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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
(
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Nachdruck ſämtlicher mit * perſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 245
Samstag, den 4. September 1926.
189. Jahrgang
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jede Verpſichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichticher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darm
ſtädter und Nationalbank.
Die Gründe der deutſchen Wirtſchaftskriſe. — Unglückliche Konſiellation für die Schwerinduſtrie=
Die Verſchuldung der Landwirtſchaft. — Die Auswirkungen des Steuermilderungsprogramms=
Das ſchwere Problem des Finanzausgleichs. — Der Dawesplan reviſionsbedürftig.
Miniſterreden aufder Induſtrie=
Tagung.
Der Reichsfinanzminiſter beurteilt den Stand der
Finanzen wenig günſtig.
Dresden, 3. September.
Nach dem Beſuch der Leipziger Meſſe begannen heute die
Dresdener Verhandlungen des Hauptausſchuſſes des
Reichsver=
bandes der deutſchen Induſtrie.
Unter den Ehrengäſten befanden ſich die Reichsminiſter Dr.
Streſemann, Dr. Curtius, Dr. Reinhold, der
preu=
ßiſche Handelsminiſter Dr. Schreiber, die ſächſiſchen Miniſter
Mueller und Büngel, der thüringiſche Miniſter Dr. Sattler, der
Dresdener Oberbürgermeiſter Dr. Blüher, der Generaldirektor
der Reichsbahn Dr. Dorpmüller, der Vorſitzende der
Wirtſchafts=
enquete Abg. Langers, weiter Vertreter der Reichsbank, des
Reichsgerichts, des Reichsheeres und der Reichsmarine, zahlreiche
Parlamentarier und viele bekannte Führer der Induſtrie. Der
ſächſiſche Wirtſchaftsminiſter Mueller begrüßte den Reichsverband.
Reichswirtſchaftsminiſter Or. Curtius
betonte, ohne eine ſtarke Induſtrie könne die deutſche Politik nicht
erfolgreich durchgeführt werden. Nur im Zuſammenwirken
aller ſchaffenden Stände, insbeſondere aber mit der
Induſtrie, könne das große Befreiungswerk
ge=
lingen. Der Miniſter dankie dem Reichsverband für die
weit=
gehende Unterſtützung, die er der Wirtſchaft und allgemeinen
Politik des Reiches gewährt habe. Deshalb ſei es auch ſein
Be=
ſtreben geweſen, vor den ſchwierigen
Handelsvertragsverhand=
lungen zunächſt die innerdeutſchen Intereſſen auszugleichen. Die
Reichsregierung ſuche alle Mitglieder der deutſchen Wirtſchaft
zu fördern und zu ſchützen. Sie ſehe ihr Beſtreben darin, alle
Teile zum Ganzen zu fügen und zu bewirken, daß die einzelnen
Zweige mit der Förderung ihrer privaten Intereſſen gleichzeitig
auch das Gemeinwohl fördern. Nur bei ſolchem
Zuſammen=
wirken werde es gelingen, den Körper der Nation wieder
voll=
kommen geſund zu machen. Der Miniſter erinnerte dann an den
jähen Abgrund, an dem die beutſche Wirtſchaft und mit ihr die
deutſche Induſtrie unmittelbar nach der Kölner Tagung des
Reichsverbandes geführt worden ſei. Das zweite Kabinett Luther,
das ſich dieſer Lage gegenüber von der unverwüſtlichen Kraft des
Volkes und von der wunderbaren Anpaſſungsfähigkeit der
deut=
ſchen Wirtſchaft habe leiten laſſen. In dieſem Glauben haben
wir, ſo fuhr der Miniſter fort, die äußerſte Kraft und die
letzten Mittel des Reiches daran geſetzt, um der
deutſchen Wirtſchaft aus der Kriſe wieder
her=
auszuhelfen. Noch werden wir nicht behaupten dürfen, daß
die Wirtſchaft die Folgen dieſes Zuſtandes völlig überwunden
hätte. Es wird noch lange dauern, bis ſie wieder ganz geſund
ſein wird, aber es geht, wenn auch langſam,
auf=
wärts. Bei feſtem Zuſammenhalten werde man das große
Ziel aller deutſchen Politik erreichen, den
Wieder=
aufſtieg unſeres Vaterlandes zur Freiheit, zur
Wohlfahrt und zu friedenbringender
Kultur=
arbeit.
Nach Geheimrat Kaſtl, der im Anſchluß an Curtius das
Wort ergriff (ſ. Seite 7) ſprach
Reichsfinanzminiſiter Dr. Reinhold
ber Finanz= und Wirtſchaftspolitik. Er erklärte, es ſei
erforder=
ich, daß der Reichsverband in engem Einvernehmen mit der
Re=
ſierung zum Wohle des Volkes und des Vaterlandes handle.
die Gründe für die deutſche Wirtſchaftskriſe
ägen nicht nur in Deutſchland ſelbſt, ſondern ſeien die Folgen
s wirtſchaftlich unſinnigen ſogenannten Friedensvertrages, der
ganz Europa einen langen andauernden
Wirtſchaftsnieder=
ang verurſacht habe. Eine geſunde blühende Landwirtſchaft ſei
ur den Binnenmarkt und die deutſche Wirtſchaft unbedingte
Vorausſetzung. Die deutſche Landwirtſchaft aber habe ſich durch
ie Zunahme der Verſchuldung durch zu hohe Verzinſung noch
eiſchlechtert. Für weite Gebiete der Schwerinduſtrie habe
e ausländiſche Wirtſchaftslage eine unglückliche
Konſtel=
ation gebracht. Dazu käme für die ganze deutſche Wirtſchaft
je Ueberlaſtung mit Steuern.
Die Wirtſchaft müſſe ſich daran gewöhnen, daß das Reich
nicht die Aufgabe habe, Bankier der Wirtſchaft zu ſein.
S ſei ein ganz unerhörter Zuſtand, daß man aus gut geleiteten
Ptrieben die Steuern ziehe und damit ſchlecht arbeitende und
ule Konkurrenten ſtütze. Es ſei für das deutſche Volk, das im
genblick unendlich hohe Laſten zu tragen habe, ganz falfch,
enn man die Laſten, die man mit Recht auf ſpätere Zeiten und
enerationen verteilen könne jetzt auch noch zu den
unvermeid=
hen Belaſtungen der Wirtſchaft hinzufüge. Er habe nach
har=
n Kämpfen ſein Steuermilderungsprogramm eingebracht. Wenn
ele Gebiete der bisher von der Luxusſteuer betroffenen
In=
ſirien jetzt in ihren Berichten die belebende Wirkung der
Auf=
ebung dieſer Steuer feſtſtellten, ſo ſei das für ihn die beſte
echtfertigung, daß der Verzicht der Reichskaſſe auf dieſe etwa
9 Millionen wirtſchaftlich das beſtangelegte Geld geweſen ſei.
lehnlich ſei es mit der Herabſetzung der Fuſionsſteuer geweſen.
ſie Ermäßigung der Umſatzſteuer gehöre zu ſeinem Programm.
ine Umſatzſteuer von 1 Prozent, wie ſie kein Land erhebe, iſt
lolge der Wirkung auf die Produkte für ein dem Welthandel
geſchloſſenes Land auf die Dauer untragbar. 350 Millionen,
Durch die Ermäßigung nicht in die Reichskaſſen gefloſſen
ſeien, ſeien in der Wirtſchaft ſicher beſſer geweſen. Wir müßten
Ausgaben anpaßten an die Einnahmen.
Die Verwaltungsreform müſſe noch in dieſem Jahre der
Löſung zugeführt werden. Eng damit im Zuſammenhang
ſtehe der Finanzausgleich.
Er ſei entſchloſſen, den Finanzausgleich durchzuführen, ſowie die
nötigen Unterlagen beſchafft ſeien. Die Grundzüge dieſes
gro=
ßen Planes müßten in erſter Linie darin beſtehen, daß die
finanzielle Selbſtverwaltung der einzelnen Körperſchaften wieder
geſtärkt würde. Man müſſe deshalb im Finanzausgleich
das ſchwere Problem löſen, daß die Realſteuern in eine
Relation von Zuſchlägen zur Einkommenſteuer gebracht würden.
Die Realſteuern ſollten ferner durch ein Rahmengeſetz
vereinheit=
licht werden. Ein beſonderes Problem ſeien die Steuern, die
aufdem Grundbeſitz laſteten, der doch das wertvollſte
Ver=
mögen darſtelle und heute ſchwer beleihbar und faſt unverkäuflich
ſei. Ihm ſcheine es notwendig, ſo meinte Dr. Reinhold, mit den
Ländern und Gemeinden zu einer vernünftigen und organiſchen
Regelung dieſer Steuern zu kommen, damit ſie leicht berechenbar
würden und die Beleihung nicht verhüteten, ferner die
Möglich=
keit gäben, auf dem Markte wieder einen normalen Verkehr zu
ſchaffen.
Der Miniſter kam dann auf
die Frage der Aufwertung
zu ſprechen. Er erklärte, vermutlich werde in nächſter Zeit ein
Ereignis eintreten, das beweiſen werde, wie feſt auch in der
ganzen Welt unſere Währung ſtehe. Wir dürften an unſerer
Währung nicht rütteln laſſen. So gut die Reichsregierung die
furchtbaren Härten kenne, ſo habe ſie doch die Pflicht, eine
Neu=
aufrollung der Aufwertungsfrage nicht zuzulaſſen. Er perſönlich
ſei entſchloſſen, die endgültigen Vorſchläge zur Reform des
Steuerweſens im Zuſammenhang mit dem Finanzausgleich
vor=
zunehmen. Man dürfe ſich keiner Täuſchung darüber hingeben,
daß die Steuern immer noch eine ganz exorbitante Höhe haben
würden, die ſich aus den Laſten erkläre, die wir infolge des
ver=
lorenen Krieges zu tragen haben. Im Reichsetat nähme, trotz
der niedrigen Sätze, die an die Kriegsbeſchädigten gezahlt
wür=
den, dieſe Ausgaben immer noch die erſte Stelle ein und das
würde auch in den nächſten Jahren noch der Fall ſein. Wie
dürftig hätten ferner die Liquidationsgeſchädigten abgefunden
werden müſſen, und welche Abdroſſelung der Staatsausgaben
habe ſchon hier ſtattgefunden! Zähle wan zu allen dieſen Laſten
noch die Laſten, die die Daweszahlungen uns auferlegen, ſo
werde man zugeben, daß
die Beſteuerung in Deutſchland,
auch beim beſten Willen zu einem ſozial gerechten und
wirtſchaft=
lich tragbaren Steuerſyſtem zu kommen, außerordentlich hoch
ſein und bleiben müſſe. Wir hätten durch den Dawesplan ganz
allmählich an die Stelle der Gewalt und Willkür die
Verein=
barungen geſetzt, die auf wirtſchaftlichen Erwägungen fußten.
Wenn man heute das Abkommen, das der Miniſter mit dem
Reparationsagenten geſchloſſen habe, leſe, ſo müſſe man
zu=
geben, daß es für Deutſchlands wirtſchaftliche und finanzielle
Zukunft beſſer ſei, wenn gentleman=agreements an die Stelle
von Noten der Militärkommiſſion träten. Mit voller
Loyali=
tät werde er
die Zahlungen aus dem Dawesplan
erfüllen, ſolange die wirtſchaftliche Möglichkeit dazu gegeben ſei.
Daß er aber ebenſo ſür die vernünftige Anpaſſung an die
wirt=
ſchaftlichen Notwendigkeiten Deutſchlands eintreten werde, ſei
gewiß. Der Miniſter erörterte dann im einzelnen das
getrof=
fene Abkommen und drückte die Ueberzeugung aus, daß die
ganze Welt, einmal ſich gegen die
Daweszah=
lungen wehren werde.
Am Schluſſe erklärte der Miniſter, er werde von der ganzen
Oeffentlichkeit abgeſtempelt als ein Optimiſt und die Brille, die
man ihm auf die Naſe geſetzt habe, ſei roſenrot. Wenn Optimiſt
ſein heißi, Deutſchlands jetzige und zukünftige Lage roſig zu
be=
urteilen, ſo bin ich gewiß kein Optimiſt. Ich ſehe unendliche
Schwierigkeiten und einen großen Leidensweg. Wenn Optimiſt
ſein heißt, die Lage der Reichsfinanzen als günſtig zu
betrach=
ten, ſo muß ich auch leider das mit Energie zurückweiſen. Ich
werde froh ſein, wenn es gelingt, ein Defizit
zu vermeiden, denn von günſtiger Lage unſerer
Finanzen kann keine Rede ſein. Aber wenn
Opti=
miſt ſein heißt, an die Zukunft zu glauben, dann erkläre ich mich
allerdings als Optimiſt. Ich glaube an Deutſchland und an
Deutſchlands Zukunft. Wir glauben an das Reich, an deſſen
zu Volk und Vaterland wir uns alle in Ehrfurcht beugen (ſtür= parlamentariſch=politiſche Zwecke erſtrebende Einheitsfront
un=
miſcher Beifall).
Wir werden unſer Reich durchretten zu einer beſſeren
Zu=
kunft und den ſchweren Weg der Arbeit gehen müſſen, der
zur Freiheit führt.
Ich weiß, daß dieſer Weg ſchwer iſt, aber wir müſſen, welchen
politiſchen Glaubens wir auch ſind, gemeinſam den Weg gehen,
weil meiner feſten Ueberzeugung nach nur am Ende dieſes
Weges das Ziel ſteht, zu dem wir alle ſtreben, der
Wiederauf=
ſammlung erhebt ſich und bringt dem Miniſter brauſende
Ova=
tionen dar.)
Reichspräſidenten von Hindenburg zu richten,
Die bürgerliche (
inigungs=
bewegung in Sachſen.
Von unſerem ſtändigen Mitarbeiter wird uns geſchrieben:
Seit einigen Wochen vollzieht ſich in Sachſen,
erfreulicher=
weiſe in ſtiller Sachlichkeit, der es nicht darauf ankommt, vor
den Maſſen zu paradieren, eine eifrige Sammeltätigkeit, die ſich
das Ziel geſetzt hat, alle Anhänger bürgerlichen Bekenntniſſes für
die bevorſtehenden Landtags= und die unmittelbar darauf
folgen=
uns endlich daran gewöhnen, daß wir in Deutſchland — nicht den Gemeindewahlen zu gemeinſamer Verteidigungsfront
zu=
wie es bisher geweſen ſei, unſere Einnahmen anpaßten an die ſammenzuſchließen. Als dieſe Bewegung einſetzte, ging ein er=
Ausgaben, die man gerne leiſten möchte, ſondern daß wir die leichtertes Aufatmen durch die Reihen derer, die mit durchaus
berechtigter, ſteigender Beſorgnis die wachſende Neigung zur
Bil=
dung neuer politiſcher Gruppen, die alle im kommenden
Parla=
ment vertreten ſein wollten, beobachteten. Schon ſchien es, als
ob ſich die Hoffnung, das erſehnte und oft verſuchte, aber doch
niemals bisher gelungene Werk der bürgerlichen Einigung in
Sachſen wenigſtens diesmal ohne Unterbrechungen und
Ueber=
raſchungen zu glücklichem Ende gelangen zu ſehen, erfüllen ſollte.
Da hat ſich in dieſen Tagen ein Ereignis zugetragen, das auf die
Entwicklung zur bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft tiefe Schatten
wirft. Der Großkomtur des Jungdeutſchen Ordens in Sachſen.
von Tſchammer und Oſten, der in der Einigungsbewegung eine
vielbeachtete Führerrolle ſpielte, hat unter Niederlegung ſeines
Amtes ſeinen Austritt aus dem Orden erklärt. Die Gründe, die
ihn zu dieſem Schritt veranlaßten und die er in einem Schreiben
an die ſächſiſchen Ordensbrüder näher erörtert, liegen in
unüber=
brückbaren Gegenſätzen zur Berliner Leitung des Jungdo,
ins=
beſondere in der Verſchiedenheit der Berliner und der ſächſiſchen
Auffaſſungen über Wert und Charakter der bürgerlichen
Samm=
lungsbewegung in Sachſen. Mahraun und die Seinen erblicken
in der Bewegung parteipolitiſche Manöver, von Tſchammer ſieht
in ihr das einzige Mittel, Sachſen vor neuen Schlägen des
ſozia=
liſtiſch=kommuniſtiſchen Radikalismus zu bewahren. Es kann
hier nicht Aufgabe ſein, auf die allgemeineren Momente, die
Mahraun und von Tſchammer voneinander trennen, ausführlich
einzugehen. Nur ſoviel ſei geſagt, daß die Gegenſätzlichkeit
zwi=
ſchen beiden Männern ſchon ſeit längerer Zeit beſteht, daß dem
ſächſiſchen Führer verſchiedentlich nachberichtet wurde, er und
die ihm durchweg treu ergebenen Komture in Sachſen ſtrebten
eine beſondere Selbſtändigkeit des ſächſiſchen Ordensteils an,
daß er in Zuſammenhang damit nach Auseinanderſetzungen mit
Mahraun vor ein Ordensgericht geſtellt wurde, von dem ihm
an=
geblich außerordentlich nahegelegt worden iſt, auf ſeine Stellung
als Führer des ſächſiſchen Jungdo zu verzichten, und ſchließlich,
daß von Berlin aus auf eine Umbeſetzung ſämtlicher ſächſiſcher
Komturate gedrungen werden ſoll. Wichtiger indeſſen als dieſe
in das Eigenleben des Ordens eingreifenden Vorgänge iſt der
Teil der Mahraun=von Tſchammerſchen Fehde, der in der
aus=
einanderſtrebenden Beurteilung der ſächſiſchen
Einigungsbewe=
gung ſeine Wurzel hat. Man muß ſich ja doch vor Augen halten,
daß es ſich in Mahraun um einen weithin in Deutſchland
hoch=
geachteten, um die Erweckung und Betreuung der vaterländiſchen
Bewegung auch wirklich verdienten Mann handelt, auf deſſen
Urteil immerhin Hunderttauſende in nationaldenkenden Kreiſen
Wert legen. Wenn dieſer Mann ſeinen Eindruck von der
ſäch=
ſiſchen Sammlungsbewegung in den formal gewiß unglücklichen
Worten „parteipolitiſche Manöver” zuſammenfaßt, ſo kann er
das unmöglich ohne tiefere Gründe getan haben. Irgendwelche
Vorgänge, von denen er Kenntnis hat, müſſen ihn zur der
Auf=
faſſung bewogen haben, daß es um die ſächſiſche
Einigungs=
bewegung nicht ſo beſtellt iſt, wie es der Fall ſein ſollte. Und in
der Tat wird jeder, dem es um die Erreichung des hohen Zieles
büirgerlicher Zuſammenfaſſung in Sachſen ehrlich und ernſtlich zu
tun iſt, auch ohne jeden Zuſammenhang mit den Mahraunſchen
Gedankengängen und Motiven bei objektiver Betrachtung gewiſſer
Momente der ſächſiſchen Sammelaktion zugeben müſſen, daß ihre
bisherige Entwicklung nicht von beſonderer Schickſalsgunſt
be=
gleitet war und daß es notwendig ſein wird, die Zeit bis zum
Wahltag zur Wiedergutmachung unterlaufener, vorwiegend
methodiſcher Fehler energiſch auszunutzen. Der erſte, in ſeinen
politiſchen Auswirkungen bedenkliche, natürlich mehr zufällige,
als willens= und dispoſitionsmäßig zuſtandegekommene Vorgang,
der zum mindeſten das Tempo der Einigungsbewegung wenig
günſtig beeinflußte, war der, daß der an ſich begrüßenswerte und
ſelbſtredend beſtgemeinte Wahlvorbereitungseifer der
vaterlän=
diſchen Verbände in Sachſen die großen bürgerlichen Parteien
eines Tages durch einen entſprechenden Aufruf gewiſſermaßen
an den Rand der Entſcheidung herandrängte, noch ehe ſie von
ſich aus Zeit gefunden hatten oder auch die Zeit für gekommen
erachteten, untereinander in Verhandlungen zu treten und
mit=
einander ein wenigſtens wahltaktiſches
Arbeitsgemeinſchafts=
programm zu vereinbaren. Mag ſein, daß die vor Wochen ſich
ankündigenden Neugruppierungen, das ſelbſtändige politiſche
Wollen einzelner wirtſchaftlicher Großorganiſationen die Gefahr
bürgerlicher Zerſplitterung heraufzubeſchwören und raſches
Han=
deln zu gebieten ſchienen. Die mittlerweile allmählich ſich
ver=
flüchtigenden Abſichten, das Heil in Parteineubildungen zu
ſuchen, beweiſen, daß Uebereile den Sammlungsprozeß nicht
för=
dern konnte und darum fehl am Platze war. Die Folge des
Vor=
ſtoßes der nationalen Verbände konnte für die großen bürger=
Spitze jetzt der greiſe Führer ſteht, von deſſen vorbildlicher Treue lichen Parteien, ohne die als Ausgangspunkt eine zunächſt doch
denkbar iſt, nur die ſein, daß ſie ſich die Initiative aus der Hand
genommen und ihre eigenen, noch unausgeſprochenen
Einigungs=
gbſichten von vornherein einem feſten Programm gegenübergeſtellt
ſahen, deſſen vollumfängliche Annahme bei der einen wie bei der
anderen, oder beſſer, den anderen auf Schwierigkeiten ſtoßen
mußte, eben weil es das Programm außerparlamentariſcher,
ihre ganz beſonderen Ziele verfolgenden Verbände und Gruppen
war. Noch ſchwieriger wurde für dieſe Parteien die Lage, als
bau unſerer Nation zur alten deutſchen Größe und neuen deut= neben den Wehrverbänden, gleichfalls natürlich in ganz
aus=
ſchen Freiheit. (Stürmiſcher, langanhaltender Beifall. Die Ver= gezeichneter Abſicht, der Landesbürgerrat und die
Arbeitsgemein=
ſchaft bürgerlicher Bezirksausſchußmitglieder der
Kreishaupt=
mannſchaft Dresden mit Einigungsabſichten, die letztere und der
Darauf wurde einſtimmig beſchloſſen, ein Telegramm an den Verband der Induſtriellen ſogar mit Einigungsaufrufen
hervor=
itaten, die im Grundgedanken zwar konform gingen, in Nuancen
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Samstag, den 4. September 1926
Nummer 245
aber doch beſondere Klärungen und Verhandlungen notwendig
machten. Die zwiſchen acht bis zehn bevollmächtigten
Partizipien=
ten hin= und hergehenden Erörterungen ließen begreiflicherweiſe
praktiſche Vereinbarungen nur ſehr langſam entſtehen, ohne daß
bisher die endgiltig alle umſpannende Formel hätte gefunden
werden können. Die Demokraten ſind mittlerweile, die
Aufrichtig=
keit ihres Einigungswillens in eigenes Licht ſtellend, in einer
Sitzung der letzten Auguſttage ſogar wieder abgeſprungen; ſie
werden den Wahlfeldzug für ſich durchführen. Alle dieſe
Kompli=
kationen wären wahrſcheinlich zu vermeiden geweſen, wenn
Ini=
tiative und Leitung der Einigungsbewegung von Anfang an den
beiden großen rechtsbürgerlichen Parteien überlaſſen geblieben
wäre, deren gelungenen programmatiſchen
Einigungsvorberei=
tungen im gegebenen Augenblick alle einigungswilligen
bürger=
lichen Gruppen ſich anſchließen konnten. Noch iſt, angeſichts der
ZZeitſpanne bis zum Wahltage, trotz dieſer offenſichtlichen
Er=
ſchwerungen des Einigungswerks nichts verloren. Aber als
un=
bedingt notwendig muß es bezeichnet werden, die künftige
Füh=
rung der Bewegung den beiden bürgerlichen Volksparteien in
Sachſen zu überlaſſen. Und noch ein weiteres darf im Verlaufe
der kommenden Entwicklung nicht außer Acht gelaſſen werden,
wenn ſie zu glücklichem Ende gelangen ſoll. Die nach der
parla=
mentariſchen Bühne andrängenden neuen Gruppen verteidigten
ihre Beſtrebungen — und tun es zum Teil noch — mit dem
Hin=
weis, daß von den alten Führern und Parlamentariern der
vor=
handenen Parteien eine wirkungsvollere Politik und beſſere
Er=
folge auch im kommenden Landtag nicht zu erwarten wären, als
wie ſie in der letzten Legislaturperiode in Erſcheinung traten.
Das Argument erſcheinn rein äußerlich nicht ohne weiteres
wider=
legbar. Soweit ihm von den beſtehenden bürgerlichen Parteien
nicht durch Hinzuziehung neuer geeigneter Kräfte Rechnung
ge=
tragen werden kann, ſo iſt ihm nachdrücklichſt die Tatſache
gegen=
überzuhalten, daß das Zuſtandekommen einer breiten bürgerlichen
Arbeitsgemeinſchaft in Sachſen eine gänzlich veränderte
Situ=
ation ſchaffen würde, der ſich jeder bürgerliche Parlamentarier,
ſollte er in der Verfolgung ſeiner parteipolitiſchen Linie noch ſo
unbeweglich ſein, ob er will oder nicht, einfach anpaſſen muß, und
daß nicht zuletzt aus dieſem Grunde mit einer erfolgreicheren
Vertretung der geſamtbürgerlichen Intereſſen im neuen Landtag
gerechnet werden darf. Stellt ſich die Einigungsarbeit in
Sach=
ſen beſchleunigt auf die geſchilderten Momente und
Notwendig=
keiten ein, ſo wird ſie dem Volke mit der Rettung des
Einigungs=
werkes den beſten Dienſt leiſten, der ihm gegenwärtig geleiſtet
werden kann.
Die Lage in China.
Das Schickſal Wu Pei=fus.
EP. London, 3. September.
Soweit die Berichte der engliſchen Preſſe aus China
erken=
nen laſſen, ſcheint feſtzuſtehen, daß die Stadt Wuſchang den
Kantontruppen in die Hände gefallen iſt, wodurch Hankau ernſt
bedroht wird. Ueber das Schickſal Wu Pei=fus
wider=
ſprechen ſich die Berichte. Während die „Times” ſeinen Tod
infolge von Verwundungen melden, bringt die „
Weſt=
minſter Gazette” die Meldung, daß er von ſeinen
Trup=
pen abgeſetzt wurde und auf einem chineſiſchen Kriegsſchiff
gefangen gehalten wird. General Chinyuanas ſei ſein
Nach=
folger. Tſchang Tſo=lin ſoll Truppen zur Unterſtützung nach
dem Yangtſekianfluß entſandt haben. Die Kantontruppen haben
das Hoſpital Wuſchang und mehrere Miſſionen den Amerikanern
zurückgegeben. Es finden Verhandlungen über die
Wiederer=
öffnung des Krankenhauſes in Kanton ſtatt. Nach weiteren
Mel=
dungen ſind Vertreter der Kuomintſchün=Armee und Tſchang
Tſo=lins in Mukden zu Verhandlungen zuſammengetroffen, durch
die Tſchang Tſo=lin ſich eine Kontrolle über die Kuomintſchün
ſichern will.
Ausnahmezuſtand über Schanghai. — Schießereien
auf ausländiſche Schiffe.
In Schanghai iſt der Ausnahmezuſtand verſchärft
worden. Kriegsſchiffe überwachen das Meer bei den Wuſang
Forts. Weitere Vorſichtsmaßnahmen ſind getrofſen worden für
den Fall, daß die Roten Kantontruppen verſuchen ſollten, in
Schanghai zu landen, was übrigens als unwahrſcheinlich
ange=
ſehen wird. Die Polizei hat zahlreiche angebliche
Spione verhaftet. Die Truppen der Armee des Generals
Sun Tſchuan Fang haben Schanghai in der Richtung auf
Nan=
king paſſiert. Nach Telegrammen aus Kanton haben
Streik=
poſten den norwegiſchen Dampfer „Escontido” beſchlagnahmt.
Auf Befragen des Kapitäns wurde ihm erklärt, der Dampfer
habe eine Geldſtraſe von 15 000 Dollar zu bezahlen, weil er im
September Hongkong angelaufen habe. — Nach weiteren
Mel=
dungen dauern die Schießereien auf ausländiſche
Schiffe an. So wurde das amerikaniſche Kanonenboot „
Sa=
cramento” beſchoſſen. Der Kantonregierung ſind zahlreiche
Pro=
teſte überreicht worden, doch nimmt man an, daß dieſe nicht in
der Lage iſt, ſich Gehorſam zu verſchaffen.
*Ogs Wetter in Genf.
Von George Popoff.
Genf, im September.
Das Wetter hat umgeſchlagen, ſtickig=ſchwül iſt die Luft, der
Föhn liegt über Genf. In allen Städten, die — gleich der „Perle
du Lac Léman” — ſich durch viele ſchöne Promenaden und noch
mehr ewig=luſtwandelnder Nichtstuer auszeichnen, pflegt man
gewöhnlich um die Launen des Wetters recht beſorgt zu ſein.
Jedenfalls wird hierüber immer und allerorts geſprochen. Und
derärtig hoffnungsloſe Zuſtände, wie ſie kürzlich in einem
ſchwe=
diſchen Witzblatt berührt wurden (A: — In Honolulu ſoll ſtets
das gleiche herrliche Wetter ſein .. .‟ B: — „Ja, wovon reden denn
die Leute den ganzen Tag?”) ſind hier, gottlob, völlig unbekannt.
Denn kaum gibt es in der Welt einen anderen Ort, wo das
Wet=
ter ſo unbeſtändig iſt und ſo oft wechſelt, wie in dieſer Stadt, die
ſolcherart Geſprächsthemata in Hülle und Fülle zeugt . . .
Nur in einer Hinſicht iſt es etwas eintönig: in dieſem
ſegens=
reichen, unzählige Geſprächsſtoffe ſpendenden Wetterwechſel liegt
inſofern etwas zu viel Gleichmäßigkeit, als das Genfer Wetter
nur von zwei Winden bedingt iſt, die ſich jede ſieben Tage
abzu=
löſen pflegen. Der eine dieſer Winde iſt der Nordoſtwind, „14
bise”, und bringt immer gutes Wetter mit ſich, der andere iſt der
Südweſtwind, der „Föhn”, und hat immer ſchlechtes Wetter im
Gefolge. Wenn die „Biſe” weht — iſt der Mont=Blanc zu ſehen,
lacht der Himmel und ſind alle Menſchen guter Laune, wenn der
„Föhn” brauſt — droht hinter dem Saleve=Hügel eine ſchwarze
Wolkenwand, verwandelt ſich das Perlmutter der Seefläche in
häßliches Bleigrau und trägt Jedermann, den man auf der
Straße trifft, ein mürriſches, arrogantes Schlechtwetter=Geſicht
zur Schau. Geſegnet ſei die „Biſe”, verdammt ſei der „Föhn‟ ...
Gerüſtet mit dieſem originellen Vergleich, iſt der Uebergang
zur Politik nicht ſchwer zu finden. Die Genfer politiſche Saiſon
begann heuer faſt zehn Tage früher als ſonſt. Man kann getroſt
agen — mit dem Kongreß der europäiſchen Nationalitäten, der
Zuſammenkunft des „Völkerbundes der Minderheiten”. Sie, dieſe
etwas ungehobelien, ehrlichen, kernigen Mannen kamen von
Nor=
ben und Oſten, und mit ihnen kam — die Biſe: das Wetter dieſer
letzten Auguſttage war in Genf klar, friſch und befreiend. Und
ebenſo erquigend und erfriſchend, wie die von den Höhen
kom=
mende „Biſe”, waren die Worte, die dieſe Männer ſprachen,
waren die Entſchlüſſe, die ſie faßten, hatte alles Hand und Fuß,
war alles ohne Undeutlichkeiten und Hinterhältigkeit geweſen...
Vom Tage.
In Frankreich wird Anfang Oktober eine innere Anleihe
aufgelegt werden, die durch das Tabakamt garantiert werden ſoll. Die
Anleihe ſoll für die Speiſung der Amortiſationskaſſe und als
Betriebs=
kapital für das Tabakamt Verwendung finden.
