hochſprung: 1. Peter Funk, Wallerſtädten; 2. Ernſt Jachtmann,
Turngem. Damſtadt.
1500=Meter=Lauf: 1. Becker, Sprendlingen: 2. Streb, Neu= Iſen=
burg
.
100=Meter=Lauf: 1. Jakob Otto, Rüſſelsheim: 2. Schmidt, Wall=
dorf
.
Altersturner: Hochſprung: 1. Fritz Huthmann, Tgſ. Darmſtadt;
2. Dietel, Tgm. Darmſtadt.
Kugelſtoßen: 1. J. Remſpächer, Dieburg; 2. F. Huthmann, Tgſ.
Darmſtadt.
Die Volksturn=Abteilung der Darmſtädter Turngeſellſchaft
konnte auf vorgenanntem Sportfeſt nachfolgende Reſultate er=
zielen
:
Dreikampf: Unterſtufe: J. Deißroth, 3. Sieg; 3000=Meter=
Lauf: Unterſtufe: Gg. Fick, 1. Sieg; Anfänger: Karl Wolf, 1. S.,
Ludwig Grimm, 2. Sieg. 800=Meter=Lauf: Anfänger: Frölich,
1. Sieg. 1500=Meter=Lauf: Anfänger: Leo Treuſch, 1. Sieg. 100=
Meter=Lauf: Anfänger: Willy Ruppert, 2. Sieg. 200=Meter=
Lauf: Mittelſtufe: Wilh. Vierheller, 3. Sieg. 100=Meter=Lauf:
Unterſtufe: Wilh. Vierheller, 2. Sieg. 200=Meter=Lauf: Ober=
ſtufe
: Peter Dorn 3. Sieg. Speerwurf: Anfänger: J. Deiß=
roth
, 2. Sieg. Kugelſtoßen: Anfänger: Wilh. Vierheller, 2. Sieg,
J. Deißroth, 3. Sieg.
Turnerin Lina Treuſch errang bei den Mai=Kampfſpielen
in Wiesbaden unter ſehr ſtarker Konkurrenz aus dem ganzen
Reich im Hochſprung den 3. Sieg, im 100=Meter=Lauf den 3. Sieg.

Leichtathletik.
Leichtathletiſche Wettkämpfe in Gießen.
Hoffmeiſter erzielt mit 47,04 Meter einen neuen deutſchen Re=
im
Diskuswerfen. Dr. Wichmann (Eintracht Frankfurt)
100 Meter in 10,8 Sekunden.
Bei erträglicher Witterung wurden in Gießen zum Teil
gezeichnete Leiſtungen erzielt. So gelang es dem deun
Meiſter im Distuswerfen, Hoffmeiſter=Hannover, mit 47,04 Me
den bisher von Steinbrenner=Frankfurt gehaltenen deut
Rekord im Diskuswerfen zu verbeſſern. Der deutſche Me
Schröder=Dortmund kam im Kugelſtoßen auf 14,03 Meter
der in Frankfurt ſtark verbeſſerte frühere Weſtdeutſche Dr.
wann (Eintracht Frankfurt) gewann die 100 Meter in 10,8
Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Dr. Wichmann (Eintr
Frankfurt) 10,8 Sek.; 2. Eldrachter=Gießen Bruſtbreite: 3.
ger (Boruſſia Frankfurt) 1 Meter. 200 Meter Jun.: 1. Eldr
ter=Gießen 22,4 Sek.; 2. Günſter (Eintracht Frankfurt 2 Me
3 Fricke=Marburg 5 Meter. Olympiſche Staffel: 1. Eintr
Frankfurt (Leunig, Dr. Wichmann, Mühlender, Günſter)
Min.; 2. Gießen 1900 359,2 Min. Kugelſtoßen, Erſtl
beidarmig: 1. Günſter (Eintracht Frankfurt) 18,73 Metzer: 2. 6

wüller=Gießen 1900 17.40 Meter. 4X100=Meter=Staffel: 1.
Eſſen 99 45,4 Sek.; 2. Eintracht Franlfurt 46 Sek.; 3. Gießen
1900. 1500 Meter: 1. L. Leunig (Eintracht Fvankfurt) 4.25,3
Min.; 2. Wege=Korbach 4.26 Min. 100 Meter Erſtlinge: 1.
Scheurer=Wetzlar 11.6 Sek.; 2. Hauſer. Kugelſtoßen: 1. Schrö=
der
=Dortmund 14,03 Meter: 2. Garry=Marburg 11,43 Meter.
4X400=Meter=Staffel: 1. Gießen 1900 3.46,7 Min.; 2. V. f. L.
Wetzlar 3.53,2 Min. 4X100=Meter=Staffel, Anfänger: 1. Gie=
ßen
1900 47.3 Sek.; 2. V. f. L. Wetzlar 48.2 Sek. Weitſprung:
1. Hartz=Frankenberg 6.05 Meter; 2. Seip (Boruſſia Frankfurt)
5,51 Meter Dreikampf oſſen: 1. Schröder=Dortmund 168 P.;
2. Dieterich=Franlenberg 141 P.; 3. Metzger (Boruſſia Frank=
furt
) 135 P. 1500 Meter, Anfänger: 1. Peter=Gießen 4.32,8
Min.; 2. Hauſer=Wetzlar 4.42.2 Min. 400 Meter: 1. Paul=Eſſen
99 54 Sek.; 22. Radtke (Heſſen=Preußen Kaſſel) 55 Sek. 800
Meter Jun.: 1. Bebberling=Gießen 1.10,2 Min. Hochſprung:
Becker=Gießen 1,64 Meter. Diskuswerfen: 1. Hoffmeiſter= Han=
nover
47,04 Meter (Rek.); 2. Pculus 40,56 Meter.
Wiesbadener Kampfſpiele.
Schöne Leiſtungen bei Turnern und Sportlern. Söllinger
ſtellt mit 14,66 Meter einen neuen deutſchen Rekord im Kugel=
ſtoßen
auf.
Gelegentlich der Einweihung der neuen ſtädtiſchen Kampf=
bahn
in Wiesbaden veranſtalteten Deutſche Turnerſchaft und
Deutſche Sportbehörde vor 5000 Zuſchauern leichtathletiſche
Wettbewerbe, die zwar zuſammen auf einem Platze, aber doch
getrennt durchgeführt wurden. Dieſe Maßnahme hatte eine
außerordentliche Verzögerung in der Abwickelung der Kämpfe
zur Folge. Der Sport des Tages war ſehr gut, allerdings
drückten ein ſtarker Wind und die zu weichen Laufbahnen auf
die Leiſtungen. Dennoch wurden recht gute Ergebniſſe erzielt.
Im Kugelſtoßen gab es ſogar ſowohl bei den Sportlern wie
auch bei den Turnern neue Höchſtleiſtungen. Bei den Sportlern
verbeſſerte Söllinger=Darmſtadt den deutſchen Rekord auf 14,66
Meter. Der alte Rekord wurde von Schröder=Dortmund mit
14,62 Meter gehalten.
100 Meter: Turner: 1. Lammers=Oldenburg 11 Sek., 2. =
ſert
=Ludwigshafen 11,1 Sek., 3. Danz=Kaſſel 11,3 Sek. Sport=
ler
: 1. Schlößke=Berlin 11 Sek., 2. Suhr=Karlsruhe 11,1 Sek.,
3. Lewin=Karlsruhe 11,2 Sek.
200 Meter: Turner: (nur 190 Meter gelaufen): 1. Helbig=
Mainz 21,8 Sek., 2. Heiſtel=Wiesbaden22,1 Sek., 3. Lammers=
Oldenburg 22,2 Sek. Sportler: 1. Schlößke=Berlin 22,4 Sek.,
2. v. Rappard=Karlsruhe 22,8 Sek., 3. Schmalz=Frankſurt 22,9
Sekunden.
400 Meter: Turner: 1. Danz=Kaſſel 51,5 Sek., 2. May=Bad
Nauheim 54,8 Sek., 3. Abels=Neuß 55,2 Sek. Sportler:
1. Engelhardt=Darmſtadt 51,8 Sek., 2. Schwander=
Mannheim 53,8 Sek., 3. Morlock.
1500 Meter: Turner: 1. Arnolds=Leipzig 4:19 Min., 2. Mahy=
Bad Nauheim 4:23 Min., 3. Wüſtner=Frankfurt a. M. 4:30 Min.
Sportler: 1. Sturm=Heilbronn 4:20 Min., 2. Opp=Landau
4:23,8 Min., 3. Walz=Landan 4:25 Min.
5000 Meter: Turner: 1. Haegele=Mannheim 16:51 Min.,
2. Schneider=Mannheim 17:11 Min., 3. Sack=Hochheim 17:19 Min.
Sportler: 1. Klaar=Karlsruhe 16:17,5 Min., 2. Ronald= Saar=
brücken
16:20,4 Min., 3. Lemb=Weiſenau 16:22 Min.
Hochſprung: Turner: 1. Rüter=Hannover 1,78 Meter, 2. Ull=
rich
=Dortmund 1,78 Meter berührt, 3. Staudt=Tiefenſee 1,67,5
Meter. Sportler: 1. Witthaus=Mannheim 1,75 Meter,
2. Barth=Nürtingen 1,70 Meter, 3. Borne=Landau 1,70 Meter.
Weitſprung: Turner: 1. Dorſch=Neuß 6,89 Meter, 2. Wencker=
Dortmund 6,77 Meter, 3. Scheck=Stuttgart 6,76 Meter. Sport=
ler
: 1. Barth=Nürtingen 6,27 Meter, 2. Grimm=Heilbronn 6,04
Meter, 3. Heim=Kreuznach 5,89 Meter.
Stabhochſprung: Turner: 1. Kern=Mainz 3,50 Meter,
2. Wencker=Dortmund 3,20 Meter, 3. Schimmel=Mannheim 3.10
Meter. Sportler: 1. Borne=Landau 3,40 Meter, 2. Speck=
Pforzheim 3,20 Meter, 3. Köſter=Frankfurt 2.80 Meter.
Kugelſtoßen: Turner: 1. Baß=Frankfurt 13,30 Meter (außer
Konkurrenz Lingnau=Dortmund 14,07,5 Meter; neue Turner=
Höchſtleiſtung), 2. Lignau 13,17 Meter, 3. Wengenroth= Frank=
furt
12,81 Meter. Sportler: 1. Söllinger=Darmſtadt
14,66 Meter (neuer deutſcher Rekord), 2. Schauffele=Stuttgart
13.49 Meter, 3. Rödl=München 13,11 Meter.
Diskus: Turner: 1. Lignau 41,05 Meter, 2. Thymm=Leipzig
38,18 Meter,3. Heynen=Oldenburg 36,50 Meter. Sportler:
1. Schauffele 43,63 Meter, 2. Rödl=München 42,42 Meter, 3. Laur=
Wiesbaden 35,80) Meter.
Schlenderball: nur Turner: 1. Heynen=O. 60,70 Meter,
2. Thymm=L. 58,81 Meter, 3. Wengenroth.
Dreikampf: Turner: 1. UUrich=Dortmund 361 P., 2. Thymm=
Leipzig 354 P., 3. Grimm=Leibzig 335 P. Sportler: (andere
Punktwertung: 1. Witthaus=Mannheim 214 P., 2. Weiß=Berlin
201 P., 3. Barth=Nürtingen 182 P
4X100 Meter: Turner: 1. F. F.C. Ludwigshafen 44,8 Sek.,
2. A. Z. S. V. Neuß 44,9 Sek., 3. Vf.L. Oldenburg 45,1 Sek.
Sportler: 1. Phönix Karlsruhe 42,8 Sek., 2. Berliner S.C. 44
Sekunden. 3. M. T. G. Mannheim 44,8 Sek.
4X800 Meter: Turner; 1. T.G. Koblenz 8:48 Min.,
2. Mainz 1317 8:51,1 Min., 3. Frankfurt 1860. Sportler:
1. Darmſtadt 98 8:18,3 Min., 2 Phönir Karlsruhe 8:25 Min.,
3. Frankfurt 80 8:35 Min.
Schwedenſtaffel: nur Turner: 1. A. T. S.V. Neuß 2:11,
2. Mannheimer T. V. 2:12,1.
10X200 Meter: Turner: 1. Mainz 1817 4:06 Min., 2. T. G.
Worms 4:12,3 Min., 3. Eintracht Wiesbaden. Sportler:
1. Phönix Karlsruhe 3:56,3 Min., 2. Darmſtadt 98 3:53
3. S.V. Wiesbaden 4:10,6 Min.
Damen=Wettbewerbe.
Hochſprung: T.: Börner=L. und Junkers=Kaſſel je 1,42 Mtr.
Sp.: Gladitſch=Karlsruhe 1,35 Mtr.
Kugelſtoßen: T.: Schauß=Wiesbaden 9,99 Mtr. Sp.:
1. Haur=Frankfurt 9,36 Mtr.
100 Meter: T.: 1. Junkers=Kaſſel 12,8 Sek. Sp.: 1. Gla=
ditſch
=Karlsruhe 12,7 Sek., 2. Frl. Haux=Frankfurt 12,8 Sek.
Dreikampf: T.: 1. Frl. Junkers=Kaſſel 305 Punkte.

