Darmstädter Tagblatt 1926


07. Juli 1926

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt

Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 186
Mittwoch, den 2. Juli 1926.
189. Jahrgang

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Konkurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fällt jeder
Nabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bani und Darm=
ſfädter
und Natioralbank.

Caillaux
Expoſe vor der Kammer.

Caillaux Finanzpläne.
Heranziehung ausländiſcher Anleihen. / Ausgleichung
des Budgets. /Vereinfachung des Steuerſyſtems. / Keine
Ausgaben ohne Oeckung. / Die Milliardenſchuldenlaft.
FP. Paris, 6. Juli.
In der Kammer herrſchte vor Beginn der heutigen Sitzung
eine derartig fieberhafte Erregung und ein ſo ſtarker Andrang,
daß eine Verſtärkung des an und für ſich den Verhältniſſen an=
gepaßten
Polizei=Aufgebots herbeigeholt werden mußte. Als
Kammerpräſident Herriot kurz nach 3 Uhr die Sitzung eröffnete,
befand ſich außer Briand und Caillaux das geſamte Kabinett
am Regierungstiſch. Nach Erledigung einiger kleiner Vorlagen
verlas Herriot die acht vorliegenden Interpellationen über die
allgemeine Regierungspolitik.
Finanzminiſter Caillaux
verlangte ſofort das Wort. Er bat um äußerſte Aufmerkſamkeit
für das ſtrenge Expoſé das er vortragen müſſe, und ging dann
ganz unvermittelt zum Gegenſtand ſeiner Rede über.
Die Negierung werde weder dem Buchſtaben nach
die Vorſchläge der Sachverſtändigen be=
folgen
noch die von ihnen geforderte übermäßige
Steuerlaſt annehmen.
Dann gibt der Miniſter einen Ueberblick über die Entwicklung
der Finanzlage ſeit dem Kriege und über die gegenwärtige Lage
des Schatzamtes. Bis zum Jahre 1925 weiſen die Budgets
einen Fehlbetrag auf; das Budget für 1926 ſei dagegen im
Gleichgewickt. Das Schatzamt müſſe entlaſtet werden, vor allem
um die Zahlungen, mit denen es nichts zu tun habe, wie z. B.
für die Staatsbahn und die befreiten Gebiete. Man müſſe für
dieſe Zahlungen ausländiſche Anleihen heranziehen.
Selbſtverſtändlich müſſe jede neue Ausgabe durch Steuern ge=
deckt
werden. Dieſe neuen Ausgaben umfaſſen in erſter
Linie Rückzahlungen an die Bank von Frankreich,
Rückzahlung der kurzfriſtigen Schatzſcheine und
Auszahlung der Beamtengehälter. Der Miniſter
veranſchlagt dieſe Ausgaben auf insgeſamt 6 Milliarden. Bei
der Deckung durch Steuern müſſe man ſich vor übermäßigen
Steuerſätzen hüten, da durch dieſe das ſteuerbare Kapital auf=
gezehrt
werde. Ferner müſſe das Steuerſyſtem verein=
facht
werden, da es bereits ſoweit gekommen ſei, daß die Be=
amten
und die Verwaltung ſich nicht mehr darin
zurechtfänden. Die Regierung werde vom Parlament die
nötigen Vollmachten fordern, um dieſe Maßnahmen durchzu=
führen
. Der Miniſter erläutert die von der Regierung beab=
ſichtigten

Maßnahmen auf ſteuerlichem Gebiet,
in erſter Linie Reformen durch Erhöhung oder Ermäßigung ein=
zelner
Steuerarten. Auch die indirekten Steuern müßten der
Lage angepaßt werden. Ferner denke man an eine Eiſenbahn=
transportſteuer
. Zur Lage des Schatzamtes übergehend teilte
Caillaux mit, daß die innere Schuld insgeſamt 286
Milliarden betrage. Die Konſolidierung lehne
er ab, da dadurch der Staatskredit nach innen und außen zu
Grunde gerichtet, eine fürchterliche Inflation herbeigeführt und
die franzöſiſchen Induſtrien unter ausländiſchen Einfluß geraten
vürden. Es ſei alſo nur die Rückzahlung durch eine
beſondere Kaſſe unter Verteilung auf lange
Jahre möglich.
Senfation ruft die Erklärung des Miniſters hervor, daß
die Vorſchüſſe der Bank von Frankreich zur Zeit
nur noch 500 Millionen von der Emiſſions=
grenze
entfernt ſeien und daß dieſe Grenze bereits
um über 1 Milliarde überſchritten worden wäre, wenn
nicht von der Morganmaſſe der bekannte Ge=
brauch
gemacht worden wäre. Neue Hilfe der Bank
von Frankreich ſei alſo unmöglich und die Lage könne nur
durch die Stabiliſierung gerettet werden.
Ueber die äußere Schuld gibt Caillaux folgende Ziffern:
Amerika 9 Milliarden, England 7 Milliarden, Holland 770 Mil=
lionen
, Argentinien 800 Millionen, die Schweiz 900 Millionen,
nsgeſamt etwa 18½ Milliarden Goldfranken. Bei einem
reiteren Steigen des Pfundkurſes werde es der Regierung un=
nöglich
gemacht, die Rückſtände zu bezahlen. Frankreich
perde aber nur Kredit erhalten, wenn es ſeine
Schulden regele. Im Auguſt ſeien 8 Millionen Pfund
der 1,5 Milliarden Franken zu bezahlen. Dazu ſei eine aus=
eindiſche
Anleihe erforderlich. Der Finanzminiſter beſteht unter
em Vorbehalt gewiſſer Abänderungen auf der Notwendigkeit
er Schuldenregelung.
Daraufhin wurde die Sitzung auf kurze Zeit unterbrochen.
die Linke und das Zentrum ſpenden dem Finanzminiſter beim
erläſſen der Rednertribüne Beifall.
gillaux Stabiliſierungsprogramm. Die Gefahr des
Jährungs=Zuſammenbruchs. Stabiliſierung in drei
Perioden. Ausſchaltung des Harlaments.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung geht Caillaux zur Sta=
iliſierung
über. Der Zuſammenbruch der Wäh=
ung
ſei die Hauptgefahr. Eine Aufwertung des
ranken ſei unmöglich und wäre auch ein Fehlgriff. Es
andele ſich noch nicht um eine legale Stabiliſierung,
uindern die Regierung fordere zunächſt nur die Mitiel, eine
eitere Frankententwertung zu verhüten. Er
ehme die vom Finanzfachverſtändigen=Ausſchuß vorgeſchlagene
tabiliſierung in drei Perioden an. Dabei handele
ſich zunächſt darum, einen Punkt zu finden, bei dem die Stabi=

liſierung unter beſtmöglicher Wahrung der Intereſſen der Indu=
ſtrie
, des Handels und des Volksganzen vorgenommen werden
könne. Dann müſſe man vier bis fünf Monate lang den Markt
ſich ſelbſt überlaſſen und nur den Kurs ſtützen, wenn ſich eine
Notwendigkeit dazu herausſtelle. Sei auf dieſe Art die tatſächliche
Stabiliſierung erreicht, ſo müſſe die legale Stabiliſierung dekre=
tiert
werden. Zur Verhinderung des weiteren Frankenſturzes
müßten die Kräfte des Landes in Bewegung geſetzt und auslän=
diſche
Anleihen herangezogen werden.
Eine Hauptbedingung für das Gelingen ſei, daß das Land
und der Staat ſtrenge Diſziplin in den Ausgaben übten.
Scharfe Einſchränkungen ſeien notwendig. Caillaux erklärte
weiter, daß die Umgehung des parlamentariſchen Prozeſſes
ſchon deshalb notwendig ſei, weil das Stabiliſierungswerk
das größte Geheimnis erfordere.
Der Sozialiſt Vincent=Auriol machte einen Zwiſchenruf, durch
den er zu wiſſen wünſchte, ob er, Caillaux, oder die Regierung
dieſe Umgehung des Parlaments fordern. Briand
erklärte ſofort mit größtem Nachdruck: Es iſt ganz unnötig,
Herr Vincent=Auriol, zu verſuchen, den Finanzminiſter gegen den
Miniſterpräſidenten oder gegen ſeine Kollegen auszuſpielen. Die
Regierung ſteht geſchloſſen hinter dem Finanz=
miniſter
. Caillaux ſchloß ſeine Rede mit einem Appell
an das Vertrauen der Kammer und des Landes.
Wenn die Kammer ſich ihrer Verantwortung
nicht bewußt werde, müſſe ſie gewärtigen, daß.
der Franken endgültig zuſammenbreche und
namenloſes Elend und Unordnung über Frank=
reich
komme.
Die Aufnahme der Caillaux’ſchen Ausführungen.
Die Rede Caillaur' wird ganz allgemein in parlamentariſchen
Kreiſen als ungewöhnlich angeſehen. Es ging ein ſolcher Be=
herrſchungswille
vom Redner aus, daß die Kammer den Eindruck
hatte, es gehe ein Sturm über die Bänke dahin. Die Rede wird
einſtimmig als ein Meiſterwerk bezeichnet. Immerhin wurden
die Abgeordneten gegen das Ende geradezu beunru=
higt
, beſonders al sder Redner mit unglaublichem Pathos und
den tragiſchen Geſten eines Schauſpielers der Comédie Frangaiſe
ein Sonett von Verlaine zitierte, das eine Verherrlichung des
Willens darſtellt. Caillaux wurde gegen das Ende immer auf=
geregter
. Er ſpielte andauernd mit ſeinem Monokel. Seine
Stimme überſchlug ſich und wurde ſchließlich ziſchend. Er fuch=
telte
mit den Armen umher und machte den Eindruck eines hoch=
gradig
nervöſen Menſchen. Gewiſſe Abgeordnete nannten ihn
ſogar einen Menſchen in pathologiſcher Ekſtaſe. Immerhin war
die Stimmung derart, daß man jetzt allgemein mit einer ſtarken
Regierungsmehrheit rechnet. Die Sozialiſten werden aber auf
ihre Oppoſition nicht verzichten, und Léon Blum hat bereits mit=
geteilt
, daß er eine große Oppoſitionsrede gegen Caillaux vor=
bereite
.
Nach Caillaux ſprach der frühere Marineminiſter Borell, doch
ſchienen ſeine Ausführungen über die Stabiliſierung ſo farblos,
daß die meiſten Abgeordneten den Saal verließen.
Dann ſprach der Komuniſt Garchéry, der den Plan der
Sachverſtändigen bekämpfte, weil er die Stabiliſierung auf Koſten
der arbeitenden Bevölkerung vornehnne. Darauf vertagte ſich
die Kamer auf morgen.
*
Nachdem der Franc an der Pariſer Börſe vor der Rede
Caillaux den Rekordtiefſtand von 184,10 gegenüber dem Pfund
erreicht hatte, erholte er ſich am Nachmittag auf 179,60.
Die linken Kammergruppen zur politiſchen Lage.
Bisher haben nur die beiden Linksgruppen der Kammer ſich
mit der politiſchen Lage befaßt. Die Radikale Kammergruppe
konnte wegen ihrer Unkenntis der Regierungsrojekte noch nicht
zu einem Entſchluſſe kommen und wird daher morgen wieder
eine Verſammlung abhalten. Während die meiſten Redner für
den Finanzplan der Sachverſtändigen eintraten, ſprach ſich der
frühere Budgetminiſter Bonnet dagegen aus.
In einer Sitzung der ſozialiſtiſchen Kammergruppe übte
Léon Blum heftige Kritik am Sachverſtändigenbericht, den er als
unzulänglich und gefährlich bezeichnete und dem er einen ſoziali=
ſtiſchen
Sanierungsplan gegenüberſtellte. Er wurde von der
Gruppe beauftragt, ſeine Anſicht im Verlaufe der Debatte im
Plenum zu entwickeln und eine Entſchließung einzubringen, in
der ſich die Sozialiſten gegen den Sachverſtändigenplan aus=
ſprechen
. Der Abg. Lebas wurde mit einer Interpellation der
Regierung über die Folgen des Sachverſtändigenplanes hinſicht=
lich
des Achtſtundentages betraut.
Um den franzöſiſchen Brotpreis.
Eine Delegation des Stadtrates und des Generalrates des
Seine=Departements unter Führung des Präſidenten der beiden
Räte hatte mit dem Landwirtſchaftsminiſter Binet eine Be=
ſprechung
wegen der Teuerung des Brotgetrei=
des
. Der Landwirtſchaftsininiſter hat entſprechende Maß=
nahmen
zugeſagt und für den Fall, daß ihm die Kammer dann
nicht die nötigen Vollmachten erteilen ſollde, ſeine Demiſſion in
Ausſicht geſtellt. Ein im Amtsblatt vorgeſtern veröffentlichtes
Dekret des Landwirtſchaftsminiſters verlangt innerhalb fünf
Tagen die Erklärung der Müller über die bei ihnen vorhande=
ven
Mehlvorräte. Ein anderes Dekret geſtattet die zollfreie Ein=
fuhr
von Brotgetreide bis auf weiteres unter der Bedingung,
daß es in Mengen von mindeſtens 50 Zentnern eingeführt wird
und gegen eine Kautionsverpflichtung bis ſpäteſtens 15. Dezem=
ber
zur Brotgetreideverwendung an die Bäcker abgegeben wird, daß bald ein Kompromiß gefunden wird,

Frankreich
vor ſchwierigen Entſcheidungen
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Anfang Juli 1926.
Schon oft, viel zu oft ſchien es, als ob die franzöſiſche
Finanzkriſe an dem Punkte angelangt iſt, an dem die Löſung in
irgendeiner Form nicht mehr ausbleiben könne. Nur ſehr wenig
grundſätzlich Wichtiges geſchah aber, und die Spannung wuchs
ins Unerträgliche. Es wäre verfehlt, zu fragen, wer an dieſer
Situation ſchuld iſt, denn nicht die einzelnen Politiker, nicht die
Kammer oder die Regierung, ſondern eigentlich nur die unſelige
Konſtellation der franzöſiſchen Politik iſt für die verhängnisvolle
Langſamkeit, mit der man zum Sanierungswerke ſchritt, ver=
antortlich
.
Die Lage iſt jetzt klarer geworden. Es iſt nicht mehr möglich,
jede Verantwortung auf das Ueberwuchern der Tagespolitik ab=
zuſchieben
. Die Zuſammenſetzung der jetzigen Regierung iſt
eigentlich unpolitiſch. Und wenn ſie von der Kammer kühler auf=
genommen
wurde, als man es erwartet hatte, ſo hat dies doch
keine ausgeſprochen politiſche Urſache. Die Kammer iſt einge=
ſchüchtert
, da ſie ſeit langem das Unpopuläre ihrer Rolle fühlt.
Sie hatte auch, mit geringen Ausnahmen, ſeit einiger Zeit alles
votiert, was man von ihr verlangt hat. Und wenn rechts wie
links Zeichen der Unruhe und Ungeduld zu konſtatieren ſind
Briand hat dies genug zu fühlen bekommen , dann geht dies
mehr von dem Lande als von der Kammer aus. Die Angriffe
und Interpellationen, denen die Regierung ſtandhalten muß, ſind
nur ein gedämpftes Echo der Stimmen, die aus dem Lande kom=
men
. Unter ſolchen Umſtänden ſcheint es etwas übertrieben,
wenn in Frankreich ſo viel dem Parlamentarismus in die Schuhe
geſchoben wird. Aber eine eigenartige Fügung will es, daß die
Geduld der Kammer immer ſtärkeren Proben unterworfen wird.
Briand ſcheint genau zu wiſſen, wieviel der Kammer zugemutet
werden darf. Denn in den letzten Tagen war das Streben der
Regierung, die geſpannte Lage in der Kammer etwas zu mil=
dern
, auffallend deutlich. Und was er rechts infolge der äuſterſt
geſchickt und ſachlich geführten Angriffe Tardieus verloren hatte,
gewann er links zurück. Gegenwärtig ſcheint das Kartell die
Sozialiſten ſelbſtverſtändlich ausgenommen einmütig hinter
Briand zu ſtehen.
Als die einzig wichtige Aufgabe der Regierung wird die
Stabiliſierung des Franken betrachtet, und zwar iſt man ſchon
über die Illuſion hinweg, daß der Frank noch auf einem relativ
hohen Wert längſt ſtabiliſiert werden könne. Vielmehr ſprechen
die meiſten Argumente für eine Stabiliſierung, welche ſich rück=
ſichtslos
an die ſchwierige Lage der Finanzen hält. Das war=
nende
Beiſpiel des belgiſchen Franken iſt noch zu lebendig, um
überſehen zu werden. Gerade dieſes Beiſpiel hat auch viel zu
dem Mißtrauen gegen die Hilfe des angelſächſiſchen Großkapitals
beigetragen. Mißtrauen eigentlich iſt ein viel zu mildes Wort,
um die Gefühle, welche man, beſonders Amerika gegenüber, hegt,
auszudrücken. Denn die amerikafeindliche Stimmung iſt ſo ſtark,
daß ſie zu einer ernſten Schwierigkeit für die Regierung auszu=
arten
droht. Die politiſchen Kreiſe wie die Preſſe ſcheinen faſt
einmütig gegen das Abkommen Bérenger=Mellon Stellung zu
nehmen. Anfangs war dies für die Regierung nicht einmal
ſchlimm, da Briand in Waſhington immer wieder auf die Schwie=
rigkeiten
hinweiſen konnte, welche ſeiner Regierung durch die
ſtarre Haltung der Vereinigten Staaten in der Schuldenrege=
lungsfrage
entſtanden. Jetzt hieß es aber, der Empörung gegen
Amerika zu ſteuern, wenn der Regierung bei der Durchführung
ihrer Stabiliſierungspläne nicht unüberwindliche Schwierigkeiten
erwachſen ſollten. Briand hat auch nichts unterlaſſen, um auf
die Kammer in dieſem Sinne einzuwirken; immerhin werden es
kritiſche Stunden ſein, wenn die Frage der Schuldenregelung in
der Kammer angeſchnitten wird.
Die Stabiliſierung darf nun gleichzeitig mit der endgül=
tigen
Regelung der äußeren und inneren Anleihen geſchehen. Das
iſt der erſte Grundſatz Caillaux:. Die unbedingte Liierung der
Stabiliſierung des Geldes mit der Regelung der äußeren Schul=
den
war ſicher ein geſchickter Schachzug. England wie Amerika
ſind an der Stabiliſierung des Franken intereſſiert, teils um dem
franzöſiſchen Valutadumping ein Ende zu bereiten, teils um die
franzöſiſchen Kunden wieder kauffähig zu machen. Es iſt kein
Zufall, daß die führenden amerikaniſchen Finanzmänner ſich in
Paris jetzt ein Rendezvous geben: die amerikaniſche Finanz er=
wartet
ungeduldig den Augenblick, wo ſie ihre Pläne in Frank=
reich
verwirklichen kann. Ihre Bedingungen ſind aber grauſam,
und wenn ſie trotz des Mißtrauens, das man in Paris gegen ſie
hegt, zu einer führenden Rolle kommen ſollie, ſo wäre dies aus=
ſchließlich
auf die äußerſt ſchwere Lage der franzöſiſchen Finanz=
politik
zurückzuführen.
Die Probleme der Außen= und Kolonialpolitik werden jetzt
wegen des Vorherrſchens der Finanzfragen nicht ganz ihrer Be=
deutung
gemäß gewürdigt. Auf den italieniſchen Vorſtoß bei der
Regelung der Marokkofrage Muſſolinis Wunſch, daß eine neue
Konferenz in Algeeiras zuſammentreten ſoll, iſt ſcheinbar ſchon
vereitelt iſt ein franzöſiſcher gefolgt. Frankreich zeigt ſich wenig
geneigt, die engliſch=italieniſche Verſtändigung über Abeſſinien
uhne Widerſpruch anzuerkennen. Abgeſehen davon, daß nach fran=
zöſiſcher
Auffaſſung bei dieſer Verſtändigung berechtigtes fran=
zöſiſches
Intereſſe einfach überſehen wird, ſoll auch der italie=
niſche
Vorſtoß das franzöſiſche Kolonialreich in Zentral= und
Nordafrika gefährden. Ganz abgeſehen davon, daß es noch völlig
unklar iſt, wie Abeſſinien auf die italieniſch=engliſche Verſtändi=
gung
reagieren wird. Die italieniſche Preſſe wirft Frankreich vor,
daß es den Widerſtand in Abeſſinien ſchon im voraus ermutigt.
Es ſteht außer Zweifel, daß die franzöſiſche Preſſe die Bedeutung
der italieniſchen Pläne überſchätzt. Aber daran iſt wieder nur
der allzu laute Ton Muſſolinis, in dem er den italieniſchen Kolo=
nialimperialismus
ankündigte, ſchurd. Nach den gegenſeitigen
Preſſeſtimmen beurteilt, konnte man auf ein ganz intereſſantes
Nachſpiel beim Völkerbund rechnen. Aber die Leidenſchaften über=
treiben
die Bedeutung der Sache und es iſt ſehr wahrſcheinlich,

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Seite 2

Mittwoch, den 2. Zuli 1920

Luther in der Reichsbahn.
Verſiimmung der preußiſchen Regierung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Reichsregierung hat den früheren Reichskanzler Dr
Luther zum Nachfolger des verſtorbenen Mitgliedes des Ver=
waltungsrates
der Reichsbahn Geh. Rat Arnhold ernannt.
Damit hat eine Verſion ihre Beſtätigung gefunden, die ſeit
geraumer Zeit im Umlaufe war. Die Gründe für die Ernennung
Dr. Luthers lagen lediglich darin, daß das Reichskabinett die
wertvollen Kräfte dieſes Mannes nicht brachliegen, ſondern der
Allgemeinheit wieder nutzbar machen wollte. Nach vorheriger
Fühlungnahme mit Dr. Luther erklärte ſich dieſer bereit, den
Verwaltungsratspoſten anzunehmen, wenn er ihm von dem
Kabinett übertragen werden ſollte.
In der Preſſe wird nun behauptet, daß die Ernennung Dr.
Luthers ohne Zuſtimmung Preußens erfolgt ſei und daß des=
wegen
ein Konflikt zwiſchen der preußiſchen Re=
gierung
und der Reichsregierung drohe. Richtig iſt,
daß ſchon ſeit 9 Monaten zwiſchen beiden Kabinetten wegen der
Beſetzung des freigewordenen Poſtens verhandelt und daß man
in dieſen 9 Monaten, ſelbſt in den kürzlich noch ſtattgefundenen
vier Konferenzen zwiſchen dem Kanzler Marx und dem preußi=
ſchen
Miniſterpräſidenten Braun, kein poſitives Ergebnis erzielt
hat. Preußen ſteht auf dem Standpunkt, daß ihm allein die Ver=
fügung
über den freien Sitz zuſtehe, während die Reichsregierung
demgegenüber die Anſchauung vertritt, daß dieſer Standpunkt
heute nicht mehr zutrifft. Er konnte nur ſolange verfochten wer=
den
, als die Reichsbahn vor der Unterzeichnung des Londoner
Reparationsabkommens als ſelbſtändiges Unternehmen auftrat.
Damals war die Zahl der Verwaltungsratsmitglieder unbe=
ſchränkt
und auch Preußen hatte Sitz und Stimme in ihm. Da
kam das Dawes=Abkommen und mit ihm die Aenderung des
Statuts der Reichsbahn. Die Zahl der Mitglieder des Verwal=
tungsrates
wurde auf 18 beſchränkt. Es trat alſo eine vollkom=
men
neue Lage ein, die Preußen nicht das Recht gibt, darauf zu
beharren, daß die Perſönlichkeit hineinkommt, die es vorſchlägt.
Selbſtverſtändlich zögerte das Reichskabinett auch jetzt nicht einen
Augenblick, ſich mit Preußen über die von ihm vorgeſchlagene
Perſönlichkeit zu unterhalten. Nicht aus dem Grunde, um der
preußiſchen Regierung das für ſich in Anſpruch genommene Recht
feierlich zuzuerkennen, ſondern um keine Verſtimmung in Preu=
ßen
aufkommen zu laſſen.
Nun dachte die preußiſche Regierung an ihren Miniſterial=
direktor
Schulz aus dem Handelsminiſterium. Dieſe Perſönlich=
keit
konnte die Reichsregierung aus folgendem Grund nicht ak=
zeptieren
: Im Verwaltungsrat ſitzen durchweg Wirtſchaftler.
Wenn jetzt plötzlich von deutſcher Seite Beamte hineinkommen,
dann werden zunächſt einmal die Länderregierungen die gleichen
Forderungen erheben wie Preußen. Zum anderen aber wäre
damit zu rechnen, daß zu Weihnachten, wenn ein Drittel der
Verwaltungsratsmitglieder ausſcheiden und durch andere Herren
zu erſetzen ſind, der Reparationsagent von der bisherigen Ge=
pflogenheit
abgeht und ebenfalls Beamte der Gläubigerſtaaten
zuläßt. Daß würde dann bedeuten, daß ausländiſche Beamte
mit feſten Marſchrouten in den Verwaltungsrat hineinkommen,
wodurch die deutſchen Intereſſen in ernſte Gefahr geraten kön=
nen
. Aus dieſem Grunde lehnte die Reichsregierung den preu=
ßiſchen
Beamten, deſſen Qualitäten ſie durchaus anerkennt, ab
und ſchickte den Reichskanzler Dr. Luther, der ja der Wirtſchaft
zuzurechnen iſt, in den Verwaltungsrat hinein.
Schleppender Fortgang der deutſch=
franzöſiſchen
Wirtſchaftsverhandlungen.
* Paris, 6. Juli. (Priv.=Tel.)
Die deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen nehmen
einen ſchleppenden Fortgang. Bekanntlich plant man den Ab=
ſchluß
eines ſechsmonatigen Proviſoriums. Von deutſcher Seite
wird daran feſtgehalten, daß dem vorläufigen Teilvertrag eine
Valutaklauſel, durch die ſeinerzeit der belgiſch=franzöſiſche Wirt=
ſchaftsvertrag
ergänzt wurde, aufgenommen wird, um den Kurs=
ſchwankungen
des Franken vorzubeugen. Die Erhöhung der fran=
zöſiſchen
Zolltarife würde dann nur im Ausmaß der Valuta=
verſchiebungen
vor ſich gehen. Vorläufig wollen die Franzoſen
dieſe Forderung nicht annehmen. Der Sachverſtändigenbericht
hält bekanntlich die Möglichkeit der Verdoppelung der franzöſi=
ſchen
Zölle in loſer Form für wünſchenswert. Es wäre möglich,
daß die Zölle dann um 200 Prozent erhöht würden, was über
den Satz der Weltpreiszölle von 140 Prozent erheblich hinaus=
gehen
würde. Nach deutſcher Auffaſſung dürfen die Franzoſen
für den auf ſechs Monate berechneten Teilvertrag Schutzzölle nur
im Maße der Valutaverſchiebungen vornehmen. Der zweite
Streitpunkt betrifft die Weinfrage. Die Franzoſen wünſchen die
Meiſtbegünſtigung. Der Weinbedarf in Deutſchland wird aber
ausreichend durch die Einfuhr aus Italien und Spanien gedeckt.

*Allgemeine Kunſtausſtellung
München 1926.
Die alljährlichen Ausſtellungen im Glaspalaſt hatten allmäh=
lich
ihre Anziehungskraft eingebüßt. Es war daher ein richtiger
Gedanke der Leitung, durch Erweiterung des Ausſtellerkreiſes
dem Unternehmen neues Leben zuzuführen. Ob der Weg über=
all
, namentlich bei den Ausländern zum Ziele führte, wird ſpäter
bei der Beſprechung der einzelnen Gruppen zu unterſuchen ſein.
Die Münchener Künſtlergenoſſenſchaft ſelbſt
bietet mit ihren hieſigen Mitgliedern keine Ueberraſchungen. Ihr
techniſch tüchtigſter Maler, Carl Gerhardinger, zeigt mit
ſeinem großen Bilde Meine Modelle keine neuen Seiten. Bei
aller Anerkennung ſeiner hohen maleriſchen Qualitäten ſtören
diesmal den Geſamteindruck fühlbare Mängel in der Kompoſition.
Porträt und Genre ſind in der Genoſſenſchaft vielfach techniſch
einwandfrei, aber auch ſtarr konventionell vertreten, während die
Landſchaft in den Studien aus dem Altmühltal von Ludwig
Bolgiano oder den Anſichten aus Dalmatien von Otto
Scheinhammer u. a. m. ſehr achtbare Leiſtungen aufweiſt.
Von den deutſchen Gäſten der Genoſſenſchaft, die mit Sonder=
ausſtellungen
vertreten ſind, erfreut ſich R. Müller=Dresden
des größten Publikumerfolges durch die minutiöſe Ausführung
ſeiner Bilder. Künſtleriſch höher ſtehen andere Dresdener, wie
Ferdinand Dorſch, Otto Gußmann und vor allem Robert
Sterl, der weniger in der Farbe, als in der Bewegung über=
zeugend
wirkt. Auch Arthur Kampf=Berlin erſcheint diesmal
merkwürdig trocken und naturaliſtiſch häßlich, während C. Alb=
recht
=Königsberg mit feinabgetönten Stilleben und Taunus=
landſchaften
keine große Originalität, aber eine harmoniſch ab=
geſtimmte
Palette hat. Mit am eindrucksvollſten wirkt die Nach=
laßausſtellung
Hans Looſchens=Berlin. Vom franzöſiſchen
Impreſſionismus beeinflußt, offenbart ſich in den fabelhaft
lebendigen Bildern vom Ballett, der Frau Raffke und dem
Landungsſteg durch die Sicherheit des Entwurfs ein großes
Talent, das in der Geſchichte der neueren deutſchen Malerei einen
ehrenvollen Namen behalten wird. Seltſamerweiſe hat auch
M. Mopp=Berlin mit drei kühnen Kompoſitionen bei der Ge=
noſſenſchaft
Unterkommen gefunden. Seine auf Rhythmus ein=
geſteſtellten
Werke Das Orcheſter, Roſéquartett und Der
Arzt gehörten trotz ſtrengen Detailſtudiums und Klarheit des
Aufbaus in eine fortſchrittleriſche Umgebung.
Um ſo ausgeglichener und anregender wirken dagegen die

Vom Tage.
Der Reichsdiſziplinarhof hat in der Berufungsſache des
Attachés im Auswärtigen Amt Dr. Wilhelm Jaenicke das Ur=
teil
gefällt. Das Gericht erblickt in dem Vorgehen Jgeniches eine
ſchwere Verfehlung im Dienſt, weshalb auf Strafverſetzung und auf eine
Geldſtrafe in Höhe eines Drittels des Monatsgehalts zu erbennen ſei.
Die Reichsregierung hat am 5. Juli beſchloſſen, den Reichs=
kanzler
a. D. Dr. Luther zum Mitglied des Verwaltungs=
rats
der Reichsbahn zu ernennen.
Die polniſche Regierung beabſichtigt, in den nächſten Tagen
über 100 deutſche Familien, die ſich vor 50 Jahren in den
wolhyniſchen Sſimpfen angeſiedelt haben, aus ihren Dörfern zu
vertreiben.
Lord Grey hielt in London im Hotel Ceeil eine Rede, in der er
die Einführung des Achtſtundentags in den Bergwer=
ken
befürwortete.
Das Unterhaus nahm in einer Nachtſitzung nach eingehender
Erörterung den Antrag des Innenminiſters betreffend Fortdauer
der Notſtandsvollmachten mit 181 gegen 67 Stimmen an.
Der belgiſche Kriegsminiſter hat beſchloſſen, in einer
Reihe von Städten, darunter auch Eupen und Malmedy, die
Garniſonen vom 15. Juli an aufzuheben.
Der franzöſiſche Miniſterrat beſchloß, die für näch=
ſten
Sonntag geplante Proteſtkundgebung der Kriegsteilnehmer
gegen die Natifizierung des Waſhingtvner Abkom=
mens
aus außenpolitiſchen Gründen zu verbieten.
Reichsbanner und Hochwaſſerſchutz.
In unſerer Nr. 178 vom 29. v. Mts. gaben wir unter dieſer
Ueberſchrift einen Bericht der Deutſchen Zeitung in Berlir
wieder, zu der uns vom Bundesvorſtand des Reichsbanners in
Magdeburg folgende Berichtigung zugeht:
Unwahr iſt, daß die Reichsbannerleute, ehe ſie ſich an=
ſchickten
, Hochwaſſerhilfe zu leiſten, erſt einmal verhandelten, ob
die Gemeinde Niegripp bereit ſei, ihnen 1 Mark Stundenlohn zu
zahlen und ausreichende Verpflegung bereitzuſtellen und bei
Nichterfüllung dieſer Forderung wieder abrückten.
Wahr iſt, daß die Reichsbannerleute bedingungslos an die
Arbeit gegangen und erſt nach vielſtündiger Tätigkeit zurück=
gezogen
worden ſind, als der Führer angeſichts der ſteigenden
Lebensgefahr ein weiteres Verbleiben ſeiner Kameraden an der
gefährdeten Stelle nicht verantworten konnte.
Unwahr iſt, daß die Reichsbannerleute erklärt haben, man
habe keine Veranlaſſung, den Landwirten zu helfen, da ſie gegen
den Volksentſcheid geſtimmt hätten.
Wahr iſt, daß eine derartige Aeußerung nicht getan wor=
den
iſt.
Unwahr iſt, daß durch das Verhalten des Reichsbanners
koſtbare Zeit verloren gegangen und infolgedeſſen die Arbeit der
Techniſchen Nothilfe erfolglos geblieben iſt
Wahr iſt, daß dem Reichsbanner von dem Führer der
Techniſchen Nothilfe beſtätigt worden iſt, daß es durchaus ſach=
gemäß
gearbeitet habe."
Zu dieſem Vorfall erhalten wir im übrigen noch folgende
Schilderung der Techniſchen Nothilfe in Magdeburg:
Die Techniſche Nothilfe wurde am Dienstag früh zwiſchen
Niegripp und Hohewarte eingeſetzt, nachdem bereits am Tage
vorher das vom Landrat aus Burg zu Hilfe gerufene Reichs=
banner
ſich vergeblich bemüht hatte, den gegen die Uferböſchung
an dieſer Stelle iſt kein eigentlicher Damm vorhanden an=
ſtürmenden
Waſſermaſſen Einhalt zu tun. Da ſowohl die Ver=
pflegung
ausblieb, als auch eine Bezahlung der Arbeit nicht in
Ausſicht geſtellt werden konnte, rückte das Reichsbanner gegen
5 Uhr nachmittags wieder ab. Die morgens 7 Uhr in Magde=
burg
alarmierte Teno traf 8,30 Uhr mit 150 Mann und 5 Laſt=
kraftwagen
an der Einbruchsſtelle ein. Es befindet ſich dort etwa
gleichlaufend zur Elbe ein alter Eiſenbahndamm, der einen
guten Schutz für die dahinterliegenden etwa 600 Morgen Ge=
treidefelder
bieten würde, wenn er nicht ſchon ſeit Jahren an
einer Stelle ein etwa 30 Meter breites Loch gehabt hätte, an
deſſen Zufüllung die Einwohner merkwürdigerweiſe nicht gedacht
hatten. Das zwiſchen Bahndamm und eigentlichem Elbufer
liegende etwa 200 Meter breite Ackergelände war bei Eintreffen
der Teno bereits überflutet. Mit mächtigem Druck ſtrömte das
Waſſer durch die Lücke des Bahndammes. Unter Anſpannung
aller Kräfte verſuchte die Nothilfe dem Element Einhalt zu
bieten, aber vergeblich. Es war zu ſpät. Die entfeſſelte Natur=
gewalt
war ſtärker als Menſchenkraft und Menſchenwille. Bau=
rat
Berner, der die Bauarbeiten leitete, mußte bereits nach einer
halben Stunde aufgeben und damit war das ganze Gebiet
ſeinem Schickſal überlaſſen. Koſtbares Volksvermögen, gering
geſchätzt im Werte von 60 000 Mark, iſt verloren. Es iſt be=
dauerlich
, daß ſich der Landrat in Burg als verantwortliche Re
gierungsſtelle nicht gleichzeitig auch an die Teno gewendet hat.
Unter der fachmänniſchen Leitung hätte mit Hilfe des Reichs=
banners
ſchon am Montag alle Gefahr beſeitigt und den jetzt
ſchwer betroffenen Anliegern, meiſt kleinen Bauern, unwieder=
bringliches
Vermögen erhalten werden können.
Säle der Münchener Sezeſſion. Hier geben die faſt klaſ=
ſiſch
anmutenden Großmeiſter des deutſchen Impreſſionismus
M. Liebermann, Slevogt und Corinth das führende
Motiv an. Mit umfangreichen Kollektionen teilweiſe älterer und
bereits ausgeſtellter Werke vertreten, wirken ſie mit den faſt gleich=
wertigen
Münchenern Zügel und Samberger harmoniſch
und eindrucksvoll. Das Gefühl des wirklich Großen und Unver=
gänglichen
erfüllt jeden Beſchauer ihrer Werke, da hier ſich offen
bart, daß der Impreſſionismus die künſtleriſche Ausdrucksform
unſerer Zeit war. Bei M. Liebermann geben die frühen
Geſchwiſter mit den paſtoſen und dunklen Farben des Frans
Hals hingeſetzt, den Auftakt. Dazu geſellen ſich Landſchaften aus
Holland, aus der Umgebung Berlins und Bildniſſe, darunter das
nie fehlende Selbſtporträt. Noch reicher und vielſeitiger repräſen=
tiert
ſich M. Slevogt. Von ihm ebenfalls ein meiſterhaftes
Selbſtbildnis, ferner ſonnendurchglühte Nilanſichten (Dresdener
Galerie), farbenfrohe Stilleben, Schloßtore und Gärten, ein köſt=
licher
Hinterhof mit Scheune und ein früher lebensgroßer weib=
licher
Rückenakt mit virtuos gemaltem Teppich. M. Corinth
einen großen Saal ausfüllend, iſt vorwiegend mit Spätwerken ver=
treten
, unter denen die leuchtenden Stilleben neben Landſchafts=
motiven
den Vorrang haben. Bilder, wie der geblendete Sim=
on
, die früher in ihrer Brutalität erſchreckten, haben durch das
Altern und Zuſammenwachſen der Farben bedeutend gewonnen,
ohne an Kraft des Ausdrucks zu verlieren. Auch Zügel zeigt
vorwiegend Werke ſeines Altersſtils, die durch monumentale
Wirkung ihm den Vorrang unter den Tiermalern unſerer Zeit
ſichern. Während bei L. Samberger realiſtiſche und durch=
geiſtigte
Auffaſſung ſeiner zahlreichen Porträts feſſelt, erinnert
Stuck mit Adam und Eva an die Vornehmheit der antiken
Vaſenbilder und bietet mit einem Narziß eine Probe ſeines
delikaten Farbengeſchmacks. Einen weiteren Raum beanſprucht
die umfangreiche Nachlaßausſtellung Becker=Gundahls,
vorwiegend aus trefflichen Studienköpfen und Kartons zu
Kirchenfresken beſtehend. Es iſt bedauerlich, daß ſich dieſes große,
aber in München doch etwas überſchätzte Talent in ſeinen Staf=
feleigemälden
ſelten zu einer geſchloſſenen Bildwirkung durch=
ringen
konnte und meiſtens nach genialem Auftakt verſagte. Von
den jungen Mitgliedern der Sezeſſion bringen J. Seyler ernſte
Studien aus der Bretagne, Otto Dill ſolche aus Italien unter
ſtarker Anlehnung an M. Liebermann. Max Pechſtein ver=
ſucht
in zwei grotesken ärztlichen Unterſuchungen das Geiſtige
vom Materiellen der Dargeſtellten zu trennen, während
F. Rhein in ſeinen Porträts an der Solidität des Handwerk=
lichen
feſthält. Die Münchener Fritz Erler und Julius Diez

