Darmstädter Tagblatt 1926


06. November 1926

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Wöchentliche illuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 308
Samstag, den 6. November 1926.
189. Jahrgang

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Konkurs oder gerichtliſcher Beltreibung fälli jeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Banl und Darm=
ſädtei
und Nationalban.

Die undermelbnche Miſe.

Um die Erwerbsloſenfürſorge.
Das Schickſal der Ausgeſieuerten.
Kaum iſt der Reichstag wieder beiſammen, da beginnt auch
ſchon programmatiſch die bei den deutſchen Parlamentariern
unvermeidliche Kriſe. Ausgangspunkt iſt diesmal die
Erwerbsloſenfürſorge. Die Regierung hat hier bei
den Parteien keinen leichten Stand gehabt, hat aber taktiſch auch
nicht geſchickt operiert, indem ſie die Dinge gehen ließ und nicht
dafür ſorgte, daß wenigſtens die Regierungsparteien zuſammen=
hielten
. Das iſt inzwiſchen gelungen. Die anderen Parteien
aber nutzten die Gunſt der Oppoſition aus und wollten der Not
der Erwerbsloſen weiter entgegenkommen als die Regierung
es mit Rückſicht auf die Geſtaltung des Haushaltes glaubte ver=
antworten
zu können. In einem Teil hat ſich die Regierung
mit ihrem Programm im Ausſchuß durchgeſetzt. Nämlich die
Erhöhung der Erwerbsloſenfürſorge bei den Ledigen um 15
Prozent und bei den übrigen um 10 Prozent iſt unter Stimm=
enthaltung
der Deutſchnationalen angenommen worden, im
zweiten Teil dagegen iſt der Bruch eingetreten.
Eines der ſchwierigſten Probleme iſt das Schickſal der
Ausgeſteuerten, d. h. derjenigen Perſonen, die ein Jahr
lang die Unterſtützung erhalten haben. Die Sozialdemokraten
haben dazu den Antrag geſtellt, dieſe Friſt zu ſtreichen, die Un=
terſtützung
alſo ohne jede Beſchränkung weiterzuzahlen. Die
Deutſchnationalen haben ſich dabei der Stimme enthalten. Ihnen
ſchloſſen ſich die Wirtſchaftspartei und die Völkiſchen an und
durch Lücken in den Regierungsparteien kam das Ergebnis
heraus, daß Sozialdemokraten und Kommuniſten dieſen Antrag
gegen die Regierung durchbringen konnten. Wohl verſtanden
im Ausſchuß. Im Plenum hat am Freitag erſt die allgemeine
Ausſprache begonnen, die ſich mit den bekannten Gedankengän=
gen
befaßte. Die Abſtimmung ſoll am Samstag erfolgen. Bis
dahin müſſen die Regierungsparteien dafür ſorgen, daß ihre
Leute zur Stelle ſind. Sie ſind denn auch ſtark genug, um ſich
gegen Sozialdemokraten und Kommuniſten die Mehrheit zu
ſichern.
Der unſichere Faktor iſt die deutſchnationale Fraktion, die
den Beſchluß gefaßt hat, die Abſtimmung freizugeben, und die
zum größten Teil wohl gegen die Vorlage ſtimmen werden. Es
iſt aber kaum anzunehmen, daß die Sozialdemokraten auf dieſes
Ziel losſteuern, weil die Leidtragenden die Erwerbsloſen ſein
würden, denen mit einer kleinen Erhöhung ihrer Bezüge immer
noch mehr gedient iſt, als mit der Ablehnung der Anträge. Die
Regierung hat denn auch vorläufig das überraſchende Reſultat
im Ausſchuß nicht allzu tragiſch genommen. Sie nimmt als
ſicher an, daß es ihr gelingt, dieſen Unglücksfall im Plenum
wieder gut zu machen.
Das Erwerbsloſenproblem vor dem Reichstag.
* Berlin, 5. Nov. (Priv.=Tel.)
Die Frage der Erhöhung der Erwerbsloſenunterſtützung ſtand als
Hauptpunkt auf der Tagesondnung des heutigen Reichstages. Ueber die
Ausſchußverhandlungen erſtattete zunächſt Bericht der Abg. Brey (Soz.).
Der Berichterſtatter legte folgende vom Ausſchuß eingebrachten Anträge
vor: Die Reichsregierung wird erſucht, in der unterſtützenden Erwerbs=
loſenfürſorge
a) bis 31. März 1927 die Bezüge der Hauptunterſtützungs=
empfänger
mit Wirkung vom 28. November 1926 ab zu erhöhen für
ledige Erwerbsloſe um 15 Prozent, für alle übrigen um 10 Prozent;
b) die obere Grenze ſo zu goſtalten, daß auch das vierte Kind vollen
Zuſchlag erhält; c) durch Ausführungsbeſtimmungen ſicherzuſtellen, daß
die Prüfung der Bedürftigkeit gleichmäßig und entgegenkommend behan=
delt
wird. Kleiderbeſitz, Spargroſchen, Hausrat und kleines Eigenheim
darf nicht zur Verneinung der Bedürftigkeit führen; d) es iſt zu ver=
hüten
, daß Arbeitsſtellen mit fortlaufender voller Arbeitstätigkeit im
Wege der Pflichtarbeit beſetzt werden; e) die Anwartſchaften in der In=
validen
=, Angeſtellten= und knappſchaftlichen Penſionsverſicherung ſind
unbedingt ſicherzuſtellen.
Weiter wird die Regierung um Geſetzesvorlagen erſucht, wonach
gegen erwerbsloſe Mieter nicht ein Verfahren wegen rückſtändiger Miete
mit dem Ziele der Zwangsräumung geführt werden kann, und wonach
das Wochengeld der Ehefrau und die Leiſtungen der Familienhilfe nicht
auf die Wochenunterſtützung des Ehemannes angerechnet werden dür=
fen
. Die von den Regierugsparteien geforderte Kriſenfürſorge für die
ausgeſteuerten Erwerbsloſen iſt heute morgen bekanntlich im Ausſchuß
bekanntlich daran geſcheitert, daß bei Stimmenthaltung der Deutſch=
nationalen
, der Wirtſchaftlichen Vereinigung und der Völkiſchen der
ſozialdemokratiſche Antrag angenommen worden iſt, der die Grenze der
Unterſtützungszeit überhaupt beſeitigt. Weiter haben die Sozialdemo=
kraten
für die Plenarverhandlung neue Anträge eingebracht, wonach
die Bezüge der Hauptunterſtützungsempfänger um 30 Prozent, die Fa=
milienzuſchläge
um 20 Prozent erhöht werden ſollen. Die Kommuniſten
fordern eine Erhöhung um 50 Prozent.
Die Gefahr der zunehmenden Proletari=
ſierung
des Bürgertums.
In der Ausſprache trat Abg. Brey (Soz=) nach Erledigung
ſeiner Aufgabe als Berichterſtatter in ſeiner Eigenſchaft als Abgeordne=
ter
für die obengenannten weitergehenden ſozialdemokratiſchen Forde=
rungen
ein. Der Deutſchnationale Schulz=Bromberg er=
klärte
, daß die Mehrheit ſeiner Partei die Vorlage ablehnen werde,
weil ſie nicht das Lohnklaſſenſyſtem bringe, ſondern die Ledigen und
Jüngeren gegenüber den Familien bevorzuge. Der Zentrums=
abgeordnete
Andre dagegen unterſtützte den Antrag des Aus=
ſchuſſes
und wies auf die Gefahr der zunehmenden Prole=
tariſierung
des Bürgertums hin. Dieſe Entwickelung, in
der wir ſtünden, dürfe nicht ſo weitergehen. Man brauche Lohnſteige=
rungen
, weil dieſe die ganze Wirtſchaft belebten.
Der Reichsarbeitsminiſier plädiert für die
Anwendung menſchlichen Gefühls.
Hierauf ergriff der Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns das Wort zu
einer längeren Rede, in der er zunächſt auf den Rückgang der Erwerbs=
loſenziffer
um 700 000 Köpfe ſeit dem 1. März d. J. hinwies, was einer=
ſeits
auf die nicht zu verkennende weſentliche Beſſerung des Arbeits=
marktes
, andererſeits aber auch auf die Bemühungen der Regierung zur
Arbeitsbeſchaffung zurückzuführen ſei. Allerdings könne eine dauernde

Dr. Zechlin, der neue Reichspreſſechef.

Geheimer Legationsrat Dr. Zechlin,
der bisherige Dirigent der Preſſeabteilung des Auswärtigen
Amtes, wurde zum Reichspreſſechef ernannt. In der geſtri=
gen
Preſſekonferenz verabſchiedete ſich Miniſterialdirektor Kiep
von der Preſſe und führte ſeinen Nachfolger, Miniſterialdirektor
Dr. Zechlin, ein.

Beſſerung des Arbeitsmarktes nur aus der Wirt=
ſchaft
ſelbſt heraus erwachſen. Es wirke immerhin beun=
ruhigend
, wenn bei der ſchlechten Lage des Arbeitsmarktes in ein=
zelnen
Betrieben noch viel Ueberarbeit geleiſtet werde, um die
Einſtellung neuer Arbeitskräfte zu umgehen. Die Regierung mache daher
bei der Vergebung von Arbeiten ſtets zur Bedingung, daß keine Ueber=
ſtunden
gemacht werden dürfen. Sollte dies keinen Erfolg haben, ſo
werde das Mittel der Geſetzgebung angewandt werden müſſen. Das
gelte auch für die bedauerliche Erſcheinung, daß bei der
Nationaliſierung zumeiſt ältere Arbeiter und An=
geſtellte
entlaſſen werden. Man ſolle nicht nur den Rechen=
ſtift
, ſondern mehr das menſchliche Gefühl anwenden.
Eine verderbliche Wirkung ...
Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen betonte der Miniſter mit
großem Nachdruck, daß eine Erweiterung des Kreiſes der unterſtützten
Erwerbsloſen und eine Erhöhung der Bezüge bis zur Höhe des Nor=
mallohnes
eines Arbeiters die verderbliche Wirkung zeitigen werde, daß
der Wille zur Arbeitsannahme vermindert werde. Schon jetzt hätten
viele Arbeitsloſe beinahe den Normallohn eines Arbeitenden erreicht.
Zum Schluß kam der Miniſter auf die bereits im Ausſchuß erwähnte
Idee der Regierung zurück, für die ausgeſteuerten Erwerbsloſen eine
beſondere Kriſenfürſorge einzurichten, die praktiſch dasſelbe ſei, wie eine
Verlängerung der Bezugsdauer der Unterſtützung. Allerdings müſſe die
Regierung grundſätzlich den größten Wert darauf legen, daß die Bezugs=
dauer
nicht über ein Jahr ausgedehnt werde.
Als letzter Redner ſprach der Volksparteiler Thiel, der ſich für den
Ausſchußantrag einſetzte und es lebhaft bedauerte, daß die Kriſenfür=
ſorge
für die Ausgeſteuerten an dem Mehrheitsbeſchluſſe des Ausſchuſſes
geſcheitert ſei. Der Redner wandte ſich gegen den ſozialdemokratiſchen
Antrag, da bei deſſen Annahme über 40 Prozent der Erwerbsloſen mit
ihren Unterſtützungen die volle Höhe eines Normallohnes erreichen wür=
den
. Der verderblichen Wirkung könne nur durch die Einführung des
Lohnklaſſenfyſtems eutgegengewirkt werden.
Darauf wurden die Beratungen abgebrochen und auf Samstag mit=
tag
12 Uhr vertagt. Inzwiſchen iſt ein kommuniſtiſcher Mißtrauens=
antrag
gegen den Reichsarbeitsminiſter eingegangen.
Wirths Republik.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Im Zentrum ſtimmt wieder einmal mancherlei nicht. Die
Erfurter Tagung, die zum Ausgleich der Gegenſätze dienen ſollte,
hat ihren Zweck nicht voll erreicht. Schon ſteckt man in der Frak=
tion
wieder die Köpfe zuſammen und tuſchelt über neue Aus=
einanderſetzungen
, die zum Teil ſtark perſönliche Formen an=
nehmen
. Ausgangspunkt iſt Herr Dr. Wirth. Die von ihm mit
geſchickter perſönlicher Reklame angekündigte Zeitſchrift. Deutſche
Republik iſt in leuchtender Farbenpracht Schwarz=Rot=Gold jetzt
erſchienen. Es iſt ihm gelungen, die Herren Haas und Loebe, die
er ja gleich zu Mitherausgebern ernannte, ehe ſie von dieſer Ehre
etwas wußten, zu einem gemeinſamen Geleitwort zu beſtimmen.
Auch ſonſt finden ſich genügend hohe Namen in der Zeitſchrift,
nur iſt das Geiſtige erheblich zu kurz gekommen. Es mußte ſchon
auffallen, daß der Reichskanzler Dr. Marx ſich nicht zu einem
Artikel, ſondern nur zu einem Brief an Herrn Dr. Joſef Wirth
entſchloß, der in der Zeitſchrift abgedruckt iſt. Immerhin eine
Nuance, die zu denken gibt. Die eigentliche Senſation aber, um
die ſich der Streit dreht, ſteht auf der letzten Seite, wo in der
Form einer Rundſchau, Das Narrenſchiff allerlei Boshaftig=
keiten
verabreicht werden, deren Spitze ſich teilweiſe gegen Partei=
genoſſen
richtet. So wird der Abgeordnete Schreiber damit ver=
höhnt
, daß er fünf verſchiedene Doktortitel ſein eigen nennt und
der Univerſität Münſter wird nachgeſagt, daß ſie dem Dr. Wirth
den Dr. theol. h. e. verleihen wolle. Von außen her ſind das
Kleinigkeiten, die wohl nur gegen den guten Geſchmack verſtoßen,
von innen her empfinden die mehr rechtsſtehenden Teile des
Zentrums in dieſen Angriffen eine vergiftete Spitze, gerade weil
Herr Dr. Wirth mit ſeinen Reichsbannerphantaſien von Weſtfalen
aus immer abgelehnt worden iſt. Schon in Erfurt hat ſich
Dr. Schreiber über dieſe parteiunfreundlichen Kollegen bitter be=
klagt
und der Reichskanzler ſelbſt ſah ſich gezwungen, in aller
Form von der Deutſchen Republik abzurücken. In der Fraktion
geht aber der Kampf weiter.

Polen nach Deutſchlands
Bonervunds=(Eintritt.
Unterredung mit dem polniſchen Völkerbunds=
Oelegierten Fr. Sokal.
Von unſerem Korreſpondenten!
G. P. Genf, im Oktober.
Die zurzeit ſtattfindenden deutſch=polniſchen Verhandlungen
zwecks Abſchluß eines Handelsvertrages, die Beleihung Polens
mit einem Sitz im Völkerbundsrate, die Unterzeichnung des
ruſſiſch=litauiſchen Freundſchaftsvertrages, die neueſte politiſche
Schwenkung Pilſudſkis und manche anderen Ereigniſſe der letzten
Wochen haben erneut die Aufmerkſamkeit auf Polen gelenkt.
Deshalb glaubte Ihr Korreſpondent die ſich ihm kürzlich bietende
Gelegenheit einer Zuſammenkunft mit dem ſtändigen Vertreter
Polens beim Völkerbunde, Miniſter Fr. Sokal, nicht verſäumen
zu dürfen und unterhielt ſich eingehend mit dem Miniſter, der
die Freundlichkeit hatte, ſich über die Geſamtheit der gegen=
wärtig
aktuellſten außenpolitiſchen Probleme Polens recht aus=
fuhrlich
zu äußern.
Herr Fr. Sokal weilt bereits ſeit Jahren in Genf und im
Gegenſatz zu einigen anderen allzu lauten Vertretern Polens
iſt er am Völkerbundstiſch ſtets durch ſeine Ruhe und Zurück=
haltung
angenehm aufgefallen. Auch in jenem recht geſchickten
diplomatiſchen Spiel, das Polen zwiſchen März und September
um ſeinen halbſtändigen Ratsſitz geführt hat, iſt Fr. Sokal eine
nicht zu unterſchätzende Rolle zugefallen. Seine Anſichten über
die außenpolitiſchen Probleme Polens dürften daher beſondere
Beachtung verdienen. Es verſtehr ſich aber, daß Herr Sokal in
allen, während unſerer Unterhaltung berührten Fragen nur die
offizielle polniſche Meinung wiedergegeben hat und nur dieſe
wiedergeben konnte. Sie entſpricht bekanntlich nicht immer den
Tatſachen. Beſonders bezieht ſich das auf ſeine Aeußerungen
betreffs der Handelsvertragsverhandlungen und des Minder=
heitenproblems
. Und nur mit dieſer vorauszuſchickenden Ein=
ſchränkung
ſeien ſeine Aeußerungen hier mitgeteilt.
Der Inhalt unſerer Unterredung läßt ſich in etwa folgendem
Fragen= und Antworten=Wechſel wiedergeben:
Frage: Wie bewertet man in Polen die Bilanz der letzten
Völkerbundsverſammlung?"
Antwort: Die ſiebente Völkerbundsverſammlung inter=
eſſierte
Polen vor allem wegen der bis dahin ungelöſten Rats=
kriſe
. Mit dem Eintritt Deutſchlands in den Bund und mit der
Wahl Polens in den Rat iſt die Kriſe nun äußerlich mehr
oder weniger überwunden worden, innerlich jedoch kaum. Das
Ausſcheiden Braſiliens und Spaniens war für den Völkerbund
ein ſchwerer Schlag, und Polen hofft zuverſichtlich, daß dieſe
beiden Mächte bald wieder an den Arbeiten des Völkerbundes
teilnehmen möchten.
Frage: Erhoffen Sie von der gleichzeitigen Vertretung
Deutſchlands und Polens im Völkerbundsrate eine Förderung
der deutſch=polniſchen Verſtändigung?
Antwort: Eine Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und
Polen iſt nicht nur eine Frage von vitaler Notwendigkeit, ſon=
dern
bei einigem guten Willen liegen hier auch keine Unmöglich=
keiten
vor. Weniger die Tatſache der Vertretung der beiden
Mächte im Rate, als die nun wahrſcheinlichen regelmäßigen Zu=
ſammenkünfte
im Rate der beiderſeitigen leitenden Staats=
männer
iſt von großer Wichtigkeit. Die Herren Streſemann und
Zaleſki werden beiſpielsweiſe im Dezember anläßlich der nächſten
Ratstagung wieder zuſammentreten und ſicher auch die verſchie=
denen
, zwiſchen beiden Ländern ſchwebenden Probleme erörtern.
Sollten nun in Zukunft die Außenminiſter Deutſchlands und
Polens ſich öfter begegnen, ſo iſt nicht zu zweifeln, daß es ſchließ=
lich
gelingen wird, verſchiedene heute noch ungelöſte Fragen
wie ſie beiſpielsweiſe die zurzeit geführten Handelsvertrags=
verhandlungen
erneut aufwerfen zur beiderſeitigen Zufrieden=
heit
zu klären
Frage: Die deutſch=polniſchen Handelsvertragsverhandlun=
gen
ſcheinen zurzeit auf einem recht toten Punkt angelangt zu
ſein?"
Antwort: Doch auf beiden Seiten iſt der Wunſch ſtark, die
Verhandlungen dieſes Mal zum Abſchluß gelangen zu laſſen,
und wir hoffen, daß es gelingen wird. Die beiden hauptſäch=
lichſten
zutage getretenen Hinderniſſe ſind nicht unüberbrückbar:
Polen iſt in weit größerem Maße als Deutſchland ein Agrar=
land
, und die polniſchen Landwirte widerſetzen ſich daher einer
Reihe von deutſchen Einfuhrforderungen, aus Furcht, zukünftig
durch eine intenſivere Einfuhr deutſcher Agrarprodukte in ihren
Intereſſen benachteiligt zu werden. Ferner ſtellt die Frage des
Niederlaſſungsrechtes deutſcher Staatsangehöriger in Polen noch
ein Hindernis dar. Polen iſt bereit, deutſchen Kaufleuten, Inge=
nieuren
, Fabrikanten und überhaupt Perſonen, deren Intereſſen=
wahrung
bei einem Handelsvertrage gedacht werden muß, das
Niederlaſſungsrecht zu erteilen. Die Erteilung des gleichen Rech=,
tes an alle deutſchen Staatsangehörigen, ohne Beachtung ihrer
kommerziellen oder induſtriellen Qualifikation, wäre eine rein
politiſche Angelegenheit, die ſpäteren politiſchen Verhandlungen
überlaſſen werden ſollte. So vertritt man alſo polniſcherſeits
in dieſer Frage den Standpunkt, daß das Hereinbringen poli=
tiſcher
Momente die Schwierigkeiten vergrößert und den Ver=
handlungsabſchluß
unnützerweiſe in die Länge zieht. Mehr kann
hierüber zurzeit nicht geſagt werden, denn es beſteht die Verab=
redung
, die einzelnen Verhandlungspunkte im Laufe der Ver=
handlungen
nicht öffentlich zu diskutieren.
Frage: Gibt es nicht noch andere, tiefere Hinderniſſe, ſo
beiſpielsweiſe die von einem Teil der polniſchen Preſſe verſuchte
Beeinfluſſung Frankreichs, es ſolle als Preis für die Räumung
des beſetzten Gebietes eine deutſche Garantie der Grenzen
Polens verlangen?"
Antwort: Derartige Forderungen ſind von ſeiten der pol=
niſchen
Regierung nicht geltend gemacht worden. Sie würden
übrigens in der von Ihnen genannten Form den Abmachungen
von Locarno widerſprechen. Aber dieſe Gedankengänge ſind uns
hier in Genf nicht unbekannt, da ſie hier franzöſiſcherſeits auf=

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Samstag, den 6. November 1926

Nummer 308

geworfen wurden, genauer während der letzten September=
tagung
hat der franzöſiſche Delegierte Henry de Jouvenel hier=
von
mehrmals im Schoße der Völkerbundskommiſſionen ge=
ſ
rochen
Frage: Sieht zurzeit eine Aenderung der polniſchen Politik
in bezug auf die Minderheiten bevor, ſind im beſonderen die Ge=
rüchte
von Schaffung eines Minderheiten=Miniſteriums be=
gründet
?"
Antwort: Die Minderheitenpolitik der gegenwärtigen pol=
niſchen
Regierung und hauptſächlich ihres Chefs, des Marſchalls
Pilſudſki, iſt unter allen Umſtänden wohlwollend und verſucht
den Wünſchen der Minderheiten in jeder Hinſicht entgegenzu=
kommen
. Auch kann man getroſt ſagen, daß die Beziehungen
Polens zu ſeinen Minderheiten ſich in letzter Zeit merklich ge=
beſſert
haben und daß ſie heute durchaus friedliche ſind. Seitens
der in Polen anſäſſigen Deutſchen hört man überhaupt keine
Klogen mehr.*) Den Wünſchen der Juden iſt man gleichfalls
nach Möglichkeit gerecht geworden auf dem Genfer Minder=
heiten
=Kongreß haben die aus Polen ſtammenden jüdiſchen Ver=
treter
keinerlei Beſchwerden vorgebracht. Und was ſchließlich die
Ukrainer anbelaugt, ſo iſt die Regierung auf dem beſten Wege,
mit ihnen zu einer Verſtändigung zu gelangen. Die Schaffung
eines beſonderen Minderheiten=Miniſteriums wird in Polen
nicht geplant. Schon aus Gründen der Oekonomie d. h. wegen
des in Polen allgemeinen Beamtenabbaues kann hiervon
nicht die Rede ſein.
Frage: Liegt nicht eine Teilnahme von Minderheiten=
Vertretern an der Regierung nach dem Beiſpiel der Tſchecho=
ſlowakei
im Bereiche der kommenden Möglichkeiten?
Antwort: Nein! Eine Teilnahme von Vertretern der Min=
derheiten
an der polniſchen Regierung kommt nicht in Betracht.
Das Beiſpiel der Tſchechoſlowakei kann hier nicht herangezogen
werden, da die Verhältniſſe betreffs der Minderheiten in Polen
ganz andere als in der Tſchechoſlowakei ſind.
Frage: Welche Bedeutung kommt der ſoeben erfolgten
Zuſammenkunft Pilſudſkis mit den polniſchen Monarchiſten bei?
Antwort: Sie berühren hiermit ein Ereignis, welches tat=
ſächlich
den dernier eri der polniſchen Innenpolitik darſtellt, und
ich ſelbſt bin begreiflicherweiſe über die Details dieſer Angelegen=
heit
nur mangelhaft orientiert. Es iſt aber anzunehmen, daß
Marſchall Pilſudſki durch ſeine Annäherung an die monar=
chiſtiſchen
Gruppen und durch ſeine Bemühungen um Gründung
einer geeinigten konſervativen Schicht mehr Einheitlichkeit in
die allzu große Vielfältigkeit des polniſchen Parteiweſens brin=
gen
möchte. Auch ſollten ſeinen Intentionen zufolge die
verſchiedenen Parteien in Zukunft mehr als Intereſſenvertreter
ſozial=homogener Volksſchichten, als rein politiſcher Strömungen
auftreten können, was die Innenpolitik Polens natürlich weſent=
lich
klären würde. Die Gerüchte, denen zufolge Pilſudſki nach
ſeiner Annäherung an die Monarchiften ſich bereits als zu=
künftiger
König von Polen ſehe, ſind natürlich törichte Erfin=
dungen
und werden in keiner Weiſe der Mentalität des Mar=
ſchalls
gerecht.
Frage: Welche Nachwirkungen könnte der Abſchluß des
ruſſiſch=litauiſchen Vertrages auf die Beziehungen zwiſchen War=
ſchau
und Moskau haben?
Antwort: Der ruſſiſch=litauiſche Vertrag iſt offen gegen den
Völkerbund gerichtet und widerſpricht, ſoweit er Litauen betrifft,
klar dem Geiſte des Völkerbundes. Was Litauen mit Abſchluß
dieſes an und für ſich völlig überflüſſigen Vertrages bezweckt
wiſſen wir nicht. Tatſache iſt, daß ſelbſt einige beſonnene litau=
iſche
Politiker dieſen Vertrag, d. h. die politiſche Selbſtausliefe=
rung
Litauens an Sowjetrußland, innerlich nicht gebilligt haben.
Eine Verſtändigung Polens mit Litauen, die, nach den im vori=
gen
Jahre in Kopenhagen und in der Schweiz begonnenen ( in=
offiziellen
) polniſch=litauiſchen Beſprechungen, immerhin allmäh=
lich
denkbar geweſen wäre, iſt nun wieder in weitere Fernen ge=
rückt
. Zu nützen ſcheint der Vertrag nur den Sowjetruſſen. Doch
auch für Moskau kann es ſich hier ſchließlich nur um einen
momentanen Scheinvorteil handeln. Rußland wird ſich auf die
Dauer eine Spannung zu Polen nicht geſtatten können. Daß die
wirtſchaftliche Lage Rußlands zurzeit ſehr ernſt iſt und ſich noch
weiter zuſpitzt, iſt eine allen bekannte Tatſache. Polen iſt ſein
nächſter und leiſtungsfähigſter Nachbar. Rußland muß ſich da=
her
mit Polen gut ſtellen, und es wird ſicher bald danach ſtreben.
Daher läßt uns die litauiſch=ruſſiſche Freundſchaftsdemonſtration
im Grunde recht kühl und ändert kaum etwas in unſerem Ver=
hältnis
zu Moskau.

*) Dieſe, wie die folgenden Behauptungen Herrn Sokals über die
Lage der Minderheiten in Polen entſprechen nicht den Tatſachen. Auf
dem Genfer Minderheiten=Kongreß hat man ſich allerdings nur zu be=
rechtigter
Klagen und Beſchwerden enthalten. Aber nur um umſo
erfolgreicher allgemeine Linien für das Verhalten der Minderheiten
aller Länder ausarbeiten zu können und die Bewegung nicht im voraus
zu kompr mittieren. Daß hieraus nicht die Schlußfolgerung gezogen
werden kann die Lage der Minderheiten wäre nun befriedigend
liegt doch auf der Hand.

*Die Träger des Kleiſtpreiſes.
Wir bringen unſeren Leſern hiermit zwei Arbeiten
der mit dem Kleiſtpreis gekrönten Autoren Alexander
Lernet=Holenia und Alfred Neumann. D. Schriftleitung.
Der Konnetabel.
Von Alfred Neumann.
Der Konnetabel Colonna, ein ernſter Mann von verwirren=
der
Sicherheit der Haltung, ſagte vier Monate nach der Hochzeit
zu ſeiner um dreißig Jahre jüngeren Frau:
Madame, betrügen Sie mich nicht. Wir ſind nicht in Ver=
ſailles
, wir ſind in Italien, und das iſt Spanien in den Fragen
der Ehre.
Marie Colonna liebte ſeine leiſe und gleichmütige Stimme
nicht. Sie liebte dieſen Mann nicht, deſſen Würde auch im Bett
nicht einſchlief. Er ſchien ihr von einer Art reſpektablen Lächer=
lichkeit
, über die zu lächeln ſie ſich jedoch aus unbeſtimmten Grün=
den
hütete. Ueberdies hatte ſie ihn bereits betrogen; die Ab=
gründe
in ſeinen Worten erſchreckten ſie mit einemmal. Da ſie
nicht ſpürte, welche Gedanken und welches Wiſſen hinter ſeiner
kalten Stiru waren, wollte ſie ſich als kluge Frau durch keine
Replik ſchaden. Sie weinte alſo. Der Konnetabel berührte
ihr Haar:
Wenn ich Sie beleidigt habe, Maria, verzeihen Sie wir.
Er küßie ihre Hand und ging.
Die Fürſtin Colonna war die illegitime Tochter des Kardi=
nals
, der Frankreich regierte. Als ihre achtzehn Jahre am Hof
genug Verwirrung angerichtet hatten und der junge König um
ihres Körpers willen jeder dynaſtiſchen Verpflichtung aus dem
Weg ging, veranlaßte die Königin=Mutter den Kardinal, das
Mädchen ins Ausland zu verheiraten. Mit Hilfe des päpſtlichen
Nuntius wurde der Principe Colonna gefunden. Maries unbe=
denkliche
Art fand leicht den Uebergang von Paris nach Rom=
das
ungeheure Vermögen und die Stellung des Konnetabel glichen
die Differenzen der mondänen Sphären aus und gewöhnten ſie
an die etwas verdüſterte und ſtrenge Pracht des Palazzo Colonna.
Da der gute Zufall es wollte, daß ſie einen früheren, ſehr ſchätz=
baren
Liebhaber in der Perſon des franzöſiſchen Geſandten wie=
derfand
, da außerdem der Nepote Chigi, Roms erſter Lebemann,
in toller Verliebtheit ſchon während des Hochzeitsbanketts ſich
um ihre Gunſt bemühte und ſelbſt jetzt, als eine ihrer Launen
ihn zum Glück ließ, mit ungeminderter Brunſt um die Wieder=
holung
flehte, fand ſie auch in ihrem neuen Leben den amüſanten

Vom Tage.
Die Verhandlungen zwiſchen der öſterreichiſchen Re=
gierung
und den Bundesangeſtellten ſind erneut ge=
ſcheitert
.
In Jugoſlawien wird, mit dem Rücktritt des Kabi=
netts
in den nächſten Tagen gerechnet.
Der ſozialiſtiſche Abg. Capocchi von Livorno iſt
verhaftet worden, nachdem bei einer Hausſuchung i ſeiner Woh=
nung
Dokumente gefunden worden ſind, aus denen der Be=
weis
für ſeine Tätigkeit gegen das fasciſtiſche Re=
gime
hervorgehen ſoll.
Prof. Cosmo. Dozent an der Turiner Univerſität,
iſt als Antifasciſt durch Regierungserlaß von ſeinem Amt
enthoben worden.
Die italieniſche Regierung beſchloß die Einberu=
fung
des Parlaments zu einer außerordentlichen Sitzung für
den 9. November.
Der belgiſche Botſchafter in Paris und der Brüſſe=
ler
franzßſiſche Botſchafter wurden vom Außenminiſter
Briand zu einer längeren Unterredung empfangen.
Der Stadtrat von Mancheſter hat mit Mehrheitsbeſchluß den
Premierminiſtern der Dominions den Ehrenbürger=
brief
verliehen.
Der engliſche Miniſterpräſident Baldwin hat als Führer der
Konſervativen Partei den Finanzſekretär in der Admiralität Davi=
ſon
zum Vorſitzenden der Parteiorganiſation als
Nachfolger des Oberſten Jackſon ernannt.
Die Religionsverfolgungen in Mexiko werden im
gunzen Lande unerbittlich fortgeſetzt. In der Hauptſtadt
ſelbſt wurden wieder zwei Geiſtliche verhaftet und in der Provinz 15
Katholiken mit einem Jugendführer an der Spitze.
Wie Aſſociated Preß aus Waſhington meldet, iſt der neu er=
nannten
Geſandtin Sowjetrußlands in Mexiko,
Alexandra Kollontay, die auf dem Wege durch Mexiko durch die
Vereinigten Staaten reiſen wollte, das amerikaniſche Viſum
verweigert worden.
Aus Peking wird gemeldet, daß die Hafenarbeiter von
Kanton beſchloſſen haben, ſich vom nächſten Monat ab zu wei=
gern
, engliſche Waren auszuladen.

Dariaes Erklärungen.
Frankreichs Intereſſe an einer internationalen
Schuldenkonferenz. Die Franzoſen halten
Amerikas Forderungen für hart und ungerecht.
* Paris, 5. November. (Priv.=Tel.)
Die mit jedem Tage näher rückende Eröffnung der
franzöſiſchen Kammer und der damit in Zuſammenhang
ſtehenden Probleme der franzöſiſchen Finanzen
beſchäftigen in immer ſtärkerem Maße die franzöſiſche Oeffent=
lichkeit
, die immer neue Auswege aus der Finanzmiſere ſucht und
dabei eine nicht immer faire Propaganda gegen die Finanz=
politik
von Thoiry treibt. Bezeichnend hierfür iſt die geſtrige
Unterredung des Vorſitzenden der Schuldenunterkommiſſion der
Kammer Dariac mit dem Vertreter des Excelſior. Dariac,
der als Poincaré ſehr nahe ſtehend gilt und deſſen Ausführun=
gen
daher das größte Aufſehen erregten, erklärte ſich unumwun=
den
für eine internationale Schuldenkonferenz
für den Fall, daß Amerika nicht auf die franzöſiſchen Wünſche
einzugehen gedenke. Die im Mellon=Berengér=Abkommen vor=
geſehenen
Ratenzahlungen ſeien viel zu hoch und überſtiegen die
Zahlungsfähigkeit Frankreichs, das keine die Währung be=
ſchützende
Transferklauſel beſitze. Die amerikaniſchen
Forderungen ſeien außerordentlich hart und
ungerecht. Amerika habe auch Deutſchlands Vorbehalte im
Dawesabkommen angenommen, ja der Amerikaner General
Dawes habe ſogar ſelbſt die Initiative zur Transferklauſel er=
griffen
. Daher habe Frankreich nach der Anſicht Dariges nichts
zu verlieren, wenn es die Regelung der Schuldenfrage mit Ame=
rika
hinausſchiebe, da überdies die von Frankreich gemachten juri=
ſtiſchen
Vorbehalte keinerlei praktiſche Bedeutung hätten (2). Bei
einer intranſigenten Haltung Amerikas bleibe Frankreich nichts an=
deres
übrig, als eine Politik der allgemeinen Ccchuldenregelung
zu betreiben. Dies wäre auch die Anſicht der Regierung, die ſich
nur hüte, dies öffentlich auszuſprechen. Frankreich könne die
Probleme der Kriegsſchulden ja auch einer internationalen Orga=
niſation
anvertrauen, jedoch könne dies niemals der Völkerbund
ſein, da Frankreich ſich jedem Verſuch, das Kriegsſchuldenproblem
vor den Völkerbund zu bringen, widerſetzen müſſe. Frank=
reichs
Intereſſe an einer internationalen
Schuldenkonferenz ſei um ſo größer, als auch dadurch die
deutſch=franzöſiſche Verſtändigung gefördert werde, wenn auch
nur unter der Bedingung, daß die Finanzklauſeln des Verſailler
Vertrages aufrecht erhalten würden.

