Darmstädter Tagblatt 1926


01. Juli 1926

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Nummer 180
Donnerstag, den 1. Juli 1926.
189. Jahrgang

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*Perſchobene Entſcheidungen.
Die Verantwortung der Sozialdemokratie.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Entſcheidung im Reichstag, was nun werden ſoll, dürfte
vorausſichtlich früheſtens am Donnerstag, wenn nicht gar erſt am
Freitag vormittag, alſo im letzten Augenblick fallen. Sie liegt
reſtlos in den Händen der Sozialdemokratie, die es vorgezogen
hat, ſich zunächſt erſt einmal mit Zollfragen zu beſchäftigen und
inzwiſchen die zweite Leſung im Plenum vorübergehen zu laſſen.
Im Vorwätrs wird nun angedeutet, daß auch das Zollproblem
eine Streitfrage erſten Ranges ſei, die man nicht überſehen dürfe,
wenn man die innenpolitiſche Geſamtſituation in Betracht ziehen
wolle. Das ſieht ſo aus, als wollten die Sozialdemokraten Zoll=
fragen
und Fürſtenabfindung miteinander verquicken. Sollten
ſie ſich mit dieſer Abſicht tragen, dann dürften ſie damit kein
Glück haben, da ſowohl Regierung wie Regierungspartei auf dem
Standpunkt ſtehen, daß es ſich hier um zwei Dinge handelt, die
nicht benutzt werden dürfen, um Konzeſſionen in der einen oder
anderen Frage herauszuſchlagen. Die Regierung iſt auch nach wie
vor mit den hinter ihr ſtehenden parlamentariſchen Gruppen
dürchaus einer Meinung, daß über die jetzt gezogene Linie in der
Fürſtenabfindung nicht gegangen werden dürfe. Für die
Sozialdemokraten ergibt ſich damit eine nicht gerade angenehme
Situation, da auf ihrer Schulter die ganze Laſt für die Zukunft
liegt. Ob ſie im letzten Augenblick nachgeben werden, läßt ſich
natrülich heute noch nicht ſagen, da ſie erſt nach der zweiten
Leſung endgültig ſchlüſſig werden wollen. Vielleicht kann aber
die Abſage der Parteileitung an den Kuczinſky=Ausſchuß, der die
Enteignungspropaganda leitete und den Feldzug fortſetzen will,
als günſtiges Omen gedeutet werden. Hermann Müller begründet
die Ablehnung zwar mit dem Hinweis auf die Haltung der Kom=
muniſten
, die der ganzen Sache mehr geſchadet als genützt hätte.
In Wirklichkeit will man ſich aber wohl jetzt noch nicht nach dieſer
Richtung hin feſtlegen, ſo lange die parlamentariſche Behandlung
dieſer Frage ihrer Erledigung harrt.
Viel beſprochen wird nach wie vor, was werden ſoll,
wenn die Geſetzesvorlage ſcheitert, Reichsinnen=
miniſter
Dr. Külz hat ja am Dienstag im Reichstagsplenum von
Konſequenzen geſprochen, damit wohl aber nur einen Druck
auf die Parteien ausüben wollen. Der Vorwärts, der vermut=
lich
ein Intereſſe daran hätte, die Vorteile herauszuſtreichen, die
ein im Zeichen der Fürſtenabfindung ſtehender Wahlkampf für die
Sozialdemokratie bringen könnte, kann ſich für die Konſequen=
zen
nicht recht begeiſtern. Er redet auch nur um die Dinge herum,
ohne ſich klar auszudrücken. Feſt ſteht nun allerdings, daß der
Reichspräſident die Entwicklung der parlamentariſchen Situation
aufmerkſam beobachtet, ſich aber jede Entſcheidung vorbehalten
hat, ebenſo hat auch die Regierung noch gar nicht ins Auge ge=
faßt
, ob ſie ſich für eine Vertagung entſcheiden oder im Falle einer
Ablehnung für eine Anflöſung des Reichstages eintreten oder
ſelbſt demiſſionieren ſoll. Das ſind auch Fragen, die erſt zur
Entſcheidung ſtehen, wenn im Reichstagsplenum die Würfel ge=
fallen
ſind. Es wäre müßig, wollte man anhand der Fraktions=
ſtärken
jetzt ſchon irgendwelche Berechnungen aufſtellen. Feſt ſteht
jedoch, daß die Entſcheidung an einem ſeidenen Faden hängt und
es wohl eines günſtigen Umſtandes bedarf, um die qualifizierte
Mehrheit im Reichstag zuſammenzubringen.
Sitzungsbericht.
* Berlin, 30. Juni. (Eigener Bericht.)
Präſident Loebe eröffnet die Sitzung um 1.20 Uhr. Aufſehen
erregt die Mitteilung des Präſidenten, daß die Vorlage zur Verlänge=
rung
des Geſetzes über die Ausſetzung von Verfahren bis zum Ende
des Jahres 1926 (Sperrgeſetz, betr. die Fürſtenabfindung) jetzt
beim Reichstag eingegangen iſt. Der Reichsrat hat bekanntlich dieſe
Vorlage ſchon angenommen.
Die zweite Leſung des Geſetzentwurfs über die vermögensrecht=
liche
Auseinanderſetzung zwiſchen den deutſchen Ländern und den vor=
mals
regierenden Fürſtenhäuſern wird dann beim 8 8 fortgeſetzt. Dieſer
beſtimmt, daß Zivilliſten, Kronfideikommißrenten, Krondotations=
Nenten und ähnliche Renten entſchädigungslos fortfallen.
Abg. Graf v. Merveldt (Dntl.) beantragt die Streichung dieſes
Paragraphen. Es handle ſich hier um einen Eingriff in die Unverletzlich=
keit
des Privateigentums.
Abg. Dr. Pfleger (B. Vp.) teilt mit, daß die Bayeriſche Volks=
partei
gegen dieſe Beſtimmungen Bedenken habe, ihre Zuſtimmung
ſei daher nur vorläufig. Sie behalte ihre endgültige Stellungnahme
vor. (Hört, hört!)
Paragraph 8 wird angenommen mit den Stimmen der Regierungs=
parteien
, der Wirtſchaftlichen Vereinigung und der Sozialdemokraten.
Die Paragraphen 9 bis 12 handeln von den Gegenſtänden, die aus
der Streitmaſſe vorweg dem Lande aus Gründen der Kultur oder
Volksgeſundheit zuzuteilen ſind, insbeſondere Theater, Schlöſſer, Muſeen,
Parkanlagen uſw. Die Höhe der Entſchädigung beſtimmt das Sonder=
gericht
nach vollem Ermeſſen. Den jetzt lebenden Mitgliedern der vor=
mals
regierenden Fürſtenhäuſer ſoll eine angemeſſene Lebenshaltung
gewährleiſtet werden.
Abg. Dr. Roſenfeld (Soz.) verlangt bei den Waldungen beſondere
Nückſichtnahme auf die Volksgeſundheit. Der frühere Herzog von Gotha
habe in ſeinen Wäldern umfangreiche Holzungen vornehmen laſſen, die
geradezu Waldverwüſtungen ſind.
Abg. Graf v. Merveldt (Dntl.) fordert Streichung dieſer Be=
ſtimmungen
. Auch hier handele es ſich um einen Eingriff in Privat=
eigentum
.
Abg. Schulte (Ztr.) verteidigt die Ausſchußbeſchlüſſe. Den Für=
ſten
ſolle alles unzweifelhafte Privateigentum überlaſſen bleiben. Die
Fürſten haben aber kulturelle Pflichten dadurch erfüllt, daß ſie Kunſt=
ſammlungen
, die ſie erworben haben, dem Volke zur Beſichtigung frei=
gaben
. In dieſem Fall ſoll eventuell eine Enteignung gegen Entſchä=
digung
erfolgen.
Abg. Tiedt (Komm.) hält es für unerträglich, daß die Ent=
ſcheidung
über die Kulturgüter den Hindenburgrichtern des Sonder=
gerichts
überlaſſen bleiben ſoll. Nicht den Fürſten ſolle man helfen,
ſondern den Opfern des Krieges. (Große Tumultſzenen entſtehen, als
der Redner heftige Angriffe gegen den früheren Kaiſer richtet, von

dem er nur als von dem Deſerteur Wilhelm ſpricht. Der Präſident
rügt die Ausdrucksweiſe des Kommuniſten, als unparlamentariſch.
Darauf wiederholt Tiedt ſeine Beſchimpfungen. Der Präſident ruft
den Abg. Tiedt zur Ordnung. Im ganzen Hauſe und auf den Tribünen
herrſcht anhaltende Unruhe) Der Redner wendet ſich dann gegen den
Reichspräſidenten von Hindenburg, der den Soldaten Land und Woh=
nung
verſprochen habe und ruft in den Saal: Hindenburg hat genau
wie Wilhelm erbärmlich ſein Wort gebrochen. (Nach dieſen Worten
entſteht auf der Rechten ein ungeheurer Entrüſtungsſturm, der minu=
tenlang
anhält. Der Präſident ruft den Abg. Tiedt und eine Reihe
von anderen Abgeordneten zur Ordnung.)
Die Paragraphen 9 bis 12 werden mit den Stimmen der Regie=
rungsparteien
und der wirtſchaftlichen Vereinigung gegen Deutſchnatio=
nale
und Kommuniſten, bei Stimmenthaltung der Sozialdemokraten
und Völkiſchen angenommen, ebenſo die Paragraphen 13 bis 17, die von
Entſchädigungs= und Erſatzanſprüchen und von der Aufwertung han=
deln
, mit dem üblichen Stimmenverhältnis.
Paragraph 18 beſtimmt, daß die einem Fürſtenhaus zugewieſenen
Gelder bis zum Jahre 1950 nur für die privatwirtſchaftlichen Bedürfniſſe
oder zu wohltätigen und kulturellen Zwecken verwendet werden dürfen.
Kapital darf nur mit Genehmigung des Landes ins Ausland verbracht
werden.
Abg. Lohman (Dnatl.) verlangt Beſeitigung dieſer Beſtim=
mungen
, durch die die Fürſten zu Staatsbürgern zweiter Klaſſe gemacht
würden.
Abg. v. Richthofen (Dem.) weiſt darauf hin, daß die Fürſten
immer eine andere Rechtsſtellung eingenommen haben als andere
Staatsbürger. Die Schutzbeſtimmungen ſeien notwendig, um Beruhi=
gung
zu ſchaffen.
Paragraph 18 wird angenommen. Die Paragraphen 1925, die
Einzelheiten des Verfahrens regeln, werden angenommen mit einem
Antrag der Negierungsparteien, der die Oeffentlichkeit der Verhand=
lungen
des Reichsſondergerichts vorſieht. Nur bei Gefährdung der
Sittlichkeit ſoll die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen werden können. Die letzte
Gruppe umfaßt die 88 2629. Danach iſt das Sondergericht auch zuſtän=
dig
über Abfindungen, Staatsrenten oder ähnliche Staatsleiſtungen.
Abg. Dr. v. Dryander (Dntl.) ſtellt feſt, daß es ſich hier gar
nicht um die Fürſtenhäuſer handele, ſondern um die Depoſſedierten=
häuſer
, die durch Vertrag oder Vergleiche Rechte erworben haben.
Die §§ 2629 werden angenommen mit einem Antrag der Regie=
rungsparteien
, wonach die Anſprüche der Depoſſediertenhäuſer für er=
loſchen
erklärt werden können, wenn im Hinblick auf ihre Entſtehung
und die ſeitherige geſchichtliche Entwickelung ihr Fortbeſtand nicht ge=
rechtfertigt
erſcheint. Damit iſt die zweite Beratung der Fürſtenabfin=
dungsvorlage
erledigt. Sämtliche Paragraphen ſind mit wechſelnden
Mehrheiten angenommen worden, mit Ausnahme des 8 2, der die Zu=
ſtändigkeit
des Sondergerichts behandelt. Angenommen wurden eben=
falls
einige Aenderungsanträge der Regierungsparteien, die ein Ent=
gegenkommen
an die Sozialdemokraten bedeuten.
Es folgt die Beratung der Anträge ſämtlicher Parteien über die

Abg. Loibl (B. Vp.) empfiehlt den Antrag des Haushaltsaus=
ſchuſſes
, der u. a. die Reichsregierung ermächtigt, die zur Behebung der
Notſtände erforderlichen Mittel vorſchußweiſe zu verausgaben. Die
zerſtörten Dämme und Uferbauten ſollen ſchleunigſt inſtand geſetzt und
verbeſſert werden. Auch ſteuerliche Erleichterungen ſollen den betroffe=
nen
Gebieten gewährt werden.
Abg. Hörnle (Komm.) behauptet, daß der Durchbruch des
Schwedter Dammes hauptſächlich durch eine unverantwortliche Schlam=
perei
verurſacht worden ſei.
Abg. Ferl (Soz.) ſchildert die ſchweren Hochwaſſerſchäden an der
Elbe. Die meiſten Geſchädigten ſeien Mittel= und Kleinbauern und
Landarbeiter. Durch falſche Sparſamkeit der Regierungsſtellen ſei die
Anlage und Unterhaltung von Deichbauten vernachläſſigt worden. Dieſe
Unterlaſſungsſünde habe ſich furchtbar gerächt.
Die Anträge des Ausſchuſſes werden ebenfalls angenommen. Weiter
angenommen wird der Zuſatzvertrag zum deutſch=öſterreichiſchen Wirt=
ſchaftsabkommen
. Angenommen wird auch die Novelle, zum Bans=
geſetz
, die die Rediskontierung von Reichsſchatz=
anweiſungen
im Betrage von 400 Millionen Mark ermöglicht.
Weiter wird der Geſetzentwurſ über den Verkehr mit unedlen Metallen
in der Ausſchußfaſſung angenommen.
Frau Abg. Schröder (Soz.) berichtet dann über eine Entſchlie=
ßung
des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes, betreffend das Waſhingtoner
Abkommen über die Beſchäftigung der Frauen vor und
nach der Niederkunft. Die Entſchließung ſpricht die Erwartung
aus, daß die Geſetzentwürfe zur Anpaſſung der deutſchen Geſetzgebung
an das Abkommen unverzüglich vorgelegt werden. Verbunden wird
damit eine Vorlage, die eine Reihe neuer Beſtimmungen ſiber
die Wochenhilfe und Wochenfürſorge trifft. Die Rednerin
legte eine Entſchließung vor, die die Reichsregierung erſucht, zu ver=
hindern
, daß die Leiſtungen der Krankenverſicherung in bezug auf
Wochenhilfe und Familienwochenhilfe oder ein Teil derſelben auf die
Erwerbsloſenfürſorge angerechnet werden.
Die Vorlagen werden in zweiter und dritter Leſung angenommen,
ebenſo die von der Abgeordneten Frau Schröder (Soz.) begründete Ent=
ſchließung
. Der ſozialdemokratiſche Antrag auf Verlängerung der
gegenwärtigen Zollſätze bis zum Ende des Jahres wird dem
handelspolitiſchen Ausſchuß überwieſen.
Das Haus vertagt ſich auf Donnerstag, 2 Uhr: Sperrgeſetz betref=
fend
Fürſtenabfindung, kleine Vorlagen. Schluß 7 Uhr.
Abſage der Sozialdemokraten an den
Enteignungsausſchuß.
Der Reichsausſchuß zur Fürſtenenteignung hatte nach dem
Volksentſcheid ein Schreiben an den Parteivorſtand der ſozial=
demokratiſchen
Partei, an den Allgemeinen deutſchen Gewerk=
ſchaftsbund
und an die Kommuniſtiſche Partei gerichtet und die
Adreſſaten aufgefordert, weiter gemeinſam mit ihm für die ent=
ſchädigungsloſe
Enteignung der Fürſten, gegen den Regierungs=
entwurf
, für die Auflöſung des Reichstags und den Rücktritt der
Regierung Marx zu kämpfen. Auf den Brief hat nur die K.P.D.
zuſtimmend geantwortet; während der Allgemeine Gewerk=
ſchaftsbund
keine Antwort erteilt hat, hat der ſozialdemokratiſche
Parteivorſtand in einem Brief erwidert, daß er es ablehne, an
Verhandlungen, die ein ſolches Zuſammengehen zum Ziele
haben, teilzunehmen. Die kommuniſtiſchen Agitationsmethoden
hätten der Bewegung zur entſchädigungsloſen Enteignung der
Fürſten auf das Schwerſte geſchadet. Der Ausſchuß erklärt, trotz=
dem
den Kampf fortſetzen zu wollen.

