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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſiadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiatiet.
Nummer 240
Samstag, den 31. Juli 1926.
189. Jahrgang
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
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Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Polens wirtſchaftliche Stellung.
Die polniſche Expanſion.
Erklärungen des polniſchen Miniſterpräſidenten
w. Warſchau, 30. Juli.
Miniſterpräſident Bartel hielt heute vormittag während
der Debatte im Senat über die Verfaſſungsänderungen und
Regierungsvollmachten ſeine angekündigte Rede. Er wandte ſich
zunächſt gegen den Vorwurf, daß die jetzige Regierung lediglich
die Früchte der Arbeit der vorangegangenen Regierungen ernten
wolle und ſagte u. a., das Programm der jetzigen
Regierung werde nicht durch Erklärungen, ſondern durch
Erfüllungen bekannt. Dazu ſei aber völlige Bewegungsfreiheit
erforderlich. In dieſer Formel ſtecke auch die wahrſte
Umgren=
zung des großen Problems. Den Platz, den bisher die
Oli=
garchie der einflußreichſten Fraktionsführer
eingenommen habe, ſoll nunmehr, frei von überflüſſigen Feſſeln,
die aufrichtigſte demokratiſche
Regierungsge=
walt einnehmen. Vollmachten werden verlangt nicht im Namen
der Autokratie, ſondern im Namen der neuzeitlich aufgefaßten
Demokratie. Für jeden ſelbſtändig denkenden Staatsbürger iſt
es offenkundig, daß die
Ernenerung der heutigen Verhältniſſe nur durch Loslöſung
der exekutiven Gewalt von der geſetzgeberiſchen Gewalt
denkbar iſt. Exekutive bedeutet aber nicht nur Regierung,
ſon=
dern auch den ganzen Beamtengpparat. Dieſer Beamtenapparat
iſt aber viel zu oft zum Gegenſtand von Parteikompromiſſen
ge=
macht worden. Ich betone nochmals, daß ſowohl in der
Armee=, wie auch in der ſonſtigen
Stellen=
beſetzung politiſche Rückſichten vollſtändig
ausge=
ſchaltet werden. Der Miniſterpräſident bekannte ſich ſodann
zum Optimismus und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die
jetzige Regierung ein beſſeres Polen hinterlaſſen werde, als ſie
vorgefunden habe. Im weiteren Verlauf der heute vormittag
im Senat gehaltenen Rede betonte Bartel erneut die
voll=
ſtändige Friedfertigkeit der polniſchen
Außen=
politik. Niemand, der die polniſchen Verhältniſſe kenne, ſagte
der Redner, dürfe der polniſchen Regierung irgendwelche
Ab=
ſichten zuſchreiben, die ſich gegen den Frieden richteten, der der
Grundforderung der Unverletzlichkeit, der Sicherheit und der
Autorität des polniſchen Staates entſpreche. Bei dieſer
Gelegen=
heit gab der Miniſterpräſident der lebhaften Freude der
polniſchen Nation über die Bildung der
Regie=
rung aus den hervorragendſten Perſönlichkeiten in
Frank=
reich Ausdruck, das mit Polen durch ein Bündnis
und die traditionelle Freundſchaft verknüpft
ſei. Die Namen Poincaré, Briand, Herriot und der anderen
Mitglieder des Kabinetts ſeien vielfach mit der
Geſchichte der polniſch=franzöſiſchen Zuſammenarbeit
verbunden. Mit dieſen Namen verknüpfe Polen die feſte
Ueber=
zeugung von der Unveränderlichkeit der franzöſiſchen Politik und
der vollen Wahrung der franzöſiſchen Autorität auf
internatio=
nalem Gebiet. Der Redner gab ſodann eine ausführliche
Dar=
ſtellung der polniſchen Wirtſchaftsverhältniſſe im
Zuſammenhang mit der Weltwirtſchaft.
Er führte u. a. aus: Für das vergangene Jahr waren für
Zentral= und Oſteuropa kenn;eichnend die von Monat zu Monat
ſteigende Stagnation und infolge der kritiſchen Geſtaltung
der Wirtſchaftsbilanz ein Streben zur Aktivierung der
Handelsbilanz, zur Reglementierung der Einfuhr, weiterhin die
Forderung nach der Verbilligung der Produktion, nach dem
Gleichgewicht im Staatshaushalt und nach Erſparniſſen und
Beamtenabbau. Es iſt auch dus Verſtändnis dafür geweckt
wor=
den, daß die organiſierte Zuſammenarbeit der
euro=
päiſchen Staaten zum ſtufenweiſen Wiederaufbau der
Kaufkraft der Verbraucher und des Exportes erforderlich iſt.
Im weiteren Verlauf ſeiner Rede bei der Debatte über die
Vollmachten im Senat erklärte Miniſterpräſident Bartel,
daß die polniſche Geſamtproduktion nicht unbedeutend ſei. Sie
betrage im Jahre 1924 ungefähr 14 Milliarden Goldzloty, alſo
nur etwa 1 Milliarde weniger als im Jahre 1913. Hiervon
ent=
fielen auf die Landwirtſchaſt und Viehzucht 8,9 Milliarden, auf
die Induſtrie 3,8 Milliarden, auf die Bergwerke 1 Milliarde und
auf die Hütten 700 Millionen Goldzloty. Trotz allem ſei
Polen an und für ſich ein armes Land. Unter den
Völkern Europas, nehme es wirtſchaftlich die
dreizehnte Stelle ein.
Die wirtſchaftliche Expanſion Polens
eI geringer als die der Tſchechoſlowakei und des Oeſterreichs der
Nachkriegszeit. Der Saldo der Handelsbilanz ſei jedoch nur
Bgenüber drei Ländern, und zwar den Vereinigten Staaten,
Nalien und Frankreich, paſſiv, allen anderen Staaten gegenüber
Ader aktiv, ſo gegenüber Deutſchland mit 19,5 Millionen Zloty.
Die wirttſchaftliche Kontinuität müſſe von den
Zufallserſchei=
llungen der europäiſchen Konjunkturen unabhängig gemacht
wer=
den. Durch den langwierigen engliſchen Kohlenſtreik habe die
Fniſche Produktion eine mannigfache Belebung erfahren. Ferner
bemerkte der Miniſterpräſident, Polen müſſe die
Rege=
ung ſeiner internationalen
Handelsbezie=
angen anſtreben. Es werde jedoch hier mit der aller=
Moßten Vorſicht vorgehen und jedes erteilte Zugeſtändnis genau
gegeneinander abwägen müſſen. In den
Beziehungen zwiſchen Danzig und Polen
ſei eine weſentliche Beſſerung eingetreten. Es bahne ſich hier
tangſam eine dauernde wirtſchaftliche Zuſammenarbeit an. Die
Tkadition eines 500 jährigen wirtſchaftlichen Zuſammenlebens
leße die Hoffnung berechtigt erſcheinen, daß dieſe Beziehungen
ieh guch weiterhin günſtig geſtalten würden zum Heile ſowohl
Sanzigs als auch Polens. Die polniſche Regierung ſei ihrer=
Feiis gewillt, an der finanziellen Sanierung Danzigs mitzuhelfen
und ſei beſtrebt, die Ausfuhr Polens über den Danziger Hafen
zu leiten. Die Regierung zweifle nicht daran, daß ſie auf ſeiten
der Freien Stadt Danzig immer mehr guten Willen und
Ver=
ſtändnis für die Gemeinſamkeit der beiderſeitigen Intereſſen
fin=
den werde. — Der Miniſterpräſident beendete ſeine Rede mit
Worten der Zuverſicht zur wirtſchaftlichen Zukunft Polens.
Die deutſchetſchechiſchen
Wirtſchaftsverhandlungen.
Eine tſchechiſche Stelſungnahme.
Berlin, 30. Juli.
Zu den auch von uns gebrachten Mitteilungen über die
Schwierigkeiten in den deutſch=tſchechiſchen
Wirtſchaftsverhand=
lungen nimmt die Berliner tſchechoſlowakiſche Geſandtſchaft
heute dahin Stellung, daß der Grund, warum an den Abſchluß
eines deutſch=tſchechiſchen Handelsvertrages nicht ſeitens der
Tſchechei — wie dies mit Frankreich geſchah — bereits im
Jahre 1923 geſchritten werden konnte, darin zu ſuchen ſei, daß
Deutſchland an der Novelliſierung ſeines Zolltarifs arbeitete.
Späterhin hatte ſich dann durch innerpolitiſche Umſtände auf
beiden Seiten der Verhandlungsbeginn verzögert. In der
Ver=
lautbarung heißt es dann weiter: „Es iſt richtig, daß die
tſche=
choſlowakiſche Delegation ſich bemühte, ein Zollproviſorium zu
erreichen, das in erſter Linie Waren betraf, deren Export nach
Deutſchland an gewiſſe Monate gebunden iſt, z. B. Obſt und
Malz. Dieſes Intereſſe war nicht bloß ein tſchechoſlowakiſches,
ſondern auch ein eminentes deutſches Handels= und
Konſumen=
ten=Intereſſe (z. B. Verſorgung der Berliner Bevölkerung mit
billigem Obſt wie in früheren Jahren), ſo daß der
tſchechoſlo=
wakiſchen Delegation die Anwendung des Paragraphen 4 des
Zolltarifgeſetzes nicht unbegründet erſchien. Was die Prognoſe
über den Verlauf der Verhandlungen betrifft, iſt der geäußerte
Peſſimismus hoffentlich übertrieben. Beſonders, daß das
tſche=
choſlowakiſche „komplizierte‟ Ein= und Ausfuhrſyſtem ein Grund
ſein könnte, den Verhandlungen eine ſchlechte Prognoſe zu ſtellen.
erſcheint unverſtändlich, da die Tſchechoſlowakei wie Deutſchland
das Ein= und Ausfuhrſyſtem bereits nahezu vollkommen
abge=
baut hat und die vollſtändige Beſeitigung dieſes Syſtems
gegen=
über den Staaten, die es abgebaut haben, nicht mehr lange auf
ſich warten laſſen dürfte.”
Deutſcher Botſchafterwechſel in London.
* Berlin, 30. Juli. (Priv.=Tel.)
Die Sauregurkenzeit, die überall außerhalb Frankreichs einen
Mangel an Nachrichten zeitigt, treibt die merkwürdigſten Blüten.
Eine engliſche Zeitung regt ſich jetzt ſogar darüber auf, daß die
deutſche Regierung in London unter der Hand angefragt habe
wie das dortige Auswärtige Amt über den Grafen Bernſtorff
als deutſchen Botſchafter in London denke, daß aber Graf
Bern=
ſtorff abgelehnt worden ſei mit der Begründung, England
wurde eine Perſönlichkeit vorziehen, die nicht mit der deutſchen
Diplomatie der Kriegs= und Vorkriegszeit verbunden ſei. In
der Wilhelmſtraße hat man dieſe Senſation ſofort dementiert.
Irgend etwas Wahres dürfte allerdings doch daran ſein. Der
derzeitige Botſchafter Sthamer ſteht ſchon längſt auf dem „
Aus=
ſterbeetat”, nicht nur weil er demnächſt das „bibliſche Alter”
er=
reicht, ſondern auch, weil er ſich doch den Anforderungen dieſes
unſeres wichtigſten Liplomatiſchen Poſtens nicht immer gewachſen
gezeigt hat. Er iſt eigentlich bisher nur dadurch gehalten
wor=
den, daß der König von England ſich ſehr warm für ihn einſetzte
und den deutſchen Außenminiſter perſönlich um die Belaſſung
des Herrn Sthamer in ſeinem jetzigen Poſten bat. Trotzdem
wird er wohl demnächſt zurücktreten müſſen. Wir können uns
allerdings nicht vorſtellen, daß die deutſche Regierung gerade den
Grafen Bernſtorff präſentieren wird. Wie die Dinge liegen, muß
nach London einer unſerer beſten Diplomaten geſchickt werden.
Dawesfriſe im Jahre 1928?
TU. New York, 30. Juli.
Der bekannte Publiziſt Paul Harvey hielt auf der
Eröff=
nungsſitzung des Inſtitute of Politices im Auftrage der
Inter=
nationalen Handelskammer einen Vortrag über die zukünftige
Entwicklung der Weltpolitik und prophezeite für das Jahr 1928
folgenden Stand der Ereigniſſe: Die Ueberlaſtung des deutſchen
Transferſyſtem wird undurchführbar. Deutſchland iſt unfähig, ſprochen, die ſich ungefähr den „normalen Ziffern” nähere. Dieſe
größten, haben.
EP. London, 30. Juli.
Die Delegierten der Grubenbezirke haben ſich heute in
Lon=
don verſammelt. Nach einer längeren, lebhaften Debatte wurde
beſchloſſen, daß die jüngſten Vorſchläge der Biſchöfe über die
Beilegung des Grubenkonflikts einer Abſtimmung der Arbeiter
zu unterbreiten ſeien. Mehrere Delegierte bekämpften den
Gru=
men haben.
Völkerbund und Entwaffnung.
Aus London wird uns geſchrieben:
Die Politik der Nachkriegsjahre war gekennzeichnet durch
eine ungewöhnliche Anhäufung von Schwierigkeiten auf allen
möglichen Gebieten. Das war auch in den Siegerländern nicht
anders als in Deutſchland; mit dem weſentlichen Unterſchiede
allerdings, daß dieſe Schwierigkeiten nicht ſo unmittelbar
be=
drückten und mehr oder weniger auf Koſten anderer aus der
Welt geſchafft werden konnten. Merkwürdig aber iſt, daß man
in den acht Jahren in der Behandlung dieſer Dinge noch recht
wenig gelernt hat und auch heute noch alles mehr oder weniger
dem Zufall überläßt. Hilft er nicht, dann iſt die Kataſtrophe
da, und lange Uebung hat es zuwege gebracht, daß man in
ſolchen Augenblicken ſogar noch eine beinahe echt ausſehende
Ueberraſchungspoſe vor der Welt aufbringt. So war es bei allen
größeren Ereigniſſen, und ſo war es insbeſondere auf der
Früh=
jahrstagung des Völkerbundes. Wenn nicht alles trügt, wird es
auch auf der nächſten Tagung nicht anders werden, ſelbſt wenn
es in letzter Minute mit Ach und Krach gelingt, Deutſchlands
Eintritt in den Bund zu erreichen.
Was iſt ſeit dem Frühjahr geſchehen? Man hat damals die
Dringlichkeit der Ausgleichsverhandlungen für den Völkerbund
vor aller Welt als wichtigſte Aufgabe hingeſtellt, auch im
Ver=
lauf von Verhandlungen über andere, ſicherlich ſehr intereſſante
Dinge, ſolche Ausgleichsverſuche gemacht, und ſchließlich bekam
die ganze Frage durch den Beſuch des Königs von Spanien in
England einen impoſanten äußerlichen Anſtoß. Dabei blieb es.
Die Schwierigkeiten ſind ſeit dem Frühjahr nicht kleiner
gewor=
den. Eine ſonſt als ſehr prominent geltende publiziſtiſche
Per=
ſönlichkeit hat zwar erklärt, wenn Spanien und Braſilien
weg=
bleiben, dann erfolgt eben die Aufnahme ohne ſie. Dem
Buch=
ſtaben nach richtig. Aber, darf man fragen, wozu beſchäftigen
ſich denn die erſten Regierungsjuriſten mit einer ſo klaren Frage?
Es bleibt ſchon dabei, die Schwierigkeiten ſind ſo groß, daß man
in den robuſteren Kreiſen, der Alliierten es ruhig wagen zu
können glaubte, einen neuen Schritt durch die Kontrollkommiſſion
unternehmen zu laſſen. Man würde der engliſchen Politik
Un=
recht tun, wollte man behaupten, daß ihr dieſer Schritt gelegen
kam. Man war im Gegenteil peinlich berührt und verſicherte,
nicht unterrichtet zu ſein. Traf das zur Zeit der Uebergabe der
Noten oder der „Fortſetzung des Briefwechſels”, wie man ſich
hier konſequent ausdrückt, noch zu, ſo ſicher heute nicht mehr.
Man iſt zweifellos im Bilde, hat aber im Augenblick nicht den
Wunſch oder nicht die Macht, den Dingen eine andere Richtung
zu geben. Das letztere iſt wahrſcheinlicher. Die Konſequenz, die
man daraus zieht, iſt allerdings betrüblich genug; den Vorſtoß
möglichſt ſtillſchweigend zu übergehen, „um die allgemeine
Un=
ruhe nicht noch zu vergrößern‟. Die engliſche Preſſe iſt denn auch
vollſtändig über die Note hinweggegangen und auch der
diplo=
matiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph” dürfte
mittler=
weil, ſeine erſte Alarmmeldung als ſtörend empfunden haben.
Auch von der deutſchen Regierung hofft man, daß ſie eine
dila=
toriſche Behandlung wählt und ſo zunächſt Gras über die
all=
gemeine Entrüſtung wachſen läßt. Man muß ſich wirklich fragen:
Iſt das die geeignete Art, die Wege für den Eintritt
Deutſch=
lands in den Völkerbund zu ebnen? Deutſchland hat keinen
Anlaß, den alliierten Regierungen den Kummer abzunehmen, den
dieſen ihre eigenen Militärs bereiten. Es wäre mehr als
be=
dauerlich, wenn man die Verantwortlichkeit der Regierungen
für die Handlungen der Militärs dadurch in ein falſches Licht
rückte. Die letzten Berliner Berichte, namentlich der „Times”,
laſſen die Hoffnung zu, daß das nicht geſchieht, und daß man
auf deutſcher Seite die Beruhigungstaktik und den Wechſel auf
die Zukunft endlich ablehnt. Die Alliierten haben ſich acht Jahre
lang durch die ſchwerſten deutſchen Sorgen nicht davon abhalten
laſſen, ihre Forderungen mit größter Konſequenz durchzuführen,
es iſt nicht einzuſehen, warum ein gewiſſer Wechſel der Situation
Deutſchland zu größerem Entgegenkommen veranlaſſen ſollte.
Man hat hier durchaus das Gefühl dafür, daß der ſtändige
Wechſel auf die Zukunft langſam ſeinen Nimbus zu verlieren
beginnt, aber man wird in Deutſchland nicht erwarten dürfen,
daß die deutſchen Sorgen die erſte Stelle einnehmen. Der
ver=
klärende Schein auf der deutſchen Eintrittskarte für den
Völker=
bund iſt ſchon vor der Aushändigung blaß geworden.
Um die Herabſetzung der Beſatzungstruppen.
Die Antwort Chamberlains im Unterhaus auf die Frage,
wann die engliſche Regierung die Herabſetzung der rheiniſchen
Beſatzungstruppen auf die frühere deutſche Heeresſtärke im
glei=
chen Gebiet durchführen werde, ſteht, wie uns an zuſtändiger
Stelle mitgeteilt wird, nicht in direktem Widerſpruch zu früheren
Erklärungen der Alliierten. Die Note der Botſchafterkonferenz
vom 14. November 1925 hatte von einer fühlbaren Verminderung
Budgets durch den Dawesplan führt zu einer Daweskriſe. Das und einer Herabſetzung der Beſatzungsſtärke auf eine Zahl
ge=
die gewünſchten Leiſtungen aufzubringen. In den Gläubiger= ungenaue Ausdrucksweiſe hatte den deutſchen Botſchafter in
ländern erreicht die Arbeitsloſigkeit einen kataſtrophalen Stand. Paris zu einer Erklärung am Quai d’Orſay veranlaßt. Auf
Frankreich iſt infolge von Kapitalnot außer Stande, ſeine Ko= dieſen Schritt des deutſchen Botſchafters iſt eine Antwort nicht
lonien auszunutzen. Amer:a und vielleicht auch England wür= erfolgt. Chamberlain hat jetzt im Unterhaus erklärt, daß eine
den Deutſchland Anleihen gewähren, ſowie ihnen Deutſchland Zuſage der Alliierten, die Truppen auf das Maß der früheren
die in den Kolonien benötigten Hilfsmittel liefern würde. Auf deutſchen Befatzung zu vermindern, nicht gegeben worden ſei.
dieſe Weiſe würde Frankreich einen Vorteil, wenn nicht den Dieſe Zuſage iſt tatſächlich auch nicht erfolgt. Die vorſtehende
Auslegung der Erklärung Chamberlains iſt dem Wortlaut nach
ſicherlich unantaſtbar. Es ergibt ſich aber daraus der merkwür=
Die Lage im engliſchen Bergarbeiterſtreik. dige Fall, daß die Erfüllung einer Zuſage, die die Alliierten
überhaupt nicht gegeben haben, nach wie vor nicht
ausge=
ſchloſſen iſt.
Die Beſatzungslaſi der Stadt Worms.
* Worms, 30. Juli. (Priv.=Tel.)
In der Preſſe ſind in der letzten Zeit Angaben über die
Be=
benſekretär Cook, der den Kriegsruf der Grubenarbeiter: „Keinen ſatzungslaſt der Stadt Worms gemacht worden, die nicht den
Penny weniger, keine Minute mehr” nicht mehr ſo ſcharf betone, Tatſachen entſprechen. Es ſei demgegenüber feſtgeſtellt, daß ſich
wie früher. — Es wird mitgeteilt, daß die Arbeiter noch zwei in der Stadt Worms am 15. März 1926 4500 Beſatzungsange=
Monate im Streik aushalten könnten, und daß von den 1 200 000 hörige befanden, gegenüber einer deutſchen Vorkriegsbelegung
Streikenden gegenwärtig nur 6100 die Arbeit wieder aufgenom= von 2157 Militärperſonen. Aus dieſer Zahl ergibt ſich die
über=
aus große Belaſtung der Stadt Worms infolge der Beſetzung.
Seite 2
Samstag, den 31. Juli 1926
Nummer 210
Um Eupen und Malmedn.
Belgiſcher Wunſch nach beſſeren Beziehungen
zu Deutſchland?
Die Belgier haben aus dem fortgeſetzten Sinken ihrer
Wäh=
rung raſcher die richtige Erkenntnis von der Notwendigkeit eines
Umſchwunges gezogen, als die Franzoſen. Sie beginnen
einzu=
ſehen, daß ſie nicht gut daran tun, ſich auf Gedeih und Verderb
mit den Siegerſtaaten zu verbinden, ſondern vielleicht beſſer
fah=
ren, wenn ſie auch mit Deutſchland zur Verſtändigung zu
kom=
men ſuchen. Vielleicht darf man es als einen Verſuchsballon
auffaſſen, wenn jetzt im ſozialiſtiſchen „Peuple” der Senator de
Broukkere einer Aufhebung der „koſtſpieligen Beſatzung” das
Wort redet und dafür eine Verbeſſerung der diplomatiſchen
Be=
ziehungen zwiſchen Brüſſel und Berlin eintauſchen will. Er
denkt dabei wohl an beſondere Sicherheitsgarantien, die von
deutſcher Seite zu geben wären. Wie dieſe allerdings über den
Locarnovertrag hinaus noch beſchaffen ſein ſollen, iſt uns
eini=
germaßen unklar. Immerhin darf man in dieſer Aeußerung
doch einen Beweis ſehen, daß die belgiſche Regierung den
deut=
ſchen Wünſchen nach ſtarker Herabminderung oder ſogar
vollſtän=
digem Abbau der Beſatzung gegenüber zum Nachgeben bereit
ſein wird. Sie hat freilich dazu ihre beſonderen Wünſche, weil
ſie von Deutſchland Geld haben will als Erſatz für die aus der
Okkupationszeit noch immer in den Kellern ihrer Banken
lagern=
den Papiermillionen. Schon in einem früheren Zeitpunkt iſt
damit auch die Frage der Rückgabe von Eupen und Malmedy
vermengt worden. Nicht ſo freilich, wie die Engländer
be=
haupten, daß die Reichsbank gegen eine Anzahl von Millionen
an Belgien Eupen und Malmedy gewiſſermaßen abkaufen wollte.
Die Belgier haben aber längſt erkannt, daß ſie mit dieſem von
Deutſchland zwangsweiſe abgetrennten Gebiet keine Seide
ſpin=
nen und wären dieſes Dangergeſchenk ſogar gerne wieder los.
Die Möglichkeit, daß Verhandlungen auf vernünftiger
Grund=
lage zu einem poſitiven Ergebnis führten, waren ſchon vor
eini=
gen Monaten nicht gering. Seitdem iſt es wieder ſtill geworden.
Aber gerade wenn die Belgier aus wirtſchaftlichen Gründen
da=
ran gehen, ihre Beziehungen zu Deutſchland auf friedlicher
Grundlage zu ordnen, wird man vielleicht auch dieſe Frage
an=
ſchneiden.
Der deutſche Kolonialanſpruch.
Berlin, 30. Juli.
In einer Eingabe der kolonialen Arbeitsgemeinſchaft an den
Reichskanzler heißt es:
Nach Zeitungsnachrichten hat der engliſche Kolonialminiſter
in öffentlicher Rede erklärt, daß das Schutzgebiet von Deutſch=
Oſtafrika durch den Verſailler Vertrag in den dauernden und
unwiderruflichen Beſitz von England übergegangen ſei, lediglich
belaſtet durch ein Aufſichtsrecht des Völkerbundes. Dieſe
Er=
klärung enthält eine neue Theorie über den rechtlich ſo
beſtrit=
tenen Charakter des Mandats; ſie ſtellt den Begriff einer ewigen
Vormundſchaft auf, die lediglich beſchränkt iſt durch die
Ver=
pflichtung, über die Führung der Vormundſchaft dem Völkerbund
alljährlich einen allgemeinen Bericht zu erſtatten. Es wird alſo
mit dürren Wörten ausgeſprochen, daß das Mandat nichts weiter
iſt als eine Annexion. Dieſe Theorie ſteht ganz zweifellos in
Widerſpruch mit dem Wortlaut und dem Sinn der ganzen
Völker=
bundsſatzung, insbeſondere dem Artikel 22. In der
Mandats=
kommiſſion des Völkerbundes iſt bisher ſtets die entgegengeſetzte
Auffaſſung vertreten worden, und auch England hat dieſer
ent=
gegengeſetzten Auffaſſung im Völkerbund bisher nicht
wider=
ſprochen. Die koloniale Reichsarbeitsgemeinſchaft hat ſtets den
Standpunkt vertreten, daß der Eintritt Deutſchlands in den
Völ=
kerbund nur erfolgen darf, wenn vorher eine klare Regelung der
kolonialen Frage entſprechend der Zuſagen, die Deutſchland vor
Abſchluß des Waffenſtillſtandes gemacht worden ſind, erfolgt iſt.
Wir bitten deshalb die Reichsregierung nochmals und dringend,
den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund von einer klaren
Regelung der kolonialen Frage abhängig zu machen.
*Aufgaben des Films.
Von Dr. Martinus.
II.
Schon mit meinem erſten im „Darmſtädter Tagblatt”
ver=
öffentlichten Aufſatz hat ſich die Filmfachpreſſe befaßt. Die
Tat=
ſache, daß es einerſeits von ihr begrüßt wird, daß die
Tages=
preſſe ſich mit den Aufgaben des Films befaßt, daß ſie
anderer=
ſeits aber von vornherein meine Einſtellung ablehnt, die berufene
Kritik Einfluß auf den Film gewinnen zu laſſen, weil das „nicht
den Kern der Sache träfe”, beweiſt deutlich, daß das Kapitel
Film=
kritik tatſächlich das bedeutſamſte und wichtigſte Moment der
ganzen Frage iſt. Wenn der „Filmcourier” ſchreibt, „über die
Auslegung des Berufenſeins wird ſich eine Einigung niemals
erzielen laſſen” und dann die Frage aufwirft, ob es nicht beſſer
ſein würde, auf eine völlige Beſeitigung der jeden Fortſchritt
hemmenden Inſtitution einer Kinozenſur zu drängen mit der
Be=
gründung, daß Kinozenſur eine Ausnahmeregelung darſtelle, deren
Vorhandenſein der kulturellen Bedeutung einer Kinematographie
geradezu Hohn ſpricht, ſo wird hier die grundſätzliche
Gegenſätz=
lichkeit der Anſichten ohne weiteres feſtgelegt.
Wenn der „Filmcourier” in dem angefügten Satz anzweifelt,
daß es eine berufene Kritik für den Film geben kann, ſo iſt dieſes
Argument ohne weiteres geſchlagen, zum mindeſten paralyſiert
durch die Gegenfrage, wer iſt „berufen”, Filme zu dichten, Filme
herzuſtellen, Filmtheater zu leiten? Die Berechtigung dieſer Frage
und die darin offengeſtanden zum Ausdruck kommenden Zweifel,
ob die Mehrzahl derer, die heute im Film arbeiten, zu dieſer
hohen Kulturaufgabe „berufen” ſind, iſt ohne weiteres damit zu
begründen, daß die Kritik berufen oder unberufen eine uralte
Konſtitution iſt, die ihre Lebensberechtigung durch Jahrhunderte
erwieſen hat, nicht nur das, ſondern darüber hinaus für das
ganze kulturelle Leben der Nationen unentbehrlicher Faktor iſt,
vielleicht der unentbehrlichſte, wenn anders nicht Stagnation
jede Fortentwicklung kulturellen Lebens unterbinden ſoll,
wäh=
rend der Film und alles, was mit ihm zuſammenhängt, ein
Neues, einen Säugling im kulturellen Leben der Völker darſtellt.
Wir nehmen von der Frage des Berufenſeins ohne weiteres
aus die Technik, wir ſchließen alles andere in dieſe Frage ein.
Täglich könnte eine Fülle von Beweiſen dafür beigebracht
wer=
den, daß es gerade auf dem weitverzweigten Gebiet des Films
eine Unmenge unberufener, verantwortungsloſer Menſchen oder
zum mindeſten ſolche mit ſtark herabgemindertem
Verantwort=
lichkeitsgefühl gibt. Im Film überwiegt immer noch der reine
Erwerbsgedanke. Selbſt die Kulturfilme, deren Bedeutung
ge=
wiß nicht verkannt werden ſoll, ſind nicht immer ganz frei von
Vom Tage.
Auf dem 18. Internationalen Kongreß gegen den
Alkoholismus in Dorpat ſchloſſen ſich führende
Perſönlich=
keiten der kirchlichen alkoholgegneriſchen Arbeit aller chriſtlichen
Kon=
feſſionen zu einem vorläufigen Komitee zuſammen. Ein Vertreter der
kirchlichen Kreiſe Deutſchlands ſoll durch den Zentralausſchuß für innere
Miſſion in Berlin benannt werden.
Die Botſchafterkonferenz prüfte geſtern die verſchiedenen,
mit der Abrüſtung Deutſchlands zuſammenhängenden Fragen,
die in der kürzlich von General Walch in Berlin überreichten Note
be=
handelt worden ſind.
Infolge neuer Beläſtigungen der Fremden in den
belgiſchen Bädern reiſen weiterhin viele Fremde aus dieſen ab.
Nach zuverläſſigen Informationen hat Frankreich bei
Bra=
ſilien, bisher allerdings ergebnislos, Schritte
unternom=
men, um es zur Rückkehr in den Völkerbund zu
be=
wegen.
Der engliſche Premierminiſter Baldwin gab im Unterhaus bekannt,
daß die Regierungen Englands und der britiſchen Dominions
überein=
gekommen ſeien, den Beginn der britiſchen Reichskonfe
renz vom 5. auf den 19. Oktober zu verſchieben.
Das engliſche Unterhaus hat geſtern mit 280 gegen 84
Stimmen eine Vorlage angenommen, wodurch der
Ausnahme=
zuſtand anläßlich des Grubenkonfliktes bis zum 1. September
ver=
längert wird.
Nach einer Meldung aus Rom wird in offiziellen italieniſchen
Krei=
ſen erklärt, daß die italieniſche Regierung keineswegs
die Abſicht habe, gegenwärtig eine Goldwährung
einzu=
führen, da hierdurch nur eine Kriſe für Induſtrie und Handel
herbei=
geführt werden könnte.
