Ginzelnummer 10 Pfennige
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 53
Dienstag, den 22. Februar 1927. 190. Jahrgang
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gitreiſes. Beſſellungen und Abbeſiellungen durch
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Emglands Sorgen in China.
Das Schickſal Schanghais.
* London, 21. Februar. Priv.=Tel.)
ſi näher der Tag heranrückt, an dem ſich das Schickſal
Sighais, dieſer größten internationalen Niederlaſſung in
Ghy entſcheiden wird, deſſen Einnahme durch Tſchangkaiſchek
milnur noch eine Frage von Tagen iſt, deſto mehr ſteigt die
Shinung der engliſchen Offentlichkeit, deſto nervöſer werden
kam, a1dre amtlichen Kreiſe. Die Frage, ob das Abkommen mit
na g, ABhmntoneſer Außenminiſter Tſchen nun endlich
unterzeich=
che h. n kt, die noch vor wenigen Tagen im Mittelpunkt der
Aufmerk=
ſomit, ſtand, iſt gegenüber der Sorge um die Entwickelung in
ſrit zu Sctkhai jetzt faſt völlig in den Hintergrund getreten. Hierbei
auf) weit wieder grundſätzliche Fragen aufgeworfen, wie die der
Sſtſ on Englands in China und die des Verhältniſſes der
üb iels Mächte in China gegenüber England.
Ifn einer Verſammlung der Liberalen Vereinigung in
Bred=
folrſhieelt Lord Grey eine Rede, in der er ſich auch in erſter Linie
miute Lage in China beſchäftigte. Dort ſeien Dinge von ſolcher
Wſti keit und mit ſo ernſten Folgen im Gange, ſo ſagte er, daß
ſielle=Bedeutung der innerpolitiſchen Vorgänge weit überträfen.
DkDrnge, die jetzt in China vor ſich gingen, ſeien wie ein
Alb=
duw für England; denn jederann wüßte, daß ein einziger
Zohenfall, wie klein er auch immer ſein würde, zu Folgen
füſyn könnte, die gar nicht vorherzuſehen ſeien. Man könne der
Rſ nung glauben, daß ſie mit ihrem Memorandum, in dem ſie
vohhlug, die alten Verträge zu beſeitigen und neue Wege
ein=
zuhlagen, mit der chineſiſchen Regierung zu neuen
Verein=
boſigen zu kommen wünſche. Dieſe Politik der Zugeſtändniſſe
ſeillaf die Notwendigkeit zurückzuführen, die Einigkeit der
aus=
läſtſiogen Mächte in China zu bewahren.
1)d diplomatiſche Korreſpondent des „Obſerver” behandelt
ditt fiage, welche praktiſchen Möglichkeiten aus einer Beſetzung
Secchais entſtehen würden und welcher Art die
Vorbereitun=
m geaeſen für die Verteidigung der britiſchen Kolonie. Das
mili=
täh lin. Kommando des Schanghaier Expeditionskorps und das
Fſgeſ kommando der Chinaſtaaten hätten vollkommen freie
Hz, Maßnahmen nach eigenem Gutdünken zu treffen.‟ Die
Abrcckenz dieſer Behörden ſei lediglich durch die Anweiſung
bMäri2t, daß militäriſche und maritime Aktionen mit
irgend=
wſſ- Streitkräften, die in den chineſiſchen Bürgerkrieg
ver=
wſit ſind, vermieden werden müßten, ſolange nicht direkt
bhictes Leben bedroht iſt. Während die ausländiſchen
C kväftshäuſer im allgemeinen innerhalb der internationalen
Aſeickaſſungen lägen, befänden ſich die Wohnhäuſer der Aus=
Uſier zum großen Teil außerhalb der Niederlaſſungen. Die
ABh. in Schanghai ſei aber um ſo größer, als die chineſiſchen
GAochner Schanghais 300 000 wehrfähige Männer gegen die
9härder aufbringen könnten. Die Schwierigkeit des ganzen
Aſluns beſtehe darin, daß die britiſchen Streitkräfte an Ort
uhSkelle im Intereſſe der Aufrechterhaltung ſtrenger Unpartei=
I/ſüit im chineſiſchen Bürgerkrieg ihre Aktivität auf das Gebiet
AMmernationalen Niederlaſſungen beſchränken müßten, ebenſo
MR)ie franzöſiſchen Streitkräfte auf das Gebiet der franzöſiſchen
Aſſieikaſſungen. Die Flotte beiſpielsweiſe könne Schanghai
NAlombardieren, ohne einen kriegeriſchen Akt gegen China zu
Bweri. Man erwartet, daß bei Eintritt eines Notzuſtandes
e(fWerſuch gemacht werden wird, die ausländiſchen Anwohner
ihNe internationale Niederlaſſung zurückzuziehen, obwohl dem
Aichts des geringen Umſanges der Niederlaſſungen große
Scirrigkeiten entgegenſtünden. In London ſei nicht bekannt,
i1Telkher Weiſe die britiſchen, amerikaniſchen, franzöſiſchen und
ilſmſchen Streitkräfte zuſammenarbeiten würden, aber in
Mſtzeſenden Kreiſen nehme man an, daß eine ſolche
Zuſammen=
aſut Sereits geſichert ſei. Im Augenblick ſei auch nicht bekannt,
umſer Verteidigungsmaßnahmen über die improviſierten
Be=
fᛋRungen hinaus ergriffen wurden. Die vorrückenden
Kan=
tlMe: Streitkräfte würden, wie man in London annimmt,
zu=
nutſen chineſiſchen Teil im Süden der Stadt beſetzen. Zwiſchen
10anWViertel und der internationalen Niederlaſſung, d. h.
zwi=
ber britiſchen, amerikaniſchen und japaniſchen, liege die
fiſtzüſiſche Zone, ſo daß ſich die Franzoſen den erſten
Schwierig=
kſſü ggegenüber ſehen würden.
ierzeichnung des Hankauer Abkommens.
* London, 21. Febr. (Priv.=Tel.)
Las Abkommen zwiſchen England und der nationaliſtiſchen
Zenung in Kanton, über deſſen Unterzeichnung die Londoner
e bereits ſeit Wochen orgkelt, iſt nunmehr, wie es ſcheint,
* üt tig zuſtande gekommen. Das Abkommen umfaßt die rela=
1 eſer ſchmale Grundlage, der engliſchen Niederlaſſungen in
Rimr und Kiukiang. Es ſieht den Uebergang der Verwaltung
r engliſchen Konzeſſionsgebiete an eine gemiſchte
chineſiſch=
iſe Kommiſſion vor, die unter chineſiſchem Vorſitz ſteht.
bene Einzelheiten über das Abkommen ſind noch nicht bekannt,
erſcheinlich dürften aber die weiteren Fragen, ſoweit ſie ſich
beieſe beiden Niederlaſſungen beziehen, auf der Baſis der im
ſichen China=Memorandum enthaltenen Vorſchläge geregelt
* DDas Abkommen iſt geeignet, ein Moment der Unſicherheit,
m. der letzten Zeit die engliſche Politik gegenüber China
ge=
un dieſer Frage beherrſchte, aus der Welt zu ſchaffen. Ob
an über hinaus eine Stärkung der engliſchen Poſition
bedeu=
ewurrd, werden erſt die Einzelbeſtimmungen des Abkommens
ahoeiſen haben. Ohne Zweifel iſt England aber in den vom
Hmimen erfaßten Fragen China auch ſehr beträchtlich ent=
Moiekommen; denn es iſt erinnerlich, daß der Abſchluß des
Hhumens noch vor einigen Tagen ſehr problematiſch erſchien.
Dü inend iſt er alſo erſt möglich geworden nachdem
Chamber=
heue Inſtruktionen an den britiſchen Unterhändler, über
zn! Natur kaum ein Zweifel beſtehen kann, ab gefandt hatt
Inwiefern das Zuſtandekommen dieſes Abkommens auch auf
die Lage der Dinge in Schanghai wird einwirken können, bleibt
dahingeſtellt. Die Frage der engliſchen Niederlaſſungen in
Han=
kau iſt gerade in den letzten Tagen gegenüber den Ereigniſſen in
Schanghai in den Hintergrund getreten. Es ſcheint, daß die
Ent=
wicklung in Schanghai viel eher auf das Schickſal der engliſchen genannt wird, Danziger Korridors, des Landſtreifens, der das
Poſition in China wird einwirken können als das Hankauer
Ab=
kommen. Soweit bisher eine Beurteilung möglich iſt, ſtellt es
jedenfalls eine vollſtändige Aufgabe des kraſſen Machtſtandpunk= eſſes, nicht nur in Deutſchland und Polen, ſondern auch im
Aus=
tes dar, den England noch bis Dezember vergangenen Jahres in
China vertreten hat.
Die künftige Rechtslage der britiſchen
Konzeſſion in Hankau.
Nach dem amtlichen engliſchen Funkdienſt bezieht ſich das am
Samstag in Hankau unterzeichnete Abkommen zwiſchen
OMMal=
ley und Tſchen auf die künftige Rechtslage der britiſchen
Kon=
zeſſion in Hankau. Bis zum 15. März ſollen die Polizeigewalt und
die Leitung der öffentlichen Arbeiten in der Konzeſſion in den
Händen der jetzigen chineſiſchen Behörden bleiben. Am 15. März
ſoll auf der allgemeinen Jahresverſammlung der Steuerzahler
der Konzeſſion die Auflöſung der alten britiſchen
Munizipalver=
waltung ausgeſprochen und die Verwaltung einer neuen
Körper=
ſchaft übertragen werden, die von der nationaliſtiſchen
Regie=
rung nach dem Vorbilde der Einrichtungen in den unter
beſon=
derer Verwaltung ſtehenden Bezirken gebildet werden wird. Ein
entſprechendes Abkommen ſoll dieſer Tage für die britiſche
Kon=
zeſſion in Kiukiang abgeſchloſſen werden.
Der Generalſtreik in Schanghoi.
Aus Schanghai wird gemeldet, daß die Zahl der Streikenden
jetzt auf 250 000 geſchätzt wird. Die Verteilung der Poſt iſt
voll=
ſtändig eingeſtellt. Der Streik beſchränkt ſich allerdings nur auf
die Chineſenſtadt, während die internationalen Konzeſſionen
un=
berührt geblieben ſind. Das Streikkomitee hat ein Manifeſt
ver=
öffentlicht, in dem erklärt wird, daß der Streik zur Feier des
jüngſten Sieges der Kantoneſen protlamiert worden ſei und um
den Militärgouverneur der Stadt zu zwingen, zurückzutreten.
Die Behörden haben etwa 20 Streikführer hinrichten laſſen. Ihre
Köpfe wurden auf Lanzen durch die Straßen getragen. Die Ruhe
iſt bis jetzt nicht geſtört worden. Es gelang, die weſentlichen
Ver=
waltungszweige fortzuführen. Nach einer ſpäteren Meldung
haben geſtern einige Straßenbahnlinien den Verkehr wieder
auf=
genommen. Es werden außerdem Verſuche gemacht, um die
Poſt=
angeſtellten zur Wiederaufnahme der Arbeit zu bewegen.
Der Vormarſch auf Schanghai.
Außenminiſter Tſchen unterzeichnete Abkommen über die
Kon=
zeſſion in Hankau und Kiutiang findet angeſichts der ernſten
Nachrichten aus Schanghai in der engliſchen Oeffentlichkeit kein
allzu großes Intereſſe. Mit Mißtrauen verfolgt man die
Kon=
zentration der Macht Kantons gegen Schanghai.
In Schanghai ſelbſt iſt die Lage nach wie vor ſehr ernſt.
„Daily News” meldet, daß auf die britiſchen Truppen Steine
ge=
worfen worden ſeien. Die Arbeiter verbreiteten Aufrufe, die
Chamberlain über die Ereigniſſe in China.
Chamberlain antwortete im Unterhaus auf zahlreiche
An=
fragen über die Ereigniſſe in China. Er erklärte, er ſchätze ſich
glücklich, mitteilen zu können, daß ein Abkommen zwiſchen
OMalley und Tſchen über die künftige Verwaltung der
eng=
wünſche nicht, daß die engliſchen Vorſchläge im Unterhaus
dis=
kutiert würden, da ſie noch weiterhin Gegenſtand von
Unter=
handlungen mit anderen chineſiſchen Behörden ſein würden.
ſtehen, wobei allerdings die chineſiſchen Stadträte die Mehrheit
Er habe OMalley erſucht, den Außenminiſter Tſchen bei den
Verhandlungen darauf aufmerkſam zu machen, daß die engliſche
Regierung ſich das Recht vorbehalten müſſe, frei über ihre
Truppen zum Schutz der engliſchen Staatsangehörigen zu
ver=
fügen. Zur militäriſchen Lage in China erklärte Chamberlain,
nach den letzten Nachrichten erſcheine es noch nicht ſicher, ob die
Kanton=Truppen endgültig Hangtſchau beſetzt hätten.
Der heute veröffentlichte Text des zwiſchen OMalley und
Tſchen abgeſchloſſenen Abkommens über die engliſche Konzeſſion
in Hankau hat große Ueberraſchung hervorgerufen, da der Inhalt
mit den von Chamberlain vor zwei Wochen im Unterhaus
ge=
machten Erklärungen nicht übereinſtimmt. Die Stadtverwaltung
in der Konzeſſion von Hankau wird am 15. März von dem
eng=
zeit wird die Konzeſſion weiter von den gegenwärtig tätigen
chineſiſchen Behörden verwaltet. Die Richtlinien für die
künf=
tige Verwaltung werden der engliſchen Regierung in der
Zwi=
ſchenzeit von dem kantoneſiſchen Außenminiſter mitgeteilt
wer=
den. Dieſe Beſtimmung bleibt in Kraſt, bis die Verſchmelzung der
fünf bisherigen Konzeſſionen, nämlich der engliſchen,
franzö=
ſiſchen, japaniſchen, ruſſiſchen und ehemaligen deutſchen, in einen
einzigen Bezirk durchgeführt iſt.
* Das Korridorproblem — die
Grund=
frage des Oſtproblems.
Von
Rolf Wingendorf=Danzig.
Die Frage des polniſchen oder, wie er von anderer Seite
Deutſche Reich in zwei Teile zerlegt, iſt zwar nicht neu, aber doch
erſt im Laufe der letzten Monate in den Vordergrund des
Inter=
lande gerückt. Die Korridorfrage iſt eine der wenigen Fragen,
in der in Deutſchland nationaliſtiſche und razifiſtiſche Kreiſe in
gewiſſem Sinne einig ſind, d. h. alle ſind ſich darüber klar, daß
der polniſche Korridor eine Ungeheuerlichkeit darſtellt, die den
Weltfrieden unter Umſtänden ſchwer gefährden kann.
Es iſt bezeichnend, daß im Auslande gerade engliſche
Zei=
tungen und politiſche Zeitſchriften, wie z. B. das politiſch ſehr
ernſt zu nehmende Blatt der „Union for democratie control”,
„Foreign affajres”, auffallend häufig ſich mit dieſem Problem
beſchäftigen. Dabei kommen ſelbſt Blätter, die ſonſt in dem
Ver=
ſailler Vertrag ein „noli me tangere” ſehen, zu der Überzeugung,
daß die Löſung, die dieſer Vertrag für den polniſchen Zugang
zur See gefunden hat, auf die Dauer nicht aufrecht erhaltem
werden kann.
In ſeiner Verteidigung des Korridors hat Polen nicht
ein=
mal bei Frankreich eine rückſichtsloſe Unterſtützung. Es war der
polniſchen Oeffentlichkeit beſonders ſchmerzlich, daß gerade der
als Retter Polens von der bolſchewiſtiſchen Gefahr bezeichnete
General Dupont äußern mußte, daß der Korridor weder politiſch
notwendig noch militäriſch zu halten ſei. Ein vor kurzem in
Paris erſchienenes Buch der Anhänger der Idee der Vereinigten
Staaten von Europa, Von Verſailles bis Locarno”, das im
allgemeinen polenfreundlich iſt, bezeichnet zwar den Zugang Polens
zur See als unbedingt notwendig, gibt aber z. B. zu, daß der
jetzige Zugang nicht auf in nationalem Sinne polniſchem Gebiet
liege und ſtellt feſt, daß man in England keineswegs geneigt ſei,
Polen dieſen Zugang unbedingt zu garantieren. Der Vorſchlag
zur Löſung des Problems in dieſem Buche wird ſpäterhin im
Zuſammenhang mit anderen Vorſchlägen beſprochen werden.
Für Polen iſt dieſe Erörterung des Korridorproblems in der
internationalen Oeffentlichkeit keineswegs angenehm. Ein
lächer=
licher Zufall, der in der Geſchichte ſo häufig eine bedeutſame
Rolle ſpielt, will es jedoch, daß den Anſtoß zu der erneut
ein=
ſetzenden öffentlichen Behandlung des Problems die polniſche
Prefſe, ja ſogar die amtliche polniſche Telegraphen=Agentur
ge=
geben hat. Gegen Ende des vergangenen Jahres verbreitete
nämlich die polniſche Telegraphen=Agentur aus Wien die
Nach=
richt, daß der Neichsbankpräſident Schacht mit polniſchen Stellen
verhandele, um Polen unter der Bedingung einer Rückgabe des
Korridors eine größere Anleihe zu gewähren. Das polniſche
amtliche Büro vergaß dabei ſcheinbar durch das Verſehen irgend=
Das nunmehr zwiſchen OMalley und dem kantoneſiſchen eines ihrer Redakteure, einen Kommentar zu dieſer Meldung zu
ſetzen, und die Nachricht ging als polniſche amtliche Nachricht in
die Welt. Das am nächſten Tage bereits folgende amtliche
De=
menti konnte den Schaden (für Polen!) nicht wieder gut machen.
Die Frage war einmal aufgerollt und iſt bis heute nicht zur
Ruhe gekommen.
Wie zu erwarten war, hat Polen dann verſucht, die Spitze
der Waffe von ſich abzulenken und gegen Deutſchland zu kehren.
Es vergeht kein Tag, an dem in der polniſchen Preſſe nicht in
äußerſt heſtige Angriffe gegen Sun Tſchuan Fang enthalten. irgendeiner Form die „deutſche Gefahr” an die Wand gemalt
wird. Zu allem Ueberfluß mußte der polniſche Außenminiſter
Zaleſki noch Oel in das Feuer gießen und in ſeiner Rede auf
dem Bankett der Warſchauer Studiengeſellſchaft für internationale
Probleme gegen die angeblichen Beſtrebungen Deutſchlands auf
eine Aenderung der polniſchen Grenze Stellung nehmen.
Die Rede Zaleſkis hat in Deutſchland große Aufregung
her=
liſchen Konzeſſionen in Hankau zuſtande gekommen ſei. Er vorgerufen, und doch war ſie gar nicht ſo bitter ernſt zu nehmen.
Der polniſche Außenminiſter weiß ganz genau, daß Deutſchland
gar nicht in der Lage iſt, militäriſch irgend etwas gegen Polen
zu unternehmen. Seine Rede hatte nur einen innerpolitiſchen
England wolle in China freie Verträge auf der Grundlage der Zweck, nämlich die Schwächung der Oppoſitionsſtellung der pol=
Gleichberechtigung und Gegenſeitigkeit abſchließen. Die neue Stadt= niſchen Rechtsparteien vor den Budgetberatungen. Direkt
her=
verwaltung, die die Hankau=Konzeſſion in Zukunft verwalten vorgerufen wurden ſeine Aeußerungen durch eine Anfrage im
werde, werde aus chineſiſchen und engliſchen Stadträten be= Parlament, „was die polniſche Regierung gegenüber den im
Aus=
lande verbreiteten Projekten betreffs Rückgabe des polniſchen
beſäßen. Die Neuregelung in Kiukiang werde ähnlich ausfallen. Korridors und Danzigs gegen die Zuteilung Litauens an Polen
zu unternehmen gedenke‟. Es iſt nicht Aufgabe dieſes Artikels,
zu dem Problem an ſich Stellung zu nehmen, das muß einem
folgenden Artikel vorbehalten bleiben, es ſoll nur feſtgeſtellt
wer=
den, wie ſich die Tatſache ausgewirkt hat, daß die Frage des
Korridors öffentlich in den Kreis der internationalen politiſchen
Kritik gezogen wurde. Die Folge der polniſchen Aufputſchung
der Leidenſchaften war eine unabſehbare Reihe von
Proteſtver=
ſammlungen „gegen die deutſchen Pläne” in allen Städten und
Städtchen Polens. Das Groteske dabei war, daß eigentlich kein
Menſch etwas von Plänen Deutſchlands wußte; doch die inneren
Zuſtände waren ſchwierig und verworren und deswegen mußte
man nach außen proteſtieren und der Welt den Anblick eines
neuen Don Quixotes im Kampf mit den Windmühlenflügeln
geben. Dabei wurden in dieſen Verſammlungen natürlich die
unglaublichſten Geſchichten über die böſen Deutſchen kolportiert.
Ueberall wurden Entſchließungen angenommen, deren Text
gleich=
liſchen Stadtrat dem neuen chineſiſchen Stadtrat übergeben wer= lautend begann: „Die Verſammelten weiſen die deutſchen
Intri=
den, in dem England nur eine Stimme hat. In der Zwiſchen= guen gegen Polen und den Angriff auf unſere Weſtmark mit
aller Energie zurück, beſonders aber Deutſchlands Gelüſte auf
Pommerellen und Schleſien.”
Bisher waren dieſe „Angriffe” ſehr gering geweſen, und es
hatte ſie eigentlich kein Menſch recht gemerkt. Jetzt erſt nach der
polniſchen ungewollten Propaganda begann man ſich energiſcher
mit dem Problem, das in Polen ſo viel Aufregung verurſacht
hatte, zu beſchäftigen. Gerade die Kreiſe, die beſonders für eine
internationale Verſtändigung eintraten, übten eine Kritik an der
durch den Verſailler Vertrag geſchaffenen Lage der deutſchen
Oſtarenzen. Man braucht nur zu erinnern an Ausführungen
ORft2
Dienstag, den 22. Februar 1927
Nummer 53
Coudenhove=Calergis und anderer. Den ſchwerſten Schlag aber
bedeutete es für Polen, daß die polniſchen Entrüſtungsſchreie
nicht den genügenden Widerhall in Frankreich fanden. Es geht
mit jungen Staatsweſen vielfach nicht anders als mit jungen
Menſchen: ſie ſuchen die Schuld für ihre Mißerfolge nie in ſich
ſelbſt, ſondern ſtets bei anderen. In Polen ſieht man heute den
Hauptſchuldigen in Deutſchland und den zweiten in — Briand.
Die Angriffe gegen Briand in der polniſchen Preſſe mehren ſich.
Alle Augenblicke tauchen Meldungen auf über angebliche
fran=
zöſiſch=deutſche Abmachungen, bei denen Polen nicht berückſichtigt
ſei u. a. m. Der Kreis der Perſonen, die in den Streit
hinein=
gezogen wurden, wurde immer größer. Schließlich mußte ſogar
der päpſtliche Sekretär, Kardinal Gaſpari, dementieren, daß er
für eine Rückgabe des Korridors an Deutſchland eingetreten ſei.
Die polniſche Regierung verſucht zwar heute, den Korridoralarm
abzublaſen, doch dürfte ihr das kaum noch gelingen. Das Rad,
das ins Rollen gekommen iſt, läßt ſich kaum noch aufhalten. Die
verſchiedenſten Faktoren verſuchen, es auf einen beſtimmten, ihnen
richtig erſcheinenden Weg zu lenken. Die Wege einer Löſung des
Problems aber, wie ſie von verſchiedenen Seiten vorgeſchlagen
werden, einer Kritik zu unterziehen, ſoll Aufgabe des nächſten
Artikels ſein.
Die Verhandlungen
über das Arbeitszeitnotgeſetz.
Um die freiwillige Mehrarbeit.
* Berlin, 21. Februar. (Priv.=Tel.)
Die Verhandlungen zwiſchen den Regierungsparteien über
die Geſtaltung des Arbeitszeitnotgeſetzes ſollten eigentlich am
Montag zu Ende geführt werden. Sie ſind auch weitergeführt
worden, aber im Grunde von einem Abſchluß genau ſo weit
ent=
fernt wie vorher. Die Parteien haben ſich gegenſeitig
Vertrau=
lichkeit zugeſichert, um zu verhindern, daß von außenher
da=
zwiſchen gefunkt wird. Man hat beſtimmte Entwürfe aufgeſtellt
und ſie untereinander ausgetauſcht, die nunmehr mit den
Frak=
tionen und der Regierung beſprochen werden ſollen. Im
weſent=
lichen dreht es ſich um die Möglichkeit der freiwilligen
Ueber=
arbeit, die in dem urſprünglichen Regierungsentwurf enthalten
war, aber von dem neuen Kabinett fallen gelaſſen worden iſt.
Die Deutſche Volkspartei ſucht eine Formulierung zu finden,
worin wenigſtens die Zuläſſigkeit einer beſtimmt kontingentierten
Ueberarbeit ausgeſprochen wird. Es iſt aber mehr als
zweifel=
haft, ob ſie ſich bei der Stimmung der übrigen Parteien damit
durchſetzen wird.
Polens Ausweiſungspolitik.
Berlin, 21. Februar.
Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt, daß die Nachricht,
der deutſche Geſandte in Warſchau habe am Samstag der
pol=
niſchen Regierung in ſeinen Verhandlungen mit Pilſudſki als
Baſis einer Verſtändigung den deutſch=ſchweizeriſchen
Handels=
vertrag vorgeſchlagen, unrichtig ſei. Die Verhandlungen mit der
polniſchen Regierung ſind noch nicht abgeſchloſſen, da die
Diffe=
renzen in der beiderſeitigen Auffaſſung noch immer ſehr
groß ſind. Von polniſcher Seite liegen bisher keinerlei
Vor=
ſchläge vor, die vielleicht als Baſis für ein Kompromiß gelten
könnten. Wenn von gewiſſer deutſcher Seite der deutſchen
Re=
gierung der Vorwurf gemacht wurde, daß ſie die Froge der
Aus=
weiſungen viel zu wichtig auffaſſe, und darüber die bedeutend
wichtigere Frage der Handelsvertragsverhandlungen
vernach=
läſſige, ſo iſt dazu zu bemerken, daß die Ausweiſungsfrage in
äußerſt engem Zuſammenhang mit der Fvage der
Handelsver=
tragsverhandlungen ſteht, da ja die Fragen des Niederlaſſungs=
und Aufenthaltsrechts bei allen Handelsvertvagsverhandlungen
einen ſehr weſentlichen Beſtandteil bilden. Im übrigen beweiſt
das Verlangen, daß Deutſchland, die
Handelsvertragsverhand=
lungen trotz der polniſchen Intranſigenz weiterführen ſoll,
ge=
radezu eine Aufforderung an Polen, daß es ſeine bisherige
Aus=
weiſungspraxis ungeſtört weiter fortſetze. Bei den
Deutſchenaus=
weiſungen aus Polen handelt es ſich durchaus nicht, wie
verſchie=
bentlich in deutſchen Blättern angenommen zu werden ſcheint,
um eine Repreſſalie, ſondern um eine Kette von Ereigniſſen,
welche die Verhandlungen über das Aufenthaltsrecht in einer
unerträglichen Weiſe belaſten. Schließlich iſt es für jeden
Kun=
digen vollkommen klar, daß der einzige Zweck, den Polen mit
ſeiner Ausweiſungspolitik verfolgt, der iſt, die ehemals deutſchen
Gebiete ſo reſtlos zu poloniſieren, daß es Deutſchland unmöglich
gemacht würde, noch einmal Anſpruch auf eine Grenzberichtigung
zu erheben.
Vom Tage.
Der Reichstagsabgeordnete Stoehr iſt aus der
Deutſch=
völkiſchen Freiheitspartei ausgeſchieden.
Die Verhandlungen zur Kreditbeſchaffung für
deutſche Warenlieferungen an Rumänien, die in der
letzten Zeit zwiſchen deutſchen und rumäniſchen Finanzleuten
ſtattgefun=
den haben, tragen, wie wir erfahren, einen privatwirtſchaftlichen
Charakter.
Geſtern wurde zwiſchen den ſtreitenden Parteien im ſächſiſchen
Metallarbeiterſtreik eine Vereinbarung über die
ſtrit=
tige Mehrarbeit geteffen, nach der am kommenden Freitag die
Arbeit wieder aufgenommen wird.
Die Parteivertretung der tſchechiſchen
National=
demokraten hat unter dem Vorſitz des Abg. Kramarſch
be=
ſchloſſen, den völlig ablehnenden Standpunkt der Partei
gegenüber der de jure=Anerkennung
Sowjetruß=
lands beizubehalten.
Muſſolini hat dem amerikaniſchen Botſchafter die
italie=
niſche Antwort auf den amerikaniſchen
Abrüſtungs=
vorſchlag überreicht. Eine halbamtliche Mitteilung betont
lako=
niſch, ſie ſei ablehnend.
Der Papſt hat den König von Schweden, der ſich in
Rom inkognito aufhält, in Privataudienz empfangen.
Der ſpaniſche Miniſter für auswärtige
Angelegen=
heiten, Yanguas hat ſein Rücktrittsgeſuch
einge=
reicht. Sein Geſuch wurde genehmigt.
Das engliſche Kabinett hat dem
Seeabrüſtungs=
vorſchlag des Präſidenten Coolidge grundſätzlich zugeſtimmt.
Eine formelle Antvort wird erſt im Laufe der Woche erwartet.
Die grundſätzlich zuſtimmende Antwort der
japa=
niſchen Regierung zu dem amerikaniſchen Vorſchlag
einer Entwaffnungskonferenz hat in amtlichen
Waſhing=
toner Kreiſen größte Befriedigung hervorgerufen. Trotz der erwarteten
Vorbehalte Japans hofft, man auf eine Dreimächtekonferenz
Amerika—England — Japan.
Rücktritt des bul
hen Geſandten in Berlin.
Dr. Popow,
der gegenwärtige bulgariſche Geſandte für Berlin, der ſein
Rück=
trittsgeſuch eingereicht hat, um ſeinen Lehrſtuhl an der
Univer=
ſität von Sofia wieder einzunehmen.
Vereinheitlichung des Arbeitsrechtes.
* Berlin, 21. Februar. (Priv.=Tel.)
Reichsminiſter Dr. Brauns erklärte in einer Unterredung,
daß in ſeinem Miniſterium eine Vereinheitlichung des
Arbeits=
rechtes geplant ſei. Drei diesbezügliche Geſetze ſind in
Vorbe=
reitung: ein Arbeitsvertragsgeſetz, ein Arbeitstarifgeſetz und in
Verbindung damit ein Berufsvereinsgeſetz. Wie ſchwierig dieſe
Entwürfe ſind, geht ſchon daraus hervor, daß die ganze
Gewerk=
ſchaftsordnung, der Begriff: „Was iſt eine Gewerkſchaft?” „Iſt
eine Gewerkſchaft tariffähig?” „Das Koalitionsrecht” uſw.
be=
handelt werden muß. Was jetzt in der Gewerbeordnung und im
Bürgerlichen Geſetzbuch ſteht und auf das Arbeitsrecht Bezug
hat, iſt unter ganz anderen Vorausſetzungen als den heutigen
geſchaffen worden. Eine Reform und eine Zuſammenfaſſung iſt
ſeit langem erforderlich. Allerdings muß das in Ruhe durchdacht
werden. Bis dahin muß man alſo mit dem jetzt geltenden Recht
noch auskommen.
Georg Brandes+
Ein Nachruf von Mario Krammer.
