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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeskauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit x perſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiatiet.
Nummer 209
Freitag, den 30. Juli 1926.
189. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Sireit uſw., erliſcht
jede Verpſlichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beitreibung fällt jeder
Nabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
fädte und Na”onalban!
Leberwundene Widerſtände.
TU. Paris, 29. Juli.
Die Finanzkommiſſion der Kammer, die geſtern um
Mitter=
nacht ihre Verhandlungen abgebrochen hatte, ſetzte heute
vormit=
tag um 10 Uhr ihre Beratungen fort. Gleich zu Beginn der
Verhandlungen, zeigte ſich, daß die Situation ſich ſeit geſtern
weit ſchwieriger geſtaltet hatte. Zunächſt wurde heute die
Er=
höhung der Bezüge der Beamten mit 15 gegen 8 Stimmen
an=
genommen. Ferner wurde der geſtern noch nicht erledigte Teil
der Finanzprojekte der Regierung durchberaten, wobei von
ver=
ſchiedenen Abgeordneten Abänderungsvorſchläge gemacht
wur=
den. Die Regierung hat, nachdem ſie hiervon Kenntnis erhalten
hatte, ſofort erkennen laſſen, daß ſie ſich mit keinerlei
Aende=
rungen in ihren Projekten einverſtanden erklären könne. Der
Miniſterpräſident hat die Finanzkommiſſion gebeten, im Laufe
der heutigen Sitzung hierzu Stellung zu nehmen. Poincaré
wird heute wiederum in der Kommiſſion erſcheinen.
Die Lage des Kabinetts hat ſich in den letzten
24 Stunden entſchieden verſchlechtert. Die
Wider=
ſtände gegen die Finanzprojekte der Regierung
ſind im Wachſen begrifffen. In parlamentariſchen
Kreiſen verlautet, daß auf ſeiten der Linken die Abſicht beſteht,
die Regierung bei der kommenden Finanzdebatte, zu ſtürzen.
Hierzu dürften die Gruppen der Linken vielfach Gelegenheit
haben, da der Miniſterpräſident erklärt hat, daß
er bei jedem einzelnen Paragraphen des
Fi=
nanzprojekts die Vertrauensfrage ſtellen würde.
Der radikalſozialiſtiſche Abgeordnete Baretti will ſchon bei
Eröff=
nung der Freitagsſitzung den Antrag ſtellen, das Recht auf
Ein=
bringung von Zuſatzanträgen zu den Finanzprojekten
aufzu=
heben. Es liegen bereits über 200 Zuſatz= und
Abän=
derungsanträge vor, die, falls ſie behandelt werden
müß=
ten, die Verhandlungen der Kammer außerordentlich ausdehnen
würden. Nach der gegenwärtigen Lage der Dinge erſcheint es
zweifelhaft, ob die Kammerſitzung morgen nachmittag ſtattfinden
wird.
Annahme des Regierungsentwurfs.
Der Finanzausſchuß der Kammer hat unter Ablehnung aller
Vorſchläge den Regierungsentwurf mit 19 gegen 13 Stimmen,
bei einer Stimmenthaltung, angenommen. Im Einverſtändnis
mit dem Finanzminiſter wurde dem Entwurf ein Kredit in Höhe
von 200 Millionen zur Erhöhung der Penſionenen der ſtaatlichen
Beamten und Angeſtellten angefügt, der durch eine Erhöhung
der Abgabe auf Alkohol ausgeglichen werden ſoll. Außerdem
hat der Ausſchuß zur Durchführung der bereits grundſätzlich
angenommenen Erhöhung der Entſchädigungen für die
Parla=
mentarier mit 22 gegen 2 Stimmen einen Zuſatzkredit für die
nächſten 6 Monate des laufenden Jahres in Höhe von 6900 000
Franken angenommen. Die Entſchädigung für die
Abgeordne=
ten wird demnach jährlich 45 000 Franken betragen.
Franzöſiſcher Miniſierrat.
Im Elyſée fand unter dem Vorſitz Doumergues ein
Miniſter=
rat ſtatt, in dem Miniſterpräſident Poincaré über ſeine
Ausfüh=
rungen in der geſtrigen Sitzung der Finanzkommiſſion Bericht
erſtattete. Außenminiſter Briand legte den Stand der äußeren
Angelegenheiten dar. Das bisherige Unterſtaatsſekretariat für
die befreiten Gebiete wurde endgültig dem Miniſterium für
öffentliche Arbeiten, das für Flugweſen dem Handelsminiſterium
unterſtellt. Landwirtſchaftsminiſter Queuille legte dem
Miniſter=
kat einen Geſetzentwurf über die Erleichterung der Verſorgung
des Landes mit Getreide vor, den er morgen in der Kammer
ein=
bringen wird. Wie verlautet, betreffen die Hauptbeſtimmungen
dieſes Entwurfes eine Kontrolle der Ernte, den Handel mit
Ge=
treide und die Angabe der Lagerbeſtände.
Rakowsſki in Baris beſtätigt.— Der Stand der
franzöſiſch=
ruſſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen.
TU. Moskau, 29. Juli.
Die Sowjetregierung hat, entgegen anders lautenden Gerüch=
„en, den Botſchafter Rakowsfki in Frankreich in ſeiner Stellung
beſtatigt. Rakowfki erhielt vor ſeiner Abreiſe nach Paris neue
Inſtruktionen für die ruſſiſch=franzöſiſchen Verhandlungen. Die
Iüſiſchen Vorſchläge ſehen unter der Bedingung der Gewährung
Don Warenkrediten an Stelle der bisher zugeſtandenen 55
Mil=
tlonen Goldfranken 70 Millionen vor. Die franzöſiſchen
Forde=
ungen betragen 125 Millionen Franken, ſo daß zwiſchen den
inſiſchen Vorſchlägen und den franzöſiſchen Forderungen ein
Unterſchied von 55 Millionen Franken beſtehen bleibt. Ra=
TDwik' ſoll Weiſung erhalten haben, nicht weiter nachzugeben.
Sie Eeiſtenz der neuen Regierung Poincaré ſchließt bei dem
Behenwärtigen Stand der Verhandlungen eine Zuſpitzung der
ruſſiſch=franzöſiſchen Beziehungen nicht aus.
Dolfsbefragung über das ſpaniſche Direktorium
EP. Madrid, 29. Juli.
Sle Volksbefragung über das Direktorium wird am zweiten
Sonutag im September durchgeführt werden. In jeder Gemeinde
ur der Stimmberechtigte vor einer Kommiſſion zu erſcheinen und
T aJa oder Nein zu erklären, ob er mit der Fortdauer des
Direk=
itus einverſtanden ſei oder nicht. Dieſe Art Volksbefragung
ir2 Ia Iiberalen Kreiſen als eine bloße Komödie angeſehen, da
7 Seltend macht, daß die Regierung gegen die mit Nein Stim=
Eeiden nit großer Strenge vorgehen werde, ſo daß aus Furcht
niema
Tas Direktorium zu ſtimmen wagen werde.
ite
Die Locarnopoln der Segenſehe.
Man hält ſich nicht an Zuſagen. / Kein Abbau
der Beſatzung.
Der engliſche Außenminiſter Chamberlain hat durch
ſeine, ſpäter aber wieder abgemilderte Feſtſtellung, Deutſchland
wäre ſeinen Entwaffnungsverpflichtungen nicht nachgekommen,
eine Debatte eingeleitet, die ſich immer mehr auswirkt und jetzt
ſchon die Rheinlandbeſatzung einbezogen hat. Im Unterhaus hat
der Staatsſekretär des Aeußern neuerdings eine Antwort
er=
teilt, der von deutſcher Seite aus aufs ſchärfſte entgegengetreten
werden muß. Er erklärte auf eine Anfrage, man habe der
deut=
ſchen Regierung keinerlei Zuſagen gegeben, daß die
Beſatzungs=
truppen im Rheinland auf die Zahl der deutſchen
Garniſon=
truppen vor dem Kriege vermindert würden. Wir dürfen
dem=
gegenüber gerade erinnern, daß die Reichsregierung ſeinerzeit
in unmißverſtändlicher Weiſe feſtgeſtellt hat, eine Herabſetzung
der Beſatzungsſtärke ſei unerläßlich für die Fortſetzung der
Locarnopolitik.
Die Reichsregierung hat darüber hinaus als angemeſſenes
Maß ausdrücklich die Kopfſtärke der deutſchen Garniſonen in
dem jetzt noch beſetzten rheiniſchen Gebiet angegeben. Auf dieſe
Forderung iſt kein Einſpruch erfolgt. Man kann wohl ſogar
behaupten, daß zwiſchen London und Paris ſehr
eif=
rige Verhandlungen wegen der Verminderung
der 80 000 Mann ſtarken Beſatzungsarmee auf
50 000 Köpfe gepflogen wurden. Da die Engländer inzwiſchen
die Kölner Zone geräumt und ihr Kontingent um 8000 Mann
vermindert hatten, erwarteten ſie nunmehr von den Franzoſen
den zweiten Schritt. Die Franzoſen wehren ſich jedoch mit
Hän=
den und Füßen dagegen, und es ſcheint jetzt, als ob England
nachgegeben habe, denn anders läßt ſich die Erklärung
Chamber=
lains nicht auslegen. Deutſchland aber kann ſich
da=
mit nicht abſpeiſen lafſen. Die Reichsregierung wird
zweifellos ſofort alles unternehmen, um ſowohl die engliſche, wie
die franzöſiſche Regierung dahin zu bringen, ſich noch einmal
unzweideutig darüber zu äußern, ob ſie geneigt ſind, die
Locarno=
politik durch Abbau, der Beſatzung fortzuführen und zu pflegen
oder nicht.
In Frankreich beſchäftigt man ſich jetzt lebhaft mit der durch
Chamberlains Erklärung wieder aufgerollten Entwaffnungsfrage
und verſucht, an der Erklärung der Botſchafterkonferenz,
Deutſch=
land hätte ſeine Entwaffnungsverpflichtungen erfüllt,
herumzu=
deuteln. Der „Temps” meint, man könne Deutſchland
Vor=
würfe machen und die Erklärungen vor dem
Völ=
kerbund über den deutſchen
Entwaffnungs=
ſtand ſeien höchſt anfechtbar. Dabei richtet ſich die
franzöſiſche Offenſive wieder einmal gegen den Chef der
Heeres=
leitung, General von Seeckt. Im „Daily Telegraph” allerdings
wird der ſchwache Verſuch unternommen, den Kampf um Seeckt
als eine deutſche Intrige hinzuſtellen, da der deutſche
Verbin=
dungsoffizier zur Kontrollkommiſſion an Stelle Seeckts
General=
inſpekteur der Truppen werden möchte und den General Walch
veranlaßt habe, die viel erwähnte Note an die Reichsregierung
zu richten Nichts iſt widerſinniger als dieſe Behauptung, zumal
General v. Seeckt in der Reichswehr, nicht einen Feind ſieht.
Außerdem hieße es die Ehre der Reichswehr angreifen, wenn
man behauptet, ein deutſcher Offizier hätte ſich mit dem
fran=
zöſiſchen Kontrollgeneral eingelaſſen, um gegen General von
Seeckt zu intrigieren. Eins kann aber bereits heute feſtgeſtellt
werden: geht das Spiel zwiſchen der engliſchen und
franzö=
ſiſchen Regierung über Entwaffnung und Beſatzung in dieſem
Sinne weiter, dann wird ſich im Herbſt eine Situation ergeben,
die unſerem Eintritt in den Völkerbund gerade nicht
förder=
lich iſt.
Die nichtſtändigen Ratsſitze.
EP. Genf, 29. Juli.
Der ſpaniſche Geſandte in Bern, Torre Hernoſa, ratifizierte
heute im Völkerbundsſekretariat das Amendement zu Art. IV
des Völkerbundsvertrages. Dieſes iſt jetzt von allen Mitgliedern
des Völkerbundsrates und der Mehrheit der Mitglieder des
Völ=
kerbundes ratifiziert und tritt daher heute in Kraft. Es
be=
ſtimmt, daß die Völkerbundsverſammlung mit zwei Drittel der
Stimmen die Regeln für die Wahl der nichtſtändigen
Ratsmit=
glieder feſtſetzt, namentlich die, betreffend die Möglichkeit der
Wiederwahl und die Dauer der Mändate. Zugleich hat Torre
Hernoſa das Völkerbundsprotokoll zur Aufnahme der
Arbitrage=
klauſel in Handelsverträge ratifiziert.
Der ſpaniſche Außenminiſter gewährte einem Vertreter des
„Liberal” eine Unterredung, in der er ihm die Haltung Spaniens
zur Ratsreform darlegte, die angeſichts des bevorſtehenden
Ein=
tritts Deutſchlands in den Völkerbund ein erhöhtes Intereſſe
ge=
winnt. Im Laufe ſeiner Unterhaltung hob der Außenminiſter
erneut hervor, daß die ſpaniſchen Rechtsanſprüche auf einen
ſtändigen Ratsſitz nach wie vor geltend gemacht werden. Wenn
die ſtändigen Ratsſitze allgemein aufgehoben würden, ſo wäre
Spanien mit dieſer Reform einverſtanden. Im anderen
Fall=
beſtehe es aber nach wie vor auf ſeiner bekannten Forderung.
Sollte es keinen ſtändigen Ratsſitz erhalten, ſo würde es in eine
Lage verſetzt, die ſeine weitere Mitarbeit im Völkerbund nutzlos
mache. Weder ſeine Ideale noch ſeine Intereſſen würden es ihm
raten, beim Völkerbunde zu verbleiben. Der Austritt Spaniens
würde aber nicht die frühere Iſolierung mit ſich bringen, da die
freundſchaftlichen Beziehungen durchaus aufrecht erhalten bleiben.
Spaniens internationale Politik werde hauptfächlich nach
Süd=
amerika gerichtet ſein.
Am Scheideweg
der ſudetendentſchen Politik.
Von unſerem Prager Korreſpondenten.
B. Prag, Ende Juli.
Die parlamentsloſe Zeit gibt den politiſchen Parteien in der
Tſchechoſlowakei ausgiebig Gelegenheit, ſich mit der Frage der
künftigen parlamentariſchen Mehrheit zu beſchäftigen, wobei auf
deutſcher Seite ein erhebliches Maß von Optimismus zutage
tritt, während die tſchechiſchen politiſchen Gruppen zumeiſt
Zu=
rückhaltung bewahren. Die Haltung der bürgerlichen tſchechiſchen
Parteien iſt nicht einheitlich, aber im weſentlichen läßt ſich bei
ihnen eine Stimmung feſtſtellen, die keineswegs die beſten
Aus=
ſichten für die Zukunft der deutſch=tſchechiſchen Zuſammenarbeit
eröffnet. Die nationaldemokratiſche Partei, deren Führer
Kra=
marſch ſich der Verantwortlichkeit bezüglich des Bündniſſes mit
den deutſchen bürgerlichen Parteien durch rechtzeitigen Antritt
einer Ferienreiſe entzogen hat, fühlt ſich irgendwie von einer
„nationalen Schuld” bedrückt, denn ſie benützt die
Parlaments=
ferien zu Verſammlungen in der Provinz, bei denen ſie durch
ihre Nedner erklären läßt, daß es zwar notwendig war, mit
Rückſicht auf die drohende Gefahr eines ſtarken
regierungsfeind=
lichen ſozialiſtiſchen Blocks die Hilfe der Deutſchen in Anſpruch
zu nehmen, daß es aber zu Verſprechungen nationalpolitiſcher
Natur an die Retter des Kabinetts nicht gekommen ſei, ſondern
daß die deutſchen Landwirte ihre eigenen Intereſſen gefördert
hätten, als ſie zuſammen mit den tſchechiſchen bürgerlichen
Par=
teien für Zollvorlagen und die deutſchen Chriſtlichſozialen für
das Kongruageſetz ſtimmten. Es wird damit zum Ausdruck
ge=
bracht, daß die tſchechiſch=deutſche Koalition auf tſchechiſcher Seite
als ein Notbehelf angeſehen wird, welcher, hervorgegangen aus
den realen Verhältniſſen der tſchechoſlowakiſchen Republik, nach
einer etwaigen Einigung der tſchechiſchen bürgerlichen mit den
ſozialiſtiſchen Parteien wieder ausgeſchaltet werden kann. Im
Gegenſatz hierzu verraten die ſozialiſtiſchen Parteien der
Oef=
fentlichkeit, daß den Deutſchen für ihre Hilfe Kompenſationen
zugeſichert worden ſeien, die vor allem auf Koſten der tſchechiſchen
Minderheiten in den deutſchen Gebieten gehen würden, denn es
werde, ſo prophezeit düſter ein Prager Blatt, ſoweit kommen,
daß die deutſchen Beamten nicht mehr tſchechiſch, die tſchechiſchen
aber würden Deutſch lernen müſſen .. .
Die deutſchen Zollparteien — Agraier, Chriſtlichſoziale und
Gewerbeparteiler — laſſen die Tage ebenfalls nicht ungenützt
verrinnen, um ſo mehr, als von nationalparteilicher,
national=
ſozialiſtiſcher, demokratiſcher und ſozialdemokratiſcher Seite
hef=
tige Angriffe gegen ſie geführt werden. Sie antworten auf den
Vorwurf, das Intereſſe des ſudetendeutſchen Geſamtvolkes
hin=
ter Partei= und Wirtſchaftsvorteile geſtellt zu haben, mit dem
Argument der Beſeitigung der einſeitigen Klaſſenpolitik und
ver=
weiſen darauf, daß durch ihr Zuſammengehen mit den
tſchechiſch=
bürgerlichen Parteien in das bisherige alltſchechiſche
Koalitions=
ſyſtem eine Breſche gelegt worden ſei, daß dadurch einem
gedeih=
lichen Syſtemwechſel die Wege geebnet, der tſchechoſlowakiſchen
Politik eine gewiſſe Beweglichkeit geſichert und die Möglichkeit
gedeihlicher wirtſchaftlicher Arbeit geſchaffen worden ſei. Sie
haben in einer Anzahl von öffentlichen Verſammlung erklärt,
auf der einmal eingeſchlagenen Linie weiterzugehen und ſo dem
Ziel der aktiviſtiſchen Politik, der Anerkennung des
Nationali=
tätenſtaates durch die Tſchechen, näher zu kommen. Durch dieſen
Schritt, ſo wird von den drei deutſchen Zollparteien feſtgehalten,
iſt eine Klärung der inneren Verhältniſſe eingetreten, die ſich
vor einem halben Jahre niemand hätte träumen laſſen. Die
Parteien ſeien vor der Entſcheidung geſtanden, entweder im
Trotzwinkel der Negation zu verbleiben, und ſich dadurch jedes
Einfluſſes auf die Gebarung des Staates zu begeben, oder
end=
lich mit Hand ans Steuer zu legen und die Dinge ſo mitzulenken,
daß ſie zum Heil auch für das ſudetendeutſche Volk ſich
aus=
wirken würden. Dadurch iſt die deutſche Frage im
tſchechoflowa=
kiſchen Staate, die bisher eines der ſchwierigſten Probleme der
jungen Republik dargeſtellt hat, in neuer Form aufgerollt
ſor=
den; im Zeichen des deutſchen Aktivismus will man ſich dem
Ziele nähern, das ſieben Jahre negativiſtiſcher Politik auf
deut=
ſcher und allſlawiſcher Einſtellung auf tſchechiſcher Seite nicht zu
erreichen vermochte.
Die ungariſche Nationalpartei, die in der letzten
Parlaments=
ſeſſion dem Lager der tſchechiſchen Mehrheitsparteien angehörte,
glaubt die Deutſchen darauf verweiſen zu müſſen, daß ſie ihre
Wünſche und Hoffnungen nicht zu hoch ſpannen mögen, da ſonſt
die Gefahr der Wiederaufrichtung der früheren
Koalitionsmehr=
heit beſtehe, welcher der deutſche Kampf ſeit der Gründung des
tſchechiſchen Parlaments gegolten hat, denn bei den tſchechiſchen
bürgerlichen Parteien ſei — wenn auch mit Rückſicht auf die
gegenwärtig geſpannte Situation gegenüber den Sozialiſten
nicht offen — immer noch genügend Neigung nach einer Koalition
mit den ſozialiſtiſchen Parteien vorhanden, wenn der Kaufpreis
der deutſchen Stimmen höher angefetzt werde, als die „
natio=
nalen Vorausſetzungen” der Tſchechen und Slowaken es
zulaſ=
ſen. Dieſe Bindung mahnt zur Vorſicht, aber ſie darf die drei
aktibiſtiſchen deutſchen Parteien, die nun einmal auf eigene
Ver=
antwortung ſoweit gegangen ſind, nicht abhalten, die Einſtellung
der wahnwitzigen Tſchechiſierungspolitik, die kulturelle
Autono=
mie der Deutſchen, ihre Beteiligung an der Bodenaufteilung und
an ſonſtigen ins nationale Leben der ſudetendeutſchen
Bevölke=
rung tief einſchneidenden Belangen zu fordenn. Mit der
Ernen=
nung eines deutſchen Miniſters allein iſt nichts getan, da er dem
Kreuzfeuer der geſamten Oppoſition ſehr bald zum Opfer fallen
würde. Ein ſehr beachtlicher Teil des deutſchen Volkes in der
Tſchechoſlowakei ſteht hinter den drei Zollparteien, aber ein
eben=
ſo beachtlicher — und mit ihm das Ausland — wiſl erſt davon
überzeugt werden, daß dem bisherigen tſchechiſchen Gewaltſyſtem
mit dieſem an Selbſtverleugnung grenzenden guten Willen auf
deutſcher Seite beigekommen werden kann.
Seite 2
Nummer 209
Abeſſiniens Proteſt gegen das
engliſch=italieniſche Abkommen.
Die Beſchwerdeſchrift an den Völkerbund.
* Genf, 29. Juli. (Priv.=Tel.)
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlichte geſtern abend den
Proteſt des abeſſiniſchen Thronfolgers an den Generalſekretär
gegen das engliſch=italieniſche Abkommen über den Tſana=See.
Das abeſſiniſche Anſchreiben lautet folgendermaßen: „Tafari
Mak Onnen, Kronprinz und Regent des Aethiopiſchen
Kaiſer=
tums, an den verehrten Sir Eric Drummond, Generalſekretär
des Völkerbundes. Friede ſei mit Ihnen! Ich habe die Ehre,
Ihnen beiliegende Kopien der Noten und Briefe zu überſenden,
die die engliſche und italieniſche Regierung uns
zukommen ließen und in denen ſie ſich ohne unſer Wiſſen
über ihre Intereſſen in Aethiopien verſtändigt
haben. Ferner übermittle ich Ihnen Abſchriften der von uns
an die beiden Mächte gerichteten Antwortſchreiben ſowie einen
Proteſt an die ehrenwerten Staaten, Mitglieder des
Völkerbun=
des, gegen dieſes Uebereinkommen. Ich bitte Sie, dies den oben
genannten Staaten mitzuteilen, damit die Sache geprüft werde.”
Die Beſchwerdeſchrift richtet ſich an die „ſehr hohen
und ſehr ehrenwerten Staaten, Mitglieder des Völkerbundes”
In ihr wird ausgeführt, daß die abeſſiniſche Regierung
gleich=
lautende Schreiben von der britiſchen und der italieniſchen
Regie=
ruing erhalten habe, in denen ſich die beiden Regierungen
gegen=
ſeitige Hilfe für die Verbeſſerungsarbeiten am Tſana=See bezw.
den Bau einer Eiſenbahn quer durch Abeſſinien zuſichern.
So=
wohl der Abſchluß des Vertrages, der ohne Wiſſen Abeſſiniens
erfolgte, als auch die gemeinſame Demarche hätten Abeſſinien
tief erregt; bei ſeinem Eintritt in den Völkerbund habe man ihm
erklärt, daß dort alle Mächte gleich behandelt würden und daß
ihre Unabhängigkeit von allen geachtet werde, weil der Zweck
des Völkerbundes die Erhaltung und die Organiſierung des
Friedens nach dem Willen Gottes ſei. Man habe ihm aber nicht
geſagt, daß einige Mitglieder des Völkerbundes ſich geſondert
verſtändigen können, um einem anderen Mitgliede ihren Willen
aufzuzwingen. Indem jene Mächte übereingekommen wären, ſich
gegenſeitig zu unterſtützen, wollten ſie ſcheinbar einen Zwang
auf Abeſſinien ausüben, ohne ihm Zeit zur Ueberlegung und
Verückſichtigung der Bedürfniſſe des abeſſiniſchen Volkes zu
laſſen. Das Schreiben ſchließt mit dem Wunſche, der Völkerbund
möge Abeſſinien ſagen, ob es richtig ſei, ihm gegenüber
Zwangs=
mittel anzuwenden, die ſich die anderen Völkerbundsmächte auch
nicht gefallen laſſen würden. Abeſſinien proteſtiere entſchieden
gegen einen Vertrag, der ihm nicht gefalle und der ſeiner Anſicht
nach nicht mit den Prinzipien des Völkerbundes übereinſtimme.
Dem Schreiben liegen folgende Dokumente bei: 1. Ein
Schreiben des britiſchen Botſchafters in Rom an Muſſolini vom
14. Dezember 1925, in dem der Botſchafter den Vorſchlag
Ita=
liens vom November 1919 aufgreift, England möge ſich die
Vor=
teile des Tſana=Sees verſchaffen und eine Automobilſtraße vom
Tſana=See zum Sudan errichten, wogegen Italien eine Bahn
von der Grenze Erytreas bis zur Somaligrenze bauen wolle.
Italien hätte ferner wirtſchaftlichen Einfluß in Weſtabeſſinien
und im Bereiche ſeiner Eiſenbahn gefordert. Dieſen Vorſchlag
hätte England ſeinerzeit abgelehnt, aus dem Wunſch nach
Aus=
dehnung der zwiſchen den beiden Staaten auf anderen Gebieten
bereits bewährten Freundſchaft heraus habe die britiſche
Regie=
rung den Vorſchlag noch einmal geprüft und ſei zu der Anſicht
gekommen, daß er mit dem Londoner Vertrage vom 13.
Dezem=
ber 1906 übereinſtimme. 2. Die Antwort Muſſolinis an den
britiſchen Botſchafter in Rom vom 20. Dezember 1925, in der der
wirtſchaftliche Einfluß Italiens in Weſtabeſſinien und der
Bahn=
zone beſonders betont wird. 3. Ein Schreiben des britiſchen
Geſandten in Addis Abeba vom 9. Juni 1926an den
Kronprin=
zen, in dem mitgeteilt wird, daß die britiſche und die italieniſche
Regierung gemäß Artikel 18 der Völkerbundsſatzungen ihren
Ver=
träg dem Völkerbunde einreichen werden, und daß ſie aus
Freundſchaft und Höflichkeit die abeſſiniſche Regierung vorher
davon in Kenntnis ſetzen. 4. Ein ähnliches, jedoch kürzeres
Schreiben des italieniſchen Geſandten in Addis Abeba an den
Kronprinzen gleichfalls vom 9. Juni 1926. 5. Die Antwort des
Kronprinzen an England und Italien vom 15. Juni 1926.
Der Eindruck der abeſſiniſchen Note in Rom.
Der abeſſiniſche Schritt beim Völkerbund iſt in Rom nicht
ungünſtig aufgenommen worden. Die Note wird als ein
diplo=
matiſch ſehr geſchickt abgefaßtes Schriftſtück anerkannt. Nach
römiſcher Auffaſſung geht die Note England mehr an als Italien,
da England ſtärkeres Intereſſe an der Erfüllung ſeiner Wünſche
als Italien habe. Nach Anſicht offizieller römiſcher Stellen wird
die abeſſiniſche Note im September in Genf nicht zur Verhand=
lung kommen.
4Franz Liſzt.
(1810—1886.)
Zu ſeinem 40. Todestag am 31. Juli.
Von Sophie Lederer=Eben.
40 Jahre verfloſſen, ſeit Liſzt, der zu den Wagner=
Aufführun=
gen nach Bayreuth geeilt war, dort die Augen ſchloß, — ſeit ſein
letzter, ſein Lieblingsſchüler Bernhard Stavenhagen ausgezeichnet
wurde, ihm die Totenwache zu halten. Und noch immer iſt ſein
Name Magie=Bezauberung! Nicht nur, weil die Erinnerung an
ſeine ſchrankenloſe Virtuoſität, an ſeine rauſchenden Erfolge, — in
der ganzen Welt beiſpiellos auf dem Gebiete der Kunſt —
leben=
dig geblieben iſt im Herzen der Nachgeborenen durch hingeriſſene
Schilderung derer, die „dabei geweſen” waren, — nicht nur, weil
die Wunder der großen genialen Perſönlichkeit Liſzts, in ſeinen
Werken ſich auswirkend, das ganz moderne Empfinden
muſikaliſch=
pſpchologiſch vorweggenommen haben, — (Liſzt ſelbſt hatte der
Verketzerung ſeiner Werke nur das gelaſſene Wort
entgegenzu=
ſetzen: „Ich kann warten!”), ſondern deswegen, weil hinter
Leben und Werk ein ſo feſſelndes Herz ſtand, ein Herz von
un=
überſehbarem Reichtum an Güte, von unbeſchreiblichem Genie der
Hingabe, in Liebe und Freundſchaft. Dieſes Liſztſche Herz
leuch=
tet noch heute wie eine Sonne, bezaubert und wärmt in einer
kalten, wüichternen Egois uszeit, läßt wieder an Größe und
Ganz=
heit der Empfindung glauben, trotzdem Kleinheit und Halbheit
ſich breit machen. Dies ſtrahlende Liſztherz iſt Troſt= und
Licht=
quell für alle, die das „Glauben” verlernt haben! Und es blüht
in ſeinen Werken all denen, deren eigenes Herz „ſonnenhaft”
genug iſt, um Leuchten zu ſpüren. Wir können nicht genug
danken! —
In großer Einheitlichkeit ſteht, nach einer Diſtanz von 40
Jahren, das Leben und Wirken Liſzts vor uns. Und wir können
heute kaum faſſen, ſein Wirken als Nachſchaffender wie als
Schaf=
fender überblickend, daß ſeine Zeitgenoſſen, ſeine Gegner, in
Le=
ben und Werk einen Bruch hineinkonſtruierten und behaupteten,
er habe zwei ganz verſchiedene Perſönlichkeiten ausgelebt. Die
ſo „ſahen”, waren blind. Blind für ſein Schöpfertum, das ſich
immer gleich tätig bewies und gleich groß offenbarte, ſei es, daß
er, in genialem Finderſinn, die vereinzelten Perlen aus der Oede
Meyerbeerſcher Muſik herausfiſchte, ſie „bearbeitete”, d. h. nach
ſeinem Geiſt und Empfinden reſtlos umformte, und neben die
Paraphraſen über Schubertſche und Wagnerſche Themen in
ſeinen Konzerten ſtellt, ſei es, daß er, in der zweiten Hälfte ſeines
Freitag, den 30. Juli 1926
Vom Tage.