Die neue Lage in Genf.
Deutſchlands Ausſichten für den September.
Von George Popoff.
Genf, Ende Juni.
In den Wandelgängen des Völkerbundsgebäudes herrſcht
Ruhe, Stille und Leere. Eine große Anzahl, der Sekretariats=
beamten
iſt auf Urlaub gegangen und der Reſt träumt nur da=
von
, wie er das Gleiche tun könnte. Auch von den Journaliſten
iſt niemand zu ſehen, und ſelbſt die Genfer Preſſe, die ſonſt die
Gepflogenheit hat, ſich mit den Völkerbundsproblemen in Per=
manenz
zu beſchäftigen, ſchweigt ſich nun über dieſe Dinge völlig
aus. Ruhe, Stille und Leere über Völkerbund=Genf . . . Bemer=
kenswert
an dieſer Stille iſt aber die Tatſache, daß ihr etwas
von einer Ruhe zwiſchen zwei Stürmen anzuhaften ſcheint.
Die Ereigniſſe, die ſich im Laufe der letzten drei Monate in
Genf abgeſpielt hatten, können, heute rückblickend, nicht anders
als ſtürmiſch genannt werden: die tumultuariſche Märztagung,
das darauffolgende hartnäckige Ringen um die Ratsſitze, das
anglo=franzöſiſche Aufeinanderprallen in der Abrüſtungsfrage
und das ſchließliche Desintereſſement Spaniens, ſowie der völlige
Austritt Braſiliens folgten mit einer hier ſo ungewohnten Heftig=
keit
aufeinander, daß ſie zunächſt eine nicht geringe Verwirrung
anzurichten ſchienen. Nun haben ſich die Verhältniſſe merklich
geklärt, der Verwirrung iſt die Entſpannung, dem Sturm die
Ruhe gefolgt. Dieſe Ruhe läßt das Schlachtfeld klarer überblicken,
aber auch erkennen, daß die Ereigniſſe dieſer letzten drei Monate
in Genf eine ziemlich veränderte Lage geſchaffen haben, die
leider nicht frei von neuen drohenden Gewitterwolken iſt.
Braſilien iſt aus dem Bunde ausgetreten. Die Brücken
zwiſchen Rio de Janeiro und Genf ſind wohl nicht völlig abge=
brochen
, außerdem amtet der gegenwärtige völkerbundsfeindliche
Präſident Braſiliens, Dr. Arturo Bernades, nur noch bis zum
15. November dieſes Jahres, doch die Ausſichten, daß der neue,
bereits gewählte Präſident Dr. Waſhington Luis das von ſeinem
Vorgänger geſchaffene fait accompli ſofort rückgängig machen
ſürde oder nur machen könnte, ſind in Anbetracht der erregten
öffentlichen Meinung Braſiliens äußerſt gering. An die Mög=
lichkeit
aber, daß wie in einem Teil der europäiſchen Preſſe ge=
äußert
wurde an Stelle Braſiliens nun Argentinien in
den freigewordenen Platz einſpringen würde, glaubt man in
Kreiſen des Völkerbundes nicht! In Argentinien liegen die Dinge
gerade umgekehrt als in Braſilien, doch nicht viel günſtiger: der
gegenwärtige Präfident Dr. de Alvear iſt völkerbundsfreundlich,
konnte aber bisher gegen ſein entgegengeſetzten Anſichten hul=
digendes
Parlament nichts ausrichten, während der Rückzug
Braſiliens, fern davon, ſeine Stellung zu erleichtern, im Gegen=
teil
die Haltung der parlamentariſchen Oppoſition und des ehe=
maligen
Präſidenten Irrigoyen nur noch mehr ſtärken dürfte.
So ſieht man alſo in Genf eingeſtandenermaßen den in letz=
ter
Zeit eifrig gehegten Traum, alsbald ganz Lateinamerika im
Bunde vertreten zu ſehen, plötzlich, einer trügeriſchen Fata Mor=
gana
gleich, in Nichts verſchwinden.
Ferner hat durch ſeinen Austritt aus dem Rate Spanien
ſein Desintereſſement am Bund kundgetan. Die Mitgliedſchaft an
der Völkerbundsverſammlung hat es allerdings noch nicht gekün=
digt
, und ſeitens verſchiedener europäiſchen Mächte und Mächtigen
werden die energiſchſten Anſtrengungen gemacht, um Spanien
von dieſem Schritt abzuhalten. Doch es kann nicht geleugnet wer=
den
, daß in Madrid die Tendenz, das Beiſpiel Braſiliens nachzu=
ahmen
, zweifellos beſteht. Angeſichts der allzu glänzenden Iſolie=
rung
, in die Spanien in dieſem Falle geraten würde, wäre dieſer
Schritt töricht. Er läge aber in der Art des ſpaniſchen Volkes
und ſeines Diktators. Noch bedenklicher iſt, daß Spanien, in
Anbetracht des eventuellen Neuaufrollens der Tanger=Frage ver=
ſuchen
könnte, ſich hierbei von Frankreich und England dadurch
unabhängig zu machen, daß es ſich völlig außerhalb des Völker=
bundes
begeben würde.
Aehnliches munkeln hier Leute, die gewöhnlich das Gras
wachſen hören, über Italiens, das um ſeine kleinaſiatiſchen
Träume möglichſt unbehindert verwirklichen zu können es eines
Tages vorziehen könnte, den Bund ganz zu verlaſſen. Dieſes ſei
auch der Grund, weshalb es ſich hinter den Kuliſſen dem nun
fällig werdenden Eintritt der Türkei in den Völkerbund wider=
ſetze
, wobei es merkwürdigerweiſe die Unterſtützung Englands
gefunden hätte, welches vorläufig noch wenig Luſt verſpüren ſoll,
die Türkei in Genf als vollwertiges Mitglied im Bunde der Völ=
ker
zu begrüßen. In gewiſſem Zuſammenhange hiermit ſteht das
Problem Perſien. Dieſer Staat hat während ,der letzten
Tagungen mehrmals, allerdings in recht zager und vornehmer
Form, den Verſuch unternommen, als Vertreter der Mohamme=
daner
aller Länder ſich, einen ſtändigen Ratsſitz zu erringen. Doch
dieſes Anliegen iſt ſeitens der Ratsmächte kaum einer ernſtlichen
Erörterung gewürdigt worden, worauf nun Perſien, gerüchtweiſe,
durch ſeinen Austritt aus dem Bunde zu antworten beabſichtige.
Lediglich zur Abrundung dieſes Bildes ſei noch an China er=
innert
, das während der letzten Völkerbundstagung ſowie auf der
Vorbereitenden Abrüſtungskonferenz unverändert ſcharf gegen
Europa im allgemeinen und England im beſonderen Front machte
und wiederholt mit ſeinem Austritt aus dem Völkerbund drohte.
Aus den oben aufgezählten Tatſachen und Perſpektiven vor=
eilige
Schlüſſe zu ziehen, wäre ſicher falſch, aber ohne der Gefahr
einer Uebertreibung muß offen zugegeben werden, daß ſich im
Laufe der letzten Monate die Lage in Genf, reſpektive das Ver=
halten
einer Reihe von Staaten zum Völkerbunde, nicht unweſent=
lich
verändert hat, und daß dieſe Wandlung in erſter Linie
Deutſchland tangiert, das doch im September ſeinen Völker=
bundseintritt
vollziehen ſoll. Es findet nicht denſelben Völker=
bund
vor, der noch im März oder gar vor einem Jahre beſtand.
In Genf, wo man ſtets die kühle Regel des wait and see be=
folgt
, zeigt man allerdings auch angeſichts der neuen Lage keinen
beſonderen Peſſimismus. Gewiſſe Befürchtungen (aus eigenem
Intereſſe) äußern eigentlich nur die Franzoſen und ihre Freunde,
welche die erfolgte Schwächung des ihnen verwandten ſpaniſch=
ſüdamerikaniſchen
Elementes lebhaft bedauern und offen ein Zu=
nehmen
des angelſächſiſchen Einfluſſes befürchten: die Tätigkeit
des Bundes könnte in Zukunft allzu einſeitig werden, hört man
die Franzoſen ſich etwas ſkeptiſch äußern. Spricht man da=

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Donnerstag, den 1. Zuli 1926

Nummer 180

gegen mit den Engländern, ſo vernimmt man die Anſicht, daß das
Ausſcheiden Spaniens und Braſiliens die Genfer Situation nicht
unweſentlich geklärt hätte; denn hierdurch wären die weltpoli=
tiſchen
Pretenſionen des Völkerbundes ſtark zurückgedrängt und
ihm vorübergehend wieder ein mehr europäiſcher Charakter ver=
liehen
worden, was zurzeit durchaus zu begrüßen wäre. Die
Neutralen endlich erhoffen einmütig eine baldige Rückkehr Braſi=
liens
und Spaniens, äußern aber den Wunſch, daß man in der
Zwiſchenzeit den Völkerbundskörper einer energiſchen Reorgani=
ſation
unterziehen möge, um ihn gegen kommende Stürme gefeit
zu machen.
Einig ſind ſich in Genf alle nur darin, daß man den völligen
Austritt Braſiliens und das Desintereſſement Spaniens durch
den bevorſtehenden Eintritt Deutſchlands als reſtlos kompenſiert
betrachtet. So erklärt auch die ſtets objektive Schweizer Preſſe ein=
mütig
, daß bei allem Bedauern über die Größe des Opfers doch
niemand ſagen könne, das es allzu groß wäre. Am Charakter
des Bundes ändert ſelbſt der Verluſt zweier wichtiger Mitglieder
nichts. Als politiſche Potenzen ſind Spanien und Braſilien zwar
ſchwer entbehrlich, aber eben nicht unentbehrlich‟. Dagegen iſt der
Beitritt Deutſchlands eine Lebensfrage für den
Völkerbund. Und da iſt es doch das Wichtigſte, daß der Rück=
zug
Spaniens und Braſiliens, verbunden mit der Ratifizierung
ſeitens Spaniens des Amendements zu Artikel 4 des Paktes, die
letzten Hinderniſſe für den Eintritt Deutſchlands und für eine
vernünftige Reform des Rates hinweggeräumt haben, ſomit die
Aufnahme Deutſchlands im September glatt erfolgen könnte.
Angeſichts dieſes Hinwegräumens der Hinderniſſe, dieſer Ent=
ſpanmung
der Lage, welche die letzten an Ereigniſſen reichen
Monate in Genf zeitigten, ſprachen wir eingangs von einer an=
genehmen
Ruhe nach dem Sturm, die ſich zurzeit hier bemerk=
bar
mache. Neben dieſer erfreulichen Feſtſtellung konnten wir aber
auch die bedauerliche Erſcheinung verzeichnen, daß die über Genf
niedergegangenen politiſchen Stürme allerhand Verheerungen an=
gerichtet
haben, die zum Teil ſo ernſt ſind, daß ſie zur kommenden
Völkerbundstagung neue Komplikationen befürchten laſſen. Man
iſt berechtigt, dem Herbſt mit gemiſchten Gefühlen entgegenzuſehen,
und nicht unrecht mag der Mancheſter Guardian haben, wenn
er heute äußert, daß im September immerhin noch in Baſel ſtatt. Sie ſetzt ſich aus Modell= und Reliefdarſtellungen der
braucht der Völkerbund allerdings nicht zu fürchten ſie ſind nur
Exiſtenz bedrohen. Die Lenker der europäiſchen Politik ſollten
daher die gegenwärtige Ruhe zwiſchen zwei Stürmen dazu be=
nicht
zu kataſtrophalen Tatſachen ausreifen zu laſſen.

* Verlängerung des Sperrgeſetzes.
* Berlin, 30. Juni. (Priv.=Tel.)
Mit dem 1. Juli verliert das ſeinerzeit vom Reichstag ange=
nommene
Sperrgeſetz, das vorläufig ſämtliche ſchwebenden Ver=
mögensauseinanderſetzungen
der ehemals regierenden Häuſer
einſtellt, ſeine Rechtsgültigkeit. Die Regierung ſcheint nun die
Anſicht zu vertreten, daß ſie für alle Eventualitäten ſorgen müſſe
und hat jetzt dem Reichstag eine Vorlage zugehen laſſen, die
dieſes Sperrgeſetz bis zum Jahrsende in Kraft ſetzt. Dieſe
Maßnahme hat im Reichstag allgemeines Aufſehen erregt, darf
aber keineswegs überſchätzt werden. Am Donnerstag ſoll ſich
das Plenum mit der Vorlage beſchäftigen.
Am Donnerstagabend treten die Sozialdemokraten noch ein=
mal
zu einer Fraktionsſitzung zuſammen, auf deren Tagesord=
nung
wiederum das Fürſtenkompromiß ſteht. Bisher hat ſich
das Stärkeverhältnis innerhalb der Fraktion nicht verändert.
Maßgebende Sozialdemokraten rechnen mit einer kleinen Mehr=
heit
für das Geſetz, glauben aber nicht daran, daß dieſe geringe
Mehrheit genügen wird, vielleicht einen Fraktionszwang bei
der Abſtimmung auszuüben. Hier ſind alſo die Dinge nach wie
vor unklar.
Auf der deutſchnationalen Seite will man an der ableh=
nenden
Stellung feſthalten, ja ſogar weitergehen und einen
Appell an alle Fraktionsmitglieder richten, geſchloſſen gegen die
Vorlage zu ſtimmen. Tritt dieſer Fall ein, dann würde aller=
dings
die Hoffnung derjenigen zevbrechen, die ſich der Erwar=
tung
hingaben, daß die Deutſchnationalen ihrerſeits vielleicht
durch Abkommandierungen oder durch geſchloſſenes Fernbleiben
von der Abſtimmung die Annahme des Geſetzes erleichtern
würden.
*Berliner Premieren.
(avk.) Dem Beiſpiel der Städtiſchen Oper folgend veranſtal=
tete
auch die Staatsoper einen Ballettabend, der die Bekannt=
ſchaft
mit gleich zwei Neuheiten vermittelte.
Das romantiſche Ballett Don Morte von Max Ter=
pis
, nach der bekannten Novelle Edgar Allan Poes, behandelt
das Wüten des Todes, der zur Zeit der Peſt weder vor Hütte
noch Palaſt Halt macht. Das Bühnenbild des Vorſpiels zeigt
eine Straße vor dem fürſtlichen Schloß. Dumpfe, unheimliche
Stimmng, Don Morte erſcheint, in einen Mantel gehüllt; der
Mondſchein verſchwindet. Eine Menge Menſchen eilen im angſt=
vollen
Entſetzen vorbei, und verſuchen ihrem Schickſal zu ent=
rinnen
. Die Straße liegt in tiefem, troſtloſen Dunkel. Don
Morte inſpiziert befriedigt ſein neues Riment von Wehklagen=
den
, Sterbenden und Toten; dann wendet er ſich drohend dem
Palaſte zu. Die Verwandlung führt in den Feſtſaal, wo der
Fürſt und ſeine Freunde im Rauſche eines Tanzfeſtes ſich über
die Angſt vor dem Tode hinwegzuſetzen verſuchen. Don Morte
erſcheint als ſpaniſcher Grande und ſucht unter den ſchreckens=
bleichen
Gäſten, die entſetzt zurückweichen, wach einer Partnerin
zum Tanz. Schließlich verbeugt er ſich vor der Geliebten des
Fürſten. Der Fürſt will ſie retten, zieht ſeinen Degen, ſtürzt jedoch
auf eine wegwerfende Handbewegung des unheimlichen Gegners
tot zu Boden; die Gäſie fliehen kopflos. Don Morde faßt die
Willenloſe bei der Hand und geleitet ſie über die Treppe; die
Flügeltüre öffnet ſich lautlos und er führt ſie hinaus ins ſchwarze
Unbekannte.
Zu dieſer außerordentlich wirkungs= und eindrucksvollen, in
hochdramatiſchſtem Sinne bühnenfeſten Handlung komponierte
Friedrich Wilckens eine ungemein markante und originelle
Muſik, die die Geſchehniſſe mit einer geradezu verblüffenden
Ko genialität, man möchte beinahe ſagen inſtinktiv, untermalt.
Durch dieſe Muſik wird das Ballett zu einem einheitlichen und
großzügigen muſikaliſchen Tanzdrama. Den hochintereſſanten,
durchweg ſuggeſtiv wirkenden Tonakkumulationen fehlt weder die
Seele, noch die Logik, und wenngleich die Stärke Wilckens ohne
Zweifel in der dramatiſchen Tonmalerei liegt, leiſtet er auch auf
melodiſchem Gebiete Beachtenswertes. Die erſte Arbeit des jun=
gen
Komponiſten, der ſich nach der Uraufführung perſönlich für
die beifällige Aufnahme bedanken durfte, berechtigt zu den ſchön=
ſten
Hoffnungen.
Ganz anderer Art war die zweite Novität Die Vogel=
ſcheuche
(El amor brufo), der eine naiv=übermütige Geſchichte
zugrunde liegt. Manuel kleidet ſich in die Lappen einer Vogel=

Vom Tage.

