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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit z verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 226
Montag, den 16. Auguſt 1926.
189. Jahrgang
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jede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fällt jeder
Nabat weg. Bankkonio: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natſonalbank.
Rhein, Pfal
Machtvolle Kundgebungen in Köln.
Köln, 15. Auguſt.
Anläßlich des Jahrestages des Reichsverbandes der
Rhein=
länder, der im Rahmen der großen deutſchen Kundgebung für
Rhein, Pfalz und Saar geſtern hier abgehalten wurde, wurde
auch die
Froge der Errichtung des Reichsehrenmals
behandelt und folgende Entſchließung gefaßt, die an die
Reichs=
regierung weitergeleitet wurde:
„Die im Hanſaſaal des Kölner Rathauſes verſammelten
Ver=
treter des Reichsverbandes der Rheinländer aus dem Reich
unterſtützen nachdrücklichſt den Wunſch ihrer Landsleute, daß
das Reichsehrenmal am Rhein, dem deutſchen Schickſalsſtrom.
errichtet werde. Sie hoffen dringend, daß es gelingen werde,
eine Einigung zum Zwecke der Erfüllung dieſes Wunſches
baldigſt herbeizuführen.”
Nachdem der geſtrige Vor= und Nachmittag mit der
Jahresver=
fammlung der einzelnen landsmannſchaftlichen Verbände
aus=
gefüllt war, fand am Abend ein gemeinſamer
Begrüßungsemp=
fang aller Verbände im großen Saal des Gürzenich ſtatt. Der
geräumige Zahl war faſt zu klein, um die vielen aufzunehmen.
Die Begrüßungsanſprache hielt der Vorſitzende des
Arbeitsaus=
ſchuſſes, Beigeordneter Ernſt Schwering, der nach einem
Will=
kommengruß betonte, daß der Arbeitsausſchuß gerne an die
vor=
bereitenden Arbeiten für die deutſche Kundgebung herangegangen
ſei, da es ſich doch darum gehandelt habe, für die baldige
Be=
freiung des noch beſetzten Gebietes einzutreten.
Die mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen
fan=
den in dem gemeinſam vorgetragenen Deutſchlandlied einen
ſtar=
ken Widerhall. Die ſich in bunter Reihenfolge anſchließenden
Vorträge verliehen der Feier ein gemütliches Gepräge. Die
Müſik wurde von der Röchlingſchen Werkkapelle aus Völklingen
a. d. Saar geſtellt. Den eigentlichen
Auftaft der Kundgebung
bildete der heutige Feſtzug, der von ſchönſtem Sonnenſchein
be=
günſtigt wurde. Eine rieſige Menſchenmenge hatte ſich dazu
ein=
gefunden. Der überparteiliche Charakter der Veranſtaltung hatte
die Beteiligung wohl faſt ſämtlicher Vereine, Verbände und
Organiſationen Kölns und der näheren und weiteren Umgebung
zur Folge gehabt. Nach einem Orgelvortrag hielt
Landeshauptmann Or. Horion
in der großen Meſſehalle die Begrüßungsanſprache. Er hieß die
Erſchienenen, darunter als Vertreter der Reichs= und
Staats=
regierung den Oberpräſidenten der Rheinprovinz, Dr. Fuchs,
herzlich willkommen und führte dann unter anderem aus:
Wir haben nationale Vergewaltigungen erdulden müſſen, die
immer wieder dazu auffordern, die Stimme des Volkes zu
er=
heben, damit nicht die Ergebniſſe äußerer Gewalt allmählich als
innere Tatſachen erſcheinen. Darum heute dieſe Kundgebung, zu
der ſich die von nationaler Not in ganz beſonderer Weiſe
bedrück=
ten Rheinländer, Saarländer, Pfälzer und unſere deutſchen und
ewig deutſch bleibenden Brüder, in den abgetretenen Gebieten
mit Vertretern aus ganz Deutſchland vereinigten, um die Stimme
zu erheben zu dem einheitlichen Bekenntnis der Treue zum
deut=
ſchen Vaterland und des Willens, einander zu ſtützen und zu
hel=
fen, daß kein Funken Deutſches uns verloren gehen ſoll. Möge
man wiſſen, daß Kreideſtriche, die über einen lebendigen Körper
gezogen werden, niemals das Strömen des Lebens und des
Blu=
tes vom Herzen bis in die äußerſten Glieder beeinträchtigen
kön=
nen. Auch nach innen wollen wir gehört werden. Wozu wir
auf=
rufen, das iſt zu einem kraftvollen deutſchen Vaterland, das uns
Rückhalt und Schutz bietet, das alle ſeine Glieder und alle ſeine
Stämme zuſammenhält in einem einheitlichen nationalen
Gedan=
ken und Willen. Wir hier an der Grenze haben daher zuerſt das
Recht, unſere Stimme zu erheben und darauf hinzuweiſen, daß es
o wie bisher nicht weitergehen darf in dem gegenſeitigen Kampfe
und in der Verketzerung und Verächtlichmachung, wie ſie heute in
Deutſchland unter den Deutſchen der verſchiedenen Parteien, aber
auch der verſchiedenen Stämme üblich geworden iſt. Das kann
auf die Dauer der Zuſammenhang des Deutſchen Reiches nicht
aushalten, und die erſten, die darunter zu leiden haben, ſind wir
hier im Weſten. Dabei wollen wir uns nicht ſelbſt phariſäerhaft
von aller Schuld freiſprechen. So nimmt auch bei uns gern
die Kritik über unſere deutſchen Stammesbrüder öſtlich der
Elbe oder auch in Berlin einen Umfang und Formen an, daß
neben dem manchen Verſchiedenen an Charakter und
Staats=
auffaſſung das unendlich viel größere nationale Gemeinſame
zuweilen mehr als gut in den Hintergrund gedrängt wird.
Un=
möglich wird eine einzelne Partei in der Lage ſein, Deutſchland
wieder hochzuführen und auch unſere Weſtmark zu ſchützen, dies
iſt nur möglich, wenn alle zuſammenſtehen und jeder bei allen
Partei= oder Stammesunterſchieden, im Anderen zunächſt den
deutſchen Bruder und Mitkämpfer ſieht, der, wenn auch auf
an=
derem Wege, doch mit ihm das Wohl des gemeinſamen
Vater=
landes zum Ziele hat. Möge die heutige Kundgebung unſeren
Stammesbrüdern, die unter fremder Herrſchaft ihre
Nationa=
lität, Sprache und Kultur hochhalten und verteidigen, und
un=
ſeren Brüdern, die unter fremder Beſatzung noch dem Tage der
und
Saut.
Freiheit entgegenharren, zeigen, wie ganz Deutſchland hinter
ihnen ſteht und mit ihren Nöten denkt und fühlt, und möge von
dieſer Kundgebung ausgehen ein neuer Strom nationalen
Ge=
fühls überallhin, wo deutſche Herzen ſchlagen. Die Worte, die
wir heute hören, ſind getragen von dem Gedanken der Einheit
und Einigkeit, von dem Gedanken, daß wir alle gehören zu einem
deutſchen Volke, zu einem deutſchen Vaterland, deſſen Brüder in
keiner Not ſich trennen, noch Gefahr.
Die Rede wurde mit großem Beifall aufgenommen.
An=
ſchließend klang das Treugelöbnis in dem gemeinſam geſungenen
Deutſchlandlied aus.
Alsdann ergriff
Oberpräſident Dr. Fuchs
das Wort, der die herzlichen Grüße der preußiſchen und der
Staatsregierung zu der machtvollen Kundgebung darbrachte. Er
begrüßte beſonders den glücklichen Gedanken, dieſe große
Kund=
gebung in dem jetzt befreiten Köln zu begehen. Nach einem
Vortrag der vereinigten rheiniſchen Männergeſangvereine
er=
griff der Vorſitzende des Reichsverbands der Rheinländer,
Präſident Dr. Kaufmann
das Wort, der u. a. ausführte:
Wie in der denkwürdigen Kölner Befreiungsſtunde ſchlägt
auch heute unſer Herz laut und teilnahmsvoll für die noch
un=
erlöſten Volksgenoſſen am Rhein, in der Pfalz und an der Saar.
Neues Gedenken gilt Eupen=Malmedy und unſeren
Brü=
dern an der Donau, die hoffentlich bald ihre Lebenslinie auf
Gedeih und Verderb mit der unſrigen vereinigen dürfen. Die
Rheiniſche Tauſendjahrfeier raubte den franzöſiſchen
Machtpoli=
tikern die letzte Hoffnung auf eine Löſung der Rheinfrage in
ſeparatiſtiſchem Sinne. Es gilt, dieſe wertvolle innerpolitiſche
Bilanz auszumünzen, die reiche Ernte voll in die Scheunen zu
bringen, den vaterländiſchen Geiſt, der die Tauſendjahrfeier
durchwehte, als dauernden Beſitz unſerem Volke zu erhalten. Ein
Geſchlecht, das aus Nacht zum Licht, aus Zerriſſenheit zur
Ein=
heit ſtrebt, kann nicht im Untergang enden. Es wird Deutſchland
zu neuer Größe und die alte Schickfalsgefährtin des Reiches,
unſer geliebtes Rheinland, zu neuem Glanze führen. Dank den
tapferen rheiniſchen Brüdern, in deren Reihen zuerſt das
Ge=
löbnis erklang: das ganze Deutſchland ſoll es ſein! Bleiben
wir mit ihnen auch im Dunkel neuer Prüfungen unlöslich
ver=
bunden, dann werden die letzten Ketten fallen, der Rhein wieder
ſtromauf und ſtromab frohe, ſchaffende deutſche Männer und
Frauen ſchauen, und auch in den nächſten tauſend Jahren ein
freies Volk auf freiem Grund umrauſchen.
Als Redner des Bundes der Saarvereine nahm hierauf
Pfarrer
Schlich
das Wort, der zunächſt in ſeinen Ausführungen den großen
Elauben der Saar an das deutſche Vaterland hervorhob. Er
ſagte u. a.: Aus dem Saargebiet ein eigenes ſelbſtändiges, d. h.
unter franzöſiſchem Einfluß ſtehendes Staatsgebilde zu ſchaffen,
lehnen wir ab. Wir verlangen Aenderung und Reviſion des
Saarſtatuts.
Redner nahm dann zur Frage der Saarautonomie das Wort
und erklärte u. a.: Wir deutſchen Saarländer halten an ſich eine
Abſtimmung nicht mehr für nötig. Unſere Abſtimmung war
die Jahrtauſendfeier.
Nach einem Vortrag des Männergeſangvereins ſchloß die
er=
hebende Feier mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf das
deutſche Vaterland.
Zu der Tagung waren außer den Telegrammen des
Reichs=
präſidenten, des Reichskanzlers, des Reichsaußenminiſters, des
Oberpräſidenten der Rheinprovinz, ſo zahlreiche
Begrüßungs=
telegramme und =Schreiben eingegangen, daß von ihrer
Ver=
leſung abgeſehen wurde.
Entſchließungen des Bundes
der Saarvereine.
Bereits am Samstag nachmittag hatte der Bund der
Saar=
vereine in der öffentlichen Vortragsveranſtaltung folgende
Ent=
ſchließungen gefaßt:
Der Bund der Saarvereine, der im endlich befreiten Köln
mit ſeinen deutſchen Brüdern und Schweſtern aus dem
Saarge=
biet zu ſeiner Bundestagung 1926 verſammelt iſt, wendet ſich
er=
neut an alle Völker und weiſt ſie warnend hin auf das Unrecht,
das an der Saar immer noch andauert und auf die Gefahren für
den Weltfrieden, die ſich daraus entwickeln können:
unter Mißachtung des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völker iſt
einem freien und hochgeſitteten Volke eine fremde Regierung
aufgezwungen, die es nicht haben wollte und über die es nie
befragt worden iſt: der Wille des Saarvolkes unter der
Deut=
ſchen Regierung zu bleiben, ließ ſich trotz der groben Saarlüge,
durch die auch Wilſon, der Garant des
Selbſtbeſtimmungs=
rechts, betrogen wurde, nie bezweifeln, er ſteht heute ſo feſt
wie je.
Wir wenden uns an die Deutſche, Preußiſche und die
Baye=
riſche Regierung, mit, der Mahnung, als pflichttreue
Geſhäfts=
führer des Volkes feſtzuhalten, was ihnen nach dem Veriailler
(Fortſetzung auf Seite 2, zweite Spaite.)
Steiermark und Oſtpreußen.
Von
Hermann Scharfenberg.
Das ſchöne, ſonnige Graz und das ernſte, manchmal ſogar
düſtere Königsberg in Preußen haben ſich verbrüdert und
be=
ſchloſſen, in regem Gedankenaustauſch zu bleiben. Gelehrte und
Studierende ſollen ausgetauſcht werden, die Wandervogelgruppen
beſuchen einander, in Graz ſind Ausſtellungen oſtpreußiſcher
Künſtler geplant und umgekehrt wird Königsberg beſtrebt ſein,
ſeine Einwohner mit den Werken der ſteiermärkiſchen Maler,
Bildhauer und Graphiker bekannt zu machen, und außerdem
wol=
len ſich die kommunalen Behörden dieſer beiden Großſtädte
ein=
ander ihre Erfahrungen und beſchloſſenen zukünftigen
Maß=
nahmen wiſſen laſſen.
Dieſe Pläne ſind ausgezeichnet und werden von allen, die
ohne Hintergedanken den Zuſammenſchluß und die
Verſtändi=
gung der beiden gleichraſſigen Volksſtämme wünſchen, aufrichtig
begrüßt. Kennzeichnend iſt es, daß die Anregung von Graz
ausging.
Graz und Königsberg haben vieles gemeinſam: beide ſind
Groß= und Univerſitätsſtädte, beide vorgeſchobene Kulturzentren,
beide liegen in einem ſchweren Kampfe mit den Slawen.
Dieſe Kämpfe ſind in mancher Hinſicht verſchieden; das
er=
gibt ſich zunächſt aus den wirtſchaftlichen Verhältniſſen, die im
Südoſten ganz anders als im Nordoſten ſind. Dann fällt auch
der Unterſchied in den Charakteren der ſüdſlawiſchen und
nord=
ſlawiſchen Völkerſchaften auf. Dieſer Unterſchied iſt beträchtlich
und iſt viel bedeutender, als der Unterſchied zwiſchen den
Oſt=
preußen und den Steiermärkern, der weitaus geringer iſt, als
die meiſten Deutſchen im Süden wie im Norden meinen, auch in
keinem Verhältnis zu dem Unterſchied zwiſchen Altbayern und
den übrigen Reichsdeutſchen ſteht.
So kommt es, daß die Zuſtände im Südoſten uns in etwas
milderem Lichte als diejenigen im Nordoſten erſcheinen. Die
deutſchen Zeitungen in Steiermark vermeiden jeden Ausfall, und
die ſüdflawiſchen verſuchen, ſich desſelben Verhaltens zu
be=
fleißigen. Aber es iſt doch nur ein Schein.: Richtig iſt, daß die
ſlawiſche Gefahr im Nordoſten brutal, im Südoſten dagegen wie
ein ſchleichendes Gift auftritt. Ein genaues Bild der Lage der
Südmark entrollte die Behandlung des Minderheitenproblems
zu Belgrad im Mai d. J. Der ſloweniſche Abgeordnete Pivko
bezeichnete das ſloweniſche Schulweſen in Kärnten als ein
Schandmal! Der deutſche Abgeordnete Stephan Kraft legte die
Verhältniſſe ſachlich und objektiv klar. Dies reizte jedoch den
ehemaligen Unterrichtsminiſter Pribioevic wie ein rotes
Taſchen=
tuch den Truthahn. Er warf Deutſchöſterreich Külturſchande vor,
desgleichen dem Deutſchen Reiche in bezug auf die innerhalb
Preußens lebenden Polen. Als nun Dr. Kraft betonte, daß ja
die Lage der Deutſchen in Südſlawien viel ſchlimmer als
die=
jenige der Slowenen in Kärnten und die der Polen in Preußen
ſei, erklärte der Kulturverfechter geradeheraus:
„Wir werden den Minderheiten die kulturelle
Selbſtverwal=
tung niemals gewähren, denn unſere Verfaſſung ſchreibt den
ſtaatlichen Unterricht vor!‟ Die Urſachen zu einem derartigen
Verhalten ſind nicht allein Haß auf das Deutſchtum, ſondern
tatſächlich auch Beſchränktheit in großer Doſis, ſonſt ginge ein
ſolcher Mann zum mindeſten etwas diplomatiſcher vor.
Was in Graz jedem auffällt, der von Norden kommt, das
iſt die ausgeſprochene Betonung des Deutſchtums. In
Inns=
bruck ſieht man ſchon die Schutzleute mit dem deutſchen Helm,
ſo daß man nicht auf den Gedanken kommt, jenſeits der
blau=
weißen Grenzpfähle ſich zu befinden.
In Graz ſpürt man auf Schritt und Tritt das Beſtreben der
Einwohner und der Behörden, alles zu vermeiden und
auszu=
merzen, was an „öſterreichiſche Schlampigkeit” erinnern oder als
ſolche ausgelegt werden könnte. „Hart ſein!” lautet die Loſung
der Südmärker. Das „Preußentum” gilt ihnen als das zunächſt
wirkſamſte Heilmittel gegen das ſlawiſche Gift. Daher auch die
Blutsbrüderſchaft der Stadt Graz, der führenden Großſtadt der
Südmark, mit Königsberg, der preußiſchen Krönungsſtadt, dem
Geburts= und Wirkungsorte Kants.
Freilich erhält man manchmal den Eindruck, als ob des
Guten zuviel getan würde. Die Verordnungen ſind zum Teil
ſehr ſtreng. Freilaufen des Hundes auf der Landſtraße, Betreten
des Bahnkörpers, Pflücken von Pilzen und Beeren im Walde
wird mit 3 bis 5 Schilling geahndet. Sowohl in der Stadt vom
Schutzmann wie auf dem Lande vom Gendarm erhält der
Sün=
der für die auf dem Tatort ſogleich bezahlte Strafe eine Quittung
ausgehändigt, wie es vor dem Kriege in manchen Gegenden des
Deutſchen Reiches eingeführt war.
Nun, dieſe Ueberſtrenge iſt Sache der Steiermärker. Sie
werden ſchon wiſſen, weshalb ſie aufs Ganze gehen. Man muß
nur die höchſte Achtung vor einem ſolchen Volke haben, das nichts
anderes als deutſch ſein, in keiner Hinſicht den Brüdern im
Norden nachſtehen will und erbarmungslos an ſich ſelbſt erzieht.
Das Deutſchtum hat dort unten zähe, unbeſtechliche Wächter, wie
es ſich keine beſſeren wünſchen kann. Sie werden niemals im
Kampfe mit den Slawen untergehen, ſondern unter den
ſchwer=
ſten und ungünſtigſten Bedingungen ſiegen.
Die Steiermärker führen den Spitznamen „die
alpenländi=
ſchen Preußen‟. Das erzählen einem die Bauern auf den Almen
ſogar mit Stolz. Es verdient überhaupt betont zu werden, daß
das Bekenntnis zum Deutſchtum bei allen deutſchen Parteien der
Südmark ohne Ausnahme und auch zum Großdeutſchtum an der
Spitze des Programms ſteht.
Freilich gibt es auch Elemente, die weniger aus Feindſchaft
als vielmehr aus Luſt am Kritteln (es müßten keine Deutſchen
ſein!) Oppoſition treiben. Ihre Anzahl iſt aber verſchwindend
gering. In der Hauptſache ſind es ſolche, die aus irgendwelchen,
vor allem verwandtſchaftlichen Gründen, den Slawen zuneigen.
Der Spottvers:
Steiermärker Preiß,
Steiermärker Lais (Läuſe)
Schuf der Herrgott ſcheffelweis!
der aus Umänderung eines anderen Spottverſes entſtanden iſt,
kain als kleines Zeitdokument für dieſe Geſinnung gelten.
Das Deutſche Reich kann das Los unſerer Volksgenoſſen der
Sidmark ſehr erleichtern, ohne daß dies nach außen hin beion=
Nummer 226
Seite 2
Montag, den 16. Auguſt 1926
ders in Erſcheinung trit. Es darf eben bei Maßnahmen und
Verhandlungen mit dem gleichen Feind des Nordens niemals
das Schickſal der Südmärker vergeſſen.
Die Grenz= und Zollerleichterungen müßten ſchon in nächſter
Zeit bedeutend erweiteit werden; denn die wirtſchaftlichen
Ver=
hältniſſe beſonders Steiermarks können bei den jetzigen
Verord=
nungen nicht gedeihen. Alle Kleinlichkeitskrämerei muß
ſchwin=
den, nicht aber nur bei den Deutſchen, ſondern auch bei den
öſter=
reichiſchen Behörden!
Die Aufhebung des Sichtvermerkzwanges im Verkehr zwiſchen
Deutſchland und Oeſterreich hat den Alpenländern viele Vorteile
und Einnahmen gebracht. Es braucht nicht verſchwiegen zu
werden, daß manche Reichsdeutſchen mit einigen kleinen
Ent=
täuſchungen aus Oeſterreich zurückgekehrt ſind.
Nun, Steiermark und Kärnten tragen daran keine Schuld.
Die Reichsdeutſchen, die in die Sommerfriſche reiſen, froh
dar=
über, einem Zwange weniger zu unterliegen, ließen ſich in der
Hauptſache an der Grenze, in Salzburg, Salzkammergut und
Tirol nieder. In einigen dieſer Gegenden ſah man im Deutſchen
den Erſatz für den Amerikaner. Das Hinterland jedoch, eben
Steiermark und Kärnten, das unter günſtigen Bedingungen dem
norddeutſchen Gaſt aufwarten wollte, blieb anfangs ganz vom
Zuſtrom der Fremden frei.