Mit dem däniſchen Schriftſteller Georg Brandes iſt ein
Mann dahingegangen, der ſeit langem der Geſchichte angehört
und deſſen fruchtbare Wirkung auch auf unſer geiſtiges Leben
etwa dreißig Jahre zurückliegt. Er hat gerade vor wenigen
Tagen das 85. Lebensjahr vollendet und kann auf eine
beneidens=
wert reiche, ſehr früh einſetzende und bis ins höchſte Alter rüſtig
und rühmlich fortgeführte Arbeit zurückblicken. Noch vor kurzem
war ſein Buch über Cäſar neben Gundolfs gleichnamigem Werk
ein Gegenſtand der allgemeinen Beachtung.
Wir Aelteren ſind nicht immer einer Meinung mit ihm
ge=
weſen und ſind es heute gewiß noch weniger; aber doch gehört
in der Erinnerung die von ihm angefachte nordiſche
Literatur=
bewegung zu den ſchönſten Erlebniſſen unſerer jungen Tage. Ich
habe dann den damals ſchon 60jährigen Kämpfer noch in Berlin,
das ja ſeine zweite Heimat war, reden hören; er ſprach in der
Sezeſſion über Friedrich den Großen, deſſen jugendlich mutiges
Eintreten für Voltaire und die Aufklärung ihm äußerſt
ſym=
pathiſch war.
Denn in ihm war das 18. Jahrhundert mit ſeiner reinen
Vernunft, ſeinen Menſchenrechten und ſeiner Menſchenwürde
wiedererſtanden. Er, George Morris Cohen Brandes, war
jüdiſcher Herkunft; ſein Vater Edvard iſt der däniſche
Staats=
miniſter und Herausgeber der radikalen Zeitung „Politiken”.
Als „Dr. Nathan” geht er, der unſichtbare, allmächtige Spiritus
rector des jungen Dänemark, heftig befehdet durch die Seiten
von Henrik Pontopiddans Roman „Hans im Glück‟. Er iſt
inner=
lich irgendwie mit Ferdinand Laſſalle verwandt; auch darin, daß
er die Wirklichkeit nie aus den Augen verlor.
Brandes iſt hervorgegangen aus der geiſtigen Atmoſphäre
der nordiſchen Romantik in Kopenhagen, um ſich dann bald um
ſo entſchiedener gegen ſie zu wenden. Man erſieht aus ſeinen
„Lebenserinnerungen”, mit welcher univerſellen Energie er ſich
als Jüngling ſchon dem Geiſt ergab; von Goethe, Hegel, Spinoza
angezogen. Sein Feld war damals und ſpäter wirklich die Welt,
und es gab im ganzen Bereich der menſchlichen Kultur, in
Ver=
gangenheit und Gegenwart, kaum etwas, das ihn nicht angezogen
hätte. In ſeiner Jugend ſtand das konſervative und ſtreng
luthe=
riſche Dänemark, wie ganz Europa, noch unter den
Nachwir=
kungen der Romantik, die hier wie in Skandinavien zu einer
Wiederbelebung des Altnordiſchen geführt hatte. Man träumte
von einer neuen Union des Nordens und einem neuen
Wikinger=
zug gegen Deutſchland. Der Sieg bei Idſtedt ließ dieſe
Hoff=
nungen hoch anſchwellen; erſt 1864 oder gar erſt 1871 iſt
Däne=
mark aus dem Irrtum nationaler Größe erwacht.
Georg Brandes
Geſtorben am 19. Februar in Kopenhagen.
Damit erſt wurde der Weg frei für die Jugend, die Brandes
führte. Er hatte den unfehlbaren Inſtinkt für das Kommende,
den zukünftigen geiſtigen Wert. Als einer der erſten iſt er auch
für Nietzſche, den antiromantiſchen Europäer, eingetreten. Er
wurde 1860 ein Schriftſteller, weil er empfand, daß die Welt ſich
in einer Kriſe befände; es war eine ſtille, tote Minute, und es
fragte ſich, wer den neuen Ton angeben ſollte. Da trat er
auf und ſprach.
Ja, was ſprach er? Er war einer der erſten Verkünder des
Realismus in Europa, ungefähr zu derſelben Zeit, wo Zolg
und Flaubert in Frankreich, Otto Ludwig und Fontane bei uns
die Abkehr von der epigonalen und unechten Schönfärberei
pre=
digten und für empiriſch=pſychologiſche und ſoziologiſche
Er=
faſſung des modernen Menſchen in ſeiner Umwelt eintraten,
da=
bei ſogar eine Anleihe bei der Naturwiſſenſchaft nicht
verſchmäh=
ten. Auf dem Grunde dieſes Programms traf Brandes ſich mit
Meiſtern der Analyſe wie Taine und Nietzſche. So riß er den
Die „Britiſh Mineworkers” Union.
Eine neue kommuniſtiſche Grubenarbeitere
Vereinigung in England.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
Seit etwa ſechs Wochen geht in möglichſter
Geheimhaltun=
ein neues kommuniſtiſches Wühlen durch die engliſchen Grubes,
Diſtrikte. Die Agitatoren der ſogenannten Nationalen Minp
ritäts=Bewegung ziehen umher und werben für die
Bildun=
einer Nationalen Bergarbeiter=Union mit bevollmächtiger
zer=
traler Leitung, die an die Stelle der bisherigen
Vereinigun=
autonomer Organiſationen, der „Miners=Federation” treten ſo=
Die Minderheitsleiter haben eingeſehen, daß zurzeit auſ dem bü.
herigen Wege keine Fortſchritte zur kommuniſtiſchen Penenr.
rung der einzelnen Unions zu hofſen ſind, und daß ihnen Ko
neue Trade Union Bill eine weitere ſtarke Schranke ſetzen wim
So wollen ſie ſich eine eigene Organiſation ſchaffen, an dern
Spitze ſie ſtehen. Der berühmte Herr Cook, der Schüler um an
Nacheiferer Lenins, hat ſich noch nicht offen für die Bewegum
erklärt, aber man weiß, daß er ihr ſeine volle Unterſtützung leiß
Was man von ihr zu erwarten hat, geht aus dem in Umlau
geſetzten Konſtitutionsentwurf hervor, der von Arthur Homn Me
Mitglied der Exekutive der Grubenarbeiter=Föderation von Süü= !.
Wales, und N. Watkins von der Bergarbeiter=Vereinigung d6
Foreſt of Dean, unterzeichnet iſt und nicht weniger als 11c0
Worte zählt. Folgende dürften die intereſſanteſten Punkte ſefn plonpen wotde
Sechsſtundentag, fünftägige Arbeitswoche, nationale Mindso
lohnſätze und Prozente, garantierter Mindeſtwochenlohn, Heroo
ſetzung der Zahl der verſchiedenen Grade, 20 Proz. Prämie R/ käufluß aushid.
alle Nachmittags= und Nachtarbeiter. Nachſtehende Streiker, pndt nicht Vi
ſchädigungsſätze: 3 sh pro Tag ſür Erwachſene, 1 sh 6 d 7n biri Reſſort Anlt
Jüngere, 2sh wöchentlich für jedes Kind. Nach ungefähre=
Schätzung würde, ein nationaler Bergarbeiterſtreik der Unün Endec von dei
nach dieſen Sätzen mindeſtens 1 300 000 Pfund Sterling wöcher.
ſich koſten. Der offizielle Name der neuen Organiſation wiu 4als gut ſeil,
„Britiſh Mineworkers” Union” ſein.
*Der neue liberale Rat und Lloyd Georg
Von unſerem (=Korreſpondenten.
„Wiſſen Sie, was unſere Stärke und die Schwäche von Lay
George ausmacht?” fragte mich ein Mitglied des Generalaup
ſchuſſes des neuen liberalen Rates. „Sein berühmter Millionolo/ eigen Präſident
fonds. Wenn ſchon Lord Roſebery in ſeinem Schreiben an :
„Times” gern wiſſen möchte, wie L. G. eigentlich zu dem Fom/ zuuns eröntert 0
gekommen iſt, ſo iſt es nicht zu verwundern, daß die autokratifft/ um de8 „BFi
Bewirtſchaftung desſelben durch den Führer unſerer parlamel
tariſchen Partei in immer weiteren Kreiſen Unklarheiten um
Verſtimmungen erzeugt. Die Alt=Liberalen — wie ich ſie zu0 kumbert iſt bel
Unterſchied von uns nennen möchte — ſagen, der Fonds ſei ehill jnu ſchon ſeit 7
vor der Bildung der Koalitionsregierung in derſelben Weiſe u. kummiſſion des
andere Parteifonds entſtanden. Aber das iſt nicht der Haulp Müülherbundsrat
punkt des Grafen Roſebery, ſondern, wie der Fonds in die Hänu/ 4Imr Meoe, i.
von L. G. gelangt iſt, woher ſein Verfügungsrecht ſtammt, wie // „üehend waren,
jetzt über Zuwendungen auf beſtimmte Zeiten zum Kampagnn ( tebrauch zu ma
fonds verfügen kann uſw. uſw. Wir wollen bei Wahlen keün uuß in der fre
Gegenkandidaten gegen die von L. G. Aufgeſtellten auf die Plaw weäußert
form bringen, aber wir wollen unſere volle Unabhängigt! weutrales
wahren und die einzelnen Liberalen — nicht etwa örtliche 9a9 branzöſiſchen
einigungen — um uns ſcharen, die dasſelbe Beſtreben haben MSBeihie
Zuerſt, als ſich eine kleine Gruppe unter dem Viscount G= ulen bedeut
zuſammentat, haben die Anderen die Achſeln gezuckt. Das der Saarre
ihnen jetzt vergangen. Wir haben bei unſerer konſtituierendel ſedaß ſich der
Verſammlung auf Antrag des Viscount Gladſtone Grey unu ür Saarregier
Präſidenten und daneben 24 Vizepräſidenten gevüſth zumſten leiten
darunter Männer wie Layland Barratt, Brampton, Sir 30d Pa emen de
Brunner, Lord Buckmaſter, Sir Henry Lunn, Mallet, Runeiman Hrnd Wchail.
Spencer und Vivian, ferner 52 Mitglieder in den Gene) Eymu oder ihen
ralausſchuß. Zu ihnen gehört natürlich der ſoeben m7 hrmz eines Do
L. G. abgeſetzte Vorſitzende der Parteiorganiſation Vivian Phn
lips, ferner Pringle, Raynor, Walter Rea, der mit Sir Willich”
Plender und Bell Ehrenſchatzmeiſter iſt, George Spencer u.
Die Schatzmeiſter an ſich wie eine ganze Anzahl der Gewählne
machen es glücklicherweiſe ganz unnötig, uns Fondsſorgen hiP
zugeben. Schon hatte eine weitere Deſertion unter unſern
kleinen Schar von Parlamentariern nach rechts und links ein
geſetzt, es war keine würdige Vertretung mehr im Hauſe mn
handen. Auch im Lande fielen Mitglieder der Partei nach beice
Seiten ab, wenn ſie ſich nicht gar in ihrer Verſtimmung mit dei
Gedanken ihres Rücktritts aus dem politiſchen Leben trag?,
Die konſtituierende Verſammlung hat gezeigt, daß wir uns nüc
verrechnet haben und daß es uns ſchon gelungen iſt, die Reichls
der Partei wieder zu ſchließen.”
EiP.
Mwit
zue Sagechie
Fuft
für Luswohlft
Metiegling de.
bugt wird, alf
wuung der
Re=
genite Schrite
ſaut iber ihre
Hiarn jondiert.
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die Nachit
Auriſchen Kreiſ
Uormein überraſ
drreiſen, die m
minzöſt
Präſid
Mharakter der
ſichkeitei
Hiß der deutſch
Hi ber
Norden aus den romantiſchen Nebeln und ſtellte ihn in die
Wit=
lichkeit Europas wieder hinein. Seine Wirkſamkeit ergriff ſſo
1871 weitere Kreiſe durch die berühmten Vorleſungen über 1
„Hauptſtrömungen in der Literatur des 19. Jahrhunderts”,
aber auch die Zahl ſeiner erbitterten Feinde im Lande ba
mehrten.
Was er vertrat, war kein, rein äſthetiſcher Realismib=
Sondern mit der wahrheitsgetreuen Schilderung des Au.u
menſchlichen und Geſellſchaftlichen ſollte ſich eine Kritik veralien
Zuſtände und Anſchauungen verbinden und der Poet ſo z10
Richter und Wegweiſer ſeiner Zeit beſtellt werden. So forde
er eine politiſch=ſoziale Tendenzdichtung, in der die Anregunge
des jungdeutſchen Kreiſes nachwirkten, die bereits nach 1830
uns im Geiſt der Aufklärung das romantiſch=reaktionäre We9
bekämpft hatten. „Licht übers Land, das iſt’s, was wir gewoll
war die ſelbſtgewählte Grabſchrift ſeines Freundes und Jünge?
J. P. Jacobſen.
An der Spitze ſeiner Gefolgſchaft hat Brandes in unerman
licher Friſche dies Programm verfochten, vielfach auch in NeR
ſcher Sprache, obwohl ſeiner radikalen, doktrinären Haltung 9
Bismarck=Reich nicht ſo genehm war wie das frideriziannſm
und ſein Anteil auch den Franzoſen und den Slawen galt.
hat er ein Buch über „Polen” und, ſchon ſehr früh, eins 17
„Doſtojewſky” geſchrieben.
Er war immer nur Kritiker und Hiſtoriker, nie ſelbſt 9e.
ſtalter, aber eine ungemein anregende Natur. Für uns leh 2
am meiſten in ſeinen Genoſſen und Freunden wie Henrik J0!4
der als kämpferiſcher Dramatiker dieſelben ethiſchen und ſc.
tiſchen Lehren mit ſtarrem Optimismus vertrat; vor allem ſe.
in Jens Peter Jacobſen, dem Schöpfer des Niels Lyyne.
das Ueberwiegen des Künſtleriſchen über die ſonſt oft aufolle.n
liche Tendenz der Schule dem Werk eine bleibende Wirme
ſichert.
Indem die jungen Dänen und Norweger ſeit ewa. !"
auch auf uns einwirkten, ja faſt Heimatrecht erlangten, hal D."
des auch unſer Denken und Dichten geformt. Die damalige 4
rariſche Revolution bei uns mit ihrem realiſtiſch=ſozialen Ee
ſchlag iſt ohne Ibſen, Jacobſen, Hermann Bang u. a. nicht Ve”
bar. Manches von dem, was damals keck und neu wirkte,, .
mählich zu einer Selbſtverſtändlichkeit geworden, ſo die ſt.‟
Stellung der Frau.
Später iſt die Wirkung dieſes Kreiſes zurückgetreten, aus
Norden, und die Lehre von einer kritiſchen Abſchilderung
Außenwelt durch ein erneutes Gefühl für höhere Aufgabe‟
Dichters abgelöſt worden, zu deren Erfaſſung wir aber R
kaum gelangt wären ohne jenen energiſchen Hinweis all."
Leben, der von Dänemark zu uns herübergekommen iſt.
Mummer 53
Die Saardelegation in Berlin.
Um die Nachfolge Stephens.
Die Vertreter der Saarparteien ſind ausgangs der vorigen
ae in Berlin geweſen und haben mit der Reichsregierung
8h=ung genommen. Man wird annehmen dürfen, daß es ſich
ver wohl im weſentlichen um die Vorbereitung der nächſten
ſgrung des Völkerbundsrats gehandelt hat, die durch den
texritt des bisherigen Präſidenten der Saarregierung, des
hrdiers Stephens, eine beſondere Bedeutung hat. Die
Saar=
de ation hat begreiflicherweiſe den Wunſch, daß an die Spitze
Saarregierung ein Saarländer geſtellt wird. Sie hat auch
hkeerrn Coßmann, der zurzeit der Regierung angehört, einen
ger Kandidaten. Es fragt ſich aber, ob es politiſch
zweck=
v3 g iſt, dieſen Gedanken zu verfolgen; denn wenn
Deutſch=
ſo im Völkerbund durchſetzen könnte, daß Herr Coßmann
Arſ dent der Regierung wird, würde Frankreich ſicherlich einen
93 leich darin zu erzwingen ſuchen, daß an die Stelle Stephens,
d immerhin wohlwollend neutral iſt, ein ausgeſprochener
gnzoſenfreund tritt, der dann das wichtige Innenreſſort
be=
ſmen würde, während Herr Croßmann in ſeinem Miniſterium
Volkswohlfahrt verankert bliebe und infolgedeſſen auf die
Gta ltung der Regierung nur einen verhältnismäßig geringen
Efuß ausüben könnte. Es iſt deshalb ſehr zu überlegen, ob
mi nicht beſſer in der Richtung ſtartet, daß Herr Coßmann
ſ Reſſort und ſeine Stellung behält, daß im übrigen aber
ver=
ſut wird, an die Spitze der Regierung einen Neutralen zu
ſien, von deſſen Einſtellung man eine überparteiliche
Hand=
hunig der Regierungsgeſchäfte erwarten kann. Es würde
jeden=
ſos gut ſein, wenn die deutſche Regierung, bevor ſie
irgend=
nde Schritte tut, bei den übrigen Mitgliedern des Völkerbun=
Müber ihre Anſichten und über die ſich bietenden
Möglich=
bei. ſondiert.
Die Franzoſen propagieren für Lambert.
Die Nachricht des „Petit Pariſien”, daß man in hieſigen
ſütiſchen Kreiſen Coßmann als Nachfolger des zurücktretenden
bis=
ſegen Präſidenten der Saarregierung, Stephans, betrachtet, hat hier
mein überraſcht. Bisher iſt von keiner Seite eine Kandidatur
Coß=
mis erörtert oder gefordert worden. Man betrachtet daher die
Mel=
ſug des „Petit Pariſien” lediglich als Verſuchsballon. Wie man aus
iſen, die mit der Saarregierung Fühlung haben, hört, wird von
fürzöſiſcher Seite eine Kandidatur Lambert für
MPräſidentſchaft der Saarregierung propagiert.
Lnheert iſt bekanntlich das belgiſche Mitglied der Saarregierung, das
ſti hon ſeit Februar 1920, alſo volle ſieben Jahre, der
Regierungs=
hnfiſſion des Saargebietes angehört. Nach einem Beſchluß des
Bhbundsrates vom Jahre 1925 ſoll ein Mitglied der Saarregierung
we— Regel nicht länger als fünf Jahre angehören, damit der neutrale
Arakter der Saarregierung gewahrt bleibe. Welche Gründe
maß=
geic waren, um bei Herrn Lambert bisher von dieſem Beſchluß keinen
Grruch zu machen, iſt nicht bekannt geworden. Es iſt aber bezeichnend,
Mi der franzöſiſchen Preſſe bereits Befürchtungen
hämßert werden, als könnte Herr Lambert durch ein
hur rales Mitglied erſetzt werden. Man erörtert in der
mmiööſiſchen Preſſe rückhaltlos die Auffaſſung, daß eine Erſetzung
18:Belgiers Lambert durch eine neutrale Perſön=
I5 eit eine Gefährdung der franzöſiſchen
Intereſ=
aBedeuten müßte, da in dieſem Falle die franzöſiſche Politik in
Ssaarregierung keine Mehrheit fände. Im Saargebiet erwartet man,
füh der Völkerbundsrat bei der Neuernennung eines Präſidenten
SSaarregierung lediglich von ſachlichen, d. h. unbeeinflußten
Geſichts=
iken leiten läßt. Bei einer Erninnung des Herrn Lambert würden
neut die Schwierigkeiten ergeben, die bei der Präſidentſchaft des
arn Rault beſtanden, daß er nämlich bei ſeiner völligen
Unkennt=
ter deutſchen Sprache nicht die Möglichkeit hat, ſich mit der
Bevölke=
ug oder ihren beauftragten Vertretern zu verſtändigen. Die
Verwen=
hig eines Dolmetſchers hat ſich als außerordentlich ſtörend erwieſen.
Herrn Lambert kommt noch hinzu, daß er in den ſieben
V)ren ſeiner Tätigkeit in der Saarregierung ſich
Myerlei Mühe gegeben hat, mit der Bevölkerung
ds Landes in ein vertrauensvolles Verhältnis zu
In men, im Gegenſatz zu Herrn Stephens, der mit Recht von ſich
hanpten kann, daß die Tür zu ſeinem Geſchäftszimmer jedem
unbe=
drt offen ſteht.
Stephens Rücktrittsgründe.
* Saarbrücken, 21. Febr. (Priv.=Tel.)
Ueber die Gründe des Rücktritts des Präſidenten der
Saar=
girrung, Stephens, ſind in der Preſſe die verſchiedenſten
Nach=
hien erſchienen. Ein Vertreter der hieſigen Saarkorreſpondenz
tweshalb den Präſidenten Stephens ſelbſt nach den Gründen
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus — Montag, den 21. Februar,
Zweites Volkskonzert.
E. N. Wie dankbar man für die Einrichtung dieſer
Volks=
nzerte iſt, bewies der vorzügliche Beſuch des zweiten Konzerts,
wen des erſten bei weitem übertraf. Der Abend war ganz
nlbeiden Wiener Meiſtern Mozart und Beethoven gewidmet
t0 bildete dadurch, daß von letzterem die erſte Sinfonie zur
füihrung gelangte, ſtiliſtiſch eine völlige Einheit. Mozart kam
1 Bwei ſeiner entzückenden Suiten zu Wort, denn hinter den
Eenſchriften Caſſation, Serenade, Divertimento und Notturno,
er wie Haydn derartigen Werken gibt, verbirgt ſich nichts
dares, als jene Orcheſterſuite, die zu Anfang des 18.
Jahr=
inberts die beliebteſte Form der Orcheſtermuſik war. Beſtand
Suite urſprünglich nur aus Tanzſätzen, ſo nahm ſie nach und
ich immer mehr charaktervolle Inſtrumentalſätze aus anderen
hrmen, und bei den Wiener Klaſſikern iſt deutlich die
Ver=
melzung mit Elementen der Sinfonie und der Kammermuſik
ſwüren. Der Grundcharakter bleibt aber ſtets fröhlicher und
Uk:stümlicher, die Werke werden zu Ständchen, zu Gratulationen
1dizu frohen Feſten benutzt, und dem Frohſinn und der
Schwel=
in ſchönen Melodien iſt beſonders breiter Raum gelaſſen.
idieſe Eigenſchaften ſprachen aus dem lebensfriſchen und
wechſlungsreichen D=Dur=Divertimento und aus der
Bläſer=
elrade in Es=Dur für zwei Oboen, zwei Klaviere, zwei Hörner
Dzzwei Fagotte, die Mozart bald nach ſeiner Ueberſiedlung von
ülnburg nach Wien ſchuf. Man weiß nicht, was man mehr
be=
andern ſoll, die blühende Erfindung oder die geniale
Inſtru=
im=ierung, de den Inſtrumenten nur Eigenſtes, aus ihrem
alg Abgelauſchtes zumutet. Am bedeutendſten iſt zweifellos
erſte Satz, der in großer, faſt ſinfoniſcher Form eine Fülle
n Kontraſten in ſich birgt, keines der acht Inſtrumente
ver=
chäſſigt, ſondern alle in gleicher Weiſe an der Thematik und
m reichen motiviſchen Spiel Anteil nehmen läßt. Auch dem
ſwio, das von zwei noch ganz rokokozierlichen Menuetten
um=
benn wird, kommt beſondere Bedeutung zu, da es ſich beſonders
mn ſinfoniſche Tonſprache anlehnt, während der luſtige
Schluß=
mit ſeinen kurzen Abſchnitten richtige Serenadenmuſik
dar=
u. Ganz hervorragend bewährten ſich in dem liebenswürdigen
eik unſere hervorragenden Bläſerſoliſten, die mit
ausgezeich=
teir Reinheit und Tonſchönheit ſpielten und ganz beſonders
n ſchattierten. Wir müſſen ſtolz auf dieſe Künſtler in unſerem
(m=eſter ſein, denn viele bedeutend größere Städte ſind nicht
ſtrande, auch nur annähernd Gleiches zu bieten. So war auch
* SStabführung von Joſeph Roſenſtock in dieſem ihm be=
Dienstag, den 22. Februar 1927
ſeines Rücktritts befragt. Er erklärte hierzu u. a.: Seit ſechs
Monaten iſt meine Geſundheit ſehr heruntergekommen, daß ich
glaube, meine Verpflichtungen gegenüber dem Saargebiet nicht
länger durchführen zu können. Auch iſt die Geſundheit meiner
Frau nicht zufriedenſtellend. Ich hatte die Hoffnung, daß ich
viel=
leicht durch einen Urlaub meine Geſundheit wieder herſtellen
könnte. Der Arzt erklärte mir jedoch, daß ich nicht geſund werden
könne, wenn ich meine angeſpannte Tätigkeit und meinen
Aer=
ger (!) nicht aufgebe. Ich habe mich daher zum Weggang
ent=
ſchloſſen, obwohl ich viele Sympathien in der Bevölkerung
be=
ſitze, da jedermann, ob reich, ob arm, ob Mann, ob Frau, bei mir
offene Türen fand. Ich bin ſeit dreieinhalb Jahren nicht mehr
zu Hauſe geweſen. Ich muß meine perſönlichen Sachen jetzt
er=
ledigen und beabſichtige, mich ſofort nach meinem Rücktritt nach
Kanada zu begeben.”
Stephens.
Es ſind danach zunächſt rein geſundheitliche Gründe, die Herrn
Stephen veranlaßten, ſeinen Rüdtritt zu nehmen. Aus der
Er=
klärung des Herrn Stephens ergibt ſich aber, daß ſeine
Geſund=
heit neben angeſpannter Tätigkeit vor allem auch durch „Aerger”
angegriffen wurde. Es iſt kein Geheimnis, daß Präſident
Ste=
phens mit ſtarken Widerſtänden innerhalb der Saarregierung zu
kämpfen hatte, da er ſich in allen ſeinen Maßnahmen der
fran=
zöſiſch=belgiſch=tſchechiſchen Mehrheit gegenüber ſieht. Das iſt
be=
ſonders deutlich in der Frage der Saarbeſatzung zutage getreten,
wo bekanntlich über die Frage der Sicherung der
Saareiſenbah=
nen von der Saarregierung drei verſchiedene Gutachten beim
Völkerbund eingingen, von denen das der franzöſiſch=
belgiſch=
tſchechiſchen Mehrheit die Beibehaltung einer franzöſiſchen
Saar=
beſatzung vorſieht, während Präſident Stephen und das
ſaarlän=
diſche Mitglied Coßmann die Zurückziehung jeder Beſatzung auf
Grund der vertraglichen Beſtimmungen fordern. Auch in der
Frage der Steuerpolitik der Saarregierung vermochte ſich
Präſi=
dent Stephens gegen den vorherrſchenden franzöſiſchen Einfluß
in der Saarregierung nicht durchzuſetzen.
Ein engliſcher Vorſchlag zur Saarfrage.
Saarbrücken, 21. Februar.
Anläßlich des Rücktritts des kanadiſchen Präſidenten der
Regierungs=
kommiſſion, Stephens, warf der „Mancheſter Guardian” unter Hinweis
auf das völlige Fehlſchlagen der franzöſiſchen Hoffnungen bezüglich des
Saargebiets die Frage auf, ob es nicht beſſer ſein würde, wenn
Frank=
reich einer Blamage durch die Volksabſtimmung dadurch aus dem Wege
gehe, daß es das Saargebiet jetzt freiwillig an Deutſchland zurückgebe,
anſtatt in einigen Jahren durch den Volksentſcheid dazu gezwungen zu
werden. Dieſe Auffaſſung wird im Saargebiet ſtark beachtet und
ſelbſt=
verſtändlich bejaht. Man iſt der Anſicht, daß die deutſch=franzöſiſche
Ver=
ſtändigung nach Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund nicht beſſer
gefördert werden könne als durch eine möglichſt baldige Liquidierung
der Saaraffäre, wofür alle Vorausſetzungen gegeben ſind. Die
Produk=
tion der nordfranzöſiſchen Kohlenzechen, für deren
Erzeugungsminde=
rung Saargruben als Erſatz an Frankreich abgetreten wurden, hat die
Friedensſtärke längſt wieder erreicht. Ueber den Ausgang der
Volks=
abſtimmung im Saargebiet kann man ſich in Paris keinen Illuſionen
mehr hingeben, ſo daß, wie das engliſche Blatt richtig urteilt, eine
Blamage in dieſer Frage, ſollte Frankreich auf dem formalen Recht be=
Ernſt Legal — Intendant von Kaſſel.
Ernſt Legal,
der bisherige Intendant des Landestheaters in Darmſtadt, iſt
zum Intendanten des Staatstheaters in Kaſſel ernannt worden.
ſonders vertrauten Stil von zwingender Ausdruckskraft und
ſtil=
voller Feinheit. Faſt kammermuſikartig erklang das
Diverti=
mento, alles blieb durchſichtig und kriſtallklar.
Und dieſen Mozartſtil übertrug er auch, unſeres Erachtens
mit vollem Recht und abſoluter Berechtigung, auf die erſte
Beet=
hoven=Sinfonie, die ja als einzige noch dem 18. Jahrhundert
angehört und deren Mozartnähe wir noch nie ſo ſtark empfunden
haben, wie in dieſem Konzert. In ihr zeigt Beethoven, daß er
wirklich die Erbſchaft der beiden Meiſter Mozart und Haydn
angetreten hat, und an manchen Stellen kommt ſchon faſt
dämo=
niſch das hervor, was den reifen Beethoven ausmacht, ſo, wenn
aus dem frohen Spiel der Themen im erſten Eatz ſich die faſt
unheimliche Linie der Bäſſe heraushebt, oder ſoenn im zweiten
Satz das kleine Schlußmotiv des erſten Abſchnittes, das zugleich
Seite 3
harren, unvermeidbar iſt. Was die wirtſchaftlichen Intereſſen
anbe=
trift, ſo zeigt der ſtarke Rückzug des franzöſiſchen Kapitals aus der
Saarinduſtrie zur Genüge, daß das Saargeſchäft nicht mehr profitabel
iſt. Dazu kommen die Schwierigkeiten angeſichts der Deflationskriſe,
die Saarkohlenproduktion aufrecht zu erhalten, Schwierigkeiten, die ſich
deutlich in der Abſicht widerſpiegeln, den Kohlenpreis herabzuſetzen, die
in dem Maße wachſen werden, als die Auswirkungen des engliſchen
Kohlenſtreiks überwunden werden. Auch die Abſatzbedingungen des
franzöſiſchen Handels im Saargebiet haben ſich mit einem Schlage durch
die Frankenbeſſerung völlig verändert, da heute bereits zahlreiche deutſche
Waren trotz des Zolles und der höheren Qualität billiger zu haben ſind
als die franzöſiſchen.
Deutſcher Vorſitz in Genf?
Streſemann präſidiert der Märztagung.
In der letzten Zeit iſt wiederholt davon geſprochen worden,
daß auf der bevorſtehenden Völkerbundstagung Deutſchland
wahrſcheinlich den Vorſitz übernehmen werde. Dr. Streſemann
hatte ſowohl auf der September= als auch der Dezembertagung
gebeten, ihn vom Vorſitz zu befreien, weil vorausſichtlich im
Sommer dieſes Jahres eine außerordentliche Tagung in Berlin
ſtatrfinden würde, die ihn dann ſowieſo verpflichten würde, den
Vorſitz zu übernehmen. Irgendwelche poſitiven Abmachungen
ſind aber über die Berliner Tagung nicht abgeſchloſſen.
