Darmstädter Tagblatt 1927


26. Februar 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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7 28 Februar 2,18 Reichsmar und 22 Pfennig
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Heffiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 57
190. Jahrgang
Samstag, den 26. Februar 1927.

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Konkurs oder gerichtiſcher Beſtreibung ſällt ſeder
Rabatl weg. Bantkonto: Deutſche Bani und Darm=
ſädter
und Nationalbani.

.

Die Vorgänge im Oſten (uropas.

Englands Taktik gegen Rußland.
ür polniſch=engliſches Bündnis?Polens Landhunger
u d von England unterffützt. Polniſche Abſichten
Lasi Litauen. Erhöhte rufſiche Alarmbereitſchaft.
* Berlin, 25. Febr. (Priv.=Tel.)
Die Nachrichten von einer polniſch=litquiſchen Einigung auf
der Grundlage, daß Litauen die Souveränität über Wilna zurück=
talt
, Polen aber Wilna ſolange beſetzt hält, bis ſich die Ver=
ü
niſſe in Sowjetrußland grundlegend geändert haben, ſind
ſen=entiert worden. Es iſt aber kaum zweifelhaft, daß ein der=
Arieges Kompromiß zum min=
Aeieen erwogen worden iſt, und
wr weniger von Litauen als
Yo polniſcher Seite, da Polen
ſußeit ein beſonders geartetes

Lebensbedingungen garantieren. Auch von Deutſchland, ſo darf
man wohl hinzufügen, wird das zurzeit beſtehende Verhältnis
als untrazbar und der Stabiliſierung dringend bedürftig emp=
funden
. Leider aber wird man den Ton darauf zu legen haben,
daß, wenn der litauiſche Miniſterpräſident wirklich in der Stizzie=
rung
ſeiner außenpolitiſchen Ziele es nicht verſchwiegen hat, er
nur für die gegenwärtige Regierung ſprechen kann. Die Nach=
richten
aus Kowno, die von neuen Putſchgerüchten, und zwar
diesmal von kommnniſtiſcher Seite, ſprechen, mindern das Ge=
wicht
der Ausführungen Woldemaras erheblich herab und kom=
plizieren
die Verhältniſſe darüber hinaus auf das ſchwerſte. Es
hat nämlich den Anſchein, daß dieſer kommuniſtiſche Putſch nicht
etwa von den Kommuniſten Rußlands oder der Sowjetregierung,
ſondern von Polen aus betrieben wird. Weun er zum Ausbruch
käme, dann wäre dies für Polen erwünſchte Gelegenheit, Litauen

Bilder aus Schanghai.

EAm ereſſe daran zu haben ſcheint,

Nch mit Litauen zu einigen. Im

hu ammenhang damit iſt ein
e icht der Danziger Landes=
g
bemerkenswert, nach dem
muiſchen Polen und
igland eine Anbahnung
1ü Awverer Beziehungen eingeleitet
ſorden ſei, die nicht nur han=
hängen&
S= und wirtſchaftspolitiſche
Wille verfolgt, ſondern auch
Airegs= und bündnis=
Müußigen Zwecken, dienen
V5.. Vor einigen Wochen ſollen
be eits engliſche Gene=
erſal

Pulſtabsoffiziere in
ſLanzig mit polniſchen
rtretern verhandelt
ſoven. Daß England ſchon ſeit
urgem die Schaffung eines
ſtiegels gegen Sowjeirußland
u deſſen Weſtgrenze anſtrebt,
ſ kein Geheimnis mehr und
ſes würde der Konfequenz der
2mge entſprechen, wenn Eng=
ſund
nunmehr nach der durch
)0 Ereigniſſe in China hervor=
grufenen
Zuſpitzung der Be=
i
9hungen zwiſchen England
uad Rußlano dieſe Umfaſ=
ſangstaktik
gegen die
urſſiſche Weſtgrenze be=
ſalleunigen
würde. Während
Mußland ſeinen Einfluß zurzeit
110. Aſien geltend macht, um die
HaNLu ziomale Freiheitsbewegung
im guch 4u3 Agen die europäiſchen Protet=
oſe
praf. unsmächte nach Möglichkeit zu
Fürdern, ſucht England die
Fuſſſiche Front vom Weſten aus
und 20dc zslomatiſch und, wenn die Mit=
ülungen des Danziger Blat=
us
richtig ſind, mit all ihren
MNNde Sonienuenzen zu treffen, auch
au F Aelitärpoliriſch aufzurollen. So
19ühen die engliſchen und ruſſi=
len
Krafttendenzen gegen=
0 Artander um die ganze Erd=
ingel
wie der Mond und die
Swnne. Aus dieſen Perſpek=
uven
wird man die Vor=
9än ge verſtehen müſſen, die
ſich zurzeit im Oſten Euro=
Mhas abſpielen. In klaren Li=
L a lesd de gich heute noch Oben: Engliſche und amerikaniſche Soldaten halten in einer Straße Schanghais Wache.
Undel micht erkennbar. Eins ſcheint
Doch feſtzuſtehen, daß es ſich
* bagland etwas koſten läßt,
M Men in ſeinen Umfaſſungsplan hineinzuſpannen und, teils um an ſich zu reißen oder wenigſtens unter ſeinen maßgebenden Ein=
*s -u Ning zu ſchließen, teils um Polen einen Ausgleich zu bieten, fluß zu bringen. Der von England angeſtrebte Halbkreis
22 ich Litauen mit Polen zuſammenzutreiben.
Sandlarte. Die vom übrigen Deutſchland abgetrennte Provinz

tin)ierung umringt und gefährlich bedroht werden. Man kennt

RMen, nach der Befriedigung ſeiner Wunſche nach Litauen hin
Neichde das Gegenteil von dem, was Deutſchland zur endlichen
Dans des ſeit dem Beſtehen des Verſailler Vertroges ungelöſten
ieſrohlems anſtreben muß. Es iſt bedauerlich, daß von deutſcher
Sine nicht ſchon längſt dieſen Dingen ein größeres Augenmerk
lewidmet worden iſt.
SIn geſtern hat der litauiſche Außenminiſter dem Vertreter
Aues Berliner Blattes eine Unterredung gewährt, indem er die
Sandlinien der litauiſchen Außenpolitik unter
Der Legenwärtigen Regierung fkizzierte und unter anderem auch
2e Notwendigkeit eines allgemeinen inter=
Afe amnn. n ee e ee
lrtdaes herborhob. Litauen, deſſen geſamte Außenpolitik noch von
E Blhnafrage überſchattet wird, müßte danach ſtreben, daß auch
Deieligen weſtlichen Großmächte, die am Frieden im Oſten in=
StSert ſeien, ohne gemeinſame Grenzen mit Litauen zu haben,
Sien neutralen Litauen ſeine Grenzen und ſeine nationalen

Unten: Blick auf den Hafen von Schanghai mit dem Hauptpoſtamt im Hintergrund.
um Rußland wäre dann geſchloſſen. Es ſcheint aber, daß
Sowjetrußland nicht ohne weiteres geſonnen iſt, einen ſolchen
Das dies für Deutſchland bedeutet, zeigt ein Blick auf die Schlag tatenlos hinzunehmen. Schon ſeit einigen Tagen liegen
Pſtpreußen würde rings von der neuen polniſchen Grup= Nachrichten von einer ſtändigen erhöhten Alarmbereit=
ſchaft
in den ruſſiſchen Grenzbezirken an der polniſchen
Grenze vor und die Gefahr kriegeriſcher Verwicklungen liegt
wein den territorialen Machthunger Polens. Ein von England durchaus im Bereich der Möglichkeit. Es iſt zu hoffen, daß die
Nich diet unterſtütztes und begönntes Polen würde nicht ber= Hauptverantwortlichen für das, was zurzeit im Oſten Europas
Heitere Forderungen zu ſtellen. Wenn das eintritt, dann iſt das geſpielt wird, dieſe Gefahr nicht überſehen.

Vor neuen Putſchen in Kowno?
Hier ſind Gerüchte im Umlauf, wonach ein kommuniſtiſcher
Putſch in Vorbereitung iſt; bereits geſtern ſind hier erneut ſieben
Kommuniſten verhaftet worden, bei denen Dokumente gefunden
wurden, die auf eine Verbindung unabhängiger
litauiſcher Kommuniſten mit einer auswär=
tigen
Militärmacht deuten. In dieſem Zuſammenhang
gewinnen die ſchon ſeit einigen Tagen vorliegenden Nachrichten
von einer ſtändigen erhöhten Alarmbereitſchaft in den
rufſiſchen Militärbezirken an, der polniſchen
Grenze erhöhte Bedeutung. Dieſe Maßnahme war von ſow=
jetruſſiſcher
Seite mit der Notwendigkeit begründet worden, ſchon
in dem Augenblick zuſchlagen zu können, in dem Polen kom=
muniſtiſche
Putſchvorwände als verſtärktes
Druckmittel gegen Litauen ausſpielen würde.

Zum beſſiſchen Staatsvoran=
ſchlag
für 1927.
Als der heſſiſche Finanzminiſter Ende Oktober 1926 der
Oeffentlichkeit einen Bericht über die Finanzlage des heſſiſchen
Staates übergab, kam er zu Schlußfolgerungen, die für den Ab=
ſchluß
des Rechnungsjahres 1926 einen gewaltigen Fehlbetrag in
Ausſicht ſtellten und für die Zukunft die ſchlimmſten Erwartun=
gen
eröffneten. Er nahm damals an, daß, abgeſehen von den
Ausfällen, die ſich infolge der Ermäßigung der Sondergebäude=
ſteuer
ergeben müßten, über den in dem Voranſchlag für 1926
vorgeſehenen Fehlbetrag von 7,8 Millionen hinaus an Mehr=
aufwendungen
für die Erwerbsloſenfürſorge 12 Millionen und
an Mindereinnahmen aus Reichsſteuerüberweiſungen 6 Mil=
lionen
den Etat belaſten würden, Summen, für deren Deckung
Mittel nicht zu beſchaffen waren, wenn nicht das Reich helfend
eingreifen würde. Schon einige Wochen ſpäter ſchienen die Zu=
kunftsſorgen
verflogen; denn der Finanzminiſter erklärte, nach=
dem
das Reich die Koſten der Erwerbsloſenfürſorge übernommen
habe, werde er in der Lage ſein, einen Voranſchlag für 1927 vor=
zulegen
, der einen Fehlbetrag von kaum einer Million aufweiſen
werde. Und in der Tat: dieſer Voranſchlag liegt nun vor.
Allerdings iſt es eine Täuſchung, wenn man glaubt, der
heſſiſche Staatsvoranſchlag halte ſich, abgeſehen von einem unge=
deckten
Fehlbetrag von 0,5 Million, wie er rechneriſch vorgeſehen
iſt, im Gleichgewicht. Der Finanzminiſter gibt ſich ſelbſt dieſer
Täuſchung auch keineswegs hin. Er glaubt vielmehr nur, den
tatſächlich vorhandenen Fehlbetrag von 7,5 Millionen bis auf
den kleinen Reſt von 0,5 Million durch beſondere Deckungsmittel
beſeitigen zu können. Dieſe beſonderen Deckungsmittel ſollen
unter Zuhilfenahme des Reſtbeſtandes aus dem Reſteſtock und
durch Reichszuſchüſſe gewonnen werden. In welchem Verhältnis
dieſe beiden Hilfsquellen zur Beſeitigung des Defizits heran=
gezogen
werden ſollen, wird nicht mitgeteilt; namentlich erfährt
man nicht, in welcher Höhe mit Reichszuſchüſſen gerechnet wird.
Dieſes Dunkel iſt jedoch dadurch aufzuhellen, daß man den für
1927 verbleibenden Reſt des Reſteſtocks ermittelt. Der geſamte
zur Deckung der Fehlbeträge der beiden letzten Jahre und des
kommenden Etatsjahres zur Verfügung ſtehende Reſteſtock rührt
aus den Ueberſchüſſen der Etatsjahre 1923 und 1924 her und
beträgt insgefamt 10,5 Millionen. Davon ſollen zur Deckung des
Defizits von 1925 und 1926 zuſammen 6,7 Millionen Verwen=
dung
finden, ſo daß für 1927 noch 3,8 Millionen zur Verfügung
ſtehen. Daraus ergibt ſich, daß der heſſiſche Finanzminiſter mit
einem Reichszuſchuß von über 3 Millionen rechnet.
Ob die Hoffnungen auf einen ſolchen Zuſchuß des Reichs zur
Verwendung für die allgemeinen Verwaltungsbedürfniſſe Heſſens
ſich erfüllen werden, iſt vollſtändig unklar. Irgendwelche Zuſagen
auf Gewährung von Reichsmitteln hat der heſſiſche Staat nicht
erhalten. Da nun inzwiſchen der Reichsfinanzminiſter gewechſelt
hat, ſo beſteht auch keine Sicherheit darüber, ob die bisher ge=
pflogenen
Verhandlungen in demſelben Geiſte fortgeſetzt werden,
in dem ſie begonnen wurden. Zwar kennt der jetzige Reichs=
finanzminiſter
dke Finanzſorgen der ſüddeutſchen Staaten ſehr
genau aus ſeiner eigenen badiſchen Heimat; aber da er die
Finanzlage des Reichs ſehr reſſimiſtiſch anſieht und die Nöte
des beſetzten Gebietes nicht aus eigener Erfahrung kennt, ſo er=
ſcheint
ſeine Stellung zu der Frage eines Reichszuſchuſſes für
den heſſiſchen Staat recht unſicher. Wenn die heſſiſche Regierung
unter dieſen Umſtänden an die Reichsregierung mit dem An=
ſinnen
herangetreten iſt, durch vermehrte Arbeit im beſetzten Ge=
biet
die Not in Heſſen zu mildern, und wenn ſie namentlich
Brücken= und Straßenbauten ſowie den Bau von Vorortbahnen
in Mainz und Worms angeregt hat, ſo erſcheint uns das weit=
ſchauender
als das blinde Vertrauen auf Barzuſchüſſe zur Aus=
gleichung
des Staatshaushalts, von deſſen wirtſchaftlicher Füh=
rung
man ſich nicht ſo leicht überzeugen laſſen wird.
Geht man nun aber auch von der Annahme aus, daß das
Reich ſich bereit finden wird, den heſſiſchen Voranſchlag durch
Barmittel ausgleichen zu helfen, ſo wird doch aller Vorausſicht
nach, wenn nicht ein ganz beſonderer wirtſchaftlicher Aufſchwung
eintritt, das voranſchlagsmäßige Defizit für 1927 den Betrag
von 7,5 Millionen erheblich überſteigen. Es iſt mit Beſtimmtheit
im Laufe des Jahres mit einer Aufbeſſerung der Beſoldung der
Beamten zu rechnen, die recht erhebliche Mittel verlangen wird.
Wenn das Reich, wie es zugeſagt hat, mit der Beſoldungs=
reform
vorgeht, ſo iſt es ſelbſtverſtändlich, daß kein Staat, mag
auch ein Zwang dazu nicht beſtehen, ſich davon ausſchließen kann.
Es wird auch nicht angängig ſein, daß der heſſiſche Staat ſich als=
dann
wieder wie bei der letzten Weihnachtsbeihilfe mit einer
Aufbeſſerung der Gruppen 1 bis 6 begnügt. Die Beamten der
höheren Grurpen haben dieſe Zurückſetzung noch nicht vergeſſen
und werden eine dauernde Benachteiligung nicht ertragen. Hier=
aus
folgt, daß die Sparmaßnahmen, mit denen in vielen Teilen
der Staatsverwaltung begonnen iſt, ſyſtematiſch fortgeſetzt wer=
den
müſſen, wenn wir wieder zu geordneten Finanzverhältniſſen
kommen wollen. Es iſt ſehr anzuerkennen, daß in dem Voran=
ſchlag
für 1927 zum erſten Male die Geſamtſtaatsausgaben einen
kleinen Rückgang aufweiſen, was verhältnismäßig leicht durch
Einſchränkung der ſachlichen Bedürfniſſe zu erzielen war. Es
bedarf jedoch weiterer Schritte auf dieſem Wege, die auf dem
Boden einer Verwaltungsreform nach den Grundſätzen der
Dezentraliſation und der Einſchränkung der Staatsaufgaben ge=
tan
werden müſſen.
Daß der Voranſchlag eine kleine Ermäßigung der Sonder=
gebäudeſteuer
, dieſes ſteuerlichen Monſtrums, vorſieht, iſt zu be=
grüßen
. Trotzdem bleibt die Tatſache beſtehen, daß Heſſen in
dieſer Steuer allen anderen deutſchen Staaten vorangeht, und es
iſt deshalb Sache der Volksvertretung, die man ja in dieſer
Frage wieder mitſprechen laſſen will, die vielen Ungleichheiten
und Ungerechtigkeiten, die ſich bei dieſer Beſteuerung gezeigt
haben, möglichſt zu beſeitigen. Im übrigen ändert der Voran=
ſchlag
an der bisherigen Beſteuerung nichts. Die Denkſchrift des
Finanzminiſters ſucht den heſſiſchen Steuerzahler damit zu tröſten,
daß ſeine Geſamtbelaſtung mit Landes= und Reichsſteuern nicht
die höchſte in Deutſchland ſei, ſondern von Preußen, Sachſen,
Württemberg und Baden übertroffen werde, weiſt aber ſelbſt im

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Samstag, den 26. Februar 1927

Nummer 57

übrigen auf das Unzulängliche ſolcher Statiſtiken hin. Dieſer
letztere Hinweis enthält in ſchamhafter Verſchleierung das Ein=
geſtändnis
, daß es für einen armen Schlucker ein ſchlechter Troſt
iſt, wenn man ihn verſichert, daß wohlhabendere Leute mehr
Steuern zahlen müſſen als er. In der Lage dieſes armen
Schluckers befindet ſich aber leider das heſſiſche Volk, deſſen Ein=
kommen
weit unter dem Reichsdurchſchnitt ſteht und deſſen Um=
ſatz
ebenfalls den Reichsdurchſchnitt nicht erreicht. Das früher
ſo ſteuerkräftige Heſſen iſt von ſeiner Wohlhabenheit bedauerlich
ſtark heruntergekommen und muß deshalb in den Landesſteuern
ſoweit wie möglich entlaſtet werden.
Noch ein Wort im Anſchluß hieran zu dem Bündel neuer
Steuergeſetzentwürfe, das dem Landtag zugleich mit dem Vor=
anſchlag
zugegangen iſt. Es handelt ſich dabei um Entwürfe zur
Regelung der Grund= und Gewerbeſteuer ſowie der Sonder=
gebäude
= und Gemeindeſteuern. Wenn es ſich hier auch nicht
um irgendwelche grundſätzliche Neuerungen dreht, ſondern ledig=
lich
um Andaſſungen der Steuervorſchriften an die Reichsgeſetz=
gebung
und an ſonſtige Erforderniſſe der Zeit, ſo muß doch ge=
ſagt
werden, daß der gegenwärtige Zeitpunkt für eine Neurege=
lung
der Landesſteuern außer der Sondergebäudeſteuer unge=
eignet
iſt. Mit Rückſicht darauf, daß das Reichsbewertungsgeſetz
eine erhebliche Verſchiebung in den Steuerleiſtungen zur Folge
haben wird und daß ein Reichsgeſetz zu erwarten iſt, das die den
Ländern überlaſſenen Realſteuern in ein beſtimmtes Verhältnis
zu den Reichsſteuern bringen ſoll, lohnt es ſich nicht, in Heſſen
ein Proviſorium zu ſchaffen, das nur von kürzeſter Dauer ſein
körmte. Ueberdies wird eine endgültige Neuregelung der Landes=
ſteuern
erſt möglich ſein, wenn durch die Reichsgeſetzgebung der
Finanzausgleich ſeine Löſung gefunden hat.
Spectator.

Vom Tage.

Polizeigeſetzgebung.

Man ſchreibt uns:
Der Reichsminiſter des Innern hat vor einigen Tagen den Abdruck
des Entwurfs des Preußiſchen Polizeibeamtengeſetzes nebſt Begründung
in der mit der J.M.K.K. vereinbarten Faſſung allen Ländern, die
Schutzpolizeiformationen aufſtellen, zugehen laſſen.
Preußen hat der J.M.K.K. gegenüber weiterhin zugeſagt, daß es,
abgeſehen von einer Uebergangszeit, die 6 Jahre nicht überſchreiten
wird, nur ſoviel Schutzpolizeibeamte entlaſſen wird, daß die Geſamtzahl
der Entlaſſungen im Jahresdurchſchnitt 8 Prozent der Geſamtſtärke
nicht überſteigt. Auch hat es bindende Zuſagen hinſichtlich der Höchſt=
altersgrenze
ſür die Polizeioffiziere gemacht, die für Leutnants, Ober=
leutnants
und Hauptleute mindeſtens beim 49, Lebensjahr liegt.
Der preußiſche Geſetzentwurf iſt bereits dem Staatsrat zugegangen.
Er hat aber in der Oeffentlichkeit und in der Preſſe bereits ſo viel
Staub aufgewirbelt, daß mit einer baldigen Beſchlußfaſſung kaum zu
rechnen ſein dürfte. Die deutſchen Polizeibeamtenverbände haben am
Dienstag in einer gutbeſuchten Kundgebung in den Kammerſälen eben=
falls
gegen den vorliegenden Entwurf Stellung genommen, bei welcher
der Führer des Verbandes der preußiſchen Polizeibeamten in einem
Referat die Mängel des Entwurfes aufzeigte und die Forderungen der
Polizeibeamten bekanntgab. Er bedauerte lebhaft, daß die Vorlage, auf
die man lange Jahre gewartet habe, eine ſo große Enttäuſchung ſei,
weil ſie in vielfacher Hinſicht Verſchlechterungen gegenüber dem jetzigen
Zuſtande bringe.
Ganz entſchieden müßten die Polizeibeamten ſich gegen die im Ent=
wurf
vorgeſehenen Kündigungsmöglichkeiten wenden, da in Zukunft
2. B. ſchon ein einfacher Verſtoß gegen das Anſehen der Polizei einen
Kündigungsgrund bilden könne und zu befürchten ſei, daß diejenigen
Beamten als ungeeignet entlaſſen würden, die nicht das jeweils richtige
Parteibuch in der Taſche hätten. Die Polizeibeamten könnten aber
eine Beſtimmungen dulden, die ſie zwängen, den politiſchen Himmel zu
Zetrachten und zu ſehen, nach welcher Seite ſie ſich einzuſtellen hätten.
Wolle der Staat eine zuverläſſige Polizei haben, dann dürfe die partei=
politiſche
Einſtellung bei den Polizeibeamten keinerlei Einfluß ausüben.
Ganz und gar unhaltbar ſei das Eheverbot, das weder ſittlich noch
moraliſch, noch geſundsheitsfördernd ſei. Weshalb hier gegenüber dem
Schutzpolizeigeſetz eine ſo weſentliche Verſchlechterung eintreten foll, ſei
unverſtändlich.
Daß die Polizeibeamten in ihren Forderugen außerordentlich be=
ſcheiden
ſeien, gehe am beſten daraus hervor, daß der preußiſche Ver=
band
für die neue Geſetzgebung die Anwendung der Beſtimmungen des
Diſziplinargeſetzes von 1852 fordere, die immer noch freiheitlicher ſeien,
als die geplanten neuen Vorſchriften. Auch die weiteren Beſtimmungen
des neuen Geſetzes fanden ſcharfe Kritik.
In der ſich an das mit lebhaftem Beifall aufgenommene Refexat
anſchließenden Ausſprache kamen die Vertreter der einzelnen Verbände
und die Parlamentarier aller Richtungen zu Wort, die ſich ſämtlich
entſchieden gegen den Geſetzentwurf wandten und ihre Unterſtützung für
die Erreichung der Eingliederung der Polizeibeamten in das allgemeine
Beamtenrecht zuſagten. Einſtimmig wurde eine Entſchließung angenom=
men
, in der der Geſetzentwurf als eine erhebliche Gefahr in ſtaats=
politiſcher
und ſtaatsrechtlicher Hinſicht bezeichnet wird. Er laſſe ein
Berufsbeamtentum bei der Polizei nicht aufkommen und verhindere
die Bindung der Beamten an den Staat. In der Tatſache, daß der
vorgelegte Geſetzentwurf in einzelnen den Amtsträger beſonders ſchwer
treffenden Beſtimmungen eine Verſchlechterung des beſtehenden Schutz=
polizeibeamkengeſetzes
bedeute, liege nicht nur die Gefahr des Verlierens
des Vertrauens der Beamten zum Staat, ſondern auch die Quelle der
Gefahr einer politiſch nachteiligen Beeinfluſſungsmöglichkeit der Polizei=
orgaue
.

Wie der Berliner Magiſtrat mitteilt, weiſt der Haushalt
für 1927 nach Verabſchiedung in zweiter Leſung einen Fehlbetrag von
37 Millionen auf.
Nach den genauen Geſamtziffern für das Jahr 1926 iſt Deutſch=
land
trotz des Zollkrieges das erſte Ein= und Aus=
fuhrland
für Polen.
Wie wir erfahren, iſt der deutſche Geſandte in Warſchau,
Rauſcher, für einige Tage in Berlin eingetroffen.
Der Amtsbürgermeiſter von Brixen. Carlo Vieſig, iſt
zurückgetreten. Der Präfekt hat die Demiſſion angenommen und
die Verwaltung der Stadt dem Sekretär des politiſchen Fascio in
Brixen, Riocini, übertragen. Der Grund des Rücktritts iſt nicht bekannt.
Der jugoſlawiſche Innenminiſter ſetzte geſtern ſeine
Verteidigungsrede gegen die radikalen Beſchuldi=
gungen
fort. Die Debatte über den Antrag, den Miniſter unter
Anklage zu ſtellen, wird heute in der Skupſchtina fortgeſetzt.
Der Generalſekretär des Völkerbundes hat eine offizielle Mitteilung
aus Madrid erhalten, in der die ſpaniſche Regierung die Ein=
ladung
zur Teilnahme an der am 4. Mai in Genf beginnenden
Weltwirtſchaftskonferenz ablehnt.
Die amerikaniſche Regierung hat an den britiſchen
Botſchafter in Waſhington ein Memorandum gerichtet, in
dem verſichert wird, daß die amerikaniſche Flotte in Nicara=
gua
auch den britiſchen Intereſſen ihren Schutz an=
gedeihen
laſſen werde.
Bei einem Zugzuſammenſtoß in Mexiko wurden 18 Per=
ſonen
getötet und zahlreiche verwundet.
Admiral Latimer hat von Waſhington den Befehl erhalten,
auch den letzten Widerſtand in Nicaragua zu brechen.

Vor der Märztagung des Völkerbundsrates.

Dufonr=Feronce,
deutſcher Untergeneralſekretär beim Völkerbund, der zu Vorbe=
ſprechungen
über die im März ſtattfindende Genfer Ratstagung,
in der bekanntlich Reichsminiſter Streſemann den Vorſitz führen
ſoll, in Berlin eingetroffen iſt.
Die Verhandlungen über das Arbeitszeitnotgeſetz.
* Berlin, 25. Februar. (Priv.=Tel.)
Die Beſprechungen der Regierungsparteien über das Arbeits=
zeit
=Notgeſetz ſind auch am Freitag wieder ergebnislos geblie=
ben
. Es handelt ſich nach wie vor um die beiden Fragen, ob
Konjunkturüberſtunden zugelaſſen ſein ſollen und in
welchem Umfange dafür Lohnzuſchläge gezahlt werden
müſſen. Das Zentrum ſcheint bereit zu ſein, wenn grundſätzlich
für alle Ueberſtunden ein Zuſchlag von 25 Prozent gezahlt wird,
ſich dann mit Konjunkturüberſtunden einverſtanden zu erklären.
Die übrigen Regierungsparteien wollen aber ſoweit nicht gehen.
Die Dinge haben ſich aber ſoweit verſchoben, daß jetzt auch die
Deutſchnationalen zu erkennen geben, daß ſie nicht für Durch=
führung
des ſchematiſchen Achtſtundentages eintreten, ſondern
eine gewiſſe Bewegungsfreiheit bei der Regelung und ihrer An=
paſſung
an die wirtſchaftlichen Bedürfniſſe befürworten. Sie
unterſtützen alſo jedenfalls die Beſtrebungen der Deutſchen
Volkspartei. Da eine Verſtändigung nicht möglich ſchien, wurden
die Verhandlungen auf Mittwoch der kommenden Woche ver=
choben
, in der Hoffnung, daß die Pauſe die eine oder andere
Partei vielleicht verſtändigungsbereit machen wird.

Die Kampagne
gegen die Mietserhöhung.
Was geſchieht mit den 10 Prozent?
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Sozialdemokraten eröffnen im Reichstag und preußiſche:
Landtag gleichzeitig, eine Kampagne gegen die neuſe
Mietpreisſteigerung. Sie haben im Reichstag einen
Geſetzentwurf eingebracht, wonach die Friedensmiete bis zunn
1. April 1928 nicht überſchritten werden darf, gleichzeitig fn
preußiſchen Landtag beantragt, die Regierung zu erſuchen, fin
Reichsrat dahin zu wirken, daß die neue Verordnung zurüf=
gezogen
wird. Das iſt agitatoriſch vielleicht ganz geſchickt, ab
doch nur Agitation. Praktiſch bedeutungsvoller iſt, daß eijn
Interpellation von den Sozialdemokraten in Preußen eingebraup
worden iſt, worin ſie die Regierung fragen, was geſchehen ſchl
damit die erhöhte Miete reſtlos zur Schaffung neuer Wohnung.
verwandt werde. Darüber ſcheint in der Tat vorläufig noch nichte
feſtzuſtehen. Im Reichskabinett iſt die Mietserhöhung nicht geu
ohne Schwierigkeiten angenommen worden. Der Finanzminifſ,
Dr. Köhler hatte Einſpruch erhoben, ſehr ſtarken Einſpruch geg=
die
Forderung des Arbeitsminiſters, der ſofort auf 20 Proz=n
kommen wollte. Dr. Köhler erblickte darin einen Widerſpr=u
gegen ſeine Zuſage, daß er im laufenden Jahre keine nerun
Steuern beantragen würde. Auf ſeinen Vorſchlag iſt ſchließ la
die neue Regelung zurückzuführen,die wohl ſo gedacht iſt, daß
erſten 10 Prozent reſtlos zu Neubauten verwendet werden ſollln
während die übrigen 10 Prozent dazu dienen ſollen, um Dei
Hauswirten die erhöhte Verzinſung der Aufwertungshypothee
zu ermöglichen. Darüber wird der Reichsfinanzminiſter ſich u.
mutlich mit den Ländern noch in Verbindung ſetzen. Er ha-t
bereits erklärt, daß eine ſeiner wichtigſten Aufgaben die Scc
fung eines Rahmengeſetzes zur Senkung der Realſteuern ſei.
Vorarbeiten dafür hat er bereits in Angriff genommen.
dieſem Zuſammenhang wird auch die Frage der Verwendung
Hauszinsſteuer geklärt werden müſſen. Es iſt ein unhaltbar
Zuſtand, daß die Länder dieſe Steuer teilweiſe benutzen, um
unmittelbaren Staatsausgaben damit zu decken.
Erhöhung der Bezüge der Kriegsbeſchädigten beantreg
* Berlin, 25. Februar. (Priv.=Tel.
Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat
den interfraktionellen Beſprechungen im Reichstag beantragt, 9
Möglichkeit einer Erhöhung der Bezüge der Kriegsbeſchädi ſt
nachzuprüfen und beſonders darauf hingewieſen, daß die Krig
beſchädigten heute zu einem großen Teil noch nicht die Bezüu
bekommen, die ihnen nach dem Mannſchaftsverſorgungsg
von 1906 zuſtehen. Schwierigkeiten bereitet allerdings noch 1
Deckungsfrage. Es wird ein Betrag von etwa 150 Milliw
erforderlich ſein, der bei der geſpannten Finanzlage des Re.ih
nicht leicht aufzubringen iſt. Man denkt daran, aus den gr.ß
Kapitalien, die das Reich bei der Poſt angelegt hat, eine hSMe
Verzinſung herauszuholen und auf dieſe Weiſe wenigſtens en
größeren Teil des Betrages flüſſig zu machen.
Streſemann an der Riviera.
Obwohl der Reichsaußenminiſter wiederholt erklärt hat,
er ſeinen Erholungsurlaub nur als reiner Privatmann zu
bringen beabſichtige, wird zumal von der franzöſiſchen P
in ſeinen Abſichten herumgeheimniſt. Auch die große
liner Preſſe hat jetzt in San Remo Horchpoſten aufgeſtellt.
allerhand zu melden wiſſen. Dabei ſpielt die Reiſe Dr. Sun
manns nach Antibes an der franzöſiſchen Riviera eine Or=
Rolle. Es ſcheint, richtig zu ſein, daß der Miniſter die A.
hat, ſich auf einige Tage nach Antibes zu begeben. Wahrſche u
aber wird er von dort aus nicht ſofort nach Genf fahren, F
dern vorher noch nach San Remo zurückkehren. Es mag ot
ſein, daß dieſe Dispofition davon abhängt, ob eine Beſprecg
mit Briand vor Genf zuſtande kommt.
Das Befinden des Reichstagspräſidentel
Wie wir von Geh. Rat Prof. Borchardt erfahren, iſ:*
Befinden des Reichstagspräſidenten Loebe nach wie vor zie=
denftellend
. Glücklicherweiſe ſind bisher keine Komplikat on
eingetreten, ſo daß mit einem glücklichen Ausgang der Kra kk
gerechnet werden kann, wenn auch bei der Schwere des 2es
begreiflicherweiſe nicht außer acht gelaſſen werden darf
Zwiſchenfälle eintreten können.