Ein neuer Meilenrekord von Petri.
Die am Sonntag in Hannover ausgetragenen leichtathleti=
ſchen
Wettkämpfe litten ſehr unter der ungünſtigen Witterung,
die die Leiſtungen nicht unweſentlich beeinträchtigte. Trotzdem
gelang es dem Hamburger Petri, ſeinen angekündigten Rekord=
verſuch
über 7500 Meter mit Erfolg durchzuführen. Petri lief
3000 Meter in 9:16 Min., 5000 in 15:39 und die Meile in 23:42,8
Min., damit den von Wachsmtth=Berlin gehaltenen deutſchen
Rekord um 2,8 Sek. verbeſſernd. Die Ergebniſſe:
100 Meter: 1. Söllner=Bremen 11,4 Sek. 100 Meter Da=
men
: 1. Lorenzen=Hamburg 12,9. 7500 Meter: 1. Petri=
Hamburg 23:42,8 (Retord); 2. Dreckmann=Hamburg 24:54 Min.
Mannſchaftslaufen: 1. Polizei=S. V. Hamburg 9 Punkte.
Kugelſtoßen: 1. Knoop=Hamburg 12.43 Meter. Kugelſtoßen,
beidarmig: 1. Knoop=Hamburg 23,68 Meter. Weitſprung Da=
men
: 1. Steinhorſt=Braunſchweig 4,95 Meter. 200 Meter: 1.
Harloff=Hambung 23 Sek. Kugelſtoßen Damen: 1. Luxem= Ham=
purg
9,87 Meter. 7500=Meter=Staffel 5X1000 und 5X500 Me=
ter
): 1. DSC. Hannover 21:24,8 Min. Weitſprung: Block=
Hannover 6,57 Meter. 4X100=Meter=Staffel Damen: 1. Eims=
büttel
55 Sek. 800 Meter Damen: 1. Elsner=Braunſchweig
2:48,8 Min. Dreikampf: 1. Knoop=Hamburg 169 Punkte.
Dreikampf Damen: 1. Luxem=Hamburg 180 Punkte.

Einweihung der zweiten bundesvorſchriftsmäßigen Kegelbahn
im Bürgerverein. Beginn der Sportwoche.
Eine ſtattliche Anzahl Bürgervereinsmitglieder, der Vorſtand
des Darmſtädter Keglerverbandes und zahlreiche Klubvertreter
fanden ſich geſtern vormittag 10 Uhr im Vorraum der Bürger=
vereinskegelbahn
ein. Der 1. Vorſitzende, Herr Architekt Karl
Schembs, der Erbauer der Kegelbahnen, begrüßte zunächſt die
Erſchienenen, beſonders Herrn Stadtverordneten Hübner als
Vertreter der Stadt. Er gab einen kurzen Rückblick über die Ent=
ſtehung
der zweiten Bahn, die ſchon drei Wochen nach Beſchluß
des Umbaues heute fertig vor uns liegt. Das Verlangen der
Bürgervereinsmitglieder, auf einwandfreien, bundesvorſchrifts=
mäßigen
Bahnen zu kegeln, wurde immer ſtärker, ſo daß die Be=
denken
der wenigen noch an der alten Holzbahn hängenden Mit=
glieder
im Intereſſe des Ganzen zurücktreten mußten. Der Bür=
gerverein
hat nun mit dieſen zwei Bahnen eine Stätte ge=
ſchaffen
, die vorbildlich iſt, und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß
hierdurch weitere Anregung zur Ausübung des Kegelſports ge=
geben
ſei. Verbandsvorſitzender Kegelbruder Thümmel dankt im
Namen des Verbandes dem Bürgerverein für die Opfer, die er
erneut brachte. Es ſei nunmehr Gelegenheit geboten, auf zwei
erſtmalig in Darmſtadt nebeneinander liegenden bundesvor=
ſchriftsmäßigen
Bahnen (Doppelbahn) beſondere kegelſportliche
Veranſtaltungen zu bieten und Sportkämpfe in weiterem Um=
fange
auszutragen. Von ſeiten des Verbandes wird weiteſt=
gehende
Unterſtützung dem Bürgerverein zugeſagt und bereits
ein ſich direkt an die Sportwoche anſchließender Zweihundert=
Kugelkampf für alle Verbandsmitglieder (auch Damen), ſowie
ein Dreihundert=Kugelkampf der erſten Verbandsriege bekannt
gegeben. Möge durch dieſe ideale Stätte dem Verband weiteſt=
gehender
Zuwachs werden, denn im Zuſammenſchluß zu einem
Ganzen liege die Stärke. Stadrverordneter Hübner dankt im
Namen der Stadt für die Einladung, betonend, daß dieſe jede
ſportliche Betätigung unterſtütze. Auch der aufblühende Kegel=
ſport
verdiene weiteſte Beachtung, was ja durch Aufnahme in
den Reichsausſchuß für Leibesübungen bekundet wurde. Ganz
beſonders ſei hervorgehoben, daß der Kegelſport nicht nur durch
die Jugend ausgeübt werden könne, ſondern daß er vornehmlich
der Sport des reiferen Alters ſei. Nach dem üblichen ausge=
brachten
Gut Holz! auf den Bürgerverein, den Deutſchen Keg=
lerbund
uſw. ſchloß die offizielle Feier. Nun wurden die
verſchiedenen Ehrenkugeln geworfen. Als erſter wieder ſchob
ſeine Ehrenkugel als Ehrenmitglied und älteſter Kegler des
Bürgervereins Kegelbruder Louis Geiſt, der wie nicht anders
zu erwarten ſeine Wünſche in Verſe ausdrückte. Allgemein
kam zum Ausdruck, daß die neue Bahn einwandfrei iſt. Ver=
bands
=Sportwart Kegelbruder Schoenefeld übernahm nach Ab=
wurf
der Ehrenkugeln die neue Bahn und eröffnete mit einem
Gut Holz! auf den Deutſchen Keglerbund die Sport= und
Werbewoche. Möge ihr ein voller Erfolg beſchieden ſein und neue
Anhänger dem Kegelſport zuführen! Kugel auf Kugel rollte
nun die herrliche Doppelbahn entlang, gefolgt von dem regſten
Intereſſe der Zuſchauer. Die Veröffentlichung der Ergebniſſe des
erſten Tages erfolgt morgen. An dieſer Stelle ſei einer beſon=
deren
und ſehr berechtigten Bitte an alle Kegelbrüder und Kegel=
ſchweſtern
Ausdruck gegeben, zur kegleriſchen Betätgung in der
Sportwoche möglichſt die frühen Nachmittagsſtunden, welche zu
einem ungenierteren und bequemeren Kegeln Gelegenheit bieten,
zu benützen, damit die Abendſtunden entlaſtet werden.
Darmſtädter Keglerverband. Freundſchaftskampf Darm=
ſtadt
-Bensheim.
Am vergangenen Sonntag trafen ſich auf der Bahn in der
Turnhalle die 2. Mannſchaft von dem Darmſtädter Verbande ſo=
wie
diejenige des Bensheimer Verbandes zuſammen, um ein
Freundſchaftsſpiel auszutragen. Das Spiel ging über 50 Kugeln.
pro Mann. Bensheim zeigte ſich in der erſten Hälfte des Kampſes
Darmſtadt überlegen und führte mit 5 Holz plus. Nun aber
wendete ſich das Blatt. Der ſechſte Mann von Bensheim brachte
nur 200 Holz zuſammen, während die Ergebniſſe auf Darmſtadts
Seite ſich beſſerten und bis zum Schluſſe gut blieben. Das Ge=
ſamtergebnis
geſtaltet ſich wie folgt:
Darmſtadt 2573, Bensheim 2417, plus für Darmſtadt 156.
Beſte Ergebniſſe von Darmſtadt: Dahlem und Bangert je
284; von Bensheim erreichte Kegelbruder Höhderle mit 269 Holz
das beſte Ergebnis. Es wurde ihm von Darmſtadts Mannſchaft
eine Medaille überreicht. Das Rückſpiel findet demnächſt int.
Bensheim ſtatt.