Nummer 186
Die Geſchäfte der preußiſchen
Staatsbank.
Der Verkauf des Hanauer Lagers.
Berlin, 6. Juli.
Das Hanauer Lager, das durch die Kutiſker=Affäre eine trau=
rige
Berühmtheit erlangt hat, ſpielt abermals eine Rolle in Mel=
dungen
, die über angebliche neuerliche Verluſte der preußiſchen
Staatsbank verbreitet werden. Es wird behauptet, daß die
Staatsbank mit Ausnahme von 80 000 Mark alles verloren habe,
was ſie aus der Verwertung des Hanauer Lagers zu erwarten
gehabt habe.
Wie uns hierzu von der preußiſchen Staatsbank mitgeteilt=
wird
, habe man bei der ſchlechten Lage auf dem deutſchen Schrott=
markt
ſchließlich ein von einer franzöſiſchen Intereſſengruppe
ausgehendes Angebot angenommen, das einen weit höheren
Preis vorgeſehen habe, als er in Deutſchland ſelbſt jemals zu
erzielen geweſen wäre. Tatſächlich ſeien auch 80000 Mark ſofort
bar bezahlt worden, während für den Reſt des Kaufpreiſes Wech=
ſel
ausgeſtellt worden ſeien. Es ſei richtig, daß dieſe Wechſel
notleidend geworden ſeien, ober es ſei inzwiſchen zwiſchen den
franzöſiſchen Käufern und der Indag ein Arrangement zu=
ſtande
gekommen, demzufolge ein Reſt der verkauften Lager=
beſtände
der Indag ſchon heute wieder übereignet worden ſei.
Wenn ſich tatſächlich aus dieſem Geſchäft, das noch in der Ab=
wicklung
begriffen ſei und nur einen kleinen Reſtbeſtand des
Lagers betreffe, Verluſte ergeben ſollten, könnten dieſe gegen=
über
den durch diesVerwertung des wertvollen Inventars er=
zielten
Beträge kaum ins Gewicht fallen.
Uebergriffe franzöſiſcher Soldaten.
Germersheim, 6. Juli.
Anläßlich des 50jährigen Fahnenjubiläums des hieſigen
Krieger= und Veteranenvereins kam es am letzten Sonntag zu
Zwiſchenfällen mit der Beſatzung. Etwa hundert franzöſiſche
Soldaten, Artilleriſten und Infanteriſten, wollten ſich, als der
Feſtzug ſich in Bewegung ſetzte, geſchloſſen zwiſchen die Vete=
ranen
, Ehrenmitglieder und Ehrendamen drängen. Als ihnen
dies nicht gelang, zogen ſie mit großem Geſchrei an die Spitze
des Zuges vor, wo die Radfahrergruppe aufs ſchärfſte angegriffen
wurde. Teilweiſe wurden an den Rädern die Verzierungen ab=
geriſſen
, Fähnchen zerbrochen und auf den Boden geworfen.
Einige Radfahrer wurden ſogar vom Rad geriſſen. In der
Fiſcher= und Bergſtraße wurde beobachtet, wie Soldaten die auf=
geſtellten
Zierſträucher umriſſen und mit dieſen den Staub auf
der Straße aufwirbelten. In der Bergſtraße wurde der Zug
aufgehalten. Derſelbe nahm dann einen anderen Weg
durch die Sandſtraße Am Ausgang der Oberamtsſtraße
ſchrien alle Mann auf Kommando eines Soldaten: Vive
la France. Dort teilte ſich dann der Zug in
zwei Teile, um ſich in anderer Richtung wigder zuſammenzufin=
den
und den Weg zum Feſtplatz am Rhein zu nehmen. In der
Marktſtraße geſellte ſich zu den läſtigen Soldaten noch ein Offi=
zier
. Bei dem Bürgermeiſteramt durchſchritten die Franzoſen
dann einfach die Gruppe des Feſtausſchuſſes von gtwa 50 Perſo=
nen
, darunter auch Spitzen der Behörden. Kurz darauf drängte
ſich ein etwa eine Kompagnie ſtarker Soldatentrupp in die
Reihen des Feſtzuges und nahm ihren Weg bis zum Feſtplatz.
Da ſich die Zivilperſonen trotz aller Beläſtigungem einwandfrei
verhielten, kam es nicht zu Zwiſchenfällen.
Der Oberkommandierende der franzöſiſchen Beſatzungs=
truppen
hat bekantlich in letzter Woche die deutſchen Behörden
darauf aufmerkſam gemacht, daß das Durchſchreiten franzöſiſcher
Marſchkolonnen künftig als Beleidigung der Beſatzung beſtraft
wird. Für franzöſiſche Soldaten hat aber anſcheinend dieſe ſelt=
ſame
Auswirkung des Locarnogeiſtes umgekehrt keine Galtung.
Dr. Bell Reichsjuſtizminiſier?
* Berlin, 6. Juli. (Priv.=Tel.)
Es darf wohl als ſicher angenommen werden, daß der Zen=
trumsabgeordnete
Dr. Bell, der ſchon einmal Reichsjuſtizmini=
ſter
war, unmittelbar vor dem Ferienbeginn der Reichsminiſter
das Reichsjuſtizminiſterium erhält und gleichzeitig
die Verwaltung des Miniſteriums für die beſetzten Gebiete mit
übernimmt, das bisher Staatsſekretär Schmid verwaltet hat, der
auch weiterhin dieſem Miniſterium angehören wird. Damit
würde dann endgültig der Streit um dieſen Miniſterſeſſel aus
der Welt geſchafft ſein.
erreichen mit ihren diesjährigen Arbeiten nicht ganz die von
ihnen erwartete Höhe, namentlich vermißt man bei Erler das
Porträt, in dem er voriges Jahr Hervorragendes bot. Von dem
zahlreichen Qualitätsmaterial, das die Sezeſſion außer den Pro=
minenten
bietet, ſeien noch zwei in Farbe und Bewegung gleich=
wertig
gute Tierſtücke des Düſſeldorfer P. Junghanns
erwähnt.
Während die Sezeſſion in ihrer ſchon klaſſiſch gewordenen
Ruhe faſt abgeklärt wirkt, fordert die Ausſtellung der neuen
Sezeſſion den Widerſtreit der Meinungen um ſo heftiger
heraus. Vor allem ein Porträt von Kokoſchka, bei dem Ueber=
charakteriſierung
bis zur Bizarrerie getrieben wird, oder Karl
Hofers müde Virtuoſität, gegen die M. Feldbauers=
Dresden kraftvolle Friſche beſonders wohltuend abſticht. Die
Neue Sachlichkeit hat in W. Püttner=München und A. Ka=
noldt
, Breslau ihre Vertreter gefunden, der auf Farbwirkung
ausgehende Expreſſionismus in Schmidt=Rotluff. Emil
Nolde=Berlin und in Franz Marc=München, von dem eine
treffliche kleine Kollektion aus der Sammlung B. Köhler zu=
ſammengeſtellt
wurde. Die übrigen Mitglieder der Neuen Sezeſ=
ſion
, wie Purrmann, C. Caſpar, Unold uſw. laſſen die=
ſes
Jahr keine weſentliche Veränderung ihres ſchon bekannten
Stils erkennen.
Das Ausland erhielt ſeine Note durch die Beteiligung
von drei bedeutſamen Sonderausſtellungen, die für die Kenntnis
der modernen Malerei maßgebend ſind. Vor allem die Frühwerke
des Holländers Vincent van Gogh, der ſeinen Weg von einem
tonigen Realismus über den franzöſiſchen Impreſſionismus zu
einer neuen ureigenen Ausdrucksform fand. Die Bilder im Glas=
palaſt
umfaſſen den geſamten Nachlaß des Künſtlers aus dem
Beſitze der Familie und entbehren hervorragende Stücke, wenn
wir uns an die Sonnenblumen der Bayeriſchen Staatsgalerie
oder an das Porträt ſeines Arztes in Frankfurt a. M. erinnern.
Jedoch ſind gerade dieſe kleinen und beſcheidenen Studien für die
Kenntnis ſeiner Entwicklung wichtig und daher von bleibender
künſtleriſcher Bedeutung. Edward Munch hat ſich im Gegenſatz
zu anderen führenden norwegiſchen Malern, wie Waeren=
ſkjold
von Pariſer Einflüſſen glücklich freigehalten. Seine
Kunſt iſt durchaus bodenſtändig und, dem Volkscharakter ent=
ſprechend
, faſt bänerlich. Munchs Formloſigkeit bedeutet ein ab=
ſichtliches
Weglaſſen alles Unweſentlichen, wie es nur einem gro=
ßen
Maler am Ziele ſeiner Lebensarbeit zukommt. Die Malerei
Munchs erſcheint nicht wie bei Egger=Lienz, der einen gro=
ßen
Saal mit Rieſenformaten beherrſcht, durch Stiliſierung auf

[ ][  ][ ]

Nummer 186

Mittwoch, den 7. Juli 1926

Seite 3

Der Prager Sokolkongreß.
Die Deutſchen und die Slowaken bleiben der
tſchechiſchen Nationalfeier fern.
EP. Prag, 6. Juli.
Der achte Sokolkongreß nimmt unter zahlreicher Beteiligung
einen normalen Verlauf. Das geſamte öffentliche Leben Prags
hat ſich durch vier Tage vollkommen auf dieſe natonaltſchechiſchen
Feiern eingeſtellt, die durch die Beteiligung des jugoſlawiſchen
Militärs und mehrerer Abteilungen der jugoſlawiſchen Marine
einen etwas militäriſchen Charakter erhielten, der ſich um ſo
ſtärker auszuprägen ſcheint, je mehr man ſich dem Ende des Kon=
greſſes
nähert. Geſtern abend fand im Stadion eine Kongreß=
Szene ſtatt, welche die Beſiedelung des Landes durch die Tſche=
chen
darſtellt und die Theorie Maſaryks von der ſogenannten an=
geblichen
Koloniſation der Sudetenländer durch die Deutſchen
illuſtrieren wollte. Heute marſchierten die Sokoln durch die
außerordentlich reich beflaggte Stadt. Der Umzug, an dem ſich
etwa 50 000 uniformierte Sokoln, 30 000 Sokolinnen, 700 Sokoln=
reiter
beteiligten, dauerte von 8 bis 11 Uhr 30. An dem Umzug
beteiligte ſich die jugoſlawiſche Delegation, die aus 5000 jugoſla=
wiſchen
Sokoln, einem Bataillon Infanterie und mehreren Ab=
teilungen
Marine beſtand. Zur Mittagsſtunde wurde unter Be=
teiligung
des Präſidenten und der Regierung auf dem Altſtädler
Ring vor dem Rathaus in Anweſenheit eines Teiles des diplo=
matiſch
enKorps, die offizielle Hus=Feier abgehalten. Die Zahl
der auswärtigen Gäſte des In= und Auslandes wird auf 200 000
geſchätzt. Die Deutſchen und die Slowaken haben ſich an dem
Kongreß, der einen rein nationaltſchechiſchen Charakter trägt,
nicht beteiligt.
Reichstagspräſident Loebe in Wien. Das
Anſchlußproblem.
EP. Wien, 6. Juli.
Der Präſident des Deutſchen Reichstags, Paul Loebe, iſt
heute früh in Wien eſingetroffen. Er wird heute abend auf Ein=
ladung
des Oeſterreichiſch=Deutſchen Volksbundes über den
gegenwärtigen Stand der Anſchlußbewegung im Ingemieur= und
Architektenverein ſprechen.
Einem Mitarbeiter der Neuen Freien Preſſe zufolge be=
ſeichnete
Loebe die Arbeit für den Anſchluß Oeſterreichs
an Deutſchland als eine eminente Friedensarbeit. Er wies
auf die wachſende Gemeinſamtkeit zwiſchen Deutſchland und
Oeſterreich hin, namentlich darauf, daß hüben und drüben die
eriöſeſten Wirtſchaftskreiſe Einzelheiten der wirtſchaftlichen
Angleichung zu unterſuchen beginnen. Alles deutet darauf hin,
ſagte Loebe, daß wir aus der Periode des Totſchweigens, aus
der Periode der Geringſchätzung und der geſinnungsloſen Geg=
nerſchaft
in jene der ernſten und ſachlichen Prüfung übergehen,
die wahrſcheinlich der letzte Abſchmiit vor dem Siege unſerer
Argumente iſt. Sachliche Beurteiler des Auslandes ſehen die
Entwickelung heute ſchon ganz klar dahin gehen, daß eine ganze
Menge wirtſchaftlicher, rechtlicher und techniſcher Gemeinſam=
keiten
gechaffen werden, die Deutſchland und Oeſterreich ſo nahe
aneinanderrücken, daß ſich der Streit um den formalen ſtaatlichen
Zuſamenſchluß eines Tages ſelbſt für die Gegner nicht mehr
lohnen wird. Präſident Loebe ſchloß ſeine Ausführungen mit
den Worten: Ich hoffe, daß es den gemeinſamen Vorſtellungen
der deutſchen und der öſterreichiſchen Vertreter im Völkerbund
eines Tages gelingen wird, das Verſtändnis für unſere Argu=
nente
zu wecken und damt die Anſchlußfrage der einzig befrie=
digenden
Löſung entgegenzuführen.
Ein griechiſch=rumäniſches Bundnis?
Belgrad, 6. Juli.
In hieſigen diplomatiſchen Kreiſen gehen Gerüchte um
über Beſtrebungen zum Abſchluß eines ſepara=
ten
Bündniſſes zwiſchen Griechenland und Ru=
mänien
. Dieſen Gerüchten zufolge habe General Pongalos
den griechiſchen Geſandten in Bukareſt, Collos, beauftragt, bei
dem rumäniſchen Kabinett des Generals Avarescu den Abſchluß
eines politiſchen und wirtſchaftlichen Separatbündniſſes zwiſchen
Griechenland und Rumänien in Anregung zu bringen. General
Avarescu habe dieſe Anregung Griechenlands ſehr freundlich auf=
genommen
und den Innenminiſter Mitilineu mit der Führung
der diesbezüglichen Verhandlungen betraut. Der griechiſche Ge=
andte
hätte abſolute Vollmachten für dieſe Verhandlungen er=
halten
und bereits eine Reihe detaillierter Vorſchläge gemacht.
Die Verhandlungen würden ſtreng geheim geführt.
Man glaubt, daß die Anregung dazu von Rom ausgegan=
gen
ſei und daß der Abſchluß eines rumäniſch=griechiſchen
Separatbündniſſes eine wichtige Etappe in den italieniſchen
Blänen zur Ordnung des Balkans darſtelle.

üinſtliche Monumentalität berechnet, ſondern farbenfreudig und
eſund realiſtiſch. Aber beiden Malern klingen Heimatsſtimmen
ach und verleihen ihnen eine eigene Note, die ſie über die mei=
ten
unſelbſtändigen Modernen hinaushebt. Am nächſten ſtehen
hnen wohl die Vertreter eines anderen Gebirgsvolkes, die
dchweizer. Auch bei Giacomekti, K. Amiet oder
N. Buri erfreuen wir uns an der etwas derben Schilderung
hrer knorrigen Landsleute. Eine dichte farbige Atmoſphäre er=
üllt
die Bilder Amiets, ähnlich auch bei G. Giacometti
er im übrigen mit kühnen, aber erſtaunlich ſicheren zeichneriſchen
Litteln vorgeht. Ein beſonders prächtiges Stück Malerei Der
Zrief erinnert an den jüngſt verſtorbenen F. Valloton, der
lotz enger Verbundenheit mit franzöſiſcher Kunſt (er gehörte zu
en Mitbegründern der Indépendants) noch die kräftige ſchwei=
riſche
Note aufweiſt. Nur der intereſſante E. Vallet wandelt
uch hier einen eigenen Weg. Mit ſchwärzlichen Farben, ähnlich
er Palette von Charles Cottet, gibt er Landſchaften und
igurenbilder von großem Stimmungsgehalt.
Im Gegenſatz zur robuſten Volkskraft der Schweizer ſteht die
ine maleriſche Kultur der Niederländer. Die imponierende
ammelausſtellung G. Breitners, das kleine Porträt Thereſe
ſchwartzes, die Landſchaften von J. Voermann, de
waart u. a. m. verraten die ruhmreiche holländiſche Tradition,
e ſeit Jahrhunderten geſchmackvolle Bilder für das intime In=
rieur
ſchafft. Man begreift daher auch das Anſehen, das die
oderne holländiſche Kunſt auf dem Kunſtmarkt genießt. Reſpekt=
niflößend
wirkt auch die Ausſtellung eines anderen kleinen Vol=
S, der Schweden. Neben vorzüglichen, meiſt ſchon bekann=
n
Aktſtudien und Porträts von Anders Zorn (aus dem Be=
ze
der Gattin) glänzt die gemäßigte Freilichtmalerei von Lilje=
rs
mit Szenen aus dem Tierleben. Von den Jüngeren, ſtarke
hilderer der Licht= und Luftwirkungen des Nordens, nennen
rA. Sjöberg, C. Wilhelmſon Prinz Eugen und
n in Deutſchland zu wenig bekannten E. Joſephſon.
Durchaus unzulänglich ſind die Vertretungen Frank=
ichs
, Italiens und Ungarns, zumal England,
elgien und Amerika völlig ausblieben. Hier zeigte ſich,
ß das Münchener Syſtem, die Künſtler perſönlich einzuladen,
ſch war. Man erhielt anfangs große Verſprechungen, die
ließlich nicht eingehalten wurden. In Dresden dürfte der Be=
is
geliefert ſein, daß es richtig war, einem anerkannten Fach=
inn
, der über Zeit und Mittel verfügte, das Arrangement der
Slandsabteilung anzuvertrauen. Von Frankreich finden
daher nur einige belangloſe Bilder des dort ſo geſchätzten
Utrillo. Bei ihm vollzieht ſich die Wiederanknüpfung an

Die polniſchen Perfaſſungs=
änderungen
.
Der Standpunkt der Regierung Bartel.
Warſchau, 6. Juli.
Gegenüber dem Nowy Kurjer Polſki der als halbamt=
liches
Organ anzuſehen iſt, hat jetzt der polniſche Juſtizminiſter
Makoſvſki grundlegende Ausführungen über das Regierungs=
projekt
bezüglich der Verfaſſungsänderungen gemacht. Der Mi=
niſter
erklärte, daß die Regierung ihr Projekt, das im großen
und ganzen alle Anträge der Abgeordneten zuſammenfaſſe, mit
allen Mitteln verteidigen werde. Jedoch ſei ein Kompromiß
und ein Nachgeben der Regierung in der einen oder anderen Hin=
ſicht
nicht ausgeſchloſſen; doch dürfe dieſe Frage nicht im Ple=
num
des Parlaments, ſondern nur in den Ausſchüſſen beraten
werden. Die Einſetzung eines ſogen, oberſten Rates, der eine
Art ſtändige Aufſicht für die Regierung bedeute, halte der Mi=
niſter
nicht für praktiſch. Ein ſolcher oberſter Rat habe ſeinerzeit
in Frankreich als Berater Napoleons eine Rolle geſpielt. Später
habe ſich ſeine Tätigkeit ausſchließlich auf das Revidieren der
Regierungsverordnungen beſchränkt.
Der Juſtizminiſter ſellbſt wird in dem Ausſchuß des Seim
das Regierungsprojekt vertreten. Auf ſolche Verhandlungen im
Plemum wird ſich die polniſche Regierung nicht einlaſſen. Der
Miniſterpräſident ſelbſt wird in der zweiten Leſung des Geſetzes
das Wort ergreifen.
Zwiſchen der Piaſtengruppe und der Nationalen Arbeiter=
partei
ſcheint ſich jetzt eine Einigung vorzubereiten. Im Parla=
ment
verſucht der Seim=Marſchall Rataj, die Parteien unter
einen Hut zu bringen, um eine Front der Mitelparteien ein=
ſchließlich
des linden Flügels der Rechtsparteien zuſtande zu
bringen. An der Hinzuziehung der polniſchen Sozialiſten oder
der jüdiſchen Fraktion werde daher von allen Seiten gearbeitet.
In der heutigen Seimſitzung wurde die Regierungs=
vorlage
über die Aenderung der Verfaſſung mit
großer Mehrheit gegen die Stimmen der Sozialiſten, Kommu=
niſten
, Ukrainer, Weißruſſen und Juden an die Verfaſ=
ſungskommiſſion
verwieſen. Die deutſche Fraktion
erklärte durch den Abg. Udda unter anderem folgendes: Wir
wiſſen nicht, ob die jetzige Regierung bleiben wird. Von dem
Text der Vorlage, den ſie in der Kommiſſion annehmen wird,
hängt der Standpunkt der Deutſchen ab. Die Schikanen gegen
die Deutſchen und die Poloniſierung der Oſtprovinzen müſſen
aufhören, die Sicherheit Oberſchleſiens muß garantiert werden.
Das Schulweſen in Oberſchleſien muß unter polniſcher Kontrolle
deutſch bleiben.
)
Die Frage der Kolonialmandate im engliſchen
Unterhauſe.
London, 6. Juli.
In der heutigen Unterhausſitzung richtete der Abgeordnete
Buxton an den Premierminiſter die Frage, ob ihm bekannt ſei,
daß ein Anſpruch Deutſchlands auf Gewährung von Kolonial=
mandaten
durch den Völkerbund durch das Abkommen von Lo=
carno
anerkannt worden ſei, und ob die vor kurzer Zeit abge=
gebene
Erllärung des Staatsſekretärs für die Kolonien, wonach
das Mandat von Tanganjika ſtändig ſei, der Politik des Kabi=
netts
entſpreche. Baldwin erklärte: Der Frageſteller beſindet
ſich im Irrtum. Die Frage der Kolonialmandate iſt in dem Ab=
kommen
von Locarno überhaupt nicht behandelt, andererſeits iſt,
wie von dem Unterſekretär für auswärtige Angelegenheiten be=
reits
am 12. März erklärt worden iſt, der deutſchen Delegation
in Locarno mündlich mitgeteilt worden, daß Deutſchland als Mit=
glied
des Völkerbundes, ebenſo bei Uebertragung von Kolonial=
mandaten
konzidieren könne, wie jedes andere Völkerbundsmit=
glied
. Es iſt nicht richtig, wenn man annimmt, daß der deutſchen
Regierung irgend ein Verſprechen oder eine Zuſage gemacht wor=
den
iſt. Was den zweiten Teil der Frage anbelangt, ſo kann ich
dieſen bejahen.
Hierauf richtete Buxton an Baldwin die weitere Frage, ob
er dem Hauſe verſichern könne, daß die Haltung der Regierung
in bezug auf die Möglichkeit der Gewährung zukünftiger Man=
datsgebiete
an Deutſchland ſich ſeit Locarno nicht geändert hat.
Baldwin antwortete: beſtimmt nicht. Hierauf fragte Wedgwood
Benn: Iſt die Anſicht der Regierung dahin zu verſtehen, daß
trotz der durch Artikel 22 der Völkerbundsſtatuten feſtgelegten
Oberhoheiten (overriding authority) des Völkerbundes eine
Mandatsmacht ihr Mandat ſtändig inne hat. Baldwin antwor=
tete
: Ich bin nicht der Meinung, daß dies daraus folgt. Unver=
kennbar
iſt dies eine Angelegenheit des Völkerbundes. Die
Frage ginge jedoch aus, ob in Locarno irgend etwas geſagt wor=
den
ſei, was die Mandatsgebiete anbelangt. Die darauf erteilte
Antwort lautet: Nein.

die Wirklichkeit, die durch die Technik Utrillos zur überzeugen=
den
maleriſchen Erſcheinung wird. Daneben ſehen wir nette
Pariſer Veduten von L. Adrion und G. Flandrin ſtim=
mungsvolle
Landſchaften von A. Marquet und einen frühen
Picaſſo. Italien iſt allein durch Porträts von A. Man=
cini
vertreten, Billantfeuerwerke, die früher ein dankbareres
Publikum fanden. Daß wir ſchließlich von den befreundeten Un=
garn
nur einige Munkacſy, Stefan Cſök und Szimyey=
Merſe aus Privatſammlungen vorgeführt bekommen, iſt um
ſo bedauerlicher, da dieſes Land in Rippel, Rönay, Fen=
hes
u. a. m. auch hervorragende moderne Maler beſitzt. Auch
einige in Paris lebende Ruſſen können nicht als namhafte Reprä=
ſentanten
ihres an künſtleriſcher Kultur noch reichen Landes an=
geſehen
werden. Nathalie Gontſcharova hat ſich von dem
jetzt überlebten Kubismus noch nicht freigemacht, nur W.
Schonkhaeff fällt durch die plaſtiſche Wirkung ſeiner realiſtiſch
häßlichen Aktmodelle auf. Ziemlich belanglos iſt auch die kleine
Ausſtellung der neuen Wiener Sezeſſion, die allein in
Ferdinand Kitt einen Künſtler mit feinem Farbengeſchmack
aufweiſt.
Die Plaſtik zeichnet ſich diesmal in München durch ihre
hohe Qualität aus. Die große Eingangshalle zieren die Werke
Adolf Hildebrands, von denen der Vater Rhein mit den
Kindergruppen aus Straßburg, die Figuren des Münchener Jagd=
tempels
, die neueſten ſeiner vortrefflichen Porträtköpfe und ſein
klaſſiſches Dionyſosrelief ſchon bekannt ſind. Daneben beſtehen in
Ehren hervorragende Büſten von B. Bleeker (Prof. v. Goſen
und G. Beſtelmeher)), tüchtige Arbeiten von K. Albiker=
Dresden, Ulfert Janſen, H. Hahn, R. Knecht u. a. m.
Eine beſondere Bedeutung beſitzen ferner die Werke E. de Fio=
ris
, die der Atem innerer Lebendigkeit umſpielt. Die Schule
des Kubismus, die der Künſtler durchſchritten, erſcheint endgültig
überwunden. Die ſtärkſte künſtleriſche Perſönlichkeit bedeutet
jedoch gegenwärtig für die deutſche Plaſtik Edwin Scharf. Die
lebensvollen Bronzebüſten die Violiniſten Weißgerber und der
Frau Göritz werden nur noch durch den monumentalen Granit=
block
, der die durchgeiſtigten Züge H. Wölfflins wiedergibt, über=
troffen
. Die kleine Bronze eines Athleten und das Steinrelief
mit drei Pferden zeigen noch, wie des Künſtlers eigenartiger Stil
die Form meiſtert.
Vereinzelte Lücken, die wir beſonders in der Vertretung des
früher feindlichen Auslandes bemerkten, können das hohe Ge=
ſamtnivenu
der Münchener Ausſtellung nicht beeinträchtigen und
den erwarteten Erfolg nicht ſchmälern, da ſie ohnehin ſchon quali=
tativ
und quantitativ überreich bedacht iſt.
Dr. A. G.

* Der Streit um Abeſſinien.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 6. Juli.
Nach einer langen und ziemlich erbitterten Preſſefehde in
England, Frankreich und Italien, ſcheint ſich die abeſſiniſche
Frage zu klären. Wenigſtens inſofern, daß es erſichtlich wird,
worum es ſich eigentlich handelt. Seitdem die franzöſiſche Preſſe
die Verletzung des Dreimächteabkommens von 1906, in dem die
Souveränität Abeſſiniens garantiert iſt, konſtatierte und ener=
giſche
Schritte ſeitens dem Quai d’Orſay in London und in Rom
gefordert hat, fehlte es in der italieniſchen Preſſe nicht an bitte=
ren
Angriffen auf Frankreich. Der franzöſiſche Standpunkt geht
bekanntlich dahin, daß jede Modifikation des Abkommens von
1906 nur mit der Zuſtimmung Frankreichs geſchehen darf und
übrigens ſchon die Zweiteilung Abeſſiniens in eine engliſche und
in eine italieniſche Intereſſenſphäre eine Verletzung der Souve=
ränität
Abeſſiniens bedeutet. Die italieniſche Preſſe wiederum
wird nicht müde, zu betonen, daß nur einige franzöſiſche Wirt=
ſchaftsgruppen
und Intereſſenten die öffentliche Meinung in
Frankreich gegen das Abkommen zwiſchen Italien und England
aufgehetzt haben, aus dem einzigen Zwecke, der befürchteten ita=
lieniſchen
Konkurrenz vorzubeugen.
Nach dem Weißbuch beurteilt, das die engliſche Regierung,
um der Preſſefehde vorzubeugen, über die Verhandlung zwiſchen
Sir Ronald Graham und Muſſolini im Dezember 1925 über
Abeſſinien herausgab, ſollte es ſich hier um einen wirklich nich=
tigen
Streit um geringfügige wirtſchaftliche Intereſſen drehen:
Es handelt ſich über nichts weiteres, als um den engliſchen
Kampf für das Nilwaſſer, deſſentwillen ſich England bereitfand,
in Muſſolini natürlich im Rahmen des Abkommens von
1906 einige wirtſchaftliche Konzeſſionen zu gewähren.
Frankreich war aber nicht ſo leicht zu beruhigen. Es folgte
eine franzöſiſche Nachfrage in London, und bald wußte die
Weſtminſter Gazette über eine heftige diplomatiſche Schlacht
zu berichten. Wenn Frankreich wie es vielfach in der italie=
niſchen
Preſſe geſchrieben wurde wirklich den Fürſt von
Abeſſinien, den Ras Tafari zu einem Schritt bei dem Völker=
bund
veranlaſſen ſollte, ſo wären in der Tat unangenehme Kom=
plikationen
nicht zu vermeiden. Indes der Beſuch des italieni=
ſchen
Geſandten in Paris, des Baron Avezzana, bei Briand hat
die allzu hochfahrenden Gemüter etwas beruhigt. Der engliſch=
italieniſche
Vertrag wird bei dem Völkerbunde deponiert wer=
den
, und eine Einigung mit Frankreich in der ſachlichen Fragé
herbeizuführen, ſcheint nicht ſchwer. Denn in Wirklichkeit iſt die
franzöſiſche Politik viel weniger an der ganzen Sache intereſſiert
als man im allgemeinen annimmt. Die allzuenge Freundſchaft
Englands mit Italien und die vielbetonten italieniſchen Ko=
lonialpläne
beſonders die Artikel der italieniſchen Preſſe über
Tunis, die an Offenheit nichts zu wünſchen übrig ließen
haben aber in Paris eine fühlbare Nervoſität hervorgerufen. Es
hieß, bei der erſten Gelegenheit die Zähne zu zeigen, und der
Streit um Abeſſinien kam geradezu erwünſcht. Man möchte bei
dieſer Gelegenheit von Muſſolini die Zuſicherung erhalten, daß
er ſich an Tunis und womöglich auch an Tanger desintereſſiert.
Dann würde ſich auch die franzöſiſche Preſſe viel zurückhaltender
in der Beurteilung der italieniſchen Expanſion in Abeſſinien
zeigen.
Der Streit um die abeſſiniſche Frage ſoll bald einſchlafen,
aber es werden noch genug Reibungsflächen um das Mittelmeer
bleiben. Und wie man auch bei dieſer Gelegenheit konſtatieren
konnte: man kann ſich in Frankreich mit dem fasciſtiſchen Ton
ehr wenig befreunden. Vielmehr legt man jedes Wort, das in
Italien fällt, auf die goldene Wage. Und ſo werden die Aeuße=
rungen
der fasciſtiſchen Preſſe über Frankreich noch für ſchlimmer
gedeutet, wie ſie es in Wirklichkeit ſind und ſchlimm ſind ſie
ſchon ſowieſo genug.
Der neue Geiſt in Polen. Expanſionsgelüſte.
Warſchau, 6. Juli.
Polska Zbreina, das Blatt der militäriſchen Organiſation
Pilſudſkis ſchreibt: Der Verſailler Vertrag hat Polen unrecht
getan. Er hat uns nicht das Polen von vor 1772 gegeben, er
hat uns nicht gegeben Danzig, Ermland, Klingsberg, Stettin,
Oppeln und Breslau. Die Anſprüche auf dieſe Städte und
Länder, die uns mit Gewalt genommen ſind, werden wir nie=
mals
aufgeben. Da wir offene Grenzen haben, müſſen wir eine
mächtige Armee haben, die uns nach vier Fronten zu verteidigen
vermag. Jeder Pole muß Soldat ſein, jede Polin muß der
Nationalgarde in Reſerbe angehören. Ein von Kopf bis zu Fuß
betvaffnetes Volk wird allen Feinden entgegentreten können.
Jedes polniſche Haus muß eine Feſtung ſein.

*Großes Sonder=Militärkonzert.
Der Saalbaugarten überfüllt! Das Publikum beifallsfreudig
wie ſelten, Zugabe über Zugabe; Lorbeerkranz und Orcheſtertuſch
für den verdienten Dirigenten. So verlief der Abend!
Die Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsbundes
der Beamtenvereine ehemaliger Militärmuſi=
ker
hatte das Konzert veranſtaltet und zur Leitung den 1. Armee=
muſikinſpizienten
a. D. Herrn Profeſſor Th. Grawert aus
Berlin berufen. Sie tat gut daran. Das iſt ein feiner Muſiker
und Dirigent, und die etwa 70 Mann ſtarken Orcheſtermitglieder
olgten ihm ſo willig, daß Stücke, wie Jſoldens Liebestod, Ouver=
ture
zu Euryanthe uſw., in ganz hervorragender Weiſe zur
Durchführung gelangten; das ſind doch Stücke, die gewöhnlich
die Kräfte der Militärmuſik überſteigen; ſie klangen geſtern aber
ſo geſchmadkvoll in Abtönung und Klang, daß man an beſte frü=
here
Zeiten erinnert wurde. Als dann die Programmfolge über
Verdi und Grieg zu den hiſtoriſchen Märſchen und zum großen
Zapfenſtreich führte, da fühlten ſich Muſiker und Publikum wie=
der
in frühere Zeiten verſetzt, und wie die Märſche, die auch heute
noch nichts von ihrer Schlagkraft verloren haben, voll Rhythmus
und Muſizierfreude erklangen, ſo weckten ſie Erinnerungen und
begeiſterten Beifall bei allen den Leuten, die mitfühlten und
ſchließlich mitſangen.
Dieſe einmalige Darbietung verdiente den Beifall, der ihr
wurde. Und ganz beſonders verdiente ihn ihr Leiter, Herr Pro=
feſſor
Grawert. Er ſoll jederzeit in Darmſtadt willkommen ſein.
O.

Bühnenchronik.
Die Vereinigten Städtiſchen Theater Düſ=
eldorf
, Intendant Heinz Hille, haben verpflichtet: den Dra=
matiker
und Kleiſtpreisträger Kurt Heynicke, bisher Dramaturg
des Düſſeldorfer Schauſpielhauſes, als Regiſſeur und literariſchen
Mitarbeiter, und Dr. Friedrich Schramm, bisher Opernſpielleiter
der Duisburg=Bochumer Bühnen, als Oberſpielleiter für Oper
und Tanz. Zur Uraufführung wurden angenommen: Im
Schauſpiel Bertolt Brechts Mann iſt Mann, Gerhart Haupt=
manns
Dorothea Angermann, Fritz von Unruhs Napoleon
Bonaparte‟ Ferner wird die bereits angenommene Urauffüh=
rung
von Theodor Haertens Kreuzzug im Laufe der nächſten
Spielzeit erfolgen. Für die Oper iſt erworben: Richmodis von
Aducht von Hermann Unger, Weitere Verhandlungen ſchweben.

