Darmstädter Tagblatt 1927


14. März 1927

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Huzelnummer 10 Pfennige

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Wöchentliche iluftrierte Beilege: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 73
190. Jahrgang
Montag, den 14. März 1927.

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und Nationalbani.

Nas Ergebnis der Senfer Ratstagung.

49 Kompromißlöſungen in der
Sſuffrage und der oberſchleſiſchen
Schulfrage.
* Geuf, 13. März. (Priv.=Tel.)
eärztagung des Völkerbundes unter dem Vorſitz von
Eüſanann hat am Samstag ihren Abſchluß gefunden. Die
jian urr reich an den verſchiedenſten Fragen und Problemen,
tſel ſii dem in Genf üblich gewordenen perſönlichen Ge=
danianisrauſch
der Außenminiſter und teils in den öffentlichen
und geinen Sitzungen des Völkerbundsrates zur Verhand=
lung
ngan gen. In den Deutſchland beſonders intereſſierenden
Fragzeider Saaufrage und der oberſchleſiſchen Schulfrage, jind
Regeüütai gefunden worden, die als Kompromißlöſungen be=
heichn
werden können. Nach dem Beſchluß des Völkerbunds=
rgtesnden
dem Präſidenten Calonder neue weitgehende Macht=
beftienie
eingeräumt.
en zwiſchen Polen und Deutſchland ſtrittigen
iler den Schulbeſuch der polniſch ſprechenden Kinder in
gtſien wird in Zukunft als allein entſcheidende Inſtanz
tu lnter Mitwinung eines Schweizer Pädagogen zi= ent=
Nahrben. Der Völkerbundsrat hat aber nicht umhin ge=
y
grundſätzlich auf den Rechtsſtandpunkt zu ſtellen, der
vn. Deutſchland vertreten worden iſt, und auch internn=
ſerkennung
gefunden hat. Die eindeutigen Beſtimman=
gen
ſwoberſchleſiſchen Minderheitskonvention bleißen in ihrem
ufdſunach wie vor beſtehen, insbeſondere der Gründſatz, daß
HeErziehungsberechtigten über den Schulbeſuch ihrer Kin=
iKtſcheiden
haben. Im großen dürfte die Löſung vom
deut 1 Standpunkt aus als zufriedenſtellend anerkannt werden,
ubof doch grundſätzlich der Vorbehalt gemacht werden muß,
Bc hierbei um eine Ausnahmeregelung handeli, und daß
unüſilſich die Rechtsbaſis der oberſchleſiſchen Minderheiten=
Eyn vom Jahre 1922 in vollem Umfange in Geltung bleibt.
heben der polniſchen Regierung in dieſer Frage dürfte
Faaif zurückzuführen ſein, daß die Unhaltbaukeit des pol=
wcs
andpunktes ausnahmslos auch von den alliierten Re=
ſiernun
anerkannt werden mußte.
iher Saarfrage iſt es nunmehr nach fehr langwvierigen
düüden Völkerbund ungewöhnlich offenen Debatten zu einer
mim ßlöſung gekommen, die alle Anzeichen einer derartigen
9üig in ſich trägt. Eine Löſung der im deutſchen Intereſſe
hRer Frage hinſichtlich der Zuſammenſetzung der Saar=
ſehl
uig, iſt leider nicht erzielt worden. Die Saarregierung
Wirch Zukunft nach wie vor eine Mehrheit zu Gunſten Frauk=
reichis
uiweiſen. In der Beſatzungsfrage im Saargebiet iſt
inzar eine Regelung dahin getroffen, daß die franzöſiſchen
Eruſch innerhalb dreier Monate das Land verlaſſen follen. Je=
chrd
der von Deutſchland bisher ſo ſehr bekämpfte Plan der
hons eines internationalen Bahnſchutzkorps nunmehr in
ſelunf geſetzt. Dem Drängen der Vertreter Englands, Frank=
geiſckMnd
Italiens in den letzten Stunden der letzten Sitzung
Weſells a.Stagung iſt es nun gelungen, weſentliche deutſche Zu=
geſtäſthiſſe
zu erreichen. Erreicht worden iſt lediglich, daß das
Dte male Bahnſchutzkorps eine gewie Reduzierung ſeiner
Wox 800 Mann vorausſichtlich auf 300 bis 400 findet. Je=
Di lwe hierbei von Briand mit aller Offenheit erklärt, daß
nutierung dieſes Bahnſchutzkorps durch altive franzöſiſche
Sluxſheſtände erfolgen müſſe. Es iſt ſomit für die Zeit bis
149iltigen Beſtimmung über die Näumung des Saarge=
eigäy
t einer kaum verſchleierten Form der franzöſiſchen Be=
Reucd’s Saargebietes zu rechnen. Es iſt verſucht worden, die
Nwmgen zen der Kommiſſion näher zu umſchreiben, jedoch dürſte
Wompetenzbegrenzung praktiſch nur eine geringe Bedeutung
ew4 der Bahnſchutz ausſchließlich zur Verfügung der Saar=
e
9 Mug ſteht, die nach wie vor ein Inſtrument der franzöſiſchen
BoNt N eibt. Im großen muß die getroffene Regelung in der
SuAages als wenig günſtig bezeichnet werden.
en Danziger Fragen iſt ein gewiſſer Fortſchritt er=

ſee oroen. Empfehlung der Danziger internationalen Sanie=
n
tleihe in Höhe von 45 Millionen Gulden iſt vom Völker=
N20geſprochen worden, allerdings unter der Vorausſetzung
Ar noch nicht erfolgten Ratifikation des Danzig=polniſchen
kſonmmens. Völlig ungeklärt iſt noch die Affäre des Herrn
yel geblieben, der trotz ſchwerer Erſchütterung ſeiner
Se3 Völkerbundskommiſſar in Danzig bleibt. Es iſt drin=
poffen
, daß der holländiſche Außenminiſter van Karnebeck
Entereſſe Hollands der Angelegenheit annimmt und als
41 des Völkerbundsrates eine Neubeſetzung dieſes Poſtens
Willkerbundsrat zu erreichen verſucht
* ſſehr bedeutſame Frage, welche Kompetenz der Völker=
Grund der deutſch=franzöſiſchen Vereinbarungen mit
e Nrhafterkonferenz vom Jahre 1926 in der Kontrolle
utſchen zivilen Luftſchiffahrt hat, iſt leider
agenwärtigen Tagung nicht zur Verhandlung gelangt und
NAF auf die Juniſitzung vertagt worden. Von den großen
D 5ürtig aktuellen politiſchen Problemen waren es in erſter

EDe Verhandlungen in der Frage der Nheinlandräumung
De engliſch=ruſſiſche Spannung, die im Vordergrund der
V en zen der Außenminiſter während der Geufer Tagung
Der Rheinlandräumung dürfte inſofern ein ge=
ſörtſchritt
feſtzuſtellen ſein, als Reichsaußenminiſter Dr.
hann bei mehrfacher Gelegenheit grundſätzlich die Erklä=
NSab, daß die deutſche Regierung ſich den Zeitpunkt für
Rielle Aufrollung der Räumungsfrage vorbehalten habe.
Eiche Anſpruch iſt ſomit international angemeldet. Es
Nich gegenwärtig lediglich um die Regelung der noch nicht
abgewickelten Rechtsfragen, nach deren endgültiger Li=
Dms einen offitiellen Kahinettsbeſchluß auf Einleitung

der ofſiziellen Schritte zur Räumung des Rheinlandes nichts
mehr im Wege ſtehen dürfte. Es iſt nach dem gegenwärtigen
Stand der Dinge damit zu rechnen, daß vielleicht bereits im Laufe
der nächſten Monate dieſe offizielle Demarche der deutſchen Re=
gierung
erfolgen wird. Wie verlautet, ſoll die Junitagung des
Völkerbundsrates unter dem Vorſitz Chamberlains in Berlin oder
im Haag ſtattfinden, wobei das Rheinlandproblem offiziell in An=
griff
genommen werden könnte.
In den deutſch=polniſchen Beziehungen ſind zunächſt keine
ſeitgehenden praktiſchen Reſultate erzielt worden. Die einmalige
längere Unterredung zwiſchen Dr. Streſemann und dem pol=
niſchen
Außenminiſter Zaleſki ergab, daß beide Miniſter von
ſich aus ihren Regierungen Vorſchläge zur Regelung der deutſch=
polniſchen
Beziehungen vorlegen wollen. Deutſcherſeits hat
man ſich in den Verhandlungen mit Polen in bezug auf
materielle Verhandlungen gewiſſe Zurückhaltung auferlegt, da
für die deutſche Regierung keinerlei Anlaß vorliegt, gegenüber
Polen die Initiative zu ergreifen. Zweifellos iſt während der
Genfer Tagung von alliierter Seite auf die deutſche Delegation
ein nicht unerheblicher Druck ausgeübt worden, eine Regelung
der deutſch=polniſchen Differenzen herbeizuführen, jedoch dürfte
es ſich hierbei zunächſt nur um die Einleitung einer Politil
ſeitens Englands auf lange Sicht handeln. Wie üblich, geht
die engliſche Politik auch in dieſer Frage, ſehr langſam vor,
ſodaß vorläufig noch im großen irgendwelch= grundlegenden
Aenderungen im Oſten nicht zu erwarten ſein dürften.
Im Rahmen der gegenwärtig aktuellen Oitfragen hat die
Ratifizierung des Beſſarabien=Abkommens durch die italieniſche
Regierung, die während der Ratstagung bekannt wurde, all=
gemein
allergrößtes Aufſehen erregt. Diefe Tatfache dürfte als
ein neuer Schritt in der Richtung der engliſch=italieniſchen Eini=
gung
in allen außenpolitiſchen Fragen und als eine weitere
Etadpe in der außenpolitiſchen Iſolierung Sowjetrußlands gel=
ten
. Die Genfer Ratstagung hat jedenfalls, wie das nunmehr
für die Regelung der weſteuropäiſchen Fragen üblich geworden
zu fein ſcheint, das Bild reger politiſcher, teils offizieller, teils
ſtreng inoffizieller Verhandlungen gegeben. Die hierzu ſich wäh=
rend
der Geufer Tagung reichlich bietende Gelegenheit wird von
ſämtlichen Delegationen nachdrücklichft betont. Wenn man auch
den praktiſchen Refultaten der Völkerbundsarbeit mit einer ge=
wwiſſen
Skepſis gegenüberſtehen dürfte, ſo ſcheint doch hierin ein
gewiſſer Vorteil der Genfer Völkerbundstätigkeit zu liegen, die
in der Zukunft zu der Ausbildung einer neuen Form fortlau=
fender
internationaler und intereuropäiſcher Konferenzen der
leitenden Staatsmänner zu führen ſcheint. Jedenfalls iſt die
abgeſchloſſene Genfer Märztagung des Völkerbundsrates in
mancher Beziehung als ein Auftakt zu weiteren großen politi=
ſchen
Verhandlungen anzuſehen, die ſich im Laufe der nächſten
Monate abſpielen dürften. Man wird damit rechnen können,
daß die Junitagung vielleicht ſchon die nächſten Monate mit
dem Problem der Rheinlandräumung dem gefamten Kompler
der Oſtfragen in weit aktiverer und entſcheidenderer Form als
bisher in den Vordergrund rücken wird
Genfer Pilanz für Frankreich.
Von unſerem X=Korreſpondenten.
Paris, 13. März.
Man war auf eine ereignisloſe Tagung vorbereitet, und
dennoch ſind zwei Ueberraſchungen erfolgt: die Ratifizierung des
beſſarabiſchen Vertrages das war ein engliſcher Hieb , und
der ruſſiſch=lettiſche Vertrag das war ein ruſſiſcher Gegenhieb.
Es war evident, daß Frankreich in dem engliſch=ruſſiſchen
Kampfe keine beſondere Rolle ſpielen würde. Die Haltung
Briands in Genf war, auch von ſeinem ſchlechten phyſiſchen Zu=
ſtand
abgeſehen, ſehr zurückhaltend und kühl nach jeder Richtung;
die jetzige Lage der franzöſiſchen Außenpolitik bringt dies mit
ſich. So darf angenommen werden, daß ſelbſt ſachliche Fragen,
welche nur einer objektiven Erörterung bedurft hätten, unter dem
engliſch=ruſſiſchen Gegenſatz gelitten haben. Englands Haltung
war überhaupt nicht dazu geeignet das ſpricht man hier aller=
dings
nur verſchleiert aus , die Löſung der zur Erörterung
ſtehenden Fragen zu erleichtern und zu beſchleunigen. Dies ſoll
auch auf die Saarfrage gelten.
Wenn die franzöſiſche Außenpolitik beſtrebt iſt, dem engliſch=
ruſſiſchen
Streit fern zu bleiben, ſo hat auch ſchon ein ſehr großer
Teil der öffentlichen Meinung Frankreichs, wenn auch nicht für
England, ſo doch gegen Rußland Stellung genommen. Mit Aus=
nahme
der Sozialiſten iſt die ganze Linke ruſſenfeindlich. Die
Preſſe gibt in dieſer Richtung oft ein falſches Bild der herrſchen=
den
Auffaſſungen, wenn ſie auch ſtark genug antiruſſiſch einge=
ſtellt
iſt. Daß die Ruſſen dieſer Situation Rechnung tragen,
zeigt nichts beſſer, als daß die Schuldenverhandlungen aufgenom=
men
werden und der ruſſiſche Geſandte Rakowſki ſich über ſie
ſehr optimiſtiſch geäußert hat.
Man wird ſich aber in Frankreich nicht leicht mit der ruſſi=
ſchen
Chinapolitik verſöhnen. Die wachſende wirtſchaftliche Be=
deutung
Indochinas für Frankreich macht ſich an dieſem Punkte
beſonders fühlbar. Dabei beurteilt man die allgemeine Lage
ziemlich peſſimiſtiſch und konſtatiert als Folge der Genfer Ver=
handlungen
eine Verſchärfung der ruſſiſchen Frage. Angeblich
hat man in England an gewiſſen Stellen das Gegenteil davon
erwartet.
Die innerpolitiſche Stellung der Regierung iſt ſehr ſtark,
offenſichtlich hat die Genfer Tagung für die franzöſiſche Innen=
politik
keine Konſequenzen. Die ſtarken Vertrauensvoten für die
Regierung ſcheinen dies zu bezeugen.
Für das Leutſch=franzöſiſche Verhältnis war dieſe Tagung
ſehr bedeutſam. In der Räumungsfrage iſt ein großer moraliſcher
Fortſchritt zu konſtatieren. Es iſt kein Zweifel, daß dies bei der
nächſten Genfer Tagung fühlbar ſein wird. Aehnliche Schluß=
folgerungen
laſſen auch ſehr gewichtige Preſſeſtimmen zu.

* Das deutſche Eigentum in Amerika.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
A.G.4. New York, Ende Februar 1927.
Anm. d. Red.: Die Befürchtungen, die unſer Be=
lichterſtatter
im folgenden äußert, ſind, wie wir wiſſen,
inzwiſchen zur Tatſache geworden. Die Obſtruktion im
Senat hat die Erledigung der Freigakebill zu verhin=
dern
gewußt, bis ſich der Senat verfaſſungsgemäß am
4. März bis zum Dezember vertagte. Alle Hoffnungen
auf Erledigung vor dieſer Zeit durch eine Sonder=
tagung
ſind dadurch zerſtört, daß Präſident Cooldige
mit der Erklärung, das Parlament habe Zeit genug ge=
habt
, es ablehnte, den Kongreß, d. h. Senat und Abge=
ordnetenhaus
, zu einer Sonderſeſſion einzuberufen. Die
Vorgeſchichte dieſer neuen unwürdigen Vertagung der
endlichen Wiedergutmachung der amerikaniſchen Ueber=
griffe
iſt ſo intereſſant, daß wir den Brief unſeres Be=
richterſtatters
auch jetzt noch zum Abdruck bringen.
Der Senat beabſichtigt, die von ſeinem Finanzausſchuß um=
gearbeitete
, die Rückgabe des im Kriege beſchlagnahmten deutſchen
Eigentums und die Befriedigung amerikaniſcher Forderungen an
Deutſchland betreffende Vorlage heute in einer Nachtſitzung zur
Debatte zu ſtellen.
Der Repräſentantenhausvorlage gemäß ſollten achtzig
Prozent des eine gewiſſe Höhe überſteigenden Eigentums z u=
rückerſtattet
werden; der Senatsausſchuß amendierte
dieſe Beſtimmung dahin, daß er die Einbehaltung von 40
Prozent verfügte, bis ſämtliche amerikaniſchen Anſprüche be=
friedigt
ſeien, alſo gewiſſermaßen als Pfand; auch reduzierte die
neue Bill den den deutſchen Reedereien zu erſetzenden Wert der
beſchlagnahmten deutſchen Schiffe um ungefähr die Hälfte.
Noch iſt angeſichts der Kürze der dem Kongreß zur Erledi=
gung
ſeines Arbeitspenſums zur Verfügung ſtehenden Zeit
am 4. März vertagt ſich die Körperſchaft endgültig das Schick=
ſal
der Rückgabevorlage ungewiß. Drei Möglichkeiten liegen vor:
der Senat mag die neue Vorlage gutheißen, worauf ſie einem
Konferenzausſchuß beider Häuſer zwecks Ausgleichs der ſtrittigen
Punkte überwieſen würde; der Senat mag, wie es gewöhnlich
mit Bills geſchieht, über die man ſich nicht rechtzeitig einigen
konnte, die Vorlage überhaupt fallen laſſen, oder
drittens und die dritte Möglichkeit iſt die unwahrſcheinlichſte,
der Senat mag die an der Hausvorlage vorgendmmenen Ab=
ſtriche
und Aenderungen aufheben und die Hausvörlage gut=
heißen
, in welchem Falle Ausſicht vorhanden wäre, daß ſie noch
vor dem 4. März dem Präſidenten zur Unterſchrift vorgelegt
werden würde.
Was immer mit der Bill geſchieht, ſo wird ſich Amerika nicht
von dem Vorwurf freimachen können, mit einer uralten Tradi=
tion
, nach der Privatbeſitz auch im Kriegsfalle keiner dauernden
Beſchlagnahme unterworfen ſein ſoll, gebrochen und Wilſons
ausdrückliches dahingehendes Verſprechen nicht ge=
halten
zu haben. Der Einwand, den man hier ſo oft hört, die
Deutſchen ſollten froh ſein, daß ſie von den Vereinigten Staaten
überhaupt etwas zurückerhielten, denn die Alliierten hätten nicht
nur Deutſchland die Kolonien genommen, ſie hätten auch von
dem innerhalb ihrer Grenzen ſequeſtrierten deutſchen Eigentum
nichts herausgegeben, wird dadurch hinfällig, daß jene Länder
keinen Wilſon hatten, der ein derartiges Verſprechen gab, und
keinen Vertrag wie den zwiſchen Preußen und den
Vereinigten Staaten vor vier Generationen oder mehr
abgeſchloſſenen, der niemals widerrufen worden iſt. Amerika
könnte es ſich wirklich leiſten, das, was von den deutſchen Mil=
lionenwerten
noch übrig iſt, anſtandslos herauszugeben, im eige=
uen
Intereſſe, wenn nicht aus irgend welchen anderen Gründen.
Geht die Rückgabebill diesmal nicht durch, dann wird das
enttäuſchte Deutſchland wohl oder übel warten müſſen, bis der
im Dezember zuſammentretende neue Kongreß die Ange=
legenheit
aufnimmt. In dieſer Körperſchaft werden ſich wiele
neue Männer befinden. Wie ſie ſich zu der Sache ſtellen,
iſt vorläufig nicht abzuſehen; jedenfalls werden einige der Neuen
darauf beſtehen, daß ſie ganz neu aufgerollt und von der
Vorſpeiſe bis zum Nachtiſch neu durchgekaut wird. Welcherlei
den Waſhingtoner Solons wichtiger als das deutſche Eigentum
dünkende Dinge in der Zwiſchenzeit auftauchen mögen, iſt gleich=
falls
nicht abzuſehen, ganz abgeſehen von den Tauſenden bereits
in dieſer Seſſion ins Schubfach gelegten Bills, die mit tödlicher
Sicherheit in der nächſten Tagung neu aufgewärmt werden.
Der einzige Hoffnungsſtrahl in dem Dunkel iſt die
Tatſache, daß im Sommer 1928 die Präſidentſchafts=Kampagne
anhebt. Die Stimmen der Deutſch=Amerikaner
ſind bei der Wahl beiden Parteien willkommen, darauf wird der
im Dezember 1927 beginnende Kongreß Rückſicht nehmen und es
wird ihn vielleicht veranlaſſen, die Erledigung der Rückgabebill zu
beſchleunigen.
Eine neue mexikaniſche Note an Amerika.
TU. New York, 13. März.
Wie aus Wafhington gemeldet wird, erfolgte die Abreiſe
des mexikaniſchen Tellez nach Mexiko auf Druck der Waſhing=
toner
Regierung hin, weil ſonſt der Abbruch der diplomatiſchen
Beziehungen unvermeidlich geweſen wäre, weil Amerika in der
angeblichen mexikaniſchen Propaganda und in der Durchfüh=
rung
des Oelgeſetzes einen unfreundlichen Akt geſehen habe.
Wie verlautet, hat die mexikaniſche Regierung an Waſhing=
ton
eine neue Note überſandt, in der folgende Zuſagen gemacht
werden: Aufgabe jeglicher Propaganda, Entgegenkommen
gegenüber der amerikaniſchen Einwände wegen der Oel= Geſeb=
gebung
und ferneres Verhalten als freundnachbarliche Nation.