[ ][  ][ ]

Nummer 135

Montag, den 16. Mai 1927

Seite 5

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Handball.
Sporiverein 98 H S.V. Rödelkeim 6:2 (4:0).
Mit dieſem Siege errang Sportverein 98 die Pokal=
m
eiſterſchaft des Frankfurter Landesverban=
dige
s und ſicherte ſich zugleich die Berechtigung zur Teilnahme an
d m Endſpiele der nächſtjährigen Runde um die Verbands=
weiſterſchaft
.
Das geſtrige Spiel ſtand nicht ganz auf der gewohnten
Kiöhe; es war, als ob die Erinnerung an die unerfreulichen Er=
eggniſſe
des Berliner Spiels, noch wie ein Schatten über dem
Cpanzen ſchwebend, nachwirkten. Es fehlte der friſche Zug, der
ſunſt den Handballern innewohnt. Allert ings war die der Liga=
waunſchaft
heute geſtellte Aufgabe keine allzu ſchwere. Rödel=
=im konnte trotz einiger guter Kräfte keinen ebenbürtigen Geg=
iner
abgeben. Die körperlich kräftige Mannſchaft muß, wenn
ſue in den nächſtjährigen Kämpfen der Ligaklaſſe ehrenvoll be=
ſüehen
will, noch ſehr viel lernen, insbeſondere die Verteidigung.
doe eine ſyſtemvolle, wenn auch unſchöne Abwehrarbeit leiſtete:
ſobald ein Darmſtädter Stürmer mit dem Balle dem feindlichen
Zore zuſtrebte, wurde er liebevoll umklammert und umgeriſſen
Beachtenswvert und auch bedenklich iſt, daß kein einziger der ſich
diaraus ergebenden zahlreichen Strafſtöße ſeinen Weg ins geg=
meriſche
Tor fand. Sämtliche vom Sportverein 98 erzielten
Iore waren die Früchte raſcher Kombination, die durch Flach=
ſtGuß
bzw. Doppelhänder gekrönt wurde. Ebenſo kam Rödel=
hieim
in der zweiten Halbzeit zu ſeinem erſten Erfolge, während
dier zweite auf ein Mißverſtändis (der Schiedsrichter hatte vor=
hier
gepfiffen) zurückzuführen war.
Der Schiedsrichter, ein Herr Neffert vom Polizeiſportverein
Harlsruhe, konnte gefallen; ſeine klaren und ſchnellen Entſchei=
diingen
(abgeſehen von dem 1. Tor für Darmſtadt) zeigten, daß
ei: ſtets Herr der Lage war. Unter ſeiner Leitung hatte das
Spiel gegen Berlin ohne Zweifel, ein anderes Ausſehen be=
kyemmen
.
Wenn am 12. Juni das Spiel gegen die Städte=
nannſchaft
des Raſenſportverbandes Köln in Köln er=
I5 digt iſt, tritt für den ſüddeutſchen Meiſter Ruhe ein. Ein Aus=
rlihen
von den aufreibenden Kämpfen des langen Spieljahres
1926/27 tut der Mannſchaft bitter not. Rege Betätigung auf
diem Gebiete der Leichtathletik, dazu eine Auffriſchung durch
nrue, junge Kräfte werden ihr den nötigen Schwung verleihen,
uan das kommende Spieljahr gleich erfolgreich durchzuführen.
Not=Weiß 1.T. V. Königſtädten 5:3.
Die erſte Elf von Rot=Weiß weilte geſtern im Königſtädten,
um das fällige Rückſpiel im A.D.T. auszutragen. Wenn auch die
Mannſchaft mit gemiſchten Gefühlen die Reiſe antrat, ſo zeigte
olber der Ausgang des unſchönen Spieles, daß die Mannſchaft
wuch auf fremden Plätzen zu kämpfen verſteht.
Zum Spiele ſelbſt. Mit Beginn des Rennens enwickelt ſich
ſtwfort ein heftiger Kampf. Man ſah, daß beide Mannſchaften
heſtrebt waren, den Sieg von Axüſang an ſicherzuſtellen. Ein An=
grriff
von Rot=Weiß wird durch Feſthalten unterbunden, der ge=
glebene
Straſſtoß wird zum 1. Tor venwandelt. Die Freude
Mährte aber nicht lange, denn Königſtädten konnte ebenfalls
wurch einen Strafſtoß den Ausgleich erzielen. Von da an wogt
ſper Kampf auf und ab, bis es Rot=Weiß gelingt, durch ſchöne
Kombiwation abermals in Führung zu gehen. Aber König=
ßrädten
blieb nichts ſchuldig und ſtellte die Partie auf 2:2. Mit
ieſem Reſultat werden die Seiten gewechſelt. War auch das
Spiel in der erſten Hälfte in den Grenzen des Erlaubten geblie=
hren
, ſo mußte in der zweiten Spielhälfte das Gegenteil feſtgeſtellt
werden. Rot=Weiß konnte noch 3 Tore vorlegen, währenddem
Mönigſtädten noch 1 entgegenſetzen konnte. Mit 5:3 für Rot=
APeiß hat ein erbitterter Kampf um die 2 Punkte ſein Ende ge=
unden
.
Rot=Weiß 2.T. Sp. V. Langen 2. 4:4 abgebrochen.
Rr.=Weiß 1. Jgd.T. Sp. V. Braunshardt 1. Jgd. 3:0.
Rot=Weiß 2. JugendSp. V. 98 1. Jugend 0:2.
Union 1.H.S.V. Rödelheim 1b 6:1 (3:1).
Am geſtrigen Sonntag weilte die 1b Mannſchaft des Hand=
allſportvereins
Rödelheim in kompletter Aufſtellung bei dem
ſF. C. Union als Gaſt. Rödelheim, eine ſpielſtarke und techniſche
EMannſchaft, konnte, trotzdem ſie oftmals die Grenze des Erlaub=
nen
überſchritt, den in ſehr guter Verfaſſung befindlichen
nioniſten keinen ebenbürtigen Gegner liefern. Die einheimiſche
Mäuferreihe, welche in den letzten Spielen vollkommen verſagte,
nwar nicht wieder zu erkennen. Sie beſorgte dem Sturm durch
Ehr gutes Arbeiten ein leichtes Spielen. Sie pflegte ein gutes
Bcombinationsſpiel und ein jeder ſtellte ſeinen Mann. Auch die
Räſteelf lieferte ein gutes Spiel, ſie konnte aber keine weiteren
WErfolge buchen, da ſie ſich alles durch das unfaire Spiel zunichte
machte.
V. f. R. Mannheim ſüddeutſcher Meiſter im Damen=Handball.
Das Endſpiel um die Handball=Meiſterſchaft des Süddeut=
ſſchen
Verbandes für Leichtathletik der Damen gewann V. f. R.
RMannheim gegen V. f. R. Landau mit 2:0 (Halbzeit 2:0)
ATreffern.

