Darmstädter Tagblatt 1927


04. Februar 1927

[  ][ ]

Gnzelnummer 10 Mfennige

Jd
9
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Ta
A
Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Bel wöchentlich T mallgem Erſcheinen vom 1. Februg
bie 28 Februar 2,18 Reichsmart und 22 Pfeunig
Abtragegebüht. abgeholt 2,25 Reichsmart, durch die
(gentren 2.40 Reichsmarl frei Haus. Poſibezugspreie
im Februar ohne Beſtellgeld monatl. 2,25 Reichsmark,
Verantwortlichteit ür Aumahme von Anzeigen an
beſtimmten Tagen wird nicht übernommen. Nich
rſchet en einzelner Nummern miolge höherer Gewa
berechtigt den Beziehet nſcht zu Kürzung des

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 berſehenen Original=Auflätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
190. Jahrgang
den 4. Februar 1927.

27mm breite Zeile im Kreiſe Darmſſadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg., Refiamezeile
N 2.Reſchemart. Anzelgen von auswärie 40 Reſchpfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspſg.. 92 mm breite Nellamt
elie 3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichemat
Dollar
Im Falle höberer
4.30 Marh.
Mre R
M we 3
ertliſcht
Anzelgen=
auf
C
Verpſlichtur
Bei
g 50.
ſchadenerſah.
aufträge und
9A
onkurs oder
her Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Dankkonio‟
Deutſche Banl und Darm=
ſtädtei
und Natſonalbank.

Meuel Pielastegerang.
der chriſtlichen Kultur. Reichsfinanzen und Finanzausgleich.
iſchen Kurs. Die Befreiungspolitik. Das Arbeitsloſenproblem.
dt. Solidarität der Arbeiter und Unternehmer.

Das Wachstum der Influenza=Bakterien
III
nach Desinfektion mit 5 im
ohne Formamint=Desinfektion nach Desinfektion mit 3 im
Speichel aufgelöſte
Speichel aufgelöſten
Formamint=Tabletten
Formamint=Tabletten
(Nach Verſuchen in dem bekannten bakteriologiſchen Inſtitur von Dr. Pforkowski, Verlin.)
Zableeiche Krankheitskeiane
darunter die Erreger von Halsentzündungen (Angina), Grippe, Influenza,
Scharlach, Maſern und dergl. gelangen durch Mund und Rachen in den
Körper. Die Anſteckungsmöglichkeit wächſt, wenn viete Menſchen zuſammen=
treffen
, wie in Schulen, Theatern, Kinos, Konzert= und Ballſälen, in der
Eiſenbahn und Straßenbahn,öffentlichen Verſammlungen undVereinsſitzungen.
Der beſte Schutz vor Anſteckung iſt
Prophylaxe (Vorbeugung);
win von den Arzten vieltauſendfach anerkanntes Mittel hierzu ſind die Formamint=
TTabletten. Sie bringen den desinfizierenden Stoff mit dem Speichel in alle Winkel
umd Fältchen von Mund und Rachen und haben, im Gegenſatz zu Gurgelwäſſern.
eine nachhaltige Wiriung. Daher ſind d’e Formamint=Tabletten, welche außerdem noch
Mund und Rachen reinigen und erfriſchen, ſo außerordentlich beliebt bei Rednern,
Schauſpielern, Sängern uſw., welche ſie immer bei uch führen ſollten. Starke,Raucher
ſchützen ſie gegen den ſogenannten Raucher=Katarrh.

Ansteckungsgefahren prompt entrinnt.
wer bei sich führet
O

ſas altbewährte, zuverläſſige Schutz= und Desinfektionsmittel für Mund und Richen.
Grormamint iſt in allen Apotheken und Drog rien in Gläſern mit 50 Tab etten zu Mk. 1,75
Erſa präparate weiſe nan zurück. Probe und illaurierte Broſchüt
i haben. Angebliche
inſichtbare Fein e ſowie das ärztlch. Mertblatr ,der ltungsmaßregein b.i Gruppe‟
Werſenden auf Wunſch koſtenlos u,d ganz unver indlich Bauer & Cie., B.rlin SW 48,
Friedrichſtraße 231. Man trenne die angeheftete Poſtiarte hier av.

................... Hier abtrennen! ............... V
-

Senden Sie mir
gefälligſt koſtenlos und unverbindlich Ihre reichilluſtrierte Broſchüre:
Unſichtbare Feinde‟
4äe Vernichtung der Bakterien in Mund und Rachen als Vorbeugung
gegen Halsentzündungen, Grippe und dergl.
und eine Probe Formamint=Tabletten.

Heſchichte nicht ehrt, nicht wert iſt, daß es noch
chen Bedeutung kommt. Deshalb ſoll nach der
* Reichsregierung auch der Vergangenheit und
g und Ehre gezollt werden. Wenn uns in
in weiterer Blick in die Vergangenheit ge=
daß
unſere ganze heute beſtehende Kultur auf
vachſen iſt. Aus dieſem Mutterboden heraus
deutſchen Volkstums immer wieder erneuern.
erden ihre Auswirkung finden bei dem von
lusſicht genommenen
Reichsſchulgeſetz.
jeſetzes iſt die Reichsverfaſſung; nach deren
ſen auch die Freiheit des Gewiffens und die
rt und der Religionsunterricht in Ueberein=
idſätzen
der betreffenden Religionsgeſellſchaft
echts des Staates, geſichert werden. Auch iſt
zleichſtellung der in Artikel 146 der Reichs=
Schularten zu ſorgen. Die Reichsregierung
rte und treue Mithilfe der Beamtenſchaft, die
Die Reichsregierung iſt ſich der ſchwierigen
der Begmten durchaus bewußt. Ihre Rechte
ihr materielles Wohl nach Kräften zu fördern,
eine ſelbſtverſtändliche vornehme Pflicht. Was
Finanzlage des Reiches
angenen Jahre das Ziel der Reichsregierung
Wirtſchaft am Wiederaufbau Deutſchlands zu
Grundſätze einer geſunden Finanzgebarung
uchten. Auch in Zukunft wird es das Be=
g
bleiben, die Intereſſen des erwerbstätigen
zichten mit denen der öffentlichen Wirtſchaft in
ich bedarf es dazu äußerſter Sorgfalt, um nicht
en Einnahmemöglichkeiten in Schwierigkeiten
Keichsminiſter der Finanzen wird Gelegenheit
ſung des Haushaltsplanes 1927 auf die hiermit
den Probleme näher einzugehen. In den
Finanzlage wird auch
blem des Finanzausgleichs
innerpolitiſche Frage von hervorragender Be=
ſohen
Hauſe liegt der Entwurf eines Geſetzes
Finanzausgleich vor, deſſen baldige Verab=
ſcht
erſcheint. Darüber hinaus wird es das
ſein müſſen eine Uebereinſtimmung mit der
itheit des Finanzausgleichproblems möglichſt
iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, daß es niemals
ung ſein kann, auf den Umwegen über die
des Reiches zu den Ländern dieſen die Selb=
ech
die Reichsverfaſſung gewährleiſtet iſt, zu
en.
d die Reichsregierung ihre beſondere
nkeit und Fürſorge widmen.
ſchdruck bemüht ſein, das Vertrauen des deut=
hrmacht
in allen Schichten und in allen Par=
r
muß dem politiſchen Kampf ein für allemal
n mir an dieſer Stelle am 16. Dezember 1926
er endgültigen Löſung der Reichswehr von
äinſchränkung zur Ausführung gebracht. Die
eichspräſidenten vom 31. Dezember 1926 über
wird ſtrengſtens durchgeführt werden. Es
ntlichkeit in nächſter Zeit ergänzende An=
werden
, nach denen beim
rutierungsverfahren

Tame:

Sieund:

Sitzungsbericht.
Berlin, 3. Februar. (Eig. Bericht.)
Die Regierungserklärung, die Reichskanzler Dr. Marx heute im
Meichstag abgab, hat folgenden Wortlaut:
Meine Damen und Herren! Die Reichsregierung, die am heutigen
Zrage vor die deutſche Volksvertretung tritt, iſt der einmütigen Auf=
Ryſung, daß die Grundlage unſerer Politik, die Anerkennung der
Tchtsgültigkeit der in der Verfaſſung von Weimar gegründeten repu=
skaniſchen
Staatsform, auch für die Arbeit der neuen Regierung volle
gltung behalten ſoll Auh der Herr Reichspräſident hat in dem
mich gerichteten Brief vom 20. Januar in feierlicher Weiſe erklärt,
6 die neue Reichsregierung getreu der geltenden Weimarer Ver=
ſlung
ihr geſamtes pplitiſches Handeln einſtellen ſoll.
Die Reichsverfaſſung
ſ durch Beſchluß der Nationalverſammlung rechtmäßig zuſtande ge=
hanmen
. Es iſt daher auch die ſelbſtverſtändliche Auffaſſung aller in
ae gegenwärtigen Regierung zuſammengeſchloſſenen Fraktionen dieſes
Mehen Hauſes, daß Abänderungen von Einzelheiten der beſtehenden
Sa rfaſſung auf dem verfaſſungsmäßig vorgeſchriebenen Wege vorge=
hmnmen
werden müſſen. Jeben Verſuch gewaltſamer oder ſonſt un=
gietzl

Mäcken, vorgelen. Den Beamten iſt die Beteiligung an den vorge=
janinten
Vereinen und Beſtrebungen zu verbieten.
Der tatkräftige Schutz der Weimarer Verfaſſung ſchließt
Eineswegs aus, der großen Vergangenheit Deutſchlands
mit Achtung zu gedenken.
Noch vor wenigen Wocken hat in dieſem Hohen Haufe und an dieſer
Sete einer der Herren Abgeordneten mit Recht darauf hingewieſen,

erfafſungstreuen Volkskreiſe ſowie unter Mit=
behörden
der Länder durch tatſächliche Aus=
usſchluß
aller verfaffungsfeindlichen Elemente
reiwilligen gewährleiſtet ſind.
ndung und Verwirklichung dieſes Programms
ung mit dem Reichswehrminiſter und den
und der Marineverwaltung zuſammenarbeite,
uck feſt. Ich richte andererſeits an alle Par=
g
unſeres ſtaatlichen Lebens am Herzen liegt,
und an die geſamte deutſche Oeffentlichkeit die Aufforderung, auch ihrer=
ſeits
unſerer Wehrmacht das Vertrauen entgegenzubringen, das ſie ſich
durch ihre ſelbſtloſe Aufbauarbeit unter den ſchwerſten Bedingungen ver=
dient
hat und die Wehrfrage als Streitpunkt vom politiſchen Kampf=
platz
verſchwinden zu laſſen. Auf keinem Gebiet iſt die Stetigkeit in
den Zielen der Reichsregierung in höherem Grade die Vorausſetzung
fruchtbringender Arbeit, als auf dem Gebiete der Außenpolitik.
Die Stetigkeit der Außenpolitik iſt die Grundlage des
internationalen Vertrauens.
Deutſchland würde die Schwierigkeit ſeiner Lage ins Unabſehbare ver=
größern
, wenn ſeine Politik gegenüber den anderen Staaten durch den
Wechſel innerer Konſtellationen in ihrer organiſchen Fortentwicklung
beeinträchtigt würde. So verſteht es ſich von ſelbſt, daß die Reichs=
regierung
die bisherige Außenpolitik im Sinne der gegenſeitigen Ver=
ſtändigung
weiter verfolgen wird. Die Außenpolitik, welche die Reichs=
regierung
ſeit Kriegsende ohne Unterlaß unbeirrt verfolgt und die
ſchließlich zu dem Londoner Dawesabkommen, zum Vertragswerk von
Locarno und zum Eintritt in den Völkerbund geführt hat, iſt gekenn=
zeichnet
durch den Verzicht auf den Gedanken der Revanche. Ihre Ten=
denz
iſt vielmehr die Herbeiführung einer gegenſeitigen Verſtändigung.
Wie auch immer die Haltung einzelner Parteien in der Vergangenheit
geweſen ſein mag, für die Zukunft können die durch jene Akte ange=
bahnte
Entwicklung und die dadurch geſchaffenen Grundlagen allein
maßgebend ſein. Es bedarf dabei nicht des Hinweiſes darauf, daß in
der Perſon des Neichskanzlers, der nach der Verfaſſung die Richtlinien
der Politik zu beſtimmen hat, und in der Perſon des Außenminiſters,
dem die Durchführung der Außenpolitik obliegt, kein Wechſel einge=
treten
iſt.
Reichskanzler und Außenminiſter würden dem an ſie er=
gangenen
Rufe zur Uebernahme ihrer Aemter nicht ent=
ſprochen
laben, wenn ſie nicht durch die geführten Ver=
handlungen
über die Regierungsbildung die feſte Gewähr

dafür beſäßen, daß die bisherige Außenpolitik im Sinne der
gegenſeitigen Verſtändigung von allen Mitgliedern des
Kabinetts einmütig gebilligt wird, und daß hinter dieſer
einmütigen Billigung diejenigen Fraktionen ſtehen, welche
die Regierung unterſtützen. In dieſem Sinne ſind alle
Mitglieder des Kabinetts einmütig in dem Entſchluß, auf
der eingeſchlagenen Bahn voranzuſchreiten, um durch eine
Politik des Rechts und des Friedens und durch den ehr=
lichen
Willen zur Verſtändigung und zur Zuſammenarbeit
mit den anderen Nationen für den politiſchen und wirt=
ſchaftlichen
Aufbau Deutſchlands und darüber hinaus
Europas zu wirken.
Auf dem Wege dieſer Politik liegen hinter uns die Befreiung des
Ruhr= und Sanktionsgebietes, die Räumung der nördlichen Rheinland=
zone
und die Beendigung der Tätigkeit der fremden Militärkontroll=
kommiſſion
in Deutſchland ſowie die noch in den letzten Tagen erzielte
Erledigung der beiden letzten Reſtpunkte der Entwaffnungsfrage, näm=
lich
der Frage des Kriegsmaterials und der Oſtfragen. Auf dem gleichen
Wege aber liegen vor uns noch immer ſchwere Aufgaben, an deren
Löſung wir alle unſere Kräfte zu ſetzen haben. An erſter Stelle ſteht
dabei die Aufgabe, die freie Ausübung der Souveränität über das
deutſche Staatsgebiet wieder herzuſtellen. Solange die zweite und dritte
Rheinlandzone noch von fremden Truppen beſetzt bleiben, ſind die jetzt
dort obwaltenden Zuſtände vor allem auch eine dauernde Gefahrenquelle
für die günſtige Entwicklung zu unſeren Nachbarländern im Weſten und
laſſen ſich mit dem auf der Gleichberechtigung beruhenden Vertragswerk
vor Locarno nicht vereinigen. Die bevorſtehenden Verhandlungen über
den Haushalt des Auswärtigen Amtes werden dem Herrn Außenminiſter.
Gelegenheit geben, ſich über alle zu ſeinem Reſſort gehörenden Einzel=
fragen
zu äußern.
Wenn wir uns nunmehr der inneren Lage Deutſchlands in ſozialer
und wirtſchaftlicher Hinſicht zuwenden, ſo ſtehen wir vor der Tatſache,
daß der Weltkrieg mit allen ſeinen ſchlimmen Folgen eine tiefgreifende
ſoziale Umſchichtung in unſerem Volke geſchaffen hat. ...
Die Arbeitsloſigkeit
.
in ihrem gegenwärtigen Ausmaß kann durch ſtaatliche Mittel allein nicht
beſeitigt werden. Doch kann eine geeignete, möglichſt wertſchaffende
Sozialpolitik dazu beitragen, die Not zu lindern. In dieſer Erkenntnis
wird die Regierung nach wie vor auf dem Gebiet der produktiven Er=
werbsloſenfürſorge
wertſchaffende Arbeiten fördern. Sie wird die Um=
ſiedlung
von Arbeitsloſen in Gebiete ermöglichen, die ein beſſeres Fort=
kommen
gewährleiſten. Das im vergangenen Sommer aufgeſtellte Ar=
beitsbeſchaffungsprogramm
wird vielbewußt zu Ende geführt werden.
Eine wirkſame Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit iſt ohne eine wohl=
organiſierte
und tatkräftige Arbeitsvermittlung nicht denkbar. Insbe=
ſondere
wird darauf hinzuwirken ſein, daß die Leiſtungsfähigkeit der
Arbeitsnachweiſe geſtärkt und ihr Wirkungsgrad erhöht wird. Hoher
Wert wird auch in Zukunft namentlich im bevorſtehenden Frühjahr
auf die vermehrte Vermittlung ſtetiger, vor allem jugendlicher Erwerbs=
loſer
in ländliche Arbeitsſtellen zu legen ſein. Um die Vermittlungs=
möglichkeiten
der Arbeitsloſen zu vermehren, wird die Reichsregierung
auch in Zukunft Umſchulungs= und Fortbildungsmaßnahmen insbeſondere
zugunſten der jugendlichen Erwerbsloſen und der Angeſtellten unter=
ſtützen
. Die Zeit der erzwungenen Muße ſoll möglichſt zur beruflichen
Ertüchtigung der Arbeitsloſen ausgenutzt werden. Als beſonders wirk=
ſames
Mittel, brachliegende Volkskraft nutzbringend zu verwenden, wird
die Reichsregierung
das landwirtſchaftliche Siedlungswerk
in den dünn bevölkerten Gebieten nachhaltig fördern. Nicht nur
Bauernſöhne und Landarbeiter der Siedlungsgebiete, ſondern daneben
auch Siedler aus der bäuerlichen Bevölkerung im Weſten und Süden
Deutſchlands follen ſo Arbeit und Heimat auf eigener Scholle finden.
Allen Erwerbsloſen Arbeitsgelegenheit zu verſchaffen, wird ſobald
nicht möglich ſein. Eine befriedigende dauernde Löſung der dadurch
aufgeworfenen Unterſtützungsfrage iſt nur möglich, wenn baldigſt an die
Stelle der Fürſorge die geſetzliche Arbeitsloſenverſicherung tritt. Die
Regierung legt daher entſcheidenden Wert darauf, daß der dem Reichs=
tag
vorliegende Entwurf eines Geſetzes über Arbeitsloſenverſicherung
aus Gründen des Etats des Reiches, der Länder und Gemeinden mög=
lichſt
vor dem 1. April verabſchiedet wird. Wie auf dem Gebiete der
Arbeitsloſenverſicherung ſoll auch für das ganze Arbeitsrecht der große
Gedanke von der Gleichberechtigung von Arbeitgebern und Arbeit=
nehmern
, ihr paritätiſches Zuſammenwirken im Betrieb und Beruf in
gleicher Weiſe wie bisher beſtimmend bleiben und immer mehr zu
praktiſcher Auswirkung gebracht werden. Der nächſte Schritt wird die
Schaffung einer umfaſſenden Arbeitsſchutzgeſetzgebung
unter befonderer Berückſichtigung der Bergarbeit
ſein. Darin ſoll ausgehend von den deutſchen Verhältniſſen die
Arbeitszeit einſchließlich der Sonntagsruhe im Einklang mit den inter=
nationalen
Vereinbarungen geregelt werden. Auf Grund einer ſolchen
Geſetzgebung iſt die deutſche Regierung zur Ratifizierung des Waſhing=
toner
Abkommens bei entſprechendem Vorgehen der weſteuropäiſchen
Induſtrieländer bereit. Noch vor dem Inkrafttreten der neuen Arbeits=
zeitregelung
ſollen weitere Erleichterungen durch Kürzung der Arbeits=
zeit
für die Arbeiter beſonders geſundheitsſchädlicher Induſtrien auf
Grund der geltenden Arbeitszeitverordnung geſchaffen und auch im
übrigen durch Uebergangs= und Notmaßnahmen Mitzſtände auf dem
Gebiet der Arbeitszeit beſeitigt werden. Nach der Arbeitsſchutgeſetz=
gebung
bedarf hauptſächlich das Recht des Tarifvertrages und des Einzel=
arbeitsvertrages
einer endgültigen geſetzlichen Regelung. In der
Sozialverſicherung
ſieht die Reichsregierung ein hervorragendes und unentbehrliches Mittel
zur Erhaltung von Arbeitskraft und Volksgefundheit, zur Verſorgung
der Arbeitnehmer bei Krankheit oder Unfall, Berufsunfähigkeit oder
Invalidität. Der Fortbeſtand allein genügt ihr nicht; ſie erſtrebt im
ganzen Verſicherungsbereich durch organiſche Verbindung und Ausge=
ſtaltung
möglichſte Einfachheit, Ueberſichtlichkeit und Wirtſchäftlichkeit
und tritt wo ſich noch Lücken zeigen für den geeigneten Ausbau
ein. Den Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen gilt die be=
ſondere
Sorge der Reichsregierung. Härten, die ſich aus der gegen=
wärtigen
G=ſetzgebung ergeben, ſollen nach Möglichkeit beſeitigt werden.
Bei der Mannigfaltigkeit der Lebensumſtände können Verſicherung und
Verſorgung allein nicht alle Notſtände beſeitigen. Sie bedürfen der
Ergänzung durch die Wohlfahrtspflege. Auf dieſem Gebiet wird die

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 3 Februar 19.
Geite 16
9

finden Sie in
Ungens

das in Form von Tabletten genommen wird, löſt ſich im Speichel de
Mundes auf, kommt mit dieſem bis in die feinſten Falten und Fältche
des Gaumens und Nachens, zerſtört die ſchon vorhandenen Vakterien un)
beugt dem Eindringen neuer Keinze vor.
Daß Formamint in der Tat dieſe Aufgaben erfüllt, hat die ärztlich
Wiſſenſchaft zweifelsfrei feſtgeſtellt. Näheres ift hierüber aus einer Broſchür;
zu erſehen, die jedem Einſender der unten angehängten Karte koſtenlos und un
verbindlich zugeſtellt wird. In dieſem Heft findet ſich auch eine große Zahl vonde
mebr als 12000 Derzte-Arteilen über Formamint
während hier aus Platzmangel nur einige Stichproben wiedergegeben ſind

Unsere Aualitäten und Preise s

Damen-Hemden
aus gutem Cretonne, mit Hohlsaum une
Stickerei . . . . . . . 1.50, 0.95, 0.75,
Damen-Hemden
Träger und Achselschluß, mit hübscher
Stickerei . . . . . . . . . 2.75, 2.25,
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in eleganter Ausführung . . 4.25, 3.50,
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Ia Macco und Batist . . . . 6 50, 5.50,
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mit Hohlsaum und Stickerei, 2.75, 1.95,
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mit schöner Stickerei und Val.-Spitze
4.25, 3.50,

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130 cm, Streifenmuster, sehr haltbar
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starkfädig, für Bett- und Leibwäsche
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Kopt
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gestickt
Halk
mit H
Dam
130/18
Frot
volle C

Herr Prof. Dr. med. Ed. Klebs,Berlin:
Nachdem ich zuerſt an mir ſelbſt, dann
bei einer Reihe von Datienten die treff=
lichen
desinfizierenden Wirkungen der
Formamint=Tabletten einwandfrei feſt=
geſtellt
habe, halte ich es für richtig, Ihnen
meine volle Anerkennung auszuſprechen.
Herr Geh. Hofrat Prof. Dr. med.
Enderlen, Direktor der chirurgiſchen
Univerſitäts=Klinik und Poliklinik,
2Jürzsurg: Mit den Formamint= Ta=
bletten
waren wir beſonders bei Kindern
außerordentlich zufrieden.
Herr Profeſſor Dr. med. Merkel, Er=
langen
: Mit dem Gebrauch vonForma=
mint
=Tabletten habe ich ſowohl bei mir
wie bei meiner Familie in prophylaktiſcher
Beziehung ſehr gute Erfahrungen ge=
macht
.
Herr Profeſſor Dr. med. Paul Gerber,
Univerſitäts=Poliklinik für Hals= u.
Naſenkranke, Königsberg i. Pr.: Die
Formamint=Tabletten leiſten uns dauernd
vorzügliche Dienſte.
Herr Geheimrat Prof. Dr. H. Sattler,
Direktor der Heilanſtalt für Augen=
kranke
in Leipzig: Mit Formamint
haben wir bei verſchiedenen geeignet er=
ſcheinenden
Zuſtänden Verſuche gemacht
und können beſtätigen, daß es ſich in allen
Fällen, ganz beſonders auch bei
Kindern bewährt hat, beſſer und
ſicherer als alle ſonſt üblichen Mittel.

Herr Profeſſor Dr. Kirchner in Würg
burg: Von Formamint=Tabletten hab=
ich
einen ſehr reichlichen Gebrauch ge
macht. Durch die prophylaktiſch
Wirkung dieſes Mittels ſind ſehr gut
Erfolge zu erzielen.
Herr Geheimer Med.=Rat Profeſſo!
Dr. med. v. Tobold in Berlin: Jc
habe Ihren Formamint=Tabletten, welch=
ſich
ſchon in erfreulicher Weiſe bewährter
von vornherein ein großes Vertraue
entgegengebracht. Die Tabletten werden
gern genommen, zumal von Kinderr
denen das Gurgeln mit arzneilichem
Waſſern immer Schwierigkeiten bereiten.
Herr Geh. Med.=Rat Prof. Dr. E. Bert=
hold
in Königsberg i. Pr.: Die For.
mamint=Tabletten haben mir zur Des
infektion der Mund= und Rachenhöhle ſehe
gute Dienſte geleiſtet. Die Zunge reinigt.
ſich leichter als beim Gebrauch von
Mund= und Gurgelwäſſern, und dei
Trockenheit des Mundes und des Halſe
ließ ſchneller nach.
Se. Crz. Wirkk. Geh. Rat Prof. Dr.
med. E. v. Leyden, Berkin: Ich hab=
die
Formamint=Tabletten häufig genn:
verordnet, auch ſelbſt gebraucht und bin
mit dem Erfolge recht zufrieden.
Se. Erz. Wirklicher Geheimer Rau
Profeſſor Dr. med. Schulde, Jena
Formamint habe ich als vorzügliche
Nunddesinficiens erprobt.

Nachabmungen wweiſe man im eigenſten Intereſſe zurück.

[ ][  ][ ]

Enzelnummer 10 Peunige

Armſtädtt
A
Ta

Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Bel wöchentlich T maligem Erſcheinen vom 1. Februar
de 28 Februar. 2is Neichemaet und 22 Pfeinſa
Abnagegebüht, abgeholl 2,28 Reichsmart. durch die
Agenuren 2,40 Reſchemarl frei Haus. Poſibezugspreie
im Febwar ohne Beſtellgeld monal, 243 Reichdmare.
Veanworlichtelt ür Aumahme von Anzeigen an
beſimmten Tagen wird gicht übernommen. Nicht=
enſchet
en einzelner Nummern imolge höherer Gewalt
berechtigt den Beziehel nicht zu Kürzung des
Bezugspreiſet. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fermuf ohne Verbindlichtet, für uns. Poſtſchectonto
Franffurt a. M. 4301.

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ſe 300 Reichomart Alle Preſſe in Reichemark
Doſſar 420 Marll.
Im Folle höberer
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Gewolt, wie Keleg
ng der Anzel
wo
iede Verpſchtung auf Erfälune
S
von
Konzurs oder gerſck
her Beltreibung fall ſeder
Rabat weg. Danſtionio: Deutſche Bant und Darm=
Nummer 35
ſtädter und Natſonalbank.
Freitag, den 4. Februar 1927.
190. Jahrgang

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet. aufträge und C

Dan dioguiiint der nenen kelasiegerang.
Die Grundlage der deutſchen Politik. Erneuerung der chriſtlichen Kultur. Reichsfinanzen und Finanzausgleich.
Dertrauen zu Wehrmacht. Feſhalenom außenpoliſchenKurs. DieBefteiungspoliſk. DasAerbeitsloſeproblem.
Soziale Fragen. Die Wohnungsnot. Solidarität der Arbeiter und Unternehmer.

* Die Antrittsvorſtellung
des Kabinettes.

Von unſerer Berliner Redaktion.
Das 14. Kabinett der Republik hat ſich am Donnerstag im
Reichstag vorgeſtellt. Bis zum letzten Augenblick hat man zu
tun gehabt, um die Regierungserklärung fertigzuſtellen. Viel=
leicht
machten deshalb die Miniſter alle einen etwas müden Ein=
druck
. Auf der Regierungsbank einige neue Geſichter. Neben
dem Kanzler hat ſich ſein Stellvertreter, der ewig bewegliche Herr
Hergt, niedergelaſſen, neben ihm Dr. Streſemann, dann wieder
ein neuer Mann, der deutſchnationale Innenminiſter v. Keudell,
Der in der Art ſeines Auftretens einen ganz guten Eindruck
macht. Eine intereſfante Erſcheinung iſt auch der Reichsfinanz=
miniſter
Dr. Köhler vom Zentrum, der das ſchwierige Kunſtſtück
Fertig bringen ſoll, beim Finanzausgleich die Intereſſen der Län=
ber
zu wahren, ohne dem Reich wehzutun. Als beſondere Nuance
wäre vielleicht zu verzeichnen, daß Herr Dr. Geßler zunächſt nicht
gerſchienen iſt, tvas natürlich zu allerlei liebloſen Kommentaren
Veranlaſſung gab. Im übrigen war auf der Negierungstribüne
eine drangvoll füchterliche Enge, und auch die Publikums=
eribünen
wieſen eine Beſetzung auf, die manchen Theaterbeſitzer
neidiſch machen könnte. Selbſt das Haus war gut gefüllt und
ſtark nervös. Die Kommuniſten wollten mit Störungsfeuer be=
ginnen
, indem ſie die Beſprechung ihrer Interpellation beantrag=
en
wurden aber raſch zum Schweigen gebracht, ſo daß Herr
Marr mit der Verleſung ſeines Manuſkiptes beginnen konnte.
Sinige ironiſche Zwiſchenrufe flatterten zu ihm hin. Er wurde
mit Freiheil! und Reichsbannergeneral! begrüßt. Aber er.
ſeatte doch vielleicht von den Sozialdemokraten Schlimmeres er=
wartet
. Er war angenehm enttäuſcht, daß er ſo raſch zu Worte
wmmen konnte. Herr Marx iſt kein Parlamentsredner, er iſt
ber auch kein Vorleſer. Doch der Zwang der Umſtände brachte
8 mit ſich, daß er das faſt 40 Seiten lange Manuſkript vorleſen
Rußte, eben weil es in vielen Punkten auf Kompromiſſen beruht.
Im erſten Teil, der den reinen Verfaſſungsfragen und der
Außenpolitik gewidnet iſt, machte ſich das noch nicht ſo bemerk=
ar
. Hier iſt ein friſcher, einheitlicher Zug zu verſpüren: Wah=
uung
der Verfaſſung gegen rechtswidrige Eingriffe, Hütung der
Wehrmacht, Fortſetzung der Außenpolitik, Kampf für die Befrei=
ung
der Rheinlandzone das iſt eigentlich ein Programm, wie
8 auf keiner Seite des Hauſes Widerſpruch finden ſollte. So=
weit
wir wiſſen, iſt dieſer Teil des Programms auch aus der
Feder des Reichsaußenminiſters, und die Deutſchnationalen
luben ihn vorbehaltslos mit einer geringfügigen Aenderung an=
gruommen
, ſo daß aus der urſprünglichen Faſſung von der Billi=
Aung der Methoden und Ziele der bisherigen Außenpolitik die
Abſichten und die Ziele der bisherigen Außenpolitik geworden
iſ.. Was der Kanzler ſonſt ſagte, waren Dinge, die an ſich keinen
2. iderſpruch herausforderten, die aber doch zweckmäßigerweiſe in
dir kommenden Woche von den Reſſortminiſtern zum Etat geſagt
norden waren. Während anfangs Beifall aus den Reihen der
uergerlichen Parteien laut wurde, konnten nachher die Kommu=
Uſten ſich durch Lachen und höhniſche Zwiſchenrufe mehrfach
durchſetzen, weil die bürgerlichen Reihen große Lücken aufwieſen.
der Präſident mußte wiederholt von ſeinen Machtmitteln Ge=
dauch
machen, um wenigſtens die äußere Ruhe herzuſtellen und
drn Reichskanzler die Möglichkeit zur Beendung ſeiner Rede
geben. Der obligate Beifall aus den Neihen der bürgerlichen
Arrteien beim Schluß der Rede klang deshalb auch etwas ge=
brungen
, ſehr viel kümmerlicher allerdings noch die Rufe der
Lammuniſten: Nieder mit dem Bürgerblock!
Sitzungsbericht.
Berlin, 3. Februar. (Eig. Bericht.)
Die Regierungserklärung, die Reichskanzler Dr. Marx heute im
Eu cstag abgab, hat folgenden Wortlaut:
Meine Damen und Herren! Die Reichsregierung, die am heutigen
axe vor die deutſche Volksbertretung tritt, iſt der einmütigen Auf=
Aung, daß die Grundlage unſerer Politik, die Anerkennung der
EGitsgültigkeit der in der Verſaſſung von Weimar gegründeten repu=
mriſchen Staatsform, auch für die Arbeit der neuen Regierung volle
Qutung behalten ſoll. Auch der Herr Reichspräſident hat in dem
7mich geuichteten Brief vom 20. Januar in feierlicher Weiſe erklärt,
die neue Reichsregierung getreu der geltenden Weimarer Ver=
ſtung
ihr geſamtes politiſches Handeln einſtellen ſoll.

Die Reichsverfaſſung
Surch Beſchluß der Nationalverſammlung rechtmäßig zuſtande
mmnen. Es iſt daher auch die ſelbſtverſtändliche Auffaſſung aller
gegenwärtigen Regierung zuſammengeſchloſſenen Fraktionen die
ben Hauſes, daß Abänderungen von Einzelheiten der beſtehen
eaſſung auf dem verfaſſungsmäßig vorgeſchriebenen Wege vo
dm men werden müſſen. Jeben Verſuch gewaltſamer oder ſonſt
ſestzlicher

Kil, oarnelten. Dem Leranen in de Betrilaung aun dein Wu
mnnten Vereinen und Beſtrebungen zu verbieten.
Ser tatkräftige Schutz der Weimarer Verfaſſung ſchließ
Eineswegs aus, der großen Vergangerheit Deutſchlands
mit Achtung zu gedenken.
vor wenigen Wocken hat in dieſem Hohen Hauſe und an d:
iche einer der Herren Abgeordneten mit Recht darauf hingewi

daß ein Volk, das ſeine Geſchichte nicht ehrt, nicht wert iſt, daß es noch
einmal zu einer geſchichtlichen Bedeutung kommt. Deshalb ſoll nach der
einmütigen Auffaſſung der Reichsregierung auch der Vergangenheit und
ihren Symbolen Achtung und Ehre gezollt werden. Wenn uns in
dieſem Zuſammenhang ein weiterer Blick in die Vergangenheit ge=
ſtattet
ſei, ſo ſehen wir, daß unſere ganze heute beſtehende Kultur auf
chriſtlicher Grundlage erwachſen iſt. Aus dieſem Mutterboden heraus
muß ſich der Geiſt des deutſchen Volkstums immer wieder erneuern.
Solche Gebankengänge werden ihre Auswirkung finden bei dem von
der Reichsregierung in Ausſicht genommenen
Reichsſchulgeſetz.
Die Grundlage dieſes Geſetzes iſt die Reichsverfaſſung; nach deren
Wortlaut und Sinn müſſen auch die Freiheit des Gewiffens und die
Rechte der Eltern gewahrt und der Religionsunterricht in Ueberein=
ſtimmung
mit den Grundſätzen der betreffenden Religionsgeſellſchaft
unbeſchadet des Aufſichtsrechts des Staates, geſichert werden. Auch iſt
für eine grundſätzliche Gleichſtellung der in Artikel 146 der Reichs=
verfaſſung
vorgeſehenen Schularten zu ſorgen. Die Reichsregierung
vertraut auf die altbewährte und treue Mithilfe der Beamtenſchaft, die
für ſie unentbehrlich iſt. Die Neichsregierung iſt ſich der ſchwierigen
Lage ſehr weiter Schichten der Begmten durchaus bewußt. Ihre Rechte
und Intereſſen und auch ihr materielles Wohl nach Kräften zu fördern,
betrachtet ſie deshalb als eine ſelbſtverſtändliche vornehme Pflicht. Was
die Finanzlage des Reiches
angeht, ſo iſt es im vergangenen Jahre das Ziel der Reichsregierung
geweſen, die Arbeit der Wirtſchaft am Wieberaufbau Deutſchlands zu
fördern, ohne daß die Grundſätze einer geſunden Finanzgebarung
zurückgeſtellt werden brauchten. Auch in Zukunft wird es das Be=
ſtreben
der Neichsregierung bleiben, die Intereſſen des erwerbstätigen
Volkes in allen ſeinen Schichten mit denen der öffentlichen Wirtſchaft in
Einklang zu halten. Freilich bedarf es dazu äußerſter Sorgfalt, um nicht
gegenüber den vorhandenen Einnahmemöglichkeiten in Schwierigkeiten
zu kommen. Der Herr Reichsminiſter der Finanzen wird Gelegenheit
nehmen, bei der erſten Leſung des Haushaltsplanes 1927 auf die hiermit
in Zuſammenhang ſtehenden Probleme näher einzugehen. In den
Nahmen der allgemeinen Finanzlage wird auch
das Problem des Finanzausgleichs
einzufügen ſein, das eine innerpolitiſche Frage von hervorragender Be=
deutung
darſtellt. Dem Hohen Hauſe liegt der Entwurf eines Geſetzes
über einen proviſoriſchen Finanzausgleich vor deſſen baldige Verab=
ſchiedung
dringend erwünſcht erſcheint. Darüber hinaus wird es das
Ziel der Reichsregierung ſein müſſen, eine Uebereinſtimmung mit den
Ländern über die Geſamtheit des Finanzausgleichproblems möglichſt
bald herbeizuführen. Es iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, daß es niemals
Aufgabe der Reichsregierung ſein kann, auf den Umwegen über die
finanziellen Beziehungen des Reiches zu den Ländern dieſen die Selb=
ſtändigkeit
, die ihnen durch die Reichsverfaſſung gewährleiſtet iſt, zu
nehmen oder zu unterhöhlen.