Oberſt von Rettberg, der Leiter der Verbindungsſtelle
für die Entwaffnung in Frankfurt a. M., iſt unter gleichzeitiger
Verleihung des Charakvers als Generalmajor verabſchiedet worden. In
Frankfurt a. M. befindet ſich als einzige militäriſche Dienſtſtelle nunmehr
nur noch die Militärpaßſtelle der Reichswehr zur Erledigung von
Ein=
reiſe= und Aufenthaltsanträgen von Wehrmachtangehörigen im beſetzten
Gebiet.
Der Reichspräſident hat die ihm von der preußiſchen
Staats=
regierung angetragene Ehrenpräſidentſchaft für die Große
Polizeiausſtellung Berlin 1926 angenommen.
Der bisherige Oberkommiſſar der Rheinlande,
Dinard, der ſich bereits ſeit einiger Zeit in Paris aufhält, ſoll nicht
mehr auf ſeinen Poſten zurückkehren. Er ſoll durch einen bekannten
Parlamentarier erſetzt werden. Der Name de Monzie wird genannt.
Wie berichtet wird, werden nach einer zwiſchen dem deutſchen
und polniſchen Bevollmächtigten getroffenen Vereinbarung die
deutſch=
polniſchen Verhandlungen über die
Niederlaſſungs=
frage am Montag wieder aufgenommen.
Der belgiſche Senat hat mit 103 gegen 16 Stimmen und 11
Stimm=
enthaltungen die Waſhingtoner Konvention über den
Achtſtundentag angenommen.
Durch die Abſtimmung des belgiſchen Senats hat der Geſetzentwurf,
durch den das jährliche Kontingent für das belgiſche
Heer auf 44 000 Mann herabgeſetzt werden ſoll, nunmehr
Geſetzeskraft erlangt.
Die luxemburgiſche Kammer hat mit 31 gegen 11
Stim=
men bei 3 Stimmenthaltungen ein Vertrauensvotum für die
Regierung angenommen.
Nach Mitteilung des franzöſiſchen Finanzminiſteriums wird auf
Antrag des Generalgouverneurs von Algerien im Parlament ein
Ge=
ſetzentwurf eingebracht werden, durch den die Emiſſionsgrenze
der Bank von Algerien von 1,7 auf 2,1 Milliarden Franken
erhöht werden wird.
Die Finanzpläne Poincayés finden in London eine wenig
günſtige Aufnahme.
Man rechnet in London mit einer Rückkehr
Kraſ=
ſins auf den Poſten des Londoner Geſchäftsträgers.
Nach einer Meldung aus Melbourne hat die auſtraliſche
Re=
gierung beſchloſſen, eine Abordnung von Arbeitern und
Angeſtellten nach den Vereinigten Staaten zu entſenden,
um eine Unterſuchung über die amerikaniſchen induſtriellen Methoden
anzuſtellen.
In Williamſtown (Maſſachuſetts) wurde der 6. Jahreskongreß
des Politiſchen Inſtituts eröffnet, der ſich vorwiegend mit
der Frage des Weltfriedens und der Abrüſtung befaſſen wird.
Präſident Coolidge ſoll den gegenwärtig ſich in Europa
auf=
haltenden Schatzamtsſekretär Mellonbeauftragt haben,
unverzüg=
lich mit den europäiſchen Staatsmännern zwecks
Aus=
ſprache üiber die Finanzlage der unter den Nachwirkungen des Krieges
im meiſten leidenden Länder in Unterhandlungen einzutreten.
Neue Wendung in China.
Tſchang und Feng gegen Wa.
EP. London, 29. Juli.
Die Entwicklung der militäriſch=politiſchen Verhältniſſe in
China hat, nach Meldung der „Times”, einen dramatiſchen
Ver=
lauf genommen. Ein Teil der Armee Wu Pei=fus nördlich von
Peking hat in der Stärke von 40 000 Mann gemeutert und
ver=
weigert jeden weiteren Kampf. Wu Pei=fu hat ſeinen Generalen
hohe Belohnungen angeboten, wenn ſie dieſe oder jene feindliche
Stellung nehmen würden, es iſt den Offizieren aber bisher nicht
gelungen, ihre Truppen zum Angriff zu bewegen. Die Operation
gegen die Kuomintſchün ſind daher zum Stillſtand gekommen.
Die Einnahme des Nankau=Paſſes wird dadurch hoffnungslos.
Infolgedeſſen hat Tſchang Tſo=lin mit den Koumintſchüntruppen
ein Abkommen getroffen, ſich gemeinſam gegen Wu Pei=fu zu
verbünden.
Die Situation wird für Wu Pei=fu dadurch verſchärft, daß
der Machthaber der Provinzen Groß=Schanghais ihm
wahr=
ſcheinlich keine Unterſtützung zuteil werden laſſen kann, da dieſer
ſelbſt Schwierigkeiten hat, ſeine Generale in Gehorſam zu halten.
In Süd=China haben die Kantontruppen die Provinzen
Kwantung, Kwangſi und Honan in der Hand, aus denen Wu
Pei=fu ſie nur mit guten Truppen vertreiben könnte, die ihm
aber augenblicklich nicht zur Verfügung ſtehen. Der militäriſche
Machthaber von Kanton hat ſich zu ſeinen Truppen in die
ge=
nannten Provinzen begeben, um ſelbſt den Oberbefehl zu
über=
nehmen.
Während der letzten Tage ſind Beſtrebungen im Gange, den
Frieden wiederherzuſtellen. Vermittler iſt Sun Tſchuan=fang, der
Machthaber in Schanghai, der von mehreren
Handelsorganiſa=
tionen in ſeinen Bemühungen unterſtützt wird. Da er bisher
Wu Pei=fu naheſtand, ſo ſei dieſer Vorgang bezeichnend für die
erſchütterte Stellung Wu Pei=fus.
Lebens, ſeine eigene tondichteriſch=muſikaliſche Weſenheit in die
Form gießt, die er erweitert und ſprengt und ſo mit Wagner an
die Spitze der „neudeutſchen” tief aus romandſchen Strömungen
ſchöpfenden Schule tritt. Immer iſt er „producktiv” im Sinne
Goethes, ſelbſt in der Periode der Virtuoſenlaufbahn. Will wan
ſich Liſzts künſtleriſches Weſen an einem Gegenſatz verlebendigen,
ſo möchte ich auf Robert Schumann hintpeiſen, deſſen 70. Todes=
tag ſoeben gefeiert wurde, und der uns aus dieſem Grunde jetzt
beſonders nahe iſt. Schumanns Träumer= und Einſamkeitsnatur
iſt äußerem Erfolge fremd, — fühlt ſich, wie Chopin, durch die
Menge „geängſtigt‟ Echt deutſch empfindet Schumann, was ſich
ſchon in der Wahl ſeiner Liedertexte verrät. Seine ganze Kunſt
ſtrebt nach tiefſter Verinnerlichung, danach, alles auf die kürzeſte,
alſo plaſtiſchſte Form zu bringen. Liſzt iſt Ungar und feuerblütig.
Er hat das denkbar größte Expanſionsbedürfnis im Leben wie
in der Kunſt. Er bleibt im Grunde „Cygan‟. Er malt al
Fresco. Dramatik, pathetiſche Apoſtrophierung, Extaſe ſind die
Elemente, deren er bedarf, durch die er auf die Menge wirkt. Und
Die Zurcht vor dem Dawesplan.
Von unſerem C.M.P.=Korreſpondenten.
London, den 28. Juli 1926.
Politiker, die perſönliche Intereſſen in der engliſchen
Indu=
ſtrie haben, oder Induſtrielle, die ihre Freizeit auf der politiſchen
Bühne in London verbringen, liegen in einem ſich ſtetig
ſteigern=
den Gewiſſenskonflikt. Der politiſche Teil ihres zweigeſichtigen
„Ichs” bemerkt mit Befriedigung, daß durch die von Tag zu Tag
ſich deutlicher zeigende Undurchführbarkeit des Dawesplanes eine
Waffe geſchaffen wird, die eingeſetzt werden kann, ſobald es die
politiſchen Umſtände erfordern. Denn für die alliierten Politiker
iſt der Dawesplan nur die ſchon von den geiſtigen Urhebern des
Verſailler Vertrages geſchaffene, aber für das Weltgewiſſen in zu
Anſtoß erregender Form ausgefallene Daumſchraube. Anders
dagegen ſteht es mit dem induſtriellen Teil des oben beſchriebenen
„Ichs”, obwohl auch dieſer gegen den Dawesplan anfänglich nur
wenig einzuwenden hatte. Man hatte urſprünglich gehofft, daß
der gewaltige Druck des neuen Zahlungsplanes der deutſchen
Induſtrie und Wirtſchaft ſehr bald die Luft wegnehmen würde,
Statt deſſen nun bietet ſich das gewaltige Schauſpiel eines
Deutſchland, in welchem ſich Millionen Hände in unermüdlicher
Arbeit regen, in welchem die Not der Stunde zahlloſe neue
Er=
findungen und eine wirtſchaftliche Organiſation ſchafft, die ſich
auf den Weltmärkten immer erfolgreicher bemerkbar macht. Daß
Not erfinderiſch macht, hatte man bei den Kalkulationen der
Lon=
doner Konferenz offenbar vergeſſen. So iſt es denn nicht
ver=
wunderlich, wenn man ſich in induſtriellen Kreiſen Englands
allmählich zu vergegenwärtigen beginnt, daß die Gewaltleiſtungen
Deutſchlands die engliſche Induſtrie und Wirtſchaft langſam,
aber ſicher ins Hintertreffen geraten läßt, obwohl auch hier, wie
hinzugefügt werden muß, keine mit den Verhältniſſen auch nur
einigermaßen vertraute Perſon an eine glatte Durchführung des
Dawesplanes glaubt.
Welche Formen her in England herrſchende Peſſimismus
ſchon angenommen hat, beweiſt ein von der
Arbeitgebervereini=
gung der elektriſchen und verwandter Induſtrien ſoeben
veröffent=
lichter Bericht über die Gefahr des deutſchen Wettbewerbs. In
dieſem Bericht wird zunächſt auf die Tatſache hingewieſen, daß
die Einführung des Dawesplanes die wirtſchaftlichen Verhältniſſe
Deutſchlands in einer in der Wirtſchaftsgeſchichte der ganzen
Welt beiſpielloſen Weiſe geändert hat. Wenn Deutſchland den
Anforderungen des Dawesplanes gerecht werden wolle, dann
müſſe es folgende vier Bedingungen erfüllen: Erſtens: Das
Produktionsvermögen Deutſchlands müſſe derartig vermehrt
werden, daß dem nationalen Ueberſchuß die für die
Standard=
annuität erforderliche Summe in Höhe von 125 Millionen Pfund
entnommen werden könne. Zweitens: Infolge des
Aus=
falles der ſogenannten unſichtbaren Exporte (Zinſen aus
Inve=
ſtierungen im Auslande) müſſe der paſſive Handelsſaldo der
Vor=
kriegszeit in einen aktiven Saldo verwandelt werden.
Drit=
tens: Die Aufnahmefähigkeit der Weltmärkte für
Fertigfabri=
kate müſſe um 100 bis 125 Millionen Pfund vermehrt werden,
Viertens: Das Transfer der unter dem Dawesplan
erlang=
ten Beträge dürfe nicht ſtattfinden, vielmehr müſſe das Geld in
Deutſchlands Induſtrie und Landwirtſchaft inveſtiert werden,
übrigens eine Anſicht, die vor einiger Zeit auch ſchon der
be=
kannte engliſche Finanzmann Sir Felix Schuſter vertreten hat.
Nur wenige britiſche Fabrikanten, ſo fährt der Bericht dann
fort, ſeien ſich darüber im klaren, was für Verhältniſſe durch die
Erfüllung dieſer Bedingungen geſchaffen würden. Eine
Dum=
pingpolitik der deutſchen Firmen würde unvermeidlich werden,
und alle wichtigen Induſtrien Englands, wie Eiſen und Stahl,
elektriſche Erzeugniſſe, Textilien, Chemikalien uſw. würden unter
einer ernſten und dauernden Depreſſion zu leiden haben. Dieſe
Feſtſtellung iſt natürlich nur eine Wiederholung der von Sir
Joſuah Stamp und anderer bedeutender engliſcher
Volkswirt=
ſchaftler vertretenen Auffaſſung, daß eine „draſtiſche Reviſion”
und ſogar Abſchaffung des Dawesplanes nur im Intereſſe der
engliſchen Induſtrie ſelbſt liegen würde. Aber es iſt
bemerkens=
wert, daß es dieſes Mal keine Theoretiker, ſondern Praktiker ſind,
die eine Reviſion des Dawesplanes verlangen. Der Bericht
be=
ſchäftigt ſich alsdann mit den finanziellen Faktoren des „neuen”
Deutſchland und ſtellt feſt, daß die Reorganiſation der
induſtriel=
len Finanz nach der Inflationsperiode eine Verbeſſerung der
Beziehungen zwiſchen inveſtiertem und produktivem Kapital
ge=
ſchaffen habe, wenngleich der Mangel an langfriſtigem Kapital
ein großes Hindernis ſei. Aber die finanzielle Lage aller
der=
jenigen Induſtrien, die ſich auf die Herſtellung von
Standard=
waren nach dem Prinzip der Maſſenfabrikation umgeſtellt hätten,
habe ſich ſehr verbeſſert.
Der Bericht der Arbeitgebervereinigung hat in England
wei=
teſte Verbreitung gefunden, und die bekannte engliſche
Wirt=
ſchaftszeitſchrift „The Economiſt” ſchreibt, heute in einer
län=
geren Betrachtung, daß ſich alle engliſchen Arbeitgeber und
Arbeit=
nehmer den Bericht zu Herzen nehmen ſollten.
ſeine Kunſt als Virtuoſe wetterleuchtet am elementarſten, wenn
ſchöne Frauen ihm lächeln, wenn frenetiſcher Beifall aus allen
Teilen der Welt ihn auf ſeiner Höhe umbrauſt. „Er iſt hier”
ſchreibt Heinrich Heine in ſeinem Bericht über die Pariſer „
Muſi=
kaliſche Saiſon” von 1844: „Liſzt ſetzt die ſchöne Welt von Paris
in Aufregung. Er iſt hier, das tolle, ſchöne, häßliche, rätſelhafte,
fatale und mitunter ſehr kindiſche Kind ſeiner Zeit, der gigantiſche
Zwerg, der raſende Roland mit dem ungariſchen Ehrenſäbel, der
heute kerngeſunde, morgen wieder ſehr kranke Franz Liſzt, deſſen
Zauberkraft uns bezwingt, deſſen Genius uns entzückt, . . . und
dem wir in jedem Fall den Dienſt erweiſen wollen, daß wir die
ungeheure Furore, die er hier erregt, zu Papier bringen!” Bis
zur zweiten Hälfte ſeines Lebens kann er den Beifall nicht
ent=
behren. Er iſt ihm Taumel, — dionyſiſche Luſt! Dann fällt das
alles wie ſchweres, gleißendes — ach — allzu ſchweres
Prunk=
gewand von ihm ab. Das Beifallsgeräuſch der Menge verhallt.
. . . Sie iſt verſunken. . . . . Denn tiefe, weihevolle Glocken,
die ſchon hier und da den Beifall der Menge übertönten — in
jüngeren Jahren — gewinnen Mund und Macht und überbrauſen
alle „weltlichen” Klänge . . . Dionyſos war. Chriſtus iſt. Die
theatraliſche Gebärde, die theatraliſche Kyſtik, Diener, mit denen
er gut Freund war, die ſich an den diamantbeſtickten Mantelſaum
ſeines Kleides heften mußten, ſolange er ſie brauchte, entläßt er
mit ſchlichter, königlicher Gebärde. Und es bleibt nur
dieſe wundervolle Perſönlichkeit, berufen, die
tranſzenden=
tale Macht der muſikaliſch=dichteriſchen Idee zu verkünden.
Liſzt, in einem Kometenjahr geboren, beſtimmt, wie ein
Komet, feuerflammend, die Menſchheit in Erſtaunen und
Enk=
zücken zu verſetzen, rätſelhaft aufgetaucht, verſchwindet ebenſo
rätſelhaft für ſeine Zeit in dem kleinen Weimar, um dort ſeiner
Kompoſitionstätigkeit allein zu leben. Und Liſzt, der Abbé, der
die niederen Weihen empfangen, bettet, je älter er wird, immer
einziger ſein ſtrahlendes Herz in den Schoß der Kirche, und ſeine
Kirchenmuſik gewinnt immer mehr überzeugende Dramarik,
immer reichere, immer „himliſchere” Farben. Das ergreifendſte,
herrlichſte Beiſpiel dafür iſt ſeine „Legende der heiligen
Eliſa=
beth” worin die Muſik, ſich an den alten Kirchenſtil anlehnend,
unendlich ſüßes, myſtiſches Offenbaren feiert.
Die Gräfin d’Agoult mit ihren blonden Seidenlocken, die
Mutter ſeiner Kinder aus den Jahren 1834—39 (Coſima Wagner
iſt ihre Tochter), bleibt vergeſſen. Eine andere „hohe Liebe” zur
Fürſtin Sayn=Wittgenſtein, mit der er auf der Altenburg in
Wel=
mar lebt, wird ihm Führerin. Sie iſt Anregerin, dieſe Liebe. Cs
bedarf unausgeſetzten Schaffens, um ihr genug zu tun: 15 gr2ße
ſymphoniſche Dichtungen entſtehen, die, ſich meiſt an Dichtwerte
Nummer 209
Freitag, den 30. Juli 1926
Seite 3
Schwierige Organiſation der
Notſtandsarbeiten.
Länder=Anleihen für den Wohnungsbau.
Ein Appell an die örtlichen Inſianzen.
Berlin, 29. Juli.
Der Reichsfinanzminiſter hat den Ländern geraten,
An=
leihen aufzunehmen, um den Wohnungsbau raſcher
vorwärts zu treiben und einem Teil der Arbeitsloſen
Arbeit zu geben. Zwiſchen Preußen und dem
Reichsfinanzmini=
ſterium ſind die Verhandlungen bereits aufgenommen worden.
Später wird die Hauszinsſteuer noch etliche Erträgniſſe
abwer=
fen, ſo daß mit einem Riſiko für die Länder kaum gerechnet zu
werden braucht. Nach dem jetzt geltenden Finanzausgleich, der
u. a. auch die Hauszinsſteuer zu einem großen Teil den Ländern
und Gemeinden überlaſſen hat, müſſen folgerichtig auch die
Län=
der zur Finanzierung des Wohnungsbaues mit herangezogen
werden. Es iſt aber ſo, daß ſich die Finanzminiſter der Länder
nur ſchwer dazu entſchließen können, auf die Vorſchläge des
Reichsfinanzminiſteriums einzugehen. Sachſen allerdings iſt auf
dieſe Vorſchläge bereits eingegangen, ſo daß dort ein
umfang=
reiches Wohnungsbauprogramm geſichert erſcheint. Ferner ſoll
eine Mittellandkanal=Anleihe ausgegeben werden, da
es kaum möglich ſein wird, durch die Länder die Mittel
aufzu=
bringen, die als Anteil auf ſie entfallen. Die Bauverträge
zwi=
ſchen Reich und Ländern über den Ausbau der in dem
Arbeits=
beſchaffungsprogramm enthaltenen Waſſerſtraßen werden in den
nächſten Wochen unterzeichnet werden. Wann die geplanten
Anleihen aufgelegt werden, hängt von den Verhältniſſen am
Geldmarkt ab.
Eine wichtige Ergänzung bei der Umwandlung der
Erwerbs=
loſenfütſorge in produktive Arbeitsleiſtung ſind die
kommu=
nalen Arbeiten, wie Straßenbau, Verbeſſerung
der Landwege und des Bodens. Dieſe Arbeiten hofft
man in der nächſten Zeit noch dadurch fördern zu können, daß
die Bedingungen für die Darlehen an die Gemeinden von ihrem
Lande erleichtert werden. Es ſcheint aber, daß gerade auf dieſem
Gebiet die Kompetenzfragen zu ſchier unüberwindlichen
Schwie=
rigkeiten auszuwachſen drohen, denn das Reich kann von ſich
aus nicht direkt auf die Kommunen einwirken. Wenn aber
der Gedanke der Notſtandsarbeiten in die Tat
umgeſetzt werden ſoll, ſo bedarf es
aufopfern=
der Mitarbeit auch der kleinen und kleinſten
Amtsſtellen. Ueberhaupt können bei dem verwickelten
deut=
ſchen Kompetenzſyſtem die Notſtandsarbeiten offenbar nur mit
den größten Schwierigkeiten organiſiert werden. Immerhin
ſcheint bei gutem Willen auf allen Seiten das bisher
veröffent=
lichte Notſtandsprogramm der Anlage nach geſichert. Zu ſeiner
Durchführung bedarf es im Intereſſe der
Allge=
meinheit des gleich guten Willens aller bis
herunter zur letzten örtlichen Inſtanz. Die
Ueberwachung der Arbeiten erfolgt durch die ſogenannte
Mini=
ſterialkommiſſion, die aus Vertretern der Miniſterien beſteht,
ver=
ſtärkt durch je einen Vertreter Preußens und Bayerns.
Erweiterung des
Arbeitsbeſchaffungs=
programins für die Reichsbahn.
Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, iſt das Programm
der Arbeitsbeſchaffung für die Reichsbahn noch erweitert
wor=
den. 20 Millionen trägt die Reichsbahn, 100 Millionen ſchießt
das Reich vor. Darin ſind die Poſten für die Elektrifizierung
der Berliner Stadtbahn mit 40 Millionen enthalten. Die Traſſe
des öſtlichen Teiles des Mittellandkanals iſt feſtgelegt. Die
for=
mellen Unterſchriften der Länder dürfen in der nächſten Woche
erfolgen. Sobald dieſe Verträge abgeſchloſſen ſind, kann die
Arbeit beginnen. Eie Genehmigung des Reichstags iſt nicht
mehr nötig; die Mittel ſtehen bereit. Ein verſtärkter Bau von
Landarbeiterwohnungen ſetzt im Herbſt ein. Es werden 25 000
deutſche Landarbeiter untergebracht werden können, wodurch
eine gleiche Zahl von Polen entbehrlich wird. Die Verſtändigung
zwiſchen Reich und Ländern wegen der verſtärkten
Finanzie=
rung des Wohnungsbaues iſt wegen der mannigfachen Inſtanzen
nicht leicht.
Die ſiaatlichen Einnahmen aus
Verbrauchs=
ſieuern im Deutſchen Reich.
Starke Zunahme des Tabakſteuerertrages.
Staatliche Einnahmen
aus Verbrauchssteuern.
A4 Mcd.Mk.—
Ard.Mk.3.4
Die Notwendigkeit, erhöhte Steuereinnahmen zu erzielen, haf im
Deutſchen Reich auch zu einer ſtärkeren Anſpannung der
Auf=
wandſteuern für Tabak, alkoholiſche Getränke, Zucker, Kaffee, Tee
und Kakao uſw. geführt. Die ſtaatlichen Einnahmen aus
Ver=
brauchsſteuern betrugen je Kopf der Bevölkerung im
Rechnungs=
jahr 1924 19,31 RM. und 1925 22,02 RM. gegenüber 10,93 M.
im Rechnungsjahr 1912. An der Einnahmeſteigerung hat die
Tabakbeſteuerung den größten Anteil. Die Geſamterträge von
Tabak ſtellten ſich im Rechnungsjahr 1924 auf 8,75 RM., 1925
auf 10/45 RM. je Kopf gegenüber 2,64 M. im Rechnungsjahr
1912. Die Bedeutung dieſer Steuerquelle wird ohne weiteres
daraus erſichtlich, daß die aus ihr geſchöpften Mittel jetzt 9,5 v. H.
ſämtlicher Reichseinnahmen betragen und nur von den Erträgen
der Einkommenſteuer und der Umſatzſteuer übertroffen werden.
Die Bierſteuer iſt gegenüber der Vorkriegszeit ebenfalls erheblich
erhöht worden. Die durchſchnittliche ſtaatliche Belaſtung betrug
je Hekkoliter Bier 1913 339 M. und 1924 und 1925 5,52 RM.
Die Staatseinnahmen vom Branntwein reichten in den Jahren
1924 und 1925 nicht an die Vorkriegserträge heran. Dagegen
bringt die Zuckerſteuer erheblich höhere Erträge infolge der
Heraufſetzung der Steuerſätze und Steigerung des Verbrauchs.
Arbeitsbeſchaffung und Hochwaſſerſchutz.
Die Regierungen des Reiches und der Länder haben in
jüngſter Zeit wichtige Beſchlüſſe über die ſchleunige
Inangriff=
nahme großer Bauarbeiten zur Beſchäftigung Arbeitsloſer
ge=
faßt, dabei aber anſcheinend nicht an die Beſeitigung, bzw.
Ver=
hütung von Hochwaſſerſchäden gedacht. Die im laufenden
Som=
mer in ſo weitem Umfange und in ſo verheerender Weiſe
auſ=
getretenen Hochwaſſerſchäden lenken die Aufmerkſamkeit der
Oeffentlichkeit auf ein Gebiet der ſtaatlichen Tätigkeit, auf dem
nach außerordentlich viel zu. tun übrig bleibt. Es iſt dies der
Hochwaſſerſchutz.
Um ein Bild von dem Umfang der Aufgaben zu geben, die
des Reiches und der Staaten hier noch harren, ſei darauf
hinge=
wieſen, daß nach einer in jüngſter Zeit im Preußiſchen
Land=
wirtſchaftsminiſterium zuſammengeſtellten Liſte, bei der
Landes=
waſſerbauverwaltung dieſes Miniſteriums Projekte im Betrage
von 160 Millionen Mark vorliegen, deren Durchführung
aus=
nahmslos dem Hochwaſſerſchutz dient, die aber aus Mangel an
Mitteln bisher noch nicht in Angriff genommen werden konnten.
Davon entfallen Projekte im Betrage von rund 96 Millionen
Mark auf die weſtlichen Provinzen, einſchließlich Brandenburg,
alſo auf ein Gebiet, in dem ſich die Arbeitsloſigkeit beſonders
ſtark auswirkt. Aber auch von den rund 60 Millionen Mark
er=
fordernden Projekten, die auf die öſtlichen Provinzen entfallen,
befindet ſich eine ganze Anzahl in ſolchen Gegenden, in denen
eine Milderung der Arbeitsloſigkeit dringend notwendig erſcheint.
Es darf in dieſer Beziehung nur auf die Umgebung der Städte
Stettin, Elbing, Königsberg und Breslau hingewieſen werden.
Hiernach wird es an Arbeit ſobald nicht mangeln.
Die Rüſtungenanderlitauiſchen
Grenze.
Was will Polen? — Rußlands Paktpolitik.
* Moskau, 29. Juli. (Priv.=Tel.)
Die hieſige Preſſe hat in den letzten Tagen eine
umfang=
reiche Kampagne eingeleitet, die große
Kampfvorbereitun=
gen und Truppenkonzentrationen Polens an
der litauiſchen Grenze enthüllte und die geſamte
Oſt=
politik mit einer gewiſſen Unruhe erfüllt hat, wenn auch nach
der Lage der Dinge geſagt werden muß, daß dieſe Kampagne
bisher ſehr tendenziöſen Charakter trägt. Die Warſchauer Preſſe
dementierte die zum Teil auch von polniſchen Rechtsblättern
ge=
brachten Meldungen auf das entſchiedenſte und ließ offiziös mit
der deutlichen Adreſſe an Rußland erklären, daß Polen keine
kriegeriſchen Abſichten gegen Rußland habe. Die Blätter
mel=
deten gleichzeitig, daß der ruſſiſche Bevollmächtigte in Warſchau
von Pilſudſki empfangen wurde und daß dieſer ihm eine
ähn=
liche Erklärung abgegeben habe. Die Rechtsblätter, die die
Rüſtungen an der litauiſchen Grenze meldeten, wurde weiter
ge=
ſagt, ſeien beſchlagnahmt und verboten worden. Dieſe letzte
Nach=
richt wird jedoch von der „Rzeczpoſpolita” wiederum dementiert.
