Darmstädter Tagblatt 1926


26. Juli 1926

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

Bezugspreis:
Bei wöchentlich 2 maligem Erſcheinen vom 4. Juſ
bie 34. Juli 2,18 Reichsmart und 22 Pfennig
Abfragegebühr, abgehoit 225 Reichsmark durch die
Agenturen 2,40 Reichsmark frei Haus. Poſibezugspreis
im Juſtl ohne Beſtellgeld monatlich 2,28 Reichsmaf.
Veraniwortlichkelt für Aufnahme von Anzeigen an
beſtimmten Tagen wird nicht übernommen. Nichkt.
erſcheinen einzelner Nummern inſolge böherer Gewalt
berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bezugsbreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Femruf ohne Verbindlichkeſt für uns. Poſiſcheckonio
Franffurt a. M. 4304.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit x verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 205
Montag, den 26. Juli 1926.
189. Jahrgang

Anzeigenpreis:

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg., Reklamezeile (92 mm
breit) 2 Reſchemark. Anzelgen von auswärte 40 Reſchpfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg., 92 mm brelte Rellame=
zeiſe
3.00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmauk
(4 Dollar 420 Marhl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streit uſw., erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigene
auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabat weg. Banſklonto: Deutſche Bank und Darme
ſädter und Natonalbapf.

Die Finanzpläne
der franzöſiſchen Regierung.
Paris, 25. Juli.
Havas glaubt, über die Finanzpläne der neuen Regierung
mitteilen zu können, die Regierung beabſichtige, vom Lande un=
erläßliche
Anſtrengungen zu fordern, ſich aus eigener Kraft zu
retten. Infolgedeſſen werde ſie vom Parlament verlangen, eine
Ergänzung zum Einnahmebudget in Höhe von 4 bis 5 Milliar=
den
zu bewilligen, die ſowohl durch direkte wie indirekte Steuern
aufgebracht werden ſollen. Insbeſondere werde eine Erhöhung
der Erbſchaftsſteuer gefordert. Schließlich werde eine Neurege=
lung
der Sätze für gewiſſe Steuern und Abgaben vorgenommen.
Die Regierung werde, da ſie gegen jede neue Inflation ſei, in
kürzeſter Friſt für den Steuereingang des Jahres 1926 eintreten.
Es könne keine Rede davon ſein, zu einer Abgabe vom Kapital
oder zu einem Moratorium zurückzugreifen. Nach Anſicht der
gegenwärtigen Regierung werden derartige Pläne den Franken
erneut erſchüttern. Was die interalliierten Schulden betreffe, ſo
ſei Frankreich entſchloſſen, die geſchloſſenen Abkommen einzuhal=
jen
. Das mit England abgeſchloſſene Abkommen könne als be=
friedigend
angeſehen werden, nicht jedoch das Waſhingtoaer Ab=
kommen
, das weder Transfer= noch Schutzklauſeln enthalte. Die
Stabiliſierung könne nicht das Werk eines Tages ſein, ſondern
das Ziel liege noch in ziemlich weiter Ferne. In erſter Linie
müſſe man die Währungsſanierung vorbereiten; andernfalls
würde eine Stabiliſierung auf der Baiſſe des Frauken in ver=
hängnisvoller
Weiſe zu der Neuausgabe von Banknoten führen.
Miniſterpräſident Poincaré werde von der Kammer fordern, die
Beſprechung der Interpellationen über die Finanzpolitik bis zu
dem Tage zu vertagen, an dem die Beraiung über die Finanz=
pläne
der Regierung ſelbſt ſtattfinden werde. Er werde bei dem
Antrag auf Vertagung die Vertrauensfrage ſtellen. Aller Wahr=
ſcheinlichkeit
nach werde das Parlament in der zweiten Woche des
Auguſt nach der Annahme der für die Finanzſanierung notwen=
digen
Pläne in die Ferien gehen können.
Beſprechungen Poincarés mit der Finanz=
verwaltung
.
EP. Paris, 25. Juli.
Miniſterpräſident Poincaré hatte den ganzen Tag über mit
den Direktoren der Finanzverwaltung beraten, um für den um
5 Uhr zuſammengetretenen Kabinettsrat die notwendigen Unter=
lagen
zuſammen zu bringen. Er hat dabei nicht nur die be=
ſtehenden
direkten und indirekten Steuern im Hinflick auf ihre
Ertragsfähigeit nachgeprüft, ſondern auch die vom Sachverſtän=
digenausſchuß
vorgeſchlagenen indirekten Steuern mit den Mi=
wiſterialbeamten
erörtert.
Der Paris Soir glaubt zu wiſſen, daß auch die neue Re=
gierung
den Gedanken, Anleihen in Holland und England aufzu=
nehmen
, wieder erwäge. Poincaré habe in dieſer Frage mit dem
Attaché bei der Londoner Botſchaft, Pouyanne, der bekanntlich
hervorragenden Anteil am Zuſtandekomen des franzöſiſch= engli=
ſchen
Schuldenabkommens hatte, verhandelt. Auch der geſtrige
Kabinettsrat habe, ſich mit dieſer Frage befaßt, ſei jedoch zu dem
Schluß gekommen, daß die bisher unternommenen Schritte nicht
ſehr ermutigend ſeien und daß man bei weiteren Verſuchen auf
große Schwierigkeiten ſtoßen werde. Die Ratiſizierung der
Schuldenabkommen, mindeſtens des Waſhingtoner Abkommens,
komme nicht mehr in Frage. Der zurzeit in Frankreich weilende
amerikaniſche Schatzſeretär Mellon werde eine Unterredung mit
dem Gouverneur der Bank von Framkreich haben, jedoch ſei noch
nicht ſicher, ob er auch mit Poincaré ſelbſt zuſammentreffen
werde.
Der Miniſierrat.

Im heutigen Miniſterrat wurden die Einzelheiten der am
Samstag in großen Zügen feſtgelegten Finanzprojekte erörtert und
gebilligt. Kriegsminiſter Painlevé erklärte nach Beendigung der
Sißung, innerhalb der Regierung herrſche völlige Einigkeit über
dieſe Pläne, die vielleicht wegen der damit verbundenen neuen
und unvermeidlichen Laſten in der Oeffentlichkeit keine Begei=
Verung hervorrufen würden, jedoch derart ſeien, daß ſie eine
gunſtige Aufnahme finden könnten. Die Empfehlungen der
Gmmanzfachverſtändigen ſeien berückſichtigt worden.
Wie ein offizielles Communiqué mitteilt, wird in einem für
ſorgen nachmittag 5 Uhr einberufenen Miniſterrat die Regie=
lungserklärung
ausgearbeitet werden.

Abwartende Haltung der engliſchen Preſſe
gegenüber Poincaré.
EP. London, 25. Juli.
Sen Standpunkt der engliſchen Preſſe gegenüber dem neuen
Tahinett Poincaré kann man kurz dahin zuſammenfaſſen, daß
n zunächſt Erfolge abwarten möchte, bevor man ein endgül=
9eS Urteil abgeben könne. Die Ernennung Briands zum Außen=
üich
ſter ſei ein hoffnungsvolles Zeichen für die Fortſetzung der
SJehrnopolitik. Von Painlevé als Kriegsminiſter hoffe man,
8 F in der Rheinlandfrage eine verſöhnliche Haltung einneh=
HEe7 Herde, was dazu beitragen würde, die Schwierigkeiten zwi=
Den den franzöſiſchen und deutſchen Behörden zu verringern.
SiDich ſei zu hoffen, daß eine Beruhigung der Verhältniſſe in
u S Dazu führen werde, die Kontroltätigkeit der Beſatzungs=
behörden
zu mildern.

Vom Tage.
Deutſchland wird zum erſten Male ſeit dem Kriege wieder auf der
im März 1927 in Lyon ſtattfindenden Meſſe vertreten ſein.
Nach einer Erklärung des Handelsminiſters Hoover wird mit der
Ausbeutung der Kalilager in Texas, wofür der Kongreß jährlich 100 000
Dollar bewilligt hat, bereits während des Sommers begonnen werden.
Die Vorarbeiten werden von Sachverſtändigen des Grubenamts und
des Geologiſchen Amts ausgeführt werden. Dieſe Beſchleunigung der
Arbeiten iſt darauf zurückzuführen, daß nach den letzten Informationen
der Regierung der franzöſiſch=deutſche Kalitruſt das Kalimonopol der
Welt und eine abſolute Preiskontrolle beſitzt.
Wie das Petit Journal meldet, verlaufen die deutſch=franzöſiſchen
Handelsvertragsverhandlungen günſtig. Die letzten Schwierigkeiten
ſchienen bereits überwunden, und es ſei mit einer baldigen Unterzeich=
nung
des Handelsvertrages zu rechnen. Dieſe Meldung wird von der
Journée Induſtrielle beſtätigt, die eine Unterzeichnung bereits in we=
nigen
Tagen für möglich hält.
Da auf Empfehlung Frankreichs, Englands und der Vereinigten
Staaten der Völkerbund Griechenland eine durch das Streichholzmonopol
garantierte Anleihe gewährt hat, ſtellte die Bank von England der
griechiſchen Regierung einen Kredit von 940 000 Pfd. zur Verfügung.
Nach Blättermeldungen aus Tokio iſt die erſte Generalverſammlung
der Panaſiatiſchen Geſellſchaft für den 1. Auguſt nach Naga=
ſaki
einberufen worden. 130 Delegierte als Vertreter von 10 Raſſen und
unabhängigen Nationen Aſiens werden daran teilnehmen.

Die Schuldenfrage.

Erwiderung Borahs auf die Angriffe gegen Amerika.
w. New York, 25. Juli.
Nach einer Meldung der Aſſociated Preß aus Waſhington
erinnerte Senator Vorah, Vorſitzender des Auswärtigen Aus=
ſchuſſes
, in einer längeren Erklärung die europäiſchen Kritiker an
der amerikaniſchen auswärtigen Politik daran, daß Leuie, die
ſelbſt in Glashäuſern ſäßen, keine Steine werfen ſollten. Chur=
chills
Schmähfeldzug zwecks Schuldenannullierung ſollte die Welt
nicht Englands am Friedenstiſch erlangte Landgewinne vergeſ=
ſen
laſſen. Es ſtehe feſt, daß von den bei Kriegsſchluß zur Ver=
teilung
gekommenen über vier Millionen Quadratmeilen Land
Großbritannien ſich drei Millionen und Frankreich über 800 000
Quadratmeilen Land geſichert habe, während Amerika treu ſei=
nen
Idealen, nichts genommen habe. Der Earl of Denbigh wolle
das amerikaniſche Volk politiſch aufklären. Die Amerikauer be=
dürften
jedoch keiner beſonderen Erziehung, um zu wiſſen, wie
der Schuldner ſich benehmen muß, wenn er nicht zahlen wolle.
Die Angriffe auf die Vereinigten Staaten ſtellten eine eigene
Methode Englands dar, die Annullierung der Schulden zu ver=
langen
. Senator Borah kennzeichnete Churchills Parlaments=
reden
als einen Gallipolifeldzug für die Annullierung. Aſquith
und Curzon, die mit den Vereinigten Staaten über ſeinen Ein=
tritt
in den Weltkrieg verhandelten, hätten über die Triebfedern
der amerikaniſchen Politik andere Anſchauungen gehabt, wäh=
rend
Amerika jetzt ein Shylock genannt und ihm alle Menſchlich=
keit
abgeſprochen werde.
Politiſche Kreiſe heben die Erklärung Borahs als erſte offi=
zielle
Kenntnisnahme der gegen Amerika geführten Agitation, der
in Paris gegen amerikaniſche Reiſende unternommenen Angriffe
und die von italieniſchen Blättern gegen die amerikaniſche Poli=
tik
erhobenen Schmähungen hervor.
Die Lira in Gefahr.
Italiens Furcht vor der Inſiation. Boykott=
bewegung
gegen Auslandswaren.
* Rom, 25. Juli. (Priv.=Tel.)
Die Unſicherheit, die in der italieniſchen Oeffentlichkeit imfolge
des zwar langſamen, aber ſtetigen Rückganges der Lira Platz ge=
griffen
hat, breitet ſich immer mehr aus. Nicht ohne Grund hat
die italieniſche Preſſe den Ereigniſſen der letzten Woche in Frank=
reich
ſo überaus ſtarke Beachtung geſchenkt; nicht ohne Grund hat
der Meſſaggero vor einigen Tagen ganz offen von der Not=
wendigkeit
einer Zwangsſtabiliſierung der italieniſchen Währung
geſprochen. Ueberall im Lande mehren ſich die Sturmzeichen.
Die ſtarke Steigerung der Konkursziffern in den letzten Monaten
läßt die Gefahr deutlich erkennen. Man befürchtet, daß Italien
über kurz oder lang vom gleichen Schickſal ereilt werden könnte
wie Frankreich.
Der Kursverluſt der Lira, die Kriſe in der Induſtrie und die
im Zuſammenhang damit auftretenden Kreditſchwierigkeiten
haben ſtarke Nervoſität ausgelöſt. Die nächſte Folge war eine,
man könnte ſagen zunächſt intellektuelle Boykottbewegung gegen
ausländiſche Waren. Vielfach ſieht man heute in den Schaufen=
fern
der größeren Geſchäfte Plakate mit der Aufſchrift: Bevor=
zugt
italieniſche Produkte‟. Die Bewegung, die darauf abzielt,
den Italienern Reiſen in das Ausland zu erſchweren, nimmt
ſtändig größeren Umfang an. Der Kampf gegen die Vergnügungs=
reiſen
ins Ausland wird von der geſamten regierungsfreundlichen
Preſſe mit den ſchärfſten Mitteln durchgeführt. So veröffentlichte
vor kurzem die offiziöſe Tribuna eine Reihe von Namen von
Mitgliedern der italieniſchen Ariſtokratie, die ihre Ferien in St.
Moritz, auf dem Semmering oder in Paris verleben, und geißelt
ſie als ſolche Typen, wie ſie Muſſolini in ſeiner Tripolis=Rede
als Schmarotzer brandmarkte. Gleichzeitig fordern die Blätter
die Reiſeluſtigen dazu auf, Ferienaufenthalt in Südtirol zu
nehmen. Mit begeiſterten Worten ſchildern ſie die Schönheit der
befreiten Gebiete, die den Italienern noch immer nicht genü=
gend
bekannt ſeien. Die großen Touriſtenverbände ſind gleich=
falls
eifrig bemüht, Südtirol als das geeignetſte Reiſegebiet für
alle patriotiſchen Italiener zu empfehlen.
Man ſieht alſo, daß die Warnung aus dem Schoße des Mini=
ſterrats
vom Ende des vorigen Monats nicht ungehört verhallt
iſt. Es fragt ſich nur, ob Mittel, wie der Boykott ausländiſcher
Waren und die Erſchwerung von Auslandsreiſen, geeignet ſind,
den weiteren Verfall der Währung einzudämmen. Um eine In=
flation
zu verhindern, wird die Regierung doch andere Maß=
nahmen
ergreifen müſſen.

Eine Schwenkung
der britiſchen Politik in China?
Aus London wird uns geſchrieben:
Die letzten Tage haben einige Erklärungen von berufener
engliſcher Seite gebracht, die darauf ſchließen laſſen könnten, daß
ein grundſätzlicher Wandel in der Haltung Englands gegenüber
China bevorſteht. Anſtelle der bisherigen obſtruktioniſtiſchen
Politik des Abwartens ſoll anſcheinend eine chinafreundliche
treten, die eine Verſtändigung zwiſchen den chineſiſchen Nationa=
liſten
und den britiſchen Imperialiſten zum mindeſten erleichtern,
wenn nicht gar herbeiführen wird. Das bedeutet für die Praxis,
daß nicht nur in der Zollfrage, ſondern auch in der Exterritoriali=
tät
Großbritannien ſich dem Standpunkte Japans und Amerikas
anſchließen und die Einigkeit der Vertragsmächte in China wie=
derherſtellen
wird. Der Bildung einer Zentralregierung in
Peking ſtehen alſo nunmehr keine geheimen Widerſtände mehr
entgegen, wenn nicht das Verhältnis der einzelnen chin ſiſchen
Machthaber zueinander den Plänen der Fremdmächte zuletzt doch
noch einen Strich durch die Rechnung macht.
Was im einzelnen den Umfall in der bis dahin intranfi=
genten
Haltung Englands bewirkt hat, läßt ſich ſchwer ſagen,
obgleich die einzelnen Symptome für die Urſachen der Schwen=
kung
leicht feſtzuſtellen ſind. Die Rieſenverluſte der Bürger der
engliſchen Kronkolonie Hongkong, das Ausſcheren Japans aus
der Front der Mächte auf der Zollkonferenz, Verhandlungsbe=
reitſchaft
in Hongkong, das bis zur Lächerlichkeit geſunkene
Preſtige der auswärtigen Botſchafter in der Hauptſtadt des
himmliſchen Reiches, eine gewiſſe bedrohlich erſcheinende Er=
ſchütterung
der engliſchen Stellung durch das Anwachſen der
Macht Sun Tſchuanfangs in Schanghai das alles iſt keine aus=
reichende
Erklärung. Denn dieſe Ereigniſſe ſind ſeit langem be=
kannt
und haben auf das engliſche Publikum einen weit geringe=
ren
Eindruck gemacht, als man nach der Vorliebe des hieſigen
Spießbürgers für orientaliſche Angelegenheiten annehmen ſollte.
Auch die Beſchlagnahme der Salzſteuern und der verpfändeten
Zölle durch chineſiſche Militärs, die als Sicherheit für meiſt in
England untergebrachte Anleihen in Höhe von mehreren Hundert
Millionen Goldmark dienen, kann den Frontwechſel der offiziöſen
Kreiſe nicht erläutern, trotzdem zweifellos die Intereſſen der
City bei der gefamten Oſtaſienpolitik des Landes ſehr viel mit=
zureden
haben.
Andererſeits iſt es wenig wahrſcheinlich, daß England ſein
ſcheinbares Entgegenkommen gegenüber den nationaliſtiſchen
chineſiſchen Forderungen auf Gewährung der Zollautonomie und
Aufhebung ſämtlicher internationalen, die Freiheit Chinas be=
einträchtigenden
Verträge wirklich ernſt meint. Iſt doch ſelbſt
die offiziöſe Erklärung Chamberlains und die ſeines Miniſters
in Peking nicht ſo weitgehend, da ſie nur die berühmte Formu=
lierung
des Waſhingtoner Vertrages aufwärmt, nach der China
alle möglichen ſchönen Dinge erhalten ſoll, wenn dafür gewiſſe
andere Garantien gegeben werden. Trotzdem ſcheint es, als ob
man in London eingeſehen hat, daß man ohne eine Ab=
ſchwächung
der bisherigen Haltung, der zufolge es immer wieder
England war, das alle chineſiſchen Wünſche ablehnte, in China
auf die Dauer nichts erreichen wird. Kein Chineſe wird eine
Regierung übernehmen können, deren ausſchließliche Funktion die
Verwaltung des Zinſendienſtes für die fremden Anleihen iſt,
wenn er hierfür ſeinen Landsleuten nicht einige Erfolge auf
außenpolitiſchem Gebiet vorgaukeln kann. Die von den Ja=
panern
geſchickt lancierte Behauptung, daß England die Zoll=
konferenz
ſabotiere die natürlich von der engliſchen Preſſe
zurückgegeben wurde hat demnach ihre Schuldigkeit getan,
ohne aber zugleich zu einer Klärung der Lage in China zu
führen und ohne eine Aufklärung über Englands künftige China=
politik
zu geben.
Man iſt daher bis jetzt im weſentlichen auf Vermutungen an=
gewieſen
, wenn man über die wahren engliſchen Ziele im Fernen
Oſten etwas ſagen will. Immerhin ſind aber ſoviel Anhalts=
punkte
gegeben, daß man doch einiges mit ziemlicher Beſtimmt=
heit
aus der augenblicklich ſo verworrenen internationalen Lage
in China herausſchälen kann. Das iſt vor allem zunächſt einmal
die Feſtſtellung, daß England nicht daran denkt, ſeine vertrags=
mäßig
in China erworbenen Rechte aufzugeben. Das kann es
einfach nicht. Würden die Engländer auf ihre heutige Ausnahme=
ſtellung
in China verzichten, ſo würden ſie ihr Anſehen völlig ver=
lieren
. Faſt alle engliſchen Kolonien im Reiche der Mitte wärem
politiſch und wirtſchaftlich geliefert, wenn ſie unter chineſiſche
Verwaltung und Jurisdiktion kämen. Daran zweifelt ſelbſt von
den in Ehina befindlichen Deutſchen laum jemand, da man ſich
eben drüben bewußt iſt, daß das Vorhandenſein der abgeſchloſ=
ſenen
und privilegierten Europäerviertel genügt, um ſeibſt ſolche
Leute zu ſchützen, die dem Buchſtaben nach kein Recht mehr auf.
dieſe Ausnahmeſtellung haben. Eine Wandlung dieſer Rechte
wäre nur möglich, wenn man ſie der Sache nach weiterbeſtehem
ließe, ihnen aber trotzdem eine Form gäbe, die das chineſiſche
Empfinden weniger verletzt, als das die heutige tut. Z. B. in
Geſtalt der Gewährung des Selbſtverwaltungsrechtes an fremde
Kolonien in China unter Beſchränkung auf die die europäiſche
Kolonie betreffenden Aufgaben. Allerdings wäre auch das nur
denkbar, wenn die chineſiſche Regierung ſich verpflichtete, Recht,
Leben und Eigentum der fremden Staatsbürger ebenſo zu
ſchützen, wie ſie das bei ihren eigenen tut alſo in Wirklichkeit
eine unerfüllbare Forderung, da ſelbſt ihren eigenen Staatsbür=
gern
gegenüber keine Regierung Chinas zurzeit hierzu im
Stande iſt.
Deshalb kann man annehmen, daß die Formulierung der
neuen engliſchen Politik gegenüber China keinen tatſächlichen,
ſondern nur einen fiktiven Wert hat. Sie ſoll der kommenden,
von den Mächten getragenen Regierung des 300=Millionenvolkes
es ermöglichen, einen Frieden mit den Mächten zu ſchließen, der
nach einem Siege ausſieht, in Wirklichkeit aber keiner iſt, weil er
die Forderungen der extremen Nationaliſten unberückſichtigt läßt.
Inzwiſchen hofft London, durch Abkommen mit den lokalen
Machthabern die Situation ſoweit zu klären, daß es, bis dieſe
Tatſache in weiteren Kreiſen Chinas bekannt geworden iſt, durch
kluges Ausſpielen der einen Partei gegen die andere ſeine Stel=
lung
wieder ſo weit geſtärkt hat, um ſeine Bedingungen diktie=
ren
zu können. Alſo ein taktiſches Manöver ganz großen Stiles=

