Darmstädter Tagblatt 1927


30. April 1927

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Ginzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 119
Samstag, den 30. April 1927. 190. Jahrgang

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Aufgaden vei Tenwmiſchaftkienfereng.

FFrankreich und die Weltwirt=
ſchaftskonferenz
.
(Paris zwiſchen Optimismus und Skepſis.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 29. April.
Die bevorſtehende Weltwirtſchaftskonferenz in Genf beſchäf=
litgzt
hier außerordentlich ſtark die Phantaſien. Man findet den
röſigſten Optimismus neben der größten Skepſis. Bei den ge=
nuruen
Kennern der Genfer Verhältniſſe ſcheint dieſe letztere
ib erdings zu überwiegen. Im allgemeinen erwartet man aber
(eör viel von der Verwirklichung dieſes Lieblingsplanes Lou=
cheurs
. Zuerſt und vor allem
ſall die Weltwirtſchaftskonferenz
du m Völkerbund etwas von dem
vrlorenen Glanze wiedergeben.
Tuaß dies bitter not tut, erken=
ngen
alle Freunde des Völker=
buundes
, und ſie ſind hier jetzt
ſochr zahlreich.
Alle Nationen der Erde ſol=
lum
an der Weltwirtſchaftskon=
forrenz
teilnehmen, auch Ruß=
land
und Amerika. Schon aus
dyeſer Tatſache geht die Bedeu=
tung
der Konferenz hervor.
Rußland ſoll bei dieſer Gele=
gu
nheit verſuchen, ſich den Weſt=
mächten
zu nähern. Nach den
vgelen außenpolitiſchen Nieder=
lugen
, die es in der letzten Zeit
eillitten hat, ſoll dazu die Stim=
mung
in Moskau vorhanden
ſpän. Und neben der Stimmung
anch die finanziellen Urſachen.
Akan weiß ſchon aus Erfah=
ryang
, daß, wenn man im Weſten
Errfolge erreichen will, dies auf
duem wirtſchaftlichen Wege ge=
miöhnlich
beſſer gelingt, als auf
diempolitiſch=diplomatiſchen. Für
Zurrankreich wäre es von großer
Medeutung, Rußland in die
ABeltwirtſchaft einzuſchalten, und
el: gibt viele in Paris, welche
zuwiſchen der Erledigung der
fwanzöſiſch=ruſſiſchen Schulden=
fiage
und dem Erfolg der Welt=
wirtſchaftskonferenz
einen en= Obere Reihe von links nach rechts: Loucheur (Frankreich), Balfour (England), Robin=
Die Frage iſt nur, welche
Hhaltung England in Genf ein=

wirtſchaftlichen Macchiavellismus wieder ein unbeugſames Ehr=
und Rechtsgefühl zu ſetzen, um die techniſchen Einzelheiten der
Währungsfrage einwandfrei löſen zu können, ſo handele es ſich
auch bei der Neuordnung der wirtſchaftlichen Beziehungen der Der Zuſtand, wo in Deutſchland der Verkehr alle Augenblicke
einzelnen Nationen zu einander in erſter Linie darum, die
gegenwärtige wirtſchaftliche Anarchie dadurch zu bekämpfen, daß denes Recht und verſchiedene Münze unterbrochen und gehemmt
vom ſchrankenloſen Spiel der freien Kräfte zur organiſch ge= wurde, iſt längſt geſchwunden. Eine Reminiſzenz findet ſich jetzt
Schritt auf dieſem Wege ſei die Errichtung eines internationalen
Amtes für die Bedarfswirtſchaft erforderlich, das von gleichen
Juſtitutionen der einzelnen Länder zu tragen wäre. Hierüber liche Verkehrsnetze, wenigſtens auf dem Gebiete des Poſt= und
müſſe, wie die Denkſchrift darlegt, zunächſt in Genf Klarheit ge=
ſchaffen
werden. Im weiteren Verlaufe der Verhandlungen fahrweſen mit einheitlichem Recht entſtanden. Auch international
wären dann die Geſichtspunkte zu erörtern, nach denen ſich die
verſchiedenen Organiſationen entſprechend ihrer wirtſchaftlichen
Kapazität und ihrer techniſchen Leiſtungsfähigkeit an der Bedarfs=

Die prominenteſten ausländiſchen Teilnehmer an der Weltwirtſchaftskonferenz.
gaen Zuſammenhang erblicken, ſon (Amerika), Mayriſch (Luxemburg). Untere Reihe von links nach rechts: Litwinow
(Rußland), Theunis (Belgien), Sokal (Tſchechoſlowakei), Pirelli (Italien).

ſahlagen wird. Zum Teil hängt davon die ganze Zukunft der
A8eltwirtſchaftskonferenz ab. Einige erhoffen auch eine Belebung
dier deutſch=franzöſiſchen Beziehungen von der Weltwirtſchafts=
kunferenz
. Es drängt ſich da allerdings die Bemerkung auf, daß
ei: jetzt viel wichtiger und dringender wäre, die deutſch= franzö=
ſüchen
politiſchen Verhandlungen ins Rollen zu bringen.
Wo ſo viele Hoffnungen vorhanden ſind, muß man ſich
immer mit viel Skepſis waffnen. In dieſem Falle beſonders.
Zw hoffen gibt aber, daß die Genfer Weltwirtſchaftskonferenz in
diem langen Zeitraum, welcher zur Verfügung ſtand und in wel=
chem
ſo viel über die Aufgaben dieſer Konferenz geſprochen
murde, auch gründlich vorbereitet wurde.
Von Amerika erwartet man in dieſer Frage ſehr viel Wohl=
mollen
. Das Verhältnis zwiſchen Paris und Waſhington iſt
ur der letzten Zeit überhaupt viel beſſer geworden. Aber auch
ur dieſem Punkte gibt es einen Vorbehalt. Das Wohlwollen
Aamerikas wird auch in dem beſten Falle ein paſſives Wohlwollen
be eiben. Denn die ganze Einſtellung der amerikaniſchen Außen=
politik
iſt ſo geartet, daß eine energiſche Initiative in Genf von
annerikaniſcher Seite ausgeſchloſſen erſcheint.
Eine Denkſchrift des Wiederaufbauverbandes
zur Weltwirtſchaftskonferenz.
Der Reichsverband zum Wiederaufbau der deut=
ſchen
Wirtſchaft e. V. Berlin W 15, hat anläßlich der bevor=
ſtiehenden
Weltwirtſchaftskonferenz eine Denkſchrift herausgegeben,
die der deutſchen Reichsregierung, den Mitgliedern des Deutſchen
Mreichstages und Reichswirtſchaftsrates, den Parlamentariern
der einzelnen Länder, dem Sekretariat des Völkerbundes, den an
der Weltwirtſchaftskonferenz beteiligten Staaten, hervorragen=
den
Wirtſchaftsführern aller Nationen ſowie der in= und aus=
lirndiſchen
Preſſe überreicht worden iſt.
Die Denkſchrift, die das von der vorbereitenden Konferenz
in Genf aufgeſtellte Programm einer eingehenden Kritik unter=
zu
eht, geht von dem Gedanken aus, daß der Wiederaufbau jeder
wationalen Volkswirtſchaft wie auch der Weltwirtſchaft erſt dann
erfolgreich in Angriff genommen werden könne, wenn die eigent=
löchen
Urſachen des wirtſchaftlichen Verfalls objektiv diagnoſtiziert
ſieien. Die Denkſchrift verfolgt dementſprechend den Zweck, in
woeiteſten Kreiſen das Bewußtſein zu wecken, daß die zerrüttete
WVirtſchaft nicht mehr dadurch gerettet werden könne, daß man
hüier und da die beſſernde Hand anlege, ſondern daß man ſich
eundlich dazu aufraffe, die wirtſchaftlichen Grundlagen in den
eänzelnen Ländern und in der ganzen Welt neu zu funda=
unentieren
.
Worauf es dabei vor allem ankomme, will die Denkſchrift
an einem Beiſpiel zeigen, der Behandlung der Währungsfrage.
Wie es hier letzten Endes gelte, anſtelle des heute herrſchenden

deckung der Welt auf Grund der freien, aber organiſierten Ini=
tiative
ihrer gewerblichen Unternehmungen zu beteiligen hätten.
Erſt wenn dieſes Fundament in Genf gelegt ſei, könne in die
vorgeſehene Tagesordnung eingetreten, den Forderungen des
Weltwirtſchaſtsmanifeſtes Rechnung getragen und der Wieder=
aufbau
der zerrütteten Wirtſchaft in ſeinen Einzelheiten mit Aus=
ſicht
auf Erfolg in Angriff genommen werden.
Dabei legt die Denkſchrift auf die Wiederherſtellung des zu=
gunſten
der öffentlichen Hand zerſtörten Privateigentums ent=
ſcheidendes
Gewicht und kommt in dieſem Zuſammenhang auch
auf den Dawesplan zu ſprechen. Dieſer gehe von volkswirtſchaft=
lichen
Irrtümern aus, weil er u. a. auch auf der Zerſtörung des
deutſchen Staatseigentums aufgebaut ſei. Die Wiederherſtellung
des zugunſten der öffentlichen Hand umgeſchichteten Privat=
eigentums
wäre deshalb die unerläßlichſte Vorausſetzung einer
Reviſion des Dawesabkommens, die gleichfalls für die Wieder=
geſundung
der Weltwirtſchaft unbedingt notwendig ſei.
Probleme der Genfer Konferenz.
Der Weltwirtſchaftskonferenz liegt ein außerordentlich um=
fangreiches
Dokumentenmaterial vor, das von der vorbereitenden
Kommiſſion gemeinſam mit den Internationalen Handelskam=
mern
ſowie den übrigen großen internationalen Organiſationen
vorbereitet iſt. Die Weltwirtſchaftskonferenz wird ſich zum Be=
ginn
ihrer Tagung zunächſt mit der allgemeinen Tendenz ſowie
Problemen der gegenwärtigen Weltwirtſchaftslage befaſſen. Im
zweiten Teil wird die Konferenz die einzelnen Probleme des
Handels, der Induſtrie und der Landwirtſchaft behandeln. Die
Konferenz wird ſich beſonders eingehend mit der Zoll= und
Handelspolitik, dem internationalen Zuſammenſchluß der In=
duſtrien
und dann mit den einzelnen die gegenwärtige Wirt=
ſchaftslage
charakteriſierenden Elementen befaſſen. Man nimmt
an, daß nach einer allgemeinen Diskuſſion, die einige Tage dauern
wird, die Konferenz eine Reihe von Kommiſſionen einſetzen wird,
die ſich mit den Einzelproblemen zu befaſſen haben und die ſo=
dann
der Plenarſitzung der Weltwirtſchaftskonferenz Bericht er=
ſtatten
werden. Das Völkerbundsſekretariat weiſt in einem offi=
ziellen
Communigué darauf hin, daß der Wirtſchaftskonferenz in
erſter Linie beratende Bedeutung zukomme. Es ſei keineswegs
ihre Aufgabe, den Abſchluß von Konventionen herbeizuführen,
da ſie keineswegs aus offiziellen Regierungsvertretern beſtehe.
Das Hauptziel der Konferenz ſei, eine einheitliche Auffaſſung
über die Bedingungen die Prinzipien ſowie die Garantien einer
Stabiliſierung der Weltwirtſchaft herbeizuführen. Das Com=
muniqus
weiſt darauf hin, daß die vorbereitende Kommiſſion be=
reits
ausdrücklich hervorgehoben habe, die Weltwirtſchaftskonfe=
renz
ſei als eine erſte Etappe auf dem Wege der allgemeinen wirt=
ſchaftlichen
Zuſammenarbeit aufzufaſſen, der weitere Schritte
folgen ſollen.

Deutſchland und das
internationale Eiſenbahnrecht.
Von
Landgerichtsdirektor Dr. Loening, Berlin.
durch Schlagbäume, Zollſchranken, Paßſchranken, durch verſchie=
gliederten
Bedarfswirtſchaft übergegangen werde. Als erſter allerdings wieder im Oſten durch die unglückſelige Schaffung
des Danziger Korridors und die merkwürdigen Verhältniſſe in
Oberſchleſien. Aber nicht nur in Deutſchland ſelbſt ſind einheit=
Eiſenbahnweſens, zum Teil auch im Schiffahrts= und Kraft=
haben
die Bedürfniſſe des Verkehrs die Staaten zuſammen=
gebracht
. So entſtand 1874 der Weltpoſtverein, dem als erſte
internationale Verwaltungsgemeinſchaft der Allgemeine Tele=
graphenverein
von 1865 vorausgegangen war.
Auf dem Gebiete des Eiſenbahnweſens übernahm es
zunächſt ein mehr privaten Charakter tragender Verein, eine ge=
meinſchaftliche
Regelung des Eiſenbahnweſens zu ſchaffen. Das
war der im Jahre 1874 begründete Verein Deutſcher Eiſenbahn=
verwaltungen
, dem auch außerdeutſche Eiſenbahnverwaltungen
angehören. Was dieſer unter deutſcher Leitung ſtehende Verein
für die Vereinheitlichung des internationalen Eiſenbahnweſens
geleiſtet hat und ſtändig von neuem leiſtet, wird ſtets ein
Ruhmesblatt des deutſchen Organiſationsweſens bleiben, das
ihm nicht genommen werden kann. Sein Grundſatz iſt, durch
gemeinſame Beratungen und einmütiges Handeln das eigene
Intereſſe und das des Publikums zu fördern.
Der Anſtoß für internationale Vereinbarungen privatrecht=
licher
Natur über den Eiſenbahnverkehr ging jedoch nicht von
ihm aus, ſondern von zwei Schweizer Advokaten, de Seigneux
und Dr. Chriſt. Im Jahre 1874 richteten ſie an die Schweizer
Bundesverſammlung eine Petition zur Herbeiführung eines ein=
heitlichen
Rechts für den internationalen Eiſenbahnfrachtverkehr.
Der Funke zündete, fand allgemeinen Beifall. Es dauerte jedoch
noch bis zum Jahre 1890, ehe ein ſolches internationales Eiſen=
bahnfrachtübereinkommen
zuſtande kommen konnte, das dann
1893 in Kraft trat und mit einzelnen Abänderungen allerdings
den Weltkrieg überdauerte. Mitgliedsſtaaten ſind jetzt faſt ſämt=
liche
europäiſche Kontinentalſtaaten.
Wenn auch nicht die Anregung zu dieſem Abkommen von
deutſcher Seite ausgegangen iſt, ſo war doch von vornherein klar,
daß Deutſchland bei den Verhandlungen eine führende Rolle
ſpielen würde. Stand doch hinter ihm ein feſtgefügtes, ſehr aus=
gedehntes
Eiſenbahnnetz, hatte es doch Rückhalt an dem Verein
Deutſcher Eiſenbahnverwaltungen. Die Folge davon war, daß
das Abkommen von 1890 im weſentlichen auf den Grundzügen
des damaligen deutſchen Eiſenbahnrechts beruhte. Allerdings
hatte Deutſchland zwecks Annäherung an das franzöſiſche Recht
in manchen Beſtimmungen nachgegeben. Dieſes Abkommen von
1890 ſah auch eine internationale Eiſenbahnbehörde vor. Es iſt
dies das überaus verdienſtvolle Zentralamt für den internatio=
nalen
Eiſenbahntransport.
Schon vor dem Weltkrieg war eine Reviſion des Abkom=
mens
von 1890 vorgeſehen. Mit dem Zuſammenbruch der Mittel=
mächte
glaubte Frankreich, daß die Zeit gekommen ſei, Deutſch=
land
ſeines herrſchenden Einfluſſes in dem europäiſchen Eiſen=
bahnweſen
berauben zu können. In dem Vertrag von Verſailles
war daher beſtimmt, daß Deutſchland einem neuen Abkommen
über den Fracht= und Perſonenverkehr zuſtimmen müßte, auch
wenn es bei deſſen Zuſtandekommen nicht beteiligt geweſen wäre.
War doch auch bei dem Völkerbund, dem Deutſchland ja zunächſt
nicht angehörte, eine beſondere Organiſation für Verkehr und
Tranſit geſchaffen. Doch ſehr bald zeigte ſich, daß man in inter=
nationalen
Verkehrsfragen ohne Deutſchland nicht auskommen
konnte. Schon auf der Verkehrskonferenz des Völkerbundes in
Barcelona 1921 ſah man ſich gezwungen, Deutſchland wenigſtens
mit beratender Stimme zuzuziehen.
Bei den Beratungen über eine Reviſion des Abkommens
von 1890, die im Mai 1923 in Bern ſtattfand, trat das Deutſche
Reich als gleichberechtigter Vertragsſtaat auf. Um den deutſch=
rechtlichen
Einſchlag des Abkommens von 1890 zu beſeitigen oder
wenigſtens zu ſchmälern, hatte Frankreich ſowohl für den Fracht=
verkehr
als auch für den Perſonenverkehr zuſammen mit einigen
anderen Staaten ganz neue Vertragsentwürfe aufgeſtellt. Daß
die Entwürfe der Abkommen von 1890, in ihrem ſyſtematiſchen
Aufbau bedeutend klarer waren, iſt allſeitig anerkannt. Bei den
Beratungen zeigte ſich nun, daß die Konferenz lieber an alten
bewährten Beſtimmungen feſtgehalten hat, als daß ſie ſich auf
die franzöſiſchen Experimente hat einlaſſen wollen. Allerdings
ſind die Neuerungen im Eiſenbahnfrachtverkehr ein Abkom=
men
über den Perſonen= und Gepäckverkehr hatte bisher über=
haupt
nicht beſtanden in Einzelpunkten ziemlich zahlreich, im
großen und ganzen iſt das Recht aber dasſelbe geblieben. Nur
in einem Punkte findet ſich eine fundamentale Abweichung vom
bisherigen Recht. Jetzt iſt eine Haftungsbeſchränkung der Eiſen=
bahn
für Verluſt und Beſchädigung des Frachtgutes während
der Beförderung allgemein eingeführt. Dieſer Punkt hatte ſchon
bei den Beratungen, die zu dem Abkommen von 1890 führten,
eine gewiſſe Rolle geſpielt. Das damalige deutſche Recht enthielt
eine ſolche allgemeine Haftungsbeſchränkung, erſt im Anſchluß an
das Abkommen von 1890 hat man auch für das interne deutſche
Recht dieſe Beſchränkung beſeitigt. Um Frankreich entgegenzu=
kommen
, hatte damals Deutſchland ſeine Bedenken gegen die
Beſeitigung der Haftungsbeſchränkung zurückgeſtellt. Es mutet
wie eine Tronie des Schickſals an, daß jetzt Frankreich, das den
deutſchen Einfluß zurückdrängen wollte, gerade in dieſem ſehr
wichtigen Punkt auf das frühere deutſche Recht zurückgreifen
mußte und ſo dem urſprünglichen deutſchen Recht zum Siege ver=
holfen
hat. Auch in anderen Punkten hat ſich derſelbe Umſchlag
gezeigt. So kehrt das neue Abkommen von 1924 vielfach auf Ver=
anlaſſung
von Frankreich zu deutſchen Rechtsgedanken zurück, die
Deutſchland nur zum Zwecke der Einigkeit hatte fallen laſſen

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Seite 2

Samstag, den 30. April 1927

Nummer 119

So hat es trotz der gegenteiligen Beſtrebungen anderer Mächte
doch auf dem Gebiet des Eiſenbahnrechts einen internationalen
Sieg ſtatt einer Niederlage davongetragen. Aller Vorausſicht
nach wird auch in nicht zu ferner Zeit das interne deutſche Recht,
das hauptſächlich im Handelsgeſetzbuch und in der Eiſenbahn=
verkehrsordnung
niedergelegt iſt, dem Beiſpiel des internatio=
nalen
Rechtes folgen.
In einem Punkt bietet das neue Eiſenbahnfrachtübereinkom=
wen
einen Ausblick in die Zukunft. Eine Beſtimmung, deren
Tragweite heute noch gar nicht ermeſſen werden kann, iſt geeig=
net
, das internationale Eiſenbahnrecht über die Grenzen des
Kontinents auszudehnen und auch im innerſtaatlichen Recht eine
Reaktion herbeizuführen. Nach dem neuen Abkommen können
unter gewiſſen Vorausſetzungen neben Eiſenbahnlinien auch
Frachtwagen= und Schiffahrtslinien dem Abkommen unterworfen
werden. Damit ſind die Wege geebnet, das kontinentale Eiſen=
bahnrecht
zu einem Welteiſenbahnrecht in Zukunft umzugeſtalten.
Damit gelangt aber auch der interne Autoverkehr unter Umſtän=
den
zu einer Bedeutung, wie ſie jetzt noch kaum beſteht.
Noch ſind die Abkommen von 1924 nicht in Wirkſamkeit ge=
treten
. Es bedarf dazu noch einer ſtaatlichen Akte der einzelnen
Vertragsſtaaten. Aber wenn die nahe Zukunft das Wirkſam=
werden
bringt, wird ſich auch noch mehr zeigen, daß der euro=
päiſche
Eiſenbahnverkehr das Deutſche Reich nicht entbehren
kann, wie ſich das auf anderen Gebieten auf Schritt und Tritt
erweift.
Rußlands Teilnahme an der Welt=
wirtſchaftskonferenz
.
Die ruſſiſche Kommiſſion für die Weltwirt=
ſchaftskonferenz
.
Moskau, 29. April.
Die Sowjetregierung ernannte heute die Mitglieder der
ruſſiſchen Kommiſſion für die internationale Wirtſchaftskonferenz.
Zum Vorſitzenden wurde Oſſinſki, zu Mitgliedern Solonikow,
Chintſchuk und Lepſe ernannt. Der Kommiſſion ſind fünf Sach=
verſtändige
beigegeben. Sekretär der Kommiſſion iſt Stein. Lit=
winow
iſt nicht genannt.
Zur Beteiligung Rußlands an der Weltwirtſchaftskonferenz
ſchreibt der Temps‟: Die leitenden Politiker der Sowjets
haben zu oft ihr Mißtrauen, ja, man kann ſagen, ihren Haß
gegen den Völkerbund proklamiert, als daß man an ihre auf=
richtige
Bekehrung glauben könnte. Für ſie iſt die internationale
Inſtitution in Genf von Anfang an eine Organiſation geweſen
und wird es bleiben, die dazu beſtimmt iſt, den ſogenannten
Imperialismus der Weſtmächte zu begünſtigen. Der Kampf gegen
den Völkerbund iſt eines der Hauptargumente ihrer allgemeinen
Politik. Moskau iſt deshalb nicht in den Völkerbund eingetreten,
weil die Diktatoren des Kreml die Anſicht vertreten, daß ſich für
ſie Möglichkeiten bieten, auf dem Genfer Terrain im Sinne ihrer
rebolutionären Ziele zu wirken. Nachdem die große bolſche=
wiſtiſche
Offenſive in Aſien geſcheitert iſt, weil der chineſiſche
Nationalismus ſich heute gegen ruſſiſchen Kommunismus, der ſich
ſeiner zum Zwecke der Weltrevolution bedienen wollte, wendet,
lenkt Moskau ſeine Aufmerkſamkeit und ſeine Bemühungen wie=
der
auf Europa. Augenſcheinlich iſt es ihre Sorge, ſich ein gro=
ßes
Manöprierfeld im Weſten zu ſichern, die die Sowfets be=
ſtimmt
, ſich Genf zu nähern. Der Temps, der keine Gelegen=
heit
unbenutzt läßt, Deutſchland in der öffentlichen Meinung zu
beſchuldigen und ſeine Handlungen zu diskreditieren, fährt fort:
Man weiß ſehr wohl, daß die Deutſchen trotz ihres Eintritts in
den Völkerbund eine enge Fühlung mit Moskau aufrecht zu er=
halten
gewußt haben und daß ſie niemals auf die Hoffnung ver=
zichtet
haben, Rußland an ihrer Seite nach Genf zu führen, weil
ihrer Auffaſſung nach der ruſſiſche Einfluß ihren eigenen Einfluß
ſtärken würde. Es iſt in dieſer Hinſicht recht bezeichnend, daß in
Berlin das Protokoll unterzeichnet iſt, das den ruſſiſch= ſchweize=
riſchen
Streitfall regelt und ſomit für die Sowfets die tatſäch=
liche
Möglichkeit ſchafft, eine ganz neue Haltung gegenüber den
Initiativen der großen internationalen Inſtitutionen, die aus
dem Siege der Alliierten geboren wurden, einzunehmen. (Der
Temps vergißt bei dieſer Betrachtung wohl abſichtlich, daß mit
Einverſtändnis des franzöſiſchen Delegierten auf der vorbereiten=
den
Wirtſchaftskonferenz Sowjetrußland offiziell zur Beteiligung
an der Weltwirtſchaftskonferenz eingeladen worden iſt.)

Vom Tage.
Die Räumung des Saargebietes hat mit dem Abmarſch
zweier Schwadronen des franzöſiſchen Dragonerregimentes aus Saar=
loufs
nach St. Avold begonnen.
Dr. Streſemann begab ſich geſtern als Vertreter der
Reichsregierung zur Jahrhundertfeier der Stadt
Bremerhaven.
Der Landtag von Thüringen hat die Abſtimmung
über die bürgerliche Miniſterliſte und über die Landtagsauflöſung auf
Samstag verſchoben.
Der Zuſtand des deutſchen Botſchafters in Paris
v. Hoeſch hat ſich neuerdings durch einen Rückfall ſeiner Angina
verſchlimmert, da ein weiterer Abſzeß aufgetreten iſt.
Das preußiſche Staatsminiſterium hat am 29. April beſchloſſen, den
Miniſterialdirektor Dr. Brecht zum Miniſterial=
direktor
in den preußiſchen Staatsdienſt zu überneh=
men
und hat ihm den Poſten des ſtellvertretenden Bevollmächtigten
zum Reichsrat im Hauptamt übertragen.
In Danzig ſind Verhandlungen zwiſchen Polen
Deutſchland und Danzig für die nächſte Zeit in Ausſicht ge=
nommen
über die Verteilung des von den im Verſailler Vertrag feſt=
geſetzten
Grenzen durchſchnittenen Beſitzes von juriſtiſchen Perſonen
des öffentlichen Rechts. Insbeſondere wird es ſich hierbei um die
Liquidation des Vermögens der früheren Provinz
Weſtpreußen handeln.
Die Konferenz der Kleinen Entente findet am
12. Mai in Joachimsthal ſtatt. Eine Reihe wichtiger finanzieller
Fragen wird von Rumänien zur Sprache gebracht werden, u. a. die
Handelsverträge und der rumäniſche Zolltarif.
Die ſozialiſtiſchen Mitglieder der franzöſiſchen Auswärtigen Kam=
merkommiſſion
beabſichtigen, eine Interpellation über die
Rheinlandräumung einzubringen.
Pariſer ſozialiſtiſche Kreiſe ſchenken dem Problem der
vorzeitigen Rheinlandräumung neuerdings beſondere Beachtung und
bezeichnen eine Fortdauer der Beſetzung als eine
Toxheit.
Nachdem die amerikaniſche Regierung ſich gegen die Ab=
ſendung
einer gemeinſamen Note der Mächte an
China ausgeſprochen hat, hat nun auch Japan eine derartige Note
abgelehnt.
Im Ueberſchwemmungsgebiet des Miſſiſſippi herrſcht eine ſehr ge=
ſpannte
Lage. Auf den Staatsſekrtär Hoover wurde
ein Attentat verübt,

Die Frage der Rheinlandräumung.
Paris, 29. April.
Das Problem der Rheinlandräumung und die Erwartung,
daß Deutſchland ſeine Forderung nach einer baldigen Zurück=
ziehung
der Truppen demnächſt offiziell formulieren werde,
bildet in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit den Gegenſtand leb=
hafter
Erörterungen. Neben der Ere Nouvelle beſchäftigt ſich
auch heute das Oeupre mit der Frage der Rheinlandräumung.
Das Blatt gibt zu, daß die Aufrechterhaltung der Beſetzung mit
der in Logarno begonnenen Annähevungspolitik nicht vereinbar
ſei und daß das Beſetzungspfand an Wert verliere, je näher man
an den Verfalltermin von 1935 heranrückte. Wenn man alſo
Kapital daraus ſchlagen wolle, müſſe man jetzt Stellung nehmen.
Die Anregung, daß Deutſchland als Gegenleiſtung ſür eine
frühere Räumung ſich zu einem Oſtlocarno verſtehen ſolle, ſei
nicht neu. Aber dieſe Anregung ſei undurchführbar. Eine der=
artige
Bedingung werde die Rheinlandverhandlungen von vorn=
herein
in eine Sackgaſſe bringen. Deutſchland habe keinen
Weichſelpakt gewollt, als es ſich mit einem Rheinpakt einver=
ſtanden
erklärte. Es wäre eine Dummheit, wenn man ihretwillen
am Rhein bleiben wolle, wenn man im Jahre 35 ſowieſo abziehen
müſſe. Das Blatt kommt zu dem Schluß, daß man auf dem
beſchrittenen Verhandlungswege fortſchreiten müſſe und daß eine
ſtändige Sonderkontrolle, die über die im Verſailler Vertrag feſt=
geſetzten
Räumungsfriſten hinausgehen müſſe, in der entmili=
tariſierten
Rheinlandzone eine der deutſchen Gegenleiſtungen für
die vorzeitige Rheinlandräumung ſein müſſe.
Der neue Schlag gegen die elſäſſiſche
Heimatbewegung.
TU. Paris, 29. April.
Aus Straßburg wird die Nachricht beſtätigt, daß die Regie=
rungsvertreter
in Elſaß=Lothringen von der Regierung ange=
wieſen
worden ſind, alle Beziehungen mit dem Beamtenverband
von Elſaß=Lothringen und allen anderen Verbänden, die den
Autonomiſten Roſſé zum Präſidenten oder auch nur zum Mit=
glied
haben, abzubrechen. Nach einer anderen Meldung ſoll Roſſé
bereits demiſſioniert haben. Mehrere elſäſſiſche Abgeordnete be=
mühen
ſich, bei der Regierung einen Ausgleich in dem neuen
Konflikt herbeizuführen.

*Abbau auf Austauſch.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die preußiſche Regierung läßt erklären, daß ſie den bisheri=
gen
Miniſterialdirektor im Reichsamt des Innern Dr. Brecht
als Miniſterialdirektor in den preußiſchen Staatsdienſt übernom=
men
und zum ſtellvertretenden Bevollmächtigen Preußens im
Reichsrat ernannt hat. Der bisherige Inhaber dieſer Stelle.
Miniſterialrat Dr. Sachs, iſt unter Gewahrung des geſetzlichen
Wartegeldes in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt werden. Das
iſt an ſich eine harmloſe Perſonalnotiz, die aber von erheblicher
politiſcher Bedeutung iſt. Man erinnert ſich, daß Herr Dr. Brecht
erſt vor einigen Wochen abgebaut wurde, weil der deutſchnatio=
nale
Innenminiſter von Keudell der Meinung war, daß an der
Spitze der wichtigen Verfaſſungsabteilung ſeines Reſſorts eine
Perſönlichkeit ſtehen müſſe, die in ihren=politiſchen Anſchauungen
nicht in unmittelbarem Gegenſatz zu ihm ſtehe. Herr Brecht wurde
deshalb in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt mit dem Hinzu=
fügen
, daß die Reichsregierung alles tun werde, um ihm eine
gleichwertige Stellung zu ſchaffen. Wir haben dieſen Abbau da=
mals
, der doch etwas wie eine Maßregelung ausſah, bekämpft,
weil wir eine Politiſierung, die bis in den Beamten=
ſtand
hineingeht, ablehnen und es an ſich auch begreiflich fin=
den
, wenn die preußiſche Regierung ſich einen ſo tüchtigen Ver=
waltungsmann
wie Herrn Brecht ſichert, wenn nicht Form und
Art der Ernennung als eine Kampfanſage gegen die Reichsregie=
rung
gedeutet werden müßten. Herrn Brecht war ein gleich=
wertiger
Poſten im Sparkommiſſariat angeboten, er hat ihn ab=
gelehnt
. Es iſt deshalb ein anderer Poſten für ihn freigemacht
und ein den Deutſchnationalen oder der Deutſchen Volkspartei
naheſtehender Beamter eigens zu dem Zweck abgebaut worden.
Die preußiſche Regierung hat alſo die von der Reichsregie=
rung
eingeleitete Politiſierung fortgeſetzt und nun ihrerſeits
einen ihr nicht naheſtehenden Beamten zum Tempel hinausgejagt,
nur um für Herrn Brecht Platz zu ſchaffen. Sie hat dieſen Wech=
ſel
aber auch mit beſonderer Liebe ausgeſucht. Als Preußen vor
Jahr und Tag den Schwiegerſohn des ehemaligen Reichspräſi=
denten
Ebert, der wegen Beleidigung des Reichspräſidenten von
Hindenbung als Attaché überzählig geworden war, oſtentativ in
den preußiſchen Dienſt übernahm, konnte man darüber noch
lächeln. Diesmal iſt der Fall ernſter, denn die neue Tätig=
keit
des Herrn Brecht iſt doch zweifellos als eine
Kontrolle für Herrn v. Keudell im Reichsrat und
als ſtändiges Störungsfeuer gegen die Reichs=
politik
im Reichsrat durch Preußen gedacht. Unter
ſozialdemokratiſchem Einfluß unternimmt alſo die preußiſche Re=
gierung
eine Offenſive gegen, die Reichskoalition
im Reichsrat, wobei einigermaßen überraſchen muß, daß die Zen=
trumsmitglieder
der preußiſchen Staatsregierung dieſes Spiel
mitmachen, denn ſie arbeiten dadurch ja indirekt gegen ihren eige=
nen
Reichskanzler Dr. Marx. Die Deutſche Tageszeitung zieht
aus dieſem jüngſten Vorfall die Folgerung, daß es noiwendig ſei,
die Homogenität zwiſchen der Zuſammenſetzung der Reichsregie=
rung
und der Preußens herzuſtellen. Das wird ein frommer
Wunſch bleiben, ſelbſt wenn wan einmal den Fall ſetzt, daß die
preußiſche Zentrumsfraktion bereit wäre, mit den Sozialdemo=
kraten
zu brechen was wir für ſehr unwahrſcheinlich halten ,
denken die Sozialdemokraten nicht daran, die Macht in Preußen
ohne weiteres aus der Hand zu geben. Sie ſind in der angeneh=
men
Lage, daß ſie in dem Drei=Männer=Kollegium, welches über
die Auflöſung des Landtags entſcheidet, zwei Stimmen, alſo die
Mehrheit beſitzen, und ſie werden von dieſer Gelegenheit Gebpauch
machen, ehe ſie zurücktreten. Auf eine Auflöſung wird es aber
das Zentrum kaum ankommen laſſen. In abſehbarer Zeit wird
daher in Preußen alles beim Alten bleiben. Dieſes Mittel ver=
fängt
alſo nicht. Sollte es nicht praktiſcher ſein, daß man im
Reichsrat auf die Methode einer Auswahl der höheren Beamte
nach ihrer politiſchen Ueberzeugung verzichtet? Denn ſon)
könnte Preußen ebenfalls wit Repreſſalien darauf antworten,
und wer dabei am längeren Arm des Hebels ſitzt, iſt ganz ab=
geſehen
von der unvermeidlichen Zuſpitzung der Beziehungen
zwiſchen Reich und Preußen noch nicht ausgemacht,
Die Kabinettsſitzung vertagt.
* Berlin, 29. April. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett hatte eigentlich am Freitag nach der
Oſterpauſe ſeine Arbeiten wieder aufnehmen wollen. Zu dieſem
Zweck iſt der Kanzler am Donnerstag nach Berlin zurüchgekehrt.
Inzwiſchen hat ſich aber die Notwendigkeit herausgeſtellt, daß
der Ernährungs= und der Verkehrsminiſter eine Reiſe in die vom,
Hochwaſſer heimgeſuchten Gebiete antreten mußten und daß
gußerdem der Reichsaußenminiſter als Vertreter des Reicheß
nach Bremerhaven gefahren iſt. Da auch andere Miniſter noch
nicht vom Urlaub zurück ſind, iſt die Kabinettsſitzung auf kom=
mende
Poche verſchoben worden.