*Die Kaiſerpfalz zu Goslar.
Das alte Deutſche Reich des Mittelalters hatte keine Haupt=
ſtadt
. Die deutſchen Könige, nach ihrer Kaiſerkrönung römiſche
Kaiſer deutſcher Nation, reſidierten in ihren Kaiſerpfalzen. Wenn
nach Verlauf von einigen Wochen oder Monaten die Umgegend
einer Pfalz nicht mehr imſtande war, die Lebensmittel für das
kaiſerliche Hoflager zu liefern, ſo mußte dieſes in eine andere
Pfalz verlegt werden. Die Kaiſerpfalzen, die alljährlich für einen
Zeitraum die Reſidenzen der deutſchen Kaiſer waren, vergegen=
wärtigen
ein Bild deutſcher Geſchichte.
Der mächtigſte Kaiſer, der je auf dem deutſchen Kaiſerthron
geſeſſen hat, war Heinrich III. aus dem Hauſe der ſaliſchen
Franken. Unter ihm waren die Königreiche Burgund und Ita=
lien
mit Deutſchland vereinigt, und der römiſche Papſt mußte
ſich der kaiſerlichen Macht unterordnen. Dieſer gefürchtete, aber
viel geliebte und viel beſungene Kaiſer Heinrich III. ließ im
Jahre 1050 für ſeine glänzende Hofhaltung zu Goslar eine
Kaiſerpſalz erbauen.
Die Stadt Goslar, an der Goſe am Rande des Nordharzes
und am Fuße des Rammelsberges gelegen, verdankt ſeine Ent=
ſtehung
der Silberader, die im Jahre 968 im Rammelsberg auf=
gefunden
wurde; ſpäter lieferte der Rammelsberg außer Silber
auch noch etwas Gold, ferner Kupfer, Blei, Zink, Alaun, Vitriol
und Schwefel. Von dem damals ſogleich entſtandenen Arbeiter=
bergdorf
ſind in neueſter Zeit Mauerzüge aufgedeckt worden, von
denen hauptſächlich die uralte Bergdorfkapelle mit ihrer in
Deutſchland einzig daſtehenden hufeiſenförmigen Apſis von be=
ſonderem
Jütereſſe iſt.
Die von Kaiſer Heinrich III. erbaute Kaiſerpfalz iſt teilweiſe
erhalten geblieben. Wer ſich unter dieſer Kaiſerpfalz eine mit
bis in die Wolken ragenden Türmen und Zinnen geſchmückte
Burg vorſtellt, wird von der Kaiſerpfalz zu Goslar enttäuſcht
ſein. Dieſes Kaiſerhaus iſt der älteſte Profanbau Deutſch=
lands
! Seine Hausbackenheit ſtößt zunächſt ab, zieht aber gleich=
zeitig
durch ſeine Großartigkeit und majeſtätiſche Ruhe an. So
etwa wie dieſes Kaiſerhaus zu Goslar ſtellen wir uns die
Königsſitze im Gudrunliede und in den Sagen des deutſchen
Nordens vor. Ein wahres Bild der alten Kaiſerpfalz zu Goslar
bietet ſich dem Beſchauer aber heute nicht auch nicht nach ihrer
Wiederherſtellung in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhun=
derts
, weil der ebnfalls von Kaiſer Heinrich III. erbaute Dom
im Jahre 1820 niedergelegt worden iſt. Das Kaiſerhaus und
der Dom mit ſeinen zwei mächtigen Türmen bildeten gemeinſam
die herrliche, großartige, Ehrfurcht gebietende Kaiſerpfalz! Das
Kaiſerhaus auf der Anhöhe und der tiefer liegende Dom waren
durch großartige Treppenanlagen verbunden; dieſe Treppen=
anlagen
enthielten auch ein Waſſerbecken mit fließendem Waſſer

und einen bedeckten Gang, in dem der Kaiſer von ſeinem Palaſt
zum Dom gehen konnte.
Dieſer älteſte Profanbau Deutſchlands iſt ein früh=
romaniſcher
Bau, der durch ſein hohes Alter imponiert und ſchon
deshalb allgemeines Intereſſe erweckt.
Die ganze Anlage der Kaiſerpfalz ohne den Dom beſteht aus:
dem Saalbau mit den beiden Wohnflügeln, der St. Ulrichs=
kapelle
, der Lieben=Frauenkirche und den Anlagen zwiſchen
Kaiſerhaus und Dom.
Der Saalbau war ein zweiſtöckiges, langgeſtrecktes, ſchlichtes,
magazinartiges Gebäude mit Giebeldach; das Erdgeſchoß dieſes
Saalbaues bildete eine große, von Pfeilern und Bögen geſtützte,
flach gedeckte Halle für das niedere Gefolge. Von hier gelangte
man in den darüber liegenden Saal nur durch zwei äußere,
breite, doppelarmige ſteinerne Freitreppen, die dem ganzen Bau
etwas Prächtiges verliehen.
Der Saal glich der unteren Halle, von einer Länge von 170
Fuß und einer Breite von 53 Fuß alſo etwa 60 Meter lang
und etwa 18 Meter breit , hat mehere Säulen, die ſeine Decke
tragen. Der aus einem Eſtrich beſtehende Fußboden dieſes Saales
wurde mit friſchen Binſen, in der Roſenzeit mit Roſen beſtreut,
bei feierlichen Gelegenheiten mit Teppichen belegt; die Wände
waren mit Teppichen behangen; an den Wänden befanden ſich
Bänke mit weichen Federkiſſen oder Matratzen. In einem den
Saal durchſchneidenden Querſchiff, das dem ganzen Saal einen
höchſt originellen und ſinnvollen Reiz verleiht, befindet ſich an
der fenſterloſen Längswand der Thronplatz mit dem Kaiſerſtuhl,
von dem an ſdäterer Stelle berichtet werden wird. Die gegen=
überliegende
Längswand des Saales beſitzt eine großartige
Fenſteranlage, die dem Ganzen einen wunderbaren architekto=
niſchen
Effekt verleiht. Kamine befinden ſich nicht in dieſem
Saale, denn er wurde es klingt faſt märchenhaft , ebenſo wie
das unter ihm liegende Erdgeſchoß, durch zwei aufgefundene,
komplizierte Heizanlagen erwärmt. Fackeln und Kerzen der
Kron=, Wand= und Tiſchleuchter ſpendeten nach Sonnenuntergang
Licht.
In dieſem Reichsſaale ſpielte ſich das Leben des ganzen Tages
für die Bewohner der Pfalz ab. Hier wurde nach der Frühmeſſe
der Morgenimbiß eingenommen, hier wurden, wenn es nicht im
Freien geſchehen konnte, die Spiel= und Fechtübungen abgehalten
und alles Geſchäftliche erledigt. Hier verſammelte der Kaiſer und
ſein Gefolge ſich mittags zur Tafel; nachmittags erſchienen hier
im Saale die Frauen zum geſelligen Verkehr, zu Muſik und
Tanz. Die Nachtmahlzeit nahm hier die Männerwelt wieder
allein ein; bisweilen ſchloß ſich ein Zechgelage an. In der Nacht
diente der Saal als Schlafraum für die Ritter und Knappen.
An den zweiſtöckigen Saalbau ſchloſſen ſich, dieſen verlän=
gernd
, zwei gleichfalls zweiſtöckige Wohnflügel an, in denen ſich

die Zimmer des Kaiſers und ſeiner Familie, der fürſtlichen eie
und der Geiſtlichen, ſowie die Kemenaten der Frauen befc.
Der Kaiſer wohnte in dem ſüdlichen Wohnflügel, mit denie
anſtoßende St. Ulrichskapelle, die ehemalige kaiſerliche S
kapelle, verbunden war, der reizvollſte Teil der ganzen Hn=
pfalz
; ſie iſt eine kleine zweiſtöckige Kirche im romaniſchen a.
deren oberes Geſchoß durch eine große Oeffnung im Fußrel
mit dem unteren Geſchoß verbunden iſt, ſo daß der Kai elſ
ſeiner Loge im oberen Geſchoß dem Gottesdienſt beiw)
konnte.
Nur wenige Mauerreſte deuten die Stelle an, an der eſ
mals die bedeutende Lieben=Frauen=Kirche auch Märme
kirche genannt, ſtand und mit ihren beiden hohen Kaiſertar)
der Kaiſerpfalz einen beſonderen Schmuck verlieh.
Die Anlagen zwiſchen dem Kaiſerhaus und dem leide c.
mehr vorhandenen Dom waren das Kaiſerbleek: vor der cie)"
Front des Kaiſerhauſes befand ſich ein Altan, deſſen Eoc*
mauern aufgefunden worden ſind, von dem eine großartige hu=
Treppenanlage in gerader Linie zum Dom hinunterführd me
hinter einem großen metallenen Waſſerbecken durch ein ue
Rundbogenportal zwiſchen den beiden mächtigen Weſttürm cele
Domes in die mächtige Domes=Vorhalle führte.
An der Stelle, an der die Treppenanlage am Altan bälle
befand ſich der Richterſtuhl des Kaiſers, der hier unter ſe!0
Himmel Recht ſprach.
Weniger der Zahn der Zeit, vielmehr Roheit, Pietätlye
und Undankbarkeit haben die Achtung gebietenden Kaiſerzſe"
vernichtet. Die Pfalz zu Goslar iſt von den älteſten Königs:me.
am beſten erhalten geblieben, obgleich es auch ihr, die Me‟
Heinrich III. von dem berühmten Kleriker Benno, den der Wi
ſich aus der Architektenſchule des Kloſters Hirſchau in Schyr‟."
kommen ließ, hatte erbauen laſſen, nicht erſpart geblieben iſ.
einander als Gefängnis, Jeſuitenkolleg, Krankenhaus, *
ſpielhaus und Magazin benutzt worden zu ſein.
In würdiger Weiſe iſt dieſes Kaiſerhaus in den Jahrc!)"
bis 1880 wiederhergeſtellt und mit einer Reihe großartigen *
ken aus der deutſchen Sage und Geſchichte geſchmückt word!
Eine noch vorhandene kleine Kapelle, ein ſpäterer Anktche
abgeriſſenen Domes, enthält noch Ueberreſte der alter! "*
ſchmückung des Domes, darunter den ſogenannten Krodr.
ein ein Meter langer Kaſten oder Reliquienſchrein, veit
Broncefiguren getragen, mit durchbrochenen Broncen"
Krodo war ein Götze der alten Sachſen; der Krodo=Altar 0t
heidniſchen Zeit auf dem Burgberg bei Harzbung geſtanderl."
Der bereits erwähnte Kaifeiſtuhl, der noch heute im I"
Saale des Kaiſerhauſes zu Goslar ſteht, iſt der von Kaiſe.
rich III. in Goslar benutzte Thronſeſſel mit Rücken= und
lehnen aus Bronceguß und einem Sitz aus Sandſtein, A.
ein Kiſſen liegt. Dieſer Kaiſerſtuhl diente dem alten."

[ ][  ][ ]

ſrummer 52

Schanghai vor folgenſchweren
Ereigniſſen.
je Nordiruppen auf dem Rückzug nach Schanghai.
London, 25. Februar.
Tach den aus China vorliegenden Nachrichten herrſcht in
Aäinderkreiſen Schanghais große Spannung. Man glaubt,
vie nächſten Stunden folgenſchwere Entſcheidungen bringen
ten. Die Truppen des Generals Sun ſtehen in Sunkiang,
Alometer von Schanghai entfernt. Eine Schlacht um Schang=
wird
unmittelbar erwartet. Die außerhalb der Niederlaſ=
in
lebenden Ausländer wurden geſtern abend durch Boten
ſtrndigt, ihre Ueberſiedlung in die Niederlaſſungen unver=
ſich
vorzubereiten. Die nötigen Unterbringungsarbeiten ſind
ſeirs in Angriff genommen. Ein Zuſammenſtoß ereignete ſich
6 Her Südbahnſtation, ſüdlich der Eingeborenenſtadt, in
M eilen Entfernung vom franzöſiſchen Viertel, mit den zurück=
eenden
Truppen. Nach Berichten aus Nanking hat General
hrng tſo lin endgültig den Oberbefehl über die nördlichen
ſirten Streitkräfte übernommen, unter denen ſich etwa zwei=
ſimd
Ruſſen befinden. Die Ankunft des Generals Tſchang
ſrng Tſchang in Schanghai beweiſe ſeine Abſicht, die Ver=
dirung
der Stadt mit allen Kräften vorzubereiten.
Ununterbrochene Landung chineſiſcher
Soldaten in Schangbai.
Wie aus Schanghai gemeldet wird, treffen dort fortgeſetzt
ue pen des Generals Tſchang Tſchung Tſchang ein, weitere
üu penabteilungen ſeien an Bord von 16 Schiffen des Nord=
chrvaders
in Tſingtau angekommen. Angeſichts der ſtündlich
Mafenden Zahl der chineſiſchen Soldaten in Schanghai haben
verfügbaren engliſchen, franzöſiſchen, japaniſchen und ita=
iſchen
Streiträfte die äußere Verteidigungslinie der auslän=
hen
Konzeſſionen beſetzt. Die amerikaniſchen Truppen ſeien
ietzt noch nicht gelandet worden.
Die Kantoneſen erobern Sunkiang.
Nach den letzten Telegrammen aus Schanghai hat das Gros
Rantonſtreitkräfte die Stadt Kaſching beſetzt, die die Truppen
3Generalgouverneurs von Schanghai vorgeſtern vor dem Ab=
As in Brand geſteckt hatten. Die Vorhut der Kanto=
wen
habe bereits die Stadt Sunkiang, die die
Ntte Verteidigungsſtellung Sun Tſchuan=
gs
bildet, eingenommen. Die Einnahme Sunkiangs
gedoch noch nicht offiziell beſtätigt. Die Nordtruppen
inden ſich immer noch auf dem Rückzug nach
Kaanghai. Sämtliche auf dem Rückzug paſſier=
Ortſchaftenwurde geplündert. 10 000 Soldaten
ſo ang Tſchung=tſchangs ſind heute durch Schanghai marſchiert,
n den zurückgehenden Truppen Sun Tſchuan=fangs zu Hilfe zu
Fummen.
Die Europäer und Japaner gehen in Stellung.
In Schanghai weigert ſich trotz dem offiziellen Streikabbruch
In. große Zahl von Arbeitern, die Arbeit wieder aufzunehmen.
Engländer haben die Umgebung der internationalen Nie=
ei
aſſung beſetzt. Zwei Abteilungen engliſcher Feldartillerie

Samstag, den 26 Februar 1927

un, auf den die Anmarſchſtraßen zur Konzeſſion beherrſchenden
igen in Stellung gebracht worden. Die Italiener und Japaner
hohen gleichfalls Stellungen bezogen. Entgegen anders lauten=
M. Meldungen, haben die Franzoſen ſich noch nicht in Stellung
ſ0g eben, aber alle ihre Poſten in der franzöſiſchen Konzeſſion
mädoppelt. Außerdem iſt eine gemeinſame Operation geplant
Göſ=ſchen den engliſchen, franzöſiſchen, japaniſchen und italie=
ſhſthen
Kommandanten für den Fall, daß die Chineſen die
2Mizeſſionen angreifen. Die Zahl der in den chineſiſchen Ge=
hufſſern
befindlichen engliſchen Kriegsſchiffe aller Art beläuft ſich
zu-enwärtig auf 62.

D/üllhelm I. bei der Eröffnung des erſten deutſchen Reichstages
Rm 21. März 1871 als Thronſeſſel.
v Die ſtolze Kaiſerburg der Salier und Hohenſtaufen zu Goslar
ſhrt wie eine in Stein gehauene Urkunde, die uns von einſtiger
Maicht und Herrlichkeit des Deutſchen Reiches erzählt, mahnend
Hini die Gegenwart!

Clarissimum regni domicilium nennen die Chroniſten
Mi ſes unbefeſtigte ehrwürdige Reichshaus, ein Monument deut=
icher
Kunſt von höchſtem Range.
Das Kaiſerhaus zu Goslar iſt die Geburtsſtätte des ſchwer=
iorüften
Kaiſers Heinrich IV. Bis in die Mitte des 13. Jahr=
uſhnderts
gehörte die Pfalz zu Goslar zu den Wohnſitzen der
eäutſchen Kaiſer: In ihren Räumen haben 23 Reichsverſamm=
Iührigen ſtattgefunden, und die Könige von Ungarn, Polen,
2ohmen, Dänemark, Frankreich und Burgund ſind hier einſt=
Mais erſchienen, um bei den mächtigen deutſchen Kaiſern Hilfe
un.d Recht zu ſuchen.
Aus dem Arbeiterbergdorf hatte ſich die altehrwürdige Kaiſer=
Nedt Goslar entwickelt, die auch in der Deutſchen Hanſa eine
Molle ſpielte.

Der alten Freien Reichsſtadt Goslar, deren Glanz längſt
ſkblichen iſt, gereicht es zu hohem Ruhme, daß ſie es verſtanden
Nun, die treue Hüterin des ihr anvertrauten Reichs=Palaſtes,
Neres deutſchen Kapitols, zu ſein und ihn nach Möglichkeit er=
hälten
zu haben. Erfreut Goslar mit ſeinen zahlreichen Kirch=
A 19 Befeſtigungstürmen auch heute noch durch ſein altertümliches
zsſehen, bieten auch der Zwinger mit ſeinen ſieben Meter
nen Mauern und das von Kaiſer Lothar gegründete, von Kaiſer
A Abaroſſa vollendete Rathaus, ſowie das alte Gildehaus Kaiſer=
Nai9 das Breite Tor und noch andere architektoniſch herr=
F Gebäude dem Auge wunderbar Schönes, das würdig=ruhige,
Siämentale Kaiſerhaus auf der Anhöhe bildet doch, obgleich des
En Domes und der Lieben=Frauen=Kirche beraubt, die Krone
eStars und gemahnt uns an die einſtige Größe des deutſchen
Lelltes zu Zeiten der Jahrhunderte, als die deutſchen Kaiſer mit
iuisiger Hand das Reichsſchwert in der Kaiſerpfalz zu Goslar
Ghrangen.
Ei.

Alberting=Drucke.
2 Unſerer geſtrigen Beſprechung über die Ausſtellung der
is und Alberting=Drucke fand ſich die Bemerkung, daß die
Atverting=Drucke nur in Mappen zum Preiſe von 220 Mark zu
Hintihhen ſeien. Es iſt dies ein Verſehen, und wir möchten alle
A den ſchönen Bildern intereſſiert ſind, beſonders darauf
S ſcherſſan machen, daß auch die Albertina=Drucke

Sen zu haben ſind und der durchſchnittliche Preis
ica zwiſchen 8 und 10 Mark ſchwankt:

Die engliſche Rußlandnote.
Ein Rat ſchwacher Oiplomatie.
* London, 25. Februar. (Priv.=Tel.)
Zu der Geſchichte der engliſchen Warnungsnote an Rußland werden
noch folgende Einzelheiten gemeldet: Es war bekannt, daß Außenminiſter
Chamberlain ſowohl den Abbruch der Beziehungen als auch die Enk=
ſendung
einer derartigen Proteſtnote mißbilligte. Bis in die vergan=
gene
Woche hatte Chamberlain das Kabinett hinter ſich. Manche Kreiſe
ſind infolgedeſſen etwas überaſcht und entäuſcht geweſen, daß er ſeinen
hochkonſervativen Kollegen gegenüber bei der weiteren Behandlung der
Dinge nachgegeben hat. Nach den von Chamberlain gemachten Aeuße=
rungen
zu urteilen, ſtellt die geſtern überreichte Note einen Akt ſchwächer
Diplomatie dar. Es iſt dies das zweite Mal, daß Chamberlain während
ſeiner Amtsperiode vom Kabinett überſtimmt worden iſt. Obwohl die
Note eingangs erwähnt, daß England nicht gewillt iſt, ſich auf eine
Kontroverſe einzulaſſen, wird in politiſchen Kreiſen doch kaum irgend
etwas anderes erwartet. Vielmehr wird darauf hingewieſen, daß Lord
Curzon ähnlihe Noten im Frühjahr 1923 nach Moskau überſandt hat
die nur eine Wirkung gehabk hätten, nämlich die Verſchärfung der ruſi=
ſchen
Propaganda gegen Großbritannien im ganzen Oſten.
In den maßgebenden Kreiſen der engliſchen Parteien wird die Note
je nach parteimäßiger Einſtellung verſchieden beurteilt. Der Führer der
Arbeiterpartei, Macdonald, erklärte, daß die Note des Foreign Office
mehr einen Leitartikel einer Zeitung, als ein diplomatiſches Schrifk=
ſtück
des Auswärtigen Amtes darſtelle. In liberalen Kreiſen iſt man
der Auffaſſung, daß die Proteſtnote gegen die Haltung der ruſſiſchen
Regierung durchaus berechtigt iſt, daß aber ein Abbruch der Beziehungen
oder auch nur des Handelsabkommens unerwüinſeht wäre. In extrem
konſervativen Kreiſen dagegen wird die Regierung heftig angegriffen,
da die Note als viel zu weichlich kritiſiert und ein ſofortiger Abbruch der
Beziehungen verlangt wird.
Der Straßburger Biſchof verbietet die
Action Francaiſe‟
Das elſäſſiſche Diözeſanblatt veröffentlicht eine biſchöfliche
Verordnung, die ſowohl dem Klerus, als auch den Laien das
Leſen der Action Frangaiſe, des antipäpſtlichen Pariſer
Royaliſtenblattes, unter Androhung ſchwerſter Kirchenſtrafen
verbietet. Bekanntlich hatte dieſes Pariſer Skandalblatt ſoeben
noch bei ſeinen ſchwindelhaften Enthüllungen über das deutſche
Geld im Elſaß den Straßburger franzöſiſchen Biſchof Mſgr. Ruch
als Patrioten gegen Teile ſeines Klerus auszuſpielen verſucht,
wie auch von anderen nationaliſtiſch=franzöſiſchen Kreiſen ſeine
Gegnerſchaft gegen die autonomiſtiſche Bewegung für ihre
Elſäſſerhetze ausgebeutet wird. Die neue Verordnung wird hier
größere Klarheit ſchaffen. Ihr iſt ein dringender Appell an die
Männer der Action Francaiſe vorausgegangen unter Berufung
auf ihr katholiſches und nationales Bekenntnis: Erbarmt Euch
Frankreichs und der Kirche, wenn Ihr ſie liebt!
Deutſchland auf der Wirtſchaftskonferenz in Rom.

Staatsſekretär Dr. Trendelenburg,
der zur Teilnahme an der Sitzung des Wirtſchaftskomitees des
Völkerbundes nach Rom abgereiſt iſt. Dr. Trendelenburg hat
ſeine Reiſe in Baſel unterbrochen, um in der dortigen Statiſtiſch=
Volkswirtſchaftlichen Geſellſchaft einen Vortrag über aktuelle
zoll= und handelspolitiſche Probleme zu halten.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Freitag, den 25. Februar.
Der Troubadour.
Oper von G. Verdi.
In der heutigen Wiederholung gaſtierte Herr Karl Kipp
als Graf Luna auf Anſtellung. Die Partie ſtellt eine ſtarke Prü=
fung
für einen jungen Sänger dar, die der Gaſt, heute wenig=
ſtens
, nicht ganz beſtehen konnte. Es iſt ein prachtvolles Material
vorhanden, das gut ausgebildet zu ſein ſcheint, in den Haupt=
lagen
groß, füllig und weich klingt, in den Höhepunkten drama=
tiſch
gefärbt iſt. Die äußere Erſcheinung des Künſtlers iſt günſtig,
Auftreten und Spiel noch unausgebildet und unperſönlich. Leider
beeinträchtigten die Leiſtung mehrfach Detonierungen und andere
Unſicherheiten, die den Eindruck des Unfertigen erweckten und
auch dem Sänger ſelbſt bewußt wurden. Befangenheit, eine ge=
wiſſe
Nerpoſität oder Ungewohntheit mit der Akuſtik des Raumes
mögen vielleicht die zufällige Schuld daran tragen. Ein zweites
Gaſtſpiel iſt möglicherteiſe erfolgreicher.
v. H.

*Aus den Darmſtädter Lichtſpiel=Theatern.
Menſch unter Menſchen.
Der zweite Teil dieſes großen franzöſiſchen Films der Menſchlichkeit
bringt die Fortſetzung der Handlung, die auch weiterhin auf ſozialer
Grundidee den Kampf zwiſchen den Pflichtmenſchen, die am geſchriebenen
Geſetz hängen, und denen, die das Geſetz der reinen Menſchlichkeit über
das geſchriebene Geſetz erheben, zu dem Ende führt, das die Tendenz
dieſes Romanes iſt, nämlich den Sieg der Menſchlichkeit. Immer noch
wird der ehemalige Sträfling durch ſeinen unerbittlichen Gegenſpieler
von Ort zu Ort gehetzt, bis nach den Barrikadenkämpfen der Revolu=
tion
in Paris der Vertreter der Menſchheitsidee vor ſeine härteſte
Probe geſtellt wird. Sein erbitterter Feind fällt endlich in ſeine Hände
und erfährt von ihm, den er ein ganzes Leben hindurch hetzte und ver=
folgte
, Verzeihung und Rettung. Nan endlich kommt auch dieſem
Pflichtmenſchen die Erkenntnis, daß Menſchlichkeit über ſtarres Geſetz
geht. Er läßt von der Verfolgung ab, erblickt darin aber eine Pflicht=
verletzung
, die ihm ſeines Lebens Inhalt genommen und begeht
Selbſtmord.
Jean Valjean, der ſein ganzes opfervolles Herz an ſeinen kleinen
Findling hängte, wird auch von dieſem verlaſſen, denn auch Coſette
folgt dem Gebot der Natur, ſie folgt dem Manne ihres Herzens, und in
der Todesſtunde Jean Valfeans erſt kann er verſöhnend ihre Hände in=
einander
legen und kann mit der Frage auf den Lippen Monſignore,
habe ich es recht getan? ſeine Augen ſchließen.
Iſt dieſer zweite Teil des großen Films auch nicht frei von Fehlern,
die faſt alle mehrteiligen Filme haben, daß immer wiederkehrende
Längen ermidend wirken, ſind auch die Barrikadenkämpfe nicht gerade

Geite 3

Die Weltwirtſchaftskonferenz.
Ein Vorſchlag zur Verftändigung zwiſchen
den Produzenten.
EP. Genf, 25. Februar.
Auf Wunſch der vorbereitenden Kommiſſion für die Welt=
wirtſchaftskonferenz
hat Profeſſor Eugen Großmann von der
Univerſität Zürich einen Bericht über dieſes Thema zur wirt=
ſchaftlichen
Annäherung erſtattet, der heute vom Völkerbunds=
ſekretariat
veröffentlicht wird. Profeſſor Großmann ſetzt der
Methode der politiſchen Annäherung die der internationalen
wirtſchaftlichen, Annäherung durch Verſtändigung zwi=
ſchen
den Produzenten gegenüber. Am Ende ſeines Be=
richts
kommt er zu folgendem Schluß: Die Kartelle bieten mehr
Vorteile als Nachteile. Die Privatinitiative ſollte die
wirtſchaftliche Annäherung ſoweit wie möglich fördern durch Bil=
dung
einer größtmöglichen Zahl von internationalen Kartellen.
Hierbei könnten das Internationale Landwirtſchaftsinſtitut in
Rom und die Internationale Handelskammer in Paris ſowie
auch das Wirtſchaftskomitee des Völkerbundes gute Dienſte lei=
ſten
. In zweiter Linie ſollte für jede Induſtrie und jedes Land
ein Teil der Produktion feſtgeſetzt und innerhalb der Kartelle die
Organiſation und Spezialiſierung der Produktion durchgeführt
werden. Weiter ſchlägt Profeſſor Großmann Neutraliſation der
Zölle in den Ländern vor, in denen dieſe Kartelle arbeiten, und
zwar durch Bildung einer Zentralkaſſe zwecks Rückbezahlung der
Transport= und Zollſpeſen für alle von dem Kartell genehmigten
Sendungen an die Exporteure. Dieſe Zentralkaſſe könnte ſich
die Geldmittel für ihren Betrieb durch von den nationalen Kar=
tellen
zu zahlende Beiträge beſchaffen. Der Verfaſſer meint, daß
die Intereſſen der Konſumenten durch die Bildung zahlreicher
internationaler Kartelle nicht bedroht würden, jedoch ſollte der
Völkerbund Maßnahmen treffen zur Verhütung eventueller Miß=
bräuche
.
Sahms Bericht über die Danziger Frage
in Genf.
TU. Danzig, 25. Februar.
Vor ſeiner Abreiſe nach Genf erſtattete geſtern Senatspräſi=
dent
Dr. Sahm im Hauptausſchuß des Danziger Volkstages Be=
richt
über die Fragen, die auf der Tagung des Völkerbundesrates
zur Sprache kommen werden. Danach handelt es ſich um fol=
gende
Punkte: 1. Die Frage der Lagerung und des Transportes
von Munition, 2. das Gehalt des Danziger Vöckerbundskommiſ=
ſars
, 3. die Finanzfragen. Dieſe ſeien am ſchwierigſten von
allen Fragen. Insgeſamt ſeien noch ſechs Bedingungen von
Danzig zu erfüllen: a) das Zollabkommen mit Polen, b) das
Tabakmonopolabkommen mit Polen, c) die Auseinanderſetzung
mit der Reparationskommiſſion, d) der Abbau von 400 Staats=
bedienſteten
in den Jahren 1927/29, e) die Hafenanlagen, k) die
Verpflichtungen Danzigs nach Artikel 7 der Pariſer Konvention
bei Aufnahme der auswärtigen Anleihe.
In allen dieſen Fragen ſei das Zollabkommen vom 20. Sep=
tember
1926 Ausgingspunkt. Bei ihm haben ſich über Art. 4
Meinungsverſchiedenheiten ergeben, die bisher nicht beſeitigt wer=
den
konnten. Die polniſche Auslegung würde ſchwere Folgen für
das Danziger Wirtſchaftsleben nach ſich ziehen. Trotzdem habe
der Senat ein Kompromiß vorgeſchlagen, das auch das Tabak=
monopol
berührt. Dieſes ſei jedoch von Polen abgelehnt worden.
Gegen eine Beteiligung Polens an dem Tabakmonopol habe ſich
Polen anfangs geſträubt. Später habe es ſich jedoch unter der
Bedingung dazu bereit erklärt, daß Danzig die Mehrheit des
Betriebskapitals, alſo mindeſtens 52 Prozent, in ſeinen Händen
habe. Der Reſt ſollte unter den anderen Staaten verteilt wer=
den
, wobei Polen etwa 12 Prozent zufallen ſollten.
Arbeitsloſendebatte in der franzöſiſchen Kammer.
EP. Paris, 25. Februar.
Die Kammer ſetzte heute die Interpellationsdebatte über die Arbeits=
loſigkeit
und die Teuerung der Lebenshaltung fort. Die Nedner for=
derten
zur Abhilfe gegen die Wirtſchaftskriſe die Herabſetzung der Kohlen=
preiſe
und der Transporttarife, Einführung moderner und verbilligen=
der
Methoden zur Bereitung des Brotes, Bereitſtellung von Mitteln
für die Arbeitsloſenunterſtützung, legale Stabiliſierung, Mieten= und
Steuermoratorien für die Arbeitsloſen. Poincaré entgegnete, die zur
Arbeitsloſenunterſtützung angeforderten Mittel in Höhe von 40 Mil=
lionen
Franken ſeien in der Kammer angefordert. Die Kriſe ſcheine
ihren Gipfelpunkt erreicht zu haben.