Anlauf der Männchen, wie ſie es gewohnt war. Der Konnetabel,
der die Geſchäfte der Repräſentation nicht ſchätzte ohne ſie in
ſeiner unerſchütterlichen Dignität zu vernachläſſigen und die
meiſte Zeit in ſeinem Laboratorium nach dem philoſophiſchen
Stein ſuchte, beläſtigte auch ſeine Frau nicht ſonderlich und be=
ſchränkte
ihre Freiheit in keiner Weiſe. Er wohnte in einem
anderen Flügel des Schloſſes, bekümmerte ſich niemals um ihre
Beſuche und blieb in ſehr ſeltenen Fällen nach dem Abendeſſen
in ihren Gemächern. Die Fürſtin hätte ſich aus ſeiner Gleich=
gültigkeit
das Recht, ihn zu betrügen, abgeleitet, auch wenn ſie
nicht mit dem feſten Vorſatz nach Italien gekommen wäre, ſich
die Verſailler Spiele zu erhalten. Seine wortkarge, ſehr höfliche
Art war für ſie Ausdruck erwarteter Toleranz geweſen. Jene
Warnung hatte ſie nicht erwartet. Sie war einige Tage nach=
denklich
und empfing weder den Duc Noailles noch Don Chigi.
Doch da der Konnetabel ſeine Gewohnheiten um nichts verän=
derte
, mit keinem Wort die Warnung oder gar einen Verdacht

Keine Einigkeit unter den Militärſachverſtändigen.
Gegenſätzliche Meinungen über den Begriff Rüftungen.

EP. Genf, 5. November.
Das Militärkomitee der Abrüſtungskommiſſion wird wahr=
ſcheinlich
am Samstag ſeinen Bericht über die vorbereitende
Völkerbundskommiſſion ſür die Abrüſtungskonferenz beenden und
damit ſeine Tätigkeit vorläufig abſchließen.
Der Bericht ſtellt einen umfangreichen Band dar und enthält
nach der Entſcheidung der vorbereitenden Kommiſſion keine Be=
ſchlüſſe
mehr, ſondern nur einige Anſichten der verſchiedenen
Gruppen zu jeder der ſieben Fragen" über den dem Militär=
krmitee
vorgelegten Fragebogen. Obwohl ſich die Stel=
lungnahme
der Militärſachverſtändigen natur=
gemäß
bei den einzelnen Fragen verſchieden geſtaltet, laſſen ſich
doch zwei Gruppen unterſcheiden, die in den Hauptfragen aus=
einandergehen
. Die erſte dieſer Gruppen beſteht aus den Sach=
verſtändigen
Frankreichs, Italiens, Japans, der Tſchechoſlowakei,
Polens, Rumäniens, Südſlawiens, Belgiens und Argentiniens,
während die zweite Gruppe England, die Vereinigten Staaten,
Deutſchland, Schweden, Holland, Finnland, Chile uſw. umfaßt.
Dieſe beiden Gruppen ſtehen ſich ſowohl in den Fragen des
Landheeres wie in ſolchen der Flotte und der Luftſchiffahrt
gegenüber, indem die erſtgenannte unter dem Begriff Rüſtun=
gen
alles zuſammenfaſſen will, was überhaupt die Kräfte
eines Landes im Kriegsfalle darſtellen kann, alſo den
ſogenannten Potentjel de guerre im weiteſten Umfang
einſchließt. Dagegen vertritt die zweite Gruppe den Stand=
punkt
, daß für den Begriff Rüſtungen im Sinne der Ab=
rüſtungskommiſſion
nur die rein militäriſchen Kräfte
alſo erſtens die in Friedenszeiten im Dienſt befindlichen Kräfte,
zweitens die für den Krieg vorbereiteten Kräfte, d. h. ausgebil=
dete
Reſerven und lagerndes Material, und drittens die im Ver=
lauf
des Krieges gebildeten Kräfte, die aus den allgemeinen
Hilfsquellen des Landes genommen werden, in Frage kommen.
Aus dieſer Stellungnahme zu dem Grundproblem, nämlich
der Frage, was unter Rüſtungen zu verſtehen ſei, die für die
Herabſetzung in Betracht kommen, laſſen ſich die Stellungnahmen
der einzelnen Militärdelegationen zu den Spezialfragen ableiten.
Aehnliche Gegenſätze wie beim Landheer machten ſich unter den
Militärſachverſtändigen auch ſelbſt bei den Spezialfragen der
Flotte bemerkbar, wo der Gegenſatz zwiſchen der Abſchätzung der
Flotte für Abrüſtungszwecke nach der Geſamttonnage und nach
der Tonnage der einzelnen Schiffskategorien unverändert fort=
beſteht
, ebenſo wie auch bei der Frage der Luftſchiffahrt der
Gegenſatz nicht behoben iſt zwiſchen der Auffaſſung, ob die Zivil=
luftſchiffahrt
ohne weiteres der Militärluftſchiffahrt gleichſteht,
und der anderen, die eine ſtrenge Scheidung zwiſchen Zivil= und
Militärluftſchiffahrt anſtrebt.
Es iſt anzunehmen, daß nunmehr von der vorbereitenden
Kommiſſion, die im Januar zuſammentritt, das Haupt=
gewicht
auf die Wirtſchafts= und Finanzfrage
gelegt wird, da in militärtechniſchen Fragen keine Einig=
leit
unter den Sachverſtändigen zu erzielen war.
Ferner dürfte die vorbereitende Kommiſſion im Januar ſich zu=
nächſt
mit der politiſchen Hauptfrage befaſſen, ob und inwieweit
die politiſchen Vorausſetzungen für die Herbeiführung einer Ab=
rüſtung
gegeben ſind, ehe ſie auf die techniſchen Einzelfragen
zurückkommt.
Die endgültige Zuſammenſetzung des
amerikaniſchen Senats.
EP. Waſhington, 5. November.
Der neue Senat wird ſich endgültig aus 48 Republikanern,
47 Demokraten und 1 Farmer zuſammenſetzen. Die Republikaner.
haben 8 Sitze an die Demokraten verloren und keinen gewonnen.
Auf den erſten Blick konnte es ſcheinen, daß ſie gleichwohl die
Mehrheit beſitzen. Praktiſch aber ſcheint dies mehr als zweifel=
haft
, weil unter den 48 Republikanern ſich 7 Anhänger der Rich=
tung
Lafollette, deren republikaniſche Diſziplin auf alle Fälle
unſicher iſt, befinden. Die politiſchen Folgen des demokratiſchen
Sieges im Senat werden ſich aber gleichwohl noch lange nicht
fühlbar machen.
Obwohl einige Reſultate der Wahlen für das Repräſen=
tantenhaus
noch unſicher ſind, dürfte die endgültige Zuſammen=
ſetzung
folgende ſein: 234 Republikaner, 194 Demokraten, 1 So=
zialiſt
, 2 Agrarier, 4 Parteiloſe. Unter den Republikanern dürf=
ten
ſich zwar etwa 15 Radikale oder Anhänger der Richtung
Lafollette befinden, die ſehr oft mit den Demokraten ſtimmen.
Die Republikaner werden aber gleichwohl im Gegenſatz zum
Senat eine feſte Mehrheit im Repräſentantenhaus beſitzen.

erwähnte und ſeine ruhige Höflichkeit beibehielt, ohne ſich mehr
um das Tun und Laſſen ſeiner Frau zu bekümmern als früher,
glaubte ſie an keine Gefahr. Sie ließ Noailles wieder zu den
zärtlichen Levers. Sie erlaubte Chigi, ihrem Bad beizuwohnen,
und freute ſich, daß ihm die Knie zitterten. An dieſem Mittag
fragte der Konnetabel leiſe und ſeine Augen bewegten ſich
kaum:
Madame, wiſſen Sie, was Sie riskieren, wenn Sie mich
betrügen?"
Die Frau warf den Kopf zurück und ſprach mit harten Augen:
Ich verſtehe Ihr Franzöſiſch bei Gott nicht, Lorenzo.
In vollkommener Ruhe wiederholte er den Satz italieniſch.
Ich betrüge Sie nicht, mein Freund, ſagte ſie lächelnd; im
übrigen werden Sie ſich in der Rolle des Pantalone ſelber nicht
vorſtellen können, Colonna.
Der Konnetabel ſchob mit einer kleinen Handbewegung ihre
Worte beiſeite:
Sie möchten Ihr Leben riskieren, Madame? ſagte er.
Er hob ein wenig die Brauen und ſah ſie an. Die Fürſtin
war blaß. Sie wußte jetzt, daß dieſer Mann zu fürchten war.
Sie duckte ſich ein wenig, wie eine Katze, gegen die man die
Hand hebt.
Nehmen wir den Fall an, ſprach ſie mit einer anmutigen
Bewegung der Schulter, ich hätte mich gegen Sie vergangen und
würde in Wahrheit bereuen. Könnten Sie mir verzeihen?
Gewiß, Marie, aber Sie hätten nichts mehr davon.
Das heißt, Sie können der Lebenden nicht verzeihen?
Colonna hob die Achſeln. Die Fürſtin hatte einen klaren Haß
in den Augen.
Halten Sie mich Ihrer Gerichtsbarkeit für wehrlos ausge=
liefert
, Colonna?
Mich dünkt, wir ſind aus der Theorie gekommen, Madame.
Haben Sie mich betrogen?
Die Fürſtin verwirrte ſich an ſeiner inquiſitoriſchen Ruhe; ſie
entgegnete gereizt:
Und wenn es mir beliebte, ja zu ſagen, um endlich Ihre
Aktivität bewundern zu können?
Dann muß ich Sie und mich bedauern.
Nur uns beide?
Der Konnetabel lächelte auf häßliche Art.
Auch den Dritten, Madame.
Er ſetzte nach einer peinlichen Pauſe hinzu:
Auch den Vierten.
Die Fürſtin verließ das Zimmer, die Schultern etwas hoch=
gezogen
, mit kleinen entrüſteten Schritten.

[ ][  ][ ]

Nummer 308

Samstag, den 6. November 1926

Geite 3

Der italieniſch=franzöſiſche Srenz=Zwiſt.

Die Affäre Garibaldi

Kompromittierende Dokumente. Spion
und Gegenſpion.
EP. Paris, 5. November.
Nach einer Meldung aus Nizza iſt dort Oberſt Riccotto
Garibaldi verhaftet worden! Eine Hausſuchung hat
zahlreiche kompromittierende Dokumente zutage gefördert. Gari=
baldi
wird des Umtriebes mit Antifasciſten der Riviera beſchul=
digt
. Seine Rolle ſcheint nicht ganz klar zu ſein, da er in der
letzten Woche auch mit dem fasciſtiſchen Polizeiinſpektor Rapollo
in Verbindung getreten iſt, der aus Italien gekommen war, um
die Antifasciſten der Riviera zu überwachen. Viele Anti=
fasciſten
haben Garibaldi im Verdacht, ein doppeltes Spiel ge=
trieben
zu haben.
Die Unterſuchung hat ergeben, daß Garibaldi, obwohl er ſich
als Antifasciſt gebärdete und als ſolcher in dieſen Kreiſen hohes
Anſehen genoß, gleichzeitig im Dienſte Muſſolinis ſtand und von
der italieniſchen Polizei bis jetzt 400 000 Franken Sold bezogen
hat. Noch am 24 Oktober wurden ihm von einem Sonder=
geſandten
aus Rom, dem Oberſten Rapolla, 100 000 Franken
ausgehändigt. Garibaldi hat vor dem Unterſuchungsrichter nach
längerem Leugnen ein volles Geſtändnis abgelegt. Es wird be=
kannt
, daß der Verhaftete in Nizza auf ſehr großem Fuße lebte
und daß ihn ſeine großen Bedürfniſſe zu dem Doppelſpiel ver=
leitet
haben und die Sache ſeiner Parteigänger zu verraten.
Zur Verhaftung des italieniſchen Oberſten Garibaldi.
Was die Verhaftung des Oberſten Garibaldi betrifft, ſo weiß
Matin zu melden, daß der Pariſer Sicherheitspolizei bekannt
wurde, daß ein Italiener namens Scivoli, der in Paris wohn=
haft
geweſen ſei, die Abſicht habe, Muſſolini zu ermorden. Der
Betreffende ſei am 17. Oktober in Nizza wit dem Bruder des
verhafteten Garibaldi zuſammengetroffen. Am 24. Oktober ſei
ein Italiener in Nizza abgeſtiegen, der ſich als ein Kaufmann
aus Florenz mit Namen Piſacaue ausgab. Die Sicherheits=
polizei
habe herausbekommen, daß es ſich um den Generalinſpek=
tor
der Mailänder Polizei handele. Dieſer hatte die Abſicht,
nähere Unterſuchungen über die Attentatspläne des Scivoli an=
zuſtellen
. Da Rapolla keine Genehmigung zur Ueberſchreitung
der franzöſiſchen Grenze hatte, ſei er wieder an die Grenze abge=
ſchoben
worden. Vorher habe er aber noch eine Unterredung
mit dem Oberſten Garibaldi in Nizza gehabt, der eingeſtand,
von Rapolla Geld erhalten zu haben. Da man annahm, daß
Garibaldi in engen Beziehungen zu dem kataloniſchen Separa=
tiſtenkomplott
ſtehe, ſei ſeine Verhaftung und Ueberführung nach
Paris erfolgt.
Oberſt Garibaldi in Paris verhört.
Oberſt Garibaldi iſt heute nachmittag kurz vor drei Uhr in
Paris angekomen und gleich danach am Sitze der Sicherheits=
polizei
verhört worden. Da man bei ſeiner Ankunft in Paris
Kundgebungen oder vielleicht ſogar Attentatsverſuche, der Fas=
ciſten
oder Antifasciſten, die gleichermaßen von Garibaldi ver=
raten
worden ſind, befürchtete, ließ man ihn bereits in Charente,
in der Nähe von Paris, ausſteigen und führte ihn dann im
Auto nach Paris.
Das Innenminiſterium gibt heute bekannt, daß Garibaldi
noch nicht als verhaftet angeſehen werden dürſe. Der Haft=
befehl
werde je nach dem Ergebnis des heutigen Verhörs er=
laſſen
oder nicht. Vielfach wird jetzt auch vermutet, daß Gari=
baldi
wit dem Führer der kataloniſchen Separatiſtem in Verbin=
dung
geſtanden hat und dieſen veranlaßte, den Putſch zu begin=
nen
. Man glaubt, daß er auch hier nach zwei Seiten Front ge=
macht
hat und die kataloniſchen Separatiſten der franzöſiſchen
Polizei überlieferte.

Garibaldis Doppelrolle.
Der geſtern in Nizza verhaftete Ricciotto Garibaldi hat zu=
gegeben
, daß er über die Pläne des ſpaniſchen Separatiſtenfüh=
rers
Macia auf dem Laufenden war, und daß die 29 antifas=
ciſtiſchen
Italiener, die als Teilnehmer des ſpaniſchen Kom=
plotts
mit an der Grenze verhaftet wurden, durch ſeine Ver=
mittlung
unter die Verſchwörer eingereiht wurden. Garibaldi
hat erklärt, er werde ſich in Paris rechtfertigen, und iſt darauf
geſtern abend in Begleitung des Pariſer Polizeiinſpektors, der
ihn in Nizza verhört hat, abgereiſt.
In angeſehenen italieniſchen Kreiſen Frankreichs iſt nach
einer Erklärung des Vorſitzenden der italieniſchen Liga für
Menſchenrechte Garibaldi, der über beträchtliche Geldſummen
verfügte, ſchon ſeit zwei Jahren im Verdacht, insgeheim in Rom
mit dem Fascismus im Einverſtändnis zu ſein und von dort
aus gegen die in Frankreich wohnenden Antifasciſten vorgegan=
gen
zu ſein.
Verſtimmung in Frankreich über Italien.
Die Häufung der fasciſtiſchen Ausſchreitungen gegen Frank=
reich
hat hier eine deutlich merkbare Verſtimmung hervorgeruſen,
die nicht nur im heutigen Kabinettsrat ihren Niederſchlag fand,
ſondern der beſonders lebhaft in den Wandelgängen der Kammer
Ausdruck verliehen wird. Selbſt in den Italien beſonders freund=
lich
geſinnten Kreiſen gibt man deutlich zu verſtehen, daß bisher
Frankreich eine große Mäßigung an den Tag gelegt habe, daß
es aber auch eine Grenze gebe. Es fehlt nicht an mehr oder
minder ſchapf formulierten Vorwürfen, die Briand wegen ſeiner
angeblichen Schwachheit gemacht werden. Allenthalben hört man
darum die Meinung vertreten, daß franzöſiſcherſeits jetzt keine
Schritte unternommen werden ſollten, um die vorgeſehene Unter=
redung
zwiſchen Briand und Muſſolini in die Wege zu leiten.
Bei der Ueberreiztheit der italieniſchen öffentlichen Meinung
könne auch nicht daran gedacht werden, ſich mit Italien über die
Befriedigung ſeiner kolonialen Wünſche zu unterhalten. Bemer=
kenswert
iſt die Auslaſſung der rechtsſtehenden Liberté, die die
Frage auſwirft, ob man ſich nicht an die engliſche Regierung wen=
den
ſollte, damit dieſe durch ihre Vermittlung verhindert, daß die
franzöſiſch=italieniſchen Schwierigkeiten ſich noch weiter zuſpitzten.
Franzöſiſche Oemarchen in Rom.
Wie gemeldet wird, hat der franzöſiſche Geſandte in Rom
noch einmal beim Generalſekretär des Auswärtigen, Grandi,
vorgeſprochen und auf direkte Anordnung der franzöſiſchen Re=
gierung
und in ihrem Namen außerordentlich energiſch gegen
die Zwiſchenfälle in Tripolis und Benghaſi proteſtiert. Eine
dritte Demarche ſei nach Eingang des amtlichen Berichtes über
die Zwiſchenfälle in Ventimiglia zu erwarten. Wie Petit Pa=
riſien
bemerkt, ſeien diejenigen Leute veranzwortlich zu machen,
die in Italien eine ſyſtematiſche Hetzkampagne gegen Frankreich
duldeten oder gar unterſtützten, und die es bis dahin gebracht
hätten" daß der geſamte Fascismus franzoſenfeindlich einge=
ſtellt
ſei.
Die fasciſtiſche Herrſchaft.
Die Maßnahmen zum Schutz des Regimes.
EP. Rom, 5. November.
Der Miniſterrat hat heute neben der bereits beſchloſſenen
Einführung der Todesſtrafe, folgende außerordentlichen Maß=
nahmen
zum Schutze des Regimes beſchloſſen: Reviſion aller
Päſſe von Italienern und Annullierung der früheren Päſſe;
ſtrenge Maßnahmen gegen die mißbräuchliche Auswanderung, in=
dem
die Grenzwächter ermächtigt werden, gegen das mißbräuch=
liche
Ueberſchreiten der Grenze, von den Waffen Gebrauch zu
machen; Widerruf aller, dem Regime feindlichen Zeitungen er=
teilten
Bewilligungen zum Erſcheinen; Auflöſung aller regime=
feindlichen
Parteien und Vereine; Einführung eines beſtimmten
Aufenthaltszwanges für die regimefeindlichen Elemente, die eine
gewiſſe Zone auch innerhalb de Landes nicht verlaſſen dürfen;
Einführung eines Spezialdienſtes für politiſche Fahndungen
und Erhebungen. Der Geſetzentwurf, betr. die Einführung der
Todesſtrafe für Attentäter gegen den König, den Kronprinzen
und den Regierungschef ſieht eine rückwirkende Anwendung auf
die ſchon im Gange befindlichen Attentatsprozeſſe vor. Sogleich
nach dem bevorſtehenden Inkrafttreten dieſes außerordentlichen
Geſetzes werden die Akten der ſchwebenden Prozeſſe an die zu
bildenden beſonderen Militär=Gerichte geleitet, die das Urteil
fällen werden.

Der Kampf begann, von dem die Chroniſten des Seicento nur
das ſichtliche Ende mitzuteilen wußten. Da die Colonna ein=
geſehen
hatte, daß ein Rückzug nicht mehr möglich war, beſchloß
ſie den Angriff. In der folgenden Zeit ſtieß dem Konnetabel
allerlei Unheil zu: der Sattelgurt löſte ſich während des Reitens,
das Jagdgewehr entlud ſich in der Hand des hinter ihm ſchrei=
tenden
Lakaien, im Laboratorium kam es aus rätſelhaften Ur=
ſachen
zu Exploſionen. Dem Konnetabel geſchah nichts; aber er
entließ alle franzöſiſchen Diener und auch die Kammerfrauen,
die Marie aus Paris mitgebracht hatte. Sie ſtellte ihn zur Rede.
Wir ſind im Krieg, ſagte er leiſe.
Der Duc Noailles wollte ſich wegen ſeiner diplomatiſchen
Stellung nicht für ſie bloßſtellen, Don Chigi hatte nicht den Mut,
den mächtigen Colonna zu töten: ſeine Leidenſchaft nahm in dem
Maße ab, als die perſönliche Gefahr näher kam. Die Fürſtin,
im erſtickenden Gefühl der Hilfloſigkeit, dachte an Flucht; ſie bat
ihren Mann, ſie nach Frascati in die Sommerfriſche gehen zu
laſſen. Der Konnetabel ſagte das erſte Mal zu ihr nein
Mein Gott, ſchrie ſie, was zögern Sie dann, wenn es Ihnen
ernſt iſt?"
Es iſt mir ernſt, ſagte er.
So machen Sie ein Ende!
Ich machte es bereits.
Sie taumelte zurück, im Geſicht grünlich.
Gift! keuchte ſie. Der Konnetabel ſprach kein Wort und
beobachtete ſie. Marie machte eine Bewegung, als wollte ſie ihm
an den Hals ſpringen. Dann fiel ihr der Kopf mit offenem Mund
zur Seite; ſie drehte ſich um ſich ſelbſt: Colonna fing ſie auf.
Als ſie aus der ſchweren Ohnmacht erwachte, fand ſie ſich in
ihrem Schlafzimmer. Die Lichter brannten. An ihrem Bett ſaßen
der Konnetabel, der Duc Noailles und Flavio Chigi.
Meine Herren, hörte ſie ihren Mann ſprechen, die Fürſtin
wird in wenigen Sekunden aufwachen. Das hervorragende Prä=
parat
meines Florentiner Chemikers läßt jede Phaſe der Ver=
giftung
minutiös vorausbeſtimmen. Der Tod tritt heute morgen
um ſechs Uhr durch Herzlähmung ein.
Marie hob ein wenig den Kopf; ſie fühlte ſich ſo ſchwach, daß
ſie nicht ſprechen konnte. Noailles und Chigi hatten blaſſe Lippen.
Wie fühlen Sie ſich, Madame? fragte Colonna und beugte
ſich über ſie. Marie ſchnitt eine Grimaſſe des Abſcheus. Er
ſprach weiter: Dieſe beiden Herren folgten unklugerweiſe der
Einladung, die ich ihnen in Ihrem Namen überſandte. Dieſer
Eifer iſt zwar eine ſchöne Huldigung für Ihre bekannten Reize,
Madame; aber er hat doch die Herren in eine Falle geführt.
Dieſe Nacht werden Sie den Kavalieren keine Freude bereiten.

Fürſt Colonna, unterbrach ihn Noailles mit etwas unſicherer
Stimme, Gewalt gegen den exterritorialen Geſandten iſt Völker=
rechtsbruch
und dürfte für den Kirchenſtaat . ."
Der Konnetabel brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen:
Exzellenz, glauben Sie, daß ich jetzt aufgelegt bin, das Völker=
recht
zu reſpektieren?"
Ich biete Ihnen ritterliche Genugtuung, wenn Sie mir er=
lauben
, mich zu entfernen, ſagte Nogilles.
Ich biete Ihnen jede Genugtuung, die ſich mit meiner Stel=
lung
zum Heiligen Vater verträgt, flüſterte Chigi.
Madame, wandte ſich der Konnetabel mit einem böſen
Lächeln an die Fürſtin, die Herren denken doch an Deſertion.
Ich bin es Ihrer Schönheit ſchuldig, die Fahnenflucht zu verhin=
dern
. Er ſagte zu den Männern: Darüber ließe ſich reden,
hätte ich für meine Genugtuung nicht ſchon ſelber geſorgt.
Er zeigte auf die Weingläſer, aus denen die beiden getrunken
hatten:
Was für die Geliebte recht iſt, ſei für die Liebhaber billig.
Noailles griff ſich an die Kehle, als wollte er ſich würgen.
Chigi fiel auf die Knie und betete wimmernd und maßlos ſchnell.
Der Duc riß ſich die Krawatte auf, taumelte hoch, zur Tür hin.
Chigi umklammerte die Beine des Konnetabels.
Laſſen Sie Ihre Anſtrengungen, meine Herren, ſagte Co=
lonna
leiſe, beluſtigt. Ich konſtatiere, daß die Fürſtin ihr Los
männlicher trägt. Die Tür iſt verſchloſſen und bewacht. Der
Kniefall vor mir neutraliſiert nicht das Belladonnapräparat.
Mein mitleidiger Sinn nur verbietet mir, Ihnen die Stunde der
Wirkung anzukündigen.
Die Herren ließen ſich in die Seſſel fallen, kalten Schweiß auf
der Stirn und ohne einen Blick für die Fürſtin, die mit geſchloſ=
ſenen
Augen ſtumm und ohne Bewegung auf dem Rücken lag.
Sie horchten mit wirrer Angſt im Geſicht in ſich hinein und war=
teten
auf die Anzeichen der Giftwirkung. Keuchend preßte Chigi
die Hände aufs Herz, Noailles auf den Magen. Als der Konne=
tabel
fragte, ob er jetzt ſeinen Hauskaplan holen ſolle, ſchwanden
beiden die Sinne. Chigi fiel nach vorn über, mit dem Geſicht auf
den Teppich; den Duc Nogilles ſchüttelte ein kurzer Weinkrampf;
dann wurde auch er ſtill; ſein Körper hing über dem Seſſelrand.
Colonna ſtand am Fenſter und lachte lautlos.
Marie ſagte plötzlich mit klarer Stimme:
Lorenzo, ich könnte Sie lieben, wenn auch Ihre Späße teuf=
liſch
ſind.
Madame, ſagte Konnetabel kalt, die Magenverſtimmung,
die ich Ihnen zugefügt habe, dauert noch drei Tage; dann wer=

Die kataloniſche Bewegung.
ZurVerhaftung des Führers der Aufſtändiſchen
Der Führer der kataloniſchen Aufſtändiſchen, der 65jährige
Abgeordnete Macia, iſt mit den übrigen Verhafteten, deren Zahl
mittlerweile auf 125 geſtiegen iſt, in der Akademiekaſerne in
Perpignan angekommen. Er war bei ſeiner Ankunft Gegenſtand
einer lebhaften Ovation. Die Verſchwörer ſtellten ſich in Reih
und Glied auf. Einer ſchwang die rot=goldene Fahne der Kata=
loniſchen
Republik, während alle die Nationalhymne anſtimmten.
Dann küßte Macia die Fahne, worauf alle Anweſenden in den
Ruf einſtimmten: Bis zum Tode! (Dies iſt die Deviſe der
kataloniſchen Republikaner.) Die Internierten haben geſchworen,
keinen Fluchtverſuch zu unternehmen. Macia und ſein General=
ſtab
, der mit ihm in ſeiner Villa verhaftet wurde, werden wahr=
ſcheinlich
in einem Hotel untergebracht werden.
Das Schickſal der verhafteten Verſchwörer.
In Pariſer Regierungskreiſen wird gegenwärtig die Frage
erwogen, was mit den Putſchiſten von Perpignan anzufangen
ſei. Wegen ihrer Putſchabſichten können ſie nicht unter Anklage
geſtellt werden. Sie werden vorausſichtlich wegen unerlaubten
Waffentragens und Beſitzes von Sprengſtoffen unter Anklage
geſtellt werden, einige auch wegen mangelnder Ausweispapiere
oder Widerſtandes gegen die Polizeibehörden, was aber alles
ziemlich glimpflich ablaufen dürfte. Nach erfolgter Strafver=
büßung
werden ſie ausgewieſen. Eine Auslieferung an Spanien
aber kann nur erfolgen, ſoweit es ſich um von der ſpaniſchen
Polizei geſuchte Leute handelt. Dies dürfte jedoch nur bei weni=
gen
der Verhafteten zutreffen, da dieſe ſich meiſt aus den beſſeren
Ständen rekrutieren.
Eine amtliche ſpaniſche Auslaſſung.
Madrid, 5. November.
Zur Frage der in Perpignan aufgedeckten Verſchwörung hat
die ſpaniſche Regierung eine Note der Preſſe zugeſtellt, in der
es u. a. heißt: Die ſpaniſche Sicherheitspolizei hatte ſeit etwa
vierzehn Tagen Kenntnis von einer angezettelten Verſchwörung,
deren einziges Ziel die Störung der öffentlichen Ordnung war.
Die Verſchwörer ſtanden im Einvernehmen mit einigen wenigen
in Spanien wohnenden Elementen. Das Weſentliche dabei iſt,
daß die ſchwachen Minderheiten, die ſich gegen das Regime auf=
lehnen
, durch Mangel an Kraft und durch das Fehlen einer an=
gemeſſenen
Stimmung in ihrem Verſuche, die Ordnung zu ge=
fährden
, noch einmal erfolglos blieben, und daß das Land ruhig
weiter leben kann, indem es nicht allein ſeiner Sicherheitspolizei
vertraut, ſondern auch der franzöſiſchen Regierung, die die Gaſt=
freundſchaft
, mit der ſie die politiſchen Flüchtlinge aufnimmt,
nicht mißbrauchen laſſen will.
Neues deutſch=franzöſiches Luftfahrtabkommen.
w. Paris, 5. November.
Wie die zuſtändige Stelle für Luftfahrtweſen mitteilt, dürfen
infolge eines zwiſchen der deutſchen und franzöſiſchen Regierung
abgeſchloſſenen Abkommens, private franzöſiſche Luftfahrzeuge,
die ordnungsgemäß angemeldet ſind, ohne weiteres deutſches
Gebiet überfliegen. Deutſche Privatflugzeuge dürfen unter den
gleichen Bedingungen Frankreich, nicht jedoch die franzöſiſchen
Kolonien und Mandatsgebiete überfliegen.
Serruns Miſſion.
* Verlin, 5. November. (Priv.=Tel.)
Die ſeit dem 22. Oktober im Berliner Auswärtigen Amt ge=
führten
Verhandlungen zwiſchen Vertretern des Reichswirt=
ſchaftsminiſteriums
und dem Direktor des franzöſiſchen Handels=
miniſteriums
Serruys ſtehen unmittelbar vor ihrem Abſchluß.
Sie drehen ſich in der Hauptſache um eine Eingruppie=
rung
des Saargebietes in das Eiſenkartell, fer=
ner
um die Zolltarife für die Saar= Eiſenproduk=
tion
. Eine entſprechende Abmachung iſt ausgearbeitet worden
und ſoll in dieſen Tagen unterzeichnet werden. In Paris hofft
man, daß die Unterzeichnung bereits am Samstag ſtattfindet, ſo
daß Serruys noch am gleichen Tage nach Paris zurückkehren
könnte. An Berliner amtlicher Stelle glaubt man noch nicht am
dieſen Termin, doch ſcheint es nicht ausgeſchloſſen, daß die
Freitagsverhandlungen die letzten Schwierigkeiten aus dem Wege
räumen werden. Ueber Fragen des deutſch=franzöſiſchen Handels=
vertrages
iſt nicht geſprochen worden, immerhin dürften aber mit
dem jetzigen Verhandlungsergebnis die ſpäteren Verhandlungen
ſich nicht mehr ſo ſchwierig geſtalten, wie das bisher der Fall war.

den Sie ſich in das Urſulinerinnenkloſter auf der Lungara zurück=
ziehen
."
Noailles und Chigi wachten mit ſchwerem Kopf und heftiger
Uebelkeit in ihren Wohnräumen auf. Der Geſandte hielt es für
geraten, ſich abberufen, zu laſſen; dem unbedenklicheren Chigi
glückte es ſpäter, die Fürſtin Colonna aus dem Kloſter zu ent=
führen
. In ſeinen Memoiren, die als Handſchrift in der römi=
ſchen
Geſandtſchaft kurſierten, ſteht zu leſen, daß Marie Colonna
niemals reizvoller geweſen ſei, denn als Nonne.