Jedenfalls iſt in Polen ſelbſt die ganze Angelegenheit mit
dim Schleier tiefſten Geheimniſſes oder vielmehr größter
Unklar=
heit bedeckt. Währenddeſſen bringt die hieſige Preſſe die
Rüſtungs=
meldungen erneut und in beſtimmter Form und meldet weiter,
daß der polniſche Geſandte in Moskau von Außenkommiſſar,
Tſchitſcherin empfangen worden ſei, der ihm erklärt habe, die
Warſchauer Dementis ſeien keineswegs zufriedenſtellend. Die
Sowjetregierung ſehe ſich angeſichts der an der polniſch=
litau=
iſchen Grenze ſich vollziehenden Truppenkonzentrationen Polens
genötigt, von der volniſchen Regierung die Zuſicherung zu
ver=
langen, daß Polen litauiſches Gebiet nicht annektieren werde. In
jedem Falle müſſe die Sowjetunion darauf
be=
ſtehen, daß Polen Sicherheiten gegen
militä=
riſche Konflikte an der ruſſiſch=polniſchen
Grenze gebe. Eine ſonſt nicht ſchlecht unterrichtete Quelle
will ſogar wiſſen, daß die Sowjetregierung Befehl
gegeben habe, die Grenztruppen und die in
Weiß=
rußland und in der Ukraine zurzeit im Manöver liegenden
Trup=
pen in Marſchbereitſchaft, zu verſetzen, um eine
raſche Konzentration an der Weſtgrenze zu ermöglichen.
Die beiden letzten Tatſachen würden, wenn ſie wirklich
Tat=
ſachen darſtellten, von ſo ungeheuerlicher Bedeutung ſein, daß mit
den ernſteſten Komplikationen gerechnet werden müßte. Man
erhält aber einen Schlüſſel für die ganzen Vorgänge und die
ſenſationelle Berichterſtattung der Moskauer Preſſe in die Hand,
wenn man, nach den letzten Warſchauer Informationen aus
eben=
falls nicht ſchlecht unterrichteten Kreiſen, hört, daß der ruſſiſche
Bevollmächtigte in Warſchau geſtern und heute nicht weniger wie
fünfmal zu Beſprechungen mit Pilſudſki und Zaleſki ins
Aus=
wärtige Amt gebeten wurde, und wenn man weiter hört, daß
dieſe Beſprechungen der Vorbereitung eines
Kompro=
miſſes zwiſchen den Sowjets und Polen gedient
haben ſollen, das Polen in Litauen freie Hand
ge=
währt und Rußland von ſeiten Polens
be=
ſtimmte Konzeſſionen territorialer Art in
Weißrußland ſichert. Auch dieſe Vermutungen ſind
natürlich amtlich oder halbamitlich unbeſtätigt und dürften auch
wohl kaum eine ſolche Beſtätigung im Augenblick erhalten.
Auf alle Fälle wäre eine Kombination wie die obige nicht
völlig haltlos und entſpräche ſowohl den ſeit langem bekannten
Plänen Pilſudſkis als auch den augenblicklichen Ambitionen der
Sowjetregierung. In Moskau iſt es zwar klar ausgeſprochen, daß
die polniſche Politik ſtark unter dem Einfluß Englands ſteht, das
Polen als Zentrum des antiſowjetiſtiſchen Oſtblocks engagieren
will. Pilſudſkis Pläne werden durch dieſe engliſche Politik eher
geſtützt als durch das bereits als unzweckmäßig erkannte
Feſt=
halten an der franzöſiſch orientierten Politik der Kleinen Entente.
In jedem Fall dürfte Rußland zufrieden ſein, aus der
Entwick=
lung der Dinge in Polen ſoviel Vorteile zu ziehen, wie eben
möglich. Eine Durchkreuzung der engliſchen Oſtpolitik durch die
Sowjetdiplomatie würde nur unter der Vorausſetzung einer
voll=
kommenen grundſätzlichen Richtungsänderung der polniſchen
Politik möglich ſein, und eine ſolche grundſätzliche Aenderung iſt
zurzeit eine effektive Unmöglichkeit. Man darf der Entwicklung
der Dinge im Nahen Oſten mit großer Spannung entgegenſehen
und muß abwarten, ob die Entſcheidung einer Initiative Polens
zufällt oder ob Rußland auf dem bereits erfolgreich beſchrittenen
Wege der Paktpolitik mit den baltiſchen Staaten das Tempo der
Entwicklung angibt. In dieſer Richtung liegt wohl zweifellos
der heute gemeldete Beſuch des lettiſchen Außenminiſters Ulmanis
in Kowno.
anlehnend, nicht muſikaliſche Illuſtration, ſondern wahre
Neu=
ſchopfungen aus der Welt des Liſztſchen Geiſtes und Herzens
heraus bedeuten: Die „Bergfymphonie” nach Victor Hugo, der
Taſſo”, die „Préludes”, (nach Lamartine: „Notre vie est-elle
Auure chose au une série de préludes?”), ferner „Orpheus”.
„Prometheus” die „Hunnenſchlacht” (nach Kaulbach) als die be=
Leutendſten. Ferner die Chorſymphonien: „Fauſt” mit dem
Schlußchor: „Andante myſtico” die Dante=Symphonie, die
dämo=
iſchen Epiſoden aus Lenaus Fauſt und viele Oratorien. Der
Beg, den einſt Berlioz eingeſchlagen, fand in der
Inſtrumental=
kunſt Liſzts ſeine höchſte Vollendung. Berlioz und Liſzt ſind beide
Tondichter. Auch Beethoven war es geweſen, wenngleich bei ihm
die Muſik immer das Primäre blieb. Die muſikdramatiſche Schil=
Dekung äußerer Vorgänge (Programmuſik) war, ſeinem Weſen
nicht entſprechend.
Populärer als Liſzts Inſtrumental= und Kirchenmuſik iſt ſeine
Nahermuſik. Der „brillante” Stil iſt durch ihn geſchaffen wor=
Den. Die ganze Technik der vergangenen Epoche (Weber, Hummel,
Zendelsſohn) vereinigt er nicht nur in ſich, ſondern er iſt
Scopfer imer neuer techniſcher Klavierformen. Die Melodik
Don größter, ja, ertatiſcher Gefühlshingabe. Und außer Chopin
W Niemand dieſe „Hingabe” ſo gekannt wie Liſzt. Die Hingabe
ues ſtrahlenden, ſchenkenden Herzens! Die großherzige Tat
uck ungariſchen Magnaten (Grafen Amadée und Szapary), die
Luloge einer Subſkription, die ſie veranlaßten) es dem armen
SJhn des Rechnungsbeamten des Fürſten Eſterhazy ermöglichte,
DINr zu ſtudieren, dieſe warmherzige Aat ſcheint Liſzt mit einem
2 lieſen Glauben an die Liebe für ſein ganzes Leben beglückt
24 Mden, daß er eine großherzige Tat an die andere reihte, um
fur die empfangenen dankbar zu erweiſen. Für alle, — oft
4 für Unwürdige — hatte er eine offene Hand! Weit größer
2 ſconer aber noch äußerte ſich die Hingabe ſeiner Natur in
was er. mit äußerſter Selbſtverleugnung, für die Kunſt
ſir ſeine Freunde tat. Er war es, der die
Beethovenſympho=
zu „Klavierpartituren”, wie er ſie nannte, bearbeitete, ſie
Hietbar” und damit bekannt machte, ihm allein dankt Richard
Sl9ner die erſte Heimſtätte ſeiner Werke in deutſchen Landen.
Du leiner Eigenſchaft als Weimariſcher Kapellmeiſter führte Liſzt
e ioß aller Gegnerſchaft, in Weimar auf, ſodaß Wagners
muſik=
dramatiſche und reformatoriſche Pläne von da aus, und durch
Liſzt zuerſt, ihren Weg in die Welt nahmen.
Slis dornehmſte Nichtlinie im Leben wie in der Kunſt war
das Wort:
Rnte
Karl Klindworth 10 Jahre tot.
Zur Erinnerung an den berühmten Pianiſten Karl Klindworth,
der vor zehn Jahren in Berlin ſtarb.
*Schubert=Abend.
Am Mittwoch fand in der neuerrichteten Holzhalle des
Ober=
waldhauſes ein Schubert=Abend ſtatt, den Walter Rehberg
in Verbindung mit dem Städtiſchen Orcheſter
veranſtal=
tcte. Für den erſten Teil des Konzertes war vorgeſehen, daß er
im Freien abgehalten werden ſollte; alles war dafür vorbereitet
leider machte der Regen dies unmöglich. Der erſte Teil der nun
ganz in die Halle verlegten Veranſtaltung brachte von Schubert
die unvollendete Sinfonie H=Moll, die Zwiſchenakt= und
Ballett=
nuſik aus „Roſamunde” und die Fünfte Sinfonie B=Dur; bei
deren Wiedergabe ſtand das Städtiſche Orcheſter unter der
Lei=
tung von Walter Rehberg. Dieſer iſt eine in Darmſtadt ſeit
vie=
len Jahren bekannte, feſtumriſſene künſtleriſche Perſönlichkeit
und namentlich als Pianift geſchätzt, ſo daß es ſich erübrigt, hier
ſeine muſikaliſche Eigenart darzuſtellen. Am Dirigentenpulte
ent=
faltete Walter Rehberg viel Sinn und Ausdruckskraft beſonders
für das Melodiſche in Schuberts Muſik. Hervorgehoben ſeien
namentlich das Andante der H=Moll=Sinfonie, die mit
beſtricken=
der klanglicher Wirkung wiedergegebene Ballettmuſik des
Opern=
fragments „Roſamunde” und die mit reicher klanglicher
Entfal=
tung dargebotene Sinfonie in B=Dur. Walter Rehberg erwies
ſich in allem, aber beſonders hier, als ein ſicherer, fein
disponie=
render Dirigent; allerdings iſt es ſchwer, bei dem einmaligen
Konzertieren den akuſtiſchen Verhältniſſen der Halle immer
ge=
recht zu werden. Zwiſchen der melodiöſen Muſik Schuberts, ihrem
Ausdeuter und ihren muſikaliſchen Trägern, dem Städtiſchen
Orcheſter, beſtand eine glückliche Einheit, ſo daß für die
Geſamt=
darbietung die verdiente Anerkennung nicht ausblieb. Tiefer noch
und eindrucksvoller waren dann die pianiſtiſchen Leiſtungen
Walter Rehbergs im zweiten Teil des Konzertes bei dem
Vor=
trag von Mozarts Konzert für Klavier mit Orcheſterbegleitung
in D=Dur und Haydns Konzert für Klavier mit
Orcheſterbeglei=
tung in C=Dur. Jeder einzelne Satz dieſer Werke hatte eine
liebe=
volle Durcharbeitung erfahren, und das Ganze war von einer
bemerkenswerten Geſtaltungskraft zuſammengehalten. Der
Bei=
fall der Zuhörerſchaft, die trotz der vorgeſchrittenen Zeit
aus=
harrte, war ungewöhnlich warm, ſo daß der Künſtler noch eine
ebenfalls eindrucksvoll klingende muſikaliſche Spende als
Schluß=
nummer folgen laſſen mußte.
C. K. Eine Tragödie auf einem amerikaniſchen See. Ein
ſchwerer Unfall, bei dem unter tragiſchen Umſtänden 11 Menſchen
den Tod fanden, wird aus Toronto berichtet. Auf dem Ontario=
See hatten 14 Jünglinge und ein Mann von einer lirchlichen
Ge=
meinſchaft eine Fahrt auf einem indianiſchen Kriegscanoe
unter=
nommen, bei der dieſes kenterte. Drei Knaben und der Mann
konnten ſich allein retten, während die anderen ertranken. Sie
ſaßen die ganze Nacht hindurch rittlings auf dem ungedrehten
Fahrzeug. Das Unglück geſchah bei einem plötzlich aufkommenden
Winde, ungefähr eine engliſche Meile von der Küſte entfernt. Als
das Cande kenterte gelang es den einen, die des Schwimmens
un=
kundig waren, hinaufzuklettern, während die andern verſuchten,
es ſchwimmend dem Strande zuzutreiben. Aber da der Wind
vom Lande herſtand, war die Strömung ſo ſtark und in dem
eis=
kalten Waſſer waren alle Bemühungen vergebens. Einer nach dem
anderen von den Jünglingen, die ſich an das Boot angeklammert
hatten, ſank im Laufe der Nacht völlig erſchöpft in die Tiefe, und
erſt als der Morgen heraufdämmerte, erreichte das Fahrzeug mit
vier Ueberlebenden das Ufer. Dort verſanken ſie zunächſt in
einen totenähnlichen Schlaf, um dann wieder unter unendlichen
Mühſalen den Weg zum Lager zurückzuſuchen.
Seite 4
Freitag, den 30. Juli 1926
Nummer 209
Unſer
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an
an
an
un
an
DoTeTau
(10935
dLblet
Am arkt
Barmstadt
Am Markt
Die glückliche Geburt ihres Töchterchens
Annemarie
zeigen in dankbarer Freude an
Juſtitiar Kurt Bauer und Frau
Martha, geb. Goetz.
(19698
H(nläßlich unſerer Verlobung ſind uns von vielen Seiten
A Glückwünſche und Geſchenke zugegangen, daß es uns
leider, wie wir es gern möchten, nicht möglich iſt, perſönlich
zu danken.
Alle, die in ſo liebenswürdiger Weiſe uns ehrten, mögen
deshalb auf dieſem Wege unſern innigſten Dank
entgegen=
nehmen.
Leonhard Wolf und
Frl. Hanni Winkler.
Darmſtadt, den 29. Juli 1926.
(*19702
Statt Karten.
Teilnehmenden Verwandten und Bekannten die
ſchmerzliche Nachricht, daß mein herzensguter Sohn,
mein lieber Bruder, unſer guter Neffe und Vetter
Rudolf Groeltz
am 28. Juli ds. Js. an den Folgen einer ſchweren
Operation im Lazarett in Stuttgart im 25.
Lebens=
jahre ſanft verſchieden iſt.
Im Namen der tleftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Minna Groeltz, geb. Heim.
Darmſtadt, den 29. Juli 1926.
Gutenbergſtr. 59.
(19756
Die Beerdigung finder Samstag, den 31. Juli,
nach=
mittags 21. Uhr, vom Portale des Friedhofs an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
z
Damentopfwaſchen:
zujederTageszeit, erſtklaſſige
Bevienung. G. Kanzler,
Schulſtr. 12, Tel 2215 (8742a
ei
itrwgsnilie
potheken
Jahr-
zehnte
bewährt,
rasch
wirkend!
( TV.221
Gillt Ruhin
Hermann Birnbaum-Graft
Verlobte
Darmstadt
Berlin
Kirchstr. 10.
(*19697
Statt Karten.
Für die vielen Ehrungen,
Glück=
wünſche und Geſchenke anläßlich
unſe=
rer Vermählung ſagen wir Allen
unſeren innigſten Dank.
( 9661
Amand Zimmer u. Frau, geb. Stieſi.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekann.
ten die ſchmerzliche Nachricht, daß
mein herzensguter Gatte, unſer
treuſorgender „Vater, Bruder,
Schwager und Onkel.
heute ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, 28. Juli 1926.
Kiesbergſtraße 46I
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Fran Auguſte Haefele geb. Müller
und Kinder Frma und Heinrich.
Die Beerdigung findet Samstag,
den 31. Juli, vormittags 11 Uhr,
vom Portale des Beſſunger
Fried=
hofes aus ſtatt.
B.10941
Innigen Dank
an Alle, die durch Blumenſpenden und
ihre Teilnahme bei dem Heimgange
unſerer lieben Entſchlafenen uns ihre
Anteilnahme bekundeten, beſonders
Herrn Pfarrer Waitz für ſeine
tröſten=
den Worte am Grabe und den
Ge=
meindeſchweſtern derMartinsgemeinde
Weſtbezirk) für ihre liebevolle Pflege.
Margarete Lied, geb. Landzettel.
719713)
Statt Karten.
Es hat dem Herrn über Leben und Tod gefallen, meinen
guten Mann, unſeren lieben Vater, Schwiegervater, Großvater,
Bruder, Schwager und Onkel.
Pfarrer Wilhelm Briegleb
heute nach ſchwerem Leiden im 63. Lebensjahre zu ſich in ſein
Reich abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Helene Briegleb, geb. Feichtmayer
Ernſt Briegleb, Pfarrer.
Gertrude Briegleb, geb. Biedenkopf
Edelgard Briegleb.
Groß=Amſtadt u. Bobenhauſen bei Mücke, den 29. Juli 1926.
Die Beerdigung, findet in Groß=Umſtadt Samstag, den 31. Juli,
um 1 Uhr, vom Trauerhauſe aus ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
(*19687
Nianaß
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Karl
Arnold
und Sohn
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Btr. 5.50 ,%, frei Haus
empfiehlt.
Frau Stilling
*19728
Hochſtr. 4.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn
Fritz Weihl
ſagen wir unſeren innigſten Dank. Ganz beſonders
danken wir Herrn Pfarraſſiſtent Schäfer für die
troſt=
reichen Worte am Grabe, den Brüdern des Herz=
Jeſu=Hoſpitals für die liebevolle Pflege, den Herren
der Firma Baß & Herz, Frankfurt a. M., dem F.=C.
Union” 1913 e. V., der Alten=Herrenmannſchaft, der
Damen=Handballabteilung, dem Fußballklub. „
Ein=
tracht” und dem Skatklub Café Haury, ſowie für die
vielen Kranzſpenden und Allen, welche ihn zur letzten
Ruhe geleiteten.
(u0933
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Emma Weihl, geb. Hartmann.
Bürgmöbel-Bürobedart
A
e
28 Rheinstr. 28
Mainz, Große Bleiche 23
(2536a
Dankſagung.
Für die uns in ſo reichem Maße
entgegengebrachte Teilnahme, ſowie
für die vielen Blumenſpenden bei
dem Heimgange unſeres lieben
Kindes, ebenſo für die troſtreichen
Worte des Herrn Pfarrer Dr. Waitz A
ſagen wir unſeren innigſten Dank.
Karl Märtirer und Frau.
Darmſtadt, 28. Juli 1926. (19676
Zahle 100 Mark, wenn „Kampolda” nicht in
(mit
einer Minute, Flöhe, 8
Kopf=, Fleider=, Filz= Läuſe Brut)
bei Menſch und Tier vertilgt.
Guſt. Kanzler, Darmſtadt, Schulſtr. 12=
Keine Wanzen mehr! (I.I. g988
Einmalige Anwendung. Lamooldg.
Durch Wunoſein felner Ander verdringen diele
ſchlaffoſe Nächte, eine einzige Waſchung mit
beſeitigt dieſes
Obermeyer s=
Nummer 209
Freitag, den 30. Juli 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 30. Juli.
Denkmal der beſſiſchen Artillerie.
Wie bekannt, wollen die Angehörigen der beiden ehemal. Heſſiſchen
Feldartillerie=Regimenter 25 und 61 dem Andenken an die ruhmreiche
heſſiſche Artillerie und zu Ehren der Toten des Weltkrieges ein
Dent=
mal ſetzen.
Die heſſiſche Artillerie findet im Jahre 1460 ihre erſte geſchichtliche
Erwähnung, als die niederheſſiſchen Städte dem damaligen Landgrafen
Ludwig mit Lebensmitteln und „ihren großen Büchſen” zuzogen. — Im
Jahre 1790 wurde unter Landgraf Ludwig X., dem ſpäteren Großherzog
Ludewig I., bei der Neuorganiſation des heſſiſchen Militärs auch die
Artillerie neu organiſiert, und ſie erhielt zum erſten Male den Namen
des Landgräflich heſſiſchen „Feldartillerie=Korps”, ſpäter „Großherzogl.
Heſſiſchen Artillerie=Korps”. Im Jahre 1899 wurden die großen
Feld=
artillerie=Regimenter der deutſchen Armee in kleinere taktiſche Einheiten
und dabei unſere heſſiſche Artillerie in die Feldartillerie=Regimenter 25
und 61 zerlegt. Der alte Traditionsname „Großherzogl. Artl.=Corps”
verblieb dem Regiment 25.
Die Geſchichte der alten heſſiſchen Artillerie iſt nun vorbei; der
un=
glückliche Ausgang des Krieges hat auch ihr im Jahre 1919 ein Ende
bereitet. Aber die Erinnerung ſoll in Stein und Erz weiterleben und
damit in den Herzen aller heſſiſchen Artilleriſten und des ganzen
heſſi=
ſchen Volkes wachgehalten werden, und deshalb wird das Denkmal, das
im nächſten Frühjahr im Orangeriegarten ſeine Aufſtellung finden ſoll,
„der Heſſiſchen Artillerie” geſetzt werden, „und ihren Toten”
Ein großer Teil der Bauſumme für das Denkmal iſt ſchon
vorhan=
den; aber es fehlt noch etwa ein Drittel. Zum Beſten des
Denkmal=
fonds findet deshalb am 21. und 22. Auguſt im Orangeriegarten ein
großes Militär=Ooppelkonzert ſtatt ausgeführt vom Trompeter=
Korps des 5. Reichswehr=Artillerie=Regts. aus Fulda
und dem Beamtenverein ehemal. Militärmuſiker in Darmſtadt. Beide
Muſiktorps haben ſich in uneigennütziger Weiſe für den guten Zweck
zur Verfügung geſtellt.
Im Fuldaer Artillerie=Regiment lebt bekanntlich die Tradirion der
ruhmreichen heſſiſchen Artillerie in der 1. Batterie des Regiments weiter;
dieſer Batterie iſt die Tradition der Feldartillerie=Regimenter 25 und 61
übertragen, und ſie heißt deshalb die 1. Gheſſiſche) Batterie.
Näheres über das Konzert folgt demnächſt im Anzeigenteil. —
Ein=
zahlungen für die gemeinſame Denkmalskaſſe der Regimenter auf
Poſt=
ſcheckkonto Denkmalskaſſe Feldart.=Regts. 25, Frankfurt a. M. Nr. 20 444,
erbeten.
Verwaltungs=Sonderzug nach Wimpfen-Kochendorf.
Ein Salzbergwerk, das ſich in faſt 200 Meter tiefem Schacht befindet,
zu beſichtigen, iſt ein reizvolles Vergnügen, das den Teilnehmern am
Sonderzug nach Wimpfen—Kochendorf am 1. Auguſt ohne große Koſten
geboten wird. Die Eintrittskarten zur Beſichtigung des Bergwerks ſind
gegen Entrichtung von 1 Mk. bei den Fahrkartenausgaben und
Reiſe=
bureaus zu haben. Wer ins Bergwerk einfährt, kann ſich die
unterirdi=
ſchen Herrlichkeit bei tagheller Beleuchtung anſehen. Da alle Fahrgäſte
einen Sitzplatz haben nüſſen, ſteht zu erwarten, daß bei der Beliebtheit
dieſer Verwaltungs=Sonderzüge alle verfügbaren Fahrkarten bald
aus=
gegeben ſein werden. Es empfiehlt ſich deshalb, die Fahrkarten ſogleich
zu löſen.
— Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters. Leitung Direktor Adalbert Steffter. Auf die heute
Frei=
tag, abends 8 Uhr, ſtattfindende letzte Aufführung der erfolgreichen
Operette „Der Orlow” ſei hiermit nochmals hingewieſen. Morgen
Sams=
tag, abends 7½ Uhr, gelangt zum erſten Male die bekannte, immer
wieder gern geſehene Operette „Die Förſterchriſtel” von Gg. Jarne zur
Wiedergabe. Die Titelrolle ſpielt Herma Gruſel; den „Kaiſer Joſef”
Herr Juſt Scheu, 1. Held und Liebhaber am Stadttheater Halle. In den
weiteren Hauptrollen ſind beſchäftigt die Damen Calligaris, Habranke
und Kuhn, ſowie die Herren Jelikoff. Ney, Reichart, Schüßler und
Straſſer. Leiter der Aufführung iſt Direktor Steffter; die muſikaliſche
Leitung hat Kapellmeiſter Fenslein. Abends 11 Uhr wird als
Nacht=
vorſtellung zum erſten Male die Operettenpoſſe „Er und ſeine Schweſter”
von Bernhard Buchbinder, Muſik von Raimann, gegeben, und ſpielt das
Stück teilweiſe im Zuſchauerraum. Regie hat Spielleiter Walter Straſſer;
die muſikaliſche Leitung Kapellmeiſter Fenslein. Sonntag, nachmittags
3 Uhr, iſt bei ganz kleinen Preiſen von 50 Pf. bis 2,50 Mk. die letzte
Wiederholung des Kindermärchens „Schneewittchen und die 7 Zwerge‟:
abends 7 Uhr wird. Die Förſterchriſtel” gegeben und als Nachtvorſtellung
um 10½ Uhr die Poſſe „Er und ſeine Schweſter”
— In der Galerie des Landesmuſeums, und zwar im ſogen.
Par=
thenonſaal, iſt als Leihgabe der Frau Generalmuſikdirektor Balumg ein
Familienbildnis von dem wenig bekannten Maler Wilhelm Füßli
(1830—1916) vorübergehend ausgeſtellt. Die drei auf der rieſigen
Lein=
wand dargeſtellten Perſonen ſind der Kunſthiſtoriker Rudolf Meyer in
Dresden, ſeine Frau und ſeine Tochter. Gemalt iſt das Stück i. J. 1867.
— Jubiläum. Frau Eliſabeth Lammel, Hebamme, Stiftſtraße 56,
begeht am 31. Juli ihr 25jähriges Dienſtjubiläum.
Lokale Veranſtaltungen.
— Krieger=Verein 1874. Der Verein ehem. 117er hat uns
zu ſeiner am 1. Auguſt ſtattfindenden Fahnenweihe, verbunden mit der
Auguſtgedenkfeier des Verbandes ehemaliger Regimentsvereine,
ein=
geladen. Wir bitten unſer verehrl. Kameraden, ſich an dieſer
Veranſtal=
tung recht zahlreich zu beteiligen.
—Verein ehem. 25er. Treffpunkt zur Teilnahme am Feſtzug
der UIſer am Sonntag, den 1. Auguſt, nachm. 2 Uhr, an der Turnhalle
(Woogsplatz). Zahlreiche Beteiligung erbeten.
—Verband Darmſtädter Frauenvereine. Am
Diens=
tag, den 10. Auguſt, ſoll eine gemeinſame Rheinfahrt von den dem
Verband angeſchloſſenen Vereinen unternommen werden. Die Abfahrt
erfolgt bei jedem Wetter morgens 8.08 Uhr vom Hauptbahnhof (
Zuſam=
menkunft in der Halle eine Viertelſtunde vorher). Die Heimfahrt iſt
8 Uhr abends ab Mainz. Der Ausflug kann nur dann gemacht werden,
wenn ſich bis zum 5. Auguſt mindeſtens 300 Teilnehmer gemeldet haben.
Das Schiff fährt ohne Aufenthalt von Mainz nach Boppard und zurück.
Gelegenheit zu gutem Mittageſſen iſt gegeben (zu 1,60 Mk.), doch kann
natürlich auch Verpflegung mitgenommen werden. Die Teilnehmerkarten
für Bahn und Schiff ſind zu 3,50 Mk. im Tapetenhaus Hochſtätter,
Eliſa=
bethenſtraße (Laden) vom 2. Auguſt an zu haben; dort liegt auch eine
Liſte zur Einzeichnung für das Mittageſſen auf. Familienmitglieder
oder Freunde ſind willkommen. Ausweis iſt nicht zu vergeſſen!
Stadtverordnetenberſammlung.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing eröffnet die Sitzung um 5½ Uhr.
Die Ferngasverſorgung.
geſetzt wird. Es handelt ſich heute um eine grundſätzliche Zuſtimmung werke unterbreiten.
zu der Vorlage.
Stadtv. Dr. Nöllner weiſt darauf hin, daß es ſich hier um eine
entſchließen, ob ſie ſich eines Stückes ihres Beſitzes entäußern wolle, u. a. auch die Raumheizung umfaßt.
Stadtv. Dr. Nöllner gibt dann eine eingehende hiſtoriſche Darſtellung
Er beſpricht die Angebote zweier Gruben, erörtert die von ihnen
vorge=
ſchlagenen Gas= und Kokspreiſe. Der Redner beſpricht die Verhältniſſe
des ſtädtiſchen Gaswerkes und die Lage, wie ſie ſich bei Annahme des
An=
gebotes einer Grube geſtalten würde. Namentlich legt er die finanzielle
Seite des Problems dar. Nach Schätzung von Sachverſtändigen werde
Im großen und ganzen befürwortet der Redner die Vorſchläge zur Fern= dieſen wirtſchaftlichen Unternehmungen zu ſtehen.
gasverſorgung. Es ſei zu hoffen, daß das neue Werk nicht allein für
Darmſtadt, ſondern auch für Heſſen zum Nutzen gereiche.
gehende Darſtellung des Problems der Gasverſorgung; er habe das
meiſter Dr. Gläſſing aus: Die Verwaltung der Stadt hat dem wichtigen
Unsen
Safson-Ausverkauf
dauert fort!
Wir bitten um Beachtung
unserer Schaufenster!
Garl Schürmann & Co.