Der Wehrmacht wird die Reichsregierung ihre beſondere
Aufmerkſamkeit und Fürſorge widmen.

Sie wird mit größtem Nachdruck bemüht ſein, das Vertrauen des deut=
ſchen
Volkes zu ſeiner Wehrmacht in allen Schichten und in allen Par=
teien
zu feſtigen. Das Heer muß dem politiſchen Kampf ein für allemal
entzogen werden. Das von mir an dieſer Stelle am 16. Dezember 1926
entwickelte Programm einer endgültigen Löſung der Reichswehr von
aller Politik wird ohne Einſchränkung zur Ausführung gebracht. Die
Verordnung des Herrn Reichspräſidenten vom 31. Dezember 1996 über
ungeſetzliche Einſtellungen wird ſtrengſtens durchgeführt werden. Es
werden ferner der Oeffentlichkeit in nächſter Zeit ergänzende An=
ordnungen
bekannt gegeben werden, nach denen beim
Rekrutierungsverfahren
die Berückſichtigung aller verfafſungstreuen Volkskreiſe ſowie unter Mit=
wirkung
der Verwaltungsbehörden der Länder durch tatſächliche Aus=
künfte
der ausnahmsloſe Ausſchluß aller verfafſungsfeindlichen Elemente
bei der Einſtellung von Freiwilligen gewährleiſtet ſind.
Daß ich bei der Verkündung und Verwirklichung dieſes Programms
in vollſter Uebereinſtimmung mit dem Reichswehrminiſter und den
Herren Chefs des Heeres und der Marineverwaltung zuſammenarbeite,
ſtelle ich mit allem Nachdruck feſt. Ich richte andererſeits an alle Par=
teien
, denen die Geſundung unſeres ſtaatlichen Lebens am Herzen liegt,
und an die geſamte deutſche Oeffentlichkeit die Aufforderung, auch ihrer=
ſeits
unſerer Wehrmacht das Vertrauen entgegenzubringen, das ſie ſich
durch ihre ſelbſtloſe Aufbauarbeit unter den ſchwerſten Bedingungen ver=
dient
hat und die Wehrfrage als Streitpunkt vom politiſchen Kampf=
platz
verſchwinden zu laſſen. Auf keinem Gebiet iſt die Stetigkeit in
den Zielen der Reichsregierung in höherem Grade die Vorausſetzung
fruchtbringender Arbeit, als auf dem Gebiete der Außenpolitik.
Die Stetigkeit der Außenpolitik iſt die Grundlage des
internationalen Vertrauens.

deutſchland würde die Schwierigkeit ſeiner Lage ins Unabſehbare ver=
rößern
, wenn ſeine Politik gegenüber den anderen Staaten durch den
Lechſel innerer Konſtellationen in ihrer organiſchen Fortentwicklung
zeinträchtigt würde. So verſteht es ſich von ſelbſt, daß die Neichs=
gierung
die bisherige Außenpolitik im Sinne der gegenſeitigen Ver=
äindigung
weiter verfolgen wird. Die Außenpolitik, welche die Neichs=
egierung
ſeit Kriegsende ohne Unterlaß unbeirrt verfolgt und die
lließlich zu dem Londoner Dawesabkommen, zum Vertragswerk von
ocarno und zum Eintritt in den Völkerbund geführt hat, iſt gekenn=
ichnet
durch den Verzicht auf den Gedanken der Revanche. Ihre Ten=
enz
iſt vielmehr die Herbeiführung einer gegenſeitigen Verſtändigung.
ſie auch immer die Haltung einzelner Parteien in der Vergangenheit
weſen ſein mag, für die Zukunft können die durch jene Akte ange=
ahnte
Entwicklung und die dadurch geſchaffenen Grundlagen allein
ißgebend ſein. Es bedarf dabei nicht des Hinweiſes darauf, daß in
r* Perſon des Neichskanzlers, der nach der Verfaſſung die Richtlinien
r Politik zu beſtimmen hat, und in der Perſon des Außenminiſters,
em die Durchführung der Außenpolitik obliegt, kein Wechſel einge=
eten
iſt.
Reichskanzler und Außenminiſter würden dem an ſie er=
gangenen
Rufe zur Uebernahme ihrer Aemter nicht ent=
ſprochen
laben, wenn ſie nicht durch die geführten Ver=
handlungen
über die Regierungseildung die feſte Gewähr

dafür beſäßen, daß die bisherige Außenpolitik im Sinne der
gegenſeitigen Verſtändigung von allen Mitgliedern des
Kabinetts einmütig gebilligt wird, und daß hinter dieſer
einmütigen Billigung diejenigen Fraktionen ſtehen, welche
die Regierung unterſtützen. In dieſem Sinne ſind alle
Mitglieder des Kabinetts einmütig in dem Entſchluß, auf
der eingeſchlagenen Bahn voranzuſchreiten, um durch eine
Politik des Rechts und des Friedens und durch den ehr=
lichen
Willen zur Verſtändigung und zur Zuſammenarbeit
mit den anderen Nationen für den politiſchen und wirt=
ſchaftlichen
Aufbau Deutſchlands und darüber hinaus
Europas zu wirken.
Auf dem Wege dieſer Politik liegen hinter uns die Befreiung des
Ruhr= und Sanktionsgebietes, die Räumung der nördlichen Rheinland=
zone
und die Beendigung der Tätigkeit der fremden Militärkontroll=
kommiſſion
in Deutſchland ſowie die noch in den letzten Tagen erzielte
Erledigung der beiden letzten Reſtpunkte der Entwaffnungsfrage, näm=
lich
der Frage des Kriegsmaterials und der Oſtfragen. Auf dem gleichen
Wege aber liegen vor uns noch immer ſchwere Aufgaben, an deren
Löſung wir alle unſere Kräfte zu ſetzen haben. An erſter Stelle ſteht
dabei die Aufgabe, die freie Ausübung der Souveränität über das
deutſche Staatsgebiet wieder herzuſtellen. Solange die zweite und dritte
Rheinlandzone noch von fremden Truppen beſetzt bleiben, ſind die jetzt
dort obwaltenden Zuſtände vor allem auch eine dauernde Gefahrenquelle
für die günſtige Entwicklung zu unſeren Nachbarländern im Weſten und
laſſen ſich mit dem auf der Gleichberechtigung beruhenden Vertragswerk
vor Locarno nicht vereinigen. Die bevorſtehenden Verhandlungen über
den Haushalt des Auswärtigen Amtes werden dem Herrn Außenminiſter.
Gelegenheit geben, ſich über alle zu ſeinem Reſſort gehörenden Einzel=
fragen
zu äußern.
Wenn wir uns nunmehr der inneren Lage Deutſchlands in ſozialer
und wirtſchaftlicher Hinſicht zuwenden, ſo ſtehen wir vor der Tatſache,
daß der Weltkrieg mit allen ſeinen ſchlimmen Folgen eine tiefgreifende
ſoziale Umſchichtung in unſerem Volke geſchaffen hat. .
Die Arbeitsloſigkeit
in ihrem gegenwärtigen Ausmaß kann durch ſtaatliche Mittel allein nicht
beſeitigt werden. Doch kann eine geeignete, möglichſt wertſchaffende
Sozialpzolitik dazu beitragen, die Not zu lindern. In dieſer Erkenntnis
wuird die Regierung nach wie vor auf dem Gebiet der produktiben Er=
werbsloſenfürſorge
wertſchaffende Arbeiten fördern. Sie wird die um=
ſieblung
von Arbeitsloſen in Gebiete ermöglichen, die ein beſſeres Fort=
kommen
gewährleiſten. Das im vergangenen Sommer aufgeſtellte Ar=
beitsbeſchaffungsprogramm
wird vielbewußt zu Ende geführt werden.
Eine wirkſame Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit iſt ohne eine wohl=
organiſierte
und tatkräftige Arbeitsvermittlung nicht denkbar. Insbe=
ſondere
wird darauf hinzuwirken ſein, daß die Leiſtungsfähigkeit der
Arbeitsnachwveiſe geſtärkt und ihr Wirkungsgrad erhöht wird. Hoher
Wert wird auch in Zukunft namentlich im bevorſtehenden Frühjahr
auf die vermehrte Vermittlung ſtetiger, vor allem jugendlicher Erwerbs=
loſer
in ländliche Arbeitsſtellen zu legen ſein. Um die Vermittlungs=
möglichkeiten
der Arbeitsloſen zu vermehren, wird die Reichsregierung
auch in Zukunft Umſchulungs= und Fortbildungsmaßnahmen insbeſondere
zugunſten der jugendlichen Erwerbsloſen und der Angeſtellten unter=
ſtützen
. Die Zeit der erzwungenen Muße ſoll möglichſt zur beruflichen
Ertüchtigung der Arbeitsloſen ausgenutzt werden. Als beſonders wirk=
ſames
Mittel, brachliegende Volkskraft nutzbringend zu verwenden, wird
die Reichsregierung
das landwirtſchaftliche Siedlungswerk
in den dünn bevölkerten Gebieten nachhaltig fördern. Nicht nur
Bauernſöhne und Landarbeiter der Siedlungsgebiete, ſondern daneben
auch Siedler aus der bäuerlichen Bevölkerung im Weſten und Süden
Deutſchlands follen ſo Arbeit und Heimat auf eigener Scholle finden.
Allen Erwerbsloſen Arbeitsgelegenheit zu verſchaffen, wird ſobald
nicht möglich ſein. Eine befriedigende dauernde Löſung der dadurch
aufgeworfenen Unterſtützungsfrage iſt nur möglich, wenn baldigſt an die
Stelle der Fürſorge die geſetzliche Arbeitsloſenverſicherung tritt. Die
Negierung legt daher entſcheidenden Wert darauf, daß der dem Reichs=
tag
vorliegende Entwurf eines Geſetzes über Arbeitsloſenverſicherung
aus Gründen des Etats des Reiches, der Länder und Gemeinden mög=
lichſt
vor dem 1. April verabſchiedet wird. Wie auf dem Gebiete der
Arbeitsloſenverſicherung ſoll auch für das ganze Arbeitsrecht der große
Gebanke von der Gleichberechtigung von Arbeitgebern und Arbeit=
nehmern
, ihr paritätiſches Zuſammenwirken im Betrieb und Beruf in
gleicher Weiſe wie bisher beſtimmend bleiben und immer mehr zu
praktiſcher Auswirkung gebracht werden. Der nächſte Schritt wird die
Schaffung einer umfaſſenden Arbeitsſchutzgeſetzgebung
unter befonderer Berückſichtigung der Bergarbeit
ſein. Darin ſoll ausgehend von den deutſchen Verhältniſſen die
Arbeitszeit einſchließlich der Sonntagsruhe im Einklang mit den inter=
nationalen
Vereinbarungen geregelt werden. Auf Grund einer ſolchen
Geſetzgebung iſt die deutſche Regierung zur Ratifizierung des Waſhing=
toner
Abkommens bei entſprechendem Vorgehen der weſteuropäiſchen
Induſtrieländer bereit. Noch vor dem Inkrafttreten der neuen Arbeits=
zeitregelung
ſollen weitere Erleichterungen durch Kürzung der Arbeits=
zeit
für die Arbeiter beſonders geſundheitsſchädlicher Induſtrien auf
Grund der geltenden Arbeitszeitverordnung geſchaffen und auch im
übrigen durch Uebergangs= und Notmaßnahmen Mitzſtände auf dem
Gebiet der Arbeitszeit beſeitigt werden. Nach der Arbeitsſchutzgeſetz=
gebung
bedarf hauptſächlich das Necht des Tarifvertrages und des Einzel=
arbeitsvertrages
einer endgültigen geſetzlichen Regelung. In der
Sozialverſicherung
ſieht die Reichsregierung ein hervorragendes und unentbehrliches Mittel
zur Erhaltung von Arbeitskraft und Volksgefundheit, zur Verſorgung
der Arbeitnehmer bei Krankheit oder Unfall, Berufsunfähigkeit oder
Invalidität. Der Fortbeſtand allein genügt ihr nicht; ſie erſtrebt im
ganzen Verſicherungsbereich durch organiſche Verbindunn und Ausge=
ſtaltung
möglichſte Einfachheit, Ueberſichtlichkeit und Wirtſchaftlichkeit
und tritt wo ſich noch Lücken zeigen für den geeigneten Ausbau
ein. Den Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen gilt die be=
ſondere
Sorge der Reichsregierung. Härten, die ſich aus der gegen=
wärtigen
Geſetzgebung ergeben, ſollen nach Möglichkeit beſeitigt werden.
Bei der
Mannigfaltigkeit der Lebensumſtände können Verſicherung und
Veriorgung allein uicht alle Notſtände beſeitigen. Sie bedürfen der
Ergänzung durch die Wohlfahrtspflege. Auf dieſem Gebiet wird die

[ ][  ][ ]

Geite 2

Freitag, den 4. Februar 1927

Rummer 35

Reichsregierung den bisherigen Weg zielbewußt weitergehen. Das
deutſche Volk reicht allen Kulturvölkern die Hand in dem ernſten
Streben, dem ſozialen Fortſchritt in der ganzen Welt zu dienen. Die
Reichsregierung wird deshalb auch fürder regen Anteil nehmen an
den Arbeiten des Internationalen Arbeitsamtes. Noch laſtet
die Wohnungsnot
mit all ihren ſchädlichen Folgen auf unſerem Volke. Ihre Bekämpfung
durch Förderung des Wohnungsbaues wird nachdrücklich betrieben
werden, ſo daß der ſchlimmſte Notſtand in einigen Jahren behoben ſein
wird. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß Wohnungen vor allem dort her=
zuſtellen
ſind, wo man dauernder Arbeitsgelegenheit ſicher iſt. Dem
landwirtſchaftlichen Wohnungsbau wird deshalb beſondere Aufmerkſam=
keit
geſchenkt werden müſſen. Verbeſſerter Wohnraum iſt bei entſprechen=
den
Löhnen die Vorausſetzung für vermehrte Einſtellung deutſcher Ar=
beiter
auf dem Lande. Dem Fortſchreiten des Wohnungsbaues muß der
Abbau der Wohnungszwangswirtſchaft ſchrittweiſe folgen, damit in ab=
ehbarer
Zeit normale Verhältniſſe im Wohnungs= und Bauweſen her=
beigeführt
werden. Die Reichsregierung wird dieſe Entwicklung mit
allen Mitteln fördern, wobei die Bereitſtellung öffentlicher Gelder für
den Kleinwoh gsbau noch für Jahre erforderlich ſein wird. Sozial
politik ſetzt lebensfähige Wirtſchaft voraus. Sie iſt aber auch zugleich
die Vorausſetzung für die Leiſtungsfähigkeit der
Wirtſchaft.
Was ſie von der Wirtſchaft erhält, gibt ſie ihr als Arbeits= und Kauf=
kraft
wieder zurück. Dieſe Wechſelwirkung bindet Arbeiter und Unter=
nehmer
in einer natürlichen Gemeinſchaft, die aber auch innerlick
empfunden und willig getragen ſein will. In ihr iſt der eine nicht
mehr als der andere, und jeder für den anderen verantwortlich. Die
Solidarität der Arbeiter und Unternehmer wird die Reichsregierung
mit allen Mitteln und in jeder Hinſicht pflegen. Die Größe der ſozialen
Not, deren möglichſte Linderung nach meinen bisherigen Ausführungen
Richtpunkt der Maßnahmen der Reichsregierung ſein muß, braucht uns
andererſeits nicht zu veranlaſſen, an der wirtſchaftlichen Wiedererſtarkung
unſeres Landes zu zweifeln.
Die wachſende Verflechtung Deutſchlands in die Weltwirt=
ſchaft
ſein ſteigender Anteil am Weltmarkt berechtigen
ebenſo wie deutliche Anzeichen der Erholung ſeines
Vinnenmarktes von der ſchweren Kriſe des Winters
1925/26 zu der Hoffnung wirtſchaftlichen Wiederaufſtiegs
unſeres Vaterlandes.
Deutſchlands Wirtſchaftslage in der Gegenwart aber iſt gekennzeichnet
durch die Tatſache, daß Millionen von Menſchen, welche arbeiten wollen,
eine Arbeitsgelegenheit haben. Die Urſachen dafür liegen in den Nach=
wirkungen
des Krieges in dem Verluſt wichtigſter deutſcher Produktions=
gebiete
, in der Zerſtörung deutſcher Vermögen durch Liquidation,
Neparation und Inflation, in der Veränderung der welt=
wirtſchaftlichen
Skruktur, endlich in dem mehr und mehr aufkommenden
Syſtem ſich abſchließender Handelsſtaaten faſt des ganzen Auslandes,
das dem deutſchen Export ſchwerſte Hemmungen bereitet. Dieſe Nok=
age
durch Entwicklung aller deutſchen Produktivkräfte nach außen und
innen zu überwinden, betrachtet die Reichsregierung als eine ihrer
Hauptaufgaben. Sie wird deshalb
durch Ausbau unſeres Handelsvertragswerkes und durch
Exportförderung
den Abſatz unſerer Wirtſchaft auf dem Weltmarkt zu erweitern tatkräftig
bemüht ſein. Sie wird ſich an der Weltwirtſchaftskonferenz durch tätige
Mitarbeit beteiligen. Deren Ergebnis wird für die endgültige Geſtaltung
unſerer Handels= und Zollpolitik von Bedeutung ſein. Die Pflege
unſerer heimiſchen Landwirtſchaft wird ſich die Reichsregierung ganz be=
ſonders
angelegen fein laſſen. Sie iſt davon durchdrungen, daß durch
die zu ſchaffende Hebung des ländlichen Konſums allen Gewerben ein
lebhafter Impuls gegeben, der Beſchäftigungsgrad der induſtriellen Ar=
beiter
erweitert und mittelbar die deutſche Handels= und Zahlungs=
bilanz
verbeſſert wird. Es wird darauf Bedacht genommen werden
nüſſen, daß die ſchwebenden Schulden der Landwirtſchaft in lang=
friſtigem
Realkredit zu tragbaren Bedingungen überführt werden und
daß ein Sinken des allgemeinen Zinsfußes auch den landwirtſchaftlichen
Schuldnern zugute kommt. Nur durch die Sicherung des Ertrages der
andwirtſchaftlichen Arbeit wird es gelingen, eine geſundere Bevölke=
rungsverteilung
anzubahnen, das Abſtrömen der landwirtſchaftlichen
Bevölkerung in die Städte von ſelbſt aufzuhalten und den Arbeitsmarkt
durch das Feſthalten und Anwerben geeigneter Arbeitskräfte auf dem
Lande zu entlaſten. Die Reichsregierung iſt ſich bewußt, daß die Wieder=
aufrichtung
unſerer Volkswirtſchaft auch die
Geſundung des Mittelſtandes in Handel und Gewerbe
borausſetzt. Die Erhaltung einer möglichſt großen Anzahl leiſtungs=
fähiger
Eigenbetriebe in Handwerk, Handel und Gewerbe halten wir
ür eine volkswirtſchaftliche, ſoziale und ſtaatspolitiſche Notwendigkeit.
Zur Förderung des Handwerks ſoll u. a. der Entwurf einer Novelle zur
Gewerbeordnung dienen, die wichtige handwerkerliche Fragen neu
egeln wird. Die monopoliſtiſche Ausbeutung des deutſchen Marktes
nuß verhindert und dafür geſorgt werden, daß die Ergebniſſe der wirt=
ſchaftlich
fortgeſchrittenen Organfſationsformen und der ſich entwickeln=
den
Rationaliſierung allen Teilen der Bevölkerung zugute kommen. Die
Nationaliſierung hätte ihren Zweck verfehlt, wenn ſie nicht zur Hebung
der Kaufkraft und der Lebenshaltung des deutſchen Volkes führen würde.
Die Reichsregierung wird ſich nach Kräften für die Erreichung dieſes
Zieles einſetzen. Dazu gehört auch die Förderung der Kapitalbildung
und die weitere Senkung des Zinsfußes ſowie die Erleichterung der
Kreditgewährung. Das Ziel aller Einzelmaßnahmen der Reichsregierung
auf dem Gebiete der Wirtſchaftspolitik iſt der Ausgleich der Intereſſen
und die Eingliederung aller Wirtfchaſtskräfte in den Dienſt am Ge=
meinwohl
. An dieſem Ziel ſoll auch der Reichswirtſchaftsrat mitwirken,
Richard Hoelſchers 60. Geburtstag.
Am 5. Februar d. J. kann einer der würdigſten Vertreter der
heſſiſchen Heimatkunſt, Profeſſor Richard Hoelſcher, ſeinen 60. Ge=
burtstag
begehen. Innerhalb der Künſtlerſchaft Heſſens nimmt
er inſofern eine Sonderſtellung ein, weil bei ihm mehr als bei
vielen anderen Kunſtanſchauung und Heimat miteinander eng
verbunden ſind. Hoelſcher iſt der Vollender einer Anregung, die
von dem leider viel zu früh verſtorbenen Heinz Heim ausgegan=
gen
iſt, nämlich die Entdeckung der maleriſchen Werte, die in dem
heſſiſchen Volksleben ſchlummern. Angeregt durch ſeine Münche=
ner
Lehrer und durch Beobachtung des oberbayeriſchen Volks=
lebens
hatte Heim die Odenwälder Bauern für die Malerei ent=
deckt
; er malte und zeichnete ſie bei der Arbeit auf dem Feld, in
der Wirtsſtuße, auf den Volksfeſten uſw. Nichard Hoelſcher
nahm in Jugendjahren dieſe Anregungen auf, entwickelte ſie aber
ſelbſtändig weiter. Schon früh iſt Hoelſcher ein Maler von in
ſich abgeſchloſſener Eigenart geweſen, der ſich von keiner Mode=
ſtrömung
beeinfluſſen und von keiner Kunſtkritik auf eine andere
Bahn drängen ließ, ſondern unbekümert ſeiner inneren Stimme
folgte und ſeine Eigenart fortentwickelte. Infolgedeſſen ſind in
ſeinem Kunſtſchaffen keine weſentlichen Richtungsänderungen zu
ekkennen; wohl waren in ſeiner Jugend Formen und Farben
weſcher, dafür ſind ſie in ſeiner reiferen Zeit mannigfaltiger,
larer und die Farben leuchtender geworden. Seine Kunſt iſt
hakakteriſiert durch ſein oberheſſiſches Weſen, dem etwas Schwer=
blütiges
und Herbes anhaftet.
Richard Hoelſcher iſt am 5. Februar 1867 in Alsfeld in Ober=
heſſen
geboren; in ſeiner oberheſſiſchen Heimat empfing er die
tiefſten Anregungen für ſeinen künftigen Beruf, für den er ſich
auf der Akademie der Künſte in Kaſſel vorbereitete, deren Schuler
er in den Jahren 1883 bis 1887 war. Den Abſchluß des Stu=
diums
bildete das Examen als Zeichenlehrer. Er wurde 1898
zum Oberlehrer ernannt. Neben ſeinem Lehramt war Profeſſor
Hoelſcher ſtets eifrig künſtleriſch tätig, ſuchte faſt alljährlich im
Sommer ſeine oberheſſiſche Heimat auf und ließ ſich auch mehr=
fach
zu längeren Studienreiſen beurlauben, die ihn öfters ins
Ausland führten. In früheren Jahren leitete er in Darmſtadt
die Kurſe zur Ausbildung von Zeichenlehrern und die Aktkurſe
an der früheren Zentralſtelle für die Gewerbe. Im Jahre 1914
legte Profeſſor Hoelſcher ſeine Lehrtätigkeit nieder und trat aus
dem Staatsdienſte aus, um ſich ausſchließlich ſeinem künſtle=
riſchen
Schaffen zu widmen
Iſt Oberheſſen auch die Heimat von Hoelſchers Kunſt, aus
der er hauptſächlich die Motive für ſeine figürlichen Gemälde

Vom Tage.
Das preußiſche Staatsminiſterium hat den Re=
ierungspräſidenten
in Kaſſel, Geh. Oberreg.=Rat Dr.
Stölzel, in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt.
Der Badiſche Landtag hat den Miniſterialdirektor
im Miniſterium des Kultus und Unterrichts, Dr. Franz Joſe
Schmitt, Mitglied der Zentrumspartei, zum Finanzminiſter
und damit zum Nachfolger des zum Reichsfinanzminiſter ernannten Dr.
Köhler gewählt.
Der polniſche Außenminiſter hat der franzöſiſchen Ne=
gierung
ſeine Genugtuung über die deutſch=franzöſiſche
Einigung in der Entwaffnungsfrage zum Ausdruck brin=
gen
laſſen.
Während polniſche Blätter, die anſcheinend amtlich inſpiriert ſind,
die Nachricht bringen, daß die Danzig=polniſchen Verhand=
lungen
über das Tabakmonopol und die neue Verteilung
der Zölle abgebrochen ſeien, wird von Danziger amtlicher Seite betont,
daß über einen Abbruch der Verhandlungen nichts bekannt iſt.
Das jugoſlawiſche Amtsblatt bringt die Ernennung des bis=
herigen
Geſandten in Rom Balugcic zum Geſandten in Ber=
lin
und die des bisherigen Sofioter Geſandten Nakic zum Geſandten
in Rom.
Aus Memel ſind wiederum mehrere Deutſche aus
gewieſen worden.
Der Notenwechſel zwiſchen Deutſchland und Frank=
reich
über die Oſtfeſtungen und das Kriegsmaterial iſt erſt in
den nächſten Tagen zu erwarten.
Vom kommenden Samstag ab wird e3 möglich ſein, von
ganz England aus ſich funkentelegraphiſch mit New
York in Verbindung zu ſetzen. Bisher war dies nur von Lon=
don
aus möglich.
Ein Teil der Garniſon von Oporto hat revoltiert.
Die portugieſiſche Regierung hat daher den Kriegszu=
ſtand
verhängt. Das Ziel der Aufſtandsbewegung iſt noch nicht
bekannt. Im Land herrſcht ſonſt Ruhe,
Die internationale Bankierkommiſſion teilt mit, daß die mexika=
niſche
Regierung ihre Auslandsverpflichtungen für
1926, die ſich auf etwa 13 370000 Dollar belaufen, vollſtändig
erfüllte.
Das amerikaniſche Marineamt hat 250 Marine=
oldaten
und 15 Offiziere von den Philippinen nach Schanghai
entſandt.
Nach einem amtlichen engliſchen Funkſpruch hat ſich England in
China zum Verzicht auf die Exterritorialität und die
Konzeſſionen bereit erklärt,

nach deſſen endgültiger Konſtituierung die Reichsregierung die im Ar=
tikel
165 vorgeſehene Einigung weiter ausbauen wird. Auf dem Ge=
biete
der
Rechtspflege
harren große Aufgaben der Erledigung. Der Entwurf eines allgemeinen
deutſchen Strafgeſetzbuches, der uns auch die Rechtseinheit mit Oeſterreich
auf dieſem wichtigen Gebiete bringen ſoll, wird vorausſichtlich in dieſem
Frühjahr dem Hohen Hauſe vorgelegt werden. Damit in engſter Ver=
bindung
ſteht der gleichfalls vorbereitete Entwurf des Strafvollzugs=
geſetzes
, durch den der alte Wunſch nach einer reichsrechtlichen Regelung
des Strafvollzugs verwirklicht werden ſoll. Die Erwartung erſcheint
verechtigt, daß das große Werk der Staatsrechtsreform, an dem ſeit
Jahrzehnten gearbeitet wird, noch in der gegenwärtigen Wahlperiode
des Reichstages zu Ende geführt werden kann. Ein wichtiges Geſetz=
gebungswerk
liegt dem Reichsrat ferner in Geſtalt des Entwurfes eines
deutſchen Auslieferungsgeſetzes vor. In der tätigen Mitarbeit an der
Geſtaltung und Fortbildung der zwiſchenſtaatlichen Rechtsbeziehungen
ſieht die Reichsregierung eine wichtige Gegenwartsaufgabe. Lebhaften
Unteil nimmt die Reichsregierung an der bevorſtehenden Privat= Rechts=
konferenz
im Haag, der eine Konferenz in Rom über das Urheberrecht
folgen ſoll. Die von dem deutſchen Juriſtentag zur Prüfung der Re=
formbedürftigkeit
des Aktienrechts eingeſetzte Kommiſſion hat ihre
Tätigkeit begonnen. Mit ernſter Sorge ſieht die Reichsregierung, wie
Rechtſprechung und Gerichte Angriffen in der Oeffentlichkeit
ausgeſetzt
ſind, die oft über das zuläſſige Maß weit hinausgehen. Eine ſachliche
Kritik ſoll willkommen ſein. Das hohe Gut aber der richterlichen Un=
abhängigkeit
, die unentbehrliche Grundlage jeder geordneten Rechts=
pflege
, iſt die Reichsregierung gewillt, mit allen Mitteln zu ſchützen.
Meine Damen und Herren, ich möchte es mir verſagen, auf ſonſtige
Gebiete des öffentlichen Lebens noch des näheren in dieſem Augenblick
und an dieſer Stelle einzugehen und die Auffaſſung der Regierung zu
zahlreichen ſeiteren Problemen darzulegen. Schon die in der Regie=
rungserklärung
erwähnten Aufgaben ſind außerordentlich umfaſſend und
erfordern zu ihrer Löſung die ganze Tatkraft der Reichsregierung. Sie
wird das iſt ihr aufrichtiger Wille mit Ernſt und Feſtigkeit an die
von ihr übernommene ſchwere Arbeit herangehen und ihr Beſtes ein=
etzen
, um auf dem Wege zum Wiederaufſtieg unſer Reich und Volk vor=
wärts
zu bringen. Sie rechnet dabei auf die Mitarbeit der deutſchen
Volksvertretung, iſt ſich dabei aber bewußt, daß nur das einige, ge=
ſchlofſene
Zuſammenhalten unſeres Volkes und der ſich aus dieſer Ge=
ſchloſſenheit
ergebender Wille imſtande iſt, unſere Arbeit fruchtbar zu
geſtalten. Möge uns eine ſolche Unterſtützung nicht verſagt ſein. An
zielbewußter Führung und Einſatz ihrer ganzen Kraft wird es die
Reichsregierung nicht fehlen laſſen.
und für ſeine Landſchaften holt, ſo iſt er durch ſeinen Wohnſitz
und ſeine Teilnahme an dem Darmſtädter Kunſtleben aufs engſte
ſeit Jahrzehnten mit der Landeshauptſtadt verknüpft, in deren
Mauern er noch viele Jahre in der ungebeugten Schaffenskraft,
die ihn beſeelt, wirken möge.
Bühnenchronik.
S. Georg Kaiſer=Uraufführung in Krefeld
Auch hier in der Seidenſtadt hat man ſich der Papiermühle
mit großer Liebe angenommen, um ihren inneren Mechanismus
zum Laufen zu bringen. Der Denkſpieler gibt in dieſem
Frauentauſch zwiſchen dem ins Parodiſtiſch=Groteske wachſenden
Journaliſten Duchut und dem Dichter Ollier Objekt Fran=
cine
ein zahmes Luſtſpiel zu genießen, indem er das Ober=
flächliche
der artiſtiſchen Kunſt mit reichlicher Situationskomik
und pointierter Umeltſchilderung verbrämt. Ohne Frage er=
eicht
er bei geſtrafftem Tempo und ſcharfer Charakteriſierung der
Aufführung manchen Lacherfolg. Man bewundert alles Techniſche
und bleibt doch ſchließlich kühl. So auch hier im Stadttheater,
wo C. Wrede die friſch zufaſſende und alles in Bewegung hal=
tende
Leitung hatte. Die Aufnahme war nicht ſtürmiſch, mehr
ſtill beluſtigt.
Ur= und Erſtaufführungen in Hannover.
Die Städt ſchen Schauſpiele haben folgende Werke zur Auffüh=
rung
für dieſe Spielzeit erworben: Hanns Johſt: Thomas
Paine (Uraufführung); Molnar: Spiel im Schloß; Hein=
rich
Mann: Das gaſtliche Haus; Stefan Zweig: Vol=
pone
; Otto Zoff: Die zwei Abenteurer: Drei mittelalterliche
Spiele von Herzog Julius von Braunſchweig und der Roswita
von Gandersheim, bearbeitet von Ernſt Leopold Stahl ( Ur=
aufführung
).
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Die Kunſtakademie in Venedig vorläufig
geſchloſſen. In der Kunſtakademie von Venedig beſtand ſeit
langer Zeit eine Mißſtimmung unter den Studenten der allge=
meinen
Abteilung, welche ſich in der Zuteilung des Materials
zurückgeſetzt fühlten. Vor einigen Tagen drangen ſie in den Saal
der Freiabteilung ein und ſuchten dort ein nacktes Modell für
ihre Abteilung zu rauben. Darauf entſtand ein Kampf zwiſchen
beiden Abteilungen, ſo daß die Polizei eingreifen mußte. Die
Akademie wurde bis auf weiteres geſchloſſen.