[ ][  ][ ]

Seite 4
Akademiſche Freiheit.
Von
Senatspräſident a. D. Dr. Flügge.
Der Fall Leſſing war keine Frage der akademiſchen Freiheit.
In dem Fall Leſſing handelte es ſich um etwas ganz anderes als
um die akademiſche Freiheit handelte es ſich darum, ob ein
mit dem Profeſſortitel verſehener, mit einem Lehrauftrag des
Unterrichtsminiſters betrauter Privatdozent die Erlaubnis hat,
in einer im Auslande erſcheinenden Zeitung einen Mann wie
Hindenburg, den gegenwärtigen Präſidenten der deutſchen Repu=
blik
, höhniſch in den Staub zu ziehen zu verſuchen. Handelte es
ſich darum, ob ein ſolches Gebahren, das mit akademiſcher Tätig=
keit
und alſo auch mit akademiſcher Freiheit nicht das Geringſte
zu tun hat, unter die für Privatdozenten gültige Beſtimmung
des Artikels 4 des Geſetzes vom 4. Auguſt 1922 fällt, der auch
nach der Aufhebung der ſogenannten Lex Aarons vom 17. Juni
1898 in Preußen geltendes Recht iſt. Handelte es ſich ſchließlich
darum, ob die Studentenſchaft, wenn der Unterrichtsminiſter
zögert, den oben bezeichneten Artikel anzuwenden, ſich ſtill=
ſchweigend
und in Geduld die Lehrtätigkeit eines ſolchen Mannes
gefallen laſſen muß. In dem Fall Leſſing handelte es ſich darum,
ob die Studentenſchaft die nationale Würde gegen üble Ver=
letzungen
, die ſich ein akademiſcher Lehrer außerhalb ſeines Lehr=
amtes
hat zuſchulden kommen laſſen, verteidigen darf oder nicht.
Vielleicht auch noch darum, ob etwa einzelne Studenten in ihrer
edlen Leidenſchaft für die nationale Würde ein wenig zu hitzig
und heftig geworden ſind und gegen die akademiſche Ordnung
verſtoßen haben.
Der Fall Leſſing iſt in einem gewiſſen Sinne erledigt.
Aber er gibt trotzdem, wie mir ſcheint, Anlaß, nach der akademi=
ſchen
Freiheit zu fragen. Denn derſelbe Unterrichtsminiſter, der
im Falle Leſſing, den die Preſſe der Linken zu einer Frage der
akademiſchen Freiheit umzufälſchen bemüht war, mit einer ſchwer
verſtändlichen Bedachtſamkeit gezögert hat, dem Schuldigen zuteil
werden zu laſſen, was er verdiente, hat keine Bedenken getragen,
in die Freiheit der Studentenſchaft in einem Falle eilig einzu=
greifen
, in dem ihm das Recht zum Eingreifen beſtritten wer=
den
muß.
Die deutſche Hochſchule iſt von altersher nicht nur eine
universitas literarum, ſondern auch eine universitas, eine um=
faſſende
Einheit der Lehrenden und Lernenden. Univerſitäts=
lehrer
und Studenten gehören untrennbar zuſammen. Auch den
Studenten gebührt ein volles Maß akademiſcher Freiheit. Das
hat in einer Aufwallung eines heutzutage bei unſeren derzeitig
regierenden Leuten nicht gerade allzu häufigen freiheitlichen Gei=
ſtes
die preußiſche Staatsregierung ſelbſt anerkannt. Sie hat in
einer Verordnung des Staatsminiſteriums vom 18. September
1920, alſo der höchſten ſtaatlichen Stelle, die wir heute in Preu=
ßen
haben, derjenigen Stelle, die das Verordnungsrecht in dem=
ſelben
Umfange übt wie bor der Revolution der König, die Ver=
faſſung
der Studentenſchaften an den preußiſchen Hochſchulen
geregelt. In 8 5 dieſer Verordnung heißt es ausdrücklich, daß
die Studentenſchaft nach Genehmigung ihrer Satzung ein ver=
faſſungsmäßiges
Glied der Hochſchule wird. Das kann wenn
es überhaupt etwas Sachliches heißen ſoll nichts anderes hei=
ßen
, als daß die Studentenſchaft alle Pflichten, aber auch alle
Rechte der Hochſchulen haben, alſo auch die akademiſche Freiheit
genießen ſoll. In voller Uebereinſtimmung damit iſt der Stu=
dentenſchaft
denn auch im § 2 der Verordnung die Selbſtverwal=

Mittwoch, den 2. Juſi 1926

Nummer 186

tung und in den 88 3, 8 und 10 das Recht und die Pflicht, die
Erhebung von Beiträgen zu regeln, verliehen. Dem Unterrichts=
miniſter
iſt in § 8 der Verordnung nur das Recht gegeben wor=
den
, für die Beiträge Höchſtgrenzen feſtzuſetzen und im 8 16 die
Ermächtigung, zur Ausführung der Verordnung
allgemeine Richtlinien zu erlaſſen. Von dieſen Befug=
niſſen
des Miniſters abgeſehen, iſt die Studentenſchaft bei ihrer
geſamten Finanzgebarung nur an die Mitwirkung eines für jede
Hochſchule beſtellten Vermögensbeirats gebunden (88 6, 1013).
Nun haben 1925 die Studentenſchaften der preußiſchen Hoch=
ſchulen
ebenſo wie die übrigen mit ihnen zu der Deutſchen
Studentenſchaft vereinigten Studentenſchaften des geſamten
deutſchen Sprachgebietes einhellig beſchloſſen, auf den Kopf
ihrer Mitglieder 8 Mark zu erheben und von dieſen 8 Mark je
75 Pfennig für ihre Verwaltungsunkoſten zu verwenden. Der
Vermögensbeirat der Deutſchen Studentenſchaft, in dem alle
deutſchen Hochſchulverwaltungen vertreten ſind, hat gegen dieſen
Beſchluß nichts zu erinnern gefunden. Gemäß dieſes Beſchluſſes Ausbruch eines Krieges zu verhindern und bereits ausgebro=
iſt
der Haushaltsplan für 1925/26 aufgeſtellt, ſind in dem erſten
Semeſter des Haushaltsjahres die Ausgaben geleiſtet und für deutſchen Auffaſſung, einen Ausgleich zu ſchaffen zwiſchen den
das zweite Semeſter Verpflichtungen eingegangen.
Ganz unerwartet und ohne Anhörung der Studentenſchaft einer militäriſchen Ueberlegenheit zu verhindern.
hat anfangs des Sommerſemeſters der preußiſche Unterrichts=
miniſter
aber verfügt, daß der Höchſtbetrag des Beitrages auf
6 Mark bemeſſen werden ſoll, und ſogar Beſtimmungen getroffen,
in welcher Weiſe dieſer Höchſtbetrag auf die einzelnen Ausgabe=
titel
verteilt werden ſoll, insbeſondere daß für die Verwaltung
nicht mehr als 60 Pfennig, vom Winterſemeſter 1926/27 aber nur
50 Pfennig aufgewandt werden ſollen. Auch hat der Miniſter
als die Studentenſchaft den Verſuch gemacht hat, den Ausfall ſtehen. Sie wandte die gleiche Anſch uung auch auf das Kriegs=
ſoihren
Etat im Gleichgewicht zu halten, prompt mit Diſziplinar= ren, oder das in Depots gelagert iſt. Sie war ſich klar darüber,
verfahren gedroht.
Verfügungen des preußiſchen Unterrichtsminiſters nachzuahmen, deutſche Stimme iſt aber leider in allen Abſtimmungen unterlegen.
ſich weislich gehütet. Die Verfügungen gehen das iſt füglich
nicht zu bezweifeln über die allgemeinen Richtlinien zur Aus=
führung
der Verordnung vom 18. November 1920 weit hinaus, Ausbildung vollendet haben. Die Reſervenwerden nicht
ſind Anordnungen, die für Einzelheiten der ſtudentiſchen Ver= als Vergleichsmoment hereingezogen, dagegen
waltung eine miniſterielle Regelung verſuchen, ſind Eingriffe in alles, was militäriſch irgendwie organiſiert iſt. So u. a.
die Selbſtverwaltung.
Was bezweckt der Miniſter mit dieſen Eingriffen?
Es hat es den Studentenſchaften ſelbſt zu ſagen nicht für
nötig befunden. Dagegen hat die preußiſche Regierungspreſſe ſie einem Kriege verwendet werden können, wurde unbgandvortet
mit zwei Gründen zu rechtfertigen verſucht. Einmal mit der gelaſſen. Auch die deutſche Forderung, die Ausbildung und
Notlage der Studentenſchaft. Nun, die Studentenſchaft kennt Ausbildungszeit näher zu präziſieren, ſtieß auf den hartnäckig=
ihre
Notlage wohl am beſten und hat in dieſer Kenntnis einen
Beitrag von 8 Mark für nötig gehalten. Und wenn die Notlage
zu der Herabſetzung des Beitrages, notabene 2 Mark für jeden Ausbildungszeit gleichfalls auf ein Jahr feſtgeſetzt hat, keine
Studenten, gezwungen haben ſollte rechtfertigt die Notlage ausgebildeten Truppen unter den Fahnen haben.
auch, daß der Miniſter die Verteilung des Beitrages nach ſeinem
Gutdünken verlangt. Der zweite Grund der offiziöſen Preſſe iſt
ganz ſeltſam: Der Miniſter ſei durch Verfehlungen in der Selbſt=
verwaltung
der Studentenſchaften beſtimmt worden, den Höchſt= ginn eines Krieges einberufenen Truppen ausmachen. Bei der
betrag herabzuſetzen. Die Tatſache der Verfehlungen iſt leider
richtig, gehört zu dem Schmerzlichſten, was ſeit der Revolution
die Studentenſchaft erlebt hat, und wird durch harte Strafen ge= baren Materialien nicht beſchränken dürfe, da die gelagerten Be=
ſühnt
werden müſſen. Aber die Begründung der Regierungs=
Beitrag habe die Verfehlungen erſt möglich gemacht. Auch wen= Kriegsmaterial als Staatsgeheimnis und der deutſche Hinweis
det die Studentenſchaft ein: Die häufigen pekunjären Verfehlun=
gen
nachrevolutionärer Staatsbeamter hätten bis jetzt noch nicht über Kriegsrüſtungen auszutauſchen, wurden mit der Begrün=
die
Wirkung gehabt, daß die Steuern herabgeſetzt worden ſeien, dung abgelehnt, daß die Geiſtesverfaſſung der Völker noch nicht
würden auch künftig dieſe Wirkung nicht haben.
ſchaft nachfühlen, daß ſie Verlangen hat, es zu erfahren.

*
Die glückliche Geburt unſerer
. Inge zeigen hocherfreut an
Polizeioberleutnant
Fritz Schön und Frau
17730) Lina, geb. Weber.
Friedberg (Heſſen), Frankfurterſtr. 29.
Statt Karten.
Ihre am 4. Juli ſiattgefundene
Vermählung geben bekannt
Oberwachtmeiſter Willy Krummel
Gretel Krummel
geb. Darmſtädter (*17775
z. Zt. Kleinern
Darmſtadt
b. Bad Wildungen.

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Geſtern verſchied in Heidelberg, wo er zur Kur weilte,
mein innigſtgeliebter Bruder, unſer Schwager und Onkel

Die Sommerferien
der Abrüſtungskommiſſion.
Ein ſchwerer Mißerfolg des Abrüſtungsgedankens.
* Genf, 6. Juli. (Priv.=Tel.)
Die militäriſche Unterkommiſſion für die Abrüſtungsfragen
iſt von ihrer bisherigem Arbeit ſo erſchöpft, daß ſie jetzt einen
vierwöchentlichen Urlaub benötigt.
Als das bisherige Ergebnis der Unterkommiſſion kann feſtge=
ſtellt
werden, daß die deutſchen Vorſchläge durchweg abgelehnt
und die franzöſiſchen, die jede Abrüſtung verhindern wollen, an=
genommen
worden ſind. Bei der Behandlung der Abrüſtungs=
frage
der Landheere iſt die deutſche Delegation von dem Ge=
ſichtspunkt
ausgegangen, daß das Ziel jeder Abrüſtung ſei, den
chene Kriege im Keime zu erſticken. Daher gilt es nach der
militäriſchen Kräften der einzelnen Staaten, um jeden Mißbrauch
Wie kann nun dieſes Ziel am eheſten erreicht werden? Sicher
doch, indem man als Vergleichskriterium für eine allgemeine Ab=
rüſtung
ſämtliche in der Friedenszeit für den Krieg vorbereitete
Maßnahmen und Kräfte in ihrer ganzen Auswertung zu erfaſ=
ſen
ſucht. Die deutſche Delegation trat daher für die Erfaſſung
aller für den Krieg verwendbaren Menſchenkräfte ein, die ſich
einerſeits unter den Fahnen befinden, andererſeits in Reſerve
der 15 Pfennig aus anderen Haushaltspoſitionen zu decken und material an, das die Truppen während des Krieges bei ſich füh=
daß
jeder Vergleich, der nicht auf dieſer Baſis aufgebaut iſt, nie
Die nichtpreußiſchen Unterrichtsverwaltungen haben, dieſe und nimmer zu einer allgemeinen Entwaffnung führen kann. Die
Der gegneriſche Standpunkt ſiegte, nachdem nur diejenigen
Leute zählen ſollen, die unter den Fahnen ſtehen und die ihre
auch die Polizeikräfte, die Waldwächter und verſchiedene
unpolitiſche Verbände, da dieſe im Kriege angeblich verwendbar
ſind. Die von deutſcher Seite geſtellte Frage, wozu dieſe in
ſten Widerſtand. Nach den Beſchlüſſen der Unterkommiſſion wird
in Zukunft der Staat, der eine einjährige Dienſtzeit und die
Die deutſche Delegation wies bei jeder Gelegenheit auf die
große Bedeutung der Reſerven hin, da die unter den Fahnen
befindlichen Leute nur einen ſehr geringen Beſtand der zu Be=
Frage des Kriegsmaterials hat die deutſche Delegation gleich=
falls
nachgewieſen, daß man ſich auf die im Dienſt verwend=
ſtände
von viel größerer Bedeutung ſeien. Auch hier war der
preſſe klingt beinahe ſo, als ob der Miniſter glaube, der höhere deutſche Einſpruch vergeblich. Man bezeichnete das gelagerte
auf die Notwendigkeit, ehrlich und vertrauensvoll alle Angaben
ſoweit fortgeſchritten ſei. Die erſte Etappe der Beratungen in
Was alſo will der Miniſter? Man kann es der Studenten= der Abrüſtungskonferenz ſind alſo demnach als ein ſchwerer Miß=
erfolg
ſür Deutſchland und den Abrüſtungsgedanken anzuſehen.

Greiner’s
Antisepton
unübertroffen
für Kopf und Haar.
Mehrfach prämiiert.
mit gold. Medaillen

Todes=Anzeige.
Geſtern entſchlief nach kurzer
Krankheit unerwartet im Alter
von 8 Monaten unſer lieber

In tiefer Trauer:
Carl Lang u. Frau, geb. Froom
Albert Lang u. Fran, geb. Karn.
Darmſtadt, den 6. Juli 1926.
(*17762
Mühlſtr. 26.
Die Beerdigung findet Donners=
tag
, den 8. d. Mts., nachm 2½ Uhr,
auf dem Friedhof an der Nieder=
Namſtädterſtraße ſtatt.

Die Beerdigung hat auf Wunſch des Verſtorbenen in
aller Stille ſtattgefunden.
Im Namen der Hinterbliebenen;
Clara Schürmann, geb. Loeb.
Darmſtadt, Ernſi=Ludwigſtraße 19
Eſſen, Alfredſiraße 73.
(9799

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meinen innigſt geliebten
Mann, den treuſorgenden Vater
ſeines Kindes, unſeren liebenSohn,
Schwiegerſohn, Bruder, Schwager
und Onkel, Herrn

I
Kudl
im Alter von nahezu 25 Jahren
nach langem ſchweren, mit großer
Geduld ertragenem Leiden zu ſich
in die Ewigkeit abzurufen.
Die trquernden Hinterbliebenen:
Fran Marie Knöbel und Kind
Familie Ehriſtian Knöbel
Familie Wilhelm Erzgräber,
Arheilgen, den 6. Juli 1926.
Die Beerdigung findet Donnerstag,
8. d. M nachm. ½6 Uhr, vomTrauer=
haufe
, Kettenwieſenſtr. 15, aus ſtatt.

Für die Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
beim Heimgang des

Nachruf.

Am 4. Juli 1926 verſchied in Heidelberg un=
erwartet
unſer ärztlicher Berater

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Teil=
nahme
und die zahlreichen Kranz=
ſpenden
bei dem Heimgange unſeres
teuren Entſchlafenen ſagen wir allen
Verwandten und Bekannten unſeren
herzlichſten Dank. Beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Pabſt für ſeine
troſtreichen Worte am Grabe, ſowie
den Kollegen des Heſſiſchen Miniſte=
riums
der Finanzen, dem Radfahrer=
verein
Fortuna für die Kranznieder=
legung
und den Vereinskollegen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Chriſtina Rohrbach, geb. Held
e17753)
nebſt Kindern.

Herr

Das Landestheater verliert in dem Verſtorbenen
einen langjährigen treuen Freund und Mitarbeiter,
der es auf Grund ſeiner Herzensgüte und tiefen
Menſchenkenntnis verſtanden hat, ſich allgemeinſtes
und uneingeſchränkteſtes Vertrauen zu erwerben.
Allen Angehörigen des Hauſes war er jederzeit
ein unermüdlich tätiger Helfer und immer war er in
aufopferungsvoller Pflichttreue bereit, ſich und den
reichen Schatz ſeiner Erfahrungen in den Dienſt
der künſtleriſchen Sache, die in ihm den eifrigſten
Förderer hatte, zu ſtellen.
Wir gedenken ſeiner in aufrichtigſter Trauer
und ſteter treuer Dankbarkeſt.
(9877
Die Generaldirektion
des Hefſiſchen Landestheaters.

Für die herzliche Teilnahme an
dem ſchweren Verluſte, der uns be=
troffen
hat, ſagen wir unſeren innig=
ſten
Dank.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Moritz Neu und Frau
Roſalle, geb. Meyer
Theodor Meyer und Frau
Lina, geb. Ranis
Ludwig Meyer und Frau
Berta, geb. Kahn
Louis Guckenheimer und Frau
Frieda, geb. Meyer
Arthur Meyer
und 7 Enkel.
Darmſtadt, im Juli 1926.
(*17773
Bleichſtr. 26.

Farben

im Fachgeſchäft. G. Krauth
Eſchollbrückerſtraße 3 9393a

Herrn

Telegraphenbeamter i. R.
ſagen wir Allen unſeren herzlichſten
Dank; insbeſondere dem Reichsver=
band
Deutſcher Poſt=u. Telegraphen=
beamten
, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Cöln Mülheim=Darmſtadt.

(9875

I, Dr. 1845

Warum ärgern Sie ſich immer wieder, daß Ihre
Zahnpaſta beim Gebrauch ſo ſpritzt und Ihnen
jedesmal Ihre Sachen beſchmutzt? Verſuchen Sit
einmal die B1OX-UL TRA-Zahnpaſio, ſie beſitzt die-
ſen
Fehler nicht und iſt dabei bedeutend ſparſamer,
nur ſo wenig genügt vollkommen. Eine Tube
reicht dreimal ſolange wie andere Marken. Alle guten
Eigenſchafien und Wirkungen, die bei der Reklame
giiderer Zahnnaſſen hervorgehoben werden, ſind in
der Sauerſioſf=Jalnpaſta BlOX CL TRA vereinigt.
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Alter von 3045 J
Witwe mit Kind nicht
ausgeſchloſſen, zwecks
baldiger Heirat in
Verbind. zu treten,
Sollte Einheirat in
einen Betrieb od. Ge=
ſchäft
gewünſcht wer=
den
, wird eigenes An=
weſen
verk. Strengſte
Verſchwiegenheit zu=
geſichert
; anonym
zweckl. Ang. m. Bild
unter H 48 an die
Geſchſt, erb. (9830

[ ][  ][ ]

Nummer 186

Mittwoch, den T. Juſi 4926

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 7. Juli.
Ernannt wurde am 29. Juni der hauptamtliche Fortbildungs=
ſchullehrer
Wilhelm Barthel zu Bad=Nauheim (Kreis Friedberg)
zum Diplom=Handelslehrer an der kaufmänniſchen Abteilung der Fort=
bildungsſchule
daſelbſt.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 25. Juni 1926 der Gendar=
merieoberwachtmeiſter
Philipp Volk in Gundersheim auf ſein Nach=
ſuchen
mit Wirkung vom 1. Auguſt 1926 an. Auf Grund des 8 1 des
Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten tritt der Gendarmerie=
inſpektor
Georg Spamer zu Mainz am 1. September 1926 in den
Ruheſtand.
Aus dem hefſiſchen Staatsdienſt entlafſen wurde am 2. Juli der
ordentliche Profeſſor für engliſche Sprache an der Landesuniverſität
Gießen Dr. Wilhelm Horn auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom
1. Oktober 1926 an.
Fall Meon. Verhandlungstermin vor dem Reichsgericht
ſteht am 13. Juli an.
Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters; Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Auf die heute
Mittwoch, nachmittags halb 4 Uhr, ſtattfindende Kindervorſtellung
Hänſel und Gretel zu kleinen Preiſen von 50 Pfg. bis 2,50 M.
ſei hiermit nochmals hingewieſen. Abends 8 Uhr iſt eine Wiederholung
der Operette Die luſtige Witwe ſie 2. Abonnementsvorſtellung
ſür die Donnerstag= bzw. Freitag=Mieter). Am Samstag gelangt zum
erſten Male die Poſſe Filmzauber zur Aufführung und dürfte dieſes
Stück um ſo größeres Intereſſe finden, als in der Partie des Muſen=
fett
das beliebte frühere Mitglied des Heſſiſchen Landestheaters Bruno
Harprecht gaſtiert. Samstag abend 11 Uhr iſt als Nachtvorſtellung
eine Wiederholung des Großen Bunten Abends. Sonntag, den 11. Juli,
abends 7 Uhr, wird wieder Filmzauber mit Bruno Harprecht als Gaſt
gegeben, und um halb 11 Uhr wird als Nachtvorſtellung Die Frau
ohne Kuß mit vollem Orcheſter aufgeführt.
Im Garten der Vereinigten Geſellſchaft (Rheinſtraße) gibt das
Städtiſche Orcheſter heute Mittwoch, dem 7. Juli, ein öffent=
liches
Konzert, zu welchem Jedermann Zutritt hat. Die Zehner=
karten
haben Gültigkeit. Das Programm enthält u. a.: Mendelsſohn:
Duvertüre zu Heimkehr aus der Fremde; Fantaſie aus Meherbeers
Hugenotten; Wagner: Walters Preislied aus den Meiſterſingern
Thomas: Ouvertüre zur Oper Mignon; Strauß: An der ſchönen
blauen Donau‟. Die Leitung hat Obermuſikmeiſter a. D. H. Hauske.
(Siehe Anzeige.)
Ludwigshöhe. Heute Mittwoch, nachmittags 4 Uhr, Konzert des
Städtiſchen Orcheſters. Abwechſlungshalber wird dieſes Konzert mit
Blasmuſik ausgeführt. Im Programm u. a.: Wagner: Gralsritter=
Marſch (Parſifal) Mendelsſohn: Duvertire zu Athalia; Thomas:
Auszug aus Mignon; Bizet: Suite aus LArleſienne‟: Wagner:
Einleitung zum dritten Akt und Tanz der Lehrbuben aus den Meiſter=
ſingern
uſw. Leitung: M Weber,
Liederzweig, Darmſtadt. Am kommenden Sonntag, den 11. Juli,
hält der Liederzweig‟ Darmſtadt im Rummelbräu (Alle) ſein dies=
jähriges
Sommerfeſt. Nachmittags iſt im Garten Konzert, für das
eine reichhaltige Vortragsfolge, beſtehend in Muſik= und Geſangsvorträ=
gen
, Männerchören a capella und mit Orcheſterbegleitung, vorgeſehen iſt.
Der über 100 Sänger ſtarke aktive Chor des Liederzweig unter Leitung
ſeines Dirigenten Herrn Wilhelm Etzold wird auch bei dieſer Gelegen=
heit
den Zuhörern nur Gutes bieten. Am Abend iſt im Garten eben=
falls
Konzert; im Saale wird Tanzluſtigen im vollſten Maße Rechnung
getragen. Auch für die Jugend ſind allerhand Ueberraſchungen vor=
geſehen
. Es wird ſomit für alle reichlicher Genuß geboten, weshalb
der Beſuch Jedermann zu empfehlen iſt. Näheres ſiehe demnächſtige
Anzeige.
Mozart=Abend der Studentenſchaft. Die Studentenſchaft der
Techniſchen Hochſchule veranſtaltet am Dienstag, den 13. Juli, 8 Uhr,
einen Mozart=Abend, bei dem außer Mozartſcher Vokal= und Inſtrumen=
talmuſik
, dargeboten von erſten Darmſtädter Kräften, ein Singſpiel nach
Mörikes bekannter Novelle Mozart auf der Reiſe nach Prag, in ein
artig Spiel gefaßt von Jula Hartmann dargeboten wird. Das Stück
iſt ſchon zweimal begeiſtert aufgenommen worden bei Aufführungen an=
läßlich
einer Feſtlichkeit des Reichsverbandes Deutſcher Tonkünſtler und
der Evangel. Frauentagung. Die Studentenſchaft erwirbt ſich ein be=
ſonderes
Verdienſt, indem ſie dieſe beachtenswerte Leiſtung hervorragen=
der
Darmſtädter Künſtler nunmehr der Allgemeinheit zugänglich macht
mit Hilfe ihrer ſchönen, neuen Feſthalle (Otto Berndt=Halle), auf deren
mit den modernſten Hilfsmitteln ausgeſtatteten Bühne das Stück beſon=
ders
gut zur Wirkung kommen dürſte. Der Reinertrag fließt der Ab=
teilung
Einzelfürſorge der Studentiſchen Wirtſchaftshilfe zu. Karten
zu 2 Mk. und 1 Mk. bei Konzert=Arnold und in der Städt. Akademie
für Tonkunſt; für Studierende zu ermäßigten Preiſen beim Vergünſti=
gungsamte
der Studentenſchaft.
D.O.B. Nach Gröffnung des letzten Bierabends wurde Herrn
Dipl.=Ing. Keller, das Wort zu dem angekündigten Vortrag: Die
Anwendung des Gaſes im Weltkrieg erteilt. Die Anfänge der Ver=
wendung
gasähnlicher Stoffe führen bis in das Altertum zurück, doch
blieb die wirklich groß=igige Verwendung der Zeit des Weltkriegs vor=
behalten
. Man hatte ſich zwar im Anfange des 20. Jahrhunderts an
der Entwicklung des Gaskrieges verſucht, war jedoch mangels Vertrauen
wieder davon abgekommen. Auch in der Haager Konvention hatte man
ſich über dieſes neue Kriegsmittel ausgeſprochen, hatte jedoch ein direktes
Verbot nur gegen die Verwendung des Gaſes im Luftkriege und eine
ſolche des Gebrauchs reiner Giſtgeſchoſſe erlaſſen. Dieſe letzte Beſtim=
mung
iſt zuerſt von den Franzoſen durchbrochen worden und wurde von
uns mit Vergeltungsmaßnahmen beantwortet. Im Luftkriege ſind Gaſe
während des Krieges nicht verwendet worden. Man hatte an dieſen
Gaſen neue Kampfmittel, die außerordentlich wirkſam waren. Für die
Gafe ſprach, daß ſie bei einer guten Gasdiſziplin nur zur vorübergehen=
den
Außergefechtsſetzung des Gegners führten. Der Prozentſatz an
Todesfällen war ſehr gering. Gasvergiftete wurden nach verhältnis=
mäßig
kurzer Zeit wieder geheilt. Nachwirkungen blieben nur in ganz
ſeltenen Fällen. Angewendet wurden dieſe Gaſe im Rahmen von Blas=
angriffen
, bei denen man ſie einfach dem Winde anvertraute und ſo auf
den Gegner wirken ließ; als Gaswerferangriffe, bei denen man mittels
Wurfvorrichtungen große Gasmengen ſchlagartig auf die feindlichen
Stellungen losließ; ſchließlich noch bei Gasartillerieſchießen, bei denen
man weit hinter der Front gelegene Stellen durch Gas beunruhigen, ja
ſogar auf längere Zeit hin unbetretbar machen konnte. Deutſchlands
Stellung im Gaskrieg iſt auf Grund der Leiſtungen ſeiner chemiſchen
Induſtrie immer eine führende geweſen. Dieſes gilt auch für Gas=
abwehr
. Die hervorragende deutſche Gasmaske wurde mit der Zeit
von faſt allen Kriegführenden übernommen. Nach dem Kriege haben
ſich die Nachrichten aus den ehemals feindlichen Ländern über eine Ver=
wendung
des Gaſes im Luftkriege, auch gegen die Zivilbevölkerung, im=
mer
mehr vermehrt, trotzdem man auf der Abrüſtungskonferenz in
Waſhington ſich überhaupt gegen den Gebrauch des Gaſes ausgeſprochen
hatte. Die Folgen wären fürchterlich. Einen Schutz würden nur ganz
große Abwehrvorbereitungen, die uns jedoch verboten ſind, gewähren.
Es iſt daher dringend notwendig, daß die ſchmachvollen Entwaffnungs=
paragraphen
des Verſailler (angeblichen) Friedensvertrags gemildert
oder ganz aufgehoben werden. Der Vorſitzende Herr Oberſt a. D.
Krauſe ſprach Herrn Keller den Dank der Verſammlung aus und
widmete dann Herrn Oberſt a. D. Schliephake einen warmempfundenen
Nachruf. Die Anweſenden ehrten das Andenken des Verſtorbenen durch
Erheben von ihren Sitzen. Nach Bekanntgabe einiger Einladungen
berichtete Herr Major a. D. Appuhn über ſeine Erlebniſſe mit der
fyüheren Offizier=Spar= und Darlehnskaſſe zu Berlin, die ſich jetzt in
Liquidation befindet, wegen geſtellter Aufwertungsanſprüche. Herr
Appuhn iſt gern erbötig, Intereſſenten Näheres mitzuteilen.
Lutheriſcher Gottesdienſt (Selbſtändige evangel.=luth. Kirche). Am
6. Sonntag nach Trinitatis, 11. Juli, um 10 Uhr im Feierabend, Stift=
ſtraße
51: Vikar Rothfuchs
Verloſung des Guſtav Adolf=Frauenvereins. Die Gewinn=
liſte
zur Verloſung des Guſtav Adolf=Frauenvereins wird am nächſten
Freitag, den 9. Juli, im Tagblatt bekanntgegeben. Die Gewinne können
am Freitag und Samstag, am 9. und 10. Juli, vormittags von halb 10
bis halb 1 Uhr nachmittags von 3 bis halb 7 Uhr, im Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, abgeholt werden,

*Hagenbeck in Darmſtadt.
Das Rieſenunternehmen der Völker= und Tierſchau und des
Zirkus Hagenbeck, das ſett langem das Tagesgeſpräch in
Darmſtadt und der weiteren Umgebung bildete, iſt geſtern in
unſeren Mauern eingezogen und hat den großen Meßplatz in
eine kleine Zeltſtadt umgewandelt. Der Einzug ſelbſt war geſtern
ein Ereignis von beſonderer Bedeutung. Nur bei ganz großen
offiziellen Feierlichkeiten ſah man die Rheinſtraße vom Bahnhof
an und die zum Platz führenden Straßen von Tauſenden um=
rahmt
, um das Ereignis des Einzuges zu ſehen, und Tauſende
auch hielten während des Nachmittags und Abends den Meßplatz
umſäumt, um dem fabelhaft ſchnell vor ſich gehenden Aufbau der
Rieſenzelte beizuwohnen. Tauſende auch gingen abends in den
Zirkus wohl in richtiger Erkenntnis der Tatſachen, daß es ſich
bei Hagenbeck nicht um ein reines Erwerbsunternehmen handelt,
ſondern daß mit dieſem Unternehmen eine große Lehr= und
Kulturaufgabe erfüllt werden ſoll. Urſprünglich war das
Unternehmen Hagenbecks nicht auf zirzenſiſche Künſte eingeſtellt.
Seine Völker= und Tierſchauen ſollten nichts anderes als die
Kenntnis vom Leben und Weben fremder Völker und der exo=
tiſchen
Tierwelt uns ziviliſierten Menſchen näher bringen. Die
Ungunſt der Zeit, die erſt in den letzten Jahren die große Kriſe
überſtehen ließ, die alle Unternehmen dieſer Art bedrohte, zwang
auch Hagenbeck, der Senſations= und Schauluſt der Menge Rech=
nung
zu tragen. Aber auch in dieſem Rahmen iſt das Unter=
nehmen
eingedenk ſeiner Tradition ſich treu geblieben. Das ſpricht
aus allen Vorführungen. Beſonders bei denen der Raubtiere ge=
winnt
man den überzeugenden Eindruck, daß hier eine glänzend
ſtudierte, zielbewußte Behandlung der Tiere vorherrſcht.
Wer den Meßplatz beſucht, iſt erſtaunt über die Ordnung und
Sauberkeit des ganzen Aufbaus, ein Beweis für die glänzende
Organiſation des nunmehr auf Wandern eingeſtellten Unter=
nehmens
. Wohl iſt das hier Gezeigte nur ein kleiner Teil des
ganzen Unternehmens, aber dieſer kleine Teil iſt von rieſenhaften
Ausmaßen, und dieſen rieſenhaften Ausmaßen entſprach das
Programm der geſtrigen Eröffnungsvorſtel=
lung
, die ein beinahe ausverkauftes Haus bzw. Zelt zu ver=
zeichnen
hatte und ein paar Stunden erſtklaſſiger zirzenſiſcher
Unterhaltung bot. Wir kommen auf die Vorſtellung noch zurück,
ebenſo auf die damit verbundene Völker= und Lierſchau,
die heute erſt dem großen Publikum zugänglich wird.
Es iſt dem Unternehmen zu wünſchen, daß es auch in Darm=
ſtadt
, wie in allen anderen Städten, die Beachtung und tatkräf=
tige
Unterſtützung die allein Maſſenbeſuch bringen kann zu=
teil
wird, damit ihm ſeine kulturellen Aufgaben wieder in vollem
Umfange ermöglicht werden.
St.
Einem 4jährigen Mädchen, das in der Schulſtraße mit einem
Roller ſpielte, wurde am Samstag mittag halb 1 Uhr von einem
81djährigen Jungen der Roller abgenommen. Der Knabe konnte bis=
her
nicht ermittelt werden. Perſonen, die Auskunft geben können, wer=
den
gebeten, bei der Kriminalpolizei, Zimmer 5, Mitteilung zu machen.
Kunſinotizen.
leber Werte, Künſier und Uünfleriſche Veranſtalfungen, deren im Nachſehenden Erwäbnung Apparat ſelbſt, deſſen Röhre in einen großen Bleiſchutzkaſten, die ſogen.
geſchſebt, behält ſich die Redalion ibr Urtell vor.
Union=Theater: Englands größter Bandit.
Das Leben und die Abenteuer der größten Banditen der Welt beweiſen,
daß ſich unter ihnen viel Heldentum und Genie, wenn auch auf Ab=
wegen
, finden läßt. Es iſt noch gar nicht lange her, da mußte man in
Numänien Infanterie und Artillerie gegen einen kühnen Banditen auf=
marſchieren
laſſen, und trotzdem gelang es nicht, ſeiner habhaft zu wer=
den
. In Englands Geſchichte gilt zweifellos Dick Turpin als der be=
rühmteſte
Wegelagerer. Seine Geſchichte iſt beſonders intereſſant, da er
ausſchließlich die Reichen heimſuchte, dem breiten Volk aber ſtets als
Retter in der Not zur Seite ſtand. Sein Edelmut der Frauenwelt
gegenüber war berühmt, und eine Unmenge galanter Anekdoten weiß
man über dieſen Kavalier der Landſtraße zu erzählen. Die Hiſtorie
überliefert uns auch die Nachricht von einem ganz kühnen und ſenſatio=
nellen
Dauerritt quer durch England. Dick Turpin, von ſeinen Ver=
folgern
bedrängt, verlor auf dieſem Ritt ſein Lieblingspferd. Aber es
brach erſt zuſammen, als ſein Herr in Sicherheit war. Die vielen inter=
eſſanten
Ueberlieferungen aus dem Leben Dick Turpins wurden nun
durch William Fox in einem neuen Tom Mis=Film geſammelt, der unter
dem Titel Dick Turpin Der galante Bandit, zur Zeit im U.=T.
gezeigt wird.
Reſidenz=Theater: Alice Cempen, die eine der Haupt=
rollen
im Ufa=Film Mein Freund der Chauffeur ſpielt, hat ihre Ein=
drücke
und Erlebniſſe über dieſe Filmreiſe im Auto geſchildert. Die
Außenaufnahmen erzählt ſie faſt alle im Auto aufgenommen, füh=
ren
uns durch Italiens ſchönſte Gegenden bis himunter nach Dalmatien arbeiten, ſowie ein Bureau, Wartezimmer und Ankleidergum für das
und Montenegro. Es fehlt mir leider jedes Talent, Ihnen all die herr= Perſonal vervollſtändigen dieſe Klinik in jeder Beziehung. Die Anlage
lichen Landſchaften mit ihren von ſüdlicher Sonne durchgluteten Neizen
hier vor Augen zu zaubern. Alles führt durch wildromantiſche Gegen= nach Bedarf durchgeführt werden kann.
den, die das Kino vergeſſen laſſen. Und die Senſationen! ſie waren
vorhanden , oft ſogar mit wirklicher Todesgefahr verknüpft. Noch Architekten Schembs, dem die Ausführung übertragen war, folgende
heute fühle ich einen leiſen Schauer in Erinnerung an unſere haar= Firmen beteiligt: Ga. Keil (die elektriſchen Anlagen), Inſtallateur Eber=
ſcharfen
Kurven. Ich im Auto am Steuer unten im Wagen lag der
Chauffeur für alle Eventualitäten doch durfte er bei Todesſtrafe
nicht ins Bild kommen. Vorn auf dem Kühler der aufgebaute Apparat,
angeſeilt der Operateur, der mehr in der Luft hing und mit Todesver= Mißhinder). Arnold (Weißhinderarbeiten der Zahnklinih, Firma Alter
achtung drehte. Daneben mit der Hand ſich feſthaltend, klebt der Regiſſeur
wie eine Klette; ſelber der Gefahr nicht achtend, ruft nein ſchreit
er mir mein Spiel zu. Einen wirklichen Autounfall, den wir leider nicht
zu unſeren Aufnahmen verwenden konnten, hatten wir auch. Es war bei
Naguſa, wo wir die Entführungs= und Verfolgungsſzenen drehten. Enge
Felſenſtraßen mit ſtark abfallendem Abhang bis ins Meer. In tiefer
Kurve ſtießen wir mit einem amerikaniſchen Wagen, der unvorſchrifts=
mäßig
fuhr, zuſammen. Trotzdem Oskar Marion frühzeitig die Gefahr
erkannte und bremſte, prallten wir zuſammen.
Palaſt=Lichtfpiele: Ein Walzertraum‟. Eine
märchenfeine, leichtbeſchwingte Bildmelodie zieht ſich durch dieſen Film
und löſt einen beglückenden Zauber aus, wie der zart beſeelte Nhythmus Erholung. und erſtmalig in dieſem Jahre werden kranken und ſchwäch=
eines
Wiener Walzers. Nach dieſem Film müſſen wir Ludwig Verger, lichen Mitgliedern dreiwöchige Kurgänge in einem Sportſanatorium er=
einzufangen
. Man kann ein Loblied auf alle Beteiligten dieſes Films
anſtimmen, angefangen mit den Namen Robert Liebmann und Norbert
Falk, deren nach der gleichnamigen Operette Oskar Straus' und einer
Novelle Hans Müllers verfaßtes Manuſkript den Intentionen dieſes
Films in trefflichſter Weiſe entgegenkommt, bis zu dem Namen der glän=
zenden
Darſtellung und des ausgezeichneten Photographen .. . Pracht= Main) wird über Charakterbildung und Charakterbilder im D.H.V.
voll Mady Chriſtians als naives, beim Heurigen beſchwipptes Prinzeß=
chen
, das eine Wandlung von Flanell zum Seidenſtrumpf und Bubikopf
abſolviert. Xenia Desni verſchnöt den Film ſchon durch eigene Schön=
heit
. Und die Zierden jeden Luſtſpiels. Jakob Tiedtke und Julius Fal=
kenſtein
ſowie der friſche Bonvibant Willy Fritſch geben dieſem, von fein=
fühligen
Weiſen der Walzerkönige umſchmeichelten Film ein Gepräge, Auerbach (Frankfurt a. M.) behandelt eingehend Die geiſtige Gliede=
daß
einem das Herz im Leibe lacht.
Togskalende ie Mtlhaoch, den T Ali=
Landestheater: Großes Haus geſchloſſen; Kleines Haus abends
8 Uhr: Die luſtige Witwe‟ Orpheum geſchloſſen. Schloß=
Kaffee: Konzert. Mittelrhein, Architekten= und
Ingenieur=Verein, abends 8 Uhr in der Techmiſchen Hoch=
ſchule
, Saal 326: Vortrag des Herrn Regierungsbaumeiſters W. Loos
über Reiſebilder aus Java und Bali. Union=, Reſidenz=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. Zir= Kurhaus Trautheim am Samstag, 10. Juli, nachmittags 4 Uhr, ſtatt.
kus Hagenbeck: nachmittags 3 Uhr und abends halb 8 Uhr Vor= Treffpunkt halb 4 Uhr am Böllenfalltor zum gemeinſamen Gang durch
ſtellung.

