Hunzelnummer 10 Pfennicgze
u mit
chtenswert
Sohlenk erndtel Tas
Wie lange wollen Sie sich das täglich sagen lasscn?
OTIoR DerSoA
gesetzlich geschützt
Nasse
Pickel
Dit großem Erfolg angewandtes Dittel gegen:
und trockene Rechten v Hautröte v Hautausschlag r Kleine Geschwüre
* Hautunreinigkeiten usw. usw. im Gesicht und an sonstigen Körperteilen.
Warum hat
sich Hollan-Derpan so erfolgreich bewährt?
Eine prompte Wirkung blieb den bisher üblichen Salben oft versagt, da sie meistens Mischungen von antisep-
Iüschen Körpern mit Fetten darstellen. Man verwendete möglichst viel Salbe und bedeckte sie mit einem
Ver-
band. Trotzdem wurde eine Wirkung nur an der Oberfläche der Haut erzielt, da wohl das Fett von der Haut
Jautgenommen wurde, die Medikamente aber nicht eindringen und somit auch nicht wirksam werden konnten
Hollan-Derpan enthälf die therapeutisch wirksamen Zusätze in löslichem oder kolloidalem
Zustand und wird somit von der Haut schr leicht und vollkommen aufgenommen. Die
AAnwendung des Präparates ist daher außerordentlich sparsam, eintach und sauber.
Lesen Sie bitte auf den nächsten Seiten was uns Geheilte unautgefordert schreiben.
ſier
Es wa.e
.rbeit geleiſtet wird auf Grm
die andere Beſtimmung auf
deie bekanntlich unter beſonk
ſäißt und nicht unter Strafe ſtellt.
Es gehört alſo ſchon eine juriſtiſche Spezialwiſſenſchaft dazu,
um überhaupt mit dem Arbeitszeitnotgeſetz praktiſch und
betriebs=
techniſch etwas anfangen zu können. In Arbeitgeberkreiſen
fürch=
tet man ferner nur zu ſehr, daß das jetzige Arbeitszeitnotgeſetz
dras künftige Arbeitsſchutzgeſetz präjudizieren wird. Verſchiedene
Beſtimmungen überſchneiden ſich bereits. Darin jedoch, daß das
Arbeitsſchutzgeſetz beſchleunigt durchgepeitſcht würde, beſteht die
micht zu unterſchätzende Gefahr, daß die Rechtsgrundlage und die
wirtſchaftspolitiſche Grundlage auf Grund der tatſächlichen
Struk=
mir und Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft völlig
inein=
andergeſchoben werden, ſo daß wiederum keine klare
Rechtsgrund=
lrage herauskommt, die den tatſächlichen Verhältniſſen angepaßt ift.
Das Arbeitszeitnotgeſetz ſtellt weder Arbeitnehmer noch
Arbeit=
greber zufrieden und man wird ſchwere ſoziale Erſchütterungen
gewärtigen müſſen. Um ſo notwendiger wird es ſein, in einer
lnftigen generellen Regelung ein einheitliches Arbeitsrecht
zu=
ſammenzufaſſen, das den Beſtimmungen der Reichsverfaſſung
tatſächlich entihrick
Anzeigenpreis:
27 mm brelie Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
Finanz=Anzeſgen 40 Reichspfg., Rekiamezelle (92 mm
breiß 2 Reſchsmarf. Anzeigen von auswärts 40 Reichpfg.
Finanz=Alzeigen 60 Reichöpfg., 92 mm breiſe Rellame
zeiſle 3.00 Reſchsmarf. Alle Preiſe in Reiſchomark
4 Dollar — 420 Marhl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Sireſt uſw. erliſchi
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerichliſcher Belireibung fäll jeder
Nabat weg. Bankkonto: Deuiſche Bani und Darme
ſtädter und Nationalbant.
Provinzialſtimmen mit der preußiſchen Regierung ſtimmen; denn
nur dann wäre es theoretiſch möglich, im Reichsrat eine
Mehr=
heit gegen den Finanzausgleich mit Unterſtützung von Sachſen,
Braunſchweig, Anhalt und den Hanſaſtädten zu gewinnen. Der
Reichskanzler will noch einen letzten Verſuch machen, die
preu=
ßiſche Regierung umzuſtimmen und hat eine beſondere
Beſpre=
chung dafür am Montag angeſetzt. Er will auch nach der Richtung
wirken, daß Preußen, falls es auch im Reichsrat unterliegen
ſollte, den Gang an den Staatsgerichtshof nicht antritt, um zu
verhindern, daß bis zur Entſcheidung des Staatsgerichtshofs auch
ein Moment der Unſicherheit beſteht. Sollten die
Sozialdemo=
kraten hierbei halsſtarrig bleiben und den Entſcheid des
Staats=
gerichtshofs doch erzwingen wollen, dann wäre unter
Umſtän=
den denkbar, daß auch hier eine weitere Entfremdung zwiſchen
dem Zeutrum und den Sozialdemokraten erfolgte, die zur
Locke=
rung der Weimarer Koalition beitragen könnte. Vorläufig ſind
aber dafür, daß die Dinge ſo gehen, nur geringe 2 altspunkte
vorhanden
tostau und Lotio.
in der japaniſchen Außenpolitik.
rem Berichterſtatter.
R. Tokio, Ende Februar 1927.
va in der Stille des Shintotempels am
Gebeine des großen Taiſcho Tenno, des
e Land hatte bei ſeinem Begräbnis das
er Ergebenheit gezeigt. Tradition,
d die mit dieſer aufs engſte verbundene
im modernen Japan, inmitten der
henſtangen und der Flugzeughäfen und
jark betriebenen ſozialiſtiſchen und
kom=
genau ſo feſt gegründet zu ſein, wie in
nen man nichts vom „Segen” der
weſt=
jußerliche Ruhe die Gemeſſenheit des
der japaniſchen Feſte nicht darüber
hin=
ier auf eruptivem Boden lebt,
tungen nicht allein in der geographiſchen
Rande der gigantiſchen pazifiſchen
Ein=
elleicht noch viel höherem Grade in der
hen ſtändig zunehmenden
Be=
iſt. Dieſe Bevölkerungszunahme mit
nappheit an Raum ergibt
naturnotwen=
ungsmangel und beſchwört ſoziale
Kri=
tiſchem Gebiete vielleicht noch größere
nen, als die Erſchütterung des
japaui=
den Schmiedehammer des Feuergottes.
isunruhen” ſind Jahre vergangen,
bolſchewiſtiſcher Unruhen, die vor
eini=
drohten, im Lande des Mikado nicht
merkt, die die Welt des Weſtens ſchon
füttern. Aber irgendwie, ſo fragt man
te Kriſe im Lande ſelbſt doch
auswir=
d recht, wie es möglich iſt, daß das
japa=
em unberührt bleibt, was ſich im Weſten
ſeinen Weg mit elementarer Gewalt
den am aſtatiſchen Kontinent gefunden
„niſcher Truppen auf ſibiriſchem Boden
wiſſe Keime bolſchewiſtiſcher Agitation
es hat bewirkt, daß bisweilen
agitato=
bei den Bauern und Arbeitern Gehör
a auch zu Demonſtrationen, zu
lärmen=
zu Prügeleien gekommen. Weiter iſt
wird auch nach Lage der Dinge nicht
Doch die Kriſe bleibt. Die
Bevöl=
d zu groß und zu dicht, und der
Zu=
m Weltkriege in Ozeanien gefunden hat,
ern. Weder auf den Inſeln Bonin oder
früher deutſchen Marianen,
Marſhal=
der japaniſche Bevölkerungsüberſchuß
rea? und Sachalin? Daß dieſe
paniſchen Lebensfrage bringen könnten,
egs Eingeweihten ausgeſchloſſen. Die
Deportationsinſel im
Nor=
ckend mit ihrem rauhen Klima und mit
hen Landſchaft. Iſt doch ſchon Hokkaido,
i japaniſchen Inſeln, ein Platz, deſſen
ten Japanern einen gelinden Schauer
höchſtens zur Zeit der Hundstagshitze
jaden. Im übrigen fühlen ſich dort die
eingeborenen Jäger und Fiſcher,
woh=
der des Landes der Sonne im Süden.
von den Japanern nicht aus Gründen
nektiert worden iſt, dürfte nachgerade
Dieſe aſiatiſche Halbinſel hat genügend
eſtimmung liegt darin, das groze
erk für Japan gegen Weſten
Japan führt über Korea, und dieſer
werden. Die Barrikade iſt errichtet, ſie
ag, und damit iſt ihr Zweck erreicht.
ppons ſind wahrhaftig nicht mit
Blind=
gen ſindklein, aber ſie ſehen
was die Tokioer Politik in den letzten
bedeutender als die japaniſchen
Aktio=
ges, bedeutender als die japaniſche
Ein=
enheiten Europas in der Zeit nach
Auseinanderſetzung mit den Vereinig=
Kurz kann man das, was geſchehen
ſſen: Japan, das bisher von allen
den europäiſchen Imperialismus ſich
rräter des Erdteils angeſehen
indeſt „neutral” geworden. Japan,
n von Portsmouth als der natürlichſte
ußte und das ſich mit einer
Aengſtlich=
roten Wellen, der Sowjetmacht ver=
„e wenn nicht herzlich, ſo doch allerbeſte
Beziehungen zu Moskau. Und Japan, das China bisher ebenſo
als Ausbeutungsobjekt betrachtete, wie andere Großmächte zu
Lande und zur See, Japan, für das ſein gelber Nachbar im
Weſten derſelbe Feind war, wie für England, das Reich des
Lilienbanners im Kriege der hundert Jahre, hat ſeine
Prinzi=
pien vergeſſen und ſcheint nicht mehr gewillt zu ſein,
ſeinem früheren Buſenfreunde,
Großbritan=
nien, auf dem Feuerboden Chinas zu folgen.
Das engliſch=japaniſche Bündnis war kaum zerſchlagen, da
machte ſich bereits dieſe deutliche Aenderung der Tokioer Politik
gegenüber den Vorgängen in China bemerkbar. Man ging hier
plötzlich ſchonender zu Werke, zeigte plötzlich Verſtändnis für
Dinge, die man bis dato aufs heftigſte und energiſchſte bekämpft
hatte, bis ſchließlich der japaniſche Außenminiſter in
einer ſenſationellen Rede im Parlament feſtſtellte,
daß es keiner Macht der Welt auf die Dauer gelingen würde,
ſich den chineſiſchen Freiheitsidealen in den
Weg zu ſtellen. Dieſe Sympathiebezeugung für die roten
Kantontruppen geſchah faſt gleichzeitig mit einer höchſt
freund=
ſchaftlichen Zuſammenkunft japaniſcher und ruſſiſcher Delegierter
Die
Endlich hat man ſich entſchloſſen, e
dieſem Gebiete in modiſcher Beziehung 1
Wandel zu ſchaffen, was auch wirklich ſcho
Zeit war, denn der Monotonie, die die
beherrſchte und ſie faſt zu untergraben dro
kaum mehr beizukommen. Der ausgeführt
mäßig gearbeitete Hut wurde faſt überhau
mehr verlangt, und der Fabrikshut, der m
ungarniert, allenfalls nur mit einem Bar
einer Schmucknadel geziert war, behaupt
entſchieden das Feld. Dies mag darauf
zuführen ſein, daß die verſchiedenen Hu
die Konjunktur der letzten Jahre richtig
und es ausgezeichnet verſtanden, den Wur
großer Billigkeit der Kopfbedeckungen, d
mein laut wurde, zu erfüllen. Die auf
nellem Wege erzeugten Formen, d. h. di
„Fabrikshüte”, ſahen ja auch keineswegs i
ſie waren kleidſam und flott, blieben
durch viele Saiſons hindurch vollkomme
und kamen nach und nach geradezu einer
mierung nahe. Da überdies insbeſon
ſchwarze Filzhut ſehr begünſtigt
konnte man kaum mehr eine andere Far
ganz abgeſehen von den Formen, die —
wähnt — einander ähnlich waren wie ein
anderen. Daß dabei die künſtleriſche Hutfal
d. h. die falonmäßige Erzeugung, völli
graben und brachgelegt wurde und in m
Hinſicht ungeheure Schwierigkeiten mit
hatte, iſt nicht zu verwundern. Natürlich
das Modenbild unter einer ſolchen Ame
rung der Hutmode, und es gab eben nur e
zigen Weg, um aus dieſer Sack=Gaſſe
her=
den: eine entſcheidende Revolte der modif
tierten Frau gegen die Typiſierung der
Glücklicherweiſe kam es auch, wie es ſ.
früher hätte kommen ſollen; die gut ar
Frau war des ewigen Einerleis endlich n
forderte, daß auch die Hutmode mit den
Phaſen der Kleidermode gleichen Schritt
ſich nicht an beſtimmte, typiſche Formen
die netürlich mit den Wandlungen der T.
nur in den allerſeltenſten Fällen in Ein
bringen waren. So kam es, daß der Um
dem Gebiete der Hutmode ſozuſagen lo
aus ſich ſelbſt heraus erfolgte. Und da es
um eine allzu brüske, ſondern um eine al
Weiſe überſtürzte Wandlung handelt, da
und Recht annehmen, daß man auf der
Wege weitergehen und damit zu einer
techniſch vollwertigen und intereſſanten H:
Tiotzdem iſt der Fabrikshut nicht mit einer
ganz im Gegenteil wäre es ſicherlich ſehr
men fallen zu laſſen: für ſportliche und
wird er immer ſeinen Zweck ausgezeich
Der Schal mit Han
bietet eine Handarbeit, die verhältnismö
iſt und wirklich — da man den Schal ja
vermag — ſehr viel Freude bereiten kann
einen ſolchen Schal unbedingt aus Se
vorzugsweiſe aus Chinakrepp, der wir”
leicht zu reinigen iſt. Die Stickerei
ſelb=
ſtiliſierter Blüten wiedergegeben (auch in
Sportliche Höchstleistungen
können Sie nicht vollbringen, wenn Sie durd
Jautkrankheiten gehemmt werden.
OOTOT DeeZ
gesetzlich geschützt
In den mannigfaltigsten Anwendungsformen, wie bei Hautausschlag (trockenes und nasses Ekzem), Flechte, Schuppen, Hautröte, Pustelbildung, auch kleinen
Geschwüren, ist die Wirkung eine überaus rasche und nachhaltige, speziell bei Kindern geht die Beseitigung äußerst schnell vor sich. Auch bei andauernder
Benutzung in veralteten Fällen wirkt Hollan-Derpan unübertroffen, ohne den Patienten zu belästigen und ihm in seiner gewohnten Lebensweise
unlieb-
same Störungen zu verursächen. Die Leibwäsche bleibt sauber.
Einige Dankschreiben
Sämtliche unaufgefordert eingehende Dankschreiben können jederzeit im Original bei uns eingesehen werden.
berartige Muſter verwertet), die aus ſehr gut waſchbarem, d. h.
farbechtem Material, ſei es nun Wolle, Seide oder Garn,
gear=
beitet ſein müſſen. Da die Stickerei — ſelbſt wenn ſie ſehr
regelmäßig gearbeitet iſt — auf der Rückſeite nicht gut wirkt,
muß man einen ſolchen Schal unbedingt unterfüttern und tut
dies meiſt mit einer dunkleren Seide, in der Regel mit
ſchwar=
zem Material, oder aber mit einer Seide, die in der Tönung zu
dem Kleid, das mit dem Schal komplettiert werden ſoll — paßt.
Im übrigen iſt ein blaſſes Roſa als Futter niemals von der
Hand zu weiſen, da es ſich ſchon oft gezeigt hat, daß gerade dieſe
Farbe ſich ſehr leicht mit jeder anderen Schattierung kombinieren
läßt, alſo vielfach verwendbar iſt.
leichte Krepella (ein kreppartiges
Mode=
gewebe), endlich auch Fresco, der etwa
wie ein dünner Homeſpun wirkt. Da ein
Tenniskleid in Beige oder Grau an ſich
zweifellos zu unſcheinbar und zu wenig flott
wirken würde, verwendet man darauf gerne
etwas Handſtickerei, und zwar am liebſten
ſolche in Wolle oder Garn.
Das in unſerer Skizze veranſchaulichte
Bild bringt ein ganz neuartiges
Tennis=
kleid mit pliſſierter Rockpartie und etwas
bluſigem, ſchief gekreuztem und entlang des
Ausſchnittes und an den Aermeln in
kunſt=
gewerblicher Manier beſtickten Oberteil, die
voneinander durch einen Gürtel aus dünnem
Spaltleder in der in der Stickerei
vorherr=
ſchenden Farbe getrennt ſind. Mit Vorliebe wählt man zu einem
ſolchen Kleid als Umhülle für die Frühlingstage auch ein
ärmel=
loſes Jäckchen, das an ſeinem unteren Rande in der Art der
Bluſe beſtickt iſt und das Kleid zu einem ganz neuartigen Koſtüm
—. vie ſuhickſalsſchwere
ſie ihre Kinder zuführen
age, deren intereſſante
Ergeb=
ten Familienzeitſchrift „Der
Bazar” veröffentlicht werden, geht der Abteilungsleiter des
Landesberufsamtes Berlin, Rudolf Eisner, verſchiedene
Frauen=
berufe durch und ſtellt feſt, daß für ländliche und ſtädtiſche
Haus=
haltspflegerinnen, für kaufmänniſche Berufe und für
Kinder=
gärtnerinnen noch gute Fortkommensmöglichkeiten vorhanden
ſind, während die akademiſchen Berufe zum Teil als überfüllt
gelten können. Die Berufsberaterin Margarete Schmidt gibt
einen Ueberblick über Gang und Dauer der Ausbildung in den
verſchiedenſten Berufen. Für Mütter ſind beſonders die
Aus=
führungen des Pſychologen Dr. Paul Plaut von Intereſſe, der
zur frühen Beobachtung der Berufsneigung der Kinder
auf=
fordert.
Hochzeitsmedaillen. Die ſchöne Sitte, zur grünen, ſilbernen
und goldenen Hochzeit Gedenkmünzen zu prägen, die das
Fami=
lienereignis über den Tag hinausheben und die Erinnerung
daran für Generationen retten ſollen, beginnt wieder aufzuleben.
In einem reich illuſtrierten Artikel der beliebten Frauenzeitſchrift
„Der Bazar”, der alte und neue Hochzeitsmedaillen bringt,
toird, das kulturhiſtoriſch ſehr intereſſante Thema erſchöpfeng
behandelt.
Hinzelnnmmer 10 Pfenniche
zu getallen
Anzeigenpreis:
27mm brelie Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichopfg, Rellamezelle (92 mm
breic 2 Reſchsmarſ. Anzeigen von auowärts 40 Reichpig.
Finanz=Aluzeigen 60 Reichspfg., 92 mm breie Rellame
zeile 300 Reſchsmart. Alle Preiſe in Reichomark
4 Dollar — 420 Marhl. — Im Falle höherer
Gewali, wie Krieg, Aufruhr. Sireit uſw. erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerichliſcher Beltreibung fſäflt ſeder
Nabatt weg. Bankkonto: Deuiſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
s0 sorgen Sie in erster Linie für einen guten Teint. Pickel, Hautunreinigkeiten, Flechten
usw. im Gesicht machen Sie unsicher und führen oft zu seelischen Depressionen.
DOOr DerTenA
gesetzlich geschützt
hat vielen geholfen. Es ist das Endprodukt vierjähriger Ferschung nach neuen wissenschaftlichen Methoden.
Die Anfertigung geschicht unter genauer Kontrolle eines approbierten Dr. Apothekers.
lämtliche unaufgefordert eingehende
Einige Denkschreiben
Dankschreiben können jederzeit im Original bei uns eingeschen werden.
Mit Ihrem Hollan-Derpan Ein ich sehr zufrieden. Meine
Rasenspitze wird wieder weiß, ich bin sehr froh und dankbar dafür.
8. 12. 26.
E R.
Ich bitte um gefällige Zusendung einer neuen Sendung
Hollan-Derpen” für trockene Flechten, da ich mit der ersten
sehr zufrieden bin.
B. B.
25. 10. 26.
Senden Sie mir, bitte, noch eine Packung Hollan-Derpan.
Nach dem Gebrauch von drei Tagen merkte ich schon eine
wesent-
liche Besserung, da bisher alle angewandten Mittel vergeblich
waren und ich schon jede Hoffnung aufgegeben hatte.
19. 6. 26.
Bin mit Hollan sehr zufrieden, denn es hat tatsächlich sehr
gut aut meine langjährige Krankheit (Flechten) gewirkt, sodaß ich
Tasselbe jedem empfehlen kann.
M. W.
13. 11. 26.
Leide seit sieben Jahren an einer Schuppenfechte . . . .
nach-
dem ich bereits schon eine Packung Ihres „Hollan-Derpan‟
versucht habe, sind die Flecken auf dem Rücken verschwunden
und die Haut ganz glatt".
W. C.
26. 9. 26.
Das mir gesandte Hollan-Derpan hat auch bei mir vorzäglich
gewirkt und war ich in etwa einer Woche tatsächlich von einer
Haarbalg- und Talgdrüsenentzündung an Kopfhaut und Gesicht
befreit, nachdem ich diesen Ausschlag. fast ein ganzes Jahr mit
mir trug
A. W.
16. 12. 26.
lch teile Ihnen mit, daß Ihr Hollan-Derpan sehr gut ist.
Ausschlag ist soweit geheilt.
F. v.
3. 10. 26.
Ich kenn Ihnen nur mitteilen, daß ich bis jetzt sehr zufrieden
mit Derpan bin. Der Ausschlag ist ziemlich heil ..
D. G.-P.
27. 10. 26.
eigentlichen p.—
Es wäre nun in allen Fau=
1grbeit geleiſtet wird auf Grund der Bereinſann=
(die andere Beſtimmung auf Grund des Paragraphen 10 Ein.—
(die bekanntlich unter beſonderen Bedingungen Mehrarbeit
zu=
läßt und nicht unter Strafe ſtellt.
Es gehört alſo ſchon eine juriſtiſche Spezialwiſſenſchaft dazu,
1um überhaupt mit dem Arbeitszeitnotgeſetz praktiſch und
betriebs=
techniſch etwas anfangen zu können. In Arbeitgeberkreiſen fürch=
Itet man ferner nur zu ſehr, daß das jetzige Arbeitszeitnotgeſetz
(das künftige Arbeitsſchutzgeſetz präjudizieren wird. Verſchiedene
Beſtimmungen überſchneiden ſich bereits. Darin jedoch, daß das
Arbeitsſchutzgeſetz beſchleunigt durchgepeitſcht würde, beſteht die
nicht zu unterſchätzende Gefahr, daß die Rechtsgrundlage und die
(wirtſchaftspolitiſche Grundlage auf Grund der tatſächlichen
Struk=
tür und Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft völlig inein=
Tandergeſchoben werden, ſo daß wiederum keine klare Rechtsgrund=
(lage herauskommt, die den tatſächlichen Verhältniſſen angepaßt iſt.
Das Arbeitszeitnotgeſetz ſtellt weder Arbeitnehmer noch
Arbeit=
geber zufrieden und man wird ſchwere ſoziale Erſchütterungen
gewärtigen müſſen. Um ſo notwendiger wird es ſein, in einer
künftigen generellen Regelung ein einheitliches Arbeitsrecht
zu=
ſammenzufaſſen, das den Beſtimmungen der Reichsverfaſſung
tatſächlich entſpricht
er
wirken, daß Preußen, falls es auch im Reichsrat unterliegen
gerichtshofs doch erzwingen wollen, dann wäre unter
Umſtän=
den denkbar, daß auch hier eine weitere Entfremdung zwiſchen
dem Zeutrum und den Sozialdemokraten erfolgte, die zur
Locke=
aber dafür, daß die Dinge ſo gehen, nur geringe 2 altspunkte
vorhanden.
Toskau und Tokio.
in der japaniſchen Außenpolitik.
rem Berichterſtatter.
R. Tokio, Ende Februar 1927.
wa in der Stille des Shintotempels am
Gebeine des großen Taiſcho Tenno, des
ſe Land hatte bei ſeinem Begräbnis das
er Ergebenheit gezeigt. Tradition,
d die mit dieſer aufs engſte verbundene
* im modernen Japan, inmitten der
henſtangen und der Flugzeughäfen und
tark betriebenen ſozialiſtiſchen und
kom=
genau ſo feſt gegründet zu ſein, wie in
enen man nichts vom „Segen” der
weſt=
äußerliche Ruhe, die Gemeſſenheit des
der japaniſchen Feſte nicht darüber
hin=
ier auf eruptivem Boden lebt,
jungen nicht allein in der geographiſchen
Rande der gigantiſchen pazifiſchen
Ein=
elleicht noch viel höherem Grade in der
ihen ſtändig zunehmenden
Be=
iſt. Dieſe Bevölkerungszunahme mit
nappheit an Raum ergibt
naturnotwen=
ungsmangel und beſchwört ſoziale
Kri=
tiſchem Gebiete vielleicht noch größere
inen, als die Erſchütterung des
japaui=
den Schmiedehammer des Feuergottes.
isunruhen” ſind Jahre vergangen,
bolſchewiſtiſcher Unruhen, die vor
eini=
drohten, im Lande des Mikado nicht
merkt, die die Welt des Weſtens ſchon
füttern. Aber irgendwie, ſo fragt man
te Kriſe im Lande ſelbſt doch
auswir=
recht, wie es möglich iſt, daß das
japa=
em unberührt bleibt, was ſich im Weſten
z ſeinen Weg mit elementarer Gewalt
den am aſiatiſchen Kontinent gefunden
„niſcher Truppen auf ſibiriſchem Boden
wiſſe Keime bolſchewiſtiſcher Agitation
es hat bewirkt, daß bisweilen
agitato=
bei den Bauern und Arbeitern Gehör
a auch zu Demonſtrationen, zu
lärmen=
zu Prügeleien gekommen. Weiter iſt
wird auch nach Lage der Dinge nicht
Doch die Kriſe bleibt. Die
Bevöl=
d zu groß und zu dicht, und der
Zu=
m Weltkriege in Ozeanien gefunden hat,
ern. Weder auf den Inſeln Bonin oder
früher deutſchen Marianen,
Marſhal=
der japaniſche Bevölkerungsüberſchuß
rea? Und Sachalin? Daß dieſe
paniſchen Lebensfrage bringen könnten,
egs Eingeweihten ausgeſchloſſen. Die
Deportationsinſel im
Nor=
ckend mit ihrem rauhen Klima und mit
W. K.
hen Landſchaft. Iſt doch ſchon Hokkaido,
japaniſchen Inſeln, ein Platz, deſſen
ten Japanern einen gelinden Schauer
höchſtens zur Zeit der Hundstagshitze
aden. Im übrigen fühlen ſich dort die
eingeborenen Jäger und Fiſcher,
woh=
der des Landes der Sonne im Süden.
von den Japanern nicht aus Gründen
nektiert worden iſt, dürfte nachgerade
Dieſe aſiatiſche Halbinſel hat genügend
eſtimmung liegt darin, das groze
Mein
erk für Japan gegen Weſten
V.