[ ][  ][ ]

Seite 2

Montag, den 26. Juli 1926

Nummer 205

bei dem es gut zu fahren hofft, weil merlwürdigerweiſe in China
diejenige Partei den meiſten Gewinn zu haben pflegt, die rach
außen hin geſchlagen wurde.
Von einer Schwenlung der Chinapolitik Englands kann man
ſomit eigentlich nicht reden. Das Ziel Englands iſt nach wie vor
die Eroberung des Rieſenmarktes und ſeine ſtändige Kontrolle
durch England ergebene lokale Machthaber. Nur die Methode iſt
anders geworden. Man wird nicht mehr befehlen, ſondern
freundlich bitten und wird ſich hüten, in chineſiſchen Angelegen=
heiten
von einem Sieg des engliſchen Standpunktes zu ſprechen.
Im Gegenteil, England wird ſich, wenn auch mit Würde, auf der
Tarifkonferenz als geſchlagen aufſpielen, weil es dann um ſo
ſicherer in Schanghai und Kanton mit ſeinen Gegnern verhandeln
kann, ohne befürchten zu müſſen, daß Preſtigefrogen die Verſtän=
digung
verhindern. Soweit das England betrifft, ſteht man eben
in London auf dem Standpunkt, daß man den Chineſen das
Spielzeug der ſcheinbaren Erfüllung aller Wünſche ruhig gewäh=
ren
kann, falls dafür nur die engliſche Vorhand in Oſtaſien ge=
ſvahrt
bleibt. Denn in allen mit China abzuſchließenden Verträ=
gen
wird eine Klauſel ſtehen, daß alle engliſchen Zugeſtändniſſe
für den Fall als nicht gegeben anzuſehen ſind, daß China nicht
ſo will, wie England. Kommt es doch für England überdies vor
allem darauf an, daß mit den internationalen Konferenzen ein
Ende gemacht wird, die England mehr hindern als fördern. Der
Stärkſte bleibt am mächtigſten allein . . .
Vollſitzung des Exekutiokomitees der
Kommuniſtiſchen Internationale.
w. Moskau, 25. Juli.
Das Zentralkomitee der Kommuniſtiſchen Partei der Sowjetunion
beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen Vollſitzung mit einer Reihe
wichtiger Fragen des ſtaatlichen und wirtſchaftlichen Wiederaufbaues
und des innerparteilichen Lebens. Nach Anhörung eines Referats der
Zentralkommiſſion über Fälle von Uebertretungen der Beſchlüſſe früherer
Kongreſſe, betreffs Wahrung der Einheit der Partei durch einige der
führenden Parteimitglieder wurde beſchloſſen, Sinowjeff von ſeinem
Poſten als Mitglied des politiſchen Büros des Zentralkomitees abzube=
rufen
und Laſchewitz aus der Zahl der Kandidaten des Zentralkomitees
auszuſchließen. An Stelle Sinowjeffs wurde Rudzutak zum Mitglied
des politiſchen Büros gewählt. Gegenwärtig beſteht alſo das politiſche
Büro aus folgenden Mitgliedern: Stalin, Rykow, Bucharin, Tomſki,
Kalinin, Molotov, Rudſutak und Trotzki. Die Zahl der Kandidaten des
politiſchen Büros wurde von 5 auf 8 erhöht. Nach Entgegennahme
einer Mitteilung des Büros über die Zuſammenſetzung mit den letzten
internationalen Ereigniſſen gefaßten Beſchlüſſe, billigte die Vollver=
ſammlung
die Tätigkeit des politiſchen Büros und der Delegation der
Kommuniſtiſchen Partei der Sowjetunion im Exekutwkomitee der Kom=
muniſtiſchen
Internationale.
Die Verſammlung beſchloß, die nächſte ordentliche Parteikonferenz
für die erſte Hälfte des Oktober einzuberufen.
Die vom Exekutivkomitee der Kommuniſtiſchen Internationale der
Sowjetunion gefaßte Entſchließung über die Wahrung der Einheit der
Partei weiſt darauf hin, daß die zur Zeit des 14. Kongreſſes entſtan=
dene
und vom Kongreß verurteilte Oppoſition, obwohl ihr die Mög=
lichkeit
blieb, ſich in ſämtlichen führenden Inſtitutionen zu betätigen,
dennoch weiter auf ihren vom Kongreß feſtgeſtellten Irrtümern be=
harrte
und in ihrem Kampfe den Boden rechtmäßiger Verteidigung ihrer
Anſichten im Rahmen des Parteiſtatuts verließ. Die Oppoſition hat in
letzter Zeit Beſchlüſſe der Führer des Kongreſſes betr. der Wahrung
der Einheit der Partei verletzt und verſucht, eine illegale fraktionelle
Organiſation zu ſchaffen, die im Gegenſatz zur Partei ſtand und gegen
deren Einheit vorging. Der Verſuch äußerte ſich in der Abhaltung un=
geſetzlicher
Verſammlungen, im Druck und Verſand zu tendenziöſen
Zwecken geſammelter Geheimdokumente der Partei und in der Entſen=
dung
von Agenten zu anderen Parteiorganiſationen zwecks Schaffung
ungeſetzlicher fraktioneller Gruppen. Feſtgeſtellt iſt, daß die Fäden des
fraktionellen Vorgehens der Oppoſition zum Apparat des Exekutivkomi=
tees
der Kommuniſtiſchen Internationale laufen, an deſſen Spitze Sinow=
jeff
ſteht. In der Entſchließung wird beſonders die Tatſache der Ab=
haltung
einer ungeſetzlichen fraktionellen Verſammlung im Walde bei
Moskau hervorgehoben, die ein Mitarbeiter des Zentralkomitees, Be=
lenki
, organiſierte und als Vorſitzender leitete. In der Geheimverſamm=
lung
trat der Kandidat des Zentralkomitees, Laſchewitſch, auf und for=
derte
die Anweſenden auf, ſich zum Kampf gegen die Partei und das
von dieſer gewählte Zentralkomitee zuſammenzuſchließen. Die frak=
tionelle
Tätigkeit der Oppoſition beſchränkt ſich nicht auf die Kommuni=
ſtiſche
Partei der Sowjetunion, ſondern es ſind Verſuche gemacht worden,
den Apparat des Exekutivkomitees der Kommuniſtiſchen Internationale
in den Kampf hineinzuziehen und mit ſeiner Hilfe die verurteilten An=
ſichten
der Oppoſition bei anderen kommuniſtiſchen Parteien zu ver=
breiten
, um dadurch den Boden zur Aufreizung der ausländiſchen kom=
muniſtiſchen
Parteien gegen die Kommuniſtiſche Partei der Sowjetunion
vorzubereiten. Die Partei macht den Leiter der Oppoſition auf dem
14. Kongreß, Sinowjeff politiſch für die parteizerſplitternde Tätigkeit
verantwortlich. Deshalb hat die Vollſitzung Sinowjeff aus dem poli=
tiſchen
Büro und Laſchwitz aus dem Zentralkomitee ausgeſchloſſen und
letzteren von ſeinem Amte als ſtellvertretender Vorſitzender des Kriegs=
revolutionären
Rates abberufen. Sie erteilte ihm einen ſtrengen Ver=
weis
und drohte ihm im Falle fortgeſetzter fraktioneller Tätigkeit den
Ausſchluß aus der Partei an. Die Entſchließung ſtellt feſt, daß die
Tätigkeit der Oppoſition bisher bei keiner einzigen Parteiorganiſation
Anklang gefunden hat, doch könnte eine weitere Entwicklung der frak=
tionellen
Tätigkeit eine Gefahr für die Spaltung der Partei zeitigen.

Eine Völkerbundsanleihe für
die Freie Stadt Danzig.
Das Ergebnis der Londoner Sitzung des
Finanzkomités des Völkerbundes.
Nach einer telegraphiſchen Mitteilung der Danziger Dele=
gation
aus London ſind die Verhandlungen des Finanzkomitees
des Völkerbundes über die Prüfung der Finanzlage der
Freien Stadt Danzig am geſtrigen Freitag beendet wor=
den
. Das Ergebnis der Sitzung iſt folgendes:
1. Das Finanzkomitee empfiehlt: Der Senat der Freien
Stadt Danzig ſoll im Auguſt dem Volkstage einen herabgemin=
derten
Nachtragsetat vorlegen, damit darüber bei der Tagung
des Völkerbundsrates im September in Genf berichtet wer=
den
kann.
2. Da eine Einigung über den Zollverteilungsſchlüſſel zwi=
ſchen
Danzig und Polen in London nicht zuſtandegekommen iſt,
hat das Finanzkomitee folgendes empfohlen: Polen ſoll vom
1. September 1926 ab für zwei Jahre der Freien Stadt Danzig
einen Mindeſtbetrag von 14 Millionen Gulden an Zolleinnahmen
garantieren. Der Höchſtbetrag wird auf 20 Millionen Gulden
beſchränkt. Im übrigen bleibt, der bisherige Zollverteilungs=
ſchlüſſel
mit 7,8 beſtehen. Dieſer Vorſchlag iſt von der Dele=
gation
der Freien Stadt Danzig und der Republik Polen zur
Kenntnis genommen worden. Die Fortſetzung der Verhandlungen
iſt in Danzig vorgeſehen.
3. Nach Erledigung der Punkte 1 und 2 will das Finanz=
komitee
bei der Septembertagung eine Völkerbundsanleihe für
die Freie Stadt Danzig empfehlen.
Die Danziger Abordnung wird vorausſichtlich am Dienstag,
den 27. Juli, wieder in Danzig eintreffen.
Die Durchführung des Arbeitsbeſchaffungs=
programis
der Reichsregierung.
Im Reichsarbeitsminiſterium fanden am 23. und 24. Juli über das
Programm der Reichsregierung zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit Be=
ſprechungen
mit den Vertretern der Landesregierungen ſtatt, nachdem ab
21. und 22. Juli die Frage der Arbeitsbeſchaffung im Verwaltungsrat
der Reichsarbeitsverwaltung und mit den Spitzenorganiſationen der Kom=
munalverbände
erörtert war. Die Vertreter der Länder wurden im
einzelnen über die Beſchlüſſe der Reichsregierung und über den gegen=
wärtigen
Stand der verſchiedenen Maßnahmen unterrichtet. Das Arbeits=
beſchaffungsprogramm
der Reichsregierung fand grundſätzliche Zuſtim=
mung
der Länder. An den Arbeiten der von der Reichsregierung ein=
geſetzten
Miniſterialkommiſſion für die Arbeitsbeſchaffung ſollen die Län=
der
in der Weiſe beteiligt werden, daß jedes Land bei Beſchlüſſen, die es
unmittelbar berühren, mitwirkt. Im übrigen ſoll die Kommiſſion durch
zwei ſtändige Vertreter der Länder ergänzt werden. Eingehend erörtert
wurde dann die Verwendung der 100 Millionen Reichsmark, die der
Reichsfinanzminiſter nach den Beſchlüſſen des Reichstags zur Verſtärkung
der bisherigen Reichsmittel für die produktive Erwerbsloſen=Fürſorge zur
Verfügung geſtellt hat. Da dieſer Betrag auf dem Anleiheweg aufge=
bracht
werden ſoll, muß ſeine Verwendung für produktive Anlagen un=
bedingt
ſichergeſtellt ſein. Arbeiten, die aus dieſen Fonds gefördert wer=
den
, follen in den Bezirken vorgenommen werden, die beſonders unter
der Arbeitsloſigkeit leiden. Bei der Auswahl geeigneter Arbeiter ſoll
die Miniſterialkommiſſion mitwirken. Für die Hingabe von Darlehen,
die das Reich und die Länder für dieſe Arbeiten gewähren, ſind gewiſſe
Erleichterungen in Ausſicht genommen. Außerdem ſoll es in Zukunft
auch möglich ſein, aus Mitteln der produktiven Erwerbsloſen=Firſorge
den öffentlichen Körperſchaften für die Anleihen, die ſie für umfangreiche
Notſtandsarbeiten von beſonders volkswirtſchaftlichem Wert ſelbſt auf=
nehmen
, Zinsverbilligung zu gewähren.
Um das Angeſielltenverſicherungsgeſetz
Wie wir erfahren, hat der Gewerkſchaftsbund der Angeſtell=
ten
beim Reichsarbeitsminiſterium in der Frage des § 384 des
Angeſtelltenverſicherungsgeſetzes vom 28. Juli 1925 Vorſtellungen
erhoben. Nach dieſem Paragraphen kann nämlich die Reichs=
verſicherungsanſtalt
verſicherten Angeſtellten nach vorhergehen=
der
ärztlicher Unterſuchung ſowohl die Abkürzung der Wartezeit
wie auch den Einkauf von Beitragsjahren nach erfüllter Warte=
zeit
geſtatten. Den Erlaß der erforderlichen Ausführungsbeſtim=
mungen
hatte der Geſetzgeber dem Reichsarbeitsminiſterium über=
tragen
. Das Reichsarbeitsminiſterium hatte aber trotz ent=
ſprechender
Vorſchläge der Reichsverſicherungsanſtalt für Ange=
ſtellte
bis jetzt noch keine Ausführungsbeſtimmungen erlaſſen.
Aus dieſem Grunde hat ſich der GDA. nochmals mit dem Reichs=
arbei
sminiſterium in Verbindung geſetzt und darauf hingewieſen,
daß es bei den Beteiligten unverſtändlich bleiben muß, daß eine
vor Jahresfriſt feſtgelegte Einrichtung immer noch nicht benützt
werden kann. Gleichzeitig hat der GDA. die Frage der Anwart=
ſchaftserhaltung
der ſtellenloſen Angeſtellten und ihre dringende
Löſung gefordert. Zehntauſende von ſtellungsloſen Angeſtellten
liefen Gefahr, ihre wohlerworbenen Rechte zu verlieren, wenn
das Reichsarbeitsminiſterium nicht ſofort helfend eingreift.