Mög=
licherweiſe wird alſo Dr. Streſemann die kommende Tagung
lei=
ten. Zu wünſchen wäre es allerdings, daß man ihn auch jetzt
von dieſem Amt entbindet, weil auf der Tagung u. a. das aus
Artikel 16 der Völkerbundsfatzungen herrührende
Durchmarſch=
recht zur Debatte ſtehen wird, an dem das Intereſſe Deutſchlands
außerordentlich groß iſt. Es wäre zweckmäßiger, wenn der
deutſche Delegierte als einfaches Ratsmitglied ſich frei bewegen
könnte und nicht durch die Geſchäfte des Präſidiums gebunden iſt.
Ein Interview des Reichskanzlers Marx.
EP. Paris, 21. Februar.
Einem Berliner Sonderberichterſtatter des „Soir” erteilte
Reichskanzler Dr. Marx ein Interview, in dem er die Tatſache
unterſtreicht, daß entgegen den in Frankreich aufgetauchten
Be=
fürchtungen, die Erweiterung des deutſchen Kabinetts nach rechts
der deutſchen Außenpolitik ihre Stabilität nicht nehme, ſondern
im Gegenteil zu einer Stärlung beitrage, weil die einzige
Par=
tei, die bisher dieſe Politik nicht rückhaltlos gebilligt habe, ſich
nunmehr zu ihr bekenne. Der Entſchluß der Deutſchnationalen,
in die Regierungskoalition einzutreten, die ſich ſtark auf die
Lo=
carno=Politik ſtütze, könne der Verſtändigung zwiſchen
Deutſch=
land und Frankreich nur förderlich ſein. Beide Völker wünſchten
den Frieden. Für Frankreich und für Deutſchland gebe es keine
andere Zukunft als die Verſtändigung. Auf eine Frage des
Korreſpondenten wies Marx den Vorwurf zurück, als ob die
un=
günſtige Entwicklung der deutſch=polniſchen Beziehungen eine
erſte Folge der neuen Kabinettsbildung ſei. Vielmehr habe
Deutſchland ein Intereſſe daran, zu einem Modus vivendi zu
kommen, aber der ſchlechte Wille des öſtlichen Nachbars hindere
es daran. Der Berichterſtatter ſchließt, er habe aus der
Beſpre=
chung den Eindruck erhalten, daß Marx aufrichtig an einer
euro=
päiſchen Verſtändigung arbeite.
Englands Politik gegenüber Rußland.
Das Ergebnis der Verhandlungen des engliſchen Kabinetts
über die Politik gegenüber Rußland in der vergangenen Woche
iſt nach den engliſchen Zeitungen, daß die Abfaſſung einer
Pro=
teſtnote an Sowjetrußland erwogen wird. Das Foreign Office
ſei mit der Zuſammenſtellung des Textes dieſer Note beauftragt,
in der gegen die englandfeindliche Propoganda Einſpruch erhoben
werden ſoll. Es ſcheint alſo zu einem Kompromiß zwiſchen der
Auffaſſung derer gekommen zu ſein, die den Abbruch der
Be=
ziehungen befürworten, und der anderen Partei, der
Chamber=
lain angehört, die den Abbruch der Beziehungen für nicht
ange=
bracht hält.
Nicaragua wird „befriedet.”
New York, 21. Februar.
Präſident Coolidge hat den Admiral Latimer ermächtigt, die
Revolution in Nicaragua zu bekämpfen und den Frieden durch
Feſtigung der Diaz=Regierung herzuſtellen. Das
Staatsdeparte=
ment beſtätigt amtlich neue Truppenſendungen und die Beſetzung
der Bahnverbindung Managua—Korinto mit voller Zuſtimmung
der „Regierung” Nicaraguas. Sofern der Gegenpräſident Sacaſa
ſeine Truppen nicht abberuft, ſoll das ganze Land als „neutrales
Gebiet” erklärt werden. Damit läßt Waſhington alle bisherigen
Neutralitätsideen fallen und übernimmt faktiſch das Protektorat.
erſtes Motiv des Themas iſt, in würdevoller Modulation zur
Durchführung benutzt wird und eine Steigerung hervorruft, die
alles andere an Kühnheit weit überragt. Oder wenn der dritte
Satz, noch als Menuett bezeichnet, ſchon den Charakter des
typi=
ſchen beethoveniſchen Scherzo ahnen läßt. Einzig der letzte Satz,
mit der langſamen Einleitung, die wie ein witziger Einfall
Haydns wirkt, iſt noch ganz im Charakter der älteren Sinfonie
gehalten, ein fröhlicher, humorvoller Ausklang des Ganzen, das
Bekenntnis zu heiterem Lebensgenuß. Boten ſo alle
Inſtru=
mentalwerke in ihre feinen Ausfeilung herrlichſten Genuß, der
nur durch den Gedanken an den baldigen Abſchied von unſerem
Generalmuſikdirektor getrübt wurde, ſo übermittelten die beiden
Solovorträge von Heinrich Hölzlin ähnlich geteilte Gefühle.
Wie hat ſich dieſer Künſtler in den Jahren, die er in Darmſtadt
weilt, weiter entwickelt. Fiel ſeine Stimme ſchon von Anfang
an durch ihre außergewöhnliche Klangſchönheit auf, ſo hat ſie an
Größe und in bezug auf Geſangstechnik ſo viel gewonnen, daß
Hölzlin wohl bald unter den erſten Baſſiſten Deutſchlands
ge=
nannt werden wird. Er iſt nicht eigentlich ein ſogen, ſchwarzer
Baß, ſondern eine beſonders glückliche Vereinigung von lyriſchem
Baß und Charakterſänger, ſo daß er für die Mozartſchen
Baß=
rollen ganz beſonders geeignet iſt, aber auch für Konzert= und
Kirchengeſang (Bach) gleich geeignet erſcheint. Hand in Hand
mit der ſtimmlichen Vervollkommnung geht die künſtleriſche
Ver=
tiefung all ſeiner Aufgaben, und gerade der hervorragende
Vor=
trag der beiden Konzert=Arien Mozarts ließ uns fühlen, wie
viel wir an ihm verlieren. Beide ſtellen ſtimmlich ſehr hohe
An=
forderungen, die reſtlos bewältigt wurden. In der erſteren
„per duesta bella mano” konzertiert der Kontrabaß, der in
da=
maliger Zeit oft als Soloinſtrument in Konzerten vorkommt und
eine nicht unbedeutende Literatur beſitzt, die heute faſt ungenutzt
liegt. Es iſt durchaus berechtigt, auch dies Inſtrument ſoliſtiſch
zu Wort kommen zu laſſen, und ganz beſonders, wenn es ſo
her=
vorragend geſpielt wird, wie an dieſem Abend. Denn der Scherz=
Ausſpruch des Vaters von Brahms, der ein vorzüglicher
Kontra=
baßſpieler war, daß auf dem Kontrabaß ein reiner Ton immer
ein Zufall ſei, konnte heute nicht angewandt werden. Das
wohlgelungene Konzert fand auch äußerlich ſtärkſten Beifall, für
den Dirigent und Soliſten nach jedem Werk wiederholt danken
konnten.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Deutſche Shakeſpeare=Woche Bochum. Gelegentlich
der im Frühſommer dieſes Jahres ſtattfindenden Bochumer Shakeſpeare=
Woche werden, zum erſtenmal in unſerer Zeit, alle Königsdramen
Shakeſpeares als geſchloſſener Zyklus durch die Vereinigten Stadttheater
Bochum=Duisburg unter der künſtleriſchen Geſamtleitung ihres
Inten=
danten Dr. Saladin Schmitt zur Aufführung gelangen.
Seite 4
Dienstag, den 22. Februar 1927
Nummer 53
Familiennachrichten
Die Seburt ihrer Tochter
(Marie Luise
seigen hocherfreut an
AdolfRottmann u. Frau
Dorothea, geb. Baux
20. Februar 1927
Kerbrechtingen a. d. Brens
Alte Ulmerstrasse.
Je
Todes=Anzeige.
Unſer lieber Sohn und Bru
Karl
iſt heute Sonntag abend nach
kurzer, ſchwerer Krankheit im
Alter von 17 Jahren von uns
gegangen.
Familie Jak. Bitſch.
Darmſtadt, den 20. Febr. 1927.
Baikhausſtr. 64
(3270
Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)
Heute entſchlief nach kurzem
Leiden unſere liebe Mutter,
Groß=
mutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Ottilie Block
im 64. Lebensjahre. (4783
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Regel, Rechnungsrat
Darmſiadt, den 20. Februar 1927.
Rhönring 48,1.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 23. Februar 1927, nachmittags
21 Uhr, von der Kapelle des
Fried=
hofs an der No=Ramſtädterſtraße
aus ſtatt
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 23. Februar, nachmittags
½4 Uhr, auf dem Waldfriedhof
ſtatt.
Heute vormittag entſchlief ſanft
nach kurzer, ſchwerer Krankheit
unſer innigſtgeliebter Vater und
Großvater
Herr
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
Heim=
gang unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn
Valentin Oern
ſagen wir unſeren innigſien
Dank. Beſonders danken wir
Herrn Pfarraſſiſtent Tein für die
troſtreichen Worte. (4807
Die trauernden Hinterbliebenen.
Hur für Damen.
Unſchöne
Unterſchen=
kel wie O=Beine ſnd
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Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
im vollendeten 78. Lebensjahre.
Die tieftrauernden Sinterbllebenen:
In d. Namen:
Friedrich Bickelhaupt.
Nieder=Beerbach, 21. Febr. 1927.
Die Beerdigung findet am
Donners=
tag, den 24. Februar 1927,
nach=
mittags um 8 Uhr ſtatt.
(*4788
Frau Suſanne Heim Wwe.
geb. Juſt
und die vielen Blumenſpenden ſagen wir auf dieſem
Wege unſeren innigſten Dank. Beſonders danken wir
Herrn PſarrerWaas für ſeine troſtreichen Worte am
Grabe, der Krankenſchweſter für die liebevolle Pflege,
und der Belegſchaft der Firma G. F. Heim Söhne
für die Kranzniederlegung.
UIIAIIR AAe
Die trauernden Hinterbliebenen.
Ober=Ramſtadt, 21. Februar 1927.
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Heute nacht 11½ Uhr verſchied nach kurzer, ſchwerer
Krank=
heit im Alter von 82 Jahren mein lieber, guter Mann, unſer
treubeſorgter Vater, Schwiegervater und Großvater
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Amalie Schwarz, geb. Fertſch
Marie Georgi, geb. Schwarz
Ferdinand Schwarz, Regierungsrat, Preußiſch=Eylau
Karl Schwarz, Diplom=Ingenieur, München
Hildegard Schwarz, geb. Lamberger
und 3 Enkelkinder.
48949
Darmſtadt, den 19. Februar 1927.
Martinſtraße 74, I.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 23. Februar, mittags 2 Uhr,
von der Kapelle des Friedhofs an der Nd.=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne des Verſtorbenen.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen,
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erlöſt worden.
In tiefer Trauer:
Frau Caroline Rady, geb. Thiemann
Dr. phil. Ottilie Rady.
Darmſtadt, Zimmerſtr. 1, den 21. Februar 1927.
Die Beiſetzung findet Mittwoch, den 23. Februar, nachm. 3½ Uhr,
von der Kapelle des Friedhofes Rieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
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ſrummer 53
Dienstag, den 22. Februar 1927
Seite 5
Alus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 22. Februar.
Ernamt wurden: Am 10. Februar 1927: der
Landgeſtütsauf=
ſ Wilhelm Walther zum Amtsgehilfen an der Realſchule in
wen mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ab; am 14.
Fe=
u997: der Kreisarzt des Kreisgeſundheitsamtes Groß=Gerau,
Me=
at Dr. Walter Küchel, zum Kreisarzt des Kreisgefundheits=
Worms unter Belaſſung ſeiner Amtsbezeichnung als „Medizinal=
Arit Wirkung vom 1. Mai 1957.
IIn den Ruhreſtand tritt der Kreisarzt des Kreisgeſundheitsamtes
Medizinalrat Dr. Wilhelm Schaeffer, am 30. April 1927,
am 1. März 1977 der Lehrer Lndwig Sußner zu Birklar,
Gießen.
Megierungsrat Bangel † Weiteren Kreiſen ganz unerwartet
ht die Nachricht vom Hinſcheiden dieſes pflichttreuen Beamten der
huwerwaltung. Der ſo früh Verſtorbene war eine Reihe von Jahren
AAitglied der hieſigen Stadtverordnetenverſammlung. Hier wirkte
Pſtrders dadurch, daß er ſchon frühzeitig die große Bedeutung der
Elu ngsbewegung erkannte und ſich für deren Förderung einſetzte.
Seſſiſches Landestheater. Heute kommt im Großen Haus Webers
on” für die Miete K des Bühnenvolksbundes zur Aufführung.
nsleinen Haus wird Seribes und Legouves Luſtſpiel „Die
Mär=
er Königin von Navarra” wiederholt. Dieſe
Vorſtel=
hür bereits nahezu ausverkauft.
erſte Wiederholung von Hindemiths „Cardillac”, der bei
m Erſtaufführung am vergangenen Samstag einen gußergewöhnlich
ſt4 ch rfolg hatte, findet morgen, Mittwoch, abends 7½ Uhr, im
Gro=
ß fnu1s ſtatt.
Näwnig fdr einen Tag” (Si 1étais roi), die reizende und
hütler vielen Jahren nicht mehr zur Aufführung gelangte Spieloper,
wichlur Donnerstag im Kleinen Haus in neuer Inſzenierung gegeben.
AMerk gehört mit dem „Poſtillon von Longjumeau” zu den
belieb=
aM Opern Adams, deſſen einaktige Oper „Die Nürnberger Puppe‟
hiftimen großen Erfolg brachte.
Das Havemann=Quartett in Darmſtadt. Dem muſikliobenden
Abzſädter Publikum ſteht für Anfang März ein beſonderer Genuß
bah! Das Havemam=Quartett aus Berlin, das ſeither in vielen
Scht. des In= und Auslandes mit außerordentlichem Erfolg
konzer=
tie tzuck, wird am 11. März in der Berndt=Halle Werke von Beethoven
m blmold Schönberg zu Gehör bringen. Die alten Freunde unſeres
ſlrggen geſchätzten Konzertmeiſters, der inzwiſchen unter den
deut=
d PAeigern mit an erſte Stelle gerückt iſt, werden dieſe Nachricht mit
HMEer Freude begrüßen.
Peſtalozzi=Gedächtnisfeier der Ballonſchule. Zum 100jährigen
Allt g des großen Pädagogen Peſtalozzi hatte die Ballonſchule einen
Hſnibend veranſtaltet. Die Turnhalle prangte in ſattem Grün. An
Mednerpult war das Bild Peſtalozeis angebracht, das ihn als
hu der Waiſen” darſtellt. Die Turnhalle war derart überfüllt, daß
ärtern keinen Platz mehr fanden und in dem Flurgang ſich
auf=
zaſt rnußten. Eingeleitet wurde die Feier, an der als Vertreter des
AAſnulamtes Herr Schulrat Bach teilnahm, durch Sätze aus dem
eisonzert A=Moll von Grieg, feinſinnig, der Feier in entſprechen=
Bäſe, geſpielt durch Herrn Lindenſchmidt jr. Der ſtimmungsvolle
Büuck dieſes Muſikſtückes wurde durch Chöre feſtgehalten, vorgetragen
vorzüglicher Weiſe und mit ſehr viel Begeiſterung durch Schüler
ſdisrklaſſen, unter der altbewährten Leitung der Herren Samper
und äfer. Im Mittelpunkt der ganzen Feier ſtand der Vortrag des
Sehrer Adam Born, der von tiefſchürfender Arbeit zeugte. Herr
A von dem Geiſte Peſtalozzis ſelbſt erfüllt, ließ nunmehr
vortreff=
ſt den Augen der Anweſenden ein Lebensbild des großen
Päda=
erſtehen. In pädagogiſch geſchickter Weiſe war der erſte Teil
Jortrags an die Schüler gerichtet. In kindlicher Form erzählte
ſSichten von Heiri Wunderli. Der zweite Teil galt den Eltern.
Hüflv: rſtand es Herr Born vorzüglich, den Anweſenden die auch für
u ſſe Beit erſt recht bedeutſamen Gedanken Peſtalozzis ans Herz zu
IAR/Er würdigte in dieſem Teil ſeines Vortrages Peſtalozi
be=
faſtt nach der Seite der Familienerziehung für die Eltern. Schüler
del brrklaſſen trugen hierbei Stellen aus Peſtalozzis Werken, die ſeine
Gdgedanken beſonders herausſtellten, anſprechend, mit vielem
Ver=
tämf= und Ausdruck, trotz des teilweiſe ſchwveren Inhaltes, vor.
Hier=
beAel den betreffenden Klaſſenlehrern, den Herren Hilsdorf und
WA. für ihre tüchtige Arbeit, die warme Liebe zur Sache verrät,
aa lſffonders gedankt. Es war ein glücklicher Gedanke, die Feier im
Rhe eines Elternabends zu veranſtalten. Nur wenige Schulen in
Mhſtrdt haben dies getan. Einmal ehrte man damit Peſtalozzi als
Güdie= der Elternabende, zum anderen aber wurde dadurch wieder eine
in itv Verbindung mit dem Elternhaus angeknüpft. Man möge
z fhyrr, daß dieſe wohlgelungene und ſchöne Feier ihre Früchte zei=
Puerde, dadurch, daß ſowohl Schule und Elternhaus den großen
Aftzlgen Peſtalozzi ehren, indem ſie ihren Kindern ein wahres
Aſſiſreiten.
Evangeliſche Markusgemeinde. Unter den zahlreichen
Peſtalozzi=
ü gieſer Tage ſtand die Veranſtaltung des Gemeindeabends in der
Aſtri ße am vergangenen Sonntag auf einer beträchtlichen Höhe. Von
fhfurger Muſik und anmutigen poetiſchen Vorträgen junger früherer
Aſtrandinnen umrahmt, gaben die inhaltsreichen Darlegungen des
Aft Pfarrer Vogel in eng gezogenem Nahmen einen eindrucksvollen
Aſlhätt aus Peſtalozzis vielſeitiger Erziehungskunſt. Die
Stellung=
nlte Des großen Volksmannes zum Weſen und Wirken der Mutter,
zſnn erzieheriſchen Aufgaben im häuslichen Kreiſe war es, die der
glſſas Vortragende in mannigfachen Sätzen aus „Lienhard und
Ger=
tußl und anderen vielbekannten pädagogiſchen Werken vor der
zahl=
rßh uund dankbaren Zuhörerſchaft entwickelte; wenn hier Peſtalozzi,
dAußße Menſchenfreund in herber Hülle, als ein Kämpfer des
kind=
li/4 Aechtes erſchien, ſo blieb er doch auch ein unvergleichlicher Helfer
fülun Amt der Mutter zur Veredelung des Menſchengeſchlechts, zur
Aſchlt ſigkeit in der Erziehung, um in Liebe, Gehorſam, und Gewiſſen
dikku ne, Göttliche im Kind wachſen zu laſſen. Das ſchlichte „Gwig
Abbiche” in Peſtalozzis Lehre hebt ſie über ſein Jahrhundert hinaus,
alaw heute übertragen anwendbar in einer ſeitdem vielfach
gewan=
d0M WSelt; auch der Gegenwart weiſt ſie den Weg ins große Kinder=
IIA um in der freundlichen Sonne der Mutterliebe unſere Kinder
rA Ffrober, friſcher werden zu laſſen. — Wie das Trio von Frau
Aßſſr Klein am Flügel, Herrn Fiſcher (Geige). Herrn Pfaff
Gſge) in den Kompoſitionen von Beethoven, Mendelsſohn=Bar=
UA uind Gakhe das Thema der Kinderliebe und Mutterſorge
vor=
t15ſch ins Inſtrumentale barierten, ſo fand der Vorſitzende, Herr
Gſtreoch im ſchlichten Dank des Schlußwortes die rechte Ermunterung,
Apäi ſt Peſtalozis für unſere Kinder einer neuen Generation
weiter=
mſr zu laſſen.
Der Geflügelzuchtverein Darmſtadt teilt mit: In der Notiz über
9hrzre Verſammlung iſt zu leſen: der Vorſitzende lud zur
Haupt=
b Anralung des Landesverbandes am 6. 3. in Gießen und zur
Haupt=
blKrrtlung des Starkenburger Verbandes am 2I. 2. im Fürſtenſaal in
Bcrſindt ein.
Die Beiſetzung Karl v. Opels.
Unter gewaltiger Beteiligung weiter Kreiſe wurde in
Rüſ=
ſelsheim der verſtorbene Seniorchef der Firma Adam Opel,
Komerzienrat Karl von Opel zu Grabe getragen. Die
Trauer um den ſo jäh aus dem Leben Geſchiedenen war ſo
allgemein, daß die Menſchenmaſſen, die ſich zur letzten Ehrung
des Verblichenen eingefunden hatten, kaum zu überſehen waren.
Die Bevölkerung Rüſſelsheims, die Werkangehörigen, Vertreter
aus Sport= und Induſtriekreiſen und unzählige Freunde und
Verehrer des allgemein geehrten, beliebten und geachteten
Ver=
ſtorbenen gaben ihm das letzte Geleit.
In dem großen Fabrikhofe der Opelwerke war in einem
ſchweren, einfarbigen Eichenſarg Karl von Opel aufgebahrt.
Hunderte von Trauerkränzen, Palmen und Lorbeerbäumen
um=
rahmten den mit einem Lilienkranz geſchmückten Sarg, an deſſen
Seite offene Feuer brannten. Die Fahnen der Vereine waren
umflort — tiefe Ruhe herrſchte auf dem Rieſenwerk — alle
ſtan=
den in tiefer Trauer, ergriffen von der ernſt=weihevollen Stunde.
Ein Choral der Opelkapelle, „Feſus, meine Zuverſicht”,
er=
öffnete die Feier. In erſter Reihe der Trauernden ſtanden die
Kinder des Verſtorbenen, an deren Spitze Hans v. Opel, ferner
Dr. Wilhelm Heinrich und Fritz von Opel und Dr. Fritz Opel,
ſowie als Vertreter des ehemaligen Großherzogspaares Prinz
Georg von Heſſen. Nach einem feierlichen Geſang des Klubs
„Harmonia”, hielt Herr, Pfarrer Dr. Müller=Rüſſelsheim
eine zu Herzen gehende Grabrede, in der er das Leben und
Wirken des Verſtorbenen ſchilderte und mit Gottes Wort die
Hinterbliebenen zu tröſten ſuchte. Mit ergreiſenden Worten
zeichnete er das Weſen des Toten, der mit ſeiner Herzlichkeit und
der Fröhlichkeit ſeines Gemüts, mit ſeiner allzeitigen
Hilfs=
bereitſchaft — es ſei nur an die vielen hochherzigen Stiftungen
für Kirche, Schule und an Arme erinnert —, die aufrichtige
Liebe und Zuneigung all ſeiner Mitmenſchen ſich erworben hat,
ſo daß die Trauer um ihn allgemein iſt.
Dann widmeten eine große Zahl aus den Reihen der
Leid=
tragenden Karl von Opel warme, ehrliche Nachrufe. Für die
Werkbeamten gab Prokuriſt Nebeling der tiefen Trauer der
Werksbeamten Ausdruck, Herr Mauer=Praunheim als
Ver=
treter der Angeſtellten und der Betriebsratsvorſitzende, Herr
Siebe, ehrten den verſtorbenen Chef als einen Mann, der
wegen ſeiner hohen Charaktereigenſchaften in den Herzen derer,
die ihn kannten und die bei ihm arbeiten durften, nie vergeſſen
wird, Beigeordneter Müller gab in beredten Worten der
Trauer der Gemeinde Ausdruck. Im Namen der katholiſchen
Gemeinde Rüſſelsheim widmete Herr Pfarrer Fung dem
Verblichenen einen warmen Nachruf.
Herr Kommerzienrat Schenck=Darmſtadt ſprach für die
Induſtrie= und Handelskammer, der der Verſtorbene von 1903
bis 1912 als Mitglied angehört hatte. Ferner widmeten Herr
Dr. Scholz für den Reichsverband der deutſchen
Automobil=
induſtrie, Herr Dr. Fsberts für den Frankfurter
Automobil=
klub, Herr H. Lißmann für den Frankfurter Regattaverein
ſowie eine große Anzahl von Vertretern namhafter Vereine Karl
von Opel ehrende Nachrufe. Für den Landesverband Heſſen im
B.D.R. ſprach Herr Schaffner. Dr. h. e. Hch. Kleyer
wid=
mete ſeinem verſtorbenen Kollegen einen warmen Nachruf. Aus
all dieſen Nachrufen ſprach tiefſte, aufrichtigſte Trauer.
Nach=
dem die zahlreichen Kranzniederlegungen beendet waren,
er=
folgte unter den Klängen des Chopinſchen Trauermarſches die
Ueberführung des Toten nach dem Friedhof, wo die Beiſetzung
in der Familiengruft erfolgte.
— Kirchenmuſikaliſche Abendfeier in der Stadtkirche. In der morgen,
Mittwoch, abends 8 Uhr, ſtattfindenden Abendfeier wirken mit: Frau
M. Pfuhl=Flöring (Violine), Frl. Hilda Groß (Sopran) und
Herr Studienrat W. Borngäſſer (Orgel). Die Vortragsfolge lautet:
1. Orgel: Paſſacaglia D=Moll von J. K. Kerll (1697—1693), 2. Violine:
Zwei Sätze aus dem Konzert 4 Moll von Ant. Vivaldi (1680—1743),
3. Geſang: Zwei Lieder von J. S. Bach und T. W. Franck (1641 bis
etwa 1695), 4. Violine, In memoriam” von Arnold Mendelsſohn, 5.
Ge=
ſang: Zwei Lieder von J. W. Franck, 6. Violine: Zwei Stücke von
Händel, 7. Drgel: Fantaſie DMoll von W. Borngäſſer. Der Eintritt
iſt frei.
Jubiläum, Heute ſind es 25 Jahre, daß Fräulein Anna Koch
von Nieder=Weiſel bei Butzbach als Hausangeſtellte in treueſter
Pflicht=
erfüllung in der Familie des Geh. Forſtrats E. E. Hoffmann tätig iſt.
* Ortsgewerbeberein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. In
der 6. Winterverſammlung im Reſtaurant Sitte hielt vor zahlreichen
Zuhörern Herr Prof. Dr. K. Bürker, Direktor des Phyſiologiſchen
Inſtituts der Univerſität Gießen, einen ſehr intereſſanten und auch für
das weitere Fortſchreiten der Technik bedeutſamen Vortrag über „
Le=
bende Maſchinen”, aus deſſen außerordentlich reichhaltigem
In=
halt nur folgendes hervorgehoben ſei: Cs arbeiten in unſerem Körper
Maſchinen, die als „lebende” bezeichnet werden können — die
Mus=
keln —, deren Wirkſamkeit auf einem Prinzip beruht, das bisher in der
Technik noch keine Anwendung gefunden hat. Drei Arten ſolcher
Maſchi=
nen ſind in den Dienſt unſeres Körpers geſtellt: die glatte Muskulatur,
der Herzmuskel und die quergeſtreiſte Muskulatur. Der Aufbau
die=
ſer Maſchinen aus Zellen oder aus Zellprodukten wurde uter
beſon=
derer Berückſichtigung des Herzens näher erläutert. Von dieſem Organ
gelten die Worte des Dichters Freiherrn von Auffenberg: „So viele
Nätſel hat der Menſch gelöſt, nur mit ſich ſelbſt kann er nicht einig werden,
der Sterne Lauf, der Weltgeſetze Ordmung, ſind ihm vertrauter, wie ſein
eigenes Herz.” In der Tat ſind wir mit vielem genauer bekannt, als
mit dem Nächſtliegenden, unſerem eigenen Körper und deſſen
wundet=
baren Einrichtungen. Nach den Ergebniſſen der phyſiologiſchen
Unter=
ſuchungen gehört das Herz zu den ſogen, gutomatiſchen Organen, die den
die Tätigkeit veranlaſſenden Reiz in ſich ſelbſt erzeugen, und die auch,
wenn ſie vom Körper losgelöſt ſind, unter beſtimmten Vorhältniſſen (in
Nährlöſungen vom Salzgehalte des Meerwaſſers) noch lange
funktio=
nieren. Ein ſolches lebendes Herz (Froſhherz) wurde in ſeiner
Tätig=
keit, welche ſtundenlang andauerte, vorgeführt. Es wurde dann auf die
Reizbildung und Neizleitzung, ſowie auf die nerdöſe Steuerung, der
dieſe lebende Maſchine unterliegt, eingegangen, ferner auf die
merhwür=
digen Einrichtungen, welche getroffen ſind, um die maſchinenmäßig
regel=
mäßige Arbeit des Herzens zu gewährleiſten. Dann wurde gezeigt, daß
das Herz dunch Wärme und Kälte, durch chemiſche Stoffe und durch
Nerven vielfältig und auf das feinſte beeinflußbar iſt. Schließlich wurde
darauf hingewieſen, daß dieſe lebenden Maſchinen, die Muskeln, nach
einem ganz anderen Prinzip funktionieren, als von Menſchenhand
her=
geſtellte Maſchinen. Es ſind keine thermodynamiſchen (Wärmewirkung),
ſondern chemodynamiſche ſchemiſche Wirkungen) Maſchinen, die durch
Aenderung der Oberflächenſpannung der Muskelelemente und durch den
uebergang aus der Zylinder= in die Kugelform einen erheblichen, von
anderer Maſchine nicht erreichten Nutzeffekt hervorbringen, was um ſo
merkwürdiger iſt, als ſie zu drei Vierteln aus Waſſer beſtehen. Deu
Schluß des Vortrages bildeten erhebende Worte Goethes, der ſelbſt
tiefe Einblicke in die Natur getan und ſo weſentlich zur Förderung der
Naturerkenntnis beigetragen hat. Reicher und lebhafter Beffall folgte
den anſchaulichen und durch zahlreiche Zeichnungen erläuterten
Ausfüh=
rungen des Nedners, welchen der Leiter der Verſammlung, Profeſſor
Dr. W. Sonne, in warme Dankesworte namens der
Gewverbevereini=
gung und in den Wunſch, Herrn Profeſſor Dr. Bürker noch öfters in
gewerblichen Kreiſen hören zu können, zuſammenfaßte. Nach einer
kur=
zen Diskuſſion, in welcher der Vortragende noch beſonders auf den Wert
pertodiſch zu wiederholender Blntunterſuchungen, durch welche ſich viele
Erkrankungen ſchon in ihren Anfängen erkennen laſſen, hinwies, wurde
die Verſammlung gegen 11 Uhr geſchloſſen.
— Skiklub Darmſtadt=Odenwald. Heraus mit den Bretteln — hinein
in die winterliche Pracht! Es gilt, dem ſcheidenden Winter noch einige
Sporttage abzugewimnen. Wozu ſchuf er uns denn die herrliche Bahu
in Wald und Feld? Herr Roſt führt Dienstag, den 22. Februar,
nach=
mittags 2 Uhr, ab Tierbrunnen, Niedor=Namſtädterſtraße, Herr
Gieß=
mann am Dienstag, den 22. Februar, nachmittags 8 Uhr, ab
Böllem=
falltor. Hält das Wetter an, finden jeden Wochentag um die gleiche
Zeit und von denſelben Stellen aus Skiwanderungen ſtatt, Samstag,
den 26. Februar, nach der Neunkircherhöhe. Näheres alsdamn im
Sport=
haus Adelmann und den Aushängekäſten.