rDgs Paſtalſche und Rönigen Snſſtut
der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Darmſtadt (Stadt), das unter der be=
währten
Leitung des Facharztes für Röntgenologie, Herrn Dr. Rig=
ler
=Hufeland, ſteht, wurde von der Blumenthalſtraße nach der
Rheinſtraße 22 verlegt. Geſtern fand nach vollzogener Ueberſiedlung
eine Beſichtigung der neuen Näume dieſer Anſtalt ſtatt, die ſich in ihrer
allgemeinen und techniſchen Einrichtung als eine der vollkommenſten
und ſchönſten Weſtdeutſchlands zeigt. Für den Vorſtand der Allgemeinen
Ortskrankenkaſſe hielt deſſen Vorſitzender Herr Knoblauch eine Be=
grüßungsanſprache
. Er ſchilderte zunächſt die Entwicklung der Anſtalt,
die von Herrn Dr. Rigler, dem derzeitigen Chefarzt, in der Inflations=
zeit
käuflich erworben wurde. Nachdem ſich die ſeitherigen Räume als
zu klein erwieſen hätten, ſei man zu dem Entſchluß gekommen, das
Inſtitut in die oberen Räume des Hauſes der Darmſtädter und Natio=
nalbank
zu verlegen, die zunächſt für drei Jahre zu einem Jahvespreis
von 5400 Mark gemietet worden ſeien. Mit möglichſt wenig Mitteln
habe man verſucht, etwas möglichſt Wirkungsvolles auf dem Gebiet der
Strahlenbehandlung zu ſchaffen. Es ſei erreicht, daß durch zweckent=
ſprechende
Neuanſchaffungen und Einrichtungen das Inſtitut allen An=
forderungen
gerecht werden könne. Beſonderer Dank gebühre dem Chef=
arzt
Herrn Dr. Rigler für ſeine umſichtige und wirkungsvolle Hilfe,
ferner dem Architekten Schembs, dem die Ausführung der Umbauarbei=
ten
uſw. üibertragen worden war, und nicht zuletzt dem Hausbeſitzer, der
Leitung der Darmſtädter und Nationalbank, mit der man in gutem Ein=
vernehmen
zu leben gedenke, ſowie den Vorſtandsmitgliedern für ihr
Intereſſe und ihre Mühe.
Nach dieſer Anſprache erfolgte unter der fachmänniſchen Führung
des Chefarztes eine Beſichtigung der Räume. In dem Chefarztzimmer
wurde zunächſt eine Röntgenaufnahme gezeigt und eine kurze Erklärung
der Beeinfluſſung der Röntgenſtrahlen auf die photographiſche Platte,
und ihr Vermögen, den menſchlichen Körper zu durchdringen, gegeben.
Durch die verſchiedene Abſorption der Röntgenſtrahlen im menſchlichen
Körper iſt es möglich, krankhafte Erſcheinungen einwandfrei feſtzuſtellen.
Mit dieſem Chefarztzimmer iſt das erſte Röntgenzimmer verbunden, in
dem ein moderner Röntgenapparat aufgeſtellt iſt. In dem folgenden
Raume iſt ein größerer Nöntgenapparat für ſchwierigere Aufnahmen
mit einer neu eingebauten ſogen. Potter Bucky=Blende untergebracht.
Ein großer Röntgenapparat zum Durchleuchten des ganzen Körpers und
für Spezialunterſuchungen befindet ſich in einem ſeparaten Raum. Zwei
kleine Ankleideräume und ein zweites Arztzimmer ſchließen ſich an.
Ein kleiner Gang, in dem das große elektriſche Schaltbrett angebracht
iſt, führt zu den übrigen Röntgenräumen. Sämtliche Stromlinien füh=
ren
in dieſem Schaltbrett zuſammen, das eine leichte Stromregulierung
durch ſinnige Konſtruktion gewährleiſtet. In kleineren Einzelräumen
befinden ſich phyſikaliſche Apparate für Behandlung von Einzelgliedern
durch Arm=, Bein=, Kopflichtbäder uſw., mit heißer Luft, ſowie Diather=
mieapparate
zur inneren Durchwärmung des Körpers. Es folgt dann
ein Vierzellenbad, welches die Anwendung des elektriſchen Stromes in
ſeinen verſchiedenſten Formen ermöglicht, und in weiteren Räumen
Maſſageapparate. Zweckentſprechend iſt die eigene Anlage eines Höhen=
fonnenzimmers
, in dem blutarme oder rachitiſche Kinder Behandlung
finden können. Auf dem Boden iſt ein Viereck gezeichnet, die Entfernung
von den Lampen iſt genau vermerkt, um jede Beſtrahlung genau nach
Vorſchrift zu gewährleiſten. In demfelben Raum befindet ſich ein Appa=
rat
, der Wärmeſtrahlen in kalter Jahreszeit erzeugt. Selbſtverſtändlich
iſt in ſämtlichen Näumen Zentralheizung. Zu erwähnen iſt noch das
therapeutiſche Beſtrahlungszimmer, der wichtigſte Raum, in dem ein
wertvoller Apparat nach modernſter Konſtruktion eingebaut iſt. Um das
Perſonal, das die zu behandelnden Patienten durch ein Bleiglasfenſter
beobachten kann, in deſſen Nähe ſich auch die Einſchaltvorrichtung befin=
det
, vor den ſchädlichen Strahlen und giftigen Gaſen zu ſchützen, beſtehen
die Wände des Krankenzimmers aus Blei unter Holzvertäfelung. Der
Wintzſche Kanone, eingebaut iſt, iſt auf jede Stelle des menſchlichen
Körpers, die behandelt werden muß, leicht einzuſtellen. Hier werden
beſonders Karzinome, Sarkome, Blutungen der Frau in den Wechſel=
jahren
, Drüſenſchwellungen uſw. beſtrahlt. Neben einem kleinen
Warteraum befindet ſich das Bureau, das die Aufgabe hat, die Patienten
den einzelnen Abteilungen zuzuleiten, ſowie ein Laboratorium zur Vor=
nahme
der notwendigen chemiſchen und Blutunterſuchungen. Damit iſt
der Kreis der Räumlichkeiten geſchloſſenz an das Laboratorium ſchließt
ſich das Chefarztzimmer.
Zur Bequemlichkeit der Patienten dienen zwei Fahrſtühle. Auf
dem einen iſt auch der Transport liegender Patienten leicht möglich.
In ſeinen Schlußworten dankte der Chefarzt Dr. Rialer, dem
Vorſtand, ſpeziell der Baukommiſſion und Herrn Knoblauch für die ver=
ſtändnisvolle
und unermüdliche Zuſammenarbeit.
Mit dieſer Beſichtigung war die Eröffnung der neuen
Zahnklinik
im gleichen Hauſe verbunden. Herr Dr. Jäger, der Chefarzt dieſer
Klinik, hatte hierbei die Führung und Erklärung übernommen. Ohne
große bauliche Veränderungen wurden drei komplette Räume für zahn=
ärztliche
Behandlung eingerichtet, die mit den modernſten Apparaten
der Zahntechnik ausgeſtattet ſind. Auch zu operativen Eingriffen bei
ſchwierigen Fällen iſt durch entſprechende Apparate die Möglichkeit ge=
geben
, ſodaß jede Behandlung durchgeführt werden kann. Ein eigenes
Sprechzimmer, Vorratszimmer, Laboratorium für Kautſchuk= und Gold=
iſt
ſo durchgeführt, daß eine Vergrößerung und Erweiterung der Räume
An der Einrichtung dieſer beiden Inſtitute haben ſich außer dem
hardt (Gas und Waſſer) Siemens, Reiniger u. Veifa (Röntgenapparate),
Geiſt (Schloſſerei), Sames (Maurerarbeiten), Beſt (Schreinerei), Klein
Köbel und Inneneinrichtung), Schmidt u. Fuchs (Einrichtung der Zahn=
ateliers
).
Burgwoche der Kaufmannsjugend. Wohl von keiner Gewerkſchaft
und keinem Jugendbund wird die Freiheit geiſtig und körperlich ſo
wertvoll für die Jugend ausgenützt wie vom Bund der Kauf=
mannsjugend
im D. H.V. Mehr als 40 Lehr= und Wanderfahrten
machen in dieſem Jahre die Kaufmannslehrlinge und Junggehilfen zu
leicht erſchwinglichen Koſten in 8l4tägigen Wanderungen mit den
Schönheiten unſeres Vaterlandes vertraut, führen ſie zu Stätten deut=
ſcher
Arbeit und deutſchen Handels. Die im herrlichen Saaletal ge=
legene
Burg Lobeda gewährt jährlich vielen Kaufmannslehrlingen billig
zu den auserwählten Meiſterregiſſeuren zählen, denn er hat es verſtan= möglicht. Groß iſt die Zahl derer, die der Aufnahme in die Heilſtätte
den, die Wegneriſche Stimmung mit Heiterkeit und Grazie im Bilde, dringend bedürfen, und die meiſten der zehn Kurgänge ſind voll beſetzt.
Jetzt ruft der Gau Main=Weſer im D.H.V. die Kaufmannslehrlinge
und Junggehilfen vom 25.31. Juli d. J8. zu einer Burgwoche
nach Lobeda. Sport, Spiel und Frohſinn, Wanderungen und Beſich=
tigungen
wechſeln einander ab. Aber auch die ernſte Arbeit iſt nicht
vergeſſen worden. Gaujugendfihrer Herbert Kubanke (Frankfurt an
ſprechen. Sportlehrer Hammer wird in ſeinen Ausführungen Die Be=
deutung
der Leibesübung für den Kaufmannslehrling hervorheben.
Grenzlandnot und das deutſche Kaufmannstum iſt das Thema von
Gauvorſteher Feger=Halle; Gaubildungsobmann Claſen=Halle wird Wei=
mar
, der Stadt Schillers und Goethes gedenken, und Gauvorſteher
rung der Arbeitnehmerbewegung‟. Die Burgwoche ſchließt mit einer
Gedenkſtunde an den Ausbruch des Weltkrieges, für die Landtagsabge=
ordneter
Hubl=Zeitz als Redner gewonnen iſt. Nähere Auskunft erteilt
die Geſchäftsſtelle, Grafenſtraße 43,I.
Aus den Parteien.
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
monatliche Zuſammenkunft der Frauen der D.V.P. findet diesmal im
den Wald.

E ee
Han 9

A de eloe vorden ist, daß ihm durch ein Stück schmieriger Rasier- oder

(Venn einer eine Reise tut, so kanner was erzählen! Auch davon,
Daß ihin durch Zerbrechen oder Auslaufen einer Mundwasser-
AeL flasche die Wäsche verdorben oder unerwünscht parfümiert

Toilettenseife wichtige Schriftstücke zerweicht sind, oder daß eine
Dose Schuhereme aufgegangen und ein schönes, weißes, Kleidungsstück total ruiniert hat. Wer sich diesen Gefahren nicht aussetzen will, verwende
auf der Reise ausschließlich die praktische und im Gebrauch saubere, unzerbrechliche Tuben-Packung, In Frage kommen hauptsächlich folgende
Artikel des täglichen Bedarfs: Zur Pflege des Mundes und der Zähne außer der Chlorodont-Zahnbürste die herrlich erfrischende Chlorodont-
Zahnpaste, 1, Tube 1 M., 1/, Tube 60 Pfg. Zur Pflege der Haut und des Gesichts die edelste der Parfim-Cremes, Creme Leodor als kühlende
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[ ][  ][ ]

Geite 6

Mittwoch, den T. Juſi 1926

Mnnn

Aus Heſſen.

Starkenburg.
nachzutragen, daß beim Klaſſenſingen der nicht preisgekrönten Klaſſen Buchen umſchatteten Feſtplatze,
der Männergeſangverein Biſchofsheim den erſten Sieg und Geſangverein
berlieſen ſowohl der Sonntagabend, als auch der Montag, an welchem meiſters Lampe folgendes beſchloſſen. Während der Sommerferien ſollen,
unter mittag ein kräftiger Platzregen den über und über ſtaubigen Feſt= wie gewöhnlich, die Fußböden der Schulſäle und diefenigen der anderen

Montag, der auch dem Humor Nechnung trug, zoa wieder eine Menge Lieſerung des hierzu erforderlichen Oeles wird dem Haufmann Heinrich
von den Sängern des Frohſinns.
Weiterſtadt, 6. Juli. (Eingeſandt.) Große Hoffnung ſetzte
mann auf die Herſtellung der durch unſeren Ort führenden Kreisſtraße.
Aber welche Enttäuſchung. Eine ſtaubfreie Straße erhoffte man; ſtatt
Trockenheit dagegen löſt ſie ſich in einen kalkartigen Staub auf, von dem im Jahre 1946 wiederum ein größerer Zuchtvieh= und Pferdemarkt ab=
ein
Liedlein ſingen können. Und in welchem Zuſtand finden die Haus=
frauen
ihre Zimmer und Möbel vor, ſelbſt bei geſchloſſenen Fenſtern
und Läden! Dieſer Zuſtand iſt unhaltbar und bedarf ſchnellſter Abhilfe.
nk. Büttelborn, 6. Juli. Bei der hier ſtattgehabten Beigeordneten=
wahl
wurde der ſeitherige Beigeordnete Jean Eifert mit 88 Stimmen
bürgerlichen Parteien, Herr Ingenieur Chriſtian Bierach, unterlag.
* Nieberbeerbach, 6. Juli. Am Sonntag, den 4. Juli fand in der Prozent der Friedensmiete.
Kirche ein Kirchenkonzert ſtatt, das von dem ev. Kirchenchor der
Johannesgemeinde zu Darmſtadt veranſtaltet wurde. Nachdem im
vorigen Jahr der Kirchenchor der Paulusgemeinde zu Darmſtadt mehr
mit der Darbietung alt=reformatoriſcher Geſänge das Programm be=
ſtritten
hatte, war das diesjährige Programm mit der von Muſik= und
Geſangsſtücken von Händel und Beethoven, von Frank und Woyrſch
u. a. weſentlich anders eingeſtellt. Unter der ganz vortrefflichen Leitung
des Dirigenten, Herrn Kammermuſiker Adam, bot der Chor ſein Beſtes
dar. 2 Sologeſänge (Arie von Händel, aus dem Meſſias), welche Frl.
Helene Kühling (Sopran) aus Baſel mit ganzer ſeeliſcher Anteilnahme
kleinen Dorfkirchlein ſehr ſtimmungsvoll. Auch Herr Emil Sulzmann
(Bariton) brachte mit ſeiner wirkungsvollen Stimme 3 Geſänge zum
Vortrag (Die Himmel wihmen des ewigen Ehre, Beethoven: Ich will
dor Dir beten, Joh. Wolf, Frank: Auf, auf zu Gottes Lob). Die Orgel=
begleitung
hatte Herr Lehrer Niebergall in dankenswerter Weiſe über=
nommen
. Das Konzert, das trotz der warmen Jahreszeit und der vielen
Feſtlichkeiten recht gut beſucht war, fand zum Beſten der Erbauung einer
ebang. Kleinkinderſchule ſtatt. Nach dem Konzert fanden ſich die Teil=
nehmer
noch im Garten des Gaſthauſes Simmermacher zu einem gemüt=
lichen
Zuſammenſein ein. Bei dieſer Gelegenheit ſang das Qnartett
Sulzmann noch einige Lieder ernſten und heiteren Inhalts. Mit Worten
herzlichen Dankes ſchied man von einander, die Niederbeerbacher voller
Freude über das ſchöne und wertvolle, das ſie zu hören bekommen, die
Darmſtädter aber zufrieden mit der gaſtlichen Aufnahme.
* Pfungſtadt, 6. Juli. Maul= und Klauenſeuche. Nachdem
erneut bei dem Viehbeſtand des Landwirts Adam Kramer 5. in der See=
heimerſtraße
die Maul= und Klauenſeuche feſtgeſtellt worden iſt, iſt auch
der geſchloſſene Ort Pfungſtadt zum Sperrgebiet erklärt worden. Der
Faſelſtall iſt allgemein geſchloſſen. Das Freilaſſen von Hunden auf der
Straße iſt verboten. Gemeindevoranſchlag. Der Gemeinde=
rat
hat bereits zwei Sitzungen auf die Beratung des Voranſchlages für
1928 verwandt. Nach dem gegenwärtigen Voranſchlag iſt eine Ausgabe
von 444 695 Mk. für Ausgaben des allgemeinen Betriebes zu erwarten.
Hiervon werden aus Einnahmen für den Betrieb 315 493 Mk. als
Deckungsmöglichkeiten erwartet. 129 201 Mk. ſind aus Umlagen zu decken,
die auf die Einwohner und Aus
ärker bei den verſchiedenen Steuer=
arten
zum Ausſchlag kommen. Ein Antrag, die Poſitionen Erwerbsloſen=
fürſorge
von 31 20 auf 50000 zu erhöhen, wurde abgelehnt.
Dienſtjubiläum. Kaufmann Ludwig Bergauer konnte in dieſen
Tagen bei der Firma E. Merck Darmſtadt ſein 25jähriges Dienſtjubiläum
begehen
* Hahn bei Pfungſtadt, 6. Juli. Vereinsjubiläum. Der
Turnverein, Hoffnung Hahn, der der Deutſchen Turnerſchaft an=
geſchloſſen
iſt, beging am Samstag und Sonntag ſein B. Stiſtungsfeſt.
Der Verein wurde am 2. Juli 1901 ins Leben gerufen. Anfangs zählte
er 50 Mitglieder. Heute hat er eine Mitgliederzahl von rund 200 er=
Leicht. Die Gründer und Jubilare wurden beim Kommers ausgezeichnet.
Am Sonntag fand ein Feſtgottesdienſt ſtatt. Nach Beendigung des Feſt=
zuges
wurde ein Feſtakt, verbunden mit Schauturnen und Geſangs=
vorträgen
, abgehalten.
Zwingenberg, 6. Juli. Neuer Bürgermeiſter. Herr
Weißbindermeiſter Adam Gerhard, unſere neugewählter Bürgermeiſter,
heim in Anweſenheit des geſamten Gemeinderats, in ſein Amt einge=
wieſen
. Hoffentlich wird nun wieder Ruhe und Frieden in der Gemeinde
einkehren, zum Wohle der geſamten Einwohnerſchaft.
B. Auerbach, 3. Juli. Aus der Gemeinderatsfitzung.
Vorlage des Berichts vom Kulturbauamt wegen einer Verſuchsbohrung
für die Waſſerverſorgung. Das Kulturbquamt hat einen neuen Vorſchlag
für die Verlegung der Pumpſtation gemacht, und ſoll die Stelle unter
amtes wegen Herausgabe eines Zimmers in der Lehrer=Dienſtwohnung.
Da das Kreisſchulamt ſich ablehnend zu der Herausgabe des Zimmers
verhält, ſoll in der Angelegenheit nichts weiter geſchehen. Antrag der
Kinobeſitzerinnen um Aenderungen der Vergnügungsſteuer. Der ſeiner=
zeit
ergangene Gemeinderatsbeſchluß, ab 1. Juni eine roproz. Billett=
ſteuer
zu erheben wird aufgehoben, da dieſe Steuer anderwärts be=
deutend
geringer iſt. Vorerſt ſoll eine monatliche Pauſchſteuer von 12 M.
erhoben und die Kontrolle durch Kartemabſtempelung weitergeführt wer=
den
. Ab 1. Oktober ſoll eine anderweitige Feſtſetzung der Steuer er=
Antrag wird der Baukommiſſion überwieſen, die dann ſpäterhin der wieder lebendig und erſchallten gar fröhlich in der Nunde.
Gemeinde hierdüber Vorlage machen ſoll. Die Verſteigerung der Be=
Faſel und einen Eber, die zum Schlachten abgegeben werden. Die halten, und zwar am 5. d. M. in Lich am 13 d. M. in Michelſtadt i. D.
weiteren Punkte wurden in nichtöffentlicher Sitzung erledigt.
Heumachen auf der Wieſe der Blitz den Landwirt Peter Brunnengräber
nebſt ſeiner Frau. Während die Frau jetzt dadurch gelähmt iſt, war der
Bauersmann ſofort tot.
* Münſter bei Dieburg, 6. Julf. Gauturnfeſk. Am Samstag
und Sonntag fand hier das diesjährige Gauturnfeſt des Jahn=Starkene 112 Meter; am 6. Juli: 1.30 Meter. Fällt.
burggaues ſtat. Das Feſt nahm in allen Teilen einen guten Verlauf.
Feſt konnte ohne Negen einen ungeſtörten Verlauf nehmen.
heiteren Darbietungen für die nötige Abwechſelung. Herr Lehrer Müller lich verhältnismäßig recht ſchwach beſucht.
und Herr Wachtmeiſter Weber=Dieburg ſangen verſchiedene Duette von
Mendelsſohn, damit einem feineren muſikaliſchen Geſchmacke Rechnung
tragend. Nicht vergeſſen ſei der von Herrn Wohlfahrt geleitete Männer=
chor
, der trotz ſeiner geſchwächten Zahl Proben ſeines hohen Könnens
ablegte. Leiter des Unterhaltungsabends war der verdiente erſte Vor=
ſitzende
des Polizeibeamten=Verbandes. Herr Oberwachtmeiſter Poſt,
der in vortrefflicher Weiſe für eine flotte Abwicklung der Vortrags=
folge
beſorgt war.

Mitwoch, den 7. 30ſ 1920
10. 11. und 12. Juli ſeim 45. Fahnenjubiläum, verbunden mit einem
Gefangswettſtreit, an welchem ſich 15 Vereine beteiligen. Da ſich außer
dieſen noch viele andere Vereine als Gäſte angemeldet habn, ſo iſt mit
einem Maſſenbeſuch zu rechnen. Sonntag, den 11. Juli, dem Haupt=
* Arheilgen, 6. Juli. Zu dem am Sonntag aus Anlaß der Jubel= in 2 Sälen das Wettſingen und mittaas um 1 Uhr bowegt ſich ein Feſt= verſchont geblieben. Immerhin iſt der Rhein im heſſ. Gebiet ro. 2 Meter
feier des Geſangbereins Frohſinn abgehaltenen Wettſingen, iſt noch zug nach dem an der Babenhäuſer Straße gelegenen, von mächtigen über den normalen Stand hinaus geſtiegen und ſteht nunmehr wochenlang
Sängzerluſt, Ober=Namſtadt den zweiten Sieg davontrug. Im übrigen letzten Sitzung des Gemeinderates wurde unter der Leitung des Bürger= nach dem Rheine gehemmte Grundwaſſer würden insbeſondere im Gebiet
blat recht angenehm machte, ganz programmäßig. Der Umzuc am ſtädtiſchen Gebäuden aus geſundheitlichen Gründen geölt werden. Die gegen wirkten. Beim Pumpwerk gegenüber Oopenheim konnte durch
Menſchen an und unter den Klängen der Kapelle Anthes und den Vor= Münch übertragen. Ferner ſollten je 3 Klaſſenzimmer in der Gewerbe= Abſenkung des Waſſerſpiegels in der Wächterſtaht vorgenommen werden,
führungen der Turnerſchaft verlief das Feſt auf das beſte. Ein Feuer ſchule und in der Oberregl= und höheren Landwirtſchaftsſchule geweißt ſo daß jeder Schaden in dieſem tiefgelegenen Gebiet vermieden werden
verk bildete den Abſchluß und erſt ſpät in der Nacht trennte man ſich werden. Die Arbeiten in der Gewerbeſchule werden dem Weißhinder= kann und dieſer Kanal weiten Strecken als Vorflut dient. Es genügt im
Karl Landzettel übertragen. Da der Automobilverkehr in ſtetem Zu=
nehmen
begriffen iſt, und die Anwohner der Hauptverkehrsſtraße ſchwer
deſſen aber iſt die Staubplage jetzt größer, der Zuſtand troſtloſer als unter der Staubplage zu leiden haben, ſo ſollen Sprengwagen an=
vorher
. Die Auflageſchicht der Straße wird bei Negenwetter breig, bei geſchafft und Offerten hierfür alsbald eingefordert werden. Da au0) brücke im Zuge der Straße GeinsheimBppenheim ſtieß auf Schwierig=
Paſſanten und Anwohner der Straße, beſonderz durch den Autoverkehr, gehalten werden ſoll, wird beſchloſſen, wie in den vorhergehenden Jahren, keiten. Anläßlich des Reklamationstermins zum allgem Meliorationsplan
eine Lotterie damit zu verbinden. Die Bürgermeiſterei wird beauftragt,
die entſprechenden Verhandlungen einzuleiten. Das Landvermeſſungs=
amt
Darmſtadt hat nunmehr den Ortsbauplan endgiltig fertiggeſtellt.
Derſelbe lag zur Begutachtung vor und wurde ohne Bemerkungen an=
genommen
. Zum Schluſſe wurde der Direktion der Oberreal= und Höh.
Mehrheit zum Beigeordneten gewählt. Der Kandidat der vereinigtem Landwirtſchaftsſchule die Errichtung einer Telephonanlage auf ſtädtiſche teilung der neuen Gärten erreicht, Platz für Hofreitezuſchnitte ge=
Koſten bewilligt Die Miete für den Monat Juli beträgt 100
* Aus dem Odenwald, 6. Juli. Die für den Odenwald eingerichte=
im
Monat Juli folgendermaßen ſtatt: In Beerfelden am 1. und 3.
nerstag um 2 Uhr in der Schule: in Michelſtadt am 1. und 3. Montag,
mittags 34 Uhr, in der alten Schule; in Erbach am 2. und 4. Diens=
tag
, mittags von halb 3 bis halb 4 Uhr, im Rathausſaal und in
Reichelsheim am 1. Freitag von 12 Uhr im Rathausſaal.
* Pfaffen=Beerfurth, 5. Juli. Die geſtrige Zuſammenkunft der ehe=
und überaus klarer und deutlicher Stimme vortrug, wirkten in dem maliger 25er as Darmſtadt, dem Gerſprenz= und Mümlingtal verlief
ſehr angeregt und war zahlreich beſucht. Ein Teil war ſchon fyüh
morgens aufgebrochen und unter der bewährten Führung von Kam. L.
Müller über den Schnellerts, Völlſteiner Höhe, Vierſtöck nach Pfaffen=
Beerfurth gewandert, wo ſie ſich den mit der Bahn Gekommenen an=
ſchloſſen
. Unter Vorantritt der Muſik marſchierte der ſtattliche Zug nach
dem Gaſthaus Zur Pfalz, deſſen Beſitzer, Kau. Hönig, den Empfang
beſtens vorbereitet hatte, ſo daß bei Muſik, Geſang und Tanz der Nach=
mittag
nur allzuſchnell verging. Als erfreuliches Ergebnis kann berichtet
werden, daß die in der dortigen Gegend wohnenden Kameraden ſich zu=
ſammenſchließen
wollen. Hoffentlich findet dieſe Nachricht weiteſte Ver=
breitung
und ſtärkt den Gedanken der Zuſammengehörigkeit aller
befſiſchen Artilleriſten.
* Michelſtadt, 6. Juli. Fahrplanänderung im Kraft=
poſtverkehr
MaiyMümling. Infolge der Kündigung des
Garantievertrags durch die Stadt Erbach fahren die Poſtkraftwagen ab
1. Juli von Eulbach direkt nach Michelſtadt umd erhalten dadurch andere
Ankunft= und Abfahrtszeiten. So trifft der ſeither am Poſtamte Michel=
ſtadt
um 11,19 Uhr ankommende Wagen ſchon 1105 ein. bei der Nach=
mittagsfahrt
ſtatt 3,47 ſchon um 3,34. Die Abfahrt vom Poſtamt Michel=
ſtadt
iſt um eine Viertelſtunde ſpäter verlegt, ſo daß die Vormittags=
fahrt
erſt 11,35 und die Nachnittagsfahrt erſt 4.15 abgeht. Ebenſo wer=
den
auch die an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen ſtattfindenden
direktem Fahrten MümlingtalAmorbach von der Fahrplanänderung be=
rührt
. Die Fahrt geht 1135 am Poſtamt Michelſtadt ab und trifft 3,34
in Michelſtadt ein. Infolge der Verkürzung der Fahrſtrecke ermäßigen
ſch auch die Preiſe um 2 bzw. 30 Pfg. Zu Steuerſekretären befördert, von dieſem unter anderem vorgeſchlagen, die Entwäſſerung der Auen
wurden die Herven Friedrich Joſef und Valentin Hartmann vom Finanz=
amt
Michelſtadt. Kleinkaliberſchießen. Auch hier regen ſich ſeit einiger
Zeit die Freunde des Kleinkaliberſchießſports, um die Gründung eines
Flobertſchitzenvereins zu bewerkſtelligen. Schon vor einiger Zeit waren
Freunde dieſes Sportes zu einer Verſammlung eingeladen worden, die
jedoch, wegen zu ſchwachen Beſuches, nicht zu dem gewünſchten Ergehni
führte. Mehr Erfolg hatte die am 1. Juli in Schmerkers Garten ſtatt=
gefundene
Verſammlung mit Vortrag über das Kleinkaliberſchießen.
Hier gelang es, die Anhänger dieſer Sache zu einem Verein zuſammen=
zuſchließen
; die nächſten Ziele des jungen Vereins ſind vor allem das
Werben neuer Mitglieder, die Anſchaffung von Gewehren und die Errich= werk am Sommerdamm für dieſes Mal geſtattet hätte, wäre die geſamte
tung eines Schießſtandes.
* Erbach i. O., 5. Juli. Säuglingsberatungsſtunden im Kreiſe Er=
bach
. Die für jedermann zugänglichen und unentgeltlichen Säuglings=
und Kleinkinderberatungsſtunden ſinden im Monat Juli wie folgt ſtatt:
wurde geſtern abend 6 Uhr durch Hermn Kreisdirektor Reinhart=Bens= in Beerfelden am 1. und 3. Dienstag im Monat, mittags 2 Uhr im für den Kornſand,
Rathaus; in Lützel=Wiebelsbach am 1. Donnerstag, mittags 2 Uhr, in
der Schule; in Michelſtadt am 1. und 3. Montag in der alten Schule.
mittags 34 Uhr: in Erbach am 2. und 4. Dienstag im Rathausſaal
mittags von halb 3 bis halb 4 Uhr; in Reichelsheim am 1. Freitag im
Rathausſaal, mittags 12 Uhr.
Eulhacher Markt, findet in dieſem Jahre hier am Sonntag, den ment an. Er hat während des Weltkrieges bis zum letzten Augenblick
Hinzuziehug der Baukommiſſion mit dem Kulturbauamt beſichtigt wer= 18, Montag, den 19. und Sonntag, dem 25. Juli, ſtatt. An dem beiden gegen Amerikas Teilnahme am Kriege und ſeinen unneutralen Waffen=
den
Stellungnahme zu dem ablehnenden Beſcheid des Kreisſchul= letzten Tagen wird das diesjährige große Reiterfeſt des Odenwälder
Reitervereins abgehalten.
zählte zirka 35 Männer und Frauen, alle noch verhältnismäßig küſtig; ſeiner Reiſe nach Deutſchland beim Präſidentem Coolidge zu Tiſch ge=
in
der Reihe der grauen Häupter fiel ein jugendbraunes bautzt auf, weſen und wird nach ſeiner Rückehr vom amerikaniſchem Präſtdenten
noch ganz verſchont vom Schnee des Alters. Nachmittags tuaf man ſich nochmals empfangen werden.
beim Altersgenoſſen Volk. Bei einem guten Tropfen wurden wieder die
folgen. Antrag des Architekten Lemafelder um Zuteilung von Ge= alten Zeiten wach, da die Pfarrkameraden aus dem ganzen Kirchſpiel hundes fand am Sonntag unter außerordentlich ſtarker Beteiligung der
meindearbeiten, da die Privatbautätigkeit volſtändig daniederliegt. Der ſich ſammelten zur Konfirmandenſtunde, auch die alten Lieder wurden Geſanavereine des Lahnbundes und zahlreicher Nachbar=Vereine ſtatt.
1. Vom Lande 8. Jali. Die Landwirtſchaftskammer läßt in nächſter Lahntalbundesvereine betrug 19, die Zahl der Gaſtvereine 15, insgeſamt
wäſſerungsgräben wurde genehmigt, ebenſo die Submiſſion für einen Yeit in den verſchiedenen Provizen Lehrkurſe für Pflanzenſchutz ab= waven alſo 34 Geſangvereine anweſend; davon ſeien erwähnt, die Ver=
nk
. Lorſch (Heſſen), 5. Juli. Bei dem geſtrigen Gewitter traf beim Orten in den Dienſtgebäuden des Landwirtſchaftsamtes. Alle Inter= burg (durch eine Abordnung vertreten) und Londorf. Das Feſt begann
eſſenten haben Butritt, doch ſind die Lehrgänge in erſter Linie für die am Samstag abend mit einer Gedenkfeier am Kriegerdenkmal und der
im Pflanzenſchutzdienſt tätigen Sammler beſtimmt.
Beſonders feierlich geſtaltete ſich am Samstag abend der Feſtkommers, verordnetenverſammlung die ſtädtiſche Verwaltung bei der Verabſchie= geſchmückte Städtchen. Feſtpräſident Höchſt begrüßte die 34 Geſangvereine
Das Wetturnen am Sonntag vormittag ſtand unter der Oberleitung dung des ſtädtiſchen Voranſchlags für 1936 erſucht, auf der Grundlage des Lahntales und der ſchönen Nabenau zum 65jähr. Jubiläum des
des Gauturnwarts Georg aus Semd bei Groß=Umſtadt. Den 1 Sieg des Spmches des Landesſchiedsgerichts vom November 19B einen neuen Geſangvereins Londorf. 2. Bundesvorſitzende Architekt Rudiger vom
in der Oberſtufe der Turner errang Adolf Weygand, Tam, Dietzen= Beſoldungsplan auszuarbeiten. Ein Vierteljahr des neuen Rechnungs= Männergeſanaverein Wetzlar ſprach im Auftrage des Bundesvorſtandes,
bach, 2. Sieger Wilhelm Stroh, Taf. Dreieichenhain. 1. Sieger in der jahres iſt bereits verfloſſen. Die Stadwerordnetenberſammlung hat ihre Direktor Schulrat Haſſinger von der Zentralſtelle für Volksbildung und
Unterſtufe der Turner wurde Wilhelm Haller. Tom. Dietzenbach, 2. Sommerpauſe eintreten laſſen, ſo daß es fehr fraglich geworden iſt, ob Heimatpflege in Darmſtadt ſprach im Auftrage der heſſiſchen Regierung
Sieger Heinrich Huther, Tv. Münſter. Die erſten Siege der Turnerinnen der neue Beſoldungsplan wenigſtens mit Wirkug vom 1. Oktober in und des Deutſchen Sängerbundes über die Bedeutung des deutſchen
errangen die Turnerinnen Marie Wolf und Lina Gaubatz=Dietzenbach. Im Kraft treten kann. Wie bekannt geworden iſt, ſind nach dem Urteil des Volksgeſanges. Im Anſchluß an die erhebenden Worte fang die Menge
Vereinswetturnen errang in der 1. Klaſſe Tv. Münſter den 1. Sieg, Landesſchiedsgerichts etwa ein Viertel der ſtädtiſchen Beamten künftig das Deutſchlandlied. Dann folgte der Vortrag der Maſſenchöre des Lahn=
während
in der 2. Klaſſe, Tgf. Dreieichenhain an erſter Stelle ſteht, niedriger einzuſtufen. Im allgemeinen ſind die Stadtverordneten der talſängerbundes und die Einzellieder der Bundes= und Gaſtvereine. Bei
Nach dem Feſtzug fand am Sonntag mittag ein Feſtakt ſtatt, bei dem Anſicht, daß die Gehalte der Beamten an ſich nicht zu hoch ſind, ſondern dem Wertungsſingen war Kammermuſiker Brückmann aus Darmſtadt als
Gauvorſitzender Gemeinderat Müller=Gppertshauſen die Begrüßungs= daß nur eine Einſtufung in die verſchiedenen Beſoldungsgruppen erfolgt Wertungsrichter tätig, das Ergebnis wird den Vereinen ſchriftlich über=
anſprache
hielt. Den Feſtvortrag hielt der 2. Vorſitzende des Allgemei= iſt, die unſerer vevarmten Zeit nicht oder wenigſtens nicht mehr ent= ſandt werden. Der Hauptfeſttag fand ſeinen Abſchluß durch ein wohl=
nen
Deutſchen Turnerbundes, Heinz Heinrich Roth, Eberſtadt, in dem ſpricht. Die Stadt war auch einſt den Wünſchen der Beamten ziemlich gelungenes Feuerwerk.
er beſonders auf die Bedeutung des Frauenturnens einging und die weit entgegengekommen, mehr als jede andere heſſiſche Stadt. Die er=
turneriſche
Arbeit würdigte, die mit dem Turnfeſt verhunden iſt. Das hoffte Erſparnis durch die Neuordnung wird von der Verwaltung ſchon Regengüſſe von vorgeſtern das Waſſer in den Wieſentälern, ſo z. B.
immer auf 100 000 Mark beziffert. Dabei wird man in den unteren bei Lang=Göns, bei Lich, Groß=Karben und vielen anderen Tälern der
r. Babenhauſen, 6. Juli. Die hieſige Ortsgruppe des Verbandes Gruppen beſonders ſchonend verfahren müſſen, da das Einkommen der Gebirgsbäche. Sehr ſtark angeſchwollen ſind die Taunusflüßchen. Zum
heſſiſcher Polizeibeamten veranſtaltete am vergangenen Samstag im Beamten bis einſchließlich Gruppe Il als kaum zureichend bezeichnet Glück hat es im Vogelsberg vorgeſtern weniger ſtark geregnet, ſonſt
Gaſthauſe Zum Löwen einen Unterhaltungsabend. Dieſer nahm in werden muß. Inhaber von Beamtenſtellen, die vom Miniſterium und hätten wir heute wieder das ſchönſte Hochwaſſer bis Vilbel.
allen ſeinen Teilen einen wohlgelungenen, glänzenden Verlauf. Die Landesſchiedsgericht nicht beanſtandet waven, können natürlich nicht zu=
vortrefflich
geſchulte Muſikatzelle der Schutzpolizei unker der verſtänd= rückgeſtuft, höchſtens nur guf den Inhaber bewilligt werden. Die Be=
nisvollen
Leitung des Herrn Oberwachtmeiſters Wohlfahrth, ſorgte, amten ſind von der Stadtverwaltung bereits erſucht worden, die Stadt= heftigen Gewittern, ſchweren Regengüſſen und Wolkenbrüchen gingen im
mit ihren gut ausgewählten Muſikſtücken für die richtige Feſtſtimmung, verordneten mit Beſuchen möglichſt zu verſchonen, da die Not der ſchwe= nördlichen Taunus nieder, die großen Schaden verurſachten. Zwiſchen
Ohne eine vorher ſtreng feſtgelegte Vortragsfolge wies der Bunte Abend ren Zeit den Abau dringend erheiſche. Die Beamten ſehen das auch Vilbel, Butzbach und Bad=Nauheim liegen die Getreideäcker wie gewalzt.
verſchiedene künſtleriſche Höhepunkte auf in ſeinem erſten Teil. Der Vor= mehr oder weniger ſelbſt ein, denn eine Verſammlung der Beamten, In Dillheim und Ehringshauſen drangen imfolge eimes Wolkenbrachs
tragskünſtler Meiſenberg aus Offenbach a. M. ſorate mit ſeinen deren Stellen vom Landesſchiedsgericht zurückgeſtuft wurden, war kürz= die Waſſermaſſen in die Ställe und Stuben. Große Erd= und Schlamm=

Riedentwänerung.