ſehr geſchickt geſtellt, ſo iſt doch die Handlung reich und logiſch auf=
gebaut
, viele Einzelſchickſale werden in die Handlung des zweiten Teiles
noch hineinverwoben, und die ſchauſpieleriſchen Leiſtungen der Haupt=
darſteller
, zu denen noch die ſympathiſche Erſcheinung des Marius
(Francois Rozet) kommt, halten bis zum Schluſſe in ſtarker
kinſtleriſcher Potenz durch. Die Palaſt=Lichtſpiele ſind auch bei dieſem
zweiten Teil allabendlich überfüllt, ein Beweis, daß dieſer Film auf die
breite Maſſe ſtärkſte Wirkung ausübt.
Der heilige Berg
heißt der große Film, nach Regie und Manuſkript von Dr. Arnold
Franck der im U.=T. läuft. Wenn dieſer Film, der unvergleichliche
Schönheiten der Natur, beſonders der grandioſen Schönheiten der gigan=
tiſchen
Hochgehirgsnatur bringt, heute nicht mehr die Senſation iſt, die
er ſicher vor einigen Jahren geweſen wäre, ſo liegt das nur daran, daß
Schneeſportfilme und Bergſteigerfilme in den letzten Jahren ſehe viel
gezeigt wurden. Von allen, die wir hier ſehen, reicht aber keiner an
dieſen Ufa=Film heran. Die Photographie von Sepp Allgeyer und
Hans Schneeberger bringt das Wundervollſte, was Lichtſpielkunſt
wohl hervorzuzaubern vermag. Winterbilder von märchenhafter Schön=
heit
rollen vor dem Auge des Beſchauers ab, und in dieſe Märchen=
ſchönheit
hineinverwoben iſt eine Handlung, deren Tendenz rein und
gut iſt: Die Treue, das höchſte Gut der Menſchen, vor allem der Liebe.
In der reinen Natur des Hochgebirges, wo die Schneegipfel die Wolken
grüßen, die ihre wallenden Schleier um die einſamen Gipfel weben,
treffen ſich gute Menſchen. Die Tänzerin Diottima, die nicht um Ruhm
und Gold tanzt, ſondern weil Tanz die Sprache ihrer Seele iſt, und
der Freund, ein Mann, der in der Bergeseinſamkeit nichts ſucht, als ſich
ſelbſt, der, weil er der Tollkühnſten einer, von ſich ſagen kann, es iſt
ſeine Welt, die er erobert. Beide finden ſich in keuſcher Liebe, aber das
MenſchlichAllzumenſchliche bringt die tiefe Tragik in dieſes Schickſal
zweier Liebenden. Mit Vigo, ſeinem Freunde, glaubt der Freund‟
Diotimas Liebe verraten. Die Verzweiflung treibt ihn in ſeine Welt,
und hoch droben im furchtbaren Toben der Natur wird des tragiſchen
Schickſals letzter Akt geſpielt. Die beiden Gegner ſtürzen gemeinſam
ab. Diotima ſucht Vergeſſen in der Einſamkeit des Meeres. Die Hand=
lung
gibt dem Film nur eine gewiſſe Grundlage, nicht die Hauptſache,
Der heilige Berg iſt ein Film ſchier unfaßbarer Naturſchönheit und iſt
auch ein Film ſchöner ſportlich geſtählter Menſchen. Es muß immer
wieder als eine der größten Kulturtaten der Fimtechnik bezeichnet
werden, daß ſie es Tauſenden, die nie im Leben das erreichen würden,
Schönheiten der Natur offenbart, die in Wirklichkeit zu genießen nur
einem kleinen Kreis von Menſchen möglich iſt. Zu den Darſtellern dieſes
Films zählen neben Leni Riefenſtahl als Diotima die hervorragend=
ſten
Hochgebirgsſportler Hannes Schneider, Friedrich Schneider,
Ernſt Peterſen und Luis Trenker. Auch Frieda Richard,
als die Mutter, bietet darſtelleriſch eine ausgezeichnete Leiſtung. M. St.

Anton Memminger: Volksmedizin. Gebr. Memminger Verlag, Würz=
burg
. 1.00 Mk.
Weltrhythmus=Kalender 1927. Geſellſchaft für Bildungs= und Lebens=
reform
m. b. H., Kempten im
Elſe Erbe=Lyck: Auf den Shuren
m Cefängnis. Verlag
H. Menzlaw, Darmſtadt.

[ ][  ][ ]

Nummer 57

Samstag, den 26. Februar 1927

hilflos die Bevölkerung der Willkür der über ſie eingeſetztem

hinzuweiſen, daß auch in Bezirken mit einer mehr als fünfzig=
prozentigen
deutſchen Mehrheit die Regelung der Sprachenfrage
in einer Form geſchieht, mit der ſich die Prager Regierung dank
der geſchickten Politik der erwähnten Verſchmelzung deutſcher und
tſchechiſcher Bezirke gern zufrieden geben kann . . . Ein typi=
ſches
Beiſpiel für die Schäden, die durch die Reform der politi=
ſchen
Verwaltung entſtehen würden, läßt ſich aus der geplanten
Vereinigung Schleſiens mit Mähren ableiten. Durch dieſen Zu=
ſammenſchluß
verlöre Schleſien völlia den ihm bisher eigenen
deutſchen Charakter und würde als Anhängſel des überwiegend
tſchechiſchen Landesteiles Mähren ganz und gar ſeiner alten, ein=
gelebten
Autonomie verluſtig gehen.
Aber der Entwurf der Verwaltungsreform beſchränkt ſich
keineswegs auf die die Beſtimmungen zur völligen Verſklavung
der ſudetendeutſchen Gebiete hinſichtlich der Selbſtverwaltung
allein; er ſtrebt neben der Beſeitigung der Autonomie der deut=
ſchen
Gemeinden und Bezirken auch die vollſtändige Knebelung
der bürgerlichen Freiheit dadurch an, daß er im Verwal=
tungsſtrafverfahren
die Berechtigung zur Vornahme von
Haus= und Wohnungsdurchſuchungen beim bloßen
Verdachte einer Uebertretung vorſieht, ſodaß alſo jeder tſche=
chiſche
Polizeibeamte auf Grund ſeiner Mutmaßung ohne jede
weitere Motivierung und ohne behördliche Weiſung in die Woh=
nung
des Staatsbürgers eindringen und ſie von oben bis unten
durchwühlen kann. Eine würdige Ergänzung findet die Re=
form
in der Erneuerung des gerade von tſchechiſcher Seite ſo
vielgeläſterten öſterreichiſchen Prügelpatentes, das jeden
leitenden Bezirksbeamten berechtigt, Geldſtrafen bis zu 10000
Kronen oder Arreſtſtrafen bis zu 14 Tagen für ungebührliches
Handeln oder Verhalten jeder Art an öffentlichen Orten zu ver=
hängen
, ohne daß der Delinquent vor ein ordentliches Gericht
geſtellt zu werden braucht. Wer über die beſondere Art einge=
weiht
iſt, in welcher in der Tſchechoſlowakei Vergehen kon=
ſtruiert
werden es genügt beiſpielsweiſe, wenn ein Staats=
bürger
ſeiner Unzufriedenheit über die wachſende Teuerung, über
immer noch kraß ſich auswirkende Arbeitsloſigkeit oder über die
unerfreulichen politiſchen Verhältniſſe Ausdruck gibt, um ihn
wegen Vergehens gegen das Geſetz zum Schutz der Republik
vor den Kadi zu zitieren , der kann ſich unſchwer ausmalen, wie

Verwaltungskampf in der
Tſchechoſlowakei.

planten Anſchläge gegen die vitalſten Intereſſen des Volkes der
Widerſtand aller Kreiſe, in denen man die in der Verfaſſung zu=
geſicherte
Demokratie ſo offenſichtlich gemeuchlt ſieht, hervorrufe=
müſſen
. Vor allem iſt es die in empfindlichſter Weiſe in Mir=
leidenſchaft
gezogene ſudetendeutſche Bevölkerung, die nicht nur
von ihren parlamentariſchen Vertretern die ſchärfſte Bekämpfunn
der Reformvorlage fordert, ſondern auch ſelbſt ſich zur Bildurm
einer mit allem Nachdruck gegen den Anſchlag der Prager Regii=
rung
auftretenden Volksfront aufzuraffen beginnt. Dieſe A. ſoll vorerſt von den parlamentariſchen Vertretungee
der deutſchen Nationalpartei, der deutſchen Nationalſozialiſte
und der deutſchen Sozialdemokraten in die Wege geleitet werdss,
während die aktiviſtiſchen Parteien Bund der deutſchen Lam=
wirte
, deutſche chriſtlich=ſoziale Partei und deutſche Gewerbeps=
tei
bisher über die Art ihrer Anteilnahme an dem Kampf a=
gen
die Verwaltungsreform noch nicht ſchlüſſig geworden ſirno
Dieſe Parteien, als Regierungsparteien von den übrigen dent
ſchen politiſchen Gruppen wegen ihrer Zurückhaltung in der St./
lungnahme gegen das Reformgeſetz ſcharf bekämpft und zum 2i
auch von ihrer eigenen Anhängerſchaft aus dem gleichen Grurv
angefeindet, fürchten, daß durch einen übereilten und durch zi
Erregung über die politiſche Entwicklung der letzten Wochen üb=n
mäßig erhitzten Kampf die jetzige gemiſchtnationale Regierru
geſtürzt und in der weiteren Folge die alttſchechiſ=
Koalition wieder aufgerichtet würde. Dieſe Befünd
tungen ſind indeſſen kaum zutreffend; ſie laſſen aber die deutſchel
Negierungsparteien noch immer zögern, ſich an die Seite
übrigen deutſchen Gruppen zu ſtellen und gemeinſam mit ihnel
den mächtigen Streich, zu dem der tſchechiſche Nationalismus 5t
gegen das Deutſchtum im Staate ausholt, energiſch zu parienn
Dieſes Abwarten Gewehr bei Fuß in ſchwerer nationaler Nor/
ein zu gefährliches Spiel, als daß es um den Preis zweier M in
ſterſitze weitergeführt werden dürfte, und ſo darf wohl die Hif
nung ausgedrückt werden, daß in letzter Stunde die aktiviſtiſoid
Gruppen ſich darauf beſinnen, daß ſie erſt deutſch und da n
erſt Regierungsparteien ſind!

Sudetendeutſche Abwehr gegen die Beſtrebungen der Prager
Regierung zur völligen Verſklavung der deutſchen Gebiete im
tſchechiſchen Staat.
Von unſerem Prager E=Korreſpondenten.
Prag, Ende Februar.
Die von der Prager Regierung geplante Reform der poli=
tiſchen
Verwaltung, mit welcher die letzten ohnehin nur noch im
kärglichſten Ausmaße vorhandenen Reſte der Selbſtändigkeit
deutſcher Gemeinden und Bezirke beſeitigt werden ſollen, hat in
den deutſchen Gebieten des tſchechiſchen States wie ein fahler
Blitz aus dem heiteren Himmel der frohen Hoffnungen gewirkt,
denen ſich das Sudetendeutſchtum ſeit dem Eintritte zweier deut=
ſcher
Miniſter in die tſchechiſche Regierung hingegeben hat. Die
Beſeitigung der bisherigen Gaue, die, da ſie nach dem Bevölke=
rungsſchlüſſel
geſchaffen waren, wenigſtens teilweiſe den Inter=
eſſen
der deutſchen Bevölkerung im Staate entſprochen haben, zu=
gunſten
der ſogenannten Landtage bedeutet nichts weniger, als
daß das Bild des geſchloſſenen deutſchen Sprachgebietes ver=
wiſcht
und die bisherigen gewiſchtſprachigen Bezirke mit ſehr
namhafter deutſcher Bevölkerung derart mit tſchechiſchen Gebieten
vereinigt werden und daß die deutſche Sprache im Verkehr mit
Behörden und Aemtern überhaupt nicht mehr gebraucht werden
darf. Durch die Ernennung eines Drittels der an die Stelle der
Gaue tretenden Landes= und Bezirksvertretungen durch die Re=
gierung
will man ſich in Prag die entſcheidende Einflußnahme
auf alle Beſchlüſſe der einzelnen Bezirksvertretungen ſichern, das
heißt, es wird in Hinkunft eine weſentliche Korrektur der Wah=
len
in allen öffentlichen Körperſchaften zugunſten der Idee des
tſchechiſchen Nationalſtaates erfolgen können. In den Bezirks=
vertretungen
wird nur die ſogenannte tſchechoſlowakiſche Staats=
ſprache
gebraucht werden dürfen, und es erübrigt ſich faſt, darauf

Was koche ich morgen ?

Das Zusammenstellen des Küchenzettels macht Ihnen verehrte Hausfrau, mitunten
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Nummer 37

Samstag, den 26. Februar 1922

Geite 5

Aus der Landeshauptſitadt.
Darmſiadi, 26. F=bruar.
Ernannt wurden: Am 18. Februar 1927: der Forſtmeiſter
mhold Maul zu Raunheim vom 1. Februar 1977 an zum ſtändigen
zsarbeiter bei der Abteilung für Forſt= und Kameralverwaltung des
Miniſteriums der Finanzen mit der Amtsbezeichnung. Forſtrat=
21. Februar 1927: der Amtsarzt Dr. Wilhelm Vix zu Darmſtadt
v Kreisarzt des Kreisgeſundheitsamtes Dieburg mit der Amsbezeich=
nen
Medizinalrat mit Wirkung vom 1. Mai 192.
In den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 14. Februar 1927: der
sarzt des Kreisgeſundheitsamtes Dieburg Medizinalrat Dr. Adolf
wan auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Mai 1997; am
Ffebruar 1927: der Rektor an der Volksſchule zu Horchheim, Kr.
g ms. Franz Joſef Roth auf ſein Nachſuchen wegen geſchwächter
enndheit vom 1. April 1927 ab. Am 1. März tritt in den Ruhe=
v: Lehrer Georg Sauerwein an der Volksſchule zu Worms,
nSſachſen, Kreis Büdingen.
Ordensverleihung durch den Papſt. Für ſeine mehr als 40jährige
rrtative Täligkeit verlieh der Parſt Herrn Arthur v. Chrismar den
4en Pro ecclesia et Pontikice‟.
Seinen 70. Geburtstag feiert am 27. Februar Herr Hauptſchrift=
tr
i. R. Dr. Otto Waldaeſtel. Dr. Otto Waldaeſtel übernahm im
uur 1892 nach vollendetem Studium ir Leinzig, Roſtock und Halle und
aHem er an der Univerſität Halle zum Dr., phil, promoviert hatte.
Redaktion des Darmſtädter Tagblatts!. Von dieſer Zeit an hat
Otto Waldgeſtel zunächſt als Alleinredakteur und ſpäter als Haupt.
c iſtleiter der Redaktion des Darmſtädter Tagblatts vorgeſtanden, und
z bis zum September 1922. 30 Jahre hindurch hat der Jubikar ſein
hritsreiches Leben dem Darmſtädter Tagblatt und damit dem Dienſt
ver Oeffentlichkeit in unſerer engeren Heimat gewidmet. Was das
ik, kann nur der richtig würdigen, der ſich darüber klar iſt, welche
a umme ton Verantwortung, von ehernem Pflichtgefühl und unermüd=
er
Schaff nsfreudigkeit erforderlich iſt, ein Menſchenalter hindurch
7. Tageszeitung zu leiten. In die Zeit ſeiner Tätigkeit in unſerer
terktion fielen nicht nur die das doppelte Quantum von Umſichtund
Ue-ntsfreudigkeit erforvernde Nriesszeit, ſondern auch die Jahre des

hinnturzes und der Inflation, die bekanntlich beſonders für die Tages=
Mürngen ſchwere Zeiten mit ſich brachten. Durch alle die Stürme hin=
uch
hat Dr. Waldgeſtel mit ein=m kleinen Kreis von Mitarbeitern
z Darmſtädter Tagblatt geleitet bis Geſundheitszuſtand und ein=
gidendegriuate
-Berhäktmiſſe ihn zwangen, von ſeiner Tätigkeit
Arsckzutreten. Sein vornehmer, gerader und aufrechter Charakter
Auen Dr. Otto Waldgeſtel ſchou duov vielenFahr das Vertrauen
Araugesen Kollegen in reichem Maße erworben. Er war Mitbegründer
Nz Landesverbandes Heſſen des Neichsverbands Deutſche Preſſe und
An,e Jahre hindurch deſſen Vorſitzender. Auch nachdem er dieſes
in, niederlegte, blieb ihm das Vertrauen der Kollegen, ſie ernannten
Ny zum Ehrenvorſitzenden des Verbandes, und noch heute gilt ſein Rat
94 der eines erfahrenen Kollegen viel‟ Die 3 Jahrzehnte ſeiner =
zeit
in Darmſtadt hatte Dr. Waldgeſtel auch das verantwortungs=
u
Amt des Opern= und Schauſpielkritikers inne, in welcher Eigen=
git
er auch für große auswärtige Blätter tätig war. Es gehört zu
en beſcheidenen Menſchen, die ſelbſtlos ihr Leben dem Dienſt an der
I emeinheit widmen. Wir ſind überzeugt, daß ſich an ſeinem Geburts=
mit
uns nicht nur alle Kollegen, die ihn kennen und ſchätzen,
bugern auch die breite Oeff.ntlichkeit unferer engeren Heimat in dem
Wuiſche zuſammenfinden, daß ihm ein geruhſamer und ſorgenfreier
Nesnsabend beſchieden ſein möge.
Kunſthalle am Rheintor. Aus der derzeitigen Ausſtellung ſind
ſurmehr vom Kunſtverein für ſeine Weihnachtsverloſung folgende
ake angekauft worden: Prof J. Hamman. Am Chiemſee und
UAondlandſchaft K. Scheld, Zirkusreiterim und H. Vielmetter Bild=
li
einem alten Herrn‟. Da die Schau vieles Schöne bringt, den Er=
elb
guter Arbeiten zu ſehr erſchwinglichen Preiſen ermöglicht, jedoch
ſu nächſten Sonutag den litzten Tag geöffnet iſt, ſollte jeder Kunſt=
ſenuid
, der den Beſuch der Ausſtellung bis jetzt verſäumt hat, ihn noch
asholen
Stadtbücherei. Die Beſchränkungen in der Ausleihe der Stadt=
ucherei
ſind von heute ab wieder aufgehoben. Die Ausleihe von
änhern findet im alten Umfang ſtatt.
Gewerbemuſeum. Um bielfachen Wünſchen Rechnung zu tragen.
o.6 die Ausſtellung Schrift und Handwerk in Zukunft auch
Un Mittwoch nachmittag von 35 Uhr geöffnet ſein. Eine weitere
MSdehnung der öffentlichen Beſuchsſtunden iſt bei dem Mangel an Per=
ol
nicht möglich. Die regelmäßige Beſuchszeit iſt an den Wochen=
osn
von 1112½ Uhr, an den Sonntagen von 111 Uhr.
Heſſiſches Land=stheater. Heute abend wird im Großen Haus in
la ſtändig neuem ſzeniſchen Gewande die alte und ſeit Jahrzehnten
ez ebte Poſſe Kyritz=Pyritz gegeben. Das außerordentlich luſtige.
usige und theaterwirkſame Stück, das hier ſehr lange nicht mehr ge=
uelt
wurde kommt. zum erſten Male in der von Arthur Rebner be=
uwten
textlichen Neufaſſung und mit der von dem bekannten Schlager=
unvoniſten
Hugo Hirſch geſchaffenen Muſik (Lieder und Couplets) auf
4 Bühne. Das Werk, das in dieſer neuen textlichen und muſikaliſchen
warbeitung erſt vor kurzer Zeit mit durchſchlagendem Erfolg am Ber=
wer
Staatstheater herauskam, iſt bereits von einer ganzen Reihe
tuſcher Bühnen wieder erworben worden. Die Poſſe iſt von Robert
Kupp in Szene geſetzt. Die Entwürfe des Bühnenbildes ſind von
Akhar Schenck von Trapp. Die weſentlichen Rollen ſpielen die Damen:
Areißner, Gothe, Carlfen, Müller=Wiſchin, Lahn. Treff, John, und die
Karen; Franz Sauer a. G., Weſtermann, Maletzki, Wittgen, Bau=
Unfiſter Vogt, Jürgas, Panning Neh. Die muſikaliſche Führung des
29 ends hat Berthold Sander. Als Einleitung wird die ſchwungvolle
drbertüre zu Orpheus in der Unterwelt von Offenbach geſpielt
naden. Das Ballett des Landestheaters bringt im letzten Bild eine
ur Manda von Kreihig einſtudierte Tanzeinlage. Die Aufführung
ſüdet zum Beſten der Wohlfahrtskaſſen der Genoſſenſchaft deutſcher
zeiſen von 17 Mk. (Sperrſitz 4 Mk.) augeſetzt, in der Hoffnung, daß
Aus Publikum die Gelegenheit wahrnehmen wird, etwas zur Unter=
üczung
der alten, notleidenden ehemaligen Mitglieder, die ihm auf der
ütrnft haben, beizutragen.
An Roſenmontag, den 98. Februar, wird im Großen Haus die
43 mit ungewöhnlichem Erfolg und bei ausverkauftem Haus zur Auf=
2r eiſen von 14 Mk. außer Miete gegeben.
Für Faſtnachtsſonntag iſt im Großen Haus eine der Miete 4 zu=
reilte
Aufführung der Fledermaus, im Kl. Haus eine Wieder=
Aung des Schwankes Der Naub der Sabinerinnen als
Verſtellung zu ermäßigten Preiſen (50 Pf. bis 2 Mk.) angeſetzt.
Heitere Matinee im Kl=inen Haus. Die heitere Matinee von
Auula Kapper und Guſtav Deharde, die morgen, vormittags
I83 Uhr, im Kleinen Haus ſtattfindet und Stüicke aus klaſſiſchen und
Unodernen Operetten bringen wird, iſt nahezu ausverkauft. Es ſind
. noch ganz wenige reſtliche Karten an der Tagestaſſe des Kleinen

aaufes und bei Schutter, Eliſabethenſtraße, zu Preiſen von 5o und

Pf. zu haben.
Volkshochſchule. Am Samstag, den 26. Februar, wird im
roßen Haus des Heſſiſchen Landestheaters Kyritz=Pyritz, im
enen hnaus Der Glasſchrank gegeben und am Sonntag im
inlen Haus Der Raub der Sabinerinnnen unſere
iglieder erhalten zu dieſen Vorſtellungen, ermäßigte Karten in
sſerer Geſchäftsſtelle.

in Burmtadi.

Zie argentiniſchen Wiſſenſchaftler trafen geſtern vormittag auf
ihrer Rundreiſe durch Deutſchland, mit dem fahrplanmäßigen Zuge
aus Mannheim kommend, um 8.45 Uhr auf dem hieſigen Hauptbahnhof
ein. Am. Bahnhof wurden die Damen und Herren durch den Ausſchuß
der Studentenſchaft begrüßt. Unter den Reiſeteilnehmern befanden ſich
Univerſtätsprofeſſoren Rektoren, Aerzte, Chemikey. Ingenieure
Juriſten, Lehrer und Lehrerinnen. Die Studiengeſellſchaft befindet ſich
unter Leitung des Norddeutſchen Lloyd und des Auslandsamtes der
Deutſchen Studentenſchaft auf einer Deutſchlandreiſe, um Land und
Leute und die Verhältniſſe in Deutſchland kennen zu lernen und zugleich
in berſönliche Fühlungnahme mit deutſchen Wiſſenſchaftlern zu treten.
Zahlreiche Städte Deutſchlands ſind ſchon beſucht und werden noch
beſucht werden, überall iſt die Aufnahme der Gäſte gleich herzlich.
Die argentiniſchen Gäſte folgten zunächſt einer Einladung zur Be=
z
leichen der Lehrer im einſtweiligen Ruheſtand Ludwig Artz zu ſichtigung der Merckſchen Fabrik, wohin ſie ein Sonderzug der elektri=
ſchen
Straßenbahn brachte. Am Eingang der Fabrik wurden ſie von
den Herren Dr. Karl und Louis Merck. Dr. Fritz Merck und
verſchiedenen Vorſtandsherren empfangen. Die Führung erfolgte in
drei Gruppen, die fachmänniſchen Erläuterungen wurden in ſpaniſcher
Sprache verdolmetſcht. Die Beſichtigung einer Reihe von Fabrikbetrieben
und Laboratorien, ſowie der ausgedehnten Magazinanlagen vermittelte
den Beſuchern ein eindrucksvolles Bild von der Größe des Unter=
nehmens
. Natürlich war es bei der rieſigen Ausdehnung der Merck=
ſchen
Fabrikanlagen nicht möglich, alle Abteilungen den Beſuchern zu
zeigen. Aber die in der kurzen Spanne Zeit erläuterten Herſtellungs=
methoden
weltbekannter Merckſcher Medikamente, ſowie die Erklärungen
in den rieſengroßen Maſchinen= Pack= und Verſandräumen der Firma
wurden mit lebhafteſtem Intereſſe verfolgt.
Anſchließend an die Beſichtigung wurde im Ausſtellungsſaal des
neuen Verwaltungsgebäudes ein von der Firma gebotener Imbiß ein=
genommen
. Hier begrüßte Herr Louis Merck die ausländiſchen
Gäſte als Vertreter eines Landes, deſſen Sympathien und Freundſchaft
in politiſcher, kultureller und geſchäftlicher Hinſicht bei uns in hohem
Maße geſchätzt werden, mit folgender herzlicher Anſprache:
Meine Damen und Herren! Aus Zweckmäßigkeitsgründen haben
wie Sie zunächſt durch unſere Fabrikanlagen geführt. Ich kann Ihnen
daher erſt nachträglich den Willkommengruß der Firma Merck entbieten.
Seien Sie verſichert, daß Ihr Beſuch uns eine aufrichtige Freude be=
reitet
. Als wir im vorigen Jahre durch Herrn Dr. Leonidas
Silva, der uns die Ehre ſeines Beſuches ſchenkte, von Ihrer Studien=
reiſe
hörten, ſprachen wir ſofort den Wunſch aus, daß auch Darmſtadt
und unſer Werk in die Reihe der geblanten Beſichtigungen aufgenommen
werden möchten. Sie haben dieſen Wunſch erfüllt, und wir ſagen Ihnen
dafür unſeren verbindlichſten Dank. Ihre Anweſenheit hier wiſſim wir
in hohem Grade zu ſchätzen, denn wir ſind uns vollauf bewußt, daß es
für Sie nach ſo vielen anſtrengenden Reiſetagen und Beſichtigungen
kein geringeres Opfer bdeutet, auch uns einige Stunden zu widmen,
Vor allem aber ſchätzen wir in Ihnen Vertreterinnen und Vertreter
eines Landes, deſſen Sympathien und Freundſchaft uns in politiſcher
kultureller und geſchäftlicher Hinſicht von größtem Wert ſind. Das
Arbeitsgebiet und die Erzeugniſſe der Merckſchen Fabrik werden in erſter
Linie das Intereſſe der unter Ihnen befindlichen Aerzte und Chemiker
beanſpruchen. Wir hoffen aber, daß es auch für die übrigen Damen und
Herren nicht ohne einiges Intereſſe geweſen iſt, eine Fabrik zu beſuchen,
in der ſo viele Präparate und Mittel zur Linderung und Heilung
menſchlicher Leiden in großem Maßſtabe und für den Bedarf des In=
und Auslandes hergeſtellt werden. In dieſem Sinne begrüße ich ſie
im Namen der Firma Merck nochmals. Wir wünſchen Ihnen eine er=
folgreiche
Fortſetzung Ihrer Reiſe und wirden uns freuen, wenn Sie
nach glüicklicher Heimkehr eine angenehme Erinnerung auch an den Be=
ſuch
unſerer Fabrik bewahren wollten.
Nachdem man die umfangreiche Ausſtellung von Merckſchen Er=
zeugniſſen
, die in zwei großen Sälen kürzlich fertiggeſtellt worden war,
beſichtigt hatte, verließen die Reiſeteilnehmer die Fabrik, um ſich zur
Stadt zu begeben, wo ſie im Reichshof das Mittageſſen einnahmen.
Hier begrüßte im Namen der Stadtverwaltung Herr Bürgermeiſter
Mueller die Vertreter des argentiniſchen Volkes in herzlichen
Worten, indem er beſonders darauf hinwies, daß ſich das deutſche Volk
in wahrer innerer Sympathie mit dem argentiniſchen verbunden fühle,
zumal Argentinien in dem großen Weltkrieg, trotz ausgiebiger Propa=
ganda
, ſtets ſeine Neutralität gewahrt habe. Er wies auf die Bedeu=
tung
perſönlicher Fühlungnahme zwiſchen führenden geiſtigen Perſön=
lichkeiten
zweier Länder hin, zur innigeren Geſtaltung gegenſeitiger
freundſchaftlicher Beziehungen. Die Wiſſenſchaftler, die in Deutſchland
ein Volk finden, das bemüht iſt, in ernſter Arbeit ſein zerſtörtes
Glück wieder aufzubauen, würden, im Verſtändnis auf eine unaus=
bleibliche
Neaktion nach einem ſo gewaltigen Fehlſchlag, wie ihn der
Krieg für das Volk bedeutet, auch einige, dielleicht unliebſam empfun=
flußt
. Weiter kam der Redner auf die kulturelle und geiſtige Bedeutung
Darmſtädter, Juſtus von Liebig, war es, der weſentlich dazu beige= haben. (Siehe Anzeige.)
tragen hat, die argentiniſche Induſtrie zur Entfaltung zu bringen.
Mit den herzlichſten Wünſchen für eine gute Reiſe und einem dreifachen, den heute im Städtiſchen Saalbau ſtattfindenden Veranſtaltungen der
Hoch auf das argentiniſche Volk ſchloß er ſeine Anſprache, die mit Karnevalgeſellſchaft Narrhalla iſt noch folgendes zu bemerken: Das
lebhaftem Beifall und Händeklatſchen aufgenommen wurde.
ſchaft in warmen Worten, nachdem er die Anſprache ſeines Vorredners des Feſtes anweſend zu ſein, damit die Kinder en den vorgeſehenen
verdolmetſcht hatte. Er wies beſonders auf die guten Beziehungen Sonderveranſtaltungen von Anbeginn an teilnehmen zu können. Der
zwiſchen dem argentiniſchen und deutſchen Volke hin, die auch in Zu= Saal wird um 2 Uhr bereits geöffnet. Der Vorverkauf zu dem Kinder=
kunft
ſo bleiben werden. Im Namen der Darmſtädter Preſſe hieß
Herr Redakteur Stützel in einer blumenreichen ſpaniſchen Anſprache
die Gäſte willkommen. Er unterſtrich die Bemühungen der Preſſe, über
Klaſſen und Kontraſte die geſamte Menſchheit zu verbinden und die
argentiniſchen Reiſegeſellſchaft. Einen herzlichen Willkommengruß
ſprach im Namen der Darmſtädter Studentenſchaft der 1 Vorſitzende Nachmittag ſtattfindenden Kindermaskenfeſtes eine Vorverkaufsſtelle für
Ahnenangehörigen ſtatt, und iſt dechalb bei verhältnismäßig niedrigen des Ausſchuſſes der Studentenſchaft den Techniſchen Hockſchule Darm= den am Abend ſtattſindenden großen Geſellſchaftsmaskenball an der
zwei Völkern Sympathien beſtehen, wie ſich dies erſt neuerlich bei dem ten Vorzugspreiſen eingerichtet. Ein Demaskierungszwang am Abend
Empfang des Kreuzers Emden in Buenos=Aires gezeigt habe, ſo läge tritt nicht ein. Bezüglich der Faſchingsdienstagveranſtaltung ergeht noch
he ihrer Kunſt ſo viele Stunden höchſten künſtleriſchen Genuſſes ge= für beide in ihrer Liebe zur Heimat und im gegenſeitigen Verſtehen
hierin ein beſonderer Anlaß, ſich gegenſeitig näherzutreten, wie dies bei
dieſer Reiſe argentimiſcher Wiſſenſchaftler der Fall ſei. Dieſe freund= iſt Gelegenheit gegeben, über die Faſtnachtstage eine getreue Kopie der
ſchaftlichen Beziehungen zu erhalten und weiter auszubauen, dazu diene Goldſtatue des verſingten Tuten=chamon gligs des Prinzen Karneval
9Brug gelangende Ozerette. Der Vetter aus Dingsda bei, dieſe Reiſe, und es ſei zu wünſchen, daß dieſe Beziehungen ſich erweitern, im Lokal zu ſehen. Dort prangt jener Prinz über dem Kamin in goldig=
und vertiefen, zu Nutz und Frommen beider Völker. Herr Proſ, ſter Pracht, überſät mit Edelſteinen und geſchmückt mit Szepter und
alle die gegenſeitige warme Zuneigung beider Völker erkennen ließen,
wurden mit lebhaftem Dank und warmem Beifall aufgenommen.
Gegen 3 Uhr brach man zu einem Gang durch die Stadt nach Ueberraſchungen bei den Klängen einer fabelhaften Jazz=Kapelle die Be=
Rektor empfangen wurden. Seine Magnifizenz führte aus, daß es und ſo hat ſich Herr A. Schmitz entſchloſſen, eine Tanzdiele aller=
ihm
eine beſondere Ehre ſei, dieſe argentiniſchen Gäſte zu empfangen.
Es ſei ihnen auf ihrer Neiſe gewiß ſchon manche Gelegenheit zu Be= modernſter Art unter dem Moto. Nu mach aver en Pumkl für dieſe
ſichtigungen von Inſtituten, Hörſälen, Zeichenſälen und Laboratorien
gegeben worden, weshalb die Techniſche Hochſchule Darmſtadt beabſichtige, werden. Val, Anzeige)
durch einige ihrer Dozenten den Gäſten einige Vorführungen aus
Spezialgebieten der modernen Technik darzubieten. Er wünſche den
Gäſten, daß ſie ſich oft und gern dieſes Beſuches in Darmſtadt erinnern liegt dem Sonntags=Konzert (27. Febr.) des Städt. Orcheſters zu Grunde.
mögen. Anſchließend fanden im Phyſikaliſchen. Chemiſch=Anorganiſchen
und Hochſpannungs=Inſtitut Vorführungen ſtatt. Herr Prof, Dr. Rau, kannten Lieder Lott iſt tot und Vogelhochzeit. Von Heidelberg bis
brachte Verſuche aus der Atomphyſik, die einen Einblick in die Mole= Barcelona (ein neues Potpourri), der liebe Auguſtin, die Fledermaus
kularbewegung brachten. Prof, Dr. Wöhler führte ſehr anſchauliche, werden das Programm noch bereichern. Es ſei darauf hingewieſen,
aber auch nicht ganz lautloſe Verſuche aus ſeinem Lieblingsgebiete der daß das Konzert um ½4 Uhr beginnt. Die Leitung hat Herr Kapell=
Exploſivſtoffe vor. Die Vorführungen im Hochſpannungs=Inſtitut, wo meiſter M. Weber. Zehnerkarten haben Gültigkeit.