Japan führt über Korea, und dieſer
werden. Die Barrikade iſt errichtet, ſie
ag, und damit iſt ihr Zweck erreicht.
ppons ſind wahrhaftig nicht mit
Blind=
gen ſindklein, aber ſie ſehen
vas die Tokioer Politik in den letzten
bedeutender als die japaniſchen
Aktio=
ges, bedeutender als die japaniſche
Ein=
enheiten Europas in der Zeit nach
Auseinanderſetzung mit den Vereinig=
Kurz kann man das, was geſchehen
ſſen: Japan, das bisher von allen
den europäiſchen Imperialismus ſich
rräter des Erdteils angeſehen
indeſt „neutral” geworden. JJapan,
n von Portsmouth als der natürlichſte
ußte und das ſich mit einer
Aengſtlich=
roten Wellen der Sowjetmacht
ver=
unauerte, underhurr heure, wenn nicht herzlich, ſo doch allerbeſte
Provinzialſtimmen mit der preußiſchen Regierung ſtimmen; denn Beziehungen zu Moskau. Und Japan, das China bisher ebenſo
nur dann wäre es theoretiſch möglich, im Reichsrat eine Mehr= als Ausbeutungsobjekt betrachtete, wie andere Großmächte zu
heit gegen den Finanzausgleich mit Unterſtützung von Sachſen, Lande und zur See, Japan, für das ſein gelber Nachbar im
Braunſchweig, Anhalt und den Hanſaſtädten zu gewinnen. Der Weſten derſelbe Feind war, wie für England das Reich des
Reichskanzler will noch einen letzten Verſuch machen, die preu= Lilienbanners im Kriege der hundert Jahre, hat ſeine
Prinzi=
ßiſche Regierung umzuſtimmen und hat eine beſondere Beſpre= vien vergeſſen und ſcheint nicht mehr gewillt zu ſein,
ſeinem früheren Buſenfreunde,
Großbritan=
chung dafür am Montag angeſetzt. Er will auch nach der Richtung nien, auf dem Feuerboden Chinas zu folgen.
Das engliſch=japaniſche Bündnis war kaum zerſchlagen, da
ſollte, den Gang an den Staatsgerichtshof nicht antritt, um zu machte ſich bereits dieſe deutliche Aenderung der Tokioer Politik
verhindern, daß bis zur Entſcheidung des Staatsgerichtshofs auch gegenüber den Vorgängen in China bemerkbar. Man ging hier
ein Moment der Unſicherheit beſteht. Sollten die Sozialdemo= plötzlich ſchonender zu Werke, zeigte plötzlich Verſtändnis für
kraten hierbei halsſtarrig bleiben und den Entſcheid des Staats= Dinge, die man bis dato aufs heftigſte und energiſchſte bekämpft
hatte, bis ſchließlich der japaniſche Außenminiſter in
einer ſenſationellen Rede im Parlament feſtſtellte,
daß es keiner Macht der Welt auf die Dauer gelingen würde,
ſich den chineſiſchen Freiheitsidealen in den
rung der Weintarer Koalition beitragen könnte. Vorläufig ſind Weg zu ſtellen. Dieſe Sympathiebezeugung für die roten
Kantontruppen geſchah faſt gleichzeitig mit einer höchſt
freund=
ſchaftlichen Zuſammenkunft japaniſcher und ruſſiſcher Delegierter
Endlich hat man ſich entſchloſſen,
dieſem Gebiete in modiſcher Beziehung
Wandel zu ſchaffen, was auch wirklich ſch
Zeit war, denn der Monotonie, die die
beherrſchte und ſie faſt zu untergraben d
kaum mehr beizukommen. Der ausgefüh
mäßig gearbeitete Hut wurde faſt überh
mehr verlangt, und der Fabrikshut, der
ungarniert, allenfalls nur mit einem B
einer Schmucknadel geziert war,
behau=
entſchieden das Feld. Dies mag dara
zuführen ſein, daß die verſchiedenen K
die Konjunktur der letzten Jahre richti
und es ausgezeichnet verſtanden, den W.
großer Billigkeit der Kopfbedeckungen,
mein laut wurde, zu erfüllen. Die a
nellem Wege erzeugten Formen, d. h.
„Fabrikshüte”, ſahen ja auch keineswegs
ſie waren kleidſam und flott, blieben
durch viele Saiſons hindurch vollkom
und kamen nach und nach geradezu ein
mierung nahe. Da überdies insbeſo
ſchwarze Filzhut ſehr begünſti
konnte man kaum mehr eine andere F‟
ganz abgeſehen von den Formen, die
wähnt — einander ähnlich waren wie e
anderen. Daß dabei die künſtleriſche Hut;
d. h. die ſalonmäßige Erzeugung, vö
graben und brachgelegt wurde und in
Hinſicht ungeheure Schwierigkeiten m
hatte, iſt nicht zu verwundern. Natürlie
das Modenbild unter einer ſolchen Ar
rung der Hutmode, und es gab eben nur
zigen Weg, um aus dieſer Sack=Gaſſe
h=
den: eine entſcheidende Revolte der mol
tierten Frau gegen die Typiſierung der
Glücklicherweiſe kam es auch, wie es
früher hätte kommen ſollen: die gut
Frau war des ewigen Einerleis endlich
forderte, daß auch die Hutmode mit der
Phaſen der Kleidermode gleichen Schrit
ſich nicht an beſtimmte, typiſche Formen
die natürlich mit den Wandlungen der
nur in den allerſeltenſten Fällen in C
bringen waren. So kam es, daß der 1
dem Gebiete der Hutmode ſozuſagen
aus ſich ſelbſt heraus erfolgte. Und da
um eine allzu brüske, ſondern um eine
Weiſe überſtürzte Wandlung handelt,
und Recht annehmen, daß man auf 1
Wege weitergehen und damit zu eine
techniſch vollwertigen und intereſſanten
Tiotzdem iſt der Fabrikshut nicht mit ein
ganz im Gegenteil wäre es ſicherlich ſel
men fallen zu laſſen: für ſportliche un
wird er immer ſeinen Zweck ausgeze
Der Schal mit Ha
bietet eine Handarbeit, die verhältnist
iſt und wirklich — da man den Schal
vermag — ſehr viel Freude bereiten ka
einen ſolchen Schal unbedingt aus
vorzugsweiſe aus Chinakrepp, der w
leicht zu reinigen iſt. Die Stickerei ſe
ſtiliſierter Blüten wiedergegeben (auch
DOTIOTI A
S
UA
gesetzlich geschützt
ASL Neill deneliliff.
Zusammen- Animalische Fettsäureglyceride, alipathische Kohlenwasse,
lest.
Komplexe Verbindungen aus aromatischen Polythiocar:
und
SCIZUHg: Oxycarbonsäuren, kolloidaler Schwetel, Orthooxybenzoesäure,
zm-
phene, Salicylsäure-Methyläther, Methylprotocatechualdehyd, Cumarsäure, Nitroben
Taa
Weun bei Plechten jeder Art und anderen Hautausschlägen alle Mittel versar
len
Sie einen letzten Versuch mit Hollan-Derpan, die Wirkung wird Sie
Zuuttitt
uaaessetttttattusattt
Original-
Honn Belval Sehe
Hitzunzutztzuturttututrnuztzututzternteuntetentntegt
Murtauttttarzuetttettettktstutteautzit
zutegetnzaur
uetrntttrrttit
Hollan-Derpan-Seife tötet infolge hhrer stark desinfzierenden
Eigenschaft alle Bakterien etc., schützt daher die Haut vor
Ansteckungen aller Art und sollte deshalb in ständigem Cebrauch
sein. Ist die Haut bereits erkrankt eignet sich
Hollan-Derpan-Seife auch vorzüglich zur Reinigung aller
Hauf-
ausschläge ete. Die Haut wird erweicht und entfettet, so daß
alsdann Hollan Derpan besonders leicht und fief eindringt und
die schnelle Ausheilung der Ausschläge wesentlich fördert.
Hollan-Derpan-Seite ist teinste. milde, neutrale und Überfettete
Medizinal-Toileitenseife.
Hollan-Derpan-Seite schäumt auch bei Verwendung von kaltem
Wasser leicht, reinigt vorzüglich und erzeugt eine weiße,
auf-
fallend weiche zarte Haut.
Hollan-Derpan-Seife ist milde ihrer Zusammensetzung nach und
bestes Vorbeugungsmittel gegen aufgesprungene Hände etc.
Hollan-Derpan-Seſfe besteht aus allerteinsten Fetten und Oelen
und den wirksamen Stoffen spezifsch wirkender Heilkräuter.
Hollan-Derpan-Seſte ist, um die Wirkung nicht zu beeinträchtigen.
weder gefärbt noch parfümiert.
Hollan-Derpan-Seife sorgt dafür, daß die Atmungsfähigkeit der
Haut unvermindert aufrecht erhalten bleibt und die
Stoffwechsel-
ausscheidungen der Haut entfernt werden.
Hollan-Derpan-Seite muß nach dem Gebrauch so beiseite gelegt
werden, daß sie wieder abtrocknen kann, damit der Verbrauch
sparsam bleibt.
Zu haben in allen Apothcken oder zuzüglich Porto durch die
AA O 2 P 4 T
21
B
BERLIN NW 7 + MITTEL.STR. 58
Fernsprecher: Amt Merkur 3970
Generaldepot: Schweizer Apotheke + Berlin W 8 + Friedrichstr. 173
Druck von August Sche=
Verlin SW62
berartige Muſter verwertet), die aus ſehr gut waſchbarem, d. h.
farbechtem Material, ſei es nun Wolle, Seide oder Garn,
gear=
beitet ſein müſſen. Da die Stickerei — ſelbſt wenn ſie ſehr
regelmäßig gearbeitet iſt — auf der Rückſeite nicht gut wirkt,
muß man einen ſolchen Schal unbedingt unterfüttern und tut
dies meiſt mit einer dunkleren Seide, in der Regel mit
ſchwar=
zem Material, oder aber mit einer Seide, die in der Tönung zu
dem Kleid, das mit dem Schal komplettiert werden ſoll — paßt.
Im übrigen iſt ein blaſſes Roſa als Futter niemals von der
Hand zu weiſen, da es ſich ſchon oft gezeigt hat, daß gerade dieſe
Farbe ſich ſehr leicht mit jeder anderen Schattierung kombinieren
läßt, alſo vielfach verwendbar iſt.
Uerängteg-!
leichte Krepella (ein kreppartiges
Mode=
gewebe), endlich auch Fresco, der etwa
wie ein dünner Homeſpun wirkt. Da ein
Tenniskleid in Beige oder Grau an ſich
zweifellos zu unſcheinbar und zu wenig flott
wirken würde, verwendet man darauf gerne
etwas Handſtickerei, und zwar am liebſten
ſolche in Wolle oder Garn.
Das in unſerer Skizze veranſchaulichte
Bild bringt ein ganz neuartiges
Tennis=
kleid mit pliſſierter Rockpartie und etwas
bluſigem, ſchief gekreuztem und entlang des
Ausſchnittes und an den Aermeln in
kunſt=
gewerblicher Manier beſtickten Oberteil, die
voneinander durch einen Gürtel aus dünnem
Spaltleder in der in der Stickerei
vorherr=
ſchenden Farbe getrennt ſind. Mit Vorliebe wählt man zu einem
ſolchen Kleid als Umhülle für die Frühlingstage auch ein
ärmel=
loſes Jäckchen, das an ſeinem unteren Rande in der Art der
Bluſe beſtickt iſt und das Kleid zu einem ganz neuartigen Koſtüm
—1 die ſchickſalsſchwere
ſie ihre Kinder zuführen
tage, deren intereſſante
Ergeb=
iten Familienzeitſchrift „Der
Bazar” veröffentlicht werden, geht der Abteilungsleiter des
Landesberufsamtes Berlin, Rudolf Eisner, verſchiedene
Frauen=
berufe durch und ſtellt feſt, daß für ländliche und ſtädtiſche
Haus=
haltspflegerinnen, für kaufmänniſche Berufe und für
Kinder=
gärtnerinnen noch gute Fortkommensmöglichkeiten vorhanden
ſind, während die akademiſchen Berufe zum Teil als überfüllt
gelten können. Die Berufsberaterin Margarete Schmidt gibt
einen Ueberblick über Gang und Dauer der Ausbildung in den
verſchiedenſten Berufen. Für Mütter ſind beſonders die
Aus=
führungen des Pſychologen Dr. Paul Plaut von Intereſſe, der
zur frühen Beobachtung der Berufsneigung der Kinder
auf=
fordert.
Hochzeitsmedaillen. Die ſchöne Sitte, zur grünen, ſilbernen
und goldenen Hochzeit Gedenkmünzen zu prägen, die das
Fami=
lienereignis über den Tag hinausheben und die Erinnerung
daran für Generationen retten ſollen, beginnt wieder aufzuleben.
In einem reich illuſtrierten Artikel der beliebten Frauenzeitſchrift
„Der Bazar” der alte und neue Hochzeitsmedaillen bringt,
wird das kulturhiſtoriſch ſehr intereſſante Thema erſchöpfeng
behandelt.
Huzelnnmmer 10 Pfennige
Bezugspreis:
Sei wöchentich Tmallgem Erſcheinen vom 4. April
wis 30. April 2,48 Reichsmart und 22 Pfennig
Sibragegebühr, abgeholl 223 Reichsmarl, durch die
Sgenturen 2,40 Reichsmari frel Haue. Poſtbezugspreis
mm April ohne Beſtellgeld menalt, 275 Reſchemark.
Weranwortlichtelt für Aufnahme von Anzeigen an
eeſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
Nicht=
erſcheinen einzeſner Nummern infolge höherer Gewalt
iverechtigt den Bezſeher nſcht zur Kürzung des
Wezugspreiſes. Beſiellungen und Abbeſtellungen durch
Sernrut ohne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonio
Franfurt a. M. 41301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 94
Montag, den 4. April 1927.
190. Jahrgang
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27mm brelie Zelle im Kreiſe Darmiladt 23 Reichspig.
Finanz=Anzeſgen 40 Reſchopfg., Relilamezelle (92 mm
breich 2 Reiſchsmarf. Anzeigen von auswärts 40 Reichpig.
Finanz=Alnzeigen 60 Reſchöpfg., 92 mm breiſe Rellame
zelle 300 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichomark
4 Dollar — 420 Marl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Sireilt uſw. erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teſtung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerſchliſcher Beltreibung fällt jeder
Nabaft weg. Banſkonto: Deuiſche Bani und
Darm=
ſtädter und Naiionalban.
Um das Arbeitszeitnotgeſetz.
Schwere Bedenken bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern
* Berlin, 3. April. (Priv.=Tel.)
Vom Tage.
Zwiſchen der rumäniſchen und der jugoſlawiſchen Regierung ſind
zurzeit neuerliche Verhandlungen zwecks Abhaltung der bereits
zweimal verſchobenen Minderheiten=Konferenz der beiden Staaten im
Gange.
Kanton, Moskau und Tokio.
Ein Wendepunkt in der japaniſchen Außenpolitik.
Von unſerem Berichterſtatter.
Wenn nicht alles trügt, dann wird das Arbeitszeitnotgeſetz
En der vorliegenden Form und unter den Veränderungen, die der
Reichsrat noch in letzter Stunde daran vorgenommen hat, in kür=
9 Seſter Zeit Geſetz werden. Es beſteht alſo kaum noch die Möglich=
Teit, daß die gewichtigen Stimmen, die ſich ſowohl von Arbeit=
Seber= wie von Arbeitehmerſeite gegen dieſes Geſetz erheben,
moch zur Geltung kommen. Auffällig aber iſt, daß von beiden
äntereſſierten Seiten dieſer Sturmlauf gegen das Geſetz einſetzt.
DDas liegt nicht zuletzt daran, daß die einzelnen Beſtimmungen
Fautſchukartig genug ſind, um je nach Auffaſſung und Laune für
wder gegen die Arbeitgeber, für oder gegen die Arbeiter ausgelegt
wverden können. Schon dieſer Umſtand allein hat die Vereinigung
wer deutſchen Arbeitgeberverbände zu einem Mahnruf in letzter
Stunde veranlaßt. In der Tat erſcheint der gegenwärtige
Zeit=
wunkt für die Umgeſtaltung der Arbeitszeitverhältniſſe um ſo
weniger geeignet, als ohnehin ſchon die Grundlage der
gegen=
wvärtigen Lohnhöhe durch die Schwankungen des Inder, durch
Die Forderung der Arbeiterſchaft auf Anteilnahme an den
Ergeb=
miſſen des Rationaliſierungsprozeſſes und durch die Steigerung
wer Mieten mehr und mehr erſchüttert wird, ſo daß man ſich für
Den Sommer auf ſtarke Lohnbewegungen, gefaßt
anachen muß. Das neue Arbeitszeitnotgeſetz baut ſich auf drei
werſchiedene Rechtsgrundlagen auf, und zwar auf dem alten
Arbeitszeitgeſetz vom Dezember 1923, dem
Arbeitsſchutzgeſetzent=
rpurf, der zurzeit im Reichswirtſchaftsrat eingehend beraten wird,
und auf den Beſtimmungen des Waſhingtoner
Arbeitszeitabkom=
mens, einſchließlich der Beſtimmungen für die Bezahlung der
Ujeberſtunden. Aus dieſen drei Komponenten zuſammengeſtellt
Fehlt dem Notgeſetz die einheitliche rechtliche Grundlage, die es
mach Artikel 157 der deutſchen Reichsverfaſſung bedarf.
In Kreiſen der Arbeitgeber macht man im einzelnen
be=
onders darauf aufmerkſam, daß durch das neut Geſetz eine neue
Art von Beſtimmungen, für Vorbereitungs= und
Ergänzungs=
arbeiten geſchaffen wird, die den in dem beſtehengebliebenen
PBaragraphen 4 der bisherigen Verordnung direkt zuwiderlaufen, funden hat. Von rechts her ſind daran Hoffnungen geknüpft
Jedenfalls ſind in dieſem Paragraphen 4 für Ueberſtunden bis, worden, als ob bereits der Zeitpunkt gekommen ſei, wo das Zen=
Fu einer zehnſtündigen Arbeitszeit keine behördliche
Genehmigun=
gen und keine Lohnzuſchläge vorgeſehen, in dem Paragraphen 9
uinter gewiſſen Umſtänden dagegen wieder die behördliche
Geneh=
enigung ſowie Lohnzuſchläge. Wo die Grenze liegt, läßt das
Beſetz im Unklaren. Für den vielumkämpften Artikel 11 Abſatz 3 lich vieldeutig iſt. Aber ſehr reale Ueberlegungen ſprechen doch
Hat man geglaubt, ein gewiſſes Aeguivalent ſchaffen zu können, wohl auch dafür, daß das Zentrum vorläufig noch nicht daran
En dem zwar die Mehrarbeit generell unter Strafe geſtellt, aber
eine Fülle von Ausnahmen geſchaffen werden unter
Vorausſetzun=
wder nicht. Wenn zum Beiſpiel Paragraph 10 Abſatz 2 davon
ſſpricht, daß eine geringe Zahl von Arbeitnehmern mehr Arbeit
keiſten können, ſo iſt dies ein völlig relativer Begriff. Auch die
Worausſetzung „an einzelnen Tagen” hängt völlig in der Luft. ſonalpolitik. Die Sozialdemokraten haben nur verhältnismäßig
EEndlich läßt ſich die Vorausſetzung, wenn die „Nichterledigung
was Ergebnis der Arbeit gefährdet”, auslegen wie jeder will.
Eine Fülle von Streitigkeiten wird die Folge ſein. Wenn ein
Arbeiter friſtlos entlaſſen wird, weil er nach Anſicht des
Arbeit=
gebers zu Unrecht, nach ſeiner und der Gewerkſchaft Anſicht zu wieder vorwärts kommen, wodurch der Einfluß des Zentrums
Recht, die Mehrarbeit verweigert hat, dann genügt auch nicht
mnehr eine Schlichtungsinſtanz, ſondern es muß eine richterliche
Inſtanz in Anſpruch genommen werden, weil hier eine Prin=
Bipienfrage zu entſcheiden iſt.
Su, der die Ueberſtundenbezahlung regeln will. Außergewöhnliche, der Mehrheit von einer Stimme, wie ſie die Weimarer Koalition
won dem Willen des Arbeitgebers unabhängige Ereigniſſe, wie gegenwärtig in Preußen hat, auf die Dauer nicht regiert werden
Unglücksfälle uſw., unterliegen nicht der Bezahlung, dagegen
mnuß Mehrarbeit aus Notſtänden beſonders bezahlt werden. Weitergang des Schickſals des Finanzausgleichs abhängen. Nach=
Wenn aber ein Rohrbruch oder ein Keſſelbruch eintritt, ſo
ent=
ſſteht die Frage: Iſt das Notſtand oder Unglücksfall? Zurzeit be= iſt die Oppoſition vorläufig ausgeſchaltet. Die
Sozialdemo=
ſteht in den meiſten Induſtrien bereits die Arbeitszeit aus der kraten geben aber deswegen die Hoffnung auf neue
Schwierig=
eigentlichen produktiven Arbeit, der Bereitſchaft und den Pauſen.
Es wäre nun in allen Fällen praktiſch feſtzuſtellen, wann Mehr=
Die andere Beſtimmung auf Grund des Paragraphen 10 eintritt,
Die bekanntlich unter beſonderen Bedingungen Mehrarbeit
zu=
läßt und nicht unter Strafe ſtellt.
Es gehört alſo ſchon eine juriſtiſche Spezialwiſſenſchaft dazu,
nechniſch etwas anfangen zu können. In Arbeitgeberkreiſen
fürch=
get man ferner nur zu ſehr, daß das jetzige Arbeitszeitnotgeſetz
Das künftige Arbeitsſchutzgeſetz präjudizieren wird. Verſchiedene
Beſtimmungen überſchneiden ſich bereits. Darin jedoch, daß das
Arbeitsſchutzgeſetz beſchleunigt durchgepeitſcht würde, beſteht die
micht zu unterſchätzende Gefahr, daß die Rechtsgrundlage und die
tur und Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft völlig inein=
Tage herauskommt, die den tatſächlichen Verhältniſſen angepaßt iſt.
Das Arbeitszeitnotgeſetz ſtellt weder Arbeitnehmer noch
Arbeit=
geber zufrieden und man wird ſchwere ſoziale Erſchütterungen
gewärtigen müſſen. Um ſo notwendiger wird es ſein, in einer
Fünftigen generellen Regelung ein einheitliches Arbeitsrecht
zu=
ſammenzufaſſen, das den Beſtimmungen der Reichsverfaſſung
tatſächlich entipricht
Im Verlaufe einer öffentlichen Verſammlung der Patriotenliga in
Bar=le=Due hat der ehemalige Kriegsminiſter Maginot das Wort
ergriffen und ſich gegen die Räumung des linken
Rhein=
ufers vor Ablauf der durch den Verſailler Vertrag feſtgeſetzten Friſt
ausgeſprochen.
Der Sonderberichterſtatter der Information” in Peking meldet vom
britanniens haben ihren Staatsangehörigen Weiſung gegeben, Nord= Großſender, der Telegraphenſtangen und der Flugzeughäfen und
ching einſchließlich Peking zu räumen.
Kapitalangebot von 2 Millionen Pfd. Sterling zum Zwecke der Grün= den Jahrhunderten, in denen man nichts vom „Segen” der
weſt=
dung eines tſchechoflowakiſchen
Handelsſchiffs=
parkes erfolgt. Im Laufe der Zeit ſollen der Tſchechoſlowakei 50 und doch darf die äußerliche Nuhe, die Gemeſſenheit des
Schiffe von 3000, 6000 und 8000 Tonnen geliefert werden, welche von
Hamburg aus die Verbindung zunächſt mit den baltiſchen Staaten, mit japaniſchen Alltags und der japaniſchen Feſte nicht darüber hiu=
Kanaba, mit Südamerika und ſpäter auch mit anderen Kontinenten zu
beſorgen hätten.
Am Dienstag tritt in London der Ausſchuß der Bergarbeiter=
Ge=
werkſchaften zu einer Sitzung zuſammen, der man eine gewiſſe
Be=
deutung allgemeiner Art beilegt. Es ſteht zu erwarten, daß er den
Plan einer Konferenz der Delegierten der Gewerkſchaften beſprechen völkerung begründet iſt. Dieſe Bevölkerungszunahme mit
wird, welche die Reorgeniſation der Bergarbeitergewerkſchaft fördern ſoll.
Der Corriere della Sera erfährt aus Belgrad, daß Kronprinz Carol
von Rumänien infolge der Erkrankung König Ferdinands dringend nach
Bukareſt gerufen und bereits von Neuilly abgereiſt ſei.
Der Londoner Sonderberichterſtatter des „Petit Journal” will aus
ſicherer Quelle erfahren haben, daß zwiſchen der Bank von Frankreich
und der Bank von England bezüglich der von der franzöſiſchen
Regie=
rung hinterlegten Goldgarantien im Werte von 18 Millionen Pfund eine
Verſtändigung erzielt worden ſei.
*Dgs Reich und Preußen.
Der Vorſtoß im Reichstag, den der preußiſche
Miniſterpräſi=
dent Braun gegen den Finanzausgleich machte, und wohinter ſich
ganz offenſichtlich ein ſozialdemokratiſcher Vorſtoß gegen die
Nechtskoalition im Reich verbirgt, hat bei dem Zentrum
erheb=
liche Verärgerung wachgerufen, die ja auch in verſchiedenen
Redes der Zetztrumsführer im Reichstag ihren Niederſchlag
ge=
trum auch in Preußen ſeine Stellung revidieren und die
Wei=
marer Koalition den Sozialdemokraten kündigen würde.