Antwort Prof. Liebermanns an Or. Arno Holz.
Der Präſident der Akademie der Künſte, Profeſſor Max
Liebermann, hat an Dr. Arno Holz das folgende Schrei=
ben
gerichtet:
Sehr geehrter Herr Doktor!
In der Hoffnung, der unfruchtbaren öffentlichen Auseinander=
ſetzung
ein Ende zu machen, komme ich Ihrem Wunſche nach und
antworte auf Ihren Appell folgendes:
Sie verlangen in Ihrem Brief, daß ich die Geiſter banne,
die Sie gerufen haben. In den Aeußerungen der Preſſe ſpiegelt
ſich nur das wieder, was ſich in unſerer neulichen Sitzung, der
Sie beiwohnten, begeben hat, und was Sie in dieſer erlebten,
war nur das ſpontane Reagieren unſerer Mitglieder auf Ihr
Auftreten. Sie waren eben leider ſelbſt der ſchlechteſte Anwalt
Ihrer eigenen Sache. Ich wiederhole Ihnen, was ich Ihnen
bereits geſchrieben habe: Daß kaum einer von uns gegen Ihre.
Idee, aus der preußiſchen eine deutſche Akademie, zu machen,
etwas zu erinnern hat. Und ich habe auch nicht Ihre Idee iro=
niſiert
, indem ich ſagte, daß zu ihrer Verwirklichung ein Bismarck
vonnöten ſei, ſondern ich wollte damit ſagen, daß ich Sie für die=
ſen
Bismarck nicht halten könne. Und der Verlauf der Sitzung
wird Sie überzeugt haben, daß meine Kollegen und darunter
ſelbſt Ihre ſpeziellen Freunde mir darin zuſtimmen.
Sie haben, wenn ich mich ſo ausdrücken darf, den Gaul am
Schwanze aufzäumen wollen. Sie haben mit Ihrer papierenen
Revolution angefangen, anſtatt mit ihr aufzuhören, wenn poſitive
Arbeit verſagt hätte. Sie wären Ihrem Ziel nähergekommen,
wenn Sie, anſtatt die Akademie von außen zu befehden, ſie von
innen hätten ausbauen helfen.
In Ihrem Appell glaube ich zwiſchen den Zeilen leſen zu
können, daß Sie nun mit uns poſitive Arbeit leiſten wollen,
Wenn dem ſo iſt, ſei die Streitaxt begraben!
Ihr ganz ergehener
Max Liebermanm

[ ][  ][ ]

Seite 4

Samstag, den 6. November 1926

Nummer 308

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Die Verlobung meiner Tochter
Reſi mit Herrn Stadtvikar
Wilhelm Engelhardt zeige
ich hiermit an
Frau Emmy Nell
geb. Gießen

Darmſiadt
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Meine Verlobung mit Fräulein
Reſi Nell, Tochter des ver=
ſiorbenen
prakt. Arztes Herrn
Dr. med. Ernſt Nell und ſeiner Frau
Gemahlin Emmy, geb. Gießen,
beehre ich mich anzuzeigen
Wilhelm Engelhardt
Stadtvikar ( 29292

im November 1926.

Heidelberg
Rich. Wagnerſtr. 12

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Statt Karten.

Uhre Verlobung zeigen an:
Elisebeth Hein
Heini Ramm
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Darmstadt
Essen
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6. Movember 1926.

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Annhia, geb. Schuſter.

Darmſtadt, den 4. November 1926.

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beehren ſich anzuzeigen
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Geſtern abend 6 Uhr entſchlief im 74. Lebensjahre unſer
geliebter Gatte und Vater, Bruder Schwager und Onkel
Kommerzienrat Karl Ihrig.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Marie Ihrig, geb. Conzen
Meta Ihrig
Fritz Ihrig.
Darmſtadt, den 5. November 1926.
(*29304
Martinsſtraße 66.
Die Beerdigung ſindet Montag, den 8 November, vormittags
11 Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofes aus ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.

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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute früh um ½5 Uhr
nach kurzem, ſchwerem Leiden, wohlverſehen mit den Tröſtungen unſerer
hl. Kirche, meinen treuen Gatten, unſren lieben Vater, Schwieger=
vater
, Großvater, Schwager und Onkel
Herrn
Prof. Ludwig Büttenbender
Studienrat i. R.
im 70. Lebensjahre zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. ( 29265
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Luiſe Büttenbender, geb. Neff
Ingenieur Willi Gramm und Frau
Luiſe, geb. Büttenbender
Stud.=Aſſeſſor Georg Büttenbender
und Frau Helene, geb. Hunecke
und 1 Enkel.
Darmſtadt, den 5. November 1926.
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Die Beerdigung findet Montag, den 8. November, nachmittags 3 Uhr,
von der Friedhofskapelle (Nieder=Ramſtädterſiraße) aus ſiatt.
Das Seelenamt findet Dienstag um 2/,7 Uhr in der Liebfrauenkirche
(Klappacherſtraße) ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Heimgange unſerer
unvergeßlichen Entſchlafenen

ſage ich auf dieſem Wege meinen beſten
Dank. Beſonderen Dank Herrn Pfarrer
Lohſink für ſeine ſo troſtreiche Grabrede,
dem Geſangverein Blüte für den er=
hebenden
Geſang und das Tragen zur
letzten Ruheſtätte, ferner für den Nach=
ruf
beim Kranzniederlegen ihres Vor=
ſitzenden
Herrn Schwöbel, ſowie alleit
anderen Kranzſpendern. (16223
Im Namen aller Angehörigen:
Leonhard Trautmann.
Affolterbach, den 4. November 1926.

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Nummer 308

Samstag, den 6. November 1926

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.

Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters

Darmſtadt, 6. November.
Erledigt ſind: Eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
an der Volksſchule in Dietzenbach, Kreis Offenbach; eine Lehrer=
ſtelle
für einen katholiſchen Lehrer an der Volksſchule in Oberts=
hauſen
, Kreis Ofenbach; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
Lehrer an der Volksſchule in Groß=Steinheim, Kreis Offenbach,
Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden, jedoch kann eine anderweitige Woh=
nung
für einen verheirateten Lehrer beſchafft werden; eine Lehrerſtelle
für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Nieder= See=
men
, Kreis Schotten. Wohnung iſt vorhanden und frei.
Hefſiſches Landestheater. In dem zu Beginn des heutigen
Abends, der im Kleinen Haus drei Erſtaufführungen bringt, zur Auf=
führung
gelangenden Perſiſchen Ballett von Egon Welleſz
haben die Damen: Kreibig, Berdolt und Reiß, ſowie Herr Scharff die
weſentlichen Aufgaben. Hierauf folgt die einaktige Oper Apollo
und Hyazinth mit den Damen: Penſe, Albrecht, Buchheim und
den Herren: Strzeletz und Ebert im den tragenden Geſangspartien.
Den Schluß d.s Abends bildet ein Ballett nach Pergoleſe von Stra=
winſky
, Pulcinella, das von den Damen Kreibig, Scheinpflug,
Berdolt, Böhm ſowie den übrigen Damen des Ballettes getanzt wird;
der zur Handlung gehörige Geſang wird von Margarete Albrecht und
den Herren Grauert und Strzeletz ausgeführt. Die drei Werke werden
muſikaliſch von Kapellmeiſter Paul Gerhard Scholz, ſzeniſch von
Oscar Fritz Schuh geleitet, die tänzeriſche Ausgeſtaltung der beiden
Ballette iſt der Ballettmeiſterin Manda von Kreibig anvertraut.
Die morgen Sonntag, abends 6 Uhr, im Großen Haus ſtattfindende
erſte diesjährige Aufführung von Verdis Aida weiſt in den weſent=
lichen
Partien folgende Beſetzung auf: Amneris: Anna Jacobs; Rada=
mes
: Gotthelf Piſtor; König: Heinrich Kuhn; Ramphis: Heinrich
Hölzlin; Amonasro: Imre Aldori; Prieſterin: Margarete Albrecht;
Bote: Rudolf Strzeletz. Die Partie der Aida wird wie bereits mit=
geteilt
wegen Indispoſition von Charlotte Maſſenburg von Frau
Margarete Bäumer, der hervorragenden hochdramatiſchen Sängerin
des wüirttembergiſchen Landestheaters in Stuttgart, geſungen. Muſika=
liſcher
Leiter der Aufführung iſt Generalmuſikdirektor J. Roſenſtock.
Heute Samstag beginnt der Vorverkauf für die Mieter des Landes=
theaters
, zu dem am Donnerstag, den 11. November, abends 8 Uhr,
im Kleinen Haus ſtattfindenden zweiten Vortrag von Dr. Philipp
Kraemer über Bali, die Märcheninſel.
Chodowiecki=Ausſtellung im Landesmuſeum. Die Ausſtellung
zum Gedächtnis der 200. Wiederkehr der Geburt des berühmten Ber=
liner
Zeichners und Radierers wird noch bis Mitte November zugäng=
lich
ſein. Die ausgeſtellten Blätter gehen dann wieder in die Hände
ihres Eigentümers, des Herrn Generalkonful Karl Mayer in
Darmſtadt, zurück. Das Kupferſtichkabinett bereitet dann mit Bil=
dern
und Zeichnungen aus der Zeit von 19121926 einen Ueberblick
über das Schaffen des Hanauer Malers Ewald vor, deſſen Gemälde
auf der derzeitigen Ausſtellung der Darmſtädter Sezeſſion am Rheintor
ein gewiſſes Aufſehen gemacht haben.
Führungen im Landesmuſeum. Die nächſte Führung findet Mitt=
woch
, 10. November, pünktlich 3 Uhr, in der Galerie ſtatt. Dr. Freund
wird vor den Gemälden der Frhr. von Hehl’ſchen Stiftung über das
Thema Der romantiſche Böcklin ſprechen.
Der Vortrag Prof. Dr. Karl Berger über Schillers Nach=
leben
und ſeine Bedeutung für unſere Zeit, der, wie
wir bereits berichteten, am Todestag Schillers, den 10. ds., abends
8½ Uhr, in den Räumen der Buchhandlung Heinrich Schroth, Rhein=
ſtraße
15, ſtattfindet, begegnet erfreulicherweiſe allſeits großem In=
tereſſe
. Rechtzeitige Verſorgung mit Eintrittskarten dürfte ſich daher
empfehlen. (Wir verweiſen auf die Anzeige in heutiger Nummer un=
ſeres
Blattes.
Reformationsfeier der Martinsgemeinde. Die Martinsgemeinde
beging nach den vorausgegangenen Feſtgottesdienſten auch in einem
Gemeindeabend, die 400=Jahrfeier der Reformation in Heſſen.
Im Mittelpunkte des Abends ſtand der Vortrag des Herrn Prälaten
D. Dr. Diehl über Die evangeliſche Bewegung und die Reformation
in Heſſen. Was der Redner aus der Geſchichte unſerer heſſiſchen Lan=
deskirche
mitteilte, fand das regſte Intereſſe aller Anweſenden. Es iſt
wohl eine ſeltene Gabe, daß ein ſo hochſtehender Forſcher, wie Prälat
D. Dr. Diehl, ſein Wiſſen ſo überaus klar und packend auch dem Laien
zugänglich machen kann. Nach den Ausführungen des Nedners kommt
dem Jahre 1526 eine dreifache Bedeutung zu: Es iſt das Jahr des
Abſchluſſes, des Anfangs und des Uebergangs. Ein Abſchluß iſt es
inſofern, als die evangeliſche Bewegung im Volk, die der Neformation
des Landes durch den Landesherrn Philipp dem Großmütigen voraus=
ging
, durch Einführung der Reformation endete, d. h., die ebangeliſche
Geſinyung, die von Luther her ſich eines großen Teils der Geiſtlichkeit
und des Volkes bemächtigt hatte, war auch in den oberen Volksſchichten
und wurde zur offiziellen Staatsangelegenheit, zur Einführung der
lutheriſchen Lehre durch den Landesherrn. Da nun im felben Jahre
auch dieſe evangeliſchen Gemeinden ſich eine neue Ordnung gaben und
unter eine einheitliche Führung ſtellten, iſt 1526 auch der Beginn der
heſſiſchen Landeskirche, die zum erſten Male im Erſcheinung trat auf der
Synode zu Homberg an der Efze. Und ſchließlich bedeutet das Jahr
1526 einen Uebergang, da ja die durch Aufhebung der Klöſter und vie=
ler
Pfründen freigewordenen Güter einer neuen Verwendung zugeführt
werden mußten. Es iſt ein beſonderes Verdienſt Philipps geweſen, daß
er in Erkenntnis der ſozialen Aufgaben der Reformation all dieſe Ein=
künfte
dem Volke zugute kommen ließ, indem er ſie für Hoſpitäler, Stif=
tungen
und Stipendiatenanſtalten verwendste. Der Vortrag war ein=
gerahmt
von Geſangsdarbietungen der Frau Aga Zeh geb. Land=
zettel
und des Herrn Landzettel, begleitet von Herrn Zeh. Der
Poſaunenchor trug unter Leitung des Herm Breitrück einige
Stücke vor.
Die Simultanſchule und ihre Stellung in den Schulfragen der
Gegenwart war das Thema, über das kürzlich die Verſammlung
der in ſtattlicher Anzahl erſchienenen Religionslehrer des Dekanats
Darmſtadt unter dem Vorſitz des Herrn Dekan Weißgerber ver=
handelten
. Im Hinblick auf das zu erwartende Reichsſchulgeſetz war
dieſe Frage ſehr aktuell. Lehrer Helmreich, der erſte Redner, fand
warme Worte für die Simultanſchule wegen ihres voltsverſöhnenden
Charakters und ihrer Segenswirkungen gerade für ihr Herzſtück, den
Religionsunterricht. Aus pädagogiſchen, ſozialen und wirtſchaftlichen
Gründen muß ſie beibehalten werden. Nicht den Parteien, auch nicht
einer Kirche, ſondern dem Volke gehört die Schule! Der zweite
Redner, Pfarrer Berck, betont beſonders die Gefahren einer angeſtreb=
ten
Konfeſſionsſchule, die als römiſche Konkordatsſchule nur ent=
wurzelnde
, entrechtende und entwertende Wirkungen für unſere Volks=
ſeele
haben könne. Schulgemeinſchaft, Volksgemeinſchaft, Kirchengemein=
ſchaft
müſſen nebeneinander ſtehende, überparteiliche Provinzen des
Gottesreichs ſein. So verband eine einmütige Einſtellung die große
Schaar der Lehrer und Pfarrer. Es wurde eine Entſchließung folgen=
den
Wortlauts angenommen: Die Religionslehverkonferenz des evan=
geliſchen
Dikanats Darmſtadt vom 25. Oktober 1926 tritt mit Entſchieden=
heit
für die Sicherung und Erhaltung der durch ein halbes Jahrhundert
bewährten heſſiſchen Simultanſchule auf chriſtlicher Grundlage mit kon=
feſſionellem
Religionsunterricht ein, als der Schule der deutſchen Volks=
gemeinſchaft
, die ihre Gewähr allein hat in den religiöſen und ſittlichen
Kräften des Chriſtentums. Die Konferenz fordert von allen maßgeben=
den
Stellen in Heſſen und im Reich, daß ſie ſich jedem Verſuch einer Be=
ſeitigung
dieſer heſſiſchen chriſtlichen Simultanſchule mit allen Mitteln
widerſetzen. Die Konferenz erwartet von den evangeliſchen Lehrern
und Geiſtlichen eine vertrauensvolle Zuſammenarbeit für dieſe Simul=
tanſchule
und für unſere chriſtliche deutſche Volksgemeinſchaft. Wl.
Der Jugendbund des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten G. D.A.
hielt eine außerordentlich gut beſuchte Verſammlung ab, in der der
Reichsjugendbundleiter Fritz Mewes, Berlin ſprach. In ſeinem Vor=
trag
führte der Redner aus, daß die Jugend des Gewerkſchaftsbundes
der Angeſtellten gewillt ſ.i, an dem Vorwärtskommen unſeres Vater=
landes
mitzuarbeiten. Sie habe dieſes Beſtreben in einer Kundgebung
niedergelegt, die Unſer Wille heißt. Es iſt notwendig, daß die An=
geſtellten
ſich voll und ganz ihrem Berufe widmon, denn nur dann,
wenn jeder ſeinen Poſten ausfüllt, dient er dem Volksganzen. Dazu
iſt es aber auch notwendig, daß der Angeſtellte die nötige Fortbildung
genießt und daß er ſich an Körper und Seele rein hält. Nur ein kräf=
tiger
und geſunder Menſch kann die heutigen Anforderungen erfüllen,
die im Berufe an ihn geſtellt werden. Dies zu erreichen, ſei die erſte
Aufgabe des Jugendbundes des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten.
Begeiſtert ſtimmte die Jugend dieſer Kundgebung zu und legte aufs
neue das Bekenntnis ab, nach dieſen Grundſätzen zu handeln und dafür
Sorge tragen zu wollen, daß dieſer Gedanke in immer weitere Kreiſe
getragen wird.
Die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft e. V. veranſtaltet
am Samstag, den 6. Nov=mber, von abends 8 Uhr ab, im Konkordig=
Saal, Waldſtraße, eine Tanzunterhaltung, wobei die Diplome und
Ehrenpreiſe des letzten Vereinswettſchreibens zur Verteilung gebracht, mittel gegen Erlältungen, 7000 notar besl Zeuanisse verbürgen den
werden. Der Zutritt zu der Veranſtaltung iſt außer den Mitgliedern
und deren Angehörigen auch Freunden und Gönnern gerne geſtattet.
Am kommenden Sonntag findet ein Spaziergang nach dem Einſiedel

ſtatt. Der Abmarſch erfolgt um 2 Uhr vom Verkehrsbüro.

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Sonntag, 7. Nov. K 2 (Bühnenvolksbund). Anfang 6 Uhr,
Ende 10 Uhr: Aïda. Oper von Verdi. Preiſe: 120 bis
12 Mk.
Montag, 8. Nov. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 9. Nov. L 5. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Der
Ring des Nibelungen. Vorabend: Das Rhein=
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Mittwoch, 10. Nov. B 5, Schülermiete rot 2. Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: Wilhelm Tell. Schauſpiel von Schiller.
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Donnerstag, 11. Nov. C 6. Anfang 7½ Uhr, Ende 10½ Uhr:
Gaſparone. Operette von Millöcker. Preiſe: 1 bis
10 Mk.
Freitag, 12. Nov. G 4 (Volksbühne). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: Mann iſt Mann (Die Verwandlung des
Packers Galy Gay in den Baracken von Kilkoa). Luſtſpiel
von Bert. Brecht. Preiſe: 0.80 bis 8 Mk.
Samstag, 13. Nov. Samstags=Fremdenmiete 2. Vorſtellung.
Anfang 3½ Uhr, Ende nach 6½ Uhr: Don Giovanni.
Oper von Mozart. Preiſe: 0.70 bis 7 Mk.
Sonntag, 14. Nov. Nachm. 3½ Uhr, Ende 6 Uhr: Volksvorſtel=
lung
zu ermäßigten Preiſen: Rigoletto, Oper von
Verdi. Preiſe: 1 bis 4 Mk. Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
Sonntags=Fremdenmiete 2. Vorſtellung. Neu einſtudiert:
Iphigenie. Schauſpiel von Goethe. Preiſe: 1 bis 10 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, 7. Nov. Vorm. 11 Uhr: Electrola=Konzert
der Firma Karl Jäger. Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
Gaſtſpiel des Heſſiſchen Künſtlertheaders. Uraufführung:
Der Berg. Von Herb. Kranz. Preiſe: 0.50 bis 3.50 Mk.
Montag, 8. Nov. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 9. Nov. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Vorſtellung
für das Bezirksgewerkſchaftskartell: Das Grabmal des
unbekannten Soldaten. Tragödie von P. Raynal.
Preiſe der reſtlichen Karten: 1 bis 6 Mk.
Mittwoch, 10. Nov. Anfang 8 Uhr: Erſter Kammermuſik=
abend
des Schnurrbuſch=Quartetts. Werke von
Schumann, Smetang, Johann Senfter. Preiſe: 1, 2, 3 Mk.
Donnerstag, 11. Nov. Anfang 8 Uhr: Zweiter Lichtbil=
dervortrag
von Dr. Phil. Kraemer: Bali, die
Märcheninſel, Preiſe: 0.80, 1.50, 2 Mk.
Freitag, 12. Nov. Zuſatzmiete V (5). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr. Zum erſten Male wiederholt: Perſiſches Bal=
Oper von Mozart. Pulcinella. Pantomime von
Jgor Strawinſky. Preiſe: 1 bis 6 Mk.
Samstag, 13. Nov. H 3 (Bühnenvolksbund). Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: Die Geſchwiſter‟ Die Mitſchul=
digen
. Zwei Schauſpiele von Goethe. Preiſe: 1 bis 6 Mk.
Sonntag, 14. Nov. Vorm. 11½ Uhr: Erſte Morgenfeier:
Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Zuſatzmiete IV (4): Der kehrsburegu.
Biberpelz‟. Eine Diebskomödie von G. Hauptmann.
Preiſe: 1 bis 6 Mk.

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Liederkranz. Zum diesjährigen Heybſtkonzert, welches am Sonn=
tag
, den 7. November, nachmittags 4 Uhr, in der Otto Berndt=Halle
ſtattfindet, iſt wieder von ſeiten der Leitung ein künſtleriſch anſprechen=
des
Programm zuſammengeſtellt. Der Chor unter der Stabführung
ſeines tüichtigen, langjährigen Dirigenten, Herrn Kammermuſiker Max
Stetefeld, ſingt außer einigen Volksliedern neuere 4=cappella=Chöre von
dem bekannten Berliner Komponiſten Hugo Kaun (,Gebet und Vom
Rhein), ſowie Geimat von Wiesner. Als Soliſtin wirkt mit die hier
ſo gern gehörte Konzertſängerin Frau Suſanne Horn=Stoll, welche, von
ihrem Gatten, Herrn Kammermuſiker Wilh. Horn, am Flügel begleitet,
Lieder von Brahms, Wolf, Strauß, Herrmann, Bizet und Delli=Aqua
ſingen wird. Es dürſte von Inteneſſe ſein, wieder einmal das ſo ſelten
gehörte Inſtrument, die Viola, als Soloinſtrument zu hören. Herr
Horn wird Chaconne für Viola, Op. 8, von Marteau, außerdem Andante
von Rubinſtein und Violaſolo aus dem Ballett Giſella von Adam zu
Gehör bringen.
Turngemeinde Darmſtadt 1846. Auf die heute abend ſtattfindende
Monatsverſammlung wird beſonders aufmerkſam gemacht.
Nach einer früheren ſchönen Gepflogenheit werden die in den letzten
Monaten neueingetretenen Mitglieder durch den Vorſtand feierlich be=
grüßt
. Auch die Singmannſchaft hat ihre Mitwirkung zugeſagt. Um
pünktliches Erſcheinen wird gebeten.
Oppheum. Der Kartenverkauf für die Kindervorſtellung Hänſel.
und Gretel am Sonntag, nachmittags 3½ Uhr, findet ſchon heute im
Verkehrsbüro ſowie im Zeitungs=Kiosk am Schloß ſtatt. Es gelten Ein=
heitspreiſe
für Erwachſene und Kinder von 0,50 bis 1,50 Mk. (ſiehe
Anzeige). Die Hauptrollen werden von den reizenden Liliputanern dar=
geſtellt
.
Rieſenzirkus Gleich iſt immer noch Senſation und Tagesgeſpräch.
Die geſtrige Abendvorſtellung war wieder ohne jede Lücke beſetzt und
der beſte Beweis ſür die Zugkräftigkeit des Unternehmens. Morgen
Sonntag und Montag, 8. November, finden zwei Veranſtaltungen ſtatt,
und zwar nachmittags 3 Uhr und abends 7.30 Uhr. Das Nachmittags=
programm
iſt ebenſo reichhaltig wie abends. Kinder bis zu 12 Jahren
und Militär zahlen zu allen Vorſtellungen nur halbe Preiſe. Der Be=
ſuch
der Nachmittagsvorſtellung dürfte beſonders empfohlen werden.
Es wird noch darauf hingewieſen, daß die am Mittwoch, den 10. No=
vember
, angeſetzte Schul= und Familienvorſtellung bereits am Montag,
den 8. November, nachmittags 3 Uhr ſtattfindet.
Der ſchienenloſe Zug, deſſen Ankunft in Darmſtadt auf morgen,
Samstag, den 6. November, feſtgeſetzt war, hat in Mainz einen kleinen
Unfall erlitten, ſo daß ſeine Ankunft erſt Montag, den 8. November,
erfolgt. Der Zug iſt in der Garage Adolf Walther, Grafenſtraße 6, zu
beſichtigen.
Radio=Apparate für Kriegsblinde. Wie uns mitgeteilt wird, iſt
es nunmehr der Heſſiſchen Hauptfürſorgeſtelle der Kriegsbeſchädigten=
und Kriegshinterbliebenenfürſorge durch ſehr weitherzige Mithilfe, der
Firma Adam Opel., Motorwagenfabrik in Rüſſelsheim, und dank dem
Entgegenkommen der Firma Schneider u. Opel in Frankfurt am
Main=Eſchersheim gelungen, den in Heſſen wohnenden Kriegsblinden, die
noch nicht an den Rundfunk angeſchloſſen waren, Radio=Apparate ( Fa=
brikat
Schneider=Opel) nebſt Zubehör zur Verfügung zu ſtellen. Damit
iſt nun ſämtlichen heſſiſchen Kriegsblinden die Möglichkeit gegeben, die
Verbindung mit der Außenwelt aufzunehmen.

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Ebangeliſcher Bund. Es iſt zu erwarten, daß die Feſtberſamm=
lung
am Sonntag nachmittag 3 Uhr bei der die Herien Prälat D. Dr.
Diehl. Bundesdirektor Fahrenhorſt und Landesvorſitzender D. Waitz
Anſprachen halten, von hier und auswärts ſo ſtark beſucht wird, daß
die Stadtkirche nicht ausreicht. Deshalb wird ſchon jetzt darauf auf=
merkſam
gemacht, daß eine Parallelverſammlung zur ſelben Stunde in
der Stadtkapelle vorgeſehen iſt, bei der dieſelben Redner ſprechen wer=
den
. An der Begrüßungsverſammlung, die abends 8 Uhr in den Räu=
men
der Vereinigten Geſellſchaft ſtattfindet, können außer den aus=
wärtigen
Feſtgäſten auch die Darmſtädter Freunde und Mitglieder des
Evangeliſchen Bundes mit ihren Angehörigen teilnehmen. Dasſelbe
gilt für die öffentliche Hauptverſammlung, die am Montag vormittag
11½ Uhr in der Otto Berndt=Halle, Alexänderſtraße 22, ſtattſindet, und
bei der der als Lutherforſcher weit bekannte Profeſſor an der hieſigen
Techniſchen Hochſchule, Herr Geh. Hofrat D. Dr. A. E. Berger über
Reformation und Kultur einen Vortrag hält. Alle diejenigen, welche
an dem gemeinſamen Mittageſſen teilnehmen wollen, werden gebeten,
ſich bei Herrn Rechnungsrat Hebermehl. Waldſtraße 40, anmelden zu
wollen.
Der Verein der ehemaligen Schüler und der Freunde des Real=
gymnaſiums
hielt im Reſtaurant Sitte ſeine Hauptverſamm=
lung
ab. Der Leiter des Feſtkommerſes am 25. September, der eigent=
lichen
Wiederſehensfeier der alten Realgymnaſiaſten, wozu die Vorbe=
reitungen
in der Hand des Vereins lagen, ſtattete zunächſt Bericht über
den prächtigen und harmoniſchen Verlauf dieſer Veranſtaltung ab.
Allen, die ſich um das Zuſtandekommen des Kommerſes verdient ge=
macht
hatten, wurde herzlichſt gedankt. Die einen kleinen Ueberſchuß
aufweiſende Abrechnung über die Feier wurde geprüft und der Feſt=
rechner
entlaſtet. Ueber die Art und Weiſe der Uebergabe der Stif=
tungsurkunde
über die anläßlich der Hundertjahrfeier geſammelte und
noch weiterhin zu ſammelnde Jubiläumsſpende wurde eingehend
verhandelt und Beſchluß gefaßt. Ein Vorſchlag zur Ausgabe von
Bauſteinen für den weiteren Ausbau der Spende wurde dem neuen
Vorſtand zur Beachtung überwieſen. Großzügige Werbearbeit für die
künftige Weiterausgeſtaltung der Spende wird beſchloſſen. Die Neuwahl
des fünfköpfigen Vorſtandes ergab die Wiederwahl der bisherigen Mit=
glieder
des vorbereitenden Ausſchuſſes mit einer Zuwahl. Die Not=
wendigkeit
der Beſtellung eines beſonderen Kuratoriums für die
Verwaltung und Ueberwachung der Verwendung der Spende wurde all=
ſeitig
anerkamt. Die Funktionen dieſes neu zu ſchaffenden Verwal=
tungsorgans
ſollen ſatzungsmäßig feſtgelegt und von einer demnächſtigen
Mitgliederverſammlung durchberaten werden. Kurze Mitteilungen über
die am nächſten Samstag ſtattfindende akademiſche Feier des hundert=
jährigen
Beſtehens der ſämtlichen hieſigen Realbildungsanſtalten und
Stellungnahme hierzu bildeten den Schluß des anregend verlaufenen
geſchäftlichen Teiles des Abends, dem noch ein längeres gemütliches Bei=
ſammenſein
folgte. Im Laufe der Verhandlungen gab weiter noch
ein Vorſtandsmitglied auf Anregung aus der Verſammlung heraus
einen intereſſanten Rückblick auf die im März 1921 erfolgte Gründung
des Vereins, die zum Schutze des damals bedrohten Beſtandes der Schule
geſchah, entrollte daran anſchließend ein Bild vom heutigen Lehrplan
des Realgymnaſiums und vom Entſtehen des Reform=Realgymnaſiums
und betonte die dringende Notwendigkeit des Weiterbeſtehens des Ver=
eins
auch über die nun verrauſchten Feſttage hinaus zum Wohle der
lett. Von Egon Welleſz. Apollo und Hyazinth, allen ehmaligen Nealgymngſiaſten ans Herz gewachſenen Lehranſtalt.
Die Mitglieder des Vereins ſeien auch an dieſer Stelle auf die am
17. November beginnenden Vorträge im Realgymnaſim zum
Beſten der Wohlfahrtskaſſe der Schule hingewieſen und zu zahlreicher
Beteiligung aufgefordert.
Das Amt für Leibesübungen macht beſonders auf den im Na=
men
des Akad. Skikluhs laufenden Sportfilm von Bergſchön=
heit
und Winterſonne aufmerkſam. Die Vorführungen ſind
Robert Schumann. (Mitwirkende: Kapper, Liebel, am 11. und 12. November, abends 8 Uhr, in der Otto Berndt=Halle.
Poerner, Barezinſky, Riede.) Preiſe: 0.50 und 0.80 Mk. Mitglieder von Turn= und Sportvereinen erhalten Eintrittskarten zum
ermäßigten Preiſe von 1 Mark im Sporthaus Adelmann und Ver=
Im Schloßmuſeum finden vom 1. November an, nur vormittags
um 11 und 11½ Uhr Führungen ſtatt; da 50 Räume zu beſichtigen,
dauert jede Führung über eine Stunde.
Arbeiterjubiläum. Der Glaſer Julius Hoffner, hier, Tannen=
ſtraße
23, feiert heute ſein 25jähriges Arbeitsjubiläum bei der Firma
Georg Schulz, Bauglaſerei, Beſſunger, Straße 74.
Unfall. Geſtern abend kurz vor 6 Uhr wurde ein junger Mann
in der Rheinſtraße, von einem Auto angefahren. Der Verunglückte
erlitt einige Hautabſchürfungen und wurde von der Sanitätswache
(Tel. 400) nach dem Städt. Krankenhaus verbracht.
Polizeibericht. Am 5. 11. 26, nachmittags zwiſchen 12½ und
2 Uhr, wurde in der Rheinſtraße ein raffinierter Einbruch bei dem
Lotterieeinnehmer Hilsdorf ausgeführt. Der Täter drang von der
Straße aus durch Oeffnen der Ladentüre mittels Nachſchlüſſels in den
während der Mittagszeit verſchloſſenen Laden ein und entwendete
mehrere Hundert Mark Bargeld. Die vorhandenen Loſe warf der
Täter durcheinander, ohne welche mitzunehmen. Seit Ende ver=
gangener
Woche iſt hier ein Manſardeneinbrecher an der Arbeit der
bereits 5 Einbyſiche ausgeführt hat. In zwei Fällen wurde der Täter
geſehen. Der Beſchreibung nach handelt es ſich um ein und dieſelbe
Perſon. Auch für die andeven Fälle kommt nach der Arbeits veiſe der
gleiche Täter in Betracht. Entwendet wurden nachfolgend aufgeführte
Gegenſtände: Ein getragener grauer Sommeranzug, ein getragener
blauer Anzug, eine grüngraue Herrenhoſe, ein neuer Vulkan=Fribre=
Koffer, eine ſilberne Armbanduhr mit der Nr. 9/4, eine ſilberne Damen=
uhr
mit Goldrand, ein goldener Damenring mit rotem Stein, eine
ſchwarze, innen mit rotem Leder gefütterte Lacklederhandtaſche mit
41 Mark, eine braune Geldbörſe mit 8 Mark, ein Paar ſchwarze Damen=
ſpangenſchuhe
, 2 Tafeln Schokolade, und 12 Mark loſes Geld. Der
Täter iſt nach der Beſchreibung 30 bis 40 Jahre alt, etwa 175 bis
1,80 Meter groß und hat mageres blaſſes Geſicht. Bekleidet war er
mit dunkelblauem Anzug und ſchwarzem Hut (ohne Ueberzieher). Mit=
teilungen
, die für die Ergeifung des Täters von Bedeutung ſind, werden
von der Kriminal=Abteilung, Zimmer 5, entgegengenommen. Am
12. 10. 26, abends zwiſchen 12 und 1 Uhr, iſt in dem Reſtaurant
Münchener Hofbräu, Ecke Wald= und Grafenſtraße, ein Covercoat=
Mantel vertauſcht worden. Der zurückgebliebene Mantel iſt von der
gleichen Stoffart und Farbe, gut erhalten und für kräftige Figur ge=
arbeitet
. Maßarbeit der Schneiderei Joh. Herber, Oberlahnſtein. Da in
dieſem Falle eine Verwechſlung und keine Aneignungsabſicht vorliegen
dürfte, wird der rechtmüßige Beſitzer des zurückgelaſſenen Mantels er=
ſucht
, dieſen gegen Ablieferung des Vertauſchten bei der Kriminal=
Abteilung, Zimmer 10. in Empfang zu nehmen. Von einer Bauſtelle
am Böllenfalltor wurden zwei Rollen Ruberoid, aus einem Hausflur
ein Herrenfahrrad, Marke Adler, und aus einem nichtverſchloſſenen
Büro eine 25 Zentimeter hohe Tiſchuhr geſtohlen. In der Nacht
vom 4./5. 11. 26 brannte in der Nähe des Viadukts an der Weiter=
ſtädter
Straße auf dem Bahnkörper ein zu Lagerzwecken verwendeter
Waggon vollſtändig nieder. Die Entſtehungsurſache iſt bis jetzt noch
ungeklärt. Feſtgenommen wurde auf Anordnung des Amtsgerichts
Arnſtein der Zimmermann Vitalis Weigand wegen Betrugs.
Aufhebung der Steuerverzugszuſchläge bevorſtehend. Der Ver=
zugszuſchlag
beträgt zurzeit noch immer 34. Prozent. Auf Eingabe des
Deutſchen Großhandels E. V. hat ſich das Neichsfinanzminiſterium nun=
mehr
zu einer alsbaldigen Beſeitigung der Verzugszu=
ſchläge
entſchloſſen, ſo daß in Zukunft bei nicht rechtzeitiger Zah=
lung
lediglich Verzugs zinſen erhoben werden. Eine diesbezügliche
Verordnung dürfte nächſter Tage ergehen.