* Ein Rückblick auf die fünfjährige
Arbeitsleiſtung,der Notgemeinſchaft der
Deutſchen Wiſſenſchaft im Bereich der
Geiſteswiſſenſchaften.
Die Notgemeinſchaft der Deutſchen Wiſſenſchaft (N.D.W.)
wurde im Jahre 1920 ins Leben gerufen. Satzungsgemäß ſoll
die Notgemeinſchaft *) die ihr von öffentlicher und privater
Seite zufließenden Mittel in der dem geſamten Intereſſe der
deutſchen Forſchung förderlichſten Weiſe verwenden und durch
die in ihrem Kreiſe vertretene Fachkunde und Erfahrung zur
Erhaltung der lebensnotwendigen Grundlagen der deutſchen
Wiſſenſchaft wirken‟. Die N.D.W. muß in erſter Linie genannt
werden, wenn von den Kräften geſprochen wird, die ernſtlich
am Wiederaufbau unſeres durch Krieg und Friedensſchluß be=
drohten
deutſchen Geiſteslebens beteiligt waren und heute noch
ſind. Doch nur wenige haben einen Einblick in den rieſigen Auf=
gabenkreis
der Notgemeinſchaft, nur wenige wiſſen von dem Um=
fang
und dem unſchätzbaren Wert der dank dieſer Organiſation
bis jetzt geleiſteten deutſchen Kulturarbeit nach dem Krieg. Ohne
die Noigemeinſchaft wäre das einſt ſo hochragende Gebäude deut=
ſcher
Wiſſenſchaft zuſammengebrochen. Zuſammenbruch unſerer
deutſchen Wiſſenſchaft wäre aber gleichbedeutend geweſen nicht
nur mit dem geiſtigen, ſondern auch mit dem langfamen phyſi=
ſchen
Tod unſerer Nation. Nach dem Kriege waren nahezu alle
unſere wiſſenſchaftlichen Inſtitute des Notwendigſten entblößt.
Den naturwiſſenſchaftlichen Inſtituten fehlten notwendige neue
Inſtrumeute und wichtige Rohſtoffe für die Experimental=
forſchung
, um mit den während der Kriegs= und Nachkriegszeit
außerordentlich geſteigerten wiſſenſchaftlichen Leiſtungen anderer
Nationen gleichen Schritt halten zu können. Wie aber die Wieder=
inſtandſetzung
unſerer Forſchungsinſtitute eine deutſche Lebens=
frage
war, bezeugt eine Stelle aus der Denkſchrift über die
Forſchungsaufgaben der N.D.W. im Bereich der rationalen Wirt=
Die Notgemeinſchaft der Deutſchen Wiſſenſchaft ſetzt ſich zu=
fammen
aus der Notgemeinſchaft der als Mitglieder angehören
fämtliche deutſche Hochſchulen, die deutſchen Akademien der Wiſſem=
ſchaften
, die Kaiſer=Wilhelm=eſellſchaft zur Förderung der Wiſſen=
ſchaft
, die Seſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte, der Deutſche
Verhand techniſch=wiſſenſchaftlicher Vereine, Fach= und Sonderausſchriſſe
in denen berufene Vertreter aller Wiſſenſchaften einen Sitz haben, und
aus dem Stifterverband der Notgemeinſchaft

ſchaft, der Volksgeſundheit und des Volkswohles‟: Die Rohſtoff=
gebiete
unſeres Landes ſind durch den Friedensvertrag ſo enorm
gekürzt und geſchwächt, daß weſentliche Kraftquellen der deutſchen
Wirtſchaft damit verſiegt ſind und irgendwelcher Ausgleich ge=
ſchaffen
werden muß. Dieſer Ausgleich liegt zum Teil auf dem
Gebiete höchſter Qualitätsarbeit, zum anderen aber auch in einer
viel engeren Verbindung von Wiſſenſchaft und Wirtſchaft, um
mit ſpezialwiſſenſchaftlicher Forſchung der Wirtſchaft neue Wege
zu bahnen. Die Wiſſenſchaft muß gerade da durch Einſatz aller
Mittel zu helfen verſuchen und neue Grundlagen ſchaffen, wo die
Wirtſchaft keine Wege zur Weiterentwicklung mehr ſieht.
Die N. D.W. ſtellte ſich, geleitet von der allein Erfolg ver=
ſprechenden
Auffaſſung, es ſei die Aufgabe der Wiſſenſchaft, der
Univerſalität der Erkenntnis zu dienen, grundſätzlich auf den
Standpunkt der Gleichberechtigung der beiden großen Gattungen
wiſſenſchaftlichen Erkennens: der Natur= und der Geiſteswiſſen=
ſchaften
. So gab es keine verſtimmende Bevorzugung, und es
zeugt von dem kulturellen Weitblick der N.D.W., daß ſie von
Anfang an die Pflege und Förderung der Geiſteswiſſenſchaf=
ten
nicht zurückſtellte. Werden doch die Geiſteswiſſenſchaften, die
nichts Geringeres als eine Syſtematik der Kultur anſtreben, von
vielen Kurzſichtigen, die allein mit ihrer naturaliſtiſchen Welt=
anſchauung
die Wirklichkeit, das Leben, zu ergründen vermeinen,
als ein entbehrlicher Luxus hingeſtellt, weil ihr Ertrag nicht kon=
kret
in die Erſcheinung tritt wie der Nutzertrag der Naturwiſſen=
ſchaften
. Uns Menſchen erſchließen aber erſt die Geiſteswiſſen=
ſchaften
jene geſchichtlich=geſellſchaftliche Wirklichkeit, in der wir
allein zu leben vermögen. Die ſpſtematiſche Trennung der
Geiſtes= und Naturwiſſenſchaften iſt wohl nötig, eine Trennung
aber, die auf eine überhebende oder herabſetzende Wertung ab=
zielen
würde, müßte die Zerrüttung aller wiſſenſchaftlichen Be=
tätigung
im Gefolge haben. Denn der errechenbare Nutzertrag,
welcher der Naturwiſſenſchaft zu ihrer hohen Schätzung in un=
wiſſenſchaftlichen
Kreiſen verholfen hat, kann nicht ausſchließ=
liches
Ziel der Wiſſenſchaft als ſolcher ſein, ſo hoch wir auch die
Förderung der materiellen Kultur durch die angewandten Wiſſen=
ſchaften
einſchätzen; die Wahrheitsfrage, welche die Wiſſenſchaft
grundſätzlich ſtellt, der uns Menſchen eingeborene Drang, in
der verwirrenden Fülle der ſubjektiven Anſchauungswirklich=
keit
die ewigen geheimen Geſetze objektiver Denkgültigkeit
zu finden, erſchöpft ſich uicht in der utilitariſtiſchen Be=
währungsfrage
. Trotz beiſpielloſer Spezialiſierung der Einzel=
wiſſenſchaften
wird für den Geſamtaufbau der Wiſſenſchaft jener
Ausſpruch von Descartes immer oberſte Geltung behalten: Les
sciences sont tellement li6es eusemble au il est plus Iacil
de les apprendre toutes ä la fois aue den dstacher une seule

des autres (Die Wiſſenſchaften ſind ſo miteinander verbunden,
daß es leichter iſt, ſie alle zugleich zu begreifen, als eine einzige
von den anderen abzulöſen). Die Notgemeinſchaft iſt auf dem
beſten Wege, Brücken zu ſchlagen zwiſchen Natur= und Geiſtes=
wiſſenſchaften
.
Der jetzt vorliegende umfangreiche 5. Bericht der N. D.W. iſt
fürwahr ein Markſtein in der Geſchichte deutſcher Kultur, ein
Zeichen ungebrochenen deutſchen Geiſteslebens. Wer ſich in den
Inhalt dieſes 360 Seiten umfaſſenden Heftes vertieft, muß von
Bewunderung ergriffen werden, welche umfaſſende wiſſenſchaft=
liche
Arbeit auf allen Gebieten von der Notgemeinſchaft ermög=
licht
wurde.**) Und gerade die Geiſteswiſſenſchaften, die während
der auf ganz reale Produktion eingeſtellten Kriegszeit zu ver=
kümmern
drohten, haben durch die Notgemeinſchaft die rettende
Wiederbelebung erfahren. Dieſer Preſſebericht beſchränkt ſich nun
mit Abſicht nur auf eine Ueberſchau über die von der N.D.W.
vollbrachte geiſteswiſſenſchaftliche Arbeit, um einmal
der Oeffentlichkeit einen über nichtsſagende allgemeine Angaben
hinausgehenden Einblick in die Spitzenleiſtungen der N.D,W.
bieten zu können.
Zunächſt ſei mit einigen Worten der Rieſenarbeit der
N. D.W. auf bibliographiſchem Gebiet gedacht, die in den erſten
Jahren nur nach planwirtſchaftlichen Geſichtspunkten durch=
geführt
werden konnte. War doch faſt 10 Jahre laug der Zugang
ausländiſcher Fachliteratur in unſeren deutſchen Bibliotheken
unterbunden geweſen! Bedenkt man noch, daß in der kritiſchen
Uebergangszeit zur feſten Währung (1923/24) der Geſamtetat des
Bibliotheksausſchuſſes für alle wiſſenſchaftlichen Bibliotheken
Deutſchlands etwa nur dem Etat der kleinſten ſchwediſchen Uni=
verſitätsbibliothek
von Lund gleich kam, ſo konnte nur die be=
wundernswerte
Organiſation des Bibliotheksausſchuſſes der
Notgemeinſchaft dem verhängnisvollen Mangel an ausländiſcher
wiſſenſchaftlicher Literatur ſteuern. Zunächſt konnten nur die
beiden großen Staatsbibliotheken Berlin und München mit den
für die Forſchung wichtigſten ausländiſchen Zeitſchriften, die von
1914 bis 1921 nicht mehr eingelaufen waren, verſorgt werden.
Doch mit der Erhöhung des Etats kounten im dritten Geſchäfts=
jahr
der Notgemeinſchaft die Ziele weiter geſteckt werden,
Die Lückenergänzung der ausländiſchen Zeitſchriftenreihen wurde
nun auch an den einzelnen Univerſitätsbibliotheken vorgenome
men. Im Geſchäftsjahr 1924, das bereits über einen Büchel=
etat
von 1000 000 RM. vom Reich und 350 000 RM. Auslands=
ſtiftung
verfügen konnte, ging man auch an die Ergänzung der
ausländiſchen Standardwerke auf Grund der Aufſtellung einer
*) Für des Jahr 1925/26 wurde vom Reich in den Etat der N.DW.
die Summe von 5000 000 RM. eingeſtellt.

[ ][  ][ ]

Nummer 119

Samstag den 30 April 1927

Nankings Kriegserklärung
an Hankau.
Erfolge Tſchiang Kai=ſchefs.
Eigener Drahtbericht des D. T..
* Schanghai, 29. April.
Nach chineſiſchen Meldungen aus Nanking hat General
Zſſchiang Kai=ſchek nunmehr beſchloſſen, Hankau
termell den Krieg zu erklären und hat General Yang
Eleing beauftragt, mit 80000 Mann gegen die Kommuniſten vor=
tgehen
. Außerdem wurden geſtern die Operationen gegen die
ruppen des Generals Tſcheng Tſchiang begonnen, der zur Zeit
dir bekannten Zwiſchenfälle die Kantontruppen in Nanking be=
hligte
und ſich inzwiſchen mit Teilen ſeiner Truppen nach Han=
nu
begeben hat. Tſchiang Kai=ſchek hat die Eiſenbahn zwiſchen
Danking und Kiukiang abgeſchnitten, wie es heißt, um dem Reſt
ion Tſcheng Tſchiat gs Truppen den Rückzug zu verlegen. Geſtern
nmirden 5000 Mann der Truppen Tſcheng Tſchiangs entwafffnet.
ie Verluſte betrugen 30 Mann. Auch in Wuhu und in anderen
2 täßten wurden von den Truppen Tſchiangs größere Mengen
(efangener gemacht. Tſchiang Kai=ſcheks Anhänger glauben, daß
ſiin Vorgehen bei Kiukiang den erſten Schritt bilde, um die For=
derungen
der Mächte wegen Beſtrafung der für die Nankinger
Ausſchreitungen Verantwortlichen zu erfüllen.
England erwägt die Zerſtörung des Militär=
arſenals
in Hankau.
EP. London, 29. April.
Das engliſche Kabinett hielt Donnerstag abend im Parla=
mentsgebäude
eine weitere Sitzung ab, die ſich mit der Lage in
(hina beſchäftigte. Chamberlin legte einen längeren Bericht über
( hina vor. Der diplomatiſche Berichterſtatter des Daily
Rrelegraph gibt zu, daß die Wiederbeſetzung der engliſchen Kon=
zeſſion
in Hankau durch engliſche Streitkräfte im Bereich der
Riöglichkeit liege. Die Kantoneſen hätten ihre Verpflichtungen
bänſichtlich der ſicheren und freien geſchäftlichen Betätigung der
G ngländer in China nicht eingehalten, ſo daß vom juriſtiſchen
4Standpunkt aus hierdurch das Abkommen von Hankau null und
iſichtig ſei. Eine wirkſame Sanktion ſei jedoch die Zerſtörung
des Militärarſenals in Hankau. In amtlichen Kreiſen wird
migegeben, daß eine ganze Reihe von Plänen erwogen würden.
Nieſe ſeien jedoch nur vorbereitende Erwägungen, wie ſie jeder
0Seneral oder Staatsmann anſtellen müſſe, um auf alle Möglich=
beiten
gefaßt zu ſein. Eine praktiſche Bedeutung käme ihnen im
ugenblick nicht zu. Dem diplomatiſchen Berichterſtatter des
Daily Telegraph zufolge beſtünde des ferneren der Plan,
eine Note mit noch ſchärferem Text an die
Kantoneſen
Gbzuſenden, wenn Waſhington auf ſeiner Weigerung beharren
ſollte, die in Vorbereitung befindliche Note durch ſeinen Pekinger
Sefandten unterzeichnen zu laſſen. Es ſei möglich, daß die neue
Rote dann die Unterſchriften von drei, vielleicht auch von vier
Mächten tragen werde.
Aus Schanghai meldet die Chicago Tribune, daß die Ame=
läkaner
dort in engliſchen Kreiſen zurzeit wenig beliebt ſeien,
ſieitdem die ablehnende Haltung des Präſidenten Coolidge be=
haannt
geworden ſei. Der Times=Korreſpondent erklärt dieſe
Stellungnahme Coolidges damit, daß nach deſſen Anſicht der
umerikaniſche Geſandte in Peking den Ereigniſſen zu nahe ſtehe.
ie Vereinigten Staaten glaubten anſcheinend, daß ihre Streit=
hräfte
in China ſtark genug ſeien, um jeder Möglichkeit begegnen
zut können, und damit begnügten ſie ſich und warteten die weitere
ſEntwicklung der Verhältniſſe ab.
Amerikas Politik gegenüber Südchina.
Waſhington, 29. April.
In politiſchen Kreiſen verlautet, daß die Vereinigten Staa=
hen
weder eine engliſche Strafexpedition gegen die Kantoneſen
ninterftützen werden, noch Tſchens Vorſchlag annehmen, die
UInterſuchung der Schuld an den Nankinger Zwiſchenfällen einer
gzemiſchten Kommiſſion zu unterbreiten. Das Staatsdepartement
hehnte es ab, zu den Londoner Meldungen, wonach England eine
Teilung Chinas durch eine Yangtſe=Blockade durchführen werde,
alls es keine Genugtuung erhalte, Stellung zu nehmen.
Wie aus Moskau gemeldet wird, verlautet dort gerüchtweiſe,
waß die Hankau=Regierung vollſtändig aufgelöſt ſei. Da eine
ſoffizielle Beſtätigung fehlt, iſt dieſe aus Moskau ſtammende Mel=
wung
immerhin mit Vorſicht aufzunehmen.

Das engliſch=italieniſche
Einvernehinen.
Ein Geheimbertrag zwiſchen Rom und London?
In London munkelt man von einem geheimen Vertrag zwi=
ſchen
Muſſolini und Chamberlain, der im vorigen Jahre in
Livorno unterzeichnet worden ſein ſoll. In dieſem Vertrage ſoll
ſich England verpflichtet haben, das italieniſche Vorgehen gegen
Albanien zu unterſtützen. Schiefer laſſen ſich die Zuſammen=
hänge
wohl kaum mehr faſſen. Es wird zutreffend ſein, daß
Chamberlain Muſſolini in Livorno weitgehende Zuſagen ge=
macht
hat, aber nur, weil er damals von der Annahme ausging,
daß der italieniſch=albaniſche Vertrag die Neutralität Albaniens
ſichern ſollte. Nachdem Chamberlain geſehen hatte, welche Ge=
fahren
aus dem Tiranavertrag für die Unabhängigkeit Albaniens
entſtehen konnten und welche Gefahren wieder daraus durch eine
Abwehraktion Jugoſlawiens entſtehen mußten, hat er von ſich
aus alles getan, um Italien zu bremſen. Tatſächlich iſt bei den
diplomatiſchen Verſuchen, Rom zur Ordnung zu rufen, England
federführend geweſen und es iſt ſehr viel ſchärfer vorgegangen
als Paris, ſo ſcharf ſogar, daß die amtliche franzöſiſche Diploma=
tie
um Milderung der engliſchen Formulierungen intervenierte.
England arbeitet auch heute mit allen Mitteln daran, Muſſolini
weich zu kriegen, ſchon aus dem Grunde, weil England im
Augenblick Bewegungsfreiheit in China braucht und alle Mög=
lichkeiten
ausmerzen muß, die in Europa zu Zuſammenſtößen
führen könnten.
Aufſiand in Montenegro.
TU. Paris, 29. April.
Der Matin meldet heute in Ergänzung geſtriger Meldun=
gen
aus Tirana, der Aufſtand der montenegrini=
ſchen
Bevölkerung ſei auf Ausſchreitungen ſerbi=
ſcher
Truppen zurückzuführen. Das Attentat eines ſerbi=
ſchen
Offiziers auf ein montenegriniſches Mädchen ſoll zur Er=
hebung
der Einwohner eines Dorfes geführt haben. Nachrichten
aus zuverläſſiger Quelle beſagten, daß die Montenegriner eine
Brigade der ſerbiſchen Okkupationsarmee vernichtet und zahl=
reiche
Gefangene gemacht haben. Die albaniſche Regierung be=
wahre
ſtiengſte Neutralität.
Italiens Aufmarſch an der jugeſtawiſchen Grenze.
Der Matin meldet aus Belgrad, man habe dort unbe=
ſtreitbare
Nachrichten über ſtarke kriegeriſche Vorbereitungen der
italieniſchen Fasciſten gegen Jugoſlawien. Das Grenzgebiet von
Tarvis und Fiume ſtehe unter Belagerungszuſtand. Selbſt in
den kleinſten Ortſchaften lägen Abteilungen fasciſtiſcher Miliz.
Der ganze Grenzſtrich zwiſchen den beiden Städten ſei ſchwer
befeſtigt. Schützengräben mit betonierten Unterſtänden und Artil=
lerieſtellungen
zögen ſich meilenweit durch das Land. Sogar für
ſchwerſte Artillerie ſeien ſchon Aufnahmeſtellungen geſchaffen
worden.
Deutſchland und Jugoſlawien.
Der Artikel des jugoſlawiſchen Außenminiſters Marinkowitſch in
dem Belgrader Regierungsblatt Prawda, in dem Marinkowitſch den
Wunſch des jugoſlawiſchen Volkes nach einem Freundſchafts= und
Schiedsvertrag mit Deutſchland ausdrückte, hat in der deutſchen Oeffent=
lichkeit
eine warme Aufnahme gefunden. Trotzdem glaubt man in Ber=
liner
maßgebenden politſchen Kreiſen vorläufig noch nicht an den Ab=
ſchluß
eines deratigen Vertrags. Auch an amtlicher Reichsſtelle iſt zur=
zeit
noch nichts von irgendwelchen derartigen Abſicht bekannt. Die Mel=
dung
einer Berliner Korreſpondenz, wonach der jugoflawiſche Geſandte
in Berlin dem Auswärtigen Amt bereits angekündigt habe, daß er in
der kommenden Woche den Abſchluß eines Freundſchafts= und Schieds=
vertrages
vorſchlagen werde, iſt unrichtig, jedenfalls eilt ſie den Tat=
ſachen
zum mindeſten ſehr weit voraus.
In maßgebenden politiſchen Kreiſen hält man es überhaupt für nicht
beſonders zweckmäßig, an den Abſchluß eines Schieds= und Freund=
ſchaftsvertrages
mit Jugoſlawien zu denken, ehe nicht die notwendigeve
Frage des deutſch=jugoſlawiſchen Handelsvertrages entſchieden iſt. Die
Verhandlungen über dieſes Thema haben aber zur Zeit überhaupt noch
nicht begonnen. Sie ſollen erſt Mitte oder Ende Mai aufgenommen
werden und dürften, wie alle derartigen wirtſchaftspolitiſchen Beſpre=
chungen
, zweifellos von erheblicher Dauer ſein. Da der Abſchluß eines
Handelsvertrages, als Vorbindungen für den Abſchluß eines Freund=
ſchafts
= und Schiedsvertrags angeſehen werden muß, hat es mit letzterem
alſo noch gute Wege. Auch aus anderen Gründen müßte es nicht
zweckmäßig erſcheinen, wenn gerade jetzt Verhandlungen zwiſchen Jugo=
ſlawien
und Deutſchland über einen Freundſchaftsverkrag eingeleitet
würden. Bei der noch ſtarken Verſtimmung zwiſchen Italien und Jugo=
ſlawien
wäre es ſehr gut möglich, daß man in Rom derartige Verhand=
lungen
als eine deutſche Parteinahme zugunſten Jugoſlawiens auslegen
könnte. Deutſchland hat aber das größte Intereſſe daran, alles zu ver=
meiden
, was auch nur den Anſchein erwecken könnte, als ob es der deut=
ſchen
Regierung mit ihrer ſo oft und mit ſo großer Entſchiedenheit be=
tonten
ſtreng neutralen Haltung im albaniſchen Konflikt nicht ganz
ernſt ſei.

Standardliſte von 3500 hochwertigen w ſſenſchaftlichen Büchern.
ſeie von 1914 bis 1923 im Ausland erſchienen waren. Im Durch=
ſtahnitt
ſind im Jehre 1925/26 den einzelnen Univerſitätsbiblio=
Uheken 1500 bis 3500 Bände zugegangen; die preußiſche Staats=
ſeibliothek
ſtellte 7769 Bände als Geſchenk der Notgemeinſchaft
n in, die bayeriſche Staatsbibliothek 5327 Bände. Aber immer
noch klaffen ſtarke Lücken. In den Hochſchulbibliotheken ſind nun
ſ=twa 160 bis 180 Zeitſchriften ergänzt, während vor dem Krieg
ſourchſchnittlich 1200 ausländiſche Zeitſchriften jeder Univerſitäts=
ſibliothek
zugegangen waren. Außerdem ermöglichte die Not=
gemeinſchaft
die Drucklegung von über 500 deutſchen wiſſenſchaft=
ſichen
Zeitſchriften und Einzelwerken von iusgeſamt 12000
Bogen Druckumfang. Beſonders gepflegt wurde der Austauſch=
werkehr
mit Rußland. Der am 6. November 1924 mit der Kniſh=
niafa
Palata, der Ruſſiſchen Zentralbücherkammer, abgeſchloſſene
Wertrag, wonach dieſe und die Notgemeinſchaft auf der Grund=
ſage
Bogen gegen Bogen die von ihren Bibliotheken angefor=
ſoerte
Literatur gegenſeitig liefern, hat bis zum Schluß des Ge=
ſchäftsjahres
bereits zu 4000 Beſtellungen ruſſiſcher und deutſcher
Siteratur geführt. Ausgeführt wurden von der Kniſhnaja Palata
Weſtellungen im Geſamtumfang von 32 332 Bogen, ſeitens der
Motgemeinſchaft im Geſamtumfang von 43 587 Bogen, ſo daß bei
Mbſchluß des Jahres die Notgemeinſchaft ein Guthaben von etwa
11255 Bogen hatte, das ſich inzwiſchen erheblich vermehrt hat.
Die N.D.W. kann ſich rühmen, die elementarſten Forderungen,
urvelche die Wiſſenſchaft an die Bibliotheken ſtellen muß, erfüllt zu
ſhaben. Ueber die Förderung der Geiſteswiffenſchaften in ihren
Weſonderen fachwiſſenſchaftlichen Gebieten durch die N. D.W. wird
wer Schluß dieſes Berichtes Auskunft geben.
Bahreuther Bundderdeutſchen Jugend
Am Donnerstag abend hatte die Ortsgruppe Darmſtadt zu
einer Beethovenfeier in die Ludwigs=Oberrealſchule ein=
ggeladen
, in deren Mittelpunkt ein Lichtbildervortrag über Beet=
Thovens Leben von Dr. Werner Kulz ſtand. Der Vortragende
würdigte die überragende Tondichtergeſtalt nach ſeiner Bedeu=
ttung
nicht nur als Künſtler, ſondern auch als Menſch, als Bei=
fſpiel
und Vorbild für die heranwachſende Jugend, erzählte Wich=
ttiges
aus dem Leben Beethovens und ſeinen Werken, und im

Briefe, Partiturſeiten, eine wertvolle Zuſammenſtellung für
jeden, der ſich ein anſchauliches Bild von Beethoven machen
wollte. Der Vortragende, der ſein Thema nach jeder Richtung

vollſtändig beherrſchte und vorzüglich vortrug, verſtand die Auf=
merkſamkeit
einer zahlreichen Zuhörerſchaft trotz vorgerückter
Abendſtunde bis zum letzten Wort wach zu halten, und wir mei=
nen
, Herr Dr. Kulz ſollte dieſen leicht eingänglichen und dock
nichts Wichtiges vertaſſenden Vortrag auch außerhalb Darm=
ſtadts
nach Gelegenheit halten. Er eignet ſich, namentlich in Ver=
bindung
mit den Lichtbildern, vorzüglich für Schulen. Muſik=
vorträge
umrahmten den Vortrag. Herr und Frau Kammer=
muſiker
Hucke eröffneten mit der Kreuzerſonate, Kammermuſiker
Jung ſpielte mit Frau Hucke eine Flötenſonate B=Dur (ohne
Opuszähl); von berufener Seite wird mir, der ich dienſtlich ver=
hindert
war, bei Beginn des Abends zugegen zu ſein, verſichert,
daß die Vorträge ſich beide auf achtunggebietender künſtleriſcher
Höhe hielten. Von Frau Huckes ausgezeichneten klavieriſtiſchen
Fähigkeiten konnte ich mich noch ſelbſt überzeugen, als ſie Fräu=
lein
Erna Schieferdecker zur Arie An die Hoffnung und
die beiden Egmontlieder begleitete. Fräulein Schieferdecker, die
am gleichen Abend im Saalbau mit großem Erfolg geſungen
hatte, fand gleichen Beifall in der Ludwigs=Oberrealſchule. O.
* Darmſiädter Spielſchar Gudrun.
Das etwa im Anfang des 13. Jahrhunderts in Oeſterreich, dem Mit=
telpunkte
, der Heimat der mittelhochdeutſchen Heldendichtung, entſtan=
dene
Kudrun=Epos ſteht dem älteren Nibelungenlied an Schönheit der
Sprache und der Form nicht nach. Mögen auch die Forſcher über die
Einheitlichkeit der Ueberlieferung verſchiedener Anſicht ſein, ſo hat ſich
aus der breit angelegten Handſchrift ein Kern herausgeſchält, der auch dem
nach dem Kudrunlied von J. Heiß bearbeiteten Spiel zugrunde lag. So er=
gab
ſich z. B. im Höhepunkte des Spiels bei der Botſchaft des Schwanes
ein faſt wörtlicher Anklang an die wundervollen Worte des alten Epos
Do ſprach diu maget edele, bote du vil her, la dich des niht ver=
driezen
, ich wil dich vragen mer. lebet noch indert Ortwin, der künee
von Ortlande, und Herwic min priedel?, diu maere ich harte gerne er=
kande
. Die Laienſpieler der Darmſtädter Spielſchar
ſpielten am Donnerstag abend in der Aula der Landesbauſchule ſo, wie
die unbeſchwerte und von des Gedankens Bläſſe nicht angekränkelte
Jugend ſpielen ſoll. Friſch und unbekümmert, in lebendigſter Verinner=
lichung
die ernſten und glückhaften Geſchehniſſe der Sage, die von
Frauentreue und Mannesmut zu berichten weiß, miterlebend. Die Spiel=
ſchar
kennt ſein Startum, die Mitwirkenden der Spielſchar bleiben
namenlos, die Spielſchar verzichtet bewußt auf das rein Theatermäßige,
und das iſt gut ſo. Noch ſchöner wäre es geweſen, wenn die Zuſchauer
den Beifall ganz gelaſſen hätten. Es iſt nicht nötig, die tiefe rechte Wir=
kung
auf den Zuſchauer braucht dieſen Weg
1 Ausdruas hier
nicht zu finden. Unnktig zu ſagen, daß alle Spieler mit Leib und Seel
beim Spiel waren und zu ſeiner Auswirkung
trugen. Die Koſtüme und die auf dem Podium
wendigſten Dekorationsteile ſind von der S,ielſch,
und zweckmäßig engefertigt. Eine Beanſtandung:

Seite 3
Amerikaniſcher Peſſimismus in
der Abrüſtungsfrage.
Erklärungen Hughes: An Frieden ſei nicht
zu denken .. .!"
Vor der amerikaniſchen Geſellſchaft für internationales Necht
ſprach geſtern abend der frühere amerikaniſche Staatsſekretär
Hughes über die Abrüſtungsfrage. Die Hauprurſache für das
Fehlſchlagen des Abrüſtungsgedankens ſei darin zu ſuchen, daß
keine Zwangslage, die eine Abrüſtung geradezu erzwinge, vor=
handen
ſe:. An Frieden ſei nicht zu denſen, ſolunge roch Kriegs=
urſahen
vorhanden ſeien und ſolange man noch davon träume,
Rache für erlittene Unbill zu nehmen oder ſeinen Machtbereich
mit Gewalt zu erweitern. Niemand könne leugnen, daß das Pro=
blem
der Rüſtungsbeſchränkung heute eine maßgebende inter=
nationale
Frage ſei. Eine Herabminderung der durch die
Rüſtung entſtehenden wirtſchaftlichen Laſten würden die Volks=
maſſen
als die größte Wohltat empfinden. Sei es denn tatſäch=
lich
möglich, daß es Staatsmänner gebe, die die augenblicklich
außergewöhnliche Abrüſtungsgelegenheit verpaßten? Hughes
wies auf die Beſtimmungen des Völkerbundspaktes hin, die in
unzweideutiger Weiſe eine Beſchränkung der Rüſtungen verlang=
ten
. Wenn aber der Locarnopakt und der Eintritt in den Völker=
bund
eine vernünftige Sicherheit nicht gewähren könnten, dann
ſei es ſchwer zu verſtehen, durch welche Vereinbarungen ein ſol=
ches
Ergebnis erzielt werden ſolle. Der bisherige Mißerfolg, eine
Grundlage für die Rüſtungsbeſchränkung zu finden, ſcheine dafür
zu ſprechen, daß Furcht und gegenſeitiges Mißtrauen auch heute
noch vorherrſchend ſeien und daß die fundamentale Grundlage
aller Vereinbarungen das gegenſeitige Vertrauen ſein müſſe.
gland und die Abrüftungsverhandlungen in Genf.
Ueber das Ergebnis der Abrüſtungskonferenz in Genf be=
müht
man ſich in amtlichen und politiſchen Kreiſen Englands
gegenüber den häufig peſſiniſtiſchen Urteilen in der Preſſe des
Kontinents die Anſicht zu vertreten, daß in Genf gewiſſe Fort=
ſchritte
in der Behandlung der Frage der Abrüſtung gemacht
worden ſeien, die zwar optimiſtiſche Erwartungen nicht rechtfer=
tigen
, jedoch weſentlich dazu beigetragen hätten, aus der großen
Maſſe der noch niemals erörterten Fragen und gänzlich neuen
Probleme endlich einmal gewiſſe Grundtatſachen erkannt und
definiert zu haben.
Militärdiktatur in Litauen.
Durch den gemeldeten Austritt von drei Miniſtern aus dem
Kabinett wird die jetzige Regierung ſich nur noch auf eine Partei
ſtützen können, die dabei im Parlament nur aus drei Mitgliedern
beſtand. Man wird daher von nun an in Litauen damit rech=
nen
können, daß anſtelle der bisher immerhin durch einen gewiſ=
ſen
parlamentariſchen Mantel verbrämten Diktatur die reine
Militärdiktatur getreten iſt. Es hat den Anſchein, als hätte man
in der nächſten Zeit Maßnahmen der Regierung gegen die Sozia=
liſten
und gegen die Minderheiten zu erwarten. Jedenfalls wird
in Kowno von der Abſchaffung des Memelſtatutes geſprochen,
trotzdem damit gerechnet werden muß, daß in letzterem Falle Li=
tauen
in ſcharfen Konflikt mit dem Völkerbund geraten muß.
Die Gemeindewahlen im Memelgebiet.
Im Memelgebiet haben geſtern die Gemeindewahlen ſtattge=
funden
. Die Wahlbeteiligung iſt geringer als im Jahre 1921.
Das Ergebnis der Wahlen in der Stadt Memel zeigt ein An=
wachſen
der kommuniſtiſchen Mandate von 6 auf 10 ſowie einen
Rüchkgang der ſozialdemokratiſchen Sitze von 13 auf 5. Die neue
linksſozialiſtiſche Liſte errang drei Sitze. Bei den bürgerlichen
Parteien einſchließlich der Nationallitauer ſind keine Verſchie=
bungen
im bisherigen Beſitzſtand eingetreten. Die Verteilung
der Sitze im Memeler Stadtparlament iſt die folgende: Litauer 1,
Beamte 6, Kommuniſten 10, Linksſozialiſten 3, Nationallitauer 2,
Sozialdemokraten 6, Angeſtellte 1, Hausbeſitzer 2, Bürgerblock 10.
Die franzöſiſche Spionageaffäre.
In Toulon iſt das Dienſtmädchen eines Marineoffiziers verhaftet
worden, als es in den Straßen kommuniſtiſche Flugblätter verteilte.
Der Verhafteten wird vorgeworfen, dem Offizier militäriſche Dokumente
entwendet zu haben.
Die zahlreichen Verhaftungen von Kommuniſten in der letzten Zeit
haben noch zu keinem poſitiven Ergebnis geführt. Es konnte in keinenr
Falle der Beweis der Spionage erbracht werden. Man vermutet, daß
es ſich um eine polizeiliche Maßnahme im Hinblick auf die am 1. Mai
geplanten Demonſtrationen handelt. Die Kommuniſtiſche Partei iſt ſchon
ſeit zwei Wochen eifrig mit den Vorbereitungen beſchäftigt, während
die Sozialiſten und der ſozialiſtiſche Gewerkſchaftsbund ſich mit einenr
platoniſchen Aufruf zur Arbeitsniederlegung begnügt haben, der um ſo
leichter befolgt werden dürfte, da der 1. Mai auf einen Sonntag fällt.