(Vgl. Nr. 161 vom 12. Juni 1926.)
Aus dem Kreiſe Groß=Gerau. Das Rheingebiet iſt von den ber=
feſtage
, findet morgens 7 Uhr Feſtgottesdienſt ſtatt. Um 9 Uhr beginnt heerenden Hochwäſſern, wie ſie jetzt an der Elbe und Odeu auftreten,
an den Rheindämmen bor. Die Entwäſſerung aus dem Binnenland iſt
Groß=Umſtadt. 5. Juli. Gemeinderatsfitzung. In der aufgehoben, das auftretende Druckwaſſer und das in ſeinem Abfluß
des Aſtheim=Erfelder=Entwäſſerungsverbands große Verwäſſerungen her=
beiführen
, wenn nicht die Teilausführungen des Verbandes dem ent=
Inbetriebſetzung einer Pumpe von 1000 Sekundenlitern Leiſtung eine
meiſter Joh. Landzettel 3. und diejenigen in der Oberrealſchule dem Durchſchnitt eine Pumpzeit von 6 Stunden täglich. Eine Wirkug dieſes
Pumpwerks auf den Hauptkanal Geinsheim=Aſtheim=kleiner Rhein beſteht
noch nicht, da die Verbindung mit dem Kanal durch die Wächterſtadt noch
nicht hergeſtellt iſt. Die vorgeſehene Linienführung vom Liſſengraben
in Gemarkung Geinsheim hinter dieſem Drt her nach der Kreisſtraßen=
von
Geinsheim erhoben 52 Beſitzer Einſpruch, die die Trace des beſtehen=
den
Baches (Neubachs) beibehalten wiſſen wollten. In mündlichen Ver=
handlungen
wurde jedoch eine Einigung erzielt, der Kanal wird in
gerader Richtung vom Liſſenaraben nach der Kreisſtraße Geinsheim=
Oppenheim geführt und kreuzt dieſe etwa 70 Meter von der beſtehenden
Kreisſtraßenbrücke nach Oppenheim zu. Dadurch wird eine ſchöne Ein=
ſchaffen
und die Anlage eines Sport= und Feſtplatzes ermöglicht.
Als ein beſonders glücklicher Umſtand iſt anzuſehen, daß man an
der Ausmündung des Hauptkanals in den kleinen Rhein proviſoriſch
ten unentgeltlichen Kleinkinder= und Säuglingsberatungsſtunden finden eine Pumpe von 500 Sekundenlitern Leiſtung aufgeſtellt hat, da das ſo=
genannte
Sommerdammpumpwerk im Vorgelände vor Ende dieſes
Dienstag im Rathaus, mittags 2 Uhr; im Lützel=Wiebelsbach am 1. Don= Jahres nicht fertiggeſtellt ſein wird. Mit dieſer Pumpe iſt man in der
Lage, das Waſſer des durch die Gemarkungen Aſtheim, und Trebur
führenden und die Gemarkung Geinsheim erreichten Hauptentwäſſerungs=
kanals
üüber den Sommerdamm in den Rhein überzupumpen. Ohne dieſes
Behelfspumpwerk wäre die Einbringung der Heuernte von Hunderten
von Hektar der Gemarkung Trebur und eines Teils von Geinsheim
unmöglich geweſen. Mit geringen Mitteln konnten große Werte gerettet
werden. Der Erfolg dieſer Maßnahmen wird auch von ben Nutznießern
der angrenzenden Gebietsteile erkannt. Das AſtheimErfelder Ent=
wäſſerungsgebiet
iſt im Weſten vom Winterdamm des Rheins begrenzt.
Vor dieſem, zwiſchen Winterdamm und Sommerdamm, liegen die ſoge=
nannten
Auen und zwar der Kornſand, die Ludwigsau, die Oberau und
die Hohenau. Auf ihre ganze Länge werden die Auen von dem etwa 8 Km.
langen kleinen Rheingraben durchzogen, der dieſe entwäſſert und das bei
anſtehendem Rhein auftretende Druckwaſſer aufnehmen und weiter=
führen
ſoll. Um aber bei aufgehobener Rheinvorflut infolge Hoch=
waſſer
den unteren Auen das Waſſer von oberhalb nicht zuzuführen,
ſind im kleinen Rheingraben mehrere Schleuſen angebracht, die erſt
nacheinander geöffnet werden dürfen, wenn die unterſte Au ſelbſt Vor=
flut
nach dem Rhein hat. Die Hohenau, die ſich gegen Waſſerzufluß
von oben durch Schließen einer dieſer Schleuſen ſchützt, hat
ſchon ſeit Jahrzehnten ein, von dem damaligen weitvorausſehen=
den
Beſitzer Touchon angelegtes, kleines Dampfpumpwerk, mik dem
die Hohenau das auſtretende Druckwaſſer abpumpen kann, ehe es
Schaden verurſacht. Auch die anſchließende Oberau hat ein elek=
triſch
betriebenes Pumpwerk. Dagegen fehlt ein ſolches für
den meiſt aus fiskaliſchem Beſitz beſtehenden Kornſand, einſchl. Ludwigs=
aue
, ſo daß das Druckwaſſer bei höheren Rheinwaſſerſtänden nicht ab=
fließen
kann, die Grundſtücke verwäſſert und die Ernte vernichtet, wenn
der hohe Waſſerſtand längere Zeit dauert. Auf Erſuchen der zur Unter=
haltung
der Sommerdämme von den Auen gebildeten Sommerdammau=
genoſſenſchaft
wurde vom Kulturbauamt unterſucht, auf welche Weiſe
die Verhütung von Waſſerſchäden am zweckmäßigſten erfolge. Es wurde
nicht mit der des AſtheimErfelder Verbandes zu verkwüpfen, ſondern
die beſtehenden Pumpwerke der Hohenau und Oberau beizubehalten
und für den Kornſand ein weiteres, kleines Pumpwerk an der Ludwigsau
zu errichten. Da aber die jährliche Belaſtung der Grundſtücke auf den
Morgen 56 M. betragen ſollte, glaubten die Beſitzer des Kornſandes von
einer Sicherſtellung gegen Waſſergefahr abſehen zu follen. Schon dieſes
Jahr hat aber gezeigt, daß ein Verzicht auf dieſe vorgeſchlagenen Maß=
nahmen
ſich nicht rechtfertigen läßt. Wenn nicht der AſtheimErfelder
Entwäſſerungsverband in entgegenkommender Weiſe den proviſoriſchen
Anſchluß der Auen an ſeine Vorflutanlagen und an das Behelfspump=
Ernte der Kornſandau zum größten Teil vernichtet worden. Man er=
wartet
die Wiederaufnahme der Verhandlungen, nachdem ſich ſchon
nach einem halben Jahr gezeigt hat, daß ein einziges Schadenjahr
teurer zu ſtehen kommt als die geſamten Anlagekoſten eines Pumpwerks
Oberbeſſen.
Bad=Nauheim, 6. Juli. Ein Deutſchenfreund als Kur=
aaſt
. Hier weilt zurzeit der bekannte amerikaniſche Politiker Ruchard
Bartholdt, einer der angeſehenſten Deutſch=Amerikaner, zur Kur. Bar=
Erbach i. D., 6. Juli. Das Odenwälder Volksfeſt, der bekannte tholdt gehörte mehr als zwei Jahrzehnte dem amerikaniſchen Parla=
handel
mit den Allierten gekämpft und ſpäter mit an der Spitze der
Beſtrebungen geſtanden, der deutſchen Not durch amerikaniſche Privat=
und Negierungshilfe zu ſteuern. Ferner machte er in den letzten Jah=
K. Beerfelden, 6. Juli. Die Siebzigjährigen begingen am ven in Waſhington ſeinen Einfluß zu Gunſten der Zurückgabe des be=
Sonntag ihren Jahrestag durch einen gemeinſamen Kirchgang, an dem ſchlagnahmtem deutſchen Pribateigentums geltend und betättgte ſich in
mit dem Gottesdienſt verbundenen Abendmahl beteiligten ſich alle. Man Wort und Feder aufklärend in der Kriegsſchuldfrage. Bartholdt iſt vor
* Londorf, 6. Juli. Das 34. Bundesfeſt des Lahntalſänger=
Das Feſt war von ungefähr 5 bis 6000 Perſonen beſucht, die Zahl der
eine aus Grinberg, Lich Gießen, Kirchhain, Butzbach, Wetzlar ( Männer=
am
14. d. M. in Butzbach und am 15. d. M. in Mainz, an ſämtlichen geſangverein), Hungen Wieſeck, Braunfels, Langgöns, Dillenhurg. Weil=
Eröffnungsfeier auf dem Feſtplatz. Das Wertungsſingen fand Sonntag=
vormittag
nach kurzen Begrüßungsworten durch den Bundesvorſitzenden
Hirſchhorn, 6. Juli. Waſſerſtand des Neckars. Am 5. Juli: Stroh aus Butzbach in der Feſthalle ſtatt. Anſchließend war Haupt=
probe
der Geſamtchöre unter Leitung des Bundesdirigenten, Muſiklehrer
* Offenbach, 6. Juli. Um Erſparmiſſe zu erzielen, hatte die Stadt= Kaſten aus Gießen. Nachmittags bewegte ſich ein Feſtzug vurch das ſchön
* Aus der Wetterau, 6. Juli. Ueberall ſteht infolge der heftigen

* Aus dem Taunus, 6. Juli. Furchtbare Unwetter mit
maſſen waren von den Aeckern ins Dorf geſchwemmt worden und hemm=
ten
den Abfluß des Waſſers. Die Feuerwehr mußte eingreifen. In
einer Wirtſchaſt ſtand das Waſſer fußhoch, die Gäſte flüchteten auf die
Bänke. Bei Uſingen und Merzhaufen wurden Eggen und Pflüge von
den Aeckern geſchwemmt. Die Landſtraße ſtand längere Zeit unter Waſ=
ſer
. Die Aecker ſind vielfach mit den Feldfrüchten abgeſchwemmt. In
Weilburg erlitt das Schützenfeſt längere Unterbrechung: die Feſtzugs=
teilnehmer
mußten flüchten. Die Flüßchen Uſa, Weil, Dill u. a. ſind
ſtark angeſchwollen.

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Nmmer 480

Mittwoch, den T. Juli 1920

Seite 7

Reich und Ausland.
* Amerikaniſche Aerzte in Wiesbaden.
Wiesbaden. Sonntag abend trafen etwa 70 amerikaniſche
Aerzte aus allen Territorien der V. St., die ſich augenblicklich auf
einer Studienreiſe durch Deutſchland befinden, in Wiesbaden ein
Während der Montag Vormittag der Beſichtigung der Heilfaktoren,
Wiesbadens Kochbrunnen, Kaiſer Friedrich=Bad uſw., under fachmänni=
ſcher
Führung zweier engliſch ſprechender Wiesbadener Aerzte gewidmet
war, fuhren die Herren, ebenfalls zur Beſichtigung der dortigen Ein=
richtungen
, nach den Taunusbädern Langenſchwalbach und Schlangen=
bad
, wobei ihnen zur gleichen Zeit Gelegenheit geboten wurde, die
herrliche Umgebung Wiesbadens vom bequemen Klubſeſſelauto der Kur=
verwaltung
aus zu geweßen. Auf der Rückfahrt leiſtete man einer
Einladumg der Sektfirma Mattheus Müller zu Eltville zur Beſichtigung
ihrer großen Sektkellereien Folge. Wie man erfährt, ſollen ſich die
amerikaniſchen Gäſte ſehr lobend, bei beſonderer Betonung der inter=
nationalen
Bedeutung Wiesbadens als Heilbad, über unſere Kur=
einrichtungen
ausgeſprochen haben. Für den Abend hatte der Verein
Wiesbadener Aerzte die amerikaniſchen Kollegen zu einem zwangloſen
Zuſammenſein im Kurshaus eingeladen, wobei ſo recht das die Na=
tionen
der alten und neuen Welt kulturell Bindende der mediziniſchen
Wiſſenſchaft zum Ausdruck kam. Dienstag vormittag erfolgt die Weiter=
reiſe
nach Heidelberg.
Verzweiflungstat eines Mörders.
Karlsruhe. Der Gärtner Friedrich Mack aus Mannheim, der
am 16. Januar d. J. den Mordanſchlag auf den Direktor der Fürſorge=
erziehungsanſtalt
Flehingen verübte und einige Stunden danach die
Frieda Hecker in Eppingen durch einen Bauchſtich tötete, hat am Sams=
tag
abend im hieſigen Bezirksgefängnis Selbſtmord begangen. Mack
war vor kurzem in der Anſtalt Illenau zur Beobachtung untergebracht
worden. Nach ſeinem Rücktransport in das Bezirksgefängnis traten
mehrfach hart an Tobſuchtsanfälle grenzende Erregungsanfälle bei ihm
auf, in denen er die Abſicht, Selbſtmord zu begehen, äußerte und auch
die Verwirklichung dieſer Abſicht verſucht hat. Am Abend des 3. Juli
fing er neuerlich in ſeiner Zelle zu toben an und ging gegen drei Auf=
ſeher
, die zu ihm kamen, tätlich vor. Den erſten Aufſeher ſchlug er mit
einer Waſchſchüſſel nieder, ſodaß der Wärter bewußtlos zuſammenbrach.
Die beiden anderen Wärter warf er mit einem mächtigen Anſprung zur
Seite und ſprang auf den Gang des zweiten Stockwerks. Bei der Ver=
folgung
durch die Aufſeher gelang es ihm, ins dritte Stockwerk zu ent=
kommen
, von wo er ſich in die Tiefe ſtürzte, wo er mit zerſchmettertem
Schädel ſofort tot liegen blieb.

Der Reichskunſtwart beſichtigt die Lorcher Toteninſel.
R. Lorch a. Rh. Die als Stätte des Reichsehrenmals vorge=
ſchlagenen
beiden Rheininſeln bei Lorch wurden am Sonntag vor=
mittag
von einer Kommiſſion, die ſich zuſammenſetzte aus den Herren
Reichsminiſter des Innern, Külz, Reichskunſtwart Dr. Redslob, Landes=
hauptmann
Horion=Düſſeldorf, ſowie 10 höheren Beamten des Reichs=
Fates einer eingehenden Beſichtigung unterzogen. Der nachhaltige Ein=
druck
, den das Projekt der Lorcher Toteninſel ſchon bei der am
12. Mai d. J. vorgenommenen erſten Beſichtigung machte, hat ſich
bei den Herren Kommiſſionsmitgliedern noch mehr verſtärkt. Auf jeden
Fall kann geſagt werden, daß die Angelegenheit für Lorch nicht un=
günſtig
ſteht und man kann deshalb geſpannt ſein, wie die Entſcheidung
demnächſt ausfallen wird. Ein Modell des Reichsehrenmals iſt
übrigens dieſer Tage auf dem hieſigen Rathauſe aufgeſtellt worden.
Franzöſiſche Truppen ſtören ein Jubliäumsfeſt.
WSN. Germersheim. Der hieſige Krieger= und Veteranen=
verein
feierte am Sonntag ſein 50jähriges Jubelfeſt, zu dem aus allen
Teilen der Pfalz, aber auch aus Unterfranken, beſonders aus Aſchaffen=
burg
, zahlreiche ehemalige Angehörige des 17. bayeriſchen Infanterie=
regiments
nach deſſen altem Standort Germersheim gekommen waren
und begeiſtert empfangen wurden. Leider ereigneten ſich hierbei pein=
liche
, von franzöſiſchen Truppen veranlaßte Szenen. Die Beſatzungs=
truppen
hatten vor Beginn des Feſtes die Empfangspforten zerſtört.
Bei der Kranzniederlegung zu Ehren der im Weltkrieg Gefallenen haben
ſich die Franzoſen ſo benommen, daß jedermann, gleichviel welcher Par=
tei
er angehörte, über das unqualifizierte Benehmen der Franzoſen, dem
übrigens der Kommandant von Germersheim vom Balkon aus zuſah
bief entrüſtet war. Nur dank der einwandfreien und würdigen Haltu
der Bevölkerung, die auch bei den ſich immer wiederholenden Boche=
Rufen die Ruhe nicht verlor, wurden Zuſammenſtöße vermieden. Die
Feier hat einen ſpontanen Verlauf genommen und wiederum gezeigt,
daß die pfälziſche Bevölkerung treu zum deutſchen Vaterlande ſteht.
* Das Ueberholen in Kurven!
Ein folgenſchweres Automobilunglück, das ſich am 25. Juli 1925
dei Hohenſtein=Ernſtrhal ereignete, hat zu einer grundſätzlichen Reichs=
gerichtsentſcheidung
geführt. Der angeklagte Fabrikant Köhler befand
ich mit ſeinem Perſonenkraftwagen auf der Fahrt von Krimmitſchau
iach Glauchau. In der Nähe von Hohenſtein=Ernſtthal beſchreibt die
bfallende Fahrſtraße eine ſchlecht überſehbare Rechtskurve. In dieſer
Lurve verſuchte Köhler eine langſam vor ihm fahrende Limouſine mit
einer Stundengeſchwindigkeit von 4045 Kilometern zu überholen.
Inglücklicherweiſe platzte in dem Moment der Reifen des linken Hinter=
ades
am Wagen des Angeklagten. Der Wagen geriet ins Schleudern,
rehte ſich um ſeine Längsachſe und ſtürzte in den Straßengraben. Der
Ingeklagte und mehrere Fahrgäſte wurden ſchwer verletzt, einer der
fahrgäſte ſtarb. Ebenſo wurde eine Frau verletzt, die vor dem heran=
aſenden
Auto in den Straßengraben flüchtete. Der 1. Strafſenat des
keichsgerichts hat jetzt das Urteil des Landgerichts Zwickau beſtätigt
as den Angeklagten zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt hat. In den
Entſcheidungsgründen wird ausgeführt, daß ein Autoführer innerhalb
iner Kurve grundſätzlich nicht überholen dürfe, da in ſolchen Fällen
Lataſtrophen vorausſehbar ſeien. Außerdem müſſe auf unüberſichtlicher
fahrbahn die Fahrgeſchwindigkeit gemäß den Verkehrsvorſchriften übe
en Kraftfahrverkehr ſo verringert werden, daß das Halten auf kürzeſte
Intfernung möglich iſt. (Aus den Reichsgerichtsbriefen K. Mißlack,
ſeipzig.)
Der isländiſche Fiſchfang lahmgelegt.
EP. Kopenhagen. Die größte isländiſche Fiſcherflotte mußte,
ſie aus Reykjavik gemeldet wird, wegen allzugeringer Fiſchkäufe des
luslandes, ſtillgelegt werden. Da die Fiſcherei den Hauptberuf der
sländer darſtellt, leidet die Bevölkerung außerordentlich unter Er=
verbsloſigkeit
. Die meiſten isländiſchen Fiſche wurden von Spanien
ngekauft, das jedoch in letzter Zeit nicht mehr imſtande war, die
rüheren Märkte abzunehmen.
Nobleſſe pblige.
EP. Polniſchen Blätter wiſſen zu berichten, daß Witos, nachdem
im Mai Miniſterpräſident geworden war, den Dispoſitionsfonds des
Niniſterpräſidiums in Höhe von 14 000 Bloty binnen 20 Stunden ver=
raucht
habe. Dieſer Fall ſei aber gar nicht neu. Als er im Jahre
321 zum erſten Male Miniſterpräſident geworden ſei, habe er am
leichen Tag ſeinen damaligen Parteifreund Bryll den Auftrag er=
ilt
, aus dem Dispoſitionsfonds der Regierung ſofort ſieben Millionen
t entheben und dem Agitationsfonds der Bauernpartei Piaſt zuzu=
ihren
.

Die Anwetterkataſtrophe
1n Deunclanv.
Wolkenbrüche und Hagelſchlag vernichten die Ernte.
Aus Sachſen und Thüringen.
Sonntag nachmittag ging über der Gegend von Chemnitz, beſonders
über Glauchau, ein ſchwerer Hagelſchlag nieder der die
geſamte Ern te vernichtet haben dürfte. Die Gemeinden
Geſau und Seiferitz litten beſonders ſtark. Dort wurde der Dorfbach
durch Erdrutſche geſperrt und ſetzte beide Gemeinden bis zu einem
halben Meter unter Waſſer.
Seit Sonntag nachmittag geht in Koburg ein ununterbrochener
wolkenbruchartiger Regen nieder der in Straßen und Häuſern großen
Schaden anrichtete. Das Itztal ſteht vollſtändig unter Waſſer. Infolge
des noch ſteigenden Hochwaſſers wurde in Koburg eine Schule ge
ſchloſſen, da der ganze nördliche Stadtteil überſchwemmt iſt. Be=
ſonders
ſtark iſt der Waſſerzufluß des Sulztals, wo ebenfalls ein Wol
kenbruch niedergegangen iſt. Die Bahnſtrecke Koburg=Rodach iſt unter=
brochen
, da der Damm an einer Stelle weggeſpült iſt. Auf der Strecke
Koburg=Roſſach hat ſich infolge des Hochwaſſers eine Bahndammbe=
ſchädigung
ereignet, ſo daß ein Hilfszug abgeſandt werden mußte,
Bei Frankfurt a. d. Oder 3000 Morgen Ernte zerſtört.
Frankfurt a. d. Oder. Im Lebuſer Kreiſe ſind in der
Zeit von zwei Stunden etwa 62 Millimeter Niederſchlag niederge=
gangen
. Der größte Teil des Sternberger Bruches ſteht
unter Waſſer, da das Waſſer in die durch Hoch= und Grund=
waſſer
gefüllten Gräben nicht abziehen kann. Schätzungsweiſe ſind
3000 Morgen Ernte vernichtet. Im Kreiſe Beeskow wurde
eine etwa 30jährige Frau und ihr Sohn vom Blitz getroffen. Der
Sohn wurde getötet, die Frau nur betäubt und konnte ſich ſpäter er=
holen
. Von einem zweiten Blitzſchlag wurde ein Krankenkaſſenange=
ſtellter
ſofort getötet.
Eine Windhoſe in der Eifel.
Daun (Eifel). In den Sonntag=Nachmittagſtunden entluden ſich
hier und in der Umgebung heftige Gewitter, die zum Teil ſehr großen
Schaden verurſachten. Beſonders hart betroffen wurde der Ort
Schalkmaaren. Die in den Talkeſſel niederſtrömenden Waſſer=
maſſen
eines Wolkenbruchs und die von den Bergabhängen ſich herab=
wälzenden
Fluten riſſen die Kartoffeln fort und verſchlammten die
Wieſen. Sie ergoſſen ſich dann in die Dorfſtraßen. Die Marbach war
in wenigen Minuten ſo angeſchwollen, daß das Vieh aus den Ställen
gezogen und ſchleunigſt in Sicherheit gebracht werden mußte. In den
Dorfſtraßen riß das Waſſer die Pflaſterſteine heraus und
führte ſie mit ſich fort. Gleichzeitig fegte eine Windhoſe durch das
Dorf, deckte die Dächer ab und richtete ſchweren Schaden an.
Ueber Paſſau und Umgebung
ging Sonntag ein furchtbares Unwetter nieder. Ein ¾ſtündiger
Wolkenbruch richtete namentlich im Mühltal und im Lindental
rieſige Schäden an. Die Bäche ſchwollen zu reißenden Strömen
an. In Lindental wurde durch den reißenden Bach ein Haus zum
Einſtürzen gebracht, wobei die 28jährige Tochter des Beſitzers vor
den Fluten fortgeriſſen wurde. Andere Häuſer mußten teils geräumt
werden, teils wurden ſie ſtark beſchädigt. Auch Brücken wurden von
den Fluten fortgeſchwemmt und die Straßen zum Teil zerſtört
Im Mühltal haben die veißenden Waſſermaſſen ebenfalls große Ver=
heerungen
verurſacht. Reichswehr und Feuerwehr beteiligten ſich an
den Rettungsarbeiten.
Wolkenbruch über Hechingen.
Hechingen (Hohenzollern). Durch einen Wolkenbruch mit hef=
tigem
Hagelſchlag wurden Sonntag nachmittag die Straßen i
Hechingen zum Teil vollſtändig überſchwemmt. Zahlreiche Automobile
blieben in dem Waſſer auf der Straße liegen. Die geſamte Ernte
in dem betroffenen Gebiet iſt vernichtet.
*,
In 24 Stunden 80 mm Regen gefallen.
* Berlin. (Eig. Meldg.) Die letzten Tage haben in faſt allen
Teilen Enropas Unwetterkataſtrophen gebracht, wie ſie nur ſelten vor=
kommen
. Beſonders ſchwer ſind verſchieden Gegenden Deutſchlands
heimgeſucht worden, ſo beſonders Südthüringen, Sachſen, die Magde=
burger
Gegend und Süddeutſchland. Gewitter und Wolkenbrüche
haben in großen Gebieten die Ernte vernichtet, die Flüſſe überſchwemmt
und ſonſtigen großen Schaden angerichtet. Ueber die eigenartige
Wetterlage dieſes Sommers zerbrechen ſich die Meteorologen bereits ſeit
mehreren Wochen die Köpfe, da der wochenlange Regen und die darauf
folgende faſt unerträgliche Hitze mit den plötzlichen Wetterumſchlägen
ganz ungewöhnliche Vorgänge ſind, für die man auch in der meteoro=
logiſchen
Wiſſenſchaft keine Erklärung findet. Feſt ſteht, daß am
Samstag ein großes Tiefdruckgebiet über Ungarn lag, das dann am
Sonntag nach Sachſen wanderte und am Montag über Berlin lag
Dieſes Tief hat ſtellenweiſe außerordentlich feuchte Luftſchichten heran=
geführt
; der Waſſerdampfgehalt betrug ſtellenweiſe die enorme Meng
von 16 Gramm auf einen Kubikmeter. Auf dieſen hohen Feuchtigkeits
grad ſind mit Sicherheit die in Mitteldeutſchland niedergegangenen,
verheerenden Wolkenbrüche zurückzuführen. Nicht nur Berlin war von
gewaltigen Niederſchlägen heimgeſucht; in Magdeburg z. B. fielen von
Sonntag morgen bis Montag morgen 80 Millimeter (1) Regen. Das
iſt ſonſt der Durchſchnittsniederſchlag des ganzen Monats. Aachen ver=
zeichnete
73 Millimeter, Hannover 40 Millimeter. Jetzt iſt infolge der
vielen Niederſchläge der Feuchtigkeitsgehalt der Luft beträchtlich zu=
rückgegangen
, ſo daß in abſehbarer Zeit wenigſtens für unſer Ge=
biet
keine ſtarken Unwetter mehr zu erwarten ſind. Trotzdem ändert
ſich die Geſamtwetterlage wenig, d. h. ſie bleibt nach wie vor unbe=
ſtändig
und wird auch zu gelegentlichen Regengüſſen führen. Die hohe
Temperatur dürfte zunachſt anhalten.

Ein Mord nach ſieben Jahren aufgeklärt.
Berlin. Ein Kutſcher Nobert Schwarz war auf die Anzeige
ſeiner Frau, daß er vor ſieben Jahren einen Mord an einem gewiſſen
Lietzkow begangen habe, am Sonntag verhaftet worden. Im Zuſam=
menhang
mit dieſer Verhaftung wurde auch die Frau des Ermordeten
und deren Sohn aus erſter Ehe, der Kutſcher Paetzſch, feſtgenommen. Die
Verhafteten haben bereits ein Geſtändnis abgelegt, wonach Schwarz
auf Anſtiften der Lietzkow ihren Ehemann, mit dem ſie in Unfrieden
lebte, im Jahre 1919 von einer Leiter herabgeſchoſſen hat, als er gerade
damit beſchäftigt war, Dachpappe auf ſeine Laube im Baumſchulenweg
in Berlin zu nageln. Den bei der Tat verwendeten Revolver hatte
Paetzſch mitgebracht. Da ſich der erſchoſſene beim Sturz von der Leiter
den Kopf aufgeſchlagen hatte, hatte der Arzt die Schußverletzung nicht
erkannt und als Todesurſache Schädelbruch angegeben.
Schweres Autompbilunglück.
Bautzen. Montag abend überſchlug ſich auf der Staatsſtraße
Löbau-Bautzen infolge Platzens des rechten Hinterradreifens ein von
Löbau kommendes Perſonenauto. Von den drei Inſaſſen waren zwei
ſofort tot. Der dritte wurde mit einem ſchweren Schädelbruch in das
Bautzener Stadtkrankenhaus eingeliefert, wo er noch in der Nacht ver=
ſtarb
. Das Auto ſtammte aus Dresden.

Eröffnung der Zugſpitzbahn.
Ehrwald. Im Beiſein zahlreicher Vertreter des Deutſchen Reichs,
der öſterreichiſchen Republik, der bayeriſchen Regierung, des deutſchen
und öſterreichiſchen Wirtſchaftslebens und der Preſſe fand am Montae
in Obermoos die feierliche Eröffnung und Einweihung der Drahtſeilbahn
auf die Zugſpitze ſtatt. Der öſterreichiſche Vizekanzler Waber begrüßte
zunächſt vor dem Talſtationsgebäude in Obermoos die Gäſte, unter denen
ſich der Vertreter der Reichsregierung in München, Geſandter v. Haniel,
der dreußiſche Geſandte in München Dr. Denk, Miniſterialrat Wallraf
und der ſächſiſche Geſandte Schmidt, ferner der öſterreichiſche Handels=
miniſter
Dr. Schürff, der Landeshauptmann von Tirol Dr. Stumpf, der
Regierungspräſident des bayeriſchen Landtages befanden. Nach dem
kirchlichen Weiheakt vor dem Stationsgebäude gedachte der Vizepräſident
der Bugſpitzbahn in einer Begrüßungsanſprache des kraftvollen Zu=
ſammenwirkens
aller derer, die mit dem Geiſt und der Hand den Bau
ſchafften. Geſandter v. Haniel entbot als Vertreter im Auftrage der
Reichsregierung deren Dank und drückte den Wunſch aus, daß die Zug=
ſpitzbahn
ein weiteres Bindeglied bilden möge.
Als Vertreter der bayeriſchen Staatsregierung zugleich im Auftrage
des Bayeriſchen Landtages überbrachte der bayeriſche Miniſterialrat=
Hollmann Grüiße und Glückwünfche der baheriſchen Regierung. Der
öſterreichiſche Bundesminiſter Dr. Schürff hob hervor, daß mit der Schaf=
fung
der Bahn in ſo verhältnismäßig kurzer Zeit Gewaltiges vollbracht
wurde, was in der Geſchichte des Seilſchwebebaues unvergeßlich bleiben
werde. Die Zugſpitzbahn werde tauſende Reichsdeutſcher nach den öſter=
reichiſchen
Landen bringen. Schürff überreichte namens der öſterreichiſchen
Regierung den um den Bau verdienten Männern Auszeichnungen. An=
ſchließend
an den Feſtakt erfolgte die erſte Fahrt in dem geſchmückten
rund 20 Perſonen faſſenden Wagen zur Bergſtation, die in 16 Minuten
zurückgelegt wurde.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 7. Juli. 12: Uebertr, des Promenadenkonzerks am
Lachhannes. O 3.30: Stunde der Jugend. Frau Mittelſchull.
Peters: Vom Aberglauben zur Wiſſenſchaft. Aus der Geſchichte zur
Erforſchung des Sternhimmels (für Kinder vom 10. Jahre ab).
O 4.30: Hausorch. Beethoven: Erſter Satz aus der achten Sinfonie
in F=dur, Schubert: Andante a. d. Sinfonie in C=dur.
Bruckner: Scherzo a. d. dritten Sinfonie in D=moll. Brahms:
Andante ſoſtenuto a. d. erſten Sinfonie in C=moll. Mahler: Vier
Geſänge: Ich atmet’ einen linden Duft. Ich bin der Welt ab=
handen
gekommen. Altſolo a ,d. dritten Sinfonie O Menſch. Alt=
ſolo
a. d. zweiten Sinfonie Urlicht
Mahler: Adagietto a. d.
fünften Sinfonie. Mitw.; Pauly Levy (Alt). O 5.45: Bücher=
ſtunde
. O 6.15: Stunde der Frankf. Vereinig, für Heimatkunde
6.30: Rita Olveda, eine Geſchichte, die hunderttauſend Jahre
alt, von H. P. Weitz, vorgetr. vom Verf. O 7.15: Die Seele
Javas. Vortrag Dr. Krämer. O 7.45: Uebertr. vom Mannheimer
Beſprechungsraum: Mannheims Stadtperſönlichkeit, Vortrag Dr.
Kutzer, Oberbürgerm. O 8.15: Der Kaufmann von Venedig,
Schauſpiel von Shakeſpeare. Begl. Muſik von Humperdinck. Aus
Mitgl. Frankf. Bühnen. Leitg.: Oberreg, Hilpert v. Fr. Schau=
ſpielh
. Muſ. Leitg.; Dr. Merten.
Siuttgart.
Mittwoch, 7. Juli. 2: Schallplattenkonzert. O 3: Jugendſtunde
Luiſe Richard u. Rundfunkorch. O 4.15: Nachmittagskonzert. Sin=
ding
: Germanentreue, Marſch. Strauß: Deutſche Grüße, Walzer,
Schütt: Cantique d'amour. Einlagen,
Ouv. Jeſſonda‟
Anton Sieber. Sinding: Frühlingsrauſchen. Weber; Fant.
Oberon. Siede: Ewiger Frühling. Komzak: Pikante Blätter,
Potp. O 6.15: Obering. Dilcher: Die elektriſchen Schwingungen (3)
) 6.45: Engliſch. O 7.15: Uebertr, von der Beſprechungsſtelle
Mannheim: Vortrag Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer: Mannheims
Stadtperſönlichkeit. O 8: Tanzabend. Mitw.; Hilde Binder, Käte
Mann, Max Heye, Tanzkapelle des Philharm. Orch. Loeſer:
Lohengrin, Shimmy. Roſen: Pfui, ſchäme Dich, Shimmy.
Benatzky: Einmal kommt der Tag, Boſton. Weiß: Wenn ich
eine Ahnung hätt. Geſangsvorträge. Handmann; Mitten in
der Nacht Shimmy. Weiß: Was ich an Dir ſo liebe, Shimmy
Strauß: Walzerträume, Walzer. Roſen: Gemacht, mein Schatz,
Shimmy. Geſangsvorträge. Naylor: Deary, Shimmy.
Robinſon: Am Montag küß ich die Marie. Agaſtoni: Maramoa,
Tango. Raymond: Ich hab mein Herz. O 9.30: Hörſpiel: Ein
Scherz von Anton Tſchechow. Perſ.: Stepan Ste=
Heiratsantrag.
panowitſch, Gutsbeſitzer; K. Köſtlin; Natalia, ſeine Tochter (25
Jahre); Elſa Pfeiffer; Lomow, Nachbar; Max Heye. Ort der
Handl.: Tſchubukows Landſitz in Rußland. Zeit: Gegenwart.
Berlin.
Mittwoch, 7. Julf. 6: Gymnaſtik durch Rundfunk. O
), Köhler: Capri, die Inſel der Sirenen. O 5: Zweites Kinderfeſt,
Dr. Zehden: Vom Lache
Gähnen und Schnarchen‟ O 7.25:
chulze: Lernt ſchwimmer
O 7.55: Dr. Tichauer: In den
Maſchen des Strafgeſetzes. O 8.30: In den Bergen‟. Dichtungen,
Zithertrio, Jodeln, Geſang uſw.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 7. Juli. 1.10: Lektor Grander
und Waliski: Franzöſiſch für Schüler. O 3: Studienrat Friebel
und Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben:
Engliſch für Fortgeſchrittene. O 4: Oberſtudienrat Dr. Brunner:
Boden und Volksart Oſtdeutſchlands in ihrer Eigenart. O 4.30:
Mitt, des Zentralinſtitutes. O 5: Anna v. Gierke: Soziale Arbeit
im eigenen Heim.