Vorrunde um die D.T.=Meiſterſchaft im Hand= und Fußball.
FPol. S. V. Raſtatt und Tv. 46 Mannheim Süddeutſchlands Ver=
treter
in der Zwiſchenrunde.
Die Deutſche Turnerſchaft trug am Sonntag in Mannheim,
Gera, Hannover und Königsberg die Vorrunde um die Meiſter=
ſchaften
im Hand= und Fußball aus. Dabei wurden die folgen=
den
Ergebniſſe erzielt:
Handball.
In Mannheim: Pol. S. V. RaſtattT. S. T. Eßlingen
7:4 (3:2); in Hannoper: T. Cl. HannoverT. V. Stoppen=
berg
8:3 (4:0); in Gera: A. T. V. GeraSpandau 1860 8:6
(5:2); in Königsberg: T. V. Chemnitz=GablenzM. T. V.
Königsberg 8:5. In die Handball=Zwiſchenrunde
kommen alſo: Pol. S. V. Raſtatt, Turnklub Hannover, T. V.
Chemnitz=Gablenz und A. T. V. Gera.
T. G. Beſſungen 1865T.V. Obernburg 7:6 (1:3).
Einer Einladung des Mainvereins Folge leiſtend, trat die
Darmſtädter Mannſchaft in Obernburg a. M. zur Austragung
eines Propagandaſpiels an. Die Hieſigen hatten weniger Wert
auf Tore gelegt, man war mit Eifer und voller Entfaltung bei
dem Spiele, leider gebot der allzu kleine Platz zu oft dem unge=
ſtümen
Drängen beider Mannſchaften Einhalt, ſo daß ein räum=
greifendes
Flügelſpiel nicht aufkommen konnte. Obernburg
ſtellte eine ſehr ſympathiſche Elf ins Feld, die bei noch weiteren
Spielen einen guten und ſtarken Gegner abgeben dürſte. Auch
an dieſer Stelle danken wir dem T. V. Obernburg nochmals für
die freundliche Aufnahme, und denken wir mit Freude noch an
die nach dem Treffen verlebten Stunden. Die zweite und
Jugendmannſchaft ſpielten in Eſchollbrücken gegen den dortigen
Turnverein und gewannen beide mit 5:2 bzw. 6:0.
Fußball.
In Mannheim: T. V. 46 MannheimT. V. Möhringen
6:2 (4:1); in Hannover: T. V. 74 Caſtrop-Harburger Turner=
bund
65 5:2: in Gera; Forſt 1861A. T. V. Weida 11:1. In
die Fußball=Zwiſchenrunde kommen damit:
T. V. Mannheim 46, T. V. Caſtrop, Forſt 1861 und der in der
Vorrunde ſpielfrei gebliebene ſüdoſtdeutſche Vertreter.

Fußball.
Um den Aufſtieg im Rheinbezirk.
Pfalz Ludwigshafen hat durch einen überzeugenden Sieg
von 3:1 Toren den Lindenhöfern ſeine Ueberlegenheit deutlich
dargetan. Der V. f. R. Pirmaſens mußte ſich ſchwer anſtrengen,
um durch ein 1:1 wenigſtens einen Punkt in Arheilgen zu retten.
Die Tabelle:
F. C. Pfalz Lutwigshafen 7 Spiele 23: 8 Tore 12 2 Punkte
V. f. R. Pirmaſens
7 Spiele 11:16 Tore 7:7 Punkte
F. C Lindenhof 08
6 Spiele 14: 9 Tore 5:7 Punkte
Germania Friedrichsfeld 6 Spiele 10:18 Tore 5:7 Punkte
Sp. Vgg. Arheilgen
6 Spiele 7:14 Tore 3:9 Punkte
F. C. Lindenhof 08F. C. Pfalz Ludwigshafen 1:3 (1:0).
Die Lindenhöfer gedachten ſich in dieſem Spiel unbedingt zu
revanchieren, aber Pfalz erwies ſich als zu ſtark und konnte nach
allerdings verlorener erſter Halbzeit, bei der Lindenhof mit 1:0
führte, das Treffen für ſich entſcheiden. Für Lindenhof ſchoß
der Rechtsaußen den Treffer. Ein Eigentor brachte für Pfalz
nach dem Wechſel den Ausgleich, der Rechtsaußen ſchoß das
zweite Tor, und kurz vor Schluß ſtellte der Linksaußen den Sieg
durch ein drittes Tor ſicher.
Sp. Vgg. ArheilgenV. f. R. Pirmaſens 1:1 (1:1).
Arheilgen lieferte in dieſem Spiel die beſſere Partie, konnte
ſich aber gegen die körperlich ſtärkere Mannſchaft der Gäſte nicht
genügend durchſetzen. Das erſte Tor erzielte der einheimiſche
Halbrechte. Pirmaſens drängt zeitweiſe vor der Pauſe und kann
auch den Ausgleich durch den Halblinken erzielen. Nach Seiten=
wechſel
hat Arheilgen verſchiedene gute Torchancen, die jedoch
von dem zu weich ſpielenden Sturm nicht ausgenutzt werden.
V. f. R.Fußballverein Hofheim 6:1.
Mit obigem Reſultat mußte auch Hofheim anerkennen, daß
zurzeit beim V. f. R. Darmſtadt keine Lorbeeren zu ernten ſind.
Hofheim ſtellt eine ſpieleriſch ausgeglichene Mannſchaft, aus der
eigentlich nur der Tormann hervorſtach, und letzterer hat dazu
beigetragen, daß die Niederlage nicht noch höher ausgefallen iſt.
V. f. R. konnte in der erſten Halbzeit weniger überzeugen, wäh=
rend
die Mannſchaft in der zweiten Halbzeit zur gewohnten
Form auflief. Für die ſechs Tore zeichnen Vogelmann (vier)
und Möſer (zwei) verantwortlich, alles Prachtſchüſſe, unhaltbar
für den Tormann. Das Reſultat entſpricht dem Spielverlauf
und konnte Herr Kaffenberger vom Sportverein 98 als Schieds=
richter
ſehr gut gefallen.
Die 2. Mannſchaft vom V. f. R. wollte der 1. Mannſchaft
nicht zurückſtehen und gewann ebenfalls 6:1 gegen Leeheims 1.
Die Junioren ſiegten nach überlegenem Spiel 10:1, während
die 1. Jugend=Mannſchaft von der gleichen des Sportvereins 98
eine 5:0=Niederlage hinnehmen mußte.
Pirmaſens fertigt den F. S. V. 05 Mainz 2:0 ab.
Auch in der zweiten Hauptpokalrunde konnte der F.C. Pir=
naſens
auf eigenem Gelände einen Sieg erzielen. Zwar konnte
Mainz nur mit 10 Mann antreten, da der Rechtsaußen ausblieb,
aber auch mit kompletter Mannſchaft hätte Mainz wohl ver=
loren
. Pirmaſens gefiel durch ſein weit beſſeres Zuſammenſpiel
und konnte zeitweiſe ſtark dominieren. Die Mainzer Hinler=
mannſchaft
leiſtete energiſchen Widerſtand, war aber doch auf die
Dauer den kräftigen Angriffen der Pfälzer nicht gewachſen. In
der 15. Minute brachte ein Handelfmeter, den Hergert verwan=
delte
, den Einheimiſchen die Führung. Bis zur Pauſe blieb das
Spiel ausgeglichen, das Evgebnis veränderte ſich nicht. Nach dem
Wechſel griff Pirwaſens wieder ſtärker an, aber zunächſt noch er=
folglos
, da die Hintermannſchaft der Rheinheſſen auf dem Poſten
war. Erſt in der 15. Minute vor Schluß griff der Linksaußen
Fiſcher eine Flanke von rechts auf und ſchoß unhaltbar ein.
Trotz Steigerung des Eckballverhältniſſes auf 9:1 erreichten die
Eimheimiſchen keinen weiteren Erfolg mehr. Mainz hatte eine
gute Hintermannſchaft, aber einen ſchwachen, ohne Zuſammen=
hang
arbeitenden Sturm. Pirmaſens hatte ſeine beſten Kräfte
im Angriff, aber auch die anderen Mannſchaftsteile zeigten gute
Leiſtungen.

