Einzelnummer 15 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 44
Sonntag, den 13. Februar 1927.
190. Jahrgang
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ſede Verpſichtung au Erfüllung der
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auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerichtlicher Beitreibung fäll ſeder
Rabat weg. Banſkionto. Deutſche Banl und
Darm=
ſtädtei und Nationalbant.
Eine deutſche Note an Polen.
Die innerpolitiſche Entwicklung.
Von
D. Dr. M. Schian.
Deutſche Langmut.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Nach ſind die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und
Wolen über einen Handels= und Niederlaſſungsvertrag nicht
ab=
rebrochen worden, wie in Ausſicht geſtellt worden war, ſondern
die deutſche Regierung hat dem Vorſitzenden der polniſchen
Delegation mitteilen laſſen, daß ſie die Verhandlungen ſo lange
—nterbreche, bis eine Einigung mit der polniſchen Regierung
ber deren Ausweiſungspraxis erzielt worden ſei. Wenn die
twlniſche Regierung hartnäckig bei ihrer bisherigen Politik ver=
Heibt, dann kommt allerdings auch dieſer Schritt praktiſch einem
bbruch der Verhandlungen gleich. Es liegt in dieſem Schritt
geſchloſſen ein letzter Verſuch, die polniſche Regierung zur
Unnkehr zu bewegen. Zweifellos hat ſich Deutſchland unendliche
Tühe gegeben, zu einer Einigung mit Polen zu kommen, und
ſaach jetzt wieder gibt es der polniſchen Regierung Gelegenheit,
ſich zu beſinnnen und rechtzeitig einzulenken. Andererſeits ſollte
ein aber auch in Warſchau zu der Erkenntnis kommen, daß
erbſt deutſche Langmut eine Grenze hat. Schon die Note ſelbſt
veiſt auf verſchiedene Schritte hin, die von uns ſtets ohne
jeg=
ſiches Ergebnis getan werden ſind. In dem amtlichen
Begleit=
ſornmentar wird noch viel deutlicher der polniſchen Regierung
ſnegegengehalten, wie ſchroff ablehnend ſie ſich in jeder Hinſicht
erhalten hat. Man ſollte ſich in Warſchau doch darüber klar
vrden, daß ein Wirtſchaftskampf, der von Polen bisher
ziem=
te einſeitig gegen uns geführt wurde, von ſehr ernſten Folgen
die polniſche Wirtſchaft ſein muß, wenn wir ihn in voller
ßHärfe aufnehmen. Polen hat bereits ſo ziemlich alle Waffen
Anwendung gebracht, die es zur Verfügung hat, Deutſchland
ſiſt. Es iſt richtig, daß auch Deutſchland, und beſonders
Schle=
ſer, unter einem Wirtſchaftskampf mit Polen zu leiden haben,
ſeirn hauptſächlich für die ſchleſiſche Induſtrie iſt Polen, das
ia ürliche Hinterland, und man empfindet dort die Nachteile des
ussſchluſſes deutſcher Erzeugniſſe ſtark. Dem ſteht gegenüber,
as Polen nunmehr nach Beendigung des engliſchen
Kohlen=
r iks faſt ausſchließlich auf Abſatzmöglichkeiten für ſeine Kohle
och Oberſchleſien und auf Abſatzmöglichkeiten für ſeine
land=
uirtſchaftlichen Produkte, namentlich ſeine Schweinezucht, nach
Dmutſchland angewieſen iſt. Wenn wir jetzt auch auf dieſen
Ge=
iten polniſche Methoden anwenden, würde freilich auch bei
uS vorübergehend Schaden angerichtet werden, aber Polen
uide ſehr ſchnell merken, daß es diesmal den Kürzeren ziehen
UB. Es liegt alſo ſicherlich im Intereſſe beider Staaten, nicht
nſeine Verſchärfung des jetzigen Zuſtandes zu gehen, ſondern
y die Herbeiführung normaler und korrekter Verhältniſſe
an=
elngen ſein zu laſſen. Es würde auch ſchließlich nicht allzu
zieer fallen, auf handelspolitiſchem Gebiete eine Verſtändigung
rreichen, wenn ſich Polen endlich dazu verſtehen wollte, ſeine
ſürögliche Ausweiſungspraxis aufzugeben. Die polniſche
Re=
etging ſtellt es immer ſo dar, als ob Deutſchland aus der
Aus=
zi ung einiger weniger leitenden Perſönlichkeiten eine
Preſtige=
zage mache. Wir haben immer wieder den Nachweis erbracht,
6 davon bei Deutſchland keine Rede ſein könne. Für uns
han=
ſt es ſich lediglich darum, gerechte Behandlung deutſcher
fartsangehöriger im allgemeinen und Einhaltung eingegange=
EWerpflichtungen von Polen zu verlangen. Statt deſſen macht
in Polen eine Preſtigefrage daraus, daß es berechtigt ſein
uſe, gelegentlich einige unbequeme deutſche Induſtriebeamte,
en Auſenthaltserlaubnis abgelaufen iſt, auszuweiſen. Das
15. aber die Dinge auf den Kopf ſtellen und die Wahrheit ver=
Lhen. Das darf die deutſche Regierung unter keinen
Umſtän=
b idulden, und daraus iſt ſchließlich auch grundſätzlich eine
jeſt igefrage für uns geworden, freilich eine Preſtigefrage von
wülltiger wirtſchaftlicher Bedeutung. Je früher man in
War=
ſuu, das einſieht, deſto beſſer iſt es für beide Teile. Eine letzte
ent zur Einkehr und Umkehr iſt von Deutſchland gegeben.
iſſe ntlich wird ſie benutzt. Allerdings haben wir keine allzu
V Hoffnung, daß dieſer Wunſch in Erfüllung geht.
„en welchem Maße man ſich ſelbſt in offiziellen polniſchen
ieen verrannt hat, beweiſt ein Artikel des ſozialdemokratiſchen.
hüiſſichen Abgeordneten Diamand im „Vorwärts”, der
ſicher=
mit Aufnahme dieſes merkwürdigen Erguſſes der deutſchen
der polniſchen Sache keinen guten Dienſt erwieſen hat. Aber
fa ich iſt der Artikel gewiß. Der Mann mit dem koſtbaren
man führt ganz wie die nationaliſtiſchen polniſchen
Macht=
ſer aus, daß es ſich in dem Streit nur um das unbeſtreitbare
N. Polens handelt, polniſchen Staatsangehörigen auf Koſten
iſchlands ein paar Stellen zu verſchaffen. Das beweiſt, wie
Ha, man auch in jenen Kreiſen den wahren Kern und Grund
wiſtes zu begreifen imſtande iſt. Herr Diamand iſt
näm=
ſ-bſt Mitglied der polniſchen Delegation. Von einem
Unter=
oer ſollte man wenigſtens verlangen dürfen, daß er weiß,
has es ſich in Wahrheit handelt. Aber er iſt auch Sozial=
Chrat, und ſein Auftreten beweiſt von neuem, wie wenig
uamndnis für handelspolitiſche und nationale Gedankengänge
2 Zialiſten meiſt zu finden iſt. Der „Vorwärts” iſt oft genug
raud der kritiſchen Verhandlungen der deutſchen Regierung
Bekämpfung unſeres Verhaltens im Wirtſchaftskampf in
Rücken gefallen, wodurch er die polniſche Luſt zum Durch=
1Ren nur verſtärkt hat.
Proteſt gegen die Oeutſchen=
Ausweiſungen.
Diplomatiſche Sonderverhandlungen.
Vorläufige Ausſetzung der deutſch=polniſchen
Handelsvertragsverhandlungen.
Berlin, 12. Februar.
Amtlich wird mitgeteilt: Der deutſche Bevollmächtigte für die
Dr. Lewald, hat dem polniſchen Bevollmächtigten, Herrn von
Pradzynſki, heute mittag folgendes Schreiben zugehen laſſen:
„Wie Ihnen bekannt iſt, hat die deutſche Regierung in den
letzten Wochen bei der polniſchen Regierung wegen der
Aus=
weiſung von vier leitenden Beamten der oberſchleſiſchen
Klein=
bahn=Elektrizitätswerke A.=G. Vorſtellungen erhoben. Für die
deutſche Regierung handelte es ſich bei dieſen Vorſtellungen nicht
nur um die Wahrung der perſönlichen Intereſſen der betroffenen
Reichsangehörigen. Maßgebend war vor allem der Umſtand, daß
die polniſchen Behörden insbeſondere in Polniſch=Oberſchleſien
in den letzten Monaten ſyſtematiſch die Politik verfolgen,
Reichs=
angehörige, die in wirtſchaftlichen Unternehmungen tätig ſind,
aus dieſen Stellungen durch behördlichen Druck auf die
Unter=
nehmungen oder durch Nichtgenehmigung der
Aufenthaltsver=
längerung zu verdrängen. Der jetzt vorliegende Fall iſt nur ein
Glied in einer langen Reihe von Fällen ähnlicher Art. Die
deutſche Regierung hat deshalb ihre Geſandtſchaft in Warſchau
bereits am 22. Januar d. J. beauftragt, der polniſchen Regierung
mitzuteilen, daß dieſes Vorgehen der polniſchen
Behörden aufdie
Handelsvertragsverhandlun=
gen nicht ohne Rückwirkung ſein könne, da die
Rege=
lung der Frage des Aufenthaltes und der Niederlaſſung von
Reichsangehörigen in Polen und von polniſchen
Staatsange=
hörigen in Deutſchland einen wichtigen Teil dieſer
Verhand=
lungen bildet. Die polniſche Regierung hat, trotz der erwähnten
Vorſtellungen, die erwähnten Reichsangehörigen zum Verlaſſen
des polniſchen Staatsgebietes gezwungen. Sie hat damit aufs
neue zu erkennen gegeben, daß ſie nicht gewillt iſt, auf die
deut=
ſchen Vorſchläge in der Frage des Aufenthaltes und der
Nieder=
laſſung einzugehen, daß ſie vielmehr im Widerſpruch mit dieſen
Vorſchlägen und trotz ihrer ſeit langen Monaten im Gange
be=
findlichen Erörterung in weitgehendem Maße vollendete
Tat=
ſachen zu ſchaffen ſucht. Die deutſche Regierung iſt der Anſicht,
daß bei dieſer Sachlage die Verhandlungen in der bisherigen
Weiſe nicht mit Ausſicht auf Erfolg fortgeführt werden können.
Ich beehre mich daher, Herr Bevollmächtigter, Ihnen
mit=
zuteilen, daß nach Auffaſſung der deutſchen
Regie=
rung eine vorläufige Ausſetzung der in Berlin
geführten Verhandlungen geboten iſt. In der
Zwiſchenzeit würde zunächſt der Verſuch zu machen ſein,
die=
jenigen Fragen zu regeln, die ſich aus den Ausweiſungen und
Verdrängungen der in Rede ſtehenden Fragen ergeben. Ich
möchte dabei darauf hinweiſen, daß die deutſche Regierung es
ſchon bei der Wiederaufnahme der Verhandlungen nach
Weih=
nachten für zweckmäßig gehalten hat, über die Frage der
Aus=
weiſungen direkte Verhandlungen auf diplpomatiſchem Wege in
Anregung zu bringen. Die deutſche Geſandtſchaft in Warſchau
hat einen entſprechenden Antrag bei der polniſchen Regierung
bereits geſtellt. Ich hoffe, daß dieſe Verhandlungen
unverzüg=
lich aufgenommen werden und zu einem Ergebnis führen, durch
das der Wiederholung ähnlicher Zwiſchenfälle vorgebeugt und,
was die deutſche Regierung ſehr begrüßen würde, die baldige
Wiederaufnahme der Geſamtverhandlungen ermöglicht wird."
Eine amtliche Erklärung.
Hierzu wird über den bisherigen Verlauf und den
augen=
blicklichen Stand der deutſch=polniſchen
Handelsvertragsverhand=
lungen von zuſtändiger Stelle noch folgendes mitgeteilt:
Bekanntlich ſind die Handelsvertragsverhandlungen ſeit faſt
zwei Jahren im Gange. Wenn in der deutſchen Oeffentlichkeit
in letzter Zeit mehrfach die Anſicht aufgetaucht iſt, die
Verhand=
lungen näherten ſich bereits dem Abſchluß oder hätten, wie dies
von polniſcher Seite dargeſtellt wurde, nennenswerte Fortſchritte
gemacht, ſo iſt dies leider unzutreffend.
In der Kommiſſion für die Rechte der phyſiſchen und
juri=
ſtiſchen Perſonen bleibt die polniſche Delegation nach wie vor auf
dem Standpunkt, daß das vertragsmäßige Niederlaſſungsrecht
aufs äußerſte beſchränkt werden müßte. Auch nachdem die deutſche
Delegation erklärt hatte, ſie ſei grundſätzlich bereit, ein
vertrags=
mäßiges Niederlaſſungsrecht nur für wirtſchaftlich tätige
Per=
ſonen in Anſpruch zu nehmen, hat Polen das
Niederlaſſungs=
für faſt alle freien Berufe ausdrücklich abgelehnt, ſo daß dieſes
Recht praktiſch nur die für die Eintragung in das
Handels=
regiſter in Betracht kommenden Kaufleute und Gewerbetreibende
übrig geblieben wäre. Auch waren von der polniſchen Delegation
Zuſagen irgendwelcher Art, die eine ſichere Gewähr für eine
ein=
wandfreie Handhabung der polniſchen Einreiſebeſtimmungen,
wenigſtens bei Einreiſen zu vorübergehendem Aufenthalt, boten,
nicht zu erlangen, obwohl die deutſche Delegation gegenüber
dieſer Beſtimmung ihre Anſprüche weitgehendſt ermäßigt hat.
Die volniſche Delegation war vielmehr in jeder Weiſe beſtrebt,
waltungsbeſtimmungen vorzubehalten. Ebenſowenig wie in der
Niederlaſſungskommiſſion iſt es auch in der Kommiſſion für die
rung zu erzielen. Für einen Abſchluß des Vertrags in
ab=
fehbarer Zeit beſteht daher keinerlei Ausſicht, ſo dringend er im len zur Notwendigkeit einer Politik der „Verſtändigung”! Und
Intereſſe beider Länder auch zu wünſchen wäre.
Die unmittelbaren politiſchen Auswirkungen der
Regierungs=
bildung im Reich ſind ausreichend ausgewertet. Aber es bleibt
noch ein ganzer großer Komplex von Wirkungen, die bisher kaum
irgendwie beſprochen worden ſind. Kurz zuſammengefaßt: es
handelt ſich um die Frage, ob die Regierungsbildung den Anlaß
zu einer Geſundung unſerer unheilvoll zerfahrenen
Parteiverlält=
niſſe bedeuten kann.
Die Frage wird von zwei Seiten her ſofort entſchieden
be=
jaht werden. Nämlich von denen, die ein für allemal in der
kla=
ren Scheidung von Bürgertum und
Sozialdemo=
kratie das politiſche Heil erblicken. Eine rein „bürgerliche‟
Regierung hat ſich gebildet. Bisher war Aehnliches ſeit der
Revo=
lution nur einmal für ganz kurze Zeit geſchehen: damals, als die
Handelsvertragsverhandlungen mit Polen, Staatsſekretär a. D. Sozialdemokratie nach dem Vorgehen gegen Sachſen das Kabinett
der Großen Koalition verlaſſen hatte. Aber es iſt eine ſehr ernſte
Frage, ob dieſer Umſtand grundſätzlich einen wirklichen
Ge=
winn bedeutet. Man muß zum mindeſten unterſcheiden, ob die
Bildung einer Regierung ohne Sozialdemokratie, rein aus den
bürgerlichen Parteien heraus, im gegebenen Augenblick
nützlich, vielleicht notwendig iſt, oder ob ſie als die
grundſätz=
lich allein richtige Löſung betrachtet werden kann. Im gegen=,
wärtigen Zeitpunkt war eine andere Regierung nicht möglich.
Den Ausſchlag dafür hat großenteils die Deutſche Volkspartei
gegeben, weil ſie nach dem Verhalten der Sozialdemokratie,
ins=
beſondere nach der Scheidemann=Rede gegen die Reichswehr, eine
Verbindung mit der Sozialdemokratie für unmöglich hielt;
außer=
dem, weil ſie in der Heranziehung der Deutſchnationalen zur
Regierung Momente von weſentlicher Bedeutung ſah. Die
Deut=
ſche Volkspartei aber ſteht nicht grundſätzlich ſo, daß ſie ein für
allemal und für alle Verhältniſſe wie auch die Dinge liegen
mögen, nun ohne oder gegen die Sozialdemokratie regiert wiſſen
wollte. Sie iſt nicht damit einverſtanden, daß die Zerreißung des
Volkes in zwei einander unverſöhnlich gegenüberſtehende
Grup=
pen als der Weisheit letzter Schluß geprieſen wird. Mit ihr wird
mancher andere empfinden. Die Sozialdemokratie vereinigt nun
einmal den größten Teil der deutſchen Arbeiterſchaft; es iſt nicht
wohlgetan, in ihr die Ueberzeugung zu feſtigen, daß die „
bürger=
lichen” Parteien unter allen Umſtänden gegen ſie regieren wollen.
Sie wollen und müſſen das, wenn und ſolange die
Sozialdemo=
kratie ſich den Staatsnotwendigkeiten gegenüber ablehnend
ver=
hält, wenn und ſolange ſie für die nationalen Belange des
Deut=
ſchen Reichs nicht ausreichendes Verſtändnis beſitzt, — ich möchte
hinzufügen: wenn und ſolange ſie ſich als Gegnerin der
chriſt=
lichen Kultur beträgt, die die Grundlage unſerer deutſchen
Volks=
kultur iſt. Aber nur ſolange, als das gilt; nicht unter allen
Umſtänden. Und immer darf kein Zweifel darüber gelaſſen
werden, daß die bürgerlichen” Parteien weit entfernt davon
ſind, eine Einheitsfront zur Vertretung „bürgerlicher” Intereſſen
gegen Arbeiterintereſſen zu bilden.
Auch von der Sozialdemokratie her wird die Frage, ob die
neue Mehrheitsbildung zur rechten Klärung der deutſchen
Partei=
verhältniſſe führt, vielleicht bejaht werden. Nämlich ſofern die
„bürgerliche‟ Einheitsfront ihr Waſſer auf die Mühle ihres
Klaſſenkampfes leiten könnte. Daß die neue Mehrheitsbildung
in dieſer Richtung ausgenutzt werden kann und wird, iſt für
Nichtſozialdemokraten natürlich nur bedauerlich.
Bin ich alſo nicht in der Lage, den eben dargelegten
Ge=
dankengängen zuzuſtimmen, ſo liegen doch ausreichende andere
Gründe vor, die die neue Entwicklung auch für die Geſtaltung
der innerpolitiſchen Parteiverhältniſſe begrüßenswert machen.
Ich verſuche, ſie im folgenden aufzuzählen.
Erſtens. Die große und wichtige Deutſchnationale Partei
hat mit dem Eintritt in die Regierung und mit der Zuſtimmung
zu der vom Reichskanzler verleſenen Regierungserklärung
un=
mißverſtändlich eine poſitive Stellung zum
gegen=
wärtigen Staat eingenommen. Sie hat betont, daß ihr kein
Opfer der Ueberzeugung zugemutet worden ſei, daß ſie auch keim
ſolches gebracht habe. Das iſt für urteilsfähige Menſchen eine
Selbſtverſtändlichkeit. Sie iſt und bleibt grundſätzlich
mon=
archiſtiſch. Aber es iſt ein mächtiger Unterſchied zwiſchen einem
Monarchismus, der auf Geltendmachung in der praktiſchen
Poli=
tik verzichtet, und einem Monarchismus, der dieſe Politik — in
einem republikaniſchen Staatsweſen — beſtimmen will. Die jetzt
abgegebenen Erklärungen können gar nicht anders gedeutet
wer=
den, als daß die Deutſchnationalen für jetzt, mindeſtens für die
Zeit ihrer Beteiligung an der Regierung, die beſtehende
repu=
blikaniſche Statsform anerkennen, ſchützen und als Baſis des
Handelns betrachten wollen. Es wird manchen Deutſchnationalen
im Lande geben, der dieſe Haltung nicht verſteht und ſcharf
miß=
billigt. Aber daß die Partei als ſolche ſich, zu dieſer Haltung
durchgerungen hat, iſt für die Konſolidierung des deutſchen
Staatsweſens von hoher Wichtigkeit. Die tatſächlich ſcharf
anti=
republikaniſche Haltung eines großen Teils der bürgerlichen
Schichten brachte ein Moment der Unruhe in unſere Verhältniſſe,
recht für die geſamte Landwirtſchaft, für alle Angeſtellten und das ſchwer tragbar war. Auch jetzt wird das Mißtrauen der „
ent=
ſchiedenen” Republikaner nicht ſofort ſchwinden; aber allmählich
wird ihm doch der Boden mehr und mehr entzogen werden.
Zu=
mal wenn die Taten der neuen Regierung ihrem Programm klar
entſprechen.
Zweitens. Auch in anderer Beziehung wird die Tatſache,
daß die Deutſchnationalen ſich zu dem im Reichstag
vorgetrage=
nen Regierungsprogramm bekannt haben, klärend wirken. Es iſt
doch ſtaunenswert, daß es möglich war, in ſo vielen
und wichtigen Fragen ein gemeinſames
Ar=
beitsprogramm aufzuſtellen. Wer die letzten
Wahl=
für Volen völlige Freiheit in der Handhabung der inneren Ver= kämpfe in Erinnerung hat, der muß ſich eigentlich beim Leſen
des Programms an den Kopf faſſen und fragen: Wozu eigentlich,
wenn ſo viel Einigkeit möglich iſt, ein ſo erbitterter Kampf? Wir
zolltgrifiſchen Fragen bisher gelungen, eine weſentliche Annähe= erinnern uns an die überaus ſcharfe Bekämpfung der
Außen=
politik Streſemanns; jetzt bekennen ſich auch die
Deutſchnationa=
ſo ähnlich auf vielen Gebieten. Ich weiß keinen beſſeren und ein=
Seite 2
drücklicheren Beweis dafür, daß die ungeheuere Kluft zwiſchen
den Parteien längſt nicht ſo tief und längſt nicht ſo breit zu ſein
brauchte, wie ſie in den Zeitungen und in den Wahlkämpfen
ge=
macht zu werden pflegt, als dieſe Programngemeinſamkeit. Wenn
es recht zuginge, dann müßte dieſes Programm die Grundlage
für eine weitgehende Befriedung unſeres politiſchen Lebens
bil=
den. Wohl iſt es durch weite Strecken allgemein gehalten; wohl
läßt es Raum für verſchiedene Deutungen und auch für
verfchie=
dene Wege. Aber es müßte doch auf allen Seiten anerkannt
wer=
den, daß es nicht bloß in der Stellung zum Staat, ſondern auch
zu praktiſchen Notwendigkeiten der nächſten Zeit Brücken ſchlägt,
über die man herüber und hinüber ſich in gemeinſamer Arbeit
finden kann.
Drittens. Deutſchnationale, Deutſche Volkspartei, Zentrum
ſtehen jetzt zuſammen. Noch vor kurzem ſchien der Graben
zwi=
ſchen Deutſchnationalen und Zentrum ſehr tief. Man
denke an die Reichspräſidentenwahl! Man denke an Marx'
Teil=
nahme am Reichsbanner! Die Differenzen zwiſchen beiden
Par=
teien werden bleiben, müſſen bleiben. Aber es iſt doch gut, wenn
die ſcharfen Gegner erkennen, daß gemeinſame Arbeit ſehr wohl
möglich iſt. Von anderem Standpunkt aus kann man auch anders
urteilen. Ich laſſe hier die konfeſſionellen Fragen, auch die Frage
der Schule und des Konkordats einmal ganz außer Anſatz. „Ich
denke einmal nur an die abſolute, dringende Notwendigkeit, die
furchtbare Parteizerklüftung zu lindern. Da iſt es zweifellos
wert=
voll, daß jetzt zwei Parteien wenigſtens eine Strecke
zuſammen=
gehen, die lange nur gegeneinander zu arbeiten gemeint haben.
Es war ja nicht bloß tatſächlich unrichtig, ſondern auch taktiſch
ſehr ungeſchickt, wenn ein deutſchnationaler Redner im Reichstag
ſich freute, daß es den Deutſchnationalen gelungen ſei, das
Zen=
trum von der Sozialdemokratie loszulöſen. Aber bedeutſam iſt
es auf alle Fälle, daß das Zentrum, das zeitweiſe als intimer
Bundesbruder der Sozialdemokratie erſchien, das einen Wirth
als Reichskanzler im Bund mit der Sozialdemokratie, ſeinen
Marx als Kandidaten für den Reichspräſidenten herausſtellte,
jetzt mit den Deutſchnationalen verbunden iſt. Dabei erklärt es,
von der Linie ſeiner Politik nicht abgewichen zu ſein. Man ziehe
die Konſequenzen! Dieſelbe Politik glaubt es mit den
Deutſch=
nationalen wie mit den Sozialdemokraten machen zu können!
Man kann dies Maß von ſachlicher Einigkeit überhaupt nicht
ausdenken!
Viertens: Es kann ſein, daß das Zentrum ganz beftimmte
Gründe gehabt hat, die anfangs verhorreſzierte
Gemein=
ſchaft mit den Deutſchnationalen ſchließlich doch erträglich zu
finden, vielleicht ſogar ſie als in gewiſſer Hinſicht nützlich zu
beurteilen. Reichsſchulgeſetz und Konkordat ſtehen am Horizont.
Gs iſt begreiflich, daß die Ausſicht auf praktiſche Verwirklichung
der Zentrumsabſichten in dieſen Fragen ſtarkes Unbehagen bei
anderen hervorruft. Man wird demgegenüber daran erinnern
dürfen ,daß dieſe beiden Parteien die Koalition nicht allein
aus=
machen und für ſich allein keine Mehrheit haben. Iſt dieſe
Er=
wägung geeignet, etwaige Sorgen zu mildern, ſo wird man in
der Tatſache, daß gewiſſe ſachliche Fragen ſich jetzt in den
Vorder=
grund drängen, die bisher zurückſtanden, auch ein Anzeichen dafür
ſehen dürfen, daß die ganz einſeitige Einſtellung unſerer Politik
auf die Fragen der Staatsform, wie ſie lange beſtand,
über=
wunden zu werden beginnt, daß insbeſondere das Zentrum ſich
darauf beſinnt, daß es etwas anderes iſt als eine Schutztruppe
der republikaniſchen Staatsform und der Sozialdemokratie. Es
iſt gut, daß Demokratie und Sozialdemokratie daran erinnert
werden.
Fünſtens: Niemand kann vorauswiſſen, wie lange die
Koa=
lition beſtehen wird. Das Zentrum iſt für den Fall ihrer
Spren=
gung in der beſſeren Lage; es kann ja gegebenenfalls wieder
Anſchluß nach links ſuchen. Die Deurſchnationalen können in
eine andere Regierung nicht hinein; für ſie bedeutet Sprengung
der gegenwärtigen Koalition Rücktritt in die Oppoſition. Sie
glauben freilich einen ſtarken Trumpf in der Hand zu haben: ſie
können zweifellos eine Minderheitsregierung verhindern; ſie
meinen vielleicht, eine andere Regierungsbildung überhaupt
ver=
hindern zu können. Ob dieſe letztere Anſicht zutrifft, bleibe
dahingeſtellt; dabei ſind doch Faktoren in die Rechnung
einbe=
zogen, die nicht mit Beſtimmtheit vorauszuberechnen ſind. Es
ſteht doch wohl ſo, daß, wenn jetzt durch ihr vorſchnelles
Aus=
ſcheiden (wie bei Locarno) die Regierung zerſpränge, ihre Zeit
auf lange vorüber wäre. So ſteht zu hoffen, daß ſie die Dinge
mit Vorſicht behandeln werden. Und darauf kommt viel an, daß
die Koalition hält. Wenn jetzt bald, ehe praktiſche Arbeit ein
Band um die ſehr verſchiedenen Männer ſchlingt, Zwietracht
ausbräche, dann könnte die Feindſchaft hinterher größer werden
als zuvor. Das wäre verhängnisvoll.
Die Folgen der neuen Regierungsbildung für die Geſtaltung
der innerpolitiſchen Verhältniſſe wollte ich erwägen. Dieſe
Fol=
gen können recht günſtig ſein. Hoffen wir, daß die tatſächliche
Entwicklung die Sorgen, die auch ihr gegenüber vorhanden ſind,
beſeitige, die Hoffnungen verwirkliche!
Sonntag, den 13. Februar 1927
Vom Tage.
Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion hat die vom „Landauer
Anzeiger” herausgegebene Broſchüre über den Ronzier=
Prozeß für das beſetzte Gebiet verboten.
Die demokratiſche Reichstagsfraktion brachte einen Antrag ein, der
die Reichsregierung erſucht, den Sitz der Reichswaſſerſtraßendirektion
für das iromgebiet des Rheins nach Mainz zu legen.
Wie in Kattowitzer polniſchen politiſchen Kreiſen verlautet, wird
mit dem Rücktritt des Wowoden Graſzynſki in allernächſter Zeit
gerechnet. Als ſein Nachfolger wird der polniſche ſozialiſtiſche
Seim=
abgeordnete Beniezkiwiez genannt.
In einer der nächſten Sitzungen des öſterreichiſchen Nationalrates
wird, wie wir an maßgebender Stelle erfahren, eine Novelle zum öſter.
reichiſchen Zolltarif eingebracht werden, durch die die öſterreichi
ſchen Agrarzölle eine namhafte Erhöhung erfahren
werden.
Die ungariſche Regierung wird auf der kommenden
Tagung des Völkerbundsrats in Genf durch
Finanz=
miniſter Bud vertreten werden, während Miniſterpräſident
Graf Bethlen nicht nach Genf reiſen wird.
Der amerikaniſche Botſchafter in Paris Herrick hat ſich
zu Beſprechungen mit Houghton über Coolidges
See=
abrüſtungsmemorandum nach London begeben.
Eine Gruppe von Damen der hohen franzöſiſchen Ariſtokratie hatte
an den Erzbiſchof von Paris, Kaudinal Dubois, einen Brief gerichtet,
worin gegen die Verurteilung der „Action Frangaiſe‟
durch den Papſt proteſtiert und der Kardinal aufgefordert wurde,
Schritte beim Papſt zu unternehmen, um die Lektüre der Zeitung den
franzöſiſchen Katholiken wieder zu geſtatten.
Um zu verhindern, daß ins Ausland geflüchtete
Anti=
fasciſten auf kleinen Bopten heimlich an die Adriatiſche Küſte
zurück=
kehren, läßt die italieniſche Regierung die Grenze
nunmehr beſonders überwachen.
Das türkiſche Miniſterium für Volksgefundheit
hat die Schaffung von Aerztekammern beſchloſſen.
Am N. März finden üüberall in Bulgarien zum Gedenken
an die hundertjährige Wiederkehr des Todestages
Beethovens Muſikaufführungen ausſchließlich von Tonſtücken
Beet=
hovens ſtatt.
Die Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen
der Schweiz und der Tſchechoflowakei haben in den
wichtig=
ſten Punkten zu einer Einigung geführt. Die Unterzeichnung ſteht
für Anfang nächſter Woche bevor.
Aus Ottava wird gemeldet, daß der kanadiſche Premierminiſter King
im Unterhaus neuerdings mitgeteilt habe, daß Kanada nicht
be=
abſichtige, Truppen nach China zu ſenden.
Der Außenminiſter von Kanton hat bie
Auslands=
gerichtsbarkeit abgeſchafft. Die Pekinger Regierung hat
die Entlaſſung des Generalzollinſpektors zurückgenommen und damit in
der Zollfrage nachgegeben.
Die von Tſchang Tſo=lin gegen Kanton ergriffene Offen
five ſoll durch den Widerſtand Wupeifus ins Stocken
geraten ſein.
Rücktritt des bayeriſchen Handelsminiſiers.
der bisherige bayeriſche Handelsminiſter, der ſeit Dezember
vorigen Jahres in Krankheitsurlaub weilt, iſt von ſeinem Amte
zurückgetreten. Exzellenz von Meinel gehörte der deutſchen
Dele=
gation für die Konferenz von Genua an und war auch an anderen
wirtſchaftlichen Verhandlungen führend beteiligt.
*Der romantiſche Menſch und die Muſik.
Durch das muſikaliſche Publikum der Gegenwart geht ein
entſcheidender Riß: die einen, die in ihrem Blut und in ihren
Nerven den Nachklang der romantiſchen Muſik tragen, empfinden
die Muſik als magiſchen Weg in die unbenennbaren, geheimſten
Einſamkeiten der Seele, in den ſcheinbaren Tod alles
Körper=
lichen. Die anderen, die den ſeeliſchen Qualen ausweichen oder
bereits mit anderen Vorausſetzungen geboren ſind, erleben in der
Muſik vornehmlich den Rhythmus und in ihm den Anreiz zu ſeiner
befreienden Verlebendigung durch den Körper. Auf ein kurzes
Hören folgt unmittelbar die erlöſende Tat. Der Körper iſt nur
ſolange lauſchendes Ohr, bis er „Tänzer” ſein darf. Der
„Tänzer” von heute fertigt den nur Hörenden und dann leidend
Denkenden als Genüßling ab. Der „Romantiker” aber ſieht die
unüberbrückbare, tragiſche Kluft vor ſich aufgeriſſen. Er kann
den Weg zum Körper nicht gehen, ohne die Unſumme des
Süßen, Eigenen, nur ihm Geoffenbarten aufzugeben. Unſere
unbarmherzig rhythmiſierende Welt ahnt die Not dieſer
Men=
ſchen nicht, die als Spätlinge und Bewahrer der Herbſt ihres
Jahrhunderts austragen.
Auch Teile der Formenwelt der Muſik des neunzehnten
Jahrhunderts haben ihren Urſprung im Geſellſchaftstanz des
18. Jahrhunderts. Viele der Formen der jetzigen abſoluten
Muſi waren urſprünglich körperlich darſtellbare
Gebrauchs=
muſiken. Vom abſoluten Muſiker in die „ideale” Kulturſphäre
Thoben, wurden ſie zu reingeiſtigen Ausdrucksformen
reinmuſi=
kaliſcher Ideen. Der Menſch ward bloßer Zuhörer und konnte
nur in den von der Klaſſik und Romantik aufgenommenen
Formen der ehemals körperlich darſtellbaren Muſck Ideen
er=
fahren und geiſtig erhören. Der Bruch von Hören und Tun
war geſchehen. Aber die idealiſtiſche Seele fand eine völlig andere
und doch innige Vermählung von Körper und Muſik.
Die Geburt der romantiſchen Muſik vollz eht ſich nach einer
ſchmerzlichen Empfängnis der viſionär erhöhten Gegebenheiten
von außen und innen in einem Bluterlebnis des
Muſizie=
renden. Das Muſizierende (als das ſchon vor der Geſtaltung im
Muſiker Beſtehende) und die zu geſtaltende oder bereits geſtaltete
Muſik. werden derart ſinnlich empfunden, daß der Körper in
Seligkeit verſetzt wird. Die Auslöſung ins körperlich Tathafte
unterbleibt, ſchon weil nicht mehr der Rhythmus, ſondern die
Melodie, und vor allem die Harmonik die Träger dieſer Muſik
ſind. Der Eindruck dieſer Muſik auf den Körper des
Empfangen=
den ſpricht ſich aus — verſchweigt ſich in geſchloſſenen Augen,
verkrampften Händen, in der hingegebenen Haltung des
Lau=
ſchenden. Der Hörer iſt einer, der eine Wunde empfangen hat.
Die wichtige Zeit nach dem Anhören der Muſik iſt ein
Sich=
erinnern an Schmerz und Schönheit. Und wieder iſt es der
Körper, der mit ſeinen Wundmalen dieſes Erinnern unterſtützt. . .
Eine der erſchütterndſten Entwicklungen der Muſik im
neun=
zehnten Jahrhundert iſt das aus Keuſchheit und Weltangſt
ge=
borene Weglaſſen oder nar Andeuten der realen Tonmaterie
Der Muſiker ſchlägt vielfach nur an und überläßt die volle
Aus=
geſtaltung der Phantaſie des Zuhörers. Er bedarf nothaft der
liebenden Seele, ſeine Leiden mit Wirklichkeit zu erfüllen. Die
Not des Mitmenſchen, aus gleichem geboren, gewährt ihm die
Hoffnung auf Vollendung und Leibwerdung ſeines Werkes.
Die=
ſem religiöſen Rufe des Muſikers wird nur der folgen können
der ſein Werk in chriſtlicher Nachfolge erleiden kann. Das
Ueber=
gehen der fremden Tonmaterie ins eigene Fleiſch und Blut iſt die
Vorausſetzung der Erlöſung des Muſikers durch den
Mit=
menſchen.
Der Körper iſt für dieſe Muſik der geſchloſſene, bergende,
mütterliche Raum, der nicht geöffnet werden kann und darf.
Un=
ausdrückbare Qualen haben vermocht, daß Leiden einzelner zu
dieſem Verſchwiegenſeinmüſſen Verdammter bis zum
verſteiner=
ten Schweigen zu ſteigern.
Auch die Muſikgemeinde löſte ſich letztlich in einzelne geiſtig
Verſtehende auf, die mit dem Muſiker vornehmlich durch das
differenziert Geiſtige verbunden war. Der mit betonter
Ein=
ſeitigkeit geſchilderten Entwicklung zur Höchſtform der
Kultur=
muſik: dem Tod der Materie im ſelbſttätig muſizierenden
Be=
wußtſein des geiſtigen Menſchen hat das verzweifelte neunzehnte
Jahrhundert Gegengifte entgegenzuſetzen verſucht. Man entdeckte
das Rokoko wieder, fand die fremdartigen Klänge fremder
Län=
der. Das Auge und das Ohr ſollten ſich freuen an Bild und
Klang. Aber gerade die Exotik (als Flucht) wurde das
ſüch=
tigſte Spiel. Die romantiſche, nothafte Verbindung von Ich und
Du, von Muſiker und Menſch, ward zum luſtvollen Berühren
des Fremden.
Da geſchah es, daß Europa zunächſt unter völliger Preisgabe
alles Geiſtigen, ſich dem malmenden Rhythmus des modernen
Tanzes unterwarf. Der Körper wurde von der Naturmacht des
Rhythmus bezwungen, und der Dank für dieſe Ueberwältigung
ſtrömte ſich in der ſchrankenloſen Hingabe des Leibes an das
zeugende Element aus. Wir aber fragen: der Nottraum des
Muſikerdulders Nietzſche, iſt er Wahrheit geworden, „haben wir
die Muſik der Heiterkeit?
Nummer 44
Was geht in Oſtpolen vor?
Neue Verhaftungen in Wilna und Lemberg.
Warſchau, 12. Februar.
Die Vorgänge in Oſtpolen beginnen, die Oeffentlichkeit
immer mehr zu erregen. In Krakau und Lemberg wurden nicht
weniger als 60 Perſonen neu verhaftet. In erſter Linie handelt
es ſich um ukrainiſche Studenten. Dieſe Verhaftungen ſtehen
nicht in Beziehung zu dem Attentat auf den Schulkurator
So=
binſki. Man will bei den Verhafteter Revolver, Sprengſtoffe
und Handgranaten gefunden haben. Angeblich ſoll es ſich um
eine Spionageorganiſation handeln. „Dziennik Warszawſki”,
das Blatt der poloniſierten Juden, das häufig ſich noch ſchärfer
als polniſche Blätter zeigt, ſpricht dabei von einer
Spionage=
organiſation zugunſten Deutſchlands. Davon kann natürlich keine
Rede ſein. Es handelt ſich ausfchließlich um eine
Minderheiten=
bewegung. — In Wilna wurden ebenfalls 16 Perſonen wegen
Spionageverdachts verhaftet, und zwar ſoll die Zentrale dieſer
Spionage ſich in Sowjetweißruthenien befunden haben.
Wiederernennung der ausgeſchiedenen
Verwaliungsratsmitglieder der Reichsbahn.
Berlin, 12. Februar.
Wie wir erfahren, hat der internationale Treuhänder der
deutſchen Reichsbahn, Delacroix, ſoeben drei von ihm zu
er=
nennende, durch Los aus dem Verwaltungsrat ausgeſchiedene
Mitglieder des Verwaltungsrates der Deutſchen Reichsbahn,
Staatsſekretär a. D. Bergmann, Exzellenz v. Miller und
den Belgier Jadot, wieder ernannt, ſo daß nunmehr der
Ver=
waltungsrat der Deutſchen Reichsbahn, nachdem auch die
Reichs=
regierung die ausgeſchiedenen Mitglieder wieder ernannt hat, in
ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung vollzählig geworden iſt. Die
Ernennung der drei wieder beſtätigten Mitglieder hat ziemlich
lange auf ſich warten laſſen, was wohl aus der Abweſenheit
ins=
beſondere des Reparationsagenten Parker Gilbert zu erklären
iſt. Die Wiederernennung der bisherigen Mitglieder wurde
all=
gemein in Deutſchland erwartet.
Die Gewerkſchaften gegen die Vertruſiung der
deutſchen Wirtſchaft.
Berlin, 12. Februar.
Die Organifationen der deutſchen Gewerkſchaften haben ſich
an Reichsregierung, Reichstag und Reichswirtſchaftsrat gewandt,
wobei ſie geſetzgeberiſche Maßnahmen gegen die ſchädlichen
Wir=
kungen der deutſchen Wirtſchaftsvertruſtung fordern. Die
Ein=
gabe verlangt ferner, daß Arbeitnehmer an der Geſchäftsleitung
der Kartelle beteiligt werden. In Zukunft müſſe die
Truſtentwick=
lung in der deutſchen Wirtſchaft von einem beſonderen
Kontroll=
amt, in dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer paritätiſch
zuſammen=
ſitzen ſollen, beobachtet werden.
Reichsernährungsminiſter Schiele über Agrarpolitik.
Königsberg, 12. Februak.
Bei einer Veranſtaltung der Deutſchnationalen Volkspartei
erklärte Reichsminiſter Schiele zur Frage der Beteiligung der
Deutſchnationalen an der Regierung, dieſe habe ſich aus der
politiſchen Grundeinſtellung der Partei als notwendig erwieſen.
Oppoſition ſei nur ein vorübergehendes Mittel. Dauernde
Oppo=
ſition ſchädige die Intereſſen der in der Partei vertretenen
Volkskreiſe und das Geſamtwohl. Wolle man die Zeichen der
Zeit verſtehen, ſo müſſe man das ländliche und bäuerliche Weſen
wieder zum Mittelpunkt der geſamten Innenpolitik machen,
Bevölkerungspolitiſch geſehen, bedeute das, wie der Miniſter
unter beſonderem Hinweis auf Oſtpreußen betonte, eine völlige
Umgeſtaltung des im letzten Jahrhundert von Oſt nach Weſt
gegangenen Wanderziels wie auch des Arbeitszieles, das von
den überfüllten und arbeitsſchwachen Städten auf das entvölkerte
Land gerichtet werden müſſe.
Das amerikaniſche Flottenmemorandum vor
dem franzöſiſchen Miniſterrat.
TTI. Paris, 12. Februar.
