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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 308
Samstag, den 6. November 1926.
189. Jahrgang
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ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtliſcher Beltreibung fälli jeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Banl und
Darm=
ſädtei und Nationalban”.
Die undermelbnche Miſe.
Um die Erwerbsloſenfürſorge.
Das Schickſal der Ausgeſieuerten.
Kaum iſt der Reichstag wieder beiſammen, da beginnt auch
ſchon programmatiſch die bei den deutſchen Parlamentariern
unvermeidliche Kriſe. Ausgangspunkt iſt diesmal die
Erwerbsloſenfürſorge. Die Regierung hat hier bei
den Parteien keinen leichten Stand gehabt, hat aber taktiſch auch
nicht geſchickt operiert, indem ſie die Dinge gehen ließ und nicht
dafür ſorgte, daß wenigſtens die Regierungsparteien
zuſammen=
hielten. Das iſt inzwiſchen gelungen. Die anderen Parteien
aber nutzten die Gunſt der Oppoſition aus und wollten der Not
der Erwerbsloſen weiter entgegenkommen als die Regierung
es mit Rückſicht auf die Geſtaltung des Haushaltes glaubte
ver=
antworten zu können. In einem Teil hat ſich die Regierung
mit ihrem Programm im Ausſchuß durchgeſetzt. Nämlich die
Erhöhung der Erwerbsloſenfürſorge bei den Ledigen um 15
Prozent und bei den übrigen um 10 Prozent iſt unter
Stimm=
enthaltung der Deutſchnationalen angenommen worden, im
zweiten Teil dagegen iſt der Bruch eingetreten.
Eines der ſchwierigſten Probleme iſt das Schickſal der
Ausgeſteuerten, d. h. derjenigen Perſonen, die ein Jahr
lang die Unterſtützung erhalten haben. Die Sozialdemokraten
haben dazu den Antrag geſtellt, dieſe Friſt zu ſtreichen, die
Un=
terſtützung alſo ohne jede Beſchränkung weiterzuzahlen. Die
Deutſchnationalen haben ſich dabei der Stimme enthalten. Ihnen
ſchloſſen ſich die Wirtſchaftspartei und die Völkiſchen an und
durch Lücken in den Regierungsparteien kam das Ergebnis
heraus, daß Sozialdemokraten und Kommuniſten dieſen Antrag
gegen die Regierung durchbringen konnten. Wohl verſtanden
im Ausſchuß. Im Plenum hat am Freitag erſt die allgemeine
Ausſprache begonnen, die ſich mit den bekannten
Gedankengän=
gen befaßte. Die Abſtimmung ſoll am Samstag erfolgen. Bis
dahin müſſen die Regierungsparteien dafür ſorgen, daß ihre
Leute zur Stelle ſind. Sie ſind denn auch ſtark genug, um ſich
gegen Sozialdemokraten und Kommuniſten die Mehrheit zu
ſichern.
Der unſichere Faktor iſt die deutſchnationale Fraktion, die
den Beſchluß gefaßt hat, die Abſtimmung freizugeben, und die
zum größten Teil wohl gegen die Vorlage ſtimmen werden. Es
iſt aber kaum anzunehmen, daß die Sozialdemokraten auf dieſes
Ziel losſteuern, weil die Leidtragenden die Erwerbsloſen ſein
würden, denen mit einer kleinen Erhöhung ihrer Bezüge immer
noch mehr gedient iſt, als mit der Ablehnung der Anträge. Die
Regierung hat denn auch vorläufig das überraſchende Reſultat
im Ausſchuß nicht allzu tragiſch genommen. Sie nimmt als
ſicher an, daß es ihr gelingt, dieſen Unglücksfall im Plenum
wieder gut zu machen.
Das Erwerbsloſenproblem vor dem Reichstag.
* Berlin, 5. Nov. (Priv.=Tel.)
Die Frage der Erhöhung der Erwerbsloſenunterſtützung ſtand als
Hauptpunkt auf der Tagesondnung des heutigen Reichstages. Ueber die
Ausſchußverhandlungen erſtattete zunächſt Bericht der Abg. Brey (Soz.).
Der Berichterſtatter legte folgende vom Ausſchuß eingebrachten Anträge
vor: Die Reichsregierung wird erſucht, in der unterſtützenden
Erwerbs=
loſenfürſorge a) bis 31. März 1927 die Bezüge der
Hauptunterſtützungs=
empfänger mit Wirkung vom 28. November 1926 ab zu erhöhen für
ledige Erwerbsloſe um 15 Prozent, für alle übrigen um 10 Prozent;
b) die obere Grenze ſo zu goſtalten, daß auch das vierte Kind vollen
Zuſchlag erhält; c) durch Ausführungsbeſtimmungen ſicherzuſtellen, daß
die Prüfung der Bedürftigkeit gleichmäßig und entgegenkommend
behan=
delt wird. Kleiderbeſitz, Spargroſchen, Hausrat und kleines Eigenheim
darf nicht zur Verneinung der Bedürftigkeit führen; d) es iſt zu
ver=
hüten, daß Arbeitsſtellen mit fortlaufender voller Arbeitstätigkeit im
Wege der Pflichtarbeit beſetzt werden; e) die Anwartſchaften in der
In=
validen=, Angeſtellten= und knappſchaftlichen Penſionsverſicherung ſind
unbedingt ſicherzuſtellen.
Weiter wird die Regierung um Geſetzesvorlagen erſucht, wonach
gegen erwerbsloſe Mieter nicht ein Verfahren wegen rückſtändiger Miete
mit dem Ziele der Zwangsräumung geführt werden kann, und wonach
das Wochengeld der Ehefrau und die Leiſtungen der Familienhilfe nicht
auf die Wochenunterſtützung des Ehemannes angerechnet werden
dür=
fen. Die von den Regierugsparteien geforderte Kriſenfürſorge für die
ausgeſteuerten Erwerbsloſen iſt heute morgen bekanntlich im Ausſchuß
bekanntlich daran geſcheitert, daß bei Stimmenthaltung der
Deutſch=
nationalen, der Wirtſchaftlichen Vereinigung und der Völkiſchen der
ſozialdemokratiſche Antrag angenommen worden iſt, der die Grenze der
Unterſtützungszeit überhaupt beſeitigt. Weiter haben die
Sozialdemo=
kraten für die Plenarverhandlung neue Anträge eingebracht, wonach
die Bezüge der Hauptunterſtützungsempfänger um 30 Prozent, die
Fa=
milienzuſchläge um 20 Prozent erhöht werden ſollen. Die Kommuniſten
fordern eine Erhöhung um 50 Prozent.
„Die Gefahr der zunehmenden
Proletari=
ſierung des Bürgertums.”
In der Ausſprache trat Abg. Brey (Soz=) nach Erledigung
ſeiner Aufgabe als Berichterſtatter in ſeiner Eigenſchaft als
Abgeordne=
ter für die obengenannten weitergehenden ſozialdemokratiſchen
Forde=
rungen ein. Der Deutſchnationale Schulz=Bromberg
er=
klärte, daß die Mehrheit ſeiner Partei die Vorlage ablehnen werde,
weil ſie nicht das Lohnklaſſenſyſtem bringe, ſondern die Ledigen und
Jüngeren gegenüber den Familien bevorzuge. Der
Zentrums=
abgeordnete Andre dagegen unterſtützte den Antrag des
Aus=
ſchuſſes und wies auf die Gefahr der zunehmenden
Prole=
tariſierung des Bürgertums hin. Dieſe Entwickelung, in
der wir ſtünden, dürfe nicht ſo weitergehen. Man brauche
Lohnſteige=
rungen, weil dieſe die ganze Wirtſchaft belebten.
Der Reichsarbeitsminiſier plädiert für die
Anwendung menſchlichen Gefühls.
Hierauf ergriff der Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns das Wort zu
einer längeren Rede, in der er zunächſt auf den Rückgang der
Erwerbs=
loſenziffer um 700 000 Köpfe ſeit dem 1. März d. J. hinwies, was
einer=
ſeits auf die nicht zu verkennende weſentliche Beſſerung des
Arbeits=
marktes, andererſeits aber auch auf die Bemühungen der Regierung zur
Arbeitsbeſchaffung zurückzuführen ſei. Allerdings könne eine dauernde
Dr. Zechlin, der neue Reichspreſſechef.
Geheimer Legationsrat Dr. Zechlin,
der bisherige Dirigent der Preſſeabteilung des Auswärtigen
Amtes, wurde zum Reichspreſſechef ernannt. — In der
geſtri=
gen Preſſekonferenz verabſchiedete ſich Miniſterialdirektor Kiep
von der Preſſe und führte ſeinen Nachfolger, Miniſterialdirektor
Dr. Zechlin, ein.
Beſſerung des Arbeitsmarktes nur aus der
Wirt=
ſchaft ſelbſt heraus erwachſen. Es wirke immerhin
beun=
ruhigend, wenn bei der ſchlechten Lage des Arbeitsmarktes in
ein=
zelnen Betrieben noch viel Ueberarbeit geleiſtet werde, um die
Einſtellung neuer Arbeitskräfte zu umgehen. Die Regierung mache daher
bei der Vergebung von Arbeiten ſtets zur Bedingung, daß keine
Ueber=
ſtunden gemacht werden dürfen. Sollte dies keinen Erfolg haben, ſo
werde das Mittel der Geſetzgebung angewandt werden müſſen. Das
gelte auch für die bedauerliche Erſcheinung, daß bei der
Nationaliſierung zumeiſt ältere Arbeiter und
An=
geſtellte entlaſſen werden. Man ſolle nicht nur den
Rechen=
ſtift, ſondern mehr das menſchliche Gefühl anwenden.
„Eine verderbliche Wirkung ...
Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen betonte der Miniſter mit
großem Nachdruck, daß eine Erweiterung des Kreiſes der unterſtützten
Erwerbsloſen und eine Erhöhung der Bezüge bis zur Höhe des
Nor=
mallohnes eines Arbeiters die verderbliche Wirkung zeitigen werde, daß
der Wille zur Arbeitsannahme vermindert werde. Schon jetzt hätten
viele Arbeitsloſe beinahe den Normallohn eines Arbeitenden erreicht.
Zum Schluß kam der Miniſter auf die bereits im Ausſchuß erwähnte
Idee der Regierung zurück, für die ausgeſteuerten Erwerbsloſen eine
beſondere Kriſenfürſorge einzurichten, die praktiſch dasſelbe ſei, wie eine
Verlängerung der Bezugsdauer der Unterſtützung. Allerdings müſſe die
Regierung grundſätzlich den größten Wert darauf legen, daß die
Bezugs=
dauer nicht über ein Jahr ausgedehnt werde.
Als letzter Redner ſprach der Volksparteiler Thiel, der ſich für den
Ausſchußantrag einſetzte und es lebhaft bedauerte, daß die
Kriſenfür=
ſorge für die Ausgeſteuerten an dem Mehrheitsbeſchluſſe des Ausſchuſſes
geſcheitert ſei. Der Redner wandte ſich gegen den ſozialdemokratiſchen
Antrag, da bei deſſen Annahme über 40 Prozent der Erwerbsloſen mit
ihren Unterſtützungen die volle Höhe eines Normallohnes erreichen
wür=
den. Der verderblichen Wirkung könne nur durch die Einführung des
Lohnklaſſenfyſtems eutgegengewirkt werden.
Darauf wurden die Beratungen abgebrochen und auf Samstag
mit=
tag 12 Uhr vertagt. — Inzwiſchen iſt ein kommuniſtiſcher
Mißtrauens=
antrag gegen den Reichsarbeitsminiſter eingegangen.
Wirths „Republik.”
Von unſerer Berliner Redaktion.
Im Zentrum ſtimmt wieder einmal mancherlei nicht. Die
Erfurter Tagung, die zum Ausgleich der Gegenſätze dienen ſollte,
hat ihren Zweck nicht voll erreicht. Schon ſteckt man in der
Frak=
tion wieder die Köpfe zuſammen und tuſchelt über neue
Aus=
einanderſetzungen, die zum Teil ſtark perſönliche Formen
an=
nehmen. Ausgangspunkt iſt Herr Dr. Wirth. Die von ihm mit
geſchickter perſönlicher Reklame angekündigte Zeitſchrift. Deutſche
Republik” iſt in leuchtender Farbenpracht Schwarz=Rot=Gold jetzt
erſchienen. Es iſt ihm gelungen, die Herren Haas und Loebe, die
er ja gleich zu Mitherausgebern ernannte, ehe ſie von dieſer Ehre
etwas wußten, zu einem gemeinſamen Geleitwort zu beſtimmen.
Auch ſonſt finden ſich genügend hohe Namen in der Zeitſchrift,
nur iſt das Geiſtige erheblich zu kurz gekommen. Es mußte ſchon
auffallen, daß der Reichskanzler Dr. Marx ſich nicht zu einem
Artikel, ſondern nur zu einem Brief an Herrn Dr. Joſef Wirth
entſchloß, der in der Zeitſchrift abgedruckt iſt. Immerhin eine
Nuance, die zu denken gibt. Die eigentliche Senſation aber, um
die ſich der Streit dreht, ſteht auf der letzten Seite, wo in der
Form einer Rundſchau, „Das Narrenſchiff” allerlei
Boshaftig=
keiten verabreicht werden, deren Spitze ſich teilweiſe gegen
Partei=
genoſſen richtet. So wird der Abgeordnete Schreiber damit
ver=
höhnt, daß er fünf verſchiedene Doktortitel ſein eigen nennt und
der Univerſität Münſter wird nachgeſagt, daß ſie dem Dr. Wirth
den Dr. theol. h. e. verleihen wolle. Von außen her ſind das
Kleinigkeiten, die wohl nur gegen den guten Geſchmack verſtoßen,
von innen her empfinden die mehr rechtsſtehenden Teile des
Zentrums in dieſen Angriffen eine vergiftete Spitze, gerade weil
Herr Dr. Wirth mit ſeinen Reichsbannerphantaſien von Weſtfalen
aus immer abgelehnt worden iſt. Schon in Erfurt hat ſich
Dr. Schreiber über dieſe parteiunfreundlichen Kollegen bitter
be=
klagt und der Reichskanzler ſelbſt ſah ſich gezwungen, in aller
Form von der „Deutſchen Republik” abzurücken. In der Fraktion
geht aber der Kampf weiter.
Polen nach Deutſchlands
Bonervunds=(Eintritt.
Unterredung mit dem polniſchen Völkerbunds=
Oelegierten Fr. Sokal.
Von unſerem Korreſpondenten!
G. P. Genf, im Oktober.
Die zurzeit ſtattfindenden deutſch=polniſchen Verhandlungen
zwecks Abſchluß eines Handelsvertrages, die Beleihung Polens
mit einem Sitz im Völkerbundsrate, die Unterzeichnung des
ruſſiſch=litauiſchen Freundſchaftsvertrages, die neueſte politiſche
Schwenkung Pilſudſkis und manche anderen Ereigniſſe der letzten
Wochen haben erneut die Aufmerkſamkeit auf Polen gelenkt.
Deshalb glaubte Ihr Korreſpondent die ſich ihm kürzlich bietende
Gelegenheit einer Zuſammenkunft mit dem ſtändigen Vertreter
Polens beim Völkerbunde, Miniſter Fr. Sokal, nicht verſäumen
zu dürfen und unterhielt ſich eingehend mit dem Miniſter, der
die Freundlichkeit hatte, ſich über die Geſamtheit der
gegen=
wärtig aktuellſten außenpolitiſchen Probleme Polens recht
aus=
fuhrlich zu äußern.
Herr Fr. Sokal weilt bereits ſeit Jahren in Genf und — im
Gegenſatz zu einigen anderen allzu lauten Vertretern Polens —
iſt er am Völkerbundstiſch ſtets durch ſeine Ruhe und
Zurück=
haltung angenehm aufgefallen. Auch in jenem recht geſchickten
diplomatiſchen Spiel, das Polen zwiſchen März und September
um ſeinen „halbſtändigen” Ratsſitz geführt hat, iſt Fr. Sokal eine
nicht zu unterſchätzende Rolle zugefallen. Seine Anſichten über
die außenpolitiſchen Probleme Polens dürften daher beſondere
Beachtung verdienen. Es verſtehr ſich aber, daß Herr Sokal in
allen, während unſerer Unterhaltung berührten Fragen nur die
offizielle polniſche Meinung wiedergegeben hat und nur dieſe
wiedergeben konnte. Sie entſpricht bekanntlich nicht immer den
Tatſachen. Beſonders bezieht ſich das auf ſeine Aeußerungen
betreffs der Handelsvertragsverhandlungen und des
Minder=
heitenproblems. Und nur mit dieſer vorauszuſchickenden
Ein=
ſchränkung ſeien ſeine Aeußerungen hier mitgeteilt.
Der Inhalt unſerer Unterredung läßt ſich in etwa folgendem
Fragen= und Antworten=Wechſel wiedergeben:
Frage: „Wie bewertet man in Polen die Bilanz der letzten
Völkerbundsverſammlung?"
Antwort: „Die ſiebente Völkerbundsverſammlung
inter=
eſſierte Polen vor allem wegen der bis dahin ungelöſten
Rats=
kriſe. Mit dem Eintritt Deutſchlands in den Bund und mit der
Wahl Polens in den Rat — iſt die Kriſe nun äußerlich mehr
oder weniger überwunden worden, innerlich jedoch kaum. Das
Ausſcheiden Braſiliens und Spaniens war für den Völkerbund
ein ſchwerer Schlag, und Polen hofft zuverſichtlich, daß dieſe
beiden Mächte bald wieder an den Arbeiten des Völkerbundes
teilnehmen möchten.”
Frage: „Erhoffen Sie von der gleichzeitigen Vertretung
Deutſchlands und Polens im Völkerbundsrate eine Förderung
der deutſch=polniſchen Verſtändigung?”
Antwort: „Eine Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und
Polen iſt nicht nur eine Frage von vitaler Notwendigkeit,
ſon=
dern bei einigem guten Willen liegen hier auch keine
Unmöglich=
keiten vor. Weniger die Tatſache der Vertretung der beiden
Mächte im Rate, als die nun wahrſcheinlichen regelmäßigen
Zu=
ſammenkünfte — im Rate — der beiderſeitigen leitenden
Staats=
männer iſt von großer Wichtigkeit. Die Herren Streſemann und
Zaleſki werden beiſpielsweiſe im Dezember anläßlich der nächſten
Ratstagung wieder zuſammentreten und ſicher auch die
verſchie=
denen, zwiſchen beiden Ländern ſchwebenden Probleme erörtern.
Sollten nun in Zukunft die Außenminiſter Deutſchlands und
Polens ſich öfter begegnen, ſo iſt nicht zu zweifeln, daß es
ſchließ=
lich gelingen wird, verſchiedene heute noch ungelöſte Fragen —
wie ſie beiſpielsweiſe die zurzeit geführten
Handelsvertrags=
verhandlungen erneut aufwerfen — zur beiderſeitigen
Zufrieden=
heit zu klären
Frage: „Die deutſch=polniſchen
Handelsvertragsverhandlun=
gen ſcheinen zurzeit auf einem recht toten Punkt angelangt zu
ſein?"
Antwort: „Doch auf beiden Seiten iſt der Wunſch ſtark, die
Verhandlungen dieſes Mal zum Abſchluß gelangen zu laſſen,
und wir hoffen, daß es gelingen wird. Die beiden
hauptſäch=
lichſten zutage getretenen Hinderniſſe ſind nicht unüberbrückbar:
Polen iſt in weit größerem Maße als Deutſchland ein
Agrar=
land, und die polniſchen Landwirte widerſetzen ſich daher einer
Reihe von deutſchen Einfuhrforderungen, aus Furcht, zukünftig
durch eine intenſivere Einfuhr deutſcher Agrarprodukte in ihren
Intereſſen benachteiligt zu werden. Ferner ſtellt die Frage des
Niederlaſſungsrechtes deutſcher Staatsangehöriger in Polen noch
ein Hindernis dar. Polen iſt bereit, deutſchen Kaufleuten,
Inge=
nieuren, Fabrikanten und überhaupt Perſonen, deren
Intereſſen=
wahrung bei einem Handelsvertrage gedacht werden muß, das
Niederlaſſungsrecht zu erteilen. Die Erteilung des gleichen Rech=,
tes an alle deutſchen Staatsangehörigen, ohne Beachtung ihrer
kommerziellen oder induſtriellen Qualifikation, wäre eine rein
politiſche Angelegenheit, die ſpäteren politiſchen Verhandlungen
überlaſſen werden ſollte. So vertritt man alſo polniſcherſeits
in dieſer Frage den Standpunkt, daß das Hereinbringen
poli=
tiſcher Momente die Schwierigkeiten vergrößert und den
Ver=
handlungsabſchluß unnützerweiſe in die Länge zieht. Mehr kann
hierüber zurzeit nicht geſagt werden, denn es beſteht die
Verab=
redung, die einzelnen Verhandlungspunkte im Laufe der
Ver=
handlungen nicht öffentlich zu diskutieren.”
Frage: „Gibt es nicht noch andere, tiefere Hinderniſſe, ſo
beiſpielsweiſe die von einem Teil der polniſchen Preſſe verſuchte
Beeinfluſſung Frankreichs, es ſolle als Preis für die Räumung
des beſetzten Gebietes eine deutſche Garantie der Grenzen
Polens verlangen?"
Antwort: „Derartige Forderungen ſind von ſeiten der
pol=
niſchen Regierung nicht geltend gemacht worden. Sie würden
übrigens in der von Ihnen genannten Form den Abmachungen
von Locarno widerſprechen. Aber dieſe Gedankengänge ſind uns
hier in Genf nicht unbekannt, da ſie hier franzöſiſcherſeits auf=
Seite 2
Samstag, den 6. November 1926
Nummer 308
geworfen wurden, genauer — während der letzten
September=
tagung hat der franzöſiſche Delegierte Henry de Jouvenel
hier=
von mehrmals im Schoße der Völkerbundskommiſſionen
ge=
ſ rochen
Frage: „Sieht zurzeit eine Aenderung der polniſchen Politik
in bezug auf die Minderheiten bevor, ſind im beſonderen die
Ge=
rüchte von Schaffung eines Minderheiten=Miniſteriums
be=
gründet?"
Antwort: „Die Minderheitenpolitik der gegenwärtigen
pol=
niſchen Regierung und hauptſächlich ihres Chefs, des Marſchalls
Pilſudſki, iſt unter allen Umſtänden wohlwollend und verſucht
den Wünſchen der Minderheiten in jeder Hinſicht
entgegenzu=
kommen. Auch kann man getroſt ſagen, daß die Beziehungen
Polens zu ſeinen Minderheiten ſich in letzter Zeit merklich
ge=
beſſert haben und daß ſie heute durchaus friedliche ſind. Seitens
der in Polen anſäſſigen Deutſchen hört man überhaupt keine
Klogen mehr.*) Den Wünſchen der Juden iſt man gleichfalls
nach Möglichkeit gerecht geworden — auf dem Genfer
Minder=
heiten=Kongreß haben die aus Polen ſtammenden jüdiſchen
Ver=
treter keinerlei Beſchwerden vorgebracht. Und was ſchließlich die
Ukrainer anbelaugt, ſo iſt die Regierung auf dem beſten Wege,
mit ihnen zu einer Verſtändigung zu gelangen. Die Schaffung
eines beſonderen Minderheiten=Miniſteriums wird in Polen
nicht geplant. Schon aus Gründen der Oekonomie — d. h. wegen
des in Polen allgemeinen Beamtenabbaues — kann hiervon
nicht die Rede ſein.”
Frage: „Liegt nicht eine Teilnahme von Minderheiten=
Vertretern an der Regierung — nach dem Beiſpiel der
Tſchecho=
ſlowakei — im Bereiche der kommenden Möglichkeiten?”
Antwort: „Nein! Eine Teilnahme von Vertretern der
Min=
derheiten an der polniſchen Regierung kommt nicht in Betracht.
Das Beiſpiel der Tſchechoſlowakei kann hier nicht herangezogen
werden, da die Verhältniſſe betreffs der Minderheiten in Polen
ganz andere als in der Tſchechoſlowakei ſind.”
Frage: „Welche Bedeutung kommt der ſoeben erfolgten
Zuſammenkunft Pilſudſkis mit den polniſchen Monarchiſten bei?”
Antwort: „Sie berühren hiermit ein Ereignis, welches
tat=
ſächlich den dernier eri der polniſchen Innenpolitik darſtellt, und
ich ſelbſt bin begreiflicherweiſe über die Details dieſer
Angelegen=
heit nur mangelhaft orientiert. Es iſt aber anzunehmen, daß
Marſchall Pilſudſki — durch ſeine Annäherung an die
monar=
chiſtiſchen Gruppen und durch ſeine Bemühungen um Gründung
einer geeinigten konſervativen Schicht — mehr Einheitlichkeit in
die allzu große Vielfältigkeit des polniſchen Parteiweſens
brin=
gen möchte. Auch ſollten — ſeinen Intentionen zufolge — die
verſchiedenen Parteien in Zukunft mehr als Intereſſenvertreter
ſozial=homogener Volksſchichten, als rein politiſcher Strömungen
auftreten können, was die Innenpolitik Polens natürlich
weſent=
lich klären würde. Die Gerüchte, denen zufolge Pilſudſki — nach
ſeiner Annäherung an die Monarchiften — ſich bereits als
zu=
künftiger König von Polen ſehe, ſind natürlich törichte
Erfin=
dungen und werden in keiner Weiſe der Mentalität des
Mar=
ſchalls gerecht.”
Frage: „Welche Nachwirkungen könnte der Abſchluß des
ruſſiſch=litauiſchen Vertrages auf die Beziehungen zwiſchen
War=
ſchau und Moskau haben?”
Antwort: „Der ruſſiſch=litauiſche Vertrag iſt offen gegen den
Völkerbund gerichtet und widerſpricht, ſoweit er Litauen betrifft,
klar dem Geiſte des Völkerbundes. Was Litauen mit Abſchluß
dieſes an und für ſich völlig überflüſſigen Vertrages bezweckt —
wiſſen wir nicht. Tatſache iſt, daß ſelbſt einige beſonnene
litau=
iſche Politiker dieſen Vertrag, d. h. die politiſche
Selbſtausliefe=
rung Litauens an Sowjetrußland, innerlich nicht gebilligt haben.
Eine Verſtändigung Polens mit Litauen, die, nach den im
vori=
gen Jahre in Kopenhagen und in der Schweiz begonnenen (
in=
offiziellen) polniſch=litauiſchen Beſprechungen, immerhin
allmäh=
lich denkbar geweſen wäre, iſt nun wieder in weitere Fernen
ge=
rückt. Zu nützen ſcheint der Vertrag nur den Sowjetruſſen. Doch
auch für Moskau kann es ſich hier ſchließlich nur um einen
momentanen Scheinvorteil handeln. Rußland wird ſich auf die
Dauer eine Spannung zu Polen nicht geſtatten können. Daß die
wirtſchaftliche Lage Rußlands zurzeit ſehr ernſt iſt und ſich noch
weiter zuſpitzt, iſt eine allen bekannte Tatſache. Polen iſt ſein
nächſter und leiſtungsfähigſter Nachbar. Rußland muß ſich
da=
her mit Polen gut ſtellen, und es wird ſicher bald danach ſtreben.
Daher läßt uns die litauiſch=ruſſiſche Freundſchaftsdemonſtration
im Grunde recht kühl und ändert kaum etwas in unſerem
Ver=
hältnis zu Moskau.”
*) Dieſe, wie die folgenden Behauptungen Herrn Sokals über die
Lage der Minderheiten in Polen entſprechen nicht den Tatſachen. Auf
dem Genfer Minderheiten=Kongreß hat man ſich allerdings nur zu
be=
rechtigter Klagen und Beſchwerden enthalten. Aber nur um umſo
erfolgreicher allgemeine Linien für das Verhalten der Minderheiten
aller Länder ausarbeiten zu können und die Bewegung nicht im voraus
zu kompr mittieren. Daß hieraus nicht die Schlußfolgerung gezogen
werden kann — die Lage der Minderheiten wäre nun befriedigend —
liegt doch auf der Hand.
*Die Träger des Kleiſtpreiſes.
Wir bringen unſeren Leſern hiermit zwei Arbeiten
der mit dem Kleiſtpreis gekrönten Autoren Alexander
Lernet=Holenia und Alfred Neumann. D. Schriftleitung.
Der Konnetabel.
Von Alfred Neumann.
Der Konnetabel Colonna, ein ernſter Mann von
verwirren=
der Sicherheit der Haltung, ſagte vier Monate nach der Hochzeit
zu ſeiner um dreißig Jahre jüngeren Frau:
„Madame, betrügen Sie mich nicht. Wir ſind nicht in
Ver=
ſailles, wir ſind in Italien, und das iſt Spanien in den Fragen
der Ehre.”
Marie Colonna liebte ſeine leiſe und gleichmütige Stimme
nicht. Sie liebte dieſen Mann nicht, deſſen Würde auch im Bett
nicht einſchlief. Er ſchien ihr von einer Art reſpektablen
Lächer=
lichkeit, über die zu lächeln ſie ſich jedoch aus unbeſtimmten
Grün=
den hütete. Ueberdies hatte ſie ihn bereits betrogen; die
Ab=
gründe in ſeinen Worten erſchreckten ſie mit einemmal. Da ſie
nicht ſpürte, welche Gedanken und welches Wiſſen hinter ſeiner
kalten Stiru waren, wollte ſie ſich als kluge Frau durch keine
Replik ſchaden. Sie weinte alſo. Der Konnetabel berührte
ihr Haar:
„Wenn ich Sie beleidigt habe, Maria, verzeihen Sie wir.”
Er küßie ihre Hand und ging.
Die Fürſtin Colonna war die illegitime Tochter des
Kardi=
nals, der Frankreich regierte. Als ihre achtzehn Jahre am Hof
genug Verwirrung angerichtet hatten und der junge König um
ihres Körpers willen jeder dynaſtiſchen Verpflichtung aus dem
Weg ging, veranlaßte die Königin=Mutter den Kardinal, das
Mädchen ins Ausland zu verheiraten. Mit Hilfe des päpſtlichen
Nuntius wurde der Principe Colonna gefunden. Maries
unbe=
denkliche Art fand leicht den Uebergang von Paris nach
Rom=
das ungeheure Vermögen und die Stellung des Konnetabel glichen
die Differenzen der mondänen Sphären aus und gewöhnten ſie
an die etwas verdüſterte und ſtrenge Pracht des Palazzo Colonna.
Da der gute Zufall es wollte, daß ſie einen früheren, ſehr
ſchätz=
baren Liebhaber in der Perſon des franzöſiſchen Geſandten
wie=
derfand, da außerdem der Nepote Chigi, Roms erſter Lebemann,
in toller Verliebtheit ſchon während des Hochzeitsbanketts ſich
um ihre Gunſt bemühte und ſelbſt jetzt, als eine ihrer Launen
ihn zum Glück ließ, mit ungeminderter Brunſt um die
Wieder=
holung flehte, fand ſie auch in ihrem neuen Leben den amüſanten
Vom Tage.
Die Verhandlungen zwiſchen der öſterreichiſchen
Re=
gierung und den Bundesangeſtellten ſind erneut
ge=
ſcheitert.
In Jugoſlawien wird, mit dem Rücktritt des
Kabi=
netts in den nächſten Tagen gerechnet.
Der ſozialiſtiſche Abg. Capocchi von Livorno iſt
verhaftet worden, nachdem bei einer Hausſuchung i ſeiner
Woh=
nung Dokumente gefunden worden ſind, aus denen der
Be=
weis für ſeine Tätigkeit gegen das fasciſtiſche
Re=
gime hervorgehen ſoll.
Prof. Cosmo. Dozent an der Turiner Univerſität,
iſt als Antifasciſt durch Regierungserlaß von ſeinem Amt
enthoben worden.
Die italieniſche Regierung beſchloß die
Einberu=
fung des Parlaments zu einer außerordentlichen Sitzung für
den 9. November.
Der belgiſche Botſchafter in Paris und der
Brüſſe=
ler franzßſiſche Botſchafter wurden vom Außenminiſter
Briand zu einer längeren Unterredung empfangen.
Der Stadtrat von Mancheſter hat mit Mehrheitsbeſchluß den
Premierminiſtern der Dominions den
Ehrenbürger=
brief verliehen.
Der engliſche Miniſterpräſident Baldwin hat als Führer der
Konſervativen Partei den Finanzſekretär in der Admiralität
Davi=
ſon zum Vorſitzenden der Parteiorganiſation als
Nachfolger des Oberſten Jackſon ernannt.
Die Religionsverfolgungen in Mexiko werden im
gunzen Lande unerbittlich fortgeſetzt. In der Hauptſtadt
ſelbſt wurden wieder zwei Geiſtliche verhaftet und in der Provinz 15
Katholiken mit einem Jugendführer an der Spitze.
Wie „Aſſociated Preß” aus Waſhington meldet, iſt der neu
er=
nannten Geſandtin Sowjetrußlands in Mexiko,
Alexandra Kollontay, die auf dem Wege durch Mexiko durch die
Vereinigten Staaten reiſen wollte, das amerikaniſche Viſum
verweigert worden.
Aus Peking wird gemeldet, daß die Hafenarbeiter von
Kanton beſchloſſen haben, ſich vom nächſten Monat ab zu
wei=
gern, engliſche Waren auszuladen.
Dariaes Erklärungen.
Frankreichs Intereſſe an einer internationalen
Schuldenkonferenz. — Die Franzoſen halten
Amerikas Forderungen für hart und ungerecht.
* Paris, 5. November. (Priv.=Tel.)
