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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 115
Dienstag, den 26. April 1927. 190. Jahrgang
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ſtädter und Natlonalbant.
Sun Jat=ſens Erbe.
Der wachſende Parteigeiſi der Chineſen.
Der Kuo Min=tang als Organiſation.
* London, 25. April. (Priv.=Tel.)
In dieſen Tagen, da die Trennung zwiſchen
Han=
kau und Nanking erfolgte, ohne daß die Abſichten der
bei=
den Richtungen oder auch nur die Hintermänner klar erkennbar
wären, gewinnt die Organiſation, auf der beide Regierungen,
oder wenn man will, beide Verwaltungskörper zurückgehen, an
Intereſſe. Der Kuo Min=tang oder die Volkspartei iſt der Grund,
aus dem die Südregierung herauswuchs. Sie hat ſich ſeit der
Gründung durch Sun Yat=ſen mancherlei Wandlungen gefallen
laſſen müſſen. Aber es iſt bemerkenswert, daß ſie ſich trotz aller
nachteiligen Erſcheinungen immer mehr durchzuſetzen vermocht
hat, und ſie wird auch in der gegenwärtigen Kraftprobe
zwiſchen Hankau und Nanking der entſcheidende
Fak=
tor ſein.
Am 1. Januar 1926 fand der letzte große Kongreß der Partei
ſtatt, die in ihrer Organiſation Vertreter aller Volksklaſſen und
aller Provinzen zählt. Rund 300 Delegierte haben damals dem
ſehr allgemeinen Gründungsprogramm Sun Yat=ſens die
leben=
dige Form gegeben und die praktiſche Entſcheidung getroffen, die
heute noch die Parteimaſchinerie und damit die beiden
Südregie=
rungen, Provinzen, Komitees uſw. entſcheidend beeinfluſſen.
Dieſer zweite allgemeine Kongreß des Kuo Min=tang hat damals
eine oberſte Parteileitung, das Zentralexekutivkomitee, aus 36
Mitgliedern gebildet, deren Mehrheit Deputierte ſind, während
eine kleine Minderheit von 9 Mitgliedern als beſondere
Kontroll=
kommiſfion fungiert. Dieſe oberſte Parteiinſtanz bleibt im Amt,
bis der nächſte allgemeine Parteikongreß ſie beſtätigt oder andere
Entſcheidungen trifft. Das Zentralexekutivkomitee ſeinerſeits
er=
nannte das politiſche Bureau, deſſen Aufgabe die Kontrolle der
allgemeinen Politik iſt, dazu ein ſtändiges Komitee zur
Ueber=
wachung der Parteimaſchinerie und Grundſätze. Das politiſche
Bureau wiederum ernannte den Regierungsrat. Daneben gab
es militäriſche und eine Reihe anderer Komitees, mit deren Hilfe
die Partei die tatſächliche Beherrſcherin ſowohl der militäriſchen
wie politiſchen Aktionen in Südchina wurde.
Die Geſchehniſſe ſeit dem 1. Januar 1926 ſind naturgemäß
nicht ohne Einfluß auf die verſchiedenen Parteiorganiſationen
geblieben, obwohl die ſatzungsmäßige Aenderung durch den
all=
gemeinen Parteikongreß nicht erfolgt iſt. Während das
ur=
ſprüngliche politiſche Bureau unter der Leitung von Wang
Ching=wei ſtand und zu ſeinen Mitgliedern den
Miniſterpräſi=
denten Tuan Yen=kai, Tſchang Kai=ſchek, Dr. Wu, den neuen
Außenminiſter Naukings, den Finanzminiſter Sung, den
Ver=
kehrsminiſter Sun=fo und einige andere weniger in den
Vorder=
grund getretene Perſönlichkeiten zählte, hat der heutige politiſche
Rat in Hankau mit dieſem kaum noch eine Aehnlichkeit. Wang
trat ſchon bald vom Schauplatz ab und ſuchte in Frankreich
Er=
holung von einem Herzleiden, mittlerweile iſt er wieder in
vor=
derſter Reihe in China aufgetaucht. Wu entzog ſich der ſcharfen
Kritik ſowohl von Tſchang Kai=ſchek als auch durch den radikalen
Flügel durch den Rücktritt. An Stelle Wangs übernahm Tuan
Yen=kai den Vorſitz. Der gegenwärtige politiſche Rat in Hankau
hat ſich nach den Veränderungen und insbeſondere nach der
Ab=
trennung Tſchang Kai=ſcheks nur dadurch erhalten können, daß
in ihn alle in Hankau wohnenden Mitglieder des alten
Zentral=
exekutivkomitees aufgenommen wurden. Dieſe Umbildung liegt
allerdings ſchon einige Zeit zurück und auf ſie iſt vor allem auch
wohl die ſtarke Radikaliſierung zurückzuführen. Der
Regierungs=
rat ſtellt mer oder weniger das Kabinett dar, aber ihm gehören
auch einige Mitglieder an, die keinen Kabinettsſitz haben, ſo der
chriſtliche General Feng. Die Mitglieder dieſes beſonderen
Regierungsrates brauchen nicht Mitglied des
Zentralexekutiv=
ausſchuſſes zu ſein. Daneben beſteht ein ſtändiges Komitee, das
die eigentliche Regierung darſtellt und dem neben dem
Miniſter=
präſidenten nur die vier oder fünf Reſſortminiſter angehören.
Dieſes ſtändige Komitee hat natürlich unter der Trennung
be=
ſonders gelitten. Das militäriſche Komitee war urſprünglich je
zur Hälfte aus Ziviliſten und Militärs gebildet, gab aber zu
Beginn der Offenſive Kantons ſeine geſamten Funktionen an
den Oberbefehlshaber Tſchang Kai=ſchek ab. Neuerdings hat
die=
ſes Komitee, wenigſtens in Hankau, den alten Rahmen erhalten.
Die Radikaliſierung aller Hankauer Körperſchaften kann nicht
ohne weiteres mit Bolſchewismus gleichgeſtellt werden. Auch in
Hankau ſcheint es nur eine kleine Minderheit zu ſein, die offen
zum Bolſchewismus ſteht, während die Mehrheit nur als
Revo=
lutionäre im guten Sinne gelten kann. Seit dem letzten
Kon=
greß hat dieſe Parteimaſchine ſo feſten Fuß gefaßt, daß ſie für
Hankau wie für Nanking, wenn auch vielleicht mit gewiſſen
Schat=
tierungen, unentbehrlich geworden iſt. Im Oktober vergangenen
Jahres wurden Richtlinien aufgeſtellt, die ſich auf den
Verwal=
tungsrat und eine Reihe anderer Gebiete erſtrecken und den
Probinzen eine ſehr weitgehende Selbſtverwaltung und damit
eine beträchtliche Macht einräumen. Dem Verwaltungskörper
gehören Vertreter des chineſiſchen Handels, der Studenten,
Arbei=
ter, Politiker und in vielen Fällen auch Mitglieder der
Kommu=
niſtiſchen Partei an. Ihre Vielgeſtaltigkeit und die
Zugeſtänd=
niſſe der Selbſtverwaltung für die in ſich oft ganz verſchiedenen
Provinzen haben die Grundlagen der Kuo Min=tang=Partei
gefeſtigt und ſie ſchließlich zu einer Organiſation gemacht, die in
allen Kreiſen und Teilen Chinas feſtſteht. Tſchang Kai=ſcher iſt
daher auch der einzige militäriſche Führer, der nicht die
Anleh=
nung an ausländiſche Truppen nötig hat, weil er nicht der
auto=
kratiſche Führer, ſondern nur der prominente Vertreter einer
umſpannenden Organiſation iſt. Das ſchließt natürlich nicht
aus, daß er in Zeiten der Gefahr Diktator iſt, wie alle ſeine
Be=
rufskollegen in den anderen Gebieten. Dieſe Stellung hebt ihn
zweifellos vorteilhaft von den anderen ab, weil er nicht kämpft
als Feldherr zur eigenen Bereicherung und Machtvermehrung,
ſondern als Vertreter einer Organiſation gegen eigenmächtige
militäriſche Uſurpatie. Es ſcheint, daß das Verſtändnis für dieſe
anders geartete Stellung in immer weiteren chineſiſchen Kreiſen
wächſt und daß die manchmal etwas überraſchenden Erfolge der
ſüdlichen Propaganda auf das Konto dieſes wachſenden
Ver=
ſtändniſſes zurückzuführen ſind. Die Kuo Min=tang=Partei wird
durch die Trennung von Hankau und Nanking geſchwächt, aber
kaum ernſthaft gefährdet.
Der Außenminiſter der neuen Nankinger Regierung.
Dr. Tſchao Tſchu Wu,
Sekretär des Schanghaier Büros für auswärtige Angelegenheiten,
der von General Tſchang=Kai=ſchek zum Außenminiſter ernannt
wurde. Wu iſt einer der Führer der Kuomintang und gehörte
zum Freudeskreis des verſtorbenen Präſidenten von China,
Dr. Sun=Ya=tſen. Die von Tſchang=Kai=ſchek gebildete Regierung
hat ihren Sitz in Nanking.
Nanking und Peking.
* Paris, 25. April. (Priv.=Tel.)
Nach einer Meldung des „Temps”=Korreſpondenten aus
Peking hängt die ganze weitere Entwicklung der Ereigniſſe in
China von der Autorität ab, die die neue Regierung des
Gene=
rals Tſchang Kai=ſchek auszuüben in der Lage ſein werde. Es
erſcheine jetzt ſchon ziemlich ſicher, daß Nanking die Hauptſtadt
der Südpartei wird, von wo aus ſie das ganze Gebiet ſüdlich
des Yangtſe verwalten werde, ſobald ſie des revolutionären
Zen=
trums in Hankau Herr geworden ſei. Die Nordparteien hätten
zu ihrem Hauptſitz Peking auserſehen, doch würden die beiden
Parteien in der auswärtigen Politik und in finanziellen Fragen
die gleiche Haltung verfolgen. Den Zuſammenhang ſolle eine
ge=
miſchte Kommiſſion, beſtehend aus ſieben bis neun Mitgliedern,
bilden. Das Präſidium der Kommiſſion ſolle abwechſelnd einer
Perſönlichkeit der Nord= bzw. der Südparteien anvertraut
wer=
den. Dieſes Programm, das von der Kuomintang angenommen
und auch von gewiſſen Politikern der Umgebung Tſchang
Tſo=
lins gutgeheißen wurde, werde von den Japanern ſtark
unter=
ſtützt. Die Realiſierung des Programms ſei augenblicklich infolge
der Bildung des Kabinetts in Peking unterbrochen. Der
Korre=
ſpondent fügt ſeiner Meldung hinzu, es ſei anzunehmen, daß
auch Frankreich dem Programm unter gewiſſen Bedingungen
zu=
ſtimmen würde.
Der Kampf gegen die Kommuniſien.
Eigener Drahtbericht des „D. T.‟.
* Schanghai, 25. April.
Die drei britiſchen Kriegsſchiffe „Nantis” „Kuppel” und
„Welſey” wurden geſtern in der Nähe von Tſchekiang vom
Süd=
ufer aus beſchoſſen. Sie erwiderten das Feuer mit ſchwerem
Geſchütz und brachten die Angreifer zum Schweigen.
In den Feindſeligkeiten zwiſchen den verſchiedenen
chine=
ſiſchen Parteien iſt wenigſtens in den militäriſchen Operationen
ein gewiſſer Stillſtand eingetreten. Um ſo lebhafter ſind, die
politiſchen Kundgebungen und die gegenſeitigen Beſchuldigungen
geworden. Tſchang Kai=ſchek hat ein neues Zirkular
veröffent=
licht, in dem er den kommuniſtiſchen Unruheſtiftern ſchärfſten
Kampf anſagt. Gleichzeitig wird aus Kanton gemeldet, daß dort
die Anhänger Tſchangs nur mit großer Mühe eine kommruniſtiſche
Revolte verhindern konnten. Der Kampf gegen die Kommuniſten
wird öffentlich damit begründet, daß ſie den drei Hauptgrundſätzen
Sun Yat=ſens untreu geworden ſeien und anſtatt China zu
be=
freien ihm ausländiſche Führer aufzwingen wollten.
Radikale und konſervative
Einſtellung.
Von
O8car A. H. Schmitz.
Eine Auffaſſung, durch die ſich die ruſſiſche Revolution von
allen früheren Revolutionen unterſcheidet, iſt die bolſchewiſtiſche
Erklärung des Revolutionszuſtandes in Permanenz. Es genügt
nicht, daß das gerade Beſtehende als ſchlecht abgeſchafft werde,
ſondern der pevoluttonäre Seelen= und Geiſteszuſtand ſchlechthin
ſoll als höheres menſchliches Niveau erhalten bleiben. Wogegen
aber ſoll weiter pevolutioniert werden, wenn die Mißbräuche
ein=
mal verſchwnden ſind? Nicht nur gegen den Trieb und Verſuch,
ſie wieder herzuſtellen, wozu den Menſchen ein angeborener oder
vererbter Hang zur Erſtarrung immer wieder dränge, ſondern
gegen den Hang zur Verbürgerlichung, zur bourgeoiſen Werdung
des Lebens überhaupt. Unterſuchen wir nun, worin dieſer
laſter=
hafte Hang eigentlich beſteht ſo iſt er nichts anderes, als das
Stpeben, es überhaupt zu Beſtehendem kommen zu laſſen. Das
Beſtehende aber iſt an ſich das Schlechte, weil es die jugendliche
Dynamik hemmt, wenn nicht gar vernichtet. Die Revolution in
Permanenz heißt alſo die Sicherung, daß endlich Bewegung ſich
frei betätigen, daß niemals wieder Beſtehendes Jugend und Geiſt
einengen könne. Dieſe Auffaſſung ſtellt naturgemäß den äußerſten
Gegenpol der konſervativen Einſtellung dar, deren Beſtreben
gerade iſt, Beſtehendes feſtzuhalten.
Dank der ruſſiſchen Konſequenz läßt ſich zum erſten Male das
Grundweſen des Revolutionärs völlig erkennen. Seine
Ver=
neinung alles Beſtehenden, die auf deſſen Hüter als Todhaß
wirken muß und es auch oft iſt, erſcheint nun als Kehrſeite eines
Bejahens der durch nichts belaſteten Bewegung ſchlechthin, die
den Revolutionär nie zur Ruhe kommen läßt, nachdem die
Re=
volution ihr Ziel erreicht hat, im Gegenſatz zu dem Reformer,
der nach Beſeitigung gewiſſer Mißſtände, die ihn zeitweilig an
die Seite des Revolutionärs drängen mochten, neu aufzubauen
beginnt und darin ſein Weſen mehr zum Ausdwck bringt, als in
der Verneinung. Der echte Revolutionär iſt der Geiſt, der ſtets
verneint, in zeitgemäßer Fleiſchwerdung.
Die Revolution in Permanenz iſt alſo das Gegenteil einer
polaren Einſtellung, welche die beiden Gegenpole des Geſchehens
Ruhe und Bewegung, Tradition und Entwicklung in’s
Gleich=
gewicht zu bringen ſuchen müßte. Vielmehr iſt hier der eine Pol
das abſolut Schlechte, wie der mittelalterliche Teufel, das andere
das abſolut Gute. In dieſer monumentalen Einſeitigkeit liegt
das tatſächlich Neue, noch nicht dageweſene des Bolſchewismus
und ſein ungeheurer Reiz auf alle einſeitigen, abſolutiſtiſchen
Naturen, ſo weit ſie nicht dem Gegenpol angehören, beſonders
auf die Jugend, die noch ganz Bewegung ſein möchte, und auf
die Maſſen, die das Beſtehende vorwiegend als Druck erleben
und von der Bewegung ganz ſicher die Befreiung von dem
der=
zeitigen Druck erwarten dürfen, wie der ruſſiſche Verbrecher, der
in der Katorga ein neues Verbrechen begeht, das ihm eine noch
ſchlimmere Strafe einträgt, aber jedenfalls aus der
augenblick=
lichen Situation befreit. Vor Gericht hat wancher als Motiv
ſeiner Tat angegeben, er habe nur ſein Schickſal verändern wollen.
Solche Verzweiflungstat iſt aber wider den Sinn der Welt, denn
wenn wir etwas aus geſchichtlicher und individueller Erfahwung,
die naturgemäß der Jugend und der Maſſe fehlt, wiſſen können,
ſo iſt es dies, daß die Welt auf dem Gegenſatz der Pole, nicht
auf einem extremen Pol aufgebaut iſt, und wenn ſich die
chriſt=
lichen Väter auch nie recht darüber klar geworden ſind, warum
Gott in ſeiner Welt den Teufel zuläßt, ſo ſind ſie doch überzeugt,
daß das ſeine guten Gründe hat. Wer nun von dieſem
Stand=
punkt aus Revolution gelten läßt als den unvermeidlichen
Gegen=
pol eines allzu ſtarr gewordenen Beſtehenden, das der Korrektur
bedarf, damit Lebendiges neu erſtehe und dann mit beſſerem
Recht beſtehe, als das Alte, der braucht überhaupt noch kein
Re=
volutionär zu ſein, ſondern kann über dem unvermeidlichen
Gegenſpiel der Parteien ſtehen, und ſelbſt wenn er ſich an der
derzeitigen Revolution im Namen einer beſſeren. Zukunft
be=
teiligt, dann iſt er noch immer fern vom Bolſchewismus, der
Revolution in Permanenz, die will, daß gar nichts beſtehe,
wes=
wegen ſie auf ihrer Vorſtufe Nihilismus hieß.
Es hieß eben, daß wir aus der Erfahrung eines wiſſen
können, nämlich den ewigen Gegenſatz der Pole, auf deſſen
Wechſelwirkung alles Geſchehen beruht, weswegen der, welcher
das äußere Geſchehen bewußt lenken will — und das tut in
erſter Linie der Staatsmann —, immer mit beiden Polen, der
Erhaltung und der Erneuerung, rechnen muß. Stützt er ſich
hin=
gegen als einſeitiger Abſolutiſt unerbittlich auf den einen Pol,
ſo wird nach einiger Zeit der gewaltſam verdrängte und
eben=
darum nicht durch Geſtaltung gemeiſterte Pol in ebenſolcher
un=
fruchtbaren Einſeitigkeit hervorbrechen, denn fruchtbar iſt nur die
Gegenſätze vermählende Zweiheit. Daß ſtarrer Abſolutismus im
Sinne der Bedrückung und Hemiung des Beſpegten unfehlbar
zur Revolution führt, iſt ganz allgemein bekannt, weil durch die
Geſchichte zu oft bewieſen. Daß aber auch umgekehrt die abſolute
Auflöſung alles Beſtehenden in Bewegung aus dem ſo bewirkten
Chaos zu einem erneuten Abſolutismus des Zwanges führen
muß, das iſt aus dem Grund bisher noch nicht ſo klar geworden,
weil es vor dem Bolſchewismus, der, wie immer wieder betont
werden muß, nicht nur irgend ein ſchlechtes Beſtehendes, ſondern
Beſtehendes ſchlechthin verneint, noch keine abſolute Revolution
gegeben hat. Auch in früheren Revolutionen ift zwar mit polarer
Notwendigkeit auf das Chaos die Diktatur gefolgt, aber da das
Chaos nicht abſolut war, wurde es auch die Diktatur nicht. Auch
unter Cromwell und Napoleon mußte ſich das menſchliche Leben
manche Einengung gefallen laſſen, aber wer einigermaßen die
ein neues Beſtehendes ſuchende Richtlinie des Diktators zu
be=
jahen vermochte, dem war doch noch immer eine relative Breite
des menſchlichen Daſeins gewährleiſtet. In Rußland wird zum
erſten Male die individuelle Regung nicht nur in der Richtung
Dienstag, den 26. April 1927
Rummer 145
Seite 2
auf das Eigentum, ſondern auch auf den Gebieten des Fühlens
und Denkens, der Familie und des geiſtigen Lebens als
ver=
brecheriſches Bourgeoistum zugunſten untermenſchlicher kollektiver
Strebungen unterdrückt. Damit ſich ja nicht wieder Feſtes, Ver=
Pflichtendes, Tradition entwickle und der bewegliche Pol
un=
gehemmt wirke, hat man ein Syſtem des abſolutiſtiſchen Druckes
erfunden, das, bisher kein Cäſar, Sultan oder Zar in den von
der Revolution ſo heiß bekämpften „Obrigkeitsſtaaten” für
mög=
lich gehalten hatte. Das Menſchliche an ſich iſt verboten, weil es
zur Geſellung in Familie und Gruppe ſtrebt, über denen ſich der
Staat nur als ſchützende Kuppel erheben ſollte. Jetzt iſt der
Staat alles, aber er ſchützt nichts mehr, ſondern er verbietet nur
noch, daß etwas auf individuelle Weiſe wird, da dies ja immer
wieder zum Uebergeſicht beſonderer Jndividuen führen müßte,
die andere unterdrücken würden. Da führt man lieber aus Angſt
vor ſolchem relativen Druck den abſoluten Druck ein, wie mancher
aus Todesangſt ſich zum Selbſtmord entſchließt. Von welchem
Punkt aus man die Schlußfolgerung des Bolſchewismus zieht
man gelangt unfehlbar in ſeinen Gegenpol, nur daß dies, weil
ungewollt, nicht zur Syntheſe, ſondern zur gegenſeitigen
Auf=
hebung der Pole führt, d. h. zum Nichts. Ein von den Anhängern
hochgeprieſenes Bild der bolſchewiſtiſchen Kunſt hieß: der
Null=
punkt der Malerei. Mühſam konnte man auf nicht ganz weißem
Grund etwas Weißes gewahren, und ſo weit man dies konnte,
war es noch nicht einmal der Nullpunkt. So verſucht der
Bolſche=
wismus, aus dem Nichts ein Etwas zu machen zur
Entſchul=
digung, daß er aus einem Etwas, mag es ſchlecht geweſen ſein,
das Nichts gemacht hat.
Wie ſteht es nun aber mit dem Gegenpol, von dem aus
manche verſuchen, das Beſtehende um jeden Preis gegen das
Be=
wegte zu retten, nur weil es beſteht und dadurch eine gewiſſe
Würde beſitzt? Da läßt ſich denn gleich feſtſtellen, daß es ſo etwas
in der Konſequenz, wie die des Bolſchewismus auf der andern
Seite, noch nicht gegeben hat, nicht geben kann. Hier wäre der
Nullpunkt die Verſteinung, und wenn man auch von verſteinerten
Konſervativen ſpricht, ſo hat doch noch keiner den Gegenpol der
Bewegung in dem Maß grundſätzlich verneint, wie der
Bolſche=
wismus Beſtehendes. Konſervatismus iſt daher kein radikaler,
abſoluter Begriff, ſondern ein relativer, und die einzelnen
Kon=
ſervativen unterſcheiden ſich untereinander, ja von Lieberalen und
Sozialiſten nur durch den Grad ihres Feſthaltens am
Beſtehen=
den, und bis zu einem gewiſſen Grad ſind ſelbſt die nicht
bolſche=
wiſtiſchen Sozialiſten der äußerſten Linken konſervativ. Auch ſie
wollen einiges bewahren, und darum betrifft das im Folgenden
über konſervative Einſtellung zu Sagende nicht nur konſervative
Parteimenſchen, ſondern alle, die etwas im Strom der Bewegung
bewahren wollen, ſelbſt wenn ſie einer vorübergehenden, nicht
vermanenten Revolution ihre Sympathie ſchenken zu müſſen
glauben. Konſervatismus pflegt Beſtehendes und hat daher dem
Leben gegenüber grundſätzlich Recht, ſo mißverſtändlich die
ein=
zelnen Pfleger mt dem Lebendigen umgehen mögen. Dagegen
erheben ſich die Radikalen im Namen des Lebens, aber beim
Auf=
bau gelähmt durch eine grundſätzlich lebenswidrige, daher alle
Haſſenden anziehende Theorie, wie etwa die der allgemeinen
GBleichheit.
Die Konſervativen haben ihre Weltanſchauung ſtets dem
Radikalismus gegenüber organiſch genannt. Solange ſie das
wirklich bleibt, umfaßt ſie alle Gegenſätze und muß daher jeden
befriedigen, deſſen Denken ſich nicht von der Natur der Dinge
loslöſt (abſtrahiert) und ſubſtanzlos wird. Organiſcher
Konſer=
vatismus will keineswegs einſeitig bei dem Beſtehenden
ver=
harren, dazu bedürfte es keiner Ideologie und Weltanſchauung.
Alles, was zu ſagen wäre, ließe ſich zuſammenfaſſen in dem Worte
des Drachen in Wagners Trilogie: „Ich ſitze und beſitze‟. Das
iſt freilich auch ein konſervatives Verhalten, und mancher
Kon=
ſervatismus mag nichts anderes ſein, aber eine konſervative
Weltanſchauung iſt das nicht. Eine ſolche konnte ſich bewußt erſt
entwickeln, als das Beſtehende beſtritten wurde durch die, welche
grundſätzlich den Fortſchritt vertraten, d. h. die Bewegung
gegen=
über dem Beſtehenden. Dies begann im 18. Jahrhundert; in
der franzöſiſchen Revolution feierte „der Fortſchritt” ſeinen erſten
Triumph, und die Folge war, daß die zunächſt beſiegten
Ver=
treter des Beſtehenden, eben weil es beſtritten wurde, ſeinen
Sinn erfaßten, ſo wie erſt der Erkrankte ſich des Weſens der
Ge=
ſundheit bewußt wird, und der Niederſchlag ſolchen Inſichgehens
der in die Abwehrſtellung Gedrängten iſt die konſervative
Welt=
anſchauung, die am Anfang des 19. Jahrhunderts in allen Ländern
Europas hervortritt, wirklich fruchtbar aber nur in England
ge=
worden iſt, weil ſie dort ein Genie, zugleich des Gedankens und
der Tat, als Verwirklicher fand, Benjamin Disraeli, den ſpäteren
Lord Beaconsfield. Ich habe in meinem Buch „Englands
Ver=
mächtnis an Deutſchland durch B. Disraeli” (Verlag Gg. Müller)
den fortſchrittlichen Konſervatismus dieſes Mannes dem deutſchen
Leſer zu vermitteln geſucht, und mir ſcheint, daß heute das, was
damals intereſſante Möglichkeit war, jetzt zum einzigen
Rettungs=
mittel der durch den Radikalismus tief erſchütterten, in ihrer
Subſtanz aber noch nicht zerſtörten deutſchen Welt werden kann.
(Fortſetzung folgt.)
* Oeutſcher Kongreß für Kirchenmuſik
in Berlin.
In der Woche nach Oſtern fand in Berlin ein Kongreß für
Kirchenmuſie ſtatt, der im Auftrage des Preußiſchen
Kultus=
miniſteriums von der Staatlichen Atademie für Kirchen= und
Schulmnſik veranſtaltet wurde. Der ſtarke Beſuch durch
proteſtan=
tiſche und katholiſche Geiſtliche, Kirchenmuſiker und Vertreter der
Muſitwiſſenſchaft bewies, daß die kulturelle Bedeutung der
Kirchenmuſik nicht nur für die Kirche, ſondern für die
Bildungs=
intereſſen des Volkes überhaupt in breiter Allgemeinheit
ein=
geſehen wird, und daß die gegenwärtigen Notſtände in der
För=
derung der Kirchenmuſik und der Ausbildung der Kirchenmuſiker
veiteſte Kreiſe berühren. War doch kurz vorher auf dem Wiener
nnſikwiſſenſchaftlichen Kongreß, der aus Anlaß der
Beethoven=
zeutenarfeier abgehalten wurde, eine Reſolution gefaßt worden,
daß bei den theologiſchen Univerſitätsfakultäten auch Lehrſtühle
für Spezialiſten auf dem Gebiet der Kirchenmuſik eingerichtet
wverden müßten. Auch die Berliner Tagung zeigte dieſen
Fragen=
komplex im Vordergrund. Ihm galt ſchon nach der Eröffnung
durch Herrn Staatsſekretär Lammers und die Vertreter der
beiden Kirchen der erſte Vortrag von Generalſuperintendent
I). Gennerich (Königsberg) über: „die gegenwärtigen
Bedingun=
gen für die Volksbildung unſerer Kirchenmuſiker, der feſtſtellte
daß in Zukunft kaum die Möglichkeit vorhanden ſei, haupt= oder
Nebenamtliche Kirchenmuſiker in zureichender Anzahl ausreichend
vorzubilden. Faſt in allen übrigen Vorträgen, mochten ſie
un praltiſche Fragen beſprechen oder muſikwiſſenſchaftliche
Zu=
ſammenhänge aufſpüren, kam der gleiche Gedanke zum Ausdruck,
t nigſtens auf der evangeliſchen Seite, wo durch die neuen
Ver=
hältniſſe die Schwierigkeiten beſonders groß ſind.