Nach einer Meldung aus Athen iſt ein Erlaß erſchienen, durch
den die allgemeinen Wahlen auf den 24. Oktober und die
Er=
öffnung des neuen Parlaments auf den 13.
Novem=
ber feſtgeſetzt werden. Die Zahl der Abgeordneten wurde auf 286
her=
abgeſetzt.
Heute tritt ein Schiedsgericht in Kattowitz zuſammen, um zu
ver=
ſuchen, den drohenden Kohlenſtreik in Polniſch=
Ober=
ſchleſien zu vermeiden.
Wie aus Konſtantinopel berichtet wird, könne mit dem Abſchluß
eines türkiſch=perſiſch=ruſſiſchen
Nſeutralitats=
vertrages gerechnet werden.
Zum Volksentſcheid in Heſſen.
Das Eintreffen der Rechtsgutachten.
Bekanntlich hatte der
Landesabſtimmungsaus=
chuß in ſeiner letzten Sitzung den Antrag Kollbach=
Kleinkurt einſtimmig angenommen, der bahin ging, zwecks
Klärung verſchiedener ſtrittiger Rechtsfragen
Rechtsgutach=
ten einzuholen.
Dieſe Gutachten ſind inzwiſchen, wie wir zuverläſſig
erfah=
ren, zum Teil bereits ſeit einigen Tagen, von ſeiten, der
bekann=
ten Staatsrechtler und Univerſitätsprofeſſoren
Dr. Gmelin=Gießen und Dr. Gieſe=Frankfurt
a. M., ſowie der Verwaltungsjuriſten
Miniſterialdirek=
tor Dr. Schwarz=Darmſtadt und Miniſterialrat
Dr. Kaiſenberg=Berlin beim heſſiſchen
Landesabſtim=
mungsleiter eingetroffen. Damit hat ſich auch
bewahr=
heitet, was der Vertreter des Wirtſchafts= und Ordnungsblocks,
Generalſekretär Kollbach, zum Ausdruck brachte, daß
nämlich die erwähnten Rechtsgutachten zweifellos eher
vor=
liegen würden, als das Ergebnis der erneuten Prüfung der
Unterzeichnungsliſten durch den Landesabſtimmungsleiter,
Es ſteht zu erwarten, daß auf Grund der eingetroffenen
Rechtsgutachten die Arbeiten des Abſtimmungsausſchuſſes eine
wünſchenswerte Beſchleunigung erfahren werden; allerdings
liegt eine Einladung zur nächſten Sitzung bislang immer noch
nicht vor.
Oberreichsanwalt Dr. Werner übernimmt ſein Amt.
Oberreichsanwalt Dr. Werner
hat am 1. September ſein Amt übernommen. Er wurde bon
Miniſterialdirektor. Dr. Bumke eingeführt. Dem ſcheidenden
Oberreichsanwalt Dr. Ebermayer iſt ein Dankſchreiben des
Reichspräſidenten übergeben worden.
Wie die „Biſe” hin und wieder mit dem kecken Uebermut
eines jungen, verwegenen Windgottes dahergebrauſt kommt, den
Nebelſchleier vom hypokritiſch=verſchloſſenen Genfer Himmel zerrt
und das Blütenweiß des Mont=Blane, dieſes Symbols der
Standhäftigkeit und Realität, enthüllt — ſo hatten dieſe
Ver=
treter vieler Millionen entrechteter Europäer mit feſter Hand die
Hülle von jenem „Friedenswerk”, das der Krieg hinterlaſſen,
ge=
riſſen und der erſtaunt aufblickenden Welt das wahre Antlitz des
heutigen, durch die künſtliche Zuſammenkittung ſeiner
Völker=
ſchaften chaotiſierten Europa gezeigt und Wege einer zukünftigen
Entwicklung gewieſen. So feſt, klar und beſtimmt hatten dieſe im
„ Théätre des Amis de Unstruction” verſammelten Männer
ge=
ſprochen, wie man es im „Palais de Nations” nie gehört hat und
wohl auch nie hören wird. Dann waren ſie gegangen und — der
erfriſchende Odem der Genfer „Biſe” mit ihnen . . ."
Die „Biſe” ablöſend, hat ſich nun der ſüdweſtliche Föhn über
Genf gelegt. Das bedeutet — ein graugelber Himmel, deſſen
milchig=blendende Wolkenſchicht, die verärgerte Sonne nur
un=
angenehm ſtechend hindurchſchimmern läßt und die Exiſtenz des
blütenweißen Mont=Blane, des „Symbols der Standhaftigkeit
und Realität” beharrlich negiert; das bedeutet — eine über allen
laſtende drückend=ſchwüle Stimmung und ein müdes, apathiſches
Herumſchleichen gelangweilter, krafiloſer Mißmut=Menſchen: und
das bedeutet — den Zuſammentritt einer vielredenden
Völker=
bundskommiſſion, welche, gehemmt durch Intrigen, Machtgelüſte
und Mißgunſt der ſogenannten Siegerſtaaten und deren Anhang,
in endloſen Debatten ſich bereits ſeit Monaten unfähig zeigt,
eine Löſung über die Aufnahme=limſtände jenes eines Staates
zu finden, ohne deſſen Mitarbeit ſie ohnedies nicht einen Schritt
vorwärts kommen können . ."
Im berühmten „Glashauſe am Genfer See”, wo die
Rats=
erweiterungskommiſſion tagt, herrſcht ausgeſprochene
Föhnſtim=
mung. Aus Südoſten, aus Braſilien, aus Spanien, aus Italien
kommend, iſt der Föhn über Genf gekommen und in dieſes
Glas=
haus, trotz aller Vorſichtsmaßregeln, eingedrungen. Die
Depreſ=
ſion, die er zeugt, ſcheint allen ſtark auf die Knochen gegangen zu
ſein. Es laſtet über allem hier eine unangenehme, gedrückte,
wenig hoffnungsvolle Atmoſphäre. Kein Wunder: nach der März=
Kataſtrophe hatten die Herren Entente=Diplomaten faſt ſechs
Monate Zeit gehabt, das von ihnen angerichtete Chaos wieder
zu entwirren, und doch ſtehen ſie wieder vor neuen, „
unerwar=
teten” Hinderniſſen. Spanien verlangt Tanger, der Pole ſagt
etwas Kategoriſches, der Chineſe läßt wieder eine breiſte Rede
vom Stapel, die von läppiſchen aſiatiſch=europäiſchen Gegenüber=
Der engliſche Grubenkonflikt.
Die Bergarbeiter zögern mit der Wiederaufnahme der
Verhandlungen./Zurückhaltung in offiziellen Kreiſen.
E.P. London, 3. September.
Der Vollzugsausſchuß der Bergarbeiterföderation prüfte heute die
durch den geſtrigen Beſchluß der Delegiertenkonferenz auf Erteilung
un=
beſchränkter Vollmachten zur Wiederaufnahme der
Ver=
handlungen geſchaffene Lage. Die Mitglieder des Ausſchuſſes
er=
klärten, daß ſie keine Minute verlieren würden, um die
Fühlung=
nahme mit den Vertretern der Regierung und der
Grubenbeſitzer wieder aufzunehmen. Trotzdem wurde
aber nach Schluß der Sitzung mitgeteilt, daß, wenn auch die
Ausarbei=
tung der neuen Vorſchläge raſche Fortſchritte mache, die Arbeiterführer
heute noch nicht mit der Regierung in Verbindung treten könnten.
In=
folgedeſſen ſeien auch noch keine Vereinbanungen über ein
Zuſammentreffen mit Churchill getroffen worden, der
in London weile und alle Verpflichtungen für das Wochenende abgeſagt
habe.
Laut „Star” zeigt man in offiziellen Kreiſen größte
Zurſckhaltung über die mögliche Entwicklung der
Kriſe. Wenn die Lage auch hoffnungsvoll erſcheine, ſo könne man
doch keine Vorausſagen machen, ohne die Angebote der
Berg=
arbeiter zu kennen. Es müßten aber ernſthafte Vorſchläge gemacht
werden, wenn es der Regierung ermöglicht werden ſolle, mit den
Gru=
benbeſitzern zuſammenzutreten, die immer noch die gleiche Haltung
ein=
nähmen.
Die franzöſiſchen Erſparungsmaßnahmen.
EP. Paris, 3. Sept.
Der heute im Elyſée unter dem Vorſitz des Präſidenten der
Republik, Doumergue, tagende Miniſterrat hat die erſten
defi=
nitiven Beſchlüſſe zur Durchführung der ſeit längerer Zeit
er=
örterten Vertvaltungsreform= und Sparprojekte der Regierung
gefaßt. Auf Vorſchlag des Juſtizminiſters Barthou wurden 228
Arrandiſſementsgerichte aufgehoben und auf Antrog des
Innen=
miniſters Sarraut 87 Präfekturräte durch 23
Regionalverwal=
tungsräte erſetzt. Ferner billigte der Miniſterrat die vom
Kriegsminiſter Painlevé befürwortete Uebergabe einer Reihe
bisher der Militärbehörde gehöriger Gebäude und Grundſtücke
an die Gemeindeverwaltung, die ſie teils verkauft, teils der
Zivilbevölkerung zur Verfügung ſtellen wird. Die Prüfung
der Einſchränkungen und Vereinfachungen in den Dienſtzweigen
der verſchiedenem Miniſterien wird in zwei am Mittwoch und
Donnerstag kommender Woche ſtattfindenden Kabinettsräten und
in einem am Freitag zuſammentretenden Miniſterrat fortgeſetzt
werden. Ein für mongen, Samstag, angeſetzter Kabinettsrat
wird ſich mit der Frage der nationalen Produktion befaſſen.
Was wird Spanien tun?
Nach einer Madrider Meldung wird in einer Note des
ſpani=
ſchen Außenminiſteriums feſtgeſtellt, daß der negative Beſchluß
der Kommiſſion in Genf vorauszuſehen geweſen ſei.
Spa=
niens Entſcheidung könne erſt getroffen
wer=
den, wenn die ſpaniſche Regierung eine
offi=
zielle Note über den Beſchluß der Kommiſſion
in Händen habe. Auf eine direkte Froge, ob Spanien jetzt
aus dem Völkerbund wustreten werde, erklärte der
Außenmini=
ſter, daß die Regierung ihren vorgezeichneten Weg gehen und mit
völliger Sachlichkeit frei von Effekthaſcherei handeln werde.
Zurückziehung des ſchwediſchen Einverftändniſſesz?
TU. Genf, 3. Sept.
In den heutigen Abendſtunden berdichtete ſich hier das
Ge=
rücht, daß die ſchwediſche Regierung im Falle des Austrittes
Spaniens aus dem Völkerbund ernſtlich in Erwägung zieht, ihre
Zuſtimmung zu dem von der Studienkommiſſion
ausgearbeite=
ten Projekt zurückzuziehen. Schſweden hatte ſich dieſen Schritt
für den Fall vorbehalten, daß der Bericht keine Löſung der
Ratskriſe mit ſich bringe und nicht einſtimmig angenommen
würde. Von ſchwediſcher Seite hier verhält man ſich dieſen
Ge=
rüchten gegenüber ruhig, ohne ſie jedoch energiſch zu
demen=
tieren.
Dr. Gauß nach Berlin unterwegs.
Genf, 3. September.
Unmittelbar nach Schluß der heutigen Sitzung der
Studien=
kommiſſion begab ſich Miniſterialdirektor Dr. Gauß zum
Bahn=
hof, um mit dem fahrplanmäßigen Zug 11,15 Uhr die Rückreiſe
nach Berlin anzutreten. Er wird morgen Vormittag in der
Reichshauptſtadt eintreffen und dort ſofort dem Reichskabinett
Bericht erſtatten. Botſchafter von Hoeſch verläßt Genf heute
abend, um nach einem kurzen Ferienaufenhalt ſich bereits in der
nächſten Woche wieder auf ſeinen Botſchafterpoſten nach Paris
zurückzubegeben.
ſtellungen ſtrotzt und den armen Lord Cecil veranlaßt, flehend
die Hände gen Himmel zu erheben, und bei all dem ergehen ſich
alle wieder in endloſen Beteuerungen — ihrer „Friedfertigkeit
und „Mäßigung‟ Ein unangenehmer, unerquicklicher, faſt
wider=
wärtiger Eindruck iſt es, den dieſe „Ratskommiſſion” beim
un=
beteiligten Beobachter hinterläßt . . .
Nur den Neutralen ſcheint dieſer unerfreuliche Schacher, der
bald ſechs Monate um die Ratsſitze getrieben wird, allmählich
zuwider geworden zu ſein. Sie wollen nichts mehr davon wiſſen,
daß zukünftig — wie im März — bald dieſer, bald jener Staat
zwecks Erreichung eigener politiſcher Zwecke der
Völkerbunds=
maſchine wieder Stöcke in die Räder ſtellen dürfte. Braſilien hat
man gehen laſſen und iſt nun ebenſo entſchloſſen, für einige Zeit
auch ohne Spanien auskommen zu wollen. (Vielleicht bereits
ge=
ſchehen, wenn dieſe Zeilen im Druck erſcheinen.) Dann wären
allerdings die ganzen monatelangen Beſprechungen über die
„Ratsreform” überflüſſig geweſen? Ja, wenn es wirklich wahr
wäre, daß man bei der Beſetzung der Ratsſitze nun ein für
alle=
mal auf die Methoden des politiſchen Schachers verzichtet hätte.
Hier aber treten neben den Neutralen andere Mächte in Aktion.
Und tatſächlich würde ſelbſt ein zeitweiliges Desintereſſement
Spaniens (dem in einigen Monaten ſowieſo eine Tanger=
Konfe=
renz folgen dürfte) doch nichts anderes bedeuten, als daß gerade
zur ſelben Zeit, da der Völkerbund „heroiſch um ſeine Exiſtenz
kämpfte”, die alte, vielgeſchmähte Geheimdiplomatie einen
glänzen=
den Sieg, eine triumphierende Wiederauferſtehung gefeiert hatte.
Neben all dieſem Negativen offenbart der Streit um die
Ratsſitze jedoch eine ausgeſprochen erfreuliche Erſcheinung, und
zwar die nicht fortzuleugnende Tatſache, daß, gerade infolge
die=
ſes Ringens, die internationale Stellung
Deutſch=
lands in auffallender Weiſe erſtarkt iſt. Man iſt
heute in Genf ſoweit, daß man im Notfalle nicht nur Braſilien
und Spanien, ſondern getroſt noch x=andere Staaten gehen laſſen
würde — nur um Deutſchland hineinzubekommen. (Der große
Schweiger in der Ratsreformkommiſſion, Herr von Hoeſch, könnte
es bezeugen wenn er reden wollte . . .) Deutſchlands Aufnahme
muß erfolgen, und hinter dieſer in ihrem eigenſten Intereſſe
liegenden Notwendigkeit treten für die Hauptakteure des
Völker=
bundes alle anderen Erwägungen zurück. So hat ſich das
merk=
würdige Reſultat ergeben, daß der im März nicht erfolgte
Ein=
ritt Deutſchlands ſeiner internationalen Geltung nur zugute
ge=
fommen iſt.."
Weit mehr noch als im März konzentriert ſich heute die
Auf=
merkſamkeit der Welt, der Weltmeinung auf Genf, auf Deutſch=
Nummer 245
Samstag, den 4. September 1926
Seite 3
Das Reformprojekt der
Studienkommiſſion.
Die Einigung.—DieAblehnung des ſpaniſchen Ratsſitzes.
Mahnung an Spanien. — Keinerlei Kriſe mehr für
Deutſchlands Eintritt?
* Genf, 3. September. (Priv.=Tel.)
Die heutige Vormittagsſitzung, die letzte Sitzung der
Stu=
dienkommiſſion, die kurz nach 10 Uhr vom Präſidenten
Motta eröffnet wurde, kam raſcher zur Einigung über den
Bericht, als die geſtrige Sitzung. Lord Robert Ceeil und
Prä=
ſident Motta hatten unter Mitarbeit einiger anderer Delegierten
beſchloſſen, an dem Bericht einige geringfügige Aenderungen
vor=
zunehmen und die beabſichtigte Mahnung an Spanien in
die Form einer beſonderen Reſolution der Studienkommiſſion zu
kleiden. So weiſt alſo der Bericht zwar nicht in der kategoriſchen
Form, die Palacios gewünſcht hatte, die Ablehnung des
paniſchen Natsſitzes auf, indem nach der Erwähnung
der Einſtimmigkeit für den deutſchen Ratsſitz und der
Konſta=
tierung der Unmöglichkeit weitere ſtändige Sitze zu ſchaffen,
ge=
ſagt wird, daß die Kommiſſion „aus dieſen Gründen und zu
ihrem tiefen Bedauern dem Rat die Annahme der ſpaniſchen
Forderung nicht empfehlen könne.‟ Der geſamte Inhalt des
geſtrigen Abänderungsantrages von Lord Robert Ceeil wurde
mit den Wünſchen de Brouckeres zuſammen in folgende
Reſolution
gebracht:
„Die Mitglieder des Ratskomitees wünſchen vor dem
Ausein=
andergehen ihren ſpaniſchen Kollegen zu erſuchen, er möge ſeiner
Regierung die ernſthafte Hoffnung übermitteln, daß ſie die
Anſtren=
gungen in wohlwollende Erwägung ziehe, die von der Kommiſſion
gemacht wurden, um dem Wunſche der ſpaniſchen Regierung, ſoweit
es die Umſtände erlauben, entgegenzukommen‟. Dann zählt die
Re=
ſolution, die eine volle Folioſeite füllt, auf, was durch das
Ne=
formprojekt geſchehen iſt, um die wirkliche
Stän=
digkeit eines Ratsſitzes „lediglich von der Geſchicklichkeit,
das Vertrauen der übrigen Völkerbundsmitglieder zu erwerben”
abhängig zu machen. Die Reſolution erklärt am Schluß,, daß die
Kommiſſion gezeigt habe, daß die guten Wünſche und Hoffnungen
ihrer Mitglieder nicht nur leere Worte waren, ſondern der Ausdruck
des Willens, „dem ſpaniſchen Wunſche innerhalb der Grenzen
ent=
gegenzukommen, die ihnen ihre Pflicht gegenüber der Organiſation
auferlegt, in der Spanien eine ſehr ehrenvolle Rolle geſpielt hat.
Dieſe Reſolution wurde angenommen und Präſident Motta
hielt dann die Schlußrede, in der er ausführte, daß die Kriſe,
durch welche die Einberufung dieſer Kommiſſion notwendig
ge=
worden iſt, nunmehr gelöſt ſei, und daß jetzt keinerlei
Kriſe mehr Deutſchlands Eintritt zu bedrohen
ſcheine. Der Takt und das Entgegenkommen, das
be=
ſonders China und Polen bewieſen, habe die Löſung
der Kriſe weſentlich erleichtert, und Präſident Motta glaubt, daß
das Preſtige dieſer Staaten dadurch nur geſtiegen ſein könne,
indem ſie Einſicht in die Notwendigkeit eines Bundes zeigten, in
dem alle gleichberechtigte Mitglieder ſind. Motta gab der
Hoff=
nung Ausdruck, daß Braſilien ſeine Beziehungen zum
Völker=
bund wieder aufnehmen und anerkennen werde, daß die
Ein=
richtung der drei wiederwählbaren Sitze gerade
dazu geſchaffen wurde, um den Intereſſen der
Staaten Latein=Amerikas Rechnung zu tragen,
auf deren Mitarbeit der Völkerbund von jeher den größten Wert
gelegt hat.
Der Rat hat das Wort.
Nachdem nach diplomatiſchem Ermeſſen die Schwierigkeiten in der
Ratsſitzfrage in Genf als beſeitigt gelten können, wird der Rat das
Gutachten der Studienkommiſſion im Laufe des morgigen Tages
erledi=
gen und annehmen können. Schwierigkeiten wären eigentlich nur noch
zu erwarten, wenn die bevorſtehende Entſcheidung Spaniens die
ſchwe=
diſchen Vorbehalte wirkſam werden ließe. Bei planmäßigem Verlauf
wird die Völkerbundsvollverfammlung, die am Montag zuſammentritt,
vorausſichtlich am Mittwoch nach Erledigung der vorgeſchriebenen
For=
malitäten die Aufnahme Deutſchlands beſchließen und dem Rat die
Zu=
erteilung eines ſtändigen Sitzes an Deutlchland empfehlen. Der Beſchluß
des Rates muß bekanntlich einſtimmig erfolgen, was aber nach den
Er=
klärungen, der in der Studienkommiſſion vertretenen Staaten erwartet
wird. Es wird angenommen, daß dieſe Entſcheidung des Rates ebenfalls
am Mittwoch fällt, ſo daß noch am gleichen Abend eine Mitteilung von
der vollzogenen Aufnahme und der Zuerteilung eines Ratsſitzes nach
Berlin gegeben werden kann. Die deutſche Völkerbundsdelegation wird
dann im Laufa des Donnerstag die Reiſe nach Genf antreten, wo dann
am Freitag, den 11. September, der feierliche Aufnahmeakt vor ſich gehen
dürfte.
Das Ergebnis der Kommiſſionsarbeiten in Genf
wird in Verlin dahin beurteilt, daß es in allen weſentlichen Punkten
der deutſchen Auffaſſung gerecht wird. Den Kommiſſionsvorſitzende
Motta hat in ſeiner Schlußanſprache ausdrücklich feſtgeſtellt, daß nur
Deutſchland einen ſtändigen Ratsſitz erhält. In der Frage der
Wieder=
wählbarkeit der Inhaber nichtſtändiger Sitze iſt formell die Freiheit der
Vollverſammlung gewahrt, eine Forderung, die ebenfalls von
Deutſch=
land erhoben worden iſt. Auch dem deutſchen Wunſch, die Deutſchland
beſonders intereſſierenden Saar= und Danziger Fragen ſo lange
zurück=
zuſtellen, bis Deutſchland in der Lage iſt, ihrer Erledigung beizuwohnen,
ſcheint man nachgegeben zu haben. Jedenfalls ſind dieſe beiden Fragen
bis nach der Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund zurückgeſtellt.
Die Pariſer „Information” gibt eine Aeußerung eines höheren Beamten
des Völkerbundes wieder, der ſich dahin ausgeſprochen haben ſoll:
„Auch wenn Spanien ſich proviſoriſch zurückzieht, wird die Bilanz dieſer
Tagung güinſtig ſein. Der Beitritt Deutſchlands iſt eine Lebensfrage für
die Zukunft des Völkerbundes. Ohne die Teilnahme Deutſchlands würde
die Entwicklung des Bundes ſtocken.”
Zwiſchen Studienkommiſſion und Vollverſammlung.
Durch die Abreiſe der deutſchen Delegation aus Genf entſteht
ein gefährliches Vakuum von einer Woche, das von den
Völker=
bundsmitgliedern, die Anſprüche auf nichtſtändige und
insbeſon=
dere auf wiederwählbgre Ratsſitze erheben, ſicherlich in der
eif=
rigſten Weiſe ausgenutzt werden wird. Man darf es aufrichtig
bedauern, daß in dieſer Zeit kein deutſcher Vertreter in Genf
Gelegenheit haben wird, an der regen Arbeit hinter den Kuliſſen
teilzunehmen und daß das in der Genfer Atmoſphäre ſo
wohl=
bekannte Intrigenſpiel zu Gruppierungen und Zuſammenſchlüſſen
führen kann und wird, auf die dann von deutſcher Seite kaum
Einfluß beſteht. Man hätte es daher in den deutſchgeſinnten
neu=
tralen Kreiſen begrüßt, wenn Botſchafter v. Hoeſch als
Beobach=
ter der Reichsregierung, noch eine Woche lang in Genf
ver=
weilt hätte.
Spaniens Kampf um den Ratsſitz.
Palacios,
der ſpaniſche Vertreter in der Genfer Ratskommiſſion, der für
ſein Land einen ſtändigen Sitz im Völkerbundsrate fordert.
Pala=
cios Antrag iſt von der Studienkommiſſion einſtimmig abgelehnt
worden.
lands Erſcheinen in Genf. Weder in Genua noch in Locarno,
noch je in Genf hat man eine derartige Menge von Journaliſten
geſehen — im Zeitalter der Rekorde iſt nun auch hierin ein
Rekord aufgeſtellt worden: ſchreibe und ſprich 500 Preſſemänner
haben ſich beim Sekretariat eintragen laſſen. Die Aermſten! Das
gleichmäßige Intrigenſpiel der Ratskommiſſion hat in ihnen
zu=
nächſt noch nicht die richrige Freude an „Genf” aufkommen laſſen.
(Die meiſten leſen während der Debatten — Schilderungen über
Vierkötters ſtaunenerregende Kanaldurchquerung, und der
Völ=
kerbund, wenigſtens in ſportlichen Dingen unparteiiſch, iſt,
gleich=
wie auch Genf allgemein, voller Bewunderung für dieſen
beiſpiel=
loſen deutſchen Triumph.) Im übrigen laſtet der Föhn auch auf
den geplagten Journaliſten, vermindert ſtark ihre Geſprächigkeit
und läßt zunächſt noch die ſonſtige Queckſilbrigkeit ſehr vermiſſen.
Aber bald werden wieder Männer von Nordland kommen, der
Föhn wird weichen, die friſche „Biſe” wird wieder über den
Gen=
fer See ſtreichen und das Weiter, von dem dann zu reden wäre,
wird hoffentlich in Genf bald beſſer als heute ſein . . ."
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Wie Heinrich Federer berühmt wurde. Es
ihm nicht gut, dem Schweizer Dichter, der in dieſen
unter allgemeiner Teilnahme auch in Deutſchland
60. Geburtstag feiern wird. Er ſelbſt erzählt im
emberheft von Velhagen & Klaſings
Mo=
heften, dem beſonders reichen Eröffnungsheft des
Jahrgangs der berühmten Zeitſchrift, wie ihm als
ſteller in Zürich die Schnitte Brot immer ſchmaler
er Milchkaffee immer dünner wurden und der Braten
n faſt wie das Schaltjahr. So ging es nicht weiter. „Ich
fuhr er fort, „nicht erbſengroß Luſt, Geſchichten zu
n. Aber da war ja Frenſſen mit „Jörn Uhl” in
Nacht reich geworden. Könnt’ ich’s nicht auch probie=
Und ich fing wahrhaft im Schwabenalter an,
Geſchichi=
fzuſchreiben. Sie machten mir wenig Muhe. Ich ſchrieb
auf, was ich oft und oft erzählt hatte, vom Vater und
im Examen, vom Nachtwächter Prometheus, vom Geſtoh=
König von Belgien, von Siſte e Seſto und dem letzten
lein des Papſtes und viel, viel anderes. Aber als es
eben dalag, wagte ich doch nur das wenigſte, und nicht
unter meinem Namen, in der Alten und Neuen Welt
iziger zu Einſiedeln zu veröffentlichen. Eine
unbeſchreib=
chen, eine ſchwitzende Scham packte mich vor der Publi=
kation, wie ich denn auch aus meinen Sachen nur mit Unbehagen
vorleſe und es längſt nicht mehr tue. Alſo das meiſte wanderte
in die Schubladen. Da erzählte mir eines Tages die Frau,
bei der ich in einem winterlichen Bergdorf hauſte, das „
Da=
heim” — alſo das flinke Geſchwiſter der Velhagen &
Klaſing=
ſchen Monatshefte — ſchreibe für die beſte Novelle einen Preis
von 5000 Mark aus. Ich ſollte doch etwas von dem, was ich ihren
Buben alle Abende vorſchwindelte, ſchnell nach Berlin ſchicken.
Aber es ſei allerhöchſte Zeit. Da hob ich aus der Schublade
„Vater und Sohn im Examen” und ſiehe, ich zog die Prämie.
Uind nun klebte ich dieſe und einige andere Geſchichtlein
zuſam=
men und ſchickte ſie an G. Grotes Verlag, weil dort der
wunder=
volle Erzähler Frenſſen ſeine Bücher hatte, und fand in dem
Verleger bald auch einen Freund.”
Im Verlag von H. L. Schlapp, Darmſtadt, ſind zwei
Oden=
wald=Luſtſpiele erſchienen: „Bauer und Bellmann” von
Hans Holzamer und „Das Lieschen” von H. O.
Becker, die wohl in erſter Linie für Vereine und
Dilettanten=
bühnen beſtimmt ſind. Das erſtgenannte fünfaktige Stück, dem
wohl die Anzengruberſchen Bauernkomödien, als Vorbild
ge=
dient haben, iſt durchweg in Odenwälder Mundart geſchrieben
und ſchildert das bäuerliche Leben in lebenswirklicher
Darſtel=
lung. Der Krieg und die Inflation und deren demoraliſierende
Wirkung auf die bäuerlichen Kreiſe bilden den Hintergrund der
Handlung, deren Entwickelung und ſzeniſcher Aufbau die
Zu=
ſchauer in Spannung erhalten und die nach Löſung des
Konflik=
tes zu einem befriedigenden Ausgang führr, der in einer
präch=
tigen volkstümlichen Hochzeitsſzene gipfelt. — Das zweite Stücl
iſt ein harmloſer Scherz, der auf einer Verwechſelung des
Oden=
wälder Lieschens mit einem Mädchen gleichen Namens beruht
und zu allerlei komiſchen Verwechſelungen und Verwirrungen
führt, die zum Schluſſe eine alle Beteiligten befriedigende und
beluſtigende Aufklärung finden.
C. K. Wieviele Inſekten tötet ein Vogel? Die ſegensreiche
Rolle der Vögel als Inſektentöter wird in unſerer Zeit, die ſich
der Bekämpfung der Schädlinge ſo eifrig zuwendet, immer mehr
anerkannt. Zur Vernichtung der läſtigen und gefährlichen
Mücken und Fliegen ſind ſie die beſten Helfershelfer. Man hat
nun, wie Dr. Kunike im „Naturforſcher” mitteilt, ausgerechnet,
wieviele Inſekten ungefähr von den Vögeln vernichtet werden
Man brachte zur Brutzeit an verſchiedenen Neſtern elektriſche
Kontakte an, die ſich beim Anflug des Vogels ſchließen.
Hier=
durch eniſteht auf eiuer Kreisſcheibe, die nach der Art einer Uhr
Die Ratstagung.
Die Memelfrage. — Mandatsſorgen.
* Genf, 3. September. (Priv.=Tel.)
Die heutige Nachmittagsſitzung des Völkerbundsrates begann
mit einiger Verſpätung kurz vor 4 Uhr. Der wiederum
acht=
gliedrige Rat — da der ſpaniſche Vertreter abermals nicht
er=
ſchienen iſt — beſchäftigte ſich unter Vorſitz von Beneſch zunächſt
mit der Eingabe des memelländiſchen Landtages,
die auf Grund des Antrages der vier Mandatarſtaaten der
Memelkonvention eingegangen war. Chamberlain warf eine
Vor=
frage auf, die das Verfahren betraf. Nach einer längeren Debatte,
die hauptſächlich bon dem Vertreter Litauens, Sidzikauſkas, und
Chamberlain beſtritten wurde, beſchloß der Rat, die Frage von
einem Juriſtenkomitee prüfen zu laſſen, das binnen 10 Tagen
Bericht erſtatten ſoll.
Dann erſtattete Briand den Bericht der Kommiſſion für
internationale geiſtige Zuſammenarbeit. Nach
der Genehmigung des Berichtes Briands und eines kurzen
Be=
richtes Vanderveldes über die erſt begonnene Arbeit des
Sachverſtändigenkomitees für Preſſefragen erſtattete
Un=
den=Schweden einen ausführlichen Bericht über die 9.
Ta=
gung der Mandatskommiſſion. In dem Bericht wird
beſonders der von der Mandatskommiſſion aufgeſtellte neue
Fragebogen und das Recht der Petitionäre aus den
Mandats=
gebieten, von der Mandatskommiſſion angehört zu werden,
behandelt.