Der heutige Miniſterrat, der im Elyſee unter dem Vorſitz des
Präſidenten Doumergue zuſcnmentrat, beſchäftigte ſich mit der 7
Prüfung des amerikaniſchen Memorandums zur Flotten
abrüſtungsfrage, Außenminiſter Briand erſtattete einen längeren
Bericht.
Handelsminiſter Bokanowſki berichtete dann ausführlich über
den Stand der deutſch=franzöſiſchen Handelsbeziehungen. Er
ek=
wähnte hierbei auch die Unterredung, die er am Donnerstag!
abend mit dem deutſchen Botſchafter, Herrn von Hoeſch, hatte.
Der wahrhaftig Antwortende muß wiſſen, wieviel wir noch
erringen müſſen, um das Erbe und das Elementare des Neuen!
in die Harmonie von Geiſt und Leib zu erlöſen.
Ottokar Schambach=
* „Spuzze un Boſſe‟ Gedichte in Darmſtädter Mundart von!
Wilhelm Kaminſky. Drittes Bändchen. Verlag von Jo9s.
Waitz, Darmſtadt. — Mehr als 30 Jahre ſind verfloſſen, feit des
Verfaſſers „Spuzze un Boſſe” erſchienen ſind. „Hawwe viele Leim.
auch Spaß gemacht, awwer mir wenig ei gebracht. Ahner kauft22
und zehn duhn es leſe. So war immer des ja ſchun geweſe, 9au.
de Schaffnit ſelig mir gefagt. Aus Erfahrung mir ſei Leid gee‟
klagt.” Bitterböſe Zeiten, ſo ſagt der Verfaſſer, kamen, wo Lachen
und Frohſinn nicht angebracht waren. Aber jetzt, wo es langſall.
beſſer wird, und wo man es wagen darf, „ab und zu wieder ſk09
zu ſein” hat er den dritten Band ſeiner Spuzze und Boſſe ſoe
gen laſſen in der Hoffnung, daß „widder Freid es macht, Dicl
aach herzlich driwwer werd gelacht‟. Dieſe Hoffnung wird 19e
nicht täuſchen, der alte, gute, bodenſtändige Humor, frohgelaum..
und ſcherzhaft pointierter Witz und ein goldenes Heimatgelnge
zeichnen auch die neuen Gedichte Kaminſkys aus, die den Zele.
manch frohe Stunden bereiten werden. Mit warmem Herzen Li=
Sinn für die Natur werden die Schönheiten unſerer Wälder Aut
in herzlichen Tönen die naive Freude am Wandern mit Ri
Ruckſack durch Wald und Flur beſungen; manch liebliches F0i.
lienbild entrollt ſich hier vor unſerem geiſtigen Auge. Unerſchoe!
lich iſt der Humor der Heinerbuben — denn nur die „witzige 9i
ner” ſollen in dieſem Buche das Wort haben — und verleihl D‟
Gedichten ihre Würze und Pointe. Unter vielen ſeien nür
wähnt: E Rechenkünſtler, Der Engel am Weihnachtsbaum. c
Neijohr, Neuzeitlich, Gut erkleert, E gut Früchtche, Geſtkei
Brot, E Schweinelendche uſw. Wir ſind überzeugt, daß dieſe we
lichen Erzeugniſſe eines in heimatlichem Boden wurzelnden. be"
ſunden und herzerfriſchenden Humors dieſelbe freundliche 40I
nahme und denſelben warmen Beifall finden werden, wie 1."
Vorgänger. Sie verdienen, in jedem Hauſe geleſen zu werdel.”
Hochſchulnachrichten.
Hk. Laufanue. Als Nachfolger des verſtorbenen Prof. A. Sch‟
iſt der Pfarrer Jean Meyhoffer in Brüffel zum Profeſo. .
nneb*
Nummer 44
Sonntag, den 13. Februar 1927
Seite 3
Eine neue Seeabrüſtungskonferenz.
Amerikaniſche Abrüſiungsvorſchläge.
* London, 12. Februar. (Priv.=Tel.)
Im Anſchluß an die Erklärung des Präſidenten Coolidge
wor dem amerikaniſchen Kongreß wird der amerikaniſche Bot=
Schafter in London, Hougthon, Sir Auſten Chamberlain
Vor=
chläge für eine neue Abrüſtungskonferenz, die
m März in Genf ſtattfinden ſoll, unterbreiten. Die
amerika=
niſchen Vorſchläge werden folgende Punkte umfaſſen: 1. An der
brüſtungskonferenz nehmen die fünf Hauptſeemächte
Groß=
writannien, Italien, Frankreich, Japan und die Vereinigten
Staaten teil. 2. Die Konferenz ſoll in Genf gegen Ende des
nächſten Monats gleichzeitig mit der Zuſammenkunft der
vor=
vereitenden Abrüſtungskommiſſion ſtattfinden. 3. Die Vertreter
Fer fünf Hauptſeemächte ſollen ſich mit der Frage der weiteren
Begrenzung der Flottenrüſtungen, beſonders der Schiffsklaſſen
eſchäftigen, die im Waſhingtoner Vertrag nicht enthalten ſind.
Der Schritt des Präſidenten Coolidge ſtellt einen
bedeut=
ſemen politiſchen Akt dar. Nach Informationen aus
Waſhing=
wner politiſchen Kreiſen richtet ſich Coolidges neuer
Abrüſtungs=
horſchlag in erſter Linie gegen Frankreich und Italien, die
bis=
ber jeglicher Abrüſtung entgegengearbeitet haben. Es heißt, daß
Bräſident Coolidge in der Hauptſache deshalb den neuen Schritt
grtan habe, weil er einmal zu einem definitiven Vertrag über
die Einbeziehung auch der anderen Schiffsklaſſen außer der
teer Großkampfſchiffe in das in Waſhington feſtgeſtellte
Ab=
iſtungsſchema kommen wollte und weil er des weiteren hoffte,
mit ſeinem Vorſchlag die Geufer Beratungen, die im
weſent=
lchen auf dem toten Punkt angelangt ſind, wieder in Gang zu
kringen. In dieſem Zuſammenhang iſt von beſonderem
Inter=
eiſe, daß Coolidge am Schluß ſeiner Botſchaft auch darauf
hin=
peiſt, die Beratungen mögen auch die Frage der allgemeinen
küſtungseinſchränkungen weiter bringen.
Die Konferenz in Waſhington, von der dieſer neue
Abrüſtungs=
torſchlag Coolidges ausgeht, iſt im Jahre 1921 vom damaligen
4räſidenten Harding einberufen worden. Sie iſt von den
Ver=
emigten Staaten, England, Japan, Frankreich, Italien, Holland,
Telgien. Portugal und China beſchickt worden und tagte vom
1— November 1921 bis zum 6. Februar 1922. Sie bezweckte in
eiſter Linie eine Herabminderung der Rüſtungsausgaben der
Ssemächte, weſentliche Regelung des Chinaproblems, verfolgte,
was aber beſonders wichtig iſt, auch den praktiſchen Zweck der
Anflöſung des engliſch=japaniſchen Bündniſſes und der
Beſeiti=
rung der amerikaniſch=japaniſchen Kriegsgefahr ſowie die
Rege=
hrig des Inſel= und Kabelbeſitzes im Stillen Ozean. Bei der
Emberufung der Konferenz haben damals faſt alle Mächte ihren
ſe onderen pazifiſtiſchen Charakter betont. Als beſondere Tendenz
ſt damals der Wille der angelſächſiſchen Völker zu engem
wirt=
chaftlichen Zuſammenſchluß und zu einer Koordinierung ihrer
Erlitik zum erſten Male ſeit Kriegsſchluß zum Ausdruck
ge=
bromen. Der Abſchluß des Weltkrieges, die Ausſchaltung
ditſchlands als Machtfaktor in der Weltpolitik, das 1916
be=
wrinene rieſige amerihaniſche Flottenbauprogramm, der im
vege angehäuſte Reichtum der Vereinigten Staaten, dies alles
nite eine neue Lage geſchaffen und die Vereinigten Staaten an
I/e erſte Stelle der großen Mächte in der Weltpolitik gerückt. Die
ſwebniſſe der Waſhingtoner Konferenz haben in den getroffenen
bmachungen dieſer neuen Lage auch bereits voll Rechnung
ge=
ſagen. In dem ſogenannten Fünf=Mächte=Vertrag, der über die
ſaritimen Rüſtungsbeſchränkungen zwiſchen den hauptſächlichen
ſermächten, Amerika, England, Frankreich, Japan und Italien,
ſtrande gekommen iſt, iſt das Stärkeverhältnis an
Großkampf=
hiffen für Amerika, England, Japan, Frankreich und Italien
nſ 5:5:3: 1,75 feſtgelegt worden. Damit hatte Amerika
zu=
äaſt erreicht, daß es gleichberechtigt an der Seite Englands
and, was das Ende Englands Vorherrſchaſt zur See bedeutete.
Auf der Waſhingtoner Konferenz wurden gewiſſe kritiſche
rogen, wie das Raſſenproblem, die Verteilung der Oelquellen
nde ſelbſt die Landabrüſtungsfrage gar nicht angeſchnitten.
u. nkreich verſuchte zwar, auch die Frage der Beſchränkungen
ei Landrüſtungen anzuſchneiden, dieſer Vorſtoß hat aber
fün eine ehrliche Abſicht vorausgeſetzt, auch hatte er keinen
poſi=
vm Erfolg. Auf der Konferenz war es zu erheblichen
Diffe=
iten und Schwierigkeiten gekommen. Einmal wollte Japan
ine Vormachtſtellung im Stillen Ozean nicht aufgeben und zum
ideren verſuchte insbeſondere Frankreich, die Zubilligung einer
ſö eren Rüſtungsquote zu erlangen. Dieſe Schwierigkeiten
hiten ſchließlich dazu, daß man ſich knapp über ein Stärke=
Flältnis in der Schiffsklaſſe der Großkampfſchiffe geeinigt hat,
ſihrend die Frage der kleinen Kreuzer, der Torpedoboote, Zer=
4Berliner Premieren.
unk. Die Krolloper wartete mit neuen Tanzſpielen auf.
änem Ballettdibertiſſement, das Franz Schreker zu ſeiner
ſau. nten Orcheſterſuite „Der Geburtstag der Infantin”
entwor=
pat, verfaßte Max Terpis eine bunte Reihe feſſelnder
Aa= und Chortänze. Die Pantomime betitelt ſich „
Spani=
eS Feſt” und bringt recht eindrucksvolle Szenen, deren
Erſang die feinempfundene Ausſtattung Pirchans nicht
un=
leistlich erhöht. An der Muſik merkt man es freilich, daß ſie
keinem tänzeriſch empfindenden Komponiſten geſchaffen
Ee. — Hinterher erfreuten die „Ländlichen Tänze”,
heiteres rhythmiſches Gliederſpiel, deſſen Grundlage
durch=
melodiöſe Bizetſche Muſik bildete. Eingeleitet wurde der
Fäigte Abend duich Leo Blechs meiſterhaſten muſikaliſchen
wank „Verſiegelt” unter perſönlicher Leitung des
Kom=
iſten.
2ie Staatsoper hielt es wohl für ihre heilige Pflicht,
azzi” nach 450 Aufführungen zu moderniſieren, und ſo
Vei Nedda und die übrigen Damen in Bubiköpfen auf der
Neuht allzu kubiſtiſch angehauchten Bühne herum. Das typiſche
Van tiſch=italieniſche Gewand des kalabriſchen
Eiferſuchts=
ies von 1865 verſchwand alſo in der Requiſitenkammer, und
Ahuhnbrechende Werk veriſtiſcher Opernkunſt kann mit
Muſſo=
chen Schwarzhemden, Radfahrerhoſen und Borſalinohüten
Veäß ausgeſtattet weitere Jahrzehnte über unſere Opern=
Eiteni wandern
Ins Renaiſſance=Theater, das nach ſeinem Umbau die
ck der modernen Theaterbaukunſt in höchſter Vollendung
iſ ntiert, brachte nach Bernard Shaws nicht gerade kurz=
Egrr Komödie „Haus Herzenstod” Strawinſkys
Kartige „Geſchichte vom Soldaten” unter der
muſi=
hm Leitung von Oskar Fried heraus, in der der Dichter
L Mamuz ein ruſſiſches Volksmärchen ſo darzuſtellen ver=
Daß es ſeinen epiſchen Charakter behält und trotzdem
” Kine zeitweilige Dramatiſierung der Epiſoden auf den Zu=
90 mit einer Intenſität wirkt, die ſonſt nur ein Drama er=
F T8. :Obwohl Strawinſkys Muſik — mag ſie auch für die zu=
11wige Entwicklung der Tonkunſt neue Wege weiſen — der
Nen Maſſe unzugänglich bleibt, hatte die Erſtaufführung
Alli renerfolg.
UU=ſtan Bernard gehört zu den franzöſiſchen Autoren, die
eic) und anmutig ſind, aber auch alte und abgenutzte Mittel
ſtörer und der U=Boote vollſtändig offen blieb — abgeſehen von
der Luftflotte, die ja in einem künftigen Seekrieg auch eine
erheb=
liche Rolle ſpielen wird. Dieſe Lücke in dem Waſhingtoner
Ab=
kommen ſoll nunmehr durch die neue von Coolidge einberufene
Konferenz ausgefüllt werden, zu der um ſo mehr Veranlaſſung
beſteht, als faſt ſämtliche Staaten ſeitdem tatſächlich in ein
Wett=
rüſten in den vom Abkommen nicht erfaßten kleineren
Schiffs=
klaſſen eingetreten ſind.
Coolidge,
Präſident der Vereinigten Staaten von Amerika, hat die
ameri=
kaniſchen Botſchafter in London, Paris, Rom und Tokio
beauf=
tragt, den Mächten eine Deukſchrift zu überreichen, in der
an=
geregt wird, daß die vorbereitende Kommiſſion der Genfer
Abrüſtungskonferenz über eine weitere Verminderung der
See=
ri=ſtungen verhandeln ſoll.
Deutſchland begrüßt den Abrüſtungsvorſchlag Coolidges
Berlin, 12. Februar.
Nach Mitteilungen, von zuſtändiger Stelle wird der neue
Abrüſtungsvorſchlag Coolidges in hieſigen politiſchen Kreiſen
lebhaft begrüßt. Allgemein wird darauf hingewieſen, daß
Deutſch=
land bereits vollkommen abgerüſtet iſt, daß aber ſeine Abrüſtung
nach dem Wortlaut des Verſailler Vertrages als erſte Stufe
einer allgemeinen Abrüſtung gelten ſoll. Jeden Vorſchlag, der
in dieſer Richtung einen Schritt vorwärts bedeute, ſtehe daher
Deutſchland ſympathiſch gegenüber. Das gelte insbeſondere auch
für den jetzigen amerikaniſchen Vorſchlag, dem voller Erfolg
ge=
wünſcht werde. Beſonders befriedigt äußert man ſich darüber,
daß das amerikaniſche Memorandum die Mitarbeit der
Dele=
gation der Vereinigten Staaten bei den Vorbereitungsarbeiten
in Genf weiter in Ausſicht ſtellt.
Japan und die amerikaniſche Denkſchrift.
w. New York, 12. Februar.
Die „Aſſociated Preß” meldet aus Tokio, daß die
japa=
niſche Regierung demnächſt auf die Vorſchläge des
Präſi=
denten in zuſtimmendem Sinne antworten werde.
Die Meinungen der einzelnen japaniſchen Zeitungen gehen
aus=
einander. Kokumin erklärt, Japan könne ebenſo gut ſeine
ge=
ſamte Flotte aufgeben und ſich dem Willen Englands und der
Vereinigten Staaten unterwerfen.
Ein 10jähriger Geigenvirtuoſe.
Yehudi Menuhim,
ein zehnjähriges Geigerphänomen, das die Pariſer Muſikwelt
in Aufruhr gebracht hat. Das Wunderkind verfügt über eine
vollendete und natürliche Virtuoſität, die ihn größte
Schwierig=
keiten mühelos überwinden läßt. Die Pariſer Kritik hebt
be=
ſonders die Innerlichkeit und Klarheit der Interpretation hervor.
der Luſtſpielfabrikation nicht ſcheuen. Seine „Perle” (
Komö=
die) baut ſich ſchwankartig auf einer Verwechſlung auf und
er=
hebt ſich nur dadurch zum Luſtſpiel im edelſten Sinne, wie er
ſeine Menſchen zeichnet. Immerhin bleiben im Stücke, das mit
allerlei Epiſoden von überwältigender Komik reichlich
ausgeſtat=
tet iſt, die ſchwankhaften Motive dominierend. Eine famoſe
Dar=
ſtellung verhalf dem Werke zum lauten Erfolg, der von Dauer
zu ſein ſcheint.
Julius Berſtls Luſtſpiel „Dover—Calais” wurde
jetzt nach etlichen erſolgreichen Propinzaufführungen auch in Ber=
Frankreich gegen neue Flotten=Beſchränkungen.
EP. Paris, 12. Februar.
In Kreiſen des Quai d’Orſay betrachtet man die Einladung
Coolidges zu einer Flottenabrüſtungs=Konferenz als eine Art
Gegenoffenſive gegen das ablehnende Verhalten Frankreichs in
der Frage der Schuldenratifizierung. Man wiſſe in
Waſhing=
ton, daß man die franzöſiſche Regierung damit in eine ſehr
un=
angenehme Lage bringe. Zweifellos wird Briand den
Stand=
punkt vertreten, daß man zunächſt Zeit gewinnen müſſe und auf
keinen Fall der Einladung Folge leiſten dürfe, da Frankreich in
dieſem Falle die bisher in der Abrüſtungskommiſſion des
Völker=
bundes vertretene Theſe von dem Kriegs=Potenziell aufgebe.
Die Frage der Abrüſtung zur See dürfe nicht
von der allgemeinen Abrüſtung getrennt
wer=
den. Außerdem befürchte Briand, daß die Abrüſtungsfrage der
Zuſtändigkeit des Völkerbundes entzogen werden könnte, wodurch
das Anſehen des Genfer Bundes nicht gefördert würde.
Im Marineminiſterium gibt man der Ueberzeugung
Aus=
druck, daß die Entſcheidung in dieſer Frage Briand zuſtehe, daß
aber der von den Sachverſtändigen der franzöſiſchen
Völker=
bundsdelegation vertretene Standpunkt gewahrt bleiben müſſe.
Was nach dem Waſhingtoner Abkommen Frankreich als Flotte
zugeſtanden worden ſei, bilde ein Mindeſtmaß, und es beſtehe für
Frankreich kein Grund, auf einer neuen Konferenz neuen
Be=
ſchränkungen zuzuſtimmen, ſolange nicht in der Frage der
voll=
ſtändigen Abrüſtung ein Ergebnis erzielt worden ſei. — Paul=
Boncour ſieht in dem Vorgehen Coolidges ein gegen den
Völker=
bund gerichtetes Manöver.
In der franzöſiſchen Preſſe wird Coolidge vor allem
vorge=
wvorfen, die Abrüſtungskonferenz des Völkerbundes torpediert zu
haben. Es ſei außerdem nicht möglich, die Abrüſtung zur See
getrennt zu behandeln, ſondern dies ſei nur im Zuſammenhang
mit der Abrüſtung zu Lande und in der Luft möglich. Die
letzte Abrüſtungskonferenz in Waſhington habe
Frankreich zuviel trübe Erfahrungen gebracht,
als daß es noch Luſt empfinden könnte, nochmals
Delegierte über den Ozean zu ſenden.
Frank=
reich, das ſich den Luxus, Großkampfſchiffe zu bauen, nicht
erlauben könne, müſſe immerhin freie Hand
behal=
ten für den Bau von leichten Kreuzern und Unterſeebooten.
Die Aufnahme der Vorſchläge Coolidges
in England.
EP. London, 12. Februar.
Das Memorandum des Präſidenten Coolidge, in dem die
Einberufung einer neuen Flottenabrüſtungs=Konferenz
vorge=
ſchlagen wird, iſt in der Umgebung von White Hall allgemein
günſtig aufgenommen worden. Ein hoher engliſcher Beamter
erklärte, die offizielle engliſche Anſicht ſei, daß jeder Vorſchlag,
der auf eine Einſchränkung der Rüſtungen zur See, zu Lande
und in der Luft hinziele, in England ſtets eine gute Aufnahme
finden werde. Die Haltung Englands in dieſer Frage habe ſich
ſeit der im Jahre 1925 auf der Waſhingtoner Konferenz von
Lord Balfour abgegebenen Erklärung nicht geändert. Die
Ab=
rüſtungs=Konferenz des Völkerbundes ſolle im März
zuſammen=
treten, um von den Berichten der verſchiedenen Uinterausſchüſſe
Kenntnis zu nehmen. In England ſei man daher der Anſicht,
daß das Memorandum Coolidges zum geeigneten Zeitpunkt
ver=
öffentlicht worden ſei. Man könne verſichert ſein, daß England
alles tun werde, was in ſeiner Macht ſtehe, um die
Abrüſtungs=
frage zu fördern.
Engliſcherſeits teilt man mit, daß dieſes Jahr 15 neue
Kriegs=
ſchiffe vom Stapel gelaſſen werden, nämlich zwei
Großkampf=
ſchiffe, deren Kiel bereits im Dezember 1922 gelegt wurde und
deren Vollendung im Waſhingtoner Abkommen ausdrücklich
vor=
geſehen iſt, fünf Kreuzer, ein Minenleger=Kreuzer, zwei
Zerſtörer=
boote, ein Unterſeeboot und vier Flußkanonenboote, die ſpeziell
für China beſtimmt ſind.
Abwartende Haltung Italiens.
EP. Mailand, 12. Februar.
Der amerikaniſche Vorſchlag zu einer neuen
Abrüſtungs=
konferenz zwecks Beſchränkung der kleinen Schiffseinheiten hat
in Italien nicht überraſcht, ſondern wird als logiſche Fortſetzung
des politiſchen Programms der Vereinigten Staaten betrachtet,
da ſie im Grunde die Kontrolle der Weltrüſtungen anſtreben.
Der „Corriere della Sera” ſchreibt, Italien könne nicht leichten
Herzens in eine weitere Verminderung der Schiffsrüſtungen
ein=
willigen, weil die Seewege für Italien Lebensbedingungen ſeien.
Bevor man ſich in weitere Diskuſſionen einlaſſe, müſſe man
ab=
warten, wie der Konferenzvorſchlag von den verſchiedenen
Regie=
rungen aufgenommen werden woird, die ſich ſchon bei anderen
Gelegenheiten über dieſen Gegenſtand nicht einigen konnten.
lin (Komödienhaus) ſerviert. Der Sieg des Weibes über
eine Männerſchar iſt ein uraltes Thema und die Ausarbeitung
des Werkchens iſt auch nicht gerade aufregend. Witzige
Situatio=
nen ſind wohl vorhanden, doch iſt alles ſcho ntauſendmal
dage=
weſen und es fällt einem mitunter nicht leicht, die zahlreich
wiederkehrenden Gemeinplätze herunterzuſchlucken. Man hatte an
der flotten und tadellos inſzenierten Aufführung ſeine helle
Freude, die Bekanntſchaft mit dem Luſtſpiel hätte uns aber
ge=
troſt erſpart bleiben können.
Um Leo Walter Steins Komödie „Modellhaus
Cre=
vette” die im Neuen Theater am Zoo ihre Uraufführung
erlebte, iſt es auch nicht beſſer beſtellt. Das Mädchen aus gutem
Hauſe unternimmt eine nächtliche Bummelfahrt, und die
Ge=
ſchichte endet mit der obligaten Verlobung. Erika Gläßner
ſorgt dafür, daß man die Verwicklungen herzlich belacht, und der
glückliche Autor verdankt ihr einen Bombenerfolg, für den er
be=
ſtimmt nicht verantwortlich gemacht werden kann.
In Porto=Riches Komödie „Germaine” erleben wir
eine Ehe, in der der Arbeitsegoismus des Mannes mit der
über=
großen Liebe des Weibes zuſammenſtößt. Ein etwas tragiſch
überſchattetes Luſtſpiel, das übrigens nicht mehr neu und vor
vielen Jahren auch ſchon in Berlin geſpielt worden iſt. Im
Mittelpunkt der Repriſe in den Kammerſpielen ſtand
Maria Orska, die das Stück von der ſich in innerer Glut
ver=
zehrenden jungen Frau durch ihr aus dem Innern lebendes
Spiel zu einem feinen und nachdenklichen Erlebnis macht.
An anſpruchsloſen Luſtſpielen, ſah man im Trianon=
Theater die etwas erotiſche Angelegenheit „Der Mann der
Aline Léger”, die wohl einige Lichtblicke im Dialog aufweiſt,
im allgemeinen jedoch recht troſtlos verläuft (als Verfaſſer
zeich=
net der Franzoſe Nozieres), im Nollendorftheater
„Müllers” von Fritz Friedmann=Frederich, eine für
den Komiker Adalbert geſchriebene Niete, ſowie
Neueinſtudie=
rungen der unverwüſtlichen „Familie Schimek” mit Pallenberg,
und „Kiki” von Picard mit der Dorſch. In dieſer Glanzrolle
verabſchiedet ſich die Künſtlerin wom Publikum des Theaters
am Kurfürſtendamm, in dem demnächſt — ein Zeichen
der Zeit — ſchon der Vorführapparat des Paramount ſurren
wird".
Auch das intime Nelſon=Theater hat ſeine Pforten
geſchloſſen, dagegen zog in die Komiſche Oper wieder
ein=
mal Herr James Klein mit ſeiner neueſten Revue „Die
Sünden der Welt” ein. Das Stück ſollte „Sünden der
Komiſchen Oper” heißen.
Nummer 44
Statt Karten.
lobung erwieſienen Aufnerſan
keiten danken herzlichſt
Anna Heil
Wilhelm Hartmann
Fränkiſch Crumbach i. Odw.
Februar 1927. ( 2802
zu meinem 8o. Geburteiag
herzl. Dank.
Ernſt Göbel, Dekateur
3959)
Schuchardſiraße 11.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Heimgang meiner teuren, treubeſorgten Gattin,
unſter lieben, herzenszuten Mutter und Großmutter
Frau Maria Höppel
Freitag morgen verſchied nach
kurzer, ſchwerer Krankheit mein
lieber Mann, unſer guter Vat r.
Sohn, Bruder, Schwager, Onkel
und Schwieger ohn
Herr
i Snet
im Alter von 39 Jahren. 181s
Im Namend. trauernd. Hinterbliebenen:
Frau Suſ. Trautmann Wwe.
geb. Schmidimer.
Darmſtadt, den 13. Februar 1927.
Statt beſonderer Anzeige.
Unſer
Hans=Jürgen
unſer einziges, ſonniges Bübchen und
Brüder=
chen, unſer liebes Enkelchen, iſt nach kurzer,
ſchwerer Krankheit, am Nachmittage des
11. Februar im Alter von 7 Jahren von uns
gegangen.
Dies zeigen im Namen aller Angehörigen
in tiefem Schmerze an
3992)
Albert Heuß und Frau Alma,
geb. Bannicke.
welche am Dienstag, den 8. Februar, abends 8½ Uhr,
im 78. Lebensjahre von ihrem Herrn in ſeine
Herrlich=
leit abgerufen wurde, ſagen wir innigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Höppel
und Kinder.
lch bin zu sämtlichen
Krankenkassen zugelassen
med. Berthold Stern=
prakt. Arzt (*3975
Darmstadt
Ernst-Lndwigstr. 19, Tel. 2587
(Wohnung u.
Telephon des verstorbenen
Dr.medl. Loeb)
(3999
Darmſtadt, den 12. Februar 1927.
Die Beerdigung fand in der Stille ſtatt.
Von Kondolenzbeſuchen bitten wir abſehen zu wollen,
KORBULENZ-A
(Bettleibigkeit) wird beseitigt durch
„Tonnold-Zelvkun”.
Die Beerdigung findet Montag, den 14 Februar,
vor=
mittags 11½ Uhr, auf dem alten Friedhofe ſtatt.
Die Beerdigung, findet am
Mon=
tag, den 14. Februar 1927,
nach=
mittags 3 Uhr, auf dem alten
Fried=
hofe an der Ad=Mamſtädterſtraße
ſtatt.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
Frau Pauline Dörr
ſagen wir unſeren herzlichſien Dank. (3923
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 12. Februar 1927.
in kurzer Zeit erhebliche Gewichtsabnahme
u. jugendliche, gchlanke Fisur. Garant.
unschädlich, Arztlich empfohlen Keine
Diät. Kein Heilmittel, sondern matürlich
keitzehrend. Viele Dankschreiben. eit
128 Jahren bewährt. Preisgekrönt mit goldk
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(Geſchwür) ohne Veltruhe. Viele Dank.
ſchr. v. manch Hofſnungsloſen vorhand.
Statt Karten.
Nach kurzer Krankheit entſchlief heute ſanft nach
kaum vollendetem 82. Lebensjahr unſere treue, gute
Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteilnahme an dem ſchweren
Ver=
luſt, der uns getroffen, ſowie auch
für die zahlreichen Kranz= und
Blu=
menſpenden fagen wir auf dieſem
Wege herzlichſten Dank.
Johannes Breuler
und Angehörige.
Frau Eliſe Mohr
(*3944
Darmſtadt, Clebeland. Ohio (U. S. A.),
den 12. Februar 1927. (ezo71
geb. Haber.
Die Trauernden:
Hermine Mayer, geb. Mohr
Heinrich Mohr
Leopold Mohr
nebſt Angehörige.
Griesheim, Köln, München, den 11. Februar 1927.
Die Ahmakur
Die Beerdigung findet Montag, den 14. Februar,
11 Uhr vormitags, vom Sterbehauſe, Griesheim,
Neue Darmſtädterſtraße 20 aus ſtatt.
Dankſagung.
Naturheilinſtitut Schießlinger
Darmſtadt. Bigmarckſtr. 53. Tel. 3622
Sprechſtunden: (Szgrs
v. 9—12,2—6 Uhr, Sonntags9— 11 Uhr
Für die vielen Beweiſe herzlicher Liebe und
Teil=
nahme bei dem Heimgange unſeres lieben
Ent=
ſchlafenen ſagen wir hiermit unſeren tiefgefühlteſten
Dank. Ebenſo danken wir dem Kriegerverein, dem
Reichsbund der Zivildienſtberechtigten, den Beamten
der Garniſonverwaltung ſowie der Direktion und den
Beamten des Stadtkrankenhauſes in Offenbach für
die erwieſene letzte Ehre.
Mathilde Dörr, geb. Ohlg
und Kinder.
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in kurzer Zeit erhebliche Gewichtszunähme
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Eeke Schul= und Kirehstraße.
„Ms S, Na S, rd. li., 1. Sén”
Darmſtadt, den 11. Februar 1927.
(2846
von Dr. Alberts hat nachweisbar
müber=
troffene Heilerſolge bei veraltetem Aſtyma
und Katarrhen, Aerztl. Sprechſt, in Frank
furt, Hochſtr. 9, II. ſam Echenheimer Tor
jeven Mittwoch 9—1 Uhr.
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Dankſagung.
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Für die überaus herzliche und zahlreiche Teilnahme,
für die troſtreichen Worte des Herrn Pfarrer
Klingel=
höfer, für die weihevollen Lieder des Kirchenchores
Reichelsheim unter Letung von Frau Pfarrer
Klingel=
höfer, für die 2orte dankbarer Aneikennung durch den
2. Vorſitzenden der Pferdekaſſe Reichelshetm Herrn Foſt,
für dastreue Grabgeleite ſeiner Kameraden vom
Krieger=
verein Reichelsheim, ſowie allen denjenigen, die unſerem
lieben Entſchlafenen
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die letzte Ehre ervieſen haben, ſagen wir unſeren
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nigſten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
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Frau Margarethe Schäfer.
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Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgang unſeres geliebten
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ſchlafenen, des
Herrn Ludwig Jacoby
ſagen wir auf dieſem Wege Allen tiefgefühlten
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Beruf Nebenſ.
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Briefe unter „
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Bin Witwer
34 Ja re, Chrtt.
ver=
mögend, Gutsbeſtzer,
mit Kind. Das Kind
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Mutter, ich ſelbſt einer
guten Frau. Jch )ucht
Verſtändnis, innerlich
ſeel ſhes Leben, kein Zebildete ält. Dame
Vermögen. Brieſe wünſcht ebenolchen
unter „Romantiſche Herrnkenn, z. lernen
Gegend” an die Ge=lzw. Spaztera, und
Alleinſteh. Perſon,
49 Jahre alt, b.
Au=
hang, g. Köchin und
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möchte m. ält. ſolid.
einf. Mann m. ruh.
Char, ihren
Lebent=
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Ang. u. P40 G.ſch
(5937
„Beſſ. älterer Mann
wünſcht eine beſſ. ält.
Frau kennen z. lern,
Spät. Heirat n.
aus=
geſchloſſen, Angeb. u.
P 7 Geſchſt erbeten.
Anon. zweckl. (39ch
Neelle Heiraten!
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Burean Schuchmann,
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*
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(2357
[ ← ][ ][ → ]Nummer 44
Sonntag, den 13. Februar 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſiadi, 13. F.bruar.
— Ernannt wurden: am 4. Februar 1927: der Lehrer Ludwig
W8agner an der Volksſchule zu Bingen zum hauptamtlichen
Fort=
bildungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule daſelbſt; der
Schulamts=
anwärter Hugo Heyum aus Eberſtadt, Kreis Darmſtadt, zum
haupt=
amtlichen Fortbildungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule zu Neu=
Iſenburg, Kreis Offenbach — beide vom Tage des Dienſteintritts ab; —
der Verſorgungsanwärter Georg Hofmann aus Darmſtadt zum
Maſchiniſten am Kraftwerk der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt
mit Wirkung vom 1. Februar 1927 ab. — Am 8. Februar 1927: der
Privatdozent an der Landcsuniverſität Gießen Dr. Walter Klüpfel
in Gießen zum außerplanmäßigen außerordentlichen Profeſſor;
Ne=
gierungsaſſeſſor Dr. Heinz Müller beim Finanzamt Darmſtadt Stadt
unter Verſetzung zum Finanzamt Groß=Gerau zum Regierungsrat.
— Ernannt wurden die Oberpoſtinſpektoren Auguſt Horn zu
Darm=
ſtadt und Wilhelm Bäumer zu Bingen unter Beförderung zu Zollräten
zu Vorſtehern der Hauptzollämter Gießen bzw. Bingen.
— In den Ruheſtand wurde verſetzt am 1. Februar 1927 der
Haupt=
wachtmeiſter bei der Zellenſtrafanſtalt in Butzbach Joſeph Münch
auf Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Juni 1927.
— Uebertragen wurde durch die Kirchenregierung dem
Pfarrver=
walter Paul Nürnberger zu Ober=Ofleiden die evangeliſche
Pfarr=
ſtelle zu Ober=Ofleiden, Dekanat Grünberg.
— Alt=Darmſtadt. Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Hotel Prinz Karl. Alt=Darmſtadtzimmer. Donnerstag abend 8½
Uhr, Vortragsabend. Herr Kunſtmaler Profeſſor Adolf Beher ſpricht
über ein echt Darmſtädter Kind, den deutſchen Maler Philipp Röth.
„Nur für Mitglieder und Angehörige und durch Mitglieder eingeführte
Gäſte.
— Kunſtgeſchichtliche Geſellſchaft. Am Mittwoch, den 16. ds. Mts.,
findet für die Mitglieder der Kunſtgeſchichtlichen Geſellſchaft um 3 Uhr
im Gewerbemuſeum eine Führung durch die Ausſtellung Schrift
und Handwerk ſtatt.
— Heſſiſches Landestheater. Die Proben zu Hindemiths „Cardil=
Uac” ſind ſo weit fortgeſchritten, daß die Erſtaufführung für Samstan,
Den 19. Februar, feſtgeſetzt werden konnte. Das Textbuch der Oper,
Die bei ihrer Uraufführung in Dresden, und mehr noch bei der erſten
Slufführung am Wiesbadener Staatstheater, einen ſeltenen Erfolg hatte,
Fchrieb Ferdinand Lion nach E. T. A. Hoffmanns Novelle „Das Fräu=
Cein von Scuderi”, Hindemith der zu den ſtärkſten Hoffnungen der
ungen deutſchen Muſik gehört, iſt der Schöpfer einer Anzahl von
Lie=
wern und Kammermuſikwerken und kam mit den Einaktern „Mörder,
Soffnung der Frauen”, (nach Kokoſchka), Nuſch=Nuſchi” und „Sancta
Suſanna” vor einigen Jahren zum erſten Male auf die Bühne. Sein
üngſtes Werk „Cardillac” bedeutet den Verſuch zur Schaffung eines
meuen Opernſtils, der die Oper als ſolche wieder ganz der Muſik
zurück=
nibt und ſo eine ſichtbare Trennung zur ſchauſpielhaften Oper vollzieht.
Um dem Publikum Gelegenheit zu einer erſten Orientierung über
ieſes außerordentlich ſchwierige und an alle Beteiligten höchſte
Anforde=
rungen ſtellende Werk zu geben, wurde Herr Franz Willms aus dem
„Muſikverlag B. Schotts Söhne in Mainz zu einem einführenden
Vor=
rag verpflichtet, der, von muſikaliſchen Erläuterungen am Flügel
unter=
ützt, am kommenden Dienstag, den 15. Februar, abends 8 Uhr, im
Fleinen Haus ſtattfinden wird. Der Vorverkauf zu dieſem Vortrag hat
ſereits begonnen. Preiſe: 60 Pfg. bis 2 Mk.
Für das Kleine Haus wird gegenwärtig in neuer Inſzenierung
4 dams reizende und ſeit vielen Jahren nicht mehr im Spielplan
erſchie=
uene Spieloper „König für einen Tag” (Si 1étais roi)
vorbe=
itet. Inſzenierung: Oscar Fritz Schuh. Muſikaliſche Leitung: Max
Küisgen.
Der außergewöhnliche Erfolg, der fünf Beethovenabende hat das
rumm=Quſartett veranlaßt, morgen, Montag, wie bereits
mätgeteilt, einen weiteren Beethoven=Abend zu veranſtalten.
am Vortrag kommt zu Beginn des Konzertes, die große Fuge für
E-reichquartett op. 133, auf ſie folgt das Septett op. 20 für Violine,
C ola, Cello, Kontrabaß, Klarinette, Fagott und Horn, bei deſſen
Wie=
eegabe das Quartett durch die Herren Fricke Heynau, Wiſchert und
Frud unterſtützt werden wird. Preiſe 1—3 Mk. Beginn des Abends
um 8 Uhr.
Bethelfilm. Der Film von dem großen Liebeswerk in Bethel bei
Zrlefeld, der Bodelſchwinah’ſchen Gründung, läuft nur einen Tag im
ale der Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Am Montag (14. Februar),
rä-mittags 4 und 5½ Uhr, ſind zwei Sondervorführungen für Kinder
15 Jugendliche, bei einem Eintrittspreis von 25 Pf. Am Abend um
Uuhr iſt die letzte Veranſtaltung für Erwachſene. Eintritt 50 Pf.
di Reinertrag kommt den Anſtalten ſelbſt und der Inneren Miſſion
zirute. Niemand verſäume, ſich einen Einblick in dieſe einzig daſtehende
äale Arbeit zu verſchaffen. Draußen im Larde begegneten die
Vor=
ſiü rungen größtem Intereſſe. (Siehe Anzeige.)
— Bühnenball des Landestheaters. Das Koſtümfeſt, welches die
Eillomitglieder des Landesthcaters am Roſenmontag im
Saal=
u veranſtalten begegnet allſeitig regſtem Intereſſe. Bewährte
Lrnfte ſind an der Arbeit, die Ausſtattung der einzelnen Räume
beſon=
es apart und geſchmackvoll zu geſtalten. Unter den zahlreichen
Ver=
entaltungen dieſes Jahres wird der Bühnenball einen der Glanzpunkte
Faſchingszeit bilden und an Anziehungskraft nicht hinter dem ſo
Berordentlich gelungenen „Zirkusfeſte” der Bühnengenoſſenſchaft vor
wei Jahren zurückſtehen. In den nächſten Tagen werden die
Eintritts=
näiſe bekannt gegeben, die ſich durchaus den Preiſen der ſonſtigen
grö=
ſewen Veranſtaltungen anpaſſen. Am Faſchingsſamstag wird, ebenfalls
urnſten der Wohlfahrtskaſſen der Deutſchen Bühnengenoſſenſchaft, im
dioßen Hauſe des Landestheaters ein alter Freund in friſcher
Gewan=
ugg erſcheinen: nämlich die von Rameau und Hirſch neu bearbeitete
mit blendenden muſikaliſchen Schlagern verſehene Poſſe „
Kyritz=
itz”, Generalintendant Legal hat, in dankenswerter
Bereitwillig=
i dem wohltätigen Zweck der Vorſtellung entgegenkommend, in dieſem
vraus luſtigen Berliner Zeitbild die Rolle des fidelen Bäckermeiſters
u. übernommen.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Ueber die Soliſtin des ſiebten
woemie=Konzertes am Donnerstag, den 17. Februar, im Großen Haus
Beſſiſchen Landestheaters ſchreibt die „Niederrheiniſche Z.itung” aus
rß eines Konzertes in Duisburg: „Margot Hinnenberg=Lefebre ſang
Sopran=Soli mit ſicherem, freinfühligen Geſtaltungsvermögen und
Elarer, wohlgeſchulter Stimme. Die Neinheit, Tragfähigkeit und der
allklang ihrer hohen Töne weckte Bewunderung.” Frau
Hinnenberg=
ſihre wird hier Rezitativ und Arie „Bella mia fiamma‟
Sopran mit Orcheſteubegleitung ſingen, des weiteren Lieder mit
vierbegleitung aus der „Kinderſtube” von Muoſ=
Sſky, aus dem italieniſchen Liederbuch von Hugo Wolf und werk wurde in den vier erſten Wochen ihres Beſtehens von rund 2000
Lieder von Johannes Brahms. Die Klavierbegleitung
Aiſterwenken wird die „Rheiniſche Nachtmuſik” von Walter
Ewann Götz zum erſten Male hier in Darmſtadt zum Gehör g bracht.
zum Vortrag. Karten zu 1.50 Mk. bis 5 Mk. im Sekretariat der
däſchen Akademie ſür Tonkunſt. Eliſabethenſtraße 36.
Abende für neue Muſik. Es ſei nochmals auf den von der Städt. ſonen. Die ſtetige Zunahme der Beſucher beweiſt, daß der große Wert
rnie für Tonkunſt v.ranſtalteten erſten Abend für Muſik am
Mon=
en 14. d3. Mts., abends 8 Uhr, im Saal der Städtiſchen Akademie, immer weiteren Kreiſen bewußt wird. Der neue Schriftkurſus,
Snkunſt, Eliſabethenſtraße 36, aufmerkſam gemacht. Wie ſchon
be=
wurde für dicſen Abend Herr Guſtav Beck gewonnen, der eine ligung von 26 Perſonen verſchiedener Berufe eröffnet werden.
von Werken von Debuſſy, Scriabine, Slavenſki, Maurice Radel und
uel de Falla zum Vortrag bringen wird. Beſonderes Intereſſe
die Uraufführung dr Jugoſlawiſchen Suite von Slavenſki er= Strahlung, einer Rakete gleich, dicht über den Häuſern der Stadt in
tie für Tonkunſt zu haben.