Verſuche über Iſalations= und Erdſchlußerſcheinungen gezeigt wurden,
leitete in Abweſenheit von Prof. Peterſen deſſen 1. Aſſiſtent Di.
Hueter.
Zum Schluß vereinigten ſich die Gäſte noch mit ihren Gaſtgebern
im Erfriſchungsraum des Studentenheimes, wo bei Muſik, bei der ſich
auch die argentiniſchen Gäſte beteiligten, die Zeit bis zur Abfahrt des
Zuges in gemütlicher Plauderei verbracht wurde. Hier ergriff nol=
mals
Herr Paſche das Wort und wies die Gäſte auf den Ort iht:
Aufenthaltes und deſſen Entſtehen, als eines Zeugniſſes ſtudentiſth,
Gemeinſchaftsarbeit hin.
Um 7.20 Uhr verließen die Gäſte Darmſtadt unter herzlichen Wort
des Dankes. Zum Abſchied ſangen ihnen die Studierenden noch zu=
ihrer
Lieder, die die Gäſte mit lebhaftem Beifall entgegennahmen.
Beſuch zeigte einen erfreulich glatten Verlauf und brachte die frenh=
Viſſenſchaftler in freundliche perſönliche Beziehung zu Darmſte)
Die Vorbereitungen waren für Darmſtadt vom Studentiſchen Verkeh
amt Darmſtadt, in Gemeinſchaft mit der Agentur des Norddeutſch=
Lloyd getroffen. Es iſt dieſen Stellen zu danken, wenn die Argentinc=
Darmſtadt eine freundliche Erinnerung bewahren werden. Die Geſan
leitung der Reiſe liegt bei Herrn Zahlmeiſter Oedinger=Bremen, vo.n
Norddeutſchen Lloyd, in beſten Händen.

Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, 27. Febr. 4 13. Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr: Die
Fledermaus. Operette von Strauß. Preiſe: 1 bis 10 M.
Montag, 28. Febr. Außer Miete. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
Der Vetter aus Dingsda‟. Operette von Künnecke.
Preiſe: 1, 2. 3, 4 M.
Dienstag, 1. März. B 13 . Anfang 7½ Uhr, Ende 10½ Uhr: Zum
erſten Male wiederholt: Kyritz=Pyritz. Poſſe von
Willkens und Juſtinus. Bearb, von Rameau, Muſik von
Hirſch. Preiſe: 1 bis 10 M.
Mittwoch, 2. März. F 7 (Darmſtädter Volksbühne). Aufang
*½a Uhr, Ende 10 Uhr: La Traviata‟. Oper von Verdi.
Preiſe: 80 Pf. bis 8 M.
Donnerstag, 3. März. C 13. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr:
Haus Herzenstod‟. Eine zornige Komödie von
Shaw. Preiſe: 1 bis 10 M.
Freitag, 4. März. D 15. Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr:
Die Gezeichneten. Oper von Franz Schreker. Preiſe:
1 bis 10 M.
Samstag, 5. März. T 13. Anfang 7½ Uhr, Ende 10½ Uhr:
Kyritz=Pyritz. Preiſe: 1 bis 10 M.
Sonntag, 6. März. Sonntags=Fremdenmiete 8. Vorſtellung. An=
fang
6 Uhr, Ende 10 Uhr: Aida. Oper von Verdi.
Preiſe: 1.20 bis 12 M.
Kleines Haus.
Sonntag, 27. Febr. Vorm. 11½ Uhr: Heitere Matinee:
Paula Kapper, Guſtav Deharde. Am Flügel: Berth. Sander.
Preiſe: 50 und 80 Pf.
Abends 7½ Uhr, Ende gegen 10 Uhr: Außer Miete, Volks=
vorſtellung
: Der Raubder Sabinerinnen. Luſt=
ſpiel
von Schönthan und Kadelburg. Preiſe: 0.50, 1, 1.50
und 2 M.
Montag, 28. Febr., und Dienstag, 1. März: Keine Vorſtel=
lung
.
Mittwoch, 2. März, bis Sonntag, 6. März: Täglich abends 6 und
8 Uhr: Der Samoa=Film Moana, der Sohn der
Südſee‟. Preiſe: 0.70, 1, 1.50, 2. M.

Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen nur vormittags
um 11 Uhr und 11½ Uhr ſtatt. Samstag geſchloſſen,
91. Geburtstag. Am Montag, den B. Februar feiert der frühere
Schäfer Grimm, Darmſtraße 11, ſeinen 91. Geburtstag. Der Jubilar
iſt friſch und rüſtig und beſucht eifrig allwöchentlich ſeinen Stammtiſch.
Turngemeinde Darmſtadt 1846. Unſere verehrlichen Mitglicder
und Freunde erinnern wir an unſer Kinderkoſtümfeſt, morgen, Sonn=
tag
, nachmittags 3 Uhr, im großen Saal unſeres Turnhauſes. Wir
brauchen wohl nicht zu verſichern, daß es uns gelingen wird auch
unſerer Jugend einen heiteren und fröhlichen Nachmittag zu bieten,
und ſo erhoffen wir den üblichen guten Beſuch. Das Koſtümfeſt wird
ſo zeitig beendet ſein, daß es für die ganz Kleinen nicht zu ſpät wird.
dene Eindrücke verſtehen und überſehen. Der gute Geſamteindruck eines Saalöffnung ½3 Uhr. Am Faſtnacht=Dienstag wird ein Faſtnachts=
um
ſein Daſein ringenden Volkes werde dadurch nicht nachteilig beein= rummel, wie er uns aus früheren Jahrien noch in Erinnerung iſt, den
Reigen unſerer diesjährigen Faſtnachtsveranſtaltungen beſchließen. Wir
Darmſtadts zu ſprechen und überreichte den Gäſten als Ehrengeſchenk hoffen, an dieſem Abend nochmals alle diejenigen zu ſehen, die ſich bei
ſein Werk Kunſt und Leben im Darmſtadt von heute‟. Gerade ein unſeren vorhergehenden Veranſtaltungen in unſerem Hauſe wohlgefühlt
Karnevalgeſellſchaft Narrhalla, Motto: Mir freie uns Zu
nachmittags um 13 Uhr ſtattſindende Kindermaskenf ſt erreicht um
Herr Prof. Dr. Wernike dankte als Präfident der Reiſegeſell= 6 Uhr abends ſein Ende. Gs ampfiehlt ſich deshalb, gleich zu Beginn
maskenfeſt wird um 1 Uhr nachmittags eingeſtellt. Der große Geſell=
ſchaftsmaskenball
am heutigen Abend beginnt um 8.11 Uhr. Der Saal
wird um 7 Uhr geöffnet. Der Vorverkauf der Eintrittskarten zu er=
freundſchaftlichen
Beziehungen gerade mit dem argentiniſchen Volk zu mäßigten Preiſen endigt in den Vorverkaufsſtellen um 7 Uhr abends.
pflegen. Beſondere Begrüßungsworte widmete er den Damen der An der Abendkaſſe ſind nur noch Karten zum erhöhten Einheitspreis
zu erhalten. Viclen Wünſchen entſprechend wird jedoch während des am
ſtadt, Herr Hans Paſche. Er führte u. a. aus: Wenn ſchon zwiſchen Saalbaukaſſe in der Zeit von 2 bis 6. Uhr nachmittags zu den bekann=
beſondere
Mitteilung. WVgl. Anzeige.)
Café Ern=Ludwig. Den Darmſtädtern Bürgern und Bürgerinnen
Wernike dankte im Namen ſeiner Landsleute. Die Anſprachen, die Narrenkappe, auf ſilbergeſticktem blauen Sternengrund. Die Bſucher
des Cafés werden des weiteren eingeladen, eine Reiſe über Aden den
Hauptumſchlageplatz des Mokka nach Tokio zu machen, woſelsſt allerlei
der Hochſchule auf, wo die Gäſte durch Seine Magnifizenz den Herrn ſuchrr erfreuen werden. Bei frohen Feſten darf der Tanz nicht fehlen,
Tage ins Leben zu rufen. Es iſt ſicher, daß ſich alle Beſucher in den
reich und wahrhaft vornehm ausgeſtatteten Räumen äußerſt wohl fühlen
Ludwigshöhe. Ein Nachmittag am Rhein! Dieſer Gedanie
Außer Rheinliedern bringt das Programm Variationen über die be=

KARFEBHAUS!
Von Samstag
nachmittag 4 Uhr bis
delbl lellieTor Aschermittuoch fril BäAEVASIM TCtZ
Ausstattung der Räume durch die Herren Kunstmaler Gunschmann, Wachsmuth,

9
TOL OA

3531

[ ][  ][ ]

Seite 6

Samstag, den 26 Februar 1927

Nummer 52

Näheres vom Mainzer Roſenmontagszug.
Wir konnten kürzlich bereits kurz über den Umfang des Zuges und
inen Weg durch die Stadt Mainz berichten. Es werden uns dazu noch
lgende nähere Einzelheiten geſchrieben: Trotz der ſchwierigen Ver=
iltniſſe
, mit denen Komitee und Zugkommiſſion des Mainzer Car=
evalvereins
bei den wochenlangen Vorarbeiten zu kämpfen hat=
un
, ſind nunmehr alle mit dem Faſtnachtszug zuſammenhängenden Ar=
eiten
ſoweit gediehen und die einzelnen Gruppen und Wagen derartig
rvollkommnet, daß von einem Roſenmontagszug geſprochen werden
nn, der alles in dieſer Beziehung bis jetzt in Mainz Dageweſene in
n Schatten ſtellen wird. Das Zugprogramm iſt bereits im Druck und
rd in den nächſten Tagen erſcheinen. Danach enthält der Zug (wie
von mitgeteilt) etwa 120 Programmnummern, unter denen
inähernd 50 Prunkwagen und 20 Kapellen enthalten ſind.
üßerdem finden wir darin nicht weniger als vier Garden, die Prin=
engarde
und Ranzengarde, ſowie die Garde der Frei=
hützen
und nicht zuletzt die der Jugend gewidmete Klepper=
arde
. Man kann verraten, daß Mainz mit ſeinem ſeit langem wie=
* zum erſten Male auferſtandenen Noſenmontagszug getroſt in der
age iſt, mit allen rheiniſchen Städten in Konkurrenz zu treten, hat doch
e geſamte Mainzer Künſtlerſchaft, unterſtützt von alten, zugerfahrenen
arrhalleſen, ihre ganze Kraft zur Verfügung geſtellt, den erſten Nach=
iegsroſenmontagszug
zu einem markanten Ereignis in der Geſchichte
s Mainzer Karnevals zu geſtalten. Große Schwierigkeiten ſtellten ſich
em Komitce bezüglich der Beſchaffung des notwendigen Pferdemate=
ials
in den Weg. Es iſt daher zu begrüßen, daß von vielen Seiten beim
Nainzer Carnevalverein Angebote in großer Zahl zur Geſtellung
von Pferden eingingen, ſo daß in dieſer Beziehung der Bedarf
unmehr vollkommen gedeckt iſt. Nur 2 bis 3 Gruppen mußten auf Autos
gjebaut werden, dieſe aber nur, weil es ihr gewaltiger Umfang ſo vor=
angte
. Mangel beſtand noch in den letzten Tagen an dem erforderlichen
ußvolk mehrere hundert Perſonen , das jetzt ebenfalls in genü=
ender
Zahl vorhanden iſt. Der Roſenmontagszug hat eine Länge von
nnähernd 3 Kilometern und nimmt einen Weg von über 8 Kilometern.
Es wird nochmals beſonders darauf hingewieſen, daß das Werfen
von Orangen u. dergl. aus den Häuſern und auf den Zug und
ſeine Gruppen polizeilich verboten iſt. Auch die Zugkommiſ=
ſ
ion erſucht um ſtrenge Einhaltung dieſer Vorſchrift, ſchon mit Rück=
ſicht
auf das Zugmaterial, das nur unter großen finanziellen Opfern
beſchafft werden konnte und bei ſtarken Bombardements Schaden leiden
müßte. Dagegen empfiehlt die Zugkommiſſion allen Wurfluſtigen, ihre
Orangemunition zur Korſofahrt am Faſtnachtdienstag
aufzubewahren. Die Reichsbahndirektion Mainz bringt
den Beſtrebungen des Mainzer Carnevalvereins große Sympathien ent=
gegen
, indem ſie, wie ſchon mitgeteilt, 64 Sonderzüge nach Mainz lau=
fen
läßt, die am Roſenmontag in der Zeit von 912 Uhr hier einlaufen
wverden. Außerdem kommen Sonderzüge noch aus weiterer Entfernung,
u. a. aus Berlin, in Mainz an. An der Bevölkerung von Mainz
düirfte es nun liegen, ihrer Vaterſtadt zum erſten Carnedal nach dem
Kriege ein entſprechendes Feſtkleid zu verleihen. Das Flaggen der
Häuſer, vornehmlich in den Farben des närriſchen Prin=
zen
, iſt ein Gebot der Stunde. Es iſt niht anders zu erwarten, als
daß die Mainzer, getreu ihrer Tradition, auch in dieſem Jahre Prinz
Carneval einen angenehmen Aufenthalt bieten werden.
Zu dem ſchon kurz mitgeteilten
Weg des Zuges
iſt noch folgendes nachzutragen: In langen, eingehenden Beratungen
hat die Zugleitung den Weg feſtgelegt. Eine Aenderung an dieſem
Weg iſt aus techniſchen Gründen nicht möglich. Die Aufſtellung des
Zuges erfolgt in der Neuſtadt in der Schulſtraße, Hindenburgſtraße und
Uhlandſtraße. Der Kopf des Zuges befindet ſich Nackſtraße, Ecke Leſſing=
ſtraße
, von da bewegt ſich der Zug durch die Nackſtraße, Joſefſtraße zur
Boppſtraße, ſeinen weiteren Weg nimmt er dann durch die geſtern ange=
gebenen
Straßen, wie Kaiſerſtraße (Gartenfeldſeite), Schottſtraße und
das Bahnhofsrondell, Bahnhofſtraße, Parkusſtraße, Aliceplatz, Binger
Straße, Münſterplatz, zurück durch die Bahnhofſtraße und unteren Teil
der Parkusſtraße zur Kaiſerſtraße (Stadtſeite), Gerichtsſtraße, Große
Bleiche, Schillerſtraße, Schillerplatz, Ludwigſtraße, Schöfferſtraße, Leich=
hof
, Leichhofſtraße, Auguſtinerſtraße, Graben, Holzſtraße, Rheinſtraße,
Fiſchtorplatz, Rheinſtraße, Rheinallee, Kaiſerſtraße (Stadtſeite), Schloß=
ſtraße
, Große Bleiche, Peterſtraße, Flachsmarktſtraße, Schuſterſtraße,
Markt, Liebfrauenplatz, Fiſchtorſtraße zur Rheinſtraße, Rheinallee, wo
die Auflöſung ſtattfindet.
Wie weiter mitgeteilt wird, trat der Verkehrsverein Mainz an ſämt=
liche
namhaften illuſtrierten Zeitungen Deutſchlands heran und lud ſie
zur Entſendung von Spezialphotographen ein, um die illuſtrierte
Preſſe Deutſchlands mit geeigneten Bildern vom
Noſenmontagszug zu verſorgen. Die Bedeutung, die dem
diesjährigen Zug nach 13jähriger Unterbrechung zukommt, wurde von
den angegangenen Zeitſchriften erkannt, die ſich teilweiſe zur Entſen=
dung
von Photographen entſchloſſen, teilweiſe um rechtzeitige Ueberſen=
dung
guter Aufnahmen baten.
Zu dem Mainzer Roſenmontagszug wird ein großer Zuſtrom
von Fremden in Mainz erwartet. Um auch den Fremden die Möglich=
keit
zu bieten, den Zug gut ſehen zu können, werden vier große Tri=
bümnen
aufgeſchlagen, wozu numerierte Tribünenplätze erhältlich ſind.
(Siehe heutige Anzeige.)
Polizeibericht. Warnung vor Betrugsfirmen. Die
Kaufleute Gebrüder Peter und Chriſtian Rebſcher aus König und Hrch.
Rebſcher aus Erbach verkaufen fortgeſetzt, trotzdem in dieſer Sache ein
Verfahren wegen Bytrugs gegen ſie anhängig iſt, faſt ausſchließlich
Kunſt= oder Miſchhonkig als garantiert reinen Bienenhonig. Die All=
gemeinheit
wird dieſerhalb vor dem betrügeriſchen Geſchäftsgebaren der
Gebrüder Rebſcher gewarnt. Am 23. 2. 27 wurde aus dem Hofe der
Hauptpoſt ein Herrenfahrrad, Marke Opel mit der Fabriknummer
524 334 und aus dem Hofe der Baugewerbeſchule ein älteres Herren=
fahrrad
und am 25. 2. 27 in der Rheinſtraße vor dem Café Ernſt=
Ludwig ein Herrenfahrrad, Marke Weil, mit der Nummer 694 356,
ein Damenfahrrad, Marke L.W.D. geſtohlen. Die Fahrraddiebſtähle
nehmen wieder erſchreckend zu. Es wind den Eigentimern dringend an=
empfohlen
, die Fahrräder nicht unangeſchloſſen auf der Straße und in
öffentlichen Gebäuden hinzuſtellen, auch wenn die Abſtellung nur
Augenblicke dauern ſollte, denn erfahrungsgemäß werden die Räder
ſofort nach dem Hinſtellen entwendet. Feſtgenommen wurde der
Arbeiter Wilhelm Pfeffer, der vom Amtsgericht Leipzig zur Straf=
verbüßung
ausgeſchrieben war.

*Bezirksſchöffengericht.
Der Konkurs einer Familienaktiengeſellſchaft (Fortſetzung und Schluß).
Zunächſt wurde geſtern Verwaltungsinſpektor Brücher in Frank=
furt
a. M. gehört. Die Stadt Frankfurt a. M. bewilligte Hypotheken=
gelder
als Baudarlehen. Siedlungs= und Hypothekenamt wirkten hier
zuſammen. Die Gelder wurden je nach Fortſchreiten des Hausbaues
ausbezahlt, meiſt fand wöchentliche Auszahlung ſtatt. Auf die eine oder
andere Weiſe, ſo erklärte der Zeuge, wurde der Fortgang der Bauten
kontrolliert, u. a. vom Zeugen ſelbſt, der nach ſeiner Angabe hierin eine
langjährige Erfahrung beſitzt. Es folgte gewöhnlich eine Anweiſung
auf die Auszahlung einer gewiſſen Summe (gewöhnlich etwa 56000
Mark). Schon bei Baubeginn und vor Baubeginn war es üblich, den
einzelnen Bauunternehmen Vorſchüſſe auf die Bauten zu geben. Bei
den Bauten in der Rheingauerſtraße iſt es paſſiert, daß Ueberzahlun=
gen
ſtattgefunden haben. Nach Konkursausbruch ſtellten ſich die Ueber=
zahlungen
ſeitens der Stadt Frankfurt a. M. in Höhe von 40 000 Mark
heraus. Die Vorſchüſſe wurden gegen Verpfändung der Ziegeleibeſtände
an Inventar und Material gewährt. Doch lief bei Abfaſſung der Ver=
pfändungsurkunde
ein Formfehler unter, ſo daß die ganze Verpfändung
der Rechtswirkſamkeit entbehrte. Gegen den Zeugen hat dig Stadtver=
waltung
ein Difziplinarverfahren eingeleitet, u. a. wird ihm darin vor=
geworfen
, daß er trotz warnender Auskünfte von Bürgel und Schimmel=
pfeng
zu Ende Juli und Anfang Auguſt 1925 nicht vorſichtig bei Ge=
währung
von Geldmitteln verfahren ſei. Dieſes Diſziplinarverfahren
ruht in den Händen des Rechtsrats Hahn in Frankfurt a. M. Es folgt
die Vernehmung der Sachverſtändigen Simon, Scherer und Derlam.
Dieſelbe ergibt, wie ſchwierig und verſchieden ſich die Bewertung bei
Aufſtellung der Bilanzen geſtalten kann; auch gehen hierin die Anſchau=
ungen
der Sachverſtändigen auseinander. Der Sachverſtändige Simon
betont dabei, daß wir in ganz anormalen wirtſchaftlichen Verhältniſſen
leben, Kempf Vater möge ſich auch von einem ſtarken Optimismus habe
leiten laſſen. Auch der Sachverſtändige Derlam erklärt es für unge=
heuer
ſchwer, im Jahre 1926 feſtzuſtellen, welche Werte zur Zeit des
31. Dezember 1924 beſtanden haben ſollen. Er legt dar, daß Kempf
Vater auf ihn einen ſehr guten Eindruck gemacht habe, er erſchien dem
Sachverſtändigen als ein von der Grundbildung aus gediegener Hand=
werker
, dem allerdings eine wiſſenſchaftliche Vorbildung fehlte. Bedenken
kamen ihm erſt, als Kempf von ihm bei Frankfurter Bauten Voraus=
zahlungen
verlangte, was Derlam grundſätzlich ablehnte. Der Sachver=
ſtändige
Scherer hat lediglich die Vermögenswerte (Gebändewerte) der
Ziegelei und des Sägewerks Groß=Zimmern, ſowie die Offenbacher Bau=
werke
begutachtet; er ſchätzt die Gebäudewerte i Groß=Zimmern be=
deutend
höher ein, als ſie in der Bilanz begutachtet ſind; er verneint,
daß hier eine wiſſentliche Underbewertung vorliege.
Der Staatsanwalt glaubt, daß die zweitägige Verhandlung gezeigt
habe, daß, wenn die Bilanz wahrheitsgemäß aufgemacht worden wäre,
ſie ſchon zum 1. Januar 1925 ſich als paſſiv erwieſen hätte, ſo daß ſie
einen Konkursantrag notwendig gemacht hätte; als Stichtag der Zah=
lungseinſtellung
könne der 1. Juli 1925 angenommen werden. Schon
vorher ſei wegen Steuern gepfändet worden. Damals ſeien auch die
ſozialen Laſten nicht mehr abgeführt worden. Habe der Staat nicht
mehr befriedigt werden können, ſo noch viel weniger die Geſchäfts=
gläubiger
.
Der Staatsanwalt will ſich eines genau abgezirktelten Strafantrags
enthalten, will auch dem Vater Kempf den guten Glauben nicht abſpre=
chen
, andererſeits aber bezeichnet er es als ein Kunſtſtück, das Unter=
nehmen
als Aktiengeſellſchaft in ſo ungeſunden Grundlagen aufzu=
ziehen
; wo das Goſetz hier mildernde Umſtände vorſehe, könnten ſolche
auch im Fragefalle zugebilligt werden.
Hinſichtlich der Verfehlungen gegen die Reichsverſicherungsordnung
vermißt der Verteidiger den Nachweis einer gewiſſen Steuerunehrlich=
keit
, er verneint, daß die zur Anklage verſtellten Betrugsfälle erwieſen
ſeien; die Verpfändungsurkunde für die Stadt Frankfurt enthält noch An=
ſicht
des Verteidigers nur ganz unklare und verworrene Unterlagen.
Die Annahme eines Betruges ſei ebenſo unver=
ſtändlich
wie das ganze Verhalten der Stadt Frank=
furt
in dieſer Angelegenheit. Nichts ſei vorgeſpiegelt,
nichts verſchwiegen worden. Die Stadt Frankfurt müiſſe die entſtandenen
Nachteile auf ihre Kappe nehmen.
Wenn der Staatsanwalt die kleinen Anfänge des Angeklagten be=
mängele
, der ſein Unternehmen ſchließlich als Aktiengeſellſchaft aufge=
macht
habe, ſo ſei doch darauf hinzuweiſen, daß doch auch Krupp und
auch Opel aus kleinen Anfängen der Gründer heraus zu großen Unter=
nehmungen
geworden ſeien. In all dieſen Dingen entſcheide in den
Augen des Publikums doch letzten Endes der Erfolg. Die Familie
Kempf habe trotz der errichteten Aktiengeſellſchaft einfach gelebt und kei=
nen
Aufwand getrieben.
Im Schlußwort erbittet die Verteidigung die Freiſprechung ſämt=
licher
Angeklagten.
Das Urteil, das nach 1½ſtündiger Beratung ergeht, erkennt gegen
Hch. Kempf 1. wegen Betrugs in 2 Fällen, Verfehlung gegen § 315
Z. 2 Handelsgeſetzbuchs und § 1492 der Reichsverſicherungsordnung auf
Geldſtrafen von 2mal 500, 200 und 300 Mark; im übrigen er=
folgt
Freiſprehung. Die beiden anderen Angeklagten, Hch. Kempf 2.
und Hch. Wiedekind, werden freigeſprochen. Zwei Betrugs=
fälle
wurden angenommen: 1. zum Nachteil der Stadr Frankfurt a. M.,
2. zum Nachteil eines Mieters Eſſelborn. Das Gericht hat angenom=
men
, daß der Angeklagte Hch. Kempf 1. ein Opfer der Verhältniſſe iſt.
Die Stadt Frankfurt a. M. hat Nachteile erlitten, weil ſie es an der
nötigen Sorgfalt fehlen ließ. In allen Fällen der Verurteilung wur=
den
mildernde Umſtände angenommen.

Men Samitin sin Kiaassain
Matun 16½2 Milliennn Mank
billiges Baugeld zu nur 52/0 Zins
wurden von der Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde,
Luftkurort Wüſtenrot, in knapp zwei Jahren an 1022 Bauſparer
zum Bau von Eigenheimen und gemeinnützigen Bauten ver=
geben
. Wer nach einem Eigenheim ſtrebt, verlange alle Unterlagen.
Sofortige Darlehen werden nicht gegeben. Diesbezügliche Anfragen
zwecklos. Die Gemeinſchaft der Freunde iſt die erſte, alteſte,
leiſtungsfähigſte und kapitelkräftigſte Bauſparkaſſe Deutſchlands.

Parlamentariſches.
* Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages führte geſtern
erſte Leſung des Gemeindeumlagengeſetzes zu Ende. Bei Artikemn
wurde der Zuſammenlegung ſelbſtändiger Gemarkungen mit Nachh-
gemarkungen
zu beſſerer Laſtenverteilung das Wort geredet, da die
meinden oft durch die ſelbſtändigen Gemarkungen größere Laſten
tragen haben, aber keinen Nutzen davon haben. Bei Artikel 2 wmt
gewünſcht, daß eine Beſtimmung in das Geſetz aufgenommen wer=
ſoll
, wonach Steuerausſchläge nicht ganz in das Belieben der Gemeinne
geſtellt, ſondern nach einem beſtimmten Verhältnis, ähnlich wie bei
Staatsſteuern, verfahren werden ſoll. Die Regierung erklärte hie=
daß
zurzeit dieſer Wunſch praktiſch nicht durchſührbar ſei, daß es c
unerläßlich ſei, in der Zukunft zur Feſtſetzung eines beſtimmten Se
hältniſſes zu kommen. Bei Artikel 22 wurde angeregt, man ſolle
zur Einführung der Warenhausſteuer notwendigen Jahresumſatz
100 000 Mk. (wie im Geſetz vorgeſehen) auf 75 000 Mk., bzw. von 20
Mark auf 150 000 Mark ſenken. Bei Artikel 25 wurde dafür geſprogre
jede Art von genoſſenſchaftlichen Filialen von der Filialſteuer zu
freien. Nachdem noch die erſte Leſung des Geſetzentwurfes über
Abänderung zum Kreis= und Provinzialumlagegeſetz beendet war, wr.
die Sitzung auf nächſten Mittwoch vertagt. Die erſte Leſung ſämtl=
Steuergeſetzentwürfe iſt jetzt abgeſchloſſen. Am Mittwoch wird mit
Beratung des Staatsvoranſchlages begonnen.
Ein Antrag des Bauernbundes zum Sond
gebäudeſteuergeſetz. Die Abg. Dr. Leuchtgens und G.
haben zum Sondergebäudeſteuergeſetz nachſtehenden Antrax im L.
tag eingebracht: Wir beantragen: 1. Den Entwurf eines Geſetzes
die Sondergebäudeſteuer für das Rechnungsjahr 1926 abzulel
2. Im Falle der Ablehnung des vorſtehenden Antrages beantragen
a) dem Artikel 2, Abſatz 1, Satz 1 folgende Faſſung zu geben:
Sondergebäudeſteuer wird nach dem Nutzungswert der ihr unterliege-
Gegenſtände (Artikel 1 Abſatz 2) erhoben; b) den Artikel 6. Abſ.
zu ſtreichen und folgende Beſtimmung daſüir einzuſetzen: Alle
Sondergebäudeſteuer unterliegenden Gegenſtände (Artikel 1 Abſa=
ſind
bis zu 4000 Mark des Friedenswertes von der Steuer freizuſte‟
ſoweit ſie vor dem 1. Juli 1918 bezugsfertig hergeſtellt und zu dif
Zeitpunkt mit nicht mehr als 20 Prozent des Friedenswertes (Arti
belaſtet waren.
Das Schumann=Theater in Frankfurt a. M. teilt mit: Am SI
tag, den 26. Februar, beginnt im Schumann=Theater ein auf w a
Tage berechnetes Gaſtſpiel der berühmten Anna Pawlowa mit im
Enſemble, beſtehend aus 40 Tänzern und Tänzerinnen. Das Schunm=
theater
=Orcheſter iſt für dieſes Gaſtſpiel auf 33 Mitglieder verſ it
Die Vorſtellungen beginnen abends 8 Uhr, nicht um 7½ Uhr, w=
den
bereits erſchienenen Inſeraten angegeben. Sonntag, nachmi:
3 Uhr, findet eine Fremdenvorſtellung bei kleinen Preiſen unter I
wirkung von Frau Anna Pawlowa ſtatt. Noſen=Montag bleibt
Theater geſchloſſen. (Vgl. Anzeige.)
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ansſchlieZlich ald Hinweiſe auf Anzeigen zu beirℳh
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Faſtnacht=Sonntag=Maskenball im Städtif
Saalbau. Unter dem Motto: Wenns Geld is noch ſo roar,
bei uns trotzdem kloar ſteigt der Volkschor Darmſtadt e. V. in ſeim?
jähriges Faſtnachtsvergnügen. Den verſchiedenen Vorbereitungen n=
urteilen
, ſcheint es auch wirklich kloar zu werden. Die Eintritts
einſchließlich Steuer und Tanz ſind ſo gehalten, daß es einem jede
möglicht iſt, ſich dieſes Vergwügen nicht entgehen zu laſſen. Zwei
beſetzte Orcheſter werden dauernd zum Tanze aufſpielen. Einn
karten zu Vorverkaufspreiſen ſind an den auf den Plakaten angefi-0
Stellen, ſowie bei ſämtlichen Vereinsmirgliedern zu haben. Saalöfu
6 Uhr. Anfang 6.71 Uhr. (Siehe Anzeige.)
Sport=Café. Heute abend 8.11 Uhr beginnt im S
Café, Müihlſtraße 36, der große Karneval=Rummel, der bis einſchl. 5
Dienstag dauert. Unter anderem finden täglich große närriſche Kom
ſtatt, die die Faſtnachtsſtimmung beſonders heben werden. (Nihs
ſiehe Anzeige.)