Die „Germania” hält es für zweckmäßig, dieſe Auffaſſung
ausdrücklich zu dementieren, allerdings in einer Form, die
ziem=
denkt, in Preußen die Brücken zu den Sozialdemokraten
abzu=
brechen. Gerade mit Rückſicht auf ſeinen linken Flügel iſt es
dem Zentrum ſehr angenehm, wenn es ſeine angebliche Rechts=
Ben, die je nach Auslegung als erfüllt angeſehen werden können, ſchwenkung ohne den Hinweis auf die Linkskoalition in Preußen
abſtreiten kann. Dazu kommt aber auch, daß die
Sozialdemo=
kraten für das Zentrum ſehr viel angenehmere Bundesgenoſſen
ſind als die Deutſchnationalen, gerade vom Standpunkt der
Per=
wenig Perſonalwünſche, weil die ihnen zur Verfügung ſtehenden
Kräfte zur Beſetzung der notwendigſten Verwaltungsſtellen nicht
ausreichen. Sind dagegen die Deutſchnationalen in der
Regie=
rungspartei, dann werden ſie mit Recht beanſpruchen, daß die
hinter ihnen ſtehenden Beamtenkreiſe auch in der Verwaltung
weſentlich geſchmälert werden würde.
Das Zentrum wird ſich alſo vermutlich zu einer
Neuorien=
tierung in Preußen erſt entſchließen, wenn es ſich davon
über=
zeugt hat, daß ſeine bisherige Politik ſich totgelaufen hat, das
Genau dieſelben Verhältniſſe treffen für den Paragraphen 6a heißt mit anderen Worten, wenn ihm klar geworden iſt, daß mit
kann. Mancherlei wird dabei freilich vielleicht auch von dem
dem er im Reichstag in dritter Leſung verabſchiedet worden iſt,
keiten für die Rechtskoalition nicht auf. Herr Braun hat als
preußiſcher Miniſterpräſident bereits angekündigt, daß er im
arbeit geleiſtet wird auf Grund der Bereitſchaft und wann wieder Reichsrat gegen den Finanzausgleich Einſpruch erheben wird, das auch nach dem Frieden von Portsmouth als der natürlichſte
Die Entſcheidung darüber wird am Dienstag fallen. Inwieweit
er Erfolg hat, hängt in erſter Linie davon ab, ob die preußiſchen
Provinzialſtimmen mit der preußiſchen Regierung ſtimmen; denn
nur dann wäre es theoretiſch möglich, im Reichsrat eine
Mehr=
nim überhaupt mit dem Arbeitszeitnotgeſetz praktiſch und betriebs= heit gegen den Finanzausgleich mit Unterſtützung von Sachſen, Lande und zur See, Japan, für das ſein gelber Nachbar im
Braunſchweig, Anhalt und den Hanſaſtädten zu gewinnen. Der
Reichskanzler will noch einen letzten Verſuch machen, die
preu=
chung dafür am Montag angeſetzt. Er will auch nach der Nichtung
wirken, daß Preußen, falls es auch im Reichsrat unterliegen
ſollte, den Gang an den Staatsgerichtshof nicht antritt, um zu
Zvirtſchaftspolitiſche Grundlage auf Grund der tatſächlichen Struk= verhindern, daß bis zur Entſcheidung des Staatsgerichtshofs auch
ein Moment der Unſicherheit beſteht. Sollten die
Sozialdemo=
andergeſchoben werden, ſo daß wiederum keine klare Rechtsgrund= kraten hierbei halsſtarrig bleiben und den Entſcheid des Staats= Dinge, die man bis dato aufs heftigſte und energiſchſte bekämpft
E
gerichtshofs doch erzwingen wollen, dann wäre unter
Umſtän=
den denkbar, daß auch hier eine weitere Entfremdung zwiſchen
dem Zeutrum und den Sozialdemokraten erfolgte, die zur
Locke=
aber dafür, daß die Dinge ſo gehen, nur geringe — altspunkte
rhanden.
R. Tokio, Ende Februar 1927.
Nun ruhen in Aſakava in der Stille des Shintotempels am
Fuße des Takao=ſan die Gebeine des großen Taiſcho Tenno, des
toten Kaiſers. Das ganze Land hatte bei ſeinem Begräbnis das
Zeugnis elementarſter Ergebenheit gezeigt. Tradition,
2. April, 3 Uhr nachmittags chineſiſcher Zeit (9 Uhr vormittags euro= Herkommen, Religion und die mit dieſer aufs engſte verbundene
päiſcher Zeit): Die Geſandtſchaften der Vereinigten Staaten und Groß= Monarchie ſcheinen heute, im modernen Japan, inmitten der
trotz der auch hier ſehr ſtark betriebenen ſozialiſtiſchen und kom=
Blättermeldungen zufolge iſt an die Tſchechoflowakei ein engliſches muniſtiſchen Propaganda genau ſo feſt gegründet zu ſein, wie in
lichen Kultur wußte.
wegtäuſchen, daß man hier auf eruptivem Boden lebt,
deſſen vulkaniſche Erſcheinungen nicht allein in der geographiſchen
Lage des Inſelreiches am Nande der gigantiſchen paziſiſchen
Ein=
bruchsſtelle, ſondern in vielleicht noch viel höherem Grade in der
trotz aller Naturkataſtrophen ſtändig zunehmenden
Be=
der durch ſie bedingten Knappheit an Raum ergibt
naturnotwen=
dig Arbeitsloſigkeit, Nahrungsmangel und beſchwört ſoziale
Kri=
ſen herauf, die auf politiſchem Gebiete vielleicht noch größere
Kataſtrophen bringen können, als die Erſchütterung des
japaui=
ſchen Inſelbodens durch den Schmiedehammer des Feuergottes.
Seit den letzten „Reisunruhen” ſind Jahre vergangen,
und man hat trotz einiger bolſchewiſtiſcher Unruhen, die vor
eini=
gen Jahren auszubrechen drohten, im Lande des Mikado nicht
diel von jenen Kriſen bemerkt, die die Welt des Weſtens ſchon
Jahrzehnte hindurch erſchüttern. Aber irgendwie, ſo fragt man
ſich, muß ſich bie erwähnte Kriſe im Lande ſelbſt doch
auswir=
ken. Man verſteht nicht ſo recht, wie es möglich iſt, daß das
japa=
niſche Inſelreich von all dem unberührt bleibt, was ſich im Weſten
abſpielt und was bereits ſeinen Weg mit elementarer Gewalt
bis zu den Nachbargeſtaden am aſiatiſchen Kontinent gefunden
hat. Der Aufenthalt japaniſcher Truppen auf ſibiriſchem Boden
und auf Sachalin hat gewiſſe Keime bolſchewiſtiſcher Agitation
ins Land geſchleppt. Dies hat bewirkt, daß bisweilen
agitato=
riſche Reden eines Sakkai bei den Bauern und Arbeitern Gehör
fanden. Es iſt hie und da auch zu Demonſtrationen, zu
lärmen=
den Straßenſzenen und zu Prügeleien gekommen. Weiter iſt
aber nichts geſchehen und wird auch nach Lage der Dinge nicht
ſo bald etwas eintreten. Doch die Kriſe bleibt. Die
Bevöl=
kerung iſt für dieſes Land zu groß und zu dicht, und der
Zu=
wachs, den Japan nach dem Weltkriege in Ozeanien gefunden hat,
dürfte hier kaum viel ändern. Weder auf den Inſeln Bonin oder
Volkano, noch auf den früher deutſchen Marianen,
Marſhal=
oder Palau=Inſeln iſt der japaniſche Bevölkerungsüberſchuß
unterzubringen. Und Korea? und Sachalin? Daß dieſe
Gebiete die Löſung der japaniſchen Lebensfrage bringen könnten,
iſt für jeden nur halbwegs Eingeweihten ausgeſchloſſen. Die
frühere zariſtiſche Deportationsinſel im
Nor=
den iſt nicht gerade verlockend mit ihrem rauhen Klima und mit
ihrer mehr als unjapaniſchen Landſchaft. Iſt doch ſchon Hokkaido,
die nördlichſte der großen japaniſchen Inſeln, ein Platz, deſſen
Erwähnung bei den meiſten Japanern einen gelinden Schauer
erweckt und deſſen Wälder höchſtens zur Zeit der Hundstagshitze
zu kurzem Aufenthalt einladen. Im übrigen fühlen ſich dort die
letzten Reſte der Ainu, der eingeborenen Jäger und Fiſcher,
woh=
ler als die bartloſen Kinder des Landes der Sonne im Süden.
Und daß Choſen (Korea) von den Japanern nicht aus Gründen
des Menſchenerportes annektiert worden iſt, dürſte nachgerade
eine Binſenwahrheit ſein. Dieſe aſiatiſche Halbinſel hat genügend
Bevölkerung und ihre Beſtimmung liegt darin, das groge
militäriſche Bollwerk für Fapan gegen Weſten
zu ſein. Der Weg nach Japan führt über Korea, und dieſer
Weg ſollte verbarrikadiert werden. Die Barrikade iſt errichtet, ſie
wird feſter von Tag zu Tag, und damit iſt ihr Zweck erreicht.
Die Staatsmänner Nippons ſind wahrhaftig nicht mit
Blind=
heit geſchlagen. Ihre Augen ſindklein, aber ſie ſehen
deſto ſchärfer. Das, was die Tokioer Politik in den letzten
Monaten geleiſtet hat, war bedeutender als die japaniſchen
Aktio=
nen während des Weltkrieges, bedeutender als die japaniſche
Ein=
miſchung in die Angelegenheiten Europas in der Zeit nach
8Jegsende und als die Auseinanderſetzung mit den
Vereinig=
ten Staaten von Amerika. Kurz kann man das, was geſchehen
iſt, wie folgt zuſammenfaſſen: Japan, das bisher von allen
Völkern Aſiens, die gegen den europäiſchen Imperialismus ſich
auflehnten, als ein Verräter des Erdteils angeſehen
worden war, iſt jetzt zumindeſt „neutral” geworden. Japan,
Feind Rußlands gelten mußte und das ſich mit einer
Aengſtlich=
keit ohnegleichen vor den roten Wellen, der Sowjetmacht
ver=
mauerte, unterhält heute, wenn nicht herzlich, ſo doch allerbeſte
Beziehungen zu Moskau. Und Japan, das China bisher ebenſo
als Ausbeutungsobjekt betrachtete, wie andere Großmächte zu
Weſten derſelbe Feind war, wie für England, das Reich des
Lilienbanners im Kriege der hundert Jahre, hat ſeine
Prinzi=
pien vergeſſen und ſcheint nicht mehr gewillt zu ſein,
biſche Regierung umzuſtimmen und hat eine beſondere Beſpre= ſeinem früheren Buſenfreunde,
Großbritan=
nien, aufdem Feuerboden Chinas zu folgen.
Das engliſch=japaniſche Bündnis war kaum zerſchlagen, da
machte ſich bereits dieſe deutliche Aenderung der Tokioer Politik
gegenüber den Vorgängen in China bemerkbar. Man ging hier
plötzlich ſchonender zu Werke, zeigte plötzlich Verſtändnis für
hatte, bis ſchließlich der japaniſche Außenminiſter in
einer ſenſationellen Rede im Parlament feſtſtellte,
daß es keiner Macht der Welt auf die Dauer gelingen würde,
ſich den chineſiſchen Freiheitsidealen in den
rung der Weimarer Koalition beitragen könnte. Vorläufig ſind Weg zu ſtellen. Dieſe Sympathiebezeugung für die roten
Kantontruppen geſchah faſt gleichzeitig mit einer höchſt
freund=
ſchaftlichen Zuſammenkunft japaniſcher und ruſſiſcher Delegierter
Seite 2
Sonntag, den 3. April 1927
Rummer 93
in Moskau, bei der ſich die Sowjetunion feierlichſt verpflichtete,
auf jegliche Propaganda in Japan Verzicht zu leiſten, wobei man
inſtinktiv fühlte, daß dieſe Verſicherung weit ehrlicher
ge=
meint war, als jene vielbeſprochenen anderen, die von ruſſiſcher
Seite England gegeben worden ſind. Alſo eine offenſichtliche
An=
näherung Tokios an das rote Kanton und an das bolſchewiſtiſche
Moskau, desſelben Japan, in dem der Druck und der Vertrieb
des kommuniſtiſchen Manifeſtes verboten iſt. Aber das iſt nicht
verwunderlich. Es erſcheint nur auf den erſten Anblick paradox.
Japan hat es aufgegeben, für die nächſte Zukunft eine Emigration
nach den Vereinigten Staaten zu erzwingen. Man hat hier einen
ſehr ſcharfen Blick für das Erreichbare und für das Mögliche.
Man kämpft hier nicht gegen Windmühlen, man
verſucht nicht, mit dem Kopf gegen Wände anzurennen — ganz
gleich, ob ſie aus nordamerikaniſchem oder aus auſtraliſchem
Ge=
ſtein beſtehen. Man läßt ſich tveu und brav in
Abrüſtungskonſe=
renzen ein, und ſchielt nur höchſt ſelten während einer
treu=
herzigen Unterredung mit den engliſchen Delegierten auf das
drohende Singapore. Oder während einer herzlichen
Unterhaltung mit dem Amerikaner nach den
Küſtenverteidigungs=
maſchinen von Panama. Man iſt auch nicht ſo phantaſtiſch,
wie andere Leute glauben, die da aus verſtreuten japaniſchen
Kolonien in Mittel= und Südamerika auf kommende
geheim=
nisvolle Bündniſſe römiſch=mongoliſchen Charakters
ſchließen. Tokio verfolgt von hier aus mehr als aufmerkſam die
Marſchroute derer unter dem Sternenbanner, iſt genau über
ſämtliche Vorgänge unterrichtet, die ſich z. B. in Nicaragua
ab=
ſpielten und noch abſpielen, ſieht genau zu, tut aber ſonſt nicht
das Allergeringſte.
Der Schwerpunkt der japaniſchen Politik iſt heute der
aſia=
tiſche Kontinent. Hier glaubt man die nächſte Zukunft
Nippons zu ſehen, hier erblickt man mit Recht den Raum für die
Möglichkeit von Menſchenexport. Daher iſt heute Tokio zwar noch
nicht der Führer aſiatiſcher Freiheitsfanatiker, aber auch nicht
mehr ihr Feind, und das will viel beſagen.
„Das deutſche Geld im Elſaß.”
Vor einem großen politiſchen Prozeß in Colmar.— Graf
Peſtarp, Röchling und andere als Zeugen geladen.
* Straßburg, 3. April. (Priv.=Tel.)
Am 8. April wird vor dem Colmarer Schwurgericht der
Prozeß ſtattfinden, den der oberelſäſſiſche Politiker Generalrat
Dr. X. Haegy gegen den franzöſiſchen Journaliſten Edouard
Helſey (Pſeudonym für Lucien Goulon) wegen Beleidigung
angeſtrengt hat. Nach Aeußerungen der von Dr. Haegy
gelei=
teten Blätter („Elſäſſer Kurier”, „Mülhauſer Volksblatt” uſw.)
ſoll der Prozeß Gelegenheit bieten, die P iſer
Senſationsmel=
dungen über die Lage in Elſaß=Lothringer, über „das deutſche
Geld im Elſaß” uſw. in aller Oeffentlichkeit als gehäſſige Lügen
zu entlarben. Die Verhandlungen dürften von ſeiten des Klägers
dazu benutzt werden, ähnlich wie im Juli vorigen Jahres in
dem bekannten Difziplinarprozeß gegen den Beamtenführer Prof.
J. Roſſé, die Unzufriedenheit im Lande durch die Hehler der
franzöſiſchen Politik (Kampf gegen die deutſche Mutterſprache,
Zurückſetzung der einheimiſchen Beamten, Steuerdruck uſw.) zu
erklären.
Als Zeugen für ſeine Behauptungen hat Helſey etwa fünfzig
Perſönlichkeiten benannt, u. a. die Generäle Degoutte, de
Caſtel=
nau, Gamelin, die elſäſſiſchen Politiker Delſor, Pfleger, Ricklin,
Keppi, den ehemaligen Generalſekretär des Straßburger
General=
kommiſſariats Caccaud, den Straßburger Biſchof Mgr. Ruch, den
aus der Schweiz ſtammenden franzöſiſchen Propegandiſten Karl
Haenggi (während der Separatiſtenzeit Direktor des Koblenzer
„Nachrichtenblattes” des franzöſiſchen Preſſedienſtes.
Auch Graf Weſtarp, Röchling und der deutſche
Generalkonful Heilbronn=Zürich ſollen geladen werden!
Unter den Namen der Zeugen, deren Ladung das „Journal”
verlangt, erſcheint auch wieder einmal der des Elſäſſers Dr. R.
Ernſt, des Herausgebers der bekannten Berliner Monatsſchrift
„Elſaß=Lothringen”, „Heimatſtimmen” Nachdem vor rund
fünf=
viertel Jahren ſich das „Echo de Paris” durch die „Enthüllung”
lächerlich gemacht hatte, Dr. Ernſt ſei einer der Geldgeber der
autonomiſtiſchen Zaberner „Zukunft”, war es Helſey vorbehalten,
in ſeinen Senſationsaufſätzen den Namen dieſes Elſäſſers erneut
in Verbindung mit den „deutſchen Goldmillionen” zu bringen,
die hinter der autonomiſtiſchen Bewegung ſtehen ſollen!! Nach
dem „Journal” ſoll der Prozeß Helſey=Haegy endlich einmal
„völlige, Klarheit” über die elſaß=lothringiſche Frage bringen,
„zum Wohle des Elſaß, Frankreichs und des Friedens”. Nach
dieſer Prognoſe kann dem Prozeß, der zweifellos auch große
poli=
tiſche Wichtigkeit beſitzt, mit dem größten Intereſſe
entgegen=
geſehen werden.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 4. April.
— In den Ruheſtand verſetzt: Bauinſpektor im einſtweiligen
Ruhe=
ſtand Auguſt Steinbock zu Mainz auf ſein Nachſuchen vom 1. Mai
1927 an in den endgültigen Ruheſtand.
— Hefſiſches Landestheater. Das Schnurrbufch=Quartetk veranſtaltet
ſeinen dritten und letzten dieswinterlichen Kammermuſikabend am
Frei=
tag, den 8. April, abends 8 Uhr im Kleinen Haus. Dia Vortragsfolge
bringt die Uraufführung eines Streichquartetts des jungen einheimiſchen
Komponiſten Auguſt Vogt und zum 30. Todestag von Brahms
(3. April) das herrliche Klarinettenquintett des Meiſters. Den
Klari=
nettenpart eibernimmt Herr Fritz Hahenau vom Landestheaterorcheſter.
Karten an der Kaſſe des Kleinen Haufes.
Von heute ab läuft bis einſchließlich Donnerstag der Film „Der
ſchwarze Zyklon” in täglich zwei Vorführungen, um 5 und 8 Uhr,
im Kleinen Haus. Ueber den Film finden ſich im „Berliner
Tage=
blatt” folgende Worte: „Was die Pferde machen, wie ſie vollkommen
als Schaufpieler auftreten, ein vielaktiges Stück ſpielen und dabei doch
ganz freie, wilde Tiere bleiben, ohne daß man einen menſchlichen
Regif=
ſeur und Dreſſeur ſieht, das iſt ſo ſpannend und erregend, wie ich auf
der Filmwand noch nichts geſehen habe.” — An der Tageskaſſe des
Kleinen Hauſes beginnt heute der Vorverkauf für Mieter zu dem
Gaſt=
ſpiel Roſa Bertens am Samstag, den 9. April.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. In Anbetrachk der bielen
An=
fragen, die an das Sekretariat der Städtiſchen Akademie wegen der im
Laufe der kommenden Woche ſtattfindenden Schülerpräfungen
gelangen, ſei hiermit nochmals darauf hingewieſen, daß die Eltern und
Angehörigen der Schüler, ſowie die Freunde der Anſtalt zu diefen
Schülerprüfungen eingeladen ſind und daß Programme zu 50 Pfg.
je=
weils am Saaleingang zum Verkauf ſtehen.
— Sprachverein. Die zu Gunſten des Denkmals für
Nieber=
gall heute (Montag) abend ſtattfindenden Vorträge von Robert
Schneider und Eduard Göbel müfſen ſchon punkt 8 Uhr
be=
ginnen. Zugang Karlſtraße 2; Vorverkauf der Eintrittskarten in Saengs
Buchhandlung.
— Orpheum. Heute, Montag, geſchloſſen. Unter der Deviſe „Du
ſollſt und mußt lachen!” ſteht der als Abſchluß des Bertram=Gaſtſpiels
gewählte Operettenſchwank: „Die Abenteuer des Herrn Maiermax”,
deſſen Erſtaufführung morgen, Dienstag, abends 8 Uhr, beginnt. Guſtao
Bertram wird ſich hierbei wieder in einer ſeiner Glanzrollen zeigen. Die
Muſik iſt von Hugo Hirſch. (Siehe heutige Anzsige.)
— Robert Kothe in Darmſtadt. Auf Einladung der Freien
Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft wird Robert
Kothe, der beliebte Lartenſänger, gemeinſam mit ſeiner jungen G=fährtin
Lies Engelhard, am nächſten Freitag, den 8. April, 8 Uhr, im
Feſt=
ſaal der Vereinigten Geſellſchaft einen Lautenabend geben.
Mittelalterliche Minnelieder ſtehen im Mittelpunkt des Programms.
Einzelheiten folgen. Der Vorverkauf wird am Montag in der
Buch=
handlung Bergſträßer eröffnet.
— 40jühriges Jubiläum. Nach 33jähriger Tätigseit bei der früheren
Firma E. L. Vietor, Juwelier, führr nunmehr Fräulein Minna
Geiß feit 7 Jahren dem letzten Mitinhaber der Firma, Herrn Aug.
Vietor, ſeinen Haushalt. Fräulein Minna Geiß hat ſomit bereits
40 Jahre, ſeit 4. April 1887, ein und derſelben Familie ihre Dienſte
treu gewidiet. Viele frühere Freunde des Hauſes werden ſich der
eifri=
gen und ſtets liebenswürdigen Dame noch gerne erinnern. Als erſte
Ehrung wurde ihr ein Dißlom des Herrn Reichspräſidenten durch die
Vermittelung der Heſſiſchen Regierung überreicht.
— Die Stadtbücherei hat einen neuen Katalog für die Naturfreunde
unter ihren Leſern bearbeitet. Er ſtellt die Werke zuſammen, die der
Naturbeobgchtung und =Erkenntnis dienen wollen, alſo z. B. Bücher für
Waldſpaziergänger, über Singvögel, Bäume und Sträucher, Büicher
aus dem Tierleben aller Art, Bücher für Sammler und Jäger, Bücher
über Sterne, Steine, Pflanzen, Garten u. a. Der Katalog wird nicht
im Druck erſcheinen, iſt aber in einer größeren Zahl von Exemplaren
maſchinenſchriftlich hergeſtellt und am Schalter der Stadtbüicherei
koſten=
los zu entleihen. Die Stadtbücherei hofft, daß alte und junge
Natur=
freunde unter ihren Lefern den Katalog gern benutzen werden. Ein
entſprechendes Verzeichnis über Lebensbilder der verſchiedenſten Art,
geordnet in alphabetiſcher Reihe und in ſachlichen Gruppen, wird im
Laufe der nächſten Wochen zur Ausgabe gelangen.
— Rundfunk. Freitag, den 8. April, abends 8 Uhr, veranſtaltet der
Stuttgaster Rundfunk einen Abend „Rokoko” an welchem
gleich=
zeitig mit Kompoſitionen von Nih. Strauß, Pfiyner, Maſſenet und
Tſchaikowfky eine Ballettſuite für Kammerorcheſter „Aus galanter
Zeit”, Entröe, Sarabande, Gavotte, Menuett, Rigaudon von J. Klaas
— erſtmalig zur Aufführung gelangt.
* Staatliche Bauämter in Heſſen. Ab 1. April werden elf ſtaatliche
Bauämter, Hochbauämter genannt, eingerichtet: Darmſtadt (umfaſſend
Kreis Darmſtadt), Bensheim (für die Kreiſe Bensheim und
Heppen=
heim), Dieburg (für Dieburg und Erbach), Groß=Gerau (ſeir Groß=
Gerau), Offenbach (Offenbach), Gießen (Gießen), Alsfeld (Alsfeld und
Lauterbach), Bükdingen (Büdiagen und Schotten), Friedberg (Friedberg),
Mainz (Mainz, Bingen, Oppenheim), Worms (Worms und Alzey).
Huſten Sie, dann ſchnell
1 Fiaſche Reichel’s Kuſienkropfen. mehrmals läglich 15—20 Tropfen nehmen
Kinder die Hälſte. In Apoiheen und Drogerien erhättlich, aber echt nur mit
Warke Medico und der Firma Olto Neichel, Berüin SS 33, Eiſenbehnſtraße 4.
Beſtimmt zu haben bei Anton Fiſcher, Adler= rogerie,
* Morgenfeier im Landestheater.
Sie füllte eine Lücke in den Feiern für Beethopen aus. Iſt
dem Lyriker Beethoven auch nicht in dem Maße Unſterblichkeit
beſchieden geweſen wie dem Inſtrumentalkomponiſten, ſind ſeine
Lieder auch von den Konzertprogrammen der letzten Jahrzehnte
ſo gut wie verſchwunden, ſo ſind doch unter den
Beethoven=
liedern Perlen g=nug, die wert ſind, erhalten zu bleiben, und
wir erblicken den Wert der geſtrigen Veranſtaltung hauptſächlich
darin, daß das Publikum ſoſche Perlen zu hören in die Lage
verſetzt wurde und ſo für viele der Anreiz geſchafft wurde, ſich
mit dieſer gar nicht veralteten Lyrik — ſie iſt größtenteils
Haus=
muſik edelſter Art — zu befreunden. Johannes Biſchoff ſang
zuerſt ſechs Lieder nach Dichtungen von Gellert, darunter das
wundervolle „Bußlied” und „Die Ehre Gottes aus der Natur”:
ſpäter das „Mailied” und die kleine Arietta „In questa tomba‟
(es iſt vielleicht von Intereſſe, zu hören, daß dieſes Stück im
Auftrag eines Verlegers von etlichen 60 Komponiſten vertont
wuvde). In allen Liedern zeigte er ſich als Meiſter des
Vor=
trages, im „Flohlied” (Goethes „Fguſt”) auch als Meiſter des
feinmuſikaliſchen Humors. Charlotte Maſſenburg iſt im
Konzertſaal dieſelbe geſchmackvolle Künſtlerin wie auf der Bühne.