Der Proteſt Abeſſiniens gegen das
engliſch=
italieniſche Abkommen in Genf hat das Sekretariat des
Völkerbundes veranlaßt, den abeſſiniſchen Regenten zu befragen, ob
er mit der Behandlung des Proteſtes in der nächſten Sitzung des
Völkerbundsrats am 2. September dieſes Jahres einverſtanden iſt.
Aus Baſra wird gemeldet, daß vor einigen Tagen ein Attentat
gegen Ibn Saud, den König der Wahabiten,
aufgedeck=
wurde. Der König ſei dem Artentat mit knapper Not entgangen.
Wie verlautet, will ſich Amerikas Präſident Coolidge
für die kommenden Präſidentſchaftswahlen im Jahre 1927 wieder als
Kandidat aufſtellen laſſen.
Die mexikaniſche Regierung hat dem päpſtlichen
Legaten, Monſignore Cewſpi, Befehl gegeben, innerhalb 24
Stunden das Land zu verlaſſen.
Nach einer Meldung aus Schanghai hat die Kantonarmee Schanſcha
in der Provinz Hünan, 640 Kilometer nördlich von Kanton,
eingenom=
men. Ganz Südchina iſt damit von den Bolſchewiſten
beſetzt.
Die abeſſiniſche Frage.
Engliſche Demarche in Paris.
EP. Paris, 30. Juli.
Wie wir erfahren, hat der=engliſche Botſchafter in
Paris, Lord Crewe, geſtern beim Außenminiſter
Briand eine Demarche in der abeſſiniſchen
Frage unternommen. In hieſigen politiſchen Kreiſen
unterſtreicht man die Tatſache, daß Frankreich in dieſer Frage
ſich in einer ſehr vorteilhaften Stellung befinde, denn da es nicht
an den engliſch=italieniſchen Verhandlungen teilgenommen habe,
ſeien ihm die Hände nicht gebunden. Aus dem gleichen Grunde
ſei auch Frankreichs Stellung auf der nächſten
Völkerbundstagung ſehr leicht, und es werde ſich
bemühen, von England und Italien
Zugeſtänd=
niſſe zuerlangen. Verſtärkt werde diefe vorteilhafte
Poſi=
tion noch dadurch, daß Italien Frankreich gegenüber
ſtets als der Fordernde auftrete, ſo z. B. in Tunis
wo Frankreich ſich jedoch hinſichtlich der politiſchen Rechte der
italieniſchen Einwanderer ſehr feſt zu zeigen beabſichtige. — Man
ſieht hier übrigens in der tunefiſchen Frage einen
ſcharfen politiſchen Kampf zwiſchen Italien und
Frankreich in der nächſten Zeit voraus.
England und der abeſſiniſche Proteſt.
TU. London, 30. Juli.
Im Zuſammenhang mit dem abeſſiniſchen Proteſt beim
Völkerbund verlautet an maßgebender Stelle, daß die Regierung
gegen eine gründliche Beratung der ganzen Angelegenheit durch
den Völkerbund nichts einzuwenden habe. Man iſt in London
der Auffaſſung, daß die engliſch=italieniſchen Noten durchaus
ein=
wandfrei ſeien und mit den Beſtimmungen des Völkerbundes
in Einklang ſtänden.
dieſer Einſtellung, zum mindeſten wird vieles in die Abteilung
„Kulturfilme” einrangiert, das indirekt reinen Erwerbszwecken
dient.
Gewiß wird die Gegenſeite mir die Frage ſtellen, ob nicht
auch in dem unendlich verantwortungsſchweren Beruf der Kritik
manch Unberufener iſt und Schaden ſtiftet. Das wird ohne
wei=
teres zugegeben, mit dem Hinzufügen allerdings, daß die berufene
Kritik immer beſtrebt war und iſt, unberufene Elemente
auszu=
ſchalten. Der Reichsverband der Deutſchen Preſſe zählt das mit
zu ſeinen vornehmſten Aufgaben. Jeder Kenner des
Preſſe=
weſens aber wird zugeben müſſen, daß die Unbeſtechlichkeit und
Reinheit der deutſchen Berufskritiker gegenüber der des
Aus=
landes, auch des hochkultivierten Auslandes, unendlich viel höher
daſteht. Letzten Endes hat Fritz Engel in ſeinem Vortrag im
Seminar des Deutſchen Inſtituts für Zeitungskunde über
Theater= und Filmkritik nur Binſenwahrheiten geſprochen. Man
braucht nicht Fritz Engel und nicht Alfred Kerr zu ſein, um zu
wiſſen, daß kritiſche Betrachtungen der Umwelt
Naturnotwendig=
keit iſt, daß eine moderne Gemeinſchaft nicht ohne Kritik
denk=
bar iſt und daß dieſe gerade vor öffentlichen Einrichtungen nicht
Halt machen darf, um die ſechsfachen Amte der Kritik zu kennen,
die überdies mit der Zahl 6 noch lange nicht erſchöpft ſind. Jeder
ernſte Kritiker muß durchdrungen ſein von der großen Bedeutung
ſeines Amtes, die ihm ein ſo großes Maß von
Verantwortungs=
eflicht auferlegt, daß er manchmal ſchier darunter
zuſammen=
brechen könnte, wenn ihn nicht das Bewußtſein trüge, ein
wich=
tiges Glied in der Kulturgemeinſchaft zu ſein, dem ſeine
Tätig=
keit nur fruchtbar möglich iſt, wenn ernſteſtes Pflichtgefühl ihn
beherrſcht.
Es iſt aber auch falſch, zu ſagen, daß die Filmzenſur eine
Ausnahmeregelung darſtellt. Auch unſere Theater unterſtehen ja
der Zenſur, wenn auch — ſie blicken ja ebenfalls auf eine
Jahr=
hunderte alte Tradition zurück — hier nicht eine beſondere
Zen=
ſurbehörde als notwendig erachtet wird, ſondern von Fall zu
Fall der Staatsanwalt das Amt des Zenſors zu übernehmen
hat. Vielleicht wäre für den Film eine beſondere Zenſurbehörde
nicht erforderlich geweſen, wenn er, bezw. ſeine Schöpfer und
Mittler, geiſtig mit der ſchnellen Entwicklung der Technik hätten
Schritt halten können, wenn ſie die Größe ihrer Aufgabe in
kul=
tureller Hinſicht von vornherein erkannt und nicht ſo viel
geſün=
digt hätten. Doch das ſind Dinge, die der Vergangenheit
ange=
hören, wenn ſie auch immer noch in die Gegenwart
hinüber=
ſpielen. So wird ſich dann die Frage der Filmkritik oder der
Filmzenſur wie ein roter Faden durch die weitere Entwicklung
des Films hindurchziehen, wird wohl noch mancher Kampf für
und wider entbrennen, der dann von Fall zu Fall ausgefochten
werden muß.
Bevorſtehender Rücktritt des
Reichswehrminiſters.
Innenminiſter Külz Nachfolger Geßlers?
Kombinationen um Geßler
Von unſerer Berliner Redaktion.
In parlamentariſchen Kreiſen munkelt man ſchon ſeit einiger
Zeit davon, daß der Reichswehrminiſter Dr. Geßler
ſich jetzt endgültig zu ſeinem Rücktritt
entſchloſ=
ſen habe. Das iſt ja nicht das erſte Mal. Herr Dr. Geßler hat
wiederholt bei Kabinettsumbildungen ſich zurückziehen wollen,
Allerdings hatte es ſich dabei meiſt um beſtimmte politiſche
Ab=
ſichten gehandelt, jedenfalls ließ er ſich aber regelmäßig zu
wei=
terem Bleiben bewegen. Diesmal ſcheint indes ſein Entſchluß
unabänderlich zu ſein. Er iſt der dienſtälteſte Miniſter, und er
hat auch gewiß keinen leichten Poſten gehabt, ſo daß es an ſich
veiſtändlich iſt, wenn er ſich nach Ruhe ſehnt. Deshalb hatte er
ja auch im Frühjahr einen mehrmonatigen Urlaub angetreten.
Schon aus dem Urlaub heraus hat er an den Reichskanzler
ge=
ſchrieben und um Enthebung von ſeinem Poſten gebeten.
Er hat dieſen Wunſch nach ſeiner Rückkehr nach Berlin
er=
neuert. Dr. Marx hat ihn jedoch gebeten, ſeine Abſicht zunächſt
zurückzuſtellen, bis die Miniſter vom Urlaub zurück wären, da
es ein Ding der Unmöglichkeit ſei, das ganze Kabinett
zuſammen=
zutrommeln. Dem hat ſich Dr. Geßler gefügt. Er hält jedoch
daran feſt, daß er vor dem Zuſammentritt des
Reichstages ſein Amt niederlegen will. Die
Ver=
mutung, daß hier irgend ein innenpolitiſcher Konflikt etwa im
Zuſammenhang mit den letzten Noten des Generals Walch
vor=
liegt, iſt naheliegend. Sie wird uns aber von amtlicher Stelle
mit aller Entſchiedenheit beſtritten, weil Dr. Geßler ſeine Abſicht
bereits wiederholt zu erkennen gegeben habe, ehe die Noten der
Kontrollkommiſſion einliefen. Ueber ſeinen Nachfolger im
Augenblick etwas zu ſagen, iſt unmöglich, es iſt aber begreiflich,
daß man in erſter Linie an den jetzigen Innenminiſter Dr. Külz
denkt, der ihn während ſeines Urlaubes vertreten hat. Vielleicht
ſteht damit auch in Zuſammenhang, daß Dr. Külz jetzt um die
Enthebung von ſeinem Dresdener Bürgermeiſter=Poſten gebeten
hat. Dr. Geßler ſelbſt ſcheint die Abſicht zu haben, ſich bei der
nächſten Wahl um eine Reichstagskandidatur zu bewerben, alſo
wieder aktiv an der Politik teilzunehmen. Vielleicht wird man
in ihm den kommenden Führer der Liberalen Vereinigung ſehen.
Verſchiebung der britiſchen Reichskonferenz.
London, 30. Juli.
Im Unterhauſe machte Baldwin die Mitteilung, daß die für
den 5. Oktober angeſetzte britiſche Reichskonferenz um 14 Tage
verſchoben ſei. Sie wird, entſprechend dem Wunſche der
kana=
diſchen Regierung, nunmehr am 19. Oktober ſtattfinden. Der
Kernpunkt aller Fragen, mit denen man ſich demnächſt
voraus=
ſichtlich beſchäftigen wird, betrifft den weſentlichen
Preisunter=
ſchied im Ankauf und Verkauf von Erzeugniſſen der Dominions.
Hier müſſe man insbeſondere dahin ſtreben, däß ſich das
Mutter=
land und die Dominions wirtſchaftlich weitgehend ergänzen,
wo=
bei Englands Beſtrebungen diktiert werden von dem Wunſche,
ſich vom Auslande wirtſchaftlich möglichſt unabhängig zu machen.
Das neue mexikaniſche Kirchengeſetz.
EP. New York, 30. Juli.
Aus Mexiko wird gemeldet, daß die Regierung den Provinz=
Gouverneuren Inſtruktionen erteilt hat, die Kirchen, die vom
1. Auguſt an zum Proteſt gegen die Kirchengeſetzgebung ſchließen
würden, zu konfiszieren. Das neue Kirchengeſetz läßt ſich in die
folgenden Punkte zuſammenfaſſen: 1. die Zahl der dem
Prieſter=
ſtande angehörenden Einwanderer wird herabgeſetzt; 2. die
reli=
giöſen Schulen und Orden werden für ungeſetzlich enklärt;
3. nur Mexikaner haben das Recht zur Ausübung des
Prieſter=
berufs; 4. alle kirchlichen Handlungen außerhalb der Kirchen ſind
verboten; 5. die religiöſen Bekanntmachungen dürfen keine
poli=
tiſchen Fragen behandeln; 6. das Geſetz, das der Regierung die
Enteignung des Kircheneigentums geſtattet, wird verſchärft;
7. die Prieſter müſſen eine behördliche Erlaubnis zur Ausübung
ihres Berufes beſitzen.
Aus Santiago wird, berichtet, daß die chileniſche katholiſche
Organiſation eine Proteſtſchrift gegen die mexikaniſche
Kirchen=
geſetzgebung veröffentlicht hat. Die Organiſation hat Schritte
eingeleitet, um eine Zuſammenarbeit aller ſüdamerikaniſchen
Rezubliken zum Proteſt gegen dieſe Kirchengeſetzgebung
herbei=
zuführen.
Vorläufig beendet iſt, um aus den Ereigniſſen der neueren
Zeit anzuführen, der Kampf um den „Panzerkreuzer Potemkin”,
Dieſer Film und der Kampf um ihn ſind Schulbeiſpiel für die
Frage der Filmkritik. Techniſch und in der Regie iſt „
Panzer=
kreuzer Potemkin” eine unbeſtrittene Meiſterleiſtung. Ebenſo
un=
beſtritten iſt die außerordentlich geſchickte, unaufdringliche Ten
denz dieſes Films, und ebenſo unbeſtritten iſt die Tatſache, daf
der „Panzerkreuzer Potemkin” ein Propagandafilm der Sowjets
iſt, einer in einer ganzen Serie, der den Gedanken der Revolutior
propagieren ſoll. So geſchickt, wie dieſer Film aufgemacht, ſeiner
Tendenz dienſtbar gemacht iſt, ſo leicht wäre es geweſen, nachden
ſein Erwerb und Verbreit für Deutſchland geſichert war, die
Spitze des Filmgedankens in dieſem Werk umzubiegen und ein
fach durch die Aenderung der Texteinlagen und durch das Aus
merzen ganz weniger Satzbilder ſeine Tendenz in das Gegentei
zu kehren, ſie zum mindeſten auszuſchalten. Es hätte hierzu aller
dings ein Quantum des Geſchicks gehört, das die ruſſiſchen Her
ſteller des Films bewieſen haben. Es hätte hierzu von vorn
herein die Erkenntnis gehört, welchen Zwecken der Film zu diener
hat, und es hätte das Vorhandenſein „berufener” Film
kritik dazu gehört.
Weil all das nicht vorhanden war, mußte dieſer Kampf natur
notwendig in das politiſche Gebiet hinüberziehen, und es ha
Monate bedurft, um den Film auf Betreiben der Regierungel
von Heſſen, Thüringen, Württemberg und Bayern durch die Film
oberprüfungsſtelle zu Fall zu bringen. An und für ſich iſt da
bedauerlich, zumal da es erſt nach Monaten erfolgte. Zugegebel
daß der „Panzerkreuzer Potemkin” mit ganz unbedeutenden Auls
nahmen nicht zu Störungen der öffentlichen Ordnung geführt 9e.
es ſpricht dies für das außerodentliche Geſchick ſeiner Herſtelle!
ſeine Wirkung zum mindeſten auf unreife Geiſter hat er gehab
Und wie leicht wäre es, wie geſagt, geweſen, ihm die Tenden
zu nehmen oder gar ihm eine andere Tendenz zu geben. An
allem Böſen kann man das Gute lernen, und ſo bleibt zu wun
ſchen, daß auch aus dieſem Film unſere berufenen Stellen lerne.
Gewiß hat auch der deutſche Film Meiſterwerke auf ſeinem i
biet hervorgebracht. „Friderieus Rex”, „Die Nibelungen” M
nur wenige zu erwähnen, hierzu die große Anzahl guter Kultd:
filme ſind überzeugende Beiſpiele. Wie groß iſt aber neben dieſe
die Zahl der Kitſchfilme, die Zahl derer, die toohl dem Senſ”
tionsbedürfnis der Menge Rechuung tragen, die aber mit Kun
auch mit der Kunſt des kleinen Mannes, nichts zu tun habe!
und die nach wie vor in Tauſenden von Lichtſpieltheatern laufe!
das Volk vergiften, zum mindeſten ſeinen Kunſtſinn und Kunf
geſchmack in Bahnen lenken, die außerordentlich bedenklich il”
und für jeden, der es ernſt nimmt mit der Aufgabe wa9?)
Volksbildung, eine Pein bedeuten.
Nummer 210
Seite 3
Banderbeide und Franeqni zu Verhandlungen in Paris.
TU. Paris, 30. Juli.
Heute mittag um 12 Uhr ſind der belgiſche Außenminiſter
Vanberdelde und der Finanzmiiſter Francqui hier eingetroffen
und auf dem Bahnhof von dem belgiſchen Geſandten empfangen
worden. Anſchließend begaben ſich beide Miniſter zum
Außen=
miniſter Briand, der ihnen ein Frühſtück gab, an dem jedoch
Miniſterpräſident Poincaré nicht teilnahm. Am Nachmittag
wer=
den die Verhandlungen über die Ausarbeitung
gemein=
ſamer Richtlinien für die Finanzpolitik beider
Länder in Angriff genommen. Außerdem wird Vandervelde
Verhandlungen über die Stellung Frankreichs und Belgiens bei
der kommenden Generalverſammlung des Völkerbundes in Genf
führen.
*
Briand und Poincaré hatten heute nachmittag eine längere
Unterredung mit Vandervelde und Francqui. Poincaré beriet
noch einmal mit Vandervelde. Es wurden Möglichkeiten einer
gemeinſamen Francſtützungsaktion erörtert. Vandervelde reiſt
morgen wieder nach Brüſſel zurück.
Die belgiſch=franzöſiſchen Währungsverhandlungen.
Zu den belgiſch=franzöſiſchen
Währungsverhand=
lungen bemerit der „Matin”, daß es unbedingt notwendig
ſei, jetzt eine Verbindung Frankreichs mit Belgien
herbeizufüh=
ren, zumal ja Frankreich ein Stabiliſierungsminiſterium habe,
deſſen Pläne von einer ſtarken Mehrheit geſtützt würden. Das
Blatt bedauert es, daß ein ähnliches Zuſammengehen mit
Ita=
lien wegen ſeiner unſicheren Währungslage nicht möglich ſei. Auch
das „Journal” fordert zur Zuſammenarbeit auf, warnt aber
davor, ein gemeinſames Heilmittel zu ſuchen. Wie das Blatt
weiter zu melden weiß, dürften bei den Verhandlungen Briands
mit dem belgiſchen Miniſter Vandervelde und Frangois auch die
Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund, die Frage der
Rhein=
landsbeſetzung ſowie die Umbildung des Völkerbundsrates zur
Sprache kommen.
Unzufriedenheit mit Poincarés Finanzprojekten.
Verhinderte Parlamentskritik.
* Paris, 30. Juli. (Priv.=Tel.)
Die Unzufriedenheit mit den
Finanzprojek=
ten der Regierung Poincaré erfaßt immer weitere
Kreiſe. Nur der Unſicherheit vor einem neuen Inflationstaumel
und gewiſſen Bank= und Börſenkreiſen iſt es zu verdanken, daß
die Kritik ſich noch nicht durchſetzen kann. Zudem hat die Kammer
in Erkenntnis der ſchweren Folgen, die der leichtfertige Sturz
der Regierung Briand—Caillaux und die ebenſo leichtfertige
Bil=
dung der Regierung Herriot gehabt haben, ſelbſt dafür geſorgt,
daß ſachliche Kritik über das Regierungsprogramm ausgeſchaltet
wird und Poincaré die Möglichkeit hat, ſeine
Ab=
ſichten wenigſtens zunächſt unbehindert
durch=
zuſetzen.
Die Finanzkommiſſion hat nach der Erklärung der Regierung
daß ſie keine Aenderung an ihrem Finanzprogramm dulden könne,
es ſei denn, daß ſie ſelbſt damit einverſtanden wäre, eine Kritik
kaum noch gewagt. Immerhin verdient der Bericht des
Bericht=
erſtatters Beachtung. Er enthält die Feſtſtellung, daß der
Finanz=
ausſchußbericht, abgeſehen von unbedeutenden Aenderungen, nur
die Durchführung der fiskaliſchen Maßnahmen enthalte, die in
dem Gutachten der Sachverſtändigenkommiſſion bereits
vorge=
ſehen waren, d. h. mit anderen Worten, daß die Regierung über
originelle Ideen zur Stabiliſierung nicht verfügt, ſich der durch
die Sachverſtändigen angeratenen finanztechniſchen Maßnahmen
bedient und die eigentlichen Vertrauensfragen, wie die Frage
der Bereinigung der Außenſchuld und die Amortiſierung der
inneren Schuld unbeantwortet läßt. In der Tat enthält das
heute vormittag amtlich veröffentlichte Regierungsprogramm nur
Angaben über eine verſtärkte Belaſtung der
franzö=
ſiſchen Steuerzahler, ohne daß es einen Fingerzeig gibt,
wie ſich dieſe neuen Steuern in der Wirtſchaft auswirken werden.
Die Folge dürfte zunächſt ein ſcharfes Anziehen der
Preiſe ſein, da die Steuern auf die Verbraucher umgelegt
werden. Steigende Preiſe ſind an ſich zwar keine Inflation, in
ihrer Wirkung aber in einem Lande, zu deſſen Währung das
Vertrauen im Schwinden begriffen iſt, der Inflation
gleichzu=
ſtellen. Die Börſe hat denn auch auf die Veröffentlichung des
Finanzprogramms, trotzdem ſie ihrer Annahme in Kammer und
Senat ſicher iſt, mit erneuten Schwankungen des Franc=Kurſes
reagiert. Die Kammer wird jedoch vorausſichtlich das Recht auf
Abanderungsanträge vorübergehend aufheben und ohne Kritik
Auguſt=Meteore.
C. K. Sternſchnuppen oder Meteore kann man bei günſtiger
Witterung in jeder Nacht während des ganze Jahres
wahr=
nehmen; ein aufmerkſamer Beobachter, dem die dazu notwendige
Geduld nicht fehlt, zählt in einer Stunde durchſchnittlich 4 bis 6.
Ls gibt aber drei Zeiten im Jahr, in denen die leuchtenden, oft
auch buntfarbigen Himmelsraketen in bedeutend größerer Menge
erſcheinen als gewöhnlich; das ſind die Monate April, Auguſt
und November. Langjährige genaue Zählungen, wie ſie
be=
ſonders R. Wolf, J. Schmidt und J. F. Denning ausgeführt
haben, zeigen ferner, daß die Meteore während der zweiten
Jahreshälfte etwa doppelt ſo häufig ſind als während der erſten,
und daß der Monat Auguſt überhaupt die
ſternſchnup=
denreichſte Periode des Jahres bildet. Nach Denning
detragt die ſtündliche Anzahl der Meteore in dem
ſternſchnuppen=
armſten Monat, dem Mai, nur 6, im Auguſt dagegen faſt 24. Es
beklohnt ſich alſo, in klaren Auguſtnächten, namentlich um die
Zitte des Monats, dem geſtirnten Firmament ein wenig Auf=
Merkſamkeit zu ſchenken — ſo mancher empfindet wohl auch ſeine
Skeude darin, bei dem Aufblitzen eines Meteors einen frommen
Punſch zu hegen, der ja nach altem Glauben in Erfüllung
gehen ſoll.
Die große Häufigkeit der Meteore im Auguſt hat ihre Urſache
SAlin, daß die Erde um dieſe Zeit einen ausgedehnten Meteor=
Awarm durchſchreitet, der ſich, über eine elliptiſche Bahn
ver=
tE45, um die Sonne bewegt, ebenſo wie es die Kometen tun. Bei
dei bedeutenden Breite dieſes Meteorringes bedarf die Erde
WeMkere Wochen, bis ſie ihn ganz durchquert hat, doch gelangt ſie
„Im I0. bis 12. Auguſt an die dichteſte Stelle des
Schwar=
ues, in dieſen Tagen werden daher auch die meiſten
Stern=
nuppen ſichtbar. Einzelne Vorläufer des Schwarmes zeigen
e indeſſen ſchon im Juli und Nachzügler bis gegen Ende Auguſt.
Du der Verteilung auf die einzelnen Stunden herrſcht ebenfalls
eine Gleichmäßigkeit, die Zahl der Meteore nimmt vielmehr
Dn Abend bis zum frühen Morgen zu und iſt von 3 bis 5 Uhr
LI4mittags am größten, etwa dreimal ſo groß als am Abend.
Tasſelbe gilt von der räumlichen Verteilung der Meteore
i Limmel, auch dieſe iſt verſchieden: am öſtlichen Himmel
Elden mehr Meteore ſichtbar als am weſtlichen. Vor allem gilt
Des bon den Auguſtmeteoren, deren Bahnen, nach rückwärts ver=
„ugert, auf einen Ort an der Sphäre hinweiſen, der im
Stern=
de des Perſeus liegt. Aus dieſem Sternbilde, das in der
Huchſtraße jetzt ſpät abends im Nordoſten ſteht, beſonders von
einem Punkte nördlich vom Sterne 3. Größe Gamma des Pel=
12 ſcheinen die meiſten Sternſchnuppen auszuſtrahlen, zu ra=
EtEh: man nennt dieſen Punkt daher den Nadiationspunkt
Dem ganzen Schwarm hat man den Namen Perſeiden 9e‟
BSn. Aus den Beobachtungen weiß man, daß die Körperchen,
Samstag, den 31. Zuli 4926
die Finanzvorlage durchpeitſchen, um die Pläne Pointarés
zu=
nächſt einmal in die Tat umzuſetzen. Eine erneute Kriſe im
gegenwärtigen Augenblick kann ſich die franzöſiſche Kammer nicht
leiſten.
Die Finanzprojefte in der Kommifſionsfaſſeng.
Die Finanzkommiſſion der Kammer hat die abgeänderte
Faſſung der Finanzprojekte Poincarés veröffentlicht. Sie ſteil:
darin feſt, daß ſie gezwungen ſei, der Kammer
Mehraus=
gaben im Betrage von 2 320 250 000 Franken
vor=
zuſchlagen, die ſich wie folgt verteilen: 669 Millionen Franken
für die Erhöhung der Staatsbeamtengehälter, 1 351 250 000
Fran=
len für die laufende Speiſung der Staatskaſſe und 300 Millionen
Franken für Marokko. Die Kommiſſion ſchlägt für die Deckung
dieſer Mehrausgaben verſchiedene Steuern vor, darunter die
Erhöhung der Monopolprodukte, insbeſondere des Tabg preiſes,
(944,5 Millionen Franken), Erhöhung der Wein= und
Alkohol=
ſteuer (250 Mill. Fr.), Schaffung einer Abgabe auf
Mineraſ=
waſſer (12,5 Mill. Fr.), Erhöhung der Eiſenbahnfrachten (500
Mill. Fr.), Erhöhung der Automobilgebühren (43 Mill. Fr.),
Erhöhung der Schiffahrtsabgaben (8,3 Mill. Fr.), Erhöhung der
Umſatzſteuer (200 Mill. Fr.), Schaffung einer Exportabgabe (140
Mill. Fr.), Erhöhung der Zolltarife (160 Mill. Fr.); zuſammen
2 258,3 Millionen Franken. Nächſtes Jahr wird aus den gleichen
Steuern eine Mehreinnahme von 5 622,8 Millionen Franken
er=
wartet. Die Amortiſierungskaſſe ſoll dieſes Jahr durch eine
be=
ſondere Beſitzwechſelſteuer mit 200 Millionen Franken geſpeiſt
werden. Die gleiche Steuer und eine Erbſchaftsſteuer ſoll
näch=
ſtes Jahr der Kaſſe 3,5 Milliarden Franken zuführen. Zu
die=
ſem letzteren Punkt iſt zu bemerken, daß für die
Amortiſierungs=
kaſſe ſchon ſeinerzeit mehr als 3 Milliarden Franken vorgeſehen
waren, die tatſächlich auch in der Form der ſogenannten
Lou=
cheur=Steuern in die Staatskaſſe gefloſſen ſind. Sie konnten
aber für ihren urſprünglichen Zweck, der Amörtiſierung zu
die=
nen, nicht verwendet werden, da ſie für die Deckung des
laufen=
den Defizits der Staatskaſſe verwendet werden mußten.
Samstag Generaldebatte. —
Abänderungs=
anträge unmöglich.
Die Kammer nahm heute zunächſt eine Reihe von
Geſetzes=
projekten an, die die Verwaltung von Elſaß=Lothringen betreffen.
Darauf ſtellte der radikalſozialiſtiſche Abgeordnete Pandape den
Antrag, für die kommende Debatte das Recht auf
Ein=
bringung von Abänderungsanträgen
aufzuhe=
ben. Er wies darauf hin, daß von ſeiten der Sozialiſten.
Kom=
muniſten und einem Teil der Radikalſozialiſten die Abſicht
be=
ſtehe, durch die Einbringung einer großen Zahl von
Zuſatz=
anträgen die Diskuſſion über die Regierungsprojekte unabſehbar
in die Länge zu ziehen. Darauf ergriff der Präſident der
Ge=
ſchäftsordnungskommiſſion das Wort und legte den Bericht
ſei=
ner Kommiſſion vor, in dem der Antrag des Abgeordneten
Pan=
dape unterſtützt wurde. Er erklärte, es beſtehe kein Zweifel,
daß dieſer Vorſchlag ungewöhnlich ſei. Die Kommiſſion
beab=
ſichtigt in keiner Weiſe, durch einen derartigen Vorſchlag die
Grundrechte des Parlaments aufzuheben. Es handele ſich hier
um eine einmalige Maßnahme, die notwendig ſei, um die
be=
ſchleunigte Durchberatung der Projekte der Regierung zu
er=
möglichen. Es entſpann ſich hierauf eine lebhafte Debatte.. Der
Führer der republikaniſchen Zwiſchengruppe, Morineau, bemerkte,
daß der Antrag unbedingt angenommen werden müßte.
Da=
gegen legte der ſozialiſtiſche Abg. Renaudel einen Gegenantrag
zur Geſchäftsordnung vor, der die Aufhebung des
Abänderungs=
antrages nicht vorſieht. Die Diskuſſion über den Vorſchlag der
Geſchäftsordnungskommiſſion wurde hierauf mit 3 78:180
Stimmen beſchloſſen. Der Vorſchlag der
Geſchäftsord=
nungskommiſſion beſteht aus zwei Artikeln: Der eine Artikel
be=
ſagt, daß bei der gegenwärtigen Debatte über die Finanzprojekte
der Regierung die Einbringung von Zuſatzanträgen nicht zuläſſig
ſei. Dagegen könne die Finanzkommiſſion der Kammer beſtimmte
Abänderungen zur Diskuſſion vorlegen. Der zweite Artikel
er=
klärt, daß im Falle der Ablehnung dieſes Artikels der
urſprüng=
liche Text der Regierungsvorlage der Kammer zur Diskuſſion
vorgelegt werden ſollte. Die Kammer nahm darauf nach längerer
Debatte mit 330:180 Stimmen den erſten Artikel des
Kommiſ=
ſionsantrages an. Auch der zweite Artikel wurde angenommen.
Nachdem ein Zuſatzartikel zu dem Kommiſſionsvorſchlag
hinzu=
gefügt wurde, in dem dem Präſidenten beſtimmte Rechte des
Einſchreitens eingeräumt werden, nahm die Kammer mit 350:201
Stimmen das Geſamtprojekt der Geſchäftsordnungskommiſſion
an. Obwohl urſprünglich auf der Tagesordnung der heutigen
Sitzung die Generaldebatte über die Finanzprojekte der
Regierung ſtand, wurde dieſe jedoch in Anbetracht der Tatſache,
daß der Bericht über die Finanzprojekte erſt heute morgen im
„Journal officiell” veröffentlicht worden war, auf morgen
vormittag 9.30 Uhr vertagt.
Zum 12.5. Geburtstag des geiſtiichen
Liederdichters Kaxi Johann Philiptz Spitta.