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 26. Juli.
Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters; Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Heute Montag
und täglich abends 8 Uhr finden Wiederholungen der größten Schlager=
pperette
der Spielzeit Der Orlow‟ (Der ruſſiſche Krondiamant) ſtatt.
Am Mittwoch, nachmittags 3.30 Uhr, gelangt nochmals zu ganz kleinen
Preiſen von 50 Pfg. bis 2,50 Mk. das Kindermärchen Schneewitt=
chen
und die ſieben Zwerge zur Aufführung. In Vorbereitung
befindet ſich die bekannte Operette Die Förſterchriſtel von Gg. Jarno.
Es wird darauf hingewieſen, daß die Abonnementskarten für die
zweite Rate bereits eingelöſt werden können.
Palaſt=Lichtſpiele: Die Liebe macht blind. Veidt
ſpielt dieſen Lamare hinreißend echt. In jeder Faſer durchgebildet. Ohne
komiſche Mätzchen. Er ſpielt mit einem Wort: die komiſche Rolle zum
Lachen ernſt. Noch eine andere Ueberraſchung birgt dieſes gelungene
Filmluſtſpiel. Georg Alexander und Lilian Hall=Davis ſind die alten,
aber Lil Dagover als Dr. Lamares komiſcher Widerpart bringt eine neue,
alles frühere von ihr weit überſteigende Leiſtung. Dieſe Frau, einſt nur
ſchön, im Spiel allzu leer, iſt jetzt ſchöner denn je und im Spiel von ver=
ſchwenderiſchem
Reichtum. Man ſpürt gewiß auch die ſtrenge Hand des
verdienſtvollen Regiſſeurs Lothar Mendes, aber jedes Bild, ſelbſt die
ſonſt ſo läſtigen Großaufnahmen, verraten natürliche Kraft. Im
Sande der Arena (Im ſauſenden Galopp). Ein packendes Drama
voller Abenteuer in ſechs Akten. In den Hauptrollen Fred Thomſon
und ſein Wunderpferd Silberfalke‟. Die Handlung ſtürmt daher wie
ein Orkan, mit pulſierendem Tempo, packend von Anfang bis zum Ende,

* Lampertheim, 24. Juli. Gemeinderatsbericht. Bürger=
meiſter
Keller verpflichtet zunächſt das neueintretende Mitglied der
kommuniſtiſchen Partei Ernſt Kretzſchmar durch Handſchlag.. Bei Be=
ratung
des Voranſchlags in letzter Sitzung, war auf Antrag eine Kom=
miſſion
gebildet worden, welche die Gehälter der Gemeindebeamten,
Angeſtellten und Arbeiter einer Prüfung unterziehen ſoll. Dieſelbe ſchlägt
vor, an den Gehältern der Gehaltsgruppen 14 eine 10prozentige und
denjenigen von Gruppe 5 und höher eine 15 prozentige Kürzung vorzu=
nehmen
. Die Dienſtzeit des Leiters des Arbeits= und Wohnungsamts
wird vom Tage ſeines Dienſtantritts berechnet. Die demſelben und
ſeinem Gehilfen außerdem gewährte Sonderzulage von 5 Proz, kommt
in Wegfall. Auch die den Hausmeiſtern bei den Schulen ſ. Zt. gebilligte
10 prozentige Zulage wird gleichfalls aufgehoben. Der durch die er=
griffene
Maßnahme erſparte Betrag von 9065 Mk. wird dem Reſerve=
fonds
überwieſen. Die Mehrheit des Gemeinderats ſtimmt dem Vor=
ſchlage
zu und wird nunmehr der Voranſchlag mit dem Beſchluß an das
Kreisamt Bensheim zur Genehmigung abgehen. In Vorlage gelangt
ein Antrag des Kreisſchn lamtes Bensheim auf definitive Anſtellung der
Handarbeitslehrerin Helene Keilmann. Es wird dieſem zugeſtimmt.
Dem Georg Guthier I. werden zur Inſtandſetzung ſeiner Wohnung 30
NM. mit der Maßgabe bewilligt, daß eine ratenweiſe Rückzahlung zu er=
folgen
hat. Zur Abfuhr von Baugrund aus der Sandgrube wird dem
Bauunternehmer Michael Maiſchein die Erlaubnis erteilt. Das An=
ſchlußgleis
im Induſtriegelände iſt reparaturbedürftig und erfordert zur
Wiederherſtellung 6000 RM. Bahnverwaltung und Beirgermeiſterei
ſollen dasſelbe erſt nocheinmal eingehend beſichtigen. Dem Georg Hof=
mann
wird erlaubt, am alten Turnplatz in der Boxheimerhofſtraße einen
Verkaufsſtand zu errichten.
t. Aus dem Lande, 23. Juli. In Darmſtadt ſoll vom 11.16. Okto=
ber
1926 die fünfte Reichsſchulmuſikwoche ſtattfinden. Veran=
laßt
wurde dies durch das Zentralinſtitut für Erziehung und Unter=
richt
in Berlin und das Heſſiſche Landesamt für das Bildungsweſen.
Bedeutende Schulmänner und Muſikpädagogen werden Referate halten
über den Muſikunterricht in der Volksſchule, außerdem wird auch das
Verhältnis des Muſiklehrers zum Chorgeſangsweſen und zur Kirchen=
muſik
eingehend erörtert werden.
* Groß=Gerau, 21. Juli. Das neue Kriegerdenkmal. Nach
einem Beſchluß des Denkmalausſchuſſes ſoll das neue Kriegerdenkmal,
für das man ungefähr 10 000 Mk. auszugeben gedenkt, in der Nähe des
alten Denkmals auf dem Sandböhl errichtet werden. Die Schloſſerei,
Eiſen= und Fahrradhandlung Jakob Gerhardt konnte in dieſen Tagen
auf ein 40jähriges Beſtehen zurückblicken.
r. Aſtheim, 23. Juli. Ueber das große Schadenfeuer, das kürzlich
den größten Teil des Anweſens des Straßenwärters Ph. Scherneck ein=
äſcherte
, konnte die Urſache noch nicht aufgeklärt werden. Der Schaden
iſt nur zur Hälfte durch Verſicherung gedeckt, und es iſt dem Geſchädigten
daher unmöglich, die abgebrannten Gebäude nebſt Inventar aus eigenen
Mitteln wieder vollſtändig zu erſetzen. Man erwägt deshalb in hieſigen
landwirtſchaftlichen Kreiſen, eine Sammlung für den Hilfsbedürftigen
einzuleiten und zu dieſem Zweck auch an die übrigen Landwirte des
Kreiſes heranzutreten. Der ſehr Hilfsbedürftige hat eine zehnköpfige
Familie zu ernähren.

Tageskalender für Montag, den 26. Juli 1926.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines
Haus abends 8 Uhr: Der Orlow Orpheum: Geſchloſſen.
Schloß=Café: Konzert. Café Rheingold: Konzert
und Tanz. Kinovorſtellungen; Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele.

* Eine Vogelſtudie.
Von Waldvogel.
Wer mit offenen Augen und empfindſamem Herzen hinaus=
wandert
in die grünenden Felder und bewaldeten Hügel unſerer
Heimat, der wird viel Schönes und Intereſſantes ſehen und
hören können, was dem Stubenhocker und Straßenbumler ver=
ſagt
bleibt. Darum genießt ja gerade der Jäger vom Schießer
ſehe ich ab ſo herrliche Stunden, und zwar nicht nur im knoſ=
penden
Frühlings= oder ſchattig=kühlen Sommerwald, nein, auch
im entblätterten Herbſt= und brauſenden Winterwald kommt der
Naturfreund auf ſeine Rechnung.
Nur muß man verſtehen, in dem wunderbaren Buche der
Natur leſen zu können. Glücklich iſt der Menſch, dem zu dieſem
Studium der rechte Lehrer und Führer zur Seite ſtand; dann
iſt kein Gang nur ein Ablaufen einer gewiſſen Strecke, ſondern
er bedeutet Erholung und Stärkung ſowohl der Sinne als auch
des Gemütes.
Und ſo wollen wir einmal hinauswandern in dieſer Sommer=
zeit
in Feld und Wald, um uns in unſerer Vogelwelt umzu=
ſehen
. Die Vögel ſind das verſchönernde und belebende Ele=
ment
in der uns umgebenden Natur, ohne ſie würde dieſe ver=
öden
und erkalten ſagte ein bekannter führender Ornithologe.
Wie recht hat er! Aber ich möchte heute nicht im allgemeinen
von der Vogelwelt erzählen, ſondern will verſuchen, einen
unſerer Raubvögel etwas näher zu ſchildern.
Kommt ein ſolcher in Sicht, ſo iſt’s im Volksmund ein(e)
Weih(e) oder ein Habicht. Hierunter verſtehen viele Menſchen
jeglichen Raubvogel, ſei’s der ſchlanke Falke, der ſpitzflügelige
Hühnerhabicht oder der Sperber, der ſtolze Milan oder der
plumpe Buſſard. Wohl ſehr häufig können wir den Mäuſe=
buſſard
(Butes vulgaris) beobachten, der bei bewegter Luft ſich
kreiſend in hübſchen Spiralen in die Höhe ſchraubt und deſſen
Hjäh oft zu hören iſt. Er iſt ein plumper Vogel und fängt im
Fluge äußerſt ſelten ſeine Beute. Seine abgerundeten und ge=
wölbten
Schwingen machen ihn wohl zu einem ausdauernden
Flieger, aber ein blitzſchnelles Dahingleiten und Haſchen iſt ihm
verſagt.
Dort, wo das Randholz des bewaldeten Hügels am weiteſten
in’s Feld dringt, breitet eine alte Eiche ihr knorrig Geäſt über
Geſtrüpp und Rain. Weit ſieht man von hier über die Täler und
Hügel bis zu den grün bemäntelten Waldbergen des Speſſarts.
Gerne ſitzt der Buſſard hier auf einem der breiten Unteräſte die=
ſes
Baumes und harrt ſeiner Beute. Reglos blockt er da, nur die
grauen Seher wandern langſam über das Stoppelfeld und durch=

ſuchen den verwachſenen Waldrand und das niedere Geſtrüpp
unter der Eiche, bis ſie auf einem Punkte haften bleiben. Er hat
eine Maus erſpäht, und mit einem Geſchick, das man dem plum=
pen
Vogel gar nicht zutraut, läßt er ſich zur Erde fallen und er=
greift
ſie mit ſeinen ſcharfen Fängen. So ſchnell er ſie griff, iſt ſie
auch gekröpft, und noch manch Mäuslein wird ſeine Beute, bis
der kräftige Vogel ſatt iſt. Dann ſchwingt er ſich herunter ins Tal
und blockt auf einer der vielen Leitungsſtangen, die das Feld
durchziehen. Er weiß, wo man guten Ueberblick hat. Der Buſ=
ſard
iſt der Anſtandsjäger unter unſeren Raubvögeln; er erſitzt
ſich ſeine Beute. So viel für heute von dem vielfach verkannten
Mäuſejäger, den man nicht verwechſeln darf mit den Geißeln
unſerer Vogelwelt dem Hühnerhabicht und Sperber.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Dietrich Schäfer, Mein Leben. Mit Bild des
Verfaſſers. (Verlag von K. F. Koehler, Berlin und Leipzig.)
Preis in Glanzleinen 8 Mk. Wie der Herausgeber dieſes
Buches, der bekannte Hiſtoriker und Politiker Geh. Rat Prof. Dr.
Dietrich Schäfer, der im Mai d. J. ſeinen 80. Geburtstag beging,
im Vorwort ſagt, war dieſe im Hinblick auf ſeinen eigentümlichen
Bildungs= und Werdegang verfaßte Selbſtbiographie urſprüng=
lich
nur für ſeine Familie beſtimmt, auf wiederholte dringende
Aufforderungen" habe er ſich aber zur Veröffentlichung ent=
ſchloſſen
. Das Buch iſt die Geſchichte eines Aufſtiegs und iſt als
ſolche ſowohl als auch als geſchichtliches Zeitbild feſſelnd und
belehrend. Als Sohn eines Bremer Arbeiters in einfachſten Ver=
hältniſſen
und harter Arbeit und nach dem frühzeitigen Tode ſei=
nes
Vaters unter Entbehrungen aufgewachſen, hat er ſich durch
Fleiß, Energie und Tüchtigkeit von Stufe zu Stufe emporge=
arbeitet
. Nachdem er mehrere Jahre Volksſchullehrer in ſeiner
Vaterſtadt geweſen und unabläſſig an ſeiner Weiterbildung ge=
arbeitet
, bezog er, ſchon 25 Jahre alt, die Univerſität Jena und
nachher Heidelberg, machte als Freiwilliger den deutſch= franzö=
ſiſchen
Krieg mit und vollendete ſeine Studien in Göttingen, war
dann in Bremen wieder als Lehrer tätig, bis er 1877 einen Ruf
als a. v. Profeſſor für die neugegründete Profeſſur für mittel=
alterliche
Geſchichte in Jena erhielt. Von nun an begann ſeine
Univerſitätslaufbahn, 1885 wurde er nach Breslau, 1888 nach
Tübingen, 1896 nach Heidelberg und 1909 nach Berlin berufen.
Während dieſer Zeit und vorher machte er ausgedehnte Fuß=
wanderungen
und Reiſen nach England, Frankreich, Dänemark,
Schweden, Finnland und Rußland. In Heidelberg trat er als
Mitglied der Nationalliberalen Partei der praktiſchen Politik
näher und wurde Mitglied der Erſten badiſchen Kammer. Sehr

intereſſant iſt ſeine Erzählung von dem Beſuch beim Fürſten
Bismarck im Jahre 1893 in Kiſſingen. Während der Kriegsjahre
galt ſein Streben einer wahren deutſchen Politik. Er war an
der Gründung des Deutſchen Flottenvereins beteiligt und im
Deutſchen Schulverein, dem Deutſchen Oſtmarkenverein, dem
Wehrverein und dem Alldeutſchen Verbande politiſch tätig und
wirkte für deren Ziele durch Hunderte von Vorträgen und Auf=
ſätzen
in politiſchen Tageszeitungen. Später trat er der Deutſch=
nationalen
Volkspartei bei. Seine eingehenden Ausführungen
über den U=Boot=Krieg, für deſſen rückſichtsloſe Durchführung er
unermüdlich eintrat, ſowie über den Kanzlerwechſel dürften in
politiſch intereſſierten Kreiſen beſondere Beachtung finden und
enthalten viele bisher wohl noch nicht veröffentlichte Dokumente.
Der ihm eigene ruhige, ſachliche Ton verläßt ihn hier nur, wenn
er auf die Unwiſſenheit und Unfähigkeit von Parteiführern und
hochgeſtellten Beamten der Republik zu ſprechen kommt. Zahlreich
ſind ſeine geſchichtlichen Werke. Seine Deutſche Geſchichte er=
ſchien
1910 und erlebte bis 1922 neun Auflagen, ſein zweibändiges
Werk Bismarck 1916. Wie man aus Vorſtehendem erſieht,
geht das Buch weit über den Rahmen und die Bedeutung einer
Biographie, und das Intereſſe an ihm weit über das Perſönliche
hinaus, es iſt ein Spiegelbild der Zeit, ein Beitrag zur Geſchichte
der letzten 80 Jahre und als ſolcher geſchichtlich und kulturhiſto=
riſch
wertvoll. Als ſolcher muß auch das Buch bewertet werden. W.

* Die Naſe der Kleopatra. Pascal hat den bekannten Aus=
ſpruch
getan, daß die Weltgeſchichte einen anderen Gang genom=
men
hätte, wenn die Naſe der Kleopatra kürzer geweſen wäre.
Dem kühnen Adlerprofil der ſchönen Aegypterin konnten Cäſar
und Antonius nicht widerſtehen und ſo griffen dieſe weltge=
ſchichtlichen
Liebesverhältniſſe tief in die Speichen des Rades der
Geſchichte ein. Nun hat man aber in jüngſter Zeit große Zweifel
ausgeſprochen, daß die Münzbilder, auf denen das lange ſchmale
Profil der Fürſtin hervortritt, auch wirklich ſie darſtellen. Die
Münzbildniſſe, die eine großnaſige Frau zuſammen mit Anto=
nius
zeigen, werden ſo gedeutet, daß es ſich bei der Dargeſtellten
um Fulvia oder Oktavia handelt, die beide Gemahlinnen des
Antonius waren. In einem Auffatz des Journal des Debats
unterzieht nun ein Münzgelehrter die ſämtlichen Münzen, die
bisher auf Keopatra gedeutet wurden, einer eingehenden Unter=
ſuchung
und weiſt eine ganze Reihe von Münzprägungen nach, in
denen die Königin allein dargeſtellt iſt und die griechiſche Inſchrift
ihren Namen und ihre Titel verzeichnet. Dieſe Reliefdarſtellun=
gen
zeigen aber eine kühn hervorſpringende Adlernaſe, und ſo
bleibt doch der Ausſpruch Pascals zu Recht beſtehen, der die
große Naſe der Kleopatra mit dem Weltgeſchehen verknüpft.

[ ][  ][ ]

PVerbandstag des ſüddeutſchen
Fußballverbandes.
Die Samstagsſitzung.
Unerfreuliche Debatten. Schwere Vorwürfe der Sp.=Vg. Fürth
gegen den Verbandsvorſtand wegen des Falles Linniahäufer.
Nach achtſtündiger Tagung am Samstag kein einziges poſitives
Ergebnis.
Im Hüttenſchen Garten in Würzburg wurde in An=
weſenheit
Dr. Glaſers, der infolge perſönlicher Angelegenheiten
erſt ſpäter kommen konnte, um 5½4 Uhr am Samstag die Ver=
bandstagung
des Süddeutſchen Fußballver= Vorbild eine Endrunde der Tobellenzweiten eingeführt, deren
bandes eröffnet. Nach den üblichen Begrüßungsanſprachen
des Oberregterungsrates Stegner, der für Unterfranken,
und des Rechtsanwalts Stadlinger, der für die Stadt
Würzburg ſprach, konnte die Verſammlung pünktlich um 5½ Uhr
in die Tagesordnung eintreten. 3540 von 6933 überhaupt vor=
handenen
Stimmen waren vertreten, alſo über 50 Prozent, ein
in Anbetracht der mißlichen Wirtſchaftslage der meiſten Vereine
noch ganz annehmbares Ergebnis. Zuerſt ſtellten die Saar=
vereine
einen Antrag dahingehend, daß ihre Stimmenzahl pro=
vortiongl
zu den anderen erhöht würde, da bei der Entwertung
des Franken und der damit verbundenen kataſtrophalen wirt=
ſchaſtlichen
Depreſſion der Saarvereine die Vertretung ſehr ſtark
beſchränkt werden mußte. Die Verſammlung trug dieſer Not=
lage
der Saarvereine Rechnung und billigte den tatſächlich vor=
handenen
169 Stimmen der Saarvereine eine Geltung und Be=
wertung
von 313 Stimmen zu. Anſchließend ergab ſich dann eine
recht unerfreuliche Debatte über den Geſchäftsbericht. Von ſeiten
der Sp.=Vg. Fürth, insbeſondere des Baurats Kraus, wurden
heftige Angriffe gegen den V=V. gerichtet, die zum Teil ſehr
berſönliche Formen annahmen. Der Verbandsvorſitzende Kar=
unt
wies dieſe Angriffe entſchieden zurück, insbeſondere in den
Fragen der Propaganda, und fand mit ſeinen Ausführungen
lebhaften Beifall. Schließlich wurde auf Antrag von Schwab=
Mannheim die Debatte beendet und man ſchritt zur Entlaſtung
des V.=V. Bei dieſem Punkt war es wieder die Sp.=Vg. Fürth,
die die heftigſten Angriffe gegen den V.=V. richtete und dabei
den ganzen Fall Linnighäuſer aufrollte. Die Vertreter der
Fürther warfen dem V.=V. Pflichwerletzung vor und weigerten
ſich, ihm die gewunſchte Entlaſtung zu ertetlen. Der Rechtsbei=
ſtand
des Hanauer F=C., Dr. Hecker, brachte dann ein neues
Moment in dieſe letdige Angelegenheit, wonach der Hanauer
F.C. ſeinerzett ein Telegramm bekommen hatte, in dem den
Hanauern 5000 Mark angeboten wurden, wenn ſie auf die Mei=
ſterſchaft
verzichteten. Der Herausgeber des Kicker, Walter
Benſemann, klärte dann die Angelegenheſt auf und erklärte,
ſelbſt das Telegramm veraulaßzt zu haben, um der Sache ein
Ende zu bereiten. Dieſe Hanblungsweiſe wäre vom Verband
für gut befunden worden. Die Verſommlung nahm dieſe Er=
klärung
auch zur Kenntnis und ſpendete den Ausführungen Kar=
unls
, der alle gegen den Verband erhobenen Vorwürfe ent=
kräftete
, ſehr eifrigen Beifall. Die Debatte zog ſich 1½ Stunde
waren, das Riveau der Tagung zu heben. Schließlich wurde die
Olskuſſton mit einigen perſönlichen Erklärungen der Herren
Giehn von Hanau und Dr. Rothſchild von Frankfurt beendet
und dem V.=V. gegen die Stimmen von Fürth und Hanau end=
lich
die Entlaſtung erteilt.
Nach einer kurzen Pauſe ging man zur Frage des Spiel=
ſyſtems
über. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob bei einer
Abſtmmung über Aenderungen des Syſtems eine einfache oder
eine Zweidrittelmehrheit notwendig ſei. Die Bezirksligavereine
ſerachen ſich für die Zweidrittelmehrheit aus, ſtanden aber mit
dieſer Auffaſſung allein. Eine ausgedehnte Debatte brachte mittags um 9 Uhr beginnen zu laſſen.
leine Einwung, die Bezirksligavertreter beharrten bei ihrer Auf=
faſſung
, da bei einfacher Mehrhet die in der Ueberzahl beſind=
ſichen
Kreisligavertreter ihre Bebingungen diktieren könnten.
Eine Ueberraſchung brachte dann die Abſtimmung darüber, ob
ſollte. Die Bezirksligavertreter ſprachen ſich dagegen aus, und
ſo engab die Abſtmmung nicht nur nicht die erforderliche Mehrheit,
fondern es waren ſogar nicht einmal zweit Dritel aller Stimmen
ür den Antrag. Mit 2685 Stimmen baftr, 1953 dagegen und
17 Enthaltungen galt der Antrag als abgewieſen. Damit
konnte dieſe wichtigſte Frage der ganzen Tagung, um die ſich
eigentlich alles drehte, überhaupt nicht verhandelt werden. Nun=
Wehr brachten die Bezirksligavertreter von ſich aus einen Ver=
Aeichsvorſchlag ein wonach ſie eine Zehnerliga mit den ent=
ſbrechenden
Qualifilkationsſbielen billigten, dabei aber für jede
Abänderung eine Zweidrittelmehrheit verlangten. Dieſer Ver=
gleich
wurde von der Kreisliga abgelehnt. Auch eine eingelegte
Pauſe engab keine Einigung. Die Kreisliga verſteifte ſich auf
hre Forderungen und reizte mit ihrem Widerſtand die Beztrls=
ligg
ſo, daß dieſe ſchließlich erklärte, ſich auf nichts mehr ein=
laſſen
zu wollen. Es wurden noch einige kleinere Anträge be=
handelt
und um 1½ Uhr nachts ſchloß die Sitzung, ohne auch
nir ein einziges poſitibes Ergebnis gebracht zu haben.

