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Nummer 180 
Donnerstag, den 1. Juli 1926. 
189. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Streit uſw., erliſcht 
jede Verpſichtung auf Erfüllung der 
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aufträge und Teſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt ſeder 
Rabatt weg. Bankkonto‟ Deuiſche Bank und 
            Darm=
ſädter und Natore
 *Perſchobene Entſcheidungen. 
Die Verantwortung der Sozialdemokratie. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Die Entſcheidung im Reichstag, was nun werden ſoll, dürfte 
vorausſichtlich früheſtens am Donnerstag, wenn nicht gar erſt am 
Freitag vormittag, alſo im letzten Augenblick fallen. Sie liegt 
reſtlos in den Händen der Sozialdemokratie, die es vorgezogen 
hat, ſich zunächſt erſt einmal mit Zollfragen zu beſchäftigen und 
inzwiſchen die zweite Leſung im Plenum vorübergehen zu laſſen. 
Im „Vorwätrs” wird nun angedeutet, daß auch das Zollproblem 
eine Streitfrage erſten Ranges ſei, die man nicht überſehen dürfe, 
wenn man die innenpolitiſche Geſamtſituation in Betracht ziehen 
wolle. Das ſieht ſo aus, als wollten die Sozialdemokraten 
            Zoll=
fragen und Fürſtenabfindung miteinander verquicken. Sollten 
ſie ſich mit dieſer Abſicht tragen, dann dürften ſie damit kein 
Glück haben, da ſowohl Regierung wie Regierungspartei auf dem 
Standpunkt ſtehen, daß es ſich hier um zwei Dinge handelt, die 
nicht benutzt werden dürfen, um Konzeſſionen in der einen oder 
anderen Frage herauszuſchlagen. Die Regierung iſt auch nach wie 
vor mit den hinter ihr ſtehenden parlamentariſchen Gruppen 
dürchaus einer Meinung, daß über die jetzt gezogene Linie in der 
Fürſtenabfindung nicht gegangen werden dürfe. Für die 
Sozialdemokraten ergibt ſich damit eine nicht gerade angenehme 
Situation, da auf ihrer Schulter die ganze Laſt für die Zukunft 
liegt. Ob ſie im letzten Augenblick nachgeben werden, läßt ſich 
natrülich heute noch nicht ſagen, da ſie erſt nach der zweiten 
Leſung endgültig ſchlüſſig werden wollen. Vielleicht kann aber 
die Abſage der Parteileitung an den Kuczinſky=Ausſchuß, der die 
Enteignungspropaganda leitete und den Feldzug fortſetzen will, 
als günſtiges Omen gedeutet werden. Hermann Müller begründet 
die Ablehnung zwar mit dem Hinweis auf die Haltung der 
            Kom=
muniſten, die der ganzen Sache mehr geſchadet als genützt hätte. 
In Wirklichkeit will man ſich aber wohl jetzt noch nicht nach dieſer 
Richtung hin feſtlegen, ſo lange die parlamentariſche Behandlung 
dieſer Frage ihrer Erledigung harrt. 
Viel beſprochen wird nach wie vor, was werden ſoll, 
wenn die Geſetzesvorlage ſcheitert, 
            Reichsinnen=
miniſter Dr. Külz hat ja am Dienstag im Reichstagsplenum von 
„Konſequenzen” geſprochen, damit wohl aber nur einen Druck 
auf die Parteien ausüben wollen. Der „Vorwärts”, der 
            vermut=
lich ein Intereſſe daran hätte, die Vorteile herauszuſtreichen, die 
ein im Zeichen der Fürſtenabfindung ſtehender Wahlkampf für die 
Sozialdemokratie bringen könnte, kann ſich für die „
            Konſequen=
zen” nicht recht begeiſtern. Er redet auch nur um die Dinge herum, 
ohne ſich klar auszudrücken. Feſt ſteht nun allerdings, daß der 
Reichspräſident die Entwicklung der parlamentariſchen Situation 
aufmerkſam beobachtet, ſich aber jede Entſcheidung vorbehalten 
hat, ebenſo hat auch die Regierung noch gar nicht ins Auge 
            ge=
faßt, ob ſie ſich für eine Vertagung entſcheiden oder im Falle einer 
Ablehnung für eine Anflöſung des Reichstages eintreten oder 
ſelbſt demiſſionieren ſoll. Das ſind auch Fragen, die erſt zur 
Entſcheidung ſtehen, wenn im Reichstagsplenum die Würfel 
            ge=
fallen ſind. Es wäre müßig, wollte man anhand der 
            Fraktions=
ſtärken jetzt ſchon irgendwelche Berechnungen aufſtellen. Feſt ſteht 
jedoch, daß die Entſcheidung an einem ſeidenen Faden hängt und 
es wohl eines günſtigen Umſtandes bedarf, um die qualifizierte 
Mehrheit im Reichstag zuſammenzubringen. 
Sitzungsbericht. 
* Berlin, 30. Juni. (Eigener Bericht.) 
Präſident Loebe eröffnet die Sitzung um 1.20 Uhr. Aufſehen 
erregt die Mitteilung des Präſidenten, daß die Vorlage zur 
            Verlänge=
rung des Geſetzes über die Ausſetzung von Verfahren bis zum Ende 
des Jahres 1926 (Sperrgeſetz, betr. die Fürſtenabfindung) jetzt 
beim Reichstag eingegangen iſt. Der Reichsrat hat bekanntlich dieſe 
Vorlage ſchon angenommen. 
Die zweite Leſung des Geſetzentwurfs über die 
            vermögensrecht=
liche Auseinanderſetzung zwiſchen den deutſchen Ländern und den 
            vor=
mals regierenden Fürſtenhäuſern wird dann beim 8 8 fortgeſetzt. Dieſer 
beſtimmt, daß Zivilliſten, Kronfideikommißrenten, Krondotations= 
Nenten und ähnliche Renten entſchädigungslos fortfallen. 
Abg. Graf v. Merveldt (Dntl.) beantragt die Streichung dieſes 
Paragraphen. Es handle ſich hier um einen Eingriff in die 
            Unverletzlich=
keit des Privateigentums. 
Abg. Dr. Pfleger (B. Vp.) teilt mit, daß die Bayeriſche 
            Volks=
partei gegen dieſe Beſtimmungen Bedenken habe, ihre Zuſtimmung 
ſei daher nur vorläufig. Sie behalte ihre endgültige Stellungnahme 
vor. (Hört, hört!) 
Paragraph 8 wird angenommen mit den Stimmen der 
            Regierungs=
parteien, der Wirtſchaftlichen Vereinigung und der Sozialdemokraten. 
Die Paragraphen 9 bis 12 handeln von den Gegenſtänden, die aus 
der Streitmaſſe vorweg dem Lande aus Gründen der Kultur oder 
Volksgeſundheit zuzuteilen ſind, insbeſondere Theater, Schlöſſer, Muſeen, 
Parkanlagen uſw. Die Höhe der Entſchädigung beſtimmt das 
            Sonder=
gericht nach vollem Ermeſſen. Den jetzt lebenden Mitgliedern der 
            vor=
mals regierenden Fürſtenhäuſer ſoll eine angemeſſene Lebenshaltung 
gewährleiſtet werden. 
Abg. Dr. Roſenfeld (Soz.) verlangt bei den Waldungen beſondere 
Nückſichtnahme auf die Volksgeſundheit. Der frühere Herzog von Gotha 
habe in ſeinen Wäldern umfangreiche Holzungen vornehmen laſſen, die 
geradezu Waldverwüſtungen ſind. 
Abg. Graf v. Merveldt (Dntl.) fordert Streichung dieſer 
            Be=
ſtimmungen. Auch hier handele es ſich um einen Eingriff in 
            Privat=
eigentum. 
Abg. Schulte (Ztr.) verteidigt die Ausſchußbeſchlüſſe. Den 
            Für=
ſten ſolle alles unzweifelhafte Privateigentum überlaſſen bleiben. Die 
Fürſten haben aber kulturelle Pflichten dadurch erfüllt, daß ſie 
            Kunſt=
ſammlungen, die ſie erworben haben, dem Volke zur Beſichtigung 
            frei=
gaben. In dieſem Fall ſoll eventuell eine Enteignung gegen 
            Entſchä=
digung erfolgen. 
Abg. Tiedt (Komm.) hält es für unerträglich, daß die 
            Ent=
ſcheidung über die Kulturgüter den Hindenburgrichtern des 
            Sonder=
gerichts überlaſſen bleiben ſoll. Nicht den Fürſten ſolle man helfen, 
ſondern den Opfern des Krieges. (Große Tumultſzenen entſtehen, als 
der Redner heftige Angriffe gegen den früheren Kaiſer richtet, von
 dem er nur als von dem „Deſerteur Wilhelm” ſpricht. Der Präſident 
rügt die Ausdrucksweiſe des Kommuniſten, als unparlamentariſch. 
Darauf wiederholt Tiedt ſeine Beſchimpfungen. Der Präſident ruft 
den Abg. Tiedt zur Ordnung. Im ganzen Hauſe und auf den Tribünen 
herrſcht anhaltende Unruhe) Der Redner wendet ſich dann gegen den 
Reichspräſidenten von Hindenburg, der den Soldaten Land und 
            Woh=
nung verſprochen habe und ruft in den Saal: „Hindenburg hat genau 
wie Wilhelm erbärmlich ſein Wort gebrochen.” (Nach dieſen Worten 
entſteht auf der Rechten ein ungeheurer Entrüſtungsſturm, der 
            minu=
tenlang anhält. Der Präſident ruft den Abg. Tiedt und eine Reihe 
von anderen Abgeordneten zur Ordnung.) 
Die Paragraphen 9 bis 12 werden mit den Stimmen der 
            Regie=
rungsparteien und der wirtſchaftlichen Vereinigung gegen 
            Deutſchnatio=
nale und Kommuniſten, bei Stimmenthaltung der Sozialdemokraten 
und Völkiſchen angenommen, ebenſo die Paragraphen 13 bis 17, die von 
Entſchädigungs= und Erſatzanſprüchen und von der Aufwertung 
            han=
deln, mit dem üblichen Stimmenverhältnis. 
Paragraph 18 beſtimmt, daß die einem Fürſtenhaus zugewieſenen 
Gelder bis zum Jahre 1950 nur für die privatwirtſchaftlichen Bedürfniſſe 
oder zu wohltätigen und kulturellen Zwecken verwendet werden dürfen. 
Kapital darf nur mit Genehmigung des Landes ins Ausland verbracht 
werden. 
Abg. Lohman (Dnatl.) verlangt Beſeitigung dieſer 
            Beſtim=
mungen, durch die die Fürſten zu Staatsbürgern zweiter Klaſſe gemacht 
würden. 
Abg. v. Richthofen (Dem.) weiſt darauf hin, daß die Fürſten 
immer eine andere Rechtsſtellung eingenommen haben als andere 
Staatsbürger. Die Schutzbeſtimmungen ſeien notwendig, um 
            Beruhi=
gung zu ſchaffen. 
Paragraph 18 wird angenommen. Die Paragraphen 19—25, die 
Einzelheiten des Verfahrens regeln, werden angenommen mit einem 
Antrag der Negierungsparteien, der die Oeffentlichkeit der 
            Verhand=
lungen des Reichsſondergerichts vorſieht. Nur bei Gefährdung der 
Sittlichkeit ſoll die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen werden können. Die letzte 
Gruppe umfaßt die 88 26—29. Danach iſt das Sondergericht auch 
            zuſtän=
dig über Abfindungen, Staatsrenten oder ähnliche Staatsleiſtungen. 
Abg. Dr. v. Dryander (Dntl.) ſtellt feſt, daß es ſich hier gar 
nicht um die Fürſtenhäuſer handele, ſondern um die 
            Depoſſedierten=
häuſer, die durch Vertrag oder Vergleiche Rechte erworben haben. 
Die §§ 26—29 werden angenommen mit einem Antrag der 
            Regie=
rungsparteien, wonach die Anſprüche der Depoſſediertenhäuſer für 
            er=
loſchen erklärt werden können, wenn im Hinblick auf ihre Entſtehung 
und die ſeitherige geſchichtliche Entwickelung ihr Fortbeſtand nicht 
            ge=
rechtfertigt erſcheint. Damit iſt die zweite Beratung der 
            Fürſtenabfin=
dungsvorlage erledigt. Sämtliche Paragraphen ſind mit wechſelnden 
Mehrheiten angenommen worden, mit Ausnahme des 8 2, der die 
            Zu=
ſtändigkeit des Sondergerichts behandelt. Angenommen wurden 
            eben=
falls einige Aenderungsanträge der Regierungsparteien, die ein 
            Ent=
gegenkommen an die Sozialdemokraten bedeuten. 
Es folgt die Beratung der Anträge ſämtlicher Parteien über die
 Abg. Loibl (B. Vp.) empfiehlt den Antrag des 
            Haushaltsaus=
ſchuſſes, der u. a. die Reichsregierung ermächtigt, die zur Behebung der 
Notſtände erforderlichen Mittel vorſchußweiſe zu verausgaben. Die 
zerſtörten Dämme und Uferbauten ſollen ſchleunigſt inſtand geſetzt und 
verbeſſert werden. Auch ſteuerliche Erleichterungen ſollen den 
            betroffe=
nen Gebieten gewährt werden. 
Abg. Hörnle (Komm.) behauptet, daß der Durchbruch des 
Schwedter Dammes hauptſächlich durch eine unverantwortliche 
            Schlam=
perei verurſacht worden ſei. 
Abg. Ferl (Soz.) ſchildert die ſchweren Hochwaſſerſchäden an der 
Elbe. Die meiſten Geſchädigten ſeien Mittel= und Kleinbauern und 
Landarbeiter. Durch falſche Sparſamkeit der Regierungsſtellen ſei die 
Anlage und Unterhaltung von Deichbauten vernachläſſigt worden. Dieſe 
Unterlaſſungsſünde habe ſich furchtbar gerächt. 
Die Anträge des Ausſchuſſes werden ebenfalls angenommen. Weiter 
angenommen wird der Zuſatzvertrag zum deutſch=öſterreichiſchen 
            Wirt=
ſchaftsabkommen. Angenommen wird auch die Novelle, zum 
            Bans=
geſetz, die die Rediskontierung von 
            Reichsſchatz=
anweiſungen im Betrage von 400 Millionen Mark ermöglicht. 
Weiter wird der Geſetzentwurſ über den Verkehr mit unedlen Metallen 
in der Ausſchußfaſſung angenommen. 
Frau Abg. Schröder (Soz.) berichtet dann über eine 
            Entſchlie=
ßung des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes, betreffend das Waſhingtoner 
Abkommen über die Beſchäftigung der Frauen vor und 
nach der Niederkunft. Die Entſchließung ſpricht die Erwartung 
aus, daß die Geſetzentwürfe zur Anpaſſung der deutſchen Geſetzgebung 
an das Abkommen unverzüglich vorgelegt werden. Verbunden wird 
damit eine Vorlage, die eine Reihe neuer Beſtimmungen ſiber 
die Wochenhilfe und Wochenfürſorge trifft. Die Rednerin 
legte eine Entſchließung vor, die die Reichsregierung erſucht, zu 
            ver=
hindern, daß die Leiſtungen der Krankenverſicherung in bezug auf 
Wochenhilfe und Familienwochenhilfe oder ein Teil derſelben auf die 
Erwerbsloſenfürſorge angerechnet werden. 
Die Vorlagen werden in zweiter und dritter Leſung angenommen, 
ebenſo die von der Abgeordneten Frau Schröder (Soz.) begründete 
            Ent=
ſchließung. Der ſozialdemokratiſche Antrag auf Verlängerung der 
gegenwärtigen Zollſätze bis zum Ende des Jahres wird dem 
handelspolitiſchen Ausſchuß überwieſen. 
Das Haus vertagt ſich auf Donnerstag, 2 Uhr: Sperrgeſetz 
            betref=
fend Fürſtenabfindung, kleine Vorlagen. — Schluß 7 Uhr. 
Abſage der Sozialdemokraten an den 
Enteignungsausſchuß. 
Der Reichsausſchuß zur Fürſtenenteignung hatte nach dem 
Volksentſcheid ein Schreiben an den Parteivorſtand der 
            ſozial=
demokratiſchen Partei, an den Allgemeinen deutſchen 
            Gewerk=
ſchaftsbund und an die Kommuniſtiſche Partei gerichtet und die 
Adreſſaten aufgefordert, weiter gemeinſam mit ihm für die 
            ent=
ſchädigungsloſe Enteignung der Fürſten, gegen den 
            Regierungs=
entwurf, für die Auflöſung des Reichstags und den Rücktritt der 
Regierung Marx zu kämpfen. Auf den Brief hat nur die K.P.D. 
zuſtimmend geantwortet; während der Allgemeine 
            Gewerk=
ſchaftsbund keine Antwort erteilt hat, hat der ſozialdemokratiſche 
Parteivorſtand in einem Brief erwidert, daß er es ablehne, an 
Verhandlungen, die ein ſolches Zuſammengehen zum Ziele 
haben, teilzunehmen. Die kommuniſtiſchen Agitationsmethoden 
hätten der Bewegung zur entſchädigungsloſen Enteignung der 
Fürſten auf das Schwerſte geſchadet. Der Ausſchuß erklärt, 
            trotz=
dem den Kampf fortſetzen zu wollen.
 Die neue Lage in Genf. 
Deutſchlands Ausſichten für den September. 
Von George Popoff. 
Genf, Ende Juni. 
In den Wandelgängen des Völkerbundsgebäudes herrſcht 
Ruhe, Stille und Leere. Eine große Anzahl, der 
            Sekretariats=
beamten iſt auf Urlaub gegangen und der Reſt träumt nur 
            da=
von, wie er das Gleiche tun könnte. Auch von den Journaliſten 
iſt niemand zu ſehen, und ſelbſt die Genfer Preſſe, die ſonſt die 
Gepflogenheit hat, ſich mit den Völkerbundsproblemen in 
            Per=
manenz zu beſchäftigen, ſchweigt ſich nun über dieſe Dinge völlig 
aus. Ruhe, Stille und Leere über Völkerbund=Genf . . . 
            Bemer=
kenswert an dieſer Stille iſt aber die Tatſache, daß ihr etwas 
von einer „Ruhe zwiſchen zwei Stürmen” anzuhaften ſcheint. 
Die Ereigniſſe, die ſich im Laufe der letzten drei Monate in 
Genf abgeſpielt hatten, können, heute rückblickend, nicht anders 
als ſtürmiſch genannt werden: die tumultuariſche Märztagung, 
das darauffolgende hartnäckige Ringen um die Ratsſitze, das 
anglo=franzöſiſche Aufeinanderprallen in der Abrüſtungsfrage 
und das ſchließliche Desintereſſement Spaniens, ſowie der völlige 
Austritt Braſiliens folgten mit einer hier ſo ungewohnten 
            Heftig=
keit aufeinander, daß ſie zunächſt eine nicht geringe Verwirrung 
anzurichten ſchienen. Nun haben ſich die Verhältniſſe merklich 
geklärt, der Verwirrung iſt die Entſpannung, dem Sturm die 
Ruhe gefolgt. Dieſe Ruhe läßt das Schlachtfeld klarer überblicken, 
aber auch erkennen, daß die Ereigniſſe dieſer letzten drei Monate 
in Genf eine ziemlich veränderte Lage geſchaffen haben, die 
leider nicht frei von neuen drohenden Gewitterwolken iſt. 
Braſilien iſt aus dem Bunde ausgetreten. Die Brücken 
zwiſchen Rio de Janeiro und Genf ſind wohl nicht völlig 
            abge=
brochen, außerdem amtet der gegenwärtige völkerbundsfeindliche 
Präſident Braſiliens, Dr. Arturo Bernades, nur noch bis zum 
15. November dieſes Jahres, doch die Ausſichten, daß der neue, 
bereits gewählte Präſident Dr. Waſhington Luis das von ſeinem 
Vorgänger geſchaffene fait accompli ſofort rückgängig machen 
ſürde oder nur machen könnte, ſind — in Anbetracht der erregten 
öffentlichen Meinung Braſiliens — äußerſt gering. An die 
            Mög=
lichkeit aber, daß — wie in einem Teil der europäiſchen Preſſe 
            ge=
äußert wurde — an Stelle Braſiliens nun Argentinien in 
den freigewordenen Platz einſpringen würde, glaubt man in 
Kreiſen des Völkerbundes nicht! In Argentinien liegen die Dinge 
gerade umgekehrt als in Braſilien, doch nicht viel günſtiger: der 
gegenwärtige Präfident Dr. de Alvear iſt völkerbundsfreundlich, 
konnte aber bisher gegen ſein entgegengeſetzten Anſichten 
            hul=
digendes Parlament nichts ausrichten, während der Rückzug 
Braſiliens, fern davon, ſeine Stellung zu erleichtern, im 
            Gegen=
teil die Haltung der parlamentariſchen Oppoſition und des 
            ehe=
maligen Präſidenten Irrigoyen nur noch mehr ſtärken dürfte. 
So ſieht man alſo in Genf — eingeſtandenermaßen — den in 
            letz=
ter Zeit eifrig gehegten Traum, alsbald ganz Lateinamerika im 
Bunde vertreten zu ſehen, plötzlich, einer trügeriſchen Fata 
            Mor=
gana gleich, in Nichts verſchwinden. 
Ferner hat durch ſeinen Austritt aus dem Rate Spanien 
ſein Desintereſſement am Bund kundgetan. Die Mitgliedſchaft an 
der Völkerbundsverſammlung hat es allerdings noch nicht 
            gekün=
digt, und ſeitens verſchiedener europäiſchen Mächte und Mächtigen 
werden die energiſchſten Anſtrengungen gemacht, um Spanien 
von dieſem Schritt abzuhalten. Doch es kann nicht geleugnet 
            wer=
den, daß in Madrid die Tendenz, das Beiſpiel Braſiliens 
            nachzu=
ahmen, zweifellos beſteht. Angeſichts der allzu glänzenden 
            Iſolie=
rung, in die Spanien in dieſem Falle geraten würde, wäre dieſer 
Schritt töricht. Er läge aber in der Art des ſpaniſchen Volkes 
und — ſeines Diktators. Noch bedenklicher iſt, daß Spanien, in 
Anbetracht des eventuellen Neuaufrollens der Tanger=Frage 
            ver=
ſuchen könnte, ſich hierbei von Frankreich und England dadurch 
unabhängig zu machen, daß es ſich völlig außerhalb des 
            Völker=
bundes begeben würde. 
Aehnliches munkeln hier Leute, die gewöhnlich das Gras 
wachſen hören, über Italiens, das — um ſeine kleinaſiatiſchen 
Träume möglichſt unbehindert verwirklichen zu können — es eines 
Tages vorziehen könnte, den Bund ganz zu verlaſſen. Dieſes ſei 
auch der Grund, weshalb es ſich hinter den Kuliſſen dem nun 
fällig werdenden Eintritt der Türkei in den Völkerbund 
            wider=
ſetze, wobei es merkwürdigerweiſe die Unterſtützung — Englands 
gefunden hätte, welches vorläufig noch wenig Luſt verſpüren ſoll, 
die Türkei in Genf als „vollwertiges Mitglied im Bunde der 
            Völ=
ker” zu begrüßen. In gewiſſem Zuſammenhange hiermit ſteht das 
Problem Perſien. Dieſer Staat hat während ,der letzten 
Tagungen mehrmals, allerdings in recht zager und vornehmer 
Form, den Verſuch unternommen, als Vertreter der 
            Mohamme=
daner aller Länder ſich, einen ſtändigen Ratsſitz zu erringen. Doch 
dieſes Anliegen iſt ſeitens der Ratsmächte kaum einer ernſtlichen 
Erörterung gewürdigt worden, worauf nun Perſien, gerüchtweiſe, 
durch ſeinen Austritt aus dem Bunde zu antworten beabſichtige. 
Lediglich zur Abrundung dieſes Bildes ſei noch an China 
            er=
innert, das während der letzten Völkerbundstagung ſowie auf der 
Vorbereitenden Abrüſtungskonferenz unverändert ſcharf gegen 
Europa im allgemeinen und England im beſonderen Front machte 
und wiederholt mit ſeinem Austritt aus dem Völkerbund drohte. 
Aus den oben aufgezählten Tatſachen und Perſpektiven 
            vor=
eilige Schlüſſe zu ziehen, wäre ſicher falſch, aber ohne der Gefahr 
einer Uebertreibung muß offen zugegeben werden, daß ſich im 
Laufe der letzten Monate die Lage in Genf, reſpektive das 
            Ver=
halten einer Reihe von Staaten zum Völkerbunde, nicht 
            unweſent=
lich verändert hat, und daß dieſe Wandlung in erſter Linie 
Deutſchland tangiert, das doch im September ſeinen 
            Völker=
bundseintritt vollziehen ſoll. Es findet nicht denſelben 
            Völker=
bund vor, der noch im März oder gar vor einem Jahre beſtand. 
In Genf, wo man ſtets die kühle Regel des „wait and see” 
            be=
folgt, zeigt man allerdings auch angeſichts der neuen Lage keinen 
beſonderen Peſſimismus. Gewiſſe Befürchtungen (aus eigenem 
Intereſſe) äußern eigentlich nur die Franzoſen und ihre Freunde, 
welche die erfolgte Schwächung des ihnen verwandten 
            ſpaniſch=
ſüdamerikaniſchen Elementes lebhaft bedauern und offen ein 
            Zu=
nehmen des angelſächſiſchen Einfluſſes befürchten: die Tätigkeit 
des Bundes könnte in Zukunft „allzu einſeitig” werden, hört man 
die Franzoſen ſich etwas ſkeptiſch äußern. Spricht man da=
Seite 2
Donnerstag, den 1. Zuli 1926
Nummer 180
 gegen mit den Engländern, ſo vernimmt man die Anſicht, daß das 
Ausſcheiden Spaniens und Braſiliens die Genfer Situation „nicht 
unweſentlich geklärt” hätte; denn hierdurch wären die 
            weltpoli=
tiſchen Pretenſionen des Völkerbundes ſtark zurückgedrängt und 
ihm vorübergehend wieder ein mehr europäiſcher Charakter 
            ver=
liehen worden, was zurzeit durchaus zu begrüßen wäre. Die 
Neutralen endlich erhoffen einmütig eine baldige Rückkehr 
            Braſi=
liens und Spaniens, äußern aber den Wunſch, daß man in der 
Zwiſchenzeit den Völkerbundskörper einer energiſchen 
            Reorgani=
ſation unterziehen möge, um ihn gegen kommende Stürme gefeit 
zu machen. 
Einig ſind ſich in Genf alle nur darin, daß man den völligen 
Austritt Braſiliens und das Desintereſſement Spaniens durch 
den bevorſtehenden Eintritt Deutſchlands als reſtlos kompenſiert 
betrachtet. So erklärt auch die ſtets objektive Schweizer Preſſe 
            ein=
mütig, daß „bei allem Bedauern über die Größe des Opfers doch 
niemand ſagen könne, das es allzu groß wäre. Am Charakter 
des Bundes ändert ſelbſt der Verluſt zweier wichtiger Mitglieder 
nichts. Als politiſche Potenzen ſind Spanien und Braſilien zwar 
ſchwer entbehrlich, aber eben nicht unentbehrlich‟. Dagegen iſt der 
Beitritt Deutſchlands eine Lebensfrage für den 
Völkerbund. Und da iſt es doch das Wichtigſte, daß der 
            Rück=
zug Spaniens und Braſiliens, verbunden mit der Ratifizierung 
ſeitens Spaniens des Amendements zu Artikel 4 des Paktes, die 
letzten Hinderniſſe für den Eintritt Deutſchlands und für eine 
vernünftige Reform des Rates hinweggeräumt haben, ſomit die 
Aufnahme Deutſchlands im September glatt erfolgen könnte. 
Angeſichts dieſes Hinwegräumens der Hinderniſſe, dieſer 
            Ent=
ſpanmung der Lage, welche die letzten an Ereigniſſen reichen 
Monate in Genf zeitigten, ſprachen wir eingangs von einer 
            an=
genehmen „Ruhe nach dem Sturm”, die ſich zurzeit hier 
            bemerk=
bar mache. Neben dieſer erfreulichen Feſtſtellung konnten wir aber 
auch die bedauerliche Erſcheinung verzeichnen, daß die über Genf 
niedergegangenen politiſchen Stürme allerhand Verheerungen 
            an=
gerichtet haben, die zum Teil ſo ernſt ſind, daß ſie zur kommenden 
Völkerbundstagung neue Komplikationen befürchten laſſen. Man 
iſt berechtigt, dem Herbſt mit gemiſchten Gefühlen entgegenzuſehen, 
und nicht unrecht mag der „Mancheſter Guardian” haben, wenn 
er heute äußert, daß „im September immerhin noch in Baſel ſtatt. Sie ſetzt ſich aus Modell= und Reliefdarſtellungen der 
braucht der Völkerbund allerdings nicht zu fürchten — ſie ſind nur 
Exiſtenz bedrohen. Die Lenker der europäiſchen Politik ſollten 
daher die gegenwärtige „Ruhe zwiſchen zwei Stürmen” dazu 
            be=
nicht zu kataſtrophalen Tatſachen ausreifen zu laſſen.
 * Verlängerung des Sperrgeſetzes. 
* Berlin, 30. Juni. (Priv.=Tel.) 
Mit dem 1. Juli verliert das ſeinerzeit vom Reichstag 
            ange=
nommene Sperrgeſetz, das vorläufig ſämtliche ſchwebenden 
            Ver=
mögensauseinanderſetzungen der ehemals regierenden Häuſer 
einſtellt, ſeine Rechtsgültigkeit. Die Regierung ſcheint nun die 
Anſicht zu vertreten, daß ſie für alle Eventualitäten ſorgen müſſe 
und hat jetzt dem Reichstag eine Vorlage zugehen laſſen, die 
dieſes Sperrgeſetz bis zum Jahrsende in Kraft ſetzt. Dieſe 
Maßnahme hat im Reichstag allgemeines Aufſehen erregt, darf 
aber keineswegs überſchätzt werden. Am Donnerstag ſoll ſich 
das Plenum mit der Vorlage beſchäftigen. 
Am Donnerstagabend treten die Sozialdemokraten noch 
            ein=
mal zu einer Fraktionsſitzung zuſammen, auf deren 
            Tagesord=
nung wiederum das Fürſtenkompromiß ſteht. Bisher hat ſich 
das Stärkeverhältnis innerhalb der Fraktion nicht verändert. 
Maßgebende Sozialdemokraten rechnen mit einer kleinen 
            Mehr=
heit für das Geſetz, glauben aber nicht daran, daß dieſe geringe 
Mehrheit genügen wird, vielleicht einen Fraktionszwang bei 
der Abſtimmung auszuüben. Hier ſind alſo die Dinge nach wie 
vor unklar. 
Auf der deutſchnationalen Seite will man an der 
            ableh=
nenden Stellung feſthalten, ja ſogar weitergehen und einen 
Appell an alle Fraktionsmitglieder richten, geſchloſſen gegen die 
Vorlage zu ſtimmen. Tritt dieſer Fall ein, dann würde 
            aller=
dings die Hoffnung derjenigen zevbrechen, die ſich der 
            Erwar=
tung hingaben, daß die Deutſchnationalen ihrerſeits vielleicht 
durch Abkommandierungen oder durch geſchloſſenes Fernbleiben 
von der Abſtimmung die Annahme des Geſetzes erleichtern 
würden. 
*Berliner Premieren. 
(avk.) Dem Beiſpiel der Städtiſchen Oper folgend 
            veranſtal=
tete auch die Staatsoper einen Ballettabend, der die 
            Bekannt=
ſchaft mit gleich zwei Neuheiten vermittelte. 
Das romantiſche Ballett „Don Morte” von Max 
            Ter=
pis, nach der bekannten Novelle Edgar Allan Poes, behandelt 
das Wüten des Todes, der zur Zeit der Peſt weder vor Hütte 
noch Palaſt Halt macht. Das Bühnenbild des Vorſpiels zeigt 
eine Straße vor dem fürſtlichen Schloß. Dumpfe, unheimliche 
Stimmng, Don Morte erſcheint, in einen Mantel gehüllt; der 
Mondſchein verſchwindet. Eine Menge Menſchen eilen im 
            angſt=
vollen Entſetzen vorbei, und verſuchen ihrem Schickſal zu 
            ent=
rinnen. Die Straße liegt in tiefem, troſtloſen Dunkel. Don 
Morte inſpiziert befriedigt ſein neues R—iment von 
            Wehklagen=
den, Sterbenden und Toten; dann wendet er ſich drohend dem 
Palaſte zu. Die Verwandlung führt in den Feſtſaal, wo der 
Fürſt und ſeine Freunde im Rauſche eines Tanzfeſtes ſich über 
die Angſt vor dem Tode hinwegzuſetzen verſuchen. Don Morte 
erſcheint als ſpaniſcher Grande und ſucht unter den 
            ſchreckens=
bleichen Gäſten, die entſetzt zurückweichen, wach einer Partnerin 
zum Tanz. Schließlich verbeugt er ſich vor der Geliebten des 
Fürſten. Der Fürſt will ſie retten, zieht ſeinen Degen, ſtürzt jedoch 
auf eine wegwerfende Handbewegung des unheimlichen Gegners 
tot zu Boden; die Gäſie fliehen kopflos. Don Morde faßt die 
Willenloſe bei der Hand und geleitet ſie über die Treppe; die 
Flügeltüre öffnet ſich lautlos und er führt ſie hinaus ins ſchwarze 
Unbekannte. 
Zu dieſer außerordentlich wirkungs= und eindrucksvollen, in 
hochdramatiſchſtem Sinne bühnenfeſten Handlung komponierte 
Friedrich Wilckens eine ungemein markante und originelle 
Muſik, die die Geſchehniſſe mit einer geradezu verblüffenden 
Ko genialität, man möchte beinahe ſagen inſtinktiv, untermalt. 
Durch dieſe Muſik wird das Ballett zu einem einheitlichen und 
großzügigen muſikaliſchen Tanzdrama. Den hochintereſſanten, 
durchweg ſuggeſtiv wirkenden Tonakkumulationen fehlt weder die 
Seele, noch die Logik, und wenngleich die Stärke Wilckens ohne 
Zweifel in der dramatiſchen Tonmalerei liegt, leiſtet er auch auf 
melodiſchem Gebiete Beachtenswertes. Die erſte Arbeit des 
            jun=
gen Komponiſten, der ſich nach der Uraufführung perſönlich für 
die beifällige Aufnahme bedanken durfte, berechtigt zu den 
            ſchön=
ſten Hoffnungen. 
Ganz anderer Art war die zweite Novität „Die 
            Vogel=
ſcheuche” (El amor brufo), der eine naiv=übermütige Geſchichte 
zugrunde liegt. Manuel kleidet ſich in die Lappen einer Vogel=
Vom Tage.
 In den nächſten Tagen werden in Berlin Verhandlungen 
zwiſchen den Spitzenorganiſationen der Transportarbeiter und dem 
Deutſchen Bergarbeiterverband über die Durchführung der 
Kohlenſperre gegen England ſtattfinden. 
Miniſterialrat Dr. Hamel iſt zum Präſidenten des 
Neichsgeſundheitsamtes ernannt worden. 
Die Zahl der Arbeitsloſen in England betrug am 
21. Juni 1 634 700. Das bedeutet eine Zunahme um 4761 verglichen mit 
der Vorwoche, und um 335 053 verglichen mit der gleichen Woche des 
            Vor=
jahres Die Zahl ſchließt nicht die eine Mill. feiernder Bergarbeiter ein. 
Auf dem Kongreß der internationalen 
            Völkerbunds=
ligen erſtattete als Vertreter Deutſchlands Graf Bernſtorff den 
Bericht über die Völkerbundsbewegung in Deutſchland. Bernſtorff 
            be=
tonte, daß die deutſche Außenpolitik vom Geiſte von 
            Lo=
carno beherrſcht ſei. 
Das ſpaniſche Königspaar trifft am Donnerstag zu einem 
14tägigen Aufenthalt in London ein. 
Der franzöſiſche Sozialiſt Uhry, der ſich ſeit laugem mit den 
            Fra=
gen des beſetzten Gebiets befaßt, richtet in der „Ere Nouvelle” einen 
offenen Brief an Caillaux, in dem er auf die 
            Verſchwen=
dung bei den franzöſiſchen Beſatzungstruppen 
hinweiſt. 
Die griechiſche Regierung hat beſchloſſen, das frühere Schloß 
Wilhelms II. auf Korfu in ein Kaſino nach dem Miſter 
von Monte Carlo umzuwandeln. 
Nach einer Meldung aus Ottawa iſt, wie vorauszuſehen war der 
Führer der Konſervativen, Meighan, mit der Bildung 
der kanadiſchen Regierung beauftragt worden.
 Die Oeutſche Schau in Baſel. 
Anerkennung deutſcher Arbeit. 
EP. Baſel, 30. Juni. 
Heute fand die Vorbeſichtigung der Deutſchen Schau an der 
            Inter=
nationalen Ausſtellung für Binnenſchiffahrt und Waſſerkraft=Nutzung 
großen Waſſerſtraßen des Rheins, aus Modellen von Großkraftwerken 
etwaspaſſierenkönnte‟ Politiſche Kämpfe und Stürme und Schiffshebewerken, aus der Darſtellung der Waſſerſtraßen von Weſer, 
Elbe, Oder und einer umfangreichen Ausſtellung der deutſchen 
            Maſchinen=
angetan, ſeinen noch ſchwachen Organismus zu ſtärken. Doch ein Induſtrie zuſammen. Nach einem Rundgang durch die deutſche Abteilung 
Orkan, wie ihn der eventuelle Austritt einer Reihe europäiſcher wurde von den Gäſten auch die öſterreichiſche Schau, die ebenfalls als 
und aſiatiſcher Mächte bedeuten würde, könnte zweifellos ſeine fertiges Ganzes daſteht, beſucht. Um ½2 Uhr verſammelten ſich die Gäſte 
zum Frühſtück. 
Der Reichskommiſſar für die Deutſche Abteilung, der 
            Frank=
nutzen, um dieſe hier angedeuteten gefährlichen Möglichkeiten furter Oberbürgermeiſter Dr. Landmann, dankte in 
ſeiner Anſprache zunächſt für das große Intereſſe, das die Anweſenden 
der Veranſtaltung durch ihr Erſcheinen bezeugten. Aus ſeiner alten 
            Er=
fahrung heraus könne er bezeugen, daß jede Ausſtellung, die wie die 
gegenwärtige, vor der Eröffnung vollſtändig daſtehe, eine gute genannt 
werden könne. Dafür gelühre herzlicher Dank, insbeſondere den Herren 
Negierungsbaurat Schütz und Dr. Otto Ernſt Sutter, auch dem 
            Frank=
furter Baudirektor Prof Dr. Elſäſſer, der die architektoniſchen 
            Anord=
nungen getroffen habe. Der Segen der Ausſtellung werde hoffentlich 
darin beſtehen, daß alle Völker zu der Erkenntnis gelangen, wieviel ſie 
von einander lernen können. In dem Umſtand, daß ſich das Deutſche 
Reich zum erſten Male offiziell an einer internationalen Ausſtellung 
beteilige, erblicke er einen Markſtein in der Weiterentwicklung des Geiſtes 
der Verſtändigung, und nicht durch Zufall finde dieſe Ausſtellung auf 
dem Boden der Schweiz ſtatt, die ein Hort ſei für die internationale 
Verſtändigung. Denn von der Schweiz könnten die Völker 
lernen, wie weit es ein Volk unter ſelbſtgewählten 
Führern und im Vertrauen auf die eigene Kraft auf 
dem Wege der Wohlfahrt bringen könne. Der Redner 
rühmte auch den Mut der Stadt Baſel, die, obwohl keine Großſtadt, es 
wage; alljährlich die Schweizer Muſtermeſſe und nun auch dieſe große 
internationale Ausſtellung zu veranſtalten. Mit dem herzlichen Dank an 
die Ausſtellungsleiter ſowie an die anweſenden Vertreter des 
            Reichs=
verkehrsminiſteriums, Ober=Regierungsbaurat Löbell und Ober= 
            Regie=
rungrat Diller und mit einem dreifachen Hoch auf die Schweiz, die Stadt 
Baſel und die Internationale Ausſtellung ſchloß Dr. Landmann ſeine 
mit lebhaftem Beifall aufgen=mmen: Anſprache. 
Der Präſident des Baſeler Regigrungsrats Dr. 
Emmer, dankte im Nanen der Baſeler Regierung für die freundlichen 
Worte des Vorredners. Die Beſichtigung der Deutſchen Schau habe in 
ihm Bewunderung und Erſtaunen hervorgerufen, und er könne kaum 
ſagen, was mehr Bewunderung verdiene, die Reichhaltigkeit oder die 
            Ge=
diegenheit des Dargebotenen. Durch die Zuſammenarbeit mit den 
            deut=
ſchen Stellen anläßlich der internationalen Ausſtellung ſeien die 
            Be=
ziehungen zwiſchen der Schweiz und dem deutſchen Nachbarlande, die 
ſchon im Kriege und in der Vorkriegszeit immer ſehr herzlich geweſen 
ſeien, noch enger geknüpft worden. Dank dem gegenſeitigen 
            Verſtändi=
gungswillen ſei es auch möglich geworden, über die Schiffbarmachung 
der Rheinſtrecke Baſel=Bodenſee eine Verſtändigung zu erzielen. Einige 
der Stauſtufen ſeien bereits fertiggeſtellt und es ſei zu hoffen, daß für 
den Bau der noch nicht fertigen ebenfalls eine Verſtändigung erreicht 
werde. In der Frage der Regulierung der Strecke Baſel—Straßburg 
werde es wohl, wie man hoffen kömne, auch bald zu einer alle Teile 
            be=
friedigenden Löſung kommen. Zum Schluß brachte Regierungspräſident 
Dr. Emmer ein dreifaches Hoch aus auf die freundſchaftlichen Beziehungen 
zwiſchen Deutſchland und der Schweiz, auf die Reichskommiſſäre und die 
deutſche Abteilung. Es ſprachen dann noch Direktor Sutter und Direktor 
 