ſich gegen die früheren Aufführungen erheblich gebeſſert, aber es muß
möglich ſein, die ſtörenden Schatten dieſes Ungeheuers von Kronleuchter
ganz zu vermeiden. Die ſelbſtgewollte und weiſe Beſchränkung des
Laienſpiels auf ihm obliegende Aufgaben läßt geſteigerte Erwartungen
auf die geplante Wiedergabe kirchlicher Myſterienſpiele laut werden. Die
wachſende Schar der Spielgemeinde wird durch tatkräftige Unterſtützung
ſicherlich zur weiteren Förderung der Spielſchar beitragen. Dem
Gudrunſpiel voraus ging eine Abendmuſit, in der jugendliche und
füngſte Mitglieder der Spielſchar mit vollem Erfolg ſich hören ließen.
Frau Paula Momber=Manecke als Gaſt ſang Lieder zur
Gitarre. Die Künſtlerin iſt ſichtlich in ihre Aufgabe hineingewachſen
und weiß den Klang ihres ſchönen Inſtruments mit dem warmen, inni=
gen
Ton ihrer Stimme harmoniſch zu vereinen. Fräulein Helmbold,
die kürzlich im Mozartverein zum erſten Male vor die Oeffentlichkeit
trat, ſpielte u. a. die ſchwierigen Variationen von Sor über ein Mozart=
thema
ganz ausgezeichnet und vollſtändig, während andere Gitarriſten
die beſonders ſchweren Sätze fortlaſſen. Beide Künſtlerinnen konnten
H.W. W.
ſich über Mangel an dankbarem Beifall nicht beklagen.
*Städtiſches Orcheſter.
Im Saalbau ſtellte ſich am Donnerstag abend Herr Kapell=
meiſter
Zöllner, ein Anwärter auf die ſeither von Herrn
Hauske bekleidete Stellung eines 1. Kapellmeiſters des Städtiſchen
Orcheſters vor. Der Eindruck war recht günſtig. Er ſcheint ein
guter Muſiker zu ſein, hat Dirigentenroutine und macht am Pult
gute Figur. Außerdem iſt er ein gewandter Klavierſpieler; er
begleitete eine ſtimmbegabte, vielverſprechende junge Darmſtädter
Sängerin, Frl. Erna Schieferdecker, techniſch ſauber und
bewies außerdem mit der Begleitung der von derſelben Dame
geſungenen Micgela=Arie Vertrautheit mit der Opernliteratur:
kurz, er iſt ein Mann, der für das, was er machen ſoll, befähigt
erſcheint.
Frl. Schieferdecker war in allerletzter Stunde für ihre er=
krankte
Kollegin Frl. Kiesling eingeſprungen und hat ſich ihrer
Aufgabe in reſtlos anerkennenswerter Weiſe entledigt; ihr ſchöner,
klarer Sopran, ihre techniſche Gewandtheit, ihre rhythmiſche
Präziſion ſtellen ihr günſtigſtes Geſamtzeugnis für erfolgreiche
Bühnenlaufbahn aus. Ihre Leiſtung fand freundlichſten Beifall.
O.

Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Kuuſtmaler v. Voikmann . Der bekannte Kunſt=
maler
Profeſſor Hans d. Volzmiann, de: gegenwärtig in Halle
auf Beſuch weilt, iſt an den Folgen einer Halsentzündung am
Freita) iiorgen in der dortigen Chirurgiſchen Klinik geſtorben,
v. Volkmann wurde am 19. Mai 1860 in Halle als Soyn
des berühmten Chirurgen Rica 5 v. Volkmann geboren.

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Rummer 119
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſiadt, 30. April.
Ernannt wurden: am 2. April die prov. Handarbeitslehrerin
Karia Erdmann zu Bingen zur Handarbeitslehrerin an der Volks=
nle
zu Bingen und Umgegend; am 9. April die prov. Handarbeits=
ſo
Hauswirtſchaftslehrerin an der Eleonorenſchule (Lyzeum und
unnenſchule) zu Darmſtadt Eliſabeth Hiemenz zur Handarbeits=
vo
Hauswirtſchaftslehrerin an dieſer Anſtalt mit Wirkung vom 1. 4.
977 ab; am 14. April der Kriminalwachtmeiſter Chriſtian Janz
Darmſtadt zum Kriminaloberwachtmeiſter mit Wirkung vom 1. Mai
7:. der Verwaltungsinſpektor Adolf Rüffer zu Offenbach zum
erhäftsleitenden Verwaltungsinſpektor bei dem Kreisamt Büdingen
Wirkung vom 1. Mai 1927; die Polizeiwachtmeiſter Georg Wink
Darmſtadt und Adolf Emrich zu Offenbach zu Polizeioberwacht=
iräſtern
mit Wirkung vom 1. April 1927; am 26. April die Lehrer Wil=
on
Frankenberger zu Rüſſelsheim (Kreis Groß=Gerau) zum
Grer an der Volksſchule zu Ginsheim (Kreis Groß=Gerau), Wilhelm
efmann, zu Ginsheim (Kreis Groß=Gerau) zum Lehrer an der
Alksſchule zu Rüſſelsheim (Kreis Groß=Gerau).
In den Ruheſtand tritt am 1. Mai 1927 Lehrer i. e. R. Wilhelm
mgeroff zu Darmſtadt.
Erledigt ſind im Kreiſe Dieburg: eine Lehrerſtelle für einen katho=
iſhen
Lehrer an der Vollsſchule in Klein=Zimmern. Dienſt=
=Ahnung iſt vorhandem und ſofort beziehbar; eine Lehrerſtelle füir
io en evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Asbach; eine Leh=
nelle
ſür einen Lehrer an der katholiſchen Volksſchule in Groß=
mern
. Dienſtwohnung iſt vorhanden und wird demnächſt frei.
Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
prrnde der auf die evangeliſche Pfarrſtelle zu Düdelsheim (Dekanat =
iurgen
) erfolgten Präſentation des Pfarrverwalters Karl Müller
u. Düdelsheim die Beſtätigung erteilt.
Maler und Graphiker Hartmuth Pfeil wurde als Lehrer an die
S5ädtiſche Kunſtgewerbeſchule in Frankfurt a. M., Klaſſe für Gebrauchs=
zwophik
, berufen. Seine Tätigkeit in Darmſtadt bleibt, wie wir hören,
di tehen.
Heſſiſches Landestheater. In der morgen abend im Großen Haus
m der Neuinſzenierung ſtattfindenden erſten Wiederholung von Richard
Aragners Siegfried ſingt Marta Kuhn=Liebel, zum erſten
loale die Partie der Erda. Der dritte und letzte Beethoven=
T io=Abend der Herren Roſenſtock, Drumm und Andreae iſt heute
algend 8 Uhr im Kleinen Haus. Auf dem Programm ſtehen außer dem
Ei io B=Dur (nachgelaſſenes Werk) die beiden Trios Op. 1 Nr. 2 G=Dur
nürd Op. 97 B. Dur.
Rudolf Strzeletz, der in den letzten Jahren im lyriſchen Tenor=
ſach
am Landestheater tätig war, wurde unter ſehr günſtigen Bedingun=
gu
als jugendlicher Heldentenor an das Stadttheater in Hagen i. Weſtf.
vrapflichtet.
Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags
1 und 11.30 Uhr, nachmittags 3.30 und 4 Uhr ſtatt. Samstag und
Sonntag nachmittag geſchloſſen.
Goldene Hochzeit. Das ſeltene Feſt der Goldenen Hochzeit feiern
gur: Dienstag, den 3. Mai d. Js., in körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit
dis in dem Verbrauchsabgabeerhebergebäude, Frankfurter Straße 61,
nlohnenden Eheleute Johannes Duchardt und Frau Helene geb.
Stchwarz.
Der Darmſtädter Journaliſten= und Schriftſtellerverein e. V.
hürlt Samstag, den 30. ds. Mts., abends 8½ Uhr, im Kaiſerſaal ſeine
dsesjährige ordentliche Hauptverſammlung mit der ſatzungsmäßigen
Dagesordnung gb. Die Mitglieder ſeien hierauf nochmals aufmerkſam
gu macht.
E Auf ins Maintal! Der Mai wird eingeläutet durch den
Sponderzug der Reichsbahndirektion Mainz am Sonntag, den
1. Mai, nach Miltenberg und Amorbach. Das Maintal blüht.
Aon den Bergesrücken des Speſſart, den Lehnen des Odenwalds
güüßt zartes Grün. In der Ebene liegt ein Duft von Blüten,
eim Farbenſpiel von Frühlingspracht, dem Auge zum Entzücken.
Aeinheubach! Das Barockſchloß, der kilometerweite, gutgepflegte
Aark. Drüben überm Main auf vorſpringender Kuppe der
Emgelsberg, jedem, der hinaufſteigt, Lohn reichlich gebend. Mil=
luaiberg
! Wie lebt ſich’s da gut, wie bummelt ſich’s da nett. Und
aus: Nachmittag Amorbach! Reichſte Kunſt, ſchönſte Natur und
fur den hungrigen Menſchen lieblichſte Labung. Alſo auf, Ihr
Freunde der Sonderzugsgemeinde aus Wiesbaden und dem
AAheingau, aus Mainz und Rheinheſſen, aus Darmſtadt und
Unngebung, wir wollen alle Wiederſehen feiern im ſchönen Main=
tall
am Maientag. Wir wollen den Frühling dort verleben, wo er
augi ſchönſten iſt: Am 1. Mai im Maintal!
Ausflug. Die hieſige katholiſche Gemeinde St. Martin und Lieb=
fnaen
macht mit den Erſtkommunikanten am Sonntag, den 1. Mai,
emen Ausflug nach Heidelberg. Abfahrt 3412 Uhr Südbahnhof. Preis
fur Rückfahrkarte 2,10 Mk. Die ganze Pfarrei iſt eingeladen.
Flugtag! Zu Gunſten der Krüppelheim=Baulotterie findet in
Darmſtadt am Sonntag, den 1. Mai 1927, nachmittags 3½ Uhr, eine
Flugveranſtaltung ſtatt. Bei dieſer Veranſtaltung werden Loſe ver=
ku
uft und jeder 50. Loskäufer bekommt einen Freiflug. Alſo kaufen Sie
nicht viel Loſe denn Ihr Wunſch, auch einmal zu fliegen, kann dadurch
Uhr raſch in Erfüllung gehen. Das Flugprogramm ſelbſt iſt ſehr hoch=
i
tereſſant und werden die Beſucher noch nie gebotene Flugleiſtungen
ſhen. Beſonders ſei erwähnt, daß der berühmte internationale Artiſt
Mimpfel=Royal mit eigener Kunſtflugmaſchine, geführt von dem bekannten
cuinſtflieger Jährling, die Senſation des Tages ſein wird. Im Inter=
eine
der guten Sache möge daher jedermann dieſe Flugveranſtaltung be=
ſu
=chen und nicht als Zaungaſt die Vorführung abzulauſchen ſuchen.
Orpheum. Der Garten Eden, des letzten Winters beſte
Aceater=Novität, geht heuteletztmalig in Szene. Morgen Sonn=
tag
, abends 8 Uhr, iſt ein einmaliges Gaſtſpiel des Frankfurter Theaters
mit Leo Falls Operette Die geſchiedene Frau‟. Die Mitwir=
tunden
ſind u. a.: Tenor Hans Steinbrecher. Curt Hampe, Meta Wur=
aer
, Elſe Simon, Franz Sauer u. a. m. (Siehe Anzeige.)
Ermäßigung des Milchpreiſes. Auf gemeinſamen Beſchluß der
Vertreter des Milchhandels und der Landwirtſchaft des Darmſtädter
Akilchverſorgungsgebietes werden die Milchpreiſe von ſeither
3: Pfg. auf 30 Pfg. mit Wirkung vom 1. Mai herabgeſetzt.
Buchhaltungskurſe für Handwerker. Die Heſſiſche Handwerks=
lurmmer
richtet zurzeit mit erſtklaſſigen Lehrkräften beſetzte Buchhal=
tmngskurſe
an allen Orten, an denen ein Bedürfnis hierfür beſteht, ein.
Solche Kurſe ſind auch für Darmſtadt vorgeſehen. Da das Vorhanden=
ſin
einer geordneten Buchhaltung auch für den kleinſten Handwerks=
netrieb
zu einer Exiſtenzbedingung geworden iſt, und die Handwerker
ider noch häufig die gebotene Beobachtung kaufmänniſcher Notwendig=
in
iten vermiſſen laſſen, iſt die Teilnahme an den Kurſen dringend zu
empfehlen. Zur Teilnahme ſind auch Familienangehörige zugelaſſen.
Z ie Kurſe dauern zirka 30 Stunden, die Gebühr beträgt 10 Mk. An=
meldungen
ſind bei der Handwerkskammer einzureichen.
* Gebührenordnung für Hebammen. Anſtelle der Gebührenordnung
wom 6. November 1924 iſt mit Wirkung vom 1. April 1927 eine neue
N=egelung, worüber Näheres aus Regierungsblatt Nr. 7 vom 2. April
BR7 zu entnehmen iſt.

Gamstag, den 30. April 1927
* 200jähriges Beſiehen der
Brauerei Schul.
Es ereignet ſich nicht oft, daß kaufmänniſche oder gewerbliche Unter=
nehmungen
auf einen Zeitraum eines mehr als 100jährigen Beſtehens
zunickblicken. Der Fall, daß ein Unternehmen gar ein Alter von 20
Jahren erreicht, iſt ſehr ſelten, und in unſerer Stadt ſind es wohl nur
ſehr wenige. Die Brauerei Schul zählt zu den älteſten in unſerer
Stadt, wie weiter unten in einer Rede über die Geſchichte der Darm=
ſtädter
Brauereien ausgeführt wird. Aus Anlaß des Jubiläums war
das Brauereigebäude in der Schloßgaſſe mit Girlanden reich bekränzt,
ebenſo die Gaſtzimmer, und dieſe außerdem noch mit Blattpflanzen ge=
ſchmückt
. Zur Feier des Jubiläums verſammelte ſich dort geſtern abend
ein Kreis geladener Gäſte. Eine Hauskapelle leitete die Jubiläumsfeier
mit Muſikvorträgen ein. Als Vertreter der Familie Schul begrüßte
Herr Karl Schul die erſchienenen Feſtgäſte und führte in einer An=
ſprache
unter anderem aus: Wir wollen den heutigen Abend in ſchöner
Harmonie verbringen. Ich erwähne nochmals, was ich auch ſchon in der
Einladung getan habe, daß unſer Haus abſichtlich von einer luxuriöſen
Gaſterei Abſtand genommen hat (Lebh. Beifall) aber ſie dürfen ſicher
ſein, daß wir Ihnen das Glas Bier, das Rippchen mit Senf, das ein=
fach
belegte Brot mit herzlicher Freude anbieten. Die Familie Schul
bittet Sie, ſich recht wohl in dieſem Raume zu fühlen, der ſchon manchen
Großen aus dem Reiche des Geiſtes und des Durſtes beherbergen durfte.
Im Anſchluß an die mit lebhafter Zuſtimmung aufgenommene Begri=
ßungsrede
ſprach Herr R. Anton über die Geſchichte des Brau=
weſens
in Darmſtadt und über die Geſchichte der Brauerei
Schul.
In dieſem Jahre ſind zwei Jahrhunderte dahingegangen ſeit der
Gründung des Brauhauſes in der Schloßgaſſe 25, heute Brauerei
Schul genannt, ehemals Zum goldenen Brunnen,
Die erſten Nachrichten über das Bierbrauen in Darmſtadt ſtammen
aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, zu welcher Zeit es noch
Privileg des Landgräflichen Hofes geweſen iſt. Erſt zu Anfang des
17. Jahrhunderts erſcheinen im öffentlichen Leben Privat= Brauunter=
nehmen
. In alten Urkunden und Belegen finden wir vermerkt, daß im
Jahre 1573 der Landgraf Georg I. von Katzenellnbogen einen Bier=
brauer
aus Braunſchweig an ſeinen Hof berief und ihn mit der Ex=
richtung
einer Brauanlage im Schloſſe beauftragte. Die erforderliche
Braunpfanne wurde in Siegen beſtellt und traf anno 1575 per Wagen
in Darmſtadt ein, woſelbſt ſie ſofort im Brauhauſe des Schloſſes geſetzt
und in Betrieb genomwen wunde.
Die erſten Nachrichten über private Brauereien finden wir im Jahre
1649 unter der Regierung des Landgrafen Georg II., indem ein Bericht
vorliegt über die Augenſcheinnahme wegen eines Braukeſſels durch die
Nathsgeſchworenen (Stadträte). Vor wie nach braute jedoch der Hof
ſein Bier ſelbſt, und noch unter Landgraf Ludwig III. im Jahre 1688
finden wir die Hofbrauer Domker und Grau in den Hofverſonalliſten
genannt. In der ſogenannten guten alten Zeit unterſtanden die
Brauereien der Aufſicht des Stadtrats, und war jeder Brauer verpflich=
tet
, die Fertigſtellung jedes neuen Sudes vor Anſtich desſelben den
Ratsgeſchworenen anzuzeigen, welche dann den Stoff erſt prüften, ob
er auch gut ſeyn möche und denen Burgeren und Innwohnern löbl. Stadt
nicht möchte von Schaden ſeyn‟. Dies iſt gewiß ein rührendes Zeichen
dafür, wie die damaligen Stadtväter um das Wohl ihrer Bürger beſorgt
waren.
Dieſe vorerwähnten Proben, das Verſuchsbier benannt, hatte der
Brauer koſtenlos zu verabreichen, und muß denſelben reichlich zugeſpro=
cen
worden ſein, denn zuſolge eingegangener Beſchwerden erließ 1681
der Landgraf eine beſondere Vexordnung über das Verſuchsbier. Nach
dieſer durfte jeder Prüſende nur ein Glas bekommen, damit die Rats=
ſitzungen
, welche meiſt nach derartigen Proben erſt begannen, nicht in
irgend welcher Art geſtört ſehn möchten, item es vorgekommen ſeh, daß
das Verſuchsbier einigen Pyüfern durch Uebernehmen und Uebergeben
nicht wohl bekommen ſehz.
Nunmehr kommen wir zur Brauerei Schul, Schloßgaſſe 25, zurück,
von den Darmſtädtern auch kurzweg Die Schul genannt, welche ſo=
wohl
hier als auch auswärts wegen ihres guten Bieres ſich eines ſtets
gleich guten Rufes erfreut. Das Brauhaus wurde zu Anfang des Jah=
res
1797 gegründet im Hauſe Schloßgaſſe Nr. 25. Wie ſchon erwähnt,
wurde hier auch eine Zeit lang für den Hof gebraut. Hierfür iſt das
noch heute über der Toreinfahrt befindliche Brauerwappen Zeuge, das
mit der landgräflichen Krone geziert iſt. Von derartigen Brauzunſt=
wappen
finden ſich in Darmſtadt noch verſchiedene vor, wie z. B. in der
Kleinen Kaplaneigaſſe, in der Langgaſſe am Goldenen Faß, der Großen
Bachgaſſe am Grünen Laub u. dal. m., jedoch ſind keine von dieſen mit
der Krone ausgezeichnet. Genaue Angaben über den eigentlichen Grün=
der
ſowie ein lückenloſer Nachweis der Eigentümer in älteſter Zeit laſſen
ſich leider nicht mehr feſtſtellen. Nur vereinzelte Aufzeichungen finden
ſich diesbezüglich vor; ſo z. B. in Nr. 26 des Darmſtädtiſchen Frag= und
Anzeigungs=Blattes vom 1. Juli anno 1799.
Damals hätte es leicht geſchehen können, daß das 1727 gegrüündete
Brauhaus in einzelnen Teilen verkauft worden wäre, was das Ende
der Brauerei bedeutet hätte. Es ſollte hierzu jedoch nicht kommen, in=
dem
das geſamte Anweſen mit Einrichtungen von Heſſemer an den
Bierbrauer Joh. Apfel, genannt Schloßappels, verkauft wurde, in
deſſen Familie es bis 1878 verblieb. Im Darmſtädter Adreßbuche vom
Jahre 1840 finden wir noch die Familie Apfel als Beſitzer des Gol=
denen
Brunnens verzeichnet. Der Brauereiausſchank konnte zu dieſer
Zeit manchen bekannten und auch berühmten Sohn Darmſtadts zu ſeinen
Stammgäſten zählen, wie z. B. Maler Auguſt Lueas deſſen Bildnis
noch heute im Lokale aufgehängt iſt, ferner Kupferdrucker Heinrich Fel=
ſing
, ſowie auch den in der Darmſtädter Geſchichte oft genannten Maler
Kaſpar Berth und andere. 1878 gelangten Brauerei und Ausſchank
durch Kauf in den Beſitz des Bierbrauers Lutz, der das Anweſen
kleinen baulichen Aenderungen unterzog. Der Nachfolger von Lutz war
Brauer Ungeheuer, von dem im Jahre 1886 das Unternehmen an
Gabriel Grohe überging, welcher es unter der Bezeichnung Brauerei
zum Goldenen Brunnen bis 1898 innehatte. Seit 1898 befindet ſich
nun die Brauerei in Händen der Familie Schul, die es jederzeit ver=
ſtanden
hat, das Lokal, obwohl im Herzen der Altſtadt gelegen als
gutes, renommiertes Bürgerlokal zu erhalten und zu heben. Im Jahre

Seite 5

(iN0 FAEUDENBAINGEA
LIAOLEUM.
DER IDEALE FUSSBODENBELAGT
SIF RAGFEN AM VORTEILHAFTESTENBEI
Wrtt5e
AMWEISSEWTÜRM TFLFF:486

120001
Einrichtung von Schuls Felſenkeller in der Die=
burger

er ſich heute, beſonders an den Abenden heißer
Sommer, als der Sammelplatz der Darmſtädter präſentiert. Welcher
Bierfreund hat nicht ſchon dort im Schatten der Bäume und bei Konzer=
ten
nach des Tages Laſt und Müihen Erholung gefunden?
Ende 1926 wurde das alte Haus in der Schloßgaſſe an der Straßen=
ſeite
geſchindelt und neu hergerichtet, wodurch es eine Zierde der ganzen
Schloßgaſſe geworden iſt. Aus Darmſtadts älteſten Zeiten grüßt uns
das Anweſen herüber. Möge es auch noch unſeren Nachkommen ein
vertrauter und lieber Ort bleiben, an welchem auch die ſpätere Generg=
tion
noch ihrn gute Schoppe in Gemietsruh trinke kann!
Herr Scherer ſtellte feſt, daß er der älteſte Stammgaſt der
Brauerei Schul ſei; er wäre Pfingſten des Jahres 1914 zum erſten
Male hier geweſen. Der Redner feierte dann die SchuleMutter; ſie
ſei unſere Mutter‟. Ein edleres, innigeres Zuſammenleben wie hier
in der Familie Schul finde man kaum. Die mit Humor gewürzte Rede
ſchloß mit einem Erheben des Glaſes und einem kräftigen Schluck auf
Frau Schul.
Herr Stadtbibliothekar i. R. Noack warf ebenfalls einen Rückblick
auf das Darmſtädter Brauweſen, das urſprünglich eine Hausinduſtrie
geweſen ſei. Der Redner ergänzte dann einige Ausführungen von Herm
Anton und ſtellte hierauf feſt, daß er am Sedantage 1874 den erſten
Schoppen hier getrunken habe. Als Oberſekundaner hätten ſeine Mit=
ſchüler
hier als Stammgäſte verkehrt. Er zählte dann eine Reihe von
bekanuten Perſönlichkeiten, die in der Darmſtädter Oeffentlichkeit eine
Rolle ſpielten und noch ſpielen, auf, die hier als Stammgäſte verkehrten
und noch verkehren.
Herr Amtmann Goebel entbot im Namen des Herrn Bürger=
meiſters
Buxbaum Glückwünſche der Stadt zum Jubiläum. Er machte
darauf aufmerkſam, daß heute abend ein Stück Heimatgeſchichte vor den
Anweſenden vorübergezogen ſei, Bürgerfleiß und Gemeinſinn fänden
hier in dieſem Jubiläum ihren Ausdruck. Der Redner widmete der
Firma Schul die nachſtehenden Verſe zum Jubliäum:
Zweihundert Jahre! Stolzer Klang!
Ein Wort, dem wir uns gerne beugen!
Cs ſpricht von frohem Arbeitsdrang,
Der ſtets nach jener Geltung rang.
Der freudig Achtung wir bezeugten!
Und wenn wir heut im Freundeskreis
Des Tags Bedeuten gern erwägen,
Dann gilt’s, für deutſchen Bürgerfleiß,
Der zielbewußt zu ſtreben weiß,
Des tiefſten Dankes Wert zu prägen!
Da gilt’s, die ſtolze Tradition,
Zu rühmen, die ſich hier bewährte,
Und die uns Kunde gibt davon,
Wie treuer Arbeit Segenslohn
Noch ſtets den Weg der Pflicht verklärte.
Und wenn wir unſ’rer Heimat Heil
Uns alle hochzuhalten ſtreben,
Dann tragen die das beſte Teil
Die ſei der Pfad auch noch ſo ſteil
Ein Beiſpiel allen Bürgern geben!
Und ſolchen Beiſpiels Ruhmestat
Gilt’s, heute Herz und Sinn zu weihen!
Der deutſchen Arbeit guildne Saat,
Wie ſie uns hier ſo ſichtbar naht,
Sie möge blühen und gedeihen!
Herr Stemmer übermittelte die Grüße des Verkehrsvereins.
Das heutige Feſt ſei ein rechtes altdarmſtädter Familienfeſt. Die Familie
Schul habe recht getan, daß ſie ihre Söhne dem Brauereigewerbe zuge=
führt
habe, nicht einem anderen Berufe. Gerade durch das Handwerk
und durch die Kaufmunnſchaft wären die Städte groß geworden, nicht
durch andere Berufe. Das Hoch des Redners galt dem Darmſtädter
Bürgerſinn.
Herr Redakteur Geißlinger erklärte in einer Anſprache, daß
es nicht die Aufgabe des Journaliſten ſei, nicht nur der Gegenwart zu
dienen, ſondern auch der Vergangenheit, und er habe auch die Aufgabe,
auf die hiſtoriſchen Stätten hinzuweiſen. Die Preſſe ſei eine Vermitt=
lerin
der Gegenſätze und habe die Aufgabe, das Geſamtwohl der Bür=
gerſchaft
zu fördern. Hier, in der Brauerei Schul, ſei auch eine Stätte,
in der ſich in den zweihundert Jahren ihres Beſtehens unter den Gäſten
ein Ausgleich der Meinungen vollzogen habe. Es folgten dann noch
weitere Anſprachen, in denen auf die Bedeutung eines 20jährigen
Jubiläums hingewieſen wurde.
Geſchäftsjubiläum. Am 1. Mai werden es 25 Jahre, daß Herr
Ludwig Höhner, Mitinhaber der Firma Heinrich Grimm, Wild=
bret
= und Geflügelhandlung, in genannte Firma eintrat.
Polizeibericht. Warnung vor den ſpaniſchen Schatz=
ſchwindlern
. Die Schatzſchwindler ſetzen ihre Tätigkeit nach wie
vor in faſt allen Städten Deutſchlands fort. Unter der Zuſicherung, den
dritten Teil eines großen Schatzes zu erhalten, ſuchen dieſe Schwindler
leichtgläubige Perſonen zu der Herausgabe einer beſtimmten Summe
Geldes zu veranlaſſen, die die Schwindler zur Auslöſung ihres beſchlag=
nahmten
Gepäcks, in welchem ſich in Geheimfächern die Dokumente be=
finden
ſollen, die zur Abhebung des Schatzes benötigt werden. Auch an
hieſige Bürger ſind ſolche Schatzſchwindelbriefe eingegangen. Es wird
dringend gewarnt, mit den Abſendern dieſer Briefe in Verbindung zu
treten. Warnung vor einer Schwindlerin. Durch eine
Frauensperſon in Schweſterntracht werden zur Zeit für den Heſſiſchen
Digkonieverein Gelder in hieſiger Stadt geſammelt, ohne daß die Per=
ſon
einen Auftrag dazu hat. Nach Mitteilung des Digkonievereins iſt
augenblicklich keine Sammlung veranſtaltet. Es handelt ſich offenbar um
eine Schwindlerin. Perſonen, die zur Ergreifung der Täterin Angaben
machen können, werden gebeten, der Kriminglabteilung, Zimmer 12, ſo=
fort
Nachricht zu geben. In der letzten Zeit werden fortgeſetzt die in
den einzelnen Bahnhöfen aufgeſtellten Automaten durch Einwerfen
von abgefeilten eiſernen Zehnpfennig= ſowie Fünfzigpfennig= Aluminium=
ſtücken
ihres Inhalts beraubt. Durch die angeſtellten Ermittelungen
konnten einige Schüler als Täter überſührt werden. Aus einer Tor=
halle
wurde ein älteres Herrenfahrrad mit ſchwarzem Rahmen=
bau
und gelben Felgen entwendet. In dem Hofe eines Reſtaurants
wurde ein Herrenfahrrad, Marke Görickes Weſtfalenrad, herrenlos
aufgefunden. Perſonen, die Eigentumsrechte geltend machen
können, werden gebeten, bei der Kriminglabteilung, Zimmer 4, vorzu=
ſprechen
.

Tageskalender für Samstag, den 30. April 1927.
Vandestheater Großes Haus: Geſchloſſene Vorſtellung
für das Gewerkſchaftskartell. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr: Der
Zigeunerbaron Kleines Haus, Anfang 8 Uhr: Dritter
(letzter) Beethovenabend der Triovereinigung. Orpheum,
abends 8 Uhr: Der Garten Eden‟. Konzerte: Schloß=Café;
Café Rheingold; Perkeo; Taunusburg; Café=Reſtaurant Wald=
ſchlößchen
; Zentral=Hotel. Schwimmklub Jung Deutſch=
land
, abends 8 Uhr, Reſtaurant Sitte Karlsſtr.: Ordentliche Haupt=
verſammlung
. A.H.V. KS.C.V. W.S.C. nachm. 220 Uhr ab
Hauptbahnhof: Ausflug nach der Wachenburg. Kinovorſtel=
lungen
: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

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[ ][  ][ ]

Seite 6

Samstag, den 30. April 1927

Nummer 149

Schule der Beisheit.
8. Tagung der Geſellſchaft für freie Philofophie in Darmſiadt.

Am Freitag vormittag ſprach Profeſſor Dr. Hans Prinz=
horn
, Frankfurt a. M., über
Die erdentrückbare Seele‟.
Der Vortrag des Redners bewegte ſich etwa in dieſem Ge=
dankengange
: So eindeutig der erdbeherrſchende Geiſt ſein mag,
ſo vieldeutig iſt grundſätzlich die erdentrückbare Seele. Durch
den Umgang mit Patienten mit den verſchiedenſten Narkotika
(Morphium, Kokain uſw.) vertraut, habe ich dieſe Mittel ſteis
am eigenen Leibe erprobt, bis mir eines Tages ein amerikani=
ſches
, aus Kakteen gewonnenes Rauſchmittel in die Hand kam,
deſſen Wirkung ſo verſchiedenartig von den bekannten war, daß
die Selbſtführung des Protokolls unvermittelt abbrach. Der
Geiſt gehorchte ganz plötzlich dem Körper nicht mehr, oder um=
gekehrt
. Es gab da etwas, das nicht mehr zu ſchildern war, mit
dem mir iſt, als ob oder dgl., ſondern das mehr ein da drau=
ßen
hat ſich etwas verändert hervorrief. Etwas, das geſteigert
wurde, aber völlig von dem ablenkte, das mich beſchäftigen ſollte,
eben dem Protokllführen. Aber etwas Greifbares war nicht feſt=
zuſtellen
. Jeder Verſuch, das Protokoll weiter zu führen, wurde
Stunden hindurch vereitelt durch dieſe Ablenkung, ohne daß ich
auch nur etwas aus dieſer Ablenkung feſthalten konnte im Pro=
tokoll
. Aus völliger Bewußtloſigkeit erwachte ich mehrfach, ohne
einen Zuſammenhang aus den vorausgegangenen Empfindungen
herſtellen zu können. Die Verſuche hatten unter verſchiedenen
Unſtänden äußerer Art (im dunklen Raum oder ähnliches) ge=
änderte
Reſultate, die aber grundſätzlich den erſteren gleich
waren. Aus der Erinnerung konnte ich verſchiedene Feſtſtellun=
gen
nachträglich diktieren, was mir im Selbſtprotokoll nicht mög=
lich
war. Den Hergang im dunklen Zimmer, konnte ich nicht
rekonſtruieren. Im Geſamtreſultat hatte ſich die Umwelt ſo ins
Unheimliche geſteigert, daß der Alltag begann, unerträglich zu
werden. Andererſeits entſtand ein ganz inniger Zuſammenhang
mit Dingen, die nur angedeutet da waren, etwa das Verbunden=
ſein
mit einem grünen Rauſch von Wald und Blättern, hervor=
gerufen
durch eine großblättrige Tapete, dann das Sehen von
Dingen, die gar nicht da waren, die aus dem Nichts auftauchten,
über die ich aber dem Beobachter Rede und Antwort ſtand. Fra=
gen
des Begleiters riefen mich aus den Halluzinationen zurück.
Auf dem Höhepunkt des Verſuches ſtand die Ueberwältigung
höherer, unheimlicher Mächte, die zur höchſten Erregung führten,
zu der Gefahr, Gewalttaten zu begehen. Alles drängte auf Durch=
bruch
hin und empörte ſich gegen den Vernichtungswillen der
Ueberwältigungsmächte, bis ein allmähliches Erwachen aus dem
Zuſtand mich wieder ſelbſt zum Protokoll führte, dann aber ein
Zuſtand von Angſt auftrat gegen das wieder andrängende All=
tagsgefühl
, gegen das Verlieren der bis dahin ſo unheimlich großen
eindruckstiefen Rauſchgewalt, in die ein Schließen der Augen
immer wieder für kurze Zeit hineinführte. Immer aber miſchte ſich
die Befürchtung in den Traum=uſtand, daß das alles irgendwie
verloren gehen könnte. Als nach über ſiebenſtündiger Dauer des
Experiments draußen eine Droſſel anſchlug, ſtürzte plötzlich unter
heftiger Erſchütterung meinerſeits die ganze Traumwelt zuſam=
men
, die Erkenntnis des Ich, des Begriffes der Tatſachen kam
wieder. Nach 9 Stundem, als alle Wirkung vorüber war, erfolgte
ein Nacherlebnis. Ich fand ein Haus nicht, das ich ſuchte, und
plötzlich erſtand das Angſtgefühl, die Straße habe ſich gewandelt.
Am Abend wirkte die Muſik auf mich ganz anders als im nor=
malen
Zuſtand. Ein tiefer, ſchlafloſer Traum beendete den Zu=
ſtand
.
Einen breiten Raum in den weiteren Ausführungen des
Redners nahmen dann Vergleiche ein zwiſchen den Philoſophien
Klages' Goethe=Carus, Nietzſches uſw. Wir haben heute zwei
klare Potenzen erſten Rages, fuhr Redner fort, die unter den
wirkenden Geiſtern der Zeit vorangeſtellt werden: Freud und
Leid. Beide ſind identiſch mit Geiſt. Nach den vorangegange=
nen
Vorträgen iſt Leben als Leib=Seele=Einheit, Geiſt als Be=
wußtſein
zu nehmen. Von einem Ton wurde hier nicht geſpro=
chen
, von jenem fernen Klang, bei dem wir uns nicht mit der
Selbſttäuſchung zufrieden geben ſollten, die die Andeutng vom
erdbeherrſchenden Geiſt hervorrufen könnte. Es gibt etwas,
das über das auch gemeinſame Wirken von Geiſt und Leben
hinausgeht. Eben die Seele. Sie wird verlebendigt durch
ekſtatiſche Erlebniſſe etwa religiöſer oder hoch künſtleriſcher Art.
Der Halt am erdbeherrſchenden Geiſt darf nicht ſo ſtark ſein, daß
er zur Schranke wird gegen alles, was über ihn hinausgeht, was
eben durch ekſtatiſches Erleben hervorgerufen wird. Künſtlich iſt
das, wie eingangs geſchildert, durch gewiſſe Narkotika zu er=
reichen
. Im Zuſtand des Rauſches wurde aufgelöſt jene Einſtel=
lung
zur Umwelt, die wir einzunehmen haben im normalen Zu=
ſtand
, wenn wir in rationalem Verhältnis zu ihr bleiben wollen.
Hierzu gehört ein perſönliches Intereſſe daran, daß das Ich im
hellen Bewußtſein über der Situation ſteht. Was kann nun dieſe
Macht ſein, die, hervorgerufen durch Ekſtaſe, radikal Sturm läuft
gegen die ganze Form, gegen den ganzen Aufbau des Ratio? Es
iſt kein Zweifel, daß ihre Wirkung einen Tod bedeutet eines
Lebens, das ſie in ſich ſchließt, und umfaßt eine Abgrenzung der
Urvorgänge des Lebens: Geburt, Zeugung und Tod. Jedes
Weltbild hat ſeine Formel dafür. Die Wurzeln unſeres Welt=
gefühls
ragen in dieſe Erlebniſſe hinein. Es iſt gleichgültig, auf
welchem Wege man dieſe Erlebniſſe ſücht. Immer iſt es tiefſter
Urgrund, auf den wir zurückgehen.
Faſſen wir zuſammen: der leib=ſeeliſche Zuſtand der Ent=
rückung
kann grundſätzlich jedem zuteil werden, weil damit eine
allgemein menſchliche Erlebensform gemeint iſt; in jeder Ent=
rückung
tritt die ſeeliſche Subſtanz des Menſchen aus ihrer Per=
ſönlichkeitsverbindung
heraus, ſie befreit ſich vom bewußten Ich,
von der Dingwelt, vom Wollen, vom Zweckdenken. Ob der Ein=
zelne
aber echter Entrückung wirklich fähig iſt, das hängt davon
ab, wie weit er aus Anlage und Entwicklung jenen Bindungen
verfallen iſt oder ſich noch aus ihnen löſen kann. Wenn wir auf
Seiten der Seele ſtehen, die Leib und Leben, Erde und Welt,
alles gewachſene Gebilde und alle tiefe ſchöpferiſche Fülle bis zu
Gott in ſich birgt, ſo wiſſen wir, wer uns durch unermüdliche
Geſchäftigkeit imer wieder abtrennt von dieſer urtämlichen Le=
benseinheit
. Wir wiſſen, wer die Welt in Dinge zerteilt, das Ich
herausreißt und ſo den Dingen gegenüberſtellt, es in Spannungen
des zweckbeſtimmten Wollens verſetzt, und der immer wachen
Ratio auferlegt, rückſichtslos in alles Lebendige und Tote einzul=
dringen
, alle Reſte alter Bauwerke auch der ſeeliſchen abzu=
tragen
und Nutzbauten für unſere Tagesbedürfniſſe daraus zu
machen. Wir wiſſen, wer das Antlitz unſerer Erde zu einem
Kampfplatz wetteifernder Ausbeuter gemacht hat und im Namen
des Fortſchritts weiter machen wird. Wir wiſſen, vor wem die
Seele nicht nur in Religionen, ſondern auch in der großen Kunſt
und in allen Weisheitslehren der Geſchichte Entrückungen ſuchen
mußte, um ſich gegen drohende Vernichtung zu ſtärken es iſt
der große Gegenſpieler, dem wir alles Hero=
iſche
, alles Tragiſche, aber auch alles Unechte
nud alles Platte des menſchlichen Daſeins ver=
danken
; der erdbeherrſchende Geiſt,