Darmstadt
10891
Problem der Ferngasverſorgung eingehende Vorarbeiten in den letzten
Jahren gewidmet. Die Initiative der Stadt führte dazu, daß ſich der
Provinzialtag in ſeiner Sitzung am 30. Januar dazu entſchloß, einen
Zuſammenſchluß der Provinz, der Kreiſe, ſowie der Städte Darmſtadt
und Offenbach herbeizuführen zu dem Zwecke eines gemeinſamen
ein=
heitlichen Vorgehens. Zunächſt dachte man daran, ſolange die Werke
noch leiſtungsfähig ſind, von der Errichtung einer gemeinſamen
Gas=
erzeugungsanſtalt abzuſehen, und das gemeinſame Verteilungsnetz vorerſt
aus den vorhandenen Werken zu ſpeiſen. Auch in anderen Gebieten
des Reiches ſind zunächſt ſolche gemeinſame Verteilungsnetze entſtanden.
Die größte Anzahl der nicht mehr leiſtungsfähigen Werke wurde dann
ſtillgelegt. Doch war es nicht möglich, auf dieſem Wege eine Einheit zu
erreichen, die unter weſentlicher Verringerung der Erzeugungskoſten
eine ſtarke Senkung des Gaspreiſes erreicht hätte. Die mit
Gruben=
gewerkſchaften geführten Verhandlungen führten nunmehr zu dem
Er=
gebnis, daß es möglich iſt, eine weſentliche ſtarke Verbilligung des
Gas=
preiſes zu erreichen im Wege der Schaffung einer Zentralanlage.
Haus=
halt, Gewerbe und Induſtrie erhalten hiernach einen außergewöhnlich
billigen Gasgroßpreis, zu dem naturgemäß die beſonderen
ſtädti=
ſchen Zuſchläge für Verwaltung, Verteilung des Gaſes und Abgaben zur
ſtenerlichen Entlaſtung der Bevölkerung treten. Die beteiligten
Gemein=
den und Gemeindeverbände ſchließen ſich nach dem vorliegenden Plane
zu einer Geſellſchaft zuſammen, bei der nur Körperſchaften des
öffent=
lichen Rechts Mitglieder werden können. Die Geſellſchaft hätte, den
Grund und Boden für die Zentralverſorgungsanſtalt zu erwerben, ſie
hätte das Fernleitungsnetz zu erbauten, zu erhalten und nach Bedürfnis
zu erweitern; auch bei dieſem Netz bliebe ſie die alleinige Eigentümerin.
Die Gasverſorgungsgeſellſchaft würde dann mit der in Betracht
kommen=
den Grube eine G. m. b. H. errichten, die im Wege des Erbbaurechts
die Gaserzeugungsanſtalt erbauen würde. Der eigentliche
Gaserzeu=
gungsbetrieb wird der Grube allein zufallen, die den Betrieb zu genau
beſtimmten Bedingungen und Garantien von der G. m. b. H. vertrag=
tägllch Frisch gebrannt
in anerkannt vorzüglicher Oualität
M. W. Prassel
Schulstr. 10 (9058a) Telephon 71
lich auf eine Reihe von Jahren übernimmt. Sie hat die Pflicht, das
Gas zu dem ausbedungenen Preis und zu der vereinbarten Qualität zu
liefern.
Bei dem derzeitigen Stand der Verhandlungen konnte die ſeitens
Er übermittelt dem Stadtverordneten Aßmuth, der ſeinen 70. Geburts= der Provinzialverwaltung vorgelegte Vorlage nur die Grundzüge von
tag gefeiert hat, die herzlichſten Glüchwunſche und lobt deſſen Sachlich= Vertragsentwürfen erhalten. Sie ſtellen, wie die Vorlage ſelbſt ſagt,
keit und Gerechtigkeit. — Stadtz. Aßmuth dankt für dieſe Wünſche, nicht der Weisheit letzten Schluß dar. Es bedarf noch weiterer
eingehen=
der Verhandlungen mit den Vertretern der beiden Gruben, die
Ange=
bote eingereicht haben. Auch ſind weitere Verhandlungen nötig mit
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing teilt mit, daß die Ferngasver= allen übrigen intereſſierten Kommunen und Kommunalverbänden. Ich
werde daher der Stadtverordnetenverſammlung demnächſt in einer
wei=
ſorgung als erſter Punkt auf die Tagesordnung der heutigen Sitzung teren Sitzung die Vorlage über die endgültige Geſtaltung der Vertrags=
Die ganze Angelegenheit iſt von hervorragender Bedeutung, wenn
Angelegenheit von der allergrößten Bedeutung für Darmſtadt handelt, man erwägt, daß es zurzeit unmöglich iſt, die Entwickelungsmöglichkeiten
wie etwa der Vertrag mit der Heag. Die Stadt Darmſtadt müſſe ſich in der Wärme= und Gastechnik zu überblicken, und das Unternehmen
Als ich im Jahre 1912 die Heſſiſche Eiſenbahn=Aktien=Geſellſchaft
der bisherigen Verhandlungen, die ſich auf einen längeren Zeitraum er= gründete, wurde einer peſſimiſtiſchen Auffaſſung über die Zunahme des
ſtrecken; er bezieht ſich hier auf die Vorlagen der Provinzialdirektion, elektriſchen Konſums in der Landbevölkerung Ausdruck verliehen.
Wäh=
rend 1912 die Stadt etwa 3 Millionen Kilowattſtunden abgab, hat ſich
die Abgabe elektriſcher Kraft geſteigert auf nahezu 23 Millionen. Ich
vertrete die Auffaſſung, daß die öffentlichen Verwaltungen das Feld
ausgedehnter, über die Tore einer Stadt hinausgehender wirtſchaftlicher
Unternehmungen nicht den Erwerbsgeſellſchaften überlaſſen kann, die
es noch zwei Jahre dauern, bis das neue Unternehmen fertiggeſtellt iſt. Stadt muß vielmehr ſelbt die Initiative ergreifen, um mitführend in
Auch nach Annahme dieſer Vorlage iſt die Stadtverwaltung Herrin
der Tarifgeſtaltung in der Stadt. Mit der Provinzialverwaltung gehe
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing dankt dem Redner für die ein= ich darin einig, zunächſt einen Abſchluß auf die Dauer von 10 Jahren
vorzuſehen. Auch nach Errichtung der Zentralverſorgungsanlage werden
Weſentliche ausgezeichnet dargelegt. Weiter führt dann Oberbürger= die Städte ihre Gasanlagen unterhalten. Für den Fall, daß aus
irgend=
neſchen Gründen eine vorübergehende Störung in der Zentralanlage
gintreten ſollte, werden dieſe Anlagen als ausreichende
Sicherheitsvor=
richtungen von ſachverſtändiger techniſcher Seite bezeichnet.
Der Oberbürgermeiſter ſtellt den Antrag:
Die Anträge auf Genehmigung der vorselegten Pläne für die
Grün=
dung der Kommunalen Gasverſorgungsgeſellſchaft und die Erbauung
einer Zentral=Gaserzeugungsanſtalt in ihren Grundzügen gutzuheißen
und die Ermächtigung zu erteilen, in Weiterführung der
Verhandlun=
gen die Verträge ihrer endgültigen Geſtalt entgegenzuführen und
dem=
nächſt der Stadtverordnetenverſammlung weitere Vorlagen zu machen.
Stadtv. Leuſchner eiklärt, daß die ſozialdemokratiſche Fraktion
der Vorlage zuſtimmen werde. Andere Gebiete in Deutſchland ſeien mit
der Ferngasverſorgung ſchon vorangegangen; das Rhein=Mainiſche
Ge=
biet dürfe nicht nachſtehen. Es müßten für das Gas neue Abſatzgebiete,
namentlich auf dem flachen Lande, geſchaffen werden. Das Privatkapital
verſuche, Einfluß auf dieſem Gebiete zu gewinnen; das müſſe
verhin=
dert und die Gasverſorgung nur durch die öffentlich=vechtlichen
Körper=
ſchaften durchgeführt werden. Die Intereſſen und Nechte der Arbeiter
an den Werken dürften durch die Vereinheitlicuungen nicht geſchmälert
werden. Für den Konſum müßten weſentliche Erleichterungen geſchaffen
werden.
Stadtv. Schneider ſieht in dem Projekt ein großzügiges
Unter=
nehmen. Diesmal hätten die öffentlich=rechtlichen Körperſchaften den
Zeitgeiſt verſtanden. Beſonders ſei auch an die Raumheizung zu denken;
in Amerika und in einigen deutſchen Städten ſei ſie bereits mit Erfolg
eingeführt. Die Roſtfeuerung ſei heute ein überwundener Standpunkt;
viele wertvolle Nebenprodukte gingen hierbei verloren, die bei der
Gas=
feuerung erhalten blieben. Wichtig ſei die Frage des Standortes. Wenn
80 Prozent des Gaſes in Heſſen verbraucht würden, ſo müſſe das Werk
auf heſſiſchem Boden errichtet werden. Die Belange der Beamten,
An=
geſtellten und Arbeiter der Werke müßten gewahrt werden.
Monopol=
artige Verträge der Heag dürften dem neuen Werk nicht entgegenſtehen,
ſondern es müſſe auf dieſem Gebiet ein freies Spiel der Kräfte herrſchen.
Jedenfalls werde man mehr Freude an dieſem Unternehmen, als an der
Heag haben. Der Redner ſtimmt im Namen der deutſchnationalen
Frak=
tion den Anträgen zu.
Im Namen der Deutſchen Volkspartei erklärten Stadtv. Haury,
im Namen der demokratiſchen Fraktion Sradtv. Goſenheimer und
im Namen des Zentrums Stadtv. Weſp ihre Zuſtimmung zu den
Anträgen.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing ſtellt dazu feſt, daß damit die
Anträge angenommen ſind.
Ferienwanderungen.
Der Jung=Spartakus=Bund, Ortsgruppe Darmſtadt, legt hier ein
Geſuch vor um Gewährung eines einmaligen Zuſchuſſes von 150 Mark
zur Finanzierung einer Ferienwanderung für Arbeiterkinder. Die
Ver=
waltung mußte das Geſuch ablehnen, da die
Stadtverordnetenverſamm=
lung dem Stadtſchulamt für das laufende Schuljahr für ſämtliche Bolks=
und höheren Schulen ſchon Mitel bewilligt hat, die auch bereits verteilt
ſind. Den hier in Frage kommenden Kindern iſt alſo Gelegenheit
ge=
boten, an den Ferienſpaziergängen ihrer betreffenden Klaſſen unter
Führung eines Lehrers oder einer Lehrerin teilzunehmen. Die
Ver=
ſammlung ſtimmt dieſer Auffaſſung zu.
Die Sonderſteuer.
Nach Art. 15 der Verordnung, betr. die Sonderſteuer für das
Rech=
nungsjahr 1926, vom 10. März 1926, können dann Erläſſe an
ſtaat=
licher Sonderſteuer bewilligt werden, wenn es ſich um Fälle handelt,
in denen „eine beſondere Unbilligkeit” vorliegt. Eine derartige
Beſtim=
mung beſteht bezüglich der ſtädtiſchen Sonderſteuer nicht, es gibt
vielmehr nur den 8 10 der vorervähnten Verordnung, in dem feſtgelegt
iſt, daß die hilfsbedürftigen Mieter und Hausbeſitzer ausſchließlich
andie Fürſorgeverbände zu verweiſen ſind. Da es über dieſe
letzteren Fälle hinaus noch jehr häufig vorkommt, daß Erläſſe aus
Grün=
den, die das Geſetz als „Fälle beſondere Unbilligkeit” bezeichnet,
durch=
aus gerechtfertigt erſcheinen, muß nunmehr von der Stadtvertretung
darüber entſchieden werden, ob die Stadt bereit iſt, ſich dem Vorgehen
des Staates anzuſchließen und in den vorbezeichneten Fällen (
Vereini=
gungen mit ſozialen Zielen uſw.) Nachlaſſe an ſtädtiſcher Sonderſteuer
zu gewähren. Die Verwaltung iſt für die Gewährung derartiger
Nach=
läſſe und ſtellt Antrag auf, entſprechende Ermächtigung der Verwaltung.
Die Ermächtigung wird von der Verſammlung erteilt.
Ablöſung der Markanleihen.
Nach § 30 der Verordnung über die Ablöſung der Markanleihen
der heſſiſchen Gemeinden kann den Gläubigern von Markanleihen eine
Barabfindung angeboten werden. Im Einvernehmen mit dem Deutſchen
Städtetag beabſichtigt die Stadt Darmſtadt, den Zeichnern der nach dem
30. Juni 1920 aufgenommenen Anleihen eine Barabfindung
anzubie=
ten. Dieſe ſoll 12½ Prozent des Goldwertes der Anleihe am Zeich=
*Unglaublich Billigen Angebote
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Barmstadt
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Freitag, den 30. Juli 1926
Nummer 209
nungstage betragen, und zwar für die ſtädtiſchen Anleihen C. D, die
Serienanleihe und die Schuldſcheindarlehen von Privaten. Die
Ver=
ſammlung ſtimmt zu.
Wertzuwachsſteuer.
In dem Amtsblatt Nr. 12 heſſiſchen Miniſteriums des Innern vom
9. Jult 1988 werden die neuen Ausführungsbeſtimmungen für die
Steuergläubiger (Gemeinden und Kreiſe)” hinſichtlich der nunmehr von
den Gemeinden auf Grund der Geſetze zum Finanzausgleich demnächſt
neu einzuführenden Wertzuwachsſteuer veröffentlicht.
Hiernach (8 4) können mit Genehmigung des Herrn Miniſters des
Innern — anſtelle des Herrn Präſidenten des Landesfinanzamts, bzw.
der ihm unterſtelltemn Finanzämter — die Gemeinden die Veranlagung
der Steuer und demgemäß auch die Entſcheidung der Einſprüche ſelbſt
übernehmen, wenn die Gemeindevertretungen letzteres beſchließen. Die
fragliche miniſterielle Genehmigung kann nur für ſolche Gemeinden in
Ausſicht geſtellt werden, bei denen nach der Zahl und der Vorbildung des
Beamtenperſonals eine hinreichende Gewähr für „die ordnungsmäßige
Erledigung der nicht leichten Arbeiten” geboten zu ſein ſcheint. Da das
Steuerſekretariat in ſeiner derzeitigen Zuſammenſetzung, ſehr wohl zur
Uebernahme der fraglichen Arbeiten geeignet iſt, wird beantragt, zu
be=
ſchließen, daß die Verwaltung der Wertzumachsſteuer durch den
Ober=
bürgermeiſter übernommen wird. Die Stadtvorordneten ſtimmen zu.
Ferner ſtimmt die Verſammlung folgenden Vorſchlägen zu: Die für
das Jahr 1925 der Stadtgärtnerei zur Verfügung ſtehenden Kredite
wurden durch unvorhergeſehene Arbeiten (Neuherſtellung der Anlagen
am Hauptbahnhof, am Exerzierplatz und am Orpheum) um rund 42000
Mark überſchritten. Die Nachbewilligung dieſes Betrages erfolgt im
Einvernehmen mit der Baudeputation.
Der Heſſiſche Fürſorgeverein für Krüppel beabſichtigt, in Gießen
eine Krüppelklinik zu errichten und hat deshalb auch an die Stadt
Darm=
ſtadt das Erſuchen um Bewilligung eines einmaligen Zuſchuſſes gerichtet.
Die Stadtverwaltung iſt bereit, einen Zuſchuß von 1000 Mark zu
ge=
währen.
Voranſchläge der höheren Schulen.
Die Direktionen der vier höheren Knabenſchulen haben die
Vor=
anſchläge ihrer Schulen für das Rechnungsjahr 1927 zur Genehmigung
vorgelegt. Die Berechmung der ſtädtiſchen Zuſchüſſe iſt aus der
nach=
ſtehenden Zuſammenſtellung erſichtlich:
Ludw.=Georgs= Real= Ludwigs=
Liebigs=
gymnaſium gymnaſium Oberrealſch. Oberrealſch.
Rm.
Rm.
Nm.
Rm.
Perſönliche Ausgaben 181 625 424800 189 B2 261 692
Hiervon ab: Einnahme
47887 188 348
66 318
94 152
an Schulgeld pp.
133789 B6 49 122914 167540
bleiben ungedeckt
Hiervon gehen zu Laſten
50 % 66 894 50% 143 226 45% 55 311 35% 58 639
der Stadt
Dazu die ſachlichen Aus=
1098 2500 12500 1690
gaben.
Mithin Geſamtbeitrag
der Stadt
67 811 75 539
77872 167 726
Es wird Genehmigung der ſtädtiſchen Zuſchüſſe und Zuſtimmung
dahingehend beantragt, daß Einwendungen gegen die Voranſchläge nicht
erhoben werden. Die Genehmigung wird erteilt.
Zu dem Punkte „Mitteilungen” der Tagesordnung wird
nachſtehen=
der Antrag der deutſchnationalen Fraktion über den Anſchluß des
Mar=
tinsviertels an das Straßenbahnetz geſtellt: „Nachdem der Plan der
Durchführung der elektriſchen Straßenbahn durch die Hochſchulſtraße als
geſcheitert zu betrachten iſt, erſcheint es im Intereſſe des Martinsviertels
dringend notwendig, ohne weitere Verzögerung eine andere Löſung der
Linienführung zu wählen. Wir beantragen daher: Die
Stadtverordneten=
verſammlung wolle beſchließen, der Herr Oberbürgermeiſter wird erſucht,
darauf hinzuwirken, daß die Arbeiten zur Herſtellung einer
Straßen=
bahnverbindung Liebfrauen=, Heinheimer=, Dieburger Straße als bald
in Angriff genommen werden.
Bürgermeiſter Mueller macht eingehende Mitteilungen über den
Stand des Straßenbahnbaues Darmſtadt-Arheilgen. Die
urſprüng=
lichen Pläne ſind danach mehrfach geändert worden; es haben ſich hieraus
Meinungsverſchiedenheiten ergeben, und das Kreisamt hat gegen die
letzten Vereinbarungen zwiſchen Arheilgen und der Heag Einſpruch
er=
hoben. Jetzt liegt die Entſcheidung beim Minſterium.
Stadtv. Kolb erklärt: Wie verlautet, haben die heſſiſchen Städte
abgelehnt, Billigkeitserläſſe auf die Gemeinde=Sonderſteuer für, das
Rechnungsjahr 1926 in den Fällen zu genehmigen, in demen die
Ver=
zinſung des Grundſtückswertes unter 5 Prozent bleibt. Wir (die
demo=
kratiſche Fraktion) fragen an, ob dieſer Beſchluß des Heſſiſchen
Städte=
tags auch von der Stadtverwaltung Darmſtadt gebilligt wird? Wenn ja,
beantragen wir Rückgängigmachung dieſes Beſchluſſes, wenn nein,
bean=
tragen wir, daß gegen dieſen Beſchluß des Heſſiſchen Städtetags
Ein=
ſpruch erhoben und alles daran geſetzt wird, daß die Stadt Darmſtadt
dieſelbe ſoziale Erleichterung in der Sonderſteuererhebung gewährt, wie
ſie der heſſiſche Finanzminiſter für das Land vorgeſehen hat.
Stadtv. Leuſchner wendet ſich gegen ein geplantes Verbot, daß
Radfahrer über die neuen Wege im Herrngarten fahren. Bürgermeiſter
Mueller erklärt, daß man erſt vorläufig das Verbot erlaſſen habe,
Bürgermeiſter Buxbaum meint, daß der Herrngarten erſt
fertig=
geſtellt werden ſollz, erſt dann könne man der Frage eines Verbotes
nähertreten. Vorläufig beſtehe noch die Unſitte des Publikums, daß es
über den gepflaſterten Nadfahrerweg gehe. — Stadtv. Weſp iſt für
ein Verbot des Radfahrens. — Stadtv. Klotz iſt dagegen. — Auf
Vor=
ſchlag des Bürgermeiſters Buxbaum wird die Entſcheidung ausgeſetzt,
bis der Herrngarten fertig iſt.
Von mehreren Stadtverordneten wurden Klagen geführt über den
Zuſtand des Beſſunger Herrnaartens nach jeder Feſtlichkeit.
Bürger=
meiſter Buxbaum ſtellt als Meinung der geſamten
Stadtverordneten=
verſammlung feſt, daß es nicht die Abſicht der Stadt iſt, daß aus dem
Orangeriegarten ein Rummelplatz gemacht wird. Auch müſſe nur das
ſtädtiſche Orcheſter künftig verwendet werden.
Schluß der Sitzung um 7 Uhr.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 30. Juli. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 31. Fuli, Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. —
Schrifterklärung. — Sabbatausgang 9 Uhr 05 Min,
Gottesdienſt an den Wochentagen: „Morgens 7 Uhr 00 Min.
Abends 7 Uhr 15 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrael. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 31. Jult. Vorabend 7 Uhr 25 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang 9 Uhr 05 Min.
Wochengottesdienſt: „Morgens 6 Uhr — Abends 7 Uhr 30 Min.
* Pon der Waſſerkuppe.
Waſſerkuppe, den 27. Juli.
Am Vormittag herrſcht veger Flugbetrieb in der flachen Mulde
zwiſchen Pelzner und Weltenſegler Hang. Verſchiedene Maſchinen, die
für den Probeflug zugelaſſen ſind, machen ihre erſten Starts.
Zuerſt ſtarten einige Maſchinen vom bekannten Pegaſus=Typ bei
Nordwind von 6—7 Meter/Sek. Dann erſcheint Eſpenlaub mit
ſeinem weitſpannenden Doppeldecker und meldet zum Probeflug. Die
Maſchine hat das ſtattliche Gewicht von 320 Kilo und beſitzt an Stelle
des Seitenſteuers zwei drehbare, auf den Flächen ſenkrechte
Bremsklap=
pen an den Enden derſelben. Einige Probeflüge gelangen, doch zeigten
ſich einige Mängel in der Einſtellung der Tragflächen, die zuerſt behoben
werden müſſen.
Auch der Fuldauer Hochdecker Albert dürſte nach dem erſten Flug
als ganz gute Maſchine angeſehen werden.
Ein wichtiges Ereignis bildete das Eintreffen der Maſchine des
Weſtpreußiſchen Vereins. Dieſelbe iſt eine Konſtruktion der Darmſtädter
Fliegergruppe (Dipl.=Ing. Hofmann) und wurde unter deſſen
Bauauf=
ſicht in Marienburg gebaut. Ihrer ganzen Durchbildung nach dürfte
dieſe Maſchine, der alle bisherigen Erfahrungen zugrunde liegen, wohl
einen Endtyp des Segelflugzeuges darſtellen. Es iſt ein Schulterdecker
von 14 Meter Spannweite, mit direkt auf dem Rumpf ſitzender Fläche
von elliptiſchem Umriß. Die Geſtaltung des Rumpfes iſt gerodynamiſch
äußerſt günſtig und leitet mit oval abnehmendem Querſchnitt zu dem
Leitwerk über. Die Steuerflächen ſind ungedämpft und reichlich
bemeſ=
ſen, ſodaß die Maſchine bei großer Empfindlichkeit ſehr ſteuerſicher iſt.
Es iſt zu bedauern, daß die A.F.C.D. dieſe Maſchine aus
finanziel=
len Gründen nicht ſelber bauen konnte, um ſie unter eigenem Namen in
den Wettbewerb zu ſchicken. Sie wird von dem bekannten Segelflieger
Ferd. Schulz geflogen und machte noch gegen Abend einen erſten Flug
vom Weſthang ins Tal. Ihr folgten noch Mertens auf „Moritz”,
Eſpenlaub und Kegel auf ihren Maſchinen, um den Tagespreis
ſtreitig zu machen.
Ein bedauerlicher Unfall ereignete ſich am Nachmittag Kull auf
der Stuttgarter Maſchine „Heitever Fridolin” ſtartete am Nordhange
und konnte ſich eine Zeitlang halten, geriet aber beim Verſuch, zu ſegeln,
in zu ſteiles Kurven und ſtürzte aus zirka 30 Meter Höhe
ab. Mit Oberſchenkelbruch wurde er unter den Reſten ſeiner
zertrümmerten Maſchine hervorgeholt. Das Schulflugzeug „Prüfling”
der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft wurde noch von einem Schüler zur
C=Prüfung geſtartet, doch konnte er ſich nicht halten und mußte ins Tal
fliegen.
p.
Die Stadtbücherei. Wie in jedem Jahr, ſo mußte auch dieſes
Jahr die Stadtbücherei den Monat Juli über geſchloſſen werden, um
eine Generalreviſion der Beſtände vornehmen zu können. Diesmal mußte
auch der Leſeſaal für einige Zeit geſchloſſen werden, da die Umbau= und
Erneuerungsarbeiten den Zugang zu den Räumen nicht möglich
mach=
ten. Die Arbeiten ſind nun nahezu fertiggeſtellt, ſo daß mit der
Wie=
dereröffnung in der kommenden Woche gerechnet werden kann.
Leihamt. Die nächſte Verſteigerung der verfallenen Pfänder findet
Donnerstag, den 5. Auguſt d3. Js., von vormittags ½9 Uhr ab ſtatt.
Näheres ſiehe Bekanntmachung im Anzeigenteil dieſes Blattes.
— Unfall. Geſtern nachmittag wurde einem Arbeiter beim Abladen
von Schwellen der Mittelfinger an der rechten Hand ſehr bedenklich
ver=
letzt und mußte der Mann von der Sanitätswache, Tel. 400, in das
Städtiſche Krankenhaus verbracht werden.
Tageskalender für Freitag, den 30. Juli 1926.
Landestheater, Kleines Haus, abends 8 Uhr: Der Orlow.” —
Schloß=Café: Konzert. — Café Rheingold: Konzert
und Tanz. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele.
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Aus Heſſen.
sw. Arheilgen b. D., 29. Juli. Feſtnahme des Arheilgen
Brandſtifters. Die vorgeſtrigen Brände haben raſch ihre
Auf=
klärung gefunden. Als der Landwirt Heinrich Benz geſtern abend in
ſeiner Scheune Heu holen wollte, entdeckte er einen dort verſteckten, etwa
20 Jahre alten Burſchen. Als dieſer ſich bemerkt ſah, griff er Benz an.
Dieſer ſetzte ſich zur Wehr und ſchrie um Hilfe. Gs gelang denn auch.
mit den herbeigeeilten Leuten den Eindringling feſtzunehmen. Erſt
jetzt ſtellte man feſt, daß es ſich um einen Zwangszögling handelt, der
früher bei Benz beſchäftigt war und damals unter Mitnahme eines
An=
zuges und einem Geldbetrag von 300 Mark verſchwand. Nach
Ver=
büßung ſeiner Strafe kam er in die Erziehungsanſtalt Aumühle bei
Wixhauſen, wo er dann vor einigen Tagen ausgebrochen iſt. Der
Feſtge=
nommenne gab zu, in der vorhergehenden Nacht die beiden Scheunen
angezündet zu haben, um die Aufmerkſamkeit der Bevölkerung auf die
Brände zu lenken, um ſo bei Benz erneut ſtehlen zu können. Der
Dieb=
ſtahl iſt ihm denn auch gelungen. Er erbeutete einen Anzug, den er
ſo=
fort anzog und einen Geldbetrag von 450 Mark. Wohl war die Luft
nicht ſauber, denn er verſteckte ſich die Nacht und den geſtrigen Tag in
einem wenig benutzten Zimmer des B. und hatte die Abſicht, in der
Nacht auch noch die Scheune des Landwirts Benz anzuzünden. Als man
ſich darüber klar war, daß es ſich um den Brandſtiſter handelte,
ver=
prügelte ihn die erregte Menge, bis er ſchließlich von der Gendarmerie
in Schutzhaft genomen wurde. Die Gendarmerie überführte den
Brand=
ſtiſter heute mittag geſchloſſen mit der Straßenbahn nach dem
Darm=
ſtädter Gerichtsgebäude.
II. Eberſtadt, 28. Juli. Beim Kreisſchwimmfeſt in Oberlahnſtein,
das am vergangenen Sonntag ſtattfand, beteiligte ſich die
Schwimm=
abteilung des hieſigen Turnvereins 1876 (e. V.) mit
vier Mann. Unter ſtärkſter Konkurrenz im Streckentauchen (Oberſtufe)
belegte Turner Alfred Böſchen mit 50 Meter (562 Sek.) den
erſten Preis, womit die Kreismeiſterſchaft im Streckentauchen auf den
Turnverein 1876 (e. V.) übergegangen iſt. Turner Karb Steinmann
belegte im 100 Meter Bruſtſchwimmen den 5. Platz. Bei der
Mittel=
rheinſtaffel um den Wanderpreis von Gernsheim überreichte Turner Ld.
Hofmann nach einem in Führung gehenden 100 Meter=Lauf die Stafette
an den Turner Karl Steinmann, welcher die Aufgabe hatte den 100
Meter=Kanal in einem ſcharfen Rennen zu durchqueren. Im Anſchluß
hieran übernahm der Turner Peter Brückmann die Stafette und
brachte dieſe in einem ausſchlaggebenden 100 Meter=Lauf dem Turner
Alfred Böſchen, welcher die Stafette nach einem ſcharfen Rennen durch
die 100 Meter=Schwimmbahn ans Ziel brachte. Die Eberſtädter Staffel
konnte in dieſem Kampfe den dritten Platz belegen.
* Hahn b. Pfungſtadt, 29. Juli. Viehſeuche. Auf dem Hok
Gräbenbruch iſt die Maul= und Klauenfeuche ausgebrochen.
