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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 33
Mittwoch, den 2. Februar 1927.
190. Jahrgang
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Konkurs oder gerſchtlicher Belireibung fäſlt ſeder
Nabatt weg. Bankonto: Deutſche Banl und Darme
Kädtei und Natſonalbank.
Das Kompromiß
mit der Botſchafterkonferenz.
Die Parteien haben ſich geeinigt, ohne den
Völkerbund bemühen zu müſſen.
Das Kompromiß, das mit der Botſchafterkonferenz über die
Reſtpunkte der Milirärkontrolle zuſtande gekommen iſt, hat eine
ewas merkwürdige Vorgeſchichte. Seine Rechtsgültigkeit wird
dadurch nicht beeinträchtigt, aber es verſtößt doch gegen den
üb=
lichen diplomatiſchen Brauch, daß bindende Abmachungen, wie
ſie in Genf getroffen wurden, unter ſtillſchweigendem
Einver=
ſtändnis weiter hinausgeſchoben werden. Tatſächlich war am
Montag mittag 12 Uhr die Friſt, die zur Verſtändigung zwiſchen
Deutſchland und der Botſchafterkonferenz vereinbart war,
abge=
laufen. Nach dieſer Zeit mußte zwar die Kontrollkommiſſion
ſich aus Deutſchland zurückziehen, die nicht erledigten Fragen
aber waren dem Völterbund zur ſchiedsrichterlichen
Entſchei=
dung zu unterbreiten. Durch telegraphiſche Störungen ſind
offenbar die letzten Inſtruktionen, die den deutſchen
Unterhänd=
lern am Montag abend nach dem Kabinettsrat übermittelt
wur=
den, nicht rechtzeitig in Paris angekommen. Um 8 Uhr abends
waren die Gegenſätze noch nicht ausgeglichen. Die deutſche und
die franzöſiſche Formulierung ſtanden ſich als Maximal= und
Minimalforderung gegenüber, ſo daß zuletzt der Ausweg gewählt
wurde einfach noch einen Tag zuzulegen. Dieſe Taktik hat auch
Erſolg gehabt: die Parteien haben ſich geeinigt,
ohne den Völkerbund bemühen zu müſſen.
Es fehlt jetzt ſchon in deutſchnationalen Blättern nicht an
Stimmen, die an dem Ergebnis, bevor ſie es in ſeinen
Einzel=
heiten kennen, eine neue Nachgiebigteit Deutſchlands erblicken.
Sie ſollten aber dabei nicht die Frage überſehen, ob wir uns
vor dem Schiedsgericht durchgeſetzt hätten, was juriſtiſch zum
mindeſten ſehr zweifelhaft war. So haben wir wenigſtens die
Möglichkeit, einen großen Teil der neu errichteten Befeſtigungen
innerhalb unſerer Oſtfeſtungen zu retten und vor allen Dingen
ſelbſt zu beſtimmen, was wir aufgeben. Inwieweit die
einzel=
nen Zugeſtändniſſe tragbar ſind, das zu entſcheiden iſt in erſter
Linie Aufgabe der Militärs. Da aber das
Reichswehrminiſte=
rium an den Verhandlungen führend beteiligt war, iſt kaum
an=
zunehmen, daß wir über das Maß des Erträglichen
hinausge=
gangen ſind. Die ganze Frage aber war ja von Grund aus nicht
ſo ſehr eine militäriſche, ſondern eine politiſche. Frankreich
wollte den Polen eine Liebenswürdigkeit auf unſere Koſten
er=
weiſen, und deshalb verſtieg es ſich zu einer juriſtiſchen
Aus=
legung des Verſailler Vertrages, die aus den deutſchen
Oſt=
feſtungen ein beſſeres Muſeum machen wollte. Hätte man von
vornherein das ganze Problem politiſch angepackt, dann wäre
man ſehr viel raſcher handelseinig geworden. Deshalb wird
auch die politiſche Seite die wichtigere ſein. Denn mit der
end=
gultigen Bereinigung dieſer Frage ſind die Vorausſetzungen
des Artkels 431 des Verſailler Vertrages, nach dem die
Be=
ſaßungstruppen ſofort zurückgezogen werden, wenn Deutſchland
vor Ablauf der 15 Jahre allen ihm aus dem Vertrag
erwachſe=
nen Verpſlichtungen Genüge leiſtet, gegeben.
Die ſinanziellen Verpflichtungen ſind nach dem
Dawesgut=
achten erfüllt. Wir haben jetzt auch amtlich beſcheinigt erhalten,
daß wir unſeren militäriſchen Verpflichtungen nachgekommen
uind Tatſächlich hängt alſo jetzt das Recht der Fortſetzung der
Beſetzung des linken Rheinufers in der Luft. Man wird
an=
nehmen dürfen, daß die deutſche Regierung gerade auf dieſe
Konſequenz zu gegebener Zeit hinweiſen wird. Dadurch wird
auch den deutſchnationalen Miniſtern Gelegenheit gegeben, ſich
in ihrer amtlichen Eigenſchaft mit dem Ergebnis der Pariſer
Verhandlungen zu beſchäftigen. Der „Berl. Lol.=Anz.” ſpricht
von Zugeſtändniſſen, die die Mitglieder des früheren Kabinetts
gemacht haben und wundert ſich über die etwas mehr als
merk=
wurdige Beſetzung, in der das Kabinett ſeine letzten Beſchlüſſe
Beſaßt habe.. Das war wohl nicht gut anders möglich, weil eben
die Entſcheidung am Montag fallen mußte. Zwei der
deutſch=
nationalen Miniſter hatten es aber in der Hand, an der Sitzung
keilzunehmen. Da aber die Regierungserklärung auf den
Ab=
marich der Kontrollkomiſſion eingehen wird und über die Ab=
Machungen wegen des Kriegsgerätes dem Reichstag eine
Vor=
lage zugehen wird, haben die Deutſchnationalen noch die
Moglichkeit, ihre Stellung zu den ganzen Dingen zu erkennen
zu geben.
Die Einigung in der Frage der Ofifeſiungen
EP. Paris, 1. Februar.
In der Entwaffnungsfrage iſt ſoeben, um 21 Uhr, eine
völ=
uige Einigung zuſtande gekommen. Zunächſt verſammelte ſich
Nute vormittag das Verſailler Militärkomitee von 9 bis 10 Uhr.
Zon 10 bis 11 Uhr wurden die deutſchen Delegierten angehört,
und eine Einigung kam zuſtande. — Um 11 Uhr trat die
Bot=
ſchafterkonferenz zuſammen und tagte bis 341 Uhr. Das Berliner
Abkommen über das Kriegsmaterial iſt dieſes Mal zuſammen
wr dem Abkommen über die Oſtbefeſtigungen offiziell gutgehei=
Een worden. Was die Oſtbefeſtigungen anbelangt, iſt beſtimmt
Vorden, daß keine anderen Feſtungen vorhanden
ein dürfen, als im Jahre 1920 beſtanden. Es iſt
Außerdem genau feſtgeſetzt worden, welche von den
lsher gebauten Unterſtänden in der Gegend
on Königsberg und Küſtrin beſtehen bleiben
Arfen und welche zerſtört werden müſſen.
Die in Paris erzielte Einigung über die Reſtpunkte beruht,
e hon zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, auf Vorſchlägen und
Gegenvarſch!6
imatum oder der=
gleichen zu werten. Dabei iſt zu beachten, daß der im Verſailler
Vertrag enthaltene Begriff „Syſtem von Feſtungen an der
Grenze” eingeſchränkt worden iſt. Die neue Linienführung für
dieſe begriffliche Abgrenzung läuft für Deutſchland nicht
ungün=
ſtig. Bezüglich der nach 1920 hergeſtellten Bauten iſt ein
Kom=
promiß geſchloſſen worden, durch das ein erheblicher Teil dieſer
Bauten erhalten bleiben kann.
Das Abkommen über die Oſtbefeſtigungen.
Ueber den Inhalt des Abkommens wegen der
Oſtbefeſtigun=
gen erfährt man noch, daß eine Zone feſtgeſetzt worden iſt, die
der ganzen öſtlichen Grenze Deutſchlands entlang verlaufen, aber
je nach den Ortſchaften von verſchiedener Breite ſein wird.
In=
nerhalb dieſer Zone dürfen ſich keine Feſtungen befinden, außer
denen, die im Jahre 1920 beſtanden. Das bedeutet offenbar, daß
wenn eine bisher unbelannte Anlage entdeckt worden iſt, dieſe
nicht zerſtört werden müſſe. Was die Unterſtände anlangt, die
ſeit 1920 gebaut wurden, ſo dürfte eine beſtimmte Anzahl davon
erhalten bleiben; andere dagegen müſſen geſchleift werden.
Be=
ſonders in der Gegend von Königsberg und Lötzen werden eine
größere Anzahl von Anlagen aufrecht erhalten, während die von
Küſtrin und Glogau zerſtört werden müſſen. Der Begriff
„Unterhalt der Anlagen”, iſt genau umgrenzt worden.
Die Botſchafterkonferenz hat nicht beſtimmt, welche Prozedur
für die Bekanntgabe dieſer Beſchlüſſe gewählt werden ſoll. Es
handelt ſich vor allem darum, ob ein Notenaustauſch mit der
deutſchen Regierung erfolgen ſoll oder nicht. Auf alle Fälle wird
das Völkerbundsſekretariat unverzüglich von der erzielten
Ab=
machung unterrichtet werden.
Von 88 Unterſtänden werden 34 zerſtört,
S4 bleiben beſießen.
EP. Paris, 1. Februar.
Von den deutſchen Sachverſtändigen, General Pawelß und
Geheimrat Forſter, werden über die Ergebniſſe der mit dem
Interalliierten Militärkomitee geführten Verhandlungen über
die deutſchen Oſtbefeſt gungen folgende Angaben gemacht:
1. Das bisher von der Kontrollkommiſſion beanſpruchte Recht
der Genehmigung jedes Neubaues und jeder Reparatur fällt in
Zukunft fort, ſo daß Deutſchland völlig freie Hand
hat, bei beſtimmten Befeſtigungsanlagen eingebautes
verderb=
liches Material durch Beton oder Mauerwerk zu erſetzen.
2. In den Grenzgebieten dürfen Neubauten
nicht vorgenommen werden. Dagegen hat
Deutſch=
land völlige Baufreiheit in dem hinter der
Feſtungslinie Königsberg—Lötzen—
Marien=
burg — Küſtrin — Neiße — Breslau — Glatz uſw.
liegenden Gelände. Dieſes Zugeſtändnis iſt beſonders
wichtig für den Oderabſchnitt Küſtrin—Glogau-Breslau-—Brieg.
Hier iſt das linke Flußufer, obwohl es augenblicklich noch in der
Feſtungslinie lag, freigegeben worden.
3. Beſondere Schwierigkeiten beſtanden bis zum letzten
Augenblick in der Frage, wieviel von den ſeit 1920 im
Grenzgebiet angelegten 88 Unterſtänden
zer=
ſtörtwerden ſollen. Obſchon dieſe Unterſtände nur Raum
für 8—10 Mann bieten und die Aufſtellung von
Maſchinenge=
wehren oder Geſchützen nicht ermöglichen wurde darauf von der
Gegenſeite beſonderer Wert gelegt, da man erklärte, daß dieſe
Unterſtände als Kommandeurſtände, Telephonzentralen uſw.
dienen könnten. Eine Einigung iſt auf folgender Grundlage
zu=
ſtandegekommen: Von den 15 Unterſtänden bei Glogau bleiben
8 auf dem linken Oderufer erhalten, 7 auf dem rechten Oderufer
liegende werden zerſtört. Die 5 bei Küſtrin erbauten
Unter=
ſtände auf dem rechten Oderufer werden zerſtört. 15 Unterſtände
bei Lötzen bleiben erhalten. Von den 53 Neubauten bei
Königs=
berg werden 22 zerſtört und 31 bleiben erhalten. Insgeſamt
bleiben alſo 54 Unterſtände beſtehen und 34 werden zerſtört.
Dieſe Vereinbarungen werden vorausſichtlich durch einen
Notenwechſel zwiſchen der Botſchafterkonferenz und der deutſchen
Regierung beſtätigt werden, doch bedeutet bereits das mit dem
Militärkomitee zuſtandegekommene Abkommen, das inzwiſchen
von der Botſchafterkonferenz gebilligt wurde, die Feſtſtellung, daß
Deutſchland ſeine
Entwaffnungsverpflichtun=
gen reſtloserfüllthat.
In Kreiſen des Quai d’Orſay äußert man ſich ſehr
zu=
frieden darüber, daß die Entwaffnungsfrage nunmehr in vollem
Uimfange gklärt ſei. Beſonders erkennt man den von
Deutſch=
land bekundeten Willen an, die Angelegenheit auf gütlichem
Wege zu regeln. Damit ſei ein neuer Sieg der Locarnopolitik
gegeben. Die Stellung Briands im Hinblick auf die
bevor=
ſtehende außenpolitiſche Debatte in Kammer und Senat ſei durch
das Abkommen weiter geſtärkt worden.
Beginn der Völkerbundskontrolle.
Berlin, 1. Februar.
Mit der Beendigung der Tätigkeit der
Militärkontrollkom=
iſſion geht die Aufgabe der Militärkontrolle nach dem Vertrage
on Verſailles an den Völkerbundsrat über. Dafür ſind
be=
anntlich im Dezember in Genf Vereinbarungen getroffen worden,
ſe in dem ſogenannten Inveſtigations=Protokoll enthalten ſind.
arüber hinaus haben aber die in der Botſchafterkonferenz
ver=
ctenen Mächte nach den Genfer Vereinbarungen das Recht, zur
genannten Abwickelung der Geſchäfte der
Militärkontrollkom=
niſſion bei ihren Berliner Botſchaften Sachverſtändige
einzu=
etzen, die mit den zuſtändigen Stellen der deutſchen Regierung
ber die Einhaltung der Abrüſtungsvorſchriften in Verbindung
reten können. Dieſe Sachverſtändigen können aber kein
inter=
lliiertes Gremium zur Weiterführung der Kontrolle bilden.
Vor=
jufig werden die Sachverſtändigen ſich damit beſchäftigen, daß
ie Vereinbarungen über die Ausfuhr von Kriegsgerät noch durch
n Geſetz ergänzt werden, das erſt vom Reichstag angenommen
erden muß.
Motive der internationalen
Sozialpolitik.
Von
Dr. Jur. Fritz Tänzler.
Wir haben in der Tat jetzt eine internationale Sozialpolitik.
Vor dem Kriege beſtand ſie nicht oder nur in geringem Umfang,
trotz der anerkennenswerten Arbeit der internationalen
Vereini=
gung für geſetzlichen Arbeiterſchutz. Erſt der Krieg oder vielmehr
das Kriegsende ſtellte ſie auf eine große organiſatoriſche
Grund=
lage. Teil XIII. des Verſailler Vertrages und die
gleichlauten=
den Teile der übrigen Pariſer Vorverträge ſchufen die „
Inter=
nationale Arbeit organiſation” als einen Teil der
Völkerbunds=
organiſation. Ihr gehört Deutſchland ſeit 1919, alſo noch vor
ſeinem Eintritt in den Völkerbund an. Seit dieſer Zeit wirken
ſeine Vertreter mit im Verwaltungsrat der Organiſation, ſitzen
deutſche Herren im Arbeitsamte in Genf, arbeiten deutſche
Dele=
gierte auf den Arbeitskonferenzen mit an den zu faſſenden
Be=
ſchlüſſen. Jetzt, nach dem Eintritt Deutſchlands in den
Völker=
bund, wird ſich Deutſchlands Mitarbeit zweifellos noch enger
geſtalten. (Wegen des näheren über dieſe ganze Einrichtung, ihr
Entſtehen und ihr Wirken muß ich auf mein Buch „Internationale
Sozialpolitik”, eine Darſtellung der internationalen
Arbeits=
organiſationen von Dr. jur. Tänzler 1926, Verlag von Fr.
Zil=
leſen, Berlin SlV 19, verweiſen.)
Damit erhebt ſich die Frage, was bedeutet dieſe internationale
Zuſammenarbeit, was nützt ſie und aus welchen Gründen iſt ſie
notwendig und nützlich?
Die internationale Sozialpolitik bezweckt die Angleichung
der Sozialpolitik in den verſchiedenen, d. h. in allen Ländern der
Erde. Dabei iſt Sozialpolitik hier zu verſtehen nur als die
ſozialpolitiſche Geſetzgebung, d. h. nur als die
So=
zialpolitik, als deren Träger der Staat in Frage kommt. Die
Sozialpolitik deren Träger der einzelne Betrieb über die
geſetz=
lich vorgeſchriebenen Einrichtungen oder Vorſchriften hinaus iſt,
die Sozialpolitik, die von Betrieben oder Organiſationen
be=
trieben wird, bleibt hier außer Anfatz.
Aeußerlich iſt die Internationale Arbeitsorganiſation wohl
in der Lage, eine ſolche Angleichung möglich zu machen, denn
der Rahmen, den ſie bietet, iſt groß, er umfaßt 56 Staaten der
Welt, davon 27 in Europa, 19 in Amerika, 3 in Afrika, 5 in Aſien,
2 in Auſtralien; dazu kommen noch die Kolonien der
angeſchloſ=
ſenen Staaten. Wenn auch zwar große Staaten, die Vereinigten
Staaten und Rußland, drei Mittelſtaaten, Mexiko, Türkei,
Aegypten und eine größere Anzahl kleinerer Staaten noch
fehlen, ſo iſt doch dieſe Organiſation nächſt dem Weltpoſtverein
die größte jemals erreichte. Alſo äußerlich kann man die
Vor=
ausſetzungen einer ſolchen Angleichung für gegeben erachten.
Wie ſteht es aber mit den innerlichen Vorausſetzungen
für die Wirkſamkeit der Organiſation? Ein Aufdrücken der
Be=
ſchlüſſe im Wege der phyſiſchen Gewalt kommt nicht in Frage, es
kommt hiernach auf den freien Willen der angeſchloſſenen Staaten
an, ob ſie einen Beſchluß oder Vorſchlag annehmen oder ihn
ignorieren wollen. Die innere Einſtellung des Staates zu der
ganzen Organiſation iſt alſo das Maßgebende. Je nach dem
Maße, in dem er von der Bedeutung und dem Werte der
Zu=
ſammenarbeit überzeugt iſt, wird ſich ſeine Mitarbeit und ſeine
Stellung zu den Ergebniſſen beſtimmen. Das beſtimmende für
die Haltung jedes Staates ſind alſo die Motive, aus denen
eine inrernationale Gemeinſchaftsarbeit auf dem Gebiete der
Sozialpolitik für zweckmäßig und nützlich erachtet wird.
Welches ſind nun dieſe Motive? Sie werden für die
einzel=
nen Staaten nach ihrem jeweiligen Verhältniſſe vielleicht
ver=
ſchieden ſein und ſonach das „Indereſſe” jedes Staates
verſchie=
den beeinfluſſen. Die Verfaſſer der Beſtimmungen des
Friedens=
vertrages hatten das dunkle Gefühl, daß ſie der neuen
Inſti=
tution eine theorethiſche Begründung beigeben müßten ,daß ſie
die Motive darlegen müßten, aus denen die Gründung
hervor=
gehe. Sie ſind freilich in der Formulierung dieſer Motive wenig
glücklich geweſen und haben dieſe Motive eher verdunkelt als
er=
hellt. Die ſogenannte Präambel zu Teil XIII des Verſailler
Vertrages lautet:
„Da der Völkerbund die Begründung des Weltfriedens zum
Ziele hat, und ein ſolcher Friede nur auf dem Boden der ſozialen
Gerechtigkeit aufgebaut werden kann, da ferner
Arbeitsbedin=
gungen beſtehen, die für eine große Anzahl von Menſchen mit
ſoviel Ungerechtigkeit, Elend und Entbehrungen verbunden ſind,
daß eine den Weltfrieden und die Welteintracht gefährdende
Un=
zufriedenheit entſteht, und da eine Verbeſſerung dieſer
Be=
dingungen dringend erforderlich iſt, zum Beiſpiel hinſichtlich der
Regelung der Arbeitszeit und der Arbeitswoche, der Regelung
des Arbeitsmarktes, der Verhütung der Arbeitsloſigkeit, der
Ge=
währleiſtung von Löhnen „welche angemeſſene Lebensbedingungen
ermöglichen, des Schutzes der Arbeiter gegen allgemeine und
Berufskrankheiten ſowie gegen Arbeitsunfälle, des Schutzes der
Kinder, Jugendlichen und Frauen, der Alters= und
Invaliden=
unterſtützung, des Schutzes der Intereſſen der im Ausland
be=
ſchäftigten Arbeiter, der Anerkennung des Grundſatzes der
Frei=
heit gewerkſchaftlichen Zuſammenſchluſſes, der Geſtaltung des
beruflichen und techniſchen Unterrichts und ähnlicher
Maß=
nahmen, da endlich die Nichtannahme einer wirklich menſchlichen
Arbeitsordnung durch irgendeine Regierung die Bemühungen
der anderen, auf die Verbeſſerung des Loſes der Arbeiter in
ihrem eigenen Lande bedachten Nationen hemmt, haben die
„hohen vertragſchließenden Teile”, geleitet ſowohl von den
Ge=
fühlen der Gerechtigkeit und Menſchlichkeit als auch von dem
Wunſche, einen dauernden Weltfrieden zu ſichern, folgendes
ver=
einbart‟ . . .
Immerhin gelingt es, aus dem Gedankengeſtrüpp dieſer
Vorrede zwei Leitgedanken herauszuleſen, die nebeneinander
hergehen. Das iſt zunächſt der Gedanke, mit der Gründung der
nſtitution der „Begründung des Weltfriedens auf dem Boden
der ſozialen Gerechtigkeit” zu dienen. Als Motiv des Staates
für ſein Intereſſe an der neuen Organiſation wird ſein
Inter=
eſſe an dem Weltfrieden angenonmen, als Mittel hierzu die
foziale Gerechtigkeit angeſehen, die das ideale Ziel des neuen
Weltverbandes ſein ſoll. Und im zweiten Abſatz wird dieſer
boſitive ideale Gedanke der Menſchenbeglückung im Sinne des
Geite 2
Mittwoch, den 2. Februar 1927
Nummer 33
Völkerfriedens durch den negativen, realeren Gedanken der Furcht
ergänzt, nämlich den, daß die „Ungerechtigkeit” mancher
beſtehen=
der Arbeitsbedingungen den Weltfrieden „gefährde”, und daß es
alſo im Intereſſe des Staates liege, durch das Mittel der
Zu=
ſammenarbeit dieſe Gefährdung zu beſeitigen. Im erſten Abſatz
iſt ein reines Kulturideal, im zweiten Abſatz das
Solidaritäts=
intereſſe der Regierungen zum Ausdruck gebracht. Ob die
Be=
ſürchtung gerechtfertigt iſt, daß aus ungerechten
Arbeitsbedingun=
gen heraus eine elementare Bewegung entſtehen kann, die nicht
nur den betroffenen Staat, ſondern darüber hinaus, auch die
„Welteintracht” und den „Weltfrieden” gefährdet, das iſt für
jeden einzelnen Fall und für jeden Staat beſonders zu prüfen;
theoretiſch denkbar iſt es. Nur ſcheint mir, daß praktiſch in dieſes
Kulturmotiv das zweite Motiv hineinklingt, das die Präambel
bereits etwas umſchrieben und verſchämt andeutet, nämlich das
der Konkurrenzfähigkeit der Staaten untereinander, der
Ge=
danke, daß der fremde Staat dem eigenen durch ungünſtigere,
aber billigere Arbeitsbedingungen Konkurrenz macht, der
Ge=
danke, der in den Worten der Präambel verborgen liegt, daß
ungünſtige Arbeitsbedingungen eines —taates die Bemühungen
des anderen auf Verbeſſerung der Arbeitsbedingungen hemmen.
Hier entſteht nun ſofort eine ganze Reihe von
Zweifels=
fragen. Wird uns nicht immer von neuem vorgeführt, daß die
ſozialen Einrichtungen gar keine Belaſtung” bedeuten, ſondern
auf dem Wege über den beſſer befähigten Arbeiter zur
Verſtär=
kung der Produktion und Hebung der Rentabilität führen? Und
iſt, wenn dies zutrifft, nicht gerade der ſozial fortgeſchrittene
Staat dem ſozial zurückgebliebenen ſo voraus, daß er vor dem
ſozial inferioren auch wirtſchaftlich den Vorteil hat, ſo daß er
dem letzteren „Konikurrenz” macht, und nicht umgekehrt der ſozial
zurückgebliebene dem ſozial überlegenen? In der Tat wird
der=
jenige, der ſolchen Standpunkt vertritt, logiſcherweiſe zu dem
Schluſſe kommen, daß hieraus ein Argument für die
internatio=
nale Behandlung der Sozialpolitik nicht abgeleitet werden kann,
daß dies vielmehr ein Argument gegen die internationale
Sozialpolitik iſt.
Aber freilich, zwiſchen dieſer abſtrakten Logik und dem
prak=
tiſchen Stand der Dinge iſt immer noch ein Unterſchied. Und ſo
kann ich wohl den Standpunkt vertreten, daß ſozial günſtig
ge=
lagerte Arbeitsbedingungen auch ein ökonomiſches
Verbeſſerungs=
mittel ſind, ohne damit auf das Konkurrenzargument zu
verzich=
ten. Denn die ökonomiſche Verbeſſerung wirkt ſich erſt auf lange
Sicht aus, während die Konkurrenz im Wirtſchaftsleben der
Völ=
ker akut iſt, d. h. alſo, ſo lange nicht die ökonomiſche Wirkung
tatſächlich eingetreten iſt, iſt die ſoziale Einrichtung noch eine
Belaſtung zu Ungunſten des ſozial fortgeſchrittenen Staates und
hiernach das Konkurrenzargument wohl am Platze. Allerdings
wird man nicht umhin können, beim Vergleiche der Wirtſchaft
der einzelnen Staaten die geſamten Produktionsbedingungen
in Rechnung zu ziehen, ein mit glänzenden natürlichen
Wirt=
ſchaftsbedingungen ausgeſtatteter Staat kann ſeine darauf
auf=
gebaute überragende Sozialpolitik nicht dem unter ungünſtigen
wirtſchaftlichen Bedingungen arbeitenden Staat aufzwingen; das
würde ein ſoziales Imperium darſtellen, das das Gegenteil von
Sozialpolitik bedeuten würde. Gerade Deutſchland muß ja für
ſich in Anſpruch nehmen, daß es durch die auf ihm laſtenden
Reparationsverpflichtungen den anderen Staaten gegenüber
un=
günſtiger geſtellt iſt, und daß dieſe Tatſache wohl bei den
Ver=
gleichen der internationalen Sozialpolitik in Rechnung geſtellt
werden muß.
Das ſechſie Kabineit Uzunowitſch.
Belgrad, 1. Februar.
Das neue Kabinett Uzunowitſch, das ſechſte innerhalb eines Jahres,
wurde heute mittag gebildet. Es ſetzt ſich aus den radikalen Miniſtern
des fünften Kabinetts Uzunowitſch und den Abgeordneten der
ſloweni=
ſchen Volkspartei Kulowec (Acherbau), Srnjec (Arbeiten) und Goſchar
(Sozialpolitik) zuſammen. Das Poſtminiſterium, das in dem früheren
Kabinett ein Raditſchianer inne hatte, erhält der radikale Abgeordnete
Simonovie, der auch das bisher gleichfalls von einem Raditſchianer
ge=
leitete Handelsreſſort proviſoriſch übernimmt. Das Forſt= und
Berg=
bauminiſterium wurde mit einem radikalen Abgeordneten Milexie, einem
Paſitſch Anhänger, der der letzten Regierung Uzunowitſch nicht
ange=
hörte, beſetzt. Das neue Kabinett hat um halb 1 Uhr den Eid in die
Hände des Königs abgelegt. Die neue Regierung verfügt über die nur
ſehr ſchwache Mehrheit von 5—6 Stimmen, ſodaß die ſüinf deutſchen
Ab=
geordneten der Skupſchtina, die die Regierung unterſtützen, in vielen
Fällen das Stimmverhältnis entſcheidend beeinfluſſen werden.
Streſemanns Urlaub.
Der Reichsaußnminiſter Dr. Streſemann hat die Abſicht,
ſeinen Urlaub, den er eigentlich ſchon unmittelbar nach
Weih=
nachten nehmen wollte, jetzt nachzuholen, ſobald die große
poli=
tiſche Ausſprache im Reichstag vorüber iſt. Man rechnet damit,
daß am Samstag das Vertrauensvotum angenommen ſein wird.
Dr. Streſemann wird dann in den nächſten Tagen nach Aegypten
gehen und auf der Rückfahrt an der Tagung des
Völkerbunds=
rates in Genf teilnehmen.
Vom Tage.
Wie wir erfahren, wird der Polizeipräſident von
Stet=
tin Dr. Friedensburg in kurzer Zeit zum
Regierungs=
präſidenten in Kaſſel ernannt werden. Als ſein
Nach=
folger, iſt der bisherige Lciter der Berliner Kriminalpolizei,
Regie=
rungsdirektor Dr. Weiß, in Ausſicht genommen.
Reichspräſident v Hindenburg hat das Protektorat über
das in Bonn ſtattfindende Deutſche Beethoven=Feſt
über=
nommen.
Das deutſch=belgiſche Grenzverkehrsabkommen
und das deutſch=belgiſche Luftfahrtabkommen ſind
von der belgiſchen Negierung ratifiziert worden.
In Südtirol iſt wieder ein deutſcher Lehrer ohne
Angabe von Gründen verhaftet und nach Trient geführt
worden.
Zu Verhandlungen über eine Auslandsanleihe iſt eine polniſche
Finanzdelegation nach Paris, London und New York
abgereiſt.
Die italieniſch=rumäniſchen Handelsvertrags=
Verhandlungen nehmen einen ſo günſtigen Fortgang, daß man
deren Abſchluß für Anfang März erwartet.
Der franzöſiſche Innenminiſter hat die
Auf=
hebung der in Paris erſcheinenden bolſchewiſtiſchen
Zeitung „Isweſtija” angeordnet.
Der belgiſche Außenminiſter Vandervelde iſt
geſtern in Paris eingetroffen und hatte mit Briand eine längere
Unterredung.
Einer der bekannteſten Führer der Liberalen Partei Englands,
Hauptmann Wedgwood Benn, iſt aus dieſer Partei ausgetreten
und Mitglied der Arbeiterpartei geworden.
Der Beginn der Tangerkonferenz iſt auf den 10.
Februar verſchoben worden.
Nach der Regierungsbildung.
Abſchiedsempfänge beim Reichspräſidenten.
Berlin, 1. Februar.
Reichspräſident von Hindenburg hat geſtern den
ſcheiden=
den Reichspoſtminiſter Dr. Stingl und heute den
Reichs=
miniſter der Finanzen, Dr. Reinhold, zur Verabſchiedung
empfangen. Heute empfing der Reichspräſident die neu
er=
nannten Reichsminiſter Schiele, Hergt, und v. Keudell,
ferner den Prälaten Mſgr. Steinmann von der deutſchen
Botſchaft beim Vatikan.
Abſchied der Miniſter.
Im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft
verabſchiedete ſich Reichsminiſter Dr. Haslinde von ſeinen
Beamten mit warmen Worten des Dankes für die Treue und
vertrauensvolle Mitarbeit bei Durchführung der im letzten Jahre
beſonders dringenden und ſchwerwiegenden Maßnahmen zum
Zwecke der Sanierung und Förderung der deutſhen
Land=
wirtſchaft. Gleichzeitig trat der neue Miniſter Schiele ſein
Amt an.
Reichspoſtminiſter Stingl verabſchiedete ſich von den
Be=
amten des Reichspoſtiniſteriums, dankte ſeinen Mitarbeitern
und bat, das ihm geſchenkte Vertrauen auch ſeinem Nachfolger
entgegen zu bringen.
Auch der neuernannte Reichsminiſter der Finanzen, Dr.
Köhler, hat heute die Leitung ſeines Miniſteriums übernommen.
In ſeiner Begrüßungsrede betonte er, er wolle kein
Einzel=
programm aufſtellen. Anſtelle der vielen Reden müſſe die Tat
treien. Die Vereinfachung der Verwaltung in Reich, Ländern
und Gemeinden müſſe als durchgeführt werden, wenn möglich,
ohne das Studium dickleibiger Denkſchriften.
Eine Erklärung der Deutſchen Volkspartei.
Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei
veröffent=
licht eine Erklärung, in der es heißt: Durch die
erfolgverſprechen=
den Verhandlungen ihres Miniſters Dr. Curtius hat die
Volks=
partei alles verſucht, um die Mehrheitsregierung von den
Demo=
kraten bis zu den Deutſchnatior alen zuſtande zu bringen. Um
dieſes Zieles willen hat ſie ſchwerſte Opfer nicht geſcheut.
Beſon=
ders ſchmerzlich mußte ſie den Verzicht auf die Weiterführung
des Verkehrsminiſteriums durch Herrn Dr. Krohne empfinden.
Ihre Stellungnahme wurde in letzter Linie beſtimmt durch den
Appell des Herrn Reichspräſidenten, der nicht nur mündlich an
den Vorſitzenden der volksparteilichen Reichstagsfraktion Dr.
Scholz, ſondern auch in einem Schreiben an die Fraktion die
Bitte richtete, auf ihrer Forderung nicht zu beſtehen und ſo das
letzte Hindernis auf dem Wege zur Regierungsbildung zu
be=
ſeitigen.
Das Haager Schiedsurteil
und ſeine Folgen.
Die Anſprüche der Geſchädisten.
* Verlin, 1. Februar. (Priv.=Tel.)