„An die Hoffnung”, „Wonne der Wehmut”, „Die Sehnſucht” und
die zwei Klärchen=Lieder aus „Egmont” taten ihre volle Wirkung,
und Herr Deharde, der die Feier mit dem Zyklus „An die
ferne Geliebte” beſchloß, darf das Lob des geſchmackvollen
Sin=
gens in reichem Maße auch für ſich in Anſpruch nehmen. Er
entging mit Glück der Gefahr, ins allzu Sentimentale zu
ver=
fallen, wozu dieſe Lieder nicht ungeeignet ſind, und ſein leicht
verſchleierter Tenor, deſſen Können ſich in letzter Zeit in
erfreu=
licher Weiſe zu entwickeln ſcheint, brachte die Stimmung der
Sehnſucht, die aus dieſen verliebten Tönen ſpricht, ausgezeichnet.
Kapellmeiſter Riede war am Klavier nicht nur Begleiter,
ſondern Beethovenſpieler. Er nahm mit Recht an den Ehrungen
teil, die das überfüllte Kleine Haus den drei beliebten Künſtlern
ſpendete.
O.
* Lieder zur Laute.
Der Nerother Wandervogel, deſſen Lichtbilder
vorträge über die Wanderfahrten nach Aegypten und Islan
Vielen noch in Erinnerung ſein werden, ließ am Sonntag aben!
zwei ſeiner Mannheimer Wandergefährten im Saal der
Lo=
mit Liedern zur Laute zu Wort komimen. Das Bußenlied vo
Göttke, „Blonde und braune Buben”, vom Chor des Fähnlein
friſch geſungen, eröffnete den Abend, in deſſen weiterem Verlau
Lautenvorträge, mehrſtimmige Lieder und Chöre in bunte
Reihenfolge miteinander abwechfelten. Schelmenlieder von Sepp
Sumier und Georg Hötſch folgten auf düſtere und kecke
Lands=
knechtslieder von Ernſt Duis und Walter Göttke. Verſchiedene
Lieder, die ich im Mai 1925 von Göttke hier ſelbſt hörte, ſo das
düſtere Lied von der weißen Lilie im roten Feld, der ſpöttiſch
verbiſſene Söldnermarſch und der eintönig wilde Totentanz „Der
Tod ſteigt auf ſein Roß hinauf” gaben intereſſante
Vergleichs=
möglichkeiten über die von der Auffaſſung Göttkes abweichende
eigenartige Wiedergabe. Gerade den Totentanz hätte man lieber
von einem Bariton gehört. Den Hauptteil der Vortragsfolge
beſtritten Otto Rumpf=Amy und Heiner Stemmle, der
eine feine Laute mitbrachte. Die beiden jungen Sänger ſangen
friſch und natürlich, ohne Kunſtgeſang auch nur betonen zu wollen.
Das iſt ja gerade das Reizvolle an dieſen kleinen Liedern und
Weiſen, daß ſie eigenwillig geſungen werden können und ſollen.
Der luſtige Sachen enthaltende zweite Teil brachte einen
beſinn=
lich=fröhlichen Zwiſchenklang. Heini Schmidts (vom
Darm=
ſtädter Fähnlein) tonfriſche Stimme darf nicht unerwähnt bleiben.
Ein dritter, ernſter Teil klang nachdenklich aus. H. W. W.
* Düſſeldorfer Qraufführung.
Auch hier ging im Kleinen Haus das neue hiſtoriſche Drama
von Hanns Johſt, „Thomas Paine”, mit warmem
Schlußerfolg in Siene. Der Kampf der reinen Idre, die über
den Untergang des Einzelnen hinaus als Triebkraft des
trium=
phierenden Lebens ſich ſelbſtherrlich auswirkt, fand in Ewald
Balſer einen prachtvollen Vertreter, der durch Konzentration
aller ideellen und menſchlichen Gehalte zum umkreiſten
Mittel=
punkt wurde. Höhepunkte dramatiſcher Spannung lagen
vor=
nehmlich und werkgemäß in der Tribunal= und der Kerkerſzene,
der glücklichen Verkoppelung des Helden mit dem Schickſal des
letzten Ludwig in Frankreich. Bedenklich ſtimmen manche
Aeußerlichkeiten der handlungsmäßigen Verknüpfung. Trotz aller
Kriſenhemmungen unſeres Theaters hatte Ad. Doll ſich nach
Kräften um den Erfolg bemüht. Es lag nicht an ihm, wenn die
Aufführung mit dem Werk verſchiedentlich auseinander ging. S.
* Rekord=Märſche von Katzen. Katzen gelten im allgemeinen
als ſeßhafte Tiere; es gibt aber auch große Reifende unter ihnen,
und erſt kürzlich hat eine „Mieze”, die von ihrer Herrin nach
einem 23 Kilometer entfernt gelegenen Ort zu Freunden gegeben
worden war, den Heimweg glücklich zurückgelegt, und daß ſie auf
„Schuſters Rappen” gereiſt iſt, zeigten ihre wunden Pfoten. Dieſe
Leiſtung iſt aber noch gar nichts gegenüber dem, was andere
engliſche Katzen vor dem Kriege vollbracht haben. Im Jahre
1911 leate eine Katze innerhalb von ſechs Monaten eine Streoe
*Das Kirchenjahr
Bühnenſpiel der Martinsgemeinde.
Das „Kirchenjahr”, ein Bühnenſpiel für ebangeliſche Gemeinden,
von Frau Dekan Lehn, Offenbach, geſchaffen, erlebte am Sonntag in
Feſtſaal der Turngemeinde ſeine Erſtaufffichrung für Darmſtadt. Alle
Achtung vor dem Frauenverein der Martinsgemeinde, der ſich an dies
ſchwierige und groß angelegte Werk gewagt hat, alle Hochachtung auch
vor dem Spielleiter, Herrn Heinrich Enders, und den faſt 130
Mitwirkenden, deren lange, mühſame Zuſammenarbeit in ungezählten
Proben durch den großen, ſchönen Erfolg gekrönk wurde. Es iſt für
Dilettanten, die allein ſchon die belebende Uebung des täglichen
Zu=
ſammenſpiels entbehren, nicht, leicht, eine ſolche Aufgabe erfolgreich
durchzuführen. Um ſo mehr iſt es anzuerkennen, daß es Spielleiter
und Mitwirkenden gelungen iſt, ihre Aufgabe mit maleriſch
abgeſtimm=
ten Bildern und lebendiger Darſtellung zu erfüllen. Die mit ſchlichtem
Tannengrün dichtt verkleidete Bühne war mit einem doppelſeitigehr
Treppenvorbau verſehen, der die 7 einzelnen Aufkritte in geſchickker
Weiſe dem Gefamtſpiel eingliederte. Poſaunenbegleitung, Chöre und
Reigen führten, mit dem Advent beginnend, durch die ernſten
Gebenk=
tage und frohen Feſte des Kirchenjahres bis zum Totenſonntag und dem
großen Aufzug aller Geſtalten des Kirchenjahres, der mit dem Poſaunen=
Ghor „Eine feſte Burg” gewaltig ausklang. Aus der großen Zahl der
namentlich genannten und ungenannten Mitwirkenden, deren faſt
durch=
weg geſchmackvolle Koſtüme lobend erwäht ſeien, follen Frau Zeh=
Landzettel(Alt), Frau Horn=Stoll (Sopran) und Herr
Land=
zertel (Tenor) beſonders hervorgehoben werden, die übrigen müiſſen
ſich mit einem aufrichtigen Geſamtlob begnügen. Die andächtig
ge=
ſtimmte Gemeinde dankte mit ergriffenem Schweigen für die Skunden
weihevoller Erhebung.
Die Aufſührung des Weiheſpiels war als eine Ehrung für Herrn
Pfarrer D. Dr. Waitz gedacht, der auf nunmehr 25 Jahre ſegensreicher
Tätigkeit in der Martinsgemeinde zurückblicken darf. Ich konnte nur
dem Spiel am Sonntag nachmittag beiwohnen, die Aufführung am
Abend war mit einer herzlichen Gedenkfeier verbunden, die Herrn Pf.rrer
H. W. W.
Waitz gewidmet war.
— Alt=Darmſtadt. Vereinigung für Ortsgeſchichte u.
Heimatkunde. Der Vortragsabend fand im Saale der Eintrachs
ſtatt. Es hatte ſich eine zahlreiche Hörerſchar eingefunden, um dem Reöner
des Abends, Herr Prälat D. Dr. Diehl, zu lauſchen. Der Vorſitzende
Herr Bibliothetar Weber, begrüßte den Redner, der es ſih trotz ſeines
arbeitsreichen Amtes möglich gemacht hatte mit einem Vortrag zu dienen
und gab dem Wunſche Ausdruck, daß es ein gutes Omen für die
Ver=
einigung ſein möchſte, daß der erſte Vortragsabend im neuen Heim von
dem Herrn Prälaten eingeleitet werde. Herr Prälat Diehl ergriff
ſo=
dann das Wort zu ſeinem Vortrag über Angelus, den Vater der
heſſi=
ſchen Schmlmeiſter. In großen Zügen ging der Redner zunächſt auf
die Heſſiſche Schulgeſchichte ein und wies nach, wie unter der Regierung
Philipos des Großmütigen, der ein weitſchauender Fürſt, voll ſozialer
Geſinnung war, daß neben den Schulgründungen auch eine Neihe
ſozialer Anſtalten entſtanden, die für Heſſen von weittragender
Bedaü=
tung waren. So z. B. die Gründung des Hoſpitals Hofheim, in bem
in der damaligen Zeit alle Krüppel, Blöde, Epilepriſ he, Perſonen, die
der Hilfe bedürftig waren, unentgeltlich Aufnahme fanden. Er ging
ferner auf die Gründung der Univerſität Marburg (1525) ein, die mit
ihrer fein ausgebauten Stipendiatenanſtalt ein Inſtitut erſten Ranges
war. Hier in Marburg ſtand die Wiege Joh. Angelus. Sein Varer
cin ehrſamer Schuhmacher und Poet dazu, wie der Nürnberger Meiſter
Hans Sachs, war mit ſeiner Ehefrau Katharina geb. Spieß fleißig und
rcdlich und kämpften ſich mit ihren 16 Kindern ſchlecht und recht durch,
der Vater ließ alle ein ehrſames Handwverk lernen, ſo auch unſeren Jeh.
Angelus, dieſer war ein aufgeweckter und ſtrebſamer Junge, der damalige
Profeſſor Vietor wurde auf den jungen Angelus aufmerkſam und
ver=
anlaßte den Vater, den Jungen zum Studium frei zu geben und mit
19 Jahren fing dieſer an zu ſtudieren er brachte es bald zun Studenk=
Major und nahm ſomit unter einer Studentengruppe eine Führerrolle
ein. Nach Vollendung ſeiner Stidien ſah ſich der junge Angelus, wie es
damals ſtudentiſche Sitte ſar, auch an anderen Hochſchulen um, weitets
ſeinen Blick und ſammelte Eindrücke; er zog über Halle, Thüringen,
Sachſen, Hannover, nach Hamburg und reich an Kenntniſſen kehrte er in
die Heimar zurück. 29jährig ſetzte man ihn auf die zweitbeſte Stelle in
der Ober=Grafſchaft Katzenellenbogen, er bekam die Pfarrſtelle zu Groß=
Gerau, wo er im Segen wirkte und nach dem Tode von Voltzius, 36, wurde er zum Sußerintendenten gewählt. Hier begann er mit
dem ſegensreichen Wirken ſeiner Schulgrundungen und gleichzeitig mit
der dankenswerten Arbeit, der Erzichung eines guten
Schulmeiſter=
ſtandes, den er in jeder Beziehung zu heben und fördern ſuchte. Er
üiberzog das Land mit einem Netz von guten Schulen und ſorgte dafür,
daß die Eltern in Stadt und Land dazu angehalten wurden, ihre
Kinder zum Schulbeſuch anzuhalten, ſchon 1600 war der Schulzuang in
Heſſen durchgeführt, wer keine Schule beſuhte, wurde nicht konfirmiert
und wer eticht konfirmiert war, durfte nicht heiraten. Dieſe Regel wurde
eingehalten zum Segen für Jung Alt. In größen Zügen zeichnete der
Redner das Bild eines Mannes, der für unſer Heſſenland als der Vater
der Schulgeſchichte im hellſten Glanze daſteht, der als Seelſorger weit
und breit bekannt war und deſſen Name allezeit in der Kulturgeſihühte
ein leznhtendes Bild iſt. Der Vortrag, der ein reiches Geſchichts= und
Lebensbild bis in die kleinſten Einzelheiten bot, wurde mit dankbarem
und reichem Beifall aufgenommen. Im Anſchluß brachte Herr Eduard
Göbel noch als Nahklang zu Beethovens 100. Todestag eine kleine
Epiſode, Beethoven im Himmel, zum Vortrag, die dankend quittiert
wurde. Nächſter Vortragsabend am 14. April Herr Robert
Schnei=
der über das Weſen und Werden der Mutterſprache mit beſonderer
Berückſichtigung des Schaffens von Ernſt Elias Niebergall. Der gut
beſuchte Abend in Alt=Darmſtadt ſchloß mit herzlichen Dankesworten des
Vorſitzenden.
von über 200 Kilometern zurück. 1908 marſchierte eine Katze 425
Kilometer von der Stadt Tooting nach Newcaſtle=on=Tyne, und
den Schnelligkeits=Rekord unter den Katzen=Wanderern hält ein
Tier, das im Jahre 1913 von Ripon nach Cardiff, die faſt 400
Kilometer voneinander entfernt liegen, in nicht mehr als neun
Tagen marſchierte. Dieſe Katze, die gegen 45 Kilometer am Tage
zurücklegte, kann freilich nicht mit der neueſten Wanderkatze
ver=
glichen werden, die ſich mit 23 Kilometern begnügte.
inf. Das Urbild eines Geizhalſes. Der jüngſt verſtorbene
engliſche Millionär Daniel Dancer war einer der berüchtigſten
Geizhälſe. Er hatte von ſeinem Vater ein Vermögen ererbt, das
ihm jährlich 50 000 Mark einbrachte. Dreizehn Jahre hindurch
hatte er ſeinen Hut getragen, und endlich brachten ihn ſeine
Ver=
wandten dazu, daß er ſich einen anderen kaufte. Für dieſen gab
er dem Trödler 7 Schillinge und verkaufte ihn ſofort wieder an
einen Bedienten für 10 Schillinge. Kein, Wunder, daß ihm
ein=
mak auf der Börſe zu London jemand ein Almoſen reichte und
er, zwar überraſcht, doch bald gefaßt und ohne zu erröten, es
einſteckte. Dabei war er eben im Begriff, 5000 Pfund anzulegen.
Ein Handtuch hielt er für einen großen Aufwand, weil er es
ganz entbehren konnte; denn er wuſch ſich nur, wenn die Sonue
ſchien, von deren Strahlen er ſich wieder trocknen ließ.
Tabaks=
genuß galt ihm ebenfalls als Verſchwendung, indeſſen ſammelte
der emſige Mann die Priſen, welche ihm andere anboten, in
ſeiner Doſe, um ſie dann beim Kaufmann für ein Licht
einzu=
tauſchen, womit er lange ausreichte, da er ſich nur beim
Schlafen=
gehen leuchtete. Sein Hund — ſein einziger Liebling —, von
ihm „King Robert” genannt, war einſt unter die Schafe gefahren.
Uim zu verhindern, daß King Robert ihm noch einmal auf dieſe
Weiſe Unkoſten verurſachte, führte er ihn zum Schmied und ließ
ihm die Zähne abfeilen. Nur einmal in der Woche wurde bei
ihm Feuer angezündet, alſo auch nur einmal gekocht, und zwar
14 derbe Klöße, die mit 3 Pfund geräuchertem Rindfleiſch ihn
die ganze Woche hindurch ſättigten. Daucer erhielt eines Abends
im Winter in Wein geſottene Forellen, die er ſehr gerne aß,
von einer Verwandten zum Geſchenk. Da er ſein Abendbrot
bereits verzehrt hatte, ſo hob er die Forellen auf. Am anderen
Morgen waren ſie jedoch vollſtändig gefroren. Einheizen wollte
er nicht, denn er erwärmte ſich nur im Bette; was blieb ihm
nun übrig? Er brachte das Gericht zwiſchen zwei zinnerne
Veller und ſetzte ſich darauf, bis es aufgetaut und genießbar
geworden war. Einſt glaubte er, von einer Trödlerin beim
Ein=
kauf eines alten Hemdes um einige Groſchen übervorteilt
wor=
den zu ſein und verklagte ſie deshal. Er wurde von dem Richter
fedoch abgewieſen, mußie drei Tchillinge Koſten bezahlen, und
auf der Reife nac Londen hatte er urch ebenſoviel verbraucht.
Rach dieſem Opftr, weſches er
Gerecätigkeit gebracht, war
5 kein
Wünd=
tsperſonen einen
Ab=
fcheu empfand
Nummer 94
Monfag, den 4. April 1927
Seite 3
* Provinzialausſchuß.
I. Geſuch des Emil Knauer zu Darmſtadt um Erteilung
er Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit
Branntweinaus=
orhank im Hauſe Mollerſtraße 44.
Der Durch Rechtsanwalt Carnier verbeiſtandete Geſuchſteller will die
om verſtorbenen Georg Pra bis 1909 betriebene Wirtſchaft wieder
er=
ſffnen, er weiſt auf den Ausbau des Rhönrings hin, das Bier würde
ie Brauerei zum „Anker” liefern. Seit 1909 wurden die Räume zu
(nderen Zwecken benutzt. Die gehörten Inſtanzen verneinen ein
Be=
ſürfnis. In der Nähe befinden ſich 6 Wirtſchaften. Auch der Vorfitzende
ſger Gaſtwirteinnung weiſt auf den Ausbau des Rhönrings hin. Das
Seſuch wird abgelehnt.
2. Geſuch des Kellners Georg Hirſchauer zu Darmſtadt
mm Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit
Branntweinaus=
chank im Hauſe Mathildenplatz 10. Der Geſuchſteller weiſt auf die
Jage nahe der Gerichte hin und betont, daß die Wirtſchaft Stockeu
ein=
wegangen iſt. Die Räume werden für ein Möbellager zurzeit benutzf.
DDie in Betracht kommenden Inſtanzen verneinen ein Bedürfnis. Der
SBeſuchſteller will eine gutbürgerliche Speiſewirtſchaft einrichten, 35 Jahre
ſt er als Kellner tätig. Die eingegangene Sonne” ſoll im neuen Lokau
rvieder aufleben. Auch dieſes Geſuch wird abgelehnt.
3. Klage des Heinrich Laumann zu Heppenheim gegen
Den Beſcheid des Kreisamts daſelbſt wegen Nichterteilung des Wander=
Sewerbeſcheines.
Wegen einer Beſtrafung (Körperverletzung) zu 2 Wochen Gefängnis
wuurde dem verheirateten Angeklagten der Schein verſagt.
Antrag=
ißteller hat ein Armenzeugnis vorgelegt. Er gibt an, auch eine alte kranke
SMutter ernähren zu müſſen; 1922/24 habe er den Schein gehabt. Die
Sklage wird abgewieſen.
4. Klage des Karl Kopp zu Heppenheim gegen den
Be=
fſcheid des Kreisamts wegen Nichterteilung des Wandergewerbeſcheines.
Auch hier liegt eine Vorſtrafe vor (Gefängnisſtrafe von 6 Wochen
Huegen Körperverletzung). Die Klage wird abgewieſen.
5. Klage des Ludwig Rau zu Michelſtadt gegen den
Be=
ſcheid des Kreisamts Erbach wegen Nichterteilung des
Wandergewerbe=
ſcheines.
Auch hier liegt eine Beſtrafung=vor. Geſuchſteller erklärt, eine
eigene Bürſtenmacherei zu beſitzen, zum Abſatz der Produkte bedürfe er
des Scheins; die Mafchine habe er ſchon angekauft. Es handelt ſich um
einen Erwerbsloſen; für das Geſuch hat ſich aus dieſem Umſtand die
Bürgermeiſterei Michelſtadt ausgeſprochen. Die Klage wird
abge=
wieſen.
— Deutſcher Offizierbund. Am 31. März hatten der DDB., der
Vernlo, der ROB. der Deutſche Orden, der AV, und andere
befreun=
dete Verbände eine gemeinſame Bismarckfeier veranſtaltet. Nach
ein=
leitenden Worten des Vorſitzenden des DOB., Oberſt Krauſe, führte
der Feſtredner, Herr General Fehr, aus: daß man Bismarck und ſein
Lebenswerk am gründlichſten kennen lernen könnte aus den
Aufzeich=
nungen, die er als Altreichskanzler dem Deutſchen Volke in Form eines
politiſchen Tcſtaments in ſeinen Gedanken und Erinnerungen
hinter=
laſſen hat. Die Idee, die bereits dem preußiſchen Bevollmächtigten am
Bundestag in Frankfurt a. M. — Otto v. Bismarck — in den 50er
Jahren des vorigen Jahrhunderts vorſchwebte, hat er durch ein
Menſchenalter hindurch mit ſeineu allein neitzlichen und wirkſamen
Realpolitik in die Tat umgeſetzt. Seine große Idee war das geſicherte
Friedensſyſtem aller europäiſchen Großmächte, ſeine praktiſche
Aus=
geſtaltung das durch Bündnisfyſteme geſicherte Deutſche Reich. Durch
die Verfeindung mit den Konſervativen hatte Bismarck eine Duplizität
im deutſchen Nativnalſtaate geſchaffen, die das konſervative Preußen
von dem liberalen Deutſchland trennte. Dieſe Mauer hat weder er noch
haben ſie ſeine Nachfolger niederzureißen vermocht. Ein deutſcher
nationaler Einheitsſtaat, der alle Deutſchen, ſo weit die deutſche Zunge
klingt, in einem Reichsſtaate vereinigte, hatte Bismarck nicht
durchzu=
ſetzen vermocht. Hierzu fehlte die nationale Geſchloſſenheit der Deutſchen
infolge zu geringen Nationalgefühls. Das heutige Deutſche Reich
nach der letzten Revolution muß aus ſeinen Trümmern in
Bismarck=
iſchem, genialen Geiſte wieder neu erſtehen auf der Baſis des preußiſchen
Machtſtaatsgedankens als großer deutſcher Nationalſtaat. Nachdem das
Deutſchlandlied verklungen war, dankte Pfarrer Berck dem Redner in
bewegten und warmen Worten und gedachte des Jahres 21, in dem er
am Sarge Bismarcks ſtand. Zum Schluß begrüßte er noch die Arbeiter
und betonte, daß wir nur mit den Arbeitern wieder groß und mächtig
werden könnten. Er forderte auf, am 9. April, zu der vom
Deutſch=
nationalen Arbeiterbund im Saalbau einberufenen Proteſtkundgebung
gegen die Kriegsſchuldlüge zu erſcheinen.
— Kleinhandels=Tagespreiſe des Wochenmarkts zu Darmſtadt vom
2. April (pro Pfund bzw. Stück in Pfg.): Gelbeyüben 8—10, Roterüben
10—15, Schſvarzwurzeln 35—45, Spinat 20—25, Rotkraut 15—18,
Wir=
ſing 15—20, Weißkraut 12—15, Grünkohl 10—15, Noſenkohl 25—30,
Zwiebeln 12—15, Knoblauch 80, Tomaten 100, Feldfalat, Lattich 60 bis
100, Endivienſalat 30, Gärtner=Kopfſalat 25—35, Salatgurken 150,
Blu=
menkohl (ausländiſcher) 25—120, Rettich 5—10, Sellerie 3—50, Lauch
3—10, Meerrettich 70, Radieschen 15, Spätkartoffeln 6—8, Mäuschen 15
bis 20, Tafeläpfel 35—45, Wirtſchaftsäpfel 25—30, Wirtſchaftsbirnen 18
bis 25, Bananen 70—80, Apfelfinen 5—15, Zitronen 5—10,
Süßrahm=
butter 200—220, Landbutter 180—200, Weichkäſe 30—35, Handkäſe 4—15,
Eier (friſche) 12—14. Hühner 140—180, Tauben 80—100, Haſen 70,
Rindfleiſch (friſch) 80—100, Kalbfleiſch 110—120, Hammelfleiſch 80,
Dörr=
fleiſch 160, Schweinefleiſch 110—130, Schinken 200, Wurſt 70—140,
Wurſt=
fett 70, Schmalz (ausgelaſſen) 110.
* Kleine Strafkammer. Das amtsgerichtliche Urteil bezeichnet den
der vorſätzlichen gefährlichen Körperverletzung angeklagten Händler
Oskar Cohn, hier, als eine gerichtsbekannte Perſönlichkeit, die ſich
gegen die öffentliche Ordnung auflehne. Die Anklage legt ihm zur Laſt,
am 1. Oktober 1926 den Auguſt Arnold, der gleich ihm in den Baracken
wohnt, mit einem Taſchenmeſſer in linken Oberſchenkel und linke
Achſel=
höhle geſtochen zu haben. Das Amtsgericht I hat 4 Monate Gefängnis
ausgeſprochen, wogegen der Angeklagte Berufung verfolgt hat; auch die
Staatsanwaltſchaft hat vorſorglich Berufung eingelegt. Zur Abwehr
hat dem Cohn der Verletzte mit einer Flaſche auf den Kopf geſchlagen.
Die erneute Beweisaufnahme, noch vermehrt durch einige auf Anſtehen
der Verteidigung geladene Zeugen, fördert nichts weſentlich Neues
zutage. Daß die beiden Teile verfeindet ſind, ſteht unzweifelhaft feſt.
Der Verteidiger erachtet Notwehr oder deren Ueberſchreitung für
vor=
liegend, reſtlos ſei der Vorfall nicht geklärt. Der Staatsanwalt
ver=
neint den Schuldausſchließungsgrund der Notwehr, höchſtens könne man
von einer ſtrafbaren Ueberſchreitung derſelben ſprechen. Der Antrag
geht dahin, die Strafe auf 6 Monate Gefängnis, zu erhöhen. Das
Urteil verwirft die eingelegten Berufungen.
* Kleine Strafkammer. In Nr. 90 vom 31. März muß es richtig
heißen: „Die Berufung des Joh. Huber von Spabrücken (Kunsrück).
Tageskalender für Montag, den 4. April 1927.
Landestheater, Großes Haus, abends 7½ Uhr, Ende nach
9½ Uhr: 7. Sinfonie=Konzert des Landestheater=Orcheſters. —
Kleines Haus, 5 und 8 Uhr nachm.: Film: „Der ſchwarze
Zyklon; vorher „Ein ſchwerer Junge‟ — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. — Konzerte uſw.:
Schloß=Café; Perkeo; Café Rheingold; Bockshaut, —
Sprachver=
ein, 8 Uhr abends, Altes Gymnaſium: Vorträge. — Lit. Verein:
Ordentl. Hauptverſammlung, 5 Uhr nachm. (Geſchäftsz.).