Chamberlain und Briand gegen die Vermehrung der
Kompetenzen der Mandatskommiſſion.
Zu dieſen beiden Fragen nahm der engliſche Delegierte
Chamberlain das Wort und zeigte ſich in beiden
Angelegen=
heiten den Wünſchen der Mandatskommiſſion wenig zugänglich.
Der Fragebogen iſt ihm zu umfangreich, und in der Anhörung
der Petitionäre erblickt er ein gefährliches Verfahren, das man
allenfalls für die fortgeſchrittenen Gebiete unter gewiſſen
Vor=
ſichtsmaßregeln in Betracht ziehen könnte, das aber ganz
unge=
eignet ſei für andere, weniger entwickelte Länder. Schließlich
ſtrach ſich Chamberlain gegen die Vermehrung
der Kompetenzen der Mandatskommiſſion aus,
was nach ihm in noch ſchärferer Art Briand tat,
der erklärte, daß viele Petitionen gar nicht wert ſeien, überhaupt
geprüft zu werden. Er deutete an, daß er ſpäter einmal die
In=
trigen und Lügen aufweiſen werde, mit denen Petitionäre
viel=
fach arbeiten — offenſichtlich anſpielend auf die letzthin aus
Syrien eingegangene Petition. Jedenfalls ſei es eine überaus
heikle Aufgabe, jetzt über das Recht der Petitionäre, perſönlich
vor der Mandatskommiſſion zu erſcheinen, entſcheiden zu wollen.
Auch Iſhii ſprach ſich in ähnlichem Sinne aus und erklärte
ſich beſonders gegen den umfangreichen Fragebogen der
Kommiſ=
ſion, wogegen Vandervelde=Belgien das Petitionsrecht
als eines der wichtigſten Rechte bezeichnete und den Petitionärem
günſtiger geſtimmt war, aber dennoch dafür eintrat, daß die
Frage außerordentlich delikat und vorſichtig behandelt werden
müſſe.
Die Mandatskommiſſion beſteht auf dem Recht der
Anhörung von Petitionären.
Die beiden Vertreter von Mandatsgebieten, Neuſeeland und
Südafrika, die an der Verhandlung teilnehmen, ſtellten ſich im
weſentlichen auf den Standpunkt der Mandatsmächte, während
der Vizepräſident der Mandatskommiſſion, van Rees, erklärte,
daß er die Einwände der Mandatsmächte gegen
jede ſcheinbare Ausdehnung der Kompetenz der
Mandatskommiſſion ſehr gut verſtehe, daß es ſich hier
aber wirklich nicht darum handele. Die Kommiſſion müſſe,
wenn ſie ihren Auftrag erfüllen ſolle, in gewiſſen Fällen, die
ſelbſtverſtändlich Ausnahmefälle bleiben würden, das Recht
haben, zur Aufklärung des Sachverhaltes auch
Petitionäre anzuhören. Die Aufgabe werde auch von
der Mandatskommiſſion als peinlich empfunden, aber dieſes
Recht ſei der Mandatskommiſſion einfach
un=
entbehrlich, um ihre Aufgaben gemäß Artikel 22 des
Völker=
bundspaktes zu erfüllen. — Nachdem Unden=Schweden noch
einmal den Standpunkt ſeines Berichtes, der im weſentlichen
der der Mandatskommiſſion iſt, vertreten und Vandervelde
noch einmal die Warnung vor allzu großer Ausdehnung der
Rechte der Mandatskommiſſion wiederholt hatte, beſchloß der
Rat, die Frage an den Berichterſtatter zurückzuverweiſen, der in
einer der nächſten Sitzungen einen neuen Bericht vorlegen wird.
Der Bericht der Studienkommiſſion wird auf die morgige
Sitzung verſchoben. Die heutige Sitzung ſchloß um 6½ Uhr. Die
nächſte öffentliche Ratsſitzung findet morgen vormittag 10¾ Uhr
ſtatt. Um 10 Uhr tagt das Griechenland=Komitee und um 10½
Uihr das Ungarn=Komitee des Rates.
die Zahlen 1 bis 24 enthält, jedesmal ein Punkt. Aus der Zahl
der Punkte kann man die Menge der Inſekten ableſen, die ein
Vogel ſeinen Jungen bringt. Man fand dabei, daß ein Vogel
von morgens 3 Uhr bis abends 6 Uhr etwa 500 mal zur
Fütte=
rung ſeiner Jungen ans Neſt flog. Die beiden Alten bringen
bei jedem ſolchen Neſtbeſuch mindeſtens 2 Inſekten, wie Fliegen,
Mücken, Schmetterlinge, Raupen uſw. mit, ſo daß ein einziges
Paar etwa 1000 Inſekten täglich vernichtet. Dazu kommt
noch die eigene Ernährung des Vogels, die man auf das
Zwei=
bis Zweieinhalbfache des eigenen Körpergewichts pro Tag ſchätzt.
Trotz dieſer erſtaunlichen Leiſtungen genügen freilich die Vögel
allein nicht, um z. B. bei der Fliegenbekämpfung einen
durch=
greifenden Erfolg herbeizuführen. Kann doch eine Fliege in
einem Sommer die Stammutter von etwa 120 Millionen
Nach=
kommen werden
C.K. Neue Farben der Herrenmode. Die Buntheit der
Damenkleidung hat auch die Herrenwelt in neueſter Zeit
ver=
anlaßt, ihrer eintönigen Tracht ein Ende zu machen und ihrer
Kleidung eine ſtärkere Farbigkeit zu verleihen. Diefe
Farben=
freude beſchränkt ſich nicht nur auf Schlipſe, Taſchentücher und
Strümpfe, ſondern erſtreckt ſich auch auf die Kleidung ſelbſt.
Freilich wagt man dem Anzug keine einheitliche ſtarke
kolori=
ſtiſche Note zu geben, kondern man bevorzugt Muſter, in denen
beſtimmte Farben vorherrſchen. Für die Herbſtmode iſt
beſon=
ders ein zartes Pflaumenblau bezeichnend, daneben ein ſtärkeres
Chinablau und ein blaſſes Blau, das den poetiſchen Namen
„Madonna” führt. Andere Farbenzuſammenſtellungen
bevor=
zugen Töne von Rot, die einen großen Erfolg haben.
Beſon=
ders das warme Bordeaurot hellt braune und graue Stoffe
höchſt wirkſam auf. Sogar das leuchtende Ziegelrot findet ſich
nicht ſelten in den neueſten Herrenkleiderſtoffen. Eine ſehr
be=
liebte Grundfarbe iſt „Zedernholz”, ein zartes Braun. Man
verwendet ſolche Farben zu dreien oder vieren und verleiht damit
dem Herrenanzug eine bisher ungewohnte bunte Lebhaftigkeit.
C.K. Das Zweirad als Sparkaſſe. In dem holländiſchen
Städtchen Alphen am Rhein bekam ein Fahrradhändler von
einem Kunden ein Rad zur Ausbeſſerung, das dieſer von einem
Verwandten geerbt hatte. Er fand im Futter des Sattels eine
Guldennote, und als er dann weiter nachforſehte, entdeckte er
unter dem Sattel weitere 250 Gulden ſowie eine Anzahl von
Familienbildern und im Rahmen noch 40 Gulden. Der frühere
Beſitzer des Rades hatte dieſes augenſcheinlich als Sparkaſſe
benutzt und auf dieſe Weiſe den ahnungsloſen Erben eine gans
ſtattliche Summe hinterlaſſen.
Seite 4
Samstag, den 4. September 1926
Nummer 245
Hotel-Weinhaus zur Krone • Mierstein a. Rh.
Anläßlich der Nierſteiner Kirchweihe am Sonntag, 5., Montag, 6. und Dienstag, 7. September 1926 findet in meinem neu renovierten Saale
ROSSE TANAAUSIK!
ſiatt. Erſtklaſſige Muſik, ausgeführt vom Städtiſchen Orcheſter Darmſtadt, unter perſönlicher Leitung des Obermuſikmeiſter Weber. — Bekannt
gute Schoppen= und Flaſchenweine. — Prima kalte und warme Küche. Spezialität: Geflügel. Um geneigten Zuſpruch bittet Jakob Gerhardt
Palast-Lichtspiele
Der n e ues te deu tz ch e Großfilm:
larl nad Hieftt Haie
in Hoidolberg 1erloton
in einer lauen Sommernacht
Ein Film von Jugend und Liebe
von deutscher Poesie
in 6 Akten
Hauptdarsteller:
Klärchen Schröder . . . . . Doreihea Wieck
Rndolk Schönhoft . . . . . Werner Puetterer
Charlotte, geine Schnester . . . Mary Parker
4lex Winkler . . . . . . . . . Harry Halm
Warum so aufgeregt
2,humorvolle Akte.
Neueste Wochenschau, (12740
Ke
U
A
Nur noch kurze Zeit!
Reuue-Gastspiel des
Wiener Apollotheaters
Aus rrädef krauften
mit Kobert Nestiberger, Slgt Hofer, Max
Willenz, Wilde Schulz, Anita Kenvon u. a.
16 Vindobona-Girls 16
Unionn Theater
Nur noch einlge Tage!
Karten: Verkehrsbüro, u. de Naal, Rheinstraße 14.
(12752)
Ende 10 Uhr Iu
At
Mir haben die neue Spielzeit erötfnet mit dem deutschen Filmmerki
Wanderklub „Falke 1916‟ Darmſtadt
Witaliey des Zweigausſchuſſes Deutſcher Jugendherbergen.
Sonntag, den 5. September 1926, nachm. 4 Uhr,
im Städtiſchen Saalbau
10. Stickungstest
u. a.: Darſtellung des Scherzſpiels von H. D. Becker
„Der Rodenstein”
Spielleiter: Ernſt Ludwig Goebel.
Mitwirkende im Programm außer eigenen Kräften
Geſangs=Vorträge des Onartett=Vereins Darmſtadt 1920
und Cello=Soli von Herrn Otto Wenzelberg.
Fest-Ball
Tombola
Tombola
Jazzband=Kapelle des Städt. Orcheſters. (12760
Kartenvorverkauf: Verkehrsbüro, Zigarrenhaus Pfeil,
Eliſa=
bethenſtr. 46. Metzgerei Appel, Heidelbergerſtraße 104,
Schuhhaus Michel, Fuhrmannſtr. 2, Muſikhaus Hinz,
Nieder=Ramſtädterſtr. — Eintritt: 1.— K einſchl. Steuer
Orangerie-Garten
Menü für Sonntag, den 5. d. M., von 12—½3 Uhr
Mark 1.20 Ochſenſchwanzſuppe, Sauerbraten mit Kartoffel=
Klößen.
Mark 1,50 Ochſenſchwanzſuppe, Kalbsnierenbraten mit
Endivienſalat und Kartoffeln, Pfirſiche auf
ſchwediſche Art.
Mark 2,50 Ochſenſchwanzſuppe, Ruſſiſche Eier, Roaſtbeef
mit Gemüſe und Pommes frites, Pfirſiche auf
ſchwediſche Art,
Mernnttrge
tuhr Kaffee-Konzert
abends Unterhaltungs-Musik
F Eintritt frei. EI
(12769
Herhstmangver
Heite res und efnste g aus dem Ma n6Verleben
im Rahmen 2u E er Vorkriegsmanduer
Im Beiprogramm:
Lustsplel in 2 Akten. — Die neueste Wochenschau.
Jugendliche haben Zutritt!
(*23085
Ankang 3, Uhr — Letzte Abendvorstellung 8 Uhr
Ke
Waſſerhöhe 3,80 m.
Luftwärme 2u C.
Waſſerwärme vorm.
7 Uhr 210 C.
Woogs=Polizei• Wache
Residenz-Theater
Die Anne-Liese
Ion Dessau
Ausſchuß für Leibesübungen Darmſtadt
SiegernEhrung
Sonniag, den 5. September, vorm. 111/, Uhr
vor dem Landesmuſeum.
Alle dem Ausſchuß angeſchloſſenen Vereine werden um zahl=
(12753
reiche Betelligung gebeien.
Ein Spiel von Liebe und Ruhm
In den Hauptrollen: (*23086
Maly Delschaft, Werner
Pitschau, Julla Serda, Fr.
Richard, Otto Reinwald.
Lustspiel in 2 Akten. — Wochenschan
Jugendlicbe haben Zutritt!
Anf. 3½/, Letzte Abendvorstell. 8 Uhr
Bubikapf=Prämiierung
Sonntag, den 5 September, nächmittags,
im Hotel Hufnagel, Seeheim (Bergſtr.)
Prämiierung der 3 ſchönſten Bubiköpfe!
Werivolle Preiſe
Herr Landestheaterfriſeur Willy Hermes, Darmſtadt
Preisrichter: Herr Friſeur Jean Keimp, Geeheim
Anſchließend BUBIKOPF-BALL
Autobusfahrten: ab We ßen Turm: 8‟, 10,11, 12,2, 2‟,3, 30, 4, 42, 5 Uhr
Rückfahrten: 5‟ Uhr nachmittags bis 12 Uhr nachts alle 40 Minuten
Die Autobusfahrſcheine berechtigen zum freien Eintritt (12636ds
Hotel Sufnagel Autobetrieb „Bergſtraße‟
Darmſtadt. Telephon 3920
Seeheim. Telephon 4
Re
Jäger
ſucht Jagdbeteiligung
Nähe Frankfurt.
An=
gebote unter P 211
an die Geſchſt. (12725
Kegel-Klub „Chattia‟
Darmstadt
(Miſtglied des Darmſtädter Kegler=Verbandes im
Deuſchen Kegler=Bund und des Reiſcheausſchuſſe
für Teibeslbungen)
*
Sonntag, 5. Gept. 1926, abends 8 Uhr,
inſähmtlichen Räumen des Vereinehguſes
des Bürgervereins, Saalbauſiraße 67:
Siegerverkündigung
und Preisverteilung
verbunden mit
Feler unseres 25jährigen
Stlkkungsfestes
Aſſe Kegelſchweſtern und Kegelbrüder
laden wir hierzu freundlichſt ein
Der Vorſtand
(12717
P. f. 9. Darmſtadt 5.
Samstag, den 4. September 1926
Mitgliederberſammlung
im Vereinslokal Löffler. Vollzäbliges
Er=
ſcheinen erwünſcht.
Der Vorſtand.
12759)
Wirtſchaſt Zum grünen Laub=
Samstag und Sonntag
Jazzband=Kapelle
(e2song Wilhelm Hofferberth.
Operettenſpielzeit Sommer 1926
im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter
Heute Samstag, abends 8 Uhr
Die Dollarprinzessin
Morgen Sonntag, nachm. 3 und abends 71. Uhr
Letzte Operetten=Aufführung der diesjährigen Spielzeit
Die Dollarprinzessin
Abends 101, Uhr
(12768
Großer Bunter Abend
Mitwirkende u. a. Käthe Gethe V. Hess.
Landes-
theater, Grusel, Niemz, Horsten, Jelikoff,
Ney, Reichari,Strasser und Schüßler.
Hachkirchweihe
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Garant. reinen Bohnenkaffee, Tasse 25 Pfg.
Erstklass. Kuchen
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Eintritt frei!
(12756
Kriegervereln
Darmstadt.
Die im Heſſ. Kamerad
angezeigte
Monats=
verſammlung am 8
bs. Mts. fällt aus;
nächſte Monatsverſ.
erſt am 6. Okt., 8½
Uhr, Waldſtr 2.
DerKr.=V. Germania
hat uns zu ſeinem
30jähr. Stiftungsfeſt
auf Sonntag, den 12
d M., nachm. 4 Uhr,
im Mathildenhöhſaal
(Dieb.=Str.)
einge=
laden, Zahlr, Beteil.
erwünſcht. (23102
Der Vorſtand.
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Heute Samstag Abend
Groß. Garten=Konzert
Hotel Prinz Heinrich
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Morgen Sonntag Abend
Groß. Garten=Konzert
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Der Ausflug findet am
Sonntag bei jeder
Witterung ſtatt. (12787
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Gärtver-Verein „Beronia
gegründet 1884
felert am Sonntag, 5. September.
nachmittags 4 Uhr im Kon
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verbunden mit großer Blumen-,
Obst- und Gemüse-Verlosung
und schr reichhaltig. Programm
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sind Mwilkommen! Eintritt 50 Pfg.
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Der Vorstand (*22739
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s Garten-Konzert:
Sonntag von 4 Uhr nachmittags.
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Nummer 245
Samstag, den 4. September 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 4. September.
— Die hauptſächlich unter der Schuljugend verbreitete
Un=
ſitte, Gebäude, Einfriedigungen uſw., namentlich
ſolche mit friſchem Anſtrich, durch Beſchmieren mit
Kreide, Schmutz uſw. zu verunreinigen, hat in
letz=
ter Zeit wieder überhand genommen. Das Polizeiamt ſieht ſich
daher veranlaßt, vor ſolchen Ausſchreitungen erneut
eindringlich zu warnen, ſowie an Lehrer, Eltern,
Vor=
münder uſw. das dringende Erſuchen zu richten, die ihrer
Ob=
hut unterſtellten Kinder mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden
Mitteln von derartigem Unfug abzuhalten. Gegen
Zuwider=
handenlde wird das Polizeiamt unnachſichtlich mit Strafanzeige
vorgehen.
* Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vorm. 11 und
11.30 Uhr, nachm. 3.30 und 4 Uhr, Sonntags nur 11 und 11.30 Uhr ſtatt.
Samstags geſchloſſen.
— Heſſiiſches Landestheater. Der von Montag, den 6. September ab,
abends 8 Uhr, im Kleinen Haus zur Vorführung gelangende Bildſtreifen
„Das ſchwarze Geſchlecht” iſt gelegentlich der zweiten Citroen=
Exp=dition im Jahre 1924/25 entſtanden. Die mit acht Automobilen
ausgeführte Fahrt begann in Colombe Bechar, ging durch die Sahara
zum Nigerfluß, durch den Sudan und endete an der Oſthiſte Afrikas.
Der erſte Akt ſchildert die Wüſtenfahrt, der zweite Akt die um den ſelten
beſuchten Tſchadſee liegenden Gegenden; der dritte Akt bietet
hauptſäch=
lich Jagddarſtellungen, der vierte Tänze und Feſte. Das Leben
inner=
halb der ausgedehnten und noch vielfach unbekannten Kongowälder
be=
obachten win im fünften Akt, der beſonderes Intereſſe durch die
Schil=
derung ſeiner Awergbewohner bietet. Der ſechſte Akt bringt Aufnahmen
aus dem täglichen Leben der Kolonie Stanleyville:
Gerichtsverhandlun=
gen, Verwendung gezähmter Elefanten und den Verſuch, eine Vorſtellung
vom Trommelſignalſyſtem der Neger zu geben. Der ſiebente Akt zeigt
Gegenden am oberen Nil und ſchließt in Madagaskar.
Bei der Hauptkaſſe werden zurzeit die Mietkarten ausgegeben.
Am 3. und 4. September erfolgt die Ausgabe der Mietkarten für die
Mieter mit den Anfangsbuchſtaben A.—J., am 6. und 7. K.—R., am
9. S.—3. Die Hauptkaſſe iſt an dieſen Tagen von 8—2 Uhr geöffnet.
— Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters. Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Es wird
noch=
mals darauf hingewieſen, daß die für heute Samstag, nachm. 4 Uhr,
angeſetzte Kindervorſtellung „Hänſel und Gretel” aus techniſchen
Grin=
den ausfallen muß. Abends 8 Uhr wird die Operette „Die
Dollar=
prinzeſſin” gegeben. Morgen Sonntag finden die drei letzten
Auf=
führungen der diesjährigen Spielzeit ſtatt: nachmittags 3 Uhr und 7.30
Uhr abends gelangt die Operette „Die Dollarprinzeſſin” zur
Wieder=
gabe, und abends 10.30 Uhr findet ein „Großer Bunter Abend‟
ſtatt. Es wirken in demſelben u. a. mit die Damen Käthe Gothe vom
Heſſiſchen Landestheater, Herma Gruſel und Liſſy Niemz, ſowie die
Herren Horſten, Ney, Reichart, Straſſer und Schüßler, welch letzterer
extra zu dieſem Abend von ſeinem neuen Engagement Düſſeldorf kommt.
— Zur Illumination des Stadions. Wir möchten nicht verfehlen,
nochmals auf das heute abend im Stadion des Sportvereins Darmſtadt
1898 ſtattfindende Feuerwerk aufmerkſam zu machen. Zweifellos
bietet der hervorragende Ruf, den die veranſtaltende Firma F. G. Sauer,
Hofkunſtfeuerwerkfabrik Augsburg=Wiesbaden, in Fachkreiſen genießt, die
beſte Gewähr dafür, daß bei dieſer Veranſtaltung ſämtliche techniſchen
Fortſchritte, die gerade die Feuerwerkfabrikation in letzter Zeit zu
ver=
zeichnen hatte, den Zuſchauern vorgeſüihrt werden. Für Sportsleute
vird es beſonders intereſſant ſein, zu erfahren, daß die veranſtaltende
Firma identiſch iſt mit der Firma, die unlängſt auf der Platzanlage des
1. F.C. Nürnberg eine Illumingtion veranſtaltete, die alles bisyer
Ge=
zeigte weit in den Schatten ſtellte und die höchſte Anerkennung ſämtlicher
Sportvereine fand. Die Veranſtaltung beginnt um 7 Uhr mit
muſikali=
ſchen Vorführungen und ſportlichen Darbietungen des Platzvereins. Mit
Einbruch der Dunkelheit beginnt ſofort das Feuerwerk.
— Orpheum. Das erfolgreiche Gaſtſpiel des Wiener
Apollo=Theaters mit der Revue „Was Frauen träumen” währt
nunmehr nur noch kurze Zeit. Eine Aufführung mit ſolch erſtklaſſigen
Wiener Kunſtkräften dürfte in abſehbarer Zeit am hieſigen Platze nicht
wahrſcheinlich ſein; es empfiehlt ſich daher, dieſe Gelegenheit nicht zu
verſäumen. Herr Sigi Hofer, der einzigartige unübertreffliche
Komiker, der ſich bereits großer Sympathien unter dem lachfreudigen
Darmſtädter Publikum erfreut, bringt ab heute als beſondere Einlage
ein Kabinettſtück von humoriſtiſcher Darbietung. Die Eintrittspreiſe für
heute Samstag und morgen Sonntag ſind die gleichen wie an den
vor=
angegangenen Wochentagen. (Siehe Anzeige.)
— Wanderklub „Falke 1916‟ Darmſtadt. Wieder iſt ein Jahr
ver=
gangen, und ſchon rüſten die Falken erneut zur Feier ihres
Stiftungs=
feſtes: „Zehn Jahre Wanderklub Falke‟. Es gilt zu beweiſen, daß in
dieſer ganzen Zeit der Falken Blick vorwärts gerichtet war und daß auch
ſeine Entwicklung im gleichen Sinne ſtand! Keine Mühe und Arbeit
ſcheuend, wurde ein Programm zuſammengeſtellt, das, dem Rahmen
eines 10. Stiftungsfeües entſprechend, als erſtklaſſig zu bezeichnen iſt.
Ja, es ſollen ſelbſt die Feſte der Vorjahre, die ſtets großen Anklang
fanden, noch übertroffen werden. Von den Mitwirkenden, die ſich uns
liebensrürdigſterweiſe zur Verfügung ſtellten, ſeien nur genannt. Herr
Otto Wenzelberg, der uns mit einem Cello=Solo beehren wird, und der
Quartett=Verein Darmſtadt, deſſen vollendete Geſangskunſt rühmlichſt
genug bekannt iſt. Umrahmt wird das Programm von Darbietungen
des „Falke=Klampforcheſters” unter Leitung des Herrn Heinz Gutkäſe,
und abgeſchloſſen durch die Groteske „Der Rodenſtein” von dem
bekann=
ten Heimatdichter Herrn Amtsgerichtsrat H. O. Becker=Dieburg. Falke=
Mitglieder, die ihr theatraliſches Talent im „Datterich” und Glasſchrank”
bereits wiederholt bewieſen haben, teilen ſich in die Rollen der
Auffüh=
rung. Eine reichhaltige Tombola, zu der Stiftungen von zahlreichen
Darmſtädter Firmen eingingen, bietet Gelegenheit zu reichem Gewinn.
Und um es nicht zu vergeſſen, „Der Feſtball”, zu dem das Städtiſche
Orchefter ſeine Jazzband=Abteilung ſtellt, wird jung und alt bis . . .
zuſammenhalten.
— Das Realgymnaſium veranſtaltet am Samstag, den 18 Sept.,
abends 8 Uhr (Fünktlich), in der großen Turnhalle am Woogsplatz für
die Eltern und Angehörigen der Schüler und die Freunde der Anſtalt
—unter gütiger Mitwirkung früherer Schüler — ein Konzert ſeines
Schülerchors und des Schülerorcheſters. Dieſe Veranſtaltung liegt im
Rahmen der Hundertjahrfeier der hieſigen Realanſtalten. Die
Beſucher des vorjährigen Konzerts werden ſich noch gern an den
genuß=
reichen Abend erinnern. Karten ſind in der Buchhandlung von Schlapp
(Schulſtraße) oder durch die Schüiler zu erhalten.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Der Verein iſt an der Ehrung
für die Kampfſpielſieger und unſerer Meiſtermannſchaft im Schwvimmen,
welche am Sonntag, den 5. Sept., durch ſämtliche Turn= und
Sportver=
eine erfolgt, beteiligt. Die ſeither für die Turnvereine gegebenen
Be=
ſtimmungen haben ſich geändert und ſind für uns nun folgende: Abmarſch
des Vereins Sonntag vorm. 10.45 Uhr vom Turnhaus Dieburgerſtraße
nach dem Woogsplatz. Teilnehmer: Alle Abteilungen, auch Scküler,
Schülerinnen ſowie Turnerinnen, und zwar alles im Turn= und
Sport=
anzug. Inaktive Mitglieder beteiligen ſich am Zug im Straßenanzug.
Zur Beiſetzung unſeres Kreisvertreters Schulrat Schmuck beteiligt ſich
am Trauerzuge alles im dunklen Anzug; Turner und Turnerinnen
(altib) im Sportanzug.
— Jugendmuſilwoche. Viele Freunde der Darmſtädter Jugend, des
Geſangs und der Muſik würden gern an der zurzeit ſtattfindenden erſten
Darmſtädter Jugendmuſikwoche einmal zuhören. Aus mancherlei
Grün=
den iſt ein ſolches Zuhören während der Uebungsſtunden nicht möglich.
Jedoch ſoll am Sonntag, den 5. Sept., abends 8 Uhr, in der Aula des
Ludwig=Georg=Gymnaſiums eine öffentliche Singprobe ſein,
wobei jedermann Gelegenheit gegeben wird, die jugendliche Sängerſchar
zu hören. Eintrittskarten werden zu dieſer Singprobe durch die
ein=
zelnen Bünde ausgegeben bzw. kann man dieſelben in der Geſchäftsſtelle
der Arbeitsgemeinſchaft Darmſtädter Jugendverbände, „Haus der
Ju=
gend”, Stiftſtraße 45, erhalten (auch am Sonntag vormittag von 8—12
Uhr),
Die ev. Jugendbünde der Petrusgemeinde veranſtalten anläßlich
des Ev. Jugendſonntags im Gemeindehaus, Eichwieſenſtraße 8, einen
Büchertiſch, der nur noch heute von 6—9 Uhr und am morgigen
Sonntag von 11 Uhr ab geöffnet iſt. Eine große Anzahl guter Bücher,
Bilder, Bildmappen, Wechſelrahmen u. a. m. liegen zur Anſicht und
zum Verkaufe aus. Auch ſind erſtmalig die neuen, ſehr gut gelungenen
photographiſchen Innen= und Außenaufnahmen von der Beſſunger Kirche
ausgeſtellt. Beſtellungen hierauf werden entgegengenommen. Die
Ge=
meinde ſowie ſonſtige Kreiſe, vor allem die Bünde der Eval.
Jugend=
gemeinſchaft, ſeien herzlich zum Beſuch des Büchertiſchs eingeladen.
— Im Woog, in der Nähe der Inſel, erlitt geſtern abend
gegen 6 Uhr ein Mann anfangs der 40er Jahre einen
Herz=
ſchlag. Er wurde durch die Städt. Rettungswache nach dem
Stadtkraukenhaus verbracht, wo jedoch leider nur der Tod des
Mannes feſtgeſtellt werden konnte.
Friedel Berges.
Eine Feier ganz beſonderer Art, auf die wir geſtern nur kurz
hinweiſen konnten, die in der Darmſtädter Sportgeſchichte einzig
daſteht, hatte am Donnerstag abend Vertreter des heſſiſchen
Staates, der Stadtverwaltung, des Verkehrsvereins, des
Aus=
ſchuſſes für Leibesübungen, der Preſſe und mit „Jung=
Deutſch=
land” befreundeter Sportvereine mit dem Schwimmklub „Jung=
Deutſchland” vereint, um den deutſchen und Europameiſter im
Schwimmen Friedel Berges zu ehren. Zu der Ehrung hatte der
Deutſche Schwimmverband ſeinen erſten Vorſitzenden Herrn Dr.
Geiſow entſandt.
Wohl zum erſten Male nahmen Staat und Stadt
erfreu=
licherweiſe Anteil an den Erfolgen eines Sportsmannes, der
im In= und Ausland durch die Tat dem Namen der Stadt
Darmſtadt, dem Lande Heſſen und darüber hinaus unſerem
lieben Vaterlande Ehre machte. Wir wollen ihn hinnehmen
als den erſten Willensausdruck, es ihm nachzutun und den
an dem Abend ſo zahlreich geſprochenen herrlichen Worten
von der Bedeutung des Sports die Tat folgen zu laſſen. Es
darf einfach nicht noch einmal vorkommen, daß ein Darmſtädter
Verein, der ſich bis zum Meiſterſchaftsendkampf emporgearbeitet
hat, aus Geldmangel davon Abſtand nehmen muß.
Am kommenden Sonntag werden der Staat und die Stadt
Darmſtadt zahlreiche Kampfſpielſieger ehren. Wir freuen uns
darüber. Wir hoffen, daß damit nicht etwa eine Abgeltung
beabſichtigt iſt — die Sieger werden Plaketten erhalten, ſicher
wird es auch dort nicht an Worten der Anerkennung fehlen —,
ſondern daß eine neue Epoche beginnt, ein Zuſammenarbeiten,
an dem es bisher, das muß leider feſtgeſtellt werden, fehlte. Wir
wollen nicht den Gründen nachſpüren. Nur das eine wünſchten
wir, daß dieſe Verſtändnisloſigkeit, dieſes Nachhinken, dieſe
Ver=
knöcherung der Vergangenheit angehörten.
Der erſte Anſatz dazu ſcheint gemacht, mehr aber auch nicht.
Noch ſpricht man nur davon, bis zur Tat iſt es noch weit.
Diesmal kam man und am Sonntag wird man zu einer
Feier zuſammenkommen. Wann zur Beratung der gemeinſamen
Intereſſen? Wir brauchen bloß das Thema Sportforum in die
Debatte zu werfen, von dem bis vor zwei oder drei Tagen weder
das ſtädtiſche Amt für Leibesübungen noch auch die Vertretung
die blaſſeſte Ahnung hatten. Man weiß nur, daß Bürgermeiſter
Buxbaum dieſes ausgezeichnete Objekt plant und, wie wir hoffen,
Plan nicht mit den zuſtändigen Stellen, mit den gegebenen
Fach=
leuten und Sachverſtändigen?
