Darmstädter Tagblatt 1927


22. April 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 111
Freitag, den 22. April 1927.
190. Jahrgang

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Rabat weg. Banſkonto: Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Natlonalbank.

Die neue Kräfteverteilung in Ching

Bürgerkrieg
innerhalb des Bürgerkriegs.
Der Kräfteausgleich zwiſchen Nord und Süd.
Die Gegenaktion der Mächte.
* Berlin, 21. April. (Priv.=Tel.)
Die letzten Ereigniſſe in China haben das Bild, das man
ſich in großen Zügen von dem dortigen Spiel und Widerſpiel
Eder Kräfte hat machen können, von Grund auf verſchoben. Wie=
der
tauchen neue Namen auf, Generäle und Perſönlichkeiten, die
fin den letzten Monaten keine Rolle mehr ſpielten und faſt ſchon
Idem europäiſchen Gedächtnis entſchwunden waren, andere, ſo
2Tſchang Kai=ſchek, die Mitglieder der Kanton=Regierung bzw.
Eder Kuo Min=tang ſelbſt, tun Dinge, die gar nicht in das Bild
Thineinpaſſen, das man ſich teilweiſe von ihnen machte. Faſt
rmöchte es ſo ſcheinen, als herrſchte über die Vorgänge in China
wieder einmal eine heilloſe Begriffsverwirrung. Man wird aber
um die Feſtſtellung nicht herum können, daß die außerdeutſche
Berichterſtattung daran in erſter Linie ſchuld iſt. Die plötzliche
Spaltung der Kuo Min=tang und der Abfall des Gene=
rals
der Südarmee Tſchang Kai=ſchek von der
Kanton=Regierung in dem Augenblick, in dem Schanghai
eingenommen, das Handelszentrum der an dem chineſiſchen
Handel intereſſierten Mächte, beſonders Englands, empfindlich
pgetroffen war und ſich die Südarmee, bereits bedrohlich auf
Peking bewegte, iſt vielen überraſchend gekommen. Tſchang Kai=
ſſchek
führte zunächſt in Schanghai, ähnlich wie ſein großer Geg=
ner
Tſchang Tſo=lin im Norden, in Peking, eine Säube=
mrungsaktion
gegen die Kommuniſten, d. h. gegen
Idie Radikalen der Kuo Min=tang und den mit dieſen mitlaufen=
(den Pöbel, durch. Es ſcheint jedoch weniger, daß General
TTſchang Kai=ſchek den Ruf eines Befreiers Chinas vom Bolſche=
hvismus
mit Recht genießt, als daß er verſucht hat, beeinflußt
(durch frühere Anhänger der Nordarmee, unter dem Vorwand der
Reinigung der Kuo Min=tang von den Kommuniſten die Gewalt
an ſich zu reißen.
Neuere Berichte aus Schanghai beſagen, daß das Vorgehen
TTſchang Kai=ſcheks eine Art Gewaltſtreich geweſen iſt, nachdem
Tdie Zentralexekutive der Kuo Min=tang im vorigen Monat in
Hankau beſchloſſen hat, künftig alle finanziellen Mittel der Süd=
rregierung
in die Hände des Finanzminiſters Sung zu legen.
Zweifellos hatte der Radikalismus nicht nur in Schanghai, ſon=
Idern auch in anderen Zentren der Südpartei in der letzten Zeit
verhebliche Fortſchritte gemacht, und das Vorgehen Tſchang Kai=
ſcheks
hatte zweifellos auch eine ſachliche Berechtigung. Die Kuo
Min=tang aber ſcheint dem Geueral auch perſönlich nicht mehr
füber den Weg zu trauen, ſagt man doch, daß Tſchang Kai=ſchek
ſelbſt auf die Gefahr hin die Gewalt hat an ſich reißen wollen,
daß die wichtigſten Mitglieder der Südregierung wie der Außen=
miniſter
Eugen Tſchen, Frau Sunjatſen, der Finanzminiſter
Sung und Wangtſchingwei dem bolſchewiſtiſchen Einfluß auf Ge=
deih
und Verderb ausgeliefert werden würden.
Die Kanton=Regierung hat den General Tſchang Kai=ſchek
abgeſetzt. General Tſchang Kai=ſchek hat eine eigene Regierung
aufgetan, deren Sitz er nach Nanking verlegte. Hier hofft er
auf die Anerkennung der Mächte, vielleicht auch auf deren Unter=
ſtützung
. Vielleicht werden ſogar die Gerüchte, daß Tſchang Kai=
ſchek
mit dem Norden Tſchang Tſo=lins zuſammengehen werde,
zur Wirklichkeit, wenn die Mächte, d. h. England, dies begün=
ſtigen
oder wenn auf der anderen Seite der Reſt der Südregie=
rung
, die ſich inzwiſchen in Hankau etabliert hat, wieder genü=
gend
erſtarkt, um den abgefallenen General in die Enge zu
treiben. Die Kanton=Regierung jetzt Hankau=Regierung
hat inzwiſchen der neuen Regierung in Nanking den Krieg er=
klärt
, den chriſtlichen General Feng, deſſen Machtbereich im
Oſten lag und der nun wieder ſeine Truppen ſammelt, zum
Generaliſſimus der Südarmee ernannt und General Teng, den
Militärgouverneur von Honan, beauftragt, Nanking anzugreifen.
So ſteht ein Bürgerkrieg innerhalb des Bür=
gerkrieges
unmittelbar bevor. Nach dem erſten Vordringen
der Nordtruppen über den Yangtſe iſt dieſer Fluß wieder
die Scheidungslinie zwiſchen der nördlichen und
ſüdlichen Einflußſphäre geworden, es ſcheint alſo, daß
die Spaltung des Südens in dem Kräfteausgleich zwi=
ſchen
Nord und Süd vorläufig wenigſtens noch keine Ver=
änderung
gezeitigt hat. Die Hankau=Regierung hat die Kon=
trolle
über die Provinzen Hupe, Honan, Kiangſi und Anhwei.
Tſchang Kai=ſchek dagegen ſtützt ſich auf die Küſtenprovinzen von
Nanking bis Kanton. Die Haltung ſeiner Truppen ſoll nicht
ſehr verläßlich ſein. Der Sonderkorreſpondent der Pariſer In=
formation
meldet noch, daß Tſchang Kai=ſchek die Ereigniſſe
über den Kopf gewachſen ſeien, ſo daß er ſich unter Verzicht auf
groß angelegte Oderationen einſtweilen darauf beſchränken
zu wollen ſcheine, ſich die Früchte der Gegenrevolution, die ihm
beſonders in Schanghai zu Macht und Geld verholfen, habe, zu
ſichern. Der Ausgang des Kampfes zwiſchen Han=
kau
und Nanking muß nun abgewartet werden.
Falſch aber wäre es auf jeden Fall, Tſchang Kai=ſchek mit dem
Idealismus des Bolſchewiſtenfeindes zu umkleiden, die Hankau=
Regierung mit dem Odium der Bolſchewiſtenknechte zu behaften,
obwohl nicht zu leugnen iſt, daß die Hankau=Regierung mit dem
bolſchewiſtiſchen Katechismus arbeitet und ſelbſt alle Hände voll
zu tun hat, um ſich des anarchiſtiſchen Terrors in den eigenen
Reihen zu erwehren.
Die Haltung der Mächte iſt gegenüber dieſer neuen Ent=
wicklung
im allgemeinen abwartend. Da augenblicklich in China
kein Machtfaktor exiſtiert, dürfte auch die geplante ultimative
Note an den Außenminiſter der Südregierung, Tſchen, kaum mehr
noch als eine Demonſtration bleiben,

Der neue Befehlshaber der Südarmee.

General Fengjuhſiang,
der von der Südregierung in Hankau an Stelle des abgeſetzten
Generals Tſchang Kai=ſchek zum oberſten Befehlshaber der
Kanton=Truppen ernannt worden iſt. General Fengjuhſiang ſoll.
in Kürze eine Offenſive gegen Tſchang Kai=ſchek eröffnen, der
ſeine Truppen um Nanking und Schanghai konzentriert hat.
Tſchang Kai=ſchek für ein Kompromiß
mit Nord=China.
Der Sonderkorreſpondent der Havasagentur berichtet aus
Schanghai, Tſchang Kai=ſchek ſetze ſeine Bemühungen um die Bil=
dung
einer antikommuniſtiſchen Regierung fort. Er werde dabei
nicht nur von ſeinen unmittelbaren Anhängern unterſtützt, ſon=
dern
auch von den ſüdchineſiſchen Kaufleuten, die urſprünglich
durch ihre patriotiſche oder regionaliſtiſche Geſinnung der Kuo=
mintang
=Partei näher gebracht worden ſeien, die aber jetzt eine
extremiſtiſche Propaganda für die Einführung eines Sowjet=
ſtaates
in China fürchteten. Die gemäßigten Elemente, die
Tſchang Kai=ſchek ergeben ſeien, ſeien für die Anbahnung von
Verhandlungen mit den moderniſtiſchen Elementen des Nor=
dens
. Die Grundlage eines Kompromiſſes wäre die Annahme
der demokratiſchen Grundſätze Sunjatſens durch die führenden
Kreiſe des Nordens, wobei jede kommuniſtiſche Interpretation
dieſer Grundſätze abzulehnen ſei, ferner die Abdankung Tſchang
Tſo=lins zugunſten ſeines älteſten Sohnes, ſowie endlich die Ver=
öffentlichung
einer gemeinſamen antikommuniſtiſchen Prokla=
mation
. Man glaube, daß die militäriſchen und finanziellen
Schwierigkeiten der Mukdenregierung Tſchang Tſo=lins zur An=
nahme
einer derartigen Konvention geneigt machen könnten.
Sun Tſchuan=Fang geht zum Kuo Min=tang.
Eigener Drahtbericht des D. T..
* Schanghai, 21. April.
Nach einer offiziell nicht beſtätigten, aber allgemein für
richtig gehaltenen Meldung aus Nanking hat General Tſchang
Kai=ſchek den General Sun Tſchuan=Fang zum nord=
öſtlichen
Verteidigungskommiſſar ernannt. Die
Aufnahme Suns in den Kuo Min=tang gilt nicht
als Ueberraſchung, ſondern als vorteilhaft für beide Teile. Sun,
der früher fünf Provinzen einſchließlich Schanghais beherrſchte,
wurde durch das Vorrücken der Kantoneſen nach Norden zurück=
getrieben
. Wenn der Bericht von ſeinem Eintritt in den Kuo
Min=tang zutrifft, dann würde ſeine erſte Aufgabe ſein, Tſchang
Tſchung=tſchang, den Haupthelfer Tſchang Tſo=lins, zu beſiegen.
Das Blatt Shanghai Mercuri ſchreibt dazu: Die Roten Leiter
des Kuo Min=tang ſind ſich klar darüber geworden, daß ihre
auf Veranlaſſung von Borodin und Feng eingenommene Hal=
tung
unmöglich wurde. Die Schaffung einer neuen Regierung
in Nanking iſt lediglich ein taktiſches Manöver. In gut unter=
richteten
Kreiſen wird vermutet, daß der plötzliche Wunſch, die
Partei von den kommuniſtiſchen Elementen zu ſäubern, nicht
aufrichtig iſt. Die Roten ſind lediglich von der Bildfläche ver=
ſchwunden
, bis der durch die Nankinger Zwiſchenfälle herauf=
gezwungene
Sturm vorüber iſt. Die neue nationaliſtiſche Regie=
rung
wird ſelbſtverſtändlich erklären, daß ſie für die Nankinger
Vorfälle, die unter dem ſchlechten roten Regime begangen ſeien,
keine Verantwortung trage.
In Rengo läuft das noch unbeſtätigte Gerücht aus Hankau,
daß Borodin in der Tat, entſprechend früheren Meldungen,
im Hoſpital des Ausländerviertels von Hankau ſich in Haft
befinde. In Tſchungking ſind alle Geſchäftslokale der Auslän=
der
heute geſchloſſen und verſiegelt worden. Alle Ausländer mit
Ausnahme eines Franzoſen, eines Japaners, zweier Norweger
und zehn Deutſcher ſind abgereiſt. Alle fremden Bungalos und
die amerikaniſche Schule ſind zerſtört worden.

Belgiens franzöſiſcher Geiſt.
Von einem gelegentlichen Mitarbeiter erhalten wir die nache
ſtehenden intereſſanten Ausführungen aus Brüſſel:
Der Reichsdeutſche, der ſich in Brüſſel aufhält, kann gewah=
ren
, daß die Straßennamen in zwei Sprachen, auf franzöſiſch
und plämiſch, angeſchrieben ſtehen, und daraus den Schluß
ziehen, daß die germaniſche Nationalität nicht mehr die unter=
drückte
ſei. Das ſcheint ihm durch das Verhalten vieler Vlamen
beſtätigt zu werden, die mit ihrem Pintje Bier in den Eſtaminets
und mit ihren derben Volksbeluſtigungen zufrieden ſind und ſo
ausſehen, als wollten ſie es gar nicht anders haben, als es jetzt
iſt. Was geht es auch den Deutſchen an, daß Brüſſel zu Egmonts
Zeiten eine völlig plamiſche Stadt und erſt langſam verwelſcht iſt,
Heute iſt heut! Warum ſoll er ſich dieſe hellen Frühlingstage
durch die Erkenntnis trüben laſſen, daß heute nur wenig mehr
als die Hälfte der Großbrüſſeler noch plämiſch ſprechen und daß
dieſe Hunderttauſende keine plämiſche Schule beſitzen? Daß die
Kinder hier ſämtlich auf franzöſiſch unterwieſen werden in
einer Sprache, die ſie nicht verſtehen , alſo ohne Bildung
bleiben, in einem Zuſtande, der ſie zum Sklavenvolk ihrer fran=
zöſiſch
ſprechenden Mitbürger machen muß?
Wie ſoll er dies wiſſen, der gute Michel, den ich da die
Boulevards entlang ſpazieren und zwiſchen Gare du Nord
und Gare du Midi, ſtolz auf ſeine Bildung, ſein Schulfran=
zöſiſch
anwenden höre?
Trotz dieſer Bildung weiß er faſt nie, wie der Staat Belgien
eutſtanden iſt. Es iſt ja kaum hundert Jahre her, als Franzoſen
und Französlinge in den ſüdlichen Niederlanden, die mit der
holländiſchen Herrſchaft unzufrieden waren, den Aufſtand ent=
fachten
, um dieſe Gebiete an Frankreich zu bringen. Als dieſe
Annexionsbeſtrebungen mißlangen und das neue Staatsweſen
mit Zuſtimmung der Großmächte hergeſtellt wurde, wußten es
ſeine franzöſiſchen Gründer trotz der Neutralität ſo einzurichten,
daß ſeine Verwaltung und ſeine Gerichte, ſeine Schulen und
ſein Heer eingeſtandenermaßen der Verbreitung der franzöſiſchen
Sprache und Kultur dienten, daß dies ganze Syſtem (wie der
ſtets wiederkehrende Ausdruck lautet) die kulturelle Angliede=
rung
an Frankreich als eine Vorſtufe der politiſchen Annexion
betrieb. Der Geſchichtsſchreiber der Vlamen, Macarits Joſſon,
hat dieſe Tatſache in ſeinem grundlegenden Werk mit genauen
Daten und Namen auf Grund zuverläſſiger Quellen unwider=
leglich
nachgewieſen. Aber ſein Buch wird nicht nur in Belgien
und Frankreich totgeſchwiegen, ſondern auch in Deutſchland mit
einer Nichtachtung behandelt, die der Bedeutung dieſes wichtigen
Schlachtfeldes von Europa nicht entſpricht.
Die Saat Rogiers und ſeiner Helfer von 1830 trägt gerade
in unſeren Zeiten ihre Früchte. Belgien iſt heute nicht mehr der
neutrale Staat, als der er 1839 auf Betreiben der übrigen Groß=
mächte
trotz Frankreich eingerichtet wurde. Er hat vor kurzem
ſein Bündnis mit Frankreich geſchloſſen die Anfrage eines
belgiſchen Kammermitgliedes, inwieweit Belgien im Fall eines
italieniſch=franzöſiſchen Krieges verpflichtet wäre, iſt ja auch in
Deutſchland bekannt geworden.
Man ſpricht jetzt in Brüſſel nicht mehr gerne von allem, was
bald nach dem Kriege geſchah. Belgien ſollte ja nach franzöſiſch
gedachten Plänen mit Teilen von Holland, mit Seeländiſch=
Flandern und Limburg für ſein Opfer belohnt werden, das dank
Bethwann=Hollwegs Erklärung ein ſo vorzügliches Werbemittel
gegen die Barbaren und Hunnen geworden war. Es war
das Schoßkind der Entente geworden, im Gegenſatz zu ſeinem
eigenwilligen Nachbarn im Norden, der neutral geblieben war
und ſich geweigert hatte, den Kaiſer auszuliefern. Belgiens
Vertreter wurden zu wichtigen Beratungen hinzugezogen, an
denen ſonſt nur Groß= und Weltmächte teilnahmen, und durften
in einigen europäiſchen Hauptſtädten den Botſchaftertitel führen
ebenfalls ein Vorrecht der Großmächte. Für die abzutreten=
den
Gebietsteile ſollte Holland mit Oſtfriesland entſchädigt wer=
den
dieſen Gebietsaustauſch auf Koſten Deutſchlands lehnte
es aber ab. Dann bereiteten belgiſche Annexioniſten nach dem
Muſter von 1839 einen Einfall und Putſch in Holländiſch=Limburg
vor; der Plan wurde aber verraten. Schließlich blieb von den
belgiſchen Annexionsverſuchen nur noch der holländiſch=belgiſche
Vertrag übrig, der Belgien die Mitbeſtimmung über die Weſter=
ſchelde
und andere Vorteile zum Schaden Hollands gewähren
ſollte und den Sinn hatte, Holland und ſeine Gewäſſer zum
Schauplatz eines etwaigen nächſten europäiſchen Krieges zu
machen. Auch dieſer Vorſtoß wurde bekanntlich von Holland
durch die Entſcheidung des niederländiſchen Oberhauſes, der
erſten Kammer, zurückgewieſen. Der Ablehnung folgten in den
Brüſſeler Zeitungen höchſt bezeichnende Deutungen; ſie wurde
auf deutſche Machenſchaften zurückgeführt!
Auffallend war in dieſer Zeit das Verhalten des Antwer=
pener
Bürgermeiſters Frans van Cauwelgert, eines belgiſchen
Opportuniſten, der ſeine Laufbahn einſt als plämiſch geſinnter
Katholik begonnen hat. Er bezeichnete ſeine gut blämiſche Stadt
bei einer Zuſammenkunft in Frankreich feierlich als einen der
drei Haupthäfen Frankreichs und unterließ nicht, drohend auf
dieſen großen Bruder und andere Großmächte hinzuweiſen
für den Fall, daß Holland den belgiſch=holländiſchen Vertrag
nicht annehmen ſollte. Die Drohung hat nichts gefruchtet.
Am auffälligſten wirkt ſich aber die franzöſiſche Geſinnung
Belgiens in der Amneſtiefrage aus. Bekanntlich haben plämiſche
Führer, allen voran der hochgeſinnte Auguſt Borms, aus der
Erkenntnis heraus, daß der belgiſche Staat eine franzöſiſche Ein=
richtung
iſt und bleibt, während des Krieges den kulturellen
Aufbau ihres unterdrückten Volkes und teilweiſe auch den poli=
tiſchen
mit deutſcher Hilfe verſucht. Der Verſailler Vertrag ver=
pflichtet
nun für alle dieſe Fälle zur Amneſtie. Während ſogar
England und Frankreich derſelben Verpflichtung längſt genügt
haben, iſt in Belgien die Amneſtie heute, faſt acht Jahre nach
Verſailles, noch nicht erfolgt, ſitzt Borms noch immer im Kerker,
bleiben noch Tauſende von Plamen ihrer Stellungen und ihres
Eigentums beraubt. Der Außenminiſter Hijmans, ein fanatiſcher
Vlamenfeind, droht mit ſeinem Rücktritt, falls mit der Amneſtie
endlich ernſt gemacht wird. Jetzt hat man ſich trotzdem zu einem
Antrag bequemt. Aber ein ehrlicher Vorſchlag der Sozialdemo=
kraten
, der alle für ſtraflos erklärt, die gegen den betreffenden

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Seite 2

Paragraphen (8 115) des belgiſchen Strafgeſetzes verſtoßen haben,
hat einem weniger ehrlichen Entwurf Platz machen müſſen;
deſſen ſich Frans van Cauwelgert angenommen hat; er erläßt
nämlich nur denjenigen die Strafe, die ſich gegen Abſatz 4 des
Geſetzes verſündigt haben, das ſind bezahlte Spione oder ſolche,
die dem Feinde, d. h. Deutſchland, durch Beſchaffung von Mann=
ſchaften
uſw. Vorſchub geleiſtet haben. Diejenigen jedoch, die
aus Ueberzeugung mit Deutſchland zuſammengearbeitet
haben und durch eine beſondere Klauſel gar diejenigen plämiſchen
Aktiviſten, die in Deutſchland oder Holland eine Stellung ange=
nommen
haben (weil ſie ſich und ihre Familie ernähren mußten),
bleiben von der Amneſtie ausgeſchloſſen.
Verrät ſchon dieſe beleidigende Ausſchließung der Freunde
Deutſchlands alles andere als den Geiſt von Locarno und iſt
franzöſiſcher als das Frankreich von heute, ſo iſt die welſcheſte
Aeußerung des belgiſchen Staates doch die Antwort des belgi=
ſchen
Miniſters Jaſpar an den belgiſchen Abgeordneten Somer=
haufen
, der ſich der Rechte Eupen=Malmedys annahm. Einen
internationalen Anhänger der Völkerverbrüderung als einen
Verbündeten der Pangermaniſten zu bezeichnen, das gehört ſo
in den Wortſchatz der ſchlimmſten Deutſchenhetze, daß es in
Frankreich ſtellenweiſe ſchon überwundener Standpunkt iſt.
Es iſt in der Tat heute franzöſiſcher als franzöſiſch, iſt päpſtlicher
als der Papſt, iſt der unverfälſchte Geiſt des belgiſchen Staates,
der daraus ſpricht.

Kapitulation der Hankauer Extremiſien vor
Tſchang Kai=ſchek?
Eigener Drahtbericht des D. T..
* Schanghai, 21. April,
Den hier umlaufenden Gerüchten zufolge ſoll die Spaltung
innerhalb der Kuo=Min=tang=Partei durch die Kapitulation
der Hankauer Extremiſten vor Tſchang Kai=
ſchek
demnächſt ihre Erledigung finden. Von maßgebender
Seite in Hankau verlautet, es werde erwartet, daß Borodin und
die anderen Kommuniſten zuſammengefaßt und China verlaſſen
werden, um die nationaliſtiſche Bewegung nicht weiter zu behin=
dern
. Es werde erklärt, Tſchang Kai=ſchek habe die Frage falſch
dargeſtellt, indem er behaupte, es handle ſich um einen Kampf
zwiſchen den Konſervativen und den Bolſchewiſten, während es
ſich um die Frage: Militärregierung oder Zivilregierung handle.
Der Einfluß Tſchangs beruhe nur darauf, daß er augenblicklich
den größten Teil der nationaliſtiſchen Einkünfte kontrolliere und
Unterſtützung von ausländiſcher Seite erwarte. Von ſeiten des
echten Flügels der Partei verlautet, daß der Außenminiſter=
poſten
in Nanking Wu, einem durch die amerikaniſche Schule ge=
gangenen
Diplomaten, angeboten worden ſei und daß dieſer ſich
bereit erklärt habe, wenn Tſchang Kai=ſcher die gegen ihn er=
hobene
Beſchuldigung, daß er im Solde des ausländiſchen Impe=
rialismus
ſtehe, zurücknehme.
Maßnahmen zur Perteidigung des Geſandt=
ſchaftsviertels
in Peking.
EP. London, 21. April.
Nach einer Meldung aus Peking haben die Geſandtſchafts=
wwachen
derjenigen Mächte, die das Protokoll vom Jahre 1901
unterzeichnet haben, die Bewachung des von den Ruſſen ge=
räumten
Viertels übernommen, da dies zum Schutze des ge=
ſamten
Geſandtſchaftsviertels erforderlich war. Die chineſiſchen
Behörden haben zu dieſen Maßnahmen ihre Zuſtimmung ge=
geben
. Da die Tore der ruſſiſchen Geſandtſchaft geſchloſſen
waren, überkletterten amerikaniſche Soldaten die Mauern und
zertrümmerten die Tore, um den Wachen der übrigen Mächte
Eingang zu verſchaffen.
Die Antwortnote der Mächte.
EP. Paris, 21. April.
Einer anſcheinend offiziöſen Preſſemeldung zufolge, dauert
der Meinungsaustauſch zwiſchen der franzöſiſchen, italieniſchen,
engliſchen und amerikaniſchen Regierung über die an den kanto=
neſiſchen
Außenminiſter zu ſendende Antwortnote an. Die
franzöſiſche Regierung ſei geneigt, an etwaigen
Maßnahmen gegen die kommuniſtiſche Regie=
rung
in Hankau teilzunehmen, auf die ſich die
übrigen Mächte einigen würden. Eine Beſtätigung
der Londoner Nachricht von der Verhaftung Borodins liegt
im Quai d Orſay noch nicht vor.
Die weitere Politik Englands gegenüber
den Kantoneſen
iſt noch nicht ganz geklärt, da man ſich noch nicht endgültig über
den Charakter der Bewegung, wie ſie von Tſchang Kai=ſchek ein=
geleitet
wurde, klar iſt und ſich noch nicht überſehen läßt, wie ſich
die tatſächlichen Machtverhältniſſe geſtalten werden. Es wird
aus Peking berichtet, daß in den Kreiſen der Nordchineſen Zwei=

Freitag, den 22. April 1927

Vom Tage.
In Anweſenheit von mehr als 500 Delegierten und mehreren hun=
dert
Gäſten wurde geſtern in Hamburg der 7. ordentliche
Parteitag der Deutſchen Demokratiſchen Partei
durch den Reichsminiſter a. D. Koch=Weſer eröffnet.
Der ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen
erhielt geſtern den Beſuch des engliſchen Geſandten
Barcle und hatte mit ihm eine längere Unterredung. Offiziös wird
mitgeteilt, daß Graf Bethlen keinerlei Auslandreiſe beabſichtige und alle
hierauf bezüglichen Meldungen jeder Grundlage entbehren.
Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, wird in der nächſten Zeit
Graf Bethlen nach Warſchau abreiſen um dort den
Abſchluß eines Vertrages mit Polen, ähnlich dem
ungariſch=italieniſchen Vertrag, vorzubereiten.
Die albaniſche Geſandtſchaft in Paris demen
tiert die aus Bukareſt ſtammende Nachricht von einer an=
geblichen
Truppenbewegung in Albanien und angeb=
lichen
Vorbereitungen kriegeriſchen Charakters.
Pariſer Informationen zufolge beabſichtigt Italien im
Falle einer Anrufung des Völkerbundes durch Jugoflawien im Albanien=
konflikt
und einer für Italien ungünſtigen Entſcheidung dem Beiſpiel
Spaniens und Braſiliens zu folgen und ſich vom Völkerbund
zurückzuziehen.
Der italieniſche Fasciſt Viola iſt auf Anordnung des
franzöſiſchen Innenminiſteriums über die italieniſche Grenze
abgeſchoben worden.
In Nantes wurde ein gewiſſer André Guilbert von
der Sicherheitspolizei feſtgenommen, der unter dem Namen eines
gewiſſen Forner in der dortigen Gegend als Delegierter der
Moskauer Propaganda=Zentrale Auskünfte über
die induſtrielle Organiſation von Weſtfrankreich
zu erhalten verſucht hatte.
Zurzeit befinden ſich 43 fremde Kriegsfahrzeuge vor
Hankau, bzw. auf dem Wege hierher.
fel darüber beſtehen, ob die Spaltung der Kantoneſen wirklich ſo
tiefgehend iſt, wie ſie gemeldet wird. Es ſei, ſo berichtet die
Times, mit einem Kampf zwiſchen zwei Gruppen um die Füh=
rung
zu rechnen wegen der Prinzipiellen Frage, ob Tſchang Kai=
ſchek
die Ausländer beſſer behandeln werde, als es von ſeiten
Hankaus zu erwarten iſt. In London neigt man dazu, die
Stellung Tſchang Kai=ſcheks dank ſeiner militäriſchen Stärke und
dank ſeiner Verfügung über die finanziellen Quellen als die
ſtärkere zu erachten. Inzwiſchen ſind Inſtruktionen an
den engliſchen Geſandten in Peking abgeſandt wor=
den
. Dieſe ſind ſo vollſtändig, daß die Note an die Kan=
toneſen
durch die Geſandtſchaft fertiggeſtellt werden kann,
ſobald ſich die Geſandten der übrigen Mächte über die Note
geeinigt haben. In den Grundzügen ſteht die Note nach den
engliſchen Angaben feſt. Sie wird in London als eine
ernſte Erinnerung bezeichnet, ohne daß ſie irgend=
welche
zeitliche Begrenzung oder Drohung mit Sanktionen ent=
hält
. Es iſt möglich, daß ſie in Kürze dem Außenminiſter Tſchen
überreicht wird, daß man jedoch von der Uebergabe an Tſchang
Kai=ſchek Abſtand nimmt.
Neuregelung der Oemarkationslinie der
zweiten Beſatzungszone.
Koblenz, 21. April.
Das Oberpräſidium gibt bekannt: Durch Abkommen vom
9. April 1927 zwiſchen dem Reichskommiſſar für die beſetzten
rheiniſchen Gebiete und der Interalliierten Rheinlandkommiſſion
iſt die nördliche Demarkationslinie der zweiten
Beſatzungszone nunmehr im einzelnen feſtgeſetzt worden.
Das Abkommen tritt am 1. Mai d. J. in Kraft. Die Demar=
kationslinie
wird hauptſächlich von Landſtraßen und Eiſenbahn=
linien
gebildet. Um der Beſatzung das auf dieſen Linien zu=
ſtehende
Verkehrsrecht auch im Intereſſe der deutſchen Bevölke=
rung
reibungslos zu geſtalten, ſind ſogenannte Uebergangs=
ſtreifen
gebildet worden, die je nach den örtlichen Verhältniſſen
gewiſſe Geländegebiete nördlich und ſüdlich der Demarkations=
linie
umfaſſen. Die Beſatzung hat als Gegenleiſtung Zugeſtänd=
niſſe
für die Ausübung des Beſatzungsregimes in gewiſſen Tei=
len
des noch beſetzt bleibenden Gebietes gemacht, ſo ſoll Bad
Neuenahr grundſätzlich von Beſatzung frei=
bleiben
und von der Kontrolle der Perſonalaus=
weiſe
dort möglichſt abgeſehen werden. Der Ober=
präſident
der Rheinprovinz fordert in einer Bekanntmachung,
die in den Uebergangsſtreifen zum Anſchlag gekommen iſt, die
Bevölkerung auf, das Verkehrsrecht der Beſatzung zu reſpek=
tieren
. Die Ruhe und Ordnung muß unter allen
Umſtänden gewahrt werden. Zwiſchenfälle
müſſen vermieden werden. Zuwiderhandlun=
gen
gegen geſetzliche und polizeiliche Beſtimmungen würden
beſtraft werden. Die Bekanntmachung des Oberpräſidenten
richtet ſich auch an die Bewohner des unbeſetzten Gebietes, ſoweit
dieſe die Uebergangsſtraßen berühren. Die Behörden ſetzen in
die Beſonnenheit der Bevölkerung volles Vertrauen und hoffen
zuverſichtlich, daß ſich keinerlei Zwiſchenfälle mit der Beſatzung
ereignen.

Nummer 111

* Die Weltwirtſchaftskonferenz.
Die deutſchen Delegierten.
Am 4. Mai beginnt in Genf die Weltwirt=
ſchaftskonferenz
, von der Optimiſten eine Beſeitigung
der Nachkriegsſchwierigkeiten in der geſamten Weltwirtſchaft er=
hoffen
. Vermutlich vergebens. Denn es hat keinen Sinn, an
den Symptomen herumzudoktern, ſolange man den Sitz des
Uebels nicht angreift; und ſolange der Verſailler Vertrag beſteht,
wird es auch nicht möglich ſein, die Nachteile zu beſeitigen, die
durchaus logiſch eintreten mußten, nicht nur für Deutſchland,
ſondern für alle anderen Staaten, die mit der deutſchen Wirt=
ſchaft
verbunden ſind. Aber das Thema Verſailles darf in
Genf natürlich nicht angeſchnitten werden. Immerhin können
die Beratungen ſehr wertvoll ſein, weil aus den Unterhaltungen
von Männern, die ſich ihren klaren Kopf nicht mehr von Kriegs=
phraſen
umnebeln laſſen, einige praktiſche Erkenntniſſe zu er=
warten
ſind. Die Konferenz wird, wie ſich das für den Völker=
bund
gehört, in denkbar größtem Stil aufgezogen werden. Von
deutſcher Seite werden im Auftrag der Regierung daran
teilnehmen Staatsſekretär Dr. Trendelenburg, der frü=
here
Miniſter Dr. Hermes, Herr von Siemens, der Ver=
bandsſekretär
Egert und der Reichstagsabgeordnete Lam=
mers
vom Zentrum, der Vorſitzende der Enquetekommiſſion.
Außerdem iſt als Mitglied der Internationalen Handelskammer
Dr. Kotzenburg berufen, ſowie die demokratiſche Reichstags=
abgeordnete
Frau Lüders auf Veranlaſſung der Internatio=
nalen
Frauenvereinigung. Der Verlauf wird wie üblich ſein.
Es gibt zunächſt eine Generaldebatte, dann wird man ſich in
Einzelkommiſſionen für Handel, Induſtrie und Landwirtſchaft
zurückziehen, die von Zeit zu Zeit zuſammentreten, bis ſie ein
Ergebnis mitzuteilen haben, das zuletzt einer Schlußſitzung feier=
lich
unterbreitet wird.
Die beleidigten Attachés.
* Berlin, 21. April. (Priv.=Tel.)
Eine New Yorker Zeitung will aus angeblich maßgeblicher
engliſcher Quelle von einem militäriſch=diplomatiſchen
Konflikt gehört haben, der ſich in Berlin abgeſpielt haben
ſoll. Die neuen Militärattachés Englands und Frankreichs, die
ſich aus früheren Kontrolloffizieren in dieſe Eigenſchaft verwan=
delt
haben, wären bei ihrem Antrittsbeſuch vom Chef der Heeres=
leitung
, General Heye, ſehr kühl empfangen worden; er hätte
ihnen nicht einmal Platz angeboten und ſie nach zwei Minuten
wieder entlaſſen. Frankreich habe zunächſt die Abſicht gehabt,
deswegen einen diplomatiſchen Proteſt einzulegen, ſei jedoch vom
engliſchen Botſchafter davon abgehalten worden. Nach unſeren
Erkundigungen iſt das Reichswehrminiſterium über dieſe Dar=
ſtellung
außerordentlich überraſcht. Der Tatbeſtand iſt der, daß
die beiden Herren ſich offiziell beim Reichswehrminiſterium an=
gemeldet
haben und in der üblichen Form empfangen wurden.
Da es ſich um einen rein militäriſchen Empfang beim Chef der
Heeresleitung handelte, hat dieſer Beſuch zwar nur wenige
Minuten gedauert, nach deutſcher Auffaſſung ſich aber in durch=
aus
höflicher Form abgeſpielt. General Heye hat ſogar aus=
drücklich
die Hoffnung auf ein angenehmes Zuſammenarbeiten
ausgeſprochen. Ein Anlaß zu irgendeiner Kränkung lag alſo gar
nicht vor. Im Reichswehrminiſterium hat auch kein Menſch
etwas davon gehört, daß die beiden Herren die Beleidigten ge=
ſpielt
hätten. Auch im Auswärtigen Amt iſt nichts davon be=
kannt
, daß irgendwelche diplomatiſchen Schritte zwiſchen Eng=
land
und Frankreich zur Erwägung geſtanden hätten,
Wiederzuſammentritt der vorbereitenden
Abrüſtungskommiſſion.
EP. Genf, 21. April.
Die vorbereitende Kommiſſion für die Abrüftungskonferenz
hat heute nachmittag ihre Verhandlungen wieder aufgenomen
in Abweſenheit des franzöſiſchen Delegierten Pqul=Boncour, der
durch den Grafen Clauzel vertreten wird, und des durch Krank=
heit
verhinderten engliſchen Delegierten Lord Robert Cecil, der
durch Sir Cecil Hurſt vertreten wird. Den Unterhandlungen
lag eine Aufſtellung der noch unerledigten Punkte des Konven=
tionsentwurfes
zugrunde. Die Debatte drehte ſich nach längeren
theoretiſchen Erörterungen über die Fälle, in denen Abweichungen
von der Konvention geſtattet ſein ſollen, hauptſächlich um einen
holländiſchen Antrag. Dieſer bezweckt die Einteilung der jähr=
lich
zu erſtattenden Aufſtellungen über die Waffen= und Muni=
tionsvorräte
in 12 verſchiedene Kategorien. Während dieſer An=
trag
von einigen Delegationen unterſtützt wurde, iſt er indeſſen
vom japaniſchen Delegierten als unvereinbar mit der nationalen
Sicherheit abgelehnt worden, worüber ſich eine teilweiſe ziemlich
hitzig geführte Debatte zwiſchen dem japaniſchen Delegierten
Sato, dem holländiſchen Delegierten Roetgers und dem deutſchen
Delegierten Grafen Bernſtorff entwickelte. Die Verhandlungen
gehen morgen weiter.