Immer wieder kam man darauf zurück, daß künſtleriſche und
hiſche Werte, wie Gregorianiſcher Choral und proteſtantiſches
irchenlied, nicht ohne kulturellen Schaden aus der Schule
ent=
ent werden können, und daß daher eine völlige Scheidung
„ſchen Schulgeſang und geiſtlicher Muſik nicht durchgeführt
verden dürfe. Es müſſe alſo ſchon bei der Lehrerausbildung
eirchenmuſikaliſches in den Unterrichtsſtoff einbezogen werden.
Kann aber müſſe für Begabte und Intereiſierte, die
Kirchen=
iuſiker in Haupt= oder Nebenberuf werden wollen, eine
Kirchen=
muüikſchule eingerichtet ſverden, ähnlich den Anſtalten, die u. a.
j. Aönigsberg, Eckernſörde und Aſchersleben ſchon beſtehen. Wenn
azer beſonders fnchlich vörgebildete Muſiker eingeſtellt werden
„ſiu müſfe auch die Bezahlung der Stellen ſo ſein, daß
uh das Speziaſſindium und die viele dafür aufgewandte Zeit
Vom Tage.
Der Reichsminiſter der Finanzen Dr. Köhler hat Vertreter der am
Tarif für die Reichsarbeiter beteiligten Organiſationen
empfangen. Die Ausſprache hatte das Ergebnis, daß eine Vereinbarung
über eine ab 1. April 1927 in Kraft tretende Neuregelung der
Arbeitszeit und der Lohnſätze unterzeichnet wurde.
Nach dem Beſuch einiger Führer der deutſchen chemiſchen Induſtrie
in London ſind Samstag mehrere führende chemiſche
Groß=
induſtrielle Englands in Deutſchland zu einer kurzen
Studienreiſe eingetroffen. Sie beſichtigten die großen Stickſtoffwerke in
Leuna, weilten in Berlin und reiſen nach dem Rheinland weiter.
Wie in Belgrader politiſchen Kreiſen verlautet, hält
man direkte Verhandlungen zwiſchen Kom und
Bel=
grad ſo lange für unmöglich, als Italien auf ſeinem Standpunkt
beharrt, daß über den Pakt von Tirana nicht geſprochen werden dürfe.
In Rom wurde im Internationalen Landwirtſchaftlichen Inſtitut
die Internationale Getreidekonferenz eröffnet, die auf
Muſſolinis Anregung zuſammengerufen wurde.
Miniſterpräſident Poincaré hat auf Intervention der
parlamen=
tariſchen Vertreter des Departements Unterrhein beſchloſſen, die
Sank=
tionen aufzuheben, die im vorigen Jahre gegen gewiſſe
Be=
amte wegen Unterzeichnung des Heimatbundmanifeſtes
getrof=
fen wurden.
Der Pariſer kommuniſtiſche Gemeinderat
Cra=
met gegen den vor etwa 10 Tagen ein Haftbefehl im Zuſammenhang
mit der kommuniſtiſchen Spionageaffäre erlaſſen worden iſt, der aber
ſeit dieſem Tage flüchtig war, hat ſich in die Pariſer
Sowjet=
botſchaft begeben, ſodaß er durch die Exterritorialität
geſchützt iſt.
Nach einer Meldung aus Mexiko hat die mexikaniſche Re
gierung weitere drei Biſchöfe ausgewieſen, ſo daß die
Zahl der Ausgewieſenen jetzt neun beträgt.
Der Präſident der Republik Kuba befindet ſich zurzeit
in Waſhington und begibt ſich von dort für einige Tage nach New
York. Er hat dem Präſidenten Coolidge einen Beſuch abgeſtattet.
Senator Borah benachrichtigte Lord Derby davon, daß er
ſeine Einladung, nach England zu kommen, annehme und im Herbſt
nach England zu kommen hoffe.
Nach einer Meldung aus Philadelphia iſt der Erkrankung
Macdonalds, die ihn zur Unterbrechung ſeiner Reiſe durch
die Vereinigten Staaten zwang, ernſter, als man zuerſt
annahm.
Wie aus Tokio gemeldet wird, hat das japaniſche
Kabi=
nett beſchloſſen, das Moratorium für die Banken auf alle
Kolonien mit Ausnahme von Formoſa auszudehnen.
Störung einer paneuropäiſchen Veranſtaltung
in Budapeſi.
EP. Budapeſt, 25. April.
Die geſtern nachmittag im Prunkſaal der Handels= und
Ge=
werbekammer in Budapeſt abgehaltene Gründungsverſammlung
der Hochſchul=Sektion der Ungariſchen Paneuropäiſchen Union
artete in einen Skandal aus, der die Polizei zur Schließung der
Verſammlung veranlaßte. An der Verſammlung, deren Vorſitz
Graf Karl Egon Hohenlohe führte, nahmen hauptſächlich
Mit=
glieder der rechtsgerichteten nationaliſtiſchen Burſchenſchafts=
Ver=
bände teil, an ihrer Spitze der vor kurzem wegen der
Organi=
ſierung der Kundgebungen vor der franzöſiſchen Geſandtſchaft
verurteilte Student Hozmets. Schon die Eröffnungsaſprache des
Grafen Hohenlohe wurde von ſtürmiſchen Zwiſchenrufen
unter=
brochen und der Graf beſchimpft. Nach der Rede eines
Univer=
ſitätsprofeſſors erhob ſich Hozmets und proteſtierte unter
lärmen=
dem Applaus der Studenten dagegen, daß im Verſammlungsiaal
in deutſcher Sprache abgefaßte Flugzettel des Grafen
Couden=
hove=Kalergi verteilt und die nationale Trikolore mit den Farben
der Paneuropäiſchen Union überzogen worden war. Die
Stu=
denten ſtürmten die Präſidenten=Eſtrade, entfernten die
paneuro=
päiſchen Farben und bewarfen die Mitglieder des Präſidiums
mit Eiern. Die Polizei erklärte hierauf inmitten eines allgemeinen
Tumultes die Verſammlung für geſchloſſen. Der Saal wurde
geräumt und die Studenten zogen ohne weitere Kundgebungen ab.
Beſſerung der japaniſchen Finanzlage.
EP. London, 25. April.
Nach einer Meldung aus Tokio iſt in der Finanzlage Japans
eine weſentliche Beſſerung zu verzeichnen. Wahrſcheinlich auf die
Erklärung der Bank von Tokio hin, daß ſie bereit ſei, allen
wich=
tigſten Banken ohne Unterſchied mit Vorſchüſſen auszuhelfen, hat
die Bankpanik vor allem in Tokio und Oſaka aufgehört, und es
wwerden wieder maſſenhaft vorübergehend zurückgezogene
Kapita=
lien einbezahlt, nachdem die Banken nach zweitägiger
Unter=
brechung ihre Schalter wieder geöffnet haben. Der Eindruck
herrſcht vor, daß die Regierung die Lage wieder in Händen habe
und daß eine raſche Sanierung einſetzen werde.
einigermaßen lohne. Einen beſonderen Höhepunkt der Tagung
bildete der tiefgründige Vortrag von Profeſſor Dr. Gurlitt=
Freiburg i. Br. „Die geiſtigen Grundlagen der deutſchen
Orgel=
kunſt von Scheidt bis Bach”, in dem neue, aber in der Klarheit
der Erkenntnis beſonders wertvolle ſtiliſtiſch=äſthetiſche Gedanken
über den Weſensunterſchied in der Orgelkunſt verſchiedenen
Ge=
nerationen vor Bach dargelegt wurden.
Die Mehrzahl der von katholiſcher Seite gehaltenen Vorträge
wandte ſich dem gregorianiſchen Choral, dem liturgiſchen Gefang
der Kirche, zu, über deſſen Aeſthetik einer der vorzüglichſten
Kenner auf dieſem Gebiet, Prof. Dr. Peter Wagner=Freiburg,
Schweiz, und über deſſen praktiſchen Vortrag P. Dom. Johner=
Beuron ſprachen. Es würde zu weit führen, ſelbſt nur die
wich=
tigſten Referate aller Zweiggebiete anzuführen.
Eine Reihe ausgczeichneter muſikaliſcher Darbietungen
be=
reicherte das Kongreßprogramm künſtleriſch. Zuerſt ein Konzert
des Berliner Donichors (Knaben und Männer, ähnlich wie die
Leipziger Thomaner) unter Prof. Hugo Rüdel. Er brachte eine
achtſtimmige Motette des jungen Wiener Komponiſten Hans Gäl
zu Gehör, eine überaus ſchwierige, in der Vollendung des
gei=
ſtigen Erfaſſens nicht ganz gleichmäßige, für ein Chorwerk
reich=
lich kühne Kompoſiton, und dann die Markuspaſſion von Kurt
Thomas deſſen Deutſche Meſſe ſo ſtarkes Aufſehen erregt hatte.
Dieſer Paſſion, die in allen Teilen für gemiſchten Chor a capella
geſchrieben iſt, alſo eine Erneuerung der alten Motettenpaſſion,
eignet eine ſolche Kraft der Erfindung, daß ſie zu den
intereſſan=
teſten und wertvollſten kirchlichen Werken der Gegenwart zu
zählen iſt. In durchſichtigem Satz, klar disponiert, zieht die
Er=
zählung vorbei. Beſonders wertvoll iſt die Anlehnung in der
Satztveiſe an alte hiſtoriſche Vorbilder, ſo daß bis auf wenige
kleine Ausnahmen ein wirklich kirchlicher Stil erreicht wird, der
ſich von der ſonſt üblichen modernen Chorſatzart in bedeutſamer
Weiſe unterſcheidet. Wie in älterer Muſik, werden viele
Wori=
begriffe melodiſch oder harmoniſch ausgedeutet, kontrapunktiſche
Selbſtändigkeit der Stimmen ſpielt eine große Rolle, und nur
die Reden Jeſu erklingen in einer weihevollen Art, die leiſe an
den Altmeifter Paleſtrina erinnert. Zuweilen iſt der Ausdruck
faſt holzſchnittartig derb, und nur ganz ſelten ſpürt man
Ein=
flüſſe der Männerchorballade, die natürlich die Strichreinheit
etwas beeinträchtigen. Eine große Orgelfantaſie von Max
Reger kam in dem faſt überakuſtiſchen Konzertraum weniger gut
zur Wirkung. Gleiches Jutereſſe erweckten zwei liturgiſche Feiern
in der alten St. Marienkirche, einem herrlichen Denkmal
ſiord=
deutſcher Backſteingotik, und in der katholiſchen Hedwigskirehe.
Intereſſierte die erſtere dadurch, daß in ihr der Altargefang des
Geiſtlichen nach alter lutheriſcher Sitte einen breiten Platz ein=
Die Erhöhung der Poſigebühren.
Briefporio=Erhöhung und fonſtige Aufſchläge.
Zu der beabſichtigten Vorlage der Reichspoſt zur
Er=
höhung des Briefportos erfahren wir an zuſtändiger
Stelle, daß die Reichspoſt ſelbſt lediglich eine Erhöhung des
Briefportos um 50 Prozent beabſichtige. Dazu kommt eine
ent=
ſprechende Erhöhung für Poſtkarten
Druck=
ſachen Warenproben und Geſchäftspapiere.
Die Vorlage wird in acht bis zehn Tagen dem Verwaltungsrat
der Reichspoſt zugehen. E2 iſt nicht ausgeſchloſſen, daß dieſer
außerdem noch eine geringe Erhöhung des
Paket=
portos beſchließen wird. Die Reichspoſt begründet die
Not=
wendigkeit der Erhöhung damit, daß die erwartete
Wirtſchafts=
konjunktur nicht eingetreten iſt, daß aber die Reichspoſt für die
Verbeſſerung des Poſtbetriebes gezwungen iſt, den beinahe
60 Jahre gültigen 10=Pfennig=Tarif der allgemeinen
gegenwär=
tigen Preislage anzupaſſen. Das Vermögen der Reichspoſt wird
auf 2 Milliarden geſchätzt. Die Verbeſſerungen hat die
Reichs=
poſt bisher durch Anleihen beſtritten, und zwar zunächſt durch
eine ſolche von 170 Millionen und eine weitere von 300
Mil=
lionen. Sie erhofft von der Portoerhöhung eine Mehreinnahme
von 50 bis 60 Prozent.
Der Poſtminiſter ſelbſt gibt zu erkennen, daß er klug genug
geweſen iſt, ſich rechtzeitig die Zuſtimmung des Reichskabinetts
und des Interfraktionellen Ausſchuſſes des Reichstages zu ſichern,
ſo daß alſo parlamentariſche Schwierigkeiten nicht zu erwarten
ſind. Unſicher bleibt allerdings die Zuſtimmung des
Verwal=
tungsrates, der in den nächſten Tagen ſchwer von der
Oeffent=
lichkeit barbeitet werden wird. Schon melden ſich die
Wirtſchafts=
verbände und weiſen darauf hin, daß ein ſolches Anziehen
der Portoſchraube eine allgemeine
Preisſteige=
rung mit ſich bringen würde. Sie glauben auch der Poſt
vorrechnen zu können, daß nach ihren eigenen Angaben im
Januar ein Ueberſchuß von 13 Millionen, im Februar immer
noch ein Ueberſchuß von 5 Millionen vorhanden geweſen ſei —
Summen, die durchaus genügen, um den Verwaltungsapparat
der Poſt im Gleichgewicht zu halten. Aber es wird ſchon ſo
kommen, daß wir uns wenigſtens auf eine Erhöhung des
Brief=
portos für den 1. Juli einzurichten haben.
Die Begründung der Poſigebührenerhöhung.
Die Poſtverwaltung begründet ihren Schritt damit, daß es
ihr unmöglich ſei, unter den jetzigen Verhältniſſen
weiterzuar=
beiten. Das Reichspoſtvermögen betrug 2 Milliarden Goldmark.
Alle lauſenden Ausgaben für die Poſt in der Kriegs= und
Nach=
kriegszeit, beſonders während der Inflation, wurden aus
Be=
triebsmitteln genommen, ſo daß die Subſtanz angegriffen und es
nötig wurde, 300 Millionen Reichsmark durch Anleihen
aufzu=
bringen. Wenn, wie vielfach gerügt wurde, die Leiſtungen der
Poſt in den letzten Jahren zurüchgegangen ſeien, ſo ſei das
darauf zurückzuführen, daß ihr die Mittel fehlen, um den
Be=
trieb genau ſo muſtergültig zu halten wie vor dem Kriege. Die
Reichspoſt erhofft durch die neue Gebührenerhöhung eine
Mehr=
einnahme von 50—60 Millionen im Jahr, die unbedingt
not=
wendig ſeien, um den Betrieb auszubauen. Die Tclegraphie in
Deutſchland arbeite zurzeit mit einem Defizit von 40 Millionen.
Früher wurde dieſer Fehlbetrag allein durch das Briefporto
ge=
deckt. Heute ſei nicht im entfernteſten daran zu denken. Es komme
noch hinzu, daß die Reichspoſt heute an die
Reichsbahnverwal=
dung eine Jahresabgabe von rund 100 Millionen Mark gebe,
ſomit alſo eine indirekte Dawesabgabe leiſten müſſe. Die
Reichs=
poſtverwaltung habe ſolange wie möglich gezögert, ihre
Ein=
nahmen durch eine neue Gebührenordnung auszugleichen.
Nun=
mehr habe ſich dieſer Schritt nicht mehr umgehen laſſen. Trotz
der mannigfaltigen Schwierigkeiten, die der Vorlage noch
ent=
gegenſtehen, hoffe das Reichspoſtminiſterium beſtimmt, daß die
Gebührenordn=ng am 1. Juli 1927 in Kraft tretene werde.
Die japaniſche Bankſtützungsaktion.
Nach einer weiteren Meldung aus Tokio hat die Negierung
bis jetzt 250 Millionen Yen für die Bankſtützungsaktion
ausge=
geben. Ein Regierungsprojekt, das der außerordentlichen
Seſ=
ſion des Parlaments demnächſt unterbreitet werden ſoll, ſieht
einen Kredit von 500 Millionen Yen vor. Man nimmt an, daß
die Oppoſitionsparteien aus patriotiſchen Erwägungen heraus
dieſem Kreditgeſuch zuſtimmen werden, daß ſie aber ſofort
nach=
her einen Mißtrauensantrag einbringen werden, um die
Auf=
löſung des Parlaments und die Veranſtaltung von Neuwahlen
verbeizuführen.
nahm, daß die ſchöne Oſtermotette von Arnold Mendelsſohn
auf=
geführt wurde und daß wie als Gegenbeiſpiel die Gemeindelieder
in einem Geſchwindzeitmaß geſungen wurden, das wir nicht als
vorbildlich empfehlen möchten, ſo ſtand in dem zweiten die
kirch=
liche Chorkunſt des ausgehenden Mittelalters bis zum 18.
Jahr=
hundert im Vordergrund. Das berühmte Miſerere der Sixtina
bildete den Schluß. Gerade dieſe praktiſchen Anregungen
ver=
dienen lebhafteſte Aufmerkſamkeit, kann doch dadurch ſelbſt eine
faſt völlig muſikaliſche Darbietung gänzlich Gottesdienſtcharakter
erhalten und das Konzerthafte abſtreifen.
Zwei Ors=lkonzerte vermittelten ältere und modernere
Orgel=
kunſt. Erſteres wurde durch Prof. Heitmann in der Kaiſer=
Wilhelm=Gedächtnis=Kirche geſpielt, wo auch die vorzügliche
Madrigal der Akademie für Kirchen= und Schulmuſik unter Prof.
Dr. Carl Thiel ſang, die neueren in der alten Garniſonkirche
durch Prof. Sittard. Schließlich wurde den
Kongreßteilneh=
mern noch eine Aufführung des genialen Chriſtgeburtſpiels von
Ludwig Weber und des Oſterſpiels von Bachmann geboten. Auch
eine Ausſtellung in der Staatsbibliothek von wichtigen
kirchen=
muſikaliſchen Drucken und Handſchriften und Führungen durch
die wertvolle Inſtrumentenſammlung der Hochſchule für Muſik
gehörten zu dem Gebotenen. Jedenfalls erfüllte der Kongreß
durchaus ſeine Aufgabe, Anregungen zu geben, kollegiale
Be=
ziehungen zu pflegen und aufmerkſam zu machen auf die
unge=
nügenden Grundlagen für das Studium der Kirchenmuſik.
Mögen dieſe Anregungen auf fruchtbaren Boden fallen und den
Anſtoß dazu geben, daß in den muſikaliſchen Bildungsfragen die
Kirchenmuſik nicht noch mehr vernachläſſigt wird, als dies
ſeit=
her ſchon der Fall war.
Friedrich Noack.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Bei einem engeren Wettbewerb für ein Plakat zur
Aus=
ſtellung des Bundes Deutſcher Dekorationsmaler München 1927
„Raum, Farbe, Form” erhielt Prof. Joh. Hammann einen
erſten und zweiten, H. Molitor (beide in München) einen dritten
Preis. Bei der Jury war u. a. Akademieprofeſſor Jul. Dietz
ver=
treten. Die Entwürfe werden in dem Ausſtellungsgebäude im
alten botaniſchen Garten in München ausgeſtellt.
Deutſches Schauſpielhaus in Hamburg.
Am Donnerstag, den 28. April, abends 7½ Uhr, findet die
Ur=
aufführung von Friedrich Wolfs Schauſpiel „Kolonne
Hund” unter der Regie Otto Werthers ſtatt. Die Hauptrolle
ſpielt Guſtav v. Wangenheim. Bühnenbild: Heinz Daniel a. G.
Nummer 11.5
Dienstag, den 26. April 1927
Geite 3
Deutſchland gegen den Siftgaskrieg.
Gaskriegdebatte in Genf.
Deutſchland beantragt ein Verbot der
Vor=
bereitung von Giftgaſen für Kriegszwecke.
EP. Genf, 25. April.
Die vorbereitende Kommiſſion für die Abrüſtungskonferenz
erörterte heute nachmittag einen Antrag, den der belgiſche
Sena=
tor de Brouckere gemeinſam mit den Delegierten Rumäniens,
Polens, Südſlawiens und der Tſchechoſlowakei eingebracht hat,
und der ein Verbot der Verwendung von Giftgaſen und
bakterio=
logiſchen Kriegsmitteln im Kriege ſowie ein Verbot der Einfuhr,
Ausfuhr und Herſtellung dieſer Kriegsmittel, wenn ſie zu dieſem
Zwecke eingeführt, ausgeführt oder hergeſtellt werden, enthält.
Nach der Begründung des Antrages durch den belgiſchen
Dele=
gierten erklärte der deutſche Delegierte Graf
Bern=
ſtorff unter Bezugnahme auf die deutſche Erklärung gegen den
Giftgaskrieg, die in der Waffenhandels=Konferenz vor zwei
Jahren abgegeben wurde, daß der Antrag erweitert werden
müßte. Es ſei das Weſentlichſte, die Vorbereitung des chemiſchen
und bakteriologiſchen Krieges in Friedenszeiten zu verhindern
und darauf zu verzichten, daß Flieger im Abwerfen von
Gift=
bomben, Mannſchaften in der Vergaſung der Straßen und
gan=
zen Gegenden und überhaupt Spezialiſten für die Verwendung
von Giftſtofſen ausgebildet werden. Er beantragte deshalb,
dem Antrag ein Verbot „der Vorbereitung der
Verwendung ſolcher Stoffe in Friedenszeiten”, womit ſich die Antragsſteller einverſtanden
erklärten. Der franzöſiſche Delegierte, Graf Clauzel, begrüßte
namens der franzöſiſchen Regierung mit Sympathie jeden
An=
trag auf Verbot der chemiſchen Kriegsführung und zählte ähnliche
Abkommen auf, denen Frankreich ſeit 1907 zugeſtimmt hat. Da
die amerikaniſche Regierung ſich in ihrer Denkſchrift gegen ein
ſol=
ches Verbot ausgeſprochen hat, wurde der Antrag auf die zweite
Leſung verwieſen.
Die Abrüſtungskommifſion will ihren
Mißerfolg rechtfertigen.
In der Debatte über den Bevicht, der über die erſte Leſung
erſtattet werden ſoll, entſpann ſich eine längere
Auseinander=
ſetzung über einen Antrag des polniſchen Delegierten Sokal, der
als Antwort auf die in der Oeffentlichkeit erhobenen Anklagen
gegen die Kommiſſion einen Bericht an den Rat abgefaßt wiſſen
wollte, in dem die Kompliziertheit der Aufgabe und die Gründe
für den teilweiſen Mißerfolg ſowie die erzielten Erfolge
an=
gegeben werden ſollen. Außerdem ſoll der öffentlichen Meinung
nahegelegt werden, zu bedenken, daß ſie durch Vorbereitung der
moraliſchen Abrüſtung viel zu der materiellen Abrüſtung
bei=
tragen könnte. Im Anſchluß daran erklärte Graf
Bern=
ſtorff, daß die Kommiſſion ſich mit einer ſolchen
Entſchuldigung ſich nur ſelbſt anklagen würde.
Für die Schiedsgerichtsbarkeit und für die
Sicherheit habe man immerhin ſchon viel getan,
aber noch nichts für die Abrüſtung. Das wäre aber
umgekehrt auch ein Mittel zur Erhöhung der Sicherheit.
Schließ=
lich einigte ſich die Kommiſſion darauf, in einer kurzen
Ein=
leitung, die das Büro bis morgen abfaſſen ſoll, den von Sokal
geäußerten Wünſchen gerecht zu werden.
Lord Robert Cecil, der nachmittags den Vertretern der Preſſe
eine ſchriftliche Erklärung und mündliche Erläuterungen dazu
ab=
gab, nahm auch an der heutigen Sitzung der
Abrüſtungskommiſ=
ſion nicht teil.
Englands Taktik: Die Abrüſtung eine Anfgabe der
All=
gemeinheit. — Die Oeffentlichkeit hat jeyzt das Wort.
Die Erklärung des engliſchen Delegierten gegenüber der
Preſſe hat folgenden Wortlaut:
„Die Vorbereitende Abrüſtungskommiſſion hat in der
gegen=
wärtigen Seſſion den Hauptteil der ihr übertragenen Aufgaben
durchgeführt. Die Kommiſſion hat einen Konventionsentwurf
für die Herabſetzung und Beſchränkung der Rüſtungen
ausge=
arbeitet. Allerdings fehlt in dem Entwurf die Feſtſtellung der
Ziffern ſür den Rüſtungsſtand in einzelnen Staaten. Dies wird
eine ſehr ſchwierige und ernſte Aufgabe der Zukunft ſein. Es
war von vornherein vorherzuſehen, daß dieſe Aufgabe in der
gegenwärtigen Seſſion der Abrüſtungskommiſſion nicht gelöſt
werden konnte. Die Kommiſſion hat daher die größten
Richt=
linien des Enturfes für eine Abrüſtungskonvention ausge=
arbeitet. In einigen Fragen ſind von verſchiedenen Regierungen
Vorbehalte geltend gemacht worden. In anderen Fragen konnte
eine Einigung in der Kommiſſion bereits erzielt werden. Das
Reſultat der Verhandlungen der letzten Wochen iſt zweifellos, daß
die Abrüſtung ſich als eine praktiſch durchführbare Politik erwieſen
hat. Es hät ſich herausgeſtellt, daß keinerlei derartig weitgehende
praktiſche Schwierigkeiten beſtehen, daß eine Herabſetzung oder
Beſchränkung der Rüſtungen auf der Baſis einer allgemeinen
Konvention undurchführbar wäre. Die Löſung des
Ab=
rüſtungsproblems wird in Zukunft nicht mehr in den
Händen der Kommiſſion liegen, ſondern eine Aufgabe der
Allgemeinheit ſein. An die Allgemeinheit wird
jetzt appelliert werden. Eswird ſichherausſtellen,
ob die öffentliche Meinung tatſächlich eine
Durchführung der allgemeinen Abrüſtung
wünſcht. Jeder denkende Menſch wird im Hinblick auf die
moraliſche, politiſche und wirtſchaftliche Bedeutung des
Ab=
rüſtungsproblems die Durchführung der allgemeinen Abrüſtung
wünſchen. Das ſchwerſte Bedenken gegen die Abrüſtung
lautete bisher dahin, daß die Abrüſtung undurchführbar
ſei. Die Verhandlungen haben ergeben, daß dies ein Irrtum
iſt. Die öffentliche Meinung muß jetzt die Durchführung der
Abrüſtung als die größte aller Reformen fordern.”
Engliſche Vorſchläge für die Oreimnächte=
Flottenkonferenz.
EP. London, 25. April.
Die engliſche Admiralität hat eine Reihe von Vorſchlägen
fertiggeſtellt, die ſie auf der Dreimächtekonferenz in Genf am
12. Juli vorlegen will. „Daily News” zufolge beziehen ſich dieſe
Vorſchläge auf folgende Punkte: 1. Herabſetzung der
Höchſt=Kaliberſtärke der Geſchütze. 2.
Herab=
ſetzung der Tonnage für Linienſchiffe auf 20000
Tonnen. 3. Abſchaffung der 10000 Tonnen=Kreuzer
und Feſtlegung der Höchſttonnage für Kreuzer auf 6 000 Tonnen.
4. Feſtſetzung der Tonnage für
Torpedobootzer=
ſtörer und Unterſeeboote auf 1000 Tonnen. 5.
Ver=
längerung der Waſhingtoner Konvention für
eine weitere Reihe von Jahren. Die Dauer der
Kon=
ferenz würde etwa 6 Wochen ſein. Es ſei möglich, daß die
Ver=
einigten Staaten die Frage der Umwandlung von
Han=
delsſchiffen in Hilfskreuzer zur Diskuſſion ſtellen
würden, wobei die Ueberlegenheit Großbritanniens in ſchnellen
Ozeandampfern ganz beſonders berückſichtigt werden ſollte.
Vergiftete Kampfmittel.
w. Berlin, 25. April.
Der Abgeordnete Erkelenz hat anläßlich des
demokratiſchen Parteitages in Hamburg nach der
Darſtellung einiger Blätter Aeußerungen getan, in
denener angeblich die Zuverläſſigkeit des Eides
der deutſchnationalen Miniſterin Zweifel ſetzte.
Wie mitgeteilt wird, hat die Reichsregierung eine Nachprüfung
angeordnet, um zunächſt feſtzuſtellen, ob dieſe Aeußerungen
tat=
ſächlich ſo erfolgt ſind.