— Lichtbildervortrag. Herr Dr. Karl Fritzler, Privatdozent an der
Techniſchen Hochſchule Darmſtadt und Univerſität Frankfurt am Main,
hält am Mittwoch, den B. Februar, 8 Uhr abends, im Hörſaal 326 der
Techniſchen Hochſchule einen Vortrag über „Bulgariens außen=
und innenpolitiſche Lage”, Anſchließend Lichtbilder. Eintritt
frei für jedermam. Eingang Herrngartenportal.
— Darmſtädter Spielſchar. Zweiter und dritter Spielabend am
Dienstag, 22. Fobruar, und Mittwoch, 23. Februar, in der Aula der
höheren Landesbauſchule in Darmſtadt, Neckarſtraße 3. Spielfolge: „Der
Narr”, ein Spiel von Margarethe Cordes. „Ganns Frei” Luſtſpiel in
5 Akten von Otto Ludwig. Vorverkauf: Muſikhaus Chriſtian Arnold.
Ernſt=Ludwigſtraße Buchhandlung Säng, Kirchſtraße, Geſchäftsſtelle der
Volkshochſchule, Mathildenplatz 17. Preis der Plätze 80 Pf. Mitglieder
der Volkshochſchule 50 Pf. Mitglieder des Bühnenvolksbudes (am
Dienstag) frei. Beginn 8 Uhr, Ende 10 Uhr.
— Die Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger, die ihre Unterſtützung
aus der allgemeinen Fürſorge beziehen, werden darauf aufmerkſam
ge=
macht, daß die ſonſt am B. jeden Monats fällige Unterſtützung in
dieſem Monat am Samstag, den 26., vormittags 8 bis 12 Uhr, an
der Stadtkaſſe zur Auszahlung gelangt.
— Schloßkirche. Die ſüür Dienstag, den 22. Februar, angekündigte
Hauptverſammlung der Männervereinigung mit Vortrag des Herrn
Diakon Henzler über „Die Diakonenarbeit in unſever Stadt”, findet am
Freitag, den B. Februar, abends 8 Uhr, ſtatt.
— Der Rentnerbund macht ſeine Mitglieder auf die am Mittwoch
ſtattfindende Verſammlung in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums
aufmerkſam. (Vgl. heutige Anzeige.)
64 Sonderzüge fahren am Roſenmontag nach Mainz. Die
Verhandlungen ſeitens des Mainzer Karneval=Vereins und des
Verkehrsdezernats mit der Reichsbahndirektion wegen Einlegung
von Sonderzügen haben, das weiteſtgehende Entgegenkommen
gefunden. Wie aus dem in den nächſten Tagen erſcheinenden
beſonderen Fahrplan hervorgeht, werden nicht weniger als
64 Sonderzüge anläßlich des Roſenmontagszuges nach Mainz
fahren, und zwar für die Hinfahrt auf der Strecke
Binger=
brück-Mainz 4 Züge, Bad Kreuznach—Mainz 1 Zug, Frankfurt
a. M.—Mainz=Hbf. 4 Züge, Alzey—Armsheim—Mainz 2 Züge,
Ludwigshafen—Worms—Mainz 4 Züge, Alzey—Bodenheim—
Mainz 2 Züge, Darmſtadt—Mainz 3 Züge, Gau=Odernheim—
Oſthofen—Mainz 1 Zug, Oſthofen—Guntersblum—Mainz 1 Zug,
Frankfurt a. M.—Mainz=Kaſtel 2 Züge, Armsheim—
Wendels=
heim 1 Zug, Rüdesheim—Mainz 3 Züge, Undenheim—Nierſtein
„Mainz 1 Zug;, für die Rückfahrt auf der Strecke Mainz—
Bingerbrück 3 Züge, Mainz—Bad=Kreuznach 1 Zug. Mainz=Gbf.
Frankfurt a. M. 2 Züge, Mainz—Armsheim-Alzey 1 Zug,
Mainz—Worms—Ludwigshafen 2 Züge, Mainz—Bodenheim—
Alzey 1 Zug, Mainz—Darmſtadt 3 Züge, Mainz=Kaſtel—
Frank=
furt a. M. 2 Züge, Mainz—Rüdesheim 2. Züge, Mainz—
Nier=
ſtein—Undenheim 1 Zug. Außerdem verkehren zwiſchen
Wies=
baden und Mainz noch 12 Sonderzüge für die Hinfahrt und
19 Sonderzüge für die Rückfahrt.
P e DD r
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g/0
im Total=Ausverkauf wegen Aufgabe des Geſchäfts und Uebergabe der Verkaufsräume. — Nur kurze Zeit
Gabardine=Wintermäntel
Wintermäntel aus Fantaſie Stoffen
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70.— 35.— 23.— 50 —
90.— 29.— 20.— 45.—
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70.— 19.50 16.— Herren=Anzug
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Süddeutſchlands größtes, hellſtes, einheitlich überſichtliches Verkaufslokal der Branche.
(3265
leider=Hörr, Darmſtadt, Grafenſtraße 23
[ ← ][ ][ → ]Geite 6
Dienstag, den 22. Februar 1927
Sondergebäudeſteuer.
Vom Staatsminiſterium wird uns geſchrieben: Gegenſtand der
Be=
ſteuerung iſt der bebaute Grundbeſitz nach dem gemeinen Wert, wie er
nach den Vorſchriften des heſſiſchen Geſetzes, die Vermögensſteuer
be=
treffend vom 12. Auguſt 1899, für das Steuerjahr 1914 feſtgeſetzt
wor=
den iſt. Bei ſeit dieſem Zeiwunkt neu entſtandenen Gebäuden oder
Ge=
bäudeteilen iſt der Wert feſtzuſetzen, als ob ſie in dem genannten
Zeit=
punkt beſtanden hätten. Beträgt die Friedensmiete der Gebäude
weni=
ger als 5 v. H. des Friedenswerts, ſo iſt auf Antrag des
Steuerpflich=
tigen der Friedenswert auf das Wfache der Friedensmiete feſtzuſetzen.
Dadurch wird erreicht, daß ſchlecht rentierende Häuſer weniger belaſtet
werden.
Steuerpflichtig iſt der Eigentümer des bebauten Grundbeſitzes zu
Beginn des Steuerjahres. Ein Wechſel in der Perſon des
Steuerpflich=
tigen im Laufe des Steuerjahres hat keine Aenderung der Steuerpflicht
zur Folge.
Von der Sondergebäudeſteuer befreit iſt der bebaute Grundbeſitz
in der Hauptſache unter den gleichen Vorausſetzungen, wie bei der
Be=
freiung von der Grundſteuer. Außerdem ſind ſteuerfrei Neubauten oder
durch Um= oder Einbau neugeſchaffene Gebäudeteile, die erſt nach dem
1. Juli 1918 bezugsfertig geworden und nicht mit Beihilfen aus
öffent=
lichen Mitteln ausgeführt worden ſind.
Steuerermäßigung tritt ein für Neu=, Ein= und Umbauten,
die nach dem 1. Juli 1918 mit Beihilfen aus öffentlichen Mitteln
erbaut worden ſind auf die Hälfte. Einfamilienhäuſer, die bor dem
1. Juli 1918 bezugsfertig und zu dieſem Zeitpunkt mit nicht mehr als
20 v. H. des Friedenswerts belaſtet waren, ſind von der Steuer frei,
ſofern ſie ausſchließlich vom Eigentümer und ſeiner Familie bewohnt
werden und die Wohnfläche nicht mehr als 70 Quadratmeter beträgt.
Letztere Vorausſetzung gilt als erfüllt, wenn der Friedenswert den Wert
von 4000 Mark nicht erreicht. Weiter tritt Steuerermäßigung ein wegen
wertbeſtändiger Belaſtung vor Inkrafttreten der 3.
Steuernotverord=
nung, wozu auch die Belaſtung mit Schweizer Goldhypotheken oder
Frankengrundſchulden rechnet.
Bei Grundſtücken, die am 31. Dezember 1918 entweder unbelaſtet
waren oder deren dingliche privatrechtliche Belaſtung nicht mehr als
30 v. H. des Friedenswertes betrug, iſt der Betrag der Steuer auf
An=
trag des Eigentümers ſoweit herabzuſetzen, daß er einſchließlich der
Steuer nach Artikel 13 (Steuer der Gemeinde und Gemeindeverbände)
bei unbelaſteten Grundſtüchen 0,50 v. H. des Friedenswertes, bei einer
Belaſtung bis zu 10 v. H. des Friedenswerts 0,75 v. H. des
Friedens=
werts; bei einer Belaſtung bis zu 20 v. H. des Friedenswertes 1 v. H.
des Friedenswertes bei einer Belaſtung bis zu 30 v. H. des
Friedens=
wertes 1,25 v. H. des Friedenswerts ausmacht. Bei denienigen
Grund=
ſtücken, deren dingliche privatrechtliche Laſten in der Zeit nach dem 31.
Dezember 1918 zurückgezahlt worden ſind, wird auf Antrag von dem
Goldmarkbetrag der am 31. Dezember 1918 eingetragenen dinglichen
privatrechtlichen Laſt der Goldmarkbetrag der Rückzahlung abgeſetzt,
ſo=
weit er mehr als 25 v. H. des Goldmarkbetrags der am 31. Dezember
1918 eingetragenen dinglichen privatrechtlichen Laſt beträgt. Vorſtehende
Vergünſtigungen ſollen nicht zuteil werden den ſogenannten
Inflations=
käufern.
Auf Antrag des Steuerpflichtigen iſt die Sondergebäudeſteuer zu
ermäßigen, wenn der Friedenswert der ihr unterliegenden Gegenſtände,
inſoweit ſie nicht gewerblichen Zwechen dienen, zuſammen 4000 Mark nicht
erreicht und für den Steuerpflichtigen eine Einkommenſteuer nach § 50
des Reichseinkommenſteuergeſetzes für den im Jahre 1926 endigenden
Steuerabſchnitt nicht feſtgeſetzt wird, d. h. wenn die
Jahresein=
nahme — abgeſehen von den Familienzuſchlägen — 1300 Mk. nicht
erreicht.
Ferner iſt die Steuer auf Antrag entſprechend zu ermäßigen,
inſo=
weit Mieträume ohne Verſchulden des Eigentümers länger als 1 Monat
leer ſtehen oder inſoweit die Einziehung der Miete dem Eigentümer nach
Lage der Sache nicht möglich iſt und die Unmöglichkeit glaubhaft
ge=
macht wird oder inſoweit gewerblich genutzte Räume durch
Betriebsein=
ſchränkung oder ungünſtigen Geſchäftsgang nicht nur vorübergehend
er=
heblich geringer ausgenutzt werden, als in der Vorkrieszeit.
Der Geſetzentwurf bringt hiernach nicht nur die Ermäßigungen, die
bereits im Reichsgeſetz vorgeſehen ſind, ſondern darüber hinaus weitere
Erleichterungen für den Steuerpflichtigen.
Die ſtaatliche Steuer ſoll, wie ſeither, 130 Pfg. je 100 Mark
Frie=
benswert, d. i. 26 Prozent der Friedensmiete, die gemeindliche Steuer
70 Pfg. je 100 Mark Friedenswert, d. i. 14 Prozent der Friedensmiete,
betragen. In dem ſtaatlichen Steueranteil iſt der Teil der Steuer
ent=
halten, der früher von den Gemeinden zur Förderung der
Neubau=
tätigkeit erhoben wurde.
Anträge auf Erſtattung und Ermäßigung von Sondergebäudeſteuer
ſind längſtens bis zum 31. März 1928 zu ſtellen.
— Stadtbücherei. Leſeabend von Herrn Dr. Waas, abends 8 Uhr:
Mittwoch, den 23. Februar, „Von der Schönheit des indiſchen
Hoch=
gebirges”, nach dem Werk von Francis Younghusband. Freitag, den
25. Februar, Spitteler=Kreis.
N.=V. Leſezimmer für Auswanderer. Bekanntlich iſt es eine der
ſchwierigſten Aufgaben des Auswandererberaters, richtige Vorſtellungen
über die Verhältniſſe im Ausland zu wecken. Berichte, die aus dem
Ausland ſelbſt ſtammen, bieten hierzu das beſte Hilfsmaterial. So
werden von Auskunftsſuchenden beſonders gern auslandsdeutſche
Zeitungen und Zeitſchriften geleſen. Deshalb iſt es ſehr zu
begrüßen, daß etwa 80 ſolcher Blätter ſeit kurzem in dem vom Verband
für Evang. Auswandererfürſorge und der Evang. Beratungsſtelle für
Auswanderer in Berlin N. 24, Oranienburgerſtr. 13—14, eingerichteten
Leſezimmer ausliegen. Dieſes iſt Wochentags von 9—4 Uhr, Samstags
von 9—1 Uhr geöffnet. Auch ſteht deſſen Beſuchern eine kleine, aber
wertvolle Bibliothek unentgeltlich zur Verfügung. Gern wird eine von
perſönlichem Intereſſe an dem ſchickſalsſchweren Entſchluß des Einzelnen
getragene Anleitung zur Benutzung des Leſezimmers erteilt. In allen
größeren Städten ſollte Auswanderungsluſtigen neben eingehender
Be=
ratung die Gelegenheit geboten werden, ſich durch eigenes Studium über
die Verhältniſſe im Ausland zu unterrichten.
* Große Strafkammer. Handel mit gefälſchten
Reife=
zeugniſſen. Die Strafſache gegen P. Singer und Genoſſen
wegen Urkundenfälſchung, über die wir in den Nummern vom 5. und
6. November 1926 ausführlich berichtet haben, kam geſtern erneut in der
Berufungsinſtanz zur Verhandlung. Den Vorſitz führt Landgerichtsrat
Dr. Lehr. Der frühere Polizeiwachtmeiſter Schlze nimmt ſeine
Be=
rufung zurück, ebenſo die Staatsanwaltſchaft die von ihr gegen dieſen
eingelegte Berufung. Die Verhandlung gegen die wegen Krankheit
ent=
ſchuldigte St. wird abgetrennt. Die Berufung des ausgebliebenen
An=
geklagten St. wind verworfen. Somit bleibt nur in der
Berufungs=
inſtanz zu verhandeln übrig gegen Singer und fünf frühere Schüler
desſelben. Der Angeklagte Singer erklärt, Formular und Stempel ſeien
in den mit dem Namen des Geh. Schulrat Pietz verſehenen Zeugniſſen
echt, die Unterſchrift ſei von ihm nachgefahren, er will aber damit nicht
geſagt haben, daß die Unterſchriften von dem verſtorbenen Pietz
her=
rühren. Echt ſeien die Formulare der Liebigs=Oberrealſchule, echt das
Fakſimile von Dr. Strecker (früher im Landesamt ſür das
Bildungs=
weſen). Wie er in den Beſitz der Formulare gelangt iſt, darüber will
ſich Singer nicht näher äußern. Einem der Schüler, der gedrängt habe,
will Singer ein proviſoriſches Zeugnis rite nach preußiſchem Muſter
ausgeſtellt haben. Der Vorſitzende hält dem Angeklagten Singer
wieder=
holt vor, daß es ſich um einen großen gemeingefährlichen Schwindel
ge=
handelt habe. In der Nachmittagsſitzung erklärt der Vertreter Singers,
daß deſſen Berufung zurückgenommen werde. Aus der weiteren
Beweis=
aufnahme geht hervor, daß Singer einem Schüler erklärte, die
ſchrift=
lichen Arbeiten würden unter ſeiner (Singers) Aufſicht gemacht und
als=
dann einer Prüfungskommiſſion vorgelegt. Zum zuſtändigen
Miniſte=
rium unterhalte er, Singer, gute Beziehungen. Das Urteil
ver=
wirft die Berufung des Angeklagten Hz., Freiſpruch
er=
zielen die Angeklagten Oe., W. und Hg., das gegen Hr. erlaſſene Urteil
erſter Inſtanz wird im Strafmaße dahin abgeändert, daß an Stelle einer
an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von zwei Wochen 250 Mark
Geld=
ſtrafe treten.
— Polizeibericht. Seit einiger Zeit werden des Nachts von bis jetzt
unbekannten Tätern an Häuſern, Einfriedigungen uſw., vorwiegend im
ſüdöſtlichen Stadtteil, größere Beſchädigungen verübt, die nach dem
Um=
fang der Zerſtörungen nicht mehr als harmloſe Studentenſtreiche
an=
geſehen werden können. So wurden in den letzten Tagen gemauerte
Torpfeiler umgeſtürzt, große Sandſteinplatten von Garteneinfriedigungen
heruntergeworfen, Kanaldeckel von den Schächten genommen, Firmen=
und ſonſtige Schilder in der mutwilligſten Weiſe zerſchlagen uſw. Da
bis fetzt nur in den wenigſten Fällen eine Ermittlung der Täter möglich
war, werden Perſonen, die ſachdienliche Angaben zur Ergreifung der
Täter machen können, gebeten, bei der Kriminal=Abteilung, Zimmer 10,
vorzuſprechen. Eine angemeſſene Geldbelohnung wird zugeſichert. — Ein
Poſtaushelfer wurde wegen Unterſchlagung im Amt feſtgenommen und
nach Aufklärung wieder entlaſſen. Er hatte zu beſtellende Eilbriefe, in
denen er Geldbekräge vermutete, geöffnet, die Beträge entnommen
und die Briefe dann verſchloſſen den Adreſſaten zugeſtellt.
WOeh Me. WZewz.
bis Ihre Erkältung in voller Entfaltung ist, sondem
nehmen Sie bei den ersten Anzeichen eines
Rachenkatarrhs (Gefühl der Trockenheit) die
be-
währten Panflavin-Pastillen, um die
An-
steckung im Kelme zu ersticken. Penflavin-
Pastillen setzen den eingedrungenen
Krankheits-
erregern einen unübersteigberen Wall entgegen,
sind angenehm von Geschmack und greifen den
Magen nicht an. Von ersten Fachgelehrten bestens
empfohlen. Erhältlich in Apothcken u. Drogerien.
(Pondavin-Pastillen: 3,6 Dlamino- 10 Methyl-Acrldiniumchlorid
0.008 mit Kakso und Zucker ais Pasüllenmassc.)
Nummer 33
— Die Ausloſung der Beiſitzer und der Hilfsbeiſitzer für das
a=
werbegericht für die Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt. Am
Fro=
tag, den 25. Februar, vormittags 10 Uhr, findet im Sitzungsſagl zo
Kreisamts Darmſtadt, Neckarſtraße 3, die Ausloſung der Beiſitzer ur
Hilfsbeiſitzer für das Gewerbegericht für die Landgemeinden des Kreimn=
Darmſtadt für die Zeit vom 1. März bis 30. Jum 1827 durch den Vor
ſitzenden des Gewerbegerichts in öffentlicher Sitzung ſtatt.
Kunſtnotizen.
Uſeber Werſe, Künfiſer oder künſtlieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Grwcdnnun
geſchiebt, behält ſich die Redaktlen ihr Urteil vor
— Palaſt=Lichtſpiele. „Menſch unter Menſchen: (9n
Miſérables) 1. Teil. Regie: Henri Fescourt. 12 Akte. 3308 Mettz
Hauptrollen Gabriel Gabrio, Jean Toulout. Dieſer Film iſt von
eim=
inneren Größe und Menſchlichkeit, die unbedingt ergreift. Der ern
Teil ſchildert einen Sträfling, der nach 19jährigem Zuchthaus in ih
Freiheit zurücktehrt, überall herumgeſtoßen und abgewieſen wird unn
ſchließlich bei einem Viſchof Unterkunft findet. Die Menſchlichkeitz diet=
Prieſters, der ihn als Bruder und lieben Gaſt willkommen heißt mn
der, als der Sträfling ihn in der Nacht beſtiehlt, ihm noch das Geſtohlswl
ſchenkt, um ihn vor neuer Strafe zu retten, ergreift ihn ſo, daß er en
beſſerer Menſch wird. Durch einen Zufall rettet er ein Kind aus do
brennenden Haus; niemand fragt ihn mehr nach ſeinen Papieren; duu
ſeine Tüchtigkeit wird er wohlhabend und Brirgermeiſter des Ortes. VMi
der Polizeiinſpektor, früher Zuchthausinſpektor, iſt argwöhniſch zu
bringt ihn ſchließlich als ehemaligen Sträfling zur Anzeige. Doch ſieze
da, ein anderer wurde verhaftet, der ihm täuſchend ähnlich ſieht. D=
Bürgermeiſter, von Gewiſſensbiſſen gepeinigt, gibt ſich zu erkennen uu
wird verhaftet, gerade, als er einer Dirne, die ohne eigene Schuld
ſunken iſt, das Kind zurückbringen will. Nun flieht er; verfolgt von 5i
Spürhunden rettet er ſich mit der kleinen Coſette in ein Kloſter.
V=
ein Menſchliche der Handlung iſt erſchütternd. Die Regie war trotz ?e
Länge des Films nirgends gehemmt, ſondern immer im Fluß. Die De
tellung war, wie bei allen franzöſiſchen Darſtellern, die wir in letzs-
Zeit ſahen, außerordentlich ſtark. An der Spitze die kleine Coſette,
ſiebenjähriges Kind, deſſen Geſtaltungskraft einfach unbeſchreiblich
Eine Geſtalt wie aus einem Guß iſt der Sträfling und ſpätere Bürgel 7n
meiſter Gabriel Gabrios; eindrucksvoll der Pflichtwenſch Jean Toulo=in) Früüu
ine Atmoſphäre von Güte um ſich breitend der Biſchof Paul Jorx=
Alle anderen Darſteller paſſen ſich wirklich der großen Linie an. d chn
entſtand ein Film von außerordentlicher Schönheit, dem man ſchhu
ſeines menſchlich ergreifenden Inhalts wegen die weiteſte
Verbreitzzu=
vünſchen muß. Eines der wenigen ganz großen Filmwerke.
— Union=Theater. „Der heilige Berg‟. Ein
Wunk=
werk der Filmtechnik kommt ab Mittwoch zur Vorführung. Nicht
ſet
Huuerar.
ſuß
Aus den Parteien.
einziger Trick bei den Aufnahmen. Ein Film, der zwei Jahre lang a= 1MPſungſta
genommen wurde und die Darſteller unter dauernde Lebensgefefr Midnn
brachte. Die brühmte Tänzerin Leni Riefenſtahl zum erſtenmal
Film. Paläſte aus Eis. Ein Hochgebirgsdrama von erſchütternder 7w zund
walt und eine äußerſt ſponnende Handlung von Liebe und Glück !Y nm ür das
darin eingeflochten. Unter ſchwerſter Gefahr für Leib und Leben ſäi eſchuß von B
licher Mitwirkenden entſtanden Aufnahmen von bisher unerreicht= Uhmen
Schönheit. Der Autor und Regiſſeur, die Darſteller, unſere bekannteſiz/ aswum vor dem
Sportsleute Louis Trenker, Ernſt Peterſen, Hannes Schneider, Friedrrdl künener Beanſt
Schneider, haben auch hier wieder ein Werk geſchaffen, das unbedirin krum
die ganze Welt intereſſieren wird.
(P
Btemebung der A
Juute Ei
tiüae. Die M
— Frauengruppe der D. V. P. Der letzte Vortrag in dc zuu 5000
Vortragszyklus des Herrn Direktor Dr. Haupt findet am Freit=t, / 4bohnblock a
den 20. Februar nachmittags 6 Uhr, im Saal des Gewerbemuſeurv 4:0 Firma Ga
ſtatt. Herr Direktor Dr. Haupt ſpricht dieſesmal über: Die AufgaEll Auhracken und Ab
des Gewerbemuſeum” (mit Lichtbildern). Die Teilnehmer werden od dreterarbeiten w
dieſen Vortrag aufmerkſam gemacht, aber auch unſere Parteifrem:0 /Aſark 734,50. D
die ſeither nicht teilgenommen haben, werden freundlichſt eingeladon
5 Mark.
Gäſte können eingeführt werden.
Tageskalender für Dienstag, den 22. Februar 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, K 9, Anfang 7½ Un
Ende 10½ Uhr: „Oberon”. — Kleines Haus, Zuſatzmiete
Schülermiete gelb 8, Anfang 8 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: „
Märchen der Königin von Navarra.” — Realgymnaſiunt
Reform=Realgymnaſium, 8 Uhr abends: Elternabend. — Konzer
uſw: Schloßkaffee, Perkeo, Frankf. Hof, Weinhaus Weißer Turm
Taunusburg, Maxim, Café Rheingold. — Kinovorſtellunge
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Mittwoch, den 23. Februar 1991.I
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein, vorm. 9 Uhr, Heiliges Kmr=
Buchenſtammholz=Verſteigerung. — Bahnmeiſterei 56, Bahnku
Kranichſtein, vorm. 9½ Uhr: Schwellen=Verſteigerung.
ſſchmmer 53
Dienstag, den 22. Februar 1927
Seite 7
Aus Heſſen.
Kraftpoſibetrieb.
Wom 94. Februar ab wird zwiſchen Offenbach (Main) und Vilbel
mKraftpoſt neu eingerichtet, die über Fechenheim, Mainkur, Enkheim
n8 ergen (Kr. Hanau) verkehrt. Es ſind werktäglich drei Fahrten
odm ganzen Strecke vorgeſehen: Ab Vilbel 5,55, 9,14 vorm., 435
„u. Samstags 12,30 nachm., ab Offenbach 8,02, 11,00 vorm., 5,42 nachm.
lußerdem wird an Werktagen eine Fahrt zwiſchen Offenbach und
ger ausgeführt: Ab Offenbach 7,08 vorm., ab Vergen 7,36 vorm.;
er Samstags eine Fahrt zwiſchen Offenbach und Mainkur: Ab
nmach 2,50 nachm., ab Mainkur 3,15 nachm.
lr Sonn= und Feiertagen werden drei Fahrten auf der ganzen
ech ausgeführt: Ab Vilbel 9,14 vorm., 2,25 und 7,45 nachm., ab
ſrch 1,15, 6,20 und 9,00 nachm.
Sllrheilgen, 21. Febr. Wie alljährlich um die Faſtnachtszeit
ver=
lt auch dieſes Jahr, und zwar am R. ds. Mts., der hieſige
evan=
g5. Jünglingsverein einen „Kreppelabend”. In erſter Linie ſind es
aerhtsſpiele von Hans Sachs, die zur Aufführung kommen. Außer
u ffind noch ſonſtige Ueberraſchungen vorgeſehen, welche den jungen
der und ihren Eltern einige vergnügte Stunden gewährleiſten wer=
—. Kirchenvorſtand und Kirchengemeinde haben beſchloſſen, das hie=
5—meindehaus durch einen ſeitlichen Anbau zu vergrößern.
Hier=
wird ein etwa 100 Perſonen faſſendes Sälchen entſtehen, das bei
ſten Veranſtaltungen mit dem großen Saale mitbenutzt werden
Auch könnte dieſer neue Raum für eine abendliche Flick= und
ſit ile, die für tagsüber beſchäftigte Mädchen in Ausſicht genommen
wendung finden. Ferner könnten die zahlreichen kirchlichen
Or=
baßonen, die öfter bei ihren Zuſammenkünften gleichzeitig tagen,
ſeurch ungehindert ihre Verhandlungen führen. Ueber dieſem Anbau
HeEinrichtung einer Dreizimmerwohnung in Ausſicht genommen und
wſte hierdurch zugleich auch etwas zur Behebung der Wohnungsnot
G inagen. Dieſe Vergrößerung des Gemeindehauſes wird ohne
Er=
bu der örtlichen Kirchenſteuer ausgeführt werden können, die mit
ſk. der ſtaatlichen Einkommenſteuer niedriger iſt als in irgendeiner
Abirde der Umgegend.
Sriesheim, 20. Febr. Die hieſige Bürgermeiſterei hat die Baum=
5et zur Entfernung dürrer Bäume und Aeſte aus Feld und Gärten
mhalb 4 Wochen aufgefordert. Säumige ſetzen ſich auf Grund des
e reglements vom R. Februgr 1882 der Strafverfolgung ſowie
bsrtfernung der dürren Bäume und Aeſte auf ihre Koſten aus.
Bfungſtadt, A. Febr. In der letzten Gemeinderatsſitzung
hdimnerstag teilte Herr Bürgermeiſter Schwinn zunächſt mit, daß die
e verarbeiten in der Malcher Tanne, durch das Entgegenkommen
4 hölerförſterei Eberſtadt, alsbald beendigt würden. Die
Gemeinderech=
nu zir das Ri. 1925 ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit einem
Akhuß von 2000.— Mark ab. Der im Finanzausſchuß vorgeprüfte
Mrngsabſchluß wurde nochmals eingehend von Herrn Bürgermeiſter
ſtürn vor dem Geſamtkollegium erörtert und nach Richtigſtellung
ver=
hien er Beanſtandungen über Materialbezug genehmigt. Der Be=
Hmu splan nördlich der Lindenſtraße, von Herrn Baurat Keſſel
auf=
gelt. fand Genehmigung. Daran anſchließend wurden ſämtliche
Bau=
piſerche in der Linden= und Jahnſtraße zuſtimmend erledigt. Bei
Bſfelumg der Arbeiten für die Wohnbaracken war im Bauausſchuß
kem Einigung zu erzielen, das Geſamtkollegium entſchied deshalb
d) ſwx. Die Maurerarbeiten für den einen Wohnblock erhielt Ph. Feh 9.
R3000,06 Mark. Die Firma Eidmann u. Clemenz führt den zweiten
Nanillock aus für Mark 4985,82 und Mark 887,50 für die Abortanlage.
Ahöftrma Gg. Nierbauer erhält die Zimmerarbeiten für die beiden
ſpck n und Abortanlage zum Preiſe von Mark 4115,54. Die
Dach=
de mar beiten werden ebenfalls von Georg Nierbauer ausgeführt für
NN :34,50. Die Lieferung der Träger erhält die Firma E. H. Baldner
f1hzK,55 Mark. Die Schloſſerarbeiten werden von den vereinigten
SAſſermeiſtern zum Preiſe von Mark 182,40 ausgeführt. Die
Speng=
le köäten wurden nicht vergeben, da das Angebot der vereinigten
Sſgzermeiſter zu hoch erſcheint. Die vereinigten Weißbindermeiſter
et ſtan die Arbeit im Elektrizitätswerk zum Preiſe von Mk. 522,50.
Dhſßerſtellung von Lichtanlage im Abort und Waſchrüche der Klein=
Rhsichule fand Genehmigung. Da das Friedhofsgebäude umgebaut
mlien, foll, erhält Herr Baumeiſter Köble den Auftrag, die Vorarbeiten
füriven Wohnungsbau für den Friedhofsverwalter Hammann in
An=
g1ᛋzr nehmen. Zur Auslettung ſollen weitere Stücke im Monzenloch
giſſerrn L. Nungeſſer verpachtet werden. Friſtgeſuche und
Wohlfahrts=
a ſte enheiten bildeten den Schluß der Sitzung.
ERoßdorf, 21. Febr. Aus dem Gemeinderat. Ludwig
Alln n Hechler (Kom.) hat ſein Mandat aus Geſundheitsrückſichten
ſtyelegt. An ſeine Stelle tritt Georg Diehl. Die Akten der
Wahl=
stiſfion über dieſe Feſtſtellung liegen drei Tage zur Einſicht auf der
Rtermeiſtere, offen; Einwendungen können innerhalb dieſer Friſt
ſrtracht werden.
Babenhauſen, 19. Febr. In ſeiner letzten Generalverſammlung
drr Geſangverein „Eintracht” den Beſchluß gefaßt, dem „
Heſ=
en Sängepbund” beizutreten und im kommenden Jahre ſein
hy ges Beſtehen mit zweiter Fahnenweihe durch eine größere
Ver=
alung feſtlich zu begehen.