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Geite 2

Montag, den 14. März 1927

Nummer 23

=Auseinanderſetzungen
im Regierungslager.
Die nach wie vor kriegeriſche Stimmung im Regierungslager,
deren Ausgangspunkt beim Arbeitszeitnotgeſetz lag, hat auch am
Samstag wieder unerwünſchte Entladung gefunden, einmal im
Hauptausſchuß, wo der Streit um die Junkers=Werke weiterging.
Hier hat ſich ein Gegenſatz zwiſchen dem Verkehrsminiſterium
und den Abgeordneten des Ausſchuſſes ergeben, bei dem ſich der
neue Verkehrsminiſter Koch auf die Seite der Abgeordneten
ſtellte, im Widerſpruch zu der Haltung ſeiner Referenten. Der
deutſchnationale Abgeordnete Quaatz als Berichterſtatter richtete
ſehr heftige Angriffe gegen das Verkehrsminiſterium, wobei er
von einer Bürokratenrevolte ſprach, Angriffe, die nachher von
ſeinem eigenen Parteifreund, dem deutſchnationalen Miniſter
Koch, ebenſo ſcharf erwidert wurden. Die Germania bezeichnet
es mit Recht als ungewöhnlich, daß die Deutſchnationale Volks=
partei
durch ein Fraktionsmitglied ihre eigenen Miniſter in die=
ſer
Weiſe attackieren läßt und fügt hinzu, daß ſolche Vorgänge zur
Harmonie in der Koalition ſicher nicht beitragen.
Noch unbequemer ſind aber die Differenzen, die ſich im
Sozialpolitiſchen Ausſchuß ergeben haben. Der Ausſchuß hatte
vor 14 Tagen zur Vorbereitung eines Geſetzentwurfes über die
Invalidenrentenerhöhung einen Unterausſchuß eingeſetzt, der in=
deſſen
zu keinem Ergebnis kommen konnte. Am Samstag hat
ſich nun der Ausſchuß ſelbſt mit der Frage befaßt. Die Regierung
iſt bereit, die Invalidenrente wenigſtens teilweiſe dadurch zu er=
höhen
, daß die Steigerungsſätze von einem gewiſſen Zeitabſchnitt
eine Verdoppelung bei der Rentenanrechnung erfahren ſollen.
Dieſes Angebot genügte dem Ausſchuß nicht. Die Sozialdemo=
kraten
ſtellten darauf ſofort den Antrag, daß der Ausſchuß ſein
Mandat an das Plenum zurückgeben ſollte, um in den Vollver=
ſammlungen
ſich über das ganze Thema zu unterhalten. Dieſer
Antrag wurde mit 13 gegen 10 Stimmen abgelehnt.
Im Laufe des Abens hat dann der Vorſitzende des Aus=
ſchuſſes
, der dem Zentrum angehörende Abgeordnete Eſſer, der
gleichzeitig Vizepräſident des Reichstags iſt, in einem Schreiben
an den Fraktionsvorſtand den Vorſitz im Sozialpolitiſchen Aus=
ſchuß
niedergelegt mit der Begründung, daß in vielſeitigen Ver=
handlungen
eine Verſtändigung innerhalb der Regierungspar=
teien
einerſeits und mit der Regierung andererſeits nicht habe
erzielt werden können. Das kann vorläufig nur eine Geſte ſein,
um die Regierung wie die Regierungsparteien zu größter Be=
ſchleunigung
anzutreiben, die aber unverkennbar auch innerhalb
der Koalitionsparteien neuen Konfliktsſtoff findet, zumal das
Zentrum die Schuld an dem Konflikt der Deutſchen Volkspartei
zuſchiebt, obwohl dieſe nur verlangt hat, daß, wenn neue Aus=
gaben
bewilligt würden, auch gleichzeitig die Mittel dazu zur
Verfügung geſtellt werden müſſen. Vielleicht ſteht im Zuſammen=
hang
damit, daß die Regierung ſich angeblich mit der Abſicht
trägt, die Vermögensumſatzſteuer, die vor zwei Jahren ſuspen=
diert
wurde, wieder einzurichten.
Die franzöſiſche Preſſe über die Verhand=
lungen
in der Saarfrage.
EP. Paris, 13. März.
Nur wenige Zeitungen befaſſen ſich mit der geſtern in Genf
erzielten Einigung über die Saarfrage. Die meiſten Blätter in=
tereſſieren
ſich weitaus mehr für die bevorſtehende Wahlreform.
Der Avenir ſchreibt, daß Deutſchland wie ſchon jedesmal, aus
Genf mit einem Sieg abreiſen könne. Der Verſtändigung zuliebe
habe auch diesmal Briand wieder nachgegeben. Auch das Echo
de Paris äußert ſich in ähnlichem Sinne und ſieht voraus, daß
bei der nächſten Seſſion Deutſchland die Frage der Rheinlandräu=
mung
ſtellen werde. Das Journal wirft die Frage auf, ob
Frankreich Ausſicht habe, im Jahre 1935 endgültig das Saarge=
biet
zu behalten oder nicht und glaubt dieſe Frage verneinen zu
können. Die franzöſiſche Poſition im Saargebiet ſei ungünſtiger
als diejenige Deutſchlands. Das liege vor allem an der Verſchie=
denheit
der Sprache. Das Oeuvre dagegen drückt die Anſicht
aus, daß Frankreich kein Recht habe, das Saargebiet beſetzt zu
halten. Die Beſetzung ſei nicht einmal durch den Verſailler Ver=
trag
legitimiert, ſondern man erkläre, das Saargebiet müſſe be=
ſetzt
bleiben, um die Verbindung mit dem Rheinland aufrecht zu
erhalten. Dieſe erfolge aber auf direktem Wege, ſo daß Frank=
reich
tatſächlich kein Recht mehr beſitze, ein Beſatzungskorps im
Saargebiet weiter zu halten.

Vom Tage.
Das Befinden des geſtern verunglückten Staatsſekretärs von
Kühlmann gibt nach wie vor zu ſchweren Bedenken Anlaß.
Gſtern haben ſich führende Perſönlichkeiten aus der württember=
giſchen
Politik, der Wirtſchaft und Wiſſenſchaft in Stuttgart zu einer
Landesgruppe Württemberg der Deutſchen Liga für
den Völkerbund zuſammengeſchloſſen. Die Gründungsverſamm=
lung
wählte zum Vorſitzenden den ehemaligen württembergiſchen Staats=
präſidenten
Hieber und zum ſtellvertretenden Vorſitzenden Landtags=
direktor
Dr. Eiſenmann.
Wie aus Bialyſtok gemeldet wird, wurde dort ein großer Be
ſtechungsſkandal aufgedeckt. 40 Perſonen wurden verhaftet. Hohe
militäriſche Beamte hatten ſich dauernd von eilitärpflichtigen Perſonen
beſtechen laſſen und dieſe vom Militärdienſt befreit.
Wie die Chicago Tribune aus Sao Paolo meldet, iſt der
Mörder des dortigen amerikaniſchen Konſuls, ein
Amerikaner, feſtgenommen worden. Er behauptet in Notwehr
gehandelt zu haben. Nach Ausſagen von in Sao Paolo wohnenden
Amerikanern iſt der Mörder wegen ſeiner eigentümlichen Gewohnheiten
bekannt und hat dem Konſulat bereits verſchiedentlich Ungelegenheiten
bereitet.
Die Regierung von Uruguay hat dem New Yorker Agenten der
Firma Holder Brothers die früher Deutſchland im
Kriege reguirierten Schiffe übergeben. Man nimmt
an, daß die Schiffe, auf die England Anſpruch erhebt, auf Erſuchen der
britiſchen Regierung verkauft und der Erlös dafür auf das deutſche
Reparationskonto gutgeſchrieben werden wird.

Totengedenkfeier im Reichstagg

Berlin, 13. Mär;
Während von den vier Maſten des Reichstagsgebäudes 43
Fahnen auf Halbmaſt wehen, fand am Sonntag im Plenarſazu
des Reichstages die Gedenkfeier für die im Weltkrieg Gefallenem
ſtatt, die vom Volksbund (Deutſche Kriegergräberfürſorge) ben=
anſtaltet
wurde. Der Saal war ganz in Schwarz gehült. .
beiden Seiten der Rednertribüne waren 12 rieſige Lichter gur=
geſtellt
. Mehr als 200 Vertreter ſtudentiſcher Korporationen
Wichs mit umflorten Fahnen umſtellten die Stirnſeite und

eitenwände des Saales. Unmittelbar hinter der Rednertribün=
hatte
eine Abordnung der Reichswehr Aufſtellung genommsn

An der Feier nahmen etwa 1500 Perſonen teil. Reichskanzu=
Dr. Marx mit den in Berlin anweſenden Mitgliedern der Reich

regierung, zahlreiche Vertreter der Behörden ſowie Abgeordnm=
des
Reichstages und der Landtage waren erſchienen. Reich=
präſident
von Hindenburg hatte in Begleitung der Vizeprör=
denten
des Reichstages Dr. Rießer und Dr. Eſſer ſowe d.
Chefs der Heeres= und Marineleitung, General Heye und 2

Die Groß=Hamburgiſche Frage
Hamburg und Preußen.

miral Zenker, in der Diplomatenloge Platz genommen.
Punkt 12 Uhr der Reichspräſident als letzter den Saal betn
erhob ſich die Verſammlung von den Plätzen. Der Präſident 8
Volksbundes, Pfarrer Siem, führte in ſeiner Anſprache aus. 8
dieſer Stunde müſſe alles andere zurücktreten vor dem Geden=
der
Toten, die in letzter Pflichterfüllung ihrem Kaiſer, Volk un!
Land die Treue gehalten hätten bis zum Letzten. Die in jetzen!
Jahre wachſende Beteiligung an den Veranſtaltungen des Vous
trauertages zeige, daß der Gedanke der Fürſorge für die Krien=A
opfer in dauerndem Steigen begriffen ſei. 414 Friedhöfe ſgheg äuter Derid
die wunderho
im Jahre 1925 durch Vermittlung des Volksbundes in Stin
geſetzt worden, 93 neue unter ſorgende Hand geſtellt worden. Küg jeo0oſ.
Gedanke des Volkstrauertages ſei, eine Einigung des Volkess/ a usgeielchl
fördern im Gedenken an die zwei Millionen, die für dieſes Azn ub weit üche=
gefallen
ſeien. Wir müßten zuſammenbrechen die Schranken he Uen Verſtanches
politiſchen, wirtſchaftlichen, geſellſchaftlichen und konfeſſioneuesi4n Londichiad
Intereſſen. An einem Tage des Jahres eine Einigung! Difzes rüef ergriſlt i
Tag müſſe in der Paſſionszeit liegen. Im Gedenken an Ach Aßmuls
Paſſionszeit ſeien Leid und Not nicht Sinnwidrigkeiten ſen am die beiden
Lebens, ſondern des Lebens letzter Sinn. Ein Frühling=uaur Geiſt zuruce
müſſe es ſein, wo alles anfängt zu ſprießen und zu nesem bekümmerni
Geiſt zu werden. Der Volkstrauertag müſſe ein Tag des gaugen u ud auch
Volkes werden, um die ſeeliſchen Kräfte zu heben zu neuesdäfer, der
deutſchen Leben und neuer deutſcher Zukunft.
A.pr ihn zum
An die Anſprache ſchloß ſich ein Trommelwirbel und 00ſche eine Kompt
Vortrag des Liedes Ich hatt’ einen Kameraden an, das &) ud Franz
Verſammlung ſtehend anhörte. In einem kurzen Schlußwor=e, wrſtand, in
klärte Pfarrer Siem: Wir geloben unſerm Hind a,sſeiner ſchöne
burg, unſerm greiſen Führer und dem von ü ce von beſtet
geführten deutſchen Volk vor den Augen
ſich.
zwei Millionen Toten: In ihrer Treue und/
ikt der
ihrem Geiſte vorwärts und aufwärts! Deutt
ers, die

land muß leben! Mit dem gemeinſamen Geſang / anſt und Ver
Deutſchlandliedes ſchloß die Feier.

Bürgermeiſter Dr. Peterſen,
der in einer viel beſprochenen Rede in der Hamburger Bürger=
ſchaft
zu den Aeußerungen des preußiſchen Miniſterpräſidenten
über die Groß=Hamburgiſche Frage Stellung nahm. Senats=
präſident
Peterſen betonte die Bedeutung der Mittlerſchaft Ham=
burgs
zwiſchen Volks= und Weltwirtſchaft und wies auf die welt=
umſpannenden
Bezichungen der Hamburger Kaufmannſchaft hin,
die auch der Wirtſchaft Preußens in ſehr hohem Maße zugute
gekommen ſind.
Abreiſe der deutſchen Oelegation.
Genf, 13. März.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat heute nachmittag
mit dem fahrplanmäßigen Baſeler Schnellzuge um 6 Uhr in Be=
gleitung
von Staatsſekretär Schubert und Miniſterialdirektor
Gaus Genf verlaſſen. Mit dem gleichen Zuge reiſte auch der
deutſche Geſandte in Warſchau, Rauſcher, ab. Auf dem Bahnhof
hatten ſich zum Abſchied die Untergeneralſekretäre des Völker=
bundes
Dufour=Féronce und Attocico ſowie die deutſchen Mit=
gileder
des Völkerbundſekretariats eingefunden. Der Reichs=
außenminiſter
hatte im Laufe des Sonntag=Vormittags dem
tſchechoflowakiſchen Staatspräſidenten Maſaryk einen längeren
Beſuch abgeſtattet. Maſaryk verläßt Genf im Laufe des Montag
abends. Briand hat Genf am Sonntag vormittag verlaſſen.
Chamberlain iſt bereits Samstag abend abgereiſt.

Veränderungen in den tſchechiſchen ausd
Sch
ländiſchen Vertretungen.
EP. Prag, 13. Mälzx Vertianer Re
Aus Kreiſen des Nationalitätenkabinetts verlautet, dauwſ ühle derer ſo
Veränderungen in den ausländiſchen Vertretungen der TſchuP en, als we
Enten. Denn
ſlowakei fortgeſetzt und alle ehemaligen Legionäre aus dem Tiſtet ſonn Da
ſierium in das Ausland verſetzt würden. Die Geſmndtſchtfrn
in Paris, Brüſſel, Madrid, Bern, Rom und Sofia würden An uzo
ganiſiert. Für die Vertretung in Bern ſei der bisherige PAMu
Geſandte Oſſusky in Ausſicht genommen. Die tſchechoſlowolstrnde ſe
Geſandtſchaft in Paris ſoll, die Zuſtimmung Briands voc kr Dien nicht
geſetzt, in eine Botſchaft umgewandelt werden, für welchen Py/R heit
Beneſch auserſehen ſei. Ueber den Zeitpunkt der Perfonaltueß
derungen iſt noch nichts bekannt.
hlimig
Eine Rede des polniſchen Finanzminiſte 4
EP. Warſchau, 13. MT/4 Ufe
Finanzminiſter Czechowicz hielt nach Beendigung der AX rden
R uhrn verle
get=Debatte im Senat ein Expoſé über die finanzielle und ſch nin bi
ſchaftliche Lage. Da eine erfolgreiche Konkurrenz mit dem i94
lande eine Moderniſierung und Verbilligung der Produktiotiha=
ausſetzte
, müßte vor allem ein vorbereitender Plan aufslen
werden, insbeſondere auf dem Gebiete des Verkehrsweſeny/mde
ſoll eine neue Eiſenbahnlinie von Oberſchleſien nach der lmus
und eine Tranſitlinie vom Weſten nach der ruſſiſchen Grenm

e Gdächtnisr
Enden eiſten K

chen
ſeren

baut werden.

Oer Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
39)
(Nachdruck verboten.)
Der Marquis erhob ſein Glas. Wollen Sie mir erlauben,
Ihnen ein Geſtändnis zu machen, Herr Vandergult?
Nun, Herr Marquis?
Als ich Ihnen damals . . . damals in Paris . .." der
Marquis warf einen halb lächelnden, halb ſpitzbübiſchen Blick auf
ſeine Tochter, als ich Ihnen, nun als ich Ihnen die Tür wies
da war eine Stimme in mir, die zu mir ſprach; das war eine
Dummbeit!
Wirklich, Herr Marquis?
Und dazu möchte ich jagen: verſtandesmäßig mußte ich dieſe
innere Stimme natürlich ablehnen. Nichts gab es, was ihre
Einflüſterung unterſtützt hätte; alles, was ſie zu Ihren Gunſten
zu ſagen verſuchte, war vor dem Forum der Vernunft ſinnlos.
Sie hatten geſtanden".
Verzeihung, Herr Marquis, ich hatte lediglich zugegeben,
daß ich Herrn Hieronimy im Tiergarten kennengerlernt hatte.
Nun ja: das bedeutet logiſcherweiſe das weitere Einge=
ſtändnis
, daß er auch mit ſeiner zweiten Anklage recht hatte.
Nämlich, daß Sie Fritz Jacobſen hießen und nicht Cornelius
Vandergult.
Ich gebe zu, daß die Schlußfolgerung nicht ganz unbe=
rechtigt
iſt.
Und dennoch. Wollen Sie mir es erlauben? Ich habe die
ganze Nacht kein Auge zugetan; immer kam mir zwiſchen meine
Gedanken, zwiſchen meine wütenden Vorwürfe die blitzſchnelle
dee: und wenn er es nun doch wäre? Nein, das iſt auch nicht
richtig geſagt. Um die Wahrheit zu geſtehen im Laufe der
Nacht wurde es mir klar: daß Sie Cornelius Vandergult ſind,
und daß Sie aus irgendeiner Laune heraus darauf verzichtet
hatten, die Anklagen zu entkräften. Dies muß ich zu meiner
eigenen Rehabilitierung ſagen. Und ich hoffe, mein lieber Herr
Vandergult, daß wir damit wieder gute Freunde ſind.
Sie glauben nicht, Herr Marquis, wie oft ich an Sie ge=
dacht
habe. Zu jeder Stunde. Zu jeder Minute.
An mich? fragte der Marquis und lachte zu Dina hinüber.
Wollen Sie meiner Tochter einſchenken? Sie hat ihr Glas,
wie ich ſehe, bereits geleert.
Fritz griff nach der ſilberhalſigen Flaſche. Da er eine Hand
frei hatte, ſo war es ihm möglich, auf alle Fälle das Glas Dina
d’Orfays feſtzuhalten, damit kein Tropfen vorbeiging. Daß er
damit gleichzeitig Dinas Hand hielt, dafür konnte er nicht. Man
könnte vielleicht ſagen, Dinas Glas wäre von ihrer eigenen Hand
bereits feſtgehalten geweſen. Aber Fritz war gewiſſenhaft und
dachte: ſicher iſt ſicher.

Dieſer Abend wog, das mußte ſich Fritz eingeſtehen, manches
luf, was er in dieſer letzten Zeit erlitten hatte. Nein, er löſchte
alles Bisherige aus, radierte es weg aus der Welt, als ob es
nie geweſen wäre. Niemals war er ein hungriger Vagabund
geweſen, niemals hatte man ihn entlarvt und verfolgt, nie hatte
er gezittert vor der Polizei, vor der Verhaftung, vor dem Ge=
fängnis
. Er war immer der geweſen, der er jetzt war, als
den man ihn feierlich anerkannt hatte, der König und der
Präfekt, und der Marquis, und Dina: Cornelius Vandergult
aus New York.

Nun, lieber Cornelius, begann der Marquis; der Ton
ſeiner Stimme war verändert. Unwillkürlich blickten Fritz und
Jonny Dina ins Geſicht. Sie war über und über errötet. Haben
Sie inzwiſchen Ihr Herz an eine andere verloren?
Aber, Herr Marquis! Glauben Sie im Eruft, daß das
möglich wäre? Nach einer Dina d’Orfay gibt es keine andere!
Das iſt ſehr ſchön geſagt. Aber Ihre Taten ſtehen im
Widerſpruch zu Ihren Worten. Sie haben ſich heute Ihrer
Braut keineswegs mit jener Aufmerkſamkeit gewidmet, die auf
tiefre Sympathie ſchließen läßt.
Ich habe es nicht gewagt, Herr Marquis, um die Wahrheit
zu ſagen. Denn muß ich nicht annehmen, daß Ihr Fräulein
Tochter
Sie heißt Dina, lächelte der Marquis.

Daß Fräulein Dina".

Ihre Zurückhaltung benimmt mir den letzten Reſt von n0

trauen. So reſerviert kann nur ein Amerikaner ſein.
daß Dina mich in Wahrheit für einen Hochfi4
hält?
Aber Cornelius . . . aber Herr Vandergult! fuhr
auf.
Zur Strafe, mein lieber Schwiegerſohn, ſagte der
quis, und warf Fritz mit ſtrengem Blick eine Roſine ſ.n
Wein, zur Strafe geben Sie Dina einen Kuß.
Wenn Sie es geſtatten .
Was ſind das für entſetzliche Worte? Wir ſind hienNa,
auf einer Konferenz der Textilfabrikanten! Mein Gon!
jungen Leute von heute! Zu meiner Zeit war das ganz ar.
Wenn man liebte, dann nahm man ſich. Man fragte nicha ſe=
ließ
man ſich gar keine Zeit. Und obendrein imponiert dass-
Frau nicht, mein lieber Cornelius. Wenn Sie alſo ſeht:)
ſofort meine Tochter umarmen, ſo muß ich annehmen, dan
ſie nicht mehr lieben.
Fritz ſah ein, daß hier etwas Großes geſchehen
Etwas Ueberzengendes. Er erhob ſich, wie es einem jüh
Manne geziemt. Ein Blick in die Ecke hinüber zeigte ihie
Heſicht Jonnys: es war nichts als bewunderndes Staunen
Das gab ihm Mut. Denn er hatte ſich ſo völlig
Miſſion hineingewöhnt, dem Freunde täglich durch neue
ſpiele zu zeigen, wie man Karriere mache, daß er ſchon Ube!
nicht mehr anders handeln konnte als mit dem Nebengeoſe
ſieh mal, Jonny! Alfo ging er auf Dina zu, die ihr SSN
jetzt nicht mehr mit einer Hand, ſondern mit beiden Mt
merte, nahm ihren Kopf zwiſchen ſeine Hände, und kül-
mit
einer Gründlichkeit, als ob er in dieſen einen Kuß au4
Küſſe hineinlege, die er dieſe ganze Zeit über verſaum.-

Prachtvoll! ſagte der Marquis. Und nun, mein
Schwiegerſohn, umarmen Sie auch mich.
Fritz tat es, obſchon nicht ganz mit dem gleichen Felle.
Das muß ich Madame Dominique telegraphierein=
wird
ſie ſich freuen! Sie müſſen nämlich wiſſen, mein
Cornelius ach was, Cornelius, ich kann dieſen Name..
ausſprechen: wollen Sie mir erlauben, ihn zu franzole.."
Corneille zu nennen?
Ach ja, drängte Dina.
Sagen Sie Corneille. Ich finde ſelbſt den Namel
ſielius nicht ſchön.
Alſo, mein lieber Corneille auf Ihr Vohl 94
Dominique liebt ſie. Sie liebt Sie mit der ganzen Hitt
ſechsundfünfzigjährigen Herzens, das bis dahin nicht. *
hat, was die Liebe iſt. Um den letzten Reſt der Wahl9e
ſtehen: ſie iſt es, die täglich zu Ihren Gunſten geſprochen. .
hat plädiert, geſchmollt, gebohrt; ſie hat mir die Bollt
entzogen, als gar nichts half; obwohl ich für Bouilabgn.
(Fortſetzung ſoel,
Leben laſſe.