Verſteigerungskalender für Dienstag, den 5. April 1927.
Heſſ. Amtsgericht I Zim. 219 nachm. 3½ Uhr:
Zwaugsver=
ſteigerung. — Forſtamt Mönchbruch, vorm. 9½ Uhr, Frankf.
Hof Nüſſelsheim: Stammholz=Verſteigerung.
Landesbibliothek.
Neue Erwerbungen,
vo 4. April 1927 an auf 14 Tage im Leſeſaal zur
An=
ſicht aufgeſtellt: Beyſchlag: Zur Entſtehungsgeſchichte
des Evang. Bundes, Berlin 1926; Bibliothek, Philoſoph.
37a: Kant, Kritik der reinen Vernunft; 200a, b: Smith, Theorie
der ethiſchen Gefühle, Leipzig 1926: Flettner, Mein Weg
zum Rotor, Leißzig 1926; Floericke, Zwiſchen Pol und
Aequator, Stuttgart 1926; Gabriel, Heilgymnaſtik beſonders
bei Herzkranken und Nervöſen, München 1926; Gmelin
Hand=
buch der anorgan. Chemie, 8. Aufl. 1, Leipzig=Berlin 1926: Die
Grundlehren der mathemat. Wiſſenſchaften 14/15: Klein,
Elementarmathematik 172, 3. Aufl., Berlin 1924/25;
Grund=
riß der Sozialökonomik 9, 2, Tübingen 1927: Ihering, Die
Geſchichte des Atlantiſchen Ozeans, Jena 1927; Kommentar
zum Neuen Teſtament 16, Brief des Jakobus, Leipzig 1926;
Müller. Das künſtleriſche Schaffen E. T. A. Hoffmanns,
Leip=
zig 1926; Palaeſtra 152: Kienaſt, Joh. Valentin Andrege und
die vier echten Roſenkreutzer=Schriften, Leipzig 1926; Pinder,
Der Bamberger Dom und ſeine Bildwerke, Berlin 1927; Pinck,
Verklingende Weiſen. Lothringer Volkslieder, Metz 1926;
Rameckers, Der Kindesmord in der Literatur der Sturm=
und Drang=Periode, Rotterdam 1927: Schmidt. Joh. Friedr.,
Seminar=Muſiklehrer. Ein Lebensbild, Friedberg 1926;
Schröt=
ter, Das Preußiſche Münzweſen 1806—1873, 1., 2., Berlin 1926;
Spiero, Ernſt Zahn, Berlin=Leipzig 1927: Steinhauſen,
Der politiſche Niedergang Deutſchlands in ſeinen tieferen
Ur=
ſachen, Oſterwieck 1927; Sunkel, Die Vogelfauna von Heſſen,
Eſchwege 1926; Volksbücher, Velhagen u. Klaſings 166:
Schulz, Goethe und Rom, Bielefeld=Leipzig 1926; Wegele,
Th. Althaus und M. v. Meyſenbug, Marburg 1927: Die
Wiſ=
ſenſchaft 23: Schmidt, Synthet.=organ. Chemie der Neuzeit;
75: Przibram, Tierpfropfung; 76: Waldſchmidt=Leitz, Die
Enzyme, Braunſchweig 1926.
Zeitſchriften: Anglia 50, Halle 1926; Archiv für
Frauenkunde 12, Leipzig 1926; Archid., Deutſches für kliniſche
Medizin 151/152, Leipzig 1926; Beiblatt z. Anglia 36, 37,
Halle 1925/26; Hochland, 23, 2, Kempten und München 1926;
Jahrbuch für Kinderheilkunde 112, 113, Berlin 1926;
Jahr=
bücher, Botaniſche 60, Leipzig 1926; Jahrbücher, Neue
für Wiſſenſchaft und Jugendbildung 2, Leipzig 1926; Klinik,
Mediziniſche 22, 2, Berlin 1926; Revue des deux Mondes VII,
36, Paris 1926: Vierteljahrsſchrift, Deutſche für
Lite=
raturwiſſenſchaft und Eeiſtesgeſchichte 4, Halle 1926;
Zeit=
ſchrift für deutſche Bildung 2, Frankfurt a. M. 1926;
Zeit=
ſchrift für Schul=Geſundheitspflege 39, Leipzig 1926;
Zen=
tralblatt f. d. geſ. Neurologie und Pſychiatrie 44, Berl. 1926.
(Vom 18. April an verleihbar. — Vormerkungen
wer=
den im Leſeſaale entgegengenommen.)
— Die Darmſtädter Vereinigung der aus Elfaß=Lothringen
Ver=
triebenen (Ortsgruppe Darmſtadt des Hilfsbundes für die Elſaß=
Loth=
ringer im Reich) hält am Donnerstag, den 7. April, einen
Vortrags=
abend mit Lichtbildem im Fürſtenſaal, Grafenſtraße, ab. Der
Mit=
arbeiter am Wiſſenſchaftlichen Inſtitut der Elſaß=Lothringer im Reich an
der Univerſität Frankfurt, Herr Hirſchhoff, wird ſprechen über „Elſaß=
Lothringiſche Denkmäler aus franzöſiſcher und deutſcher Zeit‟. Das
Wiſſenſchaftliche Inſtitut wird gleichzeitig eine Ausſtellung ſeiner
Ver=
öffentlichungen im Saale veranſtalten. Gäſte ſind willkommen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 4. April. 3.30: Stunde der Jugend. K. Stricker:
„Das Hausrotſchwänzchen.” Für Kinder vom 10. Jahre ab.
O 4.30: Harmonieorch, des Frankf. Orcheſtervereins. O 5.45:
Leſe=
ſtunde: Aus „Deutſches Leſebuch”, von Hofmanusthal. O 6.15:
Dr. Neumark: „Probleme des Genoſſenſchaftsweſens”. O 6.45:
Engliſch. O 7.51: Engliſche Literatur, O 7.30: Aus dem Saalbau:
Beethoven=Feier. Sinfonie Nr. 6. — Sinfonie Nr. 5. Anſchl.:
Neue Schallplatten.
Siuttgart.
Montas, 4. April. 1.10: Konzert. O 3.50: Dr. Helene Fernau:
Durch den Märchengarten der Welt: Lettiſch=Litauiſche Märchen.
O 4.15: Konzert. — Einl.: Lieſel Olmesdahl. O 6.15: Dr.
Löwen=
berg: Schauſpielerporträts. O 6.45: Zuſchriften=Beantwortung.
O 7.15: Baſtelſtunde. O 8: Volkstümliche Lyrik. Mitw.: Martha
Arendt, G. Ott, E. Stockinger, Sprechchor, Funkorch. Weber:
Ouv. zu Oberon. — Einleitung. — Gedichte von Alfred Thieme.
— Popper: Wie einſt in ſchönen Tagen, Romanze. — „Um die
Erde”, Sprechchorwerk von A. Thieme. (Die Erde — Die Dunklen —
Hunger — Not — Seuche — Haß — Neid — Armut — Die
Alten — Die Jungen — Die Kraft — Der Weiſe) u. a. m.
O 9.30: Uebertr. aus Karlsruhe: „Alte Meiſter”. Mitw.: Magda
Strack (Alt), K. H. Löſer (Bariton! Emma Darmſtadt (Klavier),
G. Darmſtadt (Viola). Händel: Suite E=moll. — Bach: Zwei
Lieder. — Scarlatti: Zwei Arietten. — Bach: Sonate D=dur. —
Hammerſchmidt: Der Verführer. — Sack: Ode u. a. m.
Berlin.
Emil Rooſz. Offenbach: Ouv. Orpheus. — Dienzl: Ung. Lied.
— Cortopaſſi: Ruſticanella. — Puccini: Fant. Madame Butterfly.
— Strauß: Wo die Zitronen blühen. — Leoncavallo: Briſe de
mer. — Branſen: Amra. — d’Ambroſio: Canzonetta. — Boulanger:
Avant de mourir. O 6.15: Ing. Boehmer: Techniſche
Wochen=
plauderei. O 6.40: Dr. Hoffmann=Harniſch: Die Frauen der
deutſchen Literatur. O 7.05: Dr. Mahrholz: Die Großſtadt und
wir. O 7.30: O. Krauſe: Die Arbeit des Kellners. O 7.55:
Prof. Dr. Sombart: Entwicklung des Wirtſchaftslebens. O 8.30:
Lyrik unſerer Zeit: Franz Werſel. Einl.: Felix Hollaender. Rezit.:
Gerda Müller. O 9: Kammermuſik. Brahms; Klaviertrio C=moll,
op. 101. — Schubert: Klaviertrio B=dur, op. 99. O 10.30:
Gloria=Tanzkapelle.
Königswuſterhauſen. Montag, 4. April. 2.30: Fr. Lüderitz=
Ramelow: Sachgemäße Abhärtung des Säuglings: Luft= und
Sonnenbäder. O. 4: Stud.=Rat Dr. Kamitſch: Neue Wege des
neuſprachlichen Unterrichts. O 4.30: Dr. Klopfer:
Erziehungs=
beratung. O 5: Schach. O 6: Oek. Rat Ruths: Lupinenbau und
=Verwertung. O 6.30: Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann: Engliſch
für Anfänger. O 6.55: Dr. Hummel: Büroorganiſation und
Büro=
technik. O 7.20: Red. Dr. Olden: Gedanken über das Wochenende.
O 8.15: Uebertr. aus Leipzig.
Stettin. 8.30: Konzert. Mitw.: Frauenterzett: Käthe Groß
mann (Sopran). Sofia Scheidhacker (Alt), Elfrieds John (Alt),
Hilla Freſ= (Sopran), Carl Anton Britz (Baß). 22 Darbietungen.
Aus Heſſen.
* Griesheim, 2. April. Auf Anregung der Landwirtſchaftskammer
fand in der hieſigen Gemarkung eine praktiſche Vorführung des Hora=
Räucherapparates zum Zwecke der Vertilgung von Wühl= und
Feld=
mäuſen durch Vertreter der Firma Georg Dreyer u. Co., G. m. b. H.,
Frankfurt a. M., ſtatt. Die Verſuche mit den Apparaten fanden auf
mehreren von Wühl= und Feldmäuſen befallenen Grundſtücken ſtatt.
Durch die Anzündung von Hora=Räucherpatronen wurde ein dicker
Rauch erzeugt, der weſentlich ſchwerer als Luft iſt und infolgedeſſen
leicht in die Mäuſegänge eindrang. Der Erfolg war zufricdenſtellend.
Der hieſige landwirtſchaftliche Konſumverein hat infolge der gelungenen
Verſuche 4 ſolcher Apparate angeſchafft, die er ſeinen Mitgliedern im
Bedarfsfalle leihweiſe zur Benutzung überläßt.
* Ebe ſtadt, 1. April. Der Obſt= und Gartenbauverein
hielt im Gaſthaus „Zur Eiſenbahn” eine gutbeſuchte Verſammlung ab.
Im Laufe des Abends referierte der Vereinsvorſitzende, Lehrer
Pört=
ner, über „Dningungsfragen allgemeiner Art”. Am Schluſſe der
Ver=
ſammlung wurde eine Verteilung von Samen vorgenommen.
Auerbcch, 2. April. Gemeinderatsſitzung. In der
letzten ſtattgefundenen Sitzung kam wieder eine lange Reihe von
Gegen=
ſtänden zur Verhandlung. Bei Eröffnung der Sitzung teilte der
Vor=
ſitzende Bürgermeiſter Blickensdorfer mit, daß nach der Feſtſetzung der
Tagesordnung noch zwei Baugeſuche und zwei Geſuche um Errichtung
von Grabdenkmälern auf dem Friedhof eingelaufen ſeien und legte die
Pläne auf den Beratungstiſch mit dem Wunſche, dieſe Geſuche zueiſt
zur Verhandlung gelangen zu laſſen. Baugeſuche hatten eingereicht der
Prid. Hoch für eine Villa an der Ernſt=Ludwig=Straße in der Nähe des
Schießdlatzes und der Landwirt Chr. Rechel in der Weinbergſtraße für
Erſtellung eines neuen Wohnhauſes an Stella des alten Hauſes. Beide
Geſuche ſowie diejenigen für die Grabdenkmäler wurden genehmigt. Ein
Antrag für vollſtändige Schließung des unteren Bachlaufes von Wiemer
bis Jung wurde abgelehnt mit der Begründung, daß man damit eine
Schönheit Auerbachs vernicht würde, und nach eimer Erklärung des
Vorſitzenden auch der Denkmalpfleger ſeine Genehmigung verſagen
würde. Man einigte ſich ſchließlich dahingehend, auf dem alten Beſchluß
zu beharren und nur die Brücken zu den Hofraiten auszuſchalten. Der
Lauf des Baches bleibt alſo offen und wird auf 150 Zentimeter
be=
ſchränkt; das Bachbett wird gepflaſtert. Die Errichtung eines
Sport=
platzes, die den Gemeinderat ſchon lange beſchäftigt, ſoll nun endlich
Tatſache werden, und zwar im Laufe des Sommers. Der frühere
Chininplatz an der Straße nach Bensheim iſt dafür beſtimmt und ſoll
auf eine längere Reihe von Jahren für die jährliche Pachtſumme von
200 Mark erhältlich ſein. In Frage kommt das ganze Böhringerſche
Gelände in der Größe von etwa 8000 Quadratmeter. Bürgermeiſter
Blickensdörfer wurde beauftragt, mit der Firma Böhringer=Waldhof zu
verhandeln. Die Anſchaffung eines braunen Faſel, Odenwälder Raſſe,
wurde beſchloſſen. Genehmigt werden die Koſten für eine elektriſche
Lampe bei der ehemaligen Ranzenbergerſchen Mühle. Nachgeſucht hat
ein Kaufmann, der zurzeit in Munchen wohnt und ſeinen Wohnſitz
hier=
her verlegen will, um das Einbürgerungsrecht. Der Geſuchſteller ſolß
bereits in Unterhandlung ſtehen mit einem größeren Grundſtücksbeſitzer.
Das Kollegium ſteht dieſem Geſuch nicht ablehnend gegenüber, will aber
erſt den Ankauf dahier abwarten. Damit war die öffentliche Sitzung zu
Ende und man ging zu den geheimen Verhandlungen über.
* Heppenheim a. d. B., 1. April. Fahrplanverbeſſerung.
Die dringenden Wünſche der Stadtverwaltung Heppenheim auf die
Einlegung einer Halte bei Schnellzügen ſind in dankenswerteſter Weiſe
im Sommerfahrplan berückſichtigt worden. Vom 1. Juli bis 1.
Sep=
tember halten die D=Züge 150 und 149 von Frankfurt nach Wildbad und
zurück an hieſiger Station. Ferner halten während des ganzen Sommers
die Schnellzüge Dortmund—Gießen—Frankfurt—Freiburg (276) und ſein
Gegenzug 1) 175 ſowie der Münchener Nachtſchnellzug D 93 an hieſiger
Station. Letzterer geht hier morgens um 5,36 Uhr ab und hat in
Frankfurt nach Berlin und Hamburg Anſchluß. Außerdem wird der
nachts um 11,45 in Worms abgehende Zug über Bensheim nach
Heppen=
heim geführt, ſo daß Reiſende, welche um 11,38 in Frankfurt mit dem
Schnellzuge abfahren in Bensheim um 12,45 Uhr nach Heppenheim
An=
ſchluß haben.
* Lampertheim, 2. April. Mittwoch nachmittag fand im alten
Schulhaus die mündliche und theoretiſche
Geſellen=
prüfung ſtatt, nachdem derſelben vor acht Tagen die ſchriftliche
vor=
angegangen war. Außer dem Prüfungsausſchuß waren zahlreiche
Hand=
werksmeiſter erſchienen, was bewies, welch reges Intereſſe dieſelben der
Ausbildung ihres Nachvuchſes entgegenbringen. Der Vorſitzende des
Prüfungsausſchiſſes, Zimmermeiſter Weidenauer, richtete kurze
Be=
grüßungsſvorte an die Erſchienenen, und bat die Lehrer, mit dei
Prüfung zu beginnen. Zunächſt prüfte Gewerbelehrer Ingenieur Dries
die Bauhandwerker und Gewerbelehrer Ingeniuer Dotter die
Metall=
arbeiter und Elektriker in Fachkunde. Hauptamtlicher
Fortbildungs=
ſchullehrer Niebler unterzog die Metzger und Friſeure hierauf einer
Prüfung, und die jungen Schneiderinnen mußten vor der
hauptamt=
lichen Fortbildungsſchullehrerin, Frl. Kauth, ihr Wiſſen dartun. Zuletzt
prüfte dann hauptamtlicher Fortbildungsſchullehrer Weber alle
zu=
ſammen in Volkswirtſchaft, unter beſonderer Berückſichtigung der
ſchwierigen Lage des Handwerks, in Kalkulation, Buchführung und
Mathematik. Die abgelegte Prüfung zeigte, daß ſich ſowohl die
haupt=
amtlichen, als auch techniſchen Lehrkräfte ihrer ihnen im
Fortbildungs=
ſchulunterricht geſtellten ſchwierigen Aufgabe wohl bewußt und alles
aufgewendet haben, um die jungen Menſchen zu tüchtigen Handwerkern
heranzubilden. Herr Weber richtete nach Schluß der Prüfung an die
jungen Leute beherzigende Worte, und ermahnte ſie beſonders, an ihrer
Ausbildung immer weiter zu arbeiten, worauf er dieſelben gleichzeitig
aus der Fortbildungsſchule entließ. Der Vorſitzende der
Prüfungs=
kommiſſion dankte alsdann den Lehrkräften für ihre überaus
erſprieß=
liche Arbeit. An die Prüfung ſchloß ſich eine Beſichtigung der in einem
anſtoßenden Lehrſaale ausgeſtellten Zeichnungen und Modelle an.
* Offenbach, 1. April. An den hieſigen Volksſchulen ſind neun
eban=
geliſche und zwei katholiſche Lehrerſtellen zur endgültigen Beſetzung
aus=
geſchrieben. Da der evangeliſche Bevölkerungsteil ſchon ſeit einigen
Jahren bei der endgültigen Beſetzung von Lehrerſtellen benachteiligt iſt,
haben die evangeliſche Gemeinde und der Zweigverein des Evangeliſchen
Bundes gegen die Ausſchreibung katholiſcher Lehrerſtellen Beſchwerde
er=
hoben. Es ſind auf ſämtliche Stellen 116 Meldungen eingegangen.
* Gau=Algesheim, 1. April. Gemeinderatsſitzung. Den
Vorſitz führte Bürgermeiſter Hattemer, anweſend waren 14
Gemeinde=
räte. — Einem Geſuch der freiw. Feuerwehr wird entſprochen und die
Anſchaffung von 10 Uniformen, 1 Offiziershelm, 6 Steigergurten, 3
Lederkoppeln und 1 Offizierskoppel mit Taſche genehmigt. — Es liegen
2 Angebote für die Entwäſſerung des Gehauwegs vor. Die Vergebung
der Arbeiten wird zurückgeſtellt. — Die Baugeſellſchaft der vereinigten
Handwerker bittet um Zuweiſung eines Bauplatzes. Dem Geſuch wird
ſtattgegeben. — Ein Geſuch um Uebernahme einer Bürgſchaft wird
ge=
nehmigt. Ein weiteres gleiches Geſuch wird zurückgeſtellt. — Um
einer=
ſeits Störung der Feiertagsheiligung des Karfreitags durch das
Kuchen=
backen in Bäckereien zu vermeiden, andererſeits aber auch den
Bedürf=
niſſen der Bevölkerung Rechnung zu tragen und eine möglichſt
gleich=
mäßige Behandlung aller Bäckereien und Konditoreibetriebe
herbeizu=
führen, wird die Herſtellung von Bäckerei= und Konditoreiwaren und die
Beſchäftigung von Geſellen, Gehilfen, Lehrlingen und ſonſtigen
Arbei=
tern in Bäckereien und Konditoreien auf Antrag von Beendigung des
Nachmittagsgottesdienſtes, früheſtens von 3 Uhr nachmtittags an bis zum
Beginn der regelmäßigen Arbeitszeit des Oſterſamstags geſtattet. Die
Anträge ſind an das Gewerbeaufſichtsamt Mainz zu richten. Für die
Ausſtellung des Genehmigungsbeſcheides wird die übliche Stempelgebühr
erhoben.
Sehlagiöchen
sind die beste Prüfungskontrolle für Elastizität, Haltbarkeit und Sicherheit der Bereifung.
25000D km schlechte Straßen
zählt die Statistik in Deutschland. Die Zahl der Schlaglöcher auf dieser Strecke geht in die
Millionen. Reiten aber, die auf solchen Straßen zwanzig=, dreißigtausend und mehr Kilometer hinter
sich bringen, haben den Beweis ihrer hohen Qualität erbracht. Solche Eigenschatten besitzt der
I
Aelf=
OT6F AI
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Montag, den 4. April 1927
* Alsfeld, 1. April. Daß unſer oberheſſiſches
Rothen=
burg auf althiſtoriſchem Boden ſteht, konnte in den letzten Wochen bei
den Kanaliſationsarbeiten wiederholt feſtgeſtellt werden. So ſtieß man
dieſer Tage wieder auf dem Marktplatz in etwa 2 Meter Tiefe auf die
ſtavken Grundmauern eines mächtigen Gebäudes. Es handelt ſich hier
jadenfalls um das älteſte Rathaus der Stadt, welches um das Jahr
1500 niederbrannte. In den Mauerreſten wurde auch angebranntes
Eichenholz aufgefunden. Da ferner unter dem heutigen Marktplatz in
einer Tiefe von 8—10 Meter unter dem Schutt Straßen= und
Pflaſter=
reſte feſtgeſtellt wurden, ſo iſt anzunehmen, daß das heutige Rathaus
auf dem Schutt und den Trümmern des erſten Rathauſes errichtet
wvorden iſt. Das jetzige Rathaus wurde 1512 erbaut.
* Gießen, 1. April. Ein Rieſenbetrieb herrſchte geſtern
auf dem Frühjahrs=Pferde= und Fohlenmarkt, der wohl alle früheren
Märkte inbezug auf Maſſenauftrieb von Pferden und Beſuch durch die
Bewohner der Umgegend weit übertraf. Vogelsberg, Wetrerau, Lahntal
und nördlicher Taunus waren ſtark vertreten. Auf den ausgedehnten
Marktanlagen am Schlachthof herrſchte ein rieſiges Menſchengewoge,
ſen Weg bis dahin konnte man als „Jakobsallee” bezeuhnen, denn
un=
glaublich viele Ausrufer ſuchten ihre Ware an den Mann zu bringen.
Die Zahl der aufgetriebenen Zucht= und Händlerpferde betrug rund 500
Tiere. Sehr lebhaft ging es bei den Zigeuner=Pferdehändlern zu. Der
Handel war indes allerwegen langſam und ſchleppend. Gute Pferde
hatten einen ſehr hohen Preis, es wurden jedoch mehr Geſchäfte mit
geringer und mittlerer Ware abgeſchloſſen. Infolge des ſtarken Auftriebs
zur Prämiierung hatte der Bewertungsausſchuß keine leichte Aufgabe,
das Beſte von dem guten Pferdematerial auszuwählen, und es wurde
2 Uhr, bis die Prämiierung ihren Abſchluß fand und die Preisverteilung
vorgenommen werden konnte. Oekonomierat Müller, Landſtallmeiſter
Schörke=Darmſtadt, Profeſſor Dr. Knell, Oberveterinärrat Dr. Modda,
der Vertreter der Landwirtſchaftskammer, Oekonomierat Breidenbach u.
a. Herren gehörten dem Ausſchuß an. Buntbewegtes Treiben herrſchte
trotz des kühlen Wetters auf Oswaldsgarten, der als Meß= und
Ver=
gnügungsplatz eingerichtet und ſehr reich beſchickt war. Ein ungeheures
Gedränge, ein dichtes Menſchenge ühl ließ den Beſucher kaum
vorwärts=
kommen. Hyppodrom, Elektrodrom, Berg= und Talbahn, Schaubuden
und andere Vergnügungsſtätten waren reiht gut beſucht. — Zur
Pra=
miierung der Pferde wurden über 2000 Mark ausgegeben. Hohe
Preiſe erhielten die Züchter: H. F. Schott=Griedel, E. Niemann=Gießen,
Jul. Kaufmann=Nieder=Weiſel, S. M5chel=Gießen, A. Frensdorf=Gießen,
H. Dreut II.=Driedel, Rud. Eß=Dorn=Aſſenheim, Anton Welten 14.=Lang=
Göns, L. K. Lich=Lang=Göns, H. Brückmann=Neuhof, Hrh. Fenchel=Griedel,
K. Müller=Griedel, H. K. Strasheim=Griedel, G. Bill I.=Nieder=Weiſel,
G. H. Bender=Dorfgill, G. Kißler=Nieder=Weiſel. Der Verband der
Warmblutzüchter für Heſſen verteilte durch Graf Alexander zu Erbach
eine Plakette an Anton Welten 14.=Lang=Göns, ein Diplom an Hch.
Fenchel=Griedel und L. K. Luh=Lang=Göns.
* Grünberg, 1. April. Die Schlußprüfung der Schüüler der hieſigen
Landwirtſchaftlichen Winterſchule fand am 28. März, vormittags, in
Gegenwaat der Eltern und einer Anzahl Gäſte ſtatt. Die Schlußfeier
nachmittags wurde mit einem allgemeinen Kaffeetrinken, der Kuchen
wurde von den Teilnehmern geſtiftet, eröffnet. Vorträge und
Dar=
bietungen jeglicher Ark wurden reichlich geboten. Herr Direktor
Traut=
mann hielt der Schlußfeier entſprechend eine Anſprache.
Wetterbericht.
Wettervorherfage für Dienstag, den 5. April,
(nach der Wetterlage vom 3. April).
Da ſich im Weſten weitere Störungsfronten zeigen, iſt noch mit
keiner weſentlichen Aenderung der herrſchenden Wetterlage zu rechnen.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Saupiſchriftteitung Rudol/ Maupe
Verantwortlich für Politit und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Fenilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den
Inſeratenteil Wills Kuhle: Druck und Verlag X. C. Wi tich — ſämilich in Darmſtadt
Für unperlangte Mannſtripte wird Garantie der Rückſendung n ich: übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten
Seit einem Jahr date ich
Dille Mittel waren erfolglos. Da machte ich
Schaumauflagen mit
Obermeyer? Medizina: Herba=Seife
in Kürze waren dieſelben verſchwunden.