Die Ausſprache.
Man hatte urſprünglich daran gedacht, den Fraktionen Gelegenheit
zur Ausſprache über die Regierungs rklärung zu geben. Da ihnen aber
der Inhalt ſchon vormittags vom Kanzler mitgeteilt worden war, lag
dazu kein Anlaß mehr vor. Die Debatte wurde alſo ſofort aufgenom=
men
in der Hoffnung, dadurch einen Tag einſparen zu können.
Abg. Müller=Franken (Soz.) beſprach die Vorgänge bei der
Regierungsbildung unter ſcharfen Ausfällen gegen Rechts. Mit der
Abwägung des Miniſterkandidaten Graef iſt den Deutſchnationalen eine
Demütigung zugefügt worden, wie keiner Partei je zuvor. Wenn ſie
ich ſelbſt das gefallen ließen, ſo beweiſt das, wie groß ihr Machthunger
iſt. Die deutſchnationalen Miniſter haben ſich zur Fortführung der
Locarnopolitik bekannt. Damit erkennen ſie nicht nur die Ergebniſſe
dieſer Politik an, ſondern billigen auch ihre Methoden. (Abg. v. Kem=
nitz
(Dntl.) ruft: Nein!) Ich ſtelle feſt, daß im Gegenſatz zu den Ver=
ſicherungen
der deutſchnationalen Miniſter ein Mitglied der deutſchnatio=
ſtalen
Fraktion ſich hier gegen die außenpolitiſche Regierungsmethode
erklärt. Die Arbeiter dürfen in dieſem Staate nicht bloß Objekte der
Geſetzgebung ſein; ſo lange dieſe Bürgerblockregierung beſteht, wird der
ſozialdemokratiſche Weizen blühen. (Beifall bei den Soz.)
Abg. Graf Weſtarp von den Deutſchnationalen hatte keinen
leichten Stand, als er das Wort ergriff, denn ſchließlich mußte er doch
den Umfall ſeiner Fraktion begrüinden. Es wäre den Deutſchnationalen
leichter gefallen, wenn ſie einen anderen, weniger abgeſtempelten Mann
herausgeſtellt hätten, aber das wollten ſie nicht, wollte vielleicht auch
Graf Weſtarp nicht, eben um auch hier die Kontinuität zu wahren. So
mußte er denn die Sätze ausſprechen, daß Locarno und Völkerbund die
echtlichen und politiſchen Grundlagen unſerer Politik geworden ſind.
Er mußte den Streit über die Vergangenheit begraben und ſogar die
forderung nach der Wiederaufrollung der Kriegsſchuldfrage zurückſtellen.
Rein redneriſch war alles eine gute Leiſtung, aber doch in manchen
Punkten ein Akrobatenſtück, das er unternahm, ohne überall zu über=
zeugen
.
Die Erklärung des Abg. Drewitz von der Wirtſchafts=
partei
überraſchte weiter nicht, da ſchon ſeit Tagen feſtſtand, daß die
Wirtſchaftliche Vereinigung ſich hinter das Kabinett ſtellen
werde. Worte d’s Dankes richtete der Fraktionsvorſitzende der Deut=
ſchen
Volkspartei Dr. Scholz namentlich an die Rheinländer, weiter
auch an ſeinen Parteifreund Dr. Curtius, deſſen ſelbſtloſe und aufopfe=
ungsvolle
Tätigkeit dazu geführt habe, daß ſich die neue Regierung
heute vorſtellen konnte. Er gab noch ſeiner Freude darüber Ausdruck,
daß wenigſtens eine der großen Oppoſitionsparteien bereit ſei, die Ver=
antwortung
mit zu tragen. Das ſei ein Gewinn für unſere parlamenta=
riſchen
Verhältniſſe. Die Regierungserklärung ſei ein Boden, auf dem
nicht nur die Parteien der Koalition, ſondern alle ſtaatserhaltenden
Elemente ſich zuſammenfinden könnten.
Kurz vor Schluß der Debatte brachten die Kommuniſten noch
einen Antrag ein, der den Austritt Deutſchlands aus
dem Völkerbund verlangt. Die Schlachtlinie für die Abſtim=
mung
begann ſich bereits zu entwickeln. Eigenartigerweiſe ſind die
Demokraten die erſten, die einen Mißtrauensantrag ein=
brachten
. Ihnen haben ſich die Kommuniſten angeſchloſſen. Auch
die Sozialdemokraten wollen nicht zurückſtehen. Ob nun aber die ver=
ſchiedenen
Parteien für ein gemeinſames Mißtrauensvotum ſtimmen
verden, oder nur für eigene, ſpielt eigentlich keine Rolle, da die Mehr=
heit
für das Kabinett geſichert iſt.
Die Vorbereitung der Weltwirtſchaftskonferenz
Paris, 3. Februar.
Geſtern haben in der internationalen Handelskammer
Sitzungen meherer Ausſchüſſe zur Vorbereitung der Weltwirt=
ſchaftskonferenz
begonnen. Zuerſt wurden die Transportfragen
beraten. Am 4. Februar werden die Ein= und Ausfuhrverbote,
am 3. Februar die zolltechniſchen Fragen behandelt werden.
Deutſcherſeits nahmen an den Verhandlungen die Herren Kotzen=
berg
, Reichsminiſter a. d. Hamm, und Geheimrat Wolff von der
Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft teil. Außerdem tritt der See=
ſchiffahrtsausſchuß
der Handelskammer zuſammen, an dem die
deutſche Gruppe durch Generaldirektor Boelge vertreten iſt. Ein
beſonderer Ausſchuß, beſtehend aus Vertretern der Seeſchäffahrt,
Binnenſchiffahrt, des Eiſenbahn= und Luftverkehrs, hat geſtern
über die Frage der kombinierten Tarife und die Schaffung eines
einheitlichen Transportsſcheines beraten. Deutſchland iſt dabei
durch Hoyer, Konſul Schiffers, Dr. Silverberg, Geheimrat Wolff
und Wronski=Berlin vertreten.
Um die Einwanderungsquote.
New York, 3. Februar.
Der Einwanderungsausſchuß des Repräſentantenhauſes hat
die Annahme der Senatsreſolution, die den Ehegatten ameri=
taniſcher
Bürger und ihren Kindern bis zu 21 Jahren die Ein=
wanderung
außerhalb der Quotenbeſchränkung zugeſteht, emp=
fohlen
. Die Reſolution enthält ferner die Beſtimmung, daß von
den unter die Quotenbeſtimmung fallenden Einreiſebewilligun=
gen
bis zu 90 Prozent von den Verwandten amerikaniſcher Bür=
ger
in Anſpruch genommen werden können. Die Annahme dieſer
letzten Beſtimmungen würde die bis jetzt vorhandene Bevor=
zugung
der Landwirte aufheben, denn nach den bisherigen Be=
ſtimmungen
wurde die Quote unter Verwandte von Amerika=
nern
und Berufslandwirte je zur Hälfte aufgeteilt, wenn An=
träge
auf Bewilligung in ausreichender Zahl vorhanden waren.
Eine bedeutſame Kundgebung.
Der Kampf um die Beibehaltung oder Verlängerung der
Schutzfriſt für Werke der Literatur, Muſik und bildenden Kunſt=
iſt
jetzt in ein ganz neues Stadium getreten und damit
dem Alleinbereich der Autoren und Verleger entrückt worden; vier
der angeſehendſten Perſönlichkeiten Deutſchland, nämlich der Pra=
ſident
des Reichsgerichts Dr. Simons, Staatsminiſter Dk.-
Schmitt=Ott, Ulrich von Wilamowitz=Moellendorff und der Alte
meiſter der Pädagogik Georg Kerſchenſteiner, haben ſich zuſames
mengeſchloſſen, um in einem Aufruf auf die Gefahren hinzuwei=, die aus der Verlängerung oder jeder Art von Veränderung
der Schutzfriſt für die Geſamtheit der Nation entftehen würden.-
In dem Aufruf heißt es unter anderem:
Gewiß iſt eine internationale Rechtsgleichheit wünſchenswerk;
aber es wäre falſch, ſie mit ſolchem Opfer zu erkaufen. Denn:
eine 30jährige Schutzfriſt iſt nicht nur dem Geiſte der deutſchen!
Geſetzgebung, ſondern auch dem Geiſte unſerer Zeit ane
gemeſſener als eine 50jährige. In dieſem Einne halten wir dies
deutſche Schutzfriſt, die wir mit Oeſterreich und der Schweiz 9e‟
meinſam haben, für vorbildlich, und wir ſehen keinen zwine
genden Grund, ſie aufzugeben.
Ueberdenkt man die ſegensreichen Wirkungen unſeres tradie
tionellen Urheberſchutzes, der ſchon älter iſt als das Deutſche
Reich; erwägt man den Bildungsantrieb, den wir dem rechl
zeitigen Freiwerden unſeres literariſchen und muſikaliſchen
Gutes verdanken; betrachtet man insbeſondere, wie die Schuleng
aller Grade auf die Benutzung freier Werke angewieſen ſind unde
die Jugend daraus Kraft zieht: ſo halten wir es für unſele
Pflicht, vor jeder Verlängerung der Schutzfriſt, in welcher Foru
auch immer, eindringlich zuwarnen,
Die Ausdehnung unſerer bewährten Schutzfriſt wäre für die=
Schule, für die bildungshungrigen Schichten der werktätigen
Stände, ja für das Volksganze unheilvoll und folgenſchwer.
An die obengenannten vier Spitzen=Unterzeichner ſchließt ſiche
eine Ausleſe von rund 800 Perſönlichkeiten, wie ſie ſich in ſolche.
Vereinigung wohl ſelten zuſammengefunden hat. Die Leuchle.
der Wiſſenſchaft aller Fakultäten und Univerſitäten; Schriftſtele.
von überragendem Anſehen; die bedeutendſten Anwälte, die ie
Spezialiſten für Urheberrecht gelten; Politiker der verſchiedele
ſten Parteien; Muſiker von weitem Ruf; große Wirtſchaftsführetn.
Pädagogen und Volkserzieher, auch in hohen Miniſterialſtei
ungen, haben den Aufruf unterzeichnet und damit dokumentlet
daß in einer ſolchen, die ganze Nation angehenden Frage delß!e
geiſtige Führer aller Grade gehört werden müſſen und nicht Ue
die Fachverbände der Intereſſenten.

[ ][  ][ ]

Nummer 35

Geite 3

Freitag, den 4 Februar 1927

Der engliſch=chineſiſche Konflikt.

Abbruch der eng=
liſch
=chineſiſchen
Verhandlungen.
Tſchen fordert die Zurück=
ziehung
der britiſchenStreit=
kräſte
aus Schanghai.
Hankau, 3. Februar.
Die Verhandlungen zwiſchen
dem britiſchen Vertreter OMMal=
ley
und dem Außenminiſter der
Kantonregierung Tſchen ſind ab=
gebrochen
worden. Hierzu er=
fahren
wir: Die Verhandlungen
zur Regelung der Frage der
Konzeſſionen in Hankau und
Kiukiang waren am 29. Januar
abgeſchloſſen worden. Am 30.
Januar waren an dem Entwurf
des vorläufigen Abkommens,
das am Nachmittag unterzeich=
net
werden ſollte, die letzten
Anderungen vorgenommen wor=
den
. Am gleichen Tage teilte
Tſchen mit, daß der Eintritt un=
vorhergeſehener
Umſtände die
Unterzeichnung des Abkommens
unmöglich mache. Dieſe Mittei=
lung
erläuterte er geſtern dahin,
daß es für die nationaliſtiſche
Regierung nicht möglich ſei, das
Abkommen zu unterzeichnen, ſo=
lange
britiſche Streitkräfte in
Schanghai konzentriert würden.
Inſtruktionen aus England.

Mobilmachungs=Stimmung in England.

Engliſche Soldaten auf dem Wege zum Bahnhof, von wo ſie die Reiſe nach China antreten ſollen.
Es iſt ein typiſches Mobilmachungsbild.

O’Malley erwartet jetzt neue

Die chineſiſche Regierung von Kanton wehrt
ſich gegen Englands kriegeriſche Operationen.
Zu der Note, die geſtern der kantoneſiſche Außenminiſter dem
britiſchen Delegierten überreichte, wird unter anderem darauf
lhingewieſen, daß die Japaner und Amerikaner, obwohl ſie be=
deutende
Intereſſen in Schanghai beſäßen, es nicht für nötig
egehalten hätten, bewafſnete Streitkräfte in der Stadt zu konzen=
trieren
. Die nationaliſtiſche chineſiſche Regierung habe niemals
Ddie Abſicht gehabt, die internationalen Konzeſſionen in Schang=
ſhai
durch Waffengewalt an ſich zu bringen. Obwohl die Kon=
Beutrierung britiſcher Truppen in der Stadt eine Provokation
warſtelle, ſei ſie entſchloſſen geweſen, die Verhandlungen über
Die neuen engliſchen Vorſchläge fortzuſetzen, in der Hoffnung,
waß die Beſprechungen in einer von jeder Drohung freien Atmo=
ſſthäre
geführt werden können. Neuerdings habe die Kanton=
regierung
jedoch erfahren, daß die Truppenkonzentrationen be=
ſichleunigt
werden ſollen und daß der engliſche Generalſtab einen
Plan ausgearbeiter habe, der kriegeriſche Operationen in China
warſtelle. Uuter dieſen Umſtänden ſei die nationaliſtiſche Regie=
ung
der Anſicht, daß die engliſchen Vorbereitungen dazu be=
ſtimmt
ſeien, einen Druck auf die nationaliſtiſche Regierung aus=
uüben
, ſo daß unter dieſen Umſtänden die Unterzeichnung eines
Ubkommens einer erzwungenen Unterſchrift gleichkomme. Die
chineſiſche Regierung ſei daher gezwungen, abzuwarten, bis die=
ſer
Druck beſeitigt ſei.
Tſchang Tſo=lin droht England.
Der Abbruch der Verhandlungen mit Tſchen wird durch ein
Reutertelegramm aus Hankau beſtätigt. Gleichzeitig hat Miles
Sampſon in Peking die Verhandlungen mit Tſchang=Tſo=lin
Dieder aufgenommen. In einer Unterredung, die Tſchang=Tſo=lin
um Dienstag nachmittag mit dem engliſchen Geſandten hatte,
erohte er eine militäriſche Aktion an, falls England Schanghai
beſetzen ſollte. Des weiteren forderte er die Garantie Englands
ſir die Aufnahme einer internationalen Anleihe und erklärte, er
rauche das Geld, um den Ausländern den nötigen militäriſchen
Schutz in China zu gewähren. Dafür ſollten die ſeit Jahren er=
hobenen
Waſhingtoner Zuſatzzölle als Sicherheit zur Verfügung

geſtellt werden. Dieſe Anleihe ſoll England garantieren, und
zwar ſollten dafür Bons im Werte von 20 Millionen Pfund
Sterling in London hinterlegt werden, deren Sicherheit in der
ausländiſchen Kontrolle der Zollverwaltung beſtehe.
Die Haltung Englands.
Das britiſche Kabinett hat ſich wieder in einer langen Sitzung
mit der durch die neue Haltung Tſchens geſchaffenen Lage be=
ſchäftigt
, ſowie mit der Proteſtnote der Pekinger Regierung gegen
die Landung eines engliſchen Expeditionskorps in Schanghai.
Die diplomatiſchen Vertreter in Hankau haben neue Anweiſung
erhalten. Ferner hat ſich das Kabinett über den Text einer Ant=
wort
auf die Pekinger Note geeinigt.
Der Wahlkampf im Memelgebiet.
Die geſchloſſene Front der Memelländer.
* Königsberg, 2. Februar. (Priv.=Tel.)
Die Memelländiſche Landwirtſchaftspartei erläßt heute ihren
Wahlaufruf. Es heißt darin: Wir Memelländer, aber insbe=
ſondere
die größte Wirtſchaftsgruppe des Gebietes, die Land=
wirtſchaft
, werden einmütig unſer klares Bekenntnis zum Wirt=
ſchaftsleben
und zur Kultur des Memelgebietes aufs neue zum
dritten Male bekunden. Aufgezwungen iſt uns Memelländern
der Kampf um ein würdiges Daſein. Nur eine geſchloſſene
Wählermaſſe aber kann den Kampf zum reſtloſen Siege durch=
führen
. Jeder Verſuch, die Landwirte des Gebietes zu zer=
ſplittern
, muß und wird an der geſchloſſenen Front der Wähler
zerſchellen. Scheitern muß und wird endlich das Bemühen einiger
Leute, die, erſt wenige Jahre im Gebiet anſäſſig, in innigem
Bunde mit großlitauiſchen Fanatikern die memelländiſchen Land=
wirte
Wege zu führen verſuchen, die ſie ins Unglück ſtürzen
müſſen. Eine Volksbefragung wird dieſer neue Wahlgang ſein,
deſſen Ergebnis unſeren Gegnern zeigen ſoll, in welch einem
verhängnisvollen Irrtum ſie ſich befinden. Allen Quertreibereien
wird am 4. März die Quittung überreicht werden. Sind auch die
Denkmäler von Erz und Stein geſtürzt, die Wahl ſoll uns einen
neuen Denkſtein in der Geſchichte des Memellandes errichten, ein
Denkmal unzerreißbarer Einmütigkeit und Geſchloſſenheit der
Memelländer Landwirtſchaft und des ganzen Memellandvolkes.

*Das Provitamin.
eäne bedeutungsvolle Entdeckung Profeſſor Windaus;, Göttingen.
Wie wir erfahren, iſt an der Göttinger Univerſität wieder
emmal eine aufſehenerregende Entdeckung gemacht worden, die
eme außerordentliche Bedeutung zu erlangen verſpricht. Herr
4Tofeſſor Adolf Windaus, der ſeit längerer Zeit der Leiter des
Allgemeinen Chemiſchen Univerſitäts=Laborgtoriums iſt, hat
im Hörſaal des Chemiſchen Inſtituts vor verſammelter Hörer=
9aft erklärt, daß er in gemeinſchaftlicher Arbeit mit engliſchen
A.d amerikaniſchen Gelehrten feſtgeſtellt hätte, daß das Provita=
en
gegen die engliſche Krankheit mit dem Ergoſterin
hentiſch iſt, und daß durch Beſtrahlung mit ultraviolettem Licht
des eigentliche heilende Vitamin entſteht. Eine tägliche Doſis
hm einem tauſendſtel Milligramm (nicht zweitauſendſtel) ge=
megt
, um eine rachitiſche Ratte in drei Wochen zu heilen. Das
Itgoſterin kann jedem Nahrungsmittel (wie z. B. der Marga=
ite
) in der richtigen Doſierung beigeſetzt werden. Falls die
VBenüber der Rattenrachitis gefundene Heilwirkung ſich auch
Pgenüber der menſchlichen Rachitis bewähren ſollte, würde ein
drchgreifendes Mittel gegen die engliſche
rankheit gewonnen ſein.
In einem Interview, das Herr Profeſſor Windaus die
benswürdigkeit beſaß, unſerem Vertreter zu gewähren, er=
lmte
der Entdecker auf Befragen etwa folgendes: An dem
Aerke, das mich ſeit etwa zwei Jahren beſchäftigt, haben außer
hir verſchiedene engliſche und amerikaniſche Gelehrte, ſowie in
kitttingen Herr Profeſſor Pohl mitgearbeitet. Es ſind im übri=
-bislang nur Verſuche an Tieren vorgenommen worden. Doch
D d das Mittel zurzeit an verſchiedenen Kliniken an Säuglingen
ueSgeprobt. Es iſt anzunehmen, daß in zirka zwei bis drei
Eachen über die Ergebniſſe ausführlich berichtet werden kann.
ſ9 werde dann über meine Arbeiten in einer bekannten Fach=
eſ
ſchrift berichten. Im übrigen habe ich einer Firma Mittei=
ug
gemacht und ihr auch anheimgeſtellt, ſich mit der Sache zu
Faſſen, vor allem feſtzuſtellen, ob man das Vitamin in großen
ſnnigen zu einem billigen Preiſe wird herſtellen können.
Es bedarſ keiner beſonderen Erwähnung, daß die neue Ent=
Ec ung, wenn ſie zur Heilung der engliſchen Krankheit führen
Ake, eine ungeheuere Tragweite beſitzt. Der Ruf der Göttinger
y=berſität, deren Name durch die Nobelpreisträger Profeſſor
ſmondy und Profeſſor Frank im letzten Jahre in aller Mund
ſr, wird dann einen neuen Aufſchwung erfahren, der ſich nicht
eBt auf die Beſucherfrequenz der Univerſität auswirken wird.

beinrich Zille,
r berühmte humorvolle Zeichuer Berliner Typen, begeht jetzt
n 50jähriges Künſtlerjubiläum. Dem popnlären Meiſter wer=
n
aus dieſem Anlaß zahlreiche Ehrungen des Berliner Publi=
kums
und der Künſtlerſchaft zuteil.

Profeſſor Adolf Windaus wurde am 25. Dezember 1876 in
erlin geboren und ſteht ſomit jetzt im 51. Lebensjahre. Er be=
zte
die Univerſitäten in Berlin und Freiburg, promovierte
19 und habilitierte ſich 1903, um dann, ebenfalls in Freiburg,
6 zum außerordentlichen Profeſſor ernannt zu werden. Noch

50jähriges Künſilerjubiläum Heinrich Zilles.

Perſönliches Regiment.
Der Reichspräſident hat wegen der Tätigkeit, die er während
der Löſung der Regierungskriſe entfaltete, bei der Preſſe der
Oppoſition keine gute Note erhalten; es wird ihm mehr oder
minder verſteckt der Vorwurf gemacht, daß er eine Regierungs=
bildung
in ſeinem Sinne erzwungen und ein ſehr ſtarkes ver=
ſönliches
Regiment entwickelt habe. Tatſächlich geht dieſer Vor=
wurf
fehl. Es darf nur daran erinnert werden, daß Herr von
Hindenburg bei der letzten Kriſe ſich ausdrücklich für eine Große
Koalition ausſprach, die nachher an dem Widerſpruch der
Sozialdemokraten ſcheiterte; es darf daran erinnert werden, daß
er bereit war, auch eine Regierung der Mitte zu bilden. Er hat
ſich praktiſch für jede Löſung eingeſetzt, die eine Mehrheit brachte.
Das war ſein Recht, das war aber auch, wenn die Verfaſſung
einen wirklichen Sinn haben ſoll, ſeine Pflicht. Denn ſo laſſen
ſich doch die Rechtszuſtände, unter denen wir leben, nicht aus=
legen
, daß der Reichspräſident lediglich ein Automat iſt, der an
die oberſte Spitze geſtellt wird, um ſchematiſch Unterſchriften zu
erteilen auf Schriftſtücken, die ihm vom Reichskanzler vorgelegt
werden. Er hat vor allem die Aufgabe, darüber zu wachen, daß
das Reich nicht Schaden leidet.
Was wir in Weimar geſchaffen haben, iſt ja tatſächlich ſ=
etwas
wie eine Diktatur des Parlaments. Die Souveränität
des Volkes iſt nur das Schlagwort, hinter dem ſich der Abſolutis=
mus
des Parlaments verbirgt; in ſo kraſſen Formen, wie wir
ſie nirgends auf der Welt haben. Das ließe ſich zur Not aus=
halten
, wenn dieſen Machtbefugniſſen des Parlaments auch eine
entſprechende politiſche Reife und ein entſprechendes Verant=
wortlichkeitsgefühl
gegenüberſtänden. An dieſen Vorausſetzungen
aber fehlt es dem Deutſchen Reichstag, wie wir nun in einem
Dutzend Kriſen erlebt haben, in hervorragendem Maße. Mam
braucht ihn deswegen nicht einmal zu ſchelten, das ſind zum
Teil Kinderkrankheiten, die vorübergehen, zum Teil aber auch
Erſcheinungen, die aus dem Grundcharakter aller Deutſchen, der
Eigenbrötelei, entſtehen. Man muß beinahe befürchten, daß wir
nie zu einer geringen Zahl ſtarker, in ſich geſchloſſener Parteien
kommen, das Splitterweſen wird ſich eher noch ausdehnen und
dadurch die Möglichkeit, ſo viele Parteien zuſammenzubringen,
daß ſie ſchließlich eine Mehrheit bilden, noch weiter verringert.
Wäre der Reichstag ſich ſelbſt überlaſſen, dann würden wir ver=
mutlich
heute noch ſo weit von einer Löſung der Kriſe entfernt
ſein, wie um die Mitte Dezember. Es mußte ſich ſchon ein
Führerwille geltend machen, der da, wo die Einſicht verſagte, ſich
Autorität erzwang. Von einem perſönlichen Regiment dürfte erſt
dann geſprochen werden, wenn der Nachweis zu erbringen wäre,
daß dieſer oberſte Wille nun ſelbſt wieder parteipolitiſch gebun=
den
wäre und Ziele verfolgt hätte, die abſeits vom öffentlichen
Intereſſe lagen.
Gerade das aber kann dem Reichspräſidenten von keiner
Seite zum Vorwurf gemacht werden. Er hat die Dinge erſt
gehen laſſen und dem Parlament mehr als hinreichenden Spiel=
raum
zur Verfügung geſtellt. Erſt als ſich zeigte, daß damit nicht
weiterzukommen war, hat er eingegriffen. Er hat zunächſt einen
Appell an das Zentrum gerichtet, das ſehr klug die Autorität des
Reichspräſidenten benutzte, um ſeinen Rechtsabmarſch zu begrün=
den
, er hat dann der Deutſchen Volkspartei zu verſtehen gegeben,
daß um eines Miniſterſitzes willen die politiſche Notwendigkeit
einer Mehrheitsregierung nicht zerſchlagen werden dürfe. Er
hat ſchließlich auch den Deutſchnationalen ſehr gründlich ſeine
Meinung geſagt und ſie veranlaßt was ihnen gewiß nicht
leicht gefallen iſt , einen Perſonenwechſel vorzunehmen, ohne
den die Mehrheitsregierung in ihren Anfängen ſchon erſchüttert
war. Unparteiiſcher konnte der Reichspräſident nicht gut vor=
gehen
, er hat zudem durch den Erfolg bewieſen, wie groß für
eine Perſönlichkeit immer noch die Möglichkeiten ſind, auch aus
der ſchemenhaften Stellung des Reichspräſidenten etwas heraus=
zuholen
. Der Reichstag und das deutſche Volk aber wären töricht,
wenn ſie daraus nicht eine ſehr ernſte Lehre ziehen würden: wir
ſtehen vor der Tatſache, daß die Volksvertretung allein die Auf=
gaben
, die ihr nach der Verfaſſung zuſtanden, nicht bewältigen
kann. Sie bedarf eines Korrektivs, das entweder in einem ſtärke=
ren
Ausbau der Rechte des Reichspräſidenten oder in der Errich=
tung
eines Oberhauſes gefunden werden könnte. Vielleicht ſogar
in beidem. Denn das eine ſchließt das andere nicht aus. Schließ=
lich
darf das Prinzip der Demokratie nicht überſpannt oder miß=
verſtanden
werden. Wir ſehen an den Vereinigten Staaten, daß
die Republik in ihrer Machtſtellung ſtark auf die Perſönlichkeit
des Präſidenten zugeſchnitten iſt, und niemand wird ſagen kön=
nen
, daß dort drüben ſchlechte Politik gemacht würde. Wir ſehen
bei uns das Gegenteil mit ſehr viel geringeren Erfolgen. Es
wäre gut, wenn gerade die jüngſten Erfahrungen dazu führten,
rechtzeitig die Uebe ſpitzung des Syſtems abzubiegen und die
Kräfteverteilung ſo umzuſchichten, daß nicht der ſtärkſte Macht=
faktor
, den wir nach der Verfaſſung haben, durch Unfähigkeit oder
Halsſtarrigkeit Schaden anzurichten imſtande iſt.

im ſelben Jahre wurde er Mitarbeiter am Kaiſer=Wilhelm=
Inſtitut in Dahlem, um 1913 einen Ruf als ordentlicher Pro=
feſſor
nach Innsbruck zu erhalten. 1914 ging er nach Wien. Seit
1915 iſt Profeſſor Windaus als Direktor des Allgemeinen Che=
miſchen
Inſtituts und als außerordentlicher Profeſſor in Göt=
tingen
tätig.

Hauptwerk der Ernſt=Ludwig=Preſſe.
Die Ernſt=Ludwig=Preſſe wurde vor zwei Jahrzehnten durch
den Großherzog in Darmſtadt gegründet. Die Leitung der Preſſe
iſt ſich bewußt, daß die Drucke des erſten Jahrzehnts Verſuche
ſind und, dem Formgefühl der Vorkriegszeit entſprechend zum
Teil einen kunſtgewerblichen Charakter tragen. Dieſe Drucke
werden auf lange hinaus für die Entwicklung der neueren deut=
ſchen
Buchkunſt ihren hohen Wert und Bedeutung bewahren.
Im zweiten Jahrzehnt wird das Beſtreben der Preſſe immer
deutlicher bemerkbar, nur durch die Art des Satzes und der Form
der Type den Leſer zu einem Rhythmus zu zwingen, der dem
Sinn des jeweiligen Textes entſpricht. Das Kunſtgewerbliche
wird als Halbheit gefühlt und möglichſt vermieden.
Das dritte Jahrzehnt ſoll nunmehr neben der Shakeſpeare=
Geſamtausgabe, die dem Andenken des hervorragenden Druckers
T. J. Cobden=Sanderſon gewidmet iſt, die Vollendung des
Hauptwerkes der Ernſt=Ludwig=Preſſe bringen.
Einheitlich im Format, gedruckt mit neu für dieſe Zwecke
geſchnittenen Antiqua= und Frakturſchriften, ſollen die deutſchen
Dichter in ihrem Gefamtwerk und jene Hauptwerke deutſchen
Geiſtes, die wie das Werk der Dichter unſeres Volkes Zeugnis
und Denkmal ſind, als Zeugnis ſachlichſter Druckkunſt der Ernſt=
Ludwig=Preſſe herausgegeben werden. Fertig vorliegen zurzeit:
ein ſtattlicher Band Frühe deutſche Dichtung, der alle wich=
tigen
Stücke des 6. bis 12. Jahrhunderts umfaßt; die Gedichte
Walthers von der Vogeltveide; der Nibelunge Not erſter
Band. In Abſtänden von drei bis fünf Monaten von Band zu
Band werden erſcheinen: der Nibelunge Not zweiter Band, der
Minneſang, Büchners ſämtliche Werke. Niebergalls ſämtliche
Werke, Kleiſts ſämtliche Werke, Hölderlins, Rilkes, Goeihes
ſämtliche Werke ohne mit dieſen Namen und Angaben den
Geſamtplan zu erſchöpfen.
Allen jenen, denen die Darſtcllung des geiſtigen Produktes
in würdiger äußerer Form wichtige Kulturaufgabe erſcheint, iſt
hier die herrlichſte Bibliothek am Werden.

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Seite 4

Freitag, den 4 Februar 1927

Nummer 35

7
Grumtteilg Mmatmactt ind Deutſciano, enwaffnang.

Die Kräfteverhältniſſe
in (uropa.
Die militäriſche Einkreiſung Deutſchlands.
* London, 3. Februar. (Priv.=Tel.)
Der Londoner Daily Telegraph, der in gewiſſer
Beziehung noch immer als halboffiziös angeſehen
werden kann, gibt im Zuſammenhang mit
der Abberufung der Militärkontroll=
kommiſſion
aus Deutſchland eine Darſtel=
lung
der militäriſchen Kräfteverhältniſſe auf dem
Kontinent, die als außerordentlich beachtenswert an=
zuſehen
iſt. Das Blatt ſieht in dem Ende der
Militärkontrolle eine weitere Beſtätigung da=
für
, daß die Begriffe von Sieger und Be=
ſiegten
nicht mehr berechtigt ſeien. Er be=
faßt
ſich ferner mit der Möglichkeit eines Zu=
kunftskrieges
und ſagt, daß ein ſolcher kaum
denkbar ſei, da Deutſchland nur im Falle einer neuen
Aufrüſtung Gefahr liefe, ſeine reichſten Provinzen
dem überwältigenden Feuer franzöſiſcher ſchwerer Ar=
tillerie
, dem blitzartigen Votrücken der franzöſiſchen
Truppen durch das entmilitariſierte Rheinland und
der ſofortigen Verwüſtung durch die franzöſiſche Luft=
flotte
preiszugeben. Deutſchland gebe ſich
über die franzöſiſche ueberlegenheit
in militäriſcher Hinſicht keinen Illu=
fionen
hin. Es begreife, daß das Verhältnis von
1914 ſich völlig umgekehrt habe.
Der Verfaſſer führt zum Beweis die Bevölkerungs=
zählt
, 116 Millionen Einwohner zählen;
Deutſchland ſtehe dieſer Ziffer mit
einer Einwohnerzahl von 65 Millionen gegen=
über
. Wenn man ſelbſt Oeſterreich, ungarn und Bulgarien
hinzuzähle, ſo verfüge Deutſchland nur über 85 Millionen. Noch
klaffender werde der Unterſchied, wenn man die ſtehenden
Armeen, gezählt auf Grund des Völkerbundsjahrbuchs 1925/26,
berückſichtige, Frankreich und ſeine Verbündeten
hätten 1 393 000 Truppen, wobei die von Serbien,
Rumänien und Polen mobiliſierten Reſerve=
diviſionen
nicht einbegriffen ſeien. Deutſch=
land
, Oeſterreich, ungarn und Bulgarien hät=
ten
dagegen nur 187 000 Mann. Die Kriegsarmeen der
öſtlichen Verbündeten Frankreichs könnten auf 2 Millionen ge=
ſchätzt
werden, die Deutſchland vom Oſten und Südoſten um=
faſſen
würden. Zum Schluß unterſucht der Verfaſſer die Artille=
rie
=, Tank= und Flugzeugfrage, wobei er betont, daß hier das
Mißverhältnis ganz außerordentlich ſei. Deutſchland habe weder
Tanks noch militäriſche Fluzzeuge, keine Geſchütze über 4,1 Zoll,
im ganzen nur 288 leichte Stücke, während Frankreich allein 3400
bis 3500 Geſchütze habe. So ſehen die Rüſtungen derjenigen
Staaten aus, die immer am meiſten von Abrüſtung reden.
Sicherheit und Rheinlandräumung.
Frankreichs militäriſche Vorbereitungen.
Paris, 3. Febr. (Priv.=Tel.)
Der Abſchluß der Reſtpunkteverhandlungen hat nunmehr die
Bahn freigenacht für das ungleich größere außenpoliriſche Pro=
blem
das das Verhältais von Frankreich und Deutſchland in der
Folgezeit beherrſchen wird: die Rheinlandräumung. Aber es
iſt vielleicht gut, ſich jetzt ſchon daran zu erinnern, daß die Akti=
vität
der deu ſchen Außenpolitik durch die Verhandlungen über
die Eutwaffnungsſrage und vielleicht auch durch die deutſche
Negierungskriſe ſtark gehemmt geweſen iſt, während in Frank=
reich
inzwiſchen alle Kräfte angeſpannt worden ſind, um ſich auf
die kommende Auseinanderſetzung über die Räumung des
Nheinlandes vorzubereiten. Rein politiſch geſehen, ſtützt ſich
Deutſchland auf ſein aus dem Verſailler Vertrag herzuleitendes
Necht, daß das Pfand der Beſetzung des Rheinlandes nunmehr
verwirkt iſt, nachdem die Sicherheit Frankreichs garantiert und
die Reparationszahlungen durch den Dawesplan geſichert ſind.
Frankreich aber ſcheint aus dem Argument der immer noch
nicht zureichenden Sicherheit Frankreichs unerſchöpfliches Kapi=
tal
ſchlagen zu wollen. Weder die Abmachungen von Locarno,
in denen ſich Deutſchland feierlich verpflichtet, niemals gegen
Frautreich aggreſſiv vorzugehen und die Grenzen von 1918 zu
achten, noch die Uebernahme ſämtlicher im Völkerbundspakt nie=
dergelegten
Verpflichtungen durch Deutſchland, noch endlich die
von einem Vertrauensverhältnis gonz unabhängige einfache Tat=
ſache
der reſtloſen deutſchen Entwaffnung, haben es bisher ver=
mocht
, Frankreich das Argument der noch immer nicht garantier=
ten
Sicherheit aus den Händen zu winden. Eine geſchickte
Preſſe=Kampagne hat, weit entfernt, die Oeffentlichkeit Frank=
reichs
den Gedanken vertrauensvoller Zuſammenarbeit mit dem
öſtlichen Nachbarn nahe zu bringen, im Gegenteil vermocht, alles,
was in Frankreich gegen Verſtändigung und Rheinlandräumung
iſt, auf den Plan zu rufen. Nicht wur die Clique der chauvini=
ſtiſchen
Geueräte und derjenigen Militärs, die nun einmal nicht
anders können, als nur militäriſch zu denken, ſondern auch Kabi=
nettsmitglieder
haben ſich in den Dienſt dieſer Sache geſtellt. Da=
bei
befolgt man aber heute eine ganz andere Taktik als noch zu
den Zeiten von Thoiry.
Während man früher erklärte, daß an eine Näumung des
Rheinlandes vor dem Jahre 1935 nicht zu denken ſei, erklärt man
heute, daß man gegen die Näumung nichts einwenden könne, da
ſie ja eben doch eines Tages erfolgen müſſe. Aber man knüpft
an die Näumung Bedingungen, die erfüllt werden müſſen, wenn
ſich Frankreich zu dieſem Verzicht ſchon vor dem Jahre 1935
bereit erklären ſollte. Dieſe Bedingungen werden nach dem Vor=
bild
des Planes von Thoiry freilich auch finanzieller Natur ſein,
die Hauptbedingung aber wird die der Sicherheit Frankreichs
ſein, die Frankreich aus eigener Kraft zu dieſem Zeitpunkt mili=
täriſch
noch nicht garantieren könne. Deshalb wird man ver=
ſuchen
, auf alle Fälle wieder die berühmten elements stables
heranzuziehen, d. h. man wird, die Einſetzung von Ueber=
wachungskommiſſionen
der Entente in dem zu räumenden Rhein=
land
fordern, die ihre Funktion als ſtändige Kontrollorgaue
wenigſtens bis zur Beendigung des großen militäriſchen Reform=
programms
und bis zum Ausbau eines ſtarken Feſtungsſtreifens
an der Oſtarenze Frankreichs beizubehalten hätten. Mit dieſen
Rüſtungsplänen könnte man vielleicht gerade im Jahre 1935, der
im Verſailler Vertrag vorgeſ henen Zeitgrenze für die Beſetzung
der letzten Aheiulandzone fertig ſein.
Nach den Feſtſtellungen des franzöſiſchen Kriegsminiſters
wird das Programm der Armeereform in Frankreich
nicht vor 1930 durchgeführt ſein, obwohl es von den großen mili=
täriſchen
Projekten das am meiſten geförderte iſt. Es wird
wahrſcheinlich ſchon in den nächſten Monaten des Jahres in den
Kammern abſchließend beraten werden. Es ſieht vor allem eine
außergewöhnliche Militariſierung des ganzen

Zum Abſchluß der Pariſer Verhandlungen.

Nach den letzten Beſprechungen über die Ofſtfeſtungsfrage:
verhältniſſe an und ſagt, daß Franrreich und. Der italieniſche Botſchafter in Paris. Die deutſchen Unterhändler (von links nach rechts)
ſeine Alliierten, zu denen er Belgien, die Abezzana (links) und Marſchall. Geheimrat Forſter, General v. Pawelſz und
Tſchechoſlowakei, Rumänien, Polen und Serbien. Foch (rechts) verlaſſen die Botſchaf= Michaelis verlaſſen die Sitzung des interalli=
ierten
Komitees.
terkonferenz.

Baron d’Heſtroy (links) und Lord
Crewe (rechts) kommen aus der dentwür=
digen
Sitzung.

Landes vor und geht weit über das hinaus, was man bisher
unter militäriſchen Rüſtungen zu verſtehen gewohnt war. Die
geſamte Induſtrie des Landes ſoll darauf zugeſchnitten werden,
daß ſie ſich in kürzeſter Zeit auf die Kriegsproduktion umſtellen
kann, und während die Jugend ſchon in der Schule fortſchreitend
bis zur aktiven Dienſtzeit militäriſch erzogen werden ſoll, kommt
Frankreich der in Genf immer noch zur Debatte ſtehenden For=
derung
nach Abrüſtung dadurch entgegen, äußerlich das ſtehende
Heer auf möglichſt 105 000 Mann zu beſchränken. Der zweite
Programmpunkt, der Ausbau der Grenzbefeſtigun=
gen
, iſt in der Oeffentlichkeit Frankreichs bisher weniger er=
örtert
worden. Was aber bisher darüber bekaunt geworden iſt,
zeigt, daß man weniger Wert auf die Verſtärkung und Vermeh=
rung
der Befeſtigungsbauten als auf die Anlage von Konzen=
trationslagern
und militäriſchen Verladeeinrichtungen legt, um
ſo einen ſchnellen Aufmarſch gegen Deutſchland zu ermöglichen.
Es ſoll natürlich nicht verkannt werden, daß es auch in
Frankreich ehrliche und weitſichtige Verſtändigungspolitiker gibt,
und man iſt bisher gewohnt geweſen, auch dem franzöſiſchen
Außenminiſter Briand die Ehrlichkeit ſeiner Abſichten zuzubil=
ligen
. Aber Tatſache iſt, daß zur Zeit in Frankreich die Sicher=
heitstaktiker
und die Militärs das große Wort haben und leider
nicht nur das große Wort. Und was den franzöſiſchen Außen=
miniſter
angeht, ſo iſt dieſer, auch nur Mitglied eines Kabinetts,
das ihn in ſeiner Zuſammenſetzung zwingt, auf die unbelehr=
baren
Nationaliſten Rückſicht zu nehmen.

Bevorſtehende Perſonalveränderungen in Preußen.

Regierungsdirektor Dr. Weiß,
Leiter der Berliner Kriminal=
polizei
, ſoll als Nachfolger
Friedensburgs Polizei= Vize=
präſident
von Berlin werden.

Dr. Friedensburg,
der Berliner Polizei= Vizepräſi=
dent
, ſoll demnächſt ſein Amt
mit dem eines Regierungspräſi=
denten
von Kaſſel vertauſchen.

Der neue badiſche Staatspräſident.

Trunk.
Der badiſche Juſtizminiſter und frühere Staatspräſident Trunk
wurde am geſtrigen Donnerstag an Stelle des zum Reichs=
finanzminiſter
ernannten Dr. Köhler vom badiſchen Landtag
zum Staatspräſidenten gewählt.