Geſchäftliches.
Das Champagner=Girl im Schaufenſter. Eine originelle und luſtige
Reklame, die eine große Menge Schauluſtiger anlockt, hat das Tapeten=
haus
Wilhelm Erhardt am Weißen Turm in einem ſeiner Fenſter
ausgeſtellt. Eine Abbildung von 6 niedlichen Champagner=Girls, die
bekanntlich zurzeit im Orpheum auftreten, ſchlenkern mit ihren hübſchen
Beinchen und blichen inmitten einer bühnenartigen, koſtbaren, vielfar=
bigen
und aparten Stoff= und Tapetendekoration, die von der Firma
ſelbſt hergeſtellt iſt, vergnügt in die Welt.

Tageskalender für Samstag, den 6. November 1926.
andestheater Großes Haus, vorm. 11½ Uhr: Akadem. Feier
anläßlich des 100jähr. Beſtehens der drei Darmſtädter Reglanſtalten.
Abends 7½ Uhr, Ende 10½ Uhr, I 2 (Bühnenvolksbund): Mac=
beth‟
. Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatz=
miete
VI (4): Perſiſches Ballett, Apollo und Hyazinth, Pul=
einella
. Orpheum, abends 8 Uhr: Das Champagner=Girl.
kieſen=Cireus Gleich, Meßplatz, abends 7.30 Uhr.
Schloß=Café: Konzert. Café Rheingold: Konzert und
Tanz, Winzerfeſt. Weinhaus Weißer Turm: Konzert und
Tanz. Hotel Schmitz: Unterhaltungsmuſik. Spaniſche
Bodega: Künſtlerkonzert. Kaufm. Stenogr.= Geſell=
chaft
, abends 8 Uhr, im Konkordigſaal: Tanzunterhaltung.
Her und 6ler; Barbarafeier. Heſſ. Jagdklub abds.
Uhr, im Städt. Saalbau: Hubertusfeier. Turnhalle am
Voogsplatz, abends 8 Uhr: Kundgebung der Reichs=, Staats= u.
Zemeindebeamten des Landes Heſſen. Kinovorſtellungen:
(nion=, Reſidenz=Theater, Palgſt=Lichtſpiele.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Samstag, den 6. November 1926

Nummer 308

Handel mit gefälſchten
Reifezeugniſſen.
Der Staatsanwalt führt aus, im Mittelpunkt der Strafſache ſtän=
ben
S. u. Sch., die anderen Angeklagten ſeien nur Figuren im Spiel.
S. ſei der Leiter der Schule geweſen, im Innern habe er aber den
Beruf zum Lehrer nicht gehabt, Sch. ſei, was ſtraferſchwerend ſei, Be=
amter
gewoſen. S. habe den Schilern falſche Abgangszeugniſſe behufs
Immatrikulation behändigt, manches habe S. dabei geheimnisvoll,
vielleicht ſchauſpieleriſch in Schleier gehüllt. Man könne annehmen, daß
noch ein Dritter tätig geweſen ſei, der Stempel und Formulare be=
ſchafft
habe. S. u. Sch. erſchienen als Mittäter. S. ſei eine Perſön=
lichkeit
, die gerne nach außen hin eine gewiſſe Rolle ſpiele, die auf
Preſtige gearbeitet habe, er wollte mit einer ſtattlichen Anzahl von
rite=Abiturienten und Studenten prunken. Es liege einfache Urkunden=
fälſchung
vor, bei S. qualifiziert nach 268 StGB. Sch. ſei auf Gedeih
und Verderb mit S. verbunden geweſen. S. habe in 2 Fällen (Oe. u.
W.) Betrug verübt in Tateinheit mit Erpreſſung. S. habe ſich als
gutmütiger Mann aufgeſpielt, der den jungen Leuten helfen wollte und
ſich hier mit Sch. verbunden. H. ſei der Begünſtigung geſtändig. Auch
die übrigen Angeklagten erſcheinen nach Anſicht des Staatsanwalts
überführt. Beſonders gelte dies von Student R. H. Oe, und W.
hätten durch die Reiſe nach Gießen vorgetäuſcht, daß ſie ſich einer Prü=
fung
unterziehen müßten. Die Angeklagten wußten, daß das Zeugnis
aus der Werkſtatt des S. hervorgegangen war und nicht von einer
Behörde herrührte. Dies gelte auch von den Angeklagten St. u. E. H.
Der Staatsanwalt ſtellt folgende Strafanträge: gegen S. eine Ge=
ſamtgefängnisſtrafe
von 3 Jahren und Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. Die Unterſuchungshaft möge
ihm erſt ſeit 23. September 1926 (dem Tag der verlegten Hauptverhand=
lung
angerechnet werden, ſollte noch ein größever Teil der Unter=
ſuchungshaft
angerechnet werden, ſo möge dabei erwogen werden, daß
die lange Dauer der Unterſuchung gerade durch S. verurſacht worden
ſei, der ein diaboliſches Vergnügen darin gefunden habe, den Unter=
ſuchungsrichter
hinters Licht zu führen; gegen Sch. eine Gefängnis=
ſtrafe
von 2 Jahren 3 Monaten und Aberkennung der bürgerlichen
Ehvenrechte auf die Dauer von 5 Jahren, auch hier wird Anrechnung
der Unterſuchungshaft anheimgegeben; gegen H. wegen Begünſtigung
unter Freiſprechung im Uebrigen 2 Monate Gefängnis; gegen alle
übrigen Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von je 2 Monaten, die nach
dem Geldſtrafengeſetz in je 500 Mk. Geldſtrafe umzuwandeln wären.
Der Verteidiger des S. findet, der Staatsanwalt habe S. nicht
pbjektiv behandelt, er habe nicht gewürdigt, daß er lange und ſchwer
an einer Jugendkrankheit gelitten habe. Gegen den Willen des Klienten
müſſe der Verteidiger darauf hinweiſen, daß eine gewiſſe pſychopathiſche
Einſtellung bei S. vorliegen müſſe. Von Erpreſſertätigkeit ſei keine
Spur zu ſehen, Sch. fei der Erpreſſer geweſen. Jetzt ſuche man alles
auf S. abzuladen. Das beantragte Strafmaß erſcheine außerordentlich
hoch. S. habe die Länge der Unterſuchung keineswegs verſchuldet. Dem
Unterſuchungsrichter wüßten ja ſelbſt Zweifel gekommen ſein, ob S.
geiſtig normal veranlagt ſei. Sch. habe das Glück gehabt, frei zu
kommen. S. ſitze jetzt 11 Monate in Unterſuchungshaft. Mildernde
Umſtände möchtemn in noch weiterem Maße bei der Strafbemeſſung
berückſichtigt werden. Als gleichzeitiger Verteidiger des früheren Privat=
lehrers
Hch. H. will er deſſen Begünſtigungstätigkeit milder angeſehen
wiſſen, man möge deſſen dreimonatliche Unterſuchungshaft voll an=
rechnen
. Der Haftbefehl gegen S. möge aufgehoben werden.
Der Verteidiger des Sch. betont, die Urkundenfälſchung könne hier
nur nach § 363 StGB. beſtraft werden. Sch. komme nur als Gehilfe
bei der Urkundenfälſchung in Betracht. Die Zeugniſſe hätten das beſſere
Fortkommen der jungen Herren ermöglichen und ihnen günſtigere
Lebensbedingungen verſchaffen ſollen. Sch. habe keine Erpreſſung
begangen; von 1920/21 ab habe S. die Fälſchungen begangen, und erſt
1924 die Bekanntſchaft des Sch. gemacht. Die Vorausſetzungen einer
Erpreſſung ſchieden aus, durch Drohung ſei nicht eingewirkt worden.
Welche pekuniäven Vorteile habe Sch. überhaupt bezogen? Nur in einem
Falle habe er von Oe, für Diemſtleiſtungen 100 Mk. erhalten, außerdem
habe er von der Angeklagten St. 50 Mk. bekommen. Alles andere
ſei in die Taſche des S. gewandert. Sch. habe aus Gefällig=
keit
gegen S. gehandelt, wohl auch, um ſeine ſoziale Stellung zu heben.
Sch. habe nur zu Gunſten des S. ſeine Tätigkeit entfaltet, alſo nur als
Gehilfe gehandelt, gehandelt, um das Unternehmen S.3 zu fördern.
Die moraliſche Seite der Sache ſei nicht zu verteidigen, nicht zu ent=
ſchuldigen
. Gegen S. ſeien 3 Jahre Gefängnis beantragt, gegen Sch.
2 Jahre 3 Monate Gefängnis, das ſei ein Mißverhältnis, wenn die
Tätigkeit des Sch. als Beihilfe gewertet werde. Sch. habe doch ſeine
ganze Poſition und damit den Zivilverſorgungsſchein verloren. Wenn
es richtig ſei, daß S. keine Examina gemacht habe, dann hätte man ihm
ſchon früher das Handwerk legen ſollen. Der Verteidiger von Oe. und
W. betont, daß ein Profeſſor der Chemie der hieſigen Lechniſchen Hoch=
ſchule
auf S.s Inſtitut aufmerkſam gemacht habe, ja, daß auf das Unter=
nehmen
im Anſchlag am ſchwarzen Bvett dieſer Schule hingewieſen
geweſen ſei. Oe. und W. ſeien vom Mai bis Oktober in Ss Schule
gew ſen, ſie hätten erheblich und mit Eifer darin gearbeitet. Beide ſeien
in gutem Glauben geweſen und hätten reguläve Zeugniſſe erwartet.
Es handle ſich um 1819jährige Schüler, die ſorgſam erzogen worden,
die eifrig beſtrebt geweſen ſeien, raſch Maturum zu machen. Da müſſe
man ſich in die Pſyche dieſer jungen Leute verſetzen. Oe. und W. hätten
nach alledem die Zeugniſſe für echt halten dürfen. Nur 8 363 St. G.B.
könne in Anwendung kommen; aber auch hier müſſe der Dolus vor=
gelegen
haben und den Angeklagten nachgewieſen ſein. Oe. und W.
ſeien freizuſprechen.
Der Verteidiger des R. H. und des A. K. kennzeichnet deren Be=
ſtreben
, das Maturum noch nachzumachen, da ſei S. an ſie heran=
getreten
und habe von ſeinen Beziehungen zu einem höheren Schul=
beamten
geſprochen. R. H habe in gutem Glauben gehandelt; er ſei
es ja geweſen, der den Stein ins Rollen gebracht, der ſich ſogar mit
Selbſtmordgedanken getragen habe; R. H. ſei freizuſprechen. Das Zeug=
nis
des A. K. ſei in deſſen Gegenwart gefälſcht worden. A. K. habe
furchtbare ſceliſche Nöten gelitten und getragen, auf Vaters Drängen
gehandelt. Bei A. K. möge auf eine Geldſtrafe erkannt werden,
Der Verteidiger der A. St. weiſt darauf hin, daß dieſe gewußt
haben wiſſe, daß ein gefälſchtes Zeugnis vorliege. Die Angeklagte
habe nicht gewußt, worum es ſich handle und ſei deshalb freizuſprechen.
S. habe ſie einer Prüfung unterzogen und ihr geſagt, ſie ſei ja ſchon
recht weit voran. In der Schule S. habe eine ſtarke Einpaukerei ſtatt=
gefunden
; für die A. St., wurde von S. geſagt, genüge die Vorlegung
gefertigter ſchriftlicher Arbeiten, ſpäter wurde ihr geſagt, dieſe Arbeiten
ſeien geprüft und ihr Zeugnis würde ihr nachgeſandt werden. Auch die
Ausführungen der Verteidiger von Erw. Hi. und Erw. H. gipfeln in
der Bitte um Freiſprechung.
Das Urteil erkennt zu Recht: S. erhält 3 Jahre Gefäng=
nis
unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer
von 5 Jahren. 6 Wochen Unterſuchungshaft werden angerechnet. Sch.
erhält 1 Jahr 6 Monate Gefängnis, die bürgerlichen Ehren=
rechte
werden auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt, 3 Monate

Begünſtigung 2 Monate Gefängnis, die durch die Unterſuchungs=
haft
verbüßt ſind. Alle übrigen Angeklagten werden an
Stelle an ſich verwirkter Gefängnisſtrafe von je 1 Monat zu Geld=
ſtrafen
von je 500 Mk. verurteilt. Die mündliche Urteils=
begijindung
verneint die Anwendbarkeit des § 363 StGB. mit Rückſicht
auf die reichsgerichtliche Rechtſprechung.
Bei der Beurteilung der Taten des S. bezüglich des Strafmaßes
hat das Gericht lange geſchwankt, ob auf Zuchthaus oder Gefängnis
zu erkennen ſei. S. ſei als gemeiner Fälſcher überführt. Eigentlich
hätten wildernde Umſtände verſagt werden wüſſen, aber als mil=
dernder
Umſtand wurde der geſchwächte Geſundheits=
zuſtand
des S. in Betracht gezogen und deshalb auf Gefängnis=
ſtrafe
erkannt.
Wir bemerken auf Wunſch, daß es ſich bei dem Inſtitut S. nicht
um das bekannte Inſtitut des Herrn Dr. Wilhelm Siederslehen
hier handelt.
Fernſprechverkehr mit London. Darmſtadt iſt zum Fernſprech=
berkehr
mit London zugelaſſen worden. Der Verkehr iſt Montags bis
Freitags auf die Zeit von 5 Uhr nachmittags bis 8 Uhr vormittags und
auf Samstags, 2 Uhr nachmittags, bis Montags, 8 Uhr vormittags.
beſchränkt. Zugelaſſen ſind nur nichtdringende Privatgeſpräche, Einzel=
Nachtgeſpräche zu drei Fümftel Gebühr, und Monatsgeſpräche zur halben
Gebühr; als Nachtzeit gelten im Verkehr mit England die Stunden von
7 Uhr abends bis 8 Uhr morgens. Ein gewöhnliches Dreiminuten=
geſpräch
von Darmſtadt mit London koſtet 142 Mk.
Zwölf Prozent Steuerverzugszinſen. Durch eine Verordnung des
Reichsfinanzminiſters werden für die Reichsſteuern die Verzugs=
zuſchläge
aufgehoben und Verzugszinſen in Höhe von 12 Prozent vor=
geſehen
. Im preußiſchen Hauptausſchuß, wo von dieſer Tatſache Mit=
teilung
gemacht wurde, erhob man lebhafte Bedenken gegen dieſe Höhe
der Verzugszinſen und beſchloß, für Preußen gemäß der früheren Rege=
ung
bei 9 Prozent zu bleiben.

Aus Heſſen.

* Kranichſtein, 4. Nov. Der hieſige Geſangverein Loreley beteiligte
ſich am Liedertag in Wolfskehlen. Der Geſangverein Loreley brachte
zwei Chöre zum Vortrag, die, ſorgfältig einſtudiert, unter der gewohn=
ten
ſicheren Führung ihres verdienſtvollen Dirigenten, Herrn Lehrer
Flauaus, einen wahren Beifallsſturm ernteten. Eine ganz beſondere
Leiſtung bot der Verein mit feinem zweiten Liede, das eine Glanz=
nummer
des Tages war, und eine der beſten Leiſtungen des ganzen
Liedertages überhaupt.
* Griesheim, 5. Nob. Herr Heinrich Röhs. Sohn von Herrn
Bäckermeiſter Röhs, hier, der ſeither als Poſcumiſt beim ſtädt. Orcheſter
in Darmſtadt angeſtellt war, wurde in gleicher Eigenſchaft bei der Kapelle
des Stadttheaters in Dortmund angeſtellt. Der Büttelborner Weg
(Durch die ſogenannten Hecken) iſt auf zwei Monate wegen Chauſſierung
geſperrt. Vom 4. November ab tritt bei der elektriſchen Straßen=
bahn
eine Fahrplan=Aenderung ein. Alle Züge verkehren von hier ab
3 Minuten und von Darmſtadt ab 2 Mimuten früher.
H. Eberſtadt, 5. Nov. Im Phyſikſaale der hieſigen Volksſchule iſt
eine Radioanlage für Unterrichtszwecke eingerichtet worden. Wan=
derung
. Der Odenwaldklub (Ortsgruppe Eberſtadt) veranſtaltet am
kommenden Sonntag ſeine 8. Wanderung. Marſchzeit 3 Stunden. Ab=
marſch
um 1 Uhr vom Ortsausgang der Alten Darmſtädter Straße.
* Pfungſtadt, 4. Nov. Konzert. Das Konzert, das das bieſige
Männerquartett Pfungſtadt gab, nahm in allen Teilen einen guten
Verlauf, weil ſowohl die Geſangsabteilung wie auch das Orcheſter voll
und ganz auf ihrer Höhe waren. Dies iſt vor allem ein Verdienſt der
Chorleiter Vetter und Hillgärtner. Auch im ſoliſtiſchen Teil waren be=
achtenswerte
Darbietungen zu verzeichnen. Auf alle Fälle war das
Konzert ein voller Erfolg des veranſtaltenden Vereins. Die Sand=
bachregulierung
ſchreitet rüſtig fort. Bei der Regulierung des
durch den Wald gehenden Teiles arbeiten Forſtamt und Kulturbauamt
Hand in Hand. Man glaubt, daß die Arbeiten in der vorgeſehenen Zeit
beendigt werden können. Todesfall. Schloſſermeiſter Ludwig
Schaffner 1. iſt nach längerem Leiden geſtorben. Schaffner war ein eif=
riges
Mitglied des Tumpereins E.V. und infolge ſeiner großen Ver=
dienſte
um die Turnſache Inhaber des Kreis= und Ehrenbriefes der
Deutſchen Turnerſchaft. Auch war Schaffner Mitglied des Krieger= und
Militärvereins. Abendunterhaltung. Die Sängervereini=
gung
Pfungſtadt hält unter Leitung ihres Dirigenten, Hermn Georg
Herbert, am kommenden Sonntag eine Abendunterhaltung ab. Zur
Sportplatzfrage. Der Gemeinderat hat beſchloſſen, weiteres Ge=
lände
als Sportplatz nicht mehr bereitzuſtellen. Die beiden in Betracht
kommenden Vereine haben ſich über die Benutzung des Platzes am Grü=
nen
Steg unter ſich zu einigen.
Traiſa, 5. Nov. Bekanntlich ſtellt die Jugenderziehung eine der
allerſchwierigſten Fragen unſerer Zeit dar. Darum ſoll der Verſuch
unternommen werden, im Laufe des Winters Ausſpracheabende
über Jugenderziehung abzuhalten. Der erſte findet ſtatt
morgen, Sonntag, den 7. November, abends ½9 Uhr, bei Walter. Den
einleitenden Vortrag hat Herr Landesjugendpfarrer Lic, von der Au
übernommen Wir erwarten eine dem Ernſt der Sache entſprechende
Beteiligung. Der Eintritt iſt frei.
Roßdorf, 5. Nov. Anläßlich der Landesverſammlung des Evang.
Bundes, veranſtaltet der hieſige Zweigverein Samstag abend ½9 Uhr,
im Saale des Gaſthauſes Zur Sonne einen Familienabend. Den
Vortrag Martin Luther der Führer unſerer Zeit hält Pfarren Hoch=
dahl
=Dexheim. Gedichtvorträge, Chöre des Kirchengeſangvereins und
des Poſaunenchors umrahmen die Lutherfeier.
* Roßdorf, 5. Nov. Der Sonderzug am Sonntag, den 7. Novem=
ber
, zu den großen Verſammlungen des Evang. Bundes nach Darm=
ſtadt
wird beſtellt. Er fährt ab Groß=Zimmern 1.46, ab Gundern=
hauſen
1.53, ab Roßdorf 2.01 Uhr. Die Teilnehmer werden erſucht,
ſich wegen des zu erwartenden Andrangs ſchon Samstag oder Sonntag
früh Fahrkarten (Rückfahrt 4. Klaſſe) zu nehmen.
* Ober=Ramſtadt, 4. Nov. Dieſer Tage hat ſich hier eine Frei=
willige
Sanitätskolonne vom Roten Kreuz gebildet, die für den kom=
menden
Sonntag, den 7. November im Gaſthaus Zum Adler (K.
Diehl) einen Vortrag in Ausſicht ſtellt. Herr Hauptmann a. D.
Lotheißen wird über Zweck und Ziele des Sanitätsweſens und der
freiw. Krankenpflege referieren. Hierzu iſt Jedermann frdl. eingeladen.
* Ober=Ramſtadt, 4. Nov. Eine außerordentliche Gemeinderats=
ſitzung
befaßte ſich mit der Neuverpachtung des Gemeindeſteinbruchs
am Buchwald. Auf Einladung waren die ſeitherigen Pächter ſowie die
Direktoren Klefenz und Bonte der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie
A.=G., Darmſtadt, erſchienen. Der Bürgermeiſter bearüßte die Er=
ſchienenen
und gab alsdann den Wortlaut des von der Verwaltung aus=
gearbeiteten
Entwurfs des Pachtvertvages bebant. Dieſer Entwurf
wurde mit einigen Zuſätzen und Abänderungen angenommen. Auf die
einzelnen Beſtimmungen desſelben wird ſpäter noch zurückgekommen.
Es ſei zunächſt nur erwähnt, daß die Odenwälder Hartſtein=Induſtrie
A.=G. den Steinbruch ab 1. November 1926 auf die Dauer von 30
Jahren pachtweiſe übernimmt.
r. Babenhauſen, 4. Nov. Geſtern vormittag geriet ein von Langen
kommendes und hoch mit Weinfäſſern beladenes Laſtauto, dem zwei
beladene Anhänger folgten, vermutlich durch die Unvorſichtigkeit des
Lenkers beim Einbiegen in die Eiſenbahnſtraße in den tiefen Chauſſee=
graben
. Zum Glück blieb der Lenker unverletzt. Die Weinfäſſer waren
leer, der Schaden wäre ſonſt beträchtlich hoch geweſen. Das in der
nahen Schupokaſerne ſtationierte Panzerauto zog den Laſtkraftwagen
wieder heraus, ſodann konnte die Heimfahrt nach Kreuznach wieder an=
getreten
werden.
r. Babenhauſen, 5. Nov. Die erſte Treibjagd, die im Jagd=
revier
des Herrn Weinreben=Frankfurt a. M. abgehalten wurde, zeitigte
einen ſchönen Erfolg. Es wurden 12 Rehe und 15 Haſen dabei zur
Strecke gebracht. Ein von Freunden des Handballſports mit
Spannung erwartetes Verbandsſpiel findet dieſen Sonntag nachmittag
auf dem hieſigen Exerzierplatze ſtatt. Sportverein Wiesbaden ſpielt
gegen die erſte Mannſchaft des hieſigen Polizeiſportvereins. Der Ge=
ſangverein
Eintracht veranſtaltet am Sonntag nachmittag im
Saalbau Deutſcher Hof einen Liedertag unter Mitwirkung auswärtiger
Vereine.
* Vielbrunn, 5. Nov. Seltene Auszeichnung. Ihr fünf=
zigjähriges
Jubiläum als Kulturarbeiterin in den Waldungen der
Fürſtlich Löwenſteinſchen Oberförſterei Vielbrunn konnte Margarete
Brohm von hier begehen. Aus dieſem Anlaß ließ ihr Se. Durchlaucht
Fürſt Löwenſtein ein Geldgeſchenk von 50 Mark überreichen, auch wur=
den
ihr Begünſtigungen bei Bedarf von Forſtprodukten eingeräumt.
Vom heſſiſchen Staat wurde ſie mit einem Geldgeſchenk von 30 Mark
ſowie einem Anerkennungs= und Glückwunſchſchreiben des Herrn Mi=
niſters
für Arbeit und Wirtſchaft beehrt.
Fränkiſch=Crumbach, 5. Nov. Die Provinzialgeflügel=
ſchau
zu Fränkiſch=Crumbach. Nur noch wenige Tage
trennen uns vom Ausſtellungstermin der Starbenburger Provinzial=
geflügelſchau
zu Fränkiſch=Crumbach. Nach den einlaufenden Anmel=
dungen
verſpricht die Schau an Zahl und Material erſtklaſſig zu wer=
den
. Jeder Starkenburger Züchter darf nicht verſäumen, die Provin=
zialſchau
zu beſchichen und zu beſuchen; zeigt, daß wir Starkenburger
auf dem Plan ſind. Der Verein Fränkiſch=Crumbach, ſeit 34 Jahren
in der Geflügelzucht beſtens bewährt, bürgt für gutes Gelingen der
Schau. Fränkiſch=Crumbach ſoll jedem Züchter und Beſucher in freu=
diger
Erinnerung bleiben. Der ſtetig wachſende Ehrenpreisfonds, wel=
cher
jetzt ſchon mit ſehr wertvollen Ehrenpreiſen ausgeſtattet iſt, gibt
die Gewähr, daß alle v. und ſg., womöglich auch noch g. Tiere mit
Ehrenpreiſen bedacht werden können. Starkenburger Geflügelzüchter!
Auf nach Fränkiſch=Crumbach! Vereinigt Euch zum Wohle unſerer
Zuchten an den Ausſtellungstagen in Fränkiſch=Crumbach. Vergeßt
nicht, rechtzeitig anzumelden. Schluß der Anmeldungen 8. November.
Heppenheim a. d. B., 3. Nov. Brieftaubenausſtellung.
Am Sonntag und Montag veranſtaltete der Brieftaubenklub Heppen=
heim
eine Lokalausſtellung von Brieftauben in der ſtädtiſchen Turnhalle,
zu welcher auch die Stadt Heppenheim einen Ehrenpreis in Höhe von
90 Mark geſpendet hatte. Unter den zahlreichen Brieftauben befanden
ſich auch diejenigen, welch= in dieſem Jahre bei ſehr ſchlechtem Wetter
bis Bruck a. d. Leitha (650 Kilometer) geflogen waren. Die Wander=
abteilung
des Turnvereins Heppenheim e. V. 1891 unternahm trotz
ſchlechten Wetters am vergangenen Sonntag ihre 9. Wanderung. Die
Wanderung, welche ſehr ſchön verlief, nahm in Auerbach ihren Anfang,
ging über Hochſtätten zum Felſenmeer, Reichenbach, Schannenbach über
die Forſtſtraße zurück nach Heppenheim.

10 Misfienen Mang
bilkiges Baugeld zu när Slie Zins
wurden von der Bauſparkaſſ der Gemeinſchaft der Freunde Luftkur=
ort
Wüſtenrot in knapp 1½ Jahren an 600 Bauſparer zum Bau von
Eigenheimen und gemeinnützigen Bauten vergeben. Wer nach einem
Eigenheim ſtrebt, verlange alle Unterlagen. Sofortige Darlehen
werden nicht gegeben. Diesbezügliche Anfragen zwecklos. Die
Gemeinſchaft der Freunde iſt die erſte, älteſte, größte, erfolg=
reichſte
, leiſtungsfähigſte und ſicherſte Bauſparkaſſe Deutſchlands.

Straßenbericht für Heſſen
für die Woche vom 7.13. November.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Klub.)
Starkenburg. Kreisſtraße Sprendlingen Offenbach von
Km. 17,15 bis Km. 18,95 vom 6. 10 bis Anfangs November wegen
Straßenbauarbeiten. Umleitung über Neu=Iſenburg. Kreisſtraße
DarmſtadtGriesheim von Km. 6,4 bis Km. 7,0 (Ortsdurchfahrt Gries=
heim
) vom 18. 10 ab auf etwa 6 Wochen. Kreisſtraße Rüſſelsheim
Raunheim von Km. 6,0 bis Km. 8,2 vom 18. 10. bis 14. 11. wegen Her=
ſtellung
der Straße. Umleitung über Koſtheim, Flörsheim, Schwan=
heim
. Kreisſtraße Darmſtadt-Nieder=Ramſtadt vom Kurhaus Traut=
heim
bis Chauſſeehaus wegen Walzung und Teerung vom 22. 10. auf
etwa 3 Wochen. Umweg Alte Straße über Nieder=Ramſtadt. Kreis=
ſtraße
MörfeldenFrankfurt von der Gehſpitze bis ſüdweſtlich Forſthaus
Mitteldick wegen Straßenbauarbeiten vom 25. Okt. auf etwa 3 Wochen.
Straße FrankfurtAſchaffenburg vom Bahnübergang bis zur Sparkaſſe
(Ortsdurchfahrt Seligenſtadt) wegen Straßen= und Kanalarbeiten vom
26. 10. auf etwa 4 Wochen. Umleitung über die Bahnhofſtraße. Ober=
heſſen
. BüdingenChriſtinenhof wegen Waſſerleitungsarbeiten vom
1. 11. ab bis auf weiteres. Kreisſtraße Gedern=Ober=Seemen vom Bahn=
übergang
vor Ober=Seemen bis zur Einfahrt Ober=Seemen wegen Rohr=
verlegungsarbeiten
vom 1. bis 10. 11. Umleitung über Wenings, Nieder=,
Mittel=Seemen. Gemäß Polizeiverordnung des Kreisamtes Friedberg
wird die Haſſelgaſſe in Oppershofen für den Laſtkraftfahrzeugverkehr
dauernd geſperrt. Rheinheſſen. Ortsdurchfahrt Eſſenheim in
Richtung Elsheim vom 2. bis 9 11. wegen Walz= und Kleinpflaſter=
arbeiten
. Umweg über Nieder=Olm, Stadecken. Verbindungsweg von
der Lanzelhohl bis zur Kreisſtraße MainzBretzenheim in Mainz= Zahl=
bach
vom 30. 10. bis 13. 11. wegen Geſtück= und Walzarbeiten. Umweg
durch die Bretzenheimer Straße. Rheinſtraße Km. 13,8 bis Km. 14,8
(Ortsdurchfahrt Nackenheim) bis 10. 11. wegen Walzarbeiten. Umleitung
ab Nierſtein über Dexheim, Köngernheim bzw. WeiſenauHechtsheim
oder Laubenheim, Hechtsheim über die Gauſtraße.
Seeheim, 5. Nov. Die ſpaniſche Fliege, eines der beſten mo=
dernen
Luſtſpiele, gelangt am Sonntag, den 7. d. M., in dem neuerbau=
ten
Bühnenſaal des Hotel Hufnagel, hier, zur Aufführung. Veranſtal=
ter
iſt der Fußballſportverin 1923 Seeheim, der es ſich zur Aufgabe
gemacht hat, ſeinen Gäſten genußreiche Abendunterhaltung zu bieten.
Auch dem Fußballſport wird Rechnung getragen, indem die Liga= Re=
ſervemannſchaft
des Sportvereins 98 Darmſtadt gegen die 1. Seeheims
nachmittags 234 Uhr ein Freundſchaftsſpiel austrägt.
* Gernsheim, 5. Nov. Bei einem Streit in einem hieſigen Gaſthauſe
zwiſchen Angehörigen des Fiſcherſtandes gab es blutige Köpfe, ſodaß
die Hilfeleiſtung der hieſigen freiwilligen Sanitätskolonne notwendig
war. Auch polizeiliches Einſchreiten war erforderlich. Durch Umän=
derung
des Wohnhauſes des Fahrradhändlers Johann Heinrich Sander
wurde die Ludwigſtraße um eine Verſchönerung reicher. Der Geſang=
verein
Sängerluſt iſt Zt. mit dem Einſtudieren eines mehraktigen
Singſpieles beſchäftigt. Wie man hört gelangt dasſelbe anfangs Dezem=
ber
im Haas’ſchen Saal zur Aufführung. Im Monat Oktober wurden
beim hieſigen Standesamt beurkundet. 10 Geburten und 2 Sterbefälle.
Eheſchließungen fanden keine ſtatt.
Gernsheim, 5. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
5. November, vormittags 6 Uhr, 0.85 Meter.
Hirſchhorn, 5. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
4. November 1,29 Meter, am 5. November 1,13 Meter.
a. Klein=Haufen, 5. Nov. Goldene Hochzeit. Herr Jakob
Rau dahier und Gemahlin, Anna Maria, geb. Reiſinger, feierten das
das Feſt der Goldenen Hochzeit. Der Jubilar iſt ein Veteran von 1870/71
und erfreut ſich der Achtung der ganzen Gemeinde.
WSN. Gießen, 5. Nov. Ein Erfolg des Weltſpartages.
Der Weltſpartag hat in Gießen einen ſehr guten Widerhall gefunden.
Bei der Bezirksſparbaſſe Gießen, die hier der Hauptträger der Be=
wegung
war, haben ſich rund 150 Spaver zur Spareinzahlung ein=
gefunden
. Insgeſamt wurden an dieſer Kaſſe unter dem Eindruck
der Werbearbeit für den Spargedanken weit über 30 000 Mark Spargeld
eingetahlt.
WSN. Alsfeld, 4. Nov. Eine Million Zigaretten ver=
brannt
. Ein ungewöhnlicher Vorgang ſpielte ſich am Dienstag hier
ab. Unter einem gewaltigen Keſſelfeuer wurden nämlich 1 Million
Zigaretten, die von der Zigavettenfabrik Wiſta in Liquidation ſtammten,
verbrannt. Die Zigaretten lagerten hier, weil ſie noch zu verſteuern
waren, befanden ſich aber in brauchbarem Zuſtand. Da die Firma die
neue Materialſteuer nicht bezahlen konnte, war auch der Verkauf nicht
möglich. Deshalb wurde das wertvolle Gut auf Anordnung der Zoll=
behörde
unter deren Aufſicht in mehreren Wagenladungen in die
Brauerei Wallach transportiert und dort unter den Keſſeln verbrannt.
* Aus Oberheſſen. Büdingen. Unter ſtarker Beteiligung
wurde der Kulturinſpektor Georg Schütz, der tödlich verunglückte, zu
Grabe getragen. Die Behörden und ſeine Kollegen gaben ihm das letzte
Gelleite. Der Verſtorbene war über 25 Jahre im Dienſte der heſſiſchen
Landeskulturbehörde tätig. Butzbach. Eine Dollar= Erb=
ſchaft
machten zwei ältere Einwohner im Nachbarorte Nieder=
Weiſel. Sie erhielten aus Amerika die Nachricht, daß ihnen ihre ver=
ſtorbene
Schweſter 6000 Dollar vermacht hätte.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 6. Nov 3.30: Stunde der Jugend. Liedervorträge
Frankf, Schulen. Merianſchule, erſte Mädchenklaſſe. O 4.30: Haus=
orch
. Tſchaikowsky (geſt. 6. Nov. 1893). Slawiſcher Marſch.
Canzonetta a. d. Violinkonzert op. 35. Am offenen Fenſter. Steh’n
hohe Bäume um die Hütte. Inmitten des Balles. Andante cantabile
a. d. Streichquartett op. 11. A. d. Suite Die Jahreszeiten Kein
Sternlein glänzt mehr durch die Nacht. Serenade Don Juans. A. d.
Fünften Sinfonie in E=moll. Mitw.: A. Uzielli (Bariton), A.
Meinel (Violine). O 5.45: Leſeſtunde (für die reifere Jugend): Aus
den Lede ſtrumpferzählungen von Cooper. O 6.15: Ziele und
Zwecke der Verwaltungsakademie. Vortrag, Studienrat Liebmann.
O 6.45: Briefkaſten. O 7.15: Der europäiſche Roman im 19. und
20. Jahrhundert 1. Vortrag Prof. Dr. Schultz. O 7.45: Die ſoziale
Stellung der Frau bei den Urvölkern. Vortrag Ida Poſen. O 8.15:
Sinfonie=Konzert. Mozart: Sinfonie in C=Dur. Klavierkonzert in
A=dur. Soliſt: Dr. Rottenberg (Flügel). O 9.15: Harmonieorch.
des Frankf. Orcheſtervereins. Anſchl. bis 12.30: Tanzmuſik
von Berlin.;
Stuttgart.
Samstag, 6. Nov. 2: Schallplattenkonzert. O 3: sGretle von
Strümpfelbach erzählt. Anſchl.: Konzert. Mitw.: Gerda Tanſi,
Käte Mann, Hans Hanus, Rundfunkorch. O 6.15: Dram. Funkſtunde‟
(Oper). O 6.45: Martin Lang: Die Frühgeſtorbenen der deutſchen
Dichtung: Reinhold Friedrich Lenz. O 7.15: Ottmar Heß: Aus
Dichtung und Philoſophie Oſtaſiens. O 8: Kammermuſikvereinigung,
des Philh. Orch. Beethoven: Sonate A=dur Nr. 3. Smetana:
Klavier=Trio G=moll. Anſchl.: Funkbrettl. Mitw.: Hilde inder
Gerda Hanſi, Käte Mann, Hans Hanus, Karl Köſtlin, Ernſt
Stockinger, Max Heye, Rundfunkorch. 16 Darbietungen, darunter:
Margot und der Herr, Sketſch von Max Heye, und Was man aus
Liebe tut, Schwank von Max Heye,
Berlin.
Sonnabend, 6. Nov. 4.3C: Funkkapelle. 13. Darbietungen.
O 6.30: Mediziniſch=hygieniſche Plauderei. San.=Rat Frank. O 7.05:
O 7.05: R. Herdman Pender: Aſpects of modern England (in
engliſcher Sprache). O 7.25: Dr. Beyer: Das Bewußtſein. O 7.55:
Dr. Marcuſe: Der Tierflug als Grundlage des Menſchenfluges.
O 8.30: Dichtungen von Mynona. Der zarte Rieſe. Von der
Wolke, welche ſo gern geregnet hätte. Zur Tötlichkeit des Wech=
ſelns
. Das Weihnachtsfeſt des alten Schauſpielers Neſſelgrün..
Rudolf Blümner. O 9: Blas=Orcheſter. Morena: Gammeljäger=
Marſch. Boieldieu: Ouv. z. Oper Die weiße Dame‟. Rhode:
Dornröschens Brautfahrt. Czibulka: Liebestraum nach dem Balle.
Donizetti: Fant. a. d. Oper Lueia di Lammermoor Orth:
Spaniſche Bettlerin. Komzak: San Marino. O 10.30: Tanz=
Orcheſter Ette.
Königswuſterhauſen. Sonnabend 6. Nov. 3: Prof. Dr. Amſel
und Oberl. Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30: Poſtrat
Behrend: O 4: B. K. Graef: Die Kunſt des Sprechens. O 4.30:
Das Neueſte aus der pädagogiſchen Zeitſchriftenliteratur. O 5: Dr.
A. Dietrich: Rudolph Eucken. Der Menſch und ſein Werk. O 5.30
Hans Baluſchet: Die Arbeiterſchaft und die bildende Kunſt. O 6:
Dr. Ing. Schroeder: Der Dieſelmotor und ſeine Anwendung. O 6.30:
Dr. Fritz Witt: Soziale Zahnheilkunde. O 7: Dr. Mersmam:
Die deutſche Oper von Mozart bis Schreker. O 7.30: Geh. Reg.=
Rat Prof. Dr. Waetzoldt: Das Weſen der deutſchen Kunt.