Wetterbericht.
Wetterausſichten für Mittwoch, den 7. Juli 1926,
nach der Wetterlage vom 4. Juli 1926.
Temperaturgegenſätze haben zur Ausbildung von Teilſtörungen ge=
führt
, die mit der Wirbeltätigkeit eines ſüdoſteuropäiſchen Tiefdruck=
gebietes
in Zuſammenhang ſtehen. Jedoch verlagern ſich die Regen=
gebiete
weiter öſtlich; der Witterungscharakter hielt zunächſt unbeſtändig
bei etwas niedrigen Temperaturen, gewinnt aber dann wieder an
Stabilität bei erneut anſteigenden Temperaturen.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauv
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortli
r Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlick
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

[ ][  ][ ]

Seife 8

Mittwoch, den 2. Jufi 1926

Numer 180

Geſchichten aus aller Welt.
Der König der Verſchwender.
(n) Chicago. Im Aſyl für Obdachloſe iſt dieſer Tage ein 77jähr.
Greis geſtorben: John Steeles. Er war ohne Zweifel der ſonderbarſte
Menſch des Zeitalters.
Als achtzehnjähriger. Jüngling hat der Verſtorbene ein kleines Gut
von ſeinem Vater, einem Farmer in Penſylvanien, geerbt. Eines ſchönen
Tages fand er da Oel. Er behielt die Entdeckung für ſich, pumpte von
einigen Bekannten einige hundert Dollars und erwarb auch die um=
liegenden
Grundſrücke für einen Pappenſtiel. Alles vorzügliche Oel=
felder
, die das Hundertfache des Kaufpreiſes wert waren; in weiteren
zwei Jahren war Steeles mehrfacher Millionär und mit 21 Jahren
Präſident des neugegründeten Oeltruſtes. Fünf Jahre vergingen nun in
unermüdlicher Arbeit und man prophezeite dem genialen Geſchäftsmann
die glänzendſte Zukunft.
Doch es kam anders. Der 26jährige Mann war auf einmal arbeits=
müde
und beſchloß, die Flinte ins Korn zu werfen und von nun an
noch ſein Leben zu genießen. Nichts war ſur ihn gut und teuer genug.
Kleider, Schuhe, Wäſche uſw. zog er nur ein einzigesmal an und ver=
ſchenkte
dann alles an ſeine Bedienten. Eine große Zigarrenfabrik
fabrizierte für ihn eine Sonderſorte mit ſeinem Monogramm, das Stück
für 4 Dollar, und es kam häufig vor, daß der leichtſinnige Genießer
die 4 Dollar=Zigarre mit ſeinem 100 Dollar=Schein angezündet hat.
Er ſoll täglich ſchätzungsweiſe 15 000 Dollar verbraucht haben: Neben=
ausgaben
natürlich nicht inbegriffen. Und dieſe Nebenausgaben waren
nicht etwa gering, der König der Verſchwender, wie ihn ſeine Freunde
nannten, hatte recht koſtſpielige Paſſionen. Einmal fiel es ihm z. B.
ein, die Premiere einer neuen Operette als einziger Beſucher anzuſehen,
pachtete das ganze Theater, ſetzte ſich in die Proſzeniumsloge und ließ
für ſich allein ſpielen; der Scherz koſtete die Kleinigkeit von 150 000 Doll.
Bei der Lebensreiſe war es wirklich kein Wunder, daß in knappen
11 Jahren der allerletzte Dollar flöten ging. Mit 37 Jahren ſtand
Steeles wohl im ſchönſten Mannesalter, doch bettelarm da. Er faßte
die Sache keineswegs tragiſch auf, wählte einen neuen Beruf und wurde
Bettler! Volle vierzig Jahre mußte der ebemalige Dollarkönig bettelnd
ſein karges Brot verdienen, bis er jetzt im Alyl durch den Tod erlöſt
wurde. Reue empfand er jedoch bis zu ſeiner letzten Stunde nicht, viel=
mehr
ſagte er noch auf dem Sterbebett: Alles iſt in ſchönſter Ordnung;
ich habe wenigſtens ſo gelebt, wie noch kein Menſch auf Erden. Da
dürfte er wohl Recht gehabt haben, dieſer Verſchwenderkönig mit ſeiner
eigenartigen Lebensphiloſophie.
Miſter America.
(a-) New Hampſhire. Die jährliche Wahl der Miß America
hält bekanntlich die ganze Damenwelt der U. S. A. in hellſter Auf=
regung
. Miß California, Waſhington, Florida, New York uſw., mit
einem Worte, die ſchönſten Frauen eines jeden Bezirkes kommen da in
Atlantic City zuſammen, wo aus ihren Reihen Miß America gewählt
wird. Dieſer Titel bedeutet dann Geld, Geſchenke und meiſtens auch
Engagements für Theater und Film; alſo in der Tat ein lohnender
Titel ..
Ein Reporter in New Hampſhire kam nun auf den genialen Ge=
danken
, nach dieſem Muſter auch einen Miſter America wählen zu
laſſen: den ſchönſten Mann der Union! Die Idee hatte vollen Erfolg;
das unbedeutende Städtchen erlebte einen Fremdenverkehr, wie noch nie
ſeit ſeinem Beſtehen, und der Reporter konnte ſich nach der Wahl
mehrere Häuſer kaufen. Mitte Mai fand der große Rummel ſtatt; ein
Jury, beſtehend aus Aerzten, Bildhauern und Malern, muſterten die
Kandidaten 8 Tage und 8 Nächte lang. Der Zimmermaler Windſor
Turner trug die Palme davon. In ſeliger Stimmung kehrte Miſter
America in ſeine Heimat zu Frau und Kind zumick; er hatte 1000 Dollar
in der Taſche, eine für ihn horrende Summe, mit der er ſich ſelbſtändig
machen wollte.
Und nun beginnt die Geſchichte amerikaniſche zu werden. Die Poſt
brachte dem biederen Zimmermaler täglich Tauſende und abertauſende
von Angeboten: Frauen und Mädchen der verſchiedenſten Geſellſchafts=
klaſſen
flehten ihn an, ſich von ſeiner Frau ſcheiden zu laſſen und ſie
glücklich zu machen, ſogar Miß America bot ihm ihre ſchönſte‟ Hand
an. Fabriken wollten Zigaretten, Strümpfe, Krawatten u. a. ä. mit
ſeinem Namen verſehen und bettelten förmlich um die Erlaubnis. Dem
armen Miſter Amerika wurde das Leben zur Hölle, er hatte keine
ruhige Minute mehr und fühlte es allzu deutlich, daß es mitunter ein
Fluch iſt, berühmt zu ſein. Da kam endlich der Retter: Der Reporter
aus New Hampfhire, dem er ſeine Karriere und der andererſeits ihm
ſein Avancement zum Hausbeſitzer zu verdanken hatte.
Er nahm als Generalmanager das Geſchäft in die Hand und
brachte alles in Ordnung. Turner hat nun nichts anderes zu tun, als
ſich täglich einmal etwa eine Stunde auf der Bühne zu zeigen, in
Abendtoilette, im Straßenanzug u
id ſhocking! im Trikot. Die Reiſe
geht nahirlich durch die ganzen V
inigten Staaten; der Reiſemarſchall
hat ein genaues Programm ausgearbeitet. Turner zeigt ſich, bekommt
für dieſe anſtrengende Tätigkeit täglich 1000 Dollar und ſpricht dabei
kein Sterbenswörtchen. Dafür hält ſein Impreſario einen Vortrag
über die Aeſthetik des Körpers.
Es iſt doch imponierend! Den Yankees ſagt man ſonſt nach, ſie
hätten für höhere Kultur nichts übrig. Wie erſichtlich, braucht ſich nur
Miſter Amexica im Trikot zu zeigen und ſie laſſen glatt einen äſthetiſch=
wiſſenſchaftlichen
Vortrag über ſich ergehen!
Der Schuſter hat die ſchlechteſten Schuhe.
(m) Agram. Zum heutigen Staatsbereich Jugoſlawiens gehören
Gebiete, deren Tabakerzeugung einſt auf der ganzen Erde auf das
rühmlichſte bekannt war. Jeder Raucher weiß, was Macedonien, Bos=
nien
und Herzegonina bedeutet. Die Aegypter, auch keine ſchlechten
Zigarettendreher, kauften vor dem Kriege gerade ihre beſten Zigaretten=
tabake
aus Macedonien. Die Amerikaner, denen man ſchlechten Ge=
ſchmack
nicht nachſagen kann, taten das gleiche, und wir Deutſchen kennen
auch das Kraut, das in Mazedonien wuchs. Heute iſt das anders ge=
worden
, heute klagt jede jugoſlawiſche Zeitung über den ungenießbaren
königlichen Monovoltabak. Dieſe Miſere iſt der Geſprächsſtoff jeder
Abendgeſellſchaft, und auch der flüchtige Reiſende in Jugoſlawien braucht
nur ſeine Naſe in das Naucherabteil eines Zuges zu ſtecken, um ſich
von der Berechtigung dieſer Klage zu überzeugen. Jugoſlawiens einziger
Tabakabnehmer nach dem Kriege iſt Polen. Und ſogar dieſe Polen,
denen mehr oder minder böſer Wille den Genuß des ſchlimmſten Kar=
toffelkrautes
andichtet, haben jetzt feinſten mazedoniſchen Tabak waggon=
weiſe
als beim beſten Willen ungenießbar zurückgeſchickt. Nun hat
Jugoſlawien beim raſchen Wandel der Ereigniſſe einmal wieder eine
neue Regierung bekommen. Die Raucher des Landes kümmerten ſich nicht
im geringſten um den Miniſterpräſidenten, um den Kampf zwiſchen
Raditſch und Paſitſch, ihre vom Qualm ſchlechter Zigaretten und
Zigarren getrübten Augen wandten ſich nur hilfeflehend auf den neuen
Finanzminiſter, den Herrn der Monopolverwaltung, der man die Schuld
an dem ganzen Uebel in die Schuhe ſchiebt. Der neue Herr wollte ſich
gut einführen und kaufte deshalb holländiſchen Tabak. Zuerſt großes
Glück dann aber kommt heraus, daß dieſer Tabak nur ein Drittel
ſo viel gekoſtet hat und auch wert war, wie der ſchlechteſte von Oeſter=
reich
und ſeiner Monopolverwaltung in Holland gekaufte. Alſo es
war wieder nichts! Nun iſt aber eine genießbare Zigarette oder Zigarre
die wichtigſte Vorausſetzung einer umgänglichen politiſchen Stimmung
in der Oeffentlichkeit und vor allem einer Beſchwichtigung der neuen
von Groß=Serbien liebevoll annektierten Völker und Volksteile. So
hat man ſich dazu entſchloſſen, wer hätte das gedacht! einmal den
Gründen für die Verſchlechterung des einſt ſo guten Tabaks, der im
Lande wuchs und wächſt, nachzugehen. Und da ſtellte ſich heraus, daß die
Monopolverwaltung, ganz abgeſehen von mancherlei Inkorrektheiten, den
Tabak vom grünen Stamm aus direkt an den grünen Tiſch befördert,
d. h. vom Büro aus befiehlt, was mit den einzelnen Tabakmengen an
Lagerung, Verſchickung und Verarbeitung geſchehen ſolle. Kurz, es war
eine grotesk unſachliche Behandlung. Jetzt unterhält man ſich in Jugo=
ſlawien
bei einer möglichſt ausländiſchen Zigarre oder Zigarette
darüber, ob die Monopolverwaltung private Fachleute oder ob private
Fachleute die Monopolverwaltung übernehmen ſollen. Es gibt aber auch
ganz Radikale, die ſogar in der Oeffentlichkeit die gänzliche Aufhebung
des Tabakmonopols verlangen, das im Laufe von noch nicht zehn Jahren
beſte Tabakſorten der Welt in die garantiert ſchlechteſten der Erde ver=
wandelt
hat.
Kurioſa.
New York. Der Häuptling der Sioux=Indianer im Dacota=Gebiet
iſt als erſter Indianer Univerſitätsprofeſſor geworden. Er lehrt in
Cheyenne indianiſche Sittengeſchichte und indianiſches Volksleben.
London. In London findet augenblicklich ein Prozeß um ein
Ei ſtatt. Ein Ei, ein ganz gewöhnliches Hühnerei. Und nicht einmal
um deſſen Inhalt, ſondern um ſeine Schale und das, was darauf ſteht,
nämlich ein Teſtament. Ein vor mehreren Monaten verſtorbener Matroſe
ſchrieb kurz vor ſeinem Tode auf dieſes Ei: Ich vermache Magie alles,
was ich habe.
Magie war die Freundin des Matroſen, die keinen
Rechtstitel beſitzt, da ſie weder Braut noch Frau war. Die Angehörigen
des Matroſen verſuchten das eigenartige Teſtament anzufechten, und ſo
kam es zu dem Prozeß, der angeſichts der Zerbrechlichkeit des Beweis=
ſtückes
mit einer Photographie des Teſtaments geführt wird,

Sport, Spiel und Turnen.

Die Deutſche Olympiade.
Die Wettbewerbe am Montag.
Süd= und Mitteldeutſchland beſtreiten das Hockeyendſpiel.
5 neue deutſche Rekorde im Gewichtheben.
Köln, 5. Juli.
Nach den lebhaften Ereigniſſen und Eröffnungsfeierlichkeiten des
Sonntags nahmen am Montag die ſportlichen Wettbewerbe ihren Fort=
gang
. Der Tag war an ſich etwas ruhiger, in Aktion traten die
Turner, Schwerathleten, Fechter, Schützen, Hockey= und Golfſpieler, die
ihren Kampfſpielmeiſter ermitteln. Die Turner tragen einen Zwölf=
kampf
im Geräteturnen in der Großen Kampfbahn aus, die Fauſt= und
Schlagballſpiele der Turner finden auf den Plätzen rund um die
Kampfbahn ſtatt, die Schwerathleten betätigen ſich in der Radrennbahn
und die Fechter, Schützen und Golfſpieler tragen ihre Kämpfe außer=
halb
des Stadions aus. Die Reiter haben ebenfalls ihre eigenen Ge=
biete
außerhalb des Stadions. Die am Montag ausgetragenen Kämpfe
nahmen folgenden Verlauf:

Hockey.
Zuerſt trugen die beiden Ausgeſchiedenen der Vorrunde, Weſt= und
Norddeutſchland, ein Troſtſpiel aus, das die Weſtdeutſchen knapp 5:4
gewinnen konnten, nachdem Norddeutſchland noch bei Halbzeit 3:2 in
Führung lag. Nach der Pauſe legten ſich die Weſtdeutſchen aber ins
Zeug und konnten auch durch drei Tore, denen der Gegner nur eins
entgegenſetzte, den verdienten Sieg an ſich reißen. Dann begannen die
Zwiſchenrundenſpiele zwiſchen den in der Vorrunde ſiegreichen Mittel=
deutſchland
und Oeſterreich, ſowie Süd= und Südoſtdeutſchland.
Süddeutſchland ſchlägt Oeſterreich 5:2 (4:2).
Die ſüddeutſche Mannſchaft war den Oeſterreichern in ſpielkultureller
und taktiſcher Hinſicht ziemlich überlegen und konnte ſchon in der erſten
Halbzeit mit 4:2 Toren einen ſicheren Vorſprung herausarbeiten. Nach
der Pauſe rappelten ſich die Oeſterreicher etwas auf, konnten aber nicht
verhindern, daß die Süddeutſchen durch ein weiteres Tor den Sieg
endgültig ſicherten, ohne ſelbſt erfolgreich ſein zu können.
Mitteldeutſchland ſchlägt Südoſtdeutſchland 5:0 (2:0).
Das zweite Zwiſchenrundenſpiel war eine ſehr zahme und einſeitige
Angelegenheit für die Mitteldeutſchen, die ſowohl in ſtocktechniſcher Hin=
ſicht
wie in der Einzelausbildung glatt überlegen waren. Sie waren
wohl gut eine Klaſſe beſſer als ihr Gegner, der kaum einen Augenblick
ernſtlich etwas zu beſtellen hatte. Die Mitteldeutſchen gewannen ver=
halten
und beſtreiten nunmehr alſo das Endſpiel mit Süddeutſchland.
Schwerathletik.
Der Beginn der ſchwerathletiſchen Wettbewerbe brachte gleich fünf
neue deutſche Rekorde und eine Egaliſierung des Weltrekordes. Durch
die Teilnahme der Oeſterreicher, unter denen ſich u. a. auch der Welt=
rekordmann
Roſinek befindet, iſt den Schwerathleten ſchon von vorn=
herein
ein beachtenswerter Erfolg geſichert. Mühlberger=Mannheim
brachte allein vier deutſche Rekorde der Federgewichtsklaſſe an ſich und
zwar im linksarmig Reißen mit 139,50 Pfund, im rechtsarmig Stoßen
mit 179,4, im beidarmig Reißen mit 179,2 und im beidarmig Stoßen
mit 229,4 Pfund. Den 5. deutſchen Rekord ſtellte Wabito=Eberſtein in
der Bantamgewichtsklaſſe mit 157,4 Pfd. beidarmig Reißen auf. In
der Mittelgewichtsklaſſe A konnte Zimmer=Würzburg dann ſogar mit
160 Pfd. linksarmig Reißen den Weltrekord erreichen. Die Konkurren=
zen
im Gewichtheben wurden als Fünfkampf ausgetragen, beſtehend
aus: Einarmig Reißen und Stoßen, beidarmig Reißen, Drücken und
Stoßen. Die Ergebniſſe waren wie folgt:
Fliegengewicht: 1. Buri=Pirmaſens 710 Pfund. 2. Rein=
Göppingen 695 Pfund. 3. Bauer=München 655 Pfund.
Bantamgewicht: 1. Loch=Eberſtein 770 Pfund. 2. Roſinek=
Wien 755 Pfund. 3. Srobl=Wien 735 Pfund.
Federgewicht: 1. Mühlberger=Mannheim 869,5 Pfund. 2.
Stadler=Wien 825 Pfund. 3. Andriſik=Wien 815 Pfund.
Leichtgewicht: 1. Rheinfrank=Mannheim 910 Pfund. 2. Haas=
Wien 905 Pfund. 3. Helbig=Plauen 890 Pfund.
Mittelgewicht 4: 1. Zimmer=Würzburg 960 Pfund. 2.
Treffny=Wien 925 Pfund. 3. Mang=Hamburg 885 Pfund.
Mittelgewicht B: 1. Blitz=Wien 980 Pfund. 2. Hirn=Wien 960
Pfund. 3. von Trebiatowſki=Dortmund 960 Pfund.
Schwergewicht: 1. Schielberg=Wien 1070 Pfund. 2. Straß=
berger
=München 1050 Pfund. 3. Oekerlin=Karlsruhe 980 Pfund.

Turnen.
Vährend die Geräteturner mit ihren erſten Uebungen begannen,
konnten ſchon je ein Fauſt= und Schlagballſpiel der Frauen der Deut=
ſchen
Turnerſchaft zum Austrag gebracht werden. Im Fauſtballſpiel
der Frauen ſiegte Crefelder T. V. 55 gegen Hamburger Lehrer T. V.
39:31 und im Schlagballſpiel der Frauen T. V. Eimsbüttel=Hamburg
gegen T. C. Hannover 74:56 Punkte.
Segelregatta.
Auf der über 19 Seemeilen führenden Waſſerſtrecke GodesbergKöln
kam die Segelbootregatta zum Austrag, an der ſich 38 Boote beteiligten.
In der 45 qm=Kreuzer=Klaſſe fiel bereits die Entſcheidung. Es ſiegte
hier das Boot Lieſel des Kölner Segel=Clubs in 2:59.26 Stunden vor
Sybilla des gleichen Klubs mit 3:01.58 Stunden.
Reiten.
Eignungsprüfung für Reitpferde: Voßwinkel’3
Andor (Beſitzer) und Frl. Rinkel’s Foglia (Telzerow).
Gruppenſpringen: Frl. Rinkel und Herr Korwer.
Eignungsprüfung für Einſpänner: W. Dörenkamp’s
Lord of Clifden (Beſitzer).
Reitklaſſe L: von Scheibler’s Teut (Tetzerow)
Beide Abteilungen der Eignungsprüfung für
Jagdpferde: M. Algenhoven’s Blacker (Beſitzer) und Frl.
Strack’s Flingart (Heinrichs jr.).
Jagdſpringen Klaſſe M: Frl. Baumann’s Beß ( Be=
ſitzerin
).
Fahrpreis: Geſpann des Dr. Platten.
Golf.
Bei den Golfſpielern wurden folgende Sieger ermittelt:
Herren: Gerb ſchlägt Samek nach hartem Kampf.
Damen: Frl. Herbſt ſchlägt Frl. Reichmann 9 auf und 7.
Mannſchaften: Bremen ſchlägt Köln.
Am Nachmittag kamen auf einem der Nebenplätze die
Schlagball=, Fauſtball= und Handballſpiele
unter außerordentlich reger Beteiligung zur Durchführung, ſie werden
am Dienstag bis zur Entſcheidung fortgeſetzt. Der Montag brachte
nur zwei Entſcheidungen und zwar im Schlagball für Damen und im
Fauſtball für Damen. Im Schlagball ſiegte der Sportverein Eimsbüttel
über den Turn=Klub Hannover mit 74:56. Im Fauſtballſpiel für
Damen holte ſich der Krefelder Turnverein 55 mit 39:31 den Sieg über
die Frauenriege des Hamburger Lehrer T. V.
Die Ergebniſſe des Turn=Zwölfkampfes.
Die ermittelten 10 Erſten im turneriſchen Zwölfkampf ſind die
nachfolgenden: 1. Höflich=Mainz 225 Punkte, 2. Feiſt=Pirmaſens 216 P.
3. Weiß=Reutlingen 211 P. 4. Müller=Cannſtatt 208 P. 5. Kam=
mandel
=Frankfurt 207 P. 6. Urbanzik=Breslau 206 P. 7. Kobs=Berlin
und Weiß=Breslau 203 P. 8. Weber=Offenbach 202 P. 9.
Fau=
Nürnberg und Rauſcher=Prag 201 P., ſowie Wenntgen=Koblenz 201 P.
10. Witt=Eſſen 200 P.

Heſſen V.f. L.Polizei=Sportverein.
Nach längerer Unterbrechung, die durch die Verbandsſpiele im ADT.
hervorgerufen wurde, nehmen die Heſſen wieder die alten freundſchaft=
lichen
Beziehungen mit dem heſſiſchen Polizeiſportverein auf. Heute,
am Mittwoch, abends 7½ Uhr, wird auf dem Heſſenplatz das erſte
Treffen ſtattfinden. Möge dieſes Spiel denſelben Charakter zeigen, wie
die früheren Spiele, ruhig und fair, dem Auge gefällig und werbend.

Turngemeinde Darmſtadt 1846
bei den Kampfſpielen in Köln ſiegreich.
Heinrich Fiedler im Zwölfkampf 16. Sieger,
Paula Medicke im Dreikampf 8. Sieger,
Lolo Schieferdecker im Dreikampf 9. Sieger,
Lolo Schieferdecker im Neunkampf 139 Punkte,

Darmſtädter Turngeſellſchaft 1876.
Durnen: Die Turnabteilung des Vereins wird ſich bei dem am
kommenden Sonntag in Eberſtadt ſtattfindenden Gauturnen des Main=
Rheingaues beteiligen. Der Wettkampf beſteht aus je einem Zwölf= und
Zehnkampf der Ober= und Unterſtufe, die Altersturner über 38 Jahre
treten in zwei Altersklaſſen, und zwar in einer ſolchen von 3845 Jah=
ren
und ſolcher über 45 Jahren, an.
Turnerinnen= Abteilung: Zur Zeit beſchränkt ſich die
Abteilung auf die Ausnutzung ihrer Uebungsſtunden, denn Wettkämpfe
ſind für die Turnerinnen durch das Bensheimer Frauenturnen, in wel=
chem
die Abteilung 64 Siege erringen konnte, erledigt. Durch den Erfolg
in Bensheim konnte auch die Abteilung den für den Main=Rheingau ge=
ſtifteten
Wanderpreis des Tv. Bensheim als erſter Verein des Gaues an
ſich bringen. Daß das Gebiet des Frauenturnens nicht vernachläſſigt
wird, erhellt ſich daraus, daß nach einem Beſchluſſe des Vorſtandes, auf
Anregung des Leiters der Turnerinnen=Abteilung, der Gründung einer
Frauen=Turnabteilung nähergetreten und in die Tat
umgeſetzt wurde. Die Turnſtunden der Frauen finden jeden Mittwoch
um halb 9 Uhr ſtatt und werden Neuanmeldungen dort entgegen ge=
nommen
. Der Abteilung wurde anheimgeſtellt, auch im Alter vorge=
ſchrittene
Mädchen, die ſich nicht in der Turnerinnenahteilung betätigen
wollen, aufzunehmen. Eine rührige Abteilung iſt die
Schwimmabteilung, die ſtets neuen Zuwachs erhält und zur=
zeit
eifrig ſich im Ueben befindet. Ihr Wettkampfprogramm hat ſie
jetzt erſt begonnen und konnte die Abteilung mit ihren erſten Erfolgen
für 1926, die ihr bereits 23 erſte, 13 zweite, 3 dritte und andere mehr
Siege einbrachte, recht zufrieden ſein. Der nächſte Kampf, der beſchickt
wird, iſt das am 18. Juli in Gernsheim ſtattfindende Gauſtromſchwim=
men
des Main=Rheinturngaues, dem noch das Gau=Kreis= und Meiſter=
ſchaftsſchwimmen
der D. T. folgen wird. Nicht minder rührig iſt die
Leichtathletikabteilung, die den anderen Abteilungen
nicht zurückſteht und in der ein echter Sportgeiſt herrſcht. Der vorge=
nannten
Abteilung iſt die
Handball=Abteilung bzw. Mannſchaften, unterſtellt, die
in der beſtehenden Sperrzeit der Spiele ſich einem eifrigen Training un=
terzieht
, um in den kommenden Verbandsſpielen ihren Mann zu ſtellen,
Der ſtetige Zuwachs bedingt es, auch die Handballmannſchaften zu einen
ſelbſtändigen und unabhängigen Abteilung zu gliedern und von der
Leichtathletikabteilung abzuſtoßen. Nicht unerwähnt ſoll das
Jugendturnen, welches unter ſachgemäßer Führung Mitt=
wochs
nachmittags 5½ Uhr bis 7 Uhr ſtattfindet, bleiben, und ſich eines
regen Zuſpruches erfreuen kann.
Leichtathletik.
Interne Leichtathletik=Hochſchulmeiſterſchaften
1926 an der Techniſchen Hochſchule.

Siegerliſte.
100 Meter=Lauf: 1. Zerres, Starkenburg, 11,9 Sek.; 2. Noll, 12;

3. Winter 2, ASC., 12.
400 Meter=Lauf: 1. Schilgen, ASC., 54,8 Sek.; 2. Koch, Alemannia,
55,0; 3. Noll, 55,0.
800 Meter=Lauf: 1. Schilgen, ASC., 2:12,6 Min.; 2. Endres,
2:19,2; 3. Kohlenberg, ASC., 2:19,2.
3000 Meter=Lauf: 1. Lueder, Wieland, 10:27,6 Min.; 2. Becker,
Friſia, 10:32,4; 3. Winter 1, 4. Schmidt.
4mal 100 Meter=Staffel für Korporationen: 1. ATV. Alemannia,
48,2 Sekunden.
Schwedenſtaffel: 1. ATV. Alemannia, 2:15,7 Min.; 2. SC. Rhe=
nania
, 2:21; 3. Gilde Wieland; ASC. (außer Konkurrenz) 2:10,4 Min.
20mal ½ Rundenſtaffel: 1. ATV. Darmſtadt; 2. Deutſche Burſchen=
ſchaft
.
Hochſprung: 1. Allwohn, 1,65 Meter; 2. Bywall, ASC., 1,60; 3.
Helff, Markomannia, 1,60.
Weitſprung: 1. Holzgrefe, 5,78 Meter; 2. Allwohn, 5,58; 3. Winter,
5,48 Meter.
Kugelſtoßen beſtarm.: 1. Bywall, 11,67 Meter; 2. Allwohn, 10,65;
3. Menges, 10,33.
Fußballweitſtoß: 1. Bußmann, 50,25 Meter; 2. Schuſter, 45,95;
3. Menges, 44,55.
Diskuswerfen: 1. Allwohn, 36,06 Meter: 2. Bywall, 32,52: 3
Ebermann, 30,13.
Speerwerfen: 1. Allwohn, 42,91 Meter; 2. Bywall, 39,52; 3. Holz=
38,92.
grefe
Schleuderball: 1. Bywall, 51,92 Meter; 2. Winter 2, 47,86; 3.
Ebſen, 45,91.
Tauziehen: 1. Burſchenſchaft Friſia; 2. ATV. Ghibellinia.
Fünfkampf: 1. Allwohn: 100 Meter 11,8; Hochſprung 1,65; Weit=
ſprung
5,58; Kugelſtoßen 10,46; Speerwerfen 37,45, zuſammen 241 P.;
2. Bywall: 100 Meter 12,3; Hochſprung 1,60; Weitſprung 5,41; Kugel=
ſtoßen
11,24; Speerwerfen 39,26; zuſammen 235 P.; 3. Holzgrefe: 100
Meter 12,2; Hochſprung 1,55; Weitſprung 5,78; Kugelſtoßen 9,27; Speer=
werſen
38,67; zuſammen 214 P.
Ergebniſſe des Sportfeſtes der Schupo Friedberg, Darmſtadt, Butzbach,
Babenhauſen.
Steinſtoßen: 1. Gunkel=Babenhauſen 7,56 Meter; 2. Bender= Fried=
berg
7,21; 3. Stumm=Babenhauſen 6,99.
Diskuswerfen: 1. Brettner=Butzbach 31,40 Meter; 2. Rahn= Darm=
ſtadt
28,92 Meter.
Handgranatenwerfen: 1. Heimann=Butzbach 56 15 Meter; 2. Becker=
Butzbach 50,90; 3. Hartmann=Friedberg 50,50.
3000 Meter=Lauf: 1. Lauber=Darmſtadt 10,08 Min.; 2. Wolf= Butz=
bach
10,19 Min.
200 Meter=Lauf: 1. Vogt=Darmſtadt 2,42 Min.; 2. Krauſe=Friedberg
2,51 Min.; 3. Cantow=Friedberg 2,53 Min.
Hochſprung: 1. Schmidt=Darmſtadt 1,60 Meter; 2. Voltz=Friedberg
1,55; 3. Schlipper=Babenhauſen 1,55.
1500 Meter=Lauf: 1. Naumann=Babenhaufen 4,47 Min.; 2. Schlitt=
Darmſtadt 4,51.
Weitſprung: 1. Bender=Friedberg 5,93 Meter; 2. Voltz Friedbem
5,93; 3. Becker=Butzbach 5,91.
Speerwerfen: 1. Rahn=Darmſtadt 48,52 Meter; 2. Heimann= Butz=
bach
35,87.
Kugelſtoßen: 1. Rahn=Darmſtadt 10,28 Meter; 2. Bender=Friedberg
10,14; 3. Cantow,Friedberg 10,06.
4mal 100 Meter=Staffel: 1. Butzbach 4,70 Min.; 2. Friedberg 4,71.
100 Meter=Lauf: 1. Behringer=Butzbach 1,13 Min.; 2. Krauſe= Fried=
berg
1,14; 3. Glock,Butzbach 1,2.
400 Meter=Lauf: 1. Bornemann=Friedberg 5,53 Min.; 2. Meier=
Darmſtadt 5,64.
3mal 1000 Meter=Staffel: 1. Babenhauſen 10,21 Min.; 2. Butzbach
10,54 Min.
Allgemeines Frankfurter Tennis=Turnier.
Die am Sonntag durch ſchlechtes Wetter verzögerten Entſcheidungen
ſollten am Montag nachgeholt werden. Die Spiele wurden denn auc
alle zu Ende geführt, mit Ausnahme des Dameneinzel, wo Fräulen
Weihermann im Endſpiel gegen Frau Dr. Friedleben wegen Erkrankung
nicht antreten konnte. Die Entſcheidung wurde deshalb auf einen ſpale.
ren Termin verſchoben. Die Montagsſpiele wurden durch gutes Wettel
durchweg begünſtigt. Es gab überall recht ſpannende Ergebniſſe, oe
Konkurrenzen endeten größtenteils wie erwartet, nur im Damendol
gab es eine Senſation, da Frl. Weihermann=Frau Dr. Friedleben vo0
Anna=Frl. Kohnert geſchlagen wurden.
Herreneinzel 4: KlopperD. Kreutzer kampflos für Klopper 9e
wonnen. Endſpiel: Wetzel=Pforzheim-Kloper=Mannheim 6:1, 6:2, b:
Dameneinzel: Wegen Erkrankung von Frl. Weihermann verſchoben
Gemiſchtes Doppel: Fr. Dr. Friedleben=KreutzerFrl. Weihermam.
Dr. Buß kamplos für Friedleben=Kreutzer gewonnen. Fr. Jakobi
Klopper Frl. Kohnert=Bill Fuchs 11:9; 6:3. Endſpiel: Fr. 2i.
Friedleben=KreutzerFr. Jakobini=Klopper 6:1; 6:2.
Damendoppel: Fr. Dr. Friedleben=Frl. WeihermannFr. Jakobihle
Fr. Hoek 8:6; 6:2: Anna=Frl. KohnertFr. v. Borke=Brunner 6:4
7:5. Endſpiel: Anna=Frl. KohnertFr. Dr. Friedleben=Frl. Weihel
mann 7:5; 5:7; 6:4.
Dameneinzel Klaſſe B: Endſpiel: Frl. MengesFrl. Reinhardt 6:
4:6; 6:2.
Damendoppel Klaſſe B: Endſpiel: Frl. Menzinger=Frl. Morgenſtein
Frl. Menges=Fr. Stephan 6:3; 6:1.
Herrendoppel Klaſſe B: Strantz=BruchSchwarzſchild=Roderhau 6:0 Te
6:1; 6:2.
Gemiſchtes Doppel Klaſſe B: Frl. Mantzinger=WeiheFr. Lehlels
Dr. Fuchs 6:1; 6:3=

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A,

[ ][  ][ ]

Nummer 186

Mittwoch, den 2. Zuli 1926

Seite 9

N
Ua

ohne Wörterlernen
ohne gramm. Regeldrill
ohne Wörterbücher

Hier die Beweiſe

ber die erſtaunliche Wirkung der neuen pſhchotechniſchen Methode. Da es Sie intereſſieren dürfte, feſtzufiellen, wie die Bezieher urteilen,
Fringen Dir nahſehend einige bezeſchnende
RAe
Diieſt us *Oien, eingegangen ie Tagen.