Zu der Lage, die durch das Urteil des Haager Dawe==
Schiedsgerichts im Streit um die Entſchädigungspflicht der Reba
rationsgeſchädigten entſtanden iſt, hat nun das Reichsfinan.
miniſterium Stellung genommen. Die Erklärung des
Miniſt=
riums wurde allerdings nachträglich als eine nichtoffizielle
u=
berbindliche Orientierung dargeſtellt, nichtsdeſtoweniger winl
man annehmen müſſen, daß die in ihr aufgeſtellten
Geſiche=
punkte für die Haltung dieſes Reſſorts auch künftig maßgeberd
ſein wird. Um ſo mehr wird man erwarten müſſen, daß dus
Reichskabinett, das ſich mit dieſer Angelegenheit befaſſen wir),
die Stellungnahme des Reichsfinanzminiſteriums nicht zu ſeinar
eigenen macht.
Das Dawes=Schiedsgericht hat der Sache nach gegen Deutſch
land entſchieden. Begründet iſt dieſer Spruch nicht etwa damt
daß das juriftiſche und morgliſche Recht auf ſeiten der
Repar=
tionskommiſſion und der in ihr vertretenen Alliierten liegt,
fc=
dern das Gericht hat geglaubt, mit jeder Prüfung über d—n
Wortlaut des Sachverſtändigengutachtens hinaus ſeine Zuſtäu
digkeit zu überſchreiten, mit anderen Worten: es hat ſelbſt ſexu
Zuſtändigkeit auf das Aeußerſte beſchränkt und in
Außerac=
laſſung der „Geſichtspunkte der wirtſchaftlichen Moral und Sinl
wirtſchaftlichen Vernunft, alſo der Geſichtspunkte, welche dei
Leitmotiv des Sachverſtändigenplanes bilden”, allein aus den
Wortlaut des Sachverſtändigenplanes „Recht” geſprochen. 2
Geſichtspunkte, die das Reich bei dem Urteil berückſichtigt ſeku
wollte und die der deutſche Vertreter, Profeſſor Kauffmann, oben zitierten Worte zuſammengefaßt hatte, ſind nicht an a
kannt worden. So ſchmerzlich es ſein mag: das Reich hat ſich Eyf
dieſer Entſcheidung abzufinden.
Das Reichsfinanzminiſterium ſieht nur noch einen Weg, Siu
Spruch zu mildern, nämlich darin, daß die
LiquidationserE=
deutſchen Vermögens, die nach dem 1. September 1924 Deutfy
land gutgeſchrieben worden ſind oder werden, von den jährlickn
Dawes=Annuitäten abgezogen würden. Wenn aber das Reichis
finanzminiſterium erklärt, der Spruch ſtelle eine ſchwere Eit
täuſchung „für die große Zahl, der von ihm Betroffenen” Su
dann liegt der Verdacht nahe, daß das Miniſterium die Ent
ſchädigungspflicht, die das Reich ſelbſt in jedem Falle zu üEſnt
nehmen hat, nicht anerkennen oder wenigſtens einſchränken tl
Dieſer Verdacht hat denn auch die Arbeitsgemeinſchaft der Inzu
eſſenvertretungen für den Erſatz von Kriegs= und Verdrängtm
ſchäden auf den Plan gerufen. Dieſe Organiſation ſtellt, um jerſe
FIrreführung der Oeffentlichkeit über die Bedeutung des Hace
Schiedsurteils vorzubeugen, mit Nachdruck feſt, daß der Anſprie
der Geſchädigten auf eine Entſchädigung durch den Schiedsſpru
in keiner Weiſe berührt wird. Mit Recht weiſt ſie darauf Kr
daß die Entſchädigungsverpflichtung des Deutſchen Reiches miut
tiefgründiger und beredter begründet werden könne, als
es-
deutſche Regierung ſelbſt durch ihren ausgezeichneten Vertr./
vor dem Haager Schiedsgericht getan habe. Nach dem uns EN
liegenden authentiſchen Protokoll über die Verhandlungen=
Profeſſor Kauffmann wörtlich ausgeführt:
„Dem Schiedsverfahren liegt die Frage zugrunde, aus Ee
chen Mitteln die Entſchädigung der Privatperſonen zu beſtre!t
iſt, die ihr Eigentum zur Befriedigung von
Reparations=
ähnlichen Anſprüchen der alliierten Regierungen oder alliielt
Staatsangehöriger zur Verfügung ſtellen mußten gegen die Su
drückliche Zuſage, daß die deutſche Regierung ſie entſchädä
würde. Für dieſe Frage beſtehen drei Löſungsmöglichkeiten.
Summe kann aus dem Teil des deutſchen Budgets, der den eg
nen inneren Bedürfniſſen Deutſchlands dient, oder aus den
Deutſchland aufgebrachten und in die Annnitäten fließenden.
trägen bezahlt werden, oder endlich, die Sachverſtändigen hen)
bezüglich dieſer Entſchädigungsdflicht eine tabula rasa ſcharff”
und ſie ſozuſagen unter den Tiſch fallen laſſen wollen ..
beſteht zwiſchen Deutfchland und der Reparationskommiſ74
Einigung darüber, daß die Entſchädigungspflicht noch beſſe
und daß ſie, ſoweit ſie noch nicht erfüllt iſt, erfüllt werden m
Es beſteht ferner Einigkeit zwiſchen Deutſchland und der Ro
rationskommiſſion, daß die Entſchädigungspflicht aus Mittelr
erfüllen iſt, die Deutſchland aufzubringen hat.”
In der Tat kann die Entſchädigungsrflicht des Reiches du
licher nicht ausgedrückt werden, als es durch den Vertreter)
Reiches im Haag geſchehen iſt. Die Reichsregierung wird
jeden Fall einen Weg finden müſſen, um bis zur äußert
Grenze des Möglichen den geſchädigten Deutſchen zu ihrem Me
zu verhelfen.
*Ludwig Eichrodt.
Zu ſeinem 100. Geburtstage.
Der durch ſeine humoriſtiſchen Gedichte bekannt gewordene
Dichter Ludwig Eichrodt wurde am 2. Februar 1827 als Sohn
des Präſidenten des Miniſteriums des Innern in Durlach
ge=
boren, beſuchte nach dem frühen Tode ſeines Vaters die Schule
in Karlsruhe und ſtudierte ſeit 1845 in Heidelberg die Rechte,
wo er mit ſeinem Landsmann Scheffel befreundet wurde, der in
ſeiner Neigung zu parodiſtiſchen Scherzgedichten von ihm
beein=
flußt wurde. Auch ſtand er zu den durch Scheffel bekannt
getor=
denen „Engeren” in Beziehungen. Nachdem er, durch die
Revo=
lution vorübergehend aus ſeinem Studium herausgeworfen, in
verſchiedenen badiſchen Orten Richterſtellen bekleidet hatte, wurde
er 1871 Oberamtsrichter in Lahr, wo er an ſeinem Geburtstage
1892 ſtarb. Im Jahre 1860 hatte er ſich mit ſeiner
Studenten=
liebe Eliſe Fuchs vermählt. Eichrodt war ein jovialer, lebens=
und genußfroher Mann von bedeutender dichteriſcher
Veran=
lagung; ſeine Gedichte ſind von froher Laune und echtem
geſun=
den Humor erfüllt, mit denen er einen Zug von Romantik und
batriotiſche Begeiſterung vereinigt. Seine humoriſtiſchen Verſe
wurden, mit der „Wanderluſt” einem Gedicht von 25 Verſen,
beginnend, zuerſt durch die Münchener „Fliegenden Blätter” ver=
Offentlicht und fanden durch ſie weiteſte Verbreitung. Seine
„auserleſenen Gedichte von weiland Gottlieb Biedermeier,
Schul=
meiſter in Schwaben” und die „Erzählungen des alten
Schwar=
kenmaier” werden roch heute mit Behagen geleſen. Außerdem
gab er eine humoriſtiſche Anthologie hortus deliciarum heraus,
verfaßte dramatiſche Gedichte, Parodien, lyriſche Karikatuken
uſw., die in ſeinen Geſammelten Dichtungen, 2 Bände 1890,
er=
ſchienen ſind. Die lyriſchen und dramatiſchen Gedichte aber haben
ihn weniger überlebt, als ſeine humorvollen Verſe. Eichrodt war
Mitherausgeber des Lahrer. (Allgemeinen deutſchen)
Kommers=
buches und iſt namentlich als Dichter von
Studentenlie=
dern, die im Allgemeinen deutſchen Kommersbuch verewigt
worden ſind, bekannt. Es enthält 18 Lieder von ihm, er gehört
alſo zu den am meiſten vertretenen Liederdichtern des
Kommers=
buches. Unter ſeinen Liedern befinden ſich auch ernſte
vaterlän=
diſche, die ſich durch Gediegenheit der Form und Wohllaut der
Sprache auszeichnen. Der „Reichschoral” nach der Gründung
des Deutſchen Reiches 1871 verfaßt, ſchließt mit dem Verſe;
„Vater im Himmel, du heil’ger, hör” unfer Flehen, ſende dem
Reiche das Heil aus den himmliſchen Höhen, wahr’ es im Geiſt,
der ſich dir kräftig erweiſt, laß dir’s zum Ruhme beſtehen!‟ Das
Lied „Heimat” beſingt in leichtflüſſiger Form die Heimat am
Rhein, das „Lied der Landwirte” das Landleben. Zahlreicher
ſind des Dichters Wander= und Zechlieder, in denen ein
ausge=
laſſener Humor und parodiſtiſcher Witz ſprudeln, ſo: die „
Kalt=
lochgeſellen” „Der Affenthaler”, ein Loblied auf den Affenthaler
Wein, „Stern der Zecher” von V. Lachner komponiert, „
Elegi=
ſcher Humor”, „Der arme Nabob” (Der Nabob Jukjuk
Juchhei=
raſſaſah von Hinterindien, der hat’s Podagra, au, au, das tat
wehe, der arme Nabob ſchlenkert die Zehe), „Cereviſia” „
Ahas=
ver” (Ich bin der alte Ahasver, ich wander hin, ich wander her,
meine Ruh’ iſt hin, mein Herz iſt ſchwer, ich finde ſie nimmer
und nimmermehr), „Neues Studentenlied” (Hinaus in die
Fel=
ſen zur mondhellen Nacht, dem Bierfaß aus Bayern den Garaus
gemacht). Eine der köſtlichſten Blüten ſeines Humors iſt das
Lied „Wanderluſt” (1848 verfaßt). Studentenübermut ſpricht aus
dem Lied „Waſſerfahrt” (So fahren wir ins Weltgericht, der
Beelzebub, er ſchert uns nicht, Studentenübermut geht über
Höl=
lenglut!). Dem höheren Ulk huldigen Lieder wie „Quodlibet”
und „Altes Schwedenlied”, Lieder im Scheffelſchen Charakter und
Stil. So iſt dafür geſorgt, daß die Jugend den wackeren,
her=
zensguten Dichter nicht vergißt, und im Kreiſe frohgelaunter
Zecher werden ſeine ausgelaſſenen und humorvollen Lieder
wei=
ter klingen.
W.
Frankfurter Muſikbrief.
Man hat nach langer, nicht zu rechtfertigender Pauſe Rich.
Wagners „Triſtan und Jſolde” wieder in den Spielplan
aufge=
nommen. Zu dem Dichterkomponiſten mag man ſtehen, wie man
will; dieſem Werke gegenüber verſtummen alle Bedenken. Und
gerade nach der verhältnismäßig langen Zeit, in der man den
„Triſtan” hier nicht mehr gehört hat, wird man ganz beſonders
von den Schönheiten der Partitur befangen. Den Text ſoll man
vergeſſen; die philoſophiſchen Ideen des zweiten Aktes ſind nicht
in Muſik geſetzt. Durch den ganzen zweiten Akt bis zum
Auf=
tritt Markes pulſiert durch die Muſik ein abſolut nicht
grüb=
leriſcher Atem. Dieſe Töne ſind der Ausdruck ſeeliſcher und
körperlicher Liebe Triſtans und Jſoldes, eine der hehrſten
Sym=
phonien, die über das ſtärkſte menſchliche Empfinden geſchrieben
ſind. Ob das Wagner wohl ſelbſt gemerkt hat?! Hier iſt, wie
ſo oft bei ihm, der Muſiker ſtärker wie der Dichter; der Text
wird von dem muſikaliſchen Ausdruck und der
Leidenſchaftlich=
keit der Töne ſchlechthin überrannt. — Uettſtraeter iſt jetzt
der muſikaliſche Leiter. Es mag in Kleinigkeiten manches zu
beanſtanden ſein, im großen und ganzen aber hatte die Auffüh=
rung einen prachtvollen, elementaren Schwung, der insbeſonee
den zweiten Akt zu eindringlichſter Wirkung kommen ließ. Je‟?
falls hat Uettſtraeter das Zeug dazu, ein ausgezeichr
Triſtan=Dirigent zu werden. Da die Oper jetzt auf dem ER
plan bleibt, hat er Gelegenheit dazu. Die Partien waren du
weg wie früher beſetzt. Frau Lauer=Kottlar, die auf
Höhe ihres Könnens ſteht, gibt die Iſolde mit ſtarker Inner
keit; ſie vermeidet das nicht immer ehrliche Pathos der S
dramatiſchen früherer Zeiten, ſie iſt ganz die liebende Frau
wirkt in dieſer auf das Menſchliche eingeſtellten Auffaſſung—
in der Wirkung durch eine vorbildliche Stimmbehandlung un
ſrützt wird, überzeugend. Der Triſtan des Herrn Fanger !
nicht das künſtleriſch große Format ſeiner Partnerin; er iſt,
immer, außerordentlich zuverläſſig, bürgerlich in ſeiner Art.
dritten Akt hatte ſeine Darſtellung Momente überzeuger.)
dramatiſcher Kraft. Die Stimme klang im zweiten Akt
warm und wurde auch den rein lyriſchen Stellen gerecht.
zur Seite der Kurwenal des Herrn vom Scheidt, einer, 4
man ſeine letzten Worte glaubt, wahrhaftig und natürlich insl
Wiedergabe dieſer Partie, die ihm beſonders liegt, am unmst
barſten auch ſtimmlich wirkend, wenn er ſeinem Herrn Lied
Lob Kareols, ſeiner Heimat, ſingt. Der Marke Herrn
E=
hat im Laufe der Zeit gewonnen. Er meiſtert die undank2‟
Partie nicht nur mit ſeinem großen Organ, er hat auch im 2
druck in der Anſprache im zweiten Akt Momente, die einen
horchen laſſen. Der Brangäne lieh Magda
Spiegel=
ganze Schönheit ihrer Stimme. Den Melot gab Herr Bra
angemeſſen; prachtvoll ſang Herr Volker den jungen
mann. Die Regie ſollte verſuchen, im erſten Akt die SeeE!)
in irgendeine glaubhafte Beziehung zur Handlung zu brim!)
Es iſt denkbar unwahrſcheinlich, daß die Mannſchaft auf-
Fahrt wie „ein Transport von Taubſtummen” ſich bewegt.
wäre Gelegenheit, mal wieder mit einer veralteten TradF.”
zu brechen; das Frankfurter Opernhaus hat doch durch ſe-
Regiſſeur D. Wallerſtein bei anderen Aufführungen geis
daß es dazu fähig iſt.
La Argentina, den Ankündigungen nach
Span=
größte Tänzerin, gab im Opernhaus einen Tanzabend. Man
über die Pracht und die reizvollen Farben ihrer Gewänder
zückt und freute ſich über das durch gediegenes techniſches Fon!
unterſtützte Ausdrucksvermögen, das in den nicht mode-
Tänzen ihres Landes am ſtärkſten in die Erſcheinung
Carmencita Peres war ihr eine gewandte Begleiteri”,
auch in Einzelvorträgen pianiſtiſche Begabung verriet.
Dr. W. K
Nummer 33
Geite 3
Rheiniſche Induſtrie=Tagung
in Düſſeldorf.
politik und Wirtſchaft. — Die Bedeutung des inneren
Marktes.—Die Wohnungsnot.—Das Verhältnis zwiſchen
Arbeitgeber und Arbeitnehmer. — Die Mechaniſierung
der Landwirtſchaft.
Düſſeldorf, 1. Februar.
Der Verein zur Wahrung der gemeinſamen wirtſchaftlichen
In=
tereſſen in Rheinland und Weſtfalen und die nordweſtliche Gruppe des
Vereins Deutſcher Eiſen= und Stahlinduſtrieller veranſtaltete heute ihre
Februar=Mitgliederverſammlung, in der die Bedeutung des
Binnen=
marktes für die deutſche Induſtrie behandelt wurde. Eingeleitet wurde
die Tagung durch eine Anſprache des Vorſitzenden, Fabrikbeſitzers
Fro=
wein=Elberfeld, mit einer Gedächtnisrede für den verſtorbenen Dr.
Bäumer. Dann ergriff der preußiſche Handelsminiſter Dr. Schreiber
das Wort zu folgender Rede: „Politik und Wirtſchaft ſind untrennbar
miteinander verbunden. Nicht nur auf dem Gebiete der inneren,
ſon=
dern auch auf dem Gebiete der auswärtigen Politik beſteht dieſe
Ver=
bundenheit zwiſchen Politik und Wirtſchaft. In der Zeit des politiſchen
Imperialismus vor dem großen Kriege war es ſelbſtverſtändlich, daß
auch die Wirtſchaft ſich in den Dienſt der politiſchen Machtbeſtrebungen
ſtellte. Aber wie die Ueberſteigerung des Machtgedankens dazu geführt
hat, daß die Ideen des Rechts und der Verſtändigung unter den Völkern
faſt überall in der Welt an Boden gewonnen haben,
ſo hat ſich auch in der Wirtſchaft der Gedanke der
Kvope=
ration über die Landesgrenzen hinweg immer wehr
durch=
geſetzt.
Wir ſehen heute im Stahlpakt und der Kalivereinigung, wie große
mächtige Gruppen oder Länder, die Gemeinſamkeit ihrer Intereſſen
er=
kennend, eine verſtändnisvolle Zuſammenarbeit zu erreichen verſuchen.
Der Erfolg dieſer Bemühungen wird wohl davon abhängen, wie die
politiſche Verſöhnung der beiden großen Länder fortſchreitet und wie
die ſichtbaren Zeugen ehemaliger Feindſeligkeiten vom deutſchen Boden
verſchwinden. Die Bedeutung des inneren Marktes für unſere
Wirt=
ſchaft läßt ſich nur dann richtig würdigen, wenn man gleichzeitig die
Lage und Möglichkeiten unſeres Außenhandels ſich vergegenwärtigt. Die
Exportarbeiten unſeres Außenhandels haben ſich in den letzten Jahren
leidlich entwickelt, beſonders ſeitdem wir am 10. Januar 1925 von der
Laſt der einſeitigen Meiſtbegünſtigung befreit wurden. Auch die klare
und entſchloſſene Außenpolitik hat dazu beigetragen, dem deutſchen
Kauf=
mann in der Welt manche Tür wieder zu öffnen. Will man die
ſtei=
genden Ziffern unſerer Ausfuhr in den letzten Jahren richtig würdigen,
und zwar durch einen Vergleich mit den Vorkriegsziffern, ſo muß man
auf der einen Seite die Veränderung des Geldwertes und auf der
anderen Seite die Verkleinerung des deutſchen Wirtſchaftsgebietes
be=
rückſichtigen. Für die deutſche Handelsbilanz iſt allerdings nicht nur
die Ausfuhrſeite, ſondern auch vor allem die Einfuhrſeite wichtig.
Des=
halb muß eine
Verbeſſerung der Einfuhrſeite durch den Verzicht auf
Ein=
fuhr von Rohſtoffen und Waren, die im eigenen Lande zu
vernünftigen Bedingungen hergeſtellt werden können,
angeſtrebt werden. Starke Möglichkeiten hierfür beſtehen zweifellos in
der Entwicklung einer größeren Produktivität unſerer Landwirtſchaft.
In dieſelbe Richtung weiſen die Fortſchritte auf dem Giebete der
Chemie. Zur raſchen Belebung der deutſchen Wirtſchaft müſſen wir
unſer Augenmerk vor allem auf Gebiete richten, bei denen in unſerem
Lande ſelbſt eine erhebliche; bisher ungedeckte Nachfrage vorhanden iſt.
Zu denken iſt hier beſonders an eine Beſeitigung der Wohnungsnot.
Hier bietet ſich auf dem inneren Markte eine Gelegenheit, die zur
Be=
kämpfung der Arbeitsloſigkeit und zur Belebung unſerer Wirtſchaft
benutzt werden muß. Einer entſchloſſenen
Inangriffnahme eines auf mehrere Jahre feſtgelegten
Wohnungsbauprogramms
wird die günſtige Entwicklung des deutſchen Kapitalmarktes zu Hilfe
kommen. Auf dieſe Weiſe könnte auch unſerer Arbeitsloſigkeit wirkſam
Abbruch getan werden, was umſo wichtiger iſt, als die große Maſſe der
Arbeitsloſen einen erheblichen Ausfall an Kaufkraft bedeutet. Die Hebung
der Konſumkraft der Maſſe läßt ſich mit der primitiven Methode einer
all=
gemeinen Lohnerhöhung nicht erzielen. Ein derartiges ſchematiſches
Vorgehen wird ſich nur in einer Verteuerung des Produktes und einer
Einſchränkung des Betriebes auswirken können. Auch durch ein rein
ſchematiſches Verbot jeder Ueberarbeit läßt ſich keine Beſſerung
er=
reichen. Bei einem vollbeſetzten Betrieb wird zu gewiſſen Zeiten bei
vorübergehender Auftragshäufung die Möglichkeit einer gewiſſen
Ueber=
arbeit nicht entbehrt werden können. Das hindert aber nicht, daß die
wichtige Frage der Ueberſtundenarbeit nicht lediglich vom einzelnen
Be=
triebe aus betrachtet werden darf. Es muß auch auf die allgemeinen
Intereſſen die notwendige Rückſicht genommen werden.
Erfreulicher=
weiſe ſind in der Kapitalnot der Betriebe in den letzten Jahren große
Fortſchritte erzielt worden. Damit im Zuſammenhang ſteht eine
weit=
gehende Belebung des Börſenverkehrs, der allerdings ein Ausmaß
an=
genommen hat, das die Frage nahelegt, ob es auf die Dauer nicht
vor=
teilhafter ſei, etwas weniger Geld in die Börſe und etwas mehr in den
Konſum und damit in die Produktion hineinzulenken. Beſonders ernſt
iſt in Deutſchland das Problem des Verhältniſſes zwiſchen Arbeitgeber
und Arbeitnehmer. So wichtig
der Gedanke der Intereſſenverbundenheit zwiſchen
Arbeit=
geber und Arbeitnehmer
Mittwoch, den 2. Februar 1927
iſt, ſo wichtig ſind unter den deutſchen Verhältniſſen im Gegenſatz zu
den amerikaniſchen Gewerkſchaften. Die großzügigen Wohlfahrts= und
Förderungseinrichtungen deutſcher Unternehmer für ihre Belegſchaft ſind
anzuerkennen, genügen aber nicht. Auch der deutſche Arbeiter muß in
ſtärkerem Maße ſelbſtändiger Partner des Unternehmens ſein. Die
geſellſchaftliche und wirtſchaftliche Emanzipation der deutſchen
Arbeiter=
klaſſe iſt aber abhängig von der geiſtigen Umſtellung unſeres Volkes. Es
iſt im beſonderen Maße Aufgabe des deutſchen Unternehmertums, der
arbeitenden Klafſe die ſtaatsbürgerliche Einordnung in die nationale
Ge=
meinſchaft zu erleichtern. Auch die in dieſe Kreiſe des Staats und der
Wirtſchaft eingeordnete Arbeitnehmerſchaft braucht die Führung durch
das deutſche Unternehmertum. Deſſen Führertum wird ſich auch, wie die
hervorragenden Leiſtungen der Unternehmer zeigen, in veränderten
ſozialen und geſellſchaftlichen Verhältniſſen durchſetzen. Profeſſor Dr.
Martiny ſprach über die Mechaniſierung der Landwirtſchaft. Als
ver=
ſtärktes Abſatzgebiet für die Induſtrie kommt die Landwirtſchaft in
dem Grade in Betracht, wie es ihr durch Hebung der Leiſtung gelingt,
Einfuhr zu erſparen und Ausfuhr zu gewinnen. Die Mittel zur
Me=
chaniſierung liegen neben der Propaganda in der Hauptſache in der
Hebung der Wirtſchaftlichkeit der Landmaſchinenanwendung.
Für die Verbeſſerung der Verſorgung mit Maſchinen bietet der
nächſt=
liegende Gedanke der Schaffung nuer Bauarten verhältnismäßig wenig
Ausſicht auf Erfolg, viel mehr ſchon die Ausbildung der bereits
vor=
handenen Maſchinen, die zum großen Teil noch nicht durchkonſtruiert und
neuzeitlicher Fertigung angepaßt ſind. Noch größere Fortſchritte ſind
aber möglich durch Beſeitigung der Zerriſſenheit in der Fabrikation.
Ein und dieſelbe Maſchinenart wird bisher von vielen Werkſtätten
her=
geſtellt, weshalb die einzelne Werkſtätte gezwungen iſt, zwecks
Vollbe=
ſchäftigung viele Maſchinenarten zu erzeugen. Dazu kommt die Kleinheit
einer großen Anzahl von Werkſtätten. Die Folgen ſind: Höhere
Her=
ſtellungspreiſe der Maſchinen und ihrer Erſatzteile und verlangſamte
Be=
ſeitigung der Störungen. Die Nutzung der Maſchinen in der
Landwirt=
ſchaft leidet beſonders durch die mangelhafte Behandlung. Die techniſche
Ausbildung der landwirtſchaftlichen Betriebsleiter würde ſich ſchon in
kurzer Zeit auswirken, da gerade die jungen lanwirtſchaftlichen
Be=
amten für den Maſchinenbetrieb beſonders herangezogen werden. Im
Anſchluß an den Vortrag von Profeſſor Dr. Martiny=Halle a. S. ſprach
Profeſſor G. Schleſinger von der Techniſchen Hochſchule Berlin über
die Fortſchritte des Automobilbaues in den letzten Jahren
als die wichtigſte Grundlage zur Hebung des deutſchen
Automobilver=
kehrs. Er gab einen Ueberblick über die Entwicklung der
Automobil=
induſtrie in Amerika und in Deutſchland, und betonte, daß insbeſondere
für Deutſchland der Geiſt ſparender Verwaltung über jeder
Automobil=
fabrik ſchweben müſſe. Nur die Harmonie der Fabriksverwaltung im
einzelnen, in der Zuſammenarbeit der Fabriken untereinander,
Ent=
gegenkommen im Preiſe ſeitens der Rohſtofflieferer, Zuſammengehen mit
Kreiſen und Landgemeinden in der Verbeſſerung der Straßen und
beider=
ſeitiger guter Wille von Verbraucher und Herſteller, den deutſchen
Wagen zu entwickeln und zu bevorzugen, werden dieſe ſo ſchwer bedrohte
Induſtrie dennoch zum Erfolg führen. In der kurzen Spanne Zeit bis
zum völligen Abbau der Schutzzölle dürfe aber keine Minute verloren
gehen. Nach lebhafter Diskuſſion fand die von ungefähr tauſend
Per=
ſonen beſuchte Verſammlung ihren Abſchluß.
Die Kriſe im Ebangeliſchen Bund.
Es hat ſtarke Ueberraſchung ausgelöſt, daß der bisherige
Präſident des Evangeliſchen Bundes, der ehemalige Hofprediger
Döhring, von ſeiner Stellung plötzlich zurückgetreten iſt. Die
Gründe ,die ihn dazu veranlaßt haben, gibt er jetzt in einem
offenen Abſchiedsbrief an das Präſidium des Evangeliſchen
Bun=
des bekannt. Er iſt immer eine Kämpfernatur geweſen und
ver=
leugnet das auch diesmal nicht. Er ſpricht von der ſeeliſchen
Inflation aus demokratiſchen Quellen, die ſich im Evangeliſchen
Bund bemerkbar gemacht habe. Tatſächlich liegen die Dinge wohl
ſo, daß die aggreſſive Schärfe, die Herr Dr. Döhring in der
Poli=
tik des Evangeliſchen Bundes nicht nur auf kirchliches Gebiet
hineintrug, auf ſteigenden Widerſtand geſtoßen iſt, da ſich auch
hier das Beſtreben geltend gemacht hat, bei aller Betonung der
evangeliſchen Tradition eine einſeitige Bindung zu vermeiden
und daß deshalb Herr Döhring innerhalb des Vorſtandes des
Evangeliſchen Bundes ſchließlich in der Minderheit blieb.
Gleichzeitig mit dieſem Schritt hat er auch ſeine Stellung
als Herausgeber der „Täglichen Rundſchau”, die er zuſammen
mit Rippler führte, niedergelegt. Das iſt nur noch eine reine
Formalität. Tatſächlich hatte ſich Döhring ſchon ſeit längerer
Zeit zurückgezogen und ſich auf die Redaktion der kirchlichen
Bei=
lage beſchränkt, die auch weiterhin in den Händen des
Evan=
geliſchen Bundes bleibt. Vielleicht iſt die Veröffentlichung gerade
jetzt erfolgt, weil die Möglichkeit neuer Veränderungen in der
Berliner Zeitungswelt gegeben iſt. Wenn wir recht unterrichtet
ſind, wird auf eine engere Verbindung zwiſchen der „Täglichen
Rundſchau” und der „Deutſchen Allgemeinen Zeitung”
hin=
gearbeitet. Die „D.A.3.” hat nach dem Tode von Stinnes
merk=
würdige Schickſale durchgemacht. Sie iſt auf dem Umweg über
die preußiſche Regierung an das Reich gekommen. Der Erwerb
hat aber im Hauptausſchuß heftigen Widerſtand gefunden, ſo daß
das Auswärtige Amt jetzt den Plan erwägt, das Organ
abzu=
ſtoßen und mit der „Täglichen Rundſchau” in irgendeiner Form
zu verbinden, etwa ſo, daß die „D.AZ.” den außenpolitiſchen
und wirtſchaftlichen Dienſt, die „Tägliche Rundſchau” dagegen
mehr den innerpolitiſchen und kulturellen Teil pflegt.
Veränderungen in der
chineſiſchen Zollverwaltung.
Entlaſſung des Generalinſpektors der chineſiſchen Zölle
w. Peking, 1. Februar.
Die Regierung hat den Generalinſpektor der chineſiſchen
Zölle, den Engländer Sir Francis Aglen, in Verfolg der
Mei=
nungsverſchiedenheiten über die Erhebung der neuen
Zoll=
zuſchläge entlaſſen. Er hatte ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß
die ihm unterſtehende Zollorganiſation nur die von den
Ver=
trägen zugelaſſenen Abgaben erheben könne. Die Regierung hat
demgegenüber darauf hingewieſen, daß die Zollzuſchläge auf der
Waſhingtoner Konferenz von den Mächten einſtimmig genehmigt
wurden und daß er als Beauftragter der chineſiſchen Regierung
deren Anordnung ausführen müßte.
Zum vorläufigen Nachfolger des entlaſſenen
Generalinſpek=
tors der Zollverwaltung Sir Francis Aglen hat die chineſiſche
Regierung den engliſchen Staatsangehörigen Edwards
er=
nannt. In einer Bekanntmachung wird ausdrücklich erklärt, daß
alle ausländiſchen Anleihen und Entſchädigungsforderungen
ſo=
wie der Dienſt der inneren Anleihe unberührt bleiben. Der
Direktor der Schanghaier Zollverwaltung Admiral
Tſaiting=
kan iſt zurückgetreten. An ſeiner Stelle iſt der frühere
Finanz=
miniſter Lowenkan ernannt worden.
Proteſt des Konſularkorps in Schanghai gegen
die Landung britiſcher Truppen in China?
London, 1. Februar.
Der diplomatiſche Berichterſtatter der „Morning Poſt”
ſchreibt: Dem Proteſt, welchen der chineſiſche Miniſter des
Aeu=
ßern Wellington Koo namens der Pekinger Regierung gegen die
Landung britiſcher Truppen in Schanghai erhoben hat, ſind
gleiche Proteſte ſeitens verſchiedener chineſiſcher Behörden,
Geſell=
ſchaften und Organiſationen in Schanghai ſelbſt gefolgt. Dieſe
Proteſte haben anſcheinend das auswärtige diplomatiſche Korps
in eine eigenartige Lage gebracht. Japan iſt ganz und gar nicht
einverſtanden mit der britiſchen Denkſchrift und der britiſchen
Politik im allgemeinen. Die anderen intereſſierten Mächte
neh=
men zwar die darin niedergelegten Prinzipien an, ſind aber
gegenwärtig nicht bereit, der Politik in allen ihren Einzelheiten
zuzuſtimmen. Alle Mächte erachteten ihre Vertreter als bei der
proteſtierenden Regierung beglaubigt. Eine weitere
Kompli=
kation entſteht durch die Tatſache, daß die Fremdenniederlaſſung
in Schanghai intern ational iſt, und daß ſomit alle Mächte in
gleicher Weiſe dafür verantwortlich ſind. Infolge der Proteſte
der Chineſen in Schanghai werden es die ausländiſchen
Kon=
ſuln vielleicht techniſch notwendig finden, eine ſorgfältig
formu=
lierte Erklärung abzugeben, die beſagt, daß ſie mit
Groß=
britanniens Aktion nichts zu tun haben.
„Daily Telegraph” meldet: Der von einer
amerika=
niſchen Nachrichtenagentur verbreitete Bericht, daß das
Konſular=
korps in Schanghai es abgelehnt habe, die Landung von Truppen
in der internationalen Niederlaſſung zu geſtatten, wird von
irgendwelcher anderen Seite nicht beſtätigt.
Ein neuer Proteſt Chinas.
EP. Paris, 1. Februar.