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Samstag, den 6. November 1926

Nummer 308

Seite 8

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
23. Sonntag nach Trinitatis, den 7. November 1926,
Landsverſammlung des Evangeliſchen Bundes.
(Kollekte in allen Kirchen für den Evangeliſchen Bund.
Der Hauptgottesdienſt beginnt in allen Kirchen ½ Stunde früher, alſo
um 110 Uhr.
Samstag, den 6. November, abends 7 Uhr: Choralblaſen von den Kirch=
türmen
der Stadt.
Stadtkirche: Samstag, den 6. Nov., abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, den 7. Nov., vorm ½10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit Bachſcher
Kantate Gott, der Herr, iſt Sonne und Schild). Pfarrer Haun aus
Bonn. Um 11 Uhr: Jugendgottesdienſt. Landesjugendpfarrer Lie
von der Au Nachm. 3 Uhr: Evangeliſche Bolksverſammlung unter
Mitwirkung der Kirchengeſungvereine der Jodannes=, Martins= und
Paulusgemeinde und des Boſaunenchors der Martinsgemeinde An=
ſprachen
: Die he ſiſche Reſormation eine Tat: 1. des Glaubens (Pfarrer
D Waitz); 2. der Liebe Prälat D. Dr. Diehl; 3 der Hoffnung
(Studien= und Bundesdirektor Fahrenhorſt aus Berlin).
Die Stadtkirche iſt wo hentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtire.
Stadtkapelle: Vorm 9½ Uhr Zubiläumsfeſtgottesdienſt der Lud=
wigsoberrealſchule
. Jugendpfarrer Creter aus Offenbach. Um
119 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche: Vorm. 1210 Uhr: Feſteottesdienſt. Pfarrer Berck
aus Roßdorf. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt Pfarrer Zimmer=
mann
.
In der Otto=Berndt=Halle, Alexanderſtr. 22: Vorm. 11 Uhr: Stu=
dentenverſammlung
. Anſpriche von Pfarrer Haun aus Bonn: Wir
alle wollen Hüter ſein.
Im Feierabend, Stiftſtr. 51: Vorm. 11 Uhr: Arbeiterverſammlung
Anſprachen von Pfarrer Berck aus Roßdorf und Arbeiterſekretär Lau=
fer
, hier über. Evangelium und Arbeiterſchaft.
Im Städtiſhen Saalbau: Abends 147 Uhr: Feſtaufführung des
Lutherſpiels für auswärtige Feſtgäſte.
In der Vereinigten Geſellſchaft, Rheinſtr: Abends 8 Uhr: Be=
grüßungsverſammlung
mit Anſprachen von Vertretern der Behörden
und Vereine.
Montag, den 8. Nov., in der Otto=Berndt Halle, Alexanderſtr. 22:
Vorm 11½4 Uhr: Oeffeniliche Hauptverſammlung. Vortrag über Ne=
for
nation und Kultur von Geh. Hofrat D. Dr. Berger, ord. Prof.
an der Techniſchen Lochſchule zu Darmſtadt.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Goethe.
Geineindehaus (Kiesſtr. 17): Sonntag, den 7. Nov nachm. 2½= Uhr:
Taubſtummengottesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer
Heß Dienstag, abends 8 Uhr: Frauenverein der Kaplaneigemeinde.
Monatsverſammlung.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 ſin der Kinder=
ſchule
der Martinsgemeinde).
Martinskirche: Vorm 110 Uhr: Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung
des Poſaunenchors. Hofprediger Widmann aus Gedern. Um
11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer
Der Nachmittagsgottesdienſt fällt aus. Mittwoch, den 10. Nov.,
abends 8 Uhr im Martinsſtift: Bibelſtunde (Abrahams Friedfertigkeit.
1. Moſ 13). Pfarraſſiſtent Lein.
Altersheim: Vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Lein.
Fohanneskirche: Vorm ½10 Uhr: Feſtgottesdienſt Pfarrer Ber=
ger
aus König Der Lindergottesdienſt fällt aus. Mittwoch,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Marx
Die Johanneskirche iſt Wochentags von 7½5 Uhr zu ſtiller An=
dacht
geöffnet.

Paul=Gerhardt=Haus Gemeindehaus der Waldkolonte): Vorm.
1210 Uhr: Feſtgottesdienſt Pfarrer Müller aus Düdelsheim. Der
Kindergottesdienſt fällt aus
Zeſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
Ordination des Pfarraſſiſtenten Lie, Zur Nieden). Dekan
Weißgerber=Meſſel. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarr=
vikar
Schäfer. Abends 8½ Uhr: Vereinsabend der Jugendver=
einigung
. Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend der Mädchenvereini=
gung
. Dienstag, abends 8½4 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, abends
8 Uhr: Frauenabend
Pauluskirche: Vorm. ½10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer Eck=
hardt
aus Worms. Um 311ühr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſi=
ſtent
Dr. Wendel. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde der Jugendvereini=
gung
. Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend des Fugendbundes.
Dienstag, abends 8½4 Uhr: Kirchenchor Mittwoch, abends
8 Uhr: Bibelſtunde des Jugendbundes. Donnerstag, abends 8 Uhr:
Mütterabend. Freitag, abends 8½ Uhr: Kirchenchor. Samstag,
abends 8 Uhr: Orcheſter der Jugendvereinigung.
Stiftskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
um 11½ Uhr: Kindergotiesdienſt. Donnerstag, den 11. Nob ,
abends 8 Uhr: Betſtunde Ebang. Sonntagsverein: Nachm.
47 uhr: Vereinsſtunden
Evangel. Kirche zu Eberſtadt: Sonntag, den 7 Nov.; Vorm
10 Uhr: Feſtgottesdienſt des Evangel. Bundes. Dekan Schmidt=
Grünberg. Geſang des Kirchengeſangvereins, Kollekte. Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Montag, den 8 Nov, abends 8 Uhr: Nirchenge=
ſanaverein
und Mädchenvereinigung. Mittwoch den 10. Nob., abends
8 Uhr: Frauenverein. Donnerstag, den 11. Nob., abends 8 Uhr:
Wartburgverein.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Sonntag, den 7. Nov, vorm.
10 Uhr: Gotteedienſt. Pfarraſſiſtent Wolf.
Evang. Gemeinde Traiſa: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen Nachm. 1a1 Uhr: Kin=
dergottesdienſt
der Kleinen. Abends 129 Uhr: Vortrag von Herrn
Landesjugendpfarrer Lie von der Au über Jugenderziehung,
bei Walter. Eintritt frei Aittwoch: Frauenabend. Donners=
tag
: E. J. G. Probe.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
(Feſtgottesdienſt anlißlich der Evangel. Bundestagung in Darmſtadt).
Prediger: Pfarrer Gebhard=Neunkrchen. Dienstag: Kirchenchor
und Jugendvereinigung. Mittwoch: Jungmädchenverein. Don=
nerstag
: Fruuenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Samstag, den 6. Nov., abends
189 Uhr, im Saal des Gaſthauſes Zur Sonne‟: Familienabend des
Evan:. Bundes. Vorträg: Luther, der Führer unſerer Zeit, Pſarrer
Hochdahl=Dexheim. Sonntag, vorm. 8 Uhr: Chorgiblaſen Um
10 Uhr: Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins
und des Poſaunenchors. Feſtprediger: Pfarrer Hochdahl= Dexheim.
Kollekte für den Evong Bund. Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Nachm. 2 Uhr: Sonderzug zu den evang. Volksverſammlungen und
zum Lutherfeſtſpiel nach Darmſtadt. Montag abend: Frauenverein.
Dienstag abend: Epang. Arbeiter= und Handwerkerverein. Diens=
tag
und Freitag abend: Kirchengeſangverein. Mittwoch abend:
Jugendbund Wartburg. Donnerstag abend: Jungmädchenverein.
Svang. Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, vor n. 9 Uhr:
Gebetsſtunde. Um 11½ Uhr: Kindernottesdienſt. Nachm. 3½= Uhr:
Bibelſtunde. Pfarrer Waldeck Dienstag, nachm 4 Uhr: Frauen=
bibelſtunde
Abends 8½ Uhr: Kriegerdankbund. Mittwoch, nachm.
4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. Donnerstag, abends
8½ Uhr: Bebelſtunde Pred. Semmel. Thema: Die Waffenrüſtung
(Eph. 6) Freitag, abends 8½= Uhr: Mädch nkreis; Blaukreuz=
Brbelſtunde und Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule, Beſſungen.
Pred. Semmel Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. E. (Müh ſtr. 24). Sonntag, nachm 2½ Uhr:
Blbelbeſprechſtunde für Fünglinge. Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde

für Jungfrauen. Abends 8½ Uhr: Weheſtunde Dienstag, abends
8½ Uhr: Miſſionsgebetsſtunde für Jungfrauen Mittwoch; abends
814 Uhr: Freundeskreis für JFünglinge. Donnerstag, abends 8Uhr:
Gebetsſtunde für Jünglinge
Ehriſtlicher Verein Funger Männer Darmſtadt, e. V., Alexander=
ſtraße
22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 7. Nob, abends
8 Uhr: Mitgliederverſammlung mit Bewirtung. Montag, den 8 Nov.,
abends 8½ Uhr: Heimſtunden der Jugendabteilung. Dienstag, den
9. Nov., abends 8½ Uhr: Leſen, Unterhaltung und Spiel im Heim.
Mittwoch, den 10 Nov., abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde (Phil. 2;
1416, Sekretär Gedat). Donnerstag, den 11. Nob, abends 8½ Uhr:
Miſſionsſtunde. Miſſ. Rottmann Freitag, den 12. Nov., abends
guhr: Turnen in der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule Sams=
tag
, den 13. Nob, nachmittags 3 bis 5 Uhr: Jungſcharſtunden. Das
Heim iſt mit Ausnahme der Samstage täglich von 810 Uhr abends,
Samstags von 36 Uhr geöffnet.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt, jetzt Alexandraweg 8
(Künſtlerkolonie). Sonntag, den 2. Nov., vorm. 9 Uhr: Morgenwache.
Abends 8 Uhr: Mitgliederverſammlung Montag, den 8. Nov.;
abends z Uhr: Turnen in der Turnhalle (Soderſtr.); Mütterabend.
Dienstag, den 9 Nov, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. Mittwoch,
den 10. Nov., abends 8½ Uhr: Familien=Bibelſtunde. (Herr Pfarrer
Waldeck). Donnerstag, den 11. Nov., abends 8½ Uhr: Jung=
männerbibelſtunde
. Freitag, den 12. Nov., abends 8½ Uhr: Unter=
haltungsabend
. Samstag, den 13 Nov., abends 8 Uhr: Poſaunen=
chor
. Jeden Mittwoch von 57 Uhr: Jungſcharſtunden.

Die Ehriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 7. Nov., vorm. 11½ Uhr:
Menſchen=Veihe=Handlung Montag, den 8. und 15. Nov.: Zwei
öffentl. Vorrräge: Zwei Heiligen=Freunde des Mitte alters. Mon=
tag
, den 8. Nob, abends 8½ Uhr: Die heilige Eliſabeth: Lic. Nobert
Goebel=Marburg. Die Veranſtaltungen finden in der Städt, Aka=
demie
für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36, ſtatt.

Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verfammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 7. Nov.,
nachm. 4½ Uhr: Bibliſche Vorträge für Gläubige in der Waldſtr 18/
Hinterhaus.
Ehriſil. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
vorm. 110 Uhr: Andacht. Nachm. 144 Uhr: Jugendbund. Abends
8½ Uhr: Evangeliſation. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Spangeliſche Zemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
7. Nov., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt Um 11 Uhr: Sonntagsſchule.
Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. Montag, den 8. Nob, abends
814 Uhr: Jugendbund. Donnerstag, den 11. Nov., abends 8½4 Uhr:
Bibelnunde. Prediger Sauer
Kirche Feſu Ehriſti der beiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 7. Nov., vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. Mittwoch, den
10. Nob., abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann will=
kommen
.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 7. ,u vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt um 11 Uhr: Sonn=
tagsſchule
. Nachm. 5 Uhr: Gottesdienſt Donnerstag, den 11. No=
vember
, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen,
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heilt=
gungsſtunde
. Um 11½ und 3 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends
7½ Uhr: Freiverſammlung (Paradeplatz). Um 8½ Uhr: Oeffentl.
Heilsverſammlung. Mittwoch und Freitag, abends 8½ Uhr: Oeffentl.
Verſammlungen. Es labet freundlich ein Kapitän Engel
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. Abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsver=
ſammlung
. Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung.
Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjutantin Land

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[ ][  ][ ]

Nummer 308

Samstag, den 6. November 1926

Geite 9

Spotl, Lpiet und Tatnen.

Fußball im Odenwaldkreis.

Die Kreisliga vor Halbzeitſchluß. Von den A=, B= und C=Klafſen.

Die drei Treffen der Odenwaldkreisliga am vergangenen Sonntag
brachten im Grunde genommen die erwarteten Ergebniſſe. Im Haupt=
kampf
zwiſchen Germania (8 Pfungſtadt und Sportvgg. 04 Arheilgen
lieferten ſich beide Gegner in Pfungſtadt vor einer ſtattlichen Zu=
ſchauerzahl
einen flotten Kampf, der verdientermaßen mit 1:1 unent=
ſchieden
endete. In Bürſtadt blieb der VfR. Bürſtadt über=
raſchend
ſicher mit 5:1 über den Fußballverein Biblis Sieger. Die
größere Routine der alten Vereine bedeutet eben ſtets für die Neulinge
eine große Gefahr. Das dritte Treffen ſah in Lorſch den Sport=
klub
Olympia mit 2:1 über Viktoria Griesheim als Sieger. Wie üblich,
war der Griesheimer Innenſturm auch hier nicht imſtande, den immer=
hin
möglichen Sieg zu erringen. Es ergibt ſich nunmehr nach dieſen
Treffen folgender Tabellenſtand:

VfR. Bürſtadt .
Sportvvg. Arheilgen
SV. Mämſter.
Germania Pfungſtadt
Union Darmſtadt
Olympia Lampertheim
Olympia Lorſch.
F V. Biblis".
Viktoria Griesheim

Spiele gew. unent.

verl. Tore Punkte
20:15 11
21:11
17:11
16:9
25:18
16:15
16:29
10:19
9:23 0

Der kommende Sonntag wird eine weitere Klärung in der
Spitzengruppe bringen. Es treffen ſich:
Germania 03 Pfungſtadt Sportverein Münſter
Fußballverein Biblis Union Darmſtadt.
Pfungſtadt Münſter und auch Union ſind Anwärter für die un=
mittelbare
Spitzengruppe, und der Ausgang der Spiele iſt für jeden ein=
zelnen
Verein von großer Bedeutung. In Pfungſtadt wird wohl
der ſchönere Kampf zu erwarten ſein, da beide Mannſchaften ſpieleriſch
ſich faſt die Wage halten. Der Ausgang ſollte der Papierform und den
jußeren Umſtänden nach ein für Pfungſtadt glücklicher ſein. Immerhin
hat ſich aber Münſter als Mannſchaft entpuppt, die ſich auch auswärts
nicht ins Bockshorn jagen läßt, und da gerade die Pfungſtädter allzu=
viel
Schwankungen unterworfen ſind, der Gegner aber bisher ſtets mit
rieſigem Eifer bei der Sache war, ſo würde ſogar ein Münſterer Erfolg
nicht überraſchen. Härter wird es dagegen in Biblis zugehen. Die
Darmſtädter Unioniſten wiſſen die Schwere des Kampfes wohl ſelbſt am
beſten einzuſchätzen. Nun haben ſich aber die Darmſtädter in ihren
letzten Spielen von derart guter Seite gezeigt, daß ſie auch den Gang
nach Biblis nicht zu ſürchten brauchen. Man wird aber gut tun, auf
der Hut zu ſein, denn ein Sieg in Biblis iſt nur ſchwer zu erringen.
Wir halten den Ausgang dieſes Treffens jedenfalls für offen.
In der Angelegenheit Kreispokal iſt nunmehr auch eine Klärung
eingetreten. Wahrend im Gau Bergſtraße im Polizei=Sportverein
Darmſtadt der Gauſieger einwandfrei feſtſteht, hatte es im Riedgau
Komplikationen gegeben. Hier iſt nun durch Urteil des Kreiſes die
Lage wie folgt entwirrt worden: FV. Hemsbach erhält infolge Teil=
nahme
nicht ſpielberechtiger Leute ſein gegen Biebesheim gewonnenes
Spiel für verloren erklärt, ſo daß Biebesheim als Gegner für den
Sieger des Spieles Bensheim Hofheim in Frage kommt. Dieſes
ſelbſt wurde dem FV. Hofheim als gewonnen erklärt, da der beim
Stande von 1:0 für Hofheim erfolgte Spielabbruch Bensheim zur Laſt
zu legen iſt. Am kommenden Sonntag ſtehen ſich nun im Gau=
endſpiel
Olympia Biebesheim Fußballverein Hofheim in Biebesheim
gegenüber. Der Sieger dieſes Treffens, der wohl Hofheim heißen dürfte,
tritt dann am 21. November gegen den Polizei=Sportverein Darmſtadt
um den Titel Kreispokalmeiſter, der zur Teilnahme an den Aufſtieg=
ſpielen
zur Kreisliga berechtigt iſt, an.
In der 4=Klaſſe geht es ziemlich langſam voran. Am gleich=
mäßigſten
ſchreitet hier der Gau Bergſtraße fort, der bisher 3 und
4 Spiele erledigt hat. Nachdem am Sonntag Groß=Gerau in Dieburg
gewonnen hat, die anderen Favoriten aber reſtlos Sieger blieben, hat
hier die Spitzengruppe folgendes Ausſehen:

Spiele gew. unent. verl. Tore Polizei=SV. Darmſtadt 29:1 VfR. Darmſtadt . D:= Germania Eberſtadt. 13:4 Haſſia Dieburg. 0 17:7

Punkte
6

Es folgt dann Groß=Gerau mit 4 Spielen 2 Punkten und dann
der Reſt mit je 3 Spielen und 0 Punkten. Am Sonntag ſind in der
A=Klaſſe keine Spiele angeſetzt. Da in den nächſten Wochen die Spitzen=
reiter
gegeneinander antreten, wird ſich auch in den oberen Regionen
das Bild bald etwas verſchieben. Im Gau Ried hat nunmehr der
FV. Hofheim mit eingegriffen, der am weiteſten mit den Spielen zurück=
lag
. Die Hofheimer und der VfL. Lampertheim ſind wohl die gefähr=
lichſten
Konkurrenten des führenden FC. Starkenburgia Heppenheim,
werden dieſen aber kaum mehr von der Spitze verdrängen können.
Am kommenden Sonntag ſind hier folgende Treffen angeſetzt:
VfL. Lampertheim FV. Hemsbach und FC. 07 Bensheim Star=
kenburgia
Heppenheim. Man darf vohl Lampertheim als ſicheren
Sieger erwarten, dagegen iſt der Ausgang des Kampfes in Bensheim
ziemlich offen.
Ueber die B=Klaſſe, die ja in mehreren Abteilungen ſpielt,
läßt ſich eine abſchließende Ueberſicht noch nicht geben, zumal hier eine
ganze Zahl Ueberraſchungserfolge ziemliche Verwirrung im Tabellen=
ſtand
angerichtet haben. Bis Schluß der Vorrunde wird aber auch hier
Klarheit erzielt ſein Am kommenden Sonntag ſtoßen auf=
einander
im Gau Bergſtraße: FV. Michelſtadt II Sportverein
König, VfR. Erbach FC. Groß=Umſtadt; FV. Eppertshauſen gegen
SV. Roßdorf; Sportverein Meſſel Germania Dieburg; Sportverein
Goddelau Chattia Wolfskehlen; SV. Weikerſtadt Germania
Eſchollbrücken. Gau Ried: Vorwärts Bobſtadt FV. Biblis II;
Olympia Lampertheim VfR. Bürſtadt=Reſerven; Germania Auerbach
gegen Olympia Lorſch=Reſerve; FV. Hüittenfeld FC. Zwingenberg.
Es iſt zu hoffen, daß ſämtliche Spiele durchgeführt werden können.

Sportverein Darmſtadt 98Phönix Ludiwgshafen.
Der Sportvereinsmannſchaft ſteht am Sonntag ein ſchwerer Gang
bevor. Es gilt, auf fremdem Gelände gegen Phönix Ludwigshafen ein
günſtiges Ergebnis zu erzielen. Beide Mannſchaften ſtehen, nach Ver=
luſtpunkten
gerechnet, punktgleich, ſo daß die Darmſtädter nur dadurch,
daß ſie ſchon ein Spiel mehr als die Ludwigshafener zum Austrag ge=
bracht
haben, zurzeit den günſtigeren Tabellenplatz für ſich beanſpruchen
können. Es wird aller Anſtrengungen bedürfen, um dieſe Poſition
in dieſem Spiele halten zu können. Die Ludwigshafener, die bekannt=
lich
am vergangenen Sonntag den noch unbeſiegten Waldhöfern, noch
dazu auf deren Platze, die erſte Niederlage beibringen konnten, werden
ſelbſtverſtändlich beſtrebt ſein, die erſtmals in dieſem Spieljahr ſo ſtark
auftretende Darmſtädter Konkurrenz zu beſeitigen. Ob ſie dabei bei
den Darmſtädtern einen ſolchen Widerſtand finden, der dem evſtklaſſigen
Sturm von Phönix und ſeinem vorzüglichen Torwöchter Bauer den
Gewinn beider Punkte zur Unmöglichkeit macht, iſt ſchwer vorauszu=
beſtimmen
. Auf jeden Fall wird in die Darmſtädter Mannſchaft, die
in derſelben Aufſtellung wie am vergangenen Sonntag antritt, ſo viel
Vertrauen geſetzt werden dürfen, daß ſie ihve ganze Kraft aufbietet,
um zum Erfolg zu kommen. Nach dem Handballligaſpiel gegen Mainz=
Kaſtel wird das Reſultat des Spieles auf dem Stadion bekannt gege=
ben
werden.
R. Sp.V. Germania PfungſtadtSportverein Münſter.
Mit Bewunderung wurde zu Beginn der Verbandsſpiele der Sie=
geslauf
des in die Kreisliga aufgeſtiegenen A Meiſters, des Sport=
vereins
Münſter, verfolgt. Nicht nur Griesheim, auch Union
Darmſtadt, Bürſtadt und Lorſch wurden einwandfrei geſchlagen. Mün=
ſter
ſicherte ſich ſo die Tabellenführung und hält heute noch gemeinſam
mit Arheilgen und Bürſtadt die Spitze der Tabelle inne. Das neuer=
dings
in Lampertheim errungene Unentſchieden beweiſt, daß der Neu=
ling
auch auswärts zu kämpfen verſteht. Pfungſtadt wird deshalb
ſein Beſtes hergeben müſſen, um erfolgreich abzuſchneiden. Mit der
gleichen Spielweiſe und Energie wie gegen Arheilgen dürfte Ger=
mania
ihren Anhängern den ſchon lange ſchuldigen Sieg beſcheren.
Da in Darmſtadt kein Fußballverbandsſpiel ſtattfindet, kann der Be=
ſuch
dieſes, nachmittags ½3 Uhr beginnenden Treffens nur empfohlen
werden.

Handball.
Pokal=Spiele der DSB.
Die zunehmende Ausbreitung des Handballſpiels hat
den Spielausſchuß der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik ver=
anlaßt
, die Handball=Pokalſpiele, von deren Durchführung in der Spiel=
zeit
1925/26 abgeſehen wurde, wieder aufleben zu laſſen. Neben dem
großen Propagandawert, der dieſen Spielen zukommt, war einer der
Leitgedanken des Spielausſchuſſes auch der, einen Ueberblick über die
in den einzelnen Verbänden vorhandenen Spieler, die für vepräſen=
tative
Vertretung der deutſchen Handballſache im Ausland künftig in
Betracht kommen, zu gewinnen.
Die Vorrunde dieſer Pokalſpiele kommt am 14. und 17. 11. 1926
zum Austrag, und zwar ſpielen am: 14. 11. Süddeutſchland
gegen Weſtdeutſchland in Darmſtadt, nachmittags 2.30 Uhr,
auf dem Platze des Sportvereins Darmſtadt. Schiedsrichter: Erich
Haaſe, Dresden; DSB. Vertveter: W. Bubert=Altona.
14. 11. V. B. A. V. gegen Baltiſcher Raſen= und Winter=
ſportverband
in Berlin, nachm. 2.30 Uhr, auf dem Sport=
platz
an der Seydlitzſtraße. Schiedsrichter: Schiebold=Breslau; DSB.=
Vertreter: W. Windt=Hamburg.
17. 11. V. M. B. V. gegen Südoſtdeutſcher L.=A.= Ver=
band
in Halle a. d. S., um 2.30 Uhr, auf dem Sportplatz des
Sportvereins Halle 1898. Schiedsrichter: K. Duttiné=Frankfurt; DSB.=
Vertreter: W. Burmeiſter=Hamburg. Norddeutſchland iſt ſpielfrei.
Akademiſcher Sportklub.
Die Handballabteilung des A.S.C., deren Spielbetrieb während
der akadem. Ferien ruhte, beteiligt ſich mit Beginn des Winterſemeſters
mit einer Mannſchaft an den Verbandsſpielen der B=Klaſſe der D. S.B.
Da die anderen Vereine dieſer Klaſſe ſchon einen Teil ihrer Spiele ab=
ſolviert
haben, muß der A. S.C. dieſe Spiele nachholen. Zu dieſem
Zweck empfängt er am kommenden Sonntag, den 7. November, um 1.30
Uhr, auf dem Hochſchulſportplatz die 3. Mannſchaft des Sportvereins 98
e. V. Das Spiel wird ſeine Anziehungskraft auf die Darmſtädter
Sportgemeinde nicht verfehlen. Anſchließend ſpielt die 1. Fußballmann=
ſchaft
des A. S. C. gegen die Liga=Reſerve von Germania=Pfungſtadt.
Rot=Weiß V.f.L. I gegen Sportverein 98 II. Pokalſpiel.
Am kommenden Sonntag, vormittags 10.30 Uhr, findet das Pokal=
entſcheidungsſpiel
der A=Klaſſe der DSB. auf dem Platze von Rot=
Weiß an der Rheinallee ſtatt. Sportverein 98 tritt in verſtärkter Auf=
ſtellung
, mit dem wiedergeneſenen Halboth, an. Die Frage nach dem
Sieger iſt vollkommen offen, die Rot=Weißen werden dieſes Spiel nicht
ſo leicht nehmen, wie das letztſonntägliche. Hoffen wir, daß beide Mann=
ſchaften
ſich eines fairen und anſtändigen Spieles befleißigen, und ſo
werden die Zuſchauer auch auf ihre Koſten kommen. Es iſt jedem Sport=
begeiſterten
Gelegenheit gegeben, das Spiel zu beſuchen, da der Spiel=
beginn
auf vormittags 10.30 Uhr feſtgeſetzt wurde und anderwärts keine
weiteren Spiele ſtattfinden. Sonſtige Spiele: vormittags 9.15 Uhr
Uebungsſpiel: 2. Jugendm. gegen 2. Mannſchaft Rot=Weiß nachmit=
tags
2 Uhr, 1. Schüler Rot=Weiß gegen 1. Schüler Sportverein 98,
nachmittags 3 Uhr, 2. Schüler Rot=Weiß gegen 2. Schüler Sportv. 98.
Auf dem Stadion findet nachmittags 1.30 Uhr das Pokalſpiel in der
Jugendklaſſe ſtatt. Es treffen ſich Rot=Weiß 1. Jugend gegen Sport=
verein
98 1. Jugend.
Kraftſport.
Fünf neue Weltrekorde in Wien.
Das große Schwerathletik=Meeting in Wien hat ingeſamt fünf neue
Weltrekorde gebracht. Weltmeiſter Rigoulout=Frankreich konnte infolge
einer Handverletzung nur einen Teil der Wettbewerbe beſtreiten, brachte
es aber immerhin noch auf zwei neue Weltrekorde, und zwar im Reißen
rechtsarmig 107 Kg. und linksarmig 96,5 Kg. Der nur 67 Kg. ſchwere
Leichtgewichtler Haas=Wien ſtellte im Reißen rechts mit 80 Kg. und im
Stoßen mit 107,8 Kg. ebenfalls zwei neue Rekorde auf. Den dritten Re=
kord
brachte Stadinger=Wien im beidarmigen Stoßen der Federgewichts=
klaſſe
mit 120,2 Kg.