Nachmittags ſprach Profeſſor Richard Wilhelm= Frank=
furt
über
Der Menſch als Maß und Mitte‟
Der Redner führte aus: Geſtatten Sie mir, bevor ich auf mein
Thema eingehe, ein Faar Worte zu ſagen, die mir Bedürfnis ſind
auf Grund des bisher Geſprochenen. Leider konnte ich den erſten
Vorträgen der diesmaligen Tagung nicht beiwohnen. Graf
Keyſerling begrüßte mich mit hoher Freude und erzählte mir,
daß die diesmalige Tagung um 1000 Prozent alles überſteige,
was je hier in Darmſtadt ſich ereignet hat. Die Stimmung iſt
tatſächlich ſo, daß ſie dieſe Feſtſtellung rechtfertigt, und nach
allem, was wir gehört haben, dürfen wir ſagen: alle Achtung!"
Wir konnten bemerten, wie jeder einzelne Redner das vorher
Geſprochene aufnahm, wie jeder gezwungen war, ſeinen ur=
ſprünglichen
Abſichten im letzten Augenblick Ergänzungen zuzu=
fügen
, die ſich aus dem vorher Geſagten als uotwendig erwieſen.
So ſind ſehr verſchiedene Stimmen zum Ausdruck gekommen,
aber das iſt das Schöne an dieſer Tagung, daß hier zum gleichen
Thema Stimmen zum Ausdruck kommen können, auch wenn es
ſich um ſcharfe Gegenſätze handelt. Es kommt auf die geiſtige
Einſtellung des Einzelnen an und auf die geiſtige Spannweite.
Ich glaube, daß die diesmalige Tagung dieſe Spannweite hat.
Ich muß dabei an Eindrücke denken, die mir am Oſterſamstag in
der Peterskirche in Rom wurden. Hier kommen oft noch ganz
andere Gegenſätze zuſammen, in dem Augenblick aber, wo die
Glocken erklingen, iſt der ganze gewaltige Raum von einem ein=
zigen
Fühlen erfüllt. Die Peterskirche hat die ungeheuere Spann=
weite
, alles faſſen zu können, was ſich an Aeußerungen des Wor=
tes
und des Geiſtes zeigt.
Mein Thema iſt der Menſch als Maß und Mitte. Mein
Freund Prinzhorn hat heute morgen gewagt, bis an die äußer=
ſten
Grenzen zu gehen, da, wo Leben und Tod ſich ſcheiden. Da=
bei
tauchten auch Geiſter auf von ſolchen, die nicht mehr ſind.
Klages üußerte ſich durch ſeinen Schüler und trat ganz offen
ſeinem größten Feind Keyſerling gegenüber. Dieſe beiden urüſſet
ja Feinde ſein. Ich glaube aber, daß auch dieſes Wetterleuchten
von heute morgen dazu dienen wird, die Dinge von allen Seiten
zu beleuchten. Ich möchte Ihnen zu meinem Thema ein Buch
empfehlen, das ich zwar nicht ſelbſt geſchrieben (ſpontaner Bei=
fall
), von dem ich aber glaube, daß ich es auch nicht hätte beſſer
machen können (wiederholtes Beifallsklatſchen). Ich meine
Goethes Fauſt, zweiter Teil. Hier erleben wir eine andere Art
der Erdentrücktheit, die dem Geiſt entgegentritt in einem Freude=
und Liebe=Gefühl. Es iſt der Geiſt, der auf der Erde kriecht,
den wir ablehnen müſſen, nicht aber den heiligen Geiſt, der aus
dem Höchſten zu uns ſpricht.
Graf Keyſerling hat mich einen der wenigen Zauberer ge=
nannt
. Ich muß das ablehnen. Früher habe ich das einmal ver=
ſucht
, aber ich habe es längſt gelaſſen. In Europa wird nicht
gezaubert, und wo es geſchieht, iſt es fauler Zauber. Ich bin
auch kein Chineſe. Wenn man mich ehrend einen Menſchen der
Mitte nennt, ſo erkenne ich das an. Ich bin viel in China ge=
weſen
und muß neben der Tatfache, daß es dort keine Kulis gibt,
wie vielfach behaurtet wird, bekennen, daß ich erſt die halbe
Welt durchreiſen mußte, um mich ſelbſt zu finden. Dazu trug
China viel bei.
Zur Behandlung meines Themas Der Menſch als Maß
und Mitte muß ich weit ausholen. Von dem Menſchen der
Mythe ausgehend. Der Mythos zerbrach. Der Menſch trat her=
aus
, aus dem, was die Umwelt war, er ward ſelbſtändig, ward
Maß. Alles, was war und was er ſchuf, maß er am eigenen
Maß, am eigenen Ich. Die Jugend iſt es, die immer Freiheit
erſtrebt. Freiheit nicht des Geiſtes, ſondern der Triebe. Griechen=
land
hat gezeigt, wohin die Menſchheit mit dieſer Triebfreiheit
gelangt. Plato konnte zwar ein Reich der Träume ſchaffen, aber
es blieb ein Reich der Träume, dem die Erdenſöhne fernblieben.
Neben dieſes Reich der Träume trat der Menſch. Der Menſch
der Antike hat ungeheuer viel geleiſtet. Wir beſtaunen das heute
noch. Aber iſt das der Menſch, dem wir das Maß aller Dinge
anvertrauen? Nein! Auf der Höhe dieſer Menſchheit allerdings
war Größe des Geiftes, der Erkenntnis des Lebens, aber wie
ſah es in den niederen Schichten aus?. Auf wahres Elend baute
dieſer Geiſt ſeine Herrſchaft auf!
Dann kam das Chriſtentum. Die Seele ſuchte hinwegzu=
kommen
aus dem Erdenjammer. Das Chriſtentum ſammelte ge=
rade
die Unterdrückten, Leidenden, um ſie hinauszuführen in ein
Gefilde der Seligkeit. So bildete ſich eine feine Seele. Aber es
blieb eben eine feine Seele, aufgebaut auf Askeſe, die ſolange
lebendig blieb, als etwa blutvolles Germanentum ſeine erdhafte
Hülle blieb. So mußte wiederum eine Trennung kommen zwi=
ſchen
dem, was von der Erde fortſtrebte in reinere Sphären und
dem in dumpfen Trieben Erdhaftenden. So kam die Renaiſſance.
Mit ihr entſtand der ſoziale Kampf, der noch heute die
Menſchheit durchwühlt, der von Deutſchland hinausgetragen
wurde über die Erde. Wohl kam das Geiſtig=Intelligente zur
Ausnutzung der Arbeit, aber es ſuchte auch die Arbeiter zu dieſer
Intelligenz zu erziehen.
Es entſtand ein neuer Menſch. Aber iſt das der Menſch als
Maß und Ziel? Gewiß, dieſer neue Menſch hat ungeheuer viel
erreicht. Er iſt der Herr der Erde geworden in einem Maße, als
das früher nie der Fall war. Er dringt in die entfernteſten
Gegenden, er beherrſcht Meer und Luft. Aber die Seele
iſt ihm verloren gegangen! Ich glaube, wir müſſen ſie
wieder holen, wenn wir beſtehen wollen. Wir gehen zwei=
fellos
einem Weltuntergang entgegen. Es han=
delt
ſich nicht mehr allein um den Untergang des Abendlandes.
Eine Kulturdämmerung iſt angebrochen, die Menſchheit löſt ſich
auf. Unſere Organiſation iſt zertrümmert worden, unſere Staa=
ten
ſind zu Aushängeſchildern für Induſtriegeſellſchaften m. b. H.
geworden. Darüber hinaus iſt die Familie zertrüm=
mert
worden. Gewiß haben wir noch Sitte, aber ſie herrſcht
nicht mehr von innen heraus, ſie fügt nur noch loſe. Aus den
Verhältniſſen heraus, die ſtärker ſind als wir, iſt das gekommen.
Es gibt heute keinen Menſchen mehr, dem wir Maß und Mitte
zuſprechen können.
Was bleibt uns zu tun? Es iſt vergeblich, Dinge noch
ſtützen zu wollen, die im Fallen ſind. Wir müſſen den Sprung
wagen. Wir können die Tradition nicht lebendig halten, aber
wir müſſen ſie in uns lebendig halten. Den Geiſt der Ord=
nung
, den Geiſt der Sitte müſſen wir in uns lebendig
halten. Wir können keine Scheidewand mehr anerkennen, wir
müſſen eine ganze Menſchheit ſchaffen, in der jeder das Recht
zum Leben hat. Das iſt ſehr ſchwer.
Unſere Gelehrten ſagen: Gott iſt tot. Ich glaube das nicht.
Wo aber iſt er hingekommen? Wir haben oft ſchon erlebt, daß
Gott irgendwie verſchwand, aber er kam immer wieder. Ich
glaube, auch wir werden das erleben. Gott wird wieder kommen.
Wir brauchen dieſen gegenwärtigen Gott, der im Menſchen
lebt, nachdem wir den Gott draußen verloren haben. Wir
haben ja doch alle irgendwie einmal empfunden, daß da etwas in
uns iſt, das ſtärker und mächtiger iſt als wir, das unſer Tun
leitet. Gewiß hat Scheler recht, wenn er ſagt, wir müſſen Gott
werden. Aber das darf nicht falſch verſtanden werden. Gott muß
in uns zur Herrſchaft kommen. Dann können wir daran gehen,
die Menſchheit zu ſchaffen. Dann können wir wieder dazu kom=
men
, uns als Sohn des Göttlichen zu fühlen. Wenn wir dieſen
Kontakt gefunden haben, können wir an die ungeheuere Aufgabe

gehen, aus dem Chaos wieder Kosmos zu ſchaffen. Immer muß
ja Kosmos aus Chaos werden. Darum mußte ja Jeſus der große
Zerſtörer werden, damit er das Reich aufrichten konnte. Welt=
untergang
iſt notwendig, um eine neue Menſchheit zu ſchaffen.
Wir müſſen dabei die Wirklichkeit hineinbauen, uns fernhalten
von Phraſen. Wann es möglich ſein wird, das Reich zu er=
richten
, kann niemand ſagen, aber wir dürfen glauben, daß es
erreicht wird. Es muß viel und ſchwere Arbeit geleiſtet werden.
Aber wir ſind ja an der Arbeit. Dem Menſchen, der zwiſchen
Himmel und Erd: ſteht, dem Menſchen der Mitte, können wir
das Maß anvertrauen. Dieſer Menſch, deſſen Vorläufer wir
ſind, wird die Herrſchaft antreten und die Natur ſo beherrſchen
können, daß ihr Licht zum Höchſten leuchtet. Die Erde wird zu
dem leuchtenden Stern werden, als der ſie urſprünglich gedacht iſt.
Was können wir tun, den Menſchen zu ſchaffen, der in ſich
die Kraft der Gottheit hat und der als Sohn das Gericht über
alle Dinge hat? Es iſt wohl kein Zufall, daß neben Religionen
auch andere Dinge aus altersgrauer Zeit erhalten blieben. Wir
haben in China ein uraltes Büchlein gefunden, in dem Finger=
zeige
gegeben werden, wie dieſer Menſch von Maß und Mitte
geſchaffen werden kann. Es heißt darin vor allem, die Menſch=
heit
muß geordnet, muß organiſiert werden. Erkenntnis,
Liebe und Kraft ſind die drei Bindungen, die notwendig ſind.
die Menſchheit zu organiſieren. Die Bildung des Geiſtes, die
lebendige Erkenntnis gibt, müſſen wir ſuchen. Wir müſſen alle
unſere Gedanken wahr machen, dann gelangen wir zur Kraft.
Echte Erkenntnis iſt eine Einheit von Denken und Tun. Sie
brauchen wir zur Bildung des Geiſtes. Die Erkenntnis darf nicht
kalt, überlegend ſein, ſie muß durchleuchtet von Liebe ſein,
In ihr iſt alles vereint, was Fühlen und Trieb iſt. Sie braucht
nicht ſentimental zu ſein. Dieſe Liebe muß ſo ſein, daß ſie dem Licht
der Erkenntnis die Kraft gibt, gleichwie die Sonne Licht und
Kraft gibt. Das ſind Dinge, die jeder üben kann und die unab=
hängig
ſind von der Stellung, die wir einnehmen. Auf den Ein=
zelnen
übertragen heißt das, daß wir uns bemühen müſſen,
ſelbſt unſere Kräfte ſo ſpielen zu laſſen, daß wir ſelbſt zu
Menſchen von Maß und Mitte werden, daß wir ſtreng darauf
achten, daß uns nichts durchgeht, was nicht ganz
echt und ganz wahr iſt. Dann werden wir dieſes Ziel
erreichen.
M. St.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonning, 1. Mai. 13. Vorſtellung der Sonntags=Fremdenmiete
(weiße Mietkarte). Anfang 5 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: Zwei=
ter
Tag des Ring des Nibelungen von Richard Wagner;
Siegfried‟. Preiſe 1.20 bis 12 Mk.
Montag, 2. Mai. L 18: F 11 (Darmſtädter Volksbühne). Anfang
7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Der Tod des Empedokles
Tragödie von Hölderlin in der textl. Neufaſſung von Wilh.
Michel. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Dienstag, 3. Mai. A 18. Anfang 7½ Uhr, Ende nach 9½ Uhr:
Scherz, Satire, Fronie und tiefere Bedeu=
tung
, Luſtſpiel von Grabbe. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Mittwoch, 4. Mai. B 18. Anfang 7½ Uhr, Ende nach 10 Uhrz
Derfliegende Holländer, Oper von Rich. Wagner,
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, 5. Mai. C 19. Anfang 7½ Uhr, Ende nach 10 Uhr:
Der Troubadour Oper v. Verdi. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, 6. Mai. D 19. Anfang 7½ Uhr, Ende nach 10 Uhr:
Der Zigeunerbaron, Operette von Johann Strauß.
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Samstag, 7. Mai. E 20. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Zum
erſten Male: Spiel im Schloß, eine Anekdote von
F. Molnar. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag, 8. Mai. K 14 (Bühnenvolksbund). Anfang 5½ Uhr,
Ende 10 Uhr: Triſtan und Iſolde von Richard Wak
ner. Preiſe 1.20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, 1. Mai. Zufatzmiete IV (11). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: Frau Warrens Gewerbe‟, Schauſpiel von
Bernard Shaw. Preiſe 1.50 bis 6 Mk.
Montag, 2. Mai. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 3. Mai. ( 15 (Darmſtädter Volksbühne). Anfang
7½ Uhr, Ende 10 Uhr: König für einen Tag, Spiel=
oper
von Adam. Preiſe 1.50 bis 6 Mk.
Mittwoch, 4. Mai. H 11 (Bühnenvolksbund). Anfang 7½ Uhr,
Ende 10½ Uhr: Haus Herzenstod, eine zornige
Komödie von Beruard Shaw. Preiſe 1.50 bis 6 Mk.
Donnerstag, 5. Mai. Zuſatzmiete V (14). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: Frau Warrens Gewerbe‟, Schauſpiel von
Bernard Shaw. Preiſe 1.50 bis 6 Mk.
Freitag, 6. Mai. Keine Vorſtellung.
Samstag, 7. Mai. Zuſatzmiete I (12). Anfaug 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: Königfür einen Tag, Spieloper von Adam.
Preiſe 1.50 bis 6 Mk.
Sonntag, 8. Mai. 14. Vorſtellung der Sonntags=Fremdenmiete
(weiße Mietkerte). Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Der
Biberpelz eine Diebskomödie von Gerhart Hauptmann=
Preiſe 1.50 bis 6 Mk.

Lokale Veranſtaltungen.

Die bierunter erſcheinenden Nollzen ſind anzſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beiradhte
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
* Verein ehemaliger 25er. Samstag, den 30. Apr
abends 8.30 Uhr, Hauptverſammlung im der Kanone‟, Heidelberg
Straße 38.
Kriegerkameradſchaft Germania‟ Darmſtad
Zu dem Vaterländiſchen Abend des kameradſchaftlichen Kriegerverein
1874 werden die Kameraden nochmals gebeten, zahlreich zu erſcheiner
Desgleichen am Sonntag zu dem Ausflug nach der Bergſtraße. Abfah
10.16 Uhr, Zuſammenkunft 9.45 Uhr am Hauptbahnhof.
* Konfirmanden! Der Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 2
lädt Euch alle herzlich ein zu dem am kommenden Sonntag, den 1. Ma
ſtattfindenden Jugendabend. Der erſte Teil des Programms bri
Darbietungen muſikalifcher und deklamatoriſcher Art, im 2. Teil werdel
Lichtbilder aus dem deutſchen Bundeswerk gezeigt. Beginn 8½ Uhr
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künſkier oder Hünſileriſche Veranſialtungen, deren im Nachſſehenden Grwdhnm
geſchieht, behält ſich die Redakiion ihr Artell vor
Reſidenz=Theater (am Weißen Turm): Jackie, de
Jockei. Jackie Coogan, der gegenwärtig in der Militärſchule vo
Los Angeles weilt und ſich von den Filmſtrapazen erholt, ſagte einmal
Wenn ich nicht Filmſtar wäre, wollte ich Jockei ſein! Der Jun=
beſitzt
eine fabelhafte Begabung ſür die Reitkunſt; er ſitzt ausgezeichn
zu Pferde und verſteht es meiſterlich, auch Vollbluthengſte zu dirigieren
Er hat daher auch als Abſchiedsrolle von der Kinderfilmzeit ein Sufe
gewählt, das dem Pferdeſportleben entnommen iſt. Jackie, der Außel
ſeiter, iſt ein kleiner Stalljunge, der gegen alle Erwartungen auf einer
niedergebrochen geglaubten Pferde ein Rennen gewinnt. Hoot Gil
ſon in einem neuzeitlichen Film Wer niemals einen Kuß g‟
küßt iſt außerordentlich humorvoll in ſeinem Spiel und führt au
Senſationen auf das beſte aus. Das Programm iſt nur einige Tage au
dem Spielplan.
Union=Theater: Meine Tante deine Tante‟
Ein Abend voll erwärmender Fröhlichkeit und ſpaßigſter Laune, eil
wirklicher Luſtſpielerfolg, getragen von dem anmutigſten Humor de
Henny Porten, die wieder einmal ganz in ihrem Element iſt, und de
Kunſt eines komiſchen Charakterſpielers wie Ralph Arthur Roberts, de.
hier wohl ſeine bisher beſte Leiſtung im Film zeigte. Man kann m
aufrichtigem Vergnügen feſtſtellen, daß es auch noch ein deutſches Filn
lichtſpiel gibt, das einen hübſchen Stoff mit Geſchmack und Laune ab
wickelt und aus ungeſuchter Heiterkeit der Situationen und Geſtaltel
ſeine ſicheren Wirkungen holt . . . Dieſe Einfälle ſind oft reizend. . .
Die anmutige Begabung Henny Portens für das Luſtſpiel; Tränen un
Laune ſtrahlen hier von einer ſtarken, fröhlichen Natur aus =a=

[ ][  ][ ]

Häummer 119

Samstag, den 30. April 1927

Geite 7

Aus Heſſen.
Siraßenbericht.
für die Woche vom 1. bis 7. Mai 1927.
(kätgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
MainzWorms. Rheinſtraße in der Gemarkung
grms, von Lützowſtraße bis Rheingewannfriedhof vom 15. 3.
ſa weitere acht Wochen geſperrt. Umleitung: Schweres Fuhr=
nk
. und Kraftwagen: Rheindürkheimer FahrtHerrnsheim
Ah aufen.
BießenLollar zw. Kilom. 4,8 (Abfahrt nach Daubrin=
()r und 70 (Ortsanfang Lollar) vom 4. 4. bis auf weiteres ge=
ſt
:t. Umleitung: Daubringen.
Lich-Nieder=Beſſingen vom 4. 4. bis auf weiteres
vrrrt. Umleitung über Langsdorf.
Phauſſeehaus Dortelweil-Vilbel von Klmtr.
fA Wis 51,93 vom 25. 4. bis 15. 6. geſperrt. Umleitung: Klop=
LeimOber=Erlenbach-Nieder=ErlenbachVilbel.
hei ſchaffenburgSeligenſtadtFrankfurt. Seli=
aßädter
Straße ausgangs Stockſtadt bis zur Landesgrenze
ſear Seligenſtadt vom 19. 4. auf fünf Wochen geſperrt. Um=
rumg
: BabenhauſenSeligenſtadt.
Wabenhauſen Aſchaffenburg. Wegen Umbau
ßenüberführung bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Südl.
ſyerführung im Zuge der Straße BabenhauſenDieburg.
Ortsdurchfahrt Ober=Eſchbach von Kilometer 3.1
4,15, Ober=EſchbachOber=Erlenbach von Kilometer 0,0 bis
DOber=Eſchbach-Bahnhof bis auf weiteres geſperrt. Umleit.:
ſehrer=EſchbachOber=ErlenbachHolzhauſenFriedrichsdorf.
DOrtsdurchfahrt Langen von Kilometer 0,0 bis 04
it burger Straße), im Zuge der Kreisſtraße Groß=GerauDie=
H: vom 7. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Dreieichen=
Sprendlingen.
Dffenau-Wimpfen u. UntereiſesheimWimp=
1 a. Berg vom 21. 3. vorausſichtlich auf 3 Monate geſperrt.
bo eitung Durchgangsverkehr: HeinsheimGundelsheim bzw.
herach.
Schöllberg-VilbelLandesgrenze Frank=
u
t von Kilometer 54,6 bis 55,49 vom 8. 4. bis 14. 5. geſperrt.
m.eitung: BergenFrankfurt a. M.
MNiddaDauernheim vom 19. 4. bis auf weiteres ge=
ermt
. Umleitung: Bed SalzhauſenGeiß=Nidda.
Nied.=Erlenbach-Harheim-Bonames von Kilo=
eier
2,0 bis 4,39 vom 20. 4 bis 21. 5. geſperrt. Umleitung: Nie=
r
Erlenbach-Nieder=Eſchbach.
Ortsdurchfahrt Ober=Nauſes im Zuge der Straße
iüfenOber=NauſesHöchſt i. Odw. vom 20. 4. auf zwei
ſouthen geſperrt.
* Griesheim, 29. April. Der hieſigen Arbeiter= Samariter=
ollonne
, wurde von dem Herrn Staatspräſidenten zuſammen mit
m. Herrn Miniſter des Innern zur Anſchaffung von Aussüſtungs=
gan
nſtänden eine Beihilfe von 300 Mk. bewilligt. Mit Beginn des
uen Schuljahres iſt die Handarbeitslehrerin Fräulein Knöll auf
rum Antrag von hier nach Reinheim i. Odw. verſetzt worden. Der
temgang dieſer ganz hervoragend zuchtigen und beliebten Lehrerin wird
Cy=mein bedauert. An ihre Stelle kam die ſeitherige Handarbeitsleh=
nm
in Reinheim Fräulein Hepp.
* Eberſtadt, 29. April. Die Reſtaurationsräume auf
eim Frankenſtein werden durch den Anbau eines größeren Saales
mw. weſentliche Erweiterung erfahren. Autounfall. Der Halte=
ellenſtänder
der Straßenbahn an der Halteſtelle Ludwigshöhe iſt von
unm Auto glatt umgefahren worden. Das Auto ſelbſt wurde durch
Anprall ſtark beſchädigt. Genehmigte Verſteigerung.
ie Brennholzverſteigerung der Gemeinde vom 25. April iſt genehmigt
ollden. Der Abholung der Abfuhrſcheine ſteht nichts mehr im Wege,
Auszeichnungsfeſt. Der Wanderausſchuß des Turnvereins
5 hält am Samstag abend im Vereinslokal ſein diesjähriges Aus=
ſigonungsfeſt
ab. Innerhalb der Leibgardiſtenvereinigung
nh et am Sonntag nachmittag bei Wolf eine Mitgliederverſammlung
* Pfungſtadt, 98. April. In der Gemeinderatsſitzung vom 25. April
al Herr Bürgermeiſter Schwinn unter Punkt Mitteilungen einen kurzen
enricht über den Stand der Gasverſorgung. Der von juriſtiſcher Stite
eixüfte Vortrag ſoll nunmehr noch auf ſeine techniſchen Auswirkungen
Herrn Prof. Heidebroek=Darmſtadt geprüft werden. Des weiteren
u.de berichtet, daß die diesjährigen Holzverſteigerungen einen Erlös
15 324,30 RM. brachten und damit die Taration erreichten. Das
iurnſche Kinderheim Ernſthofen überweiſt der Gemeinde eine Perſonen=
ſage
, welche dankend angenommen wird. Die Reviſion der Stadt=
rſge
durch das Kreisamt ergab ein Bild muſtergültiger Ordnung und
uſtd Herrn Stadtrechner Hammann von ſeiten des Herrn Bürger=
ieh
ſters volle Anerkennung ausgeſprochen. Die Firma Joh. Unger
enert zu Iſolierungszwecken bei den Flachbauten 28 Rollen Dachpappe
zun Preiſe von 6 RM. pro Rolle. Das großzigige Wohnungsbau=
ragramm
für 1927, wonach Bauintereſſenten bis zu 75 Prozent des
ßauwertes vom Staat und öffentlichen Kaſſen zur Verfügung geſtellt
gechnden, ſoll von der Gemeinde nach Möglichkeit gefördert werden. Ins=
eſwondere
will die Gemeinde bis zur Regelung der Hypothekeinträge
mſiſchenkredite zur Verfügung ſtellen. In dieſem Sinne wird auch
Geſuch des Schwerkriegsbeſchädigten und Bürodieners Hch. Kühn
elledigt. Der Reinigungsverband für den Land= und Fanggraben er=
ält
aus der produktiven Erwerbsloſenfürſorge ein Darlehen von
948 RM. Der Anteil für Pfungſtadt beträgt 957,44 RM. welcher Be=
men
zu 4 Prozent verzinslich von der Gemeinde übernommen wird.
us Geſuch des Ph. Mohr zur Erlangung eines Bauplatzes wird zurück=
enellt
. Der Ortslohn nrurde wie folgt feſtgeſetzt: Für Perſonen über
Wahre männlich 6 RM., weiblich 5 RM., von 1621 Jahre männlich
RM. weiblich 4 RM. unter 16 Jahren männlich 3 RM. weiblich
,0 RM. Dieſe Zahlen ſind aber nicht die eigentliche Lohnhöhe, ſondern
ur Richtzahlen zur Durchführung der Reichsverſicherungsordnung.
die endguiltige Anſtellung der an der Volksſchule tätigen Handarbeits=
ſeſwerin
, Frl. Marie Seeger, wurde genehmigt. Zur Durchführung
ſet. Zuchtbiehmarktes am 20. Auguſt, verbunden mit einer Ausſtellung
ſenverblicher Erzeugniſſe wird dem Rinder= und Ziegenzuchtverein vor=

lagsweiſe ein Kredit von 1600 RM. bewilligt. Des weiteren übernimmt
die Gemeinde zwei Fünftel des entſtehenden Deſizits. Da der vor zwei
Jahren abgehaltene Markt mit einem Ueberſchuß von 135 RM. ſchloß,
iſt wohl ein Defizit ausgeſchloſſen. Der Vorſchlag des Kreisamtes zur
Uebernahme von 20 Krüppelheimbauloſen wird genehmigt. Die An=
ſchaffung
einer Feuerſirene ſoll öffentlich ausgeſchrieben werden. Der
Verkauf eines Faſelochſen an Naſſauer und Crößmann zum Preiſe von
1986,66 RM. und eines Ebers zum Preiſe von 100 NM. wurde ge=
nehmigt
. In nichtöffentlicher Sitzung wurden hierauf Wohlfahrts=
angelegenheiten
und Friſtgeſuche erledigt.
* Pfungſtadt, 29, April. Theater. Der hieſige Turnverein, eV.,
wird am Samstag und Sonntag abend im Saale des Rheiniſchen
Hofes das Schauſpiel Der Erbförſter, von Otto Ludwia aufführen.
Die Rechnungen über Forderungen an die Gemeinde, das Elektrizi=
tätswerk
und das Waſſerwerk aus dem Rechnungsjahr 1926 ſind bis 5.
Mai auf der Bürgermeiſterei einzureichen.
* Eſchollbrücken, 29. April. Vereinsabend. Der Fußball=
klub
Eſchollbricken hält am Samstag abend einen Vereinsabend ab.
Die Muſik wird von der Kapelle Rihlemann aus Darmſtadt geſtellt.
Auflegung des Voranſchlags. Der vom Gemeinderat
durchberatene Voranſchlag der Gemeinde Eſchollbrücken für das Rech=
nungsjahr
1927 liegt acht Tage lang auf der Bürgermeiſterei auf.
r. Babenhaufen, 29. April. Handballwettſpiel. Am kom=
menden
Sonutag nachmittag findet auf dem Exerzierplatz ein Hand=
ballwettſpiel
zwiſchen der 1. Mannſchaft unſeres Polizeiſport=
vereins
und der Ligamannſchaft des Sportvereins
Wiesbaden ſtatt. Ihr diesjähriges großes Preisſchießen hält
au Sonntag, den 1., und am Sonntag, den 8. Mai, die hieſige Schützen=
geſellſchaft
E= V. auf den herrlich im nahen Walde gelegenen Schieß=
ſtänden
an der Aſchaffenburger Landſtraße ab. Es beginnt an beidel:
Tagen vormittags 9 Uhr und dauert mit 1½ſtündiger Mittagspauſe bis
zur einbrechenden Dunkelheit. Zur Aufſtellung gelangen eine Feld=
feſtſcheibe
Heſſen 300 Meter), eine Feldſcheibe, eine Feſtſcheibe Baben=
hauſen
, (175 Meter), drei Standmeiſterſcheihen (Freihand) und zwei
Standmeiſterſcheiben (Auflage), eine Rehboclſcheibe (80 Meter), ein=
Keilmeiſterſcheibe (60 Meter). Bei Standmeiſterſcheibe und Keiler, iſt
Glück vorgeſehen und kann kombiniert geſchoſſen werden. Der Klein=
kaliberſtand
wurde neu hergerichtet und ermöglicht es, gleichzeitig auf
8 Scheiben zu ſchießen. Rleintaliber= und Jungſchüitzen können in ge=
trennten
Abteilungen auf Feſtſcheibe, ſowie freihändig, liegend frei=
händig
und kniend ſchießen. An beiden Schießtagen iſt Wirtſchafts=
betrieb
am Schützenhaus.
Aus dm Gerſprenztal, 29. April. Schäden der großen
Winterfeuchtigkeit. Die Winterſaaten haben infolge der über=
mäßigen
Niederſchläge im Winter und Vorfrükhling hier und da gelit=
ten
. Auf manchen Parzellen ſind viele lichte Stellen, mitunter ſchlecht=
ſtehende
Winterſaaten zu ſehen. Die geſäte Sommerfrucht ſcheint ſich
gut zu entwickeln.
* Michelſtadt, 29. April. Frühlingsfeier. Wie wir bereits
kurz berichteten, veranſtaltet die Geſellſchaft der Muſikfreunde im Oden=
wald
am Samstag, den 30. April, abends 8½ Uhr, im Saale des Goſt=
hauſes
Zum Anker in Stockheim eine Frühlingsfeier, die den Beſucher
mit einem auserleſenen Programm überraſchen wird. Die Vortrags=
folge
ſieht u. a. die Aufführung des von Herrn Kammerrat Dr. Reuling
einſtudierten und durch denſelben bereits mit größtem Erfolg vor Jah=
ven
in Berlin aufgeführten Stückes: In Behandlung Komödie in drei
Aufzügen von Max Dreher, vor. Schon ſeit einigen Wochen werden die
Proben zu dieſem, um das Jahr 1900 in einer kleinen Stadt ſpielenden
Stück durchgeführt, um eine eimnwandfreie und von Erfolg begleitete
Wiedergabe zu erzielen. Die einzelnen Darſteller konnten in bereits auf
dieſem Gebiet ſich vorzüglich bewährten Dilettanten gewonnen werden.
Zur zuölften Stunde, um Mitternacht, findet die Frühlingsfeier, zu
deren Verſchönerung einige Mitglieder der Geſellſchaſt der Muſikfreunde,
ſowie Mitglieder der Sängervereinigung Steinbach ihre Mitwirkung zu=
geſagt
haben, ſtatt. Anſchließend wird zu einem kleinen Tänzchen auf=
geſpielt
werden. Es ſei beſonders darauf hingewieſen, daß der Beſuch
auch Aichtmitgliedern der Muſikfreunde offen ſteht.
* Erbach i. O., 28. April. Um verſchiedenen in den Reihen der
Erbacher Geſchäftswelt aufgetauchten Zweifelsfällen bezüglich der an=
kommenden
und abgehenden Poſtzige abzuhelfen, bringen wir nach=
ſtehend
ein Verzeichmis der hier einlaufenden und abgehenden Poſtzüge,
das beſonders für unſere Erbacher Geſchäftswelt von Intereſſe ſein
wird und deshalb deren Beachtung dringend empfohlen wird. Es
kommen beim Poſtamt Erbach i. D. an täglich mit Zug Nr. 453 vorm.
809 Uhr aus Richtung Frankfurt, Hanau und Darmſtadt uſw., mit dem
Zug Nu. 468 vorm, 11.57 Uhr aus der Nichtung Mannheim. Heidelberg.
Würzburg Eberbach und Beerfelden, mit Zug Nr. 461 nachmittags 3.21
Uhr aus Richtung Frankfurt, Hanau, Darmſtadt uſw., mit Zug Nr. 472
nachmittags 7.40 Uhr aus der Nichtung Mannheim, Heidelberg. Würz=
bur
. Eberbach und Beerfelden. Die nachſtehend bezeichneten Poſtzüge
befördern Poſtſendungen ab Erbach i. D. Zug Nr. 453 ab 809 Uhr
vorm. in der Richtung nach Beerfelden, Eberbach. Neckar=Elz, Heidelberg,
Mannheim, Ludwigshafen Rheinpfalz, Aürttemberg, HeidelbergBaſel.
Heidelberg.Darmſtadt, Frankfurt und weiter. Zug Nr. 462 ab 1157
Uhr vorm. bis Wiehelsbach, Wiebelsbach-Darmſtadt Höchſt. Aſchaffen=
burg
Würzburg, Reinheim Reichelsheim. Darmſtadt Heidelberg.
Baſel, DarmſtadtMainz, MainzKöln, HanauFrankfurt-Kaſſel
Hannover, BebraHalle.Berlin, ab 3.21 Uhr nachm. nach Beefelden,
Eberbach (Baden), Cberbach-Würzburg. Eherbach-Heidelberg. Heidel=
berg
-Baſel, Mannheim, Ludwigshafen, Württemberg, Heidelberg
Frankfurt und ab Frankfurt abgehende Poſtzüge. Zug Nr 736 ab Erbach
5.16 Uhr nachm. befördert nur Briefpoſt nach Reinheim (Heſſen) und
ſolche für die Orte an der Strecke Reinheim-Reichelsheim (Odenwpald)
einſchließlich. Zug Nr. 472 ab Erbach 7.40 Uhr nachm. bis Wiebelsbach,
Wiebelsbach-Darmſtadt. Darmſtadt-Weinheim, Frankfurt Aſchaffen=
burg
und weiter, Mainz=Köln, Frankfurt=Niederlahnſtein-Köln,
Frankfurt-Kaſſel. Frankfurt-Berlin (Zug D. 1). ſowie Frankfurt
Umgebung. 1. Zuſtellung täglich vorm. 9 Uhr, 2. Zuſtellung täglich
(außer Sonn= und Feiertags) nachm. 4 Uhr. Landbeſtellung vorm.
9 Uhr.
Hirſchhorn, 29. April. Waſſerſtand des Neckars. Am
28. April: 1.58 Meter; am 29. April: 1.46 Meter.
Heppenheim, 29. April. Das hieſige Landwirtſchaftsamt ver=
anſtaltet
gemeinſam mit dem Kreisobſtbauverein Heppenheim 2 ein=
tägtge
Pfropfkurſe. Die Lehrgänge finden ſtatt in Hebbenheim und
Unter=Hambach am 2. Mai, Treffpunkt vormittags 9 Uhr am Gaſthaus
Zum Morgenſtern‟. Der Beſuch iſt gebührenfrei. Die Unterweiſungen
erteilt Herr Obſtbauinſpektor Ohrtmann. Meſſer und Sägen ſind
mitzuhringen. Durch Entſchließung des Miniſteriums für Arbeit
und Wirtſchaft, Abteilung für Ernährung und Landwirtſchaft, wurden
Landwirtſchaftsaſſeſſor Dr. Sang am hieſigen Landwirtſchaftsamt an
das Landwirtſchaftsamt Reichelsheim i. O. und Landwirtſchaftsrat Dr.
Bäumer, von dieſem an das Landwirtſchaftsamt Heppenheim, beide
mit Wirkung vom 1. Mai, verſetzt.