Die Verhandlungen am Sonntag.
De Behnerliga als vorläufige Löſung für dieſe Saiſon. Nur
eine Grenzregulierung. Die Nunde der Zweiten nach weſt=
deutſchem
Muſter. Ein Pokel der Kreisligavereine.
Am Sonntag vormittag um 10 b753 wurde die Sitzung von
heuem erbffnet. Der Verbandsvork 7 e ſartini richtete ein=
leitend
eine Mahnung an die Vertr=sHechich doch zu verſtändigen
und bie Diſſrenzen zu beheben, Bdtirſchlich hitein, gich de
Sreisligavertreter nach längerem Veraß eingeſehen, daß der
Sprſchlag der Bezirksligg annehmbar., u. ihnen nichts Beſſeres
Lung blieb, als ihn alizunehmen. Demectſprechend verlas der
Sorſtende dann folgende Vorſchläge, die nach kurzen Bemerkun=
gen
ohne weitere Debatten Annahme fanden:
* Die Bezirksliag ſoll auf 10 Vereine erhöht werden, und

2. der Kreisligameiſterſchaft, ſowie die beiden Sieger aus den bald darauf das dritte anreiht. Noch vor der Pauſe fallen durch
Qualifikationsſpielen zwiſchen dem 7. und 8. der Bezirksliga und
dem 3. und 4. der Kreisliga.
2. Das Syſtem hat in dieſer Form nur für die Saifon 1926/27
Gültigkeit, alsdann hat der V.V. eine Neueinteilung vorzu=
nehmen
. Dabet ſoll die Frage der Syſtemänderung ohne jegliche
Debatte in der Verbandstagung 1927 behandelt werden, ſo daß
alſo die Angelegenheit unter allen Umſtänden zur Erledigung
kommt. Allerdings iſt für jede Aenderung des Spielſyſtems nun=
mehr
eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.
3. Die Grenzregulierung zwiſchen Griesheim und Höchſt
wird mit den Behörden erledigt. Wettere Grenzregulterungen
werden nicht vorgenommen.
alle glatt durchgingen. So wird zunächſt nach weſtdeutſchem
Endſieger die Berechtigung hat, mit bem Dritten aus der End=
runde
der Bezirksmeiſter einen Entſcheibungskampf um die Teil=
nahme
an der Deutſchen Meiſterſchaft auszutragen. Sodann
wurde beſtimmt, daß die Bezirksligavereine nach Beendigung
der Meiſterſchaftsſpiele verpflichtet ſind, je zwei Spiele mit Ver=
einen
der underen Klaſſe auszutragen. Die kleineren Gebühren
ſollen in eine Kopfſteuer zuſammengefaßt werden, deren Höhe
noch zu beſtimmen iſt. Ferner werden die Kreisligawereine unter
ſich nach Beendigung der Meiſterſchaftsſerie einen Pokal aus=
ſpielen
, aber uuter Ausſchluß der an den Qualifikationsſpielen be=
teilligten
Vereine. Annahme fanden außerdem noch zwei Anträge,
wonach jeder Vereinsvertreter neben ſeinem eigenen Verein noch
zwei weitere vertreten kann, und daß die Meiſterſchaftsſpiele ge=
gebenenfalls
da, wo es ſich als notwendig erweiſt, ſchon Mitte
Auguſt beginnen können. Bezüglich der Unfallkafſe wurden einige
neue Vorſchläge gemacht, daß ſowohl die Schietsrichter wie die
jugendlichen Leichtathleten einbegriffen ſein ſollen, desgleichen
Trainingsſpiele. Die Beiträge ſind nur im Bedarfsfalle anzu=
ſordern
. Der V.V. wird noch einen Entwurf ausarbeiten wegen
der Einführung eines Vertretertages der einzelnen Klaſſen, ſo=
wie
in der Regelung des Stimmmechts. Die Indexziffer wurde
von 4 auf 3 herabgeſetzt. Die Wettſpielgbgabe der Vereine für
den Spielplatz=Werbefonds erfährt eine Erhöhung von 15 auf
25 Prozent.
Bei der Beratung über die Umſtellung bzw. Abbau der Be=
hörden
entſpann ſich ein Streit wegen der Zuſſammenſetzung des
Spielausſchuſſes und der Beibehaltung des Verbandsgerichts. Der
Bezirk Rheinheſſen /Sgar ſtellte einen Dringlichkeitsantrag, das und das Spiel kann beginnen.
Verbandsgericht abzuſchaffen und den Spielausſchuß in ſeine
ſchon früher gehabten Rechte als oberſte Gerichtsbarkett wieder
einzuſetzen. Der Antrag wurde gegen die Stimmen der Antrag=
ſteller
und der Sp. Vag. Fürth abgelehnt, das Verbandsgericht
bletbt alfo beſtehen. Einige Anträge bezüglich des Abbaues des
Verbandsſchiedsrichterausſchuſſes, des ſtellvertretenden Bezurks=
vorſtandes
und des Jügendausſchufſes wurden durchweg ange=
nommen
. Die Jugendfrage ergab eine lebhafte Debatte, aus
intereſſierten.
Ein von den Bezirksligavertretern geſtellter Antrag auf Ab=
ſchaffung
der Proteſte entſachte wiederum eine heftige Meinungs=
hin
und nahm recht häßliche Formen an, die wenig geeignet 4ußerung. Das Ergebmis war ein Beſchluß, wonach bei den land, ein Strafwurf: Berges ſchießt der Ball hängt im Netz,
tragte dann, daß die Satzungsauslegung ihm allein vorbehalten
bleibt. Inzwiſchen wurde auch der Satz der in die Ropſſteuer enttäuſcht aus dem Publikum, und wenn wir uns nicht verhört
umgeſetzten Gebühren feſtgelegt. Er beträgt jetzt 60 Pf. pro
Kopf. Ein Dringlichleitsantrag des 1. F.C. Nürnberg fand An=
nahme
, daß bei Disqualifikationen von Vereinen, die an QOualifi=
kationsſpielen
beteiligt ſind, für dieſe Zeit die Disqualiflation ſchlimmer. Ein freiſtehender Spieler von Fung=Deutſchland
aufgehoben wird. Landauer=München ſchlug vor, die nächſte
Tagung, die im Mat 1927 ſtattfinden foll, beretts Samstag vor=
Vor der Neuwahl wurde der Vorſchlag gemacht, dem V.V.
en bloe wiederzuwählen, was dann auch geſchah. Die Wahl er=
gab
demnach folgendes Bild, unter Berüchſtchtigung der durch
die Frage einer Spſtemänderung überhaupt behandelt werden Kartimi=Mürnberg, 2. Vorſitzender Flierel=Nüknberg, 3. Vorſitzen=
der
Schindel=Worms, Schatzmeiſter Dr. Raßbach=Wiesbaden,
Spielausſchuß=Vorſitzender Profeſſor Glaſer=Freiburg. Das Ver=
bandsgericht
wurde neugewählt. Vorſitzender wurde Dr. Neu= da Bahern ſchon wieder einmal einen Strafwurf verwirkt hatte,
berger=Nürnberg, der bisherige Vorſitzende Müller=Stuttgart
wurde zum Beiſitzer ernannt, die übrigen Beiſitzer blieben. Zum
rich=Mürnberg, zum Betſitzer des Schatzmneiſters Stachel=Frankfurt
und Geitz=chanau gewählt. Den Vorſitz des Fügendausſchuffes
führt der 3. Vorſtzende Schindel, als Beiſitzer, fungteren Dr.
wurde um 8 Uhr beendet unb ſtellt damit die bisher längſte wird. Nürnberg verſucht ſich nun in ſcharfen Fernſchüſſen, die
Sitzung des S.F.V. dar.
Im Rahmen des Verbandstages fand am Sonntag in Würz= Das Spiel iſt aus.
burg ein Freundſchaftsſptel zwiſchen der Frankfurter Eintracht
und den Würzburger Kickers ſtatt, das den Gäſten dank vorzüg=
licher
Leiſtungen einen grotzen Erfolg brachte. Obwohl die
den planmäßig durchgeführten Angriffen der Frankfurter nicht
gewachſen, die mit der gegneriſchen Verteidigung zeitweiſe Katz Nürnbergern mit Erfolg beikommen. So ſchön auch das Kom=
wiederholen
, daß die Mannſchaft nach ganz vorzüglichen Lei=
ſtungen
in Privatſpielen, ſchon bei Beginn der Verbandsſpiele
verſagt.
Zum Spielverlauf hatten beide Mannſchaften ihre
ſtärkſten Aufſtellungen, mit Ausnahme von During, der bei
Frankfurt Trumpp erſetzte, zur Stelle. Eintracht leitet ſofort
planmäßige Angriffe ein, deren dritter ſchon durch Kellerhof zum
Würzburger das Spiel noch offenzuhalten, dann fällt durch 9
zwar bleiben die bisherigen 8 und es kommen hinzu der 1. und Pfeiffer das zweite Tor für die Eintracht, dem derſelbe Spieler Deutſchland noch von ihnen lernen,

Weber und Dietrich zwei weitere Erfolge für die Gäſte. Gleich
nach der Pauſe ſchießt Kellerhof ein ſechſtes Tor. Erſt dann
kommen die Einheimiſchen, und dann noch durch Eigentor von
Schütz zu ihrem erſten Erfolg. Dietrich und Weber erhöhen auf
8:1 bis dann ein Elfmeter, wegen angeblichen Foulſpiels von
Schütz den Würzburgern den zweiten Treffer bringt. Kurz vor
Schluß verſchießt Eintracht einen Elfmeter.
Handball.
Sportverein 1898 2.V. f. L. Heſſen 1. 2:5 (2:2).
Sodann wurden noch einige weitere Beſchlüſſe gefaßt, die Die ausgeglichenere Mannſchaft hat gewonnen; der Sieger
zeigte ein beſſeres Spiel als der Beſiegte, wenn auch das Tor=
verhälmnis
nur der völligen Unfähigkeit des Schiedsrichters, eines
Herrn aus Rüſſelsheim, zuzuſchreiben iſt. Vier Tore, die die
Sportvereins=Mannſchaft erzielte, blieben unbewertet. Der Unter=
legene
zeigte ein zerfahrenes Spiel, das durch die unmöglichſten
Entſcheidungen des Schiedsrichters noch mehr zerfiel.
* Das Endſpiel um die ſüddeutſche
Paſſerballmeiſterſchaft.
Jung=Deutſchland ſüddeutſcher Meiſter.
Bayern 07 2:1 geſchlagen. Darmſtadt ſpielt überlegen.
Das unfeine Spiel der Nürnberger.
Darmſtadt hat ſeit geſtern eine neue Meiſtermannſchaft, auf
die es ſtolz ſein darf und ſoll. Im Rahmen des Klubzweikampfes
1. Frankfurter Schwimmklub 1891 gegen 1. F. C. Nürnberg fand
im Frankfurter Stadion das Endſpiel um die ſüddeutſche Waſſer=
ballmeiſterſchaft
zwiſchen Bayern 07 Nürnberg und Fung= Deutſch=
land
Darmſtadt ſtatt, in dem Jung=Deutſchland mit 2:1 Toren
ſich den Meiſtertitel erwarb. Zu dem Spiel waren nicht gerade
blel Zuſchauer erſchienen. Um 6 Uhr gibt der Anſager bekannt
daß man mit dem letzten Punkt des Programms, dem Endſpiel
un die Meiſterſchaft, zu beginnen beabſichtige. Die Schwimmer
halten ſich bereit. Sie werden noch einmal geknipſt und ver=
ſchwinden
dann im naſſen Element, poſtieren ſich an der Torlinie
Der Spielverlauf.
Berges iſt wie immer zuerſt am Ball. Der Darmſtädter
Sturm kommt gut vor. Der linke Stürmer, der vollkommen un=
behindert
iſt und einſchießen könnte, macht den Fehler, daß er,
ſtatt ſelbſt zu werfen, an Berges abgibt, den der Gegner mit
Recht fürchten muß und infolgedeſſen gut abdeckt. So verpufft
der vor allem die Ausführungen von Dr. Hecker=Hanau und Dr. der glänzend vorgetragene Angriff. Ein erneuter Vorſtoß Darm=
Beckhardt=Offenbach hinſichtlich der Pſlege des Nachwuchſes ſtadts läßt den Ball in den Händen des Torwächters der Bayern
enden, der ſich im Verlauf des Spiels noch oſt als ausgezeich=
neter
Hüter erweiſt. Ein Gegenangriff der Bayern hat das gleiche
Ergebnis. Eine äußerſt günſtige Gelegenheit für Jung=Deutſch=
1. Manſchaften der Bezirksligavereine, den unteren und Jugend= Der Schiedsrichter hatte nicht gepfiffen. Das Tor wird nicht
mannſchaften Proteſte nicht mehr zuläſſig ſind. Der V.V. beane gegeben. Der Wurf wird wiederholt, und der Ball fliegt am
Tor rechts vorbei. Aber Friedel!! man rufts beſorgt und
haben, waren auch Spieler daran beteiligt. Dieſes Tor iſt jeden=
falls
verſchenkt. Vielleicht hätte es der Siegestreffer ſein können,
denkt mancher. Aber es kommt noch beſſer oder, wenn man will,
wer es war, tüt nichts zur Sache gibt auf Zuruf den Ball zu=
rück
. Das wäre an ſich nicht falſch geweſen. Aber der Ball fliegt
ins Blaue, ſtatt zu einem Mitſpieler. War es übereilt oder un=
überlegt
? Jedenfalls erreicht der Ball keinen Partner. Der
Gegner nimmt ihn auf, und nach kurzem Zuſpiel erzielt Bayern
die Umorganiſation geſchaffenen Veränderungen 1. Vorſitzender den Führungstreffer. Kurz darauf kann Berges den Ball ins
keindliche Tor befördern. Der Leſer könnte nun meinen, das
Spiel ſteht 1:1. Weit gefehlt. Das Tor wird nicht gegeben.
Der Herr Schiedsrichter hatte beliebt, kurz vorher abzupfeifen,
Diesmal macht es Berges gleich richtig. Das Spiel ſteht nun 1:1.
Noch einmal hat Darmſtabt eine günſtige Gelegenheit, die aber
ſtellvertretenden Vorſitzenben des Spielausſchuſſes wurde Diet= nicht ausgenutzt werden kann. Ein Freiwurf kurz vor dem Tor
geht aut Berges, der, ſtark behindert, nicht recht werfen kann und
den Ball in die Hände des Torwächters legt. Halbzeit.
Auch in der zweiten Halbzeit ſpielt Jung=Deutſchland über=
Schregele=Nürnberg und Stöckinger=Karlsruhe. Kaſſenprüfer legen und vornehm, ganz im Gegenſatz zu Bayern. Darmſtadt
ſind Knobling=Wiesbaden und Fucker=Rückingen. Die Tagung erzielt die erſte Ecke, die von Ihrig zum Siegestor verwandelt
nicht ganz ungefährlich ſind, aber das Tor glücklicherweiſe nicht
finden. Ein ſchöner ausſichtsreicher Alleingang Ihrigs wird un=
Eintracht=Frankfurt ſchlägt Würzburger Rickers 8:2 (5:0). ſchön unterbunden. Jung=Deutſchland erzielt die zweite Ecke,
Kritik.
Darmſtadt hat verdient gewonnen. Es ſtellte die ſchnellere,
Würzburger ſicher nicht ſchlecht ſpielten, waren ſie auf die Dauer gewandtere Mannſchaft und konnte ſo den ſchwerfälligen, mit
ihrem Körpergewicht und mit unfairen Mätzchen arbeitenden
und Maus ſpielten. Nun wäre der Eintracht nur noch zu wün= binationsſpiel ausſehen mag und ſoviel es auch im allgemeinen
ſchen, daß ſte ihre augenblickliche Form auch mit in die Ver= einbringt, bei dem guten Abdecken durch Bayern hätte Jung=
bandsſpiele
bringt, fonſt dürfte ſich das Bild der letzten Jahre. Deutſchland ſein beſſeres ſchwimmeriſches Können, ſeine Schnellig=
kett
oſt durch Alleingänge beſſer ausnützen können. Das Spiel
war ſehr ſchwer. Um ſo gnerkennenswerter iſt die Leiſtung der
Mannſchaft, die das Spiel, wie wir ſchon hervorheben konnten,
ſehr vornehm durchführte. Wir beglückwünſchen die Mannſchaft
und den Verein zu dieſem großen Erfolge.
Bahern ſuchte die nicht vorhardene Schnelligkeit durch ein
obuſtes, wenig feines Spielen zu erſetzen und verſcherzte ſich
erſten Tor führt. Die nächſte halbe Stunde vermögen die dadurch die anfänglich ſehr großen Sympathien der Zuſchauer,
Was die Wurfktaft und =freudigkeit anlangt, ſo kann Jung=
ch
.