Die mit jedem Tage näher rückende Eröffnung der
franzöſiſchen Kammer und der damit in Zuſammenhang
ſtehenden Probleme der franzöſiſchen Finanzen
beſchäftigen in immer ſtärkerem Maße die franzöſiſche
Oeffent=
lichkeit, die immer neue Auswege aus der Finanzmiſere ſucht und
dabei eine nicht immer faire Propaganda gegen die
Finanz=
politik von Thoiry treibt. Bezeichnend hierfür iſt die geſtrige
Unterredung des Vorſitzenden der Schuldenunterkommiſſion der
Kammer Dariac mit dem Vertreter des „Excelſior”. Dariac,
der als Poincaré ſehr nahe ſtehend gilt und deſſen
Ausführun=
gen daher das größte Aufſehen erregten, erklärte ſich
unumwun=
den für eine internationale Schuldenkonferenz
für den Fall, daß Amerika nicht auf die franzöſiſchen Wünſche
einzugehen gedenke. Die im Mellon=Berengér=Abkommen
vor=
geſehenen Ratenzahlungen ſeien viel zu hoch und überſtiegen die
Zahlungsfähigkeit Frankreichs, das keine die Währung
be=
ſchützende Transferklauſel beſitze. Die amerikaniſchen
Forderungen ſeien außerordentlich hart und
ungerecht. Amerika habe auch Deutſchlands Vorbehalte im
Dawesabkommen angenommen, ja der Amerikaner General
Dawes habe ſogar ſelbſt die Initiative zur Transferklauſel
er=
griffen. Daher habe Frankreich nach der Anſicht Dariges nichts
zu verlieren, wenn es die Regelung der Schuldenfrage mit
Ame=
rika hinausſchiebe, da überdies die von Frankreich gemachten
juri=
ſtiſchen Vorbehalte keinerlei praktiſche Bedeutung hätten (2). Bei
einer intranſigenten Haltung Amerikas bleibe Frankreich nichts
an=
deres übrig, als eine Politik der allgemeinen Ccchuldenregelung”
zu betreiben. Dies wäre auch die Anſicht der Regierung, die ſich
nur hüte, dies öffentlich auszuſprechen. Frankreich könne die
Probleme der Kriegsſchulden ja auch einer internationalen
Orga=
niſation anvertrauen, jedoch könne dies niemals der Völkerbund
ſein, da Frankreich ſich jedem Verſuch, das Kriegsſchuldenproblem
vor den Völkerbund zu bringen, widerſetzen müſſe.
Frank=
reichs Intereſſe an einer internationalen
Schuldenkonferenz ſei um ſo größer, als auch dadurch die
deutſch=franzöſiſche Verſtändigung gefördert werde, wenn auch
nur unter der Bedingung, daß die Finanzklauſeln des Verſailler
Vertrages aufrecht erhalten würden.
Anlauf der Männchen, wie ſie es gewohnt war. Der Konnetabel,
der die Geſchäfte der Repräſentation nicht ſchätzte — ohne ſie in
ſeiner unerſchütterlichen Dignität zu vernachläſſigen — und die
meiſte Zeit in ſeinem Laboratorium nach dem philoſophiſchen
Stein ſuchte, beläſtigte auch ſeine Frau nicht ſonderlich und
be=
ſchränkte ihre Freiheit in keiner Weiſe. Er wohnte in einem
anderen Flügel des Schloſſes, bekümmerte ſich niemals um ihre
Beſuche und blieb in ſehr ſeltenen Fällen nach dem Abendeſſen
in ihren Gemächern. Die Fürſtin hätte ſich aus ſeiner
Gleich=
gültigkeit das Recht, ihn zu betrügen, abgeleitet, auch wenn ſie
nicht mit dem feſten Vorſatz nach Italien gekommen wäre, ſich
die Verſailler Spiele zu erhalten. Seine wortkarge, ſehr höfliche
Art war für ſie Ausdruck erwarteter Toleranz geweſen. Jene
Warnung hatte ſie nicht erwartet. Sie war einige Tage
nach=
denklich und empfing weder den Duc Noailles noch Don Chigi.
Doch da der Konnetabel ſeine Gewohnheiten um nichts
verän=
derte, mit keinem Wort die Warnung oder gar einen Verdacht
Keine Einigkeit unter den Militärſachverſtändigen.
Gegenſätzliche Meinungen über den Begriff „Rüftungen”.
EP. Genf, 5. November.
Das Militärkomitee der Abrüſtungskommiſſion wird
wahr=
ſcheinlich am Samstag ſeinen Bericht über die vorbereitende
Völkerbundskommiſſion ſür die Abrüſtungskonferenz beenden und
damit ſeine Tätigkeit vorläufig abſchließen.
Der Bericht ſtellt einen umfangreichen Band dar und enthält
nach der Entſcheidung der vorbereitenden Kommiſſion keine
Be=
ſchlüſſe mehr, ſondern nur einige Anſichten der verſchiedenen
Gruppen zu jeder der ſieben Fragen" über den dem
Militär=
krmitee vorgelegten Fragebogen. Obwohl ſich die
Stel=
lungnahme der Militärſachverſtändigen
natur=
gemäß bei den einzelnen Fragen verſchieden geſtaltet, laſſen ſich
doch zwei Gruppen unterſcheiden, die in den Hauptfragen
aus=
einandergehen. Die erſte dieſer Gruppen beſteht aus den
Sach=
verſtändigen Frankreichs, Italiens, Japans, der Tſchechoſlowakei,
Polens, Rumäniens, Südſlawiens, Belgiens und Argentiniens,
während die zweite Gruppe England, die Vereinigten Staaten,
Deutſchland, Schweden, Holland, Finnland, Chile uſw. umfaßt.
Dieſe beiden Gruppen ſtehen ſich ſowohl in den Fragen des
Landheeres wie in ſolchen der Flotte und der Luftſchiffahrt
gegenüber, indem die erſtgenannte unter dem Begriff „
Rüſtun=
gen” alles zuſammenfaſſen will, was überhaupt die Kräfte
eines Landes im Kriegsfalle darſtellen kann, alſo den
ſogenannten „Potentjel de guerre” im weiteſten Umfang
einſchließt. Dagegen vertritt die zweite Gruppe den
Stand=
punkt, daß für den Begriff „Rüſtungen” im Sinne der
Ab=
rüſtungskommiſſion nur die rein militäriſchen Kräfte
alſo erſtens die in Friedenszeiten im Dienſt befindlichen Kräfte,
zweitens die für den Krieg vorbereiteten Kräfte, d. h.
ausgebil=
dete Reſerven und lagerndes Material, und drittens die im
Ver=
lauf des Krieges gebildeten Kräfte, die aus den allgemeinen
Hilfsquellen des Landes genommen werden, in Frage kommen.
Aus dieſer Stellungnahme zu dem Grundproblem, nämlich
der Frage, was unter Rüſtungen zu verſtehen ſei, die für die
Herabſetzung in Betracht kommen, laſſen ſich die Stellungnahmen
der einzelnen Militärdelegationen zu den Spezialfragen ableiten.
Aehnliche Gegenſätze wie beim Landheer machten ſich unter den
Militärſachverſtändigen auch ſelbſt bei den Spezialfragen der
Flotte bemerkbar, wo der Gegenſatz zwiſchen der Abſchätzung der
Flotte für Abrüſtungszwecke nach der Geſamttonnage und nach
der Tonnage der einzelnen Schiffskategorien unverändert
fort=
beſteht, ebenſo wie auch bei der Frage der Luftſchiffahrt der
Gegenſatz nicht behoben iſt zwiſchen der Auffaſſung, ob die
Zivil=
luftſchiffahrt ohne weiteres der Militärluftſchiffahrt gleichſteht,
und der anderen, die eine ſtrenge Scheidung zwiſchen Zivil= und
Militärluftſchiffahrt anſtrebt.
Es iſt anzunehmen, daß nunmehr von der vorbereitenden
Kommiſſion, die im Januar zuſammentritt, das
Haupt=
gewicht auf die Wirtſchafts= und Finanzfrage
gelegt wird, da in militärtechniſchen Fragen keine
Einig=
leit unter den Sachverſtändigen zu erzielen war.
Ferner dürfte die vorbereitende Kommiſſion im Januar ſich
zu=
nächſt mit der politiſchen Hauptfrage befaſſen, ob und inwieweit
die politiſchen Vorausſetzungen für die Herbeiführung einer
Ab=
rüſtung gegeben ſind, ehe ſie auf die techniſchen Einzelfragen
zurückkommt.
Die endgültige Zuſammenſetzung des
amerikaniſchen Senats.
EP. Waſhington, 5. November.
Der neue Senat wird ſich endgültig aus 48 Republikanern,
47 Demokraten und 1 Farmer zuſammenſetzen. Die Republikaner.
haben 8 Sitze an die Demokraten verloren und keinen gewonnen.
Auf den erſten Blick konnte es ſcheinen, daß ſie gleichwohl die
Mehrheit beſitzen. Praktiſch aber ſcheint dies mehr als
zweifel=
haft, weil unter den 48 Republikanern ſich 7 Anhänger der
Rich=
tung Lafollette, deren republikaniſche Diſziplin auf alle Fälle
unſicher iſt, befinden. Die politiſchen Folgen des demokratiſchen
Sieges im Senat werden ſich aber gleichwohl noch lange nicht
fühlbar machen.
Obwohl einige Reſultate der Wahlen für das
Repräſen=
tantenhaus noch unſicher ſind, dürfte die endgültige
Zuſammen=
ſetzung folgende ſein: 234 Republikaner, 194 Demokraten, 1
So=
zialiſt, 2 Agrarier, 4 Parteiloſe. Unter den Republikanern
dürf=
ten ſich zwar etwa 15 Radikale oder Anhänger der Richtung
Lafollette befinden, die ſehr oft mit den Demokraten ſtimmen.
Die Republikaner werden aber gleichwohl im Gegenſatz zum
Senat eine feſte Mehrheit im Repräſentantenhaus beſitzen.
erwähnte und ſeine ruhige Höflichkeit beibehielt, ohne ſich mehr
um das Tun und Laſſen ſeiner Frau zu bekümmern als früher,
glaubte ſie an keine Gefahr. Sie ließ Noailles wieder zu den
zärtlichen Levers. Sie erlaubte Chigi, ihrem Bad beizuwohnen,
und freute ſich, daß ihm die Knie zitterten. An dieſem Mittag
fragte der Konnetabel leiſe — und ſeine Augen bewegten ſich
kaum:
„Madame, wiſſen Sie, was Sie riskieren, wenn Sie mich
betrügen?"
Die Frau warf den Kopf zurück und ſprach mit harten Augen:
„Ich verſtehe Ihr Franzöſiſch bei Gott nicht, Lorenzo.”
In vollkommener Ruhe wiederholte er den Satz italieniſch.
„Ich betrüge Sie nicht, mein Freund,” ſagte ſie lächelnd; „im
übrigen werden Sie ſich in der Rolle des Pantalone ſelber nicht
vorſtellen können, Colonna.”
Der Konnetabel ſchob mit einer kleinen Handbewegung ihre
Worte beiſeite:
„Sie möchten Ihr Leben riskieren, Madame?” ſagte er.
Er hob ein wenig die Brauen und ſah ſie an. Die Fürſtin
war blaß. Sie wußte jetzt, daß dieſer Mann zu fürchten war.
Sie duckte ſich ein wenig, wie eine Katze, gegen die man die
Hand hebt.
„Nehmen wir den Fall an,” ſprach ſie mit einer anmutigen
Bewegung der Schulter, „ich hätte mich gegen Sie vergangen und
würde in Wahrheit bereuen. Könnten Sie mir verzeihen?”
„Gewiß, Marie, aber Sie hätten nichts mehr davon.”
„Das heißt, Sie können der Lebenden nicht verzeihen?”
Colonna hob die Achſeln. Die Fürſtin hatte einen klaren Haß
in den Augen.
„Halten Sie mich Ihrer Gerichtsbarkeit für wehrlos
ausge=
liefert, Colonna?”
„Mich dünkt, wir ſind aus der Theorie gekommen, Madame.
— Haben Sie mich betrogen?”
Die Fürſtin verwirrte ſich an ſeiner inquiſitoriſchen Ruhe; ſie
entgegnete gereizt:
„Und wenn es mir beliebte, ja zu ſagen, um endlich Ihre
Aktivität bewundern zu können?”
„Dann muß ich Sie und mich bedauern.”
„Nur uns beide?”
Der Konnetabel lächelte auf häßliche Art.
„Auch den Dritten, Madame.”
Er ſetzte nach einer peinlichen Pauſe hinzu:
„Auch den Vierten.”
Die Fürſtin verließ das Zimmer, die Schultern etwas
hoch=
gezogen, mit kleinen entrüſteten Schritten.
Nummer 308
Samstag, den 6. November 1926
Geite 3
Der italieniſch=franzöſiſche Srenz=Zwiſt.
Die Affäre Garibaldi
Kompromittierende Dokumente. — Spion
und Gegenſpion.
EP. Paris, 5. November.
Nach einer Meldung aus Nizza iſt dort Oberſt Riccotto
Garibaldi verhaftet worden! Eine Hausſuchung hat
zahlreiche kompromittierende Dokumente zutage gefördert.
Gari=
baldi wird des Umtriebes mit Antifasciſten der Riviera
beſchul=
digt. Seine Rolle ſcheint nicht ganz klar zu ſein, da er in der
letzten Woche auch mit dem fasciſtiſchen Polizeiinſpektor Rapollo
in Verbindung getreten iſt, der aus Italien gekommen war, um
die Antifasciſten der Riviera zu überwachen. — Viele
Anti=
fasciſten haben Garibaldi im Verdacht, ein doppeltes Spiel
ge=
trieben zu haben.
Die Unterſuchung hat ergeben, daß Garibaldi, obwohl er ſich
als Antifasciſt gebärdete und als ſolcher in dieſen Kreiſen hohes
Anſehen genoß, gleichzeitig im Dienſte Muſſolinis ſtand und von
der italieniſchen Polizei bis jetzt 400 000 Franken Sold bezogen
hat. Noch am 24 Oktober wurden ihm von einem
Sonder=
geſandten aus Rom, dem Oberſten Rapolla, 100 000 Franken
ausgehändigt. Garibaldi hat vor dem Unterſuchungsrichter nach
längerem Leugnen ein volles Geſtändnis abgelegt. Es wird
be=
kannt, daß der Verhaftete in Nizza auf ſehr großem Fuße lebte
und daß ihn ſeine großen Bedürfniſſe zu dem Doppelſpiel
ver=
leitet haben und die Sache ſeiner Parteigänger zu verraten.
Zur Verhaftung des italieniſchen Oberſten Garibaldi.
Was die Verhaftung des Oberſten Garibaldi betrifft, ſo weiß
„Matin” zu melden, daß der Pariſer Sicherheitspolizei bekannt
wurde, daß ein Italiener namens Scivoli, der in Paris
wohn=
haft geweſen ſei, die Abſicht habe, Muſſolini zu ermorden. Der
Betreffende ſei am 17. Oktober in Nizza wit dem Bruder des
verhafteten Garibaldi zuſammengetroffen. Am 24. Oktober ſei
ein Italiener in Nizza abgeſtiegen, der ſich als ein Kaufmann
aus Florenz mit Namen Piſacaue ausgab. Die
Sicherheits=
polizei habe herausbekommen, daß es ſich um den
Generalinſpek=
tor der Mailänder Polizei handele. Dieſer hatte die Abſicht,
nähere Unterſuchungen über die Attentatspläne des Scivoli
an=
zuſtellen. Da Rapolla keine Genehmigung zur Ueberſchreitung
der franzöſiſchen Grenze hatte, ſei er wieder an die Grenze
abge=
ſchoben worden. Vorher habe er aber noch eine Unterredung
mit dem Oberſten Garibaldi in Nizza gehabt, der eingeſtand,
von Rapolla Geld erhalten zu haben. Da man annahm, daß
Garibaldi in engen Beziehungen zu dem kataloniſchen
Separa=
tiſtenkomplott ſtehe, ſei ſeine Verhaftung und Ueberführung nach
Paris erfolgt.
Oberſt Garibaldi in Paris verhört.
Oberſt Garibaldi iſt heute nachmittag kurz vor drei Uhr in
Paris angekomen und gleich danach am Sitze der
Sicherheits=
polizei verhört worden. Da man bei ſeiner Ankunft in Paris
Kundgebungen oder vielleicht ſogar Attentatsverſuche, der
Fas=
ciſten oder Antifasciſten, die gleichermaßen von Garibaldi
ver=
raten worden ſind, befürchtete, ließ man ihn bereits in Charente,
in der Nähe von Paris, ausſteigen und führte ihn dann im
Auto nach Paris.
Das Innenminiſterium gibt heute bekannt, daß Garibaldi
noch nicht als verhaftet angeſehen werden dürſe. Der
Haft=
befehl werde je nach dem Ergebnis des heutigen Verhörs
er=
laſſen oder nicht. Vielfach wird jetzt auch vermutet, daß
Gari=
baldi wit dem Führer der kataloniſchen Separatiſtem in
Verbin=
dung geſtanden hat und dieſen veranlaßte, den Putſch zu
begin=
nen. Man glaubt, daß er auch hier nach zwei Seiten Front
ge=
macht hat und die kataloniſchen Separatiſten der franzöſiſchen
Polizei überlieferte.
Garibaldis Doppelrolle.
Der geſtern in Nizza verhaftete Ricciotto Garibaldi hat
zu=
gegeben, daß er über die Pläne des ſpaniſchen
Separatiſtenfüh=
rers Macia auf dem Laufenden war, und daß die 29
antifas=
ciſtiſchen Italiener, die als Teilnehmer des ſpaniſchen
Kom=
plotts mit an der Grenze verhaftet wurden, durch ſeine
Ver=
mittlung unter die Verſchwörer eingereiht wurden. Garibaldi
hat erklärt, er werde ſich in Paris rechtfertigen, und iſt darauf
geſtern abend in Begleitung des Pariſer Polizeiinſpektors, der
ihn in Nizza verhört hat, abgereiſt.
In angeſehenen italieniſchen Kreiſen Frankreichs iſt nach
einer Erklärung des Vorſitzenden der italieniſchen Liga für
Menſchenrechte Garibaldi, der über beträchtliche Geldſummen
verfügte, ſchon ſeit zwei Jahren im Verdacht, insgeheim in Rom
mit dem Fascismus im Einverſtändnis zu ſein und von dort
aus gegen die in Frankreich wohnenden Antifasciſten
vorgegan=
gen zu ſein.
Verſtimmung in Frankreich über Italien.
Die Häufung der fasciſtiſchen Ausſchreitungen gegen
Frank=
reich hat hier eine deutlich merkbare Verſtimmung hervorgeruſen,
die nicht nur im heutigen Kabinettsrat ihren Niederſchlag fand,
ſondern der beſonders lebhaft in den Wandelgängen der Kammer
Ausdruck verliehen wird. Selbſt in den Italien beſonders
freund=
lich geſinnten Kreiſen gibt man deutlich zu verſtehen, daß bisher
Frankreich eine große Mäßigung an den Tag gelegt habe, daß
es aber auch eine Grenze gebe. Es fehlt nicht an mehr oder
minder ſchapf formulierten Vorwürfen, die Briand wegen ſeiner
angeblichen Schwachheit gemacht werden. Allenthalben hört man
darum die Meinung vertreten, daß franzöſiſcherſeits jetzt keine
Schritte unternommen werden ſollten, um die vorgeſehene
Unter=
redung zwiſchen Briand und Muſſolini in die Wege zu leiten.
Bei der Ueberreiztheit der italieniſchen öffentlichen Meinung
könne auch nicht daran gedacht werden, ſich mit Italien über die
Befriedigung ſeiner kolonialen Wünſche zu unterhalten.
Bemer=
kenswert iſt die Auslaſſung der rechtsſtehenden „Liberté”, die die
Frage auſwirft, ob man ſich nicht an die engliſche Regierung
wen=
den ſollte, damit dieſe durch ihre Vermittlung verhindert, daß die
franzöſiſch=italieniſchen Schwierigkeiten ſich noch weiter zuſpitzten.
Franzöſiſche Oemarchen in Rom.
Wie gemeldet wird, hat der franzöſiſche Geſandte in Rom
noch einmal beim Generalſekretär des Auswärtigen, Grandi,
vorgeſprochen und auf direkte Anordnung der franzöſiſchen
Re=
gierung und in ihrem Namen außerordentlich energiſch gegen
die Zwiſchenfälle in Tripolis und Benghaſi proteſtiert. Eine
dritte Demarche ſei nach Eingang des amtlichen Berichtes über
die Zwiſchenfälle in Ventimiglia zu erwarten. Wie „Petit
Pa=
riſien” bemerkt, ſeien diejenigen Leute veranzwortlich zu machen,
die in Italien eine ſyſtematiſche Hetzkampagne gegen Frankreich
duldeten oder gar unterſtützten, und die es bis dahin gebracht
hätten" daß der geſamte Fascismus franzoſenfeindlich
einge=
ſtellt ſei.
Die fasciſtiſche Herrſchaft.
Die Maßnahmen zum Schutz des Regimes.
EP. Rom, 5. November.
Der Miniſterrat hat heute neben der bereits beſchloſſenen
Einführung der Todesſtrafe, folgende außerordentlichen
Maß=
nahmen zum Schutze des Regimes beſchloſſen: Reviſion aller
Päſſe von Italienern und Annullierung der früheren Päſſe;
ſtrenge Maßnahmen gegen die mißbräuchliche Auswanderung,
in=
dem die Grenzwächter ermächtigt werden, gegen das
mißbräuch=
liche Ueberſchreiten der Grenze, von den Waffen Gebrauch zu
machen; Widerruf aller, dem Regime feindlichen Zeitungen
er=
teilten Bewilligungen zum Erſcheinen; Auflöſung aller
regime=
feindlichen Parteien und Vereine; Einführung eines beſtimmten
Aufenthaltszwanges für die regimefeindlichen Elemente, die eine
gewiſſe Zone auch innerhalb de Landes nicht verlaſſen dürfen;
Einführung eines Spezialdienſtes für politiſche Fahndungen
und Erhebungen. Der Geſetzentwurf, betr. die Einführung der
Todesſtrafe für Attentäter gegen den König, den Kronprinzen
und den Regierungschef ſieht eine rückwirkende Anwendung auf
die ſchon im Gange befindlichen Attentatsprozeſſe vor. Sogleich
nach dem bevorſtehenden Inkrafttreten dieſes außerordentlichen
Geſetzes werden die Akten der ſchwebenden Prozeſſe an die zu
bildenden beſonderen Militär=Gerichte geleitet, die das Urteil
fällen werden.
Der Kampf begann, von dem die Chroniſten des Seicento nur
das ſichtliche Ende mitzuteilen wußten. Da die Colonna
ein=
geſehen hatte, daß ein Rückzug nicht mehr möglich war, beſchloß
ſie den Angriff. In der folgenden Zeit ſtieß dem Konnetabel
allerlei Unheil zu: der Sattelgurt löſte ſich während des Reitens,
das Jagdgewehr entlud ſich in der Hand des hinter ihm
ſchrei=
tenden Lakaien, im Laboratorium kam es aus rätſelhaften
Ur=
ſachen zu Exploſionen. Dem Konnetabel geſchah nichts; aber er
entließ alle franzöſiſchen Diener und auch die Kammerfrauen,
die Marie aus Paris mitgebracht hatte. Sie ſtellte ihn zur Rede.
„Wir ſind im Krieg,” ſagte er leiſe.
Der Duc Noailles wollte ſich wegen ſeiner diplomatiſchen
Stellung nicht für ſie bloßſtellen, Don Chigi hatte nicht den Mut,
den mächtigen Colonna zu töten: ſeine Leidenſchaft nahm in dem
Maße ab, als die perſönliche Gefahr näher kam. Die Fürſtin,
im erſtickenden Gefühl der Hilfloſigkeit, dachte an Flucht; ſie bat
ihren Mann, ſie nach Frascati in die Sommerfriſche gehen zu
laſſen. Der Konnetabel ſagte das erſte Mal zu ihr „nein”
„Mein Gott,” ſchrie ſie, „was zögern Sie dann, wenn es Ihnen
ernſt iſt?"
„Es iſt mir ernſt,” ſagte er.
„So machen Sie ein Ende!”
„Ich machte es bereits.”
Sie taumelte zurück, im Geſicht grünlich.
„Gift!” keuchte ſie. Der Konnetabel ſprach kein Wort und
beobachtete ſie. Marie machte eine Bewegung, als wollte ſie ihm
an den Hals ſpringen. Dann fiel ihr der Kopf mit offenem Mund
zur Seite; ſie drehte ſich um ſich ſelbſt: Colonna fing ſie auf.
Als ſie aus der ſchweren Ohnmacht erwachte, fand ſie ſich in
ihrem Schlafzimmer. Die Lichter brannten. An ihrem Bett ſaßen
der Konnetabel, der Duc Noailles und Flavio Chigi.
„Meine Herren,” hörte ſie ihren Mann ſprechen, „die Fürſtin
wird in wenigen Sekunden aufwachen. Das hervorragende
Prä=
parat meines Florentiner Chemikers läßt jede Phaſe der
Ver=
giftung minutiös vorausbeſtimmen. Der Tod tritt heute morgen
um ſechs Uhr durch Herzlähmung ein.”
Marie hob ein wenig den Kopf; ſie fühlte ſich ſo ſchwach, daß
ſie nicht ſprechen konnte. Noailles und Chigi hatten blaſſe Lippen.
„Wie fühlen Sie ſich, Madame?” fragte Colonna und beugte
ſich über ſie. Marie ſchnitt eine Grimaſſe des Abſcheus. Er
ſprach weiter: „Dieſe beiden Herren folgten unklugerweiſe der
Einladung, die ich ihnen in Ihrem Namen überſandte. Dieſer
Eifer iſt zwar eine ſchöne Huldigung für Ihre bekannten Reize,
Madame; aber er hat doch die Herren in eine Falle geführt.
Dieſe Nacht werden Sie den Kavalieren keine Freude bereiten.”
„Fürſt Colonna,” unterbrach ihn Noailles mit etwas unſicherer
Stimme, „Gewalt gegen den exterritorialen Geſandten iſt
Völker=
rechtsbruch und dürfte für den Kirchenſtaat . ."
Der Konnetabel brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen:
„Exzellenz, glauben Sie, daß ich jetzt aufgelegt bin, das
Völker=
recht zu reſpektieren?"
„Ich biete Ihnen ritterliche Genugtuung, wenn Sie mir
er=
lauben, mich zu entfernen,” ſagte Nogilles.
„Ich biete Ihnen jede Genugtuung, die ſich mit meiner
Stel=
lung zum Heiligen Vater verträgt,” flüſterte Chigi.
„Madame,” wandte ſich der Konnetabel mit einem böſen
Lächeln an die Fürſtin, „die Herren denken doch an Deſertion.
Ich bin es Ihrer Schönheit ſchuldig, die Fahnenflucht zu
verhin=
dern.” — Er ſagte zu den Männern: „Darüber ließe ſich reden,
hätte ich für meine Genugtuung nicht ſchon ſelber geſorgt.”
Er zeigte auf die Weingläſer, aus denen die beiden getrunken
hatten:
„Was für die Geliebte recht iſt, ſei für die Liebhaber billig.”
Noailles griff ſich an die Kehle, als wollte er ſich würgen.
Chigi fiel auf die Knie und betete wimmernd und maßlos ſchnell.
Der Duc riß ſich die Krawatte auf, taumelte hoch, zur Tür hin.
Chigi umklammerte die Beine des Konnetabels.
„Laſſen Sie Ihre Anſtrengungen, meine Herren,” ſagte
Co=
lonna leiſe, beluſtigt. „Ich konſtatiere, daß die Fürſtin ihr Los
männlicher trägt. Die Tür iſt verſchloſſen und bewacht. Der
Kniefall vor mir neutraliſiert nicht das Belladonnapräparat.
Mein mitleidiger Sinn nur verbietet mir, Ihnen die Stunde der
Wirkung anzukündigen.”
Die Herren ließen ſich in die Seſſel fallen, kalten Schweiß auf
der Stirn und ohne einen Blick für die Fürſtin, die mit
geſchloſ=
ſenen Augen ſtumm und ohne Bewegung auf dem Rücken lag.
Sie horchten mit wirrer Angſt im Geſicht in ſich hinein und
war=
teten auf die Anzeichen der Giftwirkung. Keuchend preßte Chigi
die Hände aufs Herz, Noailles auf den Magen. Als der
Konne=
tabel fragte, ob er jetzt ſeinen Hauskaplan holen ſolle, ſchwanden
beiden die Sinne. Chigi fiel nach vorn über, mit dem Geſicht auf
den Teppich; den Duc Nogilles ſchüttelte ein kurzer Weinkrampf;
dann wurde auch er ſtill; ſein Körper hing über dem Seſſelrand.
Colonna ſtand am Fenſter und lachte lautlos.
Marie ſagte plötzlich mit klarer Stimme:
„Lorenzo, ich könnte Sie lieben, wenn auch Ihre Späße
teuf=
liſch ſind.”
„Madame,” ſagte Konnetabel kalt, „die Magenverſtimmung,
die ich Ihnen zugefügt habe, dauert noch drei Tage; dann wer=
Die kataloniſche Bewegung.
ZurVerhaftung des Führers der Aufſtändiſchen
Der Führer der kataloniſchen Aufſtändiſchen, der 65jährige
Abgeordnete Macia, iſt mit den übrigen Verhafteten, deren Zahl
mittlerweile auf 125 geſtiegen iſt, in der Akademiekaſerne in
Perpignan angekommen. Er war bei ſeiner Ankunft Gegenſtand
einer lebhaften Ovation. Die Verſchwörer ſtellten ſich in Reih
und Glied auf. Einer ſchwang die rot=goldene Fahne der
Kata=
loniſchen Republik, während alle die Nationalhymne anſtimmten.
Dann küßte Macia die Fahne, worauf alle Anweſenden in den
Ruf einſtimmten: „Bis zum Tode!‟ (Dies iſt die Deviſe der
kataloniſchen Republikaner.) Die Internierten haben geſchworen,
keinen Fluchtverſuch zu unternehmen. Macia und ſein
General=
ſtab, der mit ihm in ſeiner Villa verhaftet wurde, werden
wahr=
ſcheinlich in einem Hotel untergebracht werden.
Das Schickſal der verhafteten Verſchwörer.
In Pariſer Regierungskreiſen wird gegenwärtig die Frage
erwogen, was mit den Putſchiſten von Perpignan anzufangen
ſei. Wegen ihrer Putſchabſichten können ſie nicht unter Anklage
geſtellt werden. Sie werden vorausſichtlich wegen unerlaubten
Waffentragens und Beſitzes von Sprengſtoffen unter Anklage
geſtellt werden, einige auch wegen mangelnder Ausweispapiere
oder Widerſtandes gegen die Polizeibehörden, was aber alles
ziemlich glimpflich ablaufen dürfte. Nach erfolgter
Strafver=
büßung werden ſie ausgewieſen. Eine Auslieferung an Spanien
aber kann nur erfolgen, ſoweit es ſich um von der ſpaniſchen
Polizei geſuchte Leute handelt. Dies dürfte jedoch nur bei
weni=
gen der Verhafteten zutreffen, da dieſe ſich meiſt aus den beſſeren
Ständen rekrutieren.
Eine amtliche ſpaniſche Auslaſſung.
Madrid, 5. November.
Zur Frage der in Perpignan aufgedeckten Verſchwörung hat
die ſpaniſche Regierung eine Note der Preſſe zugeſtellt, in der
es u. a. heißt: Die ſpaniſche Sicherheitspolizei hatte ſeit etwa
vierzehn Tagen Kenntnis von einer angezettelten Verſchwörung,
deren einziges Ziel die Störung der öffentlichen Ordnung war.
Die Verſchwörer ſtanden im Einvernehmen mit einigen wenigen
in Spanien wohnenden Elementen. Das Weſentliche dabei iſt,
daß die ſchwachen Minderheiten, die ſich gegen das Regime
auf=
lehnen, durch Mangel an Kraft und durch das Fehlen einer
an=
gemeſſenen Stimmung in ihrem Verſuche, die Ordnung zu
ge=
fährden, noch einmal erfolglos blieben, und daß das Land ruhig
weiter leben kann, indem es nicht allein ſeiner Sicherheitspolizei
vertraut, ſondern auch der franzöſiſchen Regierung, die die
Gaſt=
freundſchaft, mit der ſie die politiſchen Flüchtlinge aufnimmt,
nicht mißbrauchen laſſen will.
Neues deutſch=franzöſiches Luftfahrtabkommen.
w. Paris, 5. November.
Wie die zuſtändige Stelle für Luftfahrtweſen mitteilt, dürfen
infolge eines zwiſchen der deutſchen und franzöſiſchen Regierung
abgeſchloſſenen Abkommens, private franzöſiſche Luftfahrzeuge,
die ordnungsgemäß angemeldet ſind, ohne weiteres deutſches
Gebiet überfliegen. Deutſche Privatflugzeuge dürfen unter den
gleichen Bedingungen Frankreich, nicht jedoch die franzöſiſchen
Kolonien und Mandatsgebiete überfliegen.
Serruns Miſſion.
* Verlin, 5. November. (Priv.=Tel.)
Die ſeit dem 22. Oktober im Berliner Auswärtigen Amt
ge=
führten Verhandlungen zwiſchen Vertretern des
Reichswirt=
ſchaftsminiſteriums und dem Direktor des franzöſiſchen
Handels=
miniſteriums Serruys ſtehen unmittelbar vor ihrem Abſchluß.
Sie drehen ſich in der Hauptſache um eine
Eingruppie=
rung des Saargebietes in das Eiſenkartell,
fer=
ner um die Zolltarife für die Saar=
Eiſenproduk=
tion. Eine entſprechende Abmachung iſt ausgearbeitet worden
und ſoll in dieſen Tagen unterzeichnet werden. In Paris hofft
man, daß die Unterzeichnung bereits am Samstag ſtattfindet, ſo
daß Serruys noch am gleichen Tage nach Paris zurückkehren
könnte. An Berliner amtlicher Stelle glaubt man noch nicht am
dieſen Termin, doch ſcheint es nicht ausgeſchloſſen, daß die
Freitagsverhandlungen die letzten Schwierigkeiten aus dem Wege
räumen werden. Ueber Fragen des deutſch=franzöſiſchen
Handels=
vertrages iſt nicht geſprochen worden, immerhin dürften aber mit
dem jetzigen Verhandlungsergebnis die ſpäteren Verhandlungen
ſich nicht mehr ſo ſchwierig geſtalten, wie das bisher der Fall war.
den Sie ſich in das Urſulinerinnenkloſter auf der Lungara
zurück=
ziehen."
Noailles und Chigi wachten mit ſchwerem Kopf und heftiger
Uebelkeit in ihren Wohnräumen auf. Der Geſandte hielt es für
geraten, ſich abberufen, zu laſſen; dem unbedenklicheren Chigi
glückte es ſpäter, die Fürſtin Colonna aus dem Kloſter zu
ent=
führen. In ſeinen Memoiren, die als Handſchrift in der
römi=
ſchen Geſandtſchaft kurſierten, ſteht zu leſen, daß Marie Colonna
niemals reizvoller geweſen ſei, denn als Nonne.