*Vorſtandsſitzung des Deutſchen Handwerks=
und Gewerbekammertages.
RH. Am Mittwoch, dem 27. April, trat vormittags halb 10 Uhr zu
Hannover der Vorſtand des Deutſchen Handwerks= und Gewerbekammer=
tags
unter dem Vorſitz ſeines Präſidenten Plate zuſammen. Seitens der
Reichsregierung waven erſchienen, der neue Reichskommiſſar für den
Mittelſtand, Miniſterialdirektor Dr. Reichardt. außerdem Regierungsrat
Dr. Zee=Hergeus. Für das Preußiſche Miniſterium für Handel und Ge=
werbe
waren erſchienen. Miniſterialrat Schindler und Miniſterialrat von
Hoffmann. Miniſterialdirektor Dr. Reichardt benutzte die Gelegenheit,
ſich dem Vorſtand des Deutſchen Handwerks= und Gewerbekammertags
vorzuſtellen. In ſeinen Ausführungen bemerkte er, daß er den Wunſch
habe, ſo ſchnell wie möglich perſönliche Fühlungnabme mit den Kreiſen
auf=unehmen, deren Intereſſen in ſein Aufgabengebiet fielen, zumal er
die Auffaſſung vertrete, daß perſönliche Beziehungen von nicht zu unter=
ſchätzender
Bedeutung ſeſen. Enge Fühlungnahme ſei eine Voraus=
ſetzung
zu vertrauensvoller Zuſammenarbeit. Gleichzeitig ſprach Mini=
ſterialdirektor
Dr. Neichardt ſeinem Amtsvorgänger Miniſterialrat
Dr. Hoppe den Dank aus, der mehrere Jahre ſeine Kraſt in die Dienſte
des Handwerks und des Mittelſtandes geſtellt habe. Der Mittelſtand
habe ein Intereſſe daran, in ſeinem Reichskommiſſar einen Beamten zu
haben, der die geſamte Wirtſchaft überblicke, den Mechanismus des Be=
hördenapparates
und der Verwaltung kenne und zu deu einzelnen
Dienſtſtellen der Reichsregierung gute Fühlung habe. Hinzu müſſe kou=
men
, daß er ſich warmen Herzens ſeiner Aufgabe widme. Er glaubl.
dieſe Vorbedingungen zu erfüllen und hoffe den Wünſchen und Fordo=
rungen
des Mittelſtandes nach Möglichkeit Rechnung tragen zu können,
Cine der wichtigſten Fragen für das Handwerk ſei die Negelung des
Nachzwuuchſes. Die Regierung lege mit dem Handwerk großen Wert auf
eine ſachlichſe Ausbildung der Lehrlinge und Geſellen. Weiter erklärte
Miniſterialdirektor Dr. Neichardt es als ſeine Aufgabe, ſich bei der Be=
ratung
des Entwurfes zum Arbeitsſchutzgeſetz recktzeitig einzuſchalten,
damit auf die beſonderen Produktionsverhältniſſe des Handwerks Rück=
ſicht
genommen wverden kann. Es müſſe ein Unterſchied gemacht wver=
den
in der Behandlung von Großunternehmen mit mehreren tauſend
Arbeitern und in der Behandlung von Handwerksbetrieben. Ferner be=
trachte
er es als Aufgabe ſeiner Abteilung, der ſteuerlichen Belaſtung des
Handwerks größte Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Die Nealſteuern und
insbeſondere die Gewerbeſteuer ſeien in der Vergangenheit von vielen
Kommunen zu ſehr in Anſpruch genommen worden. Bei der beabſich=
tigten
Vorlage eines Reichsrahmengeſetzes zur Gewerbeſteuer ſei die Ein=
ſchaltung
ſeiner Abteilung notwendig, um nach Möglichkeit auf Hand=
werk
und Gewerbe Rückſicht zu nehmen. Von Wichtigkeit ſei wieder die
Behandlung der Frage der Ausdehnung der öffentlichen Betätigung.
Seien in Ausnahmefällen Notmaßnahmen ſtaatlicher Unterſtützung nicht
zu vermeiden, ſo ſei er doch der Ueberzeugunn, daß eine ſolche Betäti=
gung
der eigentlicken Staatsbetätigung fremd ſei. Hier müſſe der im
Gang befindliche Abbau beſchleunigt wverden. Mit Sonderkrediten ſei
dem Mittelſtand nicht zu helfen, ebenſowenig mit der Konſumfinanzie=
rung
. Kaufkraft werde durch letztere nicht geſchaffen, vielmehr eine
augenblickliche Geldverlegenheit überbrückt. Die Gefahr der Konſum=
finanzierung
beſtehe darin, daß ſie vielfach zu unüberlegten Käufen au=
rege
. Aufgabe des Staates ſei, die Exportwirtſchaft, aber auch gleich=
zeitig
die Binnenwirtſchaft zu ſtärken. Eine einſeitige Orientierunn ſei
nicht möglich. Auf dem Kreditgebiet ſei es Aufgabe der Reichsregierung,
weiterhin Erleichterungen der Kreditbeſchaffung zu ſichern. Insbeſondere
ſei auch eine weitere Förderung des Realkredits unerläßlich. Die Auf=
nahmefähigkeit
des Binnenmarktes werde durch eine ſtauke Belebung und
Förderung der Bautätigkeit unterſtützt. Miniſterialdirektor Dr. Neichardt
ſchloß ſeine mit hhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen mit
dem Verſprechen, ſeine nanzen Kräfte einzuſetzen, um mit innerer Ueber=
zeugung
und warmen Herzeus ſich ſeinem neuen Aufgabengebiet zu wid=
men
. Er bat um vertrauensvolle Mitarbeit des Kammertags.
Der Vorſtand nahm ſodann den Bericht über die am Vortage ab=
gehaltene
Sitzung des Ausſchuſſes für Lehrlingsweſen und des Ausſchuf=
ſes
für Berufsſtandspolitik über den derzeitigen Stand der Entwürfe
zum Berufsausbildungsgeſetz und zur Novelle zur Gewerbeordnung ent=
gegen
. Zu dem letzten Entwurf erklärte Miniſterialdirektor Dr. Reſchardt,
daß er haldige Vorlage der Novelle an den Reichstag erhoffe. Beſchloſ=
ſen
wurde, beim Deutſchen Handwerks= und Gewerbekammertgg einen
Fachausſchuß für das Baugewerbe zu errichten und ſpäter auch bei den
Handwerks= und Gewerbekammern. Die 27. Vertreterverſammlung des
Deutſchen Handwerks= und Gewerbekammertages wird am 24. und 25.
Auguſt d. J. zu München ſtattſinden.

Gernsheim, 29 April. Waſſerſtand des Rheins. Am
29. April, vorm. 6 Uhr: 1.69 Meter
r. Groß=G=rau, 29. April. Der Obſt= und Gartenbauverein
hatte im verzangenen Jahre einen Umſatz von 360 400 Mark. Nach
einem Beſchkuß der Generalverſammlung wird an die Mitglieder eine
10prozentige Dividende verteilt, und zwar auf den eingezahlten Ge=
ſchäftsanteil
. In dieſem Sommer beabſichtigt der Verein eine Saatgut=
reinigungsanlage
anzuſchaffen.
A. G=felden, 29. April. Zum Stellvertreter des Gemeinde= Ein=
nehmers
Nold wurde deſſen Sohn, Herr Ludwig Nold, ernannt.
* Gießen, P. April. Ein mächtiger Neubau an der
Landesuniverſität, das Phyfiologiſcho Inſtitut,
konnte heute eröffnet werden. Der Leiter des Inſtituts, Profeſſor
Dr. Bürker, hielt in Gegewpart der Univerſitätsprofeſſoren die Ei=
öffnungsrede
. Mit dem Neubau, der in unmittelbauer Nähe der Uni=
verſitätskliniken
ſteht, wurde bereits 1922 begonnen. Infolge der
Finanznöte lagen die Arbeiten 1923 bis 1994 vollſtändig ſtill. Heute
konnte erſt ein Teil des Gebäudes hezogen werden. Außer der Phyſio=
logie
ſoll in dem Neubau die geſamte Biologie des Menſchen unter=
gebraclt
werden, ſo auch das Inſtitut für Körperkultur und
das Inſtitut für Experimentelle Pſychologie.
* Aus Oberheſſen, 29. April. Eine Wohnungszählung
iſt in allen Gemeinden von 200 und mehr Einwohnern vorgeſehen.
Auch Gemeinden mit vorwiegend Arbeiter= und Beamtenbevölkerung
ſollen eine Wohnungszählung vornehmen, wenn ſie auch noch keine
2000 Einwohner haben. Auch eine Zählung der Wohnungsſuchenden
iſt damit verbunden.
M. Hochheim (Main), 28. April. In der hier abgehaltenen
Naturweinverſteigerung der Winzergenoſſenſchaft
Hochheim a. M. gelangten 31 Nummern 1225er und 193ber Hoch=
heimer
Weine zum Ausgebot, die ſämtlich glatt zu ſchönen Preiſen
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zuſammen 6130 Mk., durchſchnittlich das Halbſtick 766 Mk., für 23 Halb=
ſtück
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Seite 8

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Dankſagung.
Für alle Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Heimgang meiner
lieben, unvergeßlichen Gattin und
treubeſorgten Mutter meines Kindes
ſage ich hiermit meinen tiefgefühlte=
ſten
Dank. Insbeſondere danke ich
Herrn Pfarrer Goethe für ſeinen
troſtreichen Zuſpruch, ſowie den
Schweſtern der Johannesgemeinde
für ihre unermüdliche und liebevolle
Behandlung während des Leidens
unſerer teuren Entſchlafenen.
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Rummer 119

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Haaustuch
IN0D) cm breit, für Bett- u. Ueberschlag-
üsher
. . . . . . . Meter 1.70, 1.25,
Halbleinen
1000 u. 160 cm breit, schöne, gleichmäß.
Nare"
.. Meter 3.25, 2.50, 2.25,
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Meter 0.88, 0.75.
Wasch-Gröpe
om breit, in dunklen u. hellen mod.
Dumstern .
Meter 0.75,
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wuar diesjährige neue Muster
Meter 3.50, 2.90, 2.50,
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woderne Block-Karos
Ueter 125, 098, 088, v.00
Wasch-Kunstseide
emfarbig, modernste Ansmusterung
Meter 1.45, 1
Hephir
eimfarbig u. gestreift, für Blusen, Hem-
den
und Kleider .. . Meter 0 70, 0.58
oile
hell und gedeckten Farben, schöne
Eumenmnster Meter 290, 2.50, 1.75,

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Cretonne, mit Stickerei und Hohlsaum.
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Damen-Hemdhosen
Trikot und Cxetonne, mit Stickerei
Stück 2.65, 1.95, 1.60,
Dawen-Prinzess-Röcke
Baumwolltrikot u. Cxetonne, mit Hohl-
saum
und Stickerei . . 1.95, 1.75, 1.60,
Damen-Schlupfhosen
in allen neuen Modefarben
Stück 1.15, 0.75, 0.65,
Damen-Korsetts
aus gutem Drell. in weiß und rrau
Stück 3.25, 2.95, 2.25,
Bästenhalter
sehr gute Verarbeitung
Stück 0.95, 0.85,
dewebte Damen-Strümpfe
mit Doppelsohle und Hochferse, in allen
modernen Farben . . . Paar 0.85, 0.65,
Seidendor-Dam.-Strümpfe
mit gut verstärkter Doppelsohle u. Hoch-
ferse
, in neuen Modefarb, 1.50, 1.35, 1.20,
Hacco-Damen-Strümpfe
in schwarz und allen modernen Farben,
besonders starke Oualität . .1.35, 1.20, 1.00
Waschseid. Dam. Strümpfe
sehr klare gleichmäßige Ware, in nur
neuen Farben . . . . Paar 2.50, 1.95,

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mit 2 Kragen, einfarbig, Streifen
Karos".
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mit Umleg- und Schalkragen
Herren-Hosen und Jacken
weiß und maccofarbig
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und
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gestreitt und kariert, 130 und 150 cm
breit . . . . . Meter 0.90, 0.80, 0.70, d.uu
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mit Seide, nur neue Farb. 12.50, 10.75, 8.50

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und Karos . . . Paar 1.50, 1.35, 1.20,
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0..
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Geite 10

Samstag, den 30 April 192

Nummer 119

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Japon-Seide
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Crépe de chine
reine Seide, 160 cm, in allen Tönen und
Schattierungen . . . . . . . . 6.90, 5.50,
Mantel-Ottomane
mit Kunstseide, schwarz mit hübschen,
kleinen Dessins . . . . . . . 8.50, 5.50,
Veloutine
100 cm, Wolle mit Seide in hochaparten
.. . 9.75, 7.95,
Farbtönen . .
Crepe de chine Druck
100 cm, reine Seide, in neuem Künstler-
druck
.
.. . 12.50, 9.75
Grisly
150 cm, das neue Gewebe für Kleider

09
us
kcr
Kuu
U.Lu
9.00
9.od

Waschseide
Kunstseide, eintarbig und gemustert
1.28, 0 98,
Waschseiden-Crépe
Kunstseide, aus bestem Material u. apartem
Blumendruck .
.. 2.75,
Kleider-Faconné
Kunstseide, in streng modernen Farben u.
Mustern . ..
... . 2.40,
Rohseide
teils reine Seide, teils Kunstseide, für
Hemden und Kleider . . . . . 3.50, 2.75,
Tricot-Atlas
150 cm, künstl. Tricotseide, mit Streifen
und allen Modefarben
Tattet
Kunstseide, 85 cm, in frischen, hellen
Farben.
Rohseiden-Druck
reine Seide, 85 cm, in modernsten Dessins
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Drell ... . . . .
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80 cm breit, fein- und starkfädige Onalität,
für Leib- und Bettwäsche 0.95, 0.75, 0.58,
Roh-Nessel
75 cm breit, schwere westfälische Ware
0.89, 0.75
Handtuchstoffe
Halbleinen, Gerstenkorn, Drell, Gebild und
Jacguard .
0.88, 0 78,
Macco
80 cm breit, für feinste Bettwäsche
1.48, 0.98,
Haustuche
150 cm breit, vollweiß, fehlerfreie Qualit.,
für Bettücher . . . . . . . . 1.68, 1.38,
Halbleinen
150 cm breit, schwere westfälische Ware,
für beste Bettücher
.. . 250, 2.25,

Weigwaren
Streifen-Damast
.. . 0.59, 042, UEE

u.44
v.4u
u.0u
u.0r
1.40
100

130 cm, solide, vollweiße Qualitäten
1.95, 1.50,
Blumen-Damast
130 cm breit, gute Oualität, in schönen
Blumen-Dessins
2.25, 1.95,
Streifen-Damast
160 cm breit, häbsche Bandstreifen, gute
Gebrauchsware . .
2.25, 195,
Blumen-Damast
160 cm breit, in großer Auswahl. seiden-
glänzende
Ware .
. . 2.95, 2.50,
Farbigen Damast
130 cm breit, mit indanthrenfarbigen
Streifen
. . 2.30,
Bordo-Damast
unbedinst echtfarbig in der Wäsche
160 cm breit 3.60 . .. 130 cm breit
Schlitzer-Halbleinen
150/160 cm breit, beste rasengebleichte
.. 3.95, 3.25,
Oualität

Neu
119
10
4.50
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1.40
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solide Qualität

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Handtücher
Gerstenkorn, mit Kante
36/90 cm

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Handtücher
Halbleinen-Dreil
gesäumt und gebändert
40/100 cm

ger Stck. 0.98

Kissenbezuge
aus gutem Cretonne, glatt
und gebogt

ger Stck. 1.25

Bettücher
aus Solldem Hanstnch
150/225 cm

oer Stck. 3.9

Tischtücher
Halbleinen, 130 160 em

hübsche Dessins

pr. Stck. 4.5

Frottier-
Handtücher
Teiß oder Fariert
P.St. 1.35, (

[ ][  ][ ]

Samstag den 30 April 1927

Geite 11

ſtummer 419
Keich und Ausland.

30jähriges Berufsjubiläum
Carl v. Weinbergs.

Carl v. Weinberg,

NSSN. Frankfurt a. M. Der Induſtrielle
ſa v. Weinberg feierte am Donnerstag ſein
Rhriges Arbeitsjubiläum. Morgens um 9 Uhr
ſpde der Jubilar im überreich geſchmückten Feſt=
es
Werks Caſella empfangen und in ſein ebenſo
ghrücktes Arbeitszimmer geleitet, wo im Namen
Direktoriums der J. G. Farbeninduſtrie A. G.
teutor Molnar mit einer Plakette die Glückwünſche
ürneeichte. Von dem gleichen Herren wurde Herr
ſceinberg ſodann nach dem Palmengarten geleitet,
ſtch die Beamtenſchaft der Farbeninduſtrie=Frank=
/F. Feuerbachſtraße, ſowie die prominenten Ver=
te
: des Vorſtandes und Aufſichtsrates der Geſell=
ef
eingefunden hatten. Als Einleitung intonierte
9 Opernhausorcheſter unter Leitung Kapellmeiſters
aus Nettſtraeter Beethovens Die Himmel rühmen
1 (Swigen Ehre‟. Das Mitglied des Direktoriums
Fektor Selck hielt die Feſtrede, in deren Verlauf er
* WVerdegang Carl v. Weinbergs ſchilderte. Eine
Iyrache des Vertreters der Beamtenſchaft ſchloß
mn, der im Auftrage der Beamten ein Oel=
nilllde
, das Porträt des Jubilars, überreichte. Herr
Aieinberg dankte ſodann ſelbſt den beiden Rednern
d gab bekannt, daß er anläßlich des heutigen Tages
eri Fonds von 300 000 Mark für die Beamtenſchaft
te. Außer der Stiftung von 300 000 Mark zu=
aſten
der Beamten und Angeſtellten hat Konſul
Ell von Weinberg aus Anlaß ſeines goldenen Be=
=Siutbiläums auch eine Stiftung in Höhe von 100 000
an2 errichtet, die den Aufſtieg beſonders begabter
ſhare und Töchter von Arbeitern des Werkes dienen
.! Abends gab Herr von Weinberg im Palmen=
tym
ſeinen ſämtlichen Mitarbeitern ein Eſſen.
Verhaftung unter Giftmordverdacht.
hin. Freiburg. In Heitersheim wurde das
ſeiaar, Karl Friedrich Brendl verhaftet, weil es
tdurchtig iſt, die Eltern Karl Joſef Brendl ver=
ra
; zu haben. Sie ſollen in das Eſſen der alten
u= Queckſilber gebracht haben. Zwiſchen den
tenn und der Familie des Sohnes herrſchte ſeit
üser Zeit ſtarker Unfrieden, den die Eltern zum
II5 ß nehmen wollten, von der jungen Familie weg=
fickhen
und den Sohn zu enterben.

Geglückter Zugſpitzenflug Udets.
AKünchen. Udet iſt am Freitag vom Abhang
SSchneefernerkopfes auf der Zugſpitze um 10,33
ir vormittags mit dem Alpenſegler Münchener
furtrierte geſtartet und hat, obwohl der Aufwind
ile, mehrere prächtige Kurven über dem Startplatz
diüber dem Eibſee ausgeführt. Sodann ſteuerte er
Michtung Ehrwald=Tirol, wo er nach mehreren
hlreifen und einem 25 Minuten dauernden Flug
an auf einer Wieſe landete.
ſme lange geſuchte Räuberbande feſtgenommen.
6 öln. Aus Aachen wird gemeldet, daß es der
lagner Kriminalpolizei gelungen iſt, einer wohl=
gamiſierten
, gut bewaffneten Räuberbande auf die
vur zu kommen, die eine große Anzahl Raubüber=
Ue und Einbrüche im Grenzgebiet, im Rheinland
d auch in Neubelgien ausgeführt hat. Nachdem
mt. Mitglieder der Bande feſtgenommen werden
unſten, iſt es jetzt auch gelungen, einen der Haupt=
yrer
, den Schwarzen Matthias, feſtzunehmen.
ahr=reiche, längſt als ergebnislos abgelegte Fälle ſind
u½t wieder aufgerollt worden. Bei einem Raub=
ierffall
auf ein Bankgeſchäft in Raeren verletzten
ſoen Inhaber und erbeuteten mehrere tauſend
ſad k. Bei einem Einbruch in Neubelgien fielen
nei 20 000 Fr. in die Hände. Der verwegene
ſ.Büberfall auf den Kölner Südbahnhof, der da=
alls
ungeheures Aufſehen erregte, hat nunmehr
ich, ſeine Aufklärung gefunden, ebenſo der Raub=
ſenffall
auf die Eiſenburger Gemeindekaſſe u. a. m.

Großfeuer in einer Aſbeſtfabrik.
ſoamburg. In den Deutſchen Kap= Aſbeſt=
ſeiXen
in Bergedorf entſtand am Donnerstag ein
roißfeuer, das die Schloſſerei und das Keſſelhaus
U tändig zerſtörte. Der Betrieb, der etwa 130 Per=
mem
beſchäftigt, muß vorläufig ſtillgelegt werden.
ehrer die Brandurſache iſt bis jetzt noch nichts
iumnt.
25 Schmuggler feſtgenommen.
Beuthen. Am Mittwoch abend verſuchten
Schmuggler aus Kongreß=Polen bei Stollarzo=
itſach
Brennſpiritus nach Polen zu ſchmuggeln. Dem
ennchrichtigten Beuthener Ueberfallkommando ge=
n
es, 25 der Schmuggler feſtzunehmen, die ins
eutthener Gerichtsgefängnis eingeliefert wurden.
ſennäldediebſtahl in einem Moskauer Muſeum.
Moskau. Aus dem Moskauer Muſeum für die

hönnen Künſte ſind fünf überaus wertvolle weltbe=
knnte
Gemälde geſtohlen worden, und zwar Rem=
mdts
Chriſtus, Tizians Ecce homo Correggios
Hüilige Familie‟, Der Heilige Johannes, von
anl lo Dolei und Piſanos Leiden Chriſti. Aus
e Bildern Rembrandts und Tizians hat der Dieb
e Hauptteile herausgeſchnitten, die übrigen Bilder
us dem Rahmen herausgepreßt. Nach der offiziellen
cätzung in der Vorkriegszeit beträgt der Wert der
eſtohlenen Bilder 655 000 Rubel

Zur Tagung der evangeliſchen Generalſynode.

In Berlin findet ſoeben die Tagung der evangeliſchen Generalſynode ſtatt, an der u. a. über die
Einführung des evangeliſchen Biſchofstitels Beſchluß gefaßt werden ſoll. Unſer Bild zeigt von
links nach rechts: D. Wolff=Aachen, Präſes der Rheiniſchen Provinzialſynode, 1. ſtellvertreten=
der
Präſes der Generalſynode; D. Friedr. Winckler, Vorſitzender der Generalſynode: D. Graf
von Seidlitz=Somdreczki, 2. ſtellvertretender Präſes der Generalſynode,

Hundert Jahre Bremerhaven.

Die Hafenſtation Bremerhaven mit dem Leuchtturm. Im Kreis: Porträt des Gründers von
Bremerhaven, Bürgermeiſter Johann Smidt.

Am 30. April wird das erſte Jahrhundert ſeit der Gründung der bremiſchen Hafenſtadt an der
Interweſer vollendet ſein. Vor 100 Jahren ſicherte der weitblickende Johann Smidt, Bremens
damaliger Bürgermeiſter, durch geſchickte Verträge mit dem hannoverſchen Staate ſeiner Vater=
ſtadt
die Weſermündung als Ausfalltor zum Meere. In der Folgezeit hat ſich Bremerhaven zu
einem der bedeutendſten deutſchen Ueberſeehäfen entwickelt.

Karte vom Hochwaſſergebiet der Elbe und der Oder.

Aus dem Ueberſchwemmungsgebiet der Elbe.

Wie im Frühling des vorigen Jahres ſind auch jetzt viele Tauſende Hektar Wieſen= und Ackerland
dem Hochwaſſer der Elbe und der Oder zum Opfer gefallen. Das Waſſer iſt ſtellenweiſe drei
bis vier Meter tief. Die Bevölkerung der überſchwemmten Gebiete iſt vielenorts in ärgſte Be=
drängnis
geraten, und muß aus den ſchon überfluteten Häuſern auf Kähnen flüchten.

Deutſcher Vorſitz in der Internationalen
Preſſerechtskommiſſion.

Miniſterialrat Dr. Kurt Häntzſchel.
Die Federation internationale des Journaliſtes, die
im vorigen Jahr in Paris begründete internationale
Organiſation der Preſſe, hat eine Reihe von Kom=
miſſionen
eingeſetzt, die ihren Sitz in den Haupt=
ſtädten
der beteiligten Länder haben. Berlin iſt die
Heimat der Internationalen Preſſerechtskommiſſion
geworden, die ſich ſoeben unter dem Vorſitz von
Mimiſterialrat Dr. Kurt Häntzſchel konſtituiert hat.
Die Miſſiſſippi=Kataſtrophe.
Der Kampf um den Staudamm.
* New York. Unaufhörlich ſteigen die Waſſer
des Miſſiſſippi weiter und die Fluten dringen lang=
ſam
aber ſicher nach New Opleans. Ein Damm nach
dem anderen muß dem Druck der Waſſer weichen.
Tag und Nacht ſind Hunderttauſende von Menſchen
an der Arbeit, um die ſteigenden Fluten einzudäm=
men
. Schreckliche Spenen ſpielen ſich in den Dörfern
und Städten ab, wenn die Bevölkerung unter Zurück=
laſſung
von Hab und Gut vor den Fluten, die
manchmal als über 2 Meter hohe Wellen ſich über
ihre Opfer ergießen, fliehen muß. Die amerikaniſche
Regierung ſah ſich zum letzten Mittel genötigt, den
unterhalb New Orleans gelegenen Staudamm zu
ſprengen, um die Waſſer nach einer anderen Gegend
abzulenken und ſo die Stadt vor der Ueberſchwem=
mung
zu ſichern. Die Stadt kann wohl hierdurch
gerettet werden, aber die abgelenkten Fluten werden
ſich ungeſtüm nach dem platten Lande wenden und
Hunderte von Farmen unter Waſſer
ſetzen. Daß dieſe Regierungsmaßnahme bei den
Farmern in der ganzen Umgegend. New Orleans
große Erregung verurſacht hat, geht daraus hervor,
daß ſie mit einem Proteſtſchreiben an die zuſtändige
Regierung geantwortet haben in Form eines Ulti=
matums
. Ueberall ſcharen ſich die Farmer, bis an die
Zähne bewaffnet, zuſammen, um die Zerſtörung des
Staudamms mit allen Mitteln zu verhindern. In
Anbetracht diefer Verhältniſſe und der bedrohten
öffentlichen Sicherheit durch die Farmer hat die Re=
gierung
neue Truppenkontingente nach New Orleans
und Umgegend beordert. Obwohl der Staat den
hierdurch geſchädigten Farmern eine hohe Ent=
ſchädigung
zu gewähren verſprochen hat, ſo
ſind die Farmer keineswegs geneigt, die vorge=
ſchlagene
Entſchädigung anzunehmen, da die Re=
gierung
keine Vorausbezahlung leiſten will. Die
Lage wird von Stunde zu Stunde kritiſcher. Der
Leiter des Rettungswerkes in Memphis hat tele=
graphiſch
von Staatsſekretär Mellon die ſofortige
Entſendung von 100 Küſtenbewachungsſchiffen er=
beten
. Gleichzeitig wurde der Kriegsminiſter er=
ſucht
, drahtloſe Stationen zur Wiederherſtellung der
Verbindungen zwiſchen den abgeſchnittenen Strecken
und der Außenwelt zu errichten. Flugzeuge haben
die Verſorgung der von der Außenwelt abgeſchnitte=
nen
Dörfer mit Lebensmitteln übernommen. Durch
die Sprengung des Staudammes von New Orleans,
die heute ſtattfinden ſoll, wird der Miſſiſſippi in den
See Borgne übertreten und von dort direkt in den
Golf von Mexiko. Die Gefamtlänge des über=
ſchwemmten
Gebietes beträgt über 300 Kilometer, die
ungefähr einer Strecke von Baſel bis, Frankfurt a. M.
gleichkommt. Der überſchwemmte Flächen=
raum
entſpricht ungefähr dem Lande Baden und
Heſſen zuſammen.

Den Opfern von Bellinzona.

Ein Denkmal am Schauplatz der großen
Eiſenbahnkataſtrophe.
Den Opfern des ſchweren Eiſenbahnunglücks von
Bellinzona in der Schweiz, bei dem auch Staats=
ſekretär
Dr. Karl Helfferich, der hervorragende
deutſche Wirtſchaftspolitiker ums Leben kam, iſt jetzt
in den Anlagen von Bellinzona ein Denknal geſetzt
worden. Unſer Bild zeigt das von den Eiſenbahn=
verbänden
errichtete Denkmal.

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Seite 12

Samstag, den 30. Vpril 1927

Nummer 149

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 20. 4.: Eutenmüller, Margareta, geb. Kling, Ehe=
frau
des Drehers Georg Eutenmüller in Breusbach geſt. Lagerhaus=
ſtraße
24, 32 J. Am 21. 4.: Neumann, Willi Max Richard, Bereiter in
Ernſthofen, geſt Grafenſtr. 9. 38 J. Spöhrer, Wilhelmine Chriſtine,
geb. Reich, Ehefrau des Reichsbahn=Oberſekretärs i. R., Aliceſtraße 6.
72 Jahre. Am 20. 4.: Vierling, Heinrich, Apotheker, Mauerſtraße 18.
52 J. Streuber, Karl, Gendarmerie=Kreiskommiſſar i. R., 71 Jahre,
Stiftſtraße 29. Haas, Helene, geb. Maurer, Witwe des Reviſors Jakob
Haas, Wenckſtraßc 45. 70 J. Am 21. 4.: Röhler Margaretha Suſanna,
geb. Bauer, Ehefrau des Rechn.=Rats, Friedrichſtr. 9. 51 J. Schilling,
Wilhelm Gottlieb Heinrich, Schüler, Fuhrmannſtraße 18. 14 J. Bickel=
mann
, Heinrich Karl, Gaſtwirt, Beſſungerſtraße 6. 46 J. Lehmann,
Luiſe, Privatin, Heinrichſtraße 74, ledig, geſtorben Grafenſtr. 9. 71 J.
Stegmiller, Marie Charlette, Eſchollbrückerſtr. 337/o. 1 Monat. Am
22. 4.: Geher, Georg Friedrich Wilhelm II., Schreinermeiſter, Karlſtr. 62.
58 J. Burger, Johann Philipp Georg, ſtädt. Arbeiter, 54 J. Am 23. 4.:
von Röder zu Diersburg Auguſte, Freiin, Witwe des Majors a. D.,
Wilhelminenſtraße 43. 70 J. Am 22. 4.: Peter, Philipp, Kind des
Poſtſchaffners, 1 Std. alt, Mauerſtraße 10. Am 23. 4.: Schmidr, Anna
Margarethe, geb. Keßler, Ehefrau des Hilfsarbeiters i. R., Valentin
Schmidt. 65 J. Raab, Eliſabeth Margarethe, geb. Spalt, Witwe des
Werkführers i. R. Johann Martin Raab, 62 J. Am 24. 4.: Germann,
Jakob, Schreinerweiſter, Karlſtraße 20. 73 J. Am 23. 4:. Schneider,
Johann Chriſtoph III., Maurermeiſter in Erfelden, geſtorben Grafen=
ſtraße
9. 64 J. Am 26. 4.: Peter, Georg, Kind des Poſtſchaffners,
Mauerſtraße 10. 3 Tage alt. Am 25. 4.: Steinmetz, Johs., Schuhhändl.
in Pfungſtadt, geſtorben Grafenſtraße 9. 45 J. Schäfer, Eva Maria,
geb. Hartmann, Obergaſſe 24. 71 J. Am 26. 4.: Schmitt, Marie, geb.
Baumann, Dieburgerſtraße 11. 88 Jahre. Modebach, Robert, Seemann,
Georgenſtraße 1½. 38 J. Am 27. 4.: Savelsberg, Leonhard, Gerichts=
vollzieher
a. D. Moosbergſtraße 63. 84 J. Am 26. 4.: Schreiber, Phil.,
Stadtkaſſendiener i. R., Pareusſtr. 19, 71 J. Derſch, Dr., Gg. O., Ober=
ſchulrat
i. R., Heinrichſtr 130, 79 J. Am 27. 4.: Simon, Peter P. Eiſenb.=
Schreibgehilfe in St. Wendel, geſt. Nieder=Ramſtädterſtr. 54. 34 J.
Fahrion, Eva Eliſabeth, Ehefrau des Kaufmanns, 43 J., Müllerſtr. 32.
Am 27. 4.: Friedrich II., Chriſtof Ludwig, Landwirt in Wolfskehlen,
geſt. Grafenſtr. 9, 18 J. Am 26. 4.: Schhüiter, Friederike, Privatin,
ledig, Obergaſſe 15, 56 J. Franke, Paul Max, Materialverwalter i. R.,
Schuknechtſtraße 59. 59 Jahre.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Mifericordias Domini (1. Mai 1927).
Stadtkirche. Samstag, 30. April, abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, 1. Mai., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des hei=
ligen
Abendmahls. Pfarrer Kleberger. Vorm. 11½ Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche ich wochentags von 96 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lauten=
ſehläger
. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 1. Mai, nachm. 2½ Uhr:
Taubſtummengottesdienſt. Pfarrex Heß. Abends 8 Uhr: Jugendver=
einigung
der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). Montag, 2. Mai,
abends 8 Uhr: Monatsverſammlung der Männervereinigung der Lukas=
gemeinde
: Lichtbildervortrag von Pfarrer Wagner aus Bensheim,
Geſchäftsführer des Heſſ. Landesvereins der Guſtav=Adolf=Stiftung,
über: Bei heſſiſchen Landsleuten in Süd=Rußland. Gäſte willkonrmen.
Jugendbund der Markusgemeinde und der Lukasgemeinde. Dienstag,
abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. Jugendvereinigung der
Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). Mittwoch, 4. Mai, nachm. 3 Uhr:
Dankesgroſchen=Gemeinde der Anſtalten zu Nieder=Ramſtadt. Abends
8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund
der Markusgemeinde. Mädchenvereinigung der Reformationsge=
meinde
. Donnerstag, 5 Mai, abends 8 Uhr: Monatsverſammlung
des Frauenvereins der Lukasgemeinde: Aus der Bahnhofsmiſſion
Mitteilungen von Frl. Grein. Jugendbund der Lukasgemeinde:
Singkreis. Freitag, 6. Mai, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). Jugendbund der Kaplanei=
gemeinde
.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer.
Krankenpflege durch Digkonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der Kleinkinder=
ſchule
der Martinsgemeinde).
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprechſtunden
vormittags von 1012 Uhr. Fernſprecher 2379.