Bleicher, Burglengenfeld. St. M. —,63, 302/,
verſtärkt M. 1 — Zur Nachdebandlung iſt
Her=
ba=Creme beſonders zu empfehien. Zu haben
in allen Apotbeken, Dragerien und Parfümerien.
.te
Todes=Anzeige.
Statt Karten.
Allen Verwandten, Freunden
und Bekannten die ſchmerzliche
Nachricht, daß es Eott dem
All=
mächtigen gefallen hat, unſere
liebe Mutter, Großmutter und
Urgroßmutter
(5792
Frau
Ghriſtine Bock Bwe.
geb. Horn
im Alter von 88 Jahren nach
kurzem Krankſein zu ſich in die
Ewigkeit abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Bock u. Frau Margarete.
geb. Freidel, nebſi Kindern
Familie Grünewald
Käichen Bock Wwe.
Adam Bock u. Frau
Peter Bock u. Frau
Familie Fiſcher.
Die Beerdigung finder Montag,
den 4 April, nachmittags 2 Uhr,
aufdem Friedhof zu Eberſtadt ſtatt.
Cinem lieben Gaste
bietet man das Beste, was Kuche und
TAdgadte
Tiefschwarze Gualität
Uam Cuton
Asbttt!
Keller fassen. Es pleuderk sich so ange
nehm bei einer lasse köstlich dufienden
Kaßfees, den die Hausfraz, dem Gaste zu
Chren. besonders sorgfaltig bereitet hat.
Ein halber Wurfel Mebers Carlsbader genügt, dem
Getränk die herbwürzige Kroft der Naſfeebolne zu ver
miſteln umd ihm den einladend goldenen Schimmer
des Carlsbader Naſſees zu geben.
Em Päclchen kostet nur 35 Pfg.
und würzt weit über 100 lassen!
weiß, gelb,
Krauth’s Farbwachsoliger als
T5234
ot braun, 1 Pfd. :5Pfg.
Am 2 April 1927 verſtarb nach
längerem Leiden unſer Mitglieb
Hans Freiherr Schenck
zu Schweinsberg
Großh. Heff. Hauptmann d. R., a. 2.
Regierungsrat
Wir verloren einen in Krieg
und Frieden hochverdienten
Offi=
zier und einen lieben, ſeinem
Re=
giment anhänglichen Kameraden;
ſein Andenken wird in Ehren
be=
wahrt werden.
(5791
Verein der Offiziere
des Großh. Artilleriekorps
1. Großh Heſſ. Feld=Art.=Regt.
Nr. 25 (E. B.)
Die Beerdigung findet in
Fron=
hauſen ſtatt. 5791)
Todes=Anzeige.
Am 2. April entſchlief ſanft nach langem ſchweren
(B5793
Herzleiden
Herr Botho Schultz
Hauptmann a. D.
Ritter des Kronenordens u. andere Auszeichnungen
Im Namen der trauernden Hinter bliebenen:
M. Scodlak.
Darmſtadt, Breslau, den 2. April 1927.
(Heidelbergerſtraße 136).
Die Beerdigung findet Dienstag, den 5. April,
nach=
mittags 3 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Verwandten, Freunden und Bekannten
geben wir die traurige Mitteilung, daß mein
geliebter Mann, mein treuer Sohn, unſer ge=
(5790
liebter Bruder und Schwager
Herr
Richard Loeb
im 43. Lebensjahr unerwartet verſchieden iſi.
Frankfurt a. M., den 1. April 4927.
Darmſtadt, Offenbach, New York.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Roſel Loeb, geb. Loeb
F au Hermann Loeb Wwe.
Die Beerdigung ſindet in der Stille ſkait.
Slumenſpenden und Beileidsbeſuche dankend verb ien.
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Goit dem Allmächtigen hat es in ſeinem unerforſchlichen Ratſchluß
gefallen, meinen innigſigeliebten Mann, meinen freuſorgenden,
herzens=
guten Vater, unſeren lieben Schwiegerſohn, Bruder, Schwager und Onkel
Herrn Johannes Heiſer
Polizei=Oberinſpektor
nach langem ſchweren, mit Geduld ertragenem Teiden am Samstag,
den 2 April 1927, abends 10 Uhr, im vollendeten 41 Lebensjahre,
wohl=
verſehen mit den Tröſiungen unſerer heiligen Kirche, zu ſich zu nehmen.
Im Namen der irauernden Hinferbliebenen:
Hella Heiſer, geb. Ruſchitzka und
Gerda Heiſer
Darmſiadt, Riedlingerſtr. 341, den 3. April 1927.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 5. April 1927, nachmittags 2‟, Uhr, auf dem
Friedho Often ach a M ſtatt.
5747
Dankſagung.
(Statt beſonderem Einzeldank.)
Herzlichſten Dank Allen für die zahlreichen
Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei dem
Heim=
gange unſeres teueren Entſchlafenen
Herrn
Michael Rothenburger
Poſt=Betriebs=Aſſiſſent
Beſonders innigſten Dank dem Herrn Pfarrer
Marx für die troſtreichen Worte bei der
Ein=
ſegnung und am Grabe, den Schweſtern der
Johannesgemeinde, für die liebevolle, treue
Pflege, ferner dem Herrn Präſidenten der
Ober=
poſtdirektion ſowie den Herren Vorgeſetzten
und Kollegen von der Poſtverwaltung und den
verehrlichen Vereinen für die erwieſene
Auf=
merkſamkeit und Kranzſpenden.
Allen für die während der Krankheit und
beim Tode unſerem Heimgegangenen erwieſene
Teilnahme nochmals herzlichſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 2. April 1927.
Kahlertſtraße 28.
(5795
Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, unſere liebe Schweſter
Fräulein
nach kurzem ſchweren Leiden am
Sonntag früh 9", Uhr in die
Ewigkeit abzurufen.
Mühlhäuſer=Hammer bei
Neu=
ſtadt i. Odw.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Frl. Anna Machenauer
Beerdigung vom Hauſe am
Diens=
tag, den 5 April 1921, um 3 Uhr
n.chmittags (5791
Ein= u Umfüllung
nit elektr etrieb
Zarchente, Drelle,
Federn,
kufarbeiten und
Nenanfertigung
haller Matratzen u.
Zolſteraxbeiten,
Patentmatratzen
aller Gröben
K. Roth
Tapeziermeiſter
Nagdalenenſtr. 11.
Zelepy 1054
NB Jedem
Auf=
traggeber iſt
er=
laubt, der
Neini=
nung perſönlich
bei=
zutpohnen 348a
Anterricht
Gröl. Kjavierunterr.
(Einzelunterricht)
für Anf. u. vorgeſchr.
Schüler (b. mäßigem
Hon erteilt 797=
L. Inderf. Darmſt.
Schwanenſtr 72, III
Klavier= und
Violin=Unterricht
erteilt Kammrrmuſiher
Sturmfels,
Guten=
bergſtr. 51, I. (589a
dierz
Haemorrbol-
den-Serum Recie-
Serol dringt autom-
C. d. Sitze der
Krank-
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Schmerz. )u. bringt d.
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zur Schrumptung.
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Frankturt a. M.
W549
Nummer 94
Montag, den 4. April 1927
Geite 5
1. F. C. Nürnberg
Süddeutſcher Meiſter.
Auch der zweite Platz iſt bereits vergeben.
Wer wird Oritter?
Die Entſcheidung in der ſüddeutſchen Fußball=Meiſterſchaft
üßt gefallen. Durch ſeinen Sieg über den F. S.V. Frankfurt
er=
züielte der 1. F.C. Nürnberg eine Punktzahl, die vön keiner
an=
teren Mannſchaft mehr erreicht werden kann, und damit iſt ihm
er Titel zugefallen. Auch der zweite Platz iſt nun vergeben, und
Awar ſiel er erwartungsgemäß an die Sp.Vg. Fürth, die ſich in
Mainz einen bemerkenswerten glatten 5:1=Sieg erſtritt. Der
(Kampf um den dritten Platz, iſt dagegen noch nicht beendet.
W. f. B. Stuttgart gilt als erledigt, da die Mannſchaft auch noch
m Fürth ſpielen muß und dort wohl kaum gewinnen dürfte.
Alls ausſichtsreichſte Anwärter auf dieſe wichtige Tabellenſtelle
utüſſen F. S. V. Frankfurt und V. f. L. Neckarau gewannt werden.
Frankfurt ſpielt am Karfreitag auf eigenem Platz gegen den
trheinbezirksmeiſter, und da die hohe Wahrſcheinlichkeit beſteht,
haß die Frankfurter auf heimiſchem Gelände und mit der bekannt
g.roßen Unterſtützung ihres Publikums Neckarau ſchlagen werden
ſwo dürften ſie den dritten Platz erkämpfen. Daß Neckarau jedoch
ein zu verachtender Gegner iſt, bewies die Elf noch an dieſem
Sonntag mit einem 6:1=Sieg uber Stuttgart.
H. F C. Nürnberg ſchlägt F. S. V. Frankfurt
6:2 (5:0).
Der neue ſüddeutſche Meiſter wieder in großer Form.
(Frankfurt in der erſten Halbzeit ſchwach, in der zweiten ſehr gut.
15 000 Zuſchauer.
Mit dem erwarteten Sieg über den Mainbezirksmeiſter hat
ſech der deutſche Altmeiſter 1. F.=C. Nürnberg wieder einmal den
Ditel eines ſüddeutſchen Meiſters geholt. Daß die Elf die
Meiſter=
ahre verdient, bewies ſie wieder einmal in dieſem Spiel, das
ſie gegen den gefürchteten Mainbezirksmeiſter FSV. Frankfurt
boch gewann. Nürnberg war in großer Form. Beſonders in der
arſten Halbzeit, in der die Gäſte vollkommen überſpielt wurden.
Oer Klub erzielte in dieſer Phaſe fünf Tore, die ſich auf den
feigendlichen Mittelſtürmer Schmidt (drei), Reimann und Kalb
ſije eins) verteilten. Nach dem Wechſel änderte ſich die Situation
wollkommen. Frankfurt ſtellte Pache wieder auf den
Mittelläufer=
moſten, und damit erhielt der Kampf eine Wendung. Frankfurt
war jetzt durchweg in Front und konnte durch Brück zwei Treffer
aritfholen. Erſt gegen Schluß kam auch Nürnberg noch einmal,
mand zwar durch Strobl zu Wort. Nach dem Spiel feierten
5.5 000 Zuſchauer den neuen Meiſter mit großer Herzlichkeit.
Mainz 05 unterliegt der Sp Pg. Fürth 1:5.
In Mainz hatte man geglaubt, etwas beſſer abſchneiden zu
hönnen, aber Fürth wollte nicht eine Neuauflage der
Frankfur=
ver Enttäuſchung erleben. Die Meiſterelf zeigte wieder einmal
ſrines ihrer wirklich großen Spiele, obwohl ſie abermals mit
Erſatz für Müller und Aſcherl antreten mußte. Von allen
Mannſchaften, die während der ſüddeutſchen Endſpiele in Mainz
gaſtierten, gefiel die Fürther am beſten. Die ganze Spielanlage,
Sie Durchführung, das hohe techniſche Können der Einzelkräfte,
ſoas wundervolle Zuſammenſpiel, alle dieſe Dinge verrieten den
Meiſter und gaben den Mainzern wenig Hoffnung. Schon in
ſer erſten Halbzeit fielen durch Auer, Frank, Kleinlein und
Auer vier Tore, denen Mainz nur eines durch Lipponer
eut=
gegenſetzen konnte. Nach dem Wechſel war Fürth noch einmal
wurch Auer erfolgreich.
Neckaraus Revanche für Stutigart.
V.f.L. Neckarau—V.f.B. Stuttgart 6:1 (3:1). —
Ueber=
legenes Spiel des Rheinbezirksmeiſters. — Stuttgart
ent=
täuſcht auf der ganzen Linie. — Zeilfelder in Hochform.
Dem V.f.L. Neckarau iſt die Revauche für die Niederlage
un Stuttgart glänzend geglückt. So gründlich, daß damit
eigent=
tich der Kampf um den 3. Platz nur noch zwiſchen Frankfurt und
Meckarau liegt, während Stuttgart aller Wahrſcheinlichkeit nach
musgeſchaltet iſt, zumal der V.f.B. beſtimmt noch zwei Verluſt=
Bunkte in Fürth zu erwarten hat. Was der Rheinbezirksmeiſter
wen 6900 Zuſchauern auf eigenem Platze zeigte, berechtigt zu
wen ſchönſten Hoffnungen. Die Mannſchaft ſpielte wie aus
inem Guß und überfuhr den Gegner vollſtändig. Der V.f.B.
eenttäuſchte mächtig. Neckarau beherrſchte durchweg das Feld und
gewann wie es wollte. Zeilfelder begann den Torreigen in der
G. Minute und Gaſt erhöhte in der 35. Minute auf 2:0.
Nach=
wom dann Vallendor 5 Minuten ſpäter zum Ehrentor kam,
onnte Zöllner gleich darauf wieder die alte Differenz herſtellen.
Mach dem Wechſel klappte Stuttgart vollſtändig zuſammen und
Meckarau erhöhte durch Zeilfelder (2) und Zöllner (1) auf 6:1.
Sleberraſchungen in der Runde der Zweiten.
In der Runde der Zweiten ſteht die Entſcheidung noch aus.
Die beiden Tabellenerſten erlitten nämlich gleichzeitig
über=
naſhende Niederlagen. München 1860 wu de in Frankfurt von
Der Einzracht verdient 2:1 geſchlagen und mit dem gleichen Er=
Sebnis unterlag der Karlsruher F.V. auf eigenem Platze gegen
SV. f. R. Mannheim.
Die Spiele des nächſten Sonntags.
Rundeder Meiſter: Sp.Vg. Fürth—1. F.C. Nürnberg
V. f. B. Stuttgart—Mainz 05.
Runde der Zweiten: Eintracht Frankfurt—Karlsruher
F. V.; V. f. R. Mannheim—München 1860.
Terminänderungen in der Runde der Zweiten.
Der derzeitige Tabellenſtand der Runde der Zweiten läßt
vermuten, daß Karlsruher F.V. und München 1860 auch nachr
Schluß der Spiele punktgleich ſind und demnach ein
Entſchei=
dungsſpiel notwendig wird. Da München 1860 aber das letzte
Spiel erſt am 17. April abſolviert und das Entſcheidungsſpiel
zwiſchen dem Dritten aus der Meiſterrunde und dem Erſten
aus der Runde der Zweiten am 24. April ſtattfinden muß, iſt
für das Entſcheidungsſpiel K. F.V. München 1860 kein Termin
mehr frei. Der Spielausſchuß des S.F. V. hat daher folgende
Aenderung in der Runde der Zweiten getroffen: Am 10. April
ſpielen V.f.R. Mannheim—1860 München und am 17. April
(Oſtern) V.f.R. Mannheim—F.V. Saarbrücken. Da das Spiel
F. S. V. Frankfurt—V.f.L. Neckarau aus der Meiſterrunde
be=
reits auf den Karfreitag vorverlegt wurde, iſt alſo am
Oſter=
ſonntag, 17. April, vermieden, daß in Frankfurt und
Mann=
heim geſpielt wird.
Um den Aufſtieg im Rheinbezirk.
Im Rheinbezirk haben die geſtrigen Ergebniſſe zu einer
Umgruppierung in der Tabellenſpitze geführt. Die beiden
favori=
ſierten Mannſchaften Pfalz=Ludwigshafen und Mannheim=
Lin=
deuhof 08 ſtanden ſich in einem ſpannenden Treffen gegenüber.
Dis Pfälzer behielten mit 2:1 das beſſere Ende für ſich und
führen numehr die Tabelle an, dichtgefolgt von dem V. f. R.
Pir=
maſens, der ſich mit einem 2:1=Sieg gegen Sp.=Vgg. Arheilgen
1904 durchſetzte. Die Tabelle:
10:5 Punkte
6:2 V. f. R. Pirmaſens 8: 6:2 F.=C. 08 Lindenhof 11:3 5:3 Sp.=Vgg. Arheilgen 4:8 2:6 Germania=Friedrichsfeld 4:14 1:7
F.=C. Pfalz=Ludwigshafen — Mannheim=Lindenhof 08 2:1 (1:1).
Ueber 1500 Zuſchauer hatten ſich zu dem ſpannenden Kampf
eingefunden, der beide Mannſchaften in guter Form ſah. Es
wurden beiderſeits Leiſtungen gezeigt, die durchaus denjenigen
der rheiniſchen Bezirksliga ebenbürtig ſind. Lindenhof ging in
der 15. Minute durch ſeinen Halblinken aus einem Gedränge
heraus in Führung. Doch der Ausgleich fiel bereits zehn Minuten
ſpäter durch Dolland. Auch in der zweiten Halbzeit war das
Treffen ziemlich ausgeglichen, doch die Pfälzer hatten das Glück,
in der 20. Minute einen Handelfer zu verwandeln, der ihnen
durch den Halblinken Schmidt den Sieg ſicherte.
V. f. R. Pirmaſens — Sp.=Vg. Arheilgen 2:1 (0:1).
Beiderſeits wurden nur mittelmäßige Leiſtungen geboten.
Die Gäſte gingen ſchon in der zweiten Minute durch ihren
Mit=
telſtürmer überraſchend in Führung. Die Arheilger
Hintermann=
ſchaft wußte dieſen Vorſprung bis zur Pauſe durch geſchickte
Staffelung zu halten. Nach Seitenwechſel gleichen die
Einhei=
miſchen ſogleich nach dem Anſtoß aus dem Gedränge heraus aus
und verwandelten in der Mitte dieſer Spielphaſe einen
Straf=
ſtoß zum ſiegbringenden Tor.
Die erſien Aufſiiegſpiele im Bezirk
Rheinheſſen/Saar.
Die vier Kreismeiſter des Bezirks Rheinheſſen—Saar
lie=
ferten ſich geſtern intereſſante Kämpfe, deren Ausgang ſchon jetzt
gewiſſe Schlüſſe auf die Spielſtärke der einzelnen Konkurrenten
zuläßt. Sportfreunde=Saarbrücken lieferten ein glänzendes Spiel
gegen S.=V. 05 Trier und gewannen 2:0. In Kreuznach ſetzte
ſich der dortige F.=C. G2 mit einem 2:1=Sieg gegen Germania=
Wiesbaden durch. Die Tabelle lautet:
Sportfieunde Saarbrücken
F.=C. 02 Krenznach
Germania Wiesbaden
S.=V. 05 Trier .
F.=C. 02 Kreuznach — Germania=Wiesbaden 2:1 (1:0).
Beide Mannſchaften beſtritten in ſtärkſter Aufſtellung den
intereſſanten, fairen Kampf. Wiesbaden iſt anfangs leicht
über=
legen, doch allmählich kommen die Einheimiſchen auf und gehen
in der 31. Minute durch Verwandlung eines Handelfers in
Führung. Nach der Pauſe wird Wiesbaden hart bedrängt und
muß in der 30. Minute ein zweites Tor durch den einheimiſchen
Halbrechten hinnehmen. Wiesbaden ſetzt ganz zum Schluß
noch=
mals zu einem heftigen Endſpurt ein, in dem es noch ein Tor
auſholen kann.
S.=V. 05 Trier — Sportfreunde Saarbrücken 0:2 (0:2).
Die Saarbrücker traten zwar mit zwei Erſatzleuten an,
lie=
ferten aber ein ſo glänzendes Spiel, daß das Reſultat unbedingt
hätte höher ausfallen müſſen. Der Sturm wurde glänzend mit
Bällen aus der Läuferreihe verſorgt, und der Sturm kombinierte
prächtig. Bereits in der 15. Minute brachte der Saarbrücker
Linksaußen einen unhaltbaren Schuß an. In der 35. Minute
ei=
höhte der Halbrechte nach prächtiger Innenkombination auf 2:0
Nach Seitenwechſel war Trier bedeutend beſſer, beſonders in der
Verteidigung, ſo daß es zu keinen weiteren Torerfolgen kam.
Sportverein Darmſtadt 98 — V. f. L. Neu=Iſenburg 3:2.
Konnte man mit dem voraufgegangenen Handballſpiel nahezu
reſtloß zufrieden ſein, ſo läßt ſich allerdings von dem
nachfolgen=
den Fußballſpiel das Gleiche nicht berichten. Wenn auch das
Spiel nicht ausgeſprochen ſchlecht war, ſo wirkte es mangels
jeden Tempos ſtark eintönig. Wohltuend gerade gegenüber den
Vorgängen des letzten Sonntags wirkte die vornehme und immer
einwandfreie Spielweiſe ſowohl der Gäſte, als der Einheimiſchen.
Beide Mannſchaften hatten übrigens ihre beſten Leute in der
Verteidigung. Auf der einen Seite gelang es dem im Felde
ſehr ſchön kombinierenden Sturm der Iſenburger faſt nie, ſich
im Darmſtädter Strafraum gegen Becker und Laumann, die auf
dem Wege zu einem erſtklaſſigen Verteidigungspaar ſind, mit
Erfolg durchzuſetzen. Die jungen Darmſtädter Stürmer fanden
jedoch ebenfalls ihren Meiſter; Rockmanns taktiſch und techniſch
gleich vortreffliches Spiel ließ dem Darmſtädter Sturm faſt
nie=
mals genügend Zeit, ſich zu entwickeln; unzählige Darmſtädter
Angriffsverſuche wurden ſo ſchon im Keime des Entſtehens
unter=
bunden. Es wird noch viel Mühe koſten, bis aus der Darmſtädter
Stürmerlinie tatſächlich eine einheitliche Angriffslinie
heraus=
gearbeitet iſt. Reik, der Darmſtädter Mittelläufer, lieferte eine
ſehr fleißige Partie; allerdings arbeitete ſein Gegenüber, Remy,
ebenſogut. Alſo, alles in allem, ein Spiel der Verteidiger und
Mittelläufer, das wohl gerechterweiſe mit einem Unentſchieden
geendet hätte. Eine gelungene Angriffsaktion vier Minuten vor
Spielende brachte jedoch den glücklichen Darmſtädtern den Sieg.
Herr Franz aus Frankfurt als Schiedsrichter amtierte
unauf=
fällig und deshalb ſehr gut.
Ueberraſchungen bei der norddeutſchen Meiſterſchaft.
Der ſo ſtark favoriſierte Anwärter auf die norddeutſche
Fuß=
ballmeiſterſchaft, der Hamburger S.=V., mußte am Sonntag in
Kiel durch Holſtein eine 0:1=Niederlage hinnehmen. Ganz Kiel
war auf den Beinen und gab ſeinem Meifter eine ſehr fühlbare
moraliſche Unterſtützung. Der entſcheidende Treffer fiel in der
Mitte der erſten Halbzeit, nach einem ſchön durchgeführten
Durchbruch. Die Hamburger waren diesmal ſehr mäßig. — Auch
das Ergebnis des zweiten Spieles kam unerwartet, gelang es
Phönix=Lübeck doch, Kilia=Kiel 8:2 (2:1) zu ſchlagen. Phönix
war derart ſtark überlegen, daß nur der Kilia=Torwart einen
höheren Sieg verhindern konnte. Die Tabelle der norddeutſchen
Meiſterrunde weiſt jetzt folgenden Stand auf.
3: 0 Punkte
4:0 Hamburger S.=V. 13: 2 4:2 Phönix Lübeck 12:14 3:3 Hannover 96 3: 5 1:3 Kilia Kiel 2:12 0:4
Der Endkampf um die Mitteldeutſche Meiſterſchaft. — V. f. B.
Leipzig und Chemnitzer B.=C. im Endſpiel.
Nun iſt auch die Frage nach dem zweiten Teilnehmer am
Schlußſpiel um die Mitteldeutſche Meiſterſchaft beantwortet
wor=
den. Der V. f. B. Leipzig ſchlug in der letzten Vorſchlußrunde den
S.=C. Oberlind mit 5:1 Toren. Chemnitzer B.=C. und V. f. B.
Leipzig werden alſo nun den Titel eines mitteldeutſchen
Fuß=
ballmeiſters unter ſich ausmachen. Der Unterlegene kämpft dann
mit dem Sieger aus der Pokalrunde um den zweiten
mittel=
deutſchen Vertreterplatz für die Endſpiele um die „Deutſche‟. In
der Runde der Pokalmeiſter ſchlug diesmal übrigens der
Chem=
nitzer B.=C. den S.=C. Apolda 5:1.
Aus der Reichshauptſtadt.
Berlins Vertreter für den Endkampf um die deutſche
Meiſter=
ſchaft ſtehen in den beiden Abteilungsmeiſtern Hertha-Berliner
S.=C. und Kickers=Schöneberg bereits feſt. Die gleichen
Mann=
ſchaften nehmen auch demnächſt den Schlußkampf um die
Bran=
denburgiſche Meiſterſchaft auf. Die zwiſchendurch noch
abzu=
wickelnden Verbandsſpiele intereſſieren natürlich wenig. Für die
gegenwärtige Spielſtärke von Hertha mag die Tatſache zeugen,
daß Hertha am Sonntag Wedding 11:0 ſchlug.
Fußballſ=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Runde der Meiſter.
In Nürnberg: 1. F. C. Nürnberg—F. S. V. Frankfurt 6:2 (5:0).
In Mainz: F. S. V. Mainz 05—Sp. Vg. Fürth 1:5 (1:4).
In Mannheim: V. f. L. Neckarau—V. f. B. Stuttgart 6:1 (3:1).
Runde der Zweiten.
In Karlsruhe: Karlsruher F. V.—V. f. R. Mannheim 1:2 (0:0).
J Frankfurt: Eintracht Frankfurt—München 1860 2:1 (1:0).
Aufſtiegsſpiele.
Bezirk Bayern: Bayern Hof—Schwaben Ulm 3:1. F. V.
Würzburg-Jahn Regensburg 3:1. Württemberg=Baden: Sp. Vg.
Freiburg—F. C. Bitkenfeld 0:4. F. V. Offenburg—V. f. R.
Gais=
burg 1:1. F. C. Villingen—F. V. Zuffenhauſen 2:7.
Rhein=
bezirk: Pfalz Ludwigshafen—F. V. 08 Mannheim 2:1. V. f. R.
Pirmaſens—Sp. Vg. Arheilgen 2:1. Rheinheſſen=Saar: Sp. V.
Trier 05—Sportfreunde Saarbrücken 0:2. Kreuznach 02—
Ger=
mania Wiesbaden 2:1. Mainbezirk: Vgg. Fechenheim 03—V.f.R.