Am 1. Auguſt jährt ſich zum 125. Male der Geburtstag des in
Hannover geborenen geiſtlichen Liederdichters Karl Johann
Philipp Spitta. Eine ſeiner bekannteſten Dichtungen iſt die
Liederſammlung „Pſalter und Harfe‟.
winzige Geſteinstrümmer, mit einer relativen Geſchwindigkeit
(zur Erdbewegung) von 60 Kilometer in der Sekunde
dahin=
raſen, ſowie in einer mittleren Höhe von 113 Kilometer
auf=
leuchten und in einer mittleren Höhe von 89 Kilometer
ver=
löſchen. Das iſt beiläufig dieſelbe Höhe, in der auch die
Nord=
lichter ihre größte Intenſität in der Atmoſphäre entfalten. Auf
Grund der Berechnung der Bahnen der Perſeiden=Meteore
machte Schiaparelli 1866 die wichtige Entdeckung, daß dieſe
Kör=
perchen einſt dem faſt genau die gleichen Bahnelemente beſitzenden
Kometen 1862 III. angehört haben und daher ſich von jenem
Schweifſterne getrennt haben müſſen. Da auch für die anderen
Meteorſchwärme ſolche Mutterkometen nachgewieſen werden
konnten, war der enge Zuſammenhang beider Arten von
Him=
melskörpern damit ſichergeſtellt.
Die Perſeiden ſind ſchon ſeit ſehr langer Zeit bekannt; nach
H. A. Newtons Unterſuchungen finden ſich bei den Chroniſten
Die Pährungslage im Saargebiet.
Veriuſie für das Saurgebiet aus der Inſlation.
Saarbrücken, 30. Juli.
Handels ammer Saarbrücken, der Vorſtand des
Wirt=
ſcheftsvereins, ſowie Vertreter der Handwerkskammer und des
Handwerierbundes, haben zu der Währungslage im Saargebiet
Stellung genommen und ihre Aufaſſung in einer Entſchließung
niedergelegt, die der Regierungskommiſſion des Saargebietes
mit der Bitte übermittelt wurde, ſie dem Generalſekretariat des
Völkerbundes weiterzuleiten. In der Eutſchließung heißt es
1t. a.: Die Handelskammer zu Saarbrücken und der Vorſtand des
Vereins zur Wahrung der gemekſamen wirtſchaftlichen
Intereſ=
ſen im Saargebiet haben in einer gemeinſamen Beſprechung, bei
der auch das Handwerk maßgeblich vertreten war, eingehend zu
der Währungslage des Saargebietes Stellung genommen. Als
Ergebnis der Ausſprache iſt zunächſt hervorzuheben, daß die
Wirtſchaftskreiſe des Saargebietes einmütig ſind in dem
Wunſche nach einer baldigen Stabiliſierung
der ſaarländiſchen Währungsverhältniſſe.
Für das Saargebiet iſt die durch die Verſchlechterung des
franzöſiſchen Frauken geſchaffene Lage von Tag zu Tag
ſchwieri=
ger geworden. Zu den allgemeinen Schädigungen, die eine
In=
flation im Gefolge hatte, treten die beſonderen Schäden durch
den Umſtand, daß Frankreich das Saargebiet, trotzdem es
fran=
zöſiſches Währungsinland geworden iſt, als Währungsausland
behandelt und ihm nicht die Kreditmöglichkeiten eröffnet, die der
franzöſiſchen Wirtſchaft zur Verfügung ſtehen. Infolgedeſſen
er=
geben ſich für das Saargebiet aus der Inflation nur Verluſte.
Abhilfe iſt aber ſicherlich nicht dadurch möglich, daß das
Saar=
gebiet von ſich aus zur Wertbeſtändigkeit übergeht und die
Mark=
währung wieder annimmt, ſondern dieſe erſtrebenswerte
Mög=
lichkeit iſt an die Vorbedingung geknüpft, daß das Saar=Zoll=
Problem in vollem Umfange ſeine Löſung findet, und daß dem
Saargebiet ſeine naturgemäßen wirtſchaftlichen Verbindungen
mit dem übrigen Deutſchland ſichergeſtellt werden. Die
Wirt=
ſchaftskreiſe des Saargebietes richten darum an die
Regierungs=
kommiſſion und den Völkerbund, dem das Wohl des
Saargebie=
tes anvertraut iſt, das dringende Erſuchen, ſofort die
Vorbedin=
gungen für den Uebergang des Saargebietes zur
Wertbeſtändig=
keit zu ſchaffen. Gleichzeitig wird gebeten, Schritte zu tun, daß
Frankreich das Saargebiet in vollem Umfange bei der
Kreditge=
währung mit dem übrigen franzöſiſchen Währungsgebiet gleich
behandelt. An die Wirtſchaftskreiſe des Saargebietes wird der
Appell gerichtet, im Intereſſe des allgemeinen Wohles durch
keine übereilten Maßnahmen die Lage noch zu verſchärfen.
Steuer= und Tariferhöhungen im Saargebiet. — Die
Saarbevölkerung und die Frankeninflation.
Saarbrücken, 30. Juli.
Laut Mitteilung der Regierungskommiſſion im neuen
Amts=
blatt Nr. 27 vom 29. Juli wird die Umſatzſteuer von 1,3 auf 1,6
Prozent erhöht. Auch die Sätze der Stempelſteuer werden höher
geſetzt. Außerdem werden zur Erhöhung der indirekten Steuer
für leichtere Mineralöle auch die ſchweren Mineralöle in den
Kreis der ſteuerpflichtigen Waren einbezogen. Trotz einmütiger
Ablehnung der Steuervorlage im Landesrat iſt die
Regierungs=
kommiſſion über das Gutachten der Vertreter der
Saarbevölke=
rung hinweggegangen und hat wieder einmal in leichtfertiger
Weiſe die franzöſiſchen Inflationsſteuern einfach quittiert und
trotz anders liegender Vorausſetzungen im Saargebiet eingeführt.
Wie wir erfahren, werden die Gütertarife der Staatsbahnen
in=
folge der Frankenentwertung eine zehnprozentige Erhöhung
er=
fahren. Auch die Perſonen= und Gepäcktarife werden erhöht
wer=
den. In einer ſtark beſuchten Verſammlung befaßte ſich die hieſige
Handelskammer und der Vorſtand des Vereins zur Wahrung
der gemeinſamen Wirtſchaftsintereſſen im Saargebiet, der mit
ſeinen Unterverbänden die geſamten Wirtſchaftskreiſe von
Indu=
ſtrie und Handel des Saargebiets umfaßt, mit dem
Währungs=
problem und richteten in einer Entſchließung an die
Regierungs=
kommiſſion und durch ihre Vermittlung an den Völkerbund das
dringende Erſuchen, ſofort die Vorbedingungen für einen
Ueber=
gang zur wertbeſtändigen Währung im Saargebiet zu ſchaffen.
Berichte darüber bis zum Jahre 830 nach Chr. zurück. Aber auch
vorher müſſen ſie ſchon lange bekannt geweſen ſein; das bezeugt
ihr volkstümlicher Name Laurentiustränen. Dem
Mär=
tyrer und ſpäter heilig geſprochenen römiſchen Diakon
Lauren=
tius ſoll bei den grauſamen Chriſtenverfolgungen unter Kaiſer
Valerianus im Jahre 253 befohlen worden ſein, die Schätze der
Kirche auszuliefern; da er aber als dieſe Schätze die Armen und
Kranken der Gemeinde bezeichnete, ſoll er auf einem Roſt
leben=
dig gebraten worden ſein. Beigeſetzt iſt er in der nach ihm
be=
nannten Laurentius=Katakombe an der Via Tiburtina, über der
ſich der ſchon von Konſtantin d. Gr. begonnene Dom San
Lo=
renzo füori le mura, eine der fünf Patriarchalkirchen Roms,
er=
hebt. Den Namen dieſes Heiligen trägt auch der 10. Auguſt. an
dem beſonders viel Meteore fallen. Das Volk glaubte daher,
der Himmel weine um den Märtyrer feurige Tränen.
C. K. Das Urheberrecht der Geiſter. Wem gehört das
Ur=
heberrecht an einem Manuſkript, das ein Medium unter dem
Diktat eines Geiſtes geſchrieben hat? Dieſe Frage zu entſcheiden,
iſt jetzt ein Londoner Gericht berufen. Miß Cummins, eine
Jour=
naliſtin und zugleich Medium, erhebt den Anſpruch auf das
Urheberrecht eines Manuſkripts „Die Chronik der Kleofa”, das
als eine Fortſetzung der Apoſtelgeſchichte vertrieben wird. Sie
erklärt, ſie wäre imſtande, 2000 Worte in der Stunde zu
ſchrei=
ben, indem ſie ſich die Augen mit der linken Hand bedeckt, einen
Bleiſtift in die Hand nimmt und nun Blatt auf Blatt mit dem
füllt, was ihr der Geiſt diktiert. Während ſie ſchreibt, iſt ſie nur
halb bei Bewußtſein, ſo daß ſie ſich nur an wenig von dem
er=
innert, was ſie geſchrieben hat. Sie behauptet, ein Geiſt teile
ſich ihrem Gehirn mit und ihr Gehirn führe die Hand; alſo habe
ſie das Urheberrecht. Aber der Architekt Bond, ein anderer
Spi=
ritiſt, hat an den Sitzungen teilgenommen, an denen das
Manu=
ſkript vollendet wurde, und er behauptet, an der Niederſchrift
mit gearbeitet zu haben, indem er ſeine Hand auf die der Miß
Cummins legte. Zuſammen mit einer dritten Spiritiſtin, Miß
Gibbs, wollten ſie das Manuſkript zur Veröffentlichung in
Ame=
rika verkaufen, wo derartige Arbeiten der Geiſter augenſcheinlich
hoch bezahlt werden. Bond ſah das Manuſkript durch und fügte
vor allem die Kommata ein, die die Geiſter vergeſſen hatten, und
da er ſchnell Geld brauchte, ſuchte er die Arbeit in einer
ſpiri=
tiſtiſchen Londoner Zeitſchrift unterzubringen. Ueber die Frage,
wer nun wirklich das Honorar zu bekommen habe, ſind die
Be=
teiligten ſchließlich ſo auseinander geraten, daß ſie zum Kadi
gehen mußten. Der Richter ſteht hier vor einer ſchwierigen Frage.
Obwohl ſchon lange verhandelt wurde, hat er bisher noch zu
keinem Schluß kommen können und der Prozeß nimmt ſeinen
Fortgang.
Seite 4
Samstag, den 31. Juli 1926
Nummer 210
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Aein,
Nummer 210
Samstag, den 31. Zuli 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 31. Juli.
Die öffentlichen Sparkaſſen im Freiſiaat Heſſen
und die öffentliche Lebensverſicherung.
Um die Spartätigkeit der Einwohner des Freiſtaates Heſſen auf
dem Wege über die Lebensverſicherung zu fördern, hat der Heſſiſche
Spar=
kaſſen= und Giroverband in Darmſtadt in ſeiner Mitgliederverſammlung
am 31. März d. Js. den Beitritt als Gründungskörperſchaft zur Heſſen=
Naſſauiſchen Lebensverſicherungsanſtalt in Wiesbaden beſchloſſen. Die
Heſſen=Naſſauiſche Lebensverſicherungsanſtalt in Wiesbaden iſt auf
öffent=
lich=rechtlicher Grundlage von den beiden Bezirksverbänden des
Regie=
rungsbezirks Wiesbaden und Kaſſel, die auch die unbeſchränkte Haftung
für die Verflichtungen der Anſtalt übernommen haben, in den Jahren
1913 bzw. 1918 für die preußiſche Provinz Heſſen=Naſſau gegründet
wor=
den. Durch den Beitritt des Heſſiſchen Sparkaſſen= und Giroverbandes
in Darmſtadt wie auch der Heſſiſchen Landesbank und der Heſſiſchen
Kommunalen Landesbank in Darmſtadt als Gründungskörperſchaft wird
die Heſſen=Naſſauiſche Lebensverſicherungsanſtalt in Wiesbaden zu einer
Groß=Heſſen=Naſſauiſchen
Lebensverſicherungsan=
ſtalt öffentliche Verſicherungsanſtalt für den
Frei=
ſtaat Heſſen und die preußiſche Provinz Heſſen=
Naſſau erweitert. Die erweiterte Anſtalt gilt damit als
einhei=
miſche (Heſſiſche) öffentliche Lebensverſicherungsanſtalt.
Die Aufnahme der Lebensverſicherung durch die öffentlichen
Spar=
kaſſen in Heſſen gehört ohne weiteres zu deren Aufgabenkreis. Die
Lebensverſicherung an ſich iſt nur eine beſondere Art des Sparens mit
dem in der jetzigen Wirtſchaftszeit beſonders bedeutungsvollen Moment
des regelmäßigen Sparzwanges. Die neue Tätigkeit unſerer heſſiſchen
Sparkaſſen verdient daher um ſo größeren Erfolg, als die aus Heſſen mit
Hilfe der Lebensverſicherung aufkommenden Kapitalien nur den
Ein=
geſeſſenen in Form von Hypotheken uſw. durch die Sparkaſſen wieder
zugeführt werden, was für den weiteren Aufbau unſerer heimiſchen
Wirt=
ſchaft von erheblicher Bedeutung ſein wird.
Hinſichtlich der Erfolge der öffentlichen Lebensverſicherungsanſtalten
in Deutſchland ſei bemerkt, daß dieſe nach vorläufigen Feſtſtellungen im
Jahre 1925 einen Antragszugang von 386 Millionen Goldmark
Verſiche=
rungsſumme erzielten. Dieſer Zugang überſteigt den des Jahres 1924
noch um 62 Millionen Mk. Der geſamte Antragszugang ſeit
Stabiliſie=
rung der Währung erreichte bisher die Höhe von rund 850 Millionen
Mark. Mit dieſen Erfolgen ſteht die öffentliche Lebensverſicherung an
der Spitze aller deutſchen Lebensverſicherungsunternehmungen.
— Verſetzung in den Ruheſtand. In den Ruheſtand tritt am 1. Aug.
1926 auf ſein Nachſuchen der Oberforſtmeiſter Otto Bär zu Homberg.
— Erledigt iſt eine Schulſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der
Volksſchule in Leihgeſtern, Kreis Gießen. Dienſtwohnung iſt
vor=
handen und frei.
L.U. Von der Landes=Univerſität Gießen. Der Privatdozent an
unſerer Univerſität Dr. Friedrich Raab hat einen Ruf als ordentlicher
Profeſſor für Volkswirtſchaftspolitik an die Forſtliche Hochſchule
Tha=
randt erhalten. — Die venia legendi wurde erteilt: Dem Pfarrer in
Walldorf i. H. Lie. theol. Adolf Allwohn bei der theologiſchen
Fa=
kultät für das Fach der praktiſchen Theologie, dem Aſſiſtenten am
Chemi=
ſchen Laboratorium Dr. Otto Behaghel bei der philoſophiſchen
Fakultät, 2. Abteilung, für das Fach der Chemie. — Die philoſophiſche
Fakultät hat Herrn Arthur Klotzbach in Eſſen „Geſchichtsſchreiber
des deutſchen Roheiſenverbandes”, in Anerkennung ſeiner Verdienſte um
Wiſſenſchaft und Wirtſchaft ehrenhalber zum Doktor der
Staatswiſſen=
ſchaften ernannt.
— Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters. Leitung Direktor Adalbert Steffter. Auf die heute
Samstag, abends 7½ Uhr, ſtattfindende Erſtaufführung der Operette
„Die Förſterchriſtel” ſei hiermit nochmals hingewieſen. Die Titelrolle
ſpielt Herma Gruſel, den „Kaiſer Joſef” Juſt Scheu, 1. Held und
Lieb=
haber vom Stadttheater Halle a. Saale. Leiter der Aufführung iſt
Direktor Adalbert Steffter; die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter
Fenslein. Abends 11 Uhr wird zum erſten Male die Operettenpoſſe „Er
und ſeine Schweſter” von Raimann gegeben. Die Schweſter des
Brief=
trägers Karl Flenz, welche bei der Schauſpielerin Burden in Stellung
iſt, erfährt, daß dieſe infolge ihrer ſchlechten Kritiken ſich weigert, in
der nächſten Premiere aufzutreten, nützt dieſe Gelegenheit aus, ihrem
unwiderſtehlichen Drang zum Theater zu folgen, und begibt ſich mit
ihrem Bruder zur Generalprobe der Operette, Graf und Näherin”.
Direktor ſowie Regiſſeur ſind in größter Verzweiflung und einigen ſich
nun auf das Drängen des Briefträgers, die Schweſter vorſpielen zu
laſſen. Joſefine Flenz tritt auch in der Premiere auf, jedoch ſoll durch
die Intrigen der Schauſpielerin Burden ein Mißerfolg provoziert
werden. Der getreue Bruder läßt ſich dies aber nicht gefallen und
kämpft ſelbſt gegen das Krankmelden des Kapellmeiſters, indem er ſich im
Zuſchauerraum bemerkbar macht und nach diverſen Auseinanderſetzungen
ſchließlich ſelbſt die Stelle des Dirigenten einnimmt. Als
Aushilfs=
dirigent der Briefträgerkapelle gelingt ihm dies wohl zu Anfang, iſt aber
doch nicht imſtande, infolge ſeiner Theaterunkenntniſſe die Muſiker in
Bann zu halten, ſo daß er ſchließlich auf Antrag des Regiſſeurs von
zwei Bühnenarbeitern aus dem Orcheſter geholt wird. Dieſe Situation
jedoch wirkt derart komiſch und amüſant auf das Publikum ein daß
ſelbſt die Kritiker den eingetretenen Theaterſkandal als einen koloſſalen
Erfolg anfehen, und die Schweſter des Briefträgers als einen neuen
Stern am Theaterhimmel aufgehen ſehen. Die Briefträger=Schweſter
iſt jedoch von ihrem Theaterfimmel geheilt, um ſo mehr, als der
Theater=
kritiker ſie trotz der unfreiwilligen Zuſtimmung des Bruders zur Frau
nimmt. Die Schweſter ſpielt Herma Gruſel, den „Briefträger” Walter
Straſſer, der auch die Regie hat. Morgen Sonntag, nachmittags 3 Uhr,
iſt die letzte Wiederholung des Kindermärchens „Schneewittchen und die
7 Zwerge”, abends 7 Uhr wird „Die Förſterchriſtel” gegeben, und als
Nachtvorſtellung um 10½ Uhr „Er und ſeine Schweſter”. Montag und
täglich abends 8 Uhr iſt die Operette „Die Förſterchriſtel” auf dem
Spiel=
plan. (Montag 6. Abonnementsvorſtellung für Montagsmieter.) Es
wird nochmals an die Einlöſung der Abonnementskarten für die 2. Rate
erinnert.
Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums. Die Philipp Röth=
Aus=
ſtellung iſt geſchloſſen. An ihre Stelle iſt eine Leihgabe der Albertina,
ſtaatlichen graphiſchen Sammlung in Wien, getreten, welche durch ihren
Inhalt für Heſſen beſonders intereſſant iſt. Es handelt ſich um die von
Philipp Uffenbach aus Frankfurt a. M. gezeichnete
Reiſe=
beſchreibung des Landgrafen Philipp von Heſſen=
Butzbach aus den Jahren 1631—34. Außer Anſichten von
Darm=
ſtadt, Gießen, Butzbach, Nidda, Frankfurt, Marburg uſw. enthält ſie
unterwegs aufgegriffene Genreſzenen und die Bildniſſe von Perſonen
des Gefolges und ſolcher, die aufgeſucht wurden. Die 74 Blätter des
Skizzenbuches ſind nur auf ganz kurze Zeit ausgeſtellt.
— „Darmſtädter Gruppe” — Ausſtellung Kunſthalle am
Rheintor. Bei der Auswahl für die Anfertigung des erſten „
Frei=
vorträts”, der Nummer 67, wurde unſer Kollege Willi Hofferbert
beauf=
tragt, dasſelbe anzufertigen. — Das Ausſtellungsprogramm erhält ab
Sonntag, den 1. Auguſt, laufende, je achttägige Sonderausſtellungen der
einzelnen Gruppenmitglieder und Mitausſteller, in Aquarellen und
Gra=
bhiken. Als erſter kommt mit obigem Datum Willi Hofferbert mit
dreißig vorzuiglichen Aquarellen, als Ausbeute einer kurzen Wanderſchaft
durch die Moſelgegend.
* Ein alter Darmſtädter, Herr Paſtor Dr. Wilh. Hauff aus
Atlanta (Georgia, Amerika) weilt zurzeit in ſeiner Vaterſtadt. Herr
Paſtor Hauff iſt der Sohn des früheren Maſchinenfabrikanten Hauff, des
Erfinders der Papierſackmaſchine. Seine Gemeinde iſt die einzige in
Aklanta; er predigt dort Deutſch und Engliſch. Herr Paſtor Hauff iſt
hoch erfreut über die Entwicklung, die ſeine liebe Vaterſtadt während
ſeiner 33jährigen Abweſenheit genommen hat. Auch weilt ſeit vorigem
Jahre ſeine Tochter Magdalene Hauff hier und hat bei Herrn Müller=
Söllner (Städtiſche Tonakademie) Geſangsunterricht genommen, den ſie
zur Zeit am Hochſchen Konſervatorium in Frankfurt fortfetzt, um dann
zur weiteren Ausbildung im Herbſt nach Mailand überzuſiedeln. Herr
Paſtor Hauff war ſelbſt früher Schüler der Schmittſchen Akademie und
hat Herrn Muſikdirektor Schmitt zwei eigene Kompoſitionen für Klavier
gewidmet. Wir wünſchen Vater und Tochter Hauff alles Gute und
glück=
liche Rückkehr in die neue Heimat.
* Pom Rhön=Gegelflug:Wettbewerb.
Wafſerkuppe, 28. Juli.
Leichter Nebel, der in der Morgenfnihe die Kuppe bedeckte wurde
bald von ſtark einſetzendem Nordweſt bis Weſt von 10 Meter=Sek.
ver=
trieben, ſo daß bald ein reger Flugbetrieb einſetzte.
Als erſter ſtartete Ferdinand Schulz auf dem Doppelſitzer „Cöthen”
(Seiler=Liegnitz) und erreichte in wenigen Kreiſen ca. 150 Meter über
der Kuppe. Minutenlang verſchwand Schulz in Wolkenfetzen, ließ ſich
aber durch einen kurz aufkommenden Hagelſchauer nicht beirren, ſondern
ſetzte erſt nach ca. 25 Minuten die Maſchine aus ſtarker Linkskurve an
den Hang.
Am Nachmittag ſtartete ein Schüler auf dem Schulflugzeug „
Prüf=
ling” der R. R.C. und konnte ſich 35 Minuten am Weſthang halten.
Ihm voraus war ein ehemaliger Kampfflieger auf dem „Max” geſtartet
und erreichte auch nach anfänglichem ſtarken Ueberdrücken eine ziemliche
Höhe. Mittlerweile war auch die „Margarete” der Darmſtädter zum
Start gemeldet und machte unter „Heſſelbachs” Führung ihren Probeflug.
Nach ihm ſtartete ſofort Laubenthal zum Höhenflug des Tages und
er=
reichte trotz ſtark einſetzenden Hagels noch 170 Meter Höhe. Ein kurzes
Aufhören brachte den „Max” und ſpäter noch die Maſchine von Kegel.
an den Start, ſo daß zeitweilig 3 Maſchinen in der Luft waren. Obwohl
die „Margarete” bis jetzt größte Höhe gehalten hatte, wurde ſie von der
ungleich beſſeren Maſchine von Kegel bald überſtiegen und landete nach
An unſere Leſer in Darmſtadt!
In der Stadt haben wir
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errichtet. Die Aufnahme von Anzeigen
erfolgt ohne Preisaufſchlag und zwar:
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Bis 4 Uhr nachmittags aufgegebene
Anzeigen erſcheinen am folgenden Tag
10948s1
46 Minuten Flugdauer in Starthöhe. Kegel erreichte ca. 210 Meter und
landete, weit zum Hudelſtein fliegend, auf dem Pelzner Hang. Man
dürfte von der Maſchine, die ſehr gut gebaut iſt, und Radſteuerung
be=
ſitzt, recht beachtenswerte Leiſtungen erwarten. Martens kam mit ſeinem
„Moritz” zu ſpät zum Start, einſetzender Nebel ſperrte die Sicht und den
Flugbetrieb.
Die Maſchine, Weſtpreußen” konnte leider nicht ſtarten, da ſie vom
geſtrigen Ueberlandflug noch nicht zurück war. Auf der Maſchine der
Münchener Akaflug machte Lochner den erſten Probeflug. Die
Konſtrur=
tion ſcheint von „Geheimrat” und „Edith” etwas beeinflußt zu ſein und
fällt durch die außerordentlich ſaubere Werkſtattarbeit auf.
Abwechſlung in das ſtille und ruhige Kreiſen der Segelmaſchinen
brachte der bekannte „Pour le mérite”=Flieger Bäumer, der wit einem
Udet=Flamingo für 2 Tage auf der Kuppe weilte und ſeine waghalſigen
Luftkünſte vorführte.
— Durch die Mitteilung des Stadtverbandes der Darmſtädter
Frauen=
vereine, Rheinfahrt am 10. Auguſt betreffend, ſind Zweifel laut geworden,
ob die evang, kirchl. Frauenvereine auch dem Stadtverband angehören.
Daraufhin dieſe Mitteilung, daß der Ortsverband evang, kirchl.
Frauen=
vereine dem Stadtverband angeſchloſſen ſind, und ſomit alle Mitglieder
dieſer Vereine mit ihren Familien zur Teilnahme an der Rheinfahrt
be=
rechtigt ſind. Es würde mit Freuden begrüßt werden, wollten ſich recht
viele dieſer Mitglieder zur Rheinfahrt melden.
Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags
11 und 11.30 Uhr nachmittags 3.30 und 4 Uhr, Sonntags nur 11 und
11.30 Uhr ſtatt. Samstag geſchloſſen.
Schulgeldmahnung. Das Schulgeld der hieſigen höheren. Schulen
für den Monat Juli 1926 iſt bei Meidung der Beitreibung bis zum
10. Auguſt 1926 an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, zu zahlen.
— Jubiläum. Am 1. Auguſt begeht der Garderoben=Inſpektor
Viktor Storck am Heſſiſchen Landestheater ſein 25jähriges
Dienſt=
jubiläum.
— Ellipſen=Waſſerbock=Nachzucht im Frankfurter Zoo. Das
pracht=
volle Paar ſüdafrikaniſcher Ellipſen=Waſſerböcke, der Stolz der
Anti=
lopenſammlung, das im April 1924 beſchafft wurde, hat ſoeben die erſte
Nachzucht geliefert. Das äußerſt ſtarke und muntere weibliche Kälbchen
gedeiht bisher vorzüglich unter der ſorgſamen Pflege des Muttertieres.
Füir die Affenſammlung wurden zwei ſehr poſſierliche junge männliche
Drills neu erworben.
Tageskalender für Samstag, den 31. Juli 1926.
Landestheater, Kleines Haus, abends 7½ Uhr: „Die
Förſter=
chriſtel”; abends 11 Uhr: „Er und ſeine Schweſter.” — Schloß=
Café: Konzert. — Café Rheingold: Konzert und Tanz. —
Ludwigshöhe: Konzert. — Rummelbräu, abends 8 Uhr,
Verein ehem. 117er: Begrüßungsabend. — Drangerie=
Gar=
ten, mittags 4 und abends 8 Uhr: Großes Wohltätigkeitsfeſt. —
Schupo=Sportplatz: Heſſiſches Polizeiſportfeſt. —
Kino=
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Der kaufmänniſche Stellenmarkt im Monat Zuli.
Die geringe Bewegung auf dem kaufmänniſchen Stellenmarkt hat
auch im Monat Juli angehalten. Die Zahl der Kündigungen zum
Mo=
natsſchluß iſt dieſes Mal gegenüber dem Quartalsende naturgemäß
zu=
rückgegangen und betrug nach dem Bericht der Stellenvermittelung des
Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes nur noch 50 Prozent des
Vormonats. Größere Entlaſſungen ſind nicht erfolgt. Nach einem
Be=
richt aus Weſtdeutſchland iſt allerdings damit zu rechnen, daß die den
Vereinigten Stahlwerken angeſchloſſene Firma v. d. Zypen u. Charlier,
Waggonfabrik und Stahlwerke in Köln=Mülheim, ſtillgelegt wird. Die
Entlaſſungen der Angeſtellten dieſes Werkes erfolgen nach und nach;
ſofern Penſionierungen älterer Angeſtellter hierbei nicht in Frage
kom=
men, werden Entſchädigungsſummen im Rahmen des Betriebsrätegeſetzes
und darüber hinausgehend bezahlt.
Der Beſtand an Stellenloſen iſt durch die noch immer geringe
Auf=
nahmefähigkeit für kaufmänniſches Perſonal bei Induſtrie und
Groß=
handel der gleiche wie im Vormonat geblieben. Eine geringe Erhöhung
der Nachfrage hat ſich im Juli im Speditionsgewerbe, in der
Textil=
induſtrie und in der chemiſchen Induſtrie gezeigt. Immer wieder aber
iſt feſtzuſtellen, daß dieſe Nachfrage zu einem erheblichen Teil auf jüngere
Kräfte, die ſtenographie= und ſchreibmaſchinenkundig ſind, gerichtet iſt. Im
Frankfurter Bezirk beſteht heute ſchon Mangel an geeigneten männlichen
Kräften für derartige Arbeiten.
Die Nachfrage nach Verkäufern für den Lebensmittelhandel iſt auch
im Juli recht lebhaft geblieben, beſonders in Berlin und in Hamburg
mit den umliegenden Seebadeorten. Auch fachkundige Manufakturiſten
wurden in Berlin und in Hamburg verlangt. Die nach dem
Quartals=
ſchluß allgemein geſunkene Nachfrage nach kaufmänniſchem Perſonal hat
in den letzten 14 Tagen des Monats eine neue Belebung erfahren.
Im Berichtsmonat hat auch das vom Reichstag am 9. Juli
beſchlof=
ſene „Geſetz über die Friſten für die Kündigung älterer Angeſtellter”,
Geſetzeskraft erlangt. Es bringt den länger in ein und demſelben Betrieb
beſchäftigten Angeſtellten beſſeren Kündigungsſchutz und hat ſich, da es
Nuckwirkung für alle nach dem 15. Mai 1926 ausgeſprochenen
Kündigun=
gen beſitzt, bereits bei einer großen Anzahl älterer Kaufmannsgehilfen
recht erfreulich ausgewirkt. Nach dem Geſetz erlangen je nach der Länge
der Betriebszugehörigkeit nach Vollendung des 25. Lebensjahres die am
15. Mai und ſpäter ausgeſprochenen Kündigungen erſt Ende September
oder gar Ende des Jahres Wirkſamkeit.
— Alt=Darmſtadt. Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Hotel Prinz Karl. Alt=Darmſtadt=Zimmer. Der diesmalige
Vortrags=
abends, der 15. im laufenden Vereinsjahr, gab einen intereſſanten
Ueberblick über die Geſchichte und Entwicklung der „Darmſtädter
Apo=
theken‟. Der Redner des Abends, Herr Georg Roeder führte in einem
gut angelegten Referat zuerſt ein in die allgemeine Geſchichte der
Apotheken und zeigte, wie ſchon im Jahre 1224 der Enkel Barbaroſſas,
der Hohenſtaufer Friedrich II., ein Geſetz erließ, in dem die Bezahlung
der Aerzte und ihre Beziehungen zu den Apotheken geregelt wurde. Er
gab im weiteren einen geſchichtlichen Ueberblick über das Apothekenweſen,
und ging von da aus über auf die geſchichtliche Entwicklung der
Apo=
theken im alten Darmſtadt. Sie beginnt mit der fürſtlichen
Haus=
apotheke unter Georg I. 1569. Die Beſoldung des Hofapothekers in der
alten Zeit war etwa folgende: 40 Gulden an Geld, 10 Malter Korn,
1 Fuder Bier, 6 Klafter Holz und Torf, ſowie die gewöhnliche
Hof=
bekleidung (Jahresgehalt). 1769 wurde dieſe Hof= und Schloßapotheke,
die bis dahin im alten Schloß untergebracht war, aufgehoben und
öffent=
lich verſteigert, der Hofapotheker Ehrhardt erwarb ſie für 3890 Gulden
als Meiſtbietender und richtete die Apotheke im alten Herrenhauſe am
Markt, der ſpäteren langjährigen Hofapotheke, ein. Als erſte öffentliche
Apotheke in dem 1569 zur Reſidenz erhobenen Darmſtadt war die
Stadtapotheke, die heutige Einhornapotheke, im alten Rathausgäßchen.