Martinskirche. Vormittags 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Dſt=
bezirk
in der Kirche. Pfarrer Beringer; für den Weſtbezirk im Ge=
meindehaus
. Pfarrer D. Waitz. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer D. Waitz. Anmeldung
von 9½ Uhr an in der Sakriſtei. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt
für den Weſtbezirk. Pfarrer D. Waitz.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Sonntag, 1. Mai, abends
7½ Uhr im Gemeindehaus: Konfirmanden= und Elternabend der Mäd=
chenvereinigung
des Weſtbezirks. Montag, 2. Mai, abends 6 Uhr
(Mauerſtraße 5): Jungſchar. Abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Mäd=
chenvereinigung
Weſt. Dienstag, 3. Mai, abends 8 Uhr im Gemeinde=
haus
: Jugendvereinigung. Abends 8 Uhr im Martinsſtift: Kirchen=
chor
. Donnerstag, 5. Mai, abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Mäd=
chenvereinigung
Weſt. Abends 8 Uhr im Martmsſtift: Mädchenver=
einigung
Oſt. Freitag, 6. Mai, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Jugendvereinigung (ältere Abteilung). Abends 8 Uhr (Mauerſtraße 5):
Poſaunenchor. Samstag, 7. Mai, abends 7½ Uhr im Gemeindehaus:
Konfirmanden= und Elternabend der Jugendvereinigung.
Johanueskirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für den Südbezirk
im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarrer Goethe. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Mitt=
woch
, 4. Mai, abends 8 Uhr: Kirchenkonzert des Kammerſängers Karl
Jörn, unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins. Eintrittskarten zu
1 und 2 Mark.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 77 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. Vorm. 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8½ Uhr: Chriſten=
lehre
für die 1. Abteilung der Konfirmierten. Pfarrvikar Schüfer.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dr. Avemerie. Vorm. 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Dr. Avemarie. Abends 8 Uhr: Vereinsabend der
Jugendvereinigung (Konfirmanden=Abend). Montag, nachm. 3 Uhr:
Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. Abends 8¾ Uhr: Vereinsabend
der Mädchenvereinigung. Dienstag, nachm. 3 Uhr: Sitzung der
Frauenhilfe‟. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, abends 8¼
Uhr: Monatsverſammlung der ev. Männervereinigung ( Rezitations=
abend
mit Einführung in die Geſchichte der deutſchen Poeſie). Don=
nerstag
, abends 8½ Uhr: Sitzung der Kirchengemeindevertretung.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. Abends
3 Uhr: Vereinsabend der Jugendvereinigung. Montag, abends 8
Uhr: Vereinsabend des Jugendbundes. Dienstag, abends 8½ Uhr:
Kirchenchor.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Beringer. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Donnerstag,
5. Mai, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24. Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt (Entlaſſung der Konfirmanden).
Nachm. 3 Uhr: Starkenburger Verbandskonferenz. ( Abendmahls=
feier
.) Abends 8 Uhr: Jugendabend mit Lichtbildern. Montag,
nachm. 4 Uhr: Frauenarbeitsſtunde. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauen=
bibelſtunde
. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger
Semmel. Freitag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Frei=
tag
: Eröffnungsfeier in der Kleinkinderſchule, Beſſungerſtraße 80.
Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jeden 1. und 3. Dienstag im Monat Kriegerdankbund.
Jugendbund für C. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag: Beteiligung
an der Verbandskonferenz. Abends 8 Uhr: Jugendbund mit Licht=
bildern
. Montag, abends 8 Uhr: Turnen in der Turnhalle Soder=
ſtraße
. Dienstag, abends 8½ Uhr: Mitgliederverſammlung. Fort=
ſetzung
des Vortrags: Ein Spaziergang in die Sternenwelt. Mitt=
woch
, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge Männer. Donners=
tag
, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. Freitag, abends
8 Uhr: Mädchenkreis.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22, Infan=
teriekaſerne
, Hof links.) Sonntag, nachm. 34 Uhr: Schießen und
Spielen im Jung=C.; 4 Uhr: Wie ſehr intelligent biſt du? Allerei
intereſſante Experimente. Abends 8 Uhr: Der Jungmännerkreis
trifft ſich bei Gedat, Friedrichſtraße 16. zu einem Budenabend. Mon=
tag
, abends 8½ Uhr: Beſprechſtunde von Lebensfragen moderner
Jugend. G. A. Gedat. Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Turnen und Sport
der Jungſchar in der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule. Abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde im Jungmännerkreis: Du und die Welt.
Dr. Avemarie. Donnerstag, abends 8 Uhr: Schattenſpielabend.
Freitag, abends 8 Uhr: Turnen und Körperſchule in der Turnhalle
der Ludwigs=Oberrealſchule. Samstag, nachm. 3 Uhr: Treffen der
Jungſchar am Oſtbahnhof zur Schnitzeljagd.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 2. Mai, abends 8½ Uhr
im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Chriſtlicher Jugendverein, jetzt Alexandraweg 8 (Künſtlerkolonie).
Sonntag, 1. Mai, vorm. 9 Uhr: Morgenwache. Abends 8 Uhr: Mit=

glieder.
Montag, 2.
ſends 8 Uhr: Turnen im
der Turnh n: Soßeiſtraße: Mütterab.
Dienstag, 3. Mai, abends
8 Uhr: Gebetsſtunde. Mittwoch, 4.
hends 8½ Uhr: Familien=
bibelſtunde
. Donnerstag, 5. Mai, abends 6 Uhr: Jungſcharſtunde:
abends 8 Uhr; Jugendbibelſtunde. Freitag, 6. Mai, abends 8 Uhr=
Unterhaltung. Samstag, 7. Mai, nachm. 3 Uhr: Jungſcharſtunde:
abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, 1. Mai, vorm. 10½ Uhr=
Menſchen=Weihe=Handlung mit Predigt. Freitag, 6. Mai, abends
8½ Uhr: Oeffentl. Vortrag: Der Nibelungen=Mythos und die
Schickſals=Rätſel, Dr. Alfred Heidenreich, Pfarrer in der Chriſtenge=
meinſchaft
. Vorſtehende Veranſtaltungen ſind in der Städt. Akademie
für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße. Eimführungs= und Beſprechungs=
Abende, Heidelbergerſtr. 9¼ III.: Montag, 2. Mai, abends 8½ Uhr:
Der Gegenwartsmenſch und die chriſtlichen Sakramente‟, Johannes
Thielemann, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraßelz,
Sonntag, den 1. Mai 1927, vorm. 10 Uhr: Der erſte Brief des Petrus:
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule; nachm. 5 Uhr: Evangeliſationsver=
ſammlung
. Donnerstag, den 5. Mai, abends 8½ Uhr: Der Brief des
Paulus an die Epheſer. Dazu ladet freundlichſt ein Prediger Conrad.
Chriſtliche Gemeinde, Darmſtadt GMollerſtraße 40). Sonntag den
1. Mai, vorm. ½10 Uhr: Andacht; nachm. ½4 Uhr: Jugendbund;
abends 8½ Uhr: Evangeliſation. Freitag, abends 8¾ Uhr: Bibel=
ſtunde
. Jedermann herzlich willkommen.
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage. Nieder Ram=
ſtädter
Straße 13. Sonntag, den 1. Mai, vorm. ½11 Uhr: Sonntags=
ſchule
; nachm. 1 Uhr: Faſtverſammlung; abends ½8 Uhr: Predigt=
verſammlung
. Montag, den 2. Mai, abends 8 Uhr: Brüderſchule
und Frauenhilfsverein. Mittwoch, den 4. Mai, abends 8 Uhr: Fort=
ſchrittsverein
. Jedermann herzlich willkommen.
Chriſtliche Verſammlung, Waldſtraße 18. Sonntag, 1. Mai, vorm.
11½ Uhr: Sonntagsſchule; nachm. 4½ Uhr: Verkündigung des Wortes
Gottes. Mittwoch, 4. Mai, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. Freitag,
6. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Betrachtungen des Evangeliums
Johannes, Kap. 17. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Methodiſtengemeinde, Alexandraweg 8. Sonntag, 1. Mai, findet
kein Gottesdienſt ſtatt.
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 1. Mai, vorm. ½10 Uhr:
Hauptgottesdienſt; vorm. ½11 Uhr: Chriſtenlehre; nachm. ½1 Uhr:
Kindergottesdienſt d. Kl. (Kindergottesdienſt d. Gr. fällt aus).
Dienstag: E. J. G., Mädchenabend. Mittwoch: E. J. G. Jungen=
abend
. Donnerstag: Frauenabend.
Evangelifche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag (MMiſericordias
Domini), 1. Mai, vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt; vorm. ½11 Uhr:
Chriſtenlehre. Montag: Jugendvereinigung. Dienstag: Kirchen=
chor
. Mittwoch: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag (Miſericordias Domini),
1. Mai, vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt; vorm. ½11 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Dienstag abend: Kirchengeſangverein. Mittwoch
abend: Frauenverein. Donnerstag abend: Ev. Arbeiter= und Hand=
werkerverein
, Vortrag von Pfarrer Schreiber=Mainz. Jungmädchen=
verein
."
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, 1. Mai, vorm. 8¾4 Uhr:
Chriſtenlehre der Knaben. 9½ Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Dienstag, 8½ Uhr: Kirchengeſangverein.
Mittwoch, 8½ Uhr: Frauenabend und Mädchenvereinigung.
Donnerstag, 8½ Uhr: Wartburgverein.
In der Provinzial Pflege=Anſtalt. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Paul.
Katboliſcher Gottesdienſt,
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen:
Nachm. von 57 und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit. An
Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur hl.
Beichte; 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der
hl. Kommunion. Generalkommunion der Männerkongregation. 9½ Uhr:
Hochamt und Predigt. Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Aus=
flug
der Pfarrei nach Heidelberg mit den Erſtkommunikanten. Abfahrt
Südbahnhof 3412 Uhr. Fahrpreis nach Heidelberg und zurück Mk. 2,10.
6 Uhr: Majandacht. Werktagsmeſſe 1½ Stunden vor Schulbeginn,
d. i. ¼7 Uhr. Donnerstag, 5 Uhr: Eliſabethenverein; 6 Uhr: Beicht=
gelegenheit
. Freitag, 6 Uhr: hl. Meſſe mit Herz=Jeſu=Andacht. Jeden
Abend an Werktagen, 8 Uhr: Majandacht.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feierkagen 8 Uhr
hl. Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in *
hl. Meſſe Austeilung der hl. Kommunion. Während der Schulzi
Dienstags und Freitags 1½ Stunden vor Schulbeginn, d. i. ¼7 Uhr,
hl. Meſſe mit Austeilung der hl. Kommumion in der hl. Meſſe. Vorher
Beichtgelegenheit.

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Mummer 119

Samstag, den 30. April 1927

Seite 13

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W7.4

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Sport, Spiel und Turnen.
Turnen.
Fußball.

Sportverein Darmſtadt 98Fußballſportverein Frankfurt a. M.
Zu dem Pokalſpiel am morgigen Tage wird der Sportverein Darm=
98 mit nahezu derſelben Mannſchaft antreten, die am letzten Sonn=
g
in durchaus verdienter Weiſe den Sieg gegen Hanau 93 erzielte.
blau=Beißen Farben werden alſo durch folgende Spieler vertreten:
Girmſcheid
Becker Laumann
Reik Takaſz Ruppel
Wenner 1 Müllmerſtadt Geger Jakobi Wenner 2
Es iſt ſicherlich nicht zu viel geſagt, wenn behauptet wird, daß die
nn eimiſchen Bezirksligiſten in dem Pokalſpiel gegen den Mainbezirks=
eiter
vor eine Aufgabe geſtellt ſind, wie ſie ſchwerer in dieſer Saiſon
ha, nicht zu löſen war. Der letzte Sieg der Bornheimer gegen den
te ſter des Rheinbezirks in Höhe von 4:1 ergibt klar, daß der Fuß=
Mäportverein in ſeiner derzeitigen Form unſeren Spitzenmannſchaften

2Rheinbezirk überlegen iſt. Dies bedeutet jedoch für die Einheimi=
n
keineswegs, daß ſie den Kampf ohne Ausſicht auf Erfolg zum Aus=
zu
bringen hätten. Ganz im Gegenteil. Die Mannſchaft des Fuß=
MTportvereins iſt eine Elf, die derartig Stimmungen unterlegen iſt,
if, ein beherzter und energiſcher Gegner, mag er auch in techniſcher
inſicht unterlegen ſein, doch zum Erfolg kommen kann. Wir ſind ja
ivon überzeugt, daß eine große Zahl Frankfurter Schlachtenbummler
ſrum Landsleuten das Rückgrat ſtärken wird, trotzdem erſcheint uns ein
Eſolg der Darmſtädter auf eigenem Platze und vor einem in der über=
iogenden
Mehrzahl doch mehr mit den Einheimiſchen ſympathiſierenden
ſilelikum dann nicht außerhalb des Bereichs einer greifbaren Möglich=
it
wenn die Darmſtädter mit demſelben Elan, mit derſelben Begeiſte=
imſr
ſpielen, wie es in mehreren Spielen der erſten Runde der ver=
inaenen
Verbandsſpielſaiſon der Fall war. Damals haben uns die
igtafußballer gezeigt, was ſie leiſten können: dieſelbe Leiſtung kann
ſthrer morgen von ihnen verlangt werden. Erfüllen die Darmſtädter
eles Verlangen, dann wiſſen wir auch, daß noch nicht das letzte Wort
trüäber geſprochen iſt, wer als Sieger den Platz verläßt.
Dieſe Meinung kann auch nicht dadurch erſchüttert werden, daß ſich
e im letzten Bericht ausgeſprochene Ueberzeugung, der Meiſter des
tainbezirks werde mit der beſten ihm zur Verfügung ſtehenden Mann=
pauft
antreten, darſächlich bewahrheitet. Frankfurt wird im weſentlichen
iil der angekündigten Mannſchaft antreten. Nur der am letzten Sonn=
gu
verletzte Henß wird erſetzt.
Der Spielbeginn iſt auf 3 Uhr feſtgeſetzt. Vor dem Hauptſpiel tref=
n
) ſich ebenfalls auf dem Hauptkampffeld des Platzes am Böllenfalltor
e) Liggerſatzmannſchaften beider Vereine. Da die Bornheimer bekannt=
chi
über einen ſehr guten Nachwuchs verfügen, dürfte es ſich lohnen, ſich
nar dieſes Spiel anzuſehen.
Verein für Raſenſpiele e. B.
Um ſich einer alten Rückſpielverpflichtung zu entledigen, fährt die
ſt Mannſchaft kommenden Sonntag nach Dieburg und iſt Gaſt des
un igen Fußballklubs Haſſia‟ Es iſt noch nicht lange her, daß ſich
iſse Mannſchaften im Verbandsſpiel in Dieburg gegenüberſtanden. Da=
alls
konnte der V.f.R. einem 3:0=Sieg erringen. Allerdings mußten
indieſem Spiele beide Mannſchaften mit Erſatz antreten und iſt deshalb
entderzeitige Spielſtärke von Dieburg nicht bekannt. Der Spielausſchuß
31 V.f.R. hat eine Umſtellung in ſeiner erſten Mannſchaft vorgenom=
ei
die in erſter Linie den Sturm durchſchlagskräftiger erſcheinen läßt.
küſler als Rechtsaußen hat am vergangenen Sonntag Proben ſeines
ön nens abgelegt und der ſeitherige Verteidiger Baumann hat ſich als
ri telſtürmer gut eingeführt, während man Arnold wieder in die Ver=
ihrgung
zurückgezogen hat. Möge das Spiel im wahrſten Sinne des
fates ein Freundſchaftsſpiel werden. Das Spiel wurde von Dieburg
gentgegenkommender Weiſe auf vormittags 10 Uhr feſtgeſetzt, und es
omit allen Mitgliedern und Anhängern des V.f.R. Gelegenheit ge=
trn
, die erſte Mannſchaft zu begleiten, zumal dieſelbe wieder gegen
ile 2 Uhr in Darmſtadt eintrifft. Die zweite Mannſchaft trägt am
mistag abend ebenfalls ein Rückſpiel gegen 2. Eintracht Darmſtadt
19. Die dritte Mannſchaft begibt ſich am Sonntag nach Seeheim, um
rizweiten Mannſchaft des dortigen Fußballvereins gegenüber zu treten,
ſäcrend ſich die erſte Jugendmannſchaft nach Pfungſtadt begibt, um
gnn Germania 03 das fällige Verbands=Rückſpiel auszutragen, emp=
uoren
die Kleinſten die V.fR., die zweite Jugendmannſchaft die gleiche
Spielvereinigung Arheilgen, ebenfalls zum Verbandsſpiel. (1.30 Uhr
vl=Weiß=Platz).
FC. Union 1918, e. V., Darmſtadt.
Das urfprünglich für den morgigen Sonntag auf den Platz an der
eioelbergerſtvaße abgeſchloſſene Spiel der Ligaelf des FC. Union gegen
enerſte Elf des FC. Langen wurde wegen des Verbandspokalſpiels des
pW. 98 nach Langen verlegt. Bei der bekannten Spielſtärke der Lan=
imer
, die genügend dokumentiert iſt, werden die Beſſunger ihr ganzes
öm.nen aufbieten müſſen, wenn ſie die Farben ihres Vereins würdig
mreten wollen. Da die beiden Mannſchaften bei der zu erwartenden
mbildung des Verbandsgebietes wohl auch in den kommenden Ver=
mssfpielen
aufeinandertreffen werden, dürfte ſchon heute ein Vergleich
rI beiderſeitigen Spielſtärke intereſſieven. Abfahrt 1,44 Uhr ab Haupt=
rſſahof
. Die Liggerſatzmannſchaft genügt einer Rückſpielverpflichtung
gleichen Elf der Germania Pfungſtadt, während die 1. Jugend ihr
lnges Verbandsſpiel gegen Sportv. 98 austrägt.
Handball.
Rot=Weiß 22, Darmſtadt.
Mot=Weiß 22 empfängt am kommenden Sonntag um 1.30 Uhr nachm.
e zweite Elf des Sportvereins 98 hier zum fälligen A. D.T.= Ver=
inSsſpiel
. Die Gäſte, die in der Tabelle einen guten Mittelplatz ein=
ehnnen
, werden ſich ſicher mächtig anſtrengen, um ehrenvoll zu beſtehen.
ie! Rothoſen werden das Spiel nicht auf die leichte Seite nehmen; ſtehen
10., in der Mannſchaft der 98er bekanntlich ſehr gute Kräfte. Es iſt
tzmnehmen, daß es zu einem fairen Kampfe kommt, der ſicher Intereſſe
nſcen hieſigen Handballanhängern finden wird.
Von unſeren Mannſchaften ſpielen noch die: 2. Mannſchaft R.=W. 22
grn die dritte Mannſchaft R.=W. 22. (R.=W.=Platz). 1. Jugend=
kmnſchaft
R.=W. 22 gegen die 4. Jugend=Mannſchaft Sportver. 98,
ien (R.=W.=Platz, 2.30 Uhr.) 2. Jugend=Mannſchaft R.=W. 22 gegen
eH. Jugend=Mannſchaft des T.= und Sportv. Weiterſtadt, dort), 10,30.
FC. Union 1913, e. V., Darmſtadt.
FAm morgigen Sonntag tritt die Handballabteilung der Beſſunger
ieſoer mit 2 Mannſchaften auf den Plan. Als Gegner wurden die bei=
Mannſchaften des Wartburgvereins Unterliederbach verpflichtet.
In anbetracht des nachmittags ſtattfindenden Spieles des Sp.=V. 98
gan Frankfurt wurde der Spielbeginn der zweiten Mannſchaften auf
rmittags 10,30 Uhr feſtgeſetzt, dem ſich das Treffen der beiderſeitigen
ſtarn Manſchaften, alſo 11,30 Uhr, anſchließen wird.

Kraftſport.
Kraftſportverein 1926 Nieder=Ramſtadt.
Der Kraftſportverein 1926 Nieder=Ramſtadt, Mitglied des Deutſchen
thlletikſportverbandes, veranſtaltet am Samstag. 30. d. M., abends
USr. im Gaſthaus Zur Poſt (Beſ. K. Breidert), ſeinen erſten Sport=
Werbeabend. Bei dieſer Gelegenheit kämpft die erſte Mannſchaft
genannten Vereins gegen die erſte Mannſchaft des Athletikſportver=
1895 Darmſtadt. Gaumeiſter der B=Klaſſe 1926/27. Da beide Ver=
über
gute Kräfte verfügen, ſind intereſſante Kämpfe zu erwarten.
enier werden vier bekannte Boxer des Kraftſportvereins Siegfried
fmmgſtadt, ihr Können zeigen. Außerdem werden ſonſtige ſportliche
an bietungen des veranſtaltenden Vereins ſowie die Muſikvereinigung
ſieder=Ramſtadt, zur Verſchönerung des Abends beitragen.
Heute beginnen im zweiten Kreis des Deutſchen Atbletik= Sportver=
anddes
1891 die Aufſtiegskämpfe zur Kreisliga (höchſte Klaſſe) im
Nmmnſchaftsringen. Beteiligt an dieſen Kämpfen ſind der Weſchnitzgau=
eilſter
Kraftſportverein Rimbach, der Speſſartgaumeiſter, der Meiſter
32 Maingaues Kraftſportverein Neu=Iſenburg und der zweimalige Gau=
leitſter
des Odenwaldgaues Kraftſportverein Darmſtadt 1910. Rimbach,
ſeſthes von Darmſtadt 1910 bereits eine Niederlage erlitt, hat auf An=
wr
beim Kreis erreicht, daß es dieſe Aufſtiegskämpfe mitmachen darf.
Vorkampf gegen die Darmſtädter findet am 8. Mai hier ſtatt. Schon
Samstag wird intereſſante Kämpfe geben, da in Neu=Iſenburg die
eibeen Favoriten im Vorkampf zuſammentreffen. Es wird voraus=
ſchl
=lich zu erbitterten Kämpfen kommen.

Turngemeinde Beſſungen 1865.
Darmſtadt ſteht im Zeichen des Turnens! Alle Vereine rüſten ſich
in regem Wetteifer zum bevorſtehenden Gau= und Kreisturnfeſt, um
nicht nur den ankommenden Gäſten und Turnern eine gaſtliche Heim=
ſtätte
zu bereiten, ſondern vor allem, um zu zeigen, daß man in unſerer
Vaterſtadt die edle Turnerei gemäß ihrer hohen Bedeutung für Volks=
geſundheit
und Volkserziehung zu würdigen und zu pflegen weiß.
Von dieſen grundlegenden Gedanken ausgehend, und um ſchon feſt=
liche
Stimmung zu erwecken, will die Turngemeinde Beſſungen am
Sonntag, den 1. Mai, nachmittags 3 Uhr, in einem größeren Schau= und
Werbeturnen den Reigen zu den größeren bevorſtehenden feſtlichen Ver=
anſtaltungen
eröffnen und damit ihren Mitgliedern, ſowie Freunden und
Gönnern Zeugnis von ihrer geleiſteten Winterarbeit ablegen. Weit über
200 Mitwirkende aller Abteilungen, von den kleinſten und jüngſten bis
zu den älteſten und reifſten, werden dabei ihr Können zeigen und allen
Gebieten des Turnens wird dabei Rechnung getragen werden. So laden
wir denn zu recht zahlreichem Beſuche ein. (Alles Nähere ſiehe Anz.)
EF.
Automobilſport.
ADAC.=Fünfländer=Tourenfahrt. Die vierte Etappe TrieſtAbbazia.
Von Trieſt aus begaben ſich die Teilnehmer an der ADAC.= Fünf=
länder
=Tourenfahrt am ſechſten Reiſetage auf die vierte Etappe nach Ab=
bazia
. Da die Strecke nur 65 Km. betrug, fanden die Teilnehmer Zeit
genug, die landſchaftlichen Schönheiten des Karſt zu bewundern. Die er=
herblichen
Steigungen erforderten trotz der kurzen Strecke abſolute Zu=
verläſſigkeit
der Fahrzeuge. Ohne Zwiſchenfall ging die Fahrt vonſtat=
ten
. Von Abbazia, das im Golf von Fiume gelegen iſt, begeben ſich
die Teilnehmer am Freitag auf die 115 Km. lange fünfte Etappe, die
nach Laibach führt.
6. Reisetag (27. April)

Triest

Motorſport.
Das internationale 24 Stunden=Rennen auf der Opelbahn i Rüſſels=
heim
vereinigt 60 erſtklaſſige Fahrer aus dem Reich und dem Ausland
mit 30 Maſchinen am Start. Das Rennen beginnt am Samstagabend
5 Uhr und wird von je zwei ſich ablöſenden Fahrern auf einer Maſchine
beſtritten. Auf der Avusbahn kommt die DMV.=Clubmeiſterſchaft zur
Durchführung.

Boxen.

Deutſchlands Schwergewichtsmeiſterſchaft. Das Finale Breitenſträter
Wagener in Dortmund.
Der deutſche Boxſport erlebt am erſten Maiſonntag wieder einmal
den erſehnten Höhepunkt einer Saiſon den Entſcheidungskampf um
die Deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft. Es iſt ja nicht nur in Deutſch=
land
ſo, daß man hinter einem Schwvergewichtskampf alle anderen Inter=
eſſen
boxſportlicher Natur in den Hintergrund ſtellt. Vielleicht ſportlich
geſehen mit Unrecht, aber die Erſcheinung als ſolche beſteht.
Selten war der Gang der deutſchen Meiſterſchaft bis zum Finale ſo
ſpannend wie in dieſem Jahr. Daß die ganzen Titelkämpfe en bloe von
der Dortmunder Weſtfalenhalle durchgeführt wurden, gab ihnen etwas
Turniermäßiges. Der Kampf des kommenden Sonntags iſt um ſo reiz=
voller
als man auch nicht den geringſten Anhaltspunkt für eine Voraus=
ſage
hat.
Breitenſträter macht erneut einen Anlauf, das Ziel zu erreichen, das
er im Oktober gegen Haymann verfehlte. Diesmal aber heißt ſein Geg=
ner
nicht Ludwig Haymann ſondern Rudi Wagener. Rudi Wagener iſt
beſtimmt nicht beſſer als Haymann, ader gefährlicher. Schon die Vor=
intſcheidungen
beweiſen das: Rudi Wgener punktete Haymann über 8
und Samſon=Körner über 10 Runder us. Breitenſträter brauchte ins=
geſamt
20 Runden, um Röſemann aus dem Felde zu ſchlagen. Impo=
nierend
war Wageners Sieg über den alten Ringfuchs Samſon=Körner,
der Punktſieg über Haymann iſt heute noch zweifelhaft. Etwas weniger
weſtdeutſche Lokalſympathien für den Duisburger hätte man lieber ge=
ſehen
.
Breitenſträter iſt in ſeinem Wiederaufſtieg verkannt worden. Man
glaubte nicht mehr an ſeine Kampfkraft. Aber es war nur eine Um=
ſtellungskriſe
, die ſein Trainer Billy Smith bewußt herbeiführte. Smith
hat erreicht, was er wollte. Der vielfache deutſche Meiſter hat ſich tech=
niſch
ſtark verbeſſert. Es wäre voreilig, den erfahreneren Breitenſträter
als Favoriten zu erklären. Wageners Schlagkaft iſt nicht zu unter=
ſchätzen
. Soviel läßt ſich zuſammenfaſſend wohl ſagen, daß Wagener
mehr im k. o. ſein Heil ſuchen muß, während über die Nunden Breiten=
ſträter
ein kleines Plus haben ſollte. Ein Sieg Breitenſträters wäre
eine einzigartige Leiſtung, denn damit würde er zum vierten Male deut=
ſcher
Meiſter. Am Sonntag ſteigt die neunte deutſche Meiſterſchafts=
entſcheidung
ſeit dem Kriege und zum ſiebten Male gibt Breitenſträter
den einen der beiden Gegner ab. Ein Beweis für die Rolle, die Breiten=
ſträter
in der deutſchen Schwergewichtsklaſſe geſpielt hat. So offen die
Frage nach dem Sieger des Sonntags iſt, ſo wenig offen iſt die Frage,
ob der Sieger ſeinen Titel lange behält. Franz Diener hat das Recht,
den Titelhalter ſofort zu fordern und er wird von ſeinem Recht Gebrauch
machen.
Der zweite Schwergewichtskampf am Sonntag bringt. Haymann mit
dem belgiſchen Schwergewichtsmeiſter Pierre Charles zuſammen. Der
Velgier ſtammt aus Vanderveers Trainingsquartier, kämpfte ſchon mit
Haymann unentſchieden und machte ſogar mit Gipſy Daniels remis.
Immerhin ſollte Haymann ſtärker ſein. Wer einen Vanderveer ſchlägt,
ſollte gegen Charles nicht verlieren. Deutſchlands Leichtgewichtmeiſter
Fritz Enſel boxt mit dem aufſtrebenden Düſſeldorfer Mohr. Der Düſſel=
dorfer
iſt ein junges, techniſch gutes Talent und wird Enſel vor eine
ſchwere Aufgabe ſtellen. Auch der aus Amerika zurückgekehrte Kölner
Halbſchwergewichtler Nüßgen, der erſtmalig wieder im deutſchen Ring er=
ſcheint
, wird zu beweiſen haben, ob man in ihm eine neue deutſche Hoff=
nung
der Halbſchwergewichtsklaſſe begrüßen darf. Sein Gegner iſt kein
Geringerer als der hervorragende Kolonialfranzoſe Eugene Alonzo, ein
Mann von ausgezeichneten Qualitäten. Ein weiterer Rahmenkampf
ſieht Dertinger=Eſſen und H. Drehkopf=Düſſeldorf, die beide in letzter
Zeit wenig in Erſcheinung traten, im Kampf.
Ringen.
Deutſches Olympia=Ausſcheidungs=Ringen.
Am Samstag fallen in drei Gewichtsklaſſen die Entſcheidungen für
die Aufſtellung der deutſchen Olympia=Mannſchaft. In Würzburg
ſtehen ſich die Mittelgewichtler Bräun=Kreuznach, Krämer=Duisburg,
Dietz=Weingarten, Timpel=Homberg, Luft=Berlin und der Vertreter
Norddeutſchlands im Ausſcheidungskampfe gegenüber. In Nürnberg
fällt die Entſcheidung bei den Bantam= und Leichtgewichtlern. Im Ban=
gewicht
ringen Leucht=Nürnberg, Füglein=Nürnberg, Meier=Dort=

lin und im Leichtgewicht
Böſchel=Köln, Muſetal=Hörde,

Pferdeſport.
Rennen im Grunewald.
Auch der Donnerstag endete im Grunewald mit einem Defizit des
Berliner Rennvereins. Der Beſuch hielt ſich in mäßigen Grenzen, zu=
dem
verunglückte der Tag auch ſportlich vollkommen. Die beiden wert=
vollſten
Rennen vermochten kaum Intereſſe zu erwecken. Im Walburg=
Nennen lief der Oppenheimer Domfalke dem Hanielſchen Forno, ſeinem
einzigen Gegner, auf und davon. Mit dieſem rechten Ferro=Bruder
wird in den großen Prüfungen kaum zu rechnen ſein, zudem zeigt dev
Hengſt wenig Kampfluſt. Im Traum=Nennen ſattelte der Stall Weinf=
berg
zwei Pferde, Aurelius und Roſanera. Dieſe Maßnahme war ſport=
lich
wenig fair, zudem wurde die Stute nicht einmal voll ausgeritten.
Einigermaßen gut beſetzt war der Landgraf=Ausgleich, in dem Konradin
zu einem längſt verdienten Erfolg kam. Die Ergebniſſe:
1. Traum=Nennen. 5200 Mk. 2000 Meter. 1. A. u. C. v. Weinbergs
Aurelius (O. Schmidt); 2. Roſanera. 2½ La.
2. Preis von Hübſchenried. 2800 Mk. 1800 Meter. 1. F. Sträters
Schneekönig (E. Haynes); 2. Irrlehre; 3. Volker. Ferner: Heliotrop,
Catania Calderon. Tot.: 21: Pl. 19, 35:10. 12 Lg.
3. Preis von Walburg. Für Dreijährige. 6500 Mk. 1600 Meter.
1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Domfalke (L. Varga): 2. Forno. Tot.:
10:10. 6 Längen.
4. Landgraf=Ausgleich. 2900 Mk. 1400 Meter. 1. Dr. O. Kampf=
henkels
Konradin (O. Schmidt); 2. Schneeberg: 3. Licht=Alberich. Fer=
ner
: Maifahrt, Bellona, Hurone, Caſanova, Viktoria, Torre, Teifi. Tot.:
37, Pl. 13. 20, 16:10. Kopf-Kopf.
5. Preis vom Lilienhof. 2800 Mk. 1200 Meter. 1. Geſt. Grabigs
Lefels (B. Grahl); 2. Parſifal; 3. Roſenkelch. Ferner: Nettelbeck Volks=
rache
, Erlkönig 2., Rivalin. Tot.: 17, Pl. 11, 13. 13:10. 3/ Lg.
6. Turmfalke=Rennen. 3900 Mk. 1600 Meter. 1. A. u. C. v. Wein=
bergs
Perſephone (O. Schmidt); 2. Amenophis; 3. Pompeius. Ferner:
Laufjunge, Fürſtenbrauch. Tot.: 13. Pl. 11 18:10. 31½ Lg.
7. Taormina=Rennen. 2800 Mk. 1800 Meter. 1. L. Hartings Eich=
katze
(W. Tarras); 2. Caro=Bube; 3 Thalyſia. Ferner: Herzog Chriſtoph.
Morgenſtern, Traunegg; Gaudium, Roſe Marie, Felſenquelle, Frasquita,
Landrichter, Kronprinz. Tot.: 36: Pl. 13. 12. B:10. 21 Lg.

Geſchäftliches.