[ ][  ][ ]

uter 73

Abs der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 14. März.
Gefallenen=Gedenkfeier
im Kleinen Haus.
ulksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge veranſtaltete
ſtermagmiittag im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
ine ölfſtr tliche Gefallenen=Gedenkfeier. Wenn es auch jedem
unbenogen iſt, den Volkstrauertag auf ſeine Art zu begehen
und dgkoten des Weltkrieges ſo zu gedenken, wie es ihm
Herzenzüche iſt, ſollte doch eine öffentliche Veranſtaltung
dieſes ſu akters, zumal wenn eine Vereinigung wie der Volks=
hund
g.zutſche Kriegsgräberfürſorge die Einladung ergehen
läßt, 1Eſem Intereſſe begegnen. Wer fürchtete, daß unſer
glein ebaus nicht ausreichen dürfte, ſah ſich ſchmerzlich ent=
täuſcht
=, umn den 800 Sitzplätzen waren weit über 100 leer!
cſeier war, wie ſie ſein ſoll, ſchlicht ernſt, aber weihe= und

Montag, den 14. z 1927

Seite 3

roſtvo ud von tiefſter Wirkung, war eine Weiheſtunde in des
Norters ſter Deutung. Neben einigen Künſtlern hatte ſich die in
einſtlerniger Hinſicht führende unter den Darmſtädter Geſangs=

vereimznigen, die Madrigal=Vereinigung Darm=
nadto
nrer der Leitung ihres Gründers und ausgezeichneten
Lehrens o Dirigenten, Profeſſor Dr. Friedrich Noack, zur
Verfünzug geſtellt. Ecce auomode moritur zustus von Jakob
Handll (70), Der grimmig Tod (1539) und Am Grabe des
heldey un Gg. Fr. Händel bildeten den Auftakt, weitere Chor=
geſäns
=darunter Beethovens Opferlied, den Abſchluß der
Feier, 5 die wundervollen, aber zum Teil ungemein ſchwie=
rigen
Gärige techniſch einwandfreie Wiedergabe fanden, bedarſ
bei diſia ausgezeichnet geſchulten Chor kaum der Erwähnung.
Was rhob weit über eine gute geſangliche Leiſtung war die
von vyAleni Verſtändnis für den ſeeliſchen und textlichen Gehalt
der ſchiliten Tondichtungen getragene Verinnerlichung des Vor=
ragesu
er tief ergriff und ſie zu ſtarken Kunſtwerken erhob.
Frl. btty Aßmuts ſchönem weichen und volltönenden
Sopramagen die beiden Geſänge von Joh. Seb. Bach Gedenke
doch, un Geiſt, zurücke und die Arie aus der Kantate Ich
hatte goi Bekümmernis (Seufzer, Tränen, Kummer, Not) be=
ſondems
zut und auch hier fiel der beſeelte Vortrag auf. Herr
Peteſtschäfer, der über einen lyriſch warm timbrierten Baß
verfügit der ihn zum Oratorienſänger prädeſtiniert erſcheinen
läßt, ſhre eine Kompoſition von Friedrich Noack, Der Ge=
worbezn
, und Franz Schuberts Fahrt zum Hades‟. Daß der
Sängau verſtand, in der Entfaltung des offenbar ſtarken
Polunges ſeiner ſchönen Stimmittel weiſe Zurückhaltung zu
zu üben, u ſgte von beſter Schule und gutem Verſtändnis ſeiner
kunſtlütihen Aufgabe.
FuMlittelpunkt der Feier ſtand die Gedächtnisrede Schul=
rat
Hfaſingers, die in Sprache und Inhalt den rechten, an
Herz, /Gmüt und Verſtand in gleichem Maße appellierenden
Ton ſun.
Schulrat Haſſinger
leiteten ſeie Gedächtnisrede mit dem ergreifenden Gedicht: Für uns
en, 4.Bin den erſten Kriegstagen von dem unbekannt gebliebenen
l3jähurn Tertianer Reinhold S. aus Charlotvenburg verfaßt wurde
ud die fühle derer ſo ſchlicht und packend zum Ausdruck bringt, die
da nch fönnen, als weinen und beten, für ſie, die da liegen, bleich,
blutzigſt Ftreten. Denn es gibt keine Worte, für das Opfer zu danken,
und el eit keinen Dank, ſür ſie, die da ſanken für uns!
TAſt nur, wer vegeſſen iſt, das war der Leitgedanke der Rede
für Eie ya=ionalen Volkstraucatag, an dem das ganze Volk, die
Gchicktru und Leidensgemeinſchaft der Deutſchen unſerer Tage, eine
Tnuam inde ſein ſollte, die die Mahnung zu Herzen nimnst: Vergiß
die tesen Toten nicht. Ein ſolches Erinnern iſt dem heutigen Geſchlechte
noi, un vielfach macht es den Eindruck, als ob es alles vergeſſen
erfuhg. ind vielfach auch die Menſchen vergaß, die mit ihren Leibern
einen g kndigen Damm aufwarfen, damit die Sturmflut des Krieges den Jungbauern und Jungbäuerinnen dem Beiſpiel der verantwortungs=
nicht
hunne deutſchen Gaue verrüfſtete. Steinere Malzeichen genügen und pflichtbewußten Landjugend nacheifern werden.
da mning n unſeren Herzen muß ihr Gedächtnis fortleben in Dank und
DSedanken, die in dieſer Stunder rückwärts gehen und ihr altes
Leid acnig werden laſſen, ſind bei den gramgebeugten Müttern, die Auch gedachte er in ehrenden Worten der Toten, und kam dann auf die
zahler) uften, bei den Vätern, deren Vaterſtolz brach und deren Zu= baren ſchweren Nachwirkungen zu ſprechen. Er ſtreifte den Steuer=
hinftsſchm
ung dahinſank. Sie ſind bei jenen, denen ſo früh der Witwen=
Aindzumgegenwart und Segen des Verlorenen finden. Die Gedanken
ſind llur bei den früheren Bräuten, deren Tränen wie der Diamant der Landwirtſchaft zu ſprechen. Es ſei Pflicht der Landwirte, ſich zu=
Die 0ih nren ſind bei den Brüdern, Schwveſtern und Freunden der Ge=
fallenku

C 5üterndes Leib überall! Aber es gibt keinen Tod für die
Webernchin, ſondern nur für die Toten, die nie die Verpflichtung fühlten,
leh nüh zu ſein! Nur für die Trägen, die ihr Erbe an Kraft ver=
uumm
leeßen, ſtatt mit ihm zu arbeiten. Der Lebendige lebt, weil
bicktt her ſollen ſie zum Segen für uns werden und danken ihnen
büite und würdigſten, wenn wir in ihrem Sinne leben, denn Menſch ſchluß beſtrebt ſein.
ikt das Leben bejahen in ſeinen Freuden und in ſeinem Leid.
Brin=Yhär alſo in unſeren Familien das Licht des Friedens und der jugend als Träger des deutſchen Staatsgedankens‟. Seine Ausſüh=
finigh
und der hilfsbereiten Verbundenheit.
Aſch ſein heißt Ehrfurcht haben vor allen Aeußerungen des
98 Aſds Leben der Gefallenen nicht erfüllt geweſen und dennoch
Gmß und reich erfüllt. Sie fielen für ihren Glauben, der dem
hAehen und dem Glück der Ihren, der Heimat und des Volkes galt.
Eſoe in einer Zeit, in der nur der Glaube an das Gemein=
wirdr
/ WSeg zu gegenſeitiger Achtung und Liebe führen und zur Freude
akle Kammern unſeres Seins mit tätiger Liebe gefüllt. Der Einigkeit einſtellen, ehe man in der Internationale alles Heil ſuche.
jehe den reifenden Sohn zu Pflicht und Verantwortung, die
ſeen ihren Töchtern leuchtende Vorbilder, ſtolz und beſcheiden
Naten Volke zu pflegen, damit wir über alle trennenden Zäune
Herr Gott, nun ſegne dem deutſchen Land
Seinen gefallenen Heldenſtand!
Gib allen freudigen Opfergciſt,
Der auch in Frieden ſich ſtark erweiſt,
Weil doch ihr herrliches Leben
Für uns zum Opfer gegeben,
Die vielen, vielen Scharen,
Die unſere Brüder waren.
den heute abend im Bürgerhof (Eliſabethenſtr. 2) ſtattfinden=
ir
ag des Herrn Oberſtudienrats Lauteſchläger hin, wel= ernſt genommen und gepflegt. In ihren weiteren Ausführungen ging

Soikit
BA

MSebe mit Eliſabeth Bergner im nächſten Pro=
Verſäumen Sie heute Die
groN Em Union=Theater.
KRf
Spihſchen Jäger nicht.

Provinzialverſammlung
des JZunglandbundes Heſſen=Starkenburg.

Geſtern nachmittag fand im Reſtaurant Rummelbräu die dies=
jährige
Provinzialverſammlung des Junglandbundes Heſſen Starkenburg
ſtatt, zu der ſich ſo viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen eingefunden
hatten, daß der große Saal bis zum letzten Platz gefüllt war. Unter
den Klängen eines Marſches zogen die Banner der Ortsgruppen ein
und gruppierten ſich auf der Bühne um das Rednerpult. Jungbauer
K. H. Walter= Lengfeld trug ein ſinniges B=guüßungsgedicht vor,
Dann eröffnete Provinzialvorſitzender Heinr. Funk=Harreshauſen mit
herzlichen Willkommensworten an die anweſende Verſammlung und
beſonders die Ehrengäſte und Vertreter benachbarter Ortsgruppen die
Tagung, gab in kurzen Zügen eimen Rückblick über das abgelaufene
Geſchäftsjahr und einen Ausblick in die Zukunft. Es ſei zu hoffen, daß
auch im laufenden Jahre eine große Anzahl neuer Ortsgruppen ge=
gründet
werde, deren Zahl hinter der des Jahres 1926 (mit 20 neuen
Ortsgruppen) ſicher nicht zurückbleiben wrde. Es ſei notwendig, alle
Jungbauern immer enger zuſammenzuſchließen und im wahren vater=
ländiſchen
Geiſt zu erziehen. Man habe ſich einen ernſten Tag zur Zu=
ſammenkunft
ausgewählt, der Pietät erfordere, ein ſtilles Gedenken an
unſere Gefallenen. Ergriffen ſtand die Verſammlung, während die
Kapelle leiſe. Ich hatt' einen Kameraden ſpielte. In ſchwerer Not
dürfe das deutſche Volk ſein Gottvertrauen nicht verlieren, dann werde
es wieder geſunden und erſtarken. Nachdem der Vorſitzende ein Hand=
ſchreiben
des Abg. Dr. D=hlinger verleſen hatte, der die Verſammlung
quüßte und ſein Fernbleiben entſchuldigte, erſtattete der Rechner Jung=
bauer
Fröhner Meſſel den günſtigen Kaſſenbericht. Die Geſamt=
einnahmen
betrugen 13 808,35 Mk. gegen 12 246,68 Mk. Geſamtausgaben,
ſo daß ein Guthaben von 1561,67 Mk. verbleibt. Die Rechnungen waren
geprüft, dem Rechner wurde Entlaſtung erteilt. Herr Neumann=
Worfelden erſtattete den Geſchäftsbericht, in dem er mitteilte, daß zur

Zum Beiſchreiben der 20%igen Aufwertungs=
beträge
sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1 13900
Für die Woche von Montag, den 14. März,
bis Samstag, den 19. März, werden hiermit
neu aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1500123000
Kaſſeſiunden: Vormittags von 8½½ bis 1 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½½ Uhr. Samstags
(4401gom
nachmittags geſchloſſen
Städtische Sparkasse Darmstadt

Zeit 136 Ortsgruppen mit 2600 Junglandbündlern und 1000 Jung=
bauern
in Heſſen=Starkenburg beſtehen; es fanden acht engere Provin=
zial
=Vorſtandsſitzungen und drei erweitere Sitzungen ſtatt. Im einzelnen
ging der Vortragende auf die ſtattgehabten Tagungen und Feſtveran=
ſtaltungen
im abgelaufenen Jahre ein und gab der Hoffnung Ausdruck,
hätte, Große und Gewaltige, das Traurige und Schwere, das es daß auch im laufenden Jahre ſich der gute Geiſt der Landjugendbewe=
gung
feſter denn je verwurzeln möge und die immer noch beiſeite ſtehen=
Anſchließend hielt der WCrovinzialvorſitzende des Heſſiſchen Landbun=
des
, Landtagsabgeordneter Glaſer Nordheim, eine Anſprache, in der
er zunächſt der Verſammlung die Grüße ſeiner Fraktion überbrachte.
büher)e Leben verloren, das ſie einſt ſelbſt faſt mit dem Leben be= durch den unglücklichen Ausgang des Krieges für Deutſchland ſo fühl=
druck
, der beſonders für die Landwirte ſo untragbar ſei, die hohen
ſchleichr ch um die Srirne wob, und die nun in den gemeinſamen Allgemeinausgaben, die Truſtbildung in Deutſchland und ihre Folgen,
und kam dann auch auf die immer noch ſtarke Zerſplitterung innerhalb
ſuid, ſa en das Licht nach Sonnenuntergang ſich tauſendſtrahlig bricht, ſammenzuſchließen. Eine ſtarke geſchloſſene Landwirtſchaft nicht nur in
Heſſen, ſondern in ganz Deutſchland könne allein zum Segen der Land=
wirte
gereichen. In ſeinen weiteren Ausführungen behandelte der
Nedner die Zollpolitik und behandelte in kurzen Worten all die der
Landwirtſchaft beſonders am Herzen liegenden Fragen. Er hoffe im
Intereſſe der Landwirtſchaft, daß dieſer durch die Regierung in Er=
kenntnis
der ſchwierigen Lage beſonderes Entgegenkommen zuteil
eine AAkungen leben. Deswegen leben auch unſere Gefallenen bei uns werde, ſo daß das dauernde Ringen um die Exiſtenz letzten Endes zum
Wd itanz weiter mit ihrer Liebe und ihren Wohltaten. Auch von der Segen des ganzen deutſchen Volkes gereiche. Die geſteckten Ziele zu
erreichen, müßten in erſter Linie die Landwirte für engeren Zuſammen=
Als nächſter Referent ſprach der Vorſitzende des Thüringer Land=
9s Fhel, aber iſt nicht gut, nicht böſe; es iſt, wie wir es leben. bundes, Erich Weber=Weimar, über das Thema: Unſere Land=
Gheungin unſere Arbeit das Licht der guten Leiſtung und der Voll= rungen waren von glühender Vaterlandsliebe getragen. Im Namen
lommmeit, in unſere Beziehungen zu den Mitmenſchen das Licht der von 15 000 Thüringer Landbündlern begrüßte er die Verſammlung. Aus=
gehend
von alten Kriegserlebniſſen als ehemaliger Frontkämpfer for=
derte
er ein enges, einmütiges Zuſammentreten aller landwirtſchaft=
Sebenlend Ehrung derj rigen, die ihr Leben erfüllt haben. Uns ſchien, lichen Kreiſe, um dadurch der ſchweren Not des Vaterlandes ſteuern
zu können. Glück und Freiheit in unſerem Vaterlande ſeien nur durch
Wiedergewinnen der alten deutſchen Tugenden zu erringen. Nicht Skla=
ven
des Auslandes dürften die deutſchen Landwirte werden; ihr Ziel
müſſe die wirtſchaftspolitiſche Freiheit in Verbindung mit der ſtaats=
fAte
galt und in der der Tod für dieſen Glauben das Opfer vor politiſchen Freiheit ſein. Nur ein freies Deutſchland, das ſich, geſtützt
Aenk elke. Ihre Treue ſei durch unſere Treue erwidert. Dann auf eine geſunde Landwirtſchaft ſelbſt ernähren könne, habe Ausſicht
auf Erfolg und Aufſtieg. Die ſtarken Kräfte in Deutſchland dürften
M imer Sein und am Geſtalten und Werden der Schickſale unſerer dem Vaterlande nicht verloren gehen durch Auswanderung, ſondern
no Der Toten Weg iſt erfüllet, gebe Gott, daß wir den rechten müßten durch Anſiedlung, zum Beiſpiel im Oſten, der angeſtammten
unſerer eigenen Erfüllung gehen, Nachfolger und Vorgänger Heimat erhalten bleiben. Vor allem müiſſe man ſich im Innern auf
Von jeher habe der deutſche Bauernbund deutſche Art und deutſches
Wefen hochgehalten, uud ſo ſolle es auch in Zukunft bleiben. Der Staat
lochſinnig und ſeelengroß. Die Erziehenden, die Lehrenden, ſei gemeinſames Eigentum des ganzen Volkes, und jeder dürfe nur
7 ßreichen, ein jeder helfe mit, echte Gemeinſchaftsgeſinnung zum Wohle des Staates handeln, des deutſchen Staates, ſür den heute
noch nicht die Schlechteſten bereit ſind, alles zu opfern. Deutſcher Geiſt
üßte ein Volk werden. Nicht ungehört darf der mahnende und deutſche Gottesfurcht, Einigkeit und Zuſammenhalten des ganzen
eier Gefallenen zur Treue, Opferſinn, Einheit und Einigkeit Volkes, beſonders auch innerhalb der deutſchen Landwirtſchaft, ſei das
erſte und letzte Ziel, das erreicht werden müſſe. Begeiſtert wurde
von der Verſammlung die erſte Strophe des Deutſchlandliedes ſtehend
geſungen.
Frau Thereſe WagnerWiesbaden referierte alsdann über Die
Frauen und die Jugend. Auch ihre tiefen, von innerer Begeiſterung
für das deutſche Vaterland beſeelten Ausführungen gipfelten in dem
Wunſche, die Landwirte, insbeſondere die Junglandwirte, möchten ſich
immer enger zuſammenſchließen zum Wohle des ganzen Vaterlandes.
Die Referentin kam auf die beſonderen Aufgaben der Jungbäuerinnen
zu ſprechen, die, dem modernen Zug der Zeit abhold, in treuer An=
hänglichkeit
an alte Ueberlieferungen walten und alten deutſchen Geiſt
4 der Feier anwohnte, dem wird ſie lange nachklingen, auf dem Lande pflegen, dieſen Geiſt nicht nur in ihrer einfachen Tracht
I. St. und Lebensweiſe, ſondern auch in ihrer zähen Arbeit und ihrem aus=
dauernden
Zielbewußtſein für die Belange der Landwirtſchaft bekunden
Sckernvereinigung an den höheren Schulen. Wir weiſen noch= möchten. Die Aufgaben der Mutter, die in das Herz der Jugend vor
allem wahre Paterlandsliebe legen müſſe, würden gerade auf dem Land
tritzt; Schule und Elternhaus ſprechen wird. Der Ein= die Referentin auf die Exportwirtſchaft und die Siedlungen näher ein
und betonte, daß die Landwirte eine lebende Stütze des Deutſchtums
ſeit altersher geweſen ſeien. Die ungeheuer wichtige Aufgabe der Jung=
bäuerinnen
und der Fkauen der Landwirte dürfe nicht unterſchätzt wer=
den
, mit ihrer Arbeit und Gottes Hilfe werde eine innere geiſtige
Waffe dem deutſchen Volke erſtehen, die allen f indlichen Anſtürmen in
jeder Beziehung gewachſen ſei. Alle Referate wurden von der Ver=
ſammlung
mit lebhaftem Beifall und Dank entgegengenommen, dem der
Vorſitzende in herzlichen Dankesworten, noch beſonderen Ausdruck ver=
lieh
. In der folgenden Ausſprache überbrachten die Jungbauern

Diekeſcheid (Rheinheſſen) und Nilſon (Ladenburg) die Grüße
ihrer Grupprn. Jungbauer Dinges (Bobſtadt) trug ein in den Rah=
men
paſſendes Gedicht vor. Jungbäuerin Fräulein Reinheimer
ſtellte den Antrag, zur Stärkung der Kaſſe 50 Pfg. Beitrag zu bezahlen.
Dieſer Antrag wurde einſtimmig angenommen. Nachdem die Banner=
Abordnung unter den Klängen eines Schlußmarſches den Saal ver=
laſſen
hatte, ſchloß er Vorſitzende die Hauptverſammlung.
Nach einer kurzen Pauſe begann mit der Quvertüre zur Schönen
Galathee (von Suppe) ein
Deutſcher Abend,
der mit ſeinem reichhaltigen Programm einen ſehr harmoniſchen Ver=
lauf
nahm. Den Höhcpunkt des Abends bildete das von der Orts=
gruppe
Harreshanſen aufgeführte dreiaktige Theaterſtück Treu der Hei=
matſcholle
. Alle Spieler gaben ihr Beſtes; das Können eines Ein=
zelnen
hervorzuheben hieße, einen anderen zurückſtellen. Lebhafter Bei=
fall
folgte der Aufführung. Umrahmt wurde dieſe Aufführung von
Muſik=, humoriſtiſchen, Dialektvorträgen und vorzüglichen Geſangsdar=
bietungen
des Herrn Opernſängers Ormanns (Heidelberg). Eine
Filmvorführung (Frideriens Rex, 4. Teil) und ein Marſch, Deutſcher
Ruhm, beſchloß den in allen Teilen ſchön verlaufenen Abend.