Antwort Prof. Liebermanns an Or. Arno Holz.
Der Präſident der Akademie der Künſte, Profeſſor Max
Liebermann, hat an Dr. Arno Holz das folgende
Schrei=
ben gerichtet:
Sehr geehrter Herr Doktor!
In der Hoffnung, der unfruchtbaren öffentlichen
Auseinander=
ſetzung ein Ende zu machen, komme ich Ihrem Wunſche nach und
antworte auf Ihren Appell folgendes:
Sie verlangen in Ihrem Brief, daß ich die Geiſter banne,
die Sie gerufen haben. In den Aeußerungen der Preſſe ſpiegelt
ſich nur das wieder, was ſich in unſerer neulichen Sitzung, der
Sie beiwohnten, begeben hat, und was Sie in dieſer erlebten,
war nur das ſpontane Reagieren unſerer Mitglieder auf Ihr
Auftreten. Sie waren eben leider ſelbſt der ſchlechteſte Anwalt
Ihrer eigenen Sache. Ich wiederhole Ihnen, was ich Ihnen
bereits geſchrieben habe: Daß kaum einer von uns gegen Ihre.
Idee, aus der preußiſchen eine deutſche Akademie, zu machen,
etwas zu erinnern hat. Und ich habe auch nicht Ihre Idee
iro=
niſiert, indem ich ſagte, daß zu ihrer Verwirklichung ein Bismarck
vonnöten ſei, ſondern ich wollte damit ſagen, daß ich Sie für
die=
ſen Bismarck nicht halten könne. Und der Verlauf der Sitzung
wird Sie überzeugt haben, daß meine Kollegen — und darunter
ſelbſt Ihre ſpeziellen Freunde — mir darin zuſtimmen.
Sie haben, wenn ich mich ſo ausdrücken darf, den Gaul am
Schwanze aufzäumen wollen. Sie haben mit Ihrer papierenen
Revolution angefangen, anſtatt mit ihr aufzuhören, wenn poſitive
Arbeit verſagt hätte. Sie wären Ihrem Ziel nähergekommen,
wenn Sie, anſtatt die Akademie von außen zu befehden, ſie von
innen hätten ausbauen helfen.
In Ihrem Appell glaube ich zwiſchen den Zeilen leſen zu
können, daß Sie nun mit uns poſitive Arbeit leiſten wollen,
Wenn dem ſo iſt, ſei die Streitaxt begraben!
Ihr ganz ergehener
Max Liebermanm
Seite 4
Samstag, den 6. November 1926
Nummer 308
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Wilhelm Engelhardt zeige
ich hiermit an
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Meine Verlobung mit Fräulein
Reſi Nell, Tochter des
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ſiorbenen prakt. Arztes Herrn
Dr. med. Ernſt Nell und ſeiner Frau
Gemahlin Emmy, geb. Gießen,
beehre ich mich anzuzeigen
Wilhelm Engelhardt
Stadtvikar ( 29292
im November 1926.
Heidelberg
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Uhre Verlobung zeigen an:
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Darmſtadt, den 4. November 1926.
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Geſtern abend 6 Uhr entſchlief im 74. Lebensjahre unſer
geliebter Gatte und Vater, Bruder Schwager und Onkel
Kommerzienrat Karl Ihrig.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Marie Ihrig, geb. Conzen
Meta Ihrig
Fritz Ihrig.
Darmſtadt, den 5. November 1926.
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Martinsſtraße 66.
Die Beerdigung ſindet Montag, den 8 November, vormittags
11 Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofes aus ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute früh um ½5 Uhr
nach kurzem, ſchwerem Leiden, wohlverſehen mit den Tröſtungen unſerer
hl. Kirche, meinen treuen Gatten, unſren lieben Vater,
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Herrn
Prof. Ludwig Büttenbender
Studienrat i. R.
im 70. Lebensjahre zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. ( 29265
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Luiſe Büttenbender, geb. Neff
Ingenieur Willi Gramm und Frau
Luiſe, geb. Büttenbender
Stud.=Aſſeſſor Georg Büttenbender
und Frau Helene, geb. Hunecke
und 1 Enkel.
Darmſtadt, den 5. November 1926.
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Die Beerdigung findet Montag, den 8. November, nachmittags 3 Uhr,
von der Friedhofskapelle (Nieder=Ramſtädterſiraße) aus ſiatt.
Das Seelenamt findet Dienstag um 2/,7 Uhr in der Liebfrauenkirche
(Klappacherſtraße) ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Heimgange unſerer
unvergeßlichen Entſchlafenen
ſage ich auf dieſem Wege meinen beſten
Dank. Beſonderen Dank Herrn Pfarrer
Lohſink für ſeine ſo troſtreiche Grabrede,
dem Geſangverein „Blüte” für den
er=
hebenden Geſang und das Tragen zur
letzten Ruheſtätte, ferner für den
Nach=
ruf beim Kranzniederlegen ihres
Vor=
ſitzenden Herrn Schwöbel, ſowie alleit
anderen Kranzſpendern. (16223
Im Namen aller Angehörigen:
Leonhard Trautmann.
Affolterbach, den 4. November 1926.
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Nummer 308
Samstag, den 6. November 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Darmſtadt, 6. November.
— Erledigt ſind: Eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
an der Volksſchule in Dietzenbach, Kreis Offenbach; eine
Lehrer=
ſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der Volksſchule in
Oberts=
hauſen, Kreis Ofenbach; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
Lehrer an der Volksſchule in Groß=Steinheim, Kreis Offenbach,
Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden, jedoch kann eine anderweitige
Woh=
nung für einen verheirateten Lehrer beſchafft werden; eine Lehrerſtelle
für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Nieder=
See=
men, Kreis Schotten. Wohnung iſt vorhanden und frei.
— Hefſiſches Landestheater. In dem zu Beginn des heutigen
Abends, der im Kleinen Haus drei Erſtaufführungen bringt, zur
Auf=
führung gelangenden „Perſiſchen Ballett” von Egon Welleſz
haben die Damen: Kreibig, Berdolt und Reiß, ſowie Herr Scharff die
weſentlichen Aufgaben. Hierauf folgt die einaktige Oper „Apollo
und Hyazinth” mit den Damen: Penſe, Albrecht, Buchheim und
den Herren: Strzeletz und Ebert im den tragenden Geſangspartien.
Den Schluß d.s Abends bildet ein Ballett nach Pergoleſe von
Stra=
winſky, „Pulcinella”, das von den Damen Kreibig, Scheinpflug,
Berdolt, Böhm ſowie den übrigen Damen des Ballettes getanzt wird;
der zur Handlung gehörige Geſang wird von Margarete Albrecht und
den Herren Grauert und Strzeletz ausgeführt. — Die drei Werke werden
muſikaliſch von Kapellmeiſter Paul Gerhard Scholz, ſzeniſch von
Oscar Fritz Schuh geleitet, die tänzeriſche Ausgeſtaltung der beiden
Ballette iſt der Ballettmeiſterin Manda von Kreibig anvertraut.
Die morgen Sonntag, abends 6 Uhr, im Großen Haus ſtattfindende
erſte diesjährige Aufführung von Verdis „Aida” weiſt in den
weſent=
lichen Partien folgende Beſetzung auf: Amneris: Anna Jacobs;
Rada=
mes: Gotthelf Piſtor; König: Heinrich Kuhn; Ramphis: Heinrich
Hölzlin; Amonasro: Imre Aldori; Prieſterin: Margarete Albrecht;
Bote: Rudolf Strzeletz. Die Partie der Aida wird — wie bereits
mit=
geteilt — wegen Indispoſition von Charlotte Maſſenburg von Frau
Margarete Bäumer, der hervorragenden hochdramatiſchen Sängerin
des wüirttembergiſchen Landestheaters in Stuttgart, geſungen.
Muſika=
liſcher Leiter der Aufführung iſt Generalmuſikdirektor J. Roſenſtock.
Heute Samstag beginnt der Vorverkauf für die Mieter des
Landes=
theaters, zu dem am Donnerstag, den 11. November, abends 8 Uhr,
im Kleinen Haus ſtattfindenden zweiten Vortrag von Dr. Philipp
Kraemer über „Bali, die Märcheninſel”.
— Chodowiecki=Ausſtellung im Landesmuſeum. Die Ausſtellung
zum Gedächtnis der 200. Wiederkehr der Geburt des berühmten
Ber=
liner Zeichners und Radierers wird noch bis Mitte November
zugäng=
lich ſein. Die ausgeſtellten Blätter gehen dann wieder in die Hände
ihres Eigentümers, des Herrn Generalkonful Karl Mayer in
Darmſtadt, zurück. — Das Kupferſtichkabinett bereitet dann mit
Bil=
dern und Zeichnungen aus der Zeit von 1912—1926 einen Ueberblick
über das Schaffen des Hanauer Malers Ewald vor, deſſen Gemälde
auf der derzeitigen Ausſtellung der Darmſtädter Sezeſſion am Rheintor
ein gewiſſes Aufſehen gemacht haben.
— Führungen im Landesmuſeum. Die nächſte Führung findet
Mitt=
woch, 10. November, pünktlich 3 Uhr, in der Galerie ſtatt. Dr. Freund
wird vor den Gemälden der Frhr. von Hehl’ſchen Stiftung über das
Thema „Der romantiſche Böcklin” ſprechen.
— Der Vortrag Prof. Dr. Karl Berger über Schillers
Nach=
leben und ſeine Bedeutung für unſere Zeit, der, wie
wir bereits berichteten, am Todestag Schillers, den 10. ds., abends
8½ Uhr, in den Räumen der Buchhandlung Heinrich Schroth,
Rhein=
ſtraße 15, ſtattfindet, begegnet erfreulicherweiſe allſeits großem
In=
tereſſe. Rechtzeitige Verſorgung mit Eintrittskarten dürfte ſich daher
empfehlen. (Wir verweiſen auf die Anzeige in heutiger Nummer
un=
ſeres Blattes.
— Reformationsfeier der Martinsgemeinde. Die Martinsgemeinde
beging nach den vorausgegangenen Feſtgottesdienſten auch in einem
Gemeindeabend, die 400=Jahrfeier der Reformation in Heſſen.
Im Mittelpunkte des Abends ſtand der Vortrag des Herrn Prälaten
D. Dr. Diehl über „Die evangeliſche Bewegung und die Reformation
in Heſſen”. Was der Redner aus der Geſchichte unſerer heſſiſchen
Lan=
deskirche mitteilte, fand das regſte Intereſſe aller Anweſenden. Es iſt
wohl eine ſeltene Gabe, daß ein ſo hochſtehender Forſcher, wie Prälat
D. Dr. Diehl, ſein Wiſſen ſo überaus klar und packend auch dem Laien
zugänglich machen kann. Nach den Ausführungen des Nedners kommt
dem Jahre 1526 eine dreifache Bedeutung zu: Es iſt das Jahr des
Abſchluſſes, des Anfangs und des Uebergangs. Ein Abſchluß iſt es
inſofern, als die evangeliſche Bewegung im Volk, die der Neformation
des Landes durch den Landesherrn Philipp dem Großmütigen
voraus=
ging, durch Einführung der Reformation endete, d. h., die ebangeliſche
Geſinyung, die von Luther her ſich eines großen Teils der Geiſtlichkeit
und des Volkes bemächtigt hatte, war auch in den oberen Volksſchichten
und wurde zur offiziellen Staatsangelegenheit, zur Einführung der
lutheriſchen Lehre durch den Landesherrn. Da nun im felben Jahre
auch dieſe evangeliſchen Gemeinden ſich eine neue Ordnung gaben und
unter eine einheitliche Führung ſtellten, iſt 1526 auch der Beginn der
heſſiſchen Landeskirche, die zum erſten Male im Erſcheinung trat auf der
„Synode zu Homberg an der Efze. Und ſchließlich bedeutet das Jahr
1526 einen Uebergang, da ja die durch Aufhebung der Klöſter und
vie=
ler Pfründen freigewordenen Güter einer neuen Verwendung zugeführt
werden mußten. Es iſt ein beſonderes Verdienſt Philipps geweſen, daß
er in Erkenntnis der ſozialen Aufgaben der Reformation all dieſe
Ein=
künfte dem Volke zugute kommen ließ, indem er ſie für Hoſpitäler,
Stif=
tungen und Stipendiatenanſtalten verwendste. Der Vortrag war
ein=
gerahmt von Geſangsdarbietungen der Frau Aga Zeh geb.
Land=
zettel und des Herrn Landzettel, begleitet von Herrn Zeh. Der
Poſaunenchor trug unter Leitung des Herm Breitrück einige
Stücke vor.
— Die Simultanſchule und ihre Stellung in den Schulfragen der
Gegenwart war das Thema, über das kürzlich die Verſammlung
der in ſtattlicher Anzahl erſchienenen Religionslehrer des Dekanats
Darmſtadt unter dem Vorſitz des Herrn Dekan Weißgerber
ver=
handelten. Im Hinblick auf das zu erwartende Reichsſchulgeſetz war
dieſe Frage ſehr aktuell. Lehrer Helmreich, der erſte Redner, fand
warme Worte für die Simultanſchule wegen ihres voltsverſöhnenden
Charakters und ihrer Segenswirkungen gerade für ihr Herzſtück, den
Religionsunterricht. Aus pädagogiſchen, ſozialen und wirtſchaftlichen
Gründen muß ſie beibehalten werden. Nicht den Parteien, auch nicht
einer Kirche, ſondern dem Volke gehört die Schule! Der zweite
Redner, Pfarrer Berck, betont beſonders die Gefahren einer
angeſtreb=
ten Konfeſſionsſchule, die — als römiſche Konkordatsſchule — nur
ent=
wurzelnde, entrechtende und entwertende Wirkungen für unſere
Volks=
ſeele haben könne. Schulgemeinſchaft, Volksgemeinſchaft,
Kirchengemein=
ſchaft müſſen nebeneinander ſtehende, überparteiliche Provinzen des
Gottesreichs ſein. So verband eine einmütige Einſtellung die große
Schaar der Lehrer und Pfarrer. Es wurde eine Entſchließung
folgen=
den Wortlauts angenommen: „Die Religionslehverkonferenz des
evan=
geliſchen Dikanats Darmſtadt vom 25. Oktober 1926 tritt mit
Entſchieden=
heit für die Sicherung und Erhaltung der durch ein halbes Jahrhundert
bewährten heſſiſchen Simultanſchule auf chriſtlicher Grundlage mit
kon=
feſſionellem Religionsunterricht ein, als der Schule der deutſchen
Volks=
gemeinſchaft, die ihre Gewähr allein hat in den religiöſen und ſittlichen
Kräften des Chriſtentums. Die Konferenz fordert von allen
maßgeben=
den Stellen in Heſſen und im Reich, daß ſie ſich jedem Verſuch einer
Be=
ſeitigung dieſer heſſiſchen chriſtlichen Simultanſchule mit allen Mitteln
widerſetzen. Die Konferenz erwartet von den evangeliſchen Lehrern
und Geiſtlichen eine vertrauensvolle Zuſammenarbeit für dieſe
Simul=
tanſchule und für unſere chriſtliche deutſche Volksgemeinſchaft.” Wl.
Der Jugendbund des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten G. D.A.
hielt eine außerordentlich gut beſuchte Verſammlung ab, in der der
Reichsjugendbundleiter Fritz Mewes, Berlin ſprach. In ſeinem
Vor=
trag führte der Redner aus, daß die Jugend des Gewerkſchaftsbundes
der Angeſtellten gewillt ſ.i, an dem Vorwärtskommen unſeres
Vater=
landes mitzuarbeiten. Sie habe dieſes Beſtreben in einer Kundgebung
niedergelegt, die „Unſer Wille” heißt. Es iſt notwendig, daß die
An=
geſtellten ſich voll und ganz ihrem Berufe widmon, denn nur dann,
wenn jeder ſeinen Poſten ausfüllt, dient er dem Volksganzen. Dazu
iſt es aber auch notwendig, daß der Angeſtellte die nötige Fortbildung
genießt und daß er ſich an Körper und Seele rein hält. Nur ein
kräf=
tiger und geſunder Menſch kann die heutigen Anforderungen erfüllen,
die im Berufe an ihn geſtellt werden. Dies zu erreichen, ſei die erſte
Aufgabe des Jugendbundes des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten.
Begeiſtert ſtimmte die Jugend dieſer Kundgebung zu und legte aufs
neue das Bekenntnis ab, nach dieſen Grundſätzen zu handeln und dafür
Sorge tragen zu wollen, daß dieſer Gedanke in immer weitere Kreiſe
getragen wird.
— Die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft e. V. veranſtaltet
am Samstag, den 6. Nov=mber, von abends 8 Uhr ab, im „Konkordig=
Saal”, Waldſtraße, eine Tanzunterhaltung, wobei die Diplome und
Ehrenpreiſe des letzten Vereinswettſchreibens zur Verteilung gebracht, mittel gegen Erlältungen, 7000 notar besl Zeuanisse verbürgen den
werden. Der Zutritt zu der Veranſtaltung iſt außer den Mitgliedern
und deren Angehörigen auch Freunden und Gönnern gerne geſtattet.
Am kommenden Sonntag findet ein Spaziergang nach dem Einſiedel
ſtatt. Der Abmarſch erfolgt um 2 Uhr vom Verkehrsbüro.
Großes Haus.
Sonntag, 7. Nov. K 2 (Bühnenvolksbund). Anfang 6 Uhr,
Ende 10 Uhr: „Aïda”. Oper von Verdi. Preiſe: 120 bis
12 Mk.
Montag, 8. Nov. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 9. Nov. L 5. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Der
Ring des Nibelungen”. Vorabend: „Das
Rhein=
gold”. Von Rich. Wagner. Preiſe: 1 bis 10 Mk.
Mittwoch, 10. Nov. B 5, Schülermiete rot 2. Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: „Wilhelm Tell”. Schauſpiel von Schiller.
Preiſe: 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, 11. Nov. C 6. Anfang 7½ Uhr, Ende 10½ Uhr:
„Gaſparone”. Operette von Millöcker. Preiſe: 1 bis
10 Mk.
Freitag, 12. Nov. G 4 (Volksbühne). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „Mann iſt Mann” (Die Verwandlung des
Packers Galy Gay in den Baracken von Kilkoa). Luſtſpiel
von Bert. Brecht. Preiſe: 0.80 bis 8 Mk.
Samstag, 13. Nov. Samstags=Fremdenmiete 2. Vorſtellung.
Anfang 3½ Uhr, Ende nach 6½ Uhr: „Don Giovanni”.
Oper von Mozart. Preiſe: 0.70 bis 7 Mk.
Sonntag, 14. Nov. Nachm. 3½ Uhr, Ende 6 Uhr:
Volksvorſtel=
lung zu ermäßigten Preiſen: „Rigoletto”, Oper von
Verdi. Preiſe: 1 bis 4 Mk. — Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
Sonntags=Fremdenmiete 2. Vorſtellung. Neu einſtudiert:
„Iphigenie”. Schauſpiel von Goethe. Preiſe: 1 bis 10 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, 7. Nov. Vorm. 11 Uhr: Electrola=Konzert
der Firma Karl Jäger. — Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
Gaſtſpiel des Heſſiſchen Künſtlertheaders. Uraufführung:
„Der Berg”. Von Herb. Kranz. Preiſe: 0.50 bis 3.50 Mk.
Montag, 8. Nov. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 9. Nov. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Vorſtellung
für das Bezirksgewerkſchaftskartell: „Das Grabmal des
unbekannten Soldaten”. Tragödie von P. Raynal.
Preiſe der reſtlichen Karten: 1 bis 6 Mk.
Mittwoch, 10. Nov. Anfang 8 Uhr: Erſter
Kammermuſik=
abend des Schnurrbuſch=Quartetts. Werke von
Schumann, Smetang, Johann Senfter. Preiſe: 1, 2, 3 Mk.
Donnerstag, 11. Nov. Anfang 8 Uhr: Zweiter
Lichtbil=
dervortrag von Dr. Phil. Kraemer: „Bali, die
Märcheninſel”, Preiſe: 0.80, 1.50, 2 Mk.
Freitag, 12. Nov. Zuſatzmiete V (5). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr. Zum erſten Male wiederholt: „Perſiſches Bal=
Oper von Mozart. „Pulcinella”. Pantomime von
Jgor Strawinſky. Preiſe: 1 bis 6 Mk.
Samstag, 13. Nov. H 3 (Bühnenvolksbund). Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: Die Geſchwiſter‟ Die
Mitſchul=
digen”. Zwei Schauſpiele von Goethe. Preiſe: 1 bis 6 Mk.
Sonntag, 14. Nov. Vorm. 11½ Uhr: Erſte Morgenfeier:
Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Zuſatzmiete IV (4): „Der kehrsburegu.
Biberpelz‟. Eine Diebskomödie von G. Hauptmann.
Preiſe: 1 bis 6 Mk.
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— Liederkranz. Zum diesjährigen Heybſtkonzert, welches am
Sonn=
tag, den 7. November, nachmittags 4 Uhr, in der Otto Berndt=Halle
ſtattfindet, iſt wieder von ſeiten der Leitung ein künſtleriſch
anſprechen=
des Programm zuſammengeſtellt. Der Chor unter der Stabführung
ſeines tüichtigen, langjährigen Dirigenten, Herrn Kammermuſiker Max
Stetefeld, ſingt außer einigen Volksliedern neuere 4=cappella=Chöre von
dem bekannten Berliner Komponiſten Hugo Kaun (,Gebet” und „Vom
Rhein”), ſowie „Geimat” von Wiesner. Als Soliſtin wirkt mit die hier
ſo gern gehörte Konzertſängerin Frau Suſanne Horn=Stoll, welche, von
ihrem Gatten, Herrn Kammermuſiker Wilh. Horn, am Flügel begleitet,
Lieder von Brahms, Wolf, Strauß, Herrmann, Bizet und Delli=Aqua
ſingen wird. Es dürſte von Inteneſſe ſein, wieder einmal das ſo ſelten
gehörte Inſtrument, die Viola, als Soloinſtrument zu hören. Herr
Horn wird Chaconne für Viola, Op. 8, von Marteau, außerdem Andante
von Rubinſtein und Violaſolo aus dem Ballett Giſella von Adam zu
Gehör bringen.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Auf die heute abend ſtattfindende
Monatsverſammlung wird beſonders aufmerkſam gemacht.
Nach einer früheren ſchönen Gepflogenheit werden die in den letzten
Monaten neueingetretenen Mitglieder durch den Vorſtand feierlich
be=
grüßt. Auch die Singmannſchaft hat ihre Mitwirkung zugeſagt. Um
pünktliches Erſcheinen wird gebeten.
— Oppheum. Der Kartenverkauf für die Kindervorſtellung „Hänſel.
und Gretel” am Sonntag, nachmittags 3½ Uhr, findet ſchon heute im
Verkehrsbüro ſowie im Zeitungs=Kiosk am Schloß ſtatt. Es gelten
Ein=
heitspreiſe für Erwachſene und Kinder von 0,50 bis 1,50 Mk. (ſiehe
Anzeige). Die Hauptrollen werden von den reizenden Liliputanern
dar=
geſtellt.
— Rieſenzirkus Gleich iſt immer noch Senſation und Tagesgeſpräch.
Die geſtrige Abendvorſtellung war wieder ohne jede Lücke beſetzt und
der beſte Beweis ſür die Zugkräftigkeit des Unternehmens. Morgen
Sonntag und Montag, 8. November, finden zwei Veranſtaltungen ſtatt,
und zwar nachmittags 3 Uhr und abends 7.30 Uhr. Das
Nachmittags=
programm iſt ebenſo reichhaltig wie abends. Kinder bis zu 12 Jahren
und Militär zahlen zu allen Vorſtellungen nur halbe Preiſe. Der
Be=
ſuch der Nachmittagsvorſtellung dürfte beſonders empfohlen werden.
Es wird noch darauf hingewieſen, daß die am Mittwoch, den 10.
No=
vember, angeſetzte Schul= und Familienvorſtellung bereits am Montag,
den 8. November, nachmittags 3 Uhr ſtattfindet.
— Der ſchienenloſe Zug, deſſen Ankunft in Darmſtadt auf morgen,
Samstag, den 6. November, feſtgeſetzt war, hat in Mainz einen kleinen
Unfall erlitten, ſo daß ſeine Ankunft erſt Montag, den 8. November,
erfolgt. Der Zug iſt in der Garage Adolf Walther, Grafenſtraße 6, zu
beſichtigen.
— Radio=Apparate für Kriegsblinde. Wie uns mitgeteilt wird, iſt
es nunmehr der Heſſiſchen Hauptfürſorgeſtelle der Kriegsbeſchädigten=
und Kriegshinterbliebenenfürſorge durch ſehr weitherzige Mithilfe, der
Firma Adam Opel., Motorwagenfabrik in Rüſſelsheim, und dank dem
Entgegenkommen der Firma Schneider u. Opel in Frankfurt am
Main=Eſchersheim gelungen, den in Heſſen wohnenden Kriegsblinden, die
noch nicht an den Rundfunk angeſchloſſen waren, Radio=Apparate (
Fa=
brikat Schneider=Opel) nebſt Zubehör zur Verfügung zu ſtellen. Damit
iſt nun ſämtlichen heſſiſchen Kriegsblinden die Möglichkeit gegeben, die
Verbindung mit der Außenwelt aufzunehmen.
Aerzte
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Vertretung und Lager: Heinrich Hochstätter, Riedeselstr. 17. Tel. 3297
— Ebangeliſcher Bund. Es iſt zu erwarten, daß die
Feſtberſamm=
lung am Sonntag nachmittag 3 Uhr bei der die Herien Prälat D. Dr.
Diehl. Bundesdirektor Fahrenhorſt und Landesvorſitzender D. Waitz
Anſprachen halten, von hier und auswärts ſo ſtark beſucht wird, daß
die Stadtkirche nicht ausreicht. Deshalb wird ſchon jetzt darauf
auf=
merkſam gemacht, daß eine Parallelverſammlung zur ſelben Stunde in
der Stadtkapelle vorgeſehen iſt, bei der dieſelben Redner ſprechen
wer=
den. An der Begrüßungsverſammlung, die abends 8 Uhr in den
Räu=
men der Vereinigten Geſellſchaft ſtattfindet, können außer den
aus=
wärtigen Feſtgäſten auch die Darmſtädter Freunde und Mitglieder des
Evangeliſchen Bundes mit ihren Angehörigen teilnehmen. Dasſelbe
gilt für die öffentliche Hauptverſammlung, die am Montag vormittag
11½ Uhr in der Otto Berndt=Halle, Alexänderſtraße 22, ſtattſindet, und
bei der der als Lutherforſcher weit bekannte Profeſſor an der hieſigen
Techniſchen Hochſchule, Herr Geh. Hofrat D. Dr. A. E. Berger über
„Reformation und Kultur” einen Vortrag hält. Alle diejenigen, welche
an dem gemeinſamen Mittageſſen teilnehmen wollen, werden gebeten,
ſich bei Herrn Rechnungsrat Hebermehl. Waldſtraße 40, anmelden zu
wollen.
— Der Verein der ehemaligen Schüler und der Freunde des
Real=
gymnaſiums hielt im Reſtaurant „Sitte” ſeine
Hauptverſamm=
lung ab. Der Leiter des Feſtkommerſes am 25. September, der
eigent=
lichen Wiederſehensfeier der alten Realgymnaſiaſten, wozu die
Vorbe=
reitungen in der Hand des Vereins lagen, ſtattete zunächſt Bericht über
den prächtigen und harmoniſchen Verlauf dieſer Veranſtaltung ab.
Allen, die ſich um das Zuſtandekommen des Kommerſes verdient
ge=
macht hatten, wurde herzlichſt gedankt. Die einen kleinen Ueberſchuß
aufweiſende Abrechnung über die Feier wurde geprüft und der
Feſt=
rechner entlaſtet. Ueber die Art und Weiſe der Uebergabe der „
Stif=
tungsurkunde” über die anläßlich der Hundertjahrfeier geſammelte und
noch weiterhin zu ſammelnde Jubiläumsſpende wurde eingehend
verhandelt und Beſchluß gefaßt. Ein Vorſchlag zur Ausgabe von
„Bauſteinen” für den weiteren Ausbau der Spende wurde dem neuen
Vorſtand zur Beachtung überwieſen. Großzügige Werbearbeit für die
künftige Weiterausgeſtaltung der Spende wird beſchloſſen. Die Neuwahl
des fünfköpfigen Vorſtandes ergab die Wiederwahl der bisherigen
Mit=
glieder des vorbereitenden Ausſchuſſes mit einer Zuwahl. Die
Not=
wendigkeit der Beſtellung eines beſonderen Kuratoriums für die
Verwaltung und Ueberwachung der Verwendung der Spende wurde
all=
ſeitig anerkamt. Die Funktionen dieſes neu zu ſchaffenden
Verwal=
tungsorgans ſollen ſatzungsmäßig feſtgelegt und von einer demnächſtigen
Mitgliederverſammlung durchberaten werden. Kurze Mitteilungen über
die am nächſten Samstag ſtattfindende akademiſche Feier des
hundert=
jährigen Beſtehens der ſämtlichen hieſigen Realbildungsanſtalten und
Stellungnahme hierzu bildeten den Schluß des anregend verlaufenen
geſchäftlichen Teiles des Abends, dem noch ein längeres gemütliches
Bei=
ſammenſein folgte. — Im Laufe der Verhandlungen gab weiter noch
ein Vorſtandsmitglied auf Anregung aus der Verſammlung heraus
einen intereſſanten Rückblick auf die im März 1921 erfolgte Gründung
des Vereins, die zum Schutze des damals bedrohten Beſtandes der Schule
geſchah, entrollte daran anſchließend ein Bild vom heutigen Lehrplan
des Realgymnaſiums und vom Entſtehen des Reform=Realgymnaſiums
und betonte die dringende Notwendigkeit des Weiterbeſtehens des
Ver=
eins auch über die nun verrauſchten Feſttage hinaus zum Wohle der
lett”. Von Egon Welleſz. „Apollo und Hyazinth”, allen ehmaligen Nealgymngſiaſten ans Herz gewachſenen Lehranſtalt.
— Die Mitglieder des Vereins ſeien auch an dieſer Stelle auf die am
17. November beginnenden Vorträge im Realgymnaſim zum
Beſten der Wohlfahrtskaſſe der Schule hingewieſen und zu zahlreicher
Beteiligung aufgefordert.
Das Amt für Leibesübungen macht beſonders auf den im
Na=
men des Akad. Skikluhs laufenden Sportfilm von
Bergſchön=
heit und Winterſonne aufmerkſam. Die Vorführungen ſind
Robert Schumann. (Mitwirkende: Kapper, Liebel, am 11. und 12. November, abends 8 Uhr, in der Otto Berndt=Halle.
Poerner, Barezinſky, Riede.) Preiſe: 0.50 und 0.80 Mk. — Mitglieder von Turn= und Sportvereinen erhalten Eintrittskarten zum
ermäßigten Preiſe von 1 Mark im Sporthaus Adelmann und Ver=
— Im Schloßmuſeum finden vom 1. November an, nur vormittags
um 11 und 11½ Uhr Führungen ſtatt; da 50 Räume zu beſichtigen,
dauert jede Führung über eine Stunde.
— Arbeiterjubiläum. Der Glaſer Julius Hoffner, hier,
Tannen=
ſtraße 23, feiert heute ſein 25jähriges Arbeitsjubiläum bei der Firma
Georg Schulz, Bauglaſerei, Beſſunger, Straße 74.
— Unfall. Geſtern abend kurz vor 6 Uhr wurde ein junger Mann
in der Rheinſtraße, von einem Auto angefahren. Der Verunglückte
erlitt einige Hautabſchürfungen und wurde von der Sanitätswache
(Tel. 400) nach dem Städt. Krankenhaus verbracht.
Polizeibericht. Am 5. 11. 26, nachmittags zwiſchen 12½ und
2 Uhr, wurde in der Rheinſtraße ein raffinierter Einbruch bei dem
Lotterieeinnehmer Hilsdorf ausgeführt. Der Täter drang von der
Straße aus durch Oeffnen der Ladentüre mittels Nachſchlüſſels in den
während der Mittagszeit verſchloſſenen Laden ein und entwendete
mehrere Hundert Mark Bargeld. Die vorhandenen Loſe warf der
Täter durcheinander, ohne welche mitzunehmen. — Seit Ende
ver=
gangener Woche iſt hier ein Manſardeneinbrecher an der Arbeit der
bereits 5 Einbyſiche ausgeführt hat. In zwei Fällen wurde der Täter
geſehen. Der Beſchreibung nach handelt es ſich um ein und dieſelbe
Perſon. Auch für die andeven Fälle kommt nach der Arbeits veiſe der
gleiche Täter in Betracht. Entwendet wurden nachfolgend aufgeführte
Gegenſtände: Ein getragener grauer Sommeranzug, ein getragener
blauer Anzug, eine grüngraue Herrenhoſe, ein neuer Vulkan=Fribre=
Koffer, eine ſilberne Armbanduhr mit der Nr. 9/4, eine ſilberne
Damen=
uhr mit Goldrand, ein goldener Damenring mit rotem Stein, eine
ſchwarze, innen mit rotem Leder gefütterte Lacklederhandtaſche mit
41 Mark, eine braune Geldbörſe mit 8 Mark, ein Paar ſchwarze
Damen=
ſpangenſchuhe, 2 Tafeln Schokolade, und 12 Mark loſes Geld. Der
Täter iſt nach der Beſchreibung 30 bis 40 Jahre alt, etwa 175 bis
1,80 Meter groß und hat mageres blaſſes Geſicht. Bekleidet war er
mit dunkelblauem Anzug und ſchwarzem Hut (ohne Ueberzieher).