Berliner Oſtern.

Es regnet.

Es regnet ſachte, aber unwiderſtehlich. So mußten die Aus=
flüge
nach Potsdam und auf dem Mügelſee unterbleiben. Es
ab ſtille, geruhliche Feiertage.
Man griff nach Zeitſchriften und Büchern. In der neueſten
Ausgabe der Deutſchen Bühne las ich Ernſt Legals glänzen=
den
Aufſatz über das heutige Theater. Legal feiert den Schau=
ſpieler
des Blutes, der von der Pike auf dient, der die Begeiſte=
rung
ſeiner Kunſt in ſich trägt, der von dem Rauſch der Schau=
ſpielkunſt
überwältigt iſt. Man ſieht Legal, den ſpielfrohen
Künſtler, förmlich als Galy Gay über die Bühne tollen, jammern
klagen, jubeln! Ich griff zu Kaſimir Edſchmids jüngſtem
Werk, das vor wenigen Tagen die Preſſe verlaſſen hat: Die
geſpenſtigen Abenteuer des Hofrats Brüſtlein‟ Die unheim=
lichen
Erſcheinungen der Straßburger Rupprechtsau muten zu=
nächſt
fremdartig an. Allmählich verwandelt ſich der geſpenſtige
Hofrat Brüſtlein in den edlen Herrn von Pourtales; der Sinn
der Erzählung erſchließt ſich und man folgt geſpannt der faſzi=
nierenden
Darſtellungskunſt Edſchmids.

Regneriſches Wetter kommt der Küche zu ſtatten. Ich gin
zu einem Landsmann zu Gaſt, dem Mainzer Louis Adlo
u ſeltenem Maße iſt es ihm gelungen, in den Räumen ſeine
Hotels Unter den Linden vornehmen Stil mit bewegtem Lebe
zu vereinigen. Alle Nationen waren vertreten. Neben de
Deutſchen Chineſen, Jaxaner, Franzoſen, Engländer und v.
herrſchend Amerikaner. Die kühle Witterung ließ die Dame
zum Lunch in winterlichen Pelzen kommen, aus denen ſich d.
neueſten Frübjehrsmoden herausſchälten. International d
Gäſte, international die Speiſen: Oſtender Steinbutt, Steiriſch
Maſthuhn, Morka aus Java, Grand Marnier aus Bour
Charente.

Nm Nachmittag rief Joachim Ringelnatz, in Darmſte
aus einem Kabarett=Abend der Freien Literariſchen bekan
Während der Regen rieſelte, ſtand er als Matroſe Kid)
Daddeldu, die Flaſche im Arm, im Salon einer Kunſthandly
und trug eigene Gedichte vor. Künſtleriſch formlos, gaben
den Snobs von Berlin W die Senſation origineller und

ungebärdiger Einfälle. An den Wänden hingen Gemälde und
Zeichnungen von Ringelnatz, einfache, gefällige Autodidakten=
Arbeiten.
II.
Lockvögel Spiel im Schloß.
Die Oſtertage brachten eine Erſtaufführung in den Kammer=
ſpielen
: Lockvögel, ein amerikaniſches Luſtſpiel von Med=
craft
und Mitchell. Drei Damen, deren Ehemänner auf Aben=
teuer
ausziehen, mieten ſich als Lockvögel drei Studenten, die
mit ihnen flirten und die Eiferſucht der Ehemänner erwecken
ſollen. Ein harmloſer Einfall wird harmlos und heiter durch=
geführt
. In knapp zwei Stunden huſcht das Spiel unter Forſter
Larinagas leichter Hand vorüber. Was bleibt? Die Erinnerung
an einige gutgekleidete Schauſpielerinnen: die ſchwarze, tempera=
mentvolle
Dagny Servaes, die blonde, blauäugige Anni
Mewes und an die eleganten Gewänder des Hauſes Hermann
Gerſon.

Mit der elektriſchen Bahn durch den beleuchteten Tiergarten
zur Nachtvorſtellung der Tribüne: Spiel im Schloß eine
Anekdote in drei Aufzügen von Franz Molnar. Es iſt wirklich
nur eine Anekdote, aber ſie wird von Molnar ſo luſtig erzählt,
daß man ihm mit Spannung zuhört. Die junge Schauſpielerin
hintergeht mit einem Kollegen von der Bühne ihren Bräutigam.
Doch der Verlobte iſt bald beruhigt: die Liebesſzene war nur
die Probe zu einem neuen Luſtſpiel, das eigens zu dieſem Zweck
geſchrieben wird: Spiel im Schloß. Unter Eugen Roberts Lei=
tung
wird flott geſpielt. Die Aufführungen ſind meiſt ausver=
kauft
. Ernſt Legal hat das Luſtſpiel für Darmſtadt ange=
nommen
. Als den k. k. Hofſchauſpieler in tauſend Nöten kann
man ſich Paul Maletzki köſtlich vorſtellen.

Vier

III.
Darmſtädter

Das Theater in der Königgrätzer Straße führt das Luſtſpiel
Schule von Uznach oder Die neue Sachlichkeit
auf. Es iſt von Carl Sternheim geſchrieben und von Guſtav
Hartung inſzeniert. Es zeigt eine Gymnaſtikſchule, eine
Schule der neuen Sachlichkeit. Gymnaſtik, Körper=Bildung erſetzt
die Weltanſchauung. Gefühle ſind überwunden, alle Hemmun=
gen
ſind beſeitigt. Die Schülerinnen geben ſich bedingungslos
den Leitern und Lehrern der Schule hin. Die Hingabe iſt nur

maſchinelle Funktion. Die Schülerinnen treten im erſten Auf=
ug
bein= und ſchenkelfrei, im zweiten Aufzug im kürzeſten Bade=
trikot
zu gymnaſtiſchen Uebungen an. Eine neue Schülerin er=
ſcheint
: Mathilde, eine Deutſche, eine Boche, in früheren An=
ſchauungen
erwachſen. Sie bringt die alte Gefühlswelt mit ſich
und verſtrickt Klaus Siebenſtern, den Sohn des Direktors, in
dieſe Gefühlswelt. Die neue Sachlichkeit kommt ins Wanken;
das Luſtſpiel klingt in Verlobungen und altmodiſche Walzer=
klänge
aus.
Carl Sternheim, ein Führer der Moderne, macht ſich
über die Moderne luſtig. Warum ſollte er wurzellos
nicht? Sein Stil iſt ſo maniriert wie je. Die Schamloſigkeit,
mit der auf der Bühne alle körperlichen Dinge beſprochen wer=
den
, iſt kaum zu übertreffen. Wenn Scham zu beſtehen aufgehört
hat, iſt Schamloſigkeit kein Tadel, kein Welturteil mehr, ſondern
nur eine Feſtſtellung. Das Berliner Publikum ſchmunzelte vor
Vergnügen.
Vier Darmſtädterinnen ſpielen mit. Die Leiterin der
Schule iſt Anne Kerſten: Als Mary Vigdor eine Kopie der
Wigmann, in ſchmalem, ſchwarzem Gewand, mit kurzen Kom=
mandorufen
die Gymnaſtik lehrend, in ihrer ſchönen, klaren, be=
herrſchten
Stimme die beſte Sprecherin, ein Verluſt der Darm=
ſtädter
Bühne.
Schauſpieleriſch die begabteſte Schülerin iſt Eliſabeth
Lennartz, die jetzige Frau von Guſtav Hartung; lebendig und
geſtaltungsvoll im Spiel.
Für Pamela Wedekind, die tags zuvor zur Uraufführung
von Klaus Manns Revue zu Vieren abgereiſt war, ſprang
Jeſſi Vihrog ein; ſie zeigte ſich unſicher und vielfach unver=
ſtändlich
und hatte offenbar noch nicht die Hemmungsloſigkeit
der Schule von Uznach
Eine weitere Schülerin ſpielte Nini Willenz. Sie war
bekanntlich früher Tänzerin an dem Darmſtädter Theater; ſie
hatte damals und hat heute von Schauſpielkunſt wenig Ahnung;
man ſieht es gehört nur Mut dazu, um an einer führenden Bek=
liner
Bühne eine Rolle zu ſpielen!
Zur Erholung ſah ich mir im Südoſten von Berlin ein
altes Volksſtück von Kaliſch an: Berlin, wie es wein!
und lacht! Die alten Lieder, die köſtlichen Berliner Witze,
die draſtiſche Handlung und vor allem die friſchen, unverbildeten
Zuſchauer, die an den tatſächlichen Vorgängen den lebhafteſten
Anteil nahmen: es war ein famoſer Abend!
Z.

[ ][  ][ ]

Nummer 141

Freitag, den 22. April 1927

Geite 3

Der Albanien=Konflikt.
Muſſolini zu Verhandlungen mit Jugoflawien bereit.
Der italieniſch=jugoflawiſche Konflikt iſt die reinſte Enten=
brutanſtalt
geworden. Tagtäglich fliegen Falſchmeldungen auf,
die von der internationalen Diplomatie losgelaſſen werden, die
aber zum Teil wenigſtens ihre Entſtehung den verſchiedenen
Kabinetten verdanken, die auf alle mögliche Weiſe verſuchen, aus
den Schwierigkeiten herauszukommen, denn Herr Chamberlain
will ſich für die Behandlung der chineſiſchen Dinge den Kopf frei=
behalten
. Vielleicht iſt es auf ihn zurückzuführen, wenn neuer=
dings
davon geſprochen wird, die Großmächte England, Frank=
reich
und Deutſchland planten einen weiteren offiziellen Schritt
in Italien, um Muſſolini zum Nachgeben gegenüber Jugoſlawien
zu veranlaſſen. In Berlin denkt daran vorläufig niemand. Herr
Chamberlain hat ſich etwas ſtark exponiert. Auch die engliſchen
Zeitungen berichteten jetzt von ſcharfen Auseinanderſetzungen zwi=
ſchen
dem engliſchen Botſchafter und Muſſolini. Sie wiſſen zu
erzählen, Muſſolini ſei über die von der engliſchen Diplomatie
geführte Tonart ſo überraſcht geweſen, daß er was bei ihm
allerlei heißen will für mehrere Minuten die Sprache verloren
habe. Man wird ihm jetzt Gelegenheit geben müſſen, einige Tage
darüber nachzudenken, ob er gut daran tut, England zu brüs=
kieren
. Für die deutſche Diplomatie iſt jedenfalls die Lage
augenblicklich die, daß Muſſolini ſich zu unmittelbaren
Verhandlungen mit Jugoſlawien bereit er=
klärt
hat. Er hat dieſe Ausſprache hinausgezögert, angeblich
mit Rückſicht auf die Oſterwoche, und die Feier des römiſchen
Jahrestages. Er wird alſo in den nächſten Tagen ſich mit dem
jugoſlawiſchen Geſandten ins Benehmen ſetzen müſſen. Dann
wird ſich erſt zeigen, inwieweit er die Abſicht hat, den Vertrag
von Tirana in die Unterhaltung einzubeziehen. Vorläufig liegt
nur die italieniſche Preſſe feſt. Erſt wenn Klarheit geſchaffen iſt,
ob und inwieweit Muſſolini mit Jugoſlawien weiterkommt, wird
für die Großmächte überhaupt eine Grundlage gegeben ſein, um
nachzuprüfen, in welcher Richtung ſie für eine Ausſchaltung neuer
Konfliktsmöglichkeiten tätig ſein können.
Der italieniſche Geſandte beim Belgrader Außenminiſter
Belgrad, 21. April.
Der hieſige italieniſche Geſandte, Bodrero, ſtattete am Mitt=
woch
dem neuen Außenminiſter Marinkovitſch einen Beſuch ab,
wobei er auch die Frage der italieniſch=jugoſlawiſchen Verhand=
lungen
berührte. Die italieniſche Regierung bemühe ſich, wie der
Geſandte ausführte, immer mehr, den Streitfall zwiſchen Jugo=
ſlawien
und Italien vom Tiranapakt weg in der Richtung der
Rettuno=Verträge abzulenken, und lege beſonderes Gewicht auf
die Beſtimmung des Finanzgeſetzes, wonach die Niederlaſſung
italieniſcher Bürger in einer Grenzzone von 50 Km. Tiefe von
der Entſcheidung der jugoſlawiſchen Regierung abhängig gemacht
werde. Die Ratifizierung der Nettuno=Konvention und die ge=
nannte
Bedingung des Finanzgeſetzes ſcheinen die zwei Haupt=
ziele
zu ſein, denen die italieniſche Regierung zuſtrebt. Nach In=
formationen
aus eingeweihten Kreiſen verhielt ſich Dr. Marin=
kovitſch
gegenüber den Erörterungen des Geſandten ſehr
reſerviert.
Engliſche Intervention in Rom.
EP. London, 21. April.
Evening Standard ſchreibt zu der italieniſch=jugoſlawiſchen
Spannung, es ſcheine abſolut noch nicht ſicher zu
ſein, daß es dem engliſchen Botſchafter in Rom
gelingen werde, den Inſtruktionen Chamber=
lains
gemäß Muſſolini zu überreden einer Inter=
pretation
des Tirana=Vertrages, in den Verhandlungen mit
Jugoſlawien zuzuſtimmen. Die gegenwärtige gefahrdrohende
Lage müſſe England eine Warnung ſein, nicht den Poliziſten
Europas ſpielen zu wollen. Der Völkerbund ſei gegründet wor=
den
, um Schwierigkeiten und internationale Streitigkeiten zu
ſchlichten. In ſchwierigen Fällen möge er vielleicht nicht ſeine
Aufgabe erfüllen, aber es beſtehe für die engliſche Regierung kein
Grund, die Stellung des Völkerbundes einnehmen zu wollen.
Paris und die italieniſch=jngoflawiſche Spannung.
EP. Paris, 21. April.
Wie die Agentur Radio meldet, hofft man in hieſigen diplo=
matiſchen
Kreiſen, daß in den nächſten Tagen durch direkte Ver=
handlungen
zwiſchen Rom und Belgrad die wieder zutage ge=
tretene
jugoſlawiſch=italieniſche Spannung beſeitigt werden
wird. Man nehme an, daß die neuerlichen Schritte des eng=
liſchen
Botſchafters am Quirinal Muſſolini zum Nachgeben ver=
anlaſſen
werden, ſo daß auch die Auslegung des im November
1926 zwiſchen Albanien und Italien abgeſchloſſenen Vertrages
von Tirana in die Verhandlungen einbezogen werden könnte,
da dieſer Vertrag nach Anſicht Jugoſlawiens die albaniſche
Unabhängigkeit bedrohe. In dieſem Falle würde Jugoſlawien
wahrſcheinlich die Abkommen von Nettuno ratifizieren, die in
erſter Linie das Statut der Italiener in Slowenien regeln.

Koalitionsſorgen des Zentrums.
Zwiſchen Rechts und Links.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Das Zentrum iſt durch ſeine Koalition mit den Deutſchnatio=
nalen
doch in eine leichte Kriſe hineingeraten. Es hat gewiſſe
Sorgen, daß ihm durch die Sozialdemokraten in der Agitation
das Bündnis mit der Reaktion bei den Arbeiterkreiſen bös an=
geſtrichen
werde. Anfänge ſolcher Möglichkeiten zeigten ſich bei
der dritten Leſung des Etats, als Herr Stegerwald die Sozial=
demokraten
warnte und darauf auſmerkſam machte, daß ſie eigent=
lich
nur durch die Gnade des Zentrums in der preußiſchen Regie=
rung
ſäßen. Die Sozialdemokraten haben dieſen Wink verſtan=
den
und ihre Oppoſition gegen das Zentrum abgeblaſen, worauf
nun wieder die Germania dankend quittiert. Sie hat vor
wenigen Tagen noch von der Linkspreſſe geſprochen, jetzt hat ſie
plötzlich wieder entdeckt, daß es für das Zentrum der Idealzu=
ſtand
ſei, im Reich mit den Deutſchnationalen und in Preußen
mit den Sozialdemokraten zu regieren, und daß infolgedeſſen die
radikale Mehrheit der Zentrumsanhänger einen Bruch der Koa=
lition
in Preußen nicht wünſche. Dem Vorwärts fällt ange=
ſichts
dieſer Feſtſtellung ein Stein vom Herzen. Er iſt plötzlich
der Sorge enthoben, daß ſeine Partei in Preußen von der Re=
gierung
ausgeſchloſſen würde, und in wohlwollendem Tone redet
er dem Zentrum zu, daß dieſe Löſung der doppelten Bindung
nach rechts und links doch nur ein Notbehelf ſei. Er ſaugt dabei
auch Honig aus einer Beute, din ihm das Zentrum hingehalten
hat mit der Andeutung, daß die Deutſchnationalen bei ihrem
Eintritt in die Reichsregierung eine ſehr handfeſte Perſonalpolitik
getrieben hätten. Daß dieſer Vorwurf gerade von ſeiten des
Zentrums komt, iſt eine grimmige Jronie, denn keine Partei
hat es bisher ſo verſtanden, die Vorteile der Regierungsverant=
wortung
in der Perſonalpolitik ſo gut auszunutzen wie eben das
Zentrum.
Das fällige Oementi.
* Berlin, 21. April. (Priv.=Tel.)
Der Kreis der Dementis zu den Plänen über die Umgeſtal=
tung
des Dawesplanes iſt jetzt geſchloſſen. Die Reichsregierung
hat mit Recht jede Bekanntſchaft mit dieſen Dingen abgelehnt.
Der Reichsbankpräſident hat ſich ihr angeſchloſſen. Herr Parker
Gilbert, der amerikaniſche Neparationsagent, hat ſogar aus Se=
villa
entrüſtet abtelegraphiert, und jetzt kommt auch Herr Otto
Kahn, der Wallſtreet=Bankier, um die deutſche Oeffentlichkeit zu
bemühen und feſtzuſtellen, daß er an keinerlei derartige Pläne
denke und daß die in Rede ſtehenden Meldungen völlig aus der
Luft gegriffen ſind. Es wird Herrn Kahn nicht ganz leicht ge=
fallen
ſein, dieſes Dementi niederzuſchreiben. Wir glauben auch
kaum, daß er freikommt, da die Gruppe der Wiſſenden wohl
etwas zu groß iſt.
Zum Regierungswechſel in Jugoſlawien.

Außenminiſter Marinkowitſch.
In dem neuen jugoſlawiſchen Kabinett unter Wukitſchewitſch
ſind nur die beiden großſerbiſchen Parteien vertreten; ſowohl
die Kroaten wie die Slowenen fehlen, ſo daß die Regierung eine
parlamentariſche Mehrheit nicht beſitzt. Den Poſten des Außen=
niniſters
hat Marinkowitſch übernommen, der als der beſte
außenpolitiſche Kopf Jugoſlawiens gilt und von dem man eine
befriedigende Löſung des Konflikts mit Italien erwartet.

Franzöſiſche Bedenken.
Die Schwäche des Völkerbundes. Rußland
in Frankreich und China.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 21. April.
Die Aeußerungen Pauſ Boncours über die Abrüſtungs=
konferenz
werden hier viel kommentiert. Er hat auf das Wenige
hingewieſen, was die Abrüſtungskonferenz auf dem Gebiete der
Landes= und Luftabrüſtung vollbracht hat. Im Punkte See=
abrüſtung
iſt alles mißlungen. Seine Verteidigung der Genfer
Konferenz wirkt ſchtach. Sie iſt aber doch intereſſant, denn man
merkt ihr an, daß ihm im Grunde genommen nicht das Schickſal
der Abrüſtung, ſondern das Schickſal des Völkerbundes am
Herzen liegt. Und der Völkerbund bedarf jetzt nach franzöſiſcher
Auffaſſung wirklich der Verteidigung. Deshalb wird man in
der nächſten Zukunft wahrſcheinlich mehr darauf achten, den
Völkerbund nicht duich die Abrüſtung bloßzuſtellen
Er iſt ſchon wegen andeter Fragen gerade ſtark genug in
Mißkredit geraten. Man denkt dabei nicht einmal an die chine=
ſiſche
Frage, welche ſich gänzlich dem Wirkungskreis des Völker=
bundes
entzog. Aber man weiſt auf Albanien hin. Man wagt
es nicht oder kaum, mit der albaniſchen Frage nach Genf zu
gehen. Und dieſes Zögern iſt das grellſte Zeichen der Schwäche
des Völkerbundes. Wenn man einige Monate zurückblickt, ſo
muß man einen Rückfall in der Krankheit konſtatieren, an wel=
cher
der Völkerbund ſeit ſeinem Entſtehen leidet. Hier in Paris
macht man letzten Endes die engliſche Politik dafür verant=
wortlich
.
Die Rede Rykovs auf dem Moskauer Sowjetkongreß hat hier
großes Aufſehen verurſacht, namentlich der unverhüllte Optimis=
mus
, mit dem er über die franzöſiſch=ruſſiſchen Schuldenverhand=
lungen
ſpricht. Man war hier nicht ganz gleicher Meinung, auch
nicht ganz über die Möglichkeit franzöſiſcher Warenkredite an
Rußland. Aber nichts iſt ausgeſchloſſen; denn die ruſſiſche
Politik fühlt ſich in einer unangenehmen Lage und muß ſich des=
halb
den franzöſiſchen Forderungen gegenüber ziemlich gefügig
zeigen. Es iſt wahr, daß vielleicht der betonte Optimismus
Rykovs, als er über die ruſſiſch=franzöſiſchen Beziehungen ſprach,
mehr für die ruſſiſche Innenpolitik beſtimmt war. Man muß
nämlich, wenn ſchon ſo viele Mißerfolge zu berichten ſind, auch
etwas Gutes ſagen.
In China iſt die Poſition der Ruſſen jedenfalls viel ſchwächer
geworden. Die Mächte ſind in der Offenſive, hat Rykov geſagt,
und es muß etwas Wahres daran ſein. England will den Ver=
trag
von Hankau für ungültig erklären, und es gibt hier Leute,
die behaupten, daß die Mächte ſchließlich das Chaos in China
ausnützen werden, um ihre Poſition weiter zu verſtärken. Das
klingt gewiß phantaſtiſch, zeigt aber klar, welch ſtarke Aenderung
die Auffaſſung über die chineſiſchen Ereigniſſe erfahren hat.
Das Ergebnis des Thoner Sozialiſien=Kongreſſes.
Paris, 21. April.
Der Lyoner Sozialiſtenkongreß hat geſtern in ſpäter Abendſtunde
mit der Annahme der von der gemäßigten Richtung aufgeſtellten Ent=
ſchließung
mit W72 gegen 959 Stimmen bei 86 Enthaltungen ſeinen
Abſchluß gefunden. Die Entſchließung beſagt, daß die franzöſiſche So=
zialiſtiſche
Partei ihren eigenen Weg unabhängig von anderen Parteien
weiter zu gehen wünſcht, ohne direkt als Gegner der kommuniſtiſchen
oder bürgerlichen Linken aufzutreten, aber auch ohne mit ihnen irgend=
welche
Bindungen einzugehen. Die Entſchließung ſtellt eine Einigung
auf mittlerer Linie dar, die Wahlabkommen mit den Radikalen geſtattet,
aber ſolche mit den Kommuniſten ausſchließt. Der Fall Paul=Boncour
wurde nicht erledigt, ſondern an eine Kommiſſion verwieſen. Auch die
Frage der Heeresreform kam nicht zur Erledigung, ſondern es wurde
beſchloſſen, ſobald als möglich einen neuen Landesparteitag einzube=
rufen
, um dieſe Frage zu behandeln. In ſeiner geſtrigen Nach=
mittagsſitzung
behandelte der Kongreß noch eine innere Angelegenheit,
die für die großen Gegenſätze innerhalb der Partei bezeichnend iſt. Es
handelte ſich um den Fall des dem linken Flügel angehörenden Abg.
Maurin, der mehrfach gegen die Parteidiſziplin verſtoßen haben ſoll.
Mit 2149 gegen 683 Stimmen bei 610 Stimmenthaltungen wurde Mau=
rin
von der Partei durch Suspendierung für einen Zeitraum von zwei
Jahren gemaßregelt.
Zur Abrüſtungsfrage nahm der Kongreß eine Entſchließung an, in
der die Delegierten der franzöſiſchen Sozialiſten aufgefordert werden,
folgenden Standpunkt zu vertreten: Die Sozialiſtiſche Arbeiterinter=
nationale
lenkt die Auſmerkſamkeit der Arbeiterklaſſen und der Demo=
kratie
auf die Verſchleppung und die berechneten Verzögerungen, die
durch die Regierung in der Diskuſſion der Rüſtungsbeſchränkungen ſich
geltend gemacht haben, hin. Die Rüſtungsbeſchränkungen ſeien als die
erſte Ctappe einer ernſtlichen und allgemeinen Abrüſtung anzuſehen, die
notwendigerweiſe der Abrüiſtung Deutſchlands, wie ſie im Friedensver=
trag
vorgeſehen ſei, folgen müſſe. Dieſe Abrüſtung müſſe ſich auf alle
Rüſtungskategorien erſtrecken, nämlich zu Lande, zu Waſſer, in der Lufr
und auf alle chemiſchen und ſonſtigen Fabrikationen, und zwar müſſe
eine Regelung viel mehr unter der Autorität des Völkerbundes und
durch Förderung der Beſchlüſſe des Völkerbundes getroffen werden, als
durch Sonderabkommen zwiſchen den Regierungen. Es ſei nötig, daß
auf die Regierungen ein Druck ausgeübt werde, damit ſie von den
Parlamenten die bereits vorgeſehenen Abrüſtungsmaßnahmen ratifizie=
ren
ließen. Zu dieſem Zweck werde eine ſtarke Kampagne angeregt.

4Bei den Deutſchen in Chile.
In ſeinem zweiten Buch Segelfahrt ins Wunder=
land
,. Im Reiche der Papageien und Guankos (Verlag von Ull=
ſtein
, Berlin) ſchildert der Kapitänleutnant und Fliegeroffizier
a. D. Günther Plüſchow ſeine Abenteuer nach dem Kriege,
wie er nach mancherlei Erlebniſſen als Kaufmann, Kameramann
und Vortragender auf einem großen Segelſchiffe durch die Welt
ſegelte, dann wieder Landratte wurde und durch Feuerland,
Patagonien und Chile bis zum Aequator durch Urwald und
Wüſten ritt. Wir entnehmen dieſem hochintereſſanten Abenteuer=
roman
eines Mannes mit deutſchem Herzen und Sinn für
deutſche Romantik, deſſen erſtes Buch Der Flieger von Tſingtau
eine Auflage von einer halben Million erreichte, was er über die
Deutſchen und deurſche Kultur erzählt.
In Valdivia der Stadt des feſteſten, treueſten Deutſch=
tums
, deutſcher Arbeit und Kraft und deutſcher Gaſtlichkeit, fand
er ein wunderbares Spiegelbild der deutſchen Heimat. Auf den
erſten Blick iſt an den ſtattlichen Häuſern, den wohlgepflegten
Gärten und Straßen zu erkennen, wo Deutſche wohnen. Wohin
man hört: die deutſche Sprache. In dem Hauſe eines angeſehe=
nen
deutſchen Kaufmanns fand er im Kreiſe der Familie gaſt=
liche
Aufnahme. Neben dem Hausherrn die rührend ſorgende
deutſche Hausmutter, immer freundlich hilfsbereit, arbeitend
und ſorgend, um ſie die Kinder, Mädels blondbezopft mit blauen
Augen, und der Sohn, der gerade ſein Abitur baut. Die alte
Großmutter ſitzt mit am Tiſch, ein wonnevolles deutſches Fa=
milienbild
! Geſprochen wird nur deutſch, trotzdem die Eltern
ſchon in Chile geboren ſind. So rein hat ſich das Deutſchtum,
die deutſche Sdrache hier erhalten, wie ſonſt nirgends im Aus=
lande
, ſelbſt noch der alte Heimatdialekt klingt durch: Wenn wir
auch treue Chilenen ſind, fagen ſie, ſo ſind wir doch deutſch ge=
blieben
, wie es unſere Vorväter mit grauen Haaren waren
Wenn, ſo bemerkt der Verfaſſer hierzu, in Deutſchland die Deut=
ſchen
ſelbſt ſo treu und unerſchütterlich zur Heimat ſtünden, ſo
deutſch, wahrhaft deutſch dächten es ſtände beſſer um unſer ge=
liebtes
Vaterland. Die deutſche Schule in Valdivia, in der über
500 deutſche Jungens und Mädels unterrichtet werden, als ob
ſie im alten lieben Deutſchland wären nun ſchon in der vier=
ten
und fünften Generation hat unendlich viel zur Erhaltung
des Deutſchtums beigetragen.

In dem weiteren Verlauf ſeiner Erzählung ſchildert der Ver=
faſſer
die Kulturarbeit, der Deutſchen in Chile. Die Städte
Temuco und Freire ſind wie durch Zauber aus dem Boden ge=
wachſen
und von zahlreichen Deutſchen bewohnt. Sie ſind förm=
lich
über Nacht entſtanden. In aller Eile werden einige Straßen
abgeſteckt, aus Holzbrettern, alten Blechkaniſtern. Wellblech=
planken
, Holzſchindeln einige Häuſer, irgend ein ſchöner Name
gefunden und die Stadt iſt fertig. Dann ſiedeln ſich einige
Kaufleute mit ihren Warenbuden an, einige Kneipen, vielleicht
ſogar ein Hotel, langſam verſchwinden durch Befahren das
Gras, die Stäucher und Bäume aus den Straßen ſie werden
tiefer und feſter, und die Häuſer wachſen immer höher hinauf.
Auf einem Galoppritt ging es durch eine Straße, die erſt im
Werden iſt. Wo vor ku em noch dichteſter Urwald war, iſt die
Straße bereits abgeſteckt, eingezäunt un an beiden Seiten mit
Gräben verſehen, damit ſie langſam troden wird, mit Pappeln
oder Eukalyyptus bepflanzt. hier und da ſchon etwas aufgeſchüt=
tet
es iſt bewundernswert, was für ungeheure Arbeit hier
ſchon geleiſtet wurde. Dort, wo deutſche Arbeit, Fleiß, Wille,
Anleitung dahinterſtehen, wird ſolch muſtergültige Kulturarbeit
geleiſtet, die dem ganzen Lande zugute kommt. Das herrliche
Vieh weidet das ganze Jahr hindurch im Freien und das ganze
Land iſt mit wunderbaren Weiden und wogenden Getreidefeldern
bedeckt. Noch vor einigen Jahren war dieſes ganze Land un=
durchdringlicher
, faſt wertloſer Urwald. Jeder Tag bringt neue
Wunder. Der ganze unerſchöpfliche Reichtum, die Fruchtbarkeit
des Landes offenharen ſich, aber auch die ungeheure Kulturarbeit,
die hier wieder einmal durch Deutſche geleiftet wird. Das Land
muß hier erſt erobert werden, nicht etwa von wilden Völkern, ſon=
dern
von dem alles bedeckenden, ungeheuren und undurchdring=
lichen
, märchenhaft ſchönen Urwald. Mitten hindurch geht es
durch den toten, ſtillen, ausgebrannten Wald, ſchwarz der Boden,
ſchwarz die Stämme und Aefte, hier und da glimmt ſogar noch
ein Feuer, manche Bäume tragen noch hoch oben in den Kronen
grünes Laub. Höher im Gebirge liegen Felder, die zum erſten
Male Getreide tragen, noch völlig jungfräulicher Boden.
Unter den hohen Halmen und Aehren verſteckt, liegen über=
all
noch die Baumſtumpen, die gefällten Rieſenbäume, die noch
nicht ausgerodet, vom Feuer noch nicht völlig vernichtet werden
konnten. Das kommt in den nächſten Jahren, wenn dieſelben
Strecken zur Weide brach liegen und Stumpen und Baumreſte,
zu ungeheuren Scheiterhaufen geſchichtet, langſam und mit

großen Mühſalen verbrannt werden. Die Aſche gibt dann den
köſtlichſten Dünger für die nächſte Ausſaat. Das iſt die typiſche
Landſchaft dieſer Gegend Chiles, wo noch Urwald ſteht, bis hinab
zum Feuerland. Aber aus dem verbrannten Wald wird bald
blühendes Getreideland erſtehen, und das iſt ein Troſt bei der
Zerſtörung des herrlichen Urwaldes.
Man kann ſich denken, wie den erſten Koloniſten zumute war,
als ſie dieſer Wildnis ausgeſetzt wurden es waren viele
Deutſche darunter, die den undurchdringlichen Urwald beſieg=
W.
ten.