Berck Dankesworte ſowie über die Bedeutung der Rheinregulierung. 
ſcheuche und erſcheint den abergläubiſchen Bauern als Geſpenſt” 
um auf dieſe Weiſe ſeinem unglücklich liebenden Freund Carmelo 
zu helfen. Die geängſtigten Landleute erzwingen dann die 
            Ein=
willigung des reichen Bauern zur Heirat ſeiner Tochter mit 
            Car=
melo. Für das Libretto zeichnet ebenfalls der Ballettchef der 
Staatstheater, Max Terpis, verantwortlich, die Muſik zu dieſem 
ganz leicht gehaltenen Tanzſpiel, ſchrieb Manuel de Falla. 
Sie klingt ganz angenehm, ohne charakteriſtiſche Merbmale oder 
gar eine eigene Note aufzuweiſen. 
Die beiden Neuheiten, denen Strawinskys reizende 
            Harle=
kinade „Pulcinella” voranging, wurden ſorgfäldigſt vorbereitet 
und prunkvoll ausgeſtattet, ſo daß der Erfolg nicht 
            ausgeblie=
ben iſt. 
Weniger gut ſchnitt eine etwas verſpätete Opernpremiere 
ab. Generalmuſikdirektor Kleiber hat ſich Bernhard 
            Schu=
ſters parodiſtiſcher Oper „Der Diebdes Glücks” 
            angenom=
men; das Werkchen kam nach einer hübſchen Anzahl von 
            Provinz=
erfolgen nach der Hauptſtadt. Der totgeglaubte Ritter von 
Treuſels ſteht in einem Bilderahmen und ſpringt im richtigſten 
Augenblick aus ihm heraus, um die habgierigen Erben vor dem 
Magiſtrat zu überraſchen und Adelheid heimzuführen. Der von 
Richard Schuſter (Bruder des Komponiſten) verfaßte Text iſt 
durch drei Akte langgezogen, obwohl er ſich getroſt in einem 
            ab=
ſpielen könnte; überdies iſt das Buch konſtruktiv ſehr ſchwach 
und die Szenerie häufig undeutlich. Die Muſik des Herausgebers 
der bekannten Zeitſchrift „Muſik” iſt guter Durchſchnitt mit 
            mäßi=
ger Inſpiration, die Inſtrumentierung zeigt vom großen 
            tech=
niſchen Können. Die Bezeichnung „parodiſtiſche Oper” iſt 
            grund=
falſch, das Stück will nicht mehr ſein, als ein (allerdings mäßig 
gelungener) Erneuerungsverſuch der komiſchen Oper, in 
            Schel=
menſpiel für Muſik. Muſikaliſche Leitung und Regie haben das 
Burleske allzu ſehr unterſtrichen (was eigentlich gegen den 
            ſchel=
miſchen Geiſt der Oper war), und die Aufführung fiel ſehr 
ſommerlich aus. 
Der tſchechiſche Komponiſt Leon Janacek, der erſt mit 
ſiebzig Jahren durch ſeine Oper „Jenufa” weiteren Kreiſen 
            be=
kannnt wurde, kam jetzt in der Städtiſchen Oper mit einem 
anderen Werk „Katja Kabanowa” zu Worte. In Oſtrowſkys 
Drama „Gewitter” fand er wieder, ähnlich wie in „Jenufa”, eine 
ſenſible, tragiſche Frauengeſtalt, die ihn zur muſikaliſchen 
            Er=
ſchließung reizte. Die junge Frau Katja fühlt ſich unglücklich 
und ergibt ſich einem jungen Maler. Sie bekennt ihrem Mann 
die Schuld, doch laſtet der unglückliche Ausgang des Fehltritts 
weiter auf ihr (ihr Liebhaber wird nach Sibirien verbannt) und 
ſie ſtürzt ſich in die Wolga. Der greiſe Komponiſt iſt reich an 
Einfällen, die er leider motiviſch gar nicht richtig auswertet. Das
Die Folgen des deutſcheruſſiſchen
 Amneſtierung deutſcher und rufſiſcher Gefangener. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Der Austauſch der Ratifikationsurkunden des deutſch=
            ruſſi=
ſchen Freundſchaftsvertrages wird auch für die in den beiden 
Ländern feſtgehaltenen Gefangenen noch ein erfreuliches. 
            Nach=
ſpiel haben. Zwiſchen Moskau und Berlin iſt ſeit geraumer 
Zeit über die Amneſtierung der in Rußland gefangenen 
            Deut=
ſchen und die in Deutſchland gefangenen ruſſiſchen 
            Staats=
angehörigen mit dem Ergebnis verhandelt worden, daß zurzeit 
der größte Teil der noch beſtehenden Schwierigkeiten aus dem 
Wege geräumt iſt und die Hoffnung beſteht, daß binnen kurzem 
auch die letzten Hinderniſſe beſeitigt ſein werden. Die Ruſſen 
haben aber anſcheinend großen Wert darauf gelegt, die in den 
deutſchen Gefängniſſen ſitzenden und zu langen Strafen 
            verur=
teilten deutſchen Kommuniſten freizubekommen, während man 
auf deutſcher Seite natürlich auch die verurteilten Studenten 
Kindermann und Wolſcht und die vor kurzem feſtgenommenen 
deutſchen Konſularagenten im Kaukaſus befreit ſehen will. Es 
iſt gewiß für Deutſchland kein geringes Opfer. Gefangene frei 
zu laſſen, die ſich ſchwerſte Verbrechen am Staat zuſchulden 
kommen ließen. Hier wird man aber wahrſcheinlich den 
            Aus=
weg wählen, die Gefangenen nach ihrer Freilaſſung 
            auszu=
weiſen, wie auch Rußland ebenſo verfahren wird. Die Amneſtie 
iſt nun einmal notwendig, da der Freundſchaftsvertrag ſich 
            ſo=
lange nicht auszuwirken vermag, als noch ungeklärte Streitfragen 
auf beiden Seiten beſtehen. 
Die Urſachen des Zuſammenbruchs. 
Der Unterſuchungsausſchuß des Reichstages für die Urſachen 
des Zuſammenbruchs im Jahre 1918 hielt mehrere Sitzungen ab. 
Zunächſt wurde die Ausſprache über das Gutachten des 
            Sachver=
ſtändigen Dr. Bredtüber den Reichstag im Weltkrieg fortgeſetzt. 
Sachverſtändiger Dr. Herz ſtimmte dem Gutachten im 
            allgemei=
nen zu, ging aber darin weiter als Bredt, als er für die 
            Unſicher=
heit in der Haltung der Parteien der Friedensrevolution 
            haupt=
ſächlich die Nationalliberalen verantwortlich machte. 
            Sachverſtän=
diger Oberſt Schwerdtfeger wies darauf hin, daß eine 
Haupturſache aller falſchen Politik während des Krieges in der 
ungenügenden Orientierung der öffentlichen Meinung über die 
wahre Lage an der Front zu erblicken ſei. 
In der folgenden Sitzung erſtattete Abg. Joos (Zemtr.) 
Bericht über die weitere Unterſuchung der Marinevorgänge. Auf 
Grund eingegangener Zuſchriften und der im Ausſchuß bisher 
geführten Unterſuchung bezeichnete der Berichterſtatter als die 
Hauptquelle aller Mißbilligung und 
            Unzufrie=
denheit in der Marine deren Paſſivität. 
            Bekun=
dungen von Seeoffizieren wie Aeußerungen aus 
            Mannſchafts=
kreiſen ſtimmen in dieſem Punkte völlig überein. Hinſichtlich der 
Politiſierung der Flotte erklärte es der Berichterſtatter 
für erwieſen, daß eine Beeinfluſſung durch die 
U. S.P. ſtattgefunden habe. Aber der Riß zwiſchen oben und 
unten, Führern und Geführten, Induſtriellen und Arbeitern, 
Land und Stadt, Offizieren und Mannſchaften ſei durch das 
ganze Volk gegangen. Daß die gelegentlich der Meuterei von 1917 
gefällten Todesurteile „juriſtiſch vertretbar” geweſen ſeien, ſcheint 
dem Berichterſtatter bisher nicht widerlegt. Ueber die Art der 
Unterſuchung und Prozeßführung müſſen die Nachforſchungen 
fortgeſetzt werden. 
In der folgenden Sitzung erhielten die 
            Sonderſachverſtän=
digen Stumpf und Alboldt das Wort. Die Ausführungen 
der beiden ſtimmten in den weſentlichen Punkten überein. Beide 
bezeichnen als die Haupturſache des Unglücks der Flotte die tiefe 
Kluft, durch die die Seeoffiziere von allen anderen Teilen der 
            Be=
ſatzung geſchieden waren. Nicht eine Teilung in 
            vaterlands=
liebende und nichtvaterlandsliebende Elemente habe ſich auf den 
Schiffen herausgebildet, ſondern ein Gegenſatz aller gegen die 
Seeofffiziere. Hätten dieſe bei den erſten Unruhen im Jahre 1918 
an das Vertrauen der Untergebenen apelliert, ſo hätten ſie die 
Mehrheit der Unteroffiziere und Mannſchaften auf ihre Seite 
bekommen. Die Revolution ſei im erſten Stadium völlig planlos 
geweſen und hätte leicht überwunden werden können. 
Vor Eintvitt in die Tagesordnung hatte der Sachverſtändige 
General v. Kuhl darauf hingewieſen, daß während des 
            Rück=
zuges der deutſchen Armee im Jahre 1918 auf die Maaslinie die 
Agenten=Nachrichten ſich mehrten, nach denen die engliſche Flotte 
eine Landung in Holland zum umfaſſenden Angriff auf den 
            deut=
ſchen rechten Flügel beabſichtige. Da die Oberſte Heeresleitung 
demnach mit dieſer Möglichkeit rechnen mußte, wäre ihr der 
Flottenvorſtoß als Entlaſtung der Flanke beſonders willkommen 
geweſen. Dieſe Aeußerung des Sachverſtändigen rief eine erregte 
Auseinanderſetzung hervor. 
rein Geſangliche iſt bei ihm Hauptſache, und er verzichtet faft 
gänzlich auf Effekte; daß dieſe Vornehmheit bei einem modernen 
Bühnenwerk häufig zum Verhängnis wird, braucht nicht erſt 
            ge=
ſagt zu werden. Janacek iſt eben mehr Liederkomponiſt, dem die 
zeitgemäße Opernbühne, durch die außergewöhnliche 
            Zurückhal=
tung, die ihn ſolange von der Oeffentlichckeit fernhielt, terra 
incognita blieb. Seine Stimmführung und Rhythmik hätten. 
noch vor einigen Jahren vielfach kühn und neuartig gewirkt, 
heute iſt ſchon dies alles mehr oder minder überwundener 
            Stand=
punkt. Bei ſeiner Oper intereſſiert weder das Wie, noch das 
Was übermäßig; da ihr vor allem auch die wirkliche dramatiſche 
Kraft fehlt, dürfte ſie bald vom Spielplan verſchwinden. 
Das Charlottenburger Opernhaus wartete auch — ganz 
            un=
erwartet — mit einer Operette auf; am Textbuch der muſikaliſch 
recht anſpruchsvollen „Fatinitza” von Suppé merkt man 
freilich das ehrwürdige Alter von fünfzig Jahren gar zu ſehr. 
Kräftige Streichungen wären von Nutzen, mehr Tempo und 
Laune bei der Aufführung am Platze geweſen. 
Im ſtaatlichen Schillertheater ſah man Hans J. 
            Reh=
fiſchs Komödie „Nickel und die 36 Gerechten‟. Ein 
Dieb verfällt auf den Gedanken, ein „Gerechter” zu werden, der 
die Sünden der Welt trägt und durch vorbildliches Verhalten 
die Welt vor den Folgen dieſer Sünden bewahrt. Guten Endes 
wirft er die Maske ab wird wieder er ſelbſt und ſpaziert 
            ver=
gnügt ins Gefängnis. Rehfiſch bemüht ſich krampfhaft, ein 
            Volks=
ſtück mit „Typen” zu geben. Das Experiment gelingt ihm nicht, 
weil er zu ſehr in der Literatur ſterkt; über Situationskomik geht 
die Wirkung ſeiner Komödie nicht hinaus, und die iſt auch in 
erſter Linie der vorzüglichen Darſtellung zu verdanken. 
Eine nicht unintereſſante Uraufführung in der 
            Volks=
bühne zeigte entſchieden neue Wege der Theaterkunſt: 
            Deko=
rationen durch Lichtbild. Die Leinwand glich einem dreiteiligen 
Wandſchirm mit beweglichen ſeitlichen Flügeln; die 
            Projektions=
axparate warfen das Szenenbild, von rückwärts auf die weiße 
Fläche. Die Verwandlungen gingen ganz ohne jedes ſtörende 
Geräuſch vor ſich, und die Hand des Zeichners hat mit wenigen 
Strichen die umſtändliche Arbeit des Innenarchitekten erſetzt. 
Der von Erwin Piscator und George Groß gemachte 
            Ver=
ſuch dürfte auf die Regietätigkeit befruchtend wirken und wird 
vielleicht bei Klaſſikerinſzenierungen die langerſehnte Rettung 
bringen. Zur Aufführung gelangte die „ſzeniſche Ballade” von 
Paul Zech „Dastrunkene Schiff” die das Lebensſchickſal 
des großen Abenteurers und Dichters Rimbaud widergibt. Der 
Autor hat das Leben Arthur Rimbauds in eine knappe, 
            drama=
tiſch geladene Szenenfolge gebannt; es lag nicht in ſeiner Ab=
Donnerstag, den 1. Juli 1926
Seite 3
Nummer 180
30 Jahre Reichsgeſundheitsamt.
 Die ubelfeier des Reichsgeſundheitsamtes. 
Berlin, 30. Juni. 
An der Feier des füufzigjährigen Beſtehens des 
            Reichsge=
ſundheitsamts, die heute nachmittag im großen, reich mit 
            Blu=
men, Lorbeerbäumen und Palmen geſchmücten 
            Plenarſitzungs=
ſaal des Reichswirtſchaftsrates durch einen Feſtatt begangen 
wurde, nahmen als Vertreler der Reichsregierung Reichskanzler 
Marx ſowie die Reichsminiſter Külz, Brauns, Reinhold, 
            Has=
linde und Curtius teil. Den Feſtakt eröffnete der Domchor unter 
der Leitung von Prof. Rüdel mit einem Vortrag des Sankius 
von Schubert. Dann gab der Präſident des 
            Reichsgeſundheits=
amts Dr. Bumm einen Rückbliak auf die 50jährige Tätigkeit des 
Amts mit dem Verſprechen weiterer gewiſſenhafter 
            Pflichterfül=
lung für die Zukunſt. 
Darauf ergriff Reichsminiſter Dr. Külz das Wort zu einer 
Rede, in der er an Hand der Entwicklungsgeſchichte des 
            Reichs=
geſundheitsamtes, die Bedeutung der öffentlichen 
            Geſundheils=
fürſorge darlegte. Mit beſonderer Dankbarkeit gedachte der 
            Mi=
niſter des gegenwärtigen Präſidenen des 
            Reichsgeſundheits=
amtes, Dr. Bumm, der am 1. Juli 1926 nach mehr als 20jähriger 
Tätigkeit aus ſeinem Amte ausſcheidet. Der Rückblick auf die 
Vergangenheit, ſo führte der Miniſter aus, gibt uns die 
            Gewiß=
heit, daß von der Arbeit des Reichsgejundheitsamtes auch in der 
Zulunſt Ströme der Befruchtung und Ströme des Segens für 
das deutſche Volk und für die übrigen Völker ausgehen werden. 
Zum Schluß ſeiner Rede machte Dr. Külz die Mitteilung, daß 
die Reichsregierung dem Reichsgeſundheitsamt aus Anlaß ſeines 
Jubiläums eine Stiftung von 100 000 Mark überwieſen habe. 
Den Glüchwünſchen des Reichsinnenminiſteriums, ſchloſſen 
ſich Reichsarbeitsminiſter Brauns namens der preußiſchen 
Staatsregierung und der Miniſter für Volkswohlfahrt, 
            Hirtſie=
fer, an. Es folgten Anſprachen der Vertreter der deutſchen 
            Uni=
verſitäten, von tierärzilichen und techniſchen Hochſchulen, des 
deutſchen Roten Kreuzes, von Wohlfahrtsorganiſationen und 
anderer Verbände, die mit dem Reichsgeſundheitsamt 
            zuſam=
menarbeiten. Das Reichsgeſundheitsamt wurde aus Anlaß des 
Jubiläums Gegenſtand mannigfacher Ehrungen. Von ſeiten der 
Univerſitäten München und Gießen und der tierärztlichen 
            Hoch=
ſchule Hannover wurden Ehrungen in Form von Promotionen 
zu Ehrendoktoren, von Ernennungen zu Ehrenmitgliedern ſowie 
Glückwunſchadreſſen überbracht. Prof. Uhlenhuth überreichte 
mit Glückwünſchen Ehrenurkunden der Univerſitäten Heidelberg 
und Freiburg. Das deutſche Rote Kreuz verlieh dem 
            Präſiden=
ten und einigen Mitgliedern ſeines Amts ſeine Ehrenzeichen. 
Ferner wurde eine Franz Bumm=Stiftung ins Leben gerufen, 
deren Zweck darin beſtehen ſoll, Beamten des 
            Reichsgefundheits=
amts in ihren wiſſenſchaftlichen Zielen, aber auch in Fällen 
            drin=
gender wirſchaftlicher Notlage, für die Reichsmittel nicht zur 
            Ver=
ſügung ſtehen, zu unterſtützen. Die Stadt Berlin widmete eine 
Gedenktafel für das Haus Luiſenſtraße 57 zur Erinnerung au 
die erſte Arbeitsſtätte des Reichsgeſundheitsamts, wo auch 
            Ro=
bert Koch den Tuberkelbazillus entdeckt hat. Den Abſchluß der 
Feier bildete ein Vortrag des Chores aus den Meiſterſingern. 
Am Nachmittag wird Prof. Möllers vom Reichsgeſundheitsamt 
im Rundfunk einen Vortrag über die Entwicklung der Behörde 
halten. Ein Feſtmahl im Zoo wird den Jubiläumstag beenden. 
Aus Anlaß des Jubiläums ſind u. a. erſchienen eine Feſtſchriſt, 
welche die Entwicklung des Amts in den vergangenen 50 Jahren 
ſchildert, der 57. Band der Arbeiten aus dem 
            Reichsgeſundheits=
amtes und Feſtartikel in einer großen Zahl von mediziniſchen, 
veterinärmediziniſchen und naturwiſſenſchaftlichen Zeitſchriften 
ſowie in der Tagespreſſe. 
Glückwünſche des Reichspräſidenten zum 
Jubiläum des Reichsgeſundheitsamtes. 
Der Herr Reichspräſident hat dem Herrn Präſidenten 
des Reichsgeſundheitsamtes heute das nachſtehende Schreiben 
zugehen laſſen: „Dem Reichsgeſundheitsamte, entbiete ich zur 
Feier ſeines 50jährigen Beſtehens meinen Gruß. Aus kleinen 
Anfängen hat ſich das Reichsgeſundheitsamt in fünf Jahrzehnten 
zu einem überragenden Inſtitut der Fürſorge für die Geſundheit 
unſeres Volkes entwickelt. Wichtige Entdeckungen, die 
            Gemein=
gut aller Völker gelvorden ſind, ſind aus ſeinem Schoße 
            hervor=
gegangen und haben ſeinen Ruf und ſein Anſehen über die 
            Gren=
des Krieges und den nicht minder drückenden Nachkriegsjahren, der Bevölkerung vom franzöſiſchen Geiſt, erklärt ſich aber trotzdem 
iſt das Amt ſeinen großen Aufgaben gerecht geworden und hat im 
Rahmen des Möglichen die ſchwerſten Schäden von unſerer 
            Volks=
geſundheit abgewehrt. Meine herzlichen Glückwünſche gelten 
            des=
halb am heutigen Tage dem Reichsgeſundheitsamt und ſeiner 
weiteren Entwicklung.”
 Der Kampf der Finanzgewaltigen. 
EP. Paris, 30. Juni. 
In parlamentariſchen Kreiſen herrſcht ſeit dem Vorſtoß 
Tardieus gegen die Regierung, durch den die 
Schwäche des zehnten Kabinetts 
            Briandsoffen=
kundig geworden iſt, größte Unſicherheit und eine gewiſſe 
            Rat=
nach einem eventuellen Sturz Briands, den man ſchon am 
            Diens=
tag vorausſah, das Kabinett übernehmen könnte. Man rechnet Unterkommiſſion hat im Verlauf ihrer fünſwöchigen 
            Ver=
mit der Möglichkeit, daß die Kammer nicht, wie urſprünglich 
            an=
genommen, am 14. Juli in Ferien gehen, ſondern bis zum Ende 
des Monats tagen wird. Tardieu hat bereits ſeine Abſicht 
            bekun=
det, am kommenden Dienstag der Regierung einen Kampf zu 
            lie=
fern. Flandin von der republikaniſch=demokratiſchen Union, 
von deſſen Gruppe mehr oder weniger das Schickſal Briands 
            ab=
hängt, erklärte, er werde weder für eine 
            Auslands=
anleihe, noch für die Ratifizierung des 
            Waſhing=
toner Abkommens zu haben ſein. Auch Loucheur ſprach 
ſich gegen eine Auslandsanleihe aus. 
Im übrigen ſpricht man, trotz aller Dementis, viel von den 
Anleiheverhandlungen der Bank von Frankreich mit der Federal 
Reſerve Bank und der Bank von England. Von einer gut 
            unter=
richteten Perſönlichkeit wird uns mitgeteilt, daß Montague 
            Nor=
man und Strong der Bank von Frankreich bereits zwei Projekte 
vorgelegt hätten. Der erſte Vorſchlag ſehe eine langfriſtige 
            An=
leihe von 300 Millionen Dollar auf 30 Jahre vor bei einem 
            Zins=
ſatz von 10 Prozeut, der zweite die Eröffnung eines halbjährigen 
Kredites von gleichfalls 300 Millionen Dollar zu 9 Prozent. 
            Die=
ſer zweite Plan ſei bereits von der Bank von Frankreich 
            ange=
nommen worden. Die Regierung will ſich auf dieſem Wege eine ſiſche Standpunkt auch in einer wichtigen Flottenfrage durchge= 
Stabiliſierungsreſerve ſchaffen. Als ein weiterer 
            Be=
weggrund Caillaux” für dieſe Operation wird angenommen, daß 
er ſich gegen etwaige Verſuche aus ihm feindlich geſinnten 
            Finanz=
kreiſen ſichern wolle, ihn wie ſeine Vorgänger durch eine 
            willkür=
liche Frankenbaiſſe zu Fall zu bringen. 
Bank von Frankreich ohne Befragung des Parlaments 
            abgeſchloſ=
ſeu werden könne, ſolange die Bank im eigenen Namen und 
            nich=
im Auftrage der Regierung handele. Eine große Gefahr beſtehe 
aber darin, daß ſie für die Regierung die Verſuchung allzu nahe 
lege, dieſe Kredite für ihre eigenen Zwecke zu benutzen, um ſo 
mehr, als ſie ihre während der letzten Frankenſtützungsaktion auf 
die Morganbank gezogenen dreimonatlichen Wechſel im 
            Geſamt=
betrage von 60 Millionen Dollar einlöſen müſſe, um die 
            Morgan=
maſſe intakt zu halten. Es iſt ein offenes Geheimnis, daß die bei 
dieſer Aktion eingeſetzten Frankenbeträge für Zwecke des 
            Schatz=
amtes verausgabt worden ſind. 
 
 
Unter dem ungünſtigen Eindruck der geſtrigen 
            Kammer=
dehatte iſt der Franken heute weiter gefallen. Das Pfund 
notierte bei Börſenſchluß 173,40 und der Dollar 35,52. 
 