Mit=
teilungen, die für die Ergeifung des Täters von Bedeutung ſind, werden
von der Kriminal=Abteilung, Zimmer 5, entgegengenommen. — Am
12. 10. 26, abends zwiſchen 12 und 1 Uhr, iſt in dem Reſtaurant
„Münchener Hofbräu”, Ecke Wald= und Grafenſtraße, ein Covercoat=
Mantel vertauſcht worden. Der zurückgebliebene Mantel iſt von der
gleichen Stoffart und Farbe, gut erhalten und für kräftige Figur
ge=
arbeitet. Maßarbeit der Schneiderei Joh. Herber, Oberlahnſtein. Da in
dieſem Falle eine Verwechſlung und keine Aneignungsabſicht vorliegen
dürfte, wird der rechtmüßige Beſitzer des zurückgelaſſenen Mantels
er=
ſucht, dieſen gegen Ablieferung des Vertauſchten bei der Kriminal=
Abteilung, Zimmer 10. in Empfang zu nehmen. — Von einer Bauſtelle
am Böllenfalltor wurden zwei Rollen Ruberoid, aus einem Hausflur
ein Herrenfahrrad, Marke „Adler”, und aus einem nichtverſchloſſenen
Büro eine 25 Zentimeter hohe Tiſchuhr geſtohlen. — In der Nacht
vom 4./5. 11. 26 brannte in der Nähe des Viadukts an der
Weiter=
ſtädter Straße auf dem Bahnkörper ein zu Lagerzwecken verwendeter
Waggon vollſtändig nieder. Die Entſtehungsurſache iſt bis jetzt noch
ungeklärt. — Feſtgenommen wurde auf Anordnung des Amtsgerichts
Arnſtein der Zimmermann Vitalis Weigand wegen Betrugs.
— Aufhebung der Steuerverzugszuſchläge bevorſtehend. Der
Ver=
zugszuſchlag beträgt zurzeit noch immer 34. Prozent. Auf Eingabe des
Deutſchen Großhandels E. V. hat ſich das Neichsfinanzminiſterium
nun=
mehr zu einer alsbaldigen Beſeitigung der
Verzugszu=
ſchläge entſchloſſen, ſo daß in Zukunft bei nicht rechtzeitiger
Zah=
lung lediglich Verzugs zinſen erhoben werden. Eine diesbezügliche
Verordnung dürfte nächſter Tage ergehen.
Geſchäftliches.
Das Champagner=Girl im Schaufenſter. Eine originelle und luſtige
Reklame, die eine große Menge Schauluſtiger anlockt, hat das
Tapeten=
haus Wilhelm Erhardt am Weißen Turm in einem ſeiner Fenſter
ausgeſtellt. Eine Abbildung von 6 niedlichen Champagner=Girls, die
bekanntlich zurzeit im Orpheum auftreten, ſchlenkern mit ihren hübſchen
Beinchen und blichen inmitten einer bühnenartigen, koſtbaren,
vielfar=
bigen und aparten Stoff= und Tapetendekoration, die von der Firma
ſelbſt hergeſtellt iſt, vergnügt in die Welt.
Tageskalender für Samstag, den 6. November 1926.
andestheater Großes Haus, vorm. 11½ Uhr: Akadem. Feier
anläßlich des 100jähr. Beſtehens der drei Darmſtädter Reglanſtalten.
— Abends 7½ Uhr, Ende 10½ Uhr, I 2 (Bühnenvolksbund): „
Mac=
beth‟. — Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr,
Zuſatz=
miete VI (4): „Perſiſches Ballett”, „Apollo und Hyazinth”,
Pul=
einella”. — Orpheum, abends 8 Uhr: „Das Champagner=Girl”. —
kieſen=Cireus Gleich, Meßplatz, abends 7.30 Uhr.
Schloß=Café: Konzert. — Café Rheingold: Konzert und
Tanz, Winzerfeſt. — Weinhaus Weißer Turm: Konzert und
Tanz. — Hotel Schmitz: Unterhaltungsmuſik. — Spaniſche
Bodega: Künſtlerkonzert. — Kaufm. Stenogr.=
Geſell=
chaft, abends 8 Uhr, im Konkordigſaal: Tanzunterhaltung.
Her und 6ler; Barbarafeier. — Heſſ. Jagdklub abds.
Uhr, im Städt. Saalbau: Hubertusfeier. — Turnhalle am
Voogsplatz, abends 8 Uhr: Kundgebung der Reichs=, Staats= u.
Zemeindebeamten des Landes Heſſen. — Kinovorſtellungen:
(nion=, Reſidenz=Theater, Palgſt=Lichtſpiele.
Seite 6
Samstag, den 6. November 1926
Nummer 308
Handel mit gefälſchten
Reifezeugniſſen.
Der Staatsanwalt führt aus, im Mittelpunkt der Strafſache
ſtän=
ben S. u. Sch., die anderen Angeklagten ſeien nur Figuren im Spiel.
S. ſei der Leiter der Schule geweſen, im Innern habe er aber den
Beruf zum Lehrer nicht gehabt, Sch. ſei, was ſtraferſchwerend ſei,
Be=
amter gewoſen. S. habe den Schilern falſche Abgangszeugniſſe behufs
Immatrikulation behändigt, manches habe S. dabei geheimnisvoll,
vielleicht ſchauſpieleriſch in Schleier gehüllt. Man könne annehmen, daß
noch ein Dritter tätig geweſen ſei, der Stempel und Formulare
be=
ſchafft habe. S. u. Sch. erſchienen als Mittäter. S. ſei eine
Perſön=
lichkeit, die gerne nach außen hin eine gewiſſe Rolle ſpiele, die auf
Preſtige gearbeitet habe, er wollte mit einer ſtattlichen Anzahl von
rite=Abiturienten und Studenten prunken. Es liege einfache
Urkunden=
fälſchung vor, bei S. qualifiziert nach 268 StGB. Sch. ſei auf Gedeih
und Verderb mit S. verbunden geweſen. S. habe in 2 Fällen (Oe. u.
W.) Betrug verübt in Tateinheit mit Erpreſſung. S. habe ſich als
gutmütiger Mann aufgeſpielt, der den jungen Leuten helfen wollte und
ſich hier mit Sch. verbunden. H. ſei der Begünſtigung geſtändig. Auch
die übrigen Angeklagten erſcheinen nach Anſicht des Staatsanwalts
überführt. Beſonders gelte dies von Student R. H. Oe, und W.
hätten durch die Reiſe nach Gießen vorgetäuſcht, daß ſie ſich einer
Prü=
fung unterziehen müßten. Die Angeklagten wußten, daß das Zeugnis
aus der Werkſtatt des S. hervorgegangen war und nicht von einer
Behörde herrührte. Dies gelte auch von den Angeklagten St. u. E. H.
Der Staatsanwalt ſtellt folgende Strafanträge: gegen S. eine
Ge=
ſamtgefängnisſtrafe von 3 Jahren und Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. Die Unterſuchungshaft möge
ihm erſt ſeit 23. September 1926 (dem Tag der verlegten
Hauptverhand=
lung angerechnet werden, ſollte noch ein größever Teil der
Unter=
ſuchungshaft angerechnet werden, ſo möge dabei erwogen werden, daß
die lange Dauer der Unterſuchung gerade durch S. verurſacht worden
ſei, der ein diaboliſches Vergnügen darin gefunden habe, den
Unter=
ſuchungsrichter hinters Licht zu führen; gegen Sch. eine
Gefängnis=
ſtrafe von 2 Jahren 3 Monaten und Aberkennung der bürgerlichen
Ehvenrechte auf die Dauer von 5 Jahren, auch hier wird Anrechnung
der Unterſuchungshaft anheimgegeben; gegen H. wegen Begünſtigung
unter Freiſprechung im Uebrigen 2 Monate Gefängnis; gegen alle
übrigen Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von je 2 Monaten, die nach
dem Geldſtrafengeſetz in je 500 Mk. Geldſtrafe umzuwandeln wären.
Der Verteidiger des S. findet, der Staatsanwalt habe S. nicht
pbjektiv behandelt, er habe nicht gewürdigt, daß er lange und ſchwer
an einer Jugendkrankheit gelitten habe. Gegen den Willen des Klienten
müſſe der Verteidiger darauf hinweiſen, daß eine gewiſſe pſychopathiſche
Einſtellung bei S. vorliegen müſſe. Von Erpreſſertätigkeit ſei keine
Spur zu ſehen, Sch. fei der Erpreſſer geweſen. Jetzt ſuche man alles
auf S. abzuladen. Das beantragte Strafmaß erſcheine außerordentlich
hoch. S. habe die Länge der Unterſuchung keineswegs verſchuldet. Dem
Unterſuchungsrichter wüßten ja ſelbſt Zweifel gekommen ſein, ob S.
geiſtig normal veranlagt ſei. Sch. habe das Glück gehabt, frei zu
kommen. S. ſitze jetzt 11 Monate in Unterſuchungshaft. Mildernde
Umſtände möchtemn in noch weiterem Maße bei der Strafbemeſſung
berückſichtigt werden. Als gleichzeitiger Verteidiger des früheren
Privat=
lehrers Hch. H. will er deſſen Begünſtigungstätigkeit milder angeſehen
wiſſen, man möge deſſen dreimonatliche Unterſuchungshaft voll
an=
rechnen. Der Haftbefehl gegen S. möge aufgehoben werden.
Der Verteidiger des Sch. betont, die Urkundenfälſchung könne hier
nur nach § 363 StGB. beſtraft werden. Sch. komme nur als Gehilfe
bei der Urkundenfälſchung in Betracht. Die Zeugniſſe hätten das beſſere
Fortkommen der jungen Herren ermöglichen und ihnen günſtigere
Lebensbedingungen verſchaffen ſollen. Sch. habe keine Erpreſſung
begangen; von 1920/21 ab habe S. die Fälſchungen begangen, und erſt
1924 die Bekanntſchaft des Sch. gemacht. Die Vorausſetzungen einer
Erpreſſung ſchieden aus, durch Drohung ſei nicht eingewirkt worden.
Welche pekuniäven Vorteile habe Sch. überhaupt bezogen? Nur in einem
Falle habe er von Oe, für Diemſtleiſtungen 100 Mk. erhalten, außerdem
habe er von der Angeklagten St. 50 Mk. bekommen. Alles andere
ſei in die Taſche des S. gewandert. Sch. habe aus
Gefällig=
keit gegen S. gehandelt, wohl auch, um ſeine ſoziale Stellung zu heben.
Sch. habe nur zu Gunſten des S. ſeine Tätigkeit entfaltet, alſo nur als
Gehilfe gehandelt, gehandelt, um das Unternehmen S.3 zu fördern.
Die moraliſche Seite der Sache ſei nicht zu verteidigen, nicht zu
ent=
ſchuldigen. Gegen S. ſeien 3 Jahre Gefängnis beantragt, gegen Sch.
2 Jahre 3 Monate Gefängnis, das ſei ein Mißverhältnis, wenn die
Tätigkeit des Sch. als Beihilfe gewertet werde. Sch. habe doch ſeine
ganze Poſition und damit den Zivilverſorgungsſchein verloren. Wenn
es richtig ſei, daß S. keine Examina gemacht habe, dann hätte man ihm
ſchon früher das Handwerk legen ſollen. Der Verteidiger von Oe. und
W. betont, daß ein Profeſſor der Chemie der hieſigen Lechniſchen
Hoch=
ſchule auf S.s Inſtitut aufmerkſam gemacht habe, ja, daß auf das
Unter=
nehmen im Anſchlag am ſchwarzen Bvett dieſer Schule hingewieſen
geweſen ſei. Oe. und W. ſeien vom Mai bis Oktober in Ss Schule
gew ſen, ſie hätten erheblich und mit Eifer darin gearbeitet. Beide ſeien
in gutem Glauben geweſen und hätten reguläve Zeugniſſe erwartet.
Es handle ſich um 18—19jährige Schüler, die ſorgſam erzogen worden,
die eifrig beſtrebt geweſen ſeien, raſch Maturum zu machen. Da müſſe
man ſich in die Pſyche dieſer jungen Leute verſetzen. Oe. und W. hätten
nach alledem die Zeugniſſe für echt halten dürfen. Nur 8 363 St. G.B.
könne in Anwendung kommen; aber auch hier müſſe der Dolus
vor=
gelegen haben und den Angeklagten nachgewieſen ſein. Oe. und W.
ſeien freizuſprechen.
Der Verteidiger des R. H. und des A. K. kennzeichnet deren
Be=
ſtreben, das Maturum noch nachzumachen, da ſei S. an ſie
heran=
getreten und habe von ſeinen Beziehungen zu einem höheren
Schul=
beamten geſprochen. R. H habe in gutem Glauben gehandelt; er ſei
es ja geweſen, der den Stein ins Rollen gebracht, der ſich ſogar mit
Selbſtmordgedanken getragen habe; R. H. ſei freizuſprechen. Das
Zeug=
nis des A. K. ſei in deſſen Gegenwart gefälſcht worden. A. K. habe
furchtbare ſceliſche Nöten gelitten und getragen, auf Vaters Drängen
gehandelt. Bei A. K. möge auf eine Geldſtrafe erkannt werden,
Der Verteidiger der A. St. weiſt darauf hin, daß dieſe gewußt
haben wiſſe, daß ein gefälſchtes Zeugnis vorliege. Die Angeklagte
habe nicht gewußt, worum es ſich handle und ſei deshalb freizuſprechen.
S. habe ſie einer Prüfung unterzogen und ihr geſagt, ſie ſei ja ſchon
recht weit voran. In der Schule S. habe eine ſtarke Einpaukerei
ſtatt=
gefunden; für die A. St., wurde von S. geſagt, genüge die Vorlegung
gefertigter ſchriftlicher Arbeiten, ſpäter wurde ihr geſagt, dieſe Arbeiten
ſeien geprüft und ihr Zeugnis würde ihr nachgeſandt werden. Auch die
Ausführungen der Verteidiger von Erw. Hi. und Erw. H. gipfeln in
der Bitte um Freiſprechung.
Das Urteil erkennt zu Recht: S. erhält 3 Jahre
Gefäng=
nis unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer
von 5 Jahren. 6 Wochen Unterſuchungshaft werden angerechnet. Sch.
erhält 1 Jahr 6 Monate Gefängnis, die bürgerlichen
Ehren=
rechte werden auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt, 3 Monate
Begünſtigung 2 Monate Gefängnis, die durch die
Unterſuchungs=
haft verbüßt ſind. Alle übrigen Angeklagten werden an
Stelle an ſich verwirkter Gefängnisſtrafe von je 1 Monat zu
Geld=
ſtrafen von je 500 Mk. verurteilt. Die mündliche
Urteils=
begijindung verneint die Anwendbarkeit des § 363 StGB. mit Rückſicht
auf die reichsgerichtliche Rechtſprechung.
Bei der Beurteilung der Taten des S. bezüglich des Strafmaßes
hat das Gericht lange geſchwankt, ob auf Zuchthaus oder Gefängnis
zu erkennen ſei. S. ſei als gemeiner Fälſcher überführt. Eigentlich
hätten wildernde Umſtände verſagt werden wüſſen, aber als
mil=
dernder Umſtand wurde der geſchwächte
Geſundheits=
zuſtand des S. in Betracht gezogen und deshalb auf
Gefängnis=
ſtrafe erkannt.
— Wir bemerken auf Wunſch, daß es ſich bei dem Inſtitut S. nicht
um das bekannte Inſtitut des Herrn Dr. Wilhelm Siederslehen
hier handelt.
Fernſprechverkehr mit London. Darmſtadt iſt zum
Fernſprech=
berkehr mit London zugelaſſen worden. Der Verkehr iſt Montags bis
Freitags auf die Zeit von 5 Uhr nachmittags bis 8 Uhr vormittags und
auf Samstags, 2 Uhr nachmittags, bis Montags, 8 Uhr vormittags.
beſchränkt. Zugelaſſen ſind nur nichtdringende Privatgeſpräche, Einzel=
Nachtgeſpräche zu drei Fümftel Gebühr, und Monatsgeſpräche zur halben
Gebühr; als Nachtzeit gelten im Verkehr mit England die Stunden von
7 Uhr abends bis 8 Uhr morgens. Ein gewöhnliches
Dreiminuten=
geſpräch von Darmſtadt mit London koſtet 142 Mk.
— Zwölf Prozent Steuerverzugszinſen. Durch eine Verordnung des
Reichsfinanzminiſters werden für die Reichsſteuern die
Verzugs=
zuſchläge aufgehoben und Verzugszinſen in Höhe von 12 Prozent
vor=
geſehen. Im preußiſchen Hauptausſchuß, wo von dieſer Tatſache
Mit=
teilung gemacht wurde, erhob man lebhafte Bedenken gegen dieſe Höhe
der Verzugszinſen und beſchloß, für Preußen gemäß der früheren
Rege=
ung bei 9 Prozent zu bleiben.
Aus Heſſen.
* Kranichſtein, 4. Nov. Der hieſige Geſangverein „Loreley” beteiligte
ſich am Liedertag in Wolfskehlen. Der Geſangverein „Loreley” brachte
zwei Chöre zum Vortrag, die, ſorgfältig einſtudiert, unter der
gewohn=
ten ſicheren Führung ihres verdienſtvollen Dirigenten, Herrn Lehrer
Flauaus, einen wahren Beifallsſturm ernteten. Eine ganz beſondere
Leiſtung bot der Verein mit feinem zweiten Liede, das eine
Glanz=
nummer des Tages war, und eine der beſten Leiſtungen des ganzen
Liedertages überhaupt.
* Griesheim, 5. Nob. Herr Heinrich Röhs. Sohn von Herrn
Bäckermeiſter Röhs, hier, der ſeither als Poſcumiſt beim ſtädt. Orcheſter
in Darmſtadt angeſtellt war, wurde in gleicher Eigenſchaft bei der Kapelle
des Stadttheaters in Dortmund angeſtellt. — Der Büttelborner Weg
(Durch die ſogenannten Hecken) iſt auf zwei Monate wegen Chauſſierung
geſperrt. — Vom 4. November ab tritt bei der elektriſchen
Straßen=
bahn eine Fahrplan=Aenderung ein. Alle Züge verkehren von hier ab
3 Minuten und von Darmſtadt ab 2 Mimuten früher.
H. Eberſtadt, 5. Nov. Im Phyſikſaale der hieſigen Volksſchule iſt
eine Radioanlage für Unterrichtszwecke eingerichtet worden. —
Wan=
derung. Der Odenwaldklub (Ortsgruppe Eberſtadt) veranſtaltet am
kommenden Sonntag ſeine 8. Wanderung. Marſchzeit 3 Stunden.
Ab=
marſch um 1 Uhr vom Ortsausgang der Alten Darmſtädter Straße.
* Pfungſtadt, 4. Nov. Konzert. Das Konzert, das das bieſige
„Männerquartett Pfungſtadt” gab, nahm in allen Teilen einen guten
Verlauf, weil ſowohl die Geſangsabteilung wie auch das Orcheſter voll
und ganz auf ihrer Höhe waren. Dies iſt vor allem ein Verdienſt der
Chorleiter Vetter und Hillgärtner. Auch im ſoliſtiſchen Teil waren
be=
achtenswerte Darbietungen zu verzeichnen. Auf alle Fälle war das
Konzert ein voller Erfolg des veranſtaltenden Vereins. — Die
Sand=
bachregulierung ſchreitet rüſtig fort. Bei der Regulierung des
durch den Wald gehenden Teiles arbeiten Forſtamt und Kulturbauamt
Hand in Hand. Man glaubt, daß die Arbeiten in der vorgeſehenen Zeit
beendigt werden können. — Todesfall. Schloſſermeiſter Ludwig
Schaffner 1. iſt nach längerem Leiden geſtorben. Schaffner war ein
eif=
riges Mitglied des Tumpereins E.V. und infolge ſeiner großen
Ver=
dienſte um die Turnſache Inhaber des Kreis= und Ehrenbriefes der
Deutſchen Turnerſchaft. Auch war Schaffner Mitglied des Krieger= und
Militärvereins. — Abendunterhaltung. Die „
Sängervereini=
gung Pfungſtadt” hält unter Leitung ihres Dirigenten, Hermn Georg
Herbert, am kommenden Sonntag eine Abendunterhaltung ab. — Zur
Sportplatzfrage. Der Gemeinderat hat beſchloſſen, weiteres
Ge=
lände als Sportplatz nicht mehr bereitzuſtellen. Die beiden in Betracht
kommenden Vereine haben ſich über die Benutzung des Platzes am
Grü=
nen Steg unter ſich zu einigen.
— Traiſa, 5. Nov. Bekanntlich ſtellt die Jugenderziehung eine der
allerſchwierigſten Fragen unſerer Zeit dar. Darum ſoll der Verſuch
unternommen werden, im Laufe des Winters Ausſpracheabende
über Jugenderziehung abzuhalten. Der erſte findet ſtatt
morgen, Sonntag, den 7. November, abends ½9 Uhr, bei Walter. Den
einleitenden Vortrag hat Herr Landesjugendpfarrer Lic, von der Au
übernommen Wir erwarten eine dem Ernſt der Sache entſprechende
Beteiligung. Der Eintritt iſt frei.
— Roßdorf, 5. Nov. Anläßlich der Landesverſammlung des Evang.
Bundes, veranſtaltet der hieſige Zweigverein Samstag abend ½9 Uhr,
im Saale des Gaſthauſes „Zur Sonne” einen Familienabend. Den
Vortrag „Martin Luther — der Führer unſerer Zeit” hält Pfarren
Hoch=
dahl=Dexheim. Gedichtvorträge, Chöre des Kirchengeſangvereins und
des Poſaunenchors umrahmen die Lutherfeier.
* Roßdorf, 5. Nov. Der Sonderzug am Sonntag, den 7.
Novem=
ber, zu den großen Verſammlungen des Evang. Bundes nach
Darm=
ſtadt wird beſtellt. Er fährt ab Groß=Zimmern 1.46, ab
Gundern=
hauſen 1.53, ab Roßdorf 2.01 Uhr. Die Teilnehmer werden erſucht,
ſich wegen des zu erwartenden Andrangs ſchon Samstag oder Sonntag
früh Fahrkarten (Rückfahrt 4. Klaſſe) zu nehmen.
* Ober=Ramſtadt, 4. Nov. Dieſer Tage hat ſich hier eine
Frei=
willige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz gebildet, die für den
kom=
menden Sonntag, den 7. November im Gaſthaus „Zum Adler” (K.
Diehl) einen Vortrag in Ausſicht ſtellt. Herr Hauptmann a. D.
Lotheißen wird über Zweck und Ziele des Sanitätsweſens und der
freiw. Krankenpflege referieren. Hierzu iſt Jedermann frdl. eingeladen.
* Ober=Ramſtadt, 4. Nov. Eine außerordentliche
Gemeinderats=
ſitzung befaßte ſich mit der Neuverpachtung des Gemeindeſteinbruchs
am Buchwald. Auf Einladung waren die ſeitherigen Pächter ſowie die
Direktoren Klefenz und Bonte der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie
A.=G., Darmſtadt, erſchienen. Der Bürgermeiſter bearüßte die
Er=
ſchienenen und gab alsdann den Wortlaut des von der Verwaltung
aus=
gearbeiteten Entwurfs des Pachtvertvages bebant. Dieſer Entwurf
wurde mit einigen Zuſätzen und Abänderungen angenommen. Auf die
einzelnen Beſtimmungen desſelben wird ſpäter noch zurückgekommen.
Es ſei zunächſt nur erwähnt, daß die Odenwälder Hartſtein=Induſtrie
A.=G. den Steinbruch ab 1. November 1926 auf die Dauer von 30
Jahren pachtweiſe übernimmt.
r. Babenhauſen, 4. Nov. Geſtern vormittag geriet ein von Langen
kommendes und hoch mit Weinfäſſern beladenes Laſtauto, dem zwei
beladene Anhänger folgten, vermutlich durch die Unvorſichtigkeit des
Lenkers beim Einbiegen in die Eiſenbahnſtraße in den tiefen
Chauſſee=
graben. Zum Glück blieb der Lenker unverletzt. Die Weinfäſſer waren
leer, der Schaden wäre ſonſt beträchtlich hoch geweſen. Das in der
nahen Schupokaſerne ſtationierte Panzerauto zog den Laſtkraftwagen
wieder heraus, ſodann konnte die Heimfahrt nach Kreuznach wieder
an=
getreten werden.
r. Babenhauſen, 5. Nov. Die erſte Treibjagd, die im
Jagd=
revier des Herrn Weinreben=Frankfurt a. M. abgehalten wurde, zeitigte
einen ſchönen Erfolg. Es wurden 12 Rehe und 15 Haſen dabei zur
Strecke gebracht. — Ein von Freunden des Handballſports mit
Spannung erwartetes Verbandsſpiel findet dieſen Sonntag nachmittag
auf dem hieſigen Exerzierplatze ſtatt. Sportverein Wiesbaden ſpielt
gegen die erſte Mannſchaft des hieſigen Polizeiſportvereins. — Der
Ge=
ſangverein Eintracht” veranſtaltet am Sonntag nachmittag im
Saalbau „Deutſcher Hof” einen Liedertag unter Mitwirkung auswärtiger
Vereine.
* Vielbrunn, 5. Nov. Seltene Auszeichnung. Ihr
fünf=
zigjähriges Jubiläum als Kulturarbeiterin in den Waldungen der
Fürſtlich Löwenſteinſchen Oberförſterei Vielbrunn konnte Margarete
Brohm von hier begehen. Aus dieſem Anlaß ließ ihr Se. Durchlaucht
Fürſt Löwenſtein ein Geldgeſchenk von 50 Mark überreichen, auch
wur=
den ihr Begünſtigungen bei Bedarf von Forſtprodukten eingeräumt.
Vom heſſiſchen Staat wurde ſie mit einem Geldgeſchenk von 30 Mark
ſowie einem Anerkennungs= und Glückwunſchſchreiben des Herrn
Mi=
niſters für Arbeit und Wirtſchaft beehrt.
— Fränkiſch=Crumbach, 5. Nov. Die
Provinzialgeflügel=
ſchau zu Fränkiſch=Crumbach. Nur noch wenige Tage
trennen uns vom Ausſtellungstermin der Starbenburger
Provinzial=
geflügelſchau zu Fränkiſch=Crumbach. Nach den einlaufenden
Anmel=
dungen verſpricht die Schau an Zahl und Material erſtklaſſig zu
wer=
den. Jeder Starkenburger Züchter darf nicht verſäumen, die
Provin=
zialſchau zu beſchichen und zu beſuchen; zeigt, daß wir Starkenburger
auf dem Plan ſind. Der Verein Fränkiſch=Crumbach, ſeit 34 Jahren
in der Geflügelzucht beſtens bewährt, bürgt für gutes Gelingen der
Schau. Fränkiſch=Crumbach ſoll jedem Züchter und Beſucher in
freu=
diger Erinnerung bleiben. Der ſtetig wachſende Ehrenpreisfonds,
wel=
cher jetzt ſchon mit ſehr wertvollen Ehrenpreiſen ausgeſtattet iſt, gibt
die Gewähr, daß alle v. und ſg., womöglich auch noch g. Tiere mit
Ehrenpreiſen bedacht werden können. Starkenburger Geflügelzüchter!
Auf nach Fränkiſch=Crumbach! Vereinigt Euch zum Wohle unſerer
Zuchten an den Ausſtellungstagen in Fränkiſch=Crumbach. Vergeßt
nicht, rechtzeitig anzumelden. Schluß der Anmeldungen 8. November.
— Heppenheim a. d. B., 3. Nov. Brieftaubenausſtellung.
Am Sonntag und Montag veranſtaltete der Brieftaubenklub
Heppen=
heim eine Lokalausſtellung von Brieftauben in der ſtädtiſchen Turnhalle,
zu welcher auch die Stadt Heppenheim einen Ehrenpreis in Höhe von
90 Mark geſpendet hatte. Unter den zahlreichen Brieftauben befanden
ſich auch diejenigen, welch= in dieſem Jahre bei ſehr ſchlechtem Wetter
bis Bruck a. d. Leitha (650 Kilometer) geflogen waren. — Die
Wander=
abteilung des Turnvereins Heppenheim e. V. 1891 unternahm trotz
ſchlechten Wetters am vergangenen Sonntag ihre 9. Wanderung. Die
Wanderung, welche ſehr ſchön verlief, nahm in Auerbach ihren Anfang,
ging über Hochſtätten zum Felſenmeer, Reichenbach, Schannenbach über
die Forſtſtraße zurück nach Heppenheim.
10 Misfienen Mang
bilkiges Baugeld zu när Slie Zins
wurden von der Bauſparkaſſ der Gemeinſchaft der Freunde
Luftkur=
ort Wüſtenrot in knapp 1½ Jahren an 600 Bauſparer zum Bau von
Eigenheimen und gemeinnützigen Bauten vergeben. Wer nach einem
Eigenheim ſtrebt, verlange alle Unterlagen. Sofortige Darlehen
werden nicht gegeben. Diesbezügliche Anfragen zwecklos. Die
Gemeinſchaft der Freunde iſt die erſte, älteſte, größte,
erfolg=
reichſte, leiſtungsfähigſte und ſicherſte Bauſparkaſſe Deutſchlands.
Straßenbericht für Heſſen
für die Woche vom 7.—13. November.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Klub.)
Starkenburg. Kreisſtraße Sprendlingen —Offenbach von
Km. 17,15 bis Km. 18,95 vom 6. 10 bis Anfangs November wegen
Straßenbauarbeiten. Umleitung über Neu=Iſenburg. Kreisſtraße
Darmſtadt—Griesheim von Km. 6,4 bis Km. 7,0 (Ortsdurchfahrt
Gries=
heim) vom 18. 10 ab auf etwa 6 Wochen. Kreisſtraße Rüſſelsheim—
Raunheim von Km. 6,0 bis Km. 8,2 vom 18. 10. bis 14. 11. wegen
Her=
ſtellung der Straße. Umleitung über Koſtheim, Flörsheim,
Schwan=
heim. Kreisſtraße Darmſtadt-Nieder=Ramſtadt vom Kurhaus
Traut=
heim bis Chauſſeehaus wegen Walzung und Teerung vom 22. 10. auf
etwa 3 Wochen. Umweg Alte Straße über Nieder=Ramſtadt.
Kreis=
ſtraße Mörfelden—Frankfurt von der Gehſpitze bis ſüdweſtlich Forſthaus
Mitteldick wegen Straßenbauarbeiten vom 25. Okt. auf etwa 3 Wochen.
Straße Frankfurt—Aſchaffenburg vom Bahnübergang bis zur Sparkaſſe
(Ortsdurchfahrt Seligenſtadt) wegen Straßen= und Kanalarbeiten vom
26. 10. auf etwa 4 Wochen. Umleitung über die Bahnhofſtraße. —
Ober=
heſſen. Büdingen—Chriſtinenhof wegen Waſſerleitungsarbeiten vom
1. 11. ab bis auf weiteres. Kreisſtraße Gedern=Ober=Seemen vom
Bahn=
übergang vor Ober=Seemen bis zur Einfahrt Ober=Seemen wegen
Rohr=
verlegungsarbeiten vom 1. bis 10. 11. Umleitung über Wenings, Nieder=,
Mittel=Seemen. Gemäß Polizeiverordnung des Kreisamtes Friedberg
wird die Haſſelgaſſe in Oppershofen für den Laſtkraftfahrzeugverkehr
dauernd geſperrt. — Rheinheſſen. Ortsdurchfahrt Eſſenheim in
Richtung Elsheim vom 2. bis 9 11. wegen Walz= und
Kleinpflaſter=
arbeiten. Umweg über Nieder=Olm, Stadecken. Verbindungsweg von
der Lanzelhohl bis zur Kreisſtraße Mainz—Bretzenheim in Mainz=
Zahl=
bach vom 30. 10. bis 13. 11. wegen Geſtück= und Walzarbeiten. Umweg
durch die Bretzenheimer Straße. Rheinſtraße Km. 13,8 bis Km. 14,8
(Ortsdurchfahrt Nackenheim) bis 10. 11. wegen Walzarbeiten. Umleitung
ab Nierſtein über Dexheim, Köngernheim bzw. Weiſenau—Hechtsheim
oder Laubenheim, Hechtsheim über die Gauſtraße.
— Seeheim, 5. Nov. „Die ſpaniſche Fliege”, eines der beſten
mo=
dernen Luſtſpiele, gelangt am Sonntag, den 7. d. M., in dem
neuerbau=
ten Bühnenſaal des Hotel Hufnagel, hier, zur Aufführung.
Veranſtal=
ter iſt der Fußballſportverin 1923 Seeheim, der es ſich zur Aufgabe
gemacht hat, ſeinen Gäſten genußreiche Abendunterhaltung zu bieten.
Auch dem Fußballſport wird Rechnung getragen, indem die Liga=
Re=
ſervemannſchaft des Sportvereins 98 Darmſtadt gegen die 1. Seeheims
nachmittags 234 Uhr ein Freundſchaftsſpiel austrägt.
* Gernsheim, 5. Nov. Bei einem Streit in einem hieſigen Gaſthauſe
zwiſchen Angehörigen des Fiſcherſtandes gab es blutige Köpfe, ſodaß
die Hilfeleiſtung der hieſigen freiwilligen Sanitätskolonne notwendig
war. Auch polizeiliches Einſchreiten war erforderlich. — Durch
Umän=
derung des Wohnhauſes des Fahrradhändlers Johann Heinrich Sander
wurde die Ludwigſtraße um eine Verſchönerung reicher. — Der
Geſang=
verein „Sängerluſt” iſt Zt. mit dem Einſtudieren eines mehraktigen
Singſpieles beſchäftigt. Wie man hört gelangt dasſelbe anfangs
Dezem=
ber im Haas’ſchen Saal zur Aufführung. — Im Monat Oktober wurden
beim hieſigen Standesamt beurkundet. 10 Geburten und 2 Sterbefälle.
Eheſchließungen fanden keine ſtatt.
— Gernsheim, 5. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
5. November, vormittags 6 Uhr, 0.85 Meter.
— Hirſchhorn, 5. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
4. November 1,29 Meter, am 5. November 1,13 Meter.
a. Klein=Haufen, 5. Nov. Goldene Hochzeit. Herr Jakob
Rau dahier und Gemahlin, Anna Maria, geb. Reiſinger, feierten das
das Feſt der Goldenen Hochzeit. Der Jubilar iſt ein Veteran von 1870/71
und erfreut ſich der Achtung der ganzen Gemeinde.
WSN. Gießen, 5. Nov. Ein Erfolg des Weltſpartages.
Der Weltſpartag hat in Gießen einen ſehr guten Widerhall gefunden.
Bei der Bezirksſparbaſſe Gießen, die hier der Hauptträger der
Be=
wegung war, haben ſich rund 150 Spaver zur Spareinzahlung
ein=
gefunden. Insgeſamt wurden an dieſer Kaſſe unter dem Eindruck
der Werbearbeit für den Spargedanken weit über 30 000 Mark Spargeld
eingetahlt.