Wir ſind im innerpolitiſchen Parteikampf mancherlei gewöhm
und wer ſich von einer Partei an hervorragendem Poſten
heraus=
ſtellen läßt, der muß ſich darauf gefaßt machen, daß er von der
Oppoſition mit allen Mitteln bekämpft wird, weil wir ja leider
immer noch nicht ſoweit ſind, daß wir auch — nach engliſchem
Muſter — im politiſchen Gegner immer noch den Ehrenmann
ſehen. Wenn daher der „Vorwärts” aus einer Rede, die der
In=
nenminiſter von Keudell in München gehalten hat, einen Satz
her=
ausſchreibt, in dem Herr von Keudell Bayern als ein
Kraft=
zentrum in der Zeit der ſchwerſten Auseinanderſetzungen
Deutſch=
lands feiert und der „Vorwärts” das einen öffentlichen Skandau
nennt, ſo wird der Reichsinnenminiſter das dem „Vorwärts”
nicht allzu tragiſch nehmen. Etwas ganz anderes aber iſt es, wenn
ſich die Bemerkungen des Vorſitzenden der demokratiſchen
Reichs=
tagsfraktion Erkelenz in Hamburg über den „Verfaſſungseid”
deutſchnationaler Miniſter bewahrheiten ſollten. Er ſoll dort
an=
gedeutet haben, daß die Miniſter zwar den Eid auf die
Ver=
faſſung geleiſtet, aber nach alter Methode gegengeſchworen hätten,
um dadurch eine Erdleitung herzuſtellen und den Schwur zu
ent=
kräften. Das geht doch — wenn es richtig iſt — über das
trag=
bare Maß hinaus. Es iſt deshalb nur ſelbſtverſtändlich, wenn die
Reichsregierung feſtſtellen läßt, was Herr Erkelenz geſagt hat,
um dann evtl., wenn ſich die Richtigkeit der Aeußerungen
be=
ſtätigt, gegen ihn vorgehen zu können.
Die Wahlen in Oeſterreich.
Die Zuſammenſetzung des neuen Nationalrates.
* Wien, 25. April. (Priv.=Tel.)
Nach den bisher vorliegenden Wahlergebniſſen für den
Na=
tionalrat ſind für die Einheitsliſte 79, die Sozialdemokratiſche
Partei 66 und den Landbund 6 Mandate zu errechnen. Vierzehn
Ergebniſſe für den Nationalrat ſtehen noch aus. In Wien
wur=
den in den Nationalrat 29 Sozialdemokraten und 16 Kandidaten
der Einheitsliſte gewählt, ein Reſtſtimmenmandat dürfte der
Einheitsliſte zufallen. Danach läßt ſich ſchon jetzt ſagen, daß der
neue Nationalrat gegenüber dem alten ſozuſagen gar
keine Veränderung aufweiſen wird. Einer knappen
bür=
gerlichen Mehrheit wird wie bisher eine ſtarke ſozialdemokratiſche
Oppoſition gegenüberſtehen und mit ihr von Fall zu Fall
Kom=
promiſſe ſchließen müſſen. Nach den vorliegenden Meldungen
dürfte ſich der Nationalrat aus 86—87 Vertretern der
Einheits=
liſte, 7 Landbündlern und 71—72 Sozialdemokraten
zuſammen=
ſetzen. Die Sozialdemokraten gewinnen daher vorausſichtlich 3—4
Mandate, der Landbund 2 Mandate, die von den Chriſtlich=
Sozialen und Großdeutſchen zuſammen abgegeben werden.
Rechnet man mit einer neutralen Haltung des Landbundes, ſo
wird ſich der Nationalrat aus 86—87 Bürgerlichen gegen 71—72
ſozialdemokratiſche Mandate zuſammenſetzen.
Das chriſtlich=ſoziale „Neue Montagsblatt” ſchreibt zu den
Wahlen: „Die Wahlſchlacht hat gezeigt, daß dem Vordringen der
Sozialdemokratie in Oeſterreich feſte Grenzen gezogen ſind, die
zu überſchreiten auch ihre wuchtigſten Kampfmittel und ihre
hem=
mungsloſeſten Methoden nicht ausreichen. Die Einheitsliſte har
ſich in der Wahlſchlacht bewährt. Sie hat Oeſterreich vor der roten
Ueberflutung bewahrt und führte die bürgerliche
Geſellſchafts=
ordnung, deren Schutz ſie auf ihre Fahnen geſchrieben hat, zum
Sieg.”
Das vorläufige Ergebnis.
EP. Wien, 25. April.
Wie nunmehr feſtſteht, wurden im erſten
Ermittlungsver=
fahren 162 Abgeordnete in den Nationalrat gewählt, die ſich wie
folgt verteilen: 79 Einheitsliſte, 67 Sozialdemokraten, 6
Land=
bündler (ſelbſtändige Agrarpartei). 13 Mandate verblieben für
das Reſtſtimmenverfahren, in welchem vorausſichtlich 6 Mandate
anf die Einheitsliſte, 5 auf die Sozialdemokraten und 2 auf die
Landbündler entfallen werden. Dann wird das Geſamtergebnis
folgendes ſein: 85 Einheitsliſte, und zwar vorausſichtlich 75
Chriſtlich=Soziale und 10 Großdeutſche, 72 Sozialdemokraten und
8 Landbündler. Im alten Nationalrat hatten die Chriſtlich=
Sozialen und Großdeutſchen zuſammen 92, Sozialdemokraten 68
und Landbündler 5 Mandate. Vor dem Zuſammentritt des
Na=
tionalrates wird die Regierung Seipel formell ihren Rücktritt
erklären, um dem Parlament die Neubildung der Regierung zu
ermöglichen.
Doumergue betont die Einheit Frankreichs.
Der Norden gegen den Süden.
EP. Paris, 25. April.
Der Präſident der Republik hat heute nachmittag in der
Nähe von Marſeille den Rove=Kanal eingeweiht, d. h. den
unter=
irdiſchen Schiffskanal, der in einer Länge von 9 Kilometern und
einer Breite von 22 Metern Marſeille mit der Rhöne verbindet
und das letzte Verbindungsſtück zu der Fluß= und
Kanalverbin=
dung zwiſchen Marſeille und Straßburg darſtellt. Es iſt
aufgefal=
len, daß Präſident Doumergue in ſeiner Rede in Marſeille, wie
auch jüngſt beim Beſuch der Meſſe von Lille ſtark die Einheit
Frankreichs betont hat, was zunächſt als ſeine Stellungnahme
zum Kolmarer Prozeß ausgelegt wurde, ſodann aber auch als
Antwort auf eine jüngſt in Nordfrankreich entſtandene Bewegung,
die den Norden gegen den Süden Frankreichs auszuſpielen
ver=
ſucht. In den maſſenhaft verbreiteten Zirkularen dieſer
Be=
wvegung wird darauf hingewieſen, daß der Norden Frankreichs
der Träger des franzöſiſchen Reichtums ſei, daß die Entvölkerung
Frankreichs auf das Konto des Südens zu ſetzen ſei, nicht aber
auf das des kinderreichen Nordens, daß ferner der Norden die
meiſten Steuern aufbringe, währen der Staat den weniger aktiven
und unternehmungsluſtigen Süden beſtändig unterſtützen müſſe,
wobei der Süden mit ſeiner bekannten ſozialiſtiſchen und
radila=
len Einſtellung antworte. Ueber dieſe Feſtſtellungen hinaus
ginge die Bewegung bis jetzt nicht, obwohl ſie offenbar
gleich=
ſvohl irgendwelche autonomiſtiſch gefärbte Ziele anſtrebt.
* 10. Akademie=Konzert.
Das letzte Konzert der Städtiſchen Akademie hatte einen
Fehler: es war zu lang. Drei Violinkonzerte und die Chaconne
von Bach, das iſt zu viel und fordert von den Ausführenden,
zumal das ganze Programm in der Probe ſchon am Morgen
durch=
ſtudiert werden mußte, und von den Aufnehmenden faſt zu viel
an Spannkraft. Das iſt aber auch ſo ziemlich alles, was wir am
Konzert auszuſetzen haben. Der Ruf, der der Violiniſtin
Fräu=
lein Riele Queling aus Köln vorausgeht, hat nicht gelogen.
Sie iſt eine der beſten Geigerinnen, die ich je gehört habe. An
vorzüglicher Schule gebildet, beherrſcht ſie ihr Inſtrument, das
einen vollen edlen Klang gibt, hat ebenſo die Regiſter für Bach
(E=Dur=Konzert), wie die Süßigkeit für den zweiten Satz des
Viotti=Konzertes Nr. 22, ein Stück, das ſogar Joachim mit
Vor=
liebe ſpielte und das auch heute noch in ſolcher Ausführung
reiz=
voll genug wirkt, und hat die Grazie, mit der Mozart geſpielt
ſein will (Violinkonzert Nr. 4 D=Dur). Außerordentlich angenehm
berührt auch ihre allem äußerlichen Virtuoſentum feindliche Art
des Muſizierens; kurz eine Geigerin, die Perſönlichkeit genug
iſt, um auch auf die Dauer zu feſſeln, und das tat ſie auch geſtern.
Nach wenigen Takten merkte das Publikum, wen es vor ſich hatte,
und rief nach jeder Darbietung die ausgezeichnete Künſtlerin,
die auch Blumen ehrten, immer wieder hervor.
Direktor Schmitt bewährt ſich immer von neuem als
Be=
gleiter mit dem Orcheſter. Seine Geiſtesgegenwart half über manch
kritiſche Stelle hinüber und er hielt das Städt. Orcheſter, das zum
erſtenmal vor einer ſo ſchweren Aufgabe ſtand und ſich ſehr
an=
ſtändig aus der Affäre zog, energiſch zuſammen. Die Holzbläſer
müſſen noch beſſer werden, und die Hörner auch. Das iſt Sache
der künſtleriſchen Erziehung, die auch gewiß beim Städtiſchen
O.
Orcheſter die notwendigen Reſultate zeitigen wird.
Die Aufgaben der Kammertanzbühne‟
Von Rutholph Laban.
Die neue Tanzkunſt iſt in ihrer Entwicklung über das
per=
ſönliche Sichausſprechen einzelner tänzeriſcher Begabungen
hinausge=
wpachſen. An zahlreichen Theatern gibt heute die neue Bewegungsfreude
*) Im Hinblick auf das Gaſtſpiel, das Labans Kammertanzbühne
auf Einladung der Freien Literariſch=Künſtleriſchen
Ge=
ſellſchaft am Mittwoch, den 2. April, 8 Uhr, im Kleinen
Haus des Landestbeaters gibt, ſind dieſe Darlegungen von beſonderem
Intereſſe.
und vor allem die aus ihr entſprungene Kunſtform des neuen
Bühnen=
tanzes Anregung und uft auch Ausſchlag für die Regie des Schauſpiels
und der Oper. Selbſtändige Tanzdichtungen größeren und kleineren
Formats entſtehen. Die Kammertanzbühne ich heute vielleicht
berufen, die Keimzelle dieſes Wachstums zu ſein. Die bewußte
Ein=
ſtellung auf das kleine Enſemble in Trios, Quartetten uſw. — bis zum
Septett — bedingt einen gepflegten Stil. Der Verzicht auf die
orche=
ſtrale Maſſenwirkung ſoll der Verinnerlichung und
Ver=
feinerung, deſſen dienen, was — gewiſſermaßen auf Anhieb — von
Bewegungschören und Theatergruppen größeren Umfanges erobert
wurde. Ueber dem al fresko des notgedrungen einfachen Sch unges
der noch vielfach gymnaſtiſch orientierten Tänzerſcharen ſoll hier das
zarte Bewegungsmotiv in all ſeinen Verſchlingungen und Möglichkeiten
zur Anſchauung gebracht werden. Dieſe Abwendung vom Gymnaſtiſchen
befruchtet aber ihrerſeits wieder die große Gruppenſchöpfung. Der
Aus=
bau und die Umrahmung der feingegliederten Einzelleiſtung führt zu
neuen Wegen im Tanztheater. Das choriſche Element kann in ein und
demſelben Tanzwerk der große Kontrapunkt der nüancierten Motivik
werden.
Die dreifache Spannung zwiſchen dem Tanzerfinder, dem
Tanzregiſ=
ſeur und dem aufführenden Tänzer ermöglicht erſt Gebilde, die wir als
Kunſtwerke anzuſprechen vermögen. Allzu ſelten vereint ſich die
repro=
duzierende, ausffihrende tänzeriſche Begabung mit der Fähigkeit zu
genialer Kompoſition und zu zweckbewußter Regie. Und auch wo dieſe
Begabung geſammelt erſcheint, wirkt das ſubjektive Element vielleicht
betörend, iſt aber faſt niemals kunſtfördernd. Das „Phänomen” des
Tänzers, der ſich ſelbſt tanzt, iſt, ſelbſt von einer Gruppe umſpielt, im
Grunde kunſtfremd. Es iſt Natur, volkstanzartiger Ausbruch einer
Lei=
denſchaftlichkeit, eines Wollens, das vom Süßen bis zum Schrecklichen
die „Perſon” zeigt. Kunſt will und muß Werke haben. Erſt das Werk
kann zur Allgemeinheit ſprechen und damit den Sinn der Kunſt erfüllen.
Wir ſehen vielerorts kunſtgebundene Tanzwerke neben naturhaft
ſubjektiven Tänzen entſtehen. Die Kammertanzbühne, die Keimzelle
einer neuen Kunſt, muß das Tanzwerk pflegen. Fern von jeder
Neigung zu einzelnen Meiſtern, Tanzerfindern oder Tänzern, fern auch
von all den Jsmen unſerer Zeit, muß jedem Tanzwerk, das dieſen
Namen wirklich verdient, Raum gegeben werden. Es gibt hiſtoriſche
Tänze, alte Ballette, Vergangenes Gegenwärtiges und Zukünftiges, das
ſichtbar gemacht werden muß. Aeſthetiſche Stilborniertheit iſt ſubjektive
Freude an Sonderfällen — oft aus Maſſenſuggeſtionen geboren. Nur
die Vielheit der tänzeriſchen Geſichte kann uns die neue Tanzkunſt
brin=
gen. Und dieſe Vielheit muß erſtmals in all ihren Feinheiten im
äußer=
lich nicht allzu umfangreichen Werk erfunden, empfunden und
heraus=
kriſtalliſiert werden. Das iſt die Aufgabe einer
Kammertanz=
bühne.
Die Fliege als Briefträger.
inf. In Rom wurde durch eine Fliege ein verbrecheriſcher
Anſchlag auf die Freiheit des Marcheſe D. vereitelt. Vor einigen
Tagen flog in das Arbeitszimmer eines Rechtsanwalts eine
große Fliege, ein ſogenannter „Brummer”, der dem Rechtsanwalt
wegen ſeiner eigentümlichen Geſtalt auffiel. Er fing das Tier
und entdeckte zu ſeinem Erſtaunen, daß um den Leib der Fliege
mit einem Menſchenhaar ein kleines Stückchen Zigarettenpapier
gewickelt war. Der Rechtsanwalt löſte das Papier, da er mit
Recht annahm, daß ein Menſch in einer ganz beſtimmten Abſicht
dieſen hauchdünnen Panzer unter die Flügel der Fliege
gebun=
den hatte. Auf dem Papier konnte der Rechtsanwalt folgende
Worte entziffern, die mit Bleiſtift geſchrieben waren: „Rettet
mich! Marcheſe D.‟ Es folgte nunmehr die Angabe der Straße
und der Hausnummer. Der Rechtsanwalt machte ſich auf, um
Fnachzuſehen, was das für ein Haus ſei, das auf dieſer ſeltſamen
Botſchaft angegeben war, da er eine Myſtifikation befürchtete.
Vor dem Hauſe ſtellte er feſt, daß es ſich um eine
Nerven=
heilanſtalt handelte. Nunmehr erſchien ihm die Angelegenheit
bereits von ſolcher Art, daß er ſie nicht mehr auf ſich beruhen
laſſen konnte, ſondern ſich verpflichtet fühlte, ihr nachzugehen,
um feſtzuſtellen, was der Briefſchreiber wolle und was mit ihm
geſchehen ſei. Er ging in das Haus und bat, den Marcheſe D.
ſprechen zu dürfen, wobei er fälſchlicherweiſe vorgab, daß er ein
Vetter des Marcheſe ſei. Zu ſeiner Befriedigung ſtellte er zuerſt
einmal feſt, daß der Marcheſe tatſächlich hier feſtgehalten werde,
daß alſo der Brief keine Irreführung enthalte; ferner ſtellte er
feſt, daß etwas bei der Inhaftierung des Marcheſe nicht in
Ord=
nung ſein müſſe, da die Direktion durch die Aengſtlichkeit, mit
der ſie den Fall behandelte und eine Unterredung mit dem
Mar=
cheſe hintertrieb, auf ein böſes Gewiſſen ſchließen ließ. Man
er=
klärte dem Rechtsanwalt, daß der Patient zu krank ſei, um
Be=
ſuche einpfangen zu können. Der Rechtsanwalt beſtand darauf,
daß er wenigſtens einen kurzen Blick auf den Kranken werfen
wolle, da er angeblich eine weite Reiſe gemacht hatte, um den
Kranken zu beſuchen. Als ihm auch dies rundweg verweigert
wurde, ſetzte er ſich mit der Polizei in Verbindung, die
nun=
mehr die Angelegenheit unterſuchte. Es wurde feſtgeſtellt, daß
der Marcheſe auf Betreiben ſeiner Frau und des Geliebten der
Frau in die Anſtalt gekommen ſei, obwohl er völlig geſund war.
Allerdings hatte er, als er die Abſicht des unterſuchenden Arztes
erkannte, vor Wut einen Tobſuchtsanfall bekommen, ſo daß der
Arzt ihn tatſächlich für ſchwer nervenleidend hielt und halten
mußte. Den Arzt traf keine Schuld, aber die Gattin und ihr
Freund, ein angeſehenes Mitglied der römiſchen Geſellſchaft,
wurden verhaftet, um ſich wegen Freiheitsberaubung und wegen
Täuſchung zu verantworten. Der Marcheſe, ein ſehr
vermögen=
der Mann, hat nunmehr gegen ſeine Frau die Scheidungsklage
angeſtrengt, wodurch dieſe ſeltſame Tragödie, die von allen
Be=
teiligten geheim gehalten wurde, bekannt wurde.
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Gratulationen anläßlich unſerer
Ber=
mählung, ſprechen wir hiermit Allen
unſeren herzlichſten Dank aus (11121
Herr und Frau Otto Winkelmann.
Dankſagung.
Innigen Dank a len denen, die mein
Liebſtes zur letzten Ruhe begleiteten.
Hanz beſonders innigen Dank dem
Schloßgut Ernſthofen für ſein liebes
Entgegenkommen und Verſorgung,
den Herren Aerzten und Schweſtern
des Städt. Krankenhauſes Altbau II
für die aufopfernde Pflege, ſowie für
die treue Wache ſeiner Freunde.
Be=
ſonders innigen Dank für die
wohl=
tuenden Worte des Herrn Pfarrets
D. Waitz, die mir in meinem tiefen
Schmerz ein großer Troſt waren.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Käthe Neumann, geb. Roßmann
Ernſthofen i. O. ((960
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzl.*
Teilnahme bei dem Heimgang
mei=
nes lieben Gatten, unſeres guten
Vaters, Bruders, Schwagers und
Onkels danken wir, insbeſondere
Herrn Pfarrer Saal, für die
troſt=
reichen Worte am Grabe, ſowie
allen Freunden, Verwandten und
Bekannten, auch dem Kriegerverein,
Leibgardiſten und Germania.
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Nummer 115
Dienstag, den 26. April 1927
Geite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 26. April.
— Ernannt wurden am 7. April: die Gendarmeriewachtmeiſter auf
Probe Heinrich Grohe aus Dieburg, Philipp Jöckel aus Höchſt
i. Odw., Friedrich Möbus aus Elberfeld, Ludwig Schaidt aus
Hanau und Anton Stapf aus Groß=Heubach zu
Gendarmeriewacht=
meiſtern mit Wirkung vom 16. April 1927; am 19. April: der
Ober=
reallehrer an dem Realgymnaſium in Gießen Heinrich Will zum
Oberreallehrer an der Oberrealſchule in Gießen, der Lehrer Karl Back
in Bensheim, zur Zeit kommiſſariſch an der Volksſchule in Worms, zum
Oberreallehrer an dem Gymngſium in Bensheim; am 21. April: die
Lehrerin Charlotte Luiſe Kempf zu Gernsheim (Kreis Groß=Gerau)
zur Lehrerin an der Volksſchule zu Groß=Steinheim (Kreis Offenbach)
— ſämtlich mit Wirkung vom 25. April 1927 ab.
— Aus dem beſſiſchen Schuldienſt entlaſſen wurde am 16. April die
Lehrerin an der Viktoriaſchule (Studienanſtalt) in Darmſtadt Mathilde
Maurer auf ihr Nachſuchen mit Wirkung vom 25. April d. Js. ab.
— Heſſiſches Landestheater. Heute abend wird im Großen Haus
der „Roſenkavalier” ſüir die Miete E der Darmſtädter Volksbühne
wiederholt. Die Aufführung beginnt um 7 Uhr 15 Min. — Das Ballett
iſt gegenwärtig mit den Vorbereitungen zu der ſzeniſchen Pantomime
„Das Gaſtmahl des Trimalchio” (nach Petronius) von Dr.
Bodo Wolf beſchäftigt, die zur Uraufführung angenommen wurde und
vorausſichtlich in der erſten Maihälfte im Spielplan erſcheinen wird.
Die ſzeniſche Leitung liegt bei Oscar Fritz Schuh, während die
choreo=
graphiſche Ausgeſtaltung durch Manda von Kreibig geſchieht.
Morgen Mittwoch findet im Kleinen Haus, abends 8 Uhr (zugleich
als Vereinsabend der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft), ein
Tanzgaſtſpiel der Kammertanzbühne Laban ſtatt, die die Tanzballade
„Narrenſpiegel” zur Aufführung bringt. Die Berliner Zeitungen
ſchreiben darüber: „Der Narrenſpiegel iſt ein Werk feinſter Akkorde und
ſchmeidender Diſſonanzen, ſchönſter Linienführung in Gruppen und
Ein=
zelbewegung” — „In dem, was nottut, in künſtleriſchen
Lebensnotwen=
digkeiten, überragt Laban alle Mitſtrebenden. Felsblöcke ſchleudert er
beiſeite und macht den Weg frei zur höchſten Höhe‟.
— Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Das Gaſtſpiel von
Rutholph Labans Kammertanzbühne, das morgen Mittwoch,
8 Uhr, im Kleinen Haus des Landestheaters ſtattfindet, bringt die
Auf=
führung des berühmten Tanzſpieles „Narrenſpiegel‟. Das
Tanz=
ſpiel zerfällt in ſieben Szenen und führt ſowohl Laban ſelbſt wie die
erſten Kräfte ſeiner Tanzgruppe wie Duſſia Bereska, Ruth Löſſer, Erika
Hillebrecht, Gabriele Dalgren u. a. auf die Bühne. Der „Narrenſpiegel”
hatte in allen Städten größten hinſtleriſchen Erfolg. So ſchreibt die
„B. Z. am Mittag‟: „Es ſpricht für Labaus choreographiſche Kunſt, daß
er den Ewigkeitswert ſeiner Motibe ernenern kann. Duette und
Grup=
pen löſen ſich, verſchlingen ſich, tauchen in den Raum der Bühne unter.
Faſt wie Töne in der Luft verhallen. Auf der Bühne ſteht ein
voll=
endetes Tanzenſemble.” (Siehe Anzeige.)
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Aus=
flug nach München zum Beſuch der Bayeriſchen Ge
werbe=Ausſtellung. Am Freitag, 29. April, abends 8 Uhr,
pünktlich findet im Städtiſchen Saalbau ein Propagandagbend
für den Ausflug nach München ſtatt. Der Vorſitzende des
Veranſtal=
tungsausſchuſſes, Herr Malermeiſter Georg Kraus, wird über die
Vorbereitungen zu dem Ausflug, über die Ausſtellung und München
ſelbſt ſprechen — ergänzt durch Vorführung von Lichtbildern. Als
zweiter Teil findet die Vorführung eines Films „Die Fahrt zum Sieg”
ſtatt. Mit teils luſtigen, teils techniſchen Abhandlungen führt uns der
Film im Auto durch die ſchönſten Teile der bayeriſchen Berge, von
Obersdorf bis Berchtesgaden. Alle Intereſſenten für den Ausflug, aber
auch die, welche diesmal nicht in der Lage ſind, teilzunehmen, die
Mit=
glieder der Vereinigungen und Innungen, Angeſtellte, Gehilfen,
Gön=
uer und Freunde ſind zu dieſem Abend herzlichſt eingeladen. Pünktliches
Erſcheinen iſt Bedingung. Der Eintritt iſt für jedermann frei. (S. Anz.)
— Mozart=Verein. Wegen der Uraufführung, die der Verein in
ſeinem Feſtkonzert am Mittwoch bietet, werden namhafte
Kunſt=
kritiker von außerhalb nach Darmſtadt kommen. Die Komponiſten L.
Kelterborn und A. Mendelsſohn werden dem Konzert
bei=
ohnen, das auch zahlreiche Beſucher der Keyſerling=Woche als Gäſte
ſehen wird. Der Mozartchor mit 150 Sängern, im Bunde mit dem
gefamten Landesthcaterorcheſter, einem Frauenchor, der ſich bereitwillig zur
Verfügung geſtellt hat, und hervorragende Soliſten, ſteht vor
intereſſan=
ten Aufgaben, die er unter Rehbocks Leitung meiſtern wird.
— Das zweite volkstümliche Abonnements=Konzert des Städtiſchen
Oech=ſters findet Donnerstag, 28. April, abends 8 Uhr, im
Saal=
bau ſtatt. Leitung hat Herr Kapellmeiſter C. Zöllner. Aus dem
Programm ſei erwähnt: Bizet: Arleſienne, Suite; drei Tanzſticke von
Gretry in der Bearbeitung von Mottl. Außerdem ſingt Fräulein E.
Kiesling, welche kommende Saiſon in den Verband des Heſſiſchen
Landestheaters tritt, die Arie der Miegela aus „Carmen” und Lieder
von Brahms. (Siehe Anzeige.)
— Ausſtellung Anna Bornemann. In der Bücherſtube Alfred
Bo=
denheimer zeigt die Malerin Anna Bornemann eine Sammlung
Aquarelle, die von 10—1 Uhr und 3—7 Uhr nachmittags unverbindlich)
beſichtigt werden kann.
C. Erſtkommunion und Firmung. Am vorigen Sonntag empfingen
in den hieſigen Pfarukirchen einſchließlich Arheilgen, Eberſtadt und
Gries=
heim 334 Kinder die erſte hl Kommunion. In der St. Ludwigskirche
fand um 8.30 Uhr ein feierliches Hochamt ſtatt, während deſſen Herr
Dekan Kaſtell eine eindrucksvolle Feſtpredigt hielt. Der
Kirchengeſang=
verein St. Ludwig verherrlichte die Feier durch ſeine Darbietungen. Um
6.30 Uhr traf Herr Biſchof Dr. Ludwig Maria Hugo ein und wurde
am Portal von der Geiſtlichkeit empfangen. In dem feſtlich
geſchmück=
ten Gotteshauſe folgten dann die üblichen Zeremonien, worauf der
Oberhirte eine herzliche Anſprache hielt. Am Montag morgen fand
um 9 Uhr ein von Herin Studienrat Lenner=Bingen zelebriertes
Hock=
amt ſtatt, während deſſen der Herr Biſchof eine ergreifende Predigt über
die Gefahren der Welt und die dagegen zu ergreifenden Waffen hielt.
Alsdann ſpendete er den Erſtkommunikanten von hier und den
Nach=
barorten das heilige Sakrament der Firmung. Um 11.30 Uhr fand die
eindrucksvolle Feier ihr Ende.
— Maturumsfeier ehemaliger Schüler des Ludwig=Georgs=
Gymna=
ſiums. Die Oſteroberprimaner 1837 des Darmſtädter Ludwig=Georgs=
Gymnaſiums, die vor dreißig Jahren am 10. März die Schule mit der
Reifeprüfung verlaſſen hatten, waren am Samstag und Sonntag, den
23. und 24. April 1927, zuſammen, um ihrer Pennalzeit zu gedenken.
Von den damaligen neunzehn Abiturienten ſind noch ſechzehn amd
Leben, und von dieſen waren zehn erſchienen, einer weniger als bei
ihrer erſten Zuſamenkunft bor fünf Jahren, bei der ſie beſchloſſen
hatten, künftig alle fünf Jahre das Wiederſehen zu erneuern. Ein
gemüitliches Kaffeeſtündchen vereinigte ſie zunächſt bei einem der hier
anſäſſigen Kameraden, daran ſchloß ſiech ein Bummel durch den neu
angelegten Herungarten nach dem Kaiſerſaal, wo ſeinerzeit ihr
Ma=
turumskommers ſtattgefunden hatte. Hier blieben ſie, angeregt
Ge=
danken austanſchend und ſich frühere und ſpätere Erlobniſſe
mittei=
lend, bis nach Mitternacht beiſammen; dabei hatten ſie das Vergnügen,
drei ihrer ehemaligen Lehrer in ihrer Mitte zu begrüßen; ihren
Klaſſenführer von Sexta, der ſie im Sommer 1888 in die Geheimniſſe
des Lateiniſchen als ſeine erſten Schüler eingeführt und ſpäter noch
wviederholt in der Klaſſe unterrichtet hatte, ihren Klaſſenführer von
Quarta, ſowie ihren jüngſten Lehrer, den jetzigen Leiter der Anſtalt,
Herrn Oberſtudiendirektor Lauteſchläger, deſſen erfriſchenden Unterriht
ſie ein Vierteljahr in Oherſekunda genoſſen hatten. Am Sonntag
vor=
mittag beſuchten ſie zunächſt das Graß eines im Jahre 1920
verſtorbe=
nen Kameraden auf dem Friedhof in der Nieder=Ramſtädter Straße,
darauf ſtatteten ſie, von den vertrauten Klängen des alten
Schulglöck=
leins begrüßt und von Herrn Oberſtudiendirektor Lauteſchläger
ge=
führt, den ſeit einem Menſchenalter kaum veränderten Räumen des
alten Gymnaſiums einen Beſuch ab, wunderten ſich bei der Durchſicht
ihrer ſchriftlichen Maturumsarbeiten über die Vielſeitigkeit ihrer
da=
maligen Kenntniſſe und wurden ſchließlich unter der altehrwürdigen
Diltheykaſtanie photographiſch aufgenommen. Dann beſichtigten ſie auf
dem Wege nach dem Oberwaldhaus den neuen Leſeſaal der
Landes=
bibliothek, freuten ſich an der Schönheit des Darmſtädter Waldes und
trennten ſich am Nachmittage, wo die Hälfte von ihnen leider ſchon
dem Bahnhof zuſtreben mußte, mit dem Verſprechen, in zwei
Jahrc=
bei der Dreijahrhundertfeier des Gymnaſiums wieder zuſammen zu
kommen.