Das Frankenſanierungsprogramm Caillaux”. 
Laut „Temps” wird der Finanz=Sachverſtändigenausſchuß 
dem Finanzminiſter Caillaux Ende dieſer Woche ſeine Vorſchläge 
für die Frankenſanierung unterbreiten. Caillaux werde unter 
Berückſichtigung dieſes Sachverſtändigenberichtes ſein 
            Finanzpro=
jelt am Dienstag nächſter Woche auf dem Kammerbureau 
            nieder=
legen. In der Kammer werde er dann nach Verleſung der Be= ſchränkung des Luxuskonſums beſchloſſen. Vor allem werden die 
gründung, die ein vollſtändiges Bild von der Finanzlage Frank= Arbeitgeber ermächtigt, ab 1. Juli die Arbeitszeit umeine 
reichs geben werde, beantragen, die Projekte an die Finanzkom= Stunde zu verläugern, womit der Achtſtundentag in 
miſſion zur beſchleunigten Prüfung zu überweiſen. 
Die elſäſſiſche Autonomiebewegung. 
EP. Paris, 30. Juni. 
Nach Meldungen aus Straßburg hat die Sozialiſtiſche Partei 
des Elſaß heute vormittag eine Antwort=Kundgebung 
auf das Autonomie=Manifeſt veröffentlicht. Die Par= erhebliche Herabſetzung der Baumaterialpreiſe 
Kommuniſtiſchen Partei ausgingen. Die Sozialiſten fordern die weiteres wird die Oeffnung neuer Wirtſchaften, 
der franzöſiſchen Nation und lehnen den Gedanken eines parti= dürfen höchſtens noch ſechsſeitig erſcheinen und keine 
zen des Vaterlandes hinausgetragen. In den ſchweren Zeiten, als das Ziel der Forderung nach der Mutterſprache die Iſolierung eine Benzinmiſchung mit Weingeiſt verwandt werden, 
ſowie für den Gebrauch beider Sprachen durch alle Beamte, die vermindert werden kann. Der Volkswirtſchaftsminiſter wird 
            be=
mit der Bevölkerung in Berührung kommen. Ferner wird die auftragt, auf Grund des Ernteergebniſſes die Notwendigkeit zu 
Vervollſtändigung der ſozialen Geſetzgebung gefordert und die erwägen, alle Mehle mit 15 Prozent anderen Getreidearten 
Autonomie der elſaß=lothringiſchen Bahnen abgelehnt.
 EchmmEnH 
heim in ſeinem recht langweiligen „Oscar Wilde”, äſthetiſche 
Tiraden, ſondern ſymboliſiert nur in flackernden, ſpannenden 
Bildern. Groß eigenartig=geiſtreiche Dekorationszeichnungen 
waren ein ſo ſtarkes Hilfsmittel, daß ſie mitunter mit den 
            durch=
weg feſſelnden Vorgängen wetteiferten. Das Ganze wirkte wie 
Kino, aber — nervenaufpeitſchend und mitreißend. 
Die übrigen Stücke, die wir in den letzten Wochen über uns 
ergehen laſſen mußten, ſind faſt vollſtändig waſchechte 
            Sommer=
ware. Der Vollſtändigkeit halber mögen auch ſie hier in aller 
Kürze Revue paſſieren. 
Im Reſidenz=Theater brachte Eugen Rex (Direktor. 
Autor, Regiſſeur und Darſteller, in einer Perſon!) ſeine als 
„Sommerſpaß” bezeichnete Poſſenrevue „Herzkontra Herz” 
mit einer recht kitſchigen Schlagermuſik von Erich Ziegler 
            her=
aus, die in etlichen Bildern über das „neckiſche‟ Thema 
            Ehe=
bruch witzelt. 
Das Publikum des Luſtſpielhauſes empfand die 
„keine Operette” „Ausheiterem Himmel” in der Tat als 
einen Blitz aus heiterem Himmel. Die finſterſte Provinzſchmiere 
hätte dieſes ſinnloſe Dilettantenzeug (die Muſk ſtammt vom 
jungen Holländer) kaum aufgeführt, in der Hauptſtadt ſcheint 
aber alles möglich zu ſein. (Wenn man nur ſeine Beziehungen 
hat. 
Im Theater in der Kloſterſtraße kam das brave 
Luſtſpiel „Der Störenfried” von Roderich Benedix, ein 
erfreulich luſtiges Stückchen (der Störenfried iſt ſelbſtverſtändlich 
eine Schwiegermutter), im Theater an der Königgrätzer 
Straße Noel Cowards Niete „Gefallene Engel”, 
die immerhin ein paar moraliſche Ohrfeigen gegen die bürgerliche 
Ehe in England in ganz unterhaltender Form vergbreicht, im 
Kleinen Theater drei geſchickt zurechtgezimmerte Einakter 
von Kurt Götz unter dem Titel „Seitenſprünge”, im 
Renaiſſance=Theater, die Revuette „Die fleißige 
Leſerin” (das neueſte Magazin), eine Perſiflage auf die 
            Maga=
zin=Epidemie, im Roſe=Theater die ſchwache Operette „Die 
geſchiedene Jungfrau” von Pflanzer und Ehrlich, 
im Deutſchen Theater der noch ſchwächere Schwank „Das 
Eckel” von Impekoven und Reimann. 
Das ſtaatliche Schauſpielhaus hat Paillerons 
uraltes Konverſationsſtück „Die Welt, in der man ſich 
langweilt” ausgegraben, das Theater des Weſtens 
eine ziemlich antiquierte Operette, des Altmeiſters Franz von 
Suppé „Die große Unbekannte” und das Trianon= 
Theater überraſchte (nach „Alraune”!) mit dem „Kampf
 um die Brautnacht‟ Eine „ſexuelle Begebenheit in drei 
Akten”, die gar nicht ſo toll und „ausgezogen” iſt, als man 
            er=
wartet, vielmehr eine Art mediziniſches Kolleg am lebenden 
Objekt. 
Der Wiener Humoriſt Moritz Gottlieb Saphir (1795—1858) 
ſcheint ein Hellſeher geweſen zu ſein, da er die Berliuer 
            Theater=
verhältniſſe des 20. Jahrhunderts ſchon Mitte des 19. 
            Jahrhun=
derts charakteriſierte: „Unſer Zeitalter, iſt ein grundehrliches, 
deun iſt jemand ſchon ehrlich, ſo hat er gewiß ſeinen beſonderen 
Grund dazu: außerdem iſt es ein gemeinnütziges, denn nichts 
nützt jetzt mehr als das Gemeine.‟ Das Theaterleben iſt dem 
Zeitalter würdig: einige Direktionen haben wohl einen „
            beſon=
deren Grund”, ehrliche (und veraltete, Stücke, die meiſtens ſchon 
tantiemefrei ſind, neu aufleben zu laſſen, und die anderen 
            brin=
gen ſtumpfſinnige Gemeinheiten, denn — nichts nützt jetzt mehr 
als das Gemeine
 C.K. Fliegende Aerzte. Daß hervorragende Spezialiſten ab 
und zu in dringlichen Fällen einen reichen Patienten im 
            Flug=
zeug beſuchen, iſt eine nicht mehr ungewohnte Erſcheinung. 
            Weni=
ger bekannt iſt es, daß das Flugzeug zum Transport von 
            Kran=
ken in verſchiedenen Ländern ſyſtematiſch benutzt wird und daß 
es zu dieſem Zweck eingerichtete „Kranken=Flugzeuge” gibt. Bei 
uns, wo es überall Aerzte gibt, iſt das Flugzeug als 
            Beförde=
rungsmittel des Arztes keine Notwendigkeit. In anderen Ländern 
werden aber nicht nur die Kranken auf dem Luftwege zum Arzt 
gebracht, ſondern auch der Arzt fliegt zu ſeinen Patienten. Dies 
iſt beſonders in dem ſo überaus dünn bevölkerten Auſtralien der 
Fall, wo auf den Quadratkilometer durchſchnittlich nicht viel mehr 
als ein Menſch kommt. In einem Aufſatz der Zeitſchrift „The 
World’s Health” wird Näheres von den fliegenden Aerzten 
            er=
zählt. Ein einziger Doktor in der auſtraliſchen Stadt Darwin 
verſorgt ein Gebiet, das zehnmal ſo groß iſt als Großbritannien, 
aber die ſchlechten Wege und das Fehlen von Brücken können ihn 
nicht mehr am Beſuch ſeiner Patienten im fernen Urwald 
            hin=
dern. Die ausſtraliſche Inlandmiſſion, die bereits primitive 
Krankenhäuſer im Urwald eingerichtet hat, ſtellt jetzt auch für die 
Aerzte Flugzeuge zur Verfügung. Das ganze Land iſt in 
            kreis=
runde Diſtrikte eingeteilt, von denen jeder von Aerzten leicht 
überflogen werden kann. Außerdem werden drahtloſe Stationen 
eingerichtet, von denen aus ſofort der Arzt um Hilfe gerufen 
werden kann. Es wird auch der regelmäßige Poſtflugdienſt dazu 
hurwendet, um imn Bedarfsfall Aerzte zur befördern. Aehnliches 
iſt in den Vereinigten Staaten vorgeſehen, wo das Rote Kreuz 
die Flugzeuge von Heer, Flotte und Poſt in Anſpruch nehmen
 Die Arbeiten der Abrüſtungs. 
kommiſſion. 
Das Uebergewicht der franzöſiſchen Auffaſſung. 
EP. Genf, 30. Juni. 
Die Unterkommiſſion der Abrüſtungskommiſſion dürfte ihre 
Arbeiten Ende dieſer Woche vorlaufig abſchließen, um ſie nas, 
loſigkeit, da man ſich völig im Unklaren darüber befindet, wer breiwöchiger Unterbrechung in der letzten Juliwoche oder 
            ſpäte=
ſtens Anfang Auguſt wieder aufzunehmen. Die militäriſche 
handlungen die drei erſten Fragen nach der Definition der 
            Rü=
ſtungen, nach der Möglichkeit ihrer Einſchränkung, nach den 
            ſoge=
nannten potentiellen Rüſtungen und nach dem allgemeinen 
            Be=
griff der Herabſetzung oder Einſchränkung der Rüſtungen ſowie 
nach den Methoden für die Vergleichung der Rüſtungen 
            verſchie=
dener Länder erledigt. Sie hat dabei in einer Reihe von 
            Ab=
ſtimmungen mit wechſelnden Mehrheiten Beſchlüſſe gefaßt, die 
natürlich keine ſachliche Bedeutung haben, ſondern nur für die 
Formulierung des Gutachtens von Intereſſe ſind, das von der 
Militärkommiſſion der im Oktober zuſammentretenden zweiten 
Tagung der Abrüſtungskommiſſion vorgelegt werden wird. 
Weil die franzöſiſchen Militärſachverſtändigen in der 
            Mili=
tärkommiſſion in den meiſten Fragen auf eine ſichere Mehrheit 
rechnen konnten, ſo entſpricht die Form der 
            Mehrheits=
beſchlüſſe in den meiſten Fällen der Auffaſſung der 
franzöſiſchen Offiziere, wie beiſpielsweiſe in der 
            grund=
legenden Frage der Nichtzählung der 
            Reſervemann=
ſchaften bei der Beſtimmung, der Friedensſtärke der 
            Land=
heere, wo auf franzöſiſchen Antrag beſchloſſen wurde, daß die 
Reſerven nicht mitgezählt werden ſollen. Ebenſo iſt der 
            franzö=
drungen: ob nämlch die Flotte nach ihrem Geſamttonnagegehalt 
oder nach Schiffsklaſſen gewertet werden ſoll. Während die 
            gro=
ßen Seemächte naturgemäß die Berückſichtigung der einzelnen 
Schiffstlaſſen verlangten, haben die franzöſiſchen und italieniſchen 
Sachverſtändigen mit Unterſtützung der tſchechiſchen, polniſchen, 
Man weiſt darauf hin, daß eine derartige Anleihe von der jugoſlawiſchen uſw. Sachverſtändigen einen 
            Mehrheitsbe=
ſchlußerzielt, der beſagt, daß für die Vergleichung der 
            Flot=
tenſtärke nur der Geſamtonnagegehalt der Flotte 
maßgebend ſein ſoll. Beide gefaßten Beſchlüſſe, ſowohl 
der über die Reſerven wie der über die Flotte, wurden 
übrigens von den amerikaniſchen Sachverſtändigen 
als ganz unannehmbar erklärt. 
Morgen tritt die Militärkommiſſion zur Ueberprüfung der 
Antworten auf die drei erſten Fragen zuſammen. Das 
            Wirt=
ſchaftskomite wird ſeine Arbeiten wahrſcheinlich ebenfalls bis 
Samstag zu Ende bringen. Das Datum des Zuſammentrittes 
der Abrüſtungskommiſſion iſt noch unbeſtimmt, dürfte aber kaum 
vor dem 15. Oktober liegen.
 Abſchaffung des Achiſtundentages. 
EP. Rom, 30. Juni, 
Der Miniſterrat hat ſich geſtern mit der Wirtſchaftslage 
            Ita=
liens befaßt und eine Reihe Maßnahmen zur Vermehrung der 
Produttion und Verminderung, ihrer Koſten, ſowie zur Ein= 
Italien endgültig abgeſchafft wird. Ebenſo wird für die Dauer 
eines Jahres grundſätzlich der als Luxus geltende Bau 
von Villen und Herrſchaftshäuſernverboten, um 
die Bautätigkeit auf die unerläßlichen Neubauten zur Behebung 
der Vohnungsnot der Arbeiter und des Mittelſtandes zu 
            be=
ſchränken. Gleichzeitig wurde mit den Eiſenproduzenten eine 
tei ſpricht ſich entſchieden gegen die „ſeparatiſtiſchen” Beſtrebungen vereinbart und Höchſtpreiſe feſtgeſetzt. Die Arbeitgeber müſſen 
aus, die von der kulturkämpferiſchen Klerikalen Partei und der zudem an die Arbeiter billige Lebensmittel abgeben. Bis auf 
Vereinfachung der Verwaltung durch Zentraliſation im Rahmen Bars, Kaffees uſw. unterſagt. Die Tagesblätter 
kulariſtiſchen Parlaments ab. Die Kundgebung bezeichnet dabei Beilagen ausgeben. Vom 1. November au muß in ganz Italien 
unter Beibehaltung der franzöſiſchen Sprache als Grundlage des zu deren Herſtellung auch ein Teil der überflüſſigen 
            Weinproduk=
internationalen Verkehrs für die Zweiſprachigkeit der Volksſchule tion des Landes verwenden und dafür die Einfuhr von Benzin 
miſchen zu laſſen, um den Ernteertrag zu ſtrecken.
 kann, um bei Eiſenbahnkataſtrophen, Bergwerksunfällen oder 
Seuchen für ſofortige ärztliche Hilfe zu ſorgen. So hat man beim 
Ausbruch der Dibhtherie in entfernten Gegenden die 
            Anweſen=
heit von Aerzten und Krankenpflegern in wenigen Stunden 
            er=
reicht. Einzelne Fälle, in denen der Arzt im Flugzeug zur 
            Ret=
tung herbeieilte, kommen in der ganzen Welt vor. In der Schweiz 
brachte ein Flieger Bergſteigern Nahrung, die auf einer ſchwer 
zugänglichen Spitze abgeſchnitten waren; in Schweden wurden 
einige Fiſcher auf dieſe Weiſe vor dem Verhungern gerettet, als 
ihnen auf einer Inſel der Rückweg durch das Zerbrechen einer 
Eisbrücke abgeſchnitten war. In Nigerien wurde die Frau eines 
britiſchen Beamten, die von einem tollen Hund gebiſſen worden 
war, mit dem Flugzeug 2000 Kilometer weit nach dem Paſteur= 
Inſtitut zu Dakar gebracht, wohin ſie ſonſt nur in einem Monat 
hätte gelangen können. So macht die ärztliche Hilfe durch das 
Flugzeug große Fortſchritte und in Kolumbien hat man bereits 
ein Krankenhaus mit einem flachen Dach gebaut, auf dem 
            regel=
mäßig Krankenflugzeuge landen können. 
CK. Die größte Diamantenjagd. Bei dem Wettlauf um die 
beſten Stellen auf dem neuen Diamantfeld zu Elandsputte bei 
Lichtenburg in Südafrika, von dem bereits berichtet wurde, kam 
es zu aufregenden Szenen, wenngleich eigentliche Unfälle nicht 
vorkamen. Es war die größte Diamantenjagd, die bisher in 
der Geſchichte von Südafrika vorgekommen iſt. Die Linie der 
10 000 Diamantenjäger, die ſich an dem Wettlauf beteiligten, 
war 2½ Kilometer lang, und an den günſtigſten Stellen ſtanden 
bis zu 15 Menſchen hintereinander. Eine Zuſchauerſchar von 
20 000 Menſchen verfolgte das Schauſpiel mit geſpannter 
            Auf=
merkſamkeit; bevor das Rennen begann, machten 50 berittene 
Poliziſten das Feld frei und ſorgten dafür, daß keine Menſchen 
ſich den Läufern als Hinderniſſe entgegenſtellten. Die Natur 
hatte ſchon für genug Hinderniſſe geſorgt, denn es war ein ſehr 
ſteiniger Boden von etwa 7 Kilometern Länge zu überwinden. 
Sehr verſchiedenartig war das Koſtüm der Diamantenjäger. 
Die meiſten von ihnen trugen kurze Hoſen, und einige hatten 
überhaupt nur ein dünnes Trikot an. Es gab aber auch Leute, 
die in möglichſt eleganter Kleidung die Stätte ihrer erhofften 
Reichtümer erreichen wollten und ungeheuer breite Hoſen trugen, 
wie ſie im Vorjahre die engliſchen Studenten eingeführt hatten 
und die jetzt in Südafrika Mode ſind. Die Athletenklubs von 
Transval waren durch ihre beſten Champions vertreten. Beim 
Laufen kam es zu einem wilden Durcheinander und viele der 
Bewerber ſtürzten erſchöpft uieder worauf ſie ihre Stelle dort 
einnahmen, wo ſie hingefallen waren. Die meiſten Läufer 
meldeten einen Elaim an.
Seite 4
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Auf vielfach geäußerten Wunſch des Publikums ſieht die 
Generaldirektion ſich veranlaßt, die Friſt für die 
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bis 10. Juli 1926 
zu verlängern. 
Vom 10. Juli 1926 ab muß über die nicht erneuerten 
Plätze anderweitig verſügt werden. 
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Donnerstag, den 1. Juli 1926
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 1. Juli. 
* Auszeichnung. Herrn Geheimerat Fey hier wurde aus 
Anlaß des 50jährigen Jubiläums der „Zeitſchrift für Staats= 
und Gemeindeverwaltung” für ſeine verdienſtvolle, langjährige 
Tätigkeit auf dem Gebiet des Verwaltungsrechts von der „
            Juri=
ſtiſchen Fakultät der Landesuniverſität Gießen” die Würde 
* Ernannt wurden: Am N. Mai der Studienrat Karl Schmidt 
aus Gießen zum Studienrat an der Studienanſtalt i. E. in Gießen, 
der Studienrat a. D. Fritz Lamby in Dieburg zum Studienrat an 
dem Gymnaſium und der Oberrealſchule in Dieburg; die Studienaſſeſſo= tum an der Grenze, als auch der unerlöſten Vollsſeele im Herzen jedes 
xen Dr. Anton Berg aus Mainz zum Studienrat an der 
            Aufbau=
ſchule in Bensheim, Joſef Braun aus Herrnsheim zum Studienrat 
an der Studienanſtalt i. E. in Offenbach, Dr. Ludwig Gebhardt aus 
Langen zum Studienrat an der Oberrealſchule in Gießen, Dr. 
            Hein=
rich Haun aus Aſſenheim zum Studienrat, Dr. Hans Heſcher aus 
Friedberg zum Studienrat an dem Nealgymnaſium in Darmſtadt, Ernſt 
Hölzel aus Hungen zum Studienrat, Dr. Anton Stiefenhofer 
aus Weiher i. O. zum Studienrat an der Aufbauſchule für Mädchen in 
Darmſtadt, Hermann Troß aus Wetzlar zum Studienrat an der 
Liebigs=Oberrealſchule in Darmſtadt, Friedrich Weitzel aus Worms 
zum Studienrat an der Oberrealſchule und dem Progmynaſium in 
Alzey, ſämtlich mit Wirkung vom 1. Juni 1926 ab. Am 15. Juni: der 
Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Schlitz Karl Funk zum 
            Juſtiz=
inſpektor bei dem Amtsgericht Lauterbach. 
* In den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 25. Juni der Muſikdirektor 
an der Aufbauſchule zu Friedberg Heinrich Müller auf ſein 
            Nach=
ſuchen vom 1. Juli 1926 ab bis zur Wiederherſtellung ſeiner 
            Geſund=
heit. — Auf Grund des Geſetzes über die Altersgrenze der 
            Staats=
beamten vom 2. Juli/19. Dezember 1923 (Reg.=Bl. S. 5009 und S. 511) 
in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) tritt 
am 1. Auguſt 1926 in den Ruheſtand: Amtsgerichtsdirektor beim 
            Amts=
gericht in Bad=Nauheim Dr. Karl Fuhr. Auf Grund des 8 1 des 
            Ge=
ſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli/19. 
            Dezem=
ber 1923 in der Faſſung des Geſetzes, vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. 
S. 249) tritt der Vermeſſungsrat Alexander Ludwig zu Gießen in 
den Ruheſtand mit Wirkung vom 1. Auguſt 1926 ab. 
LU. Von der Landes=Univerſität Gießen. Der ordentliche Profeſſor 
für engliſche Philologie an unſerer Univerſität Dr. Wilhelm Horn hat 
den an ihn ergangenen Ruf als Ordinarius an die Univerſität Breslau 
zum 1. 10. 1926 angenommen. Die Mediziniſche Fakultät unſerer 
            Uni=
verſität hat den Geh. Regierungsrat Dr. med vet. h. e. Erwin Wehrle 
in Berlin zum Doktor der Medizin ehrenhalber und die 
            Veterinärmedizi=
niſche Fakultät hat den Geh. Regierungsrat Profeſſor Dr. med. Ludwig 
Haendel in Berlin zum Doktor der Tierheilkunde ehrenhalber 
            pro=
moviert. 
— Mietzins für Juli. Die geſetzliche Miete iſt bis 
            aufwei=
teres auf 100 Prozent der Friedensmiete feſtgeſetzt. Hierin 
befindet ſich ein Zuſchlag für laufende Inſtandſetzungskoſten von 
15 Prozent der Friedensmiete. — Die durch Bekanntmachung 
vom 24. März 1925 feſtgeſetzten gewerblichen Zuſchläge für Räume 
mit einer Friedensmiete von 601 bis 1800 Mark einſchließlich 
ſind von 10 Prozent auf 5 Prozent und für Räume mit einer 
Friedensmiete von über 1800 Mark von 15 Prozent auf 10 
            Pro=
zent herabgeſetzt. 
— Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen 
Lanbesthegters. Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Heute 
            Donners=
tag und morgen Freitag finden die zwei letzten Wiederholungen der 
Operette „Die Tanzgräfin” ſtatt. (Donnerstag und Freitag erſte 
            Vor=
ſtellung für die Donnerstag= bzw. Freitag=Mieter). Am Samstag, den 
3. Juli, iſt die Erſtaufführung der bekannten, immer wieder gern 
            ge=
ſehenen Operette „Die luſtige Witwe” von Franz Lehar. Die 
            Haupt=
rollen ſind beſetzt mit den Damen Mathäus, Calligaris, ſowie den 
            Her=
ren Bruls, Horſten, Jelikoff, Ney, Straſſer. Als „Valoncienne” tritt 
zum erſten Male die neu verpflichtete Soubrette Hedi Kuhn vom 
            Stadt=
theater Danzig, als „Danilo” der Buffo Paul H. Schüßler vom 
            Luſt=
ſpielhaus München auf. Leiter der Aufführung iſt Direktor Steffter; 
die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter H. O. Fenslein. Samstag 
abend 11 Uhr findet als Nachtvorſtellung ein großer Bunter Abend 
unter Mitwirkung des gefamten Soloperſonals ſtatt. Als erſte 
            Kinder=
vorſtellung wird Sonntag nachmittag 3 Uhr zu ganz kleinen Preiſen 
von 50 Pf. bis 2,50 Mk. „Hänſel und Gretel”, Kindermärchen in 5 
            Bil=
dern mit Geſang und Tanz, gegeben; abends 7 Uhr wird „Die luſtig 
Witwe” wiederholt und als Nachtvorſtellung um 10½ Uhr wird „Die 
Frau ohne Kuß”, Operette in 3 Akten von Walter Kollo, aufgeführt. 
Gewerbemnſeum. Im Lichthof des Gewerbemuſeums ſind zwei 
Decken für Altar und Kanzel der Kirche in Blitzenrod bei Lauterbach ſprach den „Feuerſpruch”. In ſeinen weiteren Ausführungen gedachte 
ausgeſtellt, die durch Vermittlung des Denkmalpflegers Geheimrat Walbe 
nach Entwurf von Olaf Düſterbehn in Darmſtadt durch Frau 
Wegener in Blitzenrod ausgeführt wurden. Beide Decken ſind mit 
bunter Wolle auf grauem Leinen geſtickt. Die Altardecke zeigt ein großes 
Kreuz, deſſen Flächen mit Ranken gefüllt ſind. Die Kanzeldecke trägt ſchloß. Gemeinſamer Abmarſch nach dem Vereinshauſe, dem ſich ein 
            ge=
in ſchwarzem Tuch appliziert das Monogramm Chriſti in einem aus mütliches Zuſammenſein der Getreuen anreihte, beſchloß die 
            eindrucks=
gleichartigen Ranken gebildeten Rahmen. Beide Decken zeigen den Ein= volle Feſer. 
fluß der Arbeiten, die in den letzten Jahren in der Werkſtatt von Rud. 
Koch in Offenbach entſtanden ſind und geben ein Beiſpiel, mit wie 
            ein=
fachen Mitteln es möglich iſt, in der Geſtaltung der kirchlichen Gebrauchs= nochmals hingewieſen. Es iſt dies ſeit 1924 wieder das erſte Konzert 
gegenſtände einen großen künſtleriſchen Ausdruck zu erveichen. 
— Volkshochſchule. Zu den Vorſtellungen des Operetten= 
Theaters im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters erhalten im Drangeriehaus mit großem Beifall aufgenommen wurde. Viktor 
unſere Mitglieder Dienstags, Mittwochs und Samstags und für die Speranſky, der als Balalaikafoliſt hervorragendes leiſtet, dürfte beſonders 
ohne Kuß” Karten zu ermäßigten Preiſen in unſerer 
            Geſchäfts=
ſtelle, Mathildenplatz 17. 
— Evang. Kirchengeſangverein der Stadtkirche. Die Mitglieder 
werden zu zahlreicher Teilnahme an dem Ausflug eingeladen, der 
            Sonn=
tag, 4. Juli, nach Seeheim (Hotel Hufnagel) unternommen wird. Wer 
direkt fahren will, bemutzt den Zug 2.20 Uhr ab Hauptbahnhof. Die wird ausgeführt von der hieſigen Feuerwerksfirma Wallenſtein. Dieſes 
anderen fahren 1.52 vom Luiſenplatz nach Eberſtadt und gehen da mit 
nach Seeheim. Während der Mongte Juli und Auguſt fallen die Proben 
us. Die Arbeit beginnt wieder am erſten Dienstag im September. 
A. Schneider, A.=G. in Darmſtadt, Heinrichſtraße 52, Herr Antonius 
Hoffmann ſein 25jähriges Berufsjubiläum. Am 1. Juli 1901 trat während des Feuerwerks findet Konzert (Orcheſtermuſik) ſtatt. Feenhafte 
Herr Direktor Hoffmann in den Dienſt des Hauptgeſchäftes A. Schneider 
i Patſchkau i. Schl. und wurde von dort ab 1. Januar 1919 zur Leitung 
der hieſigen Zweigfabrik A. Schneider, A.=G., (früher Polytechniſches 
Arbeitsinſtitut J. Schröder, A.=G.) berufen. 
— 50 Jahre im Staatsdienſt. Heute ſind es 56 Juhre, daß Herr 
Vermeſſungsoberſekretär Heinrich Krickſer in den 
Dienſt des damaligen Heſſiſchen Kataſteramts, jetzt Heſſ. 
            Landesver=
meſſungsamt, eingetreten iſt. Seinen Kollegen ſtets ein väterlicher 
licher Rüſtigkeit und Schaffensfreude. 
— Jubiläum. Heute, am 1. Juli 1926, ſind es 45 Jahre, daß Herr 
Prokuriſt Rudolf Lyncker in der Möbelfabrik J. Glückert tätig iſt. 
Derſelbe iſt am 1. Juli 1881 bei der Firma eingetreten. 
— Treue Mieter. Am 1. Juli ds. Js, ſind es 25 Jahre, daß die 
Geſchwiſter Frl. Keller bei Herrn Weißbindermeiſter A. Darmſtädter 
wohnen. 
für den Monat Juni 1926 iſt bei Meidung der Beitreibung bis zum 
10. Juli 1926 an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, zu zahlen. Siehe auch 
Bekanntmachung im Anzeigenteil.
 — Sonnwendſeier des deutſchd. Turndereins Jahn‟ ODeutſcher 
Turnerbund). Am Abend des 26. Juni beging der Turnverein „Jahn” 
ſeine diesjährige Sonnwendfeier nach eingebürgertem Brauch bei den 
Kaiſerſteinen oberhalb Lützelbach. Anfänglich zögernd leckten die 
            Flam=
men am geſchichteten Holzſtoß! allmählich wuchs die Glut, bis die Lohe 
mächtig emporſchlugen, weithin die Mittſommernacht durchleuchtend. Gebs 
Gott, ein Sinnbild der erwachenden Volksſeele! Geſtern, nach dem tiefen 
Sturz ein langſames und zaghaftes Selbſtbeſinnen; heute vielfach, zumal 
im Grenzlanddeutſchtum, ein freudiges und ſtolzes Volksbekenntnis; möge 
es morgen und übermorgen anwachſen zu einer Sturmflut, zu einem 
machtvollen Brauſen, die Fetzen der „geheiligten” Schandverträge 
            ver=
eines juriſtiſchen Doktors ehrenhalber verliehen, nichtend, freilegend die Bahn zum Einheitsreich aller Deutſchen. „Volk 
will zu Volk!” nar der Grundgedanke des Abends. Eine eigenartige 
Miſchung von Wehmut, Zorn und Stolz bemächtigte ſich der Herzen, 
während der Feuerrede des Obmanns, die ſowohl dem unerlöſten Deutſch= 
Deutſchen galt. Wehmut beſchlich ſich der Herzen ob der Leiden unſerer 
Blutsbrüder überall, Zorn ob der Unterdrücker, Stolz ob des 
            helden=
haften Bekennermutes, des wachſenden Kampfgeiſtes, ſtolze Freude zumal 
ob der erwachenden Volksſeele in den alten Reichslanden. Wehmut 
            er=
faßt, ja Ekel würgt einen ob des unvölkiſchen, würdeloſen Treibens eines 
Großteils unſeres Volkes; doch hoffnungsfreudig ſieht man ein anderes 
Deutſchland werden, ein Jungdeutſchland; ſieht ſcharenweiſe die Jugend 
abfallen von den allzulange angebeteten Götzen flacher Genußſucht, Rauch= 
und Rauſchgifte entſchieden von ſich weiſend; ſieht, wie ſie beim Klange 
der alten Volkslieder, beim Treten der alten Volkstänze den Nerv des 
Volkstums wiedergefunden hat; ſieht, wie der alte Gottesglaube, wie er 
einen Martin Luther, einen Ernſt Moritz Arndt durchdrungen hat, auich 
heute wieder im deutſchen Herzen Geſtalt gewinnt, fühlt das Erwachen 
des wehrhaften Germanengeiſtes. „Die alten Götter verdämmerten 
nicht; ſie leben fort in Treu und Pflicht!” klang es in die Sommernacht 
und „Wenn alle untreu werden, ſo bleiben wir doch treu 
            Sonnen=
wendſprüche und Feuerſprünge wechſelten mit Singſang, Klampfenton 
und Volkstanz, bis das Feuer verglommen. Der Sonntag vormittag 
wurde auf grünem Wieſenplan bei Turnen, Spiel und Volkstanz 
verbracht. 
— Die Sonnwendfeier der freireligiöſen Gemeinde Darmſtadt fand am 
Abend des 26. Juni auf der Waldwieſe bei der Ohly=Eiche ſtatt und hatte 
einen ſehr ſchöne Verlauf. Im Mittelpunkt ſtand die Flammenrede 
unſeres Geſinnungsfreundes Hammer, welcher in klarer und ſachlicher 
Weiſe die Bedeutung dieſes Tages würdigte im Einklang mit der freien 
Weltanſchauung, die Ideale und ethifchen Werte der freien Religion 
            be=
leuchtete und in warmem Appell zur gemeinſamen Mitarbeit, zur 
            ime=
ven Vertiefung und zu intenſivem Zuſammenſchluß aufforderte. Die 
Feier wurde weſentlich verſchönt durch Muſikſtücke, Deklamationen ernſter 
und heiterer Art, ſowie durch das Mitwirken der freireligiöſen 
            Jugend=
gruppe in Reigen, Spiel und Geſang. 
— Schützenklub „Feurio‟ Darmſtadt, Mitglied des Heſſ. 
            Schützen=
bundes Darmſtadt. Am Sonntag verbrachte der Schützenklub „Feurio” 
Darmſtadt, dem Zweck und den Statuten entſprechend, die 
            Bundes=
fahne nach Ober=Roden, wohin dieſes Jahr der Vorſitz für den 
Bund fiel. Die Schützengeſellſchaft „Diana”, Ober=Roden, benutzte dieſe 
Gelegenheit und verband damit ein Preisſchießen, das von ca. 300 
Schützen umſtritten wurde. Dem Verein gelang es, vier Preiſe zu 
            er=
zielen, darunter den 1. Preis (Hörr) und den 6. Preis (Herzberger). Die 
Preisträger für das 2. Quartal 1926 ſind 1. Preis Frl. S Grab, 
            Darm=
ſtadt, 373 Ringe, 2. Preis Herr W. Hörr, Darmſtadt, 372 Ringe, 3, Preis 
Herr Philipp Harres, Darmſtadt, 351 Ringe. Geſamtleiſtung 1. und 
2. Quartal: 1. Preis H. Herzberger, Darmſtadt. 771 Ringe, 2. Preis 
Adolf Schröder, Darmſtadt, 763 Ringe, 3. Preis Ernſt Hanſtein, 
            Darm=
ſtadt, 752 Ringe. Samstag, den 3. Juli, im Klublokal außerordentliche 
Hauptverſammlung. Gleichzeitig feierliche Eröffnung des 3. Quartals 
bei Quartalsſchießen, Jubiläums=Quartalsſchießen, Becherſchießen und 
Jubiläums=Preisſchießen. Sonntag, den 8. Auguſt, Feier des 15jährigen 
Beſtehens des Vereins mit großem Jubiläums=Wettſtreit. Alles Nähere 
dieſerhalb erfolgt in aller Kürze. 
— Turngemeinde Beſſungen. Anſchließend an den Turn= und Sport= 
Werbetag veranſtaltete die T. G. B. abends eine Sonnwendfeier. Unter 
Vorantritt einer Muſikkapelle marſchierten die Turner mit mehreren 
befreundeten Vereinen vom Vereinshauſe durch den älteren Stadtteil von 
Beſſungen nach dem Turn= und Sportplatz an der Heidelbergerſtraße. 
Nach dem dort erfolgten Aufmarſch und Abſingen eines gemeinſchaftlichen 
Liedes, begrüßte der 2. Sprecher Turner Hering die Gäſte, wies auf den 
neuangelegten Turnplatz hin, auf dem fernerhin das turneriſche Leben 
und Spielen in freier Natur tätigen ſoll. Dann entfaltete ſich unter den 
Augen einer mehrtauſendköpſigen Menge ein reges turneriſches Leben. 
Schnell verfloß ſo die Zeit bis zum Dunkelwerden. Mit Jubel wurde 
das Emporflammen des wuchtigen „Feuerfanales” begrüßt, mächtig 
brauſte der alte ſchöne Chor: „Flamme empor‟. Die zum nächtlichen 
Himmel ſtiebenden Feuerfunken, das obere Rund des ſchönen Platzes mit 
Hunderten von bunden Pavierlaternen beleuchtet die freudig erregte 
Menge, gaben ein ſchönes Bild. Der 1. Sprecher, Turnbruder Kiſſinger, 
er der Enterbten am Deutſchtum in Weſt und Oſt, im Süden und überm 
Waſſer und endigte mit einem Treugelöbnis: „Das ganze Deutſchland 
ſoll es ſein!‟ Die Turnerimen erfreuten noch mit einem Fackelreigen, 
die Turner mit einer Maſſenſchlußgruppe, der ſich ein Feuerwerk an= 
— Mandolinenkonzert (Orangeriehaus). Auf das heute abend 8 Uhr 
im Orangeriehaus ſtattfindende Mandolinenkonzert ſei an dieſer Stelle 
dieſer Art in Darmſtadt. Den vokalen Teil hat Konzert= und 
            Lauten=
ſänger Richard Hinz übernommen, welcher bei dem Konzert am 27. Juni 
Nachtvorſtellung am Samstag „Bunter Abend” und Sonntag „Die Frau intereſſieren. Nach Schluß des Konzertes Geſellſchaftstanz. Eintritt 
50 Pf. (Siehe heutige Anzeige.) 
— B=ffunger Herrengarten. Am Sonntag, 4. Juli, findet im 
            Beſ=
ſunger Herrngarten (Orangerie) ein Rieſenfeuerwerk mit einer 
Brenndauer von einer Stunde ſtatt. Das Feuerwerk iſt geliefert von der 
Deutſch=Span. Feuerwerksgeſellſchaft G. m. b. H. in Magdeburg, und 
Rieſenfeuerwerk wird ein Ereignis für die hieſige Stadt werden, zumal 
ein ſolches, mit einer derartigen Zuſammenſtellung und Auswirkung in 
— Jubiläum. Heute am 1. Juli begeht der Direktor der Firma Darmſtadt nicht geboten werden konnte. Der Anfang der Veranſtaltung 
iſt acht Uhr, Kaſſenöffnung 7 Uhr. Vor und nach dem Feuerwerk und 
Beleuchtung und Illumination des Gartens. Um die Abendkaſſe bei dem 
zu erwartenden Maſſenbeſuch zu entlaſten, wird höfl. gebeten, die in der 
heutigen Anzeige aufgeführten Vorverkaufsſtellen zu bemtzen. Nach 
Schluß des Abendprogramms findet im Orangeriehaus ein 
            Geſellſchafts=
ball ſtatt. 
— Sommernachtfeſt der Melomanen. Der Geſangverein „
            Melo=
manen” feiert, wie alljährlich, ſein diesjähriges Sommernachtfeſt am 
Samstag, den 3. Juli b. J., abends 8 Uhr, auf dem Heiligen Kreuz. 
Freund verſieht der Jubilar heute noch ſeinen Dienſt in ſeltener körper= Der Garten iſt bei ſchönem Wetter mit Lampions beleuchtet, ferner ſpielt 
im Garten das Städtiſche Orcheſter, ſowie der Chor des Geſangvereins 
wird noch dunch Geſangsvoxträge dieſen Abend verſchönern helfen und 
verſpricht der Abend bei einem gemütlichen Tänzchen im Saale ein ſehr 
genußreicher zu werden. (Siehe heutige Anzeige.) 
— Ferienzug nach Schleſien. Voranmeldungen zu dem am 31. Juli 
ds. Js. nach Schleſien verkehrenden Ferienzuge müſſen ſpäteſtens bis 
Schulgeldmahnung. Das Schulgeld der hieſigen höheren Schulen / 9. Juli bei dem Schleſieryerein e. V. Darmſtadt vorliegen. Schriftliche 
Anmeldungen ſind zu richten nach Roßdörferſtraße 82, III., bzw. 
            münd=
liche Auskunft wird erteilt Neckarſtraße 10, part. Wochentags, mit 
            Aus=
nahme von Samstag, abends zwiſchen 5 und 6 Uhr,
 * Zinſen im Aufwertungsrecht. 
Es beſteht vielfach Unklarheit, welche Zinſen bei aufgewerteten 
            For=
derungen zu bezahlen ſind. 
1. Zinſen bei Hypotheken. 
Sämtliche bis 31. Dezember 1924 angefallenen Zinſen gelten kraft 
des Geſetzes als erloſchen. 
1. Zinszahlung bei Hypotheken, die weder zurückbezahlt noch 
            ge=
löſcht wurden. Dieſe Hypotheken ſind mit ihrem Aufwertungsbetrag 
vom 1. Januar 1925 an zu verzinſen. Der Zinsfuß beträgt für das 
erſre Halbjahr 1925 ½ Prozent, für das zweite Halbjahr 1925 2,5 
            Pro=
zent, für die Jahre 1926 und 1927 3 Prozent und für die Jahre 1928 
bis 1932 5 Prozent. Iſt der Aufwertungsbetrag über den 1. Januar 1932 
hinaus noch geſtundet, erhöht ſich der Zinsſatz um einen Betrag, den 
die Reichsregierung unter Berückſichtigung der allgemeinen 
            Wirtſchafts=
lage beſtimmt. 
Beiſpiel: War in dem früheren Vertrage monatliche, nachträgliche 
Zinszahlung vereinbart, ſo waren am 1. Auguſt 1925 die Zinſen für die 
erſten ſieben Monate des Jahres 1325 fällig. So mußten bei einer 
Friedenshypothek von 100 000 Mark, die mit 25 000 Goldmark 
            aufge=
wertet wurde, am 1. Auguſt 1925 die Zinſen für Januar mit Juni 
            ein=
ſchließlich mit 1,2 Prozent, für Juli mit 2,5 Prozent bezahlt werden. 
Gleichgültig iſt hierbei, wann die aufgewertete Hypothek ins Grundbuch 
eingetragen wurde. 
Unpünktliche Zinszahlung kann die ſofortige Fälligkeit des an und 
für ſich erſt am 1. Januar 1932 fälligen Aufwertungsbetrages zur Folge 
haben. In faſt ſämtlichen Darlehns= und Hypothekenverträgen findet 
ſich die Beſtimmung, daß bei unterbliebener Zinszahlung das ganze 
Kapital zur ſofortigen Zahlung fällig wird. Hat in einem ſolchen Falle 
der Schuldner bis jetzt überhaupt noch keine Zinſen bezahlt, ſo iſt der 
Gläubiger berechtigt, den Aufwertungsbetrag zur ſofortigen Rückzahlung 
zu kündigen. 
2. Zinszahlung bei Hypotheken, die vor dem 15. Juni 1922 mit 
Vorbehalt oder nach dem 15. Jui 1922 — gleichgültig, ob mit oder ohne 
Vorbehalt — zurückgenommen, aber im Grundbuich nicht gelöſcht wurden. 
Bei dieſen noch im Grundbuch ſtehenden Hypotheken regelt ſich die 
            Zins=
zahlung wie unter 1. 
3. Zinszahlung bei Hypotheken, die vor dem 15. Juni 1922 mit 
Vorbehalt oder nach dem 14. Jui 1922 — gleichgültig, ob mit oder 
ohne Vorbehalt — zurückgenommen, aber im Grundbuch gelöſcht 
            wur=
den. Ueber dieſen Fall herrſchen zwei verſchiedene Nechtsanſchauungen. 
Die eine Anſchauung ſagt, daß die Verzinſung erſt mit dem Beginn des 
auf die Wiedereintragung folgenden Kalendervierteljahres anfängt (8 28, 
Abſatz 2 des Aufwertungsgeſetzes). Hiernach iſt alſo eine ſolche Hypothek, 
die beiſpielsweiſe am 20. November 1925 wieder eingetragen wurde, vom 
1. Januar 1926 an zu verzinſen. Wurde die Hypothek am 20. April 
1926 eingetragen, beginnt die Verzinſung mit dem 1. Juli 1926. Die 
andere Rechtsanſchauung vertritt hauptſächlich ein Urreil des 
            Landge=
richts Cleve. Hiernach gilt der 8 28, Abſatz 2 des Aufwertungsgeſetzes 
nur für die Hypothek ſelbſt, nicht aber für die der Hypothek 
            zugrunde=
liegende perſönliche Forderung. Die der Hypothek zugrundeliegende 
Forderung ſei ſchon mit dem 1. Januar 1925 zu verzinſen. Welche der 
beiden Anſichten Recht behalten wird, wird erſt durch ein Urteil eines 
oberen Gerichts entſchieden. Bei dieſer zweifelhaften Rechkslage wird der 
Gläubiger gut daran tun, wenn er ſich ſeinen Anſpruch auf Bezahlung 
der Zinſen ſeit 1. Januar 1925 ausdrücklich vorbehält. Dem Schuldner, 
der ſich vom Gläubiger nicht verklagen laſſen will, iſt zu raten, bei 
            Be=
zahlung der Zinſen für die Zeit vom 1. Januar 1925 an einen 
            aus=
drücklichen Vorbehalt dahingehend zu machen, daß er für den Fall, daß 
ein obeves Gericht den Zinſenanſpruch nicht für gerechtfertigt hält, die 
ſchon bezahlten Beträge auf die künftig fällig werdenden Zinſen in 
            An=
rechnung bringen wird. 
2. Zinſen bei hypothekgriſch nicht geſicherten Vermögenslagen. 
Das Aufwertungsgeſetz trifft hier keinerlei Beſtimmungen bezüglich 
der Zinszahlung. Wenn ſich die Parteien nicht in Güte einigen, 
            ent=
ſcheidet das ordentliche Gericht nach billigem Ermeſſen üiber die Höhe des 
Zinsſatzes, über die Zahlung rückſtändiger Zinſen uff. Bei dieſer 
            Ent=
ſcheidung darf allerdings das ordentliche Gericht nicht unter den bei 
Hypotheken geltenden Zinsfuß (1,2, 2,5 Prozent uff. heruntergehen. 
3. Zinſen bei Anſprüchen, die keine Vermögensanlagen find. 
Sind hier bezüiglich der Verzinſung vertragliche Beſtimmungen 
            ge=
troffen, ſo bleiben dieſe in Kraft. Nur bei Anſprüchen aus 
            Beteili=
gungsverhältniſſen, Gutsüberlaſſungsverträgen, 
            Auseinanderſetzungsver=
trägen uff. (8 63, Abſatz 2, Ziffer 1—4 des Aufwertungsgeſetzes) beſteht 
für das Gericht die Möglichkeit der Zinsfeſtſetzung wie bei den Anſpwichen 
unter 2. 
R.=A. Dr. Breſele, Weißenhorn.
 — Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie. In der am 12. und 14. Juni 
ſtattgefundenen Ziehung 3. Klaſſe 27. (253.) Lotterie fielen die beiden 
Hauptgewinne von je 100 000 Rm. auf Nr. 219 968 in den beiden 
            Ab=
teilungen I und II. Die Ziehung der 4. Klaſſe findet am 9. und 10. Juli 
ſtatt, wobei außer vielen anderen größeren Treffern wieder 2 
            Haupt=
gewinne von je 100 000 Rm. zur Ausſpielung kommen. Die 
            Erneue=
rung der Loſe zur 4. Kl. muß planmäßig ſpäteſtens bis Freitag 
den 2. Juli, abends 6 Uhr, bei Verluſt des Anrechts in der 
            zu=
ſtändigen Lotterie=Einnahme erfolgen. Es wird dringend empfohlen, 
dieſe Friſt nicht zu verſäumen, da bei der großen Loſeknappheit über die 
nicht rechtzeitig erneuerten Loſe anderweitig verfügt werden muß. 
— Leihamt. Die nächſte Verſteigerung der verfallenen Pfänder 
            fin=
der Mittwoch, den 7. Juli d. J., von vormittags ½9 Uhr ab ſtatt. 
            Nähe=
res ſiehe Bekanntmachung im Anzeigenteil dieſes Blattes.
 Lokale Veranſtaltungen. 
Die dierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen iu betkrachtn. 
in keinem Falle irgendwie alt Beſdrechung oder Keitil.
 — Deutſcher Offiziersbund. Donnerstag, den 1. Juli, 
findet Herrenabend und Vortrag des Herrn Dipl.=Ing. Keller ſtatt, 
nicht, wie irrig geſthrieben, am 8. Juli, 
— Vereinigung früherer Leibgardiſten Darmſtadt. 
Donnerstag, den 1. Juli, abends 8½ Uhr, findet im Konkordiaſaal ein 
Familienabend ſtatt. Für muſikaliſche Unterhaltung iſt geſorgt. Wir 
bitten die Kameraden, mit ihren verehrten Angehörigen recht zahlreich 
zu erſcheinen. Der Eintritt iſt frei. (Siehe auch heutige Anzeige.) 
— Königin=Luiſe=Bund, Ortsgruppe Darmſtadt. Die 
Kameradinnen ſeien auch hiermit auf den am Sonntag, den 4. Juli, 
            ſtatt=
findenden Familienausflug aufmerkſam gemacht. Abmarſch pünktlich 2½ 
Uhr am Tierbrunnen, Nieder=Ramſtädter Straße. Einkehr in Nieder= 
Ramſtadt mit den dortigen Kameradinnen im Gaſthaus zur Poſt, 
            wo=
ſelbſt gute und billige Verpflegung zugeſagt iſt. Gäſte herzlich 
            will=
kommen. 
Aus den Parteien.
 — Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Die 
Mitglieder der Frauengruppe werden auf das Stiftungsfeſt der 
            Jugend=
gruppe aufmerkſam gemacht, das am 3. Juli, abends ½8 Uhr, im 
Perkeo”, Alexanderſtraße 12, ſtartfindet. Die Jugendgruppe hat die 
Frauengruppe dazu eingeladen, und wir bitten um recht zahlreiche 
            Be=
teiligung.
 Tageskalender für Donnerstag den 1. Juli 1928. 
Landestheater, Kleines Haus, abends 8 Uhr: Die 
            Tanz=
gräfin.” — Orangeriehaus, abends 8 Uhr: 
            Mandolinen=
konzert, anſchl.: Geſellſchaftstanz. — Café Rheingold, 
            Alexan=
derſtr. 5: „Erſtes Sonder=Konzert.” — D. D. B., abends 8 Uhr, im 
Kaſino des L.=G.=R., Zeughausſtraße: Herrenabend und Vortrag. — 
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſp.
IV. 9492
 Nar Muhe Scig oartz 
konenn saga gebuig
Seite 6
Donnerstag, den 1. Zuli 1926
Nummer 180
Kunſtnotizen.
 Weber Wertz, Künfter und fünſtieriſche Deranſkolnungen, deren im Nachſtedenden 
            Krwibnun=
geſchiebt, bebckit ſich die Redakilon ibr Urteil ver. 
* Union=Theater. Prinzeſſin Trulala! Der 
            Ne=
giſſeur Erich Schönfelder, auf deſſen Konto wohl auch die vielen 
            witzi=
gen Zwiſchentexte zu ſetzen ſind, hat mit Temperament und guter Laune 
einen Film geſchaffen, der viel Vergnügen bereitet und der unbedingt 
zu den guten und erfreulichen Erſcheinungen gehört.v Richard Eichbergs 
foſte Hand und ſeinen ſicheren Bildblick fihlt man aus dieſem Film 
heraus. Lilian Harvey leiht der Prinzcſſin Trulala ihren Charme und 
ihre warme weiche Schmiegſamkeit. Entzüickend iſt ſie, wenn der Schelm 
aus den munteren Augen blickt. Sehr liebenswürdig, ſympathiſch und 
unaufdringlich iſt Harry Halm als Prinz. Ganz famos iſt Hans Sturm 
als Wirt. Junkermaun als Hofmarſchall Ochs v. Veit macht ſeinem 
Namen alle Ehre. Die Photographie Willy Hameiſters und die 
            Bau=
ten verdienen lobende Erwähnung. Das Publikum begleitete die 
            Vor=
gängo auf der Leinewand mit Lachſalven und geriet im Laufe des Abends 
in immer beſſere Laune. 
* Reſidenz=Theater. Charly Chaplins neueſter Film 
„Ein Hundeleben” iſt ein Virtuoſenſtück der Schauſpielkunſt. Der 
            An=
fang, ein epiſodiſih gehaltenes Jutermezzo zwiſchen Vagabund und 
            Po=
liziſten, das von einem duuch ein Zaunloch geſtohlenem warmen 
            Würſt=
chen ſeinen Ausgang nimmt, erinnert noch an die alten zweiaktigen 
Grotesken. Nur daß die Jagd hier auf den kleinſten Raum konzentriert 
iſt uns daß ein paar ſcheinbar zufällige Zuſatzbewvegungen, wie das 
            über=
mütig jugendhafte Schleukern der Beine lrährend des Rollens an der 
Erde, den elowniſchen Charakter hier wie auch ſonſt in dieſem Film aus 
dem Typiſchen ins Individuelle zu heben beginne. . . Erſt eine 
            Freß=
ſzene an einer Pfannkuchenbude, ein Virtuoſenſtück verſtohlener 
            Flink=
heit. Die Tanzdiele hier ganz weit draußen in der Vorſtadt. Das 
            ſenti=
mentale Lied ſingt hier eine Debütantin, die Rührung wird noch ganz 
als Groteske wiedergegeben. Dann komnt der Tanz mit dem Hund, 
der am Strick nachſchleift, neben einem anderen Motiv: den durch 
            Kau=
gummi am Parkett angeklebten Füßen . . . eine dirtuoſe 
            Schießbuden=
groteske, der alte Bauchrednertrick, hinter einer ſtarren Figur herum 
mit den eigenen Händen Mimik zu machen. Der Shluß: parodiſtiſches 
Eheglück. — Ferner wird der Baby Peggy=Film „Arme kleine Peggy” 
gezeigt. Baby Peggy, der jüngſte Filmſtar, entzückt durcß ihr 
            humor=
volles Spiel das Publikum. 
— Palaſt=Lichtfpiele. Eine ſüße kleine Krabbe iſt Lilian 
Harvey als Großſtadtmädel in ihrem großen Eichbergfilm „Die Kleine 
vom Bummel”, der augenblicklich in den „Palaſt=Lichtſpielen” läuft. Der 
Bummel der Großſtadt, das iſt die Straße der unerfüllten Wünſche, der 
Sehnſtichte und Hoffnungen, der Kampfplatz der Liebe. Hier ſetzt ſich die 
„Dame von Welt” den Blicken ihrer Bewunderer aus — die „Erfahrene” 
geht beſcheiden einem Glück für kurze Zeit nach, und der Kavalier ob echt, 
ob Talmi, raſchen Croberungen im Tempo unſerer Zeit. Der „Jüngling” 
verſucht befangen ſeine erſten Annäherungen, und die „Kleine”, das Herz 
voller Hoffnungen, ſrrinſeht dem Märchenprinzen zu begegnen. Das iſt 
die Welt, in der dieſer Film ſich abſpielt. Lilian Harvey iſt das 
            ent=
zückendſte Großſtadtmädel, Hans Brauſewetteu — der Talmikavalier. 
Hans Junkermann — der fidelſte aller alten Onkel, Ernſt Winar — der 
Herrenreiter, elegant, ſchlank und raſſig, Dina Gralle — die 
            temperament=
vollſte Bardame Berlins, Ellen Heel — die Dame von Welt, Hans 
Sturm — der ſympathiſchſte aller Gerichtsvollzieher. Hier werden ſechs 
Akte aus dem Großſtadtleben gezeigt, voll Spannung, Tempo, Humor 
und köſtlicher Einfälle, wie ſie in Deutſchland nur ein Regiſſeur: Richard 
Eichberg machen kann. Als weiteren Schlager ſehen wir „Die Masfe 
des Lopez” oder „Die Sträflingsfarm”, einen fünfaktigen 
            Senſations=
film. Die Hauptrollen dieſes Filmes werden verkörpert von Fred 
            Thom=
ſon und ſeinem Wunderpferd „Silberkönig”.
Starkenburg.
 * Arheilgen, 29. Juni. Die von dem hieſigen Arbeiter=Turn= und 
Sportverein und der Sportvereinigung 04 veranſtalteten 
            Nheinfahr=
ten nahmen ihren geplanten Verlauf. Eiſenbahn= und Dampfbootfahrt 
und Fußwanderung wechſelten miteinander ab und boten wirklichen 
            Ge=
nuß für alle Teilnehmer. Einem ſtets wechſelnden Gemälde gleich glitten 
die maleriſchen Punkte an beiden Ufern vorüber. Auch der Blick von 
der Höhe auf den belebten Strom und die herrlichen Städte, Dörfer und 
die ganze Landſchaft mit den burgengekrönten Anhöhen wird allen 
            Teil=
nehmern unvergeßlich bleiben. Beide Vereine waren mit einer großen 
Teilnehmerzahl auf die Reiſe gegangen, und der Wettergott zeigte 
            durch=
weg ein günſtiges Geſicht, ſodaß alle wohlbefriedigt von dem Ausfluge 
zurückkehrten. — Der in der letzten „Gegenwart” abgebildete Turner 
Heinrich Fiedler, Mitglied der Turngemeinde 1846. Darmſtadt, erſter 
Sieger in den Gerätewettkämpfen gelegentlich der Rheinlandfeier in 
Berlin am 20. d. M., iſt der Sohn des hieſigen Gärtners und früheren 
langjährigen Turnhallenwirts Peter Ficdler. 
Ck. Wixhauſen, 29. Juni. Das zwanzigjährige Stiftungsfeſt des 
hieſigen F. C. Union, verbunden mit der Sportplatzeinweihung, iſt bei 
günſtiger Witterung gut verlaufen. Es wurde mit einem Spiel gegen 
die Sp. Vg. Arheilgen am Samstag nachmittag eingeleitet. Hierauf 
            be=
wvegte ſich gegen 9 Uhr ein impoſanter Lampionzug durch die Ortsſtraßen 
nach dem idhlliſch gelegenen Feſtplatze. Hier verſchönerten die hieſigen 
Vereine durch geſangliche und ſonſtige Darbietungen den erſten Feſtabend. 
Ein ſtattlicher Feſtzug, dem ſich auch viele auswärtige Vereine 
            ange=
ſchloſſen hatten, ging am Sonntag mittag durch die Ortsſtraßen, 
            nach=
dem zuvor etliche Fußballkämpfe auf dem neuen Sportplatze ausgetragen 
wurden. Auf dem Feſtplatze ſelbſt wechſelten Tanz, Spiel, ſportliche und 
geſangliche Darbietungen in ſteter Reihenfolge miteinander ab. Auf dem 
Feſtplatz fehlte es natürlich auch nicht an entſprechenden Beluſtigungen, 
die einen guten Abſchluß des gutbeſuchten Feſtes bildeten. 
II. Eberſtadt, 30. Juni. 50Jahrfeier des Turnvereins 
1876 (e. V.). Der Turnverein Eberſtadt 1876 (e. V.) begeht am 
            kom=
menden Samstag und Sonntag das Jubiläum ſeines 50jährigen 
            Be=
ſtehens. Das 45. Gauturnfeſt des Main=Rhein=Gaues 9 (Mittelrhein= 
Kreis der Deutſchen Turnerſchaft, das aus dieſem Anlaſſe nach Eberſtadt 
verlegt wurde, findet 8 Tage ſpäter, nämlich am 10., 11. und 12. Juli 
ſtatt. Die Vorbereitungen hierzu ſind in vollſtem Gange. Es wird das 
letzte in Eberſtadt im Jahre 1912 veranſtaltete Gauturnfeſt in jeder 
            Be=
ziehung um ein Vielfaches übertreffen. Entſprechend dem Aufſchwunge 
des Turnweſens ſeit jener Zeit wird mit einem Maſſenbeſuch zu rechnen 
ſein, haben ſich doch allein über 600 Wetturner zum Gauturnfeſte 
            ange=
meldet, während außerdem noch 3000 Turngäſte aus dem Gaugebiet 
            er=
wartet werden. Der Abhaltung des Gauturnfeſtes wird der ſchöne 
            Feſt=
platz im nahen Walde mit den beiden anſchließenden großen 
            Sport=
plätzen „Nord” und „Süd” dienen. Es werden dortſelbſt Einrichtungen 
getroffen, die den Feſtteilnehmern alle Annehmlichkeiten bieten und vor 
Witterungseinflüſſen ſchützen. Für die Feſtmuſik iſt die Kapelle 
            Rühle=
mann=Darmſtadt (40 Mann) verpflichtet worden. Für die 
            Jubilä=
umsfeier iſt folgendes Programm vorgeſehen: Samstag, 3. Juli, 
abends 8½ Uhr: Großer Feſtabend im Saale des Gaſthauſes „Zum 
Schwanen” unter Mitwirkung des Geſangvereins „Sängerluſt‟. Dabei 
werden die Ehrenjungfrauen dem Turnverein eine koſtbare 
            Banner=
ſchleife überreichen. Pfarrer Paul hält die Feſtrede. Sonntag, 4. Juli, 
vormittags 9½ Uhr: Feſtgottesdienſt in der evangeliſchen Kirche, 
            an=
ſchließend Ehrung der Gefallenen im Weltkriege 1914/18 an dem 
            Krie=
gerdenkmal auf dem Friedhofe. Abends 8 Uhr: Großer 
            Jubiläums=
feſtball im Saale des Gaſthauſes==Zum Schwanen” 
 * Nieder=Ramſtadt, 30. Juni. Das wegen mancherlei Hinderniſſe 
verſchobene Jugendfeſt findet nunmehr beſtimmt am kommenden 
Donnerstag, den 1. Juli ſtatt. Wie alljährlich wird die Schuljugend, 
unter Vorantritt einer Muſikkapelle, am Nachmittag gegen 2½ Uhr nach 
einem Umzug durch die Ortsſtraßen nach dem ſchön gelegenen „
            Linden=
tempel” ziehen. Dort werden in der altherkömmlichen Weiſe Spiele der 
verſchiedenſten Art aufgeführt und Geſchenke an die Kinder verteilt. 
Hoffentlich nehmen auch die Erwachſenen wiederum regen Anteil an dem 
Feſt der Kinder. Für Unterhaltung iſt geſorgt, auch werden Getränke 
der verſchiedenſten Art verabreicht werden. — Der für der 18. Juli 
geplante RheinausflugdesGeſangvereins Eintracht” 
mußte um 8 Tage, auf den 25. Juli verſchoben werden, weil ein geeigneter 
Dampfer für den 18. Juli nicht mehr zu bekommen war. Der Ausflug 
findet an dem genannten Tage beſtimmt ſtatt. Die Teilnehmerzahl iſt 
jetzt nicht mehr beſchränkt, da der Dampfer „Rheinluſt” auf dem die Reiſe 
unternommen ird, genügend groß iſt, um einige Hundert Perſonen 
faſſen zu können. Der Ausflug wird zuſammen mit den 
            Geſang=
vereinen von Fr.=Crumbach und Böllſtein unternommen. Vorausſichtlich 
werden zwei Muſirkapellen an dem Ausflug teilnehmen. Es können 
auch Nichtmitglieder an dem Ausflug teilnehmen. Meldung bei dem 
Schriftführer des Vereins, Herrn Block. 
* Ober=Ramſtadt, 30. Juni. Die diesjährige öffentliche Impfung 
findet am Freitag, den 2. Juli im neuen Schulhaus auf dem Schießberg 
ſtatt, und zwar für Schi(kinder um 2 Uhr, für die Erſt=Impflinge um 
3 Uhr nachmittags. Die Nachſchau iſt 8 Tage ſpäter um die gleiche Zeit. 
Damit den Kanalarbeiten im Schafgraben und mit „Pflaſteraxbeiten 
in der Grafengaſſe begonnen werden ſoll, werden die genannten Straßen 
ab Montag den 6. Juli bis auf weiteres für jeglichen 
            Fuhrwerksver=
kehr geſperrt. 
r. Babenhauſen, 29. Juni. Die Schwimmanſtalt an der 
            Kon=
furter Mühle iſt heute durch die Polizeiwachtabteilung eröffnet worden. 
Der Wunſch vieler Schwimmer, eine Schwimmanſtalt in der Nähe 
            un=
ſerer Stadt ſchon in dieſem Jahre zu erhalten, iſt demnach nicht in 
Erfüllung gegangen. Auf Veranlaſſung des Gemeinderats hatte das 
Kulturbauamt ein Gelände hinter dem Elektrizitätswerk, das für dieſen 
Zweck ſehr geeignet ſchien, einer eingehender Prüfung unterzogen. Dieſe 
war ſehr günſtig ausgefallen mit Ausnahme des finanziellen Teils, der 
bedeutende Koſten der Stadt verurſacht hätte. Bedenken, die vom 
            Be=
ſitzer des Elektrizitätswerkes gegen die Errichtung der geplanten neuen 
Badeanſtalt erhoben worden waren, hatte ebenfalls das Kulturbauamt 
entkräftet. In anerkennenswerter Weiſe hatte ſich die hieſige 
            Polizei=
wachtabteilung bereit erklärt, den größten Teil der erforderlichen, etwa 
3100 Kubikmeter betragenden Erdaushubs unentgeltlich zu übernehmen. 
Vorgeſehen waren in den vom Kulturbauamt ausgearbeiteten und mit 
Erläuterungen verſehenen Plänen zwei Abteilungen: eine für 
            Schwim=
meu und eine für Nichtſchwimmer. Der Gemeinderat ſtand zum großen 
Teil dem Schwimmbadprojekt ſympathiſch gegenüber, zumal das alte 
Bad in beträchtlicher Entfernung von der Stadt liegt und nicht mehr 
den Anforderungen eines zeitgemäßen Schwimmſports entſpricht. Die 
Ausführung der neuen Badeanſtalt ſchon in dieſem Jahre ſcheiterte 
lediglich am finanziellen Punkt. Den Schwimmern, turn= und 
            ſport=
treibenden Verbänden ſei wärmſtens die Bildung eines 
            Schwimm=
vereins empfohlen, der ähnlich wie in anderen Gemeinden, als Seele 
der ganzen Bewegung pulſierendes Leben verleiht und ſich des 
            Schwimm=
badeprojekts für die Zukunft annimmt. Nicht von heute auf morgen 
kann ein ſolch großzügig angelegter Plan ſeine Verwirklichung finden. 
Dazu gehört Zeit und Geld. Alle Koſten kann die Gemeinde unmöglich 
allein beſtreiten. Da müſſen die ſich intereſſierenden Kreiſe mithelfen, 
Mittel und Wege zu finden, um zu einem neuen zeitgemäßen 
            Schwimm=
bade zu kommen. Die Schaffung eines Schwimmvereins wäre dazu 
            un=
bedingt erforderlich. An die Schwimmer ergeht deshalb die Mahnung: 
Auf zur Tat, ehe es zu ſpät iſt!
Grafenſtr. 23½/2
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Donnerstag, den 1. Juli 1926
Seite 2
 Groß=Zimmern, 30. Juni. Die ſeit 2 Jahren beſtehende hieſige 
Sängervereinigung „Männergeſangverein Liederkranz” erprobte unter 
Leitung ihres vortrefflichen Dirigenten Herrn Wilhelm Etzold= 
Darmſtadt ihr Können am vergangenen Sonntag bei dem 
            Geſangswett=
ſtreit des Männergeſangvereins Mainz=Marienborn mit 120 Sängern 
in der 1. Stadtklaſſe. Im Klaſſenſingen errang die Vereinigung mit 
266 Punkten den erſten Klaſſenpreis, im Ehrenſingen mit 122 Punkten 
den zweiten Ehrenpreis. Im höchſten Ehrenſingen ſang unſere Groß= 
Zimmerner Sängervereinigung das Kinderliedchen: „Der kleine Rekrut”; 
mit 125½ Punkten konnte unſere Sängerſchar den erſten höchſten 
Ehrernpreis dieſes Wettſtreits ſein Eigen nennen. Die weit über 1000 
andächtigen Zuhörer beim höchſten Ehrenſingen verlangten durch nicht 
endenwollenden ſtürmiſchen Beifall „den kleinen Rekrut” da Capo. 
Dieſem Wunſche kamen die Sieger gern nach. Die Groß=Zimmerner 
errangen die höchſte Punktzahl des ganzen Wettſtreites, wofür ihr 
verdienter Dirigent Herr Wilhelm Etzold, den erſten Dirigentenpreis 
erhielt. Die Groß=Zimmerner Einwohnerſchaft iſt ſtolz auf ihre 
            Sänger=
vereinigung. Möge auch in Zukunft der richtige Sängergeiſt die Sänger 
beſeelen und zu eifriger Arbeit zur Förderung des deutſchen Liedes 
und Männergeſangs aneifern, dann ſind die weiteren Erfolge für die 
Zukunft ſchon heute geſichert. 
Groß=Umſtadt, 30. Juni. Das Bundestreffen des Mitteldeutſchen 
Jugendwanderrings (pol. u. rel. neutr. Vereinig. v. 
            Jugendwanderver=
einen) Verw.=Sitz Groß=Umſtadt, welches am 26. und V7. Juni auf der 
Kippenburg bei Aſchaffenburg a. M. ſtattfand, nahm bei ſchönem 
            Wan=
derwetter einen befriedigenden Verlauf. Nachdem im Laufe des 
            Sams=
tags zahlreiche Wanderfreunde eingetroffen waren, begann abends um 
½8 Uhr im „Schießhaus” der geſchäftliche Bundestag. Die 
            Verhand=
lungen und Beſchlüſſe zeigten, daß der Bund mit ſeinen Erfolgen im 
abgelaufenen Geſchäftsjahr zufrieden ſein kann. Auf der Kippenburg 
trafen ſich dann alle Teilnehmer zu Sang und Klang. Ein von einer 
Aſchaffenburger Wandergruppe aufgeführtes Spiel „Ehre Vater und 
Mutter” fand allgemeinen Beifall. Später ging es wieder abwärts zur 
Feuerſtelle der Sonnenwendfeier. Zweiter Bundesleiter Lehrer 
Schmidt=Schaafheim hielt die Feuerrede. Bei Flammenſprüchen, 
Liedern und Volkstänzen verlebten alle Teilnehmer ernſte Weiheſtunden. 
Nach dem Sprung durch die Flammen ging es zur Stadt zurück. 
            Sonn=
tags früh um 7 Uhr feierte man die Morgenſtunde mit einer 
            Wald=
andacht an der „Teufelskanzel”. Lehrer Wolf=Richen ſprach zu den 
verſammelten Jungwanderern über den deutſchen Wald und ſeinen 
Dichter Joſef von Eichendorff. Schöne Wanderlieder umrahmten dieſe 
ſtimmungsvolle, ſinnige Feier im Walde, welche bei allen tiefſten 
            Ein=
druck hinterließ. Es folgten dann die ſportlichen Wettkämpfe, und 
zwar für Mädchen einen 50=Meher=Lauf und für Burſchen einen 
100=Meter= und 500=Meter=Lauf. Bei denſelben errangen je den beſten 
Sieg: im 50=Meter=Lauf: Maia Winter, Richen, Laufzeit 7,3 Sek.; 
im 100=Meter=Lauf: Johann Haus, Münſter, Laufzeit 11,4 Sek.; im 
500=Meter=Lauf: Karl Klug, Mainflingen, Laufzeit 68,0 Sek. An dem 
Mandolinenwettſtreit, welcher von der Wandergruppe „Heidenroſe‟ 
Aſchaffenburg a. M., veranſtaltet wurde, nahmen 16 Vereine teil. Je 
den erſten Preis in den Klaſſen in und außer Bund erhielt der 
            Bundes=
verein Wanderklub „Fidelio”, Klein=Auheim. Mittags trafen ſich dann 
alle Teilnehmer auf dem Schloßplatz in Aſchaffenburg, von wo aus ſich 
ein Zug mit Sang und Klang und wehenden Wimpeln durch 
            Aſchaf=
fenburg nach der Kippenburg bewegte. Hier entwickelte ſich, nach einer 
friſchen Anſprache des 1. Bundesleiters Storck=Richen ein luſtiges 
Leben und Treiben. Mit allerlei Spielen, an denen Jung wie Alt 
            teil=
nahmen, verging die Zeit wie im Fluge. Abends wurden dann die 
Siegerverkündigungen vorgenommen. Die Sieger der ſportlichen 
            Wett=
kämpfe erhielten praktiſche Wandergebrauchsgegenſtände, die 
            Wettſtreit=
dereine wertvolle Preiſe. Alle Teilnehmer, die an dem Treffen 
            teil=
nahmen, waren durchweg befriedigt und werden gerne an die froh 
            ver=
lebten Stunden im Kreiſe des MJWR zurückdenken. 
— Groß=Bieberau, 29. Juni. Heſſiſche Operettenbühne. 
Am Sonntag, den 27. Juni gaſtierte hier die Heſſiſche Operettenbühne 
Darmſtadt mit großem Erfolg mit der Operette „Das Mädel v. Rhein” 
unter der künſtleriſchen Leitung von Fred Zimmer ehem. Mitglied 
der Heſſ. Landeswanderbühne, Darmſtadt. Der nahezu ausverkaufte 
Haus ſpendete den Künſtlern wohlverdienten Beifall. 
— Pfafſen=Beerfurth, 30. Juni. Auf Veranlaſſung der Ortsgruppe 
Darmſtadt des Vereins ehemaliger 25er Artilleriſten treffen ſich nächſten 
Sonntag, den 4. Juli, die Kameraden des Gerſprenz=Mümlingtales zu 
einer Wiederſehensfeier im Gaſthaus „Zur Pfalz”, Beſ. Leonh. Hönig, 
dahier. Eine Kapelle früherer Militärmuſiker wird dabei für die nötige 
Unterhaltung ſorgen. 
* Vielbrunn, 29. Juni. Man ſchreibt uns: Es iſt ein Vorzug 
unſeres Odenwaldes, daß er in allen ſeinen Teilen, an ſeinen Rändern, 
in ſeinen Tälern und auf ſeinen Höhen wert iſt, geſehen und beſucht 
zu werden. Während jedoch vor noch nicht gar zu langer Zeit 
            ab=
geſehen von dem Touriſten, dem Odenwaldklubiſten oder ſonſtigem 
            Wan=
dersmann, die naturgemäß in ihren Anſprüchen beſcheiden ſind und 
beſcheiden ſein ſollen, die zur Erholung mit Frau und Kind erſcheinenden 
Fremden nicht das geringe Maß von Bequemlichkeit vorfanden, das 
bei längerem Aufenthalt der heutige Kulturmenſch auch in der 
            Sommer=
friſche beanſprucht, iſt es heute dank der Aufſchließung des Odenwaldes 
durch den Odenwaldklub in einer großen Anzahl von Luftkurorten und 
Sommerfriſchen möglich, die einmal gewohnte Bequemlichkeit in 
            Unter=
kunft und Verpflegung hier fortzuſetzen. Der Fremde findet nunmehr 
im geſamten Gebiet des Odenwaldes, das, was er benötigt und beliebt. 
Er hat ſich nur zu entſcheiden für einen Aufenthalt in einem ſeiner 
vielen Täler oder für einen ſolchen auf ſeinen Höhen. Beides hat 
ſeine beſonderen Annehmlichkeiten. Wer ſich jedoch für die Höhe mit 
ihrer kräftigen Luft entſchieden hat, wird unter den Höhenorten mit 
mehr als 400 Meter, denn ihrer ſind nicht ſo ſehr viele, mit an erſter 
Stelle Vielbrunn finden. Im Vergleich zu Lindenfels, der Perle des 
mittleren Odenwaldes, iſt Vielbrunn die Perle des hinteren 
            Oden=
waldes. Die in dieſem Teile des Gebirges beſonders mächtigen 
            Wal=
dungen umgeben den etwa 1200 Seelen zählenden Ort ringsum, ſodaß 
entſprechend des Waldreichtums mannigfache Spaziergänge möglich ſind. 
Iſt man einmal auf der Höhe, ſo kann man auf derſelben bleiben, ohne 
beſtändig bergauf und bergab ſteigen zu müſſen. Kein Fabrikſchornſtein, 
keine Lokomotiven exiſtieren hier, ſodaß die über die großen 
            Wald=
maſſen ſtreichende Höhenluft von reinſter Beſchaffenheit iſt. Herrliche 
Ausblicke in maleriſche Schluchten oder prächtige Fernblicke in das 
Odenwaldgebiet und in das benachbarte Maintal erfreuen das Auge. 
Ueberall ſorgt der dem Odenwaldklub angeſchloſſene Verkehrsverein 
für Errichtung von Ausſichtstempeln, Schutzhütten und für Aufſtellung 
von Ruhebänken. Hinzu kommt ein ganz vorzügliche Verpflegung zu 
mäßigen Preiſen in Gaſthäuſern und Penſionen. Kem Wunder daher, 
wenn ſich Vielbrunn ohne jede beſondere Reklame in einer Zeit, wo 
mancherorts über ſchlechten Fremdenverkehr geklagt wird, eines großen 
Zuſpruchs erfreut und die ſich anmeldenden Gäſte trotz zahlreicher 
            Gaſt=
höfe kaum untergebracht werden können. Wenn es auch nicht direkt 
an einer ſtaubaufwirbelnder Autoſtraße gelegen iſt, ſo iſt es doch dem 
Verkehr ſeit neurer Zeit angeſchloſſen und von den benachbarten 
Stationen Bad König, Michelſtadt, Miltenberg und Amorbach in kurzer 
Fahrt mit dem Poſtauto bequem zu erreichen. 
* Erbach i. O., 30. Juni. Die Okva veranſtaltet wieder zwei 
            Son=
derfahrten, und zwar die eine am Donnerstag, den 1. Juli, nach 
            Heidel=
berg zur Schloßbeleuchtung, Abfahrt von Erbach und Michelſtadt abends 
5½ Uhr, Ankunft in Heidelberg 8 Uhr; die andere Fahrt, die große 
Rundfahrt vom Mümling zum Nechar, geht am Sonntag, den 4. Juli, 
nachmittags 1½ Uhr, in Michelſtadt—Erbach ab über Hirſchhorn-
            Neckar=
ſteinach-Neckargemünd—Heidelberg, dort ebenfalls Beſichtigung der 
Schloßbeleuchtung und Rückfahrt über Weinheim-Fürth—Wegſcheide. 
— Michelſtadt, 30. Juni. Lt. Urteil vom 15. Juni ds Js. des 
            Amts=
gerichts Michelſtadt, wurde der Sohn der Frau G. J. Gg. J. zu 
            Viel=
brunn wegen Verſtoß gegen 8 1 des Stromdiebſtahlgeſetzes vom 9. April 
1900 mit 10 Tagen Gefängnis und zur Uebernahme der Koſten des 
Verfahrens beſtraft. Gegen den Mitbeſchuldigten D. aus Vielbrunn 
ergin gfreiſprechendes Urteil. 
i. Finkenbach i. D., 29. Juni. Am Sonntag beging der Weſchnitzgau 
des D.A. Sp. V. hier ſein diesfähriges Gaufeſt. Schon am Samstag abend 
trafen zahlreiche Gaumitglieder ein, und nach einer Sitzung der 
            Kampf=
richter vereinigten ſich die ſchon anweſenden Feſtgäſte und viele hieſige 
Bewohner zu einem gemütlichen Feſtkommers. Bei dieſem zeigte die 
Jugend ihr ſchönes Können in ſportlichen Vorführungen. Der geſtrige
 Vormittag war den Wettkämpfen gewidmet; daß ernſt gearbeitet wird, 
ſah man an den durchſchnittlich hochſtehenden Leiſtungen der 
            angetre=
tenen Wettkämpfer. Nach dem Feſtzug entwickelte ſich das Leben auf 
dem Feſtplatz, allerdings etwas beeintrachtigt durch die Betätigung eines 
Teils der Einwohnerſchaft bei der Heuernte. Nach einer Begrüßung 
der Feſtteilnehmer durch Herrn Seip von hier, hielt der Gauvorſitzende 
Herr Schäfer die Feſtrede, in der er die Bedeutung des Sports für die 
Volksgeſundheit hervorhob. Frl. Hilde Siefert ſprach einen poetiſchen 
Willkomm, worauf ſportliche Leiſtungen der Gauvereine, Chöre des 
            hie=
ſigen Geſangvereins und Muſikvorträge der Kapelle die Stunden raſch 
entſchwinden ließen. Abends ſchloß ſich ein Ball im Vereinslokal an. 
— Affolterbach i. O., 30. Juni. Einen feinen Luſtſpielabend bringt 
uns die gutbekannte Darmſtädter Spielſchau am 3. Juli ds. Js., abends 
8 Uhr, im Saale von Leonhard Trautmann, Gaſthaus zur Krone. Es 
werden heitere Stunden geben, denn drei drollige Luſtſpiele von 
            Theo=
dor Körner: „Der Vetter aus Bremen”. Die Gouvernante” und „Der 
Nachtwächter” kommen zur Aufführung. Da iſt der Pächter Veith, ſein 
liebendes Töchterlein und ein junger Bauer, drei urwüchſige Geſtalten, 
die dann in drolliger Schulmeiſterverkleidung als „Vetter aus Bremen” 
erſcheinen. Dann zwei luſtige, verliebte Mädchen, die ausgelaſſen mit 
ihrer Erzieherin herumſpringen und durch tollſte Einfälle und 
            überzeu=
gend in Verkleidung die „kluge” Gouvernante hinters Licht führen, und 
zuletzt in einem kleinen Städtchen der „Nachtwächter” mit ſeinem 
            Abend=
lied und ſeiner dummen Einfalt. Ein drollig=verliebter Alter und 
            da=
neben das blühende Röschen, ſeine Muhme; da kommt der angſtbebende 
Zeiſig, ein ſchüchterner Liebender, der mit dem pfiffigen, flotten Wachtel 
das liebende Nöschen des nachts aus der Hut des Nachtwächters ſtiehlt. 
Luſtige Einfälle wechſeln mit bunter Verkleidung. Unſerem Herrn 
Pfarrer Lohfink iſt es zu verdanken, daß er uns durch ſeine Freunde 
dieſen feinen „Körner=Luſtſpielabend” bereiten will. Der Reinertrag 
dient zur Ausbeſſerung unſerer Affolterbacher Kirche. 
m. Vom ſüdlichen Odenwalde, 29. Juni. Die Heuernte iſt nun 
auch auf den Höhen im beſten Gange und liefert an Quantität ein 
äußerſt befriedigendes Egebnis. Die Qualität dürfte beſſer ſein, denn 
das anhaltende Regenwetter der letzten Zeit veranlaßt Viele, aus Angſt 
vor neuen Güſſen, das Heu auch in weniger gutem Zuſtande in 
            Sicher=
heit zu bringen. Günſtig für das Dürrwerden iſt, daß das Gras, wie 
man ſagt, „überſtanden” iſt, d. h. es hat an Feuchtigkeitsgehalt ſchon 
etwas verloren und dörrt beſſer. Wer früh mit der Heuernte begann, 
konnte vor Näſſe nicht einheimſen, darum ſah man — für hieſige 
            Ge=
gend etwas Neues — vereinzelt die Anwendung von ſogenannten Böcken: 
das Heu ſitzt auf großen Haufen, etwas entfernt vom Erdboden, und 
iſt ſo dem Einfluß desſelben entzogen und kann ohne viel Schaden 
            beſſe=
rem Wetter entgegenharren. Vielleicht bürgert ſich dieſe Neuheit 
            all=
mählich ein. Früher wurde hier das Korn auch nie auf Haufen geſetzt, 
heute iſt das allgemein üblich; mitbeſtimmend iſt dabei, daß an der 
Dreſchmaſchine gedroſchen wird und man das Getreide nicht erſt in die 
Scheune bringen will. 
— Hirſchhorn, 30. Juni. Wafſerſtand des Neckars am 
29. Juni 1,24 Meter, am 30. Juni 1,20 Meter. 
N Von der Bergſtraße, 29. Juni. Als heute vormittag die Ehefrau 
des Arbeiters Wikhelm Bär in Weinheim ihr 14 Monate altes 
            Töchter=
chen Gertrud in der Wohnung kurze Zeit unbeaufſichtigt ließ, um Milch 
zu holen, würgte ſich das Kind beim Spielen mit einem Schnuller, indem 
ſich die Schnur, an welcher dieſer am Bette befeſtigt war wie eine 
Schlinge dem Kinde um den Hals legte. Bei ihrer Heimkehr fand die 
entſetzte Mutter ihr einziges Kind ſterbend vor. Raſch trug ſie es ins 
ſtädtiſche Krankenhaus. Als ſie aber dort ankam, war das Kind in ihren 
Armen tot. 
E. Auerbach, 29. Juni. In der geſtrigen 
            Gemeinderats=
ſitzung ſtand als hauptſächlichſter Punkt die Vorlage und die 
            Be=
ratung des Voranſchlags für das Rechnungsjahr 1926 auf der 
            Tages=
ordnung. Bei dem Titel Gebäudeeinnahmen erging die Anregung, die 
Errichtung weiterer Wohnhäuſer ins Auge zu faſſen, um der 
            herr=
ſchenden Wohnungsnot zu ſteuern. Dieſer Anregung konnte jedoch 
leider nicht näher getreten werden, da ſich aus den laufenden 
            Ein=
nahmen die erforderlichen Gelder nicht erübrigen laſſen und bei 
            Auf=
nahme von Anleihen der Gemeinde eine unerſchwingliche Zinſenlaſt 
aufgebürdet würde. — Betreffs der Waſſerverſorgung wurde der 
            allzu=
geringe Druck beanſtandet, ein Mißſtand, der ſich namentlich bei 
Löſchungen von Bränden ſehr nachteilig bemerkbar machen dürfte. 
Hierzu wird vorgeſchlagen, den Ausbau der Leitung, wegen der hohen 
Koſten nicht auf einmal, ſondern alljährlich ſtüchweiſe durchzuführen. 
Die Ausbildung einer eigenen Sanitäts=Kolonne und deren Mitführung 
bei Bränden, ſowie auch die Beſchaffung von Rauchkappen wurde 
            an=
geregt. — Zwecks Beſchaffung und Inſtandhaltung der Uniformen 
der Schutzleute erging der Antrag hierfür einen entſprechenden Betrag 
zu bewilligen. Dieſem Antrage ſoll jedoch erſt ſpäterhin näher 
            ge=
treten werden, da eine allgemeine Aenderung in der Uniformierung 
der Schutzleute in Ausſicht ſteht. Der Voranſchlag ſtellt ſich in 
            Ein=
nahme und Ausgabe auf insgeſamt 181 473,40 Mk. Derſelbe fand 
einſtimmige Annahme. Der Umlagebedarf, der ſich auf 53 000 Mk. ſtellt, 
ſoll aus den nachſtehenden Steuerſätzen gedeckt werden: 5 Pfg. für je 
100 Mk. Steuerwert des bebauten Grundbeſitzese, 10 Pfg. für je 100 Mk. 
Steuerwert des land= und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitzes, 20 
Pfg. für je 100 Mk. Steuerwert des forſt= und 
            landwirtſchaft=
lichen Betriebskapitals, 20 Pfg. für je 100 Mk. Steuerwert des 
            gewerb=
lichen Anlage= und Betriebskapitals, 20 Pfg. für je 100 Mk. Steuerwert 
des Gewerbeertragsſteuerſoll, 50 Pfg. für je 100 Mk. Steuerwert 
            Son=
derſteuer vom bebauten Grundbeſitz. Hierzu lag von Seiten der 
            ſozial=
demokratiſchen Fraktion ein Gegenantrag vor mit folgenden 
            Aende=
rungen: ſtatt 10 Pfg. 20 Pfg. für je 100 Mk. Steuerwert des land= 
und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitzes, ſtatt 20 Pfg. 50 Pfg. für 
je 100 Mk. Steuerwert des forſt= und landwirtſchaftlichen 
            Betriebs=
kapitals, ſtatt 50 Pfg. 45 Pfg. für je 100 Mk. Steuerwert Sonderſteuer 
vom bebauten Grurndbeſitz. Die Befürworter des Gegenantrages 
begründeten ihren Standpunkt damit, daß aus den Gebäuden nichts 
mehr herauszuwirtſchaften ſei, während die Grundſtücke immerhin noch 
etwas abwerfen würden. Dieſe Ausführungen führten zu einem 
            leb=
haften Rededuell zwiſchen den bürgerlichen und landwirtſchaftlichen Ge=
 Lieferwagen 
250 Mark 
monatliche Abzahlung 
            inner-
halb Jahresfrist / Anzahlung 
1000 Mark inkl. Versicherung 
gegen Feuer, Diebstahl, 
            Haft-
pflicht und Zusammenstösse
 Lieferung durch die 800 deutschen Opel- 
Vertreter, sowie durch die Kredit-Abt. 
Adam Opel, Rüsselsheim-M. 
(TV.9477)
 meinderatsmitgliedern einerſeits und denjenigen der 
            ſozialdemokrati=
ſchen Fraktion andererſeits. Die Abſtimmung ergab eine Mehrheit für 
den Antrag der Gemeindeverwaltung und gelangte derſelbe ſomit zur 
Annahme. — Weiterhin wurde noch beſchloſſen, einen Faſel und einen 
Eber zur Erſparung von Futterkoſten abzuſchaffen und auf dem 
            Sub=
miſſionswege zu vergeben, desgleichen ſoll auch die Reinigung der 
            Be=
wäſſerungsgräben auf dem Submiſſionsweg vergeben werden. Die 
öffentliche Sitzung wurde hiermit geſchloſſen. 
* Auerbach, 28. Juni. Unfall. Herr Fabrikant Peter kam in 
der Nacht von Samstag auf Sonntag auf dem Abſtieg von dem 
            Auer=
bacher Schloß zu Fall und erlitt einen komplizierten Beinbruch. Der 
Unglückliche wurde in ein Krankenhaus nach Darmſtadt verbracht. 
* Bensheim, 29. Juni. Konzert. Der Mainzer Lehrer=
            Sänger=
chor trifft auf einem Ausflug in die Bergſtraße Sonntag, den 4. Juli, 
hier ein und gibt am Nachmittag, um 4 Uhr beginnend im Gaſthof 
„Deutſches Haus” ein Konzert. Das Programm enthält: Opern, Chöre, 
Chöre zum Gedächtnis an Carl Maria von Weber, Rhein und 
            Volks=
lieder. Soliſten ſind Frl. Stöwer und die Herren Fuchs und Schnabel. 
Da der Lehrer=Sängerchor zu den beſten deutſchen Geſangvereinen zählt, 
ſo ſteht den Beſuchern des Konzerts ein ganz hervorragender 
            Kunſt=
genuß in Ausſicht. Der Beſuch wird vorausſichtlich von hier und der 
Umgegend ein ſehr lebhafter werden. — Rechtsanwaltſchaft. 
Herr Rechtsanwalt Fr. Blechner=Bensheim wurde zur 
            Rechtsanwalt=
ſchaft bei dem Landgericht der Provinz Starkenburg in Darmſtadt 
            zu=
gelaſſen. 
* Egelsbach, 30. Juni. Ein Motorrad=Unfall ereignete ſich 
an der Wirtſchaft Schneider in der Darmſtädter Landſtraße. Ein 
            Laſt=
kraftwagen erfaßte einen Motorradfahrer und verletzte deſſen 
            Mitfah=
rerin ſo erheblich, daß eine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig 
wurde. 
* Bieber bei Offenbach 30. Juni. Stichwahl. Bei der 
            Stich=
wahl zur Beigeordnetenwahl wurde der Zentrumskandidat Karl Färber 
mit einer Mehrheit von 258 Stimmen zum Beigeordneten von Bieber 
gewählt. 
Rheinheſſen. 
M. Wörrſtadt (Rheinh.), 30. Juni. Schweres Autvunglück. 
Infolge eines Reifendefeks verunglückte hier das Auto des 
            Möbel=
fabrikanten Weilemann aus Kaiſerslautern. Das Auto ſchlug um und die 
Frau des Beſitzers wurde unter dem Wagen begraben; ſie erlitt eine 
ſchwere Gehirnerſchütterung. Fabrikant Weilemann kam mit 
            Geſichts=
verletzungen davon, der ältere Sohn und ebenſo auch der Chauffeur 
wurden auch verletzt. Der jüngere Sohn dagegen konnte noch 
            ab=
ſpringen. Die Verletzten wurden in das ſtädtiſche Krankenhaus nach 
Alzey überführt. 
M. Oſthofen, 29. Juni. Ein Weinprozeß. Das hieſige 
            Amts=
gericht verurteilte Hilarius Krieg in Heßloch wegen Vergehen gegen das 
Weingeſetz (Ueberſtreckung von Wein, Nichtführung der Kellerbucher und 
Nichtanmeldung der Zuckerung und des Haustrunkes, ferner wegen 
Nichtbezeichnung der Fäſſer) zu 460 Mark Geldſtrafe. Eingezogen 
            wer=
den 4 Stück Wein. 
Oberbeſſen. 
* Büdingen, 29. Juni. Ein Waldbrand entſtand im Diſtrikt 
Eichköpfchen, durch Einkreiſen gelang es mit Mühe, über das Feuer Herr 
zu werden, ſodaß nur ein Fichtenwaldſtück beſchädigt wurde. — In der 
Gemarkung Wolf haben Wildſchweine auf dem Kartoffelfeld großen 
Schaden verurſacht. — Der heſſiſche Geſchichts= und Altertumsverein 
wird nächſtes Jahr in unſerer altertümlichen Stadt tagen. 
* Büdingen, 28. Juni. In dem Nachbardorfe Wolf wurde ein 
Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrieges und zugleich 
die neue Kirchenglocke eingeweiht. Ehrenmal und Glocke ſind für die 
drei kleinen Gemeinden Wolf, Dudenrod und Büches beſchafft. 
* Friedberg, 29. Juni. Ueberfahren und ſchwer verletzt 
wurde im benachbarten Rodheim ein dreijähriges Kind von einem 
            be=
ladenen Heuwagen. Mit einem ſchweren Unterſchenkelbruch mußte es 
ins hieſige Krankenhaus gebracht werden. 
* Friedberg, 29. Juni. Ein großes Wetterauer Reiterfeſt 
iſt für den 11. Juli auf der Seewieſe ſeitens des Wetterauer 
            Reiter=
vereins geplant, es iſt dies das 10. Reit= und Fahrturnier, das der 
            Ver=
ein hier veranſtaltet. Zu dem Wettkampf der ländlichen Reitvereine 
liegen bereits beſonders viele Anmeldungen vor. Es ſind zahlreiche 
Preiſe geſtiftet, darunter von der Stadt Friedberg, dem Frankfurter 
Reit= und Fahrklub und Privaten. 
* Gießen, 29. Juni. Der Kreistag des Kreiſes Gießen 
hielt unter dem Vorſitze des Oberregierungsrats Dr. Heß eine 
            ordent=
liche Tagung ab. Der Rechnungabſchluß für 1924/2 zeigt eine 
            Ein=
nahme von 999 571 Mark, eine Ausgabe von 943 571 Mark, ſodaß ein 
Ueberſchuß von rund 50 000 Mark verbleibt. Der Voranſchlag für 
1926/27 ſchließt mit kleineren Zahlen und zeigt überall die größte 
            Spar=
ſamkeit, die Geſamteinnahme iſt mit 966 374 Mark, während ſie 1925/26 
918 422 Mark betrug. Die wichtigſten Ausgabepoſten ſind: 
            Kreis=
ſtraßenbau 209 220 Mark, Verwaltung 130 277 Mark, ſoziale Fürſorge 
416 712 Mark (Vorjahr nur 170000 Mark). Als wichtigſte 
            Einnahme=
poſten ſind verzeichnet 397 000 Mark, davon ſollen 60 000 Mark aus 
dem Ausgleichsfonds entnommen werden, Reichsſteuern 115 500 Mark. 
Bei der Ausſprache wurden dringende Maßnahmen zur Beſeitigung der 
Staubplage in den Ortſchaften und der Autoraſerei innerhalb der 
            Ort=
ſchaften gefordert. Der Antrag des Bauernbundes, die Stadt Gießen 
ſolle gleichhohe Steuerſätze zahlen wie die Landgemeinden, wurde 
            ab=
gelehnt. Der Antrag Sauer und Schudt (D. Vpt.) auf Ermäßigung der 
Sondergebäudeſteuer für Stadt und Land wird angenommen. 
* Grünberg, 29. Juni. Zu einer Beſprechung in ſtädtiſcher 
            Ange=
gelegenheit hatte die wirtſchaftlich gerichtete Mittelſtandsvereinigung 
ihren erweiterten Vorſtand einberufen, der auch mehrere 
            Gemeinde=
ratsmitglieder gefolgt waren. Die Hebung der Stadt und beſonders 
die Erweiterung des Gallusmarktes mit Pferdemarkt und Verloſung 
nahm in der Beſprechung einen breiten Raum ein. Erneut ſoll an die 
Bürgermeiſterei herangetreten werden, damit ſie hierzu die erforderlichen 
Schritte tut und die Mitglieder der einzelnen in Betracht kommenden 
Kommiſſionen ihre Vorbereitungen treffen können. Weiterhin wurde 
auf das neuzuerbauende Finanzamt hingewieſen und auf die Wichtigkeit 
für die Stadt aufmerkſam gemacht; desgl. fand der erforderliche Anbau 
an die Oberrealſchule Erwähnung. In der weiteren Ausſprache nahmen 
interne ſtädtiſche Angelegenheiten einen weiten Raum ein. 
* Nidda, 29. Juni. Der geſtrige Balleitag des 
            Jungdeut=
ſchen Ordens für die Provinz Oberheſſen erfreut ſich eines ſehr 
ſtarken Beſuchs, es waren etwa 500 Ordensbrüder und die 
            Jung=
deutſchen Schweſternſchaften erſchienen. Die entfernteſte Bruderſchaft 
aus Weſten war Hüttenberg, aus Oſten Lauterbach. Von Nidda aus 
ging es unter Geſang von Marſch= und Soldatenliedern nach dem mitten 
im Wald gelegenen Forſthaus Glaubzahl. Dort angekommen, fand ein 
Gottesdienſt durch Pfarrer Dr. Heymann=Rodheim ſtatt. Das 
            Mittag=
eſſen erfolgte aus der Feldkuche. Um 9 Uhr ſprach Landwirt Reuter= 
Dornholzhauſen, Großmeiſter der Bruderſchaft Hüttenberg, in 
            begeiſter=
ten Worten über Jungdeutſche Ziele und Kämpfe gegen 
            probolſche=
wiſtiſche Reaktion Plutokratismus und Marxismus. Komtur Wichert, 
Major a. D.=Büdingen, berichtete über den Stand der Jungdeutſchen 
Bewegung Es erfolgten darauf feierliche Aufnahmen mit Treugelöbnis 
in Bruderkreiſen. Wettkämpfe und volkstümliche Sportſpiele ſchloſſen 
ſich an. Dann erfolgte der Abmarſch über Salzhauſen nach Nidda. 
* Lich, 29. Juni. Die Landwirte ſind jetzt dabei, ihre durch die 
Lungenſeuche ſchwer gelichteten Viehbeſtände durch 
            Neuanſchaf=
fung zu ergänzen, ſie werden dabei von der Landwirtſchaftskammer ſehr 
unterſtützt. Das früher hier bodenſtändige Vogelsberger Vieh, das 
            zu=
dem ſehr widerſtandsfähig iſt, ſoll wieder mehr eingeführt werden. Auch 
das ſchwarzbunte Frieſenvieh hat ſich gut eingebürgert, die Beſtände 
ſollen wieder aufgefüllt werden. Am meiſten verbreitet war bisher in 
unſerer Stadt die Simmentaler Raſſe. Die Zerſplitterung wird von 
Züchterkreiſen ſehr bedauert. 
* Alsfeld, 29. Juni. Hier brannte die Scheuer des Landwirts 
Koch vollſtändig nieder. Das ſofortige Eingreifen der hieſigen 
            Feuer=
wehr konnte ein Umſichgreifen des Feuers auf die Nachbargebäude 
            ver=
hüten.
 Wo ist die Frau, die ihre eigene zarte Haut den Wirkungen eines scharfen Waschpulvers aussetzen würde? 
Mirgendsl- Warum aber nun die zartfaserigen Gewebe feiner Leibwäsche solchen zersetzenden Vorgängen 
hingeben? Man schone die Wäsche wie sich selbst, indem man nur milde, sute Seite verwende, die in ihrem reichen 
(Schaum den Schmutz auflöst und dank ihrem hohen Fettsehalt die Gewebe schmiegsam und weich erhält.
( Ua-
[ ← ][ ][ → ] 8 
S4
Donnerstag, den 1. Juli 1926
Nummer 180
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Ihnen dabei vollkommen frei. Prüfen Sie lediglich den Herz-Stempel auf der Sohle und 
beachten Sie bitte die sorgsame Verarbeitung, den rassigen Schnitt und die bis ins 
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 Für die vielen Ehrungen, Glückwünſche 
und Geſchenke anläßlich unſerer Silbernen 
Guſfav Adam und Frau 
17167) 
Kammermuſiker i. R. 
 