Rektor und Senat der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt haben
auf einſtimmigen Antrag der Abt ilung für Chemie Herrn Geheimen
Regierungsrat Profeſſor a. D. Dr. phil. Dr. jur. h. e Nichtrd Anſchütz
in Darmſtadt in Anerkennung ſeiner erfolgreichen Tätigkeit als ckade=
miſcher
Lehver und Forſcher, zugleich in beſonderer Würdigung ſeiner
Verdienſte um die Geſchichte der Chemie die Würde eines Doktor=
Ingenieurs Ehrenhalber verliehen.
Heſſiſches Landesthegter. Morgen Dienstag wird im Kleinen
Haus das Luſtſpiel Die Märchen der Köngin von Na=
varra
in der Juſzenierung von Edgar Klitſch gegeben. Die Auf=
führung
iſt außer der Zuſatzmiete V auch der Schilermiete rot zugeteilt.
Orpheum. Das vom Publikum und Preſſe gleichermaßen mit
großem Beifall aufgenommene Singſpiel von Thilo Schmidt: Es war
einmal in Heidelberg bleibt nur noch 3 Tage, bis ein=
ſchließlich
Mittwoch, auf dem Spielplan. (S. Anz.)
Wochenmarkt zu Darmſtadt. Kleinhandels=Tagespreiſe vom
12. März. Erdkohlraben 810, Gelbe Rüben 810, Rote Rüben 1215,
Weiße Rüben 810, Schwarzwurzeln 4050 Spinat 3035, Rotkraut
1215, Weißkraut 1215, Wirſing 1215, Grünkohl 1215, Roſenkohl
3035, Zwiebeln 1215, Knoblauch 80, ausl. Tomaten 100, Feldſalat,
Lattig 100120 Pf., alles per Pfund, Endivienſalat 2530, ausländ.
Blumenkohl 25120, Rettich 510, Sellerie 540, Lauch 310 Pf.,
alles per Stück, Meerrettich 6070, Spätkartoffeln 78, Tafeläpfel. 25
bis 40, Wirtſchaftsäpfel 2030, Tafelbirnen 2530, Wirtſchaftsbirnen
1525, Mandarinen 4550, Apfelſinen 515, Zitronen 410, Süß=
rahmbutter
220240, Landbutter 190200, Weichkäſe 3035, Handkäſe
415, friſche Eier 1214 Pf. alles per Pfd., Hühner St. 140170,
Tauben St. 80100, Nindfleiſch 80110, Kalbfleiſch 120, Hammelfleiſch
80, Schweinefleiſch 124140, Dörrfleiſch 160, Schinken 220, Wurſt 80 bis
140, ausgel. Schmalz 120 Pf.
* Kleine Strafkammer. Nur eine Sache ſteht zur Verhand ung, die
ziemlich unaufgeklärt iſt und ein größeres Zeugenaufgebot notwendig
macht: Am 11. Oktober 1925 war in Meſſel Nachkirchweihe. Bei
Wirt Reifenſtein fand eine Schlägerei ſtatt. Nach der Anklage ſollen
zwei junge Leute von Meſſel einen Mann von Wixhauſen mit Wein=
flaſchen
mißhandelt haben, ſo daß dieſe zerbrachen. Der Verletzte hatte
neun Schnittwunden auf dem Kopf. In der Hauptverhandlung, die
am 25. November 1926 vor dem Amtsgericht II ſtattfand, wurden beide
Angeklagte freigeſprochen. Berufung iſt von der Staatsanwaltſchaft
und dem als Nebenkläger zugelaſſenen Verletzten eingelegt. Aus der
Beweisaufnahme verdient hervorgehoben zu werden, daß ein Zeuge aus
Arheilgen auf die Frage, ob er betrunken geweſen ſei, antwortet: Eini=
germaßen
ein bißchen‟. Der Staatsanwalt findet, daß das erſtinſtanz=
liche
Urteil den Verhältniſſen nicht gerecht wird und beantragt, wie
beim Amtsgericht, die Beſtrafung. Der Anwalt des Verletzten fordert
Schmerzensgeld und Schadenserſatz. Das Urteil hebt das erſtinſtanzliche
Urteil auf und erkennt auf eine Geldſtrafe von 50 Mack und
eine an den Verletzten zu zahlende Buße von 200 Mk.

Tageskalender für Montag, den 14. März 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende
gegen 10 Uhr: Oeffentliche Hauptprobe zum Konzert des Muſik=
vereins
. Kleines Haus: Keine Vorſtellung. Orpheum, abds
8 Uhr: Es war einmal in Heidelberg. Elternvereinig.
a. d. höh. Schulen Darmſtadts, abends 8 Uhr Bürgerhof:
Vortragsabend. Konzerte uſw. Schloßkaffee Perkeo, Cafz
Rheingold, Maxim, Reſt. Hottes, Zentralhotel. Kinovorſtel;
lungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Dienstag, den 15. März 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt vorm. 10 Uhr, Wald=
friede‟
: Brennholzverſteigerung. Heſſ. Forſtamt Ebere
ſtadt, vorm. 10 Uhr, Burg Frankenſtein: Nutzholzverſteigerung
Nr. 7.

TV 274

Ihr Beruf

bedingt den Aufenthalt in staubiger Luft. Staub
und Schmutz setzen sich im Haar fest, verstopfen
die Poren und behindern den Haarwuchs.
Sorgen Sie deshalb für eine regel-
mäßige
Kopfwäsche mit Schwuarzkopf-
Kamillen-Haarwäsche
in 5 Minuten ist Ihr Haar
sauber und läßt sich leicht
frisieren! Wöchentlich ein-
mal
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reicht monatelang.

Schwarakot
Rattet
Haantsäsche

reinigt durch Seife-kräftig
rch Kan

[ ][  ][ ]

Seite 4

Montag, den 14. März 1927

Nummer 23

Aus Heſſen.

Zur Krüppelheimbaulotterie

* Griesheim, 12. März. Die hieſige Gaſtwirte=Vereinigung hielt am
vergangenen Mittwoch im feſtlich geſchmückten Saale des Gaſthauſes
Zum grünen Laub hier ihr 5. Stiftungsfeſt ab. Der erſte Vor=
ſitzende
, Herr Augſtein, begrüßte die Erſchienenen in herzlicher Weiſe niſſe als Gewinne geſpendet:
und ſchilderte den Entwicklungsgang der Vereinigung, deſſen Gründung
vor 5. Jahren durch den Druck der Inflationsverhältniſſe eine unab= Aachen: Cramer u van Baerle, Zigarrenfabrik; A. H. Kendall, Seifen=
weisbare
Notwendigkeit geworden war. Er ſchloß mit einer dringenden
Mahnung an die Mitglieder, ſtets Solidarität und Einigkeit zu be=
lung
gehen möge: Einigkeit macht ſtark. Hierauf folgte die Ehrung
einiger verdienſtvoller Mitglieder und die Enthüllung der Vereins= Alsfeld: Altdeutſche Weberei Stein.
ſtandarte. Für den humoriſtiſchen Teil war ebenfalls beſtens Sorge
getragen, wie auch Küche und Keller des Feſtwirtes nichts zu wünſchen
übrig ließen. Den Schluß bildete ein gemütlicher Feſtball, der die Teil= Altona=Bahrenfeld: Reemtsma Akt.=Geſ.
nehmer bis in die Morgenſtunden bei angeregter Stimmung zuſammen=
hielt
.
* Höchſt i. O., 12. März. Volksbanke. G. m. b. H., Höchſti. O.
In dieſen Tagen verſendet die Volksbank Höchſt ihren Geſchäftsbericht Auerbach a. B.: Dr. Hofmann A.G.
denden Hauptverſammlung im Gaſthaus Zur Burg Breuberg‟. Dem
Geſchäftsbericht ſelbſt iſt folgendes zu entnehmen: Das verfloſſene
37. Geſchäftsjahr ſtand im Zeichen einer gedeihlichen Weiterentwicklung
für die Bank. Die Wünſche und berechtigten Anſprüche der Mitglieder
richtsjahre geſtaltete ſich wieder überaus lebhaft. Der Geſamtumſatz
betrug annähernd 13½ Millionen Reichsmark und kommt dem vor=
jährigen
ziemlich gleich. Die Sparkaſſeneinlagen ſtiegen von Rm. 66 150
auf Rm. 111939 und weiſen hiermit faſt eine Verdoppelung auf. Die
Geſchäftsguthaben haben eine Steigerung von Rm. 28841 auf Reichs=
mark
32 222 erfahren. Das eigene Vermögen der Bank beträgt Ende
1926 Rm. 53 889,09 (Geſchäftsguthaben Rm. 32 222,38, Reſervefonds
Rm. 13 20, Betriebsrücklage Rm. 8436,71). Genehmigt die General=
verſammlung
die Vorſchläge von Aufſichtsrat und Vorſtand hinſichtlich,
der Verteilung des Reingewinns von Rm. 11 292,33, ſo ſteigt das eigene
Vermögen auf Rm. 61 643,75. Der Aufwertungsfond für die alten
Sparkaſſeneinlagen weiſt die Summe von Rm. 38156 auf. Die Mit=
gliederzahl
ging im abgelaufenen Geſchäftsjahr von 292 auf B1 zurück;
eingetreten ſind 19, ausgeſchieden 30. Der anſehnliche Neingewinn von
Nm. 11 292,33 ſoll nach Genehmigung der Hauptverſammlung wie folgt
verteilt werden: 10 Prozent Aufwertung der alten Geſchäftsanteile
fonds Rm. 2000, Zuweiſung zur Betriebsrücklage Rm. 1818,29, zum
Aufwertungsfonds (Spareinlagen) Rm. 3537,67. Der Geſchäftsverkehr
in den beiden erſten Monaten des neuen Geſchäftsjahres hat ſich weiter
ſehr gut entwickelt.
* Michelſtadt, 12. März. Brennholz=Verſteigerung.
Durch die Gräfl. Oberförſterei Rehbach findet am Montag, den 14. März,
nachmittags 2 Uhr, bei Gaſtwirt Uhrig in Rehbach eine Brennholzven=
ſteigerung
ſtatt, wobei die nachſtehenden Hölzer zum Aussgebot kom=
men
: Steinig 2a, 2b, 4a und 7. Buche Knüppel 21 Rm, Knüppelreiſig
27,3. Rm. Birke Scheit 4 Rm., Knüppel 7,1 Rm., Knüppelreiſig 4 Rm.
Kiefer Scheit 11 Nm., Knüppel 7,3 Rm., Knüppelreiſig 14,3 Rm., Stöcke
1,1 Rm. Diſtrikt Viehberg 2a, 2b und 4 Kiefer Scheit 2 Rm., Knüppel
10 Nm., Knüppelreiſig 11 Rm. Diſtrikt Gabrannter Wald 5b, 6b, 7b, 70,
8u Buche Scheit 13,4 Rm., Knüppel 34,6 Rm., Knüppelreiſig 10 Nm.,
Birke Rundſcheit 2 Rm., Scheit 1 Rm., Knüppel 4 Rm., Kmüppelreiſig
2 Rm., Obſtbaum Knüppel 1 Rm., Kiefer Knüppel 3 Rm., Knüppelreiſig
76,1 Rm., Stöcke 1,4 Rm., Weymutskiefer Knüppelreiſig 14,8 Rm., Hau=
ſpan
4,7 Rm., Fichte Knüppelreiſig 1 Rm., Stöcke 2 Rm. Diſtrikt
Moſſauerweg 1b Buche Scheit 4,3 Rm., Knüppel 27 Rm., Knüppelreiſig
12,6 Rm., Eiche Knüppel 7 Rm., Knüppelreiſig 3 Rm., Kiefer Scheit
15,3 Rm., Knüppel 31,5 Nm., Knüppelreiſig 71,1 Rm., Stöcke 83,4 Rm.,
Wehzmutskiefer Knüppelreiſig 15 Rm., Fichte Knüppel 1 Rm., Knüppol=
reiſig
1 Nm. Diſtrikt Potaſchenbuckel 3d, 42, 4b, 3a, 5e Buche Knuppel
1 Nm., Knüppelreiſig 2 Rm., Birke Scheit 1 Rm., Eiche Knüppel 4 Rm.,
Kiefer Knüppel 6 Rm., Knüppelreiſig 24,8 Rm., Stöcke 18,3 Rm., Weh=
mutskiefer
Knüppel 2,3 Rm. Diſtrikt Hoherzorn 2e, 5b, 1a, 3, 5a Kief?
Knüppel 3 Rm., Knüppelreiſig 12 Rm., Weymutskiefer Knüppelreiſig
1 Rm. Diſtrikt Eichels 1 Kiefer Knüppelreiſig 91,8 Rm. Geſellen=
prüfung
. Anmeldungen zu der diesjährigen, im Frühjahr ſtattfin=
denden
Geſellenprüfung ſind bei dem Vorſitzenden des Geſellenprüfungs=
ausſchuſſes
des Ortsgewerbevereins Michelſtadt, Herrn Ludwig Flecken=
ſtein
, bis 27. März vorzunehmen, woſelbſt auch Anmeldungsformulare
erhältlich ſind.
N Lindenfels, 12. März. Gefallenen=Gedenkfeier. Zu
der am Sonntag, den 13. März, ſtattfindenden Trauerfeier zur Ehrung
der Gefallenen ſind die Einladungen an den Ortsvorſtand und an die
Vereine ergangen. Gegen 11 Uhr wird ſich der Zug in Bewegung
ſetzen zum Ehrenmal im Schenkenberg und langes Glockengeläute wird
über die Odenwaldberge dieſe Kundgebung bringen. Warnungs=
tafeln
. In der letzten Gemeinderatsſitzung iſt beſchloſſen worden, an
den beiden Ortseingängen (Höbel und Zinfer) je ein Schild quer über
die Straße anbringen zu laſſen mit der Aufſchrift: Luftkurort Linden=
fels
, bitte langſam fahren! Es ſoll damit erreicht werden, daß die jetzt
bald wieder beginnende Autoraſerei auf langſames Fahren aufmerkſam
gemacht wird, und daß die Staubentwicklung zum Schaden der Straßen=
bewohner
innerhalb der Ortsdurchfahrt wenigſtens vermindert wird.
Odenwaldklub. Morgen macht die hieſige Ortsgruppe ihre dritte
programmäßige Wanderung nach Vierſtöck. Gäſte ſind ſtets willkommen.
* Aus deu Kreiſe Heppenheim, 11. März. Grasnutzungs=
gelder
. Das Kreisamt macht darauf aufmerkſam, daß am 1. April
dieſes Jahres die Kreisſtraßen in das Eigentum und die Verwaltung
der Provinz übergehen. Die für das kommende Rechnungsjahr fälligen
Grasnutzungsgelder und Anerkennungsgebühren, ſind deswegen nicht
au die Kreiskaſſe, ſondern auf Anforderung an die Provinzialverwal=
tung
zu entrichten.
* Offenbach, 12. März. Der Bahnkörper der Rodgaubahn wird in
der hieſigen Gemarkung ſo umgebaut, daß die Bahn vom 15. Mai ab in
den hieſigen Hauptbahnhof einlaufen kann. Die Stadt ſtellt dafür 35 000
Mark zur Verfügung. Die Arbeiten werden von der Reichsbahngeſell=
ſchaft
ausgeführt. Ehemalige Fabrikräume in der Taunusſtraße
werden zu 65 Zwei= und Dreizimmerwohnungen umgebaut. Dafür wen=
det
die Stadt 150 000 Mark auf. Auf Antrag der Gewerkſchaft heſ=
ſiſcher
Gemeindebeamten wird die Wirtſchaftsbeihilfe, die ſchon zu Weih=
nachten
die ſtädtiſchen Beamten der Beſoldungsgruppen 2 bis 5 erhielten,
nun auch auf die Beamten der Gruppe 6 mit den Ueberſchneidungen
nach Gruppe 7 und 8 ausgedehnt. Bei der Berechnung des Straßen=
fahrpreiſes
nach Teilſtrecken, die am 1. März eingeführt wurde, wurde
rühmend von allen Seiten anerkannt, daß man hier mit Fahrſcheinheften
außergewöhnlich billig fahre. Infolge des Fehlbetrages im neuen
Stadthaushalt werden die Fahrpreiſe ſchon mit Wirkung vom 1. April
weſentlich erhöht. Es ſteigt der Preis von 8,33 auf 12,5 Pfg. (zwei
Teilſtrecken) von 12,5 auf 16,66 Pfg. (vier Teilſtrecken) und von 16,66
auf 20,83 Pfg. (über vier Teilſtrecken). Kinderfahrſcheine werden von
5 auf 10 Pfg. erhöht. In Stadtverordnetenkreiſen erwägt man außer=
dem
als Ausgleich einen Fahrpreis von 15 Pfg., der in den Vormittags=
ſtunden
von 9 bis 12 Uhr für das ganze Straßenbahnnetz nach Frank=
furter
Muſter gelten ſoll, und auch eine mäßige Erhöhung der Arbeiter=
wochenkarten
.
r. Walldorf, 11. März. Der kürzlich ins Leben gerufene Orts=
gewerbeverein
hielt am Sonntag bei gutem Beſuche ſeine erſte
Verſammlung ab, in der Syndikus Dr. Lindemann von der Hand=
werkskammer
Darmſtadt einen intereſſanten Vortrag hielt, der von den
Anweſenden mit großem Intereſſe verfolgt wurde. Der Verein zählt
zurzeit 60 Mitglieder.
* Drebur, 12. März. Turnhallenbau. Der Turnberein
Trebur 1886 (Main=Rodgau) hat mit dem Bau einer geräumigen Turn=
halle
begonnen. Die Halle ſoll bereits an Pfingſten eingeweiht werden.
Das ſeit Jahren im Sommer hier weilende Storchenpaar iſt bereits
aus dem Süden zurückgekehrt und hat ſein altes Neſt auf der Dampf=
mühle
wieder bezogen.
r. Raunheim, 11. März. Die am Montag ſtattgefundene Holzoer=
ſteigerung
brachte zahlreiche Steigerer nach hier wodurch die Preiſe
mach oben getrieben wurden. Es wurden im Durchſchnitt pro Feſt=
meter
Kiefernſtammholz 60 Mark bezahlt.
4.. Nackenheim, 12. März. Auszeichnung. Der 70jährige,
ſchon ſeit 42 Jahren auf dem unſerem Orte gegenüberliegenden Hofgut
Oberau bedienſtete Knecht Joſef Roth erhielt vom Herrn Reichspräſiden=
ten
eine Auszeichnung nebſt Glüchwunſchſchreiben.

(Ziehung am 7. April, Loſe zu 1 Mark überall erhältlich)
haben folgende deutſche Fabriken und Firmen anſehnliche Eigenerzeug=
und Parfümeriefabrik; J. u. J. Meyer, Tuchwerke; Weingeſellſchaft
des Karlshauſes Oſter u. Co.; Xaverius=Verlagsbuchhandlung A. G.
wahren, damit auch bei dem Gaſtwirteſtand der Wahrſpruch in Erfül= Allenſtein (Oſtpr.): Bernhard Gauer Nachf., Seifen= und Kriſtallſoda=
fabrik
.
Altona: K. J. Kongsbalk, Fabrik und Lager von Reiſe= und Muſter=
koffern
, feinen Lederwaren und Schultaſchen.
Arzberg (Oberfr.): Karl Schumann, Porzellanfabrik und =Malerei A. G.
Aſchaffenburg: Dynamomotoren G. m. b. H., Spezialfabrik elektriſcher
Heiz= und Kochapparate.
für 1926 unter gleichzeitiger Einladung zu der am 20. d3. Mts. ſtattfin= Auerbach i. Vogtl.: Auerbacher Gardinenweberei Landmann u. Hellwig;
Albert Petzoldt; P. Speck, Spitzen, Strickereien, Konfektion, Herren=
wäſche
.
Anerhammer bei Aue i. Sa.: Fa. Chriſtian Gottlieb Wellner A.G.
Aufderhöhe=Scharberg bei Solingen: Ernſt Kaiſer.
konnten faſt reſtlos befriedigt werden. Der Geſchäftsverkehr im Be= Augsburg: Augsburger Kammgarnſpinnerei; Friedmann u. Dannen=
baum
; Julius Schürer A.G., Fabrik für Nähfäden pp.
Bad Brambach (Sa.): Richard Oertel, Muſikinſtrumente und Saiten;
Guſtav Schindler, Muſikinſtrumente und Saiten. Albin u. Wolfram,
Muſikinſtrumentenfabrit.
Bad=Kreuzncch; Friedrich Bechtel, Erſte Rheiniſche Kelterei für alkohol=
freie
Weine; Revag, Großhandlung elektrotechn, Bedarfsartikel und
Maſchinen.
Bad=Lauſick: Gebr. Koch A.G., Phüſch= und Teppichfabrik.
Bad=Oeynhaufen: Niebelwerke, Spezialfabrik Ravensberger Würſtchen.
Balve (Weſtf): Hermann Schneider jun., optiſche elektriſche Induſtrie.
Barmen: Niemamn u. Gundert G.m.b.H.
Beierfeld i. S.: Hutzler u. Pretzfelder A.G., Metall= und Lackierwaren=
fabriken
, Aluminium= und Emaillierwerke: Nier u. Ehmer, Metall=
warenfabrik
.
Bensheim a. B.: Johann Adam. Nähmaſchinen= und Fahrradhandlung.
Berbisdorf: Hermann Richter, Strumpffabrik.
Nm. 1916,37, 8 Prozent Dwidende Rm. 2020, Zuweiſung zum Reſerve= Berlin: Adler Phonograph A.G.; Almonach Kunſtverlag A.G.; Axial=
werte
Paul Weſtphal; J. Berger A. G., Krawatten= und Weſtenfabrik;
Drei Masken=Verlag. A.G.: Deutſche Kreppfabrik Georg Bürgen;
Deutſche Steppdechenfabrik; Durbach Verlag G.m.b. H.; Edition Accord,
G.mb. H., Verleg und Vertrieb für internationale Muſik; Artur
Fabian u. Co., Krawattenfabrik; Fächerfabrik Tietz u. Strauß; Adolf
Fiegel, Papierfkrik; Frankfurter Verlagsanſtalt A.G.; O. Frey,
Komm.=Geſelſch., Schirmfabrik; Graumann u. Stern. Kommandit=
geſellſchrft
auf Aktzen: Emil Gyünbaum, Herrenwäſchefabrik; Gebr.