Sabitzheim, 21. Febr. Unter Leitung des Vorſitzenden F. Brenner
m Das am 19. Februar im Gaſthaus Kopp abgehaltene
Wanderer=
gei mungsfeſt des Odenwaldklubs einen guten Verlauf. Eine tüchtige
Kl= unter Müllers Führung ſpielte gute Weiſen. Gemeinſchaftliche
ter der zahlreich erſchienenen Mitglieder — auch Lengfeld war ſtark
hreen — erhöhten die Feſtfreude. Oberſtudienrirektor Kiſſinger über=
Wte die Grüße des Hauptausſchuſſes under Hinweis auf die Bedeu=
A eichter Wanderfeſte im Odenwaldklub und im Verband der deutſchen
Ares= und Wandervereine. Im Mittelpunkt ſeines ſpäteren Vortrags
Uns er „Gaſthof zum Kuraten” im Tiroler Land. Bei dem
Auszeich=
ſFurkt gedachte er unter Hinweis auf die Bedeutug auch der kleinen
Agruppe in der Arbeit an unſerem Volk, beſonders des Strebens
Ahreiten Vorſitzenden Maus und des erzieheriſchen Wertes des guten
willes des 65jährigen Wanderers Müller. Klaviervorträge, Theater=
1K .Bubi ſchläft” und „Unſere Lieder” von Prof. Köſer, wie das
1941 „Stadt und Land” der beiden Frl. Coy folgten dem von Maus
Rhurten Prolog. Alles in allem: das Feſt im mit Tannengrün
ge=
ſtiaten Saal war ein echtes, fröhliches Wanderfeſt, auf das die
Pewuppe und ihr Vorſtand ſtolz ſein dürfen.
EMichelſtadt, 21. Febr. Bleibt die Oberrealſchule
be=
er? Ueber die Abſicht des Kreisdirektors des Kreiſes Erbach, eine
Alasmeinſchaft zur Erhaltung der Oberrealſchule Michelſtadt
vorzu=
ſher, wurde ſeinerzeit berichtet. Der Kreisdirektor plant, die
Ge=
üdrr Dorf=Erbach, Erbach, Kirch=Brombach, König, Michelſtadt, Reh=
IA Ssteinbach, Stockheim und Zell zu einer Schulgemeinſchaft zuſam=
Bushließen. Der Gemeinderat der Stadt Michelſtadt hat ſich nach
bern ger Beratung der Angelegenheit in dem Finanzausſchuß mit der
Rae beſchäftigt und einen in der Finanzkommiſſion formulierten
Be=
ſtz einſtimmig angenommen. Danach nimmt der Gemeinderat von
BEurtwicklung der Verhältniſſe der Oberrealſchule Kenntnis und be=
Dri, daß die nächſtliegenden Gemeinden Erbach, Stockheim und Stein=
Bſich zu einer Leiſtung für das Rechnungsjahr 1926 nicht bereit
ge=
ſten haben. Der Gemeinderat, der den Beſtand der Anſtalt als
ge=
ſüet anſieht, wenn nicht eine Sicherſtellung der Finanzierung in ge=
Btar Weiſe erfolgt, ſieht zwar in der Vorlage des Kreisdirektors zur
Amg einer Schulgemeinſchaft, beſtehend aus neun Kreisgemeinden
Keßlich Michelſtadt, keine beſondere zweckentſprechende Löſung. Er
hrdisſſen grundſätzlich bereit, auch auf den Boden dieſer Vorlage zu
—, um damit zu dokumentieren, daß der Gemeindevertretung der
St 2Michelſtadt an der Erhaltung der einzigen höheren Lehranſtalt
Mreiſes Erbach viel gelegen iſt. Sollten die Verhandlungen über die
bung einer Schulgemeinſchaft nach dem Vorſchlag des Kreisdirektors
Auns kommen, dann kann nicht ohne weiteres die vorgeſehene Formu=
Gu gutgeheißen werden, vielmehr iſt der Gemeinderat der Auffaſ=
4 ſaß alsdann noch Verhandlungen notwendig ſind über die Erwei=
Man, der Schulgemeinſchaft, die insbeſondere bei der Koſtenverteilung
die Herkunft der Schüler der Anſtalt entſprechend Rückſicht nimmt.
Straßenbericht
für die Woche vom 20.—26. Februar 1927
(mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club).
1. Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Mainz—Worms, Rheinſtraße in der Gemarkung Worms
von Lützowſtraße bis Rheingewann=Friedhof vom 3. 1. auf zwölf
Wochen. Umleitung: Schweres Fuhrwerk und Kraftwagen
Rhein=
dürkheimer Fahrt—Herrnsheim-Neuhauſen.
Darmſtadt—Frankfurt a. M.: Ortsdurchfahrt Langen
von Klm. 12,8 bis 13,2 vom 24. 1. bis auf weiteres. Umleitung:
Egelsbach—Wolfskehlen-Langen.
Schlitz—Hersfeld: Bahnhofſtraße in Schlitz vom 1. 2.
bis auf weiteres. Umleitung: benachbarte Ortsſtraßen.
2. Hauptdurchgangsſtraßen Heſſen—Naſſau:
Frankfurt a. M.—Homburg. In Eſchersheim und
zwiſchen Bonames und Homburg bis auf weiteres. Umleitung
Hauſen—Praunheim-Niederurſel nach Oberurſel und Homburg.
3. Hauptdurchgangsſtraßen in Württemberg:
Stuttgart—Heilbronn. Zwiſchen Pragwirtshaus und
Talſtraße Zuffenhauſen bis Ende März. Umleitung über
Feuer=
bach (Cannſtatter= und Talſtraße).
Zuffenhauſen—Vaihingen/Enz=Bretten.
Wegen Umbau des ſogenannten Heckentiſche bei Schwieberdingen
bis ca. 5. März. Umleitung: Schwieberdingen—Moeglingen—
Ludwigsburg oder die ſogenannte Weinſtraße wieder zur
Staats=
ſtraße.
Künzelsau—Mergentheim bis ca. 15. April auf
den Gemarkungen Künzelsau und Nagelsberg, halbſeitig geſperrt.
Große Vorſicht! (Zu Sprengungszeiten an den
geſchloſ=
ſenen Schranken anhalten.)
Stuttgart —Tübingen —Rottweil, von
Kilo=
meter 30,3 bis 39,4 und von Kilometer 49,9 bis 58,3.
Verbreite=
rungsarbeiten bis ca. Mitte Mai, ohne Sperrung. Vorſicht!
4. Heſſiſche Straßen:
Babenhauſen—Aſchaffenburg. Wegen Umbau der
Straßenüberführung bis auf weiteres. Umleitung: ſüdliche
Ueberführung im Zuge der Straße Babenhauſen—Dieburg.
Wimpfen a. Berg—Wimpfen i. Tal.
Vorausſicht=
lich bis 1. 4. Umleitung über Bieberach.
Offenbach a. M.—Mühlheim a. M. zwiſchen
Grenz=
ſtraße und Mühlheim vom 12. 1. bis auf weiteres.
Ortsdurchfahrt Heubach i. Odw. vom 3. 2. bis auf
weiteres.
Ortsdurchfahrt Dintesheim vom 14. 2. bis 25. 3.
Der Verkehr wird direkt über Flomborn umgeleitet. Eine
Ein=
ſchränkung des Automobilverkehrs kommt nicht in Betracht.
Gießen—Mainzlar: Ortsdurchfahrt Daubringen vom
9. Jan. bis auf weiteres. Umleitung über Lollar.
* Erbach i. Odw., 21. Febr. Die am 19. ds. Mts. im Gaſthaus zur
Stadt Erbach ſtattgefundene Generalverſammlung des Schützenvereins
Erbach erfreute ſich eines guten Beſuches. Der 1. Vorſitzende, Herr
Stell=
wag, eröffnete die Verſammlung um 9 Uhr mit herzlichen Worten der
Begrüßung an die erſchienenen Kameraden. Er dankte beſonders dem
Ehrenvorſitzenden, Herrn Fabrikanten Heinrich Kumpf=Erbach, für ſein
Erſcheinen. Den Jahresbericht erſtattete auf Aufforderung des 1.
Vor=
ſitzenden der Schriftführer. Es wurde mit Freude vernommen, daß der
Verein die verſchiedenen Wettkämpfe, an denen er ſich im abgelaufenen
Jahre beteiligt hat, in vielen Fällen als Erfolg, für ſich buchen konnte.
Ein Wanderpreis, zwei Mannſchaftspreiſe und zahlreiche Einzelpreiſe
wurden erſchoſſen. Leider war im allgemeinen — wohl verurſacht durch
die ungünſtige Entwicklung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe — ein
Rück=
gang des Schießbetriebs zu verzeichnen. Hoffentlich bringt das neue
Vereinsjahr auf dieſem Gebiete Beſſerung. Den Kaſſenbericht gibt
Kamerad Lamberth. Trotz der ungünſtigen allgemeinen Lage konnte an
den noch ſchwebenden Schulden ein namhafter Betrag abgetragen werden.
Der Vorſtand wurde auf Vorſchlag aus der Mitte der Verſammlung
einſtimmig wiedergewählt. Die Schießleitung übernimmt Kamerad F.
Schneider. An Veranſtaltungen für das laufende Jahr iſt bis jetzt ein
Preisſchießen vorgeſehen, das am 15. Mai ſtattfinden ſoll. Ueber
even=
tuelle weitere Veranſtaltungen will man ſich ſpäter, ſchlüſſig werden.
Das Schießen an Samstagabenden und Sonntags ſoll wieder regelmäßig
ſtattfinden. Die Verſammlung wurde nach Erledigung der
Tagesord=
nung um Mitternacht geſchloſſen.
— Hering i. O., 21. Febr. Diamantene Hochzeit feiern am
24. ds. Mts. die Eheleute Johannes Regnitz und Barbara geb. Indith.
Dem noch rüſtigen und allſeits geachteten Paare dürfte es an ſeinem
Jubeltage ſicher nicht an Aufmerkſamkeiten fehlen.
m. Breitenbrunn i. O., 19. Febr. Ein Leichenzug, wie ihn unſer
Ort in dieſer Größe kaum je geſehen hat. bewegte ſich geſtern nach dem
Friedhof, wohin die ſterblichen Reſte des Bürgermeiſters Herrn Johann
Dieter Schäfer 2. verbracht wurden. Kränze wurden niedergelegt
namens der Gemeinde, des Schulvorſtandes, des Geſangvereins
Ein=
tracht, des Arbeitergeſangvereins, des Turn= und Kriegervereins, der
auch die Ehrenſalve abgab, der Bürgermeiſtervereinigung, der
Bezirks=
ſparkaſſe Höchſt. Geſangverein und Schulkinder ſangen. Der
Ver=
ſtorbene genoß ſeiner Tüchtigkeit wegen in weiteſten Kreiſen, hohes
Anſehen.
* Aus dem Odenwald, 21. Febr. Am Samstag wurde der weit
über Bullaus Grenzen bekannte und geſchätzte Altkürgermeiſter Johannes
Schwöbel zu Grabe getragen. Herr Schwöbel ſtand im 90. Lebensjahr.
Er erfreute ſich ſteter Geſundheit und hat zum erſten Male in ſeinem
Leben, einige Tage vor ſeinem Tod, Arzt und Apotheke in Anſpruch
genommen. Ein großes Trauergefolge gab ihm das letzte Geleit; darunter
Seine Erlaucht Graf Konrad zu Erbach=Erbach, der unter anderen dem
Verſtorbenen am Grabe warme Worte der Freundſchaft und Verehrung
widmete.
s. Vom ſüdlichen Odenwald, 19. Febr. Eine große
Holzerſtei=
gerung hält am 24. d. M., vormittags 91 Uhr, im Erbach=
Fürſten=
auer=Hof in Hirſchhorn, das Heſſiſche Forſtamt Hirſchhorn ab.
Aus=
geboten werden in Rm.: Scheiter: 25 Buche, 12 Eiche;
Knüp=
pel: 75 Buche, 39 Eiche, 17 Kiefer; Knüppelreiſig: 100 Buche,
512 Eiche, 127 Kiefer; Stöcke: 65 Buche, 21 Eiche.
— Hirſchhorn, 21. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
20. Februar 1,36 Meter, am 21. Februar 1,18 Meter.
— Gernsheim, 21. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
21. Februar, 32 Zentimeter unter Null.
Taooke
Wund-
ur
Kinder.
Tauef
unentbehrliches Einstreumittel für kleine Kinder.
Bei nächtlichem Nässen als zuverlässiges
Vorbeugungsmittel gegen Wundsein gleichzeltig
angewendet
Wund-u. P.
Vasenol-kinder-- dste
Ist die beste Hautpflege f. Säuglinge u. kleine Kinder.
Aetherexploſion im Gießener
Krankenhaus.
Eine Schweſter verbrannt, ſieben Schweſtern
ſchwer verletzt.
* Gießen, 21. Februar.
Im hieſigen evangeliſchen Schweſternhaus
er=
eignete ſich heute ein ſchweres unglück. In der Küche
waren acht Schweſtern mit dem Umfüllen von Atherflaſchen
beſchäftigt. Plötzlich erfolgte eine furchtbare Exploſion.
Die Schweſter Lieſel, die gerade die Atherflaſche in der Hand
hielt, ſtand im Nu in lichten Flammen. Ihre Kleider
ver=
brannten auf der Stelle vollkomen und man fand ſpäter nur
ihre verkohlte Leiche vor. Zwei weitere Schweſtern waren
ebenfalls ſofort in Flammen gehüllt. Eine rannte brennend auf
die Straße, wo einige beherzte Paſſanten ſie in dem Schnee
wälz=
ten und das Feuer erſtickten. Die andere Schweſter wurde vom
herbeigeeilten Perſonal des Krankenhauſes in der Küche mit
Decken und Tüchern eingehüllt, ſo daß das Feuer erſtickte. Die
fünf anderen Schweſtern erlitten ebenfalls zum Teil ſchwere
Brandwunden an den Händen und im Geſicht. Durch die
Ge=
walt der Exploſion wurden Türen und Fenſter
herausgeſchleu=
dert, zahlreiche Möbelſtücke umgeworfen und beſchädigt. Unter
den im Schweſternhauſe befindlichen Kranken war
begreiflicher=
weiſe eine Panik entſtanden, doch beruhigten ſich die Kranken
alsbald wieder. Die Urſache der Exploſion iſt noch unklar.
In der Küche befand ſich kein Feuer. Man nimmt an, daß
viel=
leicht ein elektriſcher Bügel heiß geworden iſt und die
Aether=
flaſchen zur Exploſion brachte.
M. Sprendlingen, 21. Febr. Ehrende Auszeichnung.
An=
läßlich ſeiner goldenen Hochzeit hat Zimmermeiſter Johann Boos 2.,
der 7 Söhne im Felde ſtehen hatte, vom Reichspräſidenten von
Hinden=
burg eine von ihm unterzeichnete Ehrenurkunde erhalten. Auch ging
ihm von der heſſiſchen Regierung ein Glückwunſchſchreiben nebſt einem
Geldgeſchenk zu. — Franz Baatſch hat von der heſſiſchen Regierung
ebenfalls aus Anlaß ſeiner goldenen Hochzeit ein Glüchwunſchſchreiben
und ein Geldgoſchenk bekommen.
A. Bingen, 21. Febr. Der Mörder des 24jährigen Phil. Diehl in
Ober=Saulheim iſt nicht, der bisher als ſolcher bezeichnete Emil Koch,
ſondern der Karl Loos. Dieſer hat nach anfänglichem Leugnen
ein=
geſtanden, den tödlichen Stich geführt zu haben. Zu ſeiner
Ueberfüh=
rung trug mit bei, daß Karl Loos nicht wußte, wo ſein Meſſer war. Als
man ihm das über und über mit Blut bedeckte Meſſer, das im Hofe der
Familie Diehl gefunden wurde, zeigte, brach der Mörder zuſammen
und geſtand die Täterſchaft zu.
N. Alzey, 21. Febr. Immer noch ſchwebt über dem Flomborner
Raubmord ein geheimnisvolles Dunkel. Als Mitbeteiligter an der
Mordtat kommt nach den polizeilichen Feſtſtellungen der Hauſierer
Reſch, der ſich in den letzten Jahren in Rheinheſſen und der Pfalz
herumtrieb, in Frage. Reſch iſt am 10. September 1899 in Ungarn
geboren, iſt von kleiner, ſchmächtiger Geſtalt und hat an der rechten
Kopfſeite eine 10 Zentimeter lange Narbe. Er gibt ſich als
Kriegs=
beſchädigter aus, wahrſcheinlich hat er gefälſchte Päſſe bei ſich.
* Büdingen, 21. Febr. Der größte Markt von Büdingen, der
Petrimarkt, nahm geſtern ſeinen Anfang und dauert bis zum 23.
ds. Mts. Gleichzeitig findet eine Ausſtellung für Obſt= und Gartenbau
ſtatt, die bereits vorgeſtern abend durch Kreisobſtbauinſpektor Metternich
und Kreisdirektor Dr. Gaßner=Büdingen im Beiſein der Behörden
er=
öffnet wurde. Geſtern vormittag bewegte ſich ein ſtattlicher Feſtzug durch
die Straßen unſerer Stadt nach dem Marktplatz, wo Bürgermeiſter
Hild=
ner die Eröffnung des Marktes vornahm. Hierauf wurde die
Maſchinen=
ausſtellung eröffnet und mit der Prämiierung begonnen. Anſchließend
fand ein Feſteſſen im Hotel Stern ſtatt, an dem ſich die Spitzen der
Be=
hörden beteiligten. Heute war großer Pferdemarkt, am Dienstag und
Mittwoch iſt Krämermarkt. Gleichzeitig finden Vorträge und Vorführungen
über Garten= und Obſtbaugeräte ſtatt.
* Stockheim, 21. Febr. Der Altveteran von 1866, 1870/71, Adam
Winter, ſtarb im hohen Alter von 84 Jahren.
* Homberg (Ohm), 21. Febr. Goldene Hochzeit feierten die
Eheleute Michgel Lenz.
Lich, 20. Febr. Ihren 90. Geburtstag beging geſtern die
Prin=
zeſſin Marie von Solms=Lich. Die Jubilarin, die ſich einer guten
kör=
perlichen und geiſtigen Geſundheit erfreut, iſt das älteſte Glied der
Fürſtlichen Familie.
b. Friedberg, 21. Febr. Zum Gedächtnis Peſtalozzis veranſtaltete
die Lehrerſchaft der hieſigen Muſterſchule eine Beſcherung an arme
Kin=
der. Mittags fand dann die große Feier des Kreislehrervereins im
Feſt=
ſaale der Auguſtinerſchule ſtatt. Herr Nektor Koch ſprach die Begrüßung,
muſikaliſche Vorträge umrahmten die Feier. Die Weiherede hielt Herr
Direktor Vogel aus Darmſtadt. Faſt zwei Stunden lang bannte er die
Erſchienenen in den Kreis ſeiner tiefen Gedankengänge. Er gab einen
hiſtoriſchen Ueberblick über die Pädagogik, wie über die Entwicklung des
Bildungsideals. Er zeigte dann Peſtalozzi in ſeiner Bedeutung für die
Kulturphiloſophie der Gegenwart. Kultur iſt bedingt durch Sittlichkeit,
Sittlichkeit iſt Bildung. Dem Redner wurde ſehr reicher Beifall gezollt.
* Butzbach, 21. Febr. Einen Kurſus für Wieſenbau hielt die
Landwirtſchaftskammer hier ab. Oekonomierat, Breidenbach=Dorheim,
der Vovſitzende der Landwirtſchaftskammer, leitete den Lehrgang.
Kul=
turinſpektor Straſſer=Friedberg ſprach über „Ent= und Bewäſſerung der
Wieſen”; Landwirtſchaftsrat Finger=Darmſtadt über „Pflege und
Dün=
gung der Wieſen”; Diplomlandwirt Krämer Darmſtadt über „Die
neu=
zeitliche Weidewirtſchaft” und Diplom=Ingenieur Ballerſtedt hielt einen
Lichtbildervortrag über den Bau von Grünfutter=Silos. Der Kurſus
war war gut beſucht und ſämtliche Vorträge fanden lebhaften Anklang.
WSN. Gießen, 21. Febr. Ein „Eßlöffel Wafſer” für 150
Mark. Eine Bauersfrau aus Altenbuſeck hatte ſich wegen
Milchfäl=
ſchung vor der Strafkammer zu verantworten. In einer von
Sachver=
ſtändigen im Betriebe der Angeklagten entnommenen Milchprobe waren
16 Prozent Waſſer gefunden worden. Die Frau gab zu, in den „
Krop=
pen”, in dem ſie die Milch wegen der Maul= und Klauenſeuche abgekocht
habe, einen Eßlöffel voll Waſſer” getan zu haben, mehr aber nicht.
Vom Amtsgericht war die Frau deswegen mit 100 Mark Geldſtrafe
be=
dacht worden. Dieſe Strafe erſchien ihr zu hoch, und ſie legte Berufung
ein, ebenſo aber auch die Staatsanwaltſchaft. Das Ergebnis war, daß
die Sühne für den „Eßlöffel voll Waſſer” auf 150 Mark hinaufgeſetzt
wurde, worüber die Bäuerin ſehr verdutzt war. Nur dem Umſtand, daß
ſie unbeſtraft war, hatte ſie es zu verdanken, daß ſie nicht hinter
ſchwe=
diſche Gardinen geſchickt wurde.
* Gießen, 21. Febr. Geſtern vormittag wurde hier eine
Kunſtaus=
ſtellung durch den Vorſitzenden des Oberheſſiſchen Kunſtvereins,
Land=
gerichtsrat Bücking, eröffnet. Lebhaftes Intereſſe erregten die
Oel=
gemälde von Karl Bantzer, der der Malerkolonie Willingshauſen im
Schwalmgrund entſtammt, und von Heinrich Giebel. Auch die
Radie=
rungen von KäthelönEſſen ud die Steinzeichnungen von Dörbecker=
Marburg fanden allgemeinen Anklang.
* Grünberg, 19. Febr. Unter dem Vorſitz des Herrn Staatsrats
Block aus Darmſtadt fand die Maturitätsprüfung an unſerer
Oberreal=
ſchule ſtatt. Sämtliche Oberprimaner, die in die Prüfung eingetreten
ſind, beſtanden dieſe.
sind mit bestem Fleischestrakt und feinen Gemüseauszügen auf das s fältigste hergestellt.
Man achte beim Einkauf auf den Namen MAGGl und die gelb-rote Packung.
Seite 8
Nummer 53
Reich und Ausland.
Kataſtrophaler Hauseinſturz.
Vier Tote. — Sechs Schwerverletzte.
Frankfurt a. M. Geſtern mittag, gegen
12 Uhr, hat ſich in der Mainzer Landſtraße ein
kataſtrophaler Hauseinſturz ereignet, dem bis jetzt
vier Menſchenleben zum Opfer gefallen ſind. Ein
früherer Getreideſpeicher, der zu einem Kino
um=
gebaut werden ſollte, ſtürzte aus bisher noch nicht
aufgeklärter Urſache ein. Anſcheinend wurde die
Dachkonſtruktion infolge der vorgeſtern und geſtern
niedergegangenen gewaltigen Schneemaſſen eingedrückt,
ſo daß die Seitenwände
herausgewor=
fen wurden. Bauunternehmer iſt eine Firma Stroh
u. Co., Architekten ſind die Herren Kaufmann und
Günther. Die Eiſenkonſtruktion, die, ſoweit ſich bis
jetzt feſtſtellen läßt, die Hauptſchuld an dem Einſturz
hat, wurde erſtellt von der Firma Ronſtadt u.
Zweigle. Bis 2 Uhr mittags wurden vier Tote
aus den Trümmern ſowie ſechs
Schwerver=
letzte geborgen; letztere ſind zum Teil ſo ſchwer
verketzt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird.
Drei der Toten ſind dadurch ums Leben gekommen,
daß ſie, als ſie im Erdgeſchoß, wo ſie gerade
ar=
beiteten, den Krach hörten, hinausgeſprungen ſind.
In dieſem Augenblick ſtürzte die Giebelmauer ein,
wodurch ſie erſchlagen wurden. Man vermutet, daß
ſich noch weitere Leichen unter den
Trümmern befinden. Außer den ſechs
Schwer=
verletzten wurden etwa 20 bis 25 andere
Arbei=
ter mehr oder weniger leicht verletzt. Soweit
bis jetzt feſtſteht, iſt faſt kein einziger an dem Bau
beſchäftigter Arbeiter ohne Schaden davongekommen.
Die ſofort an der Unglücksſtelle eingetroffene
Feuer=
wehr ſowie die Rettungswache arbeiten fieberhaft an
der Bergung der Opfer. Die Mainzer Landſtraße iſt
völlig abgeſperrt. Jeglicher Straßen= und
Fuhr=
werksverkehr nach dem Viertel, in dem ſich zahlreiche
große Fabriken, darunter die Adlerwerke, befinden,
iſt unterbunden.
Frankfurter Chronik.
„Das Hygiene=Muſeum ſoll eine Stätte
der Belehrung ſein für die ganze Bevölkerung, in
der jedermann ſich durch Anſchauung Kenntniſſe
er=
werben kann, die ihn zu einer vernünftigen und
ge=
ſundheitsfördernden Lebensführung bewegen.‟ Dieſe
Worte aus der Denkſchrift Lingers zur Errichtung
eines Nationalhygienemuſeums in Dresden bezeichnen
am beſten die Abſichten, die das Stadtgeſundheitsamt
Frankfurt a. M. beſeelten, als es im Verein mit der
Ausſtellung des Deutſchen Hygiene=Muſeums in
Frankfurt die Ausſtellung „Der Menſch in geſunden
und kranken Tagen” veranſtaltete. Am Samstag
wurde die Ausſtellung feierlich eröffnet. Zunächſt
ſprach Miniſterialrat Dr. Hans Maier aus Dresden
als Vertreter des Vorſtandes des Deutſchen Hygiene=
Muſeums. Als Vertreter des Regierungspräſidenten
war Oberregierungsrat Dr. Lietke, Medizinalrat bei
der Wiesbadener Regierung, erſchienen und dankte de
Stadt Frankfurt für ihr Entgegenkommen. Dann
er=
öffnete Stadtrat Dr. Schloſſer im Namen des
Ma=
giſtrats die Ausſtellung. — Der Organiſationsplan
für die geplante Frankfurter Muſikhochſchule
iſt jetzt in ſeinen Grundzügen ausgearbeitet. Eine
Worlage wird demnächſt dem Stadtparlament
zu=
gehen. Die neue Hochſchule ſoll in einem bereits
be=
ſtehenden Gebäude, das zweckentſprechend umgebaut
werden ſoll, untergebracht werden. Man hofft, daß
die Eröffnung noch im Jahre 1928 ſtattfinden kann.
— In der Mordaffäre Grebenau—
Schultheis iſt eine neue Wendung eingetreten.
Der notoriſche Hehler Leipzſchick, von dem es
an=
läßlich der Ermordung Grebenaus hieß, daß er
ge=
ſtorben ſei, wurde außerhalb Frankfurts verhaftet
und hierher übeführt. Es beſteht Verdacht, daß
Leipſchick nicht mit Grebenau, ſondern deſſen Mörder
Schultheis in Verbindung geſtanden hat und als
Komplize in Betracht kommt.
Zugunfall.
Mannheim. Die Preſſeſtelle der
Reichsbahn=
direktion Ludwigshafen teilt mit: Am 21. Februar,
zwiſchen 4 und 5 Uhr vormittags, entgleiſte auf
Station Rheinzabern die Lokomotive des
Per=
ſonenzuges 555 beim Einfahren infolge Achſenbruchs.
Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. Der Zug
mußte bis zum Eintreffen einer Erſatzlokomotive in
Rheinzabern liegen bleiben und erlitt eine
Ver=
ſpätung von zwei Stunden.
Neuerfindung auf dem Gebiete
der Phoiographie.
Die Blitz=Kamera.
mit der man 2600 Aufnahmen in der Sekunde machen
kann, alſo 150 mal ſo viel, wie mit einer
gewöhn=
lichen Filmkamera. — Unſer Bild zeigt den Erfinder
Ingenieur W. Legg vor ſeiner Kamera.
Dienslag dei 22 E=bruar 1927
Ozean=Dampfer mit Paſſagierflugzeug an Bord.
Eine Neuerung auf dem Gebiete des Schiffahrtsweſens.
Der Dampfer des Norddeutſchen Lloyds „Lützow” iſt mit einem Waſſerflugzeug ausgerüſtet
worden, das den Paſſagieren während der Ueberfahrt für Ausflüge zur Verfügung geſtellt werden
ſoll. Das Flugzeug kann einſchließlich der Beſatzung fünf Perſonen aufnehmen.
Eine Neuerung beim Krankentransport.
Die freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Birkenwerder bei Berlin hat zum ſchnelleren
Transport von Kranken Zyklonetten in Dienſt geſtellt, deren Anſchaffungskoſten ſich weſentlich
niedriger ſtellen als die von Kranken=Autos. — Unſer Bild zeigt die — auch für kleinere
Gemeinden erſchwingliche — Kranken=Zyklonette.
Maſſen=Gasvergiftung in einem
Rheinmotorboot.
Vergiftungskataſtrophe mit tödlichem Ausgang.
Fünf Tote, darunter drei Kinder.
Wiesbaden. Eine fürchterliche Ueberraſchung
erlebten geſtern morgen die zwei Fahrer eines
Motor=
bootes, das von einer längeren Rheinfahrt
zurück=
kehrte und in Biebrich landete. Die beiden Fahrer
waren allein auf Deck. Als ſie das Boot feſtgemacht
hatten, wunderten ſie ſich, daß keiner der Paſſagiere
nach oben kam. Sie ſtiegen in die Kajüte hinab und
fanden ſämtliche zwölf Mitfahrer
regungs=
los hingeſtreckt, darunter die drei Kinder des
Bootsbeſitzers. Es ſtellte ſich heraus, daß fünf
Perſonen, darunter die drei Kinder, bereits
tot waren, während die anderen in tiefer
Be=
wußtloſigkeit lebensgefährlich
ver=
giftet ſind. Es handelt ſich um eine
Gasver=
giftung durch einen Abgaſer des Motors. Das
Boot war unterwegs auf eine ſeichte Stelle
auf=
gelaufen. Dabei waren die Auspuffrohre
ſchadhaft geworden. Da das Boot von der
Un=
tiefe leicht wieder abkam, blieb der Schaden
unbe=
merkt. — Zu der entſetzlichen Vergiftungskataſtrophe
auf einem Rheinmotorboot erfahren wir noch
fol=
gende Einzelheiten: Das von dem Mainzer
Schiffer Markowſki geſteuerte Boot unternahm
am Sonntag nachmittag von Biebrich aus mit
ſieb=
zehn Paſſagieren eine Fahrt in den Rheingau nach
Erbach. Die Rückfahrt wurde erſt nach Eintritt der
Dunkelheit angetreten, wobei nach kurzer Zeit die in
der Kajüte befindlichen Paſſagiere
ein=
ſchliefen. Einer derſelben wachte plötzlich
auf und bemerkte, daß die Kafüte mit einem
ſüß=
lich riechenden Gas angefüllt war. Er ſchlug
ſo=
fort das Fenſter durch und alarmierte den
Boots=
führer. Dieſer ſteuerte das Fahrzeug ſo ſchnell wie
möglich nach Biebrich. Dort zeigte ſich aber, daß
ſämtliche Inſaſſen, bis auf drei, bewußtlos waren.