Sie ſehen ja ſo ſchlecht aus! Wie oft hören Sie dieſen erſtaunten
oder bedauernden Ausruf. Was iſt die Urſache? Schlechter Stoff=
wechſel
ſchlechtes Blut oft die erſten Anläſſe ernſterer Krankheiten,
wie Rheuma, Gicht, Jschias, Darm=, Nieren= und Blaſenleiden. Wollen
Sie friſch ausſehen und kräftig an Körper und Nerven bleiben, be=
freien
Sie Ihr Blut von Giftſtoffen mit Reichel’s Wacholder=Extrakt,
dem wirkſamſten Blutreinigungsmittel, einem von der Natur ſelbſtge=
ſchaffenen
Heilfaktor. In Apotheken und Drogerien erhältlich aber ver=
bürgt
echt nur in Originalfüllungen mit Marke Medico und Firma
Otto Reichel, Berlin 80, Eiſenbahnſtr. 4.

Eine Chinoſolwoche veranſtalten hieſige Apotheken und Drogerien
i der Zeit vom 30. April bis 7. Mai. Was iſt Chinoſol?. Das einzige

Bettfedern direkt aus Böhmen beziehen viele kluge Hausfrauen und
machen damit immer die beſten Erfahrungen. Hervorragende gute
Qualitäten bei niedrigſten Preiſen! Als beliebteſte deutſche Bezugs=
quelle
iſt bekannt die Firma Rudolf Blahut, Bettfedern=Großhaus,
Deſchenitz, Böhmen.
ungiftige und nicht ätzende Desinfektionsmittel. Damit iſt in wenigen
Worten ſeine oft geradezu verblüffende Heilwirkung bei offenen Wun=
den
(auch Brandwunden) erblärt. Es wirkt blutſtillend, trocknet die
Wunde aus, verhütet die Anſiedlung von Eitererregern. Es wirkt ebenſo
zuverläſſig wie das ſtärkſte (aber auch ſehr giftige!) Desinfektionsmittel,
das wir kennen, das Sublimat. Während aber alle anderen Desinfek=
tionsmittel
die Wundfläche mehr oder weniger anätzen und damit die
Heilung verzögern, geſchieht das bei Verwendung von Chinoſol nicht.
Mit viel Erfolg wird es gegen Geflügelſeuchen als Zuſatz zum Trink=
waſſer
angewendet. Die Fachzeitungen berichten über ganz großartige
Reſultate beſonders bei der gefürchteten Geflügeldiphtherie. In allen
Apotheken und Drogerien wird ausführliche Literatur über Chinoſol
koſtenlos abgegeben.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Saustag, 30. Ap=il. 3.30: Stunde der Jugend. Lieder und
Duette. Ausf.: Charlotte und Philipp Müller=Gehhardi. o 4.30:
Franz Lehar. Potp. Die blaue Mazur
Ballſirenen, Walzer.
Heut noch werd ich Ehefrau. Potp. Wenn die Lerche ſingt
Sittennote Eins
Potp. Paganini
Wär es auch nichts
als ein Traum vom Glück, Mitw.: Eliſabeth Friedrich (Sopran),
O 5.45: Leſeſtunde (für die reifere Jugend): Das Wirtshaus im
Speſſart. O 6.15: Uebertragung von Kaſſel. 6.30: Der Brief=
kaſten
. O 7: Suſanne Neukircher: Bibliotheksweſen in den Ver=
einigten
Staaten S 7: aus dem Saalbau: 2. Orcheſterkonzert des
Reger=Feſtes. Sinfoniſcher Prolog. Ballett=Suite. Der 100.
Pſalm Jauchzet dem Herrn Orcheſter des Opernhauſes. Vereinig.
Chöre des Cäcilien= und Rühlſchen Geſangvereins. Anſchl.: Ueber=
tragung
von Kaſſel. Darauf bis 12.30: Jazband.
Siuttgart.
Samstag, 30. April. 3: ’s Gretle von Strümpfelbach erzählt.
4: Konzert. Lehar (geb. 1870). Mitw.: Gerda Hanſi, Käte
Mann, Hans Hanus, Carl Struve, Funkorch. 15 Lieder und
Melodien aus: Luſtige Witwe, Graf von Luxemburg, Wo die
Lerche ſingt, Paganini uſw. 7.30: Uebertr. aus Frankfurt:
Max Reger=Feſt. Konzert. Sinf. Prolog op. 108. Ballett=Suite
D=dur op. 130. Der 100. Pſalm Jauchzet dem Herrn, für gem.
Chor, Orch. und Orgel, op. 106. Anſchl. aus Stuttgart: Funk=
brettl
. Mitw.: Hilde Binder, Gerda Hanſi, Käte Mann, Kitty
Rolfen, Hans Hanus, Georg Ott, Th. Brandt, Carl Struve,
Rundfunkorch. 18 Darbietungen. Uebertr. aus Berlin: Tanz.
Berlin.
Sonnabend, 30. April. 12.30: Die Viertelſtunde für den Land=
wirt
. O 4: R. Paulſen: Der Lebensroman des Rembrandt= Deut=
ſchen
(Zum 20. Todestage des Schriftſtellers Julius Langbehn).
4.30: Kapelle Gerhard Hoffmann. O 6.30: Major Schnarke:
Auslandstätigkeit unſerer Reichsmarine und der bisherige Verlauf
der Weltreiſe des Kreuzers Emden e 7.05: Geh. Reg.=Rat
Schottky: Karl Friedrich Gauß (Zur 150. Wiederkehr ſeines
Geburtstages). 7.30: Dr. Tichauer: Einführung in die Staats=
bürgerkunde‟
(Die Beurteilung der Einkommenszweige im Spiegel
der Verfaſſung). o 7.55: Dr. Baſchwitz: Unbekanntes vom
Hexenwahn (Gedanken in der Walpurgisnacht). 8.30: Luſtiger

Wochenſchluß. Tagliaferri: Tarantella Internationale (Ital.=ſpan.
Original Mandolinen=Orch.). de Curtis: Canta pe me Serenade

(Nina Tomei, Sopran). Bruno Schneider mit ſeinen ſelbſtverfaßten
Vorträgen. Paganini: Karneval von Venedig. Makarow:
Zwei Gitarren. (Nico Buica, Violin=Virtuoſe). Kerſten: Jung
und alt. Bährmann: Sowas macht kein Mann. (Manny Ziener,
Sopran). Trinkhaus: Ach, könnt ich dir ins Auge ſchaun;
Polka. (Joh. Trinkhaus, Okarina). Hy que ver! (Cancion Haba=
nera
). (Margerita Cazaſus, Sopran) u. a. m. Anſchl.: Steuertermin=
kalender
für Mai, Sportnachrichten. O 10.30: Tanzmuſik.

chineſiſche Schulen. o 4.30: Prof. Dr. Lampe: Das Neueſte aus
der Zeitſchriftenliteratur. o 5: Staatsſekr. Prof. Müller: Die
Verwaltungsreform als Rationaliſierungsproblem. O 5.30; W.
Maſchke: Der jugendliche Arbeiter. 6: Prof. Dr. Bieberbach;
Zum 150. Geburtstage von Gauß. 6.30: Wiſſenſch. Vortrag für
Tierärzte. O 6,55: Dr. Heinitz: Wettſtreit berühmter und un=
berühmter
Sänger und Violiniſten.

ihel=Netſchkau und Nutkowski=Berlin.

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 1. Mai 1927,
(nach der Wetterlage vom 29. April 1927).
Wolkig, Tempergturen anſteigend, mit zeitweiſen Niederſchlägen.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleltung: Rudel/ Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleton, Reich und
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für den
Inſeratentell; Willy Kuhle: Druck und Verlag: Z. C. Wi tich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Mannſſripte wird Garantie der Rückſendung n ich übernommen.
W
Die beutige Nummer hat 20 Seiten.

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Die Aufwärtsbeſvegung der Effektenkurſe iſt in der letzten Woche
faſt von Tag zu Tag intenſiver geworden, wobei es ſich zwar hauptſächlich
um eine Anzahl von beſonders beliebten Märkten oder Papieren
handelte, deren Zahl aber von Tag zu Tag größer wurde. Nicht nur
der Markt der Elektroaktien, der jetzt tagelang im Mittelpunkt der
Aufmerkſamkeit ſtand, auch Schiffahrtswerte, Kunſtſeidenwerte, ſonſtige
Textilpapiere, Autoaktien, Terrainwerte, Deſſauer Gas, Leonhard Tietz
uſw. konnten neue kräftige Avancen verbuchen, indem die Umſätze zeit=
weiſe
einen recht bedeutenden Umfang annahmen. Die Bedenken der=
jenigen
Stellen, die ſchon bisher auf das vielfach beſtehende Mißver=
hältnis
zwiſchen Aktienkurſe u. Rendite hingewieſen haben, werden durck.
dieſe optimiſtiſche Einſtellung der Börſenſpekulation nicht zerſtreut. In
der Tat ſcheint es ſich bei der Kuliſſe auch hauptſächlich darum zu
handeln, an Kursgewinnen zu verdienen, ſolange es geht.. Die ver=
ſchiedenen
Baiſſevoxſtöße der neueren Zeit ſind immer wieder erfolglos
geblieben, da die überwiegende Mehrzahl der Börſenbeſucher (die
übrigens in letzter Zeit wieder ſtark zugenommen haben) geneigt iſt, den
günſtigen Motiven verſtärkte Beachtung zu ſchenken. So kamen die Aus=
führungen
des Direktor Waſſermann in der Generalverſammlung der
Deutſchen Bank der Spekulation recht willkommen, lag damit doch von
einer Seite eine zuverſichtliche Auffaſſung der Wirtſchaftslage vor, die
bisher in ihren Wirtſchaftsberichten meiſt einen pefſimiſtiſchen Grundton
durchklingen ließ. Herr Waſſermann hat es allerdings nicht unterlaſſen,
vor Sorgloſigkeit in der Effektenſpekulation zu warnen. Dem muß
jetzt erneut beigeſtimmt werden. Es iſt zum Beiſpiel durchaus berechtigt,
wenn ein bekanntes Privarbankhaus in ſeinen Betrachtungen zur Börſen=
lage
die mögliche Rückwirkung von Reportgeldkürzungen in Erwägung
zieht. Das Inſtitut weiſt darauf hin, daß die gegenwärtigen Börſen=
reportgelder
faſt überwiegend Auslandsmittel darſtellen, während die
vor dem Kriege auf dieſe Weiſe angelegten Mittel ausſchließlich In=
landsgelder
waren. Angenommen, die ausländiſchen Geldgeber kün=
digen
aus irgendeinem Grunde ihre Reportkredite in größerem Um=
fange
, ſo wäre eine Auffüllung der entſtehenden Lücke aus dem in=
ländiſchen
Kapitalreſervoir nur ſchwer denkbar und die Möglichkeit eines
empfindlichen Rückſchlages an den Aktienmärkten gegeben. Man ſollte
ſich vorbehalten, daß ſelbſt inmitten einer unentwegten Hauſſeperiode
ſolche vorbeugenden Erwägungen und entſprechende Dispoſitionen eines
vorſichtigen Kaufmannes wert ſind. Der Preſſe, die die Allgemeinheit
ſachlich aufzuklären hat, ſollte man dankbar ſein, daß ſie auf Eventu=
alitäten
hinweiſt, ehe es zu ſpät iſt. Einem außerhalb der Spekulation
Stehenden iſt es z. B. nicht ohne weiteres erklärlich, wenn trotz der
ſchlechteren Geſchäftsentwicklung im Ruhrbergbau, der Lohnſpannungen
und wenig günſtigen Perſpektiven die Aktien der Kohlengeſellſchaften
ſcharfe Steigerungen erfahren, nachdem ſich die Kurſe ſchon längſt von
dem Boden der gewährten und in Ausſicht ſtehenden Dividenden ent=
fernt
haben. Daß da ſpäter Enttäuſchungen folgen müſſen, liegt auf
der Hand. Gegenüber den Dividendenerwartungen bei der J. G.
Farbeninduſtrie iſt dieſer Fall bereits eingetreten. Vorläufig wird die
dauernde Vergrößerung der Engagements allerdings noch dadurch mög=
lich
, daß ausländiſche Reportgelder angeſichts des lohnenden Neport=
ſatzes
von 7½ Prozent in größeren Beträgen vorliegen und die Tages=
ſpekulation
ſich wegen der Ultimo=Liquidation nicht die geringſten Kopf=
ſchmerzen
machte. Der Berliner Geldmarkt war in den letzten Tagen
von einer ziemlichen Flüſſigkeit beherrſcht. Geld über den Ultimo iſt
jetzt ziemlich gefragt, da die Großbanken ſich mit Rückſicht auf den Stich=
tag
der Zweimonatsbilanzen am 30. April flüſſig zu halten beſtreben,
wird aber genügend offeriert.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 29. April.
Kurz vor dem Ultimo war die Effektenbörſe überwiegend gut ge=
halten
, zeigte aber nur einige große Bewegungen. Die Senſation waren
in Tagesgewinnen von Zellſtoffwerten bis über 20 Prozent, ſo für
Waldhof um 24 Prozent. Zellſtoffwerte gingen mit der Bewegung der
Berliner Glanzſtoff= und der übrigen Kunſtſeidehauſſe. Außerdem wweiſt
man darauf hin, daß Waldhof der Hauptpapierlieferant des Kunſtſeide=
truſtes
iſt und dieſer ſich die Aktienmajorität ſeines Lieferanten er=
werben
wolle. Zellſtoff Waldhof gewannen 15 Prozent, Zellſtoff Dres=
den
8, Memel 7 Prozent. Am Elektvomarkt ſpricht man von ähnlichen
Intereſſenkämpfen, und zwar ſoll ein dreiteiliges Hauſſekonſortium
AEG.=Aktien groß aus dem Markt nehmen, da es ſich um die Be=
hauptung
der Vormachtſtellung auf dem internationalen Glektromarkt
handele. AEG. zogen 7½ Prozent, Siemens und Halske als der
Gegenwert 4½ Prozent an. Schließlich hauſſierte die Stahltruſtaktie
mit 4½ Prozent, daneben Gelſenkirchen und Phönix ſtark beachtet. Auch
Automobilwerte wie Kleyer und NSU. noch feſt, während die ſämtlichen
übrigen Märkte ruhig und ohne beſondere Bewegung lagen. Die Far=
benaktie
trotz des großen inneren Wertes vernachläſſigt und im Ver=
laufe
4 Prozent ſchwächer. Der Börſenverlauf blieb auf Zellſtoffwerte,
AEG. Stahltruſt und Phönix konzentriert. Zum Schluſſe konnten jedoch
die höchſten Tageskurſe nicht gehalten werden.
Anleihen kaum verändert. Von fremden Renten unifizierte Türken
auf höhere Londoner Kurſe feſt. Geld liegt unverändert und vor dem
Ultimo geſucht. Tagesgeld 41/ Prozent, Monatsgeld 67½ Prozent.
Deviſen ebenfalls ohne beſondere Veränderung. London gegen Mai=
land
91,5, gegen New York 4,85¾, gegen Paris 124, Pfunde gegen
Mark 20,49, Dollar gegen Mark 4,2185.
An der Abendbörſe war das Geſchäft bei allgemeiner Zurück=
haltung
infolge der Nähe des Ultimo ſehr klein. Es beſtand Abgabe=
neigung
, ſodaß die Kurſe zum Teil noch unter den Stand der Nachbörſe
zurückgingen. Phönix und Stahlverein blieben aber geſucht und gut
behauptet. Angeboten waren J.G. Farben und AEG., auch Zellſtoff=
aktien
konnten ihren Höchſtſtand nicht behaupten. Renten umfatzlos.

Berlin, 29. April.
Am letzten Tage vor der Ultimoliquidation konnte ſich das Niveau
in Terminaktien abermals kräftig befeſtigen. Bei lebhaftem Geſchäft in
einer größeren Anzahl von Spezialpapieren, die Steigerungen bis
8 bzw. 15 Prozent erzielten, hatte der Effektenmarkt ein unvermindert
feſtes Ausſehen. Die Hauptanregung dürfte von der reichlichen Geld=
verſorgung
der Börſe zum Ultimo und dem außerordentlichen Eindruck
der Farbenbilanz herrühren. Außerdem ſtimulierte die bedeutende Pro=
duktionsſteigerung
der deutſchen Walzwerke und das Vorliegen guter
Befchäftigungsnachrichten aus der Schwerinduſtrie. Im Vordergrunde
ſtanden während der erſten Stunde Spritwerte, Elektroaktien, J. G.
Farbeninduſtrie und Textilwerte ſowie in zweiter Linie eine ganze An=
zahl
einzelner Papiere, die neuerdings das Intereſſe der Spekulation
auf ſſich lenken. Am offenen Geldmarkt hörte man heute nur einen
Satz für feſte Gelder auf kurze Termine über den Ultimo in Höhe von
6½ bis 8 Prozent. Die Forderungen für Reportgelder ſind bekanntlich
einheitlich auf 7½ bis 7¾ Prozent feſtgeſetzt worden. Die Schiebung
dürfte aber im ganzen bereits am erſten Tage beendet ſein, ſo daß der
bevorſtehende Ultimo die Börſe nur noch geringfügig beeinflußte. Im
Deviſenverkehr lagen heute nur kleine Bewegungen vor. Der Dollar
notierte in Berlin 4,2186 und in London 4,8777. Das Pfund in Mai=
land
91,20, in Madrid 27,52. In Paris unverändert 124,02.
Vereinigte Glanzſtoff erreichten zum erſten Male den Kurs von 700.
Bemberg verbuchen in der zweiten Stunde einen Tagesgewinn von
28 Prozent, Feldmühle Papier einen ſolchen von 18 und Waldhof von
27 Prozent. Die Aktien der Maximilianshütte ſtellten ſich 8 Prozent und
Vereinigte Stahlwerke=Aktien ebenfalls 7 Prozent höher. Bemerkens=
wert
feſte Kurſe hatten außerdem Oberbedarf, Mannesmann und Klein=
bahnwerte
. Dagegen verloren ſpäter Ilſe Bergbau 5 Prozent. Auch
Farbenaktien gaben wieder leicht nach. Elektrowerte gingen im Ver=
lauf
unvermindert feſt um. Die Börſe ſchloß auf der ſtark erhöhten
Baſis ſchwankend, im Grunde aber durchaus freundlich. Privatdiskont
für beide Sichten unverändert. Die enormen Kurserhöhungen veran=
laßten
die Börſe gegen Schluß des Verkehrs zu Gewinnrealiſationen,
durch die allgemein eine Abſchwächung gegenüber dem höchſten Tages=
niveau
eintrat. Schärfer rückgängig waren bei Beendigung der Börſe
Ilſe Bergbau mit 301, nach 325. An der Nachbörſe hielt die ſchwächere
Stimmung an. Schultheiß gingen im Spätverkehr um etwa 5 Prozent
auf 501 und Oſtwerke auf 482½½ zurück. Im einzelnen hörte man gegen
2,30 Uhr u. a.: Zellſtoff Waldhof 322, Mansfelder 171,5, Dſſauer Gas
250251, Siemens 332,5, AEG. 219220, Schuckert 234, Rheiniſche
Braunkohlen 318, Rheinſtahl 265, Harpener 260,5 Vereinigte Stahl=
werke
159,5, Gelſenkirchen 205, Phönix 147, J. G. Farbeninduſtrie 331,
Schiffahrtswerte ſchwächer. Nordd. Lloyd 160, Hapag 156,75, Hamburg=
Süd lebhafter 255, Danatbank 275, Berliner Handelsanteile 280, Com=
merzbank
212,5, Vereinigte Glanzſtoff 698, Ablöſungsrente ohne Aus=
loſung
21,10.

Aſchaſfb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchk
Bamag=Meguin .."
Bank el W. ... . . . .
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan".
Dremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel
Teutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel
Deutſche Erdöl
Teutſche Petrolen
Tt. Kaliwerke
Donnersmarckhüt
Tynamit Nobel.
Elektr. Lieferung
F. G. Farben.
R. Friſter.
Eaggenau V=
Eelſenk Eußſtahl. .
G. f. elertr. Unternt..
Halle Maſchinen. . .
San. Maſch. Egeſt.. .
Hanſa Dampfſchf.. . .

28 4
200725 29 4.
216. Henoor Zement. 28. 4.
284.5 29. 4.
290. 162.25 169.5 Hirſch Kupfer 126.5 127.5 59. 60.25 Höſch Eiſen. 230. 229.25 223.25 230.5 Hohenlohe 29.25 29. 126.5 125. Kahla Ve 140. 139. 225. 24y. 1Lindes Eis 183. 182.25 159. 160. 1Lingel Sche 104.75 225. 225. 1 Linke u. Hofmann 98.5 98. 128. 126.75 L. Loewe u. Ce 370. 134.5 134.875 C. Lorenz 156. 159. 13. 125 13.25 Niederlauſitzer 204. 201.75 201. Nordd. Gumr 86. 87. Orenſtein. 143.5 153.5 157. 158. Rathgeber Waggon.
Nombacher Hütten. 113.75 113. 143.25 148.5 162. 162. Roſitzer Zucker. 110. 108. 212.371 210. Rütgerswerke 144.25 145. 333. 334. Sachſenwert.. 143.375 144.125 119.75 116. Sächſ. Gußſtahl 200.25 205.5 69.25 71. Siemens Glas.. 196. 199.75 18. 19.5 Ver. Lauſitzer Glas". 164.25 166. 233.25 283.5 Volkſtedter Porzell.. 68.5 70. 218.75 220. Weſtf. E. Langendreer 56.25 57. 148. 153. Wittener Gußſtahl. 15. 73. 237.5 240. Wanderer=Werke 291. 294.

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R.
Buenos-Aires.
Brüſſel=Antw
Eslo
Kopenhagen.
Stodholm
Kelſingſors
Italien ..
London
Nem=York.
Paris.
Sckreiz
Spanien

28. 4.
Eeld /Brieſ
168.60 169.0
1.782/ 1.786
658.575 58.715
ros. 811109.09
2.42112.70
112.69 112.9:
10.592/10.632

22.43
20.46
1.213
6.50
81.02
74.36

22.4
20.513
4. 223
16.54
81.2
74.54

29 4. 28. 4. 29. Geld Brie Gelt Brie Geld /Brief 168.61 169.03 1Wien D.=Oſt.ab/ 59.31/ 59.4 59.31 59.45 1.78 1.788 Prag... 12.474/12.514 12. 474 12.514 58.58! 58. 725 Budapeſt( Peng 73.41 73.5 73.4 73.59 10s.82/109.10 Fapan. . 2.018 2.022 112 43 12.70 Rio de Janeiro 0.496 A.2 1.496 0.498 112.64 112.94 Sofia ........ 3.043 3.05* 3.043 3.053 10.59c 10.638 1Fugoſlavien ..." 7.40 7.42 7.40 7.42 22.49 22.55 Konſtantinopel 2.155 2. 16: 2.1551 2.165 20.466 20.520 Liſſabon. e1 475 2:.52 21. 475/21.525 4. 214 4. 224 Danzig 81.7 81.9: 81.77 81.97 16.51 16.55 Athen .. 5.64 5. 6 5.64 5.66 81.0: 8:.23 Kanada. .. 4.216/ 4.226 4.216 d.226 74.31 74.49 Urugugh. . . . . . 4.255/ 4.265 41.245 4.255

Mag, Maſchinenfabrik. A.G. Geislingen, Heidelberg. In der
ordentlichen Hauptverſammlung wurde die Bilanz ſowie die Gewinn=
und Verluſtrechnung genehmigt und Vorſtand und Aufſichtsrat Ent=
laſtung
erteilt. Nach Abſchreibungen von 23 203 RM. ergibt ſich ein
Reingewinn von 1265 RM. Aus der Bilanz: Grundſchulden und
Hypothekenaufwertung 304 376, langfriſtige Bankverpflichtungen und
Steuern 32 756 RM., ſonſtige Kreditoren 48 457 RM.. Der Reingewinn
wird vorgetragen. Der Geſchäftsbericht weiſt auf die ſchwere Wirtſchafts=
kriſe
hin und bemerkt, daß ſich zeitweilig ſtarke Konkurrenz aus dem
Auslande bemerkbar machte.

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Deutſche Erdöl=A.=G., Berlin. Das Unternehmen erzielte 1926 nach
149 256 (129 082) RM. Abſchreibungen einen Reingewinn von 7,22 (4,88)
Mill. RM., woraus, wie angekündigt, 6 (4) Prozent Dividende auf das s
100 Mill. RM. A.=K. vorgeſchlagen werden. Der Geſchäftsbericht ſagt.
daß die zwangswirtſchaftliche Bindung an das Kohlenſyndikat ſich läh= auswirke. Die Bedeutung des engliſchen Streikes für den deut=
ſchen
Bergbau ſei überſchätzt worden, da die engliſche Konkurrenz ſicho
wieder ſtark zeige und deutſcherſeits Feierſchichten trotz der langfriſtigenn
Abſatzpolitik des Syndikates notwendig werden. Die Bilanz ergibt:
jcdoch, daß die Erdöl, trotz ihrer Angriffe, ſelbſt weſentlich durch denn
engliſchen Bergarbeiterſtreik profitierte.
Pietro Bertoldi A.=G., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft erzielte=
1926 auf ihre 72 000 RM. St.=A. einen Reingewinn von 51 364 RM.
den Kreditoren von 195 000 RM. ſtehen rund 317 000 RM. Debitorem
gegenüber.
Odenwälder Hartſtein=A.=G., Darmſtadt. Aus einem Reingewinm
von 210 400 RM. gelangen auf 12000 RM. V.=A. 6 Proz. Dividende unds
auf 1,32 Mill. RM. St.=A. 10 Prozent Dividende zur Verteilung. Der
Reſerve werden 10000 RM., dem Beamten= und Arbeiterunter=
ſpitz
ungsfonds 20 000 RM. zugeführt. RM. 4447 gelangen zum Vortrag
Zu Abſchreibungen wurden 200 248 RM. veuwendet. Ueber die Ge-
ſchäftslage
wird in dem Bericht ausgeführt, daß in der erſten Hälfte dem
Abſatz in Kleinſchlag gut war, der in Groß= und Kleinpflaſterſteinen je
doch im ganzen Berichtsjahr unbefriedigend blieb. Die Beſchäftigung im
laufenden Geſchäftsjahr wird als befriedigend bezeichnet. Es liegen ge=
nügend
Aufträge bei anziehenden Preiſen vor.
Porphyrwerke Weinheim=Schriesheim A.=G. in Weinheim a. d. Bera=
ſtraße
. Die auf den 21. Mai einberufene v. H.=V. ſoll über eine etwaige=
Kapitalerhöhung Beſchluß faſſen. Ob die Kapitalerhöhung dischgeführt
wird und zu welchen Bedingungen, ſoll der Entſcheidung der o. H.=V;,
überlaſſen bleiben.
Getreidekreditbank A. G., Mannheim. Der Aufſichtsrat der Getreide-
kreditbank
A. G., Mannheim, ſchlägt der am 12. Mai ſtattfindenden Ge= wieder 10 Progent Dividende vor. Die Generalver=
ſammlung
ſoll bekanntlich gleichzeitig eine Erhöhung des Aktienkapitals
um 400 000 Mk. auf 500 000 Mk. beſchließen.
Schnellpreffenfabrik A.=G., Heidelberg. In der G.=V. wurde die
Bilanz ſowie Gewinn= und Verluſtrechnung, die nach Abſchreibungen vorh
68 616 RM. mit einem Reingewinn von 1 155,56 RM. abſchließt, ge=
nehmigt
. Aus der Bilanz: Aktiven: Grundſtücke und Gebäude 357000
RM., Maſchinen 200 000 RM., Werkzeuge und Verrichtungen 110000/
RM., Warenvorräte 553 295 RM., Außenſtände 167 010 RM., Wechſe
58 231 RM., Kaſſe 1263 RM. Paſſiven: A.=K. 351 000 RM. Grund=
ſchuld
und Hypothekenaufwertung 325 275 RM., langfriſtige Bankver
pflichtungen und Steuern 449 068 RM., ſonſtige Kreditoren 120 306 RM
Der Reingewinn wird vorgetragen. Der Geſchäftsbericht hebt hervorn
daß die außerordentliche Wirtſchaftskriſe, die im Auguſt 1926 ihren Tief7
ſtand erreichte, einen erheblichen Vorrat an Fertigfabrikaten und dami
eine wiederholte Stillegung des Werkes ergaben. Vom Herbſt an machte‟
ſich eine ſtändige Beſſerung des Auftragsbeſtandes bemerkbar, ſo daß
man mit einem erheblichen Auftragsbeſtand ins neue Jahr hineingeher
konnte und mit einer fortſchreitenden Aufwärtsbewegung im Beſchäfti;
gungsgrade rechnen dürfe. Im Ausland war England durch den Koh
lenſtreik, Frankreich und Belgien durch die Kursſteigerung des Franlem
zurückhaltend, andere Länder dagegen verzeichneten wachſende Verkaufs)
ziffern.
A.=G. für Zellſtoff= und Papierfabrikation Aſchaffenburg. Der Auff
ſichtsrat beſchloß für 1926 wie angekündigt, eine von 8 auf 10 Prozen7
erhöhte Dividende der Generalverſammlung am 2. Juni vorzuſchlagen
Die Amerika=Verträge der Ufa. Wie wir hören, iſt mit dem Ein)
treffen zahlreicher prominenter ausländiſcher, insbeſondere auch ameni
kaniſcher Filminduſtrieller in den allernächſten Tagen zu rechnen. Die=
hängt
mit der Neorganiſation der Ufa zuſammen. Wie die an dieſen
Reorganiſation führend beteiligte neue Gruppe ſchon wiederholt erklän=
hat
, beabſichtigt ſie die Beziehungen mit den alten amerikaniſchen K=
ſorten
des Unternehmens nach Möglichkeit weiter auszubauen. Wie ſ.
Verhandlungen darüber ausgehen werden, läßt ſich zurzeit natürlicke
noch nicht erſehen, da die deutſche Filminduſtrie infolge ihrer Stellunge
ſelbſtverſtändlich den berechtigten Anſpruch erheben muß, ihre Intereſſ
ſen berückſichtigt zu ſehen. Eine nicht unintereſſante neue Erſcheinunn
iſt dabei, daß geſchäftstüchtige Perſönlichkeiten der Filminduſtrie jetz
eine Gelegenheit wittern, unter dem Vorwande politiſcher Intereſſen
Gründungen zu propagieren, bei denen ſie perſönlich gut abzuſchneiden
hoffen.
Die Konzentration in der ungariſchen Waggonbauinduſtrie. DEu
Abmachungen der Ganz Danubius=Werke mit der Schlick=Nicholſon un
Kiſtarcſaer ſind bereits perfekt, nur hinſichtlich der Raaber Waggon
fabrik konnten die Beſprechungen mit dem Wiener Bankverein noch nick
zu Ende geführt werden. Infolge der Konzentration werden die Schlich
Nicholſon=Geſellſchaft und die Kiſtarcſaer in die Ganz Danubius= Ge=
ſellſchaft
aufgehen. Das unter Führung der Ungariſch=Italieniſche=
Bank ſtehende Mehrheitsſyndikat der Schlick=Nicholſon übergibt de
Ganz Danubius=Werken 60 Prozent der Schlick=Aktien im Austauſc.
gegen Ganz=Aktien, und zwar werden 7 Schlick=Aktien gegen 3 Gans
Aktien getauſcht. Die Kiſtarcſaer Aktien werden von der Ganz Damt=
ſius
gleichfalls zu einem billigen Kurs übernommen. Der Kaufprei.
wird gleichfalls mit Ganz=Aktien bezahlt.
Generalausſperrung in den franzöſiſchen Citroenwerken. Aus Part
wird gemeldet: Trotz der am Dienstag morgen erfolgten Wiederauf
nahme der Arbeit in den Automobilwerken Citroen kam es im Verlam
des Vormittags zu neuen Schwierigkeiten. In verſchiedenen Werke=
verließen
die Arbeiter den Arbeitsplatz, worauf die Werkleitung etw
10 000 Arbeiter ausſchloß und im Falle neuer Störungen die Generab
ausſperrung ankündigte, die etwa 30 000 Arbeiter betreffen würde.

4. drantfarter Kürvorricht Bom serafti Lent

: Staatöpapiere
* a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil
II. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
Tloſungsſcheine ..
6‟/.% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 ...
6 7% Baher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
T6,% H. V. Sch.
Rotp. 1. 4. 29
46I.% Pr. St.=Sch.
K p. 1. 3. 29 ....
6),% Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30 ...
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29
2 Sächſ. Freiſtaa
Schatz. p. 1. 7. 3
6½% Württ. Freiſt
Schatz. p. 1. 8. 2

2)Ausländiſche
5%Bos. E. B. 1914
5% 2 Inv. 1914
4½0 1898 ...
4½½ 1902 ...

319.25
322.25

21.25
FFI.
97.75
98
98
99.75
Rré
98.25
46.5
5.25
6.25

5 25 Bulg. D.al02/ 30.5

4I.% Oſt. Staatur.
v. 1913, Kdb.1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.
4% Goldr.
4½ einh. R. (kon)

8% Port. (Spz.) III
5 % Num am. R.03.
4½%6 Gold. 13.
am. konv.
am 05,

8.25

22.5
72l.

4%Türk. (Adm.103/
49 (Bagd.) U 26,
4% (Bagb.)7 21:,
480 Türk. unif. 19031 25
47 1911 Zoll./ 16.45
4½% Ung. St. 19131 241.
4½% St. 19141 25
4% Goldr.. . 28
4% St. 10 ./ 24.1
4% Kronr. .. 2.60
3% Eiſ. Tor., ./ 26.25
Außereuro=
päiſche

5½ Mex am. in abgl 22
50 äuß. 99 ../ 43.5
4% Gold04ſtf.,/ 292),
ſo konſ. inn.
4½% Irrigat.,/ 36.5
5½Tamaulipas 1 / 22.25
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. 6.=Bk. G.111.5
104
Berl. St.=Gold/ 96.5
* Darmſt. St.=G./100
D. Hyp.=Ban
Meining., Goldpf. /102
8% Frk.=Ghp.=B.,
Goldpfdbr. . . . . 103.5
Frkſ. H.=B. Glb. 1102
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr. .
102.25
% Pfbr. Bk.=Gld./102
% Frkf. Pfdbr.=B!
Goldpfdbr. .
89
8% H. Lbs.-Bk. Gbd. /102.5
1102
10% K. Elektr. Mär
(Jagen) Goldobl. /104.5
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe 1 1101.5
Reihe II 101.6
JaMeucrſte gselt 1 9575

%0 Mannh. St.=G.)
80 Naſſ. Ldb. Gold/104.5
8% Nbg. St.=Gldal. /102
3½ Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfbbr. . . . /100.5
80 Pforzh. St.=G./ 99.5
80 Pr. Centr.=Bd.=
Cr.-Bk. Gldpfbr. 1027),
103
8½ Pr. Centr.=St
105
ſchaft=Goldpi
103
3½ Rh. Hhp.=Ba
..1102.5
Gold=Pfd.
Rh. St.=W. 25/195
10% Rh.=Weſtf.=B.