Der Kampf um die franzöſiſche
Wahlreform.
Sarraut für Rücklehr zur Einzelwahl auf der Grundlage
der aten Arrondiſſements unter leichter Verminderung
der Abgeordnetenzahl.
EP. Paris, 3. Februar.
Innenminiſter Sarraut begann im heutigen Kabinettsrat
der drei Stunden dauerte, mit ſeinen Darlegungen über den vor
ihm ausgearbeiteten Wahlrechtsreform=Entwurf. Nach den vorn
ihm nach Schluß der Sitzung abgegebenen Erklärugen ſprack
er über den parlamentariſchen Stand der Frage, über die ver
ſchiedenen gegenwärtig der Wahlrechtskommiſſion der Kammer
vorliegenden Projekte, über den von der Kommiſſion ſelbſt auf
geſtellten Entwurf und ſchließlich über ſeinen eigenen Geſetzent;
wurf, der die Rückkehr zur Einzelwahl auf der Grundlage der
alten Arrondiſſements unter leichter Verminderung der Abge
ordnetenzahl vorſieht. Der Miniſter wird im nächſten Kabi
nettsrat ſeine Erläuterungen fortſetzen und dabei hauptſächlich
den zweiten Wahlgang und die Frage der Mandatsverlängerun=
der
Abgeordneten behandeln. Am Nachmittag erſchien de
Innenminiſter vor der Wochenkonferenz der Vorſitzenden de
Kammergruppen. Er gab dort die gleichen Erklärungen ab und
fügte hinzu, daß er damit rechne, die Zuſtimmung der ganzer
Negierung zu ſeinem Entwurf zu erhalten. Im anderen Fall
würde die Regierung es der Kammer überlaſſen, ſelbſt über di
Form des Wahlrechtes zu entſcheiden. Der Min ſter einigte ſich
mit den Fraktionsvertretern dahin, daß die Debatte über di.
Wahlrechtsreform noch vor den Oſterferien zu Ende geführt wer
den ſoll. Unter Umſtänden rechnet man mit dem Beginn der
Kammerdiskuſſion für Anfang des nächſten Monats.
Das ſechſie Kabinett Uzunowitſch.
* Belgrad, 3. Februar. (Priv.=Tel.)
Das ſechſte Kabinett Uzunowitſch iſt vom König vereidig
worden. Das Kabinett beſteht aus zwölf Radikalen und dre
Mitgliedern der ſloweniſchen Volkspartei, die die verhältnis
mäßig unwichtigen Reſſorts für öffentliche Arbeiten, ſoziale Für
ſorge und Landwirtſchaft erhalten haben. Die im neue
Kabinett vrtretene Koalition zwiſchen Serbiſchradikalen un
ſloweniſchen Volksparteilern iſt in Jugoſlawien vollſtändig ner
artig. Neuartig iſt auch zum erſtenmal ſeit langer Zeit die Nich=
teilnahme
der krogtiſchen Bauernpartei Raditſchs an der Regie
rung. Bisher haben in allen Kabinetten, der letzten Zeit di
Serbiſchradikalen zuſammen mit Vertretern der Raditſchparta
den Kern der Regierung ausgemacht, während die Demokrate
und die ſloweniſchen Volksparteiler entweder in Oppoſition ge
ſtanden oder ihre Haltung bon Fall zu Fall entſchieden haben.
Im Dezember wurde der Verſuch gemacht, die drei größten Par
teien, die Radikalen, die Kroaten und die Slowenen, in eine
Regierung zuſammen zu faſſen. Dieſer Verſuch iſt aber damalu
geſcheitert und es war klar, daß die nachdem gebildete fünfr
Negierung Uzunowitſch auch nur ein Notkabinett war.
Hinter der geſamten innerpolitiſchen Entwicklung Jugw
ſlowiens ſteht der Kampf zwiſchen Radikalen und Kroaten. Sc
lange Paſitſch gelebt hat, artete dieſer Kampf des öfteren in eine=
perſönlichen
Machtkampf zwiſchen ihm und dem Krogtenführa
Raditſch aus. Die politiſchen Gegenſätze zwiſchen den beide=
Parteien ſind aber groß genug, als daß dieſer Kampf nicht aued
nach dem Tode Paſitſchs zwiſchen den Parteien fortgeführt wo.
den wäre. Wenn die Radikalen in Wirklichkeit die herrſchend.
Partei darſtellen, ſo beſitzen ſie im Parlament doch nicht di
Mehrheit, um von ſich aus das Kabinett zu ſtellen. Innerpol=
tiſche
Zweckmäßigkeitsgründe ließen es außerdem den führende=
Radikalen für angezeigt erſcheinen, mit den Krogten Frieden z
ſchließen. Die Kabinette, die bisher aus Nadikalen und Kroate=
gebildet
worden ſind, haben ſich ſtets als nicht lebensfähig e=
wieſen
, woran Raditſch verſönlich einen großen Teil der Schus
trug. Er hat jede Möglichkeit benutzt, um die Herrſchaft dar
Radikalen in Südſlawien zu unterminieren, wobei ihm die uu
einigkeit innerhalb der radikalen Partei, die bisher in dr.
Gruppen geſpalten war, nur noch Helferdienſte leiſtete. Ni
heben ſich die Radikalen unter dem Zwang der Lage aber wie.
der geeinigt, und Raditſch betreibt, um ſeine verminderten Chau
cen auszugleichen, eine Vereinigung zwiſchen den Krogten ur
der ſerbiſchen Bauernfraktion. Durch die bereits wieder env
ſtandene Teilkriſe des neuen Kabinetts kann Uzunowitſch in einn
ſchwierige Lage geraten, zumal es ohnehin fraglich iſt, ob er ir1
Parlament die notwendige Mehrheit erhält. Da er für dieſes
Fall die Auflöſung der Skupſchtina angedroht hat, kann Jugr
ſlawien angeſichts der neuen innerpolitiſchen Entwicklung eine=
ſehr
erbitterten Wahlkampagne entgegenſehen.

[ ][  ][ ]

Nummer 35

Seite 5

Aus der Landeshauptſitadt.
Darmſiadt, 4. Februar.
Generalintendant Legal verläßt Darmſtadt.
Die Verwaltungskommiſſion des Landestheaters teilt mit:
Die wiederholten und ernſtlichen Verſuche, Herrn General=
intendanten
Legal zur Verlängerung ſeines mit Ende dieſer
Spielzeit ablaufenden dreijährigen Vertrages zu bewegen, ſind
leider erfolglos geblieben. Er hat ſich hierzu nicht entſchließen
können und wird ſonach mit Ende dieſer Spielzeit die
Leitung des Landestheaters niederlegen. Die
Verwaltungskommiſſion und ohne Zweifel auch der allergrößte
Teil der Bevölkerung bedauern ſeinen Weggang auf das leb=
hafteſte
. Wegen der Nachfolgerſchaft ſind unverzüglich die
erforderlichen Schritte eingeleitet.

Ernannt wurde am 27. Januar der Landgerichtsdirektor bei dem
Landgericht der Provinz Starkenburg Friedrich Weiffenbach zum
Präſidenten dieſes Gerichts mit Wirkung vom 1. Februar 1927.
Landesfinanzamt Darmſtadt. Regierungsrat Dr. Rothham=
mer
heim Finanzamt Groß Gerau wurde zum 1. Februar d. Js. als
Vorſteher an das Finanzamt in Beerfelden verſetzt.
Hefſiſches Landestheater. Auf dem Programm des 5. Sin=
foniekonzertes
am Montag, den 7. Februar, das diesmal im
weſentlichen der modernen Muſik gewidmet iſt, ſteht außer den bereits
bekannt gegebenen Werken auch der Till Eulenſpiegel von
Richard Strauß, der, obwohl der großen Maſſe des Publikums faſt nur
als Opernkomponiſt bekannt, eine Reihe bedeutender ſinfoniſcher Werke
ſchrieb. Beſondere Erwähnung verdienen dabei die muſikaliſchen Schöp=
fungen
Don Juan, Macbeth, Tod und Verklärung, Alſo ſprach
Zarathuſtra, an denen wir die außergewöhnliche Kraft zu bewundern
pflegen, mit denen Richard Strauß poetiſche Vorſtellungen muſikaliſch
geſtaltet hat. In der großen ſinfoniſchen Dichtung Till Eulenſpiegel
die im Jahre 1894 geſchaffen wurde, drückt ſich die humoriſtiſche Seite
ſeiner Begabung in eigenartiger und beſonderer Weiſe aus.
Heute, Freitag, abends 6 und 8 Uhr, finden im Kleinen Haus die
beiden erſten Wiederholungsvorführungen des großen Schweizer Films
Das Paradies Europas ſtatt, der dann nur noch zweimal,
morgen, Samstag um 3½ und 5½ Uhr läuft.
Als Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen von 50 Pfg. bis 2 Mk.
kommt am Sonntag, den 6. Februar, abends 7½ Uhr, im Kleinen Haus
der Schwank ,Der Raub der Sabinerinnen in der bekann=
ten
Beſetzung zur Aufführung.
Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums. Für die nächſten Monate
muß wegen der im Gang befindlichen Vorbereitung der Ausſtellung
Alte Kunſtam Mittelrhein, welche in den Sommermonaten
die Näume der Galerie und des Kupferſtichkabinetts einnehmen wird,
die öffentliche Mappenausgabe im Studienraum eingeſtellt werden. Die
angekündigten Ausſtellungen der Reichsdrucke uſw. ſind davon nicht
berührt
Alexander Poſch Willi Hofferbert. Die beiden Darm=
ſtädter
Maler haben in den vorzüglichen Räumen der Bücher=
ſtube
Alfred Bodenheimer, Rheinſtraße, eine ſorgfältig
ausgewählte graphiſche Ausſtellung eröffnet, beſtehend aus einer
Anzahl Kreidezeichnungen: Toskaniſche Landſchaften von Alexan=
der
Poſch, ſowie einer Anzahl Aquarelle: Moſellandſchaften
von Willi Hofferbert.
Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. Die
nächſte öffentliche Winterveranſtaltung findet am Donnerstag der
kommenden Woche am 10 Februar, ſtatt. Herr Kurt Weſter=
mann
trägt Aeſchhlos Prometheus vor.
Lichtbildervortrag. Der Akademiſche Bauingenieur=
vereine
. V. an der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt begeht am
d. und 6. Februar ſein, 28. Stiftungsfeſt. Im Rahmen dieſes
Feſtes wird am 5. Februar um 4 Uhr im Hörſaal 326 der Techniſchen
Hochſchule Herr Privatdozent Dr.=Ing. G. Worch den Feſtvortrag
halten über das Thema Moderne Ingenieurhochbauten
(mit Lichtbildern). Bei der Reichhaltigkeit des dieſem Thema zugrunde
ſigenden Stoffes wird es ſchwer ſein und es würde dem Vortrag
auch nicht gerecht werden , in kurzen Worten eine Inhaltsangabe zu
verfaſſen, wie ſie dieſe kurze Notiz verlangt. Drum ſei an dieſer Stelle
hiervon Abſtand genommen. Sicher wird jedoch der vielverſprechende
Vortrag des guten Redners ſeine Anziehungskraft auf Fachkreiſe nicht
verfehlen, und es ſei auch an dieſer Stelle auf den intereſſanten Vor=
trag
hingewieſen. Näheres ſiehe Anzeige.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Die
diesjährigen Geſellenprüfungen für alle Lehrlinge, die an Oſtern aus=
gelernt
haben, finden im Monat Februar und März ſtatt. Es ſoll auch
an dieſer Stelle auf die Wichtigkeit der Ablegung aufmerkſam gemacht
werden zumal die Geſellenprüfung die zwingende Vorbedingung für
die ſpätere Zulaſſung zur Meiſterprüfung iſt. Wir verweiſen auf die
heutige Anzeige. Nach dem feſtgeſetzten Termin können Anmeldungen
nicht mehr berückſichtigt werden und ſind die Lehrmeiſter und Eltern
gebeten, die Prüflinge zu ſofortiger Anmeldung anzuhalten. Nur durch
die Einſicht und Mithilfe aller beteiligten Stellen iſt es möglich, bei
der großen Anzahl der Prüfungen für eine glatte Abwicklung bis zu
den feſtgeſetzten Terminen zu garantieren. Nach Zuſtellung der Akten
iſt ſofort mit den Prüfungen zu beginnen.
Kunſtgeſchichtliche Gefellſchaft. In der Sitzung am 4. Februar
ſpricht Herr Geheimrat Back über die mittelalterlichen Funde, die bei
den Arbeiten im Mainzer Dom zutage getreten ſind. Die Sitzung findet
im Gewerbemuſeum ſtatt.
Liebigs=Oberreglſchule. Nachdem Herr Studienrat Dr. Seiler am
Dienstag mit Lichtbildern über ſeine Reiſe nach Neapel und Umgegend,
wo er zu naturwiſſenſchaftlichen Studien längere Zeit weilte, berichtet
hat, wird heute, Freitag, abends 8 Uhr, von ihm ein naturwiſſenſchaft=
licher
Vortrag über die Tierwelt des blauen Golfes gehalten werden,
an den ſich die Vorführung eines Laufbildes anſchließen wird. Zu
dieſem Vortrag ſind außer den Eltern und Angehörigen der Schüler
auch alle Intereſſenten freundlich eingeladen. Zur Deckung der Un=
koſten
wird ein kleines Eintrittsgeld erhoben.
Mozartverein. Der Mozart= Maskenball am 12. Februar hat
Geinen traditionellen Ruf und ſeine große närriſche G.meinde. Er bietet
ſin jedem Jahre eine neue Ueberraſchung: Schwelgt in Farben! heißt
Siesmal der Ruf. Denn Fe fe fifa will bedeuten Feſches Feſt
ideler Farben. Jeder denke darüber nach, wie er etwas von der
Farbenfriſche einer Frühlingswieſe an ſeine Körperlichkeit bringt. Derbe
Ma sken und Vorſtadttypen ſind ausgeſchloſſen. Auskunft in der Ge=
bchäftsſtelle
, Eliſabethenſtraße 4.
Turngemeinde Darmſtadt 1846. Von jeher zählen die karneva=
ſiſtiſchen
Damen= und Herrenſitzungen der Turngemeinde zu
en glanzvollſten Veranſtaltungen während der Faſchingszeit. Nach alter
Meb rlieferung haben altbewährte Kräfte der Turngemeinde es auch in
ieſem Jahre wieder übernommen, eine ſolche Sitzung ihrer zahlreichen
Anhängerſchaft zu bieten. Hat die Turngemeinde hierbei ſchon den gro=
en
Vorteil, mit ihren einzelnen Abteilungen, ſeien es die Turner, die
Sänger u. a., eine ſolche Sitzung zu einer recht abwechflungsreich.n zu
peſtalten, ſo iſt es nicht weniger eine Schar der bewährteſten und tüch=
Foſten Karnevalsredner, die ſich in ihren Reihen befinden, um damit
Auſammen eine ſolche Sitzung zu einer echt Darmſtädteriſch= Carnevaliſti=
ſhen
geſtalten zu können. Die Vorbereitungen zu der am kommenden
Bsountag geplanten Sitzung ſind beendet. In bunter Reihenfolge wird
ſth eine Veranſtaltung abwickeln, die um nichts denen in früheren Jah=
hen
nachſtehen, wenn nicht ſogar noch übertreffen wird. Der Ausſchuß
2er Turngemeinde teilt uns mit, daß am Sonntag beim Eintritt in den
Aaal ein Belegen von Tiſchen und Stühlen nicht geſtattet iſt. Die in
deſer Beziehung getroffenen Maßnahmen ſollen unliebſame Vorkomm=
Aſſe der früheren Jahre verhüten und mit Rückſicht auf den zu erwar=
amden
ſtarken Andrang ſtreng durchgeführt werden.
Karnevalgeſellſchaft Narrhalla. Motto: Mir freie uns! Der
tmditionelle Maskenball der Karnevalgeſellſchaft Narrhalla, im Volks=
Mund der Große genannt. findet, wie alljährlich, am Faſtnacht= Sams=
t
, den 25. Februar, abends 811 Uhr, in ſämtlichen Räumen des
Städtiſchen Saalbaus ſtatt. Zwei Muſikkapellen werden zum Tanz auf=
Enelen; beſondere Ueberraſchungen ſind vorgeſehen. Alles nähere ſieh
An zeigen und Plakate. Kindermaskenfeſt. Am Faſtnacht=
Samstag, den 26 Februar, nachmittags, veranſtaltet die Karn val eiell=
ſaſt
Narrhalla ein Kindermaskenfeſt im Städtiſchen Saalhau. Be=
Nührte Kräfte haben ſich für dieſe den Kindern zugedachte Veranſtal=
tng
bereits zur Verfüiaung geſtellt, ſo daß jetzt ſchon geſagt werden
kmin, daß groß und klein einen fröhlichen Nachmittag im Saalbau
hrleben werden. Mit dieſer Kinderveranſtaltung trägt die Karnebal=
gielſchaft
Narrhallg den unzähligen Anregungen und Wünſchen Nech=
ng
, die aus allen Kreiſen der Bevölkerung ihr zugegangen ſind.
Schloß=Kafee. Das heute ſtattfindende Sonderkonzert
purd noch durch Mitwirkung von Herrn Franz Sauer, ehem. Mit=
ned
des Heidelberger Stadttheaters, bereichert, und verſpricht durch den
R. Darmſtadt ſehr beliebten Künſtler einige uterhaltende Stunden,

Freitag, den 4. Februar 1927

Berufsfubiläum. Heute, am 4. Fehruar, kamn der bekannte Architekt
Herr Karl Aßmuth. hier, Weinbergſtraße 35, auf eine Bjährige
Tätigkeit als Architekt zurückblichen. Herr Aßmuth hat es während
einem Vierteljahrhundert verſtanden, ſich durch gerechtes, vorurteils=
loſes
Auftreten bei den von ihm geführten Neu= und Umbauten die
Sympathien der Geſchäfts= und Bauleute aller Branchen zu erhalten.
Ein Zeugnis von dem Können, als Architekt iſt die in den letzten Mo=
naten
unter den ſchwierigſten Vorausſetzungen unter ſeiner Leitung
nach ſeinen Plänen neu erſtandene und umgebaute Turnhalle der Turn=
gemeinde
Beſſungen 1865 an der Heidelberger Straße, und dürſte es
ſich für jeden Beſſunger empfehlen, ſoweit noch nicht geſchehen, die neuen in der Schule einzurichten. Die Bereitſtellung der Mittel mit 42000 M.
Näume einer Beſichtigung zu unterziehen.
Das Heſſiſche Staatshandbuch ſoll in dieſem Frühjahr
nach langer Pauſe erſtmals wieder erſcheinen. Es wird alle
wünſchenswerten Angaben über die Organiſation der heſſiſchen
Staatsbehörden und der Reichsbehörden in Heſſen enthalten.
Somit iſt es nicht nur für den Dienſtgebrauch beſtimmt, ſondern
wird auch allen Intereſſenten ein willkommenes Nachſchlagebuch
ſein. Die Herausgabe erfolgt durch den Staatsverlag.
Gegenüber Anpreiſungen von anderer Seite ſei heute nur betont,
daß es ſich hier um das amtliche Staatshandbuch handelt,
worauf die ſtaatlichen Behörden ſchon jetzt hingewieſen werden.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchufſes der Pro=
vinz
Starkenburg am Samstag, den 5. Februar 1927, vormittags 9 Uhr:
1. Geſuch der Wilhelmine Omphalius, geb. Kliebenſtein, zu Darmſtadt
um Erteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit
Branntweinausſchank im Hauſe Eliſabethenſtraße 39. 2. Berufung der
Frau A. Imroth zu Seeheim gegen den Beſchluß des Kreisausſchuſſes
Bensheim vom 30 März 1926 wegen Nichterteilung der Erlaubnis zum
Betrieb einer Gaſtwirtſchaft im Hauſe Bergſtraße 7 in Seeheim. 3. Be=
rufung
der Freien Sport= und Geſangsvereinigung Birkenau gegen das
Urteil des Kreisausſchuſſes Heppenheim vom 9. November 1926 wegen
Nichterteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit
Branntweinausſchank in dem Vereinshaus. 4. Berufung der Gemeinde
Braunshardt gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Darmſtadt vom
18. Oktober 1926 wegen der Vergütungs= und Beſoldungsverhältniſſe des
Bürgermeiſters und der Gemeindebeamten der Gemeinde Braunshardt.
5. Berufung des Philipp Hieronymus gegen das Urteil des Kreis us=
ſchuſſes
Erbach vom 6. November 1925 wegen Errichtung eines Kalk=
brennofens
.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche Sitzung
am Samstag, den 5. Februar 1927, vorm. 9½ Uhr: Vorentſcheidung
gegen den Gendarmeriewachtmeiſter Litzius in Eichelsdorff. 10½ Uhr:
Geſuch des Jakob Matheis in Mainz um Erlaubnis zum Betrieb einer
Schankwirtſchaft.

(ine Preisfrage
für unſere Leſer anläßlich des 190jährigenBeſtehens
unſeres Darmſiädter Tagblattes.
Welches Inſerat
in der Nummer vom 1. Febr. halten Sie
für das wirkungsvollſte?
Wir machen unſere Leſer auf die in der Nummer vom 1. Februar
auf Seite 23 veröffentlichte Preistrage nochmals aufmerkſam
und weiſen darauf hin, daß die Einſendung des der Bekannt=
machung
beigegebenen Zettels bis ſpäteſtens 8. Februar,

abends 6 Uhr, erfolgen muß.
2276

Lokale Veranſialtungen.
Die Hierunter erſcheinenden Notizen ſind an ſchlleßſich als Hinweiſe auf Amzelgen mu betrachten,
im telnem Jalle irgendwie ale Beſprechung oder Kritſk.

Oeffentlicher Vortrag Gertrud Spörri= Stutt=
gart
am Samstag, den 5. Februar, abends 8½ Uhr, im Saal der Städ=
tiſchen
Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtvaße: Der religiöſe Beruf
der Frau. In vielen Städten Deutſchlands und auch des Auslandes
ſprach die Rednerin bereits über dieſes Thema. Sie gehört unbedingt
zu denen, die auf dieſem Gebicte Bedeutſames und Weſentliches zu
ſagen haben. (Vergl. auch die heutige Anzeige.)
Verein ehemaliger Jäger zu Pferde Nr. 3 von
Darmſtadt und Umgebung. Alle ehemaligen Eskadronsjäger
14 und 15 und die ehemaligen 3. Jäger zu Pferde werden zu der am
Sonntag, den 6. Februar 1927, nachmittags im Vereinslokal Wald=
ſtraße
23 ſtattfindenden Generalverſammlung aufmerkſam gemacht.

Heute Freitag 6 und 8 Uhr
Morgen Samstag, 3½ u. 5½, Uhr
die letzten Vorführungen des Schweizer Films:
88

g9bus Tardules Lafegas
im Kleinen Haus des Hess. Landestheaters

Preise: 0.70, 100. 1.50 und 200 Mark 2298

Aus den Parteien.

Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt.
Wir erinnern unſere Mitglieder nochmals an den heute abend um
6 Uhr im Gewerbemuſeum (N. ckarſtraße 3) ſtattfindenden Lichtbilder=
vortrag
, von Kerrn Direktor Dr. Haupt über Friedhofskunſt und bitten um
zahlreiches und bünktliches Erſcheinen. Gäſte willkommen.

Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künfſier oder künftleriſche V. ranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Grwähnung
geſchieht bebält ſich die Redakion ihr Urtell vor
Reſidenz=Theater. In dem neueſten Tom=Mix Film:
Näuber der Königsſchlucht
ſpielt Tom Mix, der bekannte
und beliebte Cowboy=Darſteller, die Rolle eines Detektiv, der unter vie=
len
Gefahren eine gefährliche Bande von Zugräubern unſchädlich macht.
Daß ſich Senſation an Senſation reiht und Tom Mis ſchließlich außer
der Belohnung noch die hübſche junge Tochter des Eiſenbahnpräſidenten
gewinnt, verſteht ſich bei dieſem galanten Tollkopf wohl von ſelbſt. Der
Film läuft ab heute im Reſidenz=Theater.

täglich frisch gebrannt
in anerkannt vorzüglicher Oualität
M. W. Prassel
Schulstr. 10 (362a Telephon 71

Pottesdienſt der iſrgelitiſ hen leligion;ge neinde.
Hauptſynagoge ( Friedri hſtraße).
Freitag, den 4 Febr Vorabendgott’sdient 5 Uhr 30 Min.
Samstag, den 5 Febr. orgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min
bbata usgang 6 Uhr 15 Min.
GHottesdien; an den ochentagen: Morgens 7 Uhr 30 Min,

Gebetszeiten in der Iynagoge der iſrgel. Teligionsgeſellſ haft.
Samstag, den 5. Febr Vorabend / Uhr 55 Min. Morgens
8 Uhr. Nachm. 4 Uhr. Sabbatausgang 6 Uhr 15 Min
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 45 Min. Abends 5 Uh:

* Stadiberordnetenverſammlung.
Herr Oberbürgermeiſter eröffnet um 5 Uhr 15 Min, die öffentlich=
Sitzung.
1. Einban einer Niederdruckſammelheizung mit Bade= und Küchen=
einrichtung
in der Goetheſchule
Die Luftheizungsanlage iſt veraltet. Beabſichtigt iſt, eine Niederdruck=
ſammelheizungsanlage
, ſowie gleichzeitig eine Badeanlage und Kochküche
aus Anleihemitteln wird genehmigt.
2. Herſtellung eines prov. Kanals in der verlängerten Waldſtraße.
Die Verlegung eines proviſoriſchen Steinzeugrohrkanals iſt erfor=
derlich
. Der Koſtenaufwand in Höhe von 2600 Mark wird ebenfalls
genehmigt.
3. Erweiterung des Kr=dits für die Einrichtung eims Kaffees
im Herrngarten.
Bei den Umbquarbeiten des Wächterhauſes im Herrngarten, zu einem
Kaffee ergaben ſich durch den ſchlechten Zuſtand des Gebäudes umfang=
reiche
Mehrausgaben gegenüber dem Voranſchlag. Das Hochbauamt
berechnet ſie auf 16 000 Mark. Flir den Betrieb des Kaff.es ſoll eine
Negiſtrierkaſſe (Wert 6500 Mark) beſchafft und dem Pächter als ſtädti=
ſches
Inventar zur Verfügung geſtellt werden. Die Kaſſe regiſtriert den
geſamten Betriebsumſatz und gibt der Stadtverwaltung genaue Kon=
trolle
dem Pächter gegenüber. Die Bewilligung eines Geſamtkredits
von 22500 Mk. wird beantragt und Zuſtimmung zum Ankauf der Kaſſe
bei der Spezialfirma National=Regiſtrier Kaſſen in Frankfurt a. M.
nachgeſucht. Die Vorlage wird ohne Debatte gegen 6 Stim=
men
gutgeheißen.
4. Ladenſchluß in den ſtädtiſchen Kiosken.
Durch Eröffnung der neuen Verkaufskioske iſt die Frage deren
abendlichen Schluſſes aufgerollt. Das Polizeiamt teilt dazu mit, daß
Nech ſprechung ſowohl wie Praxis aller größeren Städte ſolche Verkaufs=
ſtände
als offene Verkaufsſtellen, betrachten, die nicht den Vorſchriften
der Gewerbeordnung über ambulanten Gewerbebetrieb unterſtehen und
genau wie Ladengeſchäfte dem 7 Uhr Ladenſchluß unterliegen. Dieſen
Standpunkt teilt das Amt. Die Stadtverwaltung hält dafür, daß die
neuen Kioske nicht, zum ſtehenden Gewerbebetrieb gehöven, da ja auch
früher die transportablen Verkaufsſtände zum Straßenhandel zählten.
Das Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft wurde um Entſcheidung
gebeten. Der Miniſter empfiehlt jedoch Einigung mit Einzelhandel und
Polizei. In der Sitzung des Verkehrs= und Wirtſchaftsausſch uſſes ent=
ſtand
eine lebhafte Debatte. Die Vertreter des Einzelhandels, der In=
duſtrie
= und Handelskammer und des Polizeiamts forderten, ſämtliche
Kioske wie ſtehende Ladengeſchäfte zu behandeln, d. h. ihnen aufzuer=
legen
, um 7 Uhr abends und Sonntags zu ſchließen. Stadtverwaltung,
Vertretung der Micter der Kioske und einige Mitglieder des genannten
Ausſchuſſes vertraten gegenteiligen Standpunkt. Der Antrag, die La=
denſchlußzeit
über 7 Uhr abends und auf Sonntags auszudehnen,
wurde mit 5 gegen 4 Stimmen abgelehnt. Auch der Rechtsausſchuß
ſprach ſich für Schließung um 7 Uhr aus. Nun ſollen die Stadtverord=
neten
entſcheiden. Stadtv. Stemmer möchte eine Veuſtändigung
herbeigeführt ſehen; er betont, daß in den Kiosken der Vorſchrift zu=
wider
Zigarren und Tabak verſchleißt werden, was die Verwaltung in=
hibieren
möge. Der Herr Oberbürgermeiſter ſagt letzteres zu. Stadtv.
Süß winſcht für die Kioske den 7 Uhr=Ladenſchluß, dieſen auch für
den Zeitungsvertrieb. Die Angeſtelltenorganiſationen würden eine
Durchlöcherung reichsrechtlicher Vorſchriften nicht ruhig hinn hmen.
Stadtv. Leuſchner erklärt, die Mehrheit ſeiner Fraktion ſei für den
7 Uhr=Ladenſchluß, den Zeitungsvertrieb ausgenommen. In den Häus=
chen
, die in der Nähe der Ausflugspunkte liegen, ſolle Ausſchank von
Mineralwaſſer auch nach 7 Uhr abends geſtattet werden. Stadtv.
Altendorf verweiſt darauf, daß der Verkauf von Waſſer in den
Kiosken über 7 Uhr hinaus von Konzeſſionserteilung abhänge. Die
Demokraten wollen, wie Stadtv. Goſenheimer erklärt, den 7 Uhr=
Ladenſchluß, eine Ausnahme nur für Mineralwaſſer und Zeitungen zu=
geſtehen
. Stadtv. Wieſenecker möchte den Leuten in den Kios=
ken
die Abgabe von Rauchwaren geſtattet ſehen man ſolle in der vor=
liegenden
Frage nicht kleinlich vorgehen. Stadtv. Wieſenecker erhebt
ſeine Ausführungen zu förmlichem Antrag. Stadtv. Schnauber
wünſcht Regelung gemäß der miniſteriellen Anregung. Stadw. A ß=
muth
möchte eine Vertagung beſchloſſen wiſſen. Stadw. Dr. Nöll=
ner
wünſcht noch eine Umfrage bei anderen benachbarten Städten, um
zu erfahren, wie dort die Sache gehandhabt wird. Stadtv. Geißner
betont, das Polizeiamt habe ja die gewünſchte Umfrage bereits gehal=
ten
. Stadtv Hütſch erklärt, der Gineralpächter der Kioske ſei der
Reſtaurateur Friebis, dieſer ſolle aber noch einen Unterpächter, wie es
heiße haben. Man ſolle das Verhältnis zwiſchen dem Pächter und den
Angeſtellten noch einmal nachprüfen. Die Sache ſolle noch einmal durch=
beraten
werden, weshalb die Entſcheidung vertagt wird.
5. Entwurf einer Polizeiverordnung betr. Herſtellung und Vertrieb
von Speiſeeis.
Das Polizeiamt will für die Stadt Darmſtadt eine Verordnung über
Herſtellung und Verkauf von Speiſeeis erlaſſen. Der bezügliche Ent=
wurf
der Verordnung wurde unter Hinzuziehung von Vertretern der
Konditorinnung, der Handwerkskammer und des Polizeiamts von der
Verwaltung beraten und hat auch den Sozialpolitiſchen Ausſchuß be=
ſchäftigt
. Es wird Zuſtimmung beantragt; ſolche wird erteilt.
6. Errichtung einer Feſthalle auf dem Exerzierplatz.
Am 22. Dezember 1926 hat die Verſammlung den Bau der Feſthalle
auf dem Exerzierplatz beſchloſſen. Die Verwaltung ſollte eine gutacht=
liche
Aeußerung eines anerkannten Fachmannes einholen, die darüber
entſcheiden ſollte, ob für das Konſtruktionsgerippe der Halle Holz oder
Eiſen zu verwenden ſei. Profeſſor Rüth von der hieſigen Techniſchen
Hochſchule empfiehlt für die Ausführung der Tragkonſtruktion die Ver=
wendung
von Eiſen. Auch die Stadtverwaltung ſpricht ſich in dieſem
Sinne aus und hat erklärt, daß ſie die Verantwortung für die Aus=
führung
ihres Projektes übernehme, bei dem übrigens zwei Drittel der
Konſtruktion aus Holz beſteht. Die Dimenſionen der Halle ſind end=
gültig
mit 42:60 Meter feſtgelegt worden. Es wird beantragt, dem
Beſchluſſe des Finanzausſchuſſes vom 20. Januar 1977 zuzuſtimmen. Für
den entſchuldigten Bürgermeiſter Buxbaum erſtattet Herr Oberbürger=
meiſter
Bericht. Die Verſammlung nimmt von der Stellung der Ver=
waltung
Kenntnis; die Dimenſionen der Halle ſollen auf 60: 40 gekürzt
werden. Stimmenthaltung üben die ſozialdemokratiſche Fraktion und
der Kommuniſt Reibold.
7. Mitteilungen.
Ein Vermächtnis der Anna Siebert in Frankfurt a. M. wird wegen
Ueberſchu dung des Nachlaſſes ausgeſchlagen. Stadtv. Frau Nick
wünſcht Auskunft über einen beabſichtigten Milchhof. Bürger=
meiſter
Mueller bittet, heute nicht in eine Milchdebatte einzutreten,
ſo weit ſei die Sache noch nicht. Eine Verteuerung der Milch dürfe aber
in keinem Falle eintreten. Stadtv. Weſp erklärt, trotz behördlichen
Verbots führen Autos und Motorräder am Stadtkrankenhauſe vorbei,
Herr Oberbürgermeiſter ſagt zu, beim Polizeiamt vorſtellig zu werden.
Stadtv, Weſp verlieſt eine Aufſtellung über den Verkehr von Autos
und Motorrädern am Krankenhauſe vorbei aus den Tagen vom 30. Jan.
bis 3. F br, einſchließlich. Stadtv. Hütſch erklärt, ſchon das Schla=
fen
im Hoſpital ſei für die Kranken eine Tortur; es ſei arg, wie hier
am Hoſpital die Nachtruhe ſtändig geſtört werde. Stadtv. Kalb=
leiſch
weiſt darauf hin, daß das Polizeiamt vom Amt für Leibes=
übungen
für Schlittſchuhlaufen einen Vergnügungsſtempel erhebe.
Bürgermeiſter Ritzert teilt das bezügliche Schreiben des Polizeiamts
mit. Stadtv. Neuroth meint, der betreff nde allzu fiskaliſch
beſorgte Beamte ſei vom Miniſterium bereits reformiert worden.
Schluß der öffentlichen Sitzung 6 Uhr 10 Minuten.

Tageskalender für Freitag, den 4. Februar:
Hefſiſches Landestheater: Großes Haus (P 6), abends 7.30
uhr, Ende 10 30 Uhr: Robert und Bertram; Kleines Haus, abends
6 und 8 Uhr: Das Paradies Europas. Orpheum, ab.nds
8 Uhr: Die Tugendprinzeſſin. Ortsgewerbeverein und
Handwerker=Vereinigung: Hauptverſammlung im Perkeo
8 uhr abends Chriſtengemeinſchaft, abends 8.15 Uhr:
Städtiſche Akademie ſür Tonkunſt: Vortrag. Odenwaldklub:
Lichtbildervortrag im Klublokal. Deutſche Volkspartei:
Lichtbildervortrag im Gewerbemuſeum nachmittags 6 Uhr. Not=
hilfe
der Lukasgemeinde: abends 8 Uhr Konzert im Ge=
meindehaus
Kiesſtraße. Konzerte uſw.: Schloß=Kaffee, Hotel
Schmitz. Perk.o, Maxim, Kaffee Rheingold, Weinhaus Weißer Turm,
Taunusburg, Zur Krone, Münchener Hofbräu. Kinovorſtel=
lungen
: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Samstag, den 5. Feb=uar:
Heſſ Forſtamt Kranichſtein: vorm. 9 Uhr Heilig Krenz Holz=
verſteigerung
Nr. 8. Heſſ. Bürgermeiſterei Harperts=
hauſen
: nachmittags 1 Uhr mi tlere Auſchneiſe Stammholzverſtei=
gerung
. Heſſ. Bürgermeiſterei Pfaffen Beerfurth:
nachmittags 2 Uhr bei Gaſtwirt Tritſch Jagd=Verpachtung.