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[ ][  ][ ]

Das Börſenthermometer ſteigt weiter. Die Skala zeigt jetzt bereits
eine erhebliche Temperatur und trotzdem ſcheint der Höhepunkt noch
nicht erreicht zu ſein. Die Hartnäckigkeit der Hauſſepartei hat einen
beſonderen Sieg erſt wieder in dieſen Tagen errungen, als die Zeit ge=
kommen
ſchien, die nach dem Rekordtempo der Aufwärtsbewegung eine
Beruhigung und Verdauungspauſe darſtellen ſollte. Die Wirkung
der flauen Mittwoch=Börſe iſt aber ganz anders geweſen. Die etwas
billigeren Preiſe haben einen neuen Anſturm der Käuferſchichten her=
vorgerufen
, die ſich billig eindecken zu können glaubten und mit ihren
Orders neue ſenſationelle Kursſprünge erzielten. Faſt jeder Tag bringt
jetzt noch weitere Rekordnotierungen. Wir haben unſere Stellung=
nahme
zu der gegenwärtigen Kursentwicklung ſchon mehrfach dargelegt
und wollen nur noch einige Stimmen anführen, die beſonnenen Ele=
menten
Anlaß zu eben ſolchen Bedenken geben. Eine der Berliner
Großbanken ſchrieb vor einigen Tagen in ihrem Monatsbericht, daß
die Dividenden des größten Teiles, der deutſchen Aktiengeſellſchaften
erſt in die Kurſe hineinwachſen müßten. Mit anderen Worten wollte
die Bank durch dieſe Bemerkung zweifellos zum Ausdruck bringen, daß
der heutige Stand unſerer Wirtſchaft und auch die nächſte Zukunft
nicht zur Begründung des ſeit einigen Monaten ſo ſchroff erhöhten
Kursniveaus herangezogen werden könnten, ſondern ſehr weit vor=
liegende
Zukunftshoffmungen vorweg eskomptiert werden müßten. Ein
anderes Inſtitut, die Dresdner Bank, bezeichnet es als durchaus frag=
lich
, ob einer weiteven Erhöhung der Termin=Engagements eine Er=
höhung
der Rebortgelder entſprechen werde. Der Zuſtrom an Aus=
landsanleihen
ſei zwar im September und Oktober beachtenswert hoch
geweſen, doch könnte die Entwicklung der deutſchen Konjunktur zu einer
Neugruppierung des in Deutſchland vorhandenen Kapitalvorrates füh=
ven
. Das ſoll wohl heißen, daß in dieſem Falle größere Mittel aus
der Börſe herausgezogen würden. Zu dieſer Konjunktuventwicklung
ſelbſt nehmen aber intereſſanterweiſe die preußiſchen Handelskammern
derart Stellung, daß ſie zwar die nicht unweſentliche Beſſerung der Ge=
ſamtlage
der Wirtſchaft im Monat Oktober hervorheben, jedoch des=
wegen
zur vorſichtigen Beurteilung der weiteven Entwicklung mahnen,
weil die Beſſerung durch den engliſchen Bergarbeiterſtreik, ſtork geför=
dert
iſt und auch bei uns wieder Lohnbewegungen größeren Stils be=
ginnen
, die in Verbindung mit den ſteigenden Laſten aus dem Dawes=
Plan und dem nach wie großen Steuerdruck (der ſich beſonders in den
Neglſteuern auswirkt) bedenklich ſtimmen müſſen. Die Börſe findet
aber immer wieder genügend Geſichtspunkte heraus, die ihre Ope=
rationen
rechtfertigen ſollen. Neben dem ſtarben Impuls, der von den
verſchiedenen Spezialhauſſen ausgeht (. G. Farben auf angeblich ge=
lungene
große Lieferungsverträge mit Amerika. Schutzgebietsanleihe
auf Londoner Meldungen über vorteilhafte Aufwertungspläne einzel=
ner
Kolonialſtaaten, Kwiegsanleihe auf Umtauſchhoffnungen bei einer
kommenden Reichsanleihe uſw.) beginnen allmählich bereits die Ab=
ſchlußhoffnungen
eine Rolle zu ſpielen, die man bei denjenigen Geſell=
ſchaften
hegt, deren Geſchäftsjahr Ende Dezember oder früher ſchließt.
In der Tat ſind zahlreiche Dividendenerklärungen der ſogenannten
Juni=Geſellſchaften herausgekommen, die eine Beſſerung gegenüber dem
Vorjahr bedeuten, obwohl die Geſchäftszeit, für die die Ausſchüttungen
erfolgen, noch in die Stagnationsperiode des Jahres 1925 hinein=
reichte
. Da der Geldmarkt, daß A. und O. der Börſentendenz, vor=
läufig
noch ſein leichtes Ausſehen behält, wiegen dieſe Dinge und die
verſchiedenſten ſonſtigen, oft nur als Gerücht auftretenden Anregungen
aber für die Richtung der Tendenz im Augenblick ſchwerer, als die wei=
terſchauenden
Stimmen volkswirtſchaſtlich intereſſierter Kreiſe.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein von breiten Kreiſen getragenes
Börſengeſchäft grundſätzlich notwendig iſt, ganz beſonders für das
Deutſchland der kapitalhm grigen nachinſlationiſtiſchen Zeit. Die Dis=
kontogeſellſchaft
hat z. B. errechnet, daß in den erſten neun Monaten
dieſes Jahres eine Neuanſammlung von Kabitalien in Geſtalt von Ein=
lagen
bei Geldinſtituten aller Art, ſowie in Geſtalt des Erwerbes neuer
Aktien=, Obligationen= und Pfandbriefe=Emiſſionen im Geſambetrage
von etwa 4,3 Milliarden Rm. erfolgt iſt. Wenn auch dieſes Bild zum
Teil durch die von der wirtſchaftlichen Depreſſion verurſachten anor=
malen
Geldmarktflüſſigkeit verwiſcht iſt, ſo gibt es doch einen erfreu=
lichen
Anhaltspumkt für den Wiederaufbau des inländiſchen Kapital=
marktes
. Man ſollte ſich aber trotzdem nicht darüber im unklaven ſein,
welche Gefahnren eine Aufblähung der Aktienkurſe zur Folge hat, wenn
ſie zum erheblichen Teil durch rein ſpekulative, d. h. nur für kurze Zeit
berechnete Käufe maßgeblich veranlaßt iſt.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 5. November.
Zum Wochenſchluß fanden heute an der Börſe verſchiedentlich Glatt=
ſtellungen
ſtatt, die mit einigen Kursrückgängen verbunden waren.
Da aber namentlich anfangs die Aufnahmeſähigkeit des Marktes noch
ziemlich groß war, bewegten ſich die Kursrückgänge in verhältnismäßig
engen Gvenzen. Nur für die in den letzten Tagen ſtark hauſſierten
Werte machten dieſe etwas mehr als 3 Prozent aus, wobei es aber
auch Ausnahmen gab, die teilweiſe mehr, teilweiſe aber auch weniger
im Kurſe gedrückt wurden. J. G. Farben verloven 4 Prozent, Rhei=
niſche
Braunkohle nach ihrer geſtrigen ſenſationellen Steigerung 7 Pro=
zent
, Rheinſtahl 3 Prozent, Harpener 3 Prozent, Weſteregeln 3 Pro=
zent
, Danatbank 4 Prozent und die Schiffahrtswerte 2 Prozent. Die
übrigen Montan= und die Elektrowerte hatten geringere Kursabſchwä=
chungen
aufzuweiſen. Beſonders gut hielten ſich die Notierungen der
Werte der der Nhein=Elbe=Union angehörenden Unternehmungen. Auch
alle andeven nicht genannten Effekten gaben zu den erſten Notierungen
ſelten über 2 Prozent nach.

Auf dem Rentenmarkt hatte ſich anfangs lebhafte Nachfrage nach
Kriegsanleihen eingeſtellt, die bis 0 815 gehandelt wurden, aber ſpäter
wurde auch hier die Tendenz etwas ſchwächer. Im weiteren Verlaufe
wurde die Tendenz außerordentlich ſchwankend. J. G. Farben, Nhei=
niſche
Braunkohle konnten von ihren Anfangsverluſten etwas zurückge=
winnen
, die Börſe ſchloß dann aber erneut abgeſchwächt. Lägliches
Geld 4 Prozent. London-Paris 148.
Nachdem ſchon nachbörslich die Kurſe auf Gerüchte, daß der engliſche
Bergarbeiterſtreik nahe vor dem Abbruch ſtehe, erneut ſtark nachgaben,
ſetzte ſich an der Abendbörſe der Abbröckelungsprozeß weiter fort.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 5. November.
Nach der geſtrigen ungeſtümen Bewegung, die an der Nachbörſe und
zum Teil auch an der Frankfurter Abendbörſe eine Fortſetzung gefunden
hat, machte ſich heute anfangs infolge ſtärkerer Verkäufe der Börſen=
ſpekulation
bei uneinheitlicher Kursbildung eine unſichere und eher
abwartende Haltung bemerkbar. Gleichzeitig war hiermit auch ein leich=
tes
Nachlaſſen der bisher außerordentlich lebhaften Geſchäftstätigkeit
verbunden. Dieſe Unſicherheit ſpiegelte ſich in der Kursbewegung wie=
der
, die bei Veränderungen von 1 bis 3 Prozent für die meiſten Papiere,
vielfach nach unten gerichtet war. Selbſt wo Steigerungen in ungefähr
dieſem Ausmaß eintraten, wurden die hohen Nachbörſenkurſe nicht er=
reicht
mit Ausnahme allerdings von Ilſe Bergbau. Mit Kursab=
ſchlägen
bis zu 5 Prozent ſind zu erwähnen: Farbeninduſtrie Pöge und
Schleſ. Zink. In ungefähr gleichem Ausmaß ſetzten aber Stöhr Kamm=
garn
, Bamberg, Schutheiß und Stettiner Vulkan höher ein. Nach Be=
endigung
der Realiſationen und leichten Schwankungen machte ſich ſpäter
bereits wieder infolge von Rückkäufen, weil das Puhlikum an ſeinem
Beſitze feſthält und ſich eher noch auf der Kaufſeite betätigt, eine Be=
feſtigung
bemerkbar. Ihren Ausgangspunkt nahm Ilſe von der fortge=
ſetzten
Steigerung der Braunkohlenaktien (Ilſe Bergbau bis 262, Rhein.
Braunkohlen bis 273½) und der Erholung der Farbeninduſtrie von 371
bis auf über 375, bei anhaltend großen Umſätzen, ſowie von dem ſtarken
Intereſſe für Kommerz= und Privatbank=Aktien, die über 187 gingen.
Daneben fanden größere Umſätze weiter in Rheinſtahl, Deutſche Erdöl
und anderen Spezialwerten ſtatt. Schiffahrtsaktien lagen bei Kursver=
luſten
von 2 bis 3 Prozent mit Ausnahme von Hanſa ruhiger, und von
Bankaktien blieben die der Berliner Großimnduſtrie einſchließlich der
Darmſtädter leicht abgeſchwächt. Im allgemeinen war bei nervöſem
großem Geſchäft auf allen Gebieten, wodurch die Kursfeſtſtellung nament=
lich
der Einheitskurſe wieder ganz erhehlich verzögert wird, die Stim=
mung
feſt. Von Nentenwerten lagen wertbeſtändige Anleihen, beſon=
ders
landſchaftliche Goldpfandbriefe etwas ſchwächer. Vorkriegspfand=
briefe
und Vorkriegsanleihen, beſonders Kriegsanleihe, die bis 0,82 ging,
weiter feſter. Von Auslandsrenten ſind Megikaner, Türken und Oeſter=
reichiſche
und Ungariſche Renten aus ſchon erwähnten Gründen weiter
anziehend, auch ruſſiſche Werte und ungariſche Pfandbriefe blieben ſehr
gefragt. Tägliches Geld 5 bis 6½ Prozent und auch darunter, Monats=
geld
nominell 6 bis 7 Prozent. Am Deviſenmarkt machte die Beſſe=
rung
von London und Neiv York Fortſchritte, Paris lag dagegen etwas
ſchwächer. Privatdiskont; kurze Sicht 434, lange Sicht 42ls Prozent.
4. 11.
4. 11
5. 11.
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Sronien:

z. 11.
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1.708 1.70
56. 53 56.67
1F 12 705.-3
17 7617704
112.14 112.131
10.s5ijä.scl 1
18.07 18-111
27i.351 73.-5i4 21
LäMS L.Ric
176ß 14.12 11
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171.-75 12-09 Rio de Janeiro
2 112 15112. 14/ Soſia.
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17.8 18 0konſtantinopei.
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134.
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88.25
148.
123.
199.
165.
132.875
7.5
64.
79.75
194.

11.
5. 11.
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53.12/ 59.27 53.f1
2.18 12-M112.157
7.901 5.53 5:
2054 2.355
3.572 0.578
3.0431 3.055 3
7.732 7.778
2.315 2.035 2.705
2i. 5iski. 5i5 2i.655
ä1.5N Bt-i5 31.88
5.31, 5.34 5.36
1.218 7 307 4.317

5/k-138 .

ſ.765 4.715

Aufwertung der Ulmer Stadtanleihe. Der Gemeinderat beſchloß, die
ſtädtiſchen Anleihen mit 20 Pvozent aufzuwerten, bei einer
Tilgungsfriſt von 25 Jahren. Die Geſamtverpflichtungen der Stadt und
der Ulmer Sparkaſſe betragen zuſammen 34 910 510 Mark, der jährliche
Aufwand beträgt bei 20 Prozent 307 778 Mark.

Die Deuiſche Reichspoſt im September.
Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ſoeben ihren Monatsbericht
für September 1926. Danach zeigte der Briefverkehr eine Zunahme um
faſt 5 Prozent und der Paketverkehr um mehr als 10 Prozent. Der
Kraftwagenverkehr iſt infolge der Beendigung der Reiſezeit etwas ge=
ringer
geweſen;, die Zahl der im September mit Poſtkraſtwagen beför=
derten
Perſonen belief ſich auf mehr als 3 Mill. Im Luftpoſtverkehr
ſind der Jahreszeit entſprechende Einſchränkungen vorgenommen wor=
den
: immerhin bleiden noch 22 Luftpoſtlinien in Betrieb. Die Ueber=
kunft
der Poſtſendungen aus Amerika konnte durch Landung der Poſt=
ſachen
in engliſchen Häfen (bisher in Cherbourg) weſentlich beſchleunigt
werden. Auch in der Beförderung der Briefpoſten nach Nußland, Perſien,
China und Japan ſind zeitſparende Verbeſſerungen erzielt worden,
Druckſachen und Warenproben nach Japan erreichen jetzt bei Leitung
über Sibirien ihr Beſtimmungsland zehn Tage früher. Die Zahl der
Poſtſcheckkonten vermehrte ſich im Berichtsmonat um 3010 auf 883 160.
Die Buchungen und der Umſatz haben gleichfalls zugenommen. Das
Durchſchnittsguthaben 548 Mill. RM.) war dagegen niedriger als im
Vormonat (575 Mill. NM.) Der Telegraphenverkehr weiſt eine Stei=
gerung
um etwa 3 Prozent auf. Es wurden 3,R Mill. Telegramme auf=
geliefert
. Der Fernſprechverkehr war ſtärker als im Vormonat. Die
Serechſtellen haben ſich um 8399 auf 2595 979 vermehrt. Im Auslands=
funkverkehr
iſt eine Steigerung um faſt 18 Prozent eingetreten. Die Zahl
der Rundfunkteilnehmer iſt um rund 12 000 auf 1 246 524 geſunken. Der
Zugfunkverkehr iſt auf eine größere Anzahl von Orten in der weiteren
Umgebung der Städte Berlin und Hamburg ausgedehnt worden. Der
Perſonalſtand belief ſich Ende September auf insgeſamt 338 000 Kräfte,
darunter 250 000 Beamte im Hauptamt. Die Septembereinnahmen waren
1.5 Mill. RM. höher, die Ausgaben um 33 Mill. RM. niedrigr als im
Vormonat.
Das Arbeitsprogramm des Reichsverbandes
zum Wederauſbau der deuſchen Wirtſchaſt
Wie mitgeteilt wird, hat ſich ein Reichsverband zum Wiederaufbau
der deutſchen Wirtſchaft, e. V., in Berlin konſtituiert, der es ſich zur
Aufgabe macht, durch Förderung beſtimmter volkswirtſchaftlicher Notwen=
digkeiten
zum Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft ſein Teil beizu=
tragen
. Der Reichsverband zum Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft,
e. V., will: 1. Radikale Trennung von Parteipolitik und Wirtſchaft;
2. Wiederbelebung von Treu und Glauben, ſowie Geſchäftsmoral uſw;
3. Wiederbelebung und Wiedergeſundung der deutſchen Geſamtwirtſchaft;
4. Behebung oder mindeſtens Milderung der Arbeitsloſigkeit: 5. Linde=
rung
der Notlage der Bevölkerung. Dies will er durch folgendes
Wiederaufbauprogramm erreichen:
1. Hebung der Kaufkraft des geſamten deutſchen Volkes und ſomit
eines jeden einzelnen, und dadurch Stärkung des Binnenmarkts.
2. a) Mobiliſierung der deutſchen Wirtſchaft vom inländiſchen Kapital=
markt
aus, ſowie Wiederherſtellung des für den Warenumſchlag er=
forderlichen
Kredits durch die Reichsbank auf wirtſchaftlich tragbarer
Zinsbaſis. v) Beſeitigung des direkten und indirekten Zinswuchers
durch geſetzliche Maßnahmen (Wucherparagraph!).
3. Grundſätzliche Aenderung des Steuerſyſtems (Geltendmachung wirt=
ſchaftlicher
Geſichtspunkte), Vereinfachung der Steuererhebung, Sen=
kung
der Steuerlaſten um mindeſtens 30 Prozent.
4. Reformierung, bzw. Beſeitigung der Hauszinsſteuer, Pflege der
Bautätigkeit, baldmöglichſte Beſeitigung der Zwangsbewirtſchaftung
der Wohnungen.
5. Befreiung der Wirtſchaft von allen einengenden ſtaatlichen Maß=
nahmen
, ſowie von der eigenen Ueberorganiſation (Auswüchſe des
Kartellweſens, des Zwiſchenhandels uſw.).
6. Vereinfachung der Staats= und Kommunalverwaltung.
7. Nationaliſierung und Moderniſierung aller öffentlichen und
hribaten Betriebe.
8. Produktive Arbeitsloſenfürſorge.
9. Pflege der Volksgemeinſchaft ohne Anſehen der Partei oder der
Klaſſe.
Die Bewegung, die bereits auf eine kurze Geſchichte zurückzuſehen
vermag, hat bereits im Reiche weiteſtgehende Anerkennung gefunden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Urſprungszeugniſſe beim Verſand deutſcher Waren nach
Frankreich und dem Saargebiet. Von der Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt wird uns mitgeteilt: Alle
deutſche Waren, die vom 15. November d. J. ab die franzöſiſche
Zollgrenze überſchreiten und die auf Grund des deutſch= fran=
zöſiſchen
Handelsproviſoriums vom 5. Auguſt d. J. zu ermäßigten
Zollſätzen verzollt werden ſollen, müſſen von einem Urſprungs=
zeugnis
begleitet ſein, das von einer Induſtrie= und Handels=
kammer
und einem franzöſiſchen Konſulat beglaubigt ſein muß.
Die Beglaubigungsgebühr der franzöſiſchen Konſulate, die zu=
nächſt
auf 20.16 RM. feſtgeſetzt war, iſt auf deutſche Vorſtellungen
hin auf 420 RM. herabgeſetzt worden. Für ſolche deutſche
Waren, die auf Grund des Saarzwiſchenabkommens vom
5. Auguſt d. J. zu ermäßigten Zollſätzen ins Saargebiet einge=
führt
werden (Liſte A des Saarzwiſchenabkommens), iſt die Be=
glaubigung
der Urſprungszeugniſſe durch ein franzöſiſches Kon=
ſulat
nicht erforderlich. In dieſen Fällen genügt die Beglau=
bigung
durch die Induſtrie= und Handelskammer. Jede nähere
Auskunft erteilt die Heſſiſche Induſtrie= und Handelskammer
Darmſtadt, Rheinſtraße 14, I. (Eingang Grafenſtraße.)

Darmſtädter u. Nationalbank Kommanditgeſelſchaft auf Aktien. Darmſtadt. Frankfurter Kursbericht vom 2. November 1926

Staatspapiere
Deutiche
El. PReichsp.=Sch.
b. 1. 10. 30
727 Baher, Staats=
Sch p. 1. 4. 29l
Gl,2 H. V. Sch.
p. 1. 4. 39. 9
Cl.%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
eil,7 Pr. St.Sch
b. 1. 10. 30
77 Sächſ. Fr.=Sch.
1. 7. 39 t
72 Sächſ. Fr.=Sch
. 1 7. 39.g
GI. %Württ. F. Sch.
p. 1. 3. 29 .
Vorkriegsanleihen
5% D Reichsanl a
42 D. Reichsanl
4½ D. Schutzgb.
0811 u. 13.
425 D. Schutzg v. 1411
42 Preuß. Konſ.
425 Baden. ......
4%Bayern .....
47 Heſſen.....
42 Württemberger
b) Ausländiſche
6%Bos. E. B. 1914/
59p: 9.Inp. 1914
4½% 1898
4½% 1909 .
.......
475

4½% Oſt. Staarsr.
v. 1913, Rdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½%Oſt. Silberr.
(2. Goldr. ...

97.5

96.5

96.8
95.8

0.82251

42 einh. R. ſkon)
3% Port,/ Spz. I
520 Rum am. R.03.
4½%; Gold. 18.
amkonv.
48 am 05.:
4%5Türk. (Adm.)03
42 Türk. Bagd. I
489: (Bagb.)I1
425 1911 Boll.,
4½% Ung. St. 1918

27

4½%
42
425
48
825

St. 1914
Goldr.
St. 10 .
Kronr.
Eiſ. Tor.6.

Außereuro.
päiſche.
6% Mexam inn.
52o auß 99 ...
47 Gold 04,ſtf.
32o lonſ inn.
4½% Frigat.
5%Tamaulivas I.
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10% Berl. 9.=Bk. G.

3o
24.5
26
273
24
26.75

24.75
46.5
29.75
23

23 Berl. St.Gob /84
. Darmſt. St. G.)
8% D. Hyp.=Bankl.
Meining. Goldpf. /100
18% Friſ.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr. 100.5
3% Frkſ. Pfbr.=Bk.
Goldpſbbr. 100
5%0 Frli. Pfbr.=Bk.
80.75
Golopfdbr.
8% Komm. Ldb. D.)
Goldſchuldver. ..

% Heſſ. Ldb. Gold.)
1o2 Komm=Elektr
Mark (Hag., Gold. /102.5
820 Mannh. St.=G.
820 Mainz St.=G.).,
18% Naſſ. Odb. Gold.
82 Pfälzer H. B.).
Goldpfandbr. ./100.5
820 Pforzh. St.=G.
8BPrC.B. Cr.=B.)
Goldpfandbr. 11005
22 Rh. Hop.=m. 6.
71.SNh. St. W. 25 1
10% Rh.=Weſtf.B.=
Er=Bk., Goldpf!
3
826 Südd. B.-Cr.=B.
Golbpfandbr. ./100
Ohne Zins=
berechnung

52, Bdw. Kohl. 23
6%Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
23l
2 Roggen . 23
52 Pr. Laliw.
52 Pr. Noggenw.
5 % Südd. Feſt=B.6
Borkriegs-Oyp.=B.)
Pfaudbriefe.
BayVereinsb.
Bayr. Handelsb.
Baur. Hyp.u. Wechi
Berliner Hyp. Bi.
Friſi=Hup.=Bl.
Frrf. Pfandbr.=B..
Hamb. Oyp.=B.
Mecklb Hyp. zu. Wb.
Meining Hyp.Bi.
Nordd. Gr.=Er.=Br.)
Pfälz. Onp.=Bk.
Preuß. ). d.Fr.=G
Pr.Cent.=B. Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bl.

95.25
ie*

100,5
143

12.7

8.2
56
8.5
2.065

134
12,65
15.2
11
11.1
14.6
11.
11.55
11.65

Rhein. Hhp.=B.
Rh.Wſtf. B.Gr.=B.
Südd. Bodenkr. .
Bürtt. Hyp.=Bk. .
Staatl. ob. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Gyp.=B.
Landeskr. Caſſel".
Naſſau Odsb. .
Obligationen v.
Transportanſt.
476Dux. Bdb Em.91
93
42 Eliſ.=Bahn ſtfr.
425 Galiz, Carl.
Lud.=B.
aba
48 Laſchau=Oderb.
42
abg.
82 Oſt. Nwſtb. 74
15% Oſt. Südb. (8).
2,6%0 Alte
2,82 Neue
152 Oſt.=Ung. 73/74
42 Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
3%Dſt. 1885
13%Oſt. Erg.Netz
82 Raab Oedbg.83
g1l
9211
42 Rud. Silber .
4. Rud. Salzig.)
4½%Angt., S.!
4½=% Angt., S. III
4½=%Angt. S. 1II
3% Salon. Monaſt.
520 Tehuantepee.
7½9
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit: .
Bad. Bk. ..
Bk. f. Brauind. ../

12.4
11.4
13.8

1085
9.75
7.5

15I.

9.3
7

1425
14.25
3325
19.8
19,
32
25
25
3.9
7.5
32½,
32).

28.25
25.25

1147.25
155
472

Barmer Bankb. 151 75
Ban. Hyp.=Wchſ.. . /1
Berl. Handelsgeſ.
Commu. Privatb. 189
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bant.
D. Eff.u.Wchſ.=Bk. 137.5
D. Hhp.=Bk. Mein.
2. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. ..
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frif Pfdbr.=Bk. . 1a8
Gotha,Grundkr.Bk.
Lur. Intern. Bank
Metallbank.
Mitteld. Creditb. 1
Pfälz. Hyp=Bk. ..1
Reichsbank=Ant. . .
Rhein.Creditbk. .
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. Disc.Geſ.
Hſterr. Creditanſt.
Wiener Bantverein
Bergwerks=Akt.
Bochum.Bergb. ...
Buderus. .....=
Dt. Luxemburg...
Eſchw. Bergw... ..
Gelſentirch,Bgw.
Harp. Vergb. ...ſ.
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb.
Lali. Salzdefurt.
Kali Weſterregln. 1
Klöcknerwerke. .
Mannesm.=Nöhr. 11
Mansfelder ..
Oberbedarf...../1
Soſchleſ. Eiſ.Caro)
Stavi=Min=Ant.:I.
Phönir=Bergb. .
Rhein.Braunk. ..
Rhein. Stahlw..
A. Niebec Montan/3

139,5
269.5
188.5
147
1111
136.5
1169
130
146.25
171.
1188
154
146.35
147,5
140

84
5.5

½23
182
183.5
1202.25
256
150
160.5
199*
171
194.5
1144
108

143.25
271.5
1208
185.25

Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr. 131
Telus Bab. .. 100.75
Ver. Laurahütte /83
Ber. Stahlwerke. 155.25
Induſtrie=Akt.
Brauereien.
EichbaumMannh.).
benninger ..../153
Hereules, Heſſiſchel118
Löwenbr.=Münch..
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof Bind. )/265
Schwarz=Storchen 153
Tucher, Nürnberg
Berger .......

Arum. Berlin..
Adler & Oppenh.:
Adlerw. b. Kleyer);
6LE. A. G. Vzg. A.
5% A.E. G. Vzo.B..
A. E. G. Stamm ...
Anglo=Cont Guano
Aſchaff. Zelſtoff.
Badenia. (Geinh.)
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Ramag=Meguin .!.
Baſt Nürnb
Baur. S
Bec & Hbenkel
Bergmann Eil
Bing. Meta
Bezn.=c
8.sen
Feifent=
12.:ment,
1Beuent,
Azem. Abert.
Ihem. Rrockh.
Cacoi. Mile
IDaumſ==
Dt. Eiſen
Deutſche Erdöl .
D. G.u. Silb. Scheid.
Dingler, Bweibrück.

117.5
88.5
78
172.25
153.25
AI5
/121
321,
59.5
133
69.5
83.5
169 5
55.25
56.25
68
136
148
165
84.75
108
104.75
95.5
194
189

Dresd. Schnellpr. 1128.5
Dürkopp... ....
Dürr. Natingen .
Oyckerhoff EV.
Eiſenw. Kaiſersl.
Et Licht u. Kraft 161
El. Lieferung ..../158
Eſi. Bad. Wolle..
Email. Urich
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch. .
Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift ...
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind, J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Zetter)
Feiſt, Sekt. Frrf.
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof.
Frfſ.=M. Pokzu.B.
Fuch Waggon St.
Geiling E Cie. ....
Germania Linol.
Geſſenk. Gußſt. ..
Goldſchmidt, Th...
Gotha Waggon...
Gritzner, Maſch.. ..I=
Grün & Bilſinger
Hafenmühle Frift.
Hammerſen. .
Hanſw. Füſſen...
Hanſa; Lloyd, Dr.
Hartm. & Braun.
Heyligenſtigedt.
Hülpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupſer.
Hoch=Tief Eſſen
Holzmann.
Holzveri. Ind
Hydrom. Breslau
Fnag ..
Junghans St.
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Mach..

82.
88
44y
63
48.25
104
210
113.5
91.5
371
171
89

82.5,
T65a
87
3u.5
158
21
13o
139.7

88
70.5
33.5
68
132
102.25
165.5
54.5
62

115
140
50.75

157.5

Karſtadt, R. . 139.5
Klein Sch. & Becker 93.5
Kenorr, Heilbronn /138
Konſerv, Braun ../52.25
Krauß, Lokom.
Lahmeyer
Lech. Augsburg. . /123
1Lederw. Rothe
Spicharz.: 25
Lingel Schuk
Löhnberg. Mühle : 53.5
Ludwigsh. Walzm. 111
Lübenſcheid Metali/ 121
35.75
Lux. Induſtrie
Rainkraft Höchſt
114
Mars=B.
Nürnk
135
Metallge), Frif.
188.25
Miag. Mühlenb. 133
Moenus, Stamm : / 61
Motorent. Deutz
Motorenf. Oberurſ. 66
Münch. Lichtſpielk. 84.5
Reckarſ. Fahrz. 114.75
Neckarw. Eßlingen
Olegwerke, Frauff.
Beters Unton .
118.25
Pſälz. Näh Kah
r166.5
Philipps.
45
Vorzellan Weſſel
Prometh. Frrf.
Rein. Gebb.&
ilzeo
Rhein=Elettr.
154,5
Rhenanig.
83-
Rutgerswer
146.5
Schleußner.
Schneid. &
72.5
Schnellpr.
83i,
Schramm
89
Schrift.
126
Schuckert,
159.5
Schuhf.
25.5
Schuhl. Herz
63
Schuls Grünlack:
Seilind. Wolf .. 68
Siemens Glus.
Siemens & Halsle 213.25
Südd. Immob. 81
Ehüring, Lief.=Geſ. 96

Tuhren Furtwängl.
Beithwerke
Ber. f. Chem Ind.
Ver.,d. Olfbr. Mann!
Ver. Faßſ. Caſſel.
Gummi Bin.=Frkfi.
Binſel=Nürnberg..
ultramarin. ...l1
Zellſtoff Berl. ....!.
Bogtl. Maſch.
Voig: & Haeffner . 11
Bolthom. Seil.
Bayß, & Freyta(: 1
Wege lin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof ...!9
Zuckeri. Waghäuſell?
Zuckerſ. Frankenth.
Zuckerf. Heilbronn 1
Zucker. Offſtein.
Zuckerf. Rheingau.
Zuckerf. Stuttgart.
Transport= und
Berſicherungs=c1t.
A. Dt. Eiſenbahn ..
Dt Eiſenb.=Geſ.
E. Hochbahn=Berl.
Schantung E.B. .
Südd. Eiſenb.=Geſ.
bapag.
.:...!1
Norod. Lloyzd. ...1

Frkft. Allg. Ver).
Frankona Rückv.

Darmſt. Werte

Bahnbedauf....
Dampfk. Rodberg
Helver ia Kont. .
Gebr. Luz
8
Motor /. Darmſt.
Gebr. Noeder .. 1
Benuleth & Ellenb.!

B
128.5
125.5
65
144.75
104
220.5
112
91
112
141
112.5

22

11.9
1142
181.5
178.25

117

*
44.5
81
126

[ ][  ][ ]

Nummer 308

Samstag, den 6. November 1926

Seite 11

Preſſeabend der Berliner Handelskammer.
Die Induſtrie= und Handelskammer zu Berlin hatte die Preſſe zu
einem Vortragsabend geladen. Der Abend wurde durch eine Anſprache
des Präſidenten der Induſtrie= und Handelskammer zu Berlin, Herrn
Franz von Mendelsſohn, eingeleitet, die ſcharf den Fragenkomplex be=
leuchtete
, zu dem das Vortragsthema (Internationale Abmachungen in
der verarbeitenden Induſtrie) gehörte. Herr von Mendelsſohn führte
nach Begrüßung der Erſchienenen u. a. aus: Wir haben Ihre Anweſen=
heit
bei der Erörterung eines Themas gebeten, welches ein Teil des
großen Fragenkomplexes iſt, der heute die Sorge Europas ausmacht
und Wiederherſtellung des weltwirtſchaftlichen Friedens heißt. Der
ſtaatlichen Handelspolitik, den Regierungen und Parlamenten iſt es
bisher noch nicht gelungen, den Wirtſchaftskrieg der Völker zum Still=
ſtand
zu bringen, und deren Güteraustauſch in geordnete friedliche
Bahnen zu lenken. Und doch fordert die Verflechtung der Weltwirtſchaft,
die Abhängigkeit ihrer Glieder voneinander, gebieteriſch nach einer Ge=
meinſchaftsarbeit
mit dem Ziele, die Beſonderheiten der einzelnen Volks=
wirtſchaften
fruchtbar zu machen. Der Erfolg dieſer Bemühungen darf
nicht von heute auf morgen erwartet werden. Die Not der Zeit drängt
aber zur ſchnellen Entſcheidung, zu einer möglichſt baldigen Sanzerung
des zerrütteten Weltmarktes.
Das Mitglied der Induſtrie= und Handelskammer zu Berlin, Herr
Dr. William Meinhardt, ſprach ſodann über Möglichkeiten und Aus=
ſichten
internationaler Veveinbarungen für die Produktions= und Abſatz=
regelung
in der verarbeitenden Induſtrie‟. Der Vortragende entwickelte
etwa folgende Gedankengänge: Neben die Univerſalarbeit einer inter=
nationalen
Wirtſchaftsverſtändigung müſſe die auf ſofortige praktiſche
Erfolge zu richtende Arbeit einzelner Induſtriezweige treten. Hier ſei
bereits ſowohl in der Rohſtoffproduktion als auch in der Verfeinerungs=
induſtrie
eine Reihe von internationalen Zuſammenſchlüſſen aufzu=
weiſen
. In ſeinen weiteren Ausführungen ging der Redner näher auf
den Zuſammenſchluß in der Glühlampeninduſtrie ein, an dem er ſelbſt
beteiligt war und betonte dabei die Bedeutung dieſes Zuſammenſchluſſes.
In der Diskuſſion wies zunächſt Kommerzienrat Mamroth darauf
hin, daß das Glühlampenkartell ein Beweis für die ſchnelle Umſtellung
der Völker ſeit dem Kriege ſei. Dr. Conrad von Borſig gab einen
Ueberblick über die bekannte Organiſation des internationalen Eiſen=
paktes
und beſprach das Abkommen der Vereinigten Stahlwerke mit
der Eiſen verarbeitenden Induſtrie, Kommerzienrat Luſtig zeichnete
kurz die Stellung des Handels zu der internationalen Kartellierung auf.
Innerhalb des Handels trete die bange Sorge auf, was mit ihm werde,
wenn nach Zuſammenſchluß der Werke die Werke den Verkauf ihrer
Erzeugniſſe ſelbſt in die Hand nehmen oder durch einige wenige Werks=
firmen
durchführen laſſen. Er habe aber bündige Zuſicherungen er=
halten
, daß man nicht daran denke, den Großhandel auszuſchalten. In
jedem Falle habe aber die Regierung die Pflicht, den Handel zu ſchützen.
Direktor Waſſermann erklärte, die neuen großen internationalen Kon=
ſortien
hätten noch bisher den Mangel gehabt, daß der deutſche Geld=
markt
noch nicht genügend erſtarkt geweſen ſei, um die deutſchen Part=
ner
zu ſtitzen. Die deutſche Induſtrie ſei früher nicht auf der Höhe
der Technik geweſen; jetzt ſei ſie es und daher auch ein ebenbürtiger
Partner. Heute ſeien die deutſchen Banken in der Lage, der deutſchen
Induſtrie ihren Kapitalbedarf zuzuführen. Der Geldmarkt ſei innerlich
gekräftigt und hieran ſeien die viel angefeindeten Banken nicht ganz
ſchuldlos. Die Banken hätten ſich das notwendige Vertrauen erworben,
um ihre Aufgabe wieder voll zu erfüllen.