Aehnliche begeiſterte Zuſchriften gehen aus allen Orten Deutſchlands ein.

I. Mch. 949

Chemnitz, den 1. Februar 1926.
Ich habe mit der Methode Mertner beſſere
rfolge erzielt, als in einem fremdſprachlichen
bendkurſus. Infolgedeſſen kann ich meine
vollſte Anerkennung
er dieſes Werk ausſprechen. Dabei bin ich
F kurze Zeit im Beſitz dieſes Werkes.
Walter Natterer.

Chemnitz, den 1. Februar 1926.
Die Methode Mertner iſt die
leichtfaßlichſte und förderndſte
n allen Methoden, die in Deutſchland exiſtie=
r
. Ich habe es bisher mit T. L., R. und B.
ſucht, aber keine hat mich ſo gefeſſelt, wie die
tthode Mertner. In der gleichen Weiſe hat
er meiner Freunde die italieniſche, franzö=
he
und engliſche Ausgabe der Methode
rtner bezogen und ſich gleichfalls ſehr aner=
nend
über die Werke geäußert.
Kurt Hübler, Kellner.

Chemnitz, den 1. Februar 1926.
Die Methode Mertner iſt auf Grund einer
en Auswahl des Stoffes eine
angenehme Lektüre.
Unluſtgefühl beim Lernen, wie es bei dem
Umäßigen Einpauken der Vokabeln und dem
en der grammatiſchen Regeln der Fall iſt,
t ſich nicht ein. In kurzer Zeit kommt man
er zum Ziel.
Rudolf Hänſel, Schloſſer.

Chemnitz, den 1. Februar 1926.
Ich befand mich mehrere Jahre in rufſiſcher
angenſchaft. Dort wurden auch Sprachen ge=
t
, und zwar Franzöſiſch und Engliſch. In
erſteren Sprache machte ich gute Fortſchritte,
ich bereits einige Vorkenntniſſe beſaß. Da=
en
konnte ich in der engliſchen Sprache nur
langſam vorwärts kommen, da ich als Süd=
tſcher
mich mit dem, dem Plattdeutſchen
elnden Dialekt nur ſchwer abfinden konnte.
Dank dem ſinnreichen Aufbau
Methode Mertner bin ich nun in wenigen
hen ſo weit gekommen, daß ich mich bereits
einem Engländer oder Amerikaner gut ver=
ſ
3 digen kann und mich an die Ueberſetzung
iſcher Geſchäftsbriefe heranwage.
Ludwig Kohn, Generalvertreter.

Chemnitz, den 1. Februar 1926.
achdem ich ſchon verſchiedene Sprachmetho=
ſtudiert
habe, griff ich zuletzt zur Methode
tner. Diefe hielt das, was ich von ihr er=
tethatte
. Ich binſchon jetzt imſtande, und zwar
phne beſondere Mühe,
ſche Zeitungen und Bücher zu leſen.
Akfred Schützler.

Dresden, den 1. Februar 1926.
ſte Methode Mertner erhält das Intereſſe des
lers immer aufrecht. Ich halte dieſen Um=
ſ
4Ifür ſehr wichtig, Sie ſchöpft ferner aus dem
pulſierenden Leben,
ſoaß jeder, der ſich mit dieſem Werk befaßt,
weſentliche Fortſchritte macht und dadurch
er von neuem Anregung erhält.
Paul Reinecke, Kaufmann.

eber

Dresden, den 1. Februar 1926.
die Methode Mertner kann ich
nur Gutes
Friedrich Uhlich.

Dresden, den 1. Februar 1926.
te Methode Mertner ſtellt alle
übrigen Syſteme in den Schatten.
O. Gräßer, Maler.

Dresden, den 1. Februar 1926.
s iſt mir ein Bedürfnis, zu erklären, daß
42 ſethode Mertner
überraſchende Wirkungen
4I ſt und von ſchlichter Einfachheit iſt.
Kurt Scheer.

Hamburg, den 1. Februar 1926.
Die Methode Mertner iſt ebenſo intereſſant wie
leicht faßlich.
Sie iſt vorzüglich.
Frau Rita Suchatzki.

Hamburg, den 1. Februar 1926.
Mit der Methode Mertner bin ich wirklich
äußerſt zufrieden. Ich habe
in vier Wochen bedeutende Fortſchritte
gemacht. Obwohl ich es bereits mit anderen Me=
thoden
verſuchte, habe ich die überraſchenden Er=
gebniſſe
nur mit der Methode Mertner erzielt.
Hedwig Burchhardt,
Poſtaſſiſtenti a. D.

Leipzia, den 1. Februar 1926.
Ich bin mit der Methode Mertner ſehr zu=
frieden
. Das
Lernen nach dieſem Werk iſt ein Vergnügen.
Ich habe ſchon verſchiedene Syſteme probiert, aber
mit keinem den Erfolg in dieſem Maße erzielt.
H. Eule, Kaufmann.

Leipzig, den 1. Februar 1926.
Ich hatte Gelegenheit, zu beobachten,
wie begierig der Schüler
den im der Methode Mertner vorgeführten Stoff
verfolgt. Jedes etwaige Mißtrauen gegen dieſes
Werk iſt ſchon in den erſten Stunden behoben.
Rud. Fiſcher, Privatlehrer.

Leipzig, den 1. Februar 1926.
Der Erfolg der Methode Mertner liegt im
ganzen Aufbau des Werkes und in der Wahl
der angewandten Mittel. Es iſt eigentlich
kein Lernen nötig.
Die endloſen Vokabelreihen anderer Sprach=
methoden
werden einem hier erſpart. Nach eini=
gen
Tagen bei 1½ſtündiger Arbeit war ich
ſchon imſtande, den Heraldo de Madrid zu
leſen. Vor allem gewinnt die Methode auch noch
dadurch, daß ſie
nicht ſchulmäßig aufgebaut
iſt, ſondern den Gegenwartsmenſchen auch mit
der modernen Zeit und der Gegenwartsſprache
des fremden Volkes vertraut macht.
A. Burghardt,
Utffz. beim Stab des J.=R. 11.

Leipzig, den 1. Februar 1926.
Ich bin mit der Methode Mertner ſehr zu=
frieden
. Vor allem läßt die abwechſlungsreiche
Lektüre, zuſammengeſetzt aus Zeitungsaus=
ſchnitten
und netten Erzählungen, eine
Ermüdung nicht aufkommen.
Man hat dabei
nicht das Gefühl des Lernens,
ſondern, das der angenehmen Zerſtreuung
unterhaltender Lektüre.
Fritz Wurzler, Bankbeamter.

Leipzig, den 1. Februar 1926.
Nachdem ich nach der Methode T. L. ein Jahr
lang ſtudiert hatte, kaufte ich mir eine franzöſi=
ſche
Zeitung, um zu ſehen, ob ich den Zuſam=
menhang
erfaſſen könne. Ich konnte aber nur
einzelne Wörter verſtehen. Dann habe ich vier
Wochen nach der Methode Mertner gearbeitet
und nahm die gleiche Zeitung wieder in die
Hand. Jetzt konnte ich
nicht nur jedes Wort, ſondern auch den
Zuſammenhang begreifen.
Ueber diefen Erfolg hatte ich eine berechtigte
Genugtuung. Jetzt werde ich mir noch die Werke
Spaniſch und Italieniſch zulegen.
Alfred Schlott.
Chemnitz, den 2. Februar 1926.
Die Methode Mertner bedeutet für mich eine
angenehme Lektüre. Das ſonſt ſo läſtige Nach=
ſchlagen
im Wörterbuch fällt dabei fort. Auf
dieſe Weiſe wird auf einfache, natürliche Art
das Sprachgefühl entwickelt.
Martin Meichsner,
Gewerbegkademiker.

Wir bieten Ihnen Gelegenheit, die einzigartige

Methode Mertner

(P4piechnicher Spracherwerb auf mechaniſch ſuggeſtiver Grundlage) kennen zu lernen, ohne daß Sie bierfür
eir Pfennig benötigen: Unterſreiſchen Sie auf nebenſtehendem VerlangZetel, für welche Sprache Sie ſich
in4 ſieren bisher erſchienen die Ausgaben: Engliſch, Franzöſiſch, Spaniſch und Iialieniſch und Sie
Hn von ms
koſtenlos und portofrei

alls ötige Material über Aufbau uſw. nebſt Proben überſandt.

Chemnitz, den 2. Februar 1926.
Schon ein kurzer Einblick in die Methode
Mertner genügte mir zu der Feſtſtellung, daß
dieſes Werk der einzig richtige Weg zur Erlan=
gung
von Sprachkenntniſſen iſt. Einer meiner
Freunde beſitzt gleichfalls ein derartiges Werk,
und zwar die Ausgabe Spaniſch. Er erklärte
mir, daß dieſer Methode der erſte Platz unter
allen anderen gebühre. Die Methode Mertmer
iſt ein Juwel auf dem Gebiete des fremd=
ſprachlichen
Fernunterrichts.
Schade um die koſtbare Zeit, Geduld und Wil=
lenskraft
, die bisher nutzlos verſchwendet wur=
den
an den früheren Methoden.
Joſ. Schlad.

Chemnitz, den 2. Februar 1926.
Nach langem Suchen habe ich in der Methode
Mertner endlich das gefunden, was ich ſuchte.
Der ſyſtematiſche Aufbau dieſes Werkes ermög=
licht
es ohne viel Mühe, ſich nach kurzer Zeit
mit dem übrigens ſehr intereffanten Leſeſtoff
ſo vertraut zu machen, daß das
zeitraubende Vokabellernen volländig wegfällt
und das Studieren Spaß macht. Auch für Fort=
geſchrittene
iſt die außerordentlich wertvolle
Methode Mertner ſehr zu empfehlen, denn ſie
gewährleiſtet ſicher den gewünſchten Erfolg.
Alfred Schindler,
Verwaltungsanwärter.

Chemnitz, den 2. Februar 1926.
Ich muß geſtehen, daß ich von dem Aufbau
der Methode Mertner überraſcht bin. Was die=
ſes
Werk von anderen Lehrbüchern unterſchei=
det
, iſt die Tatſache, daß das
Lernen ein Vergnügen
wird und in kürzeſter Zeit ſichtbare Erfolge
bringt. Man legt die Methode Mertner nicht
weg, wie es meiſt mit den mit grammatikali=
ſchen
Regeln vollgepfropften Lehrbüchern ge=
ſchieht
. Man arbeitet ſich im Gegenteil mit dem
gleichen Eifer weiter, wie wenn man eine ſpan=
Karl Heber.
nende Lektüre lieſt.

Dresden, den 2. Februar 1926.
Ich werde leider oft beim Studium geſtört.
Trotzdem habe ich mit der Methode Mertner
recht achtbare Fortſchritte gemacht.
Jedem Durchſchnittsmenſchen iſt es möglich,
nach dieſem Syſtem eine fremde Sprache zu er=
lernen
. Ich meinerſeits bin ſehr zufrieden.
Ernſt Lorenz, Buchbinder.

Dresden, den 2. Februar 1926.
Ich finde die Methode Mertner ganz aus=
gezeichnet
und kann ſie jedermann, der eine
fremde Sprache erlernen will, nur empfehlen.
Sie iſt wirklich nach
praktiſchen Geſichtspunkten aufgebaut,
leicht verſtändlich und ſpornt zum Lernen immer
wieder an, ſo daß man ſchnell vorwärts kommt.
Auch der Inhalt iſt ſehr anregend. Vermittelß der
ſinnreich erdachten Lautſchrift
eignet man ſich eine gute Ausſprache an.
W. Heßler.
Hamburg, den 2. Februar 1926.
Die Methode Mertner iſt das Vollkommenſte
und Natürlichſte, was auf dieſem Gebiete zur=
zeit
überhaupt exiſtiert. Gerade meine Kollegen,
die durch ihren Beruf gezwungen ſind, fremde
Sprachen zu beherrſchen, dürften ſich für dieſes
Werklebhaft intereſſieren. Die Methode Mertner
iſt ſo intereſſant aufgebaut und leicht faßlich,
daß ſie nicht ermüdet.
B. Buſchold, Artiſt.

Hamburg, den 2. Februar 1926.
Die Methode Mertner iſt die Methode. Nach
meinen Erfahrungen mit anderen Syſtemen ging
ich mit einer großen Skepſis an dieſes Werk
heran. Mit Freude konnte ich bald feſtſtellen,
daß ich durch Mertner nur
angenehm überraſcht
worden bin. Nur nach der Methode Mertner
ſollte jeder lernen, der eine fremde Sprache er=
faſſen
will. Hugo Jenkel, Kaufmann.

Hamburg, den 2. Februar 1926.
Ich habe die Methode Mertner allen meinen
Freunden und Bekannten, die nur Volksſchub=
bildung
beſitzen und ſich, um
im Staatsdienſt vorwärts
zu kommen, zur Prüfung für Oberſekunda,
Primareife oder Abitur vorbereiten, empfohlen.
Ich bedauere nur, daß ich die Methode Mertmer
erſt kennen lernte, als ich ſchon erhebliche Be=
träge
für andere Lehrbücher geopfert hatte, die
mich faſt gar nicht oder nur ſehr wenig vor=
wärts
brachten. Fürſt, Polizeileutnant.
Hamburg, den 2. Februar 1926.
Durch meine Tätigkeit komme ich auf Schiffe
aller Nationen. Auf die Methode Mertner auf=
merkſam
gemacht, habe ich mir dieſes Werk kom=
men
laſſen. Ich machte dabei die Feſtſtellung,
daß die fremde Sprache auf direktem Wege.
genau ſo wie im perfönlichen Verkehr
übermittelt wird.
S. Horn, Schiffsmeßgehilfe.

Hamburg, den 2. Februar 1926.
Die Methode Mertner iſt.
ein Wunderwerk,
und das mit Recht. Wenn man kaum die erſten
Seitet geleſen hat, bekommt man Vertrauen,
und je weiter man fortſchreitet, um ſo größer
wird dasſelbe. Es iſt ein Vergnügen, die Me=
thode
Mertner durchzuarbeiten.
Heinrich Kettenbeil.

Leipzig /Co, den 2. Februar 1926.
Obwohl ich mich erſt ſeit drei Wochen mit der
Durcharbeitung der Methode Mertner beſchäf=
tige
, kann ich heute ſchon fagen, daß ich mit den
in dieſer kurzen Zeit erzielten Erfolgen äußerſt
zufrieden bin. Ich ſtehe nicht an, zu erklären,
daß ich die Methode Mertner für das Beſte
halte, was zurzeit auf ſprachwiſfenſchaftlichem
Gebiet exiſtiert. Man muß ſich eigentlich wun=
dern
, daß dieſe Methode, die doch
der natürlichſte und leichteſte Weg zur
Erlernung fremder Sprachen
iſt, erſt jetzt die Verdienſte allgemeiner Beach=
tung
und Anerkennung findek.
Dr. Fritz Lauch, Volkswirt R. D,V.

Leipzig, den 2. Februar 1926.
Ich bin mit der Methode Mertner äußerſt
zufrieden. Vor allen Dingen möchte ich hervor=
heben
, daß man im Gegenfatz zu anderen
Methoden keine übermenſchliche Energie be=
ſitzen
muß, um das Werk völlig durchzuarbei=
ten
. Die Methode Mertner iſt jedenfalls für die
ſchnelle Erlernung einer fremden Sprache
die einzig richtige.
Kans Bufſe, stuck. rer. merc.

Leipzig, den 2. Februar 1936.
Es ſteht feſt, daß die Methode Mertner von
den bisherigen Methoden, die das Intereſſe nach
und nach abſchwächen, vorteilhaftabweicht undein
Studieren nach Mertner angenehm
iſt.
Anton Jauke, Direktor,
Leipzig, den 2. Februar 1926.
Nachdem ich trotz mühevollem Auswendig=
lernen
nach anderen Methoden keinen nennens=
werten
Erfolg erzielen konnte, habe ich mir die
Methode Mertner angeſchafft. Jetzt bin ich in
ſechs Monaten ſoweit vorwärts gekommen, daß
ich mich
mit Ausländern gut unterhalten
kann. Ich werde demnächſt eine Auslandsreiſe
unternehmen.
Fritz Ebock.
Leipzig, den 2. Februar 1926.
Ich habe die Ueberzeugung, daß die Methode
Mertner die einzig richtige Lehrweiſe iſt, nach
der jeder Menſch, der eine fremde Sprache ler=
nen
will,
vollen Erfolg haben muß.
Die Methode Mertner iſt fo klar und verſtänd=
lich
gehalten, daß ſich
jedermann ohne Mühe zurechtfindet.
Ich bin mit dieſem Werk ſehr zufrieden und
zolle dem Verfaſſer meine vollſte Anerkennung.
Thereſe Frommater.

Verlang=Zettel.

Der Unterzeichnete intereſſiert ſich für fremde Sprachen und möchte ohne ſede Verbindlichkeit die
Methode Mertner, und zwar die Ausgabe: Engliſch, Franzöſiſch, Spaniſch, Italieniſch (Zutreſfendes
unterſireichen) kennen lernen=
Der Aufſtieg=Verlag, München (305), Friedrichſtr. 18, wird erſucht, ſofort
Wkoſenlos und vortofrei.
alles aufklärende Material zu ſenden an:
(Deutliche Adreſſe)

Vor= und Zunamen:
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[ ][  ][ ]

Seite 10

Mittwoch, den 7. Juli 1926

Nummer 186

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koſtet 1 Mk. bar.
Angebote ſind verſchloſſen und mit
entſprechender Aufſchriſt verſehen bis
ſpüäteſtens
Montag, den 26. Juli 1926, vorm.
10. Uhr,
bei der unterzeichneten Behörde, Bleich=
ſtraße
1, einzureichen, woſelbſt auch di
Eröffnung in Gegenwart der Bieter ſtatt=
ſindet
. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. (984
Darmſtadt, den 1. Juli 1926.
Heſſiſches Kulturbauamt.
recht
Birnen Gut=

am Baum zu ver=
kaufen
. Wendelſtadt=
e
1778s
ſtraße 7, 1.

erhalt Herd, ſelig
Näh

billig zu verk.
in der Geſchſt.

e1n4

EiloecK

Er

[ ][  ][ ]

Nummer 186

Mittwoch, 7. Juſi

en

Sehr intereſſantes Material über die Entwickelung des Eiſen=
geſchäftes
bieten Feſtſtellungen über die Aufnahmefähigkeit (nicht Pro=
duktion
) an Großeiſenzeugniſſen. Für die Vereinigten Staaten er=
geben
ſich für die Jahre 1924 und 1925 die rieſigen Zahlen von 42 bzw.
49,7 Mill. To. Eiſenverbrauch. Von den europäiſchen Ländern ſtand
an erſter Stelle im Eiſenverbrauch vor dem Kriege Deutſchland mit
17 Mill. To. Im Jahre 1924 erreichte die deutſche Aufnahmefähigkeit
erſt 11,5 Mill. To. und im Jahre 1925 14 Mill. To., oder etwa 75 Pro=
zent
des Friedensbedarfes; das erſte Viertel dieſes Jahres zeigte ins=
geſamt
nur 2,2 Mill. To. Aufnahmefähigkeit, aufs Jahr berechmet alſo
nicht ganz 9 Mill. To., alſo nicht viel mehr als die Hälfte des Vor=
kriegsbedarfs
. Kein Eiſenmarkt iſt ſeit Kriegsausbruch ſo erſchüttert
worden wie der deutſche. Nächſt Deutſchland hat den ſtärkſten Eiſen=
verbrauch
Großbritannien mit etwa 11,4 Mill. To. im Jahre 1924;
Jahre 1925 ging der Verbrauch auf 9,510 Mill. To. zurück. An dritt
Stelle ſteht Frankreichs Aufnahmefähigkeit mit 8 Mill. To. im Jahre
1924, die 1925 faſt auf 7 Mill. To. zurückging, während in dem belgiſch=
luxemburgiſchen
Wirtſchaftsgebiet der eigene Eiſenbedarf in den letzten
zwei Jahren ſich auf 22½ Mill. Tonnen ſtellte.
Seit 1925 zeigen die Inlandsmärkte aller größeren europäiſchen
Eiſenländer eine erhebliche Verſchlechterung. Deshalb iſt es begreiflich,
daß ſich faſt überall ein Bedürfnis nach größerer Ausfuhr zeigt. An
erſter Stelle des Welteiſenhandels ſteht heute Frankreich, deſſen Au=
uhrmengen
von Anfang 1924 bis Ende 1925 von 200 000 auf 400000 T
nonatlich geſtiegen ſind. Die jetzigen Ausfuhrmengen ſind achtmal ſo
groß wie im Jahre 1913. Einer Geſamteinfuhr von 2,6 Mill. To. in
Jahre 1924 ſtand eine ſolche von 3,5 Mill. To. im Jahre 1925 gegenüber,
Die belgiſch=luxemburgiſche Ausfuhr war mit 3,2 Mill. To. im Jahre
924 noch um über 0,5 Mill. To. größer als die franzöſiſche, während
ſas Jahr 1925 nur eine Ausfuhr von 3 Mill. To. brachte. Die engliſche
Ausfuhr bezifferte ſich im Jahre 1924 auf etwa 3,5 Mill. To., und in
Fahre 1925 auf 3,3 Mill. To. Die drei erwähnten Länder ſind der deut=
chen
Ausfuhr weit überlegen und auf dem Weltmarkt führend gewor=
en
. Deutſchland, das im Jahre 1913 an Großeiſenerzeugniſſen allein
5 Mill. To. ausgeführt hat, konnte im Jahre 1924 es noch nicht einmal
uf 1 Mill. To. Ausfuhr bringen. Es erhöhte dieſe Menge im folgen=
en
Jahre auf 2,5 Mill. To. Sollte die gegenwärtige Entwickelung an=
alten
, ſo dürfte im laufenden Jahre mit einer Geſamtausfuhr von
5 Mill. To. zu rechnen ſein, alſo einer Ausfuhr, wie ſie ſchon im ver=
angenen
Jahre Frankreich erreicht hatte. Die Ausfuhr der Vereinig=
Staaten hat im Jahre 1925 zwiſchen 90000 und 160 000 To. monat=
ch
betragen.
Das Gegenbild zur Ausfuhr iſt die Einfuhr von Eiſen und Stahl
die wichtigſten Eiſenländer. Frankreich hat einen auffallenden Rück=
ang
der Einfuhr von Großeiſenerzeugniſſen aufzuweiſen. Gegenüber
en 680 000 To. im Jahre 1924 iſt im darauffolgenden Jahre nur eine
infuhr von 160 000 To. zu verzeichnen. Bei Belgien bezifert ſich die
ahreseinfuhr an Eiſen und Stahl für 1924/25 auf ungefähr je 500 000
onnen gegen 840000 To. im Jahre 1913. Größere Einfuhrziffern
eiſen die Vereinigten Staaten von Nordamerika auf, bei denen die
infuhr des Jahres 1924 mit 476 000 To. faſt doppelt ſo groß war wie
e letzte Friedenseinfuhr, und mit 840 000 To. im vergangenen Jahre
ehr als dreimal ſo groß wie im letzten Vorkriegsjahr. Deutſchlands
riedenseinfuhr war auf 250 000 To. herabgeſunken; 1924 hat ſie unge=
hr
das Fünffache dieſer Menge, nämlich faſt 1250 000 To., erreicht,
id im Jahre 1925 ſind 1 160 000 To. über die Zollgrenzen gekommen.
ie ſtärkſte Einfuhr unter den großen Eiſenländern weiſt England
if; ſchon 1913 betrug ſeine Einfuhr mehr als 2 Mill. To.; ſie iſt 1924
ſch um 300 000 To. und im letzten Jahre um 600 000 To. gegenüber
* Vorkriegszeit geſtiegen.
Die Stahltruſtanleihe vielfach überzeichnet. Die Darmſtädter
id Nationalbank teilt mit, daß die heute vormittag 9 Uhr er=
ffnete
Zeichnung auf die deutſche Tranche der Anleihe der Ver=
nigten
Stahlwerke A.=G. Düſſeldorf mit einem großen Erfolg
eendet hat. Die in Betracht kommenden 90 Millionen Mark
ſurden vielfach überzeichnet, ſodaß die Zeichnungsliſten bereits
n 9.05 Uhr geſchloſſen werden mußten. Ein genauer Ueber=
lick
über das Geſamtergebnis iſt im Augenblick noch nicht mög=
ch
, da erſt genauere Nachrichten aus der Provinz einlaufen
üſſen. Von beteiligter Bankſeite wird jedoch ſchon jetzt dieſes
rgebnis als einer der größten Erfolge in der Geſchichte der
eimiſchen Emiſſionen bezeichnet. Nach dieſem innerdeutſchen
rgebnis rechnet man auch auf größtes Intereſſe für die nach
olland, Schweden und der Schweiz gehenden Teile der Stahl=
uſtanleihe
.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 6. Juli.
Im vorbörslichen Verkehr ſtellte ſich heute etwas Dechungsbedürfnis
ſodaß bei Beginn des offiziellen Geſchäfts recht anſehnliche Kurs=
ſerungen
feſtgeſtellt werden konnten. Man nannte gegen 12 Uhr
G. 253, Phönix 117, Gelſenkirchen 164,5. Dann aber trat ziemlich
vermittelt ein ſcharfer Tendenzumſchwung ein als Folge der Enttäu=
ung
über das Ausbleiben der Nachricht von einer weiteren Diskont=
näßigung
, mit der man allgemein ziemlich beſtimmt gerechnet hatte.
ßerdem ſcheinen auch in Berlin noch viele überlaſtete Poſitionen auf=
feben
worden ſein, denn die Arbitrage brachte viel Material auf den
arkt, ſodaß die Kurſe teilweiſe noch unter die der geſtrigen Abend=
ſe
ſanken. Im übrigen bekundeten die berufsmäßigen Börſen=
uicher
eine allgemeine Zurückhaltung, ſodaß die Umſatztätigkeit keinen / Helſingfors..
r breiten Rahmen einnahm. Im allgemeinen betrugen die Kursver=
derungen
nach oben oder unten kaum mehr als 1 Prozent. Als dann
ſas verſpätet doch die Nachricht von der Diskontermäßigung um ein
bes Prozent eintraf, rechnete man allgemein mit einer Erholung,
*Berlin trat weiter als Abgeber auf, ſodaß im Gegenteil ſpäter ein Spanien .....

weiterer Kurswickgang zu verzeichnen war. Sehr lebhaft und feſt war
dagegen die Stimmung auf dem Rentenmarkt. Beſonders die ausländi=
ſchen
Nenten waren ſehr begehrt. Serben, Ungarn, Oeſterreicher, Ru=
mänen
und beſonders auch die Türken waren lebhaft im Handel bei ſtei=
genden
Kurſen. Bagdad I wurden bis 27 und Bagdad II bis 19 gehan
delt. Der Freiverkehr blieb luſtlos und wenig verandert. Becker Stahl
21, Benz 89, Brown Boveri 125, Entrepriſe 6, Growag 60 Raſtatter
Waggon 15, Ufa 37 und Unterfranken 82. In der zweiten Börſenſtunde
wurden die Abgaben allgemeiner Art und auch die Platzſpekulation
beteiligte ſich daran in ſtärkerem Maße. J.G. Farbeninduſtrie=Aktien
hatten beſonders ſtark darunter zu leiden. Der Kurs konnte ſchließlich
erſt bei 243 etwas zum Stillſtand kommen. Auch die Montanwerte ver=
loren
neuerdings 34 Prozent und im Verhältnis auch alle übrigen
Marktgebiete. Auf dem Rentenmarkte konnte ſich dagegen die Tendenz
einigermaßen behaupten. Geld war ſehr leicht. Tägliches Geld wieder
5 Prozent.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 6. Juli.
Obwohl nach dem vorbörslichen Verkehr, der in Erwartung einer
Ermäßigung des Reichsbankdiskonts lebhaft und feſt geweſen war, man
einen ebenſo lebhaften Börſenbeginn erwartet hatte, ſetzte die Börſe,
wenn auch zuverſichtlicher, ſo doch gegenüber den geſtrigen Schlußkurſen
mur wenig verändert ein. In Nachwirkung der geſtrigen Verflauung
lagen heute erhebliche Kaufaufträge der Proviſionskundſchaft vor, wo=
durch
die Verkäufe der Spekulation ausgeglichen wurden. Ausgeſprochen
feſt lag zunächſt nur der Bankenmarkt bei Kursbeſſerungen von ½ bis
2 Prozent. Am Montanmarkt war die Kursgeſtaltung uneinheitlich,
doch überwogen leichte Kursbeſſerungen. Lebhaft wurden auch heute
wieder Rombacher gehandelt auf unkontrollierbare Gerückſte hin, daß
ein neuer Reflektant für die Werke aufgetreten ſei. Verhältnismäßig
viel Material kam am Elektromarkt heraus bei leichten Kursabſchwä=
chungen
. Auch am Schiffahrtsmarkt überwogen noch die Verkäufe. Die
zu erwartende Diskontermäßigung übte einen belebenden Einfluß au
den Markt der heimiſchen Renten aus, wo Kriegsanleihe vorbörslich
mit 0,46 gehandelt wurde. Gegen Mittag notierte man 0.457½. Der
Markt der fremden Renten war außerordentlich lebhaft. Türkenwerte,
vor allem die Bagdadanleihe, erzielten kräftige Kursſteigerungen. Die
Entwertung der lateiniſchen Valuten ſchreitet in ſchnellem Tempo vor=
wärts
unter Führung des belgiſchen Franken, der gegen London 193½
notiert. London=Paris nach anfänglicher großer Schwäche leicht erholt
184182½. London=Mailand 142½.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde das Geſchäft am Montan=
markt
lebhafter. Auch im übrigen ſetzte ſich eine feſtere Haltung durch.
Im einzelnen waren am Montamaktienmarkt die Kursveränderungen
nur geringfügiger Natur. Stark abgeſchwächt waren Oberbedarf um
3 Prozent, Kaliwerte uneinheitlich, Weſteregeln minus 1½ Prozent.
luch chemiſche Werte wenig verändert. Rheiniſche Sprengſtoff plus
2½ Prozent. Farben wenig verändert. Elektrowerte zunächſt etwa
2 Prozent ſchwächer. Von Bankakken Darmſtädter plus 1½ Prozent,
Deutſche plus 1, Bank für Brauinduſtrie minus 3 Prozent. Von Schiff=
fahrtsaktien
Hapag minus 2. Autowerte weiter ſehr feſt, Daimler plus
3½, NAG. plus 1½, Adlerweke plus 234 Prozent. Die Werte des
r=Sprit=Konzerns ſtark abgeſchwächt, Schultheiß minus 2, Kahlbaum
und Oſtwerke minus 4. Die übrigen Termin= und variablen Werte
wenig verändert, nur Textilwerte durchweg feſter. Stöhr plus 2½.
Wider Erwarten ging, nachdem die Ermäßigung des Reichsbank=
diskonts
bekannt geworden war, die anfängliche Beſſerung nicht nur
verloren, ſondern ſie machte einer ſtarken Verflauung Platz. Auf nahezu
allen Terminmärkten gingen die Kurſe ſprunghaft zurück, bei Verluſten
bis zu 10 Prozent. Am Montanaktienmarkt betrugen die Kursabſchläge
6 Prozent. Die variablen Werte waren beſſer gehalten. Feſt blieben
fremde Werte, insbeſondere Türkenwerte,

Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin ...
Berl. E. W. Vorzug.
Berlin. KarlsruheInd.
Braunkohlen=Briketts
Bremer Vulkan. . . . .
Bremer Wolle ....
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nieb. Tel. .
Deutſche Erdöl ...."
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke ..
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel. . . ."
Elektr. Lieferung. . .
J. G. Farben ....."
R. Friſter ........"
Baggenau Vorz.. . . .
Gelſenk. Gußſtahl ..
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen ...
Han. Maſch. Egeſt. . . .
Hanſa Dampſchf. . . .

5. 7. 6. 7
108. Hemoor Zement.." 5.
178. Ve 90.5 Hirſch Kupfer ....." 111. 48.75 46.5 Höſch Eiſen ......." 13. Hohenlohe Werke .. 18.7 88. 87.75 Kahla Porzellan .. 1.75 Lindes Eismaſch. . . 142. * 56. 5 ingel Schuh .. . ." 120. 119.5 Linke u. Hofmann .. 69., 67. 2.
ewe u. Co... . .. 7.
41-
5 188. 105.5 100. C. Lorenz........." 108. 104. 13. 3. Rdl. Kohle ...... . . . 138. 138.75 133.25 Gummi.. . . .
N.
Se ein .. . . . . ..." 103. 121. 121. 125/Rathgeber Waggon 57. 80. n7 Rombacher Hütten * 124.5 119.7 Roſitzer Zucker .... 8 7.25 1. 32. Rütgerswerke ... .." 108.- 1or. 1.3 241. ſachſenwerk .. . . .." 81.* 86.75 33 2.5 Sächſ. Gußſtahl. . . . 3. Siemens Glas .... 25 118. 26.75 r. Lauſitzer Glas. 168.8 109.7 z.125 150.2 olkſtedter Porz
fell. 40.5 41.5 147. 141. Weſtf. E. Langendreer 68. 67 76. Wittener Guſ
ſtahl .. 65
5 61.5 148. 145. Wanderer=Werke. . . .
148.

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Oslo .......
Kopenhagen.
Stockholm . . .
Italien ......
London... . .
New=York. . .
Paris.. . . . . . .
Schweiz ...."

5. 7.

Geld
53.41
20.70
4.19

Drie
3.
9
19
15.58
14.74
20.45
11.73

163.83168.4

8t.21 81.41
66. 171 66.33

Brief
Geld
025
1.70
51
111.7
39.
1,
12.411
1ä.5
10.
14.41
20 338 20.15
4.
11.*
81.42
65.92/ 66.03

WienD.=Oſt. abg
Prag .........
Budapeſt. . . . . .
Japan . . . . . . .
Rio de Janeiro
Bulgarien. . . .
Belgrad ...."
Konſtantinopel
ſiſſabon ... . ."
Danzig ......
then .. . . . .."
Kanada .... .."
Uruguah .. . . . .

5. 7.
Geld / Brie /Geld
59.33
59.7
2.72i 12.75
3.
HNeer.
K

31
59
4.135

4.20
4.1951

7.