Die Enttäuſchungen haben alſo auch die Urſache im
Ver=
halten der Reichsdeutſchen. Das ſoll jedem eine Lehre ſein, tiefer
in die Alpenländer zu dringen, und ſich von dem kernigen
Deutſchtum der Südmärker zu überzeugen.
Am Genf.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 15. Aug.
Die Ausſichten für die Genfer Tagung ſollen ſich jetzt zum
Beſſeren gewandt haben. Das Zuſtandekommen des Eiſenkartells
— der Aufſtieg Poincarés ſoll es ſogar begünſtigt haben — das
Handelsproviſorium und endlich eine günſtigere Wendung der
Verhandlungen über die Beſatzungsfrage ſollen das deutſch=
fran=
zöſiſche Verhältnis weſentlich entlaſtet haben. Die Situation
iſt noch nicht zu überblicken; mit welcher Diskretion gewiſſe Verk
handlungen geführt werden, zeigt nichts beſſer als die Tatſache,
daß das Eiſenkartell noch nach ſeinem virtuellen
Zuſtandekom=
men von führenden Finanzblättern dementiert wurde., — aber
die Stimmung iſt entſchieden beſſer. Man hält es für
ausge=
ſchloſſen, daß ſich die peinliche Lage von März in Genf
wieder=
holen ſollte, wenn auch darüber, wie die Fragen des
Völkerbun=
des gelöſt werden, noch eine ziemliche Unklarheit herrſcht.
Die außenpolitiſche Situation beginnt ſich zu klären. Seitens
Polens rechnet man unbedingt auf eine gewiſſe Nachgiebigkeit.
wenn dieſe Auffaſſung von Warſchau aus auch dementiert wurde,
Die ſpaniſch=italieniſche Annäherung ſoll aber keinen günſtigen
Einfluß auf die Haltng Spaniens ausüben. Die Annäherung
dieſer beiden von Diktatoren beherrſchten Länder, deren eines
mit dem Astritt aus dem Völkerbunde droht und das andere —
Italien nämlich — nie einen Hehl daraus machte, daß es
völker=
bundfeindlich geſinnt iſt, wird in Genf für ein ungünſtiges
Zei=
chen gehalten.
Man nimmt hier an, daß bei der Abreiſe der deutſchen
Dele=
gation nach Genf die Situtation im Völkerbund bereits
vorberei=
tet ſein wird. Die Nachricht, daß der deutſche Reichskanzler, nur
in dem Falle — alſo wahrſcheinlich nicht — nach Genf reiſen
wird, wenn auch die anderen Mächte durch ihre
Miniſterpräſi=
denten vertreten ſein werden, hat keine gute Aufnahme gefunden.
Die Tatſache, daß Frankreichs Verhältnis zu Rußland nicht
beſſer wurde, — die Süſpendierung der Schuldenverhandlungen
und der Vertrag mit Rumänien bezeugen dies —, ſoll die
Situ=
ation in Genf in einem gewiſſen Sinne erleichtert haben.
Die Rechtspreſſe, beſonders L'Echo de Paris, iſt mit der
Außenpolitik Briands ſehr unzufrieden. Sie wirft ihm über=
triebene Nachgiebigbeit und Schwäche vor.
Das Verhältmis zu England — in dieſem Punkte iſt die
Stimmng in Paris einem ſehr launenhaften häufigen Wechſel
unterworfen — ſoll am Vorabend der Tagung in Genf under der
Einwirkung der Fimanz= und Wirtſchaftspolitik Poincarés wieder
kühler werden. Auch die abeſſiniſche Frage und das Verhältnis
zu Italien trägt viel dazu bei.
Vom Tage.
Der drohende franzöſiſch=ſpaniſche Handelskrieg
konnte geſtern durch neue Verhandlungen vermieden werden. Danach zwiſchen Preußen und den Hohenzollern.
wird das franzöſiſch=ſpaniſche Handelsproviſorium von neuem mit
einigen Aenderungen verlängert.
Die radikale Zeitung „La Volonté” glaubt zu wiſſen, daß zwiſchen
Paris und Warſchau Verhandlungen über den Abſchluß
ſenen franzöſiſch=rumäniſchen Vertrage gleiche und dazu beſtimmt ſei,
den vor mehreren Jahren zuſtande gekommenen franzöſiſch=polniſchen die Verhandlungen über die Abfindung wieder aufzunehmen. In die=
Vertrag und die Abmachungen von Locarno zu vervollſtändigen.
Regierung auffordert, gegen die Ausländerſteuer in
Bel=
gien zu proteſtieren. Dieſe Steuer verſtoße gegen die zwiſchen
Eng=
das Recht der Meiſtbegünſtigung gewährt habe.
Der „Sundah Worker” teilt mit, daß die engliſchen Gruben=
Million Rubel zugeſagt erhalten haben.
Aus Kalkutta wird gemeldet, daß auf Sumatra Unruhen
ausgebrochen ſind. Die Eingeborenen haben ſich geweigert, den
Hol=
ländern Steuern zu zahlen. Ein holländiſcher Offizier ſei getötet
worden.
Das Mitglied des Zentralexekutivkomitees der Sowjetunion,
Mikoian, iſt an Stelle Kamenews zum Volkskommiſſar für den
Handel ernannt worden.
Vertrag an Rechten im Saargebiet noch geblieben iſt, und
furcht=
los einzutreten für die Rechte und die Wohlfahrt des Saarvolkes,
dem die Aufrechterhaltung ſeiner Rechte und die Rückſicht auf
ſeine Wohlfahrt vertragsmäßig gewährleiſtet ſind:
Wir weiſen darauf hin, daß als gröbſte Vertragsverletzung die
franzöſiſche Beſatzung im Saargebiet, in dem nach dem
Ver=
ſailler Vertrag kein Heeresdienſt ſtattfinden ſoll, immer noch
andauert, wir weiſen darauf hin, daß die Wohlfahrt der
Be=
völkerung ſchwer leidet unter den Folgen der
vertragswidri=
gen Einführung der franzöſiſchen Währung, durch eine
geſetz=
widrige ſteuerliche Bevorzugung des franzöſiſchen Fiskus,
durch die Zertrümmerung der deutſchen Sozialgeſetzgebung,
durch die wirtſchaftliche Abfchnürung des Saargebietes vom
Deutſchen Reich, durch die Duldung und Förderung der
fran=
zöſiſchen Propaganda.
Wir wenden uns an den Völkerbund und an die Regierung
des Saargebiets mit der Mahnung, es ernſter und genauer zu
nehmen mit den Treuhandverpflichtungen und die andauernden
Verletzungen des Geſetzes, der Volksrechte und der
Volkswohl=
fahrt zu beſeitigen: nur die gewiſſenhafte Einhaltung der
Gren=
zen, die der Fremdherrſchaft im Verſailler Vertrag ſelbſt geſteckt
ſind, kann die Gefahren mildern, die die Verletzung des
Selbſt=
beſtimmungsrechts mit ſich gebracht hat. Das Saarvolk ſchätzt
als ſein heiligſtes Recht und als die ſicherſte Gewähr für ſein
Wohlergehen die Bande des Blutes, der Sprache und der
Ge=
ſittung, die es mit dem deutſchen Volke verbinden, und die
Rück=
ſicht auf dieſe Zuſammengehörigkeit muß darum die wichtigſte, dann auch vorkommen, daß ſie plötzlich von einem eifrigen Polizeibeamten
Aufgabe der zeitweiligen Regierung ſein.
Wir wenden uns an das franzöſiſche Volk und an die
fran=
zöſiſche Regierung mit der Mahnung, ihre Gelüſte und ihre
Hände zu laſſen von deutſchem Land und deutſchem Volk: kein=
Segen kann dem friedlichen Nebeneinander der Völker aus
ſolchem Beginnen erwachſen.
Wir wenden uns an das Volk an der Saar, deſſen über alle
Zweifel erhabene deutſche Treue uns mit Stolz, mit Dank, mit 100 Jahre alt und haben trotz ihrer jetzt erſt feſtgeſtellten Ungültigkeit
Zuverſicht erfüllt. Wir mahnen zur Einigkeit: Parteigegenſätze
haben dort keine Berechtigung, wo die Verletzung der freien
Selbſtbeſtimmung die ärgſte gemeinſame Beſchwerde iſt, und von
wo immer nur der eine, einſtimmige Ruf erſchallen darf:
Zurück zum deutſchen Vaterland!
Wir geloben Treue um Treue: Im „Saarverein, ſoll” die
Pflege der Zuſammengehörigkeit und die Arbeit für alle
Be=
finden!
Mißachtung des Selbſibeſtimmungsrechts.
Ein Notſchrei des Saargebiets an den Völkerbund.
In einer weiteren Entſchließung, die ſich mit der Notlage
der Bevölkerung des Saargebiets befaßt, heißt es
unter anderem:
„Die Franzoſen laſſen das Saarvolk für ſeine treudeutſche
Ge=
ſinnung — aus der es nie einen Hehl gemacht hat — ſchwer
büßen. Alle Klagen, Beſchwerden und Notſchreie verhallen
ungehört. Wir erwarten nunmehr, daß der Völkerbund
als=
bald in Erwägung darüber eintritt, wie eine ſchnelle Löſung
des Saarproblems im Sinne der Wohlfahrt, des Rechts und
der Bevölkerung des Gebiets erfolgen kann.”
*Wiederaufnahme der Verhandlungen
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die preußiſche Regierung beſchloß geſtern in ihrer Kabinettsſitzung,
dem Generalbevollmächtigten des Hohenzollernhauſes zu antworten, daß
eines Abkommens im Gange ſind, das dem kürzlich abgeſchloſ= ſie bereit ſei, auf der Grundlage des Briefes des preußiſchen
Miniſter=
präſidenten vom 21. Juli an den Bevollmächtigten Herrn von Berg
ſem Schreiben nimmt der preußiſche Miniſterpräſident den Standpunkt
Der „Sunday Expreß” veröffentlicht einen Artikel, in dem er die ein daß als Verhandlungsbaſis nicht der Vertrag vom 12. Oktober 1925
maßgebend ſein dürfte. Die Angabe des Generalbevollmächtigten, daß
das Haus Hohenzollern bereits auf 83 Prozent ſeiner urſprünglichen
land und Belgien abgeſchloſſenen Verträge, in denen Belgien England Vermögensmaſſe verzichtet habe, wird vom Miniſterpräſidenten mit der
Begründung zurückgewieſen, daß die Vermögensmaſſe erhebliche
Werte einſchließt, die Staatseigentum ſind und daß die kapitaliſierte
Kronfideikommißrente (187,5 Millionen) aus der Berechnung der
Ver=
arbeiter aus Nußland eine weitere Unterſtützung von einer mögensmaſſe ausſcheiden muß. Der Miniſterpräſident ſtellt weiter feſt,
daß die von Herrn von Berg angegebene urſprüngliche Vermögensmaſſe
des Hohenzollernhauſes auch deshalb nicht richtig berechnet ſei, weil zu
ihr große Werte hinzugerechnet ſind, die der Staat aus öffentlichen
Gründen in Anſpruch nehmen muß und deren Unterhalt ihm bereits
erhebliche Koſten verurſacht hat und auch zukünftig weiter verurſachen
wird. Im übrigen ſtellt ſich Miniſterpräſident Braun auf den
Stand=
punkt, daß nur die Verhandlungen des Reichstags über die
Fürſtenab=
findung für die weiteren Auseinanderſetzungsverhandlungen maßgebend
ſein könnten. Als Ergebnis der Reichstagsberatungen ſieht die
preußi=
ſche Regierung den im Reichstagsausſchuß angenommenen
Kompromiß=
entwurf üiber die Fürſtenentſchädigung an, auf deſſen Baſis ſie mit den
Hohenzollern weiter verhandeln will. Es ſcheint nicht ausgeſchloſſen,
daß die Hohenzollern mit dieſer Grundlage im allgemeinen auch
ein=
verſtanden ſind, denn nach Lage der Dinge wird ſich eine andere
Ver=
handlungsbaſis nicht finden laſſen. Auch Herr von Bereg ſcheint auf
eine beſchleunigte Erledigung der ganzen Sache hinzudrängen, da durch
eine weitere Hinauszögerung die Hohenzollern einen größeren Schaden
erleiden als der, der dadurch entſtehen würde, wenn ſie jetzt auf der
Baſis des Kompromißentwurfs weiter verhandeln und ev. über dieſes
hinaus noch einige Zugeſtändniſſe machen.
Maſſentod von Polizeiverordnungen.
* Berlin, 15. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Ueber den von der preußiſchen Regierung geplanten umfaſſenden
Abban der Polizeiverordnungen, der ſchon in allernächſter Zeit
vor=
genommen werden ſoll, hat der Leiter der Polizeiabteilung im
preußi=
ſchen Innenminiſterium, Miniſterialdirektor Dr. Abegg, einem
Preſſe=
vertveter gegenüber nähere Mitteilungen gemacht. Dr. Abegg erklärte:
Es handelt ſich darum, auf dem Gebiete der Polizeiverordnungen eine
Nadikalkur vorzunehmen, und zwar ſo, daß rund eine Million
Polizei=
verordnungen dieſem Schnitt zum Opfer fallen. Dieſe Zahl zeigt ſchon,
daß wir unter einer Ueberfülle von Verordnungen leiden, daß der
Staatsküirger heute verſtrickt iſt in zahlloſe Vorſchriften, die in längſt
vergangene Zeiten zurückreichen, und von denen ſelbſt die Behörden, die
Praxis und die Rechtſprechung, nur einen Bruchteil kennen. Es iſt
richtig, daß eine Anzahl von Verordnungen ſozuſagen eines natürlichen
Todes ſterben, nämlich dadurch, daß ſie ſtillſchweigend nicht mehr
ange=
wandt und damit praktiſch außer Kraft geſetzt werden. Es kann aber
wieder ausgegraben werden. Werden derartige überlebte Verordnungen
nicht mehr angewandt, ſo ſind ſie ein Widerſinn; werden ſie angewandt,
ſo ſind ſie eine Schikane für die Bevölkerung. Dazu kommt ferner, daß
die Gerichte in ei em bedenklichen Ausmaße die Rechtsgültigkeit vieler
Verordnungen verneint haben. So ſind allein, in den Jahren 1910 bis
1924 321 Polizeiverordnungen durch das Kammergericht für rechtsun=
(üiltig erklärt worden. Dieſe Verordmungen ſind zum Teil nicht erſt in
den letzten Jahren erlaſſen worden, ſondern manche von ihnen ſind über
inzwiſchen zu zahlreichen Beſtrafungen geführt. Das iſt ein
unerträg=
licher Zuſtand, an deſſen Beſeitigung die Polizei das größte Intereſſe
hat. (Wann folgt Heſſen?)
Auf Grund eines Geſetzes ſollen nach einer beſtimmten
Uebergangs=
zeit, die zwiſchen der Verabſchiedung und dem Inkrafttreten des
betref=
fenden Geſetzes liegen muß, alle überhaupt beſtehenden
Polizeiverord=
nungen außer Kraft treten. In dieſer Uebergangszeit müſſen die
zu=
ſtändigen Behörden die Verordnungen ermitteln, die wirklich unerläßlich
ſind. Dieſe dürfen auf Grund geſetzlicher Ermächtigung hin eine
be=
ſchwerden des Saarvolkes eine feſte und zuverläſſige Stütze ſtimmte Zeit nochmals erlaſſen werden — vorbehaltlich der ſpäteren
end=
gültigen und einheitlichen Neuregelung. Nach Neuordnung des
Polizei=
verordnungsweſens wird an die Vorlegung eines allgemeinen
Polizei=
geſetzes heranzugehen ſein.
Erhöhung des franzöſiſchen Zolltarifs.
EP. Paris, 15. Auguſt.
Das „Journal officiel” veröffentlicht heute zwei Dekrete,
wovon das erſte auf Grund der Finanzvorlage der Regierung
die Erhöhung des Benzinpreiſes auf 45 Franken pro Hektoliter
feſtſetzt; das zweite beſtimmt die Erhöhung der Zolltarife um
30 Prozent, ſoweit ſie bisher in Franken ausgedrückt waren. Für
verſchiedene Waren iſt eine Ausnahme gemacht worden,
des=
gleichen für die Sachleiſtungen Deutſchlands auf Grund des
Dawes=Planes.
* Eine bewegliche Inſel”
Die Schiffahrt lag im 15. und 16. Jahrhundert vorwiegend
in den Händen der Völker der Pyrenäenhalbinſel, der Spanier
und Portugieſen, deren Blick auf den Atlantiſchen Ozean geht,
und die damit die geographiſchen Möglichkeiten beſaßen, an
Stelle der durch das Vordringen des Iſlam unterbundenen
Mittelmeerſchiffahrt, die in den Händen italieniſcher Seeſtädte wie
Venedig und Genua gelegen hatte, die Seefahrts= und
Handels=
beſtrebungen auf den Atlantiſchen Ozean zu tragen. Es kam
den Handelsmächten der damaligen Zeit in erſter Linie darauf
an, mit den Gebieten am Oſtrand der Welt eigene Verbindungen
zu erhalten. Von dort, aus Indien, verſchaffte ſich das
Abend=
land die in der damaligen Zeit ſehr hoch geſchätzten Gewürze und
andere Produkte. Der Handel, der im Mittelalter dieſe
Erzeug=
niſſe nach dem Abendland gebracht hatte, war durch das
Er=
ſtarken und Vordringen des Iſlam nahezu vernichtet. Die
ita=
lieniſchen Handelsſtädte, die den Austauſch der Erzeugniſſe des
Orients mit denen des Okzidents betrieben, verloren mehr und
mehr an Einfluß und Macht und traten ihre Bedeutung als
Handelsfaktoren an die Staaten der iberiſchen Halbinſel ab. Um
einen eigenen, von vermittelnden Völkern unabhängigen
Ver=
kehr mit den Ländern des Oſtens zu erhalten verſuchte das 14.
und 15. Jahrhundert auf dem Weg über den Atlantiſchen Ozean
dorthin zu gelangen.
Um dies Ziel zu erreichen, gab es, da die Erde als Kugel
erkannt war, zwei Wege. Man konnte an der Weſtküſte Afrikas
ſüdwärts bis zu der Stelle vordringen, wo dieſe ſich in ihrer
Oſtküſte nach Norden umbog, um von da gen Oſten nach Oſtindien
zu ſegeln. Dieſer Weg wurde von den Portugieſen zu gewinnen
verſucht. Sie förderten dieſe Bemühungen vor allem unter dem
Einfluß Heinrichs des Seefahrers (1394—1460), auf deſſen
Be=
treiben zahlreiche portugieſiſche Expeditionen an der Weſtküſte
Afritas ſüdwärts gingen. Nach ſeinem Tode wurden dieſe
Be=
ſtrebungen fortgeſetzt, bis endlich 1486 Bartolomeu Dias durch
Stürme um die Südſpitze Afrikas getrieben wurde. Dieſes Kap
nannte er Sturmkap. Der König von Portugal aber taufte es
in das Kap der Guten Hoffnung um; denn nun beſtand ja die
ſicherſte Ausſicht, auf einer Fahrt um die Südſpitze Afrikas
Oſt=
indien zu erreichen. In den Jahren 1497—98 gelang es den
Portugieſen unter Vasco da Gama, bis zur Weſtküſte Vorder=
*) Mit Genehmigung des Verlags F. A. Brockhaus entnehmen wir
dieſen Abſchnitt dem ſoeben erſchienenen fünften Band der Sammlung
Alte Reiſen und Abenteuer”: Chriſtoph Kolumbus. Die Entdeckung
Amerikas, bearbeitet von Dr. H. Pliſchken. Das treffliche Buch bringt
nach zeitgenöſſiſchen Quellen eine Schilderung der Taten und der
tragi=
ſchen Geſtalt des Kolumbus, es zeigt, wie Kolumbus ſelbſt und ſeine
Zeit=
gewolſen die in der Weltgeſchichte einzig daſtehende Entdeckung beurteilen.
indiens vorzudringen und damit die Grundlage für die
oſt=
indiſchen Kolonialunternehmungen zu legen.
Der andere Weg nach Oſtindien führte weſtwärts über den
Atlantiſchen Ozean. Gegen Weſten ſollten nach mittelalterlicher
Vorſtellung in den Waſſerflächen des Atlantik mehrere Inſeln
liegen. Seit dem 7. Jahrhundert fabulierte man von der
Bran=
dans=Inſel, ſo genannt nach dem iriſchen Abt Brandanus, der,
angeregt durch die Schilderungen eines Gaſtfreundes, im 6.
Jahr=
hundert mit 14 Gefährten ausgefahren war, um im Weſten das
Land der Verheißung zu ſuchen. Nach ſieben Jahren kehrten dieſe
Abenteurer wieder heim und berichteten von erlebnisreicher
Fahrt, die ſie von Inſel zu Inſel geführt hatte. Das ſeltſamſte
Abenteuer war dieſes: Eines Abends befanden ſie ſich vor einer
kleinen Inſel, die nur ſpärlich mit Gras bewachſen war.
Bran=
danus ließ ſein Schifflein mit Tauen feſtmachen und ging mit
ſeinen Genoſſen an Land, wo man Feuer anzündete, um darüber
zu Kochen. Da ward plötzlich der Boden unter ihnen lebendig,
und nur mit Mühe konnten ſich Brandanus und ſeine Freunde
ins Schifflein retten. Brandanus aber erklärte dieſe
geheimnis=
volle, bewegliche Inſel als einen großen Fiſch, Jasconius
ge=
heißen. Dieſe Brandans=Inſel erſcheint auf den Weltkarten des
Mittelalters zuweilen als großer Fiſch, deſſen Körper aus den
Meereswellen hervorragt.