[ ][  ][ ]

Geite 4
Das 16. Deutſche Bundes=
Kegeln in Berlin.
Für den geſamten Deutſchen Keglerbund und die in dieſem organi=
ſierte
deutſche Keglerſchaft bildete das 16. Deutſche Bundes=
kegeln
in Berlin, das ſich in den Tagen vom 17. bis 25. Juli ent=
faltete
, ein ſportliches Ereignis erſter Ordnung. Sport iſt die Loſung
des Tages. Nach dieſer Richtung hin hat der Deutſche Keglerbund in
den letzten Jahren ſein Feld beſonders beſtellt. Dabei vergaß er aber
nicht die Pflege und Förderung der Freundſchaft, Brüderlichkeit und
Treue, die immer Grundpfeiler des alten deutſchen Keglerſpiels geweſen
ſind. Geſunder Ausbau der kegleriſchen Leiſtungen bewirkte, daß die
oberſte Sportbehörde, der deutſche Reichsausſchuß für Leibesübung, dem
Keglerſport ſeine Gleichberechtigung mit den anerkannten Leibesübungen
zuſprach. Nach dem Stande vom 30. Juni 1926 zählt der Deutſche Kegler=
bund
62 244 Mitglieder, die ſich auf alle Teile Deutſchlands, insbeſondere
Sachſen verteilen.
Das Bundesfeſt findet in mehrjährigen Zwiſchenräumen ſtatt. Das
letzte wurde 1912 in Braunſchweig ausgetragen. 1914 hatte bereits Ber=
lin
mit der Vorbereitung desſelben begonnen; der Kriegsausbruch ſetzte
dieſer ein Ende, deſſen trauriger Ausgang unterband bisher die Aus=
tragung
des Bundesfeſtes.
Von höchſter Bedeutung für den Deutſchen Keglerbund iſt die Aus=
tragung
der Deutſchen Meiſterſchaften. In den Jahren, in denen kein
Bundesfeſt ſtattfindet, werden ſie in beſonderen Meiſterſchaftskämpfen zur
Entſcheidung gebracht, deſſen Ort alljährlich der Geſamt=Bundesvorſtand
beſtimmt.
Es wird gekämpft um die Deutſche Verbandsbundes=
meiſterſchaft
und die Einzel=Bundesmeiſterſchaft.
Zu erſterer ſind die Gaumeiſter der einzelnen Gaue berechtigt,
welche aus den Bezirksmeiſtern hervorgehen, die innerhalb der
Gaue in Bezirksſpielen ſich herausſchälen, während um die Bundes Einzel=
meiſterſchaft
die Verbandsmeiſter der Verbände kämpfen.
Es traten in Berlin 30 Gaumeiſter aus je 10 Mann beſtehend an,
von denen auf Aſphalt 12, auf Bohle 10 und auf Schere 8 entfallen.
Zur Einzelbundesmeiſterſchaft traten 390 Starter an, von denen auf
Aſphalt 177, auf Bohle 149 und auf Schere 64 entfielen.
Berlin hat das übernommene 16. Deutſche Bundesfeſt 1926 in
großzügiger und beſtorganiſierter Weiſe vorbereitet und durchgeführt.
Die Feſthalle, die neue Autohalle am Kaiſerdamm, mit ihren 59 techniſch
vollkommenen Bahnen, wie ſie eine Halle noch nie aufzuweiſen hatte, bot
einen Kampfplatz, der geradezu klaſſiſch zu nennen war für die großen
Sportkämpfe, ringsherum von Tribünen umgeben, von denen man alle
Phaſen des Kampfes überſchauen konnte. Strahlendes Licht durchflutete
den weiten hohen Raum von hohen Bogen umgeben. Kein Hindernis
bot ſich dem Auge, frei konnte der Blick über die ganze Arena ſtreifen
und ſich an dem Anblick der ſchmucken ſtraffen Kämpfer erfreuen. Der
herrliche Gabentempel vereinigte zirka 3000 Ehrenpreiſe im Werte von
etwa 200 000 Mark.
Der erſte Feſttag, Samstag, 17. Juli, war dem Empfang der aus=
wärtigen
Kegelbrüder gewidmet. Sonderzüge aus allen Teilen Deutſch=
lands
führten ungefähr 12000 Kegelbrüder der Reichshauptſtadt zu. Be=
geiſterte
Begrüßung überall. Der unermüdliche Wohnungsausſchuß ſorgte
dafür, daß Jeder ſein gewünſchtes Quartier bekam. Abends fand in der
mächtigen Halle in der Neuen Welt der Begrüßungsabend, mit einem
großartigen Programm ſtatt. Oberbürgermeiſter Böß überbrachte die
Grüße der Stadt, der Reichsausſchuß für Leibesübung war durch Exzel=
lenz
Lewald vertreten, ebenſo waren zahlreiche Vertreter der Reichs= und
Staatsregierung, unter ihnen Reichsinnenminiſter Dr. Külz, erſchienen.
Den ausländiſchen Sportfreunden aus, Amerika, Schweden, Finnland,
Holland und Schweiz nebſt Damen, insbeſondere dem Bundes= Ehrenmit=
glied
Joſef ThumNew York, wurden die herzlichſten Willkommensgrüße
dargebracht.
Zu einer beſonders impoſanten Kundgebung des Deutſchen Kegler=
bundes
geſtaltete ſich am Sonntag der Feſtzug der Kegler. Dieſer nahm
ſeinen Ausgang an der Charlottenburger Brücke und führte durch den
Berliner Weſten nach dem Kaiſerdamm. In ſeiner Einheitlichkeit, ſtraf=
fen
Ordnung und vorzüglichen Marſchdiſziplin fand er unter der Bevöl=
kerung
, die in rieſigen Scharen herbeigeeilt war, begeiſterte Zuſtimmung.
Den Zug eröffneten Herolde. Dieſen folgten über 500 Meiſterſchafts=
kämpfer
im Sportdreß, Bundesbanner, Vorſtand. Ehrenausſchuß, Ameri=
kaner
und Feſtvorſtand ſchloſſen ſich in Wagen an. 150 Bannerwagen der
einzelnen Gaue und Verbände konnte man nun an ſich vorüberziehen
ſehen. Den Schluß bildeten 10 000 Kegler im Sportanzug, ein herr=
liches
, einheitliches Bild darſtellend. Programmäßig 12.30 Uhr zog der
Feſtzug in die Halle ein. Bundesvorſitzender Schluck eröffnete mit kurzen
markigen Worten das 16. Deutſche Bundeskegeln. Bundesſportwart
Hecker gab die Bahnen frei. Nach Abſchiebung der Ehrenkugeln begannen
ſofort die Meiſterſchaftskämpfe, auf allen 59 Bahnen. Ein überwältigen=
des
Bild bot ſich den überaus zahlreichen Beſuchern der Halle. Unauf=
hörlich
rollten die Kugeln die herrlichen Bahnen entlang. Die folgenden
Tage brachten die Fortſetzung der Meiſterſchaftskämpfe und das Kegeln
um die Ehren= und ſonſtigen Preiſe auf allen Bahnarten. Von früh
8 Uhr bis abends 11 Uhr waren alle Bahnen beſetzt. Allgemein konnte
man nur lobende Anerkennung über die Art der Vorbereitung, Durch=
führung
und überſichtliche, einwandfreie Geſtaltung der Kampfſtätte ver=
nehmen
. In der Tat wurde dem Deutſchen Kegelſport eine derartige
ſchöne und ideale Kampfſtätte noch nicht geboten. Beſondere Aufmerk=
ſamkeit
und Anziehungskraft übte am Dienstag, 20. Juli, der inter=
nationale
Wettkampf zwiſchen Deutſchland, Amerika und Schweden auf
Kegler und Beſucher aus. Ausgetragen wurde derſelbe auf der ameri=
kaniſchen
Parkettbahn. Wie bereits berichtet, blieb dabei Frankfurt am
Main Sieger.
Um den Kegelbrüdern auch die Hauptſehenswürdigkeiten von Berlin
und Umgebung vor Augen zu führen, hatte der Feſtvorſtand Autorund=
fahrten
, Dampferfahrt auf dem Wannſee und Beſuch des Lunaparks zu
beſonders billigen Preiſen veranlaßt. Dieſe Gelegenheiten wurden aus=
giebig
benützt.
Abſchließend darf geſagt werden, daß die Tage des Berliner Bundes=
feſtes
zur Erkenntnis gebracht haben, daß der Deutſche Keglerſport ge=
eignet
iſt, allen anderen Sportarten würdig zur Seite geſtellt werden zu
können und als wahre Leibesübung betrachtet werden muß. Immer wie=
der
konnte man aus dem Munde der Beſucher hören, daß ſie durch das,
was ſie in Berlin geſehen hätten, eine andere Meinung vom Kegeln im
Deutſchen Bunde bekommen hätten und ihre ſeitherige Anſicht, es handle
ſich lediglich nur um ein Vergnügungsſpiel mit Bierrummel und Ulk, ſei
eine irrige geweſen.
Möge dieſe Erkenntnis auch weitere Kreiſe erfaſſen und dem Deut=
ſchen
Keglerbund neue Mitglieder und Anhänger in hoher Zahl zuführen.
Der Deutſche Keglerbund pflegt nicht allein Sportkegeln, ſondern läßt
auch dem Geſellſchaftskegeln ſein Recht, außerdem bietet er durch ſeine
ſozialen Einrichtungen Unfall und Haftpflichtverſicherung, Sterbegeld
für Leſer der Deutſchen Keglerzeitung an Hinterbliebene jedem Kegel=
hruder
, der ſich ihm anſchließt, Vorteile.
Der Darmſtädter Keglerverband war mit 31 Perſonen einſchließlich
Damen bei dem 16. Deutſchen Bundeskegein vertreten. An Einzelmei=
ſtern
entſandte er Kegelbruder Schüßler auf Aſphalt und Kegelbruder
Neinhardt auf Bohle, Schüßler erreichte bei 100 Kugeln 527 Holz, er
ſteht unter 200 Konkurrenten damit an 30er Stelle. Kegelbruder Nein=
hardt
hatte den Nachteil, als Erſter am Sonntag mittag zu ſtarten.
Bekanntlich ſind noch nicht eingeworfene Bahnen ſchwer zu meiſtern. Die
Umſtände bedingten, daß er nur einige Holz über den Durchſchnitt er=
zielte
. Auch die Tatſache, daß in Darmſtadt wenig Trainingmöglichkeit
infolge Fehlen einer Sporthalle beſteht, wirkte hemmend.
Hoffentlich drinat das Intereffe am Kegelſport und dem Darmſtädter
Keglerverband bald in weitere Kreiſe und verhilft zur Schaffung einer
Sportſtätte.
Von den übrigen hieſigen Kegelbrüdern und =Schweſtern, die in Ber=
lin
waren, haben mehrere Ehrenpreiſe zu erwarten. Abſchließendes kann
noch nicht geſagt werden. Das Kegeln endete erſt Sonntag abend 10 Uhr.
Der Abſchluß der zahlreichen Bahnliſten und Ermittelung der Sieger er=
fordert
umfangreiche, zeitraubende Arbeit
Das nächſtjährige Meiſterſchaftskegeln findet nach
den Beſchlüſſen der Bundeshauptverſammlung in Mainz ſtatt. Mainz
hat bisher bewieſen, daß es verſteht, Feſte und derartige Veranſtaltungen
muſtergültig durchzuführen und wird auch im nächſten Jahre ſeinem
Namen Ehre machen.
In der Autohalle zu Charlottenburg wurden die Kämpfe um
das Bundes=Sportabzeichen fortgeſetzt. Es erfüllten bisher auf
Bohle 27 von 242, auf Aſphalt 5 von 255 und auf Schere 34 von
59 Bewerbern die ſehr ſchwveren Bedingungen. Sie betragen
200 Kugeln auf Bohle, 1475 Holz auf Aſphalt und 1300 Holz auf
Schere. Auf der amerikaniſchen Parkettbahn (8 Kugeln) wurde
Capitain Jarrett=New York von Schneider=Stendal mit 78 Holz
gedrückt. Bei nochmaligem Start überbot Jarrett die Leiſtung
Schneiders mit 79 um 1 Holz. Am Schlußtag finden von 12 Uhr
mittags ab Wettkämpfe um die Klubmeiſterſchaft von Berlin auf
den Bahnen 25 und 26 (Bohle) 30 und 31 (Schere), 42 und 43
Aſphalt) ſtatt. Jede Mannſchaft beſteht aus 5 Leuten, jeder

Montag, den 26. Juli 1926

Teilnehmer wirft 300 Kugeln in einem Gang. Ferner findet für
die ſächſiſchen Kegler ein 150=Kugel=Wettkampf ſtatt. Ergebniſſe:
Senioren=Meiſterſchaft (50 Kugeln); Bohle: Deh=
Berlin 374 Holz. Schere: Deberler=Aachen 340 Holz.
Aſphalt: Lanzſch=Dresden 266 Holz. Figurenmeiſter=
ſchaft
(15 Kugeln): Bohle: Binder=Berlin 10 Kugeln.
Schere: Wolf jr.=Dortmund 8 Kugeln. Aſphalt: Rap=Fürth
und Bittner=Halberſtadt 15 Kugeln. Ehrenbahn (10 Ku=
geln
): Bohle: Helge=Altona 82 Holz. Schere: Walter=Barmen
73 Holz. Aſphalt: Böhm=Braunſchweig 65 Holz. Bundes=
Jubiläumsbahn (6 Kugeln); Bohle: Höfer=Uelzen 50
Holz. Schere: Iſringhaus=Barmen 47 Holz. Aſphalt: Pal=
mer
=Oberlauſitz 44 Holz. Induſtriebahn (10 Kugeln):
Bohle: Lehmann=Berlin 79 Holz. Schere: Sebrau=Höchſt 81
Holz. Aſphalt: Rudelt=Hartau 70 Holz. Große Gaſſen=
bahn
(12 Kugeln); Bohle: Rademacher=Lüneburg 96 Holz.

Offenbacher Ruder=Regatta.
Die Offenbacher Ruder=Regatta brachte geſtern den Veran=
ſtaltern
einen außerordentlichen Beſuch. Leider hatte das ſchöne
Wetter des Vortages nicht angehalten. In kurzen Intervallen
gingen heftige Regenſchauer nieder die den Verlauf der Rennen
empfindlich ſtörten. Das rauhe Waſſer ſtellte außerordentliche
Anforderungen an die Teilnehmer. Der Frankfurter Skuller
Flinſch gewann abermals in großem Stil im erſten Einer. Der
Züricher Dr. Boßhardt endete unerwartet auf dem letzten Platz.
Eröffnungspreis. Jungmann=Einer: 1. Frank=
furter
R. G. Oberrad (Buhl 5:42 Min.; 2. R. V. Rüſſelsheim
5:45,8 Min.; 3. R. V. Nürnberg aufgegeben.
Preis vom Schloß. Zweiter Vierer o. Steuer=
mann
: 1. Offenbacher R. V. 1874 5:15 Min.; 2. Würzburger
R. V. 5:22,2 Min.
Preis von Bürgel. Junioren=Achter: 1. Kölner
Cl. f. W. 5:03 Min.; 2. Frankfurter R. G. Germania und Frank=
furter
R. V. 1865 aufgegeben.
Vereinspreis. Erſter Vierer: 1. Kölner R. G. 1891
(Schwingeler, Großmann, Wade, Streck: Steuer: Braſchoß) 5:29,6
Min.; 2. Frankfurter R. V. 1865 5:28,4 Min.; 3. Ofſenbacher R. G.
Undine.
Preis von der Gerbermühle. Zweiter Jung=
mann
=Vierer: 1. Saarbrücker R. G, Undine 5:36,8 Min.;
2. R. V. Hellas Offenbach 5:37 Min.; 3. A. R. F. Rheno= Fran=
kowia
Frankfurt 5:45; 4. Mainzer R. V. 5:54 Min.
Preis von der Mainkur, Erſter Einer: Heraus=
forderungspreis
: 1. Frankfurter R. V. 1865 (W. Flinſch) 5:50
Min.; 2. R. G. Worms (Wolf) 5:56 Min.; 3. Frankfurter R. G.
Oberrad 6:01,2; 4. Grashopperklub Zürich (Dr. Boßhardt) 6:08,4.
Preis von Offenbach. Gaſt=Vierer: 1. Frank=
5:42 Min.; 3. Würzburger R. V. 5:54,4 Min.
Preis von der Kaiſerlay. Erſter Jungmann=
4. Mainzer R. V. 6:05,8 Min.
Preis von Iſenburg. Zweiter Einer: 1. Ulmer
R. C. Donau (Bernheimer) ohne Zeit: 2. W. Sp.V. Godesberg
(R. Scheben); 3. R. V. Nürnberg (Ruſch).
Ermunterungs=Vierer: 1. Frankfurter R. G. Ger=
Fechenheim ausgeſchloſſen.
R. G. Undine aufgegeben.
Undine=Preis. Erſter Achter: 1. Kölner R. G. 1891
(Waſſenberg, Preuß, Schwegeler, Großmann, Wade, Stange,
Blottenberg, Streck; Steuer: Braſchoß) 4:56,4 Min.; 2. Undine
Offenbach 5:01,6 Min.; 3. Kölner Cl. f. W. zurückgezogen.