Grund, Fabrik
mann A.G., Sei

r Kefektion gewebter Gummiwaren; Rudolf Herr=
ſenfatrik
, Herm. Hillger Verlag; Jul. Hirſchlaff jr.;
Kyüger u. Rietenberg, Großhandlung für Toilettenartikel; Louis

Laggnann u. Co., Galabügelfabrikat; Loeſer u. Wolf G. m. b. H.,

Zigarrenfabrik; L. Loeske Taſchenuhrenfabrikation: Märkiſche Woll=
garn
=Spinnerei und Strickerei A.G.: Markwald u. Scheidemann; Otto
Mauß, ſeime Pelzwaren; Mig, Mitteldeutſche Maſchinenbaugeſell=
ſchaft
; Mmſkverlag R. Simrock G. m. b. H.; Neßler u. Co.; Ries u.
Erler, Mußkalienverlag; Leopold Seligmann: Martin Schleſinger,
Luxuspapierfabrik; Verlag Die Schmiede‟; Wecberg u. Gutmann.
Heſſe u. Heyl, Damenmäntelfabrik.
Verlin=Reinickendorf: Hermann Neetzel.
Bielefeld: Bertelsmann und Niemann; Brackſiek und Hemmelskamp,
Herrenwäſchefabwik; Brune u. Weiß, Wäſchefabrik; Dürrkoppwerke
A.G., Motorwagen, Fahrräder, Nähmaſchinen, Spezialnähmaſchinen;
Wilhelm Hoppe, Klöppeldeckenfabrik.
Bingen a. Rh.: Weinbrennerei Scharlachberg A.G
Biſingen (Hohenz.): Wilhelm Vogt, mechaniſche Schuhfabrik.
Bleicherode: Karl Helft, mechaniſche Web=rei,
Böblingen: Schuhfabrik J. Stanner; Wirkwarenfabrik Lenz u. Cie.
Bocholt: Frentrop u. Co., mechaniſche Weberei.
Bochum: M. Dietrich, Dortmunder Matten= umd Läuferfabrik.
Brandenburg (Havel); Gundka=Werk G. m. b. H., Werk 2, Schreib=
maſchinen
.
Braunſchweig: Gebr. Levin, Goldwarenfabrik und Großhandlung;
Pantherwerke A.G.
Bremen: B. Martens u. Co., Zigarrenfabrik.
Breslau: Fritz Heinrich, Hofjuwelier.
Brühl bei Köln: Teppichfabrik Theodor Fröhlich.
Brunndöbra: Paul Brunner, Muſikſpielwaren.
Buergel a. M.: Zorligwerke, Metallwarenfabrik.
Vünde i. W.: Arnold André A.G.; Ernſt Spengemann; Wellenſiek u.
Heimſoth, Zigarrenfabriken.
Burckhardtsdorf (Erzgeb.): Max Pfau, Strumpffabrik.
Burſcheid bei Köln: Louis Frankenſtein, Schuhfabrik.
Calw (Württ.): Chriſtian Ludwig Wagner, Strickwarenfabrik.
Campen (Sylt): C. May.
Cannſtadt (Stuttgart): Schlager, Textilwerke A. G.
Caſſel: Fr. Bergheiſer, Honigkuchen, Schokoladen= und Zuckerwaren=
fabrik
; Kunſtmaler Gerhard Sh.
Celle: Wilhelm Wulkow, Schirm= und Stockfabrik.
Chemnitz in Sachſen: Berthold u. Otto, mechaniſche Plüſchweberei;
Chemnitzer Teppichfabrik, Oskar Kohorn u. Co.; Hedrich u. Sauer=
mann
, Strumpfwarenfabrik; Kluge u. Co., Strumpf= und Handſchuh=
fabrik
; Hilmar Kreher, Schirmfabrik; Luis Lewy u. Co., Strumpf=
und Handſchuhfabriken; Johs. Möbius, Strumpffabrik: Saturn A. G.,
vorm. Richard Hempel, Fabrikation feiner Strümpfe; Walter Schirmer,
Strumpf=, Strick. und Wirkwarenfabrik; Friedrich R. Voigt, Strick=
und Wirkwarenfabrik.
Clauſen (Pfalz): Jakob Vogt, Schuhfabrik.
Coblenz: Herm. Joſ. Kregele, Dampf=Seifen= und Seifenpulverfabrik;
Schuhfabrik Confluentia Joſef Cornelius jr. A.G.
Coburg: Hugo Biernſtiel.
Cottbus: Haſſelbach u. Weſterkamp.
Crefeld: Crefelder Krawattenfabrik M. Bonem.
Crimmitſchau: Hermann Gubelt, Tuchfabrik A.G.
Dahlerbrück i. W.: Gabelfabrik G. m. b. H.
Dahme (Mark): Otto Gehricke, Fabrik feiner Tafelliköre.
Darmſtadt: Darmſtädter Teppich= und Gardinenhaus Hch. Meher; J.
J. J. Dieffenbach, Eſſigſprit= und Weineſſigfabrik, Weingroßhandlung
und Likörfabrik; Esweo=Schmitt u. Wildenhayn und Hans u. Ludwig
Oswald; D. Faix u. Söhne; J. Halberſtadt, Weinbau und Wein=
handel
; G. Hauptmann, Handſchuhe uſw.; Heag; Ph. Hemmer, Waren=
agenturen
; Herdfabrik und Emaillierwerk G. m. b. H.; Karl Heß,
Nachf. Alfred Höfer, Buchhandlung; Philipp Heß G. m. b. H.; Auguſt
Jacobi A. G., Seifenfabrik; Verlagsanſtalt Alexander Koch G. m. b. H.;
Karl Köhler, Buchhandlung, Antiquariat. Inh. Otto Carius; Wilh.
Lehrbach; Marbach und Ludwig, Weinhandlung; Gebr. Roeder A.=G.;
Max Noesler, Feinſteingutfabrik A.=G.; Buchhändler Ludwig Saeng;
Friedrich Schaefer, Drogen, Chemikalien und pharmaz. Spezialitäten;
H. L. Schlapp, Hofbuchhandlung und Antiquariat: A. Schneider
A. G., Werke für Zeichen=, Mal=, Büro= und Schulgeräte; Möbelfabrik
Joſef Trier; Vereinigte Geſellſchaft; Wehner u. Fahr, Schokoladen=
fabrik
; C. J. Wenz, Eiſenhandlung; S. Wronker u. Co. Nachf.; Ferd.
Wetzel, Weinhandlung.
Dinglingen (Baden): F. L. Biermann u. Co.
Dittersdorf (Erzgeb.): Theodor Hartwig.
Dörflas bei Marktredtwitz: Johann Benker G. m. b. H., mechaniſche
Buntweberei.
Drehbach (Sa.): K. Auguſt Gläſer, Strumpffabrik.
Dresden: Ackermann u. Leſſer, Erſte Dresdener Orcheſter= Inſtrumenten=
fabrik
, Muſikalienverlag und Sortiment; Koh J=Noor Bleiſtiftfabrik,
J. u. K. Hardtmuth; Luxuspapierfabrik Willibald Feller; Haſcheck
u. Co., Reißzeugfabrik; Aluminiumfabrik Ambos G. m. b. H.; Orien=
taliſche
Tabak= und Zigarettenfabrik Yemidze G. m. b. H.; Franz
Naſel, Nachf. B. Harbich, Krawattenfabrik; Schuhfabrik Schröter u.
Morgenſtern; Martin Waldeck u. Co.
Dresden=Dobritz: Abadie=Papier Geſellſchaft m. b. H.
Duisburg: Mayer u. Breuers G. m. b. H., Gardinen=, Teppich= und
Möbelſtoffe Großhandlung.

Eine neue Bluttat in Frankfurt a. M.

Frankfurt, 13. März. In der Nacht vom Samstag zumm
Sonntag ſpielte ſich in dem Hauſe Höhenſtraße 24 eine Bluttacz
ab. Der Kellner Kuhn, verheiratet und Vater von zwei Kinderm
lauerte dem 34jährigen Weißbinder Englert, als dieſer um 11 ubc
abends in ſeine Wohnung zurückkehrte, vor der Wohnungstütz
auf und gab auf ihn aus einem Revolver mehrere Schüſſe ab di0t
Englert ſo ſchwer verletzten, daß er kurze Zeit darauf ſtarb. Deg.
Verlexte konnte noch vom Manſardenſtock aus nach unten ſlüchten,
brach aber bald zuſammen. Auf den Lärm hin eilte der Bäcot,
Ganſer herbei, auf den Kuhn ebenfalls ſchoß. Ganſer wurde g
der rechten Hand erheblich verletzt. Herbeigeeilte Paſſanteu rad=
men
Kuhn feſt. Kuhn wurde erſt kürzlich aus einer Heilanſtant,
entlaſſen.

Briefkaſien.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beaniwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichteiſt.

G. Sch. 16. Es liegt im Weſen des Mietvertrags begründet, d0
der Vermieter dem Mieter, der ſich als Gewerbetreibender eingem.t7
hat, die Anbringung eines auf dieſen Gewerbebetrieb hinweiſend4,
Schildes zu geſtatten hat. Darüber liegen zahlreiche gerichtliche Erä.
ſcheidungen vor. Die übrigen Mieter haben hier nichts dreinzuredelt
Disputierer. Darmſtadt liegt im 50. Breitegrad 8 Grad 2 .)
öſtlicher Länge nach Gremwich. Vielleicht erinnern Sie ſich aus Ihih
Schulzeit noch eines Atlas. Sie können das dann leicht nachprüfenm
L. H. Verſicherungsanſprüche werden in der Weiſe aufgewermt
daß das aufgewertete Vermögen der Verſicherungsgeſellſchaft nebſt einin
etwa aus dem ſonſtigen Vermögen des Schuldners zu leiſtenden Betwe
einem Treuhänder überwieſen wird. Letzterer hat den Aufwertungsſs
zugunſten der Verſicherten nach einem Teilungsplan zu verwenden, 1.
Wenden Sie ſich alſo an die Geſellſchaft und bitten um Namh4t
machung der Perſon des Treuhänders. Letzterem tragen Sie diu
ſchriftlich das Anliegen vor.

Sicherung. Das iſt durch die Natur der Einlage geſetzlich auc
ſchloſſen. Ueberlegen Sie, ob etwa auf dem Wege der Beteiligung yl
ſtiller Geſellſchafter eine indirekte Sicherung möglich wäre. Wir a4
fehlen jedenfalls Zuziehung eines Anwalts.

P. B. 7. Wir unterſtellen, daß Sie den Mietzins nach Ablauf eiß u de ſcharfen
jeden Jahres gezahlt haben, wie dies 8 2 beſagt. Die Kündigunguf
nach 8 565 BGB. nur für den Schluß eines Kalendervierteljahrs gu e nub 9.
läſſig; ſie hat ſpäteſtens am dritten Werktage des Vierteljchres zuug 2it im Bertſe.
folgen, wäre jetzt mithin nur auf 30. Juni 1927 zuläſſig. Da Ihneraiütkyeſl., Vierian
wohl die genaue Adreſſe des Vermieters bekannt iſt, können Sie Wfmon Erfolge der
Kündigung durch eingeſchriebenen Brief bewirken. Hat Vermieter eyeswenden Leiſtun
Generalbevollmächtigten im Inlande, ſo könnte auch die Kündim
chigung der
neſem zugeſtellt werden. 2. Nein.
u der Raſenſport

Smnenge

G. R. Sch. Die geſtellten Fragen ſind nicht zu beantworten, 4dqum. Wer hätte
geſetzliche Beſtimmungen diesbezüglich nicht beſtehen. Sie werzs, ticht nur der Vo
ſich mit dem Wohnungsamt ins Benehmen ſetzen müſſen.
Aer, ſei regiſtriert
em C.
Bam aft zMlah
ic aufer Zweifel.
imen.
zut iſt Kampf! 2
Eußbiel um die
fachgemäße Miſchungen von hervorragender Qualität,/ Iſt auc der grundl
größte Ergiebigkeit daher Sparſamkeitim Verbrauch,) egeben. Währe
uich techniſche 7
Ain bedeutend
Rund=Funk=Programme.
Mun, wurde in

Frankfurt.

Kur Körperkraft,
zu die des Geg
Montag, 14. März. 3.30: Stunde der Jugend. K. Strick:* Hejämpft und g
Der Regenwurm und der Storch. Für Kinder vom 10. Jal=ſaer iſt damit des
ab, O 4.30: Hausorch. Couperin: Zwei Gavotten. Bach: Al
Mhafe techniſche
a. d. Suite in D=Dur. Schubert: Andante con moto a d. SS
fonie in C=Dur. Schubert: Lieder. Bizet: Zweite Arleſinn=F hurd. Tore müſt
Suite. Chabrier: Eſpana, Rhapſodie Spendſen: Nrlsetines ſolchen Ent
wegiſche Rhapſdie. Mitw.: Hildegard v. Buttlar Alt). O. 5,482) wngt beimiſche
Leſeſtunde: Der Prozeß der Marquiſe von Brinvillier. O.6T:Ufel der Schönl
Engliſch. O 6.45: Engliſche Literatur. O 7: a. d. Franff. Opert
haus: Lohengrin. Romant. Oper von Wagner. Perſ.: Heinmywen des die
der Vogler deutſcher König; Lohengrin: Elſa von Brabant; Herzzuufſtell Sbieles,
Gottfried, ihr Bruder; Telramund, brabantiſcher Graf; Ortrud, ſezeles Eingreifen 1
Gemahlin u. a. Antwerpen. 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts. Weßleiche Poſiti
ſchließend: Neue Schallplatten.
u, die den E
R letzten Kraft,
Stutigart.
Mnn zur Kri
Montsg, 14. März. 1.10: Konzert. O 4.15: Konzert. Lel
hardt: An die Gewehre. Kraus: Heimatgrüße. Dnk: Zuih 2/ Gaſte,
ewige Lied. Gebet. Enna: Quv. Kleopatra. Giordard Pzul Kontin
Fant. Brahms: Rondo. Schubert: Aus dem Klavier=v/in Einhei

op. 99. Haydn: Zwei Menuette. Lehnhardt: Fürs Va L-Ri0 überleger
land. Einl.: Adolf Lillich. O 6.15: Dr. Löwenberg: Stuttgg 7M xuürſt
Theater aus verſch. Zeiten. O 6.45: Baſtelſtunde. 0

Zuſchriften=Beantwortung. O. 8: Sinfonie=Konzert. Leit.: Kapelzy ſie füſtie
Kurtz. Soliſtin: Moje Forbach von den Württ. Landesth. a. 3WF Ms. Me
Haydn: Sinfonie. Mozart: Arie der Gräfin aus FigavotnEn Nah
Hochzeit. Arie der Dorabella aus Coſi fan tutte. Verdi: RezitolzMhTM überle
und Arie der Amelia aus Ein Maskenball. Mozart: Sinforce
ſtädtemn f
Anſchl.: Gaſtſpiel: Erich Fortner, Wien, lieſt die Novelle 19ſm
Mörike: Mozart auf der Reiſe nach Prag (mit muſ. Einl.).

Berlin.
Montag, 14, März. 3.30: Hildegard Margis: Neuzeitl’!,)
Hauseinrichtung in England und bei uns. O 4: Dr. Baeßler: T,,

den Cholos der peruaniſchen Hochebene. O 4.30: Novellen. Haſli4e Mchliten zu
elever: Pariſer Erlebniſſe (gel. vom Dichter). O 5: Kapelle K2/8
Steiner. Urbach: In Wind und Wetter, Marſch. Thomas: OGTR,
Mignon. Fall: Walzer aus Dollarprinzeſſin. Verdi: FcEnſ.
Traviata. Grieg: Hochzeitstag auf Troldhaugen Blll0.
Viſion. In Shadowland, Waltz. 6. 6.20: Dr. Cohn=Wiem uu
Die Kunſt der Normannen und Hohenſtaufen in Unteritalien u 42 ſmN
Sezilien. O 6.45: Inhaltsangabe zu der Uebertr. aus der Oneſhii

Charlottenburg. O 7: Margarethe‟. Oper von Gounod. 0 10:994
Tanzmuſik Kapelle Hoffmann.
Königswuſterhauſen. Montag, 14. März. 2.30: E. Burg=Göch M
Bedeut, der Prüfungen der Deutſch. Landwirtſch.Geſ. für Lar)
u. Hauswirtſchaft. O 4: Ob.=Stud.=Dir. Lenſchau: Die Lage
höh. Schulen in der Gegenwart. O 4.30: Dr. Klopfer: Erziehuge
beratung. O. 5: E. Nebermann: Schach. O 6: Min=Rat
Kahl: Prakt. Erwägungen über den Holzeinſchlag, mit beſ, Berxel

ſichtigung des diesjährigen. O. 6.30: Stud.=Rat Friebel,
Mann: Engliſch für Anf.

Leäl=

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Dienstag, 15. März
(nach der Wetterlage vom 13. März 1997):
Neue Tiefdruckſtörungen im Weſten werden den Witterungsche.
unbeſtändig geſtalten, ſo daß mit wechſelnder Bewölkung und beis

ten Niederſchlägen zu rechnen iſt.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle Gieſt?

Hauptſchriftleitung . Rude:/ Maupe
Verantworilich ſür Politil und Wiriſchaft: Rudolf Maupe;, für Feulleiob, T.
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; ſür Sport: Dr. Gugen SI"
für den Handel: Dr. C. 6. Queiſch, für den Schlußdlenſt. Andrea Buu.
Inſeratentel. Willy Kuble: Druck und Verlag: L. C. Wilich Gmnſich n2.
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[ ][  ][ ]

Nonter 73

Montag, den 14. März 1927

Seite 5

Spfiverein Darmſtadt 98 Spiel=
ereinigung
Fürth 3:1 (1:1)
Tu des ſcharfen Nordoſt, der über den Platz am Böllen=
falltom
ſge, trug das Stadion ganz das Geprage eines großen
Tages. Die im Berliner Spiel aufgebrachte Zuſchauerzahl war
noch ſihrbolen. Viertauſend ſtanden Kopf an Kopf, begeiſterten
ſich ülmidie Erfolge der Einheimiſchen in üblicher Weiſe, ohne die
hervomigenden Leiſtungen der Gaſtemannſchaft zu verlennen. Bei
näherzrBeſichtigung der Tribünenbeſucher konnte man bemerken,
daß au der Raſenſport in Darmſtadt geſellſchaftsfähig zu wer=
; den begint. Wer hätte dies noch vor Jahresfriſt zu hoffen ge=
wagti
licht nur der Vollſtändigleit, ſondern auch der Gerechtig=
teir huer, ſei regiſtriert, daß der Herr Oberbürgemeiſter in der
zweitſenhalbzeit dem Spiel beiwohnte. Daß das Spiel und alles,
was Limrit zuſammenhängt, einen bleibenden Eindruck hinterlaſſen
hat, ſſet außer Zweifel. Die Zeichen der Zeit ſino heute leicht
zu ernenen.
Sht iſt Kampf! Die Richtigkeit dieſes Satzes erwies dieſes
erſte lsau ßſpiel um die ſüddeutſche Meiſterſchaft ſchlagend. Und
damin auch der grundlegende Unterſchied zu dem Splei gegen
Berliht jegeben. Während damals die Mannſchaſten beſtrebt
S varei urch techniſche Feinheiten das Spiel zu entſcheiden und
daduuchein bedeutend beſſerer Spielaufbau auf beiden Seiten
zuſtamdiam, wurde in dieſem Spiel under rücſichtsloſer Ein=
ſetzumy
er Körperkraft, die weder die Schonung der eigenen Per=
ſon
, iſc die des Gegners kannte, um jeden, auch den geringſten
Vortanl ietämpft und geſtritten. Spiel um die Meiſterſchaft! Für
den Aienter iſt damit des Rätſels Löfung gegeben. Was gilt da
die fehhafte techniſche Glanzleiſtung, wenn damit kein Erfolg
erreicht wird. Tore müſſen fallen! Dieſe Loſung, von der die
Gegmnt ines ſolchen Endſpiels beherrſcht ſind und beherrſcht ſein
müſſein wingt Heimiſche und Gäſte zu erbittertem Ringen. Mag
ein gukeil der Schönheit des Spieles dabei zum Teuſel gehen,
ſo kümert dies die Mannſchaften keineswegs. Störung des
gegnunhen Spieles, Zerſtörung des Angriffes im Keime des
Entſtrſas, Eingreifen um jeden Preis, wenn der Gegner ſich eine
ausſüſthlreiche Poſition zum Erfolg verſchafft hat: dies ſind die
Gedacnlu, die den Spieler wieder und immer wieder zur Her=
gabe
7d letzten Kraft, der letzten Anſtrengung verleiten.
1ſy nun zur Kritik! Seien wir offen und geſtehen es reſt=
los
eſy Die Gaſte, die Leute der durch ihre Fußballabteilung auf
dem ſonzen Kontinent berühmten Spielvereinigung Fürth,
waremen Einheimiſchen in der Einſetzung der körperlichen Kraft
bedemed überlegen. Fürth iſt eine Kampfmannſchaft in des
Wornekwahrſter Bedeutung. Die Fürther, zum großen Teile
uutenſete, kräftige Geſtalten, nützten dieſe Ueberlegenheit voll
und unz aus. Kein Wunder, daß die eleganteren‟ Darmſtädter
Sbießuim Nahrampf meiſt den Kürzeren zogen und dem Geg=
der
iſ0 Fall überlaſſen mußten. In dieſer Beziehung geben wir
den Pamſtädtern für das Rückſpiel einen guten Rat: Vermeidet
den apf, Mann gegen Mann, ſo oft es nur irgendwie geht;
ſchne lBallabgabe ſchafft immer den beſten ſpieleriſchen Vorteil.
Dasx eiel des Darmſtädter Halbrechten Werner war in dieſer
binſſomuſtergültig. In techniſch=ſpieleriſcher Hinſicht ſchienen
uns 45 Fürther gegenüber den beiden Vorjahren nicht ſonderlich
ſorigteſritten zu ſein. Im übrigen beſteht die Fürther Mann=
ſchafſt
us guten, flinken Spielern, die ſamt und ſonders über
gute ſng= und Wurftechnik verfügen. Ueberragend ſpieite der
Vernt ger Roſen, ein Hüne von Natur, der während des ganzen
Spugllaufs niemals überlaufen wurde; als die Niederlage
Wber ime Mannſchaft hereinbrach, unterſtützte er tatkräftig ſeinen
Siugmund ſchoß ſelbſt wiederholt wunderbar aufs Tor, ohne je=
dochA
ſi der ſorgfältigen Arbeit von Trautwein damit Erfolg
hun. Was den Fürthern noch fehlt, wollen wir ihnen gerne
berra,, wenn das Rückſpiel in Fürth am kommenden Sonntag
von ermiſtadt gewonnen iſt.
Schwäche der Darmſtädter gegenüber der Kampfesweiſe
Dr ihte iſt ſchon ſkizziert. Von Nacheil war dieſer Umſtand
Mr Ender erſten Halbzeit, zudem die Lilienträger in dieſer Zeit
Nc gen den ſtarken Wind zu kämpfen hatten. In höchſtem
Ma/s er Anerkennung würdig iſt die Tatſache, daß die Darm=
ſtäd
Aumrt Beginn der zweiten Halbzeit ihr Syſtem durchſetzten
Mon R Gegner zum Abgehen von ſeiner Spielweiſe zwangen.
Deselang trotzdem die Hintermannſchaft auf der rechten
Sei=Kur aus Spielern beſtand, die in der erſten Halbzeit Ver=
FRhn davongetragen hatten. Sowohl Schnell wie Delp konn=
Een Eu mühſam und unter Aufbietung der ſtärkſten Energie ihre
2eHausfüllen. Die zweite Halbzeit entſchädigte ſo durchaus
Mr Aſſchwächeren Leiſtungen der erſten Halbzeit. Trautwein im
Sor ſiet in der erſten Halbzeit aufgeregt und unſicher, um da=
Nr 5 der zweiten Halbzeit einige ſchier unvermeidlich dünkende
SDeIſſe mit Bravour unſchädlich zu machen. Die Verteidigung,
Noe und von raſcher Entſchlußfähigkeit, wußte insbeſondere
Aurſchlanvolles Abſpiel zu gefallen. Die Darmſtädter Läufer=
Eip Flarte die Hauptlaſt des Spieles zu tragen und löſte ihre
1uche in jeder Weiſe zufriedenſtellend; Mittelläufer Götz war
EDrs gut aufgelegt und drehte hauptſächlich während der
Fiau: die Gäſte durch das zweite Tor außer Konzept gebracht
iit, ſtark auf. Der Sturm der Darmſtädter war, nachdem er
* Fur Halbzeit zu keiner einheitlichen Leiſtung gebracht
Mrkin, der zweiten Halbzeit auf alter Höhe. Die Beſten des
is waren Werner und Jans. Die faſt reſtloſe Ausnutzung
e Fautsgearbeiteten Erfolgsmöglichkeiten verdient beſondere
Deiahebung, wie auch der Umſtand, daß jeder der Fünf je ein=
Nad fal greich war.
1e kam nun Darmſtadts Sieg zuſtande? Auch hier ſeien