C. K. Rätſelhafte Höhlenmalereien in Südafrika. Höhlen=
malereien
, die kürzlich in Rhodeſien etwa 60 Kilometer öſtlich von
Fort Victoria bei Rumwanda entdeckt wurden, unterſcheiden ſich
ſo ſtark von den gewöhnlichen Buſchmann=Zeichnungen, daß ſie
der Forſchung ein noch nicht gelöſtes Rätſel aufgeben. Ein her=
vorragender
Kenner der ſüdafrikaniſchen Felſenmalereien, Dr. S.
P. Impey, bezeichnet ſie als deutlich und typiſch ägyptiſch
während andere Kenner nur darin übereinſtimmen, daß ſie einen
bisher in Südafrika unbekannten Typus darſtellen. Die Haupt=
gruppe
beſteht aus neun Figuren, die Menſchen mit weißer Haut
und natürlichem oder gefärbtem rotem Haar zeigen. Sieben
dieſer Figuren tragen Kleider, zwei ſind nackt. Einige Geſtalten
haben merkwürdige Kopfbedeckungen und eine Figur weiſt langes
Haar bis zur Taille auf. Es ſind zweifellos Vertreter einer
weißen Raſſe, deren Kleidung nichts gemein hat mit den Dar=
ſtellungen
der Buſchmänner, Hottentotten, Bantus oder Araber.
Zweifellos iſt hier eine alte Menſchenraſſe dargeſtellt, die ſich
von den heutigen Bewohnern des Landes deutlich unterſcheidet,
und man vermutet, daß es Goldgräber waren, die in ferner Ver=
gangenheit
hier das koſtbare Metall ausbeuteten.

Wenn ich Arbeiterführer wäre, von
H. Krenkel und Dr. Trautmann.
ſchönem Umſchlag. RM. 3,60.

Erneſt J. P. Benn; deutſch von
152 Seiten. Steif kartoniert in

Der große engliſche Verleger Sir Erneſt J. P. Benn iſt in Deutſch=
land
durch ſein Buch Bekenntniſſe eines Kapitaliſten weithin bekannt
geworden. In ſeinem neueſten, in anderen Ländern bereits ſehr ver=
breiteten
Buch nimmt Benn, als Autorität auf ſozialpolitiſchem Gebiet
auch von den engliſchen Arbeitern allgemein geachtet, entſchiedene
Stellung zu allen Fragen, die Arbeiterſchaft wie Unternehmertum gleic
tief berühren. Das Gewerkſchaftsproblem erhält in ſeiner Darſtellung
eine ganz neue Beleuchtung.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Freitag, den 22. April 1927

Nummer 114

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TASS
TAIL

am Schillerplatz

m.

(6769

C

Die Verlobung ihrer Tochter Marie=
Luiſe mit Herrn Dr. phil. Erich
Goeres geben bekannt
Oberlandesgerichtsrat
Fritz Schnitzſpahn und Frau
Johanna, geb. Sichtermann
Darmſtadt, den 22. April 1927.
Martinſtraße 38

Marie=Luiſe Schnitzſpahn
Dr. phil. Erich Goeres
Chemiker
Verlobte
Darmſiadt 22. April 1927 Gießen
Gc

Zu unſerer großen
Freude iſt heute morgen
* unſerer Liſelotte Brüder=
Grn annannen. GrK
Willy van Baſthuiſen und
Frau Kätha, geb Merſchroth
Darmſtadt, den 21. April 1927.
Hochſtraße 41. I.
z. Zt. Städt. Krankenhaus.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, unſern innigſtgelieb=
ten
Sohn, Bruder, Enkel und
Neffen

Heint

Statt Karten.

Für die uns anläßlich unſerer Ver=
lobung
in ſo überaus zahlreicher Weiſe
zuteil gewordenen Glückwünſche, Blu=
menipenden
und Geſchenke ſagen wir
auf dieſem Wege unſeren herzlichſten
Dank
Lieſel Schneider
10629) Richard Stolzenbach.

Für die anläßlich unſerer Ver=
lobung
zugegangenen Gratula=
tionen
und Geſchenke danken
herzlich Lieſel Wattendorf
Georg Becker

Darmſtadt, Feldbergſtr. 34.

Dankſagung.
Für die bei dem Hinſcheiden
unſeres lieben Vaters
Märtin Beip I.
bewieſene Teilnahme ſagen wir
auf dieſem Wege herzlichſien
Dank
Die trauernden Hinterbliebenen.
Arbeilgen, den 21. April 1927. (6766

im Alter von 15 Jahren nach
ſchwerem Leiden zu ſich zu nehmen.
In tiefem Schmerz:
Familie Wilh. Gottl. Schilling
Fuhrmannſtr. 18.
Die Beerdigung findet am Sams=
tag
, um 11 Uhr vormittags, auf
dem Waldfriedhof ſtatt.
( 10673)

Todes=Anzeige.
Nach kurzem ſchweren, mit großer
Geduld ertr genem Leiden ent=
ſchlief
geſtern früh unerwartet im
38. Lebensjahr mein lieber, herzens=
guter
Mann, unſer treuſorgender
Vater, Sohn, Bruder, Schwager
und Onkel
Herr
Bilhelm Neumann.
Im Namen
der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Käthe Neumann, geb. Roßmann.
Die Beerdigung findet am Sams=
tag
, den 23. April 1927, nachni
3½ Uhr, auf dem Waldfriedhofe
ſtatt.
(6786

Frack oder Anzug
gr. Fig, zuk geſ. Ang
u. C 35 Gſchſt. (*10678

Kriegerverein
117 Darmſtadt
Geſiern verſchied unſer
treuer Kamerad und lang=
jähriges
Mitglied
Ludwig Schon

Die Beerdigung findet Freitag,
den 22. ds. Mis., nachm. 3 Uhr,
auf dem Waldfriedhot ſtatt. (6750
Wir bitten um zahlreiche Be=
Der Vorſtand.
teiligung.

Dankſagung.
Nicht mit Worten können wir der innigen Dank=
barkeit
Ausdruck verleihen für all die außerordentlich
liebevolle Teilnahme, die uns unendlich viele nachfüh=
lende
und warm mitempfindende liebe Menſchen beim
Heimgang unſeres über alles geliebten, unvergeßlichen
Kindes, unſeres treuen

Gretelchens

in ſo außerordentlich großer Zahl von letzten Blumen=
grüßen
, Beileidsbezeugungen, Nachrufen und ſtillem
Händedruck erwieſen haben. Ganz beſonders aber fühlen
wir uns verpflichtet, Herrn Profeſſor Dr. Zunder, den
Herren Aſſiſtenzärzten und den lieben Schweſtern dez
Eliſabethenſtifts für ihre aufopfernde Pflege, Herrn
Pfarrer Beringer für ſeine wirklich t öſtenden Worte
und ailen lieben Freunden, Verwandten, Bekannten
und lieben Nachbarn dafür herzlich zu danken, daß ſie
unſerer lieben Gretel in ihrem Berufe unterſtützend und
ihr in ihrem überaus großen Seelenleid allezeit tröſtend
und ſtäriend zur Seite ſtanden.
Wir werden d eſe unſrer lieben Gretel erwieſene
große Liebe nie vergeſſen; ſie ſoll uns tröſten und ſtärken
in unſerer Pflicht in der Erziehung unſeres noch einzigen
Sonnenſcheins: Lieſelotte.
Allen, allen nochmals vielen herzlichen Dank!
Die tiefgebengten Hinterbliebenen:
J d. Namen:
Wilhelm Schnellbächer.
Darmſtadt, den 21. April 1927
(*10654

drog Secher Nchf, Lud=
Pinſel alle G ößen wigshöhlr 1. (B 3740

Johanna
auf Rosen.
Welch ein dornenvolles Dasein
Schufen Hühneraugen mir!
Heute geh’ ich wie aut Rosen
A.Lebewohl‟, hab‟ Dank dafür!
Gemeint ist natürlich das berühmte, von vielen Aerzten
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wohl
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Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief ſanft nach
langem, mit großer Geduld er=
tragenem
Leiden, verſehen mit den
hl. Sterbeſakramenten, mein her=
zensguter
, lieber Mann, Bruder
und Onkel
Herr
Karl Bickelmann
Gaſtwirt
Die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Bickelmann
geb. Scherer
Darmſtadt, den 20, April 1927.
Beſſungerſtr. 6.
Die Beerdi ung findet Samstag
nachmittag 3 Uhr auf dem Beſ=
ſunger
Friedhofe ſtatt (B 6797

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[ ][  ][ ]

Nummer 111

Freitag, den 22. April 1927

(Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 22. April.
Verſetzung in den Ruheſtand. Auf Grund des § 1 des Geſetzes
über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923 bzw.
19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925
(Regierungsblatt Seite 249) tritt am 1. Mai 1927 in den Ruheſtand:
Hauptlehrer Philipp Rettig an der Kunſtgewerbeſchule zu Mainz.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an
der Volksſchule in Heldenbergen, Kreis Friedberg. Dienſt=
wohnung
iſt vorhanden.
Hefſiſches Landestheater. Die Aufführung von Verdis Azda‟
am Sonntag, den 24. April, im Großen Haus beginnt nicht, wie ver=
ſehentlich
angekündigt, um 6½, ſondern bereits um 6 Uhr. Ebenfalls
iſt der Beginn der am gleichen Abend im Kleinen Haus ſtattfindenden
und der Sonntagsfremdenmiete zugeteilten Aufführung des Datte=
rich
auf 7 Uhr (nicht 7½) feſtgeſetzt.
Heute abend 8 Uhr veranſtalten die Herren Generalmuſikdirektor
Roſenſtock, Konzertmeiſter Drumm und Kammermuſiker Andreae ihren
zweiten Trio=Abend, an dem die Trios Op. 1 Nr. 3 C=Moll,
Op. 11 B=Dur und Op. 70 Nr. 2 Es=Dur zur Aufführung gelangen.
Preiſe 1, 2 und 3 Mk.
Für Samstag, den 23. April, nachmittags 3 Uhr, iſt eine Auffüh=
rung
von Künneckes Vetter aus Dingsda vorgeſehen. Sie
iſt der Samstagsfremdenmiete zugeteilt, doch ſtehen noch gute Plätze
aller Piatzarten zur Verfügung.
Darmſtädter Spielſchar. Unſere Spiele nehmen ihren Fort=
gang
. Die nächſte Veranſtaltung findet Donnerstag, den 28. April,
abends 8 Uhr, in der Aula der Höheren Landesbauſchule (Neckarſtr. 3)
ſtatt. Wir bringen im erſten Teil der Spielfolge eine Abendmuſik,
ausgeführt von unſeren Muſikanten. Frau Konzertſängerin Paula
Momber hat in liebenswürdiger Weiſe ihre Mitwirkung bei dieſem
Teil der Spielfolge als Soliſtin zugeſagt. Im zweiten Teil führen
unſere Laienſpieler das Gudrunſpiel ein altdeutſches Spiel
nach dem Liede bearbeitet von Julius Heiß auf. Den Mitgliedern
unſerer Spielgemeinſchaft werden die Eintrittskarten Ende dieſer Woche
frei ins Haus zugeſtellt. Oeffentlicher Vorverkauf iſt ab 25. April
(Montag) in unſerer Geſchäftsſtelle: Chriſtian Arnold, Ernſt= Ludwig=
ſtraße
eingerichtet. Preiſe: Für die Mitglieder der Spielgemeinſchaft
60 Pfg., ſür Nichtmitglieder 80 Pfg., einſchließlich Programm.
Zehntes Akademie=Konzert. In dem 10. Akademie=Konzert am
Montag, den 25. April, abends 8 Uhr, im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters wird ſich eine Geigerin von ausgezeichnetem Ruf,
Riele Queling, erſtmalig dem Darmſtädter Publikum vorſtellen.
Der Abend iſt als Violin=Abend mit Begleitung eines Kammer=
orckeſters
gedacht. Die Künſtlerin wird hier Werke zum Vortrag
bringen, die in der Hauptſache in den letzten Jahren ſelten zu Gehör
kamen. Das Programm verzeichnet das E=Dur=Violin=Konzert mit
Streichorcheſterbegleitung und die Chaconne für Violine allein von
Johann Sebaſtian Bach. Beſonderes Intereſſe dürfte die dritte
Nummer des Programms erregen, ein Konzert von Viotti, das
Joſef Jogchim ſeinerzeit häufig zum Vortrag brachte und ſeither
ſelten zu Gehör kam. Den Abſchluß des Konzerts bildet das D=Dur=
Konzert von Mozart. Die Orcheſterbegleitung wird von dem Städt
Orcheſter als Kammerorcheſter, unter Leitung des Städtiſchen Muſik=
Sirektops W. Schmitt ausgeführt. Das Orcheſter tritt damit
erſtmalig im Rahmen der Akademie=Konzerte auf. Der Kartenverkauf,
1.50 bis 5.00 Mark, hat im Sekretariat der Städt. Akademie, Eliſa=
bethenſtraße
36, begonnen. Da das Kleine Haus durch Abonnenten
faſt ganz beſetzt iſt, ſtehen nur wenige Karten zum Verkauf zur
Verfugung.
Dreſſola=Konzert. Am Samstag, den 23. April, findet im
Mozartſaal, Schulſtraße 8, das 11. Schallplattenkonzert auf Dreſſpla=
Muſikapparaten ſtatt. Dieſes Konzert erhält eine beſondere Note da=
durch
, daß der Veranſtalter der Dreſſola=Konzerte, Richard Hinz, in
den Paufen Lieder zur Laute und Klavier ſingen wird. Am Flügel;
Otto Günther. Außerdem ſpielt Herr Viktor Speranſky mit
Herrn Hinz zuſammen einige Duette für Balalaika und Gitarre. Ein=
tritt
30 Pfg. Karten in der Dreſſola=Verkaufsſtelle, Ecke Riedlinger=
und Nieder=Ramſtädter Straße.
Gewerbemnſeum. Am Sonntag, den 24. d. M., um 11 Uhr
findet in der Ausſtellung Schrift und Handwerk eine Führung
ſtatt, in der Dr. Hans Heil, Aſſiſtent am Botaniſchen Inſtitut der
Techniſchen Hochſchule, über das Blumenbuch ſprechen wird. Der
Eintritt iſt frei.
Ortsgewerbevaxein und Handwerkervereinigung Darmſtodt. Wir
machen unſere Mitglieder nochmals auf den heute abend 8 Uhr im
Fürſtenſaal des Reſtaurants Chriſt, Grafenſtraße, ſtattfindenden Vor=
trag
des Herrn Landgerichtsrats Naab. Darmſtadt, über Wie kommt
der Geſchäftsmann zu ſeinem Geld? aufmerkſam. Näheres ſiehe
Anzeige.
Turngefellſchaft Darmſtadt 1875 Wanderabteilung. Die wegen
des Regenwetters ausgefallene Blütenwanderung an die Bergſtraße
ſoll nun am kommenden Sonntag, den 21. April, ſtattfinden. Die Ab=
fahrtszeit
bleibt die gleiche, und zwar ab Hauptbahnhof 11.48 Uhr mit
Sonntagskarte bis Zwingenberg (nicht Bickenbach). Wir hoffen,
daß ſich recht viele Mitglieder daran beteiligen, da die Wanderung
nicht ſo anſtrengend iſt, können auch ältere Mitglieder daran teilnehmen.
Der Gabelsberger Stenographenverein 1861, Verein für Reichs=
kurzſchrift
, beginnt in ſeinen Unterrichtsräumen Ballonſchule ( Ballon=
platz
) ſowie in der Beſſunger Knabenſchule (Ludwigshöhſtraße) am
Montag, den 25. April, und Donnerstag, den B. April, neue
Anfängerkurſe und Syſtemwiederholungskurſe in Einheitskurzſchrift
unter Leitung ſtaatlich geprüfter Lehrer der Stenographie. Gleich=
zeitig
macht der Verein auf ſeine Maſchinenſchreibſtube, Heinheimer=
ſtraße
42, aufmerkſam. (Siehe heutige Anzeige.)
Goldene Sochzeit. Das ſeltene Feſt der Goldenen Hochzeit
zugleich mit der Hochzeit ſeiner Enkelin feiert am 26. April ds. Js.
bei großer geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit und Friſche unſer ver=
ehrter
Mitbürger Gerr Vermeſſungsrat i. R. Ludwig Bergauer mit ſeiner
Gattin Minette, geb. Spindler, Viktoriaſtraße 55, dahier. Vermeſſungs=
rat
Bergauer iſt durch ſeine langjährige berufliche Tätigkeit eine in
weiten Kreiſen Heſſens bekannte und allgemein hochgeachtete Perſon=
lichkeit
.
Wohnungszählung! Am 16. Mai I. J. findet im ganzen Deut=
ſchen
Reich eine allgemeine Wohnungszählung ſtatt, mit
der gleichzeitig eine Zählung der Wohnungsſuchenden
verbunden wird. Die eigentliche Ausführung der Zählung für die
Stadt Darmſtadt obliegt dem Oberbürgermeiſter. Dieſer bedarf zur

Ausſtentang gSausftau 1es4.

Aufruf auf den wir empfehlend verweifen um
freiwillige Zähler. Diesbezüigliche Meldungen ſind ſchriftlich
oder mündlich, unter Angabe der Anſchrift des Hilfsbereiten, alsbald
an das Statiſtiſche Büro im Stadthaus, Zimmer 69, zu richten
Mutter= und Säuglingsfürforge. Die Beratungsſtunden
der Städtiſchen Mutter= und Säüglingsfürſorgeſtelle Beſſungen,
Eichwieſenſtraße 9, Cv. Gemeind haus, finden vom Freitag (heuts), den
22. April, an wieder jeden Frcitag, nachmittags von ½6½7 Uhr,

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Geſtern vormittag wurde in Gegenwart zahlreicher geladener Gäſte
im Städtiſchen Saalbau die Ausſtellung Hausfrau 1927 eröffnet, die
von dem Hausfrauenbund Darmſtadt veranſtaltet wird. Sie
dauert bis einſchließlich Sonntag, den 24. April, und iſt von 107 Uhr
geöffnet. Das Unternehmen ſtellt ſich in dem Geſamtbild einer Meſſe
dar, die außerordentlich vielſeitig und reichhaltig beſchickt iſt. In erſter
Linie will die Ausſtellung den Hausfrauen vorführen, was die letzten
Jahre auf dem Gebiete des Haushaltungsweſens an neuen Erfindungen
gebracht haben; aber der Rahmen iſt weiter geſpannt und es werden
namentlich Qualitätswaren und Erzeugniſſe der Lebensmittelbranche
dem Publikum vorgeführt. Die Notwendigkeit einer ſolchen allgemeinen
Schau wird in dem Vorwort zum Katalog ſehr zutreffend damit be=
gründet
, daß ſich die Hausfrau heute in einer Welt befinder, die von
der unſerer Müitter und Großmütter ungemein verſchieden iſt. Die
Frau von heute, ſo heißt es, blickt zurück auf ein Jahrzehnt gewaltig=
ſter
Veränderungen im Daſein des deutſchen Volkes, die auch für ihr
Leben und Wirken von größter Bedeutung waren. Die neuen ſtaats=
lürgerlichen
Pflichten, welche die Nachkriegszeit den Frauen brachte,
zwingen ſie, ſich mit politiſchen und ſtaatsbürgerlichen Fragen zu beſchäf=
tigen
, nicht weniger zwingt ſie die finanzielle Notlage des Vaterlandes,
ihre ganzen geiſtigen und körperlichen Kräfte einzuſetzen, um unter er=
ſchwerenden
Verhältniſſen Geſundheit und Gedeihen ihrer Familie ſicher=
zuſtellen
, ihrem Haushalt intenſive Aufmerkſamkeit zuzuwenden, um an
Zeit, Kraft und Geld zu ſparen. So ſieht die verantwortungsbewußte
Frau ihr Tätigkeitsfeld in ungeahntem Maße erweitert, und nur genaue
Einteilung und Ueberlegung kann ſie befähigen, ihm gerecht zu werden.
Der Eröffnungsakt vollzog ſich in ſchlichten Formen im
Veſtibül des Saalbaues. Die Vorſitzende des Hausfrauenbundes, Fräu=
lein
de Weerth, entbot den Anweſenden im Namen des Haus=
frauenbundes
Darmſtadt einen herzlichen Willkommengruß und führte
dann in einer Anſprache etwa Folgendes aus: Die heutige Zeit iſt wohl
ausſtellungsmüde, aber in den letzten 13 Jahren haben ſich gewaltige
Umwälzungen in dem Leben unſeres Volkes vollzogen, von denen auch
die Keimzellen des Staates, die Familien und die Haushalte, nicht un=
berührt
geblieben ſind. Die deutſche Hausfrau iſt die Hüterin des Haus=
weſens
, und ſie bewahrt das, was ihr von Mutter und Großmutter
ſiberkommen iſt, dabei zeigt ſie ſich jedoch oftmals wichtigen Neuerungen
nicht zugänglich. Die neue Zeit hat der Frau auch neue bedeutſame
Pflichten als Hausfrau und Mutter auferlegt; es werden höhere An=
forderungen
an ihr Wiſſen und ihr Können geſtellt, mehr körperliche
Anſtrengungen von ihr verlangt. Nur 10 Prozent aller Haushaltungen
haben heute noch ein Dienſtmädchen. Die Hausfrau hat vielfach kaum
noch Zeit, die kulturellen Güter zu pflegen. Auch fehlt ihr jetzt die
Mithilfe der heranwachſenden Tochter. In früheren Zeiten konnte die
Tochter einige Jahre im elterlichen Hauſe bleiben und die Haushalt=
führung
lernen. Jetzt muß aber die Tochter von der Schule weg gleich
in einen Beruf; es fehlt ihr jede Zeit, ſich dem Haushalt zu widmen;
es fehlt ihr leider auch oft die Luſt dazu. Die Fortbildungsſchule allein
kann keinen Erſatz bieten, und es iſt wohl ein Pflichtjahr für alle Mäd=
chen
zu erſtreben. So manche junge Frau, die zum Traualtar ſchreitet,
hat vom Haushalt keine Ahnung; ſie kann nicht kochen, nicht einkaufen
und mit dem Haushaltungsgeld nicht wirtſchaften. Zu bedenken iſt aber,
daß 70 Prozent des Nationalvermögens durch die Hausfrauenhände
gehen. Die Hausfrau der Gegenwart hat alſo eine bedeutſame natio=
nale
und volkswirtſchaftliche Aufgabe zu erfüllen.
Die Rednerin betonte dann in ihren weiteren Darlegungen, daß
die Ausſtellung den Zweck hat, den Hausfrauen alle die Erleichterungen
vorzuführen, die Technik, Induſtrie und Handel auf den Markt bringen.
Sie dankte den Ausſtellern und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das
Gebotene den Beifall der Beſucherinnen finden möchte, die hier Ge=
legenheit
hätten, ſich ein eigenes Urteil zu bilden. Die Eröffnungsrede
wurde mit lebhafter Zuſtimmung aufgenommen. Die Anweſenden tra=
ten
dann einen Rundgang zur Beſichtigung der einzelnen Waren=
ſtände
an.
Die Ausſtellung iſt, wie ſchon erwähnt, nach Art einer Meſſe
ausgeſtaltei; ſie nimmt ſämtliche Räume des Saalbaues in Anſpruch,
auch den umfangreichen Garderoberaum ſowie die Bühne. Im ganzen
weiſt der Katalog 44 Ausſteller auf, zumeiſt ſind es Darmſtädter Firmen.
Wir laſſen hier das Verzeichnis folgen: Gebr. Bauer A.=G., Eberſtadt
(Malzkaffee); Leinenhaus Becker (Vornehme Wäſche); Diamalt A.=G.,
Abtlg. Rotti, München (Fleiſchbrühwzirfel, Böffcorn, Suppenwürze);
A. Braunwarth (Reformlebensmittel); Direktion der ſtädtiſchen Be=
triebe
in Darmſtadt (Gasverbrauchsadparate und Geräte für die Gas=
küche
); J. Donges u. Wieſt (Nähmaſchinen u. Kinderwagen); Dreſſola=
Inſtrumente=Bau G. m. b. H., Frankfurt a. M.; W. Ehrhardt (Tapeten,
Teppiche, Vorhänge); Eichbergs Nachf. (Wäſche=Ausſtattung); Elektro=
technik
G. m. b. H. (Protos=Hausgeräte); Aug. Engel (Pfaff= Näh=
maſchinen
); Guſt. Fremdt, Frankfurt (Konſervenglas=Verſchlußapparate);
Theoder Haller G. m. b. H., Friedrichsdorf i. T. (Eierteigwaren Mac=
caroni
); Henkel u. Co., Düſſeldorf (Perſil); Erſte badiſche Teigwaren=
fabrik
W. Henſel G. m. b. H., Weinheim; Herdfabrik und Emaillier=
werk
G. m. b. H. (Kochherde aller Art); C. Hochſtätter, Tapetenhaus
(Japanwaren); Aug. Jacoby A.=G. (Burnus); K. Jäger (Uhren und
elektr. Muſikinſtrumente Elektrola); Theodor Kalbfuß (Weißwaren);
Kathreiners Malz=Kaffee=Fabriken G. m. b. H., Berlin; C. H. Knorr
A.=G., Heilbronn (Haferflocken); Brüder Landauer (Wäſche, Bade=
mäntel
); Wilhelm Lanz (Kleiderſtoffe); Maggi G. m. b. H., Berlin;
Darmſtädter Teppich= und Gardinenhaus Heinrich Meyer; Ernſt Mor=
cinek
, Breslau (Fußbodenreiniger Magic); Dr. A. Oetker, Bielefeld
(Backpulver); Gebrider Roeder A.=G. (Kohlenherde, Gasherde, elettr.
Herde); Hermann Roſenthal (Haushaltungsartikel, Kriſtall, Porzellan);
Rotarex=Vertrieb (Staubfauger und Parkettſpähne); J. Rühl (Radio=
und elektriſche Apparate); Schade u. Füllgrabe (Kaffee und Tee); Phil.
Schaaf (Küchengeräte und Neuheiten); Schmieg und Scheib G. m. b.
H., Nümberg (Seifen); E. Semrau, Köln a. Rh. (Poliertuch Genial);
Singer Nähmaſchinen A.=G. (Nähmaſchinen und Nähmaſchinenmotore),
Sunlicht=Geſellſchaft A.=G., Mannheim=Rheinau (Seife und Waſch=
mittel
); Fabriken Dr. Thompſons, Düſſeldorf (Waſchmittel); Joſef Trier
(Möbel, Vorhänge, Teppiche); Vereinigte Wachswarenfabriken A.=G.
Ditzingen Wttb. (Loba Beize, Lobalin); Welz u. Ohler (Kaffee); Gg.
Weitzel, Eberſtadt (Friedrichsdorfer Zwieback); Hugo Zimmer ( Waſch=
maſchinen
und Küchengeräte). (Bei den Firmen, wo die Ortsangabe
fehlt, iſt Darmſtadt der Sitz oder ſie haben hier eine Vertretung).
An den Ständen, die durchweg ſehr geſchmackvoll hergerichtet ſind,
geben die Vertreter der Firmen bereitwillig Auskunft, und die tech=
niſchen
Gebraucksgegenſtände werden, ſoweit dies tunlich iſt oder ſich
ermöglichen läßt, in ihrer Wirkungsweiſe vorgeführt. Preisverzeich=
niſſe
, Kataloge uſſ liegen auf, Waren= und Koſtproben ſtehen bereit,
auch iſt eine gemſitliche Teeſtuß= eingerichtet. An den Nachmittagen
finden Filmtorführungen und Vorträge ſtatt, die das Gebiet hausfrau=

licher Tätigkeit berühren. Es wird ſehr viel Neues und Sehenzwertes
geboten; ein Beſuch der Ausſtellung iſt für jede Hausfrau vorteilhaft
und angelegentlich zu empfehlen.
Eine nicht zu unterſchätzende neue Erfindung für die Hausfrau i:d
in der Ausſtellung des Hausfrauenbundes im Saalbau Abteilung
Elektrotechnik (Heag) gezeigt und vorgeführt. Es handelt ſich um ainen
ſogenannten elektriſchen Trocken=Steriliſator, der ſich von den handels=
üblichen
Apparaten in erſter Linie dadurch unterſcheidet, daß er die
Hausfrau von allen bekännten Erſchwerniſſen entbindet. Iſt es von=
hin
keine Annehmlichkeit für eine Hausfrau, ſich in den Sommermonaten
einer überhitzten Küche auszuſetzen, ſo war auch die Art der Einkocherei
mit ſo vielen Umſtändlichkeiten verknüpft, daß vielen Haushaltungen
dieſe an ſich wertvolle und nutzbringende Arbeit verleidet wurde. Abeu
heute iſt das im Zeitalter der Elektrizität ein überwundener Stand=
punkt
. Nach dem neuen Verfahren gibt es kein Herdfeuer, keinen Ein=
kochkeſſel
mehr, ebenſo keine Entlüftungspunkte, deren Anwendung
immer ein Vorkochen der Produkte vorausgehen mußte. Nichts mehr i7
notwendig, als einen eigens zum elektriſchen Einkochen konſtruierter
Unterſatz, auf welchem die patentierten Einkochgläſer nach Belieben auf=
geſtellt
und das Ganze mit einer elektr. Anſchlußleitung in Verbindun
gebracht wird. Die Wirtſchaftlichkeit ergibt ſich daraus, daß pro Glc‟
etwa 11,2 Pf. an Stromkoſten erfordert; dabei iſt der ganze Einkoch, ſo einfach, daß in einer Stunde etwa 1218 Gläſer gleich=
zeitig
ſteriliſiert werden können. In Bezug auf Sauberkeit wird das
Verfahren von keinem der bekannten übertroffen.
In der am Donnerstag, den 21. April, eröffneten Ausſtellung des
Hausfrauenbundes im Städtiſchen Saalbau hat u. a. auch die Direktion
der ſtädtiſchen Betriebe eine größere Anzahl moderner Gasverbrauchs=
apparate
ausgeſtellt, auch werden dieſe Apparate und Einrichtungen im
Betrieb vorgeführt. Einen wie großen Raum die Gasverwendung im
modernen Haushalt ſowie bei der neuzeitlichen Wohnpflege einnimmt,
iſt hinlänglich bekannt. Man kann ſagen, daß das Gas heute für die
Hausfrau ein Kultur= und Lebensfaktor geworden iſt, ohne den eine
moderne Küche, überhaupt eine Wohnung, die Anſpruch auf Neuzeitlich=
keit
macht, nicht denkbar iſt. Die Gastechnik der letzten Jahre hat Fort=
ſchritte
zu verzeichnen, die es nicht nur vom Standpunkt der Bequem=
lichkeit
und Sauberkeit, ſondern in noch höherem Maße von dem der
Wirtſchaftlichkeit betrachtet, unbedingt ratſam erſcheinen laſſen, dieſe
Wärmequelle in größerem Umfange in Wohnung und Haushalt dienſt=
bar
zu machen. Wenn heute ſchon feſtſteht, daß die Bereitung eines
Mittageſſens für eine mittelſtarke Familie bei kürzeſtem Aufwand an
Arbeitszeit bei Gasverwendung nur 5 bis 6 Pf. als Heizungskoſten=
aufwand
erfordert, ſo ſind das Zahlen, die jeder denkenden und rech=
nenden
Hausfrau einleuchten und ſie überzeugen müſſen, daß ſie in noch
weiterem Umfange als vielleicht bisher ſich dieſe Vorteile zunutze macht.
Was die Direktion der ſtädtiſchen Betriebe im Saalbau den Beſuchern
der Ausſtellung, und insbeſondere den Darmſtädter Hausfrauen zeigt,
iſt das Neueſte auf dem Gebiete der Gasverwendung in Wohnung und
Haushalt. Es ſind Gegenſtände, die nicht nur durch die Bequemlichkeit
und Billigkeit ihrer Anwendung, ſondern auch durch ihr außerordentlich
freundliches und gefälliges Ausſehen die Zuneigung und Wertſchätzung
jeder Hausfrau erwerben müſſen. Die Millionen zufriedener Haus=
frauen
, denen das Gas ſchon ſeit Jahren ein unentbehrlicher Freund
und Helfer geworden iſt, ſind der beſte Beweis dafür, daß das Gas in
jedem Haushalt eine Quelle der Zufriedenheit und des häuslichen
Glückes werden wird. Folgende Gegenſtände hat die Direktion der
ſtädtiſchen Betriebe als Auswahl aus der Fülle der heute im Gebrauch
befindlichen Gasgeräte ausgewählt: Für die Küche zwei Gasherde;
dieſe werden im Betrieb praktiſch vorgeführt und den Beſuchern er=
läutert
. Ferner wurde zur Darſtellung der ſchnellen und einfachen,
jederzeit betriebsbereiten Warmwaſſerverſorgung mit Gas ein Warm=
Waſſerautomat mit Zapfſtelle im Bad, am Waſchtiſch und in der Waſch
ſüiche eingerichtet, der ebenfalls praktiſch erläutert und vorgeführt wir
Eine gleiche Einrichtung befindet ſich für kleineren und nur an einer
Stelle benötigten Heißwaſſerbedarf in Geſtalt eines Heißwaſſer=
automaten
am Waſſerſtein in der Küche.
Ferner werden im Betrieb vorgeführt die gasbeheizten Bügeleiſen,
die beſonders durch ihre außerordentlich niedrigen Gasverbrauchskoſten
eine weſentliche Verbilligung des ſeitherigen mit vielen Unannehmlich
keiten berbundenen Bügelverfahrens geſtatten. Auch für den Waſchtag,
der ſich von jeher bei den Hausfrauen großer Unbeliebtheit erfreute,
ſtellt die Direktion der ſtädtiſchen Betriebe eine Helferin vor, und zwar
in Geſtalt einer gasbeheizten Waſchmaſchine, die ſür die Haushaltungen
die Reinigung der Wäſche in einfachſter und praktichſter Weiſe er=
möglicht
. Für kleinere Haushaltungen iſt ebenfalls geſorgt durch die
gasbeheizten Waſch=Automaten, einem neuen Syſtem, das ſich ſchon
nach kurzer Zeit ſeiner Einführung eine große Menge von Anhängern
erworben hat.
Auch die Raumbeheizung mit Gas wird praktiſh gezeigt, und zwar
wird hier den Beſuchern eine Anlage des Darmſtädter Radiators, einer
neuzeitlichen, gasbeheizten Warmwaſſerheizungsanlage für zwei Zimmer
vorgeführt. Eine Menge gleichartiger Anlagen ſind in Darmſtadt ſchon
im Betrieb und arbeiten zur vollen Zufriedenheit der Abnehmer, zumal
die Direktion der ſtädtiſchen Betriebe allen denen, die ſich zur Ein=
führung
der Raumheizung mit Gas entſchließen, ein weitgehendes
Entgegenkommen durch Gewährung eines Kubikmeterpreiſes von 10 Pf.
zeigt. Ferner ſind noch ausgeſtellt verſchiedene Gasheizöfen, Heißwaſſer=
automaten
und Badeöfen verſchiedener Syſteme. Auch die Zuſatzgeräte
zur Gasküche, die der Hausfrau ein beſonderes ſparſames Kochen und
Backen ermöglichen es ſei hier beſonders des außerordentlich wirt=
ſchaftlichen
Turmkochens gedacht , fehlen nicht auf der Ausſtellung.
Die Direktion der ſtädtiſchen Betriebe hat damit im kleinen Rahmen
der Hausfrau eine Auswahl aus der Füflle neuzeitlicher Gasgeräte ge
zeigt. Man darf überzeugt ſein, daß alle dieſe Apparate in ihrer Zweck
mäßigkeit und beſonders in ihrem reinlichen, ſauberen und ſehr gefl.
Ausſehen jeder Hausfrau zufagen und in ihr den Wunſch aufkommen
laſſen, ebenfalls Beſitzerin ſolcher Einrichtungsſtücke zu werden. Jede
Auskunft über Preis, Wirkungsweiſe und Betriebskoſten der Apparate
wird bereitwilligſt erkeilt. Außerdem werden den Intereſſentinnen
auf Wunſch alle Einzelheiten praktiſch vorgeführt, ſo daß jede Hausfran
in der Lage iſt, ſich bei dieſer Gelegenheit ſelbſt eingehend zu über=
zeugen
, welch= Apparate, welcher Herd oder welcher Heißwaſſerautomat
für ihre Wohnung oder Küche oder Bad am geeignetſten iſt. Es muß
noch ausdrücklich hervorgehoben werden, daß alle Apparate durch ein
bequcmes und nicht ſchwer belaſtendes Ratenſyſtem erworben werden
können, ſo daß die Furcht vor einer einmaligen allzuhohen Ausgabe
nicht mehr begründet iſt. Der Beſuch des Ausſtellungsſtandes der
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe ſei allen Hausfrauen auf das an=
gelegentlichſte
und dringensſte empfohlen.