Flugtag zu Gunſien des Krüppelheims.
Wie wir hören, beabſichtigt der Heſſen=Flieger=Verein
für Luftfahrt e. V., Darmſtadt, am 1. Mai, 3.30 Uhr nachmittags,
auf dem Flugplatz ein Flugfeſt abzuhalten zugunſten der
Krüppel=
heimbaulotterie, deren Ziehung bekanntlich am 5. Mai ſtattfindet.
Je=
der Käufer eines auf dem Flugplatz während der Veranſtaltung
gekauf=
ten Loſes hat außer des ihm evtl. zufallenden Gewinns noch Ausſicht
auf einen Freiflug. Es iſt zu hoffen, daß die geſamte Bevölkerung
Darmſtadts und Umgebung im Intereſſe des guten Zweckes die
Ver=
anſtaltung beſucht und zum guten Gelingen beiträgt.
Was die Veranſtaltung in fliegeriſcher Hinſicht betrifft, ſoll dieſes
Mal Beſonderes geboten werden; auch werden die Heſſenflieger mit
Neuheiten hervortreten, die bisher im In= und Auslande noch nicht
gezeigt wurden. Jeder, der ein Herz für die unglücklichen Krüppel hat,
ſollte daher nicht als Zaungaſt am Waldrand ſtehen, ſondern ſein
Scherf=
lein opfern zugunſten des hoffentlich recht bald erſtehenden
Krüppel=
heims!
* Bund alter Herren der Höheren Landesbauſchule. Geſtern abend
hielt auf Veranlaſſung des Bundes alter Herren der Höheren
Landes=
bauſchule Herr Dipl.=Ing. von Meng=Frankfurt einen Vortrag über
neuzeitlichen Straßenbau unter beſonderer Berückſichtigung
des Betonſtraßenbaues. Der Vortragende wies auf die geſteigerte
Be=
anſpruchung der Straßen durch den Automobilverkehr hin. Dies iſt die
Veranlaſſung geweſen, die Straßen ſtärker zu befeſtigen. In
amerika=
niſchen Städten iſt man ſchon zur Stärte des Unterbaues von 40
Zenti=
metern übergegangen. Aber auch auf den Landſtraßen muß heute wegen
des verſtärkten Kraftwagenverkehrs die Straße mehr befeſtigt werden.
Das Pflaſter iſt verhältnismäßig teuer; man ſchreibt ihm eine
Lebens=
dauer von etwa 50 Jahren zu. Das Kleinpflaſter iſt billiger und
ratio=
neller als das Großpflaſter. Als Material iſt nur Hartſtein zu
verwen=
den. Weite Verbreitung, namentlich in den Städten, hat der Aſphalt
gefunden. In Berlin iſt ſo viel Aſphaltpflaſter, wie in allen anderen
deutſchen Städten zuſammengenommen. Der Redner beſchrieb dann
verſchiedene Arten und Verfahren, Aſphaltpflaſter herzuſtellen.
Teer=
ſtraßen ſind ähnlich den Aſphaltſtraßen; es wird hier ein
Inlandspro=
dukt verwendet im Gegenſatz zu dem Aſphalt, der ein Auslandsprodukt
iſt. Vorwiegend ſind in der Schweiz Tcerſtraßen zu finden. In
Hol=
land ſind Kleinpflaſterſtraßen beliebt, die jedoch ſehr keuer ſind. Die
Betonſtraßen ſind bei uns nicht ſehr verbreitet, weil man ſie für wenig
widerſtandsfähig hielt. Die Herſtellung von gutem Beton hat aber in
den letzten Jahren große Fortſchritte gemacht, ſo daß die Betonſtraßen
jetzt viel widerſtandsfähiger als früher ſind. Der Vortragende wien
nachdrücklich auf die Bedeutung der Kornzuſammenſetzung bei der
He=
ſtellung von Beton hin. Im Straßenbau müſſe jede Stelle einen
Quali=
tätsbeton darſtellen. Je naſſer ein Beton iſt um ſo beſſer ſei er zu
verwenden, ſei eine alte Regel, jedoch im Straßenbau ſei plaſtiſcher
Beton am beſten zu verwenden; er ſtelle auch keine zu großen
An/r=
derungen an die Arbeiter. Als Zuſchlagmaterial ſoll ein gutes, nicht
verwitterndes Geſtein verwendet werden und als Bindeſtoff Portland=
Zement. Die älteren Betonſtraßen in Deutſchland ſind noch nicht nach
den neueren Verfahren hergeſtellt, man darf ſie deshalb nicht mit
neue=
ren Straßen vergleichen, ſie können ſich trotzdem noch neben ihnen ſehen
laſſen. Näher ging der Vortragende dann auf die Herſtellung von
Straßen im Einſchicht= und Zweiſchichtverfahren ein, ſowie aauf die
Miſchverfahren. Im Anſchluß an dieſe allgemeinen Betrachtungen zeigte
der Redner Lichtbilder; es wurden u. a. vorgeführt: amerikaniſche
Be=
tonſtraßenquerſchnitte, ein Löffelbagger, Maſchinen zur Herſtellung des
Planums, eine Straßenaufreißmaſchine das Anfeuchten des
Untergrun=
des, die Zuteilung des Materials, Miſchmaſchinen, Stampfmaſchinen
uſw. Eine Reihe von Bildern zeigte die Herſtellung von Betonſtraßen
in Amerika; man ſah auch eine photographiſche Aufnahme der
Auto=
mobilſtraße im norditalieniſchen Seengebiet. Andere Lichtbilder boten
Betonſtraßen in Deutſchland und verſchiedene Herſtellungsverfahren.
Nachdem der Redner noch in längeren Ausführungen die wirtſchaftlichen
und die anderen Vorteile der Betonſtraßen dargelegt hatte, ließ er noch
eine Vor führung von Filmen, einen deutſchen und einen amerikaniſchen,
folgen. Der Vortrag, der im Feſtſaal der Höheren Landesbauſchule
ſtattfand, war gut beſucht und wurde ſehr beifällig aufgenommen.
Schulpücheg
bei Buchhändler Ludwig Saeng, Kirchstraße 20. 16645 a
— Selztalbahn. Auf nachdrückliche Vorſtellungen unter Führung
des Heſſiſchen Verkehrsverbandes (Vorort Darmſtadt) hat ſich die
Direk=
tion der Süddeutſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft in dankenswerter Weiſe
bereit erklärt, im Sommerfahrplan 1927 an Sonn= und
Feiertagen ein Paar neuer Spätzüge einzulegen, die wie
folgt verkehren werden: Zug 11 8: Jugenheim-Partenheim ab 20.40,
Nieder=Ingelheim an 21.25, Nieder=Ingelheim ab 21.35, Frei=Weinheim
an 21.45, und Zug 12 8: Frei=Weinheim ab 21.50, Nieder=Ingelyelm
an 22.00, Nieder=Ingelheim ab 22.10, Jugenheim=Partenheim an 22.55
Uhr. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß dieſe bereits ſeit
lan=
gen Jahren angeſtrebte Verkehrsverbeſſerung in weiteſten Kreiſen aufs
lebhafteſte begrüßt werden wird.
— Deutſch=Evangeliſcher Frquenbund, Ortsgruppe Darmſtadt. In
einer Mitgliederverſammlung ſprach Frl. Hedwig Winnecke aus
Han=
nover über das Thema: „Frau und Preſſe‟. Wir wiſſen, daß die
Preſſe eine Macht iſt, die unſer Volk zum Guten oder Vöſen
beein=
fluſſen kann. Wenn die Frau früher nur ein geringes Intereſſe an
der Zeitung nahm, ſo iſt ſie heute gezwungen, ſich mit ihr zu
beſchäf=
tigen. Die gute Zeitung iſt ein mächtiger Bildungsfaktor auch für die
Frauen, ſei es, daß ſie in Beilagen Fragen wiſſenſchaftlicher,
wirt=
ſchaftlicher oder allgemein bildender Art bringt oder guten
Unterhal=
tungsſtoff bietet, ſei es, daß ſie im politiſchen Teil wichtige Fragen
behandelt. Niemals wird die Zeitung, die wir leſen, ohne Einfluß
auf uns bleiben, auf die Dauer werden wir der Anſicht unterliegen,
die aus ihren Spalten Tag für Tag auf uns eindringt. Um ſo
nöti=
ger iſt es, ſich eine eigene Meinung zu bilden und an ihr feſtzuhalten
— Die evangeliſche Frau darf nicht ſchüichtern beiſeite ſtehen, wo es gilt,
den Einfluß der ſchlechten Preſſe zu bekämpfen, aus der der böſe Geiſt
des Materialismus mit tauſend Slimmen zu uns ſpricht. — Die
ein=
gehende Schilderung von Verbrechen iſt in unſerer Zeit der
Arbeits=
loſigkeit äußerſt gefährlich, Müßiggang iſt ein guter Boden für ſolch
ſchlimme Saat. Eine ähnliche Wirkung geht von allzu eingehender
Wiedergabe von Gerichtsverhandlungen aus, die als Anreis zum Böſen
wirken können. Die illuſtrierte Preſſe bringt häufig ſchamloſe
Dar=
ſtellungen; Romane, die man nur als Schund bezeichnen kann, geben
verzerrte Darſtellungen des Lebens. So dringt aus unzähligen
Ka=
nälen die trübe Flut in unſer Volk, ſchwächt und vergiftet ſein
ſitt=
liches Empfinden. — Was können wir dagegen tun? Die gute Preſſe
zu unterſtützen, iſt die Pflicht der evangeliſchen Frau, nicht nur ſie
zu kaufen und zu leſen, ſondern ſich auch, ſoweit dies möglich iſt, in
Mitarbeit zu beteiligen und die eigene Meinung zum Ausdruck zu
bringen. Der Deutſch=Evangeliſche Frauenbund vertritt nicht uur
ſo=
ziale und caritative Beſtrebungen, ſondern auch eine Frauenmeinung,
die in der Geſetzgebung zum Ausdruck kommen will. Die Rednerin
wies auf einige Geſetze hin, wo die Mitarbeit der Frau von größter
Wichtigkeit war, ſo in dem neuen Geſetz zum Schutze der Jugend vor
Schmutz und Schund und bei den neuen Beſtimmungen über die
Be=
handlung der Geſchlechtskrankheiten. — Die Rednerin, die ſeit
län=
gerer Zeit in der Preſſeabteilung des Verbandes tätig iſt, gab zum
Schluß noch einige praktiſche Hinweiſe für dieſes Arbeitsgebiet. Die
Verſammlung dankte für die intereſſanten Ausführungen durch
war=
men Beifall.
— 40jähriges Dienſtjubiläum. Am 1. Mai d. Js. ſind 40 Jahre
verfloſſen, daß Herr Prokuriſt Adolf Spamer, Nieder=
Namſtädter=
ſtraße 5½, auf eine ununterbrochene Tätigkeit bei der Firma Alters
Möbel= und Kunſtgewerbehaus. A. G. zurückblickt.
— Orpheum. Volksvorſtellung. Das vorzügliche
Schau=
ſpiel „Der Garten Eden”, das infolge ſeines künſtleriſchen wie
litera riſchen Wertes und ſeiner ausgezeichneten Darſtellung bei
Publi=
kum und Preſſe wärmſten Beifall und Anerkennung gefunden hat, wird
heute und morgen letztmalig gegeben, und zwar gelten
volks=
tüimliche Preiſe von 60 Pfg. bis 2 Mk. (Siehe heutige Anzeige.)
Die Akademiſche Fliegergruppe
Darmſtadt e. V.
Techn. Hochſchule) veröffentlicht folgenden Tätigkeitsbericht1926.
Das Schulen in Babenhauſen war in den Vorjahren mit ſehr großen
Schwierigkeiten verknüpft, da die Heinkel jeden Tag nach Darmſtadt
fliegen mußte und auch die Unterbringung von Karl dem Großen ſehr
viel unnütze Arbeit erforderte. Es wurde deshalb beſchloſſen, eine
Flug=
zeughalle auf dem Babenhauſener Flugplatz zu errichten und Heurn
Architekt Schembs, Darmſtadt, mit der Konſtrktion zu betrauen. Der
Bau wurde ſofort in Angriff genommen, der einigen Handwerkern in
Babenhauſen übertragen war. Ende April war die Halle fertiggeſtellt
und dem Betrieb übergeben. Sie iſt in Holzbauart ausgeführt, 20 Meter
lang und 12 Meter breit. Ueber die ganze ſüdliche Schmalſeite iſt eine
eiſerne Drehſchiebetür, die von der Firma A. Schwartze, Bielefeld
ge=
baut wurde. Die Halle wurde zum größten Teil aus den Mitteln der
Gruppe erbaut.
Während in Darmſtadt eifrig an der Ueberholung des Mohamed
für den Süddeutſchlandflug gearbeitet wurde, konnten Heſſelbach,
Neh=
ring, Ritz und Völker ihren A=Schein bei dem Sportflug in Böblingen
bzwv. Magdeburg machen.
Die ſeiner Zeit zugleich mit der Heinkel von dem Landesamt für das
Bildungsweſen zur Verfügung geſtellte BAG D. IIa wurde durch
den Einbau eines Anzani=Dreizylindermotors erſt flugfähig gemacht.
Mohamed und BAG wurden für den Süddeutſchlandflug gemeldet.
Führer: Heſſelbach, Mohamed; Völcker, BAG; Ritz, Orten. Beide
Ma=
ſchinen beſtanden alle techniſchen Prüfungen, konnten nur den
Strecken=
flug nicht durchhalten. Die BAG mußte am erſten Tag des
Strecken=
fluges ſchon bei Miltenberg am Main notlanden und wurde zum
Auf=
geben gezwungen. Bei der Neparatur des Anzani fand man, daß die
Kurbellager ausgelaufen waren und ſich im Oeltank ungefähr 1 Liter
Waſſer befand. Der Mohamed unter Heſſelbachs Führung konnte von
den vorgeſ hriebenen 2260 Km. 2000 Km. zurücklegen. Bei Fürth mußte
auch er aufgeben, da die Walzen aus dem Pleuellager kaputt gingen.
Der Mohamed iſt das einzige Kkeinflugzeug, das ſo lange durchgehalten
hat. Während des Wettbewerbes waren faſt alle Mitglieder in
Mann=
heim, wo auch die Heinkel für dieſe Zeit ſtationiert war, um an
Flug=
veranſtaltungen teilzunehmen. Im April und Mai beteiligte ſich die
Gruppe mit der HD 21 an verſchiedenen Flugtagen.
Bald nach dem Wettbewerb wurde auf der Heinkel in Babenhauſen
geſchult, wo wir ein einigermaßen eingerichtetes Zimmer von der
Poli=
zei in der Kaſerne erhielten. Die Mitglieder des Schulkurſes konnten
alſo während, der ganzen Zeit in Babenhauſen bleiben, was ſehr
vor=
teilhaft war, denn ſchon nach 10 Tagen konnten die Schüler ihre erſten
Alleinflüge machen. Ende des Jahres machten dann Hofmann, Koch,
Loeſ, Preuſchen und Hans Völker ihren Zwiſchenſchein. An Sonntagen
nahm die Heinkel an verſchiedenen Flugveranſtaltungen teil, was immer
eine kleine Aufbeſſerung für die magere Kaſſe bedeutete.
Im Juni wurden der Mohamed und die Bag in der Halle
über=
holt, beide machten nach ſehr kurzer Zeit Bruch. Die Mohamedreparatur
wurde ſofort in Angriff genommen, wobei das Fahrgeſtell durch
Stahl=
rohre verſtärkt wurde, die Verkleidung blieb die alte. Der Mohamed
ſollte noch zum Rhönwettbewerb auf die Waſſerkuppe kommen, aber
der gute Blackburne ließ uns mal wieder im Stich, ſodaß wir uns bei
Bahnbedarf einen Motor für Flugveranſtaltungen pumpen mußten.
M. nahm noch an einigen Flugveranſtaltungen teil, bis er im September
bei Bonn reſtlos Bruch machte. Die Reparatur der Bag wurde im
gleichen Monat begonnen, erſt bei Bahnbedarf, dann in unſerer Halle,
gleichzeitig wurde ſie umgebaut.
Margarete und Konſul waren im Mai auf der
Segelflugzeugaus=
ſtellung in Hannover. Dann wurden Konſul und Karl der Große außer
Dienſt geſtellt. Letzterer verlor auf unerklärliche Weiſe wieder einen
Zylinder, außerdem war er alt.
Während des Sommerſemeſters wurde an der Ueberholung der
Mar=
garete und dem Umbau der Heſſen gearbeitet, die einen
Profilver=
ſtellungsantrieb, Konſtruktion Loew, erhielt. Sie machte auf dem
hie=
ſigen Flugplatz einige Sprünge.
Zum Rhönwettbewerb meldeten wir die Margarete und die Heſſen,
letztere nur für den techniſchen Wettbewerb. Während des Wettbewerbs
konnte die Margarete einige ſehr gute Flüge ausführen, unter anderem
zwei Gewitterflüge in Wolken, Sturm und Hagel. Die Sprünge der
Heſſen am Pelznerhang befriedigten, ſodaß man wagen konnte, am
Schulhang zu fliegen, was mit einem reſtloſen Bruch endete. Die
Ver=
windung wirkte überhaupt nicht. Trotzdem konnte der Vogel in der
Bewertung am beſten abſchneiden.
Die Heinkel war für den ganzen Auguſt von der Rhön=
Roſſitten=
geſellſchaft gechartert, um meteorologiſche Meßflüge auszuführen. Sie
war dauernd auf der Waſſerkuppe ſtationiert. Anſchließend an den
Wett=
bewerb konnten Hofmann, Koch, Blech, Reidenbach und Preuſchen ihre
C=Prüfung auf Margarete und Prüfling der R. R. G. machen. Sie hatten
vorher auf beiden Maſchinen geſchult.
Anfang des Jahres ging man an den Bau zweier neuer Mohameds,
die von Laubenthal und Reidenbach konſtruiert ſind. Die Arbeiten an
den neuen Maſchinen ſchritten nur langſam vorwärts, da die Gruppe
durch den Hallenbau, den Süddeutſchlandflug und die verſchiedenen
Ueberholungen kein Geld mehr hatte.
In den Herbſtferien wurde der Mercedesmotor der Heinkel
voll=
ſtändig überholt, wozu ein Spezialmonteur der Daimlerwerke in
Darm=
ſtadt war.
Gegen Ende des Jahres erhielt die Gruppe durch das
Reichsver=
kehrsminiſterium von der Deutſchen Verkehrsfliegerſchule eine Dietrich=
Gobiet DP. IK=Maſchine zur Verfügung geſtellt. Der zweite Sitz und
der Ausſchnitt in der Fläche wurden zugebaut, wodurch ſich die
Flug=
eigenſchaften der Maſchine ganz erheblich verbeſſerten. Sie hat auch
ſchon Bruch gemacht. Ueberſchlag.
Der Vorſtand des Winterſemeſters wandte ſich an die Stadt und das
Landesamt für das Bildungsweſen um Bewilligung der Mittel zum
Neubau einer Segelmaſchine und der Weiterführung des Neubaues der
beiden Mohameds. Die Verhandlungen hatten gegen Ende des Jahres
ihren Abſchluß noch nicht gefunden und ſind auch jetzt noch in der
Schwebe.
Der Vorſtand des Winterſemeſters war: Reidenbach, 1. Vorſitzender;
Weinlig, Schriftführer; Koch, Kaſſe.
Die im Vorjahre aufgenommenen Verhandlungen wegen
Umge=
ſtaltung des Studienplanes für Flugzeugbauer fanden einen günſtigen
Abſchluß. Außerdem ſoll im Sommerſemeſter 1927 erſtmalig
verſuchs=
weiſe ein flugtechniſches Praktikum durchgeführt werden, wozu die Gruppe
ihre Maſchinen gegen Vergütung zur Verfügung ſtellen ſoll
Es wurde noch beſchlöſſen, den Roſſittener Wettbewerb mit Konſul
und Margarete zu beſuchen.
Anfang dieſes Jahres arbeiteten einige Mitglieder an einem
Kon=
ſtruktionswettbewerb. Die Arbeiten hierfür müſſen bis zum 1. Mai
er=
ledigt ſein. In der Werkſtatt wird an der BAG=Reparatur, dem
Neu=
bau, der Reparatur der Dietrich, der Margarete, des Konſuls und der
Ueberholung der Heinkel gearbeitet. Die Flächen der Heinkel werden
neubeſpannt.
— „Eine Entkleidungsſzene unter dem Flugzeug im Zahnhang”, führte
der bekannte internationale Artiſt Dimpfel=Royal aus
Mann=
heim unter einem von dem bekannten Darmſtädter Kunſtflieger
Jähr=
ling geſteuerten Flugzeug vor 14 Tagen auf dem Flugplatz in Kaſſel
aus. Wie wir ſoeben erfahren, wird der Artiſt, der dieſe faſt
unglaub=
liche Leiſtung bei voller Fluggeſchwindigkeit vollbrachte, das Kunſtſtück
am kommenden Sonntag auf dem hieſigen Flugplatz wiederholen. Die
Flugveranſtaltung ſelbſt findet zugunſten der Krüppelheimbaulotterie
ſtatt. Wir kommen darauf noch zurück.
— Kriegerkameradſchaft Haſſia, Bezirk Darmſtadt. Die
Kriegerver=
eine des Bezirks Darmſtadt unternehmen am 31 Juli d. Js. eine
Rheinfahrt nach Koblenz. Die Strecke Darmſtadt—Vingen
wird mit Sonderzug, und Bingen-Koblenz zu Schiff zurückgelegt. Füir
Wanderluſtige findet hierbei ein Ausflug in die nächſte Umgebung von
Koblenz unter Führung von Kameraden des Krieskriegerverbandes
Koblenz ſtatt. — Der „Kameradſchaftliche Kriegerverein‟ Darmſtadt
ver=
inſtaltet am 30. April im Konkordiaſaal einen vaterländiſchen Abend,
zu dem auch die anderen Darmſtädter Kriegervereine Einladungen
er=
halten haben, welche mit ihren Fahnen daran teilnehmen. Ein
künſt=
leriſches abwechſlungsreiches Programm ſichert den Mitgliedern der
Darmſtädter Kriegervereine einige genußreiche Stunden.
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CEBR. AOUR
LÜDEN
Seite 8
Dienstag, den 26. April 1927
Nummer 115
Reich und Ausland.
Felmarſchall v. Hindenburg
2 Jahre Reichspräſident.
Reichspräſident v. Hindenburg.
der am 26. April das zweite Jahr ſeiner
Amts=
tätigkeit an der, Spitze des Deutſchen Reiches
vollendet.
Schweres Auto=Anglück
bei Bad=Homburg.
4 Tote, 2 Schwerverletzte.
Bad=Homburg, 25. „April. (Priv.=Tel.)
Heute Nacht gegen 11,45 Uhr ereignete ſich auf
der Straße Bad=Homburg—Oberurſel in der
Gemarkung Bommersheim ein ſchweres
Auto=
unglück. Ein mit 6 Perſonen beſetzter offener
Wagen verſuchte auf der Fahrt von Homburg
nach Frankfurt a. M. einen vor ihm fahrenden
Wagen mit einer Stundengeſchwindigkeit von
70—80 Kilometer zu überholen. Dabei nahm
der Fahrer die Kurve anſcheinend zu knapp und
riß im letzten Augenblick ſeinen Wagen ſcharf
nach der Seite. Der Wagen prallte gegen den zu
überholenden Wagen, geriet ins Schleudern und
überſchlug ſich mehrmals. Dabei wurden die
Inſaſſen mit ungeheurer Wucht auf die Straße
geſchleudert und zum Teil getötet, zum Teil
ſchwer verletzt. Der andere Wagen war durch
den Anprall ebenfalls aus der Bahn geworfen
worden und ſchlug um, ohne daß die Inſaſſen
Schaden nahmen. Getötet ſind der Kaufmann
Reinhardt aus Frankfurt a. M., der Kaufmann
Fritz Stern aus Mannheim und ſeine Gattin,
ſchwer verletzt die Gattin des Kaufmanns
Rein=
hardt, die bald darauf verſtarb, die Kaufleute
Georg Ginsberg und Max Wegener aus
Frank=
furt a. M.
Aufſehenerregende Verhaftung.
fm. Mannheim. Hier wurden ein 50 Jahre
alter Gerichtsverwalter beim Landgericht und ein
Rechtsanwalt feſtgenommen. Dem Vernehmen nach
ſollen ſich die beiden Verhafteten durch unrechtmäßige
Buchung bzw. Erhebung von Gerichtsgebühren
Ver=
mögensvorteile verſchafft haben.
Schüſſe in der Nacht.
Ein ungeklärter Fall.
Im. Singen am Hohentwiel, 25. April. Vor dem
zweiten Bahnwartshauſe auf der Strecke Singen—
Radolfzell ſpielte ſich kürzlich ein Vorfall ab, der
dringender Aufklärung bedarf. Als abends der Sohn
des verſtorbenen Bahnwarts Sailer von Singen nach
Hauſe kam, hörte er in der Nähe einen Schuß. Auf
ſeinen erſtaunten Ruf wurde ihm eine freche
Ant=
wort zuteil. Bald darauf folgte ein zweiter Schuß,
der möglicherweiſe für den Jungen beſtimmt war.
Zu ſeinem weiteren Schrecken fand er, zu Hauſe
an=
gelangt,den Hofhund angeſchoſſen und ſich im Blute
wälzend vor. Es wurde ſpäter feſtgeſtellt, daß der
Bahnwart des benachbarten Wächterhauſes den Schuß
auf den Hund, der etwa abends acht Uhr abgegeben
wurde, gehört hatte, während der junge Sailer erſt
abends zehn Uhr zurückkehrte. In dem
Bahnwarts=
hauſe wohnt außer dem jungen Sailer eine alte
Frau, die Großmutter der Kinder, die binnen drei
Jahren die Eltern verloren haben. Die
Nachfor=
ſchungen der Gedarmerie konnten bisher kein Licht
in dieſe myſteriöſe Sache bringen.
Raubüberfall auf einen Geiſtlichen.
Münſter. Auf das Vikariat im benachbarten
Albersloh iſt in der vergangenen Nacht ein ſchwerer
Naubüberfall verübt worden. Des nachts drangen
drei Burſchen in die Wohnung des Vikars ein,
überfielen den Schlafenden und zwangen ihn unter
ſtändiger Bedrohung mit dem Revolyer, Wertſachen
und Bargeld herauszugeben. Die Räuber erbeuteten
mehrere hundert Mark. Die von einem aus Münſter
herbeigerufenen Ueberfallkommando der Schutzpolizei
aufgenommene Verfolgung der Täter verlief
er=
folglos.
Verhaftung von Falſchmünzern.
Düſſeldorf. Wegen Herſtellung und
Ver=
breitung falſcher 5 Pfg.= und Zweimarkſtücke wurden
hier ein Maler, ein Maſchinenmeiſter und ein
Hand=
lungsgehilfe feſtgenommen. Der Handlungsgehilfe
war ſoeben aus Langen bei Darmſtadt in Düſſeldorf
angekommen, um für 10 000 Mark Falſchgeld
abzu=
holen. Er hatte in ſeiner Heimat bereits eine größere
Menge Falſchgeld umgeſetzt. Bei Durchſuchung der
Wohnung wurde noch falſches Geld und
Herſtellungs=
material gefunden.
Abſturz von Feuerwehrleuten.
Hayuau. Am Samstag abend brach in dem
großen Wirtſchaftsgebäude des Dominiums Pahlsdorf
ein großer Brand aus. Bei den Löſcharbeiten der
Feuerwehren verlor ein Feuerwehrmann den Halt
und riß einen andern Feuerwehrmann im Sturz mit
ſich herab. Beide erlitten ſchwere Verletzungen. Das
Wirtſchaftsgebäude iſt mit beträchtlichen Vorräten
vollſtändig ausgebrannt.