Cr.=Bk., Goldpf.
8% Südd. B. Cr.=B.
103
Goldpfdbr.
10 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld.. mit Option/112,75
% V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld.. ohne Option/ 99.4

3½ Voigt &Häffner
Goldobl. . . . . . . . 102.5
8% Württbg. Hhyp.=
Bank Goldpfbr. /101.5
Ohne Zins=
berechnung

5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Roggen . .231
5% Pr. Kaliw.
50 Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Bereinsb..
Bayr, Sesbelsb., 1

13.35
4.4

8.8

Bahr. Hyp.u. Bechſſ
Berliner Hyp.=Bk.
Frrf. Hyp.=Bk. ..
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp=Bk.
Mecklb. Hyp.=u Wb.
Meining. Hhp.Bk
Nordd. Gr.=Cr Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B....
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=Bk...
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
4
abg.
5% O. Sb. /Lb.)ſtfr.
2,60 Alte .
2,60 Neue
58 Oſt.=Ung. 73/74
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3% Oſt. 9. E.
3%Oſt. 1885
3%Oſt. Erg. Nei
3% Raab Oedbg. 83
3
91
97
4% Rud. Silber.
4 Rud. Salzkg.)
4½% Anat., S.I
4½%Anat. S. II
4½% Anat. S. III
3% Salon. Monaſt.
5½ Tehuantepec.
4½7

13.1
13

13.9
14.10

14.75
16.8

Are
8.3

5.5

11.25


21. 25
30.5
11.5
28

22.25

BankAktien
Allg. D.=Kredit.. .
Bad. Bk. ..... . ."
Bk. ſ. Brauind. . . .!
Barmer Bankv. ..
Bah. Hyp.=Wchſ...
Berl. Handelsgef.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank ..."
D. Eff. u. Wchſ.=Bk
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk
Frkf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank
Metallbank.
Mitteld. Crebitb.
Pfälz. Hyp.=Bk....
Pr. Bd.=Creditban
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. . .
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. B.=-Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ..
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Banwerein
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. ..
Buderus. . . . . . . . . 147.75
Dt. Luxemburg . .
Eſchw. Bergw... . .
Gelſenkirch. Bgw
Harp. Bergb. . . . . . 262.5
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein 166
Kali=Aſchersleb. 212.5
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln 213.5
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr.

170
205
195.5
239.25

Oberbedarf ..... /136
Otavi=Min.=Ant.. . 41.5
Phönix=Bergb. . . . 146.25
Rhein. Braunk. .. .
Rhein. Stahlw.. . . 1267.5
A. Niebeck Montan
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr...
Tellus Bgb.. . . . . . 125
Ver. Laurahütte . . 92.5
Ver. Stahlwerke . . 159
Induſtrie=Akt.
Brauereien

Eichbaum (Mannh.)/255
Henninger .. . . . . . /200
Hereules Heſſiſche. 168
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr. .
Schöfferhof(Bind,)/379
Schwarz Storchen= 184
Tucher, Nürnberg
Berger .. . . . . . . . 1190

Mansfelder .... . . 1174.5

Akkum. Berlin. . .
Adler & Oppenh...
Adlerw. (v. Kleher)
6%A. E. G. Vzg. A..
5% A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm . . .
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl
Bad. Uhren. Furtw.
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg
Bayr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El. . . . .
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr Erlang.
Cement=Heidelb. ..
Cement Karlſtad:
Cement. Lothr.
Chem Albert. . . . .
Chem. Brockh ...
hem. Ailch ....."

187.5
Z
92. 2*
85,
221
147
31
61.5
7.
240.5
77
188
204
176
108
84.25

Daimler=Benz A.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ..."
D. G u. Silb. Scheid
Dingler. Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp .. . . . . .."
Dürr. Nattingen.
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung ...
Elſ. Bad. Wolle ..
Email. Ulrich ..."
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn. . .
Faber Bleiſtift..."
Faber & Schleicher
Fahr. Pirmaſens
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt. Sekt
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof ..
Frkf.=M. Pok. u. W.
Geiling & Cie.
Germania Linol.
Gelſenk Gußſt. . .
Goldſchmidt. Th...
Gotha Waggon
Gritzner. Maſch.. . .
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ..
Hanſa=Lloyd. Br.
Hartm & Braun.
Heyligenſtaedt. . .
Hilpert Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer
Hoch=Tief Eſſen
Holzmann . . . . . . .
Holzverk. Ind.. .
Hydrom. Breslau
Inag ...

142
116.
202.
248.
163
108
86
52
Bef
214.
44.*
60
96.
99
225
127
124
55.
334
182.
115.
206
125.
108
89
350
17.
Ka
146
224

.

Aa
74

226.
94
39
88.5

Junghans St...
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt, R.
Rlein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn.
Konſerv. Braun ..
Krw. Alt=Württbg.
Krauß Lokom. ...
Lahmeyer
Lech, Augsburg ...
Lederw. Rothe.
Spicharz.
Linge Schuhw..
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Lux. Induſtrie
Mainkraft Höchſt.
Mars=W. Nürnbere
Metallgeſ. Frkf.
Miag. Mühlenb. ..
Moenus, Stamm.
Motorenf. Deutz.
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk. /135
Reckar). Fahrz. ...
Neckarw. Eßlingen
Beters Union ....
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps.. . . .
Porzellan Weſſel
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Rhein. Elektr
..
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Rütgerswerke . . . 1145
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Schnellpr Frank
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Schrift Stemp. 146
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Schuhf
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Siemens & Halske

Jfe
225
46.5

204
82
95
199
145.75
20
65
145

135
159
217.5
160.75
89.75
145.5
140
65
147
203
6
110.5
236.5
98.75
92
333

Südd. Immob.
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Südd. Eiſenb.=Geſ
Hapag
Nordd. Llohzd.

Frkft. Allg. Ber).
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Darmſt Werie

Bahnbedar. .. ."
Dampft Rodberg
Helvetia Konſ...
Gebr. Lutz..."
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Bebr. Roeder.
Venuleth & Ellenb.

133
167
134.5
131.5
31.5
86
100

172

174
76
97
160
213
323

108.5
108
209.5
135
11
173
158
160.9

Ne
120

51.5
Bſ.
745
147

[ ][  ][ ]

ſtaummer 119

Samsteg, den 30. April 1927

Geite 17

Hrammaarnſpinnerei A.=G., Kaiſerslautern. Für 1926 wird der
9.: am 14. Mai eine von 7 auf 10 Prozent erhöhte Dividende vorge=
ſieyn
.
Der ukrainiſche Außenhandel im erſten Halbjahr 1926/27. Nach
2Mitteilung des ſtellvertretenden Kommiſſars des ukrainiſchen
bIlskommiſſariats iſt im erſten Halbjahr des laufenden Wirtſchafts=
eine
erhebliche Steigerung des ukrainiſchen Außenhandels zu ver=
an
, und zwar erreichte der allgemeine Umſatz 112 700 000 Rubel
6,5 Prozent mehr als im erſten Halbjahr des Vorjahres. Der
raldo erreichte 48 100 000 Rubel. An erſter Stelle der Ausfuhr=
ſteht
Getreide, das den Wert von 60 500 000 Rubel repräſentiert.
Fihrt wurde hauptſächlich techniſches Ausrüſtungsmaterial.
Bruhigung in Japan. Erhöhung der japaniſchen Diskontrate. Der
wiſche Finanzminiſter Takahaſhi teilt mit, wie aus Tokio berichtet
w,daß die Regierung beabſichtige, der Bank von Japan zu geſtatten,
Ahmsweiſe Kredite zu gewähren, die in zehn Jahren rückzahlbar
nnd deren Garantie bis zur Höhe von insgeſamt 500 Millionen
ü-bernommen werde. Es ſind Gerüchte im Umlauf, daß die Bank
papan beabſichtige, die Diskontrate auf 1,8 Sen pro Tag, was einem
zamtſatz von 8,57 pro Jahr entſprechen würde, zu erhöhen. Die
Tky erichte aus allen Teilen des Landes laſſen den Schluß zu, daß eine
ros=re Beurteilung der Lage eingetreten iſt und daß die Einlagen
ve zurückgebracht werden. Das Moratorium verurſache lediglich
mrrungen in der Induſtrie. Die Textil=, Zement=, Mehl=, Farben=
yandere
Induſtrien beginnen mit Kurzarbeit und treffen alle not=
rdogen
Maßnahmen, um üiber die gegenwärtigen Schwierigkeiten hin=
kommen
.

Produktenberichte.

ASormſer Produktenbericht vom 29. April. Bei ſtetiger Tendenz
targte man heute für: Pfälzer Roggen 27,528; Gerſte ohne Geſchäft,
te=gerſte 2021; Hafer 2324; Weizenmehl Baſis Null 4040,25;
tgrenmehl 60prozentig 39,2539,5; Weizenfuttermehl 1623; Roggen=
ter
= und =nachmehl 1824; Roggenkleie 15; Grobe Weizenſchalen
Weizenkleie 13,5; getr. Biertreber 16,5; Malzkeime 16,2516,5;
0ſchrot 21; Trockenſchnitzel 11,512; Heu Luzerne 1011: Maſchinen=
hr
23: Kartoffeln 1313,5; Roggenſtroh, Handdruſch 44,5.
Br=erliner Produktenbericht vom 29. Auguſt. Die Auslandsforderun=
ſiätr
Weizen waren heute nur unweſentlich verändert. Dagegen
tebdie rege Kauftätigkeit der letzten Tage eine wiederum nicht uner=
line
Steigerung der Cif=Offerten für Roggen zur Folge. Während
v Inlande in beiden Brotgetreidearten kaum Material herauskommt,
Eul len auch bei erhöhten Preiſen weiter als Käufer im Markt. Promp=
tEr
eizen ſtellte ſich in den Forderungen etwa zwei Mark, Roggen eine
zwei Mark höher, und auch am Lieferungsmarkte ergaben ſich für
he/ Brotgetreidearten Preisſteigerungen im Rahmen von etwa ein bis
zMMark. Das Mehlgeſchäft war in den geſtrigen Nachmittagsſtunden
der recht lebhaft; heute macht ſich jedoch angeſichts der erhöhten For=
um
gen bei den Käufern einige Zurückhaltung geltend. Die Forderun=
flir
Hafer ſind wiederum ziemlich ſtark erhöht. Der Konſum bewil=
ſieie
höheren Preiſe jedoch nur zögernd. Gerſte blieb unverändert.
tin. Süddeutſcher Metallmarkt vom 29. April. Pforzheim.
lunetalle notierten folgende Großhandelspreiſe: Barrengold das
tm.m 2,800 RM. (Geld); 2,814 RM. (Brief); Platin, handelsübliche

Ware, das Gramm 11,80 RM. (Geld); 12.30 RM. (Brief); Feinſilber
das Kilogramm 76,80 RM. (Geld); 78,4079,90 RM. (Brief). Ten=
denz
: Ruhig. Stuttgart. Edelmetalle notierten folgende Groß=
handelspreiſe
: Feingold das Gramm 2,805 RM. (Geld); 2,811 RM.
(Brief); Platin, handelsübliche Ware, das Gramm 11,50 RM. (Geld);
12.30 RM. (Brief); Fein=Kornſilber das Kilogramm 77.90 RM. (Geld);
78,40 RM. (Brief). Tendenz: Ruhig.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 29. April. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in feſter Haltung auf Baiſſedeckungen.
Später trat eine Abſchwächung ein, beſonders für entferntere Termine,
auf günſtige Berichte. Die Termine zeigen Aufbeſſerungen für nahe
Sichten bis zu 2 C.
Mais: Zunächſt war eine feſte Haltung vorherrſchend auf Baiſſe=
deckungen
und ungünſtige Witterungsmeldungen. Dann trat eine Ab=
ſchwächung
ein auf enttäuſchende heimiſche Lokonachfrage. Die Termine
zeigen Steigerungen bis zu 0,5 C.
Hafer: Der Markt nahm einen ziemlich ſtetigen Verlauf mit leichten
Kursaufbeſſerungen.
Baumwolle: Im Anfangsverkehr war die Haltung etwas ſchwächer
auf Verkäufe der Wallſtreetkreiſe und Nachrichten aus dem Ueberſchwem=
mungsgebiet
. Später trat eine Befeſtigung ein in Erwartung der
Wochenſtatiſtik und Meldungen über das Auftreten des Baumwollwurms
im Weſten.
Kaffee: Der Markt nahm einen ſchwächeren Verlauf auf das Ueber=
wiegen
der Liquidationen, Kaufreſerve der Röſtereien und der Impor=
teure
. Im Schlußverkehr trat eine leichte Erholung ein.
Zucker: Der Markt verlief in etwas ſchwächerer Haltung auf Kauf=
reſerve
der Raffinerien, ermäßtigte ausländiſche Notierungen und bil=
ligeres
kubaniſches Angebot.
Kakao: Im Anfangsverkehr machte die Haltung weitere Fortſchritte,
da umfangreiche Glattſtellungen erfolgten. Später konnte jedoch eine Er=
holung
eintreten auf Deckungskäufe und Käufe des Auslandes. Die Ter=
mine
ſchließen mit Rückgängen bis zu 25 Punkten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 29. April:
Getreide: Weizen, Mai 137, Weizen, Juli 131, Weizen, Sep=
tember
1297/, Mais, Mai 717/, Mais, Juli 77/s, Mais, Sep=
tember
82, Hafer, Mai 48½, Hafer, Juli 46, Hafer, September
451 Roggen, Mai 107/, Roggen, Juli 105, Roggen, Sep=
tember
97½.
Schmalz: Schmalz, Mai 12,35, Schmalz, Juli 12,57.
Fleiſch: Rippen, Mai 1402, Rippen, Juli 13,87, Speck 14,12,
Schweine, ſchwer 9,9010,50, Schweine, leicht 10,4010,30,
Schweinezufuhr Chicago 14 000, Schweinezufuhr Weſten 72 000,
Talg Ohio 7½.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 29. April:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 149½, Weizen Nr. 2 hart 154½,
Mais Nr. 2 85’g, Hafer Nr. 3 57½, Roggen exp. 1192/, Mehl
Spring Patent 6,65, Getreidefr. n. Engl. 2=, Getreidefr. n.
Kont. 16 (.
Schmalz: Schmalz Mittel, Weſten 16,07.
Schweinefleiſch: Schweinefleiſch Family 37.

Kleine Wirtſchafts=Nachrichien.
Das Reichsarbeitsamt hat den Schiedsſpruch für den Ruhrbergbau
auf Antrag der Arbeitnehmerverbände für verbindlich erklärt. Bekannt=
lich
hat der Zechenverband den Schiedsſpruch abgelehnt.
Der diesjährige Allgemeine Deutſche Sparkaſſen= und Kommunal=
bankentag
in Kiel iſt für den 31. Auguſt und 1. September d. Js. vor=
geſehen
.
Am 26. April tagte unter dem Vorſitz von Dr. Schlenker untes
reger Beteiligung der dem Verein zur Wahrung der gemeinſamen wirt=
ſchaftlichen
Intereſſen in Rheinland und Weſtfalen angeſ hloſſenen Ver=
bände
, Syndikate ſowie Induſtrie= und Handelskammern der Wirtſchafts=
ſtelle
des Vereins der gemeinſamen wirtſchaftlichen Intereſſen in Rhein=
land
und Weſtfalen.
Von der Sächſiſchen Anleihe ſcheint kaum mehr als die Hälfte des
aufgelegten erſten 45 Mill. RM. gezeichnet worden zu ſein. Die Kon=
ſorten
ſind jedenfalls erſucht, die Anleihe zu Zeichnungsbedingungen
weiter zu verkaufen.
Nachdem geſtern vormittag die a.o. H.V. der Allgemeinen Deutſchen
Eiſenbahn A. G. widerſpruchslos die beantragte Fuſion genehmigt hatte,
erklärten ſich die Aktionäre der A.G. für Verkehrsweſen nach längerer
Debatte und gegen eine Oppoſition von rund 1000 Stimmen bei 11 797
Stimmen mit dem Fuſionsvorſchlag einverſtanden.
Die Konferenz des Internationalen Eiſendrahtkartells wurde geſtern
nachmittag geſchloſſen. Die geſamte Verhandlung war nicht öffentlich.
Wie wir erfahren, wurden ausſchließlich interne Angelegenheiten er=
örtert
.
Der Arbeitgeberverband der weiterverarbeitenden Eiſeninduſtrie des
Saargebietes hat ſämtlichen Arbeitern bis zum 7. Mai gekündigt. Die
Geſamtausſperrung iſt als Antwort auf den Teilſtreik der Arbeitnehmer
aufzufaſſen.
Wie wir erfahren, ſollen die franzöſiſchen Matieres Colorantes in
Saint Denis weiter ausgebaut werden. Es handelt ſich dabei beſonders
um den Ausbau der Farbenherſtellung auf chemiſchem wie auf techniſchem
Fabrikationsgebiet. Eine Schweizer Finanzgruppe hat die hierfür er=
forderlichen
bedeutenden Mittel bereits ſichergeſtellt.
Aus Kowno wird gemeldet, daß die Ausfuhr Litauens im März
24,8 Mill. Lit. betrug. Die Einfuhr 23,9 Mill. Lit. Somit ergibt ſich
ein Ausfuhrüberſchuß von 0,9 Mill. Lit. Der Aktivſaldo im litauiſchen
Außenhandel ſür das erſte Quartal 1927 beträgt 20,5 Mill. Lit.
Die Stickſtoffwerke in Chorzow wurden auf Grund einer Verond=
nung
des Staatspräſidenten aus dem Budget der fiskaliſchen Betriebe
ausgeſchaltet und ſollen in Zukunft als ſelbſtändige Wirtſchaftseinheit
mit einem ſpeziellen Statut geführt werden.
Die bedeutendſte italieniſche Gummigeſellſchaft Pirelli hat bei Mor=
gan
in New York eine Anleihe von 4 Mill. Doll, zu 7 Prozent mit
inem Kurs von 98, amortiſierbar in 25 Jahren, aufgenommen, die
ſchnell überzeichnet wurde.
Nach einer Nachricht aus Madrid iſt durch ein Dekret vom 23. April.
die Einfuhrlizenz für Stahl und Eiſen, auch ſoweit ſie aus Deutſ ud
kommen, aufgehoben. Nur für ſtaatliche, öffentliche und ſtaatlich z. er=
ſtützte
Verbraucher bleibt das Erfordernis der Einfuhrbewilligung auch
weiterhin beſtehen.

Gnnm nn

Fmen Amtsverkündigungen des Kreisamts
miſſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
(l=efunden: 1 weiße Serviette, eine
aSlone Monogramm M M. Eine An=
ngroße
braune Mantelknöpfe. 1 weißes
wurnichen mit gelbem Beſchlag. 1 ſilb
tmenuhr mit Goldrand in Lederarm=
b
1 Lor nette. 1 mittelgr. Schlüſſel.
Emtrittskarte für Griesheimer Lager,
igen Namen Döring ausgeſteilt. Zwei
ſen ne braune Glaeéhandſchuhe. 1 Paar
juFußeinlagen. In den Monaten
Aru und April 1927 im Heſſ. Landes=
uner
(Großes und Kleines Haus) lie=
gublieben
: 2 Operngläſer, eines mit
iural. 6 Damenſchirme 19 Paar und
Leunzelne Handſchuhe. 1 ſchwarze toff=
te
1 ſchwarze Tellermütze. 1 großes
Em es Portemonnate. 1 gelbe Filigran=
rche
. 1 Hutnadel mit ſchwarzen Pellen
lärmimben in Futteral 1 kleines braun.
zhwänzchen. 2 Schlüſſel. 2 kleine
nie Hand äſchchen. Zugelaufen: Ein
urr Schäferhund. 1 ſchwarz weißer
tſesier.
Swonntagsdienſt und Nachtdienſt in
1 ulpotheken Darmſtadts: Es verſehen
enonntagsdienſt und in der Woche vom
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ei=ſtraße 9, und Beſſunger Apotheke,
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Ser

Nummer 114

Seite 18

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des Männerguartett
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Großes Haus
Samstag, den 30. April 1927
abends 7 Uhr
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Gewerkſchaftskartell.
Der Zigeunerbaron
Operette in 3 Akten nach einer Erzählung
des Maurus Jökai von J Schmitzer,
Muſik von Joh. Strauß
Muſikaliſcher Leiter: Berthold Sander
Perſonen:
Graf Peter Homonay, Obergeſpan des
Temeſer Comitates . . Leo B rezinski
Conte Carnero, kal Kommiſſar Hans Ney
Sändor Bärinkay, ein
junger Emiarant . . . . Guſtav Deharde=
Kalman Zſupän, ein reicher Schweine=
züchter
im Banate Heinrich Kuhn
Arſena, ſeine Tochter Sitta Müller=Wiſchin
Mirabella, Erzieherin im
Hauſe Zſuxan’s . . . . Käthe Gothe
Ottokar, ihr Sohn . . . . Eugen Vogt
Anna Jacobs
Czipra, Bigeunerin
Saffi, Zigeunermädchen . Paula Kapper
Päli
Jöszi
Ferto ( Zigeuner . . . Hans Debus
Mihäuy)
Ein Herold . . . . Adolf Klotz
Seppl, ein Laternenbub . Hch. Krichbaum
Mikſa, ein Schiffsknecht . Wilh Wegerich
rſena’s Freundin . . . . Annelies Roergg!
Junge Cſiko’s, Schiffskuechte, Zigeuner,
Zigeunerinnen und Zigeunertinder,
Trabanten, Grenadiere, Tambours,
Huſaren, Marketenderinnen, Pagen,
Hofherren, Hofdamen, Ratsherren, Volkuſp.
Tänze einſtudiert von Manda von Kreibig,
Ort der Handlung: 1. Akt: Im Temeſe
Hanate. 2. Art: In einem Iigeunelt oit
ebendaſelbſt. 3. Akt: In Wien. Zeitic
Handlung: Gegen Mitte des 18. Juß
Nach dem 1. und 2. Alt
Pauſen von je 15 Minuten,
Kein Kartenverkauf
Anfang 7 Uhr
ende 10 um
Sonntag, 1. Mai. Sonntags=Fremdenmitt 2
13. Vorſt. (weiße mietkarte). Siegfriel.
Anfang 5 Uhr. Preiſe 1.2012 Mk
Monlag, 2. Mai. L. 18. F 11 (Darmſtädtet2
Voltsbühne). Der Tod des Empedokiet.
Anfang 7½ Uhr Preiſe 110 Mk
Dienstag. 3. Mar A 18. Scherz, Eatike,
Fronie und tiefere Bedeutung. Anfange
7½ Uhr. Preiſe 110 Mk.
Kleines Haus
Samstag, den 30. April 1927
abends 8 Uhr
Dritter (letzter)
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der Trio=Bereinigung Joſeph Moſenſto4?
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I. Trio B-dur (nachgelaſſenes Werl
2. Trio op 1 Nr. 2, G-dur
3. Tiio op. 97 B-dur
Preiſe der Plätze: 1, 2, 3 Mk.
Sonntag, 1. Mai. Zuſatzmiete IV, 11. ärmd
Warrens Gewerbe. Anfang 7½ Uhr=
Preiſe 1.50b Mk.
Montag, 2. Mai Keine Vorſtellung.
Dienstag, 3. Mai. G15 (Darmi. Volksbühle
König für einen Tag. Anfang 7½ Uhrh
Preiſe 1.506 Mk.

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Samstag und Sonnta!
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Samstag und Sonntag (eilek
Ar. Konzert

Heute Samstag, 8 Uhr
Abschieds- und Ehren-Abend

des Damentrio Grahl

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NB. Span. Rot= u. Weiß=
wein
, / Ltr. von 35 H an

[ ][  ][ ]

Mummer 119

Samstag, den 30. April 1927

Geite 19

Maximum.

Roman von Hans Schulze.
(Nachdruck verboten.)
2Der fremde Herr ſchien ein eifriger Anhänger des Boxſports,
lnnte ſämtliche Siege und Niederlagen der beiden Partner
ſt genauer Orts= und Zeitangabe, und verfolgte mit ſach=
ändiger Aufmerkſamkeit die Aufzeichnungen des Schieds=
hzers
, der in einer Zwiſchenpauſe die Schläge der letzten Run=
n
mit ſchwarzen Punkten auf einem Körperſchema der
üngpfer vermerkte.
2Dem Berliner klebte bereits ein mächtiges Pflaſter auf der
ſinn, der Neger lag mit geſchloſſenen Augen auf einem Stuhl;
me rechte Augenhöhle war geſchwollen, und ſein Pfleger drückte
am kürbisgroßen Schwamm über ſeinem Kopf aus, daß ihm
8: Waſſer wie ein Sturzbach über den Rücken hinablief.

Jetzt rief der Sprecher die fünfte Runde aus.

?Der Weiße verſetzte ſeinem Geguer einen Uppereut, daß
air im ganzen Hauſe die Zähne knirſchen hörte.
Doch ſchon hatte ſich der Getroffene durch einen gewaltigen
chrag in die linke Flanke gerächt.
Der Berliner wankte, in der nächſten Sekunde war der
Arwarze blitzſchnell in ſeine Blokade eingedrungen, und ſie
mgen Körper an Körper.
Die gewaltigen, muskelbepackten Arme glitten wie ſtählerne
chienen aneinander auf und ab, die Fäuſte mit den großen
bF handſchuhen ſchwankten wie rieſige Kolben in der Luft.
Schon wollte der Schiedsrichter die Kämpfer trennen, als
r! Neger noch im letzten Augenblick einen Schwinger gegen die
cte Kopfhälfte erhielt, daß ihm der Schädel wie ein Puinching=
II. zwiſchen den Schultern zu baumeln ſchien.
Die Galerien brüllten auf.
Eine kaum mehr unterdrückte raubtierhafte, blutgierige Be=
ſſnnheit
raſte wie ein Flugfeuer durch den weiten Raum.
Man ſtieg auf die Tiſche und Stühle und turnte an den
guuſtraden in der Luft.
Die Damen um den Ring ſchrien hyſteriſch mit verzückten
uungen, Taſchentücher winkten, ein Blumenregen ergoß ſich auf
ſe) Eſtrade.
Dazu dudelte vom Dach eintönig und durchdringend unab=
ſſurg
die Blechmuſik.
Achim erhob ſich.
Ein großer Ekel vor dem wüſten Schauſpiel quoll plötzlich
chi in ihm auf.
Auch der ehemalige Leutnant war aufgeſtanden.
Bleiben Sie doch noch ein paar Minuten, Herr Baron!
tᛋ er. Der Nigger iſt ja gleich erledigt. Wenn Sie geſtatten,
ſaleite ich Sie ſpäter noch ein Stück. Ich gehe morgen nach
rexentinien und würde gern noch in irgend einer gemütlichen
mieipe von dem alten Europa Abſchied feiern!
Achim ließ ſich gehorſam wieder auf ſeinem Seſſel nieder; er
chlte ſich noch immer benommen und willenlos, wie eine große
migſt kam es auf einmal über ihn, in dieſer Großſtadtwüſte mit
chi und ſeinen Gedanken allein bleiben zu müſſen.
Im Ring hatte inzwiſchen der Kampf von neuem begonnen.
Die naſſen Männerleiber rannten wieder wütend gegen=
mander
an, die Planken dröhnten unter ihren gewaltigen
prüngen.
Es war auf einmal kirchenſtill geworden, eine atemloſe
wannung hing über dem ungeheueren Menſchenmeer.
Das rechte Auge des Negers war jetzt hoch aufgeſchwollen
n. vollftändig geſchloſſen.
Den Kopf tief geduckt wie ein raſender Stier, ſuchte er den

Gegner mit ſeinen langen Armen in die Nieren, und von
hinten in den Nacken zu treffen.
Doch da brach er ſelbſt unter einem krachenden Schlage, der
von der Stirn über die Naſe herabfegte, jäh vornüber in die
Knie.
Die Oberlippe war aufgeſpalten, das ganze Geſicht ſchwamm
in Blut.
Noch einmal riß er ſich gewaltſam in die Höhe und taumelte
gegen die nur undeutlich wahrgenommene weiße Maſſe ſeines
Gegners an.
Dann aber traf ihn ein letzter Streich, am linken Ohr in den
Winkel des Unterkiefers ſo daß er wie ein Sack gegen die Seite
flog und ſich rücklings überſchlagend wie tot auf der Eſtrade
liegen blieb.
Ein wahnſinniger Sturm brauſte auf, toſend wie ins Unend=
liche
verhallend. Die entfeſſelte Maſſe Menſchen ſtürzte all ihren
Beifall über den einen aus, den Sieger.
Der Schiedsrichter ſtand über dem Geſtürzten, ſah ihm in
die ſtarren glaſigen Augen und zählte mit ſeiner blechernen
Trompetenſtimme langſam aus.
Achim drängte zur Tür.
Ich gehe! ſagte er. Wir kommen hier ſonſt nicht mehr
heraus!
Draußen auf der Potsdamer Straße herrſchte noch ein
wildes Leben.
Eine unabſehbare Menge harrte Kopf an Kopf in fieberhafter
Erregung auf den Ausgang des Kampfes.
Die Zeitungsverkäufer heulten mit dem Reſt ihrer Lungen=
kraft
die Nachtausgaben der großen Blätter aus.
Um die Bogenlampen flimmerte der Großſtadtſtaub, dick und
ſchwer hing die Luft über der ſteinernen Enge der Straße.
Mit Mühe kämpften ſich die beiden Herren durch eine dunkle
Maſſe bedrohlicher Geſtalten bis zum Bürgerſteig hindurch und
retteten ſich in die ſtillere Bülowſtraße.
Dann ſtanden ſie eine Weile unſchlüſſig unter dem Brücken=
bogen
der Untergrundbahnüberführung auf dem Nollendorfplatz.
Der kleine Exleutnant erzählte ununterbrochen von ſeinen
Zukunftsplänen, daß er in Buenos=Aires an einer Flugzeug=
fabrik
eine Stellung angenommen habe und ſchon Tags darauf
von Rotterdam aus mit einer holländiſchen Linie in See gehen
würde.
Achim hörte kaum, was er ſprach, gleich unſichtbaren Vögeln
umflatterten ihn wirre Gedanken, die er vergebens zu halten
verſuchte, nur in innerſter Seele war ihm ein tiefes Verlangen
nach Ferne und Einſamkeit.
Und dann weckte ihn auf einmal wieder die Stimme des an=
gehenden
Amerikafahrers, der mit ſeinem ſchweigſamen Begleiter
anſcheinend nichts rechtes anzufangen wußte.
Herr Baron, ſagte er, hier herum gib es ja doch keine
ſtandesgemäßen Lokale. Hätten Sie aber wohl Luſt, mich noch
in einen Klub zu begleiten: ſehr vornehm, nur erſte Geſellſchaft,
viele Ausländer mit Edelvaluta und alter und neuer Reichtum
aus dem weſtlichen Berlin. Wir verſammeln uns aus polizei=
lichen
Gründen allnächtlich in einer anderen Privatwohnung.
Heute abend zum Beiſpiel hier ganz in der Nähe, bei einer
kleinen Tänzerin, die augenblicklich in Kopenhagen gaſtiert!
Achim lächelte.
Sie werden noch Ihr Reiſegeld verſpielen:

Kloro ſo=
wie
Kloro=
ſeife
bleichen
Geſicht und

Hände in
kurzer Zeit rein weiß. Wirkſam erprobte unſchädliche Mittel gegens
unſchöne Hautfarbe, Sommerſproſſen, Leberflecke, gelbe Flecke. MitS
genauer Anweiſung in allen Chlorodont=Verkaufsſtellen zu haben.

Doch ſchon hatte der Leutmant ein Auto herangewinkt, und
ſie fuhren über den Lützowplatz.
Vor einem vornehmen Mietshaus am Kaiſerin=Auguſta=Ufer
ließen ſie halten.
Die Tür eines Seitenganges tat ſich auf ein geheimes Klopf=
zeichen
geräuſchlos auf.
Dann gingen ſie über einen ſtillen Gartenhof, in den ein
Stück des ſternenbeſtickten Nachthimmels fern hereinfunkelte, und
ſtiegen viele Stufen in dem Schacht eines dunklen Treppenhauſes
empor.
Wir ſpielen in einem Atelier! bemerkte der Leutnant leiſe.
Der Gatte der Tänzerin iſt Maler!
Ganz oben im fünften Stock machten ſie endlich Halt.
Ein Mädchen mit einem überwachten Geſicht nahm ihnen in
der überfüllten Garderobe die Ueberkleider ab.
Sie durchſchritten ein kleines Foyer, grünlich wie eine
Meeresgrotte, in dem es nach Sekt und kalten Platten duftete.
Ein ſehr eleganter Herr ſaß im Halbdunkel des Hinter=
grundes
mit einem graziöſen, jungen Geſchöpf mit laſterhaften
Kokainaugen und gepuderten Schultern.
Und dann öffnete ſich groß und weit ein phantaſtiſch be=
leuchteter
, mit bizarrſtem Luxus eingerichteter, parfümgeſchwän=
gerter
Raum.
Ein Fries von Greifen lief um den Architrav, im Grunde
der Kaſſettierung glänzten gedämpfte ſilberne Lichter. Ueberall
auf den fußhohen Perſern übertrieben breite Fauteuils und
ſchwere Brokat= und Lederſeſſel mit weichen, ſeidenen Daunen=
kiſſen
.
Ein großes expreſſioniſtiſches Bild der Dame des Hauſes
grinſte mit wahnſinnigen Gliederverrenkungen zwiſchen den
orangegelben und malvefarbigen Blumen der Tapete.
Der über und über vergoldete Gebetſchrein eines Buddha=
prieſters
hing daneben, zur anderen Seite ritt ein indiſcher Götze,
ein knallroter, rundbäuchiger, kleiner Kerl mit einem Elefanten=
kopf
auf einer rieſigen, aus Ebenholz geſchnitzten ſchwarzen
Ratte.
In aufrichtigem Erſtaunen, ſah Achim in dieſe exotiſche
Wunderwelt, in die er aus dem nüchternſten Berlin ſo unver=
mutet
verſchlagen worden war.
Ein unendlich dicker Herr in einem grotesk ſitzenden Frack
trat jetzt mit höflicher Verneigung heran.
Achim wurde einer ungeheueren Glatze mit unverſtändlichem
Murmeln vorgeſtellt.
Dann ſchlug ſein Begleiter einen Kelim zurück.
Eine gedämpfte Stimme klang fernher wie durch dicke
Mauern.
Was wird für eine neue Bank geboten?
Sie ſtanden im Schlafzimmer der Tänzerin.
Mit einem raſchprüfenden Blick umfaßte Achim das grüne
Oval des Bactiſches, der in drangvoller Enge zwiſchen einem
Louis=Seize=Bett von den Ausmaßen eines kleinen Tennisplatzes,
und einem prachtvollen Marmorwaſchtiſch eingeklemmt ſtand
Von der ganzen Spielergeſellſchaft, die in tadelloſen Abend=
anzügen
, und phyrnehaften Dekolletes den Tiſch umſäumten,
kannte er niemand.
Ein hagerer Herr mit einem tiefgefurchten Raubvogelgeſicht,
in deſſen Runen die Sünden und Verirrungen einer Welt ein=
gegraben
ſchienen, hielt die Bank.
Es wurde offenbar, ſehr hoch geſpielt, und die Einſätze
waren unbegrenzt.
Ein leiſer Rauſch umſpann den Tiſch, über dem bei aller
äußeren Korrektheit ein ſeltſamer Dunſtkreis aller menſchlichen
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ſchaftlicher
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Seite 20

Samstag, den 30. April 1927

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Hierdurch laden wir unſere verehrlichen Vertreter zu der
am Sonntag, den 8. Mai 1927, vormittags 8 Uhr=
im
großen Saale des Gewerkſchaftshauſes zu Darmſtadt,
Bismarckſtraße 19, ſtattfindenden

höflichſt ein.
Tagesordnung:
1. Bericht über das abgelaufene Geſchäftshalbjahr Julie
Dezember 1926.
2. Bericht des Aufſichtsrats über die geſetzliche Reviſion=
3. Statutenänderung.
4. Wahlen zum Aufſichtsrat. Turnusgemäß ſcheiden aus
die Herren Geißlinger, Grötzner, Heydt, Jung und Lang=
Wiederwahl iſt zuläfſig.
5. Anträge.
Anträge, die zu ſtellen beabſichtigt ſind, müſſen ſpäteſtens
bis Mittwoch, den 4 Mai 1927, abends, im Büro, Darmſtady
Eſchollbrückerſtraße 25, eingereicht ſein.
Der Aufſichtsrat. J. A: Jung.
Unſere Mitglieder und unſer Perſonal laden wir hierdurg
ebenfalls zu den Verhandlungen der Vertreterverſammlung
höflichſt ein. Stimmberechtigt ſind nur die mit roter Aus=
weiskarte
verſehenen Vertreter.
Vor der Vertreterverſammlung tritt der Cenoſſenſchaftsrat
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zur Wahl ſeines Vorſtandes zuſammen.