Die chineſiſche Geſandſchaft veröffentlicht eine Note, in der
gegen die Darſtellung der europäiſchen Preſſe proteſtiert wird,
wonach die „Jungchineſiſche Bewegung” auf bolſchewiſtiſcher
Grundlage beruhe. Der Bolſchewismus ſtehe mit der chineſiſchen
Familientradition und mit der chineſiſchen Philoſophie in
abſo=
lutem Widerſpruch. Weiter wird in heftigen Worten gegen
die engliſchen Truppenſendungen nach China
proteſtiert. Die Anhäufung von Pulver und das
Waffengeklirr feien eine ſchlechte Methode, um
zu der angeblich angeſtrebten friedlichen
Eini=
gung zu gelangen. Die Haltung der anderen Mächte ſei
dagegen viel aufrichtiger, beſonders die Amerikas und Japans.
Dieſe beiden Länder unterhielten, friedliche Beziehungen mit
China und ſie könnten verſichert ſein, daß das chineſiſche Volk
ſich für dieſes Wohlwollen erkenntlich zeigen werde. Was
Frank=
reich anlange, ſo habe dieſes Land ſich zwar für neutral erklärt;
doch würde es China lieber ſehen, wenn Frankreich ſeine Gefühle
und wahren Abſichten mit größerer Beſtimmtheit bekannt gäbe,
denn es könnte davon nur Gewinn haben.
*Pariſer Allerlei.
Das ſtille Montmartre. — Der Ausklang der Garibaldſi=Affäre.
Der neue Boulevard.
Montmartre iſt ſtill. Man tanzt nicht mehr, man lacht nicht
mehr. Eine Anzahl einſt froher Lokale mit Jazzband,
Tänze=
rinnen, Sängern und Konfettikämpfen ſteht leer und dunkel da.
TAndere Stätten der Luſtigkeit wurden geſchloſſen. Wegen der
Tauzu hohen Steuer natrülich. Und ihre einſt frohe Vergnügen
Nüchenden Gäſte ſind verſchwunden. Sie haben kein Geld mehr,
egen der hohen Steuer, oder aber ſie ſind Ausländer und
flüch=
men vor Frankenhauſſe und Teuerung in ihre billigere Heimat
Buruck. Die Jugend tanzt nicht mehr?, ſo ſagt man verwundert.
lund das reife Alter tanzt auch nicht mehr?, ſagt man noch mehr
werwundert. Aber wer hätte Luſt zum tanzen, wenn man die
lebenſprühende, ohrenzerreißende Muſik des Jazz nicht mehr zu
woren bekommt. Kein Saxophon mehr und kein Akkordeon. Die
lachenden erotiſchen Muſikanten haben den Streik erklärt. Den
Proteſtſtreik gegen die Uebergriffe des Fiskus. Sie ſind wohl
Ein politiſch ganz ruhiges Element, ſie veranſtalten keine Kund=
Bebungen. Nur in den einfacheren Cafés, in den kleinen Bars
Skbliclt man immer wieder ein bekanntes exotiſches Geſicht.
Wo=
wer kennt man ihn doch? Wo hat man ihn doch geſehen? Am
Eontmartre, in dieſem Bar oder in jenem Dancing? Beim
Shamfagner 2 Er iſt der Jazzbandmuſikant, der ſtumm und
aurig daſitzt. Es gibt wohl wenig traurigeres, wie einen
Euelancholiſchen Jazzbandmuſikanten, der ſtumm und traurig
da=
ſſitzt. Und Montmartre iſt ſtill und dunkel.
Das Palais de Juſtice bot diesmal mehr Zerſtreuung. Tra=
Bodie oder Komödie, je nachdem, ob man mehr oder minder
Tomantiſch veranlagt iſt. Man verhandelte den großen Prozeß:
Saribaldi und die neunzig Verſchworenen. Den Prozeß der
meunzig kataloniſchen Patrioten und Garibaldis, des Bravo, der
Enehrere Mächte und Verſchwörungen kunterbunt durcheinander
Sekkaufte. Es war ein Kitſch ohnegleichen nach der Art von Eugen
Slie, und doch rührend. Der Idealismus der Katalonier ſtand
über allem Zweifel. Garibaldi benahm ſich wie ein
Grand=
eigneur und ſprach, ſehr viel über Ehre. Ueber Familienehre,
Soldatenehre und über Ehre in jeder Beziehung. Er beſaß
da=
won unbedingt ſehr viel, ſonſt hätte er damit keinen ſo großen
Gandel treiben können
Sie Katalonier ſchwuren tauſend Vendetta auf ſein Haupt,
lnd die Flüche, welche ſie ihm im Chor zuriefen, erfüllten den
Saal mit einer gruſeligen Stimmung. Die Richter verſchwan=
den zwiſchen den ſtreitenden Parteien, es gab nur die
katala=
niſchen Ankläger und einen Angeklagten Garibaldi. Und wenn
das Urteil des franzöſiſchen Gerichtes auch außerordentlich mild
ausfiel — man wollte ja nur eines, die unangenehme Geſchichte
los werden —, Garibaldi wurde doch moraliſch vernichtet. Und
es fragt ſich, wann das vielfache Todesurteil ſeiner einſtigen
Verbündeten ihn erreicht. Die franzöſiſche Polizei war gewiß
von ähnlichen Ueberlegungen beherrſcht, als ſie, nachdem
Gari=
baldi ausgewieſen wurde, zwei Verſionen über ſein Reiſeziel
verbreitet hat. Offiziell hieß es, daß Garibaldi mit ſeinem
Bru=
der ſich nach Amerika begibt, dementſprechend war der Bahnhof
St. Lazare voll mit Kataloniern. Offiziös wurde dagegen
be=
kannt, daß er nach der Schweiz zu reiſen beabſichtige, und der
entſprechende Bahnhof war auch mit Kataloniern geſpickt. In
Wirklichkeit entkam er aber unbeläſtigt nach England, wo er von
der vorſorglichen engliſchen Polizei ſofort in Folkeſtone
inter=
niert wurde. Dort verſprach er den ihn interviewenden
Repor=
tern große Enthüllungen, anſcheinend hat er in Paris noch nicht
alles verraten. Jedenfalls ſollen ſeine Memoiren — wie es
ver=
lautet — für manche, die mit ihm in Verbindung ſtanden, noch
ſehr unangenehm werden. Beſonders beklagt er ſich über
Muſſo=
lini, der ihn der Pariſer Polizei ausgeliefert haben ſoll. In der
Zwiſchenzeit hat man übrigens ſchon einen anderen italieniſchen
Pſeudoverſchwörer und Lockſpitzel verhaſtet, der in die Spuren
Garibaldis zu treten beabſichtigte.
Währenddeſſen gab es ein nicht minder Pariſeriſches, aber
viel friedlicheres Ereignis. Woran jedermann ſeit mehr als
einem halben Jahrhundert gezweifelt hat, iſt in Erfüllung
ge=
gangen. Das Werk des Präfekten Haußmann wurde beendet.
Der Bau des nach ihm benannten Boulevards iſt beendet, der
letzte Durchbruch iſt vollzogen. Es wurde ſelbſtverſtändlich eine
große und entſprechende Feierlichkeit abgehalten im Beiſein des
Präſidenten der Republik. Die Feſtredner hoben die
Wichtigkei=
dieſer neuen Verkehrsader hervor, welche den Boulevards des
Italiens entlaſten und dem Verkehr eine bequeme und röhige
Abwicklung ſichern ſoll. Dementſprechend wurde gleich bei der
Zeremonie der Polizeikordon durchbrochen und die
Veskehrs=
poliziſten niedergetreten. Man kann dem Publikum, das an
dieſen Boulevard 75 Jahre gewartet hat, etwas Ungeduld
wirk=
lich nicht übel nehmen. Und es geſchah nichts Schlimmes, nur,
wie es ſchlechte Zungen behaupten, ſoll Präſident Doumerque,
der die ewigen Feſtlichkeiten ſchon reichlich ſatt hat, in der letzten
Stunde ein Ultimatum geſtellt haben, daß die Zeremonie
höch=
ſtens dreiviertel Stunden dauern dürfe. Was man wieder ihm
nicht übel nehmen kann, da in Frankreich und beſonders in Paris
kein Tag ohne ein Dutzend Feſtlichkeiten vorbeigeht, ob eine
Aus=
ſtellung eröffnet, ein Denkmal enthüllt oder ein Grundſtein gelegt
wird — der Präſident muß überall erſcheinen, und der Arme
darf ſich nicht einmal auf den Achtſtundentag berufen.
Die Eröffnung des neuen Teils des Boulevard Haußmann
wurde übrigens in einer äußerſt ſinnfälligen Weiſe
vorgenom=
men: das letzte ſymboliſche Hindernis des Verkehr, ein über die
Straße geſpanntes Seidenband in den Farben der Stadt, wurde
vom Präſidenten der Republik mit einer ſilbernen Schere
durch=
ſchnitten. Der ſtrömende Regen vermochte die Pariſer nicht zu
hindern, an dem Feſte teilzunehmen, und als Symbol der
Beſitz=
nahme der Straße durch den Verkehr bildete die zurückſtrömende
Menge ein regelrechtes Verkehrshindernis.
C. K. Ein Inſtitut zur Verteidigung des „Empire‟ Ein
überaus geheimnisvolles wiſſenſchaftliches Inſtitut wird in dieſen
Tagen in London eröffnet; es iſt das „Imperial Defence
Col=
lege”, das nach den Angaben des Sekretärs, Major Lionel
Cle=
mens, die Aufgabe verfolgt, „alle Fragen der Strategie und
Ver=
teidigung des britiſchen Weltreiches zu erörtern”. Bei dem
Unter=
richt wird ſo großes Geheimnis bewahrt, daß ſelbſt nicht einmal
die Themen der Vorleſungen veröffentlicht werden. Das Heer,
die Flotte und die Luftſtreitkräfte ſenden je fünf Studenten auf
dieſe eigenartige Hochſchule, und 15 weitere Studenten werden
vom indiſchen Heer, den Streitkräften der Dominions und dem
Innenminiſterium ausgewählt. Die hier ausgebildeten
Per=
fönlichkeiten ſollen Mitglieder eines Generalſtabes werden, der
mit allen Teilen des britiſchen Reiches zuſammenarbeitet, um
die beſten Maßnahmen zur Organiſation der Verteidigung und
Sicherung durchzuführen.
* Einbrecher auf Skis. Die „ſchweren Jungen” von heute
benutzen mit Vorliebe die neueſten Errungenſchaften der Technik,
aber es iſt doch etwas Neues, daß ſie ſich auch des Schneeſchuhs
bei ihren Verbrechen bedienen. Dies geſchah bei dem Einbruch,
der in dem Landhaus eines Anwaltes zu La Bourboule in den
Vergen der Auvergne verübt wurde. In dem Haus, das
unbe=
wohnt war, wurde alles auf den Kopf geſtellt; der Geldſchrank
und verſchiedene andere Schränke wurden aufgebrochen. Spuren
zeigten, daß die beiden Einbrecher auf Schneeſchuhen raſch und
geräuſchlos ſich der Villa genähert hatten. Einen größeren Koffer
mit Wäſche hatten ſie weggeworfen, weil er ihnen augenſcheinlich
für den Transport mit den Skiern zu ſchwer war. Man glaubt,
daß es ſich um einen jungen Mann und eine junge Frau handelt,
die ſpäter in der Umgebung geſehen wurden.
Familiennachrichten
Die Geburt einer Tochter
zeigen hocherfreut an
Jalob Sobernheim u. Frau
Marie, geb. Munker.
Nürnberg.
(*2757
Todes=Anzeige.
Am 31 Januar 1927, nachmittags
11 Uhr, entſchlief unſere liebe
Schweſter und Tante
Pauline Margareta Sibylle
Nöſinger
geb. Habermehl
im Alter von 81 Jahren. (1798
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Stockſtadt, den 1, Februar 1927.
Die Beerdigung findet am
Don=
nerstag, den 3. Februar,
nach=
mittags 2 Uhr ſtatt.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Bekannten hierdurch die
ſchmerz=
liche Mitteilung, daß mein lieber
Vater, unſer guter Großvater,
Ur=
großvater, Schwager und Onkel
Herr Jakob Müller
Photograph
heute morgen 8½4 Uhr nach kurzer.
ſchwerer Arankheit im nahezu
vol=
lendeten 77. Lebensjahr ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Um ſtilles Beileid bitten:
Die trauernden Hinterbliebenen:
Joh. Gg. Wüller und Ki der
Peter Mükler und” amilie
Adam Hoffart und Frau,
geb. Müller
Familie Hartmann,
Frank=
furt a. Mk.
Familie Feldmann. 2155
Darmſtadt. Heinheimerſtr. 75, Langeu,
Frankfurt a. M., Gießen, 1. Febr 1927,
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 3. Februar 1927,
nach=
mittags 4 Uhr, vom Portale des
alten Friedhofs aus ſtatt.
Statt Karten.
Heute früh wurde mein lieber Mann, unſer
herzensguter Vater, Schwiegervater, Großvater,
Bruder, Schwager und Onkel
Herr
Georg Jakob Heß
von ſeinem langen Leiden im vollendeten 75. Lebens=
(*2864
jahre durch einen ſanften Tod erlöſt.
In tiefer Trauer:
Anna Heß, geb. Lautz
Eliſabeth Bernhart, geb. Heß
Katharina Schmidt, geb. Heß
Heinrich Heß
Emil Bernhart
Georg Schmidt
Frieda Heß, geb. Wagner.
Darmſtadt, Stiftsſtr. 3, Hamburg, 1. Februar 1927.
Die Beiſetzungsfeier findet Freitag, den 4. Februar
1927, vormitt igs ½12 Uhr, auf dem Friedhof an
der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Es wird gebeten, von Beileidsbeſuchen abzuſehen.
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Wachstuchbeuteltaſche 1 Füll ederhalter
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ge=
fütterter Herrenglacéhandſchuhe 1 Tüte
mit 1 Paar Damenſtoffſchuhen und eine
ſchwarze Handtaſche mit blauer Bluſe. Ein/Wieſen umfaßt) unter den bei der Ver=
Dien tag, den 15. Februar 1927,
nachmittags 2 Uhr, wird die Jags
der Gemeinde Schönnen, die ca. 2200
Morgen (” Wald und 1 Feld und
ſchwarzer breiter Tamenlackgüriel. 1 kleines ſteigerung bekanntgegebenen werdender
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Giederarmbanduhr 1 Damenregenſchirmſzu erreichen und ein guter Rehſtand
ſo=
mit braunem gedogenen Griff — „ uge= wie Auerwild und Wechſelhochwild
vor=
handen iſt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzl.
Teilnahme beim Heimgang unſerer
lieben Tochter und Schweſter
Margarete
ſagen wir hierdurch unſern herzl.
Dank. Beſonders danken wir Herrn
Pfarrer Lein, für ſeine troſtreichen
Worte, den Schweſtern vom Städt.
Krankenhaus (Altbau 3) für die
auf=
opfernde Pflege, ſowie für die
über=
aus zahlreichen Kranz=nnd
Blumen=
ſpenden.
(22815
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Kies.
Darmſtadi, den 1. Februar 1927.
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gefallen, unſeren lieben, guten
Vater, Großvater, Urgroßvater,
Schwager und Onkel
Phiipp Göbel
im Alter von 79 Jahren heute
mittag um 12 Uhr zu ſich zu rufen
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Julius Göbel.
Darmſtadt, den 1. Februar 1927.
Pankratiusſtr. 25.
(2179
Die Beerdigung findet
Donners=
tag nachmitta; um 3 Uhr vom
Vor=
tale des Friedhofs an der Nieder=
Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die uns in ſo reichem Maße
erwieſene herzliche Teilnahme an
dem Heimgange unſerer teuren
Entſchlafenen
Frau
Ling Kunkel
ſprechen wir hiermit,
insbeſon=
dere auch Herrn Pfarrer Heß
für ſeine troſireichen Worte
unſeren tiefgetühlten Dank aus.
Richard Kunkel
mit Söhnen Otto, Richard u. Paul.
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Die Holzverſteigerung vom 31.
Ja=
nuar 1927 iſt genehmigt.
Ueberwei=
ſungs= und erſter Fahrtag Mittwoch, den
9. Februar 1927 mit Zuſammenkunft
vormittags 9 Uhr am Forſthaus
Apfel=
bachbrücke. Ablauf der dreiw chigen
Zahl=
friſt 22. Februar 1927.
(216:
Mörfelden, den 31 Jan. 1927.
Heſſiſches Forſtamt Mörfelden.
brauner Damenhandſchuh mit ſchwarzen tet. Bemerkt wird, daß das Jagdgebiet
decke. 1 dunkelgrüner Tamenmantel. Eine in 9 Stunde vom Bahnhpf Erbach i. O
laufen: 1 braun und weißget gerter
Jagd=
hund. 1 celb r Hofhund (Baſtard) 1 gr.
Pinſcher (Baſtard) 1 rotbr Wolfshund.
Die nachſtehenden Straßen werden
mit Zuſtimmung der Stadtverordneten=
Verſammlung wie ſolgt umbenannt:
1. der Eugen=Bracht=Weg in „Heinz=
Heim=Weg”, nach dem bedeutenden
Darmſtädter Maler;
2. der Mathildenhöhweg in „Eugen=
Bracht=Weg”, mit Rückſicht darauf,
daß Eugen Bracht einen großen Teil
ſe ner Werke auf der Mathildenhöhe
geſchaffen hat;
3. der Rinckweg in „Heinrich=Rinch=
Weg‟;
4. der Liebfrauenplatz in „Friedrich=
Ebertplatz”, nach dem verſtorbenen
Reichspräſidenten;
5. die auf der Weſtſeite des
Wohlfahrts=
amtsgebäudes projektierte Straße
er=
hält die Bezeichnung „
Staudinger=
ſtraße”, nach dem hervorragenden
Soziologen Franz Staudinger.
Darmſtadt, 27. Januar 1927. (St,2174
Der Oberbürgermeiſter.
An demſelben Tagen, nachmittags
4 Uhr, wird die Jagd der Gemeinde
Ebersberg, die ca. 1600 Morgen (*=
Wald und Feld und Wieſen) umfaßn
unter den bei der Verſteigerung bekannt= werdenden Bedingungen am
weitere 6 Jahre bei Wirt Olt daſelby
öffentlich verpachtet. Bemerkt wird da
das Jagdgebiet in 10 Minuten vom Bahr,
hof Hetzbach i. O. zu erreichen und ei.n
guter Rehſtand ſowie Auerwild u
Wechſell=
hochwild vorhanden iſt.
(2185m
Schönnen, am 30. Jan. 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Ebersberg.,
Fay.
Otamangon Serfteigeränge
Montag, den 7. Februar 1927,
vormittags 9 Uhr, wird im Klein=
Gerauer Gemeindewald nachſtehends
Stammholz an Ort und Stelle verſteiger-
6 Kiefern=Stämme Kl. II — 9,07 fr,
72
III — 84,21 „
39
IV — 26,68 „
V — 1,26 „
1 Eichen=Stamm
III — 0,84 „
IV — 8,30
12 „ =Stämme
V — 476
9
Zuſammenkunft iſt vormitt. 7/,9 Ur
an der Eichmühle. Das Eichenhez
Am Freitag, den 4. Februar 1927, wird zuerſt verſteigert. Verzeichniſſe ſind
den auf dem Rathaus, zu Roßdorf aus kunft erteilt Herr Förſter Baſſenaueil
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Bürgermeiſter=Stellvertreter
Schuchmann.
Stamm= und Brennholz=
Verſteigerung.
Montag, den 7. u. Dienstag, den8. Febr.
I. Js., jedesmal 10 Uhr anfangend, wird
am erſten Tag ſämtliches Stamm= und
Stangenholz aus dem Gemeindewald
Klein Bieberau in der Wirtſchaft von
Philipp Noßmann, desgleichen am zweiten
Tag ſämtliches Brennholz in der
Wirt=
ſchaft von Johannes Roßmann dahier
öffentlich verſteigert.
Stämme: Eiche II. Kl. 183, III. Kl. 3.34,
IV. Kl. 9.08, V. Kl. 0,92 fm.
Buche II. Kl. 1,99, III. Kl. 4,74fm.
Erle IV. Kl. 0,98, V. 0,91,
VI. Kl. 1,31 fm,
Kiefer II. Kl. 2,33, III. Kl. 9,45,
IV. Kl. 0,25 fm,
Lärche III. Kl. 2,09, IV. Kl. 7,11,
V. Kl. 10,73 im,
Fichte Vaßl. 5,94, VbKl.11,35 fm
Weißtanne V. Kl. 0,64 Im,
Derbſtangen Fichte I. Kl. 1,92, II. Kl. 9,16 fm.
Lärche I. Kl. 0,32, II. Kl. 4,89 fm,
Weißtanne I. Kl. 0,45, II. Kl.
4,91 fm,
Brennholz Scheiter: Buche 20, Eiche 11,
Erle 2, Kieſer 42,
Lärche 2 Rm,
Knüppel: Buche 44, Eiche 13,
Erle 18, Kiefer 42
Lärcke 12 Rm.
Strobe28, Fichte4Rm
Stammwelle Buche10,50,Eicheu. Eſche 500,
Fichte 300 Stück.
Aſtwelle: Buche 600, Eiche 300, Kiefer 633,
Strobe 300, Fichte 400 Stück.
Stöcke: Buche 33, Eiche 4, Nadel 16 Rm.
Reisknüppel: Eiche 4 Rm.
Bemerkt wird: Blau unterſtrichene
Nummern kommen nicht zum Ausgebot,
das Holz lagert zum Teil im Forſtort
Löwig, Lärche und Fichte im
Wildfrau=
hausberg. — Herr Förſter Allmann in
Steinau erteilt jede Auskunft.
Klein Bieberau, 31. Januar 1927
Heſſ. Bärgermeiſterei Klein Bleberan
(2181
Rauth.
vormittags 9 Uhr beginnend, wer= auf der Bürgermeiſterei erhältlich. Aui=
Abteilung 1 und 2 des Gemeindewaldes! Klein=Gerau, den 31. Jan. 1927.
verſteigert:
Buchen=Scheiter 7 rm
Eichen=
Kiefern=
435
Buchen=Knüppel 4
Nachlaß
Kiefern=
9.
Fichten=
3
Fichten=Knüppelreiſig 4 rm
Kiefern=Stöcke
75
Verſteigerung
37
Fichten=
Kiefern=Wellen
340 Stück.
Wegen Auflöſung des Hauſ”
Zu der Verſteigerung ſind anch Aus=ſhaltes der Frau
Bäcke=
wärtige zugelaſſen.
(2171 meiſter M. Koch, geb. Emich
Roßdorf, den 31. Jan. 1927.
verſteigere ich Donnerstag,
Heſſ. Bürgermeiſterei. Februar ds. Js., vormittags
Lorenz.
½½10 Uhr und nachmittags /:
Uhr beginnend, in meinern
Lokale
Holzverſteigerung Nr. 6
(Brennholz)
Montag, 7. d. Mts., von vorm. 0 Mledel-MalcſtüdterMtaße-!
9 Uhr ab werden in der Turnhalle
am Woogsplatz, hier aus Pallas= nachfolgend verzeichnete E
wieſenſchlag 5 und 9, Landwehr 8 und genſtände gegen Barzahlun
verſch. Diſtrikte (von Los Nr. 537 ab)
mit Roßhaarm., 1 Waſ3)
der ſtädt. Förſterei Bürgertanne 1 Bell kommode m. Marmor !
(einzige diesj. Brennh=Verſtgg. aus der und Spiegelaufſatz, 1 Nachtſchra 1!
„Bürgertanne”) verſteigert:
mit Marmorplatte, 1 Spiegelſchriß
Scheiter, Rm.: 11 Buche, 67 Kiefer;
1 Schre=b
Knüppel, Nm.: 10 Buche, 27 Eiche /1 H.=Schreibtiſch, ſeſſel,
506 Kiefer; Knüppelreiſig, Rm.:/Ausziehtiſch, 1 Ovaltiich, 1 Bauem
6 Buche, 4 Eiche, 68 Kiefer; Stöcke tiſch, 1 Nähtiſch,
Rm.: 88 Kiefer.
(St 2175
1 Glasſchräuß
Darmſtadt, den 1. Februar 1927. 2 Kommoden, chen, 1 Es
Städt. Güterverwaltung.
ſchränkchen, 3 Kleiderſchränke—
Montag, den 14. Februar 1927,
nachmittags 2 Uhr, wird auf dem
Rathauſe dahier die hieſige Feldjagd,
1224 Hektar groß, auf 9 Jahre
verpach=
tet. Wolfske len iſt Bahnſtation und
grenzt das Jagdgelände an die Station
Wolfskehlen und Leeheim-Wolfskehlen.
Die Jagd dürfte als eine der beſten
Jagden im Kreis Groß=Gerau zu
be=
trachten ſein.
(2170
Wolfskehlen, den 1. Febr. 1927.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Hofmenn.
Vergebung von Bauarbeiter
Die mit zinsloſen Geldern der
Deut=
ſchen Bau= und Siedlungsgemeinſchaft
Darmſtadt zu erbauenden Wohnhäuſer
der Herren Kleinböhl in Erfelden, Pöhler
in Wol ske len und Feldmann,
Dorn=
heim, ſind auf Submiſſionsweg zu
ver=
geben.
Ferner die Bauarbeiten zwecks
Um=
bau des Tanzſaales A. Kurz, Wolfekehlen.
Offerten u d Unterlagen ſind bei dem
unterzeichneten Architekten in der Zeit
von 1—5. Februar abzuholen.
2 72
B. Künneth, Architekt
Crumſtadt i. R., Darmſtädterſtr. 10.
Vorratsſchrank, 6 Polſterſtühle,
1 Regulator.
große Partie Bett=,Leid
und Tiſchwäſche
Axminſter, Glas
Teppich, porzellan, Bildert
Spiegel und Hausrat aller 2
Darmſtadt, den 30. Januar 194
Raab
1797
Amtsgerichtstaxam
Am Donnerstag, den 3. Febrwe
1927, nachmittags 2 Uhr, verſtei
ich in meinem Verſteigerungslokale L
ſenſtraße 32 zwangsweiſe gegen 42!
zahlung:
(S
1 kompl. Herren= und Eßzimmer, E
Chaiſelongues mit Decken, 1 Figu:
ſtänder, 1 Teetiſch, 1 Nähtiſch, ve
Ausziehtiſche, 1 Waſchtiſch, 1 faſt na=
Fahrrad, 1 Schreibtiſch. ver chied.
tragene Herrenkleider und Schuhe
Möbel aller Art.
Verſteigerung beſtimmt.
Darmſtadt, den 2. Feb. 1927.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadl
Mittwoch, den 2. Februar 19271
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 2. Februar.
* Juſtizperſonalien. Landgerichtsdivektor Weiffenbach wurde
zum Präfidenten des hieſigen Landgerichts ernannt.
— Heſſiſches Landesthcater. Das fünfte Sinfoniekonzert
des Landestheaters, das am Montag, 7. Februar, abends 7.30 Uhr, im
Großen Haus ſtatfindet, iſt zu einem großen Teil der modernen Muſik
gewidmet. Zu Beginn wird die Konzertſuite „Viel Lärmen um Nichts”
von Korngold geſpielt werden, der vor einer Reihe von Jahren mit
feiner einaktigen Oper „Violanta” am Landestheater zur Aufführung
kam; dann folgt Rudi Stephans „Muſik für Geige und Orcheſter” und
das Violinkonzert Es=Dur von Mozart. Den Abſchluß des Konzerts
wildet das ſinfoniſche Werk „Till Eulenſpiegel” von Richard Strauß.
„Soliſt des von Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock geleiteten
Abends iſt Konzertmeiſter Otto Drumm.
Die für Donnerstag, den 3. Februar, im Großen Haus angeſetzte
Wiederholung von Humperdincks „Hänſel und Gretel” und der
Pantomime „Die Puppenfee” iſt der Miete K des Bühnenvolks=
Wundes, außerdem der Schülermiete Weiß zugeteilt.
Georg Büchners Lokalpoſſe „Egeplagter Familievadder”
wpird am Samstag, den 5. Februar, im Kleinen Haus außer Miete als
Wollsvorſtellung zu Preiſen von 50 Pfg. bis 2 Mk. in der Darſtellung
Durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft gegeben.
Das Programm des fünften (etzten) Beethovenabends
Des Drumm=Quartetts enthält die Streichquartette Opus 18
Mr. 5, Dpus 74 und Opus 131, und findet heute abend 8 Uhr im
Sleinen Haus ſtatt.
Das Drumm=Quartett veranſtaltet am Montag, 14. Febr.,
einen weiteren Beethoven=Abend, in dem die Fuge ſowie das
Septett zur Aufführung gelangt. Zu dieſem Konzert erhalten die Mie=
Ter der fünf Quartett=Abende Eintrittskarten mit 20 Prozent
Ermäßi=
ung gegen Abgabe ihrer mit dem Stempel „Drumm=Quartett” ver=
Fehenen Eintrittskarte zum heutigen 5. Konzert, die deshalb aufbewahrt
wverden muß. Gs war urſprünglich vorgeſehen, die Fuge im Rahmen
wer fünf Quartett=Abende zu ſpielen, doch wurde hiervon mit Rückſicht
auf die Dauer der einzelnen Abende und auf die Aufnahmefähigkeit der
ZZuhörer Abſtand genommen.
— Fünfte Morgenfeier. Die fünfte Morgenfeier am Sonntag, den
S. Februar, vormittags 11.30 Uhr, bringt ausſchließlich Kompoſitionen
won Robert Schumann, deſſen „Spaniſches Liederſpiel” in der erſten
Morgenveranſtaltung dieſer Spielzeit mit großem Erfolg geſungen
Spurde. Diesmal gelangen „Spaniſche Liebeslieder” für Alt,
Sopran, Tenor, Baß mit (originaler) vierhändiger Klavierbegleitung
Sur Aufführung, in die ſich Margarete Albrecht, Anna Baumeiſter=
Iacobs, Rudolf Strzeletz und Oskar Grauert teilen. Vorher ſingen
Margarete Albrecht und Oskar Grauert je vier Lieder des Meiſters, der
noch immer zu unſeren bedeutendſten Li derſängern gehört und dem das
weutſche Lied unendlich viel zu verdanken hat. — Der Vorverkauf an
pes Tageskaſſe des Kleinen Hauſes und bei Schutter (Eliſabethenſtraße)
Heginnt morgen Donnerstag. Preiſe 50 und 80 Pfg.
— Den 7. Vortrag im Realgymnaſium hält am 2. Februar im
Mealgymnaſium Herr Studienrat Dr. Diemer über „Deutſche
Siedlungsgebiete im Südoſten Europas (mit
Licht=
wildern). Beginn 8 Uhr. Karten am Saaleingang zu 1 Mark.
— Die Görresgeſellſchaft in Darmſtadt. Anläßlich einer
Vorſtands=
ſitzung der Görresgeſellſchaft werden von Mitgliedern des Vorſtandes
ſie in der heutigen Nummer angekündigten zwei Vorträge in der Otto=
Berndt=Halle gehalten. Es dürfte die Leſer des Tagblatts intereſſieren,
gei dieſer Gelegenheit einiges über dieſe Geſellſchaft zu hören. Dieſelbe
wunde am 25. Januar 1876 gegründet zu Ehnen des großen Deutſchen
Foh Joſ. Görres mit dem Zweck, „im katholiſchen Deutſchland
wiſſen=
ſchaftliches Leben nach allen Richtungen zu wechen und zu fördern‟. Die
Entwicklung, die die Geſellſchaft in dieſen 50 Jahren genommen hat,
und ihre hervorragenden wiſſenſchaftlichen Leiſtungen erbringen den
Be=
weis, daß ſie mit allen Kräften danach geſtrebt hat, ihr Ziel zu erreichen.
Einer der Gründer und zugleich der langjährige erſte Vorſitzende war
ſer in Darmſtadt geborene Graf Hertling, der noch als Reichskanzler
ſoen Vorſitz der Geſellſchaft beibehielt. Von 730 Mitgliedern und 390
Weilnehmern im Jahre 1876 war ſie im Jahre 1903 auf 32
Ehrenmit=
wlieder, 40 lebenslängliche Mitglieder, 3037 Mitglieder und 807
Teil=
mehmer geſtiegen. Die in den folgenden Jahren immer mehr ſteigende
Entwicklung wurde durch den Krieg und die Nachkriegszeit empfindlich
gehemmt, zeigt aber heute wieder fortſchreitende Tendenz. Das
wiſſen=
ſchaftliche Leben in der Geſellſchaft war ſtets außerord ntlich rege. Es
ſGeſtehen für die verſchiedenen Gebiete eine Anzahl Sektionen: 1 die
Giſtoriſche Sektion, 2. die Sektion für die Geſchichte, 3. die naturwiſſen=
(ichaftliche Sektion, 4. die philoſophiſche Sektion und Kultur, 5. die
Setion für Rechts= und Staatswiſſenſchaft, und neuerdings 6. die
lite=
wariſche Sektion. Von allen dieſen Sektionen ſind eine große Anzahl
Weröffentlichungen erſchienen: das hiſtoriſche Jahrbuch ſeit 1880, das
Shiloſophiſche Jahrbuch ſeit 1888, ſodann Quellen, Forſchungen,
Stu=
ſoien und Darſtellungen der Geſchichte und eine große Anzahl
Vereins=
ſchriften. Seit 1904 werden von der römiſchen Station der Geſellſchaft
ſuie Akten des Tridentiner Konzils herausgegeben, ein außerordentlich
wedeutſames Werk von vielen Bänden. Außer der römiſchen Station
beſteht auch eine orientaliſche Station in Jeruſalem. Die Arbeiten
er=
wuhren durch den Weltkrieg eine lang andquernde empfindliche Störung,
änd aber jetzt wieder aufgenommen worden. Seit Herbſt vorigen Jah=
Fes beginnen die ſämtlichen Schriften von Görres zu erſcheinen, ein
monumentales Werk von 20 Bänden ſoll es werden. Die Jubeltagung
ſoer Geſellſchaft zu Koblenz im Herbſt 1926 erhielt dadurch eine
beſon=
ſoere Weihe, daß der erſte Band des Staatslexikons in 5., von
Wrund aus neu bearbeiteter Auflage vorgelegt wurde: (Staatslexikon
un Auftrag der Görresgeſellſchaft unter Mitwirkung zahlreicher Fach=
Eute herausgegeben von Hermann Sacher; 5 Bände. 1. Abel bis Fidei=
Lmmiß mit 74 Bildern und Kärtchen. Herder, Freiburg, 1926. Gebd.
m Leinwand 35 Mk.) Das Neuerſcheinen dieſes Werkes iſt ein
wiſſen=
ſchaftliches und allgemein kulturelles Ereignis, denn es bringt den
katho=
ſchen Willen zum Staate wie kaum ein anderes Werk mit der Aus=
Miſtung der modernen Wiſſenſchaft und Technik zum Ausdruck. In dem
Setaatslexikon meldet ſich ein Katholizismus zum Wort, der nicht welt=
und lebensfremd ſich lediglich um das Jenſeits hümmert, ſondern der
Mit beiden Füßen in der gegenwärtigen Wirklichkeit ſteht und an allen
ragen des Gemeinſchaftslebens innigſten Anteil nimmt. Dieſer
Ka=
wollzismus ſieht es als eine ſeiner wichtigſten Aufgaben an, mitzu=
Arbeiten an der wirtſchaftlichen Kultur unſeres Volkes. Nicht um eine
unfruchtbare negative Kritik der vorhandenen ſtaatlichen, geſellſchaftlichen
md wirtſchaftlichen Einrichtungen handelt es ſich hier, nicht lediglich
un eine Ablehnung und Zurückweiſung falſcher Doktrinen, ſondern um
hieſitive Stellungnahme zu den Fragen und Aufgaben d.s Tages, um
elle wiſſenſchaftliche Würdigung der Gegebenheiten und Strömungen.
zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß das Staatslexikon ein weit=
Im leuchtendes Denkmal der ſozialen und ſtaatsbildenden Lebenskraft
de3 deutſchen Katholizismus iſt, ein echtes Görr s=Werk. Es darf
an=
anommen werden, daß die beiden Vorträge zweier hervorragender
Vrſtandsmitglieder der Görresgeſellſchaft in allen Kreiſen Beachtung
urd Intereſſe finden werden.