In den nächſten Tagen werden in Berlin Verhandlungen
zwiſchen den Spitzenorganiſationen der Transportarbeiter und dem
Deutſchen Bergarbeiterverband über die Durchführung der
Kohlenſperre gegen England ſtattfinden.
Miniſterialrat Dr. Hamel iſt zum Präſidenten des
Neichsgeſundheitsamtes ernannt worden.
Die Zahl der Arbeitsloſen in England betrug am
21. Juni 1 634 700. Das bedeutet eine Zunahme um 4761 verglichen mit
der Vorwoche, und um 335 053 verglichen mit der gleichen Woche des Vor=
jahres
Die Zahl ſchließt nicht die eine Mill. feiernder Bergarbeiter ein.
Auf dem Kongreß der internationalen Völkerbunds=
ligen
erſtattete als Vertreter Deutſchlands Graf Bernſtorff den
Bericht über die Völkerbundsbewegung in Deutſchland. Bernſtorff be=
tonte
, daß die deutſche Außenpolitik vom Geiſte von Lo=
carno
beherrſcht ſei.
Das ſpaniſche Königspaar trifft am Donnerstag zu einem
14tägigen Aufenthalt in London ein.
Der franzöſiſche Sozialiſt Uhry, der ſich ſeit laugem mit den Fra=
gen
des beſetzten Gebiets befaßt, richtet in der Ere Nouvelle einen
offenen Brief an Caillaux, in dem er auf die Verſchwen=
dung
bei den franzöſiſchen Beſatzungstruppen
hinweiſt.
Die griechiſche Regierung hat beſchloſſen, das frühere Schloß
Wilhelms II. auf Korfu in ein Kaſino nach dem Miſter
von Monte Carlo umzuwandeln.
Nach einer Meldung aus Ottawa iſt, wie vorauszuſehen war der
Führer der Konſervativen, Meighan, mit der Bildung
der kanadiſchen Regierung beauftragt worden.

Die Oeutſche Schau in Baſel.
Anerkennung deutſcher Arbeit.
EP. Baſel, 30. Juni.
Heute fand die Vorbeſichtigung der Deutſchen Schau an der Inter=
nationalen
Ausſtellung für Binnenſchiffahrt und Waſſerkraft=Nutzung
großen Waſſerſtraßen des Rheins, aus Modellen von Großkraftwerken
etwaspaſſierenkönnte‟ Politiſche Kämpfe und Stürme und Schiffshebewerken, aus der Darſtellung der Waſſerſtraßen von Weſer,
Elbe, Oder und einer umfangreichen Ausſtellung der deutſchen Maſchinen=
angetan
, ſeinen noch ſchwachen Organismus zu ſtärken. Doch ein Induſtrie zuſammen. Nach einem Rundgang durch die deutſche Abteilung
Orkan, wie ihn der eventuelle Austritt einer Reihe europäiſcher wurde von den Gäſten auch die öſterreichiſche Schau, die ebenfalls als
und aſiatiſcher Mächte bedeuten würde, könnte zweifellos ſeine fertiges Ganzes daſteht, beſucht. Um ½2 Uhr verſammelten ſich die Gäſte
zum Frühſtück.
Der Reichskommiſſar für die Deutſche Abteilung, der Frank=
nutzen
, um dieſe hier angedeuteten gefährlichen Möglichkeiten furter Oberbürgermeiſter Dr. Landmann, dankte in
ſeiner Anſprache zunächſt für das große Intereſſe, das die Anweſenden
der Veranſtaltung durch ihr Erſcheinen bezeugten. Aus ſeiner alten Er=
fahrung
heraus könne er bezeugen, daß jede Ausſtellung, die wie die
gegenwärtige, vor der Eröffnung vollſtändig daſtehe, eine gute genannt
werden könne. Dafür gelühre herzlicher Dank, insbeſondere den Herren
Negierungsbaurat Schütz und Dr. Otto Ernſt Sutter, auch dem Frank=
furter
Baudirektor Prof Dr. Elſäſſer, der die architektoniſchen Anord=
nungen
getroffen habe. Der Segen der Ausſtellung werde hoffentlich
darin beſtehen, daß alle Völker zu der Erkenntnis gelangen, wieviel ſie
von einander lernen können. In dem Umſtand, daß ſich das Deutſche
Reich zum erſten Male offiziell an einer internationalen Ausſtellung
beteilige, erblicke er einen Markſtein in der Weiterentwicklung des Geiſtes
der Verſtändigung, und nicht durch Zufall finde dieſe Ausſtellung auf
dem Boden der Schweiz ſtatt, die ein Hort ſei für die internationale
Verſtändigung. Denn von der Schweiz könnten die Völker
lernen, wie weit es ein Volk unter ſelbſtgewählten
Führern und im Vertrauen auf die eigene Kraft auf
dem Wege der Wohlfahrt bringen könne. Der Redner
rühmte auch den Mut der Stadt Baſel, die, obwohl keine Großſtadt, es
wage; alljährlich die Schweizer Muſtermeſſe und nun auch dieſe große
internationale Ausſtellung zu veranſtalten. Mit dem herzlichen Dank an
die Ausſtellungsleiter ſowie an die anweſenden Vertreter des Reichs=
verkehrsminiſteriums
, Ober=Regierungsbaurat Löbell und Ober= Regie=
rungrat
Diller und mit einem dreifachen Hoch auf die Schweiz, die Stadt
Baſel und die Internationale Ausſtellung ſchloß Dr. Landmann ſeine
mit lebhaftem Beifall aufgen=mmen: Anſprache.
Der Präſident des Baſeler Regigrungsrats Dr.
Emmer, dankte im Nanen der Baſeler Regierung für die freundlichen
Worte des Vorredners. Die Beſichtigung der Deutſchen Schau habe in
ihm Bewunderung und Erſtaunen hervorgerufen, und er könne kaum
ſagen, was mehr Bewunderung verdiene, die Reichhaltigkeit oder die Ge=
diegenheit
des Dargebotenen. Durch die Zuſammenarbeit mit den deut=
ſchen
Stellen anläßlich der internationalen Ausſtellung ſeien die Be=
ziehungen
zwiſchen der Schweiz und dem deutſchen Nachbarlande, die
ſchon im Kriege und in der Vorkriegszeit immer ſehr herzlich geweſen
ſeien, noch enger geknüpft worden. Dank dem gegenſeitigen Verſtändi=
gungswillen
ſei es auch möglich geworden, über die Schiffbarmachung
der Rheinſtrecke Baſel=Bodenſee eine Verſtändigung zu erzielen. Einige
der Stauſtufen ſeien bereits fertiggeſtellt und es ſei zu hoffen, daß für
den Bau der noch nicht fertigen ebenfalls eine Verſtändigung erreicht
werde. In der Frage der Regulierung der Strecke BaſelStraßburg
werde es wohl, wie man hoffen kömne, auch bald zu einer alle Teile be=
friedigenden
Löſung kommen. Zum Schluß brachte Regierungspräſident
Dr. Emmer ein dreifaches Hoch aus auf die freundſchaftlichen Beziehungen
zwiſchen Deutſchland und der Schweiz, auf die Reichskommiſſäre und die
deutſche Abteilung. Es ſprachen dann noch Direktor Sutter und Direktor

Berck Dankesworte ſowie über die Bedeutung der Rheinregulierung.
ſcheuche und erſcheint den abergläubiſchen Bauern als Geſpenſt
um auf dieſe Weiſe ſeinem unglücklich liebenden Freund Carmelo
zu helfen. Die geängſtigten Landleute erzwingen dann die Ein=
willigung
des reichen Bauern zur Heirat ſeiner Tochter mit Car=
melo
. Für das Libretto zeichnet ebenfalls der Ballettchef der
Staatstheater, Max Terpis, verantwortlich, die Muſik zu dieſem
ganz leicht gehaltenen Tanzſpiel, ſchrieb Manuel de Falla.
Sie klingt ganz angenehm, ohne charakteriſtiſche Merbmale oder
gar eine eigene Note aufzuweiſen.
Die beiden Neuheiten, denen Strawinskys reizende Harle=
kinade
Pulcinella voranging, wurden ſorgfäldigſt vorbereitet
und prunkvoll ausgeſtattet, ſo daß der Erfolg nicht ausgeblie=
ben
iſt.
Weniger gut ſchnitt eine etwas verſpätete Opernpremiere
ab. Generalmuſikdirektor Kleiber hat ſich Bernhard Schu=
ſters
parodiſtiſcher Oper Der Diebdes Glücks angenom=
men
; das Werkchen kam nach einer hübſchen Anzahl von Provinz=
erfolgen
nach der Hauptſtadt. Der totgeglaubte Ritter von
Treuſels ſteht in einem Bilderahmen und ſpringt im richtigſten
Augenblick aus ihm heraus, um die habgierigen Erben vor dem
Magiſtrat zu überraſchen und Adelheid heimzuführen. Der von
Richard Schuſter (Bruder des Komponiſten) verfaßte Text iſt
durch drei Akte langgezogen, obwohl er ſich getroſt in einem ab=
ſpielen
könnte; überdies iſt das Buch konſtruktiv ſehr ſchwach
und die Szenerie häufig undeutlich. Die Muſik des Herausgebers
der bekannten Zeitſchrift Muſik iſt guter Durchſchnitt mit mäßi=
ger
Inſpiration, die Inſtrumentierung zeigt vom großen tech=
niſchen
Können. Die Bezeichnung parodiſtiſche Oper iſt grund=
falſch
, das Stück will nicht mehr ſein, als ein (allerdings mäßig
gelungener) Erneuerungsverſuch der komiſchen Oper, in Schel=
menſpiel
für Muſik. Muſikaliſche Leitung und Regie haben das
Burleske allzu ſehr unterſtrichen (was eigentlich gegen den ſchel=
miſchen
Geiſt der Oper war), und die Aufführung fiel ſehr
ſommerlich aus.
Der tſchechiſche Komponiſt Leon Janacek, der erſt mit
ſiebzig Jahren durch ſeine Oper Jenufa weiteren Kreiſen be=
kannnt
wurde, kam jetzt in der Städtiſchen Oper mit einem
anderen Werk Katja Kabanowa zu Worte. In Oſtrowſkys
Drama Gewitter fand er wieder, ähnlich wie in Jenufa, eine
ſenſible, tragiſche Frauengeſtalt, die ihn zur muſikaliſchen Er=
ſchließung
reizte. Die junge Frau Katja fühlt ſich unglücklich
und ergibt ſich einem jungen Maler. Sie bekennt ihrem Mann
die Schuld, doch laſtet der unglückliche Ausgang des Fehltritts
weiter auf ihr (ihr Liebhaber wird nach Sibirien verbannt) und
ſie ſtürzt ſich in die Wolga. Der greiſe Komponiſt iſt reich an
Einfällen, die er leider motiviſch gar nicht richtig auswertet. Das