WSN. Alsfeld, 4. Nov. Eine Million Zigaretten
ver=
brannt. Ein ungewöhnlicher Vorgang ſpielte ſich am Dienstag hier
ab. Unter einem gewaltigen Keſſelfeuer wurden nämlich 1 Million
Zigaretten, die von der Zigavettenfabrik Wiſta in Liquidation ſtammten,
verbrannt. Die Zigaretten lagerten hier, weil ſie noch zu verſteuern
waren, befanden ſich aber in brauchbarem Zuſtand. Da die Firma die
neue Materialſteuer nicht bezahlen konnte, war auch der Verkauf nicht
möglich. Deshalb wurde das wertvolle Gut auf Anordnung der
Zoll=
behörde unter deren Aufſicht in mehreren Wagenladungen in die
Brauerei Wallach transportiert und dort unter den Keſſeln verbrannt.
* Aus Oberheſſen. Büdingen. Unter ſtarker Beteiligung
wurde der Kulturinſpektor Georg Schütz, der tödlich verunglückte, zu
Grabe getragen. Die Behörden und ſeine Kollegen gaben ihm das letzte
Gelleite. Der Verſtorbene war über 25 Jahre im Dienſte der heſſiſchen
Landeskulturbehörde tätig. — Butzbach. Eine Dollar=
Erb=
ſchaft machten zwei ältere Einwohner im Nachbarorte Nieder=
Weiſel. Sie erhielten aus Amerika die Nachricht, daß ihnen ihre
ver=
ſtorbene Schweſter 6000 Dollar vermacht hätte.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 6. Nov 3.30: Stunde der Jugend. Liedervorträge
Frankf, Schulen. Merianſchule, erſte Mädchenklaſſe. O 4.30:
Haus=
orch. „Tſchaikowsky” (geſt. 6. Nov. 1893). Slawiſcher Marſch.
Canzonetta a. d. Violinkonzert op. 35. Am offenen Fenſter. Steh’n
hohe Bäume um die Hütte. Inmitten des Balles. Andante cantabile
a. d. Streichquartett op. 11. A. d. Suite „Die Jahreszeiten” Kein
Sternlein glänzt mehr durch die Nacht. Serenade Don Juans. A. d.
Fünften Sinfonie in E=moll. Mitw.: A. Uzielli (Bariton), A.
Meinel (Violine). O 5.45: Leſeſtunde (für die reifere Jugend): Aus
den „Lede ſtrumpferzählungen” von Cooper. O 6.15: Ziele und
Zwecke der Verwaltungsakademie. Vortrag, Studienrat Liebmann.
O 6.45: Briefkaſten. O 7.15: Der europäiſche Roman im 19. und
20. Jahrhundert 1. Vortrag Prof. Dr. Schultz. O 7.45: Die ſoziale
Stellung der Frau bei den Urvölkern. Vortrag Ida Poſen. O 8.15:
Sinfonie=Konzert. Mozart: Sinfonie in C=Dur. Klavierkonzert in
A=dur. Soliſt: Dr. Rottenberg (Flügel). O 9.15: Harmonieorch.
des Frankf. Orcheſtervereins. — Anſchl. bis 12.30: Tanzmuſik
von Berlin.;
Stuttgart.
Samstag, 6. Nov. 2: Schallplattenkonzert. O 3: sGretle von
Strümpfelbach erzählt. — Anſchl.: Konzert. Mitw.: Gerda Tanſi,
Käte Mann, Hans Hanus, Rundfunkorch. O 6.15: Dram. Funkſtunde‟
(Oper). O 6.45: Martin Lang: Die Frühgeſtorbenen der deutſchen
Dichtung: Reinhold Friedrich Lenz. O 7.15: Ottmar Heß: Aus
Dichtung und Philoſophie Oſtaſiens. O 8: Kammermuſikvereinigung,
des Philh. Orch. Beethoven: Sonate A=dur Nr. 3. — Smetana:
Klavier=Trio G=moll. — Anſchl.: Funkbrettl. Mitw.: Hilde inder
Gerda Hanſi, Käte Mann, Hans Hanus, Karl Köſtlin, Ernſt
Stockinger, Max Heye, Rundfunkorch. 16 Darbietungen, darunter:
Margot und der Herr, Sketſch von Max Heye, und Was man aus
Liebe tut, Schwank von Max Heye,
Berlin.
Sonnabend, 6. Nov. 4.3C: Funkkapelle. 13. Darbietungen.
O 6.30: Mediziniſch=hygieniſche Plauderei. San.=Rat Frank. O 7.05:
O 7.05: R. Herdman Pender: „Aſpects of modern England (in
engliſcher Sprache). O 7.25: Dr. Beyer: Das Bewußtſein. O 7.55:
Dr. Marcuſe: Der Tierflug als Grundlage des Menſchenfluges.
O 8.30: Dichtungen von Mynona. Der zarte Rieſe. — Von der
Wolke, welche ſo gern geregnet hätte. — Zur Tötlichkeit des
Wech=
ſelns. — Das Weihnachtsfeſt des alten Schauſpielers Neſſelgrün..
Rudolf Blümner. O 9: Blas=Orcheſter. Morena: Gammeljäger=
Marſch. — Boieldieu: Ouv. z. Oper „Die weiße Dame‟. — Rhode:
Dornröschens Brautfahrt. — Czibulka: Liebestraum nach dem Balle.”
— Donizetti: Fant. a. d. Oper „Lueia di Lammermoor” — Orth:
Spaniſche Bettlerin. — Komzak: San Marino. O 10.30: Tanz=
Orcheſter Ette.
Königswuſterhauſen. Sonnabend 6. Nov. 3: Prof. Dr. Amſel
und Oberl. Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30: Poſtrat
Behrend: O 4: B. K. Graef: Die Kunſt des Sprechens. O 4.30:
Das Neueſte aus der pädagogiſchen Zeitſchriftenliteratur. O 5: Dr.
A. Dietrich: Rudolph Eucken. Der Menſch und ſein Werk. O 5.30
Hans Baluſchet: Die Arbeiterſchaft und die bildende Kunſt. O 6:
Dr. Ing. Schroeder: Der Dieſelmotor und ſeine Anwendung. O 6.30:
Dr. Fritz Witt: Soziale Zahnheilkunde. O 7: Dr. Mersmam:
Die deutſche Oper von Mozart bis Schreker. O 7.30: Geh. Reg.=
Rat Prof. Dr. Waetzoldt: Das Weſen der deutſchen Kunt.
Türen
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Samstag, den 6. November 1926
Nummer 308
Seite 8
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
23. Sonntag nach Trinitatis, den 7. November 1926,
Landsverſammlung des Evangeliſchen Bundes.
(Kollekte in allen Kirchen für den Evangeliſchen Bund.
Der Hauptgottesdienſt beginnt in allen Kirchen ½ Stunde früher, alſo
um 110 Uhr.
Samstag, den 6. November, abends 7 Uhr: Choralblaſen von den
Kirch=
türmen der Stadt.
Stadtkirche: Samstag, den 6. Nov., abends 8½ Uhr: Andacht. —
Sonntag, den 7. Nov., vorm ½10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit Bachſcher
Kantate Gott, der Herr, iſt Sonne und Schild). Pfarrer Haun aus
Bonn. — Um 11 Uhr: Jugendgottesdienſt. Landesjugendpfarrer Lie
von der Au — Nachm. 3 Uhr: Evangeliſche Bolksverſammlung unter
Mitwirkung der Kirchengeſungvereine der Jodannes=, Martins= und
Paulusgemeinde und des Boſaunenchors der Martinsgemeinde —
An=
ſprachen: Die he ſiſche Reſormation eine Tat: 1. des Glaubens (Pfarrer
D Waitz); 2. der Liebe Prälat D. Dr. Diehl; 3 der Hoffnung
(Studien= und Bundesdirektor Fahrenhorſt aus Berlin).
Die Stadtkirche iſt wo hentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtire.
Stadtkapelle: Vorm 9½ Uhr Zubiläumsfeſtgottesdienſt der
Lud=
wigsoberrealſchule. Jugendpfarrer Creter aus Offenbach. — Um
119 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche: Vorm. 1210 Uhr: Feſteottesdienſt. Pfarrer Berck
aus Roßdorf. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt Pfarrer
Zimmer=
mann.
In der Otto=Berndt=Halle, Alexanderſtr. 22: Vorm. 11 Uhr:
Stu=
dentenverſammlung. Anſpriche von Pfarrer Haun aus Bonn: „Wir
alle wollen Hüter ſein”.
Im Feierabend, Stiftſtr. 51: Vorm. 11 Uhr: Arbeiterverſammlung
Anſprachen von Pfarrer Berck aus Roßdorf und Arbeiterſekretär
Lau=
fer, hier über. Evangelium und Arbeiterſchaft”.
Im Städtiſhen Saalbau: Abends 147 Uhr: Feſtaufführung des
Lutherſpiels für auswärtige Feſtgäſte.
In der Vereinigten Geſellſchaft, Rheinſtr: Abends 8 Uhr:
Be=
grüßungsverſammlung mit Anſprachen von Vertretern der Behörden
und Vereine.
Montag, den 8. Nov., in der Otto=Berndt Halle, Alexanderſtr. 22:
Vorm 11½4 Uhr: Oeffeniliche Hauptverſammlung. Vortrag über „
Ne=
for nation und Kultur” von Geh. Hofrat D. Dr. Berger, ord. Prof.
an der Techniſchen Lochſchule zu Darmſtadt.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Goethe.
Geineindehaus (Kiesſtr. 17): Sonntag, den 7. Nov nachm. 2½= Uhr:
Taubſtummengottesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer
Heß — Dienstag, abends 8 Uhr: Frauenverein der Kaplaneigemeinde.
Monatsverſammlung.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 ſin der
Kinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Martinskirche: Vorm 110 Uhr: Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung
des Poſaunenchors. Hofprediger Widmann aus Gedern. — Um
11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer —
Der Nachmittagsgottesdienſt fällt aus. — Mittwoch, den 10. Nov.,
abends 8 Uhr im Martinsſtift: Bibelſtunde (Abrahams Friedfertigkeit.
1. Moſ 13). Pfarraſſiſtent Lein.
Altersheim: Vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Lein.
Fohanneskirche: Vorm ½10 Uhr: Feſtgottesdienſt Pfarrer
Ber=
ger aus König — Der Lindergottesdienſt fällt aus. — Mittwoch,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Marx
Die Johanneskirche iſt Wochentags von 7½—5 Uhr zu ſtiller
An=
dacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus Gemeindehaus der Waldkolonte): Vorm.
1210 Uhr: Feſtgottesdienſt Pfarrer Müller aus Düdelsheim. — Der
Kindergottesdienſt fällt aus
Zeſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt Ordination des Pfarraſſiſtenten Lie, Zur Nieden). Dekan
Weißgerber=Meſſel. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarr=
vikar Schäfer. — Abends 8½ Uhr: Vereinsabend der
Jugendver=
einigung. — Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend der
Mädchenvereini=
gung. — Dienstag, abends 8½4 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, abends
8 Uhr: Frauenabend
Pauluskirche: Vorm. ½10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer
Eck=
hardt aus Worms. — Um 311ühr: Kindergottesdienſt.
Pfarraſſi=
ſtent Dr. Wendel. — Abends 8 Uhr: Bibelſtunde der
Jugendvereini=
gung. — Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend des Fugendbundes.
— Dienstag, abends 8½4 Uhr: Kirchenchor — Mittwoch, abends
8 Uhr: Bibelſtunde des Jugendbundes. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Mütterabend. — Freitag, abends 8½ Uhr: Kirchenchor. — Samstag,
abends 8 Uhr: Orcheſter der Jugendvereinigung.
Stiftskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
— um 11½ Uhr: Kindergotiesdienſt. — Donnerstag, den 11. Nob ,
abends 8 Uhr: Betſtunde — Ebang. Sonntagsverein: Nachm.
4—7 uhr: Vereinsſtunden
Evangel. Kirche zu Eberſtadt: Sonntag, den 7 Nov.; Vorm
10 Uhr: Feſtgottesdienſt des Evangel. Bundes. Dekan Schmidt=
Grünberg. Geſang des Kirchengeſangvereins, Kollekte. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. — Montag, den 8 Nov, abends 8 Uhr:
Nirchenge=
ſanaverein und Mädchenvereinigung. — Mittwoch den 10. Nob., abends
8 Uhr: Frauenverein. — Donnerstag, den 11. Nob., abends 8 Uhr:
Wartburgverein.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Sonntag, den 7. Nov, vorm.
10 Uhr: Gotteedienſt. Pfarraſſiſtent Wolf.
Evang. Gemeinde Traiſa: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. —
Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen — Nachm. 1a1 Uhr:
Kin=
dergottesdienſt der Kleinen. — Abends 129 Uhr: Vortrag von Herrn
Landesjugendpfarrer Lie von der Au über Jugenderziehung,
bei Walter. Eintritt frei — Aittwoch: Frauenabend. —
Donners=
tag: E. J. G. Probe.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
(Feſtgottesdienſt anlißlich der Evangel. Bundestagung in Darmſtadt).
Prediger: Pfarrer Gebhard=Neunkrchen. — Dienstag: Kirchenchor
und Jugendvereinigung. — Mittwoch: Jungmädchenverein. —
Don=
nerstag: Fruuenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Samstag, den 6. Nov., abends
189 Uhr, im Saal des Gaſthauſes „Zur Sonne‟: Familienabend des
Evan:. Bundes. Vorträg: „Luther, der Führer unſerer Zeit”, Pſarrer
Hochdahl=Dexheim. — Sonntag, vorm. 8 Uhr: Chorgiblaſen — Um
10 Uhr: Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins
und des Poſaunenchors. Feſtprediger: Pfarrer Hochdahl= Dexheim.
Kollekte für den Evong Bund. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. —
Nachm. 2 Uhr: Sonderzug zu den evang. Volksverſammlungen und
zum Lutherfeſtſpiel nach Darmſtadt. — Montag abend: Frauenverein.
— Dienstag abend: Epang. Arbeiter= und Handwerkerverein. —
Diens=
tag und Freitag abend: Kirchengeſangverein. — Mittwoch abend:
Jugendbund Wartburg. — Donnerstag abend: Jungmädchenverein.
Svang. Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, vor n. 9 Uhr:
Gebetsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindernottesdienſt. — Nachm. 3½= Uhr:
Bibelſtunde. Pfarrer Waldeck — Dienstag, nachm 4 Uhr:
Frauen=
bibelſtunde — Abends 8½ Uhr: Kriegerdankbund. — Mittwoch, nachm.
4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. — Donnerstag, abends
8½ Uhr: Bebelſtunde Pred. Semmel. Thema: „Die Waffenrüſtung”
(Eph. 6) — Freitag, abends 8½= Uhr: Mädch nkreis; Blaukreuz=
Brbelſtunde und Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule, Beſſungen.
Pred. Semmel — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. E. (Müh ſtr. 24). Sonntag, nachm 2½ Uhr:
Blbelbeſprechſtunde für Fünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für Jungfrauen. — Abends 8½ Uhr: Weheſtunde — Dienstag, abends
8½ Uhr: Miſſionsgebetsſtunde für Jungfrauen — Mittwoch; abends
814 Uhr: Freundeskreis für JFünglinge. — Donnerstag, abends 8Uhr:
Gebetsſtunde für Jünglinge
Ehriſtlicher Verein Funger Männer Darmſtadt, e. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 7. Nob, abends
8 Uhr: Mitgliederverſammlung mit Bewirtung. — Montag, den 8 Nov.,
abends 8½ Uhr: Heimſtunden der Jugendabteilung. — Dienstag, den
9. Nov., abends 8½ Uhr: Leſen, Unterhaltung und Spiel im Heim.
— Mittwoch, den 10 Nov., abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde (Phil. 2;
14—16, Sekretär Gedat). — Donnerstag, den 11. Nob, abends 8½ Uhr:
Miſſionsſtunde. Miſſ. Rottmann — Freitag, den 12. Nov., abends
guhr: Turnen in der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule —
Sams=
tag, den 13. Nob, nachmittags 3 bis 5 Uhr: Jungſcharſtunden. — Das
Heim iſt mit Ausnahme der Samstage täglich von 8—10 Uhr abends,
Samstags von 3—6 Uhr geöffnet.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt, jetzt Alexandraweg 8
(Künſtlerkolonie). Sonntag, den 2. Nov., vorm. 9 Uhr: Morgenwache.
— Abends 8 Uhr: Mitgliederverſammlung — Montag, den 8. Nov.;
abends z Uhr: Turnen in der Turnhalle (Soderſtr.); Mütterabend. —
Dienstag, den 9 Nov, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. — Mittwoch,
den 10. Nov., abends 8½ Uhr: Familien=Bibelſtunde. (Herr Pfarrer
Waldeck). — Donnerstag, den 11. Nov., abends 8½ Uhr:
Jung=
männerbibelſtunde. — Freitag, den 12. Nov., abends 8½ Uhr:
Unter=
haltungsabend. — Samstag, den 13 Nov., abends 8 Uhr:
Poſaunen=
chor. — Jeden Mittwoch von 5—7 Uhr: Jungſcharſtunden.
Die Ehriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 7. Nov., vorm. 11½ Uhr:
Menſchen=Veihe=Handlung — Montag, den 8. und 15. Nov.: Zwei
öffentl. Vorrräge: „Zwei Heiligen=Freunde des Mitte alters”.
Mon=
tag, den 8. Nob, abends 8½ Uhr: „Die heilige Eliſabeth: Lic. Nobert
Goebel=Marburg. Die Veranſtaltungen finden in der Städt,
Aka=
demie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36, ſtatt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verfammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 7. Nov.,
nachm. 4½ Uhr: Bibliſche Vorträge für Gläubige in der Waldſtr 18/
Hinterhaus.
Ehriſil. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
vorm. 110 Uhr: Andacht. — Nachm. 144 Uhr: Jugendbund. — Abends
8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Spangeliſche Zemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
7. Nov., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule.
— Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Montag, den 8. Nob, abends
814 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 11. Nov., abends 8½4 Uhr:
Bibelnunde. Prediger Sauer
Kirche Feſu Ehriſti der beiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 7. Nov., vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
10. Nob., abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
will=
kommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 7. ,u vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt — um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Nachm. 5 Uhr: Gottesdienſt — Donnerstag, den 11.
No=
vember, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen,
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heilt=
gungsſtunde. — Um 11½ und 3 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
7½ Uhr: Freiverſammlung (Paradeplatz). — Um 8½ Uhr: Oeffentl.
Heilsverſammlung. — Mittwoch und Freitag, abends 8½ Uhr: Oeffentl.
Verſammlungen. Es labet freundlich ein Kapitän Engel
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8½ Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung.
— Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjutantin Land
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Samstag, den 6. November 1926
Geite 9
Spotl, Lpiet und Tatnen.
Fußball im Odenwaldkreis.
Die Kreisliga vor Halbzeitſchluß. — Von den A=, B= und C=Klafſen.
Die drei Treffen der Odenwaldkreisliga am vergangenen Sonntag
brachten im Grunde genommen die erwarteten Ergebniſſe. Im
Haupt=
kampf zwiſchen Germania (8 Pfungſtadt und Sportvgg. 04 Arheilgen
lieferten ſich beide Gegner in Pfungſtadt vor einer ſtattlichen
Zu=
ſchauerzahl einen flotten Kampf, der verdientermaßen mit 1:1
unent=
ſchieden endete. — In Bürſtadt blieb der VfR. Bürſtadt
über=
raſchend ſicher mit 5:1 über den Fußballverein Biblis Sieger. Die
größere Routine der alten Vereine bedeutet eben ſtets für die Neulinge
eine große Gefahr. — Das dritte Treffen ſah in Lorſch den
Sport=
klub Olympia mit 2:1 über Viktoria Griesheim als Sieger. Wie üblich,
war der Griesheimer Innenſturm auch hier nicht imſtande, den
immer=
hin möglichen Sieg zu erringen. Es ergibt ſich nunmehr nach dieſen
Treffen folgender Tabellenſtand:
VfR. Bürſtadt .
Sportvvg. Arheilgen
SV. Mämſter.
Germania Pfungſtadt
Union Darmſtadt
Olympia Lampertheim
Olympia Lorſch.
F V. Biblis".
Viktoria Griesheim
Spiele gew. unent.
verl. Tore Punkte
20:15 11
21:11
17:11
16:9
25:18
16:15
16:29
10:19
9:23 0
Der kommende Sonntag wird eine weitere Klärung in der
Spitzengruppe bringen. Es treffen ſich:
Germania 03 Pfungſtadt — Sportverein Münſter
Fußballverein Biblis — Union Darmſtadt.
Pfungſtadt Münſter und auch Union ſind Anwärter für die
un=
mittelbare Spitzengruppe, und der Ausgang der Spiele iſt für jeden
ein=
zelnen Verein von großer Bedeutung. In Pfungſtadt wird wohl
der ſchönere Kampf zu erwarten ſein, da beide Mannſchaften ſpieleriſch
ſich faſt die Wage halten. Der Ausgang ſollte der Papierform und den
jußeren Umſtänden nach ein für Pfungſtadt glücklicher ſein. Immerhin
hat ſich aber Münſter als Mannſchaft entpuppt, die ſich auch auswärts
nicht ins Bockshorn jagen läßt, und da gerade die Pfungſtädter
allzu=
viel Schwankungen unterworfen ſind, der Gegner aber bisher ſtets mit
rieſigem Eifer bei der Sache war, ſo würde ſogar ein Münſterer Erfolg
nicht überraſchen. — Härter wird es dagegen in Biblis zugehen. Die
Darmſtädter Unioniſten wiſſen die Schwere des Kampfes wohl ſelbſt am
beſten einzuſchätzen. Nun haben ſich aber die Darmſtädter in ihren
letzten Spielen von derart guter Seite gezeigt, daß ſie auch den Gang
nach Biblis nicht zu ſürchten brauchen. Man wird aber gut tun, auf
der Hut zu ſein, denn ein Sieg in Biblis iſt nur ſchwer zu erringen.
Wir halten den Ausgang dieſes Treffens jedenfalls für offen.
In der Angelegenheit Kreispokal iſt nunmehr auch eine Klärung
eingetreten. Wahrend im Gau Bergſtraße im Polizei=Sportverein
Darmſtadt der Gauſieger einwandfrei feſtſteht, hatte es im Riedgau
Komplikationen gegeben. Hier iſt nun durch Urteil des Kreiſes die
Lage wie folgt entwirrt worden: FV. Hemsbach erhält infolge
Teil=
nahme nicht ſpielberechtiger Leute ſein gegen Biebesheim gewonnenes
Spiel für verloren erklärt, ſo daß Biebesheim als Gegner für den
Sieger des Spieles Bensheim — Hofheim in Frage kommt. Dieſes
ſelbſt wurde dem FV. Hofheim als gewonnen erklärt, da der beim
Stande von 1:0 für Hofheim erfolgte Spielabbruch Bensheim zur Laſt
zu legen iſt. Am kommenden Sonntag ſtehen ſich nun im
Gau=
endſpiel Olympia Biebesheim — Fußballverein Hofheim in Biebesheim
gegenüber. Der Sieger dieſes Treffens, der wohl Hofheim heißen dürfte,
tritt dann am 21. November gegen den Polizei=Sportverein Darmſtadt
um den Titel Kreispokalmeiſter, der zur Teilnahme an den
Aufſtieg=
ſpielen zur Kreisliga berechtigt iſt, an.
In der 4=Klaſſe geht es ziemlich langſam voran. Am
gleich=
mäßigſten ſchreitet hier der Gau Bergſtraße fort, der bisher 3 und
4 Spiele erledigt hat. Nachdem am Sonntag Groß=Gerau in Dieburg
gewonnen hat, die anderen Favoriten aber reſtlos Sieger blieben, hat
hier die Spitzengruppe folgendes Ausſehen:
Punkte
6
Es folgt dann Groß=Gerau mit 4 Spielen 2 Punkten und dann
der Reſt mit je 3 Spielen und 0 Punkten. Am Sonntag ſind in der
A=Klaſſe keine Spiele angeſetzt. Da in den nächſten Wochen die
Spitzen=
reiter gegeneinander antreten, wird ſich auch in den oberen Regionen
das Bild bald etwas verſchieben. — Im Gau Ried hat nunmehr der
FV. Hofheim mit eingegriffen, der am weiteſten mit den Spielen
zurück=
lag. Die Hofheimer und der VfL. Lampertheim ſind wohl die
gefähr=
lichſten Konkurrenten des führenden FC. Starkenburgia Heppenheim,
werden dieſen aber kaum mehr von der Spitze verdrängen können. —
Am kommenden Sonntag ſind hier folgende Treffen angeſetzt:
VfL. Lampertheim — FV. Hemsbach und FC. 07 Bensheim —
Star=
kenburgia Heppenheim. Man darf vohl Lampertheim als ſicheren
Sieger erwarten, dagegen iſt der Ausgang des Kampfes in Bensheim
ziemlich offen.
Ueber die B=Klaſſe, die ja in mehreren Abteilungen ſpielt,
läßt ſich eine abſchließende Ueberſicht noch nicht geben, zumal hier eine
ganze Zahl Ueberraſchungserfolge ziemliche Verwirrung im
Tabellen=
ſtand angerichtet haben. Bis Schluß der Vorrunde wird aber auch hier
Klarheit erzielt ſein — Am kommenden Sonntag ſtoßen
auf=
einander im Gau Bergſtraße: FV. Michelſtadt II — Sportverein
König, VfR. Erbach — FC. Groß=Umſtadt; FV. Eppertshauſen gegen
SV. Roßdorf; Sportverein Meſſel — Germania Dieburg; Sportverein
Goddelau — Chattia Wolfskehlen; SV. Weikerſtadt — Germania
Eſchollbrücken. — Gau Ried: Vorwärts Bobſtadt — FV. Biblis II;
Olympia Lampertheim — VfR. Bürſtadt=Reſerven; Germania Auerbach
gegen Olympia Lorſch=Reſerve; FV. Hüittenfeld — FC. Zwingenberg.
Es iſt zu hoffen, daß ſämtliche Spiele durchgeführt werden können.
Sportverein Darmſtadt 98—Phönix Ludiwgshafen.
Der Sportvereinsmannſchaft ſteht am Sonntag ein ſchwerer Gang
bevor. Es gilt, auf fremdem Gelände gegen Phönix Ludwigshafen ein
günſtiges Ergebnis zu erzielen. Beide Mannſchaften ſtehen, nach
Ver=
luſtpunkten gerechnet, punktgleich, ſo daß die Darmſtädter nur dadurch,
daß ſie ſchon ein Spiel mehr als die Ludwigshafener zum Austrag
ge=
bracht haben, zurzeit den günſtigeren Tabellenplatz für ſich beanſpruchen
können. Es wird aller Anſtrengungen bedürfen, um dieſe Poſition
in dieſem Spiele halten zu können. Die Ludwigshafener, die
bekannt=
lich am vergangenen Sonntag den noch unbeſiegten Waldhöfern, noch
dazu auf deren Platze, die erſte Niederlage beibringen konnten, werden
ſelbſtverſtändlich beſtrebt ſein, die erſtmals in dieſem Spieljahr ſo ſtark
auftretende Darmſtädter Konkurrenz zu beſeitigen. Ob ſie dabei bei
den Darmſtädtern einen ſolchen Widerſtand finden, der dem evſtklaſſigen
Sturm von Phönix und ſeinem vorzüglichen Torwöchter Bauer den
Gewinn beider Punkte zur Unmöglichkeit macht, iſt ſchwer
vorauszu=
beſtimmen. Auf jeden Fall wird in die Darmſtädter Mannſchaft, die
in derſelben Aufſtellung wie am vergangenen Sonntag antritt, ſo viel
Vertrauen geſetzt werden dürfen, daß ſie ihve ganze Kraft aufbietet,
um zum Erfolg zu kommen. Nach dem Handballligaſpiel gegen Mainz=
Kaſtel wird das Reſultat des Spieles auf dem Stadion bekannt
gege=
ben werden.
R. Sp.V. „Germania” Pfungſtadt—Sportverein Münſter.
Mit Bewunderung wurde zu Beginn der Verbandsſpiele der
Sie=
geslauf des in die Kreisliga aufgeſtiegenen A Meiſters, des
Sport=
vereins Münſter, verfolgt. Nicht nur Griesheim, auch „Union”
Darmſtadt, Bürſtadt und Lorſch wurden einwandfrei geſchlagen.
Mün=
ſter ſicherte ſich ſo die Tabellenführung und hält heute noch gemeinſam
mit Arheilgen und Bürſtadt die Spitze der Tabelle inne. Das
neuer=
dings in Lampertheim errungene Unentſchieden beweiſt, daß der
Neu=
ling auch auswärts zu kämpfen verſteht. — Pfungſtadt wird deshalb
ſein Beſtes hergeben müſſen, um erfolgreich abzuſchneiden. Mit der
gleichen Spielweiſe und Energie wie gegen Arheilgen dürfte „
Ger=
mania” ihren Anhängern den ſchon lange ſchuldigen Sieg beſcheren.
Da in Darmſtadt kein Fußballverbandsſpiel ſtattfindet, kann der
Be=
ſuch dieſes, nachmittags ½3 Uhr beginnenden Treffens nur empfohlen
werden.
Handball.
Pokal=Spiele der DSB.
Die zunehmende Ausbreitung des Handballſpiels hat
den Spielausſchuß der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik
ver=
anlaßt, die Handball=Pokalſpiele, von deren Durchführung in der
Spiel=
zeit 1925/26 abgeſehen wurde, wieder aufleben zu laſſen. Neben dem
großen Propagandawert, der dieſen Spielen zukommt, war einer der
Leitgedanken des Spielausſchuſſes auch der, einen Ueberblick über die
in den einzelnen Verbänden vorhandenen Spieler, die für
vepräſen=
tative Vertretung der deutſchen Handballſache im Ausland künftig in
Betracht kommen, zu gewinnen.
Die Vorrunde dieſer Pokalſpiele kommt am 14. und 17. 11. 1926
zum Austrag, und zwar ſpielen am: 14. 11. Süddeutſchland
gegen Weſtdeutſchland in Darmſtadt, nachmittags 2.30 Uhr,
auf dem Platze des Sportvereins Darmſtadt. Schiedsrichter: Erich
Haaſe, Dresden; DSB. Vertveter: W. Bubert=Altona.
14. 11. V. B. A. V. gegen Baltiſcher Raſen= und
Winter=
ſportverband in Berlin, nachm. 2.30 Uhr, auf dem
Sport=
platz an der Seydlitzſtraße. Schiedsrichter: Schiebold=Breslau; DSB.=
Vertreter: W. Windt=Hamburg.
17. 11. V. M. B. V. gegen Südoſtdeutſcher L.=A.=
Ver=
band in Halle a. d. S., um 2.30 Uhr, auf dem Sportplatz des
Sportvereins Halle 1898. Schiedsrichter: K. Duttiné=Frankfurt; DSB.=
Vertreter: W. Burmeiſter=Hamburg. Norddeutſchland iſt ſpielfrei.
Akademiſcher Sportklub.
Die Handballabteilung des A.S.C., deren Spielbetrieb während
der akadem. Ferien ruhte, beteiligt ſich mit Beginn des Winterſemeſters
mit einer Mannſchaft an den Verbandsſpielen der B=Klaſſe der D. S.B.
Da die anderen Vereine dieſer Klaſſe ſchon einen Teil ihrer Spiele
ab=
ſolviert haben, muß der A. S.C. dieſe Spiele nachholen. Zu dieſem
Zweck empfängt er am kommenden Sonntag, den 7. November, um 1.30
Uhr, auf dem Hochſchulſportplatz die 3. Mannſchaft des Sportvereins 98
e. V. Das Spiel wird ſeine Anziehungskraft auf die Darmſtädter
Sportgemeinde nicht verfehlen. Anſchließend ſpielt die 1.
Fußballmann=
ſchaft des A. S. C. gegen die Liga=Reſerve von Germania=Pfungſtadt.
„Rot=Weiß” V.f.L. I gegen Sportverein 98 II. Pokalſpiel.
Am kommenden Sonntag, vormittags 10.30 Uhr, findet das
Pokal=
entſcheidungsſpiel der A=Klaſſe der DSB. auf dem Platze von „Rot=
Weiß” an der Rheinallee ſtatt. Sportverein 98 tritt in verſtärkter
Auf=
ſtellung, mit dem wiedergeneſenen Halboth, an. Die Frage nach dem
Sieger iſt vollkommen offen, die Rot=Weißen werden dieſes Spiel nicht
ſo leicht nehmen, wie das letztſonntägliche. Hoffen wir, daß beide
Mann=
ſchaften ſich eines fairen und anſtändigen Spieles befleißigen, und ſo
werden die Zuſchauer auch auf ihre Koſten kommen. Es iſt jedem
Sport=
begeiſterten Gelegenheit gegeben, das Spiel zu beſuchen, da der
Spiel=
beginn auf vormittags 10.30 Uhr feſtgeſetzt wurde und anderwärts keine
weiteren Spiele ſtattfinden. Sonſtige Spiele: vormittags 9.15 Uhr
Uebungsſpiel: 2. Jugendm. gegen 2. Mannſchaft „Rot=Weiß”
nachmit=
tags 2 Uhr, 1. Schüler „Rot=Weiß” gegen 1. Schüler Sportverein 98,
nachmittags 3 Uhr, 2. Schüler „Rot=Weiß” gegen 2. Schüler Sportv. 98.
Auf dem Stadion findet nachmittags 1.30 Uhr das Pokalſpiel in der
Jugendklaſſe ſtatt. Es treffen ſich „Rot=Weiß” 1. Jugend gegen
Sport=
verein 98 1. Jugend.
Kraftſport.
Fünf neue Weltrekorde in Wien.
Das große Schwerathletik=Meeting in Wien hat ingeſamt fünf neue
Weltrekorde gebracht. Weltmeiſter Rigoulout=Frankreich konnte infolge
einer Handverletzung nur einen Teil der Wettbewerbe beſtreiten, brachte
es aber immerhin noch auf zwei neue Weltrekorde, und zwar im Reißen
rechtsarmig 107 Kg. und linksarmig 96,5 Kg. — Der nur 67 Kg. ſchwere
Leichtgewichtler Haas=Wien ſtellte im Reißen rechts mit 80 Kg. und im
Stoßen mit 107,8 Kg. ebenfalls zwei neue Rekorde auf. Den dritten
Re=
kord brachte Stadinger=Wien im beidarmigen Stoßen der
Federgewichts=
klaſſe mit 120,2 Kg.