Zurück zur Feier am Donnerstag. Sie nahm dank der
un=
übertrefflichen Führung durch Herrn Dr. Friedrich, dem an den
Erfolgen „Jung=Deutſchlands” nicht zuletzt ein erheblicher, wenn
nicht der größte Anteil zufällt, einen Verlauf, wie er
eindrucks=
voller nicht gedacht werden kann. Er verſtand es, in zum Teil ſtatt. (S. Anz.)
humorvollen Ausführungen überraſchend ſchnell der Feier eine
Weihe zu geben, die alle Anweſenden vergeſſen ließ, daß ſie nicht
ſchon immer in dieſem Kreis ſein durften. Das Leitmotiv all geſperrt gedruckten Satz in der Mitte des Artikels heißen: „Jeder
ſeiner den Meiſter und den Klub ehrenden Ausführungen war
die Hingabe und die väterliche Fürſorge für den Menſchen
Ber=
ges, die Erziehung zur Perſönlichkeit und im engſten
Zuſam=
menhang damit die Förderung der körperlichen Ertüchtigung.
Nicht Heldenverehrung, ſondern Betreuung einer kraftvollen
Per=
ſönlichkeit, deren Beſtimmung es iſt, mitzureißen, anzueifern, im
Dienſte des Sports zu ſtehen und der Allgemeinheit zu dienen,
rich im Namen des Klubs eine Morgengabe für, den noch zu
gründenden Hausſtand.
Staat und Stadt wetteiferten in der Anerkennung der
Lei=
ſtungen und der Bedeutung des Darmſtädter Sports. Durch eine
Ehrengabe bereitete die Stadt Berges eine beſondere Freude.
Die Glückwünſche des Ausſchuſſes für Leibesübungen und
der ihm angeſchloſſenen Vereine brachte Profeſſor Becker dar.
ſow, brachte in von tiefem Ernſt getragenen Ausführungen zum bis 2.30 Uhr erfolgt ſein kann. Um 2½ Uhr iſt Abmarſch nach dem
kommt, als auf die zur Erzielung der Höchſtleiſtung notwendige, nehmer erſcheinen entweder im blauen Anzug mit vorſchriftsmäßiger
fönlichkeit. Er betonte, der Deutſche Schwimmverband rechne, band, das auf der Brrſt befeſtigt wird. Da dieſes immerhin einige Zeit
es Berges beſonders hoch an, daß er dem Verband die Treue
bewahrte und ſich nicht verleiten ließ, auf anderen Gebieten bil= unbedingt erforderlich. Wir bitten um recht zahlreiche Beteiligung.
ligere Lorbeeren zu pflücken, ſondern daß er ſich ſelbſt überwand
und ſo zu dem wurde, was er heute iſt.
Eine beſondere redneriſche Leiſtung, die den Ernſt nicht
ver=
miſſen ließ und mit Humor gewürzt war, ſtellte der Damentoaſt
gedichteten Lieder wurden mit großer Freude aufgenommen und über das Einzelheiten erörtert werden. Ganz beſonders aber ſind alle
mit Begeiſterung geſungen.
Ein zwangloſes Beiſammenſein beſchloß den harmoniſch
ver=
laufenen Abend.
Dr. B.
Ab Montag, den 6. September 1926
im Kleinen Haus des Hess. Landestheaters
der Afrikafilm:
(127558g
4!
„Das soh warze Geschlecht
Vorfährung: Montag und Dienstag 8 Uhr
Mittwoch 6 und 8 Uhr
Vorgerkauf ab heute, Preise: 080, 100, 1.50, 200.
Lokale Veranſialtungen.
Die bierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich els Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachtn.
n keinem Falle irgendwie ald Veſprechung oder Krltt.
— Deutſchnationaler Arbeiterbund. Die Vereinigung
ehemaliger Jäger zu Pferde Nr. 3 hat zu ihrem am Sonntag, 5. Sept.,
nachmittags im Saale des „Rummelbräu” ſtattfindenden
Wohltätigkeits=
feſt eingeladen. Den Mitgliedern unſeres Bundes kann der Beſuch dieſer
Verauſtaltung nur empfohlen werden.
Im Hotel Prinz Heinrich finden Samstag und Sonntag
abend großen Gartenkonzerte ſtatt. Der Beſuch iſt ganz beſonders zu
empfehlen.
Die Freireligiöſe Gemeinde Darmſtadt ladet zu
einer Gemeindeverſammlung für heute Samstag abend 8 Uhr in der
Loge (Sandſtraße 10) cin. Alle Freidenker ſind herzlich willkommen!
Erſes Heſiſches Gängerbundesfeſi.
Die das Feſt vorbereitenden Arbeiten treten nun in ihr
letztes Stadium ein. Der geplante große Feſtzug iſt ſichergeſtellt.
An ihm beteiligen ſich faſt ſämtliche größeren Vereine und
Innungen von Mainz durch Erſtellung von Gruppen oder
Prunk=
wagen. Als Motiv hat man ihm im Hinblick auf die Art des
Feſtes das „Deutſche Lied” zugrunde gelegt. Ein großer Teil
der uns mit der Zeit beſonders liebgewordenen heimatlichen
Weiſen ſoll ſich im Bilde widerſpiegeln. Beginnend mit den
lieb=
lichen friſch=frohen Kinderliedchen, läßt man in märchenhaftem
Glanze die Jugend= und Maienzeit erſtehen, wobei natürlich
auch unſere ſchönen Rheinlieder ſinnig bedacht ſind. In prächtigen
Wagen ſchließen ſich die hiſtoriſchen Gruppen an. Kurzum, es
wird ein Feſtzug werden, wie er ſo recht dem Zwecke angetan
und wie er prächtiger und vollendeter auch kaum in beſſeren
Zeiten erlebt wurde. Die Meldefriſt ſür die Feſtteilnehmer iſt
bereits verſtrichen und noch laufen täglich weitere Meldungen ein.
Den Bemühungen der Wohnungskommiſſion wird es gelingen,
trotz aller Schwierigkeiten auch dieſe unterzubringen. Die
Teil=
nehmerkarten, Feſtbücher uſtp werden den Vereinen bereits im
Laufe nächſter Woche zugeſandt, damit dieſe ſich im voraus mit
dem Programm des Feſtes in ſeinen Einzelheiten vertraut
machen können. Vom 1. September ab iſt ein eigenes Feſtbüro
in den Räumen des Mainzer Verkehrsvereins, Bahnhofſtraße
(Tel. 2323) errichtet, das bereitwilligſt jegliche Auskunft erteilt.
Der Gärtnerverein „Feronia” feiert am nächſten Sonntag,
nach=
mittags 4 Uhr, im Konkordiaſaal (Waldſtraße 33) ſein 42.
Stiftungs=
feſt. Wie alljährlich, ſo bemüht ſich der Verein auch in dieſem Jahre,
dieſes Feſt in feierlicher Weiſe zu begehen. Zwanzig Nummern auf dem
Programm beweiſen ſchon die große Reichhaltigkeit der Veranſtältung;
man erinnert nur kurz an Chordirektor Guſt. Wendorf und Herrn Fritz
Lang vom Landestheater Darmſtadt, die Konzertſängerin G. Wedel aus
Worms, den Zitherklub Darmſtadt=Beſſungen, die Kölner Sieger und
Siegerin Fräulein Medicke von der Tgde. Darmſtadt uſw. Wer ſchon
ein Stiftungsfeſt bei den Gärtnern mit erlebt hat, der zählt immer
wie=
der zu ſeinen Gäſten; denn Blumen, Pflanzen, Obſt und Gemüſe fün
billiges Geld bei der Verloſung zu gewinnen, iſt immer eine angenehme
Ueberraſchung. (Siehe Anzeige.)
— Beſchwerde wegen Nichtauszahlung des Wohnungsgeldzuſchufſes.
der Sportvereine, der Ausſchuß für Leibesübungen, auch nur Die Reichsbeamten in Heſſen und die ſtädtiſchen Beamten der heſſiſchen
Städte beziehen ſchon ſeit einem halben Jahre laut Verordnung des
Reichsminiſters der Finanzen vom 15. April 1926 die vollen Sätze des
Wohnungsgeldzuſchuſſes, während die heſſiſchen Staatsbeamten und
auch durchſetzen wird. Warum beſpricht man aber einen ſolchen Lehrer bishen vergebens auf die Uebernahme dieſer Reichsbeſtimmng
auf den heſſiſchen Staat warten. Der Vorſtand des Kathol.
Lehrerver=
eins hat deshalb an die heſſiſche Staatsregierung die Anfrage gerichtet,
wann dieſe die heſſiſchen Beamten den am gleichen Orte wohnenden
Reichsbeamten gleichzuſtellen gedenke.
* Die Nachkürchweihe im Kaffee=Reſtaurant Bender bei
Gries=
heim. Neuer Darmſtädter Straße 257, mit Tanz findet am Sonntag
— In dem Artikel über rückwirkende Wertzuwachsſteuer hat
ſich ein ſinnſtörender Schreibfehler eingeſchlichen. Es muß in dem
Verkäufer, der ein in den Jahren 1919—1924 erworbenes Haus
oder Grundſtück weiterverkauft hat, hat das dringendſte
Inter=
eſſe uſw.”
Turngemeinde 1846.
Nach den Beſchlüſſen der Darmſtädter Turnerſchaft gelten für die
ſollte es ſein. Als Zeichen der Anerkennung überreichte Dr. Fried= Beerdigung unſeres verſtorbenen Kreisvertreters
Schul=
rat Schmuck folgende Beſtimmungen: Antreten Sonntag nachmittag
pünktlich 2 Uhr am Turnhaus. Die ausübenden Turner in
Turn=
kleidung (entweder lange weiße Hoſe oder kurze weiße Hoſe mit langen
ſchwarzen Strümpfen, Turnhemd (halblange Aermel) mit rotem D. T.=
Abzeichen. Bei ungünſtiger Witterung Straßenſtiefel, ſonſt Turnſchuhe).
Die Turnerinnen in ſchwarzer Turnkleidung (Strümpfe und
Fußbeklei=
dung wie bei den Turnern). Da eine außergewöhnlich große Beteiligung
ſeitens des Kreisvereins zu erwarten iſt, muß unter allen Umſtänden
Der Vorſitzende des Deutſchen Schwimmverbandes, Dr. Gei= pünktlich angetreten werden, damit die Aufſtellung der ſämtlichen Vereine
Ausdruck, daß es nicht ſo ſehr auf die Leiſtung im einzelnen an= Eliſabethenſtift (Tor an der Landgraf=Georgſtraße). Die übrigen Teil=
Selbſtüberwindung, auf die Erziehung des Willens, der Per= Turner=Schirmmüttze und D.T.=Abzeichen oder im üblichen Traueranzug.
Diejenigen in Turnkleidung erhalten um 2 Uhr ein ſchwarzes
Trauer=
in Anſpruch nehmen wird, iſt dieſerhalb pünktliches Antreten
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. In der heutigen
Monatsver=
ſammlung finden wichtige Beſprechungen ſtatt. Zunächſt über die
Beteiligung bei der Beerdigung unſeres Ehrenmitgliedes Kreisvertreter
E. Schmuck und die Beteiligung bei der Kampfſpiel=Siegerehrung.
Außer=
dar, den Stadtamtmann Göbel ausbrachte. Seine für den Abend dem iſt es die letzte Verſammlung vor unſerem 8jährigen Jubiläum,
Mitglieder, die zu einem Ausſchuß für das Kreisturnſeſt eingeteilt ſind,
um ihr Erſcheinen gebeten.
Kunſinotizen.
Ueber Wartr. Künſſer und Hünfflertſche Veranſtaltungen, deren im Nechſtebenden Grwdhnung
geſchlebt, bebält ſich die Nedattion ibr Artell vor.
delberg verloren!. Ein deutſcher Film von Jugend, Liebe und
deutſcher Poeſie in ſechs Akten. Manuſkript von Max Ferner; Regie:
Arthur Bergen; Photographie: Franz Koch. Heidelberg und ſeine
vielbeſungene Studentenromantik finden ſtets, nicht nur in der Literaur,
noch mehr im Film wo man die luſtigen und empfindſamen Eindricke
greifbar vor Augen hat, ein dankbares Publikum. Die rührſame
Ge=
ſchichte von dem braven Paſtorenſöhnchen und ſeinem blonden Klärchen
erinnert an eine Art moderniſierter „Werthers Leiden”. Es iſt die
per=
ſonifizierde Geſchichte allen unglücklich Liebenden. Spricht man von den
Darſtellern, ſo iſt man, wollte man allen nach Verdienſt gerecht werden,
genötigt, ſogar die kleinſten Nebenrollen liebend zu erwähnen. Selten
ſieht man einen Film, der auch bis zum letzten Darſteller herab ſo
aus=
gezeichnet gute dramatiſche Darſtellung bot. Werner Fuetterer,
Doro=
thea Wieck ſtehen im Vordergrunde des Intereſſes. Sie verkörpern jene
Liebe von der das Hohe Lied ſo Herrliches zu ſagen hat, jene Liebe,
die Waſſerſtröme nicht zu löſchen vermögen. Karl Platen gibt die
rüh=
rende Geſtalt des alten, um ſein Töchterchen beſorgten Korpsdieners.
Daneben ſtehen noch Emil Höfer, die ſympathiſche Gertrud de Lalsky,
die wirbelige Mary Parker. Und dann die Welt der Studenten: Georg
Irmen und Sylveſter Bauriedl als Erſt= und Zweit=Chargierter, Harry
Halm als Fuchsmajor und das dicke bemooſte Haupt. Glänzend vertreten
iſt die bürgerliche Umwelt: Carla Farber als Clärchens Freundin, J. W.
Lautſch als ſchieberiſcher Haut= und Fellhändler, Maria Meyerhofer als
ſeine Gattin. Joſef Eichheim als halbverhungerter Schmeidermeiſter
Stenglein. Elſe Kündinger, Frau Heuberger=Schönemann und ſchließlich
Viktor Gehring als Ingenieur Frank. Der Film iſt ein
Publikumsſchla=
ger erſten Nanges. Das Publikum lachte und weinte in einem Atem,
und der Werktag ſah ein volles Haus. Man gab ſich mickhaltlos dem
Zauber deutſcher Romantik hin, und damit iſt das beſte Lob geſagt, das
man dem Film ſpenden kann.
* Reſidenz=Theater: „Die Annelieſe von Deſſau”
Die Geſchichte von der ſchönen Apothekerstochten in Deſſau, die Fürſt
Leopold zu ſeiner Gemahlin erhob, hat James Bauer für den Film
inſzeniert. Die Titelrolle verkörpert die jugendliche Darſtellerin Maly
Delſchaft, den Fürſten Leopold Werner Pittſchau. Es wird vielen
un=
bekannt ſein, daß Fürſt Leopold von Deſſau, der ſpäter, der alte
Deſ=
ſauer” genannt wurde, derjenige war, der als erſter den Gleichſchritt in
der Parade einführte. In dem Film „Annelieſe von Deſſau” wird eine
Parade gezeigt vor der Zeit des Gleichſchritts und eine andere Parade,
nachdem Fürſt Leopold dieſe Neuerung eingeführt hatte. — Der Film
hatte überall einen großen Publikumserfolg, und es lohnt ſich, ihn
an=
zuſehen.
Tageskalender für Samstag, den 4. September 1926.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Klein
Haus, abends 8 Uhr: „Die Dollarprinzeſſin”. — Orpheum
abends 8 Uhr: „Was Frauen träumen” — Perkeo=Sag
abends 8 Uhr: Leipziger Gaudlitz=Burlesken. — Stadion Bölle
falltor: Großes Konzert und Kunſtfeuerwerk. — Schloß=Caf”
Konzert. — Café Rheingold: Konzert und Tanz. — V. H.
Herbſtausflug nach Gießen. — Kegelſport= und Werbe
u oche.
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Thegte=
Palaſt Lichtſpiele. — Ludwigshöhe: Konzert.
Seite 6
Samstag, den 4. September 1926
Nummer 245
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 3. Sept. Der geſtern über unſere Gewarkung nieder
gegangene Gewitterregen war eine Wohltat für Menſch und Vieh, ganz
beſonders aber für die Pflanzewwelt. Die Kartoffeln waren geradezu
wie friſch gewaſchen und die Hackfrüchte hoben ihre Blätter ſtolz empor.
Den Stoppelrüben war die Erfriſchung unbedingt nötig; denn die
bis=
herige Trockenheit hatte ihnen ſehr zugeſetzt. Wenn auch das
Grummet=
gras, das vielfach auf den Wieſen abgeſchnitten lagerte, durchnäßt wurde,
ſo wird ein Tag Sonnenſchein den Schaden wieder beſeitigen. Unſeren
Landwirten kam der Regen wie gerufen und ſind die Herbſtausſichten
dadurch recht günſtige. Gerade der hieſige Sandboden bedarf öfters
eines tüchtigen Regenguſſes. Die Kartoffelernte verſpricht guten
Er=
trag und die Birnenernte iſt geradezu eine Rekordernte. Dagegen iſt
der Behang der Apfelbäume ein ſehr geringer und wird hier die Ernte
eine ſehr mäßige ſein. Hohenaſtheimer aus hieſiger Gegend wird wenig
gekeltert werden.
* Griesheim, 3. Sept. Allerlei Kirchweihbegebenheiten.
Darmſtädter Kirchweihgäſte, die ſich in der Nacht vom Sonntag auf
Montag per Auto heimfahren ließen, verſprachen dem hieſigen Chauffeur,
den Fahrpreis bei ihrer Ankunft in Darmſtadt zu entrichten. Als ſie
in Darmſtadt angekommen und ausgeſtiegen waren, ſuchten ſie ſchleunigſt
das Weite und ließen den Chauffeur ſtehen. — Ein Fräulein, das den
Heimweg von der Kirchweihe nach Darmſtadt ebenfalls per Auto antrat,
wollte von dem Chauffeur, deſſen Endziel das Rheintor war, abſolut bis
zum Schillerplatz gefahren ſein. Da es ſich beharrlich weigerte, den
Wagen zu verlaſſen, machte der Chauffeur die Klappe hoch, kehrte um
und fuhr wieder nach Griesheim zu. Unterwegs beſann ſich das Fräulein
eines anderen, veranlaßte den Chauffeur zum Halten, ſtieg aus und
legte jetzt den Weg nach Darmſtadt zu Futz zurück. — Einem hieſigen
Einwohner wurde in einem Tanzlokal die Brieftaſche mit 50 Mk. Inhalt
aus der Taſche gezogen. Der Täter konnte leider nicht ausfindig gemacht
werden. — Bei einer Schlägerei zwiſchen ortsfremden Burſchen am
Samstag abend erhielt ein gerade vorübergehender funger Mann von
hier mit einem Schlagring einen Schlag ins Geſicht, ſo daß dieſes ſtark
anſchwoll. — In der Hofmannſtraße und Rathenauſtraße fielen am
Sonntag abend mehrere Perſonen auf die dort liegenden und nur
un=
genügend beleuchteten Pflaſterſteinhaufen, wobei es in den meiſten
Fällen zerriſſene Hoſen und zerſchundene Gliedmaßen abſetzte. — Die
meiſten Darmſtädter Kirchweihbeſucher fanden ſich in den hibſch
dekorierten Lokalitäten des Café=Reſtaurants Bender zuſammen, wo
eine Kirchweihe im „ſtädriſchen Stil” gefeiert wurde, die aber
urgemüt=
liche Stimmung auslöſte und einen ſchönen und harmoniſchen Eindruck
hinterließ. (Die Nachkirchweihe findet morgen Sonntag ſtatt.)
H. Eberſtadt, 3. Sept. Der Odenwaldklub (Ortsgruppe Eberſtadt)
unternimmt am Sonntag, den 5. September, ſeine 6. Wanderung,
die über Heppenheim—Rimbach nach Waldmichelbach führt. Abfahrt
Eberſtadt Staatsbahnhof 6.20 vormittags. Marſchzeit 5 Stunden;
Sonn=
tagsfahrkarte Eberſtadt—Weinheim 140 Mk. — Die Rheinfahrt
des Geſangvereins „Sängerluſt”, findet am Sonntag, den 5. September,
ſtatt. Abfahrt mit der Elektriſchen 7,50 vormittags, ab Darmſtadt=Hbhf.
8.07, ab Schiff Mainz 9.30 Uhr bis Rüdesheim. Ankunft dortſelbſt
11 Uhr. — Der Stenographenverein „Gabelsberger” feiert ſein 21.
Stif=
tungsfeſt, beſtehend aus Konzert, Theater und Tanz, unter gütiger
Mit=
wirkung des Geſangvereins „Männerquartett Harmonie” und der
Turn=
geſellſchaft am Samstag, den 4. September, abends 8½ Uhr beginnend,
im Saale des Gaſthauſes „Zur Eiſenbahn” (Gruß). — Die Heſſiſche
Landeswanderbühne veranſtaltet vorausſichtlich an einem der nächſten
Sonntage zum erſten Male am hieſigen Orte einen Theatevabend.
* Pfungſtadt, 3. Sept. Die Kriegervereine des Bezirksverbandes
Darmſtadt der Kriegerkameradſchaft Haſſia hielten im Rheiniſchen Hof
eine Bezirksverſammlung ab, welche ſehr gut beſucht war. Die
Be=
grüßung der Kameraden erfolgte durch den Vorſitzenden des Krieger=
und Militärvereins Pfungſtadt, Kamerad Fabrikant Fey, und durch den
Bezirksvorſteher, Kam. Eidenmüller aus Darmſtadt. Zu Ehren der
zahl=
reich vertretenen Veteranen aus dem Jahre 1870/71 gedachte
Bezirks=
vorſteher Eidenmäller des Ehrentages der Heſſiſchen Diviſion, der
Schlacht bei Grabelotte, zu deren Erfolg die tapferen Heſſen weſentlich
beigetragen haben. Wenn wir in den Kriegervereinen immer wieder
dieſes Tages gedenken, ſo geſchieht dies nicht nur, um einer geſchichtlich
ruhmreichen Vergangenheit zu gedenken, wir erblicken auch in dem
Erfolg der Schlacht Gravelotte—St. Privat den Grundſtein für die
Errichtung unſeres geeinten deutſchen Vaterlandes! Ohne Gravelotte
kein Sedan, ohne Sedan kein Deutſches Reich. — Die Tagesordnung
wurde glatt erledigt, und die Verhandlungen waren von
kameradſchaft=
lichem Geiſte getragen. Man verweilte noch einige Stunden gemütlich
bei den Pfungſtädter Kameraden, in deren Verlaufe für 25= und 50=jähr.
Mitgliedſchaft Ehrenabzeichen und Diplome überreicht wurden, darunter
dem Vorſitzenden, Fabrikanten Fey, und dem Rechner Koch Ehrendiplome
vom Präſidium der Kriegerkameradſchaft Haſſia, für die erſprießliche
Tätigkeit im Krieger= und Militärverein Pfungſtadt.
* Ober=Ramſtadt, 3. Sept. Das Anweſen der Frau Peter Fiſcher
Ww., Wehrſtraße 33, hier, ging dieſer Tage käuflich in den Beſitz der
Herren Maul und Dittmann über. In dem Fabrikgebäude, das ſeither
der Kammſabrikation diente, wird demnächſt eine Molkerei und Käſerei
eingerichtet werden, ein Unternehmen, das hier und in nächſter
Um=
gebung nicht beſteht.
Dieburg, 3. Sept. Arbeitsmarktlage im Kreiſe
Dieburg. Stichtag 1. September 1926. Stellungſuchende, ſämtliche
Berufsgruppen zufammen 2315, darunter männliche 1952, weibliche 363;
Erwerbsloſenunterſtützungsempfänger: männliche 1787, weibliche 336,
insgeſamt 2123.
r. Babenhauſen, 2. Sept. Seit einigen Tagen iſt die
Grummet=
ernte hier und in der ganzen Umgebung in vollem Gange. Hunderte
von Wagen, die meiſtens von Schaafheim und Dudenhofen ſtammen,
durchfahren täglich von morgens bis zum ſpäten Abend die Straßen
unſeres Städtchens. Der Ertrag iſt infolge der feuchten Witterung
durchſchnittlich recht gut. Das ſchon ſeit fünf Tagen herrſchende
ſon=
nige Wetter begeinſtigt das Heimbringen des Grummets ſehr. Heute
wurde das gemeinheitliche Grummetgras, bei dem ſich 8 Loſe hinter der
Kirche befanden, ſowie das Obſt meiſtbietend durch die Bürgermeiſterei
verſteigert.
v. Höchſt i. O., 3. Sept. Der hieſige Männergeſangverein
begeht kommendes Jahr, das Feſt ſeines 25jährigen
Be=
ſtehens und lädt darum die Brudervereine durch ein erſtes
Rund=
ſchreiben dazu ein mit dem Hinweis, daß mit dieſem ſilbernen Jubiläum
ein großer nationaler Geſangswettſtreit verbunden ſein wird.
Als Termin ſind folgende Tage in Ausſicht genommen: 2., 3. und 4. Juli
1927. Der Dirigent des feſtgebenden Vereins iſt der in Sängerkreiſen
bekannte Wilh. Herber, und da dieſer mit ſeinen Sängern auch ſchon
oft andere Wettſtreite beſuchte, ſo iſt zu hoffen, daß auch das hieſige Feſt
zahlreich beſucht wird. Außerdem iſt Höchſt auch ſehr günſtig gelegen
für einen Ausflug: die denkbar günſtigſten Zugverbindungen,
landſchaft=
lich ſchöne Umgebung, in der Nähe die Burg Breuberg. Für
mehr=
tägigen Aufenthalt ſind Freiquartiere in Ausſicht geſtellt; die Sänger
ſeien darauf hingewieſen, daß günſtige Säle vorhanden ſind. Jedem
teilwehmenden Verein kann ein Kunſtgegenſtand in Ausſicht geſtellt
wer=
den, auch Geld und Ehrenpreiſe, ein Amerika=, Staats= und
Gemeinde=
preis ſind für Spitzenleiſtungen geſichert. Die Vorbedingungen für
einen glänzenden Verlauf des Feſtes ſind ſomit gegeben.
* Vielbrunn, 3. Sept. Kraftpoſt Main—Mümling. Zwecks
Weiterbeſtehens der Linie „Miltenberg=Vielbrunn Michelſtadt bzw.
Vielbrunn=König” fand vorgeſtern unter dem Vorſitze des Herrn
Kreis=
direktors von Werner=Erbach, im Lokale des Herrn Bürgermeiſters
Wolf hier, eine Verſammlung der Vertreter der heſſiſchen
Garantiege=
meinden ſtatt, in welcher eine Einigung über die weiterhin zu leiſtende
Garantieſumme zuftande kam. Ferner wurde ins Auge gefaßt, die
Fahrten „Miltenberg=Michelſtadt” auf wöchentlich drei Fahrten zu
redu=
zieren, ſowie die Mittagsfahrt „Vielbrunn=König” ausfallen zu laſſen.
Die Fahrt „Vielbrunn=Amorbach” kommt ebenfalls in Wegfall. Die
ge=
faßten Beſchlüſſe ſind, nachdem ſie dem betreffenden Gemeinderat
vor=
gelegen, dem Kreisamt Erbach einzureichen, von wo ſie der O.P.D.
Würzburg zur Entſcheidung zugehen.
* Michelſtadt, 3. Sept. Förderung der Heimatkunde. Am
Dienstag mittag fand in der Oberrealſchule eine Sitzung der Freunde
und Förderer der heimatkundlichen Forſchung ſtatt. An vielen anderen
Orten haben ſich ſchon auf Anregung der Regierung hin,
heimatkund=
liche Arbeitsgemeinſchaften gebildet, die es ſich zur Aufgabe gemacht haben,
Angaben und ſonſtige Forſchungsergebniſſe über die heimatliche Kultur
und ihre Entwicklung zu ſammeln und zu vermehren. Beteiligt ſind in
erſter Linie Leute, die auf Grund ihres Berufes viel mit allen Schichten
des Volkes in Berührung kommen, und denen es am erſten möglich
iſt, ſo manchen Schatz, der in der Ti=fe der Volksſeele noch ſchlummert,
zu heben. Vor allem ſollen auch die Schuilen an der Hebung dieſer
Schätze beteiligt werden, um auch bei der Jugend die Heimatliebe und
das Gefühl der innigen Verbundenheit mit dem angeſtammten
Volks=
tim zu wecken. Den Arbeitsgemeinſchaften iſt für ihre Arbeit ein voller
Erfolg zu wüinſchen, und es iſt zu hoffen, daß die Bevölkerung und vor
allem die in Betracht kommenden Kreiſe bei dieſem Werke freudig
mit=
arbeiten.
Der Finanzausſchuß in Wölfersheim und
Salzhauſen.
Der Finanzausſchuß des Landtags unternahm am
Donners=
tag eine Reiſe nach Oberheſſen, die den Zweck hatte, ihn mit der
Ausgeſtaltung des Kraftwerkes Wölfersheim und der
Ent=
wicklung des Bades Salzhauſen bekannt zu machen. Die
Mit=
glieder begaben ſich um 8 Uhr mit den fahrplanmäßigen Zügen
nach Friedberg und von da in den bereitgeſtellten Autos zunächſt
nach Wölfersheim. Dort empfing Finanzminiſter Henrich mit
dem Referenten für die ſtaatlichen Betriebe, Miniſterialrat
Win=
diſch, die Herren des Ausſchuſſes. Es wurde eine Führung
durch das Werk unternommen, wobei Gelegenheit gegeben war,
die Neubauten, die durch die Umſtellung des Betriebes und die
Verträge mit dem Kraftwerk Borken notwendig geworden waren,
kennen zu lernen. Die Herren der Verwaltung gaben bei der
Führung die nötigen Erläuterungen und Aufſchlüſſe. Die
Be=
ſichtigung zeigte, daß die Leitung des Kraftwerkes durchaus auf
dem richtigen Wege iſt. Dieſer Eindruck wurde noch verſtärkt
durch den Vortrag, den Miniſterialrat Windiſch ſpäter in
Salz=
hauſen über die derzeitige Lage und demnächſtigen Abſichten
betr. Wölfersheim hielt.
Nach der Beſichtigung fuhren die Mitglieder des Ausſchuſſes
mit Autos nach Bad Salzhauſen, wo ſie nach 12 Uhr
ein=
rafen. Dort fand zuerſt eine Beſichtigung der Parkanlagen ſtatt,
daran ſchloß ſich der bereits erwähnte Vortrag von Miniſterialrat
Windiſch an, dem die Ausſchußmitglieder mit großem Intereſſe
olgten. Hierauf wurde das Mittageſſen eingenommen, zu dem
die Regierung den Ausſchuß eingeladen hatte. Hierbei begrüßte
Finanzminiſter Heurich die Gäſte im Namen der Verwaltung
und Provinzialdirektor Gräf=Gießen im Namen der Provinz,
wobei er zugleich für die Einladung dankte.
Nach dem Eſſen fand eine Führung durch die Einrichtungen
des Bades ſtatt. Es war Gelegenheit gegeben, die einzelnen
Quellen, das Luftbad und alle ſonſtigen Anlagen zu ſehen. Die
Vergrößerung und Neuerung des Bades in den letzten Jahren
hat ſich durchaus rentiert. Es iſt ein erfreulicher Aufſchwung des
Bades feſtzuſtellen, und es wäre ſehr zu wünſchen, wenn dieſes
Bad, das ein ausgezeichneter Erholungsort iſt, in Heſſen
beſſer bekannt wäre. Nach Schluß der Beſichtigung wurde
der Kaffee gemeinſam eingenommen. Damit war auch die Stunde
der Rückkehr gekommen. Um 5 Uhr fuhren dann die Gäſte nach
Friedberg zurück und von da nach Hauſe.
Hirſchhorn, 3. Sept. Waſſerſtand des Neckars. Am 2.
September: 0,72 Meter; am 3. September: 0,70 Meter.
Neckarſteinach, 3. Sept. Burgfeſt. Am Sonntag, den 5.
Sep=
tember, ſoll auf dem „Schwalbenneſt” eine Feier abgehalten werden.
Namhafte Redner haben ihre Mitwirkung bereits zugeſagt; auch iſt durch
Muſik für Abwechſlung Sorge getragen. Der Beginn der Feſtlichkeit
iſt auf nachmittags 3 Uhr feſtgeſetzt, der Abmarſch vom Bahnhof erfolgt
um 2½ Uhr. Die Veranſtaltung wurde von der Demokratiſchen Partei
angeregt, ſoll jedes Jahr wiederholt werden und ſoll einen engeren
Zu=
ſammenſchluß der Parteifreunde bezwechen.