—Verein für das Drutſchtum im Auslande. Dem Parlamentarier
2r. Graßl aus Belgrad, der am Donnerstag im Saalbau ſpricht, geht
dm Ruf eines bedeutenden Redners voraus. Er kann uns wie kein
Zwei=
t— in die Kämpfe blicken laſſen, die das Deutſchtum im ſüdſlawiſchen
Srgate ſührt. Der Vortrag wird umrahmt von muſikaliſchen
Dar=
lestuugen des Schülerorcheſters des Realaymnaſiums. Die Firma Arnold
Sohn, Eliſabethenſtraße 28, hat zu dieſem Konzert einen Steinwah=
Müügel zur Verfügung geſtellt. Karten zu 1 Mk. und 50 Pfg. am
Ver=
kiörsbu reau.
— Der Verein „Haus der Jugend” E. V. macht darauf
aufmerk=
ſnn, daß die Friſt zur Abholung der Gewinne und Einlöſung
der Gewinnloſe Ende dieſer Woche abläuft. Loſe, welche nicht bis
ſpäte=
ſoms den 5. Februar 1927 bei der Geſchäftsſtelle des Vereins, Frankfurt
ar Main, Paulsplatz 10a, eingelöſt ſind, verfallen zugunſten des
Bau=
ſunnds für das „Haus der Jugend”.
— Koehler=Gedächtnis=Ausſtellung im Landesmuſeum. Am 3. Febr.
NKd es 100 Jahre, daß der Darmſtädter Aquarelliſt C. P. C. Koehler
zr Welt gekommen iſt. Zu Ehren des begabten und in ſeiuner Heimat
fnt ganz vergeſſenen Mannes, deſſen brillante Waſſerfarben=Techmik ein=
Arl viele Liebhaber hatte, veranſtaltet das Kupferſtichkabinett in ſeinem
Sudienraum eine kleine Gedächtnisausſtellung. Etwa 40 Aquarelle
nt Motiven aus Darmſtadt, Italien, Oberbayern uſw. ſind zu dieſem
zweck ausgewählt worden. Außer dem Landesmuſeum ſelbſt hat die
Tnchutſche Hochſchule, das Stadtmuſ um Darmſtadt, das Ludwig=Georg=
Komnaſium, Frau Anng Judith Exter in München eine Tochter
Koeh=
a3, und Fräulein Bertha Maurer in Darmſtadt Material beigeſteuert.
2ye Anregung zur Ausſtellung hat Koehlrs jüngſte Tochter. Frau Luiſe
vehler in Frankfurt a. M. gegeben. Die kleine Ausſtellung, welche
keſonders bei alten Darmſtädtern auf Teilnahme rechnen kann, wird
ar Sonntag, den 6. Februar, eröffnet.
* Deutſcher Rentnerbund. Landesverband Heffen. Die
Jahres=
byauptverſammlung findet am 11. Februar, nachmittags 2.30
Nör, hier, Reſtauration Sitte (Karlſtraße) ſtatt:
Seite 5
— Die geſtrige Sondernummer des „Darmſtädter Tagblatts”
hatte den größten Umfang ſeit Beſtehen des Blattes. Von der
Maſſe des verbrauchten Papiers kann der Leſer ſich eine
Vor=
ſtellen machen durch die Berechnung, daß die einzelnen Bogen der
Auflage nebeneinandergelegt den Schienenweg von Darmſtadt 1. Februar: Vorauszahlung auf die Jahresleiſtung nach dem
Auf=
bis Königsberg in Oſtpreußen bedecken würden.
— Preisausſchreiben des Verlages des „Darmſtädter
Tag=
blatts‟. Die in der Nummer vom 1. Februar veröffentlichte
An=
zeige der Firma Roth, Magdalenenſtraße, trägt die Nummer
„W. B. 51”.
— 1877 — 1927. Nachdem die 1875/76 geborenen Schulkameraden
am vergangenen Samstag ihre ſchön verlaufene Jubelfeier noch
nach=
träglich gehalten haben, rüſten ſich die im Jahre 1877 Geborenen zu
ihrer im Laufe des Jahres zu begehenden Wiederſehensfeier.
Zwei Schulfreunde, allen bekannt, haben die Sache aufgegriffen, und
hoffen, nun mit Unterſtützung weiterer Altersfreunde, ſie in die Wege
zu leiten. Es iſt nicht die Abſicht, ein vereinsmäßiges prunkvolles Feſt
zu feiern, ſondern eine wahre, ernſte und doch freudige Wiederſeh
ns=
feier, getragen vom Geiſte treuer Freundſchaft, ein Austauſch alles
Er=
lebten in Freud und Leid während der an Wechſelfällen ſo reichen Zeit.
Es iſt beabſichtigt, alle Schulkameraden der Ballon= und Müllerſchule
einzuladen; natürlich ſind auch die im Jahre 1891 Mitkonfirmierten
aller anderen Schulen willkommen. Die erſte Beſprechung wird
am Montag, den 7. Februar, abends 8.30 Uhr, bei Gaſtwirt
Gun=
der, Schloßgartenplatz, ſtattfinden. Nähere Auskunft bei Gg. Gunder,
Schloßgartenplatz, und Heinrich Brück, im Tabakhaus Hanſa,
Laute=
ſchlägerſtraße 1
Die abwechslungsreichſie, große karnevaliſtiſche
Damen= und Herrenſitzung
iſt am Sonntag, den 6. Februar, abends 611 Uhr in der
Zurnhalle am Woogsplatz
Numerierte Sitze und Fremdenkarten im Vorverkauf bis
einſchl. Samstag mittag bei ParfümerieMüller, Rheinſtr. 6
2163
— Volkshochſchule. Wir weiſen nochmals darauf hin, daß am
Don=
nerstag, den 3. Febr., abends 8 Uhr, im Saale 326 der Techniſchen
Hochſchule, Herr Bühneninſpektor E. Hohl vom Heſſiſchen
Landestheater einen Lichtbildervortrag halten wird mit dem Thema:
„Die Entwicklung des Bühnenbildes und die
techni=
ſche Einrichtung des Theaters”. Die Gelegenheit, die innere
Einrichtung eines modernen Theaters zu ſehen, bietet ſich ſelten, ſo
dürfte es zu begrüßen ſein, wenn hier im Lichtbilde gezeigt wird, welche
gewaltigen techniſchen Anlagen als Hilfsmittel zur Verfügung ſtehen
wüiſſen, um uns die Wunderwelt des Theaters vorzuzaubern. Dem
Vortrage ſollen ſich an einem der nächſten Sonntag Führungen durch
die Bühnenräume unſeves Landestheaters anſchließen, Karten zu dem
Vortrage ſind in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule und am
Saal=
eingang zu haben. Preis für Mitglieder 50 Pfg., für Nichtmitglieder
75 Pfg.
* Ein neues Kaffee. In der Grafenſtraße Nr. 12, im Hauſe der
Firma Lautz, wurde in aller Stille eine behagliche und neuartige
Kaffee=
ſtube eröffnet: „Konditorei und Café Friedrich Kuhry”.
Den Eintretenden umfängt ſofort die ganze Behaglichkeit dieſes ſtilvoll
ausgeſtatteten Hochraumes, der nahezu 100 Beſuchern gemütliche
Sitz=
gelegenheit bietet. Die grünen Sofas, das Braun der Wandbekleidung,
das Dunkel der Lehnſtühle und Tiſche mit den fleiſchfarbenen
Marmor=
platten, die helleren Töne der Säulen=, Decken= und Wandbemalung,
das alles klingt wohlig zuſammen in ſchöner Farbenharmonie. Die
Faſſung der Spiegel, die Ausſtattung der Beleuchtungskörper, alles und
jedes iſt mit feinem Stilgefühl gegeneinander abgewogen. Der
Ent=
wurf dieſer reizvollen Innenausſtattung rührt von dem Architekten
Wilhelm Engel Darmſtadt (Bismarckſtraße 46) her, der auch die
Aus=
führungsarbeiten leitete und übevwachte. Von ihm ſtammt ferner das
warmtonige Aquarell im Unterraum, das eine Abendſtimmung am
Lugano=See darſtellt. Auch Julius Kaufmann iſt mit zwei
Rundbil=
dern in Oel (Nervi und Palermo) wirkungsvoll vertreten. Darmſtädter
Motive bieten drei kräftige Steinzeichnungen von Hallevſtede. Mit den
Lieferungs= und Ausführungsarbeiten waren ausſchließlich Darmſtädter
Firmen betraut.
— Auf großer Fahrt. Ueber eine Wikingerfahrt des Nerother
Wan=
dervogels nach Island und Skandinavien ſpricht Herr Karl Delbermann
von der Bauküitte der Rhein. Jugendburg am kommenden Donnerstag
im großen Saal der Loge. (Siehe Anzeige.)
An die deutſche Wirtſchaſt richtet ſich ein Aufruf der großen
Spitzenverbände aus Anlaß der Hevausgabe der
Wohlfahrtsbrief=
marken. Trotz weitgehender Fürſorge der öffentlichen Körperſchaften
ſind auch in dieſem Winter noch Zehntauſende von Hilfsbedürftigen auf
ergänzende Mittel angewieſen, die der Wohlfahrtspflege durch
freiwil=
lige Spenden zufließen. Der notleidende Mittelſtand, Erwerbsunfähige,
Kranken und Kinder wüſſen in vielen tauſenden Fällen die freie
Liebes=
tätigkeit in Anſpruch nehmen. Auch in Deutſchland muß es deshalb, wie
im Auslande, gelingen, beträchtliche Mittel ſüir dieſe ergänzende
Für=
ſorge durch den Vertrieb von Wohlfahrtsbriefmarken aufzubringen. Ein
Erfolg iſt aber nur durch die Unterſtützung weite Kreiſe der Wirtſchaft
möglich. Wir fordern daher unſere Mitglieder auf durch Verbrauch
der von der Reichsnoſt in Gemeinſchaft mit der Deutſchen Nothilfe
her=
ausgegebenen Wohlfahrtsbriefmarken nach ihren wirtſchaftlichen Kräften
überall zum Gelingen des großen Hilfswerkes beizutragen. Wenn jede
Firma, jeder Einzelne nur einige Tage lang die geſamte Poſt
ausſchließ=
lich mit Wohlfahrtsbriefmarken frankiert, werden der Wohlfahrtspflege
große Beträge zufließen, ohne daß der Spender eine fühlbare
wirtſchaft=
liche Belaſtung auf ſich nimmt. — In Darmſtadt obliegt der
außerpoſta=
liſche Vertrieb der Wohlfahrtsbriefmarken der Geſchäftsſtelle der
Darm=
ſtädter Nothilfe — Kinderhilfe Stadthaus Zimmer 26. Der aus dieſem
Verkauf erzielte Reinerlös findet ausſchließlich Verwendung für die
Darmſtädter Notleidenden, und man b zieht deshalb, um das Erträgnis
für Darmſtadt günſtig zu geſtalten, zweckmäßigerweiſe die Marken direkt
von dieſer Stelle. Die poſtaliſche Eültigkeit der Marken zur
Frankie=
rung aller Poſtſachen nach dem In= und Auslande dauert bis zum 30.
Jui 1927.
* Städtiſches Anſchlußgleis am Bahnhof Darmſtadt=Oſt. Die der
Stadt erteilte Erlaubnis zur Erweiterung des Anſchlußgleiſes am
ge=
nannten Bahnhof hat das Finanzminiſterium zurückgenommen.
* Preußiſch=Süddeutſche Klafſenlotterie. Mit der am 11. und 12.
Januar ſtattgefundenen Ziehung 4. Klaſſe ſind die Vorklaſſen der B.
(254.) Lotterie beendet. Die beiden Hauptgewinne dieſer Klaſſe von je
100 000 RM. fielen auf Nr. 283 523 in den beiden Abteilungen I und II.
Am 9. Februar beginnt nun die von allen Spielern mit größter
Spannung erwartete Haupt= und Schlußziehung in der
diesmal G=winne im Geſamtbetrage von über 43 Millionen Reichsmark
zur Ausſpielung kommen. Darunter befinden ſich außer den beiden
Prämien von je 500 000 RM. die großen Haupttreffer von zweimal
500 00 RM., zweimal 300 000 RM., zweimal 200 000 RM. zweimal
00 000 RM., ſowie viele andere hohe Gewinne. Im günſtigſten Falle
können auf ein ganzes Los eine Million Reichsmark, auf ein Doppellos
ſogar zwei Millionen Reicksmark gewonnen werden. Die Erneuerung
der Loſe zu dieſer Hauptkaſſe hat planmäßig ſpäteſtens bis
Mittwoch, den 2. Februar, abends 6 Uhr, bei Verluſt des
An=
rechts in der zuſtändigen Lotterie=Einnahme zu geſchehen Ueber die
nicht rechtzeitig erneuerten Loſe muß bei der großen Losknappheit
an=
derweit verfügt werden.
Ji00 FLEUDENBRINGEA
AIAOLEUM
DEA IDEALE FUSSBODENBELAG
SIE KAZFEN AMVORTEILHAFTESTENBEI
R5
AMWEISSENTURM TELFF:486
Ausſchneiden! * Steuerkalender Aufbewabren!
für die Zeit vom 1. bis 15. Februar 1927.
bringungsgeſetz für das Kalenderjahr 1927 (Näheres
im Steuerkalender für die 2. Januarhälfte).
5. Fehruar: Abführung der im Januar 1927 einbehaltenen
Lohn=
abzugsbeträge, ſoweit dieſe Beträge nicht bereits am
15. und 25. Januar 1927 abzuführen waren. (Keine Schonfriſt.)
5. Februar: Abgabe der Beſcheinigung an die
Finanz=
kaſſe, daß die Summe der im Januar abgeführten
Steuer=
abzugsbeträge mit der Summe der im Januar einbehaltenen
Steuerbeträge eibereinſtimmt (Keine Schonfriſt.)
5. Februar: Ablauf der Schonfriſt für das fünfte
gemeind=
liche Ziel der Grundſteuer vorläufigen
Ge=
werbeſteuer und Sondergebäude ſteuer.
10. Februar: Zahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit dieſe
im Abrechnungsverfahren entrichtet wird. (Keine
Schonfriſt.)
10. Februar: Umſatzſteuer=Voranmeldung und Vorauszahlung
für die monatlichen Steuerzahler. (Keine Schonfriſt.)
15. Februar: Abführung der in der Zeit vom 1. bis 10. Februar
1927 (erſte Februardekade) einbehaltenen
Lohnabzugs=
beträge, ſoweit dieſe den Betrag von 100 R.MMk. über
ſteigen. (Keine Schonfriſt.)
15. Februar: Kirchenſteuerzahlung, 4. Rate der
Kirchen=
ſteuer 1926/27 auf Grund des Beſcheides. (Keine Schonfriſt.)
15. Februar: Einkommenſteuer=Vorauszahlung der
Land=
wirte auf Grund des neuen Steuerbeſcheides. (Keine
Schon=
friſt.)
15. Februar: Vorauszahlung der Vermögensſteuer, erſte
Rate für 1927. (Keine Schonfriſt.)
Lohnſteuererſtattung.
Auf die Notiz im letzten Steuerkalender wird noch einwal
aufmerk=
ſam gemacht. Etwaige Antnäge wüſſen bis ſpäteſtens 31. März
beim zuſtändigen Finanzamt eingehen.
Abgabe von Steuererklärungen für die
Einkom=
menſteuer, Körperſchaftsſteuer und Umſatzſteuer.
Nach einer Bekanntmachung des Herrn Präſidenten des
Landes=
finanzamts Darmſtadt vom R. Januar 1977 iſt für den Bezirk des
Landesfinanzamtes Darmſtadt als Friſt für die allgemeine Abgabe der
Steuererklärungen zur Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer und
Um=
ſatzſteuer für die Fühjahrsveranlagung 1927 der Zeitraum vom 1. bis
15. März 1927 feſtgeſetzt.
H. W. Wohmann.
— Reichsdrucke und Albertinadrucke im Landesmuſeum. Gemeinſam
mit der Darmſtädter Buchhandlung Heinrich Schroth
ver=
anſtaltet das Landesmuſeum in den Räumen des Kupferſtichkabinetts
vom 6. Februar ab wechſelnde Ausſtellungen der Facſimilewiedergaben
der Neichsdruckerei in Berlin nach alter Druckgraphik und alten
Hand=
zeichnungen und der Facſimiles nach Handzeichnungen der Graphiſchen
Sammlung in Wien (lberting). Die Albertinadrucke im Oſtflügel des
Kabinetts und von den Reichsdrucken eine Auswahl der Radierungen,
Farbſtiche und Schabkunſtblätter des 18. Jahrhunderts im Weſtflügel
beginnen den Zyklus. Von drei zu drei Wochen ſoll ein Wechſel
ſtatt=
finden. Die jeweils nicht ausgeſtellten Blätter können auf Wunſch
ein=
geſehen werden. — In der Ausſtellung ſelbſt findet kein Verkauf ſtatt,
doch werden Beſtellungen angenommen und an die Buchhandlung Hch.
Schroth, Rheinſtraße 15, weitergeleitet; auch hat dieſe Firma faſt
ſämt=
liche Blätter der Reichsdruckerei auf Lager.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Motto: „Mir mache als ſo
weiter!‟ Der Karnevalsausſchuß bringt bezüglich der großen Damew=
und Herrenſitzung am 6. Februar, in ſämtlichen Räumen
unſeren Turnhauſes allen Mitgliedern und Gäſton in Erinnerung, daß
der Kartenverkauf am Mittwoch, 2., Donnerstag, 3. und Freitag, den
4. Februar, abends 8—10 Uhr, Sonntag, 6. Februar, 10—12 Uhr vorm.
im Veſtikl des Turnhauſes ſtattfindet. Außerdem ſind Karten für
Nichtmitglieder und numerierte Plätze auch bei Parfümerie Müller,
Rheinſtraße 6, erhältlich.
— Wohltätigkeitskonzert. Das am 4. Februar, abends 8 Uhr, im
Gemeindehaus Kiesſtraße 17 zum Beſten der Nothilfe
ſtatt=
findende Konzert dürfte allen Beſuchern einen hohen knſtleriſchen
Ge=
nuß bieten. Die Vortragsfolge bringt Streichquartette des
Schnuru=
bufch=Quartetts von Mozart, Tſchaikowſky und Raff. Eine Sonate für
zwei Violinen und Klavier von Händel, geſpielt von den Herren
Schnurrbuſch, Jäger und Dietrich. Ferner ausgewählte Licder von
Brahms und Hugo Wolf, geſungen von der jugendlichen Altiſtin des
Landestheaters Fräulein Grete Penſe. Eintrittskarten zum Preiſe von
1 Mark bei den bereits bekannt gegebenen Verkaufsſtellen und an der
Abendkaſſe.
— Der Männergeſangverein „Concordia”, hielt im Vereinslokal
„Bürgerhof” ſeine Generalverſammlung ab. Der 1. Vorſitzende
Karl Beſt begrüßte die erſchienenen Mitglieder herzlichſt. Die
Verſamm=
lung gedachte ehrend der im verfloſſenen Jahre verſtorbenen
Mitglie=
der. Protokollverles, Kaſſenbericht und Jahresbericht fanden
einſtim=
mige Annahme. Die Kaſſenverhältniſſe ſind der Zeit entſprechend gut
zu nennen. Der geſamte Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt.
Der erſte Vorſitzende wies nochmals darauf hin, daß jeder Sänger und
Mitglied ſeine volle Pflicht erfüllen ſoll und daß der Chor unter der
Leitung unſeres ſehr verehrten Herrn Direktors A. Simmermacher noch
weiter ausgebaut werden möge.
— Schloß=Café. Die Sonderveranſtaltungen des Schloß=Cafés bieten
den Beſuchern in jeder Richtung die größte Unterhaltung und
verſpre=
chen den Gäſten einige anregende Stunden. (Näherese ſiehe Anzeige.)
— Männervereinigung der Petrusgemeinde. Die nächſte
Monats=
verſammlung findet am Donnerstag, 3. Februar, abends 8.15 Uhr, im
großen Saale des Gemeindehauſes, Eichwieſenſtraße 8, ſtatt. Dabei wird
Herr Alfons Schultes ſprechen, der ſich durch ſeine anregende Arbeit
in den Jugendbünden während der vergangenen Woche und durch ſeinen
erwecklichen Vortrag beim Gemeindeabend des letzten Sonntags raſch
zahlreiche Freunde in unſerer Stadt erworben hat. Das Thema des
Vortrags lautet: „Aus dem Kloſterleben‟. Es wird nicht vergilbtes
Buchwiſſen über mittelalterliche Geſchichte dargeboten werden, ſondern
perſönliches Gegenwartsleben in tiefernſter, lebendiger Betrachtung.
— Nicht bloß die Mitglieder der Männervereinigung, ſondern auch alle
Freunde der evangeliſchen Männervereinsſache (Männer und Frauen)
ſeien auf dieſen Vortrag aufmerkſam gemacht und herzlich dazu
ein=
geladen.
* Bibelkurſus des Chriſtl. Vereins junger Männer,
Alexander=
ſtraße 22 (Kaſerne), veranſtaltet vom 8—11. Februar. Ein Führer der
evangeliſchen Jungmännerbewegung in Deutſchland,
Oberverwaltungs=
gerichtsrat von der Decken aus Dresden, ſpricht am Dienstag den
8. Februar, abends 8 Uhr, in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums
(Karlſtraße) über das Thema: Die Macht des Gewiſſens — Erlebniſſe
eines Staatsanwalts‟. Dieſe Veranſtaltung iſt jedermann zugänglich.
— Die folgenden, nur für junge Männer berechneten Bibelabende finden
im Heim ſtatt.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Noiſzen ſind an ſchlleßlich a s Hinweſſe auf Anzelgen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwle als Beſprechung oder Kritik.
* Im Sport=Kaffee findet heuce ein großer Kappenabend
ſtatt; dieſem geht ab 5 Uhr ein Kaffeekränzchen mit Konzert voraus.
(Vgl. Anzeige.)
Aus den Parieien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei:
Gruppenabend im „Perkeo”, Alexanderſtraße.
— Deutſchnationaler Frauenausſchuß. Es ſei
unſe=
ren Mitgliedern und Freunden heute kurz mitgeteilt, daß unſer
geſel=
liger Nachmittag im Februar nächſte Woche am Mittwoch, 9. Februar,
nachmittags 4 Uhr, bei Sitte ſein ſoll. Unſere Zuſammenkunft ſoll dem
großen Preußenkönig Friedrich dem Großen gewidmet ſein, deſſen
Ge=
burtstag am 2. Januar war. Muſikaliſche und deklamatoriſche
Dar=
bietungen werden dies betonen. Zahlreiches Erſcheinen wird erwartet.
Tageskalender für Mittwoch, den 2. Februar 1927.
Landestheater, Großes Haue, B 12, Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: „Haus Herzenstod”. .. Kleines Haus, abends
8 Uhr: 5. Beethovenabend des Drumm=Quartetts. —
Kinovor=
ſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. —
Or=
pheum, 8 Uhr abends: „Die Tugendprinzeſſin” —
Sport=
verein 1898, Saalbau 8 Uhr: Boxabend. — Konzerte: Schloß=
Café Perkeo, Hotel Schmitz, Ludwigshöhe, Maxim. Taunusburg,
Weißer Turm, Café Rheingold.
Verſteigerungskalender für Donnerstag, den 3. Februar 1927.
Nieder=Ramſtädter Str. 5: Nachlaßverſteigerung vorm. ½10
Uhr. — Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt: vorm. 10 Uhr
Nutzholz=Verſteigerung Halteſtelle Waldfrieden.
Seite 6
Mittwoch, den 2. Februar 1927
Nummer 33
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Erzhauſen, 1. Febr. Die meiſten hieſigen Vereine haben bis
fetzt ihre jährlichen Verſammlungen und Winterbälle abgehalten. Der
Geſangverein Germania beabſichtigt, am Sonntag, den 6. Februar,
ſeine Generalverſammlung und Samstag, den 12. Februar, ſeinen
Ver=
einsball abzuhalten.
* Nieder=Ramſtadt, 1. Febr. Die freiwillige Sanſtätskolonne vom
Roten Kreuz veranſtaltete ihr zweites Wohltätigkeitskonzert. Der Beſu=h
war gut. Der greiſe Führer der hieſigen Kolonne, Herr Wambold, iſt
immer noch mit Leib und Seele bei dem von ihm ſ. Zt. ins Leben
ge=
rufenen Werk. Ihm verdankt ſie auch die muſtergiltige Ausführung. Der
Zufall wollte es, daß ſein 75. Geburtstag an dieſem Abend gefeiert
werden konnte, dargeſtellt durch Leute der Kolonne in Form eines
lebenden Bildes unter Ueberreichung eines hübſchen Blumenkorbs. Die
von Kolonnenführer Wambold ſelbſt verfaßten, von den Schüilerinnen
Frl. Sior und Wehrauch großartig vorgetragenen Prologe, die zudem
noch durch lebende Bilder entſprechend illuſtriert wurden, machten einen
tiefen Emdruck auf die Zuhörer. Starken Beifall erntete Herr Willi
Caſtritius mit ſeinen wunderbar ſchön geſungenen Tenor=Solos.
Weſent=
lich zur Verſchönerung der Feier haben auch die beiden Geſangvereine
„Harmonie” und „Eintracht” durch Vortragen einiger Chöre beigetragen.
* Ober=Ramſtadt, 31. Jan. Geſtern nachmittag fand im Saale
„Zum weißen Schwanen” (Phil. Keller) die Jahresverſammlung des
Turnvereins (D. T.) ſtatt, die der erſte Vorſitzende, Vürgermeiſter
Nückert, mit herzlichen Worten der Begrüßung eröffnete. Dabei wurden
die drei im letzten Vereinsjahr verſtorbenen Mitglieder, Georg
Schnei=
der 2., Gaſtwirt, Maurer Georg Schulz 8. und Dipl.=Ing. Heinrich
Kehr, von der Verſammlung in der üblichen Weiſe geehrt. Hierauf
erſtatteten die Jahresberichte: der zweite Schriftführer Georg Nieder
Kaſſenwart Koth, erſter Turnwart Fritz Obmann, Turnwart der
Tur=
nerinnen und Schülerinnen Moter, Schiilerturnwart Jakob Obmann,
Zeugwart Höreth und der Obmann der Singmannſchaft G. Schröbel.
Die einzelnen Berichte ließen erkennen, daß der Verein auch im
ab=
gelaufenen Jahre wieder eine rege Tätigkeit entfaltet und
zufrieden=
ſtellende Ergebniſſe erzielte. Der ſeitherige Vorſtand wurde zum großen
Teil durch Zuruf wiedergewählt. Neu gewählt wurden: der
Oberturn=
wart, der 1. und 2. Turnwart, der Spiel= und der Sportwart. Den
ausſcheidenden Vorſtandsmitgliedern dankte der Vorſitzende im Namen
der Verſammlung herzlich für ihre Tätigkeit, ganz beſonders aber dem
Oberturnwart Heinrich Obmann für die von ihm im Intereſſe des
Vereins ſeither geleiſtete Arbeit. Unter „Verſchiedenes” wurde
be=
ſchloſſen, daß der Verein ſein 50jähriges Beſtehen (gegründet im Oktober
1877) nicht in dieſem Jahre, ſondern, angeſichts zweier anderer Feſte
in Ober=Ramſtadt und des Kreisturnfeſtes in Darmſtadt, erſt 1928
feſt=
lich begehen wird.
* Ober Ramſtadt, 1. Febr. Wie die Bürgermeiſterei bekannt gibt,
iſt die am R. d. Mts. im Gemeindewald Ober=Ramſtadt abgehaltene
Nutzholzverſteigerung genehmigt und können die Abfuhrſcheine bei der
Gemeindekaſſe gegen Barzahlung oder vorſchriftsmäßige Bürgſchaft in
Empfang genommen werden. Die hier weiter geſchaffenen beiden
defi=
nitiven Lehrerſtellen wurden den Herren Lehrer Grevert, ſeither in
Lee=
heim und Lehrer Müller, ſeither in Roßdorf, übertrgen. Die beiden
Verwalter Herr Diehl und Herr Baſtian erhielten Schulſtellen in
Gie=
ſien bzw. Trebur.
* Noßborf, 1. Febr. Der 1877 geborene und dahier wohnhafte Philipp
Heim war am 29. Januar im Stadtwald gemeinſam mit ſeiner
Ehe=
frau mit Holzleſen beſchäftigt und erlitt plötzlich einen Herzſchlag.
Der ſo jäh aus dem Leben Geſchiedene erfreute ſich allgemeiner Beliebt=
groß und trägt dunklen Anzug. — Die Bürgermeiſterei hat
bekanntge=
geben, daß der Zählbogen über die am 1. Dezember 1926
vorhan=
denen Pferde und Rinder eine Woche lang zur Einſicht
offen=
liegt und innerhalb dieſer Friſt Einwendungen vorgebracht werden
können. — Am nächſten Freitag, vormittags 9 Uhr beginnend,
fin=
det auf dem hieſigen Rathaus eine Brennholzverſteigerung
ſtatt. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Groß=Umſtadt, 31. Jan. Gemeinderatsſitzung. Unter
dem Vorſitz des Bürgermeiſters Lampe wurde nachſtehendes in der letzten
Sitzung des Gemeinderats beſchloſſen: Die Lieferung von Kohlen für
die ſtädtiſchen Anſtalten wird dem Heinrich Joſt und die Lieferung von
Briketts dem Auguſt Brücher übertragen. — Die Düngung der
ſtädti=
ſchen Wieſen mit künſtlichem Dünger wird genehmigt, dagegen wird
die vom Kreisamt empfohlene Weiterbekämpfung der Schnaken
abge=
lehnt. — Die bis jetzt abgehaltenen Holzverſteigerungen Nr. 1, 2 und 3
werden genehmigt. — Der Gemeinderat übernimmt die von der
Feld=
bereinigungsgenoſſenſchaft geforderte Bürgſchaft bei der Heſſiſchen
Lan=
desbank in Höhe von 150 000 Mark. Vorzugszinſen für
Steuerrück=
ſtände ſollen erſt zwei Monate nach Fälligkeit der Steuern in Höhe von
zehn Prozent erhoben werden. — Der Schützenverein beabſichtigt die
Schießhalle zu vergrößern. Es werden ihm zu dieſem Zwecke 40
Kubik=
meter Holz, wie es der Wald liefert, zu vier Fünfteln des Tarifs
ab=
gegeben. — Für die Feldgeſchworenen wird ein Tagegeld von vier
Mark vorgeſchlagen. — Die evangeliſche und die katholiſche
Kirchen=
gemeinde haben um einen Beitrag zur Beſchaffung von Kirchenglocken
nachgeſucht. Die Anträge werden abgelehnt. Die Vervollſtändigung der
ſtädtiſchen Waſſerleitung direkt vom Hochbehälter nach der Kuhhohle
wird genehmigt. Die hierzu erforderliche Vergebung der Arbeiten und
Lieferungen ſoll alsbald erfolgen. — Der Punkt: „Erbauung von
Klein=
wohnhäuſern auf dem Gelände der Kuhhohl” wird vertagt. — Dem
Geſangverein „Liederkranz” wird auf Nachſuchen die Vergnügungsſteuer
für ein abgehaltenes Kirchenkonzert erlaſſen. — In der verlängerten
Kurtigaſſe ſoll ein Fußpfad errichtet werden. Gleichzeitig wird
be=
ſchloſſen, den Weg Flur I, Nr. 1700 (verlängerte Kurtigaſſe) fernerhin
„Peſtalozzi=Straße” zu nennen. — Die Chauſſierung des Weges hinter
der Kübelsmühle wird abgelehnt. — Zum Wiesnerſchen Neubau in der
Realſchulſtraße ſoll ein Fußpfad angelegt werden, dagegen wird der
Antrag auf Pflaſterung des Fußſteiges an dem Dörrſchen Anweſen in
der Richerſtraße abgelehnt.
r. Babenhauſen, 1. Febr. Am letzten Sonntag hielt der Wanderklub
„Berg auf” im Gaſthaus „Zur alten Poſt” ſeine diesjährige
Haupt=
verſammlung bei gutem Beſuch der Mitgileder ab. Der 1.