Die Folgen des deutſcheruſſiſchen

Amneſtierung deutſcher und rufſiſcher Gefangener.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Austauſch der Ratifikationsurkunden des deutſch= ruſſi=
ſchen
Freundſchaftsvertrages wird auch für die in den beiden
Ländern feſtgehaltenen Gefangenen noch ein erfreuliches. Nach=
ſpiel
haben. Zwiſchen Moskau und Berlin iſt ſeit geraumer
Zeit über die Amneſtierung der in Rußland gefangenen Deut=
ſchen
und die in Deutſchland gefangenen ruſſiſchen Staats=
angehörigen
mit dem Ergebnis verhandelt worden, daß zurzeit
der größte Teil der noch beſtehenden Schwierigkeiten aus dem
Wege geräumt iſt und die Hoffnung beſteht, daß binnen kurzem
auch die letzten Hinderniſſe beſeitigt ſein werden. Die Ruſſen
haben aber anſcheinend großen Wert darauf gelegt, die in den
deutſchen Gefängniſſen ſitzenden und zu langen Strafen verur=
teilten
deutſchen Kommuniſten freizubekommen, während man
auf deutſcher Seite natürlich auch die verurteilten Studenten
Kindermann und Wolſcht und die vor kurzem feſtgenommenen
deutſchen Konſularagenten im Kaukaſus befreit ſehen will. Es
iſt gewiß für Deutſchland kein geringes Opfer. Gefangene frei
zu laſſen, die ſich ſchwerſte Verbrechen am Staat zuſchulden
kommen ließen. Hier wird man aber wahrſcheinlich den Aus=
weg
wählen, die Gefangenen nach ihrer Freilaſſung auszu=
weiſen
, wie auch Rußland ebenſo verfahren wird. Die Amneſtie
iſt nun einmal notwendig, da der Freundſchaftsvertrag ſich ſo=
lange
nicht auszuwirken vermag, als noch ungeklärte Streitfragen
auf beiden Seiten beſtehen.
Die Urſachen des Zuſammenbruchs.
Der Unterſuchungsausſchuß des Reichstages für die Urſachen
des Zuſammenbruchs im Jahre 1918 hielt mehrere Sitzungen ab.
Zunächſt wurde die Ausſprache über das Gutachten des Sachver=
ſtändigen
Dr. Bredtüber den Reichstag im Weltkrieg fortgeſetzt.
Sachverſtändiger Dr. Herz ſtimmte dem Gutachten im allgemei=
nen
zu, ging aber darin weiter als Bredt, als er für die Unſicher=
heit
in der Haltung der Parteien der Friedensrevolution haupt=
ſächlich
die Nationalliberalen verantwortlich machte. Sachverſtän=
diger
Oberſt Schwerdtfeger wies darauf hin, daß eine
Haupturſache aller falſchen Politik während des Krieges in der
ungenügenden Orientierung der öffentlichen Meinung über die
wahre Lage an der Front zu erblicken ſei.
In der folgenden Sitzung erſtattete Abg. Joos (Zemtr.)
Bericht über die weitere Unterſuchung der Marinevorgänge. Auf
Grund eingegangener Zuſchriften und der im Ausſchuß bisher
geführten Unterſuchung bezeichnete der Berichterſtatter als die
Hauptquelle aller Mißbilligung und Unzufrie=
denheit
in der Marine deren Paſſivität. Bekun=
dungen
von Seeoffizieren wie Aeußerungen aus Mannſchafts=
kreiſen
ſtimmen in dieſem Punkte völlig überein. Hinſichtlich der
Politiſierung der Flotte erklärte es der Berichterſtatter
für erwieſen, daß eine Beeinfluſſung durch die
U. S.P. ſtattgefunden habe. Aber der Riß zwiſchen oben und
unten, Führern und Geführten, Induſtriellen und Arbeitern,
Land und Stadt, Offizieren und Mannſchaften ſei durch das
ganze Volk gegangen. Daß die gelegentlich der Meuterei von 1917
gefällten Todesurteile juriſtiſch vertretbar geweſen ſeien, ſcheint
dem Berichterſtatter bisher nicht widerlegt. Ueber die Art der
Unterſuchung und Prozeßführung müſſen die Nachforſchungen
fortgeſetzt werden.
In der folgenden Sitzung erhielten die Sonderſachverſtän=
digen
Stumpf und Alboldt das Wort. Die Ausführungen
der beiden ſtimmten in den weſentlichen Punkten überein. Beide
bezeichnen als die Haupturſache des Unglücks der Flotte die tiefe
Kluft, durch die die Seeoffiziere von allen anderen Teilen der Be=
ſatzung
geſchieden waren. Nicht eine Teilung in vaterlands=
liebende
und nichtvaterlandsliebende Elemente habe ſich auf den
Schiffen herausgebildet, ſondern ein Gegenſatz aller gegen die
Seeofffiziere. Hätten dieſe bei den erſten Unruhen im Jahre 1918
an das Vertrauen der Untergebenen apelliert, ſo hätten ſie die
Mehrheit der Unteroffiziere und Mannſchaften auf ihre Seite
bekommen. Die Revolution ſei im erſten Stadium völlig planlos
geweſen und hätte leicht überwunden werden können.
Vor Eintvitt in die Tagesordnung hatte der Sachverſtändige
General v. Kuhl darauf hingewieſen, daß während des Rück=
zuges
der deutſchen Armee im Jahre 1918 auf die Maaslinie die
Agenten=Nachrichten ſich mehrten, nach denen die engliſche Flotte
eine Landung in Holland zum umfaſſenden Angriff auf den deut=
ſchen
rechten Flügel beabſichtige. Da die Oberſte Heeresleitung
demnach mit dieſer Möglichkeit rechnen mußte, wäre ihr der
Flottenvorſtoß als Entlaſtung der Flanke beſonders willkommen
geweſen. Dieſe Aeußerung des Sachverſtändigen rief eine erregte
Auseinanderſetzung hervor.
rein Geſangliche iſt bei ihm Hauptſache, und er verzichtet faft
gänzlich auf Effekte; daß dieſe Vornehmheit bei einem modernen
Bühnenwerk häufig zum Verhängnis wird, braucht nicht erſt ge=
ſagt
zu werden. Janacek iſt eben mehr Liederkomponiſt, dem die
zeitgemäße Opernbühne, durch die außergewöhnliche Zurückhal=
tung
, die ihn ſolange von der Oeffentlichckeit fernhielt, terra
incognita blieb. Seine Stimmführung und Rhythmik hätten.
noch vor einigen Jahren vielfach kühn und neuartig gewirkt,
heute iſt ſchon dies alles mehr oder minder überwundener Stand=
punkt
. Bei ſeiner Oper intereſſiert weder das Wie, noch das
Was übermäßig; da ihr vor allem auch die wirkliche dramatiſche
Kraft fehlt, dürfte ſie bald vom Spielplan verſchwinden.
Das Charlottenburger Opernhaus wartete auch ganz un=
erwartet
mit einer Operette auf; am Textbuch der muſikaliſch
recht anſpruchsvollen Fatinitza von Suppé merkt man
freilich das ehrwürdige Alter von fünfzig Jahren gar zu ſehr.
Kräftige Streichungen wären von Nutzen, mehr Tempo und
Laune bei der Aufführung am Platze geweſen.
Im ſtaatlichen Schillertheater ſah man Hans J. Reh=
fiſchs
Komödie Nickel und die 36 Gerechten‟. Ein
Dieb verfällt auf den Gedanken, ein Gerechter zu werden, der
die Sünden der Welt trägt und durch vorbildliches Verhalten
die Welt vor den Folgen dieſer Sünden bewahrt. Guten Endes
wirft er die Maske ab wird wieder er ſelbſt und ſpaziert ver=
gnügt
ins Gefängnis. Rehfiſch bemüht ſich krampfhaft, ein Volks=
ſtück
mit Typen zu geben. Das Experiment gelingt ihm nicht,
weil er zu ſehr in der Literatur ſterkt; über Situationskomik geht
die Wirkung ſeiner Komödie nicht hinaus, und die iſt auch in
erſter Linie der vorzüglichen Darſtellung zu verdanken.
Eine nicht unintereſſante Uraufführung in der Volks=
bühne
zeigte entſchieden neue Wege der Theaterkunſt: Deko=
rationen
durch Lichtbild. Die Leinwand glich einem dreiteiligen
Wandſchirm mit beweglichen ſeitlichen Flügeln; die Projektions=
axparate
warfen das Szenenbild, von rückwärts auf die weiße
Fläche. Die Verwandlungen gingen ganz ohne jedes ſtörende
Geräuſch vor ſich, und die Hand des Zeichners hat mit wenigen
Strichen die umſtändliche Arbeit des Innenarchitekten erſetzt.
Der von Erwin Piscator und George Groß gemachte Ver=
ſuch
dürfte auf die Regietätigkeit befruchtend wirken und wird
vielleicht bei Klaſſikerinſzenierungen die langerſehnte Rettung
bringen. Zur Aufführung gelangte die ſzeniſche Ballade von
Paul Zech Dastrunkene Schiff die das Lebensſchickſal
des großen Abenteurers und Dichters Rimbaud widergibt. Der
Autor hat das Leben Arthur Rimbauds in eine knappe, drama=
tiſch
geladene Szenenfolge gebannt; es lag nicht in ſeiner Ab=

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 1. Juli 1926

Seite 3

Nummer 180

30 Jahre Reichsgeſundheitsamt.

Die ubelfeier des Reichsgeſundheitsamtes.
Berlin, 30. Juni.
An der Feier des füufzigjährigen Beſtehens des Reichsge=
ſundheitsamts
, die heute nachmittag im großen, reich mit Blu=
men
, Lorbeerbäumen und Palmen geſchmücten Plenarſitzungs=
ſaal
des Reichswirtſchaftsrates durch einen Feſtatt begangen
wurde, nahmen als Vertreler der Reichsregierung Reichskanzler
Marx ſowie die Reichsminiſter Külz, Brauns, Reinhold, Has=
linde
und Curtius teil. Den Feſtakt eröffnete der Domchor unter
der Leitung von Prof. Rüdel mit einem Vortrag des Sankius
von Schubert. Dann gab der Präſident des Reichsgeſundheits=
amts
Dr. Bumm einen Rückbliak auf die 50jährige Tätigkeit des
Amts mit dem Verſprechen weiterer gewiſſenhafter Pflichterfül=
lung
für die Zukunſt.
Darauf ergriff Reichsminiſter Dr. Külz das Wort zu einer
Rede, in der er an Hand der Entwicklungsgeſchichte des Reichs=
geſundheitsamtes
, die Bedeutung der öffentlichen Geſundheils=
fürſorge
darlegte. Mit beſonderer Dankbarkeit gedachte der Mi=
niſter
des gegenwärtigen Präſidenen des Reichsgeſundheits=
amtes
, Dr. Bumm, der am 1. Juli 1926 nach mehr als 20jähriger
Tätigkeit aus ſeinem Amte ausſcheidet. Der Rückblick auf die
Vergangenheit, ſo führte der Miniſter aus, gibt uns die Gewiß=
heit
, daß von der Arbeit des Reichsgejundheitsamtes auch in der
Zulunſt Ströme der Befruchtung und Ströme des Segens für
das deutſche Volk und für die übrigen Völker ausgehen werden.
Zum Schluß ſeiner Rede machte Dr. Külz die Mitteilung, daß
die Reichsregierung dem Reichsgeſundheitsamt aus Anlaß ſeines
Jubiläums eine Stiftung von 100 000 Mark überwieſen habe.
Den Glüchwünſchen des Reichsinnenminiſteriums, ſchloſſen
ſich Reichsarbeitsminiſter Brauns namens der preußiſchen
Staatsregierung und der Miniſter für Volkswohlfahrt, Hirtſie=
fer
, an. Es folgten Anſprachen der Vertreter der deutſchen Uni=
verſitäten
, von tierärzilichen und techniſchen Hochſchulen, des
deutſchen Roten Kreuzes, von Wohlfahrtsorganiſationen und
anderer Verbände, die mit dem Reichsgeſundheitsamt zuſam=
menarbeiten
. Das Reichsgeſundheitsamt wurde aus Anlaß des
Jubiläums Gegenſtand mannigfacher Ehrungen. Von ſeiten der
Univerſitäten München und Gießen und der tierärztlichen Hoch=
ſchule
Hannover wurden Ehrungen in Form von Promotionen
zu Ehrendoktoren, von Ernennungen zu Ehrenmitgliedern ſowie
Glückwunſchadreſſen überbracht. Prof. Uhlenhuth überreichte
mit Glückwünſchen Ehrenurkunden der Univerſitäten Heidelberg
und Freiburg. Das deutſche Rote Kreuz verlieh dem Präſiden=
ten
und einigen Mitgliedern ſeines Amts ſeine Ehrenzeichen.
Ferner wurde eine Franz Bumm=Stiftung ins Leben gerufen,
deren Zweck darin beſtehen ſoll, Beamten des Reichsgefundheits=
amts
in ihren wiſſenſchaftlichen Zielen, aber auch in Fällen drin=
gender
wirſchaftlicher Notlage, für die Reichsmittel nicht zur Ver=
ſügung
ſtehen, zu unterſtützen. Die Stadt Berlin widmete eine
Gedenktafel für das Haus Luiſenſtraße 57 zur Erinnerung au
die erſte Arbeitsſtätte des Reichsgeſundheitsamts, wo auch Ro=
bert
Koch den Tuberkelbazillus entdeckt hat. Den Abſchluß der
Feier bildete ein Vortrag des Chores aus den Meiſterſingern.
Am Nachmittag wird Prof. Möllers vom Reichsgeſundheitsamt
im Rundfunk einen Vortrag über die Entwicklung der Behörde
halten. Ein Feſtmahl im Zoo wird den Jubiläumstag beenden.
Aus Anlaß des Jubiläums ſind u. a. erſchienen eine Feſtſchriſt,
welche die Entwicklung des Amts in den vergangenen 50 Jahren
ſchildert, der 57. Band der Arbeiten aus dem Reichsgeſundheits=
amtes
und Feſtartikel in einer großen Zahl von mediziniſchen,
veterinärmediziniſchen und naturwiſſenſchaftlichen Zeitſchriften
ſowie in der Tagespreſſe.
Glückwünſche des Reichspräſidenten zum
Jubiläum des Reichsgeſundheitsamtes.
Der Herr Reichspräſident hat dem Herrn Präſidenten
des Reichsgeſundheitsamtes heute das nachſtehende Schreiben
zugehen laſſen: Dem Reichsgeſundheitsamte, entbiete ich zur
Feier ſeines 50jährigen Beſtehens meinen Gruß. Aus kleinen
Anfängen hat ſich das Reichsgeſundheitsamt in fünf Jahrzehnten
zu einem überragenden Inſtitut der Fürſorge für die Geſundheit
unſeres Volkes entwickelt. Wichtige Entdeckungen, die Gemein=
gut
aller Völker gelvorden ſind, ſind aus ſeinem Schoße hervor=
gegangen
und haben ſeinen Ruf und ſein Anſehen über die Gren=
des
Krieges und den nicht minder drückenden Nachkriegsjahren, der Bevölkerung vom franzöſiſchen Geiſt, erklärt ſich aber trotzdem
iſt das Amt ſeinen großen Aufgaben gerecht geworden und hat im
Rahmen des Möglichen die ſchwerſten Schäden von unſerer Volks=
geſundheit
abgewehrt. Meine herzlichen Glückwünſche gelten des=
halb
am heutigen Tage dem Reichsgeſundheitsamt und ſeiner
weiteren Entwicklung.

Der Kampf der Finanzgewaltigen.
EP. Paris, 30. Juni.
In parlamentariſchen Kreiſen herrſcht ſeit dem Vorſtoß
Tardieus gegen die Regierung, durch den die
Schwäche des zehnten Kabinetts Briandsoffen=
kundig
geworden iſt, größte Unſicherheit und eine gewiſſe Rat=
nach
einem eventuellen Sturz Briands, den man ſchon am Diens=
tag
vorausſah, das Kabinett übernehmen könnte. Man rechnet Unterkommiſſion hat im Verlauf ihrer fünſwöchigen Ver=
mit
der Möglichkeit, daß die Kammer nicht, wie urſprünglich an=
genommen
, am 14. Juli in Ferien gehen, ſondern bis zum Ende
des Monats tagen wird. Tardieu hat bereits ſeine Abſicht bekun=
det
, am kommenden Dienstag der Regierung einen Kampf zu lie=
fern
. Flandin von der republikaniſch=demokratiſchen Union,
von deſſen Gruppe mehr oder weniger das Schickſal Briands ab=
hängt
, erklärte, er werde weder für eine Auslands=
anleihe
, noch für die Ratifizierung des Waſhing=
toner
Abkommens zu haben ſein. Auch Loucheur ſprach
ſich gegen eine Auslandsanleihe aus.
Im übrigen ſpricht man, trotz aller Dementis, viel von den
Anleiheverhandlungen der Bank von Frankreich mit der Federal
Reſerve Bank und der Bank von England. Von einer gut unter=
richteten
Perſönlichkeit wird uns mitgeteilt, daß Montague Nor=
man
und Strong der Bank von Frankreich bereits zwei Projekte
vorgelegt hätten. Der erſte Vorſchlag ſehe eine langfriſtige An=
leihe
von 300 Millionen Dollar auf 30 Jahre vor bei einem Zins=
ſatz
von 10 Prozeut, der zweite die Eröffnung eines halbjährigen
Kredites von gleichfalls 300 Millionen Dollar zu 9 Prozent. Die=
ſer
zweite Plan ſei bereits von der Bank von Frankreich ange=
nommen
worden. Die Regierung will ſich auf dieſem Wege eine ſiſche Standpunkt auch in einer wichtigen Flottenfrage durchge=
Stabiliſierungsreſerve ſchaffen. Als ein weiterer Be=
weggrund
Caillaux für dieſe Operation wird angenommen, daß
er ſich gegen etwaige Verſuche aus ihm feindlich geſinnten Finanz=
kreiſen
ſichern wolle, ihn wie ſeine Vorgänger durch eine willkür=
liche
Frankenbaiſſe zu Fall zu bringen.
Bank von Frankreich ohne Befragung des Parlaments abgeſchloſ=
ſeu
werden könne, ſolange die Bank im eigenen Namen und nich=
im
Auftrage der Regierung handele. Eine große Gefahr beſtehe
aber darin, daß ſie für die Regierung die Verſuchung allzu nahe
lege, dieſe Kredite für ihre eigenen Zwecke zu benutzen, um ſo
mehr, als ſie ihre während der letzten Frankenſtützungsaktion auf
die Morganbank gezogenen dreimonatlichen Wechſel im Geſamt=
betrage
von 60 Millionen Dollar einlöſen müſſe, um die Morgan=
maſſe
intakt zu halten. Es iſt ein offenes Geheimnis, daß die bei
dieſer Aktion eingeſetzten Frankenbeträge für Zwecke des Schatz=
amtes
verausgabt worden ſind.


Unter dem ungünſtigen Eindruck der geſtrigen Kammer=
dehatte
iſt der Franken heute weiter gefallen. Das Pfund
notierte bei Börſenſchluß 173,40 und der Dollar 35,52.

Das Frankenſanierungsprogramm Caillaux.
Laut Temps wird der Finanz=Sachverſtändigenausſchuß
dem Finanzminiſter Caillaux Ende dieſer Woche ſeine Vorſchläge
für die Frankenſanierung unterbreiten. Caillaux werde unter
Berückſichtigung dieſes Sachverſtändigenberichtes ſein Finanzpro=
jelt
am Dienstag nächſter Woche auf dem Kammerbureau nieder=
legen
. In der Kammer werde er dann nach Verleſung der Be= ſchränkung des Luxuskonſums beſchloſſen. Vor allem werden die
gründung, die ein vollſtändiges Bild von der Finanzlage Frank= Arbeitgeber ermächtigt, ab 1. Juli die Arbeitszeit umeine
reichs geben werde, beantragen, die Projekte an die Finanzkom= Stunde zu verläugern, womit der Achtſtundentag in
miſſion zur beſchleunigten Prüfung zu überweiſen.
Die elſäſſiſche Autonomiebewegung.
EP. Paris, 30. Juni.
Nach Meldungen aus Straßburg hat die Sozialiſtiſche Partei
des Elſaß heute vormittag eine Antwort=Kundgebung
auf das Autonomie=Manifeſt veröffentlicht. Die Par= erhebliche Herabſetzung der Baumaterialpreiſe
Kommuniſtiſchen Partei ausgingen. Die Sozialiſten fordern die weiteres wird die Oeffnung neuer Wirtſchaften,
der franzöſiſchen Nation und lehnen den Gedanken eines parti= dürfen höchſtens noch ſechsſeitig erſcheinen und keine
zen des Vaterlandes hinausgetragen. In den ſchweren Zeiten, als das Ziel der Forderung nach der Mutterſprache die Iſolierung eine Benzinmiſchung mit Weingeiſt verwandt werden,
ſowie für den Gebrauch beider Sprachen durch alle Beamte, die vermindert werden kann. Der Volkswirtſchaftsminiſter wird be=
mit
der Bevölkerung in Berührung kommen. Ferner wird die auftragt, auf Grund des Ernteergebniſſes die Notwendigkeit zu
Vervollſtändigung der ſozialen Geſetzgebung gefordert und die erwägen, alle Mehle mit 15 Prozent anderen Getreidearten
Autonomie der elſaß=lothringiſchen Bahnen abgelehnt.