Die Einnahmen der Reichsbahn. Die Einnahmen der Reichsbahn
weiſen im September mit 419,5 Mill. RM. ſowohl gegenüber dem Vor=
wonat
(413,2) als auch gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres
(401,2) eine Zunahme auf, die aus einem weiteren Anwachſen der Ein=
nahmen
aus dem Güterverkehr auf 264,8 Mill. gegenüber 246,4 im
Auguſt und 248,8 im Vormonat entſpringt, während die Einnahmen
aus dem Perſonen= und Gepäckverkehr wieder rückgängig ſind (117,9 Mill.
gegen 136,9 bzw. 126,1). Die Geſamteinnahmen im laufenden Geſchäfts=
jahr
betragen 3248,3 Müll. RM. und ſind damit um 212,8 Mill. nied=
riger
als in den erſten neun Monaten des Vorjahres. Infolge der er=
höhten
Kohlentransporte zeigen die Einnahmen aus dem Güterverkehr
mit 1962,0 Mill. gegenüber 2096,8 nur einen Rügang von 6/4 Prozent,
während er beim Perſonen= und Gepäckverkehr 9,1 Prozent (1013,6 gegen
1114,5 Mill.) beträgt.
Die vorausſichtliche Hackfruchternte im Deutſchen Reich. Die deutſche
Hackfruchternte ſcheint nach einer Vorſchätzung (Anfang Oktober 1926)
des Statiſtiſchen Reichsamts allgemein erheblich geringere Erträge zu
bringen, als im Vorjahre. Der Geſamternteertrag in Kartoffeln wird
auf 307,99 Mill. Doppelzentner, gegenüber 417,18 Mill. Doppelzentner
im Jahre 1925, bzw. auf 111,7 Doppelzentner pro Hektar, gegenüber
148,5 Doppelzentner pro Hektar im Jahre 1925 geſchätzt. Auch der ge=
ſamte
Ernteertrag an Zuckerrüben zeigt einen Rückgang von 10 326 Mill.
Doppelzentnern im Vorjahre auf 98,43 Mill. Doppelzentner, bzw. von
256,2 Doppelzentnern pro Hektar im Jahre 1925 auf 244,0 Doppelzentner
pro Hektar. Das Runkelrübenernteerträgnis wird mit 211,97 (247,52)
Mill. Doppelzentner, bzw. 292,1 Doppelzentner pro Hektar (i. V. 344,8
Doppelzentner pro Hektar) veranſchlagt. Gegenübr den Vorkriegsziffern
für das heutige Reichsgebiet ergeben ſich noch weitaus größere Rückgänge.
Von der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft. Das Rohſtahlkartell
beſchloß in ſeiner in Luxemburg abgehaltenen Sitzung, die Produktion
für das laufende Quartal auf 29 287 000 Tonnen feſtzuſetzen. An den
urſprünglich vorgeſehenen Prozentſätzen wird nichts geändert. Der Reſt
der Tagung war Fragen der inneren Organiſation gewidmet. Ueber den
zweiten Punkt der Tagesordnung, betr. die Einfuhr des luxemburgiſchen
und lothringiſchen Roheiſens nach Deutſchland, wurde ebenfalls eine
prinzirielle Einigung erzielt, nachdem die bekannte Vereinbarung betr.
der prozentmäßigen Einfuhr luxemburgiſchen und lothringiſchen Noh=
eiſens
angenommen war. Schließlich war auch das Saarabkommen Ge=
genſtand
der luxemburgiſchen Beratungen. Dem franzöſiſchen Markt
wurde ein Kontingent von 500 000 Tonnen zuerkannt, das die ſaarlän=
diſchen
Werke durch ihre eigenen Verkaufsſtellen in Frankreich vertreiben
ſollen. Das über 500 000 Tonnen hinausgehende Quantum iſt für den
ganzen Markt reſerviert. Die Frage der evtl. Zollfreiheit wird Gegen=
ſtand
der Berliner Beratungen ſein. Im allgemeinen kann feſtgeſtellt
werden, daß über alle noch ſchwebenden Fragen, mit Ausnahme der Er=
weiterung
des Rohſtahlkartells, eine Einigung erzielt wurde.

Zu den Verhandlungen der J. G. Farben=
induſirie
mit der Standard Oil Compang.

Profeſſor Bergius,
einer der Haupterfinder auf dem Gebiete der Herſtellung flüſſigen
Brennſtoffs aus Kohle, hat ſich, einer Einladung zum Kohlen=
kongreß
folgend, nach Pittsburg begeben, um dort über ſeine
Erfindung, das ſogenannte Bergin=Verfahren, einen Vortrag zu
halten. In unterrichteten Kreiſen bringt man die Amerikareiſe
Profeſſor Bergius mit den zwiſchen der Standard Oil Company
und der J. G. Farben=Induſtrie geführten geheimen Verhand=
lungen
in Zuſammenhang, die ſich auf die Gewinnung von
Petroleum aus Kohle beziehen.
Der Geſamiverluſi der engliſchen Wirtſchaft
durch den Kohlenſtreik.
Der liberale Abgeordnete Runciman hielt vor der Handelskammer in
Liverpool eine Rede, in der er die Rückwirkungen des Kohlenſtreiks auf
die engliſche Wirtſchaft zahlenmäßig darlegte. Runeiman erklärte, daß
die Kohlenproduktion gegen 1925 bis Anfang Oktober um nicht weniger
als 92 300 000 Tonnen gefallen ſei. Die Förderungskoſten dieſer Kohlen=
mengen
allein beliefen ſich auf rund 80 Millionen Pfund. In der Baum=
wollinduſtrie
ſei für das zweite und dritte Quartal 1926 ein Rückgang
von 22 400 000 Pfund zu verzeichnen, während ſich der Verluſt der Woll=
induſtrie
in der gleichen Periode auf 3½ Millionen Pfund beläuft. Die
Eiſen= und Stahlinduſtrie habe 7 200 000 Pfund verloren. In der
Maſchineninduſtrie beziffere ſich der Rückgang auf 2½ Millionen, in der
chemiſchen Induſtrie auf 840 000 Pfund. Der Verluſt des Schiffbaues fei
auf 4,3 Millionen Pfund zu veranſchlagen. Die Einnahmen der Eiſen=
bahn
ſeien in der Zeit von April bis Oktober um ungefähr 26 Millionen
Pfund zurückgegangen, wodurch ſich der Geſamtverluſt auf 166 Millionen
Pfund belaufe. Dazu komme noch der Rückgang des Handels auf den
engliſchen Märkten, der ſicherlich auf nicht wewiger als 50 Millionen
Pfund feſtgeſetzt wevden müſſe. Wahrſcheinlich aber würden 100 Mil=
lionen
der Wirklichkeit näherkommen. Das bedeutet, daß der Geſamtver=
luſt
der britiſchen Wirtſchaft infolge des Kohlenſtreiks zwiſchen 216 und
270 Millionen Pfund liege. Am Mittwoch haben weitere 9000 Berg=
leute
die Arbeit wieder aufgenommen, ſo daß die Geſamtzahl der Arbei=
tenden
auf 230 575 geſtiegen iſt.

Der Abſatz des Deutſchen Kaliſyndikats. Der Abſatz des Deutſchen
Kaliſyndikats G. m. b. H. für Oktober 1926 betrug 630 891 Doppelzentner
Reinkali gegen 737 188 Doppelzentner Reinkali im gleichen Monat des
Vorjahres. Der Geſamtabſatz in den erſten ſechs Monaten (Mai bis
Oktober) des laufenden Düngerjahres beträgt 4 58 124 Doppelzentner
Reinkali gegen 5 300 044 Doppelzentner in den erſten ſechs Monaten
des Düngerjahres 1925/26. Der Abſatz m den erſten zehn Monaten
des laufenden Kalenderjahres beträgt 9 353 903 Doppelzentner Reinkali
gegen 11 098 398 Doppelzentner Reinkali in der entſprechenden Zeit des
Vorjahres.
Die Ergänzung des Stahlkartellvertrages. Das Pariſer Journal
glaubt, aus Berlin mitteilen zu können, daß die von Serruys geführten
Verhandlungen über das deutſch=franzöſiſche Induſtrieabkommen, das
eine Ergänzung zu dem bereits unterzeichneten Stahlkartellvertrag bil=
det
, zum Abſchluß gebracht worden ſind. Der Text des Abkommens ſoll
bereits der Regierungskommiſſion des Saargebiets zur Genehmigung
vorliegen. Angeblich werden am Donnerstag bedeutſame Verhandlun=
gen
zwiſchen den rheiniſch=weſtfäliſchen und den ſaarländiſchen Indu=
ſtriellen
in Düſſeldorf beginnen. Die Unterzeichnung des von Serruds,
dem Miniſterialdirektor im franzöſiſchen Handelsminiſterium, redigier=
ten
Vertrages wird für Ende dieſer Woche erwartet.
Produktenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 5. November. Weizen 29,75. Rog=
gen
24,25, Braugerſte 2428 (Ausſtichware bevorzugt, mittlere Ware
aber verkäuflich), Futtergerſte 2021, Weizenmehl 43,50, Roggenmehl
35,50, Weizenfuttermehl 15,50, Weizenkleie fein 12,25, grob 13,25, Rog=
genkleie
12,25, Malzkeime 16, Biertreber 1717,50, Kleeheu 8,259,
Wieſenheu 7,508, Maſchinenſtroh 3,50, Drahtpreßſtroh 4,255, weiße
Bohnen 28, Haferflocken 42,50, Graupen, Baſis VI 35,50. Tendenz:
Brotgetreide und Mehl ſtetig, Futtermittel feſt.

Frankfurter Produktenbericht vom 5. November. Zum Wochen=
ſchluß
verkehrte der hieſige Markt in ſehr ruhiger Haltung zu unver=
änderten
Notierungen. Weizen 29,5029,75, Roggen 2424,70, Som=
mergerſte
24,5027 Hafer inl. 2020,75, Mais 2020,25, Weizenmehl
4243, Roggenmehl 3536, Weizenkleie 1111,25, Roggenkleie 11 bis
11,25 Mk.
Berliner Produktenbericht vom 5. November. Das Ausland konnte
dem Produktenmarkt keinerlei Anregung bieten. Die gegenüber dem geſt=
rigen
Schluß unveränderten Liverpooler Eröffnungsnotierungen wirkten
hier eher enttäuſchend. Weizen und Roggen ſind vom Inlande faſt gar
nicht angeboten; infolge der etwas beſſeren Nachfrage für Mehl legten
die Mühlen gerne für Weizen 1 Mark und für Roggen 2 Mark höhere
Preiſe als geſtern an. Im Lieferungsmarkt war Weizen um 1½ Mark,
Roggen um etwa 2 Mark feſter gehalten. Für den Export zeigt ſich wohl
noch einige Kaufluſt, die aber infolge der weiter beſtehenden Material=
knappheit
ſchwer zu befriedigen iſt. Andererſeits iſt die Nachfrage aber
keineswegs mehr ſo dringend, da Frankreich und Belgien infolge der
plötzlichen Frankenhauſſe nicht mehr als Käufer auftreten, ſondern eher
als Abgeber, weil ihnen die höheren Kaufabſchlüſſe guten Nutzen bieten.
Weizen= und Roggenmehl hatten bei unveränderten Preiſen etwas
regeres Geſchäft. Gerſte iſt ruhiger gehalten, Hafer konnte ſich im Preiſe
gut behaupten.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 5. November. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt eröffnete in ſchwacher Haltung, da die Export=
nachfrage
nicht befriedigte und die Berichte aus Argentinien günſtig
lauteten. Später konnte ſich die Tendenz befeſtigen auf erhöhte Winni=
peger
Notierungen. Die Termine zeigen beine Veränderungen.
Mais: Der Markt zeigte heute einen ſchwachen Verlauf auf große
Anhünfte und Zwangsverkäufe ſchwacher Poſitionen. Die Termine
gaben bis ½ C. nach.
Hafer: Der Markt zeigte im weſentlichen eine ſchwache Haltung bei
unweſentlichen Kursveränderungen.
Baumwolle: Der Markt begann in abgeſchwächter Haltung, da die
Pflanzer zuerſt mit Abgaben am Markte waren und durch erhöhte private
Ernteſchätzungen. Dann konnte eine Erholung eintreten, da ſich die
amerikaniſchen Spinnereien kaufluſtig zeigten. Die Termine ſchließen
ziemlich unverändert.
Kaffee: Kaufreſerve des hieſigen Handels, ſowie die Abſchwächung
der braſilianiſchen Deviſenrate führte einen abgeſchwächten Verlauf im
Anfangsverkehr herbei. Dann zeigte ſich eine Erholung auf erhöhte
Kabelmeldungen und erhöhte Offerten der Eigner. Die Termine konn=
ten
bis 11 Pkt. anziehen.
Zucker: Der Markt verkehrte in feſter Haltung auf erhöhte aus=
ländiſche
Notierungen und Käufe der Raffinerien. Die Termine zeigen
nur unweſentliche Veränderungen.
Kakao: Verkäufe des Auslandes, des lokalen Handels und Kauf=
reſerve
der Fabriken verurſachten einen ſchwachen Beginn. Spätez
konnte auf Baiſſedeckungen eine Erholung eintreten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Außenhandelsverband, Berlin, hat Liſten von franzöſiſchen und
finniſchen Firmen aufgeſtellt, die Geſchäftsverbindungen mit deutſchen
Firmen anzuknüpfen ſuchen. Intereſſenten werden die für ſie in Frage
kommenden Adreſſen gegen Erſtattung der Selbſtkoſten zur Verfügung
geſtellt.
Am geſtrigen Tage der Automobil=Ausſtellung belief ſich die Be=
ſücherzahl
faſt wieder auf 24 000. Was das Verkaufsgeſchäft in der Kraft=
radabteilung
anbetrifft, ſo wind auch hier durchweg das Geſchäft ſicht=
lich
beſſer als im Vorjahre beurteilt.
Der Reichsverband der Automobilinduſtrie hielt am 3. November
1926 bei zahlreicher Beteiligung in Berlin ſeine 25. Generalverſamm=
lung
ab.
Der Verein der Getreidehändler der Hamburger Börſe ſprach ſich in
ſeiner an der Börſe abgehaltenen Mitgliederverſammlung dahm aus,
daß es im Intereſſe der deutſchen Landwirtſchaft und der deutſchen
Mühlen liege, einen erhöhten Zoll für die Einfuhr von ausländiſchem
Mehl einzuführen.
Der bekannte Großinduſtrielle und Chef der Firma Feigenkaffee=
Fabrik Carl Frank gleichen Namens iſt geſtern im 78. Lebensjahre ge=
ſtorben
.
Wie aus Wien berichtet wird, rechnet man damit, daß in Kürze
die Verhandlungen mit den öſterreichiſchen Werken über den Beitritt
zum weſtlichen Stahlpakt mit einem poſitiven Ergebnis abgeſchloſſen
werden.
Wie beſtimmt verlautet, hat die luxemburgiſche Regierung eine Reihe
vorbereitender Maßnahmen zur Stabiliſierung ihrer eigenen Valuta
und zur Ausgabe neuer Notenſcheine getroffen.
Wie aus Brüſſel gemeldet wird, veröffentlicht der Moniteur ein
Dekret, in dem die bevorſtehende Auflegung des zweiten Teiles der bel=
giſchen
Kolonialanleihe im Nominalbetrag von 250 Mill. Franken be=
kanntgegeben
wird.
Der Ueberſchuß der ſchwediſchen Poſt im Jahre 1925 belief ſich auf
12 966 606 Kronen, bei Einnahmen von 64 910 641 Kronen und Ausgaben
von 51 944 034 Kronen.
Der Mitinhaber der großen chemiſchen Geſellſchaft Brunner, Mond
u. Co., der 55jährige Sir Brunner, wurde mit ſeiner Gattin in der
Londoner Wohnung feines Schwiegerſohnes tot aufgefunden.
Wie wir erfahren, hat die Prager Börſenkammer in ihrer letzten
Sitzung beſchloſſen, auch an der Prager Börſe wieder den offiziellen
Samstagabendverkehr einzuführen. Die erſte Samstagabendbörſe dürfte
ſchon am 13. November abgehalten werden.
Im September betrug der Wert der Einfuhr nach Amerika aus
Deutſchland 17 298 000, der Wert der Ausfuhr nach Deutſchland ſtieg
weiter auf 44 437 000 Dollar. Für den Vormonat lauten die entſprechen=
den
Ziffern 18 310 000, bzw. 28 844 000 Dollar.
Die Bondsausgabe der neugegründeten Hugo=Stinnes=Corporation
in Höhe von 12500 000 Dollar wurde durch das amerikaniſche Banken=
konſortium
unter Führung des Bankiers Halſey, Stuart u. Co., emit=
tiert
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mit zehnjähriger Laufzeit.

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Seite 12

Samstag, den 6. November 1926

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Samstag, den 6. November 1926

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Seite 14

Samstag, den 6. November 1926

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Nummer 308

Samstag, den 6. November 1926

Seite 15

Der Winterfahrplan der Deutſchen Lufthanſa.

Unſere Karte zeigt das Streckennetz der Deutſchen Lufthanſa im Winter 1926/27. Der Betrieb
iſt, wie aus der Karte hervorgeht, erheblich eingeſchränkt worden. Die wenig beſetzten Strecken
mußten alle geſtrichen werden, da die Linien im allgemeinen im Winter noch weniger rentieren
wie im Sommer.

Hochwaſſer im Vorharz.

Das Verkehrsmittel der Dorfjugend in den überſchwemmten Gebieten, die früher ſo beliebten
Stelzen.

Reich und Austanv.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Noch ein unglaubwürdiger Polizeibeamter.
Von der Anklage des Widerſtandes und der Beamtenbeleidigung ſprach
der Einzelrichter den Kaufmann Georg Belm frei, weil das Gericht
dem anzeigenden Beamten, der ſich widerholt widerſprach, keinen Glau=
ben
ſchenkte. Am Tage der Brückenweihe ſoll der Angeklagte in Ober=
rad
einen Schutzmann angerempelt haben. Der Angeklagte behauptete,
daß er aus Unvorſichtigkeit den Beamten geſtreift hatte und ſich ſofort
entſchuldigte, was der Wachtmeiſter beſtritt. Der Wachtmeiſter wollte
auch von dem Angeklagten angegriffen worden ſein, doch widerlegten
das andere Zeugen. Als der Angeklagte eine Anzeige auf dem Revier
machen wollte, ſei ihm der Wachtmeiſter gefolgt und habe ihn mehr=
fach
beſchimpft. In der Wache habe man ihn auch noch getveten. Der
Angeklagte brachte ſeinen damals noch neuen Anzug mit, der mit Blut
beſudelt war. Der Wachtmeiſter hatte ihm im Verlaufe der Schlägerei
das Naſenbein eingeſchlagen. Der Zeuge kam mit einer Verwarnung
davon.
Verworfene Reviſion.
WSN. Frankenthal. Das Reichsgericht hat die Rebiſion des
zum Tode verurteilten Separatiſtenführers Irmſcher als unbe=
gründet
verworfen.
Ein Edelſteinſchwindler erwiſcht.
WSN. Hanau. Einen gemeingefährlichen Schwindler hat die hie=
ſige
Kriminalpolizei in der Perſon des 26jährigen Kaufmanns Max
Baumgarten aus Baku (Rußland) hinter ſchwediſche Gardinen gebracht,
bevor er Schaden anrichten konnte. Der äußerſt gewandt auftretende
Schwindler wohnte ſeit zirka acht Tagen unter dem Namen Joſeph Un=
terleiter
in einemehieſigen Hotel. Bei näherer Beleuchtung ſeiner Per=
ſon
ſtellte es ſich heraus, daß Baumgarten bei einer ganzen Reihe hieſiger
Edelmetallfirmen Beſtellungen für Zehntauſende von Mark gemacht
hatte, die er mit Schecks, die er angeblich aus Italien von einem
Juwelier Raffaele Vincelli in Caſſacalanda, als deſſen Schwiegerſohn er
ſich ausgab, erwartete, bezahlen wollte. Die angeſtellten Ermittlungen
ergaben, daß Baumgarten in Mannheim falſche Schecks und Wechſel in
Auftrag gegeben hatte, mit denen er die hier gekauften Edelmetallwaren
zu bezahlen gedachte. Die weiteren Nachforſchungen haben ergeben, daß
Baumgarten auch in Pforzheim ſchon eine Reihe von Fabrikanten ge=
ſchädigt
hat. Durch die Feſtnähme des Schwindlers iſt die hieſige Edel=
metallinduſtrie
vor größerem Schaden bewahrt worden.
Tödlicher Autounfall.
WSN. Aſchaffenburg. Auf der Straße Unterpleichfeld- Bergt=
heim
verunglückte der Chauffeur eines Transportunternehmens aus
Würzburg. Er fuhr mit einem Laſtauto Baſaltſteine von Bergtheim ab.
Beim Wenden des halbbeladenen Wagens nahm er die Kurve zu kurz,
der Wagen kippte um und ſchlug dem Chauffeur das Genick ab.
Der beſtohlene Radioklub.
WSN. Würzburg. Ein raffinierter Gauner hat dem Radio=
klub
Würzburg einen Beſuch abgeſtattet. Er verſtand es, ſich in Ab=
weſenheit
der Klubmitglieder Eingang in das Laboratorium im Luiſen=
garten
zu verſchaffen, und nahm mit, was er an Funkgerät aufpacken
konnte; ſämtliche Akkumulatoren, Röhren, Senderöhren, wertvolles Meß=
gerät
, einen fertigen Apparat uſw. Im Laufe des Nachmittags verſuchte
er bereits, bei Privaten und Geſchäftsleuten von dem geſtohlenen Gerät
zu verkaufen. Der Dieb wird noch geſucht.
Zum Exploſionsunglück in der J.=G. Farbeninduſtrie.
Ludwigshafen. Zu dem Unglück in der J.=G. Farbeninduſtrie
wird weiter gemeldet, daß bei einer Verſuchsdeſtillation aus unbekannter
Urſache der Deckel abflog. Acht Arbeiter wurden verbrüht.
Die Zahl der Todesopfer erhöht ſich auf drei. Bei den anderen
beſteht Lebensgefahr.
Die neue Rheinbrücke bei Maxau.
WSN. Speyer. Die neue Brücke bei Maxau wird mit rund
18 Millionen Reichsmark veranſchlagt. Dieſe Brücke ſoll nicht an der
gleichen Stelle, wo ſich die Schiffsbrücke gegenwärtig befindet, den Rhein
überqueren, ſondern nördlicher. Das hätte zur Folge, daß die Bahnhöfe
Maximiliansau und Wörth, ſowie Maxau Verlegung in nördlicher Rich=
tung
erfahren müßten. Mit dem Baubeginn rechnet man im Laufe des
nächſten Jahres, ſofern eine baldige Einigung über die Koſtenvertei=
lung
zwiſchen Bayern, Baden und der Reichsbahngeſellſchaft zuſtande
kommt. Die Geſamtlänge der Brücke wird 300 Meter betragen. Sie
ſoll als Fachwerkbrücke in reiner Eiſenkonſtruktion hergeſtellt werden.
Die zweite Baurate der Zeppelin=Eckener=Spende.
Berlin. Der Vorſtand des Reichsausſchuſſes für die Zeppelin=
Eckener=Spende des deutſchen Volkes, e. V., genehmigte, wie eine hieſige
Korreſpondenz meldet, die Abrechnung über die bis zum 31. Oktober ein=
gegangenen
2,6 Millionen Mark und überwies dem Luftſchiffbau Zeppe=
lin
eine zweite Baurate in Höhe von wiederum 500 000 Mark. Die Vor=
arbeiten
und Vorverſuche für den Neubau des L. Z. 127, der weſentliche
Aenderungen aufweiſen wird, ſind im weſentlichen beendet, ſo daß der
eigentliche Bau in Angriff genommen werden konnte. Die Fertigſtellung
durfte im Herbſt 1927 erfolgen.
Schweres Bergwerksunglück.
Paris. Wie Havas aus Iſhpening (Michigan) meldet, hat
ſich dort Mittwoch nachmittag in einem Eiſenbergwerk ein Erdſturz
in einer Tiefe von 180 Metern ereignet. Man befürchtet, daß 40 bis 50
Bergarbeiter ums Leben gekommen ſind.

Der rätſelhafte Skelettfund bei Potsdam.
* Potsdam. Zu dem Funde von menſchlichen Skeletten auf dem
Grundſtück des Herrn v. Kähne am Schwielowſee, die von Obſtzüchtern
beim Umwerfen der Erde in ein Meter Tiefe entdeckt wurden, iſt noch
folgendes zu berichten: Da die Möglichkeit beſteht, daß hier ein Kapital=
verbrechen
vorliegt, hat die Staatsawwaltſchaft Potsdam ſofort alle not=
wendigen
Schritte getan, um weitere Unterſuchungen anzuſtellen. Mit
der Unterſuchung der Angelegenheit iſt Amtsgerichtsrat Eichelkraut vom
Amtsgericht Werder beauftragt worden, der mit Beamten der Pots=
damer
Polizei und dem zuſtändigen Kreisarzt am Donnerstag nach=
mittag
die Ausgrabung der Skelette vorgenommen hat. Die Fundſtelle,
die ſofort von Beamten der Landjägerei abgeſperrt worden iſt, liegt
etwa 150 Meter vom Südeingang des Parkes Petzow entfernt, dicht am
Rande des Waldes, in einer Obſtplantage, die Herr v. Kähne vor langer
Zeit an Obſtzüchter aus Werder verpachtet hat. Die Unterſuchungen der
Polizei gehen zunächſt dahin, feſtzuſtellen, ob in den letzten Jahren zwei
Menſchen aus Werder, Glindow oder der weiteren Umgebung vermißt
worden ſind, um Anhaltspunkte zu gewinnen, wer die Toten ſein kön=
nen
. Nach den Angaben der Behörden ſcheinen aus den umliegenden
Ortſchaften in den letzten Jahren zwei Menſchen nicht vermißt zu wer=
den
, ſo daß man zu der Annahme neigt, daß die Toten aus Berlin ſtam=
men
. Der Lokaltermin ſoll nach Möglichkeit auch darüber Aufſchluß
geben, auf welche Weiſe die Unbekannten ums Leben gekommen ſind.
Genaueres wird jedoch erſt die gerichtsärztliche Unterſuchung der Ske=
lette
ergeben. Bemerkenswert iſt, daß die Fundſtelle in unmittelbarer
Nähe jener Stelle liegt, an der im Jahre 1922 der Sohn des Obſtzüch=
ters
Otto Laaſe in den Waldungen des Herrn v. Kähne erſchoſſen auf=
gefunden
wurde.
Zur Einführung
der 24=Stunden=Zeitberechnung.

Im Zuſammenhang mit der am 1. November erfolgten Einfüh=
rung
der 24=Stunden=Zeitberechnung in Deutſchland dürfte es
intereſſant ſein, das Weſen der ſogenannten Weltzeituhren kennen
zu lernen, die zur Feſtſtellung der Ortszeit verſchiedener Städte
und Länder dienen und die auch ſchon früher auf Grund der
24=Stunden=Zeitbeſtimmung funktionierten. Die Stundenzeiger
der Weltzeituhr ſind unmittelbar auf einer Weltkarte aufgetra=
gen
, die ſich entſprechend der Erddrehung von Weſt nach Oſt,
d. i. entgegengeſetzt dem Einne des Uhrenzeigers, einmal in 24
Stunden umdreht. Das Zifferblatt entſpricht einem flach aus=
gebreiteten
Globus, ſo daß die Meridiane als radiale, vom
Nordpol ausgehende Grade erſcheinen und die Breitengrade nach
wie vor als Kreiſe, jedoch vom Aequator ab als immer größere,
ſo daß der Südpol als der größte Kreis erſcheint. Die Weltzeit=
uhren
leiſten wichtige Dienſte den Unternehmungen, die ſich mit
der Uebermittelung von Nachrichten über größere Entfernungen
befaſſen, z. B. Poſt= und Telegraphenämter, Kabelſtationen, fer=
ner
aſtronomiſchen und meteorologiſchen Stationen, Sternwar=
ten
, Weltreiſebüros, Fernbahnhöfen uſw. Unſer Bild zeigt
die auf dem Bahnhof Friedrichſtraße in Berlin aufgeſtellte
Weltzeituhr.

Eine außergewöhnliche Laufbahn.
London, 3. November.
Man ſage nicht, daß die Zeit der Romantik vorüber ſei. Wenn
jemand es nicht im Film, ſondern in Wirklichkeit vom Kaufmanns=
lehrling
in Magdeburg zum Vizekönig von Indien bringen kann, ſo hat
er wieder einmal den Beweis erbracht, daß das Leben zuweilen Men=
ſchen
und Situationen geſtaltet, die ein Schriftſteller nur dann erfinden
dürfte, wenn er den Ehrgeiz hat, ſich als Märchendichter zu betätigen.
Aber zunächſt eine kurze Notiz, die eigentlich in den Handelsteil ge=
hört
: Die vier größten chemiſchen Werke Englands Brunner, Mond
u. Co., Nobel Induſtries, United Alkali und Britiſh Dyeſtuffs Corpo=
ration
haben ſich ſoeben zu einem Truſt unter dem Namen Imperial
Chemical Induſtries Limited mit einem Kapital von 56 Millionen Pfund
zuſammengeſchloſſen.
Was das mit der Romantik und dem Lehrling zu tun hat, der Vize=
könig
wurde? Dieſes: Einer der Direktoren des Truſts iſt Lord Rea=
ding
, und die Ernennung Lord Readings zu dieſem Poſten lenkt er=
neut
die Aufmerkſamkeit auf die außergewöhnliche Karriere dieſes
Mannes.
Rufus Daniel Jſages, erſter Lord Reading, iſt 66 Jahre alt. An
ſeiner Wiege wurde ihm nicht geſungen, daß er einſt, als Vizekönig von
Indien, in Delhi immitten orientaliſcher Pracht die Krone des größten
Weltreiches vertreten ſollte. Sein Vater, der Handelsmann Joſeph
Iſaaes in London, hatte den jungen Rufus für den Beruf beſtimmt,
in dem ſich die Angehörigen dieſer jüdiſchen Familie ſeit Generationen
mit größerem oder geringerem Erfolg bewährt hatten: den Kaufmanns=
ſtand
. Nufus abſolvierte alſo die Volksſchule und kam dann prompt in
die Lehre. Aber der Vater tat doch ein übriges für das intelligente
Bürſchlein. Als der Sohn in London Buchführung, kaufmänniſchen
Briefſtil, Umgang mit der Ladenkundſchaft und alles das gelernt hatte,
was ein angehender Commis wiſſen muß, ſandte er ihn zur Erlernung
von Sprachen ins Ausland. In einem Magdeburger Geſchäftshaus
machte Rufus Iſaaes eine zweite Lehrzeit durch und erwarb ſich durch
Fleiß, Aufmerkſamkeit und gutes Betragen die volle Zufriedenheit ſei=
nes
= Prinzipals.(Der Name der Firma iſt mir entfallen. Engliſche
Zeitungen veröffentlichten vor einigen Monaten ein Schreiben ihres
heutigen Inhabers an Lord Reading, und deſſen Antwort darauf. In
beiden Schreiben wurde auf das ſchöne Verhältnis Bezug genommen,
das zwiſchen dem damaligen Chef der Firma und ſeinem Lehrling ge=
herrſcht
hatte. Uebrigens kann ich mich auch im Namen der Stadt irren.
Ich glaube, es war Magdeburg. Es mag aber auch Merſeburg geweſen
ſein. Jedenfalls war es eine deutſche Stadt, und der Name iſt in die=
ſem
Zuſammenhang nicht von Belang.) Als aber dann Rufus Jſaacs
nach Frankreich gehen ſollte, um Franzöſiſch zu lernen, war er bereits
zu der Erkenntnis gekommen, daß der Kaufmannsſtand nicht ſein Fach
war. Er ging nach London zurück, beſuchte trotz ſeines vorgerückten
Alters das Univerſity College, das er in Rekordzeit abſolvierte, und
widmete ſich der Jurisprudenz. Aber wiederum ſprang der unruhige
Geiſt aus dem Geleiſe. Und phantaſtiſcher noch als die erſte Umſattelung
war die zweite: der Handlungsgehilfe a. D. und Student der Rechte
wurde Schiffsjunge. Auch dieſes Kaditel der Odyzſſee war nur kurz. Er
kehrte von der See zurück und wurde Börſenmakler. Ebenfalls nur ein
Seitenſprung in der Irrfahrt. Oder lag Syſrem in der Verrücktheit?
Als Iſaaes 27 Jahre alt war, ließ er ſich in London als Rechtsanwalt
nieder. Sehr bald hatte er eine ausgedehnte Praxis, namentlich in
Handelsſachen. Er erwies ſich nicht nur als ſcharfſinniger Juriſt, ſon=
dern
auch als glänzender Redner, und betätigte ſich nebenbei auf poli=
tiſchem
Gebiete. 1904 wurde Ifages als Vertreter des Wahlkreiſes Rea=
ding
ins Unterhaus gewählt. Er ſchloß ſich der Liberalen Partei an
und trat in ein enges perſönlühes Freundſchaftsverhältnis zu Lloyd
George. 1910 wurde Iſages zum Generalanwalt der Krone ernannt
und gleichzeitig geadelt. Das Jahr 1913 brachte die Ernennung Si=
Rufus Jſaaes zum Lord Chief Juſrice, alſo zum höchſten Nähter in
England. Er war der erſte und einzige Jude, der dieſes Amt bekleidet
hat. 1914 wurde er als Lord Reading ins Oberhaus berufen, und im
Jahre 1921 kulminierte die brillante Karriere dieſes ehemaligen Kauf=
mannslehrlings
und Schiffsjungen in der Ernennung zum Vizekönig von
Indien. Heute iſt Lord Reading wieder Kaufmann ober vielmehr Orga=
niſator
in einem Rieſenunternehmen, mit einem Gehalt, das ebenſo
märchenhaft ſein dürfte wie ſeine Laufbahn.

Ein Drama auf hoher See.
DD. London. Ein Aufſehen errregendes Drama wird von Bord
des 8800 Tonnen großen Dampfers Talamba der Britiſch= Atlan=
tiſchen
Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft gemeldet, der ſich auf der Reiſe nach
dem Fernen Oſten befindet. Der Dampfer führte 65 chineſiſche Depor=
tierte
an Bord, die von Poliziſten bewacht wurden, und 1100 chineſiſche
Deckpaſſagiere. Die Deportierten, Mitglieder rivaliſierender Geheim=
verbände
, gerieten untereinander in Streitigkeiten. Ein Mann wurde
getötet, zwei andere verwundet. Die Weigerung des Kapitäns, den An=
hängern
des Opfers deſſen Mörder auszuliefern, führte zu einer bedroh=
lichen
Situation, ſo daß der Dampfer ſchließlich drahtlos um Hilfe bitten
mußte. Erſt durch ein bewaffnetes Detachement, das der Kreuzer Car=
lisle
am nächſten Morgen an Bord des Dampfers ſandte, konnte die
Ordnung wiederhergeſtellt werden.