N
 Dankſagung. 
Statt Karten. 
Für die überaus vielen Beweiſe 
herzlicher Teilnahme bei dem 
            Heim=
gange unſeres lieben Entſchlafenen, 
des 
Dachdeckermeiſters 
Jean Keller 
ſagen wir herzinnigen Dank. 
Die trauernden Hinterbliebenen. 
Darmſtadt, den 30. Juni 1926. (9549
 Dankſagung. 
Für die überaus vielen Beweiſe 
herzlicher Teilnahme bei dem 
            Heim=
gange unſerer lieben Entſchlafenen 
Frau 
ie Braner Wtw. 
ſagen wir Allen herzlichen Dank. 
Die trauernden Hinterbliebenen. 
Darmſtadt, den 29. Juni 1926. (17195
 p Bruchheilung ui 
1T9" 
Von Aerzte=Kommiſſionen nachgeprüfte 
und beſtätigte glänzende Heilerfolge, ohne 
Operation, ohne Berufsſtörung, ſodaß ſelbſt 
approbierte Aerzte ſich und ihre 
            Angehöri=
gen nach unſerer Methode behandeln laſſen. 
Herr Dr. med R., approbierter Arzt, 
Hochzeit ſagen wir herzlichſten Dank. ſchreibt uns aus Leer: Die Erfolge waren 
einfach fabelhaft, alle Leute geheilt, der 
Krankenkaſſenmann begeiſtert, ſein 
            Rieſen=
bruch nie wieder herausgekommen, auch 
nicht bei Abnahme des Bandes. Und was 
war das für eine Serotalhernie. Ich war 
manchmal ſelbſt ſprachlos über die Erfolge! 
Herr Dr. med. L., approbierter Arzt, 
ſchreibt: Mein doppelſeitiger alter 
            Leiſten=
bruch, links fauſtgroß, iſt durch Ihre 
            Be=
handlung in weniger als 6 Monaten 
            gänz=
lich ausgeheilt. Ich fühle mich dauernd frei 
vom Bruchband nun ſchon über ein Jahr 
lang. Ich kann laufen, radeln, Bergtouren 
machen, Motorrad=Touren, Sport, wie 
Schwimmen und Turnen ſind mir wieder 
(9522 
ein Vergnügen. 
Herr Dr. med. M., approbierter Arzt, 
ſchreibt: Es iſt mir ein Vergnügen, Ihnen 
mitteilen zu können, daß ich gerade bei 
Methode Erfolge erzielt habe, die ich ſelbſt 
nen Kollegen erregten dieſe Erfolge 
            Auf=
ſehen und waren nicht zu widerlegen. 
 