Herzliche Begrüßung auf dem Schiff.
Von links nach rechts: James J. Walker, der Bürgermeiſter von New York,
Kapitän Karl Grahlfs, Frau Walker.
Der Empfang der „New York” in Amerika.
Hochwaſſer im Elbgebiet.
Sommerdeichbruch bei der Wirtſchaft Zwiſchendeich in der Nähe von Wittenberge.
Durch die letzten ausgiebigen Regenfälle trat im mittleren Elbgebiet ein gefährliches Hochwaſſer
ein. Das um Wittenberge herum liegende Gebiet iſt wieder unter Waſſer geſetzt. Die
Verbin=
dungswege zwiſchen den Dörfern ſind zum größten Teil zerſtört. Die Bewohner müſſen den
Ver=
kehr mit Kähnen aufrechterhalten. Beſonders ſchwer betroffen ſind die Dörfer Garſedow,
Lütken=
heide, Zwiſchendeich, Schadenbeuſter und Hinzdorf.
Der Ueberfall auf den Mexiko=Expreß.
160 Opfer der Schreckenstat!
Unſer Bild zeigt eine Anſicht des paradieſiſchen Tales des Rio Lerma, unweit deſſen der
beſtia=
liſche Ueberfall auf den Expreßzug Mexiko=City—Guadaljara ſtattfand.
Unfall im Konſtanzer Münſter.
Konſtanz. Am Sonntag nachmittag ſtürzte im
Chor der alten Konſtanzer Münſterkirche der große
Kronleuchter von der Decke herab auf die
Stein=
flieſen. Ueber die Urſache iſt noch nichts bekannt.
Schiffsunglück.
Emden. Am Samstag iſt der Motorſchoner
„Tenna” auf der Fahrt von Delfzyl (Holland) nach
Emden mit einer Ladung Zucker unterwegs bei
ſtür=
miſchen Wetter vor der Knok in eine Brandung
ge=
raten und geſunken. Der Schiffsführer und ſein
Sohn ſind ertrunken. Die Leichen wurden noch nicht
geborgen.
Große Unterſchleife bei einer Bornholmer Bank.
Rönne. Bei der Bornholmer Spar= und
Leih=
kaſſe wurden Unterſchleife von 300 000 bis 350 000
Kronen feſtgeſtellt. Ein Angeſtellter und ein
Pro=
kuriſt wurden verhaftet.
Tödliches Autounglück.
Broſſel. Am Sonntag vormittag geriet auf
der Chauſſee Broſſel—Grünberg kurz vor dem Dorf
Plau der Wagen eines 68jährigen Kaufmanns aus
Löwenberg in Schleſien beim Ueberholen eines
Fuhr=
werks ins Schleudern und überſchlug ſich. Der
Kauf=
mann wurde auf die Straße geſchleudert und war
ſofort tot. Das Auto wurde faſt völlig zertrümmert.
140. Geburtstag Ludwig Uhlands.
Ludwig Uhland,
der große deutſche Freiheitsdichter iſt vor 140 Jahren
am 26. April 1787 in Tübingen geboren worden.
Verhaftung des Kindermörders Juſt.
Hamburg. Der Kindermörder Juſt, der, wie
bereits gemeldet, am 23. d. Mts. aus wirtſchaftlichen
Sorgen ſeine beiden Kinder vregiftete, wurde am
Samstag abend erkannt und feſtgenommen. Nach
ſeinen Angaben iſt bei ihm und ſeiner Frau das
Gift, das ſie ebenfalls eingenommen hatten, ohne
Wirkung geblieben. Er habe dann nicht den Mut
gefunden, ſeinem Leben auf eine andere Weiſe ein
Ende zu machen. Seine Frau hatte, wie gemeldet,
verſucht, ſich zu ertränken.
Zum Fall Roſen.
Breslau. Der des Mordes an Profeſſor Roſen
und an dem Schuhmachermeiſter Stock verdächtige
Zuchthäusler Jahn iſt ſeit einigen Tagen aus der
Krankenabteilung des hieſigen
Unterſuchungsgefäng=
niſſes wieder ins Breslauer Polizeigefängnis
über=
geführt worden. Inzwiſchen hat der
Unterſuchungs=
richter eine Anzahl Zeugen in der Mordſache Roſen
vernommen. Nach wie vor bleibt Jahn bei ſeiner
Selbſtbezichtigung, daß Strauß ſowie die
Wirtſchaf=
terin Neumann der Mittäterſchaft bzw.
Mitwiſſer=
ſchaft ſchuldig ſeien. Daß dem Jahn die Tat
zuzu=
trauen iſt, beweiſt ſein nächtlicher Ueberfall in der
Wohung des Geheimrats Bresgen vor zwei Jahren
in Neiße. Jahn hatte den Geheimrat mit größter
Roheit mit ſeinem Meſſer bearbeitet und ihm 21
Stichwunden beigebracht.
Durch eine Handgranate verſtümmelt.
Schlochau (Grenzmark). In der Nähe von
Prützenwalde (Kreis Schlochau) fanden zwei
zwölf=
jährige Knaben eine Hadgranate. Die Knaben
ſpiel=
ten damit, wobei der Sprengkörper explodierte.
Einem der Knaben wurde die rechte Hand abgeriſſen,
der andere erlitt ſchwere Kopfverletzungen. In
be=
denklichem Zuſtande wurden die beiden
Schwerver=
letzten in das Krankenhaus nach Flatow gebracht.
Selbſtmord eines Deutſchen in der Schweiz
EP. Baſel. Nach einem Privattelegramm der
„Baſler Nachrichten” ſprang am Sonntag morgen
der Karlsruher Zahnarzt Richard Weigele,
wahr=
ſcheinlich infolge geiſtiger Umnachtung, im
Hauenſtein=
tunnel aus dem um 6,25 Uhr in Baſel eintreffenden
Gotthardexpreß. Weigele wurde in ſchwerverletztem
Zuſtande in das Kantonkrankenhaus Olten
einge=
liefert, wo er jedoch eine Stunde nach ſeiner
Ein=
lieferung den erlittenen Verletzungen erlag.
Blutiges Mieterdrama in Paris.
Ein furchtbares Drama hat ſich, wie die „
Mon=
tagspoſt” meldet, in dem Pariſer Vorort Lilas
ab=
geſpielt. Ein Mieter war vom Hausbeſitzer
aufge=
fordert worden, die rückſtändige Miete zu zahlen.
Der Mieter ſtellte ſich darauf in der Wohnung des
Hausbeſitzers ein, ſtürzte, als dieſer ihm öffnete, über
ihn her und ſchnitt ihm mit einem Raſiermeſſer den
Hals ab. Dann drang er in die Wohnung ein und
verletzte auch die Frau des Hausbeſitzers und deſſen
21jährige Tochter tödlich. Dann verließ er die
Woh=
nung und tötete ſich ſelbſt im Treppenhaus durch
Oeffnen der Pulsader.
Erfinder=Schickſal.
Max Sklandanowski.
Im vierten Stock einer triſten Mietskaſerne im
ärmſten Arbeiterviertel Berlins, wohnt ein Mann,
deſſen Name faſt völlig in Vergeſſenheit geraten iſt,
vährend er doch das Verdienſt für ſich in Anſpruch
nehmen kann, den Film, dieſen wichtigen Beſtandteil
unſeres heutigen Lebens, erfunden zu haben.
Sklandanowski hat zwei Monate bevor Lumiere in
Paris ſeinen Film in einer öffentlichen Vorſtellung
zeigte, in Berlin den erſten Film vorgeführt. Das
Los ſo vieler Erfinder, denen es nicht vergönnt iſt,
die Früchte ihrer Geiſtesarbeit zu ernten, hat ſich
auch bei Sklandgnowski erfüllt.
Nummer 115
Dienstag, den 26. April 1927
Geite 9
Schule der Weisheit.
8. Tagung der Geſellſchaft für freie Philoſophie in Darmſiadt.
9rausgegangenem Begrüßungsabend in der
Ver=
inigten (efellſchaft am Sonntag, der ungewöhnlich zahlreich
ſoeſucht tar und in harmonifcher Weiſe und gediegenſter Form
werlief, begann geſtern vormittag in der Otto=Berndt=Halle die
S. Tagung der Schule der Weisheit. Es ſind etwa 400
Teil=
nehmer erſchienen. Unter den Hörern befindet ſich auch der
Broßherzog und die Großherzogin. Graf Kuno von
Har=
wenberg hielt die
Begrüßungsanſprache,
en der er u. a. ausführte:
Nach einer längeren Pauſe als bisher üblich, ſehen wir
Lins wieder. 1½ Jahre ſind ſeit unſerer letzten Tagung ver=
Eloſſen, das iſt ein Wort! Sie werden es verſtehen, daß manch
Linſerer Freunde nicht recht einverſtanden waren, wenn ſo
ein=
ſichneidende Aenderungen ins Auge gefaßt wurden: 1½ Jahre
Pauſe und dann Frühlingstagungen ſtatt Herbſttagungen. Man
chatte ſich ſo ſchön daran gewöhnt, die Sommerferien mit der
DDarmſtädter Tagung abzuſchließen, wozu etwas nicht bewährtes
SAndere? Nun, meine Damen und Herren, ich gebe zu, daß
Dieſe Aenderungen Ueberraſchungen waren, aber ich meine,
ge=
rade Ueberraſchungen gehören auch zum Weſen Darniſtadts und
em der Schule der Weisheit. Ueberraſchungen bewahren am
Beſten davor, in allzugroße Geruhſamkeit zu verfallen, ſie nötigen
Fu wertvoller Neueinſtellung und ſchneller Sammlung. Den
ſieben Herbſttagungen nun Frühlingstagungen anzugliedern,
miſt programmatiſch gewollt. Der Frühlingsmenſch iſt ein anderer
dals der Herbſtmenſch, es gilt, weder den einen noch den anderen
zzu vergeſſen, beiden gerecht zu werden, zu beiden zu ſprechen,
ßzu dem Werdefrohen und zu dem ſich Vollendenden! Die
1½ Jahre des Schweigens haben aber auch noch eine andere
Be=
deutung gehabt. Sie ſind für unſeren Leiter und unſere Sache
kvon größtem Wert geweſen. Graf Keyſerling konnte ſchöpferiſch
kAtem holen und in einem großen Zuſammenhang vieles von
dem ſagen, was er auf dem Herzen hatte. Es konnte ſein
„Ehebuch”, die „Neuentſtehende Welt”, „Menſchen als
Sinn=
bilder”, und „Wiedergeburt” erſcheinen, alles bedeutſame
Leiſtungen für die Verbreiterung der literariſchen Baſis der
Schule der Weisheit, und ſie ſind Urſache geworden, daß der
Kontakt mit der geſamten Welt 20 mal ſtärker iſt, als zur Zeit
unſerer letzten Tagung. Durch Graf Kevſerlings Werke und
durch ſein perſönliches Wirken, ſind Spanien, Frankreich,
Ungarn, Rumänien und die Türkei von den Impulſen der
Schule ſtark ergriffen, und Scharen von Freunden, deren Herzen
in dieſen Ländern erobert wurden, ſtehen Scharen von eifrigen
Gegnern gegenüber. Es iſt alſo dort lebendig geworden,
und das iſt es ja, was die Schule will. Leben geben, Leben
erzeugen, Leben ſpenden, ſchönes friſches Leben unter Freund
und Feind.
Und damit laſſen Se ſich, meine Damen und Herren, herzlich
willkommen heißen zur 1. Frühlingstagung, die die 8. der
Tagungen überhaupt iſt. Ich begrüße unſeren hohen Protektor
und ſein Haus, unter deſſen Aegide die Geſellſchaft für freie
Philoſophie von kleinen Anfängen zu ihrer jetzigen Größe
heranwachſen konnte, ich begrüße die Herren Vortragenden, die
ſich in den Dienſt unſerer guten Sache geſtellt haben und ein
jeder aus dem Königreiche ſeines Wiſſens und ſeiner
Eigen=
art heraus zu ſchenken gewillt iſt zu der bedeutfamen
Tagungs=
lofung: Menſch und Erde. Ich begrüße Sie, meine Damen und
Herren, herzlich wie immer, die alten Freunde, die feſt ſind in
der Liebe und Neigung, und der neuen, die ſich taſtend
herein=
wagen, um zu ſehen, was hier geſchieht.
Seien Sie alle willkommen als echte
Frühlingstagungs=
menſchen, möchte Ihnen die Arbeit, die hier geleiſtet wird, zum
Segen werden! Frühling iſt Wiedergeburt! Möchten Sie hier
Tage der geiſtigen Wiedergeburt erleben und möchten Sie hier
geiſtige Frühlingstage finden, die für Ihr Leben im wachſenden
Jahre von fruchtbarer Bedeutſamkeit ſind.
*
Den Reigen der Vorträge eröffnete nach altem Brauch Graſ
Hermann Keyſerling, der über das grundlegende Thema
„Menſch und Erde‟
ſprach, das die derzeitige Tagung beſchäftigen ſoll.
Der Vortrag des Grafen bewegte ſich in dieſem
Gedanken=
gang: Lebendige Problematik ſetzt ſtets lebendigen Konflikt
voraus. Was wir Logik nennen, haben wir von den Griechen,
die Ethik iſt von den Juden erfunden, alles was es heute an
Ethiſchem gibt, geht auf das Alte Teſtament zurück. So kann
man vielleicht ſagen, daß das religiöſe Problem, wie wir es heute
kennen, von den Deutſchen erfunden iſt. Andere Völker kennen
das religiöſe Problem, wie wir Deutſche es kennen, nicht. Bei
den Chineſen und Juden iſt es ſelbſtverſtändlich, im Kosmos
verankert zu ſein, ſo kann es für dieſe ein religiöſes Problem
nicht geben, ebenſowenig kennt der Oſten ein Freiheitsproblem.
Unſer religiöſes Problem iſt eng verbunden mit dem,
erdgebun=
den zu ſein oder nicht. So kommen wir zu dem Thema Menſch
und Erde.
Wir wiſſen, daß Tod kein Leben iſt, wir wiſſen, daß alles,
was nach unſeren Begriffen lebt, irdiſch, erdhaft iſt, ſonſt könnte
es nicht exiſtieren. Unſere geiſtige Einſtellung aber geht über das
Erdgebundene hinaus. So entſteht der Konflikt. Wie der
Ver=
brecher noch eine Rede hält, bevor er hingerichtet wird, um ſich
über dieſes zwangsweiſe Ende hinwegzureden, verſuchen wir oft,
uns über Konflikte, die wir nicht löſen können, hinwegzutäuſchen.
Es gibt aber Konflikte an denen wir nicht vorbeireden können.
Weltkrieg und Revolution haben ganz andere Gewalten, ganz
andere Energien gelöſt, als zunächſt beabſichtigt und erkennbar
war. Deſſenungeachtet war nicht der Weltkrieg, ſondern die
ruſſiſche Revolution das problematiſchſte.
Betrachten wir von hier aus die Grundprobleme unſeres
Erdendaſeins, zunächſt den Tod. Soweit es ſich um den Tod
anderer Menſchen handelt, wären wir alle enttäuſcht, wenn es
keinen Tod gäbe. Anders verhält es ſich mit uns ſelbſt. Nur die
Jugend ſtirbt gern und leicht. Sie glaubt nicht an den Tod, ſie
ſpricht davon, aber ſie ſtellt ſich nichts darunter vor, gleichwie der
natürlich Tapfeve nur der iſt, der ſich keinerlei Vorſtellung macht
von dem, was innerhalb ſeiner tapferen Tat paſſieren könnte,
er handelt triebhaft. Je älter der Menſch wird, deſto paradoxaler
wird ihm das Sterben. Ich habe einſt eine Enquete veranſtaltet,
die mir beſtätigte, was Richard Wagner einmal ſagte: Das
Leben fängt erſt mit 70 Jahren an. Ich fand beſtätigt, daß eine.
große Anzahl geiſtiger Männer, ſoweit nicht körperlicher Verfall
vorlag, erſt in dieſem Alter in einem zeitloſen Bewußtſein
domi=
nierten, aus dem heraus ihnen der Tod unverſtändlich und
un=
willkommen war. Die zunehmende Vorliebe für Feuerbeſtattung
iſt ein „Sichwehren” dagegen, daß wir zu Erde werden ſollen, wir
wollen lieber in Flammen aufgehen. So iſt der Tod keine
Selbſt=
verſtändlichkeit, er iſt eine ungeheure Paradoxie. Das Gleiche
muß auch mit der Geburt der Fall ſein.
Zwiſchen beiden liegt das materielle Leben. Nach
ſprach=
lichem Ausdruck, der immer ſachliche Begründung hat, „empfangen”
wir das Leben und „laſſen” das Leben, daraus ſchließt, daß es im
Bewußtſein ein Jenſeits gibt. Aber wir leben von der
Erde. Ohne Erde, ohne die Luft, die wir aumen, iſt Leben für
uns nicht denkbar. Nichts iſt auf Erden erreichbar. Weder die
letzte Wahrhaftigkeit, die letzte Güte, noch die Löſung des
ethi=
ſchen oder des religiöſen Problems. Wir ringen bis zum Letzten
danach. Hätte dieſes Ringen irgend einen Sinn,
wenn das Erdenwallen das Letzte wäre, wenn
es mit dem Tod ausgelöſcht wäre!
Aus dieſer Paradoxie ergibt ſich alle Geiſtesproblematik
überhcupt. Die Parodoxie erſcheint um ſo ungeheurer, als wir
unlösbar mit der Erde verbunden ſind. Das ſind wir chemiſch
und phyſikaliſch, ebenſo aber beſteht die Tatſache, daß wir im
Selbſtbewußtſein einen letzten unlösbaren
Zuſammen=
hang mitder Erde nicht anerkennen können. Hier
liegt die ungeheure Spannung, die den Rahmen der diesmaligen
Tagung der Schule der Weisheit bildet: Die Betrachtung über
die Frage: der Menſch iſt irdiſch — iſt der Menſch nur irdiſch?
Der Konflikt zwiſchen dem erdbeherrſchenden Geiſt und
der erdentrückbaren Seele.
Am Nachmittag ſprach Graf Hermann Keyſerling über
das Thema:
„Der ſich wandelnde Planet als Einheit”.
Der Vortragende führte etwas aus: Der Erfahrungsſatz, daß
der Menſch immer nur das kann, was er unwillkürlich
kann, iſt der Sonderausdruck des für alles Lebendige Geltenden,
das für jedes Weſen ſeine beſondere Merkmale hat. Das ſoll
heißen, daß jeder kraft ſeiner Anlage und Anſtellung ein
primä=
res Verhältnis zu gewiſſen Seiten des Wirkens hat und zu
ande=
ren nicht. Es gibt keinen ungegenſtändlicheren Begriff als den
des Denkers. Darum darf ich es unternehmen, über das Thema
vom ſich wandelnden Planeten zu ſprechen, nicht weil ich die
Geologie als Studienzweig geübt und hierin zum Doktor
promo=
viert habe.
Aus den Landſchaften der Erde ergeben ſich eine ganze Reihe
grundverſchiedener Welten. Der Norden iſt grundanders als die
Tropen. So verſchieden die Landſchaft, ſo verſchieden ſind die
Menſchen. Und die Jahrtauſende der Vergangenheit bedingen
weitere Verſchiedenheiten. Jeder Menſch iſt an die Landſchaft,
in der er lebt, irgendwie gebunden. Gewiß gibt es Kataſtrophen,
die plötzliche Aenderungen hervorrufen. Auf die Dauer
aber ſiegt immer das Notwendige über das
Zu=
fällige. Etwa durch Kataſtrophen Vernichtetes entſteht an
gleicher Stelle wieder in gleicher Geſtalt, wenn dieſe durch die
Notwendigkeit geboten iſt. Genau wie fremde Tiere immer auf
der Wanderſchaft den gleichen Wechſel benutzen, bewegt ſich alles
mit einer dauernden Geſetzmäßigkeit. Der Menſch kann ſich
inſtinktmäßig anpaſſen. Aber auch das unterliegt einer
Geſetz=
mäßigkeit. Als Beiſpiel: Die unbedingt nachweisbaren Einflüſſe
von Erdbeben auf Dinge des menſchlichen Lebens. Wie die Tiere
Pflanzen brauchen und dieſe die Erde, ſo iſt überall ein
abſo=
luter Zuſammenhang nachzuweiſen.
So kann man auch verſtehen, warum es unter den Menſchen
ſo viele Philoſophien gibt, die im wörtlichen Sinne ver=rückt
ſind. Genau ſo wie es einen abſoluten Zuſammenhang im
Raume gibt, gibt es auch einen ſolchen in der Zeit. Ich ſelbſt
habe vor dem Kriege Jahre hindurch das unleugbare Gefühl
einer nahenden großen Kataſtrophe gehabt, ohne natürlich
irgend=
wie zu wiſſen, welcher Art dieſe ſein wird. So wird es immer
Menſchen geben, die ihrer Zeit um mehr oder weniger Jahre
vorausleben. Auf die Dauer gelangt immer nur das Neue, das
Junge, das ſich einer neuen Periode anpaßt, zur Macht. Gewiß
iſt das Alte, Gereifte, feſter, widerſtandsfähiger und liegt immer
im Kampf mit dem Neuen, Jungen. Zur Macht aber gelangt
allein das Zeitgemäße. Das Geſetz der Geſchichte iſt immer ein
„Jetzt oder nie!” Nur einmal war das Chriſtentum, nur einmal
die Reformation möglich. Zeitloſes gibt es nicht, nur wenn ſeine
Stunde geſchlagen hat, iſt es. Nur zu beſtimmter Zeit, an
be=
ſtimmtem Ort iſt Beſtimmtes möglich.
Ich habe abſichtlich den Wert auf das Pſychiſche gelegt, weil
das allein das Primäre iſt, alles andere iſt ſekundär. Oft ſind die
ruhenden Pole irgendeiner neuen Anpaſſungsnotwendigkeit ganz
primitiv. Als Beiſpiel wirkt am überzeugendſten der Hinweis
auf unſere Inflation. Für jeden Menſchen gab es nur die eine
Frage, die einzige Konzentration auf das Steigen und Fallen
des Dollars. Man paßte ſich der Zeitnotwendigkeit an.
Damit gelangen wir über das Menſchliche hinaus zur
Geo=
logie.Hier wird mit unfaßbaren Zeitabſchnitten, mit Millionen
von Jahren gerechnet. Foſſilausgrabungen beweiſen, daß es auch
in dieſen Zeiten Raum= und Zeiteinheiten gegeben hat. Dabei
iſt auch hier nur — alles ſpricht dafür — Notwendigkeit
für das Ausſterben gewiſſer Raſſen maßgebend geweſen in
primi=
tivſter Form. Es iſt höchſtwahrſcheinlich, daß die Saurier, dieſe
rieſenhaften Weſen, nicht ſehr lange exiſtiert haben, weil ſie viel
„zu teuer” wurden, weil der Planet ſie nicht ernähren konnte.
Jede Fauna und jede Flora hat ganz beſtimmte
Exiſtenznotwen=
digkeiten. Waren dieſe nicht mehr vorhanden, mußten ſie
aus=
ſterben, anderen Libeweſen Platz machen. Man kann das aus
der Gegenwart beneiſen. Die amerikaniſchen Rieſenbäume
pflan=
zen ſich an Ort und Stelle nicht mehr durch ihren Samen fort.
Das alles ſind kosmiſche Einflüſſe. Dieſe kosmiſchen Einflüſſe
können wir heute nur durch den Einfluß der Großſtadt noch
beweiſen. Wer in die Großſtadt verpflanzt wird, wird in
weni=
gen Jahren naturgemäß ein ganz anderer Menſch.
Das Unzeitgemäße ſtirbt immer mit der Zeit aus. Von hier
aus allein gewinnt man den richtigen Blick für den Sinn unſeres
Zeitalters. Genau ſo wie früher Amphibien und Reptilien
zwangsweiſe vorherrſchen mußten, genau ſo muß heute der
Menſch dominieren Heute iſt die ſpezifiſche
Men=
ſchenzeit, nicht Säugetierzeit. Dieſe Erkenntnis kam vom
Weſten, jetzt beginnt ſie auch im Oſten zu dämmern. Der Menſch
iſt nicht mehr harmoniſcher Teil paradieſiſcher Art im All, er”
dominiert. Und zwar dominiert der weſtliche Menſch, weil
von der weſtlichen Seite her die geologiſche Erkenntnis dieſer
Tatſache kam. Wie lange dieſe Herrſchaft dauern wird, wie die
Lebeweſen ſein werden, die nach uns dominieren, — niemand
vermags zu ſagen. Am Geſamtbild des Planeten wird
das nichts ändern. Das Erdhafte wird bleiben. Nie wird
der Zuſammenhang des Menſchen mit der Erde
zerriſſen werden. Einmal werden wir untergehen, der
Planet bleibt, weil der ſich wandelnde Planet eine Einheit iſt.
Die Erde erkennt nur den an, der ſie anerkennt, nur der hat
Zu=
kunft, der die Vergangenheit anerkennt. Daraus reſultiert für
uns Deutſche: Wir ſind teils bodenſtändig, teils Nomaden. Läßt
ein nomadiſierender Teil ſich irgendwo koloniebildend nieder,
wird das immer eine Paraſitenkolonie ſein, niemals
ſelbſtändig. Im Gegenſatz dazu die Engländer, die ſtets einen
neuen Volksſtamm eigliſcher Sprache gründen. Wenn ein Neues
erſtehen ſoll, muß eine neue Verbindung mit dem Planeten.
erfolgen.
M. St.
Aufruf!
Zur Vornahme der am 16. Mai
1927 ſtattfindenden
Wohnungszäh=
lung, mit der auch eine Zählung
der Wohnungsſuchenden
verbun=
den iſt, wird eine große Anzahl
von Zählern benötigt.
Die weſentliche Aufgabe der Zähler
wird darin beſtehen, die
Zählungsformu=
lare an einem noch zu beſtimmenden
Tage in die Häuſer zu verteilen und ſie
dann ſpäter — unter Kontrolle der
ord=
nungsmäßigen Ausfüllung — wieder
ein=
zuſamweln. Nötigenfalls wären auch
Unkundige bei der Ausfüllung der
Zäh=
lungspapiere durch die Zähler zu
unter=
ſtützen.
Jedem Zähler werden nur
verhältnis=
mäßig wenige Haushaltungen zugewieſen
werden.
Es würde der Abwicklung des
Zählgeſchäfts ſehr förderlich ſein
und mit Dank angenommen
wer=
den, wenn hieſige, ſtadtkundige
und ſchreibgewandte Einwohner
ſich freiwillig als Zähler zur
un=
entgeltlichen Vornahme des
be=
zeichneten Geſchäfts zur Berfügung
ſtellen würden.
Dieſer Aufruf verfolgt deshalb
den Zweck, freiwillige Mitarbeiter
für die Zählung zu gewinnen.
Schriftliche oder mündliche
Anmel=
dungen werden bis ſpäteſtens 23. Ifd.
Mts. an das Statiſtiſche Büro im
Stadthaus, Zimmer Nr. 69, unter
genauer Angabe der Anſchrift der
(st6792
Hilfsbereiten erbeten.
Darmſtadt, den 19. April 1327.
Der Oberbürgermeiſter.
Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung 4: Am 20. April 1927
hinſicht=
ich der Firmen: Adolph Rady,
Agenturengeſchäft, Darmſtadt: Die
Prokura der Caxoline Rady, geborenen
Thiemann, iſt erloſchen. Das Geſchäft
ſamt Firma iſt auf Caroline Luiſe Rady
Witwe, geborene Thiemann, übergegan
gen. Dr. phil. Ottilie Rady iſt in das
Geſchäft als perſönlich haftende
Geſell=
ſchafterin eingetreten. Das Geſchäft wird
in offener Handelsgeſellſchaft betrieben
Die Geſellſchaft hat am 9. März 1927
begonnen. Am 21. April 1927:
Neu=
eintrag: Firma: Erkenntnis=
Büche=
rei Dach & Co. Offene
Handelsge=
ſellſchaft. Sitz: Darmſtadt.
Geſellſchaf=
ter: Arved Dach, Ingenieur, und Ger
hard Kloß, Buchhändler, beide in
Darm=
ſtadt. Die Geſellſchaft hat am 1. April
(6952
1927 begonnen.
Darmſtadt, den 22. April 1927.
Amtsgericht I.
Eine mittlere Dezima
rhaltenes
G
wage u. Kleir r=Ba:
de=
robe z verk. B är IDämen=Fahrrad
Ernſt=Ludwigſtr. 10, III preiswert zu verkauf
(*11146)
Näh. Geſchſt. (11195
Mobiliar=
Berſteigerung
Mittwoch, den 27. April,
vor=
mittags 10 Uhr, in der Reſtauration
zum Bürgerhof (früher Stadt
Pfung=
ſtadt). Es kommen zur Verſteigerung u. a.:
1 vollſtändige nußb.