[ ][  ][ ]

Geite 6

Freitag den 4. Februar 1927

Aus Heſſen.
Verwaltungsreform.
Bei Inangriffnahme der Verwaltungsreform war man ſich, wie
uns von informierter Seite mitgeteilt wird, von vornherein klar, daß
dieſe Arbeit ſtückweiſe, und wo es nach Zeit= und Wirtſchaftslage ge=
boten
ſei, einſetzen müßte. Die Zeit der Ruhrbeſetzung und der In=
flation
und die infolge davon eingetretenen chaotiſchen Zuſtände in der
Wirtſchaft und auch in der Triebtraft der Verwaltungskörper: den
Finanzen, hemmte die Reformtätigkeit naturgemäß und legte ſie
teilweiſe ſtill. Nachdem die Lage einigermaßen ſich geklärt und
gefſtigt hatte, hatte, wie verlautet, auch die Tätigkeit des Aus=
ſchuſſes
für die Verwaltungsreform lebhaft eingeſetzt,
Der Entwurf der Gemeindeordnung iſt zum größten Teil
durchberaten und der Entwurf eines Geſetzes über die Gemeinde=
beamtenverhältniſſe
ſoll in Kürze erledigt werden, auch ſind
ſchon wichtige Vorarbeiten für die Kreis= und Provinzial=
verwaltung
geſchehen. Mit der Organiſation der letztgenannten
Verwaltungen hat ſich ja im zweiten Halbjahr 1926 die Oeffentlichkeit
und Preſſe wiederholt beſchäftigt, insbeſondere hat eine lebhafte Agi=
tation
gegen das Eingehen ud Zuſammenlegen einzelner
Kreiſe eingeſetzt. Immerhin ſind auf dem Gebiete der Geſetz=
gebung
ſchon recht weſentliche Stücke, die grundſätzliche
Fragen und Fundamente für die heſſiſche Reform enthalten, er=
ledigt
worden, die aber auch eine weſentliche Geſchäftserleichte
rung und Koſtenerſparnis bedeuten. Es kommen hier=
bei
folgende Geſetze in Betracht: 1. die Wahlgeſetze vom
19. Auguſt 1922 und 2. vom 7. Oktober 1925. Insbeſondere durch
letzteres Geſetz iſt in Heſſen anderen Bundesſtaaten voran
ein einheitliches, weſentlichvereinfachtes und ver=
billigtes
Wahlverfahren in Gemeinde, Kreis und Provinz
geſchaffen worden, wobei auch die Vorſchriften über die Berufs=
bürgermeiſter
neu geregelt wurden. 3. Das Verſicherungs=
geſetz
für gemeindliche Beamte vom 18. Oktober 1923, das
die Ruhegehaltsverſorgung für die im Dienſte von Landgemeinden und
Gemeindeverbänden ſtehenden Beamten und Bedienſteten neu geordnet
hat. 4. Die Regelung des Finanzausgleichs zwiſchen Land, Ge=
meinden
und Gemeindeverbänden durch Geſetz vom R. März 1924 und
die daran ſich anknüpfenden ſpäteren Vorſchriſten. 5. Das Geſetz über
die Kreis= und Provinzialumlagen vom B. März 1924:
ein Grundſtein für die ganze Reform, auch was die finanzielle Ent=
laſtung
der Gemeindevoranſchläge betrifft. 6. Das Geſetz über das
Straßenweſen vom 16. Juli 1926, das am 1. April 1977 in Kraft
tritt, und bei dem 21 Verwaltungen auf drei verringert
und auch ſonſt beträchtliche Vereinfachungen vorgenommen werden.
7. Das Gefetz über die Errichtung ſtaatlicher Bau=
ämter
vom 2. Juli 1926, das ebenfalls am 1. April 1927 in Kraft
tritt, und welches auch das Bauweſen der Kreiſe und Pro=
binzen
ſowie der Gemeinden, Kirchen und öffentlichen
Stiftungen betrifft. Durch dieſes Geſetz iſt die ſeit Jahrzehnten
ſchwebende Fragen der Organiſation den Baubehörden und der Bau=
verwaltung
in Heſſen aus dem Geſich=spunkte der Fachorganiſation, der
Geſchäftsvereinfachung und Koſtenerſparnis erledigt
worden. Endlich ſind auch bei der allgemeinen Bauordnung, einem der
wichtigſten polizeilichen Verwaltungsgeſetze, durch die Geſetze: 8. vom
29. Oktober 1924 und 9. vom 11. Auguſt und 18. Dezember 1925, ſowie
10., durch die Ausführungsverordnung vom 1. September
1925 ſehr umfangreiche Vereinfachungen ſowie Erſpar=
niſſe
an Zeit und Geld erzielt worden.

* Arheilgen, 2. Febr. Bethelfilm. Als Fortſetzung der in den
vorausgegangenen Jahren gezeigten Filme wird in nächſter Woche hier
ein dritter Bethelfilm gezeigt werden. Während die beiden erſten Filme
Bilder aus der Anſtalt ſelbſt und aus der Not der Großſtadt brachte
und deren Bekämpfung zeigten, ſind es diesmal Bilder aus dem Kinder=
heim
auf Amrum, die zugleich wunderbare Aufnahmen der Schönheiten
des Meeves und Strandlebens bringen. Die Vorführungen finden
nächſten Dienstag, nachmittags für Erwerbsloſe und Kinder, abends
für die Allgemeinheit ſtatt. Die Geſamteinnahmen kommen zur Hälfte
der Anſtalt Bethel, zum anderen Teil der Arbeit der Inneren Miſſion
in Heſſen zugute. Der hieſige Gemeinde= und Privatwald iſt a
Oktober 1926 dem Forſtamte Kranichſtein unterſtellt. Den Forſtſch=
öſtlich
der Main=NeckarBahn verſieht der Förſter der Förſterei Kalk=
ofen
, Förſter Heger, den weſtlich genannter Bahn Förſter Hirſch der
Förſterei Weiterſtadt.
Ck. Wixhauſen, 2. Febr. Theater=Abend. Das luſtige Vagabunden=
ſtück

Robert und Bertram, das am letzten Sonntag vom Ge=
ſangverein
Sängerluſt im Saale des Gaſthauſes zur Krone auf=
geführt
wurde, konnte ſich eines überaus zahlreichen Beſuches erfreuen.
Die flotte Aufführung ſeitens der Mitwirkenden, ſowie der Stoff der
Handlung, hatte den Zuſchauern reichlich Gelegenheit gegeben, ihre
Lachmuskeln in Bewegung zu ſetzen; die die Sorgen des Alltags
auf einige Stunden vergeßen ließen. Die Verhandlungen der beiden
Geſangvereine Sängerluſt und Liederkranz zwecks Vereinigung hatten
einen negativen Ausgang.
Eberſtadt, 3. Febr. Selbſtmord. Ein in der Alten Darm=
ſtädter
Straße wohnhafter Emwohner hat durch Erhängen das Leben
genommen.
H. Eberſtadt, 3. Febr. Die Herſtellung des Weinwegs, mit der
einem dringenden öffentlichen Bedürfnis Rechnung getragen worden iſt,
eht ihrem Ende entgegen. Der Weinweg kann vorausſichtlich bis anfangs
nächſter Woche wieder dem Verkehr übergeben werden. Die Inſtand=
ſetzung
des Weges erſtreckt ſich auf eine Länge von 590 Meter. Davon
iſt ein Stück von etwa 150 Meter, das früher ſchon chauſſiert wurde, nur
mit Kleinſchlag überdeckt, der übrige Teil auf 4,50 Meter Breite von
Grund auf neu chauſſiert, d. h. geſtickt und mit Kleinſchlag überdeckt
worden. Die Geſamtkoſten der Herſtellung belaufen ſich auf etwa 17000
Mark, wovon der Staat einen Zuſchuß von etwa 3000 Mark aus der
produktiven Erwerbsloſenfürſorge übernimmt. Dunch die Inſtandſetzung
des Weges hatten durchſchnittlich 25 Arbeiter während einer Zeit von
7 Wochen lohnende Beſchäftigung.
* Pfungſtadt, 2. Febr. Gewerbeball. Der diesjährige Ge=
werbeball
, veranſtaltet vom Ortsgewerbeverein, fand bei zahlreichem
Beſuch im Saale Zum goldenen Lamm ſtatt. Gärtner Reinhart hatte
die Saaldekoration übernommen. Die Muſik wurde vom hieſigen Muſik=
verein
geſtellt. Auch der Maskenball des Radfahrervereins
1898 erfreute ſich eines guten Beſuches. Profeſſor Dr. Frick,
Sohn des verſtorbenen Kreisbaubeamten Michgel Frick, predigte am
Sonntag in der hieſigen evangeliſchen Kirche über. Den Sim des
Lebens. Von der Feuerwehr. Vor der hieſigen Feuerwehr
hielt im Herbertſchen Saale Kreisfeuerwehrinſpektor Schnell= Darm=
ſtadt
, einen äußerſt intereſſanten Vortrag über Löſcheinrichtungen in der
Vergangenheit und Gegenwart. Außerdem referierte er über die Rechte
und Pflichten der Feuerwehrleute. Vorher hatte die Feuerwehr in
Gegenwart des Kreisfeuerwehrinſpektors ihrem langjährigen Ehrenmit=
glied
Heinrich Voß 1. ein Ständchen dargebracht. Außerdem darf darauf
hingewieſen werden, daß in dieſen Tagen das langjährige Ehrenmitglied
der Freiwilligen Feuerwehr, Valentin Herold, geſtorben iſt. Herold
hatte 42 Jahre lang der Feuerwehr angehört und war Mitbegründer
der Wehr.,
Hahn bei Pfungſtadt, 2. Febr. Abendunterhaltung. Di
diesjährige Abendunterhaltung des Männergeſangvereins Sängerluſt
im Hahner Hof nahm einen guten Verlauf. Insbeſondere wurden
zwei Theaterſtücke geboten, ein Luſtſpiel und ein Volksſtück. Die ein=
zelnen
Rollen waren gut beſetzt. Muſikaliſche Darbietungen und Chor=
geſänge
umrahmten den theatraliſchen Teil.
Groß=Umſtadt, 2. Febr. Die Höhere Landwirtſchaftsſchule veran=
ſtaltet
vom 10. bis 12. Februar den ſechſten ihrer beliebten Fortbildungs=
kurſe
für ihre früheren Schüler und Freunde der Anſtalt unter den
praktiſchen Landwirten. Am Donnerstag nachmittag ſpricht Oberſtudien=
direktor
Pfersdorff über die Grundlagen der modernen Phyſik. Am
Freitag werden drei Vorträge gehalten, von Dr. André über Hebung
der Wirtſchaftlichkeit der Landwirtſchaftlichen Betriebe: Prof. Dr. Bie=
denkopf
über Tahlor, Ford und wir, und Direktor Berg über die Maß=
nahmen
der Selbſthilfe zur Beſſerung im Abſatz der landwirtſchaftlichen
Erzeugniſſe. Auch der Schlußtag am Samstag ſtellt noch drei wichtige
Themen zur Behandlung. Es ſprechen: Univerſitätsprofeſſor Dr. Kle=
berger
über moderne Anſchauungen über Tierernährung. Prof. Dr.
Nöſler über die neueren Methoden zur Beſtimmung des Düngebedürf=
niſſes
des Bodens. Am Nachmittag läuft der neue Film der J.G
Farbeninduſtrie über Obſtbaumſchädlinge, durch einen Vortrag von Dr
Moenikes erläutert. Die engen und freundſchaftlichen Beziehungen zwi=
ſchen
der Anſtalt und ihren früheren Schülern laſſen einen guten Beſuch
des Kurſes erwarten.
* Reinheim, 3. Febr. Hier wurde eine Vereinigungen ehem. 117er
des vorderen Odeuwaldes mit dem Sitz in Reinheim gegründet.
Kameraden des ehem. blauen Regiments wanen bei der Gründung ſel
zahlreich erſchienen, ein Zeichen der alten treuen Kameradſchaft. Zum
Vorfitzenden wurde Archbitelt Mahr Reinheim gewählt.

r. Babenhauſen, 1. Febr. Dieſer Tage hielt der Schreber=
ſie
mit herzlichen Worten der Begrüßung und gab die Tagesordnung nördlicher Richtung weiter.
bekannt, gegen die keine Einwendungen gemacht wurden. Der Kaſſen=
bericht
wurde gutgeheißen, und Herr Zugwachtmeiſter Lederer berich= der katholiſche Kirchemhor Cäcilia im Saalbau Haas ſeinen diesjäh=
tete
dabei in lobenden Worten über die gewiſſenhafte Führung der Ge= rigen Familienabend ab. Das Programm umfaßt im erſten Teil: Kla=
Höflich erſtatete ſodann Bericht über das laufende Geſchäftsjahr und und zwar Wenn jemand eine Reiſe tut und Das große Los; im
Schriftführer verlas die einzelnen Berichte, deren Richtigkeit ohne Ein= zur Verfügung ſtehen. Der Abend verſpricht für die Beſucher einige
wurde dem Geſamtvorſtand Entlaſtung erteilt. Die Vorſtandswahl er= Neune beginnt am nächſten Sonntag im Saalbau Darmſtädter Hof punkt
Cüller; 1. Rechner W. Berg: 2. Rechner K. Blümler; 1. Schriftführe
W. Blümler und G. Gehringer. Zur Gartenkommiſſion wurden ge= Geſangverein Liederkranz aufſtellen. Man ſpricht von einem inter=
die
Wahl an. Folgender von ihm geſtellter Antrag fand einſtimmig An= Geſangsabteilungen mit ſehr geübten Dirigenten mitwirken werden.
nahme: Das Eintrittsgeld wird auf 5 Mark feſtgeſetzt. Beim Austritt
Zum Punkt Verſchiedenes waren keine Anträge geſtellt.
der Männergeſangverein Frohſinn das Haktige Ritterſchauſpiel zur Wovon die jungen Mädchen träumen löſten ihre Aufgabe einwandfrei
Aufführung: Die Räuber auf Maria Kulm oder Die Kraft des und glänzend. Die Beſucher kamen beſtimmt auf ihre Rechnung. Im
Glaubens, als Zugabe: Die fidele Spritzenprobe oder Die abgekühlte. Monat Januar wurden beim hieſigen Standesamt regiſtriert: 4 Gebur
Feier‟. Der Verein hat keine Koſten geſcheut, um das Stück zur vollen ten, 5 Sterbefälle. Eheſchließungen fanden keine ſtatt.
Wirkung zu bringen. Die Rollen ſind geſchickt verteilt, prächtige Nitter=
Rittertums. Die neuerbaute Bühne in dem großen Saale Zur Traube, Vertilgung erwogen.
wird dabei erſtmalig benutzt werden.
Anweſen des Herrn Chriſtian Enſinger, Bahnhofſtraße, hier, in Beſitz ſchaft Schleid, dahier, eine Verſammlung zur Gründung eines Geflüigel=
Oppenheimer beabſichtigt, ein Manufakturwarengeſchäft zu eröffnen.
Erbach, 3. Febr. Am Freitag, den 4. ds. Mts., abends 8½ Uhr,
wird im Anker zu Stockheim vor der Odenwälder Vereinigung für ſpannungen erfahren. Die Zahl der Erwerbsloſen beträgt 142.
Kunſt und Wiſſenſchaft Herr Prälat Dr. D. Diehl von Darmſtadt einen
Vortrag über Einwanderungen von Schweizern in den Odenwald hal= men iſt der Chauffeur einer hieſigen Kohlenhandlung, deſſen Kraftlaſt
ten. Herr Prälat Dr. D. Diehl, der verdienſtvolle Herausgeber der
Forſchungen auf dem Gebiete der Heſſiſchen Familiengeſchichte einen ſehr
geachteten Namen auf dieſem Gebiet erworben. Er iſt daher, wie wenige,
dazu berufen, über dieſes Thema zu ſprechen. Gerade in hieſiger Ge= nahm ſich die Mutter derart zu Herzen, daß ſie in geiſtige Umnachtung
gend ſind nach dem Dreißigjährigen Kriege viele Schweizer eingewan=
dert
; viele Schweizer Familiennamen erinnern hier noch daran. Der
noch unbekannten Aufſchluß übe ſeine Familie geben. Am Sonntag,
verein Erbach hier im Gaſthaus zum Adler ſeine diesjährige General= Schiler an Grippe erkrankt, ſo daß die Schule vom Kreisſchulamt g
verſo
imlung ab
* Aus dem unteren Mümlingtal, 2. Febr. Allenthalben ſind Tier= Chormeiſter des Bauerſchen Geſangvereins blickt der Lehrer i. R. =
und Vogelſchutzvereine bemüht, unſeren Sängern in Wald und Feld lach zurück. Aus dieſem Anlaß findet zu Ehren des Iubilars eine Fe
e Daſeinsbedingungen zu ſchaffen. Niſtkäſten werden aufgehängt,
Naubzeug vertilgt uſw. Die Obſtbaumzüchter und auch Landwirte arbei= jähriges Dienſtjubiläum beging der Vorarbeiter K. Klos, der bei de
ten teilweiſe ſehr ſchön mit weil ſie einſehen, welchen großen Nutzen
ihnen die Vögel bringen. Schwer hält es aber, die ländliche Bevölke=
rung
zu überzeugen, daß die Hecken in den Feldern und Rainen für
Erhaltung der Vogelwelt von ganz bedeutendem Nutzen ſind, ſowohl
als Niſtplätze für manche Vogelarten, wie als Schutzhecken gegen die
Raubvögel. Beſonders jetzt im Winter, wo alle Felder kahl ſind, iſt
kaum ein Plätzchen zu finden, das den Vögeln des Feldes Schutz vor
Sperber und Habicht bietet. Da muß man geſehen haben, wie ſie ſich Beteiligung im Saale des Hotel Trapp gegründet. Herr Bürgermeiſte
in Todesangſt in die Hecken ſtürzen, in die ihnen die Räuber nicht fol=
gen
können, um zu ermeſſen, wie wertvoll dieſe Hecken ſind.
ſich am 31. Januar der Landwirt Walt. Schäfer von ſeinem Gute, um
im Walde zu arbeiten. Als er gegen Abend nicht heimkehrte, machten
ſich die Dorfbewohner mit Laternen auf die Suche, die aber ergebnis=
los
verlief. Erſt am nächſten Morgen fand man den Vermißten an
läßt ſich nicht ſagen.
Brandau 2. Febr. Geſtern verließ die Lehrerin Frl. Rol=
lar
unſeren Ort, um nach ihrem neuen Wirkungskreis Kleeſtadt zu
gehen. Sie war ſeit Oſtorn letzten Jahr.s hier und erfreute ſich großer
Beliebtheit, beſonders bei ihrer Klaſſe. Die Augen der gleinen wurden ſich eine lebhafte Ausſprache, an der unter andern der Vorſitzende
feucht, als ſie Abſchied nahmen von Frl. Rollar. Als Nachfolger iſt Herr
Lehrer Krebs beſtimmt, dieſer hat bereits ſeine Stelle angetreten.
Die Holzhauerei, in den hieſigen Waldungen iſt beendet, ſo daß
ſich die Zahl der Erwerbsloſen wieder erhöhen wird. Seither hatten
wir faſt keine Erwerbsloſen.
* Brandau, 3. Febr. Geflügelausſtellung. Nächſten Sonn=
tag
, den 6. ds. Mts., hält der hieſige Geflügel=Zuchtverein, bei Gaſt=
wirt
Friedrich Speckhardt 2. ſeine erſte Lokalſchau ab, die Ausſtellung
wird durch ihre Reichhaltigkeit alle bisherigen weit übertreffen.
Von der Bergſtraße, 2. Febr. In der von Felddiviſionspfarrer
a D. Alfnd Kaufmann geleiteten Vorſtandsſitzung der Ortsgruppe
Weinheim des Volksbundes deutſcher Kriegsgräberfürſorge (243 Mit=
glieder
) wurde einſtimmig beſchloſſen, die Patenſchaft über einen noch
näher zu beſtimmenden deutſchen Kriegerfriedhof in Frankreich zu über=
nehmen
.
* Heppenheim a.d.B., 3. Febr. Kath. Kirchengeſangverein
St. Petrus. Der von dem katholiſchen Kirchengeſangverein St.
Petrus veranſtaltete Familienabend lohnte die Vorbereitungen reichlich,
da die Veranſtaltung in allen Teilen wohl gelungen war. Reichen Bei=
fall
ernteten die Männerchöre, ſowie auch ein gemiſchter Chor unter der
Leitung des Herrn Dirigenten Lehrer Boß. Neben der Begrüßungs=
anſprache
des Herrn Profeſſors Rupp ſprach noch Herr Kaplan Schneider
in Vertretung des Hochwürdigen Herrn Prälaten Miſchler. Herr Sani=
tätsrat
Dr. Ferrari vermehrte die gemütliche frohe Feſtſtmmung durch
ſeine humoriſtiſchen Vorträge um ein Beachtliches. Auch die Theaterſtücke.
Singſpiele und Muſievorträge trugen viel zu dem ſchönen Gelingen des
Abends bei und fanden auch reichen Beifall. Darauf ſchloß ſich dann noch als bisher Rechnung tragen.
ein Tanz an.
2. Februar 1997 1,16 Meter, am 3. Februar 1,88 Meter.

Akaat.g.
isr das Wichtigsre, was Sie
von einer Schuhdreme verlangen
müssen Aber nur die aus
reinem Terpentinöl und edien
Wachsen zusammengeserzte
Creme bieter Cewähr dafür, daß
dem Leder die Sroffe zugeführt
werden, die es braucht, um steis
geschmeldig zu bleiben Verwenden
Sie deshalb die von allen Ver=
brauchern
geschätzte Lederpaste
Bpdaf
Pitzt die Schuhe
FRegt 4as Sdda!

(TV,2270

Nummer 35
Lampertheim, 2. Febr. Freund Adebarim Januar. In
gartenverein (e. V.) im Gaſthaus zum Löwen ſeine diesjährige den letzten Tagen machte der Storch eine Frühlingsbeſichtigungsreiſe
Generalverſammlung ab. Der erſte Vorſitzende, Herr Höflich, eröffnete und berührte dabei auch unſeren Ort. Er ſetzte dann ſeimnen Flug im
Gernsheim (Heſſ.), 3. Febr. Kommenden Sonntag, abends, hält
ſchäftsbücher durch den Kaſſierer, dem Entlaſtung erteilt wurde. Herr viertrios, Solo= und Chorlieder, im zweiten Teil heitere Theaterſtückchen
über die letzte Hauptverſammlung des Landesverbandes; der zweite dritten Teil Tombolaverlofung, der ſehr ſchöne und praktiſche Preiſe
wendungen anerkannt wurde. Auf Antrag des Herrn W. Blümler gemütliche Stunden. Der Preismaskenball des Kegelklubs Alle
ab folgendes Ergebnis: 1. Vorſitzender J. Höflich; 2. Vorſitzender W. 8,11 Uhr abends, Für die ſchönſten Masken ſind ſehr wertvolle Preiſe
ausgeſetzt, die bei Uhrmachermeiſter Franz Michael Müller ausgeſtellt
Göttmann; 2. Schriftführer Lederer. Zu Beiſitzern wurden beſtimmt: ſind. Ein großzügiges Faſtnachtprogramm wird, wie verlautet, der
wählt: Held, Horſt, Geißler, F. Müller. Der Geſamtvorſtand nahm nationalen Geſangswettſtreit auf dem Himſchling, bei dem verſchiedene
Der Theaterabend des Thegtervereins und Dilettantenbühne im Saal,
können keine Anſprüche auf Zaun= und Brunnengeld erhoben werden, bau Haas am letzten Sonntag, hätte ſich in Anbetracht des wohltätigen
Zweckes eines beſſeren Beſuchs erfreuen dürfen. Die Mitwirkender,
* Sickenhofen, 3. Febr. Am Samstag und Sonntag abend bringt des Schauſpiels, Wenn du noch eine Mutter haſt und des Luſtſpielz
a. Rüſſelsheim, 3. Febr. Nachdem ſich die Rabenplage in unſerer
koſtüme verſetzen uns in das Mittelalter, in die Blütezeit des deutſchen Gemarkung wieder ſehr bemerkbar macht, wird zuſtändigerſeits deren
a. Königſtädten, 3. Febr. Nach einer am letzten Sonntag dahier
* Michelſtadt, 3. Febr. Hausverkauf. Wie man hört, ſoll das ſtattgehabten Vorbeſprechung ſoll am nächſten Sonntag in der Gaſtwirs
des Herrn Oppenheimer in Kirchbrombach übergegangen ſein. Herr zuhtvereins ſtattfinden, zu welcher die Mitglieder des Nauheimer Ge
flügelzuchtvereins eingeladen werden.
* Weiterſtadt, 3. Febr. Der Arbeitsmarkt hat eine leichte Ent
a. Nierſtein, 3 Febr. Mit dem Schrecken davongekom=
wagen
infolge Verſagens des Steuers zwiſchen hier und Nackenheirn
Heſſiſchen Chronik, hat ſich durch ſeine umfangreichen und tiefgründigen gegen da Ufergelände fuhr und ſich überſchlug. Der Wagenlenker blied
unverletzt, während das Auto ſtark beſchädigt wurde. Den Tod ihre
einzigen Töchterchens, das innerhalb weniger Tage dahingerafft wurde
verfiel und einer Pflegeanſtalt zugeführt werden mußte.
* Aus Oberheſſen, 3. Febr. Watzenborn=Steinberg. Düe
Vortrag iſt daher für uns ſehr intereſſant. Er wird manchem ihm Grippe tntt in unſerem Orte ſehr heftig auf und erforderte ſogar
zwei Opfer. Bei den Verſtorbenen ging die Grippe in eine ſchwere
den 6. d. Mts., nachmittags 3½ Uhr, hält der Militär= und Veteranen= Lungenentzündung über. In der Volksſchule ſind etwa drei Viertel der
ſchloſſen wurde.
Gießen. Auf ſein B5jähriges Jubiläum all
ſtatt, womit der Verein ſein 63. Stiftungsfeſt verbindet. Sein 40.
hieſigen Stadtbquamt tätig iſt. Oberbürgermeiſter Keller überreicht
dem Jubilar ein Glüchwunſchſchreiben des Reichspräſidenten.
b. Friedberg, 3. Febr. Zur Gründung eines Gemeinde
hausbauvereins ferdert die evangeliſche Gemeinde jetzt auf, ur
den beabſichtigten Neubau durch eine gewiſſe finanzielle Grundlage
ſicherzuſtellen. Der feit langem geplante und propagandierte Ver
kehrsverein Friedberg wurde am Montag abend unter große
Dr. Setzd ſprach in ungefähr einſtündigem Vortrag über die Ziele de
neuen Vereins, der Möglichkeit der Verkehrshebung, vor allem durw
Eberbach, 2. Febr. In Unter=Hainbrunn bei Hirſchhorn entfernte Heranziehung von Feſten uſw. nach Friedberg, zu denen die nötiger
Unterkunftsmögilchkeiten geſchaffen werden müüſſen, wenn auch unter der
heutigen Umſtänden hier kein zu großer Optimismus berechtigt ſei. DS.
Wort Kauft am Platze darf kein Schlagwort bleiben, die einheimiſe
Geſchäftswelt wüiſſe beim Vergeben von Arbeiten größere Berückſicht:
einem Baum erhängt vor. Was den Mann in den Tod getrieben hat, gung finden. Die Kanaliſierung der Altſtadt werde allmählich, je nad
den Mitteln, durchgeführt, die Gasfernverſorgung ſtecke noch in Kinde
ſchuhen, ſei nur durch große Zuſammenſchlüſſe möglich. Das ſeit Jah
zehnten notwendige ſtädtiſche Schlachthaus müſſe in Gemeinſchaf
ſt. mi
der Nachbarſtadt Nauheim gegründet werden. An den Vortrag ſchle)
Handelskammer, Herr Kommerzienrat Langsdorf, und der Reichsbahnr/
Herr Ucko teilnahmen. Der vorgelegte Satzungsentwurf wurde mi
kleinen Abänderungen angenommen, und es wurde zur Wahl des Vo=
ſtandes
geſchritten, nachdem ra. 100 Firmen ihren Beitritt erklärt hatten
Der vorläufige Vorſitzende des neuen Vereins iſt zunächſt Hen
W. Ulrich.
Gießen,
Febr. Zum Andenken an den voriges Jahr ve=
ſtopbenen
Uniw
ſitätsmuſikdirektor Profeſſor Trautmann farn
geſtern abend in der Stadtkirche die Aufführung von Brahms Deutſche==
Requiem ſtatt, veranſtaltet vom Gießener Konzertverein.
jie Arn=
kung
die
führung wurde von Dr. Tennesvary=Frankfurt, unter Mitw
Soliſten Ria Ginſter=Frankfurt und Hermann Scheh=Berlin, geleitet. Die
gkademiſche Geſangverein trug mehrere Chöre vor und das Frankfurt
Symphonie=Orcheſter trug durch ſeine Muſikvorträge ſehr zur Hebunz
der Feier bei.
Parlamentariſches.
Die Landtagsabgeordneten Hattemer Leru
hart, Hoffmann und Genoſſen (Zentr.) haben fo=
gende
Anfrage, den Schutz der Jugend betreffem,
geſtellt:
Die deutſche Jugend iſt die deutſche Zukunft. Sie muß de
halb an Leib und Seele geſund bleiben. Dieſer Fors=
rung
, über die ſich alle Parteien einig ſind, ſollte der Staat me /
Er hat vor allem die Jugendlichen vor unchriſtlicher Aus=
Hirſchhorn, 3. Febr. Waſſerſtand des Neckars am beutung ihrer Arbeitskraft zu ſchützen. Die geſe= Beſtimmungen in dieſer Hinſicht müſſen weiter ausgeba.
und ihre Durchführung muß noch ſchärfer überwacht werden a?
ſeither. Die Arbeitszeit der Jugendlichen insbeſe=
dere
darf nicht übermäßig lang ſein und für die nötigen RuS=
und Erholungszeiten iſt zu ſorgen. Jedenfalls darf eine Ueber=
ſchreitung
der 48=Stunden=Woche für Jugendliche unter kein, al
Umſtänden geduldet werden; Sonntags= und Nach
arbeit mußfür ſie verboten bleiben. Auch iſt dris=
gend
zu wünſchen, daß das Geſetz den jugendlichen Arbeiter
einen Anſpruch auf einen bezahlten urlaub in jede
Jahr gibt.
Der Staat bekämpft ferner viel zu wenig Schäden, die dei
Jugend durch Alkohol und Nikotin drohen. Die Aerse
ſind einſtimmig der Anſicht, daß dieſe Genußmittel gefährlice
Gifte für den jugendlichen Körper darſtellen und geeignet ſin=
ihn
danernd aufs ſchwerſte zu ſchädigen. Es muß deshalb va
langt werden, daß jede Abgabe von Rauchwaren und alkoholiſch=
Getränken an Jugendliche unter Strafe geſtellt wird.
Leider bleiben auch die Vorſchriften, die die Jugendliche
vor ſeeliſcher Vergiftung ſchützen ſollen, ſehr häufig unkk=
achtet
. Insbeſondere kommen zahlreiche Verſtöße gegel
das Lichtſpielgeſetz vor. Eine ſchärfere Ueberwachu: P
durch die Polizeibehörden iſt hier dringend notwendig. ArcI
wäre die Frage zu prüfen, ob nicht die Zulaſſung Jugendlick.n
zu anderen öffentlichen Luſtbarkeiten ähnlich wu‟
beim Lichtſpiel von einer ausdrücklichen behördlichen Genehnr:
gung abhängig gemacht werden ſollte. Dieſe Veranſtaltung 7I
ſind ja nicht ſelten für Jugendliche mindeſtens ebenſo gefährl.
wie für ihr Alter ungeeignete Bildſtreifen.
Wir fragen an:
1. Teilt die Regierung die hier vertretene Auffaſſung über H:
Maßnahmen, die zum Schutze der Jugend getroffen werd‟
ſollen?
2. Iſt die Regierung bereit, ſoweit ſolche geſetzliche Beſtik?
mungen zum Schutz Jugendlicher bereits erlaſſen ſind, 2
unterſtellten Behörden erneut anzuweiſen, deren Beobal
tung aufs ſchärfſte zu überwachen?
3. Iſt die Regierung bereit, ſoweit geſetzliche Vorſchriften 70
Sinne unſerer Anregung noch fehlen, ſolche unverzüglich .
ſchaffen, oder, ſofern hierfür das Reich zuſtändig iſt, anl
ihren Erlaß bei der Reichsregierung unverzüglich Minte!
wirken?

[ ][  ][ ]

Nummer 35

Freitag, den 4. Februar 1927

Seite 7

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ausgegeben.
Die Prüflinge von der Induſtrie mel=
den
ſich bei ihren Betriebsleitern, wo=
ſelbſt
auch jede Auskunft erteilt wird
und die erforderlichen Formulare
erhältlich ſind.
Die Prüfungsgebühr beträgt 7 Mark
und iſt mit der Anmeldung ſofort zu
entrichten. Ferner iſt noch mitzubringen
der Lehrvertrag und ein ſelbſtgeſchrie=
bener
Lebenslauf (Aktenformat). Spätere
Anmeldungen können nur unter Zuſchlag
der entſtehenden Unkoſten berückſichtigt
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[ ][  ][ ]

Seite 8

Freitag, den 4 Februar 1927

Nummer 35

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Woll-Marocaine
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Helvetia-Seide
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Crépe de chine
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weiß mit farbiger Kante .
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Linon, volle Größe . . .
Damen-Tücher
festoniert und bestickt ..
Herren-Tücher

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0.18
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SAOLRAA
AAZ
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Darmstadt
Am Ludwissplatz

Vae

Die Geburt eines Sohnes

zeigen an
Hilhelm Mzrek und Fran
Bruos, geb. Rogalla von Bieberstein

3. Februar 1927.

(2291

Ihre am Samstag nachmittag
4 Uhr in der Martinskirche ſtatt=
findende
Trauung beehren ſich
anzuzeigen
(2944
Anni Oeneke
Hans Rein.
Darmſtadt
Hetzbach i. O.

Schloßgartenſſr. 31.

Unterfertigter C. C. erfüllt hier=
mit
die traurige pſicht, ſeine A. H.
und l. a. C. B. von dem am 30. Ja=
nuar
in Berlin erfolgten Ableben
ſeines lb. A. H.

Zibilingenienr

Sugd Böhm

geziemend in Kenntnis zu ſetzen.

Der C. C. der Haſſia
. A.:
paul Zunior p. XXX

Darmſtadt, 4. Febr. 1927. (s057

Dankſagung.

Todes=Anzeige.

Heute nacht entſchlief nach kurzem ſchweren
Leiden meine liebe Frau, unſere treuſorgende Mutter,
Tochter, Schweſter, Schwägerin und Tante

Greichen Roß

geb. Ott
im blühenden Alter von nicht ganz 34 Jahren.
In tiefem Schmerz:
Georg Roß, Forſtwart und Kinder,
Nieder=Ramſtadt
Familie Konrad Ott, Gaſtwirt,
Frankenhauſen
Familte Philipp Merz, Wagner,
Nieder=Ramſtadt.
Nieder=Ramſtadt, den 2. Februar 1927.
(28063

HHadem. Bauingenieurverein e. I.

Lichtbilder-Vortrag:
Moderne Ingenieur-Hochbanten

gehalten von Herrn Privatdozent Dr.-Ing. G Worch
anlätlich des 28. Sittungstestes am Samstag, den
5. Pebruar, nachmittags 4 Uhr, in der Technischen
Hochschule, Saal 326 (Eingang Westportal). (3032

Die Beerdigung findet Samstag nachmittag 3 Uhr
ſtatt.

Nur 2 Tage
Nur 2 Tage
Ein

Heinrich Rindskopf
Elsbeth Rindskopf

geb. Wagner

Vermählte

( 3029

Darmſtadt, im Februar 1927.

Für die vielen Beweiſe innigſter
Teilnahme bei dem Heimgange
unſeres unvergeßlich Entſchlafenen

Zakob Bauer

Dankſagung.
(Statt Karien.)
Für die vielen Beweiſe herzlichſier Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meiner innigſigeliebten Frau
und unterer Mutter

Dankſagung.

ſagen wir auf dieſem Wege allen
herzlichen Dank. Ganz beſonderen
Dank Herrn Pfarrer Weigel für
die ſo ſinnvollen Beſtattungsworte,
Herrn Bürgermeiſter Schäfer von
Eberſtadt für ſeine Worte der An=
erk
.nnung und liebeboll zugedachte
Kranzſpende am Grabe des Ver=
ſtorbenen
, ſo aich allen ſonſtigen
Kranz= und Blumenſpenden, (2260

Frau Marie Fornoff

Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang unſe=
rer
lieben Verſtorbenen ſagen wir
hierdurch unſeren herzlichſten Dank,
insbeſondere dem Herrn Pfarrer
zur Nieden, den evang. Schweſtern
der Petrusgemeinde, ſowie für die
zahlreichen Kranz= und Blumen=
(esogs
ſpenden.
Die trauernden Hinterbllebenen:
Friedrich Ganß
Familie Friedrich Ganß
Familie A. Mattern
Familie Gg. Ganß.

Waſchenbach, 3. Februar 1927.
Die trauernd. Hinterbliebenen.

Fürkleine Einder

ſödermeyer Medlzingl Herba= Selfe
bringend zu empfehlen und wirkt Wunder bei

geb. Vöglin
ſagen wir Allen auf dieſem Wege unſeren herz=
lichſten
Dank. Insbeſondere danken wir Hern
Dr. Müller und Schweſter Berta tür die auf=
opfernde
Pflege, ſowie Herrn Pfarrer Weigel
für die troſtreichen Worte am Grabe, den
Schulkameradinnen und dem Frauenverein für
die Kranzniederlegung, ferner für die zahl=
reichen
Kranz= und Blumenſpenden und allen
denen, die ihr die letzte Ehre erwieſen haben.

Waschnandel

in Darmstadt

Es iſt ein kleiner, neuerfundener, durch D. R.=Patent
geſchützter Apparat, welcher in 2 Stunden mehr Wäſche
ſauber wäſht, wie manche Wachfrau m2 Ta. u zwar
unter größter Schonung der Wäſche, ohne Kochen,
ohne Maschbrett, ohne Bürste mit nur der Häfte
der bisher gebrauchten Seife und Soda Kein Trichter
kein Apparat in den Kessel zu setzen. Keiu tage=
langes
Quälen mehr. Die große Wiſche, ſonſt tagelang
dauernd, in zwei Stunden kertig zum Auf ängen.
Sie können ſich voliſtändtg koſtenlos von der wun er=
baren
Le ſtung 1. erzeugen, wenn Sie das

Probewaschen

im Bürgerhof. Eliſabethenſtr. 2, Freitag, 4 u. Sams=
tag
, 5. Febr., nachm. 3 Uhr, 4 Uhr u. 6 Uhr, beſuchen.
Jede Hausfrau komme
und überzeuge ſich. Eintritt frei
Schmutzige Wäſhe bitte mi bringen; nach. 5 Minuten
waſchen erhallen Sie dieſelbe ſauber gewaſchen zurück
Der Preis des Apparates iſt ſo gering, daß jede Frau
ſich denſelben anſchaffen kann.
(3oßs

Die trauernden Hinterbliebenen:
Chriffian Fornoff und Kinder
Familie Joſeph Hufnagel und Kinder.