EchmmEnH
heim in ſeinem recht langweiligen Oscar Wilde, äſthetiſche
Tiraden, ſondern ſymboliſiert nur in flackernden, ſpannenden
Bildern. Groß eigenartig=geiſtreiche Dekorationszeichnungen
waren ein ſo ſtarkes Hilfsmittel, daß ſie mitunter mit den durch=
weg
feſſelnden Vorgängen wetteiferten. Das Ganze wirkte wie
Kino, aber nervenaufpeitſchend und mitreißend.
Die übrigen Stücke, die wir in den letzten Wochen über uns
ergehen laſſen mußten, ſind faſt vollſtändig waſchechte Sommer=
ware
. Der Vollſtändigkeit halber mögen auch ſie hier in aller
Kürze Revue paſſieren.
Im Reſidenz=Theater brachte Eugen Rex (Direktor.
Autor, Regiſſeur und Darſteller, in einer Perſon!) ſeine als
Sommerſpaß bezeichnete Poſſenrevue Herzkontra Herz
mit einer recht kitſchigen Schlagermuſik von Erich Ziegler her=
aus
, die in etlichen Bildern über das neckiſche‟ Thema Ehe=
bruch
witzelt.
Das Publikum des Luſtſpielhauſes empfand die
keine Operette Ausheiterem Himmel in der Tat als
einen Blitz aus heiterem Himmel. Die finſterſte Provinzſchmiere
hätte dieſes ſinnloſe Dilettantenzeug (die Muſk ſtammt vom
jungen Holländer) kaum aufgeführt, in der Hauptſtadt ſcheint
aber alles möglich zu ſein. (Wenn man nur ſeine Beziehungen
hat.
Im Theater in der Kloſterſtraße kam das brave
Luſtſpiel Der Störenfried von Roderich Benedix, ein
erfreulich luſtiges Stückchen (der Störenfried iſt ſelbſtverſtändlich
eine Schwiegermutter), im Theater an der Königgrätzer
Straße Noel Cowards Niete Gefallene Engel,
die immerhin ein paar moraliſche Ohrfeigen gegen die bürgerliche
Ehe in England in ganz unterhaltender Form vergbreicht, im
Kleinen Theater drei geſchickt zurechtgezimmerte Einakter
von Kurt Götz unter dem Titel Seitenſprünge, im
Renaiſſance=Theater, die Revuette Die fleißige
Leſerin (das neueſte Magazin), eine Perſiflage auf die Maga=
zin
=Epidemie, im Roſe=Theater die ſchwache Operette Die
geſchiedene Jungfrau von Pflanzer und Ehrlich,
im Deutſchen Theater der noch ſchwächere Schwank Das
Eckel von Impekoven und Reimann.
Das ſtaatliche Schauſpielhaus hat Paillerons
uraltes Konverſationsſtück Die Welt, in der man ſich
langweilt ausgegraben, das Theater des Weſtens
eine ziemlich antiquierte Operette, des Altmeiſters Franz von
Suppé Die große Unbekannte und das Trianon=
Theater überraſchte (nach Alraune!) mit dem Kampf

um die Brautnacht‟ Eine ſexuelle Begebenheit in drei
Akten, die gar nicht ſo toll und ausgezogen iſt, als man er=
wartet
, vielmehr eine Art mediziniſches Kolleg am lebenden
Objekt.
Der Wiener Humoriſt Moritz Gottlieb Saphir (17951858)
ſcheint ein Hellſeher geweſen zu ſein, da er die Berliuer Theater=
verhältniſſe
des 20. Jahrhunderts ſchon Mitte des 19. Jahrhun=
derts
charakteriſierte: Unſer Zeitalter, iſt ein grundehrliches,
deun iſt jemand ſchon ehrlich, ſo hat er gewiß ſeinen beſonderen
Grund dazu: außerdem iſt es ein gemeinnütziges, denn nichts
nützt jetzt mehr als das Gemeine. Das Theaterleben iſt dem
Zeitalter würdig: einige Direktionen haben wohl einen beſon=
deren
Grund, ehrliche (und veraltete, Stücke, die meiſtens ſchon
tantiemefrei ſind, neu aufleben zu laſſen, und die anderen brin=
gen
ſtumpfſinnige Gemeinheiten, denn nichts nützt jetzt mehr
als das Gemeine

C.K. Fliegende Aerzte. Daß hervorragende Spezialiſten ab
und zu in dringlichen Fällen einen reichen Patienten im Flug=
zeug
beſuchen, iſt eine nicht mehr ungewohnte Erſcheinung. Weni=
ger
bekannt iſt es, daß das Flugzeug zum Transport von Kran=
ken
in verſchiedenen Ländern ſyſtematiſch benutzt wird und daß
es zu dieſem Zweck eingerichtete Kranken=Flugzeuge gibt. Bei
uns, wo es überall Aerzte gibt, iſt das Flugzeug als Beförde=
rungsmittel
des Arztes keine Notwendigkeit. In anderen Ländern
werden aber nicht nur die Kranken auf dem Luftwege zum Arzt
gebracht, ſondern auch der Arzt fliegt zu ſeinen Patienten. Dies
iſt beſonders in dem ſo überaus dünn bevölkerten Auſtralien der
Fall, wo auf den Quadratkilometer durchſchnittlich nicht viel mehr
als ein Menſch kommt. In einem Aufſatz der Zeitſchrift The
World’s Health wird Näheres von den fliegenden Aerzten er=
zählt
. Ein einziger Doktor in der auſtraliſchen Stadt Darwin
verſorgt ein Gebiet, das zehnmal ſo groß iſt als Großbritannien,
aber die ſchlechten Wege und das Fehlen von Brücken können ihn
nicht mehr am Beſuch ſeiner Patienten im fernen Urwald hin=
dern
. Die ausſtraliſche Inlandmiſſion, die bereits primitive
Krankenhäuſer im Urwald eingerichtet hat, ſtellt jetzt auch für die
Aerzte Flugzeuge zur Verfügung. Das ganze Land iſt in kreis=
runde
Diſtrikte eingeteilt, von denen jeder von Aerzten leicht
überflogen werden kann. Außerdem werden drahtloſe Stationen
eingerichtet, von denen aus ſofort der Arzt um Hilfe gerufen
werden kann. Es wird auch der regelmäßige Poſtflugdienſt dazu
hurwendet, um imn Bedarfsfall Aerzte zur befördern. Aehnliches
iſt in den Vereinigten Staaten vorgeſehen, wo das Rote Kreuz
die Flugzeuge von Heer, Flotte und Poſt in Anſpruch nehmen

Die Arbeiten der Abrüſtungs.
kommiſſion.
Das Uebergewicht der franzöſiſchen Auffaſſung.
EP. Genf, 30. Juni.
Die Unterkommiſſion der Abrüſtungskommiſſion dürfte ihre
Arbeiten Ende dieſer Woche vorlaufig abſchließen, um ſie nas,
loſigkeit, da man ſich völig im Unklaren darüber befindet, wer breiwöchiger Unterbrechung in der letzten Juliwoche oder ſpäte=
ſtens
Anfang Auguſt wieder aufzunehmen. Die militäriſche
handlungen die drei erſten Fragen nach der Definition der =
ſtungen
, nach der Möglichkeit ihrer Einſchränkung, nach den ſoge=
nannten
potentiellen Rüſtungen und nach dem allgemeinen Be=
griff
der Herabſetzung oder Einſchränkung der Rüſtungen ſowie
nach den Methoden für die Vergleichung der Rüſtungen verſchie=
dener
Länder erledigt. Sie hat dabei in einer Reihe von Ab=
ſtimmungen
mit wechſelnden Mehrheiten Beſchlüſſe gefaßt, die
natürlich keine ſachliche Bedeutung haben, ſondern nur für die
Formulierung des Gutachtens von Intereſſe ſind, das von der
Militärkommiſſion der im Oktober zuſammentretenden zweiten
Tagung der Abrüſtungskommiſſion vorgelegt werden wird.
Weil die franzöſiſchen Militärſachverſtändigen in der Mili=
tärkommiſſion
in den meiſten Fragen auf eine ſichere Mehrheit
rechnen konnten, ſo entſpricht die Form der Mehrheits=
beſchlüſſe
in den meiſten Fällen der Auffaſſung der
franzöſiſchen Offiziere, wie beiſpielsweiſe in der grund=
legenden
Frage der Nichtzählung der Reſervemann=
ſchaften
bei der Beſtimmung, der Friedensſtärke der Land=
heere
, wo auf franzöſiſchen Antrag beſchloſſen wurde, daß die
Reſerven nicht mitgezählt werden ſollen. Ebenſo iſt der franzö=
drungen
: ob nämlch die Flotte nach ihrem Geſamttonnagegehalt
oder nach Schiffsklaſſen gewertet werden ſoll. Während die gro=
ßen
Seemächte naturgemäß die Berückſichtigung der einzelnen
Schiffstlaſſen verlangten, haben die franzöſiſchen und italieniſchen
Sachverſtändigen mit Unterſtützung der tſchechiſchen, polniſchen,
Man weiſt darauf hin, daß eine derartige Anleihe von der jugoſlawiſchen uſw. Sachverſtändigen einen Mehrheitsbe=
ſchlußerzielt
, der beſagt, daß für die Vergleichung der Flot=
tenſtärke
nur der Geſamtonnagegehalt der Flotte
maßgebend ſein ſoll. Beide gefaßten Beſchlüſſe, ſowohl
der über die Reſerven wie der über die Flotte, wurden
übrigens von den amerikaniſchen Sachverſtändigen
als ganz unannehmbar erklärt.
Morgen tritt die Militärkommiſſion zur Ueberprüfung der
Antworten auf die drei erſten Fragen zuſammen. Das Wirt=
ſchaftskomite
wird ſeine Arbeiten wahrſcheinlich ebenfalls bis
Samstag zu Ende bringen. Das Datum des Zuſammentrittes
der Abrüſtungskommiſſion iſt noch unbeſtimmt, dürfte aber kaum
vor dem 15. Oktober liegen.

Abſchaffung des Achiſtundentages.
EP. Rom, 30. Juni,
Der Miniſterrat hat ſich geſtern mit der Wirtſchaftslage Ita=
liens
befaßt und eine Reihe Maßnahmen zur Vermehrung der
Produttion und Verminderung, ihrer Koſten, ſowie zur Ein=
Italien endgültig abgeſchafft wird. Ebenſo wird für die Dauer
eines Jahres grundſätzlich der als Luxus geltende Bau
von Villen und Herrſchaftshäuſernverboten, um
die Bautätigkeit auf die unerläßlichen Neubauten zur Behebung
der Vohnungsnot der Arbeiter und des Mittelſtandes zu be=
ſchränken
. Gleichzeitig wurde mit den Eiſenproduzenten eine
tei ſpricht ſich entſchieden gegen die ſeparatiſtiſchen Beſtrebungen vereinbart und Höchſtpreiſe feſtgeſetzt. Die Arbeitgeber müſſen
aus, die von der kulturkämpferiſchen Klerikalen Partei und der zudem an die Arbeiter billige Lebensmittel abgeben. Bis auf
Vereinfachung der Verwaltung durch Zentraliſation im Rahmen Bars, Kaffees uſw. unterſagt. Die Tagesblätter
kulariſtiſchen Parlaments ab. Die Kundgebung bezeichnet dabei Beilagen ausgeben. Vom 1. November au muß in ganz Italien
unter Beibehaltung der franzöſiſchen Sprache als Grundlage des zu deren Herſtellung auch ein Teil der überflüſſigen Weinproduk=
internationalen
Verkehrs für die Zweiſprachigkeit der Volksſchule tion des Landes verwenden und dafür die Einfuhr von Benzin
miſchen zu laſſen, um den Ernteertrag zu ſtrecken.

kann, um bei Eiſenbahnkataſtrophen, Bergwerksunfällen oder
Seuchen für ſofortige ärztliche Hilfe zu ſorgen. So hat man beim
Ausbruch der Dibhtherie in entfernten Gegenden die Anweſen=
heit
von Aerzten und Krankenpflegern in wenigen Stunden er=
reicht
. Einzelne Fälle, in denen der Arzt im Flugzeug zur Ret=
tung
herbeieilte, kommen in der ganzen Welt vor. In der Schweiz
brachte ein Flieger Bergſteigern Nahrung, die auf einer ſchwer
zugänglichen Spitze abgeſchnitten waren; in Schweden wurden
einige Fiſcher auf dieſe Weiſe vor dem Verhungern gerettet, als
ihnen auf einer Inſel der Rückweg durch das Zerbrechen einer
Eisbrücke abgeſchnitten war. In Nigerien wurde die Frau eines
britiſchen Beamten, die von einem tollen Hund gebiſſen worden
war, mit dem Flugzeug 2000 Kilometer weit nach dem Paſteur=
Inſtitut zu Dakar gebracht, wohin ſie ſonſt nur in einem Monat
hätte gelangen können. So macht die ärztliche Hilfe durch das
Flugzeug große Fortſchritte und in Kolumbien hat man bereits
ein Krankenhaus mit einem flachen Dach gebaut, auf dem regel=
mäßig
Krankenflugzeuge landen können.
CK. Die größte Diamantenjagd. Bei dem Wettlauf um die
beſten Stellen auf dem neuen Diamantfeld zu Elandsputte bei
Lichtenburg in Südafrika, von dem bereits berichtet wurde, kam
es zu aufregenden Szenen, wenngleich eigentliche Unfälle nicht
vorkamen. Es war die größte Diamantenjagd, die bisher in
der Geſchichte von Südafrika vorgekommen iſt. Die Linie der
10 000 Diamantenjäger, die ſich an dem Wettlauf beteiligten,
war 2½ Kilometer lang, und an den günſtigſten Stellen ſtanden
bis zu 15 Menſchen hintereinander. Eine Zuſchauerſchar von
20 000 Menſchen verfolgte das Schauſpiel mit geſpannter Auf=
merkſamkeit
; bevor das Rennen begann, machten 50 berittene
Poliziſten das Feld frei und ſorgten dafür, daß keine Menſchen
ſich den Läufern als Hinderniſſe entgegenſtellten. Die Natur
hatte ſchon für genug Hinderniſſe geſorgt, denn es war ein ſehr
ſteiniger Boden von etwa 7 Kilometern Länge zu überwinden.
Sehr verſchiedenartig war das Koſtüm der Diamantenjäger.
Die meiſten von ihnen trugen kurze Hoſen, und einige hatten
überhaupt nur ein dünnes Trikot an. Es gab aber auch Leute,
die in möglichſt eleganter Kleidung die Stätte ihrer erhofften
Reichtümer erreichen wollten und ungeheuer breite Hoſen trugen,
wie ſie im Vorjahre die engliſchen Studenten eingeführt hatten
und die jetzt in Südafrika Mode ſind. Die Athletenklubs von
Transval waren durch ihre beſten Champions vertreten. Beim
Laufen kam es zu einem wilden Durcheinander und viele der
Bewerber ſtürzten erſchöpft uieder worauf ſie ihre Stelle dort
einnahmen, wo ſie hingefallen waren. Die meiſten Läufer
meldeten einen Elaim an.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Donnerstag, den 1. Zuli 1926