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Tägeskalender für Samstag, den 26. Februar 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 7. Vorſt. d. San3
Fremdenmiete, nachm. 3 Uhr, Ende 5½ Uhr: Das Rheiry
abends 7½ Uhr, Ende nach 10 Uhr: Kyritz=Pyritz. Sh
Haus, H (Bühnenvolksbund), Anfang 8 Uhr, Ende gegen 10 T:
Der Glasſchrank. Rentnerbund, nachm. 4 Uhr, m
Aula des Realgymnaſiums: Verſammlung. Konzerte
Schloß=Kaffee, Perkeo, Café Rheingold, Taunusburg, Maxim, An=
haus
Weißer Turm, Rheingauer Weinſtube, Haferkaſten, FramFei
Hof, Münchener Hofbräu, Oberwaldhaus, Palaisgarten, Sporſee,
Reichskrone, Reſt. Bender, Reichshof. Maskenbi
Bürgerverein, 8.11 Uhr, i. d. Vereinigten Geſellſchaft. Liede 9=
8.11 Uhr, Woogsplatz=Turnhalle. Turngeſellſchaft 1875, 8.1.9
Mathildenhöhſaal. Geſangverein Einigkeit, 8.11 Uhr, im C=N
haus. Narrhalla, 8.11 Uhr, im Städt. Saalbau; nachm. 2.3/91
Kinder=Maskenfeſt. Schmetterlingsklub Walachei, 8.11 UInn
Rummelbräu. Kinovorſtellungen: Union=, RſM*
Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

WS

-BE

[ ][  ][ ]

Kummer 52

Aus Heſſen.
Starkenburg.
Griesheim, 25: Febr. Die Gemeinderechnung für das Jahr 1925
vom 25. Februar d. J. ab eine Woche lang auf der Bürgermeiſterei
ermanns Einſicht offen. Ein Teil der hieſigen Metzger hat die
inefleiſch= und Wurſtpreiſe ab heute wie folgt herabgeſetzt:
inefleiſch 1,30 Mk., Leber= und Blutwurſt 1 Mk., Fleiſchwurſt 1,30
chwartenmagen 1,40 Mk.
Eberſtadt, 25. Febr. Die zweite Wanderung des Turnvereins
eV.), der am kommenden Sonntag ſtattfindet, führt die Teil=
über
den Mathildentempel, Prinzenberg, Kühruh zurück nach
eſtadt. Abmarſch 1½ Uhr vom Mühltal aus. Der Arbeiter= Nad=
verein
Solidarität feiert am 9., 10. und 11. Juli ds. Js. das
Fum ſeines 25jährigen Beſtehens. 1500 Radfahrer aus Heſſen wer=
r
dem Feſt erwartet.
Eberſtadt, 24. Febr. Kindergarten. Ab 1. April ſoll hier
rivater Seite ein Kindergarten eröffnet werden.
Ober=Ramſtadt, 25. Febr. Gutſcheine für 3. Rate Win=
eihilfe
. Nach Bekanntgabe der Bürgermeiſterei werden die
feine für die 3. Rate Winterbeihilfe an Klein= und Sozialrentner
Snſtige Hilfsbedürftige am Montag, den 28. Februar, nachmittags,
wm Rathaus ausgegeben. Die Nutzholzverſteigerung
22. Februar (Forſtort Hainböhl) iſt genehmigt. Die Ausgabe der
u rſcheine erfolgt, ab Dienstag, den 1. März, bei der Gemeindekaſſe.
Groß=Bieberau, 24. Febr. Einen intereſſanten Vortrag mit
t ildern ließ der hieſige Odenwaldklub über unſere früheren Ko=
ex
in Deutſch=Oſtafrika halten. Gouvernementsſekretär a. D. Dietz
Darmſtadt, der längere Zeit in der Kolonie weilte, verſtand es,
Sinen vorzüglichen Ausführungen den Gedanken an Deutſches Be=
urr
wieder zu wecken. Die Verpachtungen der Felder des Staa=
ver
Kirche und der Gemeinde ſind nun beendet. Durchſchnittlich
Ser Morgen auf 100. Mk jährliche Pacht. Eine am letzten
u tag bei Daub ſtatkgefundene Bürgerverſammlung befaßte ſich
em diesjährigen Sängerfeſt und wählte bereits die verſchiedenen
nmiſſionen.
Lengfeld, 25. Febr. Der diesjährige 5. Junglandbundtag, der ſich
ſtvergangenen Jahren immer zu einer gewaltigen Kundgebung der
ten Starkenburger Bauernſchaft auswirkte, findet in unſerem Ort
Sonntag, den 3. Juli 1927, ſtatt. Die Vorbereitungen für dieſen
ind bereits im Gange, und wird gleichzeitig bei dieſer Gelegenheit
Sinweihung der Provinzialfahne des Junglandbundes Heſſen=
hri
enburg und die Weihe des Banners der Ortsgruppe Lengfeld ſtatt=
r
.
Michelſtadt, 25. Febr. Der Pendelverkehr der Okva wird ab
Nrärz zwiſchen Erbach-MichelſtadtSteinbach die Fahrten, 4.50 ab
uch und 5.20 ab Steinbach, einſtellen. Die anderen Fahrten werden
Hveitergeführt. Die Militärrenten für März werden bereits am
Austag, den 26. ds. Mts., gezahlt, dabei werden die Jahresbeſchei=
ſurgen
ausgegeben, die bei der Zahlung für April, von der Bürger=
erei
beglaubigt, zurückgegeben werden müſſen.
Michelſtadt, 25. Febr. Vorträge des Landwirtſchafts=
es
Michelſtadt im Kreiſe Erbach. In letzter Zeit wer=
n
faſt allen Orten des Kreiſes durch die Beamten des Landwirt=
Bamtes Michelſtadt Vorträge gehalten, in denen folgende Gebiete
bardelt werden: Düngerlehre, Schweinezucht, Jungviehaufzucht, Wei=
henlagen
. Beſonderes Intereſſe wird dem letzten Gebiet, Anlegen und
Luxen der Weiden, gewidmet, da damit gerechnet werden muß, daß
Sandwirte mehr und mehr dazu übergehen, Aeckerſchläge in Dauer=
Aiten umzuwandeln. Nachſtehend geben wir kurz eine Ueberſicht der in
imächſten Tagen ſtattfindenden Vorträge: Ernsbach, Samstag, den
Februar, abends 8 Uhr, bei Gaſtwirt Fink Ww., über Grün=
nwing
, durch Landwirtſchaftsdirektor F. Schönheit. Zell, Samstag,
7226. Februar, abends 8 Uhr, in der Gaſtwirtſchaft Zur Krone‟
ei: Der Futterbau als Grundlage der Tierzucht durch Landwirt=
Fasrat Kunkel. Kimbach, Sonntag, den 27. Februar nachmittags
hUer, in der Wirtſchaft von Phil. Eckert Wwv., über Bewirtſchaftung
r=Wieſen und Weiden durch Landwirtſchaftsdirektor Schönheit.
llenbach, Donnerstag, den 3. März, abends 8 Uhr, in dem Gaſthaus
Mrone (Joh. Schwinn Ww.) über: Neuzeitliche Schweinefütterung
ut Landwirtſchaftsaſſeſſor Dr. Wetzel.
** Ashach j. O., 25. Febr. Der Turnverein Asbach hält am Sonntag
n27. ds. Mts., einen Kappenabend mit Ball bei Gaſtwirt Phil. Ruths
(Vergl. Anz.)
Erboſch, B. Febr. Der Radfahrerverein 1900 e. V.
vorgeſtern abend in ſeinem Vereinslotale (Gaſthaus zur Stadt
ſuach) ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Der erſte
ſofitzende Herr Eberhard Volk eröffnete nach Begrüßung der zahl=
ie
erſchienenen Mitglieder die Verſammlung. Nach Erſtattung des
aresberichts gab Herr Zwingler, der Schatzmeiſter des Vereins, den
ſeigenſchaftsbericht. Ihm wurde von der Verſammlung Entlaſtung
Fielt. Der Vorſtand wurde ausnahmslos in ſeinen Aemtern belaſſen.
eier den Punkt Sportprogramm entſpann ſich eine rege Ausſprache.
Mm war ſich allgemein darüber einig, daß der Vereinswanderſport in
rißerem Umfange als ſeither gepflegt werden müſſe. Um das Inter=
der
älteren Radſportler wach zu erhalten, wurde die Einrichtung
Wanderfahrten füür alte Herven angeregt und beſchloſſen. Die=
Eygen, die dem Verein im abgelaufenen Jahre durch rege Teilnahme
i den Wanderfahrten Intereſſe zeigten, ſollen durch Ueberreichung
e=s Ehrenzeichens gelegentlich einer demnächſt ſtattfindenden Vereins=
belohnt
werden. Unter Punkt Verſchiedenes kamen einige interne

gelegenheiten zur Sprache. Mit einer nochmaligen Ermahnung zur

een Mitarbeit zum Segen des edlen Radſportes und einem ſportlichen
Heil ſchloß der Vorſitzende nach Erledigung der Tagesordnung die
ſammlung. Der ſich anſchließende gemütliche Teil hielt die Mit=
der
bis in die ſpäteſten Abendſtunden beiſammen.
Hummetroth, 25. Febr. Kommenden Sonntag, den 27. Februar,
iar mittags 2 Uhr, wird Herr Landwirtſchaftslehrer Gunkel aus Michel=
lat
im Saale des Gaſtwirts Gg. Berres einen Vortrag über Schweine=

lict und Schweinemaſt halten. Der Beſuch desſelben dürfte ſich auch
Intereſſenten der umliegenden Ortſchaften empfehlen.
Mosbach (Heſſen), 23. Febr. Theaterabend. Der hieſige
Meiglingsverein veranſtaltete im neuerbauten Saale des Gaſthauſes
eur Roſe einen wohlgelungenen Theaterabend. Zur Aufführung
ungten Stücke ernſten und heiteren Inhalts. Die jungen Spieler fan=
ſich
ſehr gut in ihre Rollen, ſo daß die Zuſchauer mit ihrem Beifall
iet kargten. Beſonders die beiden Einakter: Der pſychologiſche
wtograph und Das geprellte Kleeblatt löſten wahre Lachſalven
MS. In ſeinem Schlußwort dankte Herr Pfarrer Walter insbeſondere
ain Lehrer Wick, der ſich in aufopfernder Weiſe um die Einübung der
eucke berdient gemacht hatte, für ſeine Mühe und Arbeit, und wünſchte
ic Verein weiterhin alles Gute. Leider hatte der Beſuch der Veran=
rkung
infolge karnevaliſtiſcher Veranſtaltungen in den Nachbargemein=
zi
r etwas zu leiden.
Waldmichelbach, 25. Febr. Maskenball. In unſerem ſo
deu Odenwaldort herrſcht ſeit einigen Tagen närriſches Toben und
cloen, und die Waldmichelbacher Narren werden nun auch öffentlich
ſtieten. Der Höhepunkt der Narretei wird erklommen werden durch
17 am Samstag abend ſtattfindenden Maskenball. Was da alles ge=
rEn
wird, ſoll man hier noch nicht erlebt haben. Humor und Mutter=
Lch ſollen ſich geradezu überbieten unter dem Motto: An uns kann
ma dibbe! Mer geihn erſcht ham, wann’s Zeit is!
birſchhorn, 25. Fber. Waſſerſtand des Neckars am
Vebruar 1,20 Meter, am 25. Februar 1,26 Meter.
Fürth, 24. Febr. Religiöſe Woche. In der Zeit vom 2.
2 14 März wird dahier eine religiöſe Woche abgehalten werden.
Wer Pater vom Rochusberg bei Bingen werden hier eintreffen und
* die berſchiedenen Stände Exerzitien halten.
Lindenfels, 24. Febr. Verkehrsverein. Nach dem Ge=
wansbericht
des hieſigen Verſchönerungs= und Verkehrsvereins hat das
driautfeue Geſchäftsjahr Eiel Mühe und Arbeit, aber auch Erfolg ge=
wiekt
. Und wenn nun der Ausſchuß im Rathausſaal vor die Oeffent=
i
Heit tritt und alljährlich über ſeine geleiſtete Arbeiten zum Beſten für
DerEn. Kurort ſeinen Mitgliedern Vortrag halten will, ſo ſollte man aber
Cwarten, daß der Saal voll von Zuhörern wäre. Das war in dieſem
trc nicht der Fall. Das Schwimm=, Licht=, Luſt= und Sonnenbad iſt
Schmerzenskind ſeit ſeines Beſtehens. Die Pflege, weiterer Aus=
L44 Aſe, wurde ſchon bei dieſem großzügigen Unternehmen, das den
iunui erumiſchen und den Kurgäſten alle Wohltaten erweiſt, von vornherein
beite Sicht eingeſtellt. Im letzten Sommer ſind die Kabinen er=
Laſchen, Bäuke wurden aufgeſtellt uſw. In dieſem Jahre ſind weiter=
Eueſſerungen vorgeſehen, für die der Ausſchuß von der Generalver=
Lridſihtung Volmacht erteilt bekam. Die fortgeſetzte Juſtandhaltung der
G Die Unterhaltung der parkartigen Anlagen löſte den Dank des
EepFigzenden an Herrn Forſtrat Buß aus, der ſich auch weiterhin in den
Sci Ds Vereins ſtellt. Die Firma Kreuzer u. Böhringer hat auch
sHen Jahr wieder eine Anzahl ſchön behauene Steinſockel für Ruhe=
tusce
geſtiſtet. In neuen Geſchäftsjahr ſind wieder eine Anzahl vor=
SS, die wohl von derſelben Quelle geliefert werden. Den Dank
Snist, hat die Girma ſchon im Voraus. Konzerte und Burgbeleuch=
uicker
, Iind auch in dieſem Jahre vorgeſehen. Im Winter biectet der

Samstag, den 26. Februar 1927
Verein den Gäſten und Einheimiſchen eine ſchöne Rodelbahn im Schen=
renberowald
, welche ſeit vorgeſtern wieder benutzt wird. Zur gemein=
ſamen
Reklame haben ſich die maßgebenden Hotels zuſammengeſchloſſen
und unter Mitwirkung des Vereins eine Kollektiv=Annonce in vielen
Zeitungen Deutſchlands erſcheinen laſſen. Der verregnete Sommer hat
nicht den Erfolg gebracht. Die Geſolei in Düſſeldorf iſt mit zwei
Bildern von Lindenfels beſchickt worden. Die Poſtreklame iſt benutzt
worden im Fahrplanbuch der Kraftwagen und dem Briefmarkenſtempel
auf dem hieſigen Amt. Die Kraftpoſtverbindungen Lindenfels=Fürth und
Reichelsheim ſind neu und mit Erfolg aufgenommen worben. In den
Vorſtand wurden Hotelier Obermeier wieder= und Nik. Pfeifer neutge‟
wählt. Zu Ehrenmitgliedern wurden Lehrer Zinßer i. R. und Gg. Hoſ=
mann
2. ernannt. Eine entſprechende Urkunde wird den beiden Ge=
nannten
überreicht werden. Der Voranſchlag für 1927 ſchließt mit Ein=
nahmen
und Ausgaben muſtergültig ab; es iſt ſogar eine Kapitalruck=
zahlung
(für die entſtandenen Schulden beim Schwimmbad) mit rund
1300 NM. vorgeſehen. Es darf wohl noch geſagt werden, daß die Zu=
ſammenarbeit
mit der Gemeindeverwaltung ihr Ziel errkicht: Hebung
unſeres Fremdenverkehrs und damit aufblühen unſeres Kurortes Lin=
denfels
, die Perle des Odenwaldes!
* Birkenau, 24. Febr. Theater=Abend. Der Jugend= und
Jungmänner Verein Birkenau hielt im Gaſthauſe Zum deutſchen
Kaiſer ſeinen diesjährigen Theater=Abend ab, der gut beſucht war und
einen ſchönen Verlauf nahm. Zur Aufführung kamen: Wenn die
Abendglocken läuten, Volksſtück in drei Akten, und Die Liebe in der
Falle‟, Schwank in 1 Akt. Die Theaterſtücke waren gut einſtudiert und
wurden flott geſpielt. Die Muſik ſtellte die Kapelle Heß. Zuletzt fand
Verloſung ſtatt. Wohlbefriedigt konnten die Gäſte den Saal verlaſſen.
* Heppenheim a. d. B., 24. Febr. Unſälle. In dem hieſigen
Steinbruch an der Gaiswieſe verunglückte ein Steinhauer bei der Aus=
führung
ſeines Berufes. Der Arbeiter wollte mit einem Hebel einen
Stein fortſchaffen, der Hebel rutſchte jedoch aus, riß ihm die Wange auf
und ſchlug ihm vier Backenzähne ein, ſo daß der Mann ſich ſofort in
ärztliche Behandlung begeben mußte. Ein anderer Unfall ereignete
ſich hier beim Ausbrechen von Löchern für Hausanſchlüſſe der Kabel=
leitung
. Ein Arbeiter erlitt dabei ſchwere Magenquetſchungen durch
einen Mauerbohrer, welcher von einem ſeiner Kollegen geführt wurde.
Der Schwerverletzte wurde in die Klinik nach Heidelberg überführt.
Patentſchutz. Herr Adam Reif von Heppenheim erhielt auf eine
Kolbenturbine Patentſchutz, welche als Motor und Dampfmaſchine ver=
wendet
werden kann. Sängerquartett Heppenheim. Die
Vorbereitungen des Sängerquartetts für den in der ganzen Umgegend
bekannten und beliebten Maskenball im Hotel Halber Mond ſind in
vollem Gange. In ſämtlichen Räumen des Hotels wird Tanz ſtattfin=
den
. Auch für andere Vergnügungen hat der Verein reichlich geſorgt.
Eine 15 Perſonen zählende Clowngruppe wird für Unterhaltung ſorgen.
Die Damen= und Herrenpreiſe ſind bereits ausgeſtellt.
* Auerbach a. d. B., 24. Febr. 118er Verbandstag mit
Wiederſehensfeier am 8. Mai ds. Js. in Auerbach a. d. B. Die 118er,
die alten Gelben, werden am Sonntag, den 8. Mai ds. Js., in Auer=
bach
an der Bergſtraße im Hotel Weigold ihren diesjährigen Ver=
bandstag
mit Wiederſehensfeier abhalten. Als vorläufiges Programm
iſt die Verbandstagung, eine Gefallenen=Gedächtnisfeier am Krieger=
denkmal
zu Auerbach am Vormittag und ein Konzert am Nachmittag
vorgeſehen. Der Verband ehemaliger 118er beabſichtigt, den Gefalle=
nen
zu Ehren ein Denkmal zu errichten. Zu dieſem Zweck werden Bau=
ſteine
im Betrage von einer oder einer halben Mark ausgegeben, die
durch die Orisgruppen der Regimentsvereinigungen oder durch den
Verband direkt zu beziehen ſind. Zu dem Verbande gehören alle ehe=
maligen
Kameraden, des Aktiven=Reſerve= und Landwehr=Regiments 11
ſoſvie die der aus erſterem hervorgegangenen Formationen.
Gernsheim, 25. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
25. Februar 30 Zentimeter.
a. Biebesheim, 24. Febr. Zuchtviehmarkt. Hinſichtlich des
bevorſtehenden Viehmarktes wurde von dem Gemeinderat beſchloſſen,
für jedes Stiick Vieh, das auf den Markt gebracht wird, ein Marktgeld
zu erheben. Für ein Stück Rindvieh beträgt es eine Mark. Um ſtrengſte
Neutralität zu wahren, ſollen als Mitglieder der Prämiierungskom=
miſſion
nur auswärtige Perſonen gewählt werden. Für die Venutzung
der Schweineſtälle, deren Zahl um 15 vermehrt wird, iſt ebenfalls eine
Vergüikung zu entrichten. Zu dem Markt ſollen auch durch den Bürger=
meiſter
Ehrengäſte eingeladen werden. Nach Entfernung der Pappeln
wird der Dammweg nunmehr auf beiden Seiten mit Obſtbäumen be=
pflanzt
; die Anlage geſchieht durch Herrn Baumwart Leuthäußer.
* Groß=Gerau, 24. Febr. Gründung eines Verkehrs=
vereins
? Dieſer Tage fanden hier zwiſchen den maßgebenden Kreiſen
eine Beſprechung zur Gründung eines Groß=Gerauer Verkehrsvereins
ſtatt, der die Belange der Kreisſtadt und ihrer Umgebung vertreten
ſoll. Die neue Autolinie Groß=Gerau-Büttelborn
erfreut ſich einer ſehr guten Benutzung. Mit ihrem weiteren Ausbau
iſt zu rechnen. Autounfall. Zwiſchen Nauheim und König=
ſtädten
brach einem Auto plötzlich die Vorderachſe entzwei. Der Wagen
geriet dadurch in den Straßengraben und wurde ſtark beſchädigt.
* Offenbach, 25. Febr. Unſere Stadt beſitzt kein eigenes Heim, in
dem ſie arme Kinder auf ſtädtiſche Koſten in Sommerpflege nehmen
kann. Sie brachte bisher kränkliche Kinder in den verſchiedenſten An=
ſtalten
unter, mehrfach auch in der Erziehungs= und Pflegeanſtalt
Scheuern bei Naſſau. Dieſe Anſtalt leidet aber auch unter Raum=
not
und iſt genötigt, ein neues Kinderheim zu errichten. Es feh=
len
ihr in der heutigen Zeit die Mittel, und deshalb gibt unſere Stadt
zu dem neuen Kinderheim ein Darlehen von 70 000 Mk., wofür die An=
ſtalt
die Verpflichtung übernimmt, fortlaufend mindeſtens 65 Offenbacher
Kinder in Pflege zu nehmen. Die Anſtalt liegt landſchaftlich reizend
auf einem Höhenzuge zwiſchen der Lahn und einem ihrer kleinen Seiten=
täler
.
Rheinheſſen.
* Worms, 24. Febr. Es wird uns geſchrieben: Die elektriſche
Bahn, welche die Stadt Mannheim nach Lampertheim bauen will
und die auch ſſür Worms eine ſchwere Konkurrenz bedeuten würde, da
ſie zum Mindeſten geeignet iſt, den Teil der Lampertheimer Bevöl=
kerung
, der in Worms ſeine Einkäufe beſorgt, nach Mannheim abzu=
lenken
, findet auch in Lampertheim ſelbſt nicht allzugroße Gegenliebe.
Wie in der dortigen Gemeinderatsſitzung von Bürgermeiſter Keller
bekannt gegeben wurde, ſieht auch die Lampertheimer Geſchäftswelt darin
eine ſtarke Gefährdung ihrer Betriebe und damit ihrer Steuerkraft und
wehrt ſich entſchieden gegen die Erbauung dieſer Strecke. Die Stadt
Worms wird in dieſer Sache auch noch ein gewichtiges Wort mitzu=
reden
haben, ſodaß alſo an einen Bau dieſer Bahn in abſehbarer Zeit
wöhl noch nicht gedacht werden kann. Gefunden wurde hier vor
Weihnachten in einem Warenhaus ein größerer Geldbetrag, der von
dem betr. Finder an der Kaſſe abgegeben wurde, und ſeitdem bei der
Polizei hinterlegt iſt. Bis jetzt hat ſich trotz allen Nachforſchens
weder der Verlierer noch der Finder des Geldes gemeldet, ſodaß die
Angelegenheit dadurch reichlich myſteriös erſcheint. Die Polizei fordert
durch Bekanntmachung erneut ſowohl den Verlierer als auch den Finder
zur Entgegennahme des Geldes auf. Den 85. Geburtstag be=
ging
geſtern hier der Inhaber der Holzhandlung G. S. Eber, Herr
Georg Eber in voller Rüſtigkeit.
MI. Nieder=Ingelheim, 24. Febr. Winzergenoſſenſchafts=
abſchluß
. Die Winzergenoſſenſchaft Nieder=Ingelheim e. G. m.
u. H. umfaßt 217 Mitglieder. In der Bilanz des letzten Geſchäftsjahres
betragen die Geſamt=Aktiva 231 406 Mk., die Paſſida 230 992 Mk. In
Aktiven iſt u. a. ein Weinvorrat von 162 000 Mk. verzeichnet; in der
Paſſiva ein Guthaben der Traubenlieferanten von 149000 Mk.
u. Oppenheim, 24. Febr. Führerkurſe der Feuerwehr.
Die Führerkurſe der Feuerwehren des Kreiſes, die unter Leitung des
Herrn Regierungsrates Stich in Oppenheim und Wörrſtadt ſtattfanden
und in Vorträgen, Uebungen und fingierten Brandangriffen beſtanden,
haben ihren Abſchluß gefunden.
* Heidesheim, 22. Febr. Mit Sprengungsarbeiten an den Fort=
trümmern
in hieſiger Gemarkung foll ſeitens des Reichsvermögens=
amts
Mainz am 1. März begonnen werden.
* Nieder=Saulheim, 22. Febr. Beim Diebſtahl von Kartoffeln
aus eine: Grube im Felde wurden drei Männer überraſcht. Während
zwvei davon entkamen, konnte der dritte feſtgenommen werden.

Ungniehnlicke

Mtchufe
Reie Rattoaze
Mtetitftt
geiglanz
ekichwarzem

n Orogeren und lnltigenel

Seite 7

Oberheſſen.
* Aus der Wetterau, 24. Febr. Die Dorfkirchentagung
für den ſüdlichen Teil Oberheſſens fand in dem feſtlich geſchmückten
Dorfe Büdesheim ſtatt. Dekan Scriba aus Eichelsdorf überbrachte die
Grüße des durch Kranbheit verhinderten Prälaten Dr. Diehl=Darmſtadt.
Im dicht beſetzten Gotteshauſe hielt Oberkirchenrat Wagner aus Gie=
ßen
die Feſtpredigt, in weicher er ausführte, daß Dorf und Kirche eine
Einheit darſtellen. Der Kirchenchor trug zur Verſchönerung des Got=
tesdienſtes
bei. In der anſchließenden Verſammlung begrüßte Kirchen=
vorſteher
Faß aus Büdesheim die Gäſte, unter denen ſich auch der Re=
gierungsvertreter
Dr. Maher=Friedberg befand. Pfarrer Waldeck aus
Darmſtadt hielt einen Vortrag über Der Jugend Not und Hilfe; er
wies beſenders auf die Kindergottesdienſte hin. Pfarrer Köhler aus
Nidda ſprach über die Pflege des Friedhofs; hieran ſchloß ſich eine
lebhafte Ausſprache. Auf Antrag des Pfarrers Zatzmann aus Fauer=
bach
wurde eine Entſchließung, welche Anlage, Einrichtung und Pflege
des Friedhofs betraf, einſtimmig angenommen.
* Friedberg, 24. Febr. Ende des heſſiſchen Lehrer=
ſeminars
Friedberg. Nach faſt 110jährigem Beſtehen wurde
geſtern als letztes der Lehrerſeminare in Heſſen das Seminar in Fvied=
berg
geſchloſſen. Zu der Schlußfeier in der Turnhalle des Seminars
hatten ſich außer zahlreichen Volksſchullehrern die Vertreter der ſtädti=
ſihen
und ſtaatlichen Behörden ſowie Vertreter der hieſigen Lehran=
ſtalten
in ſtattlicher Zahl eingefunden. Wir erwähnen Schulrat Fried=
rich
=Darmſtadt als Vertreter des Landesamts für das Bildungsweſen,
Kreisdirektor Gebhard=Friedberg, Schulrat Süß, ein langjähriger und
berdienſtvoller ehemaliger Seminarlehrer, Schulrat Fiſcher=Gießen,
Schulrat Feuerbach=Friedberg. Eröffnet wurde die Schlußfeier in der
Turnhalle des Seminars durch den Schülerchor von Ring Preis und
Anbetung unter Leitung von Studienrat Kuhn. Anſchließend ſang
der Chor die Jugendzeit von dem ehemaligen Seminarlehrer Peter.
Müller. Ein Streichorcheſter, aus Schülern zuſammengeſtellt, und
einzelne Schüler trugen Konzertſtücke bzw. Soloſtücke vor. Der Se=
minariſt
Sommer aus Großen=Linden hielt einen Vortrag Das
deutſche Kulturgut als Grundlage der Schularbeit‟ Zur Entlaſſung
kamen insgeſamt 8 Schulamtskandidaten. Die Feſtrede hielt der der=
zeitige
Direktor Dr. Faber, er gab einen Gang durch die Geſchichte der
Anſtalt. Das Lehrerſeminar Friedberg wurde am 2. November 1817
durch Schulrat Wilhelm Heſſe, Prälat Schmidt=Gießen, Kirchenrat Wag=
ner
=Darmſtadt und Rektor Roth=Friedberg gegründet. Hier ſollten, die
Ideen Peſtalozzis verwirklicht werden. Der erſte Leiter des Seminars
Rektor Roth erhielt ein Gehalt von 1200 Gulden, ſein einziger Lehrer
Müller erhielt 500 Gulden. Von weiteren Direktoren ſeien erwähnt=
Curtmann, ein ſehr bekannter Pädogoge, Steinberger, Schäfer I,
Quentell, Schäfer II, Karg und als letzter der jetzige Direktor Dr.
Faber. Von 1820 bis 1839 beſtand eine eigene Seminarſchule, der 24
Knaben angehörten. Hier wurden die Seminariſten in die Praxis
der Volksſchule eingeführt. Nachdem 1839 das Friedberger Schulweſen
organiſiert worden war, hob man die Seminarſchule auf und die prak=
tiſchen
Uebungen der Seminariſten fanden in der Stadtſchule, der ſo=
genannten
Muſterſchule, ſtatt. Im Namen der oberſten Schulbehörde
ſprach Schulrat Friedrich aus Darmſtadt über Uebergang und Um=
wandlung
des Lehrerſeminars in die jetzige Aufbauſchule. Das ge=
meinſame
Lied Ach bleib mit deiner Gnade bildete den Abſchluß der
überaus würdigen Schlußfeier des Lehrerſeminars.
* Bad=Nauheim, 25. Febr. Die Gründung einer Han=
delsſchule
iſt für die geſamte Wetterau beabſichtigt. Der Lehrgang
ſoll zwveijährig ſein. Zweck der Schule iſt die theoretiſche Vorbildung
des Kaufmanns. Junge Leute beiderlei Geſchlechts können die Anſtalt
beſuchen.
* Gießen, 25. Febr. Die Beerdigung der Schweſter Lieſel Egelhof
aus Mainz, die bekanntlich ein Opfer der Aether=Epploſion wurde, fand
geſtern nachmittag unter ſehr ſtarker Beteiligung der hieſigen Einwohner
und der Krankenſchweſtern aus den verſchiedenen Krankenanſtalten Gie=
ßens
ſtatt. Der Geiſtliche vom Mutterhaus Darmſtadt hielt eine ergrei=
fende
Grabrede und ſchilderte die Schweſter als eine gewiſſenhafte und
fleißige Krankenpflegerin, die das Opfer ihres ſchweren Berufes gewor=
den
ſei. Die anderen beiden Opfer der Exploſion, Frieda Haas aus
Güntherod und Frieda Steinbach aus Ober=Seemen werden in ihren
Heimatorten beerdigt.
Gießen, 23. Febr. Hier wurde wieder eine neue Autolinie
eröffnet, es handelt ſich um die Linie GießenAnnerod.
Da Annerod ein gern beſuchter Ausflugsort der Gießener Bürger iſt,
ſo wird dieſe neue Verkehrslinie nöcht nur in den Arbeiterkreiſen zu
Annerod frendig begrüßt, ſondern auch die Gießener Bürger werden
lebhaften Gebrauch von dieſer Linie mahen. Die Linie wird von der
hieſigen Firma Hoos gefahren. Der Landesverband Heſſi=
ſcher
Geflügelzüchter hält am 6. März im Hindenburg
ſeinen diesjährigen Verbandstag ab. Bei der ſehr wichtigen Tages=
ordnung
ſteht ein zahlreicher Beſuch der heſſiſchen Geflügelzüchter zu
erwarten. Vor allem gelten die Beratungen der Ausgeſtaltung der
Landesgeflügelausſtellung, welche für den 226. und
27. November in Gießen feſtgelegt iſt. Eine Beſichtigung des
neuen Tierzucht=Inſtitutes der Univerſität iſt mit der Tagung ver=
bunden
.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.