Ein ähnliches Gebilde menſchlicher Fabulierkunſt war die
ebenfalls im Weſten gelegene Inſel Antiglia, Antilla, die Inſel
der ſieben Städte. Die Entſtehung dieſer Sage geht auf das
Jahr 711 zurück, auf den Tag der Schlacht von Jerez de la
Fron=
tera. Um den Mauren zu entfliehen, verließ der Erzbiſchof von
Porto mit ſechs Biſchöfen die Heimat, ging weſtwärts in den
Atlantiſchen Ozean und traf dort auf eine große Inſel. Auf ihr
gründete jeder eine Stadt. Bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts
wurde dieſe ſagenhafte Infel geſucht. Die Erinnerung daran
lebt noch heute in der Bezeichnung Antillen weiter.
C.K. Glatzen machen klug! Die Kahlköpfe, die ſo manchen
großen Mann, wie z. B. Cäſar und Bismarck, ſtolz zu den Ihren
rechnen, erhalten nun eine wiſſenſchaftliche Unterſtützung der
An=
ſchauung, daß Glatzen klug machen. Bei den Verhandlungen der
Britiſchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften wurde auch das Problem
der Haarloſigkeit behandelt, und die beiden bedeutenden
Bio=
logen, Profeſſor Fleure und Dr. Gunter, erklärten, daß geringer
Haarwuchs die Ausbildung des Gehirns begünſtigt. Gunter
führte die verhältnismäßige Haarloſigkeit des Menſchen im
Ver=
gleich mit ſeinem nächſten Verwandten, dem Affen, auf die
Be=
nutzung des Feuers durch den Menſchen zurück, die erſt die
Grundlage für alle Kultur bot. „Niemand kann ſich mit dem
Feuer beſchäftigen und dabei ſeine Haare behalten”, meinte er.
Durch das Feuer wurden den Urmenſchen die Körperhaare
ab=
geſengt. Es ſtellte ſich heraus, daß der behaarte Menſch dem
haarloſen gegenüber im Nachteil war, und ſo wurde die
Haar=
loſigkeit das äußere und ſichtbare Zeichen der Menſchen, die im
Kampf ums Daſein die Oberhand behielten, und je weniger
Haare der Menſch hatte, deſto lebensfähiger war er, ſo daß durch
die natürliche Zuchtwahl die behaarten Menſchen zugrunde
gin=
gen. Die Haarloſigkeit war alſo ein Zeichen größerer
Intelli=
genz. Profeſſor Fleure ſucht auf eine andere Weiſe den engen
Zuſammenhang zwiſchen Intelligenz und Haarloſigkeit
nachzu=
weiſen. Die menſchliche Periode vor der Geburt iſt zwei Monate
länger als die der großen Affen. Mit ſieben Monaten, der
Ge=
burtszeit der Affen, iſt der menſchliche Embryo noch dicht mit
Flaum bedeckt, aber dieſer verſchwindet allmählich zur Zeit der
Geburt. Der Gelehrte nimmt run an, daß dieſes Verſchwinden
des Haarkleides mit dem Wachstum des Gehirns
zuſammen=
hängt, durch das beim Menſchen eine längere Vorgeburtsperiode
bedingt wird. Das Wachstum der Haare beanſprucht große
Mengen von Energie, und die Abſonderung der Schilddrüſe iſt
mit dieſem Wachstum eng verknüpft. Durch die Verminderung
des Haarwuchſes beim Menſchen wurde der Einfluß der
Schild=
drüſenſekretion für die Ausbildung des Gehirns frei. Je
weni=
ger Haare alſo der Menſch hat, deſto beſſer kann ſich ſein Gehirn
entwickeln.
C. K. Ein Gemütsmenſch. Zwei Freunde ſtehen auf einer
Landungsbrücke — ſo wird in „Reclams Univerſum” erzählt —
und überlegen ſich, wie ſie am beſten zu Geld kommen könnten.
Plötzlich gewahren ſie ein Schild mit der Aufſchrift: „Für
Men=
ſchenrettung 50 Mark.” Sie ſind ſich ſofort einig, daß ſie ſich
dieſe Gelegenheit nicht entgehen laſſen wollen. Der eine ſpringt
ins Waſſer, der andere macht Verſuche, ihn zu retten. Als aber
die Kräfte des erſteren erlahmen und er dem Freunde zuruft:
„Du, mach ſchnell, ſonſt erſaufe ich noch wirklich!” antwortet der
andere gemütsruhig: „Gut ſo! Eben habe ich an der Brücke noch
ein anderes Schild entdeckt: „Für Leichenbergung 100 Mark.”
C. K. Schutz dem Schwalmgebiet! Die Melioration des
Schwalmgebietes, die leider von der Regierung ſeit 1912
geneh=
migt iſt, bedroht ein landſchaftlich außergetvöhnlich ſchönes
Stück deutſcher Erde, das auch naturwiſſenſchaftlich von größter
Bedeutung iſt. Wenn die ſämtlichen Seen und Aruchgebiete
vernichtet werden, dann wird der Niederrhein ſeinen
eigen=
artigen Charakter vollkommen verlieren; alle wichtigen
As=
flugsgebiete werden vernichtet. Von der Landſchaftsſtelle für
Naturdenkmalpflege am linken Niederrhein wird deshalb ein
Schutz des Schwalmgebietes dringend gefordert; beſonders
han=
delt es ſich dabei um den Harikſee, der um 66 Zenumeter
ge=
ſenkt werden ſoll, und das zwiſchen ihm und dem Borner See
liegende Cebie‟. Die Vernichtung des Schwalmgebietes würde
einen ungeheueren, nicht wieder gut zu machenden Schaden
be=
denten und Deutſchland einer einzigartigen Landſchaft berauben.
Nummer 226
Montag, den 16: Auguſt 1926
Seite 3
Aus der Landeshauptfiadt.
Darmſtadt, 16. Auguſt.
* Ausflugsſonderzug nach Rothenburg
v. d. Tauber.
und die vielen, die ſich von Darmſtadt aus der Fahrt angeſchloſſen hatten,
Nebel gehült — Würzburg mit ſeiner Feſtung Marienburg und ſeinen
vielen Kirchtürmen — Ochſenfurt und Marktbreit — reizende
Maler=
die außerordentlich ſchönen, reizenden Flecken deutſcher Heimat, eine
herrliche Augenweide — und ehe man ſich’s verſah, hob ſich die
Sil=
ſehnſüchtiger Herzen.
Als der Zug in den kleinen baheriſchen Bahnhof einlief, hallte die
Zuge und in Gruppen, unter Vorantritt eines Landsknechtsführers und
angeführt von Landsknechtsſcharen in ihren mittelalterlichen
buntfarbi=
gen Gewändern, und unter luſtigen Marſchklängen gings zur Stadt. —
durch Mauern umwehrte Tore, an plätſchernden Brunnen und
maleri=
ſchen Winkeln vorbei zum Rathausplatz, wo der Bürgermeiſter der
fand. Sein Hoch auf Deutſchland wurde von allen, die der Marktplatz
ſah, begeiſtert aufgenommen, und die Begeiſterung fand ihren Höhe= und ſeine Mitglieder beherrſcht.
ohne Unterſchied der Konfeſſon und der Partei, — ein erhebender, mit dem dunkelgrünen Kranz der Wälder im Hintergrund, ſonſt
Augenblick!
Meiſtertrunk” ſtatt, deſſen Wiedergabe dankbaren Beifall fand und ob eine ausgezeichnete Beleuchtung gebend, war an den beiden
letz=
ſeiner ergreifenden Wirkung bei vielen Zuſchauern manche Träne
aus=
löſte. Ein Teil der Beſucher, die an dem Feſtſpiel nicht teilnahmen,
denberkehrsvereins Nothenburgs die Stadt. Reiche Erinnerungen an tate, die erzielt wurden,
die deutſche Geſchichte begegneten dem Wanderer auf Schritt und Tritt.
Ein unverſehrtes mittelalterliches Städtebild tat ſich dem ſtillen
Be=
obachter auf, und unvergeßlich werden die Eindrücke all denen bleiben,
Fülle maleriſcher Straßenbilder tat ſich auf, und die Tore und die alte
Burg, die freien Plätze, Höfe von Herrenhäuſern, alte Gaſſen und
ver=
träumte Winkel legten beredtes Zeugnis von vergangener deutſcher
male der Botik und der Renaiſſance, die Malereien, Schnitzwerke,
Stein=
hauerarbeiten, ſchmiedeeiſernen Gitter und kunſtgewerblichen Arbeiten
älterer und neuerer Zeit beſonders hervorzuheben, die dieſes deutſche
Kleinod in ſeinen Mauern beherbergt. Man kann das nur erleben.
und dafür muß man der Reichsbahndirektion Mainz Dank wiſſen, daß Kriege einen gewaltigen Aufſchwung in Deutſchland genommen
ſie es ermöglicht, zu ermäßigten Preiſen ſolche koſtbaren Schönheiten
ums Daſein das Leben erträglicher und lebenswerter geſtalten.
des Schäfertanzes auf dem Marktplatz — eine Wiedergabe des
Feſt=
tanzes der alten Schäferbrüderſchaft, ein Bild von Lieblichkeit und an= koſten, die Schützen auf ihre Stände zuſammen zu holen. So
fand. Immer wieder lobnten ſpontane Bravorufe und toſende
Bei=
fallskundgebungen die wackeren Schäfer, die es ſich nicht nehmen ließen,
die Stunden der Freude, die die Bande der Freundſchaft zwiſchen Heſſen
und Bahern nur noch inniger knüpften. Als der Zug — pünktlich wie
immer — unter den Klängen des „Muß i denn, muß i denn zum ſport zu pflegen, die Fertigkeit und Gewandtheit der Jäger zu
Städtele hinaus” die „Halle” verließ, war’s nur natürlich, daß die weißen fördern, die Nerven zu ſtählen.
Tücher nur ſo aus den Taſchen flogen und ſehnſüchtige Hände letzte
dem Sinn. — — — Der Reichsbahnverwaltung ſei auch an dieſer Stelle
ihrer Arbeit unterſtützte.
Mariza”, ſtatt. Vorbereitet wird als nächſte Dperete Mäd”” Pen, vornherein die Beteiligung der Sportklanonen aus.
Robert Stolz.
— Ablöſung öffentlicher Anleihen in Heſſen. Nach 8 43 Abſ. 2 des
Nennwertes zu erhöhen, ſofern dies dem Anleiheſchuldner nach ſeiner
Anleiheſchuldner und der Treuhänder. Ueber die Anträge entſcheidet der angeſehen.
Miniſter des Innern. Gegen dieſe Entſcheidung ſteht den
Antrags=
hof angegliederte kollegiale Behörde zu. Letztere entſcheidet in der
der Anleiheſchuldner und ſein Stellvertreter
das Verfahren werden noch erlaſſen.
Kunſtnotizen.
ſeine Jugendliebe als Frau eines anderen wieder, bedrlückt und getreten Hauptſchießen hier zirka 130 Schuß, eine Probe auf die
Entſchluß=
von ihrem brutalen Manne. Er verfolgt heimlich den Nebenbuhler auf, kraft, die Nerven und die körperliche Gewandtheit des einzelnen,
ſein Schiff, mit Hilfe eines Freundes fängt er von der Mannſchaft einen
Und aus den Flammen rettet er die Frau, die er liebt, die ihn nie verlangt wird.
vergeſſen konnte. Mary Carr, die berühmte Mutterdarſtellerin, Robert
Gordon. Margaret Fielding und Tom Santchi ſind die Hauptdarſteller klubs zu Hauſe geübt und waren mit den fünf beſten
Mann=
dieſes Films, der zu den bedeutendſten Schöpfungen der jüngſten ameri= ſchaften zu dem geſtrigen Hauptſchießen um die Mei=
Zeit des Zaren Alexander II. Man ſtnunt über herrliche Original=
Regie und Darſtellung arbeitenden Films.
des Heſſiſchen Jagdklubs.
St. Darmſtadt, 16. Auguft.
Die größte ſchießſportliche Veranſtaltung, die in Heſſen all=
Rothenburg! — Mit dem Ausflugsſonderzug am geſtrigen Sonntag jährlich in Darmſtadt ſtattfindet und an 2000 heſſiſche weidgerechte Intereſſe an den Veranſtaltungen durch Entſendung ihrer
Ver=
hatte die Reichsbahndirektion Mainz einen guten Griff getan. Mit Jäger und Schützen umfaßt, das große Wurſtauben=Meiſter= treter, der Herren Landforſtmeiſter Dr. Heſſe und Direktor
gewohnter Pünktlichkeit, ſetzte ſich der Zug ab Darmſtadt in Bewvegung, ſchaftsſchießen, iſt geſtern zu Ende gegangen und hat den betei= L. Hahn, bekundet. Auch die Familie des verſtorbenen
Kom=
ligten Jägern wie dem Heſſiſchen Jagdklub viel ſport= merzienrats Dr. Hickler wohnte den Schießen bei.
haben dus nicht zu bereuen. Diebug — Aſchaffnburg — der Sbeſſart liche Ehren gebracht. Es iſt im Weſentlichen ein Vermächtnis
in erwachender Schönheit — das Maintal — ſtellenweiſe in dampfende, des Kommerzienrats Guſtad Hickler, das der Heſſiſche Jagd= Leibesübungen, der Ortsgruppen, zahlreicher Mitglieder des
klub in Dankbarkeit und der beſonders den weidgerechten Jägern Klubs und ſeitens der Induſtrie mit ſchönen und wertvollen
winkel — ſanft in das Maintal gebettet — Uffenheim, Steinach — all junewohnende Geiſt echter treuer Kameradſchaft pflegt und im Ehrenpreiſen geſchmückt. Die Organiſation der Schießen hatte,
Sinne Hicklers fortſetzt. Ein Vermächtnis, das beſonders in Prof.
houette von Nothenburg ob der Tauber am Horzont ab — das Ziel ermüdlicher, aufopfernder Arbeit kameradſchaftlich unterſtützt von
Herrn Hübner, mit dem er ſich gemeinſam in die umfangreiche
Halle von fröhlichen Marſchweiſen der Städtiſchen Kapelle wider — ein Arbeit der Leitung und Durchführung der großen Schießſport= den geringſten Unfall ſich glatt und reibungslos abwickelte.
prächtiger Wilkomm für die Rothenburg=Fahrer. In geſchloſſenem veranſtaltung teilte, die zu einer der bedeutendſten in ganz
Deutſchland geworden iſt. Wie denn überhaupt der Heſſiſche
Jagdklub im Kranz der deutſchen Vereine und Verbände gleicher der einzelnen Konkurrenzen waren folgende:
Beſtrebungen mit an erſter Stelle ſteht, weil er und ſeine Leiter 1. Meiſterſchaft von Darmſtadt 30 Tauben).
ſtets das große Ganze, das gemeinſam Einende und die Jagd 1. Kaufmann Franz Beuer, Darmſtadt, mit 29 Treffern.
Stadt von der Rathaustreppe aus die Gäſte herzlich willkommen hieß Schützende, Hegende und Pflegende im Auge hat. Das geſtern zu 2. Büchſenmachermeiſter Hübner, Darmſtadt, mit 28 Treffern.
und wahre vaterländiſche Worte für die Fahrtteilnehmer aus Mainz Ende gegangene Meiſterſchaftsſchießen, vorbildlich organiſiert und 3. Förſter Menger, Altheim, mit 26 Treffern.
durchgeführt, legte erneut Beweis ab für den Geiſt, der den Klub 4. Wolfram Frhr. Riedeſel zu Eiſenbach, Darmſtadt mit 26 Tr.
bunt im Abſingen des Deutſchlandliedes, in das alle mit einſtimmten, Der ſchöne Schießſtand auf dem Flugplatz der Heſſenflieger 6. Philipp Wiener jr. Darmſtadt, mit 23 Treffern.
Im Anſchluß daran fanden zwei Aufführungen des Feſtſpiels „Der frei und weit überſichtlich, mit der Sonne im Rücken, den Schützen
ten Sonntagen das Ziel vieler Hunderte von Jagd= und
Schieß=
freunden und Kollegen verwandter Sportzweige. Das Wetter 3. Hegemeiſter Hinz, Darmſtadt, mit 12 Treffern.
beſichtigten unter der ſachlundigen Leitung beſonderer Führer des Fren= war herrlich und begünſtigte die außergewöhnlich guten Reſul=
Die Landeshauptſtadt Darmſtadt hat einen guten Klang
in der Sportwelt. Viele ihrer Söhne ſind Träger internationaler
die mit offenen Augen kamen und die Steine zu ſich reden ließen. Eine und Weltrekorde, Rekordiagden kennt, der Heſſiſche Jagdklub
nicht, aber dieſe große Veranſtaltung, die alljährlich in 1. Hauptmann a. D. Roſſi, Frankfurt a. M., mit 46 Treffern,
Darmſtadt ſtattfindet, trägt vielleicht noch mehr dazu bei, daß
Epoche ab. Es hat keinen Lweck, alle die Kunſtſchätze und Baudenr” der Name Darmſtadts in Kreiſen dieſes, eines des edelſten
Sports, mit Ehren genannt wird.
Unter den ſchießſportlichen Veranſtaltungen, die nach dem
haben, verdient neben dem Kleinkaliberſchießen das Schießen
deutſcher Gaue kennen zu lernen — Schönheiten, die uns im Kampf auf Wurftauben mit Schrotflinten an erſter Stelle genannt
zu werden. Alle großen Städte, alle Badcorte veranſtalten heute
Miſſen wir noch verraten, daß am Nachmittag die Vorführung derartige Konkurrenzen und laſſen es ſich bedeutende Summen
mutiger Grazie — den rauſchendſten Beifall ſämtlicher Fahrtteilnehmer ſand in Köln gelegentlich der Deutſchen Kampfſpiele ein großes
Wurftaubenſchießen ſtatt, kürzlich ein folches in Bad Homburg
uſw., und nächſte Woche wird in Bad=Nauheim eine größere
Ver=
ihren Gäſten das Geleite zur Bahn zu geben. Nur zu raſch verflogen anſtaltung dieſer Art abgehalten. All dieſe Schießen ſind reine
Sportſchießen, die ausſchließlich den Zweck haben, den Schieß=
Guiße tauſchten, bis man ſich aus den Augen verlor — aber nicht aus unſeres Landes, hat dieſe Schießen übernommen, aber unter ſtrache an die glücklichen Schützen, in der er etwa ausführte:
herzlichſt gedankt für die Aufmerkſamkeiten, mit der ſie die Preſſe in bedürfniſſe befriedigen, Rekorde erſtreben, ſondern er betrachtet Herzen unſerer Mitglieder ſchneller ſchlagen ließen. Da gebührt
das Schießen als eine Vorübung für die Fagd und ver= ein Wort herzlichſten Dankes all denen, die dazu beitrugen, daß
— Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen langt deshalb von den Schützen, daß ſie Jagdgewehre mit dieſe Rieſenveranſtaltung ſo reibungslos, ſo präzis, ſo fair durch=
Landestheaters. Leitung Direktor Adalbert Steffter. Heute Montaa jagdlichem Anſchlag ſchießen, d. h. daß ſie auf dem Stand geführt werden konnte. In erſter Linie den Schießleitern
8. Abonnementsborſtellung für Montagsmieter) und täglich abends die Wurſtaube nicht mit eingeſetztem Gewehr erwarten, vielmehr und den Vorſtänden der Ortsgruppen, die die Geiſter der Ihren
8 Uhr finden Wiederholungen der Operette „Die Cſardasfürſtin” von muß der Schütze genau, wie er ſich auf der Jagd bewegt, die für die Wettkämpfe ſtählten, dann all den wackeren Schützen=
Emmerich Kalman, Komponſt der erfolgreiſchen, Operete „Gräſin Flinte halten. Dies iſt bedeutend ſchwieriger und ſchließt von die die Uebungen und die Konkurrenzen beſtritten, den Herren=
Anleiheablöſungsgeſetzes vom 16. Juli 1925 iſt der zienrat Dr. Hickler, der Erneuerer und langjährige verdienſtvolle techniſche Oberleitung ſo glänzend verſah, und dann all denen,
Einlöſungsbetrag der Gemeindeanleihen bis auf das Zehnfache des Vorſitzende und Ehrenvorſitzende des Heſſiſchen Jagdklubs Man die mit ſo herrlichen Geſchenken den Gabentiſch ſchmückten:
Anleiheablöſungsbetrag der Gemeindeanleihen bis auf das Zehnfache des nennt deshalb auch in den beteiligten Kreiſen den Anſchlag den den Ortsgruppen wiederum, der Stadt Darmſtadt,
finanziellen Leiſtungsfähigkeit und unter Berückſichtigung ſeiner öffent= „bickler= bzw. Darmſtädter Anſchlag”, und er wird unſerem hohen Schirmherrn S.9.,H. dem Großherzog,
lichen Aufgaben zugemutet werden kann. Antragsberechtigt ſind der heute von allen jagdlichen Organiſationen als für ſie maßgebend und all den Mitgliedern, die uns ſo freigebig geholfen
berechtigten innerhalb eines Monats nach der Zuſtellung Heſſiſchen Jagdklubs iſt rach den Hicklerſchen Plänen heute noch menzufaſſen; denn ſchließlich iſt es doch der Geiſt der Zuſammen=
Beſchwerde an eine dem heſſiſchen Verwaltungsgerichts= im ganzen Heſſenland die gleiche. Die einzelnen Ortsgruppen gehörigkeit, das Gefühl, Glieder eines großen Ganzen zu ſein,
Beſetzung mit einem Vorſitzenden und ſechs Beiſitzern. Vorſitzender iſt des zirka 2000 Mitglieder zählenden Klubs ſchießen auf den hei= das uns feſtlich her vereint. Dieſen Geiſt zu hegen, den Sinn für
der Präſident des Verwaltungsgerichtshofes oder ein von ihm beſtelltes miſchen Ständen alle uiter den gleichen Bedingungen um die weidgerechtes Jagen zu ſtürken, jagdlichen Anſtand und kame=
Mitglied desſelben. Beiſitzer und Stellvertreter werden vom Innen= Meiſterſchaft ihrer Ortsgruppe. Die fünf beſten Schützen und ein radſchaftliches Zuſammenſtehen zu pflegen, ſei allzeit auf die
miniſter ernannt; als Beiſitzer ſind zu berufen: 1. zwei Mitglieder des Erſatzmann kommen dann zu dem Hauptmeiſterſchaftsſchießen nach Fahne unſeres Klubs geſchrieben. Unſer Heſſ. Jagdklub vorwärtd
Verwaltungsgerichtshofes, 2. zwei Beamte der Staatsverwaltung, 3. je Darmſtadt, um in der Landeshauptſtadt um die Siegespalme zu auf dieſer Bahn! Horridoh!”