Nieder=Ramſiadt, 3. Februar 1927. (soßs

chreibt Fau 2. entgſ
6
6. 30%, verſtarrt

Nachde=
handung
i Herda=creme beſonders zu em=
pſeblen
. Zu haben in all. Apoih, Drog u. Parfüm.
UU55MN

Bei
itrovanille

Darmſiadt, den 4. Februar 1927.

30 Drog Secher,Nachf
Beinbrand Berſch. 2.60 gudpioshehir 1.

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zehnte

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3 Milliard. 8.-M. verrigert. Der Mehrrückgang des Wäſchebeſtandes durch ungeeignete Waſch=
und Bleichmittel beträgt nach wiſſenſchaftlichen Feſtſtellungen jährlich durchſchninlich ewwa 2ke.
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Vee

Mangels Zeit konnte das bisher von
mir vorbereitete Fernſprech=Verzeichnis bis
jetzt noch nicht erſchemen. Alle Vorbe=
reitungen
ſind nunmehr ſoweit gediehen.
daß dosſelbe nächſteWoche in Druckommt
Alle Fernſprechteilnehmer, die in den bisher
erſchienenen Verzeichniſſen noch nicht auf=
genommen
ſind, insbeſondere die erſt ſeit
Mitte vorigen Jahres Anſchluß erhalten
haben, bitte ich, mir ihre Fermprechnummer
gefl. unverbindl. ſofort anzugeben. Die
Aufnahme erfolgt koſtenlos
72304

Heinrich Lautz, Papierhdlg.
C4e Ahein= und Zzeitaſtuaße

e
zuch gengnnt

9a

Ta
BAlepang

B0

Nur echt im
diesem
Orisinal-Karton

V 314)

Deestttttte
Ichhabe meine Tätig=
keit
wied. aufgenom.

(ges. gesch.). Gibt grauen Haaren die
genotarbe wieder kslesäns erhielt au
Goldene Medaille 1913. Es tärbt nsch urM
nach also unaurtallig Kein gewö nlich
Haarfärbemittel. Erfolg garantert. Exlet
päng ist Wasserhell, schmutzt nier
und järbt nient ab, es fördert den Haarwueh,
wovon sich jeller Gebraucher selbst überzert
gen kann. Tollständig unschädlich. Kindes
leicht zu handhaben. Tausende Dankschrae
ben Von Aerzten, Professoren usw. gebrzuels
und empfohlen Exlepäng ist duret seir
vorzüglichen Eigenschaften weltberühmt. rc
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[ ][  ][ ]

Nummer 35

Freitag, den 4. Februar 1927

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Zwangsverſteigerung.
Bekanntmachung.

Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit
Der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
bes Friedrich Bruchmüller, Handelsmann in Darmſtadt,
äm Grundbuch eingetragen war, ſoll
Dienstag, den 22. März 1927, nachm. 31, Uhr,
Surch das unterzeichnete Gericht, an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
Serſteigert werden.
(2278
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll=
treckung
.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 25. Februar 1926 in
was Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
rungsvermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auf=
widerung
zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Bericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
nlaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
ſes geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
geilung
des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu=
ſigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
es
Necht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Buſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Berfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Berſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
randes
tritt.
Darmſtadt, den 29. Januar 1927.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Band XXII, Blatt 1105
Betrag der
Mr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann Am Schätzung
1. I 510 Hofreite Nr. 7 Große
83 3500 RM.
Kaplaneigaſſe
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
1. Kaufmanns Ehriſtian Büttel in Darmſtadt, 2. ſeiner
Ehefrau Eliſabeth, geb. Baumann, im Grundbuch ein=
getragen
war, ſoll
(2277a
Dienstag, den 5. April 1927, nachmittags 31/, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle Zimmer
Nr. 219 verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll=
eckung
.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Januar 1927 in das
(rundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
urngsvermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſud ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auf=
ſiuderung
zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Vericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
gmubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
tel
lung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubi=
gas
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
ds
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Anſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
ſta
ndes tritt.
Darmſtadt, den 26. Januar 1927.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Srundbuch für Darmſtadt, Bezirk III, Band II, Blatt 75.
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm
Schätzung
1 III 876 Hofreite Nr. 32 Pallas=
89 8000 RM.
wieſenſtraße

Auf Grund der Verordnung des Herrn
Reichsminiſters der Finanzen über die
Abgabe der Steuererklärungen für die
Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer und
Umſatzſteuer vom 20. Januar 1927 be=
ſtimme
ich folgendes:
Für den Bezirk des Landesfinanzamts
Darmſtadt wird als Friſt für die all=
gemeine
Abgabe der Steuererklärungen
zur Einkommenſteuer, Körperſchafts=
ſteuer
und Umſatzſteuer für die Früh=
jahrsveranlagung
1927 der Zeitraum
vom 1. bis 15. März 1927 feſtgeſetzt.
Darmſtadt, den 27. Jan. 1927. (2287
Der Präſident des Landesfinanzamts.
Gläſſing.
Buchenſtammholz=
Verſteigerung.
Mittwoch, den 23. Februar 1927,
vorm. 9 Uhr, wird in Darmſtadt
(Wirtſchaft Heiliges Kreuz. Dieburger=
ſtraße
234) aus verſchiedenen Diſtrikten
nachſtehendes Buchenſtammholz ver=
ſteigert
;
I. Kl. 24 St. 51,78 fm,
II. Kl. 91 St. 125,27 fm,
III. Kl. 229 St. 241,77 fm,
IV. Kl. 153 St. 113,91 fm.
Nummerverzeichniſſe können ab 14.
ds. Mts. gegen Einſendung von 1 RM.,
Revierkarten für weitere 1 RM. abge=
geben
werden. In den größeren Schlä=
gen
iſt das zur Verſteigerung kommende
Holz durch weiße Farbe kenntlich gemacht.
Darmſtadt, den 2. Febr. 1927. (2286
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Holzberſteigerung A.9
Mittwoch, den 9. Februar 1927,
vormittags 9 Uhr, wird in Darmſtadt
(Wirtſchaft Heiliges Kreuz) aus Diſtrikt yI
Geishecke 58 u. 59, VIII Rotſuhl 5 u. 8,
Tiergarten 15, 16, 18, 19 und 21 nach=
ſtehendes
Holz verſteigert:
Nutz cheit rm: Eiche 3,9 I. Kl., 4.,6 II. Kl.,
geſp. Scheiter rm: 590 Buche, 74 Eiche,
2 Kiefer, 3 Fichte (rund); Knüppel rm:
161 Buche, 2 Hainbuche, 33 Eiche, 1 Fichte;
Reiſig Wellen: 4180 Buche, 40 Eiche;
Stöcke rm: 237 Buche, 2 Hainbuche,
11 Eiche.
Es wird gebeten, das Holz vor der
Verſteigerung einzuſehen. Blau unter=
ſtrichene
Nummern kommen nicht zum
Ausgebot. Auskunft durch Herrn Förſter
Schmidt (Forſthaus Faſanerie, Telefon
Darmſtadt 3077).
2285
Darmſtadt, den 2. Februar 1927.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.

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Weiswert zu verkaufen. Näheres in der
Muſchäftzſtelle.
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D.enstag, den 8. Februar ds,
Js., vormittags 7/.10 Uhr, werden
in Griesheim, Gaſthaus Zum Kaiſer=
ſaal
, aus Harras 23, 30 und verſchie=
denen
Abteilungen ſowie Trieſch 23 und
verſchiedenen Abteilungen die Nrn. 235
bis 498 verſteigert, zuſammen: Pfoſten:
4 rm Eichen (Harras 30); Scheiter,
rm: 68 Eichen, 15 Kiefern; Knüppel,
rm: 43 Eichen, 2 Linden, 22 Kiefern;
Knüppelreiſig, rm: 47 Eichen, 5 Lin=
den
; Reiſig: 1740 Buchenſtammwell.,
10795 Kiefernſtammwellen; Stöcke,
rm: 52 Eichen, 2 Linden, 1 Kiefer.
Blau unterſteichene Nummern wer=
den
nicht ausgeboten. Das Holz iſt vor
der Verſteigerung zu beſichtigen.
Auskunft erteilt, Herr Förſter Ahl=
(2288
heim, Forſthaus Harras.
Groß=Gerau, den 3. Febr. 1927.
Heſſ. Forſtamt Groß=Gerau.

Dienstag, den 8. Februar Ifd.
Js, vormittags 9 Uhr beginnend, /
werden im Gundernhäuſer Gemeinde=
wald
verſteigert:
17 Eichen=Stämme IIIVI. Klaſſe
6,44 im, 2 Buchen=Stämme 1,01 fm,
20 Eſchen=Stämme 1V.Vl. Kl. 5,47
Erlen=Stamm 0,36 im, 5. Kiefern=
Stämme II. Kl. 5,63 tm, 92 Kiefern=
Stämme III. Kl. 72,39 fm, 126
Kiefern=Stämme IV. Kl. 65,40 fm.
22 Kiefern=Stämme V. Kl. 9,31 fm,
1 Eſchen=Derbſtange 0,10 fm.
Mittwoch, den 9. Februar Ifd.
Js., vormittags 9 Uhr beginnend,
ebendaſelbſt:
6 Lärchen=Stämme 4,14 im, 13 Fichten=
Stämme III. Kl. 19/44 tm, 15 Fich=
ten
=Stämme IV. Kl. 15,19 fm. 36
Fichten=Stämme Va Kl. 24,72 fw,
110 Fichten=Stämme Vb Kl. 29,74
fm, 390 Fichten=Derbſtangen 12,50
tm, 2850 St. Fichten=Reisſtangen
7,50 tm.
Die Zuſammenkunft iſt an beiden
Tagen auf der Abtriebsfläche an der
Herrnwieſenſtr. am Eingang des Waldes
Gundernhauſen, den 2. Febr. 1927.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Gundernhauſen.
Schütz.
(2252
Submiffionsverkaufvongieſern
St‟
echnitt= und Ctammholz.
Aus dem hieſigen Gemeindewald wer=
den
aus Winterfällung 1926 27 am Frei=
tag
, den 11. Februar Ifd. Js., nach=
mittags
3 Uhr, im hieſigen Rathaus=
ſaal
die nachſtehenden Stammholzſorti=
mente
im Wege der öffentlichen Sub=
miſſion
meiſtbietend verkauft:
Sortiment: I. II. III. IP. V. Kl.
Kief.=Schn. 22,14, 59,62
im
Klef.=St. 1,09, 31,42, 135,19, 58,58, 8,58 tm
Zuſammen: Schnittholz 81, 76 fm, Stamm=
holz
235,73 im.
Die Verkaufsbedingungen werden auf
Wunſch gegen Erſtattung von 50 Pfg.
frei überſandt.
Die Angebote ſind bis zum obenbe=
zeichneten
Termin verſchloſſen und mit
entſprechender Aufſchrift verſehen einzu=
ſenden
. Die Eröffnung erfolgt zum be=
ſtimmten
Termin in Gegenwart etwa
erſchienener Vieter.
Das Holz wird auf vorherige Anmel=
dung
durch den Hilfsförſter Philipp Ob=
mann
, Groß=Zimmern, Heimſtätten=
ſtraße
8, im Walde vorgezeigt. (2254
Groß=Zimmern, den 1. Febr. 1927.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Groß=Zimmern.
Brücher.
44N
Ferkel
Rt
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und 2956

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Freitag, d. 11. Febr. d. Js.,vorm. 9 Uhr,
wird in Groß=Gerau, im Gaſthaus Zum
weiß. Roß aus verſchiedenen Abteilungen
des Diſtrikts Oberwald folgendes Nutz=
holz
verſteigert: Stämme: Eichen: 88
TV. Kl.,68, 28 fm, 39 V. Kl., 20,46fm, 16 VI.Kl.
4,86 fm;Buchen: 1I. Kl., 3,51 fm, 7 II. Kl.
10,61 fm, 12 III. Kl., 18,98 fm, 21 IV. Kl.
16,78 fm, 1 V. Kl.,0,37fm; Hainbuchen: 7
IV.VI. Kl ,2,52fm: Eſche: 1V. Kl.,0.80fm;
Birken: 4 IV.VI. Kl., 1,13 fm; Erlen:
16 8,93 fm; Kiefern: 69 IV.V. Kl.,
43,95 fm; Fichten: 3 V. Kl., 0,98 fm; Derb=
ſtangen
: 2 Fichten, 0,16 fm.
(2289
Nummern=Verzeichniſſe können gegen
Einſendung von 1. Mk. von uns bezogen
werden.
Auskunft durch uns und Herrn Förſter
Luley, Forſthaus Nikolauspforte.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung zu
beſichtigen.
Groß=Gerau, den 2. Februar 1927.
Heſſiſches Forſtamt Groß=Gerau.

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Verein Darmſtadt
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2239

[ ][  ][ ]

Seite 10

Freitag, den 4 Februar 1927

Nummer 35

Sport, Spiel und Turnen.

Fußball.

Spielvereinigung 06 PfungſtadtPolizeiſportverein Darmſtadt.
Obige Mannſchaften treffen ſich am kommenden Sonntag zum fäl=
ligen
Verbandsrückſpiel in Pfungſtadt. Da Polizeiſportverein mit
1 Punkt Vorſprung vor ſeinem gefürchteten Mitbewerber der A=Klaſſe
V.f.N. Darmſtadt führt und unbedingt die beiden wichtigen Punkte
benötigt, wird dieſelbe alles aus ſich heraus geben, um Sieg und Punkte
nach Hauſe zu nehmen. Auch Pfungſtadt braucht dringend Punkte, um
der Gefahrzone des bitteren Abſtieges zu entgehen. Da Polizei=
ſportverein
am Sonntag auf eigenem Gelände nur ein Unentſchieden
gegen den Tabellenletzten herausholte, kann man dem Gaſtgeber ſchon
einiges Vertrauen ſchenken, zumal dieſer die gefürchteten Dieburger
überraſchend mit 5:4 hineinlegte. Der Spielbeginn iſt mit Nückſicht auf
den Lokalverein Germania Pfungſtadt, welcher die Eintracht Frank=
furt
zu Gaſt hat, auf 1 Uhr feſtgelegt.

Schießſport.

Heſſiſcher Schießſport.

Privilegierte Schützengeſellſchaft Darmſtadt.

Die am 21. vorigen Monats einberufene Generalverſammlung war
gut beſucht. Eröffnet wurde die Verſammlung mit einer Anſprache des
Herrn Oberſchützenmeiſters Direktor Diefenbach, der einleitend in ehren=
den
Worten des verſtorbenen Mitglieds, Herrn Schneider, gedachte.
In dem anſchließenden Jahresbericht gab Herr Diefenbach einen kurzen
Ueberblick über die Tätigkeit der Geſellſchaft. Dabei bedauerte er be=
ſonders
, daß die Schießſtände immer noch der Benutzung entzogen ſind
und aus dieſem Grunde im vergangenen Jahre hauptſächlich auf aus=
wärtigen
Ständen geſchoſſen werden mußte, ſo anfangs in Nieder=
Ramſtadt, dann auf den Schupoſtänden hier und zuletzt auf den Ständen
der Schützengeſellſchaft Babenhauſen. Herr Diefenbach konnte mit=
teilen
, daß das vergangene Jahr eine größere Anzahl Mitglieder ge=
bracht
, ferner der Vorſtand neue Satzungen herausgegeben habe. Es
erfolgte alsdann der Dank an die vielen Stifter von Preiſen im ab=
gelaufenen
Jahr, insbeſondere an Herrn Ehrenſchützenmeiſter E.
Schlapp. Die Stiftungen haben weſentlich dazu beigetragen, die Ver=
anſtaltungen
der Geſellſchaft beſonders auszuſchmücken. Der Neubau der
Zimmerſchießſtände und der Erfolg der Mitglieder bei den verſchiede=
nen
Preisſchießen fand lobende Anerkennung. Mit einer Ermahnung
zur Einigkeit, Hochhaltung der Schützenſache und gemeinſamen ernſten
Arbeit ſchloß Herr Diefenbach ſeinen Jahresbericht. Dem Rechner,
Herrn Rudolf Nees, wurde Dank und Entlaſtung zuteil. Weiter wurde
beſchloſſen, den Mitgliedsbeitrag für 1927 auf Mk. 20 jährlich zu er=
höhen
. Bei der anſchließend folgenden Ehrung von Mitgliedern des
Vereins hob der erſte Schützenmeiſter die Verdienſte des Herrn
Keller hervor. Herr Keller wurde zum Ehrenſchützenmeiſter ernannt
Für 25jährige Mitgliedſchaft wurden die Herren Geheimrat Prof. Dr.
Kittler, Brauereibeſitzer Wilh. Rummel, Heinrich Waldſchmidt, hier,
und Peter Ritter 5., Griesheim, durch Diplome geehrt. Der Voran=
ſchlag
für 1927 wurde genehmigt und die in dieſem Jahr ſtattfindenden
Preisſchießen feſtgelegt. Für das Preisſchießen in München wurden
Barpreiſe in einer Geſamthöhe von Mark 120 vorgeſehen. Der alte
Vorſtand wurde zum größten Teil wieder gewählt. Dem Schriftführer,
Herrn Kröh, ſowie der Schießkommiſſion, unter der bewährten Leitung
des Herrn Lorſch, wurde für ihre vorbildliche und mühevolle Tätigkeit
gedankt.

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Handball.
Techniſche Hochſchule Darmſtadt-Turnverein Bickenbach 5:2.

Univerſität Frankfurt-Techniſche Hochſchule Darmſtadt 2:2 (2:1).
Wer Gelegenheit hatte, die unverdiente (2:4) Niederlage der Darm=
ſtädter
Hochſchulmannſchaft anzuſehen, wird verſtehen, wie ſehr ſich die
hieſigen bemühten, baldigſt ein Rückſpiel auszutragen. Doch hatten ſie
auch dieſes Mal kein Glück, denn trotz drückender Ueberlegenheit, trotz=
dem
Frankfurt nur mit 10 Mann antrat, konnten ſie doch nur zu zwei
Erfolgen kommen.
Schon nach zehn Minuten ſtand das Spiel 2:0 für Frankfurt. Das
erſte Tor fiel durch einen Fehlſchlag der Verteidiger, das zweite war
ein Eigentor der Darmſtädter. Dieſe geſtalteten das Spiel jetzt über=
legen
, doch konnten ſie bis kurz vor Halbzeit die zahlreiche Verteidigung
der Einheimiſchen nicht überwinden. Auch die zweite Halbzeit ſtand im
Zeichen der drückenden Ueberlegenheit der Gäſte, die kurz vor Schluß
durch einen Weitſchuß ihres Mittelſtürmers den Ausgleich erzielen.
Das Spiel zeigte infolge der kataſtrophalen Platzverhältniſſe nur
ſehr wenig ſchöne Momente. Bei Darmſtadt war der beſte Teil der
Mannſchaft die Läuferreihe. Bei Frankfurt glänzten vor allem der
Halblinke, der rechte Läufer und der rechte Verteidiger, während der
Tormann bei ſeinen Aktionen viel Glück hatte. Das beluſtigende Mo=
ment
des Spieles war der Schiedsrichter, der ohne Pfeife, mit einem
Hausſchlüſſel bewaffnet, das Spiel leitete.

Nachdem die Techniſche Hochſchule das Vorſpiel auf eigenem Platz
5:0 für ſich entſcheiden konnten, ſtanden ſich am Mittwoch, den 2. Febr.,
beide Mannſchaften zum Rückſpiel in Bickenbach gegenüber. Es war
ein jederzeit ſchneller und ſpannender Kampf, der von beiden Seiten
mit größter Fairneß durchgeführt wurde. Die Einheimiſchen fanden ſich
auf ihrem Sandplatz ſehr ſchnell, ſo daß es ihnen gelang, das erſte Tor
zu erzielen. Die Hochſchüler glichen dann aus, doch noch einmal konn=
ten
die Einheimiſchen in Führung gehen. Inzwiſchen hatten ſich die
Gäſte etwas an den hohen Sand gewöhnt und geſtalteten das Spiel
zuerſt offen und dann, beſonders gegen Schluß, überlegen. Bei den
Einheimiſchen gefiel vor allem der Halblinke und der Rechtsaußen; die
übrige Mannſchaft gab ein ziemlich einheitliches Bild ab. Die Tech=
niker
, die über ſehr gute Einzelſpieler verfügen, müßten noch bedeutent
beſſer kombinieren lernen. Gerade bei dem ſandigen Boden trat dieſe
Schwäche ziemlich ſtark zu Tage. Zu bedenken iſt allerdings, daß ſie
ohne Fiedler, Allwohn und Koch ſpielten. Als Schiedsrichter fungierte
Herr Meier zur vollen Zufriedenheit beider Parteien.

Leichtathletik.

Start: 3 Uhr ab Hochſchulſportplatz. Der Eintritt iſt frei.

Der neue Eislauf=Meiſter Deutſchlands.

1. Mainzer Fußball= und Sportverein 1905 e. V.
Mit dem nächſten Sonntag beginnen die Spiele um die Süddeutſche
Meiſterſchaft. Als Gegner im erſten Kampfe empfängt die Liga auf
dem Sportplatz am Fort Bingen den Meiſter des Rheinbezirks, den
V.f.L. Mannheim=Neckarau. Zu dieſen Spielen ſind laut
Satzungen des Süddeutſchen Verbandes alle Dauerkarten ungültig,
ebenſo müſſen alle Mitglieder Eintrittsgeld bezahlen, ſie haben jedock
zu allen Plätzen ermäßigte Preiſe, die Erwerbsloſen jedoch nur für den
Stehplatz. Beide, Mitglieder und Erwerbsloſe, erhalten dieſe Karten zu
ermäßigten Preiſen, jedoch nur im Vorverkauf in der Geſchäftsſtelle
gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte und der Beitragsquittung für den
letzten Monat, bzw. des Erwerbsloſenausweiſes. Wegen der übrigen
Preiſe und der Vorverkaufsſtellen wird auf die Inſerate und Plakate
verwieſen.

Nochmals wird auf die Einladung der Heſſiſchen Schießſportver=
eine
zum Sonntag, nachmittag 2 Uhr, im Perkeo, Darmſtadt, Alexander=
ſtraße
hingewieſen. Die geſamten Arbeiten ſind nun ſoweit vorgeſchrit=
ten
, daß es wohl kaum zu einer Neugründung kommt, vielmehr wird
ſofern ſich die wenigen Gegenſätze beſeitigen laſſen, der Heſſiſche
Schützenbund, Sitz Darmſtadt, eine gründliche Umgeſtaltung und einen
alle Schießſportarten erweiternden Ausbau erfahren. Darum ergeht
an die Verantwortlichen die Bitte, perſönliche oder vereinspolitiſche
Tendenzen reſtlos auszuſchalten, und ſich zu einem Heſſiſchen Schieß=
ſport
durchzuringen. Zu der Abendveranſtaltung ſind die Mitglieder
und deren Gäſte herzlich willkommen. Ausweis für Vereinsmitglieder
das Vereinsabzeichen, für geladene Gäſte ſchriftlicher Ausweis des ein=
ladenden
Vereins. Hoffen wir auf ein gutes Gelingen und hindurch zu
einem Heſſiſchen Schießſport.

Winterſport.

Ski=Sport im Taunus.
Zum erſtenmal wird im Taunus am Sonntag, den 6. Februar 1927,
morgens 8½ Uhr, eine längere Strecke wie 16 Km. von einem Läufer
beſtritten. Der Verband Mitteldeutſcher Skivereine hat, dem Beiſpiel
anderer Skiverbände folgend, einen Skilauf über 30 Kilometer ausge=
ſchrieben
. Er iſt offen für alle Mitglieder des Deutſchen Ski= Verban=
des
. Zu dieſem Rennen iſt vom Ski=Klub Feldberg ein Wanderpreis
geſtiftet. Derſelbe zeigt unſeren Feldberggipfel mit Turm und Feld=
berghäuſern
. Er iſt vom Frankfurter Maler Reis entworfen und in
Bronze ausgeführt. Die Plakette ſelber iſt in dunklem Holz gerahmt
Der Wanderpreis wird vom beſten Läufer für ſeinen Verein errungen.
Der Sieger und die nächſtbeſten Läufer erhalten als Anerkennung für
große ſportliche Leiſtung noch je eine kleine Plakette aus Bronze, die
dem Wanderpreis gut nachgebildet ſind. Wünſchen wir dem Verband
Mitteldeutſcher Skivereine zu dem ſportlichen Unternehmen auch den er=
wüinſchten
Schnee.

Geſchäftliches.

Zeitungs=Katalog Rudolf Mofſe 1927.
In dem ſoeben erſchienenen Zeitungskatalog der Annoncen= Expe=
dition
Rudolf Moſſe für das Jahr 1927 handelt ein beſonderes Kapitel
von den vielfachen und bedeutenden Vorteilen, die dieſes nunmehr 60
Jahre beſtehende, weltbekannte Unternehmen den inſerierenden Firmen
gewährt, die ſich ſeiner Vermittlung bedienen. Dieſe Vorteile machen
ſich bei der Vorbereitung und bei der Ausführung der Reklame geltend.
Bei der Vorbereitung der Reklame ſpielt die Beratung des Inſerenten
über die für jeden Einzelfall in Betracht kommenden fachlichen und tech=
niſchen
Mittel der Ausführung der Reklame die Hauptrolle, und ge=
rade
dieſe Tätigkeit iſt es. die dem Haus Rudolf Moſſe im Laufe der
Jahre einen großen, ſtändig wachſenden Kundenkreis zugeführt hat.
Zu dieſem Erfolg hat der jetzt wieder alljährlich erſcheinende Zeitungs=
Katalog der Annoncen=Expedition Rudolf Moſſe gleichfalls nicht wenig
beigetragen. Durch die große und zweckdienliche Verbreitung, die ihm

im In= und Ausland gegeben wird, iſt er gleichzeitig ein erfolgreiche)
Werbemittel für den Gedanken der Zeitungsreklame geworden, der
heute alle Kenner des Reklameweſens den unbedingten Vorzug eirn
räumen. Der neue Katalog folgt im allgemeinen der bewährten
Anordnung ſeiner Vorgänger. Der textliche Teil iſt mit der größten
Sorgfalt bearbeitet und berückſichtigt mit der geſamten inländiſchen auch
die ausländiſche Tages= und Fachpreſſe in eingehender Ausführlichkeit,
Der Anzeigenteil des Katalogs mit den wichtigen Angaben der Verlege
über die Bedeutung und den Inſertionswert der einzelnen Blätter bie
tet dem Inſerenten ergänzende wichtige Fingerzeige. So wird auch der
Moſſeſche Zeitungs=Katalog von 1927 für alle Reklameverbraucher ein
nützlicher und zuverläſſiger Führer durch das geſamte Zeitungs= und
Zeitfchriftenweſen ſein.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.

Die internen Waldlaufmeiſterſchaften der Techniſchen Hochſchule
finden am Samstag, den 5. Februar, ſtatt. Es liegen etwa 50 Meldun=
gen
vor, ſo daß mit einem intereſſanten Maſſenſtart gerechnet wird. Es
wird jedem Sportler empfohlen, ſich dieſe Veranſtaltung anzuſehen.

Freitag, 4. Februar. 1: Neue Schallplatten. O 3.30: Stunde
der Jugend. Kunſt und Kunſtgewerbe Vortrag von Berufsberate=
rin
Loewe. Für Kinder vom 12. Jahre ab. O 4.30: Hausfrauen=
Nachmittag. O 5.45: Leſeſtunde: Aus Goethes Briefwechſel mit
6.15: Die Tätigkeit der Freiwilligen
einem Kinde
Sanitätshauptkolonne vom Roten Kreuz in Mamnz be
. Ok=
dem
Unglück in dem Mainzer Eiſenbahntunnel am
von Armin Koch. O 6.45: Prof. Schulz:
tober 1924
Tolſtoi. O 7.15: Stenegraphie. O 7.45: Zwanzig Minuten Fort=
ſchritte
in Wiſſenſchaft und Technik. O 8.05: Film=Wochenſchau.
8.15: Bunter Abend. Mitw.: Eliſabeth Friedrich vom Frankf.
Opernhaus (Sopran), Alois Reſni (Tenor), Emil Franz (Eylophon),
Hugo Gläſſner (Piſton).

Stutigart.

Freitag, 4. Febr. 3,50: Frau Eugenie Sauter: Aus dem Reiche
der Frau. O 4.15: Konzert. Einlagen: Gerda Hanſi, H. Hanus.
6.15: O. Heuſchele: Der Brief im deutſchen Geiſtesleben.
O 6.45: Uebertr. von Karlsruhe: Dramat. Funkſtunde. O 7.15

Frau Blos: Julie Braun=Aſtoria O 8: Uebertr. aus Mannheim:
llt=Italieniſche Muſik. Mitw.: Emmy Joſeph (Sopran), Lisbeth

Dühren (Alt), Kammermuſiker Lorbeer (Cello), H. Mayer (Flüge
Roſſi: Arie aus
Pergoleſi: Duett aus Stabat mater.
Pergoleſi: S
palazzo in cantato. Cherubini: Ave Maria.
tu mami. Cariſſimi: Vittoria, vittoria. Nardini: Adagio
cantabile. Caldera: Com= reggio di ſol. Pergoleſi: Aus
Stabat mater. Caccini: Amorilli mia bella. Pergoleſi: Nina.
Corelli: Preludio. Adagio. Sarabande. Marcello: Kammer=
duett
für Sopran und Alt. Anſchl.: Kompoſitionen von Franz
Frommlet (Stuttgart), Dichtungen von Hugo Frommlet, R. Wachtler
und E. Speker=Schweizer. Mitw.: Trudl. Eipperle (Sopran), Hilde
Thuma (Violine), Wilh. Kaiſer CCello), Vokalquartett Frommlet
(12 Herren), G. Ott (Rezit.). O 9.50: Funkſtille für Fernempfang

Berlin.

Meyke=Berlin,
der bei den großen internationalen Eislauf=Konkurrenzen am
Titiſee vor wenigen Tagen drei neue deutſche Rekorde aufgeſtellt
hat, gewann jetzt die deutſche Meiſterſchaft über 1500 Meter und
10 000 Meter.

Freitag, 4. Febr. 3.30: Selma Jaffe: Gute Manieren bein
Eſſen. Servieren und Tiſchdecken. O 4: Dr. jur. Engel: Reiſe=
eindrücke
aus der modernen Türkei. O 4.30: Winterreiſe durch die
deutſche Dichtung. Vortrag Dr. Mareus. Schnee (Th. Mann
Zauberberg), gel. von Th. Loos. O 5: Kammermuſik. Beethoven:
Sextett op. 81 b. Mozart: Divertimento. O 6.15: Dr. Zehden:
Die Naſe als Wächter. O 6.40: C. Schneider: Wintergrüne
Gärten. O ,7.05: Einf. zu dem Sendeſpiel Mädels von Davos
am 5. Februar. O 7.30: Prof. Dr. Preuß: Soziale Probleme
der Völkerkunde. O 8: Dr. Fromer: Spinozas Leben und Lehre.
O 8.30: Vortrag (Redner durch Rundfunk). O 9: Konzert zur
Grünen Woche Haydn: Die Jagd a. d. Sinf. D=dur.
Bach: Aus der Kantate Was mir behagt, iſt nur die muntre Jagd.
Händel: Da ſeh’ ich einen Jägersmann, Arie a. Julius Caeſar
(Th. Scheidl, Bariton). Haydn: Seht auf die breiten Wieſen
und Hört, hört das laute Getön, aus Jahreszeiten. Lortzin
Ouv. Wildſchütz (Berl. Funkorch.). Auf, auf zum fröhlichen
Jagen. Im Wald und auf der Heide. Mendelsſohn: Jagdlied.
Weber: Lützows wilde Jagd. Ein Jäger aus Kurpfalz. Ich
ſchieß den Hirſch. Wer hat dich, du ſchöner Wald.
Weber:
Die Tale dampfen, Jägerchor aus Freiſchütz. O 10.30: Tanzmuſik
(Jazz=Orch. Formiggini).
Stettin. 8.30: Plattdeutſcher Humor. Walter Schröder:
Humor im Sprichwort, Einführung. Hopsviertour. Neu=Holland.
(Dorfmuſik).
Brinckmann: De Slädenfohrt (Friedrichs, Rez.).
De lütte Burdiern. Lütt Anna Kathrin. Wenn hier ein Pott
mit Bohnen ſteiht (Grete Bachmann (La
tute). Der pommerſch
Bettler. Kuckuckstanz (Dorfmu ik). Bandlow
De Senater:
Friedrichs). Fiſchertanz. Rummel (Dorfmuſik). Sumer:
Schottiſch in de Kök. Wat wull de Kirl. Lütt Matten de Has‟
(Grete Bachmann) Henze: De Notbrems (Friedrichs). Bonett.
Kegeln (Dorfmuſik).
Königswuſterhauſen. Freitag, 4. Februar. 12: B. K. Graef:
Sprechtechnik für Schüler. O 2.30: Fr. Steiner: Die Frau im
neuen Rußland. O 3: Reg.=Rat D. von Schuckmann: Friegen=
und Mückenbekämpfung. O 3.30: Prof. Dr. Amſel u. Oberſchull.,

Weſtermann: Einheitskurzſchrift f. Fortgeſchrittene. O 4: Lehrer:
Werth: Grundlegendes zum neuzeitlichen An'angsunterricht. O 4.30:

Dr. Flitner, Kiel: Die ſozialpädagogiſchen Beſtrebungen Peſtalozzis-
u

d ihre Bedeutung für die Gegenwart. O 5: Prof. Dr. Schmidt:
D
Seele der Tiere. O 6: Dr. Ing. Feldhaus: Aus der Ge=
ſchichte
der Technik. O 6.30: Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann:
Engl. für Fortgeſchrittene. O 6.55: Geh.=Rat Ponfick: Bedeutung
des landwirtſchaftl. Siedelungsweſens f. d. Volkswirtſchaft. O 7.20:
Wiſſenſchaftl. Vortrag f. Aerzte O 830: Uebertr. aus Linz.

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Samstag, ben 5. Februar 1927
(nach der Wetterlage vom 3. Februar 1927.)
Die Hochdruckwetterlage wird beeinflußt durch ein neues Tiefdrru
gebiet, das ſich über Island ausbreitet und ſtark an Ausdehnung
winnt. Es iſt anzunehmen, daß unſere Wetterlage dadurch beeinflr.n
wird und mit einem Umſchlag in trübes regneriſches Wetter
rechnen iſt.

auptſchriftleitung Rudol/ Maupe
Veranwwortlich für Politil und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich zil
Ausland und Heſſiſche Nachrichter
Mar Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmar!
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreae Bauer für
Inſergtenteil. Willy Kuble: Druck und Verlag. L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtk?
Für unverlangte Mannſlrſpte wird Garantie der Rückſendung n ich übernommen

Hausfrauen, verlangt

Der Na e bürgt für die Ouali ät
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Hersteller: Bernhard May Sähne Groß-Zimmern

af-Seifer

[ ][  ][ ]

Uhrlig

Nummer 35

Freitag, den 4. Februar 1927

Geite 11

Reich und Ausland.
*Der Ooppelmörder Hermann,
deſſen Verurteilung zum Tode wir geſtern meldeten,
hat ſich während der Urteilsverkündigung völlig ruhig
verhalten, und als der Vorſitzende ihn auf die Mög=
lichkeit
hinweiſt, daß er Reviſion einlegen könne,
fragte Hermann mit ruhiger Stimme: Kann ich
gleich Reviſion einlegen?
Dies bejaht
der Vorſitzende und der Angeklagte gibt ſeine Unter=
ſchrift
zur Reviſion. Damit ſchloß die Verhandlung.
In der Urteilsbegründung
wird u. a. folgendes geſagt: Der Angeklagte ſei von
ſtarker geſchlechtlicher Liebe zu Kunigunde Hufnagel
erfaßt geweſen, während dieſe in ihm nur einen Be=
werber
zwecks ſpäterer Heirat geſehen habe. Als ſie
während des Spazierganges im Oſtpark die Gewiß=
heit
erhalten habe, daß er als Bewerber für ſie nicht
in Frage komme, und als ſie ihm ſagen ließ, daß ſie
auf Fortſetzung des Verkehrs keinen Wert lege, war
dies maßgebend für die ſpäteren Entſchlüſſe des An=
geklagten
. Der Vorſitzende erläuterte dann ausführ=
lich
, wie ſich die Tat zugetragen hat und ſtellte feſt,
daß der Angeklagte zwei Menſchen getötet, die alte
Frau ſchwer verletzt und ſchließlich auf ſeine Ver=
folger
geſchoſſen habe. Wer ſo ſchieße, wolle töten.
Darüber ſei kein Wort zu verlieren. Die Hauptver=
handlung
habe bewieſen, daß keine einzige Tatſache
dafür zutage gefördert worden ſei, daß der Ange=
klagte
im Zuſtand der Bewußtloſigkeit oder einer
Störung der Geiſtestätigkeit gehandelt habe. Das
Gericht könne dem Angeklagten nicht glauben, daß
er die Abſicht gehabt habe, Selbſtmord zu begehen,
denn er habe nicht ſich, ſondern andere Leute er=
ſchoſſen
. Nach der Tat ging er hinter den Ofenſchirm,
micht um ſich totzuſchießen, ſondern weil er zu ent=
wiſchen
hoffte. Das Gericht ſei nach eingehender
WPrüfung in vollem Umfange zu der Ueberzeugung
gelangt, daß der Angeklagte nach Ueberlegung ge=
Chandelt habe. Er habe ſeine Vorbereitungen am Tage
Borher mit aller Ruhe getroffen und am anderen
Morgen mit der gleichen Ruhe fortgeſetzt. Am Tat=
wrt
habe er gehandelt, wie wur der kaltblütigſte
Schütze handeln könne. Als er entdeckt worden ſei,
Fei er allen durch ſeine Ruhe und Kaltblütigkeit
aufgefallen. Das Gericht habe ſeine Feſtſtellungen
mach gewiſſenhafter Prüfung getroffen.