Vor=
ſitzende, Herr Friedrich Hock, eröffnete mit einem Willkommengruß die
Verſammlung und gab eine Darſtellung über den Verlauf des letzten
Wanderjahres, wobei manche Erinnerung an ſchöne Wanderungen
wach=
gerufen wurden. Er begrüßte in anerkennenden Worten das
Wieder=
aufblühen der in dem Klub beſtehenden Muſikkapelle. Beim Verleſen
der Protokolle beſchränkte man ſich auf das der letzten
Monatsverſamm=
lung. Bei der Rehnungsablage war man allgemein über das ſchöne
Plus erſtaunt. Dem Rechner, Herrn Robert Roſe, der eine vorbildliche
Ordnung in ſeiner Buchführung, wurde vorbehaltlich der Prüfung
Ent=
laſtung erteilt. Man ſchritt alsdann zur Vorſtandswahl. In den
letz=
ten Wochen hatte man ſich bereits über dieſen Punkt geeinigt, ſo daß die
Wahl ſehr flott vonſtatten ging. Der ſeitherige 1. Vorſitzende, Herr
Hock, trat zurück, um als Wanderführer im Vorſtand zu bleiben, an ſeine
Stelle wurde Herr Lehrer Schepp einſtimmig zum 1. Vorſitzenden
ge=
wählt und zum 2. Vorſitzenden Herr Fabrikant Fr. Klein. 1.
Schrift=
führer wurde Herr Perſchbacher, 2. Schriftführer Herr Rackensberger,
Rechner Herr R. Roſe. Der Anſchluß an den Odenwaldklub wurde
voll=
zogen, ein Dekorierungsfeſt ſoll in Kürze abgehalten werden.
* Altheim, 29. Jan. Am Sonntag brachte der Turnnverein 1888
Altheim Rüthleins Luſtſpiel „Der Glasſchrank” zur Aufführung. Wenn
auch der Heinerdialekt an die Darſteller große Anforderungen ſtellte, ſo
mußte man geradezu erſtaunt ſein, in welch vorzüglicher Weiſe es der
Spielleitung des Vereins gelungen war, mit geringen Mitteln eine ſolch
ſchöne tadellos klappende Aufführung des ſchönen Luſtſpiels zuſtande
zu bringen. Einzelne Szenen z. B. der dritte und letzte Akt waren
ge=
radezu köſtlich und riſſen die Zuſchauer zu wahren Beifallsſtürmon hin.
Son Turnern des Vereins geſtellte Marmorgruppen, die die verſchieden=
Nen Bweige von Turnen und Sport verſinnbildlichten, beſchloſſen den
ſchönen Abend.
Meſchelſtadt, 1. Febr. Bei der geſtern in Steinbuch ſtattgefundenen
Bürgermeiſterwahl wurde der ſeitherige Bürgermeiſter H. Brunner mit
157 Stimmen wiedergewählt. Von 288 Wahlberechtigten haben 20
gewählt. — Heute findet in Michelſtadt die Jahresverſammlung des
Verbandes der Heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften Darmſtadt
ſtatt. Verbandsdirektor Berg, Bankdirektor Mager und Direktor
Straßburger werden die Referate halten. Am 3. Februar iſt
Inſtruk=
tionskurſus für Vorſtands= und Aufſichtsratsmitglieder. Ueber
Steuer=
fragen wird Dr. Hollmann am Nachmittag ſprechen.
Landwirtſchafts=
lehrer Frech hält am Vormittag einen Vortrag über Düngungs= und
Saatgutfragen. Die Veranſtaltungen beginnen vormittas 9 Uhr 30 im
Saale der Brauerei Dörr.
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* Brensbach, 1. Febr. Der Geſangverein „Männer=Chor”
veranſtal=
tet nächſten Samstag, den 5. und Sonntag, den 6. Februar, abends
8 Uhr, in ſeinem Vereinslokal je einen Theaterabend Zur Aufführung
gelangt: „Solang dein Mütterlein noch lebt‟ Die Tragödie einer
Mutter in ſechs Aufzügen. Da die Rollen ſich in guten Händen
befin=
den, erwartet man einen guten Erfolg. Karten ſind im Vorverkauf bei
J. Friedrich (z. Odw.) und Ad. Trinkaus (Spezereihdl.) zu haben.
* Erb=. 1. Febr. Als am Sonntag nachmittag das Perſonenauto
des Fchten K. aus Ripperg in mäßigem Tempo von Michelſtadt
nach EDach fuhr, ſprang ein etwa 4—5jähriges Kind, das ſich in
Be=
gleitung zweier halbwüchſiger Mädchen befand, plötzlich vor den Wagen.
Nur der Geiſtesgegenwart des Herrn K., der ſeinen Wagen ſcharf nach
links riß, iſt es zu danken, daß ein Unglück verhütet wurde. Das Kind
wurde nur von einem Kotflügel geſtreift, fiel hin, konnte aber ſofort
wieder aufſtehen und mit ſeinen Begleiterinnen das Weite ſuchen. Durch
das plötzliche Ausweichen mußte das Auto in den Straßengraben fahren,
wo es umfiel. Infolge der langſamen Fahrt entſtand keinerlei Schaden.
Die vier Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon. Mit Hilfe
zahl=
reicher Paſſanten und eines anderen Autofahrers konnte der Wagen bald
wieder flott gemacht werden. Die Ortsgruppe Eubach des
Odenwald=
klubs feiert am Samstag, den 5. ds. Mts., abends, im Hotel „
Schützen=
hof” ihr diesjähriges Wanderer=Ehrungsfeſt, verbunden mit einer Schau
deutſcher Trachten. In dem reichhaltigen Programm iſt auch eine
Auf=
führung des Odenwaldluſtſpiels „Das Lieschen” von Otto Becker
vor=
geſehen. Am darauffolgenden Tage wird die Ortsgruppe, mittags 1 Uhr,
ab Kinderſchule Erbach, eine Wanderung über Dorf Erbach,
Philoſophen=
weg nach Michelſtadt zur Nachfeier im Altdeutſchen Hof unternehmen.
* Bullau, 1. Febr. Von den vier Gemeinden des Kreiſes Erbach,
die zurzeit noch ohne elektriſches Licht ſind, werden vorausſichtlich in
Kürze Schöllenbach. Kailbach und Heſſelbach an die Ueberlandzentrale
der Heag angeſchloſſen werden. Für Bullau dürfte dann auch der
Zeit=
punkt nicht allzufern ſein, an dem die alten ehrwürdigen
Petroleum=
lampen durch die elektriſche Birne verdrängt werden. Außerdem trägt
man ſich in Heſſelbach mit dem Gedanken, eine Waſſerleitung zu bauen,
was für die Gemeinde, in Anbetracht des empfindlichen Waſſermangels,
beſonders in der heißen Jahreszeit, ein großes Bedürfnis iſt. Seit
Veginn des neuen Jahres iſt man mit dem Freilegen von Quellen
ober=
halb des Dorfes beſchäftigt. Nicht zuletzt iſt dies dem Eingreifen des
ſeit einigen Monaten dorthin verſetzten Lehrers Wolf zu danken, der
keine Mühe und Arbeit ſcheut, und im Verein mit den Ortsbürgern,
ſelbſt den Spaten in die Hand nimmt, um den Plan verwirklichen zu
helfen. Sollten die gefundenen Quellen auch in den drei Trockenmonaten
Anguſt=Oktober nicht verſiegen, ſo dürfte der Bau der Waſſerleitung
im Laufe des Jahres erfolgen und bis Ende des Jahres
durchge=
führt ſein.
n. Gammelsbach i. O., 1. Febr. 25 Jahre Bürgermeiſter.
Dieſer Tage weilten Herr Kreisdirektor von Werner und Herr
Regie=
rungsrat Dr. Feilbach=Erbach hier, um Herrn Bürgermeiſter Helm die
Glückwünſche der Behörde zu ſeinem 2jährigen Dienſtjubiläum zu
über=
mitteln. Herr Joh. Wilh. Helm 2 wurde ſchon viermal einſtimmig
zum Bürgermeiſter gewählt, gewiß ein ſchönes Zeichen dafür, daß er
ſtets zum Wohle der Gemeinde und im Sinn ſeiner Mitbürger wirkte.
Zur Feier waren der Gemeinderat und das Ortsgericht vollzählig
er=
ſchienen, und beide Körperſchaften ließen dem Jubilar durch einen
Ver=
treter je einen Seſſel überreichen. Während der ganzen Dienſtzeit
des Bürgermeiſters ſtand dieſem als treuer Mitarbeiter zur Seite Herr
Joh. Michael Schwinn 2., der dem Gemeinderat ununterbrochen 27
Jahre lang angehörte. Während der genannten Periode ſchritt die
Gemeinde mit der Zeit weiter durch Errichtung einer Waſſerleitung
und elektriſchen Lichts, ferner durch Bau eines Schulhaufes, deſſen
Be=
ſitz hauptſächlich auch dem Pächter der Gemeindeiagd, Herrn Reinhardt
van Gülpen, mit zu danken iſt. —
n. Beerfelben, 1. Febr. Der Geſangverein „Sängerriege” ſtellte
ſein ſehr reichhaltiges, muſikaliſch=theatraliſches Programm geſtern in
der Turnhalle der Allgemeinheit in einem Theaterabend zur Verfügung,
und zahlreiches Publikum von hier und den umliegenden Ortſchaften
hatte ſich eingefunden, ſo daß der große Raum bis auf den letzten Platz
beſetzt war. Durch beinahe 4 Stunden folgten die Anweſenden den
Darbietungen mit unverminderter Aufmerkſamkeit und blieben ſtets in
lebhafter Fühlungnahme mit Spielern und Sängern.
— Hirſchhorn, 1. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
81. Januar 102 Meter, am 1. Februar 1,12 Meter.
* Birkenau, 1. Febr. Theater=Abend. Die „kath. Jungfrauen=
Vereinigung Birkenau” erfreute uns am Sonntag abend im großen
Saale des Gaſthauſes Zum deutſchen Kaiſer” mit einer
Theaterauf=
führung, die recht gut beſucht war und als gelungen bezeichnet werden
muß. Zur Aufführung kam das herrliche Schauſpiel in 5 Aufzügen mit
Geſang, Tänzen und Reigen von Paula Darup: „Loni, das geraubte
Grafenkind‟. Die vielen, mitunter ſchweren Rollen, waren gut
ein=
ſtudiert und gingen mit ihren tiefergreifenden Szenen flott über die
Bühnen. Deswegen konnten auch die vielen Gäſts hochbefriedigt den
Saal verlaſſen.
* Heppenheim a. d. B., 1. Febr. Ehrenmal für die
Gefal=
lenen. Am nächſten Sonntag veranſtaltet der Arbeitsausſchuß zur
Errichtung eines Ehrenmales für die Gefallenen der Stadt Heppenheim
im Saalbau von Wilhelm Kärchner ei Konzert. Die Einnahmen
wer=
den dem Fonds für das Ehrenmal zugeführt. Dem Arbeitsausſchuß iſt es
gelungen, einige namhafte Soliſten für den Abend zu gewinnen. Neben
dieſen haben auch der „Orcheſter=Verein Heppenheim”, der „Erſte
Heppen=
heimer Mandolinenklub”, der „Evang. Kirchengoſangverein” der „Kath.
Kirchengeſangverein St. Petrus” und der „Muſikverein” ihre
Mitwir=
kung zugeſagt. Zum Vortrag kommen nur künſtleriſche gute Sachen.
Man hofft, daß die Bevölkerung von Heppenheim die gute Sache
unter=
ſtützt, indem ſie ſich recht zahlreich zu dem Konzerte einfindet. Im Laufe
dieſer Woche werdon durch Damen Karten zum Preiſe von 0,60 und 1.—
Mark angeboten werden. — Verein für das Deutſchtum im
Auslande. In der Verſammlung am 18. November 1926 iſt für den
Verein ein Mindeſtbeitrag von 1 Mark für das Jahr feſtgeſetzt worden.
In Anbetracht der idealen Zwecke des Vereins, bittet dieſer Perſonen,
welche es können, den Verein nach Kräften zu unterſtützen. Die
Erwer=
bung der Mitgliedſchaft berechtigt zum Beſuche der Vorſtellungen zum
halben Preiſe. Am 17. Februar wird Herr Oberſtudiendirektor
Bei=
ſinger einen Lichtbildervortrag im katholiſchen Vereinshaus über eine
Vogeſenwanderung halten. Als weitere Veranſtaltung in dieſem halben
Jahr iſt noch ein Lichtbildervortrag des Herrn Profeſſor König aus
Gießen über Südtirol feſtgeſetzt. — Carnevalverein
Heppen=
heim. Der von früher her in gutem Andenken ſtehende Carnevalverein
veranſtaltet am 5. Februar einen Maskemball mit dem Motto: „Eine
Nacht am Aequator‟. Der Ruf des Carnevalvereins bürgt dafür, daß
den Beſuchern einige genußreiche Stunden echt rheiniſchen Carnevals
bevorſtehen. — Evang. Gemeinde. Der von der evangeliſchen
Gemeinde im Hotel „Halber Mond” abgehaltene Familienabend war ſehr
gut beſucht. Eingeleitet wurde der Abend durch den Poſaunenchor mit
dem Chorale „Wache auf, du Geiſt der erſten Zeugen‟. Darauf folgte
eine kurze Begrüßungsanſprache des Herrn Pfarrer Stork, in welchem
er auch Herrn Superintendent D. Sechiller für ſein Erſcheinen herzlichſt
dankte. Nun ſang der Kirchenchor unter der Leitung von Herrn Lehrer
Müller das Lied „Herr unſer Gott wie groß biſt du‟. Nach dem Vortrag
eines Miſſionsgedichtes ergriff Herr Superintendent D. Schiller das
Wort zu ſeinem Vortrag über das Thema: „Die deutſche Kultur im
Rahmen des heutigen japaniſchen Lebens” In ſeinem Vortrag brachte
der Nedner zur Ausführung, daß die Einführung der abendländiſchen
Kultur als wichtiges und ſchönes Werk im fernen Japan zu betrachten
wäre, an deſſen Weiterführung man ſich auch in Deutſchland beteiligen
müßte. Beſonderen Beifall fanden auch die wohlgelungenen farbigen
Lichtbilder, welche prachtvolle Naturſchönheiten, Induſtrieorte und das
Wohnhaus des Herrn Superintendenten, welches im europäiſchen Stil
von den Japanern erbaut wurde, zeigten. Nachdem Herr Pfarrer Storck
einige Worte des Dankes geſprochen hatte, wurde der Abend mit einem
Orcheſterſtück des Jugendorcheſters beendet. — Im benachbarten
Ham=
bach machte ein älterer Schüler an dem eiſernen Zaun zwiſchen dem
Schulhof und dem Pfarrgarten „Turnübungen”. Plötzlich ging ihm die
Spitze eines eiſernen Stabes in das Ohrläppchen. Er verſuchte ſich nun
ſchnell los zu machen und zerriß ſich aber dabei das ganze Ohrläppchen,
ſodaß ſchnell ein Notverband angelegt wurde, bis es ihm der Sportarzt
der Odenwaldſchule zuſammennähte.
Sicherster Schutz
Chinosol) segen Grippe:
Dreimal täglich mit Chinosollösung gurgeln und
Nasenspülungen. Chinosol ist in allen Apotheken
und Drogerien vorrätig. Versuchspackung nur
60 Pf., große Packung (vorteilhafter) 2.— RM.
Gebrauchsanweisung liegt bei.
* Lampertheim, 31. Jan. Bei Beratung des
Gemeindevor=
anſchlags für 1926 im Juli vorigen Jahres wurde im
Gemeinde=
rat der Antrag geſtellt, die Gehälter der Gemeindebeamten, Angeſtellten
und Arbeiter einer eingehenden Prüfung zu unterziehen, da dies die
ſchlechte Finanzlage der Gemeinde erfordere. Es wurde dann auch
eine Kommiſſion gebildet, welche in der nächſſten Sitzung vorſchlug, die
Gehälter der Gehaltsgruppen 1—4 um 10 Prozent und von Gruppe 5
aufwärts um 15 Prozent zu kürzen. Dieſem Vorſchlag ſtimmte die
Mehrheit des Gemeinderates zu. Gegen dieſe Maßnahme erhoben die
Betroffenen Einſpruch bei der Bürgermeiſterei und erſuchten den
Orts=
vorſtand, ſeinen Beſchluß aufzuheben. Der Bürgermeiſter unterbreitete
das Schreiben, aber der Gemeinderat blieb auf ſeinem eingenommenen
Standpunkt. Auch die vorgeſetzte Behörde, das Kreisamt Bensheim,
konnte dem gefaßten Beſchluß nicht beipflichten und machte in einem
Schreiben darauf aufmerkſam, daß es nach Art. 138 Abf. 2 der
Land=
gemeindeordnung darüber zu wachen habe, daß den Gemeindebeamten
eine angemeſſene Beſoldung zuteil wird. Trotzdem blieb der
Gemeinde=
rat in ſeiner Sitzung vom 21. Dezember auf ſeinem einmal gefaßten
Beſchluſſe beſtehen, und ſo mußte das Kreisamt das
Verwaltungsſtreit=
verfahren gegen die Gemeinde einleiten. Dieſer Tage befaßte ſich nuni
der Kreisausſchuß des Kreiſes Bensheim mit der Sache in öffentlicher
Sitzung. Die Verhandlung führte zur Verurteilung der Gemeinde und
zur Tragung der nicht unbedeutenden Koſten.
Offenbach, 31. Jan. Die hieſige Ortsgruppe der Deutſchen (liberalen)
Volkspartei hielt am Samstag ihre diesjährige Hauptverſammlung ab.
Der Schriftführer, Stadtv. Joſt, erſtartete zunächſt den Jahresbericht
fü=
das Geſchäftsjahr 1926, der auf die wichtigſten politiſchen Ereigniſſe des
verſloſſenen Jahres, vornehmlich die beiden Volksentſcheide, näher ennn
ging und dabei die Beeinträchtigung der Stadtverordneten der
ehema=
ligen „Vereinigten Bürgerliſte” bei der Beſetzung verſchiedener
Aus=
ſchüſſe der Stadtverordnetenverſammlung durch die dort herrſchenden
Parteien nachdrücklich unterſtrich. Der nationale und liberal=
Grundzug der Partei wurde ebenfalls ausdrücklich betont. Sowohl der
Jahresbericht als auch der Kaſſenbericht, der verhältnismäßig gut
ab=
ſchneidet, wurden von der Verſammulng nicht beanſtandet und
ein=
ſtimmig genehmigt. Die Wahlen zum Vorſtand mit Stadtv. Heyne an
der Spitze ergaben keine Veränderung in der bisherigen Zuſammein
ſetzung. In der allgemeinen Ausſprache, die auch auf das Gebiet der
Heimatgeſchichte und Heimatpflege hinüberſpielte, wurden beſonders die
mißlichen Verhältniſſe im Heimatmuſeum beſprochen und Anregungen zu
deren Abſtellung gegeben. Die Zuſammenarbeit der Stadtverordneten
der Partei mit den übrigen bürgerlichen Stadtverordneten war ebenfalls
Gegenſtand der Beſprechung.
* Kelſterbach, 1. Febr. Am 15. Juli 1926 wurde beim Schwurgericht
Darmſtadt Karl Kerkmann, Schloſſer von hier, wegen Meineids
freigeſprochen. Auf ſtaatsanwaltliche Reviſion hat das Reichsgericht
das Urteil aufgehoben und die Sache zur nochmaligen Ven
handlung zurückverwieſen.
Rheinheſſen.
M. Bingen, 31. Jan. Diebſtahl. Ein größerer Diebſtahl wurde
hier bei einem hieſigen Einwohner ausgeführt. In der Zeit vom 20
bis 28. d. M. haben Diebe während ſeiner Abwefenheit ſeine Wohnurg
erbrochen und ſämtliche Behältniſſe, Schubladen und Schränke erbrochen
und durchſucht. Aus dem Schreibtiſch entwendeten die Täter mehren
hundert Mark. Ferner nahmen ſie faſt ſämtliches Tafelſilber und
Schmuckſachen, ſowie Tafel=, Bett= und Leſibwäſche an ſich. Auch ſtahlen
ſie verſchiedene Damenkleider. Die Wäſche war gezeichnet mit I. I
und H. II. Die geſtohlenen Sachen dürften einen Wert von etwa 3—400
Mark haben. Der Wohnungsinhaber mußte bei ſeinem Wiederkommn
feſtſtellen, daß in jedem Türſchloß ein Schlüſſel ſteckte, obwohl er ſänd
liche Schlüſſel abgezogen und mitgenommen hatte. — Unfall. En
Unfall ereignete ſich auf einem Lager eines hieſigen Düngergeſchäftes
Dort fielen ſehr hoch aufgeſtapelte gefüllte Düngerſäcke um und trafe
den etwa 20 Jahre alten Arbeiter Schmidt ſo ſchwer, daß er im Geſih
(Unterlippe und Unterkiefer) Verletzungen erlitt. Er wurde in das hi
ſige Krankenhaus eingeliefert
Dorn=Dürkheim. Bei einer plötzlich vorgenommenen Reviſion wan
den hier drei Milchfälſcher feſtgeſtellt, die bis zu 20 Prozent Waſſer O
Milch zugeſetzt hatten.
Oberbeſſen.
* Gießen, 1. Febr. Geſchichtlicher Vortrag. Die allge
meine Auffaſſung über die Folgen des 30jährigen Krieges geht bekanm
lich dahin, daß ein ſolches Elend durch ihn über Deutſchland gekomme
ſei, daß man ſeine furchtbaren Folgen noch Jahrhunderte lang verſpän
habe. Dieſe Annahme gilt insbeſondere, was die Vernichtung vu
Menſchenleben, Verwüiſtung von Städten (Magdeburg!), Grund un
Boden ſowie Geld und Geldeswert betrifft. Nach einem Vortrag, be
hier hürzlich der Hiſtoriker an uſerer Landesuniverſität, Dr. Guſtr
Roloff, hielt, kann er auf Grund eingehender Studien dieſer landläuf
gen Auffaſſung nicht beitreten. Nach ſeiner Annahme befand M
Deutſchland ſchon vor Beginn des 30jährigen Krieges in einem gewiſſe
Niedergang. Während des Krieges aber habe es ſich vielerorts wir
ſchaftlich merklich gehoben, z. B. in der Landwirtſchaft, ſo daß kau
geldliche Verluſte entſtanden ſind. Auch die tatſächlichen Verluſte
Menſchen bleiben weit hinter den zumeiſt angenommenen Zahlen zurz
Die Tatſache aber daß Deutſchland in nicht ſehr langer Zeit nach da
großen Krieg alsbald auf allen Lebensgebieten einen ungeahnten Au
ſchwung genommen hat, berechtigt nach Anſicht des Vortragenden da
lebende Geſchlecht zu der Hoffnung, daß Deutſchland mit ſeinen Hilſ
quellen auch aus der Erſchöpfung nach dem Weltkrieg ſich durch Arb4
Fleiß und Sparſamkeit wieder völlig erholen wird.
* Großen=Linden, 30. Jan. Auf unſerem Bahnhof ſind in den 13
ten Wochen umfangreiche Veränderungen vorgenomme
worden. Es wurde ein etwa 450 Meter langes Ueberholungsgleis 0
gelegt und ein neues mechaniſches Stellwerk eingerichtet. An dem mah
tigen Bahndamm der Main=Weſerbahn in der Lückenbach haben ſich
letzter Zeit in den Lettemaſſen wieder Rutſchſtellen gezeigt. Um Oe
Bahndamm Feſtigkeit zu verleihen, ſind gegenwärtig wieder umfangre
Arbeiten im Gang. Die Lettemaſſen werden herausgeholt und tiefe Rigd
beſtehend aus Bruchſteinen, werden von der Weſtſeite in den Damm
trieben. Dieſe dienen außer zur Befeſtigung auch der Ableitung
eindringenden Regenwaſſers.
* Grünberg, 1. Febr. Am Samstag hielt der Turnverein ſer
Hauptverſammlung ab. Die Mitgliederzahl iſt gegen das Vorjahr rn
der etwas geſtiegen, ſie beträgt gegenwärtig 211. Durch Zukauf ben”
barter Grundſtücke hat der Verein ſeinen Turnplatz um die Hälfte te
größert. Nach dem Bericht des 1. Turnwarts turnten in 85
Zu=
ſtunden 2439 Turner Beſucht wurden die Bezirks= bzw. Gauturnfᛋ
in Heuchelheim, Laubach und Nidda. Die 60 Frauenturnſtunden r
den im abgelaufenen Geſchäftsjahre von 94 Turnerinnen beſucht.
41 Uebungsſtunden der Männerriege turnten 280 Turner. Die R
nungsablage ergab gegenüber den Einnahmen von 4725,82 R.=Mk. Zuu
gaben von 4677,93 R.=Mk., daß nur ein kleiner Ueberſchuß von 4/
R.=Mk. verblieb. Gewählt wurden als 1 Sprecher Herr Wer
2. Sprecher Herr Lichtenfels, 1. Rechner Herr Karl Schmidt, 2. R1
ner Herr Büttel. Schriftführer, Zeugwart und Turnwarte wur)
ebenfalls wiedergewählt. Zu Leitern der Schülerabteilung wurden 1
Herren Georg Liebig und K. Schmadel beſtimmt. Die Leitung 9
Schülerinnenabteilung wurde wieder Herrn Otto Kreuder übertra/e
Der Verein plant, in dieſem Jahre eine der Allgemeinheit dienel
Schwimmanſtalt zu errichten. Zu Oſtern ſoll ein turneriſcher We!)
abend veranſtaltet werden.
* Aus Oberheffen, 1. Febr. An Stelle des vom Dienſt zurückgcl
tenen Gemeinderechners Otto Becker zu Ortenberg wurde ſein 9
heriger Stellvertreter Wilhelm Schomber zum Gemeinderechmner gewoi!
und beſtätigt. — In Lauterbach wunde im Jahre 1527 durchy
Standesherren von Riedeſel die Reformation in den Riedeſelft
Ortſchaften eingeführt. — In Ershauſen ſchoß ein 16jähriger Ju
nach Spatzen; eine Schrotladung ging einem 10jährigen Schulkind
den Kopf und verletzte es ſchwer. — In Großfelde verlor ein u
ger Mann den Rechnungsbetrag in Höhe von 100 Mk. Ein Schulfan
aus Großfelde fand ſie und lieferte den Betrag ab. — In Alsf
vurde der Altveteran Gg. Falkenhainer beerdigt. Er hat 1870/71
Regiment 115 mitgekämpft. Der Kriegerverein erwies ihm die lei
Ehren. — Bad Salzſchlirf kann 1928 ſein 650jähri
Jubiläum als Bad feiern. 1278 hat Graf Dito die Quelle
erſten Male erwähnt. Zur Zeit Napoleons war die Quelle vollſtar‟
verfallen. Heute hat Salzſchlirf Weltruf. Eine große Jubelfeie7.
für 1928 geplant. — In das Stationsgebäude der Kleinbahn E9
Butzbach wurde in einer der vergangenen Nächte ein Einbxy
verüibt. Die Türe in den Kaſſenraum wurde gewaltſam erbrochen,
Tiſche Schränke und andere Behälter durchwühlt. Es gelang aber
Einbrechern nicht, die wichtigſten Kaſſenſchränke zu öffnen, da ſie
hrer Arbeit geſtört nurden.
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Zur Flüſſigmachung der dem Reichsminiſter der Finanzen durch die Etatsgeſetze
für 1926 zur Beſtreitung außerordentlicher Ausgaben eröffneten Kredite begibt das Reich
eine 5%„ige Anleihe im Betrage von RM 500000 000.
Die Anleihe iſt eingeteilt in Abſchnitte zu RM 100, 200, 500, 1000, 2000, 5000,
10000 und 20000 mit Zinsſcheinen, zahlbar am 1. Februar und 1. Auguſt jeden Jahres.
Der Zinslauf beginnt am 1. Februar 1927; der erſte Zinsſchein wird am 1. Auguſt
1927 fällig.
Die Anleihe iſt bis zum Jahre 1934 untilgbar. Sie wird vom 1. Februar 1934
an durch Ausloſung in 25 Jahren getilgt, und zwar jährlich in Höhe von annähernd
2,1 vom Hundert des urſprünglichen Nennbetrages der Anleihe unter Hinzurechnung
der durch die Tilgung erſparten Zinſen. Die Ausloſungen finden im Auguſt jeden
Jahres ſtatt, erſtmalig im Auguſt 1934. Die ausgeloſten Schuldverſchreibungen werden
von dem auf die Ausloſung folgenden 1. Februar an zum Nennwerte eingelbſt. Eine
verſtärkte Tilgung oder eine Geſamtkündigung der Anleihe iſt bis Ende Januar 1937
ausgeſchloſſen.
Von dem Geſamtbetrag der Anleihe werden
RM 300000 000
durch die unterzeichneten Bankſirmen unter den nachſtehenden Bedingungen zur
öffent=
lichen Zeichnung aufgelegt. Für den Reſt von RM 200 000 000, der zum größten Teil
feſt untergebracht iſt, beſteht eine Sperre von 9 Monaten
Bedingungen.
Der Zeichnungspreis beträgt
92%o
zuzüglich Stückzinſen von 1. Februar d. J. bis zum Zahlungstage unter Abzug 1r
Kapitalertragſteuer.
Die Börſenumſatzſteuer geht zu Laſten der Zeichner.
Zeichnungen werden in der Zeit
vom 3. bis 11. Februar d. J.
bei den im Anhang zu dieſer Zeichnungsaufforderung genannten Banken, Bankfirmen
und deren Zweigniederlaſſungen während der üblichen Geſchäftsſtunden
entgegengenom=
men. Vorzeitiger Schluß der Zeichnung bleibt vorbehalten. Die Zuteilung der Stücke
auf Grund der Zeichnung erfolgt baldmöglichſt nach Ablauf der Zeichnungsfriſt und
bleibt dem Ermeſſen der Zeichnungsſtellen überlaſſen Ein Anſpruch auf Zuteilung kann
aus etwa vorzeitig eingezahlten Beträgen nicht hergeleitet werden.
Anmeldungen auf Stüchke mit 6monatiger Sperrverpflichtung werden
bei der Zuteilung vorzugsweiſe berüchſichtigt werden.
Die Bezahlung der zugeteilten Stücke hat in der Zeit vom 21.—23. Februar
d. J. bei derjenigen Stelle, welche die Zeichnung entgegengenommen hat, zu erfolgen.
Die Zeichner erhalten zunächſt Kaſſenquittungen, gegen deren Rückgabe ſpäter die
Ausgabe der endgültigen Stücke durch die Zeichnungsſtellen erfolgt.
Anmeldungen auf beſtimmte Stücke können nur inſoweit berückſichtigt werden,
als dies mit dem Intereſſe der anderen Zeichner verträglich erſcheint.
Mit der Lieferung der Stücke wird im Laufe des Monats Mai d. J. begonnen
werden.
Die Einführung der 5% igen Reichsanleihe an den deutſchen Börſen wird veranlaßt
werden.
Die Schuldverſchreibungen ſind alſo verbriefte Schuldverſchreibungen des Reichs
gemäß 8 1807 B. G.B. mündelſicher.
Die 5%ige Reichsanleihe von 1927 kann im Lombardverkehr der Reichsbank
gemäß § 21, Ziffer 3, Abſatz 2, des Bankgeſetzes vom 30. Auguſt 1924 beliehen
werden.
Berlin, im Februar 1927.
Berlin, Braunſchweig, Breslau, Dresden, Düſſeldorf, Eſſen, Frankfurt (Main), Hamburg,
Karlsruhe Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Weimar.
Reichsbank.
Berliner Handels=Geſellſchaft.
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Dresdner Bank.
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Direction der Disconto=Geſellſchaft Filiale Darmſtadt. Heſſiſche Girozentrale.
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Seite 8
Mittwoch, den 2. Februar 1927
Nummer 33
Die unmöglichen rumäniſchen
Verkehrs=
verhältniſſe.
Bukareſt. Das „Bukareſter Deutſche Tageblatt” beſchäftigt
ſich in einem Artikel mit den unmöglichen Verkehrsverhältniſſen in
Numänien und ſchreibt u. a. folgendes: Wer an die
Verkehrsverhält=
niſſe anderer Länder gewöhnt iſt, der kann ſich von ſolchen
Unter=
brechungen jeglicher Verbindung, wie ſie bei uns vorkommen, überhaupt
keine Vorſtellung machen. Eine ſo vollſtändige Lahmlegung des ganzen
Verkehrs, wie ſie in den drei letzten Tagen der vergangenen Woche bei
uns ſich ereignete, iſt geradezu unfaßbar in unſerem Zeitalter. Seit
vollen ſechs Tagen beſteht nach unſerer Landeshauptſtadt, die weit mehr
als in anderen Ländern der einzige große Konzentrationspunkt für alle
Lebenszweige iſt, weder telegraphiſcher noch telephoniſcher Verkehr,
ganze drei Tage hindurch verkehrten überhaupt keine Züge von und
nach Bukareſt. Das Leben der Hauptſtadt war einfach abgeſchnitten
von den übrigen Landesteilen, und das Leben der anderen Lndesteile
war abgeſchnitten von Bukareſt. Alle Dinge unſeres öffentlichen Lebens
werden in erſter Reihe aus dem Geſichtspunkt des Parteiweſens
be=
trachtet und erſt in zweiter Reihe um ihrer ſelbſt willen. So iſt es
auch unſerem Verkehrsweſen ergangen, und ſo ergeht es ihm heute.