ein Vertreter der Anleihegläubiger und der Anleiheſchuldner. In ringen. Welches Ausmaß dieſes Schießen hat, geht daraus
her=
gleicher Weiſe ſind die Stellvertreter zu berufen. Der Vertreter, vor, daß für die geſamte Konkurrenz ſowohl in den Ortsgruppen die Preisträger beglückwünſcht, die dann auch in
kameradſchaft=
könnenander Entſcheidung diedieeigene Gemeinde, wie in dem Hauptklub mit den Vorübungen zirka 20 000 lichem Beiſammenſein die Abendſtunden verbrachten. Herr
betrifft, nicht teilnehmen. Die näheren Vorſchriften über Tontauben geworfen wurden. Es iſt dies faſt die Haas=Gſottſchneider von der Ortsgruppe Frankfurt
ordnung, daß jedem einzelnen der von den einzelnen die prächtige Ausſchmückung des Gabentiſches und ließ ein don=
—Balaſt=Lichtſpiele. Das Schnugglerſchiff. Des Meres Gruppen hierher entſandten Schützen 80 Tauben geworfen nerndes Horridoh auf den Heſſiſchen Jagdklub ausbringen.
und der Liebe Flammen. Der Totgeglaubte kehrt zurück und findet werden. Das bedeutet alſo ungefähr pro Schütze allein bei den
nach dem andern ab, doch bei dem Kampf gerät das Schiff in Brand, wie ſie vielleicht nur noch bei einem großen Automohilrennen Forſtzoologie und Schädlingsbekämpfung an der Landesuniverſität
Seit Wochen hatten die Ortsgruppen des Heſſiſchen
Jagd=
kaniſchen Produktion gehört. — „Palaſt und Feſtung. Die ruſſie ſterſchaft des Heſſiſchen Jagdklubs und um den Landesthegter, Kleines Haus, abends 8 Uhr: „Die Cſardasfürſtin” —
ſche Baſtille‟. Ein lebensechter und hiſtoriſch getreuer Film aus der wertvollen Hickler=Gedächtnispreis hierher geeilt. Leb= „Schloß=Café: Konzert. — Café Rheingold: Konzert und Tanz,
ſtreifen aus Vetersburg, das Winterpalais, die Peter=Pauls=Feſtung, haſtes Treiben herrrſchte auf dem wundervoll gelegenen Flug= berg, Hotel „Zum Löwen”: Tanzbeluſtigung. — Kirchweihe in See=
und dieſe brächtigen Bilder ſind die Stärke dieſes anſonſt mit kraſſer platz, auf dem die neue Wurſtauben Anlage errichtet iſt, ſchon heim, Hotel u. Neſt. Zum Löwen”; Großer Tanz. —
Kinoborſtel=
vom frühen Morgen an.
Neben dieſem Schteßen der Herren=Käger, pflegt der Heſſiſche
Jagdklub auch in erſter Linie die Schießfertigkeit unter den Forſt=
* 4bmauben=Meinterſchafts=Schießen und Jachſchatzbeanten. Ater Ueberlieferung gemäß veranftaltet
er für dieſe Herren ein beſonderes Schießen, bei dem ſämtliche
Teilnehmer einen Ehrenpreis erhalten, darunter der beſte Schütze
nebſt einem beſonders wertvollen Ehrenpreis die von S.K.H. dem
Großherzog geſtiftete Plakette.
Die Staatsregierung und die Stadtverwaltung hatten ihr
Der Gabentiſch war durch die Freigebigkeit des Amtes für
wie bemerkt, die Geſchäftsſtelle des Heſſiſchen Jagdklubs unter
Carl Zimmer einen guten und treuen Pfleger fand, der in un= Leitung des Herrn Profeſſors Carl Zimmer, die techniſche
Durchführung Herr Büchſenmachermeiſter Hübner in
ein=
wandfreier Weiſe beſorgt, ſo daß die ganze Veranſtaltung ohne
Die Reſultate
5. Direktor L. Diefenbach, Darmſtadt, mit 24 Treffern.
2. Förſterſchießen (15 Tauben).
1. Förſter May, Fſths. Markhaus b. Meſſel, mit 15 Treffern.
2. Förſter Walter, Bauſchheim b. Mainz, mit 12 Treffern.
4. Förſter Menger, Altheim, mit 12 Treffern.
5. Förſter Textor, Lich, mit 12 Treffern.
6. Förſter Harniſch, Fſths. Emmelinenhütte b. Nied.=Ramſtadt,
mit 12 Treffern.
3. Meiſterſchaft des Heſſiſchen Jagdklubs (50 Tauben).
2. Studienrat Dr. Völker, Michelſtadt i. O. mit 45 Treffern.
3. Chr. Müller, Sprendlingen, mit 45 Treffern.
4. Herlan, Weinheim, mit 44 Treffern.
5. Opernſänger Jäger, Frankfurt a. M., mit 43 Treffern.
6. Büchſenmachermſtr. N. Hübner. Darmſtadt, mit 43 Treffern,
Schießen um den Hickler=Gedächtnis=
Wander=
preis (5 Schützen 4 30 Tauben).
1. Gruppe Darmſtadt mit 122 Treffern. (Damit fällt der
wertvolle Ehrenpreis endgültig dem
Hauptver=
ein zu, der ſchon bei dem vorjährigen Schießen die
An=
wartſchaft auf die prachtvolle Gabe hatte.)
2. Ortsgruppe Weinheim mit 121 Treffern.
3. Ortsgruppe Bad=Nauheim mit 114 Treffern.
*
Alsbald nach Beendigung des Schießens fand in der kleinen
Reſtauration bei den Schießſtänden die
Preisverteilung
Der Heſſiſche Jagdklub, als größte jagdliche Vereinigung ſtatt. Herr Profeſſor Carl Zimmer hielt eine herzliche
An=
weſentlich anderen Bedingungen. Er will nicht Senſations= Wir ſtehen am Ende der großen Wettkämpfe, die wochenlang die
die hier als Schiedsrichter und Ordner tätig waren, ganz
Der Vater dieſes Gedankens war der verſtorbene Kommer= beſonders aber unſerem vielgeplagten Herrn Hübner, der die
haben. Meine Herren! Das Geſamtergebnis iſt ein ganz groß=
Die Organiſation der Tontauben=Meiſterſchaftsſchießen des artiger Erfolg unſeres Strebens, die Jäger des Landes zuſam=
Mit herzlichem Händedruck und jagdlichem Horridoh wurdes
größte derartige Veranſtaltung, die in dieſem Jahre in Mittel= a. M. dankte dem Hauptverein, auch im Namen der übrigen Orts=
und Süddeutſchland ſtattgefunden hat, verlangt doch die Schieß= gruppen, für die hervorragend organiſierte Veranſtaltung, ſowie
— Von der Landesuniverſität Gießen. Dem Privatdozenten Dr.
Mar Dingler, an der Univerſität München iſt der Lehrauftrag für
Gießen angeboten worden.
Tageskalender für Montag, den 16. Auguſt 1926.
— Schmitz, Rheinſtr.: Unterhaltungsmuſik. — Kirchweihe iun
Zwingen=
lungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Seite 4
Nummer 226
Montag, den 16. Auguſt 1926
Aus Heſſen.
H. Eberſtadt, 13. Aug. Gemeinderatsſitzung. Geſtern
abend fand im Rathausſaale eine Gemeinderatsſitzung ſtatt, die in
Ver=
tretung des beurlaubten Bürgermeiſters von dem Beigeordneten Flick
geleitet wurde. Der Zuhörerraum war wieder, wie in den Januar=
Sitzungen, ſtark überfüllt, was auf einen „großen Tag” hindeutete. Wallte
doch der Kampf über die Frage von neuem auf, ob unſere Gemeinde
künftig von einem Ehrenbürgermeiſter oder beſoldeten
Bürgermeiſter verwaltet werden ſoll. Die Frage ſteht
gegen=
wärtig ſo, daß durch das Ausſcheiden des Gemeinderats Lieſenfeld und
Einrücken des nächſtfolgenden Kandidaten wieder eine, wenngleich auch
ſchwache Mehrheit für den beſoldeten Bürgermeiſter
vor=
handen iſt. Eingangs der Sitzung wurde der nachfolgende Kandidat,
Lehrer Peter Becker, eingeführt und von dem Leiter der Sitzung
durch Handſchlag an Eidesſtatt verpflichtet. Sodann fand die Beratung
der Ausſchußbeſchlüſſe ſtatt, die ſämtlich gurgeheißen wurden. Hiernach
werden auf entſprechende Anträge hin der Friedhofsaufſeher Eckhardt
und die Nachtſchutzleute Pritſch, Haller und Krug mit Wirkung vom
1. September 1926 ab in die Beſoldungsgruppe III übergeführt.
Imüb=
rigen beſchloß der Gemeinderat, die Einſtufungs= und
Beſoldungsver=
hältniſſe der übrigen Gemeindebeamten einer Prüfung zu unterziehen,
die der Finanzausſchuß in Kürze vornehmen ſoll. Der Lehrerin Krämer
wird für die außendienſtliche Leitung der letzten Quäkerſpeiſung eine
Vergütung von 100 Mk. bewilligt. Die Anlieferung von 50 Zentner
Stroh und 5 Zentner Kartoffeln neuer Ernte für das Faſelvieh ſoll
ausgeſchrieben, der Ankauf von 6 Ziegenböchen durch eine Kommiſſion
vorgenommen werden. Zur Beratung ſtand alsdann der Antrag des
Gemeinderats Gärtner: zu beſchließen, unter Aufhebung des
Ge=
meinderatsbeſchluſſes vom 25. Januar 1926 alle früheren
Gemeinderats=
beſchlüſſe, betreffend die Anſtellung eines beſoldeten Bürgermeiſters in
der Gemeinde Eberſtadt und damit die diesbezügliche Ortsſatzung für
gültig zu erklären. Gemeinderat Gärtner begründet ſeinen Antrag, der
ſchließlich Gegenſtand einer faſt zweiſtündigen lebhaften Debatte wurde.
Lehrer Becker gab eine Erklärung ab, daß er ſich getreu den
Be=
ſchlüſſen ſeiner Partei zum beſoldeten Bürgermeiſter bekenne und
des=
halb für den Antrag Gärtner ſtimmen werde. An der Ausſprache
be=
teiligten ſich weiter die Gemeinderäte Meidinger, Quari, Dächert.
Guß=
mann, Mahr und Heißt, die, je nach ihrer Parteizugehörigkeit, für und
gegen die Anſtellung eines beſoldeten Bürgermeiſters referierten. Als
über den Antrag Gärtner abgeſtimmt werden ſollte, venließen die
Mit=
glieder der Allgemeinen freien Wählervereinigung das Haus. Die
Sitzung war, wie Beigeordneter Flick feſtſtellte, dadurch beſchlußunfähig
geworden und mußte infolgedeſſen aufgehoben werden.
M. Alzey, 14. Aug. Schlecht belohnte Ehrlichkeit. Auf
der Straße fand ein Junge eine Damenhandtaſche mit einem Geldinhalt
von 150 Reichsmark. U. a. enthielt die Taſche de Ausweis der
In=
haberin. Auf Grund deſſen konnte die Verliererin gleich feſtgeſtellt
werden und der Junge überbrachte die Taſche der betreffenden Dame.
Als Finderlohn wurden ihm in großherziger Weiſe zehn Pfennig
in die Hand gedrückt.
* Guntersblum, 14. Aug. Ueberfahrtsſperrung. Die
Rheinüberfahrt bei unſerem Orte iſt infolge einer Betriebsſtörung für
Fuhrwerksverkehr bis 21. d. Mts. geſperrt. Der Perſonenverkehr wird
durch Nachen bewerkſtelligt.
* Armsheim, 14. Aug. In letzter Zeit wurden hier neu gewählt
Bürgermeiſter und Beigeordneter, Gemeinderechner und Polizeidiener,
Feldſchütz und Friedhofswärter. Man iſt froh, die Wahlqualen hinter
ſich zu haben.
* Nackenheim, 14. Aug. Straßenreparatur. In der
näch=
ſten Woche wird mit den Wiederherſtellungsarbeiten der Oberdorfſtraße
begonnen.
M. Bingen a. Rh., 14. Aug. Beim Aufſpringen auf den
fahrenden Zugtödlich verunglückt. Dieſer Tage ereignete
ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Der Lehrer i. R. Peter Mohr aus
Kreuznach glitt beim Verſuche, auf den um 9.28 Uhr von Bingerbrück
abfahrenden D=Zug Bingerbrück—Saarbrücken aufzuſpringen, als ſich
der Zug ſchon in Fahrt befand, aus und kam unter die Räder. Es
wur=
den ihm dabei beide Beine abgequetſcht. Der Schwerverletzte wurde
ſofort in das Binger Heilig=Geiſt=Hoſpital überführt und iſt dort noch in
der gleichen Nacht, kurz vor 12 Uhr, ſeinen ſchweren Verletzungen
erlegen.
26. Kongreß der angeftellten Oentiſien in Stuttgart.
Am 7. und 8. Auguſt 1926 fand der 26. Kongreß der angeſtellten
Dentiſten in Stuttgart ſtatt, der mit einleitenden Worten von dem
Verbands=Vorſitzenden, Herrn Dentiſt Engel eröffnet wurde.
Zahl=
reiche Teilnehmer aus allen Gauen des Deutſchen Reiches waren
ein=
getroffen, insbeſondere bemerkte man die Vertreter der abgetrennten
Gebiete aus Danzig und dem Saarlande. Vertreter waren noch der
Generalſekretär des Reichsverbands deutſcher Dentiſten, Herr Richard
Gehrke=Bensheim, und der Geſchäftsführer des Geſamtverbands
deut=
ſcher Angeſtellten, Herr Broſt=Berlin. Nachdem vier Kollegen, die dem
Verbande bis zu ihrem Tode die Treue hielten, in ſtillem Gedenken
Erwähnung getan wurde, wurde die Tagesordnung eröffnet. Von den
48 Zweigvereinen und Landesverbänden waren 46 vertreten. Nachdem
die vorjährigen Protokolle zur Kenntnis genommen waren, nahm die
Tagung ihren weiteren Verlauf in einem groß angelegten Referate
des Geſchäftsführers Herrn Dentiſt Bruno Hempel=Berlin üüber das
ver=
gangene Geſchäftsjahr. Die Mitgliederzahl hat eine gewaltige
Steige=
rung genommen, was nicht zuletzt zurückzuführen iſt auf das erwachte
Intereſſe in den Kreiſen der angeſtellten Dentiſten. Hierzu beigetragen
hat auch insbeſondere das im vorigen Jahre von dem Preußiſchen
Wohlfahrtsminiſterium getätigte Abkommen, das eine Einigung
zwi=
ſchen den Zahnärzten und den Dentiſten bringen ſoll. Dieſe
Verein=
barung, die vom Berufsverband deutſcher Dentiſten, A. O. abgelehnt
wurde, bedeutet eine ſo gewaltige Rechtlosmachung des dentiſtiſchen
Nachwuchſes, daß auch die Kreiſe der angeſtellten Dentiſten, die bisher
der Organiſation fernſtanden, in hellen Scharen herbeieilten und der
Stoßkraft der gewerkſchaftlichen Bewegung der angeſtellten Dentiſten
eine notwendige und erwünſchte Stärke gaben. Unter dem Geſichtspunkt
der bedrohten Zukunft ſtand der Beginn der Tagung. Nachdem die
Berichte der Kaſſenverwaltung und der Kommiſſionen gehört waren,
wurde die Sitzung auf Sonntag, den 8. Auguſt, vertagt.
Am zweiten Tage fand die allgemeine Ausſprache über den Bericht
des Geſchäftsführers ſtatt. Eine Reſolution, die folgenden
Wort=
laut hat, wurde angenommen:
Die 4. Generalverſammlung des Berufsverbands deutſcher Dentiſten
A. O. vom 6. bis 8. Auguſt 1926 zu Stuttgart, auf der 4000 deutſche
angeſtellte Dentiſten vertreten ſind, erhebt einmütigen Proteſt gegen
alle Abmachungen oder geſetzliche Regelungen der Dentiſtenfrage, welche
beabſichtigen, die von den angeſtellten Dentiſten erworbenen Rechte als
Bürger unſeres deutſchen Staates zu vernichten. Die heute im
Berufs=
leben ſtehenden deutſchen Dentiſten, welche ſich im Vertrauen auf
Be=
ſtehen der Reichsgeſetze dem Dentiſtenſtande zugewandt haben, fordern
daher:
1. Die unbedingte Möglichkeit nach Einhaltung der geforderten
Vorbedingungen auf Grund des heute beſtehenden § 123 der R. V.O. zur
Sozialverſicherung zugelaſſen zu werden.
2. Die Aufhebung heute ſchon vorhandener, unſerer Ueberzeugung
nach im Sinne des § 123 der R.V.O. nicht entſprechender Verordnungen,
insbeſondere aber die Verordnung des Preußiſchen
Wohlfahrtsminiſte=
riums vom 10. Oktober 1924.
3. Staatliche Unterſtützung der vom Reichsverband deutſcher
Den=
tiſten geſchaffenen Lehrinſtitute zum Zwecke der Erreichung der
Vorbe=
dingung zur R.V.O.=Prüfung.
4. Alle bis zum Inkrafttreten der geſetzlichen
Aenderungsbeſtim=
mungen in Bezug auf den Dentiſtenſtand in denſelben eingetretenen
Lehrlinge ſchließen wir in dieſe Forderungen ein,
Der neugewählte 1. Vorſitzende, Herr Dentiſt Walker=
Heil=
bronn, konnte nach Erledigung der überaus wichtigen Tagesordnung
die würdig verlaufene Tagung ſchließen.
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Berger: Aus „Die Bojarenbraut”. — Lehar: Aus „Paganini”. —
Kalman: „Mein Darling muß ſo ſein wie du” langſ. Walzer und
Foxtrot a. „Zirkusprinzeſſin”. O 5.45: Leſeſtunde: „Mogens” von
J. P. Jacobſen. Sprecher: Alfred Scherzer. O 6.45: „Der Anteil
des deutſchen Handwerks im wirtſchaftlichen Wiederaufbau”, von
Syndikus Dr. Ferber. O 7.15: Stenographie. Anfragen an Georg
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ſtudienreiſe” von Reg.=Rat Dr. ing. Teubert=Mannheim. O 8.15:
Rezitationsabend Alfred Beyerle=Berlin: „Von Schauſpielern”. —
Hugo v. Hofmannsthal: „Friedrich Mitterwurzer”. — Alfred Kerr:
„Kainz”. — Arthur Kahane: „Eliſabeth Bergner” — Friedrich
Kayßler: „Komödiantenlied‟. — Hermann Bahr: Das Kapitel
„Die Rahel ſpielt die Sappcho” a. d. Roman „Die Rahel‟. O 9.15:
Harfenkonzert. Debuſſy: Sonate für Harfe, Flöte und Bratſche.
— Ravel: Introduction und Allegro für Harfe, Flöte, Klarinett
Jolet Englert, Klarinette; ein Streichorcheſter.
Siutigart.
Montag, 16. Auguſt, 4.15: Konzert. Fucik: Salve Imperator,
Marſch. — Komzak: An der Naxenta, Walzer. — Marſchner: Ouv.
„Hans Heiling”. — Beethoven: Adagio a. Sonate pathetique. —
Cattabeni: Slingan. — Einl.: Frau Gehrung=Pfänder. —
Marſch=
ner: Ouv. „Der Vampir” — Borodin: Steppenſkizze. — Grieg:
Peer Gynt=Suite. O. 6.15: Oberregiſſeur Dr. Löwenberg:
Ge=
ſchichte der Zeitung. O 6.45: Bücherbeſprechung. O 7.15:
Dis=
kuſſionsvortr, der Arbeitsgemeinſchaft von F. Nothardt. O 8:
Sinfonie=Konzert. Muſ. Leit.: Kapellm. Droſt. Berlioz: Röm.
Karneval. Fee mab. Irrlichtertanz. Sylpentanz. Rakoczy=Marſch.
— Liſzt: 14. Rhapſodie. O 9.30: Arbeiterdichtung. Mitw.: Freier
Volkschor, Stuttgart: Ernſt Stockinger; Friedrich Ege; Georg Ott,
Rundfunkorcheſter. Leitolf: Robespierre=Ouv. (Orch.). — Einleit.
Worte und 24 verſch. Darbietungen.
Berlin.
Montag, 16. Auguſt. 4.10: Elſa Oeſterreicher: „Was bringt
die Küche im Auguſt?‟ O 5: Richard Wilde lieſt aus eigenen
Wer=
ken. O 5.30: Barock=Muſik. Händel: Kammerſonate für Violoncello
und Cembalo, C=dur (Julius Berger, Cello, Anna Linde, Cembalo);
— Caldara: Arie des Engels aus dem Orat. „Santa Ferma”
für Sopran mit obligater Flöte und Cembalo (Romana Hambrigk,
Sopran; Friedrich Thomas, Flöte; Anna Linde, Cembalo).