Erſter Beſitzer war der Apotheker Joh. Kohl bis 1584, dieſe
Einhorn=
apotheke hat eine alte Geſchichte, 1676 wurde ſie von Apotheker Burggraf
in das Haus Ecke Holz= und Kirchſtraße verlegt, wo ſie heute noch iſt.
Dem heutigen Beſitzer, Herrn Apotheker Ramdohr, verdanken wir eine
ausgezeichnete Schrift über die Geſchichte der Darmſtädter Apotheken.
Als zweite Stadtapotheke erſcheint die 1654 von Hofapotheker Samuel
Boeckler errichtete Engelapotheke im Haus am Schloßgraben, 1668 ging
dieſe in den Beſitz J. Fr. Merck aus Schweinfurt über. Das alte
Wahr=
zeichen, der Engel, ſowie das Wappen ziert heute noch das Haus. Die
Geſchichte und Entwicklung des Hauſes Merck, das mit der Zeit einen
Weltruf erlangte, iſt eine bedeutende, und ſie wurde von dem Redner
eingehend gewürdigt. Als weitere Apotheken erſcheinen dann die 1722
von Apotheker Stübler gegründete Hirſchapotheke, die 1843 eröffnete
Adlerapotheke, die 1872 als Gemeindeapotheke gegründete Beſſunger
Apotheke und die 1872 errichtete Apotheke am Juſtizpalaſt, ſowie eine
Gründung aus der jüngſten Zeit, die Apotheke des Stadtkvankenhauſes.
Der Vortrag, der mit viel Liebe und Sorgfalt aufgebaut war, fand
dank=
baren Beifall. Im Anſchluß daran gab Herr Apotheker Ramdohr eine
Neihe wichtiger Ergänzungen, die eine gute Anregung zu dem Thema,
das ein wichtiges Stück Stadtgeſchichte war, boten. Der nächſte
Vor=
tragsabend iſt am 12. Auguſt. Herr Hugo Stiſie ſen, ſpricht über allerlei
intereſſante Züige aus dem Leben Philipps des Großmütigen. Am
15. Auguſt Ausflug nach Groß=Umſtadt zum Treffen mit dem dortigen
Geſchichtsverein und zu gemeinſamer Führung.
Kunſtnotizen.
Ueder Werke, Künffler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redaktion ibr Artel vor.
— Reſidenz=Theater. Tom Mix „Der Sturm auf den
Gold=
expreß‟. Der Waiſenjunge”, wie ſie ihn in ganz Süd=Dakotah nannten,
war der Schrecken aller. Jede Gewalttat, jede Tollheit wurde ihm zur
Laſt gelegt. Aber nie hatte man noch beweiſen können, daß er irgend ein
Verbrechen begangen habe. Die wenigſten wußten etwas Genaueres von
ihm, aber man flüſterte unter ſich, daß der Junge ſeinen Vater früh
verloren habe, der in dem brutalen Kampf ums Land von einer Bande
überfallen und ermordet worden war. Seit jener Zeit ſchien der Knabe
ein Herz von Stahl zu haben. Den Begriff „Gefahr” kannte er nicht,
Er ritt wie der Sturmwind und ſchoß wie der leibhaftige Satan. Dabei
kurſierten ganz merkwürdige Erzählungen über ſeine Hilfsbereitſchaft
und ſeinen Edelmut gegenüber Schwachen und Hilfloſen, die nur dazu
angetan ſein konnten, ihm die Gloriole eines romantiſchen „Helfers der
Armen” ums Haupt zu winden. Der zweite Film betitelt „My Darling”.
in der Hauptrolle Baby Peggy, iſt inhaltlich von außerordentlicher
dramatiſcher Wucht und hält die Beſucher von Anfang bis Ende in
Span=
mng. Jugendliche haben zu dieſem Programm Zutritt.
Lokale Veranſtaltungen.
— Kriegerkameradſchaft „Germania‟ Darmſtadt.
Die Kameraden werden nochmals gebeten, zum Feſtakt der „117er‟=
Ge=
denkfeier, Sonntag, vormittags 11 Uhr, am Marienplatz, zum Feſtzug
nachmittags 2 Uhr am Schwimmbad anzutreten. Anzug beliebig.
— Verein ehem. 6ler Artilleriſten. Wir machen
noch=
mals auf die am Samstag und Sonntag ſtattfindende Fahnenweihe des
Vereins ehem. 117er, verbunden mit der Auguſt=Erinnerungsfeier des
Verbandes Heſſiſcher Regiments=Vereine aufmerkſam und bitten unſere
Mitglieder, ſich hierbei recht zahlreich zu beteiligen. Beſonders hoffen
wir, daß ſämtliche Kameraden an dem am Sonntag nachmittag
ſtattfin=
denden Feſtzug teilnehmen werden. Anzug beliebig. Sammelpunkt
2.15 Uhr am Woogsplatz.
— Vereinigung ehem. 116er. Treffpunkt zur Teilnahme
am Feſtzuge der 117er am Sonntag, den 1. Auguſt, nachmittags 2 Uhr,
am Finanzamt (Mercksplatz). Zahlreiche Beteiligung erbeten.
— Im Hotel Prinz Heinrich, Bleichſtraße, finden heute
Samstag und morgen Sonntag abend, bei ungünſtiger Witterung in den
Lokalitäten, große Konzerte ſtatt. Empfehlenswert iſt der Beſuch dieſer
Konzerte. (Siehe Anzeige.)
— Verein ehem. Jäger zu Pferde Nr. 3 von Darmſtadt
und Umgebung. Wohlauf Kameraden, aufs Pferd auf Pferd, ſo heißt
die Parole des Vereins ehem. 117er, die unſere Mitglieder zu dem Feſt
der Fahnenweihe und in Verbindung mit der Auguſt=Erinnerungsfeier
der Vereinigten Regimentsvereine eingeladen. Wir bitten, Samstag
abend an dem Begrüßungsabend im Rummelbräu ſich zahlreich zu
be=
teiligen.
— Liederzweig Darmſtadt. Wir weiſen nochmals auf den
heute abend im Heiligen Kreuz ſtattfindenden Familienabend mit
Tanz hin.
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Wilhelminen-
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Seite 6
Samstag, den 31. Juli 1926
Nummer 210
Aus Heſſen.
Starkenburg.
Ck. Wixhauſen, 29. Juli. Die Getreidernte in hieſiger Gemarkung
iſt in vollem Gange. Vielfach iſt das Mähen der Frucht eine mühſelige
Arbeit, weil vieles Getreide, ganz beſonders der Hafer, umliegt.
Wärmeres Wetter würde der abgeernteten Frucht nicht ſchaden, denn
durch das ſeitherige regneriſche Wetter konnte dieſe nicht zur vollen
Ausreife gelangen. Eine Dreſchmaſchine wird in den nächſten Tagen
eintreffen, ſodaß in der neuerbauten Dreſchhalle veger Betrieb herrſchen
wird.
HI. Eberſtadt, 30. Juli. Die fünfte Wanderung der hieſigen
Orts=
gruppe des Odenwaldklubs findet am Sonntag, den 1. Auguſt. ſtatt.
Abmarſch vormittags 7 Uhr, vom Friedhof aus über Frankenhauſen,
Stettbach, Jugenheim. — Die Kirchweihe findet dieſes Jahr am 8. und
9. Auguſt, die Nachkirchweihe am 15. Auguſt ſtatt.
* Eberſtadt, 29. Juli. Blumentag. Der hieſige Zweigverein
des Fechtvereins „Waiſenſchutz” hält am Kirchweihſonntag, dem 8. Aug.,
einen Blumentag ab.
* Eberſtadt, 2. Juli. Dreſcharbeiten. Mit den
Dreſch=
arbeiten iſt in vollem Maße begonnen worden. Die dritte Dreſchmaſchine
iſt bereits aufgeſtellt worden.
* Pfungſtadt, 29. Juli. Handwerk und Gewerbe. In einer
Verſammlung des Ortsgewerbevereins der Handwerkervereinigung
be=
ſprach man unter anderem die bevorſtehende mit dem Viehmarkt
ver=
bundene Ausſtellung. Eine längere Diskuſſion entſpann ſich über den
8=Uhr=Ladenſchluß, an dem unter allen Umſtänden feſtgehalten werden
ſoll. Es ſollen in dieſer Angelegenheit Liſten in Umlauf geſetzt werden,
die alsdann der Regierung vorgelegt werden ſollen.
* Hahn b. Pfungſtadt, 30. Juli. Der Milzbrand, der hier
ausgebrochen war, iſt erloſchen, ſo daß alle Schutzmaßnahmen aufgehoben
werden konnten.
* Roßdorf, 30. Juli. Raffinierter
Einbruchsdieb=
ſtahl. Letzte Nacht wurde im Hauſe des Kirchen= und
Krankenkaſſen=
rechners Kloß eingebrochen. Der Dieb öffnete das Fenſter, nachdem er
vorher die Fenſterſcheibe zerſchnitt, und gelangte in das im
Pärterre=
ſtock gelegene Büro, in dem der Kaſſenſchrank ſtand. In dem
anſtoßen=
den Zimmer ſchlief Herr Rechner Kloß. Der Dieb entnahm dort der
Nocktaſche des Herrn Kloß unbemerkt den Schlüſſelbund, bei dem ſich
auch der Schlüſſel zum Kaſſenſchrank befand. Der Kaſſenſchrank wurde
geöffnet und die darin befindliche verſchloſſene Geldkaſſette mit Inhalt
mitgenommen. Insgeſamt fielen dem gefährlichen Einbrecher 2800 Mk.
Krankenkaſſen= und 500 Mk. Kirchengelder in die Hände. Von dem
Täter fehlt jegliche Spur. Die Polizei war alsbald zur Stelle und hat
die Ermittlungen eingeleitet. Sehr zu bedauern war, daß Herr
Wacht=
meiſter Steinmann mit dem Polizeihund nicht ſofort zur Stelle ſein
konnte, um ſo mehr, da dies nun der vierte Einbruchsdiebſtahl in den
letzten Wochen in unſerem Dorfe iſt.
* Roßdorf, 30. Juli. Am Sonntag, den 1. Auguſt, nachmittags
3 Uhr, findet eine Inſpektion der hieſigen Feuerwehr in Anweſenheit
eines Vertreters des Kreisamts und des Kreisfeuerwehrinſpektors
Schnell ſtatt. Die Bürgermeiſterei weiſt in einer Bekanntmachung
dar=
auf hin, daß das Fernbleiben von pflichtigen Perſonen beſtraſt wird.
— Durch eine Sammlung in unſerer Gemeinde wurde für die Zeppe=
4in=Eckener=Spende ein Betrag von 73 Mk. aufgebracht.
* Vielbrunn, 30. Juli. Ausſichtsturm. Zu, dem von dem
hieſigen Verkehrs= und Verſchönerungsverein und der
Odenwaldklub=
ortsaruppe neu erbauten und kürzlich eingeweihten Hubertustempel hat
ſich nun noch ein Ausſichtsturm geſellt. Errichtet von derſelben
Körper=
ſchaft, an herrlicher Fernſicht bietendem Punkt, im hieſigen
Gemeinde=
wald Abteilung Senſelsrain, unweit der Kimbacher, Weiten=Geſäſſer=
und Momarter Grenze.
* Michelſtadt, 29. Juli. Evang. Poſaunenchor. Der
evan=
geliſche Poſaunenchor Michelſtadt beabſichtigt am kommenden Sonntag,
den 1. Auguſt, ſeinen diesjährigen Ausflug zu unternehmen. Außer den
Mitgliedern und deren Angehörigen ſind auch Freunde und Gönner
ein=
geladen. Das Ziel der Wanderung iſt Unter=Moſſau, wo bei Gaſtwirt
Ihrig ein kurzer Aufenthalt geblant iſt. Abmarſchiert wird um 12 Uhr
an der Oberrealſchule. — Pflichtfeuerwehr. Eine Uebung der
Pflichtfeuerwehr zuſammen mit der Freiw. Feuerwehr findet am
kom=
menden Sonntag um 347 Uhr ſtatt. Alle Männer zwviſchen 20 und 30
Jahren ſind geſetzlich verpflichtet, teilzunehmen. Ausgangspunkt der
— Somstag, den 34. 300 1920
ſtelle. Eine Sprechſtunde der Handwerkskammernebenſtelle Offenbach
findet am Montag, den 2. Auguſt, von 2½ Uhr—4½ Uhr im „Grünen
Baum” ſtatt. Dieſe Sprechſtunde iſt beſonders wichtig, da ſie die letzte
vor Ablauf der Einſpruchsfriſt gegen die Einkommenſteuerveranlagung
iſt. — Jagdverpachtung. Zu der von uns bereits gemeldeten
Neuverpachtung der Gemeindejagd im Bogen I., iſt noch zu bemerken,
daß die neuen Pächter die Herren Dr. Runkel, Bankdirektor aus
Wies=
baden, Regierungsrat Blumers aus Darmſtadt und Kaufmann Eberle
aus Mainz ſind.
* Michelſtadt, 30. Juli. Konzert. Der Geſangverein
Sänger=
luſt veranſtaltet am kommenden Sonntag, den 1. Auguſt, ſein zweites
diesjähriges Konzert im Garten von „Schmerker”. Außer dem Chor
des genannten Vereins wirkt noch ein Streichorcheſter mit. Bei ſchlechter
Witterung wird das Konzert im Saale desſelben Lokals abgehalten. —
Gemarkungsrundgang. Am 1. Auguſt unternimmt das
Landwirtſchafts=
amt Michelſtadt einen Nundgang durch die Gemarkung Erlenbach.
Ge=
legentlich dieſes Rundgauges ſoll die Beiſpielswirtſchaft von Herrn
Ludwig Löw=Erlenbach beſichtigt werden.
* Erbach i. O., 30. Juli. Der Schützenverein Erbach beabſichtigt,
in kommender Zeit einige Schieß=Lehrkurſe, die mit Schul= und
Uebungs=
ſchieſen verbunden ſind, abzuhalten. Zur Teilnahme zugelaſſen wird
die ſchulentlaſſene männliche Jugend bis zum Alter von 25 Jahren. Die
Anmeldung zur Teilnahme an einem der Kurſe kann bei den Herren
Leonh. Stellwag. Johann Weber, Ludwig Ehrhardt und Wilh. Heim
erfolgen. Den Teilnehmern erwachſen keinerlei Ausgaben oder
Veu=
pflichtungen, da die Kurſe unentgeltlich geführt werden.
N Beerfelden, 30. Juli, Holzpreiſe. Die in den letzten Tagen
gebrachte Notiz von den hohen Schälholzpreiſen bei den Verſteigerungen
in Beerfelden iſt dahin zu berichtigen, daß dieſe hohen Preiſe nur für
das durch die Gemeinde verſteigerte Holz erzielt wurden. Die Gräfliche
Oberförſterei Beerfelden erlöſte bei ihren Verſteigerungen für Eichen=
Schälholz erſter Klaſſe einen Durchſchnittspreis von 6,50 Rmk., ein Preis,
wie er im Frieden üblich war.
Cp. Von der Bergſtraße, 29. Juli. Die zutraulichen
Schwalben. Durch das offenſtehende Fenſter der Wohnung des
Herrn Sebaſtian Grieſer in der Preyſingſtraße in Ladenburg kam vor
mehreren Wochen eine Schwalbe geſchwirrt und flog im Schlafzimmer
umher. Das Tierchen muß wohl gleich das Gefühl gehabt haben, hier
bei guten Leuten zu ſein, denn nach kurzer Zeit kehrte es mit ſeiner.
Ehehälfte zurück, und nun begann das fleißige Bauen an einer
merk=
würdigen Stelle; auf dem Lampenſchirm des elektriſchen Lichtes, mitten
im Zimmer. Ungeniert trug das Schwalbenpärchen Stroh und Erde
herbei, um ein eigenes Heim zu gründen. Der Eigentümer wollte es
ihm beguem machen und brachte ein Brettchen neben der Lampe an,
aber die Schwalben hatten es nun einmal auf den Lampenſchirm
ab=
geſehen und ließen das Holz unberührt. Bald war das Neſt fertig, das
junge Pärchen verbrachte in ihm die Flitterwochen, und eines Morgens
lagen vier Eier darin. Vor etwa drei Wochen fing es dann über der
Lampe zu viepſen an, der niedliche Nachwuchs, vier hilfloſe Jungen,
hatten das Licht der Welt, in dieſem Falle jedoch das elektriſche Licht
des Schlafzimmers, erblickt. Und bis heute iſt das glückliche Familienleben
der Schwalben, dank der Rüchſichtnahme und Tierliebe der Familie
Grieſer, ungeſtört. Ueber Nacht iſt die ganze ſechsköpſige
Schwalben=
familie in ihrem Heim, das Anſchalten des elektriſchen Lichtes ſtört ſie
nicht im geringſten, tagsüber fliegen die Alten fort, um Nahrung für
die Kleinen zu holen. Die Tierchen danken für die gute Behandlung
den Inhabern der Wohnung durch große Zutraulichkeit und durch die
Vertilgung der Mücken und Schmnaken; dieſe läſtigen Inſekten gibt es ur
den Zimmern nicht mehr. Jeder Tierfreund hat ſeine helle Freude an
dieſem reizvollen Vogelidyll. Man darf geſpannt ſein, ob die Schwalben
nuch nächſtes Jahr in das gleiche Neſt zurückehren, das Herr Grieſer
ihnen erhalten will.
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ständigs ab.
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vorm. Prankkurter Tapetenkabrik
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Fernruk 1513
Din Ier Perſiake. 2. Al, Dofen Beie. Der relis.
familie Friedrich Löhr in Schwetzingen wurde der ſiebente Sohn
ge=
boren. Reichspräſident von Hindenburg hat die Ehrenpatenſchaft
über=
nommen und den Eltern durch Ueberreichung einer Ehrengabe die
herz=
lichſten Glückwünſche ausſprechen laſſen.
* Aus dem Weſchnitztal, 30. Juli. Der Storch im Autol
Auf Anraten des Hausarztes ſollte eine in den mittleren Jahren ſtehende
Frau eines Landwirts in Nieder=Liebersbach ihrer Entbindung in der
Klinik zu Heidelberg entgegenſehen. Ein Weinheimer Sanitätsauto
wurde deswegen beauftragt, die betreffende Ehefrau dorthin zu
bringen=
aber das Glück reitet oft ſchnell: Kurz vor Schriesheim wurde die Frau
vom Klapperſtorch überraſcht, der ſie mit einem holden gnäblein
be=
ſchenkte! Der neue Weltbürger erfüllte plötzlich das Auto mit ſeinem
erſten ſchreienden Gruße. Mutter und Kind ſind wohl und wurden
bei der ſofort veranlaßten Rückehr in Nieder=Liebersbach mit heller
Freude empfangen.
E. Auerbach, 30. Juli. Zu der Bannerweihe der hieſigen
Freiw. Feuerwehr, die, wie bereits bekanntgegeben, am nächſten
Sonntag, den 1. Auguſt, ſtattfindet, haben bis jetzt über 20 auswärtige
Wehren, zum großen Teil in Begleitung eigener Muſikkapellen, ihre
Beteiligung zugeſagt. An die verehrliche Einwohnerſchaft Auerbachs
ergeht die höfliche Bitte, durch reichen Flaggen=, Blumen= und
Guir=
landenſchmuck zur Verſchönerung der Feier und Erhöhung der
Feſt=
freude beizutragen.
* Bensheim, 30. Juli. Unter dem Vorſitz des Kreisdirektors
Nein=
hart fand heute nachmittag im Sitzungsſaal des Kreisausſchuſſes unter
Zuziehung ſämtlicher Behörden, Vereine, Schul= und Parteivorſtände
eine Vorbeſprechung ſtatt. Die Verfaſſungsfeier wird am 11. Anguſt
I. J. im großen Saale des Hotels zum Deutſchen Haus unter
Mitwir=
kung der Feuerwehrkapelle, der Turn= und Geſangvereine gehalten und
ſich im Rahmen der vorjährigen Darbietungen halten.
Heppenheim. B. Juli. Kirchweihfeſt und Jahrmarkt
werden am Sonntag, den 1. Auguſt, und Montag, den 2. Auguſt, in
unſerer Stadt gefeiert. Von Jahr zu Jahr wurde der Verkehr mehr,
und ſo iſt auch dies Jahr mit einem großen Zuſtrom von Fremden zu
rechnen, beſonders von unſeren Nachbarorten und Städten. Es darf
mit Recht geſagt werden, daß hauptſächlich unſer allbekannter Halber
Mond an beiden Tagen das Hauptziel vieler Fremden iſt, denn er
ber=
ſteht es, immer nur Gutes zu bieten, ſo auch in dieſem Jahr. Am 1.
Kirchweihtag, Sonntag, den 1. Auguſt, findet nachmittags um 4.30
Uhr=
anfangend ein ganz erſtklaſſiges Konzert mit voller Beſetzung des Städt.
Orcheſters Darmſtadt ſtatt, Herr Obermuſikmeiſter M. Weber wird es
perſönlich leiten, die Vortrags=Ordnung iſt meiſterhaft gewählt und
ent=
ſpricht ſo ganz Weberiſchem Können. Allen Konzertbeſuchern dürſten
die guten Leiſtungen der Kapelle der Satdt Darmſtadt bekannt ſein, und
ſo dürfen auch diesmal die Beſucher auf einen großen Kunſtgenuß
rech=
nen. Von 8 Uhr abends ab findet bei Beſetzung der gleichen Kapelle
Tanz ſtatt, die neuen Räume dürfen wohl ausreichen, um die
Stim=
mung gemütlich zu machen. Am Montag, den 2. Auguſt, findet im
Hotel zum Halben Mond von 6 Uhr mittags ab Tanzvergnügen ſtatt,
auch da ſtellt das Städtiſche Orcheſter Darmſtadt die Muſik. Auch die
andere Heppenheimer Geſchäftswelt iſt beſtens gerüſtet, und wird ihren
auswärtigen Beſuchern nur Gutes bieten. Wer ein echt volkstümliches
Treiben mitmachen will, der gehe am Sonntag und Montag nach dem
gaſtlichen Heppenheim. Für die Heimfahrt ſorgen gute
Bahnberbin=
dungen und der ganze Bergſträßer Autopark ſteht bis in die ſpäten
Abenöſtunden zur Verfügung. Siehe auch Inſerate.)
* Heppenheim, 30. Juli. Betriebseinſtellung. Die
Steinwerke Ruth u. Reinmuth haben nun ihren Betrieb eingeſtellt. Die
Firma wollte nämlich den ſeitherigen Tariflohn um 30 Prozent wegen
ungünſtigem Geſchäftsgang kürzen, womit aber die Arbeiter nicht
ein=
verſtanden waren.
* Lamperthrim, 30. Juli. In die Wohnung des Bäckermeiſters.
Seelinger in der Wilhelmſtraße wurde ein ſchwerer Einbruch verübt.
Von der Straße aus ſtiegen die Diebe in das Zimmer ein und
durch=
ſuchten verſchiedene Behältniſſe. Dabei fielen ihnen goldene und ſilberne
Uhren, Schmuckſachen und ein Geldbetrag in die Hände. Sodann
ſchnit=
ten ſie den aufgeſtellten Nadioapparat ab und nahmen ihn auch mit.
Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur.
Gernsheim, 30. Juli. Waſſerſtand des Rheins.
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Nummer 210
Seite 7
Samstag, den 31. Juli 1926
* Gernsheim, 30. Juli. Kommenden Samstag, abends 9 Uhr,
fin=
detz im Gaſthaus zum Roſengarten die Generalverſammlung der hieſigen
Volksbank G. m. b. H. ſtatt. Unter anderem ſteht auf der
Tagesord=
nung die Gründung einer Sterbekaſſe. — Wegen B eidigung des
Amtsvorſtandes des hieſigen Forſtamts hatte ſich vor dem Einzelrichter
der hieſige praktiſche Arzt Dr. E. zu verantworten. E. wurde in eine
Geldſtrafe von 60 RM. genommen und dem Kläger bzw. Nebenkläger
die Publikationsbefugniſſe des Urteiltenors zugeſprochen. D.e Koſten
des Verfahrens hat der Beſchuldigte zu tragen. — Wegen
Fahrraddieb=
ſtahls ſtand der Dienſtinecht H., gebürtig aus Tilſit, vor den Schranken
des Gerichts. Der Angeklagte war geſtändig und ſein ganzes Weſen
zeigte Reue. Mit Rückſicht auf ſeine ſeitherige gute Führung und
Un=
beſtraftheit, ſowie des Umſtandes, daß er mit kaum 16 Jahren am
Weltkriege teilnahm, dreimal verwundet und in Gefangenſchaft geraten
war, wurde ihm eine Strafe von 3 Monaten einſchl. Anrechnung der
Unterſuchungshaft zudiktiert. Der Strafrichter betonte ausdrücklich,
daß Fahrraddiebſtähle im allgemeinen ſchwere Strafe zu gewärtigen
hätten und daß für geringere Beſtrafung ſchon beſondere Gründe
vor=
liegen müßten, was bei dem Angeklagten der Fall ſei. — Der Landwirt
und Fuhrunternehmer L. von hier hatte gegen einen Strafbefehl wegen
Verletzung der Vorſchriften des Reichsviehſeuchengeſetzes Einſpruch
er=
hoben. Die Verhandlung ergab, daß dem Beſchuldigten ein Verſtoß
gegen die Geſetzesvorſchriften nicht nachgewieſen werden konnte, weshalb
Freiſprechung zu erfolgen hatte. Die Koſten des Verfahrens fielen der
Staatskaſſe zu Laſt.
r. Rüffelsheim, 29. Juli. Die aus Vertretern der am Bau einer
feſten Mainbrücke zwiſchen Rüſſelsheim und Flörsheim intereſſier
preußiſchen und heſſiſchen Kommunal= und Verwaltungsbehörden
be=
ſtehende Brückenbaukommiſſion hielt unter dem Vorſitz des Herrn
Regie=
rungsrates Dr. Koch ihre erſte Geſchäftsſitzung ab. Wie in der Sitzung
von zuſtändiger Seite mitgeteilt wurde, iſt die Finanzierung des auf
ziuka 750 000 Mark veranſchlagten Brückenbaues geſichert, ſo daß dem
Beginn des Baues nichts mehr im Wege ſteht. Es ſtehen nur noch die
formellen Beſchlüſſe des Kommunallandtags für den Regierungsbezirk
Wiesbaden und des Provinziallandtags für die heſſiſche Provinz
Star=
kenburg aus. Die Brückenbaukommiſſion beſchloß, die Arbeiten
um=
gehend in Konkurrenz auszuſchreiben.
WSN. Offenbach, 30. Juli. Bravourtat einer
Schwim=
merin. Vorgeſtern kenterte auf dem Main ein Paddelboot infolge
falſchen Steuerns. Während der eine Inſaſſe ſich mühſam ans Ufer
retten konnte, gelang es dem anderen vollſtändig Bekleideten, nicht, ſich
über Waſſer zu halten, und er ſchien verloren zu ſein. Die zur Zeit
in der Nähe weilende Martha Lindemann wurde durch die
Hilferufe des Ertrinkenden aufmerkſam; ſie ſprang ins Waſſer, und es
gelang ihr, den Schiffbrüchigen, einen 35jährigen verheirateten Mann.
unter Aufbietung aller Kräfte ans Ufer zu bringen. Das Boot wurde
von einem Schiffer geborgen.
Rheinheſſen.
M. Wonsheim (Rheinh.), 30. Juli. Ein Hühnchen mit drei Beinen
kam hier zur Welt. Es hatte jedoch nur eine Lebensdauer von drei
Tagen. — Im hieſigen Jagdrevier erlegte Herr Fauth aus Undenheim
ein Wildſchwein.
M. Alzey, 30. Juli. Faſſadenkletterer verſuchten in der vorletzten
Nacht dem Wohnhaus des Weinhändlers Jakob Freund einen Beſuch
abzuſtatten. Beim Aufſtieg zum zweiten Stock machten ſie Geräuſch,
wodurch die Hausbewohner auf das ſeltſame Treiben aufmerkſam
wur=
den. Die Diebe machten ſich aus dem Staub. Die ſofort
benachrich=
tigte Polizei nahm die Verfolgung auf, konnte aber nichts ausrichten.
— In Mainz erſchien während der Nacht auf der Polizeiwache ein
19jähriger Burſche und bat um ein Obdach. Er gab an, in Alzey
bedienſtet geweſen zu ſein und bei ſeinem Brotherren einen Diebf!ihl
begaugen zu haben.
M. Alzey, 30. Juli. Eine unaufgeklärte Raubmord=
Affäre. Vor etwa 14 Tagen hat man in Augsburg zwei
Handwerks=
burſchen verhaftet unter dem dringenden Verdacht, ihren Kameraden, den
dritten im Bunde der Wanderburſchen, in der Flomborner Gemarkung
vor einiger Zeit ermordet, beraubt und dann in einer Grube verſcharrt zu
haben. Man glaubte die Täter dieſer grauenvollen Raubmordtat
end=
lich zu haben, jedoch iſt man jetzt wieder ſo weit wie zu allem Anfang
bzw. über der Sache ſchwebt ein noch größeres Dunkel wie bisher. Wie
nämlich eine bei der Staatsanwaltſchaft in Mainz eingegangene
liche Mitteilung beſagt, befindet ſich gegenwärtig der dritte, angeblich
ermordete Handwerksburſche wohlauf in Augsburg. Er war bis zur
Verhaftung ſeiner Kameraden in deren Reiſegeſellſchaft und war natürlich
ſehr erſtaunt, als man ihm von ſeiner angeblichen Ermordung wie aber
auch von dem Verdacht gegen ſeine beiden Kameraden Kenntnis gab.
Die beiden verhafteten Wanderburſchen wurden freigelaſſen. —
Be=
kanntlich konnten bei dem in der Flomborner Gemarkung Ermordeten
keine Perſonalien feſtgeſtellt werden und ſo fehlen alle Anhaltspunkte
und das ganze bleibt ein dunkler Fall.
M. Bingen a. Rh., 29. Juli. Im rheinheſſiſchen
Wein=
baugebiet haben ſich die Weinernteausſichten verringert. In einer
Anzahl Weinbauorte, wie Alsheim, Guntersblum, Bechtheim
Weinols=
heim u. a. wurden die Weinberge durch Hagel bei dem jüngſt in dieſer
Gegend niedergegangenen Unwetter heimgeſucht. Auch das Durchrieſeln
der kleinen Träubchen mußte man feſtſtellen, und ſo iſt ein immerhin
bemerkenswerter Ausfall zu verzeichnen. Die Witterung in der letzten
Zeit konnte gan; und gar nicht befriedigen. Sie war nicht beſtändig und
wechſelte oft, und ſo iſt die Peronoſpora verſchiedentlich ſtark aufgetreten.