* Frankfurter Chronik.
Ein vierfacher Lebensretter.

Das preußiſche Staatsminiſterium hat, wie uns aus
Berlin berichtet wird, den Frankfurter Steuer= und
Finanzſachverſtändigen Dr. Chriſtian Gutberlet wegen
Rettung aus Lebensgefahr durch Verleihung der Er=
nnerungsmedaille
ausgezeichnet. Dr. Gutberlet hatte
mm Sommer 1925 bei Rothenburg zwei junge Leute,
ie in der Fulda gebadet haben und dabei faſt er=
unken
wären, gerettet. Die beiden anderen Lebens=
ettungen
haben ſich bereits in der Vorkriegszeit, und
ſtwar ebenfalls bei Rothenburg a. d. Fulda, ereignet.
Selbſtmord eines Berliner Brautpaares
in Thüringen.
TU. Berlin. Wie die Morgenblätter melden,
urden am Dienstag von Waldarbeitern in der Nähe
wn Schwarzburg die Leichen eines jungen Mannes
und eines jungen Mädchens aufgefunden, die beide
ſchußwunden aufwieſen. Aus vorgefundenen Pa=
Ɨeren geht hervor, daß es ſich um ein ſeit etwa
4 Tagen vermißtes Brautpaar aus Berlin handelt,
ms wiederholt Selbſtmordgedanken geäußert hat. Das
ange Paar war vor einigen Tagen in Begleitung
ner älteren Frau, wahrſcheinlich der Mutter der
raut, die zuſammen mit dem Paar fortgereiſt war,
* Schwarzburg in einem Hotel abgeſtiegen. Am ver=
ungenen
Sonnntag reiſte die ältere Frau wieder ab
nd hat bisher nichts von ſich hören laſſen.
Die Strafgelderunterſchlagungen in Potsdam.
Der wegen Amtsunterſchlagung verhaftete Juſtiz=
Werſekretär Rieſner von der Strafabteilung des
Amtsgerichtes Potsdam, hat ein volles Geſtändnis
Sgelegt. Er hat zugegeben, daß er tauſende von
Mark an Strafgeldern ſeit längerer Zeit unter=
Elagen und die betreffenden Akten beiſeite geſchafft
hat. Die unterſchlagenen Gelder habe er dazu benutzt,
mn ſeine in wirtſchaftliche Not geratenen nächſten
Aerwandten zu unterſtützen. Sowohl die Aktenbe=
fatigung
als auch die Unterſchlagung der Gelder will
Meſner ganz allein vorgenommen haben.
Aie Lungentuberkuloſe operatib heilbar.

Geh. Rat Prof. Ferdinand Sauerbruch,
* hervorragende Münchener Chirurg, der auf der
ir ung der Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſen=
AIt in Karlsruhe einen aufſehenerregenden Vortrag
e die operative Behandlung der Lungentuber=
Auſe hielt. Der Grundgedanke aller chirurgiſchen
egriffe bei der Tuberkuloſe iſt, wie Prof Sauer=
Eurh ausführte, die künſtliche Erzeugung von
ſchrumpfungsvorgängen, und zwar durch Einblaſung
M. Luft in den Pleuraraum oder durch Einengung
* ganzen Bruſtkorbes durch Kürzung der Nippen
nd durch künſtliche Lähmung des Zwerchfellmuskels.
uſ dieſe Weiſe gelingt es, etwa 3540 Prozent der
chuverkranken mit einſeitiger Tuberkuloſe zur Hei=
Ems zu bringen, 3040 Prozent werden weiter er=
Ehäich gebeſſert und der Arbeit zurückgegeben. Die
gſtahrungen ſtützen ſich auf eine große Zahl von
operierten Kranken.

Eine Lokomotive für flüſſige Kohlc.

Faſt gleichzeitig mit der Aufnahme der Erzeugung flüſſiger Kohle in großem Stil iſt in Deutſch=
land
der Bau einer Lokomotive für flüſſigen Brennſtoff gelungen. Es handelt ſich um eine Dieſel=
Getriebe=Lokomotive ſehr großer Bauart, die von dem ruſſiſchen Eiſenbahningenieur Profeſſor
Lomonoſſow, der ſeit mehreren Jahren mit bedeutenden deutſchen Werken an der Konſtruktion einer
Lokomotive mit Oelantrieb arbeitet, an der Hohenzollern=A.G.=Lokomotivfabrik in Düſſeldorf=
Gerresheim gebaut wurde. Während die Dampflokomotive von ihrem Brennſtoff nur 10 Prozent
in mechaniſche Leiſtung umſetzt, glückte es bei der neuen Lokomotive, eine Auswertung des Brenn=
ſtoffes
bis zu 25 Prozent zu erzielen. Unſer Bild zeigt die neue Dieſel=Getriebe=Lokomotive
der Hohenzollern=A. G.
Moderner Treſor=Schutz in Amerika.

Safe=Tür der Firſt=National=Bank von Jerſy City. Die offene Tür des größten Safes der
Tür und Vorraum, der gleichfalls aus Stahl be= Welt, der ſich im Gebäude der Guarantee
ſteht, haben ein Gewicht von 96 Tonnen. Ueber der Truſt Company in New York befindet.
Panzertür ſind Löcher, aus denen bei unbefugtem
Eintritt ein überhitzter Dampf ausſtrömt.
Unſere Aufnahmen gewähren einen Blick in die Rieſentreſore amerikaniſcher Geldinſtitute, die
ein geradezu phantaſtiſches, mit allen Mitteln der modernen Technik ausgeſtaltetes Syſtem von
Sicherungen gegen Einbrecher aufweiſen.
Japaniſches Theater=Gaſtſpiel in Deutſchland.

Eine Geiſha= und Pantomimen=Truppe des Kaiſerlichen Theaters in Tokio wird Ende Februar
nach Deutſchland kommen, um hier mit eigenartigen künſtleriſchen Darbietungen aufzuwarten. Die
Tournee wird ſich auf alle Großſtädte Deutſchlands erſtrecken. Unſere Bilder zeigen den Tänzer
der Tokioter Kaiſerlichen Oper Toski Komori in zwei ſeiner charakteriſtiſchen Tanzpoſen.

Zum Fall Roſen.
Breslau. Die Kriminalpolizei gibt in der
Mordſache Roſen an die Preſſe folgende Mitteilung:
Den ganzen Tag über fanden am Mittwoch Ver=
nehmungen
ſtatt. Die Neumann beſchränkte ſich
darauf, alles für unrichtig zu erklären. Wichtig für
die weitere Ermittlung ſind Feſtſtellungen nach der
Nichtung, ob Frau Neumann ohne Begleitung ihrer
Hausbewohner gelegentlich ausgegangen iſt und ob
ein Verkehr zwiſchen dem mitverhafteten Strauß und
ihr irgendwie beobachtet worden iſt; insbeſondere
ob ſie einmal mit Strauß in einem Kaffee in der
Gartenſtraße beobachtet worden iſt. Durch die Preſſe,
namentlich die Berliner, gehen zahlreiche Mitteilun=
gen
über dieſen Kriminalfall, die jeder Authentizität
entbehren und die zum Teil falſch oder irreführend
ſind. Sie ſind lediglich geeignet, den Gang der Er=
mittlungen
zu erſchweren.
Auf einen Hund gezielt, das Dienſtmädchen
erſchoſſen.
Als ein frmder Hund im Garten der Frau P.
in Lippſpringe den Hühnern nachſtellte, ließ ſich die
Frau das Jagdgewehr geben und ſchoß auf den
Hund. Die Kugel traf jedoch das Dienſtmädchen, das
nach kurzer Zeit ſtarb.

Notlandung eines Flugzeuges.
Berlin. Auf dem Mühlenberg verſuchte am
Mittwoch nachmitag gegen 5 Uhr ein Flugzeug der
deutſchen Verſuchsanſtalt Adlershof, welches von
Warnemünde kam, infolge ſtarken Schneetreibens eine
Notlandung vorzunehmen. Hierbei überſchlug ſich
das Flugzeug. Während der Flugzeugführer unver=
letzt
blieb, erlitt der Beobachter ſchwere innere Ver=
letzungen
.
Selbſtmord oder Unfall?
Breslau. In Militſch iſt, der Schleſiſchen
Volkszeitung zufolge, der Unteroffizier Fink vom
Maſchinengewehr=Halbzug des dortigen Reiterregi=
ments
aus einem Fenſter des Bodengeſchoſſes der
Kaſerne auf den Hof geſtürzt und war ſofort tot.
Ob. Selbſtmord oder Unglücksfall vorliegt, iſt noch
nicht feſtgeſtellt worden.
Grippe=Todesfälle in Böhmen.
b. In Böhmen hat die Grippe in den letzten
Tagen einige Todesopfer gefordert. So ſtarben in
Prag im Verlauf der letzten Wochen drei Perſonen;
in Außig a. d. E. erlag eine Perſon der Krankheit,
in Reichenberg verſchieden zwei Grippe=Patienten.

Zur Tagung
der deutſchen Landwirte in Berlin.

Graf von Kalkreuth,
Präſident des Reichslandbundes, der die große land=
wirtſchaftliche
Tagung in Berlin eröffnete. Die
Verſammlung, zu der ſich 1012 000 Landwirte aus
allen Teilen Deutſchlands zuſammengefunden haben,
fand in der alten Automobilhalle am Kaiſerdamm
ſtatt. Um in der Rieſenhalle die Redner verſtändlich
zu machen, ſind Lautſprecher=Apparate eingebaut
worden.
Die Weltreiſe hat begonnen.
Die von der HamburgAmerika=Linie in den letz=
ten
Monaten vorbereitete Weltreiſe hat nunmehr vor
wenigen Tagen in New York ihren Anfang genom=
men
. Die Reſolute, welche als neuzeitliches
Luxusſchiff zu dieſem Zweck verwendet wird, iſt ſo gut
wie voll beſetzt, ein Ergebnis, das als um ſo bemer=
kenswerter
gelten darf, als dieſe Weltreiſedie
erſte unter deutſcher Flagge ſeit 1914
iſt. Ein buntes Völkergemiſch bilden die Paſſagiere.
Das Hauptkontingent ſtellen natürlich die Amerikaner.
Die Liſte zeigt prominente Perſönlichkeiten aus allen
Teilen der I. S.A. Man findet ferner Deutſche, Eng=
länder
, Dänen, Spanier, Oeſterreicher, Ungarn und
Tſchechen.
Mordtaten in der Tſchechoflowakei.
b. Wie uns aus der Tſchechoflowakei berichtet wird,
iſt der Landwirt Anton Ruzſek in Szintava von ſeiner
Gattin durch einen Stockhieb auf den Kopf deshalb
getötet worden, weil er nicht zugeben wollte, daß die
Frau, die von ihm getrennt lebte, mit einem an=
dern
Manne ein Verhältnis einging. Eine ländliche
Tragödie trug ſich in der Ortſchaft Unterſchönbach bei
Eger im Egerlande zu. Der 19jährige Gaſtwirts=
ſohn
Karl Schmidt wurde von ſeinem Freunde Hans
Wächter auf dem Heimweg von einer Unterhaltung
erſtochen, weil Wächter ihn im Verdacht hatte, er
wollte ihm ſein Mädchen abſpenſtig machen. Seit
einiger Zeit ſchon war das Verhältnis zwiſchen den
beiden jungen Männern geſpannt, weil Schmidt, der
von der Schweſter des Wächter als Vater ihres un=
ehelichen
Kindes bezeichnet worden war, ſeinen Ali=
mentationsverpflichtungen
nicht nachgekommen war.
Der Täter flüchtete nach dem Mord, indem er einer
Gruppe von Leuten zurief: Schafft den Toten heim,
ich hänge mich auf! in den Grenzwald und konnte
bis jetzt nicht eruiert werden.
Verurteilung eines früheren Regiebeamten.
Paris. Einer Meldung aus Marſeille zufolge
hat das dortige Kriegsgericht den ehemaligen Hilfs=
beamten
der franzöſiſch=belgiſchen Eiſenbahnregie i
Ludwigshafen, Julius Steinberger, wegen Verun=
treuung
von Geldern in Höhe von 20000 Fr. zu
drei Jahren Gefängnis verurteilt. Steinberger war
bereits in Abweſenheit vom Kriegsgericht in Landau
zu 3000 Fr. Geldſtrafe verurteilt worden, hatte ſich
aber der Beſtrafung durch die Flucht entzogen. Er
wurde in einem Marſeiller Gefängnis ausfindig ge=
macht
, wo er der Verurteilung wegen einer Reihe von
Diebſtählen entgegenſah.
Ein moderner Anhänger der Guillotine.
EP. In einem der Wälder in der Umgegend von
Simbirſk (Sibirien) entdeckte man vor kurzem die
Leiche eines früheren Advokaten, deren Kopf vom
Rumpf getrennt, daneben lag. Der Unglückliche hatte
ſich ſelbſt vermittels einer von ihm konſtruierten
Guillotine umgebracht. Dabei hatte er nichts außer
Acht gelaſſen, um ſicher zu gehen und auf dem Richt=
block
mit Rotſtift den Platz für das Kinn angezeichnet,
damit das Meſſer auch ſicher den Hals durchſchnitt.
Neben dem Leichnam fand man ein Urteil, in dem er
ſich ſelbſt zum Tod verurteilte.
Die Amerikaner bauen eine Wartburg.
Nicht weit von Chicago wird von der Synode
Jowa der evangeliſch=lutheriſchen Kirche die Dubuque=
Schule der Theologie unterhalten. Das Gebäude iſt
von Dwightd Heald Perkins, Chicago, entworfen
worden und lehnt ſich ſtark an den Stil der Wart=
burg
an. James O’Donell Benett ſagt in ſeiner
amerikaniſchen Pilgerzeitung über dieſes Bauwerk:
Es wird angenehm ſein, daran zu erinnern, daß die
Baſis des Entwurfes die unſterbliche Wartburg bei
Eiſenach iſt.*
Die vergeſſene Leiche.
EP. Bei einem Begräbnis in einem ſpaniſchen
Dorf in der Nähe von Badaſoz bemerkten die Toten=
gräber
beim Herunterlaſſen des Sarges in die Erde
plötzlich, daß der Sarg ungewöhnlich leicht ſei. Man
hielt inne, öffnete den Deckel und bemerkte, daß er
leer war. . . Die Trauerverſammlung kehrte eilig
nach Hauſe zurück und fand den Toten auf ſeinem
Bette liegend. Ueber den guten Weinen des inhalts=
reichen
Leichenſchmauſes, der in Spanien ſtets vor
dem Begräbnis ſtattfindet, hatte man ganz vergeſſen,
ihn in den Sarg zu legen, ehe man zum Kirchhof auf=
brach
.

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Nummer 35

Freitag, den 4. Februm

Neueſte!

Der Stromlieferungsvertrag Bayzernwerke
Mainkraftwerke.
Die Bahernwerk A. G. teilt folgendes mit: Das Bayernwerk hat im
Spätherbſt 1924 mit der Mainkraftwerke A.G. in Höchſt a. M. einen
Stromlieferungsvertrag abgeſchloſſen, auf Grund deſſen beträchtliche, in
Bayern aus der Waſſerkraft gewonnene Energiemengen an die Main=
kraftwerke
geliefert werden, wogegen dieſe die Verpflichtung übernah=
men
, im Bedarfsfalle bei Waſſerklemmn dem Bayernwerk Wärmekraft=
Energien zur Verfügung zu ſtellen. In Ausführung dieſes Vertrag’s
wurde nunmehr die Verbindung durch das beiderſeitige 100 000 Volt=
Netz hergeſtellt und am 1. Februar d. Js. der vereinbarte Energieaus=
tauſch
in der Weiſe aufgenommen, daß das Bay rnwerk zunächſt auf die
Dauer von zwei Monaten zur Ergänzung der Energieleiſtung der ſtaat=
lichen
Großkraftwerke Zuſatzſtrom über die Mainkraftwerke aus dem
Holdenberg=Kraftwerk bezieht. Dadurch beſteht ſetzt eine durchlaufende
Energieſtraße vom Walchenſeewerk über München. Nürnberg, Aſchaffen=
burg
nach Höchſt a. M., und weiterhin zu den Braunkohlenkraftwerken
am Rhein. Auf dieſem Wege wird ſodann das Bayernwerk in der Folge
auf Grund des vorgenannten Vertrags erhebliche Energiemengen, die
bei normaler Waſſerführung, vornehmlich im Sommer, anfall n, an die
Mainkraftwerke liefern. Das Bayernwerk war ſich von allem Anfang
darüber klar, daß die wechſelnde Energieerzeugung ſeiner auf Waſſerkraft
beruhenden Stromquelle trotz der hohen Speichertätigkeit des Walchen=
ſeewerk
. s einer Ergänzung aus Wärmekraftwerken nicht entbehren kann
Die Errichtung eines eigenen Dampfkraftwerkes iſt für des Bahernwerk
eine Frage der Zeit. Es wird, dem ſteigenden Bedarf entſprechend
und unter Berückſichtigung der neueſten Fortſchritte der Wärmetechnik
und Energiebereitung geprüft, in welcher Weiſe die erforderlichen Ener=
gie
=Ergänzung am wirkſamſten erzielt werden kann und ob und wann
ſich die Errichtung eines eigenen Wärmekraftwerkes empfiehlt.
Franffurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 3. Februar.
Abgeſehen von Intereſſenkäufen aus dem Rheinlande für verſchie=
dene
Montanwerte verkehrte die Börſe heute allgemein in ſtark zurück=
haltender
Stimmung, wobei ſich nur verhältnismäßig geringe Kursver=
änderungen
einſtellten. Nachdem Mannesmann nach ihrer ſenſationel=
len
Aufwärtsbewegung in den letzten Tagen etwas vernachläſſigt worden
waren, ſetzte heute ganz plötzlich wieder ſtarkes Intereſſe für dieſes
Papier ein, ſo daß bis zur Feſtſetzung des erſten Kurſes eine Kurs=
ſteigerung
um 8,5 Prozent eintreten konnte. Neben Mannesmann kon=
zentrierte
ſich das Intereſſe auch auf Harpener, die mit einer 5,5 prozen=
tigen
Steigerung zum erſten Kurs notiert wurden. Die übrigen Mon=
tanwerte
erfuhren leichte Abſchwächungen bis zu 1 Prozent. Von den
Bankaktien erfuhren die meiſten Papiere Kursbeſſerungen von 0,5 bis
1 Prozent, und für Elektrowerte gab es in ziemlich gleichem Verhält=
nis
leichte Kursbeſſerungen und =Abſchwächungen. Erdöl ſtill und un=
verändert
. Adlerwerke 2 Prozent höher. Bauunternehmungen im all=
gemeinen
unverändert, Wayß u. Freytag aber 7 Prozent höher auf die
bevorſtehende Kapitalserhöhung. Deutſche und ausländiſche Nenten
waren heute ſtark vernachläſſigt und es kamen auf dieſem Gebiete lange
keine Abſchlüſſe zuſtande. Das Angebot überwog aber etwas, ſo daß
ſchließlich ſowohl für die deutſchen als auch für ausländiſche Renten zu
etwas niedrigeren Kurſen Abſchlüſſe in geringem Umfange getätigt wer=
den
konnten.
Im weiteren Verlaufe bot die Börſe das gleiche Bild wie zu Be=
ginn
. Auch jetzt war das Geſchäft nur für Montanwerte etwas leb=
hafter
doch konnten nur Mannesmann eine weitere Steigerung um
5 Prozent bis auf 250 erzielen. Von Kaliwerten blieben im weiteren
Verlaufe Kali Weſteregeln unverändert, aber Aſchersleben zogen um
4 Prozent an und überflügelten damit den Kurs für Weſteregeln zum
erſten Male. Chemiewerte etwas niedriger und auch gegen Schluß
kaum erholt. Tägliches Geld 5 Prozent.
Die Abendbörſe eröffnete in feſter Haltung. Das Haupt=
augenmerk
der Spekulation war wiederum auf den Montanmarkt ge=
richtet
, an dem es im weiteren Verlauf zu zeitweiſe ſtürmiſcher Hauſſe
kaz1. Die Kursaufwärtsbewegung ſwar außerordentlich kräftig bei
Ilſe Bergbau, die bis 360 (plus 25) hinaufſchnellten. Auch Rheiniſche
Braunkohle und Mannesmann zeigten ausgeſprochene Kampfkurſe bei
324,75 (plus 6) bzw. 251 (plus 2); Gelſenkirchen 206 (plus 4): Deutſch=
Luxemburg 204 (plus 6); Bochumer Bergbau 204 (plus 6); Stahltruſt
159 (plus 2): Mansfeld 169 (plus 5 25); Phvenix 146: Rheinſtahl 226 5
(plus 1); Kali Weſteregeln 27,5 (plus 5). Die Farbenaktie war gut
gehalten mit 3257, (minus 1/a), ſpäter 326; Scheideanſtalt 269,5 (minus
0,25); Holzverkohlung 98 (minus 0,75); chem. Mainz 142,5 (plus 0,5)
Am Elektromarkt Felten 181 (plus 2); Siemens u. Halske 220,75. Von
Bauwerten holten Ph. Holzmann mit 198 um 4 Prozent auf. Im übri=
gen
Hammerſen 175 (plus 3); Junghans 133,75 (plus 3,75); Zuckerfabr.
Offſtein 26 (plus 1); Pokorny u. Wittekind 110 (plus 225). In Nen=
ten
war das Geſchäft belanglos; 5prozentige Kriegsanleihe 0,87 nach
0,867. Im Freiverkehr wurden zu ganz beachtlichen Umſätzen öſter=
reichiſche
Verkehrsmittelbank mit 39,5 gehandelt, da die Aktien in Ber=
lin
und Frankfurt als neues öſterreichiſches Papier eingeführt werden
ſollen. Auch nachbörslich hielt die ſehr lebhafte Umſatztätigkeit am
Montanmarkt weiter an. Neue unvermittelte Kursſprünge brachten
ſchließlich die Höchſtkurſe des Tages. Deutſch=Luxemburg 206; Gelſen=
kirchen
208; Klöcknerwerke 203,5; Rheinſtahl 228 G. Deutſche Erdöl
214,50 G., J.G.=Farbeninduſtrie 327,5: Danatbank 294 G.
Im Abenddeviſenverkehr hörte man bei kleinem Ge=
ſchäft
London=Paris 123,20 f. Frs., Mailand 113,50 Lire, Kabelaus=
zahlung
4,85 Dollars, Madrid mit 29,05 Peſ., Dollars gegen Mark mit
NM. 4,22, Pfund mit 2,47 RM.

Berliner Effektenbörſe.

Berlin, 3. Februar.
Mit Ausnahme einiger beſonderer Werte blieb. die Aktienbörſe
außerordentlich luſtlos und zurückhaltend. Das Kursniveau zeigte im
allgemeinen eine ſchwächere Tendenz, da neuerdings weitere Gewinn=
mitnahmen
ſtattfanden. Die abwartende Stellungnahme wurde teilweiſe
auf innerpolitiſche Erwägungen zurückgeführt. Die Lage des offenen
Geldmarktes fand dagegen eine günſtige Beurteilung, da die Nachfrage
nach kurzfriſtigen Mitteln nachgelaſſen hat und der Satz für Tagesgeld
eine kleine Entſpannung auf 5½ bis 7 Prozent zeigte. Die Platzſpeku=
lation
wandte ſich ausſchließlich einzelnen Sonderwerten zu, in denen
ſofort bei Beginn, der Börſe zu hauſſierenden Kurſen große Umſätze
zuſtande kamen. Berger Tiefbau ſetzten bei ſtarker Beachtung 16 Proz.
höher ein. Am Montanaktienmarkt drängte ſich das Intereſſe auf Koh=
lenwerte
zuſammen, von denen Harpener in großen Beträgen ihren
Beſitzer wechſelten und etwa 5 Prozent höher bezahlt wurden. Ilſe
Bergbau plus 8, ferner lenkten Mannesmann nach einigen ruhigeren
Tagen die Aufmerkſamkeit wieder auf ſich, um bei reger Geſchäftstätig=
keit
zunächſt 11 Prozent zu gewinnen. Ebenfalls bemerkenswert feſt
lagen Textilwerte unter Hinweis auf die bekanntlich günſtigeren Abſatz=
verhältniſſe
dieſer Induſtrie. Hammerſen plus 3,5, Nordd. Wolle plus
10,5. Unter Maſchinenfabriken fielen Augsburg=Nürnberger mit einer
5prozentigen Befeſtigung auf. Am Deviſenmarkt ſtellte ſich der Dollar
in Berlin auf 4,2197, in London auf 4,8502, d. h. etwa auf die geſtrige
Höhe. Die ſpaniſche Währung konnte ihre Befeſtigung nicht voll auf=
recht
erhalten. London gegen Madrid 28,98, aucb Oslo eine Kleinigkeit
ſchwächer, 18,79, London=Paris unverändert 123,25, London=Mailand
113,50.
Im weiteren Verlauf der Börſe nahm die Aufwärtsbewegung der
Kohlenaktien ſtürmiſche Formen an. Ilſe Bergban, die mit 310 nach 302
einſetzten, gingen in der zweiten Stunde mit 333 um Harpener gingen
mit 238, Rheiniſche Braunkohlen mit 319½ Kaliaktien gingen ſcharf in
die Höhe, Salz Dethfurth plus 10 Aſchersleben plus 8, Weſteregeln plus
5, Textilaktien, die auf die neueſte Fuſion unter Führung der Nord=
deutſchen
Wollkämmerei anregte, zogen noch um einige Prozente an.
Auch Stahl plus 6. Augsburg=Nürnberger erhöhten ihren feſten
Anfangskurs um weitere 9 Prozent, Reichsbank plus 3½, Oberbedarf.
plus 3,5, dagegen Pöge minus 7, Ludwig Löwe minus 5. Am unnotier=
ten
Markt gewannen Roggen=Rentenbank=Aktien 15 Prozent. An
der Schluß= und Nachbörſe waren Montanwerte lebhaft, aller=
dings
teilweiſe unter den höchſten Kurſen. Farbeninduſtrie und
Kriegsanleihe intereſſenlos. Bankaktien ruhig. Die Grundſtimmung
iſt nachbörslich freundlich. Man hörte u. a. Ilſe 341, Ilſe Genußſcheine
205208. Rheiniſche Braunkohlen 322,5323, Mannesmann 248,5,
Phönix 145, Köln=Neueſſen 230,5, Deutſch=Luxemburger 201, Gelſenkir=
chen
202,25, Vereinigte Stahlwerke 158,5, Rheinſtahl 225, Harpener 236.

ſchaffb. Zel ſtoff
gsb.=Nürnb. Maſch
amag=Mequir
erl. E. W. Stamn
Berlin. KarlsruheIn
raunkohl.,Briketts
remer Vulkan
Bremer Wolle.
Teutſch.=Atlant. Tel.
eutſche Maſchinen
Teutſch.=Nied. Tel.
eutiche Erdöl .."
Deutſche Petroleum.
dlt. Ka iwerke.
Tonnersmarchüte.
Tynamit Nobel ...
Reltr. 2 eferung. . . .
G. B. Farben ......"
2. Friſter ........"
ggenau Vorz.. . ..
Felſenk Gu ſtahl..
G. f. elefr. Untern.
Salle Maſchinen. ..
Han. Maſch. Ejeſt.. . .
Hanſa Tampfſchf.. ..

Amſterdam= R.
Buenos-Aires
Pruſſel=Antw
Cslo
Aopenhagen
*
Stodh=
Eelſingſors
Italien ..
London.
ſen=York. . .
Paris
...
Eckneiz
Spanien

2. 2. 3 2 2.
3 194. 193.75 Hemoor Zement. . . 29 14
5 57. ſch Kupfer ......" 12375 f. 4. Höſch Eiſen ...... 3. 6 Hohenlohe Werke... 31. 17.75 hla Porzellan ... 42. 29.25 Lindes Eismaſch. . . 194 50. ngel Schuh. ...."
). 150 1. Hofmann .. 01. 1225 122. ewe u. Co..... 320. 136 133. . Lorenz 160.25 13. 2.875 Niedeclauſitzer Kohle! 224.75 09.5 205 Nordo. Gummi. . . .. 101. 93 100 Crenſtein . ..." 153.5 148. 148. Rathgeber Wag 118. 143. 146. Rombacher Hütten. 3.125 162. 58. ſitzer Zucker. ..... 12 17. 3 ütgerswerke ....." 15 32é 325.2 Sachſenwerk ......" 75
4. 118.75 18.73 Sächſ. Gußſtahl .... 81.5 61. Ziemens Glas. Ver. Lauſitzer Glas, . 227.5 dikſtedter Porzell 5 Weſtf. E. Langendreer 3 33.75 Wittener Gußſtahl. 64. 228. 229.75 Wanderer=Werke. . .. 265.5

Deviſenmarkt.

2. 2. 2. 2. Geld Brief Geld Brie Geld Brie Geld 168.40 168.821 68.45/168.37 Wien D.=Oſt.abg. 59.41 59.* 19.4 1.740 1.744 745) 1-7ac Prag
g.. 2.476/12 51 8.615 58. 755 538.605 58.745 Budapeſt/ Bengs .71 73.89 8.99 109.27 108.36/108.64 Japan. .. 2.058 2.06 Hi2.311 12.59 12 34/112.62 Rio de Janeiro 0.4 J.79 7.4 112.42 112.7. 112.401112 66 Sofia ....... 3.045 3.05 73 10.603 310.643 10.602/10.64 Jugoſlavien ... f.41 7.43 7.407 7.98 18.00 8.015/18.055 Konſtantinopel 2.179 20.437 20.489 20.438 20.490 Liſſabon ....." 1 545 21.5 21.545 1.2145 4.22451 4. 2145 4. 2245 Lanzig......." 81.37 81.* 6.585 16.625 6.585 16.62* Athen ........" .54 5.56 531 81.0761.27 31.065/8:.265 Kanada. . . . . . . . 4.207 4.217 135 71.01 71.19 70 62/ 10.80 Uruguav.. . . .. 4.245 4.255 4.235

3. 2.
237.
0.25
93
158
25

154.
15-
13.375
149.875
42 375
3.
f3.75
68.
83.75
262.5

59.54
12.515
1
2.18
1.595
81.5
AA
4. 217
4.245

Der Abſatz der neuen 5prozentigen Reichsanleihe. Am erſten Tag
(Donnerstag) der Zeichnung auf die 5prozentige Reichsanleihe waren
nach den Mitteilungen der meiſten Konſortialmitglieder die Zeichnungs=
aufträge
ſehr befriedigend. Das Endergebnis der Zeichnung, die noch
einige Tage offen bleibt, wird früheſtens am Samstag gemeldet werden
können.
Abſchluß einer bayeriſchen Staatsanleihe. Wie uns unter dem
Heutigen zuverläſſig gemeldet wird, ſind die in Berlin geführten
Verhandlungen über eine bayeriſche Staatsanleihe zum Abſchluß ge=
kommen
. Man hört, daß der Abſchluß zu günſtigen Bedingungen er=
reicht
worden iſt. Nähere Mitteilungen dürften erſt zu erwarten ſein,
wenn die Zeichnung der Reichsanleihe ſtattgefunden hat.

Die Lage der Rheinſchiffahrt im Januar.
Wenn auch die Kohlenverladungen im Januar im großen und gan=
zen
ſich auf der Höhe des Vormonats bewegten, ſo war die Beſchäfti-
gung
in der Rheinſchiffahrt doch nicht mehr ſo günſtig, wie in den letz=
ten
Monaten des vergangenen Jahres. Dabei gingen Tal= und Berg=
verkehr
zurück, vor allem die Brennſtoffverfrachtungen nach dem Ober=
rhein
. Aehnlich wie an der Nuhr lagen die Verhältniſſe am Ober=
rhein
und in Rotterdam, wo ebenfalls die Umſchlagsmengen ſich ver=
minderten
. Nach dem Oberrhein war im Verlaufe des Januar eim
Frachtenrückgang von rund 40 Prozent zu verzeichnen. Die gedrückte=
Frachtenlage wird vorausſichtlich noch weiterhin beſtehen bleiben. Wass
den Frachtenmarkt anlangt, ſo wies für die Verkehrsbeziehung Rhein=
Ruhr Häfen=Rotterdam die amtliche Notierung an der Schifferbörſe im
duisburg=Ruhrort vom 3. bis 22. Januar einen Frachtſatz von 1C
RM. bis 1.15 RM. je Tonne auf. bei frei Schleppen bzw. einſchließlick
Schlepplohn. Dann bröckelte die Frachtrate ab und ſtellte ſich vom 24.
bis 28. Januar auf nur noch 090 bis 105 RM. Im Getreideumſchlas
ſind die Ankünfte weiter zurückgegangen, und betragen für die Spedi=
teure
, wie von beteiligter Seite berichtet wird, nur noch 10 Prozent
der Vorkriegsankünfte. Zum Teil mußten Arbeiterentlaſſungen vorge=
nommen
werden. Im übrigen Hafenumſchlag ließ gleichzeitig die Be= zu wünſchen übrig, da die Umſchlagsanlagen entſchieder
weniger zu tun hatten, als in den Vormonaten.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Lebhafte Nachfrage nach Lahn= und Dill=Erzen im Januar. Diee
Nachfrage nach Eiſenerzen des Lahn=Dill Gebietes und Oberheſſen wa=
weiterhin
lebhaft. Der Erzabbruch hielt während des ganzen Monats
Januar au. Der Verſand wickelte ſich weiterhin ohne Schwierigkeitem
ab. In der Ueberweiſung der Staatshilfsgelder iſt eine Stockung ein=
getreten
, die verſchiedentlich zu unliebſamer Verknappung der Betriebss
mittel geführt hat.
Preußiſche Pfandbriefbank-Landwirtſchaftliche Pfandbriefbank. Diü
Aufſichtsräte der biden Inſtitute haben beſchloſſen, den am 2. Mär;
ſtattfindenden G.=V. die Fuſion der beiden Hypothekenbanken vorzir=
ſchlagen
. Die preußiſche Pfandbriefbank ſoll zu dieſem Zwecke das Vem
mögen der Roggenrentenbank als Ganzes gegen Gewährung von Aktien
der preußiſchen Pfandbriefbank unter Ausſchluß der Liquidation übem
nehmen. Die Aktionäre der landwirtſchaftlichen Pfandbriefbank (Nocy
genrentenbank) werden für ihre Aktien ſolche der preußiſchen Pfandbric
bank im Verhältnis 1:1 mit Dividendenberechtigung ab 1. 1. 1927 en
halten. Zu dieſem Zweck wird vorgeſchlagen, das Kapital der preuß;
ſchen Pfandbriefbank von 7 Millionen RM. um den gleichen Betrag auu
14 Millionen RM. zu erhöhen. Gleichzeitig mit der Fuſion ſoll eime
weitere Erhöhung des Kapitals der preußiſchen Pfandbriefbank un
abermals 7 Millionen von 14 auf 21 Millionen erfolgen. Die ne
Aktien werden übernommen von einem Bankenkonſortium, beſtehem
aus der Dresdner Bank=Berlin, der Darmſtädter und Nationalban.u
Berlin, der Direktion der Diskonto=Geſellſchaft=Berlin, der Commer;
und Privatbank=Berlin, Deichmann u. Co.=Köln, und Fränkel u. Simo=
Berlin und werden den bisherigen Aktionären der preußiſchen Pfonr
briefbank und der Roggenrentenbank unter Ausſchluß des geſetzlich=
Bezugsrechtes im Verhältnis 2:1 zum Bezuge angeboten werden. 2
Zuſammenhang mit dieſer Transaktion geht auch das bisher im Beſich
der Noggenrentenbank befindliche Paket an Pfandbriefbankaktien in der
Beſitz des Bankenkonſortiums über. In den Aufſichtsratsſitzungen 1
beiden Geſellſchaften wurden fernerhin die Jahresabſchlüſſe für 1
vorgelegt und beſchloſſen, den Generalverſammlungen die Verteilur
einer Dividende von 10 Prozent bei jeder Geſellſchaft nach reichlicha=
Zuweiſungen an die Reſervefonds vorzuſchlagen.
Futterſtoff A. G., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft, eine Gründury
der Futterſtoff=Ausrüſtungs=Firma Stern, Mai u. Cie., Frankfurt a.
Main, hat die mechaniſche Buntweberei Lahr in Baden erworben. Zi
Weiterführung dieſes Betriebes wurde die Badiſche Weberei A=G.
in Lahr in Baden gegründet. Die Lahrer Firma ſoll Baumwollro
gewebe herſtellen und wird der Futterſtoff A.=G. die von dieſer au
Ausrüſter=Firma benötigten Rohwaren liefern. Die Frankfurter F7
men waren bisher ſchon mit der Spinnerei= und Webereigeſellſchn
Sapit, mit Blum und Alexandre, Straßburg und Rosheim, MüEl
haufen Stoßwiehl verbunden.
Mannesmann=Röhrenwerke Aenderung des Kapitalerhöhungw
planes. In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Maunesmann Möhre
werke wurde in Aenderung des bereits bekanntgegebenen Kapita
erhöhungsplanes folgen des beſchloſſen: Es ſollen zunächſt 4,8 Millionn=
Reichsmark Stammaktien ausgegeben werden, welche die Geſellſchaft zu=
Rückgabe geborgter Stücke zu verwenden hat. Das Stammaktienkapit?
ſtellt ſich dadurch auf 120 Millionen Neichsmark. Sodann ſoll n weites
20 Millionen RM. Stammaktien mit Dividendenberechtigung vom 1.
dieſes Jahres ab zum Kurſe von 150 Proz. der Geſamtheit der Stama,
aktionäre zum Bezug im Verhältnis von 6: 1 angeboten werden. Daru
ſollen ſtatt der urſprünglich vorgeſehenen 30 Millionen RM. Vorzuc
aktien nur 20 Millionen RM. Vorzugsaktien ausgegeben werden. T
hierdurch bedingten Aenderungen der Tagesordnung der außerorderv
lichen Hauptverſammlung werden rechtzeitig veröffentlicht.
Die Inanſpruchnahme der Ruſſenkredite. Die unter die Ausfaw
garantie des 300 Millionenkredits fallenden Beſtellungen der Handel?
vertretung der U. S. S. R. erreichten bis Ende Januar eine Summe vn
rund 172,2 Millionen RM. In dieſer Summe ſind Beſtellungen bun
rund 18,9 Millionen RM. auf Grund der mündlichen feſten Verei=
barungen
einbegriffen, bei denen noch nicht alle Formalitäten des Al
ſchluſſes erfüllt ſind. Auf einen vierjährigen Kredit entfallen 100,8 M0
lionen RM., auf einen zweijährigen 71,4 Millionen RM.