Bach: Italieniſches Konzert. — Händel: „Wenn einſam eitlem Lob
entſagend‟ Arie für Sopran mit obligat. Flöte und Cembalo (
Ro=
mang Hambrigk, Sopran; Fr. Thomas, Flöte; Anna Linde,
Cem=
balo). — Händel: Kammertrio Nr. 7. O 6.50: Gartendirektor Leſſer=
Rundſchau für Garten =und Blumenfreunde. O 7.15:
Perſonenver=
zeichnis und Inhaltsangabe zur Uebertr, aus der Staatsoper,
O 7.30: Aus der Staatsoper „Zar und Zimmermann” Kom.
Oper in 3 Akten von Lortzing. Zar Peter der Erſte, unter dem
Namen Michgelow als Zimmergeſelle. Peter Iwanow, junger Ruſſe.
pan Bett, Bürgermeiſter von Saardam. Marie, ſeine Nichte.
Gene=
ral Lefort, ruſſ. Geſandter. Lord Syndham, engl. Geſandter, von
Chateauneuf, franz. Geſandter. Witwe Brown. Zimmermeiſterin.
Ort der Handlung: Saardam in Holland. Zeit: 1693.
Königswuſterhauſen. Montag, 16. Auguſt. 1.10: Stud.=Rat
Friebel u. Lektor Mann: Engliſch für Schüler. O 1.45:
Mit=
teilungen des Reichsſtädtebundes. O 3: Stud.=Rat Friebel u. Lektor
Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben: Engliſch für
Fortgeſchrittene. O 4: Dr. Hans Lebede: Mittelalterliches Theater:
O 4.30: Prof. B. Dürigen: Natürliche Brut und Aufzucht der
Hühner. O. 5: Elſe Steup: Die Kolonien im Jugendbuch. O 7.30:
Uebertragung aus der Staatsoper: Zar und Zimmermann.
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Nummer 226
Montag, den 16. Auguſf 1926
Seite 3
Meiſterſchaften
im volfstümlichen Zurnen.
Neue Turner=Rekorde.
Die Meiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft im
volks=
tümlichen Turnen (Leichtathletik) nahmen am Sagstag
vormit=
tag im prächtigen Rheinſtadion der Geſolei=Stadt Düſſeldorf
ihren Beginn. Die weiten Anlagen des Stadions erwieſen ſich
gleich beim ſtarken Andrang der Turner in den Vorkämpfen
als allen Anforderungen entſprechend, leider war aber infolge
der ſchlechten Witterung während der letzten Tage die
Lauf=
bahn etwas weich. Das Wetter hielt ſich am erſten Tage der
Kämpfe leidlich, nur in den Mittagsftunden gab es einmal einen
Regenſchauer. Da über 800 Turner und Turnerinnen in zwei
Tagen 60 Einzel= und Staffelwettbewerbe beſtreiten müſſen,
wurde am Samstag ſchon in aller Frühe mit den Vorkämpfen
begonnen. Von früh an war auch ſchon die Anteilnahme des
Publikums recht lebhaft. Im Verlauf der Kämpfe wurden
dann teilweiſe recht gute Leiſtungen geboten. Es gab ſogar zwei
neue Turnerrekorde, und zwar verbeſſerte Frl. Schumann=Eſſen
ihre erſt kürzlich aufgeſtellte Beſtleiſtung im Speerwerfen von
37,65 Meter auf 40,37 Meter, während Uebler, vom T.=V. Fürth
1860, im beidarmigen Kugelſtoßen den bisherigen Rekord um
4 Zentimeter auf 23,90 Meter heraufſchrauben konnte. Gute
Leiſtungen boten auch Bähning=Brake im Dreiſprung mit 13,87
Metern und Lignau=Dortmund im Kugelſchocken mit 21:07
Me=
ter. — Bei den Läufen gab es weniger gute Ergebniſſe, da —
wie ſchon geſagt — die Bahnen etwas weich waren. Im 100=
Meter=Lauf wurde nur zweimal mit 10,9 Sek. die 11 Sek.=Grenze
unterſchritten. D. T. Meiſter konnte M. Löſert=Ludwigshafen in
10,9 Sek. mit Handbreite vor dem bisherigen Titelhalter
Lam=
mers=Oldenburg werden. Bemerkenswert iſt der Sieg des kleinen
Bergmanns Graſſe=Herne im 10 000=Meter=Lauf. Den
Sechs=
kampf der Männer gewann Thymm=Leipzig mit 709 Punkten und
folgenden Einzelleiſtungen: 100 Meter: 11,8 Sek., 1500 Meter:
5:02,9 Min., Hochſprung: 1,65 Meter. Weitſprung: 6,13 Meter.
Steinſtoßen: 9,80 Meter. Schleuderballwerfen: 9,59 Meter. —
Im Vierkampf der Turnerinnen erſtritt ſich die D.=T.=
Rekord=
halterin im Weitſprung, Frl. Müller=Mainz, mit der ſchönen
Leiſtung von 473,5 Punkten den Meiſtertitel. Die einzelnen
Lei=
ſtungen der Mainzerin waren: 110 Meter: 13,1 Sek., Hochſprung:
1,46 Meter, Weitſprung: 5,12 Meter; Kugelſtoßen: 8,53 Meter.
Die Ergebniſſe des Samstags vergleiche in
un=
ſerer Sonntagsnummer.
Hervorragende Leiſtungen auch am Sonntag:
Auch am Sonntag brachten die Turner in das prächtige
Rheinſtadion Leben und Farbe. Vom frühen Morgen bis zur
Dunkelheit wurde um die D.=T.=Meiſterſchaften gerungen; das
Wetter war an dieſem Tage recht gut, auch die Leiſtungen
be=
friedigten, gab es doch wieder verſchiedene neue deutſche D.=T.=
Rekorde. Im 100=Meter=Lauf für Damen ſtellte Frl. Junkers=
Kaſſel in einem prächtigen Lauf mit 12,3 Sek. ſogar einen neuen
Weltrekord auf. Im kraſſen Widerſpruch zu der Bedeutung des
Feſtes und ſeinem ſportlichen Wert ſtand der mäßige Beſuch.
Den Hauptkämpfen am Sonntagnachmittag wohnten knapp
1000 Zuſchauer bei.
Die Ergebniſſe des Sonntags.
Weithochſprung: 1. Morgenſtern=Connewitz, 3,20. Meter
weit, 1,60 Meter hoch. 2. Ollhardt=Lüdenſcheid, 3,10 Meter weit,
1,55 Meter hoch. 3. Hohendahl=Dortmund, 3,10 Meter weit,
1,55 Meter hoch.
Steinſtoßen, beſtarmig: 1. Lignau=Dortmund 9,87 Meter;
2. Weltzer=Tſchernitz, 9,73 Meter; 3. Berger=Freithal, 9,47 Met.
Steinſtoßen, beidarmig: 1. Lignau=Dortmund, 9,87 Meter
(neuer D.=T.=Rekord); 2. Voigt=Berlin, 16,99 Meter; 3. Schwald=
Kottern, 16,38,5 Meter.
Diskuswerfen für Turnerinnen: 1. Gollwitz=Graſſe=
Nieder=
lehne, 26,64 Meter; 2. Oncken=Hamburg, 26,22 Meter; 3.
Neu=
ſchaler=Landsheim, 23:93 Meter.
Weitſprung für Turnerinnen: 1. Müller=M. T. V. Mainz 1817,
5,33 Meter; 2. Junkers=Kaſſel, 5,28 Meter; 3. Meyer=Siegen,
5,13 Meter.
Schleuderballwerfen: 1. Heynen=Oldenburg, 62,85 Meter;
2. Thymm=Leipzig, 56,58 Weter; 3. Rakowſki=Sperenberg,
56,12 Meter.
Marathonlauf: 1. Tietz=Berlin, 2:42,13 St.: 2. Meyer=
Berlin, 2:50,06 Std.; 3. Naſſau=Schönbach (Sa.), 2:54,28 Std.
100 Meter für Turnerinnen: 1. Junkers=Kaſſel, 12,3 Sek.
(neuer Rekord); 2. Holdmann=Hamburg, 12,4 Sek.; 3.
Roß=
berger=Leipzig, 13,1 Sek.
Schlagball=Weitwerfen: 1. Schultz=Lützen, 104,10 Meter;
2. Kirchhoff=Altenwerde, 102 Meter; 3. Stich=Steinbühl, 98,55
Meter.
400 Meter: 1. Bräunig=Dresden, 50,2 Sek.; 2. Braun=
Bomburg, 51,5 Sek.; 3. Schäfer=Heilbronn, 51,9 Sek.
Kugelſtoßen für Frauen: 1. Gollwitz=Graſſe, 10,13 Meter;
2. Schumann=Eſſen, 9,60 Meter.
Ziermal=100=Meter=Staffel für Frauen: 1. Tbd. Hamburg,
21,2 Sek. (Rekord); 2. Vorwärts=Berlin, 51,9 Sek.
1900 Meter: 1. Thiege.=Wiesdorf, 4:17 Min.; 2. Scherer=
Ansbach, 4:17,1 Min.
Biermal=100=Meter: 1. F.=C. Ludwigshafen, 44,1 Sek.;
2. V. f. L. Charlottenburg, 44/4 Sek.; 3. T.=G. Heilbronn,
44,7 Sekunden.
Zehnkampf: 1. Münch=Marburg, 1043 Punkte; 2. Kunze=
Berlin, 1027 P.; 3. Grimm=Leipzig, 996 P.
Hochſprung: 1. Kunze=Berlin, 1,80 Meter; 2. Schönbag=
Feuerbach, 1:78,2 Meter.
Speerwerfen: 1. Kern=Mainz, 52,82 Meter; 2. Czoſchek=
Magdeburg, 52,41 Meter.
200 Zicter: 1. Lammers=Oldenburg, 22,8 Sek.; 2. Gehrke=
Braunſchweig, 22,9 Sek.; 3. Gärtner=Berlin, 23 Sek.
Weitſprung: 1. Scheck=Stuttgart, 6,88 Meter.
Diskuswerfen: 1. Lignau=Dortmund, 43,40 Meter; 2. Voigi=
Berlin, 38,42 Meter.
5000 Meter: 1. Schaumburg=Günze, 16:06,2 Min.; 2.
Eß=
kuche=Altenborn, 16:23,2 Min.
Schwedenſtaffel: 1. Tv. Köln 43, 2:03,8 Min.; 2. F.T. C.
Ludwigshafen, 2:03,9 Min.
110 Meter Hürden: 1. Anton=Berlin, 15,9 Sek.; 2. Dahms=
Osnabrück, 15,9 Sek.; 3. Steuber=Feuerbach, 16,4 Sek.
Kugelſtoßen: 1. Schwald=Cottern, 13,52 Meter; 2. Lignau,
13,36 Meter.
Hochſprung für Frauen: 1. Müller=Mainz, 1,48 Meter.
Stabhoch: Beuſch=Braunſchweig, 3,73 Meter.
Die Schwimm=Meiſterſchaften
der Turner.
Große Erfolge der Darmſtädter Schwimmer.
Die Schwimm=Meiſterſchaften der D.T. brachten ſchon am
Samstag viele ſpannende Kämpfe. Die vorbildliche Schwimm=
Kampfbahn des Düſſeldorfer Rheinſtadions garantierte eine
glatte Durchführung der Titelkämpfe. Den bis in den
Abend=
ſtunden hinein andquernden Kämpfen wohnten zahlreiche
Zu=
ſchauer bei. Bei den Turnerinnen gab es eine neue D.T.=
Höchſt=
leiſtung, die gleich von zwei Damen erreicht wurde: Frl. Rieke=
Kiel und Konterich=Bonn legten die 100 Meter Rücken in der
neuen Beſtzeit von 1:40,4 Min. zurück. Die Meſſungen wurden
mit den modernſten Mitteln vorgenommen. Die Ergebniſſe des
Samstags haben wir zum Teil ſchon in unſerer
Sonntagnum=
mer gebracht; die noch ausſtehenden vom Samstag lauten:
100 Meter Seiteſchwimmen: 1. Viertler=Leipzig 1:18,4 Min.;
2. Heinemann=Magdeburg 1:19 Min.; 3. Lotze=Hamburg.
100 Meter Rückenſchwimmen: 1. Fetz=Bremerhaben 1:20/4
Min.; 2. Schröder=Osnabrück 1:21,2 Min.; 3. Lohrer=
Darm=
ſtadt 1:22,6 Min.
4mal 100 Meter Bruſtſtaffel: 1. Tgſ. Darmſtadt 6:02,:
Min.; 2. MTV. Stuttgart 6:10,4 Min.; 3. SC. Osnabrück.
100 Meter Bruftſchwimmen für Turnerinnen: 1. Rieke=Kiel
und Krutwig=Bonn je 1:40,4 Min. (Neuer DT. Rekord); 2. Ell=
Stuttgart 1:41,2 Min.; 3. Hermann=Offenbach a. M. 1:42,8 Min.
Springen der Altersklaſſen: A) 35 bis 40 Jahre: 1. Rehm=
Hamburg 40,5 Punkte; B) über 40 Ihr.: 1. Hammer=Frankfurt a.
M. 38,25 Punkte.
Waſſerball=Vorrunde der Turner:
Turnerſchaft 77 Dresden—Tv. Cannſtatt 2:0 (2:0),
Tv. Frankfurt 1860—Jahn Magdeburg 2:5 (0:3).
Uerdingen 08—Hamburger Turnerſchaft 1816 5:1 (2:0).
Die Schwimm=Wettkämpfe am Sonntag.
Bei den Schwimm=Meiſterſchaften der D.T. war am
Sonn=
tag ein außerordentlich umfangreiches Programm abzuwickeln
das denn auch faſt den ganzen Tag in Anſpruch nahm. Trotz
des großen Betriebes konnten Organiſation und Abwickelung
befriedigen. Die Leiſtungen bewieſen, daß in allen Vereinen
fleißig an der Verbeſſerung des Leiſtungsvermögens und der
Technik gearbeitet worden iſt. Welchen Stand das
Schwimm=
können in der D.T. heute auſweiſt, zeigen die nachfolgenden
Ergebniſſe des Sonntags:
400 Meter beliebig=Schwimmen: 1. Höchel=Bremerhaven
6:05,8 Min.; 2. Weiß=Darmſtadt 6:19,6 Min.; 3. Höhrig=
Leip=
zig 6:20,2 Min.
Mehrkampf für Turnerinnen: 1. Krumme=Mörs 94,5 Punkte;
2. Pietſch=Charlottenburg 94,25 Punkte; 3. Kuhlmann=Eſſen 87,5
Punkte.
Mehrkampf der Turner: 1. Kwirlberger=München 1860 und
Colombien=Iſerlohn je 112,75 Punkte: 2. Karwardt=Aachen 112,5
Punkte.
50 Meter Streckentauchen: 1. Müller=Remſcheid 47 Sek.;
2. Fiſcher=Barmen 52,2 Sek.; 3. Wingen=Eſſen 53 Sek.
4mal 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Tv. Offenbachen a. Main
4:58 Min.; 2. SC. Osnabrück 5:03 Min.
100 Meter Bruſtſchwimmen für Altersturner: a) 35—45 J.:
1. Behrend=Berlin und Cöndgen=Buckau 1:40,2 Min.; 2.
Scheff=
ler=Saarbrücken 1:47/4; b) über 45 Jahre: 1. Freeſe=Cottbus
1:54,4 Min.
4mal 50 Meter Lagenſchwimmen für Frauen: 1. Krumme=
Mörs 4:39,8 Min.; 2. Joßmann=Berlin 4:44,4 Min.; 3.
Ammers=
bach=Offenbach a. M. 4:52,4 Min.
Hauptſpringen: 1. Coſſag=Berlin 63,5 Punkte: 2. Rohde=
Hagen 62,25 Punkte.
200 Meter Lagenſchwimmen: 1. Spitz=Köln 3:06,2 Min.; 2.
Kuhlmann=Dortmund 3:07,4 Min.; 3. Fuchs, Tv. Offenbach am
Main 3:09 Min.
4mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Tv. Offenbach 5:30,4 Min.;
2. SC. Osnabrück.
100 Meter Bruftſchwimmen: 1. Schöpitz=Leipzig 1:26,6 Min.;
2. Armbruſt=Offenbach 1:27,8 Min.; 3. Späth=Darmſtadt
1:28,8 Min.
100 Meter Freiſtil für Alte Herren: 1. Behrend=Berlin
1:26,8 Min.
100 Meter Rücken: 1. Rieke=Kiel 1:38,6 Min.; 2. Pietſch=
Charlottenburg.
Turmſpringen: 1. Rohde=Hagen 66,5 Punkte: 2. Loſagk=
Ber=
lin 65 Punkte: 3. Kwirlberger=München 59,5 Punkte.
4mal 50 Meter Bruſtſtaffel: 1. Tade. Stuttgart 3:08 Min.;
2. Tb. 60 Frankfurt a. M. 3:15 Min.; 3. Tv. Bonn.
10mal 100 Meter Freiftilſtaffel: 1. Kreis 5 (Weſer=Ems)
11:59 Min.: 2. Mittelrheinkreis (9.)
10mal 50 Meter Staffel für Frauen: 1. Kreis 3b
Branden=
burg; 2. Mittelrheinkreis.
Die Turngeſellſchaft 1875 hat bei den Meiſterſchaften in
Düſſeldorf folgende weitere Erfolge zu verzeichnen:
100 Meter Bruſtſchwimmen: Späth 3. Si
100 Meter Beliebig=Schwimmen Weiß 4. Sieg; Dörner
5. Sieg=
Die Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 hat mit den in
Düſſel=
dorf gezeitigten Erfolgen ein Ruhmesblatt an ihre
Vereinsfah=
nem geheftet, das volle Würdigung finden muß. Der Verein
empfängt ſeine Sieger am Dienstag abend 8,55 Uhr am
Haupt=
bahnhof. Der Abmarſch des Fackelzuges erfolgt um 8 Uhr vom
Vereinslokal, Dieburgerſtraße 26, und bewegt ſich durch die
Die=
burgerſtraße, Alexanderſtraße, Parodeplatz, Rheinſtraße, nach
dem Hauptbahnhof und begibt ſich auf demſelben Weg zurück nach
dem Vereinslokal.
Erfolge der Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 beim
Bezirks=
ſchwimmen des 2. und 4. Bezirks des Main=Rhein=Turngaus
in Nauheim bei Groß=Gerau.
Wenn auch die Beſten der Schwimmabteilung am geſtrigem
Tage wicht ins Rennen gehen konnten, ſo ſtellten doch die
übri=
gen Abteilungsmitglieder unter Beweis, daß auch ein guter
Nachwuchs geſichert iſt, der ſeinen erfolgreichen Vereinsbrüdern,
die die Farben unſerer Stadt ſo erfolgreich in Düſſeldorf
ver=
treten haben, nicht nachſtehen will. Nachſtehende Erfolge konnte
die Abteilung für ſich buchen:
1. a) Bruſtſchſimmen — Turner: Mittelſtufe: 1. Sieg
Wit=
tersheim; Unterſtufe: 1. Sieg Seibert; Jugend von 15 bis 16
Jahren: 1. Sieg Dörr; Jugend von 12 bis 18 Jahren: Schäfer.
— b) Bruſtſchwimmen — Turnerinnem: Mittelſtufe: 1. Sieg
Sophie Frank; Unterſtufe: 1. Sieg Lenchen Schubkegel; Jugend:
1. M. Menges.
2. a) Seiteſchtwimmen — Turner: Oberſtufe: 1. Sieg
Mal=
dinger; Jugend von 15 bis 16 Jahren: 1. Sieg Dörr; Jugend
von 17 bis 18 Jahren: 1. Sieg Mitſchdörfer; 2. Sieg
Lauten=
ſchläger. — b) Seiteſchwimmen — Turnerinnen: Mittelſtuf=: 1.
Sieg S. Frank; Unterſtſe: 1. Sieg L. Schubkegel.
Rückenſchwimmen — Turnerjugend: 1. Sieg Ernſt Jöſt.
Rückenſchwimmen — Turnerinnen: 1. Sieg L. Schnbkegel.
— Jugend: 1. Sieg M. Menges.
Hühſchwimmen — Turner: Oberſtufe: 1. Sieg L.
Witters=
heim; Mittelſtufe: 1. Sieg G. Lautenſchläger; Jugend von 17
bis 18 Jahren: 1. Sieg H. Mitſchdörfer, 2. Sieg H. Lautenſchläger.
Schüler: 50 Meter Bruſt: 1. Sieg K. Müller; 50 Meter
Be=
liebig: 1. Sieg W. Treuſch; 50 Meter Rücken: 1. Sieg W. Treuſch.
Staffeln: 4mal 50 Meter Beliebig: Jugend: 1. Sieg. 4mal
50 Meter Lagen: Jugend: 1. Sieg. — Olympiſche Staffel (
Pokal=
ſieg) Turner: 1. Sieg.
Motorſport.
3. Kniebis=Bergprüfungsfahrt.
Das diesjährige Kniebis=Bergrennen, das am Sonntag
wie=
derum auf der Strecke Giresbach=Alexander=Schanze zum
Aus=
trag kam, war von herrlichſtem Wetter begünſtigt und brachte
recht anſprechende Leiſtungen der einzelnem Bewerber. Leider
wvar auch in dieſem Jahre die Organiſation vollkommem
unzu=
länglich. Die Starte zu den einzelnen Rennen verzögerten ſich
zeitweiſe bis zu einer Viertelſtunde, ſo daß das ungeduldig
ge=
wordene Publikum ſich ſcharenweiſe auf der Remnſtrecke
tum=
melte. Die Zeitabnahme war durchaus nicht einwandfrei und
dürften die gefahrenen Zeiten kaum von der O.N.S. anerkannt
werden. Es iſt bedauerlich, daß dieſes immerhin nicht
unwich=
tige Rennen jedes Jahr unter ſolchen Mängeln zu leiden hat,
die einen einwandfreien Verlauf unmöglich machen.