Sie wurden ſofort in das Krankenhaus geſchafft, wo
man feſtſtellte, daß bei fünf Perſonen bereits der
Tod eingetreten war. Ob es ſich, wie man annimmt,
um eine durch Benzingaſe verurſachte Vergiftung
handelt, muß die von der Wiesbadener
Staatsan=
waltſchaft eingeleitete Unterſuchung ergeben. Die
Toten ſind die Biebricher Herren Bock, 23 Jahre
alt, und Schneidermeiſter Schepers, 69 Jahre alt,
ſowie drei Kinder aus Mainz, namens Blews
und die Geſchwiſter Markowſki, Kinder des
Steuermanns. Die im Krankenhaus befindlichen
Per=
ſonen ſollen ſich nach den letzten Meldungen ſämtlich
außer Lebensgefahr befinden.
Die Ochſen verkauft, den Erlös verloren.
Simmern. Ein Landwirtsſohn aus eine
Hunsrückdorfe lieferte auf einem Gehöft drei Fuh
ochſen ab; der Kaufpreis in Höhe von 2000 Mar
wurde ihm bar ausbezahlt. Auf dem Heimweg beg
er das gute Geſchäft. Als er ſeiner Freude auf die
Weiſe zum wiederholten Male Ausdruck geben woll.
mußte er jedoch feſtſtellen, daß er unterwegs den g
ſamten Betrag verloren hatte. Trotz tagelange
Suchens konnte das verlorene Geld nicht wiede
gefunden werden.
51 000 Handtücher geſtohlen.
Bekanntlich iſt die Reichsbahn vor einiger Zeit
wieder dazu übergegangen, in den
Waſchgelegen=
heiten der D=Züge Handtücher bereitzuhalten.
Aller=
dings mußte ſie dabei eine unangenehme Erfahrung
machen. Allein in den Monaten Mai bis September
des Vorjahres ſind nicht weniger als 51 000
Hand=
tücher von insgeſamt 1,1 Millionen — alſo 4,62
Pro=
zent, „verloren” gegangen. Am größten war der
Verluſt im Hauptreiſemonat Juli, in dem nicht
weniger als 15 000 Stück abhanden kamen. Im
Jahresdurchſchnitt iſt mit einem Verluſt von 10 Proz.
zu rechnen. Auf dieſe Weiſe erſtehen der Reichsbahn
nicht unerhebliche Koſten. Sie wird trotz dieſer
un=
angenehmen Erfahrung nicht von der Einrichtung
ab=
gehen, Handtücher bereitzuhalten. Aber der größere
Teil des Publikums wird es begreifen und für
rich=
tig finden, daß die Reichsbahn in dieſer Hinſicht mehr
als bisher die Unterſtützung des Publikums findet.
Ein junger Lebensretter.
Furth i. Wald. Einige junge Bürſchchen
ver=
gnügten ſich auf dem Eiſe mit Eisſtockſchießen. Das
etwa ſechsjährige Söhnchen des Malermeiſters
Hauſer brach plötzlich durch und verſank. Das
gleichalterige Söhnchen des Kaminkehrers
Wild rettete es tatſächlich vom Tode des
Er=
trinkens, indem es ſich glatt auf das Eis legte und
den bereits Verſunkenen an die Oberfläche brachte.
Todesurteil.
Augsgburg. Der Angeklagte Otto Klein,
der im Mai vorigen Jahres den Dienſtknecht Albert
Blau unter falſcher Vorſpiegelung nach Biſchofsried
gelockt und dort im Schlafe erſchoſſen hatte, wurde
vom Schwurgericht wegen vorſätzlichen Mordes zum
Tode verurteilt.
Großes Schadenfeuer.
Rimmels (Kreis Hünfeld). Bis auf die
Grund=
mauern eingeäſchert wurde das Wohnhaus des
Aus=
züglers Abel hierſelbſt. Die Wehren von Rimmels,
Silges, Morles und Hofaſchenbach, die ſchnell auf
der Brandſtätte erſchienen waren, konnten dem
Brand keinen Einhalt mehr gebieten. Der Beſitzer
war verſichert. Die Entſtehungsurſache des Brandes
iſt noch nicht geklärt.
Todesurteil gegen einen Raubmörder.
Dortmund. Das Schwurgericht verurteilte
nach viertägiger Verhandlung am Samstag in ſpäter
Abendſtunde den Bergmann Wilhelm Krauſch aus
Hamm wegen Raubmordes zum Tode, ferner
wegen Beihilfe die Witwe Ella Herzold zu
lebens=
länglichem Zuchthaus und den Arbeiter Friedrich
Hausberg zu vier Jahren Gefängnis. Krauſch hatte
am 24. März v. J. den Fuhrmann Friedrich
Gra=
wunder in Dortmund erdroſſelt und beraubt. Bei
den beiden letzten Angeklagten wurde Schwachſinn
als ſtrafmildernd angeſehen.
Verheerender Waldbrand.
Meiſenheim. Zwiſchen Offenbach und
Bu=
born wütete ein verheerender Waldbrand, dem große
Waldbeſtände zum Opfer fielen. Die Brandurſache
iſt nicht bekannt.
25jähriges Jubiläum des Verbandes
Sächſiſcher Induſtrieller.
Albert Moras,
Vorſitzender des Verbandes Sächſiſcher Induſtrieller,= zau
der am 21. Februar ſein 25jähriges Jubiläum feierte.=
Mord in der Pfalz.
Oggersheim. In der Nacht zum Sonntag,4
wurde der Wirt Wilhelm Hüber auf der Straßei/
von dem Fabrikarbeiter Joh. Gleich durch einem 5*
Stich in die Halsſchlagader getötet. Gleickt gunſt
wurde verhaftet. Huber hinterläßt zwei unm ne Tevang,
Rück
mündige Kinder.
Fabrikbrand.
Breslau. Sonntag früh brach in einer Scheo
kolade= und Zuckerwarenfabrik Großfeuer aus. Dasu Me
Feuer griff auf ein unter der Fabrik liegendes Lichtt
ſpieltheater und die über der Fabrik liegendern
Bodenräume über, ſo daß nach kurzer Zeit desu MchM
ganze Haus in Flammen ſtand. Faſt der geſamtn yr dem hie
Fabrikationsraum der Schokoladenfabrik, Bodenraumm „u. Ainterfällune
und Dachſtuhl, ferner die Decke des Lichtſpiell wien 4. März
theaters und der Vorführraum ſind den Flammer=) / Uhr, im h.
zum Opfer gefallen.
Fachſtehenden S.
Wan der öffer
Handgranatenexploſion.
Warſchau. Am Samstag explodierte auf denm Bi se)d vertigliſt
Uebungsplatz von Jablonna, unweit von Warſchaun Ens=Schnitt, fm:
beim Aufſammeln von Blindgängern eine HaaM II, K.;
granate. Ein Soldat und ein Fähnrich wurden ge./ EN=Släm
tötet. Einige andere Soldaten erlitten Ver,,/ M,5,69 II. 9
4
letzungen.
AI
Schneeſtürme in Calabrien und Sizilien.
EP. Rom. Aus Calabrien und Sizilien werden=
Schneeſtürme gemeldet. In der Umgebung des Aetuau Ey.), Stäm
iſt ſo reichlich Schnee gefallen, daß auf den Flurns nüzne 3893 fm.
für über eine Million Schaden angerichtet wurde.s
Zahlreiche Olivenbäume ſind vom Sturm entwurzelg 90 Bet.
Mah gegen Erſt
oder unter der Schneelaſt erdrückt worden.
berſandt.
Sturmflut an der amerikaniſchen Oſtküſte. mAngebote ſi
London. Ueber die Küſtenſtadt New A0 /rAue Termin vei
ſey ſind am Sonntag Stürme niedergeganzy, / Teſchender Aufſchr
die von außerordentlichen Sturmfluten begleitt. M /die Eröffn.
waren und beträchtlichen Schaden anrichteten. Auffr v00 Lermin in
der Höhe von Provincetown erlitt ein amerikaniſcheat Mcher Bieter,
Küſtenpatrouillenboot Schiffbruch. Die asd W 0uhz wird a
neun Mann beſtehende Beſatzung fand in demu Ai ſurch den
1amnt, Groß=Zimr
Fluten den Tod.
MMM Valde
Die Sturmkataſtrophe an der Oſtküſte
ü mmern, den
von Amerika.
New York. Die Stürme und Springfluten aus KMfl hermeiſter
der atlantiſchen Küſte haben einen Schaden vorn
Brüche
etwa drei Millionen Dollar verurſachlt 2
Etwa 20 Perſonen ſind ums Leben gekommen. D.
Häuſer auf Staten Island ſind überſchwemmt.
Die Bremer Stadtwage
als Rundfunkhaus.
mittags
En
Die Bremer Stadtwage.
Eines der ſchönſten und älteſten Gebäude Brement!
die im Jahre 1587 von Lüder von Bentheim, I.”
Erbauer des berühmten Bremer Rathauſes, errichſe.
Stadtwage, wird jetzt unter völliger Wahrung e
prachtvollen, im Sturm der Jahrhunderte unve le"
gebliebenen Außenfaſſade, in ein modernes Rülle
funkhaus umgewandelt.
R
[ ← ][ ][ → ]Nſurner 53
Elhäge in das Handelsregiſter:
Ab=
ſtneilnsiol! Am 16. Februar 1927
hin=
ichtliſhe— Firma: Jakob Hoffmann,
daupterlaſſung Dillingen (Saar),
Zwei hterlaſſung Darmſtadt: Die
Zweiſhterlaſſung iſt von Darmſtad
ſach Auswaden verlegt. Die
Geſchäfts=
äume eänden ſich dortſelbſt
Adelheid=
raßge! Neueintrag: Am 17.
Fe=
ruang 17: Firma;
Ferrobahn-
darnodt Paſchke & Minden.
ffengſndelsgeſellſchaft. Sitz:
Darm=
ladt.u 9 ſellſchafter: Direktor Paul
Paſchſiemdelsrichter, und Walter
Min=
en, Aſcmann; beide in Darmſtadt.
die G9chaft hat am 1. Januar 1927
egonw. Die Geſchäftsräume befinden
ich Hürchſtraße 65. — Abteilung B:
Im „ebruar 1927 hinſichtlich der
firmthadel & Thümmel,
Geſell=
hafzut beſchränkter Haftung,
armſt Die Vertretungsbefugnis des
Ziquüchars iſt beendet. Die Firma iſt
Floſchwe Am 16. Februar 1927
hin=
ſchtliſch e— Firma: Emballage= und
Lohſtcreerwertungsgeſellſchaft mit
eſchmikter Haftung. Darmſtadt:
Aurch.Fiſ Uſchafterbeſchluß vom 11. Fe=
Wuar, 1, iſt die Geſellſchaft aufgelöſt.
aufnnei Heinrich Pieplow in Darm=
(3239
adt ſtSczuidator.
Dahntndt, den 18. Febr. 1927.
Amtsgericht I.
Dine ſirchenrechnung der
Pau=
sgeuninde für 1925 liegt 8 Tage
uf dimAffarramt der Paulusgemeinde
(3256
r Glüſh— offen.
Deinſtndt, den 22. Febr. 1927.
Diterewang. Kirchenvorſtand.
Rückert.
zAndfonsberkauf bon
*
MAMar altd eüyllttholz.
Außs ſen: hieſigen Gemeindewald
wer=
in augßl nterfällung 1926/27 am
Frei=
ig, 1ſe 4. März Ifd. Js., nachmit
igs elher, im hieſigen Rathausſaal
e nunſtichenden Stammholzſortimente
Wi der öffentlichen Submiſſion
reiſthfieno verkauft:
un Hiefernsſämitt, fm: 7,49 I. Kl. 20,85 II.
m Kl.,/192 II, Kl;
uitefermti-mme, fw: 30,67 II. Kl., 118,30
n III. 14, 5,69 TV. Kl.;
llenzkimme, fm: 11,37 IN. Kl., 16,25
VIAR501 VI. Kl.;
lenakilter: 9 rm.
Zuſſamen: Kiefern=Schnitt 56,61 fw.
eferns ämme 154,66 tm,
Erlen=
ämtm 38,93 fm.
Düſle=Faufsbedingungen werden auf
unſohyen Erſtattung von 50 Pfg.
i üühandt.
ſen 2ſt Dillingebote ſind bis zum obenbe=
„ſchnaite Xermin verſchloſſen und mit
gſprotlnver Aufſchrift verſehen
einzu=
ndend 2e Eröffnung erfolgt zum
be=
immm)ſ Termin in Gegenwart etwa
rſchielnet Bieter.
Da dolz wird auf vorherige
An=
neldmy tuurch den Hilfsförſter Philipp
2bmran. Groß=Zimmern,
Heimſtätten=
raßeg ſirt Walde vorgezeigt. (3250
G1HZ.mmern, den 18. Febr. 1927.
Beſſtkle Pürgermeiſterei Groß=Zimmern.
Brücher.
Nutalt= Verſteigerung.
Stämme:
Bdern wird hierzu, daß ſämtliches
Holz /Lmtsausgang an der Chauſſee
liegt
(3074si
Dienstag, den 22. Februar 1927
Geite 9
Donnerstag, den 24. Februar
1927, vormittags 9 Uhr, werden in
der Gaſtwirtſchaft „Zum goldenen
Löwen in Ober=Ramſtadt aus den
Förſtereien 1. Nieder=Ramſtadt, 2. Traiſa,
3. Rohrbach und 4. Nieder=Modau des
Forſtamtes Ober=Ramſtadt verſteigert:
Stämme: Eiche: 5 St. III. Kl. — 3,81
fm, IV. Kl. — 13,52 fm, V. Kl. — 2,55
fm, VI. Kl. — 0,86 fm; Buche: 4 St.
II. Kl. — 6,09 fm, 26 St. III. Kl. —
24,68 fm, IV. K(. — 33.60 fm, V. Kl.
— 1,54 fm: Eſche: V. Kl. — O,74 fm,
VI. Kl. — 0,29 fm; Birke: IV. Kl. —
0,79 fm; Fichte: 3 St. I. Kl. — 9,38
im, 10 St. II. Kl. — 20,15 tm, 21 St.
III. Kl. — 29,99 fm, IV. Kl. — 40,6
im, Va Kl. — 47,62 fm, Ib Kl. —
54,10 tm; Weißtanne: 1 St. I. Kl
— 0,98 fm, 3 St. II. Kl. — 2,93 fm,
4 St. III. Kl. — 4,41 fm, IV. Kl. —
3,49 fm, Va Kl. — 1,08 tm, Ib Kl. —
1,61 fm; Weymouthskiefer: 1 S.
II. Kl. — 1,01 fm, 1 St. III. Kl. =
0,96 fm; Kiefer: 2 St. I. Kl. — 5,10
fm, 6 St. Iſ. Kl. — 8,36 fm, 37 St.
III. Kl. — 30,09 fm, IV. Kl. — 3,30
im; Lärche: 1. St. III. Kl. — 1,51 fm,
IV. Kl. — 0,98 fm, V. Kl. — 27,34 fm
Derbſtangen: Fichte: I. Kl. — 16,05
im, II. Kl. — 3,37 fm; Weißtanne:
I. Kl. — 0,34 fm; Lärche: I. Kl. —
11,42 fm, II. Kl. — 5,10 fm.
Reisſtangen: Fichte: I. Kl. — 3,7
fm, II. Kl. — 2,70 fm.
Nutzſcheiter, rm: 13 Eiche.
Unterſtrichene Nummern kommen nicht
zum Ausgebot.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
inzuſehen. Irgendwelche ſpätere
Ein=
wendungen wegen, der Güte des Holzes
werden nicht entgegengenommen.
Nähere Auskunft durch das
unter=
zeichnete Forſtamt und zu 1. durch Herrn
Förſter Harniſch zu Forſthaus
Emme=
linenhütte (Poſt Nieder=Ramſtadt), zu 2.
Herrn Förſter Hoffmann zu Forſthaus
Eiſernhand (Poſt Nieder=Ramſtadt) zu 3.
Herrn Förſter Schneider zu Nohrbach
bei Ober=Ramſtadt und zu 4. Herrn
För=
ſter Trautmann zu Ober=Ramſtadt.
Auszüge ſind auf Wunſch durch das
Forſtamt gegen Einſendung von 50 Pfg.
erhältlich.
(2957d1
Ober=Ramſtadt, den 11. Febr. 1927.
Heſſt. Forſtamt Ober=Ramſtadt.
Nachlaß
Verſteigerung
Wegen Auflöſung des
Haus=
haltes der Frau J.
Eichke=
mayer verſteigere ich am
Mitt=
woch, den 23. Februar d. Js.,
nachmittags 2 Uhr beginnend,
in dem Hauſe
21 Stiftſtraße 21
nachfolgend verzeichnete
Ge=
genſtände freiwillig gegen
Barzahlung:
1 Bettſtelle mit Roßhaar=
1 eiſerne Bettſtelle
matraßen, m. Kapokmatratzen,
Dienſtbotenbett, 3 Ruhebeiten, ein
Sofa mit 2 Heſſein, 1 Schaukelſeſſel,
12 Rohrſtühle;
gmit weißer
1 Waſchkommode
Marmor=
platte, 3 Nachtſchränke mit weißen
Marmorplaiten, 1 lackierte
Waſch=
kommode, 1 eiſernes Waſchgeſtell,
2 Handtuchhalter;
2Aus=
2 Dam.=Schreibtiſche,
zieh=
tiſche, 1 polierter Tiſch, 3
Zier=
liſche, 1 kleiner eiſerner
Garten=
tiſch, 1 Konſoleſpiegel;
1 Vertiko, 3 eintürige
1 Bufett, Kleiderſchränke, zwei
Kleiderſtöcke, 1 Poſtament, 1
Wand=
uhr, 1 Glaslüſter, Bilder, Glas,
Dorzellan, 1 emaill. Badewanne
mit Gaswandofen, 1 Stehleiter, 2
Linoleumteppiche, Linoleumläufer.
Beſichtigung 1 Stunde vorher.
Darmſtadt, den 22. Febr. 1927. (3245
Seben Sae,
so wie uch Rien
zerbröckeln Sie den Wiirſel Webers Carlsbader
und mischen ihn mit dem frisch gemaſelenen
Kaffee. Dann bereiten Sie das Getrank, wie
Sie es gewöhnt sind. — —
So, nun kosten Jie mal !——
Sie sehen, der harte Geschmacle unseres
Haus=
haltkaffees ist verschwunden, und statt der
durftigen, graubraunen Farbe hat das
Ge-
tränk nun ein vollkräftiges Aussehen und
einen warmen, goldbraunen lon.
Vergessen Sie mir
das,Carlsbader nie,
es bostet 35 Pfg. und
ist überall zu haben.
Baab
Amtsgerichtstaxator.
In unſer Handelsregiſter 4 wurde
heute die Firma Carl Reis in Dieburg
und als deren alleiniger Inhaber Kauf
mann Carl Reis daſelbſt eingetragen.
Dieburg, den 8. Febr. 1927. (326‟
Heſſiſches Amtsgericht.
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Meter
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Meter
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gebote v. Beſitzer m.
nachweis=
barem Umſatz u. R 124 an die
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Barten od. geeigner
Achkerſtüch im Beſſung.
Viertel zu pachter
geſucht. Näheres Ge
4696
ſchäftsſtelle
teestag, den 24. Februar
) vormittags 11 Uhr
an=
wird in der Wirtſchaft des
Lefffenberger in Steinau
nach=
wolz aus hieſigem
Gemeinde=
fen tlich und meiſtbietend ver=
de.Ser
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AA
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600 qm, auch geteilt
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mm) —- 2,01 fm, VI. — 0,64 fm.
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Pferdemarkt 1927.
Der Frühjahrs=Pferdemarkt verbunden mit
Prämiierung findet ſtatt
Donnerstag, den 24. Februar 1927
im Gebiete des Städt. Schlacht= und Viehhofes.
Auskunft erteilt die Schlacht= und Viehhofs=
(TV. 2470
Verwaltung.
Die Städt. Pferdemarkt=Kommiſſion.
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und 1 Regal für
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Türe und 1
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allerbeſte Objekte, hat
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Schützenſtraße 8. 1
Telephon 1778.
frei
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1000 gm, mit
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garten, an d.
Haupt=
ſtraße der Eberſtädter
Villenkolonie,
preis=
wert zu verkaufen.
Vermittler nicht
er=
wüncht. Näheres in
d. Geſchſt. (*3873smi
Arneois
Eliſabethenſtr. 28
4256
Rückſprache.
Der Herr
der am Montag
Nd.=Ramſtädterſtr 45
b Mar in, ein grünes
Kanarienweibchen
kaufte, wird um gefl.
Namen gebeten. /3276
20 vorj. Hühner, im
beſt. Leg., Brennholz=
Buche und Eiche 1.50
ofenfertig, Birke 1.20
pro Zentner. (*4818
Marienplatz 1, Krauß.
Bücher. Noten,
Zeitſchriften
verden gut u
preis=
wert gebunden
Horn,
Alexander=
ſtraße 4. I 388a
Seite 10
Dienstag, den 22. Februar 1927
Nummer 33
Sport, Spiel und Zurnen.
Lageplan der bergerichteten Rodelbahnen.
Darn
1. Bahn für Kleinkinder.
„ Jugendliche.
2.
„ Erwachſene.
Jugendliche.
Erwachſene (Sportbahn).
Erwachſene (Sportbahn).
Jugendliche.
Erwachſene (Sportbahn).
Jugendliche.
Gemäß Antrag des Amtes für
Leibes=
übungen hat das Städt. Tiefbauamt mit
Genehmigung der Heſſ. Oberförſterei und
des Heſſ. Polizeiamts nachſtehende
Wald=
ſchneiſen zum Rodeln hergerichtet, und zwar:
1. Den Weg von der Kraftsruhe nach der
Schießhausſtraße zu.
2. Herrgottsbergweg vom Tempel bis
Böllenfalltor=Tempel.
3. Vordere Wieſenſchneiſe von
Kopp=
ſchneiſe bis Kirchenweg.
4. Dieſelbe Schneiſe von Koppſchneiſe bis
alter Ober=Ramſtädter Weg.
5. Teichſcheiſe vom Dommersberg bis
Nieder=Ramſtädter Chauſſee.
6. Wieſelſchneiſe vom Ludwigshöh=Weg
bis Ludwigs=Weg im Norden.
7. Dieſelbe Schneiſe vom Döringspfad bis
Alte Bogenſchneiſe.
8. Die alte Ludwigshöh=Bahn von
Pelz=
ſchneiſe bis Alte Bogenſchneiſe.
9. Vogelſchneiſe von Salzlackſchneiſe bis
Alter Eberſtädter Weg.
Die Bahn Nr. 1 iſt nur für Kleinkinder,
Nr. 2, 4, 7 und 9 nur für Jugendliche bis
14 Jahren, Nr. 3, 5, 6 und 8 nur für
Er=
wachſene über 14 Jahren freigegeben.
Jedes Rodeln auf anderen Schneiſen und
Wegen iſt verboten. Als Aufſtieg zu den
Bahnen iſt ſtets die rechte Seite von unten
nach oben zu benutzen. Wegkreuzungen ſind
mit quer über den Wegen aufhängenden
Warnungstafeln gekennzeichnet. Das Rodeln
iſt nur während der Tagesſtunden geſtattet.
Den Anordnungen der mit roter Armbinde
verſehenen Aufſehern iſt unweigerlich nachzukommen. Im
übrigen gelten die polizeilichen Beſtimmungen betr. Rodeln in
Darmſtadt. Für die Benutzung der Sportbahnen wird eine
Unterhaltungsgebühr von 30 Pf. für Erwachſene und 15 Pf. für
Fußball.
V. f. R. Darmſtadt — „Germania” Eberſtadt 1:0 (0:0).
Mit mehrfach Erſatz, hervorgerufen durch mehrere Verletzungen
ein=
zelner bewährter Spieler, mußten die Raſenſpieler das Spiel
austra=
gen, um weiterhin ernſter Anwärter zu bleiben. Wenn auch
das Reſultat nur 1:0 heißt, ſo iſt das nicht zurückzuführen auf mäßige
Leiſtung der V. f. R.=Mannſchaft, ſondern lediglich die zahlreiche
Eber=
ſtädter Verteidigung, welche ſchon von Anfang des Spieles an auf Halten
eingeſtellt war, war ſchuld, daß das Treffen ſo knapp ausging. V. f. R.,
der gezwungen war, auf fremdem Platze zu ſpielen, fand ſich zuerſt mit
den Bodenverhältniſſen nicht zurecht. Nach zehn Minuten Spieldauer
klappte die Sache beſſer, und man merkte an dem raſchen Kampf, daß
die V. f. R.=Mannſchaft ſich bewußt war, um was es ſich drehte. Die
Läuferreihe fütterte den Sturm mit Vorlagen auf Vorlagen, und
man=
cher Torerfolg wurde nur noch in letzter Minute von dem vorzüglichen
Torwart der Eberſtädter zunichte gemacht. Zwölf Minuten vor Schluß
glückte endlich ein Durchbruch des Halblinken, der mit einem Saftſchuß
das einzige Tor brachte und damit Sieg und Punkte. Die Eberſtädter
Germania lieferte, was Schnelligkeit anbelangt, ein gutes Spiel. Der
beſte Mann war ihr Torwächter, der die totſicherſten Sachen rettete.
Auch die beiden Verteidiger, beſonders der linke, übertrafen ſich in
Abwehr und Deckung. Als produktiver Stürmer iſt nur der
Mittelſtürmer zu nennen. — V. f. R. hatte in ſeinem Halblinken den
beſten=Mann. Lediglich die unnötige Räſoniererei, iſt zu unterlaſſen,
ſowie auch die unfaiven Mätzchen, die der Spieler bei ſeiner Technik nicht
nötig hat, wirkten unſchön. Die anderen Spieler des Sturmes verdienen
das Prädikat gut. Das beſte der V. f. R.=Mannſchaft war die
Läufer=
reihe, in der die beiden Außenläufer ein gutes Spiel lieferten und auch
den Hauptanteil an dem Siege tragen, da ſie die beſtgemeinten Angriffe
abſchlugen. Der Mittelläufer war auch bei der Sache, doch muß er im
Zuſpiel genauer und überlegter werden. In der Verteidigung war der
rechte Verteidiger der beſſere und paßte ſich vorzüglich dem
Mannſchafts=
ganzen gut an. Der Torwächter gut, er hielt einige ſchwere Sachen mit
viel Geſchick. Nur ſo weiter, V. f. R., mit dieſer Energie und dem
Siegeswillen, dann werden wir auch im Endkampf der A=Klaſſe noch ein
Wort mitſprechen können.
Boxen.
Sportverein Darmſtadt 1898, e. V.
Nachdem am Sonntag vormittag unſere Fußballmannſchaft im
Pokalſpiel gegen den Mannheimer Fußballklub Phönix mit vier Plus=
Polizeiſportverein — Sportverein 1916 Groß=Gerau 5:1 (2:1).
Die Groß=Gerauer rechtfertigten den ihnen vorausgehenden Ruf als
Kampfmannſchaft auch am Sonntag wieder voll und ganz. Sie lieferten
den Poliziſten, beſonders in der 1. Spielhälfte, eine beachtliche
Gegen=
partie. Nachdem die Polizei durch ihren Halbrechten nach ungefähr zehn
Minuten Spielzeit in Führung gegangen war, gleichen die Groß=
Ge=
rauer etwas ſpäter nach aufopferndem Spiele aus, müſſen aber kurz vor
Halbzeit das Führungstor der Poliziſten hinnehmen. Wer in der erſten
Spielhälfte noch irgendwelche Zweifel an dem Sieg des
Polizeiſport=
vereins gehegt hatte, wurde in der zweiten Hälfte eines beſſeren belehrt.
B. Sp. V. zog nun mächtig los, und nur dem Umſtand, daß der Halbrechte
das Tor in höheren Regionen ſuchte, haben es die Groß=Gerauer zu
ver=
danken, daß ſie ſo gut wegkamen. — Kritik: Groß=Gerau lieferte, wie
ſchon geſagt, das Spiel einer Kampfmannſchaft und dies meiſt im
Rah=
men des Erlaubten. Nur die beiden Verteidiger machten hiervon eine
unrühmliche Ausnahme. Dafür wurden ſie auch gegen Schluß mit einem
Elfmeter beſtraft. Bei der Polizei zeigten rechter Verteidiger und
Tor=
wächter ein großes Spiel, während der linke Verteidiger ſeine frühere
Form noch nicht erreichte. Die Läuferreihe war, wie immer, gut. Der
Sturm muß noch beſſer zuſammenſpielen und alle ſeine Teile beim
Ab=
ſpiel bedenken, damit es nicht vorkommt, daß die eine Seite in Schweiß
gebadet ſich nicht mehr durch die gegneriſchen Läufer und Verteidiger
winden kann, während die andere Seite freiſteht und untätig zuſehen
muß. Der Schiedsrichter, ein Herr aus Viernheim, konnte reſtlos
ge=
fallen.
gegen den zweiten ſüddeutſchen. Exmeiſter Schönig, Eintnacht=Fradp
im Endkampf. Hoffen wir, daß es dem Darmſtädter gelingt. 1
Meiſterſchaft nach Darmſtadt zu bringen, zumal unſer Federgewicht.”
Weimer im Zwiſchenkampf gegen Imhoff 1., Mainzer Boxklub, udsa
dient verlor. Letzterer beſtreitet nun den Endkampf mit dem ſühne
deurſchen Meiſter Milke, Eintracht=Frankfurt.
Geſchäftliches.
Eine Glatze — die größte Seltenheit,
Dr. med. R. beſchreibt eine Anzahl eklatanter Erfolge, die er mi
der Silvikrin=Haarkur erzielt hat. Selbſt eingetretene Erkahlung komp
durch neuen Haarwuchs behoben werden. Gegen Haarausfall n=
Grippe, wirkte Silvikrin vorzüglich, nachdem die verſchiedenſten Mitſi
vergeblich verſucht waren. Er kommt auf Grund ſeiner umfangreſctz
Verſuche zu folgendem Urteil: „Wäre die Silvib in=Haarkur Allgemer
gut, ſo würde der Anblick einer Glatze zur größten Seltenheit gehörm
Als Kopfwaſchmittel empfiehlt er Silvikrin=Shampoon.
Schreiben Sie um koſtenloſe und portofreie Zuſendung des Bücz
leins „Das Kopfhaar, ſein Ausfallen und Wiedererſtehen” ärzſſiſ
Berichte und eine Silvikrin=Probe möglichſt noch heute an den Silviſr=5
Vertrieb, Berlin 256 2, Alexandtinenſtr. 26. Sie ſollen erſt dadurch
Beweiſe kennen lernen, bevor Sie auch nur einen Pfennige Go
ausgeben.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 22. Februar. 3.30: Aus Sage und Leben dens
Griechen und Römer, vorgetr. von Studiendir. Dr. Majer=Leonhard:o
„Die Strafe an den Freiern”. — Für Kinder vom 10. Jahre ab
O 4.30: Neue Tanzmuſik. Ward: „Mein Schloß im Mond”, Forny
— Stafford: „Haben Sie Johanna geſehen?” Blues. — John=
und Perkins: „Teſſie, verlieb dich nicht”, Foxtr. — Brooks undd
Ahlert: „In Shadewland”, Valſe=Boſton. — Brown und Clare=/
„Du glaubſt vielleicht, ich weiß nicht, daß du mich betrogen
Foxtr. — Stolz: „Turandot”, Blues. — Popoff: „Ja, wenn derie
Flieder erſt mal blüht”, Blues. — Henderſon: Black Bottonn
O. 5.45: Aus dem Roman: „Die Buddenbrooks”, von Thoma=
Mann. O 6.15: Uebertr. von Kaſſel: Dir. Herberg: „Die künſty
liche und natürliche Brut”, O. 6.45: Stadtmedizinalrat Fiſche
Defov: Der Aberglaube in der Geſundheitspflege und ſeine Beſ
kämpfung”, O 7.15: Dr. Götz: „Altdeutſche Tafelmalerei. O 7.60
Prof: Wachsmuth: Thomas Alva Ediſon” O 8.15: Nachgehöltu,
Die Wildente‟. Schauſpiel in fünf Akten von Ibſen. Hauptperſ./
Werle, Großkaufmann und Hüttenbeſitzer; Gregers, ſein Sohnn
Der alte Ekdal; Hialmar Ekdal, des Alten Sohn; Dina, Hiallo
mars Frau; Hedwig „ihre Tochter, vierzehnjährig; Frau Soerbyu
Haushälterin bei Werle; Relling, Arzt; Molvik, geweſener Theologen
Greberg. Buchhalter. Anſchl.: Neue Schallplatten.