Offenbach 2:3.
Geſellſchaftsſpiele.
Bezirk Bayzern: Bayern München—F. C. Baſel 10:0. Wacker
München — Hanſa München (Kreisliga) 10:2. Württemberg=
Baden: F. C. Pforzheim — Kickers Stuttgart (Samstag) 3: 4.
F. C. Freiburg—Kickers Stuttgart 3:6. S. C. Stuttgart—
Sport=
freunde Stuttgart 0:1. Rheinbezirk: S. V. Darmſtadt—V. f. L.
Neu=Iſenburg 3:2. Mainbezirk: Germania Frankfurt—Union.
Niederrad 1:5. F. S. V. Frankfurt (Pokal=Elf)—Sp. Gem. Höchſt
6:2. Sp. Gem. Höchſt-Kickers Offenbach 1:5. Hanau 93—V. f. R.
Fürth 2:2. Viktoria Aſchaffenburg—Sp. Vg. Sandhofen 8:2.
Rheinheſſen=Saar: Alemannia Worms—Rot=Weiß Frankfurt 1:3.
Wormatia Worms-Phönix Ludwigshafen 3:2. Boruſſia
Neun=
kirchen-Petit Roſelle (Lothr.) 4:2. S. S. A. Saangemünd—
F. C. Saarbrücken 2:2.
Seite 6
Montag, den 4. April 1927
Nummer 94
Brandenburg.
Meiſterſchaftsſpiele.
Hertha/B. S. C. Berlin—Wedding 11:1. Wacker 04 Tegel—
Alemannia Berlin 4:2.
Weſtdeutſchland.
Runde der Meiſter.
V. f. R. Köln—Sp. V. Duisburg 2:3 (2:0). Schalke 04—
Kur=
heſſen Kaſſel 2:2 (1:1).
Runde der Zweiten.
Boruſſia Rheine—Odenkirchen 07 1:2 (1:0). Turu
Düſſel=
dorf—Sp. V. Kaſſel 5:0 (2:0). Duisburg 08— B. V.
Alten=
eſſen 3:3 (3:1).
Norddeutſchland.
Runde der Meiſter.
Holſtein Kiel—Hamburger S. V. 1:0. Phönix Lübeck—Kilia
Kiel 8:2.
Runde der Zweiten.
Altona 93—Werder Bremen 6:0. Komet Bremen—Eintracht
Braunſchweig 1:1.
Mitteldeutſchland.
Meiſterſchafts=Zwiſchenrunde.
V. f. B. Leipzig—S. C. Oberlind 5:1.
Pokalſpiel.
Chemnitzer B. C.—S. C. Apolda 5:1.
Südoſtdeutſchland.
6. Meiſterſchaftsrunde.
F. V. 06 Breslau-Brandenburg Kottbus 2:2. Raſenſport
Gleiwitz—V. f. B. Liegnitz 2:1. Preußen Glatz—Breslau 08 0:9.
Nordoſtdeutſchland.
Um die Balten=Meiſterſchaft.
S. C. Stettin—Schupo Danzig 7:0. Pruſſia Samland
Königs=
berg—Titania Stettin 1:1.
Länderſpiele.
In Brüſſel: Belgien—Schweden 1:2 (1:0).
In Glasgow: Schottland—England 1:2 (0:0).
Fünf Bezirke mit je 16 Vereinen forderten eine
Tagung der Kreisliga=, A= und B=Klaſſen=Kommiſſion im Bezirk
Württemberg—Baden, für die Regelung der Spielſyſtemfrage.
Boxen.
Trumpfheller, Sp. V. O. 98, Südweſideutſcher
Schwergewichtsmeiſter.
Die Endkämpfe um die ſüdweſtdeutſchen Meiſterſchaften
wur=
den am Samstag abend in Frankfurt zum Austrag gebracht.
Mit der Durchführung derſelben war der F. T. V. 1860 beiraut,
der dieſelben gut abwickelte. Die Meiſtertitel wurden durchweg
erſt nach erbittertſtem Kampf gewonnen. Der Bezirk Main des
S.W. A. B.O. hat ſich in dieſen Endkämpfen auf einer boxeriſchen
Höhe gezeigt, die die Frucht einer ſechsjährigen Pionierarbeit iſt.
Von den 8 zu vergebenden Titeln brachten die mainiſchen Boxer
Handball.
Tv. Malſiadt Meiſter des Mittelrbeinkreiſes
der O T.
Tv. Malſtadt—Tv. Seckbach 6:1 (3:1).
4000 begeiſterte Zuſchauer wohnten dem Endkampf der
Gruppenmeiſter in Saarbrücken bei und durften wenigſtens in
der erſten Hälfte ein ganz vorzügliches Spiel bewundern. Durch
verſchiedene faule Mätzchen in der anderen Hälfte untergiub
Seckbach ſeinen Ruf. Malſtadts Sieg war in der Höhe verdient,
da Seckbachs Verteidigung gegenüber dem flüſſigen, kurzen
Zu=
ſpiel ſeines Gegners mahtlos war. Dreimal freiſtehend am
Kreis, 3 Tore; außerdem einen 13=Meter und zwei 16,50=Meter,
während Seckbach von fünf 16,50=Metern nur einen verwandelte.
Seckbachs Höhepunkt iſt überſchritten. Was nützten Zehs
Allein=
gänge, wobei er drei Mann umſpielte und am vierten ſtrandete?
Und der Linksaußen nur 3 oder 4 Bälle erhielt, während die
rechte Sturmſeite überlaſtet war? Wie oft ſpielte Seckbach
un=
genau ab und Malſtadt fing! 4:1 hätte vielleicht auch gereicht.
Aber wir dürfen den Malſtädter Turnern mit Befriediguns
gratulieren; ſie waren die Beſten.
Tgde. Beſſungen 1865—Tg. Ziegelhauſen 3:3 (0:2).
Die Gäſtemannſchaft rechtfertigte voll und ganz den Ruf,
der ihr vorausging, und bot dem Auge des Zuſchauers ein
wohl=
gefälliges Spiel. Die Mannſchaft führte ein tadelloſes
Kombi=
nationsſpiel vor, das lediglich im entſcheidenden Moment den
angebrachten Schuß vermiſſen ließ. Kurz geſagt: Eine junge,
ſpielfreudige Mannſchaft, aus der ſich noch viel herausholen läßt.
— Während die Gäſte in der erſten Halbzeit, durch den Wind
begünſtigt, leicht drängen konnten, hatten die Einheimiſchen mir
ihren Würfen viel Pech. Der Sturm derſelben „verſiebte” eine
Anzahl „totſicherer” Sachen, dagegen konnte Ziegelhauſen bis
Ende der erſten Halbzeit zwei Tceffer anbringen. Erſt eine
Umſtellung im Sturm konnte das volle Entfalten der
Darm=
ſtädter bringen, und es gelang ihnen dann auch, die Partie
un=
entſchieden zu geſtalten. Das Spiel ward bis zum Abpfiff fair
und anſtändig durchgeführt, ein Propagandaſpiel im wahrſten
Sinne des Wortes. — Schiedsrichter Meier=Eberſtadt leitete,
wie immer, zur vollen Zufriedenheit beider Parteien.
Tv. 1860 Fürth bayeriſcher Handballmeiſter der D.T.
Im Endſpiel um die bayeriſche Handballmeiſterſchaft der
Deutſchen Turnerſchaft ſchlug am Sonntag der Tv. 1860 Fürth
den Turnerbund München mit 7:1 Toren und brachte damit den
Titel an ſich.
Pol. S. V. Halle mitteldeutſcher Handballmeiſter.
In Mitteldeurſchland fanden am Sonntag die Endſpiele um
die Handballmeiſterſchaft der Sportler ſtatt. Bei den Herren
ſchlug in Halle der Titelverteidiger Pol,S.V. Halle die
Dres=
denſia Dresden mit 6:3 Treffern; bei den Damen holte ſich Guts
Muts Dresden mit 4:3 Toren nach Spielverlängerung Titel und
Sieg gegen Viktoria 96 Magdeburg.
Weſtdeutſche Handballmeiſterſchaft.
Bei den tbeſtdeutſchen Endſpielen um die
Handballmeiſter=
ſchaft der Sportler ſchlug am Sonntag Hagen 05 die Sp.Vg.
Oberhauſen 2:1. Damit iſt dem Pol.S. V. Remſcheid der Titel
5 nach Hauſe. Ihr boxtechniſches Können iſt heute ſo weit, daß auch für den Fall ſicher, daß Oberhauſen den Proteſt gegen
Rem=
ſie ſelbſt erſtklaſſige Berufsmeetings übertreffen. Der techniſch, ſcheid gewinnen follte,
beſte Kämpfer war Krieger, V. f. R. Mannheim, der den vom
Sp. V. D. 98 geſtifteten Ehrenpreis für den jechniſch beſten Boxer
errang. Leider trat der Schwergewichtsmeiſter von Baden=
Würt=
temberg, Knoch I (Heros=Karlsruhe) nicht an, ſo daß der Maiu= meiſterſchaft von Brandenburg ſchlug der deutſche Meiſter
Südweſtdeutſchland wurde. Nachfolgend die neuen Meiſter:
Fliegengewicht: Willand, F. T. V. 1860 Frankfurt.
Bantamgewicht: Mitzel, 1. Mainzer Boxklub (Kampfſpielmſtr), geführt und ſah die Poliziſten ſtändig überlegen,
Federgewicht: Milke, Eintracht Frankfurt.
Leichtgewicht: Röder I, Sparta Frankfurt.
Weltergewicht: Krieger, V. f. R. Mannheim.
Mittelgewicht: Meier, 1. Boxklub Singen.
Halbſchwergewicht: Franck, V. f. R. Mannheim.
Schwergewicht: Trumpfheller, Sp. V. Darmſtadt 98.
der S. W. A. B. V. marſchiert.
Wendigkeit gut meidete. Im Verlaufe des Kampfes ſetzte ſich die mannſchaft, verantwortlich; beſonders gefielen noch
Mittel=
beſſere Technik des Darmſtädters, der mit präziſen Linken ar= ſtürmer und Mittelläufer.
beitete, immer mehr durch, ſo daß das verkündete „Unentſchieden”
etwas befremdete.
Der Federgewichtler Weimer mußte ſich knapp nach Punkten
geſchlagen bekennen. Es dürfte ſein ſchwerſter Kampf geweſen 1. Jug. (98) — 1. Jug. Rot=Weiß 22 0:1 (0:0) ſabgebrochen.)
ſein, der aber auch zugleich ſein bisher beſter war. Sein Gegner 2. Jug. (98) — 4. Jug. (98) 5:2 (4:0),
Hettel, Heros Karlsruhe, war gute Klaſſe. Er ſchlug mit großer
Härte und Schnelligkeit aus allen Lagen und zwang den
Darm=
ſtädter zur Entfaltung ſeines ganzen Könnens. Dieſer duckte und 1. JJug. (98) — 1. Jug. T.=V. Königſtädten 8:0 (3:0).
konterte brilliant und blieb nichts ſchuldig. Nur infolge ſeines 3. Fug. (98) — 1. Jug. Weiterſtadt 2:0 1:0).
plus erkämpfen. Unter großem Beifall des Hauſes verließen 3. Schul. (98) — Untertertig,
beide, die den beſten Kampf des Abends lieferten, den Ring.
Ein vorzeitiges Ende fand der vielverſprechende Hauptkampf F.=Vgg. 06 Kaſtel (Liga) — Union=Darmſtadt (1. Mannſchaft)
im Weltergewicht. Hier kletterten Heß, Sp. V. D., end der Trainer
4:2 (1:0).
des Boxklubs Heros, Peter, durch die Seile. Vorſichtig taſtend,
Zu dem fälligen Rückſpiel trat am geſtrigen Sonntag die
beginnt die 1. Runde, die zeigt, daß ſich hier zwei alte Routiniers 1. Mannſchaft der Union in Kaſtel an. Ein knapper Sieg der
gegenüberſtanden. Die vorgeſchickten linken Geraden wußte Heß Einheimiſchen war am Spielende zu verzeichnen, welcher gerade
gut zu vermeiden. Im Verlauf des erſten Schlagwechſels landete auch umgekehrt hätte lauten können. Die Beſſunger ſpielten die
der Darmſtädter einen harten Rechtshänder auf „kurze Rippe‟, 60 Minuten durchweg überlegen, konnten aber durch die
zahlen=
die den Karlsruher zwingt, den Kampf vorzeitig aufzugeben.
mäßig hohe verteidigende Partei nicht erfolgreich werden. Union
Bei den am Sonntag in Frankfurt ſtattgefundenen Erſtlings= dürfte geſtern ſein beſtes Spiel in dieſen Tagen geliefert haben.
wettkämpfen landete der Leichtgewichtler Bauer einen überzeu= Das erſte Tor, das von dem Kaſteler Halblinken geſchoſſen wurde,
genden K.O.=Sieg in der 1. Runde.
rührt aus einem Mißverſtändnis des Union=Torwächters her,
In aller Kürze werden die Anhänger des Boxſportes wie= da der Werfende zuerſt den Ball mit dem Fuß berührt hatte.
derum Gelegenheit haben, die Sportvereinsmannſchaft im eigenen Die drei Tore der zweiten Hälfte rühren aus Deckungsfehlern
Ring zu ſehen. Vorausſichtlich ſtarten an dieſem Kampfabend der Hintermannſchaft, da dieſelbe durch das überlegene Spiel
mehrere ſüdweſtdeutſche Meiſter. Alles nähere folgt an dieſer zu weit aufrückte. Zum erſtenmal waren wieder Mehring und
Stelle.
Mühlbach mit von der Partie. Erſterer dürfte der beſte Mann
Kreismeiſierſchaften im Boxen.
Erfolge des Athletik=Sportvereins 95.
Bei den am Samstag und Sonntag in Biſchofsheim b. Mainz
ausgetragenen Kreismeiſterſchaften im Boxen gelang es unſeren
dorthin entſandten fünf Mitgliedern, ſich unter auserleſener
Konkurrenz ganz hervorragend zu placieren. Unter den
ins=
geſamt 50 Kämpfern waren verſchiedene mehrmalige Kreismeiſter
fowie deutſche Exmeiſter zu verzeichnen. Daß es bei einer
der=
artigen Konkurrenz unſeren Mitgliedern gelang, eine erſte und
zwei dritte Meiſterſchaften zu erringen, iſt hoch anzuerkennen.
Während Schmerker im Fliegengewicht und H. Bock im
Leicht=
gewicht knapp nach Punkten verloren, gelang es H. Weckbach im
Halbſchwergewicht, die erſte Meiſterſchaft und W. Weckbach im
Halbſchwergewicht ſowie Fritz Boeck im Leichtgewicht, die dritte
Meiſterſchaft zu erringen, was als ein glänzender Erfolg zu
ver=
zeichnen iſt.
Pol. S.V. Berlin brandenburgiſcher Handballmeiſter.
Das zweite Entſcheidungsſpiel um die D.S.B.=
Handball=
bezirksmeiſter Trumpfheller (Sp. V.D. 98) kampflos Meiſter von Pol.S.V. Berlin Brandenburg=Berlin mit nicht weniger als
15:4 (Halbzeit 7:1) Treffern und brachte damit abermals den
Titel an ſich. Das Treffen wurde bei 5000 Zuſchauern durch=
Sportverein 98 (2. Mannſchaft) — Rot=Weiß (1. Mannſchaft) 8:1.
Zuerſt hatten die Handballer das Wort. Die 2. Mannſchaft
des Sportvereins 98 wollte geſtern beweiſen, daß auch ſie
mittler=
weile gute Fortſchritte erzielt hat. Der Beweis gelang trefflich.
In techniſch hochſtehendem Spiel demonſtrierten ſie gegenüber
Am Samstag weilte die Boxabteilung des Sp. V.D.98 mit der 1. Mannſchaft von Rot=Weiß eine kaum erwartete Ueber=
Ganßert, Weimer und Heß bei dem gaſtlichen Boxklub „Heros” legenheit. In gleichmäßigen Zwiſchenräumen glückten treffliche
Karlsruhe. Hermany, der ebenfalls verpflichtet war und gegen Torſchüſſe, denen gegenüber der Torwächter des Gegners
machi=
einen Franzoſen kämpfen ſollte, mußte infolge einer im Training los war. Dem guten Fangvermögen und der raumgreifenden
zugezogenen Verletzung leider dem Start fern bleiben. Die üb= Spielweiſe der Sportvereinsmannſchaft hatten die Rot=
Weiß=
rigen Kämpfer ſtellte „Sparta” Frankfurt und F.C. „Phönix” Leute nur einen aufopfernden Kampfesgeiſt entgegenzuſetzen; am
Karlsruhe. Die Veranſtaltung erfreute ſich eines guten Beſuché beſten gefielen noch die Flügelleute, die allerdings körperlich
und zeigte, daß auch in Karlsruhe der Boxſport unter Leitung zu ſchwach ſind, um ſich gegen die harten Verteidiger der
Platz=
mannſchaft durchzuſetzen. Im übrigen ließ das Spiel der Sport=
Im Fliegengewicht kreuzten Ganßert, Sp.V. D., und Hammel, vereinsmannſchaft erhoffen, daß in abſehbarer Zeit mancher
Heros=Karlsruhe, die Handſchuhe. Letzterer arbeitete mit Schwill= Spieler aus der Reihe der Zweiten ligareif iſt. Für die meiſten
gern und Haken, die G. infolge ſeiner beſſeren Beinarbeit und Erfolge zeichnete Meyer, der frühere Verteidiger in der Liga=
Sportverein 1898, Darmſtadt.
D. S. B.:
A. D. T.:
ungeſtümen Angriffsgeiſtes konnte der Karlsruher knappes Punkt= 5. Jug. (98) — Obertertia, Liebigs=Oberrealſchule 1:0 (0:0).
2:1 (0:0).
5. „ (98) — Quarta,
1:2 (—).
Leichiathletik.
Gauwaldlauf der Mein=Rheingauturner.
Am geſtrigen Tage war trotz der nicht allzu ſehr
einladen=
den Witterungsverhältniſſe das Forſthaus Hirſchköpfe das Ziel
einer größeren ſportbegeiſterten Zuſchauermenge, welche dem
Gauwaldlauf der Main=Rheingauturner das größte Intereſſe
entgegenbrachten. Unter Leitung des Gauſportwartes
Schön=
waldt=Rüſſelsheim und dank der vorzüglichen Organiſation der
Turngeſellſchaft Darmſtadt konnte ſich der Lauf als eine
erſt=
klaſſige Leiſtungsprüfung abſpielen. Die Jugend, welche als
erſte auf den Weg geſchickt wurde, hat alle Vorausſetzungen, die
man ihr gemacht hatte, nicht nur erfüllt, ſondern noch bei
wei=
tem übertroffen. In dieſer Klaſſe war es L. Treuſch (Tgſ. 1875
Darmſtadt), der ab Start bis Ziel in glänzendem Rennen ſtets
führend an der Spitze ſeiner Gruppe lief und als ſicherer Erſter
das Zielband durchreißen konnte. Dicht auf konnten ſeine
Ver=
einsbrüder Boßler, der ebenfalls im Langſtreckenlauf ſehr gute
Leiſtungen zu erzielen verſpricht, Neutzſch und Spahn folgen.
„n der B=Klaſſe (Unterſtufe und Anfänger) war es Lenz
(Tade 1846 Darmſtadt), der als erſter in der Unterſtufe die
Führung über die ganze Wegſtrecke übernahm, ohne ſie
abzu=
geben. Ihm folgte ſein Vereinsrivale Jamin, der es ſertig
brachte, ſchon im erſten Drittel der Wegſtrecke den zweiten Platz
einzunehmen und dieſen bis zum Ziele zu behaupten.
In der Mittelſtufe zog ſich das Feld ziemlich auseinander
und ſah Jänecke=Langen als verdienten Sieger.
In der Oberſtufe entſpann ſich ein harter Kampf um den
erſten Platz und Titel „Gaubeſter”. Hier lagen auf der
geſam=
ten Wegſtrecke Dorn (Tgſ. Darmſtadt) und Becker (
Sprendlin=
gen) in ſcharfem Kampfe ſtets zufammen, ſich gegenſeitig den
Rang ſtreitig machend. Den Erfolg konnte der zähe Becker in
den letzten 600 Meter für ſich entſcheiden. Für die Mannſchaft
traf die Vorausſage in zwei Klaſſen ſicher zu. In der Jugend
war es Turngeſellſſchaft Darmſtadt, die als geſhloſſene
Mann=
ſchaft einlaufen konnte, während in der B=Klaſſe die
ausgegli=
chene Mannſchaft der Turngemeinde Darmſtadt als ſicherer
Erſter landen konnte. In der A=Klaſſe mußte Turngeſellſchaft
Darmſtadt 1875 mit geringem Punktunterſchied Turngemeinde
Neu=Iſenburg den erſten Platz überlaſſen und Langen ſich mit
dem dritten Rang abfinden. Bei der anſchließend im Turnhauſe
der Turngeſellſchaft Darmſtadt ſtattgefundenen
Siegerverkün=
dung konnte nachſtehendes Reſultat bekannt gegeben werden:
Jugendklaſſe, 3000 Meter: 1. Sieg Leo Treuſch, Tgſ.
Darm=
ſtadt, 12,25 Min.; 2. Fritz Boßler, Taſ. Darmſtadt; 3. Karl
Neutzſch, Tgſ. Darmſtadt: 4. Ludwig Spahn, Tgſ. Darmſtadt;
5. Heinrich Kehr, Tgſ. Ober=Ramſtadt; 6. Philipp Schneider,
Tgf. Darmſtadt; 7. Hermann Boy, Tgſ. Darmſtadt; 8. Valentin
Ritter, Tgde. Griesheim.
1. Mannſchaftsſieg: Turngeſellſchaft Darmſtadt (1.
Mann=
ſchaft; 2. Turngemeinde Griesheim; 3. Turngeſellſchaft
Darm=
ſtadt.
B=Klaſſe (Anfänger), 7100 Meter: 1. Hans Dingeldein, Tv.
Seeheim, 27,31,2; 2. Jakob Drechsler, Tv. Reßdorf; 3. Karl
Wolf, Tgde. Darmſtadt.
Unterſtufe (7100 Meter): 1. Engelberth Lenz, Tade.
Darm=
ſtadt, 26,45; 2. Fritz Jamin, Tgde. Darmſtadt; 3. Paul Tiem,
Tv. Bensheim; 4. Stechel, Tgde. Darmſtadt; 5. Ludwig Grimm,
Taſ. Darmſtadt.
1. Mannſchaftsſieg: Turngemeinbe Darmſtadt.
A=Klaſſe (Mittelſtufe), 7100 Meter: 1. Otto Jänecke, Tv.
Vorwärts, Langen; 2. Rudi Schmidt, Tgde. Sprendlingen;
3. Adam Henß, Tv. Beusheim.
Oberſtufe, 7100 Meter: 1. Wilhelm Becker, Tade.
Sprend=
lingen, 25,50,3; 2. Peter Dorn, Taſ. Darmſtadt; 3. Konrad
Bren=
ner, Tv. Vorwärts, Langen; 4. Guſtav Simon, Tv. Reichenbach.
1. Mannſchäftsſieg: Turngemeinde Neu=Iſenburg; 2.
Turn=
geſellſchaft Darmſtadt; 3. Turnverein Vorwärts, Langen.
Jugendſportkurſus.
Es wird nochmals auf den am Dienstag, den 5. April,
morgens pünktlich um 9½ Uhr, beginnenden Kurſus hingewieſen.
Meldungen hierfür werden noch von 9 Uhr ab auf dem Stadion
entgegengenommen. Die Teilnehmer haben Turnſchuhe,
Fuß=
ball= oder Handballſtiefel, kurze Hoſe, Trikot, Handtuch, Seife
und, je nach der Witterung, auch warme Ueberkleidung
mit=
zubringen.
Schwimmen.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt in Aachen erfolgreich.
Die Schwimmer der Turngeſellſchaft Darmſtadt verzeichnen
auf dem geſtern in Aachen ſtattgefundenen Hallenſchwimmen,
offen für die weſtdeutſchen Turnkreiſe, nachſtehende Erfolge:
Sonderſtufe (Rückenſchwimmen); Lohrer 2. Sieger. —
Oberſtufe (beliebig): Weiß1. Sieger. — Mittelſtufe (beliebig);
Dörner 1. Sieger. — Lagenſchwimmen: Weiß 2. Sieger.
der Unionelf geweſen ſein, die anderen ſtanden ihm nicht viel
nach. Wenn die Beſſunger ſo weitermachen, werden ſie auch bei
den nächſten Spielen als Sieger den Platz verlaſſen können. Man
merkt es ihnen an, daß ſie ſchon durch das Spielen gegen Liga=
Mannſchaften gelernt haben. Uebung macht den Meiſter! Bei
Kaſtel war der Mittelläufer der beſte, neben ihm wären noch die
Halbſtürmer und der Torwächter zu erwähnen. Der
Schieds=
richter konnte befriedigen.
Neue Handballmeiſter: Pol.=S.=V. Berlin wurde
brandenburgiſcher, Pol.=S.=V. Halle mitteldeutſcher und Pol.=
S.=V. Hannover norddeutſcher Handballmeiſter der Sportler.
Heinrich nach Paris eingeladen. Der Leutſc
Rekordſchwimmer Herbert Heinrich, Leipzig, iſt eingeladen woi
den, Ende Juni am 100=Meter=Freiſtilſchwimmen um de:
Großen Preis von Paris teilzunehmen. Falls Heinrich
erlaubnis erhält, wird er der Pariſer Einladung Folge lei,
26 Meldungen für die deutſche Waſſerballmeiſterſchaft.
Für die diesjährige deurſche Waſſerballmeiſterſchaft, die
erſt=
malig nach einem neuen Syſtem ausgeſpielt wird, haben
ins=
geſamt 26 Mannſchaften gemeldet. Die Entſcheidung wird am
letzten Auguſtſonntag in Hannover fallen; die diesmal ſo
über=
aus ſtarke Beteiligung verſpricht beſonders intereſſante Kämpfe.
Die Meldungen verteilen ſich auf die Kreiſe wie folgt: Kreis!
(Berlin): Weißenſee 96, Spandau 04, Vereinigte Waſſerfreunde.