Ergebniſſe:
Kategorie 1: Motorräder: Klaſſe 4, bis 125 Kubikzentimeter:
lein Fahrer das Ziel erreicht. — Klaſſe 6, bis 175
Kubikzenti=
meter: 1. Geis, Pforzheim, auf DKW. 6.49; 2. Schätzle, Freiburg,
auf DRW. 7,41. — Slaſſe A. bis 250 Kubikzeuctimeter: Induſtrie=
Fahrer: 1. Gerlach, Stuttgart, auf Klotz 6,36: 2. Kern,
Pforz=
heim, auf UDE. 6,36,3. — Privatfahrer: 1. Mall, Karlsruhe, auf
BMW. — Klaſſe B bis 350 Kubikzentimeter: 1. Hiller,
Feuer=
bach, auf Montgommery, 6,26; 2. Schiebel auf Ardie in 6,32. —
Klaſſe E bis 500 Kubikzentimeter: 1. Fuß, Baden, auf BMW.
6,28: 2. Frey, Bansbach, auf BMW. in 7,00 M. — Klaſſe D bis
750 Kubikzentimeter: 1. Meiſter, Stuttgart, auf Norton 6,24
(beſte Zeit); 2. Bach, Stuttgart, auf Wanderer 6,37,2. — Klaſſe E.
bis 1000 Kubikzentimeter: 1. Uebler, Karlsruhe, auf Harley
Davidſon 6,44.
Kategorie 2: Motorräder mit Seitenwagen: Klaſſe E/S
bis 1000 Kubikzentimeter: 1, Locher, Stuttgart, auf Harley
Davidſon ohne Zeit.
Kategorie 3: Cyclecars: ausgefallen.
Kategorie 4: Sportwagen: Klaſſe 2, bis 4 St. PS.: 1.
Jörns, Rüſſelsheim, auf Opel 7,23. — Klaſſe 3, bis 5 St. PS.:
ausgefallen. — Klaſſe 4, bis 6 St. PS.: 1. Schröder, Kehl, auf.
Bugatti 6,52. — Klaſſe 5, bis 8 St. PS.: 1. Fiſcher, Offenburg,
auf Bugatti 6,38. — Klaſſe 6, bis 10 St. PS.: ausgefallen. —
Klaſſe 10, über 15 St. PS.: 1. Schmidt, Baden=Baden, auf
Lan=
cia, Zeit wicht geſtoppt.
Kategorie 5: Rennwagen: Klaſſe D (2000—3000
Kubikzenti=
meter): 1. Kappler, Gernsbach, auf Bugatti, 5,26, neuer Rekord.
— Klaſſe G/J (is 1100 Kubikzentimeter); 1. Jörns,
Rüſſels=
heim, auf Opel, 5,58.
Ein ſchwerer Unfall des Mannheimer
Rennfahrers Birk.
Der bekannte Mannheimer Rabag=Bugatti=Fahrer Birk
er=
litt am Sonntag bei der in Ludwigshafen ausgetragenen
Ge=
ſchicklichleitskonkurrenz einen äußerſt ſchweren Unfall. Birk, der
neben Kimpel die beſten Siegesausſihten hatte, ſollte kurz vor
dem Ende der Prüfungen eine Eiſenſtange beiſeite ſchieben, die
er aber — durch die Sonne geblendet — überſah. Die Stange
durchſtieß die Windſchutzſcheibe und verletzte Birk am Kopf.
Trotzdem nahm der Mannheimer noch das Gas weg, wodurch
der langſam fahrende Wagen ſofort angehalten werden konnte.
Mit einem doppelten Schädelbruch, des Jochbeins und des
Oberkiefers, wurde der bedauernswerte Sporismann aus dem
Wagen gehoben. Da Virk ſich dazu eine mittlere
Gehirnerſchun=
ſird an ſeinem Aufkommen gezweifels.
Seite 6
Montag, den 16. Auguſt 1926
Nummer 226
Kußball.
FSP. Frankfurt unterliegt dem 1. FC.
Nürnberg 5:1 (3:1)
Vor 6000 Zuſchauern ſtellten die Gäſte aus Nürnberg ihre
Wieder zu ſeinem erſten Erfolg. Frankfurt kann ſich nicht zur
Geltung bringen. Nur ſeine gelegentlichen Durchbrüche ſind
ge=
fährlich. In der 22. Minute läßt Wieder einen Drehſchuß los,
furt vermag dann in der 26. Minute nach Durchbruch durch
A. Strehlke ein Tor aufzuholen. Das Spiel flaut etwas ab, bis
wiederherſtellt. Nach der Pauſe kommt Frankfurt beſſer auf.
Stuhlfaut wehrt verſchiedentlich hervorragend. Dann dirigiert
Kalb wieder vorzüglich, und in der 34. Minute fallen durch
Hochgeſang und in der 43. Minute durch Schmidt II. weitere
2 Tore für die Gäſte, die den Sieg ſicher ſtellen. — Nürnberg
hat den Kampf auch in dieſer Höhe verdient gewonnen. Beſter
Mann auf dem Platze war Kalb. Schiedsrichter Birk=Frankfurt
nicht immer ſicher in ſeinen Entſcheidungen.
1. F.=C. Nürnberg ſchlägt auch den S.=V. Wiesbaden 5:1 (2:1).
Der deutſche Altmeiſter 1. F.=C. Nürnberg wurde von den
über 5000 Zuſchauern auf dem Sportplatz „Kleinfeldchen”
über=
aus ſympathiſch empfangen, wofür ſich die Nürnberger mit einem
ganz glänzenden Spiel revanchierten. Selbſwverſtändlich waren
ſie den Einheimiſchen in Technik, Taktik und Stellungsſpiel weit
überlegen, doch mußten ſich die Nürnberger in der erſten
Halb=
zeit gehörig ſtrecken, um die mit größtem Eifer ſpielenden
Wies=
badener mit 2:1 niederzuhalten. Nürnberg ging in der 32.
Mi=
nute durch ein Eigentor des Wiesbadener Verteidigers Rauch
in Führung und erhöhte in der 37. Mimute durch den heute
glänzend disponierten Linksaußen Trag auf 2:0. Kurz vor der
Pauſe gelang es Rühl aus einem Gedränge heraus ein Tor
auf=
zuholen. Nach der Pauſe machten die Wiesbadener einen
ſicht=
lich ermüdeten Eindruck und Nürnberg konnte in regelmäßigen
Abſtänden durch Wieder und Träg drei weitere Tore erzielen.
Nürnberg hatte bei der Pauſe den bis dahin fungierenden
Mit=
telſtürmer Wagner durch Schmidt 2 erſetzt, der ſich glänzend in
der Ballverteilung bewährte.
Mit dem Ergebnis des Vorſpiels wurde auch das Rückſpiel
beendet. Aber während das vor nahezu 1½ Jahren, unmittelbar
nach der Frankreichreiſe des Sporwerein 98 und nach der gerade
beendeten Verbandsſpielſaiſon ausgetragene Vorſpiel, eine
zahme Sache darſtellte, war das Nückſpiel ein Kampf, der unter
ſtärkſtem Kräfteinſatz durchgeführt wurde und die vor der Türe
ſtehenden Verbandsſpiele ahnen ließ. Oder ſollte doch die im
Vorbericht für dieſes Spiel in den Vordergrund geſtellte
Vor=
machtſtellung in Heſſen das Streitobjekt geweſen ſein? Auf
jeden Fall nahm das Spiel, nicht ohne einiges Verſchulden des
Schiedsrichters, in der zweiten Hälfte zeitweilig Formen an, die
in einem Prwatſpiel nicht angebracht ſind. Die Offenbacher
hat=
ten ſich anſcheinend viel vorgenommen, denn ſie brachten ihre
ſtärkſte Elf in der angekündigten Aufſtellung auf den Platz und
zeigten, daß ihre Erfolge in der letzten Zeit gegen ſtärkſte Klaſſe
nicht von ungefähr kommen. Trotzdem brachten es die
Einhei=
miſchen fertig, das ganze Spiel mit einer leichten
Ueberlegen=
heit durchzuführen, ohne allerdings den verdienten Sieg
heraus=
holen zu können. Schuld daran war das geſtern nicht in allen
Teilen klappende Stürmerſpiel und die ganz hervorragende
Abwehrarbeit des Hintertrios der Offenbacher, wobei der
Tor=
wächter mehrere Bravourleiſtungen vollbrachte. Die
Darmſtäd=
ter Läuferreihe war der gleichen gegneriſchen Linie in Abwehr 5.2. union Gelſenkirchen — F.V. Duisburg 08 13. Dortmunder
und Zuſpiel überlegen und auch die Hintermannſchaft, in der
zum erſtenmal, und zwar überraſchend gut, Laumann wirkte, war
derjenigen des Gegners zum mindeſten gleichwertig. Nur Meyer
muß noch entſchloſſener und energiſcher werden und raſcher
ab=
kommenden Verbandsſpielen entgegenſehen. Wie der
gegen=
wärtige Kampf um die Vormachtſtellung in Heſſen werden wird,
wird das Spiel am nächſten Sonntag gegen Wormatia=Worms Düſſeldorf 23. Rheinbezirk: Jugend Düren — Fortung
zeigen. Zum Spielverlauf iſt zu bemerken, daß das Spiel trotz
der enormen Hitze in einem mörderiſchen Tempo mit
beiderſei=
tigen gefährlichen Angriffen eingeleitet wurde, von denen die= Bladbach — B.V. Buer 07 3:1. Weſtfalenbezirk: V.f.B.
jenigen der Einheimiſchen präziſer aufgebaut, jedoch diejenigen
des Gegners durch raſcheres Stürmerſpiel gefährlicher waren.
Bei Darmſtadt findet ſich Michgelis nicht gut zurecht und der
Linksaußen wird nicht bedient. Offenbach kommt bei einem
gar nicht gefährlich ausſehenden Angriff durch den Rechtsaußen
unverhofft zu ſeinem Tor. Der Stürmer ſchießt ſchwach und
hoch aufs Tor, der Ball gleitet ſcharf am Torpfoſten vorbei, dem
durch die Sonne geblendeten Girmſcheid über die Hände ins
Tor. Der Ausgleich gelang den Einheimiſchen bis zur Pauſe
nicht mehr. Die zweite Halbzeit leitete Darmſtadt mit ſtürmiſchen
Angriffen ein, aber die hervorragende Abwehrarbeit des
Offen=
bacher Torwächters und Pech verhüteten einen Torerfolg, bis
Takaes in günſtigſter Stellung regelwidrig angegangen und Leipzig 1:2. S. u. Sp. V. G. Magdeburg — Germania
Magde=
der hierfür verhängte Elfmeter verwandelt wurde. An dieſem
Stand wurde trotz beiderſeitiger größter Anſtrengung nichts
mehr geändert. Auch die Ligareſerben beider Vereine trennten Warta Poſen (Samst.) 7:2. B.C. Radebeul — Ring Dresd. 1:0.
ſich nach ſehr ſchönem, von Sportverein Darmſtadt überlegen
durchgeführten Spiel mit dem unentſchiedenen Ergebnis von 2:2.
Union=Wixhauſen, 1. — Polizei=Sportverein Darmſtadt, 1.
25 (2:3).
Geſtern weilte die 1. Mannſchaft des Polizei=Sportvereins
Darmſtadt zum Austragen eines Freundſchaftsſpiels gegen die
1. Mannſchaft Union=Wixhauſen in Wixhauſen. Es wurde ein
ſehr ſchnelles und wuchtiges Spiel von beiden Mannſchaften
vor=
geführt.
F.=C. Union 1913, e. V., Darmſtadt.
Die am geſtrigen Sonntag von dem F.=C. Union
veranſtal=
teten Vereinswettkämpfe nahmen einen ſpannenden Verlauf. Die
erzielten Ergebniſſe zeigen, daß es der Vereinsleitung nicht
darum zu tun iſt, Rekorder großzuziehen, ſondern die Aktiben
zu guten Durchſchnittsleiſtungen auf allen Gebieten auszubilden,
was ja auch die wechſelnde Belegung der erſten Plätze beweiſt.
Die einzelnen Ergebniſſe hier anzuführen, würde zu weit führen.
Die Veranſtaltung bewies, daß der Vorſtand durch das Ueben
des für Fuß= und Handballſpieler unbedingt erforderlichen
Er=
gänzungsſports, der Leichtathletik, den richtigen Weg zur
Aus=
bildung ſeiner Spieler eingeſchlagen hat. — Das
Fußballpro=
gramm erfuhr durch die Abſage der A.=H.=Mannſchaft von
Wei=
terſtadt eine Kürzung. Außerdem konte das Spiel der
Jugend=
mannſchaft um die Gaumeiſterſchaft nur als Privatſpiel gewertet
werden, da der Schiedsrichter ausblieb. Union konnte das
Tref=
fen mit 2:0 gegen die Arheilger gewinnen.
Spielvereinigung 1921, Darmſtadt — Freie Turnerſchaft
Pfungſtadt 5:8 (1:2).
Obengenannte Mannſchaften trafen ſich zum fälligen
Serien=
ſpiel in Darmſtadt. Nach einem überlegenen Spiele konnte
Darmſtadt das Spiel mit 5:2 für ſich geſtalten. Die zweiten
Mannſchaften gleicher Vereine mußten ſich mit einem
Unent=
ſchieden begnügen, trotzdem Darmſtadt größtenteils überlegen
war. — Am Nachmittag trafen Darmſtadts Jugend auf
Arheil=
gens Jugend. Hier mußte ebenfalls Darmſtadt mit 5i1 Federn
Mif93
ele en euin he. Fecheh Haniaen St daht.
Vor zirka 5000 Zuſchauern trafen ſich beide Mannſchaften in
einem Freundſchaftsſpiel, das die Mainzer in den erſten zwanzig
Minuten durch ſcharfes Tempo für ſich entſcheiden konnten. Die
Frankfurter Elf war von dem Spiel gegen Nürnberg am
Vor=
tage noch ſtark ermüdet und kam erſt in der zweiten Halbzeit zu
ausgeglichenem Spiel, nachdem Mainz ſtark im Tempo
nachge=
zurzeit ſtärkſte Elf. Frankfurt ſpielte ohne Pache. Nürnberg zeigt laſſen hatte. Bei den Einheimiſchen waren die beiden Vertei= bandsoffenen Schwimmfeſt des erſten Wormſer Schwimmklubs,
ſich ſofort überlegen und kommt auch ſchon in der 4. Minute durch diger, der Mittelläufer und die drei Innenſtürmer die beſten wo er gegen ſtarke Konkurrenz recht gute Reſultate erzielen
im Sturm anſprechend ſpielten. Von den Mainzer, Toren lieferten ſich die „Heſſen” in der 3mal 100. Meter Freiſtilſtaffel
der Krieger aus den Händen gleitet, 2:0 für Nürnberg. Frank= Gattermann, Bretteville zweimal, und Arno Strehlke erfolg= Schlußmann Engelhard gewinnen konnte. „Heſſen” landete auf
war vollkommen unfähig, ein Bezirksligaſpiel zu leiten und Auguſt Dahmer errang ebenfalls im zweiten Senior=
Rücken=
in der 41. Minute Hochgeſang unhaltbar die alte Tordifferenz dürfte ſelbſt für Anſprüche unterer Klaſſen nicht genügen. Seine ſchwimmen den zweiten Platz. Am Schluß der Wettkämpfe fand
Schiedsrichtern anvertrauen.
Fußballergebniſſe.
Süddeutſchland.
— Schwaben Augsburg 4:5. Schwaben Ulm — Wacker München
1:5. Bez. Württemberg=Baden: 1. F.C. Pforzheim —
F.C. Birkenfeld 3:2. Union Böckingen — Phönix Karlsruhe 4:3.
Bez. RNhein: F.C. Mannheim 08 — Sp.Vg. Sandhofen 0:1.
F.C. Pirmaſens — V. f. R. Kaiſerslautern 2:2.
Freundſchaftsſpiele. Bez. Bayern: S.V. München 1860
— 1. F.C. Bayreuth (Samstag) 3:2. Sportfreunde München —
1. F.C. Bayreuth 1:5. Bez. Vürttemberg=Baden:
Karlsruher F.V. — Stuttgarter Kickers 4:3. Rheinbezirk:
V. f. L. Neckarau — Kölner Club f. R. 5:3. Phönix
Ludwigs=
hafen — Stuttgarter S.C. ausgefallen. Sp.Vg. Mannheim 07—
Alemannig Worms 0:8. F.V. Kgiſerslautern — V.f. R.
Mann=
heim 4:3. F.Geſ. 03 Ludwigshafen — Wormatia Worms 2:4.
S. V. 98 Darmſtadt — Offenbacher Kickers 1:1. Mainbezirk:
F.S.V. Frankfurt — 1. F.C. Nürnberg (Samstag) 1:5. SC.
Rot=Weiß Frankfurt — Kölner Club f. R. (Samstag) 4:2. SC.
Rot=Weiß Frankfurt — A.S. Straßburg 2:2. F.C. Hanau 93
Kurheſſen Kaſſel 4:2. Viktoria Aſchaffenburg — Olympia 07
Frankfurt 6:2. S.V. Offenbach — Union Niederrad 1:6. Bez.
Sportverein Darmſtadt 1898 — Kickers Offenbach 1:1. Rheinheſſen=Saar: S.V. Wiesbaden — 1. F.C.
Nürn=
berg (Sonntag) 1:5. F.V. Saarbrücken — Würzburger F.V. 04
6:2. V. f. B. Dillingen — Würzburger F.V. 04 0:5. F.C. Jdar
—SC. Stuttgart (Samstag) 7:4. F.C. 02 Kreuznach — Saar
Saarbrücken 23. Haſſia Bingen — Germania Frankfurt 2:5.
Boruſſia Neunkirchen — V. f. B. Zweibrücken 5:2. F. S.V. Mainz
05 — F. S.V. Frankfurt 6:4. F.C. Kreuznach — S.C. Stuttg. 3:2.
Süddeutſche Mannſchaften auf Neiſen. St. Georg Hamburg
— Sp.Vg. Fürth (Samstag) 0:3. Arminig Hannover — Sp.Vg.
Fürth 2,5. Hamburger S V. — Bayern München 3:4. Nordſtern
Baſel — Freiburg. F.C. 1:3. Sport Kaſſel — A. S.V. Nürnb. 1:8.
Brandenburg.
Städteſpiel. Berlin — Budapeſt 4:2.
Privatſpiele am Samstag. 1. F.C. Neukölln — Favorit Halle
4:0. Norden=Nordweſt Berlin — Union Oberſchöneweide 0:3.
Pol.=S. V. Berlin — Alemannia Berlin 2:7. Weißenſee 1900 —
Berliner SV. 92 0:8. Wedding — Wacker Tegel 4:1.
Weſtdeutſchland.
Freundſchaftsſpiele. Ruhrbezirk: B.V. Alteneſſen —
Duisburger Sp.V. 2:2, V. f. B. Alemannia Dortmund — Phönix
Ludwigshafen 1:1. S.C. Gelſenkirchen 07 — V. f. B. Ruhrort
S.C. — Union Krefeld 0:4. Germania Bochum — S.C. Hagen
05 7:3. Preußen Bochum — Sportfreunde Eſſen 3:4. Berg=
Märkiſcher Bezirk: V. f. L. Benrath — B.V. 04 Düſſeldorf
ſpielen. Auf jeden Fall kann der Sportverein 98 getroſt den 6:0. V. f. B. 1910 Düſſeldorf — Solingen=Gräfrath 2:4, B.V. 04
Düſſeldorf — F.C. Roermond Holland 2:4. Düſſeldorfer S.C. 99
— S.C. München=Gladbach 6:0. Sp.Vg. Ratingen — W.C. 05
Düſſeld. 2:4. V. f. R. Köln — Sp.Vg. Köln=Sülz 07 1:3.
Rheyd=
ter Sp. V. — Boruſſia München=Gladbach 2:5. Eintracht Münch.=
Osnabrück — Arminia Bielefeld 3:2. Union Herford — Sp.Vg.
Minden 4:7. V. f. B. Bielefeld — V. f. L. Osnabrück 5:3. Bez.
Südweſtfalen: Hagen 1911 — V. f. V. B. Ruhrort (
Sams=
tag) 3:8. Sportfr. Siegen — Turu Düſſeldorf 0:2. Jahn
Wer=
dohl — Hagen 1911 4:3. Hagen 05 — Preußen Münſter 2:0.
Bez. Heſſen=Hannover: Sport Kaſſel — A.S.V.
Nürn=
berg (Samstag) 1.:8.
Mitteldeutſchland.
Städteſpiel. Leipzig — Halle 1:4.
T. U.B. Leipzig — Fortuna Leipzig 0:6. Sp. Vg. Leipzig —
Arminia Leipzig 1:2. Sportfr. Leipzig — Olympia/Germania
burg 5:1. V. f. L. Neuhaldersleben — Magdeburg 1900 1:1.
Chemnitzer BC. — Warta Poſen 5:1. Guts Muts Dresden —
Norddeutſchland.
Bez. Hamburg: St. Georg Hamburg — Sp.Vg. Fürth Sports auf den Plätzen der Hambunger Tennts=Gilde äußerſt
Blankeneſe — F.C. Rotenburgort 1:2. F.C. Nienſtedten — FC. fiel im Damen=Einzel, wo ſich Frau Friedleben und die Mei=
Lübeck=Mecklenburg=Phönir Lübeck — V.f. R. Lübeck 5:4.
Schwerin 03 — Lübecker Sp. V. 8:0. Bez. Bremen: S. V. deutſcheungariſche Kombination Rahe von Kehrling, die bereits
Bremen — Hemelingen 7:0. Werder Bremen — Friſia Olden= in den Fahren 1923 und 1924 Meiſterſchaftsehren genoß, mach ſehr
Helmſtedt 6:4. Leu Braunſchweig — Hannover S.C. 0:1.
Han=
nover 96 — Linden G7 5:4.
Nordoſtdeutſchland.
Titania Stettin — Norden=Nordwpeſt Berlin 1:2.