Die Schallplatte im Dienſte des Rundfunks. Mancher Feind des
Grammobhons iſt durch den Nundfunk zu deſſen Freund geworden.
Die Schallplattenkonzerte des Frankfurte: Senders beifpielsweiſe haben
ſo lebhaften Anklang im Hörerkreis gefunden, daß ſie immer häufiger
wiederhoit werden mußten. Aus dem urſprünglichen Lückenbüßer iſt
das Grammophonkonzert zu einer begehrten Rundfunk= Programm=
nummer
geworden. In der Tat iſt denn auch das Anhören der Schall=
platte
im Nundfunk ein Genuß, weil bei der Uebertragung das ſtörende
Nebengräuſch des Grammophon=Apparates auf ein Minimum herab=
gedrückt
wird, ja häufig überhaupt nicht vernehmbar iſt. Wie ſchwer es
mitunter fällt, beim Rundfunkhören den Sänger auf der Schallplatte
vom leibhaftigen Sänger am Mikrophon zu unterſcheiden, bewies kürz=
lich
ein Ueberraſchungskonzert, im Frankfurter Sender, bei dem der
Kammerſänger John Gläſer bald ſelßſt, hald als Schallplattennummer
in Erſcheinung trat, und die Rundfunkhörer raten mußten, ob John
Gläfer ſang oder ob die Schallplatte ſpielte.
Hohes Alter. Der alte Kriegsveterau von 1870/71 Lorenz Roh=
mann
hier, Arheilgerſtraße 94, feiert am Dienstag, den 26. April, in
geiſtiger und körperlicher Rüſriakeit ſeinen 85. Geburtsta

Schalbüchen
bei Euchhändler L udwig Saeng, Kirchstraße 23.

Vogelsberger Höh=n=Club, Darmſtadt. Am Sonntag, 1. Ma
findet die planmäßige 5. Wanderung im laufendn Wanderjach
aten Bad

jodem V.H.C.er möglich iſt, an der Wanderung teilzunehmen. Die Fal
verfpricht in Anbetracht der augenblicklichen Baumblüte recht ſchön
werden. Es wird daher erwartet, daß ſich alle V.H.C.er bis zu;
27. April in die bei unſerem Mitglied Neudecker, Ernſt,Ludwigſtraße
aufliegende Einzeichnungsliſte zur Teilnahme eintragen, damt auch d
Sonderzug ſichergeſtelſt wird. Näheres über Abfahrtzeit wird ſpät=
noch
an den Aushangſtellen bekannt gegeben.
Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Sonntag vormittag findet die Weihe der Wilhelm Kaminsky=
Eiche aus Anlaß des 70. Geburtstages des Heimat= und Mundart
dichiers ſtatt. Zuſammenkunft vormittags halb 11 Uhr am Oberwald=
Schwämme, Leder, Bürsten,
Ag2 Parfünerie Hüller, Rheinstr. 6
u. Seifenhaus am Schillerplatz. (6352mit

[ ][  ][ ]

Seite 6

Nummer 131

Freitag, den 22. April 1927

Parlamentariſches.
* Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages
beſchäftigte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung mit dem Kapitel 33 des
Staatsvoranſchlages, in dem jetzt die Kapitel 32 (Gendarmerie), 33
(Polizei) und 47 (Schutzpolizei) vereinigt ſind und für die drei Beamten=
gruppen
ein einheitlicher Voranſchlag aufgeſtellt iſt. Abg. Kindt bean=
tragt
, im Etat der Einheitspolizei kenntlich zu machen, welche Stellen
darin für die bisherige Gendarmerie, die blaue Polizei und die Schutz=
polizei
enthalten ſind. Abg. Leuſchner beantragt, die Stelle des
Polizeirefenten im Miniſterium des Innern aus dem Kap. 27 heraus=
zunehmen
und auf Kap. 33 zu übertragen und ſie nach Gruppe A 13
zu beſolden. Abg. Widmann will die Stelle eines Oberregierungsrates
als Direktor der Landespolizeiſchule auf den Inhaber bewilligt be=
zeichnen
und eine Ziffer 3a des Kapitels bilden, dahin ſoll die Stelle
eines Polizei=Hilfsreferenten aus Kap. 27 übertragen und in die Be=
ſoldungsgruppe
11 überführt werden. Zu Ziffer 6 des Kap. 33 be=
antragt
Abg. Widmann, die Stelle eines Polizeirates in Offenbach als
planmäßig zu bezeichnen, da die Stelle ſchon ſeit Jahren beſteht. Abg.
Leuſchner beantragt, die Stellvertreter der Polizeidirektoren nach
Gruppe A 11 zu beſolden, ferner die Stelle des Polizeiſchulrates auf
den Inhaber zu ſetzen und nach Gruppe A 11 zu beſolden, ſowie die
Stelle eines Polizeioberſt auf den Inhaber zu bezeichnen mit dem Ge=
halt
von Gruppe A 13, den Nachfolger aber, gleich den Polizeidirektoren,
nach Gruppe 12 zu beſolden. Weiter beantragt Abg. Leuſchmer, die
Stelle eines Polizeioberſtleutnants, mehrere Stellen von Polizei=
majoren
und eine Stelle eines Polizeihauptmanns auf den Inhaber
zu bezeichnen. Von den drei Polizei=Abteilungsärzten ſoll, nach einem
Antrag Leuſchner, die Stelle eines geſtrichen werden. Die Abg. Haury
und Dr. Keller beantragen, daß die Wachtmeiſter, die von den Städten
übernommen wurden und denen wegen ihres Alters ein Aufſtieg nicht
möglich war, nach 21 Dienſtjahren in die Gehaltsgruppe 6 zu über=
führen
ſind. Abg. Leuſchner beantragt, bei der Pferdehaltung, bei den
Kraftwagen und bei der Munition je 10000 Mk. zu ſtreichen. Abg.
Kindt wünſcht, daß der Pferdebeſtand der Schutzpolizei nicht unter die
Zahl 100 heruntergeſetzt wird. Weiter beantragt Abg. Kindt, dem für
die Munition vorgeſehenen Betrag noch 19000 Mark für Uebungs=
zwecke
zuzuſetzen. Abg. Leuſchner hat eine Anzahl von Anträgen ein=
gebracht
, die ſich beſonders auf die Stellen von Inſpektoren, Kom=
miſſaren
, Oberwachtmeiſtern und Wachtmeiſtern beziehen; ſeine Wünſche
erſtrecken ſich nicht allein auf die Feſtſetzung der Anzahl der Stellen,
ſondern auch auf eine höhere Einſtufung in die Beſoldungsordnung.
Beſchlüſſe wurden noch nicht gefaßt; Fortſetzung der Beratungen am
Freitag.
* Gasvergiftung. Ein in der Hochſtraße wohnender höherer Be=
amter
wurde infolge eingetretener Gasvergiftung im Schlafzimmer be=
wußtlos
aufgefunden und in bedenklichem Zuſtande ins Krankenhaus
gebracht. Offenbar war der auf dem Nachttiſch ſtehenden Lampe infolge
mangelhaften Verſchluſſes Gas entſtrömt.
Bezirksſchöffengericht. Ein Fabrikarbeiter aus dem Odenwald,
der verheiratet iſt und zwei Kinder beſitzt, ſteht unter der Anklage, durch
unzüchtige Handlungen öffentlich Aergernis gegeben zu haben. Der
Angeklagte, der den Krieg mitgemacht und zweimal ſich in Gefangen=
ſchaft
befunden hat, beſtreitet die Anklage, die Schulkindern gegenüber
derübt ſein ſoll, und führte die Anzeige auf einen feindlich gefinnten
Einwohner zurück. Die Vorfälle ſelbſt liegen meiſt ſchon geraume Zeit
zurück. Der Staatsanwalt beantragt eine Geſamtgefängnisſtrafe von
drei Monaten. Der Verteidiger betont die Notwendigkeit der genauen
Prüifung der Kinderausſagen, denen man ſehr ſkeptiſch gegenüberſtehen
uniſſe, auch wenn die Ausſagen miteinander übereinſtimmten. Die Kin=
der
, ſo wird ausgeführt, ſchienen lebhaft übertrieben zu haben. Vielleicht
liege beim Angeklagten eine abnorme Veranlagung vor, die ihn geiſtig
minderwertig erſcheinen laſſe; er ſei völlig unbeſtraft. Gegebenenfalls
ſei eine Geldſtrafe entſprechend, in erſter Linie wird Freiſprechung er=
beten
. Das Urteil erkennt wegen Verfehlungen in vier Fällen auf
100 Mark Geldſtrafe, in einem weiteren Falle erfolgt Frei=
ſprechung
.
Sauaaas;s
Joog-
Mlaslsttaiss farsanegs
RUndöre. !
6

Jetzt iſt es noch Zeit.

Es iſt ſchon immer ſo: Nur der wird vom Glück begünſtigt, der ohne
diel Bedenken und Erwägungen Gelegenheiten, wo ſie ſich bieten, beim
Schopfe faßt. Freilich bedeutet dies nicht ein planloſes Beginnen und
ein Zugreifen, blindlings und ohne Bedacht. In beſtimmten Fällen gibt
es aber nur die eine Möglichkeit, gewiſſe Ueberlegungen anzuſtellen,
die ſich auf greifbare und reelle Dinge beziehen, dann aber heißt es
handeln und ſich nicht in ſeinem feſten Entſchluß von fruchtloſen Er=
wägungen
über unbeſtimmbare Faktoren abbringen zu laſſen. In einer
ſolchen Situation befindet ſich ohne weiteres jeder, der in der Erfüllung
ſpezieller Wünſche auf das Zuſammenwirken ſcheinbar zufälliger Fakto=
ren
angewieſen iſt, insbeſondere beim Loſekauf von irgend welchen Lot=
terien
. Zur Zeit beſteht noch für Tauſende und Abertauſende, die auf
ſchier lächerlich billige Weiſe zu einem wertvollen Gebrauchsgegenſtand,
zu einer Ein= und Mehrzimmereinrichtung, zu einem Flügel, ja ſelbſt
zu einer wunderbaren Villa kommen wollen, eine ſehr ausſichtsreiche
Möglichkeit hierzu. Die Heſſiſche Krüppelheimbaulot=
terie
, deren Gewinne von über 3600 größten Firmen aller Induſtrie=
zweige
der deutſchen Volkswirtſchaft in weit über das bei ſonſtigen
Wohlfahrtslotterien übliche Maß hinausgehender Anzahl geſtiftet wur=
den
, weiſt einen Gewinnkoeffizient und damit einen ſolch hohen Grad
von Wahrſcheinlichkeit der Erfüllung irgend eines geheimen Wunſches
auf, den jeder von uns im Stillen hegt, daß niemand die Gelegenheit,
dieſe Möglichkeit auszunutzen, vorübergehen laſſen ſollte. Freilich kann
man nicht ſagen, das Los, das du ziehſt, iſt unbedingt ein Treffer, wenn
auch die Wahrſcheinlichkeit ſehr groß iſt. Aber ſelbſt im gegenteiligen
Falle braucht man ſich hinterher keinen Vorwurf zu machen: Das Geld
habe ich zum Fenſter hinausgeworfen. Denn es kommt ja den armen
und elenden Menſchenkindern zugut, die mit verkrümmten und ver=
krüppelten
Gliedern ihr ſicher nicht beneidenswertes Los tragen müſſen.
Wer ſolch bedauernswerte Weſen ſelbſt längere Zeit zu beobachten und
mit ihnen umzugehen Gelegenheit hatte, der ſollte ſchon, ganz abgeſehen
von durchaus verſtändlichen Gründen der Erlangung eines perſönlichen
Vorteils, mit Rückſicht auf ſeinen geſunden und wohlgebauten Körper,
ſich keine Minute beſinnen, Loſe der Heſſiſchen Krppelheimbaulotterie
zu kaufen. Die Ziehung findet unwiderruflich am Donnerstag, den
5. Mai, ſtatt. Der Loſeverkauf endet mit dem 2. Mai, da die techniſchen
Vorbereitungen zur Ziehung einige Tage Vorarbeit erfordern. Nutze
daher in deinem eigenen und der Allgemeinheit Intereſſe die wenigen
Tage aus und kaufe Loſe, denn jetzt iſt es noch Zeit.

Tageskalender für Freitag, den 22. April 1927.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, D 18, abends 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: Scherz, Satire, Fronie und tiefere Bedeutung.
Kleines Haus, abends 8 Uhr, Ende 10 Uhr: 2. Beethovenabend der
Trio=Vereinigung. Orpheum, abends 8 Uhr: Der Garten
Eden. Ausſtellung Hausfrau 1927 im Städtiſchen
Saalbau, geöffnet von 10 bis 7 Uhr. Ortsgewerbe=Verein
u. Handw.=Vereinig., abds. 8 Uhr, im Fürſtenſaal: 7. Winter=
verſammlung
. Neugeiſt, abds. 8 Uhr, Logengebäude, Sandſtr. 10:
Vortrag. Nationalſoz. dtſch. Arb.=Partei, abends
8½ Uhr, Eintrachtſaal: Oeffentl. Sprechabend. Konzerte uſw.:
Schloßkaffee, Perkeo, Café Rheingold, Taunusburg. Kinovor=
ſtellungen
: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde,
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Schlußtage des Paſſahfeſtes.
Freitag, den 22. April. Beginn des Sabbats und des Feſtes 7 Uhr
15 Min.
Samstag, den 23. April. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min
Predigt. Abendgottesdienſt 8 Uhr 20 Min. und Sabbatausgang,
Sonntag, den 24. April. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min.
Feſtesausgang 8 Uhr 20 Min.
(Hottesdienſt an den Zochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min,
Abends 8 Uhr 20 Min.
Gebetszeiten in der Eynagoge der iſrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 23. April: Vorabend 6 Uhr 50 Min. Morgen=
8 Uhr. Nachm. 5 Uhr. Abends 8 Uhr 25 Min.
Sonntag, den 24. Aprik: Morgens 8 Uhr. Nachm. 5 Uhr,
Jontefausgang 8 Uhr 25 Min.
2o engottesdienſt: orgens 6 Uhr. Abends 7 Uhr 15 Min
Maariw mit Nacht 8 Uhr 25 Min.

Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künſſier oder künſtleriſche Veranffaltungen, deren im Nachſiehenden Erwchnung
geſchleht, behält ſich die Redakiſon ihr Urtell vor
Reſidenz=Theater am Weißen Turm weiſt auf das
heutige Programm, deſſen Güte und Abwechſlung das Darmſtädter
Publikum anziehen muß. Der anerkannt künſtleriſche Film, das Stan=
dardwerk
, mit Pat und Patachon in den Hauptrollen, Don Quichote‟,
nach dem viel geleſenen Roman, bietet Bilder von künſtleriſchem
Empfinden. Der zweite Film, Die Achtzehnjährigen ein Sittenbild
von ſeltener Spannung und beſter Darſtellung, Regie Manfred Nora,
füllt den zweiten Teil des Programms aus. Don Qnichote kann wegen
des großen Spielplanes nur einmal täglich, und zwar in der Nach=
mittagsvorſtellung
gezeigt werden, wozu Jugendliche Zutritt haben.
Die Königin des Weltbades Unter dieſem ver=
heißungsvollen
Titel bringt das Union=Theater vom 22.25. April.
einen flotten Victor=Janſon=Film, mit der reizenden Imogene Robert=
ſon
, Walter Rilla, Livio Pavanelli und Ida Wüſt in den Hauptrollen.
Die Aufnahmen zu dem Film wurden zum großen Teil in Paris und
Baden=Baden gemacht und bringen eine Fülle ſchöner Landſchaften,
eleganter Kleider und ſchöner Frauen. Selbſtverſtändlich, daß bei Victor
Janſon als Regiſſeur auch der Humor nicht fehlt. Als zweiter Film
wird eine heitere Satire aus dem Leben gezeigt, betitelt Ach, wie ſo
trügeriſch ſind Männerherzen. Auch dieſer Film bietet heitere und
ernſte Szenen. Die Muſik iſt von Herrn Kapellmeiſter G. Seibert zu=
ſammengeſtellt
und bietet die U.=T.=Kapelle wieder das Beſte.
Palaſt=Lichtſpiele. Die Frau mit der Vergangen=
heit
(Lady Windermeres Fächer) acht Akte. Dieſer Film iſt wie der
Fächer einer ſchönen Frau. Duftig, elegant und raffiniert. Auf bieg=
ſamen
Stäben ein zartes Geſpinſt aus Arabesken von Tüll und Spitzen.
Ein Hauch uralten Lavendels ſtrömt von ihm aus, und ein Lächeln
verbirgt ſich hinter ihm. Seit Mauritz Stillers Erotikon iſt dieſer Lu=
bitſch
Film das grazilſte Filmkammerſpiel. Seine Stärke liegt in ſeiner
Zartheit, in ſeiner heiteren Eleganz und der anmutigen Leichtigkeit der
echt Lubitſch’ſchen Bilderfolgen. Oscar Wildes aphorismenreiche Dialoge
ſind mit glüicklichſter Hand in eine geiſtvoll knappe Bildkonverſation
verwandelt worden, die weil äußerſte Sparſamkeit der Geſte und
Mimik ihr vorzüglichſtes Gebot ſind, ſelbſt zum optiſchen Aphorismus
wird. Lady Windermere iſt May Me Avoy. Mrs. Erlynne, Die
Frau mit der Vergangenheit Irene Rich. Was für ein wunderbares
Zuſammenſpiel. Mit ganz ſtillen, mit ganz leiſen Mitteln und ganz
ohne jede ſtarmäßige Uebertreibung geſpielt, werden dieſe Szenen zwiſchen
Mutter und Tochter zur Senſation. Sehr gut iſt auch, wie die Sym=
bolik
einer Handlung demZuſchauer allein dadurch erklärt wird, wie die
Perſonen ein Zimmer durchſchreiten, oder ihre Plätze wechſeln. Der
Rhythmus ihrer Bewegungen wird zum optiſchen Ausdruck für ihr
ſeeliſches Erleben. Genial im Bildausſchnitt ſind die Aufnahmen der
drei engliſchen Damen. Den lebenden Chroniques ſcandaleuſes
Ebenſo die reizende Szene, in der der alte Lord Lady Windermeres
Mutter nachſteigt. Wie ein diskreter Vorhang ſchließt ſich im Moment
des Nebeneinanderſchreitens das Objektiv. Ronald Colman ſpielt den
Hausfreund Lord Darlington. Eine Menjourolle. Sein gutes Menſch=
geſicht
paßt eigentlich nicht zu einem Bonviant. Im Beiprogramm:
Reginald Denny in der urfidelen Komödie Vorſicht! ich bin
verheiratet. 7 Akte voller Humor. Dieſes wundervolle Doppel=
programm
gelangt nur noch heute, Freitag, zur Aufführung.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
1. Tag. 1. Klaſſe 29. Preuß.=Süddeutſcher (255. Preuß.) Klaſſenlotterie.
* Berlin, 20. April. Heute fielen in der Vormittags=
Ziehung: 2 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 233218, 2 Gewinne zu 2000
Mk auf Nr. 60859, 2 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 264299, 18 Ge=
winne
zu 800 Mk. auf Nummern 2731, 10684 157304 172454 227780
259231 286483 314419 325921, ferner 28 Gewinne zu 500 Mk. und 104
Gewinne zu 200 Mk., ſowie 268 Gewinne zu 120 Mk. In der Nach=
mittags
=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu 100 000 Mk. auf Nr. 270 255.
2 Gewinne zu 50 000 Mk. auf Nr. 294 410, 2 Gewinne zu 5000 Mk.
auf Nr. 340 270, 4 Gewinne zu 20 Mk. auf die Nrn. 136783, 323692,
6 Gewinne zu 1000 Mk. auf die Nrn. 109457 223404 275992, 6 Gewinne
zu 800 Mk. auf die Nrn 2809 4691 4732, 26 Gewinne zu 500 Mk. und
120 Gewinne zu 200 Mk., ſowie 216 Gewinne zu 120 Mk. (Ohne Ge=
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Nummer 111

Freitag, den 22. April 1927

Seite 7

* Elfenbeinſchniterei in Erbach.

Vorführungen von Bodenfräſen.

Starkenburg.

* Arheilgen, 20. April. Mit dem Oſterfeſte wurden die Kahnfahrten
auf dem hieſigen Schwimmbade wieder aufgenommen. Karten hierzu
werden wie in früheren Jahren bei dem dort anweſenden Bademeiſter
ausgegeben. Die vor kurzem von Bonames bei Frankfurt a. M.
nach ehier verlegte Großbrennerei Zimbo hat ihren Betrieb in der
bisher Weickerſchen Schokoladefabrik aufgenommen. Gleichzeitig wurde
auch eine Viehmaſtanſtalt eingerichtet und außerdem wird die auf Milch=
erzeugung
ſo günſtig wirkende Schlempe an Landwirte abgegeben.
Die Nähſchule des hieſigen evangeliſchen Frauenvereins, die ſchon ſeit
zwei Jahren hier beſteht und, wie die vor Oſtern hier ſtattgefundene
Ausſtellung der Arbeiten bewies, ſo günſtige Reſultate aufzuweiſen hat,
wird am 25. d. M. zwei neue Kurfe beginnen. Der Unterricht findet
von Montag bis Freitag vormittags im Kleidermachen, nachmittags im
Weißzeugnähen ſtatt und wird von Frl. Seeſemann erteilt. Anmeldun=
gen
haben alsbald, ſpäteſtens am Eröffnungstage; zu erfolgen. Da
der Andrang zu der Schauſpieloper Prezioſa von Carl Maria
von Weber am Oſterſonntg ein derartig ſtarter war, daß viele wegen
Platzmangels umkehren mußten, ſo hat ſich der Geſangverein Lieder=
zweig
veranlaßt geſehen, dieſes wirklich gute und prächtige Stück noch=
mals
am 7. Mai d. J., abends 8½ Uhr, im Gaſthauſe Zum weißen
Schwanen aufzuführen.
* Eberſtadt, 21. April. Tagung des Waiſenſchutzes.
Die diesjährige Landesverſammlung des heſſiſchen Fechtvereins
Waiſenſchutz, die urſprünglich am 22. Mai ſtattfinden ſollte, iſt auf
den 29. Mai feſtgelegt worden. Es wird eine große Anzahl von Dele=
gierten
erwartet. Vergiftungstod. Eine in den 50er
Jahren ſtehende Frau, die ſchon länger leidend war, hat ſich mit Salz=
ſäure
vergiftet. Sie iſt im Darmſtädter Krankenhaus ihren ſchweren
Verletzungen erlegen.
* Pfungſtadt, 21. April. Hohes Alter. Dieſer Tage konnten
Heinrich Klöppinger 6., Witwe Philipp Klöppinger 5. und Witwe Satt=
lermeiſter
Wenner ihren 81. Geburtstag feiern. Außerdem beging
geſtern Adam Klein in der Sandſtraße ſeinen 84. Geburtstag.
Niedriger Verſteigerungserlös. Bei der letzten Holzver=
ſteigerung
wurden für Stockholz im Durchſchnitt 4 Rmk., für Scheitholz
8 bzw. 9 Rmk. und für Prügelholz 6 Rmk. gelöſt. Die Preiſe ſind
verhältnismäßig niedrig. Kleinkinderſchuke: Die Auf=
nahme
der Kinder in die Kleinkinderſchule findet am kommenden Mon=
tag
ſtatt. Es werden nur ſolche Kinder aufgenommen, die bis zum
Juli 3 Jahre alt werden. Nur wenn Platz vorhanden iſt, können auch
Kinder aufgenommen werden, die erſt bis zum September ds. Js. drei
Jahre alt werden. Die letzte Brennholzverſteige=
rung
aus dem hieſigen Gemeindewald, Diſtrikt Klingsackertanne, fin=
det
am Freitag dieſer Woche auf dem Rathaus, nachmittags um 4 Uhr,
ſtatt. Zur Verſteigerung gelangen 100 Raummeter Kiefernſcheitholz
und 190 Raummeter Kiefernknüppelholz. Gegen Bürgſchaft wird Zah=
lungsfriſt
bis zu Martini geleiſtet.
Traifa, 21. April. Nächſten Sonntag veranſtaltet die Turn=
gemeinde
im großen Saal von Scheerer einen turneriſchen Werbe= und
Unterhaltungsabend. Während im erſten Teil alle Abteilungen einen
Uebungsabend im Bühnenbild zeigen, bringt der zweite Teil das Feſt=
ſpiel
Lieber tot als Sklav! mit acht lebenden Bildern. Ein ſehr in=
tereſſanter
und ſchöner Abend iſt zu erwarten.
* Ober=Ramſtadt, 21. April. Ende letzter Woche betrug die Zahl
der Erwerbsloſen 145. Hierunter befinden ſich 72 Kriſenfür=
ſorgcempfänger
. Die Hauptunterſtützungsempfänger teilen ſich in 134
männliche und 11 weibliche. Nächſten Sonntag, den 24. April, nach=
mittags
2 Uhr, findet die erſte diesjährige Uebung der Feuer=
wehr
ſtatt, zu der ſowohl die Mannſchaften der Freiwilligen als auch
der Pflichtfeuerwehr zu erſcheinen haben. Gelegentlich dieſer erſten
Uebung findet die Einteilung der neu eintretenden Mannſchaften ſtatt,
die ſich um die angegebene Zeit pünktlich auf dem Rathaus einzufinden
haben.
* Meffel, 21. April. Zum Kommandanten der Fabriks=
feuerwehr
der Gruße Meſſel iſt Maſchinenmeiſter Ernſt Oſterndorf
in Grube Meſſel verpflichtet worden. Zimmermeiſter Herbert 6. in
Groß=Zimmern iſt zum ſtellvertretenden Kommandanten der genannten
Fabriksfeuerwehr verpflichtet worden.
Groß=Zimmern, 21. April. Sonntag, den 24. April, feiern die
Eheleute Juſtus Störger 1. und Frau Margarete, geb. Nehrwein, das
jeltene Feſt der Goldenen Hochzeit.
* Dieburg, 21. April. Selbſtmordverſuch. Eine aus Hös=
bach
bei Aſchaffenburg ſtammende Frau, die in den Morgenſtunden mit
dem Zug von Aſchaffenburg kam, ſprang in der Nähe der Mörsmühle
in die Gerſprenz. Waldarbeiter, die die Frau beobachtet hatten, eilten
hinzu und retteten dieſe vor dem ſicheren Tode des Ertrintens. Sie
wurde in ein hieſiges Hoſpital überführt.
* Dieburg, 19. April. Neues Poſtgebäude. Mit dem Neubau
des Poſtgebäudes in Dieburg ſoll in Kürze begonnen werden. Die
Arbeiten ſind bereits ausgeſchrieben.
* Schaafheim b. Babenhaufen, 21. April. Neuer Gemeinde=
einnehmer
. Gemeindeeinnehmer Georg Trippel, der ſeit 1883 im
Amte war, iſt im Alter von 74 Jahren in den Ruheſtand getreten. Zum
Nachfolger wurde Wilhelm Hock gewählt.
Höchſt i. O., 21. April. Der Werbe= und Unterhaltungsabend
6es Turnvereins Höckſt im Gaſthaus Zur Burg Breuberg am Oſter=
montag
war ſehr gut beſucht. Der Saal und die Nebenräume waren
dicht beſetzt, wohl der beſte Beweis, daß man der Turnſache ein
reges Intereſſo entgegenbringt. Großen Beifall ernteten die Frei=
Gbungen der Mädchen und Schiiler, ebenſo die ſchönen Reigen der
Mädchen. Erſtaunliches wurde von den Turnern am Reck, Barren und
Pferd gezeigt, es ließ erkennen, was ein intenſives Winterturnen für
gute Früchte bringt und wie es Körper und Geiſt zu ſtählen vermag.
Einen ſchönen Abſchluß fand der Abend mit dem luſtigen Theaterſtück
Sie kriegen ſich‟. Der anſchließende Ball hielt die Mitglieder und
Turnfreunde noch einige Stunden in gemütlich ſter Stimmung zuſammen.

* Vielbrunn, 21. April. Regen Fremdenverkehr brachten die Oſter=
feiertage
unſerem Orr. Außer zahlreihen Oſtergäſten iſt eine ſtattliche
Anzahl Fremder zu längerem Kuraufenthalt eingetroffen, welche die
Zahl der ſchon vor Oſtern hier weilenden Kurfremden noch erhöhte, unter
ihnen ſolche, die ſchon jahre= ſogar jahrzehntelang regelmäßig hier

e Wnet ei ete ealeiche Se eie ereltet eie
dererſeits weiß Vielbrunn auch, was es ſeinan Gäſten ſchuldig iſt, und
Ortsvorſtand ſowvie Verkehrs= und Verſchönerungsverein ſind gemein=
ſam
beſtrebt, den Kurfremden den Aufenthalt in und außer dem Ort
ſo angenehm wie möglich zu machen. Dem aufblühenden Kurbetrieb
Rechnung tragend, wurden im vorigen Jahr ein Ausſichtsturm und
ein Tempel gebaut, ſeither unſcheinbare Plätze wurden in Aulagen um=
gewvandelt
, Naſen angelegt, Linden gepflanzt, zahlreiche Ruhebänke im
Ort und Umgebung laden zur Raſt ein. Dieſelben erfuhren kürzlich
eine beträchtliche Vermehrung, u. a. hat Vorſtandsmitglied des Verkehrs=
und Verſchönerungsvereins Gaſtwirt Fritz Hofmann 10, ein Kurgaſt
2 Bänke geſtiftet, eine weitere Anzahl ſtellte der Verkehrs= und Ver=
rein
auf. Auch iſt auf Veranlaſſung desſelben bei der

Walichen de e eheſe eſe ee ie
Vielbrunn ſtellt eine begueme Verkehrseinrichtung nach dem Maintal
bzw. Mümlingtal dar.
* Mümling=Grumbach, 21. April. Im hohen Alter von 82 Jahren
verſtarb hier geſtern in der Frühe der Eiſenbahnbeamte a. D. Leonhard
König. Hohes Alter. Kommenden Montag, den B. April,
vollendet. Adam Bardonner dahier ſein 82. Lebensjahr. Der
Jubilar, der zuſammen mit ſeiner ebenfalls noch lebenden Frau bereits
vor nahezu 10 Jahren die goldene Hochzeit feiern konnte, erfreut ſich
beſter körperlicher und geiſtiger Geſundheit.
* Steinbach bei Michelſtadt, 21. April. Am kommenden Saustag,
den 23. April, feiert Herr Johann Michgel Heß aus Steinbach, jetzt im
Auguſtſpital zu Michelſtadt ſeinen 77. Geburtstag in guter Rüſtigkeit.
Möge ihm auch weiter ein ſchöner Lebensabend beſchieden ſein!
* Micheiſtadt, 21. April. Verſetzung. Herr Studienrat Prof.
Winter, welcher bereits mehr als 20 Jahre an der hieſigen Oberrealſchule
tätig iſt, wurde mit Wirkung vom 25. April ds. Js. in gleicher Eigen=
fchaft
an die Liebigs=Oberrealſchule Darmſtadt verſetzt. Schulauf=
nahme
. Der Schulvorſtand weiſt in einer Bekanntmachung darauf
hin, daß die Aufnahme der ſchulpflichntigen Kinder am Montag, den 25.
ds. Mts., vormittags 10 Uhr, in der hieſigen Stadtſ hule ſtattfindet
unter gleichzeitiger Vorlage der Imefſcheine. Am gleſhen Tage, nach=
mittags
1 Uhr, erfolgt die Aufnahme der fortbildungsſchulpflichtigen
Mädchen, hingegen die der Knaben am Dienstag, den 26. 13. Mts., nach=
mittags
1 Uhr. Abſchiedsfeier. Anläßlich des Weggangs des
1. Geiſtlichen der Diafpora Erbach veranſtalten die Katholiken derſelben
am kommenden Sonntag, den 24. April, nachmittags 4 Uhr, eine Ab=
ſchiedsfeier
im Gaſthaus Zum Anker in Stockheim, bei der u. a.
Violi= und Klaviervorträge ſtattfingen,

* Erbach i. O., 21. April. Am Montag, den 25. d. M., beginnt
ſchule für Elfenbeinſchnitzerei und verwandte Ge=
werbe
. Die Schule teilt ſich in eine Fachſchule für, Handwerkskunſt,
eine Vorſchile für dieſe und eine Gewerbliche FortEildungsſchule. Wie
bekannt die Schule iſt und welches Anſehen ſie genießt, geht daraus her=
ver
, daß aus allen Teilen Deutſchlands ſchon Schüler dieſelbe beſucht
haben. Seit 150 Jahren iſt das Elfenbeinſchnitzergewerbe hier in Er=
bach
anſäſſig. Es wurde damals von dem weitblickenden Grafen Franz
zu Erbach, der dieſe Kunſt auf ſeinen Reiſen kennen gelernt hatte, ein=
geführt
, um der Bevölkerung weitere Verdienſtmöglichkeiten zu ver=
ſchaffen
. Welch glücklichen Griff Graf Frauz damals getan hatte, geht
daraus hervor, daß die Elfenbeinſchnitzerei nicht nur in Erbach, ſondern
in der ganzen Umgebung ſich eingebürgert hat und vielen dauernde,
lohnende Beſchäftigung gibt. Erbach iſt der einzige Ort Deutſchlands,
der eine Facſchule für Elfenbeinſchnitzerei hat. Da mit der Elfenbein=
ſchnitzerei
die Drockſlerei eng verbunden und mit beiden die Holzſchnitze=
rei
verwandt iſt, ſo werden auch dieſe beiden letzteren in der Schule ge=
pflegt
. Die Schule hat es ſich zur ſchönen Aufgabe geſetzt, nicht nur
Kenntniſſe und Fertigkeiten zu vermitteln, ſondern auch Charaktere zu
bilden. Auf dieſem Prinzip iſt der ganze Unterricht aufgebaut. Es
ſollen aus ihr Handwerkskönner, Berufskünſtler mit geſchultem Blick
für die veredelte Geräteform hervorgehen. Die Ausbildung geſchieht bei
ſchon vorgebildeten Schülern in zwei Jahren, nicht vorgebildete müſſen
ſich zu vierjähriger Lehrzeit verpflichten. Iſt der Schüler in dem einen
Beruf durch Fleiß weit genug vorgeſchritten was die Regel iſt , ſo
kann er ſich im vierten Schuljahr in einem anderen Berufe ausbilden.
Er erweitert dadurh ſeinen Blick für die Zuſammenhänge der Apbeit.
Befähigte Schüiler werden bis zur künſtleriſchen Ausübung ihres Be=
rufes
geführt. Erreicht wird dies durch einen wohldurchdachten, auf den
jeweiligen Beruf eingeſtellten Zeichen= und Modellierunterricht, durch
Vorträge in Materialienkunde, Stilkunde und Anatomie. Für die prak=
tiſche
Unterweiſung ſind in der Woche drei Tage in den Werkſtätten be=
ſtimmt
. Hier wird genau wie in der Werkſtätte des Handwverksmeiſters
gearbeitet, unter Vorausbeſtimmung und unter täglicher Kontrolle, der
Herſtellungszeit eines Gegenſtandes. Aeltere Schüler müſſen auch eine
Preisberechnung der Arbeit aufſtellen. Hierdurch wird die in den Schul=
werkſtätten
ſehr leicht eintretende Verlangſamung der Schüler vermieden.
Der Unterricht wird in 42 Wochenſtunden und 10 Uebungsſtunden frei=
williger
Betätigung der Schiler erteilt. Eine reiche Modellſammlung
und eine Fachbibliothek, die durch Neuerſcheinungen und Zeitſchriften
über Kunſt und Gewerbe auf dem Laufenden gehalten wird, unter=
ſtützen
die Arbeit im Unterricht. Die Fachſchule verfügt über Holz=
bearbeitungsmaſchinen
mit elektriſchem Antrieb. Dem Modellierunter=
richt
ſchließt ſich ein einfaches Verfahren des Gipsgießens an. Beſon=
dere
Sorgfalt wird dem Unterricht im Entwerfen gewidmet. Die Schiſ=
ler
lernen eine groſe Menge Materialien kennen, ſo ia= und auslän= und Georg Schimittſches Weingut; Treffpunkt am Bahnhof.
diſche Hölzer, Elfenbein, Knochen auch Edelbein genannt , Horn,
Schildkrot, Perlmutter, Bernſtein, Meerſchaum, Galalith und viele an=
dere
künſtliche Materialien. Dieſe haben alle ihre Vorzüge und Nach=
teile
. Dieſe richtig auszuwerten, ſoll der Schüler exlernen. Jedes Ma=
terial
ſpricht eine audere Formenſprache. Bei der Ausführung erkennt
der Schüler die im Entwurf gemachten Mängel. Dies iſt ein Haupt=
vorteil
der Schülerwerkſtatt. Monatliche Konkurrenzaufgaben der Schi=
ler
überzeugen den Lehrer von dem Grad des Fortſchrittes, beleben den
Unterricht und feuern den Wetteifer an. Der beſte Entwurf wird in
der Werkſtatt ausgeführt und der betreffende Schüiler erhält ihn zum
Geſchenk. Oft werden mehrtägige Ausflüge unternommen, um die Eu=
zeugniſſe
früherer hochwertiger Handwerkskunſt kennen zu lernen. Licht=
bildervorträge
der Lehrer und auch der Schüler ergänzen im Winter=
lernt
der Schüler Deutſch in Anwendung auf den Geſchäftsverkehr,
Buchfihrung, Wechſellehre, Kalkulation, Staatsbürgerkunde und Re= G=
neu
. In die Vorſchule treten ſchon Kuaben mit dem 9. Lebeusjahr ein,
ſchneller voran kommen. Die Fortbildungsſchule nimmt Lehrlinge aller
klaſſen 3 Jahre hindurch zu unterrichten, in Deutſch, Bürgerkunde, Rech=
nen
, Naturlehre, Materialienkunde, Buchführung, Zeichmen und Gie=
werbetunde
. In der Bildungsſtunde werden die Schüler im freien Vor=
trag
geübt und mit den Fragen des täglichen Lebens bekannt gemacht,
Daß die Schüler die Fachſchule als ihre handwerkliche Heimat betrachten,
geht daraus hervor, daß ein großer Teil von ihnen mit ſeinen früheren
Lehrern auch nach der Entlaſfung noch in Verbindung ſteht. Viele von
ihnen verdanken ihre Stellen der Vermittlung der Schule. Es wäre
ſehr zu wünſchen, wenn Handwerksmeiſter, die tüchtige Geſellen ſuchen,
darauf kommt es doh hauptſächlic an.