DIſen. Man bangte wohl die ganze erſte Halbzeit um einen
Entadt günſtigen Ausgang. Fürth fand ſich gleich zuſam=

A drückte erheblich. Ein Tor gelang auch gleich zu Anfang,

doch war es mit der Freude der Fürther vorerſt nichts, da der
Schiedsrichter vorher abſeits gepfiffen hatte. Aber letzten Endes
konnte bei der noch zerriſſenen Kampfesweiſe der Einheimiſchen
ein Erfolg Fürths nicht ausbleiben. Um die Mitte der zweiten
Halbzeit ſchießt dann auch der Gäſtemittelſtürmer Knoll placiert
ein. Fürth war auch weiterhin leicht tonangebend, ohne ſeinen
Vorſprung jedoch halten zu können. Kurz vor Abpfiff der erſten
Hälfte erhielt Galm den Ball; es ſchien für Fürth gar nicht ge=
fährlich
zu werden; erſt als durch Täuſchung des Gegners freies
Schußfeld da war, ahnte man den Ausgleich, der dann auch durch
flachen Wurf hart neben den Eckpfoſten prompt erzielt wird.
In der zweiten Hälfte geht Darmſtadt mit dem Wind als
Bundesgenoſſen mächtig aus ſich heraus. Kombination Werner
Jans, und ſchon heißt es 2:1 für Darmſtadt. Der Zweihänder
von Jans ſaß unvermeidbar. Fürth erſcheint reſigniert und über=
läßt
Darmſtadt die weitere Initiative. 10 Minuten ſpäter kam
Werner zu Torehren, obwohl der Fürther Hüter durch ſchöne
Robinſonade das Leder zu erreichen ſuchte. Vergebens gegen
dieſe flachen Schüſſe, in die untere Ecke iſt kein Kraut gewach=
ſen
. Der Kampf iſt damit gewonnen, das Publikum lebt in Be=
geiſterung
. Wenig ſpäter wird Fürths rechter Läufer wegen einer
unfairen Handlung vom Platz gewieſen; der verhängte 13=Meter=
Wurf landet am Pfoſten. Doch zwei Minuten ſpäter reift ein
weiterer Erfolg, als eine muſtergültige Kombination der geſam=
ten
Angriffsreihe bei Fiedler endet, deſſen Wurf aus ſpitzem
Winkel trefflich gelang. Fürth iſt durch die Höhe der Niederlage
konſterniert und bietet die reſtlichen Minuten kaum mehr Wider=
ſtand
. Henneman hat daher Gelegenheit, den letzten Torerfolg
herauszuholen.
Der Spielleiter Herr Grahmann vollbrachte eine tadelloſe
Leiſtung; er hatte das Spiel jederzeit feſt in der Hand. Durch
ſein energiſches und ſicheres Auftreten hielt er das Spiel, das
ſcharf war und bis hart an die Grenzen des Erlaubten ging,
ſtets in einem anſtändigen Rahmen.
Die Vorgeſchichte des Spiels.
Bekanntlich hatte der Süddeutſche Verband ſchon geraume
Zeit, bevor überhaupt feſtſtand, wer das Endſpiel um die Süd=
deutſche
Meiſterſchaft beſtreiten würde, die Anſetzung des End=
ſpieles
nach Darmſtadt verfügt. Fürth hat vor ca. zwei Wochen,
als ſowohl die eigene Teilnahmeberechtigung als auch die Meiſter=
ſchaft
des Sportvereins 98 in der Weſtaruppe feſtſtand, die Rück=
nahme
dieſer Verfügung und die Verlegung des Spieles nach
Fürth verlangt. Der Süddeutſche Verband war im Hinblick
darauf, daß Fürth bei den Endſpielen der beiden vorangegan=
genen
Spieljahre in Darmſtadt, alſo auf fremdem Boden an=
treten
mußte, geneigt, den Wunſch der Spielvereinigung Fürth
zu erfüllen, falls dieſe die mit der Anſetzung des Endſpieles
verknüpften finanziellen Verpflichtungen des veranſtaltenden
Vereins zugunſten des Verbandes und der reiſenden Mann=
ſchaften
übernehmen wollte. Fürth lehnte dies jedoch ab, ſo daß
nunmehr der Verband um Fürth doch noch entgegenzukommen,
die Austragungsmodalität dahin änderte, daß ein Vorſpiel in
Darmſtadt und ein Rückſpiel in Fürth ſtaitfinden ſollte. Die
Fürther glaubten auch die damit verbundenen hälftlichen Laſten
nicht übernehmen zu können und ſtellten aus dieſem Grunde in
der Mitte dieſer Woche ihr Antreten dem Verbande gegenüber in
Frage. Die Leitung des Sportvereins 98 ſetzte ſich daraufhin
ſofort (Donnerstag) mit dem nordbayeriſchen Verband in Ver=
bindung
, um einen def nitiven Entſcheid zu erhalten; es wurde
ihr die Antwort, bis zum nächſten Tage (Freitag!) werde die
endgültige Stellungnahme der Fürther den Darmſtädtern durch
den ſüddeutſchen Verband mitgeteilt werden. Mittlerweile hatte
der Verband der Spielvereinigung angedroht, falls nicht die
endgültige Bereiterklärung von Fürth in kürzeſter Friſt eingehe, leute in den Vorſchaus auf Sieg ihrer Mannſchaften ſchworen,
würde als Vertreter der Oſtaruppe der Sportclub Stuttgart nach
Darmſtadt zum Endſpiel gefandt werden. Ob dies die Urſache
dazu war, daß Fürth nunmehr ſeine Weigerung, in Darmſtadt
anzutreten, zurückzog, wiſſen wir nicht; auf jeden Fall erklärten
ſie ſich nunmehr bereit, in Darmſtadt anzutreten. Am Freitag
vormittag erhielt der Sportverein 98 entſprechende Nachricht von
ſeiten des Verbandes, wobei die genaue Ankunftszeit der Fürther
uſw. ebenfalls mitgeteilt wurde. Fürth beſtätigte dieſe Meldung
durch einen Eilbrief an Darmſtadt und erſchien.
Weſideutſche Handballmeiſierſchaft der DSB.
Bei den Endſpielen um die Handballmeiſterſchaft des Weſt=
deutſchen
: Spielverbandes gab es am Sonntag folgende
Ergebniſſe:
In Hagen: Polizei Remſcheid-Polizei Dortmund 2:2 (0:2).
In Köln: Polizei KölnHagen 05 7:5 (5:2).
Der Tabellenführer Remſcheid erlitt alſo in ſeinem 5. Spiel
den erſten Punktverluſt, jedoch wiegt dieſe Einbuße weiter nicht
viel, da auch der Tabellenzweite, die Sp.Vg. Oberhauſen, einen
Punkt verlor.
Rot=Weiß 22 2. Mannſch.1. Tgeſ. Eberſtadt 3:2.
Die 22er fuhren am geſtrigen Sonntag nach Eberſtadt, be=
ſeelt
von dem Willen zum Sieg. Es wußte doch ein jeder, daß
es dort zu einem harten Kampfe kommen wird. Die Rot=
Weißen legen ſofort mächtig los und auch ſchon konnte Benz für
Darmſtadt das erſte Tor einwerfen, dem der Mittelſtürmer der Aljechin, mit Niemzowitſch auf eine Höhe zu kommen. Aljechin
ſtellte noch vor Halbzeit das Spiel auf 3:1. Mit dieſem Ergeb=
nis
ging man in die Pauſe. Eberſtadt war in der 2. Spielhälfte
in der Lage, noch ein Tor zu erzielen und mit dem Reſultat von
3:2 pfiff der ſehr gute Schiedsrichter das Spiel ab.
2. Jgd. Rot=Weiß 22Sportv. Darmſtadt 4. Mannſchaft 8:2.
1. Jgd. Rot=Weiß 221. Jgd. Königſtädten (dort) 3:0. -Mgr=

Handball in der Deutſchen Turnerſchaft.
Meiſterſchafts=Endſpiele im Kreis 10 (Baden) der D.T. Polizei
Heidelberg ſchlägt Tv. Offenburg 6:1.
Die Heidelberger Poliziſten erſtritten ſich nach ſtändig über=
legen
geführtem Spiel einen verdienten 6:1=Sieg. Der Erfolg
war ſchon bei Halbzeit mit 4:0 Treffern geſichert. Während
Offenburg jetzt ſo gut wie ganz ausgeſchloſſen iſt, hat Heidelberg
immerhin noch Chancen, dem Tv. Raſtatt den Meiſtertitel zu
nehmen.
Eine Ueberraſchung im Kreis 9 (Mittelrheinkreis).
Die Endſpiele um die Handballmeiſterſchaft des Mittelrhein=
kreiſes
brachten in der Weſtgruppe eine Ueberraſchung. Der Fa=
vorit
Tv. Malſtatt unterlag gegen Tgſ. Schierſtein 1:2. Saar=
brücken
enttäuſchte die 1500 Zuſchauer ſtark; beſonders der Sturm
der Malſtätter hatte einen ſchwarzen Tag. Das Ergebnis iſt um
ſo bemerkenswerter, als Malſtatt im Vorſpiel in Schierſtein 6:0
ſiegte und heute bei einem Unentſchieden Gruppenmeiſter gewor=
den
wäre. In der Oſtgruppe ſicherte ſich Tv. Seckbach die
Meiſterſchaft durch einen 5:2 (2:0) Sieg über die Turngemeinde
Griesheim bei Darmſtadt.
Tv. Heppenheim I.Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt 3:4 (3:2).
Am geſtrigen Sonntag weilte die Turngeſellſchaft 1875
Darmſtadt mit 3 Mannſchaften in Heppenheim. Um 3 Uhr
ſtellten ſich die beiden 1. Mannſchaften dem Schiedsrichter. Zu=
erſt
konnten ſich die Darmſtädter Gäſte nicht auf dem glatten
Boden finden und mußten gleich 2 Tore hinnehmen, bis end=
lich
der Halblinke nach ſchöner Kombination eins entgegenſetzen
konnte. So ſchoſſen bis zur Halbzeit beide Vereine noch je ein
Tor. Nachdem man die Seiten gewechſelt hatte, legten ſich die
1875er mächtig ins Zeug, was auch mit Erfolg gekrönt war,
konnten die Gäſte doch nicht nur aufholen, ſondern auch den
ſiegbringenden Treffer für ſich buchen. Bei dem Darmſtädter
Sturm wollte es nicht recht klappen.
Vorher trafen ſich die 1. Jugendmannſchaften und die
2. Mannſchaften.
Die Jugend konnte das Spiel mit 2:0 für ſich eutſcheiden,
die 2. Mannſchaft mußte ſich jedoch mit 3:2 Toren den beſſeren
Heppenheimern beugen.

Erfolge Darmſtädter Leichtathleten.
Frühjahrs=Waldlauf in Frankfurt.
Ueber 300 Teilnehmer beteiligten ſich bei dem am Sonntag
im Frankfurter Stadion abgewickelten Frühjahrswaldlauf des
Frankfurter Verbandes. Die Stadionanlage erwies ſich für den
Lauf geradezu als ideal, ſo daß der gebotene Sport erſtklaſſig
war. Lediglich die Organiſation hätte etwas beſſer ſein können.
Die Ergebniſſe: Senioren: (7 Kilometer) Einzellauf: 1. En=
gelhardt
II Darmſtadt 20:45 Min. 2. HetterichV.f.L. Frank=
furt
. 3. Wier=Eintracht Frankfurt 4. Sander=S.V. Wiesbaden.
Mannſchaftslauf: 1. S. V. Darmſtadt 98 21 Punkte. 2. S. V.
Wiesbaden 24 Punkte 3. Eintracht und Rot/Weiß Frankfurt je
29 Punkte. Junioren: (5 Kilometer) Einzellauf: 1. Eſchenröder=
Eintracht Frankfurt. 2. Leunig=Eintracht. Mannſchaftslauf:
1. Eintracht Frankfurt. Für Waſſerſport treibende Vereine
(5 Kilometer): Einzellauf: 1. Ferger=Schw. Cl. Wiesbaden. 2.
Schmitt=Wiesbaden. Mannſchaftslauf: 1. Schwimm=Club
Wiesbaden.
Von Rot=Weiß 22 Darmſtadt erhalten wir über ihre Be=
teiligung
an dem Frühjahrswaldlauf in Frankfurt folgende Zu=
ſchrift
:
Die Waldläufer der 22er weilten am geſtrigen Sonntag in
Frankfurt zum 1. Frühjahrswaldlauf. Wenn auch die Main=
ſo
mußten ſie doch bald die Ueberlegenheit der Darmſtädter an=
erkennen
. Zuerſt ſtieg das Rennen der Leichtathletikjugend. Hier
ſiegte Rot=Weiß 22 mit ſeiner 1. Jugend in der Beſetzung Blind,
Oelsner, Neff, Kornmeyer im Mannſchaftslauf. Ebenſo legten
ſie im Einzellauf den 1. 2. 4. 6. Platz. Unumſtritten eine feine
Leiſtung dieſer jungen Leute. Beſonders Blind lief in einem
ſchönen Stil ſein Rennen nach Hauſe.
Die Schwimm=Mannſchaft von Rot=Weiß erkämpfte ſich in
der Juniorklaſſe unter 27 Mannſchaften einen 5. Platz. Rebhau
belegte in dieſer Klaſſe im Einzellauf den 4. Platz.
In der Hauptklaſſe (Senioren) lief die Mannſchaft der 22er
überwiegend einen 3. Sieg nach Hauſe, allen Frankfurter Renn=
mannſchaften
das Nachſehen gebend. Krichbaum in guter Ver=
faſſung
belegte im Einzellauf vor dem Frankfurter Favorit Kauf=
mann
den 5., Geſſer I den 7., der noch an Grippe krankte,
Geſſer II den 17. und Heſſel den 21. Platz mit nur 2 Punkten
In Bielefeld: Sp.Vg. OberhauſenV.f.B. Bielefeld 3:3 (0:1). mehr als der 2. Sieger dieſes Laufes Germania=Wiesbaden.
Man muß ſagen, die Darmſtädter haben das gehalten, was
ſie verſprochen haben und werden es nicht unverſucht laſſen, in
14 Tagen auf den Waldlaufverbandsmeiſterſchaften ihre Erfolge
günſtiger zu geſtalten.
Schach.
Internationales Schachturnier in New York. Die 14. Runde.
Niemzowitſch fällt zurück.
In der 14. Runde des New Yorker Schachturniers gelang es
Vorſtarter den Ausgleich folgen ließ. Jäger von den Rot=Weißen ſelbſt führte gegen Weltmeiſter Capablanca die weißen Steine.
Die Partie wurde nach intereſſantem Verlauf remis. Niemzo=
witſch
dagegen wurde von Prof. Vidmar geſchlagen und Spiel=
mann
konnte ſeinen erſten Sieg erringen, indem er Marſhall
zur Aufgabe zwang. Der Stand des Turniers: 1. Capablanca
10 Punkte. 2. Aljechin und Niemzowitſch je 7½. 4. Prof. Vid=
mar
6½, 5. Spielmann 5½, 6. Marſhall 5 Punkte.

[ ][  ][ ]

Geite 6

Montag, den 14. März 1927

Nummer 738

Die Runde der Meiſter.
In der Runde der Meiſter um die ſüddeutſche Meiſterſchaft
gab es diesmal Ueberraſchungen in Hülle und Fülle. Wohl kein
Kampf entſprach den Erwartungen und alle Vorausſagen wurden
wieder einmal über den Haufen geworfen. Wenn man auch ge=
neigt
war, dem 1. F.C. Nürnberg einen Sieg über in dieſem
Jahr ſo torhungrigen Fürther zugetraut hatte, ſo wirkt doch der
klare und überlegene 3:0=Sieg wie eine Bombe. Damit haben die
Nürnberger ſich einen klaren Punktvorſprung geſichert, der ſchon
den halben Weg zur Me ſterſchaft bedeutet. Der V.f. L. Neckarau
hat durch ſeinen ſenſationellen 2:0=Sieg über den Mainmeiſter
F S. V. Frankfurt ſeine Poſition weſentlich verbeſſert und ſich auf
den 4. Tabellenplatz vorgeſchoben. Allerdings hat er einen Ver=
lnſtpunkt
mehr gegenüber den in der Tabelle folgenden Ver=
einen
. Die dritte Senſation bedeutete der Sieg des 1. Mainzer
FS. V. 05 mit 2:1 über den V.f.B. Stuttgart. Für die Mainzer
gilt das in bezug auf die Tabelle von Neckarau Geſagte. Der
einzige Troſt für die Stuttgarter iſt die Tatſache, daß die an Ver=
luſtpunkten
mit ihnen gleichſtehenden Frankfurter gleichfalls
unterlegen ſind.
Die Tabelle.

Frankfurt den Wind für ſich und ſpielte überlegen. Während
aber alle Angriffe der Gäſte an der vorzüglichen Hintermann=
ſchaft
Neckaraus ſcheiterten, war der Gaſtgeber bei durchbruchs=
artigen
Vorſtößen von Gaſt und Zöllner zweimal erfolgreich.
Die Runde der Zweiten.
In der Runde der Zweiten gab es diesmal zwei unent=
ſchiedene
Spiele. Eintracht Frankfurt hatte den V.f R. Mannheim
und vermochte ſeinen gefürchteten Gegner einen Punkt abzu=
nehmen
. Das Ergebnis muß als normal und im Bereich des
Möglichen liegend, angeſprochen werden. Nicht ganz ſo ſelbſt=
verſtändlich
mutet das Reſultat in München an, wo ſich München
1860 und der Karlsruher F.V. mit 0:0 trennten. Man hatte
zumal nach den wenig befriedigenden Erfolgen der Karlsruher
an den letzten Spieltagen, mit einem ſicheren, wenn auch knappen
Sieg der Münchener Löwen gerechnet. Die Badenſer enttäuſch=
ten
aber von der angenehmen Seite, ſo daß heute in den ſüd=
deutſchen
Runden der Meiſter und Zweiten kein Verein mehr
ohne Punktverluſt daſteht. Die Ausgeglichenheit der Teilnehmer
erſeiſt ſich von Sonntag zu Sonntag mehr. Unverändert ge=
blieben
iſt
die Tabelle.