Flugſport.
Ende des Rhön=Segelwettbewerbs.
tag ſeinen Abſchluß. Der faſt während ſeiner ganzen Dauer von ſchlech= Außen/Moldenhauer—Hemp/Dr. Buß 6:2, 6:9. — 3. Runde:
tem Wetter beeinträchtigte Wettbewerb brachte während der letzten Tage Außen Moldenhauer—Galvao Lane 6:2, 6:4: Stephanus Prenn
noch einige ausgezeichnete Leiſtungen, von denen beſonders der bereits —Weihermann/Lüdtke 6:3, 6:0.
gemeldete Weltrekord=Streckenflug des Kaſſeler Luftpoliziſten Kegel Auf=
Urſinus=Haus ſtattgefundenen Siegerehrung beſonders geehrt. Neben eroir—Lent/Vormann 6:3, 9:7. MartinMünſter—Frenz /Koch
Verband überreichte Kegel ſeine große Ehrenplakette. Der 2000 Mark= binh /Peterh. Varada 8:6, 6.3
Preis des baheriſchen Handelsminiſteriums wurde an Nehring=
Darmſtadt verliehen h rf
Schwimmen.
Verbandsoffenes Schwimmfeſi
des 1. Wormſer Schwimmkiubs.
„Heſſen”, V.f.L., Darmſtadt, ſtartete geſtern bei dem ver=
Leute, während bei Frankfurt Heinig in der Verteidigung und konnte. Otto Mayer belegte unter 19 Teilnehmern beim Jugend=
Henß in der Läuferreihe gut und Bretteville ſowie Gattermann fneiſtil, 100 Meter, den zweitem Platz. Einen ſcharfen Kampf
ſchoſſen die drei Innenſtürmer je zwei, während für Frankfurt gegen SV. Offenbach 96, das dieſer durch ſeinen hervorragenden
reich ſein konnten. Der Schiedsrichter Diehl, aus Rüſſelsheim, dem zueiten Platz, die übrigen Vereine weit hinter ſich laſſend.
Fehlentſcheidungen zum gleichen Nachteil beider Parteien einzeln in Waſſerballſpiel der Jugendmannſchaft der „Heſſen”, die durch
aufzuführen, würde zu weit führen. Immerhin ſollte die Be= drei Junioren verſtärkt war, gegen die komplette Ligamannſchaft
hörde gerade in Anbetracht der Abſchaffung der Proteſte, Be= des 1. Fraukſurter Schwimmklubs, dem langjährigen deutſchen
zirksligaſpiele bei den kommenden Verbandsſpielen nur guten Waſſerballmeiſter, ſtatt, das der letztere mit 5:!1 Toren gewinnen
konnte. Immerhin ein recht ſchmeichelhaftes „Ergebnis” für die
„Heſſen”, wenn man bedenkt, daß die Frankfurter zur beſten
ſüd=
deutſchen Ligaklaſſe gehören. Sie haben erſt vor kurzem den FC.
Nürnberg, der ſich im Kampf um die ſüddeutſche
Waſſerball=
meiſterſchaft bis zum Schlußſpiel behauptete, 4:2 geſchlagen Die
Qualifikationsſpiele. Bez. Bayern: Würzburger Kickers Frankſurter waren der jungen Heſſenmannſchaft körperlich und
ſchwinneriſch überlegen, trotzdem war das Spiel durchaus offen,
Nachſtehend folgende Ergebniſſe, bei denen zu berückſichtigen iſt,
duß das ſchwere Nheinwaſſer und die Balkenwände ohne
Ab=
ſtoß die Zeiten erheblich beeinträchtigt haben.
2. Sen. Bruſtſtaffel, Znal 100 Meter: 1. Erſter Wormſer
Schwimmkliurb 4.34,4: 2. Mainz 01 4,34,2.
Jugendfreiſtil, 100 Meter (19 Teilnehmer): 1. Engelhard,
Offenbach 96, 1:13,5: 2.,Otto Mayer, „Heſfen‟
Darm=
ſtadt, 1,17: 3. W. Fath. Mannheim, 1:18,2: 4. M. Erich, Mainz
01. 1.19: 5. Erich Hanſt, „Heſſen” Darmſtadt, 1:19,2,
3. Sen. Bruſtſchwimmen, 100 Meter: 1. Haus Föhringer,
Erſter Wormſer SC., 131,3; 2. Otto Suffel, Nickar Heidelberg,
1:35.
2. Sen. Lagenſtaffel, 3mal 100 Meter: 1. Offenbach 96, 4:08,15
2. Reptun Karlsruhe, 4,12.
2. Sen. Bruſt, 100 Meter: 1. Erich Köpf, Karlsruhe, 1,263
2. Kurt Jeniſch. EFSC., 1:27/4½
Jugendbruſtſchwimmen, 100 Meter: 1. Ludwig Funk.
Un=
dine Mainz, 1:32,2: 2 K. Walter, Mginz 01, 1:352: 3. L. Ahrens,
Heſſen Worms, 1.36;½.
2. Sen. Freiſtil. 100 Meter: 1. Joſef Vogt, Nickar
Heidel=
berg. 1,11: 2. Ad. Manfeld, EFSC., 1,12.
Jugend=Freiſtilſtaffel, 3mal 100 Meter: 1. Offenbach 96
3:592: 2. „Heſſen‟ Darmſtadt 4:05,1; 3. SV. Mannheim,
4:032.
2. Sen. Rücken, 100 Meter: 1. G. Alexander, Neptun
Karls=
ruhe, 130: 2. Auguſt Dahmer, „Heſſen Darmſtadt,
1:33,4.
2. Sen. Freiſtilſtaffel, 3mal 100 Meter: 1. Nickar Heidelberg
3,41: 2. Offenbach 96 3:41).
Waſſerball: 1. Frankfurter Schwimmklub—,Heſſen‟
Darm=
ſtadt (komb. Jugend und Herren) 5:1 (3:1).
Frankfurt mit: Klein, Wachenfeld, Brehm, Benke, Maufeld,
Feniſch, Cäfar
„Heffen‟ Darmſtadt mit: Rettig, Trumpfheller, Drieß,
Dah=
mer A, Hanſt, Erich, Menger und Merz.
Deutſche Strom=Meiſiterſchaften.
Handſchumacher Strommeiſter.
Die Deutſchen Strom=Meiſterſchaften über eine Meile kamem
am Sonntag auf dem Rhein bei Duisburg zur Durchführung.
Es wurde in vier Gruppen geſtartet. Das Hauptintereſſe
wen=
dete ſich natürlich dem Rennen der Herren=Senioren zu, wo der
Dortmunder Handſchumacher in Abweſenheit Vierkötters — der
ja bereits zum Kanal abgereiſt iſt — einen leichten Sieg landete.
Herren=Senioren: 1. Handſchumacher=Dortmund 44:115,8
Min.; 2. Peters=Krefeld 44:53,1 Min.; 3. Lamberts=Köln 45:07
Min.: 4. Schabrout=Potsdam.
Damen: 1. Zimmermann=Berlin, 47:088 Min.; 2.
Bau=
mann=Stettin 47,/14,2 Min.: 3. Barth=Hildesheim.
Neichswehr: 1. Obergefreiter Schramme, 18. Inf.=Rgt.
Han=
nover 46:14,4 Min
Junioren; 1. Heſſe=Limbach, 45:34,/4 Min.
Waſſerball.
Zwiſchenrunde um die deutſche Meiſterſchaft.
Zum erſten Zwiſchenrundenſpiel um die deutſche
Waſſerball=
meiſterſchaft ſollten am Sonntag Weißenſee 1896 und
Jung=
deutſchland Darmſtadt in Magdeburg antreten. Da jedoch
Darm=
ſtadt nicht erſchien, wurde Weißenſee kampflos Sieger.
Deutſche Tennis=Meiſterſchaften.
Frau Friedleben wieder Meifkerin. — von Kehrling/
Rahe gewinnen das Herren=Ooppel.
Trotzdem die Witterung auch bei den Kämpfen des
Sonn=
tags recht trübe war, fanden, ſich die Anhänger des weißen
(Samstag) 0:3. Hamburger S.V. — Bayern München 3:4. F.C. zahlreich ein. Die erſte Entſcheidung des Meiſterſchafts=Turniers
Altong 93 2:2. F.C. Wandsbek — Eimsbüttel 0:1. Pol.=S.V. ſterin des Vorjahres, Frau Neppach, bis zur Schlußuunde dunch=
Hamburg — Concordia Hamburg, 5:0. Bez. Kiel: Holſtein geſetzt hatten. Im Endkampf hatte es den Anſchein, als ob Frau
Kiel — V.f. B. Leipzig 43. Bez. Harburg: Viktoria Wil= Neppach nicht ganz auf der Höhe ihres Könnens ſei. Sie
ge=
helmsburg — Boruſſia Hamburg 3:3. Raſenſport Harburg — wann zwar den erſten Satz, war aber in den nächſten dem ſchar=
S V. Harburg 2:2. Normannia Harburg — Wilſtorf 6:1. Bez. fen Spiel der Frankfurterin nicht mehr gewachſen und verlor.
— Die zweite Eutſcheidung gab es im Herren=Doppel, wo die
burg 5:1, Union Bremen — Stern Bremen 232. Südbezirk: hartem Kampf gegen Gottlieb /Dr. Deſſart abermals den Titel
Arminig Hannover — Sp.Vg. Fürth 2:5. Niederſachſen Hanno= an ſich riß. Allerdings mußten die Sieger das Letzte aus ſich
ver — Eintracht Hannovzer 1:0. Eintracht Braunſchweig — V.f.L. herausgeben, um 6:1, 8:10, 6:3, 3:6, 6:4 zu gewinnen. Auch im
den übrigen Klaſſen wurde am Sonntag eifrig geſpielt, jedoch
ſind die Spiele hier noch nicht bis zur Entſcheidung gediehen.
Damen=Einzel; „Vorſchlußrunde: FriedlebenPeterey
Va=
rada 6:4, 6:0, Schlußrunde: Friedleben-Neppach —. 6.4, 6:2.
Herren=Doppel: Vorſchlußrunde: von Kehrling /Rahe-Prenn!
Zander 6:1, 6:2, 6:2. — Schlußrunde: von Kehnling=Rahe—
Gottlieb/Dr. Deſſart 6:1, 8:10, 6:3, 3:6, 6:4.
Gemiſchtes Doppel: 2. Runde: Ehepaar Stephanus—
Vor=
mann/ Taruelle 6:3, 6:2: Hofmann/Dr. Deſſart—Lent/Lorenz 6:5,
6:1: Petery/Varada=b. Kehrling—Amende/Gottlieb 6:3, 7:9. 6:2:
Der bis zum 14. Auguſt verlängerte Rhön=Segelflug fand am Sams= Weihermann/Lüdtke ohne Spiel; Stephanus/Prenn ohne Spiel;
Damen=Doppel: „NeppachlAußen—Wurmſtich /Bremme 6:2,
ſehen erregte. Kegel wurde darum auch bei der am Samstag abend im 6:2: GalvaolHofmann—Dubienska/Amende 6:4, 6:3:
Hemp/Dela=
einigen ſehr wertvollen Ehrenpreiſen erhielt Kegel auch den höchſten zur 6:2, 6:1: Jakobiny/Petery—Varada—Reinhold Molle, 6:1, 6:1;
Verfügung ſtehenden Barpreis in Höhe von 3000 Mk., den das preußi= Friedleben Weihermann-Kirſten /Heinz 6:1, 6:0:
Galvao/Hof=
ſche Handelsminiſterium zur Verfügung ſtellte. Der Deutſche Luftfahrer= mann—Hemp, Delgeroir 7:5. 6:2: Stephanus Kallweyer Jako=
Herren=Einzel: Lane—D. Btandis 6:2, 6:3, 6:3; Dr.
Deſ=
ſart. Dr. Buß zuriclgezegent.
Nummer 226
Montag, den 16. Auguſt 1926
Seite 7
Pferdeſport.
Beginn der Frankfurter Zubiläums=Rennen.
Stall Weinberg gewinnt die beiden Hauptrennen.
Die Frankfurter Auguſt=Jubiläums=Rennwoche nahm einen
vielderſprechenden Anfang. Dem erſten Tage der Veranſtaltung
war gleich in jeder Hinſicht ein voller Erfolg beſchieden, demn
das wunderſchöne Wetter hatte eine ſehr zahlreiche
Zuſchauer=
menge angelockt. Insbeſondere hann der Auftart zu den
Frank=
furter Rennen als gelungen bezeichnet werden. Zwei
über=
ragende Ereigniſſe hatte der Sonntag auf der Bahn zu
verzeich=
nen, das Landgrafen=Rennen der Zweijährigen und den Preis
der Alten Brücke, beide mit 15 500 Mark ausgeſtattet. Der Sieg
des Weinberger Ausbund im Landgrafen=Rennen war die große
Ueberraſchung, zumal ſich der favoriſierte Domfalke gar nicht
zu placieren vermochte. Liberdas hatte vom Start die Führung
vor Domfalke, Ausbund und Feenkönigin übernomen. Den
Beſchluß bildete Rheinſtein. Nach etwa 50 Metern wurde
Dom=
falte von dem Weinbeiger behindert weswegen Otto Schmidt
eine Straſe von 100 Mk. erhielt. Domfalke fiel zurück und verlor
ziemlich an Boden, den er auch nicht mehr aufzuholen imſtande
war. Ausbund lag bald an zweiter Stelle hinter Libertas
und im Einlauf ſchoben ſich Ausbund und Oſtrau an den noch
führenden Liberdas heran. In der Geraden gab es einen Kampf
um die Spitze, den Ausbund ſicher für ſich entſchied. Im Preis
der Alden Brücke hatte es der Stall Weinberg von vornherein
darauf angelegt, den Altefelder Aditi als gefährlichſten Gegner
durch Tempo aufzureiben. Das gelang denn auch dank der
außer=
ordentlichen Schnelligkeit, mit der das Rennen gelaufen wurde.
Olympier, als Führer für Aurelius, ging zuerſt an die Spitze
und ſorgte dafür, daß die Fahrt nicht abflaute. Er hatte aber
ſchon bald ſein Pulver verſchoſſen und mußte ſeinen großen
Stallgefährten vorbeilaſſen, der nun ſeinerſeits Dampf aufdrehte
und das Tempo verſchärfte. Im letzten Bogen mußte Aditi ſchon
ſcharf geritten werden, und in der Geraden war es mit ſeinem
Können vorbei. Er fiel zurück und mußte ſich mit dem vierten
Platz begnügen. Aurelius war in den letzten Phaſen das
Nen=
nen nicht wehr zu wehmen. Indigo lief ein ſehr ſchönes
Ren=
nen, er hätte noch näher beim Sieger enden köynen, wenn er
nicht gleich ſo weii zurüchgelegen hätte. Auch Sonnenblümchen
lief recht anſprechend, ihr ſchien der Boden nicht zuzuſagen. Die
Ergebniſſe:
1. Preis von Schwanheim. Für Zweijährige.
Ehren=
pveis und 3000 Mk., 1200 Meter: 1. W. Weigangs Exzellenz
(Varga); 2. Formoſus; 3. Falkner. Ferner Tigris II., Tarzan,
die Afrikanerin, Spaira. Tot.: 28, Pl. 11, 11, 15:10. 1—¼ Lg.
2. Hindenburg=Jagdrennen. Herrenreunen. 10 000
Mark, 4600 Meter: 1. Frhr. v. Schrenck=Notzings. Boros (Hr.
Schwitzer): 2. Mainberg; 3. Märchenprinz. Ferner: Battle
Crui=
ſer, Nordſee, Le Gerfaut, Nasfa, Le Defreque, Mandar. Tot.:
30, Pl. 13, 16, 16:10. —1—2½ Lg.
3. Jubiläums=Landgrafen=Rennen. Für
Zwei=
jährige. Ehrenpreis und 15 500 Mk., 1200 Meter: 1. A. u. C.
v. Weinbergs Ausbund (O. Schmidt); 2. Libertas; 3. Oſtrau.
Ferner: Domfalke, Feenkönigin, Rheimſtein. Tot.: 43, Pl. 20,
27:10. 1—½ Lg.
4. Preis der Alten Brücke. Ehrenpreis und 15 500
Mark, 2500 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Aurebius (O.
Schmidt); 2. Indigo; 3. Sonnenblümchen. Ferner: Aditi.
Olympier. Tot.: 16, Pl. 12, 18:10. 3—2.
5. Fhr. Auguſt von Biſſing=Erinnerungs=
Jagdrennen. Herrenreiten. 5000 Mark, 3600 Meter. 1. Geſt.
Pünſtorfs Rappelkopf (Oblt. v. Metzſch); 2. Contrahent; 3.
Stru=
men. Ferner Gnadenfriſt, Troja, Seidenſchwänzchen, Urplötzlich.
Tot.: 20, Pl. 12, 13, 15:10.
6. Junghof=Rennen. 5000 Mark, 1300 Meter: 1. A.
Zimmers Pandora; (Thielemann); 2. Volker: 3. Orizaba.
Fer=
ner: Romney, Rochebelle, Gyere velem, Winnetou, Caſſoulet,
Tedy Bear, Naive, Surrey. Tot.: 53, Pl. 15, 16, 13:10. Kopf—
1½ Lg.
7. Alb. v. Metzler=Erinnerungsrennen.
Ehren=
preis und 5000 Mark, 1450 Meter: 1. H. Hertz' Blümliſa 10
(Aſchenbrenner); 2. Salta; 3. Blaue Blume. Ferner Heros de
Legende, Storm, Cloud, Steinadler, Frigga II., Symphonie,
Methis, Donnerwolke, Valens, Terrgkotta. Tot.: 171, Pl. 47,
61, 16:10. 7—½ Lg.
Horſt=Emſcher.
1. Guthoffnungs=Preis, für Zweijährige, 3000 Mark, 1000
Meter: 1. A. Morawez Lux (Haynes), 2. Truchſeß, 3. Scotch
Whisky. Ferner: Irenäus, Markſtein, Heliodora, Heckenkappe.
Tot.: 20, Pl.: 10, 10, 10:10. Kopf—1 Lg.
2. Troſt=Rennen, 3000 Mark, 1400 Meter: 1. O. Schuberts
Königsborn (Kleine) und Frau K. Botz Zwirns Bruder
(Wodke), 3. Geiſel. Ferner: Pannhütte, Boppard, Satan,
Minerva, Ohne Sorge, Waſſerturm, Viſion, „Geheimdokument,
Beautiful Kiß, Compagnie Eicken, Fra Angelico. Tot.: 109
Pl.: 38:10 (Königsborn), 27. Pl.: 15:10 (Zwirns Bruder);
Pl.: 15:10 (Geiſel). Bis 2 Lg.
3. Rotgold=Jagdrennen, 3500 Mark, 3700 Meter: 1. H. u.
H. Baumgärtners Neulichs (Maeſſig), 2. Mail, 3. Combattant.
Ferner: Idealiſt, Cacao, Lord Offaly, Heinzelmann, Eiros,
Muſenſohn, Cſepel, Germane, El Maſer, Moſelkern. Tot.: 36;
Pl.: 15, 49, 15:10. 20—6 Lg.
4. Hypolit=Ausgleich, 6000 Mark, 1600 Meter: 1. E. Küchs
Sarello (Nagy), 2. Goldwert, 3. Meteor. Ferner: Cyrano,
Imperialiſt, Tantalus, Grenzſchutz, Traumdeuter, Lauſitzer,
Geldnot, Hermeder. Tot.: 176; Pl.: 34, 16, 52:10.
5. Hermann=Küſter=Rennen, 3000 Mark, 2000 Meter: 1. Stall
Weißmanns Lebenskünſtler (Staudinger), 2. Scharfenberg,
3. Pillar. Ferner: Mimoſa, Blocksberg, Lichtenſtein. Tot.: 16;
Pl.: 12, 13:10. ½—3 Lg.
6. Haus=Raudebrock=Rennen, 4000 Mark, 2800 Meter: 1. E.
Stratmanns Salvator (Tauß) und F. Wuchers Föhn 2. (Gabor),
3. Grand Mouſſeux. Ferner: Mannesmuth, Heiduck. Tot.: 30;
Pl.: 26:10 (Salvator), 17: Pl.: 15:10 (Föhn 2). Bis 1½ Länge.
7. Anfänger=Hürdenrennen, für Dreijährige, 3000 Mark, 2500
Meter: 1. H. Wiches Melange (Heidemann), 2. Mixtur, 3. Ey
fura. Ferner: Merkur, Myrte, Marcheſe, Glockner, Falke, Liliom,
Giralda, Beethoven. Tot.: 309, Pl.: 33, 15, 17:10. 3—2 Lg.
Radfahren.
Gugau=Frankfurt ſiegt im Großen Opel=Preis von Niederſachſen.
Am Start des Großen Opelpreiſes von Niederſachſen über 199,7
Rilometer fanden ſich am Sonntag morgen 40 der beſten Bundes=
Ama=
keure ein, die ſich ein ſcharfes Rennen lieferten. Die urſprünglich ſehr
ſtarke Sbitzengruppe verringerte ſich durch die ſchlechten Straßen hinter
Dildesheim bis auf fünf Mann, von denen ſich der Frankfurter Gugau
im Endſpurt als der Beſte erwies. Das Ergebnis war folgendes:
* Bugau=Frankfurt 7:02,12.— Std., 2. Weher=Berlin, 3. Röſen=
Roin, 4. Otto Cap=Frankfurt, 5. Dahms=Berlin, alle dichtauf, 6.
Hun=
derkmark=Frankfurt 7:03,38,— Std., 7. Gläsmann=Hannover 7:07,11.—
Std., 8. Wallenborn=Köln, eine halbe Länge zumick, 9. Weck=Köln, eine
Länge zurück, 10. H. Cap=Frankfurt, 7:12,43.— Std.