Süddeutſchland.
Zweite Haupt=Pokalrunde.
1. F. C. NürnbergV. f. B. Stuttgart 7:1 (3:0). Sp. Vg
FürthStuttgarter S. C. 2:1 (1:1). F. S. V. FrankfurtSaar
05 Saarbrücken 5:1 (2:0). Bayern MünchenFreiburger F. C.
5:2 (3:2). F. C. Pirmaſens1. F. S. V. Mainz 2:0 (1:0).
Aufſtiegſpiele.
Bezirk Bayern: Schwaben UlmWürzburger F. V. 04 0:0.
D. S. V. München-Bayern Hof 4:0. F. S. V. NürnbergJahn
Regensburg 4:2. Bezirk Württemberg/Baden: V. f. B. Karls=
ruhe
F. C. Birkenfeld 0:1. Sp. Vg. FreiburgF. V. Villingen
1:2. F. V. ZuffenhauſenV, f. R. Gaisburg 2:3. Rheinbezirk:
Mannheim 08Pfalz Ludwigshafen 1:3. Sp. Vg. Arheilgen
V. f. R. Pirmaſens 1:1. Mainbezirk: Hanau 1860 Fechen=
heim
03 6:2.
Privatſpiele.
Bezirk. Württemberg / Baden: F. C. MühlburgV. f. L.
Neckarau 2:1. 1. F. C. PforzheimF. C. Hanau 93 2:2. Rhein=
bezirk
: Sp. Vg. SandhofenV. f. L. Neu=Iſenburg 5:4. Phönix
MannheimRot=Weiß Frankfurt 1:3. Mainbezirk: S. Gmde.
HöchſtGermania 94 Frankfurt 4:1. Union Niederrad Offen=
bacher
Kickers 2:4. Bezirk Rheinheſſen/Saar: Alemannia Worms
Wormatia Worms 2:1. Boruſſia NeunkirchenF. V. Speyer
3:4. Eintracht TrierSportfreunde Saarbrücken (Samstag) 0:0.
Sportfreunde SaarbrückenTuru Düſſeldorf 3:2. F. V. Saar=
brücken
-Phönix Ludwigshafen 1:3. F. C. IdarS. V. Saar=
brücken
3:1.
Süddeutſche Mannſchaften auf Reiſen.
Kurheſſen KaſſelEintracht Frankfurt a. M. 2:5. Sp. Vg.
Köly=SülzWacker München 0:4. Dresdenſia DresdenS. V. 98
Darmſtadt (Samstag) 3:2. Fortuna LeipzigS. V. 98 Darm=
ſtadt
3:2. Hertha/Berliner S. C.Karlsruher F. V. (Samstag!
2:1. Dresdener S. C.Karlsruher F. V. 5:1.
Mitteldeutſchland.
Dresdenſia DresdenS. V. 98 Darmſtadt (Samstag) 2:3.
Sp. u. Spiel Magdeburg Cechoſlovan Prag (Samstag) 2:6.
Dresdener S. C.Karlsruher F. V. 5:1. Ring DresdenUnion
Oberſchönweide 4:2. Sp. Vg. LeipzigGuts Muts Dresden 0:9.
Preußen ChemnitzCechoſlovan Prag 0:5. Fortuna Leipzig
S. V. 98 Darmſtadt 6:2. Eintracht LeipzigHalle 98 4:0. Wacker
HalleChemnitzer B. C. 6:1. Sportfreunde Leipzig Sport=
freunde
Halle 3:2.
Baltenverband.
Stettiner S. C.V. f. B. Stettin 6:5. Preußen Stettin
Viktoria Stargard 4:1.
Brandenburg.
Pokalſpiele.
Alemannia Berlin Kickers Schöneberg (Samstag) 4:5.
Norden=Nordweſt BerlinS. V. 92 Berlin 5:0. Viktoria Berlin
Havel 08 11:1. Hertha/B. S. C. Berlin-Karlsruher F. V.
(Geſellſchaftsſpiel) 2:1.

Tennis.
Zweite Davis=Pofal=Runde.
Deutſchland ſchlägt Portugal. Demaſius/Moldenhauer
gewinnen auch das Doppel.
Die deutſchen Vertreier haben die erſte Etappe des Davis=
Pokalwettbewerbs ſiegreich überſtanden. Nachdem am erſten
Spieltage in Liſſabon Demaſius und Moldenhauer über de Verda
und Caſanova erſolgreich geblieben waren, vermochten die beiden
Deurſchen auch das Doppel zu gewinnen und damit den ſicheren
Sieg zu erringen. Den erſten Satz gewannen Dewaſius Mol=
denhauer
ſicher mit 6:4. Den nächſten holten ſich Caſanovade
Verda mit 6:2, ließen aber dann nach und mußten die beiden
nächſten Sätze glau mit 1:6, 2:6 abgeben. Demaſius Molden=
hauer
ſiegten alſo mit 6:4, 2:6, 6:1, 6:2 und qualifizierten ſich
damit für die dritte Runde, in der Deutſchland den Sieger aus
dem vom 20. bis 22. Mai in Montreux ausgeſpielten Treffen
SchweizSüdafrika empfängt. Die nächſten Kämpfe dürften
jedenfalls für Deutſchlands Vertreter eine bedeutend ſchwerere
Probe darſtellen als die in Liſſabon. Da Südafrika gegen die
Schweiz als Sieger erwartet werden darf, ſo werden die außer=
ordentlich
ſpielſtarken Südafrikaner vermutlich vom 25. bis 27.
Mai in Berlin auf den neuen Plätzen des Blau=Weiß=Klubs den
Deutſchen gegenüberſtehen. Die Vertretung Demaſius Molden=
hauer
wird gegen Leute vom Schlage eines Spence oder Condon
nicht ausreichen, und der Deutſche Tennisbund muß dann ſchon
die beſten Kräfte mit Froitzheim, Dr. Landmann und Dr. Klein=
ſchrorh
mobil machen. In dieſer Aufſtellung ſollte Deutſchland
ſich in Berlin auch für die vierte Runde qualifizieren können und
ſo in engſten Wettbewerb mit den ausſichtsreichſten Teilnehmern
treten.
AmerikaBelgien 2:1. Die Amerikaner gewinnen das Doppel.
Am zweiten Tage des amerikaniſch=belgiſchen Tennis= Län=
derkampfes
in Brüſſel wurde das Doppel ausgeſpielt. Gegen
TildenHunter ſtellten die Belgier Waſher-Botsford ins Feld.
Die Amerikaner mußten zwar um den Sieg kämpfen, brauchlen
aber doch keinen Satz abzugeben und gewannen mit 7:5, 8:6, 6:4.
Der Länderkampf ſteht ſomit 2:1 für die Amerilaner. Am letzten
Tag muß Waſher gegen Tilden ſpielen. Dieſe Begegnung dürfte
wohl die intereſſandeſte werden, die Tilden in Europa bisher zu
beſtehen hatte.
Länderkampf AmerikaBelgien 4:1. Waſher leicht von Tilden
geſchlagen.
Auch den dritten Tennisländerkampf in Europa konnten die
beiden Amerikaner Tilden und Hunter ſicher gewinnen. In
Brüſſel ſiegten ſie gegen Belgien mit dem gleichen Ergebnis wie
gegen Deutſchland und Holland, nämlich mit 4:1 Siegen. Der
Sonntag brachte das mit Spannung erwartete Treffen zwiſchen
Waſher und Tilden. Waſher hielt nicht ganz das, was man ſich
von ihm verſprechen mußte und ließ ſich leichter ſchlagen, als zu
erwarten war. Den erſten Satz konnte der Belgier mit 6:4 ge=
winnen
, dann aber übernahm Tilden das Kommando. Der
Amevikaner gewann den zweiten Satz mit 6:1, gab im dritten
überhaupt kein Spiel ab, und erſt im letzten Satz ſetzte Waſher
ihm heftigen Widerſtand entgegen, ſo daß Tilden einen ſchweren
Stand hatte, ehe er den Belgier ſchlagen konnte. Mit 4:6, 6:1,
6:0, 7:5 behielt Tilden die Oberhand. Das letzte Spiel zwiſchen
Hunter und Embank war eine leichte Sache für den Ameribaner,
der mit 6:0, 6:3, 6:4 erfolgreich blieb.
Darmſtädter Tennis= und EisklubLudwigshafener Tennisklub.
Am geſtrigen Sonntag trug der Darmſtädter Tennis= und
Eisllub ein weiteres Städtewettſpiel, diesmal gegen den Lud=
wigshafener
Tennisklub, aus. Wie auch die beiden vorhergehen=
den
Wettſpiele gegen Saarbrücken und Mainz, endete auch dieſes
mit einem vollen Erfolg für Darmſtadt. Die Ludwigshafener
waren mit einer zahlreichen Mannſchaft, 10 Herren und 9 Damen,
erſchienen. Trotzdem gelang es infolge der eifrigen und geſchick=
ten
Leitung unſeres Spielleiters Deutler ſämtliche Spiele vor
Einbruch der Dunkelheit zum Abſchluß, zu bringen. Die Spiele
brachten durchweg harte und intereſſonte Kämpfe. Darmſtadt
ſiegte mit 22:11 Punkten, 47:28 Sätzen, 377:315 Spielen.
Die Ergebniſſe der Einzelſpiele ſind ſolgende (Darmſtadt an
erſter Stelle genannt):
Herreneinzel: Schüler gegen Dr. Ganß 6:3, 6:0: Krafft
gegen Bart 6:2, 6:4: Deutler gegen Hieber 7:5, 6:4; Werner
gegen Schmidt 6:2, 6:2; Steffan gegen Oberwegner 6:4, 6:2; Hof=
mann
gegen Dr. Müller 6:3, 6:1; Landwann gegen Dr. Tiſchlein
1:6, 6:3, 2:6; Belangi gegen Thomä 6:4, 6:4; Kleinlogel gegen
Knopf 7:5, 6:1; Cloß gegen Schuſter 6:0, 6:0.
Dameneinzel, Frl. Fiſcher gegen Frl. Mittler 1:6, 4:6;
Frl. Nöllner gegen Fr. Oberwegner 4:6, 6:3, 5:7; Frl. Klein=
ſchmitt
gegen Fr. Hieber 3:6 1:6; Frl. Loy gegen Fr. Haas 3:6,
2:6; Frl. Wieſſel gegen Frl. Hellemanns 4:6, 6:8; Frl. Gold=
ſchmidt
gegen Fr. Dr. Keller 1:6, 10:8, 7:5: Frl. Seuffert gegen
Frl. Keller 9:7, 6:1; Frl. v. Löw gegen Fr. Dr. Henning 6:3,
2:6, 6:3; Fr. Lange gegen Frl. Blaß 2:6, 6:4, 2:6.
Schluß des Tennisturniers in Baden=Baden. Die Ergebniſſe
vom Sonntag.
Programmäßig, wie erwartet, konnte das Baden=Badener
internationale Tennisturnier am Sonntag zu Ende geführt wer=
den
. Das Herreneinzel war eine leichte Sache für Altmeiſter
Froitzheim, der im Doppel mit Kreuzer als Partner ebenfalls
dominierte. Frl. Kallmeyer hatte gegen Frau Hemp einen
ſchweren Stand und ſchied in der Vorſchlußrunde aus, nachdem
ſie ſich bis dahin ausgezeichnet gehalten hatte. Das Damendoppel
fiel durch den Ausfall von Frl. Auſſem an die Kombination
Frl. Weihe/Frau Hemp. Sehr hart umkämpft war das Gemiſchte
Doppel, wo Frl. Kalkmeyer/Greig ſich nur knapp durchſetzen
konnten. Die Endergebniſſe: Herreneinzel: FroitzheimGreig 6:0,
6:1. Dameneinzel: Frau Hemp-Frau Stroink 6:3, 7:5.
Herrendoppel: Froitzheim/Kreuzer Klopfer/Ofan + 6:4, 3:6,
6:3, 6:2. Damendoppel: Frl. Weihe Frau Hemp Frau
Stickel/Frau Hopf 6:0, 6:2. Gemiſchtes Doppel: Frl. Kall=
meyer/Greig
Frl. Weihe/Mateika 11:13, 10:8, 6:4.
Rugby.
Deutſchland gewinnt den Rugbyländerkampf.
DeutſchlandFrankreich 17:16 (0:5).
Hervorragendes Spiel vor 12 000 Zuſchauern. Deutſchlands
Dreiviertelreihe ſchafft im Endſpurt den Sieg.
Dem deutſchen Rugbyſport, iſt die Revanche für die 30:5=
Niederlage in Paris in glänzendſter Weiſe geglückt. Nicht nur,
daß es den Deutſchen gelang, ein ehrenvolles Ergebnis zu erzie=
len
, es langte ſogar zu einem inappen Sieg, den auch die
kühnſten Op.imiſten nicht erwartet hatten. Hervorrogenden An=
teil
an dem Sieg hatte die deutſche Dreiviertelreihe, die nach an=
fänglicher
Unſicherheit zum Schluß zu einer hervorragenden
Form auflief und Angriff auf Angriff einleitete. Spieleriſch
waren die Franzoſen zweifellos beſſer, darüber kann auch die
Niederlage nicht hinwegtäuſchen, aber man hatte doch etwas mehr
erwartet. Bei Halbzeit führten die Franzoſen noch 5:0, dann
markierte Meyer und Senning erhöhte zum Ausgleich. Durch zwei
Verſuche, von denen einer erhöht wurde, kam Frankreich wieder
in Front. Dann aber riſſen die Deutſchen die Initiative an ſich
und lonnten durch drei Verſuche und einen Straftritt einen B99
knappen Sieg he ausholen, nachdem vorher Behoteguy noch Eie
mal für die Franzoſen markiert hatte.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Nummer 135