* Viernheim, 3. Sept. Ein Unglücksfall ereignete ſich hier
an der 220000 Volt=Hochſpannungsleitung. Beim Aufziehen eines 20
Zentner ſchweren Kabels auf einen 32 Meter hohen Maſt, ſtürzte der
hieſige Monteur Heinrich Simon aus 11 Meter Höhe vom Baugerüſt ab
und trug ſchwere innere Verletzungen davon. Mit dem Auto der Rhein=
Elektra wurde der Verunglückte in das Krankenhaus transportiert.
Die Tabakernte iſt in vollem Gange. Das Erträgnis iſt nicht gerade
befriedigend für die Pflanzer. Bekanntlich wurde in dieſem Jahre eine
Umſtellung im Tabakbau vorgenommen und andere Sorten (nach den
Wünſchen der Tabakhändler) angepflanzt. Dieſe Neuerung mag wohl
eine Qualitätsverbeſſerung darſtellen; eine Mehreinnahme für den
Tabak=
bauer bedeutet ſie jedoch nicht, da die neu eingeführten Pflanzen im
Gewicht bedeutend leichter ſind als die ſeit vielen Jahren hier gebauten
Tabakſorten.
Gernsheim, 3. Sept. Waſſerſtand des Rheins. Am 3.
September, morgens 6 Uhr: 0,63 Meter.
Rheinheſſen.
Worms, 2. Sept. Im „Hauſe des Handwerks” in der
Kämmerer=
ſtraße, dem Sitz der Handwerkskammer, wurde nach einem vollſtändigen
Um= und Ausbau in den Parterreräumen jetzt eine Weinwirtſchaft
er=
öffnet: die „Gildenſtube‟. Ein ſtimmungsvoller Raum, geſch nückt mit
den Emblemen der verſchiedenen Handwerke, wurde dabei geſchaffen, in
dem moderner Geſchmack geſchickt vereint mit altertümlichen Mottven
eine reizende „weinfröhliche” Umgebung erzielte.
M. Wörrſtadt (Rheinh.), 3. Sept. Vom Auto überrannt.
Die Pariſer Straße kam in voller Fahrt ein Perſonenauto herunter,
deſſen Bremsvorrichtung verſagte. Den auf der Straße beſchäftigten
Arbeitern Reith und Dick gelang es nicht mehr, rechtzeitig auszuweichen
und ſie kamen unter die Räder des Autos. Dick wurde beträchtlich am
Bein verletzt, Reith trug ſchwere Unterleibsverletzungen davon.
M. Ober=Ingelheim, 1. Sept. Turneriſche Wettkämpfe.
Auf der Waldeck fand am letzten Sonntag das 3. Jugendwetturnon des
4. Bezirks des Gaues Rheinheſſen (D. T.) ſtatt. Die Veranſtaltung,
von der Turngemeinde mit Fechtſchule Ober=Ingelheim gut vorbereitet,
wickelte ſich ſchmnell und reibungslos ab. Nachſtehend die drei erſten
Sieger: Zöglinge (Jahrgang 1908/09: 1. F. Pitzer, N.=Ingelheim
33 Punkte; 2. E. Pitzer, N.=Ingelheim 74 P.; 3. F. Rheinfurth, Gau=
Algesheim 69 Punkte. Zöglinge (Jahrgang 1910/11): 1. H.
Wintern=
heimer, Ober=Ingelheim 81 P.; 2. O. Dix, N.=Ingelheim, und B. Stark.
O.=Ingelheim; 3. O. Koſt, Budenheim. Schüler: 1. Aug. Schmitt, Gau=
Algesheim, und F. Dietrich, Frei=Weinheim je 70 P.; 2. H. Harth,
Els=
heim 67 P.; 3. Baumgärtner, Elsheim 62 Punkte.
Einzelwett=
kämpfe: Zöglinge: 100 Meter=Lauf: 1. E. Pitzner, N.=Ingelheim
12 Sek.: 2. F. Pitzner, N.=Ingelheim 12,1 Sek.; 3. Braun, N.=Ingel.
heim 12,2 Sek. 75 Meter=Lauf: 1. K. Döß, Stadecken 9,1 Sek., 2. O.
Dix, N.=Ingelheim 9,2 Sek.; 3. F. Singer, O.=Ingelheim 9,3 Sekunden.
Kugelſtoßen, 7½ Kilogramm: 1. Haußmann. O.=Hilbersheim 8,30
Meter; 2. F. Pitzner, N.=Ingelheim 8 Meter, 3. O. Schmitt, O.=
Ingel=
heim 7,86 Meter. Stabhochſprung: 1. O. Schmitt 2,70 Meter; 2. H
Weitzel 2,50 Meter. 4 mal 100 Meter=Jugendſtaffel (Waldechſchild)
1. Tam. N.=Ingelheim; 2. Tgm. Ober=Ingelheim A; 3. O.=Ingelheim B.
4 mal 75 Meter=Schülerſtaffel: 1. Tgm. N.=Ingelheim; 2. Tv. Gau=
Algesheim; 3. Tv. Stadecken.
Oberheſſen.
* Gießen, 1. Sept. Aus Anlaß des 400jährigen
Gedenk=
tages der Einführung der Reformation in Heſſen durch Philipp den
Großmütigen ſoll am Reformationstag, 31. Oktober, eine
Erinnerungs=
feier ſtattfinden. Eine beſondere Erinnerungsfeier iſt außerdem am
21. Oktober in der Johanniskirche vorgeſehen. Kirchenrat Profeſſor Dr.
Kwiger wird den Feſtvortrag halten. Orgelſpiel und Chorgeſänge
wer=
den die Feier umrahmen.
* Aus dem Lahntal, 1. Sept. Bei dem geſtrigen Großflug der
Brieftauben wurden 70 000 Tiere in Wetzlar aufgelaſſen. Es war
ein intereſſanter Anblick, als die Tauſende von Tauben Stadt,
Bahn=
hof und Lahntal umkreiſten, die Richtung ſuchten und dann in einzelnen
Schwärmen nach verſchiedenen Richtungen verſchwanden. Viele
Zu=
ſchauer hatten ſich eingefunden.
Lauterbach, 3. Sept. Ein Anſchlag auf die
Vogels=
bergbahn. Ein Eiſenbahnanſchlag wurde auf die
Vogelsberg=
bahn verübt. Bei der Streckenbegehung wurde bei
Hartmanns=
hain das Fehlen einer Reihe von Laſchenſchrauben feſtgeſtellt,
was unzweifelhaft eine Entgleiſung des Zuges herbeigeführt
hätte. Als Täter wurde ein 15 Jahre alter Knecht ermittelt, der
die Tat aus Uebermut begangen hat.
Lauterbach, 3. Sept. Als neuer Stadtpfarrer wurde Ferdinand
Knell aus Darmſtadt ernannt. Er beſuchte das Gymnaſium zu
Darmſtadt, ſtudierte in Gießen, nahm als Kriegsfreiwilliger am
Welt=
krieg beim Reſerve=Regiment 80 teil, ſtudierte danach in Gießen und
Erlangen fertig und beſuchte das Predigerſeminar Friedberg. Von 1923
an war er als Pfarrverwalter tätig in Londorf, Friſchborn und ſeit
1925 in Lauterbach.
* Alsfeld, 3. Sept. Georg Bucking und ſeine Ehefrau, geb. Koch,
eierten ihre Goldene Hochzeit. — Bei lebendigem
Leib=
ver brannte in Fritzlar ein 15 Jahre altes Mädchen, deſſen Kleider
am Herd Feuer gefangen hatten. Anſtatt ſich auf der Erde zu wälzen,
ief ſie auf die Straße, wo ſie bald einer Feuerſäule glich. — In
Nie=
der=Gemünden begann ein Fortbildungskurſus für
Hand=
arbeitslehrerinnen. — Im nahen Homberg feierte der Geſanaverein
„Frauenlob” ſein 70jähriges Jubiläum. Es nahmen daran die Vereine
aus Deckenbach, Londorf, Burg= und Nieder=Gemünden, Bleidenrod,
Merlau, Ober= und Nieder=Offleiden und Homberg teil.
Jagd und Fiſcherei im September.
Rot= und Damhirſch befinden ſich während der erſten
Monats=
hälfte noch in der Feiſtzeit. Erſt im Laufe der zweiten regt ſich bei
erſterem allmählich der Brunfttrieb, und je nach Lage des Reviers hört
man von da ab etliche Tage frher oder ſpäter an kalten Morgen und
Abenden die erſten Trenzer und Orgeltöne. Um den gleichen Zeitpunkt
zeigen ſich auch die Anfänge des Haarwechſels. Auch das Gams ſteht
noch in der Feiſte und beginnt zu verfärben.
Die gleichen Anzeichen treten in der zweiten Dekade auch beim Reh
ein, das, wie „Der Deutſche Jäger” (München) mitteilt, von der Brunft
noch nicht ganz erholt, mit Rückſicht auf die Minderheit des Wildbrets
mindeſtens bis Mitte des Monats mit dem Abſchuß verſchont und auch
dann pfleglich behandelt werden ſollte.
Die Haſen ſetzen noch. Der größte Teil unſeres Flugwildes
iſt in dieſem Monat frei und wird es in ſeinem Verlauf, in den meiſten
deutſchen Staaten. Der Auerhahn iſt in Preußen, Bayern, Baden
und Thüringen, der Birkhahn in den beiden zuletzt genannten zu
dieſer Zeit, die Hennen der beiden Arten in ſämtlichen Ländern
jahr=
aus, fahrein geſchützt. Wildenten ziehen; die Herbſtmauſer ſchmückt
die Erpel mit ihrem Prachtkleid. Wildtauben und das auf den
Moſern brütende Federwild ſind noch am Durchzug. Ende des Monats
beginnt auch der der Waldſchnepfe.
Mit der Abnahme der Temperatur tritt auch ſür das
Haarraub=
wild die Härungsperiode ein. Der Raubvogelzug gelangt zu
ſtärkerer Entfaltung, mit ihm auch der Krähenzug.
Forelle, Bachſaibling werden des Eintretens der
Laich=
zeit wegen ſchonungsbedürftig. Aeſche, Regenbogenforelle,
Hecht, Barſch, Barbe, Zander und Schied beißen ſehr gut. Seeforelle
und Seeſaibling können im klaren Waſſer mit der Schleppangel
gefan=
gen werden, doch ſollte die erſtere, wenn ſie zum Laichen in die Flüſſe
aufſteigt, unbedingt geſchont werden. Krebſe ſind noch ſehr
wohl=
ſchmeckend und können unbedenklich gefangen werden.
Geſchäftliches.
Die Jagd nach dem Golde.
Es ſoll hier nicht die Rede ſein von der alltäglichen Jagd nach dem
Golde, die unſerer Zeit ihr Gepräge gibt, ſondern es ſoll eine
Erinne=
rung an eine merkwürdige Begebenheit aufgefriſcht werden, die
eigent=
lich gar keine Begebenheit war und doch, und zwar genau vor zwölf
Jahren Millionen Deutſche in Atem hielt. Es war in den denkwürdigen
erſten Auguſttagen des Jahres 1914. Die fieberhafte Erregung der
erſten Mobilmachungstage machte ſich in den wildeſten Gerüchten Luft.
Mit Windeseile hatte ſich die Mär von einem rätſelhaften Goldauto
verbreitet, das, quer durch Deutſchland raſend, ungeheure Summen in
gemünztem Golde mitführte, um ſie ins Ausland zu verſchleppen. Auf
allen Landſtraßen wurden verdächtige Automobile angehalten — und
als verdächtig galten ſo ziemlich alle Autos — aber das geſuchte
Gold=
auto war und blieb unauffindbar. — Wenn wir die Erinnerung an
dieſes rätſelhafte Golbguto, das übrigens niemals exiſtiert hat, heute
wieder auffriſchen, ſo tun wir dies nicht ohne tieferen Grund. Wir
möchten nämlich wünſchen, daß etwas von der damaligen Sorge um
den Beſtand des deutſchen Nationalvermögens wieder lebendig würde
und daß weite Kreiſe endlich einzuſehen begännen, daß ein verarmtes
Volk wie das deutſche ſich nicht den Luxus leiſten kann, ungeheure
Summen ins Ausland zu tragen, um dafür ausländiſche Erzeugniſſe
einzutauſchen, die es dazu oft noch viel zu teuer bezahlt. Um nur eim
Beiſpiel anzuführen: Alljährlich gehen viele hundert Millionen an
gutem deutſchen Gelde nach Holland, Dänemark uſw. für ausländiſche
Butter, Schmalz, weil der Konſum in teurer Molkereibutter in
Deutſch=
land weit größer iſt als die Erzeugung. Man fragt ſich: Iſt eine
ſolche jeden Einzelnen benachteiligende Schmälerung des deutſchen
Nationalvermögens wirklich notwendig? Kann der Mehrbedarf nicht
durch vollwertige einheimiſche Erzeugwiſſe wie die nahrhafte „Rama”=
Margarine=butterfein” beſtritten werden? Wir würden alle bei der
Loſung gewinnen: Keinen Pfennig mehr ins Ausland für teure
Aus=
landsware, wenn deutſche Erzeugniſſe preiswert und gut zu haben ſind.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
21. Tag, 5. Klaſſe. In der Vormittagsziehung fielen: 2
Gewinne zu 75000 Mark auf Nr. 126 678; 2 Gewinne zu 10 000 Maz
auf Nr. 170 611: 2 Gewinne zu 5000 Mark auf Nr. 200 433; 10
Ge=
winne zu 3000 Mark auf Nr. 95 082, 149 951, 159 403, 209 745, 295
24 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 4317, 53 411, 78 871, 107 111, 126 631,
129 054, 146 797, 212931, 219 122, 24 703, 228 614, 255 695; 26
Ge=
winne 1000 Mark auf Nr. 26 25, 82799, 120 150, 143 417, 199 441,
200 279, 217 358, 269 452, 269 542, 269 674, 94 490, 284 015, 286 304,
289 464; ferner 80 Gewinne zu 500 Mark und 206 Gewinne zu 300
Mark. — Im Gewinnrade berblieben: 2 Prämien zu je 500 000
Mark, 2 Gewinne zu je 10 000 Mark, 2 zu je 5000 Mark, 2 zu je 3000
Mark, 8 zu je 2000 Mark, 6 zu je 1000 Mark, 50 zu je 500 Mark, 108
zu je 300 Mark.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag 4. Sepiember. 3.30: Liedervorträge Frankfurter
Schulen: Praunheimer Volksſchule. Leitgedanke: Abendſtimmung.
O. Hefner: Abend wird es wieder. — Fr. Glink: Dort unten in
der Mühle. — Hefner: Mütterleins Lied. — Waldbricht:
Sand=
männchen.
— Zuccalmaglio: Der Mond iſt aufgegangen. —
Hefner: Vater hör mein Flehn. O 4.30: Hausorch. Schweizer
volksmuſik. Mitw.: Elſe Hofmann (Sopran). O 5.45: Leſeſtunde
(für die reifere Jugend): „Die Regulatoren in Arkanſas”, von
Gerſtäcker. O 6.15: „Humor in Frankfurter Kinderreimen und
Redensarten” Von Dr. Joſefine Fleck. O 6.45: „Johann Gottlieb
Fichte, Einführung in die Perſönlichkeit und die povulären Schriften
des großen deutſchen Idealiſten‟ Erſter Vortrag: „Fichtes Leben
und Charakterentwicklung” erſter Teil, von Pfarrer Cl. Taesler.
O 7.15: Briefkaſten. O 7.45: „Wohlfahrtspflege in alter und neuer
Zeit”, von Dr. O. Wehn. O 8.15: „Die Lokalbahn”, Komödie
von L. Thoma. — Anſchl. bis 12 Uhr: Tanzmuſik von Berlin.
Stuttgart.
Samstag, 4. Sept. 3: s(Gretle von Strümpfelbach erzählt.
4: Heiterer Nachmirtag. Mitw.: Hilde Binder, Käte Mann,
Kitty Rolfen, H. Hanus, C. Struve, Funkorch. Bondy: In großer
Form Marſch. — Fahrbach: Aus der Stadt der Lieder, Walzer.
Flotow: Ouv. Albin. — Erinnerung an Edward Grieg (geſt.
Komzak: Wiener Volksmuſik. — Bondy: Staffetten=
1907).
läufer, Marſch. — Dazwiſchen Heitere Lieder und Schlager von
Hilde Binder, H. Hanus, Käte Mann, C. Struve, Kitty Rolfen.
6.15: Dramaturgiſche Funkſtunde (Oper). O 6.45: Morſekurs.
O 7.15: Vortrag Heinz Neuberger, Nürnberg: Kaſpar Hauſer (3.).
O 8: Kammermuſik=Abend. Mitw.: H. Kander (Klavier), K. Heß
(Bratſche), A. Engelhardt (Klavier). Rubinſtein: Sonate op. 49.
— Brahms: Rhapſodie G=moll, op. 79. — Chopin: Valſe E=moll.
Oktaven=Etude, Fis=dur. O. 9: Funkbrettl. Mitw.: Helene
Brandt=Schüle, Käte Mann, Thea Struve=Jöhnſſen, Max Marx,
H. Hanus, C. Struve, Funkorch. Steinecke: Neues Leben, Marſch=
Käte Mann, H. Hanus: Heitere Lieder. — Käte Mann—
Hanus: Duett. — Lanner: Künſtlerballtänze. — Zum Einſiedle
Luſtſpiel von Benno Jacobſen. Schauplatz: Das Hotel zum
Einſiedler in einer kleinen Stadt am Rhein. — Elgar: Liebes=
Käte Mann, H. Hanus: Operettenſchlager. — Helene
jruß.
Brandt=Schüle, C. Struve: Hum. Parodien. — Dorſing: Sakuntala,
Intermezzo.
Berlin.
Sonnabend, 4. Sevf. 12: Viertelſtunde für den Landwirt.
4.30: Funkkapelle. (Bei gutem Wetter Uebertr. aus dem Hauſe
Funkinduſtrie). Stork: Empor zum Licht, Marſch. — Strauß:,
Suppe: Ouv. „Leichte
t Schwert und Leyer, Walzer. —
hallerie‟ — Ganne: Perſiſcher Tanz. Aegyptiſcher Tanz.
zet: Große Fant. a. „Carmen”. — Ketelbey: Im Kloſtergarten,
grakterſtück. — Derkſen: Menuett. — Fetras: Minutenſpiele.
ſtp. — Hirſch: Komm in den Zoo, Foxtrot. O 6.30: Hauptmann
hde: „Abeſſinien, Land und Leute‟. O 7: Dr. B. Cohn: „Die
utſche Funkinduſtrie‟. O 7.30: Einf. zu dem Sende=Spiel „Das
öckchen des Eremiten” O 8: Sende=Spiele „Das Glöckchen des
miten” Komiſche Oper in drei Teilen von Aime Maillart.
rſ.: Thibaut, reicher Pächter: A. Reiß; Georgette, ſeine Frau:
nes Lenbach; Belamy, Dragoner=Unterofſizier: C. Bronsgeeſt;
lvain, erſter Knecht des Thibaut: K. Jöken; Roſe Friquet,
e arme Bäuerin: Grete Merrem=Nikiſch u. a. Ort der Handlung:
zöſiſcher Gebirgsort. O 10.30: Tanzmuſik (Tanz=Orch. Ette).
la
Domchor. O 3: Prof. Dr. Amſel und Oberl. Weſtermani
eitskurzſchrift. O 3.30: Gartenſchulleiter Höhne: Die
unter=
tliche Auswertung d. Gartenarbeitsſchule. O 4: Dr. Ebert:
aſſer und Obſtbau. O 4.30: Mitt. des Zentralinſtitutes. O 53
Nummer 245
Samstag, den 4. September 1926
Seite 7
Die Tagung des Reichsverbandes
der Deutſchen Induſtrie.
Profeſſor Duisberg über die Wirtſchaftslage in Deutſchland. —
Die Lage in den einzelnen Induſtriezweigen. — Otto Moras
Be=
grüßungsanſprache. — Geheimrat Kaſtl über wirtſchaftspolitiſche
Forderungen der deutſchen Induſtrie.
* Dresden, 3. September.
Die große Induſtriellen=Tagung der geſamten deutſchen
Induſtrie wurde heute mittag durch einen Empfang der Stadt Dresden
durch die ſtädtiſchen Körperſchaften eingeleitet.
Im Anſchluß hieran begann der öffentliche Teil der
Mitgliederver=
ſammlung des Reichsverbands der Deutſchen Induſtrie mit einem
Vor=
tpag des Vorſitzenden, Geheimen Regierungsrats
Profeſſor Dr. C. Duisberg.
Geheimrat Duisberg faßte den Geſamteindruck ſeiner Weltreiſe
da=
hin zuſammen, daß die Vereinigten Staaten wohl als die einzigen
Ge=
winner des Weltkrieges zu betrachten ſind.
Auf Grund ſeiner neugewonnenen Eindrücke beurteilt Geheimrat
Duisberg die Lage in Deutſchland ſehr trübe. Die
Lebens=
haltung unſeres Volkes habe ſich in der Zeit ſeiner Abweſenheit eher
verſchlimmert, ſtatt gebeſſert. Er führte ferner etwa folgendes aus:
Die großen wirtſchaftlichen Verbände ſtehen zwar in ſich geſchloſſen da,
aber ihre Zuſammenarbeit läßt noch viel zu wünſchen übrig. Das gilt
numentlich für die Uintergehmerverbände einerſeits und die
Arbeiter=
verbände andererſeits.
Im Verlaufe ſeines Vortrags ging Geheimrat Duisberg auf die
Schilderung der Lage in den einzelnen
Induſtriezwei=
gen ein. Er ſtützte ſich dabei auf die eingehenden Berichte, welche die
verſchiedenen Fachgruppen auf eine Rundfrage des Reichsverbandes hin
erſtattet haben. Danach iſt wohl in einzelnen Induſtriezweiten, wie im
Steinkohlenbergbau und in der Eiſeninduſtrie, in Auswirkung des
eng=
liſchen Bergarbeiterſtreits eine gewiſſe Belebung eingetreten. In allen
übrigen Induſtien aber, von wenigen Teilgebieten abgeſehen, kann von
eier Beſſerung nicht die Rede ſein.
Was die Handelsbilanz angehe, ſo wiſſe man zu einer
bauernd aktiven Handelsbilanz kommen, wenn nicht die Lebenshaltung
unſeres Volkes noch weiter herabgedrückt werden ſoll. Angeſichts
unſe=
res Bedarfs an Rohſtoffen und Nahrungsmitteln, angeſichts der
zu=
nehmenden Bedürfniſſe unſerer wachſenden Bevölkerung und angeſichts
der von uns übernommenen Reparationsverpflichtungen genüge dabei
eine aktive Handelsbilanz ſchlechthin keineswegs. Wir müßten vielmehr
einen regelmäßigen Jahresüberſchuß von ſchätzungsweiſe drei Milliarden
Reichsmark erreichen. Es können aber nach übereinſtimmender
Auffaſ=
ſung aller Volkswirtſchaftler der Welt nur dann Barübertragungen
er=
folgen wenn Ausfuhrüberſchüſſe vorliegen. Das gilt ſowohl für die
Durchführung des Dawesplanes wie für die Abtragung der
Kriegsſchul=
den unſerer Kriegsgegner. Im Ausland herrſcht ein kräftiger
Natio=
nalismus, der wirtſchaftlich auf die Formel gebracht werden kam: Der
heimiſche Markt der heimiſchen Produktion!
In ſeiner Begrtßungsanſprache wies Hern
Otto Moras, Vorſitzender des Verbandes ſächſtſcher Induſtrieller
darauf hin, daß Sachſen das zweite Induſtriegebiet des Deutſchen Reichs
iſt, daß aber die Intenſivität der induſtriellen Tätigkeit in Sachſen wohl
am ſtärkſten auftritt. Die Zahl der Induſtriellen, die am Export
betei=
ligt ſind, iſt in Sachſen weit größer als in allen anderen Gebieten. Der
Verband ſächſiſcher Induſtrieller iſt als größter Landesverband Mitglied,
und die einzelnen Fachverbände, die wir in Sachſen haben, ſind in den
im Reichsverband vereinigten Fachgruppen organiſiert. Damit hat die
ſächſiſche Induſtrie den Willen zur Mitarbeit im Reichsverband m
nach=
drücklichſter Weiſe bekundet.
Geheimrat Kaftl
ſprach ſodann über Wirtſchaftspolitiſche Forderungen
der deutſchen Induſtrie. Er ging aus von der vom
Reichs=
verband der Deutſchen Induſtrie im Dezember v. Js, herausgegebenen
Denkſchrift „Deutſche Wirtſchafts= und Finanzpolitik‟. Geheimrat Kaſtl
ſprach zunächſt über die wirtſchaftspolitiſchen Vorſchläge des
Reichsver=
bandes der Deutſchen Induſtrie und ihre derzeitige Ausgeſtaltung.
Lei=
der habe die poſitive Wirkung der Denkſchrift nicht ihrer Anerkennung
und der vielfachen Zuſtimmung entſprochen. Der Redner fuhr fort:
Dies gilt insbeſondere für unſere finanzpolitiſchen
Vor=
ſchläge, die den Kernpunkt unſerer Ausführungen bildeten und die
auch heute noch den Kernpunkt unſerer Betrachtungen darſtellen müſſen
Ich muß heute hier mit Nachdruck betonen, daß wir ſämtliche damals
gemachten Vorſchläge aufrecht erhalten. Man hat inzwiſchen allgemein
eingeſehen, daß die ſteuerliche Ueberlaſtung der Wirtſchaft in erſter Linie
die Kriſe des Jahres 1925/26 verſchärft hat. Es iſt dankenswert daß
der Herr Reichsfinanzminiſter Anfang dieſes Jahres durch ein
Steuer=
milderungsprogramm den Verſuch gemacht hat, die Wirtſchaft ſteuerlich
zu entlaſten. In ſeiner letzten Auswirkung hat allerdings das
Steuer=
milderungsprogramm den daran gekwipften
Erwartun=
gen nicht entſprochen, weil der Ermäßigung oder Beſeitigung
gewiſſer Reichsſteuern eine Erhöhung der Länder= und Kommunalſteuern
gefolgt iſt.
Wir haben ſeinerzeit erklärt, daß die zukünftigen Haushalte des
Reichs, der Länder und der Gemeinden einer durchgreifenden
Bereini=
gung bedürfen mit dem Ziel, die Geſamtausgaben gegenüber den
Iſt=
ausgaben des Jahres 1924 um 20 Prozent zu kürzen.
Innerhalb der Geſtaltung des Finanzſyſtems kommt zurzeit der
Frage des Finanzausgleichs eine beſondere Bedeutung zu. Die
Wirt=
ſchaft hat aber nicht nur ein erhebliches Intereſſe an einer baldigen,
ſondern auch an einer richtigen und vollſtändigen Löſung. Der
Neichs=
verband fordert hierzu die Berückſichtigung folgender Geſichtspunkte:
1. Das Zuſchlagsrecht darf nicht zu einer Erhöhung der Belaſtung der
9
tſchaft, ſondern muß zu einer Senkung der direkten Steuern führen.
2. Heranzuziehen ſind auch die reichseinkommenſteuerfreien Teile des
Einkommens.
Kaſtl forderte ferner eine genaue, periodiſch zu veröffentlichende
Finanzſtatiſtik nach einem einheitlichen Schema, das Klarheit über die
Lage der Länder= und Gemeindefinanzen ſchaffe.
Hinſichtlich der Gewerbeſteuer iſt vor allem die
reichsgeſetz=
liche Aufſtellung einheitlicher Grundſätze durch ein
Reichsrahmengeſetz erforderlich. Die Gewerbeſteuer muß grundſätzlich
aus dem Gewerbeertrag erhoben werden.
Im engſten Zuſammenhang mit dem Finanzausgleich ſteht, wie der
Vortragende weiter ausführte, die außerordentlich wichtige Aufgabe der
Verwaltungsvereinfachung.
Auf die ſozialen Abgaben übergehend, ſtellte der Redmev
feſt, daß die von Arbeitgeberſeite gegebene Schätzung der Höhe der
ſo=
zialen Aufwendungen mit etwa 2,7 Milliarden jährlich, die ſchon im
Herbſt 1925 in der Oeffentlichkeit beſprochen und damals vom
Reichs=
arbeitsminiſterium als übertrieben hingeſtellt wurde, in der Denkſchrift
der Neichsregierung vom 5. Dezember v. J. vollkommen beſtätigt
wor=
den iſt. Der Sozialetat habe die Drei=Milliarden=Grenze ſchon erreicht.
Einſchließlich der Erwerbsloſenfürſorge ſei in dieſem Jahre mit einem
Geſamtſozialetat von nicht weniger als 4 Milliarden Mark zu rechnen.
In dem gleichen Umfange wie die Forderungen hinſichtlich der
Sozialbelaſtung hält der Reichsverband auch ſeine Vorſchläge bezüglich
des Lohnes und der Arbeitszeit aufrecht.
ob das Waſhingtoner
Bevor nicht Klarheit darüber beſteht,
Arbeitszeitabkommen überhaupt von den wichtigeren fremden Ländern
ratifiziert werden wird, iſt eine voreilige Kodifikation des deutſchen
Arbeitsſchutzrechtes zum mindeſten hinſichtlich der Arbeitszeit äußerſt
ge=
fährlich.
Zum Thema Bank= und Kreditweſen bemerkte Geheimrat
Kaſtl u. a.: Gerade auf dem Gebiete des Realkredits beſtehen heute noch
erkebliche Mißſtände. Namentlich für mittlere und kleine
Induſtrie=
firmen iſt es heute nahezu unmöglich, einen langfriſtigen Nealkredit zu
erhalten. Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie bemüht ſich
be=
kauntlich ſeit langem, beſondere Möglichkeiten zur Aufnahme
langſri=
ſtiger Kredite für die mittlere und kleine Induſtrie zu ſchaffen.
Im Zuſammenhang mit der Rationaliſierung end
Kon=
zentration betonte der Hauptredner der Tagung: Man muß die
tums berückſichtigen und darf ſeine finanzielle und wirtſchaftliche
Stär=
kung keinesfalls vergeſſen.
Im zweiten Teil ſeiner als Ergänzung der Denkſchrift zu
beur=
teilenden, für die ganze deutſche Induſtrie programmatiſch zu wertenden
Rede befaßte ſich Geheimrat Kaſtl mit folgenden Sonderproblemen:
Der Arbeitsloſigkeit in Deutſchland; 2. der Reparationsfrage; 3. den
Vorarbeiten für die Weltwirtſchaftskonferenz und 4. der
Wirtſchafts=
enguéte.
Es könne begrüßt werden, daß die Regierung ſich entſchloſſen hat,
ein weitgehendes Aubeitsbeſchaffungsvrogramm anfzuſtellen. Das
wih=
tigſte finanzielle Ziel des Arbeitsbeſchaffungsprograums keſteht
jeden=
falls darin, daß durch Schaffung produktiver Arbeit die völlig unproduk= ſchaftsenquéte in dieſem Ausmaße iſt eine Unmöglichkeit,
Reich und Ausland.
Deutſche in der Regierung Südafrikas.
R
R9
Nr
Paul Guhr, Windhuk, und Albert Voigts=Voigtsgrund, Windhuk,
ſind zu Mitgliedern des Ausführenden Rats von der
Geſetz=
gebenden Verſammlung von Südweſtafrika ernannt worden.
Im Putzeimer ertrunken.
WSN. Nürnberg. Freitag vormittag fiel das acht Monate alte
Kind einer Stukkateursfrau aus dem Kinderwagen in einen in der
Nähe ſtehenden mit Waſſer gefüllten Putzeimer und ertrank.
Ein eigenartiger Unfall.