Ueber hundert amtlich beglaubigte 
            Zeug=
niſſe Geheilter liegen vor. — Sprechſtunde 
unſeres approbierten, ſpeziell 
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 Dankſagung. 
Viel herzlichen Dank all Denen, die uns 
bei dem Heimgang unſeres unvergeßlichen 
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ſchlafenen, ſo viel Liebe und Anteilnahme er= 
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wieſen. 
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der trauernden Hinterbliebenen: 
Julie Schreiber.
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 Dankſagung. 
(Statt Karten.) 
Für alle Beweiſe herzlicher Freundſchaft und die 
erwieſene Teilnahme während der Erkrankung und beim 
Ableben unſeres lieben Vaters ſagen wir herzlichen 
Dank. 
Im Namen der Hinterbliebenen: 
Heinrich Weber. 
(17119
 Köfteitzer 
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 Bei ſitzender Tätigkeit 
müſſen Sie beſonders auf die richtige 
Blutzirkulation im Körper bedacht ſein. 
Die Folgen der durch ſitzende Tätigkeit 
bedingten ungeſunden Lebensweiſe ſind 
ſehr oft Blutarmut, Schwäche und 
            Ver=
dauungsſtörungen. Dieſe verſchwinden 
bald, trinken Sie täglich das 
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bildende, appetitanregende Köſtritzer 
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Nummer 180
Donnerstag, den 1. Juli 1926
Seite 11.
 Reich und Ausſand. 
*Perzicht auf die Aufwertung durch längeres 
Stillſchweigen. 
Eine Reichsgerichtsentſcheidung vom 2. Juni 1926, in der die Frage 
des Verzichtes auf die Aufwertung von Grundſtückskaufgeld 
            in=
folge zwei Jahre langen Stillſchweigens nach Empfang des Preiſes 
behandelt wird, ſpielt in der Aufwertungsrechtſprechung eine 
            bedeut=
ſame Rolle. Der Erblaſſer der Klägerinnen hatte der Stadtgemeinde 
Eſſen mehrere Grundſtücke (nach Abzug der Hypotheken) für 295 825 Mk. 
verkauft. Nach dem Angebot ſollte der Kaufpreis vom 1. April 1922 an 
verzinſt werden, an dieſem Tage auch die Uebergabe des Grundſtücks 
            er=
folgen. Der Kaufpreis wurde am 7. Auguſt 1922 bezahlt. Erſt zwei 
Jahre ſpäter erhoben die Klägerinnen Anſpruch auf Erſatz des 
Wertunterſchiedes, der durch die vom 1. April bis zum 7. Auguſt 
1922 verſpätete Zahlung eingetreten war. Sie verlangen 2514 
            Gold=
mark. Die Beklagte macht einmal Verſchulden des Erblaſſers der Berlin. Im Spritſchieber= Prozeß wurde am Mittwoch 
Klägerinnen geltend, da er die verſpätete Zahlung durch die verſpätete 
Löſchung der Hypothek verſchuldet habe, außerdem aber habe er durch 
das lange Stillſchweigen auf jede Aufwertung des Kaufpreiſes 
            ver=
zichtet. Landgericht Eſſen und Oberlandesgericht Hamm ſind den 
Klägerinnen beigetreten und haben die Beklagte zur Aufwertung 
verurteilt. Ebenſo hat das Reichsgericht entſchieden und in ſeinen 
Entſcheidungsgründen hierzu folgendes ausgeführt: Im Einklang mit 
der Nechtſprechung des Reichsgerichts hat das Oberlandesgericht 
            darge=
legt, daß von einem Verzicht bei der Leiſtung der Zahlung nicht die 
Rede ſein könne, wenn der Erblaſſer der Klägerinnen an ein Recht zur 
Aufwertung nicht gedacht habe. Daſelbe müſſe gelten, wenn er mangels 
Anerkennung eines Aufwertungsanſpruchs in der Rechtſprechung ſich 
für verpflichtet gehalten hat, die geringe Leſtung anzunehmen. Aber 
auch in dem zweijährigen Stillſchweigen iſt ein 
            Ver=
zicht nicht zu erblicken. Es iſt zwar zutreffend, daß die Aufwertung 
in der Nechtſprechung des Reichsgerichts im Laufe des Jahres 1923 
grundſätzlich anerkannt iſt. Im einzelnen (Maß, Rückwirkung, 
vorbehaltloſe Annahme) iſt jedoch erſt in den Jahren 1924 und 1925 
eine Klärung herbeigeführt worden. Der Anſpruch war daher ein 
zweifelhafter. Es iſt auch kein Anhalt dafür gegeben, daß die 
            Kläge=
rinnen oder ihr im Sommer 1924 geſtorbener Erblaſſer vor Erhebung 
der Klage ſichere Kenntniſſe von dem Beſtehen des 
            Aufwertungs=
anſpruchs und ſeiner Höhe gehabt haben. — Auch die Schuld des 
            Erb=
laſſers an der Verzögerung der Zahlung würde grundſätzlich nichts an 
dem Aufwertungsanſpruch ändern; denn die Leiſtung der Beklagten 
blieb immer eine bloße Teilleiſtung. (Aus den „
            Reichsgerichts=
briefen”, Karl Mißlack, Leipzig, Kochſtraße 76.)
 Frankfurter Chronik. 
Der Elefant im Zuſchauerraum. Bei der 
            Abſchieds=
vorſtellung des Zirkus Hagenbeck ereignete ſich, der „Fr. Ztg.” zufolge, 
ein glücklicherweiſe harmlos verlaufener Unfall. Ein Elefant ſetzte ſich 
bei der Vorführung auf den Rand der Manege. Dabei verlor er das 
Gleichgewicht und kollerte rücklings in den Zuſchauerraum. Bei ſeinem 
Falle drückte er die Wand einer Loge ein, aus der die Inſaſſen ſchnell 
flüchteten. Sie kamen mit dem Schrecken davon. — Großbund der 
Frankfurter Sängervereinigung. Zu dem Feſt vom 
3. bis 5. Juli in der Feſthalle zu Frankfurt a. M. laufen fortwährend 
Anmeldungen der Vereine aus der näheren und weiteren Umgebung von 
Frankfurt a. M. ein, ſo daß ein Maſſenbeſuch der geſamten Umgegend 
und auch von weiter her zu erwarten iſt. Die Frankfurter Bevölkerung 
zeigt ſelbſt das allergrößte Intereſſe, was ſich bereits durch den ſtarken 
Vorverkauf an Karten bemerkbar macht. Das Feſt beginnt Samstag, 
den 3. Juli, abends 7 Uhr mit der großen Begrüßungsfeier in der 
Feſthalle, woſelbſt Maſſenchöre geſungen werden und das große 
            Feſt=
ſpiel zur Aufführung kommt. Sonntag, den 4. Juli, 10 Uhr vormittags, 
iſt das große Feſtkonzert in der Feſthalle, nachmittags bewegt ſich ein 
Feſtzug durch die Straßen der Stadt und dann beginnt auf dem 
Feſthallengelände das Volksfeſt und in der Halle die geſanglichen 
            Där=
bietungen. Abends iſt Wiederholung des Feſtſpiels und großes 
            Brillant=
feuerwerk. Das geſamte Feſtprogramm befindet ſich im Feſtbuch, das, 
ebenſo wie die Karten, im Vorverkauf zu 30 Pfennigen zu erhalten iſt. 
Verurteilter Straßenräuber. 
WSN. Hanau. Vor der hieſigen Strafkammer hatte ſich der 
31jährige Maurer Johann Mattyſchok aus Lubnian (Kreis Oppeln in 
Oberſchl.) wegen ſchweren Straßenraubs zu verantworten. Nach Schluß 
einer in Marjoß (Kreis Schlüchtern) abgehaltenen Holzverſteigerung 
wurde ein Rentmeiſter aus Schlüchtern, der dabei Gelder einzukaſſieren 
hatte, von einem fremden Manne, der auch während der Verſteigerung 
anweſend war, auf der Landſtraße zwiſchen Marjoß und Schlüchtern mit 
vorgehaltenem Revolver und den Worten „Geld, oder ich ſchieße!” 
            über=
fallen. Als der Fuhrmann des Rentmeiſters ſich mit der Peitſche 
            wider=
ſetzen wollte, gab er einen Schuß auf dieſen ab, der dieſem dicht am 
Kopfe vorbeiſauſte. Der Rentmeiſter, der den Räuber packen wollte, 
war gleichfalls das Ziel mehrerer Schüſſe, von denen ihn einer in die 
rechte Hand traf. Mit Hilfe des wieder herbeigeeilten Fuhrmannes 
gelang es ſchließlich, den Straßenräuber zu vertreiben, der dann auf 
ſeinem Nade die Flucht ergriff. Am ſelben Abend wurde der Bandit in 
Steinau geſtellt, konnte aber wiederum, jedoch unter Zurücklaſſung 
ſeines Rades, flüchten. Das weggeworfene Rad wurde ihm jedoch zum 
Verräter. Die eingeleiteten Ermittlungen ergaben, daß es ſich um den 
obengenannten Mattyſchok handelte, der ein ganz ſchwerer Junge iſt und 
ſich als Spezialiſt im Straßenraub betätigt. Wegen einer faſt ähnlich 
gelagerten Schandtat bekam er kürzlich vom Kottbuſer Gericht eine 
fünfjährige Zuchthausſtrafe zudiktiert. In der Verhandlung wurde der 
Verbrecher einwandfrei von allen Zeugen erkannt. Das Gericht 
            verur=
teilte ihn wegen verſuchten ſchweren Straßenraubs in Tateinheit mit 
gefährlicher Körperverletzung, einſchl. der in Kottbus verhängten Strafe, 
zu ſieben Jahren ſechs Monaten Zuchthaus und zehn Jahren 
            Ehrver=
luſt, ſowie Stellung unter Polizeiaufſicht. 
Schwerer Unglücksfall. 
Eſſen. Geſtern vormittag ereignete ſich im Tagesbetrieb der Zeche 
Proſper I in Eſſen=Dellwig beim Schweißen eine Exploſion, wobei ein 
Arbeiter getötet, einer ſchwer und einer leichter verletzt wurde. 
Ueber die Urſache des Unglücksfalles auf der Zeche „Proſper” erfahren 
wir: Unter den bei den Abbruchsarbeiten auf der Zeche „Proſper” 
            ge=
wonnenen alten Eiſenteilen befand ſich auch ein Rohr, das Dynamit 
            ent=
hielt. Bei dem Zerſchneiden des Rohres durch Sauerſtoffgebläſe 
            ent=
ſtand eine Exploſion. Wie das Dynamit in das Rohr kam, ſteht noch Kommiſſion von Aerzten hat den Heilungen beigewohnt und hat 
            be=
nicht feſt. 
Braut und Bräutigam zuſammen 159 Jahre alt. 
Berlin. Daß dem Eintritt in den 6heſtand keine Grenzen durch 
das Alter gezogen ſind, dafür liegt, wie dem „L.=A.” gemeldet wird, ein 
Beiſpiel aus Gollnow in Pommern vor. In der dortigen 
            Katharinen=
kirche wurde der Rentenempfänger Habeck mit einem Fräulein 
Springstubbe getraut. Der Bräutigam iſt 80 Jahre alt, die 
Braut ſteht im 79. Lebensjahr. Nach der Trauung ging das Paar in 
ſein Heim, bei der Wohnungsnot ein — Wohnwagen. Habeck glaubt 
nicht nur, noch recht lange zu leben, fondern einſt vom Wohnungsamt 
auch noch eine Wohnung obne Räder zu erhalten.
 Arteil im Kutiſkerprozeß. 
Berlin. Im Kutiſker=Prozeß verkündete der 
            Vor=
ſitzende, Obergerichtsrat Ahlsdorff, am Mittwoch folgendes 
Urteil: Der Angeklagte Iwan Kutiſker erhält fünf 
Jahre Zuchthaus und 4 Millionen Mark Geldſtrafe ſowie 
10 Jahre Ehrverluſt; der Angeklagte Holzmann 1½ Jahre 
Geſängnis, die Angeklagten Daniel und Max Kutiſker werden 
freigeſprochen. Der Angeklagte Streter erhält 1½ Jahre 
            Ge=
fängnis, außerdem wird gegen ihn Haftbefehl erlaſſen, weil er 
geflüchtet iſt. Die Angeklagten Grieger, Blau, Blei, Alexander 
Kutiſker und Grabe erhalten je ſechs Monate Gefängnis. Ihnen 
trird eine Bewährungsfriſt von drei Jahren zugeſtanden. Die 
Unterſuchungshaft wird in Anrechnung gebracht. 
Das Urteil im Spritweber=Prozeß. 
das Urteil verkündet. Der Kriminalkommiſſar a. D. Peters 
erhielt zwei Jahre drei Monate Gefängnis und 2000 Mark 
            Geld=
ſtrafe, der Angeklagte Kriminalkommiſſar a. D. Beyer, zwei 
Monate Gefängnis und 300 Mark Geldſtrafe, der Angeklagte 
Hermann Weber eine Geſamtſtrafe von einem Jahr neun 
Monaten Gefängnis und 20 000 Mark Geldſtrafe, der Angeklagte 
Heinrich Weber ein Jahr Gefängnis und 5000 Mark 
            Geld=
ſtrafe. Die Angeklagten Gebrüder Siemke erhielten ſechs 
Monate Gefängnis, der Angklagte Halfmann zwei Monate 
Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe, der Angeklagte Dr. 
            Can=
trop wurde freigeſprochen. Die empfangenen 
            Beſtechungs=
gelder in Höhe von 21000 Mark wurden als für die 
            Staats=
kaſſe verfallen erklärt. Den Angeklagten wird die 
            Unterſuchungs=
haft angerechnet. Die Haftbefehle werden aufgehoben gegen 
Peters, Hermann Weber, Robert Siemke und Dr. Cantrop. 
Schwerer Automobilunfall im Taunus. 
Weißkirchen. Dienstag nacht gegen ½3 Uhr iſt auf der 
            Ober=
urſeler Straße, in der Nähe von Weißkirchen, ein Auto (Lieferwagen) 
mit ſechs Perſonen verunglückt. Die verunglückten Perſonen ſind 
teilweiſe ſchwer verletzt ins Eliſabethenkrankenhaus eingeliefert 
worden. Die Urſache des Unglücks iſt bisher noch nicht bekannt. 
Verbot des Films „Panzerkreuzer Potemkin” für Thüringen. 
Weimar. Unter der Begründung, daß er mit Unterſtützung 
der Sowjetregierung hergeſtellt ſei und kommuniſtiſchen Parteizwecken 
diene, hat die thürimgifche Regierung die Aufführung des Films „
            Pan=
zerkreuzer Potemkin” verboten. 
Im Kampfe mit Eiſenbahnräubern. 
Wie aus Oberhauſen gemeldet wird, überraſchte dort ein Beamter 
der Eiſenbahnüberwachungsabteilung nachts auf dem Bahnhofe drei 
Eiſenbahnräuber, die ihn mit einer Schußwaffe bedrohten. Der Beamte 
machte von ſeiner Dienſtwaffe Gebrauch und tötete einen der Räuber 
durch einen Kopfſchuß. Die beiden anderen entkamen. 
Mit deutſchen Großflugzeugen nach Oftaſien. 
c. Berlin. Das „B. T.” meldet, daß die vorbereitenden 
            Ar=
beiten für den von der Deutſchen Lufthanſa geplanten 
            transſibi=
riſchen Flug nach Oſtaſien abgeſchloſſen ſeien. Der Start 
werde noch in dieſem Sommer erfolgen können. Zu dem Flug 
            wer=
den zwei Junkers=Großflugzeuge aufſteigen, die ihren Weg über 
            Mos=
kau, Newo=Sibirſk und Irkutſt nehmen werden. Die Verhandlungen 
darüber, welche Flughäfen im Fernen Oſten angeflogen werden ſollen, 
ſtehen vor dem Abſchluß. Wahrſcheinlich werden die Flugzeuge in Peking 
landen und Tokio zum Ziel ihres Fluges haben. Der deutſche 
            Oſtaſien=
flug ſoll einerſeits ein Gegenbeſuchsflug für den japaniſchen Fliegers 
beſuch im vorigen Jahre, andererſeits ein Verſuchsflug ſein, bei dem 
meteorologiſche, fahrtechniſche und andere Beobachtungen angeſtellt 
werden ſollen. 
 
Todesſturz vom Kirchendach. 
* Neheim=Hüſten. Hier ereignete ſich bei der Aufrichtung 
eines Kreuzes auf der neu erbauten katholiſchen Pfarrkirche ein ſchwerer 
Unglücksfall. Zwei mit dieſer Arbeit beſchäftigte Dachdecker, die 
Gebrüder Kotthoff, ſtürzten vor den Augen ihres Vaters in die 
Tiefe. Der eine war ſofort tot, der andere wurde ſchwer verletzt. 
Tödlicher Abſturz auf der Zugſpitze. 
Innsbruck. Geſtern ſind zwei reichsdeutſche Touriſten, ein Herr 
und eine Dame, auf der Zugſpitze tödlich abgeſtürzt. Beim Abſtieg von 
der Zugſpitze fuhren ſie über eine kleine Schneefläche ab, die unmittelbar 
in eine 400 Meter hohe Felswand überging, über welche die beiden in 
das öſterreichiſche Schnee=Kar abſtürzten. Der Herr, deſſen Name 
            un=
bekannt iſt, war ſofort tot, während die Dame, Frieda Johnſon aus 
Hamburg, auf dem Transport ihren Veletzungen erlegen iſt. Die Leichen 
wurden zu Tal gebracht. 
 