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bis 10. Juli 1926
zu verlängern.
Vom 10. Juli 1926 ab muß über die nicht erneuerten
Plätze anderweitig verſügt werden.
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Nummer 180

Donnerstag, den 1. Juli 1926

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 1. Juli.
* Auszeichnung. Herrn Geheimerat Fey hier wurde aus
Anlaß des 50jährigen Jubiläums der Zeitſchrift für Staats=
und Gemeindeverwaltung für ſeine verdienſtvolle, langjährige
Tätigkeit auf dem Gebiet des Verwaltungsrechts von der Juri=
ſtiſchen
Fakultät der Landesuniverſität Gießen die Würde
* Ernannt wurden: Am N. Mai der Studienrat Karl Schmidt
aus Gießen zum Studienrat an der Studienanſtalt i. E. in Gießen,
der Studienrat a. D. Fritz Lamby in Dieburg zum Studienrat an
dem Gymnaſium und der Oberrealſchule in Dieburg; die Studienaſſeſſo= tum an der Grenze, als auch der unerlöſten Vollsſeele im Herzen jedes
xen Dr. Anton Berg aus Mainz zum Studienrat an der Aufbau=
ſchule
in Bensheim, Joſef Braun aus Herrnsheim zum Studienrat
an der Studienanſtalt i. E. in Offenbach, Dr. Ludwig Gebhardt aus
Langen zum Studienrat an der Oberrealſchule in Gießen, Dr. Hein=
rich
Haun aus Aſſenheim zum Studienrat, Dr. Hans Heſcher aus
Friedberg zum Studienrat an dem Nealgymnaſium in Darmſtadt, Ernſt
Hölzel aus Hungen zum Studienrat, Dr. Anton Stiefenhofer
aus Weiher i. O. zum Studienrat an der Aufbauſchule für Mädchen in
Darmſtadt, Hermann Troß aus Wetzlar zum Studienrat an der
Liebigs=Oberrealſchule in Darmſtadt, Friedrich Weitzel aus Worms
zum Studienrat an der Oberrealſchule und dem Progmynaſium in
Alzey, ſämtlich mit Wirkung vom 1. Juni 1926 ab. Am 15. Juni: der
Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Schlitz Karl Funk zum Juſtiz=
inſpektor
bei dem Amtsgericht Lauterbach.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 25. Juni der Muſikdirektor
an der Aufbauſchule zu Friedberg Heinrich Müller auf ſein Nach=
ſuchen
vom 1. Juli 1926 ab bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſund=
heit
. Auf Grund des Geſetzes über die Altersgrenze der Staats=
beamten
vom 2. Juli/19. Dezember 1923 (Reg.=Bl. S. 5009 und S. 511)
in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) tritt
am 1. Auguſt 1926 in den Ruheſtand: Amtsgerichtsdirektor beim Amts=
gericht
in Bad=Nauheim Dr. Karl Fuhr. Auf Grund des 8 1 des Ge=
ſetzes
über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli/19. Dezem=
ber
1923 in der Faſſung des Geſetzes, vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl.
S. 249) tritt der Vermeſſungsrat Alexander Ludwig zu Gießen in
den Ruheſtand mit Wirkung vom 1. Auguſt 1926 ab.
LU. Von der Landes=Univerſität Gießen. Der ordentliche Profeſſor
für engliſche Philologie an unſerer Univerſität Dr. Wilhelm Horn hat
den an ihn ergangenen Ruf als Ordinarius an die Univerſität Breslau
zum 1. 10. 1926 angenommen. Die Mediziniſche Fakultät unſerer Uni=
verſität
hat den Geh. Regierungsrat Dr. med vet. h. e. Erwin Wehrle
in Berlin zum Doktor der Medizin ehrenhalber und die Veterinärmedizi=
niſche
Fakultät hat den Geh. Regierungsrat Profeſſor Dr. med. Ludwig
Haendel in Berlin zum Doktor der Tierheilkunde ehrenhalber pro=
moviert
.
Mietzins für Juli. Die geſetzliche Miete iſt bis aufwei=
teres
auf 100 Prozent der Friedensmiete feſtgeſetzt. Hierin
befindet ſich ein Zuſchlag für laufende Inſtandſetzungskoſten von
15 Prozent der Friedensmiete. Die durch Bekanntmachung
vom 24. März 1925 feſtgeſetzten gewerblichen Zuſchläge für Räume
mit einer Friedensmiete von 601 bis 1800 Mark einſchließlich
ſind von 10 Prozent auf 5 Prozent und für Räume mit einer
Friedensmiete von über 1800 Mark von 15 Prozent auf 10 Pro=
zent
herabgeſetzt.
Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Lanbesthegters. Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Heute Donners=
tag
und morgen Freitag finden die zwei letzten Wiederholungen der
Operette Die Tanzgräfin ſtatt. (Donnerstag und Freitag erſte Vor=
ſtellung
für die Donnerstag= bzw. Freitag=Mieter). Am Samstag, den
3. Juli, iſt die Erſtaufführung der bekannten, immer wieder gern ge=
ſehenen
Operette Die luſtige Witwe von Franz Lehar. Die Haupt=
rollen
ſind beſetzt mit den Damen Mathäus, Calligaris, ſowie den Her=
ren
Bruls, Horſten, Jelikoff, Ney, Straſſer. Als Valoncienne tritt
zum erſten Male die neu verpflichtete Soubrette Hedi Kuhn vom Stadt=
theater
Danzig, als Danilo der Buffo Paul H. Schüßler vom Luſt=
ſpielhaus
München auf. Leiter der Aufführung iſt Direktor Steffter;
die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter H. O. Fenslein. Samstag
abend 11 Uhr findet als Nachtvorſtellung ein großer Bunter Abend
unter Mitwirkung des gefamten Soloperſonals ſtatt. Als erſte Kinder=
vorſtellung
wird Sonntag nachmittag 3 Uhr zu ganz kleinen Preiſen
von 50 Pf. bis 2,50 Mk. Hänſel und Gretel, Kindermärchen in 5 Bil=
dern
mit Geſang und Tanz, gegeben; abends 7 Uhr wird Die luſtig
Witwe wiederholt und als Nachtvorſtellung um 10½ Uhr wird Die
Frau ohne Kuß, Operette in 3 Akten von Walter Kollo, aufgeführt.
Gewerbemnſeum. Im Lichthof des Gewerbemuſeums ſind zwei
Decken für Altar und Kanzel der Kirche in Blitzenrod bei Lauterbach ſprach den Feuerſpruch. In ſeinen weiteren Ausführungen gedachte
ausgeſtellt, die durch Vermittlung des Denkmalpflegers Geheimrat Walbe
nach Entwurf von Olaf Düſterbehn in Darmſtadt durch Frau
Wegener in Blitzenrod ausgeführt wurden. Beide Decken ſind mit
bunter Wolle auf grauem Leinen geſtickt. Die Altardecke zeigt ein großes
Kreuz, deſſen Flächen mit Ranken gefüllt ſind. Die Kanzeldecke trägt ſchloß. Gemeinſamer Abmarſch nach dem Vereinshauſe, dem ſich ein ge=
in
ſchwarzem Tuch appliziert das Monogramm Chriſti in einem aus mütliches Zuſammenſein der Getreuen anreihte, beſchloß die eindrucks=
gleichartigen
Ranken gebildeten Rahmen. Beide Decken zeigen den Ein= volle Feſer.
fluß der Arbeiten, die in den letzten Jahren in der Werkſtatt von Rud.
Koch in Offenbach entſtanden ſind und geben ein Beiſpiel, mit wie ein=
fachen
Mitteln es möglich iſt, in der Geſtaltung der kirchlichen Gebrauchs= nochmals hingewieſen. Es iſt dies ſeit 1924 wieder das erſte Konzert
gegenſtände einen großen künſtleriſchen Ausdruck zu erveichen.
Volkshochſchule. Zu den Vorſtellungen des Operetten=
Theaters im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters erhalten im Drangeriehaus mit großem Beifall aufgenommen wurde. Viktor
unſere Mitglieder Dienstags, Mittwochs und Samstags und für die Speranſky, der als Balalaikafoliſt hervorragendes leiſtet, dürfte beſonders
ohne Kuß Karten zu ermäßigten Preiſen in unſerer Geſchäfts=
ſtelle
, Mathildenplatz 17.
Evang. Kirchengeſangverein der Stadtkirche. Die Mitglieder
werden zu zahlreicher Teilnahme an dem Ausflug eingeladen, der Sonn=
tag
, 4. Juli, nach Seeheim (Hotel Hufnagel) unternommen wird. Wer
direkt fahren will, bemutzt den Zug 2.20 Uhr ab Hauptbahnhof. Die wird ausgeführt von der hieſigen Feuerwerksfirma Wallenſtein. Dieſes
anderen fahren 1.52 vom Luiſenplatz nach Eberſtadt und gehen da mit
nach Seeheim. Während der Mongte Juli und Auguſt fallen die Proben
us. Die Arbeit beginnt wieder am erſten Dienstag im September.
A. Schneider, A.=G. in Darmſtadt, Heinrichſtraße 52, Herr Antonius
Hoffmann ſein 25jähriges Berufsjubiläum. Am 1. Juli 1901 trat während des Feuerwerks findet Konzert (Orcheſtermuſik) ſtatt. Feenhafte
Herr Direktor Hoffmann in den Dienſt des Hauptgeſchäftes A. Schneider
i Patſchkau i. Schl. und wurde von dort ab 1. Januar 1919 zur Leitung
der hieſigen Zweigfabrik A. Schneider, A.=G., (früher Polytechniſches
Arbeitsinſtitut J. Schröder, A.=G.) berufen.
50 Jahre im Staatsdienſt. Heute ſind es 56 Juhre, daß Herr
Vermeſſungsoberſekretär Heinrich Krickſer in den
Dienſt des damaligen Heſſiſchen Kataſteramts, jetzt Heſſ. Landesver=
meſſungsamt
, eingetreten iſt. Seinen Kollegen ſtets ein väterlicher
licher Rüſtigkeit und Schaffensfreude.
Jubiläum. Heute, am 1. Juli 1926, ſind es 45 Jahre, daß Herr
Prokuriſt Rudolf Lyncker in der Möbelfabrik J. Glückert tätig iſt.
Derſelbe iſt am 1. Juli 1881 bei der Firma eingetreten.
Treue Mieter. Am 1. Juli ds. Js, ſind es 25 Jahre, daß die
Geſchwiſter Frl. Keller bei Herrn Weißbindermeiſter A. Darmſtädter
wohnen.
für den Monat Juni 1926 iſt bei Meidung der Beitreibung bis zum
10. Juli 1926 an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, zu zahlen. Siehe auch
Bekanntmachung im Anzeigenteil.

Sonnwendſeier des deutſchd. Turndereins Jahn‟ ODeutſcher
Turnerbund). Am Abend des 26. Juni beging der Turnverein Jahn
ſeine diesjährige Sonnwendfeier nach eingebürgertem Brauch bei den
Kaiſerſteinen oberhalb Lützelbach. Anfänglich zögernd leckten die Flam=
men
am geſchichteten Holzſtoß! allmählich wuchs die Glut, bis die Lohe
mächtig emporſchlugen, weithin die Mittſommernacht durchleuchtend. Gebs
Gott, ein Sinnbild der erwachenden Volksſeele! Geſtern, nach dem tiefen
Sturz ein langſames und zaghaftes Selbſtbeſinnen; heute vielfach, zumal
im Grenzlanddeutſchtum, ein freudiges und ſtolzes Volksbekenntnis; möge
es morgen und übermorgen anwachſen zu einer Sturmflut, zu einem
machtvollen Brauſen, die Fetzen der geheiligten Schandverträge ver=
eines
juriſtiſchen Doktors ehrenhalber verliehen, nichtend, freilegend die Bahn zum Einheitsreich aller Deutſchen. Volk
will zu Volk! nar der Grundgedanke des Abends. Eine eigenartige
Miſchung von Wehmut, Zorn und Stolz bemächtigte ſich der Herzen,
während der Feuerrede des Obmanns, die ſowohl dem unerlöſten Deutſch=
Deutſchen galt. Wehmut beſchlich ſich der Herzen ob der Leiden unſerer
Blutsbrüder überall, Zorn ob der Unterdrücker, Stolz ob des helden=
haften
Bekennermutes, des wachſenden Kampfgeiſtes, ſtolze Freude zumal
ob der erwachenden Volksſeele in den alten Reichslanden. Wehmut er=
faßt
, ja Ekel würgt einen ob des unvölkiſchen, würdeloſen Treibens eines
Großteils unſeres Volkes; doch hoffnungsfreudig ſieht man ein anderes
Deutſchland werden, ein Jungdeutſchland; ſieht ſcharenweiſe die Jugend
abfallen von den allzulange angebeteten Götzen flacher Genußſucht, Rauch=
und Rauſchgifte entſchieden von ſich weiſend; ſieht, wie ſie beim Klange
der alten Volkslieder, beim Treten der alten Volkstänze den Nerv des
Volkstums wiedergefunden hat; ſieht, wie der alte Gottesglaube, wie er
einen Martin Luther, einen Ernſt Moritz Arndt durchdrungen hat, auich
heute wieder im deutſchen Herzen Geſtalt gewinnt, fühlt das Erwachen
des wehrhaften Germanengeiſtes. Die alten Götter verdämmerten
nicht; ſie leben fort in Treu und Pflicht! klang es in die Sommernacht
und Wenn alle untreu werden, ſo bleiben wir doch treu Sonnen=
wendſprüche
und Feuerſprünge wechſelten mit Singſang, Klampfenton
und Volkstanz, bis das Feuer verglommen. Der Sonntag vormittag
wurde auf grünem Wieſenplan bei Turnen, Spiel und Volkstanz
verbracht.
Die Sonnwendfeier der freireligiöſen Gemeinde Darmſtadt fand am
Abend des 26. Juni auf der Waldwieſe bei der Ohly=Eiche ſtatt und hatte
einen ſehr ſchöne Verlauf. Im Mittelpunkt ſtand die Flammenrede
unſeres Geſinnungsfreundes Hammer, welcher in klarer und ſachlicher
Weiſe die Bedeutung dieſes Tages würdigte im Einklang mit der freien
Weltanſchauung, die Ideale und ethifchen Werte der freien Religion be=
leuchtete
und in warmem Appell zur gemeinſamen Mitarbeit, zur ime=
ven
Vertiefung und zu intenſivem Zuſammenſchluß aufforderte. Die
Feier wurde weſentlich verſchönt durch Muſikſtücke, Deklamationen ernſter
und heiterer Art, ſowie durch das Mitwirken der freireligiöſen Jugend=
gruppe
in Reigen, Spiel und Geſang.
Schützenklub Feurio‟ Darmſtadt, Mitglied des Heſſ. Schützen=
bundes
Darmſtadt. Am Sonntag verbrachte der Schützenklub Feurio
Darmſtadt, dem Zweck und den Statuten entſprechend, die Bundes=
fahne
nach Ober=Roden, wohin dieſes Jahr der Vorſitz für den
Bund fiel. Die Schützengeſellſchaft Diana, Ober=Roden, benutzte dieſe
Gelegenheit und verband damit ein Preisſchießen, das von ca. 300
Schützen umſtritten wurde. Dem Verein gelang es, vier Preiſe zu er=
zielen
, darunter den 1. Preis (Hörr) und den 6. Preis (Herzberger). Die
Preisträger für das 2. Quartal 1926 ſind 1. Preis Frl. S Grab, Darm=
ſtadt
, 373 Ringe, 2. Preis Herr W. Hörr, Darmſtadt, 372 Ringe, 3, Preis
Herr Philipp Harres, Darmſtadt, 351 Ringe. Geſamtleiſtung 1. und
2. Quartal: 1. Preis H. Herzberger, Darmſtadt. 771 Ringe, 2. Preis
Adolf Schröder, Darmſtadt, 763 Ringe, 3. Preis Ernſt Hanſtein, Darm=
ſtadt
, 752 Ringe. Samstag, den 3. Juli, im Klublokal außerordentliche
Hauptverſammlung. Gleichzeitig feierliche Eröffnung des 3. Quartals
bei Quartalsſchießen, Jubiläums=Quartalsſchießen, Becherſchießen und
Jubiläums=Preisſchießen. Sonntag, den 8. Auguſt, Feier des 15jährigen
Beſtehens des Vereins mit großem Jubiläums=Wettſtreit. Alles Nähere
dieſerhalb erfolgt in aller Kürze.
Turngemeinde Beſſungen. Anſchließend an den Turn= und Sport=
Werbetag veranſtaltete die T. G. B. abends eine Sonnwendfeier. Unter
Vorantritt einer Muſikkapelle marſchierten die Turner mit mehreren
befreundeten Vereinen vom Vereinshauſe durch den älteren Stadtteil von
Beſſungen nach dem Turn= und Sportplatz an der Heidelbergerſtraße.
Nach dem dort erfolgten Aufmarſch und Abſingen eines gemeinſchaftlichen
Liedes, begrüßte der 2. Sprecher Turner Hering die Gäſte, wies auf den
neuangelegten Turnplatz hin, auf dem fernerhin das turneriſche Leben
und Spielen in freier Natur tätigen ſoll. Dann entfaltete ſich unter den
Augen einer mehrtauſendköpſigen Menge ein reges turneriſches Leben.
Schnell verfloß ſo die Zeit bis zum Dunkelwerden. Mit Jubel wurde
das Emporflammen des wuchtigen Feuerfanales begrüßt, mächtig
brauſte der alte ſchöne Chor: Flamme empor‟. Die zum nächtlichen
Himmel ſtiebenden Feuerfunken, das obere Rund des ſchönen Platzes mit
Hunderten von bunden Pavierlaternen beleuchtet die freudig erregte
Menge, gaben ein ſchönes Bild. Der 1. Sprecher, Turnbruder Kiſſinger,
er der Enterbten am Deutſchtum in Weſt und Oſt, im Süden und überm
Waſſer und endigte mit einem Treugelöbnis: Das ganze Deutſchland
ſoll es ſein! Die Turnerimen erfreuten noch mit einem Fackelreigen,
die Turner mit einer Maſſenſchlußgruppe, der ſich ein Feuerwerk an=
Mandolinenkonzert (Orangeriehaus). Auf das heute abend 8 Uhr
im Orangeriehaus ſtattfindende Mandolinenkonzert ſei an dieſer Stelle
dieſer Art in Darmſtadt. Den vokalen Teil hat Konzert= und Lauten=
ſänger
Richard Hinz übernommen, welcher bei dem Konzert am 27. Juni
Nachtvorſtellung am Samstag Bunter Abend und Sonntag Die Frau intereſſieren. Nach Schluß des Konzertes Geſellſchaftstanz. Eintritt
50 Pf. (Siehe heutige Anzeige.)
B=ffunger Herrengarten. Am Sonntag, 4. Juli, findet im Beſ=
ſunger
Herrngarten (Orangerie) ein Rieſenfeuerwerk mit einer
Brenndauer von einer Stunde ſtatt. Das Feuerwerk iſt geliefert von der
Deutſch=Span. Feuerwerksgeſellſchaft G. m. b. H. in Magdeburg, und
Rieſenfeuerwerk wird ein Ereignis für die hieſige Stadt werden, zumal
ein ſolches, mit einer derartigen Zuſammenſtellung und Auswirkung in
Jubiläum. Heute am 1. Juli begeht der Direktor der Firma Darmſtadt nicht geboten werden konnte. Der Anfang der Veranſtaltung
iſt acht Uhr, Kaſſenöffnung 7 Uhr. Vor und nach dem Feuerwerk und
Beleuchtung und Illumination des Gartens. Um die Abendkaſſe bei dem
zu erwartenden Maſſenbeſuch zu entlaſten, wird höfl. gebeten, die in der
heutigen Anzeige aufgeführten Vorverkaufsſtellen zu bemtzen. Nach
Schluß des Abendprogramms findet im Orangeriehaus ein Geſellſchafts=
ball
ſtatt.
Sommernachtfeſt der Melomanen. Der Geſangverein Melo=
manen
feiert, wie alljährlich, ſein diesjähriges Sommernachtfeſt am
Samstag, den 3. Juli b. J., abends 8 Uhr, auf dem Heiligen Kreuz.
Freund verſieht der Jubilar heute noch ſeinen Dienſt in ſeltener körper= Der Garten iſt bei ſchönem Wetter mit Lampions beleuchtet, ferner ſpielt
im Garten das Städtiſche Orcheſter, ſowie der Chor des Geſangvereins
wird noch dunch Geſangsvoxträge dieſen Abend verſchönern helfen und
verſpricht der Abend bei einem gemütlichen Tänzchen im Saale ein ſehr
genußreicher zu werden. (Siehe heutige Anzeige.)
Ferienzug nach Schleſien. Voranmeldungen zu dem am 31. Juli
ds. Js. nach Schleſien verkehrenden Ferienzuge müſſen ſpäteſtens bis
Schulgeldmahnung. Das Schulgeld der hieſigen höheren Schulen / 9. Juli bei dem Schleſieryerein e. V. Darmſtadt vorliegen. Schriftliche
Anmeldungen ſind zu richten nach Roßdörferſtraße 82, III., bzw. münd=
liche
Auskunft wird erteilt Neckarſtraße 10, part. Wochentags, mit Aus=
nahme
von Samstag, abends zwiſchen 5 und 6 Uhr,