* Affhöllerbach, 21. April. Sonntag, den 24. April, hält der Schützen=
verein
ſeinen Frühjahrsball ab, wozu er Freunde und Gönner herzlichſt
einladet.
für Oſtermontag die Ligareſerve Frankfurt=Fechenheim zum Freund=
ſchaftsſpiel
eingeladen. Das Publikum verfolgte den ſchönen und ſpan=
nenden
Kampf mit großem Intereſſe; er endete mit 5:3 für Fechenheim.
Trotz dieſes Ausgangs kann die hieſige Mannſchaft doch befriedigt auf
dieſes Spiel zurückſchauen, da es mit Rüchſicht auf den Gegner (das Spiel
mit 4 Mann Erſatz) immerhin ein ſchöner Erfolg iſt. Kommenden 14 000 Maik ohne Fäſſer und mit Flaſchen erlöſt.
Sonntag ſieht der Platz des V. f. N. das noch fällige Verbandsſpiel mit
Erbachs 1. Mannſchaft. Der Sportfreund ſieht dieſem ſchweren und iſt nichts weiteres zu ſagen, als daß ſie ſich in vorzüglicher Form befin=
darum
ſchönen Treffen mit großem Intereſſe entgegen.
Rieſinger, Sohn eines Muſikers und Friſeurs, wurde beim Spielen den Weinbergen ſehr gefördert werden. In letzter Zeit kamen ver=
auf
der hieſigen Landſtraße von dem Kotflügel eines aus Schwetzingen
Rad dem Knaben über Bruſt und Kopf ging. Mit zertrümmertem 1925er im weſtlichen Teile der Provinz 11001300 Mark, während finyz
überführt, wo er bald nach der Einlieferung ohne das Bewußtſein wie=
der
erlangt zu haben ſtarb. Die Unterſuchung über die Schuldfrage iſt
noch nicht abgeſchloſſen.
Ober=Abtſteinach ereignete ſich vorgeſtern ein Autounfall, bei dem es
im Handumdrehen ein Menſchenleben hätte koſten können. Ein von
Unter=Abtſteinach kommendes Auto aus Mannheim überfuhr in einer
Straße in Ober=Abtſteinach einen 8jährigen Knaben, wobei der Junge
ſchwere äußere Verletzungen davontrug; ob er auch innere Verletzungen
erlitt, iſt bis jetzt noch nicht bekannt. Wer an dem Unglücke die Schuld
trägt, wird die eingeleitete gerichtliche Unterſuchung feſtſtellen.
Blütenpracht. Trotz des verregneten Karfreitags hat ſich die
Hochblüte der Obſtbäume nicht länger zurückhalten laſſen. Seitdem die
Frühkirſchen ihre Bliten im reichſten Maße entfalteten, ſind die Hänge
von Schriesheim bis Weinheim in einen märchenhaft anmutenden,
ſchneeweißen Flor gehüllt, der durch die roſa Tupfen der Pfirſichblüte
in voller Blüte. Diamantene Hochzeit. Die Eheleute Hein=
rich
, genannt Herz Mags, Handelsmann in Hemsbach, feiern am 8. Mai
das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit. Er zählt 89 ſie 84 Jahre.
in Schwetzingen durch Flugzeug wird in dieſem Jahre einen bedeutenden
Umfang annehmen. Es ſind bereits diesbezügliche Verhandlungen ein=
geleitet
worden.
* Offenbach, 21. April. Die Stadtverordnetenverſammlung bewilligte
im März wieder die freie Bäderbenutzung und die Brok= und Gasver=
ſchaft
noch im Februar darauf hingewieſen hatte, daß die Zuwendungen
unzuläſſig ſeien. Im September 1926 hatte man der Ungeſetzlichkeit Verhandlungen vor dem Abſchluß. Die Beweisaufnahme wurde am
in der Weiſe Rechnung getragen, daß man beſchloß, dieſe Zuwendungen
nur noch an Bedürftige mit der Maßgabe zu gewähren, daß im Einzel=
falle
gewiſſenhaft nachzuprüfen ſei, ob nicht auf Grund beſonderer Ver=
hältniſſe
die Bedürftigkeit fehle. Der Beſchluß war mit der unver=
nun
mit Beſtimmtheit verlautet, iſt die Stadtverwaltung angewieſen
worden, den neuerlichen Beſchluß über die Fortgewährung dieſer Zu=
lagen
vom März zu beauſtanden, obwohl es verſtändlich iſt, daß man
den Erwerbsloſen jetzt nur ſchwer entziehen kann, was man ihnen
einſt in verhältnismäßig beſſeren Zeiten zuwendete. Die Not der Zeit
und der Stadtkaſſe zwingen aber dazu.

Einzig im Geschmack.

Die von den Siemens=Schuckert=Werken eingeführten
der neue Kurſus der hieſigen Staatlichen Heſſiſchen Fach=; Bodenfräſen haben, nachdem ſie in den letzten Jahren weit=
gehend
vervollkommnet wurden, ſich in der Praxis durch=
aus
bewährt. Für den Intenſivbetrieb dürften die Fräſen
in Zukunft zu den allernotwendigſten Betriebsmitteln gehören.
Beſondere Bedeutung für gärtneriſche und obſtbauliche Betriebe,
eventuell auch für den Weinbau, kommt der 4 PS. Garten= und
der 8 PS. Plantagenfräſe zu. Die Landwirtſchaftskam=
mer
für Heſſen veranſtaltet, um weitere intereſſierte Kreiſe
mit dieſen Maſchinen bekannt zu machen und ihre Arbeitsweiſe
zu zeigen, an verſchiedenen Plätzen des Landes praktiſche
Vorführungen der vorgenannten Fräſen. In Verbindung
mit den Vorführungen finden kurze Vorträge über die
Fräſen und ihre Bedeutung für die Praxis durch einen Fräſe=
fachmann
ſtatt. Alle Intereſſenten ſeien auf dieſe Veranſtaltung
der Landwirtſchaftskammer hingewieſen. Die Vorführungen ver=
teilen
ſich zunächſt auf die Provinzen Starkenburg und
Rheinheſſen wie folgt:
Am 25. April 1927: Vormittags 8 Uhr in Langen;
Treffpunkt bei Herrn Heinrich Göckel. Vormittags 11 Uhr in
Nauheim bei Groß=Gerau; Treffpunkt am Rathaus. Nach=
mittags
3 Uhr in Arheilgen; Treffpunkt bei Herrn Franz
Benz. Nachmittags 6 Uhr in Darmſtadt; Treffpunkt bei
Herrn Garteninſpektor Weigold in der Gärtnerei Orangerie=
garten
.
Am 26. April 1927: Vormittags 8 Uhr in Bens=
heim
, Städt. Güterverwaltung, Acker im Sand nördl. der Auf=
bauſchule
; Treffpunkt vor der Aufbauſchule. Vormittags
11 Uhr in Lampertheim bei Herrn Altbürgermeiſter Box=
heimer
. Nachmittags 3 Uhr in Worms bei Herrn Gärtnerei=
beſitzer
E. Fetzer in Worms. Nachmittags 5 Uhr in Pfed=
dersheim
, Schnittweinberg der Landwirtſchaftskammer; Treff=
punkt
am Bahnhof.
Am 27. April 1927: Vormittags 8 Uhr in Oſthofen
in den Weinbergen von Otto Müller und Fritz Konrad; Treff=
punkt
am Bahnhof. Vormittags 12 Uhr in Alzey, Wein=
berge
am Grün= und Rotental; Treffpunkt Weinruffſtraße, Ge=
ſchäftsſtelle
des Landwirtſchaftskammer=Ausſchuſſes für Rhein=
heſſen
. Abends 6 Uhr in Nierſtein bei Herrn Emil Förſter
Rheinheſſen.
* Worms, 21. Arril. Dompfarrei. Die Einführung des neuen
Domprobſtes iſt auf den 8. Mai verſchoben worden. Die diesjährige
Firmung durch den hochwürdigen Herrn Biſchof findet am Sonntag,
den 22. Mai für die Erſtkommunikanten der Jahrgänge 1925 bis 1927
ſtatt. Die älteſte Einwohnerin von Worms Frau A.
Herz iſt im Alter von 92 Jahren geſtorben. Eine Radioanlage
iſt in der hieſigen Martinskirche eingerichtet worden, um den kath.
Kranken in dem danebenliegenden Martinsſtift, in dem jedes Zimmer
mit Kopfhörer verſehen iſt, die Teilnahme am Gottesdienſt zu ermög=
lichen
. Verkehrsunfälle. Geſtern abend gegen 8 Uhr iſt an=
halbjahr
den Unterricht. Auch die Geſchäftskunde wird gepflegt. So der Ecke der Lutherbaumſtraße und der Pfiffligheimer Straße ein
Perſonenauto mit einem Wagen der elektr. Straßenbahn zuſammenge=
ſtoßen
, wobei die vordere Plattform beſchädigt wurde. Perſonen wurden
dabei, abgeſehen von Schnittwunden, nicht verletzt. Die Schuld trifft
um ſich im Zeichnen zu üben, damit ſie ſpäter in der Verufsbildung den Führer des Autos, der die Kurve zu groß nahm. Geſtern
mittag gegen 1 Uhr wurde ein 12jähriger Junge, der aus der Leininger=
Zweige des Handwerks in ihre Obhut, um ſie in 5 getrennten Berufs= ſtraße in die Alzeher Straße mit ſeinem Fahrrad einbiegen wollte, von
einem Perſonenauto angefahren und zur Seite geſchleudert. Der Junge
erlitt Hautabſchürfungen, ſein Fahrrad, das unter das Auto kam, iſt
zerſtört. Wie üblich wurde wieder eine Anzahl Fahrräder als ge=
ſtohlen
gemeldet, ein herrenloſes Fahrrad aber auch gleichzeitig als
gefunden gemeldet.
N. Bingen a. Rh., 21. April. Rheinheſſiſche Weiß= und
Rotweinverſteigerung. Das Weingut Joſ. Haſſemer Erben,
Bingen a. Rh. hielt geſtern hier eine Verſteigerung von 1921er, 1924er
und 1925er Weißweinen und Rotweinen ab. Das ganze aus 60 Num=
ſich
an die Schule zwecks Namhaftmachung noch mehr wie bisher wen= mern beſtehende Ausgebot wurde abgeſetzt. Die Weine waren ſämtlich
den würden. Denn wer die Fachſchule beſucht hat, kann etwas. Und naturrein und aus Trauben eigenen Wachstums des Verſteigerers ge=
wonnen
. Erzielt wurden für Natupwpeißweine: für 10 Halbſtück 1924er
Binger 800, 830, 880, 930 Mark, 2 Viertelſtück Scharlachberger 580,
690 Mark, zuſammen 8850 Mark, durch ſchnittlich das Halbſtück 895 Mark;
für 29 Halbſtück 19925er Binger 920, 950, 990, 1060, 1140, 1230, 1280,
1320 Mark, Kempter 1200 Mark, für 3 Viertelſtück Binger 780 Mark,
1. Beerfelden, 21. April. Der hieſige Verein für Raſenſport hatte Scharlachberger 920 1220 Mark, zuſammen 35 030 Mark, durchſchnitt=
lich
das Halbſtück 1149 Mark; für die Flaſche 1921er Binger 2,60, 2,80,
3,.30 Mark, Scharlachberger 5 Mark, zuſammen 1800 Flaſchen 5600 Mark,
durchſchnittlich 3,10 Mark; für Rotweine: für 7 Viertelſtück 1925er
Binger 430 450, 570, 590 Mark, Büdesheimer 510, 570 Mark, zuſam=
men
3570 Mark, durchſchnittlich 510 Mark. Insgeſamt wurden rund
NI. Aus Rheinheffen, 21. April. Ueber den Stand der Rebe4
den. Die Weinberge ſind tadellos aufgeräumt und im beſten Zuſtand.
Waldmichelbach, 21. April. Der 14jährige Schulknabe Fritz Bei der jetzt herrſchenden warmen Witterung können die Arbeiten ig
ſchiedentlich Verkäufe von 1925er und 1926er Weinen zuſtande, wobei ſich
kommenden Automobils erfaßt und zu Boden geworfen, wobei ein ein leichter Rückgang der Preiſe zeigte. Es brachten die 1200 ditee
Schädel wurde der Knabe in das hieſige katholiſche Schweſternhaus 1926er in den beiden Bezirten 11001200 und darüber angelegt wum
den. Im öſtlichen Bezirke des Weinbaugebietes, kamen Verkäufe zu
150018002000 Mark für das Stück 1925er und 17002000 Mark für
das Stück 1926er zuſtande. Verſchiedentlich fanden nach Oſtern Wein=
* Waldmichelbach, 21. April. Autounfall. Im benachbarten verſteigerungen in Rheinheſſen ſtatt. Dieſe nahmen einen zufrieden=
ſtellenden
Verlauf.
Oberheſſen.
USN. Gießen, 20. April. Das Urteil im Gießener Be=
trugsprozeß
. Das hieſige Schöffengericht ſprach geſtern nach
etwa 14tägiger Verhandlung in der großen Betrugsſache über die wir
mehrfach berichteten, das Urteil. Das Gericht hat bei allen Verurteilten
* Von der Bergſtraße, 21. April. Die Bergſtraßein voller den Nachweis geſührt, daß dieſe von Anfang an die Abſicht hatten,
Waren ohne Bezahlung an ſich zubringen und ihre Lieferanten getäuſcht
hatten, ferner, daß ſie zum Zwecke der Täuſchung falſche Auskünfte
über ſich gegenſeitig erteilten. Es erhielten: Stehling 2½4 Jahre Ge=
fängnis
abzüglich 5 Monate und 2 Wochen Unterſuchungshaft, Zugehör
1½ Jahre Gefängnis abzüglich 7 Monate Unterſuchungshaft, Gernand
lieblich unterbrochen wird. Außer Kirſchen und Aprikoſen ſtehen 1½ Jahre Gefängnis abzüglich 12 Monate und 25 Tage Unterſuchungs=
Zwetſchen, Pflaumen, Mirabellen und Reinelauden, ſowie Frühbirnen haft, Römer 7 Monate Gefängnis, Siegfried Katz 3 Monate Gefängnis,
Iſidor Katz 7 Monate Gefängnis.
* Gießen, 20. April. Nenovierung der Burg Staufen=
berg
. Nachdem die Burgruine Staufenberg vor zwei Jahren in den
Sbargelverſand im Flugzeug. Der Spargelverſand Beſitz des heſſiſchen Staates übergegangen iſt, ſind bereits umfangreiche
Erhaltungs= und Renovierungsarbeiten ausgeführt bziv. in Angriff ge=
nommen
worden. Die Anlagen wurden neu hergeſtellt, der Aufgangsweg
gepflaſtert, Gartenwirtſchaft errichtet, neue eichene Tore angebracht
und eingeſtürzte Mauerteile erneuert. Es beſteht die Abſicht, in dieſem
Jahre einen neuen Wirtſchaftsſaal zu erbauen, von dem aus die Be=
billigung
für Erwerbsloſe, obwohl der Miniſter für Arbeit und Wirt= ſucher einen ſchönen Ausblick ins Lahntal haben werden. Der
große Kredit=Betrugsprozeß ſteht nach faſt zehutägigen
Samstag geſchloſſen. Die Zahl der Betrugsfälle iſt rieſig. 350 Betrugs=
fälle
, bzw. Beihilfe zum Betrug konnten feſtgeſtellt werden. Davon ent=
fallen
auf Großkaufmann Stehling 440 Fälle, auf Zugehör 90 auf
Gernand 70, auf Römer=Heuchelheim 20, auf Iſidor Katz 20, auf Sieg=
änderten
Weitergewährung an alle Erwerbsloſe gleichbede tend. Wie fried Katz (beide aus Lich) 10 Fälle, Staatsanwalt Fiſcher beantragt gegen
Stehling 3, gegen Zugehör und Gernand je 2½2, gegen Römer 1, gegen
die Gebrüder Katz je ½ Jahre Gefängnis.
m. Aus dem Lande, 21. April. Aufnach München! Das heſſiſche
Handwerk rüſtet ſich zum Beſuch der Bayeriſchen Gewerbeausſtellung in
München, und zwar am 17. bis 24. Juni d. J. Herr Malermeiſter G.
Kraus=Darmſtadt hat die Leitung übernommen und gibt bekannt, daß
die Fahrt hin und zurück 4. Kl. 18,20 Mk. 3. Kl. 27,30 Mk. koſtet und
per Sonderzug geſchieht, der an Schnelligkeit und Bequemlichkeit nichts
zu wünſchen übrig läßt. Außer dem Beſuch der Ausſtellung winken die
reichen Kunſtſchätze Münchens und die Schönheiten des baheriſchen G
irges. Auch die Hinfahrt über Heidelberg, Stuttgart, Ulm und
Rückfahrt über Nürnberg, Würzburg, Aſchaffenburg bieten Gelegenheit
zum Kennenlernen von weiteren Stücken deutſchen Landes. Es wird
erat
e Sparkaſſe anzulegen und vorläufige Meldungen en
zunehmen:

[ ][  ][ ]

Seite 8

Freitag, den 22. April 1927

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[ ][  ][ ]

Nummer 111

Seite 9

Freitag, den 22 April 1922

M Kt
0
ist in dem als vorzüglich bekannten Adler-Emmentaler
ohne Rinde enthalten. Dieser Käse, aus feinsten Rohstoffen
mit hohem Vitamingehalt, ist unter Berücksichtigung seines
Nährwertes billiger wie Fleisch und Wurst. Wissenschaft-
liche
Untersuchungen ha-
ben
diesen hohen Nähr-
wert
beiAdler- Emmen-
taler
einwandfrei erwie-
sen
. Kaufen Sie sich mor-
gen
schon einen Adler-
Emmentaler, denn dieser
* ist nicht nur besonders fein
üü im Geschmack, sondern
durch seinen hohen Nähr-
wert
auch noch billig!

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u
927 ſtattfindenden Wohnungszäh=
tung
, mit der auch eine Zählung
wer Wohnungsſuchenden verbun=
ſoen
iſt, wird eine große Anzahl
won Zählern benötigt.
Die weſentliche Aufgabe der Zähler
wird darin beſtehen, die Zählungsformu=
bare
an einem noch zu beſtimmender
Tage in die Häuſer zu verteilen und ſie
ſoann ſpäter unter Kontrolle der ord
mungsmäßigen Ausfüllung wieder ein=
zuſamweln
. Nötigenfalls wären auch
UInkundige bei der Ausfüllung der Zäh=
nungspapiere
durch die Zähler zu unter=
mtützen
.
Jedem Zähler werden nur verhältnis=
mäßig
wenige Haushaltungen zugewieſer
werden.
Es würde der Abwichlung des
Bählgeſchäfts ſehr förderlich ſein
nd mit Dank angenommen wer=
ſen
, wenn hieſige, ſtadtkundige
mnd ſchreibgewandte Einwohner
ſſäch freiwillig als Zähler zur un=
gentgeltlichen
Vornahme des be=
reichneten
Geſchäfts zur Verfügung
ſſtellen würden.
Dieſer Aufruf verfolgt deshalb
doen Zweck, freiwillige Mitarbeiter
ſtür die Zählung zu gewinnen.
Schriftliche oder mündliche Anmel
ſungen werden bis ſpäteſtens 28. Ifd.
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Seite 10

Freitag, den 22. April 1927

Nummer 114

Schloß Wilhelmshöhe für den Reichspräſidenten.
Reich und Ausland.

50 jähriges Militärjubiläum
eines verdienſivollen Generals.

General der Infanterie a. D. Curt Ernſt
von Morgen,
der ſoeben ſein 50jähriges Militärjubiläum feiern
konnte. Er iſt beſonders durch ſeine zweijährige
Expedition in das Hinterland Kameruns und im
Kriege durch die Führung eines Korps bei der
Schlacht von Tannenberg bekannt geworden. General
von Morgen leitete 1917 die Waffenſtillſtandsver=
handlungen
mit Rumänien und Südrußland.
Schweres Autounglück.
Freiburg. Bei einer Probefahrt überſchlug
ſich das Auto eines Gaſtwirts namens Wittig. Der
Führer war ſofort tot. Der Sohn des Gaſtwirts
wurde ſchwer, ein anderer Inſaſſe leicht verletzt.
Ausbeſſerung des Segelflugzeuges Udets.
München. Die Ausbeſſerung des Alpenſeglers
Münchener Illuſtrierte iſt beendet. Möglicherweiſe
wird Udet am Abend bei günſtigem Wind eine kurze
Probefahrt unternehmen.
Faltbootunglück am Liſtruper Emswehr.
Hannover. Beim Liſtruper Emswehr ereig=
nete
ſich ein ſchweres Faltbootunglück. Zwei Osna=
brücker
ſetzten verbotswidrig über das Nadelwehr
hinweg. Das Boot kam glücklich über das Wehr,
wurde aber durch den Druck der nachſtürzenden Waſ=
ſermaſſen
zurückgeſchleudert und kenterte. Beide
Infaſſen ertranken.
Neue Sabotageakte ſtreikender Chauffeure.
C. Berlin. Streikende Droſchkenchauffeure
beſetzten an einigen Stellen Berlins die Autoruf=
ſäulen
und drohten den Beamten, der Zentrale, die
Säulen zu zerſchlagen, wenn irgendwelche Auto=
beſtellungen
erfolgten. Der Vorſtand der Autoruf=
geſellſchaft
hat ſofort die Polizei von den Sabotage=
verſuchen
bengchrichtigt und um Schutz für die
Säulen gebeten.
Mord und Selbſtmord.
Hamburg. Mittwoch abend wurde die Witwe
Alzeit und ihr 13jähriger Sohn von dem er=
wachſenen
Sohn der Witwe im Schlafzimmer er=
hängt
aufgefunden. Ueber den Beweggrund iſt
nichts bekannt.
Unfall beim Bau eines Schornſteines.
Stettin. Bei einem Schornſteinbau für eine
Fabrik brach das Gerüſt zuſammen, weil ſich der
Unterbau für den Steinförderkaſten unter dem
Gerüſt gelockert hatte. Drei Arbeiter ſtürzten aus
über 7 Meter Höhe ab. Einer erlitt Knochenbrüche
und andere Verletzungen, ſo daß er in das Kranken=
haus
Stettin gebracht werden mußte. Die beiden
anderen kamen mit Hautabſchürfungen davon.
Die Haftung für das Eiſenbahnunglück
im Korridor.
Aus Anlaß des Eiſenbahnunglücks bei Stargard
im ſog, polniſchen Korridor, in der Nacht zum
1. Mai 1925, hat die deutſche Regierung wiederholt
die polniſche Regierung um Stellungnahme zur
Frage ihrer Haftung gebeten. In einer Note vom
31. März d. J. teilt nunmehr das polniſche Mini=
ſterium
des Aeußern der Geſandtſchaft mit, daß die
polniſche Eiſenbahnverwaltung eine Haftpflicht nicht
anerkenne. Die Friſt für die Geltend=
machung
von Anſprüchen aus Anlaß
des Eiſenbahn=Unglücks läuft am
30. April ab. Von einer Anzahl der Geſchä=
digten
iſt bei dem hierfür zuſtändigen polniſchen
Gericht Klage gegen den polniſchen Staat erhoben
worden. Der erſte dieſer Prozeſſe wird demnächſt
zur Verhandlung kommen.
Der Senior
der deutſchen Verleger geſtorben.

Wie wir bereits meldeten, hat der Kaſſeler Bürgerbund in einer Eingabe an den Magiſtrat
angeregt, das landſchaftlich herrlich gelegene, ſchöne Schloß Wilhelmshöhe für den jeweiligen
Präſidenten der deutſchen Republik als ſtändigen amtlichen Sommerſitz zur Verfügung zu ſtellen.
Deutſcher Flieger bezwingt die Alpen.

Das Flugzeug über den Alpen. Rechts oben im Kreis: Pilot Polte.
Kürzlich teilten wir mit, daß ein dreimotoriges Nohrbach=Roland=Flugzeug der Deutſchen Luft=
hanſa
bei einem Fluge von München nach Mailand die geſamte Alpenkette überquert hat. Pilot
Polte, der das Flugzeug führte, hat damit eine fliegeriſche Leiſtung erſten Ranges vollbracht.
Das erſte Fernſeh=Geſpräch.
New York ſpricht und ſieht Waſhington im Telephon.

Handels=Staatsſekretär Hoover am Televiſion=Apparat in Wafhington.
Der Fernſeh=Verſuch, der vor kurzem zwiſchen dem Handels=Staatsſekretär der Vereinigten
Staaten, Hoover, in Waſhington und dem Präſidenten der amerikaniſchen Telephon= und Tele=
graphen
=Geſellſchaft in New York erfolgreich durchgeführt wurde, iſt deshalb von beſonderer
Bedeutung, weil es jetzt zum erſten Male mit einem Televiſon=Apparat gelang, Stimme und
Bild des Sprechenden auf eine Entfernung von 200 Meilen zu übertragen. Hoovers Bild iſt
auf dem am Empfangsapparat in New York angebrachten Schirm ganz klar erſchienen.

Ueberfall auf einen Eiſenbahnzug
187 Perſonen getötet oder verletzt.
EP. New York. Nach einer Meldung aus
Mexiko haben 500 Banditen einen Eiſen=
bahnzug
überfallen, der Guadalajara ver=
laſſen
hatte. Sie brachten den Zug zum Ent=
gleiſen
, und ſteckten die Wagen in Brand.
187 Reiſende ſollen getötet oder verletzt worden
ſein.
Mexiko. Zu dem Ueberfall auf einen Per=
ſonenzug
in Mexiko wird noch gemeldet, daß die
Banditen den Zug zum Halten zwangen, indem ſie
die Lokomotive zur Entgleiſung brachten. Sie =
teten
zunächſt die militäriſche Eskorte
des Zuges und ſchloſſen dann die Paſſagiere in den
Wagen ein, die ſie mit Petroleum begoſſen
und in Brand ſetzten. Wer von den Fahrgäſten
aus dem brennenden Zuge zu flüchten verſuchte,
wurde niedergeſchoſſen. Der Zug wurde von
den Flammen völlig zerſtört. Während die Zahl der
Opfer zuerſt auf mehr als 180 veranſchlagt wurde,
nimmt man jetzt an, daß dieſe Zahl unter Umſtänden
zu hoch gegriffen iſt. Es ſollen ſich keine Amerikaner
unter den Ermordeten befunden haben.
Mexiko. Die letzten Schätzungen der bei dem
Eiſenbahnüberfall in der Nähe von Guadalajarg
Getöteten ſchwanken zwiſchen 100 und
180. Unter den Ueberlebenden befindet ſich der
Vizepräſident der Bank of Mexiko. General Carrillo
berichtete, daß er bei ſeinem Eintreffen an dem Ort
des Ueberfalls noch die Schmerzensſchreie der ein=
geſchloſſenen
, in den Flammen umkommenden Men=
ſchen
hörte. Zwecks Ergreifung der Banditen ſind
umfangreiche militäriſche Vorbereitungen getroffen
worden.
Grauenhafte Szenen beim Zugüberfall
in Mexiko.
TU. New York. Wie der amtliche amerika=
niſche
Funkſpruch meldet, bietet die Stelle, an der
der nach Mexiko City unterwegs befindliche Eiſen=
bahnzug
von mexikaniſchen Banditen überfallen und
mit 159 Reiſenden verbrannt wurde, ein grauenhaftes
Bild der Zerſtörung. Der Angriff auf den Zug, in
dem ſich etwa 600 Reiſende befanden, wurde von
500 wohl ausgerüſteten Banditen vollführt, nachdem
der Zug zum Entgleiſen gebracht worden war. Die
Paſſagiere verſuchten, ſich durch die Fenſter aus dem
brennenden Zug zu retten, wurden jedoch von einem
Schnellfeuer der Banditen empfangen. Alle Per=
ſonen
, die nicht mehr gehen konnten, wurden in die
letzten Wagen gedrängt, die dann mit Oel übergoſſen
und in Brand geſteckt wurden. Die Tochter des
Expräſidenten Obregon wurde aus dem Wagen ge=
zerrt
und erſchlagen. Der mexikaniſche Kriegsminiſter
hat perſönlich mit einer Kavallerieabteilung die Ver=
folgung
der Banditen aufgenommen. Nach den letz=
ten
Meldungen befürchtet man, daß die Zahl der
Toten 200 überſteigen wird.
Die Hochwaſſerkataſtrophe im Miſſiſſippi=Gebiet.
TU. New York. Nach den letzten Meldungen
aus dem Hochwaſſergebiet des Miſſiſſippi ſteigt die
Flut noch immer. Die Zahl der Obdachloſen beträgt
70000. Die Bevölkerung flieht in die höher gelegenen
Ortſchaften. In der Stadt Dykes am Weißen Miſſiſ=
ſippi
ſteht das Waſſer ſchon über vier Meter hoch.
Das Hochwaſſergebiet hat jetzt eine Ausdehnung von
nahezu 100 Meilen. Auch der Arkanſasfluß hat die
ganzen Ufergebiete unter Waſſer geſetzt. Die Fluten
ſind bereits in die Stadt Little Roch eingedrungen.
Im ganzen ſind jetzt bei einem weiteren Steigen des
Waſſers 75 Städte bedroht. Die Zahl der Todes=
opfer
der Wirbelſtürme beträgt nach neuen Mel=
dungen
117.
Die Wirbelſturmſchäden in Illinvis.
EP. New York. Nach den letzten Meldungen
ſind bei der Sturmkataſtrophe im Staate Illinois
300 Perſonen verletzt und 3 5 000 obdach=
los
geworden. Der Schaden wird auf 35 Millionen
Dollar geſchätzt.
Eine Nachricht von Wilkins.
EP. New York. Nach einer Meldung aus
Seattle iſt der amerikaniſche Polarflieger Wilkins,
der ſchon ſeit Wochen vermißt wurde, in Point
Barrow angekommen, nachdem es ihm ge=
lungen
war, 125 Meilen zu Fuß zurückzulegen. Sein
Flugzeug mußte er wegen eines Defekts zurücklaſſen.
Eine Stadt auf Sachalin durch Feuer zerſtört.
EP. London. Nach einer Meldung aus Tokio
iſt die Stadt Otamari auf der Inſel Sachalin
durch eine Feuersbrunſt vollſtändig zerſtört worden.
800 Häuſer ſind ein Raub der Flammen ge=
worden
.
Zum Tode
einer großen Wagner=Sängerin.