Samstag, 26. Februar. 3.30: Liedervorträge der Praunheimer
Volksſchule. O 4.30: Konzert: Gade. Ouv. Nachklänge aus Oſſian.
Fantaſieſtücke für Klarinette und Klavier. Holbergiana
Michel Angelo‟ Ouv. Hugo Wolf. Drei Lieder. Suite nach
Liedern. Drei Lieder. Ital. Serenade. Mitw.: Alice Brandt=
Rau (Sopran). O 5.45: Leſeſtunde (für die reifere Jugend): Das
Wirtshaus im Speſſart, von Wilhelm Hauff. O 6.15: Der Brief=
kaſten
. O 6.45: Stenographie. O 7.15: Alfred Auerbach: Ar=
beiterdichter
: Der Epifer Nerö O 7.45: Prof. Sittig: Der
Himmel im März, O 8.15: Heiterer Abend. (Programm und
Mitwirkende werden noch bekanntgegeben.) Anſchl.: Tanzmuſik.

Stuttgart.
Saustag, 26. Febr. 1.10: Konzert. O 3: Jugendſtunde. Mitw.:
Elſa Pfeiffer, Karl Köſtlin, Funkorch. O 4: Unterhaltungskonzert.
Mitw.: Gerda Hanſi, H. Hanus, C. Struve, Funkorch. Fucik:
Florentiner Marſch. Strauß: Bei uns zHaus. Keler Bela:
Luſtſpiel=Ouv. Grieg: Die Prinzeſſin. Der Frühling.
Mendelsſohn: Auf Flügeln des Geſanges. Schumann: Mond=
nacht
. Grieg: Peer Gynt=Suite. Humor in Proſa und
Verſen (Struve). Kling: Waldteufeleien, Potp. Strecker:
Ueber’m Kahlenberg leuchtet a Sternd’l. Draußen im Liebhardstal
ſteht a klein’s Haus. Mädchen mit dem roten Mündchen.
Mein Liebſter iſt ein Weber. Fucik: Salve Imperator. O 6.15:
Dramaturgiſche Funkſtunde (Schauſpiel). O 6.45: Kuſtos Fiſcher:
Die Melaneſier und ihre Kultur. O 7.15: Heinz Neuberger: Die
deutſchen Perſonennamen (1.). O 8: Kammermuſik. Mitw.: Alice
Schenker (Klavier), F. Kirchberger (Cello), C. Heß (Bratſche).
Debuſſy: Sonate für Cello und Klav. Hindemith: Sonate für
Bratſche und Klav. Honegger: Sonate für Cello und Klav.
O 9: Alt=Heidelberg, Schauſpiel in fünf Aufzügen von Meyer=
Förſter. Haupt=Perſ.: Erbprinz Karl Heinrich: C. Struve: Staats=
miniſter
von Haugk: E. Stockinger; Hofmarſchall von Paſſarge: L.
Puſchacher; Dr. phil. Jüttner: Th. Brandt; Lutz, Kammerdiener:
Mar Heye; Detlev, Graf von Aſterberg, Karl Bilz, Kurt Engelbrecht,
vom Korps Saxonia; von Wedell, Saxo Boruſſe: H. Hanus;
Rüder, Gaſtwirt: G. Ott. Anſchl. bis 12: Tanzmuſik von Berkin.

Berlin.
Sonnabend, 26. Febr. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
O 4: Blaſchik: Gedächtniskunſt und ihre Anwendung. O. 5: Ette=
Kammer=Orch. Gauß: Deutſche Wacht. Hollaender: Schaufel=
Walzer. Lincke: Ouv. Nakiris Hochzeit. Verdi: Fant.
Traviata. May: Herrgott, am blühenden Neckarſtrand, Lied.
Weide: Neckteufelchen. Profes: Afrika. Robrecht: Freu' dich,
Fritzchen, Foxtrot=Potp. O 6.30: San.=Rat Dr. Frank: Med.. Plauderei. O 7.05: Dr. Baſchwitz: Das Seelenleben jugend=
licher
Sünder. O 7.30: Prof. Dr. Miethe: Der Anblick des Fixſtern=
himmels
. O 8: 1. Karnevaliſtiſche Sitzung mit Damen. Saal=
eröffnung
. O 8.11: Eröffnung der Sitzung. Mitw.: Emmy Sturm,
Hugo, Fiſcher=Köppe, Wilhelm Gräff, Karl Jöken, Robert Koppel,
Carl de Vogt, Carl Wallauer u. a. m., Funk=Orch. O 10.30:
Tanzmuſik (Kapelle Kermbach).
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 26. Febr. 3.30: Poſtrat
Behrendt, Frl. Moelke: Eſperanto. O 4: Ob.=Stud.=Dir. Dr.
Schönebeck: Die Förderung der Begabten und die Schülerausleſe.
O 4.30: Prof. Dr. Lampe: Pädagogik des Rundfunks. O 5:
Dr. Völter: Das Amtsdeutſch. O 5.30: M. d. R. Bemmer: Der
Arbeiter als Staatsbürger. O. 6: Dir. Schmuckler: Aeſthetik
des Eiſenbaues. O 6.30: Dr. Geyer: Röntgentechnik und Röntgen=
diagnoſtit
für den Zahnarzt. O 6.55: Prof. Dr. Hildebrandt,

[ ][  ][ ]

Seite 10

Nummer 57

Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
Weiterer Rückgang der Arbeits=
loſigkeit
. Die Zahl der Arbeitsloſen iſt in der
letzten Woche um 331 zurückgegangen. Zu Beginn der
Woche waren 22 667 Arbeitsſuchende gemeldet, dazu
kamen 1531 Neumeldungen, ſo daß insgeſamt 24 198
Arbeitsſuchende vorgemerkt waren. Am Schluſſe der
Berichtswoche verblieben hiervon 22 336. Auf dem
Stellenmarkt iſt keine weſentliche Beſſerung einge=
treten
. Es konnten 928 (905) Dauer= und 1023 (1020)
Aushilfsſtellen beſetzt werden. In der Erwerbsloſen=
fürſorge
ſtanden am 19. Februar 1927 14 028 Haupt=
unterſtützungsempfänger
, die für 11 274 Angehörige
Familienzuſchläge erhielten. Das Schöffen=
gericht
verurteilte den 39jährigen Büroaſſiſtenten
beim Grundbuchamt Fritz Paul wegen Amtsunter=
ſchlagung
in ſieben Fällen, Urkundenfälſchung, Be=
trugs
in drei Fällen, mehrerer Urkundenunter=
drückungen
und einfacher Unterſchlagung zu zwei
Jahren Zuchthaus und 450 Mark Geldſtrafe, ſowie
fünf Jahren Ehrverluſt. In einem Gaſthof in
Salmünſter=Soden ſtellten dieſer Tage zwei junge
Leute von auswärts ein unterwegs defekt gewordenes
Auto ein und erbaten ſich 30 Mark Reiſekoſten, die
am nächſten Tage beim Abholen des Kraftwagens
zurückgezahlt werden ſollten. Als der Wagen jedoch
am übernächſten Tage, wie verabredet, abgeholt
wurde, ſchöpfte die betreffende Wirtin Verdacht, daß
es ſich hier um geſtohlenes Gut handeln könne und
benachrichtigte die Polizei, die ſich unmittelbar mit
dem Frankfurter Polizeipräſidium in Verbindung
ſetzte und hier erfuhr, daß der Wagen in der Tat
einem Angeſtellten der Adlerwerke in Frankfurt a. M.
geſtohlen worden war. Die beiden Diebe ſind in=
zwiſchen
feſtgenommen worden.
Wichtig für Vereine.
In der letzten Zeit kann häufig in den Bahn=
höfen
die Beobachtung gemacht werden, daß größere
Reiſegefellſchaften, wie Wander= und Sportvereine,
kurz vor Abfahrt des Zuges auf dem Bahnhof ein=
treffen
und dann ungehalten ſind, wenn die Ver=
einsangehörigen
nicht gefchloſſen in den Wagen un=
tergebracht
werden können und eine Ueberfüllung
der Wagen entſteht. Solche Vorkommniſſe laſſen ſich
vermeiden, wenn die Veranſtalter ſolcher Ausflüge
ein oder zwei Tage vor dem beabſichtigten Ausfluge
dem Abfahrtsbahnhof unter Angabe der vorausſicht=
lichen
Teilnehmerzahl ſchriftlich oder mündlich (auch
fernmündlich) von ihrem Vorhaben Kenntnis geben.
Die Reichsbahn iſt dann in der Lage, den in Frage
kommenden Zug entſprechend zuſammenzuſtellen. Die
Unterlaſſung der Benachrichtigung hat zur Folge,
daß einmal die Reiſegeſellſchaften auseinander ge=
riſſen
werden und eine unerwünſchte Ueberfüllung
der Wagen eintritt, ja ſchließlich Reiſende zurück=
bleiben
müſſen. Dies liegt jedoch nicht im Intereſſe
der Reiſenden, wie auch nicht in dem der Reichsbahn.
Es muß deshalb den Veranſtaltern von ſolchen Aus=
flügen
dringend im allgemeinen Intereſſe empfohlen
werden, dem Abgangsbahnhofe ein bis zwei Tage
vorher Mitteilung zu machen.
Frankfurter Frühjahrsmeſſe 1927.
Das Frankfurter Meßamt teilt mit: Wie bisher,
ſo haben wir auch für die Frankfurter Frühjahrs=
meſſe
(27. bis 30. März) dafür geſorgt, daß den
Meſſebeſuchern weder in den Hotels, noch in den
Reſtaurants Meſſeaufſchläge abgefordert werden. Das
Meßamt weiſt jederzeit beſonders preiswerte Unter=
kunfts
= und Verpflegungsmöglichkeiten nach. Werbe=
beiträge
und beſondere Ausgaben verſchiedener Art,
wie ſie an anderen Plätzen üblich ſind, fallen in
Frankfurt a. M. vollſtändig fort.
Sühne für eine Bluttat.
Karlsruhe. Das Schwurgericht verurteilte
den Händler Wagner aus Stettfeld (Amt Bruchſal)
wegen Totſchlags zu 15 Jahren Zucht=
haus
und 10 Jahren Ehrverluſt. Wagner hatte im
Juli 1925 auf der Landſtraße den Hilfsmonteur
Thome, weil dieſer ihm als Diebesgenoſſe unbequem
geworden war, erſchoſſen.
Raubüberfall auf einen Poſtwagen.
Mühlhauſen i. Th. Drei Wegelagerer über=
fielen
auf der Landſtraße nach Struth einen nach
Mühlhauſen fahrenden Poſtwagen, verletzten den
Poſtbeamten ſchwer durch Revolverſchüſſe und ent=
riſſen
ihm die Poſttaſche mit etwa 1000 Mark Bar=
geld
. Die Räuber konnten entkommen.
Autounfall der Tänzerin Pawlowa.
Wie aus Hof gemeldet wird, fuhr der Wagen
der Tänzerin Pawlowa auf der Straße Zedtwitz
Hof, von Leipzig kommend, mit dem Einſpänner
des Landwirts Hartenſtein aus Tiefendorf zuſammen,
beſchädigte das Fuhrwerk ſtark und verletzte das Pferd
ſo ſchwer, daß es notgeſchlachtet werden mußte. Der
Wagen, der die Koſtüme und Dekorationen der Tän=
zerin
, die gegenwärtig in Nürnberg Gaſtſpiele gibt.
enthielt, wurde von der Polizei in Hof angehalten.
Man vermutet, daß der Unfall infolge Nichtabblen=
dens
der Lampen entſtanden iſt.
Beginn des Jürgens=Prozeſſes.
Berlin. Vor dem Schwurgericht des Land=
gerichts
III Berlin, begann am Donnerstag vormit=
tag
, unter Vorſitz des Landgerichtsdirektors Bombes,
die Verhandlung gegen den Landgerichtsdirektor
Jürgens nebſt Frau. Die beiden Ehegatten,
die aus der Haft vorgeführt wurden, mußten auf
der Anklagebank weit von einander entfernt Platz
nehmen. An der Verhandlung nahmen auch Ver=
treter
des Juſtizminiſteriums teil. Nach Exöffnung
ſtellte der Vorſitzende feſt, daß Jürgens in dieſem
Jahre 51 Jahre und Frau Jürgens 43 Jahre alt
wird. Außerdem erklärte der Vorſitzende, daß in einer
Reihe von kleineren Fällen die Strafkammer ein
Hauptverfahren abgelehnt habe. Nach Verleſung des
Eröffnungsbeſchluſſes dürften die Angeklagten im
Verhandlungsſaal vor ihren Verteidigern Platz
nehmen. Als nun Jürgens das Wort erhält, betonte
er, daß er ſich nicht als Angeklagter, ſondern als ein
Mann fühle, dem ſchwerſtes Unrecht zugefügt worden
ſei und dem daran gelegen ſei, dieſes ſo ſchnell wie /
möglich aufzuklären.
Folgenſchwerer Hauseinſturz.
Aachen. An einem Hauſe in Notberg, an dem
man das Dach entfernt hatte, weil das Haus ein
Stockwerk höher gebaut werden ſollte, ſtürzte nachts
die Decke des oberſten Stockwerks ein. Zwei Kin=
der
im Alter von ſechs Jahren wurden unter den
Trümmer begraben und konnten nur als Leichen
geborgen werden. Der Vater der beiden Kinder erlitt
Verletzungen am Kopfe. Nur die Mutter kam un=
verſehrt
davon.

Samstag, den 26. Februar 1927

Nordlandreiſe Dr. Luthers.

Unſer Bild zeigt den früheren Reichskanzler Dr. Luther (Mitte), der ſich zurzeit auf einer Nord=
landreiſe
befindet, bei einem Ausflug des Stockholmer Eisjachtklubs.

Faſching einſt und jetzt.

In fröhlicher Ausgelaſſenheit und in vielen Ländern auch mit allerlei luſtigen und ſpaßigen
Aufzügen in den Straßen wird der Faſching gefeiert. Beſonders im Süden, wo das Treiben
durch das Klima begünſtigt wird, erfreuen ſich die Faſchingsfeſtzüge großer Beliebtheit.

Faſching vor 400 Jahren.

Faſching im Rheinland. Eine ſpaßige Figur im Kölner Karnevalszug.

Unfall durch herabſtürzende Felsmaſſen.
WSN. Bad Ems. Beim Bau der großen Fahr=
ſtraße
Bad EmsMontabaur, die als große Not=
ſtandsarbeit
ausgeführt wird, ereignete ſich ein Un=
fall
dadurch, daß ein junger Arbeiter aus Bad Ems
von herabſtürzenden Felsmaſſen geſtreift wurde, ſo
daß er mit ſchweren Beinbrüchen und bedeutenden
Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden
mußte. Der Krankenwagentransport geſtaltete ſich in=
folge
der erſt halbfertigen Straßendecke ſehr ſchwierig.

Familiendrama.
Nürtingen. Der Metzger Bröndle aus Alten=
ried
hat infolge von Familienſtreitigkeiten ſeinen
Schwiegervater, den Bauer Nalker, erſchoſſen,
ſeine Schwiegermutter und ſeine Schwägerin durch
mehrere Schüſſe ſchwer verletzt. Seine Frau
konnte ſich noch retten. Nach der Tat erſchoß ſich
der Täter ſelbſt.

Ein Pfarrer von Einbrechern verletzt.
Soeſt. Einbrecher drangen am Donnerstag in
das Pfarramt in Büderich ein. Der 64 Jahre alte
Pfarrer Becker, der ſie dabei überraſchte, wurde
durch einen Schuß am Kopfe ſchwer verletzt.
Die Einbrecher flüchteten, wurden aber bereits nach
einigen Stunden bei Wickede verhaftet. Es han=
delt
ſich um bereits mehrfach vorbeſtrafte Schwerver=
brecher
.
Zwei Todesfälle beim Baumfällen.
DD. Dresden. In der Nähe von Bautzen hat
ſich beim Baumfällen ein ſchweres Unglück ereignet.
Ein Baum ſtürzte vorzeitig um. wobei eine Perſon
ſofort getötet wurde. Von den weiteren vier
Perſonen, die unter dem Baum begraben wurden,
iſt eine inzwiſchen den erlittenen Verletzungen er=
legen
, während der Zuſtand der übrigen Verletzten
ſehr ernſt iſt.

Der Poſtfreiſtempler.
Die Deutſche Reichspoſt hat ſeit einiger Zeit
ſogenannten Freiſtempeler zugelaſſen, eine Maſſi=
in
der die Verſender Briefſendungen und Paketgi
des In= und Auslandsverkehrs ſelbſt freiſtern
können. Im Stempelbild erſcheint neben deng
bühren= und dem Aufgabeſtempel auch die Anga.,
Abſenders. Freimarken brauchen alſo nicht me.
klebt zu werden. Die Maſchine bietet Geſchäfter=
mit
ſtarkem Poſtverkehr weſentliche Vorteile: A
der Poxtokaſſen und des Beklebens der Send.
mit Freimarken, ſowie genaue Kontrolle der
gebührenausgabe durch einen in die Maſchinen
bauten Summenzähler. Ueber die Bedingung
ben die Poſtanſtalten nähere Auskunft.
Der Mord bei Eberswalde.
Berlin. Im Laufe der Unterſuchung ü.
Erſchießung des Bierkutſchers bei Eberswalde,
in Golzow bei Angermünde ein erwverbslof,e
beiter, namens Koepke, verhaftet und
dem in Frankfurt a. O. ein Bäckerlehrling u.
Hähniſch feſtgenommen, der allem Anſchefi
die Bluttat beobachtet hat. Im Hauſe Koepks,
ſich durch ſein ſeltſames Benehmen verdächtig g
hat, wurde in einem Verſteck ein Karabin
ein Revolver gefunden. Wie w5.
weiter erfahren, hat der verhaftete Arbeiten
Koepke ein Geſtändnis dahingehend arg
daß er den Bierkutſcher Weſel hinterrücks en C.
hat, um ihn zu berauben.
Aktenſchieber in Leipzig.
Berlin. Ein Kanzleibeamter am Li
Amtsgericht wurde während der Dienſtſtund
Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft verhi
Es wird ihm zur Laſt gelegt, Aktenteile Eſ
Gelder unterſchlagen und Wechſel aus Akten 0
Schuldner verkauft zu haben. Er iſt ſchon ſeit ſt.
Jahren beim Gericht tätig. Seine Verfelle
ſollen zum Teil durch den Rouvelt=Prozeß a.Ffrd
worden ſein, da zu dieſem Verfahren benötigei
nicht aufzufinden waren.
Bandenüberfall auf eine Karawane in 2
baikalien.
DD. Riga. In der Nähe von Kiacht rn
eine Güterkarawane von einer chineſiſchen öe u
bande überfallen. Der Karawane gehö eo
nehmlich däniſche, ſchwediſche und chineſiſche Saealt
an. Den Räubern fielen 120 000 Dollar in di. md

Ein neues Verfahren zur Vergaſu/
pflanzlicher Stoffe.
Wien. Dem Wiener Chemiker Poli/ä
gelungen, ein neues Verfahren auszuarbeit eu
das beliebige Stoffe pflanzlichen Urſprungs 6
Vorbehandlung vergaſt werden können.
wonnenen Kraftgaſe eignen ſich für den Betüaf
Arten von Gas=, Benzin= und Oelmotoren. 19
wendung der neuen Gaſe erfordert keine kon ſtüitwe
Aenderungen, ſondern lediglich den Erſatz A vor=
handenen
Vergaſers durch einen neuen Eexztzor,
ſowie eine Umſtellung der Zündung.
Vom Aufzug totgedrückt.
Der Magazinarbeiter Jung, der in eineOlef
fabrik in Zürich beſchäftigt iſt, verlor etwas !
zug. Er begab ſich in den Schacht hinunter n
Gegenſtand herauszuholen. Plötzlich ließ ei /7
Angeſtellter den Aufzug nach unten laufen
wurde von dem Aufzug zermalmt.

Der Flug de Pinedos.
EP. Rom. Zu dem bedeutenden Flug
wir noch folgende Einzelheiten: De Pineuſt
Donnerstag von Port Natal nur bis Pent
gelangt, weil ihm ein leichter Defekt des Ez
hälters die Landung in Pernambuco vorſicher
ſcheinen ließ obwohl er vorher die Abſicht zu
hatte bis Bahia zu fliegen. Dieſe letzten 242
meter legte er in einer Stunde 50 Minutyzuri
Obſchon der Apparat in der Bucht von Femdlp d
Noronha nur proviſoriſch repariert werdworinte
iſt der Aufſtieg glänzend gelungen, und die A0 kiſo=
meter
vom Aufſtieg bis zur braſilianiſchen Ke bwur=
den
von dem Flugzeug in 1 Stunde 40 Mirw, /d.h.
mit einer Stundengeſchwindigkeit von 230 Hiweitern
zurückgelegt, die dank des günſtigen Windgerhreicht
werden konnte. Dem italieniſchen Flieger frd/e bei
ſeiner Ankunft in Port Natal ein begeiſter E5.
fang bereitet. Der Gouverneur gab zu ſein Ehhren
im Kongreßſaal ein Bankett, an dem alle hönrden
und Vertreter der italieniſchen Kolonie 4üuhmen
Aus dem ausführlichen Bericht de Piws4üher
ſeinen Ozeanflug geht noch hervor, daß einſ, der
Nähe des Aequators von einem heftigen Ahürege
überraſcht wurde, der ihn zwang, geraumtkeit: 1n
mittelbar über dem Meeresſpiegel zu flen) we
durch die Temperatur des Kühlers in beurnigeende.
Weiſe ſtieg, ſo daß ihm alles Mineralven de=
Lebensmittelvorrats geopfert werden muße Wubel
dem konnten vier Liter Regenwaſſer, Orin, den
Führerraum eingedrungen war, durch Swſeimmſe
aufgeſaugt und für den Kühler verwendewendel=
Die ganze Fahrt hatte die Mannſchaf werneb
brochen mit Oel= und Benzinpumpen zu tuudm oſs
richtige Gleichgewicht zu erhalten und ſi Bireſſe
ſtoffe bis zum letzten Tropfen auszunützen.
Schweres Eiſenbahnunglück in Dckd
Bis jetzt 40 Tote 70 Schwerverl½
London. Wie aus Mexiko gem!t wih
entgleiſte auf der Strecke TampicoHu terte
ein Expreßzug und ſtürzte die Aicrund
hinunter. Eine Anzahl Wagen wurd vſeraruſ.
mert und gerieten in Brand. Die Zchder Ne
jetzt feſtgeſtellten Opfer beträgt 40 Tot u0s wee
als 70 Schwerverletzte. Weitere Opfer ſitem
noch unter den Trümmern befinden. Tichl urod
mungsarbeiten werden unter Hinzuziehuryel.!
tär und Gendarmerie vorgenommen.
Schiffsuntergang.
Konſtantinopel. Die ſchweren Ellri
auf dem Schwarzen Meer haben ein nu Forb‟
Schiffsunglück herbeigeführt. Man meldet Fſchmte.
gang des türkiſchen Dampfers Akdeniz, N0Tk. L
ſellſchaft Seiriſefaine gehört. Die an A4 Fpeſile
lichen 532 Paſſagiere und die Man iſten kole
ten gerettet werden, während das, 6iſ Ne
loren iſt.
Vier Todesopfer bei einer Schiffsceſtol.
New York. Vier Mann des britſg. Salle
dampfers Blackſea ſollen bei einer Expoll, Mr
die das Schiff zum Sinken gebracht 90N
Leben gekommen ſein.

[ ][  ][ ]

Fummer 57

Samstag, den 26. Februar 1927

Geite 11

Spuh, Shier und Tanen.
Eberſtadt, Sportverein Groß=GerauF.V. Michelſtadt, Boruſſia Dorn=
Fußoant im Ooenwatdrreig. heimSpielbag. Pfumgſtadt, Polizeiſportverein DarmſtadtHaſſat Die=
burg
.

den Meiſterſchaftsſpielen in der Kreisliga. Der Beginn des
Pokalkampfes. Die Lage in der A=Klaſſe.
ie Meiſterſchaftskämpfe der Odenwald=Kreisliga ſind mit
ſEndkampf Arheilgen-Pfungſtadt beendet und auch die noch aus=
fen
haben ihre Erledigung gefu=
inden
. Die
den Tref

u

(* bide dieſer Tage
udes Bild: veröffentlichte
Spiele e Schlußtabelle
gew. unent. verl. zeigt.
Tore nunmehr
Pkt. ti eilgen 16 48:23 24 Fangſtadt 16 44:24 20 i nſter 16 39:26 19 mpertheim 16 35:32 18 dwſtadt 16 34:36 i. on Darmſt. .. 16 48:49
ai ſch * 16 31:44 ſi lis ...." 16 24.:52 iu esheim . . . 16 11 24:43

Em großen ganzen entſpricht dieſer Stand auch den Erwartungen.
hätte höchſtens Bürſtadt und Union=Darmſtadt beſſer placiert ge=
mußte
aber die Wahrnehmung machen, daß ſich der Neuling Mün=
berraſchend
ſchlagkräftig zeigte und ſo ſeinen Platz zu Necht beſetzte.
Sem Abſtieg haben vorerſt noch der F.V. Biblis und Viktoria Gries=
m
zu rechnen, doch kann eine kommende Neuordnung im S. F. V., die
Hinzunahme des Gaues Bergſtraße zum Mainbezirk in Ausſicht
ſt noch manches ändern. Bei den Reſervemannſchaften
hebenfalls die Sportvgg. Arheilgen den Meiſtertitel geſichert, aller=
g
. begünſtigt durch das freiwillige Ausſcheiden der Pfungſtädter Re=

Um 6. März beginnen nunmehr für den neuen Odenwaldkreis=
frr
die Aufſtiegskämpfe zur Bezirksliga. Es hat an=
go
den Anſchein gehabt, als würde der Odenwaldkreis in dieſen
Xnpfen keine beſondere Rolle ſpielen, doch ſcheint es, als ob die Peſſi=
ſa
Unrecht behalten werden. Die einzelnen Gegner der Arheilger
ᛋe nach Kreiſen genannt:
Neckarkreis: Germania 03 Friedrichsfeld,
Kreis Unterbaden: F.C. 08 Mannheim,
Kreis Vorderpfalz: Pfalz Ludwigshafen,
Kreis Hinterpfalz: V. f. R. Pirmaſens.
Srunde genommen alſo lauter bekannte Namen. An der Spielſtärke
)afſen, erſcheint Pfalz Ludwigshafen der ſtärkſte Bewerber zu ſein;
mderen Kandidaten haben erſt zu beweiſen, was ſie können. Der
MNSärz wird jedenfalls mit dem Beſuch des F.C. 08 Mannheim am
Iger Mühlchen den erſten Anhaltspunkt für weitere Tips geben.
,M ollte dem Odenwaldkreismeiſter möglich ſein, zumindeſt die Spiele
figenem Gelände für ſich zu entſcheiden; nur Ludwigshafen könnte
e Ausnahme bilden. Jedenfalls hoffen wir, daß die Sportvag. Ar=
leen
den Kreis ehrenvoll vertritt.
AAm 20. Februar haben nun in der Kreisliga die Kämpfe um
Bezirkspokal begonnen. Dieſelben werden unter Ausſchal=
des
Kreismeiſters in einer Runde nach Punktſyſtem ausgetragen,
Ahä der Tabellenerſte als Kreisſieger zu betrachten iſt. Die fünf Kreis=
ge
ſpielen dann untereinander den Bezirksſieger heraus, der im näch=
u
Fahr mit den Kreismeiſtern zuſammen an den Aufſtiegskämpfen zur
zksliga teilnehmen darf. Da nur 7 Spiele ausgetragen werden, ſo
ss ſich nicht vermeiden laſſen, daß einzelne Vereine vier Spiele aus=
us
und nur drei auf eigenem Platze austragen können; anderen iſt
zGlück holder geſeſen. Die erſten Kämpfe brachten im Grunde ge=
men
normale Ergebniſſe:
V. f. R. BürſtadtGermania 03 Pfungſtadt 1:1,
Sportverein MünſterF.V. Biblis 3:2,
Viktoria GriesheimOlympia Lorſch 2:4,
Olympia LampertheimUnion Darmſtadt 2:5.
z gewiſſe Ueberraſchung darf das günſtige Reſultat der ohne Eſſer,
Eſei hardt und Gg. Hillgärtner antretenden Pfungſtädter gewertet wer=
n
. Sepſationell wirkte dagegen der Sieg der Darmſtädter Union, der
Zz noch mit 10 Mann erfochten wurde. Kann derſelbe als normal
wmtet werden, ſo muß man die Darmſtädter im Auge behalten. Im
Yamen wird ſchon der kommende Sonntag weitere Aufklärung bringen,
F ier folgende Paarungen angeſetzt ſind:
Union DarmſtadtSportverein Münſter,
Olympia Lorſch-V. f. R. Bürſtadt,
Fußballverein BiblisViktoria Griesheim.
Usſſicheren Sieger darf man wohl nur Biblis anſprechen, während die
uen beiden Treffen offen erſcheinen.
In der A=Klaſfe iſt im Gau Ried die Meiſterſchaftsfrage zu=
ſtigen
von Starkenburgia Heppenheim entſchieden worden,
res gelang, den F.C. 07 Bensheim im entſcheidenden Spiel mit 2:1
Wlagen. Bensheim iſt nach dieſer Niederlage ſcheinbar etwas abge=
hn
, denn am Sonntag gelang es ſogar dem F.V. Hofheim, die Bens=
eiuer
mit einer (allerdings nicht ganz normalen) 12:1=Packung nach
ämeuss zu ſchichen. Eine Schlußtabelle wird hier nach Bekanntgabe fol=
Me Im Gau Bergſtraße geht der Kampf noch weiter. Mit
Mu Punkten Vorſprung liegt hier der Polizeiſportverein Darmſtadt an
af Süitze und kann im beſten Falle noch vom V.f. R. Darmſtadt ein=
4olt werden, was aber ziemlich unwahrſcheinlich iſt. Der 6. März
ce lauo hier zwviſchen beiden Vereinen die Entſcheidung bringen. Am
ummenden Sonntag treſſen ſich in dieſer Klaſſe: V. f. R.
urmſtadtSportverei 98 Reſerve, Eintracht DarmſtadtGermania