* Zinſen im Aufwertungsrecht.
Es beſteht vielfach Unklarheit, welche Zinſen bei aufgewerteten For=
derungen
zu bezahlen ſind.
1. Zinſen bei Hypotheken.
Sämtliche bis 31. Dezember 1924 angefallenen Zinſen gelten kraft
des Geſetzes als erloſchen.
1. Zinszahlung bei Hypotheken, die weder zurückbezahlt noch ge=
löſcht
wurden. Dieſe Hypotheken ſind mit ihrem Aufwertungsbetrag
vom 1. Januar 1925 an zu verzinſen. Der Zinsfuß beträgt für das
erſre Halbjahr 1925 ½ Prozent, für das zweite Halbjahr 1925 2,5 Pro=
zent
, für die Jahre 1926 und 1927 3 Prozent und für die Jahre 1928
bis 1932 5 Prozent. Iſt der Aufwertungsbetrag über den 1. Januar 1932
hinaus noch geſtundet, erhöht ſich der Zinsſatz um einen Betrag, den
die Reichsregierung unter Berückſichtigung der allgemeinen Wirtſchafts=
lage
beſtimmt.
Beiſpiel: War in dem früheren Vertrage monatliche, nachträgliche
Zinszahlung vereinbart, ſo waren am 1. Auguſt 1925 die Zinſen für die
erſten ſieben Monate des Jahres 1325 fällig. So mußten bei einer
Friedenshypothek von 100 000 Mark, die mit 25 000 Goldmark aufge=
wertet
wurde, am 1. Auguſt 1925 die Zinſen für Januar mit Juni ein=
ſchließlich
mit 1,2 Prozent, für Juli mit 2,5 Prozent bezahlt werden.
Gleichgültig iſt hierbei, wann die aufgewertete Hypothek ins Grundbuch
eingetragen wurde.
Unpünktliche Zinszahlung kann die ſofortige Fälligkeit des an und
für ſich erſt am 1. Januar 1932 fälligen Aufwertungsbetrages zur Folge
haben. In faſt ſämtlichen Darlehns= und Hypothekenverträgen findet
ſich die Beſtimmung, daß bei unterbliebener Zinszahlung das ganze
Kapital zur ſofortigen Zahlung fällig wird. Hat in einem ſolchen Falle
der Schuldner bis jetzt überhaupt noch keine Zinſen bezahlt, ſo iſt der
Gläubiger berechtigt, den Aufwertungsbetrag zur ſofortigen Rückzahlung
zu kündigen.
2. Zinszahlung bei Hypotheken, die vor dem 15. Juni 1922 mit
Vorbehalt oder nach dem 15. Jui 1922 gleichgültig, ob mit oder ohne
Vorbehalt zurückgenommen, aber im Grundbuich nicht gelöſcht wurden.
Bei dieſen noch im Grundbuch ſtehenden Hypotheken regelt ſich die Zins=
zahlung
wie unter 1.
3. Zinszahlung bei Hypotheken, die vor dem 15. Juni 1922 mit
Vorbehalt oder nach dem 14. Jui 1922 gleichgültig, ob mit oder
ohne Vorbehalt zurückgenommen, aber im Grundbuch gelöſcht wur=
den
. Ueber dieſen Fall herrſchen zwei verſchiedene Nechtsanſchauungen.
Die eine Anſchauung ſagt, daß die Verzinſung erſt mit dem Beginn des
auf die Wiedereintragung folgenden Kalendervierteljahres anfängt (8 28,
Abſatz 2 des Aufwertungsgeſetzes). Hiernach iſt alſo eine ſolche Hypothek,
die beiſpielsweiſe am 20. November 1925 wieder eingetragen wurde, vom
1. Januar 1926 an zu verzinſen. Wurde die Hypothek am 20. April
1926 eingetragen, beginnt die Verzinſung mit dem 1. Juli 1926. Die
andere Rechtsanſchauung vertritt hauptſächlich ein Urreil des Landge=
richts
Cleve. Hiernach gilt der 8 28, Abſatz 2 des Aufwertungsgeſetzes
nur für die Hypothek ſelbſt, nicht aber für die der Hypothek zugrunde=
liegende
perſönliche Forderung. Die der Hypothek zugrundeliegende
Forderung ſei ſchon mit dem 1. Januar 1925 zu verzinſen. Welche der
beiden Anſichten Recht behalten wird, wird erſt durch ein Urteil eines
oberen Gerichts entſchieden. Bei dieſer zweifelhaften Rechkslage wird der
Gläubiger gut daran tun, wenn er ſich ſeinen Anſpruch auf Bezahlung
der Zinſen ſeit 1. Januar 1925 ausdrücklich vorbehält. Dem Schuldner,
der ſich vom Gläubiger nicht verklagen laſſen will, iſt zu raten, bei Be=
zahlung
der Zinſen für die Zeit vom 1. Januar 1925 an einen aus=
drücklichen
Vorbehalt dahingehend zu machen, daß er für den Fall, daß
ein obeves Gericht den Zinſenanſpruch nicht für gerechtfertigt hält, die
ſchon bezahlten Beträge auf die künftig fällig werdenden Zinſen in An=
rechnung
bringen wird.
2. Zinſen bei hypothekgriſch nicht geſicherten Vermögenslagen.
Das Aufwertungsgeſetz trifft hier keinerlei Beſtimmungen bezüglich
der Zinszahlung. Wenn ſich die Parteien nicht in Güte einigen, ent=
ſcheidet
das ordentliche Gericht nach billigem Ermeſſen üiber die Höhe des
Zinsſatzes, über die Zahlung rückſtändiger Zinſen uff. Bei dieſer Ent=
ſcheidung
darf allerdings das ordentliche Gericht nicht unter den bei
Hypotheken geltenden Zinsfuß (1,2, 2,5 Prozent uff. heruntergehen.
3. Zinſen bei Anſprüchen, die keine Vermögensanlagen find.
Sind hier bezüiglich der Verzinſung vertragliche Beſtimmungen ge=
troffen
, ſo bleiben dieſe in Kraft. Nur bei Anſprüchen aus Beteili=
gungsverhältniſſen
, Gutsüberlaſſungsverträgen, Auseinanderſetzungsver=
trägen
uff. (8 63, Abſatz 2, Ziffer 14 des Aufwertungsgeſetzes) beſteht
für das Gericht die Möglichkeit der Zinsfeſtſetzung wie bei den Anſpwichen
unter 2.
R.=A. Dr. Breſele, Weißenhorn.

Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie. In der am 12. und 14. Juni
ſtattgefundenen Ziehung 3. Klaſſe 27. (253.) Lotterie fielen die beiden
Hauptgewinne von je 100 000 Rm. auf Nr. 219 968 in den beiden Ab=
teilungen
I und II. Die Ziehung der 4. Klaſſe findet am 9. und 10. Juli
ſtatt, wobei außer vielen anderen größeren Treffern wieder 2 Haupt=
gewinne
von je 100 000 Rm. zur Ausſpielung kommen. Die Erneue=
rung
der Loſe zur 4. Kl. muß planmäßig ſpäteſtens bis Freitag
den 2. Juli, abends 6 Uhr, bei Verluſt des Anrechts in der zu=
ſtändigen
Lotterie=Einnahme erfolgen. Es wird dringend empfohlen,
dieſe Friſt nicht zu verſäumen, da bei der großen Loſeknappheit über die
nicht rechtzeitig erneuerten Loſe anderweitig verfügt werden muß.
Leihamt. Die nächſte Verſteigerung der verfallenen Pfänder fin=
der
Mittwoch, den 7. Juli d. J., von vormittags ½9 Uhr ab ſtatt. Nähe=
res
ſiehe Bekanntmachung im Anzeigenteil dieſes Blattes.

Lokale Veranſtaltungen.
Die dierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen iu betkrachtn.
in keinem Falle irgendwie alt Beſdrechung oder Keitil.

Deutſcher Offiziersbund. Donnerstag, den 1. Juli,
findet Herrenabend und Vortrag des Herrn Dipl.=Ing. Keller ſtatt,
nicht, wie irrig geſthrieben, am 8. Juli,
Vereinigung früherer Leibgardiſten Darmſtadt.
Donnerstag, den 1. Juli, abends 8½ Uhr, findet im Konkordiaſaal ein
Familienabend ſtatt. Für muſikaliſche Unterhaltung iſt geſorgt. Wir
bitten die Kameraden, mit ihren verehrten Angehörigen recht zahlreich
zu erſcheinen. Der Eintritt iſt frei. (Siehe auch heutige Anzeige.)
Königin=Luiſe=Bund, Ortsgruppe Darmſtadt. Die
Kameradinnen ſeien auch hiermit auf den am Sonntag, den 4. Juli, ſtatt=
findenden
Familienausflug aufmerkſam gemacht. Abmarſch pünktlich 2½
Uhr am Tierbrunnen, Nieder=Ramſtädter Straße. Einkehr in Nieder=
Ramſtadt mit den dortigen Kameradinnen im Gaſthaus zur Poſt, wo=
ſelbſt
gute und billige Verpflegung zugeſagt iſt. Gäſte herzlich will=
kommen
.
Aus den Parteien.

Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
Mitglieder der Frauengruppe werden auf das Stiftungsfeſt der Jugend=
gruppe
aufmerkſam gemacht, das am 3. Juli, abends ½8 Uhr, im
Perkeo, Alexanderſtraße 12, ſtartfindet. Die Jugendgruppe hat die
Frauengruppe dazu eingeladen, und wir bitten um recht zahlreiche Be=
teiligung
.

Tageskalender für Donnerstag den 1. Juli 1928.
Landestheater, Kleines Haus, abends 8 Uhr: Die Tanz=
gräfin
. Orangeriehaus, abends 8 Uhr: Mandolinen=
konzert
, anſchl.: Geſellſchaftstanz. Café Rheingold, Alexan=
derſtr
. 5: Erſtes Sonder=Konzert. D. D. B., abends 8 Uhr, im
Kaſino des L.=G.=R., Zeughausſtraße: Herrenabend und Vortrag.
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſp.

IV. 9492

Nar Muhe Scig oartz
konenn saga gebuig

[ ][  ][ ]

Seite 6

Donnerstag, den 1. Zuli 1926

Nummer 180

Kunſtnotizen.