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Das Börſenthermometer ſteigt weiter. Die Skala zeigt jetzt bereits
eine erhebliche Temperatur und trotzdem ſcheint der Höhepunkt noch
nicht erreicht zu ſein. Die Hartnäckigkeit der Hauſſepartei hat einen
beſonderen Sieg erſt wieder in dieſen Tagen errungen, als die Zeit
ge=
kommen ſchien, die nach dem Rekordtempo der Aufwärtsbewegung eine
Beruhigung und „Verdauungspauſe” darſtellen ſollte. Die Wirkung
der flauen Mittwoch=Börſe iſt aber ganz anders geweſen. Die etwas
billigeren Preiſe haben einen neuen Anſturm der Käuferſchichten
her=
vorgerufen, die ſich „billig” eindecken zu können glaubten und mit ihren
Orders neue ſenſationelle Kursſprünge erzielten. Faſt jeder Tag bringt
jetzt noch weitere Rekordnotierungen. — Wir haben unſere
Stellung=
nahme zu der gegenwärtigen Kursentwicklung ſchon mehrfach dargelegt
und wollen nur noch einige Stimmen anführen, die beſonnenen
Ele=
menten Anlaß zu eben ſolchen Bedenken geben. Eine der Berliner
Großbanken ſchrieb vor einigen Tagen in ihrem Monatsbericht, daß
die Dividenden des größten Teiles, der deutſchen Aktiengeſellſchaften
erſt in die Kurſe hineinwachſen müßten. Mit anderen Worten wollte
die Bank durch dieſe Bemerkung zweifellos zum Ausdruck bringen, daß
der heutige Stand unſerer Wirtſchaft und auch die nächſte Zukunft
nicht zur Begründung des ſeit einigen Monaten ſo ſchroff erhöhten
Kursniveaus herangezogen werden könnten, ſondern ſehr weit
vor=
liegende Zukunftshoffmungen vorweg eskomptiert werden müßten. Ein
anderes Inſtitut, die Dresdner Bank, bezeichnet es als durchaus
frag=
lich, ob einer weiteven Erhöhung der Termin=Engagements eine
Er=
höhung der Rebortgelder entſprechen werde. Der Zuſtrom an
Aus=
landsanleihen ſei zwar im September und Oktober beachtenswert hoch
geweſen, doch könnte die Entwicklung der deutſchen Konjunktur zu einer
Neugruppierung des in Deutſchland vorhandenen Kapitalvorrates
füh=
ven. Das ſoll wohl heißen, daß in dieſem Falle größere Mittel aus
der Börſe herausgezogen würden. Zu dieſer Konjunktuventwicklung
ſelbſt nehmen aber intereſſanterweiſe die preußiſchen Handelskammern
derart Stellung, daß ſie zwar die nicht unweſentliche Beſſerung der
Ge=
ſamtlage der Wirtſchaft im Monat Oktober hervorheben, jedoch
des=
wegen zur vorſichtigen Beurteilung der weiteven Entwicklung mahnen,
weil die Beſſerung durch den engliſchen Bergarbeiterſtreik, ſtork
geför=
dert iſt und auch bei uns wieder Lohnbewegungen größeren Stils
be=
ginnen, die in Verbindung mit den ſteigenden Laſten aus dem Dawes=
Plan und dem nach wie großen Steuerdruck (der ſich beſonders in den
Neglſteuern auswirkt) bedenklich ſtimmen müſſen. Die Börſe findet
aber immer wieder genügend Geſichtspunkte heraus, die ihre
Ope=
rationen rechtfertigen ſollen. Neben dem ſtarben Impuls, der von den
verſchiedenen Spezialhauſſen ausgeht (. G. Farben auf angeblich
ge=
lungene große Lieferungsverträge mit Amerika. Schutzgebietsanleihe
auf Londoner Meldungen über vorteilhafte Aufwertungspläne
einzel=
ner Kolonialſtaaten, Kwiegsanleihe auf Umtauſchhoffnungen bei einer
kommenden Reichsanleihe uſw.) beginnen allmählich bereits die
Ab=
ſchlußhoffnungen eine Rolle zu ſpielen, die man bei denjenigen
Geſell=
ſchaften hegt, deren Geſchäftsjahr Ende Dezember oder früher ſchließt.
In der Tat ſind zahlreiche Dividendenerklärungen der ſogenannten
Juni=Geſellſchaften herausgekommen, die eine Beſſerung gegenüber dem
Vorjahr bedeuten, obwohl die Geſchäftszeit, für die die Ausſchüttungen
erfolgen, noch in die Stagnationsperiode des Jahres 1925
hinein=
reichte. Da der Geldmarkt, daß A. und O. der Börſentendenz,
vor=
läufig noch ſein leichtes Ausſehen behält, wiegen dieſe Dinge und die
verſchiedenſten ſonſtigen, oft nur als Gerücht auftretenden Anregungen
aber für die Richtung der Tendenz im Augenblick ſchwerer, als die
wei=
terſchauenden Stimmen volkswirtſchaſtlich intereſſierter Kreiſe.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein von breiten Kreiſen getragenes
Börſengeſchäft grundſätzlich notwendig iſt, ganz beſonders für das
Deutſchland der kapitalhm grigen nachinſlationiſtiſchen Zeit. Die
Dis=
kontogeſellſchaft hat z. B. errechnet, daß in den erſten neun Monaten
dieſes Jahres eine Neuanſammlung von Kabitalien in Geſtalt von
Ein=
lagen bei Geldinſtituten aller Art, ſowie in Geſtalt des Erwerbes neuer
Aktien=, Obligationen= und Pfandbriefe=Emiſſionen im Geſambetrage
von etwa 4,3 Milliarden Rm. erfolgt iſt. Wenn auch dieſes Bild zum
Teil durch die von der wirtſchaftlichen Depreſſion verurſachten
anor=
malen Geldmarktflüſſigkeit verwiſcht iſt, ſo gibt es doch einen
erfreu=
lichen Anhaltspumkt für den Wiederaufbau des inländiſchen
Kapital=
marktes. Man ſollte ſich aber trotzdem nicht darüber im unklaven ſein,
welche Gefahnren eine Aufblähung der Aktienkurſe zur Folge hat, wenn
ſie zum erheblichen Teil durch rein ſpekulative, d. h. nur für kurze Zeit
berechnete Käufe maßgeblich veranlaßt iſt.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 5. November.
Zum Wochenſchluß fanden heute an der Börſe verſchiedentlich
Glatt=
ſtellungen ſtatt, die mit einigen Kursrückgängen verbunden waren.
Da aber namentlich anfangs die Aufnahmeſähigkeit des Marktes noch
ziemlich groß war, bewegten ſich die Kursrückgänge in verhältnismäßig
engen Gvenzen. Nur für die in den letzten Tagen ſtark hauſſierten
Werte machten dieſe etwas mehr als 3 Prozent aus, wobei es aber
auch Ausnahmen gab, die teilweiſe mehr, teilweiſe aber auch weniger
im Kurſe gedrückt wurden. J. G. Farben verloven 4 Prozent,
Rhei=
niſche Braunkohle nach ihrer geſtrigen ſenſationellen Steigerung 7
Pro=
zent, Rheinſtahl 3 Prozent, Harpener 3 Prozent, Weſteregeln 3
Pro=
zent, Danatbank 4 Prozent und die Schiffahrtswerte 2 Prozent. Die
übrigen Montan= und die Elektrowerte hatten geringere
Kursabſchwä=
chungen aufzuweiſen. Beſonders gut hielten ſich die Notierungen der
Werte der der Nhein=Elbe=Union angehörenden Unternehmungen. Auch
alle andeven nicht genannten Effekten gaben zu den erſten Notierungen
ſelten über 2 Prozent nach.
Auf dem Rentenmarkt hatte ſich anfangs lebhafte Nachfrage nach
Kriegsanleihen eingeſtellt, die bis 0 815 gehandelt wurden, aber ſpäter
wurde auch hier die Tendenz etwas ſchwächer. Im weiteren Verlaufe
wurde die Tendenz außerordentlich ſchwankend. J. G. Farben,
Nhei=
niſche Braunkohle konnten von ihren Anfangsverluſten etwas
zurückge=
winnen, die Börſe ſchloß dann aber erneut abgeſchwächt. Lägliches
Geld 4 Prozent. London-Paris 148.
Nachdem ſchon nachbörslich die Kurſe auf Gerüchte, daß der engliſche
Bergarbeiterſtreik nahe vor dem Abbruch ſtehe, erneut ſtark nachgaben,
ſetzte ſich an der Abendbörſe der Abbröckelungsprozeß weiter fort.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 5. November.
Nach der geſtrigen ungeſtümen Bewegung, die an der Nachbörſe und
zum Teil auch an der Frankfurter Abendbörſe eine Fortſetzung gefunden
hat, machte ſich heute anfangs infolge ſtärkerer Verkäufe der
Börſen=
ſpekulation bei uneinheitlicher Kursbildung eine unſichere und eher
abwartende Haltung bemerkbar. Gleichzeitig war hiermit auch ein
leich=
tes Nachlaſſen der bisher außerordentlich lebhaften Geſchäftstätigkeit
verbunden. Dieſe Unſicherheit ſpiegelte ſich in der Kursbewegung
wie=
der, die bei Veränderungen von 1 bis 3 Prozent für die meiſten Papiere,
vielfach nach unten gerichtet war. Selbſt wo Steigerungen in ungefähr
dieſem Ausmaß eintraten, wurden die hohen Nachbörſenkurſe nicht
er=
reicht mit Ausnahme allerdings von Ilſe Bergbau. Mit
Kursab=
ſchlägen bis zu 5 Prozent ſind zu erwähnen: Farbeninduſtrie Pöge und
Schleſ. Zink. In ungefähr gleichem Ausmaß ſetzten aber Stöhr
Kamm=
garn, Bamberg, Schutheiß und Stettiner Vulkan höher ein. Nach
Be=
endigung der Realiſationen und leichten Schwankungen machte ſich ſpäter
bereits wieder infolge von Rückkäufen, weil das Puhlikum an ſeinem
Beſitze feſthält und ſich eher noch auf der Kaufſeite betätigt, eine
Be=
feſtigung bemerkbar. Ihren Ausgangspunkt nahm Ilſe von der
fortge=
ſetzten Steigerung der Braunkohlenaktien (Ilſe Bergbau bis 262, Rhein.
Braunkohlen bis 273½) und der Erholung der Farbeninduſtrie von 371
bis auf über 375, bei anhaltend großen Umſätzen, ſowie von dem ſtarken
Intereſſe für Kommerz= und Privatbank=Aktien, die über 187 gingen.
Daneben fanden größere Umſätze weiter in Rheinſtahl, Deutſche Erdöl
und anderen Spezialwerten ſtatt. Schiffahrtsaktien lagen bei
Kursver=
luſten von 2 bis 3 Prozent mit Ausnahme von Hanſa ruhiger, und von
Bankaktien blieben die der Berliner Großimnduſtrie einſchließlich der
Darmſtädter leicht abgeſchwächt. Im allgemeinen war bei nervöſem
großem Geſchäft auf allen Gebieten, wodurch die Kursfeſtſtellung
nament=
lich der Einheitskurſe wieder ganz erhehlich verzögert wird, die
Stim=
mung feſt. Von Nentenwerten lagen wertbeſtändige Anleihen,
beſon=
ders landſchaftliche Goldpfandbriefe etwas ſchwächer.
Vorkriegspfand=
briefe und Vorkriegsanleihen, beſonders Kriegsanleihe, die bis 0,82 ging,
weiter feſter. Von Auslandsrenten ſind Megikaner, Türken und
Oeſter=
reichiſche und Ungariſche Renten aus ſchon erwähnten Gründen weiter
anziehend, auch ruſſiſche Werte und ungariſche Pfandbriefe blieben ſehr
gefragt. Tägliches Geld 5 bis 6½ Prozent und auch darunter,
Monats=
geld nominell 6 bis 7 Prozent. Am Deviſenmarkt machte die
Beſſe=
rung von London und Neiv York Fortſchritte, Paris lag dagegen etwas
ſchwächer. Privatdiskont; kurze Sicht 434, lange Sicht 42ls Prozent.
4. 11.
4. 11
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2.18 12-M112.157
7.901 5.53 5:
2054 2.355
3.572 0.578
3.0431 3.055 3
7.732 7.778
2.315 2.035 2.705
2i. 5iski. 5i5 2i.655
ä1.5N Bt-i5 31.88
5.31, 5.34 5.36
1.218 7 307 4.317
5/k-138 .
ſ.765 4.715
Aufwertung der Ulmer Stadtanleihe. Der Gemeinderat beſchloß, die
ſtädtiſchen Anleihen mit 20 Pvozent aufzuwerten, bei einer
Tilgungsfriſt von 25 Jahren. Die Geſamtverpflichtungen der Stadt und
der Ulmer Sparkaſſe betragen zuſammen 34 910 510 Mark, der jährliche
Aufwand beträgt bei 20 Prozent 307 778 Mark.
Die Deuiſche Reichspoſt im September.
Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ſoeben ihren Monatsbericht
für September 1926. Danach zeigte der Briefverkehr eine Zunahme um
faſt 5 Prozent und der Paketverkehr um mehr als 10 Prozent. Der
Kraftwagenverkehr iſt infolge der Beendigung der Reiſezeit etwas
ge=
ringer geweſen;, die Zahl der im September mit Poſtkraſtwagen
beför=
derten Perſonen belief ſich auf mehr als 3 Mill. Im Luftpoſtverkehr
ſind der Jahreszeit entſprechende Einſchränkungen vorgenommen
wor=
den: immerhin bleiden noch 22 Luftpoſtlinien in Betrieb. Die
Ueber=
kunft der Poſtſendungen aus Amerika konnte durch Landung der
Poſt=
ſachen in engliſchen Häfen (bisher in Cherbourg) weſentlich beſchleunigt
werden. Auch in der Beförderung der Briefpoſten nach Nußland, Perſien,
China und Japan ſind zeitſparende Verbeſſerungen erzielt worden,
Druckſachen und Warenproben nach Japan erreichen jetzt bei Leitung
über Sibirien ihr Beſtimmungsland zehn Tage früher. Die Zahl der
Poſtſcheckkonten vermehrte ſich im Berichtsmonat um 3010 auf 883 160.
Die Buchungen und der Umſatz haben gleichfalls zugenommen. Das
Durchſchnittsguthaben 548 Mill. RM.) war dagegen niedriger als im
Vormonat (575 Mill. NM.) Der Telegraphenverkehr weiſt eine
Stei=
gerung um etwa 3 Prozent auf. Es wurden 3,R Mill. Telegramme
auf=
geliefert. Der Fernſprechverkehr war ſtärker als im Vormonat. Die
Serechſtellen haben ſich um 8399 auf 2595 979 vermehrt. Im
Auslands=
funkverkehr iſt eine Steigerung um faſt 18 Prozent eingetreten. Die Zahl
der Rundfunkteilnehmer iſt um rund 12 000 auf 1 246 524 geſunken. Der
Zugfunkverkehr iſt auf eine größere Anzahl von Orten in der weiteren
Umgebung der Städte Berlin und Hamburg ausgedehnt worden. Der
Perſonalſtand belief ſich Ende September auf insgeſamt 338 000 Kräfte,
darunter 250 000 Beamte im Hauptamt. Die Septembereinnahmen waren
1.5 Mill. RM. höher, die Ausgaben um 33 Mill. RM. niedrigr als im
Vormonat.
Das Arbeitsprogramm des Reichsverbandes
zum Wederauſbau der deuſchen Wirtſchaſt
Wie mitgeteilt wird, hat ſich ein Reichsverband zum Wiederaufbau
der deutſchen Wirtſchaft, e. V., in Berlin konſtituiert, der es ſich zur
Aufgabe macht, durch Förderung beſtimmter volkswirtſchaftlicher
Notwen=
digkeiten zum Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft ſein Teil
beizu=
tragen. Der Reichsverband zum Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft,
e. V., will: 1. Radikale Trennung von Parteipolitik und Wirtſchaft;
2. Wiederbelebung von Treu und Glauben, ſowie Geſchäftsmoral uſw;
3. Wiederbelebung und Wiedergeſundung der deutſchen Geſamtwirtſchaft;
4. Behebung oder mindeſtens Milderung der Arbeitsloſigkeit: 5.
Linde=
rung der Notlage der Bevölkerung. — Dies will er durch folgendes
Wiederaufbauprogramm erreichen:
1. Hebung der Kaufkraft des geſamten deutſchen Volkes und ſomit
eines jeden einzelnen, und dadurch Stärkung des Binnenmarkts.
2. a) Mobiliſierung der deutſchen Wirtſchaft vom inländiſchen
Kapital=
markt aus, ſowie Wiederherſtellung des für den Warenumſchlag
er=
forderlichen Kredits durch die Reichsbank auf wirtſchaftlich tragbarer
Zinsbaſis. v) Beſeitigung des direkten und indirekten Zinswuchers
durch geſetzliche Maßnahmen (Wucherparagraph!).
3. Grundſätzliche Aenderung des Steuerſyſtems (Geltendmachung
wirt=
ſchaftlicher Geſichtspunkte), Vereinfachung der Steuererhebung,
Sen=
kung der Steuerlaſten um mindeſtens 30 Prozent.
4. Reformierung, bzw. Beſeitigung der Hauszinsſteuer, Pflege der
Bautätigkeit, baldmöglichſte Beſeitigung der Zwangsbewirtſchaftung
der Wohnungen.
5. Befreiung der Wirtſchaft von allen einengenden ſtaatlichen
Maß=
nahmen, ſowie von der eigenen Ueberorganiſation (Auswüchſe des
Kartellweſens, des Zwiſchenhandels uſw.).
6. Vereinfachung der Staats= und Kommunalverwaltung.
7. Nationaliſierung und Moderniſierung aller öffentlichen und
hribaten Betriebe.
8. Produktive Arbeitsloſenfürſorge.
9. Pflege der Volksgemeinſchaft ohne Anſehen der Partei oder der
Klaſſe.
Die Bewegung, die bereits auf eine kurze Geſchichte zurückzuſehen
vermag, hat bereits im Reiche weiteſtgehende Anerkennung gefunden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Urſprungszeugniſſe beim Verſand deutſcher Waren nach
Frankreich und dem Saargebiet. Von der Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt wird uns mitgeteilt: Alle
deutſche Waren, die vom 15. November d. J. ab die franzöſiſche
Zollgrenze überſchreiten und die auf Grund des deutſch=
fran=
zöſiſchen Handelsproviſoriums vom 5. Auguſt d. J. zu ermäßigten
Zollſätzen verzollt werden ſollen, müſſen von einem
Urſprungs=
zeugnis begleitet ſein, das von einer Induſtrie= und
Handels=
kammer und einem franzöſiſchen Konſulat beglaubigt ſein muß.
„Die Beglaubigungsgebühr der franzöſiſchen Konſulate, die
zu=
nächſt auf 20.16 RM. feſtgeſetzt war, iſt auf deutſche Vorſtellungen
hin auf 420 RM. herabgeſetzt worden. Für ſolche deutſche
Waren, die auf Grund des Saarzwiſchenabkommens vom
5. Auguſt d. J. zu ermäßigten Zollſätzen ins Saargebiet
einge=
führt werden (Liſte A des Saarzwiſchenabkommens), iſt die
Be=
glaubigung der Urſprungszeugniſſe durch ein franzöſiſches
Kon=
ſulat nicht erforderlich. In dieſen Fällen genügt die
Beglau=
bigung durch die Induſtrie= und Handelskammer. Jede nähere
Auskunft erteilt die Heſſiſche Induſtrie= und Handelskammer
Darmſtadt, Rheinſtraße 14, I. (Eingang Grafenſtraße.)
Darmſtädter u. Nationalbank Kommanditgeſelſchaft auf Aktien. Darmſtadt. Frankfurter Kursbericht vom 2. November 1926
Staatspapiere
Deutiche
El. PReichsp.=Sch.
b. 1. 10. 30—
727 Baher, Staats=
Sch p. 1. 4. 29l
Gl,2 H. V. Sch.
p. 1. 4. 39. 9
Cl.%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
eil,7 Pr. St.Sch
b. 1. 10. 30
77 Sächſ. Fr.=Sch.
1. 7. 39 t
72 Sächſ. Fr.=Sch
. 1 7. 39.—g
GI. %Württ. F. Sch.
p. 1. 3. 29 .
Vorkriegsanleihen
5% D Reichsanl a
42 D. Reichsanl
4½ D. Schutzgb.
08—11 u. 13.
425 D. Schutzg v. 1411
42 Preuß. Konſ.
425 Baden. ......
4%Bayern .....
47 Heſſen.....
42 Württemberger
b) Ausländiſche
6%Bos. E. B. 1914/
59p: 9.Inp. 1914
4½% 1898 „
4½% 1909 .
.......
475
4½% Oſt. Staarsr.
v. 1913, Rdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½%Oſt. Silberr.
(2. Goldr. ...
97.5
96.5
96.8
95.8
0.82251
42 „einh. R. ſkon)
3% Port,/ Spz. I
520 Rum am. R.03.
4½%; Gold. 18.
amkonv.
48 am 05.:
4%5Türk. (Adm.)03
42 Türk. Bagd. I
489: — (Bagb.)I1
425 „ 1911 Boll.,
4½% Ung. St. 1918
27
4½%
42
425
48
825
„ St. 1914
Goldr.
St. 10 .
Kronr.
Eiſ. Tor.6.
Außereuro.
päiſche.
6% Mexam inn.
52o „ auß 99 ...
47 Gold 04,ſtf.
32o „ lonſ inn.
4½% „Frigat.
5%Tamaulivas I.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10% Berl. 9.=Bk. G.
3o
24.5
26‟
273
24
26.75
24.75
46.5
29.75
23
23 Berl. St.Gob /84
. Darmſt. St. G.)
8% D. Hyp.=Bankl.
Meining. Goldpf. /100
18% Friſ.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr. 100.5
3% Frkſ. Pfbr.=Bk.
Goldpſbbr. 100
5%0 Frli. Pfbr.=Bk.
80.75
Golopfdbr.
8% Komm. Ldb. D.)
Goldſchuldver. ..
% Heſſ. Ldb. Gold.)
1o2 Komm=Elektr
Mark (Hag., Gold. /102.5
820 Mannh. St.=G.
820 Mainz St.=G.).,
18% Naſſ. Odb. Gold.
82 Pfälzer H. B.).
Goldpfandbr. ./100.5
820 Pforzh. St.=G.
8BPrC.B. Cr.=B.)
Goldpfandbr. 11005
22 Rh. Hop.=m. 6.
71.SNh. St. W. 25 1
10% Rh.=Weſtf.B.=
Er=Bk., Goldpf!
3‟
826 Südd. B.-Cr.=B.
Golbpfandbr. ./100
Ohne
Zins=
berechnung
52, Bdw. Kohl. 23
6%Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
23l
2 „Roggen . 23
52 Pr. Laliw.
52 Pr. Noggenw.
5 % Südd. Feſt=B.6
Borkriegs-Oyp.=B.)
Pfaudbriefe.
Bay„Vereinsb.
Bayr. Handelsb.
Baur. Hyp.u. Wechi
Berliner Hyp. Bi.
Friſi=Hup.=Bl.
Frrf. Pfandbr.=B..
Hamb. Oyp.=B.
Mecklb Hyp. zu. Wb.
Meining Hyp.Bi.
Nordd. Gr.=Er.=Br.)
Pfälz. Onp.=Bk.
Preuß. ). d.Fr.=G
Pr.Cent.=B. Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bl.
95.25
ie*
100,5
143
12.7
8.2
56
8.5
2.065
134
12,65
15.2
11
11.1
14.6
11.
11.55
11.65
„Rhein. Hhp.=B.
Rh.Wſtf. B.Gr.=B.
Südd. Bodenkr. .
Bürtt. Hyp.=Bk. .
Staatl. ob. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Gyp.=B.
Landeskr. Caſſel".
Naſſau Odsb. .
Obligationen v.
Transportanſt.
476Dux. Bdb Em.91
„ 93
42 Eliſ.=Bahn ſtfr.
425 Galiz, Carl.
Lud.=B.
aba
48 Laſchau=Oderb.
42
abg.
82 Oſt. Nwſtb. 74
15% Oſt. Südb. (8).
2,6%0 Alte „
2,82 Neue
152 Oſt.=Ung. 73/74
42 Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
3%Dſt. „ 1885
13%Oſt. „ Erg.Netz
82 Raab Oedbg.83
g1l
9211
42 Rud. Silber .
4. Rud. Salzig.)
4½%Angt., S.!
4½=% Angt., S. III
4½=%Angt. S. 1II
3% Salon. Monaſt.
520 Tehuantepee.
7½9
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit: .
Bad. Bk. ..
Bk. f. Brauind. ../
12.4
11.4
13.8
1085
9.75
7.5
15I.
„
9.3
7
1425
14.25
3325
19.8
19‟,
32
25
25
3.9
7.5
32½,
32).
28.25
25.25
1147.25
155
472
Barmer Bankb. „151 75
Ban. Hyp.=Wchſ.. . /1
Berl. Handelsgeſ.
Commu. Privatb. 189
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bant.
D. Eff.u.Wchſ.=Bk. 137.5
D. Hhp.=Bk. Mein.
2. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. ..
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frif Pfdbr.=Bk. . 1a8
Gotha,Grundkr.Bk.
Lur. Intern. Bank
Metallbank.
Mitteld. Creditb. 1
Pfälz. Hyp=Bk. ..1
Reichsbank=Ant. . .
Rhein.Creditbk. .
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. Disc.Geſ.
Hſterr. Creditanſt.
Wiener Bantverein
Bergwerks=Akt.
Bochum.Bergb. ...
Buderus. .....=
Dt. Luxemburg...
Eſchw. Bergw... ..
Gelſentirch,Bgw.
Harp. Vergb. ...ſ.
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb.
Lali. Salzdefurt.
Kali Weſterregln. 1
Klöcknerwerke. .
Mannesm.=Nöhr. 11
Mansfelder ..
Oberbedarf...../1
Soſchleſ. Eiſ.Caro)
Stavi=Min=Ant.:I.
Phönir=Bergb. —.
Rhein.Braunk. ..
Rhein. Stahlw..
A. Niebec Montan/3
139,5
269.5
188.5
147
1111
136.5
1169
130
146.25
171.
1188
154
146.35
147,5
140
84
5.5
½23
182
183.5
1202.25
256
150
160.5
199*
171
194.5
1144
108
143.25
271.5
1208
185.25
Rombach. Hütte „
Salzwerk Heilbr. 131
Telus Bab. .. 100.75
Ver. Laurahütte „ /83
Ber. Stahlwerke. 155.25
Induſtrie=Akt.
Brauereien.
EichbaumMannh.).
benninger ..../153
Hereules, Heſſiſchel118
Löwenbr.=Münch..
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof Bind. )/265
Schwarz=Storchen 153
Tucher, Nürnberg
Berger .......
Arum. Berlin..
Adler & Oppenh.:
Adlerw. b. Kleyer);
6LE. A. G. Vzg. A.
5% A.E. G. Vzo.B..
A. E. G. Stamm ...
Anglo=Cont Guano
Aſchaff. Zelſtoff.
Badenia. (Geinh.)
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Ramag=Meguin .!.
Baſt Nürnb
Baur. S
Bec & Hbenkel
Bergmann Eil
Bing. Meta
Bezn.=c
8.sen
„Feifent=
12.:ment,
1Beuent,
Azem. Abert.
Ihem. Rrockh.
Cacoi. Mile
IDaumſ==
Dt. Eiſen
Deutſche Erdöl .
D. G.u. Silb. Scheid.
Dingler, Bweibrück.
117.5
88.5
78
172.25
153.25
AI5
/121
321,
59.5
133
69.5
83.5
169 5
55.25
56.25
68
136
148
165
84.75
108‟
104.75
95.5
194
189
Dresd. Schnellpr. 1128.5
Dürkopp... ....
Dürr. Natingen .
Oyckerhoff EV.
Eiſenw. Kaiſersl.
Et Licht u. Kraft 161
El. Lieferung ..../158
Eſi. Bad. Wolle..
Email. Urich
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch. .
Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift ...
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind, J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Zetter)
Feiſt, Sekt. Frrf.
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof.
Frfſ.=M. Pokzu.B.
Fuch Waggon St.
Geiling E Cie. ....
Germania Linol.
Geſſenk. Gußſt. ..
Goldſchmidt, Th...
Gotha Waggon...
Gritzner, Maſch.. ..I=
Grün & Bilſinger
Hafenmühle Frift.
Hammerſen. .
Hanſw. Füſſen”...
Hanſa; Lloyd, Dr.
Hartm. & Braun.
Heyligenſtigedt.
Hülpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupſer.
Hoch=Tief Eſſen
Holzmann.
Holzveri. Ind
Hydrom. Breslau
Fnag ..
Junghans St.
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Mach..
82.
88
44y
63
48.25
104
210
113.5
91.5
371
171
89
82.5,
T65a
87
3u.5
158
21
13o
139.7
88
70.5
33.5
68
132
102.25
165.5
54.5
62
115
140
50.75
157.5
Karſtadt, R. . 139.5
Klein Sch. & Becker 93.5
Kenorr, Heilbronn /138
Konſerv, Braun ../52.25
Krauß, Lokom.
Lahmeyer
Lech. Augsburg. . /123
1Lederw. Rothe
Spicharz.: 25
Lingel Schuk
Löhnberg. Mühle : 53.5
Ludwigsh. Walzm. 111
Lübenſcheid Metali/ 121
35.75
Lux. Induſtrie
Rainkraft Höchſt
114
Mars=B.
Nürnk
135
Metallge), Frif.
188.25
Miag. Mühlenb. 133
Moenus, Stamm : / 61
Motorent. Deutz
Motorenf. Oberurſ. 66
Münch. Lichtſpielk. 84.5
Reckarſ. Fahrz. 114.75
Neckarw. Eßlingen
Olegwerke, Frauff.
Beters Unton .
118.25
Pſälz. Näh Kah
r166.5
Philipps.
45
Vorzellan Weſſel
Prometh. Frrf.
Rein. Gebb.&
ilzeo
Rhein=Elettr.
154,5
Rhenanig.
83-
Rutgerswer
146.5
Schleußner.
Schneid. &
72.5
Schnellpr.
83i,
Schramm
89
Schrift.
126
Schuckert,
159.5
Schuhf.
25.5
Schuhl. Herz
63
Schuls Grünlack:
Seilind. Wolf .. 68
Siemens Glus.
Siemens & Halsle 213.25
Südd. Immob. 81‟
Ehüring, Lief.=Geſ. 96
Tuhren Furtwängl.
Beithwerke
Ber. f. Chem Ind.
Ver.,d. Olfbr. Mann!
Ver. Faßſ. Caſſel.
Gummi Bin.=Frkfi.
Binſel=Nürnberg..
ultramarin. ...l1
Zellſtoff Berl. ....!.
Bogtl. Maſch.
Voig: & Haeffner . 11
Bolthom. Seil.
Bayß, & Freyta(: 1
Wege lin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof ...!9
Zuckeri. Waghäuſell?
Zuckerſ. Frankenth.
Zuckerf. Heilbronn 1
Zucker. Offſtein.
Zuckerf. Rheingau.
Zuckerf. Stuttgart.
Transport= und
Berſicherungs=c1t.
A. Dt. Eiſenbahn ..
Dt Eiſenb.=Geſ.
E. Hochbahn=Berl.
Schantung E.B. .
Südd. Eiſenb.=Geſ.
bapag.
.:...!1
Norod. Lloyzd. ...1
Frkft. Allg. Ver).
Frankona Rückv”.
Darmſt. Werte
Bahnbedauf....
Dampfk. Rodberg”
Helver ia Kont. .
Gebr. Luz —
8
Motor /. Darmſt.
Gebr. Noeder .. 1
Benuleth & Ellenb.!
B
128.5
125.5
65
144.75
104
220.5
112
91
112
141
112.5
22
11.9
1142
181.5
178.25
117
*
44.5
81‟
126
Nummer 308
Samstag, den 6. November 1926
Seite 11
Preſſeabend der Berliner Handelskammer.
Die Induſtrie= und Handelskammer zu Berlin hatte die Preſſe zu
einem Vortragsabend geladen. Der Abend wurde durch eine Anſprache
des Präſidenten der Induſtrie= und Handelskammer zu Berlin, Herrn
Franz von Mendelsſohn, eingeleitet, die ſcharf den Fragenkomplex
be=
leuchtete, zu dem das Vortragsthema (Internationale Abmachungen in
der verarbeitenden Induſtrie) gehörte. Herr von Mendelsſohn führte
nach Begrüßung der Erſchienenen u. a. aus: Wir haben Ihre
Anweſen=
heit bei der Erörterung eines Themas gebeten, welches ein Teil des
großen Fragenkomplexes iſt, der heute die Sorge Europas ausmacht
und Wiederherſtellung des weltwirtſchaftlichen Friedens heißt. Der
ſtaatlichen Handelspolitik, den Regierungen und Parlamenten iſt es
bisher noch nicht gelungen, den Wirtſchaftskrieg der Völker zum
Still=
ſtand zu bringen, und deren Güteraustauſch in geordnete friedliche
Bahnen zu lenken. Und doch fordert die Verflechtung der Weltwirtſchaft,
die Abhängigkeit ihrer Glieder voneinander, gebieteriſch nach einer
Ge=
meinſchaftsarbeit mit dem Ziele, die Beſonderheiten der einzelnen
Volks=
wirtſchaften fruchtbar zu machen. Der Erfolg dieſer Bemühungen darf
nicht von heute auf morgen erwartet werden. Die Not der Zeit drängt
aber zur ſchnellen Entſcheidung, zu einer möglichſt baldigen Sanzerung
des zerrütteten Weltmarktes.
Das Mitglied der Induſtrie= und Handelskammer zu Berlin, Herr
Dr. William Meinhardt, ſprach ſodann über „Möglichkeiten und
Aus=
ſichten internationaler Veveinbarungen für die Produktions= und
Abſatz=
regelung in der verarbeitenden Induſtrie‟. Der Vortragende entwickelte
etwa folgende Gedankengänge: Neben die Univerſalarbeit einer
inter=
nationalen Wirtſchaftsverſtändigung müſſe die auf ſofortige praktiſche
Erfolge zu richtende Arbeit einzelner Induſtriezweige treten. Hier ſei
bereits ſowohl in der Rohſtoffproduktion als auch in der
Verfeinerungs=
induſtrie eine Reihe von internationalen Zuſammenſchlüſſen
aufzu=
weiſen. In ſeinen weiteren Ausführungen ging der Redner näher auf
den Zuſammenſchluß in der Glühlampeninduſtrie ein, an dem er ſelbſt
beteiligt war und betonte dabei die Bedeutung dieſes Zuſammenſchluſſes.