7:3

1. F.C. Nürnberg . 6 Spiele 14:3 Tore 11:1 Punkte Sp. Vg. Fürth . . 23:9 7:3 F. S. V. Frankfurt 13:18 5:7 VfL. Neckarau . 8:17 4:8 F. S. V. 05 Manz 6:19 4:8 V.f.B. Stuttgart 13:11 3:7

1. 5. C. Nürnberg ſchlägt Sp. Pg. Fürth 3:0
Der Club ſiegt verdient, aber zu hoch. Stuhlfauth in großer
Form. 28 000 Zuſchauer.
Die große Vorentſcheidung in der ſüddeutſchen Meiſterſchaft
fand in Nürnberg/Fürth ein gewaltiges Intereſſe. Trotz der
ungünſtigen Witterung ſtrömten Zehntauſende zum Zerbabels=
hof
. Als etwa 28 000 Zuſchauer Einlaß gefunden hatten, war
der Platz bis auf den letzten Flecken gefüllt, aber noch ſtanden
Tauſende vor, den Toren, ohne Ausſicht, das Spiel zu ſehen.
Das Spiel ſelbſt hielt, was es verſprach. Es kam zu dem er=
warteten
harten Kampf, der mit glänzenden techniſchen und
taktiſchen Leiſtungen durchſetzt war. Ein wenig beeinträchtigt
wurde er allerdings durch den in der 15. Minute einſetzenden
Regen, der den Boden ſchlüpfrig machte. Abgeſehen von wenigen
und kurzen Ueberlegenheitsphaſen, der einen oder anderen
Mannſchaft, war das Spiel meiſt verteilt. Beide Mannſchaften
hatten auch gleichviel Torchancen. Aber bei Fürth ſpielten die
Stürmer zu unentſchloſſen und zudem war Stuhlfauth im
Nürnberger Tor wieder in ganz großer Form. Auf der anderen
Seite ſtellte Weger doch noch nicht die Klaſſe eine Stuhlfauths
dar; allerdings hatte er auch den angriffsluſtigeren und ſchuß=
kräftigeren
Sturm vor ſich. Bereits in der 4. Minute ſchoß
Schmitt das Führungstor für Nürnberg. Träg nud Schmitt
reihten dann in der Mitte der 2. Halbzeit, noch zwei weitere
Treffer an.
Eine Senſation in Mainz.
FSV. 05 MainzV.f.B. Stuttgart 2:1. Der Stuttgarter Tor=
wächter
verſagt. Stuttgart verliert trotz Ueberiegenheit.
Halbzeit 2:0.
Daß Mainz ein heißes Pflaſter iſt, mußte nach dem Main=
meiſter
nun auch der weitere Anwärter auf den dritten Tabellen=
platz
, der V.f.B. Stut gart zu ſeinem Leidweſen erfahren. Was
die Niederlage aber den Gäſten um ſo ſchmerzlicher machen wird,
iſt die unbeſtreitbare Tatſache, daß ſie ein weſentlich beeres Spiel
vorführten, das ſie nur Dank der ſchwachen Leiſtung ihres Tor=
hüters
verloren. Stuttgart hatte den Kampf eigentlich ſtets in
der Hand und vermochte zeitweilig mit ſeinem Gegner zu machen,
was es wollte nur eines wollie nicht klappen: das Toremachen.
Immerhin hätte das in der zweiten Halvzeit erzielte Tor noch
den Sieg bringen müſſen, wenn die Unzuverläſſigteit des Srutt=
garter
Hüters deren hronto nicht ſchon bis zur Pauſe mit zwei
leicht vermeidbaren Toren belaſtet hätte. War ſchon das in der
13. Minute durch Brandl gefauene Tor haltbar geweſen, ſo gllt
dies in noch weit höherem Maße für den durch Zimmermann in
der 37. Minute erzielten Erfolg. Allerdings muß Stuttgart der
Vorwurf gemacht werden, daß ſeine Stürmerreihe ſich bei klaren
Torchancen als ſchußunfahig erwies. Das Ehrentor der Gäſte
fiel dann in der 18. Minute der zweiten Halbzeit durch den Lints=
außen
.
Der Kampf ſelbſt, dem 6000 Zuſchauer beiwohnten, brachte
eine Enttäuſchung. Technik und Tartik traten in den Dinter=
grund
gegenüber einem körperlichen Splel, deſſen Vorzüge Elan
und Schnelligteit waren. Stuttgart ließ ſeine zugigen Kombina=
tionen
vermiſſen und ließ ſich von den Mainzern einen Stil auf=
zwingen
, der der Mannſchaft nicht liegt. Nach zunächſt ausge=
glichenem
Feldſpiel, kombinierten ſich in der 13. Minure die Main=
zer
Zimmermann und Brandel durch. Der Stuttgarter Torhüter
iſt unguſmertſam und läßt den Ball zum erſten Treffer für Mainz
paſſieren. Stuttgart dreht nun mehr auf und erzwingt eine Reihe
von Ecken, die nicht ausgewertet werden. Dafür fällt in der 37.
Minute auf Vorlage von Lipponer durch Zimmermann der
zweite Treffer für den Gaſtgeber, der ohne Schwierigkeiten zu
vermeiden geweſen wäre. Trotz aller Anſtrengungen vermögen
die Gäſte bis zur Pauſe an dem Stande nichts mehr zu ändern,
zumal der Schiedsrichter um 6 Minuten zu früh abpfiff, ohne
nachſpielen zu laſſen. Nach dem Wechſel drückten die Gäſte dem
Kampf durchaus ihren Stempel auf. Mainz vermag aber ſtets in
letzter Minute zu retten, oder zu Ecken abzuwehren, die regel=
mäßig
vergeben werden. Stuttgart drückt unausgeſetzt ſtark und
kommt endlich in der 18. Minute zum verdienten Ehrentreffer.
Der Linksaußen beförderte mit Kopſſtoß eine Flanke von Hetter
ins Netz. Sine darauf von Mainz vorgenommene Umſtellung
der Mannſchaft bewährte ſich und die Gaſtgeber vermögen ſich
eiwas aus der Uimklammerung zu befreien. mimerhin haben die
Stuttgarter noch verſchiedene Ausgleichschancen, nehmen ſie aber
nicht wahr. Sie bleiben nicht ganz verdient geſchlagen.
Beim Sieger gefiel heute der Sturm beſſer, als in den letzten
Spielen. Zumal Lipponer ſcheint den Rückgang in ſeiner Form
überwunden zu haben. Die Läuferreihe genügte bis auf den
Mittelläufer, der in der zweiten Halbzeit erſetzt wurde. Auf=
oeſernd
arbeitete die Verteidigung und der Torwächter. Der
Sin tgarter Sturm geni gie nicht den Anſprüchen, die man an
eine erſtllaſſige Torwartreihe ſtellen kann. Die fünf Mann waren
im Strafraum ma.t und unentſchloſſen und ließen jede Schuß=
fähigleit
vermiſſen. Prächtige Leiſtungen bo: die Läuferreihe, in
der Blum hervorſtach. Der Sturm vermochte aber nicht zu ver=

ausgenußt wurden. Ueber den Torwächter iſt bereits das Nötige
geſagt. Alles in allem ein Spiel, das linm geeignet war, die
Herzen höher ſchlagen zu laſſen, oder auch nur zu befriedigen.
P.f.T. Ncckarau bezwing FSV. Frankfurt 2:0 (0:0)
Das Spiel hätte ebenſo gut unentſchieden oder mit
einem Siege des Mainmeiſters enden können. Die Lei=
ſtungen
der beiden Mannſchaften, die vor 5000 Zu=
ſchauern
ein intereſſantes Spiel zeigten, waren ziemlich
gleichwertig. Neckarau, das ohne den für etliche Wochen durch
eine Verletzung außer Gefecht geſetzten Zeilfelder ſpielen mußte.
drängte in der 1. Halbzeit mit dem ziemlich ſtarken Wind. Tore
fielen aber in dieſer Spielphaſe nicht. Noch der Pauſe hatte

Sportverein Darmſtadt 1898 Jugendabteilung.
Die Ia=Jugend konnte nach dauernd überlegenem Spiel!.
gewinnen, während die Ib=Jugend gegen Dieburg mit 1:1 ibti
erſten Punkt verlor. Auch die Ib=Schüler büßten einen Buc=
ein
. Erſt in der letzten Minute konnte ſie gegen Eberſtadt.
Ausgleich (2:2) erzielen. Die IIa ſiegte gegen die II. Jugun
von Germania Pfungſtadt 2:0.

Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Endſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaff

Runde der Meiſter. In Nürnberg: 1. FC. Nürnbern
Sp. Vg. Fürth 3:0 (1:0). In Mannheim: VfL. Neckaraw
FSV. Frankfurt 2:0 (0:0). In Mainz: FSV. Mainz an
VfB. Stuttgart 2:1 (2:0).
Runde der Zweiten. In Frankfurt: Eintracht Franm
VfR. Mannheim 2:2 (1:1). In München: SV. Müruf
1860 Karlsruher FV. 0:0.
2. Pokalrunde der Bezirksliga.
Bezirk Bayern: Bayern München Wacker Münchenn
(Samstag). ASV. Nürnberg FC. Bayreuth 5:1. V
Württemberg=Baden: SC. Stuttgart Union Böckingenn4
SC. Freiburg FC. Freiburg 0:6. Rheinbezirk: FC. Püſ
ſens SV. Mannheim=Waldhof 2:0. Mainbezirk: SC.
Weiß Frankfurt Germania Frankfurt 1:0. Hanau 93
toria Aſchaffenburg 7:6 u. V. Bezirk Rheinheſſen=Saar:
tracht Trier Saar 05 Saarbrücken 2:3.
7ch 20
Aufſtiegſpiele.
wurde
Bezirk Bayern: FV. Würzburg Schwaben Ulm
reue haben
Bahern Hof DSV. München 2:5. Jahn Regensburg 73
ihrer
Nürnberg 2:2. Bezirk Württemberg=Baden: FC. Birkenfey
VfB. Karlsruhe 3:1. Sp. Vg. Freiburg FC. Villingem M! Beioleils
VfR. Gaisburg FV. Zuffenhauſen 2:3. . Rheinbezirk:
mania Friedrichsfeld 04 Arheilgen 2:2. FC. 08 Mannhe En
VfR. Pirmaſens 4:1. Mainbezirk: VfR. Offenbach 19naſt
Vg. Fechenheim 03 2:2.

München 1860
.. 4 Spiele 10:2 Tore 7:1 Punkte
10:7
Karlsruher F. V.
11:12
Vf.R. Mannheim
3:5
Eintracht Frankfurt
3:5
4.12
2:8
F. V. Saarbrücken

Die Spiele des nächſten Sonntags.
Nunde der Meiſter:
V.f.B. Stuttgart F. S. V. Frankfurt.
F. S. V. 05 Mainz 1. F.C. Nürnberg.
Sp. Vg. Fürth V.f.L. Neckarau.
Runde der Zweiten:
V.f. R. Mannheim Eintracht Frankfurt.
1860 München F. V. Saarbrücken.
Die Aufſiiegſpiele im Rheinbezirk.
Die Aufſtiegſpiele im Rheinbezirk laſſen bisher noch keine
klare Sichtung der einzelnen Bewerber zu, da die Erſolge der
Maunſchaften noch zu ſehr den Stempel des Zufalls tingen. Sp.=
Vg. Arheilgen ſpielte in Friedrichsfeld gegen die dortige Ger=
mania
2:2 unentſchieden, während 08 Mannhcim=Lindenhof den
V.f.N. Pirmaſens mit 4:1 Toren glatt ſchlug. Die Tavelle lautet:
FC. Mannheim=Lindenhof 08 2 Spiele 4:1 Tore 3:1 Punkte
Pfalz Ludwigshafen
3:1 2:0
Spielvereinigung Arheilgen
2:2 2:2
3:5
Germania Friedrichsfeld
1:3
V. f. R. Pirmaſens
1:4 0:2
Germania FriedrichsfeldSp.=Vg. Arheilgen 2:2 (0:2).
Der Kampf, der mit ziemlicher Härte durchgeführt wurde, war
überwiegend ausgeglichen, trotzdem hatte Arheilgen mehr Tor=
chancen
, dank ſeiner größeren Durchſchlagskraſt. Die Gäſte gin=
gen
kurz vor der Pauſe durch ihren Halbre chien in Führung und
erhöhten nach Seitenwechſel auf 2:0. Gegen Schluß kommen die
Einheimiſchen mehr und mehr auf, ſo daß ſie den Ausgleich er=
ringen
können.
08 LindenhofV.f.R. Pirmaſens 4:1 (2:0).
Lindenhof hatte das Spiel jederzeit in der Hand und war
ſtändig überlegen. Die Einheimiſchen drängen dauernd und kön=
nen
in der 10. und 5. Minute vor der Pauſe durch den Links=
außen
und Halblinken das Halbzeitreſultat auf 2:0 ſtellen. Nach
der Pauſe greifen die Einheimiſchen wieder energiſch an und ſtel=
len
durch Mittelſtürmer und abermals Halblinks das Skore auf
4:0. Erſt 10 Minuten vor Schluß können die Weſtpfälzer durch
Verſandlung eines Elfers das Ehrentor erzielen.
Pokalſpiel im Rheinbezirk.
Das einzige Pokalſpiel im Rheinbezirk wurde zwiſchen dem
F. C. Pirmaſens und dem S. V. Mannheim/Waldhof ausge=
tragen
. Die Pirmaſenſer, die ſich ſchon in ihrem erſten Pokal=
ſpiel
als überaus kampfkräftige Mannſchaft gegen Phönix Lud=
wighafen
erwieſen haben, warfen auch die Waldhöfer mit 2:0
aus der weiteren Konkurrenz hinaus.
F. C. PirmaſensS. V. Mannheim/WSaldhof 2:0 (1:0).
Vor einer großen und begeiſterten Zuſchauermenge ſtanden
ſich beide Mannſchaften in einem hochintereſſanten Treffen
gegenüber. Die Waldhöfer mußten allerdings vier Mann Erſatz
einſtellen. Insbeſondere machte ſich das Fehlen des Verteidigers
Schwarz, der ſich eine Blutvergiftung zugezogen hat, ſehr
empfindlich bemerkbar. Pirmaſens war in der erſten Halbzeit
durchaus überlegen und erzielte kurz vor der Pauſe durch den
vorzüglichen Mittelläufer Hergert, der einen Strafſtoß verwan=
delte
, das erſte Tox. Nach Seitenwechſel rafften ſich die Wald=
höfer
energiſch zuſammen, doch alle Verſuche ſcheiterten an der
vorzüglichen Pirmaſenſer Hintermannſchaft, die alle Angriffe
zurückſchlug. Als der Mittelſtürmer Kolb in der Miite der
zweiten Halbzeit das Skore auf 2:0 erhöhr hatie, gaben ſich die
Waldhöſer geſchlagen, ſodaß Pirmaſens für ſeinen Sieg von:
dieſem Zeitpunkte an nicht mehr zu bangen brauchte.
Um den mitteleuropäiſchen Fußbalſ=Pokal.
Unter Beteiligung der Vertreter von Oeſterreich, Tſchicho=
ſlowakei
, Ungarn, Rumänien, Italien, Jugoflavien fand in
Budapeſt eine Konferenz ſtatt, die ſich in der Hauptſache mit der
Einführung der Fußballkonkurrenz um den Mitteleuropa=Pokal
befaßte. Es wurde beſchloſſen, daß nur Vereine mit großer
Tradition zu dem Wettbewerb zuzulaſſen ſind. Die Stadt Wien
hat bereits 8000 Schilling für den Pokal zur Verfügung geſtellt.
Die franzöſiſche Anregung, daß die Mannſchaften, die an der
Konkurrenz teilnahmen, gemiſchte Mannſchaften ſein ſollen, alſo
beſtehend aus Amateuren und Berufsſpielern, fand allgemeine
Zuſtimmung, anders dagegen die deutſche Anregung, nur reine
Amateurmaunſchaften zuzulaſſen. Damit konnte ſich die Ver=
ſammlung
abſolut nicht befreunden. Es wurde angereat, daß
bei den künftigen Fifatagungen die mitteleuropäiſchen Staaten
einen geſchloſſenen Block bilden und mit aller Entſchiedenheit
den Antrag vertreten, daß die Vereinigten Staaten von Nord=
amerika
aus der Fifa ausgeſchieden werden.
Tagung der ſüddeutſchen Bezirksliga.
5 Bezirke mit je 12 Bezirksligavereinen beantragt.
In Stuttgart kamen am Samstag noch einmal die Vertreter
der ſüddeutſchen Bezirksliga zuſammen, um endgültig über die
zukünftige Geſtaltung des Spielſyſtems zu beraten und zu be=
ſchließen
. Alle 50 Vereine, die augenblicklich der ſüddeutſchen
Bezirksliga angehören, waren vertreten. Die Tagung nahm
einen recht harmoniſchen Verlauf; alle Beſchlüſſe wurden ein=
ſtimmig
gefaßt. Von den Beſchlüſſen intereſſieren die folgen=
den
Punkte. Die gegenwärtige Aufteilung des Verbandsgebiets
in 5 Bezirke bleibt beſtehen. Die Bezirksliga wird in jedem Be=
zirk
auf 12 Vereine erhöht. Dieſe Neuregelung ſoll auf 5 Jahre
feſtgelegt werden. Ein dieſe Punkte zuſammenfaſſender Antrag
ſoll dem Verbandstag in Mainz zur Beſchlußfaſſung unter=
breitet
werden.

Geſellſchaftsſpiele.
Bezirk Bayern: Schwaben Augsburg VfR. Fürth)
Bezirk Württemberg=Baden: Phönix Karlsruhe Phönixy=
wigshafen
1:4. Kickers Stuitgart Offenbacher Kickers:
Rheinbezirk: Ludwigshafen 03 SV. Wiesbaden 0:0.
Speher Boruſſia Neunkirchen 1:2. Mainbezirk: T.u.S
Höchſt Union Niederrad 1:2. FSV. Frankfurt (Pokale
Hanau 94 2:0 (Samstag). Bezirk Rheinheſſen=Saar: Alem
Worms VfL. Neu=Iſenburg 2:2. Trier 05 FV.
brücken 6:3. FC. Idar Sportfreunde Saarbrücken 1:1.
Brandenburg.
Meiſterſchaftsſpiele.
Wacker Berlin Minerva Berlin 3:5. Vorwärts Beu=
Kreußen Berlin 2:4. Alemannia Berlin Tasmania Berlil=
Wedding Meteor Berlin 2:0. SV. Spandau 2
Schöneberg 3:1. Norden=Nordweſt Berlin Viktoria
3:2. Union Oberſchöneweide SC. Charlottenburg 3:2.
Geſellſchaftsſpiele.
Hertha BSC. Berlin Arminia Bielefeld 1:0. Uni
Berlin Columbia 08 (Pokalſpiel) 2:3.
Weſtdeutſchland.
Runde der Meiſter.
Schalte 04 CfR. Köln 3:2 (0:1). Duisburger Sr
Kurheſſen Kaſſel 4:1 (3:1). Fortung Düſſeldorf Ha=
2:2 (0:1).
Runde der Zweiten.
BV. Alteneſſen Boruſſia Rheine 5:1 (3:0). Duisbul
Odenkirchen 07 5:1 (2:1). Sportfreunde Siegen Turn
ſeldorf 0:5 (0:3).
Geſellſchaftsſpiele.
BC. 05 Düſſeldorf VfL. Benrath 3:4. SC. 99 i=
Gerresheim 08 4:2. Solingen=Gräfrath BV. 04
dorf 1:1. BC. Köln Schwarz=Weiß Eſſen 1:3. Graffdk=
Mörs VfvB. Ruhrort 2:1. Sülz 07 Germania Dürat
Norddeutſchland.
Vorrunde um die norddeutſche Meiſterſck=
Werder Bremen Hamburger SV. 1:4. Kilia S0
Altona 93 4:2. Hannover 96 Komet Bremen 1:0.
Lübeck Eintracht Braunſchweig 3:1. Viktoria Wilheln=
Holſtein Kiel 0:6.
Geſellſchaftsſpiele.
Teutonia Hamburg Eimsbüttel 1:6. Ottenſen
burgsort 3:3. Sperber Hamburg St. Georg Hambix=
Union Altona St. Pauli Hamburg 7:0.
Mitteldeutſchland.
2. Zwiſchenrunde der Gaumeiſter.
VfB. Leipzig Wacker Gera 2:0. Dresdener SC.
Bitterfeld 2:0. BC. Chemnitz Schwarz=Gelb Weißenf
Meerane 07 SuBC. Plauen 2:4. Sportfreunde Halle
Oberlind 6:3.
2. Zwiſchenrunde der Pokalmeiſter.
Cricket=Viktoria Magdeburg Dresden 93 0:1.
Cöthen Wacker Leipzig 5:3. SC. Erfurt Eintracht
1:0. VfB. Coburg Gelb=Rot Meiningen 5:1. Concordr
SC. Apolda 1:2. Viktoria Lauter Sp. Vg. Falkenſte
Brandenburg Dresden SV. Rieſa 5:2.
Südoſtdeutſchland.
3. Meiſterſchaftsrunde.
Breslau 06 Preußen Glatz 2:0. VfB. Liegnitz
freunde Breslau 2:2. Vorwärts=Raſenſport Gleiwitz
lau 08 2:4. Brandenburg Cottbus S.u. T. Görlitz 2:-
Nordoſtdeutſchland.
Stettiner SC. Pruſſia Samland Königsberg 3:2,
Danzig Titania Stettin 1:3.
Fechten.
Altmannenfechten um den Wanderpreis der Fechter)!
der Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Zu den Florettgefechten waren 4 Fechter ansd
Brauns II, Haun I, Weißmann und Getroſt, der als SI.
den Jungmannenkämpfen zur Teilnahme berechtigt we
einzelnen Gänge ſtanden unter dem ſtarken Siegeswille.
jeden Teilnehmers; die größte Spannung erweckte aber be
Kampf zwiſchen den punktgleichen Fechtern Brauns
Haun I, die ſchon in den Vorjahren mit wechſelndem Li
dieſe Ehre die Klingen kreuzten. Mit einem Treffer Me‟
ſchied Brauns dieſen Gang für ſich und iſt damit 2ie
Wanderpreiſes für Florett in 1927 geworden. An zwei
kam Haun, ihm folgten Getroſt und Weißmann. 44
Säbel kam nur ein Gefecht zum Austrag. Wieder walk..
alten R valen Brauns und Haun, die ſich gegenüberſtan.
5:3 Treffer endete dieſer Gang zugunſten Hauns, der ſe
hervorragend gehalten hat. Mit dieſen Gefechten.
Kämpfe um die Wanderpreiſe der Fechterſchaft abgeſchteſe
bildeten den Auftakt zu den kommenden Bezirks= und Ni.e
fechten, deren Beſte bei dem Kreisturnfeſt in Darmſia..
und Eichenkranz kämpfen werden.