Eßzimmereinrich=
tung, beſtes Fabrikat (Gebr. Weber,
Stuttgart) in tadelloſem Zuſtand.
Beſtehend aus: 1 Büfett, 1 großen
Ausziehtiſch, 6 Lederſtühlen, 1
Servier=
tiſch, 1 Eckſofa.
Ferner: 1 nußb. Vertiko, 1 Spiegel,
Ver=
ſchiedenes.
Ferner: Kleider, Automantel, Stiefe
Frauenkleider uſw
R
Anzuſehen 1 Stunde vorher.
Darmſtadt,
Telephon 314 Hch. Hilsdorf
Amtsgerichtstaxator.
Betr.: Auflöſung des
Familienfidei=
kommiſſes des Georg Freiherrn von
Wedekind und ſeiner Gemahlin
Mag=
dalena Merck in Darmſtadt.
Beſchluß.
Das Familienfideikommiß des
Frei=
herrn Dr. Georg von Wedekind und ſeiner
Gattin Magdalena von Wedekind, geb.
Merck iſt am 25. Auguſt 1926 in der
Hand des Dr. Georg Ferdinand Adolph
Hüffel in Darmſtadt frei geworden, nach
Maßgabe des Artikels 4 des Geſetzes
über die Auflöſung der
Familienfidei=
kommiſſe vom 11. November 1923.
Die Bekanntmachung erfolgt in der
Darmſtädter Zeitung und dem
Darm=
ſtädter Tagblatt. Jeder Anwärter hat
das Recht, gegen den Beſchluß innerhalb
einer mit dem Ablauf von zwei Wochen
ſeit der zuletzt erfolgten Bekanntmachung
beginnenden Friſt von zwei Wochen
Be=
ſchwerde hiergegen an das
Oberlandes=
gericht Darmſtadt zu führen. Nach
ein=
getretener Rechtskraft kann nicht: mehr
geltend gemacht werden, es ſei die
Auf=
löſung des Familienfideikommiſſes
über=
haupt noch nicht oder abweichend von
Angaben des
Fideikommißauflöſungs=
beſchluſſes erfolgt. Es wird außerdem
die Fideikommißeigenſchaft im
Grund=
buch von Darmſtadt gelöſcht werden.
Darmſtadt, 14. April 1927.
Heff. Landgericht, Fideikommißauflöfungs=
(7003
behörde.
Raab.
z. Reuß. Schmidt II
Am Donnerstag, den 28. April
1927, vormittags 11 Uhr, werden im
Hofe der Bereitſchaftspolizei in
Baben=
hauſen zwei überzählige Pferde
öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung
(6966
verſteigert.
Bereitſchaftspolizei Babenhauſen.
Mittwoch, den 4. Mai 1927,
nach=
mittags 2 Uhr, verſteigere ich dahier
im Verſteigerungslokal Hügelſtraße 27
öffentlich zwangsweiſe gegen Barzahlung
1 Ladentiſch mit Glasaufſatz (7004
2 Schreibmaſchinen (Kappel u. Mignon)
2 Oelbilder und Möbel aller Art
Weber
Gerichtsvollzieher.
Am Freitag, den 29. April 1927,
vorm. 10 Uhr, verſteigere ich in
Gerns=
heim a. Rhein an Ort und Stelle eine
Drehbank gegen Barzahlung.
Die=
ſelbe iſt 3 m lang, wird links in Be
trieb geſetzt und hat in der Mitte einen
Schieberlauf. Wegen event. Beſichtigung
wollen ſich Intereſſenten an die Heſſ.
Bür=
germeiſterei Gernsheim wenden. (65751
Büttelborn, den 16. April 1927.
Kraus Kreisvollziehungsbeamter.
V
Adreßbuch 1924, gut
rh., geſ Preisang. u.
G 164 Geſchſt. (11190
Gebr. Chaiſelongue, Bü
cherregal u. Tiſch vo
Privat zu kauf. geſ.
Angebote u. C 142
an d. Eſchſt. (*11111
Kaufe
getragene
Herren=
kleider, Schuhe,
Wäſche, ſowie Boden=
und Kellerkram.
M. Speier
Kleine Ochſengaſſe 4
(Laden).
Poſtkarte gen. (*1120
IULRr
er dort?
Hier V. Schatz
getrag. Herren=
Fleider,Federbetten.
Schuhe, Wäſche uſw.
V. Schatz
Darmſtadt. (6993idi
Tel. 1924, Schloßg. 23.
Diwan
guterh, zu kauf. geſ.
Angeb. mit Preis u.
C 169 Gſchſt. (*1120
Stiefel zu kauf. geſ.
Ang. u. C 170 Gſchſt.
F11201) Akadem. ausgebild.
Lehrerin
erteilt Anfängern u.
Vorgeſchr. gründlich.
Gartenbank niterricht in Klavier
und Theorie ( Har=
monielehre). Preis
mtl. 12 ℳ. Zu erfr. in
der Geſchäftsſt. (6968 zu kauf. geſ. Ang. u.
C 167 Gſchſt. (11194 Kinderſchreibpult, g.
erhalten, zu kaufen
geſucht. Angeb. unt.
C 177 Geſchſt. (*11224 Kaufe
getr. Kleid., Schuhe
Inſw. ſowie Boden
u. Kellerkram (*11205
J. Blum
Lauteſchlägerſtr. 12,
Poſtkarte genügt
Laden l. Bachgaſſe8. Künterrichtk
Klavjer= und
Violin =Unterricht
erteilt Kammrrmuſiker
Sturmfels, Guten=
bergſtr. 51,
3892
Gröl. Klavierunterr.
(Einzelunterricht)
für Anf. u. vorgeſchr. Schüler (b. mäßigem
Hon. erteilt. (3972
Komme ſof. u. kaufe /L. Indorf. Darmſt.,
Schwanenſtr. 72, III. Klavierlehrerin
erf. u. gewiſſenh., er= teilt Unterricht. Std
1,50.K. Hügelſtr. 37, II
Leut1sdim)
Ich nehme Schüler
u. Schülerinnen zum einfarbig, entlaufen.
Wer über deſſen Ver= bleib ſichere Auskunft
geben kann od. WBie=
derbring. erhalt hohe
Belohnung (*11166
Wittmannſtraße 58
Telephon = [ ← ][ ][ → ]
Seite 10
Dienstag, den 26. April 1927
Nummer 115
Opott, Sher und Tarnen.
Handball.
Polizeiſportverein Babenhauſen—V.f.R. Mannheim 4:2 (2:0).
Der Polizeiſportverein Babenhauſen hatte ſich für den Sonntag
vor=
mittag den V.f.R. Mannheim zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet.
Das Spiel, das auf dem Schupoſportplatz in Darmſtadt ausgetragen
wurde, litt unter dem wenig freundlichen Wetter. Es hatte denn auch
wenig Schauluſtige — die Zaungäſte eingerechnet — angelockt. Wer
fern=
blieb, braucht es nicht zu bedauern. Das Spiel war wenig geeignet, dem
Handbali Freunde zu werben. Einige Spieler des V.f.R. Mannheim
brachten bedauerlicherweiſe eine Note in das „Freundſchafts”ſpiel, die
ſelbſt bei Punktekämpfen bei uns nicht üblich iſt.
Der V.f.R. Mannheim, den die Darmſtädter von den
Verbands=
ſpielen her kennen, ſtellte eine wendige, flinke Mannſchaft ins Feld, die
ſich in dem Syſtem des Sportvereins 98 verſuchte. Es gelang der
Mann=
ſchaft auch in der erſten Viertelſtunde, das weitmaſchige Spiel
durchzu=
führen. Ihre Vorſtöße hätten in dieſer Zeit gefährlich ſein können. Vor
dem Tore mangelte es jedoch. Das Abſeitsſtehen oder =laufen iſt eine
beſondere Fähigkeit, die kaum Vorteile bringt. Zum Toreſchießen gehört
ſchließlich auch ein gewiſſes Schußvermögen, über das der Sturm eben
nicht verfügte. Techniſch haperte es zudem ſichtlich.
Der Polizeiſportverein verfügte über die körperlich kräftigere
Mann=
ſchaft, die ſich raſcher und beſſer dem nicht angenehmen Boden anpaßte
Sie ſpielte oft recht planlos, konnte aber trotzdem verdient das Spiel
für ſich entſcheiden.
Fußball.
Polizei=Sportverein 1—V.f.R. Bürſtadt (Liga) 3:1 (2:0).
Beide Mannſchaften enttäuſchten etwas. Bürſtadt hat von ſeiner
früheren Spielſtärke doch einiges eingebüßt. Deshalb iſt der Sieg der
Polizei nicht überwältigend. Allerdings hätte P.=Sp.=V. dem
Spielver=
lauf entſprechend mit mindeſtens 2—3 Toren mehr abſchneiden müſſen,
wenn — ia, wenn der Sturm die Tore geſchoſſen hätte, die er unbedingt
hätte ſchießen müſſen. Als Entſchuldigung für die laſche Spielweiſe
bei=
der Mannſchaften läßt ſich vielleicht der durch die vorausgegangenen
Regengüſſe ſchwer gewordene Boden anführen. Herr Knopf vom V.f. R.
Darmſtadt hatte bei der fairen Spielweiſe beider Gegner kein
ſchweres Amt.
Sportverein Weiterſtadt 1—Sportverein Goddelau 1, 5:2 (3:1).
Am vergangenen Sonntage trug Weiterſtadt ſein letztes
Verbands=
ſpiel in Goddelau aus. Das Spiel litt unter der ungünſtigen Witterung.
Weiterſtadt nahm das Spiel gleich nach Beginn in die Hand und konnte
kurz hintereinander zwei Tore buchen. Bald darauf erzielte es ſeinen
dritten Treffer. 3:0. Jetzt fing es an zu regnen. Das Spielfeld wurde
ſchlüpfrig und Goddelau iſt hierdurch im Vorteil. Bis zur Halbzeit konnte
Goddelau ein Tor aufholen. Beim Stande von 3—1 wurden die Seiten
gewechſelt. Nach Wiederantritt erhöhte Goddelau auf 3:2. Jetzt nimmt
Weiterſtadt die Sache ernſt und erzielt den 4. und 5. Treffer. 5:2. Bei
dieſem Stande war der Sieg Weiterſtadts bereits ſicher, und Goddelau
verlegte ſich jetzt mehr auf die Verteidigung. Trotz mehrerer
Torgelegen=
heiten konnte Weiterſtadt nichts mehr erreichen. Bei ſchönem Wetter
väre die Niederlage Goddelaus größer ausgefallen. Der Schiedsrichter,
ein Herr aus Roßdorf, konnte gefallen.
Turnen.
Hamburg ſchlägt Berlin im Kunſtturnen.
Aus dem traditionellen, im Jahre 1922 begründeten, Dreiſtädtekampf
im Kunſtturnen iſt in dieſem Jahre nur ein Zweikampf zwiſchen Berlin
und Hamburg geworden. Nachdem die Polizei die Veranſtaltung am
Karfreitag verboten hatte, ſollte ſie am Sonntag ſtattfinden, aber Leipzig
konnte wegen einer anderweitigen Verpflichtung nicht in Berlin antreten,
ſo daß Berlin und Hamburg unter ſich blieben. Aus dieſem Grunde war
der Beſuch im Berliner Großen Schauſpielhaus auch nicht ſo groß. Die
beiden Mannſchaften lieferten ſich einen harten Kampf. Nach den erſten
Uebungen an Ringen und Barren war Berlin mit 39 Punkten im
Vor=
teil, Hamburg holte aber ſichtlich auf und lag bis zum Beginn der
letz=
tem Uebungen nur noch einen Punkt zurück. Am Reck zeigten die
Ham=
burger dann ſo gute Leiſtungen, daß ſie ſchließlich mit insgeſamt
2454:2438 Punkten einen knappen Sieg errangen. Der beſte Einzelturner
ſvar der Hamburger Schmidt mit 325 Punkten. gefolgt von Bockenau=
Berlin 322, Huck=Hamburg 318 und Bonatz=Hamburg 317 Punkte.
Fechten.
Deutſcher Fechterbund, Gruppe 3.
Bei der geſtrigen Jahresverſammlung des ehemaligen Verbandes
mittelrheiniſcher Fechtklubs, wurde die ſeitherige Leitung mit Mager=
Frankfurt, Steffan=Darmſtadt, Schwarz=Mainz und Ruoff=Stuttgart
wiedergewählt. Das Senioren=Turnier des Verbandes im Jahre 1927
wurde dem Mainzer Fechtklub für September übertragen; das
Junioren=
turnier wird der Mannheimer oder Offenbacher Fechtklub übernehmen.
Zum Bundesturnier vom 6.—8. Mai in München ſind von der Gruppe
in Florett, Degen und Säbel je 20 Meldungen abgegeben und außerdem
4 Damen für Florett und Degen. Darmſtadt iſt durch Kötting und
Stef=
fan vom Darmſtädter Fechtklub vertreten. Die
Mannſchaftsmeiſterſchaf=
ten des deutſchen Fechterbundes ſind im Auguſt in Magdeburg.
Außer=
dem iſt ein großes internationales Turnier — das erſte nach dem Kriege
— für Oktober in Vorbereitung.
Ausſchuß für Leibesübungen.
Der Ausſchuß für Leibesübungen hält am Freitag, den 28. April
1927, abends 8½ Uhr, im Fürſtenſaal ſeine ordentliche
Haupt=
verſammlung, für das Geſchäftsjahr 1927/28 ab. Die
Tagesord=
nung umfaßt: Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr,
Rechnungs=
ablage, Entlaſtung des Vorſtandes, Feſtſetzung des Beitrages für 1927,
Groß=Staffel am 22. Mai, Städtewettkampf Darmſtadt—Frankfurt,
Anträge und Verſchiedenes. Mit Rückſicht auf die umfangreiche und
wichtige Tagesordnung werden die dem Ausſchuß angeſchloſſenen Vereine
erſucht, ihre Vertreter pünktlich und vollzählig zu entſenden.
Motorfport.
21=Stunden=Motorradrennen auf der Opelbahn.
Vom 30. April auf den 1. Mai d. J. läuft auf der Opel=Automobil=
Rennbahn ein 24=Stundenrennen für Motorräder. Hat man auch ſchon
oft von 24=Stunden=Autorennen gehört uind ſolche, wer hierzu
Gelegen=
heit hatte, im Taunus geſehen, ſo iſt doch ein 24=Stundenrennen für
Motorräder eine noch nie dageweſene Veranſtaltung. Kaum, daß die
diesbezüglichen Ausſchreiben heraus und die erſten Zeitungsnachrichten
erſchienen waren, liefen aus allen Teilen des Reiches, ſowie aus
Eng=
land, Belgien, Holland, Frankreich, Schwveiz, Oeſterreich, Italien und
Dänemark die Anfragen ſeitens der Fahrer und Induſtriefirmen ein.
Daß gerade die Induſtrie den außergewöhnlichen Wert des 24=
Stunden=
rennens in ſportlicher ſowie techniſcher Beziehung voll erkannt hat,
be=
weiſt, daß einzelne Firmen ſogar mehrere Teams für dieſe ohne
Zwei=
fel größte aller bisherigen Materialprüfungen genannt haben. Mit
vollem Recht könneir diejenigen Fabriken, deren Maſchinen das
ſchwie=
rige Rennen bis zum Schluß durchhalten, ihre Fabrikate zu den beſten
der Welt zählen. Ganz beſonders liegt auch das phyſiſch=ſportliche
Mo=
ment in der geiſtigen und körperlichen Elaſtizität der Fahrer, welche
24 Stunden lang (nachts bei Beleuchtung) die 1500=Mcter=Bahn
umkrei=
ſen und unerhörten Strapazen ausgeſetzt ſind. Die Schwächlinge und
die nicht ganz Weterfeſten fallen bei dieſem Rennen ſchon nach
weni=
gen Stunden aus, denn das eintönige Grau der Opelbahn, die
anhal=
tenden Erſchütterungen auf den Körpe= des Fahrers und die vielen
Gefahrmomente verlangen Nerven, Muskeln und Sehnen, mehr noch)
wie bei jeder anderen Sportart.
Bis zum erſten Nennungsſchluß waren bereits über 60 beſtimmte
Meldungen abgegeben, unter denen die Namen der erfolgreichſten
Nennfahrer, wie Kagerer, Hyeronimus, Lohſe, Ihle, Karer, Frl. Köhler
und viele andere zu finden ſind. Auch die Darmſtädter Motorſportleute
werden auf der Opelbahn nicht fehlen, ſo ſehen wir den immer jung
bleibenden Georg Hahn mit ſeinem Partner St., ſowie den ebenfalls
im vergangenen Jahre im Motorſport erfolgreichen R. Trapp mit
ſei=
nem Partner H. Huck, die alle ebenfalls auf der Opelbahn keine
Neu=
linge mehr ſind.
Es ſei noch erwähnt, daß für die Fahrer während der Ablöſung
Ruhezelte, Werkſtätten, Tankſtellen, Küchen uſw. eingerichtet ſind.
Wagen=, Motor= und Fahrräderparks ſind außerhalb der Rennbahn, da
der Innenraum der Bahn nur über die Brücke erreichbar iſt. Um allen
Schauluſtigen den Beſuch des Rennens zu ermöglichen, iſt der
Eintritts=
preis auf :1 Mark pro Perſon feſtgeſetzt worden.
Weitere intereſſante Einzelheiten werden wir an dieſer Stelle noch
berichten.
Schießſport.
Schießſportklub Windmühle.
Der Schießſportklub Windmühle 1924, Mitglied des deutſchen
Kar=
tells für Jagd= und Sportſchießen, ſowie des Vereinigten Heſſiſchen
Schützenbundes, hält in den Tagen vom 1. Mai bis 22. Mai 1927 auf
ſeinen Ständen bei der Reſtauration zur Windmühle, ein großes Sport=
und Werbeſchießen ab, an dem ſich jeder Schütze an den einzelnen
Kon=
kurrenzen beteiligen kann. Das Schießprogramm iſt ein vielſeitiges und
bietet die Gewähr, daß ein jeder, ob Anfänger oder Fortgeſchrittener,
ſich mit gleichwertigem Gegner meſſen kann, da drei Klaſſen vorgeſehen
ſind. Eine Beteiligung an dieſem Schießen iſt ſehr zu empfehlen, da den
Siegern unter anderem auch wertvolle, von namhaften Firmen geſtiftete
Ehrenpreiſe winken.
Pferdeſport.
Mannheimer Maj=Pferde=Rennen.
Die Beteiligung an den Maimarktſonntag, den 1. Mai, einſetzenden
Frühjahrsrennen ſeitens der deutſchen Turfwelt wird wieder ausgezeichnet
werden, ſind doch für 223 Pferde 629 Unterſchriften eingeſchrieben
wor=
den. Wie ſtets wird ſich dieſes Zuſammentreffen der Inſaſſen der
ver=
ſchiedenſten Trainingsquartiere zum Hauptreiz der einzelnen
Entſcheidun=
gen geſtalten und nicht nur die Hauptrennen jeden Tages werden Pferde
beſten Könnens am Pfoſten vereinigen. Jeder der drei Tage verſpricht
ein abwechslungsreiches Programm, das die bewährte Miſchung von
Flach= und Hindernisrennen, von Jockeh= und Herrenreiten, von In= und
Ausländern zu einem Ganzen vereint. Am Eröffnungstag wird der
Generalinſpekteur der Reichswehr=Kavallerie, Herr Generalleutnant von
Kayſer, den Rennen beiwohnen. Da mindeſtens hundert Pferde aus den
Trainingsquartieren des Nordens, des Weſtens und des Südens
zu=
ſamnientreffen, iſt die Gewähr für gut beſetzte Felder und ſpannende
End=
kämpfe gegeben. Die bevorſtehenden Mairennen werden hiernach zu
einem hervorragenden ſportlichen Ereignis werden, das ſeinen Höhepunkt
am Schlußſonntag, den 8. Mai, im „Preis der Stadt Mannheim” findet,
zu dem allein 43 hervorragende Pferde genannt ſind.
Geſchäftliches.
„Die unermeßlichen Goldſchätze der Inkas aufgefunden!‟ Dieſer
Senſationsnachricht können wir mit immer wachſender Wahrſcheinlichkeit
entgegenſehen, da das Intereſſe für das untergegangene Inkareich in
Südamerika und ſeine Kulturdenkmäler, namentlich auch in
Forſcher=
kreiſen, immer mehr zunimmt. Sehr oft kann man jetzt von Expeditionen
leſen, die ausziehen, um die Stätten der alten Inkakultur zu
durch=
forſchen und nach den rieſigen Goldſchätzen zu ſuchen, welche die
be=
drängten Inkas ſeinerzeit vor der Habgier der europäiſchen Eroberer
verſteckt hatten. Das Gold ſpielte im Lande und im Leben der Inkas
eine Hauptrolle. Alles war dort von Gold bis auf die kleinſten
all=
täglichen Gebrauchsgegenſtände. Man verwendete es zu allem Möglichen,
nur nicht zum Plombieren der Zähne. Ob das darin ſeinen Grund
hatte, daß die Inkas ſich infolge ihrer natürlichen Lebensweiſe und
hoch=
entwickelten Körperpflege von Hauſe aus kerngeſunder Zähne erfreuten,
oder ob ſie bei ihrer hochentwickelten Intelligenz und praktiſchen
Be=
gabung ſchon ein hygieniſches Mundpflegewaſſer (vielleicht ähnlich
un=
ſerem Odol) beſaßen, das müßte erſt noch aufgeklärt werden.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 26. April. 3.30: Stunde ,der Jugend. Dr. Oehlert:
„Um eines Knopfes Dicke‟ Geſchichte aus dem Eiſenbahnleben. Für
Kinder vom 10. Jahre ab. & 4.30: Hausorch. Fr. von Flotow.
Ouv. „Indra” — Fant. Matha‟ — Arie. — Ouvertüre. Die
Matroſen‟ — Arie. — Ouv. „Albin” — Fant. „Stradella”,
Mitw.: Minnie Lenſch (Soprin). 5.45: Leſeſtunde. Aus „Die
Buddenbrooks” von Thomas Mann. Sprecher: Studtmann. 6.15:
Dr. Kickhefel: „Das Stottern” o 6.45: Engliſche Literaturproben.
7: Engliſch. 7.30: von der Pauls=Kirche: Orgelkonzert des
Max Reger=Feſtes. Phant.: Straf' mich nicht in deinem Zorn”.
— Motette: „O Tod, wie bitter biſt du‟. — Orgelſonate.
Motette: „Ach Herr, ſtrafe mich nicht”. — Phant. und Fuge, D=
Moll. Mitw.: Günther Ramin und Holles Madrigal=Vereinigung
Stuttgart. Anſchl.: Uebertr. von Kaſſel. Darauf: Neue Schallpl.
Stuttgart.
Dienstag, 26. April. 3.50: Bücherfunk. o 4.15: Konzert.
Preis: Piaſtengruß. — Siede: Maienkinder. — Bruni: Duett
für Violine und Viola. — Roſſini: Ouv. Italienerin in Algier,
— Saint=Saens: Fant. Samſon und Dalila. — Storck: Der
Hochzeitszug des Maharadſcha. — Micheli: Liebesballade. Kuß=
Serenade. — Preis: Triumpfmarſch. — In den Pauſen: Ellen
Beck. O 6.15: P. Gloning: Zum 140. Geburtstag Uhlands: Uhland
nd Hölderlin. 6.45: Morſekurs. 6 7.15: Uebertr. aus
Nannheim. Dr. Zintgraff: Ein Diplomatenfrühſtück bei Kaiſer
Menelik von Abeſſinien. O 8: „Die luſtige Witwe‟, Operette
von Lehar.
Berlin.
Dienstag, 26. April. 12.30: Die Viertelſtunde für den
Land=
wirt. O 4: Wilh. Bahr: „Vom Teeſtrauch bis zum Samowar”,
O 4.30: Kapelle Emil Rooſz. G 6.20: Stunde mit Büchern. 6.50:
Dr. Mayer=Hermann: Die Bedeutung der Rachenmandel beim
Kinde.” 7.15: Jugendſekretär Eſchbach: „Jugend in Not! (
Schul=
entlaſſung — Berufsausbildung — Arbeitsmarkt)” 7.45: Prof.
Manes: Perſonenverſicherung” (Invalidenverſicherung). e 8.15:
Prof. Friedländer: Einf. zu dem nachfolgenden Orcheſterkonzert”
O 8.30: 200 Jahre Orcheſtermuſik. Dir.: Prof. Schalk. Direktor der
Staatsoper, Wien. Mozart: Sinfonie Es=Dur. — Schubert:
Sin=
fonie Nr. 7, C=Dur.
Stettin. 6.50: Geh. Oberreg.= und Schulrat Bohnſtedt: „
Philo=
ſophie und Dichtung.”
Königswuſterhauſen. Dienstag, 25. April. 4: Dr. Chriſtians:
Die Geſtaltung deutſcher Dichtungen durch das geſprochene Wort.
O 4.30: Dr. Klopfer: Erziehungsberatung. S 5: Dr. Berger:
Probleme der Staatsgewalt, die Intereſſenpolitik des Staates.
S 5.30: Dr. Falkenfeld, Fr. Suſe Byk: Die Bedeutung des
logiſchen Denkens für das Leben und die Wiſſenſ.haft. o 6:
Min.=Rat Mettgenberg: Völkerrechtliche Fragen: Die Exterritorialität.
O 6.30: C. M. Alfieri, G. van Eyſeren: Spaniſch für Anfänger,
O 6.55: Prof. Dr. Schubotz: Der Anteil der Deutſchen an der
Erforſchung der Erde: Das zentralafrikaniſche Vulkangebiet. O 7.20:
Dr. Mersmann: Das deutſche Kunſtlied bis Schubert.
Wetterbericht.
Wettervorausſage für Mittwoch, den 27. April 1927,
(nach der Wetterlage vom=25. April 1927).
Der Witterungscharakter bleibt veränderlich, da es immer noch zur
Bildung von Störungen kommt, die unſerem Gebiet neben wechſelnder
Bewölkung auch zeitweiſe Regenſchauer bringen werden.
Die Heſſiſche Betterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den
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Dienstag, den 26. April
In der Möbelinduſtrie iſt die Beſchäftigung etwas reger geworden,
es wird aber nach wie vor über gedrückte Preiſe geklagt. Dazu kommt
rnieuerdings die Preisſteigerung am Schnittholzmarkt, die ſich erſt jetzt
fim Holzverbrauch auszuwirken beginnt. Bis dahin gab es immer noch
Holzhändler, die an ihren vorjährigen, verhältnismäßig billigen Schnitt=
Tholzeinkäufen zehrten und bereit waven, ihre Läger zu Schleuderpreiſen
kwegzugeben. Sie ſind nun nicht in der Lage, ihre Beſtände zu den
gleichen Preiſen einzudecken und zu ergänzen, wodurch Subſtanzverluſte
entſtanden ſind, ohne daß das an ſich erſtrebenswerte Ziel eines
ange=
r meſſenen Preisabbaues erreicht worden wäre. Am Laubholzmarkt liegen
die Verhältniſſe günſtiger wie am Nadelſchnittholzmarkt inſofern, als
die Preiſe für geſägte Eichen und Erlen ſich eher der Bewertung des
Rohholzes angepaßt haben. Langſam ſteigen auch die Preife am
Bau=
kholzmarkt an, und es beſteht zur Zeit recht empfindliche Knappheit im
Angebot aller geſchnittenen Bauhölzer. Einerſeits ſcheint in dieſem
Jahre das ſtarke rohe Bauholz knapp zu ſein, andererſeits iſt die geſamte
Sägemnihleninduſtrie mit dem Einſchnitt von wertvollem
Tiſchlermate=
rial überlaſtet und einſtweilen wenig geneigt, die Anfragen vom
Bau=
markt ernſtlich zu beachten. Es iſt alſo mehr das geringe Angebot als
der ſtarke Bedarf, der zur Zeit die Preisbewegung am Bauholzmarkt
diktiert. Die Zufuhr aus Polen, durchaus erſtrebt von faſt allen
Inter=
eſſenten am Holzmarkt, könnte weſentlich ſtärker ſein, wenn genügend
Einfuhrkontingente bewilligt werden würden. Die meiſten Firmen, die
bei der Verteilung der Kontingente auf drei Monate berückſichtigt
wur=
den, haben inzwiſchen die ihnen zur Verfügung geſtellten Mengen
auf=
gebraucht. Lebhaft war das Geſchäft in Schwammbrettern, die zur
Herſtellung furnierter Möbel — der Abſatz hat ſich weſentlich gehoben
— gebraucht werden. Sächſiſche Betriebe ſuchten namentlich die Stärke
26 Millimeter.
* Direfte Stahlerzeugung aus Erz.