59.,
12.
5
0.6
7,
N.425
81.
5.24
4.193
4 195

Brief
59.4:
12.46
5.6
.97
C. 668
30
7.4
2.
21.7
81.21
5.3
4.209
4. 205

Zentralausſchußſitzung der
Reichsbant.
Berlin. In der geſtrigen Sitzung des Zentralausſchuſſes der
Reichsbank teilte Vizepräſident Kaufmann in Vertretung des auf Urlaub
befindlichen Reichsbankpräſidenten mit, daß das Reichsbankdirektorium
beſchloſſen habe, den Reichsbankdiskont weiter von 6½ auf
6 Prozent und den Lombardzinsfuß dementſprechend von
7½ auf 7 Prozent herabzuſetzen. Er wies zur Begründung
der Diskontermäßigung darauf hin, daß die letzte Ermäßigung auf die
Inanſpruchnahme der Reichsbank kaum einen Einfluß ausgeübt habe.
Sie habe infolge des Halbjahrsultimos in der letzten Juniwoche natur=
gemäß
zwar etwas zugenommen und die geſamte Kapitalanlage in Wech=
ſeln
, Schecks, Lombards und Effekten ſei etwa um 101 Millionen Rmk.
größer als Ende Mai. Davon entfielen aber 56 Millionen auf die Lom=
barddarlehen
, die ſtets für wenige Tage aufgenommen werden und deren
Rückzahlung bereits wieder eingeſetzt habe, und nur rund 44 Millionen.
auf Wechſelbeſtand. Das eingereichte Wechſelmaterial ſei überdies ganz
kurzfriſtig. Demnach habe ſich eine vorübergehende Verknappung des
offenen Geldmarktes am Ultimo Juni auf den Status der Reichsbank
kaum ausgewirkt. Es ſei wohl auch zu berückſichtigen, daß die kürzliche
Verſteifung des Marktes teilweiſe in markttechniſchen Momenten ihren
Grund habe. Wenn auch der Geldmarkt und die Wirtſchaftslage nach
wie vor ein vorſichtiges Vorgehen erſcheinen laſſen, ſo ſehe ſich doch die
Reichsbank nach Prüfung aller Umſtände in der Lage, eine nochmalige
Zinsermäßigung vorzunehmen, und erwartet, daß durch die neue Dis=
kontherabſetzung
, die ſich automatiſch auf die Zinsſätze des ganzen Lan=
des
übertragen werde, eine Entlaſtung an vielen Stellen eintreten werde,
die entſprechende günſtige Rückwirkungen auf die Geſamtwirtſchaft und
insbeſondere auch auf die Verhältniſſe am Arbeitsmarkt auslöſen könne.
Die Lage der internationalen Geldmärkte, auf die in Fragen der Dis=
kontpolitik
Rüickſicht genommen werden müßte, ſtehe einer weiteren Dis=
kontermäßigung
in Deutſchland nicht im Wege. Uebrigens wolle auch
die Golddiskontbank ihren Diskont um ½ Prozent auf 5 Prozent er=
mäßigen
.
Der Ausweis der Reichsbank.
Wie der Ausweis der Reichsbank vom 30. Juni zeigt, hat ſich die
geſamte Kapitalanlage in Wechſeln, Schecks, Lombards und Effekten um
208
Mill. Reichsmark auf 1 521 Mill. Reichsmark erhöht. Die Zu=
nahme
hält ſich etwa im Rahmen der Beanſpruchung, während der letz=
ten
Woche des vorangegangenen Quartals, in welcher ſie ſich au 197,4
Mill. Reichsmark ſtellte. In der Hauptſache entällt die Vermehrung
auf die Zunahme der Lombardbeſtände, die um 138 Mill. auf 143,3 Mill.
Reichsmark anſchwollen. Die Beſtände an Wechſeln und Schecks erhöh=
ten
ſich um 64,3 Mill. auf 1288,2 Mill. Reichsmark. Der geringe Reſt=
betrag
, der am Ende der Vorwoche noch weitergegebenen Wechſel wurde
im Laufe der Berichtswoche von der Reichsbank zurückgenommen.
Infolge der verſtärkten Zahlungsmittelanforderungen ſind an
Reichsbanknoten 473 Mill. Reichsmark neu in den Verkehr gefloſſen, ſo
daß ſich der Umlauf an Reichsbanknoten auf 2971,2 Mill. Reichsmark
ſtellt. Der Umlauf an Rentenbankſcheinen erfuhr eine Zunahme um
150,8 Mill. auf 1387,8 Mill. Reichsmark. Die Beſiände der Reichsbanb
an ſolchen Scheinen haben ſich um 159,9 Mill. auf 132,2 Mill. Reichs=
mark
verringert, da außerdem 9,1 Mill. Reichsmark getilgt wurden. Am
30. Juni waren ſomit an Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen ins=
geſamt
4358,9 Mill. Reichsmark im Verkehr. Der geſamte Zahlungs=
mittelumlauf
erreichte Ende Juni eine Höhe von etwa 5180 Mill. RM.
Im Zuſammenhang mit den Zahlungsmittelanforderungen gingen
die fremden Gelder um 237,1 Mill. auf 526,9 Mill. Reichsmark zurück.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen erhöhten ſich
um 175 Mill. auf 1817,1 Mill. Reichsmark. Die Zunahme entfällt faſt=
reſtlos
auf den Beſtand an deckungsfähigen Deviſen, da dem Goldbe=
ſtande
nur 24 000 Reichsmark neu zugeführt wurden.
Die Deckung der Noten durch Gold allein ging von 59,7 Prozent
in der Vorwoche auf 50,2 Prozent zurück. Die Deckung der Noten durch
Gold und deckungsfähige Deviſen ermäßigte ſich von 65,7 Prozent am
Ende der Vorwoche auf 61,2 Prozent am Ende der Berichtswoche.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Anleihe der Groß=Kraftwerk A. G. Mannheim und der Pfalzwerke
A. G. Die von der Groß=Kraftwerk A.G. Mannheim gemeinſam mit der
Pfalzwerke A.G. Ludwigshafen a. Rh. in Ausficht genommene 7proz.
Anleihe von 3 Millionen Dollav mit einer Laufzeit von 15. Jahren iſt
unter Mitwirkung eines Hamburger Bankhauſes und der Getreide Kre=
dit
=A. G. Mannheim ſoſvie der Bankfirma A. G. Becker u. Co.=Chikago
übernommen worden. Die Anleihe wird in den nächſten Tagem in
Amerika zur Zeichnung aufgelegt werden.
Elektrizitätswerke Rheinhefſen A. G., Worms. Dem Geſchäftsbericht
zufolge ſchließt die Gewinn= und Verluſtrechnung der Elektrizitätswerke
Rheinheſſen A.G. in Worms mit einem Reingewinn von 530 145 Rmk.
ab, aus dem auf 8 Millionen Rmk. Aktienkapital eine Dividende von
6 Prozent gezahlt wird. Auf neue Rechnung ſollen 5145 Rmk. vorge=
tragen
werden. In dem Geſchäftsbericht wird bemerkt, daß die Strom=
erzeugung
von 18,7 Millionen Kilowattſtunden im Jahre 1925 auf 24,3
Millionen geſtiegen iſt.
Der Abſatz des Deutſchen Kaliſyndikats. Im Juni betrug der Ab=
ſatz
des Deutſchen Kaliſyndikats 828 267 Doppelzentner reines Kali. Der
Geſamtabſatz in den erſten zwei Monaten (MaiJuni) des laufenden
Diingejahres beträgt 1246347 Doppelzentner gegen 1 548 314 Doppel=
zentner
in den erſten zwei Monaten des Düngejahres 1925/26. Wie
wir hören, findet die Aufſichtsratsſitzung des Kaliſyndikats,
in der über die laufenden Geſchäfte Bericht erſtattet werden ſoll, ſowie
über den Bilanzabſchluß und den Bericht des vergangenen Geſchäfts=
jahres
am Donnerstag, den 8. d. M., vormittags 10 Uhr, ſtatt.

funstor Oupal
Drantfärter Karsderiche vom v. Barr Laso.
k.

taatspapiere
)Deutſche
Reichsanleihe
Reichsanleihe
%o
ar=Schatzanw
Schatzanw. 23
Schatzanw. 24
6 IVundV R.
Schatz
FVI.-IK.
D. Schutzgb
.
rprämienanl. .
Preuß. Konſ...

Zaden alt ...
1898
Jahern ......
o=


76 Heſſ. unt. 28

Bürtt, alte ..
Sonſtige,
ropäiſche
3o3. E.B 1914
L. Inv. 1914
1898 ..
. 1902

Stnlg. Tabak

Oſt. Staatsr.
v. 191:
4Oſt. Schaß. 14

0.4475

0.18

5e
0.231

0.40
0.47
0.43
0.45

0.38

3.85
3. 8
3.75

42 Oſt. Goldr. ..
41/6% Silberr..
4½ einh. R. (kon.)


3% Port. (Spz.) II.

5% Rum. am. R.03
4½% Gold. 13.
4
am. konv.
4½ am.05 ..
4½ Türk. (Adm. /03
(Bagd.) I
(Bagd.)II
4% 1911 Zoll.
4½% Ung. St. 1913
S
St. 1914
2 %
Goldr.
St. 10
Kronr.
3½ Eiſ. Tor.
Außereuro=
päiſche

5% Mex.am. inn. .
äuß. 99
*
Gold. 04
konſ. inn
4½% Irrigat. . .
5% Tamaulipas ..
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

6% Doll. Gold. 1932
Go.d.1935
82 Frk.=Hyp.=B.
Goldpfdbr. R.1.
8% Frrf. Hyp.=Bk
Reihe
5% Fkſ. Pfandbr. B.
Gold Reihe 2
22
Ra.2

19

n.E
17.25
3.9C
6.20
27
26.75
18.5
145,
17½,
19.05
18.5
1.7
24.3

41.75
28

87
95.75
97.75
98.5
79

90

83 Rhein=Main=

Ohne Zins=
berechnung

Bd.=Bd.=Hz. 23/ 16.*
0 Bdw. Kohl. 23
Fr. Pf. Bk. G. I
6% Großkr. Mannh.
6% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
5% Roggen . 2
6% Mannh. Stadt
Kohl .. . . . . . . 2"
6% Offenb. Holz.
Pfälziſche=Hpp.
Bk. Gld. .. . . 24
5% Pr. Kaliw.,
Pr. Roggenw.
Th. H. B. Gd. 2
ächſ. Brk. 2,
Roggenw.2:
5% Südd Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.. .
Bayr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ/ 15.10
Frkf. Hyp.=Bk. .
Frkf. Pfandbr.=Bk
Hamb. Hyp.=Bk. .
Meining. Hyp.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Pf.br.=Vk.
Rhein. Hyp.=B.
züdd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=B....

3177 Staatl. od. prov Frkf. Hyp.=Bk. . .. 1031, 97.5 gsrantiert Frkf. Pfdbr.=Bk.. 114.5 Heſſ. L.=Hhyp.=B... Na5 Gotha Grundkr. Bk 97.40 Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . . in Metallbank. . . . . 116.2: Mitteld. Credit 119 78 Obligationen v. Pfälz. Hyp.=Bk.. 3325 Transportanſt. Reichsbank=Ant. . 157.5 12.9
12.14 42 Eliſ.=Bahn . . .
42 Galiz. Carl=
ud
.=B.
5% Oſt. Südb. (L. 4.95
5.3*
13.75 Rhein. Creditbk. . .
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. Disc.=Geſ.
Wiener Bankverein 111.75
116
5 Kohl. 23/ 14 2,6% Alte ..
2.60 Neue
Bergwerks=Akt. 4¾Oſt. Staatsb. 83
Oſt. 1.b.8.0 11.4 Berzelius..... 44
140 Bochum. Bergb. %Oſt. . 9. E. .. Buderus. . . . . . . . 90.5 2 7 3%Oſt. 1885. Dt. Luxemburg .. 139.5 %Oſt. Erg. Nei Eſchw. Bergw... .
Gelſenkirch. Bgw... 14.4 4½ Rud. Silber.. 55 18.5 4% Rud. Salzkg. Harp. Bergb.. . . . 133 4½% Anat., S 19.5 Ilſe
gb. .. . . . 136.5 2. 4½% Anat., S. 17.25 Genußſchein. 104 5.8 6 Anat., S.III
e
2o Salon. Monaſt. Kali=Aſchersleb. Kali. Salzdetfurt. 168 % Tehuantepec. Kali. Weſterregln 3.1 4½% 26.5 Klöcknerwerke..
** 5 Bank=Aktien Mannesm.=Röhr: 2 Mansfelder .. .."
11.66
13.55
10.
5
9.45 Allg. D.=Credit. .
Bad. Bk. ..... . ..
Bk.f. Brauind. . . .
Barmer Bankv.
Bay. Hyp.-.Wchſ..
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 109
142
15
108 75
25.5
174 Oberbedarf ..
Obſchleſ. Eiſ. (Caro)
Otavi=Ant. .. . . .
hönix=Bergb. .."
Rhein. Braunk. . .
Rhein. Stahlw.. . . 1133.5
Rombach. Hütte.
A. Riebeck Montan
Tellus Bgb.. ...
Ver. Laurahütte. 74.5
3.5
19.
2
41.
74.5
58 11.99 D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ... Induſtrie=Akt. 10.42 Disk.=Geſellſch. .. Eichbaum(Mannh.) 63 11 Dresdener Bk.. ... Henninger ....... 154 11.4 Franff. Bk. ..... 99 Vöwenbr.=München 2z6

Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof (Bind.
Schwarz=Storchen
Werger ........"

Keu

kum. Berlin ..
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleyer)
A. E. G. Stamm ..
6%A. E. G. Vzg.A
5%A. E. G. Vzg. B.
Amme Gieſecke..
Aſchaff. Zellſtoff
Badenia (Weinh.
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ..
Bayr. Spiegel ..."
Beck & Henkel ..."
Bergmann El. . . .
Bing Metall. .."
Br=m.=Beſigh=Ol.
Eenent Heidelb
Cenent. Karlſtadt
Cement. Lothr. . . .
Chem. Albert. . . . .
Chem. Brockh.. . ..
Chem. Milch ...."
Daimler Motoren..
Dt. Eiſenhandel. ..
Deutſche Erdöl ..
D. G. u. Silb. Scheid.
Dingler Maſch
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp .. . . . . ."
Dürr. Ratingen ..
Dyckerhoff & W...
Eiſenw. Kaiſersl...
Eiſenw. L. Meyer.
El. Lieferung..
El. Licht= n. Kraft
Elf. Bid. Wolle..
Emag. . . . . . . . . . .
Email. Ulrich ...
Enzinger Werke..

215.2;
16

132
86.5
39
79.75
71

AS
45.75

107
114.5

0.25
39.75
80

Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift..."
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. . . . .."
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof.
Frkf.=M. Pok.u. W
Fuchs Waggon. ..
Geiling & Cie. ..
Germania Linol..
Gelſenk. Gußſt. . . .
Goldſchmidt, Th.
Gotha Waggon .."
Greffenius .. . .."
Gritzner, Maſch.. .
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkf.
Hammerſen . . . . .
Hanfw. Füiſſen ..
Hartm & Braun.
Heyligenſtaedt. . .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ...."
Hoch=Tiefbau ...
Holzmann .. . . . ..
Holzverk. Ind...
Hydrom. Breslau
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Junghans ... ...
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt R. ..
Klein. Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn .11
Konſerv. Braun".
Krauß. Lokom. . .
Lahmeyer .. . . .. . 120.5
Bech. Augsburg. . 1402

53
18
83
40.5
40
61.75
0.73
15
25
99.90
63

91.5
z.5
3.5
73.5
108
27.5
53
23.5
9.75

Lederwv Rothe ..
Spicharz
Lingel Schuhw..
öhnberg. Mühl
Ludwigsh. Walzm
Lüdenſcheid Metal
Luther, Mühlenb.
Zux .Induſtrie
Mainkraft Höchſt
Metallgeſ. Frkf.
jeher, Dr. Paul.
ſiag. Mühlenb. . . .
Noenus Stamm.
Motorenf. Deutz
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Neckarſ. Fahrz.
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Beters Union
Pfälz. Näh. Kayſer
Philippz. . . . . . .
Porzellan Weſſel
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Rein Gebb. & S hall
ſein. Elektr. . .
ſein. Metall=V;..
Rükfor
.
Rütger
e.."
S hleußner .. . ..
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank.
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5hrift. Stempel
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44
91
57.25
25.25
99
128.5

15.5
85.75

Ver. d. Olfbr. Mann.
Ver Faßf. Caſſel".
Gummi. Bin.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg ..
Ultramarin .. . . . .
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Fogtl. Maſch. .
Voigt & Haeffner
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Zuckerf. Frankenth
Zuckerf. Heilbronn
Zuckerf. Offſtein
Zuckerf. Rheingau
Zuckerf. Stuttg art

Tranzport= und
Verſicherungs=Akt.
N. Dt. Ei enbahn. . .
Dt. Eiſenb.=Geſ.
El. Hochbahn=Berl.
S hantung E. B.
Südo. Eiſenb.=Geſ.
Hapag ... ... ...."
Nordd. Lloyd.. . .."

116
51
147.5

Frrf. Allg. Ver). 104 Frankona Rückv. 61.5 Darmſt. Werte
Bahnbedarf .. 23 Dampfk Rodbers Helvetia Konſ. GGebr. Luß.." 32 Motorf. Darmſt Gebr. Roeder 88 Venuleth & Ellenb.

[ ][  ][ ]

Seite 12

Mittwoch, den 7. Juli 1926

Freien=Grunder Eiſenbahn=A.=G., Frankfurt a. M. In der v. H.=V.
wurde der Abſchluß für 1925 einſtimmig genehmigt und beſchloſſen, aus
dem Reingewinn von 48 343 (i. V. 87 018) Nm. 2½ Proz. (4 Proz.)
Dividende für das nur 9 Monate umfaſſende Geſchäftsjahr zu verteilen.
Nach dem Vorſtandsbericht wurden in 1925 insgeſamt 20 653 (25 345)
Perſonen und 168 518 (315 336) Tonnen Güter befördert. Die Still=
legung
der Siegerländer Gruben zwang zur Einſchränkuno der Beför=
derung
. Eine Beſſekung ſei vorläufig noch nicht abzuſehen.
Prometheus, A.=G. für elektriſche Heizeinrichtungen, Frankfurt (M.).
Nach dem in der H.=V. erſtatteten Geſchäftsbericht hatte im verfloſſenen
Jahr die Geſellſchaft anfangs noch einen flotten Auftragseingang und
genügend Beſchäftigung zu verzeichnen, was die Verwaltung ermutigte,
mit der Erweiterung und dem Ausbau der Fabrikationseinrichtungen
weiter fortzuſchreiten. Im April machſten ſich jedoch ſchon die erſten
Anzeichen der kommenden Kriſe bemerkbar, die ſich im weiteren Verlauf
immer mehr verſchärften. Der Rohgewinn ſtellt ſich auf 473 630 (586 343
Rm.) bei 0,80 Mill. Rm. A.=K. Die allgemeinen Unkoſten erforderten
616 920 (555 306) Rm. und zu Abſchreibungen wurden 41 998 (10 394) Rm.
verwendet, ſo daß ſich nach Aufzehrung des aus dem Vorjahre über=
nommenen
Gewinnvortrages von 2 642 Rm. ein Verluſt von 185 288 Rm.
(i. V. 20 642 Rm. Reingewinn) ergab. Die H.=V., in der 5 Aktionäre
588 800 Rm. Kapital vertraten, beſchloß, den Verluſt auf neue Rechnung
vorzutragen. Ueber den Geſchäftsgang wird mitgeteilt, daß angeſichts
der noch immer beſtehenden ſchweren Kriſe die Verwaltung bemüht iſt,
mit ſchärfſten Einſchränkungen und Abbaumaßnahmen bis zur Grenze
des Möglichen und des zu Verantwortenden zu gehen. Eine Vorausſage
für das Ergebnis des laufenden Jahres laſſe ſich nicht geben.
Gummiwerke A. G., Fulda. Die in Köln abgehaltene v. G.V. der
Gummiwerke Fulda beſchloß, aus dem Reingelvinn von 198 401 Mk. eine
Dividende von 4 Prozent zu verteilen. Im neuen Geſchäftsjahr hat ſich
das Geſchäft gut angelaſſen.

Berliner Produktenbericht vom 6. Juli. Die ſchweren Unwetter,
die über Mittel= und Norddeutſchland niedergegangen ſind, haben die
Tendenz am Berliner Produktenhandel hauſſeartig nach oben getrieben.
Man rechnet beſonders für Noggen mit einer ſtarken Minderung des
Ernteerträgniſſes. Die Eröffnungskurſe lagen für Weizen etwa 2 Mk.,
für Roggen 5 Mk. am Lokomarkt höher. Hafer feſt, auch Gerſte in gut
behaupteter Tendenz. Im Lieferungshandel brachten die eben erwähn=
ten
Befürchtungen, ſowie die feſte Lage am Geldmarkt und höheren
Schlußforderungen erhebliche Deckungsbedürfniſſe an den Markt. Das
Hauptintereſſe konzentrierte ſich auf Roggen, deſſen nahe Sicht bei ſehr
knappem Angebot 8 Mk. anzog. Herbſtmonate etwa 3 Mk. höher. Wei=

zen durchweg 2½ Mk. befeſtigt.

Piehmärkte.

Produkienberichte.

Frankfurter Produktenmarkt vom 6. Juli 1926. Bei ruhigem Ge=
ſchäft
verkehrte der hieſige Produktenmarkt in unveränderter Haltung.
Das Angebot in waher Ware iſt immer noch zu gering. Die Preiſe
ſtellten ſich wie folgt: Weizen 31,7532; Roggen 32,522,75; Sommer=
gerſte
2224; Hafer inl. 2133; Mais gelb 17,5; Weizenmehl 42,5 bis
42,75: Roggenmehl 31,532; Weizenkleie 8,75; Roggenkleie 10,7511.

Mainzer Viehmarkt vom 6. Juli. Angetrieben waren 47 Ochſen,
16 Bullen, 617 Kühe und Färſen, 353 Kälber und 781 Schweine (keine
Schafe). Bezahlt wurden für Ochſen 4056; Bullen 3548; Färſen
4860; Kühe a) 3646; b) 2035; c) 1220; Kälber 4865. Markt=
verlauf
: Langſam ausverkauft.
Amerikaniſche Kabeſnachrichten.
New York, 6. Juli. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt nahm heute einen ſehr feſten Verlauf auf
größere Deckungskäufe der Baiſſiers und der Wallſtreetſpekulation und
ungünſtige Ernteberichte aus dem weſtlichen Enropa. Die Termine ge=
wannen
23 C.
Mais: Der Markt nahm einen ſehr feſten Verlauf angeſichts der
Weizenhauſſe und auf kleinere Zufuhren. Die Termine ſtiegen ½1 C.
Baumwolle: Im Anfangsverkehr machte die Abſchwächung weitere
Fortſchritte. Später trat indes auf Deckungskäufe der Wallſtreet eine
kräftige Erholung ein. Mitteilungen über das Auftreten des Baumwoll=
wurms
trugen zur Aufwärtsbewegung bei. Die Termine liegen 1825
Punkte höher.
Kaffee: Höhere europäiſche Kabel und Deckungskäufe hatten zunächſt
eine Befeſtigung zur Folge, die auch weiterhin anhielt auf feſte braſil.
Preiſe. Die Termine gewannen 3035 Pkte.
Zucker: Der Markt nahm einen ſtetigen Verlauf auf ungünſtige
europäiſche Kabelmeldungen. Die Termine konnten 12 Pkt. gewinnen.
Kakao: Der Markt nahm einen ziemlich feſten Verlauf, ausgehend
von der Feſtigkeit des Lokomarktes.

Nummer 186
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Golddiskontbank hat ihren Zinsſatz um ¼ Prozent auf 5 Pro=
zent
ermäßigt.
Die Bank von Danzig hat geſtern den Diskontſatz von 7 auf 6.5 und
den Lombardzinsſatz von 8 auf 7/ Prozent ermäßigt.
Im Danziger Volkstage wurde geſtern das neue Tabakſteuergeſetz
(Monopolgeſetz) mit 61 gegen 1 Stimme bei 58 Enthaltungen angenom=
men
. Damit iſt das Tabakmonopol im Freiſtaat Danzig eingeführt.
Die Einfuhr franzöſiſcher Automobile und Laſtkraftwagen nach
Deutſchland belief ſich nach franzöſiſchen Ermittlungen in den Monaten
Januar bis einſchließlich Mai dieſes Jahres auf insgeſamt 513 Wagen,
Deutſchland ſtand mit dieſer Einfuhr an ſiebenter Stelle.
Die franzöſiſchen Thomasmehlproduzenten erhöhten auf die Inter=
vention
der Regierung hin die Inlandspreiſe von 1,30 Fr. auf 1,55 Fr.
pro phosphorſäurelösliche Einheit.
Zwiſchen der polniſchen Regierung und amerikaniſchen Banken ſchwe=
ben
Verhandlungen über eine Finanzierung der polniſchen Eiſenbahnen.
Die Polen ſuchen eine Anleihe in Höhe von 100 Mill. Dollar zu er=
reichen
. Man rechnet aber damit, daß die amerikaniſchen Banken nur
einen Betrag von 40 bis 50 Mill. Dollar geben werden.
Wie gemeldet wird, iſt in Wilna die Agrar= und Induſtriebank zu=
ſammengebrochen
. Es ſind dadurch auch lettiſche Hapitalien in Mitleiden=
ſchaft
gezogen worden. Zwei Bankdirektoren wurden verhaftet.
Das Außenhandelskommiſſariat Sowjetrußlands hat nach einer
Moskauer Meldung für die Einfuhr von Kraftwagen aus Deutſchland
3,5 Millionen Goldrubel für Sibirien und den ruſſiſchen Fernen Oſten
bewilligt.
Die Lebensverſicherungen deutſcher Staatsangehöriger bei italieni=
ſchen
Geſellſchaften, die zu Beginn des Jahres 1924 von der Regierung
in Rom beſchlagnahmt worden ſind, ſind jetzt freigegeben worden. Es
dürfte ſich für die Betroffenen empfehlen, ihre Anſprüche baldmöglichſt
bei den italieniſchen Verſicherungsgeſellſchaften geltend zu machen.
In New Yorker Finanzkreiſen bezweifelt man, daß es möglich ſei,
eine franzöſiſche Anleihe am hieſigen Geldmarkt unterzubringen, bevor=
die
Finanzreform beendigt iſt und die Frankenflut durch Stabiliſierungs=
maßnahmen
ihr natürliches Ende erreicht hat.


PalasteLichtspiele

heutel

Außerdem:
(9861
Humorwolies Lustspiel

Anfang 31, Ub

Residenz-Theater

Das neue Ufa-Lustspiel in 5 Akten

Freug

der Ehadffedn
2
In den Hauptrollen: Oskar Marion, Hans
Aibers, Ferdinand v. Alten usw.
Der Gefangene in den
Cordilleren
Ein Sensationsfilm in 8 spannenden Akten
mit Ruch Roland
Die neueste Wochenschau. (17784
Anfang 3, Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
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Die Schauburg der Qualitätsfilme!

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tup Wittmann=
Matut ſtraße 30, I
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Beratung. (B2752

Operettenſpieizeit eommer LoAt
im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter.
Heute Mittwoch, nachmitt. 31/, Uhr
Kindervorſiellung
zu kleinen Preiſen v. 50 Pfg. bis 2.50
Zum letzten Male
Hänsel und Gretel
Kindermärchen in 5 Bildern mit Ge=
ſang
und Tanz. Abends 8 Uhr u.
(9874
täglich
Die lustige Witwe
Samstag, den 10. Juli, abds. 7½/ Uhr
Gaſiſpiel Bruno Harprecht
Filmzauben
Poſſe mit Geſang in 3 Akten von Kollo
und Bredſchneider. In Szene geſetzt
von Direktor A. Sieffter.
Muſenfett . . Bruno Harprecht a. G.

WT.Tel.
Suswigshshe 591
Heute nachmittag 4 Uhr
Kurkonzert
Leitung: Obermuſikmeiſter Hauske
Für Nichtkonzertbeſacher iſt der
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Nebengarten frei!

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Schuchardſtr. 14, (98442

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ſirument
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Mk. 280.
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nachmittags 3 Uhr und abends 7½ Uhr.
In ſämtlichen Nachmittags=Vorſtellungen zahlen
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Letzte Vorſtellung: Sonntag, 11. Juli 7½ Uhr
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Tierpark und Bölkerſchau von 106 Uhr
Eintrittspreiſe hierzu: Kinder 50 Pfg.
Erwwachſene 1. Mk.
Vorverkauf: Verkehrsbüro, Ernſt=Ludwigsplatz 5
Fernruf 582 und ab 10 Uhr an den Hagenbeck=Kaſſen.

Spät= u. Sonderzüge während des Gaſtſpiels nach:
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Gr. 31ürlaf
Wiehole
wrortzoach Letzter Zug am 10.n. 11. Juli 1115
ab Oſtbahnhof 11

mmgrn Letzter Zug am 10. u. 11. Juli 1115
ab Oſtbahnhof 11

dieſer Zug wird am 11.

Juli bis Erbach i. O. durchgeführt

Noinheim. Letzter P.=Zugam 10.u 11. Juli 1130
Beingerin
ab Hauptbahnhof
mit Anſchluß am 11. Juli nach Pfungſtadt
gew Letzter Zug am 10. und 11. Juli 4130
Wor
ab Hauptbahnhof 1.
145
Babenhauſen Letzter Bug: ..f..
vau Biſchofsheim, Sonderzug
30
Gr. Gelau am 11. Juli ab Hauptbahnhof 1.

1.957.


Vereinigte Gesellschal
Mittwoch, den 7. Juli 1926
*
GARTEN-KONZERT
des Städt. Orchesters. Leitung: H. Hauske

Erste Lichung
unwiderruflich am
17. und 19. Jali
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Kampfspiel-
Lotterie
De Durch Ver-
wertung
der den
Losen angehefte-
ten
Kampfspiel-
Wertmarken bis
31.Dezember 1926
ist unabhängig
von d. Gewinnen
mindestens der
Ersatz des Los-
preises
garantiert.
43 680 Gewinne u
2 Pränien im
Werte von Mank
500 000
Höchstgewinn auf
ein Doppellos im
Werte von Mark
200 000
Höchstgewinn auf
ein Einzellos im
Werte von Mark
100 000
2 Hauptgewinne
i. Werte v. je Mark
60000
2 Prämien i. Werte
von je Mark
40 000
usw. USw.
Einzellos M. 1.-
Doppellos M 2.
Uuns Nachzahluns
gültig für beide
Liehungen.
Porto und Listen
beideZieh ungen
40 fPf. extra /I. ve

Union-Theater

Das abwechslungsr. Doppelprogramm:
Tom Mik als
Wunni=
D1o4 Tarpd
vor Balantd Bändfe.
Die aufregende Geschichte von dem
berühmtest. Banditen Englands, seinen!
galanten Abenteuern und seinen
Heldentaten in 7. Akten

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mit 10 Losen
(5 Doppellosen)
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Listen für 2
Ziehungen 10 M.

Eintritt für Jedermann
St98
11

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Morgen, am 8. Juli, abends 8 Uhr
III. DONNERSTAGS-KONZERT
des Städt. Orchesters, Leitung:
(St9872
H. Hauske

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täglich geöffnet.
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74
Als Hanna ſchon längſt fort war, ſtand Klaus noch eine ganze
Weile ſtumm.
Werner hatte nicht gewagt, die Ausſprache zwiſchen Hanna
ind Klaus zu ſtören. Jetzt hielt er es aber nicht länger aus.
Was iſt, Klaus? Du ſiehſt ſo glücklich aus. Weiß Hanna?
Alles weiß ſie, Bruder, und damit iſt mir die größte Laſt
ſon der Seele genommen. Jetzt iſt mir um die Olympiade nicht
nehr bange.
Du wirſt ſiegen, Bruder!
Wir beide, Werner. Ich komme mir wieder wie neu=
eboren
vor.
Da trat der Staatsſekretär für Leibesübungen zu Klaus.
Sie wiſſen, daß der Präſident Ihre Begnadigung ausge=
prochen
hat?
Ja, Herr Staatsſekretär. Um offen zu ſein: Um mein
eben habe ich nie gebangt. Ich bin nur glücklich, daß Hanna
Ues weiß, daß ſie ſtark war und daß ihre Liebe vollbrachte, was
nderen nicht möglich war. Das iſt mein großes Glück. Und
jorgen ſollen Sie mich laufen ſehen!
Mit freudig erregten Geſichtern ſtanden die Freunde der
ſichael, und allen ward leichter.
Es iſt auch eine maßloſe Quälerei geweſen, Klaus Michael
ie Teilnahme zur Olympiade zu geſtatten, ohne ihm im gleichen
ugenblick die Sorge um das nackte Leben zu nehmen. Das war
arbarei. Und es iſt die größte Leiſtung, die ein Menſch voll=
ringen
kann, dieſen Zuſtand zu ertragen. Der Mann, der das
ermochte, der muß zur Olympiade alles ſchlagen.
So ſprach Kerpen.
*
*
*
Der weltberühmte amerikaniſche Läufer Pad Sulliven war
ngetroffen und wohnte den vorletzten Trainingsläufen der
rüder auf dem Charlottenburger Sportplatz bei. Er und ſein
tanager Fred Synders beobachteten ſie mit Argusaugen.
Nach dem glänzenden Lauf über dreihundert Meter mit
tem fabelhaften Endſpurt zwiſchen den dreien ſagte der Ma=
ger
:
Die Boys ſind gut, mein dear friend! Die können was.
Verſteh’ das Training der Michaels nicht. Laufen Tag für
ag erſt eine Viertelſtunde halbſchnelles Tempo, dann turnen
und, wenn es hochkommt, ſpurten ſie über die Mittelſtrecke.
je mir Stargardt berichtet, ſind ſie, ſeit der Tote Mann mit
tiniert, noch nicht ein einziges Mal über hundert Meter gelau=
i
. Verrücktes Trainieren!
Vielleicht aber richtig. Es liegt auch Syſtem drin. Müß=
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es mal auf dieſe Weiſe verſuchen.

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Erſt mal abwarten. So ſicher werden die Jungens nicht
ſein.
Kein Teufel weiß, was hinter den unergründlichen Geſich=
tern
ſteckt.
Manager Krauſe erkannte die Amerikaner und begrüßte ſie.
Nun, wat ſagen Sie dazu, Miſter Synders?
Nix, gar nix, Miſter Krauſe. Staatskerle aber abwarten.
Noch iſt nicht gelaufen. Ich habe auf Sulliven gewettet.
Ich auch.
Verblüfft ſahen beide auf den dicken Krauſe.
Sie haben kein Vertrauen zu den Michaels?
Doch, nur nicht zur Olympiade. Wenn ſie belde auf der
Höhe ſind, diſtanzieren ſie Ihren Sulliven. Beſtimmt. Aber die
furchtbaren Erregungen, die beide durchkoſteten, laſſen das zur
Olympiade nicht zu. Es gibt einen Nervenzuſammenbruch. Ich
erwarte ihn jede Stunde.
Das iſt ſo ſicher nicht, Miſter Krauſe. Die Kerle haben
Nerven wie von Eiſen.
Hilft alles nicht. Auch Geheimrat Steller iſt der feſten Mei=
nung
, daß die Nerven in den Stunden der höchſten Aufregung
ausſetzen werden.
Werner und Klaus hatten inzwiſchen den Platz verlaſſen.
Klaus ſtieg mit dem Staatsſekretär und den Sipobeamten
ins Auto.
Lange winkte Werner nach. Dann bemerkte er Herrn Eſchler=
Hochheim und trat raſch zu dem alten Herrn. Herzlich begrüßte
er ihn.
Wo kommen Sie her, Herr Eſchler=Hochheim?
Ich habe einen Beſuch gemacht. Bei dem Kommerzienrat
war ich.
Aufs höchſte geſpannt ſah ihn Werner an=
Und?
Ich glaube, er iſt wahnſinnig.
Was ſagen Sie?"
Ich halte ihn für wahnſinnig. Als ich zu ihm ſprach, hörte
er mich wie teilnahmslos an, dann trat er dicht zu mir und ſagte
ganz ruhig, und in ſeinen Augen war das Flackern des Irren:
Ich werd draußen ſein, wenn der Klaus läuft. Und wenn er
vorn iſt, dann ſchieße ich ihn nieder er hat meine Tochter
ermordet.
Geſpannt lauſchte der Junge.
Dann faßte er mich an der Hand und zog unich zu ſich heran.
Herr Eſchler, ſagte er zu wir, ich bin um alles gebracht worden.
Ich habe gewürgt und gerechnet mein ganzes Leben und habe
gedacht, ich hab’s erreicht. Nun iſt alles umſonſt geweſen. Ich
weiß nicht mehr, was ein Ziel war und iſt. Ich ſtehe da im
Dunklen, und meine Brüder lachen in die Welt. Die beiden
ſchaffen alles mühelos. Mein Leben hat Klaus zerſtört, weil er
Annette fortſtieß. In eine förmliche Wut hatte er ſich geredet,
dann ſetzte er ſich ſchwerfällig in ſeinen Lehnſtuhl. Eine halbe
Stunde habe ich dann auf ihn eingerebet. Zu einem Steinbild
hätte ich ſprechen können. Er hat kein Wort mehr geſagt. Ich
glaube, er iſt irre.

Seite 13

Dam hat i Got gflgen, ſachte Werner biter und
grauſam.
Ja. Er kann es nicht überwinden, daß er nach ſeinem
Schuften und Plagen um des Gelderwerbs willen jetzt am Ende
mit leeren Händen daſteht. Er wollte Sieger ſein und iſt doch
der Beſiegte. Das verwindet eine Natur wie ihr Stiefbruder nie.
Dafür läßt er Klaus erbarmungslos zugrunde gehen, ganz
gleich, ob er ſich ſelbſt damit zugrunde richtet. Von ihm iſt nichts
mehr zu erwarten.
Werner nickte.
Ihre Mitteilungen ſind wertoller, als Sie glauben. Nach
Ihren Worten grollt mein Stieſbruder Klaus vor allem, weil
er Annettes Hand ausſchlug. Von Erichs Tode hat er nichts ge=
ſprochen
?
Nichts.
Das muß ich dem Kommiſſar witteilen. Das iſt von größ=
ter
Wichtigkeit. Ich glaube auch, die Löſung liegt beim Kom=
merzienrat
.
Sie fuhren unverzüglich zum Kommiſſar, der intereſſiert den
Bericht anhörte.
Er machte ſich ſeine Notizen und war im übrigen ſehr wort=
karg
.
Schließlich ſagte er:
Glauben Sie mir, der Fall Michgel hat mir viel zu ſchaffen
gemacht, weil zur Entdeckung des wirklichen Täteus keinerlei
Anhaltspunkte gegeben waren. Alles haben wir genau unter=
ſucht
, dem Vorleben des Toten nachgeforſcht, dem Hauptzeugen
ſind wir aufs Fell gerückt, daß er ſich wahrlich nicht mehr behag=
lich
fühlen kann. Aber es hat alles keinen Zweck gehabt. Wiſſen
Sie, daß der Kommerzienrat an der Olympiade teilnimmt? Er
hat eine Loge neben der Präſidentenloge belegt. Aber wir laſſen
ihn nicht aus den Augen. Wir wüſſen das Tagebuch von An=
nette
Michael haben.
*
*
23.
Der Tag der deutſchen Olympiade iſt angebrochen. Heiß
brennt die Juliſonne auf die Rieſenmaſſen, die das Stadion
birgt, nieder. Die Sportsleute und Sportsfreunde der ganzen
Welt geben ſich ein Stelldichein.
die Spannung under den Rieſenmaſſen iſt ungeheuer.
Tritt Klaus Michael an oder nicht? Das iſt die Loſung
des Tages, denn es geht das Gerücht um, daß er ſich eine Seh=
nenzerrung
zugezogen habe.
Früh um neun Uhr beginnt, nachdem der deutſche Reichs=
präſident
und das diplomatiſche Korps erſchienen ſind, der feſt=
liche
Einzug der Nationen.
An der Spitze des Zuges reiten das iſt wohl das erſte
Mal in der Weltgeſchichte zweihundert Fanfarenbläſer.
Den alten deutſchen Reitermarſch ſchmettern ſie mit aller
Kraft ihrer Lungen, ſo daß alle begeiſtert ihre Hüte ſchwenken.
Dann kommen die einzelnen Nationen, erſt die Schweiz,
dann Schweden, Deutſch=Oeſterreich, Amerika uſw. Siebenund=
vierzig
Nationen ſind vertreten. Das Stadion erſchallt vor
Jubelrufen.
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