Auch das Oidium zeigt ſich, ferner iſt auch von einem ſtarken Flug der
Motten des Heuwurms zu berichten. Die mühſamen
Bekämpfungsarbei=
ten (Spritzen, Schwefeln, Stäuben uſw.) miſſen immer wieder
durch=
geführt werden. Im übrigen haben die Beerchen eine ſoweit
befriedi=
gende Entwicklung durchgemacht und nehmen raſch an Dicke zu. Im
Weingeſchäft war es auch in jüngſter Zeit belebt. Allerdings verkaufen
die Winzer nicht mehr gerne, was wohl hauptſächlich auf die ſtark
ge=
ſunkenen Ernteausſichten zurückzuführen ſein dürfte. Die Preiſe zeigen
weiter ein Steigen nach oben. In Gau=Bickelheim wurde ein Poſten
von 60 Stück 1925er abgeſetzt, wobei die 1200 Liter bis zu 875 Mark
er=
löſten. Die weiteren freihändigen Weinverkäufe brachten ſür das Stück
1925er in Alsheim 900—130) Mk. Dexheim 830 Mk., Gau=Odernheim
750 Mk., Wallertheim 780 Mk., Dalheim 725 Mk., Framersheim 710 Mk.
Bechtolsheim 700—730, Wald=Uelversheim 750, Dittelsheim bis 750 Mk. und
darüber. Mettenheim 750 Mk. und 800 Mk., Bechtheim 900 und 1000 Mk.,
Heßloch bis zu 750 Mk. Im Wiesbachtal wurden bis zu 800 Mk.
an=
gelegt. Dienheimer kleinere Lagen wurden zu 900 Mk. umgeſetzt; in
Bodenheim wechſelten über 30 Stück 1925 zu je 850 Mk. in andere Hände
über. 1924er Weine wurden umgeſetzt zu 760 Mk. in Gau=Odernheim,
1922er zu 720 Mk. das Stück in Wallertheim.
s. Aus dem Lande, 29. Juli. Die kürzlich auch an dieſer Stelle
angekündigten Lehrgänge für Schulturnen und
Bewe=
gungsſpiele ſind nun zeitlich feſtgelegt. Sie ſollen fe 2—3 Wochen
dauern und ſind folgendermaßen feſtgeſetzt: Lehrgang 1 in Darmſtadt
vom 16. Auguſt an, Leiter Oberreallehrer Guyot und Lehramtsaſſeſſor
Dr. Nink; Lehrgang 2 in Friedberg vom 23. Aug. an, Leiter
Oberreal=
lehrer Klös; Lehrgang 3 in Offenbach vom 16. Auguſt an, Leiter Lehrer
Ripper und Lehrer Zinßer; Lehrgang 4 in Bensheim ab 30. Auguſt,
Leiter Seminarlehrer Klenk und Turnlehrerin H. Becker; Lehrgang 5
in Worms ab 30. Auguſt, Leiter Oberreallehrer Görtz; Lehrgang 6 in
Mainz ab 18. Auguſt, Leiter Obereallehrer Kirſch: Lehrgang 7 in Gießen,
ab 16. Aug. Leiter Oberreallehrer Klippel und Reallehrer Paul;
Lehr=
gang 8 in Michelſtadt i. O. ab 16. Auguſt, Leiter Lehrer Nebeling. Jeder
Lehrgang ſoll höchſtens 24 Teilnehmer umfaſſen, die den höheren
Lehr=
anſtalten und mehrklaſſigen Schulen angehören müſſen, ſchon
Turn=
unterricht erteilt haben und über einige turneriſche Fertigkeiten
der=
fügen. Der Lehrgang in Bensheim iſt nur für weibliche Teilnehmer,
die übrigen Lehrgänge ſind nur für männliche Teilnehmer beſtimmt.
Für die Stellvertretung der zur Teilnahme an einem Lehrgang
be=
urlaubten Lehrkräfte dürfen keine Koſten entſtehen.
Während der Ausverkäufe
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Univerſität Köln. Das Winter=Semeſter 1926/27 beginnt
am 15. Oktober. Vorleſungsbeginn: 2. November. Das
Vorleſungs=
verzeichnis kann vom Univerſitäts=Sekretariat gegen Voreinſendung
von 0 60 Mk. und 0.10 Mk. Porto bezogen werden.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 31. Jult. 3.30: Aus dem deutſchen Liederkranze.
Liedervorträge Frankfurter Schulen. Kuhwaldſchule, 2.
Mädchen=
klaſſe. Chorleiter: Lehrer Zickler. Grell: Motette: Herr, deine
Güte reicht ſo weit. — Silcher: Ich weiß nicht, was ſoll es
be=
deuten. — Nägeli: Es klingt ein heller Klang. — Andre: Bekränzt
mit Laub die Mützen und die Hüte. — Erk: So ſcheiden wir mit
Sang und Klang — Silcher: Zu Straßburg auf der Schanz.
— Zupfgeigenhanſl: Ade nun zur guten Nacht. O 4.30: Hausorch.
Wunſchnachmittag. Operettenmuſik. Lehar: Aus „Luſtige Witwe‟.
— Suppe: Ouv. „Dichter und Bauer”, — O. Straus: „
Walzer=
träume‟. — Schubert=Berte: Potp. „Dreimäderlhaus”. — Lehar:
„Ich bin zum letztenmal verliebt” a. „Die blaue Mazur”. — Fall:
Potp. „Der fidele Bauer”. — Winterberg: A. „Annelieſe von
Deſſau”. O 5.45: „Aus der Chronik eines fahrenden Schülers” von
Clemens Brentano. Sprecher: Studtmann. O 6.30: Uebertr. v.
Weimar durch die Mirag): „Der Bärenhäuter”, Bühnenſpiel in
3 Akt. von Siegfried Wagner. Perſ.: Hans Kraft, junger Soldat;
Melchior Fröhlich, Bürgermeiſter; Lena, Gunda Luiſe, deſſen
Töchter; Pfarrer Wittenbeck; Nikolaus Spitz Gaſtwirt; Anna,
Schenkmädchen: Oberſt Muffel, Wachtmeiſter Wild, v. d.
Pleſſen=
burg; Fremder; Teufel; Ort: in Baureuther Landen; Zeit:
Dreißig=
jähriger Krieg.
Siuttgart.
Samstag, 31. Juli. 3: s Gretle von Strümpfelbach erzählt.
O 4: Funkorch. Mitw.: Gerda Hanſi, Käte Mann, G. Ott, H.
Hanus. 16 Darbietungen. O 6.15: Frau Stach von Goltzheim:
Elternſünden. O 6.45: Morſekurs. G 7.15: Stadtpfarrer Schairer:
Selbſtbehandlung nach pſychoanalytiſcher Methode — eine Warnung.
O 8: Philh. Orcheſter. Mitw.: A. Indig (Violine), K. Heß
(Bratſche) H. Weil (Cello). Reger: Streichtrion. — Boſſi: Violin=
Sonate E=moll O 8.30: Funkbrettl. Leit.: M. Heye. Mitw.: Gerda
Hanſi, Käte Mann, Franz Schafheitlin, H. Hanus, Funkorch. 18
Darbietungen und „Der Telefonteufel”, Radio=Sketſch von Heye.
Perſ.: Fräulein vom Amt: Hilde Gerber; Zornmeyer: M. Heye;
Schmuck: G. Ott: Mia Nepper: Gerda Hanſi; Frau Meyer:
Käte Mann; Franz, Oberkellner: H. Hanus; der Sanfte: K.
Albrecht, ſowie: „Auf der Galerie zum Boxkampf”, Szene von
Max Heye.
Berlin.
Sonnabend, 31. Juli. 6: Gymnaſtik. O 12: Viertelſtunde für
den Landwirt. O 4: Uebertr. von Leipzig: Der Bärenhäuter”.
Oper von Siegfried Wagner. Ort: In den Bayreuther Landen.
Zeit: 30jähriger Krieg. Pauſen: 5.30 bis 6 und 7.30 bis 8 Uhr.
O 9: Otto Reutter und die Berliner Funkkapelle. O. 10.30: Tanz=
Muſik (Kapelle Kermbach).
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 31. Juli. 1.10: Dr. Max
Burkhardt: Volkslieder zur Laute für Schüler. O 3: Prof. Amſei
und Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30: Prof. B. Dürigen:
Natürliche Brut und Aufzucht der Hühner. O 4: Derſelbe: Künſtl.
Brut und Aufzucht der Hühner. O 4.30: Mitt, des
Zeſitral=
inſtitutes. O. 5: Elſe Steup: Von allerhand Sammlungen guter
Jugendſchriften. O 8.30: „Funkbrettl”. (Uebertr. aus Stuttgart).
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streel=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantworrlich für Schlußd ent; Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadi.
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[ ← ][ ][ → ] Seite 8
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 8. Juli: Kathar. Volk, 7 Stunden, Illigweg 21.
Am 9.: Katharina Schmitt, ohne Beruf, ledig, Heinrichſtraße Nr. 142;
Markus Bender, Privatier, 75 J., Gr. Ochſengaſſe 6. Am 10.: Friederike
Bauſch geb. Beſter, 82 J., Eliſabethenſtraße 52. Am 11.: Philipp Becker,
Oberpoſtſekrctär, 52 J., Taunusſtraße 16. Am 12.: Chriſtine Magdal.
Roſine Retzer geb. Hofmann, 70 J., Soderſtr. 8. Am 10.: Joſephine
Nöddiger geb. Wolff, 48 J., Stiftſtr. 91; Margarete Schäfer geb. Kunz,
38 J., Bleichſtraße 40. Am 4.: Adam Ihm, Privatier, 75 J., Waldſtr. 6.
Am 13.: Sebaſtian Huber, Händler, 61 J., Herdweg 21. Am 14.: Phil.
Friedrich Alberth, Werkzeugſchloſſer 80 J., Langgaſſe 5; Val. Jelifier,
5 Min., Gardiſtenſtr. 9. Am 15.: Margar. Kredel geb. Müller, 56 J.,
Grube Meſſel, hier Stadtkrankenhaus; Urſula Enaux geb. Lindenmayer,
48 J., Mſhlſtraße 37: Heinrich Götz, Küfer, 87 J., Liebfrauenſtraße 35,
Am 16.: Johannette Wilk geb. Roll, 75 J., Schützenſtr. 7; Franz Wirth,
Eiſenbahninſpektor i. R., 72 J., Soderſtr. 12; Ruth Scheuring, 22 Tage,
Erbach i. O., hier Heinheimerſtr. 21; Marie Euphroſiine Kath. Brunner,
geb. Kiſſeberth, 86 J., Rhönring 33; Anton Andreas Effler, Hofkutſcher
i. R., 77 J., Taunusſtr. 1; Charlotte Schäfer geb. Scheuermann, 50 J.,
von Weitengeſäß, Kr. Erbach; Magdalene Eckel geb. Rebſcher, 57 J.,
Im Wingert 10; Eliſabeth Voigt geb. Miſchlich, 54 J., Groß=Gerau;
Karl Seel, Lehrer, 32 J., Winnersbach a. d. Sieg, hier Eliſabethenſtift;
Bernhard Georg Kling, Kaufmann, Groß=Umſtodt, hier
Eliſabethen=
ſtift. Am 18.: Johann Heinrich Lott, Steinbrucharbeiter, 60 J.,
Offen=
thal, hier Eliſabethenſtift. Am 17.: Richard Strack. Kaufmann, 24 J.,
Liebfrauenſtr. 12; Franz Jacobowski, Pfarrer i. R., 83 J., Herdweg 92.
Am 19.: Joſ. Karſt, Lackierer, 67 J., Liebfrauenſtr 74; Johann
Lons=
dorfer, Spengler, 70 J., Waldſtraße 32; Wilhelm Römheld, 70 J., Pfr.
i. R., Saalbauſtraße 70; Heinrich Geiß, 9 Mon., Eſchollbrückerſtr. 33/,o
Am 3.: Otto Kammer, Fabrikarbeiter, 33 J., Karlſtr. 66. Am 12.: Joh.
Chriſtian Karl Weſp, Gärtner, 27 J., Barkhausſtr. 8. Am 20.: Adam
Müller, Fuhrmann, 61 J., Gr. Ochſengaſſe 10. Am 21.: Friederike Geher
geb. Götz, 56 J., Schießhausſtraße 6. Am 20.: Eliſab. Händler geb. Becker,
48 J., Heidelberger Straße 72. Am 21.: Auguſte Lautenbach, 13 J.
Pallaswieſenſtr. 60; Eliſabethe Trautmann, 87 J., Gutenbergſtr. 60;
Anna Wolf geb. Thierolf, 50 J., von Höchſt i. Odw., Eliſabethenſtift.
Am 22.: Wilhelmine Demmlade geb. Frank, 77 J., Hochſtraße 10.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
9. Sonntag nach Trinitatis, den 1. Auguſt 1926.
Stadtkirche: Samstag, den 31. Juli, abends 8½ Uhr: Andacht. —
Sonntag, den 1. Auguſt, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Wagner.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm, 8 Uhr: Predigtgottesdienſt Pfarrer
Lauten=
ſchläger
Schloßkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre Pfarrer
Zimmer=
mann — Vorm. 10 Uhr: Hauvtgottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
— Vorm. 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt Pfarrer Zimmermann,
— Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Samstag, den 31. Juli 1926
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer D. Waitz,
Mollerſtraße 23.
Gemeindehaus (Kiesſtr 17): Montag, 2. Auguſt: Männerverein
der Lucasgemeinde Freie Ausſprache.
Walderholungsſtätte beim Beſſunger Forſthans: Vorm. 11¼ Uhr:
Kindergottesdienſt.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Martinskirche: Vormittags 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den
Weſt=
bezirk im Gemeindehaus: Pfarrer D. Waitz — Vorm 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſiſtent Lein — Feier des heiligen Abendmahls
mit Vorbereitung. Anmeidung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei —
Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer
Beringer.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie): Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Die Jugendvereinigungen haben Ferien
bis zum 8. Auguſt. — Die Monatsverſammlung der Männervereinigung
fällt aus.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
— Sonntag, abends 8 Uhr: Vereinsabend der Jugendvereinigung. —
Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend des Jugendbundes; abends
8 Uhr: Flickabend für Frauen und Mädchen. — Samstag, abends8 Uhr:
Turnen der Jugendvereinigung
Stiftskirche: Samstag, 31 Juli, abends 8 Uhr: Beichte. —
Sonn=
tag, den 1. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heilig.
Abend=
mahl. Pfarraſſiſtent Beringer. — Donnerstag, den 5. Auguſt, abends
8 Uhr: Bibelſtunde. — Evang. Sonntagsverein: Sonntag,
nachm 3 Uhr: Teilnahme an der Kreisverbands=Jugendkonferenz im
Eliſabethenſtift. Vortrag von Herrn Pfarrer Waldeck.
Evangel. Kirche zu Eberſtadt: Sonntag, den 1 Auguſt, Vorm
8¾ Uhr: Chriſtenlehre der Knaben. — Um 9½ Uhr: Gottesdienſt
Pfarrer Paul. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag abends
8 Uhr: Kirchengeſangverein — Mittwoch abends 8½ Uhr:
Frauen=
verein und 8 Uhr: Mädchenvereinigung. — Donnerstag, abends 8½
Uhr: Wartburgverein.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt
Pfarrer Paul.
Evang. Gemeinde Traiſa: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
— Vorm. ½11 Uhr: Chriſtenlehre. — Nachm. ½2 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. — Montag: EJG. Mädchenabend. — Mittwoch; Frauenabend.
— Donnerstag: E.J. G. Jungenabend
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Vorm. ½11 Uhr: Chriſtenlehre — Dienstag: Jugendvereinigung. —
Mittwoch: Jungmädchenverein. — Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Sonntag: Vorm. 9½ Uhr:
Hauptgottesdienſt. — Vorm. 10½ Uhr: Chriſtenlehre. — Montag:
Fraſienabend. — Diensrag: Ev. Arbeiter= und Handwerkerverein —
Donnerstag: Jungmädch n=Abend. — Freitag: Jugendbund Wartburg.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24) Vom 1. bis 22. Auguſt fallen
ſämtliche Verſammlungen aus. Beteiligung an der Zeltmiſſion
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr 24). Vom 1 bis 22, Auguſt fallen
ſämtliche Veranſtaltungen aus. Beteiligung an der Zeltmiſſion.
Nummer 210
Ehriſtlicher Verein Funger Männer Darmſtadt, e. V.,
Alexanver=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 1. Auguſt, vorm.
9 Uhr: Morgenwache. — Dienstag, den 3. Auguſt, abends 8½ Uhr:
Männerbibelbeſprechſtunde (Herr Dr. Avemarie). — Mittwoch, den
4 Auguſt, abends 8½ Uhr: Heimſtunden der Jugendabteilung, —
Freitag=
den 6. Auguſt, abends 8½ Uhr: Turnen in der Ludwigs=Oberrealſchule.
— Samstag, den 7. Auguſt, nachm. 3 Uhr: Jungſcharſtunden.
Die übrigen Veranſtaltungen des Vereins fallen für die Dauer der
Evangeliſation der Deutſchen Zeltmiſſion aus.
Möttlinger Freunde=Kreis: Die Bibelſtunde fällt während der
Evangeliſation der Deutſchen Zeltmiſſion aus.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.),
Sonntag, den 1. Auguſt, vorm. 9 Uhr: Morgenwache. — Vom 1. bis 7.
Auguſt jeden Abend im Zelt.
Katholiſche Gottesdienſtordnung in der St. Martinskapelle (
Kerd=
weg) und in Liebfrauen (Klappacherſtraße).
Sonntag, den 1. Auguſt 1926.
Beichtgelegenheit in der Martinskapelle: Samstag, nachm.
von 5—7 Uhr und abends 8—8½ Uhr und Sonn= und Feiertags
mor=
gens von ½7 Uhr an.
Heil. Meſſen: Sonn= und Feiertags in der Martinskapelle:
Mor=
gens 7 und 8 Uhr (mit Predigt).
Hochamt und Predigt in der Liebfrauenkirche: Sonn= u.
Feier=
tags, morgens ½10 Uhr.
Nachmittagsgottesdienſtan Sonntagen: Um 2 Uhr
Chriſten=
lehre. — Um ½3 Uhr: Andacht.
An Feſten um ½ Uhr: Feierliche Veſper in Liebfrauen.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 1. Auguſt,
vorm. 11¾ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 4. Auguſt, abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 6 Auguſt, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Ehriſil. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40):
Sonntag=
vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Nachm. ½4 Uhr: Jugendbund.
— Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends ½9 Uhr;
Bibelſtunde.
Svangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
1. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt — Um 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule. — Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Montag, den 2. Auguſt, abends
8½ Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 5. Auguſt, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Sauer
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 1 Anguſt, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule, — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
4. Auguſt, abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
will=
kommen.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 1 Auguſt, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Prediger Conrad.
Die übrigen Veranſtaltungen fallen aus wegen Beteiligung an der
Zeltmi ſion in Darmſtadt auf dem Meßplatz. Jedermann iſt willkommen,
Die Ehriſtengemeinſchaft. Die Veranſtaltungen fallen in dieſer
Woche aus.
Statt Karten.
Paul Vogel
Ria Vogel
geb. Zimmer
Vermählte (19703
Darmſtadt, 31. Juli 1926, Rhönring 41.
Kirchl. Trauung nachmittags 3 Uhr
in der Martinskirche.
Mariechen Kropp
Karl Bauer
Verlobte
Statt Karten.
Es hat dem Herrn über Leben und Tod gefallen, meinen
guten Mann, unſeren lieben Vater, Bruder, Schwager und Onkel
Verſicherungs=Direktor und Gaſiwirt
Ludwig Kof
am 30. Juli ds, Js. an den Folgen eines ſchweren Unfalls im
Eliſa=
bethen=Stift in Darmſtadt im 53. Lebensjahre zu ſich abzurufen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Babette Kopp, geb. Dörr.
Habitzheim, den 30. Juli 1926
(11000
Die Beerdigung findet in Habitzheim Sonntag, den 1. Auguſt,
nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe aus ſtatt.
Beamt.= Witwe
37 Jahre, ſchöne, jug
Erſchein., wünſht
Be=
amten in
penſions=
berecht Stellg. zw.
Heirat kenn. z. lern
Anon zweckl. Ang u.
L. 8 Geſchſt. (*19878
Reelle Heiraten
bieten ſich Damen u.
Herren jed. Stds. u.
Berufs vertrauensv
durch Büro
Schuch=
mann, Darmſtadt,
Stiftſtr 46.
Einhei=
raten vorh. Verbind
n ausw. la Referenz
(*19884
Soderſtraße 7
Altes Schießhaus
(*19773)
Statt Karten.
Anläßlich unſerer Silbernen Hochzeit
ſagen wir Allen, für die eingelaufenen
Glückwünſche und die überaus ſchönen
Blumenſpenden herzlichen Dank.
Familie Palentin Keil
Heidelbergerſtr. 91.
*19872)
Der frdl. Herr aus. d
Sieg.=Land, d.
Diens=
tag, 21. Juli, im Zug
10— Darmſt.-Worms
eine ſchw. Brieft. m.
Paß gefund u. ſie d.
Eigent. zuſtell. wollte,
Mißverſt, halber aber
ſein. Abſicht nicht
aus=
fhr. konnte, wird frdl
gebet., ſie beid.
Fund=
büro, Hügelſtraße 31,
unter Angabe etw.
Unkoſten gegen
ent=
ſprechendeBelohnung
abzugeben (*1990
Mittl. Staatsbeamt.,
29 J, hier fremd,
wünſcht mit nettem
Fräulein zw ſpät.
bekannt zu
BeikAl werd Etwas
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Anonym zwecklos.
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Seite 10
Nummer 210
Satstag, den 31. Zuli 1926
Märchenhafte Karriere eines kleinen Dorfmädels.
Ein Notſchrei der Banater Schwaben.
Von Gänſelieſel zum Filmſtar.
Eine Karriere, die auch
in der Filmwelt, wo
ſenſationelle Aufſtiege
nicht ſo ſelten ſind,
kaum ihres gleichen
findet, machte die kleine
Camilla Horn, heute
das gefeierte „
Gret=
chen” des Fauſt=Films.
Sie ſtammt aus einer
richtigen
Bauernfami=
lie und lebte noch vor
Jahresfriſt in einem
kleinen Dorfe
Deutſch=
lands und hütete die
Gänſe. Von einer
durchreiſenden
Film=
geſellſchaft wurde, ſie
bemerkt, „entdeckt” und
nach Berlin gebracht.
Bei den erſten Proben
trat ihr
außerordent=
liches Talent zutage,
man traute ihr die
Rolle des „Gretchens”.
an, und heute gehört
ſie zu den Größen der
Filmwelt.
Als Gretchen im „Fauſt”=Film
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
WSN. Der Frankfurter Goethepreis. Zu der Frage
der Schaffung eines Frankfurter Goethepreiſes wird in den „
Frank=
furter Nachrichten” von einer im geiſtigen Leben Frankfurts ſtehenden
Perſönlichkeit in längeren Ausführungen Stellung genommen. Der
Verfaſſer ſtimmt der Schaffung eines ſolchen Preiſes grundſätzlich zu,
wendet ſich aber gegen den Plan, den Preis von 10 000 Reichsmark
in=
ternational auszugeſtalten. Wohl hat Goethe Weltgeltung und iſt ein
Stern allererſter Ordnung, aber das alles iſt kein Grund, den
Goethe=
preis auch einem Ausländer zuzuſprechen. Würde es wohl je einer
ungliſchen Geſellſchaft einfallen, einen Shakeſpeare=Preis einem Nicht=
Engländer zu verleihen. Würde wohl ein Dante= oder Moliérepreis
jemals einem Deutſchen zuerkannt werden? Das Preisrichterkollegium
muß aus acht bis zehn Perſönlichkeiten des ſchöpferiſchen Deutſchland,
bei denen ein Thomas Mann oder Gerhart Hauptmann nicht fehlen
darf, zuſammengeſetzt ſein, die frei von bürokratiſcher Engherzigkeit ihr
Urteil fällen. Zweckmäßiger ſei es den Preis nur alle drei Jahre, am
28. Auguſt, zuzuerkennen und die jährlichen, in der Zwiſchenzeit
geſtif=
teten 10 000 Reichsmark dem Goethehaus zuzuweiſen. Auch wäre es
ein prachtvoller Auftakt, wenn die Frankfurter Univerſität zum
177. Geburtstag Goethes mit deſſen weltklärendem Namen belegt würde.
Mit der Bezeichnung „Goethe=Univerſität” kommen wir endlich einer
Pflicht nach, die wir unſerem größten Genie ſchon lange ſchuldig ſind.
Natürlich müßte die Feier auch in den Räumen der Univerſität
ſtatt=
finden. So müßte Frankfurt ſeinen berühmteſten Sohn feiern. —
Auflöſung der Frankfurter
Entwaffnungsver=
bindungsſtelle. Wie aus ſicherer Quelle verlautet, iſt die
Frank=
furter Verbindungsſtelle jetzt endgültig aufgelöſt worden. Der Leiter
der Verbindungsſtelle, Oberſt v. Rettberg, iſt unter Verleihung des
Charakters als Generalmajor verabſchiedet worden. Als einzige
mili=
täriſche Dienſtſtelle befindet ſich jetzt hier nur noch eine
Militärpaß=
ſtelle der Reichswehr zur Erledigung von Einreiſeanträgen von
Ange=
hörigen der Reichswehr in das beſetzte Gebiet. — Ausgehobene
Falſchmünzerwerkſtatt. In einem Hauſe der Spohrſtraße
wurde eine Falſchmünzerwerkſtatt, in welcher falſche Fünf=
Rentenmark=
ſcheine vom 1 11. 1923 und vom 2. 1. 1926 hergeſtellt wurden,
ausge=
hoben. Halbfertige Scheine, Platten uſw., die vorgefunden wurden,
ſind beſchlagnahmt worden. In Kreuznach wurde bei Verbreitung von
Falſchſcheinen der Kaufmann Guſtav Kannſtein, der 26 Jahre alt iſt,
aus Neumarkt feſtgenommen; zwei Mittäter gingen flüchtig. Einer
der flüchtigen Mittäter iſt der 27jährige Kaufmann Hans Niedieck aus
Charlottenburg. Scheinbar handelt es ſich hier um eine ganze Bande.
— Ein Fürſorgezögling als Fahrradmarder. Der
Fürſorgezögling Hans Klier hat in ganz kurzer Zeit ungefähr 20 bis
25 Fahrräder geſtohlen und verkauft. Der größte Teil der Fahrräder
iſt nun ermittelt, und können die Räder von den Eigentümern auf dem
Polizeipräſidium angeſehen werden. — Vom Auto überfahren.
An der Ecke Weſerſtraße-Kaiſerſtraße wurde der Schüler Willi Pauf
von einem Auto angefahren und zur Seite geſchleudert, wobei er
er=
hebliche innere Verletzungen erlitt.
Jahreshauptverſammlung der Deutſchen Geſellſchaft für Gewerbe=
Hygiene.
Die Deutſche Geſellſchaft für Gewerbehygiene veranſtaltet ihre
dies=
jährige Jahreshauptverſammlung am 17. und 18. September in
Wies=
baden. Der Verhandlungsgegenſtand des erſten Tages iſt das Thema
„Arbeit und Ermüdung”, worüber die Herren Prof. Dr. Atzler=Berlin,
Dr. Lehmann=Berlin, Gewerbemedizinalrat Dr. Betke=Wiesbaden und
Prof. Dr. Sachſenberg=Dresden vortragen werden. Am zweiten Tag
wird von den Herren Sanitätsrat Dr. Peyſer=Berlin und Gewerberat
Dr. Maué=Münſter über „Gewerbliche Ohrenſchädigungen und ihre
Ver=
hütung” geſprochen. Es ſchließen ſich eine größere Anzahl von
Be=
richten über einige wichtige Beobachtungen und Originalarbeiten auf
gewerbehygieniſchem Gebiete an. Die Verhandlungen der Tagung ſind
öffentlich. Nähere Mitteilungen ſind von der Geſchäftsſtelle der
Geſell=
ſchaft in Frankfurt a. M., Viktoria=Allee 9, zu erhalten.
Bigamiſt aus Vergeßlichkeit.
* Hannover. Das hieſige Gericht beſchäftigte ſich Dienstag mit
einem nicht alltäglichen Fall von Vielehe. Ein in Berlin geborener
Stallſchweizer batte ſich wegen Abgabe einer falſchen eidesſtattlichen
Verſicherung zu verantworten. Der Angeklagte war bereits im Jahre
1919 eine Ehe eingegangen, hatte ſich aber 1921 zum zweiten Male
ver=
heiratet, ohne daß die erſte Ehe geſchieden worden war. Der
Heirats=
luſtige wurde damals wegen Bigamie zu ſechs Monaten Gefängnis
ver=
urteilt, erhielt aber Bewährungsfriſt. Mit dieſer wußte er nichts
Beſſeres anzufangen, als eine dritte Ehe einzugehen, wobei er vor dem
Standesbeamten die bekannte eidesſtattliche Verſicherung abgab, daß
er noch nicht verheiratet geweſen ſei. In der geſtrigen Verhandlung,
der im Zuhörerraum die dritte Frau des Angeklagten beiwohnte, brachte
er als Entſchuldigungsgrund vor, daß er ſehr vergeßlich ſei. Das Gericht
verurteilte ihn zu einem Monat Gefängnis.
Ein ſtädtiſches Hotelprojekt für Minderbemittelte.
fm. Mannheim. Die Stadt plant die Errichtung eines
erſt=
klaſſigen Hotels und eines Fremdenheims für Minderbemittelte. In
einer Vorbeſprechung erhoben die Fachkreiſe, namentlich die
Gaſtwirte=
vereinigung, entſchiedenen Einſpruch gegen die Ausführung dieſes
Planes, die eine ſchwere Schädigung für das notleidende Gaſtwirts= und
Hotelgewerbe im Gefolge haben müßte.
Hagel, Schnee und Lawinen in Italien.
TU. Berlin. Ueber die in ganz Ober= und Mittelitalien
nieder=
gegangenen Unwetter der beiden letzten Tage erfährt die „B. 3.” aus
Nom folgendes: Bei Venedig haben, neben Stürmen,
Hagel=
ſchläge auf den Fluren großen Schaden angerichtet. Die Temperatur
fiel auf 15 Grad. Die Alpenhänge waren tief herab im Schnee
begraben. Auf der Wal—Sugan=Bahn ſtürzte eine Lawine auf das
Bahngebäude herab, als der Zug Trieſt—München die Strecke paſſierte.
Bei Imperia hat eine Waſſerhoſe mehrere Gebäude beſchädigt.
Bei Genua hat der Sturm mehrere Häuſer abgedeckt. In Friaul hat
die Höhe der Hagelkörner fünf Zentimeter erreicht.
400. Geburtstag des Kurfürſien Auguſi I.
von Sachſen.
Am 31. Juli jährt ſich zum 400. Male der Geburtstag des
Kur=
fürſten Auguſt I. von Sachſen, der ſich um die Förderung von
Handel, Gewerbe und Bergbau in Sachſen ſehr verdient gemacht
hat und dafür den Namen „Vater Auguſt” erhielt.
Im Automobil ermordet.
Diedenhofen. In der Nacht zum Donnerstag wurden die
Bewohner des Weilers Marienthal bei Diedenhofen durch die
verzwei=
felten Hilferufe eines Mannes aus dem Schlafe geweckt. Mehrere
Per=
ſonen eilten an die betreffende Stelle und ſahen auf der Straße ein
kleines Laſtauto. Auf dem Auto fanden ſie blutüberſtrömt, mit einer
klaffenden Wunde am Halſe die von einem Dolch herrührte, den
Chauffeur Studer. Studer erlag alsbald ſeinen ſchweren
Ver=
letzungen. Die Unterſuchung hat ergeben, daß Studer in Volkringen
einen unbekannten Mann auf ſeinen Wagen ſteigen
ließ. Dieſer hat ihn unterwegs ermordet, um ihm das Geld
zu rauben.
Ein Verſicherungsſchwindel.