In der Diskuſſion wies zunächſt Kommerzienrat Mamroth darauf
hin, daß das Glühlampenkartell ein Beweis für die ſchnelle Umſtellung
der Völker ſeit dem Kriege ſei. Dr. Conrad von Borſig gab einen
Ueberblick über die bekannte Organiſation des internationalen
Eiſen=
paktes und beſprach das Abkommen der Vereinigten Stahlwerke mit
der Eiſen verarbeitenden Induſtrie, Kommerzienrat Luſtig zeichnete
kurz die Stellung des Handels zu der internationalen Kartellierung auf.
Innerhalb des Handels trete die bange Sorge auf, was mit ihm werde,
wenn nach Zuſammenſchluß der Werke die Werke den Verkauf ihrer
Erzeugniſſe ſelbſt in die Hand nehmen oder durch einige wenige
Werks=
firmen durchführen laſſen. Er habe aber bündige Zuſicherungen
er=
halten, daß man nicht daran denke, den Großhandel auszuſchalten. In
jedem Falle habe aber die Regierung die Pflicht, den Handel zu ſchützen.
Direktor Waſſermann erklärte, die neuen großen internationalen
Kon=
ſortien hätten noch bisher den Mangel gehabt, daß der deutſche
Geld=
markt noch nicht genügend erſtarkt geweſen ſei, um die deutſchen
Part=
ner zu ſtitzen. Die deutſche Induſtrie ſei früher nicht auf der Höhe
der Technik geweſen; jetzt ſei ſie es und daher auch ein ebenbürtiger
Partner. Heute ſeien die deutſchen Banken in der Lage, der deutſchen
Induſtrie ihren Kapitalbedarf zuzuführen. Der Geldmarkt ſei innerlich
gekräftigt und hieran ſeien die viel angefeindeten Banken nicht ganz
ſchuldlos. Die Banken hätten ſich das notwendige Vertrauen erworben,
um ihre Aufgabe wieder voll zu erfüllen.
Die Einnahmen der Reichsbahn. Die Einnahmen der Reichsbahn
weiſen im September mit 419,5 Mill. RM. ſowohl gegenüber dem
Vor=
wonat (413,2) als auch gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres
(401,2) eine Zunahme auf, die aus einem weiteren Anwachſen der
Ein=
nahmen aus dem Güterverkehr auf 264,8 Mill. gegenüber 246,4 im
Auguſt und 248,8 im Vormonat entſpringt, während die Einnahmen
aus dem Perſonen= und Gepäckverkehr wieder rückgängig ſind (117,9 Mill.
gegen 136,9 bzw. 126,1). Die Geſamteinnahmen im laufenden
Geſchäfts=
jahr betragen 3248,3 Müll. RM. und ſind damit um 212,8 Mill.
nied=
riger als in den erſten neun Monaten des Vorjahres. Infolge der
er=
höhten Kohlentransporte zeigen die Einnahmen aus dem Güterverkehr
mit 1962,0 Mill. gegenüber 2096,8 nur einen Rügang von 6/4 Prozent,
während er beim Perſonen= und Gepäckverkehr 9,1 Prozent (1013,6 gegen
1114,5 Mill.) beträgt.
Die vorausſichtliche Hackfruchternte im Deutſchen Reich. Die deutſche
Hackfruchternte ſcheint nach einer Vorſchätzung (Anfang Oktober 1926)
des Statiſtiſchen Reichsamts allgemein erheblich geringere Erträge zu
bringen, als im Vorjahre. Der Geſamternteertrag in Kartoffeln wird
auf 307,99 Mill. Doppelzentner, gegenüber 417,18 Mill. Doppelzentner
im Jahre 1925, bzw. auf 111,7 Doppelzentner pro Hektar, gegenüber
148,5 Doppelzentner pro Hektar im Jahre 1925 geſchätzt. Auch der
ge=
ſamte Ernteertrag an Zuckerrüben zeigt einen Rückgang von 10 326 Mill.
Doppelzentnern im Vorjahre auf 98,43 Mill. Doppelzentner, bzw. von
256,2 Doppelzentnern pro Hektar im Jahre 1925 auf 244,0 Doppelzentner
pro Hektar. — Das Runkelrübenernteerträgnis wird mit 211,97 (247,52)
Mill. Doppelzentner, bzw. 292,1 Doppelzentner pro Hektar (i. V. 344,8
Doppelzentner pro Hektar) veranſchlagt. Gegenübr den Vorkriegsziffern
für das heutige Reichsgebiet ergeben ſich noch weitaus größere Rückgänge.
Von der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft. Das Rohſtahlkartell
beſchloß in ſeiner in Luxemburg abgehaltenen Sitzung, die Produktion
für das laufende Quartal auf 29 287 000 Tonnen feſtzuſetzen. An den
urſprünglich vorgeſehenen Prozentſätzen wird nichts geändert. Der Reſt
der Tagung war Fragen der inneren Organiſation gewidmet. Ueber den
zweiten Punkt der Tagesordnung, betr. die Einfuhr des luxemburgiſchen
und lothringiſchen Roheiſens nach Deutſchland, wurde ebenfalls eine
prinzirielle Einigung erzielt, nachdem die bekannte Vereinbarung betr.
der prozentmäßigen Einfuhr luxemburgiſchen und lothringiſchen
Noh=
eiſens angenommen war. Schließlich war auch das Saarabkommen
Ge=
genſtand der luxemburgiſchen Beratungen. Dem franzöſiſchen Markt
wurde ein Kontingent von 500 000 Tonnen zuerkannt, das die
ſaarlän=
diſchen Werke durch ihre eigenen Verkaufsſtellen in Frankreich vertreiben
ſollen. Das über 500 000 Tonnen hinausgehende Quantum iſt für den
ganzen Markt reſerviert. Die Frage der evtl. Zollfreiheit wird
Gegen=
ſtand der Berliner Beratungen ſein. Im allgemeinen kann feſtgeſtellt
werden, daß über alle noch ſchwebenden Fragen, mit Ausnahme der
Er=
weiterung des Rohſtahlkartells, eine Einigung erzielt wurde.
Zu den Verhandlungen der J. G.
Farben=
induſirie mit der Standard Oil Compang.
Profeſſor Bergius,
einer der Haupterfinder auf dem Gebiete der Herſtellung flüſſigen
Brennſtoffs aus Kohle, hat ſich, einer Einladung zum
Kohlen=
kongreß folgend, nach Pittsburg begeben, um dort über ſeine
Erfindung, das ſogenannte Bergin=Verfahren, einen Vortrag zu
halten. In unterrichteten Kreiſen bringt man die Amerikareiſe
Profeſſor Bergius” mit den zwiſchen der Standard Oil Company
und der J. G. Farben=Induſtrie geführten geheimen
Verhand=
lungen in Zuſammenhang, die ſich auf die Gewinnung von
Petroleum aus Kohle beziehen.
Der Geſamiverluſi der engliſchen Wirtſchaft
durch den Kohlenſtreik.
Der liberale Abgeordnete Runciman hielt vor der Handelskammer in
Liverpool eine Rede, in der er die Rückwirkungen des Kohlenſtreiks auf
die engliſche Wirtſchaft zahlenmäßig darlegte. Runeiman erklärte, daß
die Kohlenproduktion gegen 1925 bis Anfang Oktober um nicht weniger
als 92 300 000 Tonnen gefallen ſei. Die Förderungskoſten dieſer
Kohlen=
mengen allein beliefen ſich auf rund 80 Millionen Pfund. In der
Baum=
wollinduſtrie ſei für das zweite und dritte Quartal 1926 ein Rückgang
von 22 400 000 Pfund zu verzeichnen, während ſich der Verluſt der
Woll=
induſtrie in der gleichen Periode auf 3½ Millionen Pfund beläuft. Die
Eiſen= und Stahlinduſtrie habe 7 200 000 Pfund verloren. In der
Maſchineninduſtrie beziffere ſich der Rückgang auf 2½ Millionen, in der
chemiſchen Induſtrie auf 840 000 Pfund. Der Verluſt des Schiffbaues fei
auf 4,3 Millionen Pfund zu veranſchlagen. Die Einnahmen der
Eiſen=
bahn ſeien in der Zeit von April bis Oktober um ungefähr 26 Millionen
Pfund zurückgegangen, wodurch ſich der Geſamtverluſt auf 166 Millionen
Pfund belaufe. Dazu komme noch der Rückgang des Handels auf den
engliſchen Märkten, der ſicherlich auf nicht wewiger als 50 Millionen
Pfund feſtgeſetzt wevden müſſe. Wahrſcheinlich aber würden 100
Mil=
lionen der Wirklichkeit näherkommen. Das bedeutet, daß der
Geſamtver=
luſt der britiſchen Wirtſchaft infolge des Kohlenſtreiks zwiſchen 216 und
270 Millionen Pfund liege. Am Mittwoch haben weitere 9000
Berg=
leute die Arbeit wieder aufgenommen, ſo daß die Geſamtzahl der
Arbei=
tenden auf 230 575 geſtiegen iſt.
Der Abſatz des Deutſchen Kaliſyndikats. Der Abſatz des Deutſchen
Kaliſyndikats G. m. b. H. für Oktober 1926 betrug 630 891 Doppelzentner
Reinkali gegen 737 188 Doppelzentner Reinkali im gleichen Monat des
Vorjahres. Der Geſamtabſatz in den erſten ſechs Monaten (Mai bis
Oktober) des laufenden Düngerjahres beträgt 4 58 124 Doppelzentner
Reinkali gegen 5 300 044 Doppelzentner in den erſten ſechs Monaten
des Düngerjahres 1925/26. Der Abſatz m den erſten zehn Monaten
des laufenden Kalenderjahres beträgt 9 353 903 Doppelzentner Reinkali
gegen 11 098 398 Doppelzentner Reinkali in der entſprechenden Zeit des
Vorjahres.
Die Ergänzung des Stahlkartellvertrages. Das Pariſer „Journal”
glaubt, aus Berlin mitteilen zu können, daß die von Serruys geführten
Verhandlungen über das deutſch=franzöſiſche Induſtrieabkommen, das
eine Ergänzung zu dem bereits unterzeichneten Stahlkartellvertrag
bil=
det, zum Abſchluß gebracht worden ſind. Der Text des Abkommens ſoll
bereits der Regierungskommiſſion des Saargebiets zur Genehmigung
vorliegen. Angeblich werden am Donnerstag bedeutſame
Verhandlun=
gen zwiſchen den rheiniſch=weſtfäliſchen und den ſaarländiſchen
Indu=
ſtriellen in Düſſeldorf beginnen. Die Unterzeichnung des von Serruds,
dem Miniſterialdirektor im franzöſiſchen Handelsminiſterium,
redigier=
ten Vertrages wird für Ende dieſer Woche erwartet.
Produktenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 5. November. Weizen 29,75.
Rog=
gen 24,25, Braugerſte 24—28 (Ausſtichware bevorzugt, mittlere Ware
aber verkäuflich), Futtergerſte 20—21, Weizenmehl 43,50, Roggenmehl
35,50, Weizenfuttermehl 15,50, Weizenkleie fein 12,25, grob 13,25,
Rog=
genkleie 12,25, Malzkeime 16, Biertreber 17—17,50, Kleeheu 8,25—9,
Wieſenheu 7,50—8, Maſchinenſtroh 3,50, Drahtpreßſtroh 4,25—5, weiße
Bohnen 28, Haferflocken 42,50, Graupen, Baſis VI 35,50. Tendenz:
Brotgetreide und Mehl ſtetig, Futtermittel feſt.
Frankfurter Produktenbericht vom 5. November. Zum
Wochen=
ſchluß verkehrte der hieſige Markt in ſehr ruhiger Haltung zu
unver=
änderten Notierungen. Weizen 29,50—29,75, Roggen 24—24,70,
Som=
mergerſte 24,50—27 Hafer inl. 20—20,75, Mais 20—20,25, Weizenmehl
42—43, Roggenmehl 35—36, Weizenkleie 11—11,25, Roggenkleie 11 bis
11,25 Mk.
Berliner Produktenbericht vom 5. November. Das Ausland konnte
dem Produktenmarkt keinerlei Anregung bieten. Die gegenüber dem
geſt=
rigen Schluß unveränderten Liverpooler Eröffnungsnotierungen wirkten
hier eher enttäuſchend. Weizen und Roggen ſind vom Inlande faſt gar
nicht angeboten; infolge der etwas beſſeren Nachfrage für Mehl legten
die Mühlen gerne für Weizen 1 Mark und für Roggen 2 Mark höhere
Preiſe als geſtern an. Im Lieferungsmarkt war Weizen um 1½ Mark,
Roggen um etwa 2 Mark feſter gehalten. Für den Export zeigt ſich wohl
noch einige Kaufluſt, die aber infolge der weiter beſtehenden
Material=
knappheit ſchwer zu befriedigen iſt. Andererſeits iſt die Nachfrage aber
keineswegs mehr ſo dringend, da Frankreich und Belgien infolge der
plötzlichen Frankenhauſſe nicht mehr als Käufer auftreten, ſondern eher
als Abgeber, weil ihnen die höheren Kaufabſchlüſſe guten Nutzen bieten.
Weizen= und Roggenmehl hatten bei unveränderten Preiſen etwas
regeres Geſchäft. Gerſte iſt ruhiger gehalten, Hafer konnte ſich im Preiſe
gut behaupten.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 5. November. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt eröffnete in ſchwacher Haltung, da die
Export=
nachfrage nicht befriedigte und die Berichte aus Argentinien günſtig
lauteten. Später konnte ſich die Tendenz befeſtigen auf erhöhte
Winni=
peger Notierungen. Die Termine zeigen beine Veränderungen.
Mais: Der Markt zeigte heute einen ſchwachen Verlauf auf große
Anhünfte und Zwangsverkäufe ſchwacher Poſitionen. Die Termine
gaben bis ½ C. nach.
Hafer: Der Markt zeigte im weſentlichen eine ſchwache Haltung bei
unweſentlichen Kursveränderungen.
Baumwolle: Der Markt begann in abgeſchwächter Haltung, da die
Pflanzer zuerſt mit Abgaben am Markte waren und durch erhöhte private
Ernteſchätzungen. Dann konnte eine Erholung eintreten, da ſich die
amerikaniſchen Spinnereien kaufluſtig zeigten. Die Termine ſchließen
ziemlich unverändert.
Kaffee: Kaufreſerve des hieſigen Handels, ſowie die Abſchwächung
der braſilianiſchen Deviſenrate führte einen abgeſchwächten Verlauf im
Anfangsverkehr herbei. Dann zeigte ſich eine Erholung auf erhöhte
Kabelmeldungen und erhöhte Offerten der Eigner. Die Termine
konn=
ten bis 11 Pkt. anziehen.
Zucker: Der Markt verkehrte in feſter Haltung auf erhöhte
aus=
ländiſche Notierungen und Käufe der Raffinerien. Die Termine zeigen
nur unweſentliche Veränderungen.
Kakao: Verkäufe des Auslandes, des lokalen Handels und
Kauf=
reſerve der Fabriken verurſachten einen ſchwachen Beginn. Spätez
konnte auf Baiſſedeckungen eine Erholung eintreten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Außenhandelsverband, Berlin, hat Liſten von franzöſiſchen und
finniſchen Firmen aufgeſtellt, die Geſchäftsverbindungen mit deutſchen
Firmen anzuknüpfen ſuchen. Intereſſenten werden die für ſie in Frage
kommenden Adreſſen gegen Erſtattung der Selbſtkoſten zur Verfügung
geſtellt.
Am geſtrigen Tage der Automobil=Ausſtellung belief ſich die
Be=
ſücherzahl faſt wieder auf 24 000. Was das Verkaufsgeſchäft in der
Kraft=
radabteilung anbetrifft, ſo wind auch hier durchweg das Geſchäft
ſicht=
lich beſſer als im Vorjahre beurteilt.
Der Reichsverband der Automobilinduſtrie hielt am 3. November
1926 bei zahlreicher Beteiligung in Berlin ſeine 25.
Generalverſamm=
lung ab.
Der Verein der Getreidehändler der Hamburger Börſe ſprach ſich in
ſeiner an der Börſe abgehaltenen Mitgliederverſammlung dahm aus,
daß es im Intereſſe der deutſchen Landwirtſchaft und der deutſchen
Mühlen liege, einen erhöhten Zoll für die Einfuhr von ausländiſchem
Mehl einzuführen.
Der bekannte Großinduſtrielle und Chef der Firma Feigenkaffee=
Fabrik Carl Frank gleichen Namens iſt geſtern im 78. Lebensjahre
ge=
ſtorben.
Wie aus Wien berichtet wird, rechnet man damit, daß in Kürze
die Verhandlungen mit den öſterreichiſchen Werken über den Beitritt
zum weſtlichen Stahlpakt mit einem poſitiven Ergebnis abgeſchloſſen
werden.
Wie beſtimmt verlautet, hat die luxemburgiſche Regierung eine Reihe
vorbereitender Maßnahmen zur Stabiliſierung ihrer eigenen Valuta
und zur Ausgabe neuer Notenſcheine getroffen.
Wie aus Brüſſel gemeldet wird, veröffentlicht der „Moniteur” ein
Dekret, in dem die bevorſtehende Auflegung des zweiten Teiles der
bel=
giſchen Kolonialanleihe im Nominalbetrag von 250 Mill. Franken
be=
kanntgegeben wird.
Der Ueberſchuß der ſchwediſchen Poſt im Jahre 1925 belief ſich auf
12 966 606 Kronen, bei Einnahmen von 64 910 641 Kronen und Ausgaben
von 51 944 034 Kronen.
Der Mitinhaber der großen chemiſchen Geſellſchaft Brunner, Mond
u. Co., der 55jährige Sir Brunner, wurde mit ſeiner Gattin in der
Londoner Wohnung feines Schwiegerſohnes tot aufgefunden.
Wie wir erfahren, hat die Prager Börſenkammer in ihrer letzten
Sitzung beſchloſſen, auch an der Prager Börſe wieder den offiziellen
Samstagabendverkehr einzuführen. Die erſte Samstagabendbörſe dürfte
ſchon am 13. November abgehalten werden.
Im September betrug der Wert der Einfuhr nach Amerika aus
Deutſchland 17 298 000, der Wert der Ausfuhr nach Deutſchland ſtieg
weiter auf 44 437 000 Dollar. Für den Vormonat lauten die
entſprechen=
den Ziffern 18 310 000, bzw. 28 844 000 Dollar.
Die Bondsausgabe der neugegründeten Hugo=Stinnes=Corporation
in Höhe von 12500 000 Dollar wurde durch das amerikaniſche
Banken=
konſortium unter Führung des Bankiers Halſey, Stuart u. Co.,
emit=
tiert. Es handelt ſich um eine Ausgabe von ſiebenprozentigen Goldnoten
mit zehnjähriger Laufzeit.
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das mir von meinen Gäſien entgegengebrachte
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meinem Nachfolger gleichfalls zuteil werden zu laſſen.
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nis, daß ich die ſeither v. Herrn ChriſtianFink betriebene
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vorläufig bis zur endgültigen Erteilung der Konzeſſion
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Nummer 308
Samstag, den 6. November 1926
Seite 15
Der Winterfahrplan der Deutſchen Lufthanſa.
Unſere Karte zeigt das Streckennetz der Deutſchen Lufthanſa im Winter 1926/27. Der Betrieb
iſt, wie aus der Karte hervorgeht, erheblich eingeſchränkt worden. Die wenig beſetzten Strecken
mußten alle geſtrichen werden, da die Linien im allgemeinen im Winter noch weniger rentieren
wie im Sommer.
Hochwaſſer im Vorharz.
Das Verkehrsmittel der Dorfjugend in den überſchwemmten Gebieten, die früher ſo beliebten
Stelzen.
Reich und Austanv.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Noch ein unglaubwürdiger Polizeibeamter.
Von der Anklage des Widerſtandes und der Beamtenbeleidigung ſprach
der Einzelrichter den Kaufmann Georg Belm frei, weil das Gericht
dem anzeigenden Beamten, der ſich widerholt widerſprach, keinen
Glau=
ben ſchenkte. Am Tage der Brückenweihe ſoll der Angeklagte in
Ober=
rad einen Schutzmann angerempelt haben. Der Angeklagte behauptete,
daß er aus Unvorſichtigkeit den Beamten geſtreift hatte und ſich ſofort
entſchuldigte, was der Wachtmeiſter beſtritt. Der Wachtmeiſter wollte
auch von dem Angeklagten angegriffen worden ſein, doch widerlegten
das andere Zeugen. Als der Angeklagte eine Anzeige auf dem Revier
machen wollte, ſei ihm der Wachtmeiſter gefolgt und habe ihn
mehr=
fach beſchimpft. In der Wache habe man ihn auch noch getveten. Der
Angeklagte brachte ſeinen damals noch neuen Anzug mit, der mit Blut
beſudelt war. Der Wachtmeiſter hatte ihm im Verlaufe der Schlägerei
das Naſenbein eingeſchlagen. Der Zeuge kam mit einer Verwarnung
davon.
Verworfene Reviſion.
WSN. Frankenthal. Das Reichsgericht hat die Rebiſion des
zum Tode verurteilten Separatiſtenführers Irmſcher als
unbe=
gründet verworfen.
Ein Edelſteinſchwindler erwiſcht.
WSN. Hanau. Einen gemeingefährlichen Schwindler hat die
hie=
ſige Kriminalpolizei in der Perſon des 26jährigen Kaufmanns Max
Baumgarten aus Baku (Rußland) hinter ſchwediſche Gardinen gebracht,
bevor er Schaden anrichten konnte. Der äußerſt gewandt auftretende
Schwindler wohnte ſeit zirka acht Tagen unter dem Namen Joſeph
Un=
terleiter in einemehieſigen Hotel. Bei näherer Beleuchtung ſeiner
Per=
ſon ſtellte es ſich heraus, daß Baumgarten bei einer ganzen Reihe hieſiger
Edelmetallfirmen Beſtellungen für Zehntauſende von Mark gemacht
hatte, die er mit Schecks, die er angeblich aus Italien von einem
Juwelier Raffaele Vincelli in Caſſacalanda, als deſſen Schwiegerſohn er
ſich ausgab, erwartete, bezahlen wollte. Die angeſtellten Ermittlungen
ergaben, daß Baumgarten in Mannheim falſche Schecks und Wechſel in
Auftrag gegeben hatte, mit denen er die hier gekauften Edelmetallwaren
zu bezahlen gedachte. Die weiteren Nachforſchungen haben ergeben, daß
Baumgarten auch in Pforzheim ſchon eine Reihe von Fabrikanten
ge=
ſchädigt hat. Durch die Feſtnähme des Schwindlers iſt die hieſige
Edel=
metallinduſtrie vor größerem Schaden bewahrt worden.
Tödlicher Autounfall.
WSN. Aſchaffenburg. Auf der Straße Unterpleichfeld-
Bergt=
heim verunglückte der Chauffeur eines Transportunternehmens aus
Würzburg. Er fuhr mit einem Laſtauto Baſaltſteine von Bergtheim ab.
Beim Wenden des halbbeladenen Wagens nahm er die Kurve zu kurz,
der Wagen kippte um und ſchlug dem Chauffeur das Genick ab.
Der beſtohlene Radioklub.
WSN. Würzburg. Ein raffinierter Gauner hat dem
Radio=
klub Würzburg einen Beſuch abgeſtattet. Er verſtand es, ſich in
Ab=
weſenheit der Klubmitglieder Eingang in das Laboratorium im
Luiſen=
garten zu verſchaffen, und nahm mit, was er an Funkgerät aufpacken
konnte; ſämtliche Akkumulatoren, Röhren, Senderöhren, wertvolles
Meß=
gerät, einen fertigen Apparat uſw. Im Laufe des Nachmittags verſuchte
er bereits, bei Privaten und Geſchäftsleuten von dem geſtohlenen Gerät
zu verkaufen. Der Dieb wird noch geſucht.
Zum Exploſionsunglück in der J.=G. Farbeninduſtrie.
Ludwigshafen. Zu dem Unglück in der J.=G. Farbeninduſtrie
wird weiter gemeldet, daß bei einer Verſuchsdeſtillation aus unbekannter
Urſache der Deckel abflog. Acht Arbeiter wurden verbrüht.
Die Zahl der Todesopfer erhöht ſich auf drei. Bei den anderen
beſteht Lebensgefahr.
Die neue Rheinbrücke bei Maxau.
WSN. Speyer. Die neue Brücke bei Maxau wird mit rund
18 Millionen Reichsmark veranſchlagt. Dieſe Brücke ſoll nicht an der
gleichen Stelle, wo ſich die Schiffsbrücke gegenwärtig befindet, den Rhein
überqueren, ſondern nördlicher. Das hätte zur Folge, daß die Bahnhöfe
Maximiliansau und Wörth, ſowie Maxau Verlegung in nördlicher
Rich=
tung erfahren müßten. Mit dem Baubeginn rechnet man im Laufe des
nächſten Jahres, ſofern eine baldige Einigung über die
Koſtenvertei=
lung zwiſchen Bayern, Baden und der Reichsbahngeſellſchaft zuſtande
kommt. Die Geſamtlänge der Brücke wird 300 Meter betragen. Sie
ſoll als Fachwerkbrücke in reiner Eiſenkonſtruktion hergeſtellt werden.
Die zweite Baurate der Zeppelin=Eckener=Spende.
Berlin. Der Vorſtand des Reichsausſchuſſes für die Zeppelin=
Eckener=Spende des deutſchen Volkes, e. V., genehmigte, wie eine hieſige
Korreſpondenz meldet, die Abrechnung über die bis zum 31. Oktober
ein=
gegangenen 2,6 Millionen Mark und überwies dem Luftſchiffbau
Zeppe=
lin eine zweite Baurate in Höhe von wiederum 500 000 Mark. Die
Vor=
arbeiten und Vorverſuche für den Neubau des „L. Z. 127, der weſentliche
Aenderungen aufweiſen wird, ſind im weſentlichen beendet, ſo daß der
eigentliche Bau in Angriff genommen werden konnte. Die Fertigſtellung
durfte im Herbſt 1927 erfolgen.
Schweres Bergwerksunglück.
Paris. Wie Havas aus Iſhpening (Michigan) meldet, hat
ſich dort Mittwoch nachmittag in einem Eiſenbergwerk ein Erdſturz
in einer Tiefe von 180 Metern ereignet. Man befürchtet, daß 40 bis 50
Bergarbeiter ums Leben gekommen ſind.
Der rätſelhafte Skelettfund bei Potsdam.
* Potsdam. Zu dem Funde von menſchlichen Skeletten auf dem
Grundſtück des Herrn v. Kähne am Schwielowſee, die von Obſtzüchtern
beim Umwerfen der Erde in ein Meter Tiefe entdeckt wurden, iſt noch
folgendes zu berichten: Da die Möglichkeit beſteht, daß hier ein
Kapital=
verbrechen vorliegt, hat die Staatsawwaltſchaft Potsdam ſofort alle
not=
wendigen Schritte getan, um weitere Unterſuchungen anzuſtellen. Mit
der Unterſuchung der Angelegenheit iſt Amtsgerichtsrat Eichelkraut vom
Amtsgericht Werder beauftragt worden, der mit Beamten der
Pots=
damer Polizei und dem zuſtändigen Kreisarzt am Donnerstag
nach=
mittag die Ausgrabung der Skelette vorgenommen hat. Die Fundſtelle,
die ſofort von Beamten der Landjägerei abgeſperrt worden iſt, liegt
etwa 150 Meter vom Südeingang des Parkes Petzow entfernt, dicht am
Rande des Waldes, in einer Obſtplantage, die Herr v. Kähne vor langer
Zeit an Obſtzüchter aus Werder verpachtet hat. Die Unterſuchungen der
Polizei gehen zunächſt dahin, feſtzuſtellen, ob in den letzten Jahren zwei
Menſchen aus Werder, Glindow oder der weiteren Umgebung vermißt
worden ſind, um Anhaltspunkte zu gewinnen, wer die Toten ſein
kön=
nen. Nach den Angaben der Behörden ſcheinen aus den umliegenden
Ortſchaften in den letzten Jahren zwei Menſchen nicht vermißt zu
wer=
den, ſo daß man zu der Annahme neigt, daß die Toten aus Berlin
ſtam=
men. Der Lokaltermin ſoll nach Möglichkeit auch darüber Aufſchluß
geben, auf welche Weiſe die Unbekannten ums Leben gekommen ſind.
Genaueres wird jedoch erſt die gerichtsärztliche Unterſuchung der
Ske=
lette ergeben. Bemerkenswert iſt, daß die Fundſtelle in unmittelbarer
Nähe jener Stelle liegt, an der im Jahre 1922 der Sohn des
Obſtzüch=
ters Otto Laaſe in den Waldungen des Herrn v. Kähne erſchoſſen
auf=
gefunden wurde.
Zur Einführung
der 24=Stunden=Zeitberechnung.
Im Zuſammenhang mit der am 1. November erfolgten
Einfüh=
rung der 24=Stunden=Zeitberechnung in Deutſchland dürfte es
intereſſant ſein, das Weſen der ſogenannten Weltzeituhren kennen
zu lernen, die zur Feſtſtellung der Ortszeit verſchiedener Städte
und Länder dienen und die auch ſchon früher auf Grund der
24=Stunden=Zeitbeſtimmung funktionierten. Die Stundenzeiger
der Weltzeituhr ſind unmittelbar auf einer Weltkarte
aufgetra=
gen, die ſich entſprechend der Erddrehung von Weſt nach Oſt,
d. i. entgegengeſetzt dem Einne des Uhrenzeigers, einmal in 24
Stunden umdreht. Das Zifferblatt entſpricht einem flach
aus=
gebreiteten Globus, ſo daß die Meridiane als radiale, vom
Nordpol ausgehende Grade erſcheinen und die Breitengrade nach
wie vor als Kreiſe, jedoch vom Aequator ab als immer größere,
ſo daß der Südpol als der größte Kreis erſcheint. Die
Weltzeit=
uhren leiſten wichtige Dienſte den Unternehmungen, die ſich mit
der Uebermittelung von Nachrichten über größere Entfernungen
befaſſen, z. B. Poſt= und Telegraphenämter, Kabelſtationen,
fer=
ner aſtronomiſchen und meteorologiſchen Stationen,
Sternwar=
ten, Weltreiſebüros, Fernbahnhöfen uſw. — Unſer Bild zeigt
die auf dem Bahnhof Friedrichſtraße in Berlin aufgeſtellte
Weltzeituhr.
Eine außergewöhnliche Laufbahn.
— London, 3. November.
Man ſage nicht, daß die Zeit der Romantik vorüber ſei. Wenn
jemand es — nicht im Film, ſondern in Wirklichkeit — vom
Kaufmanns=
lehrling in Magdeburg zum Vizekönig von Indien bringen kann, ſo hat
er wieder einmal den Beweis erbracht, daß das Leben zuweilen
Men=
ſchen und Situationen geſtaltet, die ein Schriftſteller nur dann erfinden
dürfte, wenn er den Ehrgeiz hat, ſich als Märchendichter zu betätigen.
Aber zunächſt eine kurze Notiz, die eigentlich in den Handelsteil
ge=
hört: Die vier größten chemiſchen Werke Englands — Brunner, Mond
u. Co., Nobel Induſtries, United Alkali und Britiſh Dyeſtuffs
Corpo=
ration — haben ſich ſoeben zu einem Truſt unter dem Namen Imperial
Chemical Induſtries Limited mit einem Kapital von 56 Millionen Pfund
zuſammengeſchloſſen.
Was das mit der Romantik und dem Lehrling zu tun hat, der
Vize=
könig wurde? Dieſes: Einer der Direktoren des Truſts iſt Lord
Rea=
ding, und die Ernennung Lord Readings zu dieſem Poſten lenkt
er=
neut die Aufmerkſamkeit auf die außergewöhnliche Karriere dieſes
Mannes.
Rufus Daniel Jſages, erſter Lord Reading, iſt 66 Jahre alt. An
ſeiner Wiege wurde ihm nicht geſungen, daß er einſt, als Vizekönig von
Indien, in Delhi immitten orientaliſcher Pracht die Krone des größten
Weltreiches vertreten ſollte. Sein Vater, der Handelsmann Joſeph
Iſaaes in London, hatte den jungen Rufus für den Beruf beſtimmt,
in dem ſich die Angehörigen dieſer jüdiſchen Familie ſeit Generationen
mit größerem oder geringerem Erfolg bewährt hatten: den
Kaufmanns=
ſtand. Nufus abſolvierte alſo die Volksſchule und kam dann prompt in
die Lehre. Aber der Vater tat doch ein übriges für das intelligente
Bürſchlein. Als der Sohn in London Buchführung, kaufmänniſchen
Briefſtil, Umgang mit der Ladenkundſchaft und alles das gelernt hatte,
was ein angehender Commis wiſſen muß, ſandte er ihn zur Erlernung
von Sprachen ins Ausland. In einem Magdeburger Geſchäftshaus
machte Rufus Iſaaes eine zweite Lehrzeit durch und erwarb ſich durch
Fleiß, Aufmerkſamkeit und gutes Betragen die volle Zufriedenheit
ſei=
nes= Prinzipals.(Der Name der Firma iſt mir entfallen.” Engliſche
Zeitungen veröffentlichten vor einigen Monaten ein Schreiben ihres
heutigen Inhabers an Lord Reading, und deſſen Antwort darauf. In
beiden Schreiben wurde auf das ſchöne Verhältnis Bezug genommen,
das zwiſchen dem damaligen Chef der Firma und ſeinem Lehrling
ge=
herrſcht hatte. Uebrigens kann ich mich auch im Namen der Stadt irren.