—Bei dem gefellſchaftlichen Zuſammenſein, das ſich an dem Vortrags= Plan ten, die, wenn ſie in den Bereich der Anziehungskraft unſerer
* hatte die finſinnige Begleitung der gefanglichen Darbietungen durchſchneiden. Dabei vendichten ſie die auf ihrer Bahn liegenden
Kapellmeiſter Hüsgen freundlickſt übernommen.
petenhaus Hochstaetter H.m.h.I.
— Zu dem Stadtverordnetenbericht vom 4. Februar bittet uns Herr
Friebis mitzuteilen, daß er mit den Kioskhäuſern, wie ſich Herr
Stadwerordneter Hütſch in der letzten Stadtverordnetenſitzung
ausge=
ſprochen hat, nichts zu tun und auch ſolche nicht gepachtet habe.
— Stadtbücherei. Wegen zahlreicher Erkrankungen muß die Ausleihe
der Stadtbücherei noch einige Tage geſchloſſen bleiben. Die Leihfriſten
der in dieſen Tagen fälligen Bücher werden entſprechend verlängert,
doch können Bücher auch in dieſen Tagen abgegeben werden. Ebenſo
bleibt der Leſeſaal geöffnet.
— Akademiſche Meiſterſchaften. Der Termin für die hier
ſtattfinden=
den Meiſterſchaften des 6. Hochſchulkreiſes für Leibestübungen iſt auf die
Tage vom 19. bis 21. Februar feſtgeſetzt. Die Orgeniſation dieſer
Ver=
auſtaltung liegt in den Händen des Amtes für Leibesübungen der
Darm=
ſtädter Studentenſchaft und des Hrrn Dipl.=Turn= und Sportlehrers=
Söllinger. Eine ſehr rege Beteiligung der in Frage kommenden
Hoch=
ſchulen iſt ſicher. Dafür ſpricht, daß ſich die Zahl der Meldungen bis
Meldeſchluß auf 175 erhögt hat. Da für eine gute Unterbringung aller
Teilnehmer geſorgt werden muß, wendet ſich das hieſige ſtud ntiſche Amt
für Leibesibungen mit der herzlichen Bitte, um Bereitſtellung von
Quartieren an die Darmſtädter Bürgerſchaft. Wir ſind überzeugt, daß
bei dem Intereſſe, das Darmſtadt von jeher ſeiner Hochſchule
entgegen=
gebracht hat, dieſer Aufruf nicht ung hört verhallen wird. Was die
ſportliche Güte unſerer Veranſtaltung anbetrifft, verbürgen Namen wie
Cordes (Hochſchulmeiſter und Rekordinhaber im 100=Meter=Freiſtil),
Schilgen (zweiter bei der Deutſchen Hochſchulmeiſterſchaft im 1500=Meter=
Lauf), Hohlfelder, Eſchenaöder, Merkel, und Gils eine gute Qualität.
Wegen der Quartiere verweiſen wir auf den Anzeigenteil.
— Freie Litcrariſch=Künſtlcriſche Gefellſchaft. Uns wird geſchrieben:
Auf Einladung der Fr. ien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft wird der
bekannte Philoſoph und Pädagoge Hans Blüher, Berlin am nächſten
Dienstag, 15. Februar, 8 Uhr, im Mathildenhöhſaal einen Vortrag über
das intereſſante Thema „Dermythiſche Grundder Geſchichte‟
halten. Blühers Werke ſind in weiten Kreiſen bekannt und geſchätzt.
Ueber ſein Hauptwerk. Die Rolle der Erotik in der männlichen
Geſell=
ſchaft” ſchreibt der „B.B.C.”: „Uns ſcheint dies Werk eine der
bedeutend=
ſten und wefentlichſt n Aeußerungen germaniſchen Geiſt=s in der
Gegen=
wart zu ſein, trotz Spengler und Keyſerling; typiſch=germaniſch
in der Furchtloſigkeit und Ausgemeſſenheit ſeiner Horizonte, ſeiner
Kampfſucht und Apodiktizität.‟ Das erſte Auftreten des bekannten
Führers der Jugendbewegung dürrfte in Darmſtadt lebhaftes Intexeſſe
hervorrufen. Karten im Vorverkauf bei Buchhandlung Bergſträßer.
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— Orpheum. Heute Sonntag, zwei Vorſtellungen,
und zwar nachmittags ½4 Uhr: Märchenvorſtellung „
Rotkäpp=
chen und der Wolf” bei Eintrittspreiſen von 40 Pf. bis 1,50 Mk.
(für Kinder und Erwachſene). Abends 8 Uhr, auf vielſeitigen
Wunſch: „Das Champagnergirl”, Operetten=Revue in drei
Akten in der Originalbeſetzung (Grete Gallus a. G.)
wie im November vergangenen Jahres. Preiſe wie an Wochentagen.
Sonntagskartenverkauf: für die Märchenvorſtellung nur Verkehrsbüro,
für die Abendvorſtellung: 1. Verkehrsbüro von 9 bis 12 Uhr, 2.
Zeitungs=
kiosk. Crnſt=Ludwigsplatz, von 10 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags,
3. Kaſſe des Orpheums ab 2½ Uhr ununterbrochen bis Beginn der
Abendvorſtellung. (Siehe heutige Anzeige.)
* Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. In
dieſem Jahre findet in München die große Ausſtellung Das
Baye=
riſche Handwerk 1927” ſtatt. Es iſt geplant, die Ausſtellung
im Monat Juni zu beſichtigen. Die Veranſtaltungskommiſſion hat die
notwendigſten Vorbereitungen ſchon getroffen, um in aller Kürze mit
genaueren Angaben über die Fahrpreiſe und ſonſtige Koſten berichten
zu können. Mit der Beſichtigungs der Ausſtellung und der Stadt
München mit ihren Herrlichkeiten, insbeſondere das „Deutſche
Muſeum”, iſt auch geplant, Ausflüge in das Gebirge zu machen. Es
wird vorgeſchlagen, ſofort Reiſeſparkaſſen zu gründen, um das
not=
wendige Reiſegeld bis zum Juni zuſammenzubringen. Um möglichſt
alle Vorteile herauszubringen, iſt geplant, Sonderzüge aus ganz Heſſen
zuſtandezubringen, daß auch mit bedeutenden Ermäßigungen für
Bahn=
fahrt und ſonſtige Ausgaben gerechnet werden kann. Freunde und
Gönner ſowie die Mitglieder uns angeſchloſſener oder befreundeter
Vereine ſind uns herzlichſt willkommen. Näheres hierüber demnächſt in
den Anzeigen und Mitteilungen.
Lintn Murn!
Schickt uns Alle zum
Kinder-Maskanttt
der
Carnevalgeſellſchaft „Narrhalla‟
am Faſtinachtsſamstag, den 26. Febr.,
nachm. 2½/. Uhr im Städt. Saalbau.
Kannn braven Kiuder.
— Gewerbemuſeum. Die Ausſtellung Schrift und Hand=
Perſonen beſucht. Erfreulicherweiſe findet ſie beſonders bei den Schulen
in den Händen des Hrrn Hofrats Ottenheimer. An rege Beachtung. Auf Veranlaſſung der Bauabteilung des Miniſteriums
wurde ſie von den Leitern der heſſiſchen Bauämter am
em ann, das einzige Orcheſterwerk des bekannten Klavierkompo= letzten Montag gemeinſam beſichtigt. Ebenſo wurde ſie von dem
Pre=
ke, ſowie anläßlich des 50. Todestages die Sinfonie P=Dur von diger=Seminar in Friedberg unter Leitung von Profeſſor Velte beſucht.
Die theologiſche Fakultät der Univerſität Gießen hat ſich zu gemein=
Einleitung des Konzerts kommt das Concertogroſſo, Opus3 ſamem Beſuch angemeldet. Da die Ausſtellung bis Oſtern zugänglich
4, für. Orcheſter von G. F. Händel, in der Bearbeitung von Max bleibt, wird ſie vorausſichtlich nicht ohne dauernden Einfluß bleiben. —
Wie das Muſeum erfreut ſich auch die Bibliothek eines immer ſteigenden
Beſuchs. Der Leſeſaal zeigte im Januar eine Benutzerzahl von 731
Per=
dieſer Bücherei auf gewerblichem, techniſchem und künſtleriſchem G biet
unter Leitung von Friedrich Heinrichſen, konnte mit einer Betei=
* Metcor. In der Nacht von Freitag auf Samstag, kurz nach 2 Uhr,
konnte man eine kleine feurige Kugel mit intenſiv vio ett=bläulicher
Karken zu 1,50 Mk. ſind auf dem Sekretariat der Städtiſchen der Richtung Nord=Süd dahinſauſen ſehen. Es war ein Meteor, eines
fener ſich im Weltenraume bewegenden Baucktrümmerſtücke früherer
der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammr an den Vortrag / Erde gelangen, mit außerordentlicher Geſchwindigkeit die Atmoſphäre
Schichten der Luft, unter Reibungen derſelben, in dem Grade, daß die
meteoriſche Maſſe (gediegenes Eiſen mit Nick lgehalt) ſelbſt glühend wird
und die Geſtalt einer Feuerkugel annimmt. Der Bahn und der
Erd=
nähe nach, muß der Meteor im ſüdlichen Teil der Stadt. Richtung
EAAUISAIAOTC. Pauluskirche nideragangen ſein. Da kein Anal waunehnbar
war=
der M. teor alſo nicht platzte, iſt es möglich, daß derſelbe als
ſchwarz=
glänzende Kugel irgendwo zufälligerweiſe aufgefunden wird.
Karnevalgeſellſchaft „Narrballa”, Motto: „Mir freie
uns‟! Die Vorbereitungen für die heute abend 6.11 Uhr im
Saal=
bau ſtattfindende Herreu= und Damenſitzung ſind getroffen. Der Saal
hat ein feſtlich närriſches Gewand angelegt, für das unſer einheimiſcher
Künſtler Hartmuth Pfeil verantwortlich zeichnet. Voy der Bühne, der
prunkvollen Reſidenz des närriſchen Komitees, grüßt das Motto:
„Mir freie uns” in wuchtigen Lettern. Die „Bütt” der als Muſter ein
ehrwürdiger Bau der hieſigen Stadt dient, wird die Sammelſtätte
un=
ſerer beſten Karnevaliſten ſein. Ein Liederbuch reichhaltig und erleſen
in ſeinem Inhalt, wird das Bindeglied in der Kette der karnevaliſtiſchen
Darbietungen des Abends darſtellen und durch ſeinen urwüchſigen
Heinerhumor zur Hebung der Stimmung nicht unweſentlich beitragen.
Nennen wir dann noch die Namen unſerer beliebten
Landestheater=
mitglieder Sitta=Müller=Wiſchin, Poerner und Ney, die ihre Kunſt in
den Dienſt des Faſchings ſtellen werden, ſo kann man wohl ſagen, daß
die Damen= und Herren=Sitzung der Karnevalgeſellſchaft „Narrhalla”
der Clou der geiſtigen Veranſtaltungen, des diesjährigen Faſchings
dar=
ſtellt. Karten zu den ermäßigten Vorverkaufspreiſen ſind heute früh
bis 12 Uhr nur noch im Verkehrsbüro erhältlich. (Vgl. auch die heutige
Anzeige).
— Heiterer Abend Kapper—Dekarde. Es iſt allgemein wit großer
Freude beguißt worden, daß die beiden Lieblinge des Damſtädter
Publikums, Opernſängerin Paula Kapper und Opernſänger Guſtav
Deharde unter Mitwirkung des Kapellmeiſtrs Berthold Sander, wieder
einen heiteren Abend, wie im vorigen Jahre öfter, in der Turnhalle
am Woogsplatz, am Montag, den 14. Februar, abends 8 Uhr,
veran=
ſtalten. Die beliebten Künſtler haben diesmal ein ganz neues Programm
zuſammeng ſtellt, das ihren vielen Anhängern für einige Stunden
er=
leſenen Genuß und reinſte Freude bringen wird. Da der Vorvrkauf
ſehr ſtark eing ſetzt hat, empfiehlt es ſich, rechtzeitig mit Karten zu
ver=
ſehen bei Thies. Nachf. Schutter, Eliſabethenſdraße 12.
Vereinigung ehemaliger Real= und Oberrealſchüler zu Darmſtadt.
Am Mittwoch hielt der 1. Vorſitzende der Vereinigung, Herr Studientat
Dr. Grimm in der vollbeſetzten Aula der Ludwigs=Oberrealſchle einen
hochintereſſanten Vortrag über ſeine „Studienreiſe in Lappland‟. Die
feſſelnden Ausführungen, unterſtützt durch eine Reihe guter Lichtbilder,
führten uns ein in die eigenartige Landſchaft des Nordens mit ihrer
Weltabgeſchi denheit und Einſamkeit. Sie zeigten uns die Lappen in
ihrer Tätigkeit und ihrer verſchiedenen Lebensweiſe, je nachdem ſie den
Berg=, See= oder Fluß=Lappen angehören. Gleichzeitig wurde uns aber
auch vor Augen geſtührt, wie die Grrungenſchaften der Kultur und die
moderne Technik auch vor dem Reich der Lappen nicht haltmach.n, ud
wie dadurch ein Stück Nomantik verloren geht. Die Anweſenden
ſpen=
deten Herrn Dr. Grimm für ſeinen mit großer Liebe ausgearbeiteten
Vortrag lebhaften Beifall. Für die nächſte Zeit ſind noch einige
Vor=
träge in Ausſicht genommen, wozu ſämtliche Angehörige und Freunde
der Vereinigung mit Damen eingeladen ſind. Am 9. März findet die
Hauptverſammlug ſtatt, wobei es Pflicht ſämtlicher Mitglieder iſt, zu
erſcheinen. Gleichzeitig wird darauf hingewieſen, daß nach der
Haupt=
verſammlung ein Mitgliederverzeichnis fertiggeſtellt wird, das ſämtlichen
Mitgliedern zugeht.
— Kirchlich=poſitive Vereinigung in Heſſen. Die diesjährige
Haupt=
verſammlung findet am kommenden Mittwoch von 3 Uhr an, im
Jo=
hannesſaal (Johann skirche) zu Gießen ſtatt. Nach den geſchäftlichen
Be=
richten und Beratungen des Nachmittags hält Profeſſor Veidt vom
Predigerſeminar in Herborn am Abend, um 8 Uhr, einen öffentlichen
Vortrag über „Die Not der Kirche‟. Alle Mitglieder der Vereinigung
ſind zu der Tagung herzlich eingeladen.
* Bewachungsgewerbe. Mit Wirkung vom 25. ds. Mts. iſt die
Gewerbeordnung wie nachſteht geändert: Wer gewerbsmäßig Leben oder
Eigentum fremder Perſonen bewachen will, bedarf der Erlaubnis.
Letztere iſt zu verſagen, wenn Tatjachen vorliegen, die die Annahme
rechtfertigen, daß der Nachſuchende die zum beabſichtigten
Gewerbe=
betrieb erforderliche Zuverläſſigkeit nicht beſitzt oder wenn der
Nach=
ſuchende die für den Gewerbebetrieb nötigen Mittel nicht nachzuweiſen
vermag. Perſonen, die den Betrieb des Bewachungsgewerbes ſchon vor
dem 25. Februar ds. Js. begonnen haben, kann die Ausübung des
Ge=
werbes unterſagt werden, wenn Tatſachen vorliegen, die die
Unzu=
verläſſigkeit des Gewerbetreibenden inbezug auf den Gewerbebetrieb.
dartun.
Wochenmarkt zu Darmſtadt. Kleinhandelspreiſe vom 12. Februar.
Erdkohlraben 8—10, Gelbe Rüben 6—8, Rote Rüben 10—12, Weiße
Nüben 8—10, Schwarzwurzeln 40—45, Spinat 30—35, Rotkraut 12—15,
Weißk aut 10—15, Wirſing. 10—12, Grüinkohl 12—15, Noſenkohl 35—40,
Zwiebeln 12—15 Knoblauch 80 ausl. Tomaten 110—130, Feldſalat,
Lattig 120—140 Pf., alles per Pfund. Endivienſalat 2—30, Gärtner=
Kopfſalat 35, ausl. Blumenkohl 40—120, Rettich 5—10 Sellerie 5—40,
Lauch 3—10 Pf., alles per Stück. Meerrettich 60—70, Spätkartoffeln
6—7, Tafeläpfel 20—35, Wirtſchaftsäpfel 18—22 Tafelbirnen 15—20,
Wirtſchaftsbirnen 8—15, Mandarinen 45—50 Pf., alles pm Pfund
Apfelſinen Stück 5—15. Zitronen Stück 4—10 Pf. Süßrahmbutter 200
bis 220. Landbutter 170—190, Weichkäſe 30—35 Pf., alles per Pfund.
Handkäſe 4—15, Eier, friſche 17—19 Pf. per Stück. Hühner 140—180,
Tauben 80—100, Rindfleiſch, friſch, 80—110, Kalbfleiſch 120.
Hammel=
fleiſch 80, Schweincfleiſch 124—140, Dörrfleiſch 160, Schinken 220, Wurſt
80—140, Schmalz, ganz, 120 Pf., alles par Pfund.
Lokale Veranſtaltungen.
— Ein fideles Kappen=Konzert mit Tanz findet im Hotel
Prinz Heinrich auf vielſeitigen Wunſch heute Sonntag, abends punkt
8 Uhr, ſtatt. Den Beſuchern ſtehen einige fidele Stunden bevor. Siehe
Anzeige.)
Kunſtnotizen.
Ueber Werſe, Künſtler oder künſfleriſche V. ranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Grwähnung!
geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urtel vor
—Palaſt=Lichtſpiele. Das Mädel auf der Schaukel‟. Der
tollſte Luſtſpiel=Schlager in ſechs Akten. Er ſchildert die Bekehrung eines
überzeugten Frauenfeindes, von Haary Liedtke in ſeiner liebenswnürdigen,
luſtigen Art dargeſtellt, durch ein temperamentvolles junges Mädchen,
das ſich als Diener in ſein Haus ſchleicht, und nicht nur die unbegrenzte
Zufriedenheit ihres Herrn, ſondern ſogar ſein Herz erobert. Oſſi
Os=
walda ſpielt dieſe Rolle. Wenn ſie einen ganzen Film in Hoſ.n zu
ſpielen hat, kann man ſich wohl ungefähr die komiſchen Situationen und
Zwiſchenfälle ausmalen. Neben Oſſi. Oswalda und Harry Liedtke ſind
Lotte Lorring, Olga Engl, Henry Beyder, Albert Paulig und Fritz
Steidl beſchkäftigt. Im Beiprogramm „Hoot, der Teufelsreiter”,
Sieben ſpannende Akte, mit Hoot Gibſon in der Hauptrolle.
Tageskalender für Sonntag, den 13. Februar 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, B 13, Anfang 5 Uhr,
Ende 10 Uhr: „Triſtan und Jſolde.” — Kleines Haus,
Zuſatz=
miete IV (6), Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Die Märchen der
Königin von Navarra”. — Orpheum nachm. 3½ Uhr: „
Not=
käppchen und der Wolf”; abends 8 Uhr: Das Champagner=Girl.” —
Narhalla, abends 6 11 Uhr, im Städt. Saalbau: Damen= und
Herrenſitzung. — Alpenverein: Ausflug. — Aelt.
Sterbe=
kaſſeverein, vorm. 10 Uhr, im Mathildenhöhſaal: „
General=
verſammlung. — Konzerte uſw.: Schloßkaffee Hotel Schmitz,
Perkeo, Maxim, Café Rheingold, Taunusburg, Weinhaus Weißer
Turm, Stadt Coburg, Ludwigshöhe, Reichskrone. Rummelbräu,
Frank=
furter Hof, Zum Roten Löwen, Hanauer Hof, Bürgerhof. Café
Egen=
rieder. — Kinovorſtellungen; Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Montag, den 14. Februar 1927.
Städt. Güterverwaltung, vorm. 9 Uhr, Woogsplatzturnhalle:
Holzverſteigerung Nr. 8. — Heſſ. Forſtamt Ober=
Nam=
ſtadt, vormittags 9 Uhr, im Gaſthaus zur Poſt in Nieder=
Ram=
ſtadt: Holzverſteigerung Nr. 7. — Heſſ Forſtamt
Mörfel=
den, vorm. 9 Uhr, im Saalbau zu Mörfelden:
Brennholzver=
ſteigerung. — Heſſ. Bürgermeiſterei Wolfskehlen,
nachm. 2 Uhr, im Rathaus: Jagdverpacht:
DoT
AAIAILOTAHIAAE
Neinen feischen Utem
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Nummer 44
Aus Heſſen.
Starkenburg.
H. Eberſtadt, 11. Febr. Gemeinderatsſitzung. Die
geſt=
rige Gemeinderatsſitzung wurde wegen Erkrankung des Bürgermeiſters
vom Beigeordneten Flick geleitet. Der Gemeinderat trat ſofort in die
Beratung der vorliegenden, ſehr zahlreichen Ausſchußbeſchlüſſe ein. Der
Entwurf eines Vertrags zwiſchen der Gemeinde und dem Dr Ing.
Th. Heyd findet in der nunmehr vorliegenden Faſſung einſtimmig
An=
nahme. Durch dieſen Vertrag überträgt die Gemeinde dem techniſchen
Büro Dr. Ing. Th. Heyd=Darmſtadt die Aufſtellung eines ſyſtematiſchen
baufertigen Kanaliſations=Entwurfes mit allen Vorarbeiten. Die bei
der Erſtellung eines weiteren Gemeindewohnhauſes am Lämmchesberg
vorkommenden Arbeiten werden wie folgt vergeben: Maurer= und
Dachdeckerarbeiten: Karl Meher, Zimmerarbeiten: Georg Vöglein.
Trägerlieferung und Grobſchloſſerarbeiten: Fritz Bauer;
Schreiner=
arbeiten: Friedrich Kölſch; Feinſchloſſerarbeiten: Fritz Hofmann;
Weiß=
binderarbeiten: Fritz Darmſtädter; Glaſerarbeiten: Philipp Dächert 4.;
Spengler= und Inſtallationsarbeiten: Ernſt Wagner; elektriſche
In=
ſtallationsarbeiten: Heinrich Baldus, ſämtlich laut Angebot. Die
Bau=
geſuche Robert Kornmeher und Wilhelm Nenker, beide zu Darmſtadt,
Otto Bender (Umbau), Konrad Knieß, Oberſtraße 31 (Umbau) und
Karl Ohnacker, Am Elfengrund 79 (Autohalle), werden genehmigt,.
Die Wandererherberge (nicht Jugendherberge!) wird nach dem von der
Verwaltung vorgelegten Plan nunmehr endgültig auf dem Rathaushofe
zur Aufſtellung gelangen. Der Voranſchlag beläuft ſich auf 2800 Mk.,
wozu der Gemeinde ein Zuſchuß vom Kreis gewährt wird. Dem Otto
Grütz wird ein weiteres Baudarlehen von 100 Mk., dem Wilhelm
Knörenſchild ein ſolches bis zu 300 Mk., wie beantragt, gewährt. Dem
Geſuch des Georg Schwinn um Verlegung von Randſteinen vor der
Einfahrt zu ſeiner Hofraite in der Schillerſtraße wird entſprochen. Die
Lieferung eines Grabdenkmals und einer Grabeinfaſſung für ein von
der Gemeinde zu unterhaltendes Grab wird dem Adam Meckel zu dem
eingelegten Preis von 140 Mark übertragen. Die Beſchwerde des Ernſt
Haller u. Konſ., die ſich durch die Neuvermeſſungen am Waſſerlochweg
in ihren Eigentumsrechten beeinträchtigt fühlen, iſt eingehend geprüft
worden und mußte als unberechtigt abgewieſen werden. Die
Anlieſe=
rung von Kartoffeln, Hafer und Kleie für das Faſelvieh ſowie
Harn=
ſtoff zu Düngzwecken, wird auf Grund der eingegangenen Offerten
an die Wenigſtnehmenden vergeben. Weitere Baudarlehen von je 300
Mark erhalten auf ihren Antrag: Adam Knieß 5. und Georg Hübner,
beide zum Zwecke der Errichtung je eines Nebengebäudes bei ihren
Siedlungen. Dem Peter Zickler wird auf ſein Geſuch der Bauplatz
Flur II Nr. 89 19/100 am Lämmchesberg, dem Georg Noß=Auerbach
ein Bauplatz neben dem Neubau Dr. Weide am Elfengrund zu den
üb=
lichen Bedingungen käuflich überlaſſen. Von Jakob Joſt übernimmt
die Gemeinde etwa 100 Kubikmeter Granatſteinſplitter, die zur
Her=
ſtellung des Nieder=Ramſtädterwegs Verwendung ſinden ſollen. Eine
Ackerverpachtung an Jakob Kriechbaum findet Genehmigung. Zwei
Konzeſſionsgeſuche, nämlich 1. des Karl Baumgärtner für die
Gaſt=
wirtſchaft „Zur Traube”, 2. des Karl Six für die Gaſtwirtſchaft „Zum
Odenwald” werden befürwortet, obgleich im Hinblick auf die jüngſten
Erfahrungen der Gemeinde (Unterbringung der ab= bzw. zugehenden
Pächter) mit Necht ernſte Bedenken geäußert werden. Dem Geſuch des
Alex Degel („Zur Sonne”) auf Umwandlung ſeiner
Schankwirtſchafts=
in eine Gaſtwirtſchaftskonzeſſion ſtimmte der Gemeinderat
befürwor=
tend zu. Die Genehmigung ſelbſt iſt dem Kreisamt (Kreisausſchuß)
vorbehalten. Zum Schluß der Sitzung gibt der Beigeordnete noch eine
Einladung der Vollsſchule zu einer am nächſten Donnerstag im
Schwanenſaale ſtattfindenden Peſtalozzifeier bekannt. Hierauf:
Ge=
heime Sitzung.
* Ober=Ramſtadt 12. Febr. Eine weitere
Stammholzver=
ſteigerung im Gemeindewald Ober=Ramſtadt findet, wie aus der
Samstags=Nummer dieſes Blattes hervorgeht, am Dienstag, den 15.
Fe=
bruar, vormittags 9 Uhr, im Forſtort Schorsberg ſtatt. Die
Zuſammen=
kunft der Steigerer iſt auf der Kreisſtraße Ober=Ramſtadt—Nieder=
Modau, am Eingang des Waldes. Zum Ausgebot kommt vor allem
Fichten Bauholz der Klaſſen Va und Vb. — Die Drainagearbeiten in
der Pfingſtweide mußten wegen des eingetretenen Froſtes vorübergehend
eingeſtellt werden.
* Ober=Ramſtadt, 12. Febr. Am Dienstag vormittag werden bei
der hieſigen Gemeindekaſſe die Klein= und Sozialrentnerunterſtützungen
für Febpuar ausgezahlt. Die Nutzholzverſteigerung aus dem Forſtort
„Günkelbach” iſt genehmigt. Die Abfuhrſcheine werden ab 14. Februar
bei der Gemeindekaſſe abgegeben.
r. Babenhauſen, 12. Febr. Sonntag abend hat der evang.
Kirchen=
chor im Saalbau „Deutſcher Hof” ſeinen Familienabend. — Am ſelben
Abend findet auf Veranlaſſung der Freien Sportvereinigung eine
Vor=
führung des großen Sportfilms von der Frankfurter Olympiade im
Gaſthaus „Zum Adler” ſtatt. — Im Auftrage des hieſigen
Ortsge=
werbevereins hielt Herr Landtagsabgeordneter Lautenbacher
im Gaſthaus „Zum Löwen” einen Vortrag über die
Steuergeſetz=
gebung. Leider war der Vortrag nicht ſo gut beſucht, wie es Redner
und Stoff erfordert hätten. Ausgehend von der Entwicklung des
Hand=
werks und ſeinem ſtraffen Zunftweſen ſtreifte Redner die Blütezeit des
Handwerks mit ſeinen unvergänglichen Kunſtwerken. In
leichwverſtänd=
licher und feſſelnder Form ſprach er über das vorausſichtlich am 1. Juli
ds. Js. in Kraft tretende Arbeitsgerichtsgeſetz, das
Ar=
beitsſchutzgeſetz und über die bevorſtehende Regierungsvorlage
zum Heſſ. Gewerbeſteuergeſetz. Eine recht ergiebige Ausſprache folgte
dem Vortrage, der lebhaften Beifall auslöſte. Mit Worten des Dankes
an den Redner und der Aufforderung zur Einigkeit und Mitarbeit ſchloß
der 1. Vorſitzende, Herr Buchdruckereibeſitzer Krapp, die anregende
Verſammlung.
* Michelſtabt i. O., 12. Febr. Zuſammenſtoß. An der
Hin=
denburg= und Frankfurterſtraße ſtieß geſtern ein von Steinbach
kommen=
der Motorradfahrer (und Begleiter) mit einem Frankfurter Auto,
wel=
ches von König kam, zuſammen. Der Motorradfahrer zog ſich durch den
Sturz am Kopf und Beinen ſchwere Verletzungen zu, während ſein
Be=
gleiter mit dem Schrecken davon kam. Das Auto konnte ſeine Fahrt
fortſetzen. Wen die Schuld an dieſem Zuſammenſtoß trifft, iſt noch
nicht feſtgeſtellt.
v. Hetzbach i. O., 12. Febr. Das Fahnenweihfeſt des hieſigen
Turnvereins findet am 28., 29. und 30. Mai d. J. ſtatt. Als Feſtblatz
ſind mitten im Ort nahe der Bahn ſehr hübſch gelegne Wieſen zur
Ver=
fügung geſtellt. Der hieſige Turnverein zählt zu den leiſtungsfähigſten
des Odenwaldgaues, dieſer Umſtand bietet Gewähr dafür, daß das Feſt
zahlreich beſucht wird. Die Fahne wird beſchafft durch freiwillige Gaben
der Turner und der übrigen Einwohnerſchaft.
* Erbach i. O., 12. Febr. Geſtern abend hatte ſich der Vorſtand
des Verkehrsvereins Erbach zu einer Sitzung im Gaſthaus „Zum
Hirſch” verſammelt, um die Vorbereitungen für den bald wieder
ein=
ſetzenden Fremdenverkehr zu treffen. Mit Freuden konnte feſtgeſtellt
werden, daß auch in dieſem Jahre. Erbach wieder zum Tagungsort
einiger Vereine und Verbände gewählt wurde und wird ſich der VVE.
jederzeit den betr. Korporationen zur Verfügung ſtellen. Von dem
Vor=
ſitzenden und Herrn Bürgermeiſter Dengler wurde alsdann ein kurzer
Bericht über die äußerſt intereſſante Hauptverſammlung des Heſſ.
Ver=
kehrsverbandes gegeben. Sehr dankbar wurde das Angebot des
Oden=
waldklubs Mannheim=Ludwigshafen aufgenommen, der beabſichtigt, im
Laufe des Jahres in ſeiner Zeitung „Friſch auf” eine Nummer als
Er=
bacher=Nummer herauszugeben. Text und Kliſchees werden von dem
VVE. zur Verfügung geſtellt. Die Herausgabe eines neuen Proſpektes
von Erbach hat ſich als dringend notwendig erwieſen und werden die
Vorarbeiten hierzu fofort in Angriff genommen. Die von dem
Oden=
wald Verkehrsbund angeregten Zugsverlegungen wurden eingehend
be=
ſprochen und wird der VVE. jederzeit auch hier tatkräftig mitarbeiten.
Nachdem noch kurz über die finanzielle Lage des Vereins und über das
neu errichtete Selbſtanſchlußamt verhandelt worden war, konnte der
erſte Vorſitzende kurz nach Mitternacht die ſehr anregende
Vorſtands=
ſitzung ſchlieſen.
Hirſchhoun, 12. Febr. Waſſerſtand des Neckars. Am 11.
Februar: 0,96 Meter; am 12. Februar: 0.98 Meter.
Unr Artwen-Ahnnblauene Mritt aume Me90-
M 8Mernstrattnr adk 14- au
Rotarex-Vertrieb, Heinrichstr. 65‟ lelefon 3194
Sonntag, den 13. Februar 1927
s. Bcerfelden, 12. Febr. Die hieſige Volksbank kann mit
Ge=
nugtuung konſtatieren, daß ihre vor etwa Jahresfriſt ergangene
Mah=
nung zur Neubelebung des Sparſinns gut gewirkt hat, da die
Sparein=
lagen ſich bis jetzt verdoppelt haben. Ohne Rückſicht auf die
Beſtim=
mungen des Aufwertungsgeſetzes, wonach für Kreditgenoſſenſchaften
eine Verpflichtung zur Aufwertung nicht beſteht, fühlt ſich die
Volks=
bank doch verpflichtet, Mittel bereit zu ſtellen, um dem wirtſchaftlich
ſchwachen Mittelſtand zu helfen. Es iſt höchſter Anerkennung wert, daß
ſie dies freiwillig tut. — Zur weiteren Belebung und Ausübung des
Sparens werden von nun ab Sparmarken ausgegeben bis zum
Mindeſt=
betrag von 50 Pfg., dieſe Maßnahme iſt ſicher von Erfolg begleitet.
* Waldmichelbach, 12. Fehr. Zweitägiger Lehrgang für
Landwirte in Waldmichelbach. Das Landwirtſchaftsamt Heppenheim
ver=
anſtaltet gemeinſam mit dem Landwirtſchaftlichen Bezirksverein für den
Kreis Heppenheim am 15. und 16. F.bruar einen zweitägigen Lehrgang
hüir Landwirte im Saale des Gaſtwirtes Schwinn zu Waldmichelbach.
Beginn vormittags 9 Uhr. Am Dienstag ſpricht zunächſt Herr Profeſſor
Dr. Rößler von der Landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation Darmſtadt über
Düngungsfragen‟ Darauf wird. Hepr Landwirtſchaftsaſſeſſor Dr.
Sang vom Landwirtſchaftsamt Heppenheim über „Anlage, Düngung,
Pflege und Betrieb von Dauerweiden” berichten. Am Mittwoch, den
16. Februar, ſpricht Herr Direktor Dr. Schül vom Landwirtſchaftsamt
Heppenheim über „Rindviehzucht‟ Außerdem berichtet noch
Landwirt=
ſchaftsrat Rabenau, ebenfalls vom Landwirtſchaftsamt Heppenheim, über
Schweinezucht. An den Nachmittagen findet neben der Ausſprache eine
Filmvorführung ſtatt.
N Von der Bergſtraße, 11. Febr. Der Vorſtand der
Theaterge=
meinde Weinheim hatte anläßlich der vor kurzem in Mannheim
abge=
haltenen Fahrplankonferenz durch Vermittlung des Gemeinnützigen
Ver=
eins den Antrag geſtellt, daß der Zug 11 Uhr nachts ab Darmſtadt, der
bis Heppenheim fährt, nach Weinheim durchgeführt wird. Die
Eiſen=
bahndirektion Mainz hat darauf erklärt, daß ab 15. Mai (alſo im
Som=
merfahrplan) dieſem Wunſche entſprochen werden wird. Es muß aber
gewünſcht werden, daß auch im Winterfahrplan 1927/B8 dieſe
Durch=
führung beibehalten wird, da wegen der gemeinſamen
Theaterausfahr=
ten zum Beſuche des Heſſiſchen Landestheaters die Durchführung des
Theaterzuges bis Weinheim gerade im Winter ein Hauptbedürfnis iſt.
* Zwingenberg, 12. Febr. Tödlicher Unfall. Der mit ſeinem
Fahrrad vor einigen Tagen auf der Straße Zwingenberg—Auerbach
durch ein Auto verunglückte Schreinermeiſter Ludwig Nickels iſt am
Mittwoch ſeinen ſchweren Verwundungen erlegen. Der Verunglückte
war ein tüchtiger Geſchäftsmann und in weiten Kreſſen geachtet und
geehrt.
E. Auerbach, 12. Febr. Der Obſt= und Gartenbauverein
Auerbach hält morgen nachmittag um 4½ Uhr beginnend, bei
Mitglied Stehle (Zum Fürſtenlager) eine Verſammlung ab, in der
end=
gültig Stellung genommen werden ſoll, zu dem von dem
Landwirt=
ſchaftskammerAusſchuß vom 17.—20. Februar geplanten.
Obſtbaum=
pflege=Kurſus. Die Anmeldung zur Teilnahme an dem Kurſus kann
in der Verſammlung erfolgen. Sodann werden die Mitglieder über
das Beſpritzen der Obſtbäume Mitteilung erhalten. Die erforderlichen
Spritzgeräte hat der Verein inzwiſchen beſchafft. Anſchließend wird
durch den Schriftführer über den Verlauf der Hauptverſammlung des
Landesverbandes berichtet werden.
* Heppenhrim, 12. Febr. Amerikaniſche Ehrung eines
Heppenheimer Einwohners. Herr Profeſſor Ludwig Schmitt wurde von
der National Geographie Society in Waſhington, einer über alle Länder
verbreiteten, hochangeſehenen wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft, zum
Mit=
glied gewählt. — Im Monat Januar ſind bei der Bezirksſparkaſſe
Hep=
penheim 261 neue Einleger hinzugekommen. An Spareinlagen iſt ein
Zuwachs von 178 000 Mark zu verzeichnen. — Der
Männergeſang=
verein 1843 veranſtaltet morgen Sonntag im Gaſthaus Vettel einen
Maskenball, bei welchem es eine größere Anzahl von Ueberraſchungen
geben wird.
Gernsheim, 12. Febr. Waſſerſtand des Rheins. Am 12.
Februar: 73 Zentimeter.
* Weiterſtadt, 11. Febr. Familienabend der Tgde.
Weiterſtadt e. V. Einen glänzenden Verlauf nahm der bei Wirt
Schöneberger ſtattgefundene Familienabend, der die Mitglieder um
9 Uhr zuſammenführte. Nach dem Vortrag verſchiedener Muſikſtücke
durch die einheimiſche Kapelle begrüßte der Vorſitzende Turner Fr.
Römer die zahlreich Erſchienenen. In feſtlicher Anſprache verbreitete
ſich dann Turner Schenck über die hohen Ziele und den Zweck der edlen
Turnerei und des Sports und ermahnte beſonders die Jugend, länger
als ſeither aktiv zu bleiben. Mit größter Aufmerkſamkeit und Spannung
folgten die Anweſenden den markigen, mit großer Begeiſterung
ge=
ſprochenen Worten. Nach einem dreifachen „Gut Heil” auf das Gedeihen
der Turngemeinde öffnete ſich der Vorhang zur Bühne, wo ſich den
Zu=
hörern ein herrliches Bild bot, das verdient, photographiſch feſtgehalten
zu werden. Um das Turnerwahrzeichen, über dem die Zahl 25
ſilber=
umkränzt ſchwebte, hatten ſich die Turner, Turnerinnen Zöglinge und
Sportler pyramidenförmig in Turnkleidung aufgeſtellt. Vor ihnen ſaßen
die Jubilare. Turnerin Elſa Schydlowski ſprach alsdann mit viel
Schneid einen von Oberturnwart Vetter verfaßten Vorſpruch an dieſe.
Alsdann nahm der vorgenannte Redner das Wort zur Ehrung der
Jubilare. Er führte aus, daß die Turngemeinde von einer kleinen
Schar turnfreudiger Männer im Herbſt des Jahres 1891 gegründet
wurde; es wurde mit großer Freude feſtgeſtellt, daß noch drei der
Gründer im Verein ſind und zwar: Gaſtwirt L. Schöneberger,
Bäcker=
meiſter Ad. Hamm und Karl Böhm. Außerdem ſind es noch 16 Durner,
deren Mitgliedſchaft 25 Jahre und länger beſteht. Dieſe ſind Turner
Chriſtoph Hirſch, Fr. Nömer, Heinrich Bretſch (eingetr. 1894), Adam
Hamm (1896), G. Reinheimer (1897), G. Hirſch, Jean Römer (1898),
Wirt Ad. Hamm, Chriſt. Danz, Heinrich Hamm 1., Heinrich Hamm 2.,
Peter Hirſch (1899), Metzger Ad. Hamm (1900), Johs, Steinbrecher, Hrch.
Hirſch, Bäckermeiſter Michael Petri (1901). Der Nedner würdigte in zu
Herzen gehenden Worten die Verdienſte der einzelnen Jubilare und
überreichte jedem als Andenken an dieſen Tag eine ſilberne Turnernadel
mit der Zahl 25 Außerdem hat der Verein eine Ehrentafel angelegt,
auf der die Jubilare im Bilde feſtgehalten ſind, die feierlich enthüllt anderen Motorradfahrer zuſammen, ſtürzte kopfüber auf das Steinen
wurde. Nach einem Mahnwort an die Turner, den Alten treu zu fol= pflaſter und erlitt ſo furchtbare Verletzungen, daß er tags darauf ſtarhi
gen, ſangen alle gemeinſam das Turnerlied zu Ende. Turner
Schöne=
herrlichen „Wanderpreis, Turner Chr. Hirſch einen ebenſolchen — von Von den abgeholzten Bäumen hatte ſich ein überhängender Baumſtumpit
Sportler übernahmen die Preiſe mit Worten des Dankes. Bürgermſtr.
Meinhart fand zum Schluß herzliche Worte für die Turner, die mit ſchmetterte ihm Kopf und Bruſt, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat,t”
Begeiſterung aufgenommen wurden. Nun begann der mehr geſellige
Teil der Feier, das Familienfeſt. Einige junge Turnerinnen und
Tur=
in allen Teilen wohlgelungene Feier.
Faſſadenkletterer Brey. Geſtern mittag fand die Verhandlung 1. von Lich über Hattenrod, Burkardsfelden, Oppenrod, Albach und
gericht in Offenbach ſtatt. Hans Brey hatte voriges Jahr im Oktober in
den Mittagsſtunden einige Einbrüche verübt und wurde bei einem folchen Lich. Der Stadtvorſtand von Lich hat bereits eine größere Summe!
auf friſcher Tat ertappt. Er erhielt für ſeine Straftaten eine Zuchthaus= als Garantieſumme bewilligt.
ſtrafe von 6 Jahren. Hans Brey iſt ſchon öfters vorbeſtraft und iſi im
Mai 1926 aus der Strafanſtalt in Diez an der Lahn entſprungen. Dort, der Altveteran von 1866, 1870/71 Adam Winter.
hatte er noch eine Zuchthausſtrafe von 4 Jahren abzubüßen. In
Frank=
furt iſt Brey als Faſſadenkletterer aufgetreten.
Ein großer
Prozentſatz aller Krankheiten
iſt nur eine Folge von Stuhlverſtopfung. Früher
bekämpfte man die Symptome, heute bekämpft
man die Urſache. Womit? Mit Laxin,
dieſem einzigartigen, wohlſchmeckenden Konfekt,
das alt und jung, groß und klein, gern nehmen
und das in ſeiner Wirkung wunderbar, ohne
irgendwelche ſchädigende Nebenerſcheinungen iſt.
Taxin hilft nicht nur einmal, es regelt immer.
(V.315
Straßenbericht.
für die Woche vom 13. bis 19. Februar 1927.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
1. Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Mainz—Worms. Rheinſtraße in der Gemarkung
Worn=
von Lützowſtraße bis Rheingewannfriedhof vom 3. Janu—n
auf 12 Wochen. Umleitung: Schweres Fuhrwerk und
Kraß=
wagen Rheindürkheimer Fahrt—Herrnsheim-Neuhauſen.