Exhumierung des Prinzen Max von Heſſen.
EP. Paris. In der Nähe von Hazebrouck, in Franzöſiſch= Flau=
dern
, wurde die Leiche des Prinzen Maxvon Heſſen, des Vet=
ters
des Königs von England und Neffe des Exkaiſers, ausgegraben. Der
Prinz war zu Beginn des Weltkrieges verletzt worden und den Folgen
ſeiner Verletzung im Lazarett erlegen. Der Ausgrabung wohnte ſein
Bruder, Prinz Werner von Heſſen, bei. Die Leiche iſt in einem Sonder=
zug
nach Deutſchland gebracht worden.

[ ][  ][ ]

Seite 16

Das Grenz= und Auslanddeutſchtum.
Seine Geſchichte und ſeine Bedeutung.
Von Otto Boelitz. R. Oldenburg=Verlag, München. Pr. geb. 4.20 Mk.
Das Buch des früheren preußiſchen Kultusminiſters verfolgt
neben anderen den ausgeſprochenen Zweck, die Schulen in der
Aufgabe zu unterſtützen, den Fragen des Auslandsdeutſchtums
im Geſchichtsunterricht, dem deutſchen Unterricht und der Erd=
tunde
mehr Beachtung zuzuwenden und die Jugend zum Ver=
ſtändnis
für ſie zu erziehen. Der Verfaſſer, der aus langjähriger
Tätigkeit im Ausland vieles hat ſchöpfen können, gibt bei der
Behandlung des überaus umfangreichen Stoffes einen Rückblick
über die Geſchichte des Deutſchtums und ſeinen Stand in der Welt
und des Lebens und Ringens der 40 Millionen Deutſchen außer=
halb
der Grenzen des Vaterlandes. Der erſte Teil umfaßt das
Auslandsdeutſchtum im geſchloſſenen deutſchen Sprachgebiet, in=
nerhalb
deſſen die Losreißung deutſcher Gebiete mit den Grund=
ſätzen
des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völker nicht das Ge=
ringſte
zu tun hat und ein brutaler Akt der Willkür und Gewalt
war. Der zweite Teil behandelt das Auslandsdeutſchtum außer=
halb
der Grenzen des geſchloſſenen deutſchen Sprachgebiets in
Europa, und zwar das Deutſchtum in geſchloſſenen deutſchen Sied=
lungen
und in den übrigen Ländern Europas, der dritte Teil
das Deutſchtum in Amerika, Aſien, Afrika und Auſtralien. Auch
in dieſen Kapiteln wird die Geſchichte der deutſchen Siedlungen
im Ausland von ihren erſten Anfängen an eingehend behandelt.
Zahlreiche Kartenzeichnungen veranſchaulichen die jeweiligen
Ausführungen. Das Buch, das mit Sachkenntnis und kaum zu
übertreffender Gründlichkeit alle einſchlägigen Fragen behandelt
und erſchöpft, wird für weitere Studien über das Auslands=
deutſchtum
grundlegend bleiben und für alle eine Stütze und Hilfe
ſein, die ſich mit den Fragen des Auslandsdeutſchtums und den
hier berührten Problemen eingehender befaſſen wollen und wird
ſo dazu beitragen, mit den Millionen Deutſchen, die von unſerem
Staate abgeſprengt ſind, und denen, die in Europa und drüben
über See in der Zerſtreuung leben, in Fühlung zu bleiben und
mit ihnen dies große unſichtbare Reich des deutſchen Geiſtes zu
bilden.
W.
Polens wahres Geſicht.
Im Verlag von K. J. Kochler (Berlin und Leipzig) erſchien
in autoriſierter deutſcher Ueberſetzung ſoeben ein Buch des Grafen
Oliver d’Etchegoyen, franzöſiſcher Major und Ritter der Ehren=
legion
, betitelt Polens wahres Geſicht das in Deutſch=
land
, noch mehr aber in Frankreich Aufſehen erregen dürfte. Ein
franzöſiſcher Offizier der intcralliierten Kommiſſion, dem vor der
Freundſchaft Frankreichs mit Polen bange geworden iſt, gibt hier
eine Schilderung ſeiner Erlebniſſe und Eindrücke im Land ſeiner
Bundesgenoſſen und zieht daraus ſeine politiſchen Schlüſſe. Sein
Urteil über die Zuſtände in Polen und über die Charaktereigen=
ſchaften
des polniſchen Volkes iſt geradezu vernichtend.
Am meiſten beeindruckt zuerſt an den Polen der ausgeſprochene
und durch nichts gerechtfertigte Dünkel. Zwar die polniſchen Ariſto=
kraten
ſind im allgemeinen hochgebildet, tadellos erzogen und
durchaus angenehm im Ungang und tragen eine große Vorliebe
für die Franzoſen zur Schau; auch unter den Mitgliedern des
beſſeren Bürgertums, der Finanz= und Handelskreiſe, zählt Frank=
reich
viele Freunde, aber die Polen, die niemals gereiſt ſind, die
kleine n Bürger, Unterbeamte und niederer Klerus ſind in der
Mehrzahl wenig gebildet, maßlos eitel, egoiſtiſch, faul, unaufrichtig,
charakterlos und allen Fremden feindlich geſinnt, die kleineren Be=
amten
ſind beſtechlich. Faſt die geſamte Verwaltung und alle
wichtigen Zivil= und Militärpoſten ſind von franzoſenfeindlichen
Polen beſetzt. Und das Volk, d. h. die Bewohner des ehemaligen
Königreichs: Eine primitive Volksmaſſe, gleichſam noch Wilde,

Samstag, den 6. November 1926

ſehr leichtgläubig, aber zugleich äußerſt mißtrauiſch, grenzenlos
einfältig und abſolut unwiſſend. Die Bauern ſind, wenn ſie in
die Stadt kommen, mit Lumpen voll Ungeziefer bekleidet, die
Weiber gehen barfuß, in den Städten haufen ſie in Kellern, wech=
ſeln
ſelten oder nie ihre Kleider, waſchen ſich ſelten, ſind an das
Ungeziefer gewöhnt und verbreiten einen üblen Geruch. Dieſes
Volk iſt der Schutz Polens, iſt die Hammelherde, die treu hinter
dem jeweiligen Hirten herläuft. Der polniſche Bauer weiß nichts
von ſeinem Vaterlande, er läßt ſich totſchlagen, ohne zu wiſſen,
warum. Das Volk kennt weder das Gebet noch den Katechismus;
zu den Wahlen und in den Krieg treiben die Pfarrer ihre Pfarr=
kinder
. Verbrechen aller Art, Diebſtähle und Morde ſind häufig
und ſelten werden die Täter gefaßt; Beſtechungen ſchützen ſie
oft vor Verfolgung. Das Trinken iſt bei den Polen eine dauernde
Beſchäftigung. Den Polen fehlt jeglicher Sinn für ſoziale und
militäriſche Diſziplin. Hygieniſche Vorſchriften in den ſtädtiſchen
Einrichtungen kennt man nicht. Ein ſolcher Tiefſtand der Zivili=
ſation
findet ſich nur bei den niederſten Völkern Europas.
Die von der Warſchauer Regierung inſpirierte Preſſe, die
Leute, welche die Stichworte in Polen ausgeben, Berichterſtatter,
die von ihren Zeitungen und auch von führenden Perſönlichkeiten
bezahlt werden wie von Korfanty in Oberſchleſien und von
Zeligowſki in Wilna verdrehen die Wahrheit und täuſchen
die öffentliche Meinung, indem ſie Tatſachen falſch beleuchtet
wiedergeben. Und wenn zufällig mal ein Schriftſteller oder ein
unabhängiger Militär die Wahrheit ſagt, dann geht der reine
Klang bald wieder im Lärm gefälſchter Nachrichten verloren.
Die unmittelbaren Nachbarn Polens mißtrauen den Polen
gründlichſt. Nach ihrer Erfahrung ſteht zu befürchten, daß die
Polen in der Verwaltung ihrer neuen Unabhängigkeit ſich als
unordentlich, uneinig, unbeſtändig und ſtreitſüchtig erweiſen
werden. Da ſie ſie als rachſüchtig, unruhig und zänkiſch kennen,
fürchten ſie, daß ihre Behörden ſich brutal, ungeſchickt, unduld=
ſam
und tyranniſch erweiſen werden. Der Vertrag von Verſailles
ließ Polens hiſtoriſch erwieſene Unfähigkeit ſich ſelber zu ver=
walten
, außer Acht und erweitente ſeine Grenzen weit über die
des ehemaligen Königreichs hinaus. Das frühere Königreich
Polen umfaßte genau 127 684 Quadratkilometer und war bewohnt
von 9 Millionen Polen. Heute hat es mehr als 400 000 Quadrat=
kilometer
mit etwa 28 Millionen Einwohnern, von denen weniger
als 15 Millionen Polen in erbittertem Haß und Streit mit über
5 Millionen Juden ſowie mit 3 Millionen Galiziern, die in
offener Empörung leben und nur durch blutige Unterdrückung
niedergehalten werden, und mit 5 Millionen Weißruſſen, Klein=
ruſſen
, Litquern, Tſchechen und Deutſchen, deren wachſame Feind=
ſeligkeit
bei jeder Gelegenheit zu ſpüren iſt. Niemals hat Polen
etwas mit der oder durch Liebe erobert. In ſeiner Raubgier hat
Polen Gebiete beanſprucht, die niemals polniſch waren. Es iſt
ſehr zu befürchten, daß alle Adler ob nun ein= oder zweiköpfig,
ſchwarz, grün, gelb oder weiß gemalt die gefräßigen Raubvögel
bleiben. Polen iſt ein Land, das einen Rechtsbeiſtand nötig hat.
Der Handſtreich auf Wilna, den Pilſudſki in ſeiner Doppelzüngig=
keit
und Felonie den Vertretern der Großmächte gegenüber
zyniſch=hochmütig rechtfertigte, iſt ein weiterer Beweis für das
Geſagte. Aber die Wilnaer Frage, darf man behaupten. iſt noch
offen, ein ſo aller Vernunft und Gerechtigkeit Hohn ſprechender
Federſtrich kann nicht bleibende Geſetzkraft haben.
Anläßlich der Auflöſung der Haller=Armee die maßloſe
Eitelkeit Pilſudſkis konnte die Anweſenheit einer von ihm unab=
hängigen
Armee nicht dulden trat die franzoſenfeindliche
Stimmung in Wort und Schrift offen zutgge, die polniſchen Zei=
tungen
brachten gehäſſige Artikel und Angriffe gegen die Fran=
zoſen
. So peinlich es auch iſt, ſagt der Verfaſſer, alles dieſes
feſtzuſtellen, ſo muß man es doch betonen; ſchon allein um den=
jenigen
die Augen zu öffnen, die ſich von unſerer Allianz mit
Polen eine kräftige Unterſtützung verſprechen. Auf dieſes Leit=

Nummer 308
motiv iſt das ganze Buch abgeſtimmt. Der Pole kennt keine
Dankbarkeit und keine Freundſchaft; er liebt auf der ganzen Welt
nur eines: ſich ſelbſt.
Die Preſſe in Frankreich bringt ſelten einmal Auszüge aus
polniſchen Zeitungen und begnügt ſich für gewöhnlich mit den von
der polniſchen Regierung inſpirierten ſchönfärbenden Artikeln,
die eine freigebige Propaganda eifrig verbreitet. Es wäre aber
für die öffentliche Meinung in Frankreich recht wünſchenswert,
eine etwas genauere Kenntnis von dem zu erhalten, was man
da oben in Polen täglich ſpricht und druckt; die Franzoſen wür=
den
dann zweifellos ihre Gefühle ihren teuren polniſchen Bun=
desgenoſſen
gegenüber richtiger einſtellen. Sollte man ſich auch
nicht ins Gedächtnis zurückrufen, welche Abenteurerpolitik das
alte Polen immer betrieb und daß ihm alles fehlſchlug? Auch
ſind die Zeiten vorüber, da die Mißgriffe eines Staates nur ihn
ſelber ſchädigen, die leichtſinnigen Streiche des einen ziehen leicht
auch die übrigen mit in den Strudel. Wenn man die ganze Un=
erfahrenheit
, Unordnung und Uneinigkeit der Lenker dieſer jun=
gen
Republik aus nächſter Nähe beobachten konnte, ſo muß man
befürchten, daß ſie am Ende noch die ganze Harmonie des euro=
päiſchen
Konzertes ſtört. Polen, ſo ſchrieb der ehemalige Miniſter=
präſident
Nitti, das man im Intereſſe des Friedens wieder her=
geſtellt
hat, wird infolge ſeiner annexioniſtiſchen Politik zu einer
dauernden Gefahr für eben, dieſen Frieden.
Frankreich hat an Polen ungeheure Vorſchüſſe an Kriegs=
material
und Geld geliefert, aber von ſeiner Hilfe hat es keinen
Vorteil. Der franzöſiſch=polniſche Handelsvertrag hat die traurige
Lage nicht gebeſſert. Die beiden großen Induſtrien in Polen ſind
der Diebſtahl und die Bettelei.
Die Sympathie Frankreichs für Polen hat dieſem wenig oder
nichts genützt. Die Polen lieben Frankreich heiß, wenn es ihnen
Geld a fonds verdu leiht, wenn es ihre noch ſo unberechtigten
Anſprüche unterſtützt und allen ihren Launen nachgiebt; aber
weiter reicht ihre Liebe nicht. Wenn wir, ſo ſchließt der Ver=
faſſer
ſein Buch, die Bande mit Polen zu eng knüpfen, riskieren
wir da nicht, eines Tages ohne erkennbaren Nutzen in eine ent=
ſetzliche
Klemme zu geraten, aus der wir nicht herauskommen
würden, ohne viel Federn zu laſſen? Und dürfen wir uns nach
dem Verluſt von 1½ Millionen im letzten Kriege in ſolche Aben=
teuer
ſtürzen? Bei aller Zuneigung für Polen heißt es, die
Situation in erſter Linie als Franzoſen und ſo anzuſehen, wie
es dem Wohle Frankreichs entſpricht. Es kracht im Ban Polens.
Schon begreifen aufgeklärte Köpfe die Wichtigkeit der Symptome.
Lohnt es ſich, den Kopf zu zerbrechen, ob Polen an Verdauungs=
ſtörungen
eingeht, weil es die fremden Bevölkerungskörper ver=
ſchluckt
hat, aber nicht aſſimilieren konnte? Oder ob es, zer=
trümmert
, einmal mehr als Opfer ſeiner hiſtoriſchen inneren Zer=
rſſenheit
, die Beute ehrgeiziger Generale wird, wie es das Wir=
kungsfeld
unfähiger Politiker geweſen iſt? In welcher Zeit=
ſpanne
könnte der Zuſammenbruch ſich vollziehen? Schwer vor=
auszuſagen
! Uns beſchäftige nur das eine: daß nicht wir mit
hineingeriſſen werden unter die Trümmer.

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Samstag, den 6. November 1926
(nach der Wetterlage vom 4. November 1926.)
Von Weſten her breitet ſich über dem Atlantiſchen Ozean ein neues
Tiefdruckgebiet aus, das unſerem Gebiet erneute Eintrübung und reg=
neriſches
Wetter bringen wird.

Hauptſchriftleitung Rudo Mauve
Veranwwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe für Feuilleton
Reich und Auslan, und Heiſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für Sport: Di. Eugen
Buhlmann, für den Schlußdienſt: Andreas Bauer für den Inſeratenteil:
Willn &ukle Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer kat 18 Geiten

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Militär zu allen Vorst-Iungen nur halbe Preise.
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und an den Cireuskassen ab 9 Uhr morgens
Straßenbahn, Postkraftwagen und Aufo-Omnlbusse
nach allen Bichtungen nach Schluß jeder Abendvorstellung
ab Cireusplatz bezw Halteste le.
Circus-Exirazüge (ab Hauptbahnhof):
Richtung Heidelberg 11 18 Uhr Richtung Mannheim . . 11.18 Uhr
Frankfurt . . 10.55
Worms . . . . 112)
Wie baden . . 10 50
Mainz 10.50
Wiebelsbach 1046
Groß-Zimmern 10 46*
Aschaffenburg 11 45 (nur bis Kranich tein)
Dev Herren Lehrern von Darmstadt und Uingebunz zur gefl. Kenntnis, daß
die am Mittwoch, den 10. November, nachm 3 Uhr angesetzte Schul- u.
Faml. ien-Vorstellung nicht an diesem Tage, sondern am Montag,
den 8. November, nachm. 3 Uhr stattfindet. (.16.54

[ ][  ][ ]

Nummer 308

Samstag, der 6. November 1926

Geite 17

Das ewige Sunder
Roman von Guido Kreutzer.
11)
(Nachdruck verboten.
Der Legationsrat wiederholte eintönig:
Sie müſſen mich auf der Stelle verhaften. Ich bin ein
Mörder. Ich habe heute abend zwiſchen ſieben und acht Uhr
meine Verlobte erſchoſſen.
Ach ſo beſchwipſt! Na ja ſowas konnte vorkommen;
wenngleich es gerade hier ein bißchen beziehungslos und un=
glaubwürdig
ſchien. Aber ſchließlich die paar letzten Monate
der Junggeſellenfreiheit! Ueberhaupt: wer ſchlug mal nicht
doch über die Stränge? War ja auch nicht weiter ſchlimm,
wenn’s bei ſonem harmloſen kleinen Affen blieb, wie ihn der
Reeg jetzt batte.
Demgemäß ſchob der Kriminaliſt ſeinen Arm unter den des
ehemaligen Kriegskameraden und beſtätigte friedlich:
Alſo ſchön, Verehrteſter ich verhafie Sie hiermit, packe
Sie in ein Auto, fahre Sie nach Hauſe und ſtecke Sie ins Bett.
Wer ſchläft, der ſündigt nicht. Im übrigen hab ich ſelbſt wieder=
holt
die Erfahrung gemacht, daß Sekt mit Burgunder, wenn
man’s durcheinander trinkt und zwiſchendurch noch hie und da
mal in Henneſſy ſchiebt, den ſtärkſten Mann aus den Stiebeln
ſchmeißt. Und dieſe Miſchung haben Sie heute wohl reichlich
verſucht. Iſt nicht ſo tragiſch zu nehmen. Acht Stunden bieder
durchpennen und morgen ſieht die Welt gleich wieder anders
aus.
Brüsk hatte Malte von Reeg den Arm des Inſpektors zu=
rüchgefchoben
. Er ſtraffte ſich ruckhaft hoch. Noch immer blut=
leer
das ſchmale arrogante Geſicht. Nur düſter ſchwelender
Brand in den Augen. Und feindſelig aufbegehrende Verzweif=
lung
in hingehauenen überſtürzten Worten.
Laſſen Sie doch das alles! Sind Sie denn blind? Sehen
Sie mich doch an! . . . Ich bin weder betrunken noch geiſtes=
geſtört
; ſondern wiederhole Ihnen zum dritten Male, daß Sie
naich pflichtgemäß ſofort verhaften müſſen, weil ich heute abend
aus Eiferſucht meine Braut, Fräulein Lonny Lars, erſchoſſen
habe. Zwiſchen Hundekehle und Paulsborn. Nehmen Sie ein
paar Ihrer Beamten mit. Ich werde Sie führen In zehn
Minuten können wir an Ort und Stelle ſein. Die Tote muß
dort noch liegen. Denn an dieſen verſteckten Platz iſt inzwiſchen
ſicher niemand gekommen.
Jetzt wurde der Beamte ernſt. Er verſuchte, ſich geiſtig
ſchnell umzuſtellen. Es hielt ſchwer, weil die ganze Choſe ja zu
abſurd und ausgefallen war. Schließlich kannte er den Legations=
rat
doch ſchon aus dem Felde her, wo ſie jeder als Reſerve=
offizier
und Kompagnieführer im Graben lange Abſchnitt an
Abſchnitt nebeneinander gelegn hatten. Auch ſpäter begegneten
ſie ſich. Ein paarmal dienſtlich, häufiger geſellſchaftlich.

Und jetzt kam ſolche wilde Räubergeſchichte!
Aber die unheimliche Verkrampftheit dieſer fahlen Züge
und dies verräteriſch konvulſiviſche Lippenzucken und das
Zittern und Tanzen der Schläfenadern . . . Auch die Unordnung
des Anzuges ſah er jetzt erſt; die beſtaubten Schuhe; den friſchen
blutigen Riß am Kinn ...
Deuwel nochmal wenn der da vor ihm nicht im Suff
faſelte, ſondern die Wahrheit ſprach?! Theoretiſch gab es über=
haupt
keine abſoluten Unmöglichkeiten. Und ſein Beruf hatte
ihn ja weiß Gott ſchon oft genug in geradezu phantaſtiſche Laby=
rinthe
der Menſchenſeele geführt.
Unwillkürlich klang ſeine Stimme kühler, als er achſelzuckend
verſetzte:
Sprechen Sie tatſächlich dienſtlich zu mir, Herr von Reeg,
dann kriegt die Geſchichte allerdings ein anderes Geſicht. Alſo
ich bin bereit, Sie ohne Verzug an Ihren ſogenannten Tatori
zu begleiten. Natürlich brauche ich da keine Beamten mitzu=
nehmen
. Wozu unnötig Staub aufwirbeln?! Denn ich muß
Ihnen offen geſtehen, daß ich zum erſten Male im Leben nicht
an etwas glaube, was Sie mir ſagen.
Darauf antwortete der Andere gar nicht mehr. Er hatte
ſich ſchon in Bewegung geſetzt. Er ging ſo ſchnell, daß es den
Inſpektor Mühe koſtete, an ſeiner Seite zu bleiben.
Nebeneinander kämpften ſie ſich durch den Menſchenſtrom
und nahmen draußen auf dem Kurfürſtendamm eine Auto=
droſchke
.
Fahren Sie bis zum Forſthaus Hundekehle‟ . .. befahl der
Legationsrat . . . Da warten Sie dann.
Während der Fahrt ſaßen die beiden Herren ftumm und
ſchwiegen auch noch, nachdem ſie den Wagen verlaſſen hatten und
vom Seeufer den Waldhang hinanſtiegen.
Malte von Reeg ging vorauf. Der Kriminaliſt blieb ihm
dicht auf den Ferſen.
Hinter treibendem Cyrrusgewölk hatte ſich der Mond ver=
krochen
. Unter farblos fahler Frühlingsnacht lag die toteinſame
Forſt in ſchemenhaftem Halbdunkel. Vom See her kam ein paar=
mal
gluckſendes Geräuſch, wenn ein Fiſch aus dem Waſſer hoch=
ſchnellte
, und das Quoarx, Quoarx der Fröſche im wiſpernden
Röhricht. Sonſt webte lautloſes Schweigen tiefer menſchen=
ferner
Einſamkeit, die aus großen fragenden Augen die beiden
Männer anſtarrte.
Der erſtere verhielt jählings den Schritt.
Hier! . . . es klang wie ein Aufſtöhnen.
Wo hier?! . .. wiederholte der Beamte in einer Er=
regung
, die auch ihn unter der Beklemmung dieſer düſter ver=
lorenen
Waldesſtille unwillkürlich packte.
Da drüben zehn Schritte vor uns unmittelbar hinter
dem Holundergeſträuch!
Da ſoll tatſächlich
Ja da muß ſie liegen!

Der Inſpektor hatte ſchon die bezeichnete Richtung einge=
ſchlagen
. Trotz aller Skepſis erlag er jetzt doch der Hypnoſe
ſeines Berufes, war nur noch Spürhund und Kriminaliſt. Vor=
gebeugt
ſchob er ſich Schritt um Schritt weiter. Behutſam, um
keinerlei etwaige Spuren zu verwiſchen. Denn ſchließlich beſtand
ja doch eine leiſe theoretiſche Möglichkeit, daß der Legationsrat
nicht betrunken war.
Malte von Reeg ſah noch, wie der Beamte ſeine Taſchen=
lampe
hervorzog und einſchaltete. Ihr keilförmig weißer Licht=
ſtrom
übertanzte, einem Irrlicht gleich, Zentimeter um Zenti=
meter
des Geländes; umhuſchte den leiſe unter den Schritten
kniſternden Nadelboden, die riſſig rauhe Borke der Stämme, das
grüne Blattgewirr wuchernden Unterholzes.
Das war das Letzte, was der Legationsrat wahrnahm. Dann
lehnte er ſich an den Stamm einer Kiefer und ſchloß die Augen;
in kraftloſer Apathie, die ihn umfing. Für Sekunden, für Minu=
ten
, für endloſe Ewigkeiten ...
Und hob erſt wieder die Lider, als Barnekows Stimme an
ſein Ohr ſchlug.
Der ſtand dicht vor ihm noch ein wenig keuchend von der
Anſtrengung des gebückten Schleichens und Spurenſuchens
und verſetzte mit ſauerſüßem Lächeln:
Na, Herr von Reeg das koſtet Sie aber in anſtändiges
Katerfrühſtück bei Mitſcher oder Lutter oder Wegner oder im
Schwarzen Ferkel! Laß ich alter Eſel mich tatſächlich von
Ihnen aufs Glatteis führen, und krieche hier wie der ſelige
Winnetou an der Erde rum und ſuche nachts im Grunewald nach
Leichen, wo gar keine ſind. Tun Sie mir wenigſtens den Ge=
fallen
und verraten Sie das um Gotteswillen keinem unſerer
Bekannten; ſonſt bin ich Zeit meines Lebens ..."
Was ſprechen Sie denn das . . . murmelte der Andere
verſtändnislos.
Doch der Kriminaliſt winkte energiſch ab.
Nee nee, Verehrteſter nu is Schluß mit dem Ulk! Ich
bin glatt darauf reingeſchliddert, und Sie haben Ihren Triumph
gehabt. Aber weiter wollen wir den Spaß nicht treiben. Immer=
hin
ſchon allerhand, wenn Sie Ihre Rolle ſo glänzend durch=
führten
, daß ich wirklich beinah an den ganzen Spuk geglaubt
hätte."
Aber ich hab Ihnen doch nur die Wahrheit geſagt!
Nachgerade wurde der Inſpektor faſt ärgerlich.
Alſo tun Sie mir den Gefallen und kommen Sie mit zu
unſerm Wagen zurück! Ich muß noch mal einen Moment in dem
Lunapark, und dann will ich nach Hauſe. War jedenfalls in
verdammt ſchlechter Witz, der Ihnen nicht ungeſtraft hingehen
ſoll. Wie geſagt Mitſcher oder Lutter und Wegner oder das
Schwarze Ferkel. Mir egal. Sie können ſich ausſuchen, was
Ihnen lieber iſt.
(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ]

Seite 18

Samstag, den 6. November 1926

Nummer 308

Palast-Lichtspiele
Ab heute die große Sensation!

Ure

Meid Heuier
Das auserwählte abwechslungsreiche
Programm:
Maria Jacobini
in dem überwältigenden
Sitten-Drama
DerBastard
6 Akte nach dem Roman
Transatlantic von Urville
Hauptdarsteller:
Maria Jacobini, Erich Kaiser-
Titz, Mary Kid, Rolla Normann,
Hedwig v. Winterstein, Albert
Paul, Heinrich Peer

Die abente deflichen Begebenheiten
des Ka pitä0 Berr), i0 9 Akßten

Zuster in der Schule, 2 Akte
Neueste Wochenschau.
Als Einlage: 68 Uhr (16176fs
Der Postmeister
Wrgnce
haben Zutrikt!

Pat und Patachon als
Phatograpken
Lnstspiel in 6 Akten
Als Einlage:
Der deutsche Lustspielfilm:
Wenn die Liebe
nicht wär
6 Akte nach dem Roman Das
Abenteuer von Emil Scholl.
Mitwirkende:

Liederzweig
Sonntag, den 7. November
Familien-
Spaziergang
nach Nieder-Ramstadt
Einkehr Zur Post. Daselbst
TANZ 6206
Abmarsch 2½ Uhr amPassetbrunnen

Café und Weinſiube
Taunusburg
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Anfang 3‟/, Uhr (*29323
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.

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Das größte Filmereignis
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Dienstag, den 9. Mov. 1926
zur Uraufführung
für Süddentschland
im: (29324
Union-Theater

Konzert=Saal Perkeo‟
Telephon 1409
Alexanderſtr. 12 und 14
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herigen
humoriſt. Konzerte
mit Muſik, Geſangs= und Tanz=Einlagen
finden auch im November noch ſtatt. Vor=
zugskarten
haben Gültigkeit. ( 28902ids
Es ladet ergebenſt ein J Schnauber

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Bheinstr. 50 (14648a) Telephon 19
Täglich Unterhaltungsmuslk
Oualitätsbiere. Ia offene Weine.
Prima Küche: Fische, Wild u Geflügel /

Oberhessischer
Abend teostme
am Samstag, 13. November, 8 Uhr, Saalbau.

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Frankfurter Hof
Samstag und Sonntag (*29338
KONZERR

Union-Theater
Nur noch einige Tage:
Charlie Chaplin
in einer urkomischen Doppelrolle
in seinem Lnstspiel:
Srafnehaufsten
Aarus Aeuen
5 Akte köstlichen Humors
Die Fürstin der Riviera
Die Abenteuer einer schönen Fran
Komödie in 6 Akten. ((29325
In der Titelrolle: Ellen Kürti.
Die neueste Ufa-Wochenschau.

intang 3‟/, Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.

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Der Oroß-Erfolg
Das Champagner-Girl

Im Haferkasten
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Heute und morgen: Großes Reh=Eſſen
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Fest-Vorstellung
(U. und letzte Aufführung)
Sonntag, 7. November, abends 61), Uhr s
Der Festausschuß. 16199

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Sonntag, den 7. November, nachmittags 3½, Uhr:
Hänsel und Gretele
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Darmstadt- Griesheim
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Wo gehen wir am Sonntag hin?
Zur Racweile
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Großes Janzbergnügen!

Gute Weine! ff. Biere!
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Es ladet freundlichſt ein

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Baſthaus zur,Hammelstrifft
Halteſtelle der Linie 8.

R
Großes Haus
Samstag, den 6. November 1926
abends 7½ Uhr
H 2 (Bühnen=Volksbund)
Macbeth
Eingerichtet undin Szene geſetzt vonE. Klitſch
Bühnenarchitektur und Koſtüme: Artur Pohl
Perſonen:
Duncan, König von
Schottland
KurtWeſtermann
Malcolm
JoachimBüttner
Donalbain / ſeine Söhne W. Mahenknech
Macbeth, Anführer des
königlichen Heeres. . . Rudolf Wittgen
Banquo
. Robert Klupp
Macduff ſchottiſche . Max Nemetz
Lenox
. . Ernſt Rottluff
Edle
Roſſe
. . HansBaumeiſter
Angus
Karl Ehert

Fleance, Banquos Sohn Kaete Foerder
Siward, Graf von Northumberland, Führer
der engliſchen Truppen. Johs. Biſchoff
Der junge Siward, ſein Sohn . . W. Scharff
Seyton, ein Offizier in
Macbeths Gefolge . . . Otto Wenke
Macduffs kleiner Sohn, Hellmut Fritz
Ein Arzt
Richard Jürgas
Ein verwundeter Krieger Hans Epskamp
Hans Epskamp
Ein Pförtner
Maria Fein
Lady Macbeth.
Lady Macduff
Beſſie Hoffart
Kammerfrau
Käthe Meißner
Macbeth
Alice Treff
Erſte
Zweite Hexe
Martha John
Oritte
GerdaWeißmann
Hugo Keßter
Erſter
Edyar Klitſch
Zweiter Mörder
Dritter
Paul Maletzki
Diener der Lady Macbeth. Otto Pannig
Bote
Hugo Keßler
Lords. Edelleute, Anführer, Krieger;
Erſcheinungen. Szene: Schottland
Die zur Handlung gehörende Muſik (mit
Ausnahme der Schlachtſzenen) iſt von
Wilhelm Peterſen komponiert
Spielwart: Adolf Schmidt
Preiſe der Plätze: 0.80 bis 8.00 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 9. Bild (Pförtnerſzene)
Anfang 7½ Uhr Ende 10¼ Uhr
Kleines Haus
Samstag, den 6. November 1926
abends 7½ Uhr
Zuſatzmiete VI, 4
Drei Erſtaufführuugen:
Perſiſches Ballett
Handlung von Eilen Tels,
Muſik von Egon Wellesz
Muſikaliſcher Leiter: Paul Gerhard Scholz
Szeniſche Leitung: Oscar Fritz Schuh
Choreographie: Manda von Kreibig
Perſonen:
Der Schah Zade . . . . Werner Scharff
Djamileh, ſeine Favoritin Mauda v. Kreibig
Abbaſchan, ein junger Perſer. Lene Berdolt
. . Aenne Reiß
Die alte Fatimeh-
. . Wera Korſchan
Erſte Dienerin.
Zweite Dienerin" ,
Dora Sauerwein
Apollo und Hyazinth
Oper in einem Akt von Mozart
Ueberſetzung von Giſela Schwarze=Scholz
und Hans Clemens Schott
Bühnenbearbeitung u. muſikaliſche Leitung?
Paul Gerhard Scholz
In Szene geſetzt von Oscar Fritz Schuh
Perſonen:
Apollo . . . . . . . . . Grete Penſe
Oebalus, König von
Lacedämon . . . . . . Rudolf Strzeletz
Hhyazinth ſein Sohn . . . Marg. Albrecht
Melia ſeine Tochter . . . Joh. Buchheim
Bephyrus .. . . . . . . Karl Ebert
Puleinella
Balletpantomime von Jgor Strawinsky
(nach G. B Pergoleſe)
Muſikaliſcher Leiter: Paul Gerhard Scholz
Handlung und ſzeniſche Leitung:
Oscar Fritz Shuh
Choreographie: Manda von Kreibig
Perſonen:
Pulcinella .
. . J. Scheinpflug
Scaramuccio, ſein Diener Lene Berdolt
Dottore .
. . . . Manda v. Kreibig
Pimpinella, ſein Mündel, Dora Böhm
Tebaldo, Wirt
Grete Kumpf
. . . . . Aenne Reiß
.. . . . Milly Reiß
Gaſſenjungen ? . . . . . Anna Krafft
. . . . Dora Sauerwein
.. . . . Recha Eckſtein
. . . . . Elifab. Lindener
(..
.. . . . . . . . Erika Seibert
Dienerl..."
.. Wera Korſchan
.. . . . . . . . Marta Schulz
Die im Balett vorkommenden altitalieniſchen
Trauerſpiel in 5 Aufzügen von Shakeſpeare Lieder (Text überſetzt von L. Barczinsky)
werden geſungen von Margarete Albrecht,
Rudolf Strzeletz, Oscar Grauert
Bühnenbilder nach Entwürfen von
Lothar Schenck von Trapp
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Nietkarte zuläſſig
Anfang 7½= Uhr Ende nach 10 Uhr
Pauſe na b. Avollo und Hhazinth‟

alle Farben, Drog. SeckerNchf.,
Emaille=Lau audwigshöhtr. 1. (B 14250