Staatepapiere
al Deutiche
½BRe:
sp. Sch /100
7½ Bayer Staats: 101.25
Sch. p. 1. 4. 29
Sch./1C0.5
* 6. 5,
z. 1
8 % Pr St.=Sch.
8 2e
R4
Sch)
p. 1.1
77 Sächſ Fr.=Ech.
101.-5
7½ Sächl Fr.=Sch.
3e
101.25
Aedttgch
p.1 2
Dt. Ablöſungs-Anl.
inſchließlich.
367
Ausloſungsſcheinen!

Vortriegsanleihen
% D Reichsanz
2 D Reichsan!
D. Schuß
U
11u18
6 D. Schutzg v.14
Preuß. Kon)
Baden.
4%Bayern ..."
% beſſen
42 Württemberger
b) Ausländiiche
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5% L.Inv 1914
1898
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(½F 1909

5% Bulg Tabalos
4½% Oſ. Stautst.
v. 1913. Kdb. 1918
4XX Sſt. Schaz. 14

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16.3
16.3
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4% einh. R. (kon)
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4% Türk. Bago.
(Bagb.) II
1% 1911 Boll./ 173.
4 ½% Ung. St 1913
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Kronr.
Eiſ. Tor.6.
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3
2.7.

34.5

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Golopfd
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* Frli. Pfbr.=Bk
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Hll. % Komm. 2ob D., Goldſchuldver 26 Heſſ Ldb. Gold.)
%a Komm Elektr Mark (Hag./ Gold 105 annh St.=G 1.2.5 8%6 Mainz St.=G 104.75 Aa Naſſ. Ldo. Gold. %0 Pfälzer 6. 101 Goldpfandbr 8% Pforzh St.* 39 Pr. C.
Fr.=B 104.5 22-. Goſpfe
2 W.Hyp =B. G.
4
ZRh. St. W. 25 153 0% Rh.=Weſtf. B.= .27 fr.=Bk. Goldpf. 28 24.3 b6.B -Cr.=B. 105 3.u5 Holdpfandbr. Oyne Zins:
verechnung 5% Bow. Kohl 2 14.2 62 Großkr. Mann Kohl. 24 5% beſt Brk.=Rog. 8 5% Roggen * Pr. Kaliw
1. 5% Pr. Roggenn 9s 5 % Sübd. Feſt=B. 3
Zorkriegs=Hyp.=B. 2.43 Bfandbriefe
ay Bereinsd Bayr Handelsb. 103. Jahr öyp. u. WBecht Berliner Hyp Bk. . Friſi. Hyp.=Bi. 17.2
7. 104.- Frei Pianvor.=B
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öyp.-B.. 141 1.0.5 Nealb Oyp= u. 38b
Meining. byp.? 104 193 Breuß.3 Pr. Cent.=O. Kr.=3.

*p
ufradf Artien, Burmfrnbr. Brändfärter Karsbetichr done. Beöthtr roait

Preuß. Bidbr.=B7
Rhein Hyp.=B.
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Südd. Bodenkr.
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Staati. ob. prov.
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Bay Hyp.=Wch)
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Pfdbr.=Bk.
Grundtr. Bk.
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Südd Disc.-Geſ.
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Biener Banwerein
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Bochum Bergb.
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Gelientirch. Baw
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Fau. Salzdetfurt.
Ralt. Weſterregln
Klöcknerwerte.
Mannesm.=Nöhr
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tavi=Min.=Ant.
Pyönir=Bergb
Ryein.Braunk.
Thein. Stahlw.
Riebeck Montanl:
Rombach. Hütte.

Kue Hice
Tellus Bgb.
Ver. Laurahütte
Ver Stahlwerke
Indnſtrie=Akt.
rauereten
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vereules. Heſſiſche
Lowenbr.=Münch
Nainz. Aktienbr.
Shöfferhof( Bind
Shwarz=Storchen
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BE. A. G. Pzg.A
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ad. Uhren. Furtw.
Bamag- Teguin
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Bing. Metall..
Brein.=Beigh=Ol.
Bür teufor Erlang.
Tenent=Heidelb.
Tenent. Farlſtad!
Femnent, Lothr.
Syem. Albert
Them. Brocky
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daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhandel
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dingler, Zweibrück.

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Dürr. Ratingen
Lnckerhoff & B.
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Enzinger Werke
Ezlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn.
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Faber & Schleid
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Felten E Guilleau
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Zelſenk. Zuzſt.
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dufen nähle Frkft.
Humnmerſen
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öurt n. E Kraun
Seyligenſtaeot.
Hilgert, Armatur.
Hinorihs=Au ferm.)
Hirich, Kupfer
boh-Tie/ Eiſen
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H.zverk. Ind....
dſoro n. Breslau"
Fna. ....."
Finnſan St.
anmg. aiſersl.
kurtsruger Rah. .

Karſtadt, R.
Relein Sh. & Becker
gnorr. Heilbronn
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Lingel Schuhwv.
Löhnberg. Mühle
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Shneio * Hanau
Hrellpr Fraal
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18
Zer. Roeder

Venuletu & Ellend,

[ ][  ][ ]

Nummer 35

Freitag, den 4. Februar 1927

Seite 13

Der Stanb der deutſch=ägyptiſchen Handelsvertragsverhandlungen.
Meber die deutſchr=ägyptiſchen Handelsvertragsverhandlungen verlautet an
uſtändiger Stelle, daß es ſich im weſentlichen um die vertrauliche Feſt=
vegung
des ſchon beſtehenden Zuſtandes der Meiſtbegünſtigung
andelt, bereits im Frühjahr v. J. hatte die deutſche Negierung der
gyptiſchen Regierung Vorſchläge unterbreitet, die jedoch wegen des
gyptiſchen Regierungswechſels nicht zur Diskuſſion kommen konnten.
m Herbſt ſind dann die Verhandlungen erneut aufgenommen worden.
je ägyptiſche Regierung hat nunmehr gleichfalls Vorſchläge ausgear=
sitet
, die zur Zeit von den deutſchen Stellen geprüft werden.
Ausweis der Bank von Frankreich. Im Wochenausweis der Banl
ton Frankreich haben ſich die Vorſchüſſe an den Staat um 650 Millio=
n
auf 31,9 Milliarden vermindert, wogegen der Banknotenumlauf um
94 Millionen auf 52,6 Milliarden Franken ſtieg. Vemerkenswert iſt
fmner auf der Aktivſeite eine Vermehrung der Portefeuille=Beſtände um
770 Millionen auf 4.4 Milliarden und des Poſtens Gold=, Silber= und
Zeviſenankäufe um 39 Millionen auf 1,7 Milliarden. Auf der Paſſiv=
Tte verminderten ſich die laufenden Privatkonten um 1.3 Milliarden
gaf 4,5 Milliarden, während ſich die verſchiedenen Paſſiven um 946
4Tillionen auf 2 Milliarden vermehrten.
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 3. Februar. Dem heutigen Kleindieh=
nrrkt
waren zugefahren: 69 Kälber, 42 Schafe, 85 Schweine, 980 Ferkel
D Läufer und 4 Ziegen. Bezahlt wurden für Kälber 7680; 7276;
68: Schweine 6667; 6667; 6869; 6566; 6364; 6364;
Hafe 3245 Mark für je 50 Kg. Lebendgewicht; Ferkel bis 4 Wochen
26; über 4 Wochen 2635; Läufer 3643 Mark per Stück.
Nrrktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig; geräumt; mit Schweinen
z telmäßig; ausverkauft; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig.
Darmſtädter Viehmarkt vom 3. Februar.
Aufgetrieben waren:
Dchſen, 142 Kälber, 11 Schafe, 1 Ziege. Der Marktverlauf war für
üffen ſchleppend, Ueberſtand; für Kälber, Schafe ſchleppend, geräumt.
Preiſe betrugen für Ochſen 5256; für Kälber 5070; für Schafe
340.
Frankfurter Viehmarkt vom 3. Februar. Der Auftrieb des heutigen

Schweinen unterblieb die Notierung wegen des ſchwachen Auftriebs.
Marktverlauf: Kälber und Schafe werden bei lebhaftem Hande
usverkauft. Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt:
ſen= und Rindfleiſch 1 95100; II 8893; Bullenfleiſch 8090; Kuh=
eſch
I 7590; II 6075; III 4050; Kalbfleiſch II 95105; Hammel=
ſefch
8090; Schaffleiſch 6580; Schweinefleiſch 9095. Gefrierfleiſch,
tir dfleiſch, Vorderviertel 52 und Hinterviertel 56.

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17
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Produktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 3. Februar. Trotz feſterer Forde=
rungen
La Platas wie auch unnachgiebiger Preismeldungen Nordame=
rikas
folgte Berlin nicht ganz dieſer Bewegung, da die Unternehmungs=
luſt
in Weizen nicht ſonderlich groß war, andererſeits aber das Inland
vereinzelt mehr offeriert. Im Lieferungshandel zeigte ſich zeitweiſe
vermehrte Verkaufsneigung für Mai und Juli, ſo daß ſich die geſtrigen
Kurſe nicht voll behaupteten. Lediglich März feſter, Roggen nicht aus
reichend offeriert und hoch gefordert, ſofern die hieſigen Käufer durch=
weg
höhere Preiſe anſetzen mußten. Mehl behält das ruhige Geſchäft
der Vortage. Auch Gerſte recht vernachläſſigt. Für Hafer war wohl
Angebot im Markt, doch hielten ſich die Preiſe höher.
Frankfurter Produktenbericht vom 3. Februar. Auf höhere Aus=
landsmeldungen
erfuhr die Tendenz am hieſigen Maukt erneut eine Be=
feſtigung
. Die Umſatztätigkeit war aber wieder ſo klein, daß ſich die
feftere Tendenz nicht auf die Preisgeſtaltung auswirken konnte. Weizen
2
029,75; Roggen 2727,25; Sommergerſte 2627,50; Hafer inl.
21,2522; Mais 18,5019; Weizenmehl 40,2540,75: Noggenmehl
38,2538,75: Weizenkleie 13,50; Roggenkleie 13,50.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 3. Febr. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Maukt nahm einen überwiegend feſten Verlauf, da
höhere ausländiſche Notierungen vorlagen und die Exportoure Käufe
vornahmen. Im Schlußverkehr veranlaßten günſtige Berichte aus Ar=
gentinien
eine Abſchwächung. Die Termine ſchließen ziemlich unver=
ändert
.
Mais: Zunächſt erfolgten Baiſſedeckungen, die zu einer Aufwärts=
bewegung
führten. Später überwogen Liquidationen, ſodaß die Ter=
mine
etwas unter geſtern ſchließen.
Hafer: Der Markt nahm einen etwas ſchwächeren Verlauf bei
ruhigem Geſchäft.
Vaumwolle: Große Lokoverkäufe im Liverpooler Markt ſowie
größere Kaufluſt der heimiſchen Spinner verurſachten eine Befeſtigung.
Außerdem lagen hauſſegünſtige Berichte über die Anbaufläche vor, wo=
durch
Deckungskäufe veranlaßt wurden.
Kaffee: Der Markt verlief in abgeſchwächter Haltung auf ermäßigte
ausländiſche Notierungen und größeres braſil. Angebot.
Zucker: Aus Europa lagen Kaufaufträge vor und höhere Notierun=
gen
. Da auch der Lokomarkt feſt war, wurden ſpekulative Käufe vor=
genommen
.
Kakao: Aus dem Ausland lagen erhöhte Notierungen vor, der
Lokomarkt zeigte eine feſte Haltung, die Baiſſe nahm Deckungskäufe vor,
weshalb der Markt einen ſtetigen Verlauf nahm.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Berliner Verkehrsanleihe wird entgegen dem urſprünglichen
Plan als reine Stadtanleihe aufgelegt werden, und zwar als Anleihe
der Straßenbahnbetriebsgeſellſchaft m. b. H. mit ſtädtiſcher Bürgſchaft.
Wie gemeldet wird, hat die öſterreichiſche Regierung eine Garantie
für die Kredite, die den öſterreichiſchen Handelsfirmen im Geſchäftsver=
kehr
mit Rußland gewährt werden, übernommen. Die Kredite werden
füir 10 Jahre im Betrage von drei Vierteln der Geſchäftsabſchlüſſe
garantiert.
Wie aus Luxemburg gekabelt wird, wird das von Präſident Mayriſch=
Luxemburg, dem Vorſitzenden der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft,
jegründete deutſch=franzöſiſche Verſtändigungskomitee am 6. Februar in
Berlin zu Beſprechungen über die ſchvebenden Fragen zuſammentreten.
Die Luxemburger Banken beſchloſſen, gemeinſam die Habenzinſen
für 14 Tage Depoſiten (Standard=Zinsfuß) von 5 Prozent auf 4½ Proz
zu ermäßigen. Seit zwei Monaten iſt dies die dritte Ermäßigung.
Im Dezember 1926 hat die belgiſche Zinkhüttenerzeugung zum erſten
Male nach dem Kriege mit 17 320 Tonnen das Niveau von 1913 erreicht.
Die Bank von Frankreich ſetzte den Wechſeldiskont von 6½ auf 5½=
Prozent und den Lombardzinsfuß von 8½ auf 8 Prozent herab.
Nach einer Agentrmeldung hat die franzöſiſche Regierung ihren
Plan aufgegeben, den Viſazwang für engliſche Reiſende einzuführen.
Zum Zwecke der Aktienkapital=Erhöhung der Schwediſchen Zündholz=
geſellſchaft
von 180 Mill. Kr. auf 270 Mill. Kr. werden 900 000 neue
Aktien ausgegeben.
Auch am Schlußtage der derzeitigen Londener Kolonialwollauktion
war die Konkurrenz äußerſt lebhaft und die Preiſe blieben foſt. Das
Geſamtangebot, das ſich auf 11 750 Ballen beläuft, wurde flott abgeſetzt
und die Stimmung blieb bis zuletzt gut.
In Riga iſt der Inſpektor der polniſchen Eiſenbahn, Skoblewsky,
eingetroffen. Er ſoll Verhandlungen mit der lettiſchen Negierung über
Lieferung von polniſchen Kohlen nach Lettland ſoſohl für die Eiſen=
bahn
als auch für die Induſtrie führen.
Der Umſatz der diesjährigen internationalen Ledermeſſe in Mailand,
die vom D2. bis 29. Januar ſtattfand, beträgt 175 Millionen Lire. Die
Zahl der ausſtellenden Firmen betrug 290 gegenüber 220 im Vorjahre.
An der Spitze der ausländiſchen Ausſteller ſtand Deutſchland mit
44 Firmen, dann folgten England, Frankreich und Amerika.
Die American Braß Co. ermäßigte die Preiſe für Meſſingerzeugniſſe
um 3 Cent per Pfund.
Auf dem amerikaniſchen Kunſtſeidenmarkt iſt eine ausgeſprochene
Belebung der Nachfrage zu konſtatieren, und zwar gibt ſich erſtmale
wieder Neigung zu längerfriſtigen Eindeckungen kund. In den gang=
barſten
Nummern ſind große Poſten auf längere Zeit vorgebucht.

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[ ][  ][ ]

Seite 14

Freitag, den 4 Februar 1927

Nummer 35

Residenz-Theater
(am Weißen Turm)

Sensationen über Sensationen, Spannung vom
ersten bis zum letzten Bild, Lachen vom Anfang.
bis zu Ende, bringt

in seinem neuesten Film
Räuber der Königsschlucht‟
Das Iustige Beiprogramm:
(*3104
Die müden Beine, Fox-Groteske in 2 Akten
Waldemar in Uniform, Lustsp. in 2 Akten
Die neueste Wochenschau-
Anfang 3½ Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr

12296)

Motto: Enei derf jeder, der sein Eitritt berapp
Iwerraschunge u. Bteedsinn werd allerhand verzappl
Samstag, den 5. Februar,
abends 7 Uhr 11 In der
Turnhalle am Woogsplatz

Großer
Maskenball

2Mnsikkapellen: Selt-Kaffee-Likörstuhen
Eintritt für Hitglieder 1.50
Für Fremde 3.00, an der Abendkasse 3.50
Näheres siehe Plakate
(2:3
Das närrische Komitee

Palast-Lichtspiele

Mur einige Tage!
Tackie Coogan


Mos lal Herlma
Ein echter Jackie-Coogan-Film zun
Lachen und Weinen in 6 Akten! (2279
Rin-Tin-Tin unter Wölfen
7 Akte von Menschen und Hundetrene,

Union-Theaten

Der vielen Nachfragen wegen, sehen wir uns veranlaßt, der Welt größter Film

auf weiteres auf dem Spielplan zu lassen.

(* 3103

Anfang 3, ½6 und 8 Uhr.

Jugendllche haben Zutrikt!

Jugendliche haben Zutritt!

HAHEDDDEDAHESDEEIHEDNZADEBHHENEN

Rhein=
str
. 2

Schloß-Oafé

Rhein-
str
. 2

Schloß.-Café-Ensemble‟
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
Freitag, 4. Februar, abends 8½. Uhr
Großes Sonder-Konzert
unter Mitwirkung von Herrn Franz Sauer, ehem.
Mitglied des Heidelberger Stadttheaters.
Eigene Konditorei Ausschank von Fürstenberg- N
Bräu, Donaueschingen
(Tucher-Bräu, Nürnberg)
s
Aannnnnngannanpnan gnngangnnagnnnnns
Saal des Musikvereins, Steinstraße 24
Donnerstag, den 10. Februar 1527, abends 8 Uhr
KONBERT
Hilde Rohloff
Mitwirkende: Frau A. Spalwingk, Sopran
Am Flügel: Kapellmeister J. Spalwingk.
Werke von Schubert, Schumann, Beethoven,
Brahms, Schira, Puccini und Verdi.
(2263
Ibach-Konzertflügel
von Heinrich Arnold, Wilhelminenstraße 9.
Karten zu Mk. 2 20, 1.65 u. 1.10 einschl. Steuer
bei Konzert-Arnold, Wilhelminenstr 9( Tel. 2560)

desenschaft Härmiose Darmstadl
Unſere diesjährige
5
K4 Damen-Herrensitaung
N findet am Sonntag, den 6. Februar 1927.
c abds. 61 Uhr im Fürſtenſaal, Grafenſir. ſiatt
Karten werden in untengenannten Vorverkaufsſtellen
ausgegeben: Karl Steinmetz, Ludwigſtr., Jul. Simon, Grafenſtr.
Peter Wenz, Kirchſtraße
(*3059

UABHLON
Der große Erfolg!

och. Oar=
D.=V. Einlladgl Autihſtadt
Motto: Bei uns vergißt mer Miehl und Sor’e!
Samstag, den 5. Februar 1927
2n
Großer Gala=Maste aubau
in ſämtlichen Näumen des Rummelbräu.
Große Ueberraſchungen!
Anfang 8 11 Uhr.
Jazzband.
Karten im Vorverkauf beim 1 Vorſitzenden,
Herrn Blümel, Hoffmannſtr 5, I. (3091

Täglich abends 8 Uhr!

Mehrere


Palzs
wenig gespielt.
Lußerst preiswert zu
verkaufen.
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Heinrich Arnold

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Glocken . . . 50.
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Heute Freitag und morgen Samstag

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Heute Freitag
und Samstag 9

Es ladet ergebenst ein (* 3070
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Heſſen=Flieger=Verein
für Luftfahrt e. P.
Mitglieder=Perſammlung
heute Freitag, den 4. Februar 1927,
abends 8½½ Uhr, 228(
im Fürſienſaal, Grafenſtraße.

Gasthaus zum roten Löwen
Große Ochsengasse Nr. 6
Heute Freitag, Samstag und Sonntag
1ST
BOCKBIERE
Ausschank des berühmten Carolus-Bock
Karnevalistisches Konzert
Drei Abende in Wixza
Eintritt frei! (2256fs) Eintritt frei!

Samstag, 5. Febr, 8½, Eliſabethenſtr,
t. Saal d. Städt. Akademie f. Tonkunſt
Der religiöse Beruf
der Frau‟‟
öffentlicher Vortrag
von Gertrud Spörri=Stuitgart
Pfarrer in der Chriſtengemei ſchaft
Karten 1 Mk. Auch werden ermäßigte
und Freikarten gewährt. (*30/4

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Dall einmal besucht haben, kommen am
Samstag, den 12. Februar, 8 Uhr 11
in die
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zu dem diesjährigen glanz vollen

Heſſiſches Landestheater,
Großes Haus
Freitag, den 4. Februar 1927
abends 7½ Uhr
F 6 (Darmſtädter Volksbühne)
In der Neueinſtudierung u. Neuinſzenierur
Robert und Bertram
oder: Die luſtigen Vagabunde
Poſſe mit Geſang und Tanz in
4 Abteilungen von G. Räder
Muſik von verſchiedenen Komponiſten
1. Abteilung: Die Flucht
Robert, Arreſtant . . . . Robert Klupp
Bertram, Arreſtant
Paul Majetzki
Strambach. Gefängnis
wärter, Invalide . . . Heinrich Kuhn
Michel, ſein Neffe.
Bauernburſche . . . . Eugen Vogt
Erſte Schildwache . . . . Karl Ebert
Zweite Schildwache . . . Otto WBenke
Ein Korporl . . .
2. Abteilung: Die Hochzeit
Robert
Robert Klupp
..
Bertram
Paul Maletzki
Mehlmeher, Pächter . . . Hans Epskan=
Lips, Wirt
Richard Jürga
Röſel, Schenkmädchen . . M. Vincent
Michel . . . . . . . . . Eugen Vogt
Brautvater . . . . . . . Frdr Jachtmamt
Erſter Landgendarm . . . Rudolf Wittge
Zweiter Landgendarm . . HansBaume
Ein Kellner ... . . . . Walter Bluhn
Ein Hausknecht . . . . . Hans Ausfelde
Aufwärter, Bauern, Bäuerinnen,
Muſikanten, Brautzug
3. Abteilung: Soiree und Maskenbalel
Robert . . . . . . . . . Robert Klupp
Bertram .
Paul Malctzk
Ipelmeher, ein reicher Bank er HugoKeßl
Iſidora, ſeine Tochter . . Beſſie Hoffarn
Samuel Bandheim, ſein
1. Kommis
Joachim Büttmt
Kommerzienrätin Forchheimer,
ſeine Kuſine.
Ilſe Lahn
Dr. Corduan, Hausfreund K. Weſterman)
Jack, Diener . . . . . . Hans Ney
Masken, Gäſte, Diener, Ballett
Als Einlage: Spitzentanz, ausgeführn
voi den Damen anda von reibig,
Irene Scheinpflug, Dorothea Böhr
4. Abteilung: Das Volksfeſt
Robert . . . . . . . . . Robert Klupp
Paul Maletzki
Bertram
Frau Miller, Witwe.
. . Marg Carlſew=
Röſel, ihre Pflegetochter . Alice Treff
Michel
.. . . . . Eugen Vogt
Strambach . . . . . . . Heinrich Kuhn
Polizeidiener . . . . . . Ernſt Rottluffi
Leierkaſtenmänner, Ausrufer, Bauern:
und Bäuerinnen
Vorkommende Tinze, einſtudiert von de
Balleitmeiſterin Mand: v. Kreibig, we d2
ausgeführt von den Damen des Ballet4
Preiſe der Plätze: 1 bis 10 Mk.
Längere Pauſe nach der 2 Abteilungg
Ende 10½ uh6
Anfang 7½ Uhr
Samstag, 5. Febr. E 12. Weihnachtszyfll
klaſſiſcher Werke (5. Vorſt.) Die Flede‟
maus. Anfang 7 Uhr. Preiſe 110 AI
Sonnta, 6. Febr C 12. Die Walkü=
Anfang 5½ Uhr. Preiſe 1.2012 Mk3
Kleines Haus
Freitag, den 4. Februar 1927
abends 6 und 8 Uhr
Samstag, den 5. Februar 1927
nachmit tags 3½ und 5", Uhr
Letzte Film=Borführungen:
Das Paradies Europas
Ein Film vom Schweizer Volk
und ſeinen Bergen.
Preiſe der Plätze: 0.70, 1.00, 1.50, 2.00 A=
Samstag, 5 Febr. Volksvorſtellung zu
mäßigten Preiſen Egeplagder Famil!
vadder. Anfang 8 Uhr. Preiſe 0.50,
1 50, 2 Mk.
Sonntag, 6 Febr., vorm 11½ Uhr Eecl
Morgenfeier Robert Schumann Plé
0 50 und 0.30 Mk. Abends 7½ UN-
Volksvorſtellung zu ermäßigten Preil!"
Der Raub der Sabinerinnen. Preiſe!
1.50, 2.

[ ][  ][ ]

Nummer 35

Freitag, den 4. Februar 1927

Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)

!"
Darf ich vielleicht fragen
Sofort. Das erſtemal wollte ich Bankier des Zaren wer=
den
. Da wurde er abgeſetzt. Das zweitemal ſtand ich in Ver=
indung
mit Hugo Stinnes da ſtarb er. Heute gilt es. Wenn
h’s heute nicht ſchaffe, ſch
ff’ ich’s nie.
Was denn eigentlich?"
Machen Sie mich zu Ihrem Hofbankier, Herr Vandergult.
Vandergult öffnete den Mund zu einer Antwort; aber ſein
Feſucher ließ ihn nicht dazu kommen. Ich weiß, was Sie ſagen
wollen. Ich weiß, daß drei Bankiers unten in der Halle ſitzen
unid warten. Ich bin der erſte; ich habe dem Etagenkellner
heindert Mark gegeben. Ich weiß, was Sie ſagen wollen: Sie
hrauchen für Ihre Geſchäfte den Bankier Rothermel nicht.
Na alſo, fagte Vandergult.
Herr Rothermel ſchien einen furchtbaren innerlichen Kamp
mit ſich ſelbſt auszufechten. Was kann ich bloß tun, um Ihnen
n Intereſſe an meinen Propoſitionen zu bieten? Das einzige,
nas ich habe, iſt Geld. Und damit iſt Ihnen natürlich nicht bei=
akommen
.
Natürlich nicht, fagte Vandergult.
Ich würde an Ihr gutes Herz appellieren; aber ich weiß,
dus iſt geſchäftlich unfair. Und außerdem macht es, glaube ich
auf einen Amerikaner keinen Eindruck. Alſo was um Gottes
nällen ſoll ich tun?
Ich kann Ihnen nicht helfen, Herr Rotermel.
Sie zwingen mich zum Aeußerſten.
Voll Spannung blickte Vandergult auf den Bankier. Dieſer
machte ein entſchloſſenes Geſicht; dann ging er zum Erſtaunen
Nandergults mit ſchnellen Schritten zur Tür hinaus
Gleich darauf, öffnete ſich die Tür wieder. Aber es war=
Reimers.
Wir müſſen Schluß machen. Die Geſchichte wird brenzlig.
Wo iſt Hieronimy?
Der iſt ſchon ausgerückt. Wir ſitzen hier vorm Reſt.
Ja, ſagte Fritz, dann heißt es wohl ſcheiden. In wel=
hem
Hotel werden wir heute Nacht ſchlafen?
Im Hotel zum Tiergarten, denke ich. Dritte Bank links
u der Siegesallee. Sieh hier, es fängt an zu regnen. Ach du,
Fritz, das war ein ſchöner Tag, den ich dir verdanke.
Mir?
Du haſt doch den großartigen Einfall gehabt, mit den An=
ügen
. Du biſt ein famoſer Kerl. Wir bleiben zuſammen.
Fritze! Wir werden die Augen offen haben, da müßt’ es mit
dern Teufel zugehen, wenn es nicht zwei jungen Kerls wie uns
ſines Tages glücken ſollte. Bloß Kurage. Komm, Fritze.

Seite 15

Es klopfte.
Das iſt der Kellner mit der Rechnung.
Nein, es war nicht der Kellner. Und es war, auch keine
Rechnung. Es war Herr Rothermel, der Bankier.
Ich ſehe, Sie haben ſchon wieder eine neue Konferenz, Herr
Vandergult. Keine Angſt, in einer Sekunde bin ich wieder
draußen. Alſo hier mein Vorſchlag: hier iſt eine Million in
bar. Bitte, widerſprechen Sie nicht; ich halte mir die Ohren zu,
ich will kein Wort hören. Nehmen Sie die Million, behalten
Sie ſie, machen Sie damit, was Sie wollen. Ich beſtelle jeßt
neue Briefbogen: das Bankhaus J. C. Rothermel vertritt die
europäiſchen Intereſſen des Hauſes Cornelius Vandergult
Bitte, widerſprechen Sie nicht, laſſen Sie mich machen, was kann
Ihnen paſſieren?
Ich bin vorläufig ſprachlos, Herr Rothermel.
Gott ſei Dank; ich flehe Sie an, bleiben Sie’s. Verbuchen
Sie das Geld als Beteiligung meines Bankhauſes an Ihren
Unternehmungen.
Wenn meine Unternehmungen nun nichts einbringen?
Das iſt ein guter Witz. Ich vertraue Ihnen. Wenn Sie
fallen, will ich gern mitfallen. Werden Sie nicht bös, das iſt
natürlich nur ein Scherz. Es geht mich natürlich gar nichts an,
ſür was für Unternehmungen Sie das Geld verwenden; geben
Sie’s privat aus, wie Sie wollen. Ich will nur mit Recht und
mit gutem Gewiſſen ſagen, können, daß ich Ihr Bankier bin.
Sagen Sie nicht nein. Draußen ſteht mein Kompagnon. Wenn
ich mit der Million in der Hand zurückkomme, zieht er ſein Geld
aus dem Geſchäft. Nehmen Sie die Million, und Sie haben einen
Menſchen glücklich gemacht.
Zwei Menſchen.
Zwei Menſchen, natürlich: meinen Kompagnon auch. Und
nun Adieu, Herr Vandergult. Auf Wiederſehen! Leben Sie
wohl! Vielen Dank.
Draußen war er.

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die durch Mund- und Rachenhöhle in den Körper
eindringen, werden durch Panfavin-Pastillen
in ihrem Wachstum gchemmt und unschädlich
gemocht. Die Panflevin-Pastillen sind daher ein
wirksames Schutzmittel gegen Erkältung und An-
steckung
. Sie sind angenehm von Geschmack und
greifen den Mogen nicht an. Von ersten Fach-
gelehrten
warm empfohlen. Erhältlich in allen
Apothcken und Drogerien.
(Zusammensetzung: 3,6 Diamino- 10 Mechpl-Acridmniumchlorid
a003 mit Kakao und Zucker als Pastillenmasse."

Jonny Reimers ging langſam durch das Zimmer. Nein, er
ging nicht; er ſchlich, er hinkte, er kroch. Dann ließ er ſich in
einer ganz merkwürdigen Haltung, wie ſie Jacobſen noch nie
an einem Menſchen geſehen hatte, in den Seſſel fallen. Und mit
völlig überwältigter Stimme fragte er:
Sag’ mal: was bedeutet das?
Vandergult warf einen ſcheuen Blick auf die Banknoten=
bündel
, die den Tiſch bedeckten; langſam wandte er das Geſicht
zur Tür, durch die eben Herr Rothermel verſchwunden war,
Zögernd drehte er den Kopf dem Freunde zu.
Ich weiß es auch nicht, Jonny. Ich hab' mich zum Spaß
auf ein altes Gerümpel geſetzt. Und nun ſehe ich: Das iſt gar
kein altes Gerümpel. Das iſt eine Flugmaſchine, die mich in die
Höhe trägt, ob ich will oder nicht.
Jonny ging mit geſträubten Haaren wie ein furchtſamer
kleiner Hund auf den Tiſch zu und betrachtete mit großen, angſt=
vollen
Augen das Geld.
Fritze, ſag’ mal, iſt das nun wirklich und wahrhaftig Wahr=
heit
? Bin ich das, Jonny Reimers vom Stubbenhuk in Ham=
burg
, biſt du das, Fritz Jacobſen und ſtehen wir hier beide
wirklich und wahrhaftig im Hotel Adlon in Berlin in unſerem
Hotelzimmer? Und vor uns auf dem Tiſch liegt eine Million?
Fritze, Fritze, bin ich verrückt oder träum’ ich? Oder bin ich
vielleicht derartig beſoffen, daß ich überhaupt nicht mehr weiß,
was oben und unten iſt? Und, ſag’ mal, vielleicht wach’ ich jetzt
in zwei Minuten auf, und es iſt ein Schutzmann, der mich am
Arm rüttelt, und ich lieg auf einer Bank im Tiergarten
Nein, Jonny. Es iſt alles Wahrheit.
Ja, aber das iſt doch gar nicht möglich!. Wir beiden arm=
ſeligen
ſtellungsloſen Adreſſenſchreiber lümmeln uns in Klub=
ſeſſeln
und wühlen im Geld?
Ja, Jonny.
Aber ich verſteh noch immer nicht .. Wann und warum .
wenn er nun gleich wiederkommt und das Geld zurückholt?
Der kommt nicht wieder. Der iſt froh, wenn ich es behalte.
Gibt’s denn ſo was auf der Welt? Ein Menſch kommt zur
Tür herein und fleht dich an, du ſollſt ihm eine Million ab=
nehmen
? Und rückt aus, weil er Angſt hat, du könnteſt ihm die
Million an den Kopf werfen? Iſt denn die Welt verrückt, oder
bin ich bloß ſo dumm?
Die Welt iſt verrückt, Jonny. Sie läuft denen nach, die
Erfolg haben. Und ſie tritt die mit Füßen, die unten ſind. Nun
ſag’ mal ſelbſt, hätteſt du das Geld zurückgewieſen?
Das war doch gar nicht möglich. Ich glaube, der Mann
hätte ſich vor unſeren Augen erſchoſſen. Du hätteſt ſagen können,
was du wollteſt " , er hätte ſich die Ohren zugehalten und wäre
hinausgelaufen. Nein, Fritze, das Geld gehört dir, das kann ich
beſchwören.
(Fortſetzung folgt.)

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aus feinem Renforce, mit eleg. Spitze 110
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aus gutem Wäschestoff, mit schöner
.14
Stickerei .. . . . . ..
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Klöppelpitze. . ...... . 2.95, Led0
Kunstseidene Prinzeßröcke
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in hübschen Farben .."

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130 cm breit, in guten Blumen-Musten keu
Blumen-Damast
130 cm breit, mit bunten, indanthren-
farbigen
Streifen .... ....... 1010
Rein-Macco Damast
95
130 cm breit, Ia Qualität, in selten
schönen Mustern . . . . . . . . . . . Lbu
Bett Damast
160 cm breit, solide Gualität, in Band-
streifen
. . . . . . . .. . ..... 1e 40
Blumen-Damast
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[ ][  ]

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Nummer 35

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außergewöhnlich preiswert

Servietten
Ss 088, 0f5. 060. 045 028

Hochwertige
2
A
Damenwesche

Jumper-Untertaille
aus feinem Wäschestoff, mit
Valencienne-Einsatz ver-
arbeitet
. . . . . . . Stück
Jumper-Untertaille
aus feinem Wäschestoff, mit
Valencienne u. hübsch Stick.
Damen-Hemd
Trägerform feinfädige Ware,
reich mit Valencienne ver-
arbeitet
. . . . . . . Stück
Damen-Hemd
aus gutem Batist, mit Valen-
cienne
-Träger, breitem Einsatz
und Spitze . . . . . . Stück
Damen-Hemd
aus feinem Wäsche-Stoff, mit
entzückender Velenciennegarn.,
und bestickt . . . . Stück
Damen-Nachthend
aus gutem Wäsche-Stoff. mit
Valencienne-Einsatz u. Sitze
garniert . . . . . . . Stück
Reform-Rock
aus feinem Wäsche-Stoff, mit
Valencienne und Stickerei
hübsch verarbeitet . . Stück
Prinzeß-Rock
feinfäd. Ware, mit Valencienne
und Stickerei reich garniert

V.
1.40
1.40
Aad
HR
3.0
9.00

Hübsche Bluse
aus Kunst-Waschseide, mod.
Form, mit Bubikrag. u. Fältch.

sLischtücher
S 175 3.95. 9.05, 195, 150

Bewährte
Weißwaren
Hemdent u ch
in den bewährten stark- und
.
feinfädigen Onalit. 0.68, 0.48,
Weißer Croisé
80 cm breit, schöne weiche
A.

S Oualitäten

0.75, 0.68,

Rein-Maccc
80 cm breit, für elegante Leib-
wäsche
. . . . . 0.85, 0.78,

Ha u stu ch
150 cm breit, gute Gebrauchs=
ware
. . . . . . 1.60, 1.25,
Halb-Leinen
S 150 cm breit, solide kräftige
Ware . . . . . . 2.25, 1.80,
Bett-Damast
S 130 cm breit, verschiedene
hübsche Streifen . 1.58, 1.35
Blumen-Damast
130 cm breit, versch. hübsche
S Uuster . . . . . 1.95, 1.65,
Bett-Damast
160 cm breit, solide Gnalität,
ST schöne Bandstreiten 2.50, 1.85

Elegante Crepe de Gbine-Bluse
mit mod. Bubikragen u. farb.
Crépe de chine-Schleife . . .