Darmſtadt—Frankfurt a. M. Ortsdurchfahrt Langen
von Km. 12,8 bis Km. 13,2 vom 24. Januar bis auf weitere:
Umleitung: Egelsbach-Wolfskehlen-Langen.
Schlitz—Hersfeld. Bahnhofſtraße in Schlitz vom 1. Feb.
bis auf weiteres. Umleitung: benachbarte Orisſtraßen.
2. Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen=Naſſau.
Frankfurt a. M.—Homburg. In Eſchersheim und
zw=
ſchen Bonames und Homburg bis auf weiteres. Umleitun
Hauſen-Praunheim—Niederurſel nach Oberurſel und Horn
burg.
3. Hauptdurchgangsſtraßen in Württemberg.
Stuttgart—Heiſbronn. Zwiſchen Pragwirtshaus u.
Talſtraße Zuffenhauſen bis Ende März. Umleitung übe
Feuerbach (Cannſtatter= und Talſtraße).
Zuffenhauſen-Vaihingen (Enz)—Bretten. Weg=e
Umbau des ſog. Heckenſtichs bei Schwieberdingen bis zir=
5. März. Umleitung: Schwieberdingen—Moeglingen—Lu.
wigsburg oder die ſog. Weinſtraße wieder zur Staatsſtraße.
4. Heſſiſche Straßen.
Babenhauſen—Aſchaffenburg. Wegen Umbau d.0
Straßenüberführung bis auf weiteres. Umleitung: ſüdlich
Ueberführung im Zuge der Straße Babenhauſen—Diebur;
Wimpfen a. Berg—Wimpfen i. Tal vorausſichtlich b:it
1. April. Umleitung über Bieberach.
Offenbach-Mühlheim a. M. zwiſchen Grenzſtraße ur
Mühlheim vom 17. Januar bis auf weiteres.
Ortsdurchfahrt Heubach i. Odw. vom 3. Februar b5!
auf weiteres.
Ortsdurchfahrt Groß=Umſtadt (Bahnhof= und
Bis=
marckſtraße) im Zuge der Kreisſtraßen Habitzheim—Groß
Umſtadt und Lengfeld—Groß=Umſtadt vom 7. Februar au
zwei Wochen.
Gießen—Mainzlar. Ortsdurchfahrt Daubringen vom
Januar bis auf weiteres. Umleitung: Ueber Lollar.
nk. Büttelborn, 12. Febr. Geſtern Abend überſchlug ſich Ecke Main
zer= und Martinsſtraße ein Motorrad=Brottransportwagen imnfolge Am
fahrens an einen Randſtein. Der Führer, ein Bäcker= und
Kondito=
meiſter aus Dornheim, kam unter den Wagen zu liegen, trug abes
glücklicherweiſe keine ernſtlichen Verletzungen davon. Anwohner de
Mainzer Straße befreiten den Verunglickten aus ſeiner Lage.
Einen erſten Frühlingsboten, einen bunten Schmetterling, überbrachtzt
ein Schuljumge unſerem hieſigen Mitarbeiter.
Rheinheſſen.
* Worms, 12. Febr. 400 Jahre Wormſer Gymnaſiunn
In dieſem Jahre kann das Wormfer Gymnaſium auf ein vierhundertz
jähriges Beſtehen zurückblicken. Es wurde bereits ein Feſtausſchuß
ge=
bildet, der mit den Vorarbeiten für eine würdige Ausgeſtaltung der
Feier begonnen hat. Als Feſttage ſind der 10., 11. und 12. Septemben
beſtimmt, und es werden alle ehemaligen Schüler um Bekanntgabe ihreu
Anſchriften gebeten. — Peſtalozzifeier. Am 18. Februar veru
anſtaltet das Stadtſchulamt im Feſtſpielhaus eine Peſtalozzifeier, bei der
das Kammerſeptett des Landesſinfonieorcheſters der Pfalz (Prof, Boches”
uritwirken wird. Für die Feſtrede wurde Univ.=Prof. A. Meſſer=Gießey
gewonnen, außerdem werden Mädchen und Knabenmaffenchöre er
hieſigen Volksſchule die Feier verſchönern helfen. —
Kriegexderſ=
mal. Die Gemeinden des Zellertales beabſichtigen, ein Kriegerdenkulk.
zu errichten und haben zur Erlangung von Entwürfen dafür ein Preſt=s
ausſchreiben erlaſſen. — Einbruch. In einem Hauſe der Siegfrie)d
ſtraße wurde in der letzten Nacht ein Manſardeneinbruch verübt, bes
welchem dem Täter aber nur wenig Gegenſtände in die Hände
gefalen=
ſind, da er dabei überraſcht entfliehen mußte, was ihm auch unertanar
gelang.
M. Nieder=Jugelheim, 11. Febr. Unfall. Die Pferde des Lande
wirts Ludwig Leonhard aus Grolsheim wurden vor einem vorheir
fahrenden Schnellzug ſcheu. Der Fuhrmann, der Knecht des Landwirts
ſuchte die Pferde zu halten. Er erlitt dabei Verletzungen, fo daß ſeinn
Ueberführung in das Krankenheus nach Bingen notwendig wurde. W*
wir hören, ſind die Verletzungen jedoch nicht ernſtlicher Natur.
* Nieder=Ingelheim, 12. Febr. In der Nähe des Bahnhofs Ingell
heim ereignete ſich vorgeſtern wieder ein Autounfal! Ein vond
Ober=Ingelheim kommendes Laſtauto ſtieß an der unüberſichtlichen mt
ſehr verkehrsreichen Kreuzung der Binger= mit der Bahnhofſtraße
ſeitlich=
in ein von Trier kommendes Perſonenauto. Dieſes wurde ſchwer bes
ſchädigt, die drei Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon.
Oberheſſen.
* Gießen, 12. Febr. Zwei tödliche Unfälle ereigneten ſich
in unſerer Nachbarſchaft. Der Zimmermeiſter K. Schepp aus Münchd
holzhauſen rannte mit ſeinem Motorrad in voller Fahrt mit einenw
— In dem Baſaltbruch an der Papiermühle bei Lich wurde der
Arbeiten=
berger übergab dann den Turnern einen von den Gründern geſtifteten Otto Stein aus Oberbeſſingen während der Arbeit plötzlich verſchüttett
den Jubilaren geſtifteten — an die Sportler. Je ein Turner und mit dem geſamten Wurzelwerk losgelöſt. Die mehrere Zentner ſchweror
Maſſe traf mit voller Wucht den erſt 19jährigen Arbeiter und z7
* Lich, 12. Febr. Von außerordentlich großer Bedeutung war dien
geſtrige ſtädtiſche Verkehrskonferenz unter Leitung des Büten
ner trugen erheblich zur Verſchönerung bei beſonders gefielen die humo= germeiſters Völker. Die Stadt will im Intereſſe der Hebung des Veieb
riſtiſchen Duette „Klemm und Klamm” „Max und Moritz” (1. Streich), kehrs zwiſchen der Stadt Lich und den umliegenden Ortſchaften, di)
und die „Pappenheimer Hofmuſik”. Ein fröhlicher Tanz beſchloß die keine Bahnverbindung mit Lich haben, mehrere Autolinien einrichten, uca
dadurch das Geſchäfts= und Wirtſchaftsleben der Stadt zu heben. E25
WSN. Offenbach, 12. Febr. 6 Jahre Zuchthaus für den werden vorausſichtlich zwei Verkehrs=Omnibuſſe eingerichtet, und zuan1
gegen den Faſſadenkletterer Hans Breh vor dem erweiterten Schöffen= Steinbach zurück nach Lich; 2. von Lich über Grüningen, Holzheinlal
Dorf=Güll, Kloſter Arnsburg, Bettenhauſen und Birklar zurück nachht
* Stockheim, 12. Febr. Im hohen Alter von 85 Jahren ſtarb he=
* Aus Oberheffen, 12. Febr. Der älteſte Kriegsteilne!“
mer des Heſſenlandes, der unter dem Namen Breungesheimer Chriſtiaht
im geſamten Vogelsberg bekannt iſt, iſt im ſeltenen Alter von 98 Jah=”
ren auf dem jedem Wanderer bekannten Friedhof am Fuße des Hohe?
rodskopfes beerdigt worden. Chriſtian Linker iſt 1833 geboren, 1840
ging er zum erſtenmal zur heſſiſchen Artillerie. Nach Ablauf ſeiner=
Dienſtzeit ſtand er nach damaliger Sitte gegen Geldabfindung für andere!
Militärpflicht ein. Den Feldzug von 1866 machte er bei der heſſcheaut
Artillerie mit.
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bewährt. Im Anfangsſtadium genommen, verſchwinden die Krankheilse.:
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag, den 13. Februar 1927
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Schauplatz der Handlung: 1. Auf ug: Zurn
See auf dem Verdeck von Triſtans Schiff.
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Diſtrikten der Förſterei Bö enfalltor
(Nr. 1304—1385). (Nähere Auskunft
durch Herrn Fürſter Leyerer,
Hein=
heimerſtraße 98.)
3. Das Dürr= und Windfallholz der
Förſterei Baſſinteil (Nr. 1—47). (Nähere
Auskunft durch Herrn Förſter Gg
Klip=
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verſteigert.
Zugleich wird mitverſteigert das
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Der Regierungsbaurat bei de‟
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Nummer 44
Reich und Ausland.
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Vor=
arte Bergen=Enkheim entſtand in der Schreinerei
Bakob Mayer ein großes Schadenfeuer. Durch
Ueber=
gitzung des Ofens ſind anſcheinend Funken aus dem=
„lben geflogen und haben die in der Nähe lagernden
Solzbeſtände in Brand geſetzt. Das aus Holz
er=
ächtete Gebäude wurde ein Raub der Flammen,
„enſo wurden große Holzbeſtände vernichtet. Der
Schaden beläuft ſich auf mindeſtens 5000 Mark und
m nicht verſichert. — Schwerer
Straßen=
ahnunfall. Freitag abend 6 Uhr ereignete ſich
in der Nähe der Galluswarte ein folgenſchwerer
Straßenbahnzuſammenſtoß. Ein vom Flugplatz
ge=
ſpmmener Straßenbahnzug wurde von einem ſchwer
ladenen Kraftwagen einer Frankfurter
Lebensmit=
elhandlung, der gerade aus einem Hof herausfuhr,
mit voller Wucht angefahren. Die Plattform des
ATotorwagens wurde eingedrückt und der Glasperron
rtrümmert. Der Wagenführer mußte mit ſchweren
m neren Verletzungen im Städt. Krankenhaus einge=
1Sfert werden. Durch den Zuſammenſtoß wurde der
ATotorwagen gebrauchsunfähig und mußte nach dem
nächſten Betriebsdepot abgeſchleppt werden.
Fahr=
arſte wurden nicht verletzt. Auch der Kraftwagen
nuirde beſchädigt.
Reichsturſus für wirtſchaftliche Verwaltung.
WSN. Frankfurt a. M. Die
Verwaltungs=
ademie Frankfurt a. M. veramſtaltet in Verbindung
wrt dem Deutſchen Inſtitut für wirtſchaftliche Arbeit
u der öffentlichen Verwaltung in Berlin und dem
Iuſtitut für Wirtſchaftswiſſenſchaft an der Univerſität
ar 12. und 13., bzw. 19. und 20. März d. J. einen
ſteichskurſus für wirtſchaftliche Verwaltung. Um
aus=
vartigen Hörern die Teilnahme zu erleichtern, ſind
ſt Vorleſungen auf zwei Wochenenden gelegt
wor=
ſen. Es können auch halbe Kurſe oder einzelne
8rleſungen belegt werden. Die Hörgebühren
be=
wgen 12 Mark. Anmeldungen ſind an die
Geſchäfts=
tille der Verwaltungsakademie, Frankfurt a. M.,
Geſenhüttenſtraße, zu richten. Für Unterkunft iſt
erens geſorgt. Der Vorleſungsplan enthält u. a."
ßurträge des Staatsminiſters a. D. Dr.
Drews=
elin, des Stadtmedizinalrats Dr.
Fürſtenheim=
ſmankfurt a. M., des Direktors der Deutſchen Reichs=
Falmgeſellſchaft GaierBerlin, der
Univerſitätsprofeſ=
ſwen Dr. Schwaighofer=München, Dr. Moede=
Char=
ſtienburg, Dr. Kalveram und Dr. Theiſſinger=
Frank=
ir a. M. und des Frankfurter Sparkommiſſars
Eicke.
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5 Jahre alte, verheiratete Bezirksdirektor einer
ürziger Verſicherungsanſtalt, Walter Schöcke aus
n 1es bei Magdeburg, der ſeine Firma durch betrü=
Fiſche Manipulationen um einen Betrag von 24000
dark geſchädigt hat, iſt hier verhaftet worden.
benſo wurde ſein Bruder unter dem Verdacht der
Ar äterſchaft feſtgenommen.
er Radivapparat in der Streichholzſchachtel.
WSN. Köln. Ein hieſiger dreizehnjähriger
Ulsſchüler hat ſich einen Radio=Detektor=Apparat
Pammengebaſtelt, der in einer Streichholzſchachtel
er gebracht iſt. Die Schachtel birgt eine klug
aus=
gachte winzige Schaltung, den denkbar einfachſten
Eſtall=Detektor und eine kleine, abſtimmbare,
ſoge=
mute Schiebeſpule. Alles iſt (außer dem Kriſtall)
fleinen Drähten und Drähtchen völlig aus altem
Atrrial handgearbeitet. Die Anordnung des
Gan=
eugt von einer entſchiedenen Erfindergabe und
ſöfür einen 13jährigen eine ſehr beachtliche Leiſtung.
ſtürlich darf man von dieſer Zwerg=„
Empfangé=
tum” nicht die Lautſtärke eines Sechs=
Röhren=
ankängers verlangen, aber immerhin iſt mit ihr bei
er Nachprüfung durch ſachverſtändige Perſonen der
ſeinlandſender Langenberg zu hören geweſen.
Vorgetäuſchter Ueberfall.
WSN. Bad Ems. Wie ſich im Laufe der
Unter=
ſſurg des in der Nähe von Singhofen und Pohl
gelklich vorgekommenen Ueberfalles herausſtellte,
as ganze eine raffinierte Täuſchung. Die „ge=
Pbten” Sachen fand man ſpäter im Walde. Es iſt
M vereits die dritte Komödie des „Ueberfallenen”
wffentlich dieſen groben Unfug, durch den die
16 Umgegend in Aufregung verſetzt worden war,
echend zu büßen hat.
Ein Jagdabenteuer.
MSN. Tiefenbach (Kreis Wetzlar). Mehrere
ruer hatten im hieſigen Gemeindewald ihre
hücke abſeits ihrer Arbeitsſtelle zuſammengelegt,
Hü plötzlich einen Hirſch bemerkten, der in aller
Ferruhe die Rückſäcke beſchnupperte. Als ſie das
* Mumkreiſten und einfangen wollten, ergriff es die
eh, dabei eine Kaffeeflaſche mitnehmend, die man
r einige hundert Meter weiter entleert fand.
Arem hatte der Hirſch aus einem Ruckſack ein
Abe1 Stück Kuchen gepirſcht. Anſcheinend hat ihm
be und Kuchen ſehr gut geſchmeckt.
Großes Schadenfeuer.
W-N. Rasdorf (Kreis Hünfeld). Einer Feu=
Ey Su ſt fiel am Donnerstag das Anweſen des
Gaſt=
wMAdolf Stark zum Opfer. Der Brand=brach in
WAGebälk der an die Wirtſchaft angrenzenden
Sſan aus, die, ebenſo wie das Stallgebäude, bald
wwellem Flammen ſtand. Nach kurzer Zeit hatten
90 Marnmen auch das eigentliche Wirtſchaftsgebäude
SvR. Die Ortsfeuerwehr ſowie die herbeigeeilten
MAwvehren waren nicht imſtande, des Brandes
DEA werden, da Waſſermangel herrſchte und die
D Aneen, die infolge der Kälte eingefroren waren,
Srugetaut werden mußten. Als gegen 12 Uhr
NaA ſas umfangreiche Gebäude zuſammenſtürzte,
wern Gefahr eines Uebergreifens des Feuers auf
dies acbarhäuſer abgewendet.
ſurrd wegen einer Verſicherungsſumme.
ki=Blankenſee in Mecklenburg wurde der
Knecht Karl Rohde tot aufgefunden. Rohde
we :Bezember v. J. von ſeinem Arbeitgeber, dem
La mi Krüger, durch den Blankenſeer Agenten
ein Berliner Verſicherungsgeſellſchaft mit 50 000
MEAyrſichert worden. Die Ermittlungen der
Kri=
mekol zei ergaben, daß Rohde aller
Wahrſchein=
lichB nach ermordet worden iſt. Unmittelbar
nage im Tode Rohdes beantragte Krüger die
Aus=
zahis, wer Verſicherungsſumme. Krüger ſowohl,
wie• Werſicherungsagent wurden unter
Mordver=
daccherhaftet.
Sonntag, den 13 Februat 1927
Geite 14
Wohnungsnot macht erfinderiſch.
Zum prozeß gegen den Deutſchen Klems,
den Artilieriechef Abd el Krims.
Ein Waſſerturm als Wohnhaus.
In einem vor 15 Jahren außer Betrieb
ge=
ſetzten Waſſerturm im Norden Berlins
haben ſich Mieter niedergelaſſen und das
ilte tonnenförmige Gebäude zu einem
an=
genehmen Wohnhaus gemacht. Das Dach
des Waſſerturmes erhielt Schmuckanlagen
mit Ruheplätzen, auf denen ſich die Mieter
ausruhen können.
Der Mordprozeß Krämer.
Todesſtrafe für den Angeklagten.
Limburg. Am letzten Verhandlungstag im
Mordprozeß Krämer betont Staatsanwalt Dr.
Hof=
mann in ſeinem Plädoyer, daß die Tat von Krämer
mit vollem Bewußtſein vorſätzlich ausgeführt worden
iſt. Alle Einzelheiten, wie ſie der Befund an dem
mutmaßlichen Tatort und an den übrigen Stellen
er=
geben habe, wieſen darauf hin, daß das Verbrechen
von langer Hand vorbereitet war. Auch das
Ver=
halten des Mörders ſowohl vor wie nach der Tat
begründe den Verdacht, der hier ausſchlaggebend ſei,
obwohl man weder die Mordwaffe gefunden hat, noch
ben Tatort genau kennt. Der Staatsanwalt
bean=
tragte Todesſtrafe, dauernde Aberkennung der
bür=
gerlichen Ehrenrechte und Verurteilung in die Koſten
des Verfahrens. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr.
Protzmann, machte geltend, daß bei dem innigen
Ver=
hältnis, das zwiſchen dem Angeklagten und ſeiner
Braut beſtanden habe, eine Abſicht der Tötung nie
vorgelegen haben kann. Auf die pſychologiſche Seite
ging der Verteidiger nicht ein. — Das Gericht zog
ſich dann zur Beratung zurück und verkündete
folgen=
des Urteil: Der Angeklagte wird wegen Mordes
zum Tode, zum dauernden Verluſt der
bürger=
lichen Ehrenrechte und zur Tragung der Koſten des
Verfahrens verurteilt.
Was koſtet den Hörer der Rundfunk.
DD. Berlin. Eine intereſſante Berechnung
hat die ſchweizeriſche Rundfunkgeſellſchaft in Bern
aufgeſtellt. Sie hat im Jahre 1926 während 2100
Stunden geſandt, darunter 1100 Konzerte, 400
Vor=
träge, 150. Kinderſtunden, 30 Predigten. Wenn ein
Hörer ſämtliche Darbietungen empfangen hat, ſo hat
er bei einer Jahresgebühr von 12 Franken für jede
Empfangsſtunde einen halben Rappen (nicht ganz
einen halben Pfennig) zu zahlen.
610 Morde in anderthalb Jahren.
WSN. Der preußiſche Innenminiſter hat dem
Landtag eine Nachweiſung über die ſeit dem 1. Mai
925 bis zum 31. Dezember auf preußiſchem Gebiet
begangenen kriminellen Morde überreicht. Danach
ſind in der Berichtszeit in den 35 preußiſchen
Regie=
rungsbezirken insgeſamt verübt worden: 610 Morde,
438 Totſchläge, 2819 Raubüberfälle. Aufgeklärt
wur=
den 522 Morde, 415 Totſchläge und 1438
Raubüber=
fälle. Die durchſchnittliche Geſamtaufklärungszahl,
oder der Wertmeſſer der polizeilichen Arbeit beziffert
ſich auf 77 Prozent. Im einzelnen hat Berlin mit
106 Morden und 60 Mordverſuchen in der
Berichts=
zeit die größte Kriminalitätsziffer aufzuweiſen. Es
folgen: Düſſeldorf 62 Morde, Oppeln 40, Schleswig
34, Arnsberg 33, Stettin 32, Magdeburg 29,
Bres=
lau B8, Potsdam 24, Köln 16. Die niedrigſten
Zif=
fern hatten Königsberg i. P. mit 5 Morden und
Hannopex mit 8 Morden.
Die Wohnung im Straßenbaynwagen.
Auch in England nehmen die
Wohnungs=
loſen jede Gelegenheit wahr, um zu einem
Heim zu kommen. Dieſe Familie hat einen
ausrangierten Straßenbahnwagen gekauft
und dieſen ſich recht angenehm eingerichtet.
Verurteilter Eiſenbahn=Attentäter.
Paſſau. Der ledige Steinhauer Johann
Bärn=
reuter von Fürſteneck hatte am 16. Dezember 1926
auf den auf der Strecke Paſſau—Freyung
verkehren=
den Perſonenzug, abends 7½ Uhr, kurz vor Fürſteneck
einen 45 Kilogramm ſchweren Stein herabgerollt, der
die Lokomotive traf und das Führerfenſter
zertrüm=
merte. Bärnreuter behauptete in der Verhandlung,
er habe den Zug weder gehört, noch geſehen; es iſt
jedoch nachgewieſen, daß gerade an der Stelle, wo
Bärnreuter den Stein herunterrollen ließ, die
Bahn=
linie am beſten zu überſehen iſt; außerdem gab der
Lokomotivführer an, daß er vor der Einfahrt in den
Tunnel ein längeres Pfeif= und Läuteſignal gegeben
habe. Bärnreuter gab die Tat zu, konnte aber über
die Beweggründe keinen Aufſchluß geben. Das Urteil
lautete auf 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus, unter
An=
rechnung der Unterſuchungshaft.
Die Folgen einer Rekord=Weinernte.
EP. Die Blätter melden aus Sofia, daß die
dies=
jährige Weinernte Bulgariens, die einen
beiſpiel=
loſen Rekordertrag von 200 Millionen Liter Wein
gebracht hat, den Behörden viele Unannehmlichkeiten
gebracht hat. Infolge des ſtarken Sturzes der
Wein=
preiſe iſt in vielen Städten und Dörfern des
wein=
erzeugenden Südbulgarien eine wahre Trinkepidemie
ausgebrochen. Unter der Wirkung des reichlichen
Weingenuſſes kommt es faſt bei jeder Zecherei zu
blutigen Schlägereien. Innerhalb der letzten Woche
meldete man ſechzehn bei Trinkgelagen getötete und
fünfunddreißig verwundete Bauern und Bürger. In
der Stadt Tſchirpan konnten die Aemter nicht
funk=
tionieren, da die Beamten nicht erſchienen waren
und ſich ſämtlich ſchwerkrank gemeldet hatten. In
einigen Ortſchaften wurden die dort beſtehenden
anti=
alkoholiſchen Vereinigungen von der trinkluſtigen
Be=
völkerung aufgelöſt und die Klubräumlichkeiten
zer=
ſtört.
Kinderentführungs=Skandal in Warſchau.
„TU. Warſchau. Die Warſchauer Polizei iſt
umfangreichen Kinderentführungen auf die Spur
ge=
kommen. In den letzten Tagen iſt es wiederholt
auf=
gefallen, daß Kinder verſchwanden, bis ſchließlich eine
Mutter der Polizei einen Erpreſſerbrief
überbrachte, in dem ſie aufgefordert worden war,
eine größere Zahlung für die Wiedererlangung ihres
Kindes zu leiſten. Hierdurch gelang es der Polizei,
das Verbrecherneſt auszuheben, in dem ſechs
Kin=
der geknebelt und halbverhungert
aufgefunden wurden. Die Entdeckung gelang Die neueſte amerikaniſche Mode iſt brauner Teint.
nur durch einen Zufall. Einem der entführten
Kin=
der war es gelungen, aus dem Keller zu entkommen farbe ohne Sonnenſchein? Dieſe für vicle amerika=
und auf einen Balkon zu klettern. Als die Entführer
kommen drei Vehrer und eine Lehrerin in
Frage, die in Warſchau ein regelrechtes Syſtem zur
Entführung von Kindern eingerichtet hatten, die
ge=
gen Löſegeld wieder freigegeben werden ſollten.
DD. Paris. Ueber den früheren deutſchen
Un=
teroffizier Klems, der aus der franzöſiſchen
Frem=
denlegion geflohen war, ſich in die Dienſte Abd el
Krims geſtellt hatte und ſich vor dem franzöſiſchen
Kriegsgericht in Meknes in Marokko zu verantworten
hatte, erfahren wir noch folgendes über ſein
aben=
teuerliche Leben: Außer den bisher bekannt
gewor=
denen Einzelheiten wird von der Preſſe
hervorge=
hoben, daß er die berberiſche Sprache beherrſcht habe,
zu dem Mohamedanismus übergetreten ſei und ſich
mit einer Einheimiſchen verheiratet habe. Während
der verſchiedenen militäriſchen Operationen, die unter
ſeiner Leitung geführt wurden, habe ſich Klems
außerordentlich tapfer gezeigt. Wiederholt ſei er
ſelbſt bis zu den feindlichen Drahtverhauen
vorge=
brochen, um in deutſcher Sprache von den
deutſch=
ſprechenden Fremdenlegionären Auskünfte einzuholen.
Gelegentlich eines Gefechts ſei er ſchwer verletzt
wor=
den und verdanke ſeine Rettung nur der
Geſchwindig=
keit eines Pferdes. In der marokkaniſchen
Bevölke=
rung ſeien über ſeine Perſon ſchon zahlreiche
Er=
zählungen verbreitet, die Klems als Nationalhelden
feierten. Von Abd el Krim ſei er ſchließlich zum Chef
der Artillerie, ernannt worden, die er völlig
reorga=
niſiert und moderniſiert habe. Das
Todesurteil=
haben wir geſtern veröffentlicht. — Wir erfahren
wei=
ter: Der „Matin” hält es für wahrſcheinlich, daß das
Todesurteil gegen den deutſchen Fremdenlegionär
Klems aufgehoben wird, weil im Prozeß zahlreiche
Unregelmäßigkeiten vorgekommen ſeien. Im Verlauf
der Sitzung habe der Verteidiger mitgeteilt, daß
ſeinem Klienten von einem den Franzoſen ergebenen
marokaniſchen Emiſſär das Verſprechen der
Begna=
digung gegeben worden ſei, wenn er ſich den
Fran=
zoſen ſtelle. Darauf antwortete der Vorſitzende kurz:
„Wir haben es hier mit dem Verräter Klems zu tun,
und nicht mit dem genannten Emiſſär.‟ Der
Ver=
teidiger proteſtierte gegen die Art, womit das Klems
gegebene Wort gebrochen worden ſei. Klems dürfte
nach der „Humanité” deshalb zum Tode verurteilt
worden ſein, weil er als früherer Sekretär. Abd el
Krims zu viel wiſſe und hochſtehende Perſönlichkeiten
kompromittieren könne. Während ſeiner zehn Tage
Unterſuchungshaft ſei er von der Außenwelt völlig
abgeſchloſſen worden.
Agnes Sorma geſtorben.
Prescott (Arizona). Agnes Sorma, eine
der berühmteſten dramatiſchen Künſtlerinnen, iſt hier
im 62. Lebensjahre einem Herzſchlag erlegen. Die in
Breslau geborene Schauſpielerin war ſeit 1890 mit
Graf Minotto verheiratet.
Schiffskataſtrophen im Schwarzen Meer.
EP. Mailand. Nach einer Bukareſter
Mel=
dung des „Corriere della Sera” hat der Sturm auf
dem Schwarzen Meer die Lage der geſtrandeten
Dampfer nach einer kurzen Pauſe neuerdings
ver=
ſchlimmert. Der große rumäniſche Luxus=Paſſagier=
Dampfer „Imperatul Trajan” wird nur noch mit
be=
ſonderen Einrichtungen wieder flottgemacht werden
können, zu welchem Zweck die rumäniſche Regierung
eine engliſche Geſellſchaft verpflichtete, die ſofort vier
Spezialſchiffe aus Konſtantinopel kommen ließ, die
nun mit zahlreichen rumäniſchen Kriegsſchiffen die
Rettung der Dampfer „Trajan” und „Duroſtor”
ver=
ſuchen. Unter großen Schwierigkeiten iſt vorläufig
ein Teil der Einrichtungen und Möbel geborgen
wor=
den. Der Kapitän des „Trajan” wollte ſich aus
Verzweiflung über die Strandung ins Meer ſtürzen.
Außerdem ſind noch geſtrandet der ſüdſlawiſche
Dampfer „Sava” mit 4000 Tonnen Getreide der
ſchwediſche Frachtdampfer „Sverre” und das
rumä=
niſche Transportſchiff „Braila‟. Die Möglichkeit ihrer
Rettung hängt ganz von der Witterung ab.
Kinobrand.
EP. Mailand. In einem Kino von Borgo
San Dominico iſt während einer Vorſtellung vor
500 Schülern ein Film in Brand geraten. Das
Feuer griff auf andere Filme in der Kabine über,
jedoch nicht auf das ganze aus Stein gebaute
Ge=
bäude, ſo daß der Brand raſch gelöſcht werden konnte.
Infolge der Panik der Schüler waren jedoch ſofort
alle Ausgänge verſperrt. Die
Geiſtes=
gegenwart der Lehrer konnte verhindern, daß die
Schüler die Treppen hinunterſtürzten. Einige von
ihnen wurden verletzt.
Brauner Teint — ohne Sonnenſchein.
Wie erhält man aber eine braun gebrannte
Haut=
niſche Frauen ſo wichtige Frage iſt von der
Schau=
ſpielerin Miß Norah White beantwortet worden. Sie
benutzt allmorgendlich ein Teebad, durch das ſie den
gewünſchten „ſonnengebräunten” Teint erreicht hat.
Unſer Bild zeigt die Schauſpielerin bei ihrem Teebad.
Die modernſte Eiſenbahnbrücke der Welt.
Die amerikaniſche Centräl=Eiſenbahngeſellſchaft ließ eine alte zweigleiſige Holzbrücke über die
Newark Bay in der Nähe von New York durch eine ganz moderne viergleiſige Stahlbrücke
erſetzen. Die neue Brücke iſt 7411 Fuß lang und hat den rieſenhaften Betrag von 14 Millionen
Dollar gekoſtet. Sie iſt ſo hoch, daß 60 Prozent des Waſſerverkehrs darunter paſſieren kann,
ohne daß ſie aufgezogen zu werden braucht, und hat vier bewegliche vertikale Zugſtücke. Die
Maſchinerie für das Hebewerk iſt imſtande, die beweglichen Brückenteile in anderthalb Minuten
auf die größte Höhe zu heben. Die Beanſpruchung der Brücke wird täglich ca. 300 Züge betragen.
Geite 12
Sonntag, den 12 Februar 1927
Nummer 44
Spotn, Spiert und Tarnen.
Handball.
Darmſiadt=Berlin.
Das Probeſpiel der Repräſentativmannſchaft von Süddeutſchland
gegen eine Darmſtädter Städtemannſchaft endete nach durchaus
ver=
teiltem Spiel mit einem 9:5=Siege der Repräſentativen. Da dieſe ſich
offenſichtlich gerade in der erſten Halbzeit für das heutige Spiel ſtark
ſchonten, konnte die Städtemannſchaft, die überaus eifrig ſpielte und
deren Sturm unter der vortrefflichen Führung Meyers, des früheren
Verteidigers der ſüddeutſchen Meiſtermannſchaft, ſehr duchſchlagskräftig
war, mit zwei Toren in Führung gehen; darnach fanden ſich jedoch
die ſüddeutſchen Spieler beſſer zuſammen, ſo daß es im Endſpurt doch
noch zu einem klaren Sieg langte.
Die drei von Nürnberg geſtellten Spieler zeigten ſich, mit
Aus=
nahme des linken Außenläufers, den Anforderungen gewachſen. Der
Linksaußen Müller entpuppte ſich als ein ſchußgewandter Spieler,
wäh=
rend der rechte Verteidiger intelligente Abwehrarbeit verrichtete, bei
der allerdings ſein langes Zögern mit dem abwehrnotwendigen
Ein=
greifen zu bemängeln wäre. Der linke Außenläufer wurde, da ſein
Spiel ausſchließlich auf die Verteidigung eingeſtellt iſt und die
Unter=
ſtützungsarbeit des Sturmes ganz vermiſſen ließ, durch den Spieler
Allwohn des Sportvereins 98 erſetzt. Wie ſchon hervorgehoben, dürfte
durch dieſe Umſtellung die Mannſchaft weſenllich verſtärkt worden ſein.
Der Vollſtändigkeit halber erwähnen wir noch, daß die Berliner
ebenfalls ihre Mannſchaft nochmals umgeſtaltet haben. Wie die neue
Aufſtellung nun endgültig iſt, iſt zurzeit nicht bekannt, nur ſoviel
wiſſen wir, daß man, um eine ſtärkere Einheitlichkeit zu erzielen, doch
noch in letzter Minute einige weitere Spieler des Polizeiſportvereins
Berlin mit der Repräſentation betraut hat.
Die ſüddeutſche Mannſchaft ſteht folgendermaßen:
Hennemann. Jans, Werner, Fiedler,
Müller,
(Sportverein 1898)
(Polizei, München)
Delp,
Allwohn,
Götz,
(Sportverein 1898)
Kemmather,
Reuter,
(Franken=Nürnberg)
(Sportverein 1898)
Trautwein.
(Sportverein 1898)
Zum Schluß ſei der Wunſch ausgeſprochen, daß das Spiel des
heutigen Tages alle erhofften Erwartungen erfüllt. Mögen ſich beide
Mannſchaften bewußt ſein, daß es neben der Erringung des Sieges
auch gilt, Propagandaarbeit für die Ideale des Sportes zu leiſten.
Aenderung der Termine für die Süddeutſche Handball=
Meiſterſchaft.
Der Württembergiſche Handballmeiſter (D. S.B.), Stuttgarter S. C.,
hat ſeine Mannſchaft von den Schlußkämpfen um die Süddeutſche
Hand=
ballmeiſterſchaft zurückgezogen. Infolgedeſſen tritt für die noch
aus=
ſtehenden Kämpfe die folgende Termin=Aenderung ein:
20. Februar: Sp. V. 98 Darmſtadt—V. f. R. Mannheim
(Schiedsrichter vom Verband Rhein=Main=Saar).
6. März: Sp. V. 98 Darmſtadt—V.f. R. Kaiſerslautern
(Schiedsrichter Becker=Wiesbaden).
Um die Weſtdeutſche Handballmeiſterſchaft.
Bei den Endſpielen um die Weſtdeutſche Handball=Meiſterſchaft, die
am 13. Februar ihren Anfang nehmen, ſieht man faſt durchweg neue
Mannſchaften. Die einzelnen Bezitksmeiſter ſind: Berg.=Märk. Bezirk:
Polizeiſportverein Remſcheid; Ruhrbezirk: Das Entſcheidungsſpiel
zwi=
ſchen Eſſen 81 und Polizeiſporlverein Dortmund ſtht noch aus;
Nieder=
rheinbezirk: Spogg. Oberhauſen; Rheinbezirk: Polizeiſportverein Köln;
Südweſtfalen: Hagen G5 und Sportfreunde Siegen miſſen noch ein
Ent=
ſcheidungsſpiel austragen; Bezirk Weſtfalen: Polizeiſportverein
Osna=
brück und V.f.B. Bielefeld tragen am Sonntag ihr Entſcheidungsſpiel
aus; Bezirk Heſſen/Hannover: Polizeiſportverein Kaſſel. —
Bemerkens=
wert iſt die Tatſoche, daß ſich nun auch im weſtdeutſchen Fußball die
Polizeiſportvereine immer ſtärker in den Vordergrund ſchieben.
Fußball.
Eckel
Verein für Rafenſpiele Darmſtadt e. V. — Sporwerein 98 e. V.
(Bezirksliga).
Am Sonntag, vormittags ½11 Uhr, hat die 1. Mannſchaft des
V. f. R. Darmſtadt den führenden Verein in Darmſtadts Mauern,
und zwar Sportverein 98 e. V. Darmſtadt zu Gaſt. Beide
Mannſchaftn ſind in Darmſtadt zur Genüge bekannt, und man iſt
ge=
ſpannt, wie ſich die junge V. f. R. Mannſchaft ſeinem Ortsgegner
gegen=
über aus der Affäre ziehen wird. Bei der ruhigen, ſchönen Spielweiſe
beider Mannſchaften dürfte dieſes Treffen ſich zu einem Werbeſpiel
für Darmſtadt geſtalten, das jedem Anhänger des runden Lederballs
ein willkommenes Ereignis ſein wird. Weiterhin zeugt es auch von
guter Zuſammenarbeit beider Vereine im Intereſſe unſeres
Fußball=
ſports. Mit Rüchſicht auf das Handballſpiel, das nachmittags auf dem
Stadion ſtattfindet, iſt das Spiel morgens verlegt. Als Schiedsrichter
wird Herr Franz von Rot=Weiß, Frankfurt a. M., fungieren, der für
ein ſchönes Treffen die beſte Gewähr bietet. Ihm ſtellen ſich die
Mann=
ſchaften in folgender Aufſtellung:
Sportverein 98:
Wicklaus
Becker Laumann
Takaſz
Kratz
Ruppel
Wenner I. Müllmerſtadt Geier Rayk Daab.
Hufnagel Werkmann Klein Vogelmann
Fiſcher Möſer Günther
Baumann Arnold
V. f. R.:
Breuer.
FC. Union gegen Olympia Lorſch.
Am heutigen Sonntag, den 13. Februar, beendigt Union die
dies=
jährigen Vevbandsſpiele in Form einer Reiſe nach Lorſch. Das Vorſpiel
konnte Union für ſich entſcheiden. Ob die Einheimiſchen am heutigen
Sonntag einen Sieg wiederholen können, muß dahingeſtellt werden,
um=
ſomehr als die Beſſunger mit reichlich Erſatz antreten müſſen. Hoffen
wir jedoch, daß die Mannſchaft bewußt iſt, was ſie ſich und ihrem
Ver=
eine ſchuldig iſt, und mit einem Siege die Feickkehr antritt.
Die Liga=Erſatzmannſchaft ſpielt gegen Chattia Wolfskehlen auf dem
Platze an der Heidelbergerſtraße.
Motorſport.
Der „Heſſiſche Motorſport=Club e. V.”
Ortsgruppe des A. D.A C., hielt ſeine diesjährige Generalverſammlung,
welche recht gut beſucht war, in ſeinem Klublokal (Kaiſerſaal=Kaſino)
ab. Der Vorſitzende, Zimmermeiſter H. Hartmann, erſtattete einen
ein=
gehenden Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr, woraus zu erſehen
war, daß der Klub ſportlich wie geſellſchaftlich auf der Höhe ſteht und
trotz der allgemein ſchwierigen Lage einen ſehr guten Mitgliederſtand
zu verzeichnen hat. Nach Verleſung des Prbtokolls der letzten
General=
verſammlung erſtattete der langjährige Schatzmeiſter des Klubs, Herr
Georg Fuchs, einen ausführlichen Bericht über die zurzeit recht günſtigen
Kaſſenverhältniſſe. Der Sportleiter, Herr Georg Hahn, gab den
Mit=
gliedern die für 1927 geplanten ſportlichen Veranſtaltungen bekannt,
woraus zu erſehen, daß das Rennen rund um Kranichſtein, welches für
1926 zwar genehmigt war, aber infolge des ſehr ſchlechten
Straßenzu=
ſtandes nicht zur Ausführung gebracht werden konnte, ebenfalls wieder
beabſichtigt iſt. Er betonte, daß der H.M.C. auf das Eifrigſte beſtrebt
iſt, dafür Sorge zu tragen, daß Darmſtadt auf motorſportlichem
Ge=
biete hinter anderen Städten nicht zurückſtehen ſoll, wenn von der
Behörde nicht allzugroße Schwierigkeiten bereitet werden. Den
touren=
ſportlichen Veranſtaltungen, welchen ſtets reger Anklang gezollt wird,
wird auch in dieſem Jahre wieder ganz beſondere Beachtung geſchenkt.
Die Wahl des neuen Vorſtandes vollzog ſich debattenlos und wurden
ſämtliche Vorſtandsmitglieder einſtimmig wiedergewählt, ein Beweis,
daß der alte Vorſtand in ſeiner Geſchäftsführung das volle Vertrauen
der Mitglieder genießt. Für freiwillig ausgeſchiedene Mitglieder
wur=
den neu gewählt die Herren Tohs, Engel und Stork, ſo daß ſich der
Vorſtand wie folgt zuſammenſetzt: 1. Vorſitzender Zimmermeiſter
6. Hartmann, 2. Vorſitzender Rechtsanwalt F. Wolf, 1. Schriftführer
Sbediteur P. Arnold, 2. Schriftführer Kaufmann J. Tohs, Sportleiter
Fahrradſchloſſermeiſter Georg Hahn, Schatzmeiſter Kanzleiaſſiſtent Georg
Fuchs, Tourenfahrwart Motorradhändler K. Engel, Preſſevertreter
Kaufmann W. Stork. Nach Erledigung der ſehr reichhaltigen
Tages=
ordnung dankte der 1. Vorſitzende im Auftrage des Geſamtvorſtandes
allen Erſchienenen für das entgegengebrachte Vertrauen ſowie für die
ſachliche Behandlung der geſtellten Anträge und ſchloß die ſehr
bar=
moniſch verlaufene Verſammlung mit der herzlicken Bitte, auch
ferner=
hin dem Klub das heute zum Ausdruck gebrachte Intereſſe bewahren zu
wollen.
Darmſtädter Sporikalender.
Handball.
11.15 Uhr: Tgſ. 1875 Darmſtadt — Tgd. Beſſungen.
2.30 Uhr: Süddeutſchland — Berlin (Stadion). — Werbelauf des
Sportvereins 1898 (Stadion).
Fußball.
10.30 Uhr: FC. Eintracht — Polizciſportverein Darmſtadt (Schupo).
10.30 Uhr: VfR. — Sp.=V. 98 Darmſtadt.
Leichtathletik.
Rekordmeldungen aus Amerika.