— Kreis 2 (Norden): ABDS. Bremen, Bremer Schwimm=
Verband, Stern=Hamburg. — Kreis 3 (Mittel): Magdeburg
1896, Hellas=Magdeburg, Waſſerfreunde=Hannover, Halle 02. —
Kreis 4 (Schleſien): Keine Meldung. — Kreis 5 (Süden):
1. F.=C. Nürnberg, Bayern=München, S.=V. Augsburg,
Karls=
ruher S.=V. 99, Jung=Deutſchland Darmſtadt. — Kreis 6 (
Oſt=
preußen): Keine Meldung. — Kreis 7 (Sachſen): Poſeidon=
Leipzig, Stern=Leipzig, Vogtland=Plauen, Poſeidon=Dresden. —
Kreis 8 (Thüringen): Erfurt 05. — Kreis 9 (Weſten);
Weſtfalen=Dortmund, Krefeld 93, Poſeidon=Köln, Sparta=Köln,
Ruhrort 09, W.=Fr. Bonn.
Waſſerſport.
Tagung des Deutſchen Kanu=Verbandes.
Gelegentlich der 3. deutſchen Kanu=Ausſtellung in Hamburg
hielt auch der Deutſche Kanu=Verband ſeine Tagung ab. Aus
den Verhandlungen war zu entnehmen, daß zahlreiche
Wander=
heime und Verbandslagerplätze geſchaffen wurden, ſo der
baye=
riſche Verbandslagerplatz im Staffelſee bei Murnau, die
Unter=
kunftshütte auf dem Gelände des Dresdener Kanu=Vereins auf.
der Elbe, das Spreewaldheim des Lauſitzer Kreiſes und der
Verbandslagerplatz an der Edertalſperre. Die diesjährigen
deutſchen Kanumeiſterſchaften auf der kurzen Strecke wurden von
Berlin nach Hamburg verlegt und gelangen am 21. Auguſt auf
der Außenalſter zur Entſcheidung. Die deutſchen
Langſtrecken=
meiſterſchaſten werden vorausſichtlich in den folgenden Jahren
nur noch im Faltboot ausgetragen werden. Die diesjährigen
Titellämpfe finden am 11. Septembe: auf der Elbe bei Dresden
jatt. Es wurde eine Strecke von 10 Kilometern bei ſtromloſem
aſſer als Grundlage genommen. Für ſtürmiſches Waſſer
wer=
öruind der Schnelligkeit der Strömung größere Strecken
Verhandstagung wird vom 11. bis 14.
bgehalten. Mit dem
öſterreichi=
reundſchaftsvertrag geſchloſſen.
Rummer 94
Montag, den 4. April 1927
Seite 7
Kegeln.
Zachnweihe und Sportwoche in der Turnhalle.
Dank des Entgegenkommens des Vorſtandes der
Turn=
gee inde 1846 erſtand in kurzer Zeit aus der alten Bahn eine
ue bundesvorſchriftsmäßige. Nach vorausgegangener
Beſich=
urag und Prüfung am Samstag durch Verbandsvorſitzenden
Yrmmel und Sportwart Schönefeld fand am Sonntag morgen
hiFeierliche Eröffnung und Uebergabe der Bahn ſtatt.
Zahl=
nite Ehrengäſte und Kegelbrüder hatten ſich eingefunden.
Der 1. Sprecher der Turngemeinde, Herr Rechtsanwalt
Kalb=
hu, begrüßte die Erſchienenen mit herzlichen Worten. Er
be=
uie, daß das Kegeln in den letzten Jahren; beſonderen
Auf=
heruing genommen und als Leibesübung Anerkennung gefunden
hy.. Die Turngemeinde habe gerne den Anregungen, die Bahn
ſſernzubauen, daß ſie auch der ſportlichen Tätigteit gerecht werde,
Axe geleiſtet. Mit Dank an den Bauwart, Turner Glaf, für
ſu Bemühung um die gute Herrichtung der Bahn und
Gratu=
lien für die „Zwölſer” zu ihrem 25jährigen Jubiläum und
grn kräftigem „Gut Heil” ſchloß er ſeine Ausführungen.
DDer Vorſitzende des Klub „Zwölfer”, Turner Schinnerl,
ſtuste der Turngemeinde für die Bereitwilligkeit zum Bahnbau,
ſes auf das 25jährige Beſtehen des Klubs hin, ſtreifte kurz deſſen
ſtſchichte, deſſen Kegelbrüder ſtets gerne und freudig ſich in den
ſteriſt des Kegelſports geſtellt hätten. Ganz beſonderen Dank
ſieu dete auch er Bauwart Graf für ſeine Bemühungen um die
ſtrn, begrüßte den Vertreter des Ausſchuſſes für Leibesübung,
rrn Profeſſor Becker, und den Verbandsvorſitzenden, Herin
ſhi mmel. Dem Kegelſport, der Turngemeinde ſowie den
Erſchie=
ſinen widmete er ſein „Gut Holz”. Herr Konzelmann ſprach für
hin Kegelklub Alkoda, fand warme Worte, für den Kegelklub
1Awölfer” ſowie die Beſtrebungen des Darmſtädter Verbandes
ſn Förderung des Kegelſports.
Für den Ausſchuß für Leibesübung dankte Herr Profeſſor
ecker für Einladung und Begrüßungsworte. Auch er zollte dem
reln als Leibesübung ſeine Anerkennung und brachte ein „Gut
isz” auf den Kegelſport aus.
Bauwart Graf dankte für die ihm gewordene Anerkennung
m das Zuſtandekommen der Bahn und übertrug ſolche auf
ſte ſter und Gehilfen, die den Bahnbau bewerkſtelligten.
Turner Geiſt fühlte ſich als Mitglied des Bürgervereins
ver=
ſihtet, deſſen Gruß zu übermitteln. Er wies darauf hin, daß
7 hon 53 Jahre das Kegeln betreibe und es ihm ſtets eine
be=
ewigende Tätigkeit geweſen ſei. In poetiſchen Worten widmete
ein „Gut Holz” dem Kegelſport und den „Zwölfern”
Nachdem noch mehrere Klubvertreter ihre Glückwünſche den
Zwölfern” darbrachten, wurden die üblichen Ehrenkugeln
abge=
ſo fen. Alsdann fand die Sportpoche ihren Anfang. Fleißig
ſurde dem Kegeln zugeſprochen und beachtenswerte Reſultate
elt.
Ueber die neue Bahn herrſchte nur eine Stimme des Lobes.
ſechmackvoll in ihrer Aufmachung und guter techniſcher
Ausfüh=
ungg iſt ſie eine würdige Stätte zur Ausübung des Kegelſportes
wrorden.
Höchſtleiſtungen des erſten Tages.
1. Ehrenbahn: Mitſchdörfer (Keglerluſt) 68; Barmann,
ſrch. (K.K. 23) 62; Gebhardt (K.K. 23) 59; Schieferdecker („
Zwöl=
r) 56; Heldmann 56.
2. Induſtriebahn: Schild (Sportkegler) 29; Klein (Fall
m0 26: Schubert (Kranz) 26.
3. Werbebahn: Becher 30; Finſterer (Sportkegler) 28;
oskopf 27: Götz 27.
4. Damenbahn: Frau Reichert (Goldene Kugel) 18.
Darmſtädter Keglerverband. — Verbands=Klubmeiſterſchaft.
Die Kämpfe um die Verbands=Klubmeiſterſchaft fanden am
Neigangenen Sonntag ihre dritte Fortſetzung. Sämtliche
Klub=
exen traten an und entwickelten ſich intereſſante Kämpfe. Haſſia
ſilr noch die Spitze. Die „Zwölfer” haben ſich an die zweite
Nſtlle emporgeſchraubt, während „Keglerluſt” durch einen
Ver=
iger an die dritte Stelle gerückt iſt. Die Endkämpfe finden am
2. April ſtatt, da am 10. April des Palmſonntags wegen nicht
etegelt werden darf. Die Einzelergebniſſe vom Sonntag ſind:
Bwölfer (Bahn Krichbaum) 1776, 2. Keglerluſt (Bahn Sitte)
7B, 3. Kranz (Bahn Konkordia) 1688, 4. L. L. (Bahn Konkordia)
35, 5. Batzer (Bahn Krichbaum) 1672, 6. Johannes (Bahn
Kon=
wia) 1646, 7. Chattia (Bahn Konkordia) 1639, 8. Bürgerverein
Bnhn Bürgerverein) 1584, 9. Konkordia (Bahn Bürgerverein)
562, 10. Haſſia (Bahn Sitte) 1505 (ein Mann nachzukegeln),
1. Sportkegler (Bahn Krichbaum) 1440 (ein Mann nachzukegeln),
Fall um (Bahn Bürgerverein) 1340 (ein Mann nachzukegeln).
2. Bezirksmeiſterſchaft (3. Bezirk).
Die Würfel um die Bezirksmeiſterſchaft im 3. Bezirk ſind am
Blpril gefallen. Es hatten noch die Verbände Gelnhauſen und
Iſſchaffenburg ſowie Dieburg zu ſtarten. Dieburg trat nicht an,
a eingetretener Hinderniſſe wegen ſeine Mannſchaft nicht
kom=
lett war. Sie ſcheidet damit aus.
Wie erwartet, blieb der Verband Darmſtadt mit ſeiner erſten
Nmnnſchaft Sieger. Der Vorſprung war zu groß, um überholt
utwerden.
Die heutigen Ergebniſſe ſind: Aſchaffenburg 5230,
Geln=
arzſen 5058. Geſamtergebniſſe vom Vor= und Rückkampf:
DDarmſtadt 10 488, 2. Aſchaffenburg 10 254, 3. Bensheim 9994,
Banau 9975, 5. Gelnhauſen 9902.
Ein „Gut Holz!” der wackeren erſten Riege von Darmſtadt
u ihrem Meiſterſchaftsſiege. Möge ſie auch bei den Gau=
Meiſter=
haftskämpfen erfolgreich ſein.
Hockeg.
Deutſchland ſchlägt Holland im Hockeh=
Länderkampf 3:1.
Der Deutſche Hockehbund hat die ohnehin ſchon ſehr
erfreu=
ſiche Statiſtik ſeiner Länderſpiele abermals verbeſſern können.
Seine Repräſentativelf ſchlug am Sonntag im Rheinſtadion zu
(däſſeldorf die holländiſche Nationalmannſchaft überlegen mit
17 Treffern. Dieſe Tordifferenz gibt dabei nicht einmal die
geberlegenheit der deutſchen Mannſchaft treffend wieder, denn
nur die glänzende Arbeit des niederländiſchen Torhüters
ver=
ſinderte einen höheren Sieg der in jeder Hinſicht beſſeren
deut=
ſchen Mannſchaft.
Süddeutſchland.
Frankfurter S. C. 1880—Heidelberger H. C. (Samstag) 1:1.
Frankfurter S. C. 1880— Heidelberger H. C. (Sonntag) 7:3.
Ftankfurter S. C. (Damen)—Düſſeldorfer H. C. (Damen) 3:2.
beidelberger T. V.—V. f. R. Aſchaffenburg 7:0. Heidelberger
*. V. (Damen)—V. f. R. Aſchaffenburg (Damen) 0:5.
Mün=
hener S. C.—Münchener H. C. 4:0. Weiß=Blau Aſchaffenburg
—T. V. 1860 Frankfurt (Damen) 0:4. Boruſſia Neunkirchen—
*. V. 1860 Frankfurt (in Oberſtein) 2:1. Griesheim=Elektron—
. V. Sachſenhauſen 1857 3: 5. 1. F. C. Nürnberg — Sp. Vg.
Gotha 2:0. 1. F. C. Nürnberg—H. T. C. Apolda 4:2. Germania
Sird=Frankfurt—Höchſter H. C. 3:1. Homburger S. V.—S. V.
Nainz 4:1. H. C. Kreuznach—Frankfurt 80 (2.) 2:0. S. V.
Viesbaden 1.—Frankfurt 60 (2.) 2:0. S. V. Wiesbaden 1. Damen
Frankfurt 60 2. Damen 2:1.
Mitteldeutſchland.
Städteſpiel Leipzig — Dresden 5:2. Städteſpiel Leipzig—
dresden (Damen) 5:1.
Radfahren.
Großer Opelpreis von Weſtdeutſchland.
Auf der 192 Kilometer langen Strecke Köln—Weſel-Köln
trug am Sonntag die D.R.U. den Großen Opelpreis von
Weſt=
deutſchland aus. Die geſtarteten 27 A= und 103 B=Fahrer hatten
auf der Fahrt unter dem trüben Wetter, Regen und ſtarkem
Gegenwind ſehr zu leiden; dennoch zeigten ſie achtbare
Lei=
ſtungen. Die Ergebniſſe lauteten:
A=Klaſſe: 1. Büttner=Berlin, 6:24 Stunden; 2. Buſſe=
Berlin, 6:28 Std.; 3. H. Schiffer=Köln, 6:30 Std.; 4. Berger=
Hannover, 6:36 Std.; 5. Lehrmann=Bremen, 6:45 St.; 6.
Lingen=
brinck=Wiedenbrück, 4 Längen zurück; 7. Köther=Hannover, 6:46
Std.; 8. Klammer=Köln; 9. Henning=Mannheim; 10. Bühl=
Köln.
B=Klaſſe: 1. Spreng=Mannheim, 6:25 Std.; 2. Brauer=
Berlin, 6:57 Std.; 3. Koßmann=Berlin, 6:57 Std.
Straßenrennen Berlin—Glogau. — 1. Etappe des Großen Opel=
Preiſes von Deutſchland für Amateure.
Der Große Opelpreis von Deutſchland, die der „Tour de
France” nachgebildete deutſche Rundfahrt, nahm bei den
Ama=
teuren am Sonntag mit der Etappe Berlin—Glogau ihren
Be=
ginn. Am Start fanden ſich je 45 Fahrer der A= und B=Klaſſe
ein, die ſich bei ziemlich mäßiger Witterung auf die 230
Kilo=
meter lange Reiſe machten. Nach verhältnismäßig glattem
Fahrt=
verlauf traf in der A=Klaſſe eine Spitzengruppe von 17 Mann
ge=
ſchloſſen am Ziel ein; im Endſpurt ſicherte ſich der
Kampfſpiel=
ſieger Meyer=Leipzig den Sieg. Bei der B=Klaſſe erreichten ſechs
Mann geſchloſſen das Ziel; „hier gewann der Leipziger R. Hahn
den Endkampf. — Die Ergebniſſe:
A=Klaſſe: 1. W. Meher=Leipzig, 7:26 Std.: 2. W. Wolke=
Chemnitz; 3. Weher=Berlin; 4. Schugk=Leipzig; 5. Witzak=
Han=
nover: 6. M. Müller=Rüſſelsheim; 7. Feder=Berlin; 8.
Geis=
dorf=Rüſſelsheim; alle dichtauf.
B=Klaſſe: 1. R. Hahn=Leipzig, 7:43,26 Std.; 2. Schütte=
Berlin; 3. Wulff=Berlin; 4. Neumann=Berlin; alle dichtauf.
Die Frankfurter Nadrennen verregnet.
Die für Sonntag nachmittag angeſetzten Steherrennen der
Frankfurter Stadionbahn fielen der ſehr ungünſtigen Witterung
zum Opfer.
Motorſport.
Die erſte deutſche Steilbergprüfung für Motorräder. —
Eikel=
mann=Wiesbaden (Ariel) fährt die beſte Zeit.
Am Sonntag veranſtaltete der Frankfurter Motorradklub die
erſte deutſche Steilbergprüfung für Motorräder. Die Strecke war
nur etwa 120 Meter lang, führte aber einen 60 Prozent ſteil
anſteigenden Wieſenhang hinauf zum Lohrberg bei Frantfurt=
Sedbach. Gräben, Waſſerrinnen und Böſchungen waren zu
über=
winden, ehe es auf der ſumpfigen Wiefe, die man mit Sägemehl
beſtreut hatte, an die Hauptſteigung ging, welche einigen Fahrern
zum Verhängnis wurde und durch das Training eine „
Lehm=
ſchmiere” geworden war. Der R.V. Germania=Seckbach hatte die
Strecke mit Fahnen markiert und die Bäume mit dicken Polſtern
bekleidet, um abſtürzende Fahrer vor Schaden am Körper zu
be=
wahren. Trotz des naſſen Wetters hatten ſich tauſende Zuſchauer
eingefunden, die den gkrobatenhaften Leiſtungen der Fahrer mit
größtem Intereſſe folgten. Die Leiſtungen aller Fahrer waren
gut, faſt gleichwertig. Aber nur vier von ihnen konnten
vor=
ſchriftsmäßig zweimal die Strecke meiſtern, zum drittenmal erſt
glückte es Wind auf Güldner. Aehnlich erging es Schwarz auf
Ariel, der zum erſtenmal an der Hauptſteigung umkehren mußte,
beim zweitenmal jedoch mit Mühe und Not die Höhe gewann,
nachdem ſeine Maſchine mit dem Kurbelgehäuſe die Erde
aus=
gehoben hatte, Eikelmann=Wiesbaden auf 500 ocw=Ariel fuhr am
ruhigſten und gewann mit der abſolut beſten Zeit, indem er
ein=
mal 15,5 und einmal 14,9 Sekunden benötigte — 30/4 Selunden.
Das tollſte Stück erlaubte ſich Kampf auf A.J.S. 350 ccm. Er
benutzte den erſten Hang als Sprungbrett und flog eiwa einen
halben Meter hoch durch die Luft, um dann zu landen und
aufent=
haltslos weiterzufahren. Nur 7/w Sek. kam er in der
Geſamt=
wertng hinter Eikelmann ein. Seine Zeiten waren 15,1 und
15,5 — 30,6 Sek., alſo relativ noch beſſer wie die Eikelmauns.
Vollmer auf Ernſt=Mag war zu Anfang der Strecke zu vorſichtig,
wodurch er jedesmal 2 Sek. verlor. Trotzdem gelang es ihm in
der Geſamtzeit von 34 Sek. ſeiner Aufgabe Herr zu werden. Auch
er führte einmal einen ſogenannten „Hechtſprung” aus. Der
Iſenburger Bach benutzte eine Gilet=Zweitaktmaſchine von 350 ccm
und nahm die Höhe in genau 2X20 — 40 Sek. Sonſt kam kein
Fahrer über die Strecke.
Pferdeſport.
Hannover.
1. Begrüßungsrennen. Für Dreijährige. 2100 Mark, 1100
Meter: 1. F. Schüttes Kalebaſſe (Ch. Korb), 2. Saladin, 3.
Va=
lor. Ferner: Opar, Die Afrikanerin, Falkenauge, Irenäus,
Reinecke, Chriſtinchen, Camarilla, Schlaumeier, Mondnacht.
Tot.: 500, Pl. 42, 17, 67:10. 1½—2 Lg.
2. Bennigſen=Rennen. Verkaufsrennen. 2100 Mark, 1400
Meter: 1. W. Reichſteins Traumdeuter (Blume), 2. Mohrenpeter,
3. Medina. Ferner: Gollub, Blocksberg, Pomona, Orma,
O Straßburg, Cea, Patin. Tot.: 55, Pl. 35, 77, 40:10. 1½ bis
34 Längen.
3. Frühjahrsrennen. 2100 Mark, 1800 Meter: 1. Graf Seidl=
Sandreckis Ilſenſtein (P. Ludwig), 2. Liebhaber, 3. Caro Bube.
Ferner: Wachtelkönig, Moraliſt, Obhut, Limono, Irany,
Arka=
dia. Tot.: 32, Pl. 12, 15, 11:10. 1½—½ Lg.
4. Großer Hannoverſcher Ausgleich. Ehrenpreis und 4200
Mark, 1600 Meter: 1. M. Nuſſenows Falſum (E. Grabſch),
2. Lebenskünſtler, 3. Ruzilo. Ferner; Caprivi, Carl Heinz,
Lob=
lied, Eichkatze, Boruſſia. Tot.: 49, Pl. 22, 17, 32:10. ½ Lg. bis
kz. Kopf.
5. Preis von Bemerode. Ehrenpreis und 2100 Mark, 1400
Meter: 1. O. Niebuhrs Liſſa (K. Janke), 2. Fegefeuer, 3.
Rei=
fende Frucht. Feruer: Schaumſchläger, Piaski, Eldorado,
Oriola, Vasko, Proklamation. Tot.: 53, Pl. 34, 37, 43:10. 2 bis
1½ Längen.
6. Preis von Burgwedel. 2100 Mark, 1600 Meter: 1. O.
Blu=
menfelds und R. Samſons Pompejus (W. Kohl). Ferner:
O. Pfützners L’Hombre. Nur 2 liefen! Tot.: 13. 2½ Lg.
7. Fels=Nennen. Für Dreijährige. 2100 Mark, 1200 Meter:
1. Geſt. Navensbergs Bundſchuh (F. Friedrich), 2. Linz, 3.
Kapu=
ziner. Ferner: Falkner, Orla. Tot.: 87, Pl. 27. 6—1 Lg.
München=Riem.
1. Begrüßungsrennen. 1500 Mark, 1400 Meter: 1. M.
Frie=
digers Farmer (W. Eicke), 2. Blau und Weiß, 3. Trofa. Ferner:
Roſario, Nordpol, Nordſtern, Hortenſie. Tot.: 23, Pl. 11, 13,
12:10. ½—2 Lg.
2. Freiherrn von Redwitz=Rennen. Herrenreiten.
Ehren=
preis und 1500 Mark, 1600 Meter: 1. Hptm. C. H. Bodmers
Nain=Nain (Frhr. G. v. Egloffſtein), 2. Dollar, 3. Parioli.
Fer=
ner: Rochebelle, Teddy Bear, A’Dalk, Giga, Iſpahan. Tot.: 12,
Pl. 13, 17, 32:10. 3—½ Lg.
8. Glückauf=Jagdrennen. 1500 Mark, 3000 Meter: 1. A. Volz”
Duleinea (W. Heimann), 2. Florentiner, 3. Aviator. Ferner:
Parma 2., Liebe Martha, Petronius. Tot.: 118, Pl. 43, 18:10.
1—4 Längen.
4. Preis von Laim. 1500 Mark, 1200 Meter: 1. Hptm. C. H.
Bodmers Guſcha (S. Robl), 2. Bojan, 3. Pedro. Ferner:
Jo=
hannisfeuer, Lewinius, Tſcherkeſſin, Deluſion, Camelie, Loreley.
Tot.: 41, Pl. 17, 21, 16:10. 1—34 Lg.
5. Preis von Fröttmaning. Jagdrennen. 1500 Mark, 3400
Meter: 1. A. Baers Paulus 2 (O. Wehe), 2. Gallican, 3.
Pa=
leſtrina. Ferner: Trapper, Gianutri, Sturm, Minneſang, Jahn.
Tot.: 42, Pl. 19, 60, 16:10. ½ Lg.—Hals.
6. April=Ausgleich. 1500 Mark, 2000 Meter: 1. S. Schmitts
Capland (S. Robl), 2. Libuſſa, 3. Canio. Ferner: Abendſturm,
Goldelſe, Luſtgarten, Roſario, Ueberläufer, Seidenſchwänzchen,
Tot.: 86, Pl. 26, 24, 18:10. 3—½ Lg.
7. Preis von Oberwieſenfeld. 1500 Mark, 1600 Meter:
1. Ed. Sechſers Logenbruder (W. Eicke), 2. Sigurd, 3. Metis.
Ferner: Mydear, Giſelher, Naive. Tot.: 37, Pl. 20, 24:10.
42g.—Hale.
Neuß.
Eröffnungsrennen. Für Dreijährige. 2100 Mark, 1000
Meter: 1 Geſt. Ahms Glockengießer (Unruh), 2. H. Brandts gefk
Halfmanns Loiſach, 3. Agrippa. Ferner: Marino, Scotch Whiſky,
Meinhardt, Franziska, Tuckhühnchen, Seefahrer, Metropolis,
Graſſchaft, Hadili. Tot.: 401, Pl. 70, 44, 25:10. 1½ Lg.—Hals.
Hochwaſſer=Jagdrennen. Für Vierjährige. 2100 Mark,
3000 Meter: 1. A. Moraweß Minerva (Grobauer), 2. La
Da=
noiſe, 3. Barcarole und Szegenie. Totes Rennen. Ferner:
Kar=
neval 2., Mouſſine, Hungaria, Hippiä. Tot.: G2, Pl. 15, 14, 7=
10:10. 3—2½ Lg.
Preis von Haus Meer. Ehrenpreis und 1000 Mark, 16/8
Meter: 1. A. Stocks jr. Blümlisalp (C. Merten), 2. Imperialiſß
3. Scharfenberg. Ferner: Schneekönig, Friedericus, Meſtoſſ
Endymion, Optimat, Diabolo. Tot.: 300, Pl. 62, 26, 24:14
2—½ Lg.
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SUie konrken Sie ſich, Filmt Schakir, bei der-
Korferenz, ſ hineinlegen laiſen! Surten ithitſch,
Damaskus iſt baput, und das Dekrolezum avollen
ſie uns auch nehmen.! Lieber Schabir, ein rke
läßt ſich doch nicht ſo ubers Ohr hauen!“
Derzeihung, C-zellenz, der Giaur ſeiste miz—
einen ſo elenden. Deuikoſchnaps vor und ein ſo
ſcheußliches Rrazk, daß ich bei der Debatte halb
tot auar ! -Allah vergebe mir die Frage-
aber-
noie bekommen Sie es denn fertig, Crzellenz, bei
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Montag, den 4. April 1927
Seite 8
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Hauptverſammlung
am Dienstag, 5. April 1927, abends 8½ Uhr,
im oberen Lokal der Turngemeinde Beſſungen
Tagesordnung:
1. Wiederaufleben der Vereinstätigkeit.
2. Wahl des Vorſtandes.
3. Verſchiedenes.
Um zahlreiche Beteiligung erſucht
Der Vorſiand
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Montag, den 4. April 1927
abends 7½ Uhr
7. Sinfonie=Konzert
des Heſſiſchen Landestheater=Orcheſters
Leitung: Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock
Soliſt: Adolf Schiering (Violine)
Vortragsfolge:
1. J. S. Bach: Zwei Choralvorſpiele, für
großes Orcheſter geſetzt von A. Schönberg
au Schmücke dich, o liebe Seele
b) Komm, Gott, Schöpfer, Heiliger Geiſt
2 P. Tſchaikowsky: Konzert für Violine
und Orcheſterbegleitung, Op. 35
Allegro moderato.
Andante (Canzonetta)
Finale. Alegro vivgeiſſimno
— 10 Minuten Pauſe —
3. A. Bruckner: Sinfonie Nr. 3, d.moll
Mäßig bewegt
Adagio (etwas bewegt) quaſi Andante
Scherzo. Ziemlich ſchnell
Finale, Allegro
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