Während Jugoſlawien mit Hilfe des Auslandes gleich nach dem Kriege
ſein Eiſenbahnnetz in tadelloſe Ordnung brachte, wurde bei uns ſolche
Hilfe abgelehnt. „Durch uns ſelbſt!” lautet die ſtolze Parole, mit der
jeder Gedanke auf Inanſpruchnahme ausländiſcher Hilfe abgewieſen
wird. Auch wir ſind dafür, daß man nicht fremde Hilfe in Anſpruch
nimmt, wo man ſich ſelber helfen kann. Wenn es aber aus eigener
Kraft nicht geht, dann ſoll man lieber zu fremder Hilfe greifen, als die
Dinge Beiter in einem Zuſtand zu belaſſen, der einfach unerträglich iſt.
Unſere Eiſenbahnen ſind wieder einmal in den Parteikampf
hineinge=
zogen worden. Als die Bahnen unter eigene Regie geſtellt wurden,
haben die Liberalen dafür geſorgt, daß an allen maßgebenden Stellen
ihre eigenen Leute Verwendung fanden. Nun will die heutige
Regie=
rung dieſen liberalen Einfluß brechen, indem ſie die Eiſenbahnen wieder
in die Verwaltung des Staates übernimmt. An dieſer
Auseinander=
ſetzung über Fragen der Parteipolitik hat das Land kein Intereſſe.
Eine wackere Tat.
Landshut. Eine wackere Tat vollbrachte der 9 Jahre alte
Hilfs=
ſchüler Joſef Wollſperger. Kinder vergnügten ſich mit Schlittenfahren
an der Oberndorferſtraße. Dabei fuhr ei 5jähriges Mädchen in den
Flutmuldenbach. Schnell entſchloſſen ſprang der kleine Wollſperger dem
Kinde nach und brachte es aufs Trockene.
Weibliche Kriminalpolizei auch in Berlin.
TU. Berlin. Nach dem Vorbild anderer Städte hat fetzt auch die
Berliner Kriminalpolizei weibliche Kräfte in ihren Dienſt eingeſtellt.
Sechs Damen beſtanden am Montag nach einem mehrmonatigen
Aus=
bildungskurſus das vom Innenminiſterium vorgeſchriebene Examen. Alle
ſechs Damen werden jetz” zur praktiſchen Betätigung den für weibliche
Kräfte geeigneten Dienſtſtellen zugewieſen werden.
Felsſturz bei Trient.
Bozen. Am Montag löſten ſich 13 Kilometer ſüdlich von Trient
Felsmaſſen in über eintauſend Meter Breite, durch die die Straße und
Bahnlinie verſchüttet wurden. Der Verkehr auf dem linken Etſchufer
iſt für die nächſten Tage völlig unterbrochen. Das Wegſchaffen der
Geſteinsmaſſen wird nur durch Sprengung möglich ſein.
Schweres Exploſionsunglück.
TU. Boitzenburg. In Zweedorf ereignete ſich bei
Aufräumungs=
arbeiten auf dem Platze einer Geſellſchaft für Verwertung von
Heeres=
gut ein entſetzliches Exploſionsunglück. Als eine Kiſte durch Aufſchlagen
auf einen Holzpfahl vorſichtig geöffnet werden ſollte, explodierte
plötz=
lich ihr Inhalt. Zwei Arbeiter wurden getötet und zwei
Aufſichts=
beamte leicht verletzt.
Feuersbrunft in Agram.
EP. Mailand. In Oſipek, einem hochgelegenen Stadtteil von
Agram „ſteht eine große Möbelfabrik in Flammen. Das in den
Holz=
vorräten ausgebrochene und raſch um ſich greifende Feuer droht ſich auf
den ganzen Stadtteil auszudehnen. Die Feuerwehr und das Militär
ſuchen durch Niederreißen der angrenzenden Häuſer den Brandherd
einzudämmen. Die Löſcharbeiten werden überdies noch durch
Waſſer=
mangel behindert. Das Feuer iſt auf 50 Kilometer Entfernung ſichtbar;
der Schaden wird bereits auf einige Millionen Dinar geſchätzt.
Ein norwegiſcher Dampfer in Seenot.
TU. London. Der novwegiſche 4700 Tonnen=Dampfer „
Stor=
viken”, der ſich auf dem Wege von Kopenhagen nach Boſton befindet, iſt
in einen heftigen Sturm geraten, der 7 Tage andauerte. Der Kamp
mit dem hohen Seegang war derart groß, daß das Steuer unbrauchbar
wurde. Das Schiff befindet ſich dreihundert Meilen weſtlich
Queen=
ſtown in ſchwerbeſchädigtem Zuſtande.
Große Ueberſchwemmungen in Arcanſas.
New York. Nach Meldungen aus Arcanſas iſt der White=Strom
aus ſeinen Ufern getreten, wodurch über 400 Familien obdachlos wurden
und fliehen mußten. Der Schaden geht in die Millionen. Bis jetzt
find 20 Menſchen, darunter eine Frau mit fünf Kindern, in den Fluten
ertrunken.
chte Sodener
Wuss Pastillen gegen
Husten, Heiserkeit, Verschleimng
Turnen.
Main=Rhein=Turngau D. T.
In dem geſtrigen Bericht über die Tagung des Main=Rheingaues
iſt in der Ueberſchrift ein Fehler dahingehend unterlaufen, daß nicht
das Gauſportfeſt, ſondern das Gauturnfeſt des
Gaues in Darmſtadt ſtattfindet, der Ort für das
Gau=
ſportfeſt jedoch noch nicht beſtimmt iſt.
Fußball.
Germania Eberſtadt-Boruſſia Dornheim 2:3, 2. Mannſch. 9:3.
Germania ſpielte zum erſten Male ſeit ſeiner Disqualifikation,
doch nur um ſeine Anhänger zu enttäuſchen, während Dornheim
reſt=
los zu gefallen wußte. Eberſtadt hatte für linken Läufer und rechten
Verteidiger Erſatz, was ſich ſehr bemerkbar machte. Eberſtadt führte
2:0, ließ ſich jedoch dieſen Vorteil leicht aus der Hand nehmen. Kritik:
Dornheim in allen Teilen gut, rechter und Mittelläufer hervorſtechend.
Bei Eberſtadt der Tormann überragend, an den Toren war er
ſchuld=
los. Der Mittelläufer gut, ſpielte jedoch zu luſtlos. Im Sturm Mager
immer noch der beſte, ihm wäre jedoch zu empfehlen, nicht allzu
über=
eifrig zu ſein. Die anderen Mannen konnten nicht überzeugen.
Boxen.
Kampfabend des Sportvereins Darmſtadt e. V.
Wir verweiſen nochmals auf die heute abend im Städtiſchen
Saal=
bau, pünktlich 8 Uhr, beginnende Box=Veranſtaltung des Sportvereins
Darmſtadt 98 e. V. Die Kämpfe, die in einem neuzeitig modernen
Hochring ausgetragen werden, ſtehen unter der einwandfreien Leitung
folgenden Kampfgerichts: Roth und Renneberg. Frankfurt;
Zimmer=
mann-Manteuffel, Heidelberg; Gollaſch, Darmſtadt.
Die Boxkämpfe in Frankfurt a. M. — 3000 Zuſchauer. — Mäßiger
Sport. — Sandwina tritt nicht an.
Die Berufsboxkämpfe im Frankfurter Schumanntheater fanden am
Montagabend zwar ein nahezu ausverkauftes Haus, aber ſportlich
konnten ſie kaum befriedigen. Nur ein Kampf brachte wirklich guten
Sport und das war die Begegnung im Weltergewicht zwiſchen Sahm=
Hamburg und dem Neger Joe Ralph. Eine große Enttäuſchung
be=
reitete das Ausbleiben des letzthin in England oft erfolgreich
gebliebe=
nen jungen Berliner Schwergewichtlers Sandwina. Sandwina hatte
am Sonntag noch in England gekämpft und kümmerte ſich nicht um
den Vertrag, den er bereits mit den Frankfurter Veranſtaltern
abge=
ſchloſſen hatte. Es iſt zu wünſchen, daß in dieſem Falle die
Boxſport=
behörde ihre Satzungen ſinngemäß anwendet. Der Schaukampf zwiſchen
Franz Diener und dem Belgier Leroy, der bekanntlich mit Haymann
und Breitenſträter über die Runden gehen konnte, bot zwar nicht ſehr
viel, immerhin konnte man aber einigermaßen erkennen, was ein ernſt
boxender Diener zu leiſten im Stande iſt. Man bewunderte ſeine
enorme Schnelligkeit, ſeine famoſe, außerordentlich hart treffende Linke
und ſeine große Angriffsfreudigkeit.
Winterſport.
Internationales Eislaufturnier in Titiſee. — Schon wieber ein neuer
Rekord von Meyke.
Am Montag nachmittag wurde auf dem Eisſtadion in Titiſee die
Deutſche Schnellaufmeiſterſchaft in Angriff genommen. Leider ſtanden
die Läufe unter einem weniger günſtigen Stern, da mit Beginn der
Konkurrenz ein dichter Schneefall einſetzte und eine Reihe von
Arbei=
tern fortwährend damit beſchäftigt war, die Bahn freizuhalten.
Zu=
erſt ſtarteten die Neulinge, bei denen ſich der Münchener Mayhöfer
be=
ſonders hervortat. Mahhöfer konnte dann auch bei den Läufen der
Junioren erfolgreich abſchneiden. Im 500 Meter=Lauf der Deutſchen
Schnellaufmeiſterſchaft ſtellte der Berliner Meyke trotz des Schnees
wieder einen neuen deutſchen Rekord auf, und zwar verbeſſerte er ſeine
eigene Höchſtleiſtung vom Freitag um Zweizehntel Sekunden. Den
5000 Meter Lauf gewann Meyke ganz überlegen gegen ſeinen
Klub=
kameraden Schönbrod. Am Dienstag, dem Schlußtag des Turniers,
werden noch die deutſchen Meiſterſchaften über 1500 und 10000 Meter
entſchieden. Die Ergebniſſe vom Montag lauteten:
Verbands=Neulingslaufen 500 Meter: 1. Mayerhofer=München
1:02,3 Min.; 2. Jürgenſen=Altona 1:04 Min.
Junior=Schnellaufen 1000 Meter: 1. Grell Berliner SC. 1:51,8
Min.; 2. Mayerhofer=München 2:10,2 Min.
Junior=Schnellaufen 3000 Meter: 1. Grell=BSC. 6:10,4 Min.: 2.
Maherhofer=München 7:02,5 Min. (Um den Chraß=Wanderpreis).
Deutſche Schnellaufmeiſterſchaft. 500 Meter: 1. Meyke=Berliner
EV. 48,9 Sek. (Rekord); 2. Schönbrod=BEV. 52,2; 3. Vollſtedt=Altona
52,8 Sek. — 5000 Meter: 1. Meyke BEV. 9:49,5 Min.; 2.
Schön=
brod=BEV. 10:43,3 Min.; 3. Weiß=München 10:50,7 Min.
Der Deutſche Walter Glaß wurde bei der ſchweizeriſchen
Skimeiſter=
ſchaft in Chateau d’Oex mit Note 17,229 Sieger und Schweizer Meiſter
1927 in kombiniertem Lauf, nachdem er im Sprunglauf Zweiter hinter
Eidenbenz=St. Moritz geworden war.
Der Oppenheimer Weißdorn erhielt für das am 9. April gelaufene
Doveridge=Handicap mit 58,5 Kg. das Höchſtgewicht.
Geſchäftliches.
Die durch ihre überragende Leiſtungsfähigkeit bekannte Firma
Lindemann u. Co. vorm. Frank u. Baer, Frankfurt a. M., Zeil,
veranſtaltet einen Verkauf „Weiße Waren” in einer ſo großzügig
vorbereiteten Weiſe, wie ihn die Kunden Frankfurts und Umgebung
wohl kaum geſehen haben dürften. Die für dieſe rieſige Veranſtaltung
beſonders günſtig gekauften Waren werden den Käufern zu
außerordent=
ich vorteilhaften Preiſn angeboten. Die mächtigen
Schaufenſteraus=
agen ſind eine märchenhafte Innendekoration und unbedingt ſehenswert.
Wir verweiſen auf die unſerer heutigen Nummer beigefügten
Extra=
veilage der Firma.
Zeus wollte dünner werden!
Der Göttervater Zeus hatte eines Tages bemerkt, daß er it
korpulent wurde. Er beſah ſeine Korpulenz und erſchrak.
„Wie iſt es nur möglich, liebe Frau, daß ich ſo ſtark geworden
bind=
fragte er die Göttermutter Hera, die damit beſchäftigt war, ſich die gött.
lichen Krähenfüße hiwegzuplätten.
Hera lächelte:
„Göttergatte, ſchicke einen olympiſchen Sendboten auf die Erde,
ſchicke ihn hinunter an die Spree nach Berlin, dort erhält der Jüngling
was du ſo ſehr bnötigſt.”
„Etwa Berliner Pfannkuchen, die noch dicker machen?” erwiderk;
Zeus.
Hera lachte und machte eine Bwegung, die an Maſſage erinnente.
„Aha! Einen Maſſeur willſt du mir von Berlin verſchaffen?” rie
der korpulente Gott.
Sie verneinte.
„Was denn?” begehrt der Gatte, ſchon etwas ungeduldig geworden.
zu wiſſen.
Und Hera, die hohe Göttin im Olymp ſagte:
„Einen Punktroller ſollſt du bekommen, lieber Gemahl! Mit dieſem
Punktroller wirſt du jeden Tag fünf Minuten deinen göttlichen Leih
bearbeiten.”
„Und dann?” fragte Zeus.
„In wenig Wochen haſt du die ariſtokratiſche Linie, die nötig 10
für den Beherrſcher der Götterburg.”
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 2. Februar, 3.30: Stunde der Jugend. Rektor
Wehr=
han: „Herzog Ernſt, das Hohelied von deutſcher Treue‟. — Für
Kinder vom 10. Jahre ab. O 4.30: Hausorch. Schubert. Ouv.
im ital. Stil, op. 170. — Andante und Menuett a. d. Oktett op.
166. — Drei Lieder. — Andante a. d. Trio in D=Dur op. 99.,
Moment muſical op. 94. — Menuett in H. Moll a. op. 78. —
Drei Lieder. — Militärmarſch in G=Dur op. 51 Nr. 2. — Mitw.s
Anny Guſſe (Sopran). O 5.45: „Nietzſches Idee vom
Ueber=
menſchen” von Piarrer Taesler. O 6.15: Bücherſtunde. O 6.30:
Uebertr. aus der Städt. Oper Berlin=Charlottenburg: „Die
Meiſter=
ſinger von Nürnberg” von Richard Wagner. Beſetzung wird
an=
gefagt.
Stuttgart.
Mittwoch, 2. Febr. 3: Jugendſtunde. Mitw.: Elſa Pfeiffer,
Karl Köſtlin, Funkorch. Uebertr. aus Freiburg: O 3.50: Gen.=
Dir. Aengenheiſter, Vorſtand des Bad. Bauern=Vereins. O 4.15:
R. Grünw
Koch (Guitarre).
Grünewald:
KTonzert G=dur für
Trällerliedchen. — Neal: Lied der Glocken. — Schubert: Scherzo.
— Chopin: Minutenwaizer für Zither. — Mair: Antonia=Gavotte.
— Grünwald: Feſtzug. — In den Pauſen: Thea Struve=J.:
Märchen. O 6.15: Bekanntgabe der Beſetzung. O 6.30: Beginn der
Uebertr. aus der Oper Berlin=Charlottenburg: „Die Meiſterſinger
von Nürnberg”, Oper in drei Akten von Wagner.
Berlin.
Mittwoch, 2. Febr. 1.30: Glockenſpiel von der Parochialkirche.
O 3.30: Marg. Caemmerer: Die Frau von morgen. O 4.30: Funk=
Kapelle. Lincke: Ouv. Frau Luna. — Tſchaifowsky: Walzer aus
Eugen Onegin. — Fresco: Aus ſüdlichen Sphären. — Sgobbi=
Wiegenlied. — Howgill: Mecca Orient. — Liſzt: Ung. Rhapſodie
Nr. 1. — Eulenburg: Roſenlieder. — Dvorak: Zwei ſlawiſche
Tänze. — Kienzl: Volksſzene aus Evangelimann. O 6.15:
In=
haltsangabe zur Oper. O 6.30: Uebertr. aus der Städt. Oper.
Charlottenburg: „Die Meiſterſinger von Nürnberg”, von Richard
Wagner. — Anſchl.: Tanzmuſik (Robert Gaden).
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 2. Februar. 9: Wintertagung
Dr. Amſel u. Oberſchull. Weſtermann: Einheitskurzſchrift für
An=
fänger. O 4: Prof. Dr. Chaies: Körperl. Eignung für den Beruf
O 4.30: Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann: Engliſch für
Fortge-
ſchrittene. O 5: General Graf Montgelas: Völkerbund und
Ab=
rüſtung: 1. Vom Wettrüſten zur Abrüſtung. O 5.30: Prof.
Sieg=
fried Ochs: Die Arten der Kirchenmuſik. O 6: Präſident Dr.
Bran=
des: Produktionsziele der deutſchen Landwirtſchaft.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 3. Februar 1927.
(Nach der Wetterlage vom 1. Februar 1927.)
Die Nordſeedepreſſion, deren etwas kühlerer Rückſeitenſtrom
Temperatur unſeres Gebietes wenig erniedrigt hat, ſchwächt ſich unne
langſamer Fortbewegung nach Oſten weiter ab. Ein Uebergang z
winterlichen Temperaturen ſteht jedoch damit nicht in Ausſicht, da
Irland ein neues Störungsfeld ſich zeigt, das wieder wärmere, feu9
Luft heranführt.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle
Hauptſchriftleitung . Rudolf Mauve
Veranwortlich für Politik und Wiriſchaft. Rudolf Maupe; für Feutlleton, Reich /
Ausland und Heſſiſche Nachrichten Mar Gtreeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmau
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer, für
Inſeratenteil. Willy Kuble, Druck und Verlag. 4. C. Wittich — jämilich in Darmaf
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Nummer 33
Mittwoch, den 2. Februar 1927
Seite 9
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Reich und Ausland.
Tagung des genoſſenſchaftlichen Giro=Verbandes der
Dres=
dener Bank.
Am 5. Februar hält der „Genoſſenſchaſtliche Giroverband” der
e esdner Bank, der in der Hauptſache die Städtiſchen
Kreditgenoſſen=
enaften Schulze=Delitzſcher Richtung umfaßt, ſeinen diesjährigen
Giro=
errbands=Tag ab. Die Tagung dürfte auch in dieſem Jahre wieder
all=
lurneine öffentliche Bedeutung erlangen, da in Anweſenheit der Spitzen
— Behörden von ſachkundiger Seite zu allgemeinen und
genoſſenſchaſt=
inen Problemen der Gegenwart Stellung genommen wird. Nach einem
inleitenden Meferat des Herrn Bankdirektors P. Rapmund: „Die
ge=
icſenſchaftlichen Volksbanken des Giroverbandes der Dresdner Bank
n Jahre 1928” werden u. a. ſprechen: Herr Bankdirektor M. Gutmann,
yr tglied des Vorſtandes der Dresdner Bank. Herr Profeſſo Kalveram,
owentlicher Profeſſor der Betriebswirtſchaftslehre an der Univerſität
u Frankfurt a. M., derzeitiger Dekan der Wirtſchafts= und
ſozialwiſſen=
ſaaſtlichen Fakultät, Herr Profeſſor Dr. Stein, Anwalt des Deutſchen
ernoſſenſchaftsverbandes. Der Tagung wird ein beſonderes Gedenken
ſ= jüngſt verſtorbenen Genoſſenſchaftsanwalts Profeſſor Dr. Hans
Früger vorangehen. Die Verhandlungen ſtehen unter der Leitung des
Ii tgliedes des Vorſtandes der Dresdner Bank, W. Klemann.
Großzügiges Verkehrsprogramm.
Wiesbaden. Die hieſige Handelskammer hatte in ihren
Be=
yrhungen, der Weltkurſtadt einen ungehinderten Fernverkehr zu
ver=
gaffen, ſchon bei dem kürzlichen Beſuche des preußiſchen Innenmimiſters
ſe beſonderen Wünſche berührt, die heute hinſichtlich des Verkehrs den
n ßgebenden Berliner Stellen zwecks Entſcheidung über die Höhe der
umn Staate hierbei zu leiſtenden Beihilfe vorliegen. Ganz beſonderen
nert legt die Kammer auf die zufriedenſtellende Löſung der Frage des
ur gegebenen Zeit unbedingt erforderlichen Anſchluſſes an die proiek=
iEie der Hichernd ef de läneder Eeltifernd de Serd Frifit.
u zMain-Baſel gelenkt. Auch das ſchon vor dem Kriege der
Vol=
eidung nahe geweſene Projekt einer Taunus=Querbahn, die nicht nur
ive Förderung des Fremdenverkehrs, ſondern auch die weitere Auf=
Sießung gewiſſer Induſtriezentren im Hochtaunus zum Zwecke hat,
peder energiſch aufgegriffen werden. Bei dem Neichsverkehrsminiſterium
17 dieſe für, den hieſigen Bezirk ſo wichtige Frage ermeut angeregt
pirden.
Die Güterſchiebungen während des Nuhrkampfes.
Düſſeldorf. Am Montag begann hier der Prozeß gegen 36
rkhere Regieangeſtellte, die angeklagt ſind, auf dem Devendorfer
Güter=
dugnhok teilweiſe gemeinſam mit den auf dem Bahnhof tätigen
fpanzö=
ſitzen Offizieren und Beamten, rieſige Mengen von Gütern,
ſchätzungs=
mſe 5000 Waggons, verſchoben zu haben. Der Hauptangeklagte iſt der
ſhere deutſche Eiſenbahner Karl Wilhlm Koch, der ſeinerzeit zum
ſgef der Hilfskräfte ernannt wurde, und die im den Schuppen lagernden
ſtter den deutſchen Eigentümern wieder zuſtellen ſollte. Große
Men=
zar waren unanbringlich und mußten verſteigert werden. Der
fran=
ſätrſche Bahnhofskommandant Hauptmann Giraud, ſowie zwei weitere
ſrunzöſiſche Offiziere vereinbarten mit Koch, daß er bei den
Ver=
ſingerungen als einziger Bieter auftreten ſollte. Koch verkaufte die
ſtter an zahlreiche Hehler in Düſſeldorf und München=Gladbach. Der
Ehnhofkommandant beteiligte ſich an dem gewinnbringenden Geſchäft
ms 4000 Franken. Den Offizieren gegenüber erwies ſich Koch erkenntlich.
ſus die Schiebungen zu verdecken, reichten die Offiziere gefälſchte
Pro=
ſowlle über die Verſteigerungen ein, in denen außer Koch noch viele
ungere Bieter aufgeführt waren. Der erſte Verhandlungstag war durch
di üblichen Formalitäten ausgefüllt.
Großfeuer in einer Büromöbelfabrik.
fy. Oppenau. Hier brach in der Büromöbelfabrik der
Süd=
ſutſchen Schreibmaſchinen und Büroeinrichtungen G. m. b. H.
Groß=
ſieger aus, das innerhalb zwei Stunden ſämtliche Stochwerke ausbrannte.
Ds Feuerwehr mußte ihre ganze Kraft zum Schutze der gegenüber=
Fülgenden Wohnungshäuſer aufwenden. Dies iſt innerhalb weniger
Aähre der dritte Brand. Der letzte war voriges Jahr durch
Brand=
ſt zung entſtanden. Der Brandſtiſter wurde damals ermittelt und
litraſt. Der durch Verſicherung gedeckte Schaden beläuft ſich auf über
1000 NM. Das Ergebnis der Unterſuchung über die
Entſtehungs=
uſche bleibt abzuwarten.
„Drei Jahre Zuchthaus wegen Brandſtiftung.
im. Freiburg. Das Schwurgericht verhandelte gegen den
Büährigen Arbeiter Gümpel aus Hügelsheim, der ſich wegen Diebſtahls
u0 Brandſtiſtung zu verantworten hatte. Der Angeklagte hatte das
Elkonomiegebäude ſeiner Schwiegereltern in Brand geſteckt um auf
Aufe Weiſe einen vorher begangenen Diebſtahl zu verſchleiern. Das
Mtell lautetre auf drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt.
Ein betrügeriſcher Juwelenhändler.
Im. Pforzheim. Gegen den bekannten Juwelenhändler Joſef
Brigr iWe AARröin in Budabeſt der zum Schaden mehrerer Wiener und Pforzheimer
Auwelenfirmen Betrügereien im Werte von mehreren Millionen
eterhienſich.
S
Fulen 141 4
kogen Beſſallt z1.
ge Bauir 60 1
(inlſc nda4
au Uenune
Gonen verübt hat und dann flüchtete, iſt ein Steckbrief erlaſſen worden.
ſrue Wendung in der Mordaffäre Roſen. — Der Täter und die
Anſtiſterin hinter Schloß und Riegel.
Breslau. Die Mordaffäre Roſen, die die Breslauer Krimi=
Nl=Polizei ſeit nunmehr weit über ein Jahr beſchäftigt, geht ihrer
Mohültigen Aufklärung entgegen Durch die unbedachte Aeußerung
iches im Gerichtsgefängnis in Wohlau in Schleſien ſitzenden Zucht=
Aünslers namens Jahn, iſt in das Dunkel, das eineinhalb Jahre lang
dieſer Mord=Affäre geherrſcht hat, nunmehr Licht gebracht
rärden. Dieſer Zuchthäusler Jahn hat bei einem Transport durch das
Wängnis im Vorübergehen einem früheren Komplizen zugerufen, ob
rmoch den Kaſſber hätte. Der Jahn begleitende Beamte wurde
dar=
ſtutzig und fragte ihn ſpäter, was er wohl damit gemeint habe.
Drauf erklärte Jahn großſprecheriſch, daß er auch noch andere Dinge
erkeht habe und daß er heiſpielsweiſe über den Mordfall Noſen genau
(lskunſt geben könnte. Der Beamte ſetzte ſich ſofort mit dem Bres=
Der Polizeipräſidium in Verbindung, worauf der Polizeipräſident und
t rere andere Beamten in Wohlau zur Vernehmung eintrafen. Das
ewör dauerte mehrere Stunden. Der Zuchthäusler nahm anſcheinend
üt an, daß der Beamte dieſer Aeußerung nachgehen würde und
ver=
idtke zu leugnen. Schließlich mußte er aber geſtehen, daß er zuſammen
” einem anderen Komplizen den Profeſſor Noſen und den Schuh=
Wermeiſter Stock ermordet hat. In dieſem Verhör wurde auch der
arne des Anſtiſters feſtgeſtellt. Die Polizeibeamten richteten nämlich
lsſahn die Frage, ob er eine gewiſſe Frau Neumann kenne. Darauf
eiEt der Zuchthäusler in große Erregung und gab zu, daß ſie es
ge=
ean ſei, die ihn zum Mord angeſtiftet habe. Er gab weiter an, daß
e Wbausdane des Profeſſors Noſen dies getan habe, weil ſie im Teſta=
Eeit des Profeſſors nicht genügend bedacht worden ſei. Jahn ſchilderte
zun auch weiter den genquen Verlauf der Morde, und ſeine Angaben
mrnen mit dem, was bisher darüber bekannt iſt, ſowie mit dem
Be=
u: an Ort und Stelle nach der Mordnacht aufs genaueſte überein.
ie Anſtiſterin, Frau Neumann, ſei ihnen beim Mord dadurch
behilf=
geweſen, daß ſie den Mördern entſprechende Winke gegeben und
Während der Tat mäuschenſtill verhalten hat. Auch der Name des
euplizen des Jahn konnte im Verlauf des Verhörs feſtgeſtellt wer=
Es handelt ſich um einen vielfach vorbeſtraften „ſchwveren
Bur=
der ſofort verhaftet werden konnte. Auch die Anſtifterin zum
erd konnte feſtgenommen werden. Sie befand ſich in Oſtpreußen zu
eluch bei ihren Verwpandten. Es wurden ſofort zwei Begmte der
rislauer Kriminalpolizei zu ihrer Verhaftung dorthin entſandt. Die
eumann war aber gerade wieder nach Breslau zurückgekehrt und
nit te gleich nach ihrer Ankunft in Haft genommen und ins Gefäng=
2peingeliefert werden.
Das Geſtändnis des Raubmörders.
Der Fall vollſtändig geklärt.
Wie Schultheis die Tat darſiellt.
Eigener Bericht unſeres Spezialmitarbeiters.
Das wichtigſte Indizium der Noack=Brief. — Die Beſchreibung
des Täters. — Wo ſind die Koſtbarkeiten? — Die vorzügliche
Arbeit der Frankfurter Kriminalpolizei.
Der Frankfurter Polizeifunk ſandte am Montag abend 7 Uhr
die Meldung hinaus: „An Alle! Der Fall Grebenau erledigt.
Der Täter in der Perſon des Fuhrunternehmers F. C.
Schult=
heis, geboren am 27. März 1881 zu Langenſelbold, ermittelt.
Lurch Feſtnahme und Geſtändnis erledigt. — Mit der
Durch=
gabe dieſer kurzen Sätze macht die Frankfurter Kriminalpolizei
den Schlußſtrich unter die ſeitenlangen Protokolle, die das
Ein=
geſtändnis des Täters enthalten. Hiermit iſt der Mordfall, der
Frankfurt über eine Woche lang in Atem hielt, erſt richtig geklärt,
und zwar in einem Umfang, wie es vor fünf, ſechs Tagen die
kühnſten Optimiſten kaum erhofft haben.
Auf dem Gang des Polizeipräſidiums, vor dem Zimmer des
Kriminalrats Hader, warten ein Dutzend Menſchen auf das
Er=
ſcheinen des Schultheis, der nobel in einem Kraftwagen nach dem
Polizeigefängnis zurückgebracht wird. Er erſcheint gefeſſelt und
von den Kriminalbeamten Ley und Petereit geführt. Kein Menſch
würde dieſem ſchmächtigen, wenn auch kräftig gebauten,
unſchein=
baren Manne auf den erſten Blick die furchtbare Untat zutrauen.
Er iſt von ziemlich kleiner Statur, mit einem friſchen, bartloſen
Geſicht, dem man die 46 Jahre kaum anſieht. Er trägt einen
Anzug von braunem Mancheſterſamt und ſchwarze
Leder=
gamaſchen. Er macht einen durchaus gefaßten, man möchte
bei=
nahe ſagen ruhigen und zufriedenen Eindruck. Möglicherweiſe
iſt er froh, ſein Gewiſſen durch ein umfaſſendes Geſtändnis
er=
leichtert zu haben.
Wenige Sekunden ſpäter ſitze ich dem Kriminalrat Hader
gegenüber. Hader muß eine eiſerne Natur haben. Zwei Tage
lang hat er den zuerſt alles hartnäckig leugnenden Verbrecher
einem Kreuzverhör unterzogen. . Er hat weder ſich noch dem
Be=
ſchuldigten Ruhe gegönnt, er verſtand es, den verſtockten Unhold
bei der Ehre anzufaſſen, hielt ihm die Zweckloſigkeit ſeines
Leug=
nens in eindringlichen Worten vor, und hatte ſchließlich vollen
Erfolg. „Wir wurden”, erklärte Hader, „in den zahlreichen
Zu=
ſchriften vielleicht auch auf Schultheis aufmerkſam gemacht. Sie
waren inſofern ohne großen Belang, denn der mit Noack
unter=
zeichnete Brief bedeutete das wichtigſte, um nicht zu ſagen
ein=
zige Indizium.‟ Die Kriminalpolizei konnte bei dieſem Brief
als ſachlich unterſtellen, daß eine beſtimmte Perſon, allem
An=
ſchein nach ein Bekannter Grebenaus, dieſen am Dienstag
auf=
ſuchen wollte. Nachdem einmal der Beweis erbracht war, daß die
Unterſchrift „Theodor Noack” nur einen Decknamen bedeutete, lag
der Schluß nahe, daß dem Beſuch Abſichten zugrunde liegen
konn=
ten, die nicht ganz einwandfrei waren. Dieſe Vermutung nahm
feſte Formen an, als Schultheis, der Zuchthäusler und
Juwelen=
dieb, als Schreiber des Briefes identifiziert wurde. Das
Auf=
finden von weiteren Bogen Briefpaviers und umſchlägen von
der gleichen Beſchaffenheit in einem Schultheis gehörigen Schrank
in Wiſſelsheim fügte das letzte Glied in die Kette des
Indizien=
beweiſes. Alle geſchickt geſammelten Indizien wurden Schultheis
vorgehalten, der endlich mürbe wurde und in Tränen ausbrach.
Nun hatten die Krimingliſten das Spiel gewonnen.