Todesſturz in den Bergen. 
Innsbruck. Der Student Lange aus Wien ſtürzte in der 
Lamſenoſt=Wand tödlich ab. Er blieb auf einem Schneefeld tot liegen 
und wurde dann von vier reichsdeutſchen Touriſten, die auf Notſignale 
des Begleiters Langes herbeigeeilt waren, zu Tal gebracht. 
Der Wundermann von Zaragozza. 
* Madrid. In Bujaratoz bei Zaragozza iſt ſeit einiger Zeit 
ein Wundermann aufgetreten, zu dem die Gläubigen in ganzen Scharen 
ſtrömen. Der Wundermann heißt mit Namen Gandencio Bettrau und 
iſt nach ſeinem Berufe Arbeiter; er hat keinerlei Bildung genoſſen und 
iſt kaum des Leſens und Schreibens mächtig. Er behauptet, nur wenige 
Jahre alt zu ſein, da er bereits einmal geſtorben und erſt am 19. März 
1921 wieder auferſtanden ſei. Er habe von Gott die Gabe erhalten, 
die Kranken zu heilen. Außer dieſen phantaſtiſchen Angaben iſt 
            Gan=
dencio Bettrau ein frommer und nüchterner Mann. Jeden Samstag 
nach Schluß der Arbeit tritt er vor ſeine Hütte und begrüßt die 
            Hun=
derte von Kranken, die ſich vor ihm verſammelt haben. Er läßt zehn 
oder zwanzig vortreten, ſpricht über ihnen Gebete und beſtreicht ſie mit 
einer Salbe und . . . die Kranken gehen geheilt nach Hauſe. — Eine 
ſtätigen müſſen, daß von Geburt an Gelähmte wieder gehen konnten 
und Leute mit ſchweren Herzfehlern geſund wurden. Der Irrenarzt 
Dr. Gimeno Niero glaubt annehmen zu dürfen, daß es ſich bei dieſen 
wunderbaren Heilungen um Autoſuggeſtion der Kranken handelt. 
Schwere Granatexploſion bei einer polniſchen Manöverübung. 
Kowel (Wolhynien). Als eine Kompagnie des 35 polniſchen 
Infanterieregiments in der Umgebung von Kowel Manöverübungen 
abhielt, explodierte auf dem Uebungsgelände eine vermutlich aus 
dem Weltkrieg herrührende 18=Zentimeter=Granate. Durch 
die Exploſion wurden zwei Offiziere und 36 Soldaten 
            ge=
tötet. Dreißig wurden ſchwer und elf leichter verletzt.
 * Pon der Spanienreiſe unſerer Flotte. 
Von Kapitänleutnant Joachim Lietzmann. 
5. Heimkehr. 
Die zweite Juniwoche fand unſere Schiffe nach dem 
            Aufent=
halt in den ſpaniſchen Mittelmeerhäfen im Flottenverbande 
wieder im Atlantik bei der planmäßigen Forſetzung ihres 
Ausbildungsdienſtes. Wieder wurde nach den Signalen des 
Flaggſchiffs in bunt wechſelndem Spiel die taktiſche Formation 
der Linie während längerer Uebungen herumgeworfen, und 
            aber=
mals wechſelten ſeemänniſche Manöver und innerer Dienſt, zu 
welchem ſich diesmal noch Schießübungen geſellten, in 
            ange=
meſſener Folge miteinander ab, bis der Kohlenbeſtand eine neue 
Ergänzung vor Antritt der Heimreiſe erforderlich machte. 
In Vigo, dem maleriſch von den galiziſchen Bergen 
            um=
ſäumten Haupthandelshafen Nordweſtſpaniens, verbrachte die 
Flotte zu dieſem Zweck einen letzten dreitägigen Aufenthalt. 
Dann nahte die Abſchiedsſtunde von dem gaſtlichen Lande, 
welches auch hier bis zum letzten Augenblick nicht müde wurde, 
uns ſeine ehrliche Freundſchaft zu bezeugen. Nur ſchwer konnte 
man ſich von dieſer Welt trennen, und immer wieder ſchweifte 
der Blick zurück zu den Bergen, die uns im goldenen Scheine der 
Abendſonne noch lange ein freundliches Geleite gaben. 
Dann aber wanderten die Gedanken vorwärts. „Holdrio, 
jetzt gehts zur Heimat”, ſo klang es ſchmetternd vom Aufbaudeck 
hernieder, wo ſich wie allabendlich die Bordkapelle eingefunden 
hatte. Denn heimwärts gings zur grünen Nordſee, zur deutſchen 
Heimat! So konnten bei den Beſatzungen keine trüben Gedanken 
aufkommen. Wie ein heller Stern überſtrahlte die bevorſtehende 
Heimkehr, die blinkenden Leuchtfeuer der bald in nächtlichem 
Dunkel verſinkenden Küſte. 
Auch diesmal meinte es der Wettergott gnädig, wenn auch 
die See nicht ganz ſo ruhig und der Himmel nicht ganz ſo blau 
war wie zuvor. Unter zahlreichen Uebungen, die in erſter Linie 
der taktiſchen Schulung der Schiffe und Verbände dienten, führte 
der Weg planmäßig über die Biskaya und den ſtrichweiſe in 
Nebel gehüllten Engliſchen Kanal zurück bis am 18. Juni als 
erſter Gruß der Heimat die frieſiſche Küſte auftauchte. Noch am 
gleichen und in der Frühe des folgenden Tages erreichten die 
Seeſtreitkräfte ihre Liegehäfen. Die diesjährige 
            Sommeraus=
bildungsreiſe war beendet. 
Eine fünfwöchige, an anſtrengendem Dienſt wie an bunter 
Abwechſlung reiche Fahrt lag hinter der Flotte. War ſie — ihrem 
Hauptzweck entſprechend — auf der einen Seite in beſonderem 
Maße dazu berufen die Ausbildung des ſeemänniſchen und 
            tech=
niſchen Perſonals zu fördern, ſo brachte ſie andererſeits auch dem 
Einzelnen reichen Gewinn an perſönlicher Erfahrung und 
            er=
weiterter Kenntnis der Sitten und Gebräuche des ferneren 
            Aus=
landes. 
Zugleich aber vollbrachte unſere Flotte mit dieſer Reiſe wie 
bereits in den vergangenen Jahren ein gutes Stück 
            vaterlän=
diſchen Wirkens. Die Lebenskraft unſeres Landes, ſein in der 
Volksſeele tief eingewurzelter Lebenswille als ſeefahrende 
            Na=
tion kommt dadurch zum Ausdruck, daß es ſeine Schiffe 
            hinaus=
ſchickt aufs freie Meer, zu fremden Völkern, um neue 
            Verbin=
dungen anzuknüpfen und alte wieder aufzunehmen. Seefahrt iſt 
not! Das gilt in beſonderem Maße für unſere Marine. Mehr 
als alles andere hat ſie die Miſſion, das Deutſchtum in der Welt 
zu vertreten. Das Auftreten der Beſatzungen im Auslande hat 
auch diesmal beredter als jedes noch ſo geſchickt abgefaßte 
            Schrift=
werk ſeine Früchte getragen und das Gift der von deutſcher Seite 
nur allzuſehr unwiderſprochen gebliebenen feindlichen 
            Propa=
ganda entkräftet. Soldaten, die eine ſolche Haltung zur Schau 
trugen, Männer, die ſolche Lieder zu ſingen verſtanden, das 
waren nicht die Barbaren, als welche ſie ein Jahrzehnt hindurch 
vor aller Welt gebrandmarkt worden waren. Das Urteil der 
ſpaniſchen Oeffentlichkeit und Preſſe iſt bereits bekannt. Des 
            wei=
teren hob ſich unverkennbar die Stellung unſerer deutſchen 
            Lands=
leute. Der Stolz auf ihre Abſtammung und auf unſere neu 
            er=
blühende Wehrmacht zur See ließ ſie, die hier und da wohl 
            ab=
ſeits geſtanden haben mochten, in dieſen Tagen nur Deutſche ſein, 
die feſt zueinander hielten. 
Die Freundſchaftsbeweiſe aber, die der Flotte vom ſpaniſchen 
Volke, von ſeinem König bis zu den unterſten Schichten der 
            Be=
völkerung ſo überwältigend entgegengebracht wurden, ſollen ihm 
unvergeſſen bleiben. Sie ſind es wert, von uns in vollem 
            Um=
fange und in derſelben würdigen Weiſe erwidert zu werden. 
Geſchäftliches. 
Die Firma J. Rehfeld, Ludwigsſtraße 15, veranſtaltet wie alljährlich 
wieder eine Weiße Woche. Großzügig wie immer ſind alle 
            Vorberei=
tungen hierzu getroffen, es iſt für jedermann von beſonderem Intereſſe, 
ſich die Schaufenſterdekorationen anzuſehen. Im Geſchäftslokal ſind 
alle Artikel überſichtlich ausgelegt. Im übrigen verweiſen wir auf 
das heutige Inſerat in dieſer Nummer. 
Schimmel und Gärung ſind die ſchlimmſten Feinde unſeres 
Eingemachten. In jedem Falle iſt es betrübend und verluſtreich, wenn 
eingemachte Früchte, Marmelade, Gelee, Fruchtſaft oder Gurken ufw. ſich 
nicht halten und ſchlecht werden. Wirkſamen Schutz bietet die 
            Ver=
wendung von Dr. Oetker’s Einmachhilfe, die den praktiſchen Hausfrauen 
unter unſeren Leſerinnen ſchon längſt als unbedingt zuverläſſig bekannt 
iſt. Ein Päckchen für wenige Pfennige ſichert hundertfache Werte.
 Wetterbericht. 
Wettervorherſage für Freitag, den 2. Juli 1926. 
(Nach der Wetterlage vom 30. Juni 1926.) 
Noch vielfach heiter, warm und trocken. 
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
 Sie ſehen viel älter aus 
als Sie ſind, wenn Sie Ihren übermäßigen Körperanſatz nicht 
            beſei=
tigen. Wir können Ihnen nur raten in der Apotheke 30 Gramm 
echte Toluba=Kerne zu kaufen, die als wirkſam anerkannte, den 
Fettanſatz beſeitigende, dabei völlig unſchädliche Stoffe enthalten. 
            Gut=
achten, genaue Anweiſung und Beſtandteile in den Packungen. IIV 9562
 Or dem Verderben 
durch Schimmel und Cärung werden alle für den Winter 
eingemachten Früchte sicher geschützt, wenn man sie mit 
Dr. Oetker’s Einmache-Hulfe 
einmacht. Es ist das einfachste, billigste und trotzdem ausgezeichnete Verfahren. — 1 Päckchen 
von Dr. Oetker’s Einmache-Hülfe für 7 Pfg. genügt, um 10 Pfd. eingemachte Früchte, 
Gelee, Marmelade, Fruchtsäfte, Gurken usw. haltbar zu machen. 
Gebrauchs-Anweisung ist jedem Päckchen aufgedruckt. 
Dr. Oetker’s Einmache-Rezepte erhalten Sie kostenlos in den einschlägigen 
Geschäften. Verlangen Sie ebendaselbst die beliebten Oetker-
            Rezept-
bücher, wenn vergriffen, portofrei von:
Geite 12
Donnerstag, den 1. Juli 1926
Nummer 180
 Geſchichten aus aller Welt. 
Die verräteriſche Blumenzwiebel. 
(z) Haarlem. Ganz Holland lacht über ein Gaunerſtickchen, bei 
dem die liebe Sonne die Vorſehung oder vielmehr den Detektiv geſpielt, 
und alles an den Tag, einen wunderblauen Junitag, gebracht hat. Im 
niederländiſchen Blumenparadies ſpielt die Geſchichte, in dem kleinen 
Städtchen Beverwijk, in deſſen ruhiges, patriarchaliſches Leben im 
vorigen Herbſt wie ein Blitz die unerhörte Kunde von einem 
            Rieſen=
diebſtahl fuhr. Einer der größten Blumenzüchtereien waren im Dunkel 
der Nacht aus dem Zwiebelſchuppen für über zehntauſend Gulden 
            wert=
volle Tulpenzwiebeln von unbekannten Dieben entfernt worden, ohne daß 
es dem polizeilichen Recherchen gelungen wäre, dieſen tatkräftigen 
Blumenfreunden auf die Spur zu kommen. Das Anſinnen ihrer Freunde, 
einen gewitzten Detektiv aus Amſterdam zu bemühen, lehnte jedoch die 
beſtohlene Firma mit einem geheimnisvollen Schununzeln ab, — hatte 
ſie doch am Morgen nach der Tat insgeheim feſtſtellen können, daß die 
Beute der Diebe aus den Zwiebeln einen einzigartigen, auf der ganzen 
Welt nur von dieſem einem Unternehmen gezüchteten Tulpenart 
            be=
ſtand. Die Firma vertraute alſo lediglich dem „alten Verbündeten” dort 
droben, und nicht vergebens. Die Diebe — angeſehene Mitbürger der 
Beſtohlenen übrigens — legten ahnungslos die ſo unſchuldsvoll 
            aus=
ſchauenden Zwiebeln in ihren eigenen Blumenäckern aus, und ſiehe, unter 
dem belebenden Hauch der lenzlichen Sonne begann es allerorten und 
allerenden zu grünen und blühen, und auch die durch den 
            unfreiwilli=
gen Beſitzwechſel gegangenen Tulpen ſchoſſen prächtig und farbenlodernd 
auf, ein weithin blühender Corpus delicti, wie es die Jurisprudenz aller. 
Zeiten ud Länder wohl noch nicht erlebt hat. Die legale Herkunft 
der Blumen konnten die genarrten Langfinger nicht nachweiſen, und es 
iſt ihnen nunmehr Gelegenheit gegeben, ihre unzeitigen Blütenträume in 
verinnerlichender Einſamkeit zu Ende zu träumen. 
Der Miniſterſohn. 
(m.) Brüſſel. Wer ſich bisher dem vielverſprechenden Berufe 
des Hochſtaplers widmen wollte, ließ es ſich intenſiv angelegen ſein, die 
Gewohnheiten, die Sprache, das Gehaben von Fürſtlichkeiten, Grafen 
und Baronen zu ſtudieren, um es dann im Kreiſe derer, die nie alle 
werden, zu einträglichen Zwecken nachzuahmen. Heute müſſen auch die 
Hochſtapler umlernen, wie folgendes, kürzlich bei Charlorio in Belgien 
paſſierte Geſchnichtchen beweiſt. Dort fuhr vor einem großen Lokal, wo 
gerade eine brechend volle ſozialiſtiſche Verſammlung abgehalten wurde, 
auf dem Fahrrade ein junger, nicht übertrieben eleganter Mann, mit 
der roten Roſette im Knopfloch, vor, ließ ſich dem Verſammlungsbüro 
melden, und ſtellte ſich dieſem als der Sohn des belgiſchen 
            Eiſenbahn=
miniſters vor, der bekanntlich ſozialiſtiſcher Führer iſt. Er ſei auf einer 
Wanderfahrt begriffen, das Geld ſei ihm aber in dieſem Moment 
            aus=
gegangen, zu dieſer ſpäten Abendſtunde könne er nichts mehr tun, eine 
ſeiner weitreichenden Beziehungen mobil zu machen, und ob — —uſw. 
Seine Eigenſchaft als Sohn eines der bekannteſten klaſſenbewußten 
Proletarierer bürge doch — — uſw. Und ſiehe da: das Büro verkündete 
die Schmerzen dieſes „deus er machina” dem erlauchten Meeting, das 
begeiſtert die Hochrufe auf Miniſter=Vater und =Sohn ausbrachte und 
dann für den Jüngling ſammelte. Mit einer ſelbſt angeſichts der 
            In=
flation des belgiſchen Franken äußerſt anſehnlichen Summe und unter 
heißem Erröten geſtammeltem Dank verließ Herr „Anſeele jun.” ſeine 
braven Genoſſen — und ward nicht mehr geſehen. Und die getreuen 
Sozialiſten des Vorortes von Charleroi trauen ſich nicht mehr aus den 
Häuſern beraus, ſeit unter dem höhniſchen Gelächter einer ganzen 
Nation bekannt geworden iſt, daß der ſozialiſtiſche Miniſter Anſeele — 
überhaupt keinen Sohn beſitzt. 
Der „zärtliche” Bruder. 
(s.) Warſchau. Die Tochter des ſtadtbekannten Lemberger 
            Uhr=
machers Acht war vor einigen Jahren die Braut eines polniſchen 
            Gene=
ralſtabsoffiziers, der ſie dann eines ſchönen Tages ohne Sang und Klang 
im Stich gelaſſen hat. Die etwas ſchwermütige junge Dame nahm ſich 
dieſen an ſich gar nicht ſo außergewöhnlichen Fall ſehr zu Herzen, 
            be=
nahm ſich vorerſt etwas eigenartig und zeigte dann immer deutlichere 
            Zei=
chen von Geiſtesgeſtörtheit. Vor einem Jahr mußte ſie in einer 
            Privat=
heilanſtalt untergebracht werden. Ihr Zuſtand hatte ſich da ſcheinbar 
gebeſſert, ſo daß man ſie vor kurzem wieder in das Elternhaus bringen 
konnte. Alles ging ganz gut, bis ſie bei einem Spaziergang plötzlich dem 
ungetreuen Mann gegenüberſtand. Seit dem Tage verſchlechterte ſich ihr 
Zuſtand zuſehends, und die Befürchtung ihrer Angehörigen, fie endgültig 
ſür gemeingefährlich erklären zu müſſen, war nicht unbegründet. Ihr. 
Bruder, der an der Hochſchule in Warſchau Medizin ſtudierte, kam zu
 Pfingſten nach Hauſe, unterſuchte die Schtueſter und konſtatierte, daß die 
Krankheit nach menſchlichem Ermeſſen unheilbar ſei. Der junge Student, 
der ſeine Schweſter über alles liebte, faßte nun den Entſchluß, ihren 
Qualen ein radikales Ende zu machen, und tötete ſie mit einer 
            Nevolver=
kugel. 
Bei ſeinem Verhör betonte er ſeine rein menſchliche Abſicht und 
            er=
klärte, die Schweſter nur aus Liebe erſchoſſen zu haben. Es ſei nach 
ſeiner Auffaſſung barbariſch, unheilbar kranke Menſchen jahrein, jahraus 
leiden zu laſſen, wo doch die einzige Erleichterung für ſie der Tod wäre. 
Die pſychologiſch zu verſtehende Auffaſſung des „zarten” Bruders dürfte 
ihn allerdings kaum vor dem Kerker bewahren . 
Der Hund des Herrn Briand. 
(—) Paris. Herr Briand pflegt die wenigen Mußeſtunden, die 
ihm die vertrackte Politik gönnte, auf ſeinem Landgut Cocherel zu 
            ver=
bringen, das in ſeiner Abweſenheit von nur zwei lebenden Weſen 
            be=
treut wird: einer alten Haushälterin, die wegen der ausgeprägten 
            Pro=
portion ihres Riechorgans ſeit Menſchengedenken der Beinamen „Graf 
Cyrano” trägt, und einem treuen Tyras, der im Hof an der Kette vor 
ſeiner Hütte liegt. Als Herr Briand ſich neulich wieder für wenige Tage 
den zermürbeuden Geſchäften der Staatsmaſchinerie in die ländliche 
            Ein=
ſamkeit entfloh, berichtete ihm gleich bei der Ankunft ziemlich aufgeregt 
„Graf Cyrano”, daß ſeit einiger Zeit der Teufel ſeine Wohnung im 
Leibe des Hofhundes aufgeſchlagen haben müſſe. Negelmäßig abends 
um 11 Uhr, wenn alles ſich zum Schlafen bereitmache, beginne der brave 
Tyras ein markerſchütteundes, durchdringendes Geheul, das ohne 
            Unter=
brechung bis etwa 4 Uhr des morgens andauere. Trotz der peinlichen 
Unterſuchungen, bei denen ihr freundliche Nachbarn beigeſtanden hätten, 
trotz der liebreichſten Beruhigungsverſuche und trotz der energiſchſten 
Zurechtweiſungen habe man weder den Grund dieſes herzzerreißenden 
ruheſtürenden Konzerts aufdecken, noch Tyras von ſeiner Fortſetzung 
            ab=
halten können. Skepſis ziert den Staatsmann, und Herr Briand tat 
dieſe merkwürdige Eröffnung ſeiner alten Beſchließerin lächelnd mit 
einem Achſelzucken ab. Sehr zu ſeinem Schaden, denn als auch er an 
diefem Abend bereits ſanft entſchlummert war, ſchreckte er — es war 
minutiös genau 11 Uhr —, durch ein vom Hofe kommendes Geheul auf, 
in dem ſich alles Weh und aller Schmerz einer gemarterten Hundeſeele 
ſchrecklich tönend verdichteten. Herr Briand iſt tapfer, wenn man ihm in 
der Kammer manchmal auch das Gegenteil anzudichten beſtrebt iſt; er 
ſprang mit beiden Beinen gleichzeitig aus dem Bett, ſchlüpfte in die 
            Un=
ausſprechlichen und dann hinunter auf den Hof, wo Tyras an 
            langgezo=
gener Kette lautaufheulend und am ganzen Körper zitternd ſo weit von 
ſeiner Hütte abſtand, wie es ihm die Kette nur ermöglichte. Herr Briand 
begriff ſofort, daß in der Hütte etwas nicht ganz in Ordnung ſein müſſe, 
und griff beherzt durch die Tür hinein. Aber nur, um mit einem kaum 
unterdrückten Wehruf zumickzufahren. Seine Hand blutete an mehreren 
Stellen. Und das Ergebnis ſeiner eingehenden Unterſuchung war; ſeit 
einigen Nächten ſchon hatte ein ſchlauer — Igel von dem angenehm 
angewärmten Nachlager des treuen Hofwächters Beſitz ergriffen und, zu 
einer ſtachlichen Kugel zuſammengerollt, dort den Schlummer des 
            Gerech=
ten genoſſen, ohne ſich durch das Proteſtgeheul des in der erſten Nacht 
ſchon blutend abgewieſenen Tyras ſtören zu laſſen — Herr Briand, als 
Staatsmann und denkender Politiker, der im Geiſte immer Parallelen 
mit der Staatskunſt zieht, ſoll ein ſehr, ſehr nachdenkliches Geſicht 
            ge=
macht haben. 
Kurioſa. 
Paris. Ein nicht nur in Frankreich ſehr bekannter 
            Kammer=
abgeordneter erzählte ſeiner Frau, er müſſe nach Toulouſe reiſen, um 
dort eine Rede zu halten. Als er drei Tage fort blieb, telegraphierte ſie 
nach Toulouſe, um von dort zu erfahren, daß ihr Mann ſeit 6 Jahren 
nicht mehr dageweſen ſei. Darauf telegraphierte ſie an die 6 beſten 
Freunde ihres Mannes und bekam überraſchenderweiſe aus 6 
            verſchiede=
nen Himmelsrichtigungen die Antwort, ſie ſolle unbeſorgt ſein, ihr Mann 
wäre da. Sie wußte alſo zwar noch immer nicht, wo er war, aber ſie 
konnte es ſich denken. 
Rom. Der ſchwarze Herzog wagt viel, und er kann es ja auch. Er 
hat nicht nur ein Geſetz gegen das Fluchen erlaſſen, er ſorgt nicht nur 
für Sauberkeit, er verhindert und beſtraft nicht nur den Selbſtmord, er 
bereitet jetzt ſogar ein Geſetz vor, das den Müßiggang bekämpft. Nach 
ihm ſoll freiwillige Erwerbsloſigkeit verboten und mit Strafe belegt 
werden, und alle Perſonen, die Tag und Nacht in Vergnügungsſtätten 
            zu=
bringen, ohne eine Beſchäftigung nachweiſen zu können, werden 
            ver=
haftet. Wo ſollen in Zukunft die maleriſchen Figuren ehrwürdiger 
Bettler herkommen, die das beliebteſte Objekt aller Amateurphotographen 
in Italien waren? 
London. Eine Londoner katholiſche Wochenſchrift berichtet, daß 
über dem Eingang einer proteſtantiſchen Kirche in Nord=England in 
großen Lettern geſchrieben ſteht: „Das iſt die Pforte des Himmelreiches”,
 Und wenn nun der Pfarrer der kleinen Kirche im Sommer auf Urlaub 
geht, ſo heftet er direkt unter den Spruch die Mitteilung: „Während der 
Sommermonate Juli und Auguſt geſchloſſen.” 
Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Donnerstag, 1. Juli. 4.30: Hausorch. Finniſche Muſik. Muſ. 
Leitung und am Flügel: Dr. Merten. Mitw.: Meinel (Violine) 
und Lange (Violoncello). O 5.45: Leſeſtunde: Aus dem „Leben 
Friedrichs des Großen” von Thomas Carlyle. O 6.15: Uebertr. von 
Caſſel: Otto Kneip ſpricht über: „Der Kampf dem naſſen Tode‟. 
O 6.45: Stunde des Südweſtdeutſchen Radioclubs. O 7.15: „Ueber 
den Traum”, Vortrag Dr. Gotthilf. O 7.45: Italieniſch. O 8.15: 
Uebertr. von Caſſel: Liederabend von Fräulein Riſa Hirſchmann. 
Am Flügel: Kapellm. Dr. Zulauf, beide v. Staatsth. Caſſel. Verdi: 
Arie der Violetta a. „Traviata‟ „Es iſt ſeltſam”. Arie der Gilda 
a. „Rigoletto‟. — Leoncavallo: Vogellied der Nedda a. „Bajazzo”. 
— Puccini: Arie der Chochoſan a. Madame Butterfly‟. Eines 
Tages ſehen wir”. — Dorfſchwalben, Lied von Strauß, 
            Frühlings=
ſtimmen=Walzer von Strauß. Mitw.: Kammerſänger Wille v. 
Staatsth. Caſſel. O 9.15: Neuere Celloſonaten. Delius: Sonate 
für Violoncello und Klavier. — Reger: Sonate für Cello und 
Klavier op. 116 in A=moll. — Honegger: Sonate für Violoncello 
und Klavier. Ausf.: Frl. Ilſe Bernatz (Violoncello) und Dr. Merten 
(am Flügel). — Anſchl. bis 12 Uhr: Uebertragung von Berlin: 
Tanzmuſik. 
Stuttgart. 
Dovnerstag, 1. Juli. 4.15: Nachmittagskonzert. Thiel: 
            Rhein=
land=Marſch. — Waldteufel: Dolores, Walzer. — Suppe: Ouv. 
„Iſabella‟. — Hubay: Heyri kati. — Myddleton: Phantom= 
Brigade. — May: Italieniſche Suite. — Toſti: Serenade. 
Schirmann: Dubinuſchka, ruſſ. Potp. O 6.15: Vortrag Dr. Heinitz: 
Die Muſik der Japaner (mit Original=Muſikaufnahmen). O. 6.45: 
Aerzte=Vortrag: Der Sommerdurchfall der Säuglinge und ſeine 
Bekämpfung. O 7.15: Schach. O 8: Eine Frage an Sie: Wer iſt’s 
—Was iſts? O 9.30: Deutſcher Humor: Wilhelm Buſch. Mitw.: 
Max Marx, C. Struve, Rundfunkorch. 
Berlin. 
Donnerstag. 1. Juli. 12: Die Viertelſtunde für den Landwirt. 
O 4: Prof. Seligmann, Dir. im Hauptgeſundheitsamt: Schutz= und 
Heilimpfungen. O 4.30: Maler und Graphiker Georg Hausdorf: 
Bildende Künſtler und ihre wirtſchaftliche Bedrängnis. O. 5: 
            Kurz=
geſchichten. Lengerke: Das Geheimnis. — Sling: Der Herr, der 
nicht tanzt. Ein Spazierſtock hängt im Regen. — Auburtin: Die 
Flucht zur Natur. Der Verſuch. — Hildenbrandt: Notturno. 
            An=
ſchlag. (Renee Kürſchner Rezitat.) O 5.30: Funk=Kapelle. Mozart: 
Ouv. „Baſtien und Baſtienne‟. — Bach=Gounod: Meditation. 
Vilke: Hum. Variationen über „Leb” wohl, du kleine Gaſſe‟ 6 6: 
Tee=Muſik aus dem Hotel Adlon (Marek Weber). O 7: Dr. Derſin: 
Glas, Kunſtformen und Technik. O 7.25: Dr. Pfirrmann, Geſchäftsf. 
d. Bundes d. techn. Angeſt. u. Beamten: Fortſchritte der Technik. 
Erfinderſchutz. O 7.55: Geheimrat Prof. Heck: „Tiere und Men=
 Knieſtädt. — Goldmark: Einl. zu „Die Königin von Saba”. — 
Tſchaikowsky: Ballettmuſik aus „Schwanenſee‟. — Wieniawski= 
Fauſt=Fantaſie. (Knieſtädt.) — Glazounow: Walzer. (Funk=Orch.) 
O 10.30: Tanz=Muſik (Kapelle Kermbach). 
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 1. Juli. 3: Prof. Dr. Amſel 
und Oberſchullehrer Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30: 
            Ober=
ſtudienrat Dr. Brunner: Die deutſchen Länder und Landſchaften im 
Geſchichtsunterricht. ( 4: Oskar Picht, Dir. der Staatl. 
            Blinden=
anſtalt Steglitz: „Geſchichtliche Entwicklung der Blindenbildung. 
O 4.30: Mitteilungen des Zentralinſtitutes. O 5: Margot Grupe:
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe 
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer 
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle 
Druch und Verlag: L. C Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
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1 m Hancktuchstoff .. 
253 
1 Handtuch, abgepaßt . 
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1 Gläsertuch ............ 
. 258. 
1 m Gardinennessel . ........ 
. 259 
„. 25 3 
1 P. Herrensocken, farbig ... 
1 P. Kindersocken, Größe 1—5 
.. 25 8 
258 
5 m Wäschebesatz. . . 
25 3 
1 Kielerknoten........ 
. 25 9 
3 Filetmotive ...... .. .. ..." 
1 P. Erstlingsschuhe, Wolle ...... 
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1 Kinderlätzchen 
1 Damen-Untertaille 
253 
1 Leitungsschoner. 
253 
1 Porzellantasse mit Untertasse, Goldrand . 25₰ 
25 8 
1 Porzellan-Kuchenteller .. 
1 Backschaufel. 
259 
1 Citronenpresse . 
.. 25 3 
1 Küchenmesser, Solinger Stahl 
„. 259 
1 Frühstücksbrettchen" 
253 
253 
1 Klosettpapierhalter. .
 508 
1 Bademütze für Damen und Kinder. 
. 503 
1 P. Badehosen, Trikot.. 
. 505 
1 Korsettschoner, gewebt .. .. 
. 50₰ 
1 Kinderjäckchen mit Armband". 
„ 509 
1 Knabenschürze mit 2 Taschen . 
. 508 
1 Hemdenpasse, gute Gualität. 
. 508 
6 Taschentücher, mit Kante ... 
509 
2 St. Herrentaschentücher .. 
509 
2 St. Klöppel-Kissenecken . 
509 
2 Kissenstreifen mit Schrift. 
. 509 
2,30 m Madapolanstickerei .. 
.. 508 
1 Handtuch, Gerstenkorn. .. 
505 
1 m Nessel, kräftige Qualität. 
. 503 
1 m Waschmusseline.. 
. 503 
1 m Hemdenperkal. 
. 503 
1 Selbstbinder . 
.. 509 
1 P. Kinder-Schlupfhosen". 
503 
1 P. Knabenhosenträger. 
509 
1 Sportkragen u. 1 Strickbinder. 
503 
1 Vorhemd, gestreift. 
1 P. Damenstrümpfe, Bflor m. Doppelsohle 
. 503 
u. Hochferse.. 
. 509 
1 P. Kindersocken, Größe 6—10 
„509 
150 St. Geschäftsumschläge .. 
. 508 
3 R. Klosettpapier, Krepp ... .. 
. 509 
3 R. Butterbrotpapier, fettdicht . 
509 
2 Poliertücher.. 
„ 505 
1 Bubikämmchen u. 1 Bubispiegel. 
. 509 
1 Frisierkamm u. 1 Taschenkamm. 
„. 509 
1 Stellspiegel mit Nickelrand .. 
.. 509 
2 St. große Badeseife im Karton". 
3 St. Lanolinseife ....." 
. 509 
509 
100 St. Kreppservietten ..... 
. 503 
1 Fußmatte . . . 
.. 509 
1 Fleischklopfer u. 1 Stößer 
505 
1 Kammkasten, Buche ...." 
503 
1 Kokosbesen... 
. 509 
2 Likörgläser .. 
503 
1 Weinglas, Römer 
.. 503 
1 Gurkenhobel, 2 Messer .. 
. 503 
1 Ascher, vermessingt. . 
509 
1 Zuckerdose, dekoriert .. 
1 Mappe Nadeln, 3 Kn. Stopfgarn, 4 Stern 
503 
Eisengarn u. 1 Fingerhut. 
503 
1 P. Damen-Strumpfbänder 
1 Bandmaß, 1 Br. Stecknadeln, 1 Br. 
            Näh-
nadeln, 1 Dtz. Wäscheknöpfe, 2 Kn. 
508 
Stopfgarn u. 2 Rn. Nähseide. 
. 503 
3 X1,10 m seidene Gummilitze. . . 
1 Strickbinder, 1 P. Armelhalter, 1 Kravatten- 
508 
halter u. 6 Kragenknöpfe .. 
. 503 
1 Gummischwammbeutel ...... 
1 Brises-Bises mit breitem Einsatz. . . . . . . . . 50₰ 
..... 509 
1 m Etamin, 100 cm breit
 759 
1 Wandschoner, Wachstuch. 
75 3 
1 Japanmatte für Badezimmer ... 
759 
1 Batikdecke, groß .. 
759 
1 m Makkotuch 
75 8 
1 m Zephir für Hemden und Blusen.. 
759 
1 m Sportflanell .. .. 
.. 759 
1m Kleiderkrepp.. .. . 
758 
1 m Trachtenstoff, kariert 
758 
1m Frotte, doppelbreit ....." 
253 
1 m Bettkattun, gute Gualität". 
759 
1 Frottierhandtuch ..... 
759 
1 Damenhemd, gewebt . 
759 
1 Damenuntertaille, weiß, gestrickt . 
759 
1 Damenschürze, Siamosen 
759 
1 Mädchenschürze aus buntem Stoff.. 
758 
1 Herren-Netziacke, makkofarbig". 
759 
1 Hemdenpasse, reich bestickt. . . .. 
6 St. Damentaschentücher mit Hohlsaum .. 75 6 
3 St. Damentaschentücher, bestickt .. . .. . . 759 
75 8 
2,30 m Stickerei, breit .. 
758 
1 P. Herren-Hosenträger .... 
753 
2 Sportkragen, gestreift, Perkal". 
75 9 
1 Vorhemd mit Kragen. 
759 
1 Schillerkragen, weiß oder bunt. . 
768 
1 P. Herrensocken, bunt gemustert... 
75,9 
1 P. Spielhosen.. 
758 
1 Damenbluse.. 
759 
1 Zimmer-Überhandtuch . 
75 9 
1 Kredenzdecke, fertig. 
759 
4 Quadrate, gez. 
759 
2 St. Kissenecken oder Einsätze. 
75 8 
1 Sofakissen, gez. ... 
75 9 
1 Tablettdecke mit Spitze. . 
753 
2 Korbdeckchen, fertig .... 
759 
10 Str. Stickwolle. 
75 9 
1 Portemonnaie 
75 8 
1 Besuchstasche, Lack .. 
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1 Kinderhandtäschchen. 
75 8 
1 Einkaufsnetz, Kunstseide 
759 
1 Bl. Briefpapier u. 50 Umschläge.. 
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2 Putztücher ... 
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75 9 
3 St. Eulenseife im Karton". 
75 
1 Essenträger, rund .. 
75 8 
1 Kasserolle, 24 cm... 
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1 Mudelpfanne, 24 om 
75 9 
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Nummer 180
Donnerstag, den 1. Zuli 1926
Seite 15
 Spptg ehlrt und Tarnen. 
ein prächtiges Rennen. Er holt aus dem Weinberger das Letzte heraus. 
Im letzten entſcheidenden Augenblick, als er Ferro faſt erreicht hatte, 
Geltg, dei Beite leintes Samgangeg: griff Willams, der ein taktiſch vorzügliches Rennen vollbracht hatte,
 Hamburgs Ehrentag. — Wie das Derby gewonnen wurde. — Haniels 
4. Sieg. — Williams Meiſterritt. — Das Radiowunder. 
Die Maſſen haben wieder einen neuen Heros bekommen. Ferro iſt 
in aller Munde. Wie er mit weiten, raumgreifenden Schritten über die 
Rennbahn flog, begeiſterte er die Zuſchauer zu ſtürmiſchen Ovatiouen, 
Das deutſche Derby vom Jahre 1926 iſt gelaufen. Es endete mit dem 
Sieg des großen Favoriten Ferro. Es war ſpannend vom erſten bis 
zum letzten Augenblick. Die Erwartungen der Zuſchauer wurden mehr 
als befriedigt, denn der große Rivale des Hanielſchen Dreifährigen, 
Aurelius, gab ſeinem Altersgefährten nur um ein weniges nach, nur 
um die halbe Länge, die die beiden im Ziel voneinander trennte. 
            Sei=
nen ſtolzen Triumphen dieſes Jahres, den Preis von Dahlwitz, dem 
Henckelvennen (das ihm durch Disqualifikation genommen wurde), und 
der Union, folgt nun der größte Triumph eines Vollblütlers, das 
Derby. Damit hat der Stall Haniel, der in letzter Zeit etwas 
            zurück=
getreten war, ſein viertes Derby gewonnen. Das letzte Mal kehrte 
Landgraf im Jahre 1917 als Sieger aus dem 2400 Meter=Renuen zurück 
und jetzt konnte Ferro, ſein ihm gleichwerter Abkömmling, dieſen 
            Er=
folg wiederholen. Glücklich vereinigten ſich die hohen Qualitäten des 
Jockeys Williams mit der großen Klaſſe des ihm anvertrauten Ferro. 
Daß über Hamburg=Horn keine Sonne ſchien, nahm niemnand 
            wun=
der. Daß aber der Regen, der dauernd drohend im Himmel hing, am 
Schlußtag des Derby=Meetings ein Einſehen hatte und fernhlieb, das 
war die angenehme Ueberraſchung des Sonntags. So iſt es denn auch 
nicht zu verwundern geweſen, daß dem äußeren Bild die elegante Rote 
abging. Aber faſt überall in der Welt iſt es nicht anders an 
            Derby=
tagen mit Ausnahme vielleicht von Paris. Das Derby iſt uun eiumal 
eine Angelegenheit des Volkes. 50 000 Beſucher aus der Alſterſtadt 
waren Zeuge des großen Rennens. Der Beſuch aus den anderen 
            deut=
ſchen Städten, beſonders aus Berlin, das ſonſt immer eine ziemlich 
ſtarke Gilde ſtellt, war verhältnismäßig gering. Aber alles, was zum 
Fach gehörte, die Stallmeiſter und die großen deutſchen Züchter, unter 
Führung des Frhrn. v. Oppenheim, und ganz Hamburg war draußen. 
Beim Derby geweſen zu ſein, iſt Ehrenſache. 
Die Starterliſte wurde noch im letzten Augenblick durch die 
            Teil=
nahme Hödurs vervollſtändigt, wodurch auch das ſtaatliche Geſtüt 
            Alte=
feld vertreten war. Selbſt der tüchtige Utting war auf das glänzende 
Abſchneiden ſeines Derby=Kracks nicht vorbereitet. Als die neuen Pferde 
zum Führring geführt wurden, umlagerte ſie eine großen 
            Menſchen=
menge, und es mußte für jedes Pferd erſt Platz geſchafft werden. 
            Tau=
ſend kritiſche Augen verfolgten die Konkurrenten auf dem Wege zum 
Start. Vorher hatte ſich jeder noch einmal im Führring ſeinen Liebling 
angeſehen. Am meiſten Intereſſe beanſpruchte natürlich Ferro, der 
große Favorit des Rennens, und Aurelius, ſein alter Widerſacher in 
den vorhergehenden großen Zuchtprüfungen. Beide befanden ſich 
            offen=
bar auf dem Höhepunkt ihrer Form, und beider Trainer ſahen 
            ſieges=
gewiß dem Ausgang des Rennens entgegen. Von den übrigen Pferden 
galt das größte JIutereſſe Wachholder, von dem man die Ueberraſchung 
des Rennens erwarkete. Der Hengſt des Stalles Oppenheim enttäuſchte 
jedoch allgemein und hatte nie etwas mit dem Ausgang des Reunens 
zu tun. 
Schier endlos dauerte es, bis das Klingelzeichen gegeben wurde und 
die Pferde zum Startplatz zogen. Jetzt ſtrömte alles auf die Tribünen, 
um keine einzelne Phaſe des Rennens zu verſäumen. Der erſte, der 
            auf=
kanterte, war Hödur. Als Zweiter folgte Coriolan, dann Ferro, 
            Die=
tator, Wachholder, Senow, Rheinwein, Löwenherz II und Aurelius. 
Am Startplatz ſelbſt war die Aufſtellung anders. Ganz innen ſtand 
Rheinwein, neben ihm Senow, Hödur, Löwenherz II, dann folgten 
            Co=
riolan, Wachholder und Aurelius, ganz außen ſtand Dictator und 
            ſchließ=
lich Ferro. Bei der allgemeinen Erregung konnte es nicht 
            wunderneh=
men, daß der erſte Start mißlang. Einige Pferde brachen fort, 
            beſpn=
ders zeichneten ſich hierbei die Favoriten Ferro und Aurelius aus, die, 
wie jedes echte Derby=Pferd, von der allgemeinen Nervoſität augeſteckt 
waren. Beim falſchen Start war Rheinwein abgeſprungen und hatte 
das Band zerriſſen. Aurelius ging dauernd rückwärts und drängte an 
die Außenſeite. Alle Pferde mußten, da ſie zu dicht am Startband 
ſtanden, zurückgenommen werden. Plötzlich ging das berühmte „Ab” 
durch die Menge, 4.42 Uhr nach halbſtündiger Vorbereitung gelang der 
gültige Start des 58, deutſchen Derbys. 
Löwenherz 2 ging als Pacemacher für Rheinwein ſofort an die 
Spitze des Feldes, das ſich weit auseinander zog. Er führte mit ſechs 
Längen vor Ferro und Aurelius, deren beide Reiter ſich bemühten, nicht 
allzuweit aus dem Rennen zu fallen. Hinter ihnen paſſierten Hödur 
und Wacholder die Trikünen. Als es in den Wandsbeker Bogen ging, 
hatte ſich an der Situation des Rennens nichts geändert. Nach wie 
vor führte Löwenherz 2. Aber ſchon am Ende der langen Seite hatte 
er ausgeſpielt; dem Rudel gelang es aufzuſchließen. Den letzten Bogen 
paſſierten die Pferde in der Reihenfolge Löwenherz 2, Aurelius, Ferro, 
Rheinwein, Hödur, Senow, Dictaton, Wachholder Coriolan. Jetzt 
fiel Löwenherz raſch zurück. Vorn am Einlauf kämpften Ferro und 
Aurelius um die Spitze. Ferro lief dieſes Rennen genau ſo wie ſeine 
vorhergegangenen. Man hatte immer das Gefühl, er ſei das beſſere 
Pferd, er hätte noch Reſerven in ſich. Otto Schmidt ritt auf Aurelius
 zur Peitſche. Noch einmal zog Ferro an und paſſierte mit einer halben 
Länge vor Aurelius als knapper, aber ſicherer Sieger das Ziel. Zu 
dieſen beiden geſellte ſich im letzten Augenblick Hödur, der ganz außen 
aufgebracht wurde und ſicher den dritten Platz vor Coriolan errang, 
deu ſich vergeblich bemühte, vorbeizukommen. Die Zeit des Rennens 
2,35 Minuten war recht gut. Roland brauchte allerdings im vorigen 
Jahr nur 2,32,2 Minuten. 
Dem Verlauf des Rennens folgten nicht nur die Anweſenden, 
ſondern es wurde zum erſten Male in der Geſchichte des deutſchen 
Nennſportes ein Derby auf dem Radiowege über das ganze Deutſche 
Reich verbreitet. Der Anſager war während des Rennens ſo aufgeregt, 
daß er gerade noch die Reihenfolge der einkommenden Pferde 
            durch=
ſagen konnte und dann einen Augenblick pauſieren mußte. Wunderbar 
iſt es, ſich vorzuſtellen, daß auf dieſe Weiſe Millionen den Verlauf des 
Derbys verfolgen konnten. 
Fußball. 
Die ſüddeutſche Maunſchaft gegen Norddeutſchland. 
Der Süddeutſche Fußballverband hat für das Vorſchlußrundenſpiel 
um den Kampſpielpokal gegen Norddeutſchland, das in Eſſen ſtattfindet, 
folgende Mannſchaft nominiert: 
Stuhlfaut 
(1. F.C. Nürnberg) 
Kutterer 
Müller 
(Bayern=München) (Sp.Vg. Fürth 
Schmidt 
Kalb oder Leinberger 
Kraus oder Hagen 
(1. FC. Nürnb.) (1. FC.N.) (Sp.Vg. Fürth) (Sp.Vg. Fürth) (1.FC.N.) 
Scherm 
Franz 
Seiderer Pöttinger Hofmann 
(ASV. Nürnberg) 
(Bahern=München). 
(Sp.Vg. Fürth) 
Die Beſetzung des Mittelläufers, und des linken Läuferpoſtens ſind 
noch nicht geklärt. Ob die beiden Fürther oder die beiden Nürnberger 
die Poſten beſetzen werden, wird erſt kurz vor dem Spiel noch endgültig 
eutſchieden werden. 
Schlagbatl. 
Mainzer Gymnaſium—Realgymnaſium 77:65. 
Am Dienstag, den 29. Juni, nachmittags 3½ Uhr, fand auf dem 
Sportplatz des „Turnvereins 1817” ein Schlagballausſcheidungsſpiel um 
den Wanderpreis des Heſſ. Philologenvereins zwiſchen den Mannſchaften 
des Realgymnaſiums und des Gymnaſiums ſtatt. Zu Anfang des 
            Spie=
les ſah man das Realgymnaſium leicht im Vorteil. Doch bald konnten 
die Gymngſiaſten aufholen. Beide Parteien lieferten ein ziemlich 
            aus=
geglichenes Spiel. Wenn man auf beiden Seiten auch mitunter große 
Schlagunſicherheit feſtſtellen mußte, ſo konnte man doch beſonders bei 
dem Gymnaſium ein ſchönes Kombinationsſpiel beobachten. Mit einem 
Punktverhältnis 47:30 für das Gymngſium ging man in die Halbzeit. 
In der 2. Spielhälfte konnten die Gymnaſiaſten ihr plus an Punkten 
noch vergrößern. Allein gegen Ende holte die Partei des 
            Realgym=
naſiums mit Rieſenſchritten auf. Doch der Schlußpfiff ertönte, und das 
Spiel endigte mit einem Sieg des Gymnaſiums. (Punktverhältnis 77:65.) 
— Am Freitag, den 2. Juli, treffen ſich die Mannſchaften des 
            Gym=
naſiums und der Oberrealſchule auf demſelben Platz zum nächſten 
            Aus=
ſcheidungsſpiel. 
 
Moforſport. 
Deutſcher Motorboot=Erfolg in England. 
An dem Motorboot=Reunen um den Herausforderungspreis des 
Herzogs von Yorck iſt deutſcherſeits das 1½ Liter Rennboot „
            Si=
grid IV” des Dir. R. C. Krüger=Berlin beteiligt. Man war leicht 
            ge=
neigt, dem deutſchen Boot nur ſchwache Ausächten einzuräumen, zumal 
ſelbſt die engliſchen und franzöſiſchen Bootsfabrikanten gegenüber der 
amerikaniſchen Konkurrenz mit den hochtourigen Spezialmotoren ſich 
nur geringe Hoffnungen machten. Aber man hatte nicht mit der Tücke 
des Windes und Waſſers und mit ſonſtigen Zwiſchenfällen gerechnet. So 
ſchieden bereits bei der erſten Fahrt die meiſten Teilnehmer aus. Ein 
ſechs Meilen langer Kurs auf der Themſe, begrenzt durch Putney und 
Chiswick, iſt der Schauplatz der Kämpfe. Da der Kurs fünfmal 
            durch=
fahren werden mußte, kommt eine Geſamtdiſtanz von etwa 32 Seemeilen 
heraus. Bei der erſten Fahrt ſiegte das engliſche Boot „New G.” von 
Miß Carſtairs mit 66 Stundenkilometern vor dem zweiten engliſchen 
Boot „Buldogg”, das auf 56 Stdkm. kam. Dritter wurde das 
            amerila=
niſche Boot. „Disie Flyer” mit 53,8 Stdkm. vor „Sigrid IV” mit 52 
Stdkm. Die zweite Wettfahrt zwiſchen dieſen vier Booten 
brachte inſofern eine große Ueberraſchung, als die mit 1½ Liter 
            Mer=
cedes=Kompreſſor ausgeſtattete „Sigrid IV” in gleichmäßiger 
Fahrt das Reunen unangefochten als Sieger beendete. Der 
            Ameri=
kaner „Dixi Flyer” und der Engländer „Buldogg” ſchieden aus, 
            wäh=
vend „New G.” mit erheblicher Verſpätung vom Start ging, ſchließlich 
aber doch noch das Rennen beenden konnte. In einem 
            Entſcheidungs=
kampf zwiſchen „Sigrid I!” und „New G.” wird nunmehr der Sieger 
des Preiſes ermittelt werden.
 Tennis. 
Klubturnier des Tennis= und Eisklubs. 
Das Klubturnier nahm am Mittwoch mit den Endrunden der 
            Vor=
gabeſpiele ſeinen Abſchluß. Auch mußte das gemiſchte Doppel ohne 
            Vor=
gabe beendet werden. Hier gewannen Frl. Nöllner—Kraft gegen das 
Ehepaar Schüler 6:1, 6:4 durch größere Schnelligkeit. Das neue 
            Mei=
ſterpaar hatte vorher gegen Frl. Kleinſchmidt—Blecher 4:6, 6:3, 6:0 und 
gegen Fr. Lange—Deutler II 6:2, 6:3 gewonnen, während Fr. Schüler— 
Schüler einen leichten Sieg über das untrainierte Paar Frl. 
            Gold=
ſchmitt—Hofmann 6:0, 6:2 zu verzeichnen hatte. 
Das Herieneinzel mit Vorgabe wurde ebenfalls eine Beute von 
Blecher (—30), der gegen Deutler II (—15) 6:3, 6:2, gegen Krafft (—30) 
5:6, 6:1, 6:1 und gegen Hofmann (—15) 6:2, 6:3 gewann. Schüler 
—30/) beſiegte Landmann (—/) 6:1, 6:0 und Deutler (—15) 6:0, 0:2 
und ſtrich dann. 
Im Herrendoppel mit Vorgabe ſpielten ſich Blecher-Krafft (—15‟/8) 
durch Siege über Schiler-Daub (—30) 2:6, 6:5, 6:0 und über 
            Sames=
reuther—Kleinlogel (+0) 6:3, 6:3 in die Schlußrunde durch. Hier trafen 
ſie auf das gute Juniorenpaar Schmitt—Claß (+lo), das ſie mit 6:3, 
5:7, 6:4 aus dem Nennen warfen. 
Im Dameneinzel mit Vorgabe gelangten 2 Juniorinnen in die 
            End=
runde, Frl. Fiſcher (—ſe), nachdem ſie Frl. Nöllner (—15fl) 5:6, 6:2, 
6:3 geſchlagen hatte, Frl. Seuffert (—lo) durch ihren Erfolg über Frl. 
v. Löw (+0) 6:2. 6:2. Das Endſpiel ſah die beſſere S. Fiſcher mit 
1:6, 6:4, 6:3 in Front. 
Das gemiſchte Doppel ſah ein ſpannendes, durch gute Schmetterbälle 
von Samesreuther charakteriſiertes Endſpiel zwiſchen Frl. Fiſcher—
            Sa=
mesreuther (—e) und Fr. Lange—Deutler (+0) 9:7, 6:2. 
Bei der anſchließend an die letzten Spiele ſtattfindenden 
            Preisver=
teilung erhielten die Spieler wertvolle Preiſe, die der Klub vielen 
            güti=
gen Spendern, unter anderen der Firma L. Adelmann und L. Schmidt 
verdankte. 
Die Tennisweltmeiſterſchaften in Wimbledon. 
Suzanne fpielt nicht mehr. — Die Ergebniffe vom Montag. 
London. Nach einer Ruhepauſe am Sonntag konnten am 
            Mon=
tag die Spiele wieder fortgeſetzt werden. Als wichtigſtes Moment iſt 
das Ausſcheiden der Suzanne Lenglen feſtzuſtellen, die krankheitshalber 
geſtrichen wurde. Inwieweit die Krankheit mit dem für Montag 
            ange=
ſetzten Spiel der Franzöſin mit der ihr äußerſt gefährlichen Senorita 
8’Alvarez zuſammenhängt, iſt nicht ganz erſichtlich, jedenfalls ſteht feſt, 
daß ſie ſich bei den Engländern alle Sympathien verſcherzt hat. Ihr 
ganzes Auftreten in Wimbledon und jetzt das „Kneifen” vor der 
            Spa=
nierin war jedenfalls kein Meiſterſtück an ſportlichem Benehmen. Die 
beſten Ausſichten im Dameneinzel haben jetzt die d’Alvarez ſowie Mlle. 
Vlaſto, Frl. Boumann, Mrs. Mallorx und die Engländerin Mrs. 
            God=
free, die Miß Ryan=Amerika 1:6, 6:4, 6:0 aus dem Felde ſchlug. Im 
Herreneinzel qualifizierten, ſich die Franzoſen Borotra, Brugnon, Cochet 
und der Amerikaner Kinſey. Cochet benötigte 5 Sätze, um den 
            Eng=
länder Gregory 3:6, 6:4, 6:2, 4:6, 6:3 abzufertigen. Er beſtreitet in 
der oberen Hälfte jetzt das Vorſchlußrundenſpiel mit Borotra, der nach 
ſehr hartnäckigem Kampf gegen den Tſchechen Kozeluh 6:4, 4:6, 9:7, 6:1 
gewann. In der unteren Hälfte beſtreiten Brugnon und Kinſeh die 
Vorſchlußrunde. Der Franzofe ſchlug den letzten noch im Rennen 
            be=
findlichen Engländer Kingsley, in 5 Sätzen 6:2, 4:6, 6:2, 4:6, 6:4 und 
Kinſeh fertigte den Südafrikaner Spence 6:3, 6:3, 3:6, 6:3 ab. — Die 
Doppelſpiele ſchreiten nur langſam vorwärts, ſie werden wohl erſt nach 
Erledigung der Einzelſpiele richtig in Gang geraten. Im Herrendoppel 
dürften wohl Richards—Kinſey, Brugnon—Cochet, van Lennep—von 
Kehrling und Borotra—Aslangul die Endſpiele beſtreiten. 
Taubenſuhl=Rennen 
bei Landau (Pfalz) 
des Gau 14 Rheinpfalz am 11. Juli 1926. 
Tief inmitten der burggekrönten ſtolzen Pfälzer Berge mit ihren 
prächtigen Wäldern hat der Gau 14 Rheinpfalz des A. D. A.C. eine Berg= 
Rennſtrecke ausgewählt, die an Schönheit der Lage und motorſportlichem 
Reiz ihresgleichen ſucht. 
Start iſt am Weſtausgang von Albersweiler, wo die Queich das 
Gebirge verläßt und das Haardgebn = und Vogeſen trennt. Ziel iſt 
das Forſthaus Taubenſuhl (548 Meier über dem Meere). Die 
            Renn=
ſtrecke iſt 11 Kilometer lang und weiſt nicht weniger als 22 Kurven auf, 
von denen einige als Haarnadel= u.:d L=Kurven ſehr gefährlich ſind und 
große Anforderungen an die Geſchicklichkeit der Fahrer ſtellen. 
Außer Gold=, Silber= und Bronze=Plaketten werden gediegene, 
            ge=
ſchmackvolle Ehrenpreiſe an die Sieger ausgegeben. 
Für verbilligte Unterkunft der Teilnehmer iſt Sorge getragen. 
Die Preisverteilung iſt ferner mit einer größeren geſellſchaftlichen 
Veranſtaltung verbunden. 
Nennungsſchluß im am Montag, den 5. Juli, abends 6 Uhr. 
Nennungen ſind an den Sportleiter des Automobilklubs Landau 
(Pfalz) und Umgebung, Herrn J. Berg, Landau (Pfalz), Weſtring 13, 
zu richten, von welcher Adreſſe ebenfalls Ausſchreibungen zu beziehen 
ſind.
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Nummer 180
Donnerstag, 1. Zuli
 Die Kohlenförderung im Ruhrrevier hatte, in der erſten 
Hälfte des vorigen Jahres ſtändig abgenommen, in der zweiten 
Hälfte tr: jie dagegen wieder ziemlich gleichmäßig geſtiegen und 
hatte eilva den Stand zu Beginn des Jahres erreicht. Seit 
            An=
fang dieſes Jahres war die Förderleiſtung dann wieder ſtetig 
ſtark zurückgegangen, da bei der Notlage der deutſchen Induſtrie 
und den Verhältniſſen auf dem Weltmarkt die Abſatzmöglichkeiten 
beſchränkt waren. Der Ausbruch des engliſchen Kohlenſtreiks hat 
die deutſche Kohlenförderung bedeutend aufleben laſſen, wenn 
auch bisher keineswegs in dem erhofften Maße. Die Durchſchnitts= 
Förderleiſtung des Jahres 1913 iſt noch bei weitem nicht erreicht.
K
Aagga
Durchschnitt 1915
Aaa
Rchlenförderung-
 Arbeitstegliche 
Kohlenförderung 
u. Kokserzeugung 
m Rukrzevier.
fC20o0r-
Durchschmitt 1215,
Uee
 In der Kokserzeugung iſt ſeit Anfaug des vorigen Jahres ein 
faſt ſtäudiger Niedergang zu verzeichnen; auch der engliſche 
Kohlenſtreik hat für den Koksabſatz des Ruhrgebietes keinen 
nennenstverten Aufſchwung gebracht, da die ausländiſchen 
            Be=
zieher ſtarke Zurückhaltung üben. 
Oeſterreichiſch=deutſcher Banken=Zuſammenſchluß. 
Wie aus Wien berichtet wird, ſind zwiſchen der Zentralbank 
            deut=
arkaſſen in Wien und der Deutſchen Giro=Zentrale in Berlin 
lungen wegen eines Zuſammenſchluſſes im Gange. Es iſt 
            beab=
ie Deutſche Giro=Zentrale in Berlin der Zeutralbank der 
ſarkaſſe in Wien Mittel zur Verfügung ſtellt, die für die 
chäfte der Wiener Bank benötigt werden. Die 
            Verhand=
ralbank mit der Deutſchen Giro=Zentrale werden der 
zufolge unter Mitwirkung der Finanzverwaltung 
uptaktionär der Zentralbank iſt der ſteiriſche Großindu= 
Die Zentralbank hat in den letzten Jahren die Nieder 
und Gewerbebank, die Niederöſterreichiſche 
eßlich die Graz=Steirer Bank übernommen, 
            durch=
ie ebenſo wie die Zentralbank deutſcher Sparkaſſen ſelbſt 
der Chriſtlich=Sozialen Partei politiſch 
            nahe=
gegenüber will der ſozialiſtiſche „Abend” wiſſen, daß die 
gen der Zentralbank deutſcher Sparkaſſen, reichsdeutſche Kreiſe 
litiſchen Gründen für die Zentralbank zu intereſſieren, 
            fehlgeſchla=
gen ſeien. Dem Blatt zufolge iſt an dem Zuſammenbruch der 
            Zentral=
e Poſtſparkaſſe beteiligt, ebenſo die Oeſterreichiſche 
            Nationaſ=
ungedeckten Verbindlichkeiten des Hauptaktionärs Wutte an 
ollen dieſem Blatte zufolge ſich auf nahezu 100 Milliarden 
Frankfurter Effektenbörſe. 
Frunkfurt a. M., 30. Juni. 
h ſtändig fortſetzenden Kursſteigerungen an der Börſe und 
hadurch hervorgerufenen großen Gewinne locken ſtändig neue 
            Käu=
ferſchichten an. So lagen auch heute wieder ſowohl aus dem Auslande 
als auch aus dem Inlande außerordentlich zahlreiche Kauforders vor, 
die beſonders zu Beginn des offiziellen Marktes ein lebhaftes Treiben 
an der Börſe hervorriefen. Die Umſätze im Terminhandel haben fetzt 
einen Umfang angenommen, der nachgerade an die Umjatztätigkeit 
            wäh=
rend der Imilationszeit erinnert. Die im Termingeſchäft in den letzten 
Wochen erzielten hohen Kursgewinne geſtatten es den Spekulanten, ohne 
Barnachſchub weitere Engagements einzugehen, ſo daß der Geldmaukt 
nur wenig im Verhältnis in Anſpruch genommen zu werden braucht 
in dieſer Tatſache liegt auch zum guten Teil der Grund, daß ſich die 
eſtigkeit der Börſe immer weiter ausdehnen kann. Wieder ſtanden 
G.= und Montanwerte im Mittelpunkt. J. G. ſtreiften vorübergehend 
260, wurden aber ſchließlich zum erſten Kurs mit 256 feſtgeſetzt. 
den Montanwerten gewannen Bochumer 5, Buderus 6, Harpener 6, 
Oberbedarf und Caro fe 4 und Rheinſtahl 5 Prozent, dagegen waren 
Deutſch=Luxemburger und Mannesmann kaum verändert. Das Intereſſe 
wandte ſich aber auch heute den Banken in ſtärkerem Maße zu. Danat=
 bauk gewannen weitere 3 Prozent, Deutſche Bank gar 6 Prozent und 
Diskontogeſellſchaft 4 Prozent. Auf dem Elektromaukt hielten ſich die 
Kursbeſſerungen in beſcheideneren Grenzen und auch auf dem 
            Schiffahrts=
markt blieb die Tendenz nur gut behauptet. Recht feſt war die Tendenz 
für die Maſchinenaktien und überhaupt ſür die weniger hoch im Kurſe 
ſtehenden Wertpapiere. Viele von dieſen konnten mangels Material. 
nicht notiert oder nur rationiert zugeteilt werden. Auch die zu 
            Ein=
heitskurſen gehandelten Juduſtriepapiere zeigten ſehr feſte Haltung 
Auf den Rentenmäukten war die Stimmung ebenfalls etwas feſter, die 
Umſatztätigkeit hielt ſich aber in engem Rahmen. Kriegsanleihen ſtiegen 
auf 0,425, auch die türkiſchen Renten waren etwas feſter. Im 
            Freiver=
kehr waren nur Krügershall ſtark geſteigert. Becker Stahl 21, Benz 73, 
Brown Boveri 125, Entrepriſe 7½, Growag 60, Hanſabank 90, 
            Krügers=
halt 118, Ufa 37 und Unterfranken 85½. In der zweiten Börſenſtunde 
wandte ſich das Intereſſo auch mehr den Elektrowerten zu, von denen 
beſonders A. E. G. und Schuckert fadoriſiert wurden und 4 bis 5 Prozent 
anzogen. Im übrigen hielt ſich die Stimmung auch für alle übrigen 
            Ge=
biete. Die Kursſteigerungen für die Maſchinenfabrikaktien betrugen 
ſchließlich bis zu 10 Prozent. Der Geldmaukt war mit Rückſicht auf 
die Ultimoabwicklung etwas geſteigert. Tägliches Gekd 6½ Prozent. 
Wenn auch die heutige Nachbörſe noch feſte Haltung zeigte, ſo ſtellten 
ſich ſpäter doch auch hier Realiſationen ein, die aber an der Abendbörſe 
zunächſt neuen Deckungen Platz machten. Im Gegenſatz zu dem 
            heu=
tigen Mittagsbörſengeſchäft war aber die Umſatztätigkeit ſehr gering. 
Berliner Effektenbörſe. 
Berlin, 30. Juni. 
Nachdem der Ultimo als überwunden gilt und keinerlei 
            Schwierig=
keiten gezeitigt hat, treten die Hauſſemomente heute wieder in voller 
Wucht in Geltung. Es lagen ſowohl aus der Prodinz als auch aus dem 
Ausland Kaufaufträge vor, von denen die letzteren mit der erneuten 
            Ab=
ſchwächung der lateiniſchen Valuten in Verbindung gebracht werden. 
Die Spekulation folgte und engagierte ſich erneut in erheblichem Maße. 
Lediglich in den Werten der Vereinigten Stahlwerke erfolgten teilweiſe 
Gewinnmitnahmen, ſo daß hier die Kursbeſſerung nicht das Ausmaß 
hatten wie bei den ſonſtigen Märkten. Eine Ausnahme bilden 
            Rhein=
ſtahlaktien, die in Verbindung mit der erneuten Hauſſe in Farben in 
großen Poſten gekauft wurden und 7½ Prozent gewannen. Die Tafeln 
zeigten wieder eine Reihe von Terminwerten, die mit Pluszeichen 
            ver=
ſehen waren, ſo Oberſchl. Werte, die in Verbindung mit der Hauſſe in 
Lincke ſtark geſucht ſind. Letztere gewannen 4 Prozent. Auch 
            Braun=
kohlenwerte, Sprengſtoffe und Elektrowerte, ſtark geſucht bei teilweiſe 
ganz erheblichen Kursbeſſerungen. Die Meldung, daß Japan 
            beabſich=
tige, für die Elektrifizierung des Landes die deutſche Induſtrie 
            heran=
zuziehen, ſtimulierte hier in erſter Linie. Auch Bankaktien feſt bei 
            Stei=
gerung von zwei bis drei Prozent, desgleichen Kaliaktien und die Werte 
des Bier=Spritkonzerns, von denen Schultheis trotz des Kursſprunges 
an der geſtrigen Nachbörſe weitere 3 Prozent geſteigert waren. In 
            Ver=
bindung mit den Ausführungen des preußiſchen Finanzminiſters über 
aufzunehmenden Anleihen waren heimiſche Renten, beſonders 
            Kriegs=
anleihe (0,44) feſt. Von fremden Renten waren wieder Mazedonier 
            ge=
ſucht. Tagesgeld noch feſt 6—7 Prozent. Der Mangel an poſitiven 
Vorſchlägen in der Erklärung der franzöſiſchen Regierung bewirkte eine 
neuerliche Abſchſvächung des franzöſiſchen Franken. London-Paris 
            wur=
den hier 182, London—Brüſſel mit 173½ und London—Mailand 135 
gehandelt. Im Verlauf gaben im allgemeinen die Kurfe auf 
            Gewinnſiche=
rungen der Spekulation etwas nach. Stärker abgeſchwächt waren 
            ledig=
lich Rheinſtahl und Farben. Dagegen Riebeck Montan feſt, insgeſamt 
11 Prozent höher gegen geſtern. Bis zum Schluß blieb die Börſe dann 
ziemlich ruhig. Nur in einzelnen Spezialpapieren, ſo in Buderus, war 
lebhafteres Geſchäft bei ſteigenden Kurſen. Im übrigen waren 
            Elektri=
zitätswerte bis zum Schluß ſehr lebhaft, vermochten jedoch an der 
            Nach=
börſe ebenfalls ihre höchſten Kurſe nicht aufrecht zu erhalten.
 Aſchaffb. Zellſtof 
Augsb.=Nürnb. Maſch 
Bamaa=Meguin 
Berl. E. W. Vorzug. 
Berlin. KarlsruheInd. 
Braunkohlen=Brikett 
Bremer Vulkan. 
Bremer Wolle 
Deutſch.=Atlant. Tel. 
Deutſche Maſchinen 
Deutſch.=Nied. Tel. 
Deutſche Erdöl 
Deutſche Petroleun 
Dt. Kaliwerke 
Donnersmarckhütte. 
Dynamit Nobel. 
Elektr. Lieferung. . 
J. G. Farben. 
R. Friſter 
Gaggenau Vor= 
Gelſenk. Gußſtahl. 
G. f. eleftr. Untern. 
Halle Maſchinen 
Han. Maſch. Egeſt 
 