Roſa Sucher.
tlerin gezeichnet.
ugendbildnis der K

Notlandung trotz vier Motoren.
C. Berlin. Ein viermotoriges Farman= Flug=
zeug
der Däniſchen Luftverkehrsgeſellſchaft hat, wie
der Lok.=Anz. aus Kopenhagen meldet, Mittwoch
abend auf dem Rückflug von Hamburg nach Kopen=
hagen
auf Seeland wegen Lecks im Benzin=
tank
eine Notlandung vornehmen müſſen, wobei die
Maſchine ſtark havariert wurde. Beſatzung und Paſ=
ſagiere
kamen mit dem Schrecken davon. Die Not=
landung
wurde notwendig, weil alle vier Motore
innerhalb weniger Sekunden verſagten. Die Unter=
ſuchung
der ſtark beſchädigten Maſchine ergab, daß
das Ausſetzen aller vier Motore durch das Leck=
werden
und Auslaufen des Benzintanks herbeige=
führt
worden iſt, da der Tank alle vier Motore
gleichzeitig verſorgte.
* Denkmalseinweihung in Bellinzona.
Am Oſterſonntag hat in Bellinzona die Ent=
hüllung
eines Denkmals für die bei dem Eiſenbahn=
unglück
im April 1924 verunglückten Eiſenbahner in
den Anlagen der
ſtattgefunden.

Verhaftung in der Mordaffäre Michling
in Klein=Mochberg.
Breslau. Nach einer Mitteilung der Kri=
minaldirektion
haben die Ermittlungen in der Mord=
ſache
Michling in Klein=Mochberg nunmehr zu einem
Ergebnis geführt. Der Fahrſtuhlführer Roßmann
iſt in Laskowitz bei Ohlau feſtgenommen und
in das hieſige Polizeigefängnis übergeführt worden.
Er beſtreitet zwar die Tat, kann aber zu den ihm
vorgehaltenen Beweiſen keine Erklärungen abgeben.

Bei einem Diebſtahl erſchoſſen.

Sieversdorf. In der Nacht zum Donners=
tag
erſchoß der Gärtner eines Rittergutes einen Ein=
brecher
, der verſuchte in die Villa einzudringen. Zwei
andere Einbrecher entkamen.

Kommerzienrat Johannes Klaſing,
Senjorchef der weltbekannten Verlagsbuchhandlung
Velhagen u. Klaſing, iſt im Alter von 80 Jahren
in Bielefeld g

Flugzeugunglück bei Melbourne.
Melbourne. Bei der Ankunft des He
und der Herzogin von York ſtießen zwei Flug;
zuſammen. Vier Perſonen kamen ums Leben

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Nummer 111

Freitag, den 22 April 1927

Geite 11

Reflame.
Von Kaſimir Edſchmid.
Daß dem Wort Reklame ein gewiſſer Ton der Verachtung
anhängt, iſt die Folge einer Gedankenloſigkeit, wahrſcheinlich auch
eine der Dummheit. Man wird bei dieſer Gelegenheit einen
hiſtoriſchen Exkurs machen müſſen, um zu ſehen, wie weit der
Begriff der Reklame in die Hiſtorie hineinreicht. Am Schluß wird
man ein Mißverſtändnis begreifen.
Karl der Große benutzte die Kunſt, um eine chriſtliche Politik
zu üben, und im Rolandslied war es immerhin ſo, daß er der
beſte und ſeine Feinde die ſchlechteſten Menſchen ſind. Hermann
von Thüringen gab der ganzen Veldecke=Epigonenſchaft Aufträge,
Literatur nach ſeinen Wünſchen zu verfaſſen. Walther von der
Vogelweide war der Preſſechef der Hohenſtaufen und machte eines
Tages eine ſcharfe Bilanz, in der er ſeine Verdienſte auf die eine
Seite ſetzte und auf die andere Seite ein Fragezeichen machte.
Er bekam auf dieſe Anſpielung ein Honorar in Form einer Be=
ſitzung
.
Heinrich der Achte von England ließ Holbein nach London
rufen, damit die Porträts des Meiſter ſeine Dynaſtie berühmt
machten. Der burgundiſche Philipp ließ den Teppichwirkern
in Tournai und Arras Magazine bauen und gab ihnen Sol=
datenwachen
, um damit für ſeine Beſtrebungen Reklame zu machen.
Karl der Siebente ergriff dieſe Idee und beſtellte Kartons, um
auf Gobelins ſeinen Sieg über die Engländer darſtellen zu
laſſen. Franz der Erſte legte ſo großen Wert darauf, daß ſein
Name durch den der Kunſt geadelt würde, daß er Lionardo ge=
ſtattete
, ſechs Jahre lang nichts als die Haare einer Dame zu
malen, und er duldete es nicht, daß der Meiſter anders als in
ſeinen Armen ſtarb.
Die Inder benutzten Lehrbücher, um die Scheidung der
Klaſſen im Intereſſe der Führereliquen immer wieder feſtzu=
nageln
. Die Aegypter hatten ſich der Plaſtik verſchrieben, um
das Sakrale der Königsgeſchlechter den Untertanen einzuhäm=
mern
. Ihre Pyramiden ſind die ungeheuerſte Reklame, die je
für ein Geſchlecht gemacht wurde. Am bewußteſten iſt Colbert
vorgegangen, der alles, auch die Kunſt in ſein Merkantilſyſtem
einſpannte, um den Hof immer wieder bengaliſch zu beleuchten.
Für dieſen Staatsmann war nichts gering genug, um nicht zum
Ruhm des Königs dienen zu müſſen. Hier liegt die gedanklich
am fabelhafteſten ausgebildete Organiſation der Reklame vor,
der ein hoher ſtaatsmänniſcher Wille innewohnt. Dieſe Zentra=
liſation
war ungeheuer. Er fand auch die Menſchen, wie das
Polygenie Lebrun. Bank=, Forſt=, Kriegs= und Kunſtgeſchäfte
zeigten das Genie der franzöſiſchen Raſſe in der Verkörperung
des Königs. Dieſe Reklame umſpannte eine völlig runde Ge=
ſellſchaft
, erzeugte koloſſale Leiſtungen und war leicht genug,
genial ſein zu können. Die impoſante Herrlichkeit dieſer Epoche
beſaß ſogar Anmut.
Man ſcheute dabei vor nichts zurück. Die Maintenon ließ
für ihre kirchlichen Neigungen ſich Stücke von Racine ſchreiben.
Voltaires König beſtellte bei dem älteren Crébillon ein Stück,
um Voltaire zu zerſchmettern, der gegen ihn Reklame gemacht
hatte. Das Drama war damals ſehr beliebt, um ſich brillant zu
zeigen. Die Aufgaben Shakeſpeares, Calderons und Moliéres
waren im Grund nichts anderes, als wenn man Goha und
Velasquez und Bernini wie Fürſten bezahlte. Man diente ſich
ſelbſt, nicht nur durch den Prunk, ſondern auch durch die Quali=
tät
, die ja ewig iſt und damit die phantaſtiſchſte Reklame dar=
ſtellt
. Die katholiſche Kirche, welche die rieſigſten Dome in die
armſeligſten Neſter ſtellte, wußte ohne Zweifel, daß ſie auf viele
Hunderte Jahre ſich damit ihre Pyramiden baute.
Wenn die Engländer, die bekanntlich ihre Revolution ſehr

früh gehabt haben, ihre Bilder bei Gainsborough und Reynolds
beſtellten, ſo ehrten ſie im Grunde nur ihre Demokratie und die
Bürgerlichkeit ihres Lebens. Sie taten etwas für ihren Stand
und die ſehr ſelbſtbewußte und klare Haltung ihrer bürgerlichen
Geſellſchaft. Die ganze engliſche Romanliteratur hätte nicht ge=
wagt
, von Goldſmith bis Shaw, von Smollet bis Scott, von
Fielding bis Dickens, anders als gut bürgerlich zu ſein, wenn
die engliſche bürgerliche Geſellſchaft es nicht gewollt hätte. Dieſer
Vorgang iſt in Demokratien nicht ſo einlinig wie bei Auto=
kraten
, aber es iſt klar, daß eine umgrenzte Geſellſchaftsſchicht
ihre Wünſche hat, und zwar ad majorem societatis gloriam.
Natürlich war das Mittelalter primitiver auf Reklame ein=
geſtellt
. Doch beſaß die Reklame ſchon früh wiſſenſchaftlichen
Wert. Cäſar und Zenophon ſchrieben nicht um des Schreibens
willen, ſondern um ſich, was bereits ein hoher Gedanke iſt, vor
der Zeit und der Ewigkeit zu rechtfertigen. Aehnlich einer der
erſten franzöſiſchen Chroniſten, der Marſchall Villehardouin, der
den Kreuzzug um 1200 ſchildert, um ſeine Methoden zu recht=
fertigen
und ſeinen Herrn zu idealiſieren. Joinville tut dasſelbe,
aber plaudernd, hundert Jahre ſpäter. Daß die Hiſtoire de Saint
Louis eine Reklame für den König, mit dem er einen Kreuzzug
machte, iſt klar. Aehnlich ſchreibt wieder hundert Jahre ſpäter
der dritte große franzöſiſche Chroniſt Froiſſart teils im Auftrag
der engliſchen Königin, teils in dem des böhmiſchen Wenzel
Geſchichte. Uebrigens waren auch, abgeſehen von ihren ſon=
ſtigen
Beziehungen, ſowohl Boileau als auch Racine Hiſtorio=
graphen
des Hofes, das heißt, die Inſtitution, der ideellen
Reklame war in der franzöſiſchen Monarchie bereits ſo ſelbſtver=
ſtändlich
, daß ſie ſich der beſten Köpfe in Beamteneigenſchaft
bediente.
Natürlich bemühte ſich die Revolution derſelben Waffen.
Selbſt die Bluthunde ſuchten nach Leuten, die ihre Handlungen
erhoben und mit dem Glanz der Geſchichte verbrämten. Die
franzöſiſche Revolution beſchäftigte eine Menge Satiriker, welche
die Monarchie lächerlich machten, worunter die Zeichnung Lud=
wigs
XIV. mit dem Rieſenphallus, der eine Krone trägt, eine
der züchtigſten iſt. Mit welchem Prunk und wit welcher Größe
haben die Bonapartes ihr Imperium ausgeſchmückt, indem ſie
ſich aber auch jedes Mittel bedienten, groß und großartig zu
erſcheinen. Napoleon hat in der Tat einen richtigen Stil zu
ſeinen Zwecken erfunden und eine Generation von Malern und
Künſtlern geſchaffen, die nur für ihn und ſeine Zwecke geboren
zu ſein ſchien.
An dieſer Stelle iſt es nicht ſchwer, den Gang einzuſchalten,
der mit dem Satz von den Mißverſtändniſſen bereits einmal ein=
gelegt
war. Wer einen auch nur geringen Sinn für die Paral=
lelität
zeitlicher und geiſtiger Strömungen hat, wird bemerkt
haben, daß es ſich bei dieſer Tour durch die Hiſtorie um Reklame
im höchſten Sinn handelte. Es wäre nicht ſchwer geweſen, ſie auf
den mittleren Etagen ebenſo zu zeigen. Es wäre aber ſchwieriger
geweſen, etwas anderes zu beweiſen, nämlich daß es ſich oft um
Reklame handelte, wo der naive Geiſt, der ohne Verſtand glaubt,
alles andere vermutete, und das zweitens dieſe Reklame immer
de rigueur mit den ausgeſprochen aktuellen Mitteln der Epoche
und der herrſchenden Geſellſchaft geführt wurde. In dieſem Zu=
ſammeuhang
iſt es ganz gleichgültig, wie auch in der Politik,
ob die Mittel ethiſch oder nicht, ob ſie moraliſch oder frivol, ob
ſie begeiſtert oder zyniſch gebraucht wurben. Die einzige Frage
iſt, ob die Mittel zeitgemäß und daher ſelbſtverſtändlich waren.
Dann waren ſie nicht aufdringlich, ſondern wirkſam. Einen ande=
ren
Sinn hat Reklame nie gehabt, ob es ſich um Odol oder um
den Ruhm Caeſars handelte. Wenu alſo der Begriff der Reklame
heute widerlich geworden iſt, liegt es darin, daß die Geſellſchaft
zerborſten iſt, die ſeit dreitauſend Jahren auf ihrem runden
Rücken die Reklame trug. Nur ſo konnte der Irrſinn entſtehen,
daß man zum Beiſpiel, als Kurt Wolff ſeine Bücher in Zeitungen

inſerierte, diefen ingeniöſen Einfall ſcheußlich fand, während doch
immer nur ſür geiſtige Dinge Reklame gemacht worden war.
Tatſächlich war es eine faſt ſymboliſche Handlung, nämlich die
Technik in den Dienſt des Geiſtes zu ſtellen in einer Epoche, die
hochmütig oder dumm genug war, zu meinen, Reklame ſei nur für
Sunlighr=Seife da.
Die einzigen, die auf dem Kontinent heutzutage Reklame im
hohen Sinn zu machen ſuchten, waren außer den Fasciſten die
Ruſſen, oder beſſer geſagt: ſie waren die einzigen, die es unbedingt
nötig hatten und welche auch die Möglichkeit dazu beſaßen. Hier
allein war plötzlich wieder eine Classe, dirigeante welche das
Weltbild prometheiſch für ſich neu formen wollte. In ihren
Kinos, ihren Thcatern, ihren Denkmälern, ihren Geſchichts=
ſchreibern
, ihren Feſten und kilometerlangen Plakatwänden, in
ihren Fabriken, in ihrer Architektur und ihren Radios haben die
Ruſſen ein Inſtrument, die Idee ihrer Revolution zu verkünden.
Die Völker des Kontinents, welche durch das Tempo ihrer
Maſchinen ſich vom gläubigen Leib des Mittelalters und ihrer
Kultur gelöſt haben, beſitzen dagegen keine derart zentralen
Ideen mehr, die ſie propagieren könnten. Allein und lediglich
Amerika hat dagegen für ſeine unbeſchwerte Geſellſchaft in
feinen phantaſtiſchen Organiſationen von Bahnen, Hotels, Hoch=
häuſern
, Automobilen einen Ausdruck gefunden, der dieſe Raſſe
und ihre Mentalität über alle Ozeane hinaus rühmt.
Es iſt amüſant und tragiſch, daß Europa die Reklame den
Leuten ließ, die etwas zu verkaufen haben, und ſie denen übel=
nimmt
, die eine Idee damit lancieren wollen. Es iſt eine gro=
teste
Konſtatierung, da ſie in dem Augenblick geſchieht, wo
Europa die ungeheuerſten Mittel der Technik hat, um ſeine Miſ=
ſion
beſſer fördern zu können als mit ein paar Lyrikern wie die
Hohenſtaufen oder einem gichtigen Feldmarſchall aus der Cham=
pagne
wie das chriſtliche Europa des Kreuzzugs um Zwölf=
hundert
. Die Geſchichte, welche voller Launen iſt, beſitzt die reiz=
volle
Klugheit, nicht immer en dimanche ſein zu wollen. Wenm
dies auch tragiſch iſt, ſo braucht man es nicht mißzuverſtehen. Ich
denke, daß es jeden noblen Geiſtes würdig iſt, wenn er einem
Funken einer Idee hat, welche Europa verbinden kann, ſich der
Mittel zu bedienen, deren ſich die Leute des beſten Rangs in der
Hiſtorie ſeit dreitauſend Jahren nicht geſchämt haben. Der Hoch=
mut
der Zurückhaltung iſt nicht nur eine der Schwächen der
Epoche, ſondern in der Tat eine der Lügen, mit denen man ſich
ſelbſt zu betrügen die offenbare Wolluſt hat.

Briefkaſien.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anſragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechisverbindlichleit.
K. R. Ab 1. Oktober 1926 gilt: Auf Antrag des Steuerpflichtigen,
der aber bis zum 31. März 1927 zu ſtellen war, iſt im
Falle des Art. 7 Abſ. 3 der Betrag der Steuer ſo weit herabzuſetzen
daß er einſchließlich der Steuer nach Art. 11 (Gemeindeſonderſteuer) bei
unbelaſteten Grundſtücken 0,50 Prozent des Friedenswertes, bei einer
Belaſtung bis zu 10 Prozent des Friedenswertes 0,75 Prozent des Frie=
denswertes
, bei einer Belaſtung bis zu 20 Prozent des Friedenswertes
1 Prozent des Friedenswertes, bei einer Belaſtung bis zu 30 Prozent
des Friedenswertes 1,25 Prozent des Friedenswertes ausmacht, wenn
für den Steuerpflichtigen eine Einkommenſteuer nach § 50 des Reichs=
einkommenſtenergeſetzes
für den im Rechnungsjahr 1926 endigenden
Steuerabſchnitt nicht feſtgeſetzt wird.
A. P. Nein, ein ſolches Verbot beſteht nicht.

Haupiſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veraniworilſich ſür Politil und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; ſür Feutlleion Reich und
Ausiand und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. cugen Buhimann
für den Handei: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den
Inſeratenteil: Willy Kuhle: Druck und Verlag: L. C. Wittſch ſämtlich in Darmſiadt
Fär unverlangte Mannſkripte wird Garantte der Rückſendung n ich übernommen.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

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Seite 12

Freitag, den 22. April 1927

Nummer 111

Sotn Shier und Tarnen.

Turnen.
Volksturnen im Main=Rhein=Turngau D. T.
Unter dem Volksturnen verſteht der Turner die Uebungen des
Laufs, Sprungs und Wurfs, weil ſie volkstümlich ſind, keiner beſonderen
Geräte bedürfen, und weil ſie durch jahrhundertelange Ueberlieferung
im Volke heimiſch geworden ſind. Volksturnen bedeutet alſo etwa das,
wvas ein zeitgenöſſiſcher, begrifflich aber durchaus nicht erſchöpfender
und nicht einmal genau zutreffender Ausdruck als Leichtathletik be=
zeichnet
. Dieſes Turnen bildet einen weſentlichen Beſtandtteil des deut=
ſchen
Turnens. Auch auf dieſem Gebiet gilt es, gleichwie auf allen
übrigen Gebieten der Turnkunſt, geeignete Führer und Lehrer heran=
zubilden
. Es erſcheint als dringendes Bedürfnis, mehr denn je, dieſen
Zweig in der Turnerſchaft zu pflegen. Zum kommenden Sonntag be=
ruft
der Volksturnwart, Schönwaldt=Rüſſelsheim, die Volksturnwarte
der Vereine des Main=Rheinturngau=Gebietes zu einer Geſonderen
Lehrſtunde in den einzelnen Uebungsarten in das Turnhaus der Turn=
geſellſchaft
Darmſtadt 1875, Dieburgerſtraße 26, vormittags 9½ Uhr,
zuſammen. Der Uebungsplan umfaßt zunächſt: allgemeine Körperſchule
ſowie Laufſchule; die Wurfübungen: Diskus und Kugelſtoßen, ſowie die
verſchiedenen Sprungarten werden einen ausgiebigen Uebungsſtoff ab=
geben
. Es dürfte an dieſer Stelle angebracht erſcheinen, die Gauvereine
nochmals auf dieſe ſehr wichtige Uebungs= und Lehrſtunde hinzuweiſen
und um eine recht vege Teilnahme zu bitten, zumal die Uebungen,
welche gezeigt werden, nutzbringend für die bevorſtehenden Wettkämpfe
angewandt werden können.

Fußball.

Verein für Raſenſpiele 1912 Darmſtadt e. V.
Die beiden Oſterſpiele der 1. Mannſchaft des V. f. R. Darmftadt
waren von guten Erfolgen begleitet. Die Mannſchaft begab ſich am
1. Oſterfeiertag nach Gmünden a. Rh. und nahm für die am 2. Weih=
nachtsfeiertag
erlittene Niederlage trotz langer, anſtrengender, aber
deſto romantiſcher ſich auswirkender Bahnfahrt durch das Maintal, kräftig
Revanche. Im Gegenſatz zu dem Vorſpiel ging dieſes Treffen 5:1 zu
Gunſten des V. f. R. aus. V. f. R. zeigte, daß die Mannſchaft ſeit
Ende vorigen Jahres große Fortſchritte zu verzeichnen hatte und ſpielte
ihren ruhigen flachen Fußball, ſo ſich Gmünden überlegend zeigend.
Zum Spielverlauf ſei kurz folgendes erwähnt: Vom Anſtoß weg zog
(Gmünden ſchön vors Tor und ſchoß in der 2. Minute zum 1. Tor ein.
Jeder, der glaubte, daß jetzt die Mannſchaft des V. f. R. zuſammen=
klappe
, wurde in der 10. Minute eines anderen belehrt. Der Halbrechte
ſchoß durch ſcharfen Schuß aus ſpitzem Winkel zum Ausgleich ein. Bald
darauf folgte ein Strafſtoß, welchen der Halblinke ſchön einköpfte zum
2. Tor. So blieb auch bis zur Halbzeit der Stand des Treffens. Nach
derſelben war aber der V. f. R. vom Anſtoß weg beſtrebt, das Reſultat
zu verbeſſern. Dies gelang auch gut, denn der Sturm zeichnet noch ſſir
drei weitere Tore. Daß das Reſultat nicht höher ausging, iſt lediglich
dem guten Torwächter von Gmünden ſowie der guten Abwehrarbeit des
linken Verteidigers zu danken. V. f. R. Darmſtadt hat alſo den Gau
Bergſtraße ſpieleriſch ſehr gut am 1. Oſterfeiertag vertreten. Gmünden
iſt eine gute A=Mannſchaft, iſt jedoch ſpieleriſch die A=Klaſſe des Gaues
Würzburg derſelben vom Gau Bergſtraße unterlegen. Nach Schluß
des Spieles war man noch gewütlich beiſammen im Vereinslokal und
unterhielt ſich durch Vorträge, muſikaliſche Darbietungen und Geſangs=
vorträge
. Bald war die Zeit gekommen, wo alles ſich zur Ruhe nieder=
legte
, um am anderen Morgen neu geſtärkt zum zweiten Spiel an=
treten
zu können. Frih morgens wurde die Fahrt von Gmünden durch
das herrliche Saaletal nach Hammelburg angetreten. Nach ge=
meinſam
eingenommenem Eſſen wurde zum Spiel aufgebrochen. Der
1. FC. Hammelburg iſt B=Meiſter des Gaues Bamberg und hatte gegen
den V. f. R. ſehr wenig zu beſtellen. V. f. R. war es lediglich darum
zu tun, ſeine Spielweiſe zu präziſieren, und ſo war der Halbzeit=Stand
3:1 für Hammelburg. Doch nach der Halbzeit ſpielte V. f. R. auf Sieg,
und das gelang überzeugend. 5:3 iſt der Schlußſtand des Spieles. Auch
hier bot der 1. FC. Hammelburg alles auf, um der V.f. N.=Mannſchaft
die Stunden gemütlich zu machen. Doch bald brach man zur Heimreiſe
auf. Zu erwähnen wäre nur noch, daß die Schiedsrichter ſich hier in
dieſer Gegend als ſehr ſchwach erwieſen. Bei Ankunft in Darmſtadt
wvar ſich jeder bewußt, daß er vergnügte Stunden verlebt hatte und
anich ſpieltechniſch den Odenwald wüirdig vertreten hat.
Die 2. Mannſchaft V. f. R. verlor gegen die 1. Mannſchaft von
Dieburg Germania 12:0.
Die Juniormannſchaft ſpielte gegen Höchſt i. O. und
unterlag 7:3.
Am 2. Feiertag gegen Pfungſtadt Reſerve langte es zu
einem knappen Sieg von 2:1 für Darmſtadt.
Sportverein LengfeldSportklub Viktoria Griesheim, kombiniert
3:1 (3:1).
Als am Karfreitag der Regen in Strömen niedergoß, dachte kein
Fußballer an die Durchführung der Oſtertreffen im Fußballſport, aber
mauches Fußballerherz lachte, als am Oſterſonntag die Sonne ihre
Strahlen ſandte, und es mögen auch 250300 Zuſchauer auf dem ſich in
guter Verfaſſung befindlichen Sportplatz am Galgen geweſen ſein. Nach=
dem
die Lengfelder Mannſchaft mit einem Mann Erſatz den Platz be=
treten
hatte, folgten auch die Griesheimer Gäſte mit 5 Mann aus der
Liga verſtärkt, unter lebhafter Begrüßung. Sofort nach dem Anſtoß
entwickelte ſich ein flottes Spiel, das ziemlich gleichmäßig verteilt war.
Trotzdem konnte Lengfeld ſchon nach 5 Minuten in Führung gehen.
Jetzt kam ein ſehr ſchönes, an ſpannenden Momenten reiches Spiel zu=
ſtande
und Griesheim durch ſeinen wieſelflinken Halblinken zum Aus=
gleich
. Jetzt wogte das Spiel hin und her, und Lengfeld konnte infolge
beſſeren Zuſammenſpiels bis zur Pauſe noch zweimal erfolgreich ſein.
Nach Halbzeit war bald Griesheim, bald Lengfeld im Vorteil und nur
durch das Fehlen eines geſunden Schuſſes fielen keine Tore, ſo daß an
dem Halbzeitſtand 3:1 nichts mehr geändert wurde. Bei Griesheim war
der Torwart in der erſten Halbzeit, reichlich unſicher, hielt aber in der
zweiten Hälfte manche gefährlichen Sachen. Zu erwähnen wären noch
Verteidigung, Mittelläufer und Halblinke. Bei Lengfeld klappte es
tadellos. Zu erwähnen wäre noch der Erſatzmann, der eine ſehr gute
Partie lieferte. Unparteiiſcher war Itzel=Lengfeld. Nach dem Spiel
ſuar man mit den Gäſten noch einige Stunden gemütlich beiſammen, und
ſie verließen Lengfeld mit der Ueberzeugung, einen ſchönen Tag verlebt
zu haben. Am zweiten Oſtertag ſpielte Lengfeld mit 3 Mann Erſatz
bei dem Tabellendritten des Rodaugaues Spielvereinigung Seligenſtadt,
und verlor dort gegen deren 1. Mannſchaft mit 6:2 (2:2). Die 1. Jugend
von Lengfeld ſpielte gegen die gleiche von König 1:1. Am Sonntag,
den 24. April, ſpielt die 1. Mannſchaft von Seligenſtadt in Lengfeld,
worauf wir an dieſer Stelle hinweiſen.

Pferdeſport.
Pferde=Rennen zu Frankfurt a. M.
Im Mittelpunkt des zweiten Frankfurter Renntages am Donners=
tag
ſtanden die Herrenreiten, zwei Jagdrennen, die lebhafteſten Beifall
fanden, da ſie ſtark beſetzt waren und flott geritten wurden. In bei=
den
Rennen gab es feſſelnde Endkämpfe. Im Saphir=Jagdrennen ver=
ſuchte
Neulichs, dem Feld auszureißen. Zeitweiſe hatte die Stute bis
zu 20 Längen Vorſprung. Herr v. Moßner auf Paulus 2. machte dann
ſichtlich Boden gut, konnte die führende Neulichs in der Diagonalen er=
reichen
und im Bogen paſſieren. Neulichs gab ſich aber noch nicht ge=
ſchlagen
, zog in der Geraden noch einmal an und unterleg nur nach
hartem Kampf. Im zweiten Herrenreiten, dem Laland=Jagdrennen,
verſuchte Herr Baumgärtner mit Stattliche noch einmal dieſelbe Taktik
des Ausreißens. Auch diesmal hatte er kein Glück. Noch bis zur letz=
ten
Diagonalen lag Stattliche vorn; dann kamen Steinadler und Trofa
auf. Steinadler ging in Führung und ſchien ſchon Sieger, da Troja
bei den Sprüngen ziemlich Boden verlor, im letzten Bogen aber kam
Sturm auf und erzwang in der Geraden noch ein totes Rennen. Auf
der Flachen verſammelte der Fervorpreis die beſten Pferde. Der aus
Hannover entſandte Scheinwerfer gewann ſicher, was kein gutes Zeichen
für die ſüddeutſchen Pferde iſt, von denen ſich Exzellenz noch am beſten
hielt. Der Hengſt fand auch nie freie Bahn vor, ſo daß er ſich nicht
recht durchſetzen konnte. Scheinwerfer hatte die Spitze vor Tarzan und
Exzellenz. Im Bogen ging Exzellenz vorbei und führte bis zur Ge=
raden
, wo Scheinwerfer vorſtieß und, trotzdem er innen ausbrach, ſicher
gewann. Im Marmorpreis ſiegte Liebhaber leichnt, nachdem Irany bis
zum Endlauf geführt hatte. Die Ueberraſchung des Tages war Blocks=
berg
im Optimiſtpreis. Nordpol lag bis vor den Tribünen in Front,
erlag aber dann dem Angriff von Blocksberg. Den Graf=Ferry=Preis
holte ſich der Stall Opel mit Lichtelfe vor Sebaſtiano. Der zweite
Opelſche Vertreter begnügte ſich mit dem 3. Platz, hätte ſich aber ſchließ=
lich
auch noch das zweite Geld holen können. Der abſchließende Augias=
Preis endete mit einem Siege des vorzüglich laufenden Jſonzo des ein=
heimiſchen
Stalles Mätzig. Jſonzo gewann unangefochten. Vergebens
verſuchte Volker, ihn in der Geraden zu erreichen. Er konnte aber
nur Zweiter werden.
Die Ergebniſſe:
1. Marmor=Preis. Ehrenpreis und 2100 Mark, 1800 Mcter: 1. M.
Feldheims Liebhaber (F. Breſſel), 2. Jrany, 3. Luſtgarten. Ferner:
Sheitan, Carla, Santuzza. Tot.: 18, Pl. 16, 2:10. 1½1½ Lg.
2. Optimiſt=Preis. 2100 Mark, 1400 Meter: 1. A. Stierheims
Blocksberg (Tauß), 2. Nordpol, 3. Dofan. Ferner: Orma, Baſſano,
Capland, Sternche, Valens, Nordſtern, Tſcherkeſſin. Tot.: 74, Pl. 22,
19, 14:10. 342 Lg.
3. Saphir=Jagdrennen. Herrenreiten. 2800 Mark, 3600 Meter:
1. A. Baers Paulus 2. (Herr d. Moßner), 2. Neulichs, 3. Ardente. Fer=
ner
: Valence, Le Defroque, Jahn, Pandora. Tot.: 28, Pl. 12, 14, 25:10.
Hals10 Lg.
4. Graf=Ferry=Preis. 2100 Mark, 1200 Meter: 1. H. v. Opels
Lichtelfe (K. Narr), 2. Sebaſtiano, 3. Valor. Ferner: Dojan, Struga.
Tot.: 15, Pl. 14, 14:10. ½2 Lg.
5. Fervor=Preis. 3300 Mark, 1400 Meter: 1. W. Reichſteins Schein=
werfer
(J. Standinger), 2. Exzellenz, 3. Tarzan. Fernen: Mazeppa,
Imperator, Perfekt, Metis. Tot.: 35, Pl. 11, 11. 11:10. 31½ Lg.
6. Laland=Jagdrennen. 3400 Mark, 3200 Meter: 1. Dr. Deutſch=
Zeltmanns Sturm (v. Egloffſtein), + M. Feldheims Steinadler (v. Im=
hof
), 3. Troja. Ferner: Stattliche, Sternfels, Glücksburg, Seiden=
ſchwänzchen
. Tot.: 71/10, Pl. 19/12, 12:10. Tot.2 Lg.
7. Augias=Preis. 2700 Mark, 200 Meter: 1. O. Silbernagels
Jſonzo (Seiffert), 2. Volker, 3. Mardonius. Ferner: Mon Petit, Agnes,
Manitou, Tite Live, Moulin Vert, Hilf dir ſelbſt, Rochebelle, Segieth.
Tot.: 72, Pl. 20, 17, 57:10. 1½ Lg.Kopf.
Matte Premiere im Grunewald.
Man hätte die Eröffnung der Grunewaldbahn gern unter günſti=
geren
Umſtänden geſehen als am Donnerstag. Allein der Regen ver=
nichtete
alle Hoffnungen auf einen glatten Verlauf der Flachreun=
eremiere
. Der Beſuch war ſchwach, das ſchweve Geläuf beeinflußte die
Nennen nicht wenig.
Einen guten Start hatte Otto Schmidt, der Olympier, Noſenwange
und Rita zu Siegen führte. Allen drei Weinbergern ſagte der Boden
ſehr zu, weniger dagegen ſo guten Pferden wie Palü und Indigo, die
hinter Olympier nie eine Rolle ſpielten. Knapp war das Ende im
April=Ausgleich der Dreijährigen.
Die Ergebniſſe:
1. Eröffnungsrennen. 3900 Mk. 1600 Meter 1. A. u. C. v. Wein=
bergs
Palamedes (O. Schmidt); 2. Eleazar; 3. Panna. F.: Heidjer,
Pompefus, Der Kohinoor. Tot.: 22, Pl. 13, 19:10. 44 Lg.
2. Crocus=Rennen. F. Dreif. Lehrlingsreiten. 200 Mk. 1200 Meter.
1. F. v. Zobeltitz Graziella (M. Kloſe); 2. Mulatte; 3. Arndt. F.:
Fenja, Miſſion. Tot.: 22, Pl. 12, 13:10. ½4 Lg.
3. Frühlingsrennen. 6500 Mk. 1600 Meter. 1. A. u. C. v. Wein=
bergs
Olympier (O. Schmidt); 2. Kronos; 3. Indigo. F.: Palü, Roland,
Proſpero. Tot.: 24, Pl. 14, 30:10. 31 Lg.
4. April=Ausgleich der Dreijährigen. 3900 Mk. 1400 Meter. 1. M.
J. Oppenheimers Teutone (E. Grabſch); 2. Favorit; 3. Aeolus. F.:
Märker, Patriotin, Kapuziner, Dominikus. Tot.: 58, Pl. B3, 28, 23:10.
Kopf1 Lg.
5. Mimoſen=Rennen. 520 Mk. 1800 Meter. 1. Graf Seidlitz=
Sandr.’s Patrizier (P. Ludwig); 2. Wachholder; 3. Radio. F.: Caprivi,
Impreſſioniſt, Morgenſtern. Tot.: 90, Pl. 19, 12:10. 23 Lg.
6. Veilchen=Rennen. F. Dreif. 3900 Mk., 1400 Meter. 1. A. u. C.
v. Weinbergs Roſenwange (O. Schmidt); 2. Madame Pompadour; 3.
Honnef. Drei liefen. Tot.: 15:10. 1½2½.
7. Schneeglöckchen=Rennen. 2800 Mk., 1800 Meter. 1. O. Turgels
Rita (O. Schmidt); 2. Caro Bube; 3. Eichkatze. F.: Teifi, Konradin,
Escorial, Skalhold, Oſiris, Enkel Mohican, Weſel, Taiga, Felſenquelle,
Kronprinz, Sturmnacht. Tot.: 44, Pl. 17, 40, 24:10. Hals3 Lg.