Schwimmen.
Internationales Schwimmfeſt in Berlin.
Sicherer Sieg von Rademacher über van Parys.
Mit der Eröffnung des großen neuen Hallenbades im Luna=
park
in Berlin=Halenſee begann am Samstag das international
ausgezeichnet beſetzte Schwimmfeſt des Berliner S.S.C. von
1889. Die neue Anlage beſitzt eine Waſſerbahn, die mit 33,5
Meter Länge wohl die größte und längſte ihrer Art in Europa
iſt. Für die deutſchen Schwimmer nahm der Beginn der dies=
jährigen
Saiſon einen recht verheißungsvollen Anfang, denn
die Deutſchen ſchnitten gleich am erſten Tage hervorragend ab.
Die Zeiten ſelbſt ſind nicht überragend, was aber nicht weiter
verwunderlich iſt, da das Waſſer noch eine ziemlich niedrige
Temperatur aufweiſt. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtan=
den
die beiden Kämpfe im 200=Meter=Bruſt= und 200=Meter=
Freiſtilſchwimmien. Im Bruſtſchwimmen verſuchte der Belgier
van Parys vergeblich, an dem Europameiſter und Weltrekord=
man
Erich Rademacher für die Budapeſter Niederlage Revanche
zu nehmen. Rademacher übernahm gleich die Führung und
gab ſie bis ins Ziel nicht mehr ab. Um klare 6 Meier wurde
der Belgier geſchlagen und mußte erneut die Ueberlegenheit
Rademachers anerkennen. Der Franzoſe Tallon hatte gegen die
beiden nichts zu beſtellen und gab bereits bei 100 Meter auf.
Im Freiſtilſchwimmen war Deutſchlands Meiſter Herbert Hein=
rich
dem Schweden Arne Borg natürlich nicht gewachſen. Der
Schwede war beim Wenden bedeutend ſchneller und erreichte be=
ſonders
im Endſpurt eine fabelhafte Schnelligkeit, gegen die
Heinrich nichts ausrichten konnte. In der 6=Bahnen=Staffel
(6X33½ Meter) konnte Hellas Magdeburg mit Rademacher
einen ſicheren Sieg erringen, obwohl Neptun Stockholm durch
Arne Borg verſtärkt war. Der Penguin S.C. London endete
auf dem dritten Platz. Ausgezeichnete Leiſtungen ſah man von
den Schweden im Waſſerballſpiel gegen die Engländer. Sowohl
techniſch wie in bezug auf Schnelligkeit waren, die Schweden
weit überlegen und fertigten die Londoner verdient mit 3:0
Toren ab. Bei den Schweden war wieder Arne Borg die
Hauptſtütze. Das zweite Waſſerballſpiel, das Vorrundenſpiel
um die deutſche Meiſterſchaft zwiſchen Hellas Magdeburg und
Waſſerfreunde Spandau konnte infolge der vorgerückten Stunde
nicht mehr ausgetragen werden und wurde verſchoben. Die Er=
gebniſſe
vom Samstag:
Lagenſtaffel 6X33½ Meter (6 Bahnen): 1. Hellas Magde=
burg
1:51 Min., 2. Neptun Stockholm 2:01,3 Min., 3. Penguin
S. C. London.
200=Meter=Bruſtſchwimmen: 1. Erich Rademacher= Magde=
burg
2:57 Min., 2. van Parys=Belgien 3:04 Min., 3. Dornheim=
Berlin 3:07,1 Min.
200=Meter=Freiſtilſchwimmen: 1. Arne Borg=Schweden 2:22
Min., 2. H. Heinrich=Leivzig 2:26,8 Min.
Damen=Lagenſtaffel 3X100 Meter: 1. Otter Verlin 4:21
Min., 2. Spandau 04.
Große Berliner Bruſtſtaffel 10X100 Meter: 1. Hellas Magde=
burg
14:43,3 Min., 2. Berlin 78 14:53.
Waſſerball: Neptun Stockholm-Penguin S.C. London
8:0 (4:0).
Auch der zweite Tag des Internationalen Schwimmfeſtes im
neuen Hallenbad im Lunapark brachten den Veranſtaltern ein
dichtgefülltes Haus. Die Temperatur des Waſſers ließ wieder zu
wünſchen übrig. Der Belgier van Parys blieb dem 100=Meter=
Bruſtſchwimmen fern. Im 100=Meter=Freiſtilſchwimmen mußte
der Kölner Derichs ſich den Schweden Arne Borg und Werner
beugen. Werner, Derichs und Schubert lieferten ſich einen er=
bitterten
Kampf, der ein ganz knappes Ende nahm. Gleichfalls
überlegen holte, ſich Arne Borg auch das 400=Meter=Freiſtil=
Schwimmen gegen Heinrich und Neitzel, ohne ſich auszugeben.
Im 100=Meter=Rückenſchwimmen konnte der Berliner Blochwitz
den Magdeburger Schumburg nie gefährden. Das Waſſerball=
ſpiel
zwiſchen Hellas=Magdeburg und Neptun=Stockholm, das die
Hellenen knapp gewannen, war eines der ſchönſten Waſſerball=
ſpiele
, die Berlin je geſehen hat. Die Ergebniſſe vom Sonntag:
100 Meter Freiſtill: 1. Arne Borg=Schweden 1:01,3 Min.
2. Werner=Magdeburg 1:04. 3. Derichs 1:04,2. 4. Schubert=
Breslau 1:04,3 Min.
400 Meter Freiſtil: 1. Arne Borg 5:18 Min. 2. Heinrich=
Leipzig 5:202. 3. Neitzel=Magdeburg 5:21.
100 Meter Bruſt: 1. Rademacher=Magdeburg 1:20 Minuten.
2. Hügel=Berlin 1:22,1. 3. Dornheim=Berlin, Eötz=Dresden und
Tallon=Paris je 1:22,5 Min.
100 Meter Rücken: 1. Schumburg=Magdeburg 1:14,6 Min.
2. Blochwitz=Berlin 1:20,8 Minuten.
100 Meter Freiſtil, Damen: 1. Lotte Lehmann=Dresden 1:16.
2. Seybold=Berlin 1:21,5. 3. Zimmermann=Berlin 1:22,4.
10 + 66½ Meter Staffel: 1. Hellas=Magdeburg 7:01,8 Min.
2. Berlin 89 7:06,9.