Ich glaube, es war Magdeburg. Es mag aber auch Merſeburg geweſen
ſein. Jedenfalls war es eine deutſche Stadt, und der Name iſt in
die=
ſem Zuſammenhang nicht von Belang.) Als aber dann Rufus Jſaacs
nach Frankreich gehen ſollte, um Franzöſiſch zu lernen, war er bereits
zu der Erkenntnis gekommen, daß der Kaufmannsſtand nicht ſein Fach
war. Er ging nach London zurück, beſuchte trotz ſeines vorgerückten
Alters das Univerſity College, das er in Rekordzeit abſolvierte, und
widmete ſich der Jurisprudenz. Aber wiederum ſprang der unruhige
Geiſt aus dem Geleiſe. Und phantaſtiſcher noch als die erſte Umſattelung
war die zweite: der Handlungsgehilfe a. D. und Student der Rechte
wurde Schiffsjunge. Auch dieſes Kaditel der Odyzſſee war nur kurz. Er
kehrte von der See zurück und wurde Börſenmakler. Ebenfalls nur ein
Seitenſprung in der Irrfahrt. Oder lag Syſrem in der Verrücktheit?
Als Iſaaes 27 Jahre alt war, ließ er ſich in London als Rechtsanwalt
nieder. Sehr bald hatte er eine ausgedehnte Praxis, namentlich in
Handelsſachen. Er erwies ſich nicht nur als ſcharfſinniger Juriſt,
ſon=
dern auch als glänzender Redner, und betätigte ſich nebenbei auf
poli=
tiſchem Gebiete. 1904 wurde Ifages als Vertreter des Wahlkreiſes
Rea=
ding ins Unterhaus gewählt. Er ſchloß ſich der Liberalen Partei an
und trat in ein enges perſönlühes Freundſchaftsverhältnis zu Lloyd
George. 1910 wurde Iſages zum Generalanwalt der Krone ernannt
und gleichzeitig geadelt. Das Jahr 1913 brachte die Ernennung Si=
Rufus Jſaaes” zum Lord Chief Juſrice, alſo zum höchſten Nähter in
England. Er war der erſte und einzige Jude, der dieſes Amt bekleidet
hat. 1914 wurde er als Lord Reading ins Oberhaus berufen, und im
Jahre 1921 kulminierte die brillante Karriere dieſes ehemaligen
Kauf=
mannslehrlings und Schiffsjungen in der Ernennung zum Vizekönig von
Indien. Heute iſt Lord Reading wieder Kaufmann ober vielmehr
Orga=
niſator in einem Rieſenunternehmen, mit einem Gehalt, das ebenſo
märchenhaft ſein dürfte wie ſeine Laufbahn.
Ein Drama auf hoher See.
DD. London. Ein Aufſehen errregendes Drama wird von Bord
des 8800 Tonnen großen Dampfers „Talamba” der Britiſch=
Atlan=
tiſchen Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft gemeldet, der ſich auf der Reiſe nach
dem Fernen Oſten befindet. Der Dampfer führte 65 chineſiſche
Depor=
tierte an Bord, die von Poliziſten bewacht wurden, und 1100 chineſiſche
Deckpaſſagiere. Die Deportierten, Mitglieder rivaliſierender
Geheim=
verbände, gerieten untereinander in Streitigkeiten. Ein Mann wurde
getötet, zwei andere verwundet. Die Weigerung des Kapitäns, den
An=
hängern des Opfers deſſen Mörder auszuliefern, führte zu einer
bedroh=
lichen Situation, ſo daß der Dampfer ſchließlich drahtlos um Hilfe bitten
mußte. Erſt durch ein bewaffnetes Detachement, das der Kreuzer „
Car=
lisle” am nächſten Morgen an Bord des Dampfers ſandte, konnte die
Ordnung wiederhergeſtellt werden.
Exhumierung des Prinzen Max von Heſſen.
EP. Paris. In der Nähe von Hazebrouck, in Franzöſiſch=
Flau=
dern, wurde die Leiche des Prinzen Maxvon Heſſen, des
Vet=
ters des Königs von England und Neffe des Exkaiſers, ausgegraben. Der
Prinz war zu Beginn des Weltkrieges verletzt worden und den Folgen
ſeiner Verletzung im Lazarett erlegen. Der Ausgrabung wohnte ſein
Bruder, Prinz Werner von Heſſen, bei. Die Leiche iſt in einem
Sonder=
zug nach Deutſchland gebracht worden.
Seite 16
Das Grenz= und Auslanddeutſchtum.
Seine Geſchichte und ſeine Bedeutung.
Von Otto Boelitz. R. Oldenburg=Verlag, München. Pr. geb. 4.20 Mk.
Das Buch des früheren preußiſchen Kultusminiſters verfolgt
neben anderen den ausgeſprochenen Zweck, die Schulen in der
Aufgabe zu unterſtützen, den Fragen des Auslandsdeutſchtums
im Geſchichtsunterricht, dem deutſchen Unterricht und der
Erd=
tunde mehr Beachtung zuzuwenden und die Jugend zum
Ver=
ſtändnis für ſie zu erziehen. Der Verfaſſer, der aus langjähriger
Tätigkeit im Ausland vieles hat ſchöpfen können, gibt bei der
Behandlung des überaus umfangreichen Stoffes einen Rückblick
über die Geſchichte des Deutſchtums und ſeinen Stand in der Welt
und des Lebens und Ringens der 40 Millionen Deutſchen
außer=
halb der Grenzen des Vaterlandes. Der erſte Teil umfaßt das
Auslandsdeutſchtum im geſchloſſenen deutſchen Sprachgebiet,
in=
nerhalb deſſen die Losreißung deutſcher Gebiete mit den
Grund=
ſätzen des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völker nicht das
Ge=
ringſte zu tun hat und ein brutaler Akt der Willkür und Gewalt
war. Der zweite Teil behandelt das Auslandsdeutſchtum
außer=
halb der Grenzen des geſchloſſenen deutſchen Sprachgebiets in
Europa, und zwar das Deutſchtum in geſchloſſenen deutſchen
Sied=
lungen und in den übrigen Ländern Europas, der dritte Teil
das Deutſchtum in Amerika, Aſien, Afrika und Auſtralien. Auch
in dieſen Kapiteln wird die Geſchichte der deutſchen Siedlungen
im Ausland von ihren erſten Anfängen an eingehend behandelt.
Zahlreiche Kartenzeichnungen veranſchaulichen die jeweiligen
Ausführungen. Das Buch, das mit Sachkenntnis und kaum zu
übertreffender Gründlichkeit alle einſchlägigen Fragen behandelt
und erſchöpft, wird für weitere Studien über das
Auslands=
deutſchtum grundlegend bleiben und für alle eine Stütze und Hilfe
ſein, die ſich mit den Fragen des Auslandsdeutſchtums und den
hier berührten Problemen eingehender befaſſen wollen und wird
ſo dazu beitragen, mit den Millionen Deutſchen, die von unſerem
Staate abgeſprengt ſind, und denen, die in Europa und drüben
über See in der Zerſtreuung leben, in Fühlung zu bleiben und
mit ihnen dies große unſichtbare Reich des deutſchen Geiſtes zu
bilden.
W.
Polens wahres Geſicht.
Im Verlag von K. J. Kochler (Berlin und Leipzig) erſchien
in autoriſierter deutſcher Ueberſetzung ſoeben ein Buch des Grafen
Oliver d’Etchegoyen, franzöſiſcher Major und Ritter der
Ehren=
legion, betitelt „Polens wahres Geſicht” das in
Deutſch=
land, noch mehr aber in Frankreich Aufſehen erregen dürfte. Ein
franzöſiſcher Offizier der intcralliierten Kommiſſion, dem vor der
Freundſchaft Frankreichs mit Polen bange geworden iſt, gibt hier
eine Schilderung ſeiner Erlebniſſe und Eindrücke im Land ſeiner
Bundesgenoſſen und zieht daraus ſeine politiſchen Schlüſſe. Sein
Urteil über die Zuſtände in Polen und über die
Charaktereigen=
ſchaften des polniſchen Volkes iſt geradezu vernichtend.
Am meiſten beeindruckt zuerſt an den Polen der ausgeſprochene
und durch nichts gerechtfertigte Dünkel. Zwar die polniſchen
Ariſto=
kraten ſind im allgemeinen hochgebildet, tadellos erzogen und
durchaus angenehm im Ungang und tragen eine große Vorliebe
für die Franzoſen zur Schau; auch unter den Mitgliedern des
beſſeren Bürgertums, der Finanz= und Handelskreiſe, zählt
Frank=
reich viele Freunde, aber die Polen, die niemals gereiſt ſind, die
kleine n Bürger, Unterbeamte und niederer Klerus ſind in der
Mehrzahl wenig gebildet, maßlos eitel, egoiſtiſch, faul, unaufrichtig,
charakterlos und allen Fremden feindlich geſinnt, die kleineren
Be=
amten ſind beſtechlich. Faſt die geſamte Verwaltung und alle
wichtigen Zivil= und Militärpoſten ſind von franzoſenfeindlichen
Polen beſetzt. Und das Volk, d. h. die Bewohner des ehemaligen
Königreichs: Eine primitive Volksmaſſe, gleichſam noch Wilde,
Samstag, den 6. November 1926
ſehr leichtgläubig, aber zugleich äußerſt mißtrauiſch, grenzenlos
einfältig und abſolut unwiſſend. Die Bauern ſind, wenn ſie in
die Stadt kommen, mit Lumpen voll Ungeziefer bekleidet, die
Weiber gehen barfuß, in den Städten haufen ſie in Kellern,
wech=
ſeln ſelten oder nie ihre Kleider, waſchen ſich ſelten, ſind an das
Ungeziefer gewöhnt und verbreiten einen üblen Geruch. Dieſes
Volk iſt der Schutz Polens, iſt die Hammelherde, die treu hinter
dem jeweiligen Hirten herläuft. Der polniſche Bauer weiß nichts
von ſeinem Vaterlande, er läßt ſich totſchlagen, ohne zu wiſſen,
warum. Das Volk kennt weder das Gebet noch den Katechismus;
zu den Wahlen und in den Krieg treiben die Pfarrer ihre
Pfarr=
kinder. Verbrechen aller Art, Diebſtähle und Morde ſind häufig
und ſelten werden die Täter gefaßt; Beſtechungen ſchützen ſie
oft vor Verfolgung. Das Trinken iſt bei den Polen eine dauernde
Beſchäftigung. Den Polen fehlt jeglicher Sinn für ſoziale und
militäriſche Diſziplin. Hygieniſche Vorſchriften in den ſtädtiſchen
Einrichtungen kennt man nicht. Ein ſolcher Tiefſtand der
Zivili=
ſation findet ſich nur bei den niederſten Völkern Europas.
Die von der Warſchauer Regierung inſpirierte Preſſe, die
Leute, welche die Stichworte in Polen ausgeben, Berichterſtatter,
die von ihren Zeitungen und auch von führenden Perſönlichkeiten
bezahlt werden — wie von Korfanty in Oberſchleſien und von
Zeligowſki in Wilna — verdrehen die Wahrheit und täuſchen
die öffentliche Meinung, indem ſie Tatſachen falſch beleuchtet
wiedergeben. Und wenn zufällig mal ein Schriftſteller oder ein
unabhängiger Militär die Wahrheit ſagt, dann geht der reine
Klang bald wieder im Lärm gefälſchter Nachrichten verloren.
Die unmittelbaren Nachbarn Polens mißtrauen den Polen
gründlichſt. Nach ihrer Erfahrung ſteht zu befürchten, daß die
Polen in der Verwaltung ihrer neuen Unabhängigkeit ſich als
unordentlich, uneinig, unbeſtändig und ſtreitſüchtig erweiſen
werden. Da ſie ſie als rachſüchtig, unruhig und zänkiſch kennen,
fürchten ſie, daß ihre Behörden ſich brutal, ungeſchickt,
unduld=
ſam und tyranniſch erweiſen werden. Der Vertrag von Verſailles
ließ Polens „hiſtoriſch erwieſene Unfähigkeit” ſich ſelber zu
ver=
walten, außer Acht und erweitente ſeine Grenzen weit über die
des ehemaligen Königreichs hinaus. Das frühere Königreich
Polen umfaßte genau 127 684 Quadratkilometer und war bewohnt
von 9 Millionen Polen. Heute hat es mehr als 400 000
Quadrat=
kilometer mit etwa 28 Millionen Einwohnern, von denen weniger
als 15 Millionen Polen in erbittertem Haß und Streit mit über
5 Millionen Juden ſowie mit 3 Millionen Galiziern, die in
offener Empörung leben und nur durch blutige Unterdrückung
niedergehalten werden, und mit 5 Millionen Weißruſſen,
Klein=
ruſſen, Litquern, Tſchechen und Deutſchen, deren wachſame
Feind=
ſeligkeit bei jeder Gelegenheit zu ſpüren iſt. Niemals hat Polen
etwas mit der oder durch Liebe erobert. In ſeiner Raubgier hat
Polen Gebiete beanſprucht, die niemals polniſch waren. Es iſt
ſehr zu befürchten, daß alle Adler — ob nun ein= oder zweiköpfig,
ſchwarz, grün, gelb oder weiß gemalt — die gefräßigen Raubvögel
bleiben. Polen iſt ein Land, das einen Rechtsbeiſtand nötig hat.
Der Handſtreich auf Wilna, den Pilſudſki in ſeiner
Doppelzüngig=
keit und Felonie den Vertretern der Großmächte gegenüber
zyniſch=hochmütig rechtfertigte, iſt ein weiterer Beweis für das
Geſagte. Aber die Wilnaer Frage, darf man behaupten. iſt noch
offen, ein ſo aller Vernunft und Gerechtigkeit Hohn ſprechender
Federſtrich kann nicht bleibende Geſetzkraft haben.
Anläßlich der Auflöſung der Haller=Armee — die maßloſe
Eitelkeit Pilſudſkis konnte die Anweſenheit einer von ihm
unab=
hängigen Armee nicht dulden — trat die franzoſenfeindliche
Stimmung in Wort und Schrift offen zutgge, die polniſchen
Zei=
tungen brachten gehäſſige Artikel und Angriffe gegen die
Fran=
zoſen. „So peinlich es auch iſt,” ſagt der Verfaſſer, „alles dieſes
feſtzuſtellen, ſo muß man es doch betonen; ſchon allein um
den=
jenigen die Augen zu öffnen, die ſich von unſerer Allianz mit
Polen eine kräftige Unterſtützung verſprechen. Auf dieſes Leit=
Nummer 308
motiv iſt das ganze Buch abgeſtimmt. Der Pole kennt keine
Dankbarkeit und keine Freundſchaft; er liebt auf der ganzen Welt
nur eines: ſich ſelbſt.
Die Preſſe in Frankreich bringt ſelten einmal Auszüge aus
polniſchen Zeitungen und begnügt ſich für gewöhnlich mit den von
der polniſchen Regierung inſpirierten ſchönfärbenden Artikeln,
die eine freigebige Propaganda eifrig verbreitet. Es wäre aber
für die öffentliche Meinung in Frankreich recht wünſchenswert,
eine etwas genauere Kenntnis von dem zu erhalten, was man
da oben in Polen täglich ſpricht und druckt; die Franzoſen
wür=
den dann zweifellos ihre Gefühle ihren teuren polniſchen
Bun=
desgenoſſen gegenüber richtiger einſtellen. Sollte man ſich auch
nicht ins Gedächtnis zurückrufen, welche Abenteurerpolitik das
alte Polen immer betrieb und daß ihm alles fehlſchlug? Auch
ſind die Zeiten vorüber, da die Mißgriffe eines Staates nur ihn
ſelber ſchädigen, die leichtſinnigen Streiche des einen ziehen leicht
auch die übrigen mit in den Strudel. Wenn man die ganze
Un=
erfahrenheit, Unordnung und Uneinigkeit der Lenker dieſer
jun=
gen Republik aus nächſter Nähe beobachten konnte, ſo muß man
befürchten, daß ſie am Ende noch die ganze Harmonie des
euro=
päiſchen Konzertes ſtört. Polen, ſo ſchrieb der ehemalige
Miniſter=
präſident Nitti, das man im Intereſſe des Friedens wieder
her=
geſtellt hat, wird infolge ſeiner annexioniſtiſchen Politik zu einer
dauernden Gefahr für eben, dieſen Frieden.
Frankreich hat an Polen ungeheure Vorſchüſſe an
Kriegs=
material und Geld geliefert, aber von ſeiner Hilfe hat es keinen
Vorteil. Der franzöſiſch=polniſche Handelsvertrag hat die traurige
Lage nicht gebeſſert. Die beiden großen Induſtrien in Polen ſind
der Diebſtahl und die Bettelei.
Die Sympathie Frankreichs für Polen hat dieſem wenig oder
nichts genützt. Die Polen lieben Frankreich heiß, wenn es ihnen
Geld a fonds verdu leiht, wenn es ihre noch ſo unberechtigten
Anſprüche unterſtützt und allen ihren Launen nachgiebt; aber
weiter reicht ihre Liebe nicht. „Wenn wir,” ſo ſchließt der
Ver=
faſſer ſein Buch, „die Bande mit Polen zu eng knüpfen, riskieren
wir da nicht, eines Tages ohne erkennbaren Nutzen in eine
ent=
ſetzliche Klemme zu geraten, aus der wir nicht herauskommen
würden, ohne viel Federn zu laſſen? Und dürfen wir uns nach
dem Verluſt von 1½ Millionen im letzten Kriege in ſolche
Aben=
teuer ſtürzen? Bei aller Zuneigung für Polen heißt es, die
Situation in erſter Linie als Franzoſen und ſo anzuſehen, wie
es dem Wohle Frankreichs entſpricht. Es kracht im Ban Polens.
Schon begreifen aufgeklärte Köpfe die Wichtigkeit der Symptome.
Lohnt es ſich, den Kopf zu zerbrechen, ob Polen an
Verdauungs=
ſtörungen eingeht, weil es die fremden Bevölkerungskörper
ver=
ſchluckt hat, aber nicht aſſimilieren konnte? Oder ob es,
zer=
trümmert, einmal mehr als Opfer ſeiner hiſtoriſchen inneren
Zer=
rſſenheit, die Beute ehrgeiziger Generale wird, wie es das
Wir=
kungsfeld unfähiger Politiker geweſen iſt? In welcher
Zeit=
ſpanne könnte der Zuſammenbruch ſich vollziehen? Schwer
vor=
auszuſagen! Uns beſchäftige nur das eine: daß nicht wir mit
hineingeriſſen werden unter die Trümmer.”
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Samstag, den 6. November 1926
(nach der Wetterlage vom 4. November 1926.)
Von Weſten her breitet ſich über dem Atlantiſchen Ozean ein neues
Tiefdruckgebiet aus, das unſerem Gebiet erneute Eintrübung und
reg=
neriſches Wetter bringen wird. —
Hauptſchriftleitung Rudo Mauve
Veranwwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe für Feuilleton
Reich und Auslan, und Heiſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für Sport: Di. Eugen
Buhlmann, für den Schlußdienſt: Andreas Bauer für den Inſeratenteil:
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den 8. November, nachm. 3 Uhr stattfindet. (.16.54
Nummer 308
Samstag, der 6. November 1926
Geite 17
Das ewige Sunder
Roman von Guido Kreutzer.
11)
(Nachdruck verboten.
Der Legationsrat wiederholte eintönig:
„Sie müſſen mich auf der Stelle verhaften. Ich bin ein
Mörder. Ich habe heute abend zwiſchen ſieben und acht Uhr
meine Verlobte erſchoſſen.”
Ach ſo — beſchwipſt! Na ja — ſowas konnte vorkommen;
wenngleich es gerade hier ein bißchen beziehungslos und
un=
glaubwürdig ſchien. Aber ſchließlich — die paar letzten Monate
der Junggeſellenfreiheit! Ueberhaupt: wer ſchlug mal nicht
doch über die Stränge? War ja auch nicht weiter ſchlimm,
wenn’s bei ſonem harmloſen kleinen Affen blieb, wie ihn der
Reeg jetzt batte.
Demgemäß ſchob der Kriminaliſt ſeinen Arm unter den des
ehemaligen Kriegskameraden und beſtätigte friedlich:
„Alſo ſchön, Verehrteſter — ich verhafie Sie hiermit, packe
Sie in ein Auto, fahre Sie nach Hauſe und ſtecke Sie ins Bett.
Wer ſchläft, der ſündigt nicht. Im übrigen hab ich ſelbſt
wieder=
holt die Erfahrung gemacht, daß Sekt mit Burgunder, wenn
man’s durcheinander trinkt und zwiſchendurch noch hie und da
mal in Henneſſy ſchiebt, den ſtärkſten Mann aus den Stiebeln
ſchmeißt. Und dieſe Miſchung haben Sie heute wohl reichlich
verſucht. Iſt nicht ſo tragiſch zu nehmen. Acht Stunden bieder
durchpennen — und morgen ſieht die Welt gleich wieder anders
aus.”
Brüsk hatte Malte von Reeg den Arm des Inſpektors
zu=
rüchgefchoben. Er ſtraffte ſich ruckhaft hoch. Noch immer
blut=
leer das ſchmale arrogante Geſicht. Nur düſter ſchwelender
Brand in den Augen. Und feindſelig aufbegehrende
Verzweif=
lung in hingehauenen überſtürzten Worten.
„Laſſen Sie doch das alles! Sind Sie denn blind? Sehen
Sie mich doch an! . . . Ich bin weder betrunken noch
geiſtes=
geſtört; ſondern wiederhole Ihnen zum dritten Male, daß Sie
naich pflichtgemäß ſofort verhaften müſſen, weil ich heute abend
aus Eiferſucht meine Braut, Fräulein Lonny Lars, erſchoſſen
habe. Zwiſchen Hundekehle und Paulsborn. Nehmen Sie ein
paar Ihrer Beamten mit. Ich werde Sie führen In zehn
Minuten können wir an Ort und Stelle ſein. Die Tote muß
dort noch liegen. Denn an dieſen verſteckten Platz iſt inzwiſchen
ſicher niemand gekommen.”
Jetzt wurde der Beamte ernſt. Er verſuchte, ſich geiſtig
ſchnell umzuſtellen. Es hielt ſchwer, weil die ganze Choſe ja zu
abſurd und ausgefallen war. Schließlich kannte er den
Legations=
rat doch ſchon aus dem Felde her, wo ſie — jeder als
Reſerve=
offizier und Kompagnieführer — im Graben lange Abſchnitt an
Abſchnitt nebeneinander gelegn hatten. Auch ſpäter begegneten
ſie ſich. Ein paarmal dienſtlich, häufiger geſellſchaftlich.
Und jetzt kam ſolche wilde Räubergeſchichte!
Aber die unheimliche Verkrampftheit dieſer fahlen Züge —
und dies verräteriſch konvulſiviſche Lippenzucken — und das
Zittern und Tanzen der Schläfenadern . . . Auch die Unordnung
des Anzuges ſah er jetzt erſt; die beſtaubten Schuhe; den friſchen
blutigen Riß am Kinn ...
Deuwel nochmal — wenn der da vor ihm nicht im Suff
faſelte, ſondern die Wahrheit ſprach?! Theoretiſch gab es
über=
haupt keine abſoluten Unmöglichkeiten. Und ſein Beruf hatte
ihn ja weiß Gott ſchon oft genug in geradezu phantaſtiſche
Laby=
rinthe der Menſchenſeele geführt.
Unwillkürlich klang ſeine Stimme kühler, als er achſelzuckend
verſetzte:
„Sprechen Sie tatſächlich dienſtlich zu mir, Herr von Reeg,
dann kriegt die Geſchichte allerdings ein anderes Geſicht. Alſo
ich bin bereit, Sie ohne Verzug an Ihren ſogenannten Tatori
zu begleiten. Natürlich brauche ich da keine Beamten
mitzu=
nehmen. Wozu unnötig Staub aufwirbeln?! Denn ich muß
Ihnen offen geſtehen, daß ich zum erſten Male im Leben nicht
an etwas glaube, was Sie mir ſagen.”
Darauf antwortete der Andere gar nicht mehr. Er hatte
ſich ſchon in Bewegung geſetzt. Er ging ſo ſchnell, daß es den
Inſpektor Mühe koſtete, an ſeiner Seite zu bleiben.
Nebeneinander kämpften ſie ſich durch den Menſchenſtrom
und nahmen draußen auf dem Kurfürſtendamm eine
Auto=
droſchke.
„Fahren Sie bis zum Forſthaus Hundekehle‟ . .. befahl der
Legationsrat . . . „Da warten Sie dann.”
Während der Fahrt ſaßen die beiden Herren ftumm und
ſchwiegen auch noch, nachdem ſie den Wagen verlaſſen hatten und
vom Seeufer den Waldhang hinanſtiegen.
Malte von Reeg ging vorauf. Der Kriminaliſt blieb ihm
dicht auf den Ferſen.
Hinter treibendem Cyrrusgewölk hatte ſich der Mond
ver=
krochen. Unter farblos fahler Frühlingsnacht lag die toteinſame
Forſt in ſchemenhaftem Halbdunkel. Vom See her kam ein
paar=
mal gluckſendes Geräuſch, wenn ein Fiſch aus dem Waſſer
hoch=
ſchnellte, und das „Quoarx, Quoarx” der Fröſche im wiſpernden
Röhricht. Sonſt webte lautloſes Schweigen tiefer
menſchen=
ferner Einſamkeit, die aus großen fragenden Augen die beiden
Männer anſtarrte.
Der erſtere verhielt jählings den Schritt.
„Hier!” . . . es klang wie ein Aufſtöhnen.
„Wo — hier?! . .. wiederholte der Beamte in einer
Er=
regung, die auch ihn unter der Beklemmung dieſer düſter
ver=
lorenen Waldesſtille unwillkürlich packte.
„Da drüben — zehn Schritte vor uns — unmittelbar hinter
dem Holundergeſträuch!”
„Da ſoll tatſächlich
„Ja — da muß ſie liegen!“
Der Inſpektor hatte ſchon die bezeichnete Richtung
einge=
ſchlagen. Trotz aller Skepſis erlag er jetzt doch der Hypnoſe
ſeines Berufes, war nur noch Spürhund und Kriminaliſt.
Vor=
gebeugt ſchob er ſich Schritt um Schritt weiter. Behutſam, um
keinerlei etwaige Spuren zu verwiſchen. Denn ſchließlich beſtand
ja doch eine leiſe theoretiſche Möglichkeit, daß der Legationsrat
nicht betrunken war.
Malte von Reeg ſah noch, wie der Beamte ſeine
Taſchen=
lampe hervorzog und einſchaltete. Ihr keilförmig weißer
Licht=
ſtrom übertanzte, einem Irrlicht gleich, Zentimeter um
Zenti=
meter des Geländes; umhuſchte den leiſe unter den Schritten
kniſternden Nadelboden, die riſſig rauhe Borke der Stämme, das
grüne Blattgewirr wuchernden Unterholzes.
Das war das Letzte, was der Legationsrat wahrnahm. Dann
lehnte er ſich an den Stamm einer Kiefer und ſchloß die Augen;
in kraftloſer Apathie, die ihn umfing. Für Sekunden, für
Minu=
ten, für endloſe Ewigkeiten ...
Und hob erſt wieder die Lider, als Barnekows Stimme an
ſein Ohr ſchlug.
Der ſtand dicht vor ihm — noch ein wenig keuchend von der
Anſtrengung des gebückten Schleichens und Spurenſuchens —
und verſetzte mit ſauerſüßem Lächeln:
„Na, Herr von Reeg — das koſtet Sie aber in anſtändiges
Katerfrühſtück bei Mitſcher oder Lutter oder Wegner oder im
„Schwarzen Ferkel”! Laß ich alter Eſel mich tatſächlich von
Ihnen aufs Glatteis führen, und krieche hier wie der ſelige
Winnetou an der Erde rum und ſuche nachts im Grunewald nach
Leichen, wo gar keine ſind. Tun Sie mir wenigſtens den
Ge=
fallen und verraten Sie das um Gotteswillen keinem unſerer
Bekannten; ſonſt bin ich Zeit meines Lebens ..."
„Was ſprechen Sie denn das . . . murmelte der Andere
verſtändnislos.
Doch der Kriminaliſt winkte energiſch ab.
„Nee nee, Verehrteſter — nu is Schluß mit dem Ulk! Ich
bin glatt darauf reingeſchliddert, und Sie haben Ihren Triumph
gehabt. Aber weiter wollen wir den Spaß nicht treiben.
Immer=
hin ſchon allerhand, wenn Sie Ihre Rolle ſo glänzend
durch=
führten, daß ich wirklich beinah an den ganzen Spuk geglaubt
hätte."
„Aber ich hab Ihnen doch nur die Wahrheit geſagt!“
Nachgerade wurde der Inſpektor faſt ärgerlich.
„Alſo tun Sie mir den Gefallen und kommen Sie mit zu
unſerm Wagen zurück! Ich muß noch mal einen Moment in dem
Lunapark, und dann will ich nach Hauſe. War jedenfalls in
verdammt ſchlechter Witz, der Ihnen nicht ungeſtraft hingehen
ſoll. Wie geſagt — Mitſcher oder Lutter und Wegner oder das
„Schwarze Ferkel”. Mir egal. Sie können ſich ausſuchen, was
Ihnen lieber iſt.”
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 18
Samstag, den 6. November 1926
Nummer 308
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Sitten-Drama
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„Transatlantic” von Urville
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Die abente deflichen Begebenheiten
des Ka pitä0 Berr), i0 9 Akßten
Zuster in der Schule, 2 Akte
Neueste Wochenschau.
Als Einlage: 6—8 Uhr (16176fs
„Der Postmeister”
Wrgnce
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Pat und Patachon als
Phatograpken
Lnstspiel in 6 Akten
Als Einlage:
Der deutsche Lustspielfilm:
Wenn die Liebe
nicht wär
6 Akte nach dem Roman „Das
Abenteuer” von Emil Scholl.
Mitwirkende:
Liederzweig
Sonntag, den 7. November
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Großes Haus
Samstag, den 6. November 1926
abends 7½ Uhr
H 2 (Bühnen=Volksbund)
Macbeth
Eingerichtet undin Szene geſetzt vonE. Klitſch
Bühnenarchitektur und Koſtüme: Artur Pohl
Perſonen:
Duncan, König von
Schottland
KurtWeſtermann
Malcolm
JoachimBüttner
Donalbain / ſeine Söhne W. Mahenknech
Macbeth, Anführer des
königlichen Heeres. . . Rudolf Wittgen
Banquo
. Robert Klupp
Macduff ſchottiſche . Max Nemetz
Lenox
. . Ernſt Rottluff
Edle
Roſſe
. . HansBaumeiſter
Angus
„ Karl Ehert
Fleance, Banquos Sohn Kaete Foerder
Siward, Graf von Northumberland, Führer
der engliſchen Truppen. Johs. Biſchoff
Der junge Siward, ſein Sohn . . W. Scharff
Seyton, ein Offizier in
Macbeths Gefolge . . . Otto Wenke
Macduffs kleiner Sohn, Hellmut Fritz
Ein Arzt
Richard Jürgas
Ein verwundeter Krieger Hans Epskamp
Hans Epskamp
Ein Pförtner
Maria Fein
Lady Macbeth.
Lady Macduff
Beſſie Hoffart
Kammerfrau
Käthe Meißner
Macbeth
Alice Treff
Erſte
Zweite Hexe
Martha John
Oritte
GerdaWeißmann
Hugo Keßter
Erſter
Edyar Klitſch
Zweiter Mörder
Dritter
Paul Maletzki
Diener der Lady Macbeth. Otto Pannig
Bote
Hugo Keßler
Lords. Edelleute, Anführer, Krieger;
Erſcheinungen. — Szene: Schottland
Die zur Handlung gehörende Muſik (mit
Ausnahme der Schlachtſzenen) iſt von
Wilhelm Peterſen komponiert
Spielwart: Adolf Schmidt
Preiſe der Plätze: 0.80 bis 8.00 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 9. Bild (Pförtnerſzene)
Anfang 7½ Uhr Ende 10¼ Uhr
Kleines Haus
Samstag, den 6. November 1926
abends 7½ Uhr
Zuſatzmiete VI, 4
Drei Erſtaufführuugen:
Perſiſches Ballett
Handlung von Eilen Tels,
Muſik von Egon Wellesz
Muſikaliſcher Leiter: Paul Gerhard Scholz
Szeniſche Leitung: Oscar Fritz Schuh
Choreographie: Manda von Kreibig
Perſonen:
Der Schah Zade . . . . Werner Scharff
Djamileh, ſeine Favoritin Mauda v. Kreibig
Abbaſchan, ein junger Perſer. Lene Berdolt
. . Aenne Reiß
Die alte Fatimeh-
. . Wera Korſchan
Erſte Dienerin.
Zweite Dienerin" ,
Dora Sauerwein
Apollo und Hyazinth
Oper in einem Akt von Mozart
Ueberſetzung von Giſela Schwarze=Scholz
und Hans Clemens Schott
Bühnenbearbeitung u. muſikaliſche Leitung?
Paul Gerhard Scholz
In Szene geſetzt von Oscar Fritz Schuh
Perſonen:
Apollo . . . . . . . . . Grete Penſe
Oebalus, König von
Lacedämon . . . . . . Rudolf Strzeletz
Hhyazinth ſein Sohn . . . Marg. Albrecht
Melia ſeine Tochter . . . Joh. Buchheim
Bephyrus .. . . . . . . Karl Ebert
Puleinella
Balletpantomime von Jgor Strawinsky
(nach G. B Pergoleſe)
Muſikaliſcher Leiter: Paul Gerhard Scholz
Handlung und ſzeniſche Leitung:
Oscar Fritz Shuh
Choreographie: Manda von Kreibig
Perſonen:
Pulcinella .
. . J. Scheinpflug
Scaramuccio, ſein Diener Lene Berdolt
Dottore .
. . . . Manda v. Kreibig
Pimpinella, ſein Mündel, Dora Böhm
Tebaldo, Wirt
Grete Kumpf
. . . . . Aenne Reiß
.. . . . Milly Reiß
Gaſſenjungen ? . . . . . Anna Krafft
„ . . . . Dora Sauerwein
.. . . . Recha Eckſtein
. . . . . Elifab. Lindener
(..
.. . . . . . . . Erika Seibert
Dienerl..."
.. Wera Korſchan
.. . . . . . . . Marta Schulz
Die im Balett vorkommenden altitalieniſchen
Trauerſpiel in 5 Aufzügen von Shakeſpeare Lieder (Text überſetzt von L. Barczinsky)
werden geſungen von Margarete Albrecht,
Rudolf Strzeletz, Oscar Grauert
Bühnenbilder nach Entwürfen von
Lothar Schenck von Trapp
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Nietkarte zuläſſig
Anfang 7½= Uhr Ende nach 10 Uhr
Pauſe na b. „Avollo und Hhazinth‟
alle Farben, Drog. SeckerNchf.,
Emaille=Lau audwigshöhtr. 1. (B 14250