In der B=Klaſſe geht es in beiden Gauen dem Ende zu. Wenn
amtliche Tabellen vorliegen, wird über den Stand der einzelnen Grup=
ben
mehr zu ſagen ſein; heute ſollen nur die am kommenden Sonntag
laut Terminliſte auszutragenden Spiele genannt ſein. Es treten an:
F.V. Michelſtadt 2Sportverein Lengfeld; Sportverein Goddelau
Sportverein Geinsheim; FV. ZwingenbergF.V. Hüttenfeld; Ger=
mania
AuerbachS.V. Schönberg.
Zweier Privattreffen iſt noch zu gedenken. Die Sportvgg.
Arheilgen empfängt am Sonntag am Arheilger Mühlchen den Sport=
verein
Darmſtadt; eine willkommene Prüfung für den Kreismeiſter.
Germania 03 Pfungſtadt tritt im Frankfurter Stadion gegen die Reſer=
ben
des Mainbezirksmeiſters vor dem Spiel um die Süddeutſche zwi=
ſchen
dem Mainbezirksmeiſter und dem 1. F.C. Nürnberg an. Wir hof=
fen
, allſeits von guten Ergebniſſen berichten zu können.
Sportverein Darmſtadt 1898Spielvereinigung Marburg.
Nachdem vor einigen Wochen der Bezirksmeiſter des Heſſ.=Hannov.
Gaues des Weſtdeutſchen Spielverbandes, Kurheſſen Kaſſel, bei ſeinem
Darmſtädter Gaſtſpiel ſowohl durch ſeine faire Spielweiſe als auch durch
die durchdachte, flache Kombinationsarbeit gut gefallen konnte, wird der
kommende Sonntag wiederum Gelegenheit bieten, einen der führenden
Vereine dieſes Gaues kennen zu lernen. Die Spielvereinigung Mar=
burg
, eine erſt vor kurzem erfolgte Fuſion der beiden beſten Marburger
Vereine, wird ſicherlich wie ihr Tabellenſtand ergibt in ihrem
Können kaum hinter der Spielſtärke der Kurheſſen zurückſtehen. Für die
Darmſtädter gilt es, unter Beweis zu ſtellen, daß der 5:1=Sieg im Pokal=
ſpiel
gegen Phönix Mannheim tatſächlich ein Zeichen für die wieder in
aufſteigender Linie ſich befindliche Spielſtärke war. Man darf beſonders
geſpannt ſein, ob Heuſer, der neue Mann im Tor, der ſeither in der
2. Handballmannſchaft ſpielte, das Talent iſt, für das er allgemein an=
geſehen
wird; allerdings! wird man für ſeine Beurteilung nicht ein ein=
ziges
Spiel heranziehen dürfen, da die Umſtellung von dem Handball=
ins
Fußballtor nicht ſo leicht iſt, wie es dem Laien vielleicht erſcheint.
Die Darmſtädter beſtreiten das Spiel, das um 3 Uhr auf dem Platz am
Böllenfalltor beginnt, mit folgender Mannſchaft:
Heuſer
Becker
Laumann
Kratz
Takaſz
Ruppel
Poth Müllmerſtadt
Geher Jakobi
Wenner II.
Vor dem Spiel der Ligamannſchaft tritt die Liggerſatzmannſchaft
im fälligen Verbandsſpiel gegen die 1. Mannſchaft des V. f. R. Darm=
ſtadt
an (Hauptfeld; Beginn 1 Uhr). Während des Ligaſpiels wird
das Reſultat der Handball=Ligamannſchaft, die in Mannheim das Rück=
ſpiel
gegen V. f. N. ſpielt, bekannt gegeben werden.
V. f. Raſenſpiele Darmſtadt e. V.
Vom V. f. R. Darmſtadt wird uns geſchrieben: Ehe wir auf das
Spiel der Raſenſpieler am Sonntag zu ſprechen kommen, möchten wir hier
auf eine ſehr wichtige Sache im Intereſſe des Darmſtädter Fußballſports
hinweiſen. Man hat den Naſenſpielern über Nacht ihr Spielfeld, das ſie
ſich vor zwei bis drei Jahren mit der größten Mühe und Koſten aus=
bauten
, abgenommen, um den Platz für das Kreisturnfeſt auszubauen.
Es iſt dies eine ſonderbare Maßnahme der Stadtverwaltung, einſch den
V. f. N. ohne Spielfeld zu laſſen, ohne ihm vorher ſein weiteres Be=
tätigungsfeld
anzuweiſen oder ihn finanziell zu unterſtützen, damit er
einen neuen Platz ſich verſchafft. Unbedingt muß hier die Stadtverwal=
tung
nach dem Rechten ſehen, um den Verein nicht finanziell ſchwer zu
ſchädigen.
Am Sonntag mittag ſpielt die V. f. R.=Mannſchaft in der
bekannten Aufſtellung gegen Sportverein Darmſtadt (Ligg=
Erſatz) auf dem Stadion um 1 Uhr. Beide Mannſchaften haben, wie
untenſtehende Tabelle nachweiſt, gleiche Spiel= und Punktzahl. Die
Mannſchaft des Sportvereins, welche faſt ganz aus Ligaſpielern beſteht,
bürgt für einen ſchönen, fairen Kampf. Das Spiel findet vor dem
Spiel der Bezirksliga=Elf ſtatt. Was die V. f. R.=Mannſchaft leiſtet, das
hat ſie in ihrem ſonntäglichen Spiel bewieſen. In Anbetracht bieſer
guten Leiſtungen beider Mannſchaften ſollten ſich die Anhänger des
Fußballs dieſes Treffen nicht entgeher laſſen.
Die 2. Mannſchaft von V. f. R. Darmſtadt ſpielt auch auf
fremdem Platze, und zwar auf dem Schupoplatz gegen Germania=
Eſchollbrücken um 1 Uhr. Nachſtehend bringen wir hier die
Tabelle der A=Klaſſe nach ihrem jetzigen Stand:
Pol. Sp. V. Darmſtadt
73:11
.
24
V. f. R. Darmſtadt . . . .
43:20 19
Haſſia Dieburg
48:28
...
Germanig Eberſtadt . ...
B:l7 12
Boruſſia Dornheim
25:37
..
S.V. Groß=Gerau
23:27.
.."
Eintracht Darmſtadt . . . . 12
18:45
Sp.Vgg. Pfungſtadt . .. . 12
15:51
F.V. Michelſtadt
10 1
13:45
Außer Konkurrenz:
.. 12
S.V. 98 Darmſtadt
Polizeiſportverein Sp.=Kl. Haſſia=Dieburg.
Am Sonntag nachmittag ſtehen ſich auf dem Platz des P. Sp.V.
zum fälligen Rückſpiele die beiden genannten Mannſchaften gegenüber.
Das Vorſpiel in Dieburg konnte ſeinerzeit P.Sp.V. mit 6:3 Toren ge=
winnen
. Trotzdem wird es gut ſein, wenn die Poliziſten ihre Sache

ſehr ernſt nehmen, denn Haſſia iſt ein nicht zu verachtender Gegner,
was ſeine in letzter Zeit erzielten Refultate beſtätigen. Die Maunſchaft
ſpielt einen friſchen, ungekünſtelten Fußball und beſitzt beſonders in
den drei Bwidern Fach aute Könner. Der Beſuch des Spieles, deſſen
Ausgang auch für die Meiſterſchaft von entſcheidender Bedeutung ſein
wird, kann allen Sportintereſſenten aufs beſte empfohlen werden.
Handball.
Turngemeinde Beffungen-Turngemeinde Afchaffenburg=Damm.
Letztgenannte, hier wohl mehr oder weniger bekannte Meiſtermann=
ſchaft
weilt am Sonntag, den 2. Februar, bei der Turngemeinde Beſ=
ſungen
aus Gaſt. Der Ausgang des Spieles dürfte wohl noch nicht
im voraus zu beſtimmen ſein; wenn die Vorſtädter aber beſſer auf dei
Hut ſind, wie am letzten Sonntag gegen Eintracht=Wiesbaden, ſo er=
wwarten
wir ſie beſtimmt in Front. Das Spiel beginnt um 3 Uhr auf
dem Sportplatz an der Rennbahn. Vorangehend treffen ſich die 2.= und
Jugendmannſchaft von Sprendlingen mit denen des Platzbeſitzers.
Pferdeſport.
Internationales Reitturnier in Berlin. Der 4. Tag.
Die beiden Hauptprüfungen des 4. Tages gehörten den Damen. Im
Preis von Trakehnen, einer Eignungsprüfung für Damen=Jagdpferde,
präſentierte Frau Pringsheim ihren prachtvollen Oſtpreußen Halaly in
der leichten Klaſſe wieder mit Erfolg. Bei den ſchweren Pferden konnten
die Richter zwiſchen dem Trakehner Baryton und dem eigentlich mehr
imponierenden Holſteiner Zigeuner keine entſcheidende Wahl treffen und
ſo erhielten Baronin von Oppenheim und Frau v. Heynitz gemeinſam
die goldene Schleife. Die Damen=Reitpferde=Prüfung gewann Frl. Mar=
wede
auf ihrem bekannten Donner 2. Den Abend leitete wieder ein
Amazonen=Jagdſpringen ein bei dem Frau v. Heynitz mit Hanko fehler=
los
über die Bahn kam und einen ſicheren Sieg errang. Erſtmalig wur=
den
diesmal Jagdſpringen der ſchweren Klaſſen entſchieden. Mehrere
Pferde kamen glatt über die bis 1,50 Meter hohe Hinderniſſe. Chr. v.
Knobelsdorff erzielte mit Partner die beſte Zeit des Abends von 43 Sek.

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500 Mark und 194 Gewinne zu je 300 Mk. In der Nachmittags=
Ziehung fielen: 2 Gewinne zu 100 000 Mark auf Nr. 342 416; 2 Ge=
winne
zu 5000 Mark auf Nr. 166 534; 4 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr.
41 682, 299 180; 8 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 108 524, 225 363,
B7144, R4 563; 24 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 22 201, 55 887,
112 171, 143 851,176 803, 203 B7, 204 703, 969 022, 288 906, 313 520,
323 661, 326 917; ferner 72 Gewinne zu je 500 Mark und 188 Gewinne
zu je 300 Mark. Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu
je 500 000 Mark. 2 Gewinne zu je 75 000 Mark, 4 zu je 50 000 Mark,
6 zu je 25 000 Mark, 36 zu je 10 000 Mark, 74 zu je 5000 Mark, 172 zu
je 3000 Mark, 364 zu je 2000 Mark, 680 zu je 1000 Mark, 1934 zu je 500
Mark und 4684 zu je 300 Mark. Die beiden Hauptgewinne von je
200 000 Mark fielen in der Vormittagsziehung auf Nr. 36 610 in Ab=
teilung
I nach Berlin, in Abteilung II nach Bochum. In der Nach=
mittagsziehung
fielen die beiden Hauptgewinne von je 100 000 Mark
auf Nr. 342 416 in Abteilung I nach Berlin und Abteilung II nach
Berlin. (Ohne Gewähr.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwortlich ſür Politiſt und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; ſür Feullleion Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſei ſür Sport: Dr. Eugen Buhlm ann
für den Handel: Dr. C. H. Quetiſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für den
Inſeratenteil: Willy Kuhle: Druck und Verlag: C. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
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Nummer 52

Die Effektenbörſe unterlag in der abgelaufenen Woche ungewöhnlich
ſtarken Ausſchlägen, zunächſt nach unten, dann nach oben und ſchließlich
von neuem in einer abwärts gerichteten Bewegung. Der Montag und
Dienstag brachten empfindliche Kurseinbrüche bei Verluſten, die ſich bis
auf 40 Prozent beliefen. Den Anlaß zu den beiden Baiſſetagen haben
wohl weniger effektive Verkäufe, und ſchon gar nicht etwa Angſtkäufe
gegeben. Dagegen hatte die Baiſſeſpekulation mit ihren Leerverkäufen den
Hauptanteil an der Herbeiführung der ſtarken Kursabſchläge, die eine
allgemeine Unſicherheit und Nervoſität hinterließen. Am Donnerstag war
wieder ein Hauſſeanſatz zu verzeichnen, der aber bald in ſich erſtickte und
neuen Kursrückgängen auf der ganzen Linie Platz machte. Man hat es
bei allen dieſen Bewegungen weniger mit ſolchen zu tun, die ſich auf
äußere Einflüſſe ſtützten, ſondern vielmehr zum großen Teil mit börſen=
techniſch
begründeten Vorgängen. Eine intereſſante Motivierung fand,
ein Beweis für dieſe Angabe, die unerwartete und recht ſcharf gegen
Mitte der Woche vorübergehende Hauſſewelle. Die ſtärkſten Käufe fan=
den
von rheiniſcher Seite ſtatt, die im übrigen ihre beſtehenden Engage=
ments
am Ultimo Februar nicht zu prolongieren beabſichtigen ſoll.
Im Hinblick auf die Beſtrebungen zur Einführung des Terminhandeis
an den weſtdeutſchen Börſen ſei vielmehr zu erwarten, daß das Rhein=
land
die effektive Lieferung der Stücke zum Ultimo verlange, um dieſe
an den dortigen Plätzen zu deponieren. Bei dem im ganzen geringen
Geſchäftsumfang beſteht ohnehin ſchon ein erheblicher Stückemangel, der
ſelbſtervſtändlich durch dieſe Transaktionen verſchärft wurde und die
plötzlichen Kursausſchläge nach oben zur Folge haben mußte. Die Tages=
ſpekulation
nahm dieſe Donnerstag=Hauſſe allerdings mit wenig Begei=
ſterung
auf, was ſchon daraus hervorgeht, daß noch an der gleichen
Börſe zum Schluß des amtlichen Verkehrs wieder ein ſtärkerer Rück=
gang
und neue Blankoverkäufe zu beobachten waren. Die Geſamtlage
der deutſchen Aktienmärkte muß gegenwärtig als außerordentlich un=
ſicher
bezeichnet werden, wozu in erſter Linie die unklare Entwicklung
der Geldmarktverhältniſſe beiträgt. Das Publikum wird deshalb richtig
tun, ſich vorläufig einige Zeit ſehr zurückhaltend einzuſtellen, zumal viel=
fach
immer noch Kursübertreibungen vorliegen. Zu überſtürzten Ver=
käufen
ſcheint aber trotzdem kein Grund vorzuliegen, worin einem
Rundſchreiben zweier D=Banken an ihre Kundſchaft durchaus beizu=
ſtimmen
iſt.
Am Geldmarkt macht ſich das Ultimo jetzt ſtärker fühlbar. Die Ein=
zahlungen
auf die Reichsanleihe haben den Markt, zwar nicht ſo ſtart
beeinträchtigt, wie dies vielfach befürchtet worden iſt, aber trotzdem ein
vermindertes Angebot vor allem öffentlicher Gelder herbeigeführt. Im
gegenwärtigen Augenblick zeigen daher die Geldſätze eine anſteigende
Tendenz. Der Privatdiskont iſt in den vergangenen Tagen mehrfach er=
höht
worden. Das Angebot hat zugenommen, ebenſo wie das heraus=
kommende
Material an Warenwechſeln mit Großbankgiro. Für die letz=
teren
werden die Diskontſätze neuerdings ebenfalls ſtändig höher. Pri=
vatdiskonte
mit kurzer Laufzeit ſtellen ſich gegenwärtig auf 4½ Prozent,
mit langer Laufzeit auf 4/, Warenwechſel auf 42/8 bis 434 Prozent.
Für Tagesgeld ſchwanken die Sätze zwiſchen 4¾4 und 6½ Prozent, wäh=
rend
Monatsgeld nicht unter 6 bis 7 Prozent zu haben iſt. Das ſtärkere
Geldbedürfnis und die Verringerung der Gelddecke wirkt ſich auch bei
der Ultimoprolongation aus. Die Sätze für Reportgeld, die bei der ver=
gangenen
Liquiation 6¾ bis 7½ Prozent betrugen, ſind jetzt auf 7 bis
½ Prozent heraufgeſetzt worden, wobei allerdings wichtig iſt, daß eine
Einſchränkung der für Reportzwecke von den Banken bereitgeſtellten
Mittel anſcheinend nicht beabſichtigt wird. Immerhin ſtimmt dieſe
Erhöhung der Geldſätze bedenklich. In der gleichen Richtung wirkt der
Kurseinbruch am Kriegsanleihemarkt (jetzt Ablöſungsſchuld ohne Aus=
loſungsrecht
), wo die Tagesſpekulation ihre Engagements glattzuſtellen
beſtrebt iſt.

Frankfurter Effektenbörſe.

Frankfurt a. M., 25. Februar.
Die geſtern ſchon ſowohl an der Mittags= als auch an der Abendbörſe
feſtgeſtellten Ultimoglattſtellungen nahmen heute ſchon von Beginn an
einen ſehr breiten Rahmen ein, ſo daß die Börſe in weſentlich abge=
ſchwächter
Tendenz eröffnete. Auch die Verſteifung des Geldmarktes
unterſtützte die Abgaben. Nur nach einigen Spezialwerten beſtand wei=
tere
Nachfrage, ſo nach Siemens u. Halske, Rheinſtahl und Stahlverein,
die ſich relativ gut behaupten konnten. Siemens u. Halske zogen ſogar
etwas an. Im übrigen gab es aber auf allen Marktgebieten Kursver=
luſte
von bis zu 3 und 4 Prozent. Namentlich ſchwach war die Stim=
mung
auf dem Chemiemarkt, auf dem J.=G. Farben 3 Prozent und
Scheideanſtalt 3½ Prozent ſchwächer eröffneten. Nach der Abſchwächung
an der geſtrigen Abendbörſe waren Banken etwas beſſer gehalten und
durchweg nur 1 Prozent ſchwächer, Danarbank allerdings 2½ Prozent.
Die Montanwerte verloren durchweg 3 Prozent, Rheiniſche Braunkohle
eröffneten ſogar 5 Prozent niedriger und Kali Aſchersleben 4 Prozent.
Von den Motorenaktien gaben Alderwerke 1 Proz., Daimler aber 3½
Prozent nach. Von den Elektrowerten waren AEG. ſtark angeboten und
2½ Prozent ſchwächer, die übrigen knapp behauptet, Siemens u. Halske
aber 1½ Prozent feſter. Die anfänglich ſehr ſchwache Haltung der Ab=
löſungsſchuldnanleihe
, die bis auf 24¾ geſunken, war, hat zur Ab=
ſchwächung
ebenfalls beigetragen. Später konnte ſich der Kurs aber wie=
der
auf 25½ heben. Ausländiſche Renten blieben umſatzlos. Im wei=
teren
Verlauf wurde die Stimmung mit der Beſſerung der Tendenz
für die Ablöſungsanleihe etwas feſter. Geringe Teile der anfänglichen
Verluſte konnten aufgeholt werden, und Siemens und Halske konnten
weiter auf 243 anziehen. Auch Gelſenkirchen waren etwas mehr erholt.
Tägliches Geld 6 Prozent.
An der Abendbörſe konnte die Erholung der Nachbörſe keine
Fortſchritte mehr machen. Nur ſüir Elektrowerte beſtand etwas Intereſſe.
AGG. gewannen 2 Prozent, Licht und Kraft 1½ Prozent, Siemens u.
Halske dagegen konnten ihren Höchſtkurs von heute mittag nicht erreichen.
Schwächer waren J.=G. Farben und die meiſten Montanwerte. Auf dem

Anleihemarkt konnte ſich Ablöſungsſchuld gut behaupten, Türken waren
etwas feſter. Ablöſungsſchuld 26 Prozent, Schutzgebiete 13.80, Bagdad I
282/s, Commerzbank 213, Danatbank 285. Deutſche Bank 194, Diskonto=
geſ
. 186,25, Dresdener Bank 182,25, Metallbank 164,50, Gelſenkirchen
186,50, Harpener 222,50, Mannesmann 218,50, Mansfeld 154, Phönig
131,75, Rheinſtahl 223,75, Laurahüitte 103, AEG. 1692/8, J.=G. Farben
313 50, Erdöl 193, Licht u. Kraft 195, Schuckert 176,75, Siemens u.
Halske 245,25, Wayß u. Freytag 200.

Berliner Effestenbörſe.
Berlin, 25. Februar.
Am Geldmarkt iſt heute eine erhebliche Verteuerung der Sätze ein=
getreten
, die mit einer Verknappung des Angebots verbunden war. Die
Anſpannung erſtreckte ſich nicht nur auf Tagesgeld (5,5 bis 7 Prozent),
ſondern auch auf Reportgeld, das mit 7,0 bis 7,5 Prozent gegeben wurde.
Für Gelder, die täglich über den Ultimo laufen, erlangte man 7 bis
7,5 Prozent und für Warenwechſel zirka 4,75 Prozent. Dieſe Situation
am Geldmarkt mußte an der Effektenbörſe eine Verſtimmung auslöſen,
die tatſächlich das Geſchäft ſofort bei Beginn des Verkehrs beherrſchte.
Bei luſtloſer Umſatztätigkeit gaben die Kurſe auf der ganzen Linie nach.
Auch ſpäter blieb die Tendenz außerordentlich unſicher, bei fortwähren=
den
uneinheitlichen Schwankungen. Die bekannten Spezialwerte wurden
von der matten Tendenz und der Abgabeneigung am ſtärkſten in Mit=
leidenſchaft
gezogen und hatten vielfach Verluſte von 6 bis 10 Prozent
aufzuweiſen. Die Ultimo=Vorbereitungen kamen auch am Deviſenmaukt
in einem Rückgang des Dollarkurſes zum Ausdruck, da die Banken zur
Geldbeſchaffung Dollardeviſen verkauften. Kabel New York gab gegen
Berlin auf 4.2180 nach. Sonſt war das Deviſengeſchäft bei faſt unver=
änderten
Valutenkurſen ſtill.
Im weiteren Verlauf der Börſe konnten, ausgehend von den Aktien
der Siemens u. Halske=A.=G. (247 nach 241), eine Anzahl von Spezial=
werten
eine Erholung erzielen, die aber bei 2 Prozent Plus gegenüber
den niedrigen Notierungen ihre höchſte Grenze hatte. Das Geſchäft war
weiter ſtark beengt. Rheinſtahl=Aktien wurden mit 222.75 bis 224 ver=
hältnismäßig
rege umgeſetzt. Weiter angeboten lagen Banken auf un=
günſtige
Dividendenſchätzungen, die unverbindlich für die Dresdener
Bank auf 9 Prozent, für die Diskonto=Geſellſchaft auf 10 Prozent und
Darmſtädter Nationalbank auf 12 Prozent lauteten. Im Deviſenverkehr
ging der Dollar, der amtlich 4.2175 notierte, weiter bis 4.2175 zurück.
Privatdiskont, kurze Sicht 45/g, lange Sicht 42/s Prozent. An der Nach=
börſe
wirkte die neue Heraufſetzung der Privatdiskontnotiz für kurze
Sicht erneut verſtimmend auf die Effektenbörſe ein, ſo daß gegenüber
amtlichen Schlußkurſen Rückgänge von etwa 1 Prozent eintraten. Man
nannte unter anderem bei luſtloſem Verkehr: Hapag 161, Nordd. Lloyd
149, Darmſtädter Nationalbank 285, Diskonto 187, Oſtwerke 360 Rhein=
ſtahl
223,5, Harpener 223, Vereinigte Stahlwerke 247,5, AEG. 169
Siemens 245,5, Gelſenkirchen 187,5, Phönix 132, Mannesmann 217,
J.=G. Farbeninduſtrie 312,75. Ablöſungsanleihe ohne Ausloſung 26.10.

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Dt. Ka iwerke.
Donnersmarckhüte
Dynamit Nobel.
Glektr. Lieferung. .
J. G. Farben.
R. Friſter......."
Gaggenau Vorz.. .
Gelſenk Eußſtahl.
G. f. elerrr. Untern
Halle Maſchinen.
Han. Maſch. Egeſt.
Hanſa Zampfſchf.

24 2
178.

72 75
229.
111.
236.
148.25
188.
1 8.
128.5
185.
88.
159.75
140.
154.
205.
317 25
112.
6.75
215
35.
197.
130.5
229.75

175.5
142.

13.
83
238.

124 2.
f117.
2 1.5
32.125

demoor Zement. . . 1252.5
Hirſch Kupfer.
Höſch Eiſen.
Hohenlohe Werke.
119.25 (Kahla Vorzellan
236 5 Lindes Eismaſch. . . /193.75
148.25 MLingel Schuh.
188.25 Linke u. Hofmann
92.25
318.5
Loewe u. Co.
48.
124.5 N. Lorenz
Niederlauſitzer Kohle 7223.
193.375 Norod. Gummi.
138.
Trenſtein.
157 125/Rathgeber Waggon H117.
140. Rombacher Hütten.
13.25
105.
152. 125)Roſitzer Zucker.
201. Rütgerswerke.
138.25
312 5 Sachſenwerk
134. 625
112.5 Sächſ. Gußſtahl .. . . 4168.
S6. Siemens Glas..
1965
21.5 Ver. Lauſitzer Glas 1159.
Volkſtedter Porzell. . / 66.
167.8753Weſtf. E. Langendreer! 55 25
Wittener Gußſtahl 1 57.5
13
228.75 Wanderer=Werke. . . 1265.

25 2.
250.
118 5
198 75
32.
130.25

93.
91.875
319.
147.75
224.

136.75

12.5
105.
133.75
133.75
68.
193.
159.
65.5
56.25
57 5
270.

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Früſſel=Antw
Lslo
nopenhagen
Stockholm
Kelſingſors
Italien .."
London ..
Nen=York. .
Faris.
Echneiz
Sponien

24 2.
Geld /Brie

12 31/112.5

12.45
10.80
18.3:
20.437
1.2135
16 49
181.035

12.73
10.6441

4.2235
8..235

25. 2. 24. 2. 25 Eeld Prief Geld Brie Geld 68.68 169.10 Wien D.=Oſt.abg 59.35, 59.4 59.325/59.465 (.767 1.770 Prag. . .. 2.477 12.519 12.474 58.585 58, 125 Budapeſt( Pengi 13.65 73.83 09.3 109.33 Japan. 2.05 2.062 2.0611 2.065 M12.43 112.58 Rio de Janeiro 0.498/ 0.500 0.498 112.43 12.71 Sofia. 3.05 3.06 3.045 10.60 10.64 Fugoſlavien .. 1.39 1.419 18.731 18.47 Konſtantinopel 2.13: 2.147 2. 137 120.433/ 0.485 Liſſavon ... .." 1.555 21.505 21 565 1.2125 4.2225 Danzig ....... 81.70 81.90 81.74 16.53/16.485/16.52 Athen........" 5.47 5.49 5.47 81.0: 81.23 Kanada. . . . . . . 4.206 4.216 70.75 70.93/ Uruguav. . . . ." 4.25: 4.265 4.25

Brie
12.514
73.61/ 73.79
3.500
3.055
7.399/ 7.419
2.147
2:.615
81.94
5.49
4.206/ 4.216
4.26

Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Oſthofen, Rheinheſſen: Verſt. Schuhmacher Ludwig Rehl. Kyn=
kursverfahren
mangels Maſſe eingeſt.Ut.
Frankfurter Hypothekenbank, Frankfurt a. M. Bei der Teilungs=
maſſe
am 31. Dezember ergibt ſich, daß einem Goldmarkbetrage der
Teilungsmaſſe berechtigter Pfandbriefe von 484.66 Mill. (30. Juni
505.15 Mill.) 107.05 Mill. (105.76) Aktiven gegenüberſtehen. Hiervon fal=
len
0.32 auf Bareingänge und 48.58 auf den feſtſtehenden Aufwertungs=
betrag
, abzüglich des Verwaltungskoſtenbeitrages. Die Ausſchüttung
von Liquidationspfandbriefen erfolgte bekanntlich ſchon teilweiſe mit
einer zehnprozentigen Quote.

Samstag, den 26. Februan

Dunt ſüerealichen Krosaltenmärig

Der abſolut ſtockende Mehlabſatz ließ die ſüddeutſchen Mühlenn
dieſer Woche wieder die größte Zurückhaltung beim Einkauf beobgam
Angeſichts der ſich immer mehr zugunſten der Käufer entwickelnden D=
denz
am Weltmarkt liegt für dieſe auch wenig Ermunterung vor, Ir
lbſchlüſſe größeren Umfanges zu machen. Dagegen liefen Berichte
wonach ſowohl Belgien und Frankreich als auch Holland in dieſer AB=
größere
Poſten nahen Weizen aus dem Markt genvmmen haben, uni
bleibt ein als bemerkenswert feſtzuhaltender Umſtand, daß trotz
großen, wöchentlich über 2 Millionen ars betragenden Weltvevſchiffumu
die Beſtände in den europäiſchen Seehäfen bisher immer noch als kie
zu bezeichnen ſind. Im Geſchäft für Bahnwagen Mannheim ging By
landsweizen auf 30,2532,25 RM. zurück (i. d. Vorw. 30,5032,50)
landweizen auf 29,75 RM. (29,7530,25) je 100 Kg. Auch Roggen
billiger mit 27,50 RM. (27,5027,75) für Inlands= und 27,5028 89
(27,5028,50) für Auslandsware. Ungariſcher Roggen wird mit
Reichsmark er Regensburg angeboten. Man glaubt, mit ſtärkerem!
gariſchen Angebot rechnen zu ſollen, da in Budapeſt große Andie=
gen
von Effektiv=Roggen auf März=Termin erwartet werden, der
tige Markt aber nur geringe Aufnahmefähigkeit hat. Braugerſte
gegen die Vorwoche um 0,25 RM. die 100 Kg. zurück, die Umſätze bläif
klein. Auch Mais war um 0,25 RM. die 100 Kg. gegenüber der
woche rückgängig auf 18,75 RM. Plata=Mais wird per AprikMo,
8,10 fl. eif Rotterdam, rheinſchwimmende Ware zu 8,40 fl. eif Manmg
angeboten. Aus Argentinien vorliegende Meldungen beſagen, daß
dort eine noch nicht dageweſene Höchſternte erwartet. In inländi
Hafer iſt das Angebot kleiner geworden bei behaupteten Preiſen,
2122 RM. für Inlandsware, 8,45 fl. für Plata=fag=Hafer, 46/47
eif Rotterdam/Antwerpen. Am Mehlmarkt hat die Abſatzſtockung
mählich einen Umfang angenommen, wie man ihn ſeit Jahren nict=
kannt
hat; auf alte Abſchlüſſe wird nur zögernd abgerufen. Proxy
Weizenmehl. Spezial 0, koſtet 4040,25 RM. die 100 Kg., der Hen
gibt jedoch darunter ab; Mai/Juni=Lieferung mit 39,5039,75 RMa
geboten. Roggenmehl nachgebend; 60proz. Ausmahlung 38,5039
65proz. 37,7538,50 RM., 70proz. 36,5037 RM. Von Futterar.
Mühlenerzeugniſſe gefragt; Preiſe, auch für ſonſtige Futtermittell.
verändert.

Wiriſchaftliche Rundſchau.

Die Kohlenproduktion des Deutſchen Reiches im Januar.
Kohlenproduktion des Deutſchen Reiches hat im Januar nach dem
gaben des Statiſtiſchen Reichsamtes für ſämtliche Sorten einen M
gang erfahren, der die Zunahme der Förderung im Dezember 1924
der vollſtändig ausgleicht. Im ganzen Reich betrug, die Steink h.
produktion ohne das Saargebiet 13 355 360 Tonnen gegen 13 7 5
Tonnen im Dezember und 13 495 642 Tonnen im November 1926.
Braunkohlenförderung ging auf 12 461 733 Tonnen nach 13 17
Tonnen bzw. 12 754 141 Tonnen zurück. Die Koksproduktion va.
derte ſich auf 2675 051 Tonnen gegen 2804 550 Tonnen bzw. 250.
Tonnen. Die Preßkohlenerzeugung aus Steinkohlen erreichte die 3
von 479 829 Tonnen (Vormonat 496 820 Tonnen) und aus Braumba
die Ziffer von 3 044 972 Tonnen (3 117 308 Tonnen). Im Vergleähr
entſprechenden Zeit des Vorjahres iſt die Steinkohlenproduktion ich
noch rund 2,15 Mill. Tonnen und die Braunkohlenproduktion o
240 000 Tonnen höher. Gegenüber dem Januar 1913 (jetziger =
umfang
) weiſt die Produktionsziffer ebenfalls eine Steigerung a.fn
namentlich für den Braunkohlenbergbau ſtark ins Gewicht fällt.
Aus der deutſchen Filminduſtrie. Die Spitzenorganiſation de E=
ſchen
Filminduſtrie teilt mit, daß ſie von allem Anfang an ihre m=
verhandlungen
im gleichmäßigen Intereſſe nicht nur der ihr angſſ=
ſenen
Intereſſenten, ſondern auch in dem aller Firmen der Filmir due
geführt hat. Auf die Zeitungsmeldungen der letzten Zeit hin ha z
lich eine in München tagende Sitzung einſtimmig folgenden Bſß
gefaßt: Die Spitzenorganiſation der deutſchen Filminduſtrie hity
den Zeitungsmeldungen mit Genugtuung geſehen, daß die maßgen
Stellen der Regierung die ſchwere Lage der deutſchen Filminduf:
kannt haben und Mittel und Wege ſuchen, dieſe Lage nach Mön*
zu erleichtern, wobei eine Senkung der Luſtbarkeitsſteuer und
langfriſtige Kredite in Frage kommen. Die Spitzenorganiſati in
deutſchen Filminduſtrie richtet an die Regierung die dringende
daß bei ſolchen Maßnahmen die geſamte Filminduſtrie gleianig
berüchſichtigt und jede Bevorzugung der einzelnen Firma venfen
wird. Dieſer Beſchluß iſt inzwiſchen der Reichsregierung übe mI
worden.
Die Zinszuſchüffe für den Schiffsbau. Ueber die Richtlinien bft=
fend
die Arbeitsbeſchaffung für deutſche Seeſchiffswerften wir)ſen
Blättern weiter mitgeteilt, daß ein als Jahreszins zu zahlender mſ
2½ Prozent unter dem jeweiligen R ichsbankdiskont bleiben ſon Se=
Aufträgen unter 3 Millionen RM. und weniger darf der Zuſchye
Satz von 2 Prozent unter dem Reichsbankdiskont, bei Aufträgn0
einer Million und weniger 1 Prozent unter dem Reichsbankdisk ise ſi
Aufträgen unter 100 000 RM. und weniger den Reichsbaukdiskram

bei Aufträgen von 20000 Reichsmark und weniger 1 Prozent üEeien
Reichsbankdiskont erreichen. Ueberſchreitet der Auftragswert 10 T00
nen Reichsmark, oder werden gleichzeitig mehrere Schiffe des wein
Typs an die Werft vergeben, ſo bleibt eine anderweitige Feſtſetz inder
Zuſchüſſe vorbehalten.
Zur Preisermäßigung d.8 internationalen Röhrenkartells. Ibe

reits gemeldet, hat das internationale Röhrenkartell ſeine Priin
Hauptabſatzgebiete Polens, auf den ſkandinaviſchen und bahein
Märkten ermäßigt. Dadurch wird tatſächlich der polniſchen Hen
induſtrie eine Konkurrenz außerordentlich erſchwert und die Abſictne 5
Zwanges auf Polen, dem Kartell beizutreten, begünſtigt werden. we
handelt es ſich um die Huta=Bankowa, die Ver, Königs= und Laxranf
und die Soſnowitzer Röhrengeſellſchaft.