* Nieder=Ramſtadt, 28. Juli. Der zweite Unfall innerhalb 8 Tagen
ereignete ſich geſtern abend gegen 6 Uhr auf der
NiederRam=
ſtädter Straße nahe der Rodenhäuſer’ſchen Fabrik. Die Tochter des
Zollbeamten Schneikert auf der Waldmühle fuhr mit dem Rad in
Richtung Nieder=Ramſtadt der elterlichen Wohnung zu, und wollte
an=
geblich an der Unfallſtelle an einem Fuhrwerk, das in gleicher Richtung
fuhr, vorbei. Im gleichen Augenblick kam ein Motorrad aus
entgegen=
geſetzter Richtung und beide trafen ſo unglücklich zuſammen, daß ſowohl
das Mädchen als auch der Motorradfahrer erhebliche Verletzungen
davon=
trugen. Aerztliche Hilfe war alsbald zur Stelle.
* Kleeſtadt, 29. Juli. Am nächſten Samstag abend findet um halb
9 Uhr im Rathausſaale die diesjährige ordentliche Generalverſammlung
der Spar= und Darlehnskaſſe Kleeſtadt ſtatt. Die Verſammlung iſt
gleichzeitig als Jubiläumsverſammlung gedacht, in der der ſeitherige
Rechner Herr Georg Bernhard Breitwieſer, der 25 Jahe ununterbrochen
das Rechneramt der Spar= und Darlehnskaſſe bekleidete, geehrt werden
ſoll. Seitens des Verbandes der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſen=
ſchaften wird demſelben eine beſondere Ehrung zuteil werden. Zu
die=
ſer Verſammlung ſind alle Mitglieder der Spar= und Darlehnskaſſe mit
Angehörigen ſowie auch ſonſtigen Intereſſenten eingeladen.
* Babenhauſen, 29. Juli. Theaterabend. Kommenden
Sonn=
tag abend ſpielt hier im Großen Saalbau. Deutſcher Hof” die Heſſiſche
Operettenbühne unter der künſtleriſchen Leitung von Fred Zimmer. Zur
Aufführung gelangt die in vielen Städten mit großem Erfolg gegebene
dreiaktige Koſtümoperette „Das Mädel am Rhein” mit der Muſik von
Fr. Hartmann.
m Gammelsbach i. D., 29. Juli. Zwiſchen hier und Beerfelden
ereignete ſich am Montag nachmittag ein Autounfall, der einen glücklichen.
Ausgang nahm, der aber überaus ſchwere Folgen hätte haben können.
An einer Krümmung ſtieß das Auto des Kaufmanns Heinrich Hüttenbach
aus Worms mit dem eines Rechtsanwalts aus Naumburg zuſammen.
Am letzteren Auto brach ein Rad, das erſtere wollte noch ausweichen
und ſtürzte dabei einen ſteilen Hang hinab, wobei es ſich dreimal
über=
ſchlug. Stark beſchädigt lag es unten. Geradezu ein Wunder iſt es
zu nennen, daß die Inſaſſen mit dem Leben davon kamen, nur ein
Fräulein aus Mannheim trug Schnittwunden am Bein davon. Das
Naumburger Auto nahm die Inſaſſen des anderen Autos mit nach
Erbach. Das ſtark beſchädigte Vormſer Auto wurde darauf am Platze
notdürftig repariert, ſodaß es die Heimfahrt antreten konnte.
Hirſchhorn, 29. Juli. Waſſerſtand des Neckars. Am 28.
Juli: 1,17 Meter; am 29. Juli: 1,18 Meter.
* Biblis, 29. Juli. Jagendwetturnen. Am kommenden
Sonntag finden in Biblis die volkstümlichen Jugendwettkämpfe des 2.
Bezirks Worms ſtatt. Der Turnverein Biblis hat anläßlich dieſes
Wett=
ſtreites ſeinen an der Bobſtädter Landſtraße gelegenen Turnplatz, dem
Feſte entſprechend, inſtand geſetzt, wofür hauptſächlich der tatkräftigen
Mithilfe der Turner ein Lob gebührt. Es wurde unter anderem eine
wundervolle Rennbahn geſchaffen. Am Abend werden ſich die Turner
zu gemütlichem Beiſammenſein im Gaſthaus „Zum weißen Löwen”
treffen.
* Gernsheim, 29. Juli. Waſſerſtand des Rheins am
28. Juli morgens 6 Uhr: 2,33 m.
* Butzbach, 29. Juli. Die Errichtung einer Turnhalle
beabſichtigt der Turnverein im benachbarten Ober=Kleen. Zwecks
Aufbringung der Geldmittel will der Turnverein eine Wertlotterie
veranſtalten.
* Ober=Widdersheim, 29. Juli. Im hohen Alter von 84
Jahren ſtarb hier der Landwirt Philipp Kammer. Kammer hat en
den Feldzügen von 1866 und 1870/71 teilgenommen.
* Aus dem Lumdatal, 29. Juli. An der Kurve im Orte Londorf
trug ſich ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Motorradfahrer und
einem Auto zu, wobei der Motorradfahrer erheblich und der
Autobeſitze=
leicht verletzt wurden.
* Alsfeld, 29. Juli. Eine Maſernepidemie iſt in
Lehr=
bach ausgebrochen, ſodaß die Schule für einige Zeit geſchloſſen
wer=
den mußte.
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Koltertücher aus gutem
4.0.85
Cretonne, mit schönem Bogen, . . St.
Koltertücher aus gutem
1.45
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Cretonne, mit Fältchen garniert, . St.
Koltertücher
1.85
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Koltertücher
2.20 m. Stiekereieingstz 7. Kälteh, garn, St.
Gardinen und Tischdecken
G a rdi nen
Scheiben-Gardinen
8. 06ß, 04g 0.24 gsehön Kant, Loppshra, lt. 2— 1.50 0- 46
abgepaßt.
Madras dklgr., teils schwarzigold
Eta m i n e
1.75
teils bunt gemustert, Atr. . . 3.95, 2.25
kariert, 150 em breit, Utr. 1.50 130 V.65
Kunstseide für Dekorationen,
Halb stor es
0.80 echtfarbis, 130 em br., Utr. 650 425 3.50
Etamine mit Einsätzen, St. 3.50, 2.25
Tischdecken
Halb store s
g 3.75
Kochellein-Imit, I.Größe, 42, 350 1.40
Tischwäsche
Servietten
hübsche Damast-Muster, 50/50 cm, St.
Servietten
gute Qualität, 60/60 cm . . . . . . St
Serviecten gutes Halbleinen,
hübsche Muster, 60/60 cm . . . . St.
Tischtücher
hübsche Muster, 110/150 cm ..."
0.38
0.55
0.68
1.95
Tischtücher
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Tischtücher gute halbleinen
St.
Qualität, 130/160 cm
Tischtücher
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Tischtücher Einz., bes. feine
Ware, Ia Halbl., 145/225 cm, St. 6.80
Freitag, den 30. Juli 1926
Nummer 209
Seite 8
Eine Zodesfahrt beim Deutſchen
Seeflug=Pettbewerb.
Von P. Kollbach.
Der ſteife Nordweſt, der am Montag über die Oſtſee peitſchte und
die Wogen zu donnernder Brandung auftürmte, ließ für den dritten
Tag des Streckenfluges der Seeflugveranſtaltung in Warnemünde nicht
viel Gutes erwarten. Nach Einbruch der Dunkelheit lagen bei der
Leitung des Wettbewerbs noch von mehreren beteiligten Flugzeugen
keinerlei Ankunftsmeldungen vor. Beſondere Sorge rief das Flugzeug
L. F. G. V60 der Luftfahrzeug=Geſellſchaft Stralſund hervor, das mit
Haaſe als Führer und Kolbe als Orter bemannt war. Es hatte noch
vom zweiten Tagespenſum Norderney—Warnemünde den Reſt:
Mür=
wik-Marienleuchte—Warnemünde nachzuholen. Nach der letzten
Mel=
dung aus Mürwik hätte es längſt in Warnemünde ſein müſſen. Da
gerade die letzte Teilſtrecke über die hohe See führte, war Schlimmes
zu befürchten und alle beteiligten Stellen, namentlich die Marineſtationen,
wurden unverzüglich alarmiert und um Hilfe erſucht.
Geſpenſtig lagen in ungewiſſem Licht die großen Hallen der
Warne=
münder Seeflugſtation da, Regenböen fegten über den Breitling,
wäh=
rend von der See das für dieſe Jahreszeit unerhörte Getöſe der
Bran=
dung herüberhallte. Zufällig lag ſeit einigen Tagen das Torpedoboot
G 7 im hieſigen Hafen. Auf den Hilferuf löſte es ungeſäumt die
Troſſen und fuhr in die Nacht hinaus, begleitet von den heißen
Wün=
ſchen der Menge, die ſich auf der Weſtmole eingefunden hatte; — die
böſe Kunde war wie ein Lauffeuer durch Warnemünde geeilt.
Die Nacht verging in banger Ungewißheit. Der Sturm holte
wäh=
renddem womöglich noch zu geſteigerter Wucht aus und rüttelte klirrend
an Fenſter und Türen. Und in dieſem Unwetter ein havariertes
Flug=
zeug draußen auf tobender See! Ein Funkſpruch löſte am Dienstag
früh gegen 7 Uhr die erſte Spannung. Das Minenſuchboot M 113
funkte, daß es das vermißte Flugzeug aufgefiſcht und dabei nur den
Orter Kolbe gerettet habe; es werde am Nachmittag in Warnemünde
einlaufen. Welches Drama mochte ſich da in der Nacht abgeſpielt
haben! Vorab hieß es warten, langſam vergingen die Stunden.
Tor=
pedoboot G 7 lief inzwiſchen wieder ein. Da, gegen 4½ Uhr
nachmit=
tags, kommt Minenſuchboot M 113 in Sicht. Kurz nach 5 Uhr gewinnt
es, von den Wogen hin= und hergeworfen, die Einfahrt. Wir
beobach=
ten dieſes Schauſpiel von der Mole aus, während dauernd Brecher über
ſie hinwegſtürzen und alles in weißen Giſcht hüllen. An Steuerbord
des Minenbootes liegen die Reſte des Flugzeuges. Bald darauf legt
das Boot am Ufer an und wir erhalten ausnahmsweiſe die Erlaubnis,
an Bord zu gehen. Der erſte Blick auf die Mannſchaft lehrt, daß ſie
etwas Außergewöhnliches erlebt hat. Die Berichte der Matroſen und
Offiziere beſtätigen es.
Das Boor M 113 lag am Montag abend bei Kiel=Bülk vor Anker,
als der Hilferuf eintraf. Nachdem es ſich noch in Kiel nähere
Wei=
ſungen geholt hatte, begann die lange, nächtliche Suchfahrt. Stunde
um Stunde ſtampfte N 113 durch die Wogen und ſuchte mit ſeinen
Scheinwerfern das in Betracht kommende Seegebiet ſüdöſtlich von
Falshöft ab. Mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit ſtarrte alles hinaus,
aber alles ſchien vergeblich zu ſein. Doch unbeirrt wurde weiter
ge=
ſucht. Trübe zog der Dienstagmorgen herauf, es wollte nicht richtig
hell werden, da entdeckte der Steuermann von M 113 um 5.35 Uhr einen
auffälligen Punkt in der See. Er hält darauf zu, und ſchon bald
er=
kennt man einen Menſchen, der ſich an etwas feſtklammert und, von den
Wellen hin= und hergeſchüttelt, kaum über die Waſſeroberfläche
empor=
ragt. Anſcheinend mit letzter Kraft ſchwenkt der Schiffbrüchige jetzt
matt ſeinen Arm; er mochte es wohl nicht mehr für möglich halten, daß
er endlich doch noch gefunden worden ſei. M 113 iſt am Ziel. So nahe
wie möglich kommt es heran; ganz Heranfahren iſt bei der groben
See nicht möglich. Ein Kapitänleutnant von irgend einer
Marine=
dienſtſtelle in Kiel, ein ehemaliger Flieger, hatte ſich an der Suchfahrt
beteiligt. Jetzt bindet er ſich kurz entſchloſſen ein Tau um den Leib
und ſpringt über Bord. Mit echter Begeiſterung erzählten es mir die
Matroſen. Schnell iſt er an den Verunglückten herangeſchwommen, der
ſich nur noch mit äußerſter Kraft an dem einen Flugzeugſchwimmer
hält. Außer den beiden umgekippten Schwimmern iſt von dem ganzen
Flugzeug nichts mehr zu ſehen. Der Kapitänleutnant ſichert den
Er=
matteten nun und bringt ihn mit Hilfe des Taues an das Boot heran,
wo viele hilfsbereite Arme die Beiden ſchnell an Deck holen.
Es iſt der Orter Kolbe, den man gerettet hat; von dem
Flugzeug=
führer Haaſe iſt keine Spur zu erblicken. Kolbe, der zunächſt noch
un=
fähig iſt, überhaupt ein Wort hevvorzubringen, wird ſofort ſorgſamſte
Pflege zuteil; man bettet ihn in die Kabine des Kommandanten. Die
Abſicht, das habarierte Flugzeug an Deck zu bergen, war hier, auf
hoher See, bei einer Windſtärke 8 undurchführbar. Man nahm es daher
zunächſt ins Schlepptau und fuhr langſam mit ſüdlichem Kurs um
unter den Schutz der Küſte zu kommen. Unterdeſſen fing auch Kolbe
an, in abgeriſſenen Sätzen von den Erlebniſſen dieſer Schreckensnacht
zu erzählen: Mit Kurs auf Marienleuchte flog L. F. G. V 60 am
Montag=Spätnachmittag ab Mürwik. Auf einmal verſagte der Motor.
Man mußte auf offener See notlanden. Um 4½ Uhr ſetzte Haaſe ſein
Flugzeug in wohlgelungener Landung aufs Waſſer. Zwei Stunden
bemühten ſich darauf die beiden Inſaſſen vergeblich an der Maſchine,
während das Flugzeug in furchtbaren Stößen dem Anprall der
auf=
geregten Wogen ausgeſetzt war. Dann nahm das Unheil ſeinen weiteren
Verlauf. Der Hinterteil des Flugzeuges brach auf einmal ab und
zu=
gleich warf ein wuchtiger Stoß die Maſchine auf den Rücken, ſo daß
nur noch die Schwimmer aus dem Waſſer ſchauten. Dieſer kritiſche
Augenblick hätte faſt beiden Fliegern, die, in ihren Sitzen feſtgeklemmt,
mit dem Kopf nach unten untergetaucht wurden, den Untergang gebracht.
Haaſe konnte ſich zuerſt befveien und ſich auf einen Schwimmer retten,
nach ihm Kolbe, der bereits am Ertrinken war. Und dann kamen für
die Beiden die endloſen, qualvollen Stunden des Ausharrens zwiſchen
Hoffnung und Verzweiflung. Der ſchwere Motor zog die Schwimmer
ſo tief herunter, daß ſie kaum noch über Waſſer lagen. Beſtändig ſchlugen
die Wogen über den Unglücklichen zuſammen. An einem Griff konnten
ſie ſich notdürftig feſthalten. Die Nacht brach herein, ohne daß Rettung
nahte. Haaſe wurde immer ſchwächer und verlor zweimal den Halt.
Zweimal konnte der Kamerad den Abgleitenden nochmals wieder
er=
reichen und zu ſich heranziehen. Bei dritten Male gelang es nicht mehr;
der ſchon bewußtlos Gewordene verſank lautlos. Es war um 4½ Uhr
morgens. Zwölf Stunden ſeit der Notlandung! In der Nacht hatte
ein Schiff auf wenige hundert Meter Entfernung die Unglücksſtelle
paſſiert. Die Schiffbrüchigen blieben jedoch unbemerkt, ihre Rufe
ver=
hallten im Brauſen der See.
In der Nähe der Küſte holte dann M 113 in harter. mehrſtündiger
Arbeit die Reſte des Flugzeuges an Bord. Wohlverwahrt lagen ſie da
noch bei der Ankunft in Warnemünde. Der Motor äußerlich unverſehrt,
desgleichen Mittelſtück des Rumpfes und Propeller. Die Tragflächen
bildeten allerdings ein wüſtes Durcheinander. Der eine Schwimmer
war bei der Bergung abgetrieben worden. Selbſt einen Tank mit noch
über 100 Liter Benzin gefüllt, hatte man heimgebracht. Alles wurde
dann von einem Flachboot der Warnemünder Flugzeugwerft abgeholt.
Auch der Orter Kolbe, bei dem ſich nach der Ankunft naturgemäß die
Reaktion auf die erlebten Schrecken einſtellte, konnte 24 Stunden nach
ſeinem Abflug, nachdem er 12 Stunden in der See umhergetrieben
worden war, ſein Rettungsſchiff verlaſſen.
Die ganze Mannſchaft von M 113 ſtand aber unter dem bitteren
Eindruck der traurigen Tatſache, daß es nicht möglich geweſen war, auch
den Flugzeugführer Haaſe zu retten. Von allen Matroſen, wie von
den Offizieren, konnte man es immer wieder hören: „wären wir doch
zwei Stunden früher da geweſen!“
Reich und Auskand.
Ein Streit um die Ebertgedenktafel an der Frankfurter
Paulskirche.
Frankfurt a. M. Gegen die von den Frankfurter ſtädtiſchen
Körperſchaften beabſichtigte Anbringung einer Ebert=Gedenktafel an der
hiſtoriſchen Paulskirche, die im Anſchluß an die offizielle
Verfaſſungs=
feier ſtattfinden ſoll, erläßt nunmehr der Kirchenvorſtand der
Pauls=
gemeinde folgende Protoſtkundgebung: Durch die Preſſe geht die
Nach=
richt, daß die Stadt im Begriffe iſt, ein Ebert=Denkmal am Gebäude der
Paulskirche anzubringen. Die Vorbereitungen dazu ſind ſchon im
Gange. Der Kirchenvorſtand der Paulsgemeinde hat von den Abſichten
der Stadt erſt am Tage des Beginns der Arbeiten zufällig durch die
dabei beſchäftigten Perſonen Kenntnis erhalten. Auch keine deu
über=
geordneten kirchlichen Inſtanzen iſt bisher von der Stadt unterrichtet
worden. — Das formale Recht zu einem derartigen Vorgohen der Stadt
iſt ſtrittig. Sachlich iſt es von keinem Geſichtspunkt aus zu rechtfertigen.
Reichspräſident Ebert hat weder der evangeliſchen Kirche angehört, noch
in irgendwelcher Beziehung zu ihr geſtanden, geſchweige denn irgendeine
Bedeutung für ſie gehabt. Der einmalige Beſuch in der Paulskirche
ge=
legentlich der 75jährigen Gedächtnisfeier des Nationalparlaments von
1848 kann nicht als ausreichender Anlaß angeſehen werden. Wir erheben
Einſpruch dagegen, daß die Stadt es nicht für angebracht gehalten hat,
ſich vorher mit der Kirche in Verbindung zu ſetzen, und bedauern, daß ſie
keinen anderen, der politiſechen Bedeutung des erſten Präſidenten der
deutſchen Republik angemeſſenen Platz für das Gedächtnismal hat
fin=
den können, als den verborgenen Winkel in einer Ecke der Paulskirche,
— Wie jetzt bekannt wird, iſt der Kirchenvorſtand der Paulsgemeinde
inzwiſchen von der Stadt, die die Eigentümerin der Paulskirche und
als ſolche Kirchenpatronin iſt, durch ein Schreiben von der Abſicht, eine
Ebert=Gedenktafel in der Kirche anzubringen, benachrichtigt worden.
Zum Weltkongreß der Theoſophen in Holland.
Kriſhnamurti, der Apoſtel der Theoſophen.
In dieſen Tagen findet in Ommen in Holland der Weltkongreß
der Theoſophiſchen Geſellſchaft unter dem Vorſitz von Frau Dr.
Anni Beſant ſtatt, an dem etwa 2000 Perſonen aus allen
Welt=
teilen teilnehmen. Der Prophet der Theoſophen, ein junger
Inder namens Kriſhnamurti, iſt diesmal nicht unter den
An=
weſenden, doch ſprechen alle Teilnehmer des Kongreſſes von ihm.
Kriſhnamurti iſt nach Anſicht der gläubigen Theoſophen das
Ge=
fäß, das der kommende Weltlehrer betreten wird, um zu der
Menſchheit zu ſprechen. Er iſt als Sohn eines Poſtbeamten in
Adyard (Indien) auf die Welt gekommen und war zehn Jahre
alt, als ihn Frau Dr. Beſant in einer indiſchen Stadt kennen
lernte. Sie erkannte ihn an Haltung, Blick, Stimme und
Geſichts=
bildung als Träger einer beſonderen hohen Sendung und führte
ihn nach Sidney in Auſtralien zu dem Biſchof C. W. Leadbeter,
der ſein Erzieher wurde. Kriſhnamurti ſchrieb bereits mit 15
Jahren ein Buch „Zu Füßen des Meiſters”. Dieſes Buch erregte
großes Aufſehen unter den Theoſophen, und ſeit dieſer Zeit
vermutet man übernatürliche Kräfte in Kriſhnamurti. Die Zahl
ſeiner Anhänger — zumeiſt Inder — beträgt heute mehrere
Millionen.
370. Todestag Jgnaz von Loyolas.
Am 31. Juli jährt ſich zum 370. Male der Todestag des Stifters
des Jeſuitenordens Jgnaz von Loyola.
Das Feuer in den Höchſter Farbwerken.
WSN. Höchſt a. M. Der Brand in den Höchſter Farbwerken ſtellt
ſich glücklicherweiſe als nicht ſo bedeutend heraus, wie urſprünglich
an=
genommen war. Wie jetzt feſtſteht, entſtand das Feuer durch
Ueber=
laufen eines Schmelzkeſſels mit Carbazol. Die aus dieſem Keſſel
her=
ausſchlagenden Flammen ergriffen die Dachſparren, die im Laufe der
Jahre durch dieſen Stoff ſtark getränkt worden waren und ſchlugen
weit über das Dach hinaus. Nach etwa einſtündiger Tätigkeit gelang
es der Fabrikfeuerwehr, den Brand zu löſchen, ſo daß die ebenfalls
er=
ſchienene Höchſter Feuerwehr nicht mehr einzugreifen brauchte. Die in
der Nähe lagernden großen Benzolvorräte konnten gerettet werden.
Der Betrieb in dem eta 200 bis 300 Quadrameter großen Raum wird
auf kurze Zeit unterbrochen werden. Der Schaden beläuft ſich auf etwa
10 000—15 000 Mark.
„Ueberkinger” aus der Waſſerleitung.
* Stuttgart. Vor dem großen Schöffengericht in Göttingen
hatten ſich der Direktor der weit bekannten Mineralquellen
Ueberkingen und neun Vorarbeiter unter der Anklage der
Nah=
rungsmittelfälſchung und des Betrugs zu verantworten. Sie hatten,
ſtatt der Zufuhr aus der Mineralquelle viele tauſend Liter
Leitungswaſſer für das Badebaſſin und die Flaſchenfüllung
verwendet. Die Angeklagten wurden zu hohen Geldſtrafen verurteilt.
Zu dem Bruchſaler Eiſenbahnunfall.
fm. Bruchſal. Der gemeldete Zuſammenſtoß ereignete ſich in
der Nacht zum Mittwoch am Tunnel der Dragonerkaſerne. Der aus
Richtung Mühlacker (Württemberg) kommende Güterzug fuhr in voller
Fahrt gegen den hieſigen Bahnhof, während von dort eine einzelne
Lokomotive kam. Nach der Ausſage des dienſttuenden Blockwärters ſtand
das Signal für die Lokomotive auf „Halt‟. Trotzdem fuhr dieſe weiter
über die in den linken Tunnelteil führende Weiche und dem Güterzug
in die Flanke. Dadurch wurden ungefähr zehn Güterwagen
zertrümmert. Einige der Wagen ſprangen aus den Gleiſen und
fielen um. Der Schaden iſt nicht unerheblich. Die Aufräumungsarbeiten
machen ziemliche Mühe. Ungefähr 30 Meter weit ſind die Schienen
gänzlich verbogen. Ein Hilfszug mit Hebekranen traf alsbald an der
Unfallſtelle ein.
Diebesrekord.
fm. Waldshut. Das hieſige Schöffengericht verurteilte den
Fridolin Strittmatter aus Gövwihl, der beinahe 100
Dieb=
ſtähle in elektriſchem Material auf dem Kerbholz hat, zu einer
Ge=
fängnisſtrafe von 2½ Jahren, auf die ſechs Wochen der
Unterſuchungs=
haft angerechnet werden.
Verurteilungen wegen Beſchädigung der Reichsflagge und wegen
Zweikampfes mit tödlichen Waffen.
Konſtanz. Vor dem hieſigen Schöffengericht wurde am Dienstag
das Urteil gegen die beiden Reichswehrſoldaten und drei
Gymnaſiaſten gefällt, die am 22. Mai an der Rheinbrücke den
Wimpel der ſchwarz=rot=goldenen Flagge heruntergeriſſen hatten. Der
Gymnaſiaſt Kienel erhielt wegen Vergehens gegen das
Republik=
ſchutzgeſetz 14 Tage Gefängnis unter Bewährungsfriſt bis 1929. Die
übrigen Angeklagten wurden freigeſprochen. Die Gymnaſiaſten waren
kurz nach der Tat aus der Anſtalt ausgewieſen worden. Außerdem
hatten ſich vor dem Schöffengericht 23 Schüler des hieſigen Technikums
wegen Zweikampfs mit tödlichen Waffen zu
verantwor=
ten. Die Angeklagten wurden beſchuldigt, am 16. Juli im Saale eines
hieſigen Gaſthofes mit ſcharf geſchliffenen Waffen Menſuren
ausge=
fochten zu haben. Sämtliche angeklagte Studenten wurden zu drei
Monaten Feſtungshaft ſowie zur Tragung der Koſten verurteilt,
jedoch wurde ihnen Bewährungsfriſt bis 1929 zugebilligt.
Franzöſiſches Polizeigerichtsurteil im beſetzten Gebiet.
TU. Düren. Das franzöſiſche Polizeigericht verurteilte den
Branddirektor Bücklers und den Kommuniſtenführer Meuſer zu
100, bzw. 50 Mark Geldſtrafe, weil ſie bei Umzügen Trommler und
Pfeifer mitgeführt hatten. Andere Angeklagte erhielten Strafen von
25, 50 und 75 Mark.
Die Ablöſung der Kriminalbeamten in Magdeburg.
Berlin. Zur Magdeburger Mordaffäre wird von amtlicher
preußiſcher Seite mitgeteilt: In der Magdeburger Mordſache Helling
ſind, anſtelle des aus diſziplinariſchen Gründen abgelöſten
Kriminal=
kommiſſars Tenholt die Berliner Kriminalbeamten
Kriminalober=
inſpektor Dr. Riemann und Kriminalkommiſſar Braſchwitz von
krimi=
nalpolizeilicher Seite mit der weiteren Behandlung beauftragt worden.
Sie werden unverzüglich in Magdeburg ihre Tätigkeit unter Leitung
des Unterſuchungsrichters aufnehmen. Kriminalkommiſſar Bußdorf,
deſſen kriminalpolizeiliche Verdienſte auch von dem leitenden Beamten
der Magdeburger Juſtizbehörde anerkannt wurden, fährt lediglich im
Intereſſe einer gedeihlichen Löſung der Zuſammenarbeit zwiſchen den
Beamten nach Berlin zurück. Für den beurlaubten Leiter der
Magde=
burger Kriminalpolizei, Direktor Müller, übernimmt der
Kriminalpoli=
zeirat Kuntze zunächſt vertretungsweiſe, die Führung der
kriminal=
polizeilichen Geſchäfte.
Einer, der durchaus ins Zuchthaus will.
* Berlin. Um ſeinen Wunſch, in das Zuchthaus oder in eine
Irrenanſtalt zu kommen, durchzuſetzen, erſchien auf dem Polizeipräſidium
ein gut gekleideter junger Mann mit einem Seitengcwehr in der Hand.
Er erklärte, daß er „jemanden über den Haufen ſtechen müſſe”, damit
man ihn endlich feſtſetze. Er wurde der Dienſtſtelle eines
Kriminal=
kommiſſars zugeführt, wo er nach anfänglichem Toben ſich endlich
beru=
higte. Durch güitliches Zureden erfuhr man folgendes: Vor 14 Tagen
ſei er aus Partenkirchen gekommen, habe aber am vergangenen
Sams=
tag ſeine Wohnung und ſeinen Namen plötzlich vergeſſen. Er ſei Maler
und habe die Kunſtgewerbeſchule befucht. Die Monogramme aus den
Wäſcheſtücken und aus dem Taſchentuch hatte er entfernt, ebenſo die
Seiten ſeines Notizbuches, die zur Feſtſtellung der Perſönlichkeit hätten
beitragen können. Der Unbekannte iſt etwa 29 Jahre alt. Allem
An=
ſchein nach hat er früher in geordneten Verhältniſſen gelebt.
Aufdeckung von Maſſengräbern aus der Völkerſchlacht bei Leipzig
* Leipzig. Am Kickerlingsberg wurde ein Maſſengrab
aufge=
deckt, in dem Gefallene aus der Völkerſchlacht bei Leipzig ruhen. An
aufgefundenen Uniformknöpfen konnte feſtgeſtellt werden, daß die Toten
im Verband eines preußiſchen Regiments gekämpft haben. Man rechnet
mit weiteren Gräberfunden. Die Stadt Leipzig wird den toten Kriegern
ein würdiges Begräbnis auf einem ihrer Friedhöfe zuteil werden laſſen.
Ein ſchwerer Autounfall. — 12 Perſonen verletzt.
TU. Hagenau. Hier ſtießen zwei Automobile mit ſolcher Wucht
zuſammen, daß zwölf Perſonen verletzt wurden. Während das eine
Auto umgeworfen wurde wurde das andere etwa 6 Meter weit über
den Bürgerſteig in die Parkanlagen geſchleudert. Von den Verletzten
ſind bereits drei geſtorben, mehrere liegen mit ſchweren
Ver=
letzungen darnieder.