Die Emſer Ruder=Regatta.
Die 15 Rennen der 46. Emſer Regatta waren außerordentlich
ſtarl beſchickt, wodurch eine Anzahl Vorrennen, die am Samstag
zum Austrag kamen, erforderlich waren. Die einzelnen Rennen,
die auf der 2000=Meter=Strecke ausgetragen wurden, zeitigten bei
wechſelnder Witterung folgende Ergebniſſe.
Emſer=Quellenpreis B=Vierer: 1. WSV. Honnef
7:16,1 Min.; 2. Cochemer RG. 7:23 Min.; 3. Marburger RV.
7:37,8 Min.
Zweiter Vierer: 1. Preis der Stadt Ems: 1. Mainzer
RV. 6:58,2 Min.; Kölner RV. von 1877 gibt bei 500 Meter auf
und Binger RG. bei 1200 Meter.
Junior=Einer. Preis von Ranzenſtein: 1. Frankfurter
RV. von 1865 (Roller) 8:29,8 Min.; 2. Mainzer RG. (Peukert)
bei 500 Meter aufgegeben.
Junior=Achter. Preis von Naſſau Oranien: 1. Kölner
RV. von 1877 6:21,2 Min.; 2. RC. Rhenania Koblenz 6:22; 3.
Frankfurter RG. Sachſenhauſen 6:29,8 Min.
Jungmann=Vierer. Preis von der Lahn: 1. RG.
Trier 6:54 Min.; 2. WSV. Honnef 6:57,4 Min.
Hochſchul=Vierer. Emſer Kränchen=Pokal: 1. Allein=
gang
Gießener RG. 77 in 7:35 Min.
B=Achter. Preis von Malberg: 1. RC. Saar=Saarbrücken
6:29,1 Min.; 2. Verein für Ruderſport Gießen 6:52 Min.
Kaiſer=Vierer. Erſter Vierer: 1. Mainzer RV.
im Alleingang.
Zweiter Achter. Preis vom Kurhaus: 1. RC. Germania
Köln 6:31,5 Min.; 2. Limburger RC. 6:39,5 Min; 3. Wormfer
RV. 6:41,4 Min.
Erſter Einer. Hindenburg=Pokal=(Wanderpreis): 1.
Mainzer RG. (Peukert) 7:04/4 Min.; 2. Mainzer RV. (de Bai=
ſac
) 7:12,4 Min.
Junior=Vierer. Preis der Kurverwaltung: 1. Binger
RG. 6:48,2 Min.; 2. RG. Trier 6:51,8 Min.; 3. WSV. Honnef
zurüchgezogen.
Jungmann=Achter. Freiherr von Stein Gedächtnis=
Preis: 1. RC. Germania Köln 6:20,1; 2. Kölner RV. von 1877
6:25 Min.; RC. Rhenania Koblenz bei 700 Meter aufgegeben.
Dritter Vierer. Preis von der Bäderlei: 1. Gießener
RG. 1877 6:542 Min.; 2. Kaſteler RG. 6:572 Min. Rhenania lau Handbreite zur., 3. Houben=Krefeld 1 Meter zur.
Koblenz bei 700 Meter aufgegeben.
Ermunterungs=Vierer. Preis vom Rhein: 1. RC.
Rhenania Koblenz 7:07,7 Min.; 2. Limburger RV. 7:08,4 Min.;
3. Wetzlarer RC. 7:11,4 Min.
Erſter Achter. Preis des Deutſchen Ruder=Verbandes:
1. Mainzer RV. (Schneider, Apel, Fellner, Seemann, Blum,
Berg, Funck, Racke, St.: Kalkhof) geht allein über die Bahn, nicht
gezeitet.
Deutſche Kanu= und Faltbvot=Meiſterſchaften.
Bei rgeneriſchem und haltem Wetter fanden geſtern auf dem Staffel=
ſee
vor nur 2000 Zuſchauern die Deutſchen Faltboot= und Kanumeiſter=
Das intereſſanteſte Rennen des Tages war ohne Zweifel das Einer=
Kajakvennen über 1000 m welches Behnken vom Eimsbütteler T. B. nach
zähem Kampfe mit einer halben Bootslänge vor Hamburger K. C. gewann.
Meiſterſchaft im Doppel=Kanadier: Heinrich Toer
K. C. Hamburg 5:17 Min., 2. Schidt=Zachmann K. C. Halle 5:26 Min
Einer=Kanadier für Junioren: 1. Richter, K.C. Ham=
burg
, 6:26,3 Min., 2. Herold, K.C. Hamburg, 6:54 Min.
Maiſterſchaft im DoppelzKanadier: 1. Turich=
Geike, K.C. Hamburg, 5:04,3 Min., 2. Behnken=Lendewik, Eimsbütteler
T.B. 5:05.1 Min., 3. Hübner=Winerging, Mainzer K.V. 5:17,4 Min.
Meiſterſchaft im Einer=Kanadier über 1000 m:
K. Thalhammer, K.C. Oberalſter Hamburg, 6:42,1 Min., 2. Mumme,
Hamburger K.C., 6:51,2 Min., 3. Quandt=Berlin.
Einer=Kanadier für Junforen: 1. Richter=Hamburg
6:07 Min., 2. Herold=Hamburg.

Nummer 205

Leichtathletik.
Erfolge Darmſtädter Leichtathleten
in Gießen und Wiesbaden.
Die Abteilung des SpV. 98 beteiligte ſich mit vier Leuten in
Gießen (Allwohn, Krickel, Hartmann, Frendel), die mit ihren
Leiſtungen recht erfolgreich waren. Die Wettkämpfe waren gu=
beſetzt
, hatten aber ſtellenweiſe ſehr unter dem Wetter zu leiden
Nachſtehend die Ergebniſſe, bei denen die Darmſtädter erfolg=
reich
waren:
100 Meter Anfänger: 1. Hartz, Frankenberg, 11,8 Sek.
2. Guyot, Gießen, 11,9: 3. Frendel, SpV. 98 Darmſtadt, 12,0.
200 Meter offen: 1. Fiſcher, Gießen, 23,/4 Sek.; 2. Ko=
letſch
, Eintracht Frankfurt, 24,0; 3. Hartmann, SpV. 98 Darmſt.
Speerwerfen: 1. Krickel, SpV. 98 Darmſtadt, 51,00
Meter: 2. Goll, 1880 Frankfurt, 50,70 Meter; 3. Weller, Boruſſia
Frankfurt, 46,15 Meter.
Diskuswerfen: 1. Allwohn, SpV. 98 Darmſtadt 34,45
Meter: 2. Fricke, Marburg, 33,95 Meter; 3. Endres, Eintracht
Frankfurt, 32,35 Meter: 4. Schendk, Heſſen=Preußen, Caſſel.
Weitſprung für Anfänger: 1. Hartmann, SpV. 98
Darmſtadt, 6,00 Meter: 2. Mott, V.f.L. Frankfurt, 5,93 Meter;
3. Kramer, Marburg, 5,90.
Hochſprung offen: 1. Allwohn, SpV. 98, Darmſtadt,
1,69 Meter; 2. Becker, Gießen, 1,64; 3. Dademaſch, Wetzlar, 1,58.
Dreikampf (100 Meter, Weitſprung, Speerwerfen): 1.
Meyer, Arminia Bielefeld; 2. Goll, 1880 Frankfurt; 3. Krickel,
SpV. 98 Darmſtadt.
Bei den nationalen Jugendkämpfen in Wiesbaden waren
vier Jugendliche mit recht annehmbarem Leiſtungen erfolgreich.
50 Meter für Jugend bis 14 Jahre: 1. Barnickel, Sp.
V. 98, 6,8 Sek.; 2. Limburg; 3. Limburg.
Weitſprung f. Jugend bis 18 Jahre: 1. Abel, Neckarau=
Mannheim, 6,32; 2. Werner, SpV. Darmſtadt, 6,19; 3. Stille,
Offenbach.
400 Meter für Jugend bis 18 Jahre: 1. Geppert, Of=
fenbach
, 55 Sek.; 2. Gerhard, SpV. Darmſtadt, 57 Sek.; 3. Ein=
tracht
.
200 Meter für Jugend bis 18 Jahre: 1. Strauch,
Wiesbaden, 24 Sek.; 2. Schmidt, Eintracht Frankfurt, 24,2 Sek.;
3. Werner, SpV. 98 Darmſtadt, 25 Sek.
Heſſen, Verein für Leibesübungen, Darmſtadt.
Not, Elend, ſchamloſes Genießertum, Zuchtloſigkeit unter der
Jugend, das ſind die Wunden, die uns die Nachkriegszeit mit
ihrem Parteihader und ihrem Materialismus ſchlug. Viele ſuchen
voll Verzweiflung nach einem Heilmittel zur Wiedergeſundung
unſeres Volkes. Sie wiſſen nicht, daß ein ſolches, bereits kraft=
furter
R. G. Sachſenhauſen 5:37 Min.; 2. Frankfurter R. V. 1865 voll wirkend, vorhanden iſt. Das Mittel heißt Leibesüübung,
und die großen Aerzte, die ſeine Anwendung zur Wiedererſtar=
kung
unſeres Volkes lehren, ſind die Turn= und Sportverbände,
Vierer: 1. Mannheimer Amicitia 5:46 Min.; 2. Kölner R. G. ſowie die Wandervereinigungen. Vor den Toren der Städte, auf
1891 5:47,2 Min.; 3. Frankfurter R. G. Germania 6:05,4 Min.; grünem Raſen, in Feld und Wald, in Seen und Flüſſen, oder
bei ungünſtiger Witterung in den Uebungsräumen, ſieht man
allenthalben in den Feierabendſtunden und an Sonntagen ſehnige
ju: ze Menſchen ihren ſpannkräftigen Körper einer geregelten
Leibeszucht unterwerfen. Ihnen dünkt als höchſter Genuß das
Tummeln in Gottes freier Natur und in den Uebungsräumem
mania 6:17 Min.; 2. Offenbacher R. V. 6:23 Min.; 3. R. V. bei Sport, Spiel, Turnen und Wandern. Achtung vor der körper=
lichen
Leiſtung als Zeichen völliger Geſundheit, Kraft und Wil=
Troſtpreis. Achter: 1. Frankfurter R. V. 1865 5:35,8 lensſtärke, Gemeinſchaftsgeiſt, Unterordnung und ireue Kamerad=
Min.; 2. Frankfurter R. C. 1884 5:35,6 Min.; 3. Offenbacher ſchaft ſind die Tugenden, die in der Gemeinſchaft dieſer Menſchen
gepflegt werden und deren auch unſer Volk nicht entbehren kann,
wenn es wieder zu Macht und Anſehen gelangen will. Und wir
haben gerade in der letzten Zeit erfahren, daß Männer, die aus
ſolcher Gemeinſchaft hervorgegangen ſind, mit ihren großartigen
Leiſtungen, wie die eines Rademacher, der deutſchen Leichtathle=
ten
und der nach Amerika entſandten Turner, im angelſächſiſchen
Ausland, wo nur die Leiſtung geachtet wird, uns mehr Anſehen
verſchafft und mehr Beziehungen angeknüpft haben, als andere
Vertretungen. Aber noch ſind ihrer zu wenig, die ſich einer ge=
regelten
Leibeszucht unterziehen, noch verbringt der größte Teil
der deutſchen Jugend ſeine freie Zeit in rauch= und parfüm=
erfüllten
Lokalen und zieht den Genuß berauſchender Gifte, wie
Zigaretten und Alkohol, der körperlichen Betätigung in friſcher
Luft vor. Die Zahl dieſer Jugendlichen immer mehr und mehr
zu verringern und ſo in recht großem Maße zum guten Ausgang
unſeres Geſundungsprozeſſes beizutragen, dieſer hohen Aufgabe
haben ſich die Turn= und Sporwereine mit aller Entſchiedenheit
angenommen. Auch Heſſen, V.f.L. gibt ſich in der körperlichen
und ſittlichen Ertüchtigung der Jugend die größte Mühe. Die
Uebungsleiter haben ſich entſchloſſen, die Schulferien nicht unge=
nützt
vorübergehen zu laſſen. Sie wollen der Jugend in ſelbſt=
lofer
Weiſe Gelegenheit geben, ſich auf dem grünen Raſen zu
tummeln und Lungen, wie Nerven zu ſtählen und an Turn=
geräten
Mut, Gewandtheit und Kraft zu erwerben. In einem
Ferienkurs können unter bewährter Leitung Knaben und
Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren in gleichgeſinnter Ge=
meinſchaft
laufen, ſpringen, werfen, ſpielen, ſchwimmen, turnen
und wandern, gleichgültig, ob ſie dem Verein angehören oder
nicht. Die leichtathletiſchen Uebungen, und die Spiele werden auf
dem Uebungsfeld in der Rheinallee gelehrt, wo der nahe Tannen=
wald
zum Waldlauf einlädt, die Turnübungen werden in der
Turnhalle der Mornewegſchule, Eingang Karlſtraße 109, geleitet.
Die Ausbildung geſchieht im Verein unter beſonderer Berückſich=
tigung
der perſönlichen Veranlagung. Jugendliche, die an dem
Kurſus, der unentgeltlich geführt wird, teilnehmen wollen, bit=
ten
wir, ſich Mittwoch, den 28. Juli, vormittags 10 Uhr, auf dem
Uebungsplatz in der Rheinallee, zwecks Einteilung und zur erſten
Uebung einzufinden. Auf das heutige Inſerat wird verwieſen.
Internationale Wettkämpfe der Krefelder Preußen.
Schüller ſchlägt Körnig und Houben. Troßbach und Petterſon
liefern ſich über 110 Meter Hürden ein totes Rennen in 14,9 Sek.
100 Meter: 1. Schüller=Krefeld 10,5 Sek., 2. Körnig=Bres=
200 Meter: 1. Schüller=Krefeld 22,1 Sek., 2. Körnig= Bres=
lau
22,4 Sek., 3. Sten Petterſon=Schweden 23,6 Sek.
200 Meteroffen: 1. Mattonet=Düren 23,3 Sek., 2. Apfel=
Mannheim Bruſtbreite zur.
400 Meter: 1. van Neu=Goch 51,3 Sek., 2. Newann=
Mannheim 52,7 Sek.
1000 Meter: 1. Schoemann=Breslau 2:37,7 Min., 2. Woll=
mer
=Kaſſel 2:38,2 Min.
3000 Meter: 1. Goodwin=USA. 8:53,1. Min., 2. Tome
berg=Geldern 9:03,8 Min.
110 Meter Hürden: 1. Troßbach=Berlin und Petterſon=
ſchaften
ſtatt. Trotzdem wurden zum Teil ſehr gute Ergebniſſe erzielt. Schweden 149 Sek. (totes Rennen), 3. Chriſtiernſon=Schweden
2½ Meter zur.
4X100=Meter =Staffel: 1. Preußen=Krefeld 432
Sekunden, 2. Berliner S=
3X1000=Metezal Staffel: 1. Duisburg 99 8:33,1
Minuten, 2. Geldern 09. ſin=
Schwedenſtafften? 1. Mannheimer T.Geſ. 2:04,2 Min,
Preußen=Krefeld. ede
Hochſprung: Elſen=Nöln 1,771 Meter.
Diskuswerfen: 1. Grebenhaus=Oberhauſen 35,50 Mtr.
Weitſprung: 1. Dobermann=Köln 6,81 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Weiß=Berlin 13,14 Meter.
Speerwerfen: 1. Weiß=Berlin 44,35 Meter.

[ ][  ][ ]

Nummer 205

Montag, den 26. Juli 1926

Seite 5

E
Das Turk,
des Odenwälder R‟ ervereins
in Erbach i. O.

Der zweite Tag des 11. Reiterfeſtes des Wenwälder Reiter=
vereins
verlief bis auf einen Platzregen, derK ihrend des Tur=
niers
nachmittags plötzlich einſetzte, ganz p=Srammäßig und
ohne Zwiſchenfall. Der Odenwälder Reitervereß, kann bis auf
den Regen auch mit ſeiner zweiten diesjährigen Veranſtaltung
zufrieden ſein. Möge dieſer ſchöne Erfolg ihm ein Anſporn ſein,
in ſeinen Beſtrebungen nicht nachzulaſſen, die doch letzten Endes
zu Nutz und Frommen unſerer deutſchen Pferdezucht ſind.
Die geſtrigen Veranſtaltungen wurden mit einem Schau=
fahren
eröffnet. Eine zahlreiche Zuſchauermenge hatte ſich ſchon
hierzu eingefunden, trotzdem das Schaufahren bereits um 10½
Uhr vormittags begann.
Das Schaufahren, eine ſo recht für Landwirte geſchaffene
Prüfung, findet bei dieſen denn auch von Jahr zu Jahr mehr
Anklang. Es zeigte ſich doch erfreulicherweiſe diesmal eine we=
ſentlich
größere Beteiligung als im vergangenen Jahre. Die
Teilnehmer befleißigen ſich immer mehr, ihre Geſpanne in gut
erhaltenem Futter=, Strich= und Putzzuſtand herauszubringen.
Feſtgeſtellt muß werden, daß die Wagengattungen in keinem Falle
in heutiger Zeit bei landwirtſchaftlichen Prüfungen für die Prä=
miierung
ausſchlaggebend ſind. Unſer Landwirt hat bei der
jetzigen Wirtſchaftskriſe natürlich kein Geld, ſich beſonders gute
Wagen für derartige Zwecke anzuſchaffen oder zu halten. Des=
halb
ſoll und muß er mit dem Wagen erſcheinen, der ihm zur
Verfügung ſteht. Das Schaufahren gliederte ſich wieder in meh=
rere
Abteilungen. Bei den zweiſpännig vorzufahrenden land=
wirtſchaftlichen
Geſpannen beſtachen die kapitalen Oldenburger
des Herrn Karl Walter I.=Lengfeld, ſo daß ihm der erſte Preis
zugeſprochen wurde, dicht gefolgt von dem famoſen Geſpann des
Herrn Gg. Kredel=Elsbach. In der Abteilung landwirtſchaft=
liche
Einſpänner zeigte der ſportfreudige Herr Georg Heil= Habitz=
heim
zwei famos zuſammengeſtellte Wallache Oldenburger Schla=
ges
im Tandem, von Herrn Lembke geſchickt vorgefahren; er er=
hielt
hierfür den erſten Preis. Das Geſpann des Herrn Ludwig
Heiland=Nieder=Kainsbach ſowie dasjenige des Herrn Peter
Hoffmann=Höchſt i. Odw. folgte auf dem zweiten und dritten
Platz.
Eine Abteilung Geſpanne im Beſitz von Gewerbetreibenden
ſiellte ſich nun den Richtern vor. Hier waren es die guten Rappen
des Herrn Gg. W. Kumpf=Erbach, die am beſten gefielen, zugleich
mit dem erſtklaſſigen Geſpann des Herrn W. Helm=Güttersbach.
Beiden wurde ein erſter Preis zuerkannt, während Herr L.
Joſeph=Reichelsheim mit ſeinem Gefährt den zweiten Preis
erhielt.
Als Einlage zeigten die um den Sport in Heſſen beſonders
verdienten Grafen zu Erbach=Erbach ihren ſchönen oſtpreußiſchen
Jucker=Viererzug, der zum Schluß in langem Galopp durch die
Bahn fegte. Ein herzerfriſchender Anblick für jeden Sportsmann.
In den Abteilungen für Kutſchpferde wurden wiederum recht
ausgeglichene Geſpanne vorgeſtellt. Unter den Zweiſpännern
konnte wiederum Herr Karl Walter=Lengfeld die goldene Schleife
erringen, gefolgt von den Geſpannen der Herren W. Helm=
Güttersbach und Georg Kredel=Elsbach. Auch Herr Ph. Ludwig
Arzt=Michelſtadt und Georg W. Menges=Höchſt zeigten gute
Geſpanne.
Die Abteilung Einſpänner brachte wiederum den Sieg des in
jeder Beziehung gut herausgebrachten Wagens des Herrn Heil=
Habitzheim, während eine im Eulbacher Geſtür gezogene braune
Stute im Beſitz des Hofjägers Walther=Haberich mit dem zweiten
Preis ausgezeichnet werden konnte.
Nachmittags um 1½ Uhr ſetzte ſich die Veranſtaltung fort.
Die Springkonkurrenzen litten leider ſehr unter dem durch das
hereinbrechende Regenwetter grundlos werdenden Boden. Ein
leichtes Jagdſpringen eröffnete den Nachmittag. Erfreulicher=
weiſe
erſchien die Darmſtädter und Babenhauſener Schutzpolizei
mit einem großen Aufgebot teilnehmender Pferde und füllte das
Programm. Geſprungen wurde im allgemeinen mäßig. Nur zwei
Pferde konnten mit je drei Fehlern in gleicher Zeit über die
Bahn kommen, und zwar Polizeioberleutant Rettigs Wallach
Turm, der ſich von Turnier zu Turnier verbeſſert, ſowie die
Trakehnerſtute Armee der Grafen zu Erbach=Erbach unter Herrn.
H. Andreae. Wegen der ſchlechten Bodenbeſchaffenheit verzich=
teten
beide Reiter auf ein Stechen und teilten den Sieg. Den
dritten Preis errang Polizeioberwachtmeiſter Wallhäuſer vor
Polizeiwachtmeiſter Korb.
Das ſich anſchließende Jagdſpringen für landwirtſchaftlich
oder gewerblich tätige Warmblutpferde bot über entſprechend
erniedrigte Hinderniſſe zum Teil recht amüſante Bilder. Hier
war das Ausbrechen der Pferde an der Tagesordnung. Herr
Helm=Güttersbach, ein bei den Veranſtaltungen in erfreulicher
Weiſe ſtets paſſionierter Reiter und Fahrer, konnte mit ſeinen
Pferden hier den erſten und zweiten Preis erringen. Dritter
wurde der junge Fritz Heil=Habitzheim, ein kommender Sports=
mann
im Odenwald, der ſein Pferd mit viel Energie und Schneid
gegen die Sprünge ritt.
Inzwiſchen ſetzte ein wolkenbruchartiger Regen erneut ein,
ſo daß das Geläuf für das ſich anſchließende Jagdſpringen der
mittleren Klaſſe völlig grundlos wurde. Dies beeinträchtigte
weſentlich die Leiſtungen der hier ſtartenden guten und bekannten
Pferde, ſo daß auch der Sieger Oberleutnant Rettig auf dem
ſtets treu ſpringenden Schimmel Quäker der Heſſiſchen Schutz=
bolizei
nicht um eine Anzahl Fehler herumkam. Zweiter wurde
der den Grafen zu Erbach=Erbach gehörige Trakehner=Schimmel
Palali von Herrn H. Andrege geritten, während Oberleutnant
Rettig mit einem anderen Pferde auch den dritten Platz belegen
konnte.
Das Odenwald=Trabrennen, welches im Anſchluß an die da=
deir
beendigten turnierſportlichen Prüfungen zum Austrag kam,
Des ein ſo zahlreiches Feld auf, daß ſich der Verein entſchloß,
Ein zwei Abteilungen laufen zu laſſen. In der erſten Abteilung
Bewann Herr Heckmann auf dem Pferde des Herrn Gg. Wilhelm
Numpf=Erbach, gefolgt von Herrn W. Helm=Güttersbach und
Peirn L. Heiland=Nieder=Kainsbach. Die zweite Abteilung ſah
Eine Stute des Herrn L. Münch=Friedrichsdorf an der Spitze
SAMend Herr Ad. Bär II. jun.=Langen=Brombach den zweiten
12 Herr Wilhelm Matthes=Haiſterbach den dritten Preis er=
ringen
konnten.
ein den Belgiern vorbehaltenes Trabrennen, der Preis von
Stäkfenburg, zeigte wieder ein ſchönes Feld, und es iſt erfreulich,
6 die Landwirte ſoviel Paſſion und Sportsgeiſt aufbringen
12 ihre Pferde für derartige Rennen zur Verfügung ſtellen.
22 ſcadet keinem Belgier noch Oldenburger, wenn bei derartigem
Deiegenheiten einige Hundert Meter im Trab oder Galopp
2hcgelegt werden. Hier konnte Herrn Georg Brunners=Stock=
Zeic braune Stute Lotte unter Herrn Krämer als einwand=
Ser Sieger einkommen, gefolgt von einer dreijährigen Fuchs=
des
Herrn Siefert=Airlenbach und dem Pferde des Herrn