Stuttgart.
Jugendliche von den Aufſehern gegen ſichtbar zu tragende Karte
erhoben. Die am Tage gelöſte Karte gilt auf den drei Bahnen.
Die Benutzung der übrigen Bahnen iſt koſtenfrei.
Amt für Leibesübungen.
Dienstag, 22. Febr. 1.10: Konzert. O 3.50: Büche
O 4.15: Konzert. Gade: Ouv. Hamlet. Novellette, Albumblatm
Ouv. Michel Angelo. Violin=Sonate. — Fetras: Erinnerum 9 Chopin, Fant. — Chopin: Klavier=Soli (nach Anſageſ. —
Becce: Hugo=Wolf=Suite. — Gade: Im Hochland, Ouv. —
Einl.: Herm. Achenbach. O 6.15: Prof. Verweyen: Opfer. 0 644
Morſekurs. O 7.15: Uebertr. aus Mannheim: Pfarrer Kauſmamn *
Aegypten das ewige Stromland. O 8: „Der Mikado” oder eiu
Tag in Titipu. Operette in zwei Akten von Sullivan. Hauptperſſu =an Fok
Der Mikado: Kammerſänger Fricke; Nanki=Poo, ſein Sohn, alu T. mM.) außut
fahrender Muſikant verkleidet: H. Hanus; Ko=Ko, Oberſcharirichter
mm
17
R.
Kfe
Tau
V. f. R. Bürſtadt — „Germania” Pfungſtadt 1:1 (1:1).
Ueberraſchenderweiſe gelang es Germania” Pfungſtadt in ihrem
erſten Kreispokalſpiel, dem V. f. R. Bürſtadt auf deſſen Boden 1 Punkt
zu entreißen. Der Erfolg iſt um ſo höher zu bewerten, als Pfungſtad:
mit reichlichem Erſatz anzutreten gezwungen war. Die Hintermannſchaft
Pfungſtadts lieferte eine gute Partie, während der Sturm durch das
Fehlen von Eſſer und Reinhardt ſtark benachteiligt war. Die beiden
Tore fielen vor dem Wechſel. Bürſtadt verwandelte zunächſt einen
HaxS=
elfmeter und Voß, der halblinks ſtürmte, ſchoß für Pfungſtadt den
Aus=
gleichstreffer.
V. f. R. Beerfelden — F.C. Groß=llmſtadt 2:1 (0:1).
Am Sonntag nachmittag trafen ſich auf dem Sportplatz in
Beerfel=
den die zwei Tabellennachbarn Beerfelden und Groß=Umſtadt zum
fälli=
gen Verbandsſpiel. Groß=Umſtadt führte in der erſten Halbzeit mit 1:0,
das Endergebnis von 2:1 für Beerfelden iſt trotzdem dem Spielverlauf
in ſeiner weiteren Entwickelung nicht entſprechend; denn in der zweiten
Halbzeit hätte ſein Spiel mehr Tore gebracht, wenn der Gegner nicht
vom Glück begünſtigt geweſen wäre und kräftig „gemauert” hätte.
H. Conzelmann; Pooh=Bah, Staatsbeamter „f. Alles”: H. Moſterin
Piſh=Tuſh, ein Edler: H. Hofele; Yum=Yum, Pitty=Sing, Peen=Bock
rei Schweſtern, Mündel Ko=Ko’s; Katiſha, eine ältere Domen
Maria Fiechtl; Ki=Ki=Ki, Fächerträger: E. Thyſſen. — Anſchl.ſt
Wunſchabend. Leit.: Max Heye. Die Mitw. werden erſt non
Eingang der Wünſche bekanntgegeben.
I. Ma
Un
Berlin.
Dieustag, 22. Febr. 12.30: Viertelſtunde für den Lantil
O 4: Dr. Günther: Th=ater als Wirklichkeitswert. O 4.30: Hanſ 4 2zauff
Mitw.: Erna Klein (Klav.), Maritta von Reichenbach (So0,P 14 Linder
Hans Hagen (Cello). O 6.15: Stunde mit Büchern. O 6.45:
rit unen ein
Dr. Wegener: Die Entdeckungsgeſchichte der Erde (Die nordwelihdl rAiaſſon= umnd
Durchfahrt und die Suche nach dem Südland). O 72
4.
Dr. Deſſoir: Hauptfragen der Aeſthetik (Die Kunſt). O 8: Uebelis MMl. MM.
a. d. Deutſchen Künſtlertheater. „Der Zarewitſch” Operette 104 Mwule. 15 Mil
Lehar. Ort: 1 Akt: Zarenpalais in Petersburg; 2. Ait;
Kronprinzenpalais; 3. Akt: Neapel. Zeit: Ende des 19. Jahru Au M. des 9
Stettin. 6.15: Dipl.=Ing. Sybel; Baſtlerkurſus. „Anlk.
und Betätigung der Lautſprecher.”
Königswuſterhauſen. Dienstag, 22. Febr. 2.30: Fr. Heleic
toren gewonnen hatte und am nachmittag die Handballer mit
dem=
ſelben Reſultat aufwarteten, wollten die Boxer nicht zurückſtehen. Als
Dritter im Bunde erkämpften ſie am Abend, anläßlich der
Veranſtal=
tung des Mannheimer Fußballklubs Phönix ein 4:0. Der Sieg iſt
um ſo höher zu bewerten, als alle Gäſte, in deren Reihen ſo gute
Leute wie Stetter und Zimmermann=Manteuffel, Heidelberg, die beide
anläßlich des letzten Kampfabends des Sportvereins Darmſtadt 98 einen
ſo ausgezeichneten Kampf lieferten ſowie der Mainbezirksmeiſter im
Halbſchwergewicht Gattmann=Offenbach auf der Strecke blieben. Die
Kämpfe fanden im Roſengarten, vor ſehr gut beſuchtem Hauſe ſtatt
und wickelten ſich reibungslos ab. Das Kampfgericht, beſtehend aus
den Herren Ringrichter Gollaſch=Darmſtadt, Punktrichter Flach=
Ludwigs=
hafen, Werle und Hübner=Mannheim, arbeitete bis auf einen Kampf
einwandfrei. Vom Sportverein Darmſtadt kämpfte im Federgewicht
Hermany gegen v. d. Heydt. Letzterer brachte unſerem Weimer in
Heidelberg die erſte Niederlage bei. H. ſollte nun für W. Revanche
nehmen, was ihm auch beſtens gelang. Schon in der erſten Runde war
der Darmſtädter ſichtlich überlegen, ſo daß der Mannheimer auf der
Verliererſtraße wandelt. Aus allen Lagen ſchlägt trifft und bloät
Hermany, ſo daß eigentlich nur noch ein Mann im Ring iſt. Nur durch
dauernde volle Deckung entging v. d. Heydt einem k. o. Haushoher
Punktſieger: Hermany, Sportverein Darmſtadt. — Unter ſtarker
Span=
nung und Bewegung des Hauſes beſtreiten die beiden Schwergewichte
Weiler=Mannheim und Trumpfheller, Sportverein Darmſtadt, den
letz=
ten Kampf des Abends. Taſtend ſchiebt der Darmſtädter ſeine Linke
vor. W. greift darauf mit Schwinger wild an. T. blockt und duck:
jedoch erſt gut ab und läßt den erſten Anſturm ruhig und ſiegesgewiß
über ſich ergehen. Am Ende der erſten Runde geraten beide hart
auf=
einander, und dieſer Schlagwechſel endigt mit Vorteilen für T. In
der zweiten Runde geht die Poſt ab, beide wollen es wiſſen. Der
Mannheimer greift ungeſtüm an, doch der Darmſtädter iſt auf der Hut
und unter großem Beifall des Hauſes landet er fünf bis ſechs ſauber
geſtochene Linke, die den Mannheimer ſtark erſchüttern. Ohne zu
zögern nutzt T. die Schwäche des Gegners aus. Nach einem fintierten
Linken ſchießt er mit allem was er in ſeinem Körper hat einen Rechten
ab, und das Schickſal des Mannheimers iſt beſiegelt. Sieger durch k. o.:
Trumpfheller, Sportverein Darmſtadt.
Am Samstag, den 5. März, ſtartet Trumpfheller anläßlich der
Mainbezirksmeiſterſchaft des Südweſtdeutſchen Amateur=Box=Verbands
Braun: Freud und Leid als Erzieher. O 3.30: Lehrer Bogtis,
Vom Weg des Jugendlichen zum Recht. O 4: Dr. Müller=Freit?
fels: Pſychologie des jugendlichen Menſchen. O 4.30: Aus de
Zentralinſtitut. O 5: Geh. Konſ.=Rat Prof. Dr. Seeberg: 20
heilige Auguſtin und wir. O 6: Präſ. Dr. Lucas: Kartelle un
Kartellgeſetze. O 6.30: G. von Eyſeren, C. M. Alfieri: Spaniſiu
für Anfänger. O 6.55: Stud.=Rat Dr. John: Aegypten und d01
ägyptiſche Sudan. O 7.20: Hans Boettcher: Beethoven 0//4
Liederkomponiſt. Geſang: Käthe Wegner=Peiſer; „Klavier: Edid /6
Schröder.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
6 Gewinne zu 500 Mart auf Nr. 198 450, 213 88, 314 01: 4414t
winne zu 3000 Mark auf Nr. 72 600, 117 613; 10 Gewinne zu 200 3MN
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Mark auf Nr. 2477, 38 808, 62 398, 134 405, 142312, 189 846 Mäd
288131, 304 371, 349 555; ferner 84 Gewinne zu je 500 Marki.5un
176 Gewinne zu je 300 Mark. — In der Nachmittags=Ziehgic
fielen: 2 Gewinne zu 10 000 Mark auf Nr. 222 859; 6 Gewinne zuu
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Nr. 92 194, 141 825, 203 100, 254 064, 267 629, 295 181, 345 868, Bſt Biuhlt
ferner 84 Gewinne zu je 500 Mark und 192 Gewinne zu je 30 5 %0)
— Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 2
2 Gewinne zu je 500 000 Mark, 2 zu je 200 000 Mark, 2 zu je hir Iich
Mark, 2 zu je 75 000 Mark, 6 zu je 50 000 Mark, 8 zu je B00 2201
46 zu je 10 000 Mark, 96 zu je 5000 Mark, 232 zu je 3000 Marirs0/4
zu je 2000 Mark, 884 zu je 1000 Mark, 2532 zu je 500 Mark und 62004
je 300 Mark.
Hauptſchriftleitung : Rudol! Mauve
Veranwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feulleſon, Nid
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Bu),
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bau””,
Inſerateniel: Wiliy Kuhle: Druck und Verlag. L. C. Wiltich — ſämtſich m 90d0
Für unverlangte Mannſtripte wird Garantie der Rückſendung n ich 1, übernenlietet
4
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F098 A
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(An= und Verkäufe, Stellenanger
und Geſuche, Tiermarkt uſw.
haben im Darmſtädter Tag)"
1I9
großen Er
der deutſche Außenhandel
„eutſche Außenhandel zeigt im Januar im reinen Warenverkehr
j fuhrziberſchuß von 295 Mill. RM. gegen 228 A
srnittel und Geträufe
Ryoffe und halbf. Waren
Fſy Waren .
Rhri Warenverkehr
ſ end Silber
Einfuhr
Ausfuhr
Januar. Dezember Januar. Dezember
1927 1926 1927 1926
in 1000 RM. nach Gegenwartswerten
14 460 13 770
618
363 648 348 373 35 898 52 710
564 885 557 415 199 063 213 880
150 979 141028 562 943 565 094
1983 92 1060 586
59 939 79 778
ee
1578
832511
2023
Zuſammen: 1153 911 1140 34 300 100 834 534
geutſche Außenhandel zeigt im Januar eine weitere leichte
Er=
höhrim der Einfuhr und gleichzeitig eine weitere Abſchwächung der
Ausift! Die Zunahme der reinen Wareneinfuhr gegenüber dem
Vor=
momc ſErägt 33 Mill. RM. Die Einfuhr an Lebensmitteln iſt um
5 ¼M./ RM., die Einfuhr an Nohſroffen um 7 Mill., RM. und die
Eintift an Fertigwaren um 10 Mill. RM. geſtiegen Bei der Waren=
Ft eine Abnahme um 34 Mill. RM. feſtzuſtellen, davon
ent=
falleln) Mill. RM. auf Lebensmittel, 15 Mill. RM. auf Rohſtoffe und
2 M.1FM. auf Fertigwaren
9 inzelnen iſt folgendes zu berichten:
D Einfuhr an Lebensmitteln und Getränken weiſt gegenüber dem
Vornir eine Zunahme um 15,3 Mill. RM. auf. Geſtiegen iſt die
Einf urn Kaffee um 26,7 Mill. RM. an Kakao um 9,3 Mill. RM.
dieſſis ſu jahme iſt auf die termimmäßige Abrechnung im
Niederlage=
verkhch zie nückzuführen. Zunahme zeigen ferner Fiſche, Mais, Abnahme
ge Eeis, Obſt, Weizen, Butter und Südfrüchte.
M Einfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen Waren zeigt eine
Steütgeng um 7.4. Mill. RM. Zunahme zeigen Kalbfelle und
Rinds=
häutz it inkohlen, nichtölhaltige Sämereien und Mineralöle. Die
Ein=
fuhrt / Textilrohſtoffen iſt leicht zurückgegangen (um 1.8 Mill. RM.).
Fernerzergen Abnahme Hopfen und Rohtabak.
Mcänfuhr an Fertigwaren weiſt eine Zunahme von 9,9 Mill. RM.
auf. 19 Einfuhr an Textilfertigwaren iſt gegemiber dem Vormonat um
13,8 1All. RM. (davon entfallen 7,9 Mill. RM. auf Garne) geſtiegen.
Rd—r Ausfuhr a Lebensmitteln und Getränken iſt gegenüber dem
Vorma, eine Abnahme um 168 Mill. RM. feſtzuſtellen, an der Zucker
mit „u) Mill. RM. beteiligt iſt.
MAusfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen Waren zeigt eine
Ver=
minluemir um 14,8 Mill. RM., die ſich hauptſächlich durch die
ver=
ier elusfuhr an Steinkohlen, Koks und Preßkohlen erklärt.
Kusfuhr an Fertigwaren zeigt eine geringfügige Abſchwächung
ill. RM. Die Ausfuhr an Walzwerkserzeugniſſen und
Eiſen=
t eine Zunahme von 14,1 Mill. RM. Ebenſo hat die
Aus=
gaben und Lacken eine nicht unbeträchtliche Zunahme (um 8,6
.) aufzuweiſen. Abnahme zeigen dagegen Maſchinen (um 6,2
), Textilwaren (um 2,3 Mill. RM.), Waren aus Edelmetallen,
Muſikinſtrumente.
( infuhr an Gold und Silber zeigt eine Abnahme (um 19,8 Mill.
Ausfuhr iſt nahezu unverändert geblieben.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
teutſchen Inlandsanleihen ſeit Jahresbeginn. Nach einer für
non Januar bis Mitte Februar vorliegenden Aufſtellung der
Inlandsanleihen wurden in dieſer Zeit rund 720 Millionen
hants an den Markt gebracht, darunter die 500 Mill. RM.=Anleihe
ſuſkhen Reiches, von der 200 Mill. RM. feſt untergebracht waren.
ißLänder entfielen 45 Mill. RM. (Baden und Thüringen), auf die
Komrrien einſchließlich der Anleihen des Deutſchen und des Bayeriſchen
Spatzter= und Giro=Verbandes 69,5 Mill. RM. und auf die induſtrielle
wiaf1 105,75 Mill. RMM. Bei den letzteren handelt es ſich u. a. um
Mä WM. der Krupp=Werke, 20 Mill. RM. der Mitteldeutſchen
Inris, 15 Mill. RM. der Gewerkſchaft Miniſter Achenbach und
H RM. des Bezirksverbandes oberſchwäbiſcher Elektrizitätzwerke.
Awendungszweck bei dieſen Inlandsanleihen iſt teilweiſe nicht
gint Won 694,50 Mill. RM., über deren Verwendung Aufſchlüſſe
Schpurden, entfielen 500 Mill. RM. (des Reiches) auf nicht
Ewe Zwecke, 47 Mill. RM. auf werbende Zwecke, 77,50 Mill. RM.
ſtarkung der Betriebsmittel und 70 Mill. RM. auf verſchiedene
ge alverſammlung der Badiſchen Bank. Die geſtrige
General=
ſirilnng unter dem Vorſitz von Dr. Benno Weil genehmigte
ein=
nimiy)e Regularien und ſchloß antragsgemäß die Auszahlung einer
Din ſioe von 10 Prozent auf die Stammaktien und 6 Prozent auf die
Vomtrtaſtien aus dem Reingewinn von 1735 840 RM. und eine
Sapzyzäriderung zur Erleichterung der Hinterlegungsbeſtimmungen.
FinEminiſter Dr. Köhler, der mit ſeinem Uebertritt in das
Reichs=
finarnzyrſterium ſein Amt als Aufſichtsratsmitglied niedergelegt hatte,
unYpot der Generalverſammlung in Würdigung ſeiner beſonderen
Verkit neu gewählt. Als Vertreter des Staates Baden wurde
Fin/wmriſter Dr. Schmitt=Karlsruhe, der perſönlich anweſend war,
undſtqeidem Graf Dr. Robert v. Douglas=Karlsruhe in den
Aufſichts=
rat Meg wwählt. Das turnusgemäß ausſcheidende Mitglied
Kommerzien=
rat /9zwank Berlin wurde wiedergewählt.
e mene A. G. in Mainz. Die Gasmeſſerfabrik Mainz Elſter u.
Co,Aſce vor kurzem auf ein 50jähriges Beſtehen zurückblickte, wurde
in Hiuesarm einer A.G. mit einem A.K. von 1,9 Millionen Mark
ge=
bracg Ane Umgründung geſchah unter gleichzeitiger Fuſionierung mit
* zu / Firma S. Elſter in Berlin gehörenden Teilbetrieben in
Inſter=
vurgy unburg und Dresden. Die ausländiſchen Werke ſowohl wie die
Firrs. Elſter in Berlin bleiben offene Handelsgeſellſchaften bzw.
ſelbf aigs Aktiengeſellſchaften. Vorſtand für die Elſter u. Co. A.G.
m Yh; ſind die Herren Johannes Elſter in Berlin und Alfred M.
Knadw/in, Mainz.
Diſche Nähmaſchinenfabrik Joſ. Wertheim A.G., Frankfurt a. M.
Fürm15 26 verbleibt nach 31 000 RM. Abſchreibungen einſchließlich
des Mütages von 62 084 RM. ein Reingewinn von 1668 RM., welche
vorgſtgm werden. In der Bilanz erſcheinen Gläubiger mit 279 051
2620 RM., denen Debitorenwechſel und Kaſſe mit zuſammen 92 103
186A MM. und Waren mit 534 136 (475 052) RM. gegenüberſtehen.
Die Anwbilien, Maſchinen uſw. werden mit 700 000 (725 000) RM.
ngdEpn
hug der Gewerbeſteuer bei der Einkommenſteuererklärung. Nach
165½ſ, 5 Z. 1 des Eink. St. G. gehören die Gewerbeſteuern zu den
Wo3Phrhagen Werbungskoſten. Der Steuerpflichtige lonnte daher in
der Rcrußbilanz 1925 eine der vorausſichtlichen Gewerbeſteuer ent=
Precupe Rücklage bilden, aus der in 1926 der tatſächlich zu zahlende
Serleunag gedeckt wurde. Die Stenerpflichtigen konnten aber auch
de hellbeſteuer im Augenblick der Zahlung im Jahre 1926 als
Un=
koſtarltat behandeln. In dieſen Fällen geht die Gewerbeſteuer 1925
gan) Aaſten des Gavinnergebniſſes 1926.
eſſiu und Vögler in Rom. Die „Germania” berichtet, daß dem
erAlum nach der bekannte Induſtrielle Fritz Thüſſen in Begleitung
neüfruders nach Rom gefahren ſei, um einer Einladung Muſſolinis
xr beiſten. In ſeiner Geſellſchaft befinde ſich auch Generaldirektor
Soakweuſ. d der Direktor der Alpinen Montangeſellſchaft. Der
Aufent=
icet deutſchen Induſtriellen ſei auf drei Tage vorgeſehen. Es han=
VeuMamächſt offenbar um einen reinen Höflichkeitsbeſuch, mit dem
der Wſch verbunden ſein dürfte, die Frage des Beitritts Italiens zum
Sntuch tionalen Stahlkartell anzuſchneiden. Auch die weitere
Ausgeſtal=
tunges heutigen deutſch=italieniſchen Handelsvertrages dürſte. Anlaß
dr eerſaltung zwiſchen deutſchen und italieniſchen Induſtriellen geben.
(Hthrung der Oeſterreichiſchen Bodenkreditanſtalt=Aktien in
Ber=
ha A ſi wir erfahren, ſind gegenwärtig Verhandlungen im Gange,
De 9 Zaulaſſung der an der Pariſer Effektenbörſe ſeit langem
gehan=
beitncll ien der Oeſterreichiſchen Bodenkreditanſtalt zum Ultimo=
Han=
de A7 9sariſer Börſe bezwecken. Die Verhandlungen wegen
Einfüh=
runſer, Bodenkreditanſtalt=Aktien an der Berliner Effekten=
22% bc=finden ſich dem Vernehmen nach in einem weit vorgeſchrittenen
Stasctn. In Wiener Börſenkreifen wird die Frage lebhaft ventiliert,
D ARhem demuächſt erfolgenden Verſchwvinden der Unionbank=Aktien
Dme Wrager, ſowe der Verkehrsbank=Aktien von der Prager und
MA ſier Börſe die Bodenkreditanſtalt=Aktien nunmehr auch an dieſen
i twörſen zur Einführung gelangen werden.
Fiankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 21. Februar.
Der Börſe fehlte es heute vollkonimen an Neuzugängen i Kauf
aufträgen und andererſeits legte die profeſſionelle Spekulation große
Ab=
gabeneigung an den Tag, wobei auch Blancoabgaben vorgekommen ſein
dürften. Die Lage auf dem Geldmarkt iſt etwas ſteifer geworden und
veranlaßte heute mit zum Teil die allgemeine Zurückhaltung.
Ueber=
haupt wird die weitere Entwicklung des Geldmarktes die Tendenz der
heute beginnenden Woche weſentlich beeinfluſſen. Beachtet wurde auch
die geſpannte Lage zwiſchen England und Rußland und die engliſche
Drohung mit der Aufhebung des Handelsvertrages zwiſchen dieſen
beiden Ländern für den Fall, daß Rußland ſeine Politik in China
gegen=
über England nicht ändere. Die Abgab neigung verſtärkte ſich im
Ver=
laufe ſogar immer mehr, ſo daß die erſten Kurſe durchweg ſchon
Ein=
bußen bis zu 6 Prozent und mehr aufwieſen. Im einzelnen verloren
die Banken 2 bis 8 Prozent. Beſonders Commerzbank und Danatbank
angeboten. Für Montanaktien ſtellten ſich die Verluſte auf 2 bis 5 Proz.,
wobei Harpener, Phönix und Rheinſtahl die beſonders Geſchädigten
waren. Schiffahrtswerte bis 5 Prozent ſchwächer. Die Kaliaktien gaben
7 Prozent nach, Chemiewerte 5 bis 6 Prozent und die Elektropapiere
3 bis 6 Prozent. Auch deutſche und ausländiſche Renten waren
größten=
teils angeboten und ſchwächer. Im weiteren Verlauf wurde die
Stim=
mung ſchwankend. Auf der Baſis der niedrigen Kurſe ſtellte ſich etwas
Deckungsbegehr ein, ſo daß verſchiedentlich kleine Erholungen eintraten,
die aber nicht von Dauer ſein konnten, wcil ſich dann zu den mäßig
er=
holten Kurſen gleich neue Abgaben einſtellten. Das Kursniveau lag
ſchließlich noch faſt 2 Prozent unter den Anfangskurſen. Tägliches Geld
4 Prozent.
Die Abendbörſe war gegenüber den niedrigſten Tageskurſen
ein klein wenig erholt. Die Zurückhaltung war aber allgemein ſo groß,
daß Orders von nur einigen Mille genügten, um den Kurs um Prozente
zu beeinfluſſen. Nur für Ilſe Bergbau machte ſich etwas
Deckungs=
begehr bemerkbar. Der Kurs von 340 lag 7 Prozent über der
Mttags=
notiz. Renten ohne Umſatz. Ablöfungsſchuld 30,25, Commerzbank 217.
Danatbank 2907/, Diskontogeſellſchaft 189, Dresdener Bank 185,50
Gelſenkirchen 188,50, Harpener 224. Ilſe Bergbau 340, Klöckner 180,
Mannesmann 233, Mansfeld 148,50, Phönix 133,50, Rheinſtahl 223,75,
Riebeck 180, Stahlverein 149, AEG. 167, J.=G. Farben 321,50.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 21. Februar.
Der Wochenbeginn war an den Aktienmärkten ſehr verſtimmt und
das Kursnivegu ſchwach, für die Spitzenpapiere des Terminverkehrs
ausgeſprochen matt. Das Publikum zeigte ſich völlig unintereſſiert,
während innerhalb der Platzſpekulation die Baiſſepartei die Oberhand
gewann. Man führte die Abſchwächung, deren Umfang vorwiegend 4—5
Prozent, vielfach aber auch 7—10 Prozent betrug, in der Hauptſache
auf eine ungünſtige Entwicklung der Lage des Geldmarktes zumick, die
neuerdings tatſächlich undurchſichtig erſcheint. Man neigt zu der
Mei=
nung, jetzt fälligen Einzahlungen auf die Reichsanleihe dem Markt doch
einen größeren Betrag entziehen werden und dadurch wenigſtens
vor=
übergehend eine Verknappung der flüſſigen Mittel zu erwarten ſei. Die
Nachfrage nach Tagesgeld war heute ſehr erheblich, ſo daß die Sätze auf
4½—6½ Prozent anzogen. Da der Ultimo bevorſteht, ſo glaubt man
mit einem weiteren Steigen der Geldſätze rechnen zu müſſen. Monatsgeld
wurde mit 5,5—6,5 Prezent genannt, Warenwechſel mit Großbankgiro
ca. 4,5 Prozent. Am Privatdiskont=Markt war das Angebot ebenſo wie
an den Vortagen beträchtlich. Auch die ungünſtige Geſtaltung des
Außenhandels im Januar, der eine große Paſſivität im reinen
Waren=
verkehr erbrachte, trug zu der Realiſationsneigung bei. Nach der F.
ſt=
ſetzung der ſchwachen erſten Kurſe ſtellte ſich bei äußeiſt luſtloſem
Ver=
kehr zunächſt noch keine Erholung ein. Am Deviſenmarkt war die
Auf=
merkſamkeit auf die Befeſtigung der Lira konzentriert. London ſtellte ſich
gegen Mailand auf 109,40. Außerdem zog die Deviſe Bukareſt gegen
Zürich auf 1921 bei größeren Umſätzen an. Der Dollar ſtellte ſich in
Berlin auf 4.2187 und in London auf 4.8503, London=Madrid 28.83.
Im weiteren Verlauf der Börſe trat in einzelnen Papieren eine
geringe Beſſerung ein, die ſpäter aber wieder verloren ging. Die
Grundſtimmung und die allgemeine Kursbewegung blieb unverändert
matt. Ver. Glanzſtoffe ging um weitere 6 Prozent, andere Papiere um
weitere 2 Prozent zuwück. Schubert und Schalzer minus 13 Prozent.
Eie ungünſtige Aufnahme fand im Verlauf der Börſe auch die Tatſache,
daß in der neuen Reichsanleihe im freien Verkehr einige Umſätze unter
dem Demiſſionskurs ſtattgefunden haben ſollen. Die Ausgabe erfolgte
bekanntlich zu 92 Prozent, während Angebote mit 91 Prozent vorgelegen
haben ſollen. Danach trat wieder eine Erholung auf 91,75 bis 92 Proz.
ein. Eine ſenſationelle Sonderentwicklung nahm der Kurs der
Stoll=
berger Zink=Aktien, der in der zweiten Börſenſtunde insgeſamt 30 Proz.
höher notierte. Vermutlich fanden Intereſſenkäufe der verſchiedenen
intereſſierten Gruppen ſtatt. Außerdem hörte man, daß die deutſchen
Intereſſenten zu den internationalen Zink=Syndicat=Verhandlungen
zu=
gezogen werden ſollen. Privatdiskont kurze Sicht 42/, lange Sicht 4½=
Auch an der Nachbörſe trat keine Erholung des Kursniveaus ein.
Aſchaffb. Zeliſtoff. 183.125
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Mequin
Berl. E. W. Star
Berlin. Karisru
Braunkohl.=Briket
Bremer Vulkan
Bremer Wolle.
Deutſch.=Atlant.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum.
Dt. Ka iwerke.
Donnersmarckhüte
Dynamit Nobel..
Elektr. L eferung. . . . / 201.—
J. B. Farben".
R. Friſter.
Gaggenau Vorz.
Gelſenk Eußſtahl.
E. f. elenr. Untern.
Halle Maſchinen.
Han. Maſch. Egeſt.
Hanſa Dampfſchf.
Deviſenmarkt.
19 2. 21. 2. 19. 2. Geld Brief Eeld /Brief Geld Brief Amſterdam-R. 1168.64/169.061 168.66 169.0NWien D.=Oſt.abg./ 59.31/ 59.45 1 59.31/ 59.45 Buenos-Aires. / 1.7581 1.7621 1.7621 1.766/Prag. Prüfſel=Antw 58.59/ 58.73/ 58.59/ 58. 13/Budapeſt/ Pengöl 73.69/ 73.87 73.69/ 73.87 o8.34 108.621 108.34/108.621Japan. Kopenhagen Ii72 3i ft2.591 112.27/112.55/Rio de 9 Etodholm 112.45112.731 112.44/112.72/Sofia 3.055/ 3.055 3.047 3.057 Kelſingſors /10.60 10.6 10.602/10.642/Zugoſlavier 18 50 18.541 18.64/ 18.68Konſtantinot 20.436 20.4881 20.435 20.487Liſſabon 21.545/21.595 21 54521.595 Nen=York.. 14.2135 4.22351 4.2135/4.2235/Danzig 81.4,/ 81.61 81.24/ 81.44 116 305 16.545/ 16.49/ 16.53/Athen .. 81.04/ 81.24/ 81.04 181.24 ſKanada. 70.21/ 71.091 70.771 70.95fUruguat 4.255/ 4.265 4.255/ 1.265 21. 2.