Nach den letzten Meldungen aus Amerika zu urteilen, müſſen die
amerikaniſchen Leichtathleten augenblicklich wieder in einer ganz
her=
vorragenden Verfaſſung ſein. Einzelne Leiſtungen beim Hallenſportfeſt
in Chicago geben doch zu denken. So ſtieß der Deutſch=Amerikaner
Schwartze die Kugel 15,08 Meter weit, blieb alſo nicht mehr ganz einen
halben Meter hinter dem Weltrekord von Ralph Roſe zurück. Martin,
der Dritte dieſes Namens unter den Mittelſtrecklern (neben Paul
Mar=
tin=Schweig und Seraphin Martin=Frankreich) lief über 880 Yards die
glänzende Zeit von 1: 52,4 Minuten, eine Zeit, die dem Weltrekord von
Dr. Peltzer (1:51,6) bedenklich nahe kommt „Lloyd Hahn brauchte für
die Meile 4:17,2 Minuten. Auch der Sprinter Roland Locke ſtellte
ſeine Klaſſe unter Beweis, indem er die 100 Meter in 10,8 Sekunden
durchlief. Die relativ beſte Leiſtung aber vollbrachte Harald Osborne,
der in der Halle (!1) 1,985 hoch ſprang und alſo nur 1½ Zentimeter
unter 2 Meter blieb.
Hallenſportfeſt der Turner in Dortmund.
Bei dem in Dortmund veranſtalteten Hallenſportfeſt der Deutſchen
Turnerſchaft wurden recht achtbare Leiſtungen erzielt. Der bekannte
D. T.=Rekordmann Lingnau feierte einen Doppelſieg. Er ſtieß die Kugel
13,09 Meter und den Stein 9,91 Meter. Der Langſtreckler Graſſe=
Herne gewann das 4000=Meter=Laufen in 12: 56,6 Minuten vor dem
Bielefelder Sprenger. Ulrich=Dortmund ſiegte im Hochſprung mit
1,73 Meter, wurde Zweiter im Kugelſtoßen mit 12,03 Metern, im
Stein=
ſtoßen 9,09 Metern ſowie noch im Vierkampf. Wenker ſprang 6,64
Meter weit, wurde im Kugelſtoßen mit 12,02 Dritter und im
Stab=
hochſprung mit 3,20 Meter berührt Zweiter. Außerdem gewann Wenker
den Vierkampf. Sieger im Stabhochſprung blieb Born mit 3,20 Meter
frei.
Pferdeſport.
Die Trainingsliſte des Stalles Weinberg.
Unter den großen deutſchen Rennſtällen nimmt der Stall Weinberg
ſeit mehr als zwei Jahrzehnten eine Spitzenſtellung ein. Nicht weniger
als elfmal waren die Frankfurter Züchter ſeit dem Jahre 1902 die
erfolg=
reichſten Beſitzer des Jahres. Seit 1920 hat der Stall ſogar eine Art
Sonderſtellung inne, wurde ihm der „Platz an der Sonne” doch nur in
der Saiſon 1925 ſtreitig gemacht, wo es dem Stall Oppenheim gelang,
„Blau=Weiß” zu überflügeln. Auch die kommende Saiſon wird den
Herren A. und C. v. Weinberg wieder die gewohnten Erfolge bringen,
in welchem Maße, muß erſt die Zeit lehren. Mit insgeſamt 30 Pferden
zieht Trainer Linke in die neue Saiſon. Von den älteren Pferden iſt
Favor über Diſtanzen bis zu 1800 Meter ſehr ſchnell. Im Vorjahr ging
mit dem Fervor=Sohn zwar nicht immer alles nach Wunſch; als geſundes
Pfend wird der ehemalige Henckel=Sieger jedoch auch diesmal ein ernſtes
Wort mitſprechen. Für die großen Rennen der älteren Pferde hat der
Stall als ſchärfſte Waffe die beiden famoſen Vierjährigen Aurelius und
Lampos zur Verſüigung. Wer von ihnen der beſſere iſt, läßt ſich ſchwer
ſagen, gefühlsmäßig ſollte es Aurelius ſein. Auf alle Fälle iſt Blau=
Weiß” mit beiden Hengſten äußerſt ſtark gerüſtet. In Training geblieben
iſt auch eine ſo gute Stute wie Roſanera. Mit dem Dreijährigen=
Jahrgang ſcheint es weniger gut beſtellt zu ſein. Der Beſte von ihnen
iſt Ausbund. Der Hengſt gewann zwar das Oppenheim=Rennen in
Hoppegarten, bewies aber mit dieſem Siege ſeine gute Klaſſe. Otfried,
Palladio und Fabuliſt zeigten noch wenig oder gar nichts. Der Fervor
Sohn Lockenkopf iſt noch dunkel. Von den dreijährigen Stuten verrieten
Augenweide, Patriotin und Grafenkrone reiht gutes Können. Stattlich
iſt das Zweijährigen Aufgebot, das ſich aus ſieben Hengſten und ſechs
Stuten zuſammenſetzt. Hier fallen der Fervor=Sohn Audax, der
Erſt=
ling der guten Ausleſe, Farinelli, ein Halbbruder von Favor, und
Parmenides, ein Halbbruder von Palamedes, auf. Faro iſt ein von
Pergoleſe gezogener Sohn, der als Fabula=Enkelin äußerſt wertvollen
Faida, Meton ein Fels Sohn aus der Metope. Periander und Avolo
ſind ebenfalls Fels=Produkte. Der eine ein Sohn der ſchnellen Peri,
der andere, als Sohn der Aventure, ein Halbbruder des guten Aventin.
Von den Stuten iſt Farvida Erſtling der Farneſina, Pelopea Tochter
der nüitzlichen Pella. Beide haben Fervor zum Vater. Groſella iſt als
rechte Schweſter von Grafenkrone empfohlen und Partiſane als ſolche
von Patriotin. Auf den Pferden wird natürlich wieder Otto Schmidt
im Sattel ſein, der zugleich in die elfte Saiſon als Stalljockei für „Blau=
Weiß” zieht.
Amtlicher Winterſport=Wetterbericht
der Wetterdienſtſtelle Frankfurt a. M., 11. Februar, 8 Uhr morgens.
Taunus: Feldberg heiter, — 2, morgens 8 Uhr + 2, Schneehöhe
50 Zentimeter, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. — Falkenſtein:
Schnedecke lückenhaft, keine Sportmöglichkeiten.
Speſſart: Rohrbrunn, heiter — 6, morgens 8 Uhr — 5,
durch=
brochene Schneedecke, keine Sportmöglichkeiten.
Rhön: Waſſerkuppe heiter, — 2, morgens 8 Uhr + 1, Schneehöhe
60 Zentimeter, ſehr gleichmäßig, ausgezeichnete Sportmöglichkeiten. —
Gersfeld: heiter, — 7, morgens 8 Uhr — 5, durchbrochene Schneedecke,
keine Sportmöglichkeiten; ab 600 Meter Sportmöglichkeiten.
Vogelsberg; Herchenhainer Höhe, heiter, — 3, morgens 8 Uhr
— 1. Schneehöhe 25 Zentimeter, ſtark verharſcht, Ski und Rodel gut. —
Hoherodskopf, heiter, — 2. morgens 8 Uhr — 2, Schneehöhe 50
Zenti=
meter, ſtark verharſcht, Ski und Rodel gut.
Thüringerwald: Inſelberg, heiter, —8, morgens 8 Uhr
— 2, Schneehöhe 80 Zentimeter, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut,
Schmücke: heiter, — 3, morgens 8 Uhr — 2, Schneehöhe 105 Zentimeter,
Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. — Ilmenau, heiter, — 12,
Schnee=
höhe 55 Zentimeter, etwas verharſcht, ausgezeichnete Sportmöglichkeiten.
Harz: Altenau, heiter, — 15, morgens 8 Uhr — 10, Sckneehöhe 20
Zentimeter, etwas verharſcht, ausgezeichnete Sportmöglichkeiten. —
Schierke, heiter, — 10, morgens 8 Uhr — 9, Schneehöhe 50 Zentimeter,
etwas verharſcht, ausgezeichmete Sportmöglichkeiten. — Braunlage,
heiter, — 11, morgens 8 Uhr — 7, Schneehöhe 50 Zentimeter, etwas
verharſcht, ausgezeichnete Sportmöglichkeiten.
Schwarzwald: Titiſee, heiter, — 15,, Schneehöhe 75 Zentimeter,
Pulverſchnee. ausgezeichnete Sportmöglichkeiten. — Hornisgrinde, heiter,
— 2, Schneehöhe 115 Zentimeter, etwas verweht, Ski und Rodel ſehr
gut. — Triberg: heiter, — 9, Schneehöhe 75 Zentimeter, Pulverſchnce,
ausgezichnete Sportmöglichkeiten. — Ruhſtein: heiter, — 6. morgens
8 Uhr — 4, Schneehöhe 125 Zentimeter, Pulverſchnee, ausgezeichnete
Spor möglichkeiten.
Alpen: Oberſtdorf, heiter, — 11, Schneehöhe 72 Zentimeter, etwas
verharſcht, ausgezeichnete Sportmöglichkeiten — Part nkirchen: heiter,
— 10, morgens 8 Uhr — 7, Schneehöhe 90 Zentimeter, Pulverſchnee,
ausgezeichnete Sportmöglichkeiten. — Bercktesgaden: heiter, — 8,
Schnee=
höhe 105 Zentimeter, ſtark verharſcht, ausgezeichnete Sportmöglichkeiten.
In dn letzten Tagen iſt nirgends Neuſchnee gefallen. Die
Tem=
peraturen haben ſich im allgemeinen noch etwas verſtärkt, doch liegt
ſtellenweiſe in der Höhe warme Luftſchicht.
Der 2. Tag der Deutſchen Ski=Meiſterſchaften in Garmiſch=
Parten=
kirchen brachte in der deutſchen Staff lmeiſterſchaft einen Sieg des
Baheriſchen Skiverbandes in 2:48:54 Stunden vor Oeſterr, Skiverband
und Allg. Skiverband. Die Heeresmeiſterſchaft gewann Jägerbattl.
Kempten 19, die 3 Kilometer Damenmeierſchaft Frl. L. Natuſch k,
Mün=
chen. in 14:11.
Beim internationalen Fechtturnier in Wien gab es im Säbelfechten
das folgende Ergebnis: 1. Potſchauer=Oeſterreich, 2. Bini=Italien,
3. Garey=Ungarn. 4. Casmir=Deutſchland, 5. De Yong=Holland, 6. Thot=
Ungarn — Die Deutſchen fühlten ſich bei der Klaſſifizierung benachteiligt
und drohten mit der Abreiſe.
Erwin Casmir gewann beim Abſchluß des Wiener Fechtturniers den
Entſcheidungskampf im Florettfechten gegen Carniel und Marzi.
Alfred Schaffer ſpielte am Samstag in München beim DSV. gegen
Bayern. Die Bayern gewannen mit 4:0 Toren.
Di= Münchener Amateurboxer Nunhofer und Leidmann boxten in
Hannover gegen die Hannoveraner Schröder bzw. Trollmann. Beide
Kämpfe endeten unentſchieden.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
Dritter Tag der 5. Klaffe. In der Vormittags=Ziehun
vom 11. Februar fielen: 2 Gewinne zu 25000 Mk. auf Nr. 35 511
2 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 43 726; 12 Gewinne zu 3000 D
auf Nr. 40 057, 98 125, 150 051, 173 278, 271 193, 322 599; 16 Gewiny
zu 2000 Mk. auf Nr. 10827, 124 666, 190 854, 194 954, 216 75
233 461, 244 686, 310 906; 30 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 38 98
56850, 113 282, 114 745, 126 611, 21291, 218 999, 229 777, 265 57
289 563, 289 749, 300 408, 308 920, 319 138, 321 011; ferner 80 G
winne zu 500 Mark und 196 Gewinne zu 300 Mark. — In Ou
Nachmittags=Ziehung fielen: 4 Gewinne zu 10000 Mar
auf Nr. 29 104, 139 431; 4 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 215 07
316 233; 6 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 152 877, 295 720, 336 52
10 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 25 310, 78 909, 237 064, 32803
343 532; 26 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 18 471, 24 138, 38 085, 53 42
91 415, 93 264, 121 249, 209 575, 220 864, 258 261, 982337 B895
291 655; ferner wurden gezogen: 78 Gewinne zu 500 Mark un
210 Gewinne zu 300 Mark. — Im Gewinnrad verblieben: 2 Prämien
zu je 500 000 Mk., 2 Gewinne zu je 500 000 Mk., 2 zu je 300000 Ml
2 zu je 200 000 Mk., 2 zu je 100 000 Mk, 4 zu je 75 000 Mk., 6 zu
50 000 Mk., 10 zu je 25 000 Mk.. 64 zu je 10000 Mk., 134 zu je 5000 Mt
346 zu je 3000 Mk., 622 zu je 2000 Mk., 1240 zu je 1000 Mk., 3548 A
je 500 Mk., 8966 zu je 300 Mk.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Sonntag, 13. Februar. 8.30: Morgenfeier vom Wartburgvereim
O 11.30: Elternſtunde: „Joh. Heinr. Peſtalozzi und die häusliche=
Erziehung” zum 100. Todestage. O 12: Marta Rubly=Zürich=
Frauenlyrik. O 3.30: Stunde der Jugend. Märchen von Sophie=
Reinheimer, vorgetr. von Frau Dr. Röttgen. O 4.30: Hausorch.:
Richad Wagner. Vorſpiel zu „Die Meiſterſinger”. — „Amfortasx
die Wunde!” a. „Parii al”. — Ouv. „Die Feen”. — Siegfried=
Idyll. — „Wie dünkt mich heut” die Aue” (Karfreitagszauber) a.,
„Parſifal” — Vorſpiel zu „Triſtan und Jſolde‟. — Quintett a.
„Die Meiſterſinger”. — Fant. „Walfüre‟. — Mitw.: Hans Brandt-
(Tenor) v. Frankf. Opernhaus. O 6: Dr. Gebhardt: „Peſtalozi,
Stein und Fichte‟. O 8.30: „Leichte Ware aus drei Dezeunien
Die neunziger Jahre: Soua: „Waſhington Poſt” — Mark
Twain: A. d. „Reiſe durch Deutſchland‟ — „Der Rixdorfer”. —
Seidel: Aus „Leberecht Hühnchen”. — Lecoca: Potp. a. „Girofle=
Girofla”. — 2. Bis 1914: Jones: „Das Lied vom
Goldſiſch-
teich”, — Bierbaum: Aus der „Yankeedoodlefahrt”. — Lincke: Aus=
„Berliner Lult” — Holländer: „Der luſtige Ehemann” (Wolzogen).
—Wolzogen: Aus dem „Kraftmaier” — „La petite Tontinoiſe‟.
— „Mon homme‟. — Jerome K. Jerome: Aus „Drei Manm
n einem Boot” — Aus den „Chanſons der Yvette Gilbert”. —
Wedekind: Chanſons. — Liliencron: Aus dem „Poggfred‟. —
„Das iſt der Rauſch”. — Rideamus: Aus „Willis Werdegang”.”
— 3. Nach 1918: Salome=Foxtrott. — Meyrink: „Die
Belagerung=
von Serafewo‟ — Bananen=Foxtrot. — Mynona: Der ſanfte Rieſe.
„O Katharina”. — Walter Mehring: Gedichte. — „Valenzia‟,
Oneſtep. — Lernet Holenia: A. d. Oeſterreichiſchen Komödie‟.
— Ausf: Eliſabeth Friedrich (Sopran), Alois
— „Black Bottom”
Reſni (Tenor) und H. Kner (Rez.). Hausorch. — Anſchl. bis 12.30:
Uebertr. von Berlin: Tanzmuſik, Kapelle Kermbach.
Siuttgart.
Sonntag, 13. Febr. 12: Uebertc. aus dem Herrenhaus Berlin:
Morgenfeier für junge Dichter. Begrüßung: Georg Engel. —
Aus dem Roman „Abenteuer im Sommer” von Juliane Kay.
Einf.: Ina Seidel. Rez.: Eliſabeth Bergner. — Aus dem Roman
„Klas der Fiſch” von Herm. Roßmann. Einf.: Georg Engel. Rez.:
Werner Krauß. — Gedichte und aus der Novelle „Andceas” von
Günther Birtenſeld. Einf.: Jaloo Scha iner. Rezit.: Paul Wegener.
O 2: Konzert. O 3: Dr. Schneider: Siziliſche Kunſtſtätten. O 3.30:
Funkheinzeimann von der Funiſtunde Berlin. — Anſchl.: Konzert,
Mitw.: Käte Mann, Gerda Han, E. Baudiſtel, Funtörch. Verdi:
Fant, und Arien aus La Traviata. — Puccini: Fanc. und Menuett
aus Manon Lescauk. — Thomas: Aus Mignon. Wiegenlied des
Lothario. — Boito: Aus Mephiſtopheles. — Leoncavatlo: Aus
Bajazo. — Roſſini: Ouv. Wilhelm Tell. O 6.15: Belanntgabe
der Beſetzung, O 6.30: Beginn der Uebertr, von der Staarsoper
Berlin: „Tannhäuſer” und der Sängerkrieg auf der Wartburge
Oper in 3 Akten von Wagner. — Anſchl.: Vortrag Prof.
Hildebrandt: „Die Tapete” ein Kapitel zur Soziologie der Kunſt.
Berlin.
Sonntag. 13. Februar. 9: Norgenfeier. O 12: Uebertr. a. d.
Plenarſaal des Herrenhauſes: Morgenfeier für junge Dichter. Alss
„Abenteuer im Sommer” von Juliane Kay. — Aus „Zlas derz
Fiſch” von Hermann Roßmann. — Aus „Andreas” von Güntherz
Birkenfeld. — Vier Gedichte von Birkenſeld. O 2.30: H. Noſen:
„Die Geſchichte der Poſt= und Anſichtskarte‟. O 3: Dr. Wille:
„Schädlinge der Getreideſaaten im Frühjahr und ihre Bekämplung”
O 3.30: Funkheinzelmann. O 4: Schriftſteller Jezower: „Schickſal!
über das Grab hinaus” (Wo und wie große Dichter beſtatlet?
wurden). O 4.30: Kapelle Gebr. Steiner. Michaelis: Adolf=Marich.—
— Verdi: Ouv. „Sizilianiſche Veſper” — Joh. Strauß:
Arcelle=
rationen, Walzer. — Verdi: Fant. „Troubadour”. — Filippucci:
Adoration. — Drigo: Les millions d’Arleguin, Serenade. —
Grieg: An dn Frühling. — Rollins: Tango. — Schirmann: Potp.
über ruſſiſche Lieder. O 6.15: Inhaltsang. zu der Uebertr. a. d.
Staatsoper. O 6.30: Staatsoper: „Tannhäuiſer” von Wagner.
Zeit: Anſang des 13. Jahrhunderts. H) 10 35: Tanz=Muſif:
Geſchäftliches.
Elektriſche Geräte.
Es wird uns mitgeteilt, daß zwiſchen der Heſſiſchen Eiſenbahn=A,G.0
und dem Verbande deutſcher ElektroInſtallationsfirmen, Ortsgrupysl
Darmſtadt, ein Abkommen getroffen iſt, wonach jeder Stromabnehmerl
der Heag elektriſche Geräte aller Art, wie Staubſauger, Bügeleiſen.
Kochtöpfe, Wärmeſtrahler uſw. auf Teilzahlung beziehen kann. Fernen
kann auch die Inſtallierung von Wohnungen uſw. auf Teilzahlung er*
folgen. Die Einrichtung iſt in der Weiſe getroffen, daß der Inſtallatenn
dem Konſument die Apparate liefert bzw. die Inſtallation herſtellt unch.
die Zahlung in monatlichen Raten mit dem Stromgeld von der Headch
eingezogen wird.
Diejenigen Inſtallationsfirmen, die ſich an dem Teilzahlungsgeſchafal
beteiligen, ſind durch einen Aushang in ihren Schaufenſtern zu erkennel”
Im übrigen werden diesbezügliche Auskünfte auch bei der Stromabiel!
lung der Heag gegeben, ſowie in der Ausſtellung derſelben, in der auce.
die Auswahl der Gogenſtände erfolgen kann.
Im übrigen wird noch Bezug auf das diesbezügliche Inſerat Weel
Heag in der heutigen Nummer genommen.
Das Wirtſchaftsgeld reicht heute nicht hin noch her. Trotzdem braucht”
man ſich den Genuß eines guten Tropfens nicht zu verſagen. Ancle
ohne daß man das Geld vergendet, kann man jeden, auch den koſtbarſt.”
Likör kennen lernen und probieren, wenn man nach alter Sitte leiue
Schnäpſe mit Reichel=Eſſenzen ſelbſt herſtellt. Sämtliche Litolen”
Edelliköre, Branntweine und Punſchextrakte ſind herſtellbar. 2e*
Selbſtbereitung mit Reichel=Efſenzen iſt eine einfache Sſi.
und man weiß, was man trinkt. Probieren geht über Studieren, 9.
gutes Gelingen und ſtets gleichbleibende Güte bürgt der Name Reich”‟
und die altberühmte Lichtherzmarke. Erhältlich in Drogekl.
und Apotheken. Daſelbſt auch Dr. Reichels Rezeptbüchlein umſonſt we.
wenn vergriffen, koſtenfrei durch Otto Reichel, Berlin 80 3, Li"
bahnſtraße 4.
Pauline, laß das Reiben ſein! Dies luſtige Schlagwort iſt unzere
trennbar von dem Begriff Perſil geworden. „Perſil wäſcht ohne Relhl.
rein!” haben ſachkundige Hausfrauen weitergedichtet. Perſil enthal."
ſeiner hochwertigen Zuſammenſetzung die Stoffe, die ein ſelbſtatiſſe.
Abheben des Schmutzes bewirken, ohne das Gewebe im geringſten Ause
greifen. Wie ſagt die Gebrauchsanweiſung? — Kalt auflöſen, enſſhle.
eine Viertelſtunde kochen, gut ſpülen! — Das Reſultat iſt blendendwl”be
geſchonte Wäſche, die ungeteilte Freude jeder Hausfrau!
Wetterberichr
Wettervyrherſage für Montag, den 14. Februar
(nach der Wetterlage vom 12. Februar.)
Wolkig, in den Temperaturen noch keine weſentliche Aenderung, Nie
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
vorwiegend trocken.
—*
—
Kaupiſchriftleinng Rudo Maup.
Verantworich ür Palil. und Wirtſchaft. Rudolf Mauve, uu Feulleion, Meid. S"
Ausland und Heiſſiche Nackrichten. Mar Strerte. für Sport, Dr. Eugen Bupime.
ür den Handel: 11r. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt. Andreas Bouef, Al. ik"
ſuferatentet W4;/n Kuhr. Drud und Verſag C. C. W1llich — ämlich v Domie.
Für unver angte Mannſtripte wird Garuntte der Rücklendung n ch übernec
Die heutige Nummer hat 10 Seiten und Unterhaltungsbiet"
[ ← ][ ][ → ]Nummer 44
Sonntag, den 13. Februar
21
Bom füddeutſchen Produktenmarkt.
Da die ſüddeutſchen Großmühlen größere Poſten ausverkauft haben
—d ſich nicht ſtark von neuem verpflichten wollen, weil ſich der
Mehl=
zwſatz ſchleppend geſtaltet, vermochte das Getreidegeſchäft der
abgelau=
fmien Woche größeren Umfang nicht anzunehmen. Der Verſuch
Ameri=
ss. den Markt durch Witterungsberichte zu beeinfluſſen, hatte nur
½v jübergehenden Erfolg, ſodaß die Dienstag=Mittwoch um etwa 10 holl.
0—nts pro 100 Kilogramm erhöhten Cif=Forderungen zu Beginn der
uweiten Wochenhälfte wieder auf ihren Anfangsſtand Montag
zurück=
arigen. Daran vermochte auch der erneute Hinweis auf den
Minder=
i9 r. sfall der europäiſchen Geſamternte, insbeſondere der Roggenernte,
„Fdie um 20 Prozent geringere Kartoffelernte und auf den um 1,50
ᛋH. Gulden die Tonne unter dem allgemeinen Niveau liegenden
Preis=
nd des argentiniſchen Weizens nichts zu ändern. In Cif=Offerten
n wieder ſehr reichliches Material vor, wobei für Plata=Weizen, je
urh Gewicht und Herkunftsort, wie Lieferzeit 131/——14,20 holl. Gulden
100 Kilogramm fracht= und verſicherungsfrei Rotterdam=Antwerpen
151 — 1holl. Gulden — 1,6905 Reichsmark), für Manitoba I, II, III 16.35
H—x4,5 holl. Guld. verlangt wurden. Von Grieß=Weizen nannte man Amber
Arrum III, Februar, mit 16.90, Amber Durum II. April/Mai, mit 15,75,
/1 ſtral=Weizen 14,90, Ruß=Weizen 15—15,20 holl. Gulden fracht= und
e ſicherungsfrei europäiſchen Seehafen. Die bisherige
Aufwärtsbewe=
urng in Roggen iſt zum Stillſtand gekommen. Die Forderungen im
urggongeſchäft blieben gegenüber der Vorwoche unverändert;
ameri=
miſcher Roggen, FebruarAbladung, koſtetete 12.85, April/Mai 12,60,
Ulrta=Roggen 12.75 holl Gulden fracht= und verſicherungsfrei
Rotter=
arz—Antwerpen. Das Gerſtengeſchäft verlief ruhig, ohne nennenswerte
ßteisveränderungen. Das Ausland bot däniſche Braugerſte zu 20 dk
„ht= und verſicherungsfrei Hamburg bezw. 12½ fracht= und
verſiche=
m. gsfrei Rotterdam die 100 Kilogramm an (1 dk — 1 Däniſche Krone
L,126 Reichsmark), neue auſtraliſche Chevalier=Braugerſte zu 47 sh 3d
sh — 1 engl. Schilling — 1025 Reichsmark: 1 u — 1 engl. pence
D085 Reichsmark), auf Abladung Februar=März, nach Muſter, zu
7 Sh 6 d. Cihile Chevalier kag=Gerſte zu 46 sh 9 d die 448 Ibs. an.
arer und Mais bei wenig Umſatz unverändert. Mehl leicht
rück=
zingig, Weizenmehl Spezial Null je nach Termin Reichsmark 40—40,50,
tungenmehl je nach Ausmahlung Reichsmark 37,50—39.50,
Weizenbrot=
wul Reichsmark 30—30,50 die „100 Kilogramm. Am Futtermittelmarkt
üchlenfabrikate weiter gefragt, ebenſo ſonſtige Kraftfutterartikel,
Rauh=
nteer vernachläſſigt, Kleie Reichsmark 13,50—13,75, Futtermehl
Reichs=
ak 16,50—17, Biertreber Reichsmark 16,75—17 die 100 Kilogramm.
Wom ſüddeutſchen Tabakmarkt wird berichtet: Nunmehr iſt auch der
z der Ernte im badiſchen Oberland, wobei es ſich immerhin noch um
nixe 1000 Zentner handelte, zu Reichsmark 75.— der Zentner verkauft
pisen. Ein Poſten von mehreren hundert Zentnern ging auch in der
ihrer Gegend zu Reichsmark 65.— an eine Bruchſaler Firma über. Bei
ſh erwarb eine Bremer Firma den Tabak in einigen Dörfern zu
ſissmark 70.— je Zentner und im badiſchen Unterland hat eine
biere Fabrik für Schweidetabake aus der Umgebung in Heddesheim
Bentner zu Reichsmark 97,50 erworben. Rippen unverändert.
Fi ankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 12. Februar.
Die heutige Samstagsbörſe zeigte eine etwas freundlichere und feſtere
alenz, da von der Spekulation Wochenſchlußdeckungen vorgenommen
wien. Dieſe Deckungen wie überhaupt das ganze Geſchäft hatten aber
weinen beſcheidenen Umfang; man übte allgemein Zurückhaltung, weil
ur das Zeichnungsergebnis der neuen Reichsanleihe immer noch nichts
Mayuit iſt und die Zahlen erſt für den Nachmittag erwartet werden.
Her Ausgang nahm die feſtere Stimmung vom Chemiemarkt, auf dem
36 Farbeninduſtrie 3 Prozent, Scheideanſtalt 1 Prozent,
Holz=
boplung 3½ Prozent und Th. Goldfchmidt 4 Prozent gebeſſert waren
UhDie Motorenwerte begegneten größerem Intereſſe. Daimler waren
Innzent, Adlerwerke 1½ Prozent und Neckarſulmer 2 Prozent feſter.
9em Montanmarkt konnte ſich im Verlaufe auch einiges Geſchäft
ent=
wei bei durchſchnittlichen Kursbeſſerungen von 1½ Prozent. Banken”
veir dagegen nur gut behauptet, für die Elektrizitätsaktien gab es
hu teilweiſe Kursabſchwächungen, ſo für AEG. und Schuckert. Deut=
Amnleihen verkehrten in ſehr ſtiller Haltung, doch auch eine Kleinigkeit
Al. Von ausländiſchen Renten wurden die Türken zu höheren
kſei gehandelt. Im weiteren Verlaufe wurde die Geſchäftstätigkeit
twllkommen eingeſtellt und die Tendenz ſchwächte ſich etwas ab.
humitlich J.=G. Farbeninduſtrie mußten einen Teil ihres
Kurs=
giranes wieder hergeben. Auch die Autowerte waren jetzt zu etwas
ergeren Kurſen zu haben. Der Schluß war dann aber wieder etwas
— Tägliches Geld 3½ Prozent.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 12. Februar.
Nie Wochenſchlußbörſe ließ ſich freundlich an. Das Geſchäft hatte
angemeinen keinen beſonders lebhaften Umfang, war dagegen in
tga: Spezialwerten des Aktienmarktes bei ſtark erhöhten Kurſen
deikk rege. Im Vordergrunde ſtanden Automobilaktien auf angebliche
19 hende Zuſammenſchlußpläne, die jedoch bisher von keiner Seite
ſtst ſind. Adlerwerke plus 4,5, Natonal Auto plus 4,5, Daimler
Ferner konnten einige Textilwerte (Hammerſen plus 5),
Elceiß, Oſtwerke, Deſſauer Gas, kontinentale Coutſch., Berger
Tief=
m Shilipp Holzmann, Kaliaktien, Chemiſche Werte Befeſtigungen bis
M Prozent erzielen. Die Geſamttendenz war unter Bevorzugung
Papiere freundlich, doch gingen die Kurserhöhungen ſonſt nicht
91 Prozent hinaus. Nach den erſten amtlichen Notierungen trat
Ah. den zunächſt ſtärker beachteten Werten eine Beruhigung ein, ſo
Aöie weitere Kursentwicklung ſpäter nur wenig von den
Anfangs=
ſrungen hatten. Die Kriegsanleihe zog von 0,855 auf 0,872 an, da
ein demokratiſcher Reichstagsantrag auf Abänderung des
Aufwertungs=
geſetzes zur Beſſerſtellung des Altbeſitzes ſtimlierte. Die Umſätze in
heimiſchen Staatsrenten ließen jedoch zu wünſchen übrig. Am Geldmarkt
war Tagesgeld ſchwer unterzubringen. Die Prolongation fand ohne
Schwierigkeiten bei eiem mittleren Satz von 7 Prozent ſtatt
Ver=
ſchiedentlich beſtand bei der Prolongation Nachfrage nach Stücken.
Monatsgeld 5 25— 6,25, Warenwechſel mit Großbankgiro ca. 4,25. Im
Deviſenverkehr lagen ſämtliche ſüdamerikaniſchen Valuten befeſtigt. Das
engliſche Pfund, das geſtern in New York einen feſten Stand hatte,
neigte mit 4,8506 zur Schwäche. Mailand niedriger 112,75. In Berlin
nannte man den Dollar unverändert mit 4,2190. Die Tendenz erfuhr
ſpäter auf der ganzen Linie eine Befeſtigung, ſo daß die letzten
amt=
lichen Kurſe allgemein über den Anfangsnotierungen lagen. Auch an der
Nachbörſe hielt dieſe freundliche Stimmung an, wenn auch gegenüber
dem offiziellen Schluß keine weiteren Steigerungen eintraten.
Schiff=
fahrtswerte waren nachbörslich angeboten. Man nannte gegen 2 Uhr
u. a.: Hapag 165,5, Nordd. Lloyd 151, Hamburg=Süd 223,25, Oſtwerke
333, Schultheiß 364,5, Berliner Handelsanteile 287, Commerzbank 222,75,
Dresdener Bank 189. Darmſtädter 292,75, Deutſche Bank 204,5 Diskonto
193,25, Mitteldeutſche 201. Kriegsaleihe 0,876,25, per Ultimo 0,885,
Farbeninduſtrie 320, Ilſe Bergbau ſehr feſt 338 Rheiniſche Braunkohlen
312, Deſſauer Gas 211,75, Mannesmann 231, Siemens 228,5, Vereinigte
Glanzſtoff 551, Rheinſtahl 223,5, Gelfenkirchen 192,5.
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Pamag=Mequin
Verl. E. W. Stamm.
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts.
Eremer Lulkan
Bremer Wolle.
Teutſch.=Atlont. Tel.
Teutſche Maſchinen
Teutſch.=Nied. Tel..
Teutſche Grodl ...."
Teutſche Petroleum.
Ilt. Katiwerke.
Tonnersmarckhüte:
Tynamit Nobel.
Reltr. L eſerung.
G. G. Farben.
2. Friſter.
Taggenau Vorz.
Felſenk Außſtahl.
G. f. elentr. Untern
Kalle Maſchinen
Han. Maſch. Egeſt..
Eanſa Lampfſchf
Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw
Cslo
Aopenhagen
Stodholm ..
Kelſingſors
Italien ....
Lonvon ...
Nen=York. ..
Paris ..
Schn eiz
Spanien
180.5 gemoor Zemeit. . 11. 2. 144.623 145.5 Girſch Kupfer .... z17 — 131.— 75.75 6oſch Eiſen. 213 25 232. 227.5 Hohenlohe Werke.. 108.5 103.125 Kahla Vorzellan 134.— 216 — 21s. Lindes Eismaſch. 20). 150.— 149.875 Lingel Schuh. 83. 125 190.— 193.— Linke u. Hofmann :. 93.75 117.5 120. 9. Loewe u. Co.. 313. — 1303. 1285 123.5 F. Lorenz 153.877 203.25 294 625 Niederlauſitzer gohl
Nordd. Gummi. 83.—
1:1.5 150.75 Orenſtein.
Rathgeber Waggon 142.75
115.— 143.5 142.- Romb acher Hütten.. 13.125 1.5.5 155.25 Roſitzer Zucker. . .. 187.75 193.— Rüt gerswerke. 149.5 315.— 319.— Sachſen vert 133.875! 112.- 113.75 Sächſ. Gufſtahl. 188.— 57.25 56.5 Siemens Glat. 18.— 18 — Ber. Lauſitzer Glaz 224.— 227.5 Volkſtedter Porzell.. 68.125 21o,s 21o.- Weſtf. E. Langendreer 53.23 13j.75 135.— Wittener Gußſtahl. 6J.5 233.— 237.— Wanderer=Berke.. . 254.—
Deviſenmarkt.
1f. 2. 12 1I. 2. Eelb /Brief Geld Brief Geld Brie Geld 168.67 169.09 168. 70169.12 Wien D..Oſt.abg 59.32 59.46 59.33 59.37 1.754 1.758 1.756 1.760 Prag. . . . 12.476 12.318 12.476 1 58.60 58.74 6e.595= 8.735 Budapeſt/ Bengö 73.69 73.67 73.70 Los.47 08.75 108.56 108.8‟ Japan. . . . . . . . 2.056 2.060 2.056 Mi2.36 112.64 1 12 36 112.84/ Rio de Janeiro, 1 0.490 2.500 0.399 fire.4s 112.74 112.46112.7 Sofia .........! 3.043 3.053 3.043/ 3.053 1o.6o 0.64 10.602/10.64 Jugoſlavien... 1.30 f.32 7.30 8.20 8.24 i8 14 1 8.18 Konſtantinopel 2.145 2.155 2.,5 N20-440 10.492 20.440/20. 194 Liſſabon ...... e1 50 ei.55 21.545 1-214 224 4.214 4 224 Tanzig ........! 21.14 21.30 s1.-71 16.355 18.595 18.555/18.595 Athen ........ 3.54/ 5.36 3.54 31.03 81.23 B1.07 g 31.27 Kanada. . . . . . . 4.207 4.217 70.88 71.08 70.73 70.21 Urugugv.. .. . . .! 4.23 4.245 12. 2.
242.—
20).—
23.— 29.125
133—
203.5
83. 23
94 75
54 875
221 75 1222.—
142.75
115.—
118.75
149. —
137.—
169.—
187 75
157.25
69.—
59.5
69.—
254.—
12. 2.
Brief
12.516
73.58
2.060
0.507
7.32
2.16
21.595
1.31
s.56
4.207/ 4.217
4.235/ 4.245
Wirt chaftliche Rundſchau.
Die amtliche Großhandelsinderziffer vom 9. Februar 1927. Die
auf den Stichtag des 9. Februar berechnete Großhandelsindexziffer des
Statiſtiſchen Reichsamtes beträgt 135,8 und iſt gegenüber der Vorwoche
um 0,3 vom Hundert geſtiegen. Die Indexziffer der Agrarſtoffe hat
ſich bei anziehenden Viehpreiſen um 0,8 vom Hundert auf 139,9 erhöht.
Die Indexziffer der Induſtriellen Rohſtoffe und Halbwaren hat
eben=
falls leicht auf 129,1 angezogen, während die Preiſe der Induſtriellen
Fertigwaren einen leichten Rückgang auf 141,5 verzeichneten.
Zeichnungsergebnis der fünfprozentigen Reichsanleihe. Die
Schluß=
meldungen auf die fünfprozentige Reichsanleihe haben eine
Ueberzeich=
nung ergeben. Bei der Zuteilung werden die Zeichnungen auf
Sperr=
ſtücke voll, von den freien Zeichnungen dagegen, nur die kleinen
Zeich=
nungen bis zu 1000 RM. einſchließlich voll, die übrigen mit höchſtens
70 Prozent berüchſichtigt werden. Der ganze aufgelegte Anleihebetrag
iſt auf dieſe Weiſe im Zeichnungswege untergebracht und ein Eintreten
des Konſortiums nicht erforderlich geworden. Angeſichts des hohen
Be=
trages der Anleihe darf dieſes Ergebnis als recht befriedigend
ange=
ſehen werden.
Süddeutſche Zucker A.=G., Mannheim. Vom 15. Februar ab wird
die Notierung der Aktien der Zuckerfabriken Frankenthal und Waghäusl
an der Mannheimer Börſe eingeſtellt und dafür werden Aktien der
Süd=
deutſchen Zucker A.=G. zur Notierung gebracht.
Konkurs der Hanſabank Hanau a. M. Das Amtsgericht Hanau teilt
mit, daß die Firma Hanſabank am 29. Januar 1927 in Konkurs geraten
iſt. Terim findet am 23. Februar, vormittags 111 Uhr, Prüfungstermin
im 28. Februar, vormittags 9½ Uhr, vor dem Amtsgericht Hanau ſtatt.
Die Preisſenkung in der Superphosphatinduſtrie. Die Erwartung,
welche die Superphosphatinduſtrie auf die beſondere Maßnahme einer
rheblichen Preisſenkung ihrer Fabrikate geſetzt hat, iſt inſofern
einge=
troffen, als gegen den Abſatz 1925/26 (Mai bis Januar), in der gleichen
Zeit des laufenden Düngerjahres, beſonders aber in den letzten
Mona=
ten und zu Anfang Februar, eine erfreuliche Abſatzſteigerung
ſtattge=
funden hat. Der Auftragsbeſtand zeigt eine weſentliche Erhöhung im
Vergleiche zum Vorjahre.
Die dentſche Emiſſionstätigkeit im Janucr 1927 Im Januar 1927
hat die Ausgabe von Inlandsanleihen gegenüber dem Dezember 1926
von 107,50 Mill Rmk. auf 212,25 Mill. Rmk. zugenommen, und zwar
entfallen auf Staatsanleihen 45 (25) Mill. Rmk., auf
Körperſchaftsau=
leihen 47 (10) Mill. Rmk., auf Stadtanleihen 31 (43) Mill. Rmk. und
auf Induſtrieobligationen 89,25 (29,50) Mill. Rmk. Die
Emiſſionstätig=
keit Deutſchlands an auswärtigen Kapitalmärkten hat ſich im Januas
1927 dagegen gegenübar dem Vormonat von 197,7 auf nur 13,8 Mill.
Rmk. vermindert. Im Januar 1926 wurden insgeſamt deutſche
Wert=
papiere im Betrage von 162,4 Mill. Rmk. und im Januar 1925 im
Be=
trage von 197,4 Mill. Rmk. an ausländiſchen Kapitalmärkten begeben.
Elektrizitäts=Aktiengeſellſchaft vorm. Schuckert u. Co., Nürnbera.
Der Jahresabſchluß der Elektrizitäts=Aktiengeſellſchaft vorm. Schuckert
f u. Co. Nürnberg weiſt für das am 30. September beendete Geſchäftsjahr
4 789 800 RM. Einnahmen gegen 2844 072 RM. im Vorjahr auf. Der
Reingewinn beträgt 3 616 781 RM. gegen 1979 024 RM. im Vorjahre.
Die Dividende ſoll mit 7 Prozent gegen 4 Prozent im Vorjahr
vorge=
ſchlagen und 65 257 RM. auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Die deutſcherumäniſchen Induſtrieverhandlungen. Die
Verhandlu=
gen über die Möglichkeit einer wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit zwiſchen
Deutſchland und Rumänien, in denen auch die noch nicht geregelten
Dif=
ferenzpunkte erörtert wurden, ſind vor einigen Tagen beendet worden.
Dem Vernehmen nach iſt bei den kürzlichen Verhandlungen mit den
maßgebenden deutſchen Stellen ein beſtimmter Plan ausgearbeitet worden,
über deſſen Einzelheiten bisher nichts verlautet und deſſen Annahme von
der Stellungnahme der rumäniſchen Regierung abhängen dürfte. Man
beurteilt in eingeweihten Kreiſen die Ausſichten eines Uebereinkommens
mit Rumänien jetzt als nicht ungünſtig, doch muß demgegenüber darauf
hingewieſen werden, daß dieſe Verhandlung ſchon früher mehrfach in ein
abſchlußreifes Stadium eingetreten zu ſein ſchienen und trotzdem infolge
neuer Einwände immer wieder nicht zu Ende gebracht wurden.
Verhandlungen über die Brennſtofflieferung an Frankreich. Dieſer
Tage wurde von der Neparationskommiſſion das Lieferungsprogramm
für die Monate März bis Mai feſtgeſetzt. Die Anforderungen halten
ſich in dem bisherigen Rahmen. Die Anweſenheit der
Kohlenſyndikats=
vertreter in Paris wurde auch zu einer Ausſprache mit den Vertretern
der franzöſiſchen Hüttenwerke benutzt. Letztere wünſchten u. a. eine
Herabſetzung der abgeſchloſſenen Koksmengen. Auf beiden Seiten
kam=
der gute Wille zum Ausdruck, nach einer den beiderſeitigen Intereſſen
gerecht werdenden Löſung der verſchiedenen Fragen zu ſuchen. Die
Ver=
handlungen, ſollen demnächſt in Eſſen fortgeſetzt werden.
Produktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 12. Februar. Die Lage im
Getreide=
geſchäft hat ſich ſowohl hier, als an den ausländiſchen Getreidemärkten
nicht geändert. Die Unternehmungsluſt bleibt für Berlin bei kleinen
und in den Forderungen unnachgiebigen prompten Angeboten ſehr
ge=
ringfügig, da die Hauptakteure der Mühlen ween des recht ſtillen
Mehl=
geſchäftes mit deren augenblicklichen Getreidevorräten auskommen. Das
Niveau wurde auch im Lieferungshandel nur unweſentlich geändert.
Während Weizen per März 1 Mark niedriger eröffnete, waren alle
üb=
rigen Monate behauptet. Für Mai=Roggen wirkten einige Deckungen
befeſtigend, ſonſt kaum verändert. Gerſte und Hafer recht ſtill, trotz
vereinzelter mäßiger Preisabſchläge. Kleieartikel faſt behauptet.
Son=
ſtige Mäukte allgemein vernachläſſigt.
Viehmärkte.
Weinheimer Viehmarkt vom 12. Februar. Zugeführt waren 436
Stüick, verkauft wurden 328 Stück. Milchſchweine das Stück von 10 bis
22 Mark, Läufer das Stüick von 25 bis 50 Mark.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Da der Reichstarif für das Bankgewerbe in ſeinen
Mantelbeſtim=
mungen und in der Gehaltsregelung Ende Februar abläuft, ſo hatten
zwiſchen dem Reichsverband der Bankenvereinigung und der
Ange=
ſtelltenorganiſationen eine Reihe Verhandlungen über die Verlängerung
des Abkommens ſtattgefunden. Eine Einigung konnte ſeither nicht
er=
zielt werden.
Auf der Tagesordnung der am 3. März ſtattfindenden H.=V. der
Leipziger Meſſe= und Ausſtellungs=A.=G. in Leipzig ſtehen u. a.
Satzungs=
änderungen. Abberufung des geſamten A.=R. und Neuwahlen.
Die Stadtverwaltung Schneidemühl hat mit dem Bankhaus Wilh.
Vogt u. Cie., Berlin, eine mit 6 Prozent verzinsliche Anleihe von
3 Millionen Goldmark abgeſchloſſen.
Der Wert des engliſchen Außenhandels ſtellte ſich im Januar auf
der Ausfuhrſeite mit 55 422 000 Lſtr. um 5 714 500 Lſtr. höher als im
Vormonat. Die Einfuhr belief ſich auf 113 600 000 Lſtr. und zeigt
da=
mit eine Erhöhung um nur 288000 Lſtr.
Die Handelsmiſſion der Sowietregierung in Polen hat von den
oſtoberſchleſiſchen Gruben 800 000 To. Kohle zur ſchnellſten Lieferung
ge=
kauft. Der formelle Abſchluß ſoll in dieſen Tagen erfolgen.
Wie die „Jsweſtifa” melden, ſind die letzten vier Dampfer aus dem
Leningrader Hafen ausgelaufen. Die Eisbrecher=Kampagne iſt bis zum
15. oder 2. April unterbrochen worden. Von nun ab werden alle
Dampfer mit Frachten für Rußland nach Reval geleitet werden.
Aus Moskau wird gemeldet, daß der Truſt Grosneft Beſtellungen
im Auslande für insgeſamt 6 Mill. Rubel vergeben habe. In erſter
Linie ſind in Deutſchland für die Erdöl verarbeitenden Fabriken in
Grosny 2 Röhrenanlagen beſtellt worden.
Am Samstag, den 12. d. M., blieben zur Feier von Lincolns
Ge=
burtstag die amerikaniſchen Börſen und Märkte geſchloſſen. — Die
No=
tierung für Pennſylvania Ceroſin wurde um ½ Cent per Gallons
er=
mäßigt.
Wrärtien, Sariſendr. Grautfatter Narboetiche ooür Ia. Beordar lost.
Aizwapiere
derutſche
Rächsp. Sch.
N W. 30—
trs. Staats=
AN 1. 4. 29
4 V. Sch.
L.g
R. St.=Sch.
8. 29
p., St.=Sch
1D. 30
M5. Fr.=Sch.
Rch. Fr.=Sch.
127 80
WMünkt. F. Sch.
M4 29
Otk. bſumngs-Anl
Vhleßlich
Auf Ausſcheinen
93 AFunleihen
Lia=Sanleihe
Une ichsanl..
ESutzg. v
GL w. 13
ſautzg. 0.14
=Konſ.
K....
termberger
ämdiſche
.B 1914
Dr. 1914/
1B98
I02 ...
Tabakos
„Itaatsr.
kob. 1918
„Schatz. 14
6.8
% Oſt. Silberr.
„ Goldr. . .
% „einh. R. (kon)
3% Port,/(Spz.) II
5% Rum.am. R.03.
½% Gold. 13..
% „ am.konv..
4% „am. 05..
%5Türk. (Adm.)03
48 „(Bngd.) II
„ (Bagb.)II
4% „ 1911 Zoll./ 17.75
23
29
23.5
4½% Ung. St. 1913
4½% „St. 1914
27.85
4½ „ Goldr.
24
g „ St. 10
% „ Kronr. . . 3.05
3½ „ Eiſ. Tor.
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. inn.
5% „ äuß. 99
% „ Gold 04 ſtf.
32 „ konſ. inn.
4½% „ Frrigat.
2₈ Tamaulipas I.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10¾½Berl. H.=Bk. G.
Berl. St.:Goldl
7 Darmſt. St.=G.
82 9. Hhp.=Bank
Meining., Goldpf.
8% Frk.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr.
.
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
..!
5% Frkf. Pfdbr.=Bk
Goldpf
101
1o5
101
103.25
8% Komm. Ldb. D.
Goldſchuldver. ..
3% Heſſ. Ldb. Gold
10 Komm. Elektr.
Mark (Hag./Gold
820 Mannh. St.=G.
8% Mainz St.:G.
8% Naſſ. Ldb. Gold).
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfdbr.. . ...
8% Pforzh. St.=G.
8% Pr. C.=B.=Cr.=T
Goldpfdbr.
8% Rh. Hyp.=B. G.
7 ½%Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk., Goldpf.
8% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr.
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23/
6½ Großkr. Mannh.
Kohk. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
5%0 „Roggen .2
50 Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hhp. u. Wech
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp. zu. Wb.
Meining. Hyp. Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk. ...
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
105
100.5
48.5
14.7
16.7
16.9
13.7
13.75
17.75
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B..
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk.,
Staatl. ob. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel"
Naſſau. Ldsb. . ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Dux. Bdb. Em9.
93
42
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4%0 Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
485 Kaſchau=Oderb.
abg.
480
5%0 Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (L.)
2,6% Alte „.
2,6% Neue,
5% Oſt.=Ung. 73/74
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. „ 9. E.
3%Oſt. „ 1885
3% Oſt. „ Erg. Nei
3% Raab Oebbg. 83
„ 91
97
48 Rud. Silber
4 Rud. Salzkg.
4½%Anat., S. I.
4½%Anat. S. II
4½% Anat., S. III
30 Salon. Monaſt.
5% Tehuantepes.
4½%
Vank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
Bad. Bk.
zk. f. Brauind
13.85
17.3
21.5
15.25
15.25
14
Ne
29
26.5
78
185
258
armer Band.
Bay, Hhp.=Wchſ.
Berl. Handelsgef.
Comm. u. Privatb.
rmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank ...
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ..!
Disk.=Geſellſch. ...
Dresdener Bk. ...!
Frankf. Bk.
..
Frkf. Hyp.=Bk... ..
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. Bk
Lux. Intern. Baut
Metallbank.
Mitteld. Crebitb.
Pfälz. Hyp.=Bk....
Reichsbank=Ant. . . 188
Rhein. Creditbk. ..
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. Disc.-Geſ. /178
Oſterr Creditanſt.
Wiener Banwerein
Berowerks=Akt.
Bochum. Bergb. . .
Buderus.. ..... . . /131
Dt. Luxemburg . ..
Eſchw. Bergw....
Gelſenkirch. Bgw. /192
Harp. Bergb. . . . . . 228
Flſe Bergb. St. . . 334.75
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb. /202.5
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke . . . . 185.5
Mannesm.=Röhr. .
Mansfelder
Oberbedarf
Otavi=Min.=Ant.
Phönix=Bergb. . . . 11
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw...
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte
248.5
aan
293
203.5
171.5
132
194
189.5
154
223.25
.5
171
193.5
275
157.5
9.3
191
181
2o7
232
158
127.5
Va
102
150
Salzwerk Heilbr..
Tellus Bgb.. ....
Ver. Laurahütte ..
Ver. Stahlwerke ..
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)
Henninger
Hereules. Heſſiſche.
Löwenbr.=München 336
Mainz. Aktienbr. 1240
Schöfſerhof(Bind, 348
Schwarz Storchen. 181
Tucher, Nürnberg.
1177
Werger
.l217
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleher!
6%A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B..
A. E. G. Stamm...
Anglo=Cont. Gugno
Aſchaff. Zellſtoff.
Badenia (Weinh.
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg ...
Bahr. Spiegel.
Beck & Henkel ...
Bergmann El. . ...
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol..
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement=Heidelb.
Cement, Karlſtadt
Cement, Lothr..
Chem. Albert. . . .
Chem. Brockh. ...
Chem. Milch.
Daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhandel. ..
Deutſche Erdöl ...!"
D. G u. Silb. Scheid. 252.5
Dingler, Zweibrück.
136.75
100
94
170.25
133
183
138
37.6
70.25
A5
52
18s
1üäs
713.75
201.25
Dreds. Schnellpr.
Dürkopp
Dürr. Rattingen.
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung ....
Elſ. Bad. Wolle ..
Email. Ulrich
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift...
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens..
Farbenind. F. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof .."
Frkf.=M. Pok. u. W.
Fuchs Waggon ...
Geiling & Cie. ....
Germania Linol..
Gelſenk. Gußſt....
Goldſchmibt, Th...
Gotha Waggon..
Gritzner, Maſch...
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ..
Hanſa=Lloyzd, Br.
Hartm. & Braun
Heyligenſtgedt.
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer
Hoch=Tief Eſſen
Holzmann.
Holzverk. Ind..
Hydrom. Breslau
Inag ..
Junghans St.. .
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
148.25
80.5
621,
191
194.5
B6.25
65
97
220
136
108
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321
120
168.5
110
111
0.575
95
282
158
127
180
154
60.25
150
37.25
85
119
146
190.25
97.75
51
Karſtadt, R...
ſun Sc & Becke=
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun ..
Krauß Lokom. ...
Lahmeyer ......."
Lech, Augsburg . ..
Lederw. Rothe ..
Spicharz..
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Lux, Induſtrie
Mainkraft Höchſt.
Mars=W. Nürberg
Metallgeſ. Frkf. ..
Miag. Mühlenb. . .!
Moenus, Stamm
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk..
Neckarſ. Fahrz. ...
Neckarw. Eßlingen
Beters Union .. ..!"
Pfälz. Näh. Kahſer
Philipps.
Porzellan Weſſel".
Prometh. Frrf.
Rein. Gebb. & Schall=
Rhein. Elektr. ....
Rhenania, Aachen.
Rütgerswerke ....
Schleußner
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank.
Schramm Lackf. ..
Schrift, Stemp..
Schucker, Elektr. . .
Schuhf. Weſſel.
Schuhf. He
Schult, Grünlack.
Seilind. Wolff ...
Siemens Glas
Siemens & Halske
Südd. Immob.
Thür. elektr. Lief.
1297,
188
74.5
60
135.5
138
201.5
71
52
73
134.25
Ae.5
98
76
135
173.5
9
140.75
führen Furtwängl.
Beithwerke ....
Ver. f. Chem Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg ..
ultramarin
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Zellſtoff Berl. ..../
Bogtl. Maſch. ...
Boigt & Haeffner
Bolthom. Seil
Wahß, E Freytag
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof ..."
Zuckerf. Waghäuſelſ.
Zuckerf. Frankenth.
Zuckerf. Heilbronn.”
Zuckerf. Offſtein.
Zuckerf. Rheingau
1Zuckerf. Stuttgart
Transport= und
(Verſicherungs=Akt.
A. Dt. Eiſenbahn
Dt. Eiſenb.=Geſ...
El. Hochbahn=Berl.
Schantung E.B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag".
(Nordd. Llohzb.
181
Ma:e
75.25
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138.78
124.6
(54.6
154
103
105
263.75
157
128
156
204
157
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Nummer 44
Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verbeten.)
„Du kannſt doch nicht im Ernſt . Du haſt bisher Glück
evabt. Unverdientes Glück. Mach’ jetzt um Gotteswillen nicht
i. Dummheit und denke, es muß immer ſo bleiben. Der Krug
eit ſolange zum Brunnen, bis er bricht.”
„Verſtehſt du denn nicht: dies iſt der Moment, wo ich zum
risenmal wirklich den Wunſch habe, Vandergult zu ſein.
Van=
ergult zu heißen. Für Vandergult gehalten zu werden. Kannſt
im Ernſt kühl bleiben beim Anblick dieſes entzückenden
ſEdels?”
„Alſo verliebt,” ſagte Jonny dumpf. „Retrungslos verliebt.
urten Abend, Fräulein.”
„Wieſo guten Abend, Fräulein?”
„Ich habe ihr bloß Adieu geſagt. Sie iſt eben gegangen.”
„Haſt du ihr meinen Namen genannt?”
„Natürlich.”
„Und welchen? Fritz Jacobſen?”
„Na, weißt, du, ich bin zwar blöd, aber ſo blöd, wie du
aubſt, bin ich doch nicht.”
„Alſo, Cornelius Vandergult. Dann iſt alſo alles in
Ord=
ung. Heute abend gehe ich hin und ſehe mir meine Braut an.”
„Und ich ſage dir, Fritz: wenn du klug biſt und vorſichtig,
n fährſt du heute abend mit mir nach Berlin. Wir haben
Ferzehn Tage im Luxus gelebt, haben die ſchönſten Dinge der
Ɨt geſehen und genoſſen; du haſt ein Vermögen gemacht —
Hes willſt du eigentlich mehr?”
„Biſt du denn damit zufrieden?”
„Du etwa nicht? Haſt du denn ganz den Verſtand verloren?
H” könnteſt dir irgendwo in Berlin ein Zigarrengeſchäft kaufen.
ter eine Geflügelfarm draußen auf dem Lande. Mit ſechs
urnden und einem Pferd, und kannſt heiraten und lebſt herrlich
yr in Freuden. Statt deſſen willſt du hier im fremden Lande
u. Unmögliche möglich machen. Nein, Fritz, das iſt Wahnſinn.
ch meine es gut mir dir ,das weißt du. Ich will dein Beſtes.
c will auch nichts von deinem Gelde haben. Glaube das nicht
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etwa. Dir iſt dein Glück zu Kopf geſtiegen; ſo fängt es immer an:
wen Gott ſtrafen will, den ſchlägt er zuerſt mit Blindheit.”
„Du haſt recht, Jonny; verſtandesmäßig haſt du recht. Aber
es gibt etwas, was über das rein praktiſche Rechnen
hmaus=
geht. Und ich glaube...
„Das iſt eine freche Herausforderung an das Ecickſal.”
„Jeder große Wurf iſt eine Herausforderung an das
Schick=
ſal, Jonny.”
„Du willſt alſo...
„Ja. Jetzt will ich Vandergult bleiben.”
„Und wenn’s herauskommt, daß du gar nicht Vandergult biſt?
Denn herauskommen muß es doch einmal. Und wahrſcheinlich
viel ſchneller als du denkſt.”
„Wenn’s herauskommt — gut: dann iſt es immer noch
Zeit, aufzuhören. Sie ſie dir doch an, Jonny Iſt dieſes göttliche
Geſchöpf nicht wert, daß man ſeinetwegen den Ritt in die Sonne
riskiert?"
„Den Ritt in die Sonne . . . Ja, ja, das iſt es. Du willſt in
die Sonne reiten. Und du vergißt, daß du nur ein armſeliger
kleiner Erdenwurm biſt, und daß du verbrannt ſein wirſt, ehe du
dich einen Meter vom Erdboden erhoben haſt.”
„Ach was, Jonny, ſei kein Haſenfuß. Ich bin jung und habe
das Herz auf dem rechten Fleck. Ich will’s riskieren, auch auf die
Gefahr hin, zu verbrennen oder abzuſtürzen oder was du ſonſt
willſt. Ich will den Ritt in die Sonne wagen. Und du — du
ſollſt mein Begleiter ſein. Willſt du? Wenn du nein ſagſt — ich
bin dir nicht böſe, Jonny. Dann gebe ich dir Geld, daß du nach
Deutſchland zurückfahren kannſt.., und natürlich, daß du dir
deine Geflügelfarm kaufen kannſt und dazu ſechs Hunde und ein
Pferd. Alſo Jony... ?"
Jonny ſchüttelte wütend den Kopf. Alſo, ſo etwas von
Frech=
heit iſt noch nicht dageweſen. Du biſt ein Halunke. Was ſage ich,
ein Halunke — ein unverſchämtes Viech biſt du! Natürlich: ich
mach” mit.”
Das erzene Tor tat ſich auf. Das Auto, vom Pförtuer mit
höflicher Herablaſſung begrüßt, nahm den Weg, der zur Linken,
um die herbſtlichen Bosketts herum, zum Barockſchlößchen führte.
Der ſtille Glanz der Abendſonne lag auf dem Kies und über den
Hecken, die den Blick freigaben in ſchimmernde Fernen. Der
Himmel war leuchtend, erfüllt von köſtlichen kühlen Schleiern; der
Sonnenuntergang dort drüben hinter den verſchwimmenden
Kon=
turen der Dinge hatte nichts von nordiſcher Melancholie. Nur
ein feſtliches und frohes Leuchten, die Erwartung eines neuen
und ſchöneren Wiederſehens begleiteten ihn.
Der Diener trat aus der Halle und öffnete den Schlag,
diſzi=
pliniert, aber ohne Eile.
Fritz ſagte: „Sagen Sie Ihrem Herrn, Mr. Cornelius
Van=
dergult ſei da."
Der Diener blickte auf; in ſein glattes Geſicht trat ein
er=
ſtaunter Ausdruck, der den Hochmut der gedankenloſen Züge mit
einem Schlage völlig vertrieb. Er hatte offenbar kein Wort
ber=
ſtanden; nur der Name Cornelius Vandergult mochte in dieſem
Hauſe geläufig ſein. Er machte eine kurze, ſehr tiefe und ſehr
ergebene Verbeligung, ſo, als ob angeſichts einer ſo
erſchüttern=
den Tatſache jede Frage und jede Verzögerung Todſünde ſei —
dann öffnete er eine Tür und ließ Herrn Vandergült mit ein
paar Worten eintreten, die dieſer nicht verſtand.
Das Zimmer war im Stil des Rokoko gehalten. Die Möbel
hatten die verſchloſſene Wackligkeit der Echtheit; aber
unverkenn=
bar ging der Hauch einer vornehmen und liebenswürdigen
Kul=
tur von ihnen aus. Das Parfüm zärtlicher Erotik ſchien ſie zu
umſchweben, deſſen blaſſer, leiſe modernder Hauch in ſeltſamer
Harmonie ſtand zu dem Herbſt, der jenſeits der Fenſter lag.
Türen ſchlugen im Hauſe — nicht übermäßig ,eilig; dennoch
lag ein freundlicher Eifer in dem Klang: Fritz war hellhörig
geworden in dieſen Tagen, die Nuancen der Dinge erſchloſſen
ſich ihm aus dem Gefühl heraus.
Ein Schritt kam über den Teppich der Halle.
Jetzt galt’s. Jetzt war die Stunde da, da das ganze
Ge=
bäude zuſammenbrechen konnte. Nein, mußte. Der Mann, der
in der nächſten Sekunde hier eintreten würde, hielt ſein Schickſal
in der Hand. Kannte er den echten Vandergult? Den jungen
Sohn ſeines Geſchäftsfreundes? Dann war alles verloren. Der
Marquis würde vermutlich die Tür von draußen zumachen und
den Schlüſſel herumdrehen — und ein paar Minuten ſpäter
wür=
den ſie kommen, ihn zu holen. Die Barockfenſter waren geſchickt
vergittert; die Längs= und Querſproſſen waren in Wahrheit
eiſerne Traljen.
Die Tür ging auf. Der Marquis trat ein.
Er ſah genau ſo aus, wie Fritz ihn ſich vorgeſtellt hatte: mit
einem weißen Spitzbart, mit weißem Haar, ſehr elegant. Das
Embonpoint nahm ihm nichts von ſeiner Würde. Ein Bändchen
fchimmerte diskret im Knopfloch — Ritter der Ehrenlegion. Er
ſtand mit der großſtädtiſchen Sicherheit des Pariſers vor ihm,
deſſen Liebenswürdigkeit keinen Zweifel darüber läßt, daß eine
völlige und ſkeptiſche Kühle hinter ihr ſteht. Man hatte ihm
er=
zählt, daß es keinen reſervierteren Menſchen auf der Welt gäbe
als den kultivierten Franzoſen; der Blick dieſer dunklen Augen
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ich will Ihrem Bräutigam ja nichts Schlechtes nachſagen, als meine Mutter
mir aber Ihre Verlobungsanzeige vörlegte, fielen mir die Strophen ein:
„Es prüfe ein jeder, bevor er ſich bindet, ob ſich nicht vielleicht noch was
Beſſeres findet.” — Indes gratuliere ich Ihnen von ganzem Herzen. Sie
müſſen es ja wiſſen!
Wenn ich vielleicht in mancher Beziehung nicht ſo aus mir
heraus=
komme wie Ihr Bräutigam, ſo habe ich beſtimmt nicht weniger
Kavallers=
ehre wie er. Und das glaube ich Ihnen am beſien damit beweiſen zu
können, daß ich mich trotz der mir von Ihnen zugefügten Ehrverletzung
von meiner Mutter dazu bewegen ließ, für Ihren guten Rat zur
Be=
ſeitigung ihres Doppelkinns unſern beſten Dank auszuſprechen. Die
Selbſi=
maſſage mit der fetthaltigen Zuckooh=Creme hat Wunder gewirkt. Meine
Mutter ſcheint um Jahre verjüngt.
Ein zweiter Beweis uneigennütziger Kavaliersehre: Ihr Bräutigam
hat nach dem Raſieren häufiger über das Spannen der Geſichtshaut
ge=
klagt, auch wohl mal aufgeſprungene Haut gehabt. Das Spannen der
Geſichtshaut iſi für den Bräutigam unangenehm und nun erſt aufgeſprungene
Geſichtshaut — ich weiß ja nicht — wenn ich die Braut wäre, mir würde
es nicht gefallen.
Selbſi nach dem ſchärfſien Ausraſieren muß der Bräutigam ſeiner
Braut mit einem ſammetweichen, duftigen Geſicht von matter, vornehmer
Tönung entgegentreten können. Wenn ich eine Braut hätte, ich könnte
es Ihr Bräutigam kann es auch. Er ſoll nur ſo wie ich nach dem
Raſieren die nicht fettende Zuckooh=Creme verwenden. Die Wirkung iſt
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13. Februar 1927
Alluſtrierte Wochenbeilage
Nummer 7
Die vier Temperamente in der
Akademie für Dichtkunſt.
Von Hans von Hülſen
Unter den vier Temperamenten, die einſiweilen die
neu=
gegründete Klaſſe für Dichtkunſt in der Preußiſchen Akademie
bilden, iſi
Thomas Mann
entſchieden der Melancholiker. Aus Melancholie waren ſeine
erſien Bücher geboren, Melancholie iſt immer einer ihrer charakte=
tiſiſchen Züge geblieben. In Moll klang die Melodie ſeiner erſien
* Schöpfungen, mit denen der kaum Zwanzigjährige ſich der
Offent=
ächkeit vorſiellte, des Novellenbandes „Der kleine Herr
Friede=
mann”, und jenes anderen, „Triſian” betitelt, der die unvergeß=
1 ſiche Novelle „Tonie Kröger” enthielt, melancholiſch=ironiſches
Machſpiel zu dem großen Proſa=Epos von der Melancholie des
Verfalls „Buddenbrocks”. In dem Roman „Königliche Hoheit”,
ſer wie ein zartes Paſiell aus überfeinertem und überaltertem
Milieu wirkt, klangen zum Schluß ein paar heitere, poſitive,
bensfreudige Töne auf; aber der Dichter beeilte ſich, das Ganze
inſch als ein „Märchen” zu erklären — und ſpann im „Tod von
5 Benedig” ſeine melancholiſche Muſik weiter fort. Dann kam der
rieg und mit ihm die Cäſur, um nicht zu ſagen: der Bruch in dem
Berke Thomas Manns. Der weltabgewandte Träumer, der
f imer nur mit einem aus Schwermut und Humor ſektſam
ge=
miſchten Geſicht in den tiefſien See ſeines eigenen Ichs geſiarrt,
brrließ die zarten und äſihetiſchen Regionen ſeines Traums und
ehſchien — ſeltſame Sehnſucht! — auf der politiſchen Bühne.
Er ſchrieb: „Friedrich und die große Koglition” — der Abriß
eimes groß angelegten Romans über Friedrich II., zu deſſen
Aus=
fihrung dem aller Monumentalkunſt fremden, nach der Manier
ztwa eines Signac Strich an Strich, Tupfer an Tupfer ſetzenden
Känſilers die Kraft und der Atem gefehlt haben mag; und dann
illte er ſich zur größten Überraſchung des Publikums mit einem
unfangreichen Wälzer ein, den man eher von einem Eſſayiſien
rlis von einem Dichter verlangt hätte: den „Betrachtungen eines
Inpolitiſchen”. Ein Großkampfbuch, eine Auseinanderſetzung mit
ſen geiſiigen Strömungen der Literatur, die das Vorſpiel für die
Ullitiſierung und Demokratiſierung des deutſchen Volkes
be=
enten, und erfüllt von einer unerbittlichen Polemik gegen alles,
dus Demokratie und Republik hieß. Dies Buch, obwohl auch in
inem höheren Sinne kaum nötig, wäre als Bekenntnis ſeines
1 Lerfaſſers achtbar geweſen, hätte er nicht bald darauf ein anderes
icenntnis abgelegt, und angebetet, was er noch jüngſi
ver=
mmnt hatte: Die Deutſche Republik, die er in einer ſpäter im
1 uck erſchienenen Rede vor den Berliner Studenten plößzlich
gemherzig und beredt verteidigte. Das war ein anderer Thomas
lann als der, der uns die melancholiſch=tiefſinnigen und im
eitz höchſier artiſiſcher Vollendung blühenden Geſchichten ſeines
7 übecker Elternhauſes und ſeiner Jugend erzählt hatte; das war
* Polemiker, geübt in Hieb und Parade, gewaſchen in allen
1 Aſſern einer beſiehenden Diglektik! Das war, was er ſelbſi
ſchdet hatte; der politiſche Dichter, oder vielmehr der Dichter,
4izum politiſch=ſchriftſiellernden Protagoniſien geworden war.
icht alle mochten finden, daß es ihm zum Heil war — doch es
5ühn nach oben: der „Zauberberg” erſchien, ein zweibändiger
omian, eine dünne Handlung, überwuchert und überglitzert von
D Flut von Diskuſſionen, die mit der Meiſierſchaft des geübten
Florettfechters gehandhabt ſind. Er wurde ein ſenſationeller
Buch=
erfolg und mit ihm kam, was in Deutſchland für den Dichter ſo
ſelten kommt, Ruhm und Würde. Thomas Mann war ſchon
Ehrendoktor der Univerſität Bonn, nun wurde er Senator der
deutſchen Akademie in München, Lübeckiſcher Profeſſor, wie
Geibel, und ſchließlich gar Mitglied der preußiſchen Akademie der
Künſie, in der zu ſitzen Ludwig Fulda annahm und Gerhard
Hauptmann ablehnte. Seither hat man von dem Dichter Thomas
Mann nichts gehört; aber ſein anderes Ich, hat eine emſige
Tätig=
keit im Sinne der Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und
Frank=
reich entfaltet (bei der für ihn die Überſetzung ſeiner geſammelten
Werke ins Franzöſiſche herausſprang). Man möchte hoffen und
wünſchen, daß dieſe vielſeitige, ſchriftſielleriſche, eſſayiſiſche,
herausgeberiſche und gelegentlich auch das Journaliſiſche nicht
verſchmähende Tätigkeit das ſchmale, aber mit magiſcher Kraft
ſtrahlende, weil vom heiligen Ol ſeines innerſien
träumeriſch=
unberedten Lebens genährte Flämmchen des Dichters nicht
ver=
ſchüttet. . . .
Vielleicht könnte man
Ludwig Fulda
den Phlegmatiker unter den Vieren nennen; denn die graziöſen,
leichtgefügten Luſiſpiele dieſes vielgeſpielten Verfaſſers haben
etwas von jenem glücklichen Phlegma, das nicht in die Tiefe
dringt, aber erheitert. Selbſi da, wo er, in ſeinen Frühjahren
mehr als heute, ſozialkritiſche Abſichten hat, verwiſcht er ſie mit
einer gewiſſen Konzilianz und Duldſamkeit, die man bei dem
alten Ibſenenthuſiaſien und Mitbegründer der „Freien Bühne‟,
gar nicht vermuten ſollte. Unter ſeinen mehr als dreißig
Bühnen=
werken ſind wohl am bekannteſien geworden die Luſiſpiele „Der
Dummkopf”, „Die Zwillingsſchweſier”, „Die Rückkehr zur Natur”
und „Die verlorene Tochter”. Eine ſpätere Zeit mag entſcheiden,
ob bedeutender als ſeine eigenen Dichtungen nicht ſeine
ausgezeich=
net geglückten Überſetzungen ſind. Er übertrug Molieres
Meiſier=
werke, Roſiands „Cyranc”, Ibſens „Peer Gynt” und
Shake=
ſpeares „Sonette”; alles mit einer ſiaunenswürdigen
Sprach=
fertigkeit. Auch iſi er ein hervorragender, kenntnisreicher und
ver=
handlungsgewandter Mitarbeiter in allen geiſigen und
wirt=
ſchaftlichen Schriftſiellerorganiſationen, wie dem „Verband
deut=
ſcher Bühnenſchriftſieller” und dem deutſchen Zweig des „Pen=
Clubs”.....
Wie kommt Saul unter die Propheten? könnte man verſucht
ſein, angeſichts
Hermann Stehrs
zu fragen, wenn dieſer Dichter, ſchleſiſcher Landsmann Gerhart
Hauptmanns, ſeinem Temperamente nach nicht viel eher einem
Paulus als einem Saulus gliche. Freilich nicht ſo ſehr dem
ſireit=
baren Apoſiel, als dem verſponnenen Grübler, Gottſucher und
ſchmerzberauſchten Durchpflüger der Menſchenſeele. Als ſolchen
zeigen dieſen ehemaligen Volksſchullehrer, dem der Lehrerrock ſo
enge ward, daß er ihn mit einem Aufſchrei zerriß, alle ſeine Bücher,
die nicht, wie bei Fulda, ſeinem akademiſchen Kollegen, aus einer
unbeſorgten Laune, einem Gefallen an gefälliger Form geboren
ſind, ſondern aus Not, aus Kampf, aus Krampf. Alle dieſe Werke,
die unter ſchleſiſchen Menſchen ſpielen, oft genug unter den Armen
und Armſien; „Leonore Griebel” etwa, dieſer vielleicht ſchönſie
Roman der Frauenſehnſucht, oder „Der begrabene Gott” oder
„Die drei Nächte”, in denen der Lehrer Faber ſeinem Kollegen
ſein Leben erzählt. Stehr iſi auch hierin dem Dichter des
„Emanuel Quint” blutverwandt, ein Nachfahr der ſchleſiſchen
Myſiiker, iſt ein Reis vom Baume der Jakob Boehme und
Angelus Sileſius. Weniger „künſtlich” als Thomas Mann, aber
bei weitem mehr Dichter und ohne die geringſie Neigung zu
ſchriftſielleriſchen Ab= und Ausſchweifungen. . .
Das Temperament des Vierten im Bunde,
Arno Holz
iſtleicht zu beſiimmen; er iſi ausgeſprochen das, was der
Pſycho=
loge oder Pathologe einen Choleriker nennt. Oſtpreuße — und
ſchon darum von ſchwerer und leidenſchaftlicher Gemütsart, die
ſich allerdings weit mehr im Kritiſch=Polemiſchen als im
Produk=
tiven äußert. Man kennt Typen dieſer Art unter der Schar der
fanatiſchen Erfinder, die mit ihrer Erfindung nicht durchdringen
und dann den Reſt ihres Lebens verbittert und auf Gott und die
Welt ſchimpfend daſitzen. Und ein Erfinder will Arno Holz um
jeden Preis ſein: der Erfinder des Naturalismus. Er kann und
will nicht verſiehen, daß die Welt zu allen Zeiten eine revolutionäre
Bewegung nach dem genannt hat, der ihre Fahne entrollte und
ihr den begeiſiernden Inhalt gab — nicht nach dem, der am
Schreibtiſch ſaß und ihr Programm deſiillierte. So wird nach
menſchlicher Vorausſicht der Begriff des Naturalismus in
Deutſch=
land mit den Frühwerken Gerhart Hauptmanns verbunden
bleiben, auch wenn Arno Holz die Widmung des Stückes an ihn
und das darin enthaltene Bekenntnis empfangener Anregung
bergelten wird, indem er noch einige Bände ſeines „Werks” mit
Schimpfereien auf den ihm ſo verhaßten, weil erfolgreicheren
ehemaligen Mitkämpfer füllt; ſchon jetzt nehmen dieſe Polemiken
einen allzu breiten Raum darin ein. — Aber wenn Arno Holz
ſeinen Platz als „Vater des Naturalismus” nicht geſichert ſieht,
ſo wird ſein Name doch lange nicht vergehen und zwar deswegen,
weil er, jenſeits aller Programme, im „Buch der Zeit” und in
„Dafnis”, einem lyriſchen Porträt aus dem r7. Jahrhundert,
Gedichte gegeben hat, die ſich nie wieder vergeſſen. Auch als
Bühnenſchriftſieller hat er einige Erfolge erzielt, meiſt allerdings
in Zuſammenarbeit mit einem literariſchen Kompagnon: „
Trau=
mulus”, eine tragiſche Komödie, die er mit Otto Jerſchke ſchrieb,
ebenſo wie die Komödie „Büxl”; die Bühnenwerke, die er allein
ſchuf, „Sozialariſiokraten” oder das Trauerſpiel „
Sonnen=
finſiernis” oder die einen ganzen Lexikonband füllende und ſchon
deshalb unaufführbare Tragödie „Ignorabimus”, haben ihm
keinen Erfolg gebracht und ſo ſehr zu der Verbitterung
bei=
getragen, die dieſe ſelſame Miſchung aus Künſiler, Revolutionär,
Theoretiker, Schulmeiſier und Nörgler von Jahr zu Jahr mehr
kennzeichnet. Mehr als irgend einer der neu ernannten
Mit=
glieder der Akademie hat Arno Holz von ſich reden gemacht, indem
er, kaum daß er die Einladung des Miniſiers angenommen,
eine umfangreiche Denkſchrift nicht etwa für ſeine Mitarbeit an
der Akademie, ſondern für eine grundſiürzende Umgeſialtung
der Preußiſchen Akademie und für ihr Aufgehen in einer
uto=
piſtiſchen Deutſchen Akademie ausarbeitete; und da er nicht ſofort
die radikale Verwirklichung ſeiner Vorſchläge erlebte, goß er dem
Miniſier und dem Miniſierium die volle Schale ſeines Zorns
über den Kopf.
Man ſieht, die Temperamente der vier Mitglieder ſind recht
verſchieden; hoffentlich gelingt es dem über dem Unternehmen
ſchwebenden weiſen Geiſie eines hohen Miniſieriums, ſie zu einer
einheitlichen Wirkung zuſammenzufaſſen, wie es Albrecht Dürer
mit ſeinen „Vier Temperamenten” gelang.
Hnnnnnnnannnnnnnnnnnnnannnnankannnnnennaananangrnannnnnannnnngagnnnn
nnnnz
Heinrich Peſtalozzi.
Am 77. Februar ſind es hundert Jahre, ſeit Heinrich Peſialozzi,
der bahnbrechende Neuerer in allen Erziehungsfragen, ſeine Augen
für immer ſchloß. Sein nach und nach erſcheinendes Volksbuch „
Lien=
hard und Gertrud” machten den ob ſeiner Güte verlachten und
ver=
ſchuldeten Herrenbauer mit einem Schlage zu einer europäiſchen
Berühmtheit. In dem ſoeben erſchienenen, lebendig geſchriebenen
Lebensbild*), das der Volksſchriftſieller Joſef Reinhart von dem
genialen Menſchen entwirft, findet ſich auch die Entſiehung dieſes
Meiſierwerkes trefflich geſchildert. Mit Erlaubnis des Verlages
Friedrich Reinhardt in Baſel bringen wir den diesbezüglichen
Ab=
ſchnitt zum Abdruck.
Der unbrauchbare Bürger ſucht ein Wirkungsfeld;
das Volksbuch iſt die große Ernte.
Seit der Landvogt Fellenberg auf Wildenſiein das Lienhardbuch
geleſen, war Peſialozzi häufiger Gaſi auf ſeinem Schloſſe.
„Die Alten haben Hörner, harte Hörner, laſſen ſich nimmer
biegen!” ſchnarrte er und warf einen brennenden Fidibus, als müßte
er’s büßen, in den Kamin.
Eben einmal hatte er eine böſe Affäre ans Licht gebracht, ein Neſt
voll tückiſcher Bosheit, Liſi und Lüge; Holzfrevel in ſeinen Wäldern;
ein Untervogt im Dorfe hatte ſich von den Bauern beſtechen laſſen,
daß er ihnen Weidtüren offen ließ. Nun war durch einen Zufall alles
an den Tag gekommen; der ungetreue Untervogt ſaß im Loch und
war nun weich geworden, bereute und verſprach mit heiligen Sprüchen
Beſſerung. Einſt hatte der Landvogt im Wahne gelebt, in einem
Paradieſe zu wohnen. Jetzt war der Landvogt ganz rauhbürſtig
ge=
worden, fluchte: „Nützt alles nichts, verlorene Müh für toute la
bande.”
Peſialozzi war verblüfft. Doch hatte er nicht am eigenen Leibe viel
erfahren? Wie hatten der Geiz, die Habgier ihm ſelber über den Hag
gegrinſi, Schmähung, Verleumdung, wenn er ſich wehrte gegen
Stein=
haufen auf ſeinem Land, Weigdänge, Holzfuhren durch ſein Gebiet!
Jetzt ſprach der Landvogt das Wort vom alten Sünder, dem kein
Richter oder Pfarrer den harten Zahn mehr breche: „Nützt nichts,
nüßt alles nichts, was einmal krumm, wird nie mehr gerade.”
In ſeinen eigenen Gedanken hatte Peſialozzi eine Zeitlang ſiumm
geſeſſen, während der Landvogt große Wolken aus ſeiner Pfeife blies.
„Mag ſein, Herr Landvogt,” wandte er endlich ein, „mag ſein, daß
wir nicht Engel werden, wenn wir Teufel waren! Warum denn läßt
man im Loch die Spitzbuben unter Daumenſchrauben ächzen, wenn’s
doch nichts nützt?”
Hellauf, doch grimmig lachte der Landvogt: „Abſchrecken, daß
an=
dere den Schlotter kriegen!“
Peſialozzi hob die Hand. „Vielleicht aber, Herr Landvogt, wenn
einer käme mit gutem Wort und Zuſpruch, und heiter machen wollt”
das finſiere Loch, wer weiß, ob’s am Ende nicht wieder heller würd’ da
drinnen!“
Der Vogt ſiand auf und ſchüttelte den Kopf: „Pah! Herr Peſialuz,
Euch haben ſie noch nicht genug den Pelz verbrannt, Ihr nehmt den
Stock gewiß noch in die Hand, das glaubt mir!” Noch eine Zeitlang
redeten ſie ſich die Köpfe heiß; doch rückten ſie einander näher; ein
Gedanke dämmte ihren Eifer: In der Jugend, wenn das Stämmlein
biegſam, da wird’s grad oder krumm fürs Leben.
Sie ſianden am offenen Fenſter und ſchauten über die Aare nach
dem Wildegger Schloß hinüber. „Da drüben die, die Herren könnten
helfen,” brummte der Landvogt, „aber ſie helfen nicht, ſie ſehen nicht,
ſie hören nicht, Herr Peſialuz. Euer Arner iſi eine ſchöne Phantaſie,
bengaliſch Licht, im Grunde ſieht es traurig aus im alten
Schweizer=
biet, wir ſind von geſiern, mürb und überreif.‟ Drüben an den
Fen=
ſiern verglomm die Abendſonne. Peſialozzi mußte an den Heimweg
denken, ſein Rößlein wieherte im Hofe.
Das Geſpräch auf Wildenſiein hatte Wunden aufgerührt; mit
hängendem Zügel trampte das Rößlein auf der Straße dahin; nur
wenn der Reiter lauter mit ſich ſelber ſprach und in ſeinem Eifer ſich
aufrichtete, dann kam das Rößlein in gelinden Trab. Die Worte des
Landvogts ließen Peſialozzi keine Ruhe: war es möglich, alles
um=
ſonſt? Hatten ihn die Bilder, die er heute geſchaut, vollends zum
Schwarzſeher gemacht? Ja,viel Unkraut wucherte im Menſchengarten,
aber waren alle vergiftet? Vogt Hummel ſtieg vor ihm auf.
Von einem ging die Fäulnis aus und griff um ſich und faßte die
ſchwachen andern, und dieſer eine —; war er ſelber ſchuld? Hat nicht
ein böſer Zufall auf dem Wege ihn gepackt? Gehen nicht Tauſende
ſchuldlos durch das Leben, weil dieſer Zufall ſie nicht traf? Gebietet
nicht das Herz, dem Zufall nachzugraben, bis hinab zum Grunde?
Wer war Vogt Hummels Mutter, wer war ſein Jugendfreund, der
ihm das Gift gereicht? Peſialozzi ſpann und ſpann, Geſialten ſiiegen
auf und nahmen ſchärfere Züge an, deutlicher wurden ihre Gebärden;
fa er mußte weiter ſchreiben, Lienhard und Gertrud haben ihren Weg
noch nicht vollendet; aber deutlich und deutlicher zeichnete er ſich vor
Peſialozzis Auge.
Zunächſi, ſo mußte er zur Tiefe gehn, durch dunkle Gründe; Vogt
Hummel und alle die andern, die von ihm vergiftet ſind mnd deren
Gift am Körper ſeines armen Volkes verheerend wirkt, das will er
ſchildern, will dann hinabſieigen, ergründen, erzählen, wie es ge=
kommen, daß ſie böſe Menſchen wurden; doch darfſit du ſie im Elend
nicht verlaſſen. Nein, Vogt Hummel ſoll nicht im Kerker verzweifeln;
der Pfarrer ſoll zu ihm gehen, Fäden knüpfen, die ihn mit einer edlern
Welt verbinden. Oder könnte Gott die Seele des Elendeſien ganz
verlaſſen?