Friedrich Weber=Afföllerbach.
Sen Schluß der gut beſuchten Veranſtaltung bildete ein
Diöcretten=Rennen, zu welchem ſich fünf Teilnehmer an den
Sür begaben und das durch ſeine wechſelvollen, nicht der Komik
SEMenden Zwiſchenfälle dem Publikum viel Gelegenheit zum
iiden bot. Herr Schanz=Brensbach ſchoß hier auf ſeinem
Sdſchmel den Vogel ab, Herr Gg. Leonhard Helm=Güttersbach
ſowie Herr Haug folgten auf den Pläßen.
IS Erbacher Turnier hat durch dieſe Veranſtaltung wohl
Iüt kommende Zeiten feſten Fuß gefaßt. Wenn auch Einzel=
S In der Abwicklung, wie das Aufziehen der Startnummern

uſw., noch verbeſſerungsbedürftig erſcheinen, ſo kann man mit
gutem Gewiſſen ſagen, daß die Veranſtaltung trotz der ungün=
ſtigen
Witterung einen ſympathiſchen Eindruck auf die Zuſchauer
machen mußte. Hoffentlich entſchließen ſich die übrigen in Heſſen
vorhandenen Reit= und Fahrvereine, nun auch noch in dieſem
Jahre derartige Veranſtaltungen, wenn auch in kleinem Rahmen,
auszuſchreiben und abzuhalten. Der Erfolg wird dann auch nicht
auf ſich warten laſſen. Das Intereſſe ſelbſt der heſſiſchen Land=
bevölkerung
für den ländlichen Turnierſport iſt zweifellos er=
wacht
. Aufgabe der Reitervereine muß es nun ſein, durch ge=
eignete
, den Sportsſinn wie auch zweifellos indirekt die heſſiſche
Pferdezucht fördernde Prüfungen es am Leben zu erhalten. Und
es wird gehen, wenn die maßgebenden Stellen und Vereine nicht
nachlaſſen und ihren Mitgliedern ab und zu Gelegenheit geben,
ſich ſportlich hervorzutun.
Karlshorſt.
1. Goldlack=Jagdrennen. Herrenreiten. 3000 Mark
3700 Meter: 1. G. Tichauers Grazie (Hr. v. Borcke), 2. Kiß me
quick, 3. Donnerwetter. Ferner: Miß Vigorous, Tot.: 15, Pl.
12, 28:10. 243 Lg.
2. Verſuchs=Jagdrennen. Für Dreijährige. 3000
Mark, 3000 Meter: 1. R. Hilgendorfſs Spekulant (Heuer), 2. Le=
dine
, 3. Partie. Ferner: Willa, Sanſkrit, Möros, Alteneſſen,
Valid, Octawian. Tot.: 34, Pl. 13, 16, 15:10. 7342½ Lg.
3. Frohnhoff=Jagdrennen. Herrenreiten. 3000
Mark, 4000 Meter: 1. L. u. W. Sklareks Lemmel (Hr. v. Borcke),
2. Stummer Teufel. 3. Raufbold. Ferner: Entſchluß. Tot.: 16.
Pl. 10, 10:10. K.½W.
4. Diamant=Hürdenrennen. Für Dreijährige. 4200
Mark, 2800 Meter: 1. Dr. Erkas Fritz Fromm (Müſchen), 2. Pe=
tronius
, 3. Livonia. Ferner: Silvo, Loblied, Jilderim, Faſtmacht.
Tot.: 16, Pl. 12. 14, 14:10. 53Weile.
5. Großes Berliner Jagdrennen. Ehrenpreis und
17000 Mark, 5000 Meter: 1. E. S. Fürſtenbergs Mainberg (Hr.
Schnitzer), 2. Rappelkopf, 3. Pilatus. Ferner: Colberg, Nordſee,
Immelmann, Dioskur, Mamlaß, Cſanad, Porta Weſtfalica, Le
Defroque, Märchenprinz. Tot.: 27, Pl. 56, 32, 22:10. (Mainberg
und Pilatus liefen unter einer Siegquote.) 5K.H.
6. Rubin=Hürdenrennen. 4200 Mark, 3500 Meter:
1. Dr. A. Schönbergs Perikles (Petzelt), 2. Bollac, 3. Aufklärung.
Ferner: Brigant, Habicht, Kudlich, Firn. Tot.: 55, Pl. 16, 11,
18:10. 579 Lg.
7. Karlshorſter Ausgleich. Für Dreijährige. Flach=
rennen
. 3000 Mark, 1800 Meter: 1. E. G. Butzles Ratibor
(Jentzſch), 2. Quilon, 3. Moving. Ferner: Nutrig, Die Königin,
Ping Pong, Nina, Heliotrop, Brandmeiſter, Zeus. Tot.: 62, Pl.
19, 17, 20:10. H.1K.
Radfahren.
Das Goldene Rad von Mainz.
In Mainz wurde bei nicht gerade einladendem Wetter das
Goldene Rad von Mainz ausgetragen, das in zwei Läufen zu
15 und 25 Kilometer ausgetragen wuvde. Außerdem waren die
Berufsfahrer zu einem Stundenrennen verpflichtet. Für den
kürzlich geſtürzten Belgier Lejour war der Kölner Dederichs ver=
pflichtet
worden, der in den beiden erſten Rennen eine ganz an=
ſprechende
Rolle ſpielte. Im Stundenrennen verſagte er indeſſen
faſt vollſtändig und endete weit zurück. Ausgezeichneten Ein=
druck
machte wieder der junge Breslauer Feja, der die beiden
kurzen Rennen in überzeugendem Stil gewann und den Fran=
zoſen
Catudal=Paris jedesmal ſicher auf den zweiten Platz ver=
wies
. Im Stundenrennen hatte der Schleſier dagegen Pech und
mußte ſich nach einer Reihe von Defekten geſchlagen bekennen.
In den Meiſterſchaften des Gaues 68 im B. D.R. ſiegte in den
beiden Strecken der beſte Mann, Matheis=Mginz.
Goldenes Rad von Mainz: 1. Lauf über 15 Kilom.:
1. Feja=Breslau, 14,21 Min.; 2. Catudal=Paris, 15 Meter;
3. Dederichs=Köln, 300 Meter. 2. Lauf über 25 Kilometer:
1. Feja=Breslau, 24,33,1 Min.; 2. Catudal=Paris ½ R.; 3. De=
derichs
=Köln, 600 Meter.
Stundenrennen: 1. Catudal=Paris, 65 Kilom., Bahn=
rekord
(alter Rekord 63,75 Kilom.); 2. Feja=Breslau, 1700 Met.;
3. Dederichs=Köln, 8700 Meter.
Meiſterſchaft des Gaues 68 im B. D. R., Meiſter=
ſchaft
über 1 Kilom.: 1. Matheis=Mainz; 2. Kimmes; 3. und
4. Reib und Würz in totem Rennen. Meiſterſchaft über
25 Kilom.: 1. Matheis=Mainz, 40,15,4 Min.; 2. Mehlmann=
Worms; 3. Flerſch=Weſthofen. Führungspreis: Würtz=Mainz.
Matheis gewinn trotz mehrerer Defekte, die ihn zwingen, allein
faſt eine Runde aufzuholen.
Die Europameiſterſchaften.
Martinetti=Italien (Amateur) und Moeskops=Holland (Prof.)
werden Meiſter. Ein parteiiſches Schiedsgericht.
Mailand, 25. Juli. (Drahtber.) In Anweſenheit von
über 10 000 Zuſchauern wurden am Sonntag bei drückender
Hitze auf der Mailänder Simplonbahn die Entſcheidungskämpſe
um die Europameiſterſchaften im Radfahren für Flieger ( Ama=
teure
und Profeſſionals) durchgeführt. Die Organiſation der
Veranſtaltung war unter aller Kritik. Mehr zu wünſchen ließ
aber noch das aus Italienern beſtehende Schiedsgericht, das ſeine
Landsleute ganz offen bevorzugte. Beſonders hatte darunter
der Titelverteidiger bei den Berufsfliegern, Kaufmann=Schweiz,
zu leiden, der ohne Grund diſtanziert wurde. Ein Proteſt Kauf=
manns
wurde erſt gar nicht verhandelt. Im übrigen lauteten
die einzelnen Ergebniſſe wie folgt:
Meiſterſchaften der Amateure: 1. Zwiſchenlauf:
1. Oſzmella=Deutſchland; 2. Leene=Holland. 2. Zwiſchenlauf:
1. Martinetti=Italien; 2. Schaffer=Oeſterreich. 3. Zwiſchenlauf:
1. Galvaing=Frankreich; 2. Theaker=England. 4. Zwiſchenlauf:
1. Biocchi=Italien; 2. Engel=Deutſchland (wegen Behinderung
wurde der ſiegende Engel diſtanziert). 5. Zwiſchenlauf:
1. Hanſen=Dänemark; 2. Abegglen=Schweiz. 6. Zwiſchenlauf:
1. Maczairak=Holland: 2. Oskar Rütt=Deutſchland. 7. Zwiſchen=
lauf
: 1. Zuchetti,Italien; 2. Habberfield=England. 8. Zwi=
ſchenlauf
: 1. Debunne=Belgien; 2. Caſtelli=Italien.
Viertelfinals: 1. Lauf: 1. 1. Martinetti: 2. Oſzmella.
2. Lauf: 1. Biocchi; 2. Falk=Hanſen=Dänemark (diſtanziert).
3. Lauf: 1. Maczairak; 2. Debunne. 4. Lauf: 1. Galvaing;
2. Zuchetti.
Halbfinals: 1. Lauf: 1. Martinetti; 2. Maczairak.
2. Lauf: 1. Galvaing; 2. Biocchi.
Endlauf: 1. MartinettiItalien; 2. Galvaing=Frankreich,
½ Länge zurück. Endlauf der Zweiten: 1. Maczairak= Hol=
land
; 2. Biocchi=Italien.
Meiſterſchaften der Berufsfahrer: Zwiſchen=
läufe
: 1. Lauf: 1. Moretti=Italien; 2. Spears=Auſtralien.
2. Lauf: 1. Michard=Frankreich; 2. Del Grocco=Italien. 3. Lauf:
1 Moeskops=Holland; 2. Giorgetti=Italien. 4. Lauf: 1. Kauf=
mann
Schweiz; 2. Mori=Italien.
Halbfinals: 1. Lauf: 1. Moretti; 2. Kaufmann (diſt.).
2. Lauf: 1. Moeskops; 2. Michard.
Endlauf: 1. Moeskops=Holland auf Opelrad; 2. Mo=
retti
=Italien.
Zum Endlauf der Zweiten wollte Kaufmann=
Schweiz nicht antreten. Als er dennoch dazu gezwungen wurde,
fuhr er in aufrechter Haltung gegen Michard und verlor natur=
gemäß
leicht. Moeskops und Moretti fuhren auf einem Rade
eine ſtürmiſch aufgenommene Ehrenrunde.

Tennis.

Tennis= und Eisklub DarmſtadtFrankfurt.
Zum erſten auswärtigen Klubwettſpiel gegen den Tennis=
klub
Forſthausſtraße fuhr geſtern die Mannſchaft des Tennis=
und Eisklubs nach Frankfurt in einer Stärke von 9 Herren und
8 Damen. Der Sieg 17:7 war außer dem ſchnelleren und här=
teren
Spiel der Darmſtädter durch das Fehlen der zwei beſten
Frankfurter bedingt. Andererſeits mußten die Darmſtädter ohne
Daub, Hofmann, Krafft, ſowie Frl. Noellner, Fr. Ulenberg und
Frl. Goldſchmidt antreten. Erfreulicherweiſe konnten alle Ju=
nioren
und Juniorinnen im Einzel ihren Sieg buchen. Es
folgen die Ergebniſſe der Einzelſpiele DarmſtadtFrankfurt.
SchülerGerdien 6:1, 6:2; BleckerJunior 6:3, 6:4: Beeck
Schmidt 6:4, 1:6, 4:6: AddyMajer 6:3, 3:6, 6:6: Steffan Lieb=
mann
6:3, 1:6, 6:3: SamesreuterRemmelé 6:3, 3:6, 6:3; Claß
Falkenhagen 5:7, 6:2, 6:3; Landmann-Heule 6:4, 1:6, 6:4; Fr.
SchülerFr. v. Borke 8:6, 5:7, 2:6; Frl. FiſcherFrl. Wienand
6:1, 7:5; Frl. SeuffertFrl. Maurer 6:2, 2:6, 6:4; Frl. Pfoten=
hauer
Fr. Junior 6:3, 6:1; Frl. LoyFrl. Beil 7:5, 6:3; Frl.
SchmittFrl. Knatz 6:8, 1:6; Fr. LangeFr. Wienand 6:1, 6:3;
Schüler-Blecher gegen Junior-Lewin 6:1, 6:3; Samesreuter
Beeck gegen SchmittFalkenhagen 7:9, 5:5 (abgebr.); AdyClaß
gegen Liebmann-Heule 2:4 (abgebr.); Landmann-Claß gegen
RemmeléMajer 6:3, 1:6, 8:6; SchülerSchüler gegen Fr. v.
BorkeSchmitt 6:3, 6:2; Frl. FiſcherBlecher gegen Junior
Junior 6:1, 6:3; Frl. SeuffertAdy gegen Frl. WienandLewin
4:6, 6:1, 3:6; Frl. Pfotenhauer-Beeck gegen Frl. Beil Falken=
hagen
6:3, 9:7; Frl. LoySamesreuter gegen Frl. Schmitt
Knatz-Liebmann 3:6, 6:3, 6:2; Frl. HedderichSteffan gegen
Fr. WienandMafer 5:7, 5:4 (abgebr.); Fr. LangeClaß gegen
Frl. Schmitt-KnatzMentzel 3:6, 6:3, 2:6; Frl. SchmittSchmitt
gegen Fr. WienandHeule 3:6, 3:6.

Schwimmen.

Deutſche Meeres=Meiſterſchaft.
Das 24. internationale Schwimmfeſt des Danziger S.C. am Zop=
poter
Seeſteg begann mit der wichtigſten Konkurrenz der Veranſtaltung,
der Deutſchen Meeresmeiſterſchaft über 2000 Meter. Leider war die
Meiſterſchaft recht mäßig beſetzt, ſo daß Zander=Danzig es nicht ſchwer
hatte, ſeinen Titel zu verteidigen. Er ſiegte in 35:31 Minuten vor W.
Kümme=Magdeburg. Bei den Damen holte ſich Charlotte Baumann=
Königsberg in 44:40 Min. vor Ritz=Königsberg, 50:55 Min. Die Meiſter=
ſchaft
ſür Angehörige des Heeres und der Schutzpolizei fiel an den
Pionier Mentzka vom 1. Pionier=Batl. Königsberg in 44:55 Min.
Luber ſiegt in Kopenhagen.
Beim großen Internationalen Wettſchwimmen in Kopenhagen
konnte der Berliner Luber im Turmſpringen vom 10=Meter=Brett den
rſten Platz vor dem Dänen Serenſen belegen. Luber, der den aus=
geſchriebenen
Helgoland=Pokal, einen wertvollen Wanderpreis, ſchon in
den letzten beiden Jahren gewann, holte ihn ſich geſtern zum dritten
Male und damit endgültig. Auch im Turmſpringen vom 3=Meter=Brett
wurde Luber Erſter vor dem Dänen Chriſtianſen.