Herne. Auf eigenartige Weiſe kam hier ein funges Mädchen
ums Leben. Das Mädchen hatte zwei junge Hunde in ihr Schlafzimmer
mitgenommen. Dieſe nagten in der Nacht die Gasſchläuche durch. Am
anderen Morgen fand man das junge Mädchen und die beiden Hunde
tot auf.
Der Mörder der Gräfin Lambsdorf.
Karl Böttcher.
Der Mord an der Gräfin Lambsdorff, der am 7. Mai dieſes
Jahres in der Nähe von Strausberg begangen wurde, konnte
jetzt aufgeklärt werden. Der Mörder iſt der 25jährige Karl
Bött=
cher, der verhaftet wurde. Es beſteht der dringende Verdacht,
daß der Feſtgenommene auch für weitere ungeklärte Straftaten
in Frage kommt. Verſchiedene in ſeinem Beſitz vorgefundene
Sachen laſſen darauf ſchließen, daß Böttcher noch andere
Raub=
überfälle ausgeführt hat.
Weitere Geſtändniſſe Böttchers.
* Berlin. Die Kriminalpolizei hat den Mörder Karl Böttcher
veranlaßt, die Niederſchrift der Beſchreibung ſeines Lebens und ſeiner
Erlebniſſe fortzuſetzen. Böttcher hat eine Reihe weiterer Raubüberfälle
eingeſtanden. Die Polizei iſt der Anſicht, daß er noch mehr auf dem
Kerbholz haben muß, als bisher bekannt wurde. Böttcher ſchildert in
ſeinen „Memoiven” u. a. einen Raub, den er im Grunewald in der
Nähe von Hundekehle, begangen hat. Er zwang dort eime einzelne
Dame mit vorgehaltener Waffe, ihm die Handtaſche herauszugeben.
Als ſich die Ueberfallene zuerſt weigerte, gab Böttcher, um ſie
einzu=
ſchüchtern, einen Schuß in die Erde ab, der ſeinen Zweck auch erfüllte.
Am 15. Auguſt d. J., abends gegen 10½ Uhr, fiel der Verbrecher am
Königsweg einen Herrn und eine Dame an, die dort ſpazieren gingen.
Das iſt der einzige Fall, in dem Böttcher ſich an einen Mann wagte. Er
hielt dem Herrn die Piſtole vor die Stirn und fonderte die Herausgabe
der Brieſtaſche. Dem Herrn blieb michts weiter übrig, als die Taſche
zu geben. Außer deutſchem Gelde enthielt ſie 200 Lire und
Perſonal=
papiere. Der Burſche entriß dann noch der Dame die Taſche. — Um
einmal bei ſeiner Wirtin Schulden zu bezahlen, ſtahl er vor einem Lokal
in Eggersdorf ein Fahrrad und verkaufte es in Berlin für 50 Mark.
In der Nähe des Bahnhofs Eichkamp überfiel Böttcher nicht weniger als
drei Frauen und riß ihnen jedesmal die Handtaſche weg, während er
ſeine Opfer mit der Waffe in Schach hielt.
tiven laufenden Ausgaben für die unterſtützende Arbeitsloſenfürſorge
eingeſchränkt werden können.
Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung ſtellt
abſo=
lut keine dauernde oder ſichere Löſung der Arbeitsloſenkriſe dar.
Zur Neparationsfrage wurde darauf hingewieſen, daß vor wenigen
Tagen das 3. Reparationsjahr zu laufen begonnen hat. Man müſſe
zu=
geben, daß durch den Dawesplan eine Entwicklung zum Ende gebracht
wurde, die für Deutſchland eine Kette fortgeſetzter Erſchütterungen
be=
deutete, und die vor allem zum Niedergang der Währung geführt hatte.
Wie ausdrücklich an mehreren Stellen des Dawes=Gutachtens feſtgeſtellt
wird, iſt der Plan ein Verſuch zu einer Negelung der
Reparations=
frage. Er ſoll und muß einer Abänderung oder Reviſion unterliegen,
ſobald ſich die Undurchführbarkeit in der Praxis zeigt, ſobald ſich
ins=
beſondere ergibt, daß die Aufbringung im Innern dazu führt, die
wirt=
ſchaftliche Lage Deutſchlands in Unordnung zu bringen und den
Lebens=
ſtandard des deutſchen Volkes unter den der Gläubigerländer zu drücken.
In den beiden erſten Reparationsjahren haben ſich die
wirtſchaft=
lichen Verhältniſſe anders entwickelt, als es die Verfaſſer des Dawes=
Plans angenommen haben. Es hat ſich gezeigt, welche Wirkung die
Ver=
armung des Volkes in bezug auf die Konſumfähigkeit des eigenen
Mark=
tes gehabt hat. Man hat geſehen, welche Bedeutung darüber hinaus
der Konſum der Umwelt in allen kriegführenden Ländern auch für die
Volkswirtſchaft, jedes einzelnen Landes hat. Es war daher zu erwarten,
und es iſt kein Zufall, wenn ſich ſchon heute in auffallender Weiſe die
Stimmen aus dem Auslande mehren, die eine Undurchführbarkeit des
Dawes=Plans prophezeien. Der Redner führte hier verſchiedene
Urteile an.
Alle Aeußerungen des Auslandes gehen mehr oder weniger davon
aus, daß die Durchführbarkeit des Dawes=Planes daran ſcheitern wird,
daß eine Uebertragung derartig hoher Beträge an die Gläubigerländer
unmöglich iſt, ſo lange nicht die deutſche Ausfuhr eine gewaltige
Stei=
gerung erfährt und daß dadurch die weltwirtſchaftlichen Verhältniſie
völlig in Unordnung geraten. Wir wiſſen daß, wenn ausländiſche
Stimmen die Durchführbarkeit des Dawes=Planes bezweiſeln, das
mei=
ſtens nicht im Intereſſe von Deutſchland geſchieht. Wenn man ſagt,
der Dawes=Plan ſei für die deutſche Volkswirtſchaft nicht erfüllbar, dann
will man damit ſagen: er iſt für die empfangenden Länder nicht tragbar,
große volksvirtſchaftliche Bedeutung des ſelbſtändigen Unternehmer= weil die empfangenden Länder, weder ein Intereſſe daran haben,
Deutſch=
land als Konſumland zu verlieren noch zulaſſen wollen, daß durch den
verſtärkten deutſchen Reparationsexport ihre eigene Wirtſchaft gefährdet
wird.
Hinter jedem Ausblick auf die künftige Geſtaltung iſt zurzeit noch
ein großes Fragezeihen zu ſetzen.
Die deutſche Induſtrie hat allen Grund, ſich an den Vorarbeiten
für die Weltwirtſchaftskonferenz zu beteiligen, wofern und ſo lange ſie
nicht in politiſches Fahrwaſſer gerät.
Das Programm des Ausſchuſſes zur Unterſuchung der Erzeugungs=
und Abſatzbedingungen der deutſchen Wirtſchaft iſt, wie ſich ſchon aus
einer Bezeichnung ergibt, außerordentlich weit geſteckt. Eine Wirt=
Die Fahri der „Preußen”
Pillau. Die Ankunft des Motorſchnellſchiffes Preußen” in
Pillau geſtaltete ſich wiederum zu einem begeiſterten Empfang.
Mi=
niſterialdirektor Dr. v. Seefeld richtete an die auf dem Landungsſteg
Verſammelten folgende Anſprache: „Oſtpreußiſche Landsleute! Die
Reichsregierung und die preußiſche Staatsregierung entbieten Ihnen
durch mich einen herzlichen Gruß. Dieſes Schiff iſt von deutſchem
Ingenieuren erſonnen und geſchaffen durch den Fleiß deutſcher Arbeiter
auf einer preußiſchen Werft und iſt gleichzeitig ein gemeinſames Wert
der deutſchen und der preußiſchen Regierung. Es wird durch
Wogen=
ſchwall und Himmelsbrauſen ſeinen Weg ziehen und die alte Hanſeſtadtz
Danzig mit jeder Fahrt mit feſten Banden verknüpfen zu Oſtpreußem
und der Mitte des Reiches. Es wird, ſobald es in den Hafen von Pillau
einläuft, zeugen von der Fürſorge der Regierung für das treue
Oſt=
preußen und von dem unerſchütterlichen Willen, Oſtpreußen dem Reiche
zu erhalten. Oſtpreußen und das deutſche Vaterland untrennbar
ver=
bunden in Einigkeit, Recht und Freiheit, das ſei die Loſung. Zu dieſem
Zeichen rufen Sie alle jetzt mit mir: Das deutſche Vaterland hoch!
Darauf ergriff Vizepräſident Dr. Herbſt=Königsberg das Wort und
ſprach den Vertretern der preußiſchen Staatsregierung namens des
Oberpräſidenten von Oſtpreußen für die freundlichen Worte der
Be=
grüßung und für die Wünſche Preußens an ſeine öſtliche Außenprovinz
den herzlichen Dank aus und hieß gleichzeitig ſeine Führung und
Be=
ſatzung und ſeine Gäſte an den oſtpreußiſchen Küſte aufs herzlichſte
willkommen. Dr. Herbſt fuhr dann fort: „Nachdem erſt vor wenigen
Wochen die Handelsjacht „Danzig” ihre erſte Fahrt nach der „Inſel”
Oſt=
preußen durchgeführt hat, folgt für heute das Schiff „Preußen‟. Es
verdoppelt auf dieſe Weiſe das feſte Band, welches die nun geſicherte
Seeverbindung zwiſchen Oſtpreußen und dem Reich bildet. Möge auch
das Schiff „Preußen” allezeit in glückhafter Fahrt die Brücke ſchlagen
helfen von der iſolierten Außenprovinz nach dem Mutterland. Die
herzlichſten und aufrichtigſten Wünſche der Geſamtbevölkerung
Oſtpreu=
ßens für das Schiff, für ſeinen Kapitän, ſeine Offiziere und
Mann=
ſchaften bringen wir zum Ausdruck mit dem Ruf: Das Schiff „Preußen”
hurra!!
—
* Frankfurter Chronkk.
WSN. Leichenländung. Mittwoch nachmittag kurz vor 2
Uhr wurde an der Honſelbrücke die Leiche der gemeldeten Elfriede
Fröhlich geländet. Nach dem bereits Mitgeteilten dürfte ein
Unglücks=
fall vorliegen. Perſonen, die am Sonntag abend gegen 8 Uhr
irgend=
welche Beobachtgen gemacht haben, wollen dieſe bei der
Kriminal=
polizei melden. — Ein ausländiſcher Betrüger. Auf einer
auswärtigen Rennbahn wurde vor kurzer Zeit von einem Amerikaner,
der ſich R. T. Mullin nannte, an einen Buchmacher ein Scheck über 880
Dollar auf die Bank of the Mahattan Company New York lautend, im
Zahlung gegeben. Ermittelungen haben ergeben, daß Mullin bei dieſer
Bank gar keinen Kredit hat. Da anzunehmen iſt, daß der angebliche
Mullin auch in anderen Städten ſolche Schecks unterzubringen verſuchen
wird, wird vor ihm gewarnt. — Schlägerei im Bertramshof.
Zwiſchen den Arbeitern des Bertramhofes, dem Pächter, deſſen
Ver=
walter und dem Vorarbeiter Schwandt entſtand Mittwoch ein Streit,
der zu Tätlichkeiten führte. Die Söhne des Vorarbeiters und mehrere
andere Arbeiter drangen mit Hacken und Schippen auf den Pächter und
Verwalter und andere Arbeiter, die den Pächter und Verwalter ſchützen
wollten, ein. Ein Arbeiter namens Raue, der mehrere Schreckſchüſſe
ab=
gab wurde dabei erheblich verletzt. Der Vorarbeiter und ſeine beiden
Söhne ſowie drei Arbeiter wurden ins Polizeigefängnis eingeliefert. —
Ein ungetreuer Expedient. Feſtgenommen wurde der
Ex=
pedient einer hieſigen Spiralbohrerfabrik. Er hat eingeſtanden, daß er
vor Jahren in der Fabrik Diebſtähle in größerem Umfang
ausge=
führt hat.
Der Zugunfall bei Schlierbach.
Heibelbarg. Am Donnerstag, den 2. September, abends
7 Uhr, ſtieß im Bahnhof Schlierbach der von Heidelberg kommende
Per=
ſonenzug 463 auf den im Bahnhof rangierenden Güterzug 8B39 auf.
Leicht verletzt wurden zwei Erwachſene und 9 Kinder, welche die Reiſe
alsbald fortſetzen konnten, weil ärztliche Hilfe ſofort zur Stelle war.
Sieben Wagen des Güterzuges und die Lokomotive des Perſonenzuges
entgleiſten. Beide Hauptgleiſe wurden geſperrt. Der Verkehr konnts
nur durch Umſteigen aufrecht erhalten werden. Zwei Hilfszüge zum
Aufräumen waren alsbald an der Unfallſtelle, ſo daß die
Aufräumungs=
arbeiten ½1 Uhr nachts beendet werden konnten. Wegen der
Schuld=
frage hat die Staatsanwaltſchaft und auch die Reichsbahn die
Umter=
ſuchung eingeleitet.
500 000 Mark Prämien der Preußiſchen Klafſenlotterie.
Berlin. Die beiden 500000 Mark=Prämien der Preußiſchen
Klaſſenlotterie fielen auf das Los 223 943. In der erſten Abteilung
wird das Los in Krefeld und in der zweiten in Schmiedefeld in Sachſen
geſpielt.
Zwei Flieger in Staaken verunglückt.
Berlin. Zwei Flugzeugunfälle ereigneten ſich Donnerstag früh
in Staaken. Um 4,35 Uhr ſtürzte der Rjährige Flugſchüler Mack mit
einem Albatrosflugzeug ab. Das Flugzeug wurde ſtark beſchädigt. Der
Flieger kam aber mit leichteren Verletzungen davon. Fünf Minuten
ſpäter ſtürzte der Polizeioberleutnant Jorke gleichfalls mit einer
Al=
batrosmaſchine ab. Das Flugzeug wurde vollſtändig zertrümmert und
der Flieger trug ſchwere innere Verletzungen davon.
Eröffnung der Großen Deutſchen Funkausſtellung.
Berlin. Freitag vormittag wurde die Große Deutſche
Funk=
ausſtellung feierlich eröffnet. Nach dem Prolog von Hans Brennert,
den der Sprecher der Berlimer Funkſtunde A.=G. Alfred Braun, ſprach,
dankte Oberbürgermeiſter Boeß der Deutſchen Reichspoſt und
insbeſon=
dere dem Staatsſekretär Bredow für die Erbauung des Berliner
Funk=
turms. An die Würdigung dieſes neuen Symbols für die
Aus=
ſtellung und Meſſeſtand Berlin knüpfte er den Dank, an den
Archi=
tekten Prof. Heinrich Strammer, den Schöpfer der künſtleriſchen Form
des Turmes und Reſtaurants, und den Dank an die Konſtruktionsfirma,
an den Oberbaurat Dr. Heiligenthal und den Architekten Ballenſtedt.
Darauf übernahm der Direktor des Berliner Meſſeamts Dr. Schick den
Funkturm in die Verwaltung des Meſſeamts. An die Feier ſchloß ſich
eine Führung durch die Große Deutſche Funkausſtellung und eine
Be=
ſichtigung des Funkturmes
durch die Ehrengäſte. Die Feier wurde auf
alle deutſchen Sender übertragen.
Schwarze Pocken in Hamborn.
Im Krankenhaus in Hamborn wurden bei einem aus Oberſchleſien
zugereiſten Arbeiter ſchwarze Pocken feſtgeſtellt. Um ein weiteres
Umſichgreifen der Krancheit zu verhüten, ſind von behördlicher Seite
umfaſſende Maßnahmen getroffen worden. Alle Perſonen, die mit
dem Mann in Berührung gekommen waren, wurden im Krankenhaus
untergebracht und iſoliert.
Der Pariſer Luxuszug bei Crailsheim entgleiſt.
Nürnberg. Der Luxuszug Paris-Prag iſt bei der Dunchfahrt
durch die Station Crailsheim entgleiſt. Ein Reiſender und der Heizer
ſind verletzt. Der Materialſchaden dürſte ſehr bedeutend ſei. Di
Urſache iſt noch nicht bekannt. Der Bahmverkehr mußte durch
Um=
ſteigen aufrecht erhalten werden.
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Weiterbericht.
Wettervorausſage für Sonntag, den 5. September 1926,
nach der Wetterlage vom 3. September 1926.
Wolkig, ſchwache veränderliche Winde, etwas kühler, Neigung zu
Niederſchlägen. — Durch das Einſtrömen von Winden aus ſüdweſtlicher
Nichtung haben bereits die Ausläufer des über den altlantiſchen Ozean
lagernden Tiefs die Weſtküſte Frankreichs erreicht. Gleichzeitig breiten
ſich Ausläufer eines weiteven Tiefs von Irland her aus, ſo daß mit
einer Aenderung der Wetterlage zu rechnen iſt.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streei=
Verantwortlich für Spert: Dr. Eugen Buhlmanr
Verantwortlich für Hchlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den JIuſeratenteil: Willy Kuhle
Truck und Verlag: L. C. Wittich — ſäuklich ix Darniſtadt
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Geite 8
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
14. Sonntag nach Trinitatis, den 5. September 1926.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Wagner,
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüire.
Stadtkapelle: Vorm. 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Wagner.
Um 10 Uhr: Hauptyottesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls.
Pfarrer Heß. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt, Pfarrer Vogel,
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Dr. Wendel.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel,
Geieindehaus (Kiesſtr. 17): Nachm. 2½ Uhr:
Taubſtummengottes=
dienſt. Pfarrer Heß. — Montag, den 6. Sept, abends 8½ Uhr:
Mo=
natsverſammlung der Männervereinigung der Lukasgemeinde. Vor
trag von Eiſenbahn=Oberſekretär Anton: „Totenkult in Darmſtadt,
ſeine Friedhöfe, Stadtkirche und Stadtkapelle als Begräbnisſtätten”
Gäſte willkommen.
Walderholungsſtätte beim Beſſunger Forſthaus: Vorm. 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Beringer.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk
in der Kirche. Pfarrer Beringer. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Weinberger. Feier des heil. Abendmahls mit
Vorbe=
reitung. Anmeldung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarrer D. Waitz.
Johanneskirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für den Südbezirk.
Pfarrer Goethe. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie): Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt (Eröffnungsfeier für den Konfirmandenunterricht). Pfarrvikar
Schäfer. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarroikar Schäfer
— Montag, den 6. Sept., nachm. 3½ Uhr: Sitzung des
Frauenvereins=
vorſtandes. — Abends 8 Uhr: Vereinsabend der Mädchenvereinigung,
— Dienstag, den 7. Sept, nachm. 3½ Uhr: Sitzung der Frauenhilfe,
— Donnerstag, den 9. Sept., abends 8 Uhr: Frauenabend.
Pauluskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für beide Gruppen
Pfarrer Rückert. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert
Um 11¾ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Sonntag,
abends 8 Uhr: Vereinsabend der Jugendvereinigung. — Montag,
abends 8 Uhr: Vereinsabend des Jugendbundes und Nähabend für
Frauen und Mädchen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Kirchenchor.
Mittwoch, abends 8 Uhr: Beſprechabend für Aeltere aus beiden
Jugend=
vereinen. — Samstag, abends 8 Uhr: Turnen der Jugendvereinigung
Die Pauluskirche iſt tagsüber zu ſtiller Andacht geöffnet.
Stiftskirche: Samstag, den 4. Sept., abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag, den 5. Sept., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem
Abendmahl. Pfarraſſiſtent Beringer. — Um 11¾ Uhr:
Kindergottes=
dienſt. — Donnerstag, den 9. Sept., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Evang. Sonntagsverein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden.
(12. Sept., 2:0 Uhr: Fahrt nach Zwingenberg.
Evangel. Kirche zu Eberſtadt: Sonntag, den 5 Sept., vorm.
8¾ Uhr: Chriſtenlehre der Mädchen. — Um 9½ Uhr: Gottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Wolf. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm.
Samstag, den 4. September 1926
2 Uhr: Abmarſch des Kirchengeſang= und Frauenvereins nach
Jugen=
heim. Sammelpunkt Friedhof. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung. — Abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein. — Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Wartburgverein (Singabend),
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt
Pfarrer Paul.
Evang. Gemeinde Traiſa: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt
Um ½11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. — Nachm. ½1 Uhr:
Kindergottesdienſt der Kleinen.
Kirche zu Nieder=Namſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Dienstag: Kirchenchor und Jugendvereinigung. — Mittwoch:
Jung=
mädchenverein. — Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Sonntag: Vorm. 9½ Uhr:
Hauptgottesdienſt. Jahresfeier der 50jähr. — Um 10½ Uhr:
Chriſten=
lehre und Kindergottesdienſt. — Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Montag, abends 8½ Uhr: Frauenverein. —
Donnerstag, abends
8½ Uhr: Jungmädchenverein.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt — Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Semmel, Thema: „Eine echte Bekehrung”
Luk. 17. 19. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Erſte Frauen=Bibelſtunde
(Schweſter Margarete). — Abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde
(Kriegerdankbund). — Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben
und Mädchen. — Donnerstag abends 8½ Uhr: Bibelſtunde, Prediger
Semmel. Thema: „Wie kommen Erweckte, Suchende zum Frieden?‟
— Freitag, abends 8½ Uhr: Jungmädchenſtunde, Blaukreuzbibelſtunde
und Bibelſtunde, in der Stadtmädchenſchule Beſſungen (Pred.
Klein=
ſchmidt). — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4¾ Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für Jungfrauen. — Montag, abends 8½ Uhr:
Generalverſamm=
lung. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen. —
Mittwoch, abends 8 Uhr: Freundeskreis für Jünglinge. —
Donners=
tag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Ehriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 5. Sept.:
Teil=
nahme am 1. Bezirksturnfeſt des 15. Turnbezirks des Weſtdeutſchen
Jünglingsbundes in Darmſtadt. — Dienstag, den 7. Sept., abends
8½ Uhr: Männerbibelſtunde (Herr Dr. Avemarie). — Mittwoch, den
8. Sept., abends 8½ Uhr: Heimſtunden der Jugendabteilung. —
Don=
nerstag, den 9. Sept, abends 8½ Uhr: Miſſionsſtunde (Herr Miſſonar
Rottmann). — Freitag, den 10. Sept., abends 8½ Uhr: Turnen in
der Ludwigs=Oberrealſchule. — Samstag, den 11. Sept, nachm. 3 Uhr:
Jungſcharſtunden.
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, abends 8½ Uhr, im
Feier=
abendſaal, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde. Prediger Loos=Frankfurt
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.)
Samstag, den 4. Sept., abends 8 Uhr: Begrüßungsfeier zum 1.
Be=
zirksturnfeſt im Saale der Stadtmiſſion, Mühlſtr. 24. Um 9 Uhr:
Fackelzug mit Kundgebung auf dem Paradeplatz. Anſprachen von
Bundesgauwart Steiner und Müller, — Sonntag, den 5. Sept.,
vorm. 6 Uhr: Wettkämpfe auf dem Spielplatz Um 10 Uhr:
Feſtgottes=
dienſt in der Stiftskirche. Feſtprediger: Pfarraſſiſtent Beringer.
Nachm 1½ Uhr: Feſtzug ab Marienplatz zum Feſtplatz (Spielplatz
weihe). Chriſtliches Volksfeſt. Eintritt frei! Abends 8 Uhr:
Familien=
abend im Saale der Stadtmiſſion. Anſprachen von Bundesgauwart
Müller: „Jugend von heute” und Bundesgauwart Steiner: „Licht=
und Schattenbilder im Jugendleben”. — Montag, den 6. Sept., abends
8 Uhr: Turnen in der Turnhalle (Soderſtraße); Mütterabend.
Dienstag, den 7. Sept., abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. — Mittwoch,
den 8. Sept., abends 8½ Uhr: Familien=Bibelſtunde. — Donnerstag,
den 9. Sept., abends 8½ Uhr: Jugendbibelſtunde, — Freitag, de
10. Sept., abends 8½ Uhr: Turnſtunde. — Samstag, den 11. Sept.
abends 8 Uhr: Poſaunenchor. — Jeden Mittwoch von 5—7 Uhr
Jungſcharſtunden Singen, Spielen, Vorleſen, Andacht
Feierabend (Stiftſtraße 51): Evangeliſcher Arbeiter= und Hand
werker=Verein. Dienstag, den 7. Sept, abends 8½ Uhr: Außerordent
liche Mitgliederverſammlung.
Die Thriſtengemeinſchaft. In dieſer Woche findet ein geſchloſſene
Gemeindeabend ſtatt. Die Menſchen=Weihe=Handlung fällt aus.
Katholiſche Gottesdienſtordnung in der St. Martinskapelle (
Herd=
weg) und in Liebfrquen (Klappacherſtraße).
Sonntag, den 5. September 1926.
Beichtgelegenheit in der Martinskapelle: Samstag, nachm.
von 5—7 Uhr und abends 8—8½ Uhr und Sonn= und Feiertags
mor=
gens von ½7 Uhr an
Heil. Meſſen: Sonn= und Feiertags in der Martinskapelle:
Mor=
gens 7 und 8 Uhr (mit Predigt),
Hochamt und Predigt in der Liebfrauenkirche: Sonn= u.
Feier=
tags, morgens ½10 Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt an Sonntagen: Um 2 Uhr
Chriſten=
lehre. — Um ½3 Uhr: Andacht.
An Feſten um ½3 Uhr: Feierliche Veſper in Liebfrauen.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 5. Sept.,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 8. Sept., abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag; den 10. Sept., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Ehriſtl. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Nachm. ½4 Uhr: Jugendbund
Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends ½9 Uhrz
Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
5. Sept, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. — Um 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule. — Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Montag, den 6. Sept., abends
8½ Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 9. Sept., abends 8½ Uhrz
Bibelſtunde. Prediger Sauer
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 5. Sept., vorm. 10½ Uhr
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
8. Sept., abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
will=
kommen.
Gemeinde glänbig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Manerſtr. 17:
Sonntag, den 5. Sept., vorm. 10 Uhr: „Die Briefe unſeres Herrn
Jeſu Chriſti” — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8½ Uhr;
„Wo wohnt der liebe Gott?” — Donnerstag, den 9. Sept., abends
8½ Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt herzlich eingeladen und
will=
kommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungsſtunde. — Um 11½ und 3 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
7½ Uhr: Verſammlung auf dem Paradeplatz. — Um 8½ Uhr:
Oeffent=
liche Heilsverſammlung. — Mittwoch und Freitag, abends 8½ Uhr;
Oeffentliche Verſammlungen. Es ladet freundlich ein Kapitän Engel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8½ Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung
Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjutantin Land
Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Wilhelm Hüfner
Stadtvermessungsinspektor
Warie Hüfner
geb. Wenz
Darmstadt, den 2. September 1926.
(*23065
Heidelbergerstr. 93 II.
Todes=Anzeige.
Gott der Herr hat meinen lieben Mann, unſeren
treubeſorgten Vater, Bruder, Schwager und Onkel
Herrn
O
Johannes Heiſt
Gaſtwirt
im 49. Lebensjahre nach längerem Leiden durch einen
ſanften Tod erlöſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabethe Heiſt Wiw.
und 3 Kinder.
Darmſtadt, den 3. September 1926,
(*22996
Niederramſtädterſtr. 71.
Die Beerdigung findet Samstag, den 4. September
1926, nachmittags 3½ Uhr, vom Portale des alten
Friedhofs aus ſtatt.
Train=Vereinigung 18.
Wir ſetzen hiermit unſere
Mit=
glieder von dem Ableben unſeres
lieben Kameraden
*
Sohannes Heiſt
in Kenntnis.
Die Beerdigung findet
Sams=
tag, den 4. September, nachmittags
3½ Uhr, vom Portale des alten
Friedhofs aus ſtatt.
Um zahlreiche Beteiligung wird
(12787
gebeten.
Der Vorſtand.
Für die uns anläßlich unſerer
Vermählung von allen Seiten
überbrachten Glückwünſche und
Geſchenke danken auf dieſem
Wege herzlichſt
(B. 12732
Georg Rohrbach u. Frau
Dina, geb. Vorwerk
Ludwigshöhſtr. 16.
Weinet nicht an meinem Grabe,
Gönnet mir die ewige Ruh;
Denkt, was ich gelitten habe,
Eh ich ſchloß die Augen zu.
Nachruf.
Am 26. Auguſt 1926 verſchied
nach kurzer, ſchwerer Krankheit
unſere gute und treue
Schulkame=
radin
K
une Seußer
geb. Friedrich.
Wir werden ihr ein ewiges An=
(*23052
denken bewahren.
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Ph. Balter• „Heſſiſchers
Nchtung!
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16
5
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IA
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DS
Kirchweihe Malchen!
Sonntag, den 5., und Montag, den 6. Sept.
Reftauration Frankenſtein
A
5!
ff. Weine + Fah=Spezialbier
Schweinebraten Bratwurſit
Rippchen und junge Hahnen
Es ladet freundl. ein Friedrich Beilſtein
Eäannnannnngnanngagvngnnanannannngast
AAAAEHAHHEEABAHHAAA
HauAAHEEAAHARAA
Rirchweih zu Malchen
Geſchäfts=Eröffnung und Empfehlung
Sonntag, den 5. Sept. u. Montag, d. 6. Sept.
(1272
nachmittags 4 Uhr
großes, öffentliches
Der werten Einwohnerſchaft von hier und
Umgebung zur gefl. Mitteilung, daß ich das
in Arheilgen pachtweiſe übernommen habe.
(Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, meine
werten Gäſie mit ſiets reellen Getränken
und guten Speiſen zu bedienen. — Heute
und morgen großes Schlachtfeſt, wozu
höflichſt einladet
Chr. Mast und Frau.
Arheilgen. 4. September 1926.
2 308
N. Sin
AMuwenhe Kräffn
(Station Nieder=Ramſtadt— Tralſa)
GaſthofBehrens=Hufnagel
Am 5. September, von nachmittags /, 4 Uhr ab
Großer Tanz
im Kur= und Höhenſaal
2 Kapellen
(Streich= und Jazzmuſik)
Ab 2 Uhr nachmittags halbſtündiger Autoverkehr vom
Böllenfalltor nach Gaſthof Behrens=Hufnagel —
Ein=
ſtellung von Fahr= und Motorrädern unter Garantie
(12767
Platz für Autos und Fuhrwerke
Laufend Hahnen, Enten und Gänſe
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.. . Pfund 20 Pfg.
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.. . . 10 Stück 45 Pfg.
Schöne Zitronen
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16
adO AIBOt
Ernst-Ludwigstr. 21, Teleph. 541 u. Marktplatz
(1276
am Brunnen neben Frau Schott.
Tanzvergnügen
wozu freundlichſt einladet
Jakob Weicker
Gaſthaus zur Linde.
Bo gehen wir Sonntag, 5. Sept. hin?
Zu Fritz Veith
nach Berkach
zur Kirchweihe. / Für ff. Weine und
große Koteletts iſt beſtens geſorgt
Fremde
und Beſucher Darmſtadts
vergeßt nicht einen Ausflug an die allbe
kannte, herrliche Bergſtraße (Malchen,
Frankenſtein, Seeheim, Jugenheim, Mel
bokus) zu machen
Autobusfahrten
vom weißen Turm, vorm. 8.35, 12.00 Uhr,
nachm. 2.35, 8.05, 6 05, 7.15, 10.30 Uhr und
ebenſo bequeme Rückfahrten. — Fahrzei=
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Resten ...... . . . . . Meter
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türen, ruhige Lage. Erſtklaſſige
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gung Nachſaiſon=Preiſe von Mark 5.— an
Wochen nde Mk. 12.— IV12736
AUFRUF
Für die im Weltkrieg gefallenen 109
Offiziere und 2504 Unteroffiziere und
Mannſchaften des ehem. Fußartillerie=
Regiments „Generalfeldzeugmeiſter”
(Brandenb.)Nr. 3 und ſeiner
Rriegs=
formationen wird am 3. Oktober 192
in Fulda eine
Ehrentafel
erlichtet. Verbunden hiermtt iſt ein
Wieverſehensfeier am Samstag, den
2. Okt. 1926, ebenfalls in Fulda All
ehem Angehörigen des Regiments
der von dieſem aufgeſtellt
Feldtruppen=
teile werden gebeten, ſch an der Feier
zu beteilig. Näh. durch H. Stichtor, Frank
jurt am Main, Laubeſtraße 16. (1V12735
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Samstag, den 4. Sepfember 1926
Nummer 245
Sport, Spiel und Zurnen.