Peſialozzis Rößlein war ſiill geſianden; der Reiter ließ die Arme
ſinken. Das wäre zum Verzweifeln: Denken, daß Gottes Licht im
Elenden ganz erlöſchen könnte. Nein, nein, um Gottes Willen, nicht
weiter grübeln. Gott bleibt bei uns, er bleibt bei Hummel und in
allen ſeinen elenden Brüdern —
Im zweiundachtziger Sommer, da kam der ſchwarze Julitag, da
Peſialozzi von Richterswil nach Hauſe kehrte: Iſelin war tot, lag ſchon
im Grabe, als er die Kunde las. Die ganze Nacht ſaß er bei ſeinem
Johann Heinrich Peſtalozzi
Am r7. Februar jährt ſich zum roo. Male der Tag, an dem
Johann Heinrich Peſialozzi, der bedeutendſie Schulreformer des
vorigen Jahrhunderts, die Augen ſchloß. Auf dem Grundſatz
der Naturgemäßheit entwickelte Peſiglozzieine Erziehungslehre,
die nur Hilfe für die Selbſientfaltung des Menſchen ſein ſoll
und erſirebte Verbeſſerung der häuslichen Erziehung und
Hebung der ärmeren Volkskla ſſe durch Unterricht und Erziehung.
Preußen richtete ſeine Schulen ſeinerzeit nach Peſialozziſchem
Muſier ein, wie auch alle anderen Kulturſigaten ſein
Schul=
ſpſiem übernommen haben.
Lichte: ſeinem toten Freunde ſchrieb er einen Abſchiedsgruß; im
Schreiben wuchs der Freund vor ſeinen Augen auf, er ſelber wurde
kleiner und erdenelend; jetzt ſah er mit Tränen die Hand, die ihn
ge=
hoben, und dieſe Hand ward ihm zum Sinnbild aller Elenden, die
verſioßen, baterlos auf Erden ſiehn. Auch er war vaterlos geweſen,
ihn hatte Iſelins Hand durch Gotteshand gehalten: „Ach, ein
vater=
loſes Kind blüht nicht, es wird herumgeſioßen, ein Ball des Schickſals
und des Elends!”
Im „Schweizerblatte” wollte Peſialozzi die Dankesſchuld
be=
kennen, die ihn an Iſelin gebunden. Morgen war Mittwoch, am
Donnerstag erſchien die Nummer, Früh vor Tag ritt Peſialozzi
Baden zu. Der Drucker war nicht guter Laune; ſein Blati fand wenig
Käufer; er wollte kein Geld mehr opfern.
Kleinmütig ritt Peſtalozzi gegen Mittag wieder zurück, troſilos und
erſchöpft. Auf einer waldigen Anhöhe vor Gebisdorf vermochte er ſich
nicht mehr aufrecht zu halten; er ſiieg ab, ließ das Rößlein weiden und
legte ſich am Rand des Feldes in den Schatten, wo er bald im Schlafe
ſeinen Schmerz vergaß.
Es ging ſchon gegen Abend, als ein Geſang ihn weckte, und als er
ſich erhob, ſah er ein Trüpplein Kinder näher kommen. Ein kleines
Mädchen ſchrie auf und fiüchtete ſich an die Schürze des größeren, als
es den ſchwarzen Mann erblickte. Peſialozzi redete ein paar freundliche
Worte mit ihnen; anfangs erhielt er nur ſcheuen Beſcheid; bald aber
hatte das größere, ein blondes Mädchen mit friſchen Wangen, ſeine
Scheu vergeſſen. Peſialozzi fragte, wem es den ſchönen Blumenſtrauß
Der Ruckſack.
Von Kurt Martens
Auf einem der öffentlichen Maskenbälle des letzten Karneval
mußte es der elegante, ſelbſibewußte Günther Landegg erleben, daß
ihm ein weiblicher Domino im Vorüberſtreifen zuraunte: „Armer
Nichtsnutz, ſie lachen über dich!”
Dieſe Worte hatten, fern allem Scherz, einen ſo bösartigen,
ver=
achtungsvollen Ton, daß der junge Landegg, dem es an dieſem
Abend, ſeines ſiilvollen Pierrot=Koſiüms ungeachtet, ohnehin an der
rechten Stimmung fehlte, alle Luſt auf Tanz und Schabernack verlor
und noch vor Mitternacht das Feſt verließ.
Da er ſeine Limouſine erſt auf zwei Uhr beſiellt hatte und ſeine
Villa in dieſer Gegend lag, ſo unterließ er es, dem Schofför, der
zu=
gleich den Dienſi im Hauſe verſah, zu telefonieren — der faule Burſche
würde ja doch auf dem Bummel ſein — und entſchloß ſich, die kurze
Strecke zu Fuß zurückzulegen.
Als er ſein Wohnzimmer betrat, glaubte er in dem anſioßenden
Rauchkabinett Geräuſch zu vernehmen. Er warf den Mantel ab,
lauſchte und zündete ſich eine Zigarette an. Beſuch zu ungewöhnlicher
Stunde, dachte er ärgerlich. Vielleicht ein gelangweilter Kumpan,
vielleicht auch eine Dame, die Szenen machen will. Voyons!”
Er öffnete die Tür. . .prallte zurück und warf ſie augenblicklich
wieder ins Schloß.
Von Schauern des Entſetzens geſchüttelt, griff er ſich an den
Kopf. Hatte er den Verſiand verloren? Litt er an Halluzinakionen?
Ein Doppelgänger hatte ihm gegenübergeſianden, ein weißer Pierrot
mit violetter Krauſe, zwiſchen den blutrot geſchminkten Lipven die
glimmende Zigarette, ſein Ebenbild!
Teufel auch! Ein ſchlechter Scherz! Aber wenn das wirklich nur
ein Faſchingsulk ſein ſollte, ſo würde er den Witzbold mit einer
ein=
zigen Gebärde zwiugen, ſich zu demaskieren. Er warf die Zigarette
beiſeite, nahm ſeinen Revolver aus der Manteltaſche und riß, die
Waffe in der erhobenen rechten Hand, die Türe abermals auf.
— Der Doppelgänger ſiand am gleichen Fleck, gleich ihm nun ohne
Zigarette, gleich ihm mit zielendem Revolver.
Wieder ſiog die Türe zu. War der dort drüben ein Menſch von
Fleiſch und Blut, ſo konnte er nicht entwiſchen; das Kabinett hatte
nach dem Wohnzimmer ſeinen einzigen Ausgang.
„Halloh, Verehrteſier!” rief Landegg hinüber. „Es hat keinen
Zweck, daß wir uns als Duellanten gegenübertreten. Ich gebe Ihnen
mein Wort, daß ich den Schießprügel entſichere. Tun Sie das Gleiche!
Dann können wir als Gentlemen miteinander reden”
Zum dritten Mal machte er den Verſuch, das Kabinett zu betreten.
Der Fremde ſiand ihm unbewaffnet gegenüber. Sie grinſien ſich
mißtrauiſch an, begrüßten ſich mit einer leichten Verbeugung, nahmen
jeder in einem Klubſeſſel einander gegenüber Platz, begannen in
nachläſſiger Überlegenheit wieder zu rauchen.
„Was verſchafft mir das Vergnügen, liebwertes Geſpenſi?”
fragte Landegg verbindlich.
„Nur die günſtige Gelegenheit”, gab der Andere zur Antwort.
Gottlob, er konnte wenigſiens ſprechen wie ein Menſch!
Verſtändi=
gung war demnach nicht ausgeſchloſſen. Landegg kannte die Stimme
nicht. Bei näherer Prüfung der Geſichtszüge fand er, daß es wedei
ſeine eigenen noch die eines ſeiner Freunde waren.
„Was nennen Sie Gelegenheit?”
„Daß Sie den Ball beſuchten. Allerdings erwartete ich Ihre
Rückkehr erſi gegen Morgen”.
„Hatten Sie etwa die Abſicht, bei mir — Verzeihung für den
harten Ausdruck — einzubrechen?”
„So iſt es. — Verfluchtes Pech, daß Sie mich ſiören mußten!“
„Nehmen Sie es nicht zu ſchwer!” beruhigte ihn der Hausherr.
„Ich denke nicht daran, Ihnen Schwierigkeiten zu bereiten‟. Er war
heilsfroh, daß er es nicht mit einem Doppelgänger zu tun hatte, fand
die Situation nun ſogar ganz gemütlich. Amüſante Abwechſlung
in dem öden Einerlei ſeines Müßigganges! „Sie werden es kaum
eilig haben. Betrachten Sie ſich für die nächſien Stunden als mein
gepflückt, den es in Händen trage. Das Mädchen errötete und zeigtem
dem Finger hinab zum Dorfe, wo der Kirchhof lag. „Dem Vater
entgegnete das Kind und ſenkte den Blick zur Erde. Er vernahm nu
noch, daß die Mutter für ihre zehn Kinder das Brot verdienen müſſe
ſeit ſie den Vater tot im Wald gefunden.
Das Bild der Kinder nahm Peſialozzi mit auf den Weg, und da
Schickſal dieſes Vaters lag ihm am Herzen. Im Dorfe Gebisdorf bau
er das Roß vor einem Wirtshaus an und trat hinein; es war nieman
in der Stube als ein alter Hauſierer, der mit der Wirtin über ſchlecke
Zeiten klagte. Peſialozzi ſetzte ſich zu ihnen an den Tiſch und er ber
nahm denn bald, welche Bewandtnis es mit dem Toten hatte, den
die Kinder Blumen brachten; er ſei im Kopfe irr geweſen, man hab
ihn an einem Baume im Walde tot gefunden; ſein Grab, das ſeity
an der Mauer liege, ſei keinen Tag im Sommer ohne Blumen oo
den Kindern.
Als ſie eben noch ſprachen, erſchien ein Fremder in der Türe;
trug die Uniform eines neapolitaniſchen Offiziers. Den linken Arn
trug er in der Schlinge, womit auch ſeine Heimkehr aus dem fremde
Dienſie erklärt ſein mochte; denn ſein Ausſehen war durchaus nitz
das eines unbrauchbaren, abgedienten Soldaten. Peſialozzi ließ ſo
bald in ein Geſpräch ein mit dem Fremden, der ihm in den Lauten 23
Landes Beſcheid gab; er wollte in die Heimat kehren, um ſeine Wund
zu heilen, die er in der Fechtübung davongetragen. Aus ſeinen Erzoh
lungen konnte Peſialozzi wohl entnehmen, daß er viele Wege ſchon gl
gangen und die Augen gebraucht hatte. Der Soldat hielt mitten iu
Reden inne und ſah durchs Fenſter, wo zwei Kinder mit einem Stüit
Brot dem Pferde ſich genähert hatten „Gib mir auch vom Brote!” re
das Mädchen; aber der Knabe wollte nicht gehorchen: „Will erſi denl
Rößlein geben, iſi gar ein mageres,” und hielt das Stück dem Pfer)
hin. „Halt!” rief der Offizier, „ſo mußt du’s machen, daß es dich nitz
beißt!” und zeigte ihm durchs Fenſier, wie er dem Roß ein Stückle
Brotes reichen müſſe: auf der fiachen Hand.
Das ganze Weſen und Benehmen des Offiziers fößte Peſialo
Achtung ein; jede ſeiner Bewegungen war beſtimmt und ſicher, je3 Worte kurz und klar.
Die Wirtin berichtete allerlei aus ihrem Dorfe und von ihr
Hauſe. Mit naſſen Augen erzählte ſie von ihrem armen Sohne, u
als Nichtsnutz in der Welt verſchollen war. „Ach,” ſeufzte ſie, „was I0
man mit den Kindern! Iſi alle Lieb umſonſi geweſen, das Herz Eu
ich ihm vor die Füße legen können; er trat darauf”. So klagte ſie, muß
aufmerkſam hörten ihr die beiden zu. Auf einmal hob der Soldat /
unmerklich die Hand und rief durchs Fenſier: „Laß jetzt das Pferd
Ruh!‟ Es lag ein Zwang in dieſen Worten, auch eine leiſe Bitte zu
ſanfte Drohung.
Peſialozzi ſchaute ihn unwillkürlich an; aber der Leutnant hau
die Gedanken ſchon wieder auf das Schickſal der Wirtin gerichzt
„Euer Sohn, Frau Wirtin, iſt zu bedauern, daß ihr ihm die Lieb ni
Körben vor die Füße leertet, daß ihr ihm mitHandſchuhen das
Wäm=
lein geſireichelt, anſiatt mit der bloßen Hand. Die Kinder müſſen Ee
horſam lernen, sapristi! wie Soldaten. Soldaten ſind wir all.
Peſialozzi nickte: „Ihr gäbet einen Schulmeiſier, Herr Offizier!” Aiſ
andere lächelte leiſe: „Wer weiß! Aber hier zu Lande kann jeder Sch.
meiſier werden, wenn er nur das Abc auswendig weiß.” Er erzäk!
dann von Toscana, wo jetzt ein Fürſt regiere, der Herzog Leopc)
Er ſchilderte, wie er Geſetze bringe, die die Menſchen beſſer und .
ſchickter machen, wie er die Bauern den Boden nutzen lehre, wie dun
die Menſchen glücklicher leben als anderswo; ſie lernen gehorchen, din ſad ſchon de
Guten und ſich ſelber. „Die Liebe”, ſagte er, „allein tuts” nicht, Gebift eſtftst
ſam muß dahinter ſiehn! Er macht den Weg durch Dorn und DiſEin, aln au
leichter‟. Dieſes Wort nahm Peſialozzi mit auf den Weg. War es ni
il=
als ob der tote Freund ihm dieſen Fremden heute geſandt? Ficſ =be,
fühlte er, daß ſeiner milden Liebe die zwingende Strenge des
Soldis=
fehlte. So mußte er ſein, der Schulmeiſier Glülphi im Aufbau ſeim
Lienhardbuches: Aufrecht, unbeugſam und unerbittlich; aber am Witl
und Werke ſoll das Kind den Herzſchlag deiner Liebe ſpüren!
Die Kinder, ja die Kinder ſind ſchlanke Gerten, nicht alle;
bringen auch wohl Knupp und Knorren mit auf die Welt, er wußte
aber der Schulmeiſier, den er heute geſehen, er ſchneidet ſie mit we.
Hand, als wie ein Arzt, ſchmerzlich, aber heilſam. O, Iſelin, o, könn.!
du das Bild der Kinder ſehen, die dem Selbſimörder, ihrem Vau=
Blumen bringen! Vatervertrauen, Kindesliebe!
Iſelin, könnteſi du den Fremden ſehen, das Bild deiner Wünſc‟
kein Buch, das ihn verkehrt gemacht, der Weg des Lebens iſi Lehrb=A
ihm geweſen; die Steine, die er weggeſchafft, Dornen und Diſteln,
Narben, ſind die Kapitel ſeines Studiums. Und wie der Bauer de‟
im Felde den Sohn die Sichel führen lehrt, und wie der Sohn
Diſiel raufen lernt, daß ſie ihn nimmer ſticht, ſo ſollen die Kina
meines Buches in der Sonne der Liebe die Dornen und Diſieln üL)
winden lernen.
Spät kam er heim; die Kammer Schaggelis war leer. Er wer
in Mühlhauſen im Inſtitute, Frau Anna war bei ihrer FreuncI4
Peſialozzi war allein; aber ſein Geiſt war neu befrachtet mit Geſtallg
und Ideen; die Kinder und der Fremde, die ihm das Schickſal hes
zugeführt, ſie ſollten Sinnbild werden ſeines dritten Lienhardbuch”
*) Joſef Reinhart: Heinrich Peſiglozzi. Ein Lebensbild. Ein ſo*
licher Leinenband, M. 7,2o. (Verlag von Friedrich Reinhardt in Bolſe
Gaſi‟. Der Einbrecher wars zufrieden. Was blieb ihm auch anda.
übrig. An Mord und Totſchlag war ihm nicht das mindeſie gelege.
Landegg ſchob ihm duftende Havannas zu, holte Schnäpſe aus En
Wandſchrank, nicht ohne den fremden Herrn vorſichtigerweſſe
Auge zu behalten. „Proſit! Auf einen angenehmen Reſi der Nachk”
ſagte er, und berührte kommentgemäß mit der Spitze ſeines Hleut.
Fingers die des Gaſifreundes, der vortreffliche Manieren hafte 1!
ihm auch ſonſi durchaus ſympathiſch war.
Eine angeregte Unterhaltung kam in Gang, bei der ſich
heral=
ſiellte, daß der Eindringling beſſere Tage, ſogar die allerbei
geſehen hatte, vor nicht allzu langer Zeit genau ſo üppig und ich2
fortabel gelebt hatte wie Günther Landegg ſelbſi. Aber wie die 3el-
nun einmal ſind: das Infiationsvermögen war im Nu zuſamrhar
geſchmolzen, die Börſen= und Schiebergeſchäfte hatten auf
eihl=
verſagt — Landegg nickte mitfühlend, verſtändnisinnig und ahnumhe
voll vor ſich hin — man mußte ſich einem anderen, minder legitſhn
Erwerb zuwenden; der rentierte ſich zwar gut, aber das Niſieo 1.
über die Maßen aufreibend und peinlich.
„Kann ich mir lebhaft vorſiellen”, meinte Landegg. „Wenſch.
mit mir einmal dahin kommen ſollte, „wer weiß, ob ich die 2e
nötige Tatkraft und Intelligenz aufbrächte!“
„Oh, warum nicht?” widerſprach der andere Pierrot höfſich= m
würde Ihnen gern behilflich ſein”.
„Nein, danke!” wehrte Landegg ſchaudernd ab. „Zum Glück ”e=
ich mich vorderhand auch ſo noch halten”.
Der Fremde gab luſiige und tragiſche Abenteuer aus ſel.”
Praxis zum beſien. Er entpuppte ſich als ein ganz ſcharmanter 704
derer von Humor.
„Wir können nicht ewig bei den Schnäpſen bleiben”, erfſot
Landegg, der nun endlich in die auf dem Maskenfeſie vermißte Si?
mung geraten war. „Gehen wir zum Champagner wber:
klingelte ſeinem Joſef, aber der Joſef blieb aus.
„Geben Sie ſich keine weitere Mühe mit ihm, Herr konde.”
Wahrſcheinlich ſehen Sie ihn überhaupt nicht wieder”.
nSoh
Preſſeballadeskes.
Von Munkepunke.
Mitten im Gewühl, Geſirahle, Gejazz des einen einzigartigen
atſellſchaftlichen Kaleidoſkopes, das einmal im Jahre in ſämtlichen
Sumen des Zoo der Preſſeball heißt, ſiellte mich plötzlich Freund
E ias Erasmus dem Dr. Peter Bamm von der Deutſchen
Allge=
reinen Zeitung vor. Wir ſchüttelten uns wie es in der großen
ewttſchen Literaturballade des „Buches Biedermeier” von Ludwig
Erhrodt ſo einzig treffend ſchön heißt, die großen edlen Händ’ und
wterhielten uns exzellent, indem wir uns gegenſeitig verſicherten
wir uns eigentlich ganz, ganz anders vorgeſiellt und noch
eigent=
ſver überhaupt nicht ſo recht an unſer irdiſches Daſein geglaubt
ſiSten. Nur ſchüchtern bequemten wir uns dem heiteren Vorſchlag
zurt Elias Erasmus, uns ſofort photographieren zu laſſen, um dieſen
ſewveutenden Anblick für die Ewigkeit im Bilde feſizuhalten, ſiellten
us in die Grelle der ſcheußlichen Jupiterlampe — „tief
durch=
hruert von dem heil’gen Wehen gegenſeitiger Bewunderung” um
ochmals biedermeierlich zu reden. „Mein Feuilleton wird heißen:
a. laſſe mich auf dem Preſſeball photographieren!” ſagte da der
t. Peter Bamm ſchlicht; und ich begriff, daß er wirklich ein ganz
nurm origineller, rein idell eingeſiellter Journaliſi war — weshalb
cier Schluß machen muß, um nicht in den falſchen Verdacht
ii iſcher Konkurrenzgelüſie zu kommen. Man leſe das weitere alſo
Si. der D. A. 3. nach. Ich beſcheide mich. „O begreifet, daß der
kiundſchaft Flöte die Muſik der Sphären weiter ſpinnt!“ — auch
e auf dem Preſſ=ball und ſelbſiverſtändlich noch wochenlang
ſeuber hinaus.
„Der Dr. Peter Bamm iſi hier, ſagen Sie?” Mit dieſen Worten
kimnte mich eine junge Frau, aus Oſiaſien eben herübergekommen
1id ſchon deshalb zwiſchen dem ſiameſiſchen und japaniſchen
Ge=
finrsträger ſitzend, nachdem ſie mich vorher mit der Beſitz=Tatſache
m ausgerechnet einhundertfünfzig Seelen vorſichtigſi vertraut
ge=
ſſtat hatte, desgleichen mit der herzerfriſchenden Offenheit, noch nie
ſei. Vers von mir geleſen zu haben. Ganz Oſtaſien trank rings um
ſch herum die ausführlichſie Anangsbowle der Welt — eine
Tat=
ſſe, die ich immerhin dem geheimnisvollen Fluidum meiner wenn
chrunerkannten Nachbarſchaft zuſchreiben zu dürfen die ſchier kecke
trn hinterher habe. Ich wurde gnädig mit dem Schwur entlaſſen.
ptieher wiederzukehren, ehe ich nicht den Dr. Peter Bamm lebent
ir tot heranſchleifen würde.
Meine ſuchenden Augen blieben in dem Sektglas von Willi
täfers kleben, der juſt ein ſiilles Colloquium mit dem Edel=Girl
(Relſon=Theaters Ethel Karna — der Edel=Zwilling Fritzi Schadl
t leider — abhielt. Das hielt mich denn von der weiteren
Bamm=
ar ab, wofür ich immerhin eine Einladung zur Nelſon=
Abſchieds=
ſiellung erhielt und den beiden freundſchaftlichſie Ratſchläge für
uukgart und Frankfurt a. M., die erſien großen Stätten ihres
ſomziellen Gaſiſpiels, mit auf den Weg geben konnte. Eine zarte
Drutung, daß ich mich laut Horoſkop in der zweiten Hälfte dieſes
dias wieder einmal verheiraten müſſe, hob das Stoffliche unſerer
Eenen Unterhaltung auf ein Niveau, das für einen Preſſeball viel=
9tStwas zu hoch war. (Stopp — weil ich nämlich gleich ins
Nelſon=
tr muß, für Monate von dieſen beiden lieben Menſchen und
bren Künſilern ausführlich Abſchied zu nehmen).
Aeswegen ich aber dennoch noch einmal an meinen Tiſch
zurück=
ſten muß, wo plötzlich neben meinem Freunde Balduin Möll=
Verr, aus Kiel mit Gattin Winnie herbeigeeilt, eine junge Dame
uA ürzburg ſaß, in jener braunen Lieblichkeit, wie ſie eben nur aus
8züurg kommt, wie ſie Tilmann Niemenſchneider auch hier noch
AA. in den Preſſeball rg2x zauberte. Käppele, Steinburg, Kette,
HhA, Franziskanergaſſe 2, Balthaſar Neumann, Schillerſiraße —
Fiehe das durcheinander. Veitshöchheimwärts ging’s auf dem
Floß, im Geſang „Und die Würzburger Glöckli.. .” Ohne daß ich je
den Namen dieſer jungen Madonna erfahren werde, die ſich nicht mit
einhundertfünfzig Seelen brüſiete. . . .
Die Malerin Auguſia von Zitzewitz (in Goldpailletten mit
apri=
koſenfarbigem, grüngefütterten Brokatmantel mit Fuchs und einem
Muſeums=Ohrgehänge myſtiſchen Glanzes) hat die
Liebenswürdig=
keit, ſich meiner und meiner myſiiſchen Geſpräche auf einem Tee bei
der Tänzerin Grit Hegeſa zu erinnern. Sie warnt ein junges Mädchen
aus Jena, das Frau Carl Bulcke als ihre Tochter vorſtellt. Nein,
welch junge Mütter gibts” doch heute! Ich weiſe die Warnung als
entſchieden übertrieben zurück und bekenne mich als Lyriker ſanfteſter
Obſervanz. Hoffentlich, daß man mir geglaubt hat. . . . Der Dame
Zitzewitz aber muß ich nun entſchieden noch einmal ſo myſtiſch
ommen. . . . . .
Vicky Werkmeiſier „legt” mitten im Marmorſagl einen Charleſion
hinein, da verſagt auch der ſchärfeſie Lyriker, Herr Arnolt Bronnen
miteinbegriffen, der eine leere Zigarettenſpitze von einem Mundwinkel
in den anderen ſchiebt. Einen Charleſion. . . . Von gelbem
Seiden=
brokgt flattern hundert gelbe Paradiesreiher auf und denken gar nicht
mehr daran, bloß man ſo eine Federgarnitur zu ſein. Eine Dreſſur=
Nummer, würdig, im beſien Programm der Skala vertreten zu ſein.
Die Orden=Phalanx auf Rudolf Herzogs Bruſi klirrt metalliſch im
Takte. . .
Die Tombola iſi dieſesmal in einer langen Galerie aufgebaut.
Man könnte ſie in dem 6/30 PS=Wanderer=Wagen parademäßig
ab=
fahren, wenn man ihn gewinnen ſollte. Was natürlich ausgeſchloſſen
iſt — wenn man ſo viel Glück in der „Lieba” hat. So begnügt man ſich
damit, einmal leiſe die Hupe zu drücken — was auch ſchon ein
er=
habenes Gefühl iſi und noch langſi nicht die Mk. s.oo für ein
Nieten=
los koſiet. Man tröſiet ſich, daß man den Blüthner=Flügel nicht
ge=
winnen kann, weil man ſich ſonſi nämlich eine große Wohnung kaufen
müßte, die auf die Dauer entſchieden den ſchütteren Etat eines
Lyri=
kers überſchreiten dürfte. Man kokettiert mit dem großen
Hermelin=
ſchal, bedauert jedoch, vorläufig auch für ihn keine Verwendung zu
haben. Auch der Kirman=Teppich würde kaum in meine klöſierliche
Keller=Behauſung paſſen. Das beſagt mir, ſcheint’s, auch der
ſkep=
tiſche Blick des vorüberſchreitenden Reichskunſiwarts.
Gen Morgen, da es draußen ſchon wieder einmal zu regnen
be=
ginnt, ein Blick in den Almanach „Die Anekdote”, von Alice Berend
bis Carl Zuckmayer, nur Proſa, zu erſien Mal unter Ausſchluß der
Lyrik — weswegen ich denn auch nur proſaiſch mitmachen konnte.
Eine beſchränkte Anzahl von Exemplaren des Almanachs kann
nach=
träglich vom Verein Berliner Preſſe gegen Nachnahme von Mk. 4.—
bezogen werden. Man ſichere ſich dieſe bibliophile Seltenheit. Sie gibt
auch für den Fernſiwohnenden die holde Illuſion, an dieſem
Preſſe=
ball teilgenommen zu haben, der ſo ſchön war, der ſo voll war, der ſo
heiß war, daß man ihn eigentlich für den Kolonialball hätte halten
können und der nun ganz langſam ſchon wieder die Erwartung auf
den nächſien Preſſeball anheizt. Auf Wiederſehen, all ihr freundlichen
bunten Geſialten — in verjüngter Verzauberung!
Kleine Tänzerin.
Von Georg Oswald Bayer.
Ich habe dich geſehen, als du noch hinter dem Vorhang ſiandeſt
und mit Augen, die ſo braun wie die eines Rehes ſind, durch den
Spalt ſpähteſt, der deinem Blick Brücke war zu denen, die im Saal
I ſo! Wie konnte mir das nur entgehen! Er iſt es jedenfalls,
9ſuig, ihre werte Bekanntſchaft verdanke?”
Ea: Kamerad von mir. Er war ſo freundlich, mich von Ihrer
A0ſmheit und Ihrem Koſiüm zu verſtändigen. Ich verkleidete
M Mus Pierrot, um bei der Nachbarſchaft kein Aufſehen zu erregen!“
Au Sgezeichnet!” lachte Landegg. „Nun, ſo werden wir uns mit
d Murb Burgunder begnügen, den ich hier noch ſiehen habe.” Er
30 BePropfen und füllte die Gläſer.
Hſiatten Sie mir eine Frage, die mir begreificherweiſe am
2/Aliegt: waren Sie mit Ihrer Arbeit bei mir ſchon fertig, als ich
fal lzder ſieht ſie noch bevor?”
er Einbrecher wies auf einen prall gefüllten Ruckſack, der zu
ſeln ſtüßen lag: „Alles ſchon erledigt, das Weſentliche ausgeräumt”
3u Ekrmmend ſchnürte er den Ruckſack auf, und Landegg erblickte
da Aſten Tafelſilber, ſeine goldene Tabaksdoſe, ein Bündel
Bank=
namund ſogar das kleine Spitzweg=Bild, das dem Kunſikenner
mi0 Nan gangen war, in trautem Verein beieinander.
g haben wir nun das Problem”, ſagte der immerhin etwas
bedſſtate Eigentümer, „wer auf dieſe Sachen morgen früh An=
PyNecheben wird. Ich melde den meinigen hiermit an”.
and: ich den meinigen. Sie werden verſiehen, daß ich auf ſolch
einſe iſt ko=Prämie nicht verzichten kann. Man will doch nicht
um=
ſorſtſerrrbeitet haben.”
aber iß der Fall zu ſchlichten? Zweikampf mit tödlichen
Wsſt ſſcheidet natürlich aus. Abgeſehen davon iſi meine Poſition
Die Fxhägere. Sie ſitzen ſozuſagen in einer Falle. . ."
enſ uchen Sie es doch, zum Fenſter hinauszurufen oder drüben
zu ffunieren!“
z.? So will ich Ihnen einen Vorſchlag machen: Halten wir
un nfrach an den Burgunder! Der ſoll Schiedsrichter ſein. Wer
zleik ier dem Tiſche liegt, hat den Matſch verloren. Das ergibt
ſichſtn ſſelbſi. Einverſianden?”
„Iwerſtanden! Ich werde meinen Mann ſchon ſiehen”
erußg! Los!” kommandierte Landegg wie zur Menſur und goß
zwei ſilberne Humpen voll, die ſein Gegner ſofort mit für den
Ruck=
ſack reklamierte. Ein gewaltiges Zechen begann.
Binnen einer Viertelſiunde waren beide Pierrots aufs ſiärkſie
angeſäuſelt, binnen einer halben ſiernhagelvoll. Dröhnende Lieder
ſiimmten ſie an, mit unartikulierten Kriegsgeſängen zogen ſie um die
Beute des Ruckſacks in ihre Schlacht und führten unter brüderlichen
Umarmungen einen wilden Kriegstanz auf...
Dann mögen ſie wohl plötzlich, wie von einem einzigen Streich
gefällt, zu Boden geſtürzt ſein. Keiner vermochte mehr, des Anderen
Niederlage feſizuſiellen. Der Matſch blieb unentſchieden.
Die Abendſonne blinkte ſchon durch die geſchloſſenen Jalouſien,
als Günther Landegg aus zwölfſtündigem Schlaf mit einem
furcht=
baren Brummſchädel erwachte. Von ſeinem Stöhnen und einem
Fußtritt unſanft berührt, richtete ſich alsbald auch der Doppelgänger
auf. Mit verquollenen Augen, verſtändnislos grübelnd ſiarrten ſie
ſich eine Weile an, bevor ihnen klar ward, was ſie zuſammengeführt
hatte.
Schon wollten ſie mit ſchwerer Zunge die Auseinanderſetzung
über den Ruckſack von neuem beginnen, als ſie bemerkten, daß das
Streitobjekt ſpurlos verſchwunden war.
Ein trübes Licht ging ihnen auf: „Joſef!” ächzten ſie Beide wie
aus einem Munde. Kein Zweifel, der treue Diener Joſef hatte gegen
Morgen neugierig den Kampfplatz betreten, die Sachlage erfaßt und
auf der Stelle ausgenutzt. Nun war er mit der umſtrittenen Beute
längſi über alle Berge.
Günther Landegg hatte gegen den Abzug ſeines Gaſies nichts
mehr einzuwenden. Er beſiellte ihm ſogar noch ein Mietauto — die
Limouſine hatte Joſef mitgenommen —, ſchob ihm eine letzte
Haban=
na in den Mundwinkel und ſagte zerſireut: „Auf Wiederſehen?
Der phyſiſche Katzenjammer, an dem er noch tagelang litt,
ver=
tiefte ſich zu einem morgliſchen von nie erlebter Nachhaltigkeit.
Kopfſchüttelnd erzählten ſich ſeine Kumpane, Landegs ſcheine
auf einmal allen Ernſies ſtiudieren zu wollen.
ſaßen und darauf warteten, daß deine Hand das Tuch
auseinander=
nähme und dein Körper auf tanzſchnellen Füßen hereingetragen
würde in das Weiß der Lichter, in dem ſie ausſahen wie hundert und
aberhundert Leichen, während du in geſchickter Schminke erſirahlteſt
wie blühendes, roſenrotes Leben! Ich ſah, wie du unmerklich ein
wenig die Stirn in Falten zugſi, und ich fühlte mit dir: wie ſchmerzlich
es iſt, es iſi nicht der da, für den man tanzt, arbeitet, lebt!
Roſenrot blühende kleine Tänzerin, dn!
Die Muſik des häßlichen Kapellmeiſiers, der dich mit den Augen
verſchlang, vertrieb die Unmutswolken von deiner Stirn. Du wuchſeſt.
Deine Augen wurden größer noch. Dein Mund ſchloß ſich und deine
Lippen waren ein ſchmaler, roter Strich. Vordem war ihre Blüte
leicht geöffnet, und vordem iſt mir alles an dir weich und ſchwächlich
erſchienen.
Deine Füße, in goldene Schuhe hat deine Kunſi ſie geſieckt, wurden
hart; ich ſah die Muskeln ſpielen, und ihr Vibrieren entging nicht
meinem Blick. Deine Hände, wie kleine, zarte Fächer gebreitet,
ſchwebten in freudiger Verzückung um Dich, und da dein ſchmaler
Leib wie ein Kreiſel im Schein der Lampen wirbelte, berührteſi du
nicht mehr den Boden. Ich fürchtete, eine ſeltſame Kraft würde dich
emporheben, aber da unterbrachſt du den Tanz und ſankſi nieder in
die Knie den Kopf neigend und den Saum des Kleides mit ſpitzen
Fingern breitend vor dem aufrauſchenden Beifall der Leute zu deinen
Füßen! Eine Prieſierin warſt du in dieſen Sekunden, glühend
er=
müdete, kleine Tänzerin! Dein Atem ging ſchnell, und deine Bruſk
hob die dünne Seide des Kleides in kurzen Wellen, wie leichter Wind
ſie erzeugt, wenn er hinſtreicht über glitzerndes Waſſer. Der
Kapell=
meiſier ſiand betend vor dir in allem Lärm, und tauſend Augen hingen
an dir, da du dich erhobſi, eine Kußhand dem Raum entboteſt und ihm
entſchritteſi, leicht wie im Tanz und lächelnd mit roten, prangenden
Lippen. Der Vorhang ſchob ſich zwiſchen zwei Welten, zwiſchen dich
und mich. Niemals vielleicht ſehen wir einander wieder, denn am
frühen Morgen entführt der Zug mich der Stadt. Nimm dieſe wenigen
ſpäten Blumen, kleine Tänzerin. Sie ſollen dir danken für das
Er=
lebnis dieſes Abends, für die kurzen Minuten meiner knieenden
Andacht vor deiner Kunſi, vor dir, du roſenrot blühende kleine
Prieſierin, du!
Amerikaniſche Kur!
In manchen Gegenden Südamerikas iſi es Sitte, das die Arzte, die
oftmals ganze Tagereſien zu ihren Patienten machen müſſen, bei
ihren Beſuchen gleich ihr Honorar einkaſſieren. Auch die Beſchaffung
der Medikamente iſt einfacher als bei uns, denn es bedarf keines
Apothekers. Der Arzt verordnet nicht nur und ſchreibt ein Rezept
nieder, ſondern bringt die Medizin, die er braucht, gleich ſelber mit.
Ein beliebter, aber wegen ſeiner Zerſireutheit bekannte: Arzt war
einſt zu einem Patienten in eine kleine Anſiedlung auf der Inſel
Marajo im Amazonenſtrom gerufen worden. Nachdenklich trat er an
das Krankenlager, und unterſuchte den von einem heimtückiſchen
Fieber Befallenen ſorgfältig und mit großer Gewiſſenhaftigkeit.
Sodann richtete er ſich auf, nahm eine Schachtel Pillen aus einer
Taſche und ein Goldſtück aus der anderen. Immer noch in Gedanken
ſieckte er eine Pille nach der anderen in ſeinen Mund und drückte dem
Kranken zum Schluß ein Goldſtück in die Hand. Dann ging er.
Auf der Heimfahrt überfielen den Arzt Krämpfe. Der Patient
aber war am anderen Tage geſund.
Was könnte möglich ſein?
Es wäre vielleicht möglich,
daß mein Hauswirt ein friedfertiger Menſch iſt,
daß ich Geld auf meinem Poſiſcheckkonto habe,
daß meine Frau mal auf ihren Winterhut verzichtet,
daß ich als reicher Mann ſierbe oder keine Schulden habe,
daß die Tram gleich kommt, wenn mans ſehr eilig hat,
daß das Theater zehn Minuten ſpäter anfängt, wenn man
ſich verſpätet,
daß der Poſibote auch einmal eine angenehme Nachricht bringt,
daß in einer Oper nicht geopert wird,
daß eine Schwiegermutter eine nette, liebe, angenehme und
luſiige Dame iſt,
daß man mehr Geld hat als man braucht —
aber es iſt wohl ganz unmöglich, daß eine Frau ſagt, ſie habe große
Erſparniſſe am Wirtſchaftsgeld gemacht und keine Verwendung dafür.
Nicht wahr?
Das Apfelmikrophon.
In Kalifornien, im Lande der Apfel, wie der Amerikaner ſagt, hat
man eine neue und weltbewegende Erfindung gemacht — nämlich ein.
Apfelmikrophon. Wie, wird man fragen, ein Apfel und ein
Mikro=
phon, wie kommt denn das zuſammen? Nun, die Sache iſt ſehr
ein=
fach. Für gewöhnlich geben Apfel zwar keine Töne von ſich, aber wenn
ſie, wie das häufiger der Fall zu ſein pflegt, einen Wurm in ihrem
Inneren bergen, dann gibt dieſer leiſe wenn auch ſehr leiſe Töne von
ſich, wenn er nämlich ſich ſeiner Lieblingsbeſchäftigung hingibt und
im Apfel Gänge gräbt. Um das abzuhorchen, hat man nun einen
ſinnreichen Apparat konſiruiert, der das beſcheidene Geräuſch des
Wurmes ſo verſtärkt, daß es ohne weiteres dem Ohre wahrnehmbar
wird. Und der Apparat, der hierzu gebraucht wird, nun eben, das iſt
das ſogenannte Apfelmikrophon, das neueiie Geſchenf für
Apfel=
züchter und Apfeleſſer.
Smart.
Eine Erinnerung an einen Achtzigjährigen
(Thomas Alba Ediſon, geb. ro. Februar 7847)
Von Dr. van Vleuten.
Es war die Zeit des amerikaniſchen Nordſüdſiaatenkrieges. Auf
einer Strecke der Grand Trunk Eiſenbahn wirkte ein ſcharfblickender,
bierzehnjähriger Junge als Zeitungsverkäufer. Der hörte eines
Tages, eine Stunde, ehe ſein Zug abging, daß eine große,
außer=
ordentlich blutige und verluſireiche Schlacht ſiattgefunden habe.
So=
fort war ſein Plan fertig. Er gewann gegen das Verſprechen eines
Treibezuges der Zeitung einen Telegraphenbeamten dafür, an alle
Stationen, die berührt wurden, die Nachricht der Schlacht, aber nur
als Überſchrift zu telegraphieren, damit ſie am ſchwarzen Brett
an=
geſchrieben werde. Dann ging er in die Druckerei ſeiner Zeitung und
verlangte ſiatt der ſechzig Abdrücke, die er ſonſi kaufte, rsoo
Exem=
plare auf Kredit, denn Geld hatte er nur für ſechzig. Der Verkäufer
lehnte das ab, der Junge aber drang zum Beſitzer durch, ſetzte ihm
ſeinen Plan vor und erhielt rsoo Exemplare. Der Junge ſchleppte
die Zeitungsballen zum Bahnhof.
Schon im Zug ging das Geſchäft beſſer als ſonſi, als aber die
erſie Station erreicht wurde, bemerkte der Junge, daß der
Tele=
graphiſt ſeine Sache gut gemacht habe, denn da warteten ſchon eine
Menge Leute auf die Nachrichten vom Kriegsſchauplatz. Er verkaufte
vierzig Stück, wo er ſonſi nur zwei abſetzte. Auf der nächſten Station
erhöhtel er den Preis auf ro Cents und verkaufte rso. So ſieigerte
er lapegſam und jede Station kühner werdend, den Preis, und als er
endlich in Port Huren am Huronſee einlief und ſich, nach einem
Asbtten Geſchäft am Bahnhof, mit dem Reſi ſeines Zeitungsvorrats
auf den Veg nach der etwa zwei Kilometer entfernten Stadt machte,
ſirömte ihm auf der halben Strecke ſchon eine erregte Menſchenmenge
entgegen, die ihm ſeine Zeitungen Stück für Stück für einen viertel
Dollar aus der Hand riß.
In der Stadt ſelbſi, die im Heere der Nordſiaaten viele Kämpfer
hatte, war der Hunger nach ſeinen neueſien Nachrichten vom
Kriegs=
ſchauplaß wenn möglich noch größer, und als ſich der Junge, um den
allzu heftigen Angriffen auf ſeine letzten Exemplare zu entgehen, auf
die Stufen einer Freitreppe rettete, die zu einer Kirche führte, drängten
ſich die Frommen, die da gerade ihren Gottesdienſt beginnen wollten,
zum offenen Portal wieder hinaus, und man veranſialtete, echt
amerikaniſch, auf die letzten dreißig Abzüge ein Wettbieten, bei dem der
unternehmende Zeitungsjunge wahrhaftig nicht zu kurz kam. Den
Haufen Dollars konnte er kaum mit beiden Händen faſſen.
Der Zeitungsjunge hieß Thomas Alva Ediſon, und dieſe Dollars
waren das erſie Handgeld ſeines Unternehmergeiſies.
John, der Whiskyſchmuggler,
beſucht Berlin.
Von Billie Wilder.
„Geſiern habe ich an Sie gedacht”, plauderte der Hotelier beim
Friſeur.
„An mich? Wieſo?”
„Ich lernte einen Mann kennen, mit dem ſich ein Interview lohnen
würde. Er heißt: Der fliegende Holländer”.
„Wie, bitte? Wie?”
„Der fliegende Holländer, ja. Seines Zeichens einer der
berüch=
tigſien amerikaniſchen Whiskyſchmuggler. Ein ganz verrückter Kerl”,
„So. . . . Ein amerikaniſcher Schmuggler?. . . in Berlin. . . und
einer der berüchtigſien. . . Bringen ſie mich mit dem Mann zu ſamm
einer der berüchtigſien. . . Bringen ſie mich mit dem Mann
zu=
ſammen!“
„Vielleicht. Ich will es verſuchen”.