Sommerkur für

Nervenkranke
u. Nervös-Erschöpfte Spezialkuranstalt Hofheim im Taunus
(1I.7833
bei Frankfurt am Main. Prospekte durch:
Dr. M. Schulze-Kahleyss, Nervenarzt.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 26. Juli. 4.30: Hausorch. Paul Lincke. 7 Darbiet.
O. 5.45: Leſeſtunde. Mogens von Jacobſen. Sprecher: Studt=
mann
. O 6.15: Sprachen und Literaturen Hinterindiens von Dr.
Schütz. O 6.45: Die Zugſpitzbahn von O. Behrens. Sprecher:

Bernhard. Shaw Zu ſeinem 70. Geburtstag von Prof. Dr.
Schultz. O 8: Uebertr. a. d. Frankf, Opernhaus: Adrienne‟
Operette von Walter Goetze. Perſ.: Iwanowna verw. Herzogin von
Kurland: Mimt Brix; Moritz v. Sachſen: W. Jankuhn; Baron
v. Keyſerling: K. Lang; Beſtuſcheff, Oberkammerherr: K. Hübner=
Walden; Larsdorf Geheimſekretär: A. Scherzer; Gräfin Arnim,
Hofdame: Phily Marfa; Baron v. Kobel: F. Kugler; Adrienne
Lecouvreur, Mitgl. d. Comedie Francaiſe: Marta Serak; Fleury,
Tänzer beim Hofballett in Paris: A. Marwilsky, u. a. Zeit:
172627. Ort: 1. u. 2. Akt im Herzogl. Schloß zu Mitau, 3. Akt
in der Garderobe d. Adrienne Lecoupreur in der Comedie Francaiſe.
Siuttgart.
Montag, 26. Juli. 4.15: Funkorch. Blon: Bülow=Marſch.
Gröſchel: Im Reiche der Venus. Balfe: Ouv. Brahms:
Einl.: Frau Gehrung=Pfänder.
Drei Lieder und ungar. Tänze.
Boieldieu: Fant. Weiße Dame‟ Becce: Legende.
Blättermann: Ballett=Suite. O. 6.15: Dr. Löwenberg: Zum 70.
Geburtstag von B. Shaw. O 6.45: E. M. Mungenaſt: Geſchichtl.
und Erbauliches aus einer alten Reichs= und Kloſterſtadt. O 7.15:
Bücherbeſprechung. O 8: Philh. Orcheſter. Soliſt: Konzertmeiſter
Künſtner. Beethoven: Violin=Konzert D=dur und 1. Sinfonie.
Anſchl.: Balladen=Abend. Mitw.: Roderich Arndt (v. Württ.
Landesth.), E. Baudiſtel, M. Heye. Aus dem Buch der Natur. Von
Liebesleid. Von fahrendem Volk. Von Rittern und Knappen. Im
Schein der Geſchichte.
Berlin.
Montag, 26. Juli. 6: Gymnaſtik. O 4.T0: Marg. Weinberg:
Hausfrau hilf dir ſelbſt. O 5: Manfred Georg lieſt aus eigenen
Werken. O 5.30: Aus deutſchen Opern. Marſchner: Ouv. Hans
Heiling (Funkkap.). Arie des Konrad: Gönne mir ein Wort a.
Hans Heiling (Siegmund Groenvelt, Tenor). Cornelius: Fant.

Meermädchen aus Oberon (Funkkap.). Arie des Adolar: An der
Loire, aus Euryanthe (Groenvelt). Lortzing: Ballettmuſik aus
Undine (Funkkap.). Arie der Marie: Er ſchläft, aus Waffen=
ſchmied
(Thiel). Holzſchuhtanz aus Zar und Zimmermann ( Funk=
kap
.). O 7: Ing. Boehmer: Techniſche Wochenplauderei‟ O 7.25:
Reg.=Baurat Teubert: Eindrücke auf meiner Weltſtudienreiſe‟
O 7.55: Prof. Dr. Deſſoir: Das Schaffen des Künſtlers‟ O 8.30:
Bernard Shaw (zu ſeinem 70. Geburtstag). Einl. Worte (Maxim.
Harden). Aus Shaws Werken (Alfred Braun, Rez.). O 9.30:
Sonate für Violine und Klavier. Mozart: B=dur.
Königswuſterhauſen. Montag, 26. Juli. 1.10: Studienrat
Friebel und Lektor Mann: Engliſch für Schüler. O 1.45: Mitt.
des Reichsſtädtebundes. O 3: Studienrat Friebel und Lektor
Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben: Engliſch für
Fortgeſchrittene. O 4: Prof. Dunkmann: Materialiſtiſche idealiſti=
ſche
und ſoziologiſche Geſchichtsbetrachtung. O 4.30: Mitt, des
Zentralinſtitutes. O 5: Helene Braun: Die Mutter und das
heranwachſende Kind,

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Dienstag, den 27. Juli
(nach der Wetterlage vom 25. Juli).
Wolkig bis heiter, Anſteigen der Temperaturen, meiſt trocken.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlic für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druckh und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 6 Seiten.

[ ][  ]

Seite 6

Montag, den 26. Juli 1926

Knoe KaulenKocken

Nummer 205

ing
8

rniit dem poten Streifen
eine gelunde, keicht veidauliche Kost von hchem
Wohkgeschmack, die mit adlet Sagladt eines Gohbebiebed
aud aungesucht gutem Kohmatenad keigeltektt witd.

Ia Kern=Seifen
Pfund nur 45 3
Seifenflocken
Pfund nur 50 5
Scheuertſicher
St. 35 5 95,
Ia Bohnertücher
St. 55 J u. 70.3
Waſchbürſten
gute Borſten 22.5
Seifenhaus am
Schillerplatz (9391a
Wiederverk. Fabrikpreiſe

Mee

Todes=Anzeige.
Heute früh verſchied nach kurzem ſchweren
Leiden mein herzensguter lieber Mann, unſer
braver Sohn, Schwiegerſohn, Bruder, Schwager,
und Onkel
(1074
Fritz Weihl
im 25. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Emma Weihl, geb. Hartmann
Familie Hartmann
Familie Weihl.
Darmſtadt, Zweibrücken, den 25. Juli 1926.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 28. Juli,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.

Operettenspielzeit

m Sommer V40
im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter
Heute Montag und tägl. abends 8 Uhr
Die größie Schlageroperette d. Spielzeit
DerOrloW
(Der ruſſiſche Kron=Diamant)
Mittwöch, den 28. Juli, nachm. 31, Uhr (10717
Kindervorſiellung zu kleinen Preiſen von 0.50 bis 2.50
Schneewittchen und die 7 Zwerge

Haararbeiten

Zöpfe, Unterlagen, Teilchen Erſatz=
ſtücke
für Bubikopf. G. Kanzler,
Schulſtraße 12, Tel. 2215. (87382

Nachruf.

Der Gründer unſerer Mannſchaft, unſer lieber
Freund und Sportkollege
(10738
Fritz Weihl
wurde durch einen plötzlichen Tod aus unſerer
Mitte geriſſen.
In der Blüte ſeiner Jahre, jede Faſer ein
echter Sportsmann, nicht nur der Tat, ſondern
auch der Geſinnung, ging er von uns. Sein
Scheiden reißt eine unausfüllbare Lücke in unſere
Mannſchaft. Sie war ſein Werk, er ging in ihr
auf und in raſtloſem Eifer verhalf er ihr zu einem
ſpieleriſchenzAufſchwung. Die Elf wurde durch ihn
zu einer von Freund= und Kameradſchaft getrage=
nen
Gemeinſchaft echter Sportler. Er hatte keinen
Feind, alle waren ihm von Herzen zugetan.
Mit tiefer Traner ſteht die Alte= Herrenmann=
ſchaſt
des F. C. Union an der Bahre ihres Beſten.
Sein Geiſt wird in ihr fortleben, ſein Andenken
wird immer in Ehren gehalten werden.
Darmſtadt, den 26. Juli 1926.
Die Alte=Herrenmannſchaft
der F. C. Union 1913‟e. P.

Saison-
Ausverkauf

Herren-Filzhäte
in den bekannt guten Oualitäten

Bäumer’sMaſchinenſchreibſtube
und Vervielfältigungsbüro
liefert nur Qualitätsarbeit
(5954a)
Rheinſtraße 8. Telephon 1223.

Gemelnde, Kreis= 1. Proböinziſal
ſteuern für 1925.
Das 2. Ziel dieſer mit grünem Steuer=
beſcheid
angeforderten Umlagen iſt bei Mei=
dung
der Beitreibung bis zum 3. Auguſt
d. Is. an die unterzeichnete Kaſſe zu
zahlen.
(st 10705
Vom 4. Auguſt ab werden Verzugs=
zuſchläge
und Pfandkoſten erhoben.
Darmſtadt, den 23. Juli 1926.
Stadtkaſſe Darmſtadt.

Wohnungstausch
Biete:
4 Zimmer, neuzeitlich, mit allem
Zubehör.
Suche: 10677a
56 Zimmer in guter Tage
Anfragen unter K 120 Geſchſt. erb.

3.00

zu

Aa

Auswahl-Sende-Dienst:
Anruf Nr. 3216 mit Angabe der Kopweite
Zusendung einer unverbindlichen Aüswahl
Strohhüte rücksichtslos herabgesetzt
Otd TAZ

10701

Elisabethenstraße 4

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, ſowie die zahlreichen
Blumenſpenden beim Heimgang
unſerer lieben Entſchlafenen ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren
innigſten Dank.
(10739
Joh. Konrad Geher
Landwirt.
Darmſtadt, den 24. Juli 1926.

Schwerhérige
können in faſt allen Fällen mit meinen
ärztlich empfohlenen Siemens Apparaten
ſofort gut hören. Neueſte Typen mit Ver=
ſtärker
und kleinem unauffällig im Ohr
tragbarem Hörer. Vorführung: Mittwoch,
den 28. Fuli, von 115 Uhr, Hotel Prinz
Heinrich. Inſtandſetzung unbrauchbarer
Apparate und Ausſtattung mit Kleinhörern
Für Kriegsbeſchädigte und Krankenkaſſen=
mitgliedern
vermittele Beihilfe. (1.10707
Erich Scharf, Frankfurt a. M.
Elsheimerſtraße 7.

Piano
ſchwarz poliert,
Mk. 580..
Tafelklavier
gut erhalten,
billig zu verkauf.
Karl
Arnold
und Sohn
Eliſabethen=
ſtr
. 28, (10685a

SEBASTIAN EOKLER
Versicherungen
Irnrnobllen

Eypotheken
Hauptgeschäftsstelle Darmstadt der
NEUEN G O T HAER LEBENS-
VERSICHERUNGSBANK a. G. ZU GOTHA
Rheinstraße 34 (Eingang Neckarstraße)
Fernsprecher 243
(1976a

Faltboote-Zelte
Waſſerſport=Bekleidung
Sporthaus L. Adelmann
Rheinſtraße 12½ 6555g

Farben

im Fachgeſchäft 6. Krauth
Eſchollbrückerſtraße 3 10514a

Zündapp-
Hotorrad
neues Einheitsmodell eingetroffen!
Wunderbare Maſchine!
Taſſen Sie ſich dieſelbe vorführen.
Müllerdoßer
Rheinſiraße 39.

Fahrräder
fahrfertig, 55 Mk.,
ein Jahr, Garantie,
Fahrraddecken 3,20,4,
alle übrigen Erſatz=
teile
ſpottbillig.
B. Orſo
Karlſtr. 14. (105612

Schreib=
maſchine

vermietet
Carl Winkel
Darmſtadt
Rheinſtr. 28, 12533a
Mainz, Gr. Bleiche 23

Mehrere geſpielte
Pianos
ſchwarz und nuß=
haum
poliert
preiswert
zu verkaufen.
Bequeme
Teilzahlung!
Karl
Arnold
und Sohn
Eliſabethen=
ſtr
. 28 (10674a

Viel mehr Umſatz erzielen Sie
im induſtriereichen Nordbayern
wenn Sie in der
Nürnberger Bürger=Zeitung
(Gegr. 1902)
(201a
inſerieren.
Die Nürnberger Bürger=Zeitung iſt Offizielles
Organ der Wirtſchaftspartei des deutſchen Mittel=
ſtandes
, Landesverband Bahyern und des Grund=
und Hausbeſitzervereins Nürnberg.
Mitteilungsblatt des Landesverbandes Bayheriſcher
Lebensmittelhändler E. V., Ortsgruppe Nürnberg.
Das bewährte Anzeigenblatt von hervorragender Werbekraft.
Probenummern koſtenlos durch den
Verlag: Nürnborg, Kühnertsgaſſe 3.

Tütend.
Beutel
liefert billigſt
Jakob Skurnik
Darmſtadt (9456a
Wendelſtadtſtraße 28
Telephon 1791

Welche Zigarrenfabrik
richtet in einem in
beſter Verkehrslage
Darmſtadts vorhan=
denen
Laden eine
Filiale ein, die vom
Hausbeſitzer geführt
werden kann? An=
geb
. unt K 135 an
die Geſchſt. (19290

Mehrere geſpielte
Pianos
ſchwarz und nuß=
baum
poliert,
preiswert
zu verkaufen.
Bequeme
Teilzahlung!
Heinrich
Arnold
Wilhelminenſtr. 9
97709

Herrenrad . 45 Mk.
Damenrad 70 Mk.
zu verkauf. (*19134fs0
Karlſtraße 14, Laden

1 Damenrad und
1 Geige ſehr billig zu
verkauf. Heidelberger=
ſtr
. 130, III. I. (19312

Penſonenß

Herrenrad
gut erhalten, ſehr
preiswert zu verk.
Müller & Ober
Rheinſtr. 39,
(10743omt)

Weiblich

Riie
jung. Mädchen
21 J, v. Lande, perf.
i. all, häusl. Arbeiten,
nähen, bügeln und
flicken, auch etwas i.
Kochen erfahr., ſucht
Stellung in kl. beſſ
Haush. Ang. u. K98
Geſchäftsſt. (*19205so

Welgnäherin
beſt. empfohl., perfekt
nimmtn Kunden an.
Gefl Ang unt. K 48
Geſchäftsſt. (*19056si

Offene Stellen

Weiblich

Mie e
Führung mein. Haus=
haltes
(5 Perſ.) ſuche
ich ein beſſeres, ält.,
ſehr zuverläſſiges
Mädchen
ſelbſtändig in Küche
und Hausarbeit, oder
einfach. Haushätterin.
Zweit= Mädchen vor=
handen
. Gute, lang=
ährige
Zeugniſſe Be=
dingung
. Angb. unt
T202 an die Geſchſt.
110453io

Tüchtige
Friſeuſe
und (*1936501
Manikeurin
geſucht.
Hugo Ortmann
Wilhelminenſtr. 13,

Männlich.

Tüchtiger
Monteur
zum Abmontieren u.
Wiederaufſtellen ein
Dampfmaſchine ge=
ſucht
. Ang. u. K 148
a. d. Geſchſt, (10695go

Für
Reſtaurants
und Dielen
Erektr.
Pianos
Bequeme
Teilzahlung
Heinrich
Arnold
Wilhelminenſtr. 9.
gche

Raſier=
Klingen
werden wie neu ge=
ſchliffen

Stück 10 Pf.
Gillette 15 Pf.)
Annahme aller
Schleifereien. (3877a
Friedrich Till mann
Eliſabethenſtr. 21.

Uae
Wr
Ai
W r
V
Utiog

Tauſche meine 3 Z.=
Wohn., el Licht, geg
eine 3-4 Z.=Wohng.
Dieburgerſtraße oder
nächſte Umgeb. Mahr,
Waldſt. 25, I. /19210s0

Möbl. Zimmerg
Vornehm möbl.
Zimmer
ſofort beziehb. Hügel-
ſtraße
15, Lad. (9175a

Jüng. Suſchnentel
welcher ſchon in Kleiderfabriken tätig
war, zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Angebote mit Angabe ſeitheriger Tätigkeit an
Bekleidungswerke A. G.
Bensheim. (10702go

Mittag= und
Abendtiſch
von 5095 Pfg.
vegetariſche u. Fleiſch=
kiche

(48122
Reform=Reſtaurant
Alexanderſtr. 4, I.

Süng. Oipl.- Ingenieut
ode Hochbautechniker
mit mehrjähriger Frfahrung und künſtl.
Befähigung, für ſofort geſucht. Angebote
mit Lebenlauf, Zeugniſſe, Lichtbild,
eigenen Entwürfen, und Gehaltsforderung
unter K 139 an die Geſchäftsſt. (*10692g6

Heſſen, Verein für
Leibesübungen, Darmſtadt.
Ferienkurſus
für Schüler und Jugendliche
(auch Nichtmitglieder) in
Leichtathletik, Turnen, Spielen
und Schwimmen. (10741
Anmeldung und 1. Abung: Mittwoch,
den 28. Juli 1926, vorm. 10 Uhr) auf dem
Lebungsfeld an der Rheinallee.

Günstige

Gelegenheit.
Eine größere Anzahl neuer
Herren= und Damenräder
in erſtklaſſiger Ausführung, geben zu
80. Mk. und 90. Mk., auch auf
Teilzahlung ab. 10292a
1. Donges & Wiest
Eche Grafen= u. Eliſabethenſtraße.

Rh

im Fachgeſchäft, G. Krauth
Eſchollbrückerſiraße 3 10514a

Auto=Gelegenheitskäufe
4/20 PS Fafag
6/20 PS Falcen
moderne Vierſitzer mit elektr. Licht,
Anlaſſer etc, fehr preiswert.
Müliertober
Rheinſtraße 39.
(10741md

Liefere Frühkartoffeln
(Kaiſerkrone)
ab 25 Pfd. frei Haus an Private, Wieder=
verkäufer
ab 1 Ztr. frei Haus. (107308o
Schwarz / Hofmeierei
Telephon 184

C. ach. Reich
Darmstadt
empiehlen sich zur kurzfristigel
Ausführ. a. Spezialarb. d. Färberel,
Bleicherei, Appretur, Decatur
Chemische Reinigung
gegründet 1905
Aaite
Fabrſk:
Pallaswiesenstr. 146 Rheinstr. 4
Tel. 1501 (9838a) Tel. 1472

Salichlpapier

empf. Drog. Secher Nagf.
Ludwigshöhſtr. 1. /B9820

Max Emanuel
Bismarckstr. 68 Telephon 39/4
Vermittle Restaurants,
Hotels, Häuser, Villen,
Geschäfte jeder Art
Verkäufer u. Vermieter, Käufer finden
Streng feelle Bedienung
obne jeden Vorscbuß/10719a

2 Einfamilien-
Häuser
(Herrſchattshäuſer) auf der
Künſilerkolonie
zu vermieten.
Näheres
Hausbesitzer-Verein
560 Telephon 560 (8831a

Ein Posten (10532ds0
Autan
Reißen
normale Größen 20%
unter Preis.
Mäitter & Ober
Rheinstr. 39