Der „B.B.C.” läßt ſich von ſeinem Bochumer Mitarbeiter berichten,
daß es den Stahlwerken Höſch A.=G. in Dortmund gelungen ſei, die
nun=
mehr 30 Jahre andauernden Verſuche, Stahl direkt aus Erz
herzuſtel=
len, zu einem glücklichen Abſchluß zu bringen. Wenn wir den Angaben
des Blattes Glauben ſchenken können, ſo handelt es ſich um eine
epo=
chale Erfindung, deren Wichtigkeit vor allem in der außerordentlich
gro=
ben Herabſetzung der Geſtehungskoſten der Stahlerzengung liegt. Die
Firma habe ſchon in allen in Frage kommenden Ländern Patentſchutz
nach=
geſuiht, und das neue Verfahren ſei auch ſchon in England und den
Ver=
einigten Staaten patentiert.
Wirtſchaftliche Rundſckau.
Erhöhung der Sätze für unverzinsliche preußiſche
Reichsmarkſchatz=
anweifungen und der Habenzinſen der Preußiſchen Staatsbank. Die
See=
handlung hat den Diskontſatz für preußiſche Schatzwechſel um 1/s Proz.
erhöht, und zwar für Laufzeiten bis zu zwei Monaten auf 4½½ Prozent,
für längere auf 5 Prozent. Beim Verkauf an Private darf der Satz für
die kürzeren Laufzeiten nicht mehr als 4/s Prozent, für die längeren
nicht mehr als 4,75 Prozent betragen. Die Vergütung für feſtes Geld iſt
um 0,25 Prozent erhöht, mit Ausnahme des Kontos „J‟ (Darlehen vom
5. eines Monats, oder einem der folgenden Tage, feſt bis zum 27.
des=
ſelben Monats, unver, 4,75 Prozent). Für Monatsgeld werden 5
Pro=
zent, für Geld bis zu zwei Monaten 5½½ Prozent, darüber hinaus 5,25
Prozent vergütet. Für kurze Gelder über Ultimo werden bis auf
wei=
teres 5,75 Prozent gezahlt.
Verkaufsbeteiligung im rheiniſch=weſtfäliſchen Kohlenſyndikat. Nach
Blättermeldungen ſoll die Verkaufsbeteiligung im rheiniſch=weſtfäliſchen
Kohlenſyndikat rückwirkend vom 1. 4. ab, um 40 Prozent gegenüber
15 Prozent in den Vormonaten eingeſchränkt werden. Dabei iſt jedoch zu
berückſichtigen, daß eine dem ſeinerzeit beſchloſſenen Satz von 15 Prozent
entſprechende Beſchäftigung nie erreicht worden iſt. In dem günſtigſten
Monat, im November 1926, war die Verkaufsbeteiligung nur mit rund
77 Prozent ausgenutzt. Dieſer Prozentſatz iſt bis März 1927 allmählich
auf 62 Prozent geſunken, ſo daß die beabſichtigte Einſchränkung um
40 Prozent lediglich beſtehende Tatſachen zum Ausdruck bringt. Ferner
darf nicht vergeſſen werden, daß der Einſchränkungsſatz inſofern kein
rich=
tiges Bild von der Lage geben kann, als die Verkaufsbeteiligung beim
Syndikat ſtark aufgebläht iſt, ſo daß ſie einen zutreffenden Ausdruck für
die Leiſtungsfähigkeit der Syndikatszechen nicht mehr bildet. Einer
Ver=
kaufs= und Verbrauchsbeteiligung von 163 Millionen Tonnen ſtand in
dem unter dem Einfluß des engliſchen Streiks ſtehenden Jahre 1926 eine
Jahresforderung von nur 112 Millionen Tonnen gegenüber.
Otto u. Quantz, Schokoladenwerke, A.=G., Frankfurt a. M. Die
Ge=
ſellſchaft, die der Peter, Cailler u. Kohler A.=G. in Zürich naheſteht,
bleibt 1926 dividendenlos. (J. V. 6 Prozent.) Bekanntlich erhöhte ſie
ihr A.=K. im Vorjahre um 1,7 auf 34 Mill. RM. Sie erzielte einen
nach 261 000 (119 000) ſtark erhöhten Abſchreibungen verbleibenden
Nein=
gewinn von 18 000 (131 000), der vorgetragen wird.
Philipp Holzmann A. G., Frankfurt a. M. Nach dem Geſchäftsbericht
war die Geſchäftstätigkeit des Unternehmens trotz der allgemein
ungün=
ſtigen Wirtſchaftslage ſehr rege. Der Umſatz hat zwar wieder
Vor=
kriegshöhe erreicht, während die Gewinne noch unter der großen
Preis=
konkurrenz litten. Es ergibt ſich nach 107 (0,93) Mill. RM.
Abſchrei=
bungen ein Reingewinn von 2,68 (1,43) Mill. RM., alſo abzüglich dieſes
Reingewinns aus dem Vorjahr faſt dasſelbe Gewinnergebnis wie i. J.
1925. Bekanntlich werden für das abgelaufene Jahr 12 Prozent
Divi=
dende, die teilweiſe eine Entſchädigung für den Ausfall der
Vorjahrs=
dividende enthalten, der G.V. am 3. Mai zur Verteilung vorgeſchlagen.
Die Bilanz zeigt einen Debitorenſtand von 6,81 (6,64), Bankguthaben
4,03 (1,29), Beteiligungen und Wertpapiere 3,83 (4,45), Waren und
Bau=
einrichtungen 4,33 (3,91), Gebäude und Grundſtüicke 4,98 (5,02),
Bau=
inventar 6,66 (6,29) und Häuſer und Liegenſchaften 4,87 (4,89) Mill.
Reichsmark. Man habe nicht allſeits erfolgreich im Auslande ſich um
Beſchäftigung bemüht. In Frankreich wurde ein Reparationsauftrag
ausgeführt. Vom türkiſchen Geſchäft hat man ſich bekanntlich größer
zurückgezogen und ſich nur auf Hochbauten und Fabrikanlagen
be=
ſchränkt. Die Tochtergeſellſchaften, auch die ausländiſchen, können
durch=
weg, mit wenigen Ausnahmen, Dividenden verteilen. Ueber das
lau=
fende Jahr macht die Ph. Holzmann A.G. keine Mitteilungen.
Deutſche Effekten= und Wechſelbank, Frankfurt a. M. Der A.=R.
be=
ſchloß, aus einem 1926 faſt verdoppelten Reingewinn von 1,273 (i. V.
0,685) Mill. RM. der H.=V. am 27. Mai eine Dividende von 8 Prozent
(i. V. 7 Prozent), Ueberweiſung von 0,4 Mill, RM. an eine
Spezial=
reſerve und Abſchreibung auf Immobilien von 0,05 Mill. RM.
vorzu=
ſchlagen. Ferner ſoll, wie angekündigt, das A.=K. um 2,5 Mill. RM. auf
10 Mill. RM. erhöht werden. Die neuen Aktien ſollen den alten
Aktio=
nären voll nach einem von der H.=V. noch feſtzuſetzenden
Bezugsverhält=
nis und Kurs angeboten werden.
Norddeutſche Portland=Zement=Fabrik Misburg in Hannover. Das
Jahr 1926 erbrachte einen Bruttoertrag von 1 558 526 RM., dem
allge=
meine Unkoſten mit 872 120 RM. gegenüberſtehen. Nach Abſchreibungen
von 202 179 (196 700) RM. und Berückſichtigung von 61 968 RM. Vortrag
ergibt ſich ein Reingewinn von 484 227 RM. (438 000 RM.). Die
Ver=
waltung beantragt: die Dividende von 12 auf 14 Prozent zu erhöhen
und 50 000 RM. der freiwilligen Rücklage zu überweiſen, ſo daß für den
Vortrag 56 227 RM. zur Verfügung ſtehen. Dem Geſchäftsbericht iſt zu
entnehmen, daß ſich erſt in den letzten Monaten der Verſand gehoben,
jedoch noch gegenüber dem Vorjahre zurückgeblieben ſei. Die
Verkaufs=
preiſe wurden trotz höherer Kohlenpreiſe ermäßigt.
Ravag, Rauchwarenverſteigerungs A.=G. in Leipzig. Die Geſellſchaft,
die bekanntlich für 1926 die Dividendenausſchüittung von 10 Prozent auf
15 Prozent erhöht. hat bei 100 000 RM. A.=K. einen Reingewinn von
46 057 (15 790) RM. erzielt. Das Ergebnis des verfloſſenen
Geſchäfts=
jahres iſt als zufriedenſtellend zu bezeichnen. Die erzielten Umſätze ſind
gegen das Vorjahr weſentlich geſtiegen. Die Geſchäfte in den erſten
Monaten des laufenden Jahres geſtalten ſich zufriedenſtellend.
Diskontherabſetzung der belgiſchen Nationalbank. Nach dem 20. Sidcle
wird die Banque Nationale de Belgique dem Beiſpiel der Bank von
Frankreich und der Bank von England folgen und wahrſcheinlich am
Mittwoch ihren Diskontſatz ermäßigen.
Zu den japaniſchen Wirtſchaftsſchwierigkeiten. Die japaniſche
Regie=
rung hat nach einer Reutermeldung aus Tokio vorläufig weitere
Ver=
ſchiffungen von Barrengold nach Amerika eingeſtellt. Trotz des
Morato=
riums werden die Yokohamer Banken fortfahren, Schecks und Wechſel
anzunehmen hzw. zu begeben, während die
Lebensverſicherungsgefellſchaf=
ten übereingekommen ſind, den Verſicherungsnehmern alles auszuzahlen,
was in der Moratoriumszeit fällig iſt. Die durch die
Zahlungseinſtel=
lung der Bank von Taiwan verurſachte Unſicherheit hat in Formoſa zu
einem Genevalſtreit geführt. Alle Fabriken ſind geſchloſſen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 25. April.
Der Wochenanfang hatte eine durchaus uneinheitliche Börſe,
verur=
ſacht durch Ultimovorbereitungen und ſomit Glattſtellungen und Tauſch
in die neuen Spezialpapiere, vor allem des Elektromarktes.
Verſtim=
mend wirkten die Gerüchte um die Farbenaktie, bei der es jedoch bei der
12prozentigen Dividende bleiben dürfte. Neuerlich ſpricht man von einem
Umtauſch von Rheinſtahl in die Farbenaktie im Verhältnis 5:4. Dies
Gerücht dürfte haltlos ſein. Abgegeben wurden durch die erneuten
Feierſchichten Montanaktien bei Kursverluſten für die reinen
Kohlen=
werte bis zu 3 Prozent, Ilſe Bergbau 20 Prozent ſchwächer, Kaliaktien
bis 5 Prozent gedrückt auf die niedrigeren Abſchätzungen des Syndikates
für April. Banken uneinheitlich im Ausmaß bis zu 1,5 Prozent. Von
Schiffahrtswerten Hapag zunächſt minus 2, im Verlaufe erholt.
Nord=
deutſcher Lloyd plus 0,5. Am Elektromarkt ACG., Lahmeher und im
Verlaufe der ganze Elektromarkt 4—8 Prozent höher. AEG. gewannen
11 Prozent. Bauwerte ſowie die übrigen variablen Werte eher ſchwächer.
Feſt lagen noch weiterhin Automobilaktien unter Führung von Daimler
auf das kommende Bezugsrecht bei Kursbeſſerungen bis zu 3,5 Prozent.
Der Anleihemarkt bleibt ſchwach geſtimmt und vernachläſſigt. Die Börſe
ſchloß für Elektrowerte feſt, Geld leichter, Tagesgeld 4 Prozent, ſonſt
un=
verändert. Von Deviſen Mailand weiter anziehend, London gegen
Mai=
land 88,50. Die übrigen Valuten ohne Veränderung.
An der Abendbörſe ſetzte ſich die Elektrohauſſe fort, wobei die
bis jetzt „zurückgebliebenen” Elektrowerte ſtärker aufholten. Beſonders
lebhaft A. E. G. Daneben waren beachtet Deutſche Erdöl. Vernachläſſigt
und im Verlaufe bis 4 Prozent ſchwächer war die Farbenaktie, teilweiſe
im Tauſch gegen Elektroaktien. Auch Rheinſtahl abbröckelnd. Autowerte
ruhiger, die übrigen Märkte eher ſchwächer und ſtill. Anleihen
umſatz=
los. Im einzelnen nannte man: Gelſenkirchen 197,25, Mannesmann
236,75, Stahlverein 150, Rheinſtahl 266,5, Rh. Braunkohlen 321, AEG.
208,5, Siemens u. Halske 337, Bergmann 245,25, Licht u. Kraft 229,5,
Felten 186, Elektriſche Lieferung 211,25, Schuckert 243,5, Lahmeyer
195,75, Metallbank 169, Commerzbank 221, Dresdener 186. Deurſche
Bank 1945/8, Zement Heidelberg 187, Holzmann 227. Dyckehoff 48,
Ha=
pag 153, Adler Kleyer 145,5, Daimler 135, Zellſtoff Waldhof 291, Farben
330,25—3B8, Erdöl 201, Voigt u. Häffner 175, Metallgeſellſchaft 2112/,
Peters Union 134, Chemiſche Frankfurt 126,5. — Im
Abenddevi=
ſenverkehr nannte man: London gegen Paris 124,5. gegen Mailand
86,5, gegen Holland 12,14, gegen Madrid 27,54, gegen Zürich 25.25½
gegen Oslo 18,42, gegen New York 4,8567½, Pfde. gegen Mark 20,48‟
Dollar gegen Mark 4,2190.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 25. April.
Der Wochenbeginn war an der Börſe unregelmäßig. Die Tendenz
der erſten Kurſe war geteilt. Schon während der erſten Börſenſtunde
entwickelten ſich aber in Spezialwerten wieder größere Umſätze bei
an=
ſteigenden Kurſen, durch die die geſamte Stimmung günſtig beeinflußt
wurde. Nach Aufhören der anfänglichen Realiſationen befeſtigte ſich
das Kursniveau ziemlich allgemein, wobei der Elektroaktienmarkt im
Mittelpunkte der Aufmerkſamkeit ſtand. Die Spekulation zeigte ferner
beſonderes Intereſſe für J.G. Farbeninduſtrie, Rheinſtahl und
Man=
nesmann, Kont. Kautſchuk, Daimler und Deſſauer Gas. Außerdem
ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung der Textilaktien ud Terrainwerte
teilweiſe kräftig fort. Die Geldmarktlage entwickelte ſich befriedigend.
Die Rückflüſſe aus der Provinz ſind neuerdings ſtärker geworden,
wäh=
rend die Nachfrage nachgelaſſen hat. Tagesgeld war bis 4½—6 Proz.,
alſo billiger als am Samstag, erhältlich. Der Satz für Monatsgeld
ſtellte ſich unverändert auf 6—7½ Prozent und für Warenwechſel auf
42½s Prozent. Im internationalen Valutenverkehr hielt die Steigerung
des Lirakurſes, wenn auch in einem verlangſamten Tempo, an. London
gegen Mailand notierte 89,5, der Dollar gab ſeine Steigerung vom
Wochenſchluß wieder her und wurde gegen das Pfund mit 4,8565, gegen
die Reichsmark mit 4,2192 genannt. Im weiteren Verlauf der Börſe
fiel insbeſondere die außerordentlich lebhafte Nachfrage nach Textilaktien
auf, die durchweg mehrere Prozent gewannen und zum Kaſſakurs
viel=
fach repartiert werden mußten. Die größte Steigerung hatten
Schle=
ſiſche Textil mit 23 Prozent aufzuweiſen. Deſſauer Gas notierten in
der zweiten Stunde insgeſamt 8 Prozent höher. Der Schiffahrtsmarkt
konnte gegenüber dem zunächſt luſtloſen Verkehr eine Belebung
erfah=
ren, Hapag plus 1½. Sonſt dauerte das Intereſſe für Elektrowerte
fort, Ilſe gingen um etwa 15 Prozent auf 300 Prozent zurück.
Montan=
aktien nach wie vor luſtlos und kaum behauptet. Die Lira erreichte
gegen 1.45 Uhr in London ihren Höchſtkurs mit 88.50. Privatdiskont
wurde unverändert 45/, Prozent für beide Sichten genannt. An der
Nachbörſe nannte man im allgemeinen etwas ſchwächere Kurſe,
aus=
genommen der Markt der Elektrowerte und die verſchiedenen anderen
Favoriten. Am Montanmarkt gaben Harpener mit 263 und Rheinſtahl
mit 267 im Spätverkehr 1 Prozent nach. J.G. Farbeninduſtrie 331 nach
332,25. Im einzelnen hörte man gegen 2.30 Uhr u. a.: Elektriſche
Lie=
ferungen 211,5, Elektriſche Licht und Kraft 228,25, Felten 184,5,
Ham=
burg Elektro 185, Schuckert 242, Siemens ſehr feſt 337, Ilſe 300,
Deſ=
ſauer Gas 242,25, Bank elektriſcher Werte 222, Riedel 105, Nordd. Wolle
216,5, Hapag 153, Hamburg Süd 242,5, Nordb. Lloyd 153,25, Hanſa
234, Neubeſitzanleihe 21,75.
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin ..
Bank el W..
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan".
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Te
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl ..
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Donnersmarckhüte.
Tynamit Nobel..
Elektr. Lieferung. .
J. G. Farben ...
R. Friſter. . .
Gaggenau Vorz.. .
Gelſenk Gußſtahl. . .
E. f. elenr. Untern..
Halle Mafchinen. . ."
Han Maſch.Egeſt.. . .
Hanſa Dampfſchf.. . .
Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Prüſſel=Antw
Cslo
Kopenhagen
Stodholm
Kelſingſors
Italien".
London".
Ner=York. .
Paris
Schkreiz
Spanien.
Oeviſenmarkt.
23. 4. 2 4. 23. 4. A Eeld Vrief Gelb Brie Geld Brief Geld 168.57 168.99 168.54 168.96 Wien D.=Oſt.abg 59.30 59.44 9.29 1.783 1.787 1.784 1-786 Prag. .. 12.476 2.516 2. 46 57.595 58.735 58.57 58.71 Budapeſt( Peng! 73.45 73.6: 73.45 Bos. 81/109.091 108.86 109.14 JFapan. . r2-42tt2-70f 11241 12. 68 Rio de Janeiro, agss u9gs 1.4965 Hire.79/113.07 112.7 113.06 Sofia". 3.043 3.05 3.04: 10.595/10.635 10.592 0.632 Jugoſlavien 7.40 1.,0 22.43 122 49 23.03 23.09 Konſtantinöpel 2.16 2.17 2.135 20.460 20.51. 20.460 20.512 Liſſabon .. 21 4552:.505 21.455 4.2135/4.2235 4.2135 2235 Danzig .. 81.64 81.84 81.76 16.50/16.54 16.50 6.54 Athen. 5.69 5. 711 5. 64 81.02/81.22 81.01 31.21 Kanada. 4.215 4.225 1.215 73.61/ 73.79 73.6* 3.81 Uruguav. . . . 4.285/ (.295 4.285 25. 4.
282.—
122.—
215.25
Rw
1315
197 —
95.75
95.25
374.—
149.125
202.5
137.—
113.5
108.5
141.75
145.—
179.—
190.—
157.5
70.—
56. —
75.5
286.—
4.
Brie 3
59.45
12.503
73.6
0.4985
3.053
7.40 T.42
2. 165
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 25. April. Durch die am bieſigen
Platze vorgenommenen Käufe für franzöſiſche Rechnung verkehrte der
Markt in feſter Haltung. Nahe Ware war nach wie vor gefragt. Man
verlangte im nichtoffiziellen Verkehr gegen 12,30 Uhr: Weizen, inländ.
ohne Angebot, ausländiſcher 30 bis 32,5; Roggen inl. 27,5—27,75; ausl
27,75—B; Hafer inl. 22,75—23,75; ausl. 22—23; Braugerſte inl. 27,75
bis 30; ausl. 29—32; Futtergerſte 22,25—23,25: Mais mit Sack 19,5;
ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial Null, 39,5; ſüddeutſches
Weizenbrot=
mehl 31,5; ſüddeutſches Roggenmehl 36—38; Kleie 13,75—14,25;
Bier=
treber mit Sack 15,25—15,75; alles in Reichsmark pro 100 Kg.,
waggon=
frei Mannheim.
Frankfurter Produktenbericht vom 25. April. Der Vorſtand der
Ge=
treidebörſe hat beſchloſſen, infolge der Umbauarbeiten die
Börſenver=
ſammlungen am 26., 28. und 29. April 1927 ausfallen zu laſſen. Es
findet mithin nur die Mittwoch=Börſe am 27. April ſtatt. An der
heuti=
gen Produktenbörſe war das Geſchäft ruhig. Inlandsgetreide iſt nur
noch knapp vorhanden. Mais und Hafer anziehend. Für 100 Kg.
Pari=
tät Frankfurt am Main bei Waggonbezug wurden erzielt: :Weizen 29:
Noggen 27: Sommergerſte für Brauzwecke 26—28; Hafer inländ. 23,25
bis 23,50; Mais gelb 18.50; Weizenmehl ſüdd. Spezial Null 39,50—40;
Noggenmehl 36,75—37; Weizenkleie 14: Roggenkleie 14,50—14,75: Erbſen
je nach Qualität für Speiſezwecke 30—60; Linſen desgl. 35—60; Heu
ſüdd., gut. geſ., trocken 8—9; Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt 4,25
bis 5; Weizen= und Roggenſtroh gebündelt 3,75—4; Treber getrocknet
15—15,50.
Amtliche Notierungen für Speiſekartoffeln vom 25. April. Als
Großhandelspreiſe fe 50 Kg. erzielten Frachtparität Frankfurt am Main,
bei Waggonbezug Sorte: Induſtrie hieſiger Gegend Mk. 7: weißfthalige
hieſiger Gegend 5,25—5,50. Tendenz: feſt.
Verliner Produktenbericht vom 25 April. Bei nahezu
unveränder=
ten ausländiſchen Offerten, nach wie vor aber hohen Forderungen der
inländiſchen Eigner war die Tendenz für Weizen und Roggen bei
Wo=
chenbeginn feſt, die Preislage im Terminhandel etwa 1 Mark erhöht.
Hafer in vorderen Monaten feſter, Juli abgeſchwächt. Mais wie auch
ſonſtige gute Futterartikel konnten ihre Preiſe ſteigern, hatten aber nur
wenig Umſätze zu verzeichnen. Mehl bekommt beſſere Frage. An der
heutigen Börſe erfolgte wieder erſtmalig die ſeit etwa zweieinhalb
Jah=
ren eingeſtellte Terminnotierung ſür Roggenmehl. Die Umſätze waren
nicht beſonders hoch, Juli wurde mit 34,25 Mk., September mit 31 Mk.
gehandelt.
Viehmärkte.
Frankfurter Viehmarkt vom 25. April. Der Auftrieb gegenüber der
Woche nach Oſtern war naturgemäß wieder ſtärker erhöht, und zwar um
63 Rinder, 8 Kälber, 32 Schafe und 1552 Schweine. Der
Geſamtauf=
trieb betrug 296 Ochſen, 47 Bullen, 570 Kühe, 241 Färſen, 423 Kälber,
50 Schafe, 5224 Schweine. Die Preiſe waren für Ninder durchweg
un=
verändert, während Kälber 3—5 Mark und Schweine erneut 6—8 Marb
billiger waren. Bezahlt wurde für 1 Zentner Lebendgewicht für Ochſen:
71) 63—67; a2) 58—62; b1) 53—58; b2) 49—52: c) 42—48: d) —;
Bul=
len: a) 56—60; b) 51—55: c) —: d) —: Kühe a) 51—55; b) 44—50; c)36
bis 43; d) 28—35; Färſen a) 62—67; b) 55—71: c) 45—54; Kälber a) —;
b) 72—78: c) 65—71: d) 54—64; Schafe ſämtliche —: Schweine: a) über
300 Pfund 55—57: b) von 240—300 Pfund 56—68: c) von 200—240 Pfd.
56—58; d) von 160—200 Pfund 56—58; e) von 120—160 Pfund 55 bis
56. Sauen und Eber 48—50. — Marktverlauf: Rinder wurden bei
regem, Kälber und Schafe bei ruhigem Handel ausverkauft. In
Schweinen ſchleppender Handel und Ueberſtand, ausgeſuchte über Notiz
bezahlt.
Frankfurter Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſen= und Rindfleiſch
1. Qualität 100—105; dito 2. Qualität 90—100; Bullenfleiſch 90—95;
Kuhfleiſch 1. Qualität 75—82: 2. Qualität 60—75; 3. Qualität 45— 55;
Kalbfleiſch 1. Qualität —; 2. Qualität 100—110; Hammelfleiſch —;
Schaf=
fleiſch —; Schweinfleiſch 1. Qualität 65—80; 2. Qualität —;
Gefrier=
fleiſch: Rindfleiſch Vorderviertel 50, Hinterviertel 58.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 25. April. (Priv.=Tel.)
Weizen: Höhere Kabelmeldungen und die Erwartung einer
günſti=
gen Wochenſtatiſtik hatten anfangs eine feſte Haltung zur Folge.
Spä=
ter wurde die Haltung ſchwach auf günſtige Wetterberichte. Die Termine
zeigen leichte Einbußen.
Mais: Baiſſedeckungen hatten anfangs eine feſte Tendenz zur Folge.
Im weiteren Verlauf wurden Liquidationen vorgenommen auf
ſchlep=
pende heimiſche Lokonachfrage. Die Termine zeigen leichte Einbußen.
Hafer: Nach abgeſchwächtem Verlauf zeigen die Termine Rückgänge
bis zu 0,25 C.
Baumwolle: Der Markk begann feſt auf Käufe der Spekulation und
ungünſtige Berichte aus dem Miſſiſſippitale. Dann wurde die Haltung
ſchwächer auf Verkaufsluſt der Pflanzer und günſtige
Temperaturbe=
richte.
Kaffee: Der Markt nahm einen abgeſchwächten Verlauf auf
niedri=
gere Nio=Notierungen, Kaufreſerve des heimiſchen Handels und größere
Liefernotizen gegen Termin.
Zucker: Der Markt nahm einen ſchwächeren Verlauf auf ermäßigte
Auslandsnotierungen und Verkäufe der Spetulation. Gegen Sctuß
wurden die Liquidationen allgemein. Die Termine verloren bis 8 Pkt.
Kakao: Der Markt begann abgeſchwächt auf ermäßigte ausländiſche
Notierungen und Kaufreſerve der Fabriken. Dann trat eine Erholung
ein auf Deckungskäufe. Die Termine gaben bis zu 12 Pkt. nach.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 25. April:
Getreide: Weizen, Mai 133½, Weizen, Juli 130½, Weizen,
September 1292s, Mais, Mai 717/, Mais, Juli 77/, Mais,
September 81½, Hafer, Mai 442/s, Hafer, Juli 44/s, Hafer,
Sep=
tember 44½, Roggen, Mai 1027, Roggen, Juli 101½/, Roggen,
September 96/s.
Schmalz: Schmalz, Mai 12,25, Schmalz, Juli 12,50.
Fleiſch: Rippen, Mai 13,75, Rippen, Juli 13,35, Speck 13,75,
Schweine, ſchwer 10—10,40, Schweine, leicht 10,30—10,75,
Schweinezufuhr Chicago 41 000, Schweinezufuhr Weſten 110 000,
Talg Ohio 7½.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 25. April:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 146½, Weizen Nr. 2 hart 151½,
Mais Nr. 2 80s, Hafer Nr. 3 54½/, Roggen exp. 115¾/, Mehl
Spring Patent 6,65, Getreidefr. n. Engl. 2,3 sh., Getreidefr. n.
Kont. 16 d.
Schmalz: Schmalz Mittel, Weſten 12,95.
Schweinefleiſch: Schweinefleiſch Family 37.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Zur Frage des Zuckerzolls wird an zuſtändiger Stelle daran erin=
Vorlegung eines
ent=
eI
nert, daß Reichsernährungsminif
ſprechenden C.: 0.- für den Juni oder Juli an den Reichstag
vorge=
ſehen hat. Ueber Art und Höhe des Zolles werde aber noch in den
Reſſorts verhandelt.
Die Anleihe des Freiſtaates Sachſen in Höhe von 45 Millionen
RM. auf Feingoldbaſis, die mit einer 6prozentigen Verzinſung
aus=
geſtattet iſt, wurde am 19. April bei einem Bankkonſortium aufgelegt,
das ſich auf ſämtliche maßgebenden deutſchen Bankplätze erſtreckt. Der
Zeichmungspreis beträgt 95,75 Prozent. Die Zeichnungsfriſt läuft noch
bis heute.
Die deutſch=oberſchleſiſche Steinkohlenförderung iſt in der Woche
vom 11.—17. April weiter ſtark zurückgegangen.
Ein weſtfäliſcher Kohlenkonzern beabſichtigt, in der Nähe von
Nien=
burg a. W. eine neue Zementfabrik zu errichten. Durch den Bau würde
in der Gegend von Nienburg die dritte ſyndikatfreie Zementfabrik
ent=
ſtehen.