Geld /Brief
5.49 5.51 5.49/ 5.51
4.207/ 4.2171 4.207 4.217
12.476 12.516 12.476/12.516
2.059/ 2.063 2.058/ 2.062
0.497 0.499 1 0.497/ 9.499
1.40/ 7.421 7.a02/ 7.422
Cslo
2.1481 2.158 2.148 2.158
Italien ..
London.
Paris.
Sckneiz
Spanien
Emiſſionen an der Berliner Börſe im Jahre 1927. Die
Emiſſions=
tätigkeit war im Januar wieder für Pfandbriefe außerordentlich lebhaft.
Die neu zugelaſſenen, auf Sachwerte, Goldmark oder Reichsmark
aus=
geſtellten Pfandbriefe erreichten die Summe von 492 500000 RM. und
überſteigen damit die Geſamtſumme aller anderen Emiſſionen um mehr
als das Dreifache, den Nominalbetrag der neu zugelaſſenen
Induſtrie=
aktien um das Fünffache. Es wurden außer den Pfandbriefen 58
Millio=
nen RM. Induſtrieobligationen, 89 797 250 RM. Induſtrieaktien, 1,6
Mill. RM. Bankaktien und 1 Mill. Stadt= und Provinzialanleihen
zu=
gelaſſen. Im einzelnen überwog bei den Pfandbriefemiſſionen bei weitem
der Tprozentige Typ. Die 6prozenAgen Serien nahmen aber im
Ver=
gleich zum Vormonat bedeutend zu. An den neuen Induſtrieobligationen
waren die Klöcknerwerke mit 40 Mill. maßgebend beteiligi, es folgen
8 Mill. Obligationen der Neckarwerke, 7 Mill. Obligationen der
Ver=
einigten deutſchen Textilwerke und 3 Mill. Obligationen der
Saccharin=
fabrik AG. vorm. Fahlberg Liſt u. Co. in Magdeburg. Unter den
In=
duſtricaktien ſtellten die Zertifikate der Geſellſchaft für elektriſche Hoch=
und Untergrundbahnen in Berlin von 69 755 000 NM. den Hauptpoſten.
Die neuen Bankaktien entfallen ausſchließlich auf die oldenburgiſche
Landesbank und die öffentlichen Anleihen ausſchließlich auf die Provinz
Hannover,
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 21. Februar. Weizen inl. 29,75
bis 30, ausl. 30,50—32,50, Roggen inl. 27,50—27,75, ausl. 27,50—28,50,
Hafer inl. 21—22, Braugerſte inl. 25—30, Futtergerſte 21—22,50, Mais
18,75—19, Weizenmehl 40—40,25, Weizenbrotmehl 30—30,25,
Roggen=
mehl 36,50—39, Weizenkleie 13,75, Treber 16,75—17,25. Tendenz: ruhig.
Frankfurter Produktenbericht vom 21. Februar. Die hieſige
Pro=
duktenbörſe verkehrte zu Beginn der nenen Woche wieder in ſehr ſtiller
und zuuickhaltender Tendenz. Allgemein blieben die Preiſe gut
be=
hauptet bei ſehr geringer Umſatztätigkeit. Nur Weizen und Mais mußten
je 25 Pf. und Gerſte bis zu 75 Pf. nachgeben. Futterartikel blieben
weiter gefragt bei knappem Angebot. Es notierten: Weizen 29 25—29,50,
Roggen 27, Sommergerſte 25—26, Hafer inl. 21,75—22,50, Mais 18,50
bis 18,75, Weizenmehl 40.25—40,75, Roggenmehl 38—38,50, Weizenkleie
14, Roggentleie 14—14,2, Erbſen 35—60, Linſen 50—80, Heu 9—10,25,
Weizen= und Roggenſtroh, drahtgepr., 4,25—5, gebüindelt 3,75—4, Treber
17,25—17,50.
Berliner Produktenbericht vom 21. Februar. Auch bei Wochenbeginn
fanden große Umſätze für Weizen und Roggen nicht ſtatt, doch gingen
die Preiſe allgemein kräftig in die Höhe. Die verſtärkte Froſtgefahr hat
im Lieferungshandel, beſonders für dordere Monate, die Frage etwas
gemehrt, ohne daß aber die Provinz ſich mit ihren Angeboten
entgegen=
kommender zeigt. Weizen wurde ſtir März im Gegenſatz zum ruhigen
Frühverkehr annähernd 4 Mark höher. Mai 2 Mark über geſtern. Für
Noggen gingen die Preiſe im Durchſchnitt etwa 1 Mark nach oben, doch
ſtellte ſich dieſes Gebiet im großen und ganzen weſentlich ruhiger.
Mehl=
handel vernachläſſigt, Futtergetreide auch im Inland hoch gefordert,
aber ſchwer durchzuſetzen, ſo daß das Geſchäft keine große Ausdehnung
erfuhr.
Viehmärkte
Mannheimer Viehmarkt vom 21. Februar. Dem heutigen Viehmarkt
waren zugefahren: 181 Ochſen, 108 Bullen, 300 Kühe, 253 Rinder, 514
Kälber, 43 Schafe und 3391 Schweine. Preiſe: Ochſen a) 58—60, b) 48
bis 51, c) 48—51, d) 38—40, e) 32—36, f) 30—32. Bullen a) 46—51,
b) 40—45, c) 32—37, d) 30—32. Kühe a) 38—52, b) 37—42, c) 30—36,
d) 16—22. Freſſer a) 58—62, b) 46—52, c) 40—42. Kälber b) 74—78,
c)68—74, d) 60—66, e) 50—58. Schafe b) 36—46. Schweine a) 63—64,
b) 63—64, c) 64—65, d) 63—64, e) 62—63, 5) 60—62. Sauen 54—58.
Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern
mittel=
mäßig, ausverkauft; mit Schweinen mittelmäßig, langſam geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 21. Februar. Der Auftrieb des
heu=
tigen Hauptmarktes beſtand aus 336 Ochſen, 56 Bullen, 685 Kühen, 339
Färſen, 502 Kälbern, 104 Schafen und 5650 Schweinen. Bezahlt wurde
pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen a1) 58—61, a2) 53—57, b1) und
b2) 49—52. c) 45—48; Bullen a) 54—57, b) 50—53; Kühe a) 46—52,
b) 39—45, c) 32—38, d) 25—30; Färſen a) 57—63, b) 52—56, c) 42—51;
Kälber b) 68—73, c) 60—67, d) 48—59; Schafe a) 50—54, b) 45—493
Schweine von über 3 Zentnern Lebendgewicht 65—66, von 240—300 Pfund
65—66, von 200—240 Pfund 65—66, von 160—200 Pfund 64—66, von
120—160 Pfund 62—64; Sauen nicht notiert. Marktverlauf: Geſchäft in
Nindern und Kälbern langſam und ausverkauft, in Schafen lebhaft,
ge=
räumt, in Schweinen ruhig und geringer Ueberſtand. Die
Fleiſchgroß=
handelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Ochſen= und Nindfleiſch
1. Qual. 95—100, 2. Qual. 85—95, Bullenfleiſch 85—90, Kuhfleiſch
1. Qual. 65—75, 2. Qual. 50—60, 3. Qual. 40—50, Kalbfleiſch 2. Qual.
90—100, Hammelfleiſch 90—95, Schaffleiſch 65—80, Schweinefleiſch nicht
notiert. Gefrierfleiſch, Rindfleiſch: Vorderviertel 52 und
Hinter=
viertel 54.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 21. Febr. (Prib.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in feſter Haltung bei befriedigender
Exportnachfrage. Später trat ein Tendenzumſchwung ein auf ſpekulative
Abgaben und das Bekanntwerden der Wochenſtatiſtik. Die Termine
zeigen Rückgänge bis ½ C.
Mais: Nach ſtetigem Beginn wurde auch hier die Tendenz in
Ueben=
einſtimmung mit Weizen ſchwach auf Baiſſeabgaben und die
Wochen=
ſtatiſtik. Die Termine verloren bis ½ C.
Hafer: Der Markt zeigte bei ruhigem Verkehr einen abgeſchwächten
Grundton..
Baumwolle: In Erwartung großer Liefernotizen gegen Termi
zeigte ſich zunächſt die Tendenz abgeſchwächt. Dann machte ſich indes
Nachfrage für entferntere Sichten bemerkbar. Auch überwogen
Glatt=
ſtellungen vor dem Feiertag.
Kaffee: Die Tendenz nahm einen feſten Verlauf auf höhere
aus=
ausländiſche Notierungen, erhöhte braſilianiſche Forderungen und
Glatt=
ſtellungen.
Zucker: Nach der vorausgegangenen Abſchwächung verkehrte der
Markt in feſter Tendenz auf geringes kubaniſches Angebot und
Deckungs=
käufe des heimiſchen Handels und des Auslandes,
Kakao: Angeregt durch höhere ausländiſche Notierungen und Käufe
des Handels begann der Markt befeſtigt und hielt bis zum Schluß an,
da noch Glattſtellungen erfolgten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Reingewinn der Vereinigten Stahlwerke im abgelaufenen
Ge=
ſchätfsjahr beträgt 26 457 355 RM. Es wird eine Halbjahresdividende
von drei Prozent vorgeſchlagen.
Der Deutſche Landwirtſchaftsrat, die Spitzenvertretung ſämtlicher
deutſcher Landwirtſchaftskammern, wird ſeine diesjährige 57.
Vollver=
ſammlung am 20. und 21. Juni in Stettin abhalten.
Der Roheiſenverband hat den Verkauf für den Monat März des
Jahres zu unveränderten Preiſen aufgenommen. Auch die
Zahlungs=
bedingungen haben keine Aenderung erfahren.
Die neue 6proz. Mannheimer Stadtanleihe von 10 Mill. Rm., die
zur Deckung des Bedarfs der Stadt für Bauausgaben im Jahre 1927
Verwendung finden ſoll, iſt dieſer Tage ſeitens der zuſtändigen
Miniſte=
rien genehmigt worden. Sie wird bekanntlich von einem
Bankenkonſor=
tium zu einem Kurs von 96—97 Proz. zur Zeichmung aufgelegt werden.
Die Zeichnung auf die bayeriſche Staatsanleihe, die am 17. Februar
eröffnet wurden, gehen in München zufriedenſtellend ein. Auch von
Berliner Emiſſionsfirmen wird der Zeichnungseingang als befriedigend
bezeichnek, da es ſich um einen Typ handelt, der dem Publikum
ge=
läufig iſt.
Die Verhandlungen über einen Zuſammenſchluß der öſterreichiſchen
Eiſengroßhandelsfirmen ſind bisher noch immer nicht zum Abſchluß
ge=
langt. Die Wiener Eiſengroſſiſten, mit Ausnahme einer größeren Firma
haben bereits der Anregung der Alpine Montangeſellſchaft zugeſtimmt.
Es werden jedoch noch Schwierigkeiten feitens einzelner Provinzfirmen
gemacht.
Der Ausweis der belgiſchen Nationalbank zeigt eine Vermehrung
des Goldbeſtandes um ½ Mill. Belga, eine Abnahme des
Wechſelporte=
feuille um 5 Mill. Belga. Der Notenumlauf zeigt eine Verminderung
um 21 Mill. Belga.
In der däniſchen Werftinduſtrie ſteht ein bedeutender
Zuſammen=
ſchluß bevor.
Wie aus Kattowiz gemeldet wird, wurde in einer unter dem Vorſitz
des Wojwode von Oberſchleſien abgehaltenen Beſprechung von Vertretern
der Parteien, Bürgermeiſtern der größeren Städte uſw., prinziviell die
Grüindung einer Wojwodeſchaftshypothekenbank beſchloſſen.
Der Ausweis der polniſchen Staatsbank für die erſte Februar=Dekade
zeigt eine Zunahme des Metallbeſtandes um 2.1 Millionen Zloty, der
dadurch auf 146,4 Mill. Zloty anwächſt. An Valuten und Deviſen war
eine Zunahme von 13 Mill. zu verzeichnen, die augenblicklich die Höhe
von 200 Mill. Bloty erreichen.
Nach einem Bericht aus New York erwartet man, daß das
amerika=
iſche Schatzamt im März eine langfriſtige 500 Mill. Dollar=Obligations=
Anleihe mit 3½= oder 3½wrozentiger Verzinſung auflegen wird, deren
Ertrag zür teilweiſen Ablöſung der am 15. März fällig werdenden
4¾prozentigen Obligationen verwendet werden ſoll.
In New York verlautet, daß die Nachfrage für Kunſtſeide in letzter
Zeit eine weitere weſentliche Beſſerung erfahren habe. Es wird mit
der Möglichkeit einer weiteren Preiserhöhung gerechnct.
Die Notierung für Rohöl, Marke Somerſet, wurde um 20 Cents per
Faß ermäßigt. — Gerüichtweiſe verlautet, daß eine Preisermäßigung
für Mid Continental Rohöl bevorſtehe.
L. Grantfarter Amrsoericht boier. Georadt teg
Staatspapiere
a)Deutſche
6‟/=% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 ..
7% Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
6‟/.% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
8:/.% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6*/,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1 10. 30
7% Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 29
72 Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 30
6½%Württ. F. Sch.
p. 1. 3. 29
99.75
Dt. Ablöſungs=Anl.
einſchließlich
Ausloſungsſcheinen
Borkriegsanleihen
5% D. Reichsanleihe
48 D. Reichsanl.
425 D. Schutzg v.
08—11 u 13
4% D. Schutzg. 0.14
49 Preuß. Konſ.
420 Baden .....
4½Bayern ......
4½ Heſſen......"
4½ Württemberger
b) Ausländiſche
5% Bos. E. B 1914
5%„ L. Inv. 1914
4½% „ 1898 ..
4½% „1902 ...
4%0
5% Bulg. Tabak02
4½% Oſt. Staatst.
v. 1913. Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
100.80
100.5
100.90
And
42.5
6.5
5.5
36
25
88 Bort, (Spz.) II
5% Rum.am. R.03.
4½% Gold. 13 ..
4½ „ am.konv..
4% „ am. 05...
12.25
23‟1,
9‟.
42Türk. (Adm.)03
4% „ (Bagd.) I
48 „ (Bagb.)III
42 „ 1911 Zoll.
4½% Ung. St. 1913
4½½ St. 1914
4½ „ Goldr..
40 „ St. 10 ..
4% „ Kronr. ..
3% „ Eiſ. Tor...
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. inn.
5% „ äuß. 99
4% „ Gold 04 ſtf.
30 „ konſ. inn.
4½% Frrigat.
5%Tamaulipas I.
24.5
271.
28I.
32.5
34.75
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
0%Berl. H.=Bk. G.
.
6%o Berl. St.=Gold
8½ Darmſt. St.=G.
8‟ D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf./1
8% Frk.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr.
8%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr. . ...
5% Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
8% Komm. 2bb. 3.)
Goldſchuldver.
8% Heſſ. Ldb. Gold
10% Komm Elektr.
Mark (Hag.)Gold
8% Mannh. St.=G.
8% Mainz St.=G.
8½ Naſſ. Ldb. Gold
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfdbr.
8% Pforzh. St.=G.
8% Pr. C.=B.=Cr.=B
Goldpfdbr.
8½ Rh. Hyp.=B. G.
7½% Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
8%
8% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr. . . .
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 231
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 2:
6% Heſſ. Brk.=Rog.
%Roggen 2:
5% Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr Vereinsb.
Bahr. Handelsb..
Bahr. Hhyp. u. Wech
Berliner Hhp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp. u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
21
15
9.25
6.30
2.39
21.35
16.5
17.05
13.5
10.5
14
17.6
14.9
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B....
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=Bk.. .
Staatl. od. prob.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Ldsb. ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dux. Bdb. Em91
„ 93
48
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½% Galiz. Carl=
Lud.=B.
4%0
„ „ abg.
4½ Kaſchau=Oderb.
abg.
420
5% Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (L.)
2,6% Alte „
2,6% Neue,
5% Oſt.=Ung. 73/74
4½Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. . 1.b.8.E.
3% Oſt. . 9. E.
3%Oſt. . 1885
3% Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
97
4½ Rud. Silber
4 Rud. Salzkg.)
4½% Anat.. S.I
4½% Anat. S. II
4½% Anat S. III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec..
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. .
Bab. Bk. ...
Bk. f. Brauind. . .
Zia
12.35
12
9.15
21
14
22
33.25
28.25
27
11.9
7.3
29.75
176.9
188
Barmer Bankb. .
Bay. Hyp.=Bchſ. ſ=
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank..
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
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30
207
12.75
166
36
9
184
245
9.4
127
186.5
R.5
173
12.25
231.75
1.0
126
40,
132.5
MMi Hi
Tellus Bgb.. .. . . .
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Eichbaum (Mannh.)
Henninger.
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Schwarz Storchen-
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6%A. E. G. Vzg. A.
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I.E. G. Stamm...
Anglo=Cont. Gugno
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Bad. Maſch. Durl.
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Bamag=Meguin".
Baſt Nürnberg ..
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Bergmann El. . .
Bing. Metall.
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Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr.
Chem. Albert . ....
Chem. Brockh
Chem. Milch
Daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhandel..
Deutſche Erdöl ...
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler, Zweibrück.
129.5
99
147
17.5
165
345
353
187
193.25
85
132.25
100.5
93.5
168.5
36
37.5
76.5
80.25
97
185
52.10
78
85
169.5
187
198
250
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Zuckerf. Frankenth.
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Zuckerf. Offſtein.
Zuckerf. Rheingau
Buckerf. Stuttgart.
132
66.75
68
75
115
103.75
144.5
175.5
79
66
91.5
233.75
100.5
124.9
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Gebr. Roeder ....
Venuleth & Ellenb.
163
11
155‟
260
1B
2R
1E
LEn
THEATER
Unwiderruflich letzter Tag
Douglas Falrbanks in dem Abenteuer-Roman
morgen der mit größter Spannung erwartete Film.
OPINAOO
Als Einlage: Die Zwillingsschwestern mit Constance Talmadge
Jugendliche haben Zutritt!
Derletiseder T
mit Leni Riefenstahl.
(32
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Palast-Lichtspiele
AAAAA
Das große Film werk!
MeNoert
Urr TETN
MENOUNE!!
Tarlever
Mänchnen
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vom 26. Februar bis 1. März 1927
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bei der Bedienung am Büfett
Residenz-Theater
Der große amerik. Sport- und Renn-Film in 8 Akten
Harum soll er nicht
Tip und Tap fangen ein neues Leben an
Lustspiel in 2 Akten
Als Einlage Der Meisterboker
Sensations-Roman in 6 Akten.
(3278
LES HSARABUES
„.. . Wenn sich der dnnkle Vorhang
Rentnerbund.
über das letzte Bild dieses ersten Teiles
zusammenzieht, ist man ganz imBanne
eines großen Kunstwerkes und die
Spannung, die Erwartung auf den
zweiten Teil trägt man aus dem
Saale hinaus.
(3267
12 spannende Akte 12
Wir machen unſere
Mitglieder
aufmerk=
ſam, die Berſammlung
des Hypothekengläu
Higer= und Sparer
Schutzver ands reht
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Dieſelbe findet
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Großes Haus
Dienstag, den 22. Februar 1927
abends 7½ Uhr
K 9 (Bühnen=Volksbund)
Oberon
Eine romantiſche Oper von T. M. v. Weber
Nach dem gleichnamigen Gedicht von
Chr. M. Wielands
Bühnen=Einrichtung von Guſtav Mahler
Muſikaliſ her Leiter: Max Hüsgen
InSzene geſetztv Hans=Esdras Nutzenbeche
Choreographie: Manda von Kreibig
Büh enbild und Koſtüme:
Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Oberon, König der Elfen Andolf Strzeletz
Harun al Naſchid, Kalif
von Bagdid
Heinrich Hölzlin
Rezia, ſeine Tochter
Gertrud Gercke
Fatime, deren Vertraute „Pa la Kapper
Ein Kaiſer der Vorzeit. Oskar Grauert
Der Ritter Hüon von
Bordeaux ... .
Joſef Poerner
Scherasmin ſeinKnappe Engen Voyt
Titania, Oberons
Gemahlin . . .
M. Fleiſchmann
Puck / Elfen . . . . . Grete Penſe
Droll)
Annelies Roeri
E=ſtes Meermädchen . Sitta Nüller Wiſchin
Zweites Neermädchen . Joh. Buchheim
Babekan, perſiſcher Prinz Oscar Grauert
Almanſor,Emir von Tunis Heinrich Kuen
Roſchana ſeineGemahlin S.Müller=Wiſchin
Abdallah, ein Seeräuber. Hans Ney
Ein Gartenhüter . . . . . Adolf Klotz
Elfen, uh nphen und Meermädchem
Gefolge des Kalifen und das Gefolge 7c
Sklaven, Tänzerinnen, Janitſcharenm.!”
Wachen, Seeriuber, das Gefolge G
Kaiſers der Vorzeit
Ort der Handlung: Franken, Bag‟)
und Tunis
Chöre: Bertbold Sander
Spielwart Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 1 bis 10 ME!
Eintritt der Mieter in den Zuſchaue io
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte
Zwei Pauſen werden durch das F7
des eiſernen Vorhanges angezeig.
Anfang 7½ Uhr Ende 0½—4
Mittwoch, 23. Februar. B 14. Car
Anfang 7½ Uhr. Preiſe 1—10 ME
Donnerstag, 24. Februar. C 13.
Herzenstod. Anf. 7 Uhr. Preiſe —
Freit ig, 25 Febr. D 14. Der Troubr91
Anfang 7½ Uhr. Preiſe 1—10 2.
Kleines „aus
Dienstag, den 22. Februar 192
abends 8 Uhr
Zuſatzmiete I, 9 Schülermiete
Die Geſchichten
der Königin von Nava:
Luſtſpiel in 4 Aufzügen nach Seribe 1
Legolvé von Otto Stockhauſ rz
In Szene geſetzt von Edgar Klit
Bühnenbild: Lothar Schenck von T=
Perſonen:
Karl V., Kaiſer von Deutſchland
und Könia von Spanien . Robert K”
Eleonore, ſeine Schweſter Ilſe Lahr-
Jſabella, Infantin von
Portugal, ſe ne Braut. Beſſie Ho‟
Franz I, König von
.. . Joach E
Frankreich
Margarete, ſeine Schweſter. Maria 7—
Henri, Graf d’ Albret, ein
franzöſiſcher Edelmann . Rudolf As
Guattinara, Mniniſter des
Königs von S an en . . HansBaur
Babieca, Kabinetiskurier
des Königs von Spanien Hans EpZI
Ein Sekretär . . . . . . Otto Wen
Ein Diener . . . . . . . Walter B;
Ort: Das königliche Schloß zu Med
Spielwart: Adolf Schmidt
Preiſe der Blätze: 1 bis 6 Mk=
Eintritt der Mietec in den Zuſchaue
nur geg. Vorzeigung der Mietkarte 2
Pauſe nach dem 2. Aufzug
Anfang 8 Uhr. Ende gegen 10.
Mittwoch, 23. Februar. Keine Vorſie”
Donnerstag, 21 Febr. Zuſatzmiere
Schilermiete weiß 8 König für
Tag. Anfang 7 Uhr Preiſe 1—0
Freitag, 25. Februar, Keine Vorſte!
Mummer 53
Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
„„Die wird ſich tröften. Ich glaube überhaupt, dieſe
Fran=
jer: haben die wundervolle Gabe, ſich mit den Tatjachen
ab=
ſaren und die Dinge ſo zu nehmen, wie ſie ſind. All die andern
winen Sachen legen wir dummen Deutſchen bloß in ſie hinein.”
„Meinſt du? Ein bißchen anders iſt es denn doch, glaube
Daß ſie Tatfachen=Menſchen ſind, die ſich mit den Realitäten
ſu iden und ſich nichts vormachen — das iſt ſchon richtig. Hälſt
ſeas für ein Manko? Ich halte es für einen Vorzug. Denn
Ernſt geſprochen, Jonny: hälſt du es für beſſer, daß man ſich
ſar 1sgeſetzt ſelbſt etwas vorlügt?”
—Das iſt eben Idealismus.”
Das iſt ein komiſcher Idealismus. Ich glaube, er ſieht
ver=
mt nach Weltunkundigkeit aus.”
„Ich kenne genug Deutſche, die es verſtehen, ſich auf den
den der Tatſachen zu ſtellen.”
„Da haſt du recht. Dann haben ſie gewöhnlich gleichzeitig
eri zweiten Vorzug: ſie betonen dieſe Gabe Gottes bei jeder
llagenheit mit herausfordernder Miene, ſo als ob ſie damit
en mann eine Kriegserklärung machten.”
Deutſche Sachlichkeit!”
„Hm. So kann man’s ja auch nennen. Ich muß geſtehen,
mwöſiſche Liebenswürdigkeit iſt mir lieber.”
EEine Square tat ſich zur Linken auf. Blendend ſchnitt ſich
ichterfülle in das dunkle Viereck des Ufers.
Die Ploce de la Concorde.
DDie beiden bogen, ohne es zu wollen, hinüber in die
ſtrah=
ſte Stadt. Maronibrater ſtanden plaudernd am Obelisk,
glän=
ſtee Automobile harrten mit abgeblendeten Lichtern der Gäſte
großen Reſtaurants. Frauen lächelten jenes halb verſchämte
ſchreln der Pariſerin, das in ſeiner freundlichen
Anſpruchsloſig=
ſt o ſeltſam kontraſtiert mit den Sitten anderer Städte. Fern
ſinen, jenſeits der Rue Royale, leuchtete der antike Tempel der
ſa. eleine=Kirche.
„Und nun?” fragte Fritz, „was wollen wir nun machen?”
„Nun,” wiederholte Jonny, „nun reiſen wir ab. Aber dies=
AI unwiderruflich, definitiv und ohne Wenn und Aber. Haſt
mich verſtanden?”
„Durchaus,” ſogte Fritz. „Da du das Prinzip haſt, alles drei=
A zu ſogen, iſt es nicht ſchwer, dich zu verſtehen.”
Dienstag, den 22. Februar 1927
„Alſo komm, wir wollen unſere Sachen backen. Wir fahren
jetzt ins Hotel.”
„Haſt du die Abſicht, zu Fuß aus Paris auszuwandern? Es
iſt zwölf Uhr. Ich glaube nicht, daß noch ein Zug geht. Aber
wir können es ja verſuchen.”
„Gut. Dann werden wir auf alle Fälle heute nacht noch das
Hotel berlaſſen. Ich bleibe in dieſem verdammten Kaſten keine
Stunde mehr. Wir können in irgendein tleines Hotel in der
Vorſtadt ziehen; für die eine Nacht wird es ſchon gehen. Ich
denke, wir haben ſchon auf ſchlechterem Papier geſchrieben.”
„So iſt alſo der ſchöne Traum zu Ende,” nickte Fritz. „Ich
bin wieder Fritz Jacobſen, du biſt wieder Jonny Reimers. Am
einfachſten iſt es, wir nehmen wieder Platz auf unſerer Bank im
Tiergarten: gegenüber der Hitzigſtraße: Hoffentlich ſteht ſie noch.”
„Was iſt das für ein Unſinn! Du biſt inzwiſchen ein reicher
Mann geworden. Wenn du klug bift, nimmſt du dir irgendeine
andere Frau, die dir gefällt, es gibt doch, weiß Gott, Frauen
genug auf der Welt, und vergißt dieſe dumme Geſchichte mit
Dina d’Orſay. Schließlich biſt du doch kein Kind, das die Hände
ausſtreckt nach allem, was es ſieht.”
Die beiden gingen über den Boulevard de la Madeleine, wo
das Leben des nächtlichen Paris brauſte. Der Opernplatz tat ſich
auf; ſieben Avenuen ſtrahlten ſternförmig in die ſchimmernde
Stadt hinein; ſieben Adern, die ihrem lebendigen Zentrum
un=
abläſſig heiße Ströme neuen Lebens zuführten.
„Sieh mal, wenn du zum Beiſpiel eine andere Frau ..."
Und als ob der Himmel beſchloſſen hätte, die Wege des Herrn
Fritz Jacobſen mit ſeiner ſpeziellen Obhut zu bedenken und ihm
in dieſem ſtürmenden Meer der Gefühle und der Dinge ein
Leuchtfeuer zu ſchicken: in dieſem Augenblick ſagte eine
Frauen=
ſtimme klar, und deutlich in unverfälſchtem Berliner Dialekt;
„Guten Abend”, und vor den beiden ſtand Bianca Bell.
Die zwei ſtanden völlig verſteinert, die Hüte in der Hand,
und ſie ſahen auf die Erſcheinung, die den rätſelhaften und
über=
wältigenden Schlußakkord dieſes ſeltſamen Tages bedeutete.
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„Ich bin es wirklich,” ſagte ſie lächelnd, „Bianca Bell. Oder
auch, wenn Sie wollen: Frau Oskar Richwald aus Berlin.”
„Das iſt ja fabelhaft,” ſagte Fritz.
„Freut es Sie wirklich ein bißchen?”
Fritz antwortete nicht; aber Jonny erklärte an ſeiner Stelle:
„Wenn Mr. Vandergult „fabelhaft” ſagt, ſo bedeutet es
immer, daß er ſich freut.”
„Iſt Ihr Gatte auch in Paris, gnädige Frau,” erkundigte
ſich Fritz.
„I bewahre. Ich bin ganz allein. Strohwitwe. Was haben
Sie übrigens vor, meine Herren?”
Die beiden blicten ſich an. Endlich ſagte Jonny:
„Wir wollten irgendwo einen Abſinth trinken.”
„Abſinth iſt gut,” ſagte Bianca. „Wenn in Paris einer
Abſinth trinkt, iſt es ſicher ein Berliner. Die Pariſer trinken
Pilſner.”
Dieſe Frau ſchien den Rummel zu kennen.
„Dort drüben iſt das Cafs de la Paix” — Bianca neigte den
Kopf zur Rechten — „wenn Sie alſo nichts Beſſeres vorhaben,
mahe ich Ihnen den Vorſchlag, daß wir dort eine Flaſche
Cham=
bertin trinken."
„Das iſt großartig,”, ſagte Jonny, „Chambertin iſt Herrn
Vandergults Lieblingsmarke. Nicht wahr, Cornelius?”
Fritz warf einen undefinierbaren Blick auf den Freund; da
gingen die drei hinüber.
Der Kellner, der ſie engliſch anſprach, wies ihnen ein
Einzel=
zimmer an.
„Alſo nun erzählen Sie einmal, lieber Freund,” ſagte
Bianca, ſich behaglich zurücklehnend. „Wie iſt es Ihnen
er=
gangen in dieſer ganzen Zeit?. Was für Pläne haben Sie? Was
tun Sie in Paris?”
Fritz war von einer Einſilbigkeit, die langſam ſogar der
unbefangenen Berlinerin auffiel.
„Ich komme Ihnen doch nicht ungelegen?"
„Aber wie können Sie nur denken, gnädige Frau!”
„Geben Sie mir eine Zigarette.”
Fritz tat es.
„Wir ſprechen immer von mir,” ſagte Fritz zögernd. „Wollen
wir nicht einmal von Ihnen reden, gnädige Frau?”
„Sagen Sie nicht immer gnädige Frau. Die Affäre mit
dieſem Richwald iſt Gott ſei Dank vorbei.”
„Aber Sie tragen doch vermutlich noch ſeinen Namen?”
„Iwo. Den habe ich nie getragen. Ich habe immer Biauca
Bell geheißen.”
(Fortſetzung folgt.)
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