Flugſport.

Das Gordon=Bennet=Ausſcheidungsfliegen.
Die ſämtlichen Ergebniſſe von dem Gordon=Bennet= Ausſcheidungs=
fliegen
, das am Sonntag in Gelſenkirchen geſtartet wurde, liegen nun=
mehr
vor. Wie nach den Beobachtungen des Begleitballons Gelſenkirchen
angenommen werden mußte, ſind außer den zwei am Montag nieder=
gegangenen
Ballons alle nach Frankreich getrieben worden, wo ſie bis
Dienstag abend alle zu Boden gingen. Die weiteſte Strecke legte Mün=
ſter
7 (Eimermacher) zurück, der ca. 50 Meter von der Küſte bei Bor=
deaux
entfernt landete und etwa 950 Kilometer hinter ſich brachte. Nicht
viel weniger erreichte Elberfeld (Kaulen), der 200 Meter vom Waſſer
entfernt die Reißleine ziehen mußte und 900 Kilometer zurücklegte, ge=
nau
wie Hamburg (Dr. Halben), der bei Mirabeaux, in der Nähe von
Bordeaux, landete. Dieſe drei Ballons werden Deutſchland bei dem am
5. Juni in Detroit (U. S.A.) vor ſich gehenden Gordon=Bennet=Wettflie=

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gen vertreten. Die reſtlichen drei Ballons, die im Laufe des Dienstag
landeten, erreichten folgende Leiſtungen: Münſter 4 (Tätje=Berlin) ca.
490 Km. (bei Difon), Hackſtetter (Bertram=Chemnitz) ca. 600 Km. (bei
Decice an der Loire) und Leipziger Meſſe (Dr. Berliner=Berlin) ca. 650
Km. (bei Gray).

Tennis.

Deutſchlands Tennis=Repräſentauten im Mai.
Die erſte Hälfte des Monats Mai bringt Deutſchland zwei bedeu=
tende
Veranſtaltungen auf tennisſportlichem Gebiete. Vom 6. bis 8. Mai
geht in Berlin auf den Rot=Weiß=Plätzen der Länderkampf Deutſch=
land
Amerika vor ſich, und vom 13. bis 15. Mai ſpielt Deutſchland in
Liſſabon gegen Portugal in der 1. Runde des Davis=Pokals. Der
Deutſche Tennisbund hat ſeine Vertreter zu ernſtem Training ver=
pflichtet
, und ſo ſieht man Froitzheim, Dr. Landmann, Demaſius, Hanne=
mann
, Moldenhauer eifrig mit den Vorbereitungen beſchäftigt. Die Ge=
nannten
trainieren intenſiv mit erſten und ſtärkſten ausländiſchen Part=
nern
wie Kozeluh, von Kehrling ſowie Roman Najuch. Die bisher ge=
zeigten
Leiſtungen laſſen für die Zukunft das Beſte erhoffen. Der Spiel=
ausſchuß
des Deutſchen Tennisbundes hat ſeine Vertreter für den Län=
derkampf
gegen Tilden und Hunter ſowie für den Davis=Pokalkampf
gegen Portugal ernannt. Die Aufſtellung mit Hannemann und Molden=
hauer
ſowie Demaſius als Erfatz für Liſſabon iſt definitiv, desgleichen
die Aufſtellung gegen die Amerikaner, die mit Froitzheim, Dr. Land=
mann
, Dr. Kleinſchroth. Moldenhauer und Erſatz Bergmann die ſtäukſte
iſt, die Deutſchland ſtellen kann.
Deutſche Tennisſpieler in Rom.
In Gegenwart der erſten römiſchen Geſellſchaft nahm das inter=
nationale
Tennisturnier in der italieniſchen Hauptſtadt ſeinen Anfang.
Die deutſchen Teilnehmer ſpielten mit wechſelndem Erfolge. Der Ber=
liner
Dr. Kudſch ſchlug in der 1. Runde den Italiener Carpegna 6:2,
6:4, dagegen wurde Dr. Kleinſchroth von Bocciardo=Italien mit 6:3,
2:6, 3:6 geſchlagen. Bemerkenswert war in der 2. Runde das Ausſchei=
den
von Miſhu, der gegen den Dänen Worm 6:0, 1:6, 2:6 unterlag.
Recht gut hielten ſich Dr. Kleinſchroth/Dr. Kupſch im Doppel. In der
1. Runde ſiegten die Deutſchen leicht 7:5, 6:0 gegen die ſtarke italieniſche
Paarung Bologna/Serventi und in der nächſten Runde behielten ſie über
deren Landsleute Sabbadini/Colombo mit 6:4, 6:4 die Oberhand.
Rund=Funk=Programme.
Frankfert.
Freitag, 22. April. 1: Neue Schallplatten. o 4.30: Hausfrauen=
Nachmittag. Lehrer Stricker: Wenn das Kind zur Schule kommt.
5.45: Leſeſtunde (Briefliteratur): Aus Goethes Briefwechſel mit
einem Kinde‟. 6.15: Privatdoz. Dr. Heinemann: Ernſt Tröltſch.
O 6.45: Syndikus Dr. Keim: Das Clearingſyſtem im Wertpapier=
verkehr
7.15: Italieniſch. 7.45: Zwanzig Minuten Fort=
ſchritte
in Wiſſenſchaft Und Technik: 6800 Meter hoch im Leicht=
flugzeug
. Feuerlöſchmittel. Ing. Randewig. S 8.05: Film=
Wochenſchau. S 8.15: Kammermuſik. Gerſter: Präludium und
Allegro (Uraufführung). v. Statzer: Sonate. Taneiew:
Streichtrio in Es=Dur (Erſtaufführung). Ausf.: Wolfgang Lange
(Violoncello tenore), Konzertm. Kraus (Violine), Gotthold Graf
(Viola). Am Flügel: Dr. Merten. O 9.15: Uebertr. von Kaſſel:
Operetten=Melodien (Wiſotzky=Kapelle). Mitw.: Paul Kluge (Tenor).
Morena: Von Ohr zu Ohr, Potp. Schmalſtich: Liebesnacht.
Stransky: Ich denk' dabei an dich. Stolz: Komm im
den Park von Sanſſouci. Borchert: Von Heidelberg bis Bar=
celona
, Potp. King: Schöne Frau, wo wohnſt du? Lehar:
Willſt du: Ich bin verliebt a. d. Operette Der Zarewitſch.
Kollo: Dein= Augen ſind ein Rundfunk, a. d. Operette
Wie einſt im Mai. Kollo: Potp. a. d. Operette Wie einſt im
Mai.
Siuttgart.
Freitag, 22. April. 3.50: Aus dem Reiche der Frau. 0 4.15:
Konzert. O 6.15: Stadtvikar Stark: Dr. Johannes Müller und
ſein Weg zur Erlöſung. e 6.45: Aus Karlsruhe: Dramaturgiſche
Funkſtunde. O 7.15: Aus Freiburg: Tel.=Inſpr. Schreiber: Draht=
loſer
Nachrichtenaustauſch in alter und neuer Zeit. 8: Opern=
Abend. Mitw.: Philh. Orch. Eliſabeth Jentſch (Sopran), Karl
Jentſch (Bariton). Mozart: Ouv. Figaros Hochzeit. Arie aus
Zauberflöte. Kreutzer: Rezitativ und Arie aus Nachtlager in
Granada. Mascagni: Interm. ſinfonico aus Cavalleria ruſticana,
Meyerbeer: Gruß des Pagen aus Hugenotten. Leoncavallv:
Aus Bajazzo. Anſchl.: Heitere Stunde. Humor. Vortr. von Heinz
Steinberg. Dazu: Mandolinen= und Guitarren=Club Odeon.
Ab. 10: Funkſtille.
Berli n.
Freitag, 22. April. Margarete Weinberg: Die Frau in der
Volksvertretung. 6 4: Sprachheillehrer Geißler: Weſen und Auf=
gabe
der Sprachheilſchulen. o 4.30: Balladen. C. F. Meyer:
Der Botenlauf. Münchhauſen: Die Grabſieine. Miegel: Die
Mär vom Ritter Manuel. Fontane: Die Brücke am Tay.
Liliencron: Ballade in U=dur. (Liſelotte von Falkenſtein, Rez.)
O 5: Konzert. Hintze: Sonate für Klav, und Violine. (Berta
Buſſe, Klav.; A. Wittenberg, Violine). Cornelius: Brautlieder
(Eliſe von Catopol, Sopran). Schumann: Träumerei. Garten=
melodie
. Am Springbrunnen (A. Wittenberg, Violine). Am Flügel:
Th. Mackeben. e 6.30: Dr. Hoffmann=Harniſch: Die Frauen der
deutſchen Literatur (in der Moderne). O 7.05: Wiener=Braunsberg:
Wiſſen Sie ſchon das Neueſte? (Unpolitiſches aus aller Welt),
0 7.30: Dr. Schirokauer: Weltkulturen im Spiegel ihrer poetiſchen
Formen. O 7.55: Oberreichsanwalt Prof. Ebermayer: Das künftige
deutſche Strafgeſetzbuch (Beſſerungs= und Sicherungs=Maßnahmen).
O 8.30: Konzert. Maſſenet: Ouv. Phädra. Smetana: Sinf.
Dichtung. Vieuxtemps: Violinkonzert D=moll (v. Szpanowski
(Violine). Tſchaikowsky: Suite Nr. 3, G=dur. O 10.30: Tanzmuſik.
Stettin. 8.30: Konzert. Lortzing: Ouv. Zar und Zimmer=
mann
(Salon=Orch.). Wir armen, armen Mädchen, Arie der Marie a.
Waffenſchmied. Maillard: Er liebt mnich, Arie der Roſe aus
Glöckchen des Eremiten (Marg. Schwebke, Sopran). Roſſini:
Ouv. Barbier von Sevilla. Ich bin das Faktotum der ſchönen
Welt, aus Der Barbier von Sevilla. Mozart: Treibt der
Champagner, Arie des Don Juan (H. W. Bachmann, Bariton).
Lehar: Aus Frasquita. Schubert: S' ſteht in Wien wo
auf der Baſtei ein Haus, Lied des Hannerl aus Dreimäderlhaus.
Strauß: Spiel ich die Unſchuld vom Lande, Couplet der Adele
aus Fledermaus (Marg. Schwebke). Siede: Roſenzauber.
Leonhardt: Jour fix Einette: Der Zigeuner (H. W. Bachmann).
Morena: Von Ohr zu Ohr. o 10.30: Tanzmuſik aus Berlin.
Königswuſterhauſen. Freitag, 22. April. 12: Lektor Cl. Grander,
G. van Eyſeren: Franzöſiſch für Schüler. o 3: Dr. Bruſtmann:
Ratſchläge für Wanderfahrten. 6 3.30: Prof. Dr. Amſel u. Oberl.
Weſtermann: Einheitskurzſchrift für Fortgeſchrittene. 4: Bengt
Berg: Die unblutige Jagd mit der Kamera. O 4.30: Graef:
Die Kunſt des Sprechens. 5: Dr. Zucker: Einführung i das
Verſtändnis der Architektur. o 6: Dr. Ing. Harm: Planmäßige
Lehrlingsausbildung in der Induſtrie. o 6.30: Stud.=Rat Friebel,
Lektor Mann: Engliſch für Fortgeſchrittene. 6.55: Reg.=Rat Dr.
Spielhagen: Die Entſtehung und Verwaltung des Reichshaushalts=
planes
. O 7.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag f. Aerzte.

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O

[ ][  ][ ]

Nummer 141

Kaut

Der deutſche Außenhandel
im März 1927.
Der deutſche Außenhandel zeigt im März 1927 im reinen
SWarenverkehr einen Einfuhrüberſchuß von 244 Millionen RM., gegen
2339 Millionen RM. im Vormonat.
Einfuhr

März
1927

Februar
1927

Jan. /März
1927

ebende. Tiere
Debensmittel und Getränke
ohſtoffe u. halbfertige Waren
ertige Waren in 1000 RM. nach Gegenwartswerten
14 409
13 504
42 373
312009 336 990
1012 647
588 050 579 356 1 732 300
171 216 164 706 486 219 Reiner Warenverkehr
CGold und Silber 1085 684
34 799 1094 556
44 551 3 273 539
139 289 Mf 112048 1139 107 3412888 *) Nicht bearbeitet, Gold= und
ebende. Tiere
Kebensmittel und Getränke
ERohſtoffe u. halbfertige Waren
Fertige Waren Silbermünzen.
Ausfuhr
März
Februar Jan./März
1927
1927
1927
in 1000 RM. nach Gegenwartswerten
871
659
2 148
31 272 N 685
94 855
209 376
186 347
594 756
600 289 541 146
1704 356 Reiner Warenverkehr:
EGold und Silber 841 808
1821 755 837
1500 2396 155
4 899 Zuſammen: 843 629 Ve 2401 014

* ) Nicht bearbeitet, Gold= und Silberwünzen.
Die Einfuhr im reinen Warenverkehr iſt im März gegenüber dem
SVormonat nur unweſentlich um 9 Mill. RM. zurückgegangen.
DDie Einfuhr an Lebensmitteln zeigt eine Abnahme um 25 Mill. RM.,
Die Einfuhr an Rohſtoffen und Fertigwaren dagegen eine Zunahme, und
Swar erſtere um 9 Mill. RM., letztere um 7 Mill. RM. Bei der Waren=
mausfuhr
iſt dagegen eine beträchtliche Zunahme feſtzuſtellen: Insgeſamt
Ɨſt die reine Warenausfuhr um 86 Mill. RM. geſtiegen. An der Zu=
mahme
ſind alle Gruppen beteiligt, und zwar die Lebensmittel mit
4 Mill. RM., die Rohſtoffe mit 23 Mill. RM. und die Fertigwaren
mnit 59 Mill. RM.
Im einzelnen iſt folgendes zu berichten:
Die Einfuhr an Lebensmitteln und Getränken
mveiſt gegenüber dem Vormonat eine Abnahme um 25,0 Mill. RM. auf.
Zurückgegangen iſt die Einfuhr an Kaffee, Gerſte, Eiern, Butter, Fleiſch
uund Speck. Geſtiegen iſt dagegen die Einfuhr an Reis, Weizen, Zucker
uind Mais.
Die Einfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen
Waren zeigt eine Zunahme um 8,7 Mill. RM. Die Einfuhr der
TTextilrohſtoffe iſt leicht um 3,0 Mill. RM. zurückgegangen (die
Winfuhr an Baumwolle iſt um 10,0 Mill. RM. geſtiegen, die Einfuhr an
WWolle dagegen um 10,2 Mill. RM. zurückgegangen, ebenſo zeigt die Ein=
Fuhr an Flachs, Hanf, Jute eine Abſchwächung). Zunahme zeigen Kupfer,
Zink, Manganerze, Rohtabak, Zinkerze und Tierfett; Abnahme da=
wegen
nichtölhaltige Sämereien, Mineralöle, Kalbfelle und Rindshäute
ind Felle zu Pelzwerk.
Die Einfuhr an Fertigwaren weiſt eine Zunahme um
,5 Mill. RM. auf, die zum größten Teil auf die geſteigerte Textil=
mvareneinfuhr
um 6,1 Mill. RM. zurückzuführen iſt.
Bei der Ausfahr an Lebensmitteln und Getränken
ſt gegenüber dem Vormonat eine Zunahme um 3,6 Mill. RM. feſtzu=
Ftellen.
Die Ausfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen
EWaren zeigt eine Zunahme um 23,0 Mill. RM.
Die Fertigwaren weiſen eine Zunahme um 59,1 Mill. RM.
muf. Die Ausfuhr der Textilfertigwaren zeigt eine Zunahme um
5,1 Mill. RM. Ebenſo iſt die Ausfuhr der Walzwerkserzeugniſſe
mind Eiſenwaren geſtiegen, und zwar um 11,8 Mill. RM. Auch die
EMaſchinenausfuhr zeigt eine leichte Zunahme um 2,8 Mill. RM. Zu=
wenommen
hat ferner die Ausfuhr an Pelzen und Pelzwerk, ſonſtigen
hemiſchen Erzeugniſſen, Farben und Firniſſen und elektrotechniſchen
Erzeugniſſen.
Die Einfuhr an Gold und Silber zeigt gegenüber dem
Wormonat eine Abnahme um 9,8 Mill. RM. Die Ausfuhr iſt nahezu
uinverändert geblieben.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Aenderung von Reichsbahn=Ausnahmetarifen. Mit Gültigkeit vom
H5. Juli 1927 kommen im Ausnahmetarif wieder die Verſandſtationen
Für Braunkohle Brandis, Eſpenhein, Golzern, Grimma, unt. Bahnhof,
Areitzſch, Groß=Bothen, Kotteritz, Lohnig, Marsdorf b. Sorau, Ner=
ſchau
=Trebſen, Neſchwitz (Sa.), Wohlau und Wolftitz=Jägerhaus in
Fortfall. Am 11. April d. J. iſt, wie berichtet wird, im Ausnahmetarif
35 für Eiſen und Stahl die Verſandſtation Elſterwerde=Biehlau zu
Ftreichen und die Verſandſtation Lammersdorf mit Frachtſatzzeiger 1
miachzutragen. Für Elſterwerda=Biehlau ſind gleichzeitig Stationsfracht=
Fätze nach den Seehafenſtationen erteilt worden. In den Ausnahme=
karif
130 für Eiſenbahnfahrzeuge wurde Friedrichshafen als Verſand=
ſſtation
aufgenommen. Im deutſch=ſchwediſch=norwegiſchen Güterverkehr
äſt der Ausnahmetarif 1922 für Benzin, Gas, Oel, Mineralöl, Schmieröl,
lgoudron und Petroleum gereinigt zur Durchfuhr durch Deutſchland
Sei Beförderung in Behälterwagen über Saßnitzhafen, Trelleborgnet
eingeführt worden. Dieſer Ausnahmetarif gilt von den Grenzpunkten
Bei Beuthen (Oberſchleſiien) Borſigwerk und Soſnitza.
Amerika und Kaliſyndikat. Die Fortſetzung der Waſhingtoner Kali=
Beſprechungen ergab die Sicherheit, daß keinerlei Einſchränkung der
Sandelsgeſchäfte des Kaliſyndikates zu befürchten iſt. Die weiteren Be=
Fppechungen ſollen eine Einigungsformel hinſichtlich der umſtrittenen
Form der Verkaufsorganiſation ergeben. Die Vertreter des Syndikates
Srklären, ſie könnten den Abſatz durch wiſſenſchaftliche Propaganda in
Den Vereinigten Staaten ſoweit vergrößern, daß eine Preisſenkung
möglich wird.
Produktenberichte.
* Die 69. Südweſtdeutſche Zentral=Häute=Auktion findet am Frei=
kag
, den 22. April, vormittags 9½ Uhr, im Kaſino Hof zum
Gutenberg in Mainz ſtatt. Es kommen zum Angebot 4491
(roßviehhäute, 5800 Kalb= und Freſſerfelle und 316 Hammelfelle
Mannheimer Produktenbericht vom 21. April. Der Verkehr an der
Produktenbörſe ließ etwas beſſere Nachfrage nach Brotgetreide erkennen,
nuch Futtermittel zeigten eine leichte Befeſtigung. Man verlangte für
Sie 100 Kg. waggonfrei Mannheim ohne Sack in RM.: Weizen inl. ohne
Angebot, ausl. 30,5032,50, Roggen inl. 27,5027,75, ausl. 27,753,
Brangerſte inl. 27,7530, ausl. 2932, Futtergerſte 22,2523,25, Hafer
nl. 22,7523,75, ausl. 2223, Mais mit Sack 18,7519, Weizenmehl
Spezial 0 39,50, Brotmehl 31,50, ſüdd. Roggenmehl 3638, Kleie 13,50
Sis 13,75.
Frankfurter Häuteauktion vom 21. April. An der heutigen Frank=
Furter Häuteauktion wurden für Schaffelle etwa 5 bis 10 Prozent beſſere
PPreiſe als im Vormonat erzielt. Auch Lammfelle verzeichneten eine
Preiserhöhung von 20 Prozent. Kalbfelle ohne Kopf wurden mit
S bis 10 Prozent höher bezahlt als im Vormonat, und auch die Groß=
Siehhäute ſetzten mit einer Preiserhöhung von 10 Prozent ein. Der
Beſuch war gut und die Angebote folgten flott. Es wurden erzielt:
Sinder: 3049 Pfd. 91.7599.25, von 5059 Pfd. 85.501.00, von
S079 Pfd. 95.25102.75; für Ochſen: von 3049 Pfd. 78.75, von
5059 Pfd. 8285, von 6079 Pfd. 91.0098.2, von 8099 Pfd.
S4 0093.50, über 100 Pfd. 85.0089.75; Kalbfelle: bis 9 Pfd. rot
1.501.59, 915 Pfd. 1.27½1.32½, ſchwarz bis 9 Pfd 1.131.17½,
215 Pfd. 1.051.12; Schaffelle: vollwollig 77½, halbwollig 6834
Blößen 5559½, Lammfelle 68½.
Berliner Produktenbericht vom 21. April. Brotgetreide tendierte
heute bei kleinen Umſätzen infolge des immer noch recht ſchleppenden
MMehlabſatzes leicht abgeſchwächt. Die unſichere Preisgeſtaltung der
niberſeeiſchen Getreidebörſen blieb außerdem nicht ganz ohne Einfluß.
Soweit im Weizen=Terminhandel bei Beginn Kurſe zuſtandekamen
waren ſie für nahe Sichten behauptet, für Hauptlieferung 1 Mark
niedriger. Die Preisentwicklung für Roggen geſtaltete ſich gerade um=
Sekehrt. Gerſte bei kleinem Geſchäft unverändert.

Freitag, den 22. Aprh
Neueſte Nachrchr=

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 21. April.
Nachdem an der geſtrigen Abendbörſe bei lebhaftem Geſchäft die
Tendenz recht feſt geworden war, beſtand heute an der Börſe Neigung,
die erzielten Gewinne zu realiſieren, ſo daß die Tendenz eher etwas
ſchwächer wurde. Größere Kursverluſte wurden aber verhindert durch
die weiter lebhafte Nachfrage nach Spezialwerten Beſonders Rheinſtahl
begegneten wieder großem Intereſſe bei zeitweiſe ſtürmiſchem Geſchäft,
wobei ſie zu dem hohen Kursſtand von geſtern abend noch 2½ Prozent
hinzugewinnen konnten. Die übrigen Montanwerte eröffneten dagegen
durchſchnittlich 1 Prozent niedriger. Größere Kursverluſte hatten die
Banken zu verzeichnen, die bis 3 Prozent nachgaben. Am Chemiemarkt
waren J. G. Farbeninduſtrie zur erſten Notiz 2 Prozent niedriger, wäh=
rend
Scheideanſtalt gut behauptet blieben. Ueberwiegend ſchwächer
waren auch die Elektrowerte, die bis zu 2 Prozent niedriger eröffneten,
nur Schuckert waren hier geſucht mit plus 3 Prozent. Feſter lagen
auch von den Bauunternehmungen Holzmann und die Zellſtoffwerte,
ebenſo die Aktien der Süddeutſchen Zucker A.G. Am Rentenmarkt
herrſchte wieder große Geſchäftsſtille, nur Türken waren etwas feſter.
Im weiteren Verlaufe ging die Umſatztätigkeit ſehr zurüick. Die er=
wartete
Ermäßigung des Diskontſatzes der Bank von England brachte
keine Anregung mehr. Das Kursniveau ſank daraufhin noch etwas.
So ſanken J. G. Farben um 1 Uhr bis 334½. Montanwerte gaben
ebenfalls erneut nach. Die Börſe ſchloß ſchwächer. Tägliches Geld
5 Prozent.
Die Abendbörſe war zu den ſchwachen Nachbörſekurſen ſehr
knapp gehalten und konnte ſich auch im Verlaufe nicht erholen. Das
Geſchäft war zum Schluß äußerſt gering und war für die Haupt=
ſpezialitäten
noch um 12 Prozent gedrückt. Im einzelnen nannte man
Gelſenkirchen 201,5, Klöckner 188,25, Mannesmann 237, Phönix 142,5,
Rheinſtahl 244,75, Commerzbank 219, Deutſche Bank 194, Metallbank
171. Süddeutſche Zucker 171,5, Hapag 155,87. Nordd. Lloyd 156, A. E. G.
191,5, Bergmann 225,5, Licht und Kraft 213, Schuckert 226,5, Siemens
u. Halske 326,5, Farbeninduſtrie 334,75, Deutſche Erdöl 193, Dyckerhoff
55, Zellſtoff Waldhof 280, Stahlverein 151,5, Metallgeſellſchaft 200,25,
Daimler 127,5, Kleyer 138,5, Bingwerke 31½/, Goldſchmidt 152.
Im Abenddeviſenverkehr lag Mailand weiter feſt. Man
nannte London gegen Paris 124,01, gegen Mailand 94, gegen Holland
12,14, gegen Madrid 77,55, gegen Zürich 25,25, gegen Oslo 18,71, gegen
New York 4,855=, Pfunde gegen Mark 20,49.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 21. April.
Während der Vormittagsverkehr noch in einer ſehr feſten Haltung
verlief und an den Terminaktienmärkten teilweiſe erhebliche Kursbefeſti=
gungen
brachte, ſtellten die erſten amtlichen Notierung demgegenüber
mehrfach eine Enttäuſchung dar. So ſetzten J.G. Farbenaktien an der
Mittagsbörſe mit 336½/s nach 341 Prozent im vorbörslichen Verkehr ein.
Dieſe Verſtimmung bei Bſirſenbeginn war hauptſächlich auf die unbefrie
digende Entwicklung der Geldverhältniſſe zurückzuführen. Tagesgeld 5½
bis 6 Prozent nur ſchwer erhältlich. Man hörte daher wiederum, daß
eine große Zahl von Bankiers die Inanſpruchnahme des Reichsbanklom=
bards
vorzogen, die bekanntlich einen Zinsaufwand von 7 Prozent er=
fordern
. Die Knappheit an kurzfriſtigen Mitteln wird typiſch durch den
heute veröffentſichten Reichsbankausweis, der mitten im Monat eine Er=
höhung
der Lombardbeſtände bei gleichzeitiger Verminderung aller ſon=
ſtigen
Kapitalanlagen der Bank ergibt. Die Anſpannung des Lombard=
kontos
der Reichsbank dürfte inzwiſchen angehalten haben. Der Satz für
Monatsgeld ſtellte ſich auf 6½ bis 7½ Prozent und für Warenwechſel
auf 4’/s Prozent. In Privatdiskonten kam einiges Angebot an den
Markt, zugleich verſtimmte, daß der deutſche Außenhandel im März wie=
derum
einen Paſſiv=Saldo von 244 Millionen RM. ergeben hat, wenn=
gleich
, darauf hingewieſen wurde, daß dieſes Reſultat gegenüber dem
Vormonat (339 Millionen RM. Paſſivität) eine Verbeſſerung bedeutet.
Als in der erſten Stunde bekannt wurde, daß die Bank von England
heute ihren Diskontſatz von 5 auf 4½ Prozent herabgeſetzt hat, kamr
wieder eine beſſere Stimmung auf. Man legte dieſe Maßnahme dahin
aus, daß die am internationalen Geldmarkt neuerdings herrſchende
Flüſſigkeit beſtätigt wird und über kurz oder lang bei einem Anziehen
der deutſchen Geldſätze wieder mit dem Hereinſtrömen ausländiſcher
Mittel zu rechnen ſei. Unter Führung von Elektrizitätsaktien und
einigen Spezialpapieren kam der Terminmarkt in der erſten Stunde zu
einer ſehr feſten Haltung, die ſich auf die kleineren Papiere und den Ein=
heitsmarkt
übertrug. Im Deviſenverkehr wirkte ſich die engliſche Dis=
kontermäßigung
auf den Pfundkurs nicht aus, der mit 4,8572 eher ſogar
feſter lag. Die Hauſſe der Lira ging weiter. London gegen Mailand
94,95, es notierte Bukareſt gegen Zürich mit 328, Tokio behauptet 48,55.
Im weiteren Verlauf der Börſe hielt die Feſtigkeit an, bis in der
zweiten Börſenſtunde Gewinnabgaben der Tagesſpekulation und Baiſſe=
käufe
ſtattfanden. Die Tendenz wurde durch dieſe Verkäufe ſtark beein=
trächtigt
und das Kursniveau gegenüber den höchſten Notierungen
empfindlich gedrückt. Der Privatdiskont wurde unverändert genannt,
obgleich das Angebot an Diskonten auch während, der Mittagsſtunden
noch zunahm.
An der Nachbörſe ging die Geſchäftstätigkeit ſtark zurück. Man
beobachtete nur Intereſſe für Mannesmann, zu dem feſten Kurs von
237,5, in denen Käufe eines halböffentlichen Inſtitutes für angebliche
rheiniſche Rechnung ſtattfanden. Im allgemeinen waren die Termin=
werte
nach mehrfachen Schwankungen im Spätverkehr knapp behauptet.
Die am ſtärkſten zurückgegangenen Werte waren jedoch erholt. Gegen
2.30 Uhr nannte man u. a.: Siemens 326, A.E.G. 191, Schuckert 226,
Bergmann 226,75, Barmer Bankverein beachtet 170, Hamburg=Süd 240,
Hanſa 232,75, Nordd. Lloyd 156 Hapag 155,75, Gelſenkirchen 202,5, Har=
pener
265, Rheinſtahl 264,5, Eſſener Steinkohlen 227,5. Ilſe 327, Rhei=
niſche
Braunkohlen 326, J.G. Farben gedrückt 333,25, Feldmühle 233,5,
Schultheiß 467, Oſtwerke 445, Ablöſungsanleihe ohne Ausloſung 21.90.
Der Privatdiskont wurde unverändert belaſſen, obgleich das Angebot
auch während der Mittagsſtunden noch zunahm.

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Hanſa Dampfſchf..

20 4.
185. 21 4. Hemoor Zement. . 294.75 282. 148.75 148.875 Hirſch Kupfer .. 62. 62.5 Höſch Eiſen... 220.5 2 7.5 215 75 Hohenlohe Werke. 29.125 145. 114.75 Kahla Vorzellan 140 231. 231. Lindes Eismaſch. . . . 187.5 143. 143. Lingel Schuh. . . . 99.75 208. 206. Linke u. Hofmann .. 99. 123. 124. L. Loewe u. Co... 376. 128.75 129.75 . Lorenz.." 155. 13.5 Niederlauſitzer Kohl 207. 192.5 194.75 Nordd. Gummi.. 83 84 84.5 Orenſtein. . 159.5 158.125 Rathgeber Waggon
Rombacher Hütten 112. 145.5 164. 161.5 Roſitzer Zucker.. 97.25 202.25 202.75 Rütgerswerke .. 145. 337.25 334.25 Sachſenvverk. 142. 107.75 105. Sächſ. Gußſtahl 167. 63. 65. Siemens Glas.. 187. 17.625 18. Ver. Lauſitzer Glas 159.375 278. 279. Volkſtedter Porzell. 13. 219. 219. Weſtf. E. Langendreer 62.5 137.5 139.875 Wittener Gußſtahl. 79. 231. 232. Wanderer=Werke / 237.75

21. 4.
126. 129.
220.
28.5
139.
192.
96.75
99.
375.
156.
202.
140. 141.
113.25
99.875
144.75
144.
170.
187.
157.5
71.
62.5
84.
287.

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R
Buenos-Aires.
Brüſſel=Antw
Lslo
openhagen
Stodholm
Kelſingſors
Italien
London".
Neir=Vork.
Paris".
Echneiz
Epanien

20. 4.
Geld Brief
168.58 169.001
1.784 1.78
53.60 58.74
109.36 109.64
112 44112-7:
12.86 1 13.14
10.598 10.638
ei.28 21.34 Ri.62 ei 68

21. 4.
Eelb /Brief
68.58 169.00
.785/ 1.789
38.575 53.715
109.34 109.62
12.44 112.72
112.86 113.14
10.598/ 10.638

16 505/16.545
131.055 8 .255

20.464 20.516/20.463 20.515
4.214/ 4.2701.2135 1.2235

16.50 16.54
1.04 181.24

74.16 4.30 74.14/ 14.32

Wien D.=Oſt. abg
Prag..
Budapeſt( Peny
Japan. .
Rio de Janeiro
Sofia ..
Jugoſlavien ..
Konſtantinopel
Liſſabon.
Danzig ..
Athen ..
Fanada. .
Urunuag

20. 21. z. GGeld Brief Geld Brief 59.25 59.39 59.24 59.38 2.473 12.513 12.476 12.516 73. 44 73.62 73.44 73.62 2.049 2.05 2.033 2.037 1.4965 0.4985 1.4965 1.4985 3.045 3.055 3.047 3.05 7 1. 398 7.414 7.399 7.419 2.157 2.167 2. 16 2.17 21. 495 21.54: 21 495 2:.545 31. 62 81.82 81. 66 81.86 5. 7 5.79 5. 64 5. 66 1215 4. 225 4.215 .225 1. 285 1. 295 4. 285 4.295

Internationale Eifenbahn=Schlafwagen= und Große Europäiſche
Expreßzüge=Geſellſchaft A.= Die in Brüſſel abgehaltene o. H.=V. be=
e
Kapitalerhöhung um 115 Mill. Fr.
ſchloß einſtimmig die
auf 230 Mill. Fr. Die ne. Aktien werden den alten Aktionären im
Verhältnis 1:1 zu 200 Fr. zum Bezuge angeboten. Die ab 5. Mai zahl=
bare
Dividende wurde auf 60 Fr. feſtgeſetzt.