Die Vorarbeiten zur Bildung der Kommiſſion für Nußlandkredite
in Oeſterreich ſind in vollem Gange. Die Durchführungsverordnung iſt
in Ausarbeitung begriffen und es wird dann die offizielle Stelle
ge=
ſchaffen ſein, bei der die Geſuche um ſtaatliche Garantie von 35 Prozent
einzubringen ſind=
Wie der „Intranſigeant” zu der erfolgten Durchſührung des
Ab=
kommens zwiſchen den Banken von Frankreich und England erfährt,
befindet ſich ein Vertreter der Bank von Frankreich in London, um der
Ueberführung des franzöſiſchen Goddepots, das 150 000 Kilo Goldbarren
und Goldſtücke beträgt, beizuwohnen.
Falls keine unvorhergeſehenen Ereigniſſe eintreten, kann im Laufe
von ein bis zwei Monaten der Financial News zufolge mit einer
wei=
teren Herabſetzung, der engliſchen Bankrate auf 4 Prozent gevechnet
werden.
Das amerikaniſche Anleihekonſortium für die polniſche
Dollaran=
leihe, die nach monatelangen ſchwierigen Verhandlungen abgeſchloſſen
wurde, beſteht aus der Bankers Truſt Cy., der Chaſe Seeurities Cy.
und der Blair Cy; insgeſamt werden 80 Mill. Dollar in einigen
Emiſ=
ſionen aufgelegt werden. Der Zinsfuß beträgt 7 Prozent, der
Zeich=
nungspreis 90—52 Prozent.
Die Radio, Corporation of America weiſt für das letzte Quartal
in Nettoerträgnis von 126 000 Dollar aus gegen 1 788 000 Dollar im
entſprechenden Vorjahrsquartal.
Seite 12
Oienstag, den 26. April 1927
Nummer 115
4. Drantfärter Karooeriche vonr 2d. Aptft Lont
Staatöpapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teill319.25
I. Teil/321
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine .. . 21.75
6‟½,½ Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 ..1 97.5
7½ Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
6‟/.% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
97.75
6,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 8. 29
94
6‟/,% Pr. St.=Sd
p. 1. 10. 30 ..
9
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29
72 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. v. 1. 7. 30
6½% Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 3. 29/ 98.25
z)Ausländ iſche
5%Bos. E. B. 1914
5% L.Inv. 1914/
4½0 „ 1898 ...
4½% „1902 .../ 4.25
4%
5 % Bulg. Taba 102
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb.1918
4½%Oſt. Schatz. 14/ 26.30
4½%0 Oſt. Silberr. 8‟I.
„ Goldr.."
4% „einh. R. (kon)/ 2
8% Port. (Spz.) III
5% Rum.am. R.08.
4½% Gold. 13 ..
49 „ am.konv..
4% am. 05.
„5
20.5
8
4%Türk. (Adm./03
(Bagb.) I
(Bagd.) II
4%0 Türk. unif. 190:
4% „ 1911 Zoll
4½% Ung. St. 1913
4½% „ St. 1914
40‟ „ Goldr.
4% „ St. 10
Kronr.
4
„ Eiſ. Tor..
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. in ab
5% „ äuß. 99
40 „ Gold04ſtf.,
39 „ konſ. inn.
4½9 Irrigat.
5½ Tamaulipas I.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mi;
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bt. G
60 Berl. St.=Gold
8% Darmſt. St.=G.
8½ D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.
8% Frt.=Hhp.=B.,
Goldpfdbr.
7% Frkf. H.=B. G!1
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
7% Pfbr. • Bk.=Gld
5% Frki. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
8% H.Lds.=Bl. Gld
10% R. Eleitr. Mark
(Hagen) Goldobl.
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe 1
Reihe I
2M.=Krft. Höchſt
Rr6
21.5
2411,
162/.
25
27.95
25.6
23
43.5
29.75
13.5
36.25
22
111.5
104
96.5
102
100.75
102
02.3
102
89,
102.5
02
104.9
101.5
01.5
Mannh. St.=G.)
8% Naſſ. Ldb. Gold
8O Nbg. St.-Gldal.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr. ..!.
80 Pforzh. St.-G.
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Gentr.=St.-Goldpfbr. .
82 Rh. Hhp.=Bank
Gold=Pfdbr. .
7½%Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
82 Süöd.B. Er.=B.
Goldpfdbr.
7% V. Stahlw.
Düf=
ſeldorfHyp.=Gld.. mit Option
7 %6 V. Stahlw.
Düf=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option
8% Voigt &Häffner
Goldobl.
8% Württba. Hyp.=
Bank Goldpfbr.
70o
Ohne
Zins=
berechnung
50 Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 2
6% beſ. Brk.=Rg. 23
5% „Roggen . 23
5% Pr. Kaliw."
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
100.5
K
103
103
105
K3
100.5
197.5
103
111.25
99.6
102.5
13.35
14.4
8.95
6. 25
2.30
Bahr. Hyp.u. Wechſt
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp =Bk.
Mecklb. Hyp.=u Wb.
Meining Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Er Bk
Pfälz. Hyp.=B1
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B..
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L..=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
40 Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
4
abg.
50 O. Sb. /Lb. )ſtfr.
2,6% Alte
2.6% Neue
5% Oſt.=Ung. 73/74
%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. .. 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E.
3½Oſt. „ 1885
3%Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
3%
91
97
32o
4% Rud. Silber
4 Rud. Salzkg.)
4½% Anat. S.I
4½% Anat. S. II
½% Anat. S. III
30 Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½%
16.45
13.5
13.1
16‟(.
14.25
14.8
13.4
16
16.3
10.35
5.5
1471.
142).
30
28
29.71
27.75
Hank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. ..
Bad. Bk.
Bk. ſ. Brauind. . . .
Barmer Bankv.
Bay. Hyp.=Wchſ. .
Berl. Handelsgeſ
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk
Deutſche Ban:
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein
D. Vereins=Bk
Disk.=Geſellſch
Dresdener Bk.
Frankf. Br.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux Intern Ban
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank
Hyp=Akt.=Ban
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbl.
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ..
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Vergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. ..
Buderus.. . . . . . ..
Dt. Luxemburg . . .
Eſchw. Bergw... ."
Gelſenkirch. Bgw
Harp. Bergb. ... ..
Flſe Bergb. St.
Genußſchein
Kali=Aſchersleb. ..
Kalt. Salzdetfurt..
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke".
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder
N
166
243
167
207
267
222
271
195.5
166
171
120
184
184
158.75
15.25
183
17
12.5
169
242
163
165
175.5
146
217.5
158
10.25
137
290
262
461
20g 5
237.75
170
Oberbedarf ....../121
Otavi=Min.=Ant. . . 40
Phönix=Bergb. . . . 1411
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw.. . . /268
A. Riebeck Montan /186
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr..
Tellus Bgb.. . . . . . 125
Ver. Laurahütte . .
Ver. Stahlwerke . . 149.5
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh. )/255
198
Henninger.
Hercules Heſſiſche
Löwenbr.=München 349
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind,)/376
Schwarz Storchen. 180
Tucher. Nürnberg .1199.!
1182
Werger
Akkum Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleyer)/145.
6% A. E. G. Vzg. A. 94
5%A. E. G. Vzg. B.. / 85.:
A. E. G. Stamm . . . 203
Anglo=Cont Guano
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg ..."
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel.
Bergmann El. . . .
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol..
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement=Heidelb..
Cement Karlſtad1
Cement. Lothr.
Chem Albert. . . . .
Chem. Brockh
Chem. Milch
145
30
59
250
96
240
30.
79
187
209
166
96
80.
Daimler=Benz A. 6.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl.
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler. Zweibrück
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp
Dürr. Rattingen..
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung ...."
Elſ. Bad. Wolle".
Email. Ulrich .."
Enzinger Werle
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn. .
Faber Bleiſtift ...
Faber & Schleicher
Fahr Pirmaſens
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof ..
Frkf.=M Pok. u. W.
Geiling & Cie
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt
Goldſchmidt. Th.
Gotha Waggon
Gritzner. Maſch..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen.
Hanſa=Lloyd. Br.
Hartm & Braun.
Heyligenſtaedt..
Hilvert, Armatur.
Hindrichs=Aufſerm.
Hirſch. Kupfer ..
Hoch=Tief Eſſen
Holzmann ..
Holzverk. Ind...
Hydrom. Breslau".
198.6
236.25
162
50
51
223.5
206.5
95
96.
212.5
127
125
45
331
179.5
197.5
123.75
98
89
303
150.1
24
138.5
223
192
134.25
66
29
93.5
124
225
89
38.5
84.5
Junghans St...
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt, R.
Klein Sch. & Becker
Knorr. Heilbronn
Konſerv. Braun
Krw. Alt=Württbg
Krauß Lokom
Lahmeyer ..
Lech, Augsburg.
Lederw Rothe
Spicharz..
Linge Schuhw..
Löhnberg Mühle
Ludivigsh. Walzm
Lüdenſcheid Metall
Lux Induſtrie
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnber
Metallge). Frkf
Miag. Mühlenb.. .
Moenus. Stamm
Motoren! Deutz".
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtſpiell
Reckar). Fahrz. . .
Neckarw. Eßlingen
Peters Union
Pfälz Näh Kayſer
Philipps ..
Porzellan Weſſel
Rein Gebb.&Schal
Rhein Elektr
Rhenania, Kunhein
Rütgerswerke ..
Schneid. & Hanau
Schnellpr Frank
Schramm Lackf
Schrift Stemp.
Schuckert Elektr
Schuhf. Weſſel
Schuhf. Herz
Schuls. Grünlack
Seilind Wolff
Siemens Glas
120.1
212
180
140
203
82.5
122
33
65
144.5
135
157.5
211
160
89.25
70.5
138.5
139
131
63‟.
59
140
205
68.5
143.1
68
117.5
118
145
240
92
90
56
90
32.5
Südd. Immob. 140
Südd.Zucker=A.-G. /166.5
Thür. eleftr Lief 133
Uhren Furtwäng:.
Unter fr. Kr. =El..V. /119
Leithwerke
73.5
Ver. I. Chem. Ind. 126
Ver. d. Olfbr. Mann.
/4
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf. 103
Pinſel=Nürnberg
162
Ultramarin .
ZellſtoffBerl. .. . . 159.5
Vogtl. Maſch.
Voigt & Haeffner 1170.5
Volthom. Eei
72
Banß, & Frentag 1197.5
Wegelin Rußfbr. 148.25
Zellſt. Aſchaffenbg. /192
Zellſt. Waldhof 1290.5
Zuckerf Rheingau
Trans porte uri
Berſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorzg.
A. Dt. Eiſenbahn
A. Lokalb. u. Kraftw. /210
Dt. Eiſenb.=Gei 132
Schantung E B.
Südd. Eiſenv.=Geſ. /168
153.5
Hapag
Nordd. Alond. . . . . 454
Frift. Allg. Ver).
Frankona Rückv.
Darmſt Wer
Bahnbedar,
dampft Rodberg
Helvetia Konſ...
Gebr. Lutz
Notorf. Darmſt.
Gebr. Roeder
Venuleth & Ellen
53.25,
9i.
41.5
146.75
Union-Theater
Versäumen Sie nicht, Kalmans berühmte Operette
sich als Film anzusehen!
Schauspiel in 4 Akten
Der größte Bühnen-Erfolg
der Saison (6986
Eintrittspreise heute: 0.60 bis 2.00
Anfang 8 Uhr.
Ende nach ½11 Uhr.
Telephon 389
Residenz-Theater
Vorletzter Tag!
Bat und Patachon
in 8 Akten
in dem Sta
Ben duichete
Jugendliche haben Zutritt!
Bie Achtzehnjährigen
Sittenroman in 6 Akten
Fünf Tage Haft, Groteske in 2Akten
Anfang 3½ Uhr
(*11239
De(Sardasfürstin
Palast-Lichtspiele
Heute letzter Tag!
HANE HAIB
Groteske
Achtung, der Nachtekprety in 24kten
(*11238
Anfang 3½ Uhr
Oine
TOrte
7 Akte ungeheuerer Situations-Komik.
Ein Film voll wirbeinder Abenteuer
Die glänzende Besetzung:
Harry Liedike. Osst Oswalda, Henry
Bender, Daul Graetz, Hermann Picha,
Daul Westermeler, Kurt Lilien,
Ferckinand Bonn, Hella Hürty u. a. m.
Vier Tage mit der Emden
Das modernste und jüngste Kriegsschiff der
deutschen Marine, 2 Akte
Neueste Wochenschau (7006
volkstümliche
Letste Aben rorstellung 8 Uhr
Antang 3½
Alexander=
Re
ſtraße 12 „Perkeo ſtraße 12
Täglich abends 8 Uhr
Reiny Gaudlitz, Leipzig
mit ſeiner erſtkl. ſächſiſchen (5643a
Lustspiel -Gesellschaft
„Zur Krone‟. Nierſtein
Aelteſtes Nierſteiner Weinhaus
Beſitzer: Jakob Gerbardt
Ia gepflegte Weine / Eigenbau, Handel.
Reichhaltige Küche (6295:
Für Vereine empfehle:
Saalod. Nebenzimmer / Axtogarage
Freie Lit.=Künſtl.
Geſellſchaft.
Mittwoch, 27. April,
abends 8 Uhr,
im Kleinen Haus
des Landestheaters
DIl. Dereinsabend.
Labans
Kammertanzbühne
sNarren=Spiegelz.
Die Mitglieder
wer=
den gebeten, die
Ein=
trittskarten geg.
Vor=
zeigen der
Mitglieds=
karte Montag oder
Dienstag vormittags
an der Tageskaſſe des
Kleinen Hauſes
un=
entgeltlich in
Emp=
fang zu nehmen
Karten für
Nicht=
mitglieder 4—1 Mk.
(7010)
BAbonnementsMollZelte
des Städt. Orchesters
Donnerstag, den 28.-April 1927, abends 8 Uhr
Städtischer Saalbau
aRoMätt!
Leitung: Kapellmeister C. Z6llner
unter Mitwirkung von Frl. Ellen Kiesling (Sopran)
Eintritt 80 Pfg. Die bereits gelösten Abonnementskarten
haben Gültigkeit. Die Konzerte finden als Stuhlkonzerte
ohne Restauration statt
St6969
BLAABEAASIRO
R. PECHER Ernst-Ludwigstr. 8 L. HAUBL
Mittwoch
Eindramelster keitedier
Billardmeister Jos. Donhauser
Süddentscher Meister 1927 28
gegen
Billardmeister Z. Haubl. (*11136
„e
Bierkasse
auch f. Ladenkaſſe
ge=
eign t, billigſt abzug
Held, Nieder=
Ram=
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Einlagen: Lieder zur Laute u. Klavier
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Zweite adelige
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Grete Penſe
M. Fleiſchmann
Eine Modiſtin",
Rudolf Strzeletz
Ein Wirt ..
DerLerchenauſcheLeiblakei G. Baumgarten
Erſter
Zweiter / Lakai der
Dritter ( Marſchallin
Vierter
Erſter
Zweiter
Dritter / Kellner
Vierter
Ein Hausknecht
Fritz Lang
Kurt Schüppel
Jacvb Schambach
Ludwig Wenzel
Adolf Braun
Wilh. Wegerich
Karl Lochmann
Adolf Klotz
Ludwig Wenzel
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Großes Haus
Dienstag, den 26. April 1927
abends 7 Uhr 15 Minuten
F 10 (Darmſtädter Volksbühne)
Der Roſenkavalier
Komödie für Muſik in 3 Aufzügen von
Hugo von Hofmannsthal
Muſik von Richard Strauß
Muſikaliſcher Leiter: Joſeph Roſenſtock
Nach der Inſzenierung von Joſ. Schlembach
Spielleiter: Hans=Esdras Mutzenbecher
Perſonen:
Die Feldmarſchallin
Für=
ſtin Werdenberg . . . . Anna Jacobs
Der Baron Ochs auf
Lerchenau . .
Heinrich Kuhn
Octavian, gen. Quinguin Hedwig Werle
Herr von Faninal, ein
reicher Neugeadelter . Joh. Biſchoff
Sophie, ſeine Tochter . . Margar. Albrecht
Jungfer Marianne
Leit=
metzerin, die Duenna Grete Penſe
Valzacchi, ein Intrigant Eugen Vogt
Annina, ſeine Begleiterin Martha Liebel
Ein Polizeikommiſſar . . Hans Ney
Der Haushofmeiſter bei
der Feldmarſchallin . . Karl Ebert
Der Haushofmeiſter bei
Faninal . . . . . . . . Rudolf Strzeletz
Ein Notar . . . . . . . . Alfred Karen
Ein Sänger .. .."
Joſef Poerner
Ein Gelehrter.
Wilh. egerich
Ein Tierhändler . . .
Rudolf Strzeletz
Ein Flötiſt .. .. . . . . Criſtoph Möbus
Ein Friſeur .
.. . Richard Jürgas
Ein kleiner Neger, Lakaien, Laufer,
Heiduken, Küchenperſonal, ein Arzt,
Gäſte, Muſikanten, Kellner, Kutſcher,
zwei Wächter, vier kleine Kinder.
Verſchiedene verdächtige Geſtalten.
Ort und Zeit der Handlung: Wien, in
den erſten Jahren der Regierung
Maria Thereſias
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur geg. Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſen nach dem 1. und 2. Aufzug.
Anfang 7½ Uhr Ende 10¼ Uhr
Mittwol, 27. April. Konzert des
Mozart=
vereins. Anfang 8 Uhr.
Donnerstag, 28 April C18 Scherz, Satire,
Fronie und tiefere Bedeutung. Anfang
7½ Uhr. Preiſe 1—10 Mk.
Freitag, 29. April. K 13 (Bühnenvolksbund)
Cardillac. Anf. 7½ Uhr. Preiſe 1-10 Mk.
Kleines Haus
Dienstag, den 26. April 1927
abends 7½ Uhr
Zuſatzmiete I, 11
Frau Warrens Gewerbe
Ein Drama in vier Aufzügen von B. Shatp
Deutſche Uebertragung von S. Trebitſch
In Szene geſetzt von Robert Klupp
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Per ſonen:
Frau Kitty Warren . . . Käthe Meißner
Vivie, ihre Tochter . .. Beſſie Hoffart
Sir George Crofts . . . Mar Nemetz
.. . . Kurt Weſtermann
Praed . .
Paſtor Samuel Gardner. Paul Maletzki
Frank, ſein Sohn . . . Robert Klupp
Ort der Handlung; Erſter, zweiter und
dritter Aufzug — Haslemert in Surrey
Vierter Aufzug in London.
Spielwart: 24illi Krichbaum
Preiſe der Plätze: 1.50 bis 6 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 2. Aufzug.
Ende 10 Uhr
Anfang 7½ Uhr
Mittwoch, 27. April. Vereinsabend der
Freien Lit.=Künſtl=Geſellſchaft. Rutholph
Labans Kammertanzſpiele. Anf 8 Uhr.
Preiſe 1—4 Mk.
Donnerstag, 28 April. Zuſatzmiete V, 13.
König für einen Tag. Anfang 7½ Uhr,
Preiſe 1.50—6 Mk.
Freitag, 29. April. Keine Vorſtellung.
Nummer 115
Maximum.
Roman von Hans Schulze.
15)
(Nachdruck verboten.)
Achim lauſchte ihren leidenſchaftlichen Worten ſchweigend,
meſenkten Haudtes.
Wie die Dämmerung eines großen Meeres ſchien ihm auf
ſeinmal ſein ganzes bisheriges Sein verſunken, und glückver=
Heißend winkte ihm in dieſer Liebe das Land der Zukunft, einem
Teuchtenden Hafen gleich, alles Irrens Ende.
Und in dem gleichen Augenblick klirrte die Kette wieder
ſhinter ihm, die Kette jenes Vertrages, mit dem er ſich ſelbſt die
ſchände gefeſſelt und die tiefſte Schmach ſeines. Lebens beſiegelt
chatte.
Sekundenlang dachte er daran, ein offenes Geſtändnis abzu=
Hegen, ſich durch eine ſchonungsloſe Beichte für immer von dem
SSchatten der Vergangenheit zu befreien, eine dunkle
Empfin=
wung ſagte ihm, daß die Frau an ſeiner Seite ihm in dieſer
SStunde vielleicht auch das Letzte verzeihen würde.
Dann aber entſank ihm doch wieder der Mut.
Zu groß und unberechenbar erſchien ihm der Einſatz eines
ſfſolchen Wagniſſes, mit dem er ſich ſelbſt ſeines letzten Wertes
Aberaubte, wenn er dieſer vertrauenden Liebe die Binde von den
PAugen riß.
Still gingen ſie endlich am See entlang wieder zum Schloſſe
zurück; kaum, daß zuweilen ein leiſes Wort zwiſchen ihnen
ge=
wechſelt wurde.
Nur ihre Hände lagen mir ſtummem Druck ineinander, und
naus dieſer innigen Berührung floß es wie eine heimliche Glut
von Körper zu Körper.
Als ſie die erſten Parkwege in den Wald ſchnitten, ſtand der
Mond ſchon groß und klar am Himmel.
Wie ein Märchenſchloß leuchtete das Haus am See mit
ſeinen hellen Fenſtern durch den Frieden der Nacht, und ein
zier=
liches Mozartſches Menuett ſchlich ſich wie eine verliebte
Schäfer=
wveiſe in die leiſe Rätſelmuſik der Einſamkeit, die wie in einem
einzigen langgedehnten Ton über den ſchlummernden
Park=
wieſen ſchwang.
Dann ſtanden ſie noch einmal im Schatten der Terraſſe.
Achim hatte ſeinen Arm um Daiſys Hüfte gelegt und eine
heiße Sehnſucht ſtieg in ihm auf, ſich frei zu machen von allem
Schmutz und aller Niedrigkeit, um dieſer Frau willen ein
an=
derer, ein beſſerer Menſch zu werden.
Da hob Daiſy den Kopf zum hellen Mond empor; ihr
Ge=
ſicht war ſeltſam weich und voll ſüßeſter Zärtlichkeit.
Uind leiſe und zaghaft, wie ein junges Mädchen beim erſten
Liebesgeſtändnis, flüſterte ſie ganz nahe an ſeinem Ohr:
„Du weißt ja nicht, wie ich dich liebe!"
Die Brownſche Villa lag im weſtlichen Teil der
Grunewald=
kolonie, in der Fontaneſtraße, inmitten eines großen, parkartigen
Dienstag, den 26. April 1927
Gartens, der ſich in ſanfter Abdachung bis zu dem ſtillen
Diang=
ſee hinabzog.
Herr Brown hatte das ausgedehnte Grundſtück bald nach
ſeiner Ueberſiedlung nach Berlin aus der Hinterlaſſenſchaft eines
reichen Fondsmaklers erworben, und nach Abbruch des alten
Hauſes, unter teilweiſer Benutzung der Grundmauern, durch
einen berühmten Münchener Architekten einen Neubau aufführen
laſſen, der für ſeine in der halben Welt zuſammengerafften
Kunſtſchätze, vor allem für ſeine bedeutende Sammlung
italie=
niſcher und altfranzöſiſcher Gobelins, einen würdigen Rahmen
abgeben Jollte.
Der ſchlicht=vornehme Landhausbau in der Umrahmung der
hohen, ernſten Grunewaldkiefern war ganz auf den alten,
bau=
künſtleriſchen Gedanken geſtellt, daß Haus und Park zu einer
Einheit zuſammenfließen, daß der Park ſich in das Haus und
das Haus in den Park hinein ſich fortſetzen müſſe.
Eine breite Freitreppe führte über eine prächtige
Roſen=
terraſſe zu der großen Empfangshalle hinauf, die mit ihren
ent=
zückenden Durchblicken auf Park und See an die
Meiſterſchöpfun=
gen eines Gilly erinnerten.
Ein wundervolles, helles Licht erfüllie den mächtigen Raum,
wie wenn das ganze ſingende Licht der weiten Parklandſchaft in
ihm eingefangen ſei, und einte ſich mit dem tiefen Kardinalrot
der burgundiſchen Gobelins, dem warmen Grau des Portals
und der gedämpften Glut der Perſerteppiche zu einer
berauſchen=
den Farbenſymphonie.
UInd Licht und Luft waren auch das Grundmotiv für die
künſtleriſche Geſtaltung der unabſehbaren Zimmerflucht geweſen,
die mit ſicherem Takt um die Mittelachſe des breit gelagerten
Gebäudes angeordnet war, und in den fein durchdachten
Ab=
meſſungen der einzelnen Räume und ihren ſorgfältig
aufeinan=
der abgeſtimmten Faubenwirkungen bei aller Pracht der
Aus=
ſtattung doch nicht feierlich kalt, ſondern ganz im Sinne eines
harmoniſch=geſchloſſenen, vornehm=behaglichen und zugleich
feſt=
lichen Heimes wirkte.
Es dämmerte ſchon ſacht.
Am Nachmittag hatte es, wie in letzter Zeit faſt täglich,
wie=
der lange und ſchwer gewittert.
Nun gegen Abend dampfte der ganze Parkgarten in dem
allmählichen Erſterben des heißen Junitages, und eine köſtliche
Friſche, ein Duft von naſſen Gräſern und Blumen wogte von
den Rabatten des Springbrunnenrundes würzig herüber.
Im Speiſeſaal der Brownſchen Villa ſtanden alle Fenſter
weit geöffnet.
Der Hausherr lehnte mit ſeiner Zigarre breit und wuchtig
in dem mächtigen Empireſeſſel; ſeine kühlen, ſtahlgrauen Augen
irrten zuweilen mit einem etwas, abweſenden Blick über das
Blumenmuſter der koſtbaren Brokattapete und die langgeſtreckte,
niedrige Kredenz, die einer älteren Schweſter im Schloſſe zu
Chantilly nachgebildet war und durch zwei hohe, prachtvoll
be=
malte Emailvaſen aus der Zeit Kwangſüs flankiert wurde.
Auf dem ſchimmernden Damaſttiſchtuch halb geleerte Sekt=
Seite 13
kelche, ſchweres engliſches Silber und geſchliffene Kriſtallſchalen
mit üppigen Teeroſen.
Uind ihm gegenüber, durch den blauen Importenrauch, der
ſich wie eine feine Wolke an das Kaſſettengebälk der Decke legte,
Marions entzückender Kopf mit den dunklen Augen und dem
ſchlicht über den Schläfen zurückgeſtrichenen Haar, das
einzig=
artig ſchöne Geſchöpf, das ſich entſchloſſen hatte, ihm einen Teil
ihrer Jugend zu ſchenken.
Jetzt trat der greiſe Kammerdiener Martin leiſe heran und
fragte, wo der Mokka ſerviert werden ſollte.
Herr Brown ſchreckte aus ſeinem ſatten Brüten auf und
wies auf die Klubſeſſelecke am Kamin, dann wandte er ſich
höf=
lich zu ſeinem Gaſt hinüber und bat, die Tafel aufzuheben.
Marion hatte es im Intereſſe ihrer künftigen Stellung für
ihren erſten Beſuch in der Villa Brown zur Bedingung gemacht,
daß das geſamte Hausperſonal für den Abend beurlaubt und
die Bedienung bei Tiſch allein durch John Franks erprobten,
perſönlichen Diener verſehen werden ſollte,
Während der alte Mann mit der gemeſſenen Vornehmheit
eines enterbten Marquis die Taſſen aufſetzte und den Mokka
einſchenkte, gingen ihre Blicke in ſtolzer Befriedigung immer
wieder durch den wundervollen Raum, in dem ſie bald ganz als
rechtmäßige und unumſtrittene Herrin zu ſchalten hoffte.
Durch die große Glastür der Terraſſe kam zuweilen ein lauer
Luftzug und ſtrich ihr wie mit liebkoſenden Händen über das
heiße Geſicht.
Irgendwo in einer Nachbarvilla klagte eine Geige eine
zärtlich=ſcheue Melodie.
Dann wieder Stille.
Nur der Springbrunnen im Grunde des Parkes rauſchte
mit leiſen Plätſcherlauten, daß es wie eine duftige Melodie
un=
abläſſig durch das große Schweigen der ſinkenden Frühnacht
zitterte.
„Ich danke Ihnen für den heutigen Abend, liebe Marion!”
nahm jetzt Herr Brown das Wort und zerteilte mit einer
mäch=
tigen Gebärde die Rauchfahnen ſeiner Zigarre. „Ich ſehe darin
einen Beweis Ihres Vertrauens in unſere gemeinſame Zukunft,
die ja durch unſere eheliche Verbindung, ſchon bald ihre letzte
Krönung erhalten ſoll. Leider muß ich Ihnen aber gerade zu
dieſem Punkt heute noch eine ſehr bedauerliche Mitteilung
machen, die vielleicht eine recht unliebſame Verzögerung unſerer
Abſichten bedeutet!“
(Fortſetzung folgt.)
Jetzt iſt es
Zeit. Som=
BUHierS9r OSwoc merſproſſen,
Leberflecke,
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im Geſicht und an den Händen zu beſeitigen durch Bleichen mit
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bereitungen (mit Lichtbildern).
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zum Sieg”, welcher uns im Auto
durch die ſchönſien Teile der bayeriſch.
Berge führt. — Zu dieſer
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tung werden unſere Mitglieder und ihre
Familienangehörigen, Angeſtelten und
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