Großer Opelpreis vom Bodenſee. Sieger Tſchudi=Schweiz
vor Büttner=Berlin.
Das internationale Straßenrennen der V.D.R.V. „Großer
Opel=
breis vom Bodenſee” führte von Ravensburg, rund um den
Bo=
denſee zurück nach Ravensburg über 220 Kilometer. Die Strecke bor keile
weiſe große Schwierigkeiten. Bei ſchönem Wetter wurden 66 Fahrer
vom Start gelaſſen. Auf ſchweizeriſchem Gebiete löſten ſich der
Schwel=
zer Tſchudi und Büttner=Berlin vom Felde los und gewannen 10 2cill=
Vorſprung, den ſie auch zu behaupten wußten. Kurz vor dem Ziel Ae‟
lang es Tſchudi, ſeinen Konkurrenten um eine halbe Länge zu ſchlagen.
Das Ergebnis: 1. Tſchudi=Schweiz 6:27 Stunden, 2. Bittner=Bertin.
eine halbe Länge zurück, 3. Merlo=Schweiz 6:34.30 Std., 4. R. Wolke=
Berlin, 5. Dumm=Frankfurt 6. Brno Wolke=Berlin, 7. Haug=
Deſter=
veich, 8. Imholz=Schweiz, alle dichteuf:
Leichtathletik.
Hindenburg in Stolp.
Der Baltenverband ſchlägt Südoſtdeutſchland.
30 000 Zuſchauer.
In Anweſenheit des Reichspräſidenten von Hindenburg
kam am Sonntag in dem pommerſchen Städtchen Stolp der
Leichtathletik=Verbandskampf Baltenverband gegen
Südoſt=
deutſchland zum Autstrag. Die Veranſtaltung hatte den
Rekord=
beſuch von 30 000 Perſonen aufzuweiſen. Der Reichspräſident
ließ ſich den Weltrekordmann Dr. Peltzer vorſtellen und
unter=
hielt ſich mit ihm eine Weile lang über die deutſche Leichtathlevik
und über den Erfolg Dr. Peltzers in England. Der
Verbands=
kampf ſelbſt wurde vom Baltenverband knapp mit 36:29
Punk=
ten gewonnen. Die einzelnen Wettbewerbe brachten recht gute
Leiſtungen, bei denen Dr. Peltzer und Körnig dominierten.
Die Ergebniſſe:
(Südoſtdeutſchland — S., Baltenverband — B.)
100 Meter: 1. Körnig=S. 10,7 Sek.; 2. Gillmeiſter=B. 11 Sek
400 Meter: 1. Dr. Peltzer=B. 49,8 Sek.; 2. Krock=B. 51,2 Sek.
1500 Meter: 1. Krauſe=S. 4:24 Min.: 2. Böſelt=S.
5000 Meter: 1. Lembke=B. 16:38,7 Min.
Schwedenſtaffel: 1. Südoſtdeutſchland 2:01,1 Min.; 2.
Bal=
tenverband 2:02,4.
4mal 100 Meter=Staffel: 1. Baltenverband 43,6 Sek.; 2.
Südoſtdeutſchland 5 Meter zur.
3mal 1000 Meter: 1. Baltenverband 8:06,5 Min.; 2.
Südoſt=
deutſchland 8:20,1 Min.
Kugelſtoßen: 1. Hirſchfeld=B. 13,30 Meter: 2. Ploch=S. 13,28
Meter.
Diskuswerfen: 1. Thiel=B. 38,85 Meter: 2. Ploch=S. 38,45
Meter.
Speerwerfen: 1. Molles=B. 56,90 Meter; 2. Zimmermann=S.
55,75 Meter.
Hochſprung: 1. Roſendahl=B. 1,75 Meter; 2. Klugkiſt=B.
1,70 Meter.
Weitſprung: 1. Körnig=S. 6,76 Mtr.: 2. Baske=B. 6,50 Mtr.
Darmſtädter Turngeſellſchaft von 1875.
Während die Schwimmabteilung des Vereins um den
höch=
ſten Rang in den Spitzengruppen der Deutſchen Turnerſchaft in
Düſſeldorf in den Meiſterſchaften kämpfte, waren auch die
Mit=
glieder der Volksturnabteilung nicht müßig. Am geſtrigen Tage
ſtiegen die Vereinsmeiſterſchaften im Volksturnen, welche im
Rahmen der Verfaſſungsfeier veranſtaltet wurden. Ueber 70
Teil=
nehmer fanden ſich in den einzelnen Altersſtufen auf dem kleinen
Sportplatz auf der ehemaligen Aktienziegelei zuſammen, und es
entſpannen ſich die heißeſten Kämpfe um die Siegerehre, zumal
um die vom Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg geſtifteten
Plaketten gekämpft wurde. In der Turnerklaſſe Unterſtufe fiel
die Sportplakette Turner Heinrich Gunſt zu, während in der
Turnerklaſſe Oberſtufe und in der Altersklaſſe die Turner Alfred
Deckardt und Fritz Huthmann mit derſelben
ausgezeich=
net werden konnten. Trotz der hohen Anforderungen, welche an
die Wertkämpfer geſtellt wurden, konnte die größte Anzahl der
Teilnehmer infolge der erreichten Punkkzahl als Sieger erklärt
werden. Möge der veranſtaltete Vereinskampf Anſporn ſein zur
weiteren kräftigen Entwicklung der recht rührigen Abteilung und
ihrer umſichtigen Leitung.
Finniſche Leichtathletik=Meiſterſchaften.
Die finniſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften, deren Ergebniſſe in der
ganzen Sportwelt mit lebhaftem Intereſſe erwartet werden, nahmen am
Samstag in Tammersfors ihren Beginn. Ueberragende
Leiſtun=
gen brachte der erſte Tag, abgeſehen vom 5000 Meter=Lauf, den
natür=
lich Nurmi gewann, und zwar verhalten gewann, ſowie vom
Kugel=
ſtoßen, wo drei Mann erheblich über 14 Meter kamen, nicht. Die
ein=
zelnen Ergebniſſe lauten:
Kugelſtoßen: 1. Yrjölä 14,50 Meter, 2. Järvinen 14,40 Meter,
3. Torpo 14,23 Meter.
Hochſprung: 1. Wahlſtädt 1,85 Meter, 2. Yrfölä 1,80 Meter, 3.
Su=
urnäkki 1,80 Meter.
200 Meter: 1. Aſtröm 22,3 Sek., 2. Husgafvel 22,5 Sek.
800 Meter: 1. Alajääski 1:56,5 Min., 2. Sarvilathi 1:57,5 Min.
5000 Meter: 1. Nurmi 14:48,3 Min., 2. Kinnunen 14:48,9 Min.
Weitſprung: 1. Sandſtröm 6,99 Meter.
400 Meter=Hürden: 1. Wilen 55,5 Sek., 2. Jokulä 56 Sek.
Internationale leichtathletiſche Wettkämpfe in Stuttgart.
Ausgezeichnete Leiſtungen auf der ganzen Linie. Neuer deutſcher Rekord
in der 10X100 Meter=Staffel von Phönix=Karlsruhe.
Die von den Stuttgarter Kickers veranſtalteten „Internationalen”
hielten, was ſie verſprachen. Die glänzende Beſetzung des Feſtes
ver=
bürgte von vornherein guten Sport, und der wurde denn auch faſt auf
der ganzen Linie geliefert. In der 10X100 Meter=Staffel liefen die
beiden erſten Mannſchaften, Phönix=Karlsruhe und Stuttgarder Kickers,
ſogar unter deutſchem Nekord. Die neue deutſche Beſtzeit der Karlsruher
iſt 1:47,4 Min. Eine ganz ausgezeichnete Leiſtung bot Zeller=Eislingen
im Speerwerfen; er erreichte 59,10 Meter eine Leiſtung, die
in dieſem Jahre in Deutſchland noch nicht dageweſen iſt. — Im 100
Meter=Einladungslauf präſentierte ſich der Holländer v. d. Berghe in
ſchöne Form. In Abweſenheit von Corts konnte er den 100 Meter=
Einladungslauf in 10,6 Sek. vor Houben, der einen Meter zurück
endete, gewinnen.
Die Veranſtaltung wurde von beſtem Wetter begünſtigt,
Organi=
ſation und Beſuch konnten gleichfalls befriedigen.
110 Meter Hürden: 1. Steinhardt=Karlsruhe 15,5 Sek., 2. Zeh=
Stutt=
garter Kickers 16 Sek.
800 Meter=Lauf: 1. Hoffmann=1860 München 2,5 Min., 2.
Weid=
mann=Mannheim 2,6 Min.
100 Meter offen: 1. Borner=Berlin 10,8 Sek., 2. Hubrich=Kickers
Stuttgart 10,9 Sek.
1500 Meter: 1. Dammert=Karlsruher F.V. 4:10,8 Min., 2.
Jenu=
wein=München 1860 4:11,7 Min.
Weitſprung: 1. van der Boer=Holland 7,20 Meter, 2. Bart=
Nür=
dingen 7.12 Meter.
200 Meter offen: 1. v. d. Berghe 22,1 Sek., 2. Hüübner=Berlin
22,4 Sekunden.
Kugelſtoßen: 1. Schauffele=Stuttgart 12,76 Meter, 2. Lehr=
Gag=
genau 12,68 Meter.
5000 Meter=Laufen: 1. Kettner=Stuttgart 15:56,6 Min., 2. Eſſig=
Stuttgart 15:59,7 Min.
4X100 Meter=Staffel 1. Phönix=Karlsruhe 42,5 Sek., 2. Stuttgarter
Kickers 42,6 Sek. (ohne Corts).
Olympiſche Staffel: 1. Mannheimer T.G. 3:43,9 Min., 2.
Karls=
ruher F.V. 3:52,5 Min.
Diskuswerfen: 1. Schauffele=Stuttgart 36,94 Meter, 2. Zeller=
Eis=
ingen 35,36 Meter.
10X100 Meter=Staffel: 1. Phönix=Karlsruhe 1:47,4 Min. (deutſcher
Rekord), 2. Stuttgarter Kickers 1:47,8 Min. (auch unter Rekord).
Hochſprung: 1. Huhn=Jena 1,85 Meter, 2. Schwarzfiſcher=München
1,80 Meter berührt.
100 Meter Einladung: 1. v. d. Berghe=Holland 10,6 Sek., 2.
Hou=
ben 107 Sek., 3. Hubrich 10,8 Sek.
400 Meter Einladung: 1. Faiſt=Karlsruhe 50 Sek., 2. Neumann=
Mannheim 50,5 Sek.
Speerwerfen beſtarmig: 1. Zeller=Eislingen 59,10 Meter, 2. Günther=
Stuttgart 57,01 Meter.
Speerwerfen beidarmig: 1. Günther 95,64 Meter, 2. Zeller 83,60
Neter.
Nationale Wettkämpfe des ASV. Nürnberg.
Die nationalen leichtathletiſchen Wettkämpfe des A. S.V. Nürnberg
hatten ſich eines recht guten Zuſpruchs von ſeiten des Publikums zu
erfreuen, das durch den gebotenen ausgezeichneten Sport voll auf ſeine
Rechnung gekommen ſein dürfte. Wenn auch nicht alle Gemeldeten
ihre Zuſage erfüllten, ſo waren doch genügend erſte Kräfte am Start,
um das Feſt weit über den Durchſchnitt zu heben. Der deutſche
Stab=
hochſprungmeiſter Möbius ließ ſich ebenſo wenig ſeine Konkurrenz
neh=
men, wie der Meiſter im Gehen Hähnel. Ausgezeichnet iſt auch die
Leiſtung der Frankfurterin Fräulein Haux im 100 Meter=Laufen.
100 Meter Damen: 1. Fräulein Haux=Frankfurt 12,9 Sek., 2.
Fräu=
lein Kladitſch=Karlsruhe 13 Sek., 3. Fräulein Amthor 13,3 Sek.
100 Meter: 1. Krämer=München 11,3 Sek., 2. Obermeier=München,
Handbreite zuwick, 3. Kalitſch=Eintracht Frankfurt 11,4 Sek.
400 Meter: 1. Meiſel=Fürth 51,3 Sek., 2. Rimmel=Eintracht
Frank=
furt 53 Sek.
1500 Meter: 1. Ehrig=Leipzig 4:19,9 Min., 2. Topp=Nürnberg
4:25,6 Min.
5000 Meter=Gehen: 1. Hähnel=Erfurt 23:28,3 Min., 2. Wied=
Frank=
furt 25:13,9 Min.
Hochſprung: 1. Hacker=München 1,77 Meter, 2. Kuppel=Nürnberg
1,77 Meter (durch Stechen).
Dreiſprung: 1. Sorg=Freiburg 12,67 Meter, 2. Troſt=Nürnberg
12,30 Meter.
Stabhochſprung: 1. Möbius (deutſcher Meiſter) 3,50 Meter, 2.
Die=
tel=Müinchen 3,30 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Zeder=München 13,25 Meter, 2. Kulzer=München
13.16 Meter.
Speerwerfen: 1. Hochrhein=Berlin 57,15 Meter, 2. Fäßler=Paſſau
55 Meter.
Hammerwerfen: 1. Weger=Regensburg 36,79 Meter, 2. Ochs=
Nürn=
berg 35,68 Meter.
Vierkampf: 1. Kopp 252 Punkte, 2. Zeder=München, 249 Punkte.
4X100 Meter=Staffel: 1. Eintracht Frankfurt 44,6 Sek., 2. 1860
München 44,7 Sek., 3. F.C. Nirnberg 45 Sek.
4X400 Meter=Staffel: 1. 1860 München 3:41,1 Min., 2. Jahn
München 3:49,7 Min., 3. D.S.C. Nünberg, 15 Meter zurück.
Damen: Weitſprung: 1. Frl. Gladitſch=Karlsruhe 5,16 Meter,
2. Frl. Amthor 4,89 Meter.
Damen: Speer: 1. Frl. Haux=Frankfurt 30,70 Meter, 2. Frl.
Schilling=Mürnberg 28,89 Meter.
Damen: Dreikampf: 1. Frl. Haux 227 Punkte, 2. Frl. Gladitſch 164.
Damen: 4X100 Meter=Stafel: 1. F.C. Nürnberg 56,7 Sek., 2. A.=
S.V. Nürnberg 56,9 Sek.
200 Meter=Hürden: 1. Leppke=Berlin 77,7 Sek., 2. Allwardt=Leipzig
28,4 Sekunden.
3000 Meter=Hindernis: 1. Kapp=München 10:01,8 Min., 2. Taeufer=
Nürnberg 10:16 Min.
Weitſprung: 1. Leppke 6,99 Meter, 2. Kopp=Nürnberg 6,64 Meter.
Hochſprung aus dem Stand: 1. Meier=Nürnberg 1,49 Meter,
2. Leppke, 1,41 Meter.
Diskuswerfen: 1. Reuel=München 38,35 Meter, 2. Zeder=München
37,18 Meter.
Olympiſche Staffel: 1. Akadem. S. C. Leipzig 3:44 Min., 2. Si mens=
Berlinz Bruſtbreite zurück.
Deutſche Meiſterſchaften
in der Schwerathletik.
Acht neue deutſche Rekorde.
Die Athletik=Sp.=Vg. 1886 Frankfurt bemüitzte den Tag ihres 40
jäh=
rigen Jubiläums, um die deutſchen Meiſterſchaften in den Altersklaſſen
und in den Wurfübungen (Hammer=, Gewichtswerfen, Steinſtoßen) zum
Austrag zu bringen. Hierbei wurden nicht weniger als acht neue
deutſche Rekorde aufgeſtellt, und zwar: 1. Wobito=Oberſtein riß in der
Bantamklaſſe beidarmig 160 Pfund, 2. Zimmer=Würzburg ſtieß
beid=
armig in der Mittelgewichtsklaſſe 258 Pfund und 200 Gr, 3. Bleier=
Hof warf den Hammer in der Leichtgewichtsklaſſe 36,61 Meter, 4. Seeger=
Oswell im Gewichtswerfen der Leichtgewichtsklaſſe 16,80 Meter, 5.
Eh=
gartner=München Steinſtoßen in der Leichtgewichtsklaſſe 8,71 Meter,
6. Mang=Regensburg Hammerwerfen in der Schwergewichtsklaſſe 43,75
Meter, 7. Lurbke=Ludwigshafen ſtieß in der Halbſchwergewichtsklaſſe
links 170 Pfund, rechts (achter Rekord des Tages) 200 Pfund. — Auch
ſonſt waren die Leiſtungen des Tages recht gut; leider ſtand hierzu der
Beſuch in einem kraſſen Mißverhältnis. — Auch die Ringer zeigten
ſchönes Können; von den Krenznachern war nur Bräun erſchienen, der
im Halbſchwergewicht einen leichten Sieg errang. Auch der
Ludwigs=
hafener Gehrung hatte den Sieg im Schwergewicht ziemlich ſicher.
Ringen, Altersklaffe über 40 Jahre. Federgewicht: Pongratz=
München 5 Siege, Leichtgewicht: Merkle=Fürth 6 Siege,
Mit=
telgewicht: Helberth=Nürnberg 4 Siege, Schwergewicht:
Bohlen=Frankfurt a. M.; Altersklaſſeüber 50 Jahre:
Friede=
mann=Homburg.
Stemmen, Altersklaſſe über 40 Jahre: Federgewicht: Dreßler=
Thal=
eſchweiler 92 Punkte, Leichtgewicht: Steger=Lindau 124 Pkt.,
Mittel=
gewicht: Abraham=Nürnberg 146 Punkte, Schwergewicht: Oeſterlin=
Karlsruhe 195 Punkte; Altersklaſſe über 50 Jahre:
Küch=
ler=Mannheim 134 Punkte.
Dreikampf: 100 Meter=Laufen, Kugelſtoßen Hochſprung: 1. Baß=
Frankfurt a. M., 2. Gieß=Offenbach a. M. (350 bzw. 327 Punkte).
Gewichtswerfen. Leichtgewicht (12,5 Kilo): Seeger=Oßweil
16,80 Meter, Mittelgewicht (18,5 Kilo): Rieker=Eislingen 12,12
Meter, Schwergewicht (25 Kilo): Wenninger=Zuffenhauſen 9,77
Meter.
Hammerwerfen. Leichtgewicht: Bleyer=Hof 36,61 Meter,
Mittel=
gewicht: Rieker=Eislingen 38,04 Meter, Schwergewicht: Mang=
Regens=
burg 43,75 Meter.
Steinſtoßen: Leichtgewicht: Ehgartner=München 8,71 Meter,
Mit=
telgewicht: Geier=München 903 Meter, Schwergewicht: Dr. Luttes
München 8,78 Meter.
Mannſchafts=Steinſtoßen: 1. Tv. 1860 München (Dr. Lutter, Geies
Ehgartner) 26,50 Meter, 2. Tv. Zuffenhauſen 23,96 Meter.
Tauziehen. Leichtgewicht: Athletikklub „Georg” Weierbach, Mittes
gewicht: Athletikklub Laubenheim, Schwergewicht: Sportabteilung des
Polizei Karlsruhe.
Rundgewichtsriegen. Unterſtufe: Kraftſportverein. Deutſche
Eiche Schiltach (Baden), Mittelſtufe: Germania=Karlsruhe,
Ober=
ſtufe: Athletik=Sportverein Botnang bei Stuttgart.
Der Athletik=Sporwverein 1895 ſchreibt uns dazu: Die
deut=
ſchen Meiſterſchaften der Altersblaſſen und ſchwveven
Wurfübun=
gen liegen hinter uns und gehören der Vergangenheit an.
Un=
umſtritten muß aber feſtgeſtellt werden, daß dieſelben dieſes
Jahr einen Glanzpumkt des deutſchen Kraftſportes darſtellten.
Organiſation, Durchführung ſowie die angetretene Konkurrenz
waren gegemüber den Vorjahren einfach hervorragend. So
wur=
den z. B. von dem 1. Sieger der Altersclaſſe (Schwerg.) Oſterlin=
Karlsruhe 100 Pfund einarmig geriſſen, 210 Pfd. beidarmig
gedrückt und 260 Pfund beidarmig geſtoßen. Es ſind dies
Lei=
ſtungen, an denen ſich die Aktiven jederzeit ein Beiſpiel nehmen
können. Genau dasſelbe iſt auch von allen Akwven im Stemmen
wie im Ringen zu ſagen, denm Namen wie Zinner, Reinfrank,
Mühlberger, Gehring und Bräun ſprechen für ſich. Auch in den
ſchweren Wurfübungen kann man nur von hervorragenden
Leiſtungen ſprechen und bürgen hierfür Namen, wie Ehgartner
und Geier München 1860, Wenniger, Mang, Furtwengler und
Baß. Daß bei ſolcher Konkurrenz unſere Leute mit Ausnahme
von G. Schleidt ſich nicht placieren konnden, bedarf keiner
weite=
ven Erklärng. Trotzdem gelang es unſerem Altmeiſter G. Schleidt
in der Aelteſtenklaſſe über 50 Jahre die 2. deutſche Meiſterſchaft
zu erringen, was als eine ganz beſondere Leiſtung erwähnt
wer=
den muß. Unſerem anderen. Almmeiſter J. Otto war es leider
nicht vergönnt, unſere Farben ſiegreich zu vertreten, aber bei
beſſerer Einteilung der einzelnen Konkurrenzen hätte es ihm
unbedingt möglich ſein müſſen, ſich im Gewichtewerfen zu
pla=
cieren, da er doch inn Training ſchon über den deutſchen Rekord
geworfen hat. Hoffen wir aber, recht bald von unſerem
Alt=
meiſter bei anderer Gelegenheit etas zu hören.
Joſeph Otto errang in der Altersklaſſe den 9. Sieg.
In der Aktivität wurde Konrad Feldmann ebenfalls
0. Sieger im Stemmen Leichtgewichte.
Hauptſchriftleitung: i. V. Max Streeſe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: ſ. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle.
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Wetterbericht.
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