Hanſa Dampſch
11o.— 41.5 46.— Höſch Eiſen". 127,5 Hohenlohe Werke 17.12: 80.— 92.5 Kahla Porzellan 88.— 134.— 136.— Lindes Eismaſch. 1156.— 53.— H5.— Lingel Schuh 42.— 114.87 115.— Linke u. Hofmann 0. 67.875 69.7: 2. Loewe u. C 177.5 108.— 109.75 C. Lorenz 1107.75 13.5 13.73 Nol. Kohle. 139.75 142.5 145.87 Nordo. Gummi. 9 Orenſtein 95.— 132.— 126.5 Nathgeber Wa= 40.87 25.— Rombacher Hüt 25.— 122.— 128.— Roſitzer Zucke 62.— 138.— 138.5 Nütgerswe 113.75 24!. 253.— Sachſenw 87.25 45.— 46.5 Sächſ. Gußſtahl 75.— 53.25 5a. 25 Siemens Glas 120.— 24.125 24.— Ver. Lauſitzer Glas. . 1102.125 160.25 165. — Volkſtedter Porzell. 39.5 1a0.— 141.— Weſtf. E. Langendreer 60.— 66.— 70.5 Wittener Gußſtahl . / 53.75 141.— Wanderer=Werke. . . . 1153.75
 Amſterdam=R 
Buenos=Aires 
Brüſſel=Antw. 
Lslo. 
Kopenhagen 
Stockholm. 
Helſingfors. 
Italien. 
London....." 
New=York.. 
Paris.. 
Schweiz 
Spanien
 23. 6. 
Geld / Brie 
163.5 168.9 
1.691 1.6! 
11.83 11.31 
92 73 323 
111.24111.5= 
112.56 112.84 
10.35 11.59 
15.20 15.24 
20 815 20.407 
4 195 4.30: 
7199 120. 
91.22 31.42 
63.16 68.34
 Deriſenmarkt. 
30. 6. 
Gelo/ Br. 
153.53/163.93 Wien D.,Oſt. ab 
1693/ 1.697Prag ....." 
11.71 11.75/Budapeſt. 
82.68 92.32/Fapan.
 111.23111.51 
13. 552 10.53 
15.15/ 15.51 
20.415 20.367 
4.135/ 4. 205 
11.73 11.83 
31.23 81.53
23. 6.
 Rio de Janeiro 
112.6112.8;Bulgarien. 
Belgrad 
onſtantinope 
ſſabon .. 
Danzig 
Athen. 
Lanada
 Geld 
69 33 
12.42 
5.353 
1.857 
U.6Si 
3.03: 
743 
2.22 
21.335 
81.06 
5.23
 Brie 
53.5 
12.46 
5. 18‟ 
1.37 
2.65 
3041 
7.45 
2.23 
2i.743 
81.26 
5.31
 30. 6. 
75.— 
112.— 
131.5 
17.9 
89.—
 100.— 
51. — 
28.875 
65.75 
114.— 
88.5 
82.— 
122.— 
105.5 
40.— 
58.— 
154.—
 39. 6. 
Geld / Brie 
59.35 59.49 
12.473 12.458 
5.37 6.89 
1.970 1.974 
0.662 0.604 
3.035 3.045 
7.4e7/ 7.147
S7.62 67. 76
 120 (.21 
41751 X.185
 2 93; 
21.41 
81.68 
5.23 
4.20 
4.135
 2.845 
21.765 
31.28 
5.34 
1.21 
4.195
 Deutſchlands Handel mit Deutſch=Oſtafrika. 
Das Mandatsgebiet Tanganyika (Deutſch=Oſtafrika) führte im März 
Waren im Werte von 20 882 Pfund ein, darunter Maſchinen im Werte 
von 4748 Pfung, Eiſen= und Stahlwaren im Werte von 2657 Pfund, 
Wein und Bier im Werte von 1230 Pfund. Deutſchland ſteht in ſeinen 
Einfuhren an vierter Stelle hinter England, Britiſchindien und Holland. 
Im Vorjahre iſt die deutſche Einfuhr auf 10,5 Prozent der 
            Geſamtein=
fuhr gegenüber 6,5 Prozent im Jahre 1924 geſtiegen, wogegen Englands 
Anteil von 89,5 Prozent im Jahre 1923 und 83,6 im Jahre 1324 auf 
64,5 Prozent im Jahre 1925 zurückgegangen war und Holland mit 9 
Prozent hinter Deutſchland folgte. Aus der Kolonie wurden im März 
1926 nach Deutſchland ausgeführt Waren im Werte von 28454 Pfund, 
hauptſächlich Siſal (15 081 Pfund), Gummi (4892 Pfd.) und 
            Bienen=
wachs (2247 Pfd.). In den Ausfuhren ſtand Deutſchland an fünfter Stelle 
hinter England, Kenya und Uganda, Sanſibar und Belgien,
 Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im Juni 1926. 
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung, 
            Woh=
nung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und ſonſtiger Bedarf) beläuft 
ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes für den 
            Durch=
ſchnitt des Monats Juni auf 140,5 gegen 139,9 im Vormonat. Sie hat 
ſich ſonach um 0,4 v. H. erhöht. Bei den Ernährungsausgaben konnten 
Preisſteigerungen für Kartoffel und Fleiſch durch die in der erſten 
Monatshälfte noch nachgebenden Preiſe für Milch und Milcherzeugniſſe 
nur zum Teil ausgeglichen werden. Die Ausgaben für Wohnung haben 
ſich in einzelnen Teilen des Reiches weiter erhöht. 
Die Ankurbelungskredite der Reichsregierung. Wie wir 
            er=
fahren, handelt es ſich bei dem Auftrag der Reichsbahn an die 
Fuchs=Waggonfabrik, A.=G., der eine Weiterbeſchäftigung eines 
Teiles der Belegſchaft auf mehrere Monate ermöglicht, um eine 
Beſtellung im Rahmen des allgemeinen Bauprogramms auf 
Grund der Ankurbelungskredite der Reichsregierung. Aehnliche 
Aufträge ſind auch den übrigen Waggonfabriken überſchrieben 
worden. Damit erklärt ſich auch die ſeit einigen Tagen an der 
Vörſe zu beobachtende Feſtigkeit in Waggonwerten. 
Zum Abſchluß des deutſch=lettifchen Handelsvertrages. Der 
            unter=
zeichnete deutſch=lettiſche Handelsvertrag iſt auf ein Jahr abgeſchloſſen 
und verlängert ſich automatiſch, falls nicht zwei Monate vor Ablauf des 
Vertrages ein Kündigung erfolgt. Der Text des Vertrages wird nach 
dem Eintreffen in Berlin veröffentlicht werden. Der Handelsvertrag 
ſieht die Meiſtbegünſtigung vor und enthält u. a. auch die baltiſche 
Klauſel (Sondermeiſtbegünſtigung der drei baltiſchen Staaten). Man 
nimmt an, daß dieſer Vertrag die Handelsbeziehungen zwiſchen 
            Deutſch=
land und den baltiſchen Staaten günſtig beeinfluſſen wird, zumal 
            Deutſch=
land auch bisher im Berkehr mit den baltiſchen Staaten eine 
            hervor=
ragende Nolle eingenommen hat. Der lettländiſche Export nach 
            Deutſch=
land iſt ſeit 1922 um 225 Prozent geſtiegen und beläuft ſich heute auf 
40 Millionen Lat. 
Vor großen japaniſchen Aufträgen für Deutſchland. Die japaniſche 
Zeitung „Oſaka Aſahi” bringt eine Meldung, wonach die japaniſche 
Firma Mieui demnächſt große Einkäufe in Deutſchland vorzunehmen 
gedenkt, da man in der allernächſten Zeit eine Verſtändigung zwiſchen der 
deutſchen und der japaniſchen chemiſchen Induſtrie erwartet. Es ſoll ſich 
bei dieſem Einkauf um Halbfertigfabrikate handeln. Für die japaniſche 
Staatsverwaltung werden Beſtellungen bei Siemens=Schuckert 
            aufgege=
ben. Ferner iſt ein Vertrag über Lieferung von Eiſenfabrikaten mit 
der Firma Liſſauer=Köln geſchloſſen worden. Man erwartet, daß in der 
nächſten Zeit die japaniſchen Einkäufe in Deutſchland durch die 
            beabſich=
tigte Elektrifizierung Japans einen größeren Umfang annehmen werden. 
Die 7prozentige bayeriſche Kommunalanleihe. Der Bayeriſche 
            Spar=
kaſſen= und Giroverband, der am 14. Juni die ſtaatliche Genehmigung 
erhalten hat, eine langfriſtige Inlands=Inhaberanleihe bis zum 
            Be=
trage von 30 Millionen Rm. in den Verkehr zu bringen, begibt davon, 
wie die „M. N. N.” melden, 15 Mill. Rm. Schuldverſchreibungen bei 
einem Ausgabekurs von 92,5 Prozent und 7 Prozent Verzinſung. Fünf 
Mill. Rm. ſind für die Sparkaſſen reſerviert, während die übrigen 10 
Millionen ein Konſortium übernimmt, dem u. a. die Bayeriſche 
            Ge=
meindebank (Girozentrale), die Baheriſche Hypotheken= und Wechſelbank, 
die Bayeriſche Staatsbank und die Baheriſche Vereinsbank angehören. 
Die Anleihe wird von dieſem Konſortium demnächſt zum Kurſe von 
92,5 Prozent dem freihändigen Verkauf übergeben. 
Die J. G. Dyeſtuff A.=G. Die Intereſſengemeinſchaft Dyeſtuff Ltd. 
wird am 1. Juli ihre Tätigkeit als Verkaufsorganiſation der deutſchen 
Jutereſſengemeinſchaft in England aufnehmen. Nach Meldungen der 
„Financial Times” befindet ſich der Hauptſitz in Mancheſter. In 
            Brad=
ford, London und Glasgow ſind Filialen eingerichtet. An der Spitze 
ſtehen 9 Divektoren. Die neue Company hat eine Reihe von Agenten 
beibehalten, die ſchon früher für den Vertrieb der Produkte der 
            In=
tereſſengemeinſchaft tätig waren. Die Bradforder Firma Singer und 
Braſſard gibt bekannt, daß ſie die Einladung der J. G. Dyeſtuff A.=G. 
angenommen hat, ſich mit dem Direktorium zu fuſionieren und daß 
            dem=
entſprechend die Firma am 1. Juli in Liquidation gehen wird. 
H. Fuchs, Waggonfabrik, A.=G., in Heidelberg. Die Geſellſchaft hat 
von der Reichsbahngeſellſchaft einen größeren Auftrag erhalten, der ihr 
für die ſich zurzeit auf ein Drittel der Vorkriegszeit belaufende 
            Beleg=
ſchaft mehrere Monate Beſchäftigung zu auskömmlichen Preiſen ſichert. 
Ueberhaupt hat ſich die Geſchäftslage in der letzten Zeit gebeſſert, da die 
Schleuderkonkurrenz aufgehört hat. Jür die erſte Hälfte des laufenden 
Geſchäftsjahres hat ſich zwar noch ein Verluſt ergeben, da die 
            Geſell=
ſchaft durch die ſeinerzeitige Annullierung von Reparationsaufträgen 
in Mitleidenſchaft gezogen worden iſt, indeſſen iſt im laufenden Jahre 
für dieſe Aufträge eine Zahlung eingegangen, und es wird anſcheinend 
in der Hauptſache nur mehr verhandelt, um für das Unternehmen einen 
Ausgleich für den etwa dreijährigen Zinsverluſt zu erreichen
 Staatspapiere 
a)Deutſche 
6% Reichsanleihe 
4% Reichsanleihe 
* 
Dollar=Schaßzanip= 
K.=Schatzanw. 23 
K.=Schatzanw. 24 
4½% IVundV R.= 
Schatz. 
4½%VI.-1X. „ 
4% D. Schutzgb.. 
Sparprämienanl. 
4% Preuß. Konſ. 
8½% „ 
4% Baden alt 
3½%o 
3% „ 1896 
4% Bayern .... 
3½% „... 
3% „ 
8-16% Heſſ. unt. 28 
4% „ .... 
3½% „..." 
„ .... 
4% Württ, alte . 
b) Sonſtige, 
europäiſche 
9 Bos. E.B 1914 
4% „L.Inv. 1914 
4½% 1898 ... 
4½% 1902 ... 
4½ „....... 
52 Bulg. Tabak 
4½%0 Oſt. Staatsr. 
v. 1913 
* %4Oſt. Schatz. 14
 5 
0.30 
0.39
0.40
43.75
4.30
 Oſt. Goldr. 
% „ Silberr.. 
„einh. R. (kon
 3% Port. (Spz.) III. 
5% Rum. am. N.03 
4½½„ Gold. 13 
am. konv. 
am.05
 4%0 Türk. (Adm./03 
(Bagd.) I 
(Bagd.)II 
1911 Zoll. 
41% Ung. St. 1913 
4½% St. 1914 
Goldr. 
„ St. 10. 
„ Kronr. 
3% „ Eif. Tor 
            Außereuro=
päiſche 
5% Mex am. inn. 
30 „ äuß. 99 
4% „ Gold. 04 
3½ „ konſ. inn. 
4½% Irrigat. 
5%0 Tamaulipas ..! 
Sachwert=
            Schuld=
verſchreibungen 
Mit 
            Zinsberech=
nung 
6% Doll. Golb. 1932 
6% „ Gold.1935 
8% Frl.=Hyp.=B.= 
Goldpfdbr. R. 1. 
8% Frkf. Hyp.=Bl.= 
Reihe 2 
5% Frf. Pfandbr. B.) 
„ Gold Reihe 2 
Em. 8
 12.25 
3/
 14.5 
120 
15.75 
18.6 
17.9 
1.65 
20
R
 97.75 
98.5 
79 
98.5
 Neck. AG. Gld23 
82 Pfälz.=Hyp.=Bk. 
24 
6 Rh.=Hyp. Gd. 24 
5% Rhein=Main= 
Donau. Gold 23 
Ohne 
            Zins=
berechnung 
D Bd.=Bd..Hz. 23 
0 Bdw. Kohl. 23 
5% Fr. Pf.Bk. G. I 
6% Großlr. Mannh. 
Kohl. 23 
Heid. Holziv. 23 
3% Heſſ. Brk.=Rog. 
23 
Roggen . 23 
6% Mannh. Stadt= 
Kohl .. . . . . . . 23 
6L Offenb. Holz 
52 Pfälziſche=Hpp. 
Bt. Glo .... 24 
50 Pr. Kaliw.. 
Pr. Roggenw. 
5% Rh. H. B. Gd. 24 
5% Sächſ. Brk. 23 
5% Roggenw.23 
5% Südd Feſt=B.6 
Vorkriegs=Hyp.=B. 
Pfandbriefe 
Bayr. Vereinsb. 
Bayr. Handelsb. 
Bayr. Hyp. u. Wechſ 
Frtf. Hyp.=Bk. 
Frkf. Pfandbr.=Bk. 
Hamb. Hyp.=Bk. .. 
Meining. Hyp.=Bk. 
Pfälz. Hyp.=Bk. 
Preuß. Pf.br.=Bk. 
Rhein. Hyp.=B. .. 
Südd. Bodenkr. 
Württ, Hyp.=B.. . .
 98.75 
97.75 
78
 16.50 
12.6- 
2.08 
14.10
2.6
 16.7 
11. 
13.82 
10.3 
9.0 
12.60 
11.62 
11.80 
11.15 
11.50
 Staatl. od. prov. 
garantiert 
Heſſ. L.=Hhp.=B. 
Landeskr. Caſſe! 
Naſſau. Lds 
Obligationen v. 
Transportanſt. 
40 Eliſ.=Bahn 
4½ Galiz= Carl= 
Lud.=B. 
5% Oſt. Südb. (L.) 
2,6% Alte 
2.6% Neue 
4% Oſt. Staatsb. 82 
3%Oſt. „ 1.b.8.E. 
3%Oſt. . 9. E. 
3% Oſt. „ 1885 
8%Oſt. „ Erg. Ne 
4% Rud. Silber. 
4% Rud. Salzkg. 
4½% Anat., S.1 
½% Anat., S. II 
4½% Anat., S.III 
3% Salon. Monaſt. 
5% Tehuantepec.. 
4½%o 
Bank=Aktien 
Allg. D.Credit. 107 
 
Bad. Bk. 
Brf. Brauind. 
Barmer Banko 
Bah. Hyp.. Wdk 
Berl. Handelsgeſ. 
Comm. u. Privatb. 1124. 
Darmſt. u. Nat.=Bk. 
Deutſche Bank... 
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. 
D. Hyp.=Bk. Mein. 
D. Vereins=Bk. ... 
Disk.=Geſellſch. ... 
Dresdener Bf.... . 131.75 
Frankf. Br. .....
8.40
 6.75 
3.55 
16.75
 26 
30.25
 147 
108 
478 
172 
156.5 
99 
113.5 
84.2) 
1494 
10
 2 
rkf. Hyp.=Bk. 
Frkf. Pfdbr.=Bk. 1116 
Gotha Grundkr. Bk. 
120 
Metallban! 
Mitteld. Creditb. 120 
7.55 
Oſterr. Creditanſt 
Pfälz. Hyp.=Bk.. . . 190. 
Reichsbank=Ant. . . 261 
Rhein. Credithk. 
112 
Rhein=Hyp.=Bk 
1111.25 
Südd. Disc.=Geſ. /118 
Wiener Bankverein! 5.2 
Bergwerks=Akt. 
Berzelius 
45.2 
150 
Bochum. Berg 
100 
Buderus 
145.25 
Dt. Luxemburg 
1135 
Eſchw. Bergw 
165.25 
Gelſenkirch. Bg 
149.25 
Harp. Bergl 
/140 
Jiſe Bergb. 
101.2: 
Genußſche 
Kali=Aſchersleb. 151 
Kali. Salzdetfurt. 
Kalt. Weſterregln /160.5 
12G 
Klöcknerwerke. 
Mannesm.=Röhr. 13) 
Mansfelder 
415.5 
29 
Oberbedarf 
Obſchleſ. Eiſ.0 
91 
33.5 
Otavi=Ant. 
1121.75 
Phönix=Beigb 
1184.7. 
Rhein. Braunk. 
145.75 
Rhein. Stahlw 
Rombach. Hütte. 23 
A. Riebeck Montan /154.75 
Tellus Bgb.. 
K. 
Ver. Laurahütte . ./ 50.5 
Induſtrie=Aft. 
Eichbaum(Manuh. / 63 
Henninger 
Löwenbr.=Münchenl222
 inz. Aktienbr. 
Schöfferhof (Bind.) 
Schwarz=Storchen 
Werger ........."
 Akkum. Berlin.. 
Adler & Oppenh. 
Adlerwv. (v. Kleyer 
A. E. G. Stamm 
% N. E. G. Vig.4 
6% A. E. G. Vzg.B. 
Amme Gieſecke 
Aſchaff. Zeliſtoff 
Badenia (Weinh 
Bad. Maſch. Durl. 
Bad. Uhren, Furtw. 
Bamag=Meguin". 
Bayr. Spiegel .. 
Beck & Henkel .. 
Bergmann El. . . . . 
Bing Metall. 
Brem.=Beſigh=Hl. 
Cement Heidelb. 
Tement. Karlſtadt 
Cement. Lothr. 
Chem Albert. 
Chem Brockh. 
Chem. Milch 
Daimler Motoren. 
Dt. Eiſenhandel 
Deutſche Erdöl 
D. G.u, Silb. Scheit 
Dingler Maſch 
Dre3o. Schnellpr. 
Dürrlopp 
Dürr. Ratingen 
Dyckerhoff & W... 
Eiſenw. Kaiſersl. 
Eiſenw L. Meyer. 
El. Lieferung. 
El. Licht= u. Kraft 
Elſ. Bad Wolle. 
Emag. 
Emall. Ulrich .... 
Enzinger Werke. ..
 160 
220 
112.5 
1.25 
138 
80 
141.5 
79.10 
70.25 
95 
118 
16 
104 
29.75 
47 
46 
43 
130.75 
53 
49 
105.5 
118.8 
128 
61.73 
82 
188 
151 
4.2- 
10g.5
 1.28 
33.60 
51
 Eßlinger Maſch:. 
Ettlinger Spinn.. 
Faber Bleiſtift 
Faber & Schleicher 
Fahr, Pirmaſens. 
Farbenind. J. G. 
Felten E Guilleau 
Feinmech (Fetter 
Feiſt. Sekt. 
Frankfurter Gas 
Frankfurter Hof. 
Frkf.=M Pok u. W 
Fuch3 Waggon. 
Beiling & C 
Zermania Lino 
Gelſenk. Guß 
Holdſchmidt, T. 
Gotha Waggon 
Greffenius 
Gritzner, Maſch.. 
Grün & Bilfinger 
Hafenmühle Frkf. 
Hammerſen 
Hanfw Füſſen ... 
Hartm & Braun. 
Heyligenſtaedt.. 
Hilpert, Armatur. 
Hindrichs=Aufferm. 
Hirſch Kupfer". 
Hoch=Tiefbau 
Holzmann 
Holzvert. Ind. 
Hydrom 9 
Fnag 
Junghans 
Kuminn. Kaifersl 
Karlsruher Ma 
Parſtadt R. 
Rlein. Sch. & Becke 
Knorr, Heilbronn". 
Konſerv. Braun 
Krauß. Lokom. 
Lahmeher .. 
Lech. AugsSurg...
 51.5 
183.5 
94.75 
G7 
45 
25 3.5 
135.5 
72.5 
43.5 
63 
0.90 
5d 
167.5
 Ma Mice 
Spicharz. 
Lingel Schul 
Löhnberg. Mihle. 
Lud vigsh. Walzi. 
Lüdenſcheib Metall 
Luther, Mühlenb. 
Bux Induſtrie. 
Muinkraft Höchſt 
Metallgef. Frkf. 
Meher. Dr. Pril. 
Miag. Mühlenv.. .. 
Moenus Stamm. 
Mororenf. Deutz 
Mororenf. Oberurſ. 
Reckar). Fahrz. 
Neckarw. Eßlingen 
zeters Union 
Pfälz. Näh. Kahſei 
Philipps 
Porzellan Weſſel 
Prometh. Frrf. 
Rein. Gebb. & Schall
 Ver.,d. Olfbr. Mann. 
Ber. Faßf. Caſſel 
Gummi. B in.=Frkf. 
Einſel=Nürnberg. 
Ultramarin . . . . . . 
Zellſtoff Ber 
Vogtl. Maſch. 
Voigt” Haeffner 
Volthoin. Seil 
WBayß & Frehtag 
Wegelin Rußfbr. . . 
Zellſt. Waidhof ..." 
Zuckerſ. Waghäu ſel 
Zuckerf. Frankenth. 
Zuckerf. Heilbronn 
Zuckerf. Offſtein. 
Zuckerf. Rheingau. 
Zuckerf. Stuttg art.
 Trausport= und 
Verſicherungs=Akt. 
A. Dt. Ei endahn. 
Dt. Eiſenb.=Geſ. .. 
El. Hohbahn Berl. 
S hantung E. B. 
Südd. Eiſenb.=Geſ. 
Hapag 
Nordd. 9i 
 71.5 
56 
135.5
 Frkf. Allg. Verſ. 
Frankona Rücko.
 Darmſt. Werte 
Bahnbedar 
Dampfk Rodbers 
Helvetia Konſ. 
Gehr. 
Motorf. Darmſt 
Gebr. Roeder 
Venuleth & Ellenb.
 153 
145.25
 O9.25 
8.75
Seite 12
Nummer 180
 Manuheimer Lagerhausgeſellſchaft, Mannheim=Ludwigshafen. Der 
Ueberſchuß dieſer Geſellſchaft beträgt 87 125 Rm. Davon werden 85 299 
Reichsmark für Abſchreibungen verwendet und der Reſt wird auf neue 
Rechnung vorgetragen. Infolge günſtigen Waſſerſtandes des Rheins 
konnten die Laſten durch die eigenen Fahrzeuge befördert werden, jedoch 
beſtehe ein ſcharfer Konkurrenzkampf, ſo daß die Sätze unter die 
            Betriebs=
koſten gingen. Die Frachteinnahmen blieben trotz der vergrößerten 
Güterbeförderung hinter denen des Vorjahres zurück. Speditions= und 
Lagergeſchäft, ſowie Sammelverkehr litten unter der Tarifpolitik der 
Eiſenbahnen, und es kam vor, daß die Lagerhäuſer während einer Zeit 
des Vorjahres nicht voll beſchäftigt waren. Dasſelbe wird auch von den 
Filialen berichtet, die mit ihren Ergebniſſen weit hinter denen früherer 
Jahre ſtehen. 
Süddeutſche Waſſerwerke=A.=G., Frankfurt a. M. Die o. G.=V. der 
Süddeutſchen Waſſerwerke=A.=G., Frankfurt a. M., bei der 6 Aktionäre 
ein Aktienkapital von 166 000 Rm. mit 830 Stimmen vertraten, 
            geneh=
migte einſtimmig den Abſchluß. Danach werden 5 Prozent Dividende 
auf 280 000 Rm. Aktien ausgeſchüttet. Der Reſt von 8 757.20 Rm. wird 
auf neue Rechnung vorgetragen. In den Aufſichtsrat neu gewählt wurde 
Dr. Peter Bartmann in Fa. E. Wertheimber u. Co. 
Martin May, Lederwerke, A.=G., Frankfurt a. M. Die v. H. 
            ge=
nehmigte einſtimmig den Abſchluß per 30. 6. 1925 und beſchloß, den 
Verluſt von 187 588 Rm. auf neue Rechnung vorzutragen. Die Bilanz 
verzeichnet bei 1 Mill. Rm. AK. die Glänbiger mit 613 334 (Goldbilanz 
54 086) Rm., denen 64 734 (109 807) Rm. Außenſtände und 21 305 (0) Rm. 
Bankguthaben gegenüberſtehen. Die Warenvorräte ſind mit 692 284 
(296 543) Rm. bewertet. An der Beteiligung Niederrad G. m. b. H., 
ſowie an einer Forderung an dieſe Geſellſchaft ſind 137 669 Rm. 
            ab=
geſchrieben worden, da der Weiterbetrieb dieſes Werkes in Frage geſtellt 
iſt. Die Bilanz verzeichnet dieſe Beteiligung nur mit einem Merkpoſten 
von 1 Rm. Die geſamten Anlagen ſtehen mit 891 751 (652 953) Rm. zu 
Buche. Die Ausſichten für das laufende Jahr ſeien infolge weiterer 
            Ver=
luſte durch die Beteiligung Niederrad und auch infolge der allgemein 
ſchlechten Lage dieſer Induſtrie nicht günſtig. 
Bergwerksgeſellſchaft Georg von Gieſches Erben, Breslau. Die 
            or=
dentliche Gewerkenverſammlung, die von 11 Uhr vormittags bis in die 
8. Abendſtunde währte, beſchäftigte ſich mit den Regularien. Der 
            Rech=
nungsabſchluß 1925 wurde einſtimmig genehmigt. Eine Ausbeute kommt 
nicht zur Verteilung. Das Amerikageſchäft wurde einſtimmig 
            geneh=
migt. Außerdem fanden Wahlen zum Repräſentantenkollegium und 
zum Rechnungsprüfungsausſchuß ſtatt. 
Bremen=Beſigheimer Oelfabriken. Die o. H.V. genehmigte die 
            Re=
gularien, erteilte Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung und erklärte ſich 
mit den vorgeſchlagenen Satzungsänderungen einverſtanden, insbeſondere 
der Streichung der Beſtimmung, daß für Beſchlüſſe 
            Siebenachtelmehr=
heit erforderlich iſt. Der Reinertrag von 229 634 Rm. wird auf 
            Betei=
ligungskonto abgeſchrieben. Auf Befragen aus Aktionärskreiſen teilte 
der Vorſitzende mit, daß die Geſchäftslage ſich ſeit Anfang Mai gebeſſert 
habe und die volle Leiſtungsfähigkeit der Fabriken, bis in den September 
hinein ſichergeſtellt ſei. 
Ein neues Kartellabkommen der öſterreichiſchen Mineralölfirmen. 
Wie aus Wien gemeldet wird, iſt zwiſchen den öſterreichiſchen 
            Mineral=
ölfirmen eine proviſoriſche Preisvereinbarung abgeſchloſſen worden, die 
ſich auf jene Artikel bezieht, die in der ſchon beſtehenden Konvention 
nicht enthalten ſind. Es handelt ſich hauptſächlich um Induſtrieöl, 
            Schmier=
öl, während Mineralölraffinade (Petroleum und Benzin) bereits einer 
Preiskonvention unterliegt. Am 6. Juli ſoll ein definitives Abkommen 
geſchloſſen werden. Mit der proviſoriſchen Vereinbarung ſind erhöhte 
Preiſe in Kraft getreten.
Donnerstag, den 1. Juli 1926
 Produktenberichte. 
Frankfurter Produktenbericht vom 30. Juni. Bei kleinem Geſchäft 
blieben die Preiſe unverändert: Weizen 31.25—31.50, Roggen 22—22,25, 
Sommergerſte 22—24, Hafer inl. 21—23, Mais gelb 17,50, Weizenmehl 
12,25—42,75, Roggenmehl 30,50—31, Weizenkleie 8,50—8,75, 
            Roggen=
kleie 10,50—10,75. 
Berliner Produktenbericht vom 30. Juni. Für Weizen waren die 
Auslandsforderungen nicht ſonderlich verändert, für neuen Hartwinter 
waren ſie wiederum merklich ermäßigt. Infolgedeſſen war der 
            Juli=
preis ſeir Weizen behauptet, ſpätere Termine gaben aber etwas nach. 
Im Roggengeſchäft bleibt die Nachfrage nach Loko und promptem 
Material ſeitens der Mühlen dauernd groß, ſodaß bei der 
            außerordent=
lichen Knappheit des Roggenangebotes die Lokonotierung und der 
            Juli=
preis weiter merklich in die Höhe gingen. Spätere Sichten lagen 
            da=
gegen etwas ſchwächer. In Gerſte fand das größere Angebot von 
            Winter=
gerſte nur wenig Reflektanten. Hafer war in beſſerer Ware geſucht und 
im Preiſe etwas feſter. Roggenmehl iſt bei knappem Angebot zum Teil 
lebhaft gefragt, wogegen Weizenmehl ruhig lag. 
Piehmärkte. 
Berliner Viehmarkt vom 30. Juni. Der Auftrieb beſtand aus 216 
Ochſen, 356 Bullen, 798 Kühen und Färſen, 2750 Kälbern, 6428 Schafen, 
8702 Schweinen, 37 Ziegen und 281 Schweinen aus dem Ausland. Preiſe: 
Ochſen a) 58—61, b) 51—54, c) 45—48, d) 38—42, Bullen a) 53—55, b) 49 
bis 51, c) 44—47, Knihe und Färſen a) 52—58, b) 40—48, c) 30—37, 
d) 24—28, e) 20—22, Freſſer 35—42, Kälber b) 65—70, c) 58—63, d) 52 
bis 57, e) 45—50, Stallmaſtſchafe a) 55—559, b) 40—50, c) 25—34. 
Schweine b) 78—80, c) 77—79 d) 75—77, e) 73—74. Säue 69—71. Ziegen 
20—25. Marktverlauf: In allen Gattungen ruhig. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* New York, 30. Juni. (Prib.=Tel.) 
Weizen: Der Markt begann in ſehr ſchracher Haltung, da das 
            herr=
ſchende trockene Wetter die Aberntung des Winterweizens beſchleunigt 
und aus Liverpool ermäßigte Notierungen vorlagen. Später konnte 
indes eine Befeſtigung eintreten, da die Baiſſe jetzt zu Deckungskäufen 
ſchritt. Die Schlußkurſe zeige Aufbeſſerungen bis zu 1 Ct. 
Mais: Der Markt nahm einen ſchwachen Verlauf in Erwartung 
großer Lieferungen auf Kontrakte in Chicago und auf Liquidationen. 
Verſtimmend wirkte auch die hinter den Erwartungen zurückbleibende 
Nachfrage des inneren Handels. Die Termine ermäßigten ſich für Juli 
um 2 C., für die übrigen Termine um 3 C. 
Hafer: Der Markt ſchloß ſich der Abwärtsbewegung für Mais an. 
Die Termine erfuhren beträchtliche Einbußen. 
Baumwolle: Der Markt zeigte eine recht ſchwache Haltung auf 
            pri=
vate Ernteberichte, größere Verkaufsluſt der Farmer und 
            Glattſtellun=
gen der Spekulation. Die Termine gaben weiter 10—12 Pkt. nach. 
Kaffee: Die Abmachung machte weitere Fortſchritte, da aus Europa 
ermäßigte Notierungen vorlagen und Glattſtellungen auf den Markt 
drückten; auch lagen aus Braſilien ermäßigte Forderungen im Markt. 
Die Termine gaben bis 10 Pkt, nach. 
Zucker: Der Markt zeigte eine ſtetige Haltung auf zurückhaltendes 
kubaniſches Angebot und Deckungskäufe der Baiſſiers. 
Kakao: Käufe des Auslandes und Käufe des Handels verurſachten 
zunächſt eine feſte Haltung. Später trat indes eine leichte Abſchwächung 
ein auf Glattſtellungen. Die Termine zeigen leichte Aufbeſſerungen.
 Kleine Wirtſchaftsnachrichten. 
Heute wird in Berlin der Reichselektrizitatsrat zuſammentreten, 
um zu den akuten Fragen auf dem Gebiete der Elektrizitätswirtſchaft 
Stellung zu nehmen. 
Wie gemeldet wird, hat der 300=Millionenkredit Deutſchlands an 
Rußland, der endlich ſeinen Abſchluß gefunden hat, in den Moskauer 
Wirtſchaftskreiſen große Zufriedenheit hervorgerufen. Man glaubt, daß 
dadurch eine Erleichterung in der Wirtſchaftslage beider Länder 
            ein=
treten wird. 
Die Hamburg=Amerika=Linie kaufte den amerikaniſchen Dampfer 
„Manoa‟. Der Dampfer beſitzt eine Waſſerverdrängung von 5700 
Brutto=Regiſtertonnen. 
Ueber die Umgeſtaltung der belgiſchen Eiſenbahnen erfahren wir, 
daß dieſe vom September ab durch eine Geſellſchaft kontrolliert 
            wer=
den, die unter dem Namen „Société Nationale des Chemins de Fer 
Belges” gebildet werden wird. 
Die Meldungen verſhiedener polniſcher Blätter, wonach Profeſſor 
Kemmerer zwecks Reorganiſierung der Bank Polſki nach Warſchau 
kommt, werden von der Direktion der Bank als irrtümlich bezeichnet. 
Infolge des Scheiterns der Verhandlungen zwiſchen dem ruſſiſchen 
Textilſyndikat und den engliſchen Firmen in Mancheſter und Lancaſhire 
hat das ruſſiſche Textilſyadikat beſchloſſen, alle Textilien in Deutſchland 
einzukaufen. 
Die am 13. Juni begonnene Rigaer Meſſe iſt geſtern geſchloſſen 
worden. Der Beſuch war recht lebhaft und auch die Abſchlüſſe ſind 
            be=
friedigend. Die nächſte Meſſe ſoll erſt 1928 ſtattfinden. Auch der 
            Er=
folg der Revaler Meſſe iſt ein ähnlicher wie bei der Rigaer Meſſe. 
Unter der Firma M. Stromeyer Lagerhaus A.G. in Baſel iſt mit 
einem Kapital von 1 Mill. Fres, eine deutſch=ſchweizeriſche Geſellſchaft 
gegründet worden, die den Handel im In= und Auslande in Bergwerks= 
und Hüttenerzeugniſſen, in Nutzholz, Düngemitteln u. a. betreibt, 
            fer=
ner die Reederei, ſowie die Beteiligung an anderen Geſchäften dieſer 
Branche. 
Die Paſſiven der in Konkurs geratenen Banca Agricola in Parma 
belaufen ſich nach den jüngſten Berichten auf 20 Mill. Lire, denen kaum 
6 Mill. Aktiven gegenüberſtehen. Alle Bilanzen der Bank ſeit ihrer 
Gründung haben ſich als gefälſcht erwieſen. 
Anläßlich des Unabhängigkeitstages bleibt die New Yorker 
            Effekten=
börſe am Samstag, den 3. Juli, geſchloſſen. 
Die Notierung für Pennſylvania=Keroſin erfuhr jetzt eine weitere 
Ermäßigung um ½ Cent per Gallone, nachdem der Preis am 9. Juni 
bereits um ¼ Cent ermäßigt worden war.
 Amerika erſchließt ſeine Kalivorkommen. Das Repräſentantenhaus 
hat einen Geſetzentwurf angenommen, durch den für die nächſten fünf 
Jahre 100 000 Dollar jährlich zur Erforſchung der Kalivorkommen in 
den ſüddeutſchen Staaten, vor allem in Texas, bereitgeſtellt werden. Man 
betrachtet dieſen Staat als einen der kalireichſten der Welt und hegt die 
Hoffnung, daß durch die Ausbeutung der Kalilager von Texas eine 
            jähr=
liche Einfuhr von Kali im Werte von 10 Millionen Dollar aus dem 
Elſaß und aus Deutſchland überflüſſig gemacht werden kann. 
Geplante Errichtung einer Automobilfabrik in Auſtralien. Eine 
Gruppe auſtraliſcher Induſtrieller, welche beabſichtigt, eine Geſellſchaft 
mit einem Kapital von 1 Million Pfund Sterling zu gründen, um 
Automobile in Auſtralien herzuſtellen, ſandte eine Abordnung an den 
Handelsminiſter, die von der Regierung die Bewilligung von Prämien 
auf im Lande hergeſtellte Automobile fordert, bis dieſer Induſtriezweig 
auf feſten Füßen ſteht. Der Miniſter verſprach, die Angelegenheit 
            wei=
ter zu verfolgen.
 Einträge in das Handelsregiſter: Ab= Für die Landes=Heil= und Pflege=
            An=
teilung A: Am 24. Juni 1926 hinſichtlich ſtalt „Philippshoſpital” bei Goddelau 
Heerwagen, Darmſtadt: Robert 
            Heer=
wagen Ehefrau, Hermine, geborene Heß in 
Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin beſtellt. Ab= 2. 200 „ Baumwollzeug zu Kleidern, 
teilung B: Am 22. Juni 1926 hinſichtlich 3. 300 „ Oxford zu Unterröcken, 
der Firmen: 1. Wehner & Fahr, Ak= 4. 150 „ Tiſchdeckenſtoff (bunt), 
tiengeſellſchaft, Darmſtadt: Die 
            Pro=
kura des Franz Buchert iſt erloſchen. 
Edgar Wehner in Darmſtadt iſt als 
            Vor=
ſtandsmitglied ausgeſchieden. Dr. Ernſt 7. 400 Frottierſtoff zu Handtüchern, 
Bolte in Darmſtadt iſt zum Vorſtands=/ 8. 200 
mitglied beſtellt. Die 
            Vorſtandsmitglie=
der Theodor Jaeger und Dr. Ernſt Bolte 
ſind befugt, je allein die Geſellſchaft zu 
vertreten. 2. Bauverein für 
            Arbeiter=
wohnungen, Aktiengeſellſchaft, 
Darmſtadt: Durch Beſchluß der 
            General=
verſammlung vom 29. November 1911 
hat der Geſellſchaftsvertrag eine neue 15. 900 „ geſtreiften Drell für Wärter= 
Faſſung erhalten und iſt jetzt der Zweck 
der Geſellſchaft, in geeigneten Lagen in 
und um Darmſtadt geſunde und billige 
Wohnungen für Familien oder 
            allein=
ſtehende Perſonen, insbeſondere der 
            ar=
beitenden Bevölkerung, zu beſchaffen 
Die Dauer der Geſellſchaft iſt jetzt 
            unbe=
ſchränkt. Die Bekanntmachungen der 
            Ge=
ſellſchaft erfolgen mittels eingeſchriebenen /22. 800 
Briefes. Die Einberufung der 
            General=
verſammlung ſoll wenigſtens 14 Tage 
vorher mittels eingeſchriebenen Briefes /25. 50 „ graue Leinwand, 
und Ankündigung der Tagesordnung 
            er=
folgen. Die Bilanz wird im Reichsan=/27. 1300 „ Rohflanell (Köper), 
zeiger veröffentlicht. 
Darmſtadt, den 25. Juni 1926. 
Amtsgericht I.
 Schulgeld=Mahnung. 
Das Schulgeld der hieſigen höheren 
Schulen für den Monat Juni 1926 iſt 
bei Meidung der Beitreibung bis 
zum 10. Juli 1926 hierher zu zahlen. 
Darmſtadt, den 30. Juni 1926. 
 