it die
wüige Erzieh
Wur Wunſch, de
Auſtetzen, ſo
Für

[ ][  ][ ]

Nemer 73

Montag, den 14. März 1927

Seite 7

Turnen.
67.uiuturntag des Main=Rheinturngaues.
Zeheim, im prächtig geſchmückten Vereinsheime des dor=
rwereins trat am geſtrigen Tage der 67. Gauturntag des
en=Turngaues zuſammen.
ßeiche Worte der Begrüßung fand Gauvorſteher Rothfür
nenenen Turnbrüder und dankte aber auch gleichzeitig
paü=germeiſter Roßmann ſowie dem Vertreter des Schul=
vorſtäws
Herrn Rettor Kumpf für ihr Erſcheinen. Nach der
gearuüſeg des Vorſitzenden des Tv. Seeheim, Turner Gg.
hmtzu ahm Herr Bürgermeiſter Roßmann die Gelegenheit
miu ſeiten der Gemeinde herzlichen Willkommengruß den
anweuſter Turnern zu entbieten. Der Vertreter des Schulvor=
wurr Rektor Kumpf, begrüßt in anerkennenden Worten
nhrnenarbeit von Schule und Turnverein, die ſich gegen=
gügleichem
Ziel und Streben in geiſtiger und körperlichen
Ertüg qung, ſtets in ſchöner Harmonie ergänzen müßten zu er=
furieß
st! Arbeit am geſamten Volkstum. Am Volkstrauer=
jag
wom die Turner zuſammengekommen und ſo gedachten auch
ſe ponſin tritt in die eigentlichen Verhandlungen der Opfer, die
iu deumnerbittlichen Völkerringen gebracht wurden, unter denen
viele /Arfreunde ſind, die heute in fernen Landen der kühle
Raſenaſh. Ein wirkungsvoll vorgetragener Chor des Männer=
geſan
weins Seeheim, welcher ſich bereitwilligſt in den Dienſt
der Beuſſtche geſtellt, wofür ihm beſonderer Dank gezollt ſei, lei=
zuen
erhebenden Worten des Gauvertreters Roih, die er
qyllenien Turnbrüdern widmete, über. Auch der im abge=
ua
;Fahre durch Tod abgeſchiedenen Mitglieder der einzel=
nen
ſ sw reine wurde in eindrucksvoller Weiſe durch den Red=
ver
gſdh=. Treue haben alle ſie, die nun nicht mehr unter den
gebensh veilen, ihrer Turnerſchaft gehalten, unter denen be=
ſondg
die Verdienſte des kürzlich verſtorbenen Gauehrenmit=
gliedurzturtz
=Arheilgen beſonders hervorgehoben und gewürdigt
werd uni ßten. Ein weiterer Geſang des Männergeſangvereins
beſchhifdre würdige, eindrucksvolle Volkstrauerfeier des ver=
ſammeiht
Turngaues.
hſttzungsgemäße Wahl von Verhandlungsſchriftleitern
ſiel azuſie Turner Wolf=Darmſtadt und Becker=Reichenbach. In
ſänge:e Pusführung erſtättet Gauvertreter Roth Bericht über
die Dyäckt it innerhalb des Gaues, und konnte mit Zufriedenheit
ſieſtſterlle baß innerhalb desſelben im abgelaufenen Jahre auf
ſallen Gieten der im Gau betriebenen Leibesübungen Erſprieß=
Aſliches4 bt=I in ſtiller, aber rühriger Arbeit zum Volkswohl ge=
leiſtenz
urbe. In allererſter Linie aber, um dem Ziele, dem die
Turmzufft zuſtrebt, näher zu kommen, ſei es notwendig, auf
die Aüſwil dung tüchtiger Lehrlräfte das Augenmerk zu richten,
ſund ral Mittel und Wege zu finden, ſich nicht einſeitig zu be=
ſätigea
Bauoberturnwart Hofferberih berichtet über die tech=
ſiſchen
Ariarbeit, die erfreulicher Weiſe wiederum den Gau am
Jahrteslliß an der Spitze des Kreiſes ſowie der deutſchen
Turmtaft ſehe. Er dankt beſonders den einzelnen Führern
us der MEine, die in ſelbſtloſer Hingabe und Auferlegung großer
Opfetr ſiſwillige Erziehungsarbeit an der Jugend leiſten. Ein
in lang u ſet ter Wunſch, den Gefallenen des Gaues ein würdiges
ug ,Oenkm zur ſetzen, ſoll demnächſt zur Verwirklichung gebracht wer=
den
. u ſrfür iſt auf dem Frankenſtein ein Platz in Ausſicht ge=
momun
und ſoll demnächſt nach der miniſteriellen Entſcheidung
mit iſhzBau des Ehrenmales, zu welchem einige Pläne vorlagen,
die zmBegutachtung und Auswahl einer engeren Kommiſſion
füher an wurden, begonnen werden. Eingehenden Bericht er=
fatttſ
autgeſchäftsführer Wandel über die Vorarbeiten und
/DurtKrang des Kreisturnfeſtes in Darmſtadt. Einem Antrag,
das ſAeſportfeſt auf einen ſpäteren Termin wie 15. Mai zu legen,
konmbechniſcher Schwierigkeiten wegen, nicht ſtattgegeben wer=
den
. W r Uebernahme des Gaufrauenturnens für 1928 hatte ſich
Crunppt für das Gau=Männerturnen Büttelborn gemeldet.
Beichhndicten wurde die Durchführung der Feſte übertragen. Zur
Arhlung des Herbſtaauturntages hatte ſich Traiſa und Nieder=
Manlit gemeldet. Erſtgenannter Ort trat mit ſeinem Antrage
hugunn des letztgenannten zurück. Nach einigen Mitteilungen
konm turvertreter Roth den harmoniſch verlaufenen Turntag,
r MI5 Vertretern aus 44 Vereinen beſchickt war, mit einem
begeſſt aufgenommenen Gut Heil auf den Main=Rhein=Turn=
Bsu hu die Deutſche Turnerſchaft, beſchließen.
FläAarnpf im Kunſkturnen Kaſſel- WürzburgMainz
Würzburg ſiegt knapp.
ſder gut beſuchten Kaſſeler Stadthalle kam am Sonntag
Ndiekampf im Kunſtturnen zwiſchen Kaſſel (T.G. 1844),
WürhEes (T. G.) und Mainz (T.V. 1817) zum Austrag. Würz=
uell
ge ſich auch diesmal von ſeiner beſten Seite, konnte
oerd hſck mit 908:903 Punkten nur knapp ſchlagen. Mainz, das
im Motzen: Jahre Zweiter wurde, enttäuſchte und kam mit 862
Bung nur auf den dritten Platz. Die beſten Einzelturner
wankeytaſſer=Würzburg 114 Punkte und Frl. Winzheimer=Würz=
Nre0 0 Punkte. Würzburg holte den entſcheidenden Vor=
Wuth an. Reck und Barren heraus. Nach den Frefübungen und
D/4wewerben am Pferd lag Kaſſel noch in Führung.
Schießfport.
ſhrahrs=Wett= und Werbeſchießen der Privilegierten
Schützengeſellſchaft Darmſtadt.
am geſtrigen Sonntag, den 13. ds., abgehaltene zweite
99 im Konkordiaſaal, Waldſtraße 33, brachte ein noch,
Daus Konkurieren auf den einzelnen Ständen, als am erſten
Be onders umworben waren außer Feſtſcheibe Mittel=
VSwenwald und Meiſterſchaft von Heſſen der Jagd=
Wans u5 Tagespreis‟. Der geſtrige Tag zeichnete ſich aus
Noeo Archweg gutes Schießen und iſt zu hoffen, daß der
eESSSießtag ebenſo gute Reſultate zeitigt, was im Hinblick
Nn 21h rrlichen Preiſe ſehr begrüßenswert wäre. Der Tages=
Weib AI diesmal einem auswärtigen Schützen zu. Die Namen
Ee Uliäträger werden erſt nach Beendigung des Geſamtſchie=
Een9 homnt gegeben. Es ſtehen jetzt noch zwei Schießtage be=
A1 *0. und 27. März. Geſchoſſen wird außer auf den
Dris auf ſämtliche Preisſcheiben des Programms und
N Thwere Attraktion auf das Schießkino. Es wird
D as darauf hingewieſen, daß jedermann zu den Schießen
2Flhrt und ſich daran beteiligen kann.
Hockey.
Süddeutſchland.
1 20mutſche Repräſentative Stadtelf Fraukfurt 0:1. Franl=
WDamen Kurheſſen Kaſſel=Damen 4:0. Nürnberger
Nürnberger H. Geſ. 3:2. 1. F.C. Nürnberg T.HC.
I (Damen) 1:0. Wacker München Paſing 7:0. Jahn
1 Deutſcher S.V. München 5:0. Münchener H.C.
ühen 1860.
Mitteldeutſchland.
Leibzig: Mittel= Weſtdeutſchland 1:0 (Vorrunde um
Wdry=Silberſchild).
Brandenburg.
Imer Repräſentative komb. Mannſchaft 6:1. (Trotz
2n ges konnten die für die Silberſchild=Spiele in Ausſicht
Nemen Berliner Repräſentativen nicht befriedigen. Höchſt=
italich
wird die Mannſchaft noch auf einigen Poſten ge=
Damen=Spiele: Brandenburg Berlin H.C.
Smde 0:5. S. C. Charlottenburg Zehlendorfer Weſpen
urb aim Wennſee Berkiner S.C. 3:9:

Radfahren.
Gau 20 /Heſſen Darmſiadt‟ B. D. R.
Zum Hauptgautag verſammelten ſich die Vereine des Gaues
70 Heſſen=Darmſtadt am geſtrigen Sonntag im Klubheim des
Pelociped=Club 1899 E. V. Die Sitzung, die unter der Leitung
des Gauvorſitzenden Jakob König ſtand, war von allen Ver=
einen
des Gaues beſchickt und nahm einen durchaus harmoniſchen
guten Verlauf, ein Beweis dafür, daß die Leitung in guten
Händen liegt. Die reichhaltige Tagesordnung wurde in verhält=
nismäßig
kurzer Zeit zur Zufriedenheit aller Vereine erledigt.
Rückblick des Vorſitzenden und die Berichte der Fahrwarte er=
gaben
ein erfreuliches Bild für den Aufſchwung des Gaues in
allen Sportarten. Für beſondere Werbetätigkeit im Jahre 1926
konnten die Vereine Auerbach, Groß=Zimmern, Groß=Gerau,
Biehcle=Club und Velociped=Club Darmſtadt bundesſeitig aus=
gezeichnet
werden. Eine beſondere Auszeichnung des Bundes
erhielten die Herren Architekt Meckel aus Auerbach als altes
Bundesmitglied und eifriger Förderer der Bundesſache an der
Bergſtraße, Herr Ludwig Sauer vom V.C.D. als Anerkennung
ſeiner vorbildlichen Arbeit als Gauzahlmeiſter. Der Stand der
Gaukaſſengeſchäfte ergab nur Erfreuliches denn aus den Jahren
1925 und 1926 waren Mißerfolge auszumerzen, was über alles
Erwarten gut gelungen iſt. Der Vorſtand, der bis auf den
Jugendfahrwart durch Zuruf wiedergewählt wurde, ſetzt ſich
folgendermaßen zuſammen: Vorſitzender Jakob König, ſtellver=
tretender
Vorſitzender Otto Marquardt, Schriftführer Alfred Roß=
kopf
, Zahlmeiſter Ludwig Sauer, Fahrwarte H. Thümmel, Kurt
Frahnert, H. Knuſt, Ludwig Raab, Peter Rauſch, Preſſe Ernſt
Jacobi, jur. Beirat Rechtsanwalt A. Kern, Beiſitzer die Vorſitzen=
den
der Vereine, Kaſſenprüfer A. Rauch und Daum. An wich=
tigen
Tagungen und Veranſtaltungen wurde feſtgelegt:
19. März: Heſſen=Meiſter=Ehrentag in Frankfurt.
26. März: Lehrkurſus für Fahrwarte in Darmſtadt.
27. März: Gau=Jugendkaffee im Klubheim des V. C.D.
10. April: Fahrwarte=Tagung im Perkeo zu Darmſtadt.
1. Mai: 1. Gau=Wanderfahrt.
2.4. Juli: Gaufeſt in Ob.=Ramſtadt (Gaumeiſterſchaft in 1er
Streckenfahren).
Auguſt: Gau=Nachtfeſt in Darmſtadt.
Die weitere Beſtimmung über das Sportprogramm trifft
der Fahrwartetag in ſeiner Sitzung am 10. April. Zum Mittel=
rheiniſchen
Kreisturnfeſt wird ſich der Gau geſchloſſen, u. a. mit
einem eigenen Feſtwagen beteiligen. Die Beratung der ge=
ſtellten
Anträge ergab ebenfalls eine geſchloſſene Einmütigkeit,
ſo daß der Vorſitzende die angeregte und fruchtbringende Ver=
ſammlung
um 7 Uhr mit einem All Heil auf den Gau und
Bund ſchließen konnte. Die während des Gautages vorgenom=
mene
Preisverteilung ſah die Auszeichnung einer großen Anzahl
Gaukameradinnen und Kameraden auf den Gebieten des Renn=,
Saal= und Wanderſportes.
Großer Opel=Preis von Weſtdeutſchland.
Den Reigen der Großen Opel=Preiſe eröffnet am Sonntag,
den 3. April, die Deutſche Radfahrer=Union, die wiederum ihre
Ortsgruppe Köln mit der Durchführung des obigen Wettbewerbs
betraut hat. Es gilt, die 187,9 Kilometer lange Strecke Köln
DormagenNeußDüſſeldorf Duisburg Sterkrade Dins=
laken
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der Wettbewerb offen für die in der V.D.R.V. neu geſchaffene
A= und B=Klaſſe. Sowohl in der A= wie in der B=Klaſſe gibt
es 10 gleiche Preiſe, die erſten beiden erhalten eine komplette
Original=Opel Z. R. II, während der Dritte die neugeſchaffene
Original=Opel=Flitzer=Maſchine erhält. Der Wettbewerb iſt
allen Fahrern der der V.D.R. V. angeſchloſſenen Verbände offen
und dürfte eine gute Beteiligung vorhanden ſein. Der Start
erfolgt für die A=Klaſſe morgens 7 Uhr auf der Militärringſtraße,
woſelbſt auch die B=Klaſſe 15 Minuten ſpäter auf die Strecke ge=
ſchickt
wird. Meldungen ſind zu richten an H. Dahmen, Köln,
Lothringerſtraße 5.
Ludwig Haymann bewies einmal wieder ſeine ſchöne Form=
verbeſſerung
, indem er in München den Südfranzoſen Thomas
Barrick, gegen den Rudi Wagener nur unentſchieden boxen konnte,
nach Punkten ſchlug.
Bei den deutſchen Hallen=Tennis=Meiſterſchaften blieben in
den Endkämpfen ſiegreich: Herren=Einzel: Ulrich=Kopenhagen,
Herren=Doppel: Ulrich=Peterſen=Dänermark: Damen=Doppel:
Frau Dr. Friedleben=Frankfurt; Gemiſchtes Doppel: Frau Nep=
pach
=Demaſius.
Otto Froitzheim und Cilly Auſſem ſpielen in Cannes bei den
Meiſterſchaften der Cöte d’Azur vom 14. bis 20. März.

Schwimmen.
Schwimmklubkampf Hellas Magdeburg Sparta Köln.
Hellas Magdeburg ſiegt mit 147:78 Punkten.
Der aus insgeſamt 10 Wettbewerben beſtehende Schwimm=
klubkampf
zwiſchen Hellas Magdeburg und Sparta Köln wurde
am Sonntag im Magdeburger Wilhelmsbad zu Ende geführt.
Das Ergebnis zeigt einwandfrei, daß die Hellenen die ſtärkſte
deutſche Vereinsmannſchaft beſitzen. Die Kölner, die am erſten
Tage wenigſtens eine Konkurrenz gewannen, gingen am Sonn=
tag
ganz leer aus. Mit Ausnahme des Bruſtſchwimmens be=
zogen
ſie überall glatte Niederlagen mit erheblichen Zeitunter=
ſchieden
. Das 100 Meter=Bruſtſchwimmen brachte einen ſcharfen
Kampf zwiſchen dem Magdeburger Weltrekordmann Erich Rade=
macher
und dem Kölner Budig. Die Beiden lagen Bruſt an
Bruſt, bis Rademacher in den letzten Sekunden einen kleinen
Vorſprung herausholte.
Samstag:
6mal 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Hellas 6:42 Min.; 2. Sparta
6:47,2 Min.
100 Meter Seiteſchwimmen: 1. Uſchmann=Magdeburg 1:13,4
Min.; 2. Frölich=Magdeburg 1:14,8 Min.; 3. Baum=Köln;
4. Plumanns=Köln.
200 Meter Bruſt: 1. Erich Rademacher=Magdeburg 2:53,3 Min.;
2. Budig 3:04 Min.
100 Meter Freiſtil: 1. Derichs=Köln 1:02,8 Min.; 2. Werner=
Magdeburg; 3. Gabert=Magdeburg.
Bruſtſtaffel 100, 200, 100, 200, 100, 200 Meter: 1. Hellas 13:13
Min.: 2. Sparta 13:30,8 Min.
Stand nach dem 1. Tage: Hellas 62, Sparta 37 Punkte.
Sonntag:
Lagenſtaffel 2mal 100 Meter: 1. Hellas 9:54,4 Min.; 2. Sparta
10:07,8 Min.
100 Meter Bruſt: 1. Erich Rademacher=Magdeburg 1:17,4 Min.;
2. Budig=Köln 1:18,2 Min.; 3. Schüller=Köln 1:22,8 Min.;
4. Kummert=Magdeburg 1:23.
100 Meter Rücken: 1. Schomburg=Magdeburg 1:15,2 Min.; 2.
Frölich 1:15,4; 3. Skampers=Köln 1:24,3; 4. Rencke=Köln
1:25 Min.
Gmal 200 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Hellas 15:41,6 Min.; 2. Sparta
16:03,4 Min.
Waſſerball: HellasSparta 9:3.
Geſamtergebnis: 1. Hellas=Magdeburg 147 Punkte: 2.
Sparta=Köln 78 Punkte.
Verbandsoffenes Schwimmfeſt in Breslau.
Herbert Heinrich von Schubert=Breslau geſchlagen.
Vor gut beſuchtem Hauſe wickelte der Breslauer Schwimm=
verein
Boruſſia/Sileſia am Samstag und Sonntag ein nationales
Schwimmfeſt ab, das einen ſehr intereſſanten Verlauf nahm. Am
Samstag noch konnte der Leipziger Herbert Heinrich über 200
Meter gegen Schubert=Breslau ſiegreich bleiben, lieferte aber am
Sonntag im 100 Meter Freiſtilſchwimmen die größte Ueber=
raſchung
, da er von Schubert in 1:03,4 geſchlagen wurde.
Samstag.
4 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Frieſen=Berlin 4:45 Min.
2. N. S.V. Breslau 1 Bahnlänge. Freiſtilſtaffel 200, 160, 100
Meter: 1. Poſeidon Leipzig 5:30,8 Min. 2. N. S. V. Breslau.
100 Meter Damen=Freiſtil: 1. Lotte Lehmann=Dresden 1:15 Min.
2. Frl. Sehbold=Berlin 1:20. 400 Meter Freiſtil: 1. Jung=
Berlin 5:43,6 Min. 2. Steinhauf=Berlin 5:53,2. 200 Meter
Freiſtil: 1. Herbert Heinrich=Leipzig 2:24,4 Min. 2. Schubert=
Breslau 2:29,4 Min.
Sonntag.
3 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. N. S. V. Breslau 3:16,4 Min.
2. Poſeidon Leipzig 3:16,6. 100 Meter Bruſtſchwimmen: 1.
Marſzalek=Breslau 1:22,3 Min. 200 Meter Damen=Freiſtils
Lotte Lehmann 2:54,3 Min. 2. Frl. Seybold=Berlin 1 Bahnlängs.
200 Meter Rücken: 1. Schumann=Leipzig 2:59,8 Min. 2. Noack:
Berlin 3 Min. 2. 100 Meter Freiſtilſchwimmen: 1. Wohlgemuth=
Berlin 1:07,4 Min. 2. Marſzalek=Breslau und Sack=Leipzig je
1:08,4 Min. 1. 100 Meter Freiſtil: 1. Schubert=Breslau 1:03,4
Min. 2. Heinrich=Leipzig 1:03,6. 3. H. Dahlem=Breslau 1:03,8.
2. Springen: 1. Ueberſchär=Görlitz 75,72 Punkte. 100 Meter
Rücken: 1. E. Dahlem=Breslau 1:16,9 Min. 2. Blochwitz=Berlin
1:17,4 Min. 500 Meter Freiſtil: 1. Eckſtein=Leipzig 7:01,7 Min.
2. Steinhauf=Berlin 1½ Bahnen zurück. Große Freiſtilſtaffel
20 mal 40 Meter: 1. Boruſſia/Sileſia Breslau 8:07 Min. 2.
N. S.V. Breslau 8:08 Min. Waſſerball: N. S.V. Breslau
Weddingen Görlitz 7:1.

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Man wird zugeben müſſen, daß ihrer ULchl
nicht weniger Sorgfalk gewidmet werden ſoll,
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indem man lich nach einer Anitrengung
eine Zigarette anzundek, kann man ſich auf
die gediegenite WDeiſe belohnen., Entſpannung
von der Konzentration, der Arbeit, wohltd,
tige Ccfriſchung, das jind die angenehmen-
Folgen eines lolchen Zigarettengenuſſes,der
eine geiltige Crholung und eine Erguickung
für den Korper bedeutet, wie lie von keinem.
anderen Genußmittel geſpendet werden. Alle CSigenſchaften, die zu dieſer trcli,
chen. Wirkung führen, ,poohnen de=

ſtimmungen leicht überwinden, wie denn überhaupt der Genuß von,

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ſchöpften Krdfte neu anzuregen, und jeder Crmudung entgedenzuwirken,
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Seite 8

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leiden
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