Schultheis gab ein lückenloſes Bild ſeiner Tätigkeit am
Sonntag morgen und verſuchtes, die Tat als eine Art
von Notwehrakt hinzuſtellen, zum mindeſten aber der
Anklage auf Mord vorzugreifen und die Tat als den weſentlich
milder zu beurteilenden Totſchlag hinzuſtellen. Er gibt an,
den Juwelier Grebenau aus früheren gelegentlichen Geſchäften
gut gekannt zu haben, er ſtellt Grebenau als einen ſehr geriſſenen
Geſchäftsmann hin, der, ſobald er merkte, bei Notverkäufen ſeiner
Kunden ein gutes Geſchäft machen zu können, gerne die Preiſe
herabdrückte. Schultheis benötigte dringend Geld und ſteckte am
Sonntag morgen einen Brillantring ein, den er Grebenau
ver=
kaufen wollte. Vor der Abreiſe ſteckte er eine
Neun=
millimeter=Mauſerpiſtole zu ſich. Die Abſicht,
Gre=
benau ein Leid zuzufügen, will er ſelbſtverſtändlich nicht gehabt
haben, und als er um 9 Uhr 10 Min. in Frankfurt ankam, ging
er durch die Kaiſerſtraße nach dem ihm bekannten Laden des
Juweliers. Am Salzhaus ſah er Grebenau, der durch die
Hinter=
türe ſeinen Laden betrat. Schultheis wartete einige Minuten,
klingelte dann und trat, als ihm Grebenau ſofort öffnete, in das
hinter dem Laden liegende Bureau. Den von der
Mordkommiſ=
ſion gefundenen Brief hat Schultheis zu Hauſe geſchrieben und
perſönlich mit nach Frankfurt genommen. Er ſollte ihm
gewiſſer=
maßen als Ausweis dienen, falls Grebenau zufällig in
Beglei=
tung eines Geſchäftsfreundes geweſen wäre. Schultheis ſucht den
Briefinhalt ſo zu erklären, als ſei der Name Noack ein Grebenau
bekannter Geheimname geweſen, der auf ein diskretes Geſchäft
hinwieſe. Er hätte Grebenau dieſen Brief einfach übergeben,
falls der Juwelier nicht allein geweſen wäre. In dem Hinter=
zimmer des Grebenauſchen Ladens unterhielten ſich die beiden
zuerſt über allgemeine belangloſe Dinge, dann bot Schultheis
ſein Wertſtück an, das Grebenau zum Preiſe von 25 Mark
ab=
nehmen wollte, aber Schultheis weigerte ſich, da er den Wert
dieſes Brillantrings mit zwei Rubinen auf 125 Mark taxierte.
Grebenau ſoll Schultheis ſehr von oben herab behandelt haben,
eine Behandlung, die dieſen in Wut brachte. Die beiden Männer
gerieten ſcharf hintereinander, und Grebenau ſoll ein auf dem
Tiſch liegendes Vorhängeſchloß aufgenommen haben, um
Schult=
heis zu ſchlagen. Gleichzeitig drängte der Juwelier den ihm jetzt
unerwünſchten Beſuch zur Türe hin aus näch dem Flur, der ins
Freie führt. Schultheis entriß ſeinem Gegner das
Vorhänge=
ſchloß und ſchlug Grebenau damit mehrmals auf den Kopf.
Gre=
benau, der ſtark blutete, reinigte ſich notdürſtig mit einem
Hand=
tuch und zog ſelbſt ſeine Brieftaſche, um Schultheis jetzt 30 Mark
zu geben. Dabei ſoll Grebenau den Schultheis aber gewaltſam
am Verlaſſen des Geſchäftslokals verhindert haben, indem er ihm
die Türe verſtellte. Schultheis hatte den Eindruck, als wolle
Grebenau ihn zurückhalten, um polizeiliche oder andere Hilfe
herbeizuholen.
Beim Anblick des ſtark blutenden Gegners kam Schultheis
langſam zu der Erkenntnis, was für eine Suppe er ſich hier
ein=
gebrockt hatte, und er faßte den Entſchluß, ein Ende
zu machen und ſich aus den Händen des Juweliers, der ihm
erneut ins Zuchthaus bringen konnte, zu befreien. Er zog ſeine
geladene Piſtole, ließ durch Zurückreißen der Kammer eine ſcharfe
Patrone in den Lauf gleiten und ſchotz Grebenau, indem
er ihn nach dem Laden zu drängte, eine Kugel in den
Kopf. Der tödlich getroffene Juwelier machte noch zwei kleine
Schritte und ſank dann entſeelt zu Boden. Er muß
ſofort tot geweſen ſein, der Mörder vernahm weder ein Stöhnen
noch ein Röcheln.
Schultheis hatte dann nach geſchehener Tat die
Geiſtesgegen=
wart, den Revolver zu ſichern, reinigte ſich notdürftig an dem
Waſchbecken im Flur und raffte wahllos eine Anzahl
Koſtbar=
keiten zuſammen, die auf einem Rahmen offen da lagen. Die
Türen zu den Treſſors ſtanden offen, Grebenau mußte ſie vorher
ſelbſt geöffnet haben, auch hier machte Schultheis einige kühne
Griffe und verließ dann den Laden, nicht ohne vorher die
Geld=
ſcheine, die den Händen des Toten entfallen waren, an ſich
ge=
nommen zu haben. Er ging dann durch die Weißfrauenſtraße,
über den Liebfrauenberg, über die Zeil und die Vilbelergaſſe im
die Wohnung ſeiner Schwiegermutter, wo er ſeinen Sohn antraf,
mit dem er anderthalb Stunden zuſammen war. Dann verſuchte
er ſeinen Bruder anzupumpen, hatte aber keinen Erfolg. Um
1 Uhr 35 Min, fuhr er nach Wiſſelsheim zurück, wo er um 3 Uhr
ankam. Sein erſter Gang war nach dem Stall, um feſtzuſtellen,
daß es ſeinen Pferden an nichts fehle. (Eine auch ſchon bei
ande=
ren Raubmördern beobachtete, pſychologiſch nicht unintereſſante
Erſcheinung.) Dann verſteckte er die Mordwaffe auf dem
Heu=
boden und brachte den geraubten Schmuck proviſoriſch in einer
Blechſchachtel unter. Als er nach Frankfurt fuhr, um das
Polizei=
präſidium mit ſeinem Beſuch zu beehren, vergrub er ſeinen Raub
im Garten ſeines Anweſens. Eine Anzahl Kriminalbeamte
fuh=
ren unverzüglich nach Wiſſelsheim, um die Mordwaffe und die
Koſtbarkeiten ſicherzuſtellen.
Schultheis gibt an, keine Mitſchuldigen gehabt zu
haben, eine Behauptung, die ihm die Polizei glaubt. Vor allem
iſt die vollſtändige Unſchuld ſeines Sohnes, der geſtern kurze Zeit
im Verdacht der Mittäterſchaft ſtand, einwandfrei erwieſen.
Am Montag vormittag reinigte Schultheis ſeinen ſchwarzen
Anzug ſowie den ebenfalls ſchn arzen Mantel notdürſtig von den
Blutſpritzern, dann fuhr er nach Bad=Nauheim, um bei der
dor=
tigen Deutſchen Bank einen Teil der geraubten Banknoten (es
handelte ſich um Dollarſcheine) gegen Reichsmark einzuwechſeln.
Von dieſem Geld zahlte er ſeine drückendſten Schulden.
Der Fall Grebenau iſtreſtlos geklärt, der
Vor=
hang zum erſten Teil der Tragödie fällt. Nun haben die Richter
das Wort. Zum Schluß wollen wir es nicht unterlaſſen, der
Kriminalpolizei für ihre ebenſo ſcharfſinnige, als auch
auf=
reibende Tätigkeit herzlichſt zu danken. Nicht nur die beiden
höheren Beamten der Mordkommiſſion, Kriminalrat Hader und
Kriminalkommiſſar Römer, verdienen Lob und Dank, ſondern
auch die zahlreichen mittleren Beamten, die Sekretäre und
Aſſi=
ſtenten Ruppel, Lüdke, Nolte, Funk, Katzenberger, Hein, Zorn,
Ley, Löffler, Mielke, Fiſcher, Petereit, Preis und Jacob.
Der Fall Grebenqu bedeutete, das kann und muß geſagt
wer=
den, eine Preſtigefrage für die Frankfurter Kriminalpolizei. Es
war ein Fall, der ſich den beiden letzten großen Mordfällen
Angerſtein und Sack im kriminaltechniſchen Sinne würdig
an=
ſchloß. Das Vertrauen, das die Frankfurter Bevölkerung in ſeine
Kriminalpolizei geſetzt hat, wurde auch dieſesmal nicht enttäuſcht,
Man teilt uns mit, daß der Raubmörder Schultheis erſt
vor zwei Jahren in Wiſſelsheim zugezogen iſt und mit der
hoch=
angeſehenen oberheſſiſchen Familie Schultheis in Wiſſelsheim,
Löwenthal und Steinfurth in keiner Weiſe verwandt iſt.
Dreifache Brandſtiftung im Amtsgericht Potsdam.
Berlin. In den beiden Gebäuden des Amtsgerichtes Potsdam
iſt am Montag dreimal verſucht worden, Feuer anzulegen. Der erſte
Brand wurde im Keller des Gerichtsgebäudes in der Kaiſer=
Wilhelm=
ſtraße entdeckt, wo Papierabfälle in Flammen ſtanden. Während die
Feuerwehr im Keller gearbeitet hatte, war unterdeſſen im Dachgeſchoß
Feuer angelegt worden. Die Wehr war gerade abgerückt, als man
Nauch und Flammen aus einer Dachlucke herausſchlagen ſah. Auf die
erneute Meldung kam die Feuerwehr wieder und konnte auch hier
ſchnell das Feur löſchen. Kurze Zeit darauf wurde ſie zum dritten
Male glarmiert, diesmal kam aber der Alarm aus dem
Amtsgerichts=
gebäude in der Lindenſtraße. Dort war das Feuer im Sitzungsſaal
entſtanden.
Das Vitamin=Rätſel gelöſt?
Berlin. Wie aus Göttingen gemeldet wird, teilte der
Chemie=
profeſſor Windaus in ſeiner geſtrigen Vorleſung mit, ihm ſei die
Feſt=
ſtellung gelückt, daß durch Beſtrahlung mit ultrabiolettem Licht aus dem
chemiſchen Stoff Ergoſterin das Vitamin entſteht, das bekanntlich für
die menſchliche Ernährung von großer Bedeutung iſt. Bei praktiſchen
Verſuchen, die er gemeinſam mit Profeſſor Frank vorgenommen habe,
ſei es gelungen, mit einer Doſis von zweitauſendſtel Milligpamm eine
rachitiſche Natte in drei Wochen völlig zu heilen.
Auto=Weltreiſe von Clairenore Stinnes.
Clairenore Stinnes, die in den letzten drei Jahren an zahlreichen
Autozuverläſſigkeitsfahrten in Deutſchland, Oeſterreich und Rußland
teilgenommen hat, wird am 1. Mai ab Berlin eine Automobilfahrt
„Nund um die Welt” beginnen. Am Steuer eines Adler „Standard 6”
wird ſie, begleitet von zwei Mechanikern, von Berlin über Wien—
Bel=
grad-Konſtantinopel, durch Kleinaſien, über den Kaukaſus nach
Nuß=
land fahren und ihre Reiſe über den Ural-Tomsk—Irkutsk nach dem
Gelben Meer fortſetzen. Die Vereinigten Staaten will Fräulein
Stin=
nes nicht nach Art bisher üblicher Weltreiſen von San Franzisko bis
New York durchquenen, ſondern außer dieſer Querfahrt von der Grenze
Kanadas bis nach Argentinien die ganze „Neue Welt” befahren. Im
Herbſt 1938 gedenkt Fräulein Stinnes wieder in Berlin zu ſein. Ihre
Fahrt wird nicht nur von touriſtiſchem Wert ſein, ſondern mit ihr ſind
kommerzielle und induſtrielle Intereſſen verknüpft. Im Hepbſt 1938
ſoll auf der Strecke: Aachen—Nürburg Ring—Köln-Wiesbaden—
Frank=
furt—Berlin die Rückkehr erfolgen. Fräulein Stinnes iſt die bisher
er=
folgreichſte Autofahrerin Europas; ſie hat die ſchwerſten
Prüfungsfahr=
ten der Nachkriegszeit, wie z. B. die Allruſſiſche Zuverläſſigkeitsfahrt,
die öſterreichiſche Alpenfahrt, die Süddeutſche Tourenfahrt und auch
be=
deutende Nennen, wie das Internationale Klauſenrennen in der
Schweiz, das Hohe=Wurzel=Rennen, die Rennen bei der Fahrt „Durch
Schleſiens Berge” u. a. mit großem Erfolg beſtritten.
Bringe hiermit, meiner verehrlichen Kundſchaft, das ausgezeichneie
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(1377a
[ ← ][ ][ → ]Nummer 33
Mittwoch, den 2. Februar
Von der Rhein= und Mainſchiffahrt.
In der abgelaufenen Woche iſt der Waſſerſtand des Rheines und
bes Mains wiederum zurückgegangen. Immerhin werden die
Fahr=
zeuge an der Ruhr für den Oberrhein noch auf 2—2.10 Meter
abge=
laden. Auf dem Main, wo der Pegel zu Lohr anfangs der Woche noch
Hochwaſſerſtände zeigte, mußte die amtlich zuläſſige Fahrtiefe am 28
Januar auf 2,20 Meter und am 31. Januar bereits auf 2,06 Meter
herabgeſetzt werden. Leichterungen waren noch nicht erforderlich. Die
Oberrheinſchiffahrt kann noch bis Straßburg—Kehl betrieben, die
Ab=
ladung der Kähne dahin muß aber bereits eingeſchränkt werden. Die
Bauarbeiten im Strom bei Nackenheim wurden vorübergehend
einge=
ſtellt und die Schiffahrt an der Bauſtelle mit der Fahrtiefe freigegeben,
die vor Beginn der Arbeiten zuläſſig war. Der Verkehr in den hieſigen
Häfen und an den Hauptabladeſtellen des Bezirks hielt ſich ungefähr
auf der Höhe der Vorwoche. Zugenommen haben etwas die
Kohlen=
zufuhren. Der Durchgangsverkehr der Schleuſe Koſtheim erreichte tal=
und bergwärts ebenfalls noch ungefähr vorwöchentliche Mengen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 1. Februar.
Bei recht lebhaftem Geſchäft, denn der Eingang von neuen
Kauf=
aufträgen, beſonders auch aus dem Rheinlande, war wieder
verhältnis=
mäßig groß, eröffnete die Börſe in ausgeſprochen feſter Haltung. Neben
den Banken und Montanwerten beſtand heute auch größeres Intereſſe
für die Chemie= und Zellſtoffwerte. Später traten auch die Aktien der
Bauunternehmungen ſtark in den Vordergrund, während die Banken
ſich im Verlaufe nicht ganz behaupten konnten. Von den Chemiewerten
gewannen F.G. Farben 4 Prozent, Scheideanſtalt 3½ Proz. und
Rhein=
ſtahl 2½ Proz. Harpener etwas leichter und Mannesmann ſchließlich
3 Proz. niedriger angeboten. Feſt waren auch Kaliwerte, von denen
Kali Aſchersleben 6 Proz. anzogen. Zellſtoff Aſchaffenburg eröffneten
4½ Proz. und Zellſtoff Waldhof ſogar 5½ Proz. höher, und von den
Bauunternehmungen erzielten Holzmann eine Steigerung von 4 Proz.,
Hoch= und Tiefbau von 5½ Proz. uſw. Deutſche Anleihen eröffneten
wieder etwas ſchwächer, Ausländer konnten ſich dagegen gut behaupten,
Türken ſogar neue Kursgewinne erzielen. Im weiteren Verlauf blieb
die Haltung durchaus behauptet, für einzelne Werte auch weiter
an=
ziehend, ſo z. B. für Rheinſtahl, die zum erſten Kurs noch 2 Prozent
gewannen. Tägliches Geld 5 Prozent.
Nachdem nachbörslich auf Ermüdungserſcheinungen kleine
Kursab=
bröckelungen feſtgeſtellt werden mußten, eröffnete die Abendbörſe
wieder ſehr feſt. Rheiniſche Braunkohlen ſtanden mit einem
Kursge=
winn von 8 Prozent im Vordergrund. Von Montanwerten waren
be=
gehrt Harpener, Riebeck, Gelſenkirchen, Mansfeld und Rheinſtahl. J.G.=
Farben ohne Veränderung, dagegen Eelktrowerte feſter, insbeſondere
Zellſtoffaktien auf vage Dividendegerüchte. Banken gegen die Nachbörſe
etwas gebeſſert, ohne aber die Mittagskurſe erreichen zu können.
Er=
heblich gebeſſert waren auch Adlerwerke, während Deutſche Erdöl
wei=
ter nachgaben. Schiffahrtswerte kaum genannt, aber ſchwächer, weil ſie
beſonders von der zu erwartenden Schmälerung des Freigabegeſetzes
betroffen werden. Anleihen leicht abgeſchwächt, Türken aber lebhaft
und gut behauptet, ebenſo Mexikaner. Hprozentige Reichsanleihe 0,875,
Schutzgebiete 16.40; Unif. Türken 25,5; Commerzbank 219: Danatbank
297: Deutſche Bank 211: Diskonto=Geſ. 198; Dresdner Bank 194,75;
Metallbank 183,75; Reichsbank 195,25; Buderus 147; Deutſch=
Luxem=
burg 201; Gelſenkirchen 204 5; Harpener 224,75; Kali Aſchersleben 193;
Weſteregeln 196: Mannesmann 242,75; Mansfeld 165: Phönix 148;
Rhein. Braunkohle 315; Rheinſtahl 228; Riebeck 130,5; Stahlverein
160,75: Adlerwerte 130; AEG. 177,25; Aſchaffenburger Zellſtoff 194,75;
J.G.=Farben 332; Bergmann 190,25: Daimler 108.5; Erdöl 210,75;
Scheideanſtalt 267; Holzverkohlung 100; Lahmeyer 168; NSU. 136,775;
Nütgerswerke 153; Siemens u. Halske 221; Voigt u. Haeffner 170:
Zellſtoff Waldhof 284,5: Hapag 172.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 1. Februar.
Die Aktienbörſe erlebte heute bei äußerſt erregtem Geſchäft eine
Hauſſebewegung von beſonderem Ausmaß, die ihren Mittelpunkt am
Montanaktienmarkt hatte. Der Kaufandrang der Provinz ſetzte ſofort
bei Börſenbeginn ſtürmiſch ein, während die Platzſpekulation per Medio
Februar gleichfalls beträchtliche Engagements einging. Außer den
an=
ſcheinend anhaltenden Käufen von weſtdeutſcher induſtrieller Seite hat
ſich eine große Mitläuferſchaft dem Gebiete der Montanaktien
zuge=
wandt, da die großen Projekte der Kohlenveredelung das Intereſſe für
Kohlenwerte beſonders anregen und außerdem die Abſatzausſichten der
Schwerinduſtrie für die nächſte Zeit eine günſtige Beurteilung finden.
Die Kurſe der Montanwerte zogen trotz der bisher ſchon erfolgten
Stei=
gerungen ſprunghaft an. Auch Elektroaktien hauſſierten. Das Intereſſe
für J.G. Farbeninduſtrie erfuhr auf Koſten des Bankenmarktes eine
Belebung. Bankaktien lagen zwar weiter feſt, aber erheblich ruhiger.
Von der Hauſſebewegung dieſer Hauptmärkte ging eine Anregung auf
den geſamten Effektenverkehr aus, der ſich äußerſt lebhaft geſtaltete. An
den Maklertafeln erſchienen bei der erſten Kursnotiz auch für zahlreiche
Nebenwerte Pluszeichen. Die beruhigenden Mitteilungen der deutſchen
Regierung zu der Entſcheidung des Haager Schiedsgerichts
ermöglich=
ten die Wiederaufnahme der Notierungen für die ſogenannten
Entſchä=
digungswerte. Die Kurſe hielten ſich, nachdem ein Teil des ſtarken
An=
gebots zurückgeſtoßen wurde, über den im geſtrigen Freiverkehr
genann=
ten Preiſen, aber weſentlich unter den letzten amtlichen Notierungen.
Völlig unbeachtet blieben heimiſchs Staatsrenten bei abbröckelnden
Kurſen. Schiffahrtswerte lagen wieder im Angebot und gaben faſt
durchweg nach. Am Geldmarkt wurde Tagesgeld ſtark gefragt. Der
Satz zeigte noch eine erhebliche Anſpannung. Die Verſorgung des
Marktes war aber immerhin ſo reichlich, daß eine Beeinträchtigung der
Hauſſeſtimmung von der Geldſeite her nicht erfolgte. Die übrigen Sätze
hielten ſich auf geſtriger Höhe. Am Deviſenmarkt waren kaum
Ver=
änderungen feſtzuſtellen. Spanien und Oslo hatten im geſamten
Han=
del feſte Notierungen. Im weiteren Verlauf der Börſe nahm die
Auf=
wärtsbewegung in ſtürmiſchem Tempo ihren Fortgang. Die
Kapitals=
erhöhung der Bank elektriſcher Werte um 8,5 Millionen, die heute vom
Aufſichtsrat beſchloſſen wurde, lenkte die Aufmerkſamkeit ſtärker auf den
Bankaktienmarkt. Gegen 1.30 Uhr ſtellten ſich dann auf
Gewinnreali=
ſationen Kursrückgäige von 1—2 Prozent, in den Spitzenpapieren auch
von 5 Prozent ein, doch blieb die Grundſtimmung der Börſe äußerſt
optimiſtiſch. Privatdiskont kurze Sicht und lange Sicht je 4½/s Prozent.
Die amtlichen Schlußkurſe hielten ſich an den Hauptſpekulationsmärkten
unter den höchſten Tagesnotierungen. Trotzdem ſchloß die Börſe noch
mit kräftigen Gewinnen. An der Nachbörſe war die Tendenz nicht ganz
einheitlich, doch trat immer wider Kaufintereſſe hervor. Von den
Kolo=
nialwerten, die auf Veranlaſſung des Börſenvorſtandes geſtrichen waren,
verloren gegenüber dem Samstag infolge der Entſcheidung des Haager
Schiedsgerichts Kameruner mit 32 zirka 10 Prozent, Oſtafrika mit 54
zirka 6½ Proz., Neuguinea mit 1400 bei 20prozentiger Zuteilung zirka
250 Prozent und Doag mit 250 bei 50proz. Zuteilung zirka 51 Prozent.
Schutzgebietsanleihe 15,75 Brief. An der Nachhörſe nannte man von
Aktienwerten gegen 2.30 Uhr u. a.: Darmſtädter Nationalbank 295,5,
Deutſche Bank 210,5, Bank elektriſcher Werte 225,5, Berger Tief 345,
Nordd. Lloyd 1577/, Hapag 173/, Schultheiß 342,25, Rheinſtahl 227,
Harpener 221, Laura 113, Gelſenkirchen 202, Phönix 146,5, Ver.
Stahl=
waren 160,5, Mannesmann 242,25, Rhein. Braunkohlen 309, Ver
Glanz=
ſtoff 580, Bemberg 415, Siemens 220, A. E.G. 176,5, J. G. Farben 330,
Kriegsanleihe 0,870 B.
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſd
Bamag=Mequin.
Berl. E. W. Stamm
Berlin. KarlsruheJ
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan".
Bremer Wolle..
Teutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel.. .
DTeutſche Erdöl ...."
Deutſche Petroleum.
Ilt. Kaliwerke..
Donnersmarckhüte . .
Tynamit Nobel. . . .
Rektr. L eferung. . .
G. G. Farben ....
D. Friſter.
Taggenau Vorz.. .
Eelſenk Gußſtahl. .
G. f. elertr. Untern..
Halle Maſchinen..
Han. Maſch. Eneſt..
Hanſa Dampfſchf.. . .
Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw
Cslo .."
Kopenhagen
Stodkholm
Kelſingſors.
Italien ..
London ...
Nen=York. .
Paris ..."
Echneiz.
Spanien".
Deviſenmarkt.
31. 1. 31. 1. 1. Eeld /Brief Geld Brief Geld /Brie Geld 168.38 168.801 168.37 68.79/Wien D..=Oſt.abg. 59.45/ 59.59 59.43 1.741 1.745 1.740 1.7441 Trag. . 12.473/12.513 2.476 58.615 58.755 58. 615 58.755 Ludapeſt( Pengö 73.73/ 73. 91 73.69 Ho8. 94 109.2: 109.06 109.34 Japan. 2.060/ 2.064 ir2.30 12.58 112 31 112.59 Rio de Janeiro. 0.500/ 9.502 0.498 ftt2.43 12.71 112.41 112 69/Sofia ..." 3.05 3.06 10.598 0.638 10.60= 10.644 Jugoflavien .. 7.407/ 7.427 7.405 18.09 8.13 18 08 18.10 Konſtantinopel 2.1451 2.155 2. 165 20.43c 20.4911 20.437 1.48c Liſſabon .. .." 21 565 21.610 1.2145 4.2245 4. 2145 4. 224 Danzig ....... 81.30 81.54 16.60 16.64 16 595 6.63‟ Athen ........" 5.52 5.55 5.59 81.08 81.28 81.05 8:.25 Kanada. . . . . . . 4.-207/ 4.217 4. 207 70.59 70.7 70.37 71.05lüruguay. . . . .. 4.245/ 4.255 4.245 2.
Brief
59.57
12.516
73.87
2.058/ 2.062
0.500
3.05/ 3.06
7.426
2.175
21.565/2 1.615
81.30/ 81.50
5.61
4.217
4.255
Zuſammenlegung der verſchiedenen pharmazeutiſchen Abteilungen
innerhalb der J.G. Farbeninduſtrie. Die Zuſammenlegung der
ver=
ſchiedenen pharmazeutiſch.n Abteilungen innerhalb der J.G. Farben=
Induſtrie hat dem Vernehmen nach einen günſtigen Einfluß auf den
Gang der Geſchäfte ausgeübt. Den Anſtrengungen, welche die Werke
auf dem Gebiete des Verkaufs machten, ſtanden diejenigen auf
wiſſen=
ſchaftlichem Gebiet in keiner Weiſe nach. Es ſei an das neue
Malaria=
mittel der J. G., das Plasmochin, erinnert. Aber trotz des Anſehens,
das die Erzeugniſſe der J.G. in allen Ländern genießen, ſtehen nicht
geringe Schwierigkeiten im Wege. Vielfach ſind Beſtrebungen im Gange,
der Ausfuhr deutſcher Erzeugniſſe die größten Hinderniſſe zu bereiten.
Zahlreiche Länder haben die Einfuhr pharmazeutiſcher Erzeugniſſe durch
geſetzgeberiſche Maßnahmen zu erſchweren verſucht, während Deutſchland
keine derartigen Beſtimmungen erlaſſen hat. Auf dem inneren Markt
beſteht zurzeit eine ſtarke Ueberflutung mit Arzneimittelſpezialitäten
aller Art, die die Weiterentwicklung des ſoliden, auf wiſſenſchaftlicher
Grundlage aufgebauten Geſchäfts erſchwert. Wenn ſich trotzdem
bezüg=
lich der Spezialpräparate noch eine erfreuliche Entwicklung feſtſtellen
läßt, ſo iſt dies bei pharmazeutiſchen Chemikalien nicht der Fall. Die
Induſtrien, wie ſie das Ausland nach dem Kriege vielfach geſchaffen hat,
haben in Verbindung mit der Inflation, die immer noch in einzelnen
Ländern herrſcht, zu Preisſtellungen geführt, die für viele Erzeugniſſe
der J.G. geradezu ruinös genannt werden müſſen. Tritt hierin keine
grundlegende Aenderung der Verhältniſſe ein, ſo iſt leider an eine
Beſſerung nicht zu denken. Daß das Jahr 1927 einen weſentlichen
Um=
ſchwung auf dieſem Gebiete bringen wird, iſt kaum zu erwarten, wenn
es der Regierung nicht gelingt, die von hervorragenden
Wirtſchafts=
führern aller Länder angebrahnten Beſtrebungen einer politiſchen und
wirtſchaftlichen Verſtändigung zu entſprechender Geltung zu bringen.
Die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen
im Weſien des Reiches.
Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung, über
der Reichsarbeitsminiſter dieſer Tage im Reichstag eine Denkſchrift to.
legte, hat eine ganz beſondere Bedeutung für die Gebiete im
Weſt=
des Reiches, weil bekanntlich gerade dort die Wirtſchaftslage eie beſy
ders ſchwierige iſt, was auch darin ſeinen Ausdruck findet, daß
Weſten zeitweiſe die höchſten Erwerbsloſenziffern aufzuweiſen hon
Dieſes Arbeitsbeſchaffungsprogramm ſetzt ſich bekanntlich die Bekäm
fung der Erwerbsloſigkeit zum Ziel, und es ſind in erſter Linie ſog
Arbeiten aufgenommen worden, von denen man ſich eine Belebung &
wichtigſten Wirtſchaftszweige verſpricht.
Aus dem Programm, das die Reichsbahn aufgeſtellt hat, iſt
einzelnen nicht zu erſehen, wieviel von den zur Verfügung geſtelt
Summen (100 Millionen Reichsmark plus 53 313 000 Reichsmark) a
den Weſten entfällt. Im Reichstag iſt bekanntlich wiederholt darüß
Klage geführt worden, daß der Weſten bei der Durchführung
Bahnbauten etwas ſtiefmütterlich behandelt worden ſei. Unter den Boh
ſtrecken, die im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms gebaut w
den ſollen, befinden ſich eine Strecke Dortmund-Preußen—Münſter
eingleiſige Nebenbahn mit einem Koſtenbetrag von 14 530000 Dia
ferner eine eingleiſige Nebenbahn Witten-Barmen, mit einem Kon
betrag von 7 100 000 Mark; in der Pfalz eine Strecke Eiſenben
Enkenbach, mit einem Betrag von 5 300 000 Mark; in Baden die Stu
Neckarſteinach—Schönau, mit 1 200 000 Reichsmark, und Petersna
Griesbach, mit 800 000 Reichsmark. Man rechnet damit, daß 1
Strecken, die bereits zum größten Teil begonnen ſind, etwa drei Ju
in Anſpruch nehmen werden. Beſondere Bedeutung kommt
Geſichtspunkt des Arbeitsmarktes den Strecken Dortmund—Münſter
Witten-Barmen zu. Für die mit Zuſchüſſen des Landes und der
teiligten bereits in Angriff genommenen Bahnlinien Titiſee—Seebt
und Oppenau-Peterstal hat das Reich dem Lande Baden die 1.
lehnsweiſe zur Verfügung geſtellten Beträge von 500 000 Reichsn
und 700 000 Reichsmark erſtattet, ſo daß auch dieſe Bahnen mit Dar/
des Reiches fertiggeſtellt werden.
Die Reichspoſt hat ſich an dem Beſchaffungsprogramm zunä
mit einem Betrag von insgeſamt 300 Millionen Reichsmark beteil,
von denen 40½ Millionen auf das Rheinland, 35 Millionen auf Bau.
9½ Millionen auf den Freiſtaat Heſſen entfallen.
N=
träglich hat die Reichspoſt noch 20 Millionen Mark bereitgeſtellt,e
insbeſondere für Hochbauten beſtimmt ſind. Eine nähere Vertely
dieſer 20 Millionen auf die einzelnen Länder und Provinzen iſt in
Denkſchrift nicht angegeben.
Waſſerſtraßenbauten werden im Weſten im Rahme
Beſchaffungsprogramms nicht durchgeführt. Die in der letzten Zei
erörterten Projekte eines Aachen—Rheinkanals, eines Saar—
kanals und einer Moſel= und Saarkanaliſierung ſind nicht in da
beitsbeſchaffungsprogramm aufgenommen worden, da dieſes Bſt
fungsprogramm in ſeinen weſentlichen Teilen ſchon fertiggeſtellt wa=,
die genannten Projekte zur Diskuſſion geſtellt wurden. Eine
Ausxa=
bildet lediglich der Ausbau der Lahnkanaliſierung — zunächſt vorn
Mündung bis Limburg, — der als öffentliche Notſtandsarbeit ainn
Mitteln der produftiven Erwerbsloſenfürſorge gefördert wird. *
hier ſind die Arbeiten bereits im Gange.
Einen beſonderen Teil des Arbeitsbeſchaffungsprogramms bilduie
Notſtandsarbeiten. In der Denkſchrift iſt als Anlage n
Ueberſicht über diefenigen Nolſtandsarbeiten beigefügt, deren Förderg
die Reichsarbeitsverwaltung im Laufe des Rechnungsjahres 1926
+=
ſtimmt hat. Darunter befinden ſich: die Regulierung der Nidda ſm
halb des Stadtkreiſes Frankfurt a. M. Es handelt ſich hier unn
wirtſchaftlich wertvolles Unternehmen, deſſen Bedeutung in der
freiung eines 600 Hektar großen Gebietes von faſt alljährlich
Lir=
kehrenden Ueberſchwemmungen liegt. Das Geſamtprojekt if
7 155 000 Reichsmark veranſchlagt, wovon zunächſt 4 277 000 Mazn
erkannt worden ſind. Die Stadt Frankfurt a. M. läßt weite 9
arbeiten für das Nordbecken im Unterhafen ausführen, deren
Geu=
koſten mit 837000 Mark angegeben ſind. Auf dem Flugplatz in
Hal=
furt a. M. werden Erd= und Wegearbeiten ausgeführt, die am 1.Eil
dieſes Jahes vollendet ſein ſollen und deren Koſten 500 000
Marö=
tragen. Schließlich enthält das Notſtandsprogramm der Stadt
Fl=
furt auch noch Planierungs=, Böſchungs= und AuskofferungsarbeFern
Unter= und Oberhafen, die mit 380 000 Mark eingeſetzt ſind. Die Sdi
Höchſt a. M. will bis zum März 1927 ein Induſtrie= und Lag E
gelände neu erſchließen (Geſamtkoſten 336 000 Mark). Homburg E.5
führt Kanaliſationsarbeiten in Höhe von 450 000 Mark aus. Fue
Rheingaukreis baut der Gasverſorgungszweckverband Rheingau—gen)
heim eine Ferngasverſorgungsanlage. Die Arbeiten deren GeſamFen:
1093 000 Mark betragen, ſollen bis zum 31. Juli d. J. fertirxl;
ſein. In Ausſicht genommen iſt die Regulierung der geſamtemw hyſt
von der naſſauiſch=kurheſſiſchen Grenze bis zur rheinpreußiſch—
ſ=
heſſiſchen Grenze zwiſchen Gießen und Wetzlar. Als erſtes Tei melſt
ſoll die Regulierung der Lahn bei Frohnhauſen durchgeführt venſ=
Dieſe Arbeiten ſollen ſechs Monate in Anſpruch nehmen und 370/0
Mark koſten.