Stadtkaſſe Darmſtadt. (st9556
 Verſteigerung 
im ſtädt. Leihami, Kirchſtr. 9 
Mittwoch, den 7. Juli ds. Js., 
von vormittags /,9Uhr ab 
            Ver=
ſteigerung der bis Ende Juni 
ds. Js. verfallenen Pfänder, 
und zwar: 
Brillanten, Gold= und 
            Silber=
waren, Taſchenuhren, Anzüge, 
Wäſche, Stiefel, Operngläſer, 
Photoapparate, Fahrräder, 
Muſikinſtrumente uſw. 
Am Dienstag, den 6. Juli ds. 
Js., bleibt das Amt wegen 
            Vor=
bereitung zur Verſteigerung 
            ge=
ſchloſſen. 
(st9557 
Darmſtadt, den 30. Juni 1926. 
Städtiſches Leihamt.
 Neuer Kurs für 
Chemie=Anterrich 
für Damen 
beginnt jetzt im Juli (9‟ 
Chemiſches Laboratoriu 
Prof. Dr. 9. Baubel, Heinrichſtr. 98
 der Firma: Möbel=Vertrieb Robert ſollen auf dem Wege des öffentlichen 
            An=
erbietens zur Lieferung vergeben werden: 
1. 1500 m Baumwollſtoff zu Hemden, 
5. 600 Baumwolltuch (Rohneſſel), 
6. 1200 „ Baumwollzeug zu 
            Bettüber=
zügen, 
zu Badetüchern, 
9. 50 Damaſt zu Tiſchdecken, 
10. 300 „ Baumwollſtoff zu Schürzen 
11. 500 „ getupftes Druckzeug zu Schutz 
* 
kitteln, 
12. 500 „ Kattun zu Bettüberzügen, 
13. 100 
„ zu Kopftüchern, 
 
14. 900 „ graues Futter, geköpert, 
jacken, 
 
16. 1000 „ roter Matratzendrell, 
17. 1100 „ blaues Leinen zu Schürzen 
und Schutzkleidung, 
18. 200 „ graues Leinen zu Schürzen 
19. 1500 „ Halbleinen zu Hemden, 
20. 800 
zu Bettbezügen, 
21. 2500 
zu Bettüchern,. 
zu Kiſſenüberzügen, 
23. 600 „ Leinen zu Trockentüchern, 
24. 500 „ Linon zu Bettbezügen, 
 
26. 200 „ Cretonne, 
 
(9523/28. 600 „ Rohköper, 
29. 400 „ Flanell zu Hemden, 
30. 200 Buxkin für Anzüge, 
31. 300 „ Sommerzeug für Anzüge, 
32. 50 Stück Betteppiche mit roten 
Streifen, 
33. 1250 Taſchentücher, farbig und! Am Freitag, den 2. Juli 1926, 
weiß, 
34. 110 Paar Hoſenträger, 
35. 90 Stück Strohhüte für Männer 
36. 20 
Hüte (Loden), 
37. 200 
Kappen, 
38. 600 m geſtreiftes Gerſtenkorn für 1 Partie Zigarren beſtimmt, ein 
Handtücher, 
39. 24 Stück Unterjacken für Frauen, 
40. 65 
Macco=Unterjacken für 
Männer, 
41. 80 „ Macco=Unterhoſen für 
Männer, 
45 
42 
geſtrickte Wämſe, 
43. 30 m Ledertuch, weiß, 
44. 50 
braun, 
45. 20 „ Kunſtleder (Pegamoid), 
46. 200 „ Steifleinen (Jute) für 
            Ma=
tratzenſchoner, 
47. 200 „ Köperſtoff für Matratzen= Art u. a. m. 
ſchoner, 
10 Ztr. Vlies in Lagen z. Polſtern, 
49. 
Bettfedern, 
50. 10 
Roßhaare, 
51. 200 m Beitbarchent, 
52. 200 „ Molton, 
53. 400 Baumwollſtoff (grobfädig) 
für Hemden. 
Die in dem Angebot anzuer= 5 
kennenden Lieferungsbedingun= e 
gen liegen dahier am 6., 7. und 
8. Juli ds. Js. offen. Angebote ſind 
verſchloſſen und verſehen mit der 
            Auf=
ſchrift: „Angebote zu der am 29. Juni 1926 
ausgeſchriebenen Lieferung” bis zum 
Eröffnungstermin, den 12. Juli 1926, 
vormittags 10 Uhr, einzureichen. 
Die einzureichenden 
            Waren=
muſter müſſen getrennt von den lbel & Lotz, Elisabethenstr. 31. 
Angeboten verpachkt mit der Auf=
 ſchrift: „Muſter zum Angebot” 
            ver=
ſehen werden. 
Die Lieferung iſt ganz frei entweder 
Anſtalt oder Station Goddelau=Erfelden 
anzubieten. Angebotsformulare können 
von der Anſtalt bezogen werden. (9538 
Goddelau, den 29. Juni 1926. 
Direktion der Landes=Heil= und 
Pflegeanſtalt „Philippshoſpital” 
bei Goddelau.
 Gtädtersort Derſteigerang. 
Am Dienstag, den 6. Juli Ifd. 
Js., von vormittags 9 Uhr ab, 
            wer=
den an Ort und Stelle aus dem hieſigen 
Gemeindewalde die nachfolgenden 
            Holz=
ſortimente meiſtbietend zur Verſteigerung 
gebracht: 
Kiefern=Schnitt: 3,79 fm I. Kl., 9,66 
fm II. Kl., 27,29 fm III. Kl.; 
Kiefern=Stämme: 2,86 fm I. Kl., 58,06 
fm II. Kl., 144,73 fm III. Kl., 32,57 
im IV. Kl., 2,08 fm V. Kl.; 
Erlen=Stämme: 3,11 fm IV. Kl., 5,98 
tm V. Kl., 7,79 fm VI. Kl. 
Das Holz liegt im Diſtrikt Breitlache 
14a und 13 des hieſigen Gemeindewaldes. 
Nähere Auskunft erteilen Forſtwart 
            Ob=
mann und Forſtgehilfe Pullmann 
von hier. Die 
            Verſteigerungsbedingun=
gen werden bei Beginn bekanntgegeben. 
Zuſammenkunft an der Kleinert. (9541 
Groß=Zimmern, den 26. Juni 1926. 
Heſſiſche Bürgermeiſterei Groß=Zimmern. 
Brücher.
 vormittags 10 Uhr, verſteigere ich in 
meinem Verſteigerungslokale 
            Bleich=
ſtraße 40 gepfändete Gegenſtände aller 
Art zwangsweiſe gegen Barzahlung: 
Kaſſenſchrank, 1 Partie Wecker u. Uhren, 
1 Klavier, 1 kompl. Speiſezimmer in 
rohem Zuſtande, 1 Chaiſelongue, ein 
Gasherd, 1 Korbgarnitur, 7 
            Damen=
kleider, 24 Damenbluſen, 1 
            Trumeau=
ſpiegel, 1 Waſchtiſch mit Marmor, ein 
Spiegelſchrank, 1 groß. Bild, 1 Salon 
in Mahagoni, 1 Lüſter, 4 Figuren 
(Volkſtaedt), 6 Marmor=Schreibzeuge, 
Fahrräder, 1 Aufſchnittmaſchine, 130 
Flaſchen Liköre, Schreibmaſchinen, ein 
zweitür. Eisſchrank ſowie Möbel aller 
(9598 
Darmſtadt, den 1. Juli 1926. 
 
Bender 
 
Stellvertr, des Gerichtsvollziehers
 
            Viktoria=
zu den allergünſt 
Ga 2.0 m 3. 5. G
 OOTO 
Wir verkaufen unſere erſtklaſſigen A 
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kosten des Probierens, habe ich endlich das gefunden, was 
gegen Korpulenz mit Erfolg und ohne Schaden anzuwenden 
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Dieses Urteil ist nichts besonders Verwunderliches, sondern eine ganz natürliche 
Folge der Wirkungen des Kruschen-Salzes. 
Kruschen-Salz ist von allerbester Einwirkung auf Leber und Nieren, es treibt 
die überfüssigen wässerigen Massen, die den Körper aufschwemmen, auf 
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liche Weise heraus. Deshalb ist Kruschen-Salz von greßem Einüuß aur das 
körperliche Normalgewicht. 
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BEUTHIEN & SCHULTZ G. M. B. H., BERLIN N39, PANKSTRASSE 13—14
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einige Meter Flacheiſen, ſowie 
Bleche, 
2 Bürotiſche. 
Die Verſteigerung findet beſtimmt 
ſtatt. 
(9596 
Darmſtadt, den 30. Juni 1926.
 Portner 
Gerichtsvollzieher.
 Arbeitsvergebung. 
Die zur Erneuerung des 
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werks der Echſcheuer auf 
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gut Hof Haina bei Leeheim 
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Jungermann in Darmſtadt. Grobſchloſſer=, Schloſſer=, Spengler=, 
Glaſer= und Weißbinderarbeiten 
ſollen auf Grund des 
            Miniſterialerlaſſe=
vom 16. September 1893 öffentlich 
            ver=
geben werden. Die Zeichnungen ſind 
auf unſerem Amt, Adolf=Göbelſtraße 28, 
vom 1. Juli d8. Js. ab einzuſehen. 
            An=
gebolsunterlagen ſind daſelbſt erhältlich. 
Die Angebote ſind verſchloſſen, portofrei 
und mit entſpre hender Aufſchrift zum 
Eröffnungstermin Mittwoch, den 14. 
Juli 1926, vorm. 10 Uhr, einzureichen 
Zuſchlagsfriſt 6 Tage. 
(9595 
Groß=Gerau, den 28. Juni 1926. 
Hefſiſcher Hochbauamtsbezirk Groß=Gerau. 
 
Laux.
 Am Freitag, den 2. Juli 1926, 
nachm. 2 Uhr, verſteigere ich in meinem 
Verſteigerungslokale Hügelſtr. 27 
            nach=
ſtehende Gegenſtände öffentlich 
            zwangs=
weiſe gegen Barzahlung: 
1 Kommode, 1 Schreibpult, 1 Büfett, 
1 gr. Tiſch, 2 Schreibmaſchinen, 1 
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denz, 1 Marmoruhr, 6 Lederſtühle, ein 
Büfett, 1 Spiegel mit Goldrahmen, 
2 Etageren, 2 Lampentiſchchen mit 
elektr. Lampen, 1 Damenſchreibtiſch, 
1 Zimmerteppich (3X4 m), 2 Büfetts, 
1 Schreibtiſch, 25 Stücke 
            Herrenkleider=
ſtoffe verſchiedener Art, 1 Standuhr, 
1 Warentheke, 1 Chaiſelongue, 1 
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tiſch, 2 Büfetts, 2 Tiſche mit 
            Marmor=
platte, 1 gr. Gläſerſchrank, 3 Sofas, 
2 Seſſel. 
(9597 
Darmſtadt, den 30. Juni 1926.
 Portner 
Gerichtsvollzieher.
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Spannung, Tempo, Humor und köstliche 
Einfälle. — In der Titelrolle die bildschöne
 (Die Sträflingsfarm) 
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Neueste Wochenschau
Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
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 Wollen Sie herzlich lachen, dann sehen Sie 
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LALIAM HARUBV
 Dina Gralla, Harry Halm, Hans Junkermann 
Leopold von Ledebur.
 Er”” weiß sich zu helfen 
mit MAROLD LLOVDT 
172 
Dle neuesta Wochenschau.
 — Ingendliche haben Zutritt! — 
Anfang 31/, Uhr. Letzte Abendvorst. 8 Uhr
Residenz-Theaten
 Kharlie chaplin 
Ein Hundeleben
 Die Presse schreibt: überwältigende 
Komik der einzelnen Situationen „ alles 
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sehen muß, aber nicht beschreiben kann
 Baby Peggy, der jüngste amerik. Filmstar 
in dem Drama in 6 Akten 
Arme kleine Peagy 
Die neueste Wochen- und Hodenschau
 — Jugendliche haben Zu tritt 
Anfang 31/, Uhr. Letzte Abendvorst. 8 Uhr,
Seite 18
Donnerstag, den 1. Zuli 1926
Nummer 180
 Palast-Lichtspiele 
Der deutsche Grossfilm:
 Die 
eint lonA 
LLIAN MRVEY
 Regie 
RTCHARD 
ElCHBERG
 Sonntag, den 4. Juli 1926 
Beſſunger Herengarten 
in Flammen! 
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Ausgeführt von der Firma Wallenfiein, Darmſtadt 
Anfang 8 Uhr Kaſſenöffnung 7 Uhr Ende 1 Uhr 
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Ab 11 Uhr: Ball 
(9581ds 
Eintritt 70 Pfg. inkl. Steuer 
Kinder 30 Pfg. 
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Hch. Arnold, Wilhelminenſtr. 9; Chriſtian Arnold, Weißer 
Turm=Verlag, Ernſt=Ludwigſtr.; Zigarrenhaus Mhlius, 
Heerdweg 1; Zigarrenhaus Koch, Markt; Zigarrenhaus 
Axthelm, Schuſtergaſſe 15; Tabathaus „Hanſa‟ Ecke 
Magdalenen= u. Lauteſchlägerſtr. Die Herren Studſerenden 
erhalten Karten b. Vergünſtigungsamt der Techn. Hochſchule.
ANT
 Samstag, den 3. Juli 1926, abends 8 Uhr 
in ſämtlichen Sälen des Städt. Saalbaues 
Sommer-San 
2Muſikkapellen (Jazzband)• Oekorierte Säle
 Eintritt für Mitglieder 50 Pfg., für Fremde 
1.00 Mk., bei Mitglied Wacker, Ecke Mühl= 
und Soderſtraße / An der Abendkaſſe 
            durch=
weg 1.— Mk. Eintritt / Zutritt haben nur 
Mitglieder und geladene Gäſte / (9232dd
 Cireus= Tierpark / Wölkerschau 
Das Welttheater der Tiere, 
Der Weltkongress der Dompteure 
Dressenre, Akrobaten und Reiter 
gommt 
mach Barmstadt 
mMessplatz in ganzer Ausdehnung E 
zum ersten Male 
Premiére 6. Jull, 71/, Uhr abends 
Mittwoch, Samstag, Sonntag je 
Vorstellungen 
nachmittags 3 Uhr u. abends 7½, Uhr. In sämtlichen 
Nachmittags-Vorstellungen zahlen bei unverkürztem 
Abendprogramm Kinder halbe Preise. 
Besonderer Beachtung empfohlen: 
Größtes, je in Darmstadt aufgeschlagenes Vorstellungs- 
Zelt, 2 Sonderzüge mit 100 Wagen, Automobilen, 
Schleppern,Marstall, edelst. Lippizaner u. Trakehner
 Tierpark unvergleichlichen wissenschaftlichen 
            künstle-
rischen und erzieherischen Ranges: 400 exotische 
Tiere aller Kontinente und Meere, u. a: die erst 
jetzt in eigener Expedition vom Südpol gebolten 
ungeheuerlichen See-Elefanten riesige 
            Ameisen-
bären, zottige Bisons, wilde tibetanische Taks, 
wächtige Mähnenschafe, behende Seelöwen, eine 
Elefantenherde, große Rudel frisch importierter 
Tiger, Panther,Löwen, Leoparden, Eisbären, Hirsche 
aller Art, Tapire und Hyänen, Pinguine, Kasuare, 
Strauße, Schlangen und vieles vieles andere 
            Ge-
tier mehr in 400 Meter langen Stallungen, die 
von 10—6 Uhr besichtigt werden können. 
genbecks weltberühmte Raubtiergruppen werden 
neben Pferden, unsagbarer Schönheit gezeigt. 
Reiter aller Art durchbrausen das weite Rund der 
Arena, Spitzenleistungen internationaler Artistik 
wechseln mit den zwerchfellerschütterndsten 
Zwischenspielen eleganter Clouns und überaus 
komischer Anguste im buntesten Reigen ab.
 Dem sehenswerten Tierpark, der allein eine Reise von 
weit her lohnt, angegliedert und gleichzeitig ohne 
Aufschlag zu besichtigen ist die hochinteressante 
und absolut neue 
ToIkerschad 
mit indischen Zauberern, Gauklern, Akrobaten, 
Handwerkern und Tänzern, eine Arabertruppe, 
und eine pittoreske Lappländer-Siedlung.
 Es ist Cireus 
Sar! Hassnseen 
aus Stellingen-Hamburg, der 
Rommt! 
Letzte Vorstellung 
Sonntag, 11. Juli, 7½a Uhr. 
Vorverkauf: Verkehrsbüro, Ernst-Ludwigsplatz 5, 
Fernruf 582 und ab 10 Uhr an den Hagenbeck- 
Kassen. 
Eintrittspreise für Tierpark und Völkerschau: 
Kinder 0.50, Erwachsene 1.00 
(TV.9570 
Spät- u. Sonderzüge während des Gastspiels nach, 
Gr.-Zimmern: Letzter Zug am 10. und 11. Juli 
ab Ostbahnhof 1114 
Wiebelsbach: Letzter Zug am 10. und 11. Jali 
ab Ostbahnhof 1112 
Dieser Zug wird am 11. Jali bis Erbach i. O. 
durchgeführt. 
Welnhelm: Letzter P.Zug am 10. und 11. Jnli 
ab Hauptbahnhof 1122 
mit Anschluß am 11. Juli nach Pfungstadt. 
Worms: Letzter Zug am 10. und 11 Juli 
ab Hauptbahnhof 112 
Babenhausen: 
Letzter Zug 114. 
Gr.-Gerau; Bischofsbeim: Sonderzug am 11. Jali 
ab Hauptbahnhof 1120 
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18 Monaten. (B95S
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Geſchäfts=Uebernahme. 
Meinen verehrten Freunden und Bekannten mache 
ich hiermit die ergebene Mitteilung, daß ich mit 
dem 1. Juli die 
Reſtauration „Zum Neckartor” 
übernommen habe. Ich werde, gleich dem Grundſatz 
meines Vorgängers, nur erſtklafſige Speiſen 
und Getränke verabreichen. 
Um geneigten Zuſpruch bittend, halte ich mich 
beſtens empfohlen. 
Guſtav Mahlow 
17087) 
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 Vereinigung 
früherer 
Leibgardiſten 
Darmſtadt
 Donnerstag, den 
1. Ju/i 1920, abends 
8½ Uhr
 Familien- dend 
im „Konkordiaſaale” (Waldſtraße) 
Eintritt frei! (9534 
Um recht zahlreiche Beteiligung der 
Kameraden mit ihren werten 
            Ange=
hörigen wird gebeten. Der Vorſtand.
 Geſchäfts=Eröffnung! 
Meinen verehrl. Freunden und 
            Be=
kannten zur gefl. Kenntnis, daß ich 
heute in Groß=Zimmern ein 
Lafé und Weinreſtaurant 
eröffne. 
Es wird immer mein erſter 
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ſatz ſein, meine Gäſte erſtklaſſig und 
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beginnt ein neuer (B 9551 
Kurſus in Herrenſtärke=Wäſche 
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Königin „Luiſe=Bund= 
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Arheilgerſtr. 72. Nied.=Ramſtädterſtr 
Teleph 3910. (217136 Einkehr Gaſthaus zur
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 Operettenſprekzeit 
Sommer 1926 
im Kleinen Haus des 
Heſſ. Landestheaters (9450 
Leitung: Direktor Adalbert Steffter 
Heute Donnerstag und morgen Freitag 
abends 8 Uhr 
Letzte Aufführungen 
Die Tanzgrafn 
Samstag, den 3. Juli, abends 7½ Uhr 
Die luſtige Witwe 
Operette in 3 Akten von Franz Lehar. 
Abends 11 Uhr: Nachtvorſtellung 
Großer Bunter Abend 
unter Mitwirkung des geſamt. Soloperſonals, 
Sonntag, den 4. Juli, nachm. 3 Uhr 
Kindervorſtellung 
zu kleinen Preiſen von 50 H bis 2.50 ℳ 
Hänſel und Gretel 
Kindermärchen in 5 Bildern 
mit Geſang und Tanz 
abends 7 Uhr 
(9585 
Die luſtige Witwe 
abends 10½ Uhr 
Nachtvorſtellung mit vollem Orcheſter 
Die Frau ohne Kuß 
Operette in 3 Akten von Walter Kollo, 
Preiſe d. Nachtvorſtellungen . 1.-, 2.- u. 3.-
 Pangeliehaug 
(Beſſunger Herrngarten) 
Donnerstag, den 1. Juli, abends 8 Uhr
 ausgeführt von der 
            Mandolinengeſell=
ſchaft Darmſiadt. Muſikaliſcher Leiſer: 
Kammermuſiker Georg Kreß v. Heſſ. 
Candestheater unter Mitwirkung von 
503 
Richard Hinz ma 
(Lieder und Rezitationen) 
Victor Speransky (Balalaika) 
Anſchließend an das Programm 
Geſellſchaftstanz 
Eintritt 50 Pfg. Eintritt 50 Pfg.
Nummer 180
Donnerstag, den 1. Juli 1926
Seite 19.
OrdEBER-RECHISScHUIZ DURCN VERLAG OSKAR HEISTER WERDAU
68)
(Nachdruck verboten)
 Krauſe hatte, das Extrablatt in der Hand, eine Autodroſchke 
genommen und war nach dem „Gambrinus” gefahren. 
Gerade zur Eſſenszeit kam er an. 
Als er eintrat, las er ſofort das Extrablatt vor: 
„Klaus Michaels letzter Wunſch iſt, zur deutſchen Olympiade 
laufen zu dürfen.” 
Eine Sekunde war Totenſtille, dann brach es ſtürmiſch los. 
„Er muß laufen!” ſchrie einer von der Tür her, der eben 
eintrat. „Er muß für ſein Leben laufen.” 
Es war Kerpen. 
Werner Michael mit ernſtem, tief erregtem Geſicht folgte ihm 
auf dem Fuße. 
Dann ging ein Händeſchütteln los. Die Kommilitonen 
ſcharten ſich um die beiden Sportsmänner. 
„Es muß durchgeſetzt werden, denn — der Reichspräſident 
wird den letzten Wunſch Ihres Bruders nicht anerkennen. Wir 
müſſen aus dieſem Grunde jeden ehrlichen Sportsmann 
            auf=
ſuchen und ihn veranlaſſen, daß er nicht antritt, wenn Klaus 
Michgel fehlt. Ich brauche Helfer!” 
Viele Arme reckten ſich zuſtimmend.
 Der Vorſitzende des olympiſchen Komitees lud die Herren 
des Vorſtandes telephoniſch zu einer Beſprechung ein. 
Nur ſechs Herren war es möglich, der Einladung 
            nachzu=
kommen. Geſpannt waren ſie aufs äußerſte. 
„Meine Herren! Es handelt ſich um den Fall Michael. Ich 
bin mit der ſcharfen Ablehnung des Reichspräſidenten nicht 
            ein=
verſtanden und habe bei meiner geſtrigen Ausſprache kein Hehl 
daraus gemacht. Erreicht habe ich lediglich, daß die Hinrichtung 
vorläufig verſchoben worden iſt, von einer Begnadigung oder 
Beurlaubung Klaus Michaels zur Olympiade will er nichts 
wiſſen. Unſere Olympiade iſt in großer Gefahr, denn der heute 
äußerſt ſcharfe Artikel der „B. 3.” läßt erwarten, daß Werner 
Michael und Kerpen ohne Klaus Michael nicht antreten.” 
„Das wäre für uns kataſtrophal,” ſagte Freiherr von 
            Lanzen=
dorf und fuhr ſich über die ſpiegelglatte Glatze. 
„Ich werde heute verſuchen, die beiden Matadore 
            umzu=
ſtimmen. Viel Hoffnung habe ich nicht. Aber, wie wird es, 
wenn das Beiſpiel der beiden Schule macht und ſich unſere 
            an=
deren Sportsleute mit ihnen ſolidariſch erklären? Man zweifelt 
ſehr an der Schuld Klaus Michaels, und ich ſelbſt bin trotz des 
neuen Zeugen durchaus nicht voll überzeugt. Was dann, meine 
Herren?” 
Der Diener trat ein. 
„Exzellenz. Herr Mateſta möchte Sie einen Augenblick 
ſtören.” 
„Bitte, ſoll gleich eintretzen.” Es war der Privatſekretär des 
Vorſitzenden, ein junger Mann, dem das Sportliche in jeder 
            Be=
wegung anhaftete. 
Exzellenz, es ſind zwei ſehr wichtige Briefe eingegangen. 
Ich hielt es für gut, Sie jetzt zu unterrichten.” 
„Es ſind zwei Abſagen, habe ich recht, Herr Mateſta?” 
„Jawohl, Exzellenz.” 
Der Staatsſekretär biß ſich erregt auf die Lippen.
 „Da haben wir den Salat. — Wer ſchreibt denn ab?‟ 
„Heinrich=Leipzig.” 
„Der Schwimmer?” 
„Ja. Und Marten.” 
„Marten! Dieſe zuſünftige Größe im Steinſtoßen. Das 
fehlte noch!” 
Gewerkſchaftsſekretär Friedrich, ein kleiner, ruhiger Herr, 
regte ſich. 
„Ich meine, es wwird gut ſein, wenn wir gemeinſam dem 
            Prä=
ſidenten nahelegen, daß er ſich unmöglich macht, wenn er dem 
Verurteilten das Recht nicht einräumen will. Den letzten Willen 
muß er reſpektieren. Es iſt überhaupt eine Schande, daß man 
ihn verurteilt hat.” 
„Jedenfalls werde, ich zunächſt verſuchen, Werner Michael 
und Kerpen umzuſtimmen.” 
„Das glückt Ihnen nicht, Exzellenz.” 
„Dann ſind wir in einigen Tagen gemeinſam beim 
            Präſi=
denten.” 
„Abgemacht.” 
Werner Michael, deſſen Miene bei eiſerner Energie finſtere 
Verſchloſſenheit zeigte, kam mit Kerpen, der ſich verzweifelt 
            be=
mühte, ihn aufzuheitern, von der Trainingsarbeit zurück. 
„Werner, ich komme bei Ihrem Tempo nicht mehr mit. Jetzt 
gibt es keinen Gegner mehr für Sie.” 
„Und Klaus?” 
„Selbſtverſtändlich. Es iſt bitter ſchade, daß er nicht mit 
uns trainieren kann.” 
Finſter nickte Werner. 
Sie ſtiegen die Treppen zu ihrer gemeinſamen Wohnung in 
Charlottenburg empor. 
Als Werner in ſein Zimmer trat, fand er einen Brief ſeines 
unglücklichen Bruders vor. Raſch erbrach er ihn und las. 
Nichts von Angſt und Sorge ſprach aus den Zeilen. 
Unſäglich wohl tat Werner der Brief des Bruders, der ihm 
ſchrieb, daß er ſich nicht ſorgen ſolle. Er glaube feſt, daß er 
            ge=
meinſam mit ihm zur Deutſchen Olympiade laufen werde. 
„Du mußt wieder frei werden, Bruder, bald,” flüſterte er, 
und die Willensfurche in ſeinen Zügen vertiefte ſich. Jetzt, wo er 
ohne den Bruder war, fühlte er ſo richtig, wie er an ihm hing, 
wie hilflos er in vielen Fällen ohne Klaus war. 
Die klare, unbeirrbare Sicherheit des Bruders ging dem 
            un=
geſtümen Werner zum guten Teil ab, und doch mußte er ſich jetzt 
dem Bruder ebenbürtig zeigen. 
Kerpen trat zögernd ein. 
„Hat Klaus geſchrieben?” 
„Ja, Gott ſei Dank. Leſen Sie, Kerpen.” Er reichte ihm ben 
Brief hin, den der Freund mit regſter Anteilnahme las. Als er 
ihn wieder zurückgab, ſagte er aufatmend: 
„Gottlob, er iſt unerzagt. Wir müſſen Klarheit ſchaffen, 
müſſen ihn herausholen, damit das Unrecht nicht ein 
            himmel=
ſchreiendes wird.” 
„Es iſt’s ſchon, Kerpen,” ſagte Werner bitter. „Tag und 
Nacht grüble ich nach und finde keinen Weg. Aber antreten muß 
er zur Olympiade!” 
Kerpen nickte und lenkte die Unterhaltung in andere Bahnen. 
„Ein Herr vom olympiſchen Komitee möchte Sie ſprechen, 
Werner,” ſagte er plötzlich. 
„Sie wiſſen, Kerpen, daß ich nicht antreten werde.” 
„Genau ſo wenig wie ich, lieber Werner. Aber dem Herrn 
Staatsſekretär von Seelingen wollen wir doch Beſcheid ſagen. 
Kommen Sie, Werner.”
 Sie gingen in das gemeinſame Wohnzimmer. 
            Staats=
ſekretär von Seelingen ſtand bei dem Erſcheinen der beiden 
Läufer auf und ging ihnen entgegen. 
Die Begrüßung war ſehr herzlich. 
Als ſie ſich gegenüberſaßen, begann der Vorſitzende des 
            Aus=
ſchuſſes für Leibesübungen: „Meine Freunde vom Olympiſchen 
Aktionskomitee ſind durch eine Preſſemeldung, die beſagt, daß 
Sie es ablehnen an der deutſchen Olympiade teilzunehmen, 
wenn es Herrn Klaus Michael nicht zugeſtanden wird, 
            anzutre=
ten, ſehr ſtark beunruhigt. Wir halten, offengeſtanden, die 
            Mel=
dung für eine Tendenznachricht, müſſen aber doch Gewißheit 
haben.” 
„Die Meldung iſt richtig, Herr Staatsſekretär,” ſagte 
            Wer=
ner beſtimnt. „Oder glauben Sie, daß ein Menſch zu laufen 
vermag, wenn ihm vorher der Bruder hingemordet wird?" 
Herr von Seelingen ſchwieg einen Augenblick betreten, dann 
begann er vorſichtig: „Ich finde Ihren Gedanken ſehr 
            verſtänd=
lich. Sie hängen an Ihrem Bruder, und es iſt auch nur fehr 
begreiflich, daß Sie herzlich wenig Luſt haben, zu laufen, ſolange 
Ihr Bruder unter dem harten Urteil leidet. Daß die von Ihnen 
befürchtete Vollſtreckung für den 6. Dezember aufgehoben wird, 
könnte ich unter allen Umſtänden durchſetzen.” 
„Das Urteil iſt nicht hart, ſondern ungerecht,” ſagte Werner 
finſter. 
„Ich will mich dieſen Worten anſchließen, Herr Michael,” 
lenkte der Staatsſekretär ein. „Nehmen wir an, daß es ſich um 
einen Juſtizirrtum handelt. Ich verſpreche Ihnen, daß ich mich 
beim Juſtizminiſter ſehr für Ihren Bruder verwenden werde, 
damit er bald wieder rehabilitiert wird. Aber halten Sie Ihren 
Beſchluß nicht aufrecht, laſſen Sie uns nicht im Stich. Stellen 
Sie die perſönliche Angelegenheit hinter die des Vaterlandes, 
des deutſchen Staates zurück.” 
„Nein, Herr Staatsſekretär, nie und nimmer,” rief Werner 
heftig. „Ohne meinen Bruder ſtarten ich und mein Freund 
            Ker=
pen auf keinen Fall. Vergeſſen Sie doch nicht, daß Richter des 
Vaterlandes, des deutſchen Staates, meinen Bruder, der von 
Anfang an jede Schuld zurückwies, verurteilten, Geſchworene 
des Staates ſprechen das Schuldig auf Grund eines 
            Indizien=
beweiſes. Der deutſche Staat hat vermöge ſeines falſchen 
            Sy=
ſtems der Gerechtigkeit meinen unſchuldigen Bruder zum Tode 
verurteilt. Es wird vollſtreckt werden, wenn kein Wunder 
            ge=
ſchieht. Denken Sie doch an die Verhandlungen, denken Sie an 
die Zeugenausſagen. Jeder ſprach gut, bis auf meien ſchuftigen 
Stiefbruder. Die ganzen Ausſagen waren wie geſchaffen, meinen 
Bruder aus dem Schuldgewebe, in das er verſtrickt war, zu 
            er=
löſen. Aber es paßte nicht in die Theorie, es mußte anders ſein, 
weil ſonſt die Richter mit leeren Händen vor einem Rätſel hätten 
ſtehen müſſen. Stellen Sie ſich doch vor: ein völlig 
            unbeſchol=
tener Menſch, dem alle, die ihn kennen, das glänzendſte Zeugnis 
ausſtellen, auf Grund eines Zufalls verurteilt, auf Grund der 
Ausſage meines Stiefbruders und eines notoriſchen Trinkers. — 
Heißt das gerecht richten?” 
Zu den leidenſchaftlich vorgetragenen Worten ſchwieg ber 
Staatsſekretär. 
Werner fuhr fort: „Und nun! Nicht einmal den letzten 
Willen meines Bruders achtet man. Man glaubt es der Würde 
des Staates ſchuldig zu ſein, daß man es ablehnt. Nein — ich 
trete nur mit meinem Bruder an!” 
Da ſtand der Staatsſekretär auf und verabſchiedete ſich 
ſtumm. 
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