EP. Salzburg. Am Himmelfahrtstag ſtürzte der Zahntechniker
Louis Berger im Höllengebirge etwa 30 Meter tief ab und ſtarb
einige Tage ſpäter an ſeinen Verletzungen. Berger war zur Zeit des
Sturzes in Begleitung ſeines Chefs, des Zahntechnikers
Payer=
leitner, und eines Verſicherungsagenten. Zur großen Ueberraſchung
der Angehörigen Bergers ſtellte ſich heraus, daß dieſer eine auf
84 000 Schilling lautende Lebensverſicherungspolice
hinterlaſſen hatte, die auf den Namen einer gewiſſen Wilhelmine
Zechner ausgeſtellt war. Nach dem Begräbnis nahm Payerleitner die
Intereſſen der Zechner in einem ſolchen Maße wahr, daß die
Verſiche=
rungsgeſellſchaft mißtrauiſch wurde. Die eingeleitete Unterſuchung hat
ergeben, daß Payerleitner den Gehilfen Berger trotz deſſen
Wider=
ſtrebens zu einer Tour ins Gebirge überredete, ihn dann in einen
Abgrund warf und den Schwerverletzten durch
Giftein=
ſpritzung tötete.
Die ſchwere Wetterkataſtrophe, die in dieſem Jahre über ganz
Europa hereingebrochen iſt, hat auch das ſüdſlawiſche Donaugebiet
ſchwer getroffen. In einer Ausdehnung von 120 Kilometern und in
einer Breite von 50 Kilometern iſt die Donau zwiſchen den Städten
Apatin und Neuſatz über die Ufer getreten, wodurch mehr als
100 000 Joch Ackerboden überſchwemmt und
zahl=
reiche Dörfer mit ihrem Hab und Gut vernichtet worden
ſind. Tauſende von Familien ſind obdachlos geworden und vermögen
nur unter ſchwerſten Anſtrengungen ihr Leben vor den verheerenden
Fluten der noch immer ſteigenden Donau zu retten. Die ſüdſlawiſche
Regierung bietet zuſammen mit der Bevölkerung alle Mittel auf, um
den in furchtbarſte Not geratenen Bewohnern dieſes Landesteiles zu
Hilfe zu kommen.
Von der Ueberſchwemmungskataſtrophe ſind die Siedlungen der
Banater Schſvaben, die den überwiegenden Teil der Bevölkerung dieſes
Gebietes betragen, in beſonders ſchwerer Weiſe getroffen worden. Die
Arbeit und der Beſitzſtand von Tauſenden und Abertauſenden deutſcher
Bauern ſind durch die unheilvollen Naturgewalten vernichtet. Dutzende
deutſcher Siedlungen im unmittelbaren Bereich der Donau, Siedlungen,
die in mühevollſter, durch Generationen hindurch fortgeſetzter Arbeit
dieſes Sumpfgebiet in ein blühendes Kulturland umgewandelt haben,
liegen in Trümmern. Großzügige Hilfe iſt nötig, um dieſes menſchliche
Elend zu lindern.
Der Deutſche Hilfsausſchuß in Neuſatz wendet ſich in
einem Aufruf der von den deutſchen Abgeordneten und bekannten
Vertretern des Deutſchtums in Südſlawien unterzeichnet iſt, an die
ge=
ſamte deutſche Bevölkerung des Landes, um eine Hilfsaktion für die
deutſchen Stammesgenoſſen in die Wege zu leiten. Alle Schichten der
Bebölkerung werden aufgerufen, ſich an dem Hilfswerk zu beteiligen.
Es wird die Hoffnung ausgeſprochen, daß die geſamte deutſche
Bevöl=
kerung in ebenſo großzügiger Weiſe alle Mittel für die
ſchwerbedräng=
ten Stammesbrüder aufbringe, wie dieſe es im Jahre 1923 getan haben,
als es galt, den durch die Inflation in Not geratenen Brüdern in
Deutſchland zu helfen.
Mögen dieſe Worte auch eine Aufforderung an das geſamte deutſche
Volk ſein, ſeinen arg bedrängten Brüdern in Südſlawien jetzt in
dank=
barer Weiſe die empfangene Hilfe zu vergelten.
* Eingeſchneit in den Alpen.
Wir leben in einer Zeit, in der demnächſt die Abſonderlichkeiten
des Wetters zu den Alltäglichkeiten gehören werden. Diesmal kommen
jedoch die Nachrichten nicht aus Mitteldeutſchland, ſondern aus der
Oſtſchweiz. Hatte ſchon am Dienstag Zürich reichlich Niederſchläge
an Regen zu verzeichnen, ſo wälzten ſich im Laufe desſelben Tages
ſchwere Nebelwolken gegen die Rätikonkette, die die Bergbewohner
nichts Gutes ahnen ließen, ſo daß ſie, durch frühere Vorkommniſſe
ge=
witzigt, das Jungvieh in die niederer gelegenen Alphütten
herunter=
führten und aus dem Tal Futter heraufbrachten. Und dies alles um
Ende Juli, zur Zeit der Hundstage. In der Nacht zum 28. Juli hat
es denn auch bis zu 1500 Meter etwa herunter luſtig geſchneit und
die Höhe in ein Winterkleid eingehüllt, ohne daß man indeſſen dem
Schneeſport huldigen konnte. Iſt es auch etwas lichter geworden am
Nachmittage, ſo ſchneit es doch unbeirrt weiter. Jetzt macht ſich der
Nutzen des jüngſt hergeſtellten Telephons bemerkbar, denn die
Alp=
genoſſenſchaften im Tal haben ſich bereits, beſorgt wegen des Wetters
und der Futterverhältniſſe, leichtlich erkundigen können. Dabei ſteht das
kaum gemähte Heu noch in den Heinzen, die ſich mit Schnee bedecken.
Daß die — Winterfriſchler hinterm Ofen ſitzen, eingedenk des Spruches:
aui sedet post fornacem et habet bonam pacem, braucht nicht erſt
ver=
ſichert zu werden. Aber über den Schneefall braucht man ſich doch nicht
zu beunruhigen, denn die alte Wahrheit bleibt doch beſtehen, daß
nach dem Einſchneien beſtändiges Wetter mit Sicherheit zu erwarten
iſt. An dieſer alten Wetterregel halten „Berger” und Kurgäſte
unent=
wegt feſt, und man variiert den Dichter wohl richtig, wenn man —
der Jetztzeit entſprechend — ihn dahin verbeſſert, indem man ihn ſagen
läßt: „Es muß doch Sommer werden!“
Eine Glashütte niedergebrannt.
TU. Cottbus. In der Mittwochnacht entſtand in der
Heide=
mühler Glashütte ein Großfeuer. Aus einer undicht gewyrdenen
Schmelzwanne ergoß ſich ein gewaltiger Strom des glühenden flüſſigen
Glaſes durch die Fabrikräume. Im Augenblick ſtand das geſamte Werk
in Flammen. Gegen 3 Uhr nachmittags brach trotz ſofort einſetzender
Löſcharbeiten der Giebel der Fabrik zuſammen. Erſt nach fünfſtündiger
Arbeit konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Die
Fabrik bildet einen ungeheuren Trümmerhaufen, ſodaß für lange Zeit
an eine Wiederaufnahme der Arbeit nicht gedacht werden kann. Der
Sachſchaden beläuft ſich auf mehrere hunderttauſend Mark.
Entdeckung einer alten Handſchrift.
Wien. Wie die „Reichspeſt” aus Waidhofen an der Thaya meldet,
entdeckte der Leiter des dortigen Städtiſchen Muſeums, Prof. Rauſcher,
in einem alten Einband einen Doppelbogen aus Pergament, worauf
240 Verſe von dem Gedichte Hartmanns von der Aue „
Gre=
gorius auf den Stein” verzeichnet waren. Die Handſchrift
dürfte aus dem 14. Jahrhundert ſtammen und oberdeutſcher Herkunft
ſein.
Brandſtifter und Mörder.
* Klagenfurth. Im ſüdlichen Kärnten treibt ſeit längerer
Zeit eine wohl organiſierte Brandſtifterbande ihr Unweſen. Nachdem
den Verbrechern ſchon zahlreiche Bauernhöfe zum Opfer gefallen ſind,
wird jetzt von einer neuen Untat der Bande berichtet. Die
Gemeinde=
verwaltung von Nötſch hatte einen Brandwächter angeſtellt, um die
Gebäude zu ſchützen. Dieſer Mann iſt Dienstag früh erſchoſſen
aufge=
funden worden. Es beſteht kein Zweifel, daß er von den Brandſtiftern
niedergemacht worden iſt, denn unmittelbar nach der Mordtat wurde an
zwei Bauerngehöfte Feuer angelegt. Beide Höfe ſind bis auf die
Grundmauern niedergebrannt.
Schwere Ernteſchäden in der Tſchechoflowakei.
* Prag. Durch Unwetter und Ueberſchwemmungen iſt in der
Tſchechoſlowakei erheblicher Ernteſchaden angerichtet worden. Bei der
Getreideernte wird mit einem Ausfall von 15 Proz., bei den
Hackfrüchten mit einem ſolchen von 30 Proz. gerechnet. Am
ſchwerſten betroffen iſt die Heuernte, da ein großer Teil der
Wieſen in den Ueberſchwemmungsgebieten liegt. Der erſte Ernte iſt
faſt völlig vernichtet; die zweite Ernte kann in den Gebieten
die jetzt noch unter Waſſer ſtehen, ebenfalls als verloren betrachtel
werden. Sehr ungünſtig wirkt ſich die Verzögerung der Erntearbeiten
aus, die auf etwa 3 Wochen berechnet werden kann.
Ein hochverſichertes Leben.
* Amſterdam. Dem „Telegraaf” zufolge hat der Direktor der
niederländiſchen Flugzeugfabriken, der Flugzeugkonſtrukteur Fokker
ſein Leben für den Rekordbetrag von 2 Millionen Dollar
ver=
ſichern laſſen. In den Verſicherungsvertrag iſt die Beſtimmung
aufge=
nommen, daß im Falle ſeines Ablebens ein Teil der Verſicherungsſumme
an die Unternehmungen abgeführt werden ſoll, an denen Fokker inter
eſſiert iſt.
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Nummer 210
Samstag, den 31. Juli 1926
Seite 11
Deutſcher Brief aus Argentinien.
D.4.I. Von unſerem Mitarbeiter wird uns berichtet:
Das Deutſchtum regt ſich in letzter Zeit an vielen Orten kraftvoller
als vor dem Kriege. Die große deutſche Kolonie in Buenos Aires geht
dabei wie ſtets mit gutem Beiſpiele voran. Unter dem Vorſitze des
Deutſchen Volksbundes hat dieſer, zuſammen mit der deutſchen
Wohl=
tätigkeits=Geſellſchaft und dem Vereine zum Schutze germaniſcher
Ein=
wanderer, vor kurzem den Grundſtein zu einem deutſchen
Einwanderer=
heim in Buenos Aires gelegt. Inzwiſchen ſammelt der Vollsbund
außerdem unermüdlich weiter zugunſten der Errichtung eines „Deutſhen
Hauſes, in dem verſchiedene deutſche Vereine ihren Sitz aufſchlagen und
vor allem die in Argentinien allerorten leider fehlenden großen Feſt=
und Vereinsſäle geſchaffen werden ſollen.
Daneben ſammelt die deutſche Sporwelt für ein zu ſchaffendes
Sieg=
fried=Werk. Das für die Durchführung dieſes Sportunternehmens
nötige Grundſtück iſt ſchon feſt gekauft, ſo daß zu hoffen iſt, daß es
deut=
ſcher Tatkraft gelingen wird, auch die noch fehlenden großen Mittel zur
Erbauung der geplanten Gebäude aufzubringen. In Quilmes, einem
Vororte von Buenos Aires, iſt jetzt eine geräumige Turnhallg der
deut=
ſchen Schule eingeweiht worden. Die Halle wird zugleich als Saal zur
Abhaltug von Feſtlichkeiten und Lichtbild=Vorführungen wie anderen
Veranſtaltungen benutzt werden.
Auch in der Provinz geht es mit dem Zuſammenſchluſſe des
Deutſch=
tums, der Gründung und Entwickelung deutſcher Schul= und anderer
Vereine gut voran. So wurde in letzter Zeit am Rio Negro (Schwarzer
Fluß) im Süden Argentiniens ein Verein deutſch Sprechender unter
großer Beteiligung gegründet. In Tornquiſt, dem Sitze und
Sammel=
punkte vieler Deutſch=Stämmiger in der Provinz Buenos Aires, wurde
ein ſchönes, dem geſamten Orte zur Zierde gereichendes deutſches
Ver=
einshaus eröffnet. In Villa Alba in der Pampa wurde eine neue Stelle
für einen deutſch=evangeliſchen Prediger geſchaffen und ſogleich mit
einem aus Deutſchland berufenen Paſtor beſetzt. Ein deutſches Volksfeſt
in Villa Fris, einer kleinen Ortſchaft an der Grenze der Provinz Buenos
Aires und des Pampa=Territoriums und Treffpunkt vieler
deutſchblüti=
ger Landwirte, ergab vor einigen Monaten zum Beſten des Ausbaues
der deutſchen Vereinsſchule und anderer deutſcher Einrichtungen nicht
weniger als 5500 Papier=Peſos oder faſt 10 000 Rm. Reinüberſchuß.
Die deutſche Einwanderung iſt im letzten Jahre gegen die Vorjahre
weſentlich zurückgegangen. 4819 Deutſche haben 1925 das Land wieder
verlaſſen, und nur 4722 Deutſche ſind eingewandert. Zum erſten Male
ſeit Kriegsſchluß hat ſich alſo kein Ueberſchuß in der Zahl der deutſchen
Einwanderer über die der Auswanderer ergeben. Es zeigt das deutlich,
daß viele der neu Einwandernden in dem Lande der unbegrenzten
Mög=
lichkeiten zurzeit nur ſchwer Fuß faſſen können und nur wenige Heimat=
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deutſche ſich zu Auslandeutſchen eignen.
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Die Lepra in Rußland.
TU. Moskau. Aus Kaſan meldet man hierher daß ſich in der
Tartarenrepublik infolge der großen Hitze Lepra verbreitet hat. Die
Aerzte können wenig helfen, da es an Medikamenten fehlt. Es wurde
eine Aerztekommiſſion aus Moskau angefordert. Der Ausnahmezuſtand
wurde erklärt. Die Sicherheitsmaßnahmen werden durch die
Er=
regung der Bevölkerung ſchwer behindert.
Schwere Eiſenbahnkataſtrophe in Frankreich.
TU. Paris. Am Freitag vormittag entgleiſte in der Nähe des
Bahnhofs Noiſy le Sec ein Poſtzug. Die Lokomotive ſowie acht
Waggons ſprangen aus den Schienen und ſtürzten um. Nach den
bis=
herigen Feſtſtellungen hat es dabei vier Tote und 17
Schwer=
verletzte gegeben. Der Verkehr auf der Linie iſt ſofort eingeſtellt
worden. Die Urſachen des Unglücks ſind bisher noch nicht bekannt.
Der Miniſter für öffentliche Arbeiten, Tardieu, ſowie der Direktor der
Oſteiſenbahngeſellſchaft haben ſich ſofort an die Unglücksſtelle begeben.
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mann Guſtav Burdenfki aus
Gel=
ſenkirchen und der Njährige
Geſchäfts=
reiſende Heinz Poſt aus Gießen. Die
beiden, die ſehr gewandt und
mund=
fertig aufzutreten verſtanden, machten
ſich die Notlage der Künſtler zunutze,
indem ſie ein Rundſchreiben mit der
gefälſchten Unterſchriſt des Stuttgarter
Malers Noel verſandten, in dem das
zahlungskräftige Publikum zur
Ab=
nahme von Radierungen aufgefordert
wurde. Es handelte ſich dabei um
bil=
lige Radierungen, die die beiden für
25 Pfennige das Stück von einer
Kunſthandlung erwarben; ſie erhöhten
deren Wert, indem ſie ſie durch
ge=
fälſchte Namenszeichnungen als „
Origi=
nalradierungen” erſcheinen ließen, von
denen ſie eine beträchtliche Menge, das
Dortnund
Stück zu einer Mark, alſo mit 300
Pro=
zent Gewinn, abſetzten. Das Gericht
oElberFeld Nh5
verurteilte die „Kunſthändler” zu zehn
Bdüsseldork
Tagen, bzw. drei Wochen Gefängnis
wegen Betrugs und Urkundenfälſchung.
24körn
Burdenſki wird außerdem noch von der
Staatsanwaltſchaft Stuttgart, wegen
eines dort verübten Einbruchsdiebſtahls
verfolgt.
Schwierige Lage der deutſchen
Theaterdirektoren in Rumänien.
Miniſter für Unterricht und Kunſt hat
für deutſche und ungariſche Theater= nach Niegripp geführt, wo der Ihlekanal oder ſogenannte neue Plauerkanal, der eine
direktoren überaus ſchwere Bedingungen / Verbindung zuv Haval herſtellt, in die Elbe mündet. Die Vollendung des
Mittelland=
geknüpft. Die Direktoren müſſen monat= kanals, die Eröffnung eines neuen billigen Verkehrsweges, wird für unſere
Geſamt=
lich acht Tage lang das Theater, die
Dekorationen und das geſamte
Bühnen=
perſonal den rumäniſchen Geſellſchaften
ohne jedes Entgelt überlaſſen. Noch
drückender iſt die Vorſchrift, daß Mitglieder der deutſchen und
unga=
riſchen Theatergeſellſchaften nur rumäniſche Staatsangehörige ſein
können. Deutſche Schauſpieler mit rumäniſcher Staatsangehörigkeit
gibt es aber in Rumänien nicht. Wenn der Miniſter an dieſer
Be=
dingung feſthält, iſt das Schichſal der deutſchen Bühnen in Rumänien
beſiegelt.
Siedlungsmöglichkeiten in Mexiko?
Schon häufig ſind deutſche Auswanderer der Hoffnung auf
Anſied=
lungsmöglichkeit in Mexiko zum Opfer gefallen. Faſt das ganze
Sied=
lungsweſen in Mexiko iſt in der Hand von privaten Unternehmern, die
ſich an den Auswanderern bereichern wollen. Der Evangel. Hauptverein
für deutſche Anſiedler in Witzenhauſen warnt daher dringend, auf ein
Angebot einzugehen, ohne es vorher von einer Beratungsſtelle prüfen
zu laſſen; unter einer großen Zahl deutſcher Siedlungsunternehmen ſeien
nur ganz wenige einwandfrei zu nennen. Ueberhaupt muß immer
wie=
der vor einer nicht ſorgfältig überlegten und vorbereiteten Auswanderung
gewarnt werden. 72000 Deutſche ſind im letzten Jahre ausgewandert,
über 30 000 zurückgekehrt, vielfach ganz verarmt und elend. Beſonders
Südamerika, Braſilien und Argentinien haben, obwohl zahlreiche
Agen=
ten für dieſe Länder warben, viele bitter entäuſcht. Faſt überall in der
Schiffsweg vom Rhein zur Oder.
ringen
Dresden4
Die Vollendung des Mittellandkanals beſchloſſen.
Das ſeit langem ſchwebende Projekt des Mittellandkanals, der das weſtliche und das
öſtliche Kanalſyſtem Deutſchlands verbinden ſoll, iſt jetzt in ein entſcheidendes Stadium
getreten. Es iſt nämlich beſchloſſen worden, die früher in Erwägung gezogene
Nord=
be Budapeſt. Der rumäniſche bzw. Südlinie gänzlich fallen zu laſſen und den Kanalbau auf der Mittellinie, zwiſchen
an die Erteilung der Spielkonzeſſion Peine und Burg, eheſtens in Angriff zu nehmen. Der Kanal wird von Burg aus
wirtſchaft außerordentlich günſtige Folgen zeitigen.
Welt liegen die Verhältniſſe viel ungünſtiger, als die meiſten
Auswan=
derer meinen. Lohnende Arbeit und Anſtellung iſt ſelten zu finden. Für
Landwirte, die wenigſtens über 3000 Mk. Vermögen verfügen und als
Kleinbauern hart arbeiten können und wollen, bietet Braſilien noch die
günſtigſten Niederlaſſungsmöglichkeiten. Dieſe werden in dem kleinen
Natgeber P. Dedekinds „Auswanderung nach Braſilien und Argentinien”
(20 Pf.), Elberfeld, Auguſtaſtraße 151, nachgewieſen.
Landwirtſchaftliche Kreditbanken in Franzöſiſch=Afrika.
AD. Die franzöſiſche Regierung beabſichtigt die Errichtung
land=
wirtſchaftlicher Kreditbanken in allen ihren weſtafrikaniſchen Kolonien,
einſchließlich der Mandatgebiete Kamerun und Togo, nach dem Muſter
der einheimiſchen Kreditbanken.
Wetterbericht.
Wettervorherfage für Sonntag, den 1. Auguſt 1926.
(Nach der Wetterlage vom 30. Juli 1926.)
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Baden II. Uhm. 3318
Seite 12
Samstag, den 31. Juli 1926
Nummer 210
Sport, Spiel und Zurnen.
Fußball.
Der Sport des Sonntags.
Der Sport des Sonntags erhält fetzt wieder die in den letzten Wochen
von Tauſenden ſchmerzlichſt vermißte Note: der Fußball iſt wieder mit
dabei. Schnell ſind die vier Wochen Zwangspauſe vergangen, eigentlich
ſogar viel zu ſchnell, wenn auch der eingefleiſchte Fußball=Fanatiker das
Gegenteil behaupten wird. Es wäre auch im Intereſſe des Fußballs zu
wünſchen, wenn die Sperrfriſt in den nächſten Jahren auf eine längere
Zeitſpanne ausgedehnt nürde. — Neben den Fußballereigniſſen des
Sonn=
tags, die nicht gerade überragend ſind, beanſpruchen beſonders die
deut=
ſchen Schwimm=Meiſterſchaften in Düſſeldorf, die Automobilrennen im
Schwarzwald und die Rad=Weltmeiſterſchaften in Turin, bei denen auch
wieder Deutſche vertreten ſind, ſtärkeres Intereſſe.
Im Fußball
verdient in erſter Linie das Endſpiel um den Süddeutſchen
Verbandspokal, das im Frankfurter Stadion zwiſchen der Sp.=
Vg. Fürth und dem V.f.B. Stuttgart ausgetragen wird, Beachtung. Die
Frage nach dem Sieger dürfte in dieſem Falle leicht zu beantworten ſein.
Der deutſche Meiſter, Sp.Vg. Fürth, der noch in der letzten Saiſon an
ſich ſelbſt die Erfahrung machen konnte, wie wichtig es iſt, Süddeutſcher
Pokalmeiſter zu ſein, wird ohne Zweifel in Frankfurt mit den ſtärkſten
Waffen und dem beſten Siegeswillen ſpielen. V.f.B. Stuttgart ſtellt
gewiß auch eine recht achtbare Mannſchaft, aber es iſt kaum anzunehmen,
daß ſie den Kleeblättern einen erfolgreichen Widerſtand leiſten wird. Wir
erwarten Fürth mit einem klaren Siege in Front. — Ein bedeutſames
Privatſpiel ſteigt in Hamburg zwiſchen den beiden ehemaligen
deutſchen Meiſtern, Hamburger S.V. und 1. F.C. Nürnberg. In
Süd=
deutſchland finden u. a. die folgenden Spiele ſtatt: F. S. V. Frankfurt—
Stuttgarter S.C., Eintracht=Frankfurt—V.f.L. Neu=Iſenburg, V.f. T.
Fürth—Hanau 93, Viktoria Aſchaffenburg—Ludwigshafen 03 Boruſſia
Fulda-Viktoria 94 Hanau und Sp.=Vg. Kreuznach—Offenbacher Kickers.
Weitere Spielabſchlüſſe werden wohl wieder noch „in letzter Stunde”
zu=
ſtande kommen.
Leichtathletik.
Größere Ereigniſſe ſtehen diesmal nicht auf der Tagesordnung. Am
7. und 8. Auguſt finden die deutſchen Meiſterſchaften ſtatt, und da iſt es
nur zu verſtändlich, daß ſich die „Kanonen” etwas ſchonen. So bringt der
Sonntag nur eine Reihe von durchſchnittlich beſetzten „nationalen” Feſten,
mit deren Aufzählung wir uns begnügen wollen: Boruſſia Fulda, S.V.
05 Trier, V.f.B. Bielefeld, B.V. Solingen, V.f.B. Prenzlau, S.V.
Deutſch=Krone und V.f.N. Mannheim.
Stärkere Beachtung als dieſe Feſte verdienen die deurſchen
Hochſchulmeiſterſchaften in Jena, bei denen eine Reihe von
bekannten Kräften an Start geht.
Tennis.
Auch im Tennis gibt es am Sonntag keine überragenden Ereigniſſe.
Mittelmäßig beſetzte Turniere werden veranſtaltet in Kaſſel, Königsberg,
Swinemünde, Warneminde, Braunſchweig und Köln.
Rudern.
Das ruderſportliche Programm iſt an dieſem Sonntag ſehr mager
Auch hier wirken ſich bereits die acht Tage ſpäter in Schweinfurt
ſtatt=
findenden Meiſterſchaftskämpfe aus. Am erſten Auguſt=Sonntag gibt es
nur Regatten in Limburg a. d. Lahn und in Würzburg.
Schwimmen.
Im Düſſeldorfer Rheinſtadion werden am Samstag und Sonntag
die deutſchen Meiſterſchaften des D.S.V. ausgetragen. Das
Meldeergebnis für dieſe Titelkämpfe war ſo günſtig, daß man ohne
Uebertreibung behaupten kann, alles, was irgendwie Anſpruch auf einen
Titel machen kann, findet ſich in Düſſeldorf ein. Wenn man von den
Konkurrenzen abſieht, in denen ein ſo überragender Mann wie E.
Rade=
macher (Magdeburg) am Start iſt, ſo hält es ſchwer, Vorausſugen zu
treffen. Unſer Nachwuchs im Schlvimmſport iſt erfreulicherweiſe ſo
ſtark, daß die meiſten Titelverteidiger Mühe haben werden, wieder zu
Meiſterehren zu kommen. Mit beſonderem Intereſſe ſieht man dem
Zu=
ſammentreffen von Heinrich=Leipzig und Berges=Darmſtadt über 400
Meter Freiſtil entgegen. Wenn nicht alles trügt, wird hier Heinrich
ſeinen Titel an Berges verlieren. Stark umkämpft ſind auch die Staffel=
Meiſterſchaften.
Gleichzeitig mit den Schwimm=Meiſterſchaften findet in Düſſeldorf
die Vorrunde um die deutſche Waſſerball=
Meiſter=
ſchaft ſtatt. Vorausſichtlich werden ſich als erſte Gegner der deutſche
Meiſter 1924/25, Hellas=Magdeburg, und der weſtdeutſche Meiſter, S.V.
Krefeld 1893, gegenüberſtehen.
Motorfport.
Zwei große automobilſportliche Ereigniſſe kommen am Samstag und
Sonntag im Schwarzwald bei Freiburg i. Br. zur Durchführung:
Kilo=
meter= und A.D.A.C.=Bergrekord. Die beiden Veranſtaltungen
haben mit 315 Nennungen ein außerordentlich günſtiges Meldeergebnis
gefunden. Bei der ſtarken Konkurrenz und der in Freiburg immer
vor=
züglichen Konkurrenz iſt ohne Zweifel ein erſtklaſſiger Sport zu erwarten.
Pferdeſport.
Der Sonntag bringt Galopprennen in Berlin=Strausberg, Breslau,
Neuß und Hannover.
Radſport.
Die Radweltmeiſterſchaften gehen am Sonntag in Turin
mit den Titelkämpfen der Steher zu Ende. Elf Bewerber finden ſich am
Start ein, darunter die beiden Deutſchen Saldow und Sawall, die
fol=
gende Fahrer zum Gegner haben: Linart=Belgien, Ganay und Bréau=
Frankreich, Storm und Schlehbaum=Holland, Suter und Läuppi=Schweiz,
Torricelli=Italien und Baniczpy=Ungarn.
Auf der Straße gibt es ein Hundertkilometerrennen bei Zürich
mit Deutſchen, ferner die B. D.R.=Rennen „Niederſachſenpreis” in
Braun=
ſchweig über 180 Kilometer, „Großer Eifelpreis” in Bonn (160 Klm.),
„Silberpokal vom Rhein” in Köln und die D.R. U.=Rennen „Hannover—
Bremen—Hannover” (210 Klm.) und „Rund durch die Niederrhein=Ebene‟
(150 Kilometer).
Mit Genehmigung der Vereinigung Deutſcher Radſportverbände hält
die Deutſche Radfahrer=Union, Ortsgruppe Schweinfurt, am kommenden
Sonntag das achte Glied in der Kette der Großen Opel=Preiſe ab, und
zwar rollt die Veranſtaltung, durch den Veloklub „Aurora”=Schweinfurt
gut vorbereitet, über die 260 Kilometer lange Strecke Schweinfurt-Bad
Kiſſingen, Münnerſtadt, Königshofen, Ebern, Bamberg, Kitzingen,
Würz=
burg und Werneck nach Schweinfurt.
Sportverein Darmſtadt 1898—Boruſſia Neunkirchen.
Zu dem morgigen Freundſchaftsſpiel gegen Sportverein Darmſtadt
wird Boruſſia Neunkirchen mit ſtärkſter Mannſchaft antreten u. zwar mit:
Schrör
Abriß Feiler
Breger Schmelzer Wallrath
Kaufmann Lutz Hoffmann. Denne Buſch
Dieſe Aufſtellung weiſt in der Verteidigung, Läuferreihe und rechten
Sturmſeite altbekannte Namen auf. Feiler bildete früher mit Heli Neu
das beſte Verteidigerpaar des Bezirks Rheinheſſen=Saar. Abriß ſpielte
früher Läufer. In der Läuferreihe iſt beſonders der linke
Flügel=
läufer Wallrath hervorzuheben. Der rechte Sturmflügel Lutz=Kaufmann
iſt durch ſein wieſelflinkes Durchſpiel bekannt und gefürchtet. Die
übri=
gen Spieler ſind weniger bekannt, dürften jedoch an Können ihren
Mitſpielern kaum nachſtehen, namentlich, wenn man bedenkt, daß der
ſeitherige gute Mittelſtürmer Stanzel nur als Erſatzmann die
Mann=
ſchaft begleitet.
Dieſer ſtarken Elf wird Sportverein Darmſtadt mit einer neu
auf=
geſtellten Mannſchaft gegenübertreten, der Gelegenheit geboten iſt, im
Spiele gegen einen Gegner von ſolcher Güte zu beweiſen, ob die beim
Wochentraining zu beobachtende Beſſerung des ſpieleriſchen Könnens
tatſächlich vorhanden iſt. Zwar können einige der beſten Kräfte noch immer
nicht mitwirken, aber man darf auch in die teilnehmenden Spieler nach
ihrer derzeitigen Form volles Vertrauen ſetzen.
Das Spiel muß wegen der frühzeitigen Rückreiſe der
Boruſſen=
maunſchaft pünktlich um 4 Uhr beginnen. Die Mitglieder des
Sport=
vereins Darmſtadt werden darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie nur
gegen Vorzeigen der Mitglieds= und Beitragskarten Anſpruch auf
er=
mäßigte Eintrittspreiſe haben.
Die 1b=Mannſchaft des Sportvereins 98 ſpielt in Griesheim bei
Darmſtadt und die dritte Mannſchaft in Dieburg gegen die dortige
„Haſſia”.
Radſport.
Die Straßen=Weltmeiſterſchaft der Amateure.
Die zweite Entſcheidung der Weltmeiſterſchaftswoche kam am
Don=
nerstag mit dem Straßenrennen der Amateure auf der 182,9 Km.
lan=
gen Strecke Mailand=Turin zur Durchführung. Morgens 5.45 Uhr
wurden 44 Fahrer bei ſchönem Wetter auf die Reiſe geſchickt. Leider
wurden die Fahrer von der ſtarken Staubentwicklung ſehr beläſtigt.