Montag, den 16. Mai 1927

Waſſerballſpiele: Hellas=MagdeburgNeptun=Stockholm 5:3
(1:2). Spandau 04Magdeburg 96 2:1 (1:0).
Verbandsoffenes Schwimmfeſt in Elberfeld.
1. Freiſtilſtaffel 3X96 Meter: 1. N.S.V. Breslau 2:11,6
Min., 2. Düſſeldorf 09.
1. Seiteſchwimmen 96 Meter: 1. Robert Dahlem=Ruhrort
1:10 Min., 2. Michel=Elberfeld.
1. Rückenſchwimmen 96 Meter: 1. Küppers=Vierſen 1:11,9
Min., 2. E. Dahlem=Breslau.
1. Bruſtſchwimmen 192 Meter: 1. Fauſt=Göppingen 2:53,8
Min., 2. Lerch=Aachen.
Damen=Freiftil. 96 Meter: 1. Heinrich=Köln 1:28,8 Min.,
2. Weſtkott=Elberfeld.
1. Freiſtilſchwimmen 192 Meter: 1. Handſchuhmacher 2:30.4
Min., 2. H. Dahlem=Breslau.
Pferdeſport.
Mah=Jong im Henckel=Rennen geſchlagen.
Ein ſchöner Sieg von Torero.
Mit dem Henckel=Rennen begann am Sonntag in Hoppe=
garten
die Reihe der klaſſiſchen Dreijährigen=Prüfungen, die
ihre Krönung im Deutſchen Derby findet. Leider war das Wetter
dem Unionklub wenig freundlich geſinnt. Ein intenſiver Dauer=
regen
, von ſtarkem Wind begleitet, ging nieder. Trotzdem war
der Beſuch erfreulich ſtark. Um die 30000 Mark der erſten
großen Zuchtprüfung dieſes Jahres ſtellten ſich fünf Bewerber am
1600=Meter=Start. Torero ſchien am beſten in Kondition, beſſer
jedenfalls, als der mächtige Weinberger Ausbund. Mah Jong
präſentierte ſich als kleiner, unterſetzter Hengſt, deſſen ſtarke Mus=
kulatur
aber von großer Rennfähigkeit ſpricht. Nach gelungenem
Start nahm Serapis die Spitze, dicht hinter ihm folgte Torero,
vor Ausbund, Mah=Jong und Lichtſtrahl 2. In dieſer Reihen=
folge
blieb es bis zum Dahlwitzer Bogen, wo Haynes Torero an
Serapis vorbeibrachte. Mah=Jong und Ausbund, die ſcharf auf
Torero aufpaßten, gingen mit vor. Torero bog ſo vor Ausbund
und dem außen liegenden Mah=Jong in die Gerade, wo Aus=
bund
nachließ. Während Torero ſein Rennen glatt nach Hauſe
ritt, mußte Mah=Jong, der ſich bis auf ½ Länge an den Füh=
renden
herangearbeitet hatte, gleich nach dem Anberg getrieben
werden. Seine Niederlage ſtand hier ſchon feſt. Torero blieb
ohne weitere Bedrängnis leichter Sieger vor dem Oppenheimer.
Ausbund konnte in weitem Abſtand erſt nach Kampf vor Licht=
ſtrahl
2 den dritten Platz beſetzen. Die Zeit von 1:45,9 Min. bei
tiefem Geläuf ſpricht für die große Klaſſe des Siegers, der leider
im Derby kein Engagement genommen hat. Der Stall Oppen=
heim
hielt ſich ſür Mah=Jongs Niederlage im Nickel=Rennen
ſchadlos, wo Oleander einen Kanterſieg über Mitva nach Hauſe
ritt. Im Chamant=Rennen der älteren Pferde ſiegte der Wein=
berger
Lampos überlegen gegen Rheinwein und Indigo, die für
ihn keine Konkurrenz darſtellten, nachdem Ferro als ernſteſter
Bewerber nicht geſattelt wurde.
1. Bauernfänger=Nennen, für Dreijährige, 2800 Mark, 1400
Meter: 1. Jakob Beckers Burgfink (L. Varga); 2. Limanova;
3. Diocletian. Ferner: Wegweiſer, Segeberger, Ofterdingen,
Burgwart, Hellespont, Eintracht 2. Tot.: 35; Pl.: 17, 15, 29:10.
Kopf bis 4 Längen.
2. Argwohn=Rennen, Verkaufsrennen, für Dreijährige, 3900
Mark, 1600 Meter: 1. W. Blumes Saladin (E. Haynes);
2. Jliade; 3. Ancilla. Ferner: Florida, Vineta, Arndt, Panne,
Blitzlicht, Frage. Tot.: 29: Pl.: 16, 61, 45:10. H.1½ Lg.
3. Altgold=Rennen, 3900 Mark, 2400 Meter: 1. L. u. W.
Sklareks Williger (G. Janek); 2. Pompejus: 3. Cſampas. Ferner:
Double Hind, Storm Cloud, Panna, Heidjer. Tot.: 27, Pl.: 13,
20, 17:10. 134 Lg.
4. Henckel=Rennen, für Dreijährige, 30 000 Mark, 1600 Meter:
1. O. Blumenfeld u. R. Samſons Torero (E. Haynes), 2. Mah=
Jong; 3. Ausbund. Ferner: Serapis, Lichtſtrahl 2. Tot.: 47;
Pl.: 12, 10:10. 13 Lg.
5. Chamant=Rennen, 10 400 Mark, 2000 Meter: 1. A. u. C.
von Weinbergs Lampos (O. Schmidt); 2. Rheinwein; 3. In=
digo
. Ferner: Frohſinn, Stolzenfels, Oran. Tot.: 25; Pl.: 19,
22:10. 32½ Lg.
6. Nickel=Rennen, 3900 Mark, 1800 Meter: 1. Frhr. S. A. v.
Oppenheims Oleander (L. Varga); 2. Mitra; 3. Bundſchuh.
Ferner: Herzog Chriſtoph. Tot.: 11: Pl.: 10, 11:10.
7. Tauſendkünftler=Rennen, 2800 Mark, 1400 Meter: 1. Fürſt
Kynars Zia (R. Torke); 2. Walada; 3. Clothilde. Ferner:
Rapier, Thalyſia, Heiliger Narr, Ofando, Genius. Tot.: 38;
Pl.: 15, 14, 25:10. K.5. 2. Abteilung: 1. Graf Seid=
litz
=Sandr. Obotrit, (P. Ludwig); 2. Veleda; 3. Cherry Brandy.
Ferner: Frigga 2, Senow, Menes, Oblige, Taiga. Tot.: 34:
Pl.: 18, 35, 29:10. 2½ Lg.