Motorſport.
AOMC.=Oſtweſt=Fahrt für Motorräder.
Abnahme und Start. — Die erſte Etatpe. — Von 81 geſtarteten
Fah=
rern erreichen 77 das Tagesziel.
Während die Reichsfahrt für Automobile bereits am Montag ihren
Anfang genommen hat, wurde die Parallel=Veranſtaltung, die Oſtweſt=
Fahrt der Motorräder, die — erſtmalig getrennt — ganz andere
Stref=
ken läuft, jedoch ebenfalls in Düiſſeldorf endet, erſt am Donnerstag 4
Uhr morgens geſtartet. Der Wettbewerb, der anſtelle der Sechstagefahrt
in Oberhof tritt, geht als größte tourenſportliche Veranſtaltung des
Jah=
res über eine Geſamtſtrecke von 1760 Kilometer und iſt von den
ſchwäche=
ren Maſchinen in vier, von den ſtärkeren in drei Fahrttagen zu
bewäl=
tigen. — Die Abnahme am Mittwoch verzögerte ſich inſofern, als
jeder Teilnehmer zwei Paßviſa für die Durchreiſe für Königsberg und
Danzig benötigte. Durch das Entgegenkommen der Behörden konnten
die Formalitäten in letzter Stunde an Ort und Stelle vorgenommen
werden. Das Ergebnis der Abnahme war ſowohl in Deutſch=Krone wie
in Frankfurt a. d. O. äußerſt günſtig; denn es waren faſt alle
Gemelde=
ten zur Stelle. Die kleinſten Klaſſen verzeichneten zirka 20
Konkurren=
ten, unter denen ſich auch die tüchtige Hanni Köhler=Berlin (DKW) und
der Franzoſe Sourdot (Monet Goyon) befanden. Bei den ſtarken
Klaſ=
ſen war, was die namhaften Fahrer betrifft, ebenfalls kein Ausfall
zu verzeichnen. Es konnten ſogar noch zwei Nachnennungen
berückſich=
tigt werden, und zwar in der 350er Klaſſe von Herm. Noack=Berlin
(Frera) und in der 750er Klafſe von Köppen=Berlin (Harley Davidſon).
Im einzelnen wurden abgenommen in der Klaſſe bis 350
Kubikzenti=
meter 8; bis 500 Kubikzentimeter 23; bis 750 Kubikzentimeter 7; über
750 Kubikzentimeter 2: Seitenwagen bis 350 Kubikzentimeter 0; bis
600 Kubikzentimeter 4 und über 600 Kubikzentimeter 7 Maſchinen.
Am Donnerstag morgen früh erfolgte in Frankfurt a. d. O. und in
Deutſch=Krone der Start zur 1. Etappe der Oſt=Weſtfahrt des ADAC.
für Motorräder. Die kleinen Maſchinen begaben ſich von Deutſch=Krone
aus auf die 343,1 Kilometer lange Reiſe nach Königsberg, während die
großen Maſchinen von 350 Kubikzentimeter an aufwärts die Strecke
Frankfurt a. d. O.—Königsberg i. Preußen zurückzulegen hatten. Von
81 an beiden Orten geſtarteten Fahrern trafen bis 6 Uhr abends 77 am
Etappenziel Königsberg ein. Als Erſter abſolvierte Fiſcher=Dachau mit
ſeiner 250 Kubikzentimeter=Zündapp ſein Tagespenſum; Fiſcher traf
bereits um 2,55 Uhr in K. ein. Gleich nach ihm folgten der DKW.=
Fahrer C. Müller und H. Schröder=Haſpe i. W. auf BMW.; Schade=
Fulda auf
DKW. war der Vierte. — Unterwegs gab es eine ganze
Reihe von Stürzen, die aber durchweg glimpflich abliefen. Leyer=Bad=
Homburg (Norton) wurde durch einen Sturz zwei Stunden aufgehalten,
erreichte aber dennoch rechtzeitig das Etappenziel. Weſchke=Naſtatt
(T.A. S.) zog ſich bei einem Sturz innere Verletzungen zu, ſetzte
trotz=
dem ſeine Fahrt fort, brach dann aber am Ziel bewußtlos zuſammen. —
Im Ganzen endete die Fahrt mit einem großartigen Ergebnis. Obwohl
die ſtarke Staubentwickelung die Fahrer ſehr beläſtigte, wurde allgemein
die Fahrtabelle nicht unweſentlich überſchritten. Lange vor der
feſtge=
ſetzten Zeit traſen die Fahrer rudelweiſe ein. Der Zeitgewinn betrug
durchſchnittlich zwei Stunden. Ausgeſchieden ſind bis jetzt nur ſehr
wenige Fahrer, von denen wir nennen: Machetzki Ber
n (Stock);
Klin=
genſchmidt=Staugard (D=Rad); Dehnel=Nürnberg (B9
V.); Weſchke=
Raſtatt (T.A. S.) — erſt nach Beendigung der Etappe — und Freidrich=
Berlin (Indian).
Kampfſpielſiegerehrung.
Der Ausſchuß für Leibesübungen hat in ſeiner letzten Sitzung das
Programm für die Kampfſpielſiegerehrung endgültig aufgeſtellt. Danach
wird der Feſtzug unter der Leitung von Herrn König in der
Reihen=
folge der Ankunft um 11 Uhr auf dem Platz am Schwimmbad
aufge=
ſtellt. Dieſer Zeitpunkt wurde mit Rückſicht auf den Gottesdienſt
ge=
wählt. Die aktiven Turner und Sportler treten im Dreß an, die
übri=
gen Teilnehmer im dunklen Anzug. Vereinsfahnen, Wimpel und
Schil=
der ſind mitzubringen. Pünktlich um 11 Uhr 15 Minuten ſetzt ſich der
Zug in Bewegung und marſchiert durch die Mühl=, Schul=, Eliſabethen=
Wilhelminen= und Rheinſtraße nach dem Muſeumsplatz. Hier werden
die Kampfſpielſieger von Staat und Stadt durch Ueberreichung von
Plaketten geehrt.
Mit dem Ehrenbrief des OSB. wurden ausgezeichnet:
Deuker Wilhelm, Sportverein Darmſtadt; Freher, Polizeimajor,
Heſſ. Schutzpolizei Darmſtadt; Hüg Georg, Kaufmann,
Sportvereini=
gung 04, Arheilgen=Darmſtadt; Mickel, Dr., Staatsanwalt, SV.
Darm=
ſtadt 98; Ohly, Max, Glaſermeiſter, T.= u. Spv. 1880, Mörfelden, Heſſen;
Schröck, Joſ., Gewerbelehrer, SV. Darmſtadt 98.
Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik.
Sportliche Vorführung beim Feuerwerk im Stadior
Bis zum Eintritt der Dunkelheit wird die Zeit für die Zuſchau
durch abwechſlungsreiche Vorführungen ausgefüllt. Daß dieſe P
grammnummern auch bei Dunkelheit zur Durchführung kommen, dür
den Reiz der Neuartigkeit erhöhen. Erſt kürzlich haben im Frankfur
Stadion Feuerwerke der gleichen Geſellſchaft ſtattgefunden, wobei eb
falls ſportliche Vorführungen bei Dunkelheit eingelegt waren.
Wembley=Ausſtellung in England hat auf dieſem Gebiete der nächtlick
Vorführungen bahnbrechend gewirkt und die eigenartigſten Wirkung
erzielt. So werden die Vorführungen im Stadion am Samstagabe
ein noch nicht betretenes Gebiet zeigen.
Fußball.
Turnen.
Radfahren.
Der Landesverband Heſſen im Bunde Deutſcher Radfahrer
veranſtaltet am Sonntag, den 5. September ein Straßenrennen „
Gro=
ßer Preis der Opelwerke. Der Start iſt in Frankfurt a. M. am
Sta=
dion. Die Strecke für Junioren beträgt 200 Km., für Alters=,
Ehren=
kranz= und Vereinsmannſchaftsfahrer 107,7 Km. Letztere paſſieren, von
Dieburg kommend, durch Speſſart= und Rhönring Darmſtadt
voraus=
ſichtlich um 9,46, erſtere um 12,38 Uhr. Die Fahrt geht ſodann weiter
über Arheilgen, Langen. Iſenburg zum Ziel nach dem Stadion in
Frankfurt a. M. — Nachmittags 3 Uhr finden auf der Nennbahn im
Stadion große Fileger= und Steherennen ſtatt.
Heffen, Verein für Leibesübungen, Darmſtadt, e. V.
Wie bereits berichtet, finden am Samstag und Sonntag, 4. und 5.
September 1926, in Tübingen die Meiſterſchaftskämpfe des Allgemeinen
deutſchen Turnerbundes ſtatt. Heſſen, V.f.L., ſtellt hierzu ſeine erſte
Handballmannſchaft, die im Südweſtdeutſchen Turnverband (
Unterver=
band des A.D.T.) mit einem Torverhältnis von 87 zu 12
Verbands=
meiſter wurde. Sie hat ſich in Tübingen den Meiſtermannſchaften des
Schwäbiſchen Tum= und Spielverbandes und des Verbandes Rheinland=
Weſtfalen zu ſtellen. Weiter entſendet der Verein zu den genannten
Kämpfen ſieben Turnerinnen und ſieben Leichtathleten. Die
Turnerin=
nen beſtreiten den Geräteſiebenkampf und den Handgeräteſechskampf
der aus rhythmiſchen und ſtraffen Freiübungen, ſowie aus Stab= und
Keulenübungen beſteht. In den letztgenannten Uebungen beſitzen die
Turnerinnen des Vereins große Fertigkeit. Unter ihnen befindet ſich
auch die jugendliche Kampfſpielſiegerin Käthe Wehrich, die ſich ſeit den
Kölner Kampfſpielen in ihren Leiſtungen noch bedeutend vervollkommnet
hat. Wir wollen hoffen, daß alle Teilnehmer dem ſportlichen und
tur=
neriſchen Ruf unſerer Vaterſtadt neue Ehren hinzufügen.
Kegeln.
Kegelſport= und Werbewoche auf den Bürgervereinsbahnen vom 29.
Auguſt bis einſchl. 5. September. — Höchſtleiſtungen des 6. Tages.
1. Ehrenbahm (einmal 10 Kugeln): 1. Sattler, Eberſtadt, 53 Holz;
2. Köhler, Karl, Bensheim, 49; 3. Hörr, Hans (,„Chattia”) 47.
2. Induſtrie= und Werbebahn I (einmal 4 Kugeln): 1. Bangert,
Hch. („Kranz”) 29; 2. Lippert, Darmſtadt, 24; 3. Matheis, Darmſtadt, 24.
3. Induſtrie= und Werbebahn II (einmal 4 Kugeln): 1. Rech, A.
(Dienstag=Kl. Bürgerverein) 30 Holz; 2. Erbes, Frz. (D.K.K. 1911) 29;
3. Weber, Herm., Darmſtadt, 28.
Damenbahn (einmal 3 Kugeln): 1. Frau Thümmel („Nollendes
Glück”) 21 Holz; 2. Frau Lautenſchläger, Johanna, Darmſtadt, 19: 3.
Frau Heldmann („Rollendes Glück”) 18.
5. Verbandsklubriegenkegeln: (Fünfermannſchaften, fe Mann 20 —
zuſammen 100 Kugeln je Mannſchaft): „Fall um” I 432 Holz,
Einzel=
höchſtleiſtung Reinheimer, Peter, 96 Holz; „L.L. 1‟ 493 Holz,
Einzel=
höchſtleiſtung Grün, Gg., 102: „L.L. 1908‟ IT 427 Holz.
Einzelhöchſt=
leiſtung: Schmidtmer, L., 94 Holz; „L.L. 1908” III 444 Holz;
Einzel=
höchſtleiſtung Becker, Aug., 98. —
Heute, Samstag, beginnt das Kegeln bereits um 12 Uhr mittags.
Sportverein Darmſtadt 98—03 Ludwigshafen.
Das erſte Verbandsſpiel, das der einzige einheimiſche Bezirkslig
vertreter am morgigen Sonntag auf ſeinem eigenen Gelände zum Austr
zu bringen hat, ſieht dieſen, wie ſchon angekündigt, im Kampfe mit 1
Ludwigshafener Fußballgeſellſchaft 1903. Die Pfälzer treten nach ihr
Angabe mit folgender Mannſchaft an:
Völker
Bruenig
Beyler
Links Dauer Müller
Maier Feſer Schreier Scherer Koch.
Die Ludwigshafener haben alſo mit Ausnahme ihres Stürme
Scherzinger, dieſelbe Mannſchaft zur Stelle, mit der ſie auch die V
bandsſpiele der letzten Saiſon beſtritten haben. Immer noch muß a.
der Sturm als der beſte und gefährlichſte Mannſchaftsteil gelten;
beiden ſüddeutſchen Repräſentativen Feſer und Koch werden mehr
genügend dafür ſorgen, daß die Darmſtädter Hintermannſchaft Arb
bekommt. Die Frage, ob ſie dieſe bewältigen wird, hängt jedoch ni
allein von ihrer Standhaftigkeit, ſondern vielmehr noch davon ab,
wieweit der einheimiſche Sturm durch offenſives Spiel zur Entlaſtu
der Läufer und Verteidiger beitragen kann.
Es bleibt nur zu hoffen, daß ſowohl in dieſem wie in den folge
den Verbandsſpielen beide Mannſchaften ſich bewußt ſind, Vertreter 4
oberſten Klaſſe des Südd. Fußballverbandes zu ſein; mögen dah
beide Mannſchaften in jeder Spielphaſe daran denken, daß ihre Wür
dazu verpflichtet, nur mit ſportlich einwandfreien Mitteln zu kämpfe
Dann wird dieſes erſte Verbandsſpiel ſicherlich der genußreiche Kam
werden, der im Intereſſe einer Propaganda des Sportes notwendig
Außer dieſem Treffen trägt die Fußballabteilung des Sportverei
noch folgende Spiele aus: 2. Mannſchaft gegen die gleiche des V.f.”
Germania Pfungſtadt in Pfungſtadt und die 3. Mannſchaft gegen 1
Junioren des V.f.B. Heidelberg.
Der Sportverein 98 weiſt ſeine Mitglieder darauf hin, daß Einla
karten zu dem morgigen Spiel nur gegen Vorzeigen der Nr. 10 d
Mitgliedskarte an der Platzkaſſe abgegeben werden. Die Kontrolle wi
ſtreng und unnachſichtlich durchgeführt werden.
Union 1913 Darmſtadt—Sportdgg. 04 Arheilgen.
Nachdem ſich die beiden Mannſchaften erſt am vorigen Samstag
einem Privattreffen gegenübergeſtanden haben, treffen ſie ſchon wied
am morgigen Sonntag, und zwar dieſesmal in einem Verbandsſpiel au
einander. Wie das Ergebnis des Spieles vor acht Tagen, 3:2 f
Arheilgen, beweiſt, iſt auch in dieſem Jahre die Spielſtärke der beid
Mannſchaften gleichſtark. Unverſtändlich iſt es, daß die Verbandsbehörd
nachdem ſchon ein Bezirksligaſpiel hier ſtattfindet, auch dieſes Treff
in Darmſtadt feſtſetzte. Man ſollte doch mehr Rückſicht auf die Finan
lage der Vereine erwarten dürfen. Trotzdem werden es aber nie
wenige ſein, die ihre Schritte zu dem um 3 Uhr auf dem Platze an d
Heidelbergerſtraße ſtattfindenden Spiele lenken. — Die Liggerſatzman
ſchaft beteiligt ſich ebenfalls an den Verbandsſpielen der Kreisliga m
muß ſich aus dieſem Grunde nach Arheilgen begeben, um gegen der
Ligaerſatzmannſchaft im Punktſpiel anzutreten. — Die Meiſtermannſche
mißt anſchließend an das Ligaſpiel ihre Kräfte mit der erſten Elf d
Sportvereins König und wird ſich gehörig anſtrengen müſſen, wer
ſie den Sieg vom Vorſpiel wiederholen will.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt.
Am Sonntag, den 5. September empfängt die Spielvereinigung
den Serienſpielen die erſte und zweite Mannſchaft der Freien Tur
gemeinde Arheilgen. Die Gäſtemannſchaft iſt als Meiſterkandidat a.
zuſprechen, nachdem ſie punktgleich mit Sppendlingen an zweiter Stel
ſteht. Die Spielſtärke der Mannſchaft iſt erheblich, beim Vorſpi
unterlag Darmſtadt mit 1:6 Toren. Das Spiel beginnt um 12.30 Ul
auf dem Sportplatz Windmühle.
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gefüttert; ſie haben in 27 Tagen 86 Eier
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Nummer 245
Samstag, 4. September
Börſe und Geldmarkt.
Von den verſchiedenen Problemen, mit denen ſich die
Börſenſpeku=
lation in der letzten Zeit beſchäftigte, hat nur die Frage der
Lohn=
differenzen im Ruhrbergbau bisher eine Klärung erfahren. Der
Schiedsſpruch iſt für verbindlich erklärt und damit die Gefahr eines
Ausſtandes vermieden worden. An der Börſe hat dieſe Regelung eine
günſtige Kommentierung und das Kursniveau der Kohlenaktien eine
er=
hebliche Steigerung erfahren. Man geht dort anſcheinend nicht auf die
Wirkungen der höheren Bergarbeiterlöhne ein, die ſich dann bemerkbar
machen werden, wenn der deutſche Bergbau nach dem Abbruch des
eng=
liſchen Kohlenſtreiks alles daran ſetzen muß, in dem zu erwartenden
un=
gemein ſcharfen Wettbewerb mit den engliſchen Gruben ſeine fetzt etwas
günſtigere Poſition auf dem Weltmarkt zu behaupten. Es iſt
ſelbſtver=
ſtändlich voxauszuſehen, daß die Engländer auf jede Weiſe verſuchen
werden, ihre alten Abſatzgebiete wieder zurückzuerobern. Man iſt
dar=
über im klaren, daß im Verlauf der nächſten Jahre, in England
die=
fenigen Organiſationen der Gruben gebildet werden, die als Gegenkon
trahent bei den dann beginnenden Verhandlungen über beſtimmte
Ab=
reden mit den deutſchen Gruben (in der Preis= bzw. Abſatzfrage)
auf=
treten können. Die Stärke des deutſchen Bergbaues zu fener Zeit wird
die Quote beſtimmen, die ihm zugebilligt wird. Die Entwicklung der
nächſten Jahre wird alſo lange das Schickfal unſeres Kohlenbergbaues
maßgebend beeinfluſſen. Da dieſem keine ſtaatlichen Subventionen zur
Verfügung ſtehen, werden alle Kräfte angeſtrengt werden müſſen, um den
harten und ſchweren Kampf auf dem Weltmarkt gut zu überſtehen.
Dieſe Erwägungen darf man an der Börſe nicht außer Acht laſſen,
wenn man ſein Urteil über die Art der Beendigung des Lohnſtreites
fällt.
Ueber die Kombinattonen, die den „Elektrotruſt” und die
Ausdeh=
nungsabſichten der Farbengruppe angehen, iſt durch die
Generalver=
ſammlung der J.G.=Farbeninduſtrie A.=G. bzw. das Communigus des
Siemenskonzerns zur 30 Millionen=Dollaranleihe dagegen keine
Auf=
klärung geſchaffen worden. Die Phantaſie der Börſe kann daher,
nament=
lich in der Farbenangelegenheit, ungeſtört weiter arbeiten. Daß ſie es
tatſächlich tut, zeigt die an einem Tage erfolgte Steigerung der
Rheini=
ſchen Braunkohlenaktien auf Gerüchte über einen Umtauſch 1:1 in
Far=
benaktien. Den Dementis ſcheint die Börſe wenig Vertrauen zu
ſchen=
ken, ſo daß ſich ſchon förmlich das Schlagwort einer „Hauſſe in Dementi
werten” gebildet hat. Wenn auch verſchiedene Verwaltungen in neuerer
Zeit mit Dementis arbeiteten, die ſich ſpäter als unzutreffend
heraus=
ſtellten, ſo dürften die in dieſem Falle auftretenden Zweifel der
Speku=
lation an der Richtigkeit der Erklärungen des Farbenkonzerns doch zu
weit gehen. Die Feſtigkeit der verſchiedenen Spezialwerte gibt der
Börſe neu
rdings aber nicht mehr einen ſo ſtarken Nückhalt, wie noch
vor Woch
riſt. Inzwiſchen hat der Ultimo das Geſchäft nachhaltiger
und länger beeinflußt, als man erwartete, ſo daß die hier ſchon
wieder=
holt angeſtellten Ueberlegungen über die Entwicklung des Geldmarktes
zum Herbſt auch an der Börſe diskutiert wurden und die
Unterneh=
mungsluſt hemmten. Außerdem iſt zu berückſichtigen, daß in der
kom=
menden Woche das jüdiſche Neujahrsfeſt den Börſenbeſuch und die
Um=
ſätze zwei Tage (Donnerstag und Freitag) ſehr einſchränken wird,
da=
nach aber die Medioabwicklung nicht mehr weit iſt. Die optimiſtiſchen
Monatsberichte der Großbanken wirkten ſich daher kursmäßig kaum aus.
Die leichte Beſſerung unſerer Wirtſchaftslage iſt ja auch in dem
gegen=
wärtigen Kursniveau bereits eskomptiert. Die Lage am Geldmarkt
wird von der Commerz= und Privatbank ſehr richtig dahingehend
charakt
iſiert, daß man nicht von einem Geldmangel, wohl aber von
einer gewiſſen Verſteifung des Geldes in dieſem Herbſt zu ſprechen
haben werde. Für die =Zukunft des deutſchen Geldmarktes werde,
ab=
geſehen von den Konjunkturmomenten, die Frage des Bedarfes der
öffentlichen Hand von beſonderer Bedeutung ſein. Soweit das Reich in
Frage kommt, wird nach den neueſten Erklärungen des
Reichsfinanz=
miniſters an eine Anleihemiſſion bzw. die Ausgabe neuer
Schatzan=
weiſungen (d. h. für die nächſten Mongte) nicht gedacht. Der Börſen=
Geldmarkt zeigt nach dem Auguſt=Ultimo nur eine langſame und bisher
noch kaum ſpürbare Entſpannung, weniger hinſichtlich der
bereitſtehen=
den Mittel, als der Zinsſätze; Tagesgeld ſtellt ſich auch jetzt noch auf
6 bis 7 Prozent
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 3. September.
Der heutige Börſenbeginn war inſofern eine Enttäuſchung, als man
vorbörslich infolge der verſchiedenen günſtigen Motive mit einer
Beſe=
ſtigung der Tendenz gerechnet hatte. Das Reparationsabkommen des
Reichsfinanzminiſters mit dem Reparationsagenten, das eine
begrüßens=
werte Erleichterung in der Daweszahlung bringt, die Meldungen über
eine ſtarke Nachfrage nach Ruhrkohle in den letzten Tagen und die
ge=
ringfügige Entſpannung am kurzfriſtigen Börſengeldmarkt blieben auf
die Haltung der Aktienmärkte ohne Eindruck, da die Unternehmungsluſt
infolge des Ausbleibens der zweiten Hand an den Terminmärkten und
der bevorſtehenden Hemmung des Börſenverkehrs durch die hohen
jüdi=
ſchen Feiertage in der nächſten Woche, ſowie bei dem bald
darauffolgen=
den Mediotermin ſtark beeinträchtigt wurde. Die Börſenſpekulation
ent=
ledigte ſich teilweiſe weiterer Engagements, ſo daß die Haltung
wäh=
rend der erſten Stunde eher unſicher und uneinheitlich war. Einzelne
Spezialwerte, wie Rheiniſche Braunkohlenaktien, bei denen man einen
Umtauſch in Farbenaktien trotz des erfolgten Dementis erwartet und
Niebeck Montan, deren Vorſtand gegen das bisherige Umtauſchangebot
der Farbengruppe als unzureichend opponiert (plus 6 Prozent). Ferner
Anglo=Guano, in denen auswärtige Käufe vorlagen (plus 4,5 Prozent),
erfuhren zwar bedeutende Steigerungen, ſtellten damit aber
Ausnahme=
bewegungen dar. Am Deviſenmarkt bröckelten die lateiniſchen Valuten
leicht ab. Die Anſpannung des Statuts der Bank von Frankreich
brachte in Reaktion auf die letzttägige Befeſtigung etwas
Frankenmate=
rial heraus. London=Paris 164,5; London=Brüſſel 175,5; und London=
Mailand 133,5. Sonſtige Valuten kaum verändert. New York=London
4,8662,5: New York=Berlin 4,1995. Geld mäßig erleichtert, Monatsgeld
5,75—6,75. Warenwechſel zirka 5,5 Prozent.
Im weiteren Verlauf der Börſe wurde die Tendenz ausgeſprochen
matt. Man bemerkte in der zweiten Stunde größere Abgaben auf allen
Marktgebieten, namentlich zu den Kaſſakurſen.
Privatdiskont kurze
Sicht 4½= Prozent, lange Sicht 4,75 Prozent. Die Börſe ſchloß in
ge=
drückter Tendenz und zu den niedrigſten Tageskurſen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 3. September.
Die Börſe ſteuert wieder nach und nach einer lebhaften und feſten
Tendenz zu. Hervorgerufen wird dies in erſter Linie durch die
Be=
ſeitigung der Beſorgniſſe hinſichtlich des kommenden Geldmarktes, die
Ende vergangenen Monats das Börſengeſchäft ſtark eindämmten. Das
Publikum hält ſich den Geſchäften an der Börſe zwar immer noch fern,
aber die Kuliſſe war dafür heute um ſo tätiger. Auch das Abkommen
mit dem Reparationsagenten und die im Zuſammenhang damit
ver=
öffentlichten Auslaſſungen über die ziemlich günſtige finanzielle Lage
des Reiches übten eine nicht zu unterſchätzende Einwirkung auf die
Tendenz aus. Schon vorbörslich waren daher beträchtliche
Kursſteige=
rungen feſtzuſtellen, die ſich mit Börſenbeginn noch vergrößerten und
auch allgemeiner wurden. Aber nicht nur der Effektenmarkt erfreute ſich
eines regen Zuſpruches, ſondern auch der Rentenmarkt war heute der
Schauplatz einer ſehr regen Geſchäftstätigkeit, verbunden mit
anſehn=
lichen Kursſteigerungen. Den Mittelpunkt des Geſchäftes bildete aber
der Montanmarkt, auf dem unter Führung von Rheinſtahl (plus
Prozent) lebhafte Umſätze ſtattfanden. Auch die Aktien der
Braun=
kohlenunternehmungen waren wieder ſehr gefragt. Rheiniſche
Braun=
kohle zum erſten Kurs plus 7 Prozent. J. G.=Werte eröffneten 2
Prozent höher auf die heutigen Ausführungen eines hieſigen
Handels=
blattes über die Ausſichten der Chemieinduſtrie. Deutſche Banken und
Schiffahrtswerte waren ebenfalls weiter befeſtigt, traten aber etwas in
den Hintergrund, nur Deutſche Bank zeitweiſe in lebhafter Nachfrage.
Oeſterreich. Banken weiter geſucht. Von Elektrowerten waren dagegen
nur A. E. G. behauptet, die übrigen aber bis 2 Prozent niedriger
Auch Auto= und Maſchinenaktien gaben in der Hauptſache etwas nach.
Eine Ausnahme machten Frankfurter Maſchinenfabrik, die abermals
um 7 Prozent anzogen und ferner Dyckerhoff u. Widmann mit einer
Zprozentigen Kursbeſſerung. Deutſche Anleihen waren gut behauptet,
vereinzelt auch etwas höher. Groß war aber das Intereſſe für die
aus=
ländiſchen Renten, von denen beſonders Anatolier, Bagdad,
Oeſter=
reicher und Rumänen prozentweiſe nach oben geſetzt wurden. Auch der
Freiverkehr wies einige Kursbeſſerungen auf. Benz 83, Brown Bover;
123, Growag 50, Entrepriſe 8, Chem. Andrae 72, Frankfurter
Handels=
bank 85, Ufa 42, Unterfranken 93, Becker Stahl 30. Später wurde die
Haltung allgemein etwas ſchwächer. Die Tagesſpebulation nahm
Ge=
winnrealiſationen vor, die nicht ohne Kursverluſte vonſtatten gingen, de
es eben vollkommen an Kundenaufträgen fehlt. Gegen die erſten
No=
tierungen gab es dabei Kursverluſte von 1 bis 2 Prozent. Tägliches
Geld 5 Prozent. Die Nachbörſe war weiter ſchwach. Namentlich
J. G.=Werte wurden ſpäter noch ſtark abgegeben, ſo daß dieſelben ihre
anfänglichen Kursbeſſerungen vollkommen verloren.
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Loewe u. Co. . . . . . 1196.
14.125
10
T. Lorenz .. . . . . . . . /115.5
12.25 Nol. Kohle ...... . . . 1159.—
Lorod. Gummi.. . .
145.—
Orenſtein .. . ."
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21.*
73.75
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39. —
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5. —
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ütgerswerke ... . . . 1120.—
49-
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1437
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193.
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158.5
102.75
13.375
8.—
5.5
145
143.
126.7
6.5
62.7
61.
170.—
Deviſenmarkt.
belb / Brie
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Geld
53.16153.59 WlenD..Oſt. abe
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11.54
11.67Budapeſt. . . .
5.3
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2.0
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B
245
„3
ſ.
4.198/ X. 204 Danzig ....."
12.30 12.35/Athen .......
B1.02/ 31.2] Ranada ...."
ſ3.69 83.75/üruguan .....
3
7
1.44
779
3321
81.5‟
31
9 4 6t
4.7
4.199 4.1
4 185 4.135
3. 9.
Re
8.
2.
V.1
o4
„4.
133/ 2.245
395 21.4is
31.54
81.
8.8t
5.
4.199 4.209
8 185/ 8.135
Fritz Vogel Akt.=Geſ., Frankfurt a. M. Die Erledigung des
ſchwe=
benden Konkursantrages geſtaltet ſich deshalb ſo langwierig, weil die
Entſcheidung darüber von den ſeit längerer Zeit gepflogenen
Verhand=
lungen mit dem engliſchen Gläubiger Polikow abhängig war. Wie aus
der geſtrigen Gläubigerverſammlung gemeldet wird, beſteht begründete
Ausſicht, in der engliſchen Angelegenheit eine Einigung zu erzielen.
Die Deutſche Reichspoſi.
Der Briefverkehr hat ſich, wie die Deutſche Reichspoſt in ihrem
ſbeben erſchienenen Monatsbericht für Juli 1926 mitteilt, unmerklich
geändert, dagegen iſt der Paketverkehr etwas zurückgegangen. Trotz des
ungünſtigen Wetters im Juli hat ſich der Kraftwagenverkehr günſtig
entwickelt und nicht unweſentlich höhere Einnahmen als im Juni
ge=
bracht. Das Luftpoſtnetz iſt weiter verdichtet worden. Im
Auslands=
verkehr ſind zahlreihe Verbeſſerungen erzielt worden. Der
Poſtſcheck=
verkehr zeigt im Juli höhere Zahlen als in den einzelnen
zurückliegen=
den Monaten des Kalenderjahres. Es hat ſich gegen Juni erhöht die
Zahl der Poſtſcheckkunden um 2727 auf 877 259, der Umſatz um rd. 500
Mill. RM. auf 9800 Mill. RM., die Zahl der Buchungen um 3 Mill.