Schwere Schiffskolliſion.
Brunsbüttel. Der heute früh aufkommende engliſche Dampfer
„Elwick” rammte den von ſeewärts kommenden engliſchen Dampfer
Colworth” mitſchiffs an der Steuerbordſeite. Der Dampfer
Elwick” wurde ſchwer leck von einem Hamburger Schlepper nach
Hamburg in das Dock der Vulkanwerft geſchleppt.
Ein Stadtverordneter wegen Totſchlags verurteilt.
* Altona. Das Altonaer Schwurgericht verurteilte nach
zwei=
tägiger Verhandlung den Stadtverordneten Werner Dietz wegen
Tot=
ſchlags zu zwei Jahren Gefängnis und zur Tragung der Koſten des
Ver=
fahrens; ein Jahr der erlittenen Unterſuchungshaft wurde auf die
Strafe angerechnet. Der gegen Dietz erlaſſene Haftbefehl wurde
auf=
gehoben, da zurzeit ein Fluchtverdacht nicht begründet erſcheint. Dietz
hatte am 22. Juli 1925 ſeinen Schwager, den Kaufmann Vollrath in
Boberg, im Laufe eines Familienſtreites erſchoſſen.
Eiſenbahnunglück in polniſch Oberſchleſien.
Kattowitz. Auf der Strecke Dobrow—Granica fuhren am
Mittwoch früh zwei Perſonenzüge wie verlautet infolge
fal=
ſcher Weichenſtellung, zuſammen. Sechs Wagen wurden vollſtändig
zertrümmert. Zwei Schaffner wurden ſchwer verletzt. Einer iſt
bereits geſtorben. Die Unterſuchung hat ergeben, daß das
Stell=
werk vollſtändig veraltet und ſchadhaft iſt.
1 210 000 Mark für ein Gemälde.
TU. London. In dem Auktionslokal von Chriſtie in London
wurde das Portrait von Miß Devenport von Romney zum Rekordpreis
von 1 210 000 Mark verſteigert. Dies iſt der höchſte Preis, der jemals
für ein Bild auf einer Auktion gezahlt worden iſt.
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General-V
Nummer 209
Seite 9
Heſſiſches Polizeiſporifeſt 1926
Schwimmen.
Die Schwimmer eröffnen den Reigen der Wettkämpfe bereits am
Samstag, den 31. Juli, um 9 Uhr vormittags im Woog. Neben den
ziblichen Einzelwettkampfen in verſchiedenen Lagen und über verſchiedene
Strecken und entſprechenden Staffeln iſt Wettbewerben, die in
unmittel=
barem Zuſammenhang mit dem Rettungsſchwimmen ſtehen, ein breiter
Raum gegeben. Zu den Pflichten einer modernen Schutzpolizei gehört
es, ihre Beamten im Rettungsdienſt auszubilden. Und der Heſſiſche
Polizeiſportverein iſt beſtrebt, die dienſtlichen Organe auf dieſem
Ge=
biet nach Kräften zu unterſtützen. Hier ſchwimmen die Mitglieder des
Heſſiſchen Polizeiſportvereins aus den Ortsgruppen Darmſtadt,
Baben=
hauſen, Friedberg und Butzbach um die Meiſterſchaft im Verein. Der
Zuſchauer, der hier übrigens freien Eintritt hat, wird finden, daß in
den Schwimmabteilungen des Heſſiſchen Polizeiſportvereins ein friſches
Leben herrſcht.
Leichtathletik.
Die Wettkänpfe auf dieſem Gebiet beginnen am Samstag, den
31. Juli, um 3½ Uhr nachmittags auf dem Schupoſportplatz. Unter ihnen
nehmen die für die Zuſchauer beſonders intereſſanten Staffelläufe einen
breiten Raum ein.
Neben Vorkämpfen über 400 Meter und in dem größten Teil der
Wurf= und Stoßübungen bringt dieſer Nachmittag die für die
Bereit=
ſchaften und Ausb.=Gruppen der Heſſ. Schutzpolizei ausgeſchriebenen
Staffeln (olympiſche Staffel, 3mal 1000 und 25mal ½ Bahnrundenſtaffel)
und den Polizeioffizier=Dreikampf. — Die meiſten Entſcheidungen in
den Einzelwettbewerben, die Mehrkämpfe und die 5mal 100=Meter=
Chargenſtaffel (offen für die Polizeien der Länder) kommen am
Sonn=
tag, den 1. Auguſt, im Laufe des Vormittags ab 7,30 Uhr zur
Durch=
führung. — Am Nachmittag fallen von den Einzelwettkämpfen nur in
100 Meter, Speerwerfen, Hochfprung und Stabhochſprung die
Enſt=
ſcheidungen, weil hier die Meldungen beſonders harte, ausgeglichene
Kämpfe erwarten laſſen. Die Staffeln, in denen die Ländermannſchaften
um wertvolle Wanderpreiſe antreten, bilden am Nachmittag den
Höhe=
punkt und Abſchluß der Leichtathletikkämpfe.
Reiten.
Die beſten Pferde der Heſſiſchen Schutzpolizei werden ſich am
Sonn=
tag nachmittag in einem Jagdſpringen verſuchen. Die zum Teil ſehr
ſchweren Hinderniffe auf dem Turnierplatz der Heſſiſchen Schutzpolizei
zwingen Roß und Neiter, ihr Beſtes herzugeben. Der Kenner wird
Ge=
legenheit finden, die Pferde, die bei Wettbewerben in Gießen, Mannheim,
Friedbera uſw. vor ſchwerer Konkurrenz ehrenvoll abgeſchnitten haben,
zu ſtudieren. Der Nichtfachmann wird ſeine Freude an den eleganten
Körperbewegungen der Tiere und dem Wagemut der Reiter haben.
Nicht nur Art und Zuſammenſtellung der Wettbewerbe, insbeſondere
der leichtathletiſchen, werden die Wettkämpfe anziehend machen.
Viel=
mehr noch erfolgt das durch die Leiſtungen der Teilnehmer. Die
Polizei=
kampfmannſchaften von Hannover, Stuttgart. Frankfurt a. M., von ganz
Baden und Heſſen treten in die Schranken. Das Intereſſe ſteigert ſich
durch den Umſtand, daß von den Gäſten Einzelheiten hier nicht bekannt
ſind. Man weiß nur, daß die gemeldeten Kampfmannſchaften denen
ziviler Vereine aus ihrer Umgebung ebenbürtig ſind. Stuttgart und
Frankfurt waren ſchon ſehr lange, Hannover überhaupt noch nicht zu
Gaſt in Darmſtadt. Was Baden leiſtet, wird noch aus dem Vorjahre in
Erinnerung ſein. Die Kampfkraft der Heſſiſchen Schupo hat ſich durch
die Tätigkeit des Heſſiſchen Polizeiſportvereins recht beträchtlich gebeſſert.
Die Teilnehmerzahl — 72 Einzelteilnehmer —, die verhältnismäßig
nicht hoch iſt, zeigt, daß die Ausleſe ſehr ſorgfältig erfolgt iſt, und nur
für wirklich Ausſichtsreiche die Koſten der Teilnahme, insbeſondere der
Reiſe, aufgewandt wurden.
Fußball.
Der A=Meiſter, Sportverein 1919, Münſter, ſoll von der Mannſchaft
der Ortsgruppe Darmſtadt des Heſſ. Polizeiſportvereins, die ſich ſchnell
in Darmſtadt und der Umgegend einen guten Ruf gemacht hat,
be=
zwungen werden. Das Spiel beginnt am Sonntag, nachmittags 3.80 Uhr,
Es führt zwei aufſtrebende Mannſchaften zuſammen.
Vorführungen.
Bis auf die „Verbrecherjagd” bieten die Vorführungen keinen
eigent=
lichen Wettkampf. Und doch darf geſagt werden, daß ſie auf die
Zu=
ſchauer keine geringere Anziehungskraft ausüben, als die Wettkämpfe. —
Sie nehmen dem Feſt die Einſeitigkeit, die einer „
Nurwettkampfveran=
ſtaltung” anhaftet und beleben dadurch.
Gymnaſtiker, Ringer, Artiſten und Reiter
werden am Samstag abend und Sonntag nachmittag in Erſcheinung
treten. — Das Ringen erfolgt in Form eines Mannſchaftskampfes
zwiſchen dem Athletikſportverein 1895 e, V., Darmſtadt, und dem Heſſ.
Pol.=Sportverein. Sehr gute Artiſten ſtellt ebenfalls der
Athletikſport=
verein 1895 am Samstag abend, der ſich in freundſchaftlichem
Entgegen=
kommen dem Veranſtalter zur Verfügung geſtellt hat. Der Heſſiſche
Polizeiſportverein tritt mit einem Jongliertrio und Gymnaſtikern auf.
Die reiterlichen Vorführungen, wie Wettſatteln, Voltigieren am
lebenden Pferd und zwei Quadrillen werden von Damen und Herren
des Reitinſtituts Runkel und den Schuporeitern beſtritten.
Die Verbrecherjagd iſt ein Mannſchaftswettkampf, in dem zwei
uni=
formierte Beamte zwei Verbrecher verfolgen und wahrſcheinlich — nicht
kriegen.
Kinderbeluſtigungen.
Das Feſt ſoll nicht nur eine Veranſtaltung von Wettkämpfen ſein,
ſondern darüber hinaus der Jugend auch Betätigung und Freuden
bringen, und zwar am Sonntag nachmittag.
Eine Menge ſchöner Sachen ſind für die Beſten im Sackhüpfen)
Eierlauf und für das Glückſchnappen ausgeſetzt.
Preisverteilung.
An die Sonntagnachmittagskämpfe ſchließt ſich die Siegerehrung an.
Durch weitgehende Unterſtützung aus der Einwohnerſchaft Darmſtadts
iſt es dem Veranſtalter möglich, zahlreiche und gute Preiſe an die
Sieger auszuteilen.
Muſik und Wirtſchaftsbetrieb.
Die Muſik ſpielt unter Herrn Obermuſikmeiſter Rühlemann am
Samstag ab 9 Uhr abends, am Sonntag von 9.30—12.30 Uhr vorm.,
ſowie 3—7 und 8—12 Uhr nachmittags. — Auf dem Sportplatz werden
Zelte und ein Tanzboden errichtet. Hier ſind auch alle erwünſchten
Er=
friſchungen zu haben.
Fackelzug.
Dem offiziellen Empfang der Gäſte geht am Samstag abend,
be=
ginnend 9 Uhr, ein Fackelzug voraus. Er nimmt ſeinen Anfang in der
Holzhofallee neben der ehemaligen Schrautenbachkaſerne und wird dann
durch die Heidelbergerſtraße., Sand= Saalbau=, Eliſabethenſtraße über
den Ludwigsplatz, durch die Ludwigſtraße, über den Markt, die
Rhein=
ſtraße hinunter bis Rummelbräu und quer über den Exerzierplatz zum
Sportplatz der Schupo geführt.
Neben den Teilnehmern der Länder und der auswärtigen
Orts=
gruppen nehmen Mitglieder der Ortsgruppe Darmſtadt des Heſſiſchen
Polizeiſportvereins an dem Umzug teil. Auch hier iſt Herr Rühlemann
mit ſeiner Muſikſchar dabei.
Dieſe große Anzahl von Darbietungen ſeltener Art iſt für ein
ver=
hältnismäßig ſehr geringes Eintrittsgeld zu ſehen. Die Eintags=Karte
koſtet 1 Mk., die Dauerkarte für beide Tage 2 Mk. (ohne
Tanzberech=
tigung). Vereinsmitglieder zahlen halbe Preiſe. Siehe auch im
An=
zeigenteil
Geſchäftliches.
Die Qualität des Tones beſtimmt den Wert eines
Müſikinſtruments. Wer ſich ein Muſikinſtrument kaufen will
und wirklich zu hören gelernt hat und den Wert guter Darbietungen
empfindet, wird zugeben, daß nicht das Aeußerliche eines Inſtruments
ausſchlaggebend für den Käufer ſein ſollte, ſondern nur der Ton. Die
„Eleetrola”=Platte iſt unerreicht an Tonreinheit, Klangfarbe und
Laut=
ſtärke. Wenn auch das Aeußere der Inſtrumente in ihrer einfachen,
ſeliden Ausführung hinter den etwas prunkvollen, teilweiſe ſogar
britigen Ausführungen anderer ähnlicher Inſtrumente beſcheiden
zu=
rückſteht, ſo wird ſich jeder Hörer dem Banne nicht entziehen können,
der eine Auswahl von Electrolg=Inſtrumenten und Platten hört, die
ſoeben bei der Firma 8. Jäger, Georgenſtraße 11, ohne jeden
Kauf=
zwang ausgeſtellt werden.
Die Annoncen=Expedition Rudolf Moſſe,
Frank=
ſurt a. M., verlegt am 1. Auguſt ihre Geſchäftsräume von Zeil 123
nach Kaiſerſtraße 1. Ecke Salzhaus. Unter Leitung des Architekten
Guſtav Günther wurde hier in dem vornehmen Patrizierhaus, dem
on Cronſtettſchen Stift”, ein Büro modernſter Art geſchaffen. Die
neue, geſchmackvolle Schaltereinrichtung bietet dem inſerierenden Pu=
Aikum Gerähr für ſchnellſte Bedienung. Auch für erwünſcht intime
Be=
katung ſtehen mehrere Konferenzzimmer zur Verfügung. Die
überſicht=
liche Enricktung der Geſchäftsräume und ein Stab langjährig
einge=
beiteter Beamten, leiſtet Bürgſchaft für ſchnellſte und ſorgfältigſte
Srledigung aller Aufträge, ſeien es ganze Reklameprojekte oder auch
einzelne Gelegenheitsinſerate.
Freitag, den 30. Zuli 1926
Zu den Rhönflug=Wettbewerben.
Marineſoldaten, die ſich mit dem Piloten durch Blinkerzeichen verſtändigen.
noch der Mannſchaftskampf um Flugzeugen begonnen, an der außer älteren erprobten Apparaten auch die allerneueſten
Konſtruktionen in Konkurrenz getreten ſind.
Turnen.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Der kommende Sonntag bringt
wieder einige größere
Veranſtal=
tungen, die von unſeren
ver=
ſchiedenen Abteilungen gut
be=
ſucht und beſchickt werden. Das
3. Jugendtreffen der D. T.
fin=
det am 31. 7. und 1. 8. in
Hirſch=
berg im Rieſengebirge ſtatt. Dr.
Neuendorff, der Jugendwart der
D. T. wird dieſes Jahr ſeine
Heerſchau im Oſten abhalten.
Noch iſt diefenige von Marburg
(1924) in beſter Erinnerung.
Be=
grüßungsfeiern, Morgenfeier in
der Gnadenkirche, Freiübungen,
Spiele, Volkstänze und
derglei=
chen mehr ſollen dazu dienen,
unſere Turnerjugend zu
Idea=
lismus aufrufen, den inneren
Menſchen packen und unſere D.
T. und unſer Vaterland lieben
zu lernen. Unſre Jugendgruppe
wird mit einer größeren Anzahl
von Jugendturnern und
urne=
rinnen unſere Turngemeinde
vertreten in der Hoffnung, neu
geſtärkt zurückzukehren.
Zum erſten Male ſeit 1919
kann diesmal das Feldbergfeſt
wieder auf dem turngeſchichtlich
bedeutſamen Gipfel des großen
Feldbergs, am ſagenumwobenen
Brunhildisfelſen abgehalten
wer=
den. Die Wettkämpfe ſind
reichs=
offen für die geſamte Deutſche
Turnerſchaft und beſtehen aus:
Vierkampf für Männer, Jugend,
Aeltere und Frauen, ſowie
Mannſchaftskämpfe um das
Völ=
ſungenhorn und den Jahnſchild.
Für Turnerinnen iſt außerdem Am 25. Juli haben die diesjährigen Rhönflug=Wettbewerbe Darbietungen mit motorloſen
den Brunhildeſchild
ausgeſchrie=
ben. Unſere Volksturner werden
ſich in größerer Zahl an dem
Feldbergfeſt beteiligen und
wün=
ſchen wir ihnen mit. „Gut Heil” beſte Erfolge. — Anläßlich des 1.
Gau=
ſchwimmfeſtes des Odenwaldaaues der D. T. in Erbach i. O. findet am
Sonntag ein kreisoffenes Werbeſchwimmen dortſelbſt ſtatt. Erſtmalig
rüſten die Odenwälder Turner zu einem Schwimmwettkampf im
Er=
bacher Bad. Und deshalb erging der Ruf an die Kreisvereine, für
unſere Schwimmſache im Odenwald werben und mitarbeiten zu helfen.
Der Turnverein Erbach hat die Vorarbeiten dazu übernommen und es
ſteht zu erwarten, daß dieſes erſte Schwimmen der Odenwälder
Tur=
ner einen guten Verlauf nimmt, von dem auch eine ſtarke Werbekraft
ausgeht. Neben Einzel= und Staffelkämpfen für alle Altersklaſſen,
ſind noch beſondere Kämpfe für den Gau Odenwald eingeſchoben,
außer=
dem werden vorausſichtlich noch einige andere Werbevorführungen
ge=
zeigt werden. Zur Teilnahme an dieſem Werbeſchwimmen und zur
Unterſtützung der Sache entſendet auch die Schwimmabteilung der
Tade. 1846 einen Teil ihrer Mannſchaft nach Erbach, um einigen noch
weniger hervorgetretenen Turnern und Turnerinnen Gllegenheit zu
geben, auch einmal ihre Kräfte zu entfalten. Die Abfahrt erfolgt
Sonntag vormittag 6,14 Uhr ab Oſtbahnhof.
Turngemeinde Beffungen 1865 e. V., Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag, den 1. Auguſt I. J., findet das
dies=
jährige Feldbergturnfeſt, die große Prüfung der Leicht=Athleten, ſtatt.
Unſere Turngemeinde wird ſich auch daran beteiligen und Wetturner
für die Unterſtufe und Altersklaſſe ſtellen. Sicher kommen die Beſten
zuſammen und ſchöne beachtenswerte Leiſtungen werden geboten.
Natur=
gemäß heißt es für die Teilnehmer, ſich anſtrengen, damit ſie als Sieger
aus der Konkurrenz hervorgehen. Zu begrüßen wäre es, wenn eine
größere Anzahl Turner, ſogenannte Schlachtenbummler mitgingen,
damit die Turngemeinde Beſſungen würdig vertreten wäre. Hoffen
wir das Beſte für unſere Wetturner, ein „Gut Heil” begleitet ſie zum
Wettkampf.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Baraton läuft Weltrekord.
Georges Baraton, der ausgezeichnete franzöſiſche
Mittelſtrecken=
läufer, lief bei den leichtathletiſchen Kämpfen im Perſhing
Sta=
dion 1000 Meter in der Weltrekordzeit von 2 Min. 27,2 Sek.
Fußball.
Sportverein Darmſtadt 1898—Boruſſia Neunkirchen.
Der vom Süddeutſchen Fußballverband für die Veranſtaltung von
Fußballſpielen geſperrte Monat Juli iſt zu Ende. Er iſt ausgeklungen
in dem Würzburger Verbandstag, auf dem wichtige, in den Aufbau
und Sportbetrieb des Verbandes tief einſchneidende Beſchlüſſe gefaſt
wurden. Wenn auch im Monate Juli die leichtathletiſche Betätigung
der Fußballſpieler vorherrſchend war (vgl. die ſiegreich beendeten großen
Stadtſtaffelläufe der Sportvereinsfußballer in Darmſtadt und Mainz),
ſo wurde doch auch eifrig mit dem Lederball geübt. Die neue
Spiel=
zeit wird am nächſten Sonntag eröffnet. Die Sonntage im Monat
Auguſt ſind mit wichtigen Privatſpielen beſetzt, die den Mannſchaften
den letzten Schliff für die am 1. oder 2. Sonntag im Septe ber
begin=
nenden Verbandsſpiele geben ſollen.
Der Sportverein Darmſtadt 1898 eröffnet die neue Spielzeit mit
einem Freundſchaftsſpiel gegen Boraſſia Neunkirchen. Dieſeen
Spiele werden folgende Spiele folgen: Am 8. Auguſt Mainz 05, am
15. Auguſt Kickers Offenbach, und am 22. Auguſt Wormatig
Worms.
Boruſſia Neunkirchen! Wer kennt nicht den klangvollen Namen der
ſchwarzen Elf aus dem Saargebiet, die es verſtand, unter der ſpieleriſchen
Leitung des Wiener Internationalen Fiſchera in der Nachkriegszeit
jahrelang die Meiſterſchaft des Bezirks Rheinheſſen=Saar zu erringen
und in den Kämpfen um die Süddeutſche Meiſterſchaft eine ſo gewichtige
Nolle zu ſpielen. Die Gebrüder Neu, Regitz und Feiler bildeten mit
Fiſchera das Gerippe einer Elf, deren Spieltüchtigkeit und Kampfkraft
überall geachtet und gefürchtet war, die es ſogar verſtand, den Pokal
des Süddeutſchen Fußballverbandes zu erringen. Zwar ſpielen heute
nur noch Regitz und Feiler in der Boruſſenmannſchaft. Aber die frühere
Spielſtärke hat ſich kaum vermindert. Die jungen Spieler ſind durch
die Schule Fiſcheras gegangen und bewieſen den Darmſtädtern durch
ihren Sieg von 4:2 im Vorſpiel in Neunkirchen, daß der alte Geiſt noch
lebt, trotz der großen wirtſchaftlichen Not im Saargebiet. Unſere
Sportfreunde aus dem Saarlande ſollen daher bei uns eite herzliche
Aufnahme finden. Sie ſollen ſich frei und wohl fühlen bei ihren
Brü=
dern im unbeſetzten deutſchen Vaterlande.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft; Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſ,
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdent: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2 C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Freitag, 30. Juli. 3.30: Aus Peter Moors Erlebniſſen in
Südweſt. Von Guſtav Frenſſen. (Otto Metzker) für Kinder vom
12. Jahr ab. O 4.30: Hausfrauen=Nachmittag. „Neue Frauenbücher”
von Frau Dr. Edinger. O 5.45: Leſeſtunde. Aus den Briefen der
Günderode. O 6.15: „Schauſpieler, Rhapſoden, Erzähler, Vorleſer
im Rundfunk. 3. Beiſpiel: Aus Theodor Storms Chronik von
Grieshuus”. Von Univerſitätslektor Roedemeyer. O 6.45: Briefkaſten.
6 7.15: 20 Minuten Umſchau über die Fortſchritte in Wiſſenſchaft
und Technik: Tierſoziologie Lichtechtheit der Körperfarben,
Alu=
minium. Von Ing. Randewig. O 7.35: Film=Wochenſchau. 6 7.45:
Der Verbrecher und die Geſellſchaft” von Dr. Lucy Liefmann,
6 8.15: Uebertr. v. Caſſel. O 9.15: Vortragsabend Joſef Bunzl,
Berlin: Luſtige Geſchichten von Anton Tſchechow.
Siuttgart.
Freitag, 30. Juli. 4.15: Funkorch. Blon: Frühlings Einzug.
— Fetras: Veilchen am Wege. — Beethoven: Oup. „Fidelio”.
Haydn: Serenade. — Brahms: Ungar. Tänze. — Einlage; Bert
Fiſcher. — Donizetti: Fant. „Lucia di Lammermoor”. — Becce;
Notturno — Komzak: Potp. O 6.15: Bücherbeſprechung. O 6.45:
Hauswirtſchaftliches. O 7.15: Anna Blos: „Die als Hexe
an=
geklagte Mutter des Aſtronomen Kepler, O 7.45: Antwort fürl
Zuſchriften aus dem Hörerkreis, O. 8.30: Johann Strauß=Abend.
Muſ, Leit.: F. Droſt, 1. Kapellm, an den Württ. Landesth. Mitw.:
Käte Mann, Gerda Hanſi, H. Hanus. Philh. Orch. 10
Dar=
bietungen.
Berlin.
Freitag, 30. Juli. 6: Gymnaſtik. O 4.10: Marg. Caemmerer:
Schulzwang und Elternſorge‟ O. 5: Alfred Müller=Hepp lieſt:
Du biſt ausgeſtellt. Gewitter am Sonntag. Brautfahrt. O 5.30;
„Balladen”. Loewe: Archibald Douglas Emmerich Rieſenberg,
Baß). — Grieg: Sonate für Violoncello und Klavier, A=moll (Otto
Urack, Cello; Th. Mackeben, Klavier), — Loewe: Heinrich der
Vogler. Erlkönig. Der gefangene Admiral. Der Pilgrim von
St. Juſt. Tom der Reimer (Rieſenberg). O. 7: Dr. Schmidt:
„Tieriſche Garten=Schädlinge im Sommer 1926‟, O 7.25: R.
Kempner: „Quer durch Mazedonien”. O 7.55: Dr. Springer:
„Oeſterreichs Land und Leute‟ O 8.30: Franz Liſzt” (Todestag
am 31. Juli 1886). Einl.: Rudolf Kaſtner. — Les Preludes
(Funk=Orch.). Puſzta=Wehmut. Rhapſodie Nr. 10 (Mich. v. Zadora,
Flügel). Biſt du. Es muß ein Wunderbares ſein. Fiſcherknabe.
Eliſ. van Endert, Sopran). Wieder möcht ich dir begegnen. In
Liebesluſt ſpan Endert). Ung. Fant, (M. v. Zadora). Mazeppa.
Königswuſterhauſen. Freitag, 30. Juli. 1.10: Karl Graet:
Die Kunſt des Sprechens für Schüler. O 3: C. M. Alfieri und
Frl. v. Eyſeren: Spaniſch für Anfänger. O 3.30: Landesſchulrat
Dr. Schwarz, Lübeck: Die Hilfsmittel des Erdkundeunterrichtes.
O 4: Derſelbe: Die Erdkunde im Geſamtleben der Schüler. O 4.30-
Mitt, des Zentralmſtitutes. O 5: Franziska Bruck: Blumenſchmuck
für den gedeckten Tiſch. O 8.30: „Strauß=Abend” (Uebertr. aus
Stuttgart).
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Samstag, den 31. Juli 1926.
(Nach der Wetterlage vom 29. Juli 1926.)
Bei wechſelnder Bewölkung noch vereinzelt Regenfälle, jedoch wärmer.
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sportlicher Kämpfe eine Anstrengung.
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+ 165 m), Darmſtadt=Weiterſtadt (km
5,2 + 120 bis 5,4 + 110 m), Darmſtadt=
Eſchollbrücken (km 5,4 + 100 bis 5,8 +
72 m), Pfungſtadt=Hahn (km 11,4 183
bis 11,6 + 133 m) und am
Gemeinde=
weg von Hahn nach Hof Hartenau in
unterirdiſche Linien liegen bei uns bezw.
dem Poſtamt in Pfungſtadt auf die Dauer
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von 4 Wochen aus.
Darmſtadt, den 28. Juli 1926.
Telegraphenbauamt.
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im ſtädt. Leihamt, Kirchſtr. 9
Donnerstag, den 5. Auguſt ds.
Js., von vorm. „9 Uhr ab
Ver=
ſteigerung der bis Ende Juli
ds. Js. verfallenen Pfänder,
und zwar:
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waren, Taſchenuhren, Anzüge,
2 Wäſche, Stiefel, Operngläſer,
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AmMittwoch, den 4. Auguſtds.
Js., bleibt das Amt wegen
Vor=
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Darmſtadt, den 29. Juli 1926.
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Seite 12
Freitag, den 30. Zuſ 1926
Nummer 209
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2.30 Pfund Mk. 3.—, 3.80, 4.20, 4.60 Moenus extra . . . . Pfund 80 9
Pfund Mk. 1.02
Moenus Gold, ersetzt beste Butt., Ptd. 95 4
... Liter Uk. 1.15
Salatél . . ..."
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Tafelél ..
nkaffee und feinsten Ge- Feinstes Javaöl in Blechkännchen
Pak. 35 9 623 889 1 Itr. Mk. 1.40, ½ Itr. 709, ¼ Itr. 35 9
Mehl und Reis E
. . Pfund 23 ₰
Welsenmehl 1a
Oladen Butennchlo
.. .Pfund 25 8
Pfund 95 0 Auszugsmehl, feinstes . . . Pfund 288
. 3 Tafeln 789 Weizengries . . . . . . . . Pfnund 30 9
3 Tafeln 85 9 Haferklocken. . . . . . . . Pfund 30 ₰
3 Tafeln 1.00 Suppenrels . . . . . . . . . Pfund 22 Z
.. . . . Pfund 26 8
.. . 3 Tafeln 1.10 Vollreis
Pfund von 249 an Tafelrefs . . . . . . . . . . Pfund 328
Geräucherte Blutwurst.
Mektwurst, neiche .
Plockwurst, schnittfest
Feinste Zervelatwurst
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Frische Siedeier 10 Stiek 0 88, 1,15
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Pfund 20=
Pfund Ae.
blütenweiß
Pfund 66
Nummer 209
Freitag, 30. Juli
Der Stand der Reichsfinanzen.
Der jetzt veröffentlichte Einnahmeausweis über den Monat Juni
zeigt eine weitere nicht unerhebliche Verſchlechterung der Reichsfinanzen.