Am andern Abend ſchon ſaßen wir zuſammen in einer Bar am
Kurfürſiendamm.
„Sie halten alſo meinen Beruf für ſo intereſſant, daß man ſich
für ihn. . ."
„Ja!”
„Ja? Bitte! Ich will ihnen gern ein paar storys ausplaudern.
Hiſtörchen voller Schreckniſſe und Romantik. Kapitel aus dem Leben
moderner Piraten. Gefährlich, brrr. Aber ein verdammt angenehmer
Nervenkitzel”
Der Mann — nennen wir ihn „John” — ſchob das Glas, das
vor ihm ſitand, verächtlich zur Seite. „Mein Whisky war beſſer”,
Johns Schläfenhaar glänzte ſilbergrau, obwohl er höchſiens 45
war. So gepflegt und fein ſehen ſonſi nur Attachees oder Reiſende
in Champagner aus.
„Ihr habt ja alle einen falſchen Begriff von unſerm Beruf. Die
Sache iſi viel mondäner, eleganter. Whiskyſchmuggler, bootleggers
nennt man ſie drüben, ſind Leute von Welt, die hohe geſellſchaftliche
Stellungen einnehmen. Leute, denen dieſer Alkoholſchmuggel oft
nur Sport iſt.”
Johns Augen blickten lammsfromm um die Tiſchrunde.
„Die paar Dollars.. .” Abwehrend und verächtlich hob er die
rechte Hand.
„:.lobwohl wir damals, weiß der Himmel, nicht ſchlecht
ver=
dienten. . In New York begann es. Ich kam aus Denver, wo ich
einige Dollar verdient hatte. Auf der Brodway traf ich einen alten
Schulfreund, der irgendwo Direktor einer hervorragenden
ameri=
kaniſchen Olgeſellſchaft geworden war. Wir unterhielten uns über
unſere Jugendzeiten und ſiellten feſi, daß es eine wunderſchöne Zeit
war, da man noch ſo etwas wie Schnaps und Whisky trinken konnte.
Er ſchlug mir vor, ſeine Geſellſchaft, die über 4oo Angeſiellte
beſchäf=
tigte, mit Alkohol zu beliefern. Ich willigte ein. Ein betrunkener
Matroſe brachte mich mit einem Alkoholſchmuggler zuſammen, der
ſchon einige Erfahrungen hatte. Sid hieß der Kerl. Er hatte gerade
Pech gehabt: Die Küſienwache hatte ihm dreißig Kiſien Likör
beſchlag=
nahmt. Er war zwar ohne Strafe, aber auch ohne Geld davon
gekommen. Ich ſagte ihm: „Laß uns Kompagnons werden.
Fifty-
fifty. Jeder zu so Prozent beteiligt. Ich habe die Abnehmer, du die
Ware!” Sid traten die Augen aus dem Geſicht, als er das Geld ſah,
das ich auf die Tiſchplatte gelegt hatte. Er ſchlug ein, wir kranken
eine ganze elende Limonade zur Beſiegelung unſeres Vertrages. Die
Whisky=Importfirma Sid & John war gegründet.
Der Amerikaner knackte eine Zigarre auf. Kunſivoll zündete er
ſie an, tat einen tiefen Zug, daß ſich ſein Bruſikorb weitete. Dann
ließ er die Zigarre blitzartig und birtuos von einem Mundwinkel in
den anderen ſpazieren, ohne aber, daß ihn dieſe Beſchäftigung am
Sprechen nur im geringſien geſtört hätte.
„Wir fuhren nach Detroit, kauften einen echten Liberty=Motor,
wie er für die ſiaatlichen Aeroplane in Amerika verwendet wird. Der
Mann, der ihn uns verkaufte, hatte ihn vor knapp vierzehn Tagen
geſtohlen. Immerhin legten wir hübſches Geld für ihn an. Dann
erſianden wir ein ſchnittiges Boot, in das der Motor eingebaut
wurde. Bis auf den Whisky hatten wir alſo alles. Jetzt ſind einige
Informationen für Sie notwendig: Schiffe, die Alkohol führen,
dürfen bis an die Dreizehnmeilengrenze, an die Prohibition=Limit,
heran. Eine engliſche Meile iſt r6og Meter. Außerhalb dieſer
Meilen=
grenze alſo ſianden immer Schiffe, die Alkohol führten; lagen
ver=
ankert und warteten, bis Abnehmer in kleineren Booten herankamen,
Ware für das trockene Feſtland einzukaufen. Dieſe Schmugglerv
beiten grundſätzlich nur in ſiockfinſieren Nächten. Sie haben aufm
vielen kleinen Inſeln, die dem New Yorker Hafen vorgelagert ſo.
ihre Unterſchlüpfe, wo ſie den Wisky abladen und von wo aus ſiein
Detailhandel betreiben. Sid kannte einen Mann direkt im ſo
Yorker Hafen, der an kleinere Schiffe Docks vermietete. Mit m
ſetzten wir uns in Verbindung, das Geſchäft wurde perfekt; er bein
per Flaſche einen Dollar. Wir hatten in einem der ſeitlichen Di
ein ſicheres Verſieck, obendrein ein freches, denn die Werft lag,
geſagt, mitten auf Manhattan, im Herzen New Yorks. Dann a
es los."
Der Kellner brachte ein neues Glas Whisky. John trank ein
Schluck und verzog dann das Geſicht wie ein Clown.
„Meiner war beſſer, mein Wort. Das Debut unſeres
Schmu=
fiel über Erwarten gut aus. Wir luden hinter der Prohibitionsgr
700 Kiſien aufs Boot. Dann fuhren wir wie der Teufel zurück,
abgeblendeten Scheinwerfern und voll Angſi, in ein Schiff hine
zurennen. Zehn Stunden ſpäter hatten die Herren von der Olkomz
nie ihren Rauſch. Jede zweite, dritte Nacht unternahmen wir u.ſ
Whisky=Exkurſion. Wir verdienten ſchön. Sid kaufte ſich ein 2u
Unſere Routine ſtieg von Nacht zu Nacht. Wir kannten jeden
H=
wie unſere Hoſentaſchen. Rochen in der finſierſien Nacht jedes St
auf hundert Meter. Und erſt eines der Küſienwache! Die Kerle r
ten, daß ſie ſeit Monaten von zwei Leuten gefoppt wurden. Verbuc
verfolgten ſie uns. Stundenlang lagen ſie auf der Lauer.
Die Zeitungen begannen ſich mit uns zu beſchäftigen, ſie namt
uns: „Fling Dutchman” den fliegenden Holländer. Die Au
lachten ſich ſchief. Grün ärgerte ſich die Polizei. Uns machte die Sit
dieſer tolle Nervenkitzel, verdammten Spaß. Wir pfiffen auf Eel
Sie konnten uns nicht fangen.
Bis in einer Mainacht war es. Es goß in Strömen. Sid beſcho
eine Ausfahrt zu machen. Wir fuhren hinaus, hatten ſchon
Whisky an Bord, als das Wetter ſich plötzlich aufheiterte; ſilben
lag der Hafen da. Ich wollte nicht zurück, aber Sid verſcheuchte mu
Bedenken. Mit Höchſigeſchwindigkeit flitzen wir an Docks und Hara
anlagen vorbei. Plötzlich waren wir von der Küſienwache umräy
Sie ſchoſſen auf uns, wir ſchoſſen zurück. Angſi hatten wir nicht,
doch unſer Motor der ſchnellſtie. Die Kerle hatten aber eine Kam1
mit, und — bumm — ein Schrapnell platzte genau über dem Ea
Wir flogen in weitem Bogen ins Waſſer. Das Boot und der Whüh
ein kleines Vermögen, gingen unter. Sie brachten uns vor
Richter. Die ganze Stadt wußte: Der fliegene Holländer iſi gefan..
aber ſie konnten uns nichts nachweiſen, die Beweiſe lagen auf
Meerboden. Nach zwei Tagen entließ man uns.”
„Und was machen Sie in Europa?”
„In Paris einige Einkäufe für die kommende Saiſon beſclg
Die Prohibition iſt noch lange nicht aufgehoben. Wir ſind es—
Whiskyſchmuggler, die dafür ſorgen. Wir bezahlen den Rum.
Sonſt iſi’s mit dem Spaß bald zu Ende.”
„Was führt Sie nach Berlin?”
John ſchloß die Augen ein wenig, daß ſie wie zwei Gedam!
ſiriche ausſahen.
„Ich bin auf Beſuch. Bei meinen Verwandten.”
„Sie haben Verwandte, hier in Berlin?”
„Ja, und noch etwas.. ."
John grinſie über das ganze Geſicht: „Ick bin een oller Berl!4
Da ſiaunſie, wat?”
Und wie ich ſiaunte.
S
ch ach I2
Nummer 194.
Aufgabe 297.
Hans Johner in Zürich.
Preis im Anderſſen=Gedenkturnier 1918.)
Löſungen der Aufgaben 283 — 286.
283. A. Ludanyi. 1. Preis, Neuigkeits=Weltblatt 1912.
(Kal Dc1 Lb2 15 Sa7 g2 Ba3 b4 d2 f6; Kd5 Tf3 La2 Se8 Bb3b5 d6d7
e7 g4 g5: 3+.) 1. Bd2—d311 Tf3xd3 2. Dd21 Lb1 3. Se3+; 1.—, T:15
2. D:g51 S:f6 3. Sf4+: 1.—, Lb1 2. Dh1I L:d3 3. Se3t.
Ein Glanzſtück unter den Problemen, die den ſchwarzen Turm als
Gegenſpieler zeigen.
284. G. Ernſt. Chemn. Tgbl. 1925 (Kb5 Dd4 Tf8 Lf5 h8 Be6 d3 f2 f4;
Ka7 Dg1 Lc5 Bb4 d6: 2+.) 1. Lf5—e6! verlegt der ſchw. Dame, die in
Brenn=
punk ſtellung ſteht, 2 zukünftige Wirkungsſtrahlen (e1 —e7 u. g8—a2). Nicht 1. Le4 (2)
wegen Dg8l Auf 1. Lg4 oder Lg6 (2) folgt De1!
285 J. Jeſperſen. vor Tid. 1888. (Kb6 Tb2; Ka4; 6+.) 1. Tb5! 2. Ka5
3. Ka4 4. Kb3 5. Tc5 6. Tcix.
Dieſe einfache, hübſche Aufgabe nennt der große Problemkenner A. C.
White den beſten Dreiſteiner.
286. A. v. Jakob. Good Comp. 1922. (Kd4 De8 Sg5 g6 Be6; Kd6 Sf6 Bc7
d5 d7: 2X.) 1. Sg6—h41 Zugwechſel.
Löſerliſte:
Reutzel (alle); A. v. S. (283, 285), Dipl.=Ing. Max Forbach in Berlin=
Steglitz (285, 286); Georg Peter in Nieder=Moos (284, 285); Franz
Buchty in Mainz (283, 284); Karl Pflugfelder (285).
Röffelſprung
Rätſel
Zahlenrätſel.
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt
Prüfſtellung: Weiß: Kd8 De4 Tg5 Sh7 Bb6e
Schwarz: Ke6 Tg8 Lcr f8 Sd4 h2 BbTc5 c6
Aufgabe 298.
G. J. Slater.
(Ehr. Errähnung, Weſtern Daily Mereury 1907.
Weiß: Kh5 Da5 Te3 L52 g4 Se4
Schwarz: Kf4 Ld4 BeKh6 (4
Matt i=
Engliſcher Politiker,
Werkzeug,
Kampfplatz,
Nebenfluß des Rheins,
Deutſche Stadt,
Deutſcher General des
Weltkrieges,
Franzöſiſcher Dichter,
Vogel,
Bibliſcher Männername,
Frauenname,
Mundmal.
Die Anfangsbuchſtaben
er=
geben das erſte Wort.
Carl Deubel. I
Streichholzrätſel.
IE
einem neunten Hölzchen iſt vorſtehender Name in ein Schloſſerwet. g
Carl Denbel
zu verwandeln.
Durch Umlegung der acht fettgedruckten und Hinzuſugulg
Auflöfungen der Rätſel aus Nr. 6‟
Winter=Rätſel.
1. Rund um die Erde. 2. Operette. 3.
Donnerswetter=
holz. 5. Ludwigshafen. „Rodeln”.
Eine Pußta=Scharadoide.
Ehe, mal, igen — ehemaligen.
Ebd
Druck u. Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei
Redaktion: Dr. H. Nette.
le Rechte vorbehalten. Nachdruck verb. — Kliſche s: F. Haupmann, alle in Darmſtat.
3
Juchei! Die erſten Flocken
Im Nordwind ſchneidend kalt!
Kann nimmer länger hocken
Mich zieht’s mit Allgewalt
Hinaus ins Land
Am linken Fuß den Schie
Ungefehr mit dene Worte kimmt neilich mei Freund, der
Ooſepfeil, däß Unigumm, mit ſeine ſchebbe Buſchſtawe un diddo
Fieß in mei Stubb ereigeſchneit, un hott in ſiwwe Tonarte
ge=
ſunge, wie im Härſchaißer ſei Meßorjel, daß ich mir net
anner=
ſter gedenkt hab, als wie: nojg den hott’s! —
Dann nemlich, wann äwe bei dene Zeide aaner am helle
Werkdag ſingt, do is er endwädder beim Theater, odder ſunſtwie
net ganz dicht. „Ich hab’n dodruffhin aach ganz deilnahmsvoll
gefrogt, ob=er ärchendwie eme Knödelſpezialiſt in die Hend
ge=
falle weer un wollt Geſangsunnerricht nemme, wann net, dann
ſollt er ſich ſchleunichſt uff ſein Geiſteszuſtand unnerſuche loſſe,
dann do hette er entſchiede was an de Erbs.
Dodruff hie hott=er mir kaltlächelnd erklärt, weder des aane
noch des annere wer de Fall, ſundern zum Schielaafe weer ſei
Stimm grad recht ſo; un was ſei Geiſtesverfaſſung bedräffe
dhet, ſo wer die bei kaane eirobäiſche Rechierung ſo gut im
Tackt, wie bei ihm; er weer gottſeidank uff de Heeh, geiſtich. —
No un wie ich in dodruffhie gefrogt hab, was dann do ſei
Ge=
blärr bedeide ſollt, do ſeecht=er, däß wer gewiſſermaße die
In=
droduckzion zu=ere Schiefohrt, die wo er mit mir un meine
Zwangsmiedern unnernemme wollt Sooo? — hab ich
geſagt, wie ich mich vun meim erſte Erſtaune erholt hatt, Sooo?!
ſagt ich. Schkiefahrt?! ſagt ich, un hab’n gefrogt, ob=er valleicht
gleich de neediſche Schnee im Ruckſack mitgebracht hett; odder
ob=er ſich valleicht eibilde dhet, die Stadt dhet ihm zulieb äxdra
epaar Waggoh Schnee kumme loſſe aus Sankt Moritz odder ſo
woher, wo noch ’s Schneie Mode wer. —
Schläächt Gebabbel, ſeecht=er, wann mer worte wollte bis
die Stadt for de neediche Schnee ſorcht, do kennte mer worte
bis Oſtern, odder Pinaſte, odder Lemmerchesdag; iwwrichens,
ſeecht er, däß was die Stadt geliwwert krickt, däß ſieht valleicht
im erſte Moment ſo aus wie Schnee, is awwer beim nehere
Hieſähe bloß Dreck un Matſch. Awwer wann ich Schnee ſähe
wollt, richdiggehende Schnee, der wo noch weiß weer, un wo mer
aach druff laafe kennt . . . .
Heer uff, Schebber, hab ich zu=em geſagt, her uff mit deim
alte Kahlauer vun wääche Kallsbaderſalz.
Ach was, ſeecht=er, däß dhet=er net maane, ſundern mir
bvollte mitnanner in Schwazzwald uff die „Darmſtädter Hitt”
ſinruhe, do gebt’s noch ächte Friedensſchnee, kaa vun dene billiche
Erſatzſchneeflöckercher, mit dene die Stadt beliwwert dhet wärrn,
ſin wo kaa Menſch druff laafe, viel wenicher Schiefahrn kennt. —
No ich hab im dodruffhie erkleert, daß ich uix degääche ei
zu=
menne hett, wann er dodrunne mit ſeine ſchäbbe Fieß die
Sjächend mitſamſt de Umgäächend unſicher mache wollt. Aach
hitt ich nix degääche eizuwende, wann=er mei Zwangsmiedern
nätnemme wollt; ich, ſagt ich, was mich bedräffe dhet, ſo weern
neei winderſportliche Ammbitzione nor ſehr beſ heide: en warme
Inve, en aude Kaffe un mei Ruh, däß dhet mir zu dem Zweck
vülluff genieche. Awwer als Brättcheshibbern, weer ich mer
drun doch zu alt; däß weer wos for Junge, ſagt ich, awwer
uck for’s alte Eiſe, wie ich aans bin.
Awwer däß hott=er net gälte loſſe, ſundern hott gemaant,
Schieſport weer äwe deß Nonblußuldraſte wvo’s gebt, un
eis Schielaafe dhet quaſie zum gude Ton geheern un zum feine
Kriimm, un wer däß net kennt, dhet net for voll gälte un hett
Nummer un ſo. —
Alſo, was ſoll ich ſage, er hott uns blatt geſchlage, wo ja
meine Zwangsmiedern ſowieſo net viel dezu gebeert, indem
vun Nadur aus ſchun ſo blatt is wie e Nelljäff, un zu alle
ſ0randade bereit is ſe aach. — Eh’ mer wußte wie uns geſchied,
nik=er uns aach ſchun die Schieſportausriſtung beſorcht un ich
ſußßz ſage, mir hawwe pickopällo drinn ausgeſähe; in unſere
ſoichväächer” — Dann hott=er uns theorediſch die Schborts=
Bdwick verklickert (däß is deß Wichdichſte!), un hott uns
ge=
t, mir ſollte einſtweile dehaam in de Stubb e paar „
Trocken=
ſunige” mgche ...
Ao ich muß offe geſteh, vun „druckene” Iwunge war ich
ſco recht endzickt, end= odder weder, hott’s ſei Lebdag bei
gehaaße. — Awwer erſt „druckene” Schieiewunge? Un in
Zrubb — —2! — Meine Herrn!—
Lee erſt ham=mer de „Scharles Schabbläh=Schritt” geübt;
beigei hawwe ſo zimmlich ſemtliche Nibbfiſchurn, die wo uns
27ähk waarn, dro glaawe miſſe. Dann ham=mer de „Drebbe=
1” gelärnt, indem mer 1s Schawällche an en Stuhl, un de
Ehl an de Diſch gerickt hawwe, un ſin dann Dritt um Dritt
ſpäirts nuffgeſtieje, was jo verhältnismeeßich leicht gange is.
ß mei Zwangsmiedern, die hott uffm Diſch die Balangs
onn, hott 1s Iwwergewicht krickt un is uff de Blumediſch
ue: Iin die hatt do noch Glick, indem ſe bloß mit im Geſicht
dier Kackduß gefalle is, währendem ich ſeiner Zeit, wo ich’s
i dicke gelärnt hob, do war’s umgekehrt — ich konnt mich
49 Dag net fetze, bis all die Stachele haus warn.
Iſnn ham=mer noch raſch die annern Iwunge dorſchge=
Chriſtania, de Stemm=
Dellemack, de Umſpring
boge. — Mei Beti hatte mer in die Mitte Stubb gerickt, däß
war dann ninſer Tprungſchanz —
Iwwrichens, mei Hausherr heit net gleich ſo uffzumucke
brauche; mir wollte ſowieſo grad uffheern wie er ruff kumme
is, dann mir konnte a fach net mehr. Un es hott aach in meine
Wohnung ausgeſähe, wie nooch eme Rittertornier, ’s hott
aller=
hand Splitter gäwwe un Blomähler.
Iwwerhaubt, mer kann ruhig ſage: wann die Theorie an
ſich ſchun grau is, ſo is ſe bei Schieſport direckt ſchwazz. Däß
ham=mer dann am annern Dag erläbt, wie mer uff de „
Darm=
ſtädter Hitt” akumme ſin. Do hott ſich’s erwieſe, daß mer den
growe Unfug wääche dene „Druckeniewunge” in meine Stubb
gornet zu veriewe hette brauche. Alſo dort kann mer nooch
alle Reechele der Schiekunſt Löcher in de Schnee falle, un kann
mit ſeine Brädder in alle fimf Himmelsrichdunge erumfuchtele
— es ſteert däß kaan Hausherr. Un was mich bedrifft, ſo hab=ich
vun däre Verginſtichung mit meine fimf odder ſex Buſchſtawe
ausgiewich Gebrauch gemacht, ’s warn die reinſte „Aanunzwan=
de Weltkugel, ſo in de Gäächend vun San=Franzisko widde
rauskumme: Deiwel noch emol, die hette jedenfalls net ſchleche
geguckt, wann eines Dags mei Zwangsmiedern vor=en geſtanne
hett; un aach noch in=eme Winterſportkoſtiem, wo’s bei dene
doch ſo haaß is. — Wie mer ſe rausgezoge hawwe, hott ſe e
värdel Stund lang Schnee geſpuckt; alſo die hett diräckt inn
Wintergadde in Berlin uſfdräte kenne, als Schneeſpuckern
No ich kaun aam bloß ſage, ſolang mer des Schielaafe noch
net kann, ſolang is däß de ullgiſchſte Sport vun de Welt. Wann
mer’s awwer mol kann, ich glaab do gibts bloß noch aans, was
de Vergleich damit aushelt; nemlich s Flieche
Awwer erſt am Awend:
Sitzt eng die Zunft beiſammen
Spät abends in der Stubb,
Zum hellen Klang der Klampfen
Singt Mädel ſo wie Bub.
zicher”, die wo ich ins Gelende gedrickt hab, un ich hab
manch=
mol ausgeſähe, wie die beſſere Hälft vun=eme ausgewachſene
Schneemann.
Bei meine Zwangsmiedern war däß ſchun erheblich
gefehr=
licher, die is bei ſo=ere „Schußfahrt” iwwer en Hiwwel
ge=
ſtolwert un Kobf=vor in de Schnee geſchoſſe wie en geölter Blitz.
E: Glick, daß ſe ihr Brädder an de Fieß hatt, die wo gebremſt
hawwe, ſunſt weer die was gibſte was hoſte in ihrm Schuß dorch
die Erd geſauſt und weer meechlicherweis uff de anner Seit vun
Ja, es is e luſtich Völkche, die Schiemädel un Schiebuwe.
Hier herrſcht zwiſche baade Geſchlechter die richdich
Gleichbe=
rechdigung; ſemtliche ordsübliche Kawalierflichte ſin
uffge=
howwe. Un daß es aach kaa. Kaffer”lierflichte gibt, dofor is
ge=
ſorgt. s wärd milidäriſch Eſſe empfange, un die zwaa jingſte
Schiemädcher miſſe ſärwiern, wann do aach emol en Daume in
die Subb kimmt, däß ſchadd nix. Do brauch mer ſe aach net zu
blooſe ...
Im iwwriche geht’s „zimfdich” her, rauh awwer härzlich.
18 wärd geſunge un muſiziert, bis es Zeit is for um ins Bett
zu geh. Allerdings, bei dene Maſſekwadiern, do hott mer uff
mei Vollummidät kaa Rickſicht genumme, dann uff en
Schie=
ſaigling vun meim Umfang is mer ſcheints doch net gefaßt
ge=
wäſe; es hott reichlich die Hälft vun mer rausgeguckt, währendem
mei Z.vangsmiedern drinn gelääche hott, wie en Padeleffel im
Etwie
Schließlich glaab ich aach net, daß ich mich dem Sport mit
Leib und Seel verſchreib, dann die hawwe do owwe e
Schnadda=
hibfel geſunge, däß hab ich mer ſehr zu Härze genumme:
Im Friehjohr bliehn die Bäumle
Im Summer ſcheint die Sunn.
Doch wann alte Weiwer ſchirglet
Schlägt’s Wedder gleich um!
No un ihrn Spaß mecht ich in doch net verdärwe. Awwer
nix deſto drotz: „Schie Heil!”
Bienchen Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: ’8 is doch e ſchee Sach um die
Freundſchaft, beſunners wann ſe ſo aus em innerſte Herze
kwillt. Däß hott die Woch unſer allverehrte Owwerſtaatsa walt
Rudolf Winzer, odder wie’s aam gelaificher is: Unſer Rudi,
un ſei lieb Fraa an eichener Haut ſälwert erfahrn därfe, wie ſe
ihrn erſte ſilwerne Hochzeitsdag mit nanner gefeiert hawwe. Do
hott=er mol geſähe, wie beliebt er is! — Un woher kimmt deß?
— Weil ſich unſer Rudi, drotz ſeim lewensgefehrliche Beruf, in
alle Lage un alle Zeide ſei grundgiedich, goldich Herz erhalte
hott; weil er ſälwert nix uff Aißerlichkeite gibt un bloß Menſch
unner Menſche ſei will. Un däß is äwe gornet hoch genuch
azuverſchlage. Un weder ſei ſchwerer Beruf, noch die leidich
Bolledick, däre er ſich emol e Zeitlang verſchriwwe hatt, hott’m
de Glaawe an’s Gude im Menſche rauwe kenne. Un däßhalb
ſtrömt’m awwer ach die Lieb un die Freundſchaft un die
Zu=
neichung nor ſo zu, vun alle Seide, vun alle Stend, vun Hoch
un Niedrich, vun Alt un Jung, vun Groß und Klaa. Un gottlob,
unſer Rudi is noch aaner vun dene Weniche, die wo mer ſich
zum Vorbild nemme kann, in dene verlogene Zeide. — Geb’s de
Himmel, daß er ſich ſeine Familie un uns noch recht lang erhalte
kann, dann wie geſagt: es is wos Scheenes um die Beliebtheit.
— Friſch auf zur Goldene!
Allerdings, es is aach was Märkwärdiches um die
Beliebt=
heit. Zum Beiſpiel: unſer allverehrter Herr Schenneral=
Inden=
dand, de Ernſt Legal, war gewiß beliebt, ſozuſage uff de ganze
Linnje. Un doch ism vun gewiſſe Seide des Daſein hier ſo
grindlich verehgelt worn, daß er’s jetzt macht, wie die Johanna,
nimmt ſein Bäſem und kehret niemals wieder, s ſchad, dann
wie geſagt, ich glaab die paar Ecke hette ſich mit de Zeit noch
ab=
geſchliffe.
No, for’s erſte miſſe mer uns halt mit dene Liebling behelfe,
die wo dableiwe. Dann ſo ſtubied ſin die Darmſtädter
Publi=
gimmer dann doch net, daß ſe net for ihr Therjaderliebling
ſchwärme dhete; die Paula Kappern un ihrn Guſtav wärrn mit
ihrm „heitern Abend” am Mondag de Beweis liwwern. Die
Gail kann=mer’n nadierlich net mehr ausſpanne, awwer es ſollt
mich ſehr wunnern, wann ſein net ’s Bennzien ausſaufe un
dricke 8 Audo ſo ham . . . ."
Will man mehlhaltige Nahrungsmittel wie
Hafergrütze=flocken, Hirſe, Graupen uſw.,
ſchlei=
mig haben, ſo iſt es ratſam, dieſe Präparate mit kaltem Waſſer
am Abend zuvor einzuweichen und am nächſten Morgen im
ſel=
ben Waſſer ausquellen zu laſſen, was am zweckmäßigſten in der
Kochkiſte geſchieht. Das Salzen der Speiſe nehme man erſt am
Schluß der Kochzeit vor, da, wenn es vorher geſchieht, die
Schleimbildung unterbunden wird.
Speiſezettel.
Sonntag: Markſuppe mit Klößchen. Blumenkohl mit
Kalbs=
ſchnitzel. Apfelſinenereme.
Montag: Sauerkraut mit Schweinebauch, als Wellfleiſch gekocht.
Dienstag: Serviettenkloß mit geſchmortem Backobſt.
Mittwoch: Spinat mit Setzeiern und Bratkartoffeln.
Grieß=
flammerie.
Donnerstag: Weiße Bohnen mit Möhren und Hammelfleiſch.
Freitag: Kartoffelſalat mit Rapünzchen und geb. Goldbarſch.
Samstag: Makkaroni in der Form gebacken. Sellerieſalat.
Rnopfe, die beliebte Garnierung des neuen Fruhjahrskleides.
Viele Damen ſind der üblichen Aufputz=Effekte
der Frühjahrskleider ſchon überdrüſſig geworden
und wünſchen — trotzdem damit ja immer hübſche
Wirkungen zu erreichen waren — weder Pliſſees,
noch Falten und drrartige Dinge, ſondern ſuchen
eben ganz neue Möglichkeiten, die das kommende
Frühjahrskleid von den Modellen der früheren
Saiſons unterſcheiden ſollen.
Da eigentlich das Stoffkleid für das Frühjahr
immer mehr ausgenützt wird als jedes andere
Modell, muß es auch auf große Strapazier= und
Widerſtandsfähigkeit berechnet ſein, weshalb
natür=
lich auch der Aufputz nicht zu kompliziert ſein darf,
um bei häufiger Benützung nicht zu leiden.
Wie immer im Frühjahr kommt neben den
früher aufgezählten Beſätzen auch die Mode der
„hellen Garnituren” wieder, die die blauen,
ſchwar=
zen oder dunkelgrünen, auch rehbraunen
Stoffklei=
der ganz ausgezeichnet zur Geltung bringen und
dem betreffenden Modelle immer eine freundliche
Note geben. Meiſt verwendet man für dieſen Zweck
Chinakrepp oder Georgette, aber auch Batiſt und
Organdy, die leicht zu reinigen ſind und immer
friſch und appetitlich ausſehen. Dieſe Garnituren
ſind in der Regel als Auſputz des Kragens und der
Manſchetten gedacht, erſcheinen aber bisweilen auch
noch in Form eines Fiſchüs, das immer
frühlings=
mäßig und flott ausſieht und ſich darum für die
Uebergangsjahreszeit großer Beliebtheit erfreut.
Neben dieſen „Garnitur=Effekten” verſucht man,
dem neuen Frühjahrskleide auch durch verſchiedene
kleine Schals und Halstücher eine nette Note zu
geben und pflegt dabei das Hutband und das
Halstuch in einen gewiſſen Farben=Einklang zu
bringen. Beliebter aber als all dieſe ſchon mehr
oder weniger bekannten Wirkungen ſind die
neu=
artigen Knopfverzierungen, die für die
Frühjahrsmode ſehr in den Vordergrund geſtellt
und ſowohl auf Mänteln wie auch auf Koſtümen
und Kleidern zu ſehen ſein werden.
Trotz der Einfachheit dieſes Aufputzes nimmt
er ſich wirklich gauz ausgezeichnet aus, iſt für
jedermann erſchwinglich und macht eine unbedingt
vorteilhafte Figur, da die infolge der Knopfreihen
entſtandenen Längsbahnen die Geſtalt ſtets ſtrecken.
Die Art der zur Verwendung gelangenden Knöpfe iſt eine
ziemlich einheitliche. Faſt immer ſind es die vierfach gelochten
Steinnußknöpfe in allen Größen, die ja auch für die Herrenmode
Verwendung finden. Nur viel ſeltener gebraucht man die
ſoge=
nannten „maſchinell hergeſtellten, eingepreßten Knöpfe” (aus dem
Materiale des betreffenden Modells), da ſie zwar gut ausſehen,
aber ſehr leicht aus der Blechfaſſung fallen, ſo daß man
gezwun=
gen iſt, ſehr viele Reſerveknöpfe einpreſſen zu laſſen, um nicht in
Verlegenheit zu kommen. Nur in manchen Fällen zieht man auch
die kugelförmigen Herrenknöpfe heran, die in ihrer Maſerung
immer ſehr originell ſind und darum
hauptſäch=
lich für halbſportliche Kleider in Frage
kom=
men. Ueber die Art der neueſten mit Knöpfen
gar=
nierten Schaffungen orientiert unſere Bildgruppe=
Modell 1: ein feines Schneiderkoſtüm
das an den Schültern und um die Hüfte feſt
an=
liegt, ſonſt aber leicht „ſpielt”, d. h. loſe gearbeitet
iſt, was für die neue Mode entſchieden als
charak=
teriſtiſch anzuſehen wäre. Sehr markant ſind die
aufgeſetzten abſtehenden Taſchen, die beiderſeitz
mit Knöpfen feſtgehalten ſind. Eine enge
Knopf=
reihe bildet auch den Verſchluß des Koſtüms. Ein
lange Bahn von Knöpfen ziert ferner die
Aermel=
kante. Allenfalls wird man ein ſolches Koſtüm
— da ihm durch den Knopfaufputz ſchon
hin=
reichend Wirkung gegeben erſcheint — aus gan
ſchlichtem, flauſchigem, aber unbedingt ſehr
ge=
ſchmeidigem Materiale verarbeiten, das unter
kei=
nen Umſtänden irgend eine Muſterung haben darf
die angeſichts der Knöpfe ſehr ſchlecht ausſehey
würde.
Das knopfgarnierte Kleid wird ſicherlich bak
der Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes der
Modekreiſe ſein, denn man kann ſich leicht
vorſtel=
len, daß ein derartiges Modell, deſſen Rockpartr/
ſo vielfach in Längsrichtung geteilt iſt, jede
Ge=
ſtalt vorzüglich kleiden muß. Der Rock zeigt näm
lich aufgeſetzte, ſpitzig anſetzende Blenden mit ent
ſprechenden Knopflöchern, während die Knöpf
ſelbſt auf dem Schoß angenäht und durchgeknöpff
erſcheinen. Die Knopfbahn des Oberteiles iſt abe.
ohne Blende gedacht. Ein heller Kragen aus Geor.
gette deckt die Halspartie dieſes Kleides, wie auch
dieſelbe lichte Seide als Manſchette, die im
Aerme=
ſichtbar wird, verwendet werden kann. Eine paſtellle
farbene Blume am Kragen bleibt auch für di.
kommende Saiſon modern. (Bild 2.)
Selbſt der Mantel für Regenwetter unn
für Strapazierung kann man auf die beſprochenen
Knopf=Effekte aufbauen, wie unſer letztes Modell
zeigt. Es handelt ſich hier um einen Mantel, deu
ganz gerade wirkt, aber dennoch oberhalb des Gür= ein wenig bluſig geſchnitten iſt. Die
an=
geſteppte Sattelpartie mutet ſehr originell an uns
bildet den Ausgangspunkt von zwei durchgeknöpff
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ten Blenden, die in der gleichen Manier gehalten ſind, wie
jen=
des vorher beſprochenen Kleides. Die Vorderbahn dieſes
Mantels=
iſt glatt und knopflos und wird mit dem Ledergürtel zuſammen”
gehalten. Wetterfeſter „Burberry” oder waſſerdichter „Covercoat”
beide ungemuſtert, ſind das beſte Material für dieſen Mantel.
Die typiſchen Formen
der kommenden Saiſon laſſen ſich in drei Gruppen einteilen, die
gleichzeitig auch auf die Verwendungsart der betreffenden
Mo=
delle Bezug haben. Das Vormittagskleid iſt ſchlicht und
unkompliziert. Es wirkt, trotzdem es noch immer leicht gebluſt
wird, ganz gerade, iſt meiſt durch einen breiten Ledergürtel geteilt
und wahrt durch herrenfaſſonähnliche Manſchetten und einen
ſpitzigen, hemdartigen Kragen, der gewöhnlich mit einer langen
Seidenbinde in Verbindung gebracht erſcheint, einen ſozuſagen
ſportlichen Charakter, der ſich auch ſchon im Materiale
ausdrückt. (Kaſha, lodenartige Gewebe, verſchiedene Ripſe, die
ſogenannten „engliſchen Stoffe” und rauhen Tucharten ſtehen im
Vordergrunde.) — Für das Nachmittagskleid erfreuen
ſich etwas kompliziertere Linien größter Beliebtheit, da man hierl
auf beſondere Eigenart der Form großen Wert legt. Vornehm.)
lich ſind es die „gerafften Kleider”, die ungeteiltes Intereſſe wach/
rufen, wie auch die verſchiedenen „Volant=Modelle”, die teilst
pliſſiert, teils gerüſcht ſind. — Die Abendmode bringt uns
insbeſondere für jugendliche Geſtalten wieder das Stilkleid
das in allen Aufmachungen und in vielerlei Material zu ſehen iſth
Das Fruhjahrskoſkum.
Eine ſchon lange entbehrte Mode verſpricht
wie=
der in die allererſte Reihe zu treten. Es iſt dies das
Koſtüm, ſeinerzeit ein Begriff, der geradezu mit
jeder noch ſo primitiven Garderobe eng verknüpft
war und nach und nach aus dem Mode=Koder
gänz=
lich geſtrichen wurde. Zu einer Zeit, da das
Com=
plet große Mode war, alſo das Kleid mit einem
entſprechenden Mantel zuſammengeſtellt wurde,
hatte das Koſtüm auch wirklich keine Berechtigung,
denn jede Frau empfand, daß ſie mit dem Complet
im Grunde genommen beſſer beraten ſei, da es ſie
für jede Gelegenheit gut und komplett angezogen
erſcheinen ließ. Sicherlich iſt das Koſtüm weniger
praktiſch als das Complet, denn es eignet ſich
eigent=
lich nur für Straxazierzwecke, da ſeine Zweiteiligkeit
(Rock und Bluſe) niemals anſpruchsvoll und elegant
wirken kann. Dagegen aber iſt es eben für dieſe
und für ſportliche Gelegenheiten ganz ausgezeichnet
zu verwerten, denn die Bluſe kann ja nach Belieben
ausgewechſelt werden und bietet auf dieſe Weiſe
viele Möglichkeiten der Variation; das Koſtüm ſelbſt
iſt bequem und kleidſam und darum auch immer
an=
ziehend und flott.
Es mag ſein, daß man in der vorgeſchrittenen
Frühjahrs= und Sommerſaiſon auch zu
komplizier=
teren Formen und im Schnitte ſchwierigeren
Faſ=
ſons greifen wird, für den Augenblick jedoch hält
min ausſchließlich an praktiſchen, ſchlichten und
den=
noch durch ihre Einfachheit aparten Koſtümen feſt.
Das Wichtigſte iſt und bleibt gerade für dieſes
Kleidungsſtück das edle Material, denn der
Mangel an Eigenart der Linie kann ja nur durch
ein entſprechendes Gewebe wettgemacht werden, von
dem dann eben die Wirkung des Koſtüms abhängt.
Man wird heuer ſowohl glatte als auch gemuſterte
Stoffe zu ſehen bekommen. Für die glatten Gewebe
dürfte vor allen Dingen Rips und Tuch, dann aber
auch Kaſha und Flauſch und alle anderen Stoffe,
die zu dieſer Kategorie zu zählen ſind, zu nennen
ſein. Einen ſehr breiten Raum werden natürlich,
wie immer ſo auch heuer, die „engliſchen” Stoffe einnehmen, die
immer in Mode kommen, wenn das Koſtüm getragen wird.
Innerhalb dieſer Stoffart wird man kleine Karo=Muſterungen
nile leette
zu ſehen bekommen, aber auch die „Fiſchgräten”=Ornamente, die
ſchon als „klaſſiſches” Stoff=Deſſin zu bezeichnen ſind.
Ausge=
ſprochen unmodern ſind alle geſtreiften Stoffe, die auch
nur ſehr wenig Ausſicht auf Verarbeitung haben. Die Karo=
ſtoffe hingegen wird man neuerlich mit Intereſſe ins Auge
faſ=
ſen können, da ſie in der Frühjahrsmode zweifellos zahlreich
vertreten ſein werden, und zwar iſt nicht nur daran gedacht, ganze
Koſtüme aus dieſen Geweben zu arbeiten, ſondern eventuell die
Jacke aus kariertem Material zu verfertigen, den Rock aber aus
entſprechendem glarien Stoff zu arbeiten, wie wir dies in
unſe=
rem erſten Bilde zeigen, bei dem die Frage der Materialkombi=
nation in wirkungsvoller und glücklicher Weiſe ge=*
löſt zu ſein ſcheint.
Die Form dieſes Modells iſt ſehr einfach. Vorny
iſt es doppelreihig geſchnitten, jedoch gänzlich
un=
geknöpft (man könnte als Muſter etwa das
dritte Bild unſerer Gruppe anſehen, wenn man die!
Knöpfe wegdenkt); rückwärts zeigt es einen ſpiRl
zulaufenden Sattel, aus dem eine feſtgeſteppte Hohle!
falte hervorkommt. Ein breiter Gürtel aus Wildo
leder hält dieſe knopfloſe Jacke zuſammen und
ſtimmt mit einer Ledergarnierung des Kragens und
der Manſchetten überein, wie man heuer überhaubie
ſowohl Manſchetten als auch Kragen tunlichſt vohe
der Jacke abſtechend arbeitet.
Als Koſtüm aus glattem Material iſt immer die!
zweireihige Form, die der Faſſon des Herrenſakos
nachempfunden iſt, zu empfehlen. Unſer letztes Bilck
bringt ein Modell dieſer Art, das immer ſehr ver=)
wendbar iſt und ſowohl für die Promenade als auchhe
für die Reiſe und gegebenenfalls auch für Ausflüge?
gebraucht werden kann. Eine Hemdbluſe aus Ro9ee
ſeide mit einer flotten, geſtreiften Seidenbinde wirttt
immer vorteilhaſt, ebenſo eine frühlingsmäßige!
Blume im Knopfloch. Bemerkenswert an dieſemt
Modell ſind die aufgeſchlagenen ſchmalen Manſcher!
ten, die wieder in Mode kommen.
Die neueſte Mode aber ſtellen die Pepita=
Koſtüme dar, wie überhaupt Pepita, als große!
kommende Neuerung des Frühjahrs zu bezeichnen iſt.t
Man wird daraus Mäntel, Koſtüme und
Kleidel=
arbeiten, wobei innerhalb der Pepita=Muſter einl
großer Reichtum an Deſſinierungen beſtehen wirde
Hauptjächlich natürlich ſoll man ſchwarz=weiße
Pe=
pitas zu ſehen bekommen, aber auch beige=braune.”
grau=ſchwarze, beige=grüne und beige=roſa Pepitas
werden (vornehmlich für Kleider) in den großend
Modeſalons gezeigt werden. Da dieſes Material 009
ſich ſchon ſehr wirkungsvoll iſt, muß die Form 98
betreffenden Modells nicht ſchwierig ſein, und ause
dieſer Erwägung heraus pflegt man eben allen Bee*
pita=Schaffungen eine ſehr einfache Linie zu gebel=!
Auch das in unſerer Mittelikizze veranſchaulichen
Koſtüm iſt ſehr ſchlicht, hat ſchmale Herren=Rever””
und iſt auf einen Knopf verſchloſſen. Bemerkenswert ſind die ſele
lichen Längstaſchen ſowie die ſchmalen aufgeſetzten Manſchetehi”
Manſchetten und Kragen werden auch hier in abſtechendem Mole.
rial gehalten, und zwar in dieſem Falle aus ſchwarzem Luch ode.
Sämiſchleder. — Zu all dieſen Aoſtimen ſind ganz beſonder *
ſchlichte Hüte und Schuhe ſehr weſentlich, da der Eindruck de.
wird 4
Einfachheit leicht durch unrichtige Kombinationen zerſtor