Stück auf 50,5 Mill. Stück und das Guthaben um 34 Mill. RM. auf
538 Mill. RM. Der Telegrammverkehr hat ſich um etwa 4 Prozent
gehoben. Aufgeliefert wurden rd. 3,2 Mill. Telegramme. Die Zahl
der Rundfunkteilnehmer iſt um 13000 auf 1237 063 (Ende Juli)
geſtie=
gen. Der Fernſprechverkehr hat in allen Zweigen (im Orts=, Bezirks=
und Fernverkehr) zugenommen. Der Kaſſenabſchluß für Juli zeigt in
den Einnahmen 24 Mill. RMM. mehr als im Juni. Die Einnahmen
haben das Monatsdurchſchnittsſoll um 1,3 Mill. RM. überſchritten.
Dies iſt hauptſächlich darauf zurückzuführen, daß im Juli größere
Vierteljahrsbeträge (Fernſprech= und Zeitungsgebühren uſw.)
verein=
nahmt worden ſind. Der Einnahmerückſtand für die erſten vier Monate
des Wirtſchaftsjahres beläuft ſich gegenüber dem Soll auf 71 Mill. RM.
Die Ausgaben haben ſich im allgemeinen planmäßig entwickelt. Die
Finanzlage der Deutſchen Reichspoſt läßt noch keine Beſſerung erkennen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Helvetia Konſervenfabrik Groß=Gerau, A.=G., Groß=Gerau. In dem
nunmehr vorliegenden Rechenſchaftsbericht für das Jahr 1925 teilt die
Verwaltung mit, daß an den beträchtlichen Verluſten einerſeits das
Maſſenangebot von in Schwierigkeiten geratenen Firmen oder deren
Gläubigern, andererſeits die mit erheblichen Verluſten getätigten
Vor=
verkäufe die Schuld tragen. Daneben erſtarke die Auslandskonkurrenz
von Jahr zu Jahr und erfahre durch die abgeſchloſſenen
Handelsver=
träge Unterſtützung. Wenn von der Regierung nicht mehr Nückſiiht auf
die Konſerveninduſtrie genommen werde, dürfte dieſer wichtige
Gewerbe=
zweig bald zum Erliegen kommen. Finanziell ſchließt das Jahr nach
Berückſichtigung des Gewinnvortrages von 33 194 RM. mit einem
Ver=
luſt von 991 997 RM. ab, da den ſtark verminderten Betriebseinnahmen
von 602 997 RM. (1549 969) die von 1 188 782 RM. auf 1584 678 RM.
angewachſenen Handlungsunkoſten uſw. gegenüberſtehen.
Abſchreibun=
gen erforderten außerdem 55 985 RM. (76 723). Die Verwaltung
bean=
tragt, den Verluſt einmal durch Heranziehung der bisherigen
Rück=
lagen von 400 000 RM. zu dechen, und zur Beſeitigung der
verbleiben=
den Unterbilanz und zur weiteren Abſchreibung das A.=K. im
Verhält=
nis von 2:1 zuſammenzulegen. In der auf den 31. Dezember 1925
ge=
zogenen Bilanz der Geſellſchaft, deren Aktien im Freiverkehr der
Mann=
heimer Börſe gehandelt werden, weiſen die Anlagewerte nur
gering=
fügige Veränderungen auf. Beteiligungen und Effekten erſcheinen mit
377 850 RM. (377 850) Kaſſa und Poſtſcheck mit 26 546 RM. (15 322);
Wechſel mit 204 456 RM. (131 122) und Vorräte mit 4 207 221 RM.
(4 148 937). Folgende in der vorigen Bilanz ausgewieſenen Poſten
keh=
ren nicht wieder: Debitoren 1650 631 RM., Betriebsmaterialien 46 656
RM. und Faſtagen und Emballagen 395 653 RM. Auf der Paſſiuſeite
haben ſich Kreditoren von 2 202 667 9
N. auf 922 961 9
N. vermindert
Akzepte dagegen ſind von 1 186 970 RM. auf 1857 694 RM. angewachſen.
Das A. bekanntlich 4 Mill. RM. und der Reſervefonds
400 000 RM. Trotz der Betriebsumſtellung werden die Ausſichten des
laufenden Jahres als nicht zufriedenſtellend bezeichnet.
Kapitalerhöhung bei der Richter=Baukaſtenfabrik in Mannheim. Die
G.=W., die unter demſelben Vorſitz, wie die der chemiſchen Fabrik
abge=
halten wurde, genehmigte den mit 25 938 Mark Verluſt (einſchließlich
18871 Mk. Verluſtvortrag) abſchließenden Rechenſchaftsbericht. Der
Bruttogewinn ſtellte ſich auf 327 659 Mk., Handlungsunkoſten auf 327 9:
Mark. Der Geſchäftsbericht führt im allgemeinen das gleiche wie der
der chemiſchen Fabrik aus, betont beſonders, daß die auf der
Frühjahrs=
meſſe hereingenommenen Aufträge zu alten Preiſen geliefert werden
mußten, während im Juli des Jahres eine Preiserhöhung notwendig
wurde. Dadurch wurde das Ergebnis des Jahres weſentlich
beein=
flußt. Auch hier wirkte ſich ein Streik ungünſtig aus. Im übrigen
ſagt der Bericht, daß in Mah Yong=Spielen ein erheblicher Rückgang zu
verzeichnen iſt. So ſchnell das Spiel volkstümlich geworden war, ſo
ſchnell verſank es wieder in der Unmaſſe der anderen Geſellſchaftsfpiele.
Der Verluſt wird u. a. auch auf dieſen Mißerfolg bei den Mah Yong=
Spielen zurückgeführt. Im ſelben Maße, wie die chemiſche Geſellſcha
reduziert die Baukaſten=Geſellſchaft ihr A.=K. im Verhältnis von 3:2
„ h. von 375000 Mk. auf 187 500 Mk.( Vorzugsaktien nunmehr 50 000
Mark). Das Stimmrecht der Vorzugsaktien wurde ebenfalls beſeitigt
und die 4 Prozent Vorzugsdividende in eine Kumulative von 6 Prozent
erhöht. Die Neuwahl des Aufſichtsrates ergab hier: A. Eversbuſch,
Direktor Hackmann, Kommerzienrat Adolf Richter=Nudolſtadt und Dipl.=
Ing. Sabersky=Müßigbrodt
Hageda=Handelsgeſellſchaft deutſcher Apotheker A.=G. In der
Auf=
ſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, einer demnächſt einzuberufenden
Ge=
neralverſammlung eine Kapitalserhöhung um 2 193 000 RM.
Stamm=
aktien mit halber Dividendenberechtigung für das laufende
Geſchäfts=
jahr 1926 vorzuſchlagen. Den bisherigen Stammaktionären ſoll hieraus
ein Sonderangebot im Verhältnis von nominell 200 RM. alten zu 100
RM. neuen Aktien zu einem Kurs gemacht werden, der noch nicht
end=
gültig feſtgeſetzt iſt, ſich aber vorausſichtlich um 112 Prozent bewegen
dürfte.
Brandfarter Karbdernhe Boul d. urpt. keud.
Staatspapiere
)Deutſche
6‟.%Reichsp.=Sch.
p. 1. 10. 30 .../ 99.25
7% Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 20/ 98.45
6‟/.% H. V.=Sch.
1. 1. 4. 29
97
6/,%0 Pr. St.=Sch.
1. 3. 29 .
—
B l,0 Pr. St.=Sch.
1. 10. 30
72½ Sächſ. Fr.=Sch.
29
. 1. 7.
98
7%0 Sächſ. Fr.=Sch
1. 7. 30 .
98
6,%Württ. F. Sch.
p. 1. 3. 29 ..
—
Vorkriegsanleihen
5% D. Reichsanl. 0.4825
D. Reichsanl".
4% D. Schutzgb. v.
08—11 u. 13...
6.49
4% D. Schutzg. v. 14 6.49
% Preuß. Konſ.
4% Baden......"
—
4¾Bayern ....."
Heſſen....... 0.4
4% Württembergerl 0.43
b) Ausländiſche
5%Bos. E. B. 19141 40‟
5% L. Inv. 1914
4½½ „ 1898 ...! —
4½% 1902 ... 5.10
4½
.....
5% Bulg. Tabal02/ 28.5
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
—
4½%Oſt. Schatz. 14
%Oſt. Silberr.. 5.*
4¾ „Goldr ...!
4% „einh. N. kon) 2.8
% Port. (Spz.) II
5% Rum.am. R. 03
4½% „ Gold. 13..
4½ „ am. konv.
4% „ am. 05. . .
42Türk. (Adm.)03
% Türk. Bagd.
(Bagd.) II
4½
4% „ 1911 Zoll.
4½% Ung. St. 191.
ſt. 1914
4½%
„ Goldr. . .
St. 10 „
Kronr.
48
3% „ Eiſ. Tor, 6.
Außereuro=
päiſche
5% Mex.am. inn.
äuß. 99 .
42 „ Gold 04,ſtf.
konſ. inn..
2%o „ Frrigat.
3½ Tamaulipas I
Sachwert=Schuld
verſchreibungen
Mit Zinsberech
nung
1 0% Berl. H.=Bk. G.
zo Berl. St.=Gold.
Darmſt. St.=G.
). Hyp.=Ban
98
ing., Goldpf.
8% Frif.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr..
3%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.. .
5% Frif. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.. . .
Komm. Ldb. D.
Goldſchuldver. ..
217
13.45
19.5
20.4
2.75
241,
Aa
190
82 Geſſ Ldb. Gold.
10% Komm=Elektr.
Mark (Hag.) Gold
Mannh. St.: G.
Lainz St.=G.
% Naſſ. Ldb. Gold
Pfälzer H.=B
Boldpfanbbr. . .
Pforzh. St.=G.
8% Pr. C.=B.=Cr.=B
Goldpfandbr..
h. Hyp.=B.
„VRh. St.=W. 21
100 Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk., Goldpf.
Südb. B.=Cr.=B.
Goldpfandbr. . . .
Ohne
Bins=
berechnung
59 Bdw. Kohl. 23
6 % Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog
23
5% Roggen . 23
O Pr. Kaliw. ..
0 Pr. Roggenn
5 % Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp..B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. .
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frif. Pfandbr.=Bi.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp. =u. Wb.
Meining. Hyp.Bi
Nordd. Gr.=Cr.=Bk
Pfälz. Hyp.=Bt. .
Preuß. Vod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
104
94
101
00
94.5
100
100
110.25
2
100
6.75
5.65
2.07
14.45
11.55
13.32:
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Sübd. Bodenkr.
Württ. Hhp.=Bk...
Staatl. od. prov.
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Heſſ. L.=Hyp.=B..
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4¾Dux. Bdb Em.91
93
4%
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
4%0
abg.
4½ Kaſchau=Oderb.
abg
%
D Oſt. Nwſtb. 74
6
Südb. (2).
2,60 Alte „
teue
Si. un
73
Oſt. Staatsb. 83
Oſt. .. 1.b.8.
Oſt. 9. 0
ſt. . 1885
Oſt. „
Frg. Ne
aab Oebbg. 83
„
v
97
2 Rud Silber.
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Bad. Bk. ..... .."
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10.17
9.6
11.5
17.6
107
6.7
11.5
14.7
14.2*
N
19.
19.2*
9=
5.9
20.5
17.8
121.25
Karmer Bankb.
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1.
27
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142.5=
114.5
26.5
139.75
138.
141.5
15
24.75
141.5
.2
5.05
148
100
154.2-
167
129.75
141.5
149.5
121.5
243.75
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105
252
9.
3
150
342/
48
138
57.25
56
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161
1615),
100.5
69.75
Geite 12
Samstag, den 4. September 1926
Nummer 245
Konkurßnachrichten and dem Oberlandeigerichtsbeytrk Darmſtabt.
Friedberg (Heſſen): Eduard Marquardt in Rodheim v. d. H.
Geſchäfts=
aufſicht aufgehoben; Fa. Hermann Demmerling. Konkursverfahren
auf=
gehoben — Bensheim: Kaufmann Siegfried Wertheimer,
Geſchäftzauf=
ſicht aufgehoben. — Mainz: Siegmund Hirſch, Warenagent
Geſchäftsauf=
ſicht beendet.
fm. Pforzheimer Edelmetllnotierungen am 3. September. Edelmetalle
notierten folgende Großhandelspreiſe: Barrengold das Gramm 2,795 Mk.
(Geld), 2,812 Mk. (Brieß); Platin, handelsübliche Ware, das Gramm
13,50 Mk. (G.) 14.40 Mk. (B.). Feinſilber das Kilogramm 85 Mk. (G.),
85,90—87,40 Mk. (B.). Tendenz: ruhig.
Die internationale Rohſtahlgemeinſchaft bedroht. Während nach
belgiſchen Nachrichten am geſtrigen Tag lediglich von noch beſtehenden
kleinen Differenzen im belgiſchen Lager geſprochen wurde, ſcheinen ſich
die Meinungsverſchiedenheiten nunmehr doch erheblich zugeſpitzt zu
haben. Wie der „Deutſche Handelsdienſt” aus zuverläſſigen belgiſchen
und luxemburgiſchen Quellen erfährt, ſoll die belgiſche Eiſeninduſtrie,
entſprechend ihrer urſprünglichen Abſicht doch eine Neuregelung der
Länder bzw. Ausgleichsquoten der einzelnen Länder, die in dem
inter=
nationalen Eiſenpakt zuſammengeſchloſſen werden ſollen, verlangen.
Falls es der belgiſchen Negierung nicht gelingen ſollte, zu intervenieren
— die Ausſichten dazu erſcheinen jedoch gering — ſo dürfte es kaum
möglich ſein, die Unterſchrift Belgiens bis zum 15. September zu
be=
kommen, ſo daß neue Verhandlungen die Bildung der internationalen
Rohſtahlgemeinſchaft vorläufig in Frage ſtellen dürften.
Zur amerikaniſchen Wirtſchaftslage. In der Monatsüberſicht der
National City Bane wird die Geſchäftslage als ſehr befriedigend
be=
zeichnet. Alle Anzeichen ſeien vorhanden, daß der Umfang des
Herbſt=
geſchäftes einen Rekord darſtellen wird. Die Lage in der Textilinduſtrie
wird zuverſichtlicher beurteilt, hauptſächlich wegen der Stetigkeit der
Baumwollpreiſe. Die Vorräte ſeien klein, während umaekehrt die
Um=
ſätze in ſtetigem Steigen begriffen ſind. Auch für Wollwaren nehmen
die Beſtellungen laufend zu.
Produktenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 3. September. Weizen 28,50,
Rog=
gen 20,50—20,75, Hafer nicht notiert. Braugerſte 25—B, Weizenmehl
42—42,25, Roggenmehl 31,50, Weizenkleie, fein 9,50, Weizenkleie, grob
10—1050, Roggenkleie 10,50, Biertreher 15, Kleeheu 7, Wieſenheu
6.50—6,75, Weiße Bohnen 24. Haferflocken 28,50, Graupen 30—31.
Tendenz: Unregelmäßig. Gute Qualitäten gefragt.
Frankfurter Produktenbericht vom 3. September. Zum
Wochen=
ſchluß ſchwächte ſich die Tendenz am hieſigen Markt abermals etwas
ab. Weizen und Weizenmehl mußten um je 25 Pfennig nachgeben.
Man notierte: Weizen 205, Noggen 21— 21.25, Sommergerſte B—26,
Hafer inl. 18,50—19, Mais 18,25, Weizenmehl 41—51,25, Roggenmehl
31.
32, Weizenkleie 9. Noggenkleie 10.50.
Berliner Produktenbericht vom 3. September. Die ſchwächeren
Aus=
landsberichte blieben auch auf den Berliner Produktenmarkt nicht ohne
Ginfluß. Das Angebot in Weizen iſt merklich niedriger geworden, die
Mühlen halten mit ihrer Kaufluſt zurück. So mußte Weizen am
Loko=
wie Terminmarkt durchweg 2 Mark einbüßen. Roggen iſt vom
In=
lande wieder vermehrt am Markt, daher auch etwas nachaibiger. Hier
beſteht Frage nach der Küſte, aber auch ſolche ſeitens der Mühlen. Auch
im Zeithandel zeigt ſich dasſelbe Bild. September= und Oktober=
Lie=
ferung 1 Mark niedriger. In Hafer kommt das Exportgeſchäft nur
recht langſam in Gang, die Preiſe zeigen nur geringfügige
Verände=
rungen. Gerſte in mittleren Qualitäten eher etwas ſchwächer. Mehl in
Uebereinſtimmung mit den Getreidepreiſen niedriger, das Geſchäft ruhig.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 3. September. (Priv.=Tel.)
Weizen: Spekulative Abgaben verliehen dem Markt im
Anfangs=
verkehr eine ſchwache Haltung. Später wurden ungünſtige
Witterungs=
berichte bekannt, die im Verein mit Glattſtellungen vor den Feiertagen
zu einer befeſtigten Tendenz führten. Die Termine ſchließen 2 C.
höher.
Mais: Der Markt verkehrte in feſter Haltung auf Baiſſedeckungen
und die Feſtigkeit des Kaſſamarktes. Die Termine gewannen 2 C.
Hafer: Der Markt verlief in ſtetiger Haltung bei ruhigem Geſchäft.
Baumwolle: Im Anfangsverkehr war die Haltung ſtetig in
Er=
wartung des Regierungsberichtes und auf Klagen über Inſektenſchäden.
Später wurde die Tendenz ſchwach auf Glattſtellungen, ſo daß die
Termine teilweiſe bis zu 20 Pkt. nachgehen mußten.
Kaffee: Niedrigere braſilianiſche Kabel und ſchleppende heimiſche
Nachfrage führten zu einem abgeſchwächten Marktverlauf.
Zucker: Im Anfangsverkehr zeigten die Raffinerien Kaufreſerve.
Auf billigereres Angebot der kubaniſchen Eigner wurde dann die
Hal=
tung abgeſchwächt. Später wurde indes eine lebhafte
Auslandsnach=
frage beobachtet, ſo daß die Haltung ſtetig wurde.
Kakao: Die Kaufreſerve der Fabriken ſowie Liquiſationen und
Hedgesverkäufe führten zuerſt einen ſchwachen Marktverlauf herbei. Im
Schlußverkehr wurden jedoch Käufe des Auslandes beobachtet, ſo daß
der Markt feſt ſchloß.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Farbenkonzern hat den reſtlichen Betrag des A.K. der Eva
ereworben und damit ſeine Poſition auf dem Bergin=Gebiet verſtärkt.
Wie gemeldet wird, iſt die von der Kommerz= und Privatbank übe
nommene ſprozentige reichsmündelſichere Goldanleihe der Stadt Ki
von 1996 infolge ihres günſtigen Zeichnungskurſes von 9034 Prozer
untergebracht.
Nach einer Speherer Meldung wollen die Pfalz=Flugzeugwerke i
Speher ihren Betrieb wieder aufnehmen.
Die in letzter Zeit geführten Verhandlungen zu einem Zuſammer
ſchluß der Gotha=Waggonfabrik A. G. mit anderen Gruppen haben bis
her zu einem Abſchluß nicht geführt.
Aus Wien wird gemeldet, daß die Entwicklung der Staatseinnahmel
des erſten Halbjahres außerordentlich günſtig ſei. Die geſamten Ein
nahmen ſind um rund 40 Mill. Schilling höher, als urſprünglich von
geſehen war, während die Ausgaben keine Steigewung erfahren haben
Verſchiedene belgiſche Zechen erhöhten infolge der kürzlich erfolgtel
Lohnerhöhungen die Kohlenpreiſe um 5—10 Fr. die Tonne.
Die Julizahlen des däniſchen Außenbandels geben der ſchlechter
Lage der däniſchen Induſtrie Ausdruck. Die Einfuhr im Monat Jul
belief ſich auf 107 Mill. Kr., die Ausfuhr auf 126 Mill. Kr. Im erſter
Halbjahr 1926 betrug die Einfuhr 909 Mill. und die Ausfuhr 910 Mill
Kronen.
Die Bank Polſki hat vor kurzem einen Betrag von 3,3 Mill. Doll.
nach New York überwieſen, um dort eine Sonderreſerve zur Zloty=
Stützung zu halten. Der zweite Dekadenausweis für Auguſt zeigt eine
weitere leichte Erhöhung der Goldreſerve auf 135,3 Mill. Zloty.
Im Juli wurden 194 000 Tonnen Eiſen= und Stahlerzeugniſſe aus
den Vereinigten Staaten ausgeführt und 82 000 Tonnen in der gleichen
Zeit importiert.
Die Gaſolinvorräte in den Vereinigten Staaten haben im Juli um
2 500 000 Faß abgenommen.
Wie verlautet, plant die Republik Columbia, im nächſten Jahre eine
Anleihe aufzunehmen in Höhe von 100 Millionen Dollau für Bahn= und
Straßenbauten.
Im Verlaufe der augenblicklichen Auktionsſerie in Sydney gelangten
an einem Tage 11 250 Ballen zur Verſteigerung. In der Hauptſache
wurde mittlere Ware angeboten. Die Konkurrenz zwiſchen deutſchen,
engliſchen, franzöſiſchen und japaniſchen Käufern war ſehr lebhaft.
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Nummer 245
Samstag, den 4. September 1926
Geite 13
Das Trapez.
8)
Ein Fliegererlebnis von Otto Fuchs.
(Nachdruck verboten)
Ich erinnere mich an einen Trapezakrobaten, den ich irgemdtvo
einmal im Zirkus geſehen habe. Der ſchwang ſich von der einen
Seite des hohen Gebäudes bis zur anderen, wo er ſich mit
ge=
ſchickten Händen an einem zweiten Trapez ſing. Das Publikum
ſchrie auf, als er ſich losgelaſſen hatte, und verfolgte atemlos den
gewagten Bogen ſeines Fluges. Wo werde ich mich feſthalten,
wenn mein Schwung zu Ende geht? Mir wird kein Trapez vom
Himmel zugeworfen. Ich werde ins Leere greiſen. Wann? ..
Jetzt ... nein. Konme ich am Ende doch noch hinüber in die
deutſchen Gräben? Unſinn. Iſt es denn nicht einerlei, ob ich
mir hier den Schädel einſtürze oder dort? Aber wenn ich
lan=
dete? Wenn ich underletzt bliebe bei dem Bruch, der
unvermeid=
lich iſt? . . . So würde ich gewiß von den Franzoſen erſchlagen.
Man weiß ja, wie es in ſolchen Fällen zugeht. Und ich begreife
ſogar, wie jetzt da unten der Haß kocht und die ohnmächtige Wut
über den deutſchen Erfolg. Man zieht eben vielleicht die Leichen
unter den Trümmern hervor, gräßlich entſtellt natürlich. Und
ich muß an all die Todesſtürze, an all die grauenhaften Bilder
von Abſchüſſen denßen, an meine eigenen Luftſiege. Diesmal
aber bin ich nicht Zuſchauer, ah, gewiß nicht! UInd ich verſuche,
mir das Gefühl vorzuſtellen, wenn beim Aufprall die Beine in
den Leib getrieben werden, wenn die Stirn auf die Karoſſerie
aufſchnnettert. Ich bin beim Schlittſchuhlaufen einmnal auf die
Naſe gefallen . . . ſo ähnlich wohl . . . und ich betaſte mit einem
blöden Lächeln den gepolſterten Wulſt vor meiner Bruſt.
Ueber=
haupt dieſe letzte Sekunde beſchäftigt mich: Wenn in raſendem
Sturze die Erde auf einen zufliegt . wenn man beſtimmt
weiß, es iſt kein Trapez da . . . wenn ſich die Spitze des Rumpfes
ſchon in den Boden bohrt, der ſich öffnet . .. wenn in der
Staub=
wolke mit Berſten und Krachen die Flügel brechen und man ſelber in
ſich zuſammenrutſch: wie eine Ziehharmonika! Ich betrachte meine
Geſtalt. Jetzt bin ich noch groß und von menſchlichen Formen,
und nachher werde ich ein kleiner häßlicher Klumpen ſein. Und
was werde ich in dem Augenblick der Verwandlung denken?
Man ſagt gemeinhin, das ſpüre man nicht mehr. Neulich erſt,
als der kleine ſchneidige Berthold aus der brennenden Maſchine
ſprang, 500 Meter hoch, wurde behauptet, er ſei ſicher ſchon
wäh=
rend des Falles bewußtlos geworden. Aber ich glaube nicht
daran. Im Gegenteil. Sicher wird das Bewußtſein geſteigert
zu geradezu mikroſkopiſcher Schärfe. Es wird fähig werden,
Wahrnehmungen von unausdenkbarer Feinheit und Fülle zu
machen, es wird im Bruchteil einer Sekunde Tage, Jahre,
Ewig=
keiten durchlaufen. Es muß eine reiche Sekunde ſein. Und wie
wird man das Anbrechen der ewigen Klarheit empfinden?
Freu=
dig? Schmerzhaft? Ach nein, viel, viel größer! Unſagbar
er=
haben ... heilig. Ja, das iſt es. Heilig. So muß es ſein.
Indeſſen fliege ich einſtweilen noch immer, gleite 100 Meter
hoch über die feindlichen Gräben, ſteuerlos, kampfunfähig, ein
berlorener Mann. Aber wenngleich ich auch in der vorletzten
Sekunde lebe, bis zur allerletzten, bis zu jenem kritiſchen
Augen=
blick, da alles anders wird, iſt es noch weit, noch unabſehbar weit.
Selbſt wenn ich eben umkippte und kopfüber hinabſchöſſe —
tat=
ſächlich macht das Flugzeug bedenkliche Anſtalten, nach links
um=
zuſchlagen — ſelbſt dann hätte ich noch Zeit, eine Fülle von Zeit
vor mir. Sie reichte aus, ein ganz neues Leben anzufangen
und alt zu werden und abermals jung zu ſein. Und wenn man
nicht einmal ſofort anfinge und es hinausſchöbe auf nachher,
im=
mer auf nachher, es würde trotzdem nie zu ſpät. Man würde
trotzdem fertig mit allem und fände ſogar noch Zeit zum
Abſchied=
nehmen. Denn auch das gehört dazu. Sich loszureißen. Das iſt
vielleicht gar nicht ſo leicht. Ich denke mir, daß man den Stein,
auf dem man den Kopf entzwei ſchlägt, wenn er ganz, ganz dicht
vor den Augen iſt, mit einem Male ſo liebgewinnen kann, daß
man ſich von ſeinem Anblick nie trennen möchte. Oder den
Son=
nenſtrahl, den letzten vor der unbekannten Finſternis, auch den
wird man ſchrecklich lieben. Oh, ich muß ja auch anfangen,
ſo=
gleich. Aber wie? Soll ich mich einem anmutigen Traum
über=
laſſen? Soll ich mich auf etwas ganz Schönes beſinnen? Oder
iſt das feige, iſt das unwürdig, ſo die Augen zu verſchließen vor
der Wirklichkeit? Aber was iſt denn nun wirklich? Der Tod?
Das Leben? Kann denn, was ich da mit dem Auge umfaſſe,
be=
ſtehen vor der ewigen Klarheit? Kann ich von alledem etwas
mit hinübernehmen? Und was nur? Iſt das nicht vielmehr
bloß ein Bild? Ein Gleichnis für etwas anderes, Wahres und
eigentlich Wirkliches?
Und plötzlich flammt wie ein Blitzſtrahl die Erkenntnis in
mir auf . . . Nun bin ich ganz und gar entrückt. Doch
keines=
wegs bewußtlos. Ich erfaſſe die Dinge um mich her mit völliger
Deutlichkeit.
Es iſt mir nur, als ſei die Szene, die ich gerade erlebe, auf
einem kunſtvoll geknüdften Teppich dargeſtellt, als exiſtiere ich
ſelber mit meinem Körper nur als gewebte Figur, als Treffpunkt
und Verknotung von Fäden. Mein eigentliches Ich iſt
zurück=
getreten, ſteht außerhalb dieſes Vorganges und iſt nichts als
Schauen, zeitloſes Schauen. Die Zuſammenhänge und
notwen=
digen Wirkungen der Welt haben keine Beziehung mehr zu meiner
Seele, ihre Geſetze gelten nicht mehr für mich, ich habe den
ge=
fürchteten Sprung getan ins Jenſeits, wo alles Frieden iſt und
wunſchloſes Genügen. Und brauſend von tauſendſtimmigem
Jubel geht die Ahnung göttlicher Freiheit in mir auf, ein
über=
irdiſches Licht erglüht in meinem Geiſte, und bebend und
ſtöh=
nend in namenloſer Seligkeit, ſchmecke ich das pure Leben, fühle
ich Kraft von ſeiner Kraft. Zugleich überkommt mich eine Ruhe,
wie ich ſie vorher nie erfahren, ein Geborgenſein, wie es vielleicht
ein Kind nur kennt, wenn es vor etwas ganz Schrecklichem in die
Arme der Mutter flüchtet. Ich fühle dieſes mütterliche Lächeln
ringsum im Lichte wohnen. Es durchſtrahlt mich, der ich ſo leicht
bin, ſo körperlos, und wie in aſtralhaftem Fluoreſzieren lächle ich
mit. Und täuſche ich mich, oder iſt es Wahrheit? Die Luft iſt
klar und durchſichtig geworden und voll Verſtehen. In
wunder=
barer Schönheit liegt die Landſchaft zu meinen Füßen
ausge=
breitet, mit bläulichgrünen Wieſen, in denen, wie in oft
ge=
waſchenen Schürzen, ausgelaufene Flecke von Rot und Gelb und
Grau ſind, wo nicht blankes Waſſer ſteht; mit ſattblauen
Wäl=
dern, über denen der keuſche Duft des knoſpenden Jahres zittert;
mit roten Dächern, zwiſchen hellen Birkenhainen verſteckt.
Da=
hinter ziehen ſanfte Geländewellen, von jungen Fluren und
braunen Feldern geſtreift, und bewaldete Hügel, alles in die
zar=
ten Farben des beginnenden Frühlings gekleidet. Oh, wie liebe
ich dieſe anſpruchsloſe Landſchaſt, wie ſie da unter mir langſam
vorübergleitet, ſtändig ihre Geſtalt verändernd und immer neue
Reize dem Auge bietend aus unerſchöpflichem Vorrat. Ich liebe
ſie aus ganzer Seele und empfinde den goldenen Kirchturmknauf,
der dort drüben in weiter Ferne in der Sonne glänzt, wie eine
ſchmeichelnde Berührung. Und ich erwidere die Liebkoſungen mit
langen zärtlichen Blicken und möchte all die viele Schönheit
um=
armen, die ganze Erde an meine Bruſt drücken wie ein lebendiges
Weſen.
Wie ein Schatten huſcht die Erinnerung an meine Lage durch
das Bewußtſein. Aber die Gefahr, in der ich ſchwebe, das ganze
bisherige Erlebnis iſt mir fremd geworden, wie einem anderen
gehörig. Um mich iſt ja alles Sicherheit und Güte. In mir iſt
ja alles Vertrauen und Dank. Und doch iſt kaum eine halbe
Minute bergangen, ſeit mir das Schickſal den Weg vertrat. Kaum
eine halbe Minute . . . Mein Gott! Wie langſam ſich das alles
abwickelt! Was ſoll ich mit der vielen Zeit, die noch vor mir
liegt, anfangen? Ich empfinde Langeweile. Eine ganze öde
Ewigkeit gähnt mich an, und Ueberſättigung und Ekel ſaugen
meine Gedanken auf .. ."
Und wieder ſchlägt die Stimmung um. Ein leichtes
Schwindelgefühl befällt mich; ich glaube bleich zu werden. Um
Gottes willen, nur jetzt nicht . .. nein, nein! Wie ein Ringer
ſtürzt ſich mein Wille auf das Herz, umſchlingt es, knetet es und
unterwirft es ſich. In mächtigen heißen Wellen flutet das Blut
wieder ins Hirn, den Nerven neue Kraft zuführend.
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