Für die Durchführung von Kanaliſationsarbeiten, Straßeumd
Wegebauten in den Regierungsbezirken Köln, Aachen, Düſhr
Koblenz, Wiesbaden, Trier, Münſter und Arnsberg, bei denern
10 000 Erwerbsloſe Beſchäftigung finden, iſt ein Betrag von DEil
lionen Reichsmark zur Verfügung geſtellt worden. Der
Regüw=
bezirk Trier nimmt außerdem umfangreiche Straßenbauten Einm E
welche Einzelangaben nicht vorliegen. Der Ausbau der Vor eos
ſtraße von Bonn nach Brühl innerhalb des Landkreiſes Bonn undſ!
Teilentwäſſerung der Ortſchaften am Vorgebirge wird gleichflinn
Frandfarter Karboetict eon . drbtäft 2e
Staatspapiere
) Deutſche
½%Reichsp.=Sch. /101.75
p. 1. 10. 30
2 Baher. Staats= 101
Sch. p. 1. 4. 29
3‟,% H. V.: Sch.
p. 1. 4. 29
%0 Pr St.=Sch.
p. 1. 3. 29
„% Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30
% Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1 7 29 ... 101.25
% Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7 30 . /101.25
8‟.%Württ. F. Sch.
p. 1 3 29
Dt. Ablöſungs=Anl.
einſchließlich
Ausloſungsſcheinen
4½%Oſt. Silberr.- / 6.5
Rnte
4½ „einh. R. (kon)
3% Port.(Spz) HII/ 11.9
5% Rum am. R.03. 12.7.
4½% Gold. 13. 23.5
„ am.konv. 9.7
4% „ am 05 / 9.8
26.75
18.2*
25.55
2. .25
28.2
3.1
368
Vorkriegsanleihen
5% D Reichsanl 0.88
4½ D. Reichsan!
4% D. Schußgb.
08—11 u. 13. 15.825
4½% D. Schutzg. v. 14/ 1..82
4½ Preuß. Konſ.
4% Baden. ....
4%Bayern ....."
4½ Heſſen
4% Württemberger
b) Ausländiſche
5% Bos. E. B 1914
5%. L.Inv. 1914
4½% 1898
4½% „1909 ..
6.35
82 Aulg Tabal02/ 34.50
½% Oſt. Staatsr.
v. 1913. Kdb. 1918
2 Sſt. Schatz. 141 25
4½Türk. (Adm.)03
4% Türk. Bagd. I
4½ (Bagd.) II
4½ „ 1911 8oll.
4½% Ung. St. 1913
4½½ St. 1914
4½ „ Goldr.
40‟ „ St. 10
4½ „ Kronr. .
3% „ Eiſ. Tor. G.
Außereuro-
päifche
5% Mex.am. inn.
äuß 99 ..
Gold 04,ſtf.
kon). inn. . .
Irrigat.
52Tamaulivas I.)
Sachwert=
Schuld-
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
0% Berl. 6.-Bk G. 1109
„
„ 1103.-
68 Berl. St.=Gold
8½ Darmſt. St.:G /102
8% D. Hyp.=Banc
Meining., Goldpf. /105.5
1½ Frtf.=Hyp.-B.-
Goldpfobr 105.*
% Frkſ. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
104
5% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr. . . . . . 1 93
8% Komm.Ldb. D.,
Goldſchuldver
8% Heſſ. Ldb. Gold.
10%½ Komm Elektr.
Mark (Hag.) Gold. /104.75
8% Mannh. St.=G./106
8% Mainz St.=G.
8% Naſſ. Ldo. Gold./105
3% Pfälzer H. B.
Goldpfandbr. 100.75
80 Pforzh. St.=G./102.5
8% Pr. C. B. Cr.=B./105
Gofdpfandbr..
30 Rh.Hyp.=B. G.,/101
77.%Rh. St.W. 25/157
100 Rh.=Weſtf. B.
Cr.=Bk.. Goldpf. /107.5
2Südd. B. Cr.=B.
Goldpfandbr. . . . 105
Ohne Bins:
berechnung
5% Bdw. Kohl. 23
6%Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% beſſ. Brk.=Rog.
23
5% „Roggen 23
5% Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt=B. G
Zorkriegs-Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bay Vereinsb.
Bayr. Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wech))
Berliner Hyp Bk.
Frrf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=B
Hamb Hyp.=B..
Mecklb Hyp. u. Wb
Meining. Hyp.Bt
Nordd Gr.=Cr.=B!
Pfälz. Gyp.=Bt. ..
Preuß. Bod.-Cr.=B
Pr. Cent.=B. TCr.=B.
104
2.43
Preuß. Bfbdbr.=Bi.
Rhein Hyp.=B....
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr. . .
Württ. Hyp.=Bk.
Staatl. ob. prov.
garanti rt
Heſſ. L.=Hyp=B..
Landeskr. Caſſel
Naſſau Ldsb. ...
Obligationen v.
Transportanſt.
42Dux. Bdb Em.91
„ 931
42 Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
4½ Kaſchau=Oderb.
42
abg.
50 Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (L).
2,6% Alte .
2.,6% Neue,
5% Oſt.=Ung. 73/74
4% Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. .. 1.b.8.E.
3%Oſt. „. 9. E.
8%Oſt. 1885
3%Oſt. „ Erg. Netz
8% Raab Oedbg. 83
91
3% „
9:
8%
4% Rud. Silber
4 Rud. Salzlg.
4½% Anat. S.1
4½% Anat., S. III
(½% Anat., S. III
% Salon. Monaſt.
%0 Tehuantepec..
(½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit: ..
Bad. Bk. ...... ..
Bk. f. Brauind. . . .!
9.1
7.5
187.9
190
2o0
Barmer Banko. „
Bay. Hyp.=Wchſ. .
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat=Bk.
Deutſche Ban:
D. Eff. u. Wch
D. Hyp.=Bf.
D. Vereins=
Disk.=Geſellſ
Dresdener Bk.
Frankf. Bf.
Frkf. Hyp.=T
Frrf. Pfdl
Gotha. Grur
Lux. Intern.
Metallbank.
Mitteld. Credit
Pfälz. Hyp.=Bk. /275
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Creditbk. . . / 170
Rhein=Hyp.=Bk. . 1250
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt. 10.1
Wiener Bankverein
Zergwerfö=Akt.
Bochum.Bergb. .
Buderus.. . . . . . ."
Dt. Luremburg . . .
Eſchw. Bergw....
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb.... .."
Jiſe Bergb. St..
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb. 1193.2-
Kali. Salzdetfurt..
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke ...
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder . . . . . . /164.5
Oberbedarf .. ...
Stavi=Min.=Ant.. 43.25
Bhönix=Bergb. ...
Rhein. Braunk. ...
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte.
220.5
293.5
211.9
19.
198
130
198
195
155
241
216
12.75
182
19
194.75
199
148
202.75
203.7!
122.25
179
193.50
194.75
243.7
147.5
31)
228.2)
188.5
12.75
Salzwerk Heilbr.
Tellus Bgb.,
Ver. Laurahütte
Ver. Stahlwerke..
Fnduſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger.
Hereules. Heſſiſche
Löwenbr.=Münch..
Mainz. Aktienbr. . .
S höfferhof(Bind.
S hwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Verger
...
Akkum. Berlin.
Aoler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleher)
6%E. A. G. Vzg. A.
5% A. E. (. Vzg. B..
A. E. G. Stamm .. ."
Anglo=Cont. Guano
Aſchaff. Zellſtoff..
Zadenia (Weinh.)
Bad. Maſ h. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag= Neguin
Baſt Nürnberg ..
Bayr. Spiegel
Beck & Hentel.
Bergmann El. .
Bing. Metall..
Brem.=Beſigh=Ol.
Bür tenfbr. Erlang.
Tement=Heidelb. ..
Seinent, Karlſtadt
Cement, Lothr..
Them. Albert. .
Them. Brockh.
Chem. Nilch ..
Daimler=Benz A. C
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Ervöl
D. G. u. Silb. Scheid.
Dingler, Zweibrück
185
20)
149.5
250
354
175
130
1a0
36.9
66
77.25
97.5
196
51.75
89.7-
136.5
179
2
107.5
97.5
108
212
267
Miei Huche
Dürrkopp
Dürr. Ratingen
Dyckerhoff & W...
Eiſenw. Kaiſersl..
El Licht= u. Kraft
El. Lieferung
Eli. Bad. Wolle ..
Email. U rich .. ..
Enzinger Werke ..
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn. . .
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr. Pirmaſens
Fuarbenind. F. G.
Felten E Guilleau
Feinme h. (Jetter)
Feiſt, Sekt. Frkf.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof.."
Frkf.-. Pok. u. W.
Fuh Baggon St.
Zeiling & Cie. ....
Germania Linol.
GBelſenk. Gußſt. .
Goldſchmidt, Th.
Gotha Waggon ...
Gritner, Maſh.. .
Grün E Bilfinger
Hafenmühle Frkf
Hammerſen . . .
Hanfv. Füſſen ...
Hanſa Lloyy, Br./
Hartm. & Braun ..
Heyligenſtaedt...
Hilpert, Armatur.
Hinori hs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ....
Hoh-Ziei Eſſen".
Holzmann ..
Hotzverk. Ind. . . . .
Dydromn. Breslau".
Fnag ....."
Fun ghan: St... . .
Kammg. Xaiſersl.
Karlsruher Ma h. .
41
52.75
62.5
193.5
183.5
57.25
69
97
91.95
218
133.25
111
49.75
331.5
176
116
75
173.5
112.75
107.7..
0.-9
10
26)
17.5
176
13 2.
189
153
39.25
75.75
125
91
100
83‟
129.9
49.5
148.70 1 Karſtadt, R.=
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun
Krauß. Lokom. ..
Lahmeyer".
.I
Bech Augsburg ...
Lederw Rothe ...
Spi harz..
Lingel Schuhwv..
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzn.
Lüdenſheib Metall
Bux Induſtrie" .
Nainkraft Höhſt
Nirs= 3 Nürnber
Netallgef. Frkf.
Niag. Mählenb.
Noenus. Stamm
Motoren! Deus
Motorenf. Oberur
Nün h. Lihtipie
Keckar). Fahrz.
Neckarw. Eßlingen
Beters Union
Pfälz. Näh gayſer
Byilipps. . . .
Borzellan Weſſei
Promety. Frkf. .
Rein. Gebb. & Scha
Ryein. Elektr. .. . .
Ryenania. Aachen
Rütgers verke ..."
S hleußner .. . . . ."
S hneio. E Hanau
Shiellpr. Frank.
S hramm Lackf. . .
S hrift, Stenp..
S hufkert, Elertr.
S huyf. WBeſiel...
Shuhf. Herz .
S huls Grünlack
Seilino. Wolff
Siemens Glas
Siemens & Halske
Suoo. Immob.
Thüriny. Lief.=Geſ.
133.5
40
178
19.25
114
13.5
139
135½,
70
1.3.5
219
121
ece
Veithwerke
Ver. f. Chem. Ind. iſh
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.—
Gummi. Bin.=Frff.
Pinſel=Nürnberg. . 12
Ultramarin ..
Zellſtoff Berl. .. . —1
Vogtl. Maſch. .. . .
Boig:& Haeffner —1
Volthom Seil ..
Bayß. & Frey a
Wege lin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof ..."
Zuckeri. Waghäuſe-
Zuckerf. Frankenth. 1
Zuckerf Heilbronn
Zucker Offſtein
Zuckerf Rheingau
79.25 Zuckerf. Stuttgar:
Transporu und
Berlicherungs-Ak 1
A. Dt. Eiſenbahn
Dt Eiſenb.=Geſ..
El. Hochbahn=Ber
Schantung E. B..
Südo. Eiſenb.=Ge
Hapag.........
Nordd Bloyd. . . —
Frkft. Allg. Ver!.
Frankona Rückv.
Darmſt. Berte
Bahnbedarf..."
Dampft. Rodbergs
Selvet ja Kon. .. ..
Hebr. Lus ....."
Notor . Darmſt
Seur. Roeder ..—
Benuletg & Ellen--
Nummer 33
Mittwoch, den 2. Februar 1927
Geite 11
Rahmen von Notſtandsarbeiten ausgeführt. Die Geſamtkoſten dieſer
Profekte ſind mit 922 000 Mark angegeben; ſie ſollen bis März 1927
durchgeführt ſein.
Im Intereſſe der im Vorgebirge neu entſtandenden
Braunkohlen=
induſtrie wird die Regulierung des Duffesbaches und Stotzheimer Baches
im Landkreiſe Köln betrieben. Die Arbeiten ſollen bis zum 1. April
ferriggeſtellt ſein, die Koſten betragen 598 000 Mark. — Der
Ruhr=
ſiedlungsverband Eſſen betreibt den Ausbau der Verbandsſtraßen im
Nuhrkohlenbezirk (Geſamtkoſten 11 803 000 Mark). — Zwiſchen Ober=
und Niederlahnſtein wird von der Stadt Oberlahnſtein eine Brücke
ge=
baut (Koſten 308300 Mark). — Der Ruhrverband Eſſen baut bei
Hengſtey eine Ruhrklärungsanlage (Koſten 1 300 000 Mark). Der
Sied=
lungsverband Ruhrkohlenbezirk Eſſen baut den Flughafen des
Ruhr=
gebiets aus (1 370000 Mark).
Bei dieſer Aufſtellung handelt es ſich zum größten Teil um Arbeiten,
die begonnen und teilweiſe fertiggeſtellt ſind. Träger der
Notſtands=
arbeiten ſind die Gemeinden oder andere gemeinnützige Körperſchaften.
Die Geſamtförderung einer Notſtandasrbeit darf nach den geſetzlichen
Beftimmungen bis zu 80 Prozent (im beſetzten und geräumten Gebiet
90 Prozent) der Geſamtkoſten und andererſeits bis zum Sechsfachen der
erſparten Erwerbsloſenunterſtützung betragne.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im Januar 1927.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung,
Woh=
nung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „Sonſtiger Bedarf”) beläuft
ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes für den
Durch=
ſchnitt des Monats Januar auf 144,6 gegen 144,3 im Vormonat. Sie
hat ſich ſonach um 0,2 v. H. erhöht. Bei den Ernährungsausgaben
werden Steigerungen der Preiſe für Gemüſe, Kartoffeln, Brot, Zucker
und Kakao durch Nachgeben der Preiſe für Eier, Milch und
Milch=
erzeugniſſe ſowie für Fleiſch nur zum Teil ausgeglichen. Die
Beklei=
dungsausgaben haben ihre Abwärtsbewegung weiter leicht fortgeſetzt.
Die Indexziffern für die einzelnen Gruppen betragen (1913/14 — 100):
für Ernährung 150,7, für Wohnung 104,9, für Heizung und Beleuchtung
144,7, für Bekleidung 156,7, für den „Sonſtigen Bedarf” einſchließzlich
Verkehr 182,4.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 1. Februar. Die Tendenz am
hieſigen Markt war heute gut behauptet. Die Geſchäftstätigkeit blieb
äußerſt gering. Nur Weizen mußte 25 Pfg. im Preiſe nachlaſſen.
Wei=
zen 29,50—29,75, Roggen 27—27,25, Sommergerſte 26—27,50, Hafer inl.
21,25—22, Mais 18,75—19, Weizenmehl 40,25—40,75, Roggenmehl 38,25
bis 38,75, Weizenkleie 13,50, Roggenkleie 13,50.
Tüchtige Kökin od.
Wirtſchafterin bei IV 1608
hohem Lohn geſu ht
z 1 Mär; od. ſpäter.
Beſte Empfellg erw.
Angeb. u. N 131 an
die Gechſt. (*2*27ms
Tüchtiges
Mädchen
für ſo ort geſ (*28-7
Café Scherer
Ab Donnerstag ſieht ein friſcher Grieshemm b. 2.
Suche Herrſchaftsköch,
Transport
1 Hausmädch, mehr
ſelbſt. Alleinmädch",
die koh. kön., Stützen,
Servierfräul, für hier
u. auswärts. 2-76
Minna Lingeldein
gewerbsm. Stellenbüro,
Berliner Produktenbericht vom 1. Februar. Die Schwäche des
Ans=
landes wirkte ſich im handelsrechtlichen Lieferungsverkehr allgemein in
kräftigen Preisrückgängen aus So fand das Nivean für Weizen bei
kleinem Inlandsangebot, aber auch bei nur mäßigem Intereſſe eine
Senkung bis zu 2 Mark, Roggen erfuhr einen Rückgang zwiſchen 75
Pfg. und 15 Mark. Mailieferung fand eine Stütze in verſtärktem
Deckungsbedürfnis und ſtellte ſich gegenüber dem geſtrigen Schluß
un=
berandert. Gerſte ruhig. Für Hafer ſind die Käufer zurückhaltender,
ſo daß der Verkehr ſtiller wurde. Mais wird mehr an den Konſum
ge=
handelt, auch Kleie in gutem Geſchäft, Mehl erhält keine Anregung.
Die übrigen Märkte bewegen ſich in kleinen Umfatzgrenzen.
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarkt vom 1. Februar. Angetrieben waren 49 Ochſen,
10 Bullen, 448 Kühe und Färſen, 288 Kälber und 951 Schweine. Preiſe:
Ochſen 42—54, Bullen 35—42, Färſen und Kühe a) 52—62, b) 30—44,
C) 22—30, d) 15—22, Kälber 50—68, Schweine b) 66—70, c) 69—71,
d) 65—69, Sauen 58—61. Marktverlauf: Bei Großvieh reges Geſchäft,
geräumt; bei Kälbern und Schwweinen bei nachgebenden Preiſen
aus=
verkauft.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 1. Febr. (Priv.=Tel.)
Weizen: Schwächere Auslandspreiſe und geringere
Exportnach=
frage führten im erſten Teil des Verlaufes abgeſchwächte Notierungen
herbei. Dann trafen ungünſtige Witterungsberichte ein, die eine kräftige
Erholung mit Kursaufbeſſerungen bis ½ C. verurſachten.
Mais: Nach ſchwächerem Anfangsverkehr trat eine Befeſtigung auf
Käufe der Baiſſe und ſtärkere Nachfrage des heimiſchen Handels. Die
Termine ſchließen nahezu unverändert.
Hafer: Der Markt nahm einen ziemlich ſtetigen Verlauf.
Baumwolle: Meldungen über ungünſtiges Pflückwetter und
Ab=
gaben der Wallſtreet hatten anfangs eine Abſchwächung zur Folge. Dann
trat eine Befeſtigung ein auf beſſere Exportnachfrage und ungünſtige
Berichte.
Kaffee: Nach ſchwächerem Begiun ſetzte ſich eine Befeſtigung durch
auf Deckungskäufe und erhöhte Nio=Notierungen.
Zucker: Der Markt zeigte ein vorwiegend ſchwächeres Ausſehen auf
niedrigere Kabel, Zurückhaltung der Raffinerien und großes kubaniſches
Angebot.
Kakao: Die Abſchwächung machte heute weitere Fortſchritte, da
er=
mäßigte ausländiſche Kabel eintrafen und die Liquidationen einen großen
Umfang erreichten. Im Schlußverkehr konnte ſich Erholung durchſetzen.
Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
Der Generalrat der Reichsbank hat in ſeiner geſtrigen Sitzung dem
Reichsbankdirektorium die Ermächtigung erteilt, die neuen 5prozentigen
auslosbaren Schuldverſchreibungen des Reiches gemäß den
Beſtimmun=
gen des Bankgeſetzes für lombardfähig zu erklären.
Geſtern begannen in Berlin die Verhandlungen über Tariffragen
und Güterwagenverkehr, an denen Deutſchland, die Sowjetunion und
die baltiſchen Staaten beteiligt ſind. Die Verhandlungen haben u. a.
eine Reihe techniſcher Fragen zum Gegenſtand und werden
vorausſicht=
lich von längerer Dauer ſein.
Der Berliner Haushaltsausſchuß ſtimmte dem Antrag auf
Auf=
nahme einer ſtädtiſchen Anleihe in Höhe von 90 Millionen Mark für
Verkehrszwecke zu.
Auf der bevorſtehenden Leipziger Frühjahrsmeſſe wird in dem
neuen Ring=Meßhaus eine Italieniſche Ausſtellung ſtattfinden, mit
deren Organiſation von dem „Inſtituto Nazionale Eſpartazione” der
Kgl. Italieniſche Konſul Renzetti in Leipzig betraut iſt.
Das Finanzminiſterium teilt mit, daß die Anleihe von 150 Millionen
ſchlveizer Franken für die franzöſiſche Staatsbahn nach den erſten
vor=
läufigen Berichten 20mal überzeichnet worden iſt.
Bei Fortſetzung der diesjährigen Londoner
Kolonialwollauktions=
ſerie gelangten zum Beginn der dritten Verſteigerungswoche am 10.
Auktionstage 9125 Ballen, ausſchließlich auſtraliſche Ware, zum
An=
gebot. Die Preiſe lagen hier mehr zugunſten des Verkäufers;
Frank=
reich und Deutſchland waren Hauptabnehmer.
Der „Secolo” erfährt aus Bukareſt, die rumäniſche Regierung
ge=
währe der italieniſcen Induſtrie bedeutende Konzeſſionen zur
Aus=
beutung rumäniſcher Petroleumquellen.
Die italieniſche Hauptdelegation für die Mailänder Meſſe hat
Leip=
zig zu ſeinem Sitz gewählt. Außerdem iſt in den größeren Städten
Deutſchlands, ſo in Hamburg, Breslau, Dresden, Duisburg, Köln, die
Errichtung von Nebenſtellen der Hauptdelegation geplant.
In Spanien wurde eine Verordnung erlaſſen, wonach alle bis
zum Jahre 1931 noch laufenden kurzfriſtigen Schatzſcheine konſolidiert
werden können, und zwar erfolgt die Umwandlung in Schatzſcheine, die
in 50 Jahren verfallen.
Eine braſilianiſche Geſetzesvorlage ſieht die Schaffung eines Fonds
von 18:000 Dollar für den Bau und den Unterhalt von Chauſſeen
vor. Auch der Staat Sao Paolo hat einen Fonds zum Bau von Straßen
angenommen.
Belgier, zum Verkauf.
(*2854
Gebr.
Sommerfeld
Pallaswieſenſtr. 25. Telephon 383.
Schweine
Kleinflelsch
beſte fleiſchige,
leicht=
geſalzene Köpfe und
Backenſt cke
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Rud, Sprenger — Hugo Andrege)
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Allegro
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Andante eantabile
Alleero
2. Streichquartett op. 74, Es-dur
Poco Adagi0 — Allegro
Adasio ma non troppo
Presto
Allegretto con Variazioni
3. Streichquartett op. 131 cis-moll
Nr. 1. Auagio, ma non troppo e molt
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3. Allesro moderato — Adagio
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cantabile Piu mosso, Andante II.
deroto e lusinshiero Allegretto,
Adasio, ma non troppo e semplio”
5. Presto.
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Donnerstag, 3. Febr. Zuſatzmiete 111
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150, 2.— Mr.
Nummer 33
Mittwoch, den 2. Februar 1927
Geite 13
Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
2)
(Nachdruck verboten.)
Fritz Jacobſen — neim: Cornelius Vandergult, ſaß am
Fen=
ter und frühſtücte. Unten, auf dem Aſphalt der Straße Unter
Sen Linden brauſte hundertfältig das Leben der Großſtadt
vor=
rüber. Auvos jagten, Schutzleute kommandierten, der
Menſchen=
trom wogte, ſtaute ſich, ebbte in die Seitenſtraßen, zerrann,
Elutete aus neuen Kanälen wieder herein. Drüben, auf der
fran=
röſiſchen Botſchaft, wehte die Trikolore.
Der Kellner, deſſen Schritt völlig unhörbar war, hatte eben
Hen Teller mit den Ueberreſten des gebratenen Fiſches mit einer
euen Schüſſel vertauſcht. Er ſchob wit einer zärtlichen
Be=
wwegung den Streuzucker heran, und ſchenkte, immer mit dieſer
treichelnden Lautloſigkeit, den Kaffee ein, deſſen Aroma das
Zimmer bereits kräftig und verheißnngsvoll erfüllte.
„Was iſt das eigentlich für ein Lärm da draußen?”
Der Kellner lächelte diskret.
„Ich höre es ſchon ſeit einer halben Stunde. Einwal war
es mir, als ob hier jemand an die Tür klopfte.”
„So iſt es, Mr. Vändergult. Der Lärm gilt Ihnen.”
„Wieſo?” fragte Jacobſen verwundert.
„Hm. Nämlich Mr. Vandergult: es ſind Bittſteller, die
Sarauf warten, daß . . . . daß Mr. Vandergult das Zimmer ver=
FEäßt.”
„Bittſteller . . . Alſo Leute, die Geld haben wollen?”
„So iſt es."
„Sagen Sie den. Leuten, ich hätte ſelber nichts.”
Der Kellner verſuchte, ein todernſtes Geſicht zu machen. Aber
es gelang ihm nicht; er platzte heraus: „Das werden ſie mir
rvohl nicht glauben, Mr. Vandergult. Aber ich werde die Leute
Fortſchicken.”
Der Keller verſchwand. Man hörte draußen einen
Wort=
pvechſel und das Geräuſch von trippelnden, widerwillig ſich ent=
Ffernenden Schritten.
Die Tür ging auf; es waren Reimers und Hieronimy.
„Alſo das war ein Frühſtück!” Reimers warf ſich in den
SSeſſel und ſtreckte ſich mit einer glückſeligen Gebärde aus. „Es
bwird ja nun in einer halben Srunde aus ſein wit der Herrlich=
Eeit, tariere ich. Aber ich kann ſagen, zwei Tage halt ichs aus.
SSo viel habe ich eingepadt. Mein Gott, was es hier alles gibt!
nd das nennen ſie das Ueine Frühſtück.”
„Es iſt eben engliſches Frühſtück,” ſagte Hieronimy
beleh=
mend. „Die Weintrauben habe ich gegeſſen; die Bananen und
Aepfel habe ich wir auf alle Fälle eingeſteckt. Und dann habe ich
mir überlegt: die Zuckerſchalen und die Zuckerzangen ſehen mir
werteufelt nach echtem Silber aus. Was meint ihr, wenn man ."
„Du biſt wohl ganz von Gott verlaſſen”, tadelte Reimers.
„Mach Jacobſen keine Unehre.”
„Reimers hat recht”, ſagte Jacobſen. „Verlier nicht den
Kopf. Wenn Herr Vandergult oder ſeine Freunde hier
Zucker=
ſchalen einſtecken, dann iſt es natürlich auf der Stelle aus mit
der Herrlichkeit. Alſo tu mir den Gefallen und beherrſch’ dich.
Hier, ſteck' dir eine Zigarette an.”
„Woher haſt du denn die?"
„Ich hab' mir eine Schachtel zum Frühſtück mitkommen
laſſen.”
„Wiſſen möchte ich,” ſagte Reimers ſinnend indem er eine
von den Korbgetippten aus der Schachtel nahm, „wie das enden
wird.”
„Ja.” Hieronimy nahm ſich zwei Zigaretten. „Wer ſoll zum
Beiſpiel eigentlich den ganzen Kram bezahlen?”
„Das weiß ich auch nicht. Vielleicht der Kommerzienrat.
Oder ſonſt — was kann uns paſſieren? Sie ſollen uns
einſper=
ren. Schlechter als im Tiergarten iſt es auuf dem Alexanderplatz
auch nicht, denke ich.”
„Alexanderplatz, nickte Hieronimy. „Draußen ſtehen zwei
Herren. Die ſehen wir akdurat ſo aus, als wenn : . . als ob.”
„Warum kommen ſie nicht herein?”
„Wird ſchon werden.‟ Eben erſchien der Kellner, um abzue
räumen.
„Was ſind das für Herren da draußen? Haben Sie ihnen
nicht geſagt, daß ich . .?"
„Gewiß, Mr. Vandergult, ich habe ihnen geſagt, Sie hätten
keine Zeit.”
„Nun, und? Warum gehen ſie nicht?”
„Ich weiß auch nicht. Sie haben mir geantwortet, ſie
hätten Zeit.”
„Na alſo,” nickte Hieronimy. Dann gab er Reimers
heim=
lich ein Zeichen; die beiden ſchlenderten wit nervöſer
Langſam=
keir zum Zimmer hinaus.
Die unbehagliche Stimmung eines beginnenden
Katzen=
jammers lagerte ſich über den Raum. Eben erreichten die erſten
Strahlen der jungen Morgenſonne die äußerſten Winkel. Sie
füllten ſie mit tropfendem Gold, und die leuchtenden Streifen
wurden ſichtlich breiter. Wie herrlich war das Leben! War es
nicht doppelt furchtbar, nach einer Nacht in dieſen Räumen
wie=
der hinaus zu müſſen in Dunkelheit und Armtt?
Es klopfte.
„Herein!”
Es war ein Boy in Livree.
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„Was für ein Auto?”
„Ihr Auto.”
„Woher kommt es? Wer ſchickt es‟
„Das weiß ich nicht, Mr. Vandergult.”
Alſo ſchön. Warum nicht ja ſagen zu allem, was ſich bot?,
Dieſe Minuten des Glücks waren lurz bemeſſen, und jede
Wen=
dung, die den Raiſch verlängerte, war ein Gottesgeſchenk, das
ein armer Teufel nicht zurückweiſen durfte.
Da waren die beiden Herren. Sie fahen in der Tat aus,
wie . . .. wie . . . Hieronimy hatte wohl einen ſcharfen Blick
für ſo was. Sie ſahen ihm entgegen mit jener ſachlichen
Neu=
gier, die nichts und alles ſagte. Nun war er bei ihnen
ange=
langt. Jetzt würden ſie die Hände ausſtrecken nach ihm; jetzt
war es aus.
Nichts dergleichen geſchah. Die beiden Herren griffen nach
den Hüten. Sie machten ſtumme Verbeugungen und traten
einen halben Schritt zurück, um ihn ungehindert paſſieren zu
laſſen.
Aber ſie blieben ſtehen.
Kellner und Boys ſalutierten; untertänig grüßten die
Her=
ren am Empfangsbüro. Ein paar Mützentragende ſtürzten an
den Drehausgang. Draußen nahm ihn der Portier in Empfang
und geleitete ihn, einen halben Schritt hinter ihm bleibend, an
die Bordſchwelle.
Dort ſtand eine lackglänzende Limouſine.
Es war wie ein Märchen.
Die Tür des Autos öffnete ſich von innen. Ein Herr in
Pelz ſtieg aus.
Jacobſen wußte ſofort, daß er dieſes Geſicht kannte. Und
dann erinnerte er ſich: es war der Herr, der geſtern im Auto an
ihm vorübergefahren war, an der Seite fener ſchönen Dame.
„Herr Vandergult? Sie kennen mich nicht. Mein Name
iſt Oskar Richwald. Ich bin der bekannte Filmfabrikant. Nur
eine Stunde, Herr Vandergult, nicht mehr. Wir fahren nur
eben ins Atelier am Zoo. Dort drehe ich meinen großen Welt=
Monumental=Film: „Das Trikot=Paradies”. Ich will nichts von
Ihnen, Herr Vandergult. Sie ſollen es ſich bloß anſehen. Heute
iſt die große Szene, wo fünfhundert junge Damen im Paradies
erſcheinen; Kleidung völlig paradieſiſch. Es wird Ihnen gefallen,
es ſind die ſünfhundert ſchönſten Mädchen des Kontinents. Das
iſt fabelhaft! Das müſſen Sie ſehen! Wenn es Ihnen gefällt
.. . na ja, dann ſagen Sie eben Ja.”
„Wieſo Ja?‟
„Dann legen Sie hunderttauſend Dollars ein. Oder ſagen
wir: fünfzigtauſend Dollars.”
„Und wenn es mir nun nicht gefällt?”
Dann haben Sie zwei Stunden etwas Schönes geſehen.”
Das Auto ſetzte ſich bereits in Bewegung.
„Ich glaube kaum, Herr Richwald, daß ich in der Lage ſein
werde, mich mit fünfzigtauſend Dollars zu beteiligen.”
(Fortſetzung folgt.)
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Damen-Hemdhosen
gute gewebte Oualität, alle Größen . .
Herren-Unterhosen
weiß gestrickt, kräftige Ware",
1.10
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Barmstadt
[ ← ][ ]Mittwoch, den 2. Februar 1927
Nummer 33
Seite 14
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Römer, auf hohem, grünem Stiel, 3 Reifen
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Fömer, auf hohem, grünem Stiel, Mattband
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K0eißweingtas, guill., reicher Borde
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Oüdwoeinglas, guill., reicher Borde
0.55
dlecktbecher, guill., reicher Borde
085
Weißweingläser, reich geschliffen . . . . . ."
0.65
*
Oüdweingläser, reich geschliffen . . . . .
1.35
Oecktgläser, reich geschliffen
0 22
(0eingläser, glatt, für Wirte, mit Knopf, dünn
..... 0.30
WOeingtäser Mathilde, kein Prebglas
0.15
Ein Posten Vierbecher glatt, 420
010
SSonnen=Becher, /I.Liter
..... . 175
datz=Schüssel, 5 Stück..."
Kompott= Telter, Schleuderstern . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stück 0.20
Kompott- TCeller, Olüiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Stück 0.99
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Sitronen-Ceressen, groß .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 015
... . . 0 5
Oals-Fässer, doppelt .. . . . ..
..... . . 0.50
Oturs=Flaschen, mit Glas, dünn . . .
.. . . . . . 1.25
Oturs=Flaschen, mit 2 Gläser und Tablett.
.095
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(Rahm-Oervice, Zteilig .... . . . .."
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2 Vorträge ſtatt:
1. Hamstag, 5. Februar 1927
Lichtbildervortrag von Herrn Geh. Rat
Prof. Dr. Beyerle, München, über
Die Kultur der Abtei Reichenau
2. Sonntag, 6. Februar 1927
VortragvonHerrn Prälat Prof. Dr. Schreiber,
Münſter i. W., M. d. R., über
Der Eintritt iſt frei, es wird nur gebeten, zur Deckung
der Unkoſten einen Betrag am Eingang des Saales
abzugeben.
Der Vorſtand.
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