Die Einnahmen des Juni ſind ſogar noch hinter denen des Mai
zurück=
geblieben, trotzdem dieſer Monat ſchon einen Tiefſtand an Einnahmen
aufzuweiſen hatte. Das Bedenkliche iſt, daß es ſich um keine
vorüber=
gehenden Erſcheinungen handelt, ſondern um eine dauernde und fort=
Insgeſamt ſind alſo im erſten Halbjahr 1926 die Einnahmen um
über 800 Millionen Rm. zuwickgeblieben gegenüber der entſprechenden
Zeit des Jahres 1925. Wenn man das erſte Quartal des jetzt laufenden
Finanzjahres vergleicht mit dem letzten Quartal des vorigen
Finanz=
jahres, dann ergibt ſich ein Einnahmerückgang von über 250 Millionen
Rm. Im erſten Quartal des jetzigen Finanzjahres ſind die tatſächlichen
Einnahmen hinter dem Voranſchlag um nicht weniger als 160 Mill.
Rm. zurückgeblieben. Sehr intereſſant iſt ein Vergleich darüber, wie die
einzelnen Steuerarten in ihren Erträgniſſen gegenüber den Voranſchlägen
zurückbleiben. Auf das Vierteljahr berechnet ſind im erſten Quartal
zu=
wickgeblieben gegenüber den Sollbeträgen die Körperſchaftsſteuer um
über 8 Mill. Rm., die Erbſchaftsſteuer um ungefähr 9 Mill. Rm., die
Umſatzſteuer um über 20 Mill. Rm. uſw. Den Voranſchlag erreicht
haben nur ſo unweſentliche Steuern, wie Wett= und Lotterieſteuern,
Kraftfahrſteuer, Grunderwerbsſteuer uſw. Auch die Zölle haben den
Voranſchlag überſchritten, und zwar um rund 20 Mill. Rm. Dieſe
Er=
ſcheinung iſt aber nicht gerade ſehr erfreulich, da aus dieſer
Ueber=
ſchreitung gemäß den Beſtimmungen des Dawesplanes eine
Mehr=
zahlungspflicht Deutſchlands ſich ergibt. Beſonders anſchaulich wirkt die
laufende Verſchlechterung in den Einnahmen der einzelnen
Steuer=
arten bei einem Vergleich des Jahres 1925 mit dem jetzt laufenden Jahr.
Dann ergibt ſich nämlich, daß die Umſatzſteuer im Januar 1925 noch über
215 Mill. Rm. erbrachte, im Januar 1926 dagegen nur noch 118 Mill.
Rm. und im Mai 1926 ſogar nur noch knapp über 60 Mill. Rm. Einen
ähnlichen Rückgang hat die Lohnſteuer aufzuweiſen, deren Erträgniſſe
zurückgingen von 126 Mill. Rm. im Januar 1925 auf rund 105,5 Mill.
Rm. im Januar 1926 und auf 82 Mill. Rm. im Mai 1926. Leider iſt
mit einer weiteren Verſchlechterung der Reichsfinanzen zu rechnen.
Zu=
nächſt hat ſich herausgeſtellt, daß die im Voranſchlag eingeſetzten
Aus=
gaben ſür Vorzugsrenten an Altanleihebeſitzer um mindeſtens 70—80
Mill. Rm. überſchritten werden müſſen. Einen weiteren weſentlichen
Poſten bilden die Ausgaben für Erwerbsloſenfürſorge. Für das ganze
laufende Etatsjahr hat das Reich für dieſen Zweck nicht mehr als 200
Mill. Rm. eingeſetzt. Die tatſächlichen Ausgaben belaufen ſich aber jetzt
— auf den Monat umgerechnet — ſchon beinahe auf das Dreifache.
Weiter ſind noch die Reparationslaſten zu erwähnen, die ſich bekanntlich
mit der Zeit immer mehr ſteigern. Schließlich ſind auch noch in
Be=
tracht zu ziehen einige Ausgaben, die vom Reichstag über die zuerſt
vor=
geſehenen Beträge bewilligt worden ſind. Wie prekär die finanzielle
Lage des Reiches iſt, mag das Erſuchen um Gewehmigung der
Be=
gebung von 400 Mill. Rm. Schatzwechſeln zeigen. Wenngleich mit dieſem
Schritt auch nicht — wie vielfach befürchtt worden iſt — eine
Wäh=
rungsgefährdung verbunden iſt, ſo iſt dieſe Maßnahme aber doch
kenn=
zeichnend für den Stand der Reichsfinanzen und dafür, daß die bisher
vorhandenen Reſerven, von denen gezehrt werden konnte, tatſächlich
zunickgegangen ſind. Höchſtwahrſcheinlich iſt ein Fehlbetrag von 5 bis
600 Mill. Rm. für das laufende Finanzjahr zu erwarten, wie er auch
vor kurzem im Reichstag geſchätzt worden iſt.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 29. Juli.
Die neue Aufwärtsbewegung der Börſe zieht immer weitere Kreiſe
an, die ſich am Geſchäft beteiligen. Heute will man hier ſogar wieder
neue Auslandsaufträge infolge des abermaligen Sinkens der
franzö=
ſiſchen Valuta feſtgeſtellt haben. Namentlich auf dem Montanmarkt
ent=
wickelte ſich heute wieder ein ſehr lebhafter Verkehr bei ſtark ſteigenden
Kurſen. Die Gründe hierfür ſind ja hinreichend bekannt. Die
Kurs=
beſſerungen betragen wieder 2 bis 2½ Prozent. Rheinſtahl und
dies=
mal auch Phönix ſtanden im Vordergrund. Auch auf dem Bankenmarkt
entfaltete ſich ein ſehr reges Geſchäfts, und ſollen ſpeziell für dieſe Werte
ausländiſche Kauforders zu erledigen geweſen ſein. Auch die J.=G.=
Werte erfreuten ſich lebhaften Intereſſes und zogen 3½ Prozent an,
dagegen waren die Schiffahrtswerte faſt nicht im Handel. Für die
Elektrowerte beſtand faſt kaum Nachfrage. A. E.G. notierten ſogar zum
erſten Kurs ½ Prgzent niedriger, Schuckert und Lahmeher gewannen
dagegen faſt 2 Proz. Auf den übrigen Märkten überwogen die
Kurs=
beſſerungen, doch war das Geſchäft auf dieſen Gebieten ziemlich
un=
erheblich. Deutſche Anleihen und ausländiſche Renten wurden im
all=
gemeinen vernachläſſigt. Während ſich die deutſchen Anleihen aber
gut behaupten konnten, mußten die ausländiſchen Renten größtenteils
etwas nachgeben. Der Freiverkehr blieb ſtill. Becker=Stahl 22½,
Growag 60.—, Benz 85.—, Brown Boveri 114.—, Raſtatter Waggon
14.— Ufa 46.— Unterfranken 89.—, Chem. Andrae 61.— und Frankf.
Handelsbank 85.—. In der zweiten Börſenſtunde blieb die
Umſatz=
tatigkeit für die Montanwerte lebhaft, beſonders auf dem Terminmarkt
wurde in Montanwerten viel per Ultimo Auguſt umgeſetzt. Auf den
übrigen Gebieten blieben bei abflauendem Geſchäft die Anfangskurſe
knapp behauptet. Der Deviſenmarkt hatte nur kleines Geſchäft,
be=
ſonders beobachtete man große Zurückhaltung im Handel mit
latei=
niſchen Deviſen. Paris ſetzte ſeine Abſchwächung fort. Die Uſance
London ſtellte ſich gegen 1 Uhr auf 208 bis 209, Belgien war dagegen
etwas feſter, 200; auch Mailand eine Kleinigkeit erholt, 150½. Der
Geldmarkt war mit Rückſicht auf den morgigen Ultimo etwas
ange=
ſpannt. Tägliches Geid 5½ Prozent.
Die infolge geringen Geſchäfts an der Nachbörſe eingetretene leichte
Abſchwächung wurde an der Abendbörſe von einer neuen Befeſtigung
des Marktes abgelöſt. Namentlich Montanwerte und Banken waren
lebhaft begehrt und überſchritten die heutigen Höchſtkurſe.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 29. Juli.
Im heutigen Effektenverkehr hielt die feſte Grundſtimmung an.
Unter Bevorzugung von Montanaktien. Elektroaktien, Farbeninduſtrie=
und Bankwerten nahmen die Kursſteigerungen ihren Fortgang um
1 bis 2 Prozent, bei den führenden Werten der genannten Märkte
jedoch um 3 bis 4 Prozent. Die Tatſache, daß gerade Montanaktien
bei der gegenwärtig kurz vor dem Ultimo begonnenen
Aufwärtsbe=
wegung des Kursniveaus die Führung hatten, wird in Börſenkreiſen
aicht nur auf die günſtige Konjunktur am Kohlen= und Eiſenmarkt,
ſondern auch auf Marktvorbereitungen für die bevorſtehende
Einfüh=
rung der Vereinigten Stahlwerk=Aktien zurückgeführt. Außerdem
waren aber noch andere wirtſchaftliche Erſcheinungen für die feſte
Ten=
denz von Vorteil, ſo der ſehr leichte Geldſtand, der ſogar die
Hoff=
nungen auf eine neue Reichsbankdiskontermäßigung wieder
aufkom=
men ließ, die leichte Beſſerung der Arbeitsloſenziffer und engliſche
Auslaſſungen über den Erfolg der Konzentration in der deutſchen
chemiſchen Induſtrie. Die Umſatztätigkeit war, da auch aus der
Provinz Kauforders vorlagen, anfänglich lebhaft und ließt erſt ſpäter
etwas nach. Am Deviſenmarkt lag der franzöſiſche Franc mit 210 für
ein Pfund vorbörslich matt, erholte ſich dann aber auf 207½. London—
Brüſſel wurde mit 200—201, London—Mailand mit 151 genannt. Die
ſpaniſche Valuta neigte zur Schwäche. Am Geldmarkt war
Prolonga=
tionsgeld in größeren Beträgen vorhanden, und zwar mit etwa 5½
bis 6 Proz. Tagesgeld ſtellte ſich auf 5—6, Geld einige Tage über dem
Ultimo auf 5½—7,2 und Monatsgeld nominell auf 5½—6 Prozent.
— Im einzelnen waren unter Montanaktien, die wiederum im
Mittel=
punkt der Aufmerkſamkeit ſtanden, Harpener um 3 Proz., Klöckner und
Köln=Neueſſen um 3½, Luxemburg, Eſſener Steinkohlen, Höſch und
Stolberger Zink um 4 Proz. erhöht. Kaliwerte im Hinblick auf die
Unklarheit über die weitere Entwicklung der Preisfrage vernachläſſigt
und, außer Weſterregeln plus 3 Proz., unverändert. Von chemiſchen
Werten ſetzten Farbeninduſtrie mit 256½ etwa 3 Prozent höher ein,
Elektroaktien konnten durchweg um 1—2 Prozent anziehen.
Schiffahrts=
aktien ruhig und kaum verändert. Bankaktien teilweiſe ſehr feſt.
Deutſche Bank plus 2¾, Diskonto plus 3, Mitteldeutſche plus 2¾
Kommerzbank plus 4¼, Berl. Handel plus 2½. Sonſt fielen noch
Maſchinenfabrikaktien, Berger Tiefbau, Deutſch=Erdöl plus 2, Deſſauer
Gas plus 1½, Aſchaffenburger Zellſtoff plus 3½ durch feſte Kurſe auf
Heimiſche Renten vernachläſſigt. Kriegsanleihe 0,502½; unſicher und
eher ſchwächer eröffneten Textilwerte. — Im weiteren Verlauf der
Börſe kam die Auſwärtsbewegung zum Stillſtand. Die erſten Kurſe
konnten ſich nicht voll behaupten. In der zweiten Börſenſtunde fanden
die Umſätze etwa 1 Prozent unter dem Eröffnungsniveau ſtatt. Das
Geſchäft wurde weſentlich ruhiger. Privatdiskont, kurze Sicht 4¾ Proz.,
lange Sicht 4½ Proz. Gegen Schluß der Börſe erholte ſich die
Ten=
denz wieder, ſo daß auch die Nachbörſe einen freundlichen Verlauf
neh=
men konnte. Die amtlichen Schlußkurſe wurden nachbörslich am
Mon=
tanaktienmarkt, am Elektromarkt und bei Bankaktien noch leicht
über=
ſchritten.
28. 7. 1 29. 7.
28 7. 1 29. 7
Aſchaffb. Zellſtoff
1175.75 1175.5
1068.— 1108.— Hemoor Zement
1114.5 113.—
92.— Hirſch Kupfer
Augsb.=Nürnb. Maſch.) 90.—
Bamag=Meguin".
1128.626 1132.875
42.— 43.5 lHöſch Eiſen
Hohenlohe Werk
Berl E. W. Vorzug.
7 17.625) 18.5
Berlin. KarlsruheInd.) 89.— 1 90.5 Kahla Porzellan
80.— ( 80.75
Braunkohlen=Briketts/ 130.— 1131.875/Lindes Eismaſch.
1141 75 1142.5
43.5 43.5
52.—
52.5 (Lingel Schuh
Bremer Vulkan..
Bremer Wolle
77.— 79.—
126.25 126.— Linke u. Hofmann
68.— 12. Loewe u. Co.
Deutſch.=Atlant. Tel. 64.5
1168.— 1169.75
H01. — 1102.—
Deutſche Maſchinen V 99.25 1 99.375/. Lorenz
Deutſch.=Nied. Tel.
11.25 11.25 UNdl. Kohle.
„1131.— 1132.75
Deutſche Erdöl .... / 143.— 144.— „Nordd. Gumm
93.371 96.—
Deutſche Petroleum 80.— 80.—
Orenſtein
110.5 111.5 Rathgeber Waggon / 55.— 56 25
Dt. Kaliwerke
74.—
71.— (Rombacher Hütten .1 16.125) 16.375
Donnersmarckhütte.
123.— 123.— oſitzer Zucker
Dynamit Nobel.
60.75 62.5
1101.— 1104.—
Elektr. Lieferung . .. . 1 133.5 134.75 Rütgerswerke".
84.— 84.—
251.5 1255.— Sachſenwerk
J. G. Farben ..
52.25 52.25 Sächſ. Gußſtahl. . . . ./ 92.— 1 94.25
R. Friſter .....
46.— 47.— Siemens Glas".
125.— 1127.5
Gaggenau Vorz..
26.—
26.—
Ver. Lauſitzer Glas. 1105.— 1105.5
Gelſenk. Gußſtahl".
G. f. elektr. Untern. 1 155.25 156.875/Volkſtedter Porzell. / 39.5 40.—
137.— 1137.— 1Weſtf. E. Langendreer: 60.—
Halle Maſchinen
61.—
73.— Wittener Gußſtahl ..! 62.—
71.-
61.—
Han. Maſch. Egeſt.
Wanderer=Werke. . .1148.5 148.5
Hanſa Dampſchf. . . . 1 165.— 1158.—
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw.
Oslo ....."
Kopenhagen
Stockholm . . . .
Helſingfors..
Italien ....."
London... .."
New=York..
Paris.. . .
Schweiz".
Spanien".
23. 7.
Geld / Brief
160.54 168
1.696 1.700
j0 ds 10 0
92 03/ 922
111.13111.4
112.26 112.5
10.55 19.5‟
13.26/ 13.30
20.393 20.445
4.195/ 4.20
999 10 02
81.15/ 81.35
63.921 64.631
29.7.
Geld /Brie
153.59 169.0
1.699/ 1.703 Prag..
10.33 10.37
91.88 92.1
UI.EM.
112. 26112.5.
10.548 19.583
20.391 20. 7431
4.195/ 1.205/ Danzig ..
9.Sil 9.951
81.14/ 81.341Kanada ..
64.17 64.33üruguah.
Budapeſt. .
Fapan ..
Rio de Janeir=
Bulgarien..
Belgrad
13.56 13. 60lKonſtantinopel
Liſſabon
Athen .. . ..
29. 7.
Geld. / Brief
59.30 59. 45
12.418 12.458
5.672/ 5.394
1.980 1.984
C. 671/ 0.673/ 0.647
3 04 3.05
7.4051 7.425
2 335/ 2.345
M.425 21.475
81.60 81.80
4.69 7 71
4.128/ 4.208
4.135/ 4.145
Die Reparationslieferungen im Juni.
Zahl und Wert der im Juni mit Frankreich abgeſchloſſenen
Ver=
träge auf Reparationslieferungen außer Kohlen= und Farbſtofflieferung
ſind nicht unbedeutend höher, als im Vormonat. Insgeſamt wurden
225 Verträge im Werte von 15,9 Mill. RM. genehmigt. Damit erhöht
ſich für Frankreich der Wert der ſeit dem Inkrafttreten des
Dawes=
plans abgeſchloſſenen Verträge dieſer Art auf insgeſamt 277,5 Mill. RM.
Die Zahl der genehmigten belgiſchen Verträge hat ſich auf der
Höhe des Vormonats gehalten. Dabei iſt indeſſen zu berückſichtigen,
daß ſich unter den 53 Verträgen 14 Zuſatzverträge und 7
Annulations=
verträge befinden. Nach Abzug der Annulierungen ſtellt ſich im
Be=
richtsmonat der Wert der genehmigten Verträge auf 1,6 Mill. RM.
Der Geſamtwert der ſeit dem Inkrafttreten des Dawesplanes
neh=
migten Verträge beläuft ſich auf 62 Mill. RM.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die amtliche Großhandels=Indexziffer. Die auf den Stichtag des
28. Juli berechnete Großhandels=Indexziffer des Statiſtiſchen Reichsamts
iſt gegenüber dem 21. Juli um 0,4 v. H. auf 126,8 geſtiegen. Von den
Hauptgruppen hat die Indexziffer der Agrarerzeugniſſe um 0,7 v. H.
auf 128,5 angezogen, während die Indexziffer der Induſtrieſtoffe um
0,2 v. H. auf 123,7 nachgegeben hat.
Wechſel=Privat=Diskontheraufſetzung. Im Zuſammenhang mit
dem Geldbedarf zum Ultimo und der auch ſonſt eingetretenen leichten
Geldverſteifung infolge des geſteigerten Geſchäftsverkehrs kam
vermehr=
tes kurzfriſtiges Wechſelmaterial zum Angebot, ſo daß der Privatdiskont
für kurzfriſtige Wechſel auf 434 Prozent heraufgeſetzt werden mußte,
ür langfriſtige Wechſel beträgt der Satz 4½ Prozent.
Begebung 6½prozentiger Schatzanweifungen der Deutſchen
Reichs=
poſt, Folge II. Nachdem der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt
ſeine Zuſtimmung zur Auflegung des Reſtes in Höhe von 80 Millionen
RM. der als Geſamtemiſſion geplanten 150 Mill. RM. 6½prozentiger
Schatzanweiſungen der Deutſchen Reichspoſt, rückzahlbar am 1. Oktober
1930, gegeben hat, iſt dieſer Betrag von einem Konſortium unter
Füh=
rung der Reichsbank übernommen worden. Dieſer Reſtbetrag wird als
Folge II der als Folge I bereits im Frühjahr ds. Js. emiſſierten 70 Mill.
RM. ausgegeben. Die Anleihe dient werbenden Zwecken. Die
Unter=
bringung der Schatzanweiſungen erfolgt im Wege der öffentlichen
Zeich=
nung durch das Konſortium während der Zeit vom 9. bis 14. Auguſt
ds. Js. zum Zeichnungspreis von 99½ Prozent abzüglich Zinſen vom
Tage der Einzahlung bis Ende September ds. Js. Die Zuteilung der
Schatzanweiſungen beginnt am 1. Oktober 1926. Sperrſtücke werden bei
der Zuteilung bevorzugt. Vorzeitiger Schluß der Zeichnung bleibt
vor=
behalten.
Einigung in der Frage der Bierſteuererhöhung. Auf Grund der
Rechtslage, wie ſie in der Angelegenheit der Bierſteuer durch den
Schiedsſpruch vom 23. Juni 1926 geſchaffen worden iſt, haben zwiſchen
dem Reichsfinanzminiſterium und dem Kommiſſar für die verpfändeten
Einnahmen, Andrew Me. Fadyean, erneute Verhandlungen
ſtattgefun=
den, die zu folgendem Ergebnis geführt haben: Der Kommiſſar gibt ſeine
Zuſtimmung zur Hinausſchiebung der Bierſteuererhöhung bis zum
1. Januar 1927, nachdem der Reichsminiſter der Finanzen ihm
be=
ſtätigt hat, daß dadurch die aus dem Londoner Schlußprotokoll für das
dritte Reparationsjahr ſich ergebenden Haushaltszahlungen nicht
ge=
ſchmälert werden.
Wieder 7 Prozent Dividende der Großkraftwerkes Mannheim A. G.
Wie wir erfahren, wird der auf 20. Auguſt einberufenen o. G.V. die
Ausſchüttung von wieder 7 v. H. Dividende auf die St.A., von 10 v. H.
auf die 10proz, kum. V.A. und von 15 v. H. auf die 15proz. kum. V.A.,
in Vorſchlag gebracht werden.
7proz. Goldanleihe der Kreishauptſtadt Heidelberg. Zwei Konſortien,
deren eines von der Süddeutſchen Diskontogeſellſchaft A.G., Filiale
Hei=
delberg, und das andere von der Deutſchen Effekten= und Wechſelbank
in Frankfurt a. M. geführt werden, und denen außerdem die Firmen:
Badiſche Girozentrale in Mannheim, Badiſche Bank in Mannheim,
J. Dreyfus u. Co. in Frankfurt a. M., Dresdener Bank, Geſchäftsſtelle
Heidelberg, Rheiniſche Kreditbank, Filiale Heidelberg, Marx u.
Gold=
ſchmidt in Mannheim, Heidelberger Volksbank G. m. b. H. in Heidelberg,
Handels= u. Gewerbebank Heidelberg e. G. m. b. H. in Heidelberg,
Heidel=
berger Pridatbank Aktien=Geſellſchaft in Heidelberg und Vereinsbank
A. G. in Heidelberg angehören, haben von der Stadt Heidelberg 5
Mil=
lionen Reichsmark Tproz. Goldanleihe übernommen, welche in den
näch=
ſten Tagen nach eingeholter ſtaatsminiſterieller Genehmigung zum
öffent=
lichen Verkauf gelangen ſollen.
Golo Schuhfabrik A.G., Frankfurt a. M. Die o. G.V., in der
von 4 Mill. Rm. A.K. 3 762 500 Rm. vertreten waren, genehmigte
ein=
ſtimmig den Verluſtabſchluß und beſchloß die ſich als notwendig
erwei=
ſonde Kapitalherabſetzung. Die Bilanz weiſt einen Verluſt von 2 911 425
Reichsmark aus. Zur Beſeitigung und zu Abſchreibungen zieht die
Geſellſchaft 1060 000 Rm. ein und kauft auf dem Submiſſionswege aus
Großaktionärskreiſen 1 190 000 Rm. Aktien an. Die verbleibenden
1750 000 Rm. werden im Verhältnis 5:1 zuſammengelegt. Gleichzeitig
vird das A.K. von 350 000 Rm. auf bis zu 1500 000 Rm. erhöht
durch Ausgabe neuer Aktien (11 500 Stück zu 100 Rm). Die Uebernahme
des neuen A.K. durch Intereſſenten kann als ſicher gelten. Der
Ge=
ſchäftsgang ließ in den erſten vier Monaten des Jahres zu wünſchen
übrig, doch liogen zurzeit genug Aufträge vor, daß die Geſellſchaft
wie=
der mit Hoffnung in die Zukunft blicken kann.
Mexikaniſche Bahnen. Nachrichten aus Mexiko zufolge werden die
National Bahn of Mexiko im laufenden Jahre nur die Zinſen auf ihre
Auslandshypotheken=Obliggtionen bezahlen. Zu dieſem Zwecke ſeien
be=
reits 2½ Millionen Dollar an das internationale Bankenkomitee in
New Yock abgeführt worden, und die Ueberweiſung der noch fehlenden
Reſtſumme ſtehe unmittelbar bevor. Für das Jahr 1927 wird erwartet,
daß die Bahn imſtande ſein werde, den geſamten Obligationsdienſt in
Höhe von 11 Millionen Dollar aufzunehmen.
Grankfarter Kurssericht obm Wo. danr Taub.
Staatspapiere
s)Deutſche
5% Reichsanleihe
4½ Neichsanleihe
8
Dollar=Schatzanw
K.=Schatzanw. 23
K.=Schatanw. 24
4½½TVundV R.
4½%HI.-I.
4½ D. Schutzgb..
Sparprämienanl.
4½ Preuß. Konſ.
8½%
8%
4% Baden, alt " .
3½½
3% „ 1896
4% Bayem..
3½%=
8-16% Heſſ. unt.
49
3½½,
42 Bürtt, alte
b) Sonſtige,
europäiſche
5% Bos. E. B 1914
4%9.Inv. 1914
4½% 1898
4½F 1902
42, Oſt. Goldr.
416% „ Silberr.
4½ „einh. R.(kon.
0.501
Nare
5.51
0.26
0.47
0.46
0.45
A.
4.85
6 Port, (Spz.) III 8.25
% Rum. am. R.03
½% Gold. 1:
2o „ am.konv.
4½ „ am.05
420 Türk. (Adm.03
„ (Bagd.) I
„ Gagd.III
4% „ 1911 Zoll.
v. 1913/ 4.15
2/.
haß. 14 17.30
4½% Ung. St. 1913
4½% „ St. 1914
% „ Goldr.
O „ St. 10
4½ „ Kronr.
% „ Eiſ. Tor
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. inn.
„ äuß. 99
4% „ Gold. 04
konſ. inn
4½% Irrigat.
5% Tamaulipas
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Binsberech=
nung
6% Doll. Gold. 1932
Go.0.193
% Frk.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr. R.1.
3% Frkf. Hyp.=Bk.
Reihe 2
Frſ. Pfandbr. B./
Gold Reihe 2
Em. 3
4.50
2
162/
4.90
19:
13.75
161,
19
2.19
44.5
28.5
33
97
RJ
98
98.5
82.4
99
5% Neck. A 6. Gld23
8½ Pfälz.=Hyp.=Bk.
24
8% Rh.=Hyp. Gd. 24
5% Rhein=Main=
Donau.. Gold 23
Ohne
Zins=
berechnung
60 Bd.=Bd.-Hz. 2*
5% Bdw. Kohl. 23
5% Fr. Pf. Bk. G. I
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
5% Roggen . 23
6% Mannh. Stadt=
Kohl ... . . . . . 23
60 Offenb. Holz..
5% Pfälziſche=Hpp.
Bk. Glo 24
5% Pr. Kaliw.,
5% Pr. Roggenw.
5‟ Rh. H. B. Gd. 24
5% Sächſ. Brk. 23.
0 Roggenw. 23
5% Südd Feſt=B.:6
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb.
Bayr Handelsb
Bahr. Hyp. u. Wechſ
Frtf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining. Hyp.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk....
Preuß. Bf.br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Südd. Bodenkr.
Bürtt. Hyp.=B...
78.5
98
98.5
79.25
17.75
12.42
2.17
14
18.70
2.30
5.90
2.83
6.40
14.75
11.15
12.7
10.25
9. 425
11.9
9.75
9.88
11
Staatl. od. prov
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ..
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
5% Oſt. Südb. (L.)
2,6% Alte ..
2,60 Neue
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E.
3%Oſt. „ 1885..
3%Oſt. Erg. Netz
4½ Rud. Silber.
4% Rud. Salzkg.)
4½% Anat., S.1
4½% Anat.. S. II
4½% Anat., S.III
3½ Salon. Monaſt.
59 Tehuantepec.
4½2
Banl=Aktien
Allg. D.=Credit.
Bad. Bk.
Bk. f. Brauind.
Barmer Banl. 114.5
Bay. Hyp.-.Wchr 1132
Berl. Handelsgei. 1135
Comm. u. Privatb 1137
Darmſt. u. Nat.=Br. 1187.25
Deutſche Bank .. . /169.75
D. Eff.u. Wchſ.-Bt. 1104
D. Hyp.=Bk. Mein./111
D. Vereins=Bk. . . . / 90.5
Disk.=Geſellſch. . . . /154.75
Dresdener Bk... ..
frankf. Br. ... . . 1114.25
6.9
6.65
5.20
5
12.3
17.5
6.40
20.75
18.25
142
133.5
118.2
Frrf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfdbr.=Bk. . 1117.5
Gotha Grundkr. Bk.
(123
Metallbank.
Mittelb. Crebitb. 1124,5
Oſterr. Creditanſt. 7.30
Pfälz. Hyp.=Bk.. . . 1114.75
Reichsbank=Ant. . 160
Rhein. Creditbk. . . . 1116
Rhein=Hyp.=Bk. . . 121
Südd. Disc.=Geſ.
Wiener Bankverein
Zergwerks=Akt.
5o
Berzelius .
Bochum. Bergb. 1143
94.5
Buderus. . . . .
Dt. Luxemburg . . . 1481/
Eſchw. Bergw.. . . . /130.25
Gelſenkirch. Bgw.. . /2597,
1541
Harp. Bergb..
139
Ilſe Bergb.
Genußſchein. 1102
Kali=Aſchersleb. . /135.25
Kali. Salzdetfurt. 1157
Nali. Weſterregln 1144½,
117
Plöcknerwerke.
Mannesm.=Röhr 123.95
113.75
Mansfelder
Oberbedarf
Obſchlel. Eiſ. (Cars) 7—
30.5
Otavi=Ant.
113.5
Pyönix=Bergb.
Rhein. Braunk. 179.75
Rhein. Stahlw. 139.75
Rombach. Hütte 16.45
A. Riebeck Montan 1147.75
70
Tellus Bgb
Ver. Laurahütte . 59
Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh.)