Die Finanzkriſe in Japan.
Der Zuſammenbruch des Suzuki=Konzerns, des größten und viel=
ſeitigſten
Konzerns Japans mit außerordentlich umfangreichen inter=
nationalen
Beziehungen, hat in Japan eine allgemeine Kriſe hervor=
gerufen
. Er iſt allerdings nicht ſo ſehr die Urſache dieſer japaniſchen
Kriſe, ſondern der Anſtoß des Ausbruchs der ſeit dem großen Erdbeben
im Jahre 1923 latent drohenden Kriſe, deren Gefahr noch durch die
folgenden Erdbeben erhöht worden iſt. Nichtsdeſtoweniger hätte wohl
kaum der Zuſammenbruch eines, wenn auch außerordentlich umfang=
reichen
Privatunternehmens eine Währungskriſe in Japan hevvorrufen
können, wenn nicht ein Noteninſtitut, die Bank von Taiwan (Formoſa)
durch ihn ſtark in Mitleidenſchaft gezogen worden wäre. Man ſchätzt
die Verbindlichkeiten des Suzuki=Unternehmens an die Bank von Tai=
wan
auf 300 Mill. Yen. Die Folge iſt, daß die Bank von Taiwan zu=
nächſt
ihre Zahlungen eingeſtellt und ihre Pforten geſchloſſen hat. Die
Geſamtverpflichtungen der Bank werden auf 750 Mill. Yen geſchätzt.
Darunter 230 Mill. Yen Rediskonten der Bank von Japan. Die Banb
von Japan ſoll bereits 20 bis 30 Mill. Yen zur Unterſtützung der Bank
von Taiwan abgeſandt haben. Ein Regierungsvorſchlag, der Bank von
Taiwan 20 Mill. Pfund vorzuſchießen, iſt dagegen vom Parlament ab=
gelehnt
worden, was zu der bekannten Regierungskriſe geführt hat.
Dagegen ſollen die führenden Banken Japans übereingekommen ſein,
einen Fonds zu bilden, um hiermit allen Privatbanken, die durch die
gegenwärtigen finanziellen Schwierigkeiten Verluſte erleiden, Hilfe zu
gewähren. In Verfolg der Kriſe hat der Yen in Neſ York einen
ſtarken Sturz erlitten.
Geſtern nachmittag fand in der Wohnung des Miniſterpräſidenten
eine wichtige Beſprechung mit Bankiers ſtatt, bei der jedoch ein Beſchluß
nicht gefaßt wurde. Zahlreiche Bankgläubiger haben in Oſaka, Kobe,
Kyoto und anderen Städten ihre Einlagen abgehoben und das Geld
einer Sparkaſſe überwieſen. Infolge der Kreditkriſe iſt das Geſchäfts=
leben
faſt zum Stillſtand gekommen.
Viehmärkte.
Darmſtädter Schlachtviehmarkt. Aufgetrieben waren 121 Kälber,
7 Schafe, 1 Ziege. Bezahlt wurde für das Pfund Lebendgewicht: für
Kälber a) 8490, b) 7480, c) 6272, für Schafe 4550 Pf.. Markt=
verlauf
: ſchleppend geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 21. April. Dem heutigen Kleinvieh=
markt
waren zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht gehandelt:
77 Kälber 6278, 3 Schafe 3646, 46 Schweine 5462, 885 Ferkel und
Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 1218, über 4 Wochen 1926, Läufer 27
bis 34. Marktverlauf: Kälber ruhig, langſam geräumt, Schweine ruhig,
Ueberſtand, Ferkel mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 21. April. Aufgetriebem waren 24
Rinder, 813 Kälber, 195 Schafe, 448 Schweine. Marktverlauf: In
Kälbern und Schafen wird bei regem, ſpäter abflauendem Handel aus=
verkauft
. In Schweinen verbleibt bei ſchleppendem Geſchäft Ueber=
ſtand
. Die Preiſe für Kälber waren etwa 2 Mark niedriger, während
die Preiſe ſür Schafe gehalten waren. Der Preis für Schweine ſank
um etwa 56 Mk. Notiert wurde der Zentner Lebendgewicht: Kälber
b) 7581, c) 6574, d) 5564; Schafe: a 1) 5056, b) 4248; Schweine
b) ca. 240300 Pfd. 5759. c) 200240 Pfd. 5759, d) ca. 160200
Pfd. 5760. Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1. Qual. 95105,
2 Qual 9095, Bullenfleiſch 8590, Kuhfleiſch 7180, 2. Qual. 6070,
3. Qual. 4050, Kalbfleiſch 2. Qual. 100115, Schweinefleiſch 7180.
Gefrierfleiſch Vorderviertel 50, Hinterviertel 58.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 21. April. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der heutige Maukt nahm einen ſehr feſten Verlauf auf
die Froſtbefürchtungen und Näſſemeldungen aus dem Winterweizen=
gürtel
. Auch die Exportnachfrage geſtaltete ſich lebhaft. Schließlich
trafen aus dem Sommerweizengürtel ebenfalls ungünſtigere Saaten=
ſtandsberichte
ein. Die Termine zeigen Steigerungen bis zu 2 C.
Mais: Auch dieſer Markt zeigte eine feſte Tendenz auf ungünſtige
Witterungsberichte und die Haltung des Weizenmarktes. Später trat
eine Abſchwächung ein auf die ſchleppende heimiſche Lokonachfrage. Die
Termine zeigen noch Aufbeſſerungen bis ½ C
Hafer: Auch dieſer Markt zeigte eine feſte Tendenz mit Kursſteige=
rungen
bis zu ½ C.
Baumwolle: Weitere hauſſegünſtige Meldungen aus dem Uebeu=
ſchwemmungsgebiet
hatten Baiſſedeckungen und ſpekulative Käufe zur
Folge, ſo daß der Markt eine feſte Haltung zeigte.
Kaffee: Der Markt verkehrte in ſchwächerer Haltung auf liberaleres
Angebot der braſilianiſchen Eigner, Kaufreſerve des Handels und den
ſchlebpenden amerikaniſchen Konſum.
Zucker: Der Markt nahm einen feſten Verlauf auf ungünſtige euro=
päiſche
Wetterberichte, größere europäiſche Käufe und feſte Lokopreiſe
Kakao: Bei Eröffnung herrſchte eine ſchwächere Haltung vor auf
niedrigere ausländiſche Kabel und Kaufreſerve der Fabriken. Dann
konnte eine Befeſtigung eintreten auf Deckungskäufe und Käufe der
Kommiſſionäre.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 21. April:
Getreide. Weizen: Mai 134½, Juli 131½, Sept. 130; Mais:
Mai 7134, Juli 77½, Sept. 812/;, Hafer: Mai 45½, Juli 4534,
Sept. 45½; Roggen: Mai 1023, Juli 1002, Sept. 95¾.
Schmalz: Mai 12,17: Juli 12,42.
Fleiſch. Rippen: Mai 13,90, Juli 13,32: Speck 14: Schweine:
ſchwer 10,2510,70, leicht 10,5011,10; Schweinezufuhr: Chicago
30 000, Weſten 80000; Talg Ohio 7½.
Es notierten nach Meldungen aus New York am
21. April:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 146½¾, hart 15234: Mais Nr. 2
80¾, Hafer Nr. 3 55½, Roggen exp. 115½, Mehl Spring Patent
6,65; Getreidefracht: nach England 2 ch, nach dem Kontinent
16 Cents.
Schmalz: Mittel, Weſten 12,87.
Schweinefleiſch: Family 37.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Mit Wirkung vom 20. April trat eine Preiserhöhung für Fahrrad=
reifen
um 10 Prozent ein. Eine Erhöhung der Automobilreifenpreiſe
iſt zurzeit dagegen noch nicht aktuell.
Die Verhandlungen zwiſchen dem rheiniſch=weſtfäliſchen Kohlenſyndi=
kat
und den franzöſiſchen Koksverbrauchern haben noch immer zu kei=
nem
Ergebnis geführt. Der Grund der erneuten Verſchleppung ſind
die langfriſtigen Verträge, die die Verhandlungen neben den noch immer
bemängelten Preiſen nicht zum Abſchluß kommen laſſen.
Eine der bekannteſten Perſönlichkeiten in der Siegerländer Indu=
ſtrie
, der Leiter der Geisweider Eiſenwerke, Generaldirektor Frieling=
haus
, iſt in Siegen im Alter von 70 Jahren an Lungenentzündung ge=
ſtorhen
.
Die Lage des belgiſchen Steinkohlenmarktes wird nach einer offi=
ziellen
Mitteilung des belgiſchen Miniſteriums immer kritiſcher. Eing
Reihe kleinerer Zechen ſind von der Stillegung betroffen. Die Preiſe
bewegen ſich immer wieder nach unten.
Der Diskontſatz der Bauk von England iſt auf 4½ Prozent herab=
geſetzt
. R. 12,05.
Der Londoner Goldpreis beträgt für den 20. April für eine Unze
Feingold 84 sh 11½ d, demnach für ein Gramm Feingold 32,7777 pence.
In Grosnyi wird demnächſt die erſte ruſſiſche Paraffinfabrik, die
etwa 400 000 Pud Paraffin jährlich erzeugen wird, in Beirieb geſetzt.
Dieſe Menge wird den ganzen Bedarf der Sowjetunion an Paraffin,
das bis jetzt aus dem Auslande eingeführt wurde, decken.
Mit Rückſicht darauf, daß einige tſchechiſche Einfuhrkontingente nach
Polen auf Grund des Handelsvertrages bereits erſchöpft ſind, ſind Ver=
handlungen
über eine Erhöhung dieſer Kontingente angebahnt worden.
Polen iſt zu einer unbedeutenden Erhöhung bereit, und zwar bei Poſten,
an denen der polniſche Handel am ſtärkſten intereſſiert iſt.
Aus New York wird gekabelt, daß die Zuſammenlegung der Unite
States Lines und der American Marchant Line für die nächſte 2S.
zu erwarten iſt.

[ ][  ][ ]

Heute u. folgende Tage
abends 8 Uhr
Gesamtgastspiel des Hanauer
Stadt-Theaters
Der Safson-Schlager

Ein Sensations-Erfolg!
Kartenverkauf: Verkehrsbüro,
Ernst-Lndwigsplatz, de Waal,
Rheinstraße 14, Telephon- Be-
stellung
Nr. 389. (6773
Gewöhni. Preise 1.00-3.00

Anfang 8 Uhr

Seite 14

Freitag, den 22. April 1927

Nummer 141

Brandfarter Karooelichr vom 2r. Aprn Lest.

Staatspapiere
a)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöf=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil/319.25
II. Teill320
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
loſungsſcheine
... 22. 25
6‟/,% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 .. 97.5
7% Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29/ 98.75
6‟/.% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
97.75
6‟/,% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
98
61,% Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30.. 98
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29/ 99.75
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/ 99.75
6 ½% Württ. Freiſt.
Schatz. v. 1. 8. 29/ 98.5

Ria Mn
(Bagb.) II
(Bagd.) II
420 Türk. unif. 1903
4½ 1911 Zoll.
4½% Ung. St. 191:

)Ausländiſche
5%Bos. E. B 1914
5% L. Inv. 1914
4½½ 1898 ...
4½% 1902 ..
4X ..
5 % Bulg. Taba 10
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1918, Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.
4% Goldr...
4% einh. R. (kon)

3% Port, (Spz.) IIII

47.5
4.25
31

8.25
2

½ Rum.am. R.03.
4½% Gold. 13 ..
2a amkonv.
4% am. 05...

73

4½% St. 1914
4% Goldr.
4½ St. 10 .
4% Kronr. ..
3% Eiſ.Tor..
Außereuro=
päiſche

5% Mex am. in abg
5% äuß. 99
4% Goldo4ſtf.,
3% konſ. inn.
4½% Frrigat.,
5% Tamaulipas I,
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=Bt. G.
625 Berl. St.:Golt
82 Darmſt. St.=G.
8 D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf
8% Frl.=Hyp.=B.,
Goldpfdbr.
7% Frkf. H.=B. Gld
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
7%Pfbr.= Bk.=Gid.
5%Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
8% H. Lds.=Bk. Gld./
10% R. Elektr. Mark
(Hagen) Goldobl.
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe 1
8% Reihe II
7%M.=Krft. Höchſt

15.25
26
21.5
24.4
16.
23.75
25
27.9
23.8
2.6

231.
43.25
30
36.25
25

103
96.5

1031),

1os
103
102.75
103
89½.
03
102
104.9
101.5
101.5
95. 75

Wie ff
826 Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St.=Gldal. /102
8% Pfälz. Hhp.=Bk.
Gold=Pfdbr. /102.75
8% Pforzh. St.=G. 100.5
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. 100.5
8% Pr. Centr.=St.).
ſchaft=Goldpfbr. 1105
103
820 Rh. Hhp.=Bank!
Gold=Pfdbr. ../103
½%Rh. St.=W. 25 194.5
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk.. Goldpf.
8% Südd. B. Cr.=B.
1103
Goldpfdbr.
7%6 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld.. mit Option/111‟/,
7% V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld.. ohne Option/ 99.4
8 % Voigt &Häffner
Goldobl. . . . . . . 102.5
8% Württba. Hyp.=
Bank Goldpfbr. 1102.8
98
720

Ohne Zins=
berechnung

5% Bdw. Kohl 23/
6% Großkr. Mannh.
gohl. 23
6%0 beſ.Brk.=Rg.28)
5% Roggen .23/ 8.95
5% Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Noggenw. 8.75
5% Südd. Feſt=B.6) 2.29
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb. . 22.25

Bahr. Hyp.u. Bechſ
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp=Bk.
Mecklb. Hyp.zu Wb.
Meining Hyp,Bk
Nordd. Gr.=Cr Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bob.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B....
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hhp.=Bk..
Staatl. od. prov.
garantiert.
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb. . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4½% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
420
abg.
5% O. Sb. /Lb. )ſtfr.
2,6% Alte
2.6% Neue
5%0 Oſt.=Ung. 73/74
% Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E.
3%Oſt. 1885
3%Oſt. Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
3%
97
1380
420 Rud. Silber ..
4 Rud. Salzkg.)
4½% Anat., S.I.
4½% Anat. S. II
4½% Anat. S. III
3% Salon. Monaſt.
5%0 Tehuantepee.
4½%

16.75
17.1
13.6
13.4
16".
14.2
15
13.4
16.2
16.3

8.4
8.75

5.55

14.25
14.25

12.4

11
5.5
32
28I,

Rre

.1158.75
1216.5

Bankaktien
Allg. D.=Kredit.. . /180.25
186
Bad. Bk. ..
242
Bk. f. Brauind.
Barmer Bankv. . 168.5
Bay. Hyp.=Wchſ..
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb. 220
Darmſt. u. Nat.=Bk. 271.25
Deutſche Bank 193.25
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 162
O. Hyp.=Bk. Mein. 174.5
122
D. Vereins=Bk.
185.5
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. ... 185
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfdbr.=Bk. . 188
Gotha. Grundkr. Bk. 230.5
Lux Intern. Bank/ 12.25
169
Metallbank.
Mitteld. Creditb. 242
Pfälz. Hhp.=Bk. 236
Pr. Bd.=Creditbank 167
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. 1178
Rhein. Creditbk. 1149
Rhein=Hyp.=Bk. 217.8
Südd. B., Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ. /158
Oſterr. Creditanſt. 10.05
Wiener Banwerein! 6.9
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. ..
Buderus........."
Dt. Luxemburg . . .
Eſchw. Bergwv... . . 174
Gelſenkirch. Bgw. /200
Harp. Bergb.. . . . . /266.75
Flſe Bergb. St.
Genußſchein /163
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt..
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke . ... /188.5
Mannesm.=Röhr. 234.5
172.75
Mansfelder

Oberbedarf......
Otavi=Min.=Ant.. .
Phönix=Bergb. ...
Rhein.Braunk. ..!:
Rhein. Stahlw.. . . ſt
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr...
Tellus Bgb.. . ....
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke ..
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)
Henninger .
Hereules Heſſiſche 1
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr.
Schöfſerhof(Bind.)
Schwarz Storchen=

124.5
40.1
140,
325
264
190

125
93.5
151

255
197
167
345.5
259
376
180

Tucher, Nürnberg
.... 180
Werger

Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleyer))!
6%A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg.B.
A. E. G. Stamm...
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin".
Baſt Nürnberg ...
Bayr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El. . ..
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement=Heidelb. .
Cement. Karlſtad1
ement. Lothr.. .
Chem. Albert . .. .
Chem. Brockh. ..
Chem. Milch ....."

139.75
93
85.25
192
144.75
31
61
230
93.5
226.5
31.5

185
209.5

165
80.5

Daimler=Benz A. 6
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl .."
D. G u. Silb. Scheit
Dingler. Zweibrück.
Dresd Schnellpr.
Dürkopp
Dürr. Rattingen . .
Oyckerhoff & V.
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191

163

42.05
47
95
127.5
40.5
333.5
176
114.5
190
118
93.5
89,5
308
133:,
148
178
67
29.5
94.5
91. 25
39
83.25

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43.5
134.1
Rf 7
80
124
96
185
41.25
37.75

59.65
145

135
153
199
161.5

65
138.9
128
62.25
64
60
138.25
200
68

115
114
143
227
74.75
56
90
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Südd. Immob.
Südd.Zucker=A.=G.
Thür. eleftr Lief *
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Dt. Reichsb.=Vorzg.)
A. Dt. Eiſenbahn
A. Lokalb. u. Kraftw. /213.5
Dt. Eiſenb.=Geſ 130
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Geſ./165
157
Hapag ...
156
Nordd. Lloyd.

Frift. Allg. Ver). 166
Frankona Rückv.

Ja
170.5
136
36
119
73.75
128
90
94.1
111
160.5
157.75
109
167
a
201.25
146
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53.5
9.25

41.5
72

Murnoch heute!
Palast-Lichtspiele

Der wundervolle Lubitsch-Film. Das Spitzenwerk internationaler Filmkunst:
Lady Windermeres Fäcken
Bie Frau mit der Vergangenkeit
Ein Schauspiel in 8 Akten nach dem berühmten Bühnenwerk von Oskar Wilde

(6775

MMur nochheutel
Im Beiprogramm:
Vorolent, ien Bin Verkerralck,!!
Eine Komödie der Irrungen in 7 Akten mit
Reginald Denny in der Hauptrolle

Kolohskaf Lschrinn

Residenz-Theater

Anlänger- und Systemwiederholungs-Kurse
beginnen am
8 Uhr in der
Batlox-
Schnle
(Ballopplatz)
April
und in der
Ludwigs-
Bessunger-Anabenschnle, höhstraße
Anmeldungen in den ersten Stunden in der Schule
Bewährte Lehrkräfte Mäßiges Honorar
Ratenzahlung gestattet
Maschinenschreiben
Unterricht jederzeit in der Schule des Vereins,
Heinheimerstraße 42
Anmeldung daselbst von 28 Uhr abends

Montag

April

abends Donnerstag

Hahelsherger Sienograpben-Verein
(gegründet 1861) Darmstadt (6752

Ortsgewerbeverein und
Handwerkervereinigung Darmſtadt.
VII. Winterverſammlung
am Freitag, den 22. April 1927,
abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal des
Reſtaurants Chriſt, Grafenſtraße.
Vortrag des Herrn Landgerichts=
rats
Raab, Darmſtadt, über:
Wie kommt der Geſchäfts=
mann
zu ſeinem Geld?
Unſere Mitglieder und ihre Familien=
angehörigen
ſind zu dieſer Verſammlung
freundlichſt eingeladen. Eingeführte
Gäſte ſind willkommen.
(6682mt
Der Vortrags=Ausſchuß.

Höhen- und Nerven-Kurort

KÖNIGSTEIM UBuatzmiete abzugeb
imm TAUNUS
heilt
(15631)
Nerven- u. Herzleiden, Schlaflosigkeit.
Prospekt u. Auskunft erteilt die /laus eigener Bren=
städt
. Kur-Verwaltung.
Mationalsozialist. D.A.P.
Freitag, den 22. April, 81/, Uhr
Sffentl. Sprechabend
im Eintracht‟- Saal, Elissbethe
Eintritt frei!

Darmſtadt,
5. Wanderung
am 1. Mai 1927
nach
Bad Dürkheim
mit Sonderzug.
Bindende Anmel=
dungen
hierfür ſind
bis zum 27. April,
abends 6 Uhr, bei
Mitglied. Neudecker,
Ernſt=Ludwigſtr. 12,
eiZahlung des Fahr=
geldes
(3,70 Mk.) vor=
zunehmen
. (678:

II. Eperrſitz A mit
Angebote u. C 30
an die Gſchſt. (*10670

Kaffee
nterei, heute fr. gebr.
u. Kaffee Hag P. 2.½
1. Scheilhaas
Karlſtraße 50
Kinderwagen
Lieg= u. Sitzw., noch
auterh, preistv z.
Kiesſtraße 22, II
(*10374m)

bietet heute ein großes und
abwechslungsreiches Programm:
Das Standardwerk mit
Pat u. Patachon
DOnn
TaltllOte
kommt v. 1/.41½,6 Uhr zur Vorführung
Ingendliche haben dazu Zutritt.
Ab ½6 Uhr der neueste Emelka-Großfilm von
Manfred Noa
Die Hehtzehnjährigen
Sittenbild in 6 Akten
In den Hauptrollen: Evelvne Holt, Loo
Hardy, Ernst Verebes und
Frieda Richard
Fünf Tage Haft
Groteske in 2 Akten (*10741
Anfang 3½ Uhr. Letze Abendvorstellung 8 Uhr

Aundrzapnasgan gagnngarHanastzrzaataas
g Rhein-

Union- Theaßer
Mur noch kurze Zeit
echslungsreiche Film von
der inter. und
or Janson
Bie Hohgln des Wortbauus

Sittenroman in 8-Akten
In den Hauptrollen: Imagene Robertson und Walter Rilla

Heh, wie so trügerisch Sind MKännerherzen
Eine heitere Satire aus einer jungen Ehe in 6 Akten
Apfang 3½ Uhr
(*10740

Rhein-
str
. 2 Gelllelredle sr. 2
Schloß-Café-Ensemble‟
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
den 22. April 1927
alohes aind Vänel!
Beginn abends 81/, Uhr.
Sonntags von 111 Uhr Frühkonzert
Eigene Konditorei Spiel- u. Billardsaal, I. Stck. 2
R
aaxaanugagaaagsagz Hägnnsägäßaszagangg

Hausfrauoabana BarEistact
Ausstelians
Hausfrag 1S2Z
geöffnet von 109 Uhr (6778
und nicht wie bekannt gegeben v. 10 7 Uh

. . K. Weſtermann
Werner Scharff
Hugo Keßler
Käthe Gothe

Hotel und Kaffeerestaurant
Waldschlößchen
Neue Daruſtädterſtraße 257
Halteſtelle der Straßenbahn
Samstag den 23. u. Sonntag, den 24. April
ab 4 Uhr
Konzert
vom Künſtlertrio Wetzſtein
Abends Tanz (* 10683
Heſſiſches Landestheater
5 18 Großes Haus D 18
Freitag, den 22. April 1927
abends 7½ Uhr
Zumerſten Male:
Scherz, Hatire, Ironie
und tiefere Bedeutung
Ein Luſtfpiel in drei Aufzügen
von Chr. Dietrich Grabbe
In Szene geſetzt von Jacob Geis
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Baron von Haldungen . . HansBaumeiſter
Liddy, ſeine Nichte . . . Beſſie Hoffart
Herr von Wernthal, mit
ihr verlobt
Ernſt Ruttloff
Freiherr von ordas . . Max Nemetz
Herr Mollfels . . . . . . JoachimBüttner
Rattengift, ein Dich er . . Robert Klupp

Der Schulmeiſter des Dorfes. Ernſt Legal
Tobies, ein Bauer . . . Paul Maletzki
Gottliebchen, ſein Sohn . Walter Bluhm
Gretchen, Dienſtmädchen
oder Gerichtshaltern . . Alice Treff
Nonrad, ein Schmied . . Hans Epskamp
Erſter
Zweiter ! Natur= . . . . W. Mayenknecht
Dritter (forſcher . . . . Oito Panni
Vierter
Der Teufel.
Seine Großmutter
KaiſerNero, ihr Bedienter Richard Jürgas
ein Bedienter
. . Otto Wenke
Spielwart: Willi Krichbaum
Preiſe der Plätze 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur geg. Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Anfang 7½ Uhr Ende gegen 10 Uhr
Samstag, 23. April. Samstags= Fremden=
miete
(9. Vorſt.) DerVetter aus Dingsda.
Anfang 3 Uhr Preiſe 16 Mk.
Sonntag, 24. April. B 17. Aida. Anfang
6 Uhr. Preiſe 110 Mk.
Klemes Haus
Freitag, den 22. April 1927
abends 8 Uhr
2. Beethoven=Trio=Abend
der Trio=Vereinigung Joſeph Roſenſtock
Otts Drumm Hugo Andreae.
Spielfolge:
1. Trio op. 1 Nr. 3, c-moll
2 Trio op. 11, B-dur
3. Trio op. 70 Nr. 2, Es-dur.
Preiſe der Plätze: 1, 2, 3 Mk.
Samstag, 23. April. Goethe=Abend für die
Mitglieder des Vereins der Freunde des
Heſiſchen Landestheaters. Anfang 8 Uhr
Kein öffentlicher Kartenverkauf.
Sonntag, 24 April. Sonntags= Fremden=
miete
12. Vorſtellung (weiße Mietkartel.
Datterich. Anfang 7 Uhr. Preiſe 15 Mk.

die Flasche 45 Pfennig
Marfin Jahf
Pallaswiesenstr: 31)/
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[ ][  ][ ]

Nummer 114

Freitag, den 22. April 1927

Maximum.

Roman von Hans Schulze.
(Nachdruck verboten.)
12)
Dann ſtanden ſie wieder auf der ſandigen Landſtraße, die
an der Mühle vorbei in das bunte Gejäfel der Wieſen und Fel=
Tder führte. Eva hatte ſich der Freundin in den Arm gehängt und
derzählte von den ſtillen Schönheiten ihrer verſunkenen Heimat,
dem großen freien Leben auf den ſtolzen baltiſchen Herrenſitzen
ruind den Wundern der weißen Nächte am Finniſchen Meer.
Ein Duft von reifendem Korn, von Klee und Lupinen lag
wvie eine Verheißung künftigen Segens über dem ſommerlichen
Dande. Bienen ſummten, dicke Hummeln zogen wilde Kreiſe und
wrallten dann wieder in ferne Weiten zurück.
Drüben an der dunklen Wand des Waldes ſtrebten junge
SBirken ſchlank und heiter zur Höhe, dahinter zog ein Buchenſchlag
ine kleine Talſenkung hinab.
In wundervollen Farbtönen blaute der See zwiſchen den
Srauſilbernen Stämmen hindurch. Geheimnisvoll, einem Stum=
anen
gleich, den es zu ſprechen drängt.

Da klang auf einmal der Ruf einer hellen Kinderſtimme
wurch den großen Morgenfrieden; ein rotes Röckchen flatterte an
Einer Biegung des Sommerweges auf.
Die Aelteſte aus der Neumannſchen Kinderſchar ſtürmte auf
Flinken Beinen durch den ſtiebenden Sand.
Gnädige Frau! rief ſie ſchon von weitem, man ſucht Sie
äiberall. Ulla iſt ins Waſſer gefallen!
Mit krampfhaftem Griff umſpannte Daiſy den braunen
Minderarm.
Lebt ſie, Lieſel? So ſprich doch um Gotteswillen!
Die Kleine nickte, noch ganz atemlos.
Der fremde Herr, der ſeit geſtern bei uns wohnt, hat ſie
cerausgeholt!

Wie Daiſy ſo ſchnell zum Gutshof zurückgekommen war, ſie
nvußte es ſelbſt nicht. Auf einmal ſtand ſie vor dem rieſigen Ehe=
bett
des Neumannſchen Schlafzimmers, aus deſſen Kiſſengebirge
ahr Töchterchen ihr in ihrer queckſilbernen Munterkeit die feinen
llermchen entgegenſtreckte.
Mit einem unterdrückten Schrei riß ſie das Kind an ſich; wie
eine große Woge ging ihre ganze heiße Mutterliebe über ſie
ſchinweg.
Urſula! ſagte ſie zwiſchen Lachen und Weinen, Urſula!
Die Kleine ſtrich ihr liebkoſend über die blaſſen Wangen.
Nicht weinen, Mutti! Ich wollte ja nur eine Seeroſe
flücken. Da war auf einmal alles ſchwarz um mich. Bis mich
ſer Onkel hierher brachte!"
Ihre dunkelblauen, kugelrunden Kinderaugen gingen ſuchend
Gum Feufter, wo Achim mit den Müllerleuten in leiſem. Geſpräch
ſſtand. Mit einem raſchen Schritt trat Daiſy auf ihn zu.
Wie ſoll ich Ihnen das jemals danken?"

Aber bitte, keine Urſache, gnädige Frau! wehrte Achim ab,
ſich tief über ihre Hand neigend. Ein kleines Morgenbad! Wirk=
lich
nicht der Rede wert!
Sagen Sie das nicht, Herr Baron! miſchte ſich jetzt Herr
Neumann ein. Das iſt eine verdammt gefährliche Stelle, wo die
Kleine verunglückt iſt. Der Fritz vom Gärtner iſt im vorigen
Jahre dort um ein Haar ertrunken. Auch der Herr Baron hat
ja erſt zweimal tauchen müſſen, ehe er Urſula aus den Schling=
roſen
heraufgebracht hat!
Daiſy hatte ſich in einer jähen Schwächeanwandlung auf
einem Stuhl niedergelaſſen; wie eine Eishand griffen die letzten
Worte des Müllers an ihr Herz.
Das werde ich Ihnen nie vergeſſen! ſagte ſie leiſe, von
neuem mit den Tränen kämpfend.
Eva, deren energiſche Art jeder Sentimentalität widerſtrebte,
hielt jetzt den Augenblick für den Rückzug gekommen.
Ermanne dich, Daiſy! ſagte ſie. Wir wollen Urſula zu
Hauſe für ein paar Stunden ins Bett ſtecken. Dann wird der
Schaden wieder behoben ſein! Und der Herr Baron, ſchloß ſie
mit einem leiſen, ſpöttiſchen Lächeln, wird vielleicht auch gern
erſt einmal trockene Sachen anlegen!

Acht Tage waren ins Land gegangen, acht Tage ſo blau und
ſonnendurchleuchtet wie ein einziger großer Akkord quellenden
Lebens. Das weiße Haus am See mit ſeinen grünen Fenſter=
läden
und dem feinen, hellen Gartenſaal war Achim wie zu einer
zweiten Heimat geworden, die er ſchon ſeit ſeiner Kindheit zu
kennen glaubte.
Die glückliche Errettung Urſulas aus dem Schlammtode der
Groß=Rauſener Gewäſſer hatte raſch eine Brücke zwiſchen den
drei Menſchen geſchlagen, deren kleine Gemeinſchaft ſchon zwei
Tage ſpäter einen unerwarteten weiteren Zuwachs erhalten hatte.
Wie vom Himmel hereingeſchneit war nämlich eines Abends
ein alter Schulfrcund Achims, Dr. Joachim Hardt, auf Groß=
Rauſen eingetroffen, ohne vorherige Benachrichtigung oder An=
meldung
, wie er ſtets von ſeinen großen Auslandsreiſen heim
zu kommen pflegte, die ihn früher dunch die ganze Welt geführt
hatten und ſich erſt ſeit Kriegsende auf den engeren Umkreis
Europas beſchränkten.
Er hatte in Gardone, wo er ſich nach einer längeren Winter=
fahrt
durch Süditalien und Sizilien für einige Wochen nieder=
laſſen
wollte, einen verzweifelten Brief Dr. Eckards vorgefunden,
in dem ihn dieſer ohne Achims Wiſſen in der Zeit der höchſten
Not kurz vor dem Todesſturz Maximums auf das Dringendſte
um ſeine pekunjäre Unterſtützung angegangen hatte.
Und ganz ohne Beſinnen hatte er ſich wieder in den Brenner=
Zug geſetzt und war Tag und Nacht nach Berlin weitergereiſt,
um hier zu ſeinem größten Erſtaunen zu erfahren, daß Achim
ſeine traditionelle Wohnung im Eſplanade nach reſtloſer Ab=
deckung
ſeiner ſämtlichen Verbindlichkeiten ganz unerwartet auf=
gegeben
habe und ohne Bezeichnung eines Reiſeziels ins Aus=
land
gegangen ſei.
Mit Mühe hatte er die Privatadreſſe Dr. Eckards feſtgeſtellt.
und war nach kurzer telephoniſcher Verſtändigung durch den ge=

Seite 1
treuen Exſekretär noch am gleichen Tage im Auto nach Grotz=
Rauſen herausgekommen.
Achim war über dieſen Beweis von Freundestreue gerad=
von
ſeiten Dr. Hardts, mit dem er in letzter Zeit mehrfach in
recht erhebliche Differenzen über ſeine planloſe Lebensführung
geraten war, tief betroffen geweſen.
In einer langen ernſten Unterredung hatte er jede finan
zielle Hilfe des Freundes, der zwar über bedeutende, jedoch nicht
unbegrenzte Mittel gebot, dankbar, aber entſchieden abgelehnt
und ihm erklärt, daß er ſich aus eigener Kraft wieder ein Ver=
mögen
zu ſchaffen wiſſen werde, wie er es in den letzten Kriegs=
jahren
ſchon einmal aus dem Boden geſtampft habe.
Und in der Tat hatten ihm ſein erfinderiſcher Geiſt und ſeine
unleugbare kaufmänniſche Begabung inzwiſchen bereits wieder
einen Weg zu neuem Reichtum zugewieſen.
Bei ſeinen Wanderungen durch das Groß=Rauſener Forſt=
revier
hatte er feſtgeſtellt, daß ein großer Teil der prachtvollen
Kieferwaldungen durch den Kahlfraß eines berüchtigten Schmet=
terlings
, der Eule, einem vorzeitigen Untergang geweiht war
und zur Verhütung weiteren Unheils im Umfang von Tauſenden
von Morgen ſobald wie möglich abgeſchlagen werden mußte.
Achim, der im Eiſenbahnminiſterinm einen einflußreichen
Freund hatte, hatte ſofort den Plan gefaßt, durch deſſen Vermitt=
lung
mit dem Eiſenbahnfiskus einen großen Schwellenlieferungs=
vertrag
zuſtande zu bringen und dieſen Vertrag dann entweder
an einen Großunternehmer gegen eine entſprechende Abfindung
weiter zu vergeben, oder die Abholzung der gefährdeten Wald=
gebiete
und die Verarbeitung des von ihm auf etwa eine Million
Feſtmeter geſchätzten Schwellen= und Grubenholzes ſelbſt in die
Hand zu nehmen.
Dr. Hardt hatte auf Achims Bitte das Nachbarſtübchen im
Giebel des kleinen Logierhauſes bezogen, und die beiden Freunde
hauſten zuſammen in ihrer luftigen Höhe, wie einſt in ihrer fer=
nen
Knabenzeit auf der Ritterakademie in Liegnitz.
Das Leben im Schloß hatte ſich unterdeß mehr und mehr in
den Formen ländlicher Ungebundenheit und Kameradſchaftlichkeit
entwickelt. Der Vormittag gehörte altem Herkommen gemäß
ganz dem See und ſeinen goldenen Wonnen des Bades. Da lag
man oft Stunde um Stunde in dem heißen Sonnenbrand des
weißen Badeſtrandes, der wie ein verzaubertes Oſtſeemärchen in
den weiten Ring des Waldes eingebettet war.
Der See ein einziges Gleißen und Glitzern, Buchengrün und
blauer Himmel, wie ein zartes, loſe verſchwebendes Seidenzelt
bis zu den weich getuſchten Schatten der fernen jenſeitigen Ufer=
höhen
hinüberdämmernd.
(Fortſetzung folgt.)

KaurBieblenKf Em ſeife beichen

V
unſchöne Hautfarbe, Se
genauer Anweiſung in

Kloro ſo
wie Kloro=
Geſicht und
Hände in
Wirlſaom ermrobte unſchädliche Miſtel gegen
ommerſproſſen, Leberflecke, gelbe Flecke. Mit
allen Chlorodont=Verkaufsſtellen zu haben:

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Freitag, den 22. April 1927

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