Radfahren.
Radrennen im Frankfurter Stadion.
Krewer ſiegt bei den Stehern, Schrage bei den Fliegern.
Mit 8000 Zuſchauern hatten die Frankfurter Radrennen am
Sonntag wieder einen ſehr guten Beſuch zu verzeichnen. Auch
der Sport des Tages befriedigte ſehr. In den Steherrennen
erwies ſich Krewer=Köln als der beſte Mann. Er ſtellte auch
über 20 Kilometer einen neuen Bahnrekord auf. Recht gut hielt
ſich auch der junge Schweizer Läuppi, dagegen enttäuſchten der
Belgier Lejour und die Frankfurter Weiß und Chriſtmann. Der
beſte Mann des Fliegerfeldes war Schrage=Berlin.
Steherrennen um den Preis vom Römer: 1. Lauf, 10 Kilo=
meter
: 1. Krewer=Köln 7:53 Min.; 2. Läuppi=Schweiz 500 Meter
zurück; 3. G. Lejour=Belgien 540 Meter zurück; 4. Weiß= Frank=
furt
580 Meter zurück; 5. Chriſtmann=Frankfurt 860 Meter zurück.
2. Lauf, 20 Kilometer: 1. Krewer 15:42 Min. (neuer
Bahnrekord); 2. Lefour 80 Meter zurück; 3. Läuppi 1320 Meter
zurück; 4. Chriſtmann 1560 Meter zurück; 5. Weiß 1800 Meter
zurück. 3. Lauf, 40 Kilometer: 1. Krewer 32:41,4 Min.;
2. Lejour 810 Meter zurück: 3. Läuppi 1590 Meter zur.; 4. Chriſt=
mann
3000 Meter zurück; 5. Weiß 3580 Meter zurück.
Geſamtergebnis: 1. Krewer=Köln 70 Kilometer; 2. G.
Lejour 1430 Meter zurück; 3. Läuppi 3410 Meter zurück; 4. Chriſt=
mann
5420 Meter zurück; 5. Weiß 5960 Meter zurück.
Flieger=Hauptfahren: 1. Schrage=Berlin: 2. K. Rauch=Köln
eine Länge zurück; 3. V. Rauſch=Köln zwei Längen zurück;
4. Hürtgen=Köln (Defekte).
Ausſcheidungsfahren über acht Nunden: 1. Schrage: 2. V.
Rauſch eine halbe Länge zurück; 3. Hürtgen zwei Längen zurück;
4. Lauih=Frankfurt.
Vorgabefahren: 1. Rauch (25 Meter Vorgaben); 2. Schrage
(vom Mal); 3. Sauerzapf=Mainz (40 Meter Vorgabe); 4. Hürtgen
(10 Meter Vorgabe); 5. Rauſch (15 Meter Vorgabe).
Straßenrennen Nund um Vilbel.
250 Fahrer nahmen am Sonntag bei prachtvollem Renn=
wetter
am BDR.=Straßenrennen Rund um Vilbel teil, das
über 120 Kilometer führte. In der Klaſſe A gewann mit Schön=
Wiesbaden der beſte Mann, der dicht vor dem Ziele ſeinen letzten
Begleiter, Rudolf=Frankfurt, zurücklaſſen konnte. In der B=Klaſſe
konnte der Frankfurter Schad vor Dehner=Mainz den Sieg davon=
tragen
, nachdem die beiden Fahrer mit dem Aſchaffenburger
Lenglein im Gebirge dem Felde enteilt waren. Die Ergeb=
niſſe
: Klaſſe A (120 Kilometer): 1. A. Schön=Wiesbaden
3:58,25 Std.: 2. Rudolf=Fraukfurt 50 Meter zurück; 3. Koch=
Offenbach 4:00,45 Std.; 4. Schmidts=Bonames eine Länge; 5. Rup=
pert
=Frankfurt; 6. König=Eckenheim; 7. Lindemann=Frankfurt;
8. Hohbein=Frankfurt; 9. A. Schwarz=Vilbel; 10. Schäfer=Vilbel.
B=Klaſſe (120 Kilometer): 1. M. Schad=Frankfurt 4:09,16 Std.;
2. Dehner=Mainz eine halbe Länge; 3. Lenglein=Aſchaffenburg
zwei Längen; 4. Gans=Darmſtadt; 5. Siemantel= Frank=
furt
. C=Klaſſe (120 Kilometer): 1. W. Kraft=Hofheim 4:15,35
Std.; 2. Heide=Frankfurt; 3. Wiedmeier=Frankfurt. Jugend=
Rennen (39 Kilometer): 1. G. Gleißer=Frankfurt 1:19,54 Std.;
2. Zaun=Frankfurt; 3. H. Gleißer=Frankfurt a. M.
Kraftſport.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910Kraftſportklub Alzenau 8:6.
Die Ringermannſchaft des Darmſtädter Kraftſportvereins
1910 weilte am Sonntag in Alzenau beim Speſſartgaumeiſter,
um den fälligen Aufſtiegskampf im Mannſchaftsringen auszu=
tragen
. Als unſer Auto das ſchöne Speſſartſtädtchen entdect
hatte und die Mannſchaft glücklich gelandet war, wurde um 3 Uhr
mit den Kämpfen begonnen. Herr Trietſch aus Offenbach als
Unparteiiſcher hatte wirklich keinen leichten Stand, denn was
ſportlicher Anſtand und Diſziplin ſind, ſcheint noch nicht in
dieſen Teil des Steſſarts gedrungen zu ſein. Wir wollen es
deshalb vermeiden, näher auf den Kampf einzugehen. Von der
Kraftſportvereins=Mannſchaft, welche übrigens wieder mit zwei
Mann Erſatz antreten mußte, waren erfolgreich: Borovſki,
Schwarz, Siegriſt und Veith. Mit dieſem Kampf ſteht nun die
Mannſchaft des Kraftſportvereins Darmſtadt 1910 an der Spitze
der Tabelle, allerdings mit einem Kampf mehr wie Neu=Iſene
burg. Die beiden Favoriten Darmſtadt 1910 und Neu=Iſenburg
treffen ſich nun am kommenden Samstag zum Entſcheidungs=
kampf
hier, und wir wollen nur hoffen, daß die Kraftſportver=
einler
komplett antreten, denn es ſteht viel auf dem Spiel, und
am Können fehlt es der Mannſchaft nicht, um einen eventuellen
Sieg zu erringen und den Aufſtieg ſicherzuſtellen.

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[ ][  ][ ]

Nummer 133

Montog, den 16. Ma/ 1923

Seſte*

PEPORBLAA

ist seit zwei Jaluzen die meistgerauchte 5 Pfennig-Zigarette in Deutschland.
Ihr Verbrauch hat sich seither immer mehr gesteigert, sodass Overstok heute bei weitem
die verbreitetste aller deutschen Marken ist-wahrscheinlich sogar die meistgenuuchte
Orientzigarette der ganzen Wekt:
Vier Hauptursachen liegen dem zu Grunde:
GUNSTIGEREINKAUR
Jeder Einkauf grosser Warenmengen birgt bekanntlich seine Vorteile. Unsere Rohtabakzertale
hat allein aus den Distrikten Mazedoniens und Ihraziens über 4 Millionen Kilo der letzten Emte
gekauft, wir waren somit -nächst Amerika- der grösste Käufer dieser edlen Powienz.- Was
wir im Crosseinkauf am Preise ersparten,legten wir in einer um so besseren Tabakgualität an
RTIONELIE EABRTKATION
Die OVERSTOLZ Ügreite entsteht in Sperialfabriken, deren Betriebseinrichtungen durch
die Herstellung nur einer Marke im Grossen wirtschaftlich ausgenutzt wurden und
eine gute fachmännische Arbeit gewährleisten.
SPARGAME VERPACKUNG
Wir sparen an der Ausstattung soweit wie möglich und vermeiden jeden Luxus, der die
Qualität beeinträchtigt. Die Packung gilt uns nur als notwendiger Schutz, um die Zigarette so
in die Hand des Rauchers zu bringen, wie sie die Fahrik verkässt.

KEINER NUTZEN
Wr begnügen uns selbst mit einem denkbar geringen Nutzen, denn der grosse Umsatz. )
bringt uns auch bei kleinerer Verdienstspanne noch ausreichenden Gewinn.
Wei wir jede so erzielte Ersparnis darauf verwenden immer noch besers Jabake zu kaufen
deshalb ist die Overstolz so volkstumlich,
OOtSHAIBISTOIESOGUT

(n unseren Verlag erschlen soeden das .BÜCH VOM TABAK von Rob. Cudek.
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Oen
*13252
Unwlderruflich letzter Tag!
Rudolf Valentino / Der Sohn des Scheich Titte

Residenz-Theater

Letzter Tag!
Irrgarten der Leidenschaft

Roman in 6 Akten
Die Tänzerin von Moulln Rouge, 6 Akte
Ab morgen der mit großer Spannung erwartete Film:
(*13251
Kreuzzug des Weibes
mit Harry Liedtke und Werner Krauß

Seite 8

Montag, den 16. Mal 1927

Nummer 135

Palast-Lichtspiele
Mur noch heute!
Dahält die Welt denAtem an
Schanspieler von internationaler Bedentung, wie:
Marcella Albanl, Werner Krauß, Alfons Frpland,
Eduard v. Winterstein, Ferdinand Bonn, Sandra
Milovanoff, Fritz Kampers spielen in diesem Film, zu dem die
Aufnahmen in Paris und Berlin gemacht wurden, die Hauptrolle. Das
berühmte Pariser Revuetheater Moulin rouge‟", mit seiner
unerhört reichen und glänzenden Bühnenansstattung ist eine der
Glanzszenen dieses großen Filmwerkes
Auch ein Mädel kann sich irren
(Ihr großer Reinkall)
6 Akte von Liebe und Fiasko eines süßen Mädels (8160

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zu ſich heimgenommen. Nach dem
ſie lange ſchwer gelitten, war ſie
in den letzten Tagen von tiefem
Frieden erfüllt und wurde kampf=
los
durch einen ſanften Tod er=
löſt
. Nur 29 Fihre durfte ſie ſich
des Lebens erfreuen.
In tiefer Trauer:
Ludwig Lamp und Frau,
Ludwig Lamp, Miniſterial=
Kanzlei=Oberſekretär, und
Familie,
Georg Lamp, Poſtſchaffne
und Familie,
Adolf Lamp, Kaſſengehilfe,
Hans Lamp und Brau;,
Robert Lamp.
Nieder=Ramſtadt, Darmſtadt, Ar
gen, Hamborn, den 15. Mai 192
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