Henninger .. . . . . . 153
Löwenbr.=München! —
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof (Bind.)
Schwarz=Storchen 1
Werger
Akkum. Berlin. . .1125
Aoler & Oppenh.
Aolerw. (v. Rleyer)/ 78.5
I. E. G. Stamm . . 142.75
G A. E. G. V;g.4.. 83.8
5% A. E. G. Vjg. B
Amme Gieſecke
Aſchaff. Zeliſtoff
Badenia (Weinh.
Bad. Maſch. Durl. 1109.25
Bad. Uhren, Furtw. / 25.5
Bamag=Meguin
Bahr. Spi
Beck & Henke
Bergmann El. . . . . 130
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Oi..
Tement Heidelb. 1109.75
Tement. Karlſtadt 1120
Tement. Lothr
Chem Albert.
Chem Brockh.
Chem. Milch.
Daimler Motoren. 88
Dt Eiſenhandel 59.5
Deutſche Eroöl
D. G. u. Silb. Sche
Dingler Maſch
Dreso. S hnellpr
Dürrkopo
Dürr. Ratingen
Dyckerhoff & W. 43
Eiſenw. Kaiſerst
Eiſenw. 2. Meyer
Gi. Lieferung.
El. Licht- u. Kraft
Elſ. Bad. Wolle..
Emag.
Email. Ulrich . . . . 35.9
zinger Werke. ..
73
107.75
43
/45=
49
65.9
61
120.5
55
91
144.5.
140
112,.25
6.
39
32.5
139.8
0.24
Eßlinger Maſch:.
Ertlinger Spinn. ..
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. F. G.
Felten & Guilleau
Feinmech. (Fetter)
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof.
Frkf.=M. Pok u. W.
Fuchs Waggon..
Beiling & Cie.
Germania Linol. . . .
Gelſenk. Gußſt. .
Goldſchmidt, Th..
Gotha Waggon ..
Greffenius
Gritzner, Maſch...
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkf..
Hammerſen . .
Hanfw. Füſſen
Hartm & Braun.
Heyligenſtaedt..
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer ...."
Goch=Tiefbau
Holzmann ..
Holzvert. Ind.
Hydrom. Breslau
fnag .
JFunghans
Famag. Kaiſersl.
Karl3ruher Maſch..
Karſtadt R.
Klein. Sh. & Becker/ 62
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun ..
Krauß, Lokom.
Lahmeher .......
Lech, Augsburg .. . 1402.5
24.5
31
77.5
114
84½
50
23
92
40
1110
114
35.5
123
Meie Ruie
„ Spicharz
Lingel Schuhw.. .
Löhnberg. Mühle
Lud vigsh. Walzm
Lüdenſcheid Metall
Luther, Mühlenb.
Lur Induſtrie ...
Mainkraft Höchſt.
Metallgef. Frkf.
Meher, Dr. Paul.
Miag. Mühlenb.. . .
Moenus Stamm.
Notorenf. Deutz
Motorenf. Oberurſ.
Neckarſ. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen
Beters Union
Pfälz. Näh. Kahſe
Bhilippz. . .
Porzellan Weſſe
Prometh. Frkf.
Rein Gebb. & S hall
Rhein. Elektr.
Rhein. Metall=V.
Rixforth ....
Rütgerswerke
S hleuzner ......"
S hneid. & Hanau
S hnellpr Frank..
S hramn Lackf.
S hrift Stenpe
Shufe. Elektr.. .
Shuhf Beſſel.
Shuhf. Her;
Shultz Grünlack ..
Seilino Wolff
Sihel & Co...
Siemens Glaz...
Siemens & Halske.
Südd Immob. .."
Shyür eleftr. Lief..."
Uhren Furtwängl.
Zeithverke .
Ver,f.Chem. Ind.,
Ver. d. Olfbr. Mann.
Ver. Faßf. Caſſel ..
Gummi. Bin.=Frkf.
Binſel=Nürnberg ..
Ultramarin . . . . ."
Zellſtoff Berl.
Vogtl. Maſch.
Voigt * Haeffner
Volthom. Seil
Wayß & Freytag.
Wegelin Rußfbr.
Zellſt Waldhof.
Zuckerſ. Waghäu ſe
Zuckerf. Frankenth
Zuckerf. Heilbronn
Zuckerf. Offſtein
Zuckerf. Rheingau
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Transport= und
Verſicherungs=Akt
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Dt. Eiſenv.=Geſ.
El. Hohbahn Ber
S hantung E.B.
Südo. Eiſenb.=Ge
Hapag
Noroo. Lloyzd.
Frkf. Allg. Ver
Frinkona Rückv.
Darmſt. Werte
Bahnbedar;
Dampft Nodbere
Helvetia Konſ.
Gebr. Lutz..
Motorf. Darmſt
Gebr. Roeder
zuleth & Ellenb.
127
70.6
59.5
92
42.5
104.5
102.5
154.5
78.75
67
80
99.5
75
79.5
149.5
144.9
95
60
34
89.5
Seite 14
Freitag, den 30. Zuli 1926
Nummer 209
Die Stahltruſtanleihe im amtlichen Vörſenhandel. Von der
Darm=
ſtädter und Nationalbank, der Deutſchen Bank, der Diskonto=Geſellſchaft,
der Dresdener Bank, der Berliner Handelsgeſellſchaft, der Firma
Bleich=
roeder und der Kommerz= und Privatbank iſt der Antrag auf Zulaſſung
der Teilſchuldverſchreibungen der Vereinigten Stahlwerke A.=G zu
Düſſeldorf geſtellt worden, die bekanntlich im Betrage von 126 Mill.
Rm. ausgegeben wurden und mit 7 Prozent verzinslich ſind. Die
Ver=
einigte Stahl=Werke=Anleihe wurde ſchon bisher inoffiziell im
Frei=
verkehr der Berliner Börſe umgeſetzt. Der letzte Kurs ſtellte ſich auf
zirka 98½ Prozent.
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 29. Juli. Die Tendenz an der
hieſigen Produktenbörſe war unverändert bei ruhigem Geſchäft. Man
nannte Weizen ausl. 32—34, Roggen ausl. 23,75, Hafer ausl. 19,50—23,
Braugerſte ausl. 26,50—27,75, Futtergerſte 23—24,50, Mais alt 18 bis
18,25, Mais neu 19, Weizenmehl 43,25—43,75. Brotmehl 28,50—32,
Roggenmehl 31—33, Weizenkleie 9,50—9,75 und Biertreber 17,25
bis 19,75.
Frankfurter Produktenbericht vom 29. Juli. Die fortgeſetzt höher
lautenden ausländiſchen Notierungen haben ihren Einfluß auf die
Preis=
geſtaltung der hieſigen Produktenbörſe mindeſtens vorübergehend
ver=
loren. Die Luſtloſigkeit iſt ſo groß, daß die Händler froh ſind, die alten
Notierungen aufrecht erhalten zu können. Die Preiſe erfuhren daher
auch heute keine Veränderung: Weizen nom. 32, Roggen 22—22,25, Hafer
ausl. 21,25—23, Mais 18,25—18,50, Weizenmehl 42,75—43,50,
Roggen=
mehl 21—31,50, Weizenkleie 9,25 und Roggenkleie 11.
Berliner Produktenbericht vom 29. Juli. Die anhaltenden
Regen=
fälle und die damit zuſammenhängenden Befürchtungen für die
Qnali=
täten und die weiteren Verſpätungen der Ernte ſind im Produktenhandel
um ſo wertvoller, als ſich dadurch auch neue Zufuhren immer weiter
ver=
zögern müſſen. Bei Beginn der heutigen Börſe zeigten die Mühlen und
die Händler mehr Frage, ſo daß ſich die Tendenz durchweg befeſtigte.
Im Lieferungshandel ſtellte ſich Weizen bis 3 Mark und Roggen bis
2 Mark teurer. Für Hafer iſt das Geſchäft ſtill. Die Angebote
über=
wogen die Nachfrage. Gerſte kam in guten Sorten auf den Markt und
wurde ſtark gefragt. Das Mehlgeſchäft hat ſich belebt, ohne aber eine
nennenswerte Beſſerung der Abſatzmöglichkeit zu ſchaffen.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 29. Juli. Aufgetrieben waren: 12
Ochſen, 1 Kuh, 5 Schweine, 117 Kälber, 9 Schafe. Der Preis für das
Großvieh betrug 54—60, für die Kälber 50—66, für die Schafe 40 bis
45 Pf. pro Pfund. Der Marktverlauf war ſchieppend, geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 29. Juli. Dem heutigen
Kleinvieh=
markt waren zugefahren: 20 Schafe, 152 Kälber, 228 Schweine und 648
Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden für Kälber 52—75, für Schweine
78—83 Mark pro 50 Kilogramm Lebendgetricht, Ferkel und Läufer 23
bis 54 Mark pro Stück. Marktverlauf: Kälber mittelmäßig, geraumt;
Schweine mittelmäßig, ausverkauft; Ferkel und Läufer mittelmäßig,
geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 29. Juli. Der Auftrieb des heutigen
Marktes beſtand aus 3 Färſen und Kühen, 1005 Kälbern, 182 Schafen
und 979 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes der
dergangenen Woche waren 180 Külder, beinahe 40 Schafe und 750
Schweine mehr angetrieben. Bezahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht:
Kälber b) 70—75, c) 60—69, d) 54—59, e) 48—53, Schafe a) 45—50, b) 40
bis 44, Schveine im Gewicht von 160—200 Pfund 80—82, unter 160 Pfund
75—79, von 200—240 und von 240—300 Pfund 78—81, Fettſchweine über
3 Zentner 74—80 und Sauen und Eber 65—70. Die
Fleiſchgroßhan=
delspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Ochſenfleiſch 95—105, Rindfleiſch
85—95, Bullenfleiſch 90—95, Kuhfleiſch 1. Qual. 75—85, 2. Qual. 60
bis 75, 3. Qual. 40—55, Kalbfleiſch 2. Qual. 75—90, Hammelfleiſch 90,
Schweinefleiſch 95—100. Gefrierfleiſch: Rindfleiſch, Vorderviertel 53 und
Hinterviertel 61.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 29. Juli. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der heutige Markt begann in abgeſchwächter Haltung auf
Liquidationen ſowie Meldungen von wohltuenden Niederſchlägen im
Frähjahrsweizengürtel. Später ſchlug die Stimmung um; denn es
wur=
den jetzt Deckungskäufe vorgenommen und ungünſtige Meldungen vom
Sommerweizengürtel trafen ein. Die Termine ſchließen mit Avancen
bis zu 2,5 C.
Mais: Der Markt begann in feſter Haltung auf Meldungen von
übermäßiger Hitze und Dürre im Weſten. Dann aber ſchlug die
Ten=
denz um, da die Kommiſſionsfirmen Glattſtellungen vornahmen. Die
Termine ſchließen etwa auf geſtrigem Niveau, Juli 1 C. höher.
Hafer: Der Markt verlief in ruhiger Haltung und zeigte kaum
Veränderungen.
Baumwolle: Im Anfangsverkehr war die Haltung abgeſchwächt
auf private Ernteberichte aus Texas. Dann wurde die Haltung feſt
auf Meldungen von übermäßigen Niederſchlägen in den atlantiſchen
Staaten und auf Käufe der Wallſtreetſpekulation. Gegen Schluß zeigte
ſich größere Exportnachfrage.
Kaffee: Der Markt verlief in abgeſchwächter Haltung auf ſchwächere
europäiſche Meldungen und nur kleine heimiſche Lokonachfrage. Ferner
trugen die braſilianiſchen Forderungen und die niedrigere braſilianiſche
Wechſelrate zur Abſchwächung bei. Die Termine mußten 10—12 P.
nachgeben.
Zucker: Deckungskäufe der Baiſſe ſowie geſteigerte Kaufluſt der
Raf=
finerien verliehen dem Markt eine ſtetige Haltung.
Kakao: Käufe des Handels verliehen dem Markt im
Anfangsver=
kehr eine feſte Haltung. Als aber ſpäter die Spekulation mit
Ab=
gaben hervortrat, wurde die Haltung ſchwächer.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Zentralausſchuß der Wollhandelsvereinigung für Leipzig hat ab
7 „Juli die von ihm feſtgeſetzten Vor= und Verzugszinſen um je ½ Proz.
auf den Satz von 6 Prozent per Annum für die Vorzinſen (Höchſtſatz)
und 8½ Prozent per Annum für die Verzugszinſen ermäßigt.
Die Oeſterreichiſchen Bundesbahnen verhandeln ſeit einiger Zeit
mit der Graz=Köflacher Eiſenbahngeſellſchaft wegen Uebernahme ihrer
Eiſenbahnſtrecken in der Steiermark. Die Graz=Köflacher gehörte bisher
zum Intereſſenkonzern der Zentralbank der deutſchen Sparkaſſen.
Die belgiſch=luxemburgiſche Handelsbilanz, die bisher ein
durch=
ſchnittliches Monatsdefizit von annähernd 400 Mill. Franken aufwies,
ſchließt im Monat Juni ds. J3. unerwartet mit einem Defizit von
1225 Mill. Franken ab.
Wie Havas aus Brüſſel berichtet, hat der Senat einſtimmig den
holländiſch=belgiſchen Handelsvertrag ratifiziert.
Mit dem 12. Auktionstage (26. Juli) ſchloß die vierte diesjährige
Londoner Kolonialwollauktion. Wie erwartet, blieb die ſeitherige
Preis=
baſis, mit geringen Abſchwächungen ſür einzelne Provenienzen, ziemlich
unverändert.
Die Vorarbeiten für die Elektrifizierung der Bahnlinie Leningrad—
Moskau ſind ſoweit fortgeſchritten, daß die detaillierte Ausarbeitung
des Profektes ſo gut wie beendet iſt. Nach erfolgter Elektrifizierung
kann der Perſonenverkehr auf der geſamten Linie das 3—4=fache ſeiner
gegenwärtigen Frequenz erreichen.
Der rumäniſche Miniſterrat beſchloß die Herabſetzung der
Getreide=
ausfuhrzölle von 18020 auf 13000 Lei.
Mit Rückſicht auf die anhaltend günſtige Lage des tſchechiſchen
Geld=
marktes dürfte die Finanzierung der diesjährigen Zuckerkampagne in der
Tſchechoſlowakei keinerlei Schwierigkeiten bereiten.
Außer dem engliſchen Anleiheangebot ſind der griechiſchen Regierung
Vorſchläge von einer italieniſchen Gruppe unterbreitet worden, doch hat
ſich der griechiſche Finanzminiſter energiſch gegen jede Anleihe mit
Aus=
nahme der Flüchtlingsanleihe ausgeſprochen.
Das griechiſche Handelsminiſterium hat angeordnet, daß die
zoll=
freie Einfuhr für ausländiſche Maſchinen noch bis zum 31. Auguſt
ge=
ſtattet wird, vorausgeſetzt, daß es ſich um Maſchinen handelt, die noch
vor dem 15. April ds. Js. beſtellt worden ſind.
Das amerikaniſche Petroleuminſtitut gibt die amerikaniſche
Roh=
ölerzeugung für die Zeit vom 19. bis 26. Juli mit 2 070 000 Faß täglich
an gegen 2 054 000 Faß in der Vorwoche und 2 211 000 Faß zur gleichen
Zeit des Vorjahres.
Die amerikaniſche Ausfuhr an Baumwollwaren wird für Juni mit
Dollar 11 101 000 angegeben gegen 10 999 000 zur gleichen Zeit des
Vor=
jahres.
Dieser Mondamin-Pudding
nach holländischer Art ist besonders pikant
I. St. 839‟
Ebenso vorzüglich: Mondamin-Mußischokoladenspeise, Haselnuß- und Makronen-Pudding
Palast-Lichespiele
Täglich das abwechslungsreie
ppelprogramm:
VERKAURTE
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Glieder! Jazzband und Sekt!
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tollem Komiker Douglas Mac Lean.
Als Einlage von 6/.—8 Uhr: (10906
Das verbotene Paradies
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Sommer 1920
im Kleinen Haus des Heſſ. Tandestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter
Heute Freitag, abends 8 Uhr — Zum letzten Male —
Der Orleu
Morgen Samstag, abends 7. Uhr
Die Försterchristel
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In Szene geſetzt von Direktor A. Steffter
Abends 11 Uhr
Er und seine Schwester
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In Szene geſetzt von Walter Straßer
Sonniag, den 1. Auguſt, nachm. 3 Uhr
Kindervorſiellung zu kleinen Preiſen
Schneewittchen und die 7 Zwerge
Abends 7 Uhr
Die Försterchristel
Abends 10", Uhr
Er und seine Schwester 10905
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Doppelprogramm:
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Dunkel der Weltstadt.
Die neueste Wochenschau.
Anfang 3½ Uhr (*19770
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr
Krieger=
Unſere werten Kameraden werden zu der
am 1. Auguſt ſtattfindenden Fahnenweihe
desVereins ehem. 117er hiermit eingeladen.
Treffpunkt vorm, 11 Uhr am Saalbauein;
ang, nachm. 2½ Uhr: Meßzulatz, Finanzamt.
Anzug beliebig. Ordenu Ehrenzeich anlegen.
Erſcheinen iſt Ehrenpflicht Der Vorſtand /1042:
Geflügelzuchtverein
Darmſtadt. uosso
Sonntag, 1. Anguſt 1926,
vorm. 7.42 Uhr/Haupth.)
Abfahrt zurBeſichtigung
der neu errichteten
Geflügelfarm des
Vereins Dieburg.
Die Monats=Verſammlung
am 9. Auguſt fällt aus
Heſſiſches
Polizeiſportfeſt 1926
Am Samstag, den 31. Juli u. Sonntag,
den 1. Auguſt, auf dem Schupoſportplatz
Mitwirkende: Damen und Herren des
Reitinſtitutes Runkel und
Athletik=
ſportverein 1895 e. V., Darmſtadt.
Am31 Juli, ab 9 Uhr vorm.
Schwimm=
meiſterſchaften im Woog,
ab 3½ Uhr leichtathl. Einzelkämpfe,
Staffeln,
um 9 Uhr abends Fackelzug.
Anſchließend Begrüßung der Gäſte,
Vorführungen, Ringen, Konzert,
Tanz.
Am 1. Auguſt, ab 7½ Uhr leichtathl.
Einzelkämpfe. Staffeln, Konzert,
ab 3 Uhr Konzert, leichtathl
Einzel=
kämpfe, Staffeln, Fußball,
inder=
beinſtigungen, Jagdſpringen,
Ver=
brecherjagd, Voltigieren am lebend.
Pferd, 2 Reiterqugdrillen. (10939
Anſchließend: Siegerehrung, Konzert,
Tanz. — Tanzgelegenhe t u.
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fchaftsbetrieb auf dem Sportplatz.
Eintrittskarten für 1 Tag — 1.00 Mk.,
2 Tage —200 Mik (ohne Tanzberecht
u. Programme an der Tageskaſſe
er=
hältl Mitglieder zahlen halbe Preiſe.
Heſſiſcher Polizeiſportverein e. B.
Bügel=Kurſus
Montag, den 2. Auguſt, beginnt
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R
[ ← ][ ][ → ]Nummer 209
Freitag, den 30. Juli 1926
Seite 15
Wildgraf Hubertus.
Roman von Peter Fides.
(Nachdruck verboten)
„Fritz?!” echote der alte Herr, aber dann gab er ſich einen
Ruck: „Kommt mal mit!‟ Das klang wie fernes Gewitterrollen,
und kaum hatte ſich nach einem recht ſchweigſamen Marſch von
zehn Minuten die Flurtür geſchloſſen, da brach auch ſchon das
Unwetter los mit Donner, Blitz und Hagel:
„Alſo bitte, wer iſt Paul?!”
„Paul — — Paul — —
„Mertens”, half Anni ein, aber der Oberförſter fuhr
da=
zwiſchen:
„Warte gefälligſt, bis du gefragt wirſt! So, — der
Revier=
förſter Mertens, und nach dem Fritz brauche ich nun wohl nicht
erſt zu fragen, — ja Himmelkreuzmillionenſchockſchwerenot, wie
— — wie kommen meine Töchter dazu, dieſe Herren mit ihren
Vornamen anzureden, wie — —
„Wir haben uns verlobt, Papa!”
Verlobt?! Und ohne mich zu fragen?!“
„Aber Papa, du haſt es doch ſeiner Zeit auch nicht anders
gemacht!” trumpfte Gretel reſolut auf.
„Halt deinen Schnabel, mein Döchting, da lagen die Dinge
ganz anders, ich hatte meine feſte Anftellung und ein kleines
Vermögen —
„Fritz bekommt vom Erſten ab fünfzig Prozent
Gehalts=
erhöhung”, erklärte Anni ſtrahlend, trotz des väterlichen
Donner=
wetters.
„Und Paul auch, außerdem hat er dreißigtauſend Mark in
Konſols und Pfandbriefen!” ſekundierte Gretel.
„Fritz! — — Paul!” Stephan rannte wie ein gereizter Löwe
im Zimmer auf und ab, daß „Lump” der Dackel, gähnend von
der Sauſchwarte neben dem Kachelofen aufſtand und ſeinen
Herrn fragend anäugte, während „Treff”, der Kurzhaarige,
takt=
mäßig mit der Rute auf die Diele ſchlug.
„Lieber, guter Papa — —
Aber der alte Herr hatte ſich nun einmal in einen ſo
wunder=
ſchönen Zorn hineingeredet, daß es jammerſchade geweſen wäre,
ihn ſchon ſo ſchnell verrauchen zu laſſen.
„Jawoll, nun könnt ihr bitten und ſchön tun! Habe ich mir
vielleicht dazu zwei Mädels großgezogen, daß ſie mir der erſte
beſte wegkapert? Und ich kann hier allein ſitzen mit den beiden
Kötern —
„Wir bleiben doch in der Nähe — —
„Ihr bleibt bei mir, verſtanden? Mit zwanzig Jahren iſt
ſo ein Göhr noch viel zu jung und dumm —‟
„Papa!”
„Dumm habe ich geſagt, um zu heiraten, und außerdem, —
wozu habe ich euch vier Jahre lang auf die höhere Töchterſchule
geſchickt, wozu habt ihr Engliſch und Franzöſiſch gelernt? Aber
ſo viel ſage ich euch, wenn die beiden Herren etwa denken, daß
ich mich überrumpeln laſſe, dann haben ſie ſich getäuſcht, wir
wollen doch einmal ſehen, wer zu beſtimmen hat!”
Krebsrot im Geſicht, hielt der Oberförſter in ſeinem
Dauer=
lauf inne und drehte ſich um — er war allein!
„Nein, da hört denn aber doch alles auf!” Einen Augenblick
ſchien es, als wolle er die beiden Sünderinnen zurückholen, doch
dann verebbte die ohnehin nicht ganz von Herzen kommende Wut
allmählich, und nun fiel der Blick des alten Herrn auf ein
ver=
blaßtes Bild in altmodiſchem Rahmen, — ſein Brautbild — —
Sekundenlang blieb Stephan regungslos ſtehen. Mit einer
müden Handbewegung fuhr er ſich über die Augen, als müſſe er
dort etwas Unſichtbares wegwiſchen, und leiſe, ganz leiſe
ſtrei=
chelte die welke, von blauen Adern durchzogene Hand über das
Schutzglas.
„Unſere Kleinen und ſchon flügge geworden — ſo bald ſchon,
— wenn du das noch erlebt hätteſt —
Dann griff der Oberförſter, ſo wie er es allabendlich tat, nach
einem ſchlichten, ſchwarzen Buch, das neben jagdlichen und
forſt=
wirtſchaftlichen Werken auf dem eichenen Bordbrett ſtand, zitternd
huſchte der Schein der Schreibtiſchlampe über die vergilbten, an
den Rändern ſchon ein wenig riſſigen Blätter hin: „Wo du
hin=
gehſt, da will ich auch hingehen, dein Gott ſei mein Gott und nur
der Tod ſoll uns ſcheiden."
Durch die tief in die meterſtarken Mauern eingelaſſenen
Fen=
ſter fiel der helle, blendende Schein der Morgenſonne und
zeich=
nete zitternde Kringel auf das dichte, bunte Gewebe des weichen
Perſerteppichs.
An der Tür klopfte es, und lautlos trat der Haushofmeiſter
ein.
„Oberförſter Stephan bittet zum Rapport vorgelaſſen zu
werden.”
„Selbſtverſtändlich,” Graf zur Egede ſchob die mit kurzen
Bleiſtiftnotizen verſehene Frühpoſt beiſeite, „ein andermal
brau=
chen Sie den Herrn Oberförſter gar nicht erſt anzumelden.”
Dann ſtand Hubertus auf und ging dem alten Herrn entgegen.
„Entſchuldigen Sie bitte, wenn Sie warten mußten und ſchön:
guten Morgen —
Guten Morgen, Herr Graf, ich bringe nur die Abrechnungen
für das Rentamt und dann wollte ich mir erlauben, darauf
auf=
merkſam zu machen, daß morgen die öffentliche Verpachtung der
Gemeindejagdbezirke Langenau, Karsdorf und Döbritz
ſtatt=
findet.”
„Richtig, das hätte ich beinah’ vergeſſen.” Egede bot dem
Oberförſter einen Stuhl an und kramte in dem
Zigarrenſchränk=
chen herum. „Verſuchen Sie die mal, eine „Aromatica”, leicht,
mild, noch von anno vierzehn, und was ich ſagen wollte, da
wer=
den wir wohl am beſten ſelbſt hinfahren, Sie kommen doch mit?”
„Wenn der Herr Graf befehlen?”
Befehlen — — befehlen — — lieber, alter Freund, ſeien
Sie doch um Himmelswillen nicht ſo förmlich, Sie wiſſen ja, ich
kann die Bekomplimentiererei dunch den Tod nicht leiden; alſo
ſchön, ich rechne auf Sie, — wann ſoll, denn die Geſchichte
los=
gehen?”
„Ein, halb elf, im Döbritzer Gaſthof, der ganze Komplex
kommt geſchloſſen zur Verpachtung.”
„Hm, — und Sie meinen, daß wir Ausſichten haben?"
„Ich denke doch, freilich, auf eine ſcharfe Konkurrenz werden
wir uns gefaßt machen müſſen, ſoviel ich hörte, will noch der
Fabrikbeſitzer Roßberg aus Herzogswalde mitbieten und ein
Berliner Bankier.”
„So, ſo, — na, dann kann es ein teures Vergnügen werden,
immerhin, ich werde natürlich alles verſuchen, denn die Bezirke
umfaſſen zwanzigtauſend Morgen, man könnte ſie zu idealen
Schonrevieren ausbauen, die Niederjagd iſt auch nicht ſchlecht —
„Und wenn es anders kommt?” Stephan zog die
General=
ſtabskarte aus der Seitentaſche ſeiner Uniform. „Ich möchte doch
noch einmal zu bedenken geben, ob es in dieſem Falle nicht
zweck=
mäßig wäre, wenigſtens einen Teil der Forſten einzugattern —‟
„Nee, lieber Freund.” Hubertus wurde ganz lebhaft, „ſehen
Sie, dafür bin ich nun einmal nicht zu haben! So ein Gatter
iſt immer eine faule Geſchichte. Eiſtens koſtet es mehr, als die
Pacht für alle drei Jagden zuſammen, zweitens beeinträchtigt es
die natürliche Blutauffriſchung, denn Notwild und Schwarzwild
wechſeln vor der Brunftzeit enorm weit, und drittens macht mir
ein Zehner, den ich in freier Wildbahn umlege, viel mehr Freude,
als ein Zwanzigender, der innerhalb einer Einzäunung geſchoſſen
wird.”
Der Oberförſter räuſperte ſich.
„Eigentlich dachte ich auch wur an eine teilweiſe
Ab=
gatterung —
„Hat keinen Wert!. Dann bumelt ſo ein Hirſch, der nach
Kahlwild ſucht, am Zaun lang und wechſelt in die Nachbarjagd,
wenn ihn nicht ſchon vorher der Pächter der Feldjagd abſchießt,
und Einſprünge? Die haben bloß einen ſehr bedingten Nutzen,
abgeſehen davon, daß ſie Wildfallen ſind, eine bewußte und
ge=
wollte Unfreundlichkeit gegen die Angrenzer. — Ueber den Punkt
wären wir uns ſomit einig, nicht wahr?”
„Wie der Herr Graf beſtimmen, und ich hoffe ja auch, daß
wir die Jagden bekommen.”
Egede lehnte ſich zurück.
„War ſonſt noch etwas von Belang?”
„Nur ein perſönliches Anliegen, ich wollte fragen, ob der Herr
Graf etwas einzuwenden haben, wenn eine Nichte, die Tochter
meiner verſtorbenen Schweſter, ein paar Wochen zu mir kommt?”
„Aber bitte, — da habe ich doch gar nichts zu erlauben —
„Ich dachte nur, weil der Herr Graf nicht wünſchen, daß die
Forſtbeamten Gäſte aufnehmen.”
„Ja, zahlende Logiergäſte, Sommerfriſchlinge, die mir das
Wild vergrämen und den Wald mit herumgeworfenem
Stullen=
papier verſchandeln, aber hier liegt der Fall natürlich anders!“
„Gehorſamſten Dank!”
„Gar keine Urſache, na, nun wird ja Leben bei Ihnen im
Hauſe werden —
„Das langt jetzt ſchon zu, die beiden Mädels wachen wir
ohnehin den Kopf warm genug!”
„Ohol. Doch nicht etwa — —
Stephan verzog das Geſicht zu einem ſauerſüßen Schmunzeln.
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