Staatspapiere
a) Deutſche
6‟/.% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30...
7% Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 2
6:/=% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
6‟/% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟I.%0 Pr. St.=Sc
p. 1. 10. 30.
7%0 Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 29 .
7% Süchſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 30 .
6½½Württ. F. Sch
p. 1. 3. 29

Dt. Ablöſungs=Anl.
einſchließlich
Ausloſungsſcheinen

Vorkriegsanleihen
5% D. Reichsanleihe
40 D. Reichsanl.
4 D. Schutzg
6811 u 13
40 D. Schutzg. o. 14
4% Preuß. Konſ
40 Baden
4½Bahern
4½ Heſſen
4½ Württemberger
b) Ausländiſche
5%Bos. E. B 1914
5% L. Inv.. 1914
4½
1898
4½% 1902
4½

%0 Oſt. Silberr. 6.5 Goldr...
4% einh. R. (kon) 99.5 3% Port. (Spz.) III 100.70 1%0 Num am. N.03. 100 4½% Gold. 13 .. 221 o am. konv. . 8.75 4% am. 05... 4%0Türk. (Adm.)03 40 (Bagd.) I 281 100.90 40 (Bagd.)II 21.75 4% 1911 Zoll. 16.5 100.90 23 4½% Ung. St. 1913 St. 1914 24 Goldr.. 26.95 St. 10. 23 336.5 Kronr. . 2.72 Eiſ. Tor...
Außereuro= päiſche 5% Mex am. inn. 50 äuß. 99 44.25 49 Gold 04 ſtf. 31

5% Bulg. Tabal0s

12% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4J.%Oſt= Schatz. 14

13.95
13.95

konſ. inn..
Irrigat.
5% Tamaulipas I

Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.-Bk. G./108

8% Komm. Lbb. D.
Goldſchuldver.
80 Heſſ. Ldb. Gold
10½ Komm Elektr.
Mark /Hag.)Gold
3½ Mannh. St.=G.
Mainz St.=G.
8½ Naſſ. Ldb. Gold
3% Pfälz Hyp.=Bk.
Goldpfdbr.
8% Pforzh. St.=G.
8% Pr. C.=B.=Cr.=T
Goldpfdbr.
80 Rh. Hyp.=B. G.
7½%Nh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr. . . . . .

14:
34.75
22

103.5
Berl. St.=Gold
Darmſt. St.-G. /101
5.25
D. Hhp.=Bank
Meining., Goldpf. /104.75
Frk.=Hhp.=B.=
36.25) Goldpfdbr.
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr. . . . 103
% Frkf. Pfdbr.=B
25
Goldefd

Ohne Zins=
berechnung

50 Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
25Roggen 2
5% Pr. Kaliw. .
5% Pr. Roggenw
5% Südd. Feſt=B.6
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr Vereinsb
Bahr Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wech
Berliner Hhp.=Bk
Frkf. Hyp.=Bk
Frkf. Pfandbr.=Bk
Hamb. Hhp.=Bk.
Mecklb. Hhp. u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.
Nordd Gr.=Cr.=Bk
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=T
Pr. Cent.=B.=Cr.=B

104.5
02

104.80

104
101.5
205

104
168.25

103

14.4

23

16.45
16.9
13.4
10.35
13.75

16.9
13.8
14.3

Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B...
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ Hyp.=Bk..
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Ldsb. . . .

Obligationen v.
Transportanſt.

4% Dux Bdb. Em9!
93
4
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
48 Kaſchau=Oderb.
abg.
Oſt. Nwſtb. 74
20 Oſt. Südb. (L.)
2,6% Alte
2.6% Neue.,
5% Oſt.=Ung. 73/74
4½Oſt. Staatsb. 83
3½Oſt. . 1.b.8.E.
3½Oſt. .. 9. E.
3%Oſt. .. 1885
%Oſt. Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 8:
91
97
42 Rud Silber
4 Rud. Salzkg.
4½%Anat. S.I
Anat S.
Anat S. III
Salon. Monaſt.
5% Tehuantepes

Bank=Aktien
D.=Kredit.
ad. B.
Bk. f. Brauit

14.3
14.65

16.3

A.
11.7
9.05

7.3

15.75
25
13.5

21.5
32.75
28
26.5
12
6.6
30.25

30.5

Barmer Bankv.
Bay. Hyp.=Wchſ...
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privat
Darmſt. u. Nat.=T
Deutſche Bank
D. Eff. u. Wch
D. Hyp.=Bk. 9
D. Vereins=Br.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfdbr.=B!
Gotha. Grundkr. B!
Lux Intern Ba
Metallbank.
Mitteld. Crebitb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbank=Ant
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein

187.75
f

214
283
195.5
167
184
126
186
183
145
219.5
195

12
64
213.5
278

169.75
170
260

Bergwerk8=Akt.
Bochum. Bergb.
Buderus
Dt. Luxemburg . . .
Eſchw. Bergw..
Gelſentirch. Bgw
Harp. Bergb.
Flſe Bergb. St.
Genußſchein
Kali=Aſchersleb. 215
Kali. Salzdetfurt. 219
Kali. Weſterregln 1215
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr. 1220
Mansfelder
Oberbedarf".
Otavi=Min.=Ant
Phönix=Bergb.
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Montan
ombach. Hütte

159.5
233.25
179
9.15

124
184.5

86.6
221

168
179.75
153
126.5
41

Salzwerk Heilbr.
Tellus Bgb..

Ver. Laurahütte . .
Ver. Stahlwerke.

Induſtrie=Akt.
Brauereien

Eichbaum (Mannh.
Henninger.
Hereules Heſſiſche
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr.
SchöfferhoftBind,
Schwarz Storchen=
Tucher, Nürnberg
Werger

225.5

Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleyer
6%A. E. G. Vzg. A.
5%A. E. G. Vzg. B
A. E. G. Stamm
Anglo=Cont. Guano
Aſchaff. Zellſtoff
Badenia (Weinh.
Bad. Maſch. Durl
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg ..
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol
Bürſtenſbr. Erlang
Cement=Heidelb.
Cement Karlſtadt
Cement. Lothr.
Chem Albert
Chem Brockh
Chem. Milch
Daimler=Benz A. G
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl
D. G u. Silb. Scheit
r. Bipeibrück.

129.5
100
147.5

158
332

Aw
184

182

171

132
100.5
94
167.75
127
177

134
36
192
80
95.75
184.5
51
81

166.75
183
60
178.75
111.5
87
21.5
109
194.75
243

64

Dreds. Schnellpr. 1144
85
Dürkopp
Dürr Rattingen . . 54.5
Dyckerhoff & W. 62
Eiſenw. Kaiſersl. 55
El. Licht= u. Kraft 1194
El. Lieferung
Elſ. Bad. Wolle
Email. Ulrich
Enzinger Werke ../100.5
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn. 1235
Faber Bleiſtift 134.5
Faber & Schleicher 1107
Fahr. Pirmaſens 47
Farbenind. J G 314
Felten & Guilleau. 171
Feinmech. (Jetter) 116
Feiſt. Sekt
Frankfurter Gas 176
Frankfurter Hof 115
Frkf.=M. Pok. u. W. 110
Fuchs Waggon
Geiling & Cie
Germania Linol. 1279
Gelſenk. Gußſt
Goldſchmidt. Th. 154.9
Gotha Waggon
Gritzner. Maſch. 129
Grün & Bilfinger 1176.5
Hafenmühle Frkft. 145
Hammerſen
1124
Hanfw. Füſſen
Hanſa=Lloyd, Br. 66.*
Hartm & Braun 140
Heyligenſtaedt
35
Hilpert, Armatur. 83
Hindrichs=Aufferm. 122
Hirſch, Kupfer
Hoch=Tief Eiſen . 143.5
Holzmann
185.25
Holzverk. Ind..
91
Hydrom Breslau . / 53.25
Inag
Junghans St..
Kammg. Kaiſersl. 1200
Karlsruher Maſch. 52.25

0.535
90
21

5
157.5
38.75

131.9

Karſtadt, R.
Klein Sch. & Becker/134.75
Knorr, Heilbronn 1186
Konſerv. Braun
Krauß Lokom. . . 85
Lahmeher
Lech. Augsburg . . . 132.25
Lederw Rothe
Spicharz. 31
Linge Schuhw.
Löhnberg Mühle 60
Ludwigsh. Walzm. /135
Lüdenſcheid Metall
Lux Induſtrie
Mainkraft Höchſt 132.5
Mars=W. Nürnberg 143
Metallgeſ. Frrf. 197
Miag Mühlenb 161.75
Moenus. Stamm 78
Motoren! Deutz
Motorenf Oberurſ.
Münch Lichtſpielk.
Neckar). Fahrz
Neckarw Eßlingen
Peters Union
128.75
Pfälz Näh Kayſer! 65
Philipps
Porzellan Weſſel 73
Prometh. Frkf.
Rein Gebb.&Schal/135
Rhein Elektr
177
Rhenania, Aachen / 73.5
Rütgerswerke 1136
Schleußner
Schneid & Hanau.
Schnellpr Frank /1
Schramm Lackf 107
Schrift Stemp. 14(
Schucker, Elektr
77
Schuhf Weſſel
Schuhf. Herz
Schultz Grünlack / 63.5 Dampff. Rodber4
Seilind Wolff
Siemens Glas
Siemens & Halske /245 Motorf. Darmſt
Südd. Immob. 101.75 Gebr. Roeder
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[ ][  ][ ]

ſammer 57

Berlimer Spar, und Giroverkehr im Januar 1927. Nach dem
Iaen Ergebnis der Berechnungen der Berliner Städtiſchen Spar=
im Sparverkehr im Januar 1927 der Einlagenbeſtand von
g8 RM. (einſchl. für 1926 gutgeſchriebene Zinſen) auf 133 682 451
n Ende des Berichtsmonats, d. h. um etwa 7,5 Prozent geſtiegen
lungen: 16 238 481 RM., Rückzahlungen: 7 053 818 RM.).
woverkehr der Berliner Stadtbank weiſen die Einzahlungen mit
i19 RM. gegen den Dezember ebenfalls eine erhebliche, die
iAungen mit 151 625 762 RM. nur eine geringe Steigerung auf.
and der Guthaben erhöhte ſich einſchließlich der für 1926 gut=
Senen Zinſen um etwa 15 Prozent auf 52 152 687 RM., während
und der Vorſchüſſe mit 30 077 989 RM. am Ende des Berichts=
ſich
faſt gemau auf der Höhe des Vormonats gehalten hat.
zeisermäßigungen am Oelmarkt. Die Notierung für Pennſyl=
ohöl
wurde geſtern um 15 Cents auf 3,25 Dollar per Faß herab=
Bekanntlich erfolgte Mitte Januar hauptſächlich aus lokalen
ründen eine Erhöhung um 25 Cents auf 3,40 Dollar. Der
zir Nid Continental=Rohöl wurde um 15 bis 39 Cents per Faß
ſrt. Die Humble Oil Co. ermäßigte ihren Oelpreis, Marke Nord=
um
15 bis 39 Cents per Faß. Die Ohio Oil Co, ermäßigte die
ſſtreiſe um 20 Cents per Faß.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 25. Febr. (Priv.=Tel.)
3. izen: Auf die Schwäche der ſüdweſtdeutſchen Märkte und ſchlep=
Sxportnachfrage begann der Markt in ſchwacher Haltung. Dann
ene Befeſtigung ein auf umfangreiche Baiſſedeckungen, die Kurs=
gen bis 1 C. verurſachten.
Nris: Nach ſchwachem Beginn trat eine Befeſtigung ein auf um=
arhe Baiſſedeckungen, ſo daß die Termine bis 2 C. gewannen.
uFer: Der Markt nahm ebenfalls einen ziemlich feſten Verlauf
hrrnte bis 1½ C höher ſchließen.
zaumwolle: Die Eröffnung geſtaltete ſich ziemlich feſt auf günſtige
ahs aus den europäiſchen Spinnereizentren. Dann wurde die
uuig ſchwach auf Liquidationen.
AFfee: Der Markt nahm einen ziemlich ſchwachen Verlauf auf
ts erve des Handels und höhere braſil. Erntetaxen.
Ziucker: Der Markt nahm einen ziemlich feſten Verlauf auf höhere
rDiſche Notierungen und Käufe der Wallſtreet.
Akao: Die Haltung geſtaltete ſich auch heute feſt auf höhere aus=
nüpe
Notierungen und beſſere Kaufluſt ſeitens der Fabriken. Auch
ſorile Handel war mit Käufen im Markt.

Samstag, den 26. Februar 1927

Seite 13

Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 25. Februar. Zum Wochenſchluß
nahm der Markt einen ruhigen, faſt geſchäftsloſen Verlauf. Die Ten=
denz
neigte weiter etwas zur Schwäche, beſonders für Brotgetreide.
Man notierte: Weizen 29.25, Roggen 27.00, Sommergerſte 25.0026.00,
Dafer, inl. 21.7522.50, Mais 18.5018.60, Weizenmehl 40.0040.50,
Roggenmehl 37,7538.25, Weizenkleie 14.0014.25, Roggenkleie 14.25 bis
14.50 Mark.
Mainzer Produktenbericht vom 25. Februar, Weizen nicht notiert.
Roggen 25.7524.25, Braugerſte 24.0026.25 (Ausſtichware höher be=
wertet
, faſt umſatzlos), Futtergerſte 19.0021.00, Hafer 19.5022.00,
Weizenmehl 40.2540.75, Roggenmehl 38.5039.00, Weizenkleie, fein
14.2514.50, grob 15.2515.50 Roggenkleie 15.50, Malzkeime 16.50 bis
17.50, Kleeheu 10.5011.00, Wieſenheu 8.509.00, Maſchinenſtroh 3.50,
Drahtpreßſtroh 4.505.00, Weiße Bohnen 35.50, Haferflocken 4243,
Graupen 36.50. Tendenz: behauptet, Futtermittel knapp, feſt und höher
gehalten.
Berliner Produktenbericht vom 25. Februar. Die Geſchäftsſtille hält
im Berliner Produktenhandel im großen und ganzen an. Während ſich
der Weizen in Auswirkung einiger Deckungsfrage faſt behaupten konnte,
mußte der Roggen für vordere Monate im Hinblick auf die zu erwarten=
den
Andiennungen amerikaniſcher Ware um 2 Mark, im übrigen bis an=
nähernd
. 1 Mark erneut nachgeben. Auch ſonſt fehlt auf der ganzen
Linie Unternehmungsluſt. Futtergetreide wird unnachgiebig offeriert,
doch beſteht nur zu ſchwächeren Preiſen, und dann auch nicht dringlich
einige Frage. Im Mehlhandel ändert ſich nichts. Auch Hilfsfutterſtoffe
und Oelſaaten durchaus vernachläſſigt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Zulaſſung der bereits gehandelten 40 Mill. RM. achtprozentigen
Hypothekar=Anleihé der Klöcknerwerke A.=G. von 1926 iſt jetzt auch an
er Frankfurter Börſe genehmigt worden.
In der Sitzung des Aufſichtsrates des A. Schaaffhauſen’ſchen Bank=
vereins
A.=G. am 24. Februar und in der anſchließenden General=
verſammlung
wurde der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1926 vorgelegt
und die Verteilung einer Dividende von 10 Prozent beſchloſſen.
Der Verein der rheiniſchen Zigarrenfabrikanten e. V. beruft für den
7. März eine außerordentliche Hauptverſammlung mit der Tages=
ordnung
, den Verband aufzuheben.

Eine in den Kreiſen der deutſchen Edelmetallwarenbranche weithin
bekannte Perſönlichkeit, Direktor Wildt, der Leiter und Mitbegründer
der Juwelen=, Gold= und Silberwarenmeſſe im Stuttgarter Handelshof
iſt heute an einem Schlaganfall im Alter von 55 Jahren unerwartet
ſchnell geſtorben.
In dem Bericht des Vereins der Oeſterreichiſchen Montan=, Eiſen=
und Maſchineninduſtrie für das Jahr 1926 wird die Frage einer evtl.
deutſch=öſtereichiſchen Zollunion bzw. des Anſchluſſes an Deutſchland
behandelt.
Die auf den 28. Februar einberufene o. H.=V. der Arbed, die über
einen Umtauſch der Vorkriegsobligationen gegen Anteilſcheine beraten
ſollte, iſt mangels der erforderlichen Anmeldungen auf den 14. April
ds. Js. verſchoben worden.
Nach einem Bericht des Brüſſeler Telegraphe iſt das Zuſtande=
kommen
des belgiſchen Zementſyndikats geſichert. Die Unterzeichnung
des Syndikatsvertrages, der am 1. März in Wirkſamkeit treten ſoll,
ſei jedenfalls zu erwarten.
Wie gemeldet wird, wird am 7. und 8. März in London eine Konfe=
renz
zwiſchen Vertretern der franzöſiſchen Induſtriellen und des Ver=
bandes
engliſcher Induſtrieller ſtattfinden.
Die ſeit drei Monaten eingeleitete Liquidation der Warenbörſen
in der Sowjetunion geht ihrem Abſchluß entgegen. Es verbleiben zur=
zeit
Warenbörſen nur in folgenden Städten: Moskau, Leningrad,
Niſhni=Nowgorod, Saratow, Wladiwoſtok und Roſtow.
Wie verlautet ſind zwiſchen den ungariſchen landwirtſchaftlichen
Maſchinenfabriken Verhandlungen im Gange, die ein gewiſſes Zu=
ſammenwirken
bzw. eine Spezialiſierung der einzelnen Fabriken be=
zwecken
.
Die Generaldirektion der rumäniſchen Staatsbahn hat den Beſuchern
der diesjährigen Leipziger Frühjahrsmeſſe eine 50prozentige Fahrpreis=
ermäßigung
für die Rückreiſe, und zwar vom 9. bis 25. März ein=
geräumt
.
Eine Entſcheidung des Oberſten amerikaniſchen Zollgerichtshofes
erklärte den ſogenannten flexiblen Zollparagraphen als im Einklang mit
der Verfaſſung ſtehend.
Die Standard Oil Company of Louſiana ermäßigte ihre Rohöl=
preiſe
ebenfalls um 15 bis 39 Cents per Faß. Carning Rohöl wurde um
20 Cents per Faß ermäßigt.
Die Deutſche Reichsbahn eröffnet in New York ein Fracht= bzw.
Auskunftsküro.

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Seite 14

Samstag, den 26. Februar 1922

Nummer 37:

Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
25)
(Nachdruck verboten.)
Er ſteht noch immer vor dem Hotel und ſieht uns nach."
Wahrſcheinlich freut er ſich über das Geld.
Jonny ſchüttelte den Kopf. Es ſteht jemand neben ihm;
beide ſehen uns nach. Warte mal, ich glaube der andere trägt
Uniform. Was hat das zu bedeuten, Fritz? Ich fürchte beinah,
nichts Gutes.
Du haſt ein ſchlechtes Gewiſſen, Jonny. Darum ſiehſt du
Geſpenſter.
Jetzt ruft er ein Auto heran und ſteigt ein. Ein Fremden=
führer
, der im Auto nach Hauſe fährt? Nein, Fritz, hier iſt etwas
nicht richtig.
Was geht uns das an? Wir fahren nach Alicante!
Die beiden gingen die palmengeſäumte Calle de Maiſonnave
hinuter, die vom Bahnhof zur Stadt Alicante führt. Droſchken
rumpelten an ihnen vorüber, der Schwarm der Reiſenden, die
mit dem gleichen Zuge gekommen waren, zerſtob in alle Winde.
Plötzlich ſagte jemand:
Herr Vandergult!
Die beiden drehten ſich um. Vor ihnen ſtand, die Augen
lächelnd auf ſie gerichtet, Herr Mackenroth.
Das hätten Sie ſich nicht träumen laſſen, nicht wahr, meine
Herren? lachte er. Aber die Sache iſt viel einfacher, als ſie aus=
ſieht
. Als ich eben von Ihnen Abſchied genommen hatte, da tippte
mich ein Herr auf die Schultern; es war ein Gaſt des Hotels de
Inglaterra, den ich mehrfach geführt habe; ein Engländer, der
in Alicante eine Spinnerei hat. Und, denken Sie ſich; er beauf=
tragte
mich, ſofort mit dem Nachtzuge nach Alicante zu reiſen. Er
ſelbſt muß weiter nach Madrid, aber hier ſind allerhand Sachen
zu erledigen, die er nur einem vertrauenswürdigen Menſchen in
die Hand geben kann. Das iſt alles. Hoffentlich falle ich Ihnen
nicht läſtig mit meiner Aufdringlichkeit? Im Zuge wollte ich mich
Ihnen nicht nähern. Wenn ich Ihnen aber von Nutzen ſein kann,
ſo ſtehe ich Ihnen herzlich gern zur Verfügung.
Sie ſind ſehr liebenswürdig, Herr Mackenroth, ſagte Fritz,
aber wir möchten Sie Ihren Geſchäften nicht entziehen.
Herr Mackenroth machte ein betrübtes Geſicht. Ich bin
Ihnen eine weitere Erklärung ſchuldig. Erlauben Sie mir, Ihnen
zu ſagen, daß es keine geſchäftliche Spekulation iſt, wenn ich
Ihnen das Angebot mache, Ihnen Alicante zu zeigen. Meine
Reiſe, meine Zeit, meine Mühe ſind reichlich bezahlt durch Mr.
Mac Laughlin. Sie müßten mir alſo ſchon erlauben, auf eine
Honorierung zu verzichten. Aber ganz wie Sie wollen, meine
Herren. Ich mache Ihnen den Vorſchlag: ich erledige meine Ge=
ſchäfte
, und wir treffen uns in einer Stunde in dem Kaffeehaus
am Paſeo de los Martires. Sie würden mich ſtolz machen, wenn
Sie ja ſagten. Alſo abgemacht: in einer Stunde. Und fort
war er.
Da kann man nix machen, ſagte Fritz.
Was ſoll uns das nützen? Dieſe Stadt iſt ſo klein, daß wir
ihm nicht entgehen werden.

Wir verbitten uns einfach ſeine Geſellſchaft.
Jonny, ich glaube, du biſt ein bißchen eiferſüchtig. Was um
alles in der Welt, hat uns denn eigentlich dieſer Mackenroth ge=
tan
? Er hat uns nachgeguckt, das iſt alles. Wenn ich alle Leute,
die mir nachgeguckt haben, für meine Feinde halten wollte, dann
dürfte ich überhaupt mit niemand mehr ein Wort ſprechen. Alſo
ſei nicht dumm. Er kennt Alicante, und er zeigt uns vielleicht
was Schönes. Und wenn es wirklich einen Haken hat mit ihm
was iſt wohl wichtiger: daß wir uns ihn zum Feinde machen,
oder nun, ja, oder daß wir uns auf guten Fuß mit ihm
ſtellen?
Ein Wagen fuhr an den beiden vorüber. Zwei Geſichter
ſchauten zum Fenſter heraus und verſchwanden plötzlich.
Das war er ja wieder, ſagte Jonny beſtürzt.
Wer?
Mackenroth! Ich ſchwöre darauf, daß er es war. Als
er ſah, daß ich den Kopf nach ihm wandte, zog er ſich zurück.
Fritz, hier liegt Gefahr in der Luft.
Komm, wir wollen ans Meer gehen; wir werden ein Bad
nehmen. Dann vergehen uns die Grillen. Und dann könnten
wir einmal um das Hotel Reina Victoria herumſchleichen, es
muß hier ganz in der Nähe ſein: am Hafen. Plaza de Ramiro.
Ja: das Bad machte ſie ruhiger. Auch Herrn Reimers. Die
Geſpenſter der Nacht verſchwanden vor dem reinen Atem des
Meeres ſüdliche Sonne brannte nieder und vergoldete die
Dinge und die Menſchen mit lächelnder Pracht.

Dann gingen ſie nach der Plaza de Ramiro.
Und als ob ein gütiger junger Gott ihnen etwas Liebes an=
tun
wollte: juſt in dieſem Augenblick trat der Portier auf die
Straße hinaus. Er tat, was alle Hotelportiers der Welt tun,
wenn ſie auf die Straße hinaustreten: er ſteckte eine Pfeife in
den Mund und pfiff. Und der Effekt war genau derſelbe, der in
London, Paris, Berlin oder New York eingetreten wäre: eim
Auto kam vorgefahren.
In dieſes Auto aber ſtiegen der Marquis d’Orſay, Ritter der
Ehrenlegion, und ſeine Tochter Dina.

Dira war ein bißchen blaſſer als ſonſt. Waren es die Stz
pazen der Nachtreiſe, die ihre Schatten über das junge Geſ/
warfen? Oder waren es tiefere Schmerzen?
Sie ſchritt, weder rechts noch links blickend, auf den Wac
zu, ſtieg ein und nahm Platz.
Der Portier nannte eine Adreſſe, die die beiden Fremp
nicht verſtanden. Schon hatte es den Anſchein, als würde diä
Wiederfinden ein einſeitiges bleiben da, mit einem plötzliä
Ruck, wie unter der Suggeſtion von Fritz Jacobſens Ar0
wandte Dina den Kopf zu ihm herum. Eine flammende 2u
ſtieg in ihr Geſicht, ihre Augen wurden groß und weit, und
ſeliges Lächeln trat in ihre Züge. Sie öffnete den Mund, al.
ſie ein liebes Wort ſprechen wolle.
Da zog das Auto an. Noch einmal, vom Vater unbenr=
wandte
ſie den Kopf und grüßte zurück.
Fritz legte, unbekümmert um die Vorübergehenden,
Freunde den Arm um den Hals: Jonny, jetzt laß ſie
kommen! Ich nehme es mit ihnen allen auf. Ich bin glückrig

Sie gingen die holzgepflaſterte Hauptſtraße hinunter
Calle de San Fernando. Hinter den Spiegelſcheiben der
nehmen Läden wetteiferte kaſtiliſche Pracht mit dem Glan
jungen Morgenſonne. Dort hinten verſchwand das Auto in
leuchtenden Schleiern, die einen ſonnigen Tag verkündeten.
Sie ſah blaß aus, Jonny, ſagte Fritz. Uebrigens
einmal, ſie wendet ſich um.
Jonny ſchüttelte den Kopf. Es geht doch nichts übe
Phantaſie eines Verliebten. Sie iſt ſo mikroſkopiſch klein, v
ich ſie zeichnen wollte, würde etwa ein Zentimeter auf den gu
Wagen kommen. Da willſt du im Ernſt ſehen, daß ſie ſich
wendet?"
Eine Trambahn zuckelte vorüber, mit zwei Maultierei!
ſpannt; eine rote Fahne zeigte ihre Route an. Sie gingemn
die Plaza de Iſabel; dort war die Avenida del Doctor Ed
die den Blick auf das blaue Meer freigab. Dort unten Jor
ſich im Licht des ſtrahlenden Morgens die waſſerdurchren
Huerta; flinke Kähne brachten Roſinen, Mandeln und feum
Alicantewein nach den Ladeſtellen der Europadampfer.
drüben im Oſten grüßte der Kamm des andgluſiſchen Geus
(Fortſetzung folgt.)

IV 286

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duch während der Nachtstunden
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Motto: Bei uns wärds widder kloar, wenns Geld is noch ſoroar".
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in ſämtlichen Räumen des Städt. Saalbau
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Seite 16

Samstag, den 26 Februar 1927.

Nummer 57

Fastnacht-Samstag bis Aschermittwoch, ab 4 Uhr nachmittags

Karnevalin allen Räumen

Tut-en-chamon als Prinz Karneval im vorderen Lokal
Japanerinnen im Japansaal am Sekt- und Likörpodium
Der dicke Punkt in der Tanzdiele mit Jazzkünstler: Mangelsdarf

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Der große Abenteuer- und Detektiv-Roman
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Brownie und die Millionenerbin, Groteske in 2 Akten
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Börner, Studioſus . . . . Otto Pgig
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Rettchen) in Khritz Elſe K wi
. . Heini Krug
Ein Kegeljunge .
Ein Dienſtmädchen . . . Alice Zrec
Poſtillon . . . . . . . . Hans 2
Ein Gaſt .... . . . . Werne- z0l
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Montag, 28. Februar Außer e=
Vetter aus Dingsda. Anfang Pühr,
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Anfang 7½ Uhr. Preiſe 110

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Tel 2457, 975

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Unter Mitwirkung erster Darmstädter Kjäfte.
Eintrittskarten für die 4 Karnevalstage vom 26. 2. bis
. 3. 27. bei der Bedienung. Tischbestellung Telephon 779.
(347
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Sonntag, 27. Febr
abends 8

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Großes Haus
Samstag, den 26. Februar 1927
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Der Ring des Nibelungen
Ein Bühnenfeſtſpiel für drei Tage und
einen Vorabend, von Richard Wagner
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Das Rheingold
Muſikaliſcher Leiter: Max Hüsgen
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Bühnenarchitektur: Arthur Pohl
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.. . . Joh. Biſchoff
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Götter . . . Guſtav Deharde
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veranstaltet vom Städt. Orchester
Eintrittspreis 2. Mk.
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Samstag, den 26. Tebrugr /7
abends 8 Uhr
II (Bühnen=Volksbund
Der Glasſchranß
Lokalpoſſe in Darmſtädter Wimtn
in 5 Bildern von Heinrich FIielm
In Szene geſetzt von Eduarb /e?!
Aufgeführt durch die Heſſiſche Spielg wie wol.
Perſonen:
Nudelmann, Oktroiaufſeher G. Rwhcüuſer
Frau Nudelmann . Marie La neößelie
Marie, ihre Tochter Marie Mink
Speckberger,Kanzleidiener Richa in ſ6
Frau Speckberzer .. . . Elſe Lahlurot
Lisbeth, ihre Tochter . . Aenne Trhhul.
Anton Klappbächer . . . E L. ce!
Theodor Spieß . . . . . Hans V7e*

Mor gen Sonntag,
den 27. ds. Mts., in den
schön geschmückten Räumen (seis

Rosen-Montag
28. Februar, abends 8.11 Uhr
auf höchstnärr. Befehl
Sr. Närr. Hoheit
Prinz Serenissimus
mit Gefolge bei festlich
geschmücktem Hause:

Karneval

Hecht, Agent . . . . . . . Emil 7mP‟
Fabian, Möbel= und An=
tiquitätenhändler
. . . Heinr1klu ſtkale
Erſter Schloſſerlehrling E. LuMeEia.
Zweiter Schlofſerlehrling Hans l
Ein Dienſtmann . . . . . Augu f. /0B
Ein Taglöhner . . . . . . Kurt 7A

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straße
9
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Heinrich Hölzlin
Faſolt Rieſen
Alfred Karen
Fafner /
Heinrich Kuhn
Alberich) Mibelungen
Eugen Vogt
Mime 1
Paula Kapper
Woglinde
Wellgunde /Rheintöchter Annelies Roerig
Floßhilde
Grete Penſe
Nibelungen
Schauplatz der Handlung: 1. In der Tiefe
des Rheines. 2. und 4. Freie Gegend auf
Bergeshöhen am Rhein gelegen. 3. Die
unterirdiſchen Klüfte Nibelheims.
Spielwwart Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 0.70 bis 7. Mr.
Die Eingänge in den Zuſchauerraum
werden bei Beginn der Vorſtellung
geſchloſſen. Zu ſpät kommende
Beſucher können nicht mehr eingelaſſen
werden Keine Pauſe.
Anfang 3 Uhr (pünktlich) Ende 5½ Uhr
Abend3 7½ Uhr
Außer Miete
Zum Beſten der Woh’fahrtseinrichtungen der
Genoſſenſchaft Deutſcher Bühnenangehöriger

unter Mitwirkung des
gesamten Personals des
Hamhurger Operetten-Thezters
Eintriktspreise 13 Mk.
Anschließend ab 11 Uhr:
Ball im Liliput
Karten: de
aal, Rheinst!
und Verkehrsbür

von Samstag, den 26. Bebruar bis Dienslag, den t.März 1927
9415fs
Tanzgelegenheit
in den schön dekorierten Räumen.

mit Zuſatzmiete IV.,
I Sperrſitz, 5. Reihe,
für den Reſt d Spiel=
zeit
abzugeben. Näh
in der Geſchſt.

Verſchieden

Glasabschlüsse, 2
eis Fensterläden
abzugeben
Schloßgr iben 132.

Anfang 8 Uhr

Sonntag, 27. Februar, vorm.
Heitere Matinee Soliſten:
Deharde Preiſe 50 u. 80 Pfg.
7½ Uhr Volksvorſtellung z"
Preiſen. Der Raub der Sab=?
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