Von vorneherein diktierten die Franzoſen das Tempo; es wurden
zu=
nächſt 30 Km. Stundendurchſchnitt gefahren. Die Deutſchen hielten ſich
lange Zeit im Mittelfelde, um ihre Kräfte für den Endſpurt zu
ſcho=
nen. Kurz hinter Arcona gab es die erſte Steigung, bei der beſonders
Tſchechen, Ungarn und Jugoſlawen zu leiden hatten. In einer
Brücken=
kurve ſtürzte der Frankfurter Gugau, jedoch konnter er das Rennen
ſo=
fort fortſetzen. In Biella, der Hauptkontrolle (111 Km.) ſchrieb ſich als
Erſter der Franzoſe Aunerle ein, der 50 Meter Vorſpung vor einer
ſtarken Gruppe hatte. In dieſer Gruppe befanden ſich auch die deutſchen
Teilnehmer Günther, Gugau und Zeißner. Hinter Biellau verſchärfte
ſich das Rennen ſehr. Es gab viele Steigungen, die zu zahlreichen
Aus=
reißverſuchen benutzt wurden. Aunerle=Frankreich und Cloquet=Belgien
hatten dabei Erfolg; es gelang ihnen, ſich 2 Minuten Vorſprung vor
einer neunköpfigen Spitzengruppe zu verſchaffen, die aus den folgenden
Fahrern gebildet wurde: Günther, Gugau, Zeißner, alle Deutſchland,
Haup=Oeſterreich, Hanſen=Dänemark, Wyld=England, Balla=Italien,
Grande=Italien, und Schlegel=Schweiz. Im 45 Km.=Tempo machten ſich
dieſe Fahrer an die Verfolgung der Ausreißer, die denn auch kurz vor
Irrea (140 Km.) eingeholt wurden. Wenig ſpäter wurden eine Reihe
von Fahrern, darunter auch Zeißner und Gugau wiederholt durch
Reifendefekte zurückgeworfen, aber es gelang dieſen Fahrern immer
wie=
der, Anſchluß zu bekommen. Etwa 10 Km. vor dem Ziel war die
Spitzengruppe auf 14 Mann angeſchwollen, die dann gemeinſam dem
Ziele zuſteuerten. Kurz vor 12 Uhr wurde im ſcharfen Endſpurt das
Ziel erreicht. Die Franzoſen Dayen und Merviel löſten ſich vom Rudel
los, gewannen einen geringen Vorſprung und beſetzten in dieſer
Reihen=
folge die beiden erſten Plätze. Dritter wurde der Italiener Polana,
Vierter der Schweizer Bohrer. Die Ermittlung des Sieges ging nicht
ohne Zwiſchenfall vonſtatten. Franzoſen und Italiener trugen
gleich=
farbige blaue Trikots und nach Meinung der Italiener hatte deren
Landsmann Polana gewonnen. Schließlich entſchied der UCJ.=
Vor=
ſitzende Breton den Streitfall, indem er Dayen die Meiſterſchaftsſchleife
überreichte.
1. Dahen=Frankreich 5:43.30 Stunden; 3. Merviel=Frankreich; 3.
Polana=Italien; 4. Bohrer=Schweiz; 5. Grande=Italien; 6. Droſſy=
Frankreich; 7. Haup=Oeſterreich; 8. Southall=England; 9. Gugau=
Deutſch=
land; 10. Balla=Italien; 11. Zeißner=Deutſchland; 12. Günther=
Deutſch=
land; 13. Kohlaſſa=Oeſterreich; 14. Zanona, alle dichtauf. Der Leipziger
Meher belegte den 34. Platz.
Länder=Klaſſement: 1. Frankreich 9 Punkte; 2. Italien
18 Punkte; 3. Deutſchland 32 Punkte; 4. Oeſterreich 36 Punkte; 5.
Eng=
land 53 Punkte; 6. Ungarn 73 Punkte; 7. Dänemark 78 Punkte; 8.
Jugoſlawien 94 Punkte.
Um die Rad=Weltmeiſterſchaften. — Die Vorläufe der Steher. — Die
Deutſchen ausgeſchieden. — Wieder offenſichtliche Fehlentſcheidungen. —
Sawall der Leidtragende. — Linart und Ganay in Front.
Es ſcheint, daß ſich die Radweltmeiſterſchaften immer mehr zu einer
ausgeſprochenen Komödie entwickeln. Bisher iſt es in keiner
Meiſter=
ſchaft, weder der Flieger noch der Straßenfahrer, ohne Zwiſchenfälle
in=
folge der Schiedsgerichtsentſcheidungen abgegangen, die offenſichtlich für
beſtimmte Fahrer Partei nahmen. Nunmehr blieben auch die
Vor=
läufe der Steher nicht davon verſchont. Die Angelegenheit liegt uns
Deutſchen um ſo näher, als diesmal Sawall der Leidtragende war.
1. Vorlauf (100 Km.): 1. Linart=Belgien 1:25:20 Std. (
Stunden=
durchſchnitt 70,308 Km.); 2. Bréau=Frankreich 3 Runden zurück (— 1200
Meter); 3. Schleebaum=Holland 4 Runden zurück (— 1600 Meter);
Sal=
dow=Deutſchland und Toricelli=Italien aufgegeben.
2. Vorlauf (100 Km.): 1. Ganay=Frankreich 1:24,04 Stunden
(Stundendurchſchnitt 71,386 Km.); 2. P. Suter=Schweiz 15 Meter zur.;
3. Sawall=Deutſchland 150 Meter zurück. Bordoni aufgegeben. — Den
Endlauf am Sonntag, den 1. Auguſt, beſtreiten: Linart, Bréau, Ganay,
P. Suter, Schleebaum.
Turnen.
Bezirk. Odenwaldgau.
Die Jugendwettkämpfe des 2. Bezirks des Odenwaldgaues ſind dem
Turnverein Habitzheim übertragen. Sie finden am 7. und 8. Auguſt
ſtatt. Alle Vorbereitungen ſind getroffen, um den Wettkämpfen einen
flotten Verlauf zu ſichern. Es meſſen ſich über 400 Turner und
Tur=
nerinnen im friedlichen Kampfe um den Eichenkranz. Am Samstag
be=
wegt ſich ein Fackelzug ſämtlicher Vereine nach dem Feſtplatz; dortſelbſt
Vorführungen von Muſterriegen, Pyramiden und Reigen.
4. Bezirk, Main=Rheingau, D. T.
Die Meldungen zu dem am Sonntag, den 8. Auguſt d. J., in Ober=
Ramſtadt ſtattfindenden Jugendwett=Turnen, verbunden mit
Meiſter=
ſchaftsturnen an den Geräten, ſind äußerſt zahlreich (annähernd 400)
eingegangen. Die Meldeliſte der für das Meiſterſchaftsturnen
gemelde=
ten 400 Wett=Turner weiſt Namen auf, die zu erkennen geben, daß ein
ſehr intereſſanter Kampf zu erwarten iſt. Dem Verteidiger des
Meiſter=
titels wird die Arbeit nicht leicht gemacht werden, denn es haben ſich
doch im Laufe des Jahres Kräfte entwickelt, die unbedingt beachtet
wer=
den mſſen. Daß beim diesjährigen Gauturnfeſt in Eberſtadt nicht
weni=
ger als fünf erſte Sieger Angehörige des 4. Bezirks ſind, beſagt
eben=
falls, daß jedem Turnerfreund ein hochwertiger turneriſcher Genuß bei
den Meiſterſchaftskämpfen ſicher iſt. — Die Jugendwettkämpfe werden wie
immer ihre eigene beſondere Wirbung auf jeden Zuſchauer ausüben. —
Das Meiſterſchaftsturnen wird am Samstag, den 7. Auguſt, abends
8 Uhr, im Saale von K. Suppes ausgetragen, während die
Jugendwett=
kämpfe Sonntag, den 8. Auguſt, vormittags 8 Uhr, nach
vorausgegange=
nem Gottesdienſt auf dem Wettkampfplatz bei der Turnhalle, ſtattfinden,
„Gut Heil!”
3. Jugendtreffen der Deutſchen Turnerſchaft in Hirſchberg.
Zum dritten Male trifft ſich am kommenden Sonntag die deutſche
Turnerjugend in Hirſchberg. Die Jugendtreffen in Weimar mit 8000
Teilnehmern und in Marburg mit etwa 18000 waren die Etappen der
Turnerjugendbewegung, die heute eine große Stärke erreicht hat, und
deren Anhängerſchar nach Hunderttauſenden zählt. Das diesjährige
Jugendtreffen iſt nach dem Oſten, nach Hirſchberg, verlegt worden.
Wohl mag wegen der weiten Anfahrt aus Weſt= und Süddeutſchland
die Beteiligung etwas beeinträchtigt ſein, dennoch wird das 3.
Jugend=
treffen eine machtvolle Kundgebung für das Deutſchtum überhaupt und
für den deutſchen Turngedanken im beſonderen werden. Es wird mit
einer Abendfeier am 31. Juli und Tieabenden beginnen. Am Sonntag
vormittag findet in der Gnadenkirche eine Morgenfeier ſtatt, bei der
der Jugendwart der Deutſchen Turnerſchaft, Dr. Neuendorff, die
Feſt=
anſprache halten wird. Dann gehen auf den Sedanwieſen und auf dem
Turnplatz des Kavalierberges Jahnfeiern vor ſich; mittags erfolgt ein
großer Feſtzug aller Teilnehmer durch die Stadt und die landſchaftlich
herrlich gelegene Sattlerſchlucht, zu der bei Boberröhrsdorf gelegenen
Feſtwieſe. Freiübungen, Spiele, Staffelläufe, Volkstänze, Wettſingen
uſw. werden hier abgehalten und vereinen die Jugend in fröhlicher,
tur=
neriſcher Arbeit. Am Abend ſammelt eine kurze Schlußfeier die Jugend
noch einmal auf der Sedanwieſe, wobei auf den umliegenden Höhen
Feuer abgebrannt werden. Am Montag werden dann zahlreiche
Turn=
fahrten in das Rieſengebirge unternommen, um die Teilnehmer mit den
Schönheiten der ſchleſiſchen Landſchaft vertraut zu machen. Die
Ver=
anſtaltung dürfte zu einer der größten Kundgebungen der deutſchen
Jugend= und Turnbewegung ausgeſtaltet werden und lebhaften
Wider=
hall nicht nur bei der geſamten Turnerjugend, ſondern auch beſonders
bei dem hart um ſein Daſein ringenden Deutſchtum im Oſten finden.
Handball..
„Heſſen”, V.f.L.—Turngeſellſchaft Eberſtadt.
Nachdem „Heſſen”, V.f.L., ſich durch einen glänzenden Sieg über
ſeinen ſtärkſten Gegner, die erſte Mannſchaft des Sportvereins 98
Darm=
ſtadt, die Spitze im Südweſtdeutſchen Turnverband erkämpft hat, hat es
noch zwei leichtere Spiele auszutragen, und zwar eines gegen die Tgſ.
Eberſtadt und eines gegen Turn= und Sportverein Langen. So
emp=
fängt denn die erſte Heſſenmannſchaft am kommenden Sonntag die
gleiche der Tgſ. Eberſtadt. Das Spiel findet nachmittags 3 Uhr auf
dem Heſſenplatz an der Rheinſtraße ſtatt.
Waſſerball.
Jung=Deutſchland—Erſter Frankfurter Schwimmklub.
Jugendmann=
ſchaften.
Am kommenden Sonntag nehmen die Jugendverbandsſpiele im
Gau I des Kreiſes V (Süddeutſchland) ihren Anfang. Gemeldet haben
folgende Vereine: Jung=Deutſchland und Heſſen Darmſtadt, Erſter
Frankfurter Schwimmklub und Frankfurter Schwimmverein. Das Spiel
Jung=Deutſchland—Erſter Frankfurter Schwimmklub beginnt um halb
12 Uhr. Die Darmſtädter Mannſchaft tritt in dieſem Sdiel ohne ihren
beſten Mann, Förſter, an und wird daher in folgender Aufſtellung
ſpielen: Wagner; Hirſchauer, Leyerzapf; Müller; Federlin H.,
Lau=
mann, Schmeider. Die Jugendverbandsſpiele werden ein gutes
Trai=
ning für Jung=Deutſchland ſein, da die Mannſchaft auf dem
Göppin=
ger Kreisjugendfeſt in 14 Tagen an den Waſſerballſpielen teilnehmen
wird. Es werden vorausſichtlich noch 2 Mannſchaften von Jung=
Deutſch=
land am Sonntag ſpielen, ſo daß ein Beſuch des Spieles nur empfohlen
werden kann.
Leichtathletik.
Osborne amerikaniſcher Zehnkampfmeiſter.
Nach den Meiſterſchaften in den Einzeldiſziplinen kam jetzt auch die
amerikaniſche Zehnkampfmeiſterſchaft zum Austrag, die wie
vorauszu=
ſehen, dem vielſeitigen Harald Osborne nicht zu nehmen war.
Immer=
hin erreichte der Amerikaner bei weitem nicht die hohe Punktzahl des
neuen Weltrekordmannes Yrfölä=Finnland. Der Finne hält den
Welt=
rekord mit 7831,03 Punkten, während Osborne nur 7187,832 erzielte.
Von Intereſſe ſind die Reſultate in den einzelnen Wettbewerben, die
zeigen, daß der Amerikaner nicht überall ſeine volle Leiſtungsfähigkeit
entfalten konnte, ſo namentlich im Hochſprung, ſeiner eigentlichen D0, wo er „nur” 1,88 Meter erreichte. Die Reſultate ſtellen ſich wie
folgt: 100 Meter: 11,8 Sek.; Weitſprung: 6,72 Meter; 110 Meter
Hür=
den: 16,4 Sek.; Kugelſtoßen: 11,24 Meter; Diskuswerfen: 36,29 Meter;
400 Meter: 53,6 Sek.; Hochſprung: 1,88 Meter; Stabhochſprung: 3,354
Meter; Speerwerfen: 46,77 Meter; 1500 Meter: 5:07,2 Min.
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Nummer 210
Samstag, 31. Juli
Die außerordentlich günſtigen, teilweiſe ſogar übertrieben
günſtig anmutenden Situationsberichte vom deutſchen Kohlen=
und Eiſenmarkt ſowie die Nachricht, daß das Zuſtandekommen
des internationalen Stahlabkommens dicht bevorſtehe, haben zu
einer Unterbrechung der Sommerruhe an der Börſe geführt. Die
Vermutung, daß es ſich hier wiederum einmal um die
Vorbe=
reitung des Marktes für die Einführung der Vereinigten
Stahl=
werke=Aktien handelt, iſt nicht ganz von der Hand zu weiſen.
Falls dies zutreffen ſollte, ſo hat die Kampagne vollen Erfolg
gehabt, da im Laufe weniger Tage Montan=Aktien eine
Steige=
rung um 10 bis 20 Prozent zu verzeichnen hatten, wobei eine
Beteiligung des großen Publikums in größerem Umfange erſt in
den allerletzten Tagen zu bemerken war. Dieſe Bewegung übte
auch auf die anderen Märkte ihre Einwirkung aus, ſo daß man
von einer allgemeinen Sommerhauſſe, wenigſtens ſoweit es die
am Terminmarkt gehandelten Werte anbelangt, ſprechen kann.
Angeſichts des weniger klaren Communiqués über die letzte
Auf=
ſichtsratsſitzung der J. G. Farben=Induſtrie wollen die Gerüchte
über weitere Ausdehnungspläne dieſer Geſellſchaft nicht
ver=
ſtummen. So ſpricht man neuerdings von einem Uebergang der
Roſitzer Braunkohlenwerke auf die Riebeck’ſchen Montanwerke,
Auch dem Dementi der Deutſchen Erdöl=A.=G. in bezug auf die
Verhandlungen mit der J. G. Farben=Induſtrie wird wenig
Glauben geſchenkt. Sicher ſcheint ſoviel zu ſein, daß in Kürze
die J. G. Farben=Induſtrie eine Kapitalerhöhung vornehmen
wird und dieſe wenigſtens größtenteils zum Werkausbau
be=
nutzen wird. Es muß daher auch ein Bezugsrecht der Aktionäre
hierbei zu erwarten ſein. Auch auf Bankaktien, die nach der
letzten Hauſſe zeitweiſe recht ſtill lagen, hat ſich neuerdings dieſe
Bewegung übertragen. Es ſcheint ſich hier eine gewiſſe Rivalität
einzelner Großbanken in bezug auf den Börſenkurs bemerkbar
zu machen. Jedenfalls liegen Anzeichen dafür vor, daß dieſe
Be=
wegung von den Banken ſelbſt ſtark unterſtützt wird. Bei Deutſche
Bank=Aktien insbeſondere regt die Mitteilung an, daß die
ſeiner=
zeit nach Amerika verkauften 40 Mill. RM.=Aktien nunmehr im
Inlande placiert werden ſollen. Man ſieht hierin die Abkehr
von dem Gedanken, für die Aktien einen Auslandsmarkt zu
ſchaffen und ſomit des Vertrauen der Bankleitung zur Stabilität
des deuiſchen Kapitalmarktes. Der Kaſſamarkt vermag immer
noch von der Hauſſe=Stimmung an den Termin=Märkten zu
pro=
fitieren, und die Diskrepanz zwiſchen der Bewertung der am
Terminmarkt gehandelten Aktien und der anderen wird immer
augenfälliger. Es dürfte ſchließlich auch im Intereſſe der
Groß=
banken liegen, wenn ſie die anlageſuchende Kundſchaft in
grö=
ßerem Maße auf dieſe Tatſache hinwieſen.
Es hat den Anſchein, als wenn der Ultimo wieder
außer=
ordentlich leicht überwunden werden ſollte. Die Notierungen am
Markt für tägliches Geld haben zwar ein wenig angezogen,
täg=
liches Geld bleibt aber bisher immer noch reichlich angeboten,
was angeſichts der Geldzuflüſſe aus dem Auslande infolge der
dort placierten Anleihen nur zu begreiflich iſt. Lediglich am
Privatdiskont=Markt zeigt ſich neuerdings etwas mehr Nachfrage,
was zu einer Heraufſetzung des Privatdiskont=Satzes für kurze
Sichten um ¼ Prozent geführt hat. Dieſe ſtärkere Nachfrage
dürfte mit dem in die erſten Auguſttage fallenden
Zahlungs=
termin auf die Reichsbahn=Vorzugsaktien im Zuſammenhang
ſtehen. Des weiteren fällt im Auguſt eine erneute
Inanſpruch=
nahme des deutſchen Kapitalmarktes durch die Auflegung der
zweiten Tranche der Reichspoſt=Anleihe. Augenſcheinlich läßt
man dieſe zweite Tranche der erſten ſo ſchnell folgen, um im
Herbſt freie Hand für die kommende große Reichsanleihe zu
Haben.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 30. Juli.
Im vorbörslichen Verkehr ſchien es heute, als ob ſich die feſte
Ten=
z der Börſe ohne Unterbrechung behaupten, bzw. fortſetzen könne.
G. waren bis auf 256½, Phönix bis faſt 120 und Gelſenkirchen bis
69¾½ hinaufgehandelt worden. Dann kam aber zur erſten Notiz auf
Ultimoglattſtellungen und auf Realiſationen infolge der zweitägigen
Interbrechung des Börſengeſchäfts etwas Material heraus, was einen
iemlich ſcharfen Kursrückgang gegenüber den vorbörslichen Kurſen zur
Folge hatte. J=G. verloren faſt 3 Prozent und die meiſten
Montan=
verte 1½ bis 2 Prozent. Elektro= und Schiffahrtswerte waren wieder
ehr vernachläſſigt, aber ebenfalls leicht abgeſchwächt. Auf dem
Banken=
narkt erhielt ſich das Intereſſe für Danatbank und Deutſche Bankaktien,
vährend beſonders Commerz= und Privatbank zur erſten Notiz
ange=
ſoten wurden und 2 Prozent verloren. Bald nach Feſtſetzung der erſten
cotierung und nachdem die Ultimoglattſtellungen erledigt waren, zogen
ie Kurſe allgemein wieder an. Das Geſchäft wurde auch etwas
leb=
after, ſo daß die geſtrigen Abendhörſenkurſe bald wieder erreicht
wer=
en konnten. Deutſche Anleihen und ausländiſche Renten blieben
ver=
achläſſigt, aber knapp behauptet. Im Freiverkehr blieb die Stimmung
zeiter ſtill. Becker=Stahl 22½, Benz 85.— Brown Boveri 115.—,
entrepriſe 7.— Geld Chem. Andrae 61.—, Frankf, Handelsbank 85.—,
growag 60.—, Unterfranken 90.— Ufa 44½, Im weiteren Verlauf
kon=
entrierte ſich das Geſchäft auf Schiffahrtswerte, J.=G=Aktien, Deutſche
Jankanteile und Rütgerswerke. Lloyd zogen um 4½ Prozent
gegen=
ber der erſten Notiz an. J.=G.=Werte konnten ſich weiter auf 256.— er=
holen. Deutſche Bank wurden mit 170.— gehandelt und Rütgerswerke
konnten den geſtrigen Abendkurs um weitere 2 Prozent überſchreiten.
Auf den übrigen Gebieten überwogen ſpäter wieder neue
Abbröcke=
lungen der Kurſe bei ganz geringem Geſchäft. Kriegsanleihen gaben
ſchließlich auch etwas nach. Am Deviſenmarkt konnte ſich die geſtern
abend eingetretene leichte Befeſtigung des Franken behaupten. London—
Paris 201½—202½, London—Brüſſel 190½, London—Mailand 149½.
Der Geldmarkt war heute etwas verſteift. Tägliches Geld 6 Prozent.
Es dürfte ſich hier aber nur um eine vorübergehende Erſcheinung
han=
deln und nach der Abwickelung des Ultimogeſchäfts wird der Geldmarkt
wieder ſehr flüſſig werden.
An der Nachbörſe haben bereits die Aktienwerte erneut angezogen
und an der Abendbörſe ſetzte ſich die Kursſteigerung fort. Der morgige
Börſenausfall legte der Kuliſſe abſolut keine Zuruckhaltung auf,
viel=
mehr war die Umſatztätigkeit recht lebhaft.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 30. Juli.
Nach den jüngſten Kursſteigerungen verlief die heutige Börſe zum
erſten Mal wieder ruhiger, da aus den Prämienerklärungen einige
Ware herauskam und gleichzeitig die heutige Börſe infolge des
mor=
gigen Ruhetages die letzte in dieſer Woche iſt. Die Spekulation legte
ſich daher Zurückhaltung auf, ſo daß die Kursbewegungen zunächſt zum
Stillſtand kamen und die erſten amtlichen Notierungen nur unweſentliche
Veränderungen gegen den letzten Tag aufwieſen. Lediglich am
Bank=
aktienmarkt ſetzte ſich der Kampf um die höchſten Kurſe fort. Eine
Son=
derſteigerung von mehreren Prozenten hatten Rüttgerswerke
aufzu=
weiſen. Die Gerüchte über eine bevorſtehende Transaktion mit der
Farbengruppe wollen nicht verſtummen. Außerdem verlautet, daß ſich
bei der Geſellſchaft im laufenden Jahr das Geſchäft gehoben habe. Die
mit den Rüttgerswerken zuſammenhängenden Erdölaktien profitierten
hiervon nichts. Im übrigen lagen infolge der allgemeinen
Zurückhal=
tung beſondere Kursveränderungen zunächſt nicht vor. Am Geldmarkt
war der Bedarf ſtärker, wurde aber durch ein halböffentliches Inſtitut
befriedigt. Die Geldſätze ſtellten ſich unverändert auf 5 bis 6 Prozent
für Ausleihungen bis morgen und 5½ bis 7 für Ausleihungen auf einige
Tage über den Ultimo hinaus und 5½ bis 6½ Prozent für
Monats=
geld. Am Deviſenmarkt erholten ſich die lateiniſchen Valuten gegen
das Pfund auf 201¾ für Paris, 191½ für Brüſſel und 149¼ für
Mai=
land. — Im einzelnen eröffneten die Terminaktien durchſchnittlich
be=
hauptet. In der Kuliſſe wurde zum größten Teil bereits per Medio
Auguſt gehandelt, während die amtlichen Terminnotierungen noch auf
Ultimo Juli lauteten. Montanwerte eröffneten etwa auf geſtriger
Schlußbaſis. Kaliaktien konnten ſich leicht befeſtigen, chemiſche Werte
lagen überwiegend freundlich. Rüttgers 109, gegen geſtern 103½
Elektroaktien ruhig, aber widerſtandsfähig. Nebenwerte ſogar feſter,
u. a. Lahmeyer um 2 Prozent, Geſellſchaft für elektr. Lieferungen um
2 Proz., Akkau um 2 Prozent. Am Bankaktienmarkt zogen
Mittel=
deutſche um 4/s, Diskonto um 1½, Kommerzbank um ½, Barmer um
2 Prozent an. Nur Darmſtädter minus 2. Schiffahrtsaktien freundlich.
Norddeutſcher Lloyd plus 2½. Im übrigen gewannen noch Zellſtoff
Waldhof 2 Proz., Deutſch=Atlantik pl. 2½, Stöhr nach der letzttägigen
Schwäche 2 Proz., Löwe weiter 2¾ Proz. Heimiſche Staatsrenten
bröckelten weiter mäßig ab.
Im weiteren Verlauf der Börſe wurde die Tendenz unter Führung
von Spezialwerten feſter. Intereſſe beſtand beſonders für
Schiffahrts=
aktien, von denen Nordd. Lloyd bis 139 anzogen. Bekanntlich findet
in den nächſten Tagen die Generalverſammlung ſtatt, in der wichtige
Mitteilungen erwartet werden. Die Aufwärtsbewegung der Bankaktien
ſetzte ſich unvermindert fort. Privatdiskont, kurze Sicht 4¾ Proz.
lange Sicht 4½ Proz. Die Börſe ſchloß die Woche in feſter Haltung.
Auch nachbörslich fanden noch am Terminmarkt regere Umſätze ſtatt.
Vor allem in Bankaktien, Schiffahrtswerten und einigen Spezialwerten.
Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Bamaa=Meguin
Berl E. W. Vorzug.
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohlen=Briketts
Bremer Vulkan. .
Bremer Wolle
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl ..."
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung. . .
J. G. Farben .."
R. Friſter ......"
Gaggenau Vorz..
Gelſenk. Gußſtahl.
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen".
Han. Maſch. Egeſt. .
Hanſa Dampſchf. . . .
Wir 16.375 17.— 123.— 123.25 Roſitze 62.5 60.5 134.75 135.5 MNütgerswer 104.— 109.875 255.— 255.75 Sachſenwe 84.— 84.875 Mde 53.— Sächſ. Gußſtah 94.25 94 25 47.— 48.— Siemens Gla= 127.5 123.75 6.— 26.— Ver. Lauſitzer Glas. 10;.5 104.75 156.875 160.— Volkſtedter Porzell. 40.— 39.5 137.— 137.— Weſtf. E. Langendreer st. — 63.— 72.— Wittener Gußſtahl 61.— 64.— 158.— 160.— Wanderer=Werke.... 148.5 1143. 75
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Lslo ....."
Kopenhagen
Stockholm..
Helſingfors.
ſtalien ...
London.
New=York..
Paris..
Schweiz
Spanien".
23. 7.
Geld /Brie
133.59/153.01
1.70
j0.33 10.37
91.881 52.14
Uett.6
112. 23112.54
.548 10.5331
13.56 13.60
*0.391 20.3431
4.735 1.235
9.91 9.3-
31. 14 81.3
64.17 64.33
39. 7.
Geld / Brie
31.08/ 92 1: Japan .....
10.55 19.59 Belgrad
1.195/ 4.205/Danzig .
10.085/0 125fAthen ..
81.13/ 81 34ganada .
6i. 52 64 68Uruguah
188.57/158 9:WienD.,Oſt. ab
1.698 1. 732/Prag .........
10 57 19 61Budapeſt. . ....
111.-6111.54 Rio de Janeir
112.26 112.59 Bulgarien..
13.50 13.54 Konſtantinopel.
20.393 20.756/Liſſabon..
7.
Brief
59.49
12.45
1.931
C.64;
3 04
7.71
N45521 505
81.30
1.81
4.203
4 155/ 3.165
Die Zinſenquote der Reichsbank.
Die vom Reichsbankdirektorium im Mai durch Vermittelung der
Reichsbankanſtalten angeſtellten umfangreichen Erhebungen über die
Höhe der Zinſen, welche im Bankverkehr zur Berechnung gelangen,
haben ergeben, daß im allgemeinen ein angemeſſener Abbau des
Zinſen=
niveaus entſprechend der eingetretenen Erleichterung des Geldmarktes
und der vorgenommenen Diskontermäßigungen der Reichsbank bei den
Privatbanken und den ſonſtigen Geldinſtituten erfolgt iſt. Demnach iſt
feſtzuſtellen, daß die dauernden Bemühungen der Reichsbank einen
ent=
ſprechenden Erfolg gezeitigt haben, zumal ja auch die Konkurrenz der
Kreditinſtitute untereinander und mit den ausländiſchen Geldgebern
nach derſelben Richtung wirkte. Die örtlichen Bankvereinigungen haben
im allgemeinen ihre Konditionen teils von ſich aus, teils nach
Ver=
handlungen, die die Reichsbankanſtalten mit ihnen geführt haben, den
von der „Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers feſtgeſetzten
Normalſätzen angepaßt. Auch in der Berechnung von Proviſionen und
ſonſtigen Nebenſpeſen ſind Erleichterungen erzielt worden. Die den
Vereinigungen nicht angeſchloſſenen Banken und Bankiers,
Kommunal=
banken, Sparkaſſen, Kredirgenoſſenſchaften und ähnliche Kreditinſtitute
haben ſich überwiegend gleichfalls mit ihren Bedingungen entſprechend
angepaßt. Im weſentlichen iſt es nur noch eine Anzahl kleinerer
In=
ſtitute — meiſt ländliche Genoſſenſchaften und ländliche Sparkaſſen,
ver=
einzelt auch private Bankgeſchäfte — in entlegeneren, der Einflußnahme
der Reichsbank weniger zugänglichen Gebieten, bei denen noch mehr
oder weniger Mißſtände in der Zinsgebarung feſtgeſtellt wurden. Zur
Abſtellung derſelben ſind Verhandlungen mit den betreffenden
Spitzen=
verbänden im Gange, wie überhaupt die Reichsbank der Frage der
Ent=
wickelung der Kreditkoſten und der Zinsſpanne auch weiterhin die größte
Aufmerkſamkeit ſchenkt. Die Bemühungen der Reichsbank können ſich
naturgemäß nur auf die Geſtaltung der allgemeinen Zins= und
Speſen=
ſätze richten. In die Kreditvereinbarung des einzelnen Kreditnehmers
einzugreifen, iſt die Reichsbank nicht in der Lage, da die
Kreditgewäh=
rung ſchließlich ein Vertrauensgeſchäft iſt, welches nur nach
Einzelumſtän=
den beurteilt werden kann, ſo daß für alle Kreditgeſchäfte gleichmäßige
Konditionen ſelbſtverſtändlich nicht zu erreichen ſind.
Der Stahlpaft perfekt.
Nach einer Drahtung des Pariſer Vertreters der „K. Vztg.” wird
in Paris die aus Deutſchland nach Paris gelangte Nachricht über die
Gründung eines zentraleuropäiſchen Stahl= und Eiſenkartells beſtätigt.
Das Publikum ſei ſich vorläufig über Bedeutung, Ausmaß und innere
Organiſation dieſes größten aller europäiſchen Truſte noch ziemlich im
Unklaren. Man glaube jedoch, daß der Unterzeichnung der Verträge
durch die Beteiligten am 12. Auguſt in Düſſeldorf bzw. Luxemburg
nichts im Wege ſtehe. Auf franzöſiſcher Seite ſeien ſo gut wie ſämtliche
Produzenten von Eiſen und Stahl dem Kartell angeſchloſſen,
insbeſon=
dere das Kartell des Forges ſowie der lothringiſche Induſtriebezirk und
die Erzgruben und Hütten in der Normandie. Nach Beſeitigung der
letzten Widerſtände, insbeſondere von ſeiten Luxemburgs, ſeien die
Produktionspoſten der einzelnen Länder feſtgeſetzt nach der
Durchſchnitts=
produktion der erſten Monate des Jahres 1925. Mit Rückſicht auf die
damals nicht unerhebliche deutſche Produktion ſei dieſer Stichtag nicht
ungünſtig für die deutſchen Werke. Für die franzöſiſchen Kolonien ſeien
der franzöſiſchen Produktion gewiſſe Sonderrechte zugeſtanden worden,
Andererſeits würden die deutſchen Gruppen beſtimmte Mengen
fran=
zöſiſchen Erzes jährlich abnehmen. England trete vorläufig dem
Kar=
tell infolge der augenblicklich herrſchenden induſtriellen Schwierigkeiten
noch nicht bei. Seine ſpätere Beteiligung ſei jedoch bereits vorgeſehen.
Auch ſollten der engliſchen Produktion in den engliſchen Kolonien,
Kron=
ländern und Dominions gewiſſe Zugeſtändniſſe dergeſtalt gemacht
werden, daß die dem zentral=europäiſchen Stahl= und Eiſentruſt
ange=
ſchloſſenen nicht engliſchen Werke ſich verpflichten, ihre Offertpreiſe in
dieſen Ländern in beſtimmtem Prozentſatz über den rein engliſchen
Offerten zu halten.
Ermäßigte Mehlzölle ab 1. Auguſt. Nachdem am Donnerstag der
Reichsrat die Vorlage der Reichsregierung auf ermäßigte Mehlzölle
an=
genommen hatte, beſchäftigte ſich am Freitag der handelspolitiſche
Aus=
ſchuß des Reichstages mit dieſer Materie. Nach ausgedehnter Debatte
ſtimmte er der Regierungsvorlage endgültig zu, ſo daß ſie am 1. Auguſt
in Kraft treten kann. Sie bringt für Mehl und Müllereierzeugniſſe
aus Hafer und Gerſte einen Zollſatz von 14 Mavk und für anderes Mehl
und Müllereierzeugniſſe einen ſolchen von 10 Mark pro Doppelzentner.
Mit der Annahme dieſer Vorlage werden die vom Reichstag
beſchloſ=
ſenen autonomen und erheblich höheren Mehlzollſätze einſtweilen
ausge=
ſetzt, und zwar ſollen dieſe ermäßigten Mehlzölle von der
Reichsregie=
rung nur im Einverſtändnis mit dem Reichsrat und dem zuſtändigen
Reichstagsausſchuß außer Kraft geſetzt werden können.
Die Arbeiten des Reichskalirates. Wie verlautet, befaßt ſich die vom
Reichskalirat zur weiteren Prüfung der Kalipreisfrage eingeſetzte
Kom=
miſſion auch mit der Unterſuchung, ob und wieweit das
Kaliwirtſchafts=
geſetz den jetzgen veränderten Verhältniſſen der Kaliinduſtrie
entſpre=
chend abgeändert werden kann. Es wird darauf hingewieſen, daß durch
die zwangsweiſe Regelung der Kaliwirtſchaft insbeſondere das
Durch=
halten unrentabler Betriebe und durch die Uebernahme und
Verzin=
ſung einer Quote für die leiſtungsfähigen Werke eine Belaſtung entſtehe.
Neue Umſatzſteuerentſcheidung des Reichsfinanzhofes. In der Frage
der Umſatzſteuer liegt eine neue wichtige Entſcheidung des
Reichsfinanz=
hofes vor, die ſich im Gegenſatz zu der bisherigen Rechtſprechung ſtellt.
Es handelt ſich um den Frachtabzug vom umſatzſteuerpflichtigen
Ent=
gelt bei Frankolieferung. Das erläuterte Gutachten kann vom
Zentral=
verband des Deutſchen Großhandels, Berlin, bezogen werden.
Berzelius Metallhütten A.=G., Frankfurt a. M. Nachdem die
Zu=
laſſungsſtelle infolge des Umtauſches der Berzelius Metallhütten=Aktien
in Aktien der Metallbank und Metallurgiſchen Geſellſchaft A.=G, ihre
Zu=
laſſungsbeſchlüſſe vom 31. 1. 1913, 13. 2. 1922 und 4. 9. 1923,
zurück=
gezogen hat, wird die Notierung der Aktien der Berzelius Metallhütten
.=G. mit Wirkung vom Montag, den 2. Auguſt 1926, ab eingeſtellt.
4.
Dun LoB0.
Staatspapiere
a)Deutſche
26 Reichsanleihe
%6 Reichsanleihe
Mar=Schatzanw.
chatzanw. 23
.Schatzanw. 24
z½IVund
D WI.-
D. Schu
parprämie
% Preuß. K
Baden,
1590
6Bahern ..
6% Heſ. unt. 2
Württ, alte
Sonſtige,
2uropäiſch
v. 1913
2 Oſt, Schatz. 141
14% Oſt. Goldr.
41/5% „ Silberr.
4% „einh. R. (kon.
0.49751 3% Port. (Spz.) II.
5% Num. am. R.03
4½% Gold. 13
am. konv
am.05
5.51
0.27
0.47
0.46
0.48
0.46
0.45
0.37
0.43
0.45
8.45
9.2(
161.
AAa
20 Türk. (Adm. 03
(Bagd.) I
GBagd III,
A.
1911 Zoll. 13.5
4½% Ung. St. 1913/ 16.25
4½% „ St. 1914 18.9,
„ Goldr.
St 10
7.
„ Kronr.
2.01
„ Eiſ. Tor 23
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. inn 22‟
äuß. 99
Gold. 04
„ konf inn.
½% Irrigat. 33.5
5% Tamaulipas
Sachwert=
Schuld=
verſchreibunge:
Mil Zinsberech
nung
6% Doll. Gold. 1932/ 96.75
9o.0.193 96.25
% Frt.=Hyp.=B.
Goldpfdbr. R.1. 98
%o Frkf. Hyp.=B
Reihe 2/98.5
%o Fkf. Pfandbr. B.
Gold Reihe 21 82
Em. 31 99
eck. A6. 6ft
8% Pfälz.=Hyp.=Bk.
241 98
% Rh.=Hyp. Gd.24/ 99
O Rhein=Main=
Donau. Gold 2
Ohne
Zins=
berechnung
6% Bd.=Bd.=Hz. 23
Bow. Kohl. 23
Fr. Pf. Bk. G.
6% Großkr. Mannh
Kohl. 23
6% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
28
% Roggen 23
88 Mannh. Stadt=
.K
Kohl
62 Offenb. Holz
52 Pfälziſche=Hpp
Bk. Gld 24
Pr. Kaliw.
Pr. Roggenw.
% Rh. H. B. Gd. 24
% Sächſ, Brk. 23.
% Roggenw.2:
5% Südd Feſt=B.G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr Vereinsb.
Bayr Handelsb
Bahr. Hyp.u. Wech
Frrf. Hyp.=Bk.
Frtf. Pfandbr.=B1
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining Hyp.=B
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß Pf.br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=B....
Aie
2.15
14
18.72
NA
5.90
7.10
16.40
14.45
11.15
12.75
10.25
9.25
11.9
9.925
11.10
Staatl. ob. prob.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn.
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
5% Oſt. Südb. (L.)
2,6% Alte „
2.60 Neue
4%0 Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. „ 9. E.
3% Oſt. „ 1885
3%Oſt. „ Erg. Net
4% Rud. Silber
4% Nud. Salzkg.
4½% Anat S.1
4½% Anat. S. II
4 ½% Anat., S.III
3% Salon. Monaſt
59 Tehuantepec.
4½%
Bant=Aktien
Allg. D.=redit.
Bad. Bk.
Bk ſ. Brauind.
Barmer Bando.
Bay. Hyp.:.Wchi 133.5
Berl. Handelsge
Comm.u. Priuatb 1138
Darmſt. u. Nat.=Bi 1187
Deutſche Bant 170.75
D. Eff. u. Wchſ.=Bf. 1105-25
Hyp.=Bk. Mein.
D. Bereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.. ...
Frankf. Bk. .....
5.20
12.5
17.5
17.5
6.23
5.40
20.25
17.75
116.25
142
118
111
90.5
153.5
139.25
14.5
Frkſi. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfdbr.=Bk..
Gotha Grundkr. Bk.
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Oſterr. Creditanſt
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbank=)
Rhein. Creditb! .
Rhein=Hyp.=Bk .
Südd. Disc.=Geſ.
Wiener Bankvereit
Bergwerks=Akt.
Berzelius
Bochum. Bergb.
Buverus.. . . . ."
Dt. Luxemburg .. .
Eſchw. Bergw... . /130
Gelſenkirch. Bgw...
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb.
Genußſchein.
Kali=Aſchersieb 137
Kali Salzdetfurt /159
Kali. Weſterregln
Klöcknerwerke. 118.75
Mannesm.=Röhr 129.5
Mansfelder
Oberbedarf
Obſchlen. Eiſ.(Caro)
Otavi=Ant.
Phönix=Bergb. 119
Rhein. Braunk. 1172
Rhein Stahlw. 140.
Rombach. Hütte
A. Riebe4 Montan
Tellus Bgb.
Ver. Laurahütte 59.25
Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh.
Henninger . . . . . 155
Löwenbr.=München 220
11
117.5
125
127
7.20
114.75
159
118
121
129
5.25
49
144.5
93.75
148.7
170
153
139
143
113,
71.7
78.5
30.
17
Mainz. Aktien
Schöfferhof (Bind.)
S hwarz=Storchen
Werger
Akkum. Berlin
Aöler & Oppenh.
Adlerw (v. Kleyer
A. E. G. Stamm
6% A. E. G. Vig.4
5% A. E. G. Vjg.B.
Amme Gieſecke
Aſchaff. Zellſtoff.
Badenia (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl
Bad. Uhren. Furtw.
Bamag=Meguin
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El.....
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
ement Heidelb.
ement Karlſtadt
Cement. Lothr.
Them Albert.
Chem Brockh.
Chem. Milch
Daimler Motoren
Dt Eiſenhundel
Deutſche Eroö"
D. G. u. Silb. Schein.
Dingler Maſch
Dreso. S hnellpr 1113
Dürrkopp
Dürr. Ratingen
Dyckerhoff EB.
Eiſenw. Kaiſerst.
Eiſenw 2. Meyer
Ei. Lieferung
El. Licht- u. Kraft
Elf. Bao Wolle.
Emag
Email. Ulrich
Enzinger Werke.
221
125
122
79.3
142.2
83
73.5
109
102
25.25
43.75
45‟
49.5
133
65.9
64
10
123
39
0.241)
36
ſſlinger Maſch:
Ettlinger Spinn.
Faber Bleiſtift
Faber & S hleicher
Fahr, Pirmaſens
Farbenind. J. G
Felten E Guilleau.
Feinmech (Jetter
Feiſt. Sekt
Frantfurter Gas
Frankfurter Hof.
Frrf .M Bof u.*
Fuchs Waggon
Beiling E Cie.
Hermania Linol..
Belſent. Gußſt.
Goldſchmidt. Th.. .
Hotha Waggon ..."
Greffenius
Britzner, Maſch.
Grün & Bilfinge
afenmühle, Frkf
Hammerſen
Hanfw., Füſſen
Hartm E Braun
Heyligenſtaeot.
Hilpert, Armatur.
Hindrichz=Aufferm
Hirſh Kupfer
Doh=Tiefbau
volzmann".
Holzvert. Ind.
öydrom Breslau
Fnag".
Funghans
Kumn.ig Kaiſersl
arlsruher Maſch
Larſtadt R.
Rlein. Sh. &Becker
Knorr, Heilbronn .
Konſerv. Braun ..
Kraus Lokom.
Lahmeyer
Lech. Augsburg . . . 1100.5
13
53.25
39.75
255
72.I
32.5
74.5
0.705
6 5.25
170
92.5
92
114
37.23
124.7
Men Rate
Spicharz.
Lingel Schuhw.,
Vöhnberg. Mühle
Lud vigsh. Walzm.
Lüdenſcheiv Metal
Zuther, Mühlenb
Lux Induſtrie
Miinkraft Höchſt
Metallgeſ. Frkf. ...
eher Dr. Baul.
iag. Mühlenb.. . ."
Moenus Stamm. .
torenf Deutz.
tororenf. Oberurſ.
Neckar). Fahr;.
Neckarw. Eßlingen.
Beters Union
fälz. Näh Kayſer
Philipps.
Porzellan Weſſel
Prometh. Frkf.
ſtein Gebb. Schall
Rhein. Elektr.
Rhein. Metall=V
Rikforth
Kütgerswerke
S hleusner
....
S hneid. E Hanau.
S hnellpr Frank.,
S hramm Lackf
Shrift Stempe
S hute Elektr. 1125
S hußi Veiſel
S huhf. Her;
Shultz Grünlack.
Seilino, Wolff
Sichel & Lo..
Siemens Glas
Siemens & Harlske.
Slido Immob.
Thür. eleftr. Lief 82
Uhren Furtwängl.
Veithwerke
Ver.f. Chem. Ind.. .
110.5
45.25
52
32.25
a3
15
52.25
63.10
13.25
33
50
49.45
3.10
127
169.5
53.75
25.2:
61
50.75
d. Olfbr. Mann.
Ver Faßf. Caſſel.
Hummi. B m.=Frkf.
Linſel=Nürn berg
Ultramarin
Zellſtoff Berl.
Vogtl. Maſch.
Voigt * Haeffner
Volthom. Seil
Wayß & Freytag
Wegelin Rußf!
Zellſt. Waldhof
Zucker). Waghäu ſel
Zuckerf. Frankenth.
Zuckerf
ilbronn
Zuckerf. Offſtein
Zuckerf. Rheingau
Zuckerf. Stuttgar=
Transport= und
Zerſicherungs=Akt.
1. Dt. Eiſenbahn
Dt. Eiſenv.=Geſ.
El. Hochbayn Berl.
S hantung E. B.
Südo. Elienb.=Geſ.
Hapag
Nordo, Llohzd.
Frkf. Allg. Ver)
Frankona Rückv.
Darmſt. Werte
Bahnbedar;
Dampft Rodber
Helvetia Konſ.
Hebr. Lutz
Motorf. Darmſt
Ger Roeder
eth & Ellenb
80
8s
132
*
92.5
43
1047-
102.5
157.5
8
68.5
81.5
103
80
83
15
147
94.5
[ ← ][ ][ → ]Geite 14
Samstag, den 31. Zuli 1926
Nummer 210
Vom ſüddeutſchen Produktenmarkt.
Infolge der unmittelbar beborſtehenden Zollerhöhung ſind die
An=
künfte in den ſüddeutſchen Getreidelagern größer geworden. Die
Ver=
zollung in Emmerich hat ſich bisher reibungslos vollzogen. In dieſer
Woche ſind bereits Zollgutſcheine mit 6½ bis 7 Prozent gehandelt
wor=
den, da dieſe Scheine übertragbar ſind und auf den Inhaber lauten.
Die regneriſche Witterung brachte zurückhaltende Stimmung, zumal
auch eine Schätzung der europäiſchen Ernte aus engliſcher Quelle mit
240 700 000 ars., gegen 257 700 000 grs. im Vorjahre vorlag, was aber
ausgeglichen wurde durch die amerikaniſche Meldung, wonach die
Staa=
ten Kanſas, Oklahoma und Texas 260 000 000 Buſhels einten ſollen,
ſo daß der nächſte Bürobericht ein höheres Ergebnis für, Winterweizen
erwarten läßt. In Deutſchland iſt überall Sonnenſchein erforderlich,
um die Ernte tröcken hereinzubringen, da ſonſt Mahlgetreide zu
Futter=
getreide wird, zumindeſt aber eine gelbe mißfarbige Tönung erhält.
Im fracht= und verſicherungsfreien Geſchäft wurden im Wochenverlauf
die anfänglichen Briefkurſe zu Geldkurſen. Man verlangte für
Kan=
ſas II, Juli 15.10—15.20 Fl. (169.01 Fl.), ſeeſchwimmend 15.25—15.30 Fl.
Auguſt 14.85 Fl., Manitoba III 16.52½ Fl., Red Winter, ohne
Knob=
lauch, Auguſt 14.75 Fl., Baruſo, 76 Kilogr,, ſeeſchwimmend 15.10 bis
15.25 Fl., fracht= und verſicherungsfrei Rotterdam, für
rheinſchwimmen=
den Chile=Weizen 16.75 Fl., weſtauſtraliſchen, rheinſchwimmend 17.50 Fl.,
fracht= und verſicherungsfrei Mannheim, Donau=Weizen 77/78 Kilogr.,
blauſpitzenfrei, 3 Proz. Beſatz, Juli/Auguſt 14.65 Fl., fracht= und
ver=
ſicherungsfrei Antwerpen. — Pfälziſcher Roggen neuer Ernte war mit
22.25—22.50 Nm., rheiniſcher, erſte Hälfte Auguſt lieferbar, mit 21.85
Rm., waggonfrei Mannheim, angeboten. Bemuſterte neue Gerſte vom
badiſchen Unterland, der Bergſtraße und der Vorderpfalz zeigt große
Unterſchiede in Farbe und Korn, ſo daß die Forderungen zwiſchen
24.50—26.00 Rm. ab Station ſchwanken. Neue rheiniſche Wintergerſte,
zehntägige Lieferung, 60/61 Kilogr., war mit 18.90 Rm., 64/65 Kilogr.
ſchwer mit 19.60 Rm., noch ſchwerer mit 19.80 Rm. fracht= und
verſiche=
rungsfrei Mannheim angeboten. Plata=Hafer koſtete 8.70 Fl., neuer
Plata=Mais, je nach Lieferung, 8.45—8.55 Fl. fracht= und
verſicherungs=
frei Rotterdam. Mehl hatte ruhiges Geſchäft, bei unveränderten
Prei=
ſen. Futtermittel behauptet, feine Weizenkleie 9.25—10.00, grobe 10.25
Rm. und Weizenfuttermehl 12.00—12.25 Rm., Futterkuchen unverändert.
*
Mainzer Produktenbericht vom 30. Juli. Hafer 22—23,50,
Futter=
gerſte 20,59—21,50, Weizenmehl 44,25, Roggenmehl 32, Weizenkleie fein
10, grob 11, Roggenkleie 11,50, Malzkeime 12,50—13,50, Biertreber
15,75, Kleeheu neu 6,80—7, Wieſenheu neu 6,80—7, Maſchinenſtroh alt
4—4,50, Drahtpreßſtroh alt 6—6,50, weiße Bohnen 25, Haferflocken 40,50,
Graupen 31,50. Tendenz: ſtetig.
Frankfurter Produktenbericht vom 30. Juli. Die ausländiſchen
Notie=
rungen haben heute wieder ſtark an Feſtigkeit gewonnen. Die
Intereſſen=
ten mußten heute zum Wochenſchluß namentlich in Mehlen zu Deckungen
ſchreiten, ſo daß die Mühlen mit ihren höheren Forderungen teilweiſe
durchdringen konnten. Im übrigen bleibt aber die Stimmung allgemein
ſehr abwartend. Weizen 32 nom., Roggen 22—22,25, Hafer, ausländiſcher,
21,25—23, Mais 18,25—18,50. We
mehl 42,75—43,25, Noggenmehl.
31,50—32, Weizenkleie 9,25 und Weizenkleie 11.
Aonerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 30. Juli. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der heutige Markt begann in feſter Haltung auf
Mel=
dungen von Hitze und Dürre im Frühjahrsweizengebiet und geſteigerte
ausländiſche Lokonachfrage. Im weiteren Verlauf wurden jedoch
Liqui=
dationen vorgenommen, ſo daß die Haltung ſich abſchwächte. Die Ter
mine zeigen noch Gewinne bis 1 Cent.
Mais: Eine kleine heimiſche Lokonachfrage und günſtige
Witte=
rungsmeldungen verliehen dem Markt ein ſchwaches Ausſehen. Später
wurden Deckungskäufe vorgenommen, doch zeigen die Schlußtermine noch
Rückgänge bis zu 2 Cent.
Hafer: Auch dieſes Marktgebiet verkehrte in abgeſchwächter
Hal=
tung.
Baumwolle: Günſtige Temperaturberichte verliehen dem Markt im
Anfangsverkehr eine ſchwache Haltung. Im weiteren Verlauf konnte
er ſich jedoch befeſtigen auf private Ernteſchätzungen und Meldungen
über zu große Niederſchläge in den atlantiſchen Staaten. Auch
Mel=
dungen über großes Auftreten des Baumwollwurmes trugen zur
Schmäche bei.
Kaffee: Höhere europäiſche Kabelmeldungen und erhöhte
braſi=
lianiſche Forderungen verliehen dem Markt ein feſtes Ausſehen. Am
Schluß nahm die Spekulation Deckungskäufe vor.
Zucker: Dringenderes kubaniſches Angebot ſowie größere Vorräte
bei den Raffinerien gaben dem heutigen Markt ein abgeſchwächtes
Aus=
ſehen. Der Schluß war wieder befeſtigt.
Kakao: Der heutige Markt ſtand im Zeichen einer kräftigen
Ab=
ſchwächung auf Verkäufe und Glattſtellungen der Spekulation. Die
Termine zeigen Rückgänge bis zu 15 Punkten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die deutſche Studienkommiſſion aus Eſſen, die nach einer längeren
Rundreiſe durch das Don=Kohlenbecken in Charkow eingetroffen iſt, wird
in den nächſten Tagen die Verhandlungen mit der Direktion des Don=
Kohlentruſts beginnen, um die Wege für eine erſprießliche
Zuſammen=
arbeit mit der deutſchen Induſtrie zu finden.
Der „Reichsanzeiger” veröffentlicht das Geſetz über den Verkehr mit
unedlen Metallen, ferner die Verordnung über die Zolländerungen und
die Verordnung über die weitere Durchführung der Aufwertung von
Pfandbriefen und verwandten Schuldverſchreibungen.
Die angeſehene Baumwollwarenfirma Roſenthal u. Tobias, Berlin,
Spandauer Straße 37, die unverändert beſtehen bleiben wird, tritt
dem=
nächſt in Fuſion mit der ebenfalls bedeutenden Berliner
Baumwollwaren=
großhandlung Bruno Ifrael, Spandauer Straße 29, zuſammen.
Die Rohſtahlgemeinſchaft, der A=Produktenverband und der
Stab=
eiſenverband hielten am 30. Juli ihre Monatsverſammlungen ab, in
denen die Marktlage beſprochen wurde. Beſchlüſſe über
Preisänderun=
gen wurden nicht gefaßt.
Zu der Meldung über die Unterzeichnung des Vertrages über das
europäiſche Röhrenſyndikat iſt zu ſagen, daß der Vertrag bereits Ende
vorigen Monats in Paris ratifiziert worden iſt. Zurzeit wird in
Düſſeldorf nur über Einzelheiten des Vertrages verhandelt.
Die belgiſchen Eiſenbahntarife werden am 1. Auguſt um 10 Prozent
für die verſchiedenen Generaltarife und um 21 Prozent für die
Spezial=
tarife, die vorzugsweiſe auf die Schwerinduſtrie Bezug haben, erhöht
werden. Außerdem werden noch 2 Prozent Umſatzſteuer hinzukommen.
Die Perſonen= und Gepäcktarife bleiben underändert.
Die Vereinigten Zementfabriken Polens haben den Zementpreis
mit Wirkung vom 22. Juli d. J. auf 4,78 bzw. 4,28 Zloty für je 100
Kilogramm Portlandzement in Fäſſern oder Papierſäcken herabgeſetzt.
Das Autofachblatt „Automotive Induſtry” ſchreibt in ſeiner
Aus=
gabe, daß die amerikaniſche Autoproduktion im Juli zwar hinter den
Vormonaten zurückbleiben werde, aber über die im Juli des Vorjahres
weſentlich hinausgehen werde. Die Läger an gebrauchten Wagen hätten
eine Abnahme erfahren. Der Export zeige eine Zunahme.
Der Stahltruſt erhielt aus Japan einen Auftrag zur Lieferung
von 5 500 000 Tonnen Bauſtahl.
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Nummer 210
Samstag, den 31. Juli 1926
Seite 15
Wildgraf Hubertus.
Roman von Peter Fides.
(Nachdruck verboten)
8)
„Herr Graf, die Göhren ſind ſonſt ganz leinenführig, aber
weiß der Deuwel, was ihnen jetzt plötzlich in den Kopf gefahren
iſt
„Vermutlich Liebesgedanken?”
„Leider! Und verlobt haben ſie ſich — verlobt, ohne mich zu
fragen!"
„Ach nee?! Dann alſo meinen allerherzlichſten Glüchwunſch!
Wer ſind denn die Glücklichen?”
Der alte Herr rutſchte unbehaglich auf ſeinem Stuhl hin und
her und tat, als ob er die letzte Frage überhört hätte:
„Vorläufig habe ich noch nicht Ja und Amen geſagt!“
„Ob Ihnen das auf die Dauer etwas helfen wird?”
Huber=
tus ſchmunzelte. „Und ſchließlich, die Hauptſache iſt doch, daß
Ihre Töchter glücklich werden!“
„Tja — — wenn man das nur immer vorher wüßte!”
Egede nickte, und ein Schatten huſchte über ſeine Züge,
„Da haben Sie freilich recht, — ich habe es ja an wir ſelbſt
erfahren —
„Verzeihung, daß ich da etwas berührte — — —.” Stephan
ſchreckte zuſammen, aber Hubertus legte ihm die Hand auf den
Arm:
„Laſſen Sie nur, lieber, alter Freund, Sie hennen ja die
Geſchichte meiner Ehe, und im Leben, gibt es eben mtunter
Dinge, mit denen jeder ſelbſt fertig werden muß, da kann kein
anderer raten oder helfen, — — in wenigen Tagen werde ich
frei ſein.”
„Frei?!”
„Die Scheidung iſt eingeleitet, am 28. ſindet der Termin ſtatt
—” Egede ſtand auf. „Und nun laſſen Sie uns von etwas
anderem reden, ich will Sie noch ein Stückchen begleiten und einen
kleinen Bummel durchs Revier machen, bei ſo herrlichem Wetter
iſt es ja eine Sünde, in der Stube zu hocken!“ Er trat an den
Gewehrſchrank, ſteckte ein Hand voll Patronen in die Joppentaſche
und hängte den hahnloſen Drilling um. „Kommen Sie, vielleicht
läuft mir doch noch mal der lauflahme Vierzehnender an, ehe er
abwirft!“
Der Oberförſter war froh, einen anderen Geſprächsſtoff zu
haben. „Ach Gott, wer weiß, wo der jetzt ſteckt, an den
Fütterun=
gen haben wir ihn nie geſpürt, aber jammerſchade iſt’s um ſo
einen Kapitalen!”
Die beiden Herren traten in den Park, der hinter dem Schloſſe
begann und in die Faſanerie überging. — Von dem blendenden
Weiß des Neuſchnees hoben ſich die blaugrünen, ſilbern
über=
hauchten Douglastannen wirkungsvoll ab, und in den mit
Zier=
ſträuchern bepflanzten Rabatten tummelten ſich Meiſen,
Hänf=
linge, Kleiber, Finken, Amſeln und Goldhähnchen, die hier, an
den durch Fichtenzweigen windgeſchützten Futterplätzen, reichliche
Nahrung fanden.
„.. verlobt ohne mich zu fragen!
„Rino! Wo kommſt du Lump denn her? Sicher hat er
wieder ein Loch unter den Drahtzaun des Zwingers gepoddelt,
na ja, mein Alterchen, is ja ſchon gut, du kannſt mitkommen.”
Stephan liebelte den Hund und blieb dann ſtehen.
„Herr Graf, ich möchte doch erſt noch einmal nach dem
Rent=
amt hinübergehen —
Ein hechelndes Jappen, — mit langen Fluchten jagte ein
Rauhbart den Weg hinab und ſprang an Hubertus in die Höhe.
„Aber bitte, ich will Sie um Himmelswillen nicht aufhalten;
dann alſo morgen ein halb zehn Uhr — auf Wiederſehen,
hoffent=
lich klappt es mit den Jagden!"
„Auf Wiederſehen, Herr Graf!” Noch ein Händedruck, und
nun ſchlug Egede den breiten, guterhaltenen Fahrweg ein, der
nach der Herzogswalder Landſtraße führte — Ueberall im
Schnee ſtand wie zierliches Filigran das Geläuf der Faſanen,
die träge und aufgepluſtert neben den mit Mais, geringem
Wei=
zen und Spreu beſchütteten Fütterungen ſaßen. — Quarrend
ſtrich eine Graukrähe ab, ein Mäuſebuſſard, der in den
Randfich=
ten aufgebaumt war, ſchlvebte langſam, mit eulenartig leiſem
Flug, das Geſtell entlang, und wie graue Pelzkugeln flüchteten
die Karnickel über die Schneiſe.
Hubertus ſchob drei Patronen in die Läufe und brannte ſich
eine Zigarette an. Glasklar und rein, wie eine kriſtallene Glocke,
blaute der Himmel, ſchneeig weiße, braungefleckte Birbenſtämme
leuchteten durch das ſatte Grün der Fichten, und gleich ſilbernen
Rüſtungen blitzten die Stämme der Weißbuchen. — Aus dem
Unterholz kam ein leiſes, melodiſches Flöten; dort war ein Flug
Dompfaffen eingefallen, deren roſtrote Brüſte und ſchwarzblaue
Käppchen im Strahl der Sonne von einem metalliſchen Schimmner
überhaucht waren. Mit drolliger Wichtigkeit wendeten die
Gim=
pel die dürren, auf dem Schnee liegenden Eſpenblätter um und
ließen ſich auch nicht ſtören, als ein Sprung Rehe trollend die
Dickung annahm.
Wie weiche, weiße Wattebauſche lag es auf allen Zweigen,
jedes Aeſtchen, jeder dürre Halm ſchien mit funkelnden,
flim=
mernden Brillanten überſät zu ſein. — Und überall Leben:
Blau=
ſpechte und Kleiber, Kohlmeiſen, Blaumeiſen, Langſchſwanzmeiſen
und ſogar zwei niedliche kleine Haubenmeiſen turnten in den
Wipfeln herum, machten Jagd auf die Larven und Eier der
Froſtſpanner, die ſich, kaum dem ſchärfſten Auge ſichtbar, feſt an
die riſſige Rinde drückten.
Egede atmete tief auf; wie das lebte und webte und ſich des
Daſeins freute! Aber unter der Oberfläche dieſes friedlichen
Bildes ſpielte ſich ein harter, unerbittlicher Kampf ab, ein Ringen,
bei dem das Schwache unterlag, um dem Starken Platz zu machen.
„The survival of the fittest!” „Grauſam” nannten die einen
die Natur, „allgütig” die anderen, — die Wahrheit lag wohl wie
immer in der Mitte: alles Geſchehen war weder gut noch böſe,
vollzog ſich nach beſtimmten, urewigen Geſetzen.
Tauſend Rätſelfragen drängten ſich auf: wo war die Kraft
und der Wille, denen alles Leben entſtammte? Die alles erhielt
und umfaßte: Sonnenſyſtem und Sandkorn, Menſch und Mikrobe?!
„Gott”, „Allmacht”, das waren nur Worte, leere, nichtsſagende
Worte, denen die an das Materielle gebundene Vorſtellung nicht
zu folgen vermochte, hier verſagte ſelbſt die kühnſte Phantaſie,
man mußte es fühlen, daß der Lenker dieſer Ungeheuerlichkeit
alles durchdrang, das Größte wie das Winzigſte, jedes Geſchöpf,
daß es keinen Tod, keine Vernichtung gab, geben konnte, nur
eine Weiterentwicklung zu einem unbekannten Ziel.
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