Weber Wertz, Künfter und fünſtieriſche Deranſkolnungen, deren im Nachſtedenden Krwibnun=
geſchiebt
, bebckit ſich die Redakilon ibr Urteil ver.
* Union=Theater. Prinzeſſin Trulala! Der Ne=
giſſeur
Erich Schönfelder, auf deſſen Konto wohl auch die vielen witzi=
gen
Zwiſchentexte zu ſetzen ſind, hat mit Temperament und guter Laune
einen Film geſchaffen, der viel Vergnügen bereitet und der unbedingt
zu den guten und erfreulichen Erſcheinungen gehört.v Richard Eichbergs
foſte Hand und ſeinen ſicheren Bildblick fihlt man aus dieſem Film
heraus. Lilian Harvey leiht der Prinzcſſin Trulala ihren Charme und
ihre warme weiche Schmiegſamkeit. Entzüickend iſt ſie, wenn der Schelm
aus den munteren Augen blickt. Sehr liebenswürdig, ſympathiſch und
unaufdringlich iſt Harry Halm als Prinz. Ganz famos iſt Hans Sturm
als Wirt. Junkermaun als Hofmarſchall Ochs v. Veit macht ſeinem
Namen alle Ehre. Die Photographie Willy Hameiſters und die Bau=
ten
verdienen lobende Erwähnung. Das Publikum begleitete die Vor=
gängo
auf der Leinewand mit Lachſalven und geriet im Laufe des Abends
in immer beſſere Laune.
* Reſidenz=Theater. Charly Chaplins neueſter Film
Ein Hundeleben iſt ein Virtuoſenſtück der Schauſpielkunſt. Der An=
fang
, ein epiſodiſih gehaltenes Jutermezzo zwiſchen Vagabund und Po=
liziſten
, das von einem duuch ein Zaunloch geſtohlenem warmen Würſt=
chen
ſeinen Ausgang nimmt, erinnert noch an die alten zweiaktigen
Grotesken. Nur daß die Jagd hier auf den kleinſten Raum konzentriert
iſt uns daß ein paar ſcheinbar zufällige Zuſatzbewvegungen, wie das über=
mütig
jugendhafte Schleukern der Beine lrährend des Rollens an der
Erde, den elowniſchen Charakter hier wie auch ſonſt in dieſem Film aus
dem Typiſchen ins Individuelle zu heben beginne. . . Erſt eine Freß=
ſzene
an einer Pfannkuchenbude, ein Virtuoſenſtück verſtohlener Flink=
heit
. Die Tanzdiele hier ganz weit draußen in der Vorſtadt. Das ſenti=
mentale
Lied ſingt hier eine Debütantin, die Rührung wird noch ganz
als Groteske wiedergegeben. Dann komnt der Tanz mit dem Hund,
der am Strick nachſchleift, neben einem anderen Motiv: den durch Kau=
gummi
am Parkett angeklebten Füßen . . . eine dirtuoſe Schießbuden=
groteske
, der alte Bauchrednertrick, hinter einer ſtarren Figur herum
mit den eigenen Händen Mimik zu machen. Der Shluß: parodiſtiſches
Eheglück. Ferner wird der Baby Peggy=Film Arme kleine Peggy
gezeigt. Baby Peggy, der jüngſte Filmſtar, entzückt durcß ihr humor=
volles
Spiel das Publikum.
Palaſt=Lichtfpiele. Eine ſüße kleine Krabbe iſt Lilian
Harvey als Großſtadtmädel in ihrem großen Eichbergfilm Die Kleine
vom Bummel, der augenblicklich in den Palaſt=Lichtſpielen läuft. Der
Bummel der Großſtadt, das iſt die Straße der unerfüllten Wünſche, der
Sehnſtichte und Hoffnungen, der Kampfplatz der Liebe. Hier ſetzt ſich die
Dame von Welt den Blicken ihrer Bewunderer aus die Erfahrene
geht beſcheiden einem Glück für kurze Zeit nach, und der Kavalier ob echt,
ob Talmi, raſchen Croberungen im Tempo unſerer Zeit. Der Jüngling
verſucht befangen ſeine erſten Annäherungen, und die Kleine, das Herz
voller Hoffnungen, ſrrinſeht dem Märchenprinzen zu begegnen. Das iſt
die Welt, in der dieſer Film ſich abſpielt. Lilian Harvey iſt das ent=
zückendſte
Großſtadtmädel, Hans Brauſewetteu der Talmikavalier.
Hans Junkermann der fidelſte aller alten Onkel, Ernſt Winar der
Herrenreiter, elegant, ſchlank und raſſig, Dina Gralle die temperament=
vollſte
Bardame Berlins, Ellen Heel die Dame von Welt, Hans
Sturm der ſympathiſchſte aller Gerichtsvollzieher. Hier werden ſechs
Akte aus dem Großſtadtleben gezeigt, voll Spannung, Tempo, Humor
und köſtlicher Einfälle, wie ſie in Deutſchland nur ein Regiſſeur: Richard
Eichberg machen kann. Als weiteren Schlager ſehen wir Die Masfe
des Lopez oder Die Sträflingsfarm, einen fünfaktigen Senſations=
film
. Die Hauptrollen dieſes Filmes werden verkörpert von Fred Thom=
ſon
und ſeinem Wunderpferd Silberkönig.

Starkenburg.

* Arheilgen, 29. Juni. Die von dem hieſigen Arbeiter=Turn= und
Sportverein und der Sportvereinigung 04 veranſtalteten Nheinfahr=
ten
nahmen ihren geplanten Verlauf. Eiſenbahn= und Dampfbootfahrt
und Fußwanderung wechſelten miteinander ab und boten wirklichen Ge=
nuß
für alle Teilnehmer. Einem ſtets wechſelnden Gemälde gleich glitten
die maleriſchen Punkte an beiden Ufern vorüber. Auch der Blick von
der Höhe auf den belebten Strom und die herrlichen Städte, Dörfer und
die ganze Landſchaft mit den burgengekrönten Anhöhen wird allen Teil=
nehmern
unvergeßlich bleiben. Beide Vereine waren mit einer großen
Teilnehmerzahl auf die Reiſe gegangen, und der Wettergott zeigte durch=
weg
ein günſtiges Geſicht, ſodaß alle wohlbefriedigt von dem Ausfluge
zurückkehrten. Der in der letzten Gegenwart abgebildete Turner
Heinrich Fiedler, Mitglied der Turngemeinde 1846. Darmſtadt, erſter
Sieger in den Gerätewettkämpfen gelegentlich der Rheinlandfeier in
Berlin am 20. d. M., iſt der Sohn des hieſigen Gärtners und früheren
langjährigen Turnhallenwirts Peter Ficdler.
Ck. Wixhauſen, 29. Juni. Das zwanzigjährige Stiftungsfeſt des
hieſigen F. C. Union, verbunden mit der Sportplatzeinweihung, iſt bei
günſtiger Witterung gut verlaufen. Es wurde mit einem Spiel gegen
die Sp. Vg. Arheilgen am Samstag nachmittag eingeleitet. Hierauf be=
wvegte
ſich gegen 9 Uhr ein impoſanter Lampionzug durch die Ortsſtraßen
nach dem idhlliſch gelegenen Feſtplatze. Hier verſchönerten die hieſigen
Vereine durch geſangliche und ſonſtige Darbietungen den erſten Feſtabend.
Ein ſtattlicher Feſtzug, dem ſich auch viele auswärtige Vereine ange=
ſchloſſen
hatten, ging am Sonntag mittag durch die Ortsſtraßen, nach=
dem
zuvor etliche Fußballkämpfe auf dem neuen Sportplatze ausgetragen
wurden. Auf dem Feſtplatze ſelbſt wechſelten Tanz, Spiel, ſportliche und
geſangliche Darbietungen in ſteter Reihenfolge miteinander ab. Auf dem
Feſtplatz fehlte es natürlich auch nicht an entſprechenden Beluſtigungen,
die einen guten Abſchluß des gutbeſuchten Feſtes bildeten.
II. Eberſtadt, 30. Juni. 50Jahrfeier des Turnvereins
1876 (e. V.). Der Turnverein Eberſtadt 1876 (e. V.) begeht am kom=
menden
Samstag und Sonntag das Jubiläum ſeines 50jährigen Be=
ſtehens
. Das 45. Gauturnfeſt des Main=Rhein=Gaues 9 (Mittelrhein=
Kreis der Deutſchen Turnerſchaft, das aus dieſem Anlaſſe nach Eberſtadt
verlegt wurde, findet 8 Tage ſpäter, nämlich am 10., 11. und 12. Juli
ſtatt. Die Vorbereitungen hierzu ſind in vollſtem Gange. Es wird das
letzte in Eberſtadt im Jahre 1912 veranſtaltete Gauturnfeſt in jeder Be=
ziehung
um ein Vielfaches übertreffen. Entſprechend dem Aufſchwunge
des Turnweſens ſeit jener Zeit wird mit einem Maſſenbeſuch zu rechnen
ſein, haben ſich doch allein über 600 Wetturner zum Gauturnfeſte ange=
meldet
, während außerdem noch 3000 Turngäſte aus dem Gaugebiet er=
wartet
werden. Der Abhaltung des Gauturnfeſtes wird der ſchöne Feſt=
platz
im nahen Walde mit den beiden anſchließenden großen Sport=
plätzen
Nord und Süd dienen. Es werden dortſelbſt Einrichtungen
getroffen, die den Feſtteilnehmern alle Annehmlichkeiten bieten und vor
Witterungseinflüſſen ſchützen. Für die Feſtmuſik iſt die Kapelle Rühle=
mann
=Darmſtadt (40 Mann) verpflichtet worden. Für die Jubilä=
umsfeier
iſt folgendes Programm vorgeſehen: Samstag, 3. Juli,
abends 8½ Uhr: Großer Feſtabend im Saale des Gaſthauſes Zum
Schwanen unter Mitwirkung des Geſangvereins Sängerluſt‟. Dabei
werden die Ehrenjungfrauen dem Turnverein eine koſtbare Banner=
ſchleife
überreichen. Pfarrer Paul hält die Feſtrede. Sonntag, 4. Juli,
vormittags 9½ Uhr: Feſtgottesdienſt in der evangeliſchen Kirche, an=
ſchließend
Ehrung der Gefallenen im Weltkriege 1914/18 an dem Krie=
gerdenkmal
auf dem Friedhofe. Abends 8 Uhr: Großer Jubiläums=
feſtball
im Saale des Gaſthauſes==Zum Schwanen

* Nieder=Ramſtadt, 30. Juni. Das wegen mancherlei Hinderniſſe
verſchobene Jugendfeſt findet nunmehr beſtimmt am kommenden
Donnerstag, den 1. Juli ſtatt. Wie alljährlich wird die Schuljugend,
unter Vorantritt einer Muſikkapelle, am Nachmittag gegen 2½ Uhr nach
einem Umzug durch die Ortsſtraßen nach dem ſchön gelegenen Linden=
tempel
ziehen. Dort werden in der altherkömmlichen Weiſe Spiele der
verſchiedenſten Art aufgeführt und Geſchenke an die Kinder verteilt.
Hoffentlich nehmen auch die Erwachſenen wiederum regen Anteil an dem
Feſt der Kinder. Für Unterhaltung iſt geſorgt, auch werden Getränke
der verſchiedenſten Art verabreicht werden. Der für der 18. Juli
geplante RheinausflugdesGeſangvereins Eintracht
mußte um 8 Tage, auf den 25. Juli verſchoben werden, weil ein geeigneter
Dampfer für den 18. Juli nicht mehr zu bekommen war. Der Ausflug
findet an dem genannten Tage beſtimmt ſtatt. Die Teilnehmerzahl iſt
jetzt nicht mehr beſchränkt, da der Dampfer Rheinluſt auf dem die Reiſe
unternommen ird, genügend groß iſt, um einige Hundert Perſonen
faſſen zu können. Der Ausflug wird zuſammen mit den Geſang=
vereinen
von Fr.=Crumbach und Böllſtein unternommen. Vorausſichtlich
werden zwei Muſirkapellen an dem Ausflug teilnehmen. Es können
auch Nichtmitglieder an dem Ausflug teilnehmen. Meldung bei dem
Schriftführer des Vereins, Herrn Block.
* Ober=Ramſtadt, 30. Juni. Die diesjährige öffentliche Impfung
findet am Freitag, den 2. Juli im neuen Schulhaus auf dem Schießberg
ſtatt, und zwar für Schi(kinder um 2 Uhr, für die Erſt=Impflinge um
3 Uhr nachmittags. Die Nachſchau iſt 8 Tage ſpäter um die gleiche Zeit.
Damit den Kanalarbeiten im Schafgraben und mit Pflaſteraxbeiten
in der Grafengaſſe begonnen werden ſoll, werden die genannten Straßen
ab Montag den 6. Juli bis auf weiteres für jeglichen Fuhrwerksver=
kehr
geſperrt.
r. Babenhauſen, 29. Juni. Die Schwimmanſtalt an der Kon=
furter
Mühle iſt heute durch die Polizeiwachtabteilung eröffnet worden.
Der Wunſch vieler Schwimmer, eine Schwimmanſtalt in der Nähe un=
ſerer
Stadt ſchon in dieſem Jahre zu erhalten, iſt demnach nicht in
Erfüllung gegangen. Auf Veranlaſſung des Gemeinderats hatte das
Kulturbauamt ein Gelände hinter dem Elektrizitätswerk, das für dieſen
Zweck ſehr geeignet ſchien, einer eingehender Prüfung unterzogen. Dieſe
war ſehr günſtig ausgefallen mit Ausnahme des finanziellen Teils, der
bedeutende Koſten der Stadt verurſacht hätte. Bedenken, die vom Be=
ſitzer
des Elektrizitätswerkes gegen die Errichtung der geplanten neuen
Badeanſtalt erhoben worden waren, hatte ebenfalls das Kulturbauamt
entkräftet. In anerkennenswerter Weiſe hatte ſich die hieſige Polizei=
wachtabteilung
bereit erklärt, den größten Teil der erforderlichen, etwa
3100 Kubikmeter betragenden Erdaushubs unentgeltlich zu übernehmen.
Vorgeſehen waren in den vom Kulturbauamt ausgearbeiteten und mit
Erläuterungen verſehenen Plänen zwei Abteilungen: eine für Schwim=
meu
und eine für Nichtſchwimmer. Der Gemeinderat ſtand zum großen
Teil dem Schwimmbadprojekt ſympathiſch gegenüber, zumal das alte
Bad in beträchtlicher Entfernung von der Stadt liegt und nicht mehr
den Anforderungen eines zeitgemäßen Schwimmſports entſpricht. Die
Ausführung der neuen Badeanſtalt ſchon in dieſem Jahre ſcheiterte
lediglich am finanziellen Punkt. Den Schwimmern, turn= und ſport=
treibenden
Verbänden ſei wärmſtens die Bildung eines Schwimm=
vereins
empfohlen, der ähnlich wie in anderen Gemeinden, als Seele
der ganzen Bewegung pulſierendes Leben verleiht und ſich des Schwimm=
badeprojekts
für die Zukunft annimmt. Nicht von heute auf morgen
kann ein ſolch großzügig angelegter Plan ſeine Verwirklichung finden.
Dazu gehört Zeit und Geld. Alle Koſten kann die Gemeinde unmöglich
allein beſtreiten. Da müſſen die ſich intereſſierenden Kreiſe mithelfen,
Mittel und Wege zu finden, um zu einem neuen zeitgemäßen Schwimm=
bade
zu kommen. Die Schaffung eines Schwimmvereins wäre dazu un=
bedingt
erforderlich. An die Schwimmer ergeht deshalb die Mahnung:
Auf zur Tat, ehe es zu ſpät iſt!

Grafenſtr. 23½/2

[ ][  ][ ]

Nummer 180

Donnerstag, den 1. Juli 1926

Seite 2

Groß=Zimmern, 30. Juni. Die ſeit 2 Jahren beſtehende hieſige
Sängervereinigung Männergeſangverein Liederkranz erprobte unter
Leitung ihres vortrefflichen Dirigenten Herrn Wilhelm Etzold=
Darmſtadt ihr Können am vergangenen Sonntag bei dem Geſangswett=
ſtreit
des Männergeſangvereins Mainz=Marienborn mit 120 Sängern
in der 1. Stadtklaſſe. Im Klaſſenſingen errang die Vereinigung mit
266 Punkten den erſten Klaſſenpreis, im Ehrenſingen mit 122 Punkten
den zweiten Ehrenpreis. Im höchſten Ehrenſingen ſang unſere Groß=
Zimmerner Sängervereinigung das Kinderliedchen: Der kleine Rekrut;
mit 125½ Punkten konnte unſere Sängerſchar den erſten höchſten
Ehrernpreis dieſes Wettſtreits ſein Eigen nennen. Die weit über 1000
andächtigen Zuhörer beim höchſten Ehrenſingen verlangten durch nicht
endenwollenden ſtürmiſchen Beifall den kleinen Rekrut da Capo.
Dieſem Wunſche kamen die Sieger gern nach. Die Groß=Zimmerner
errangen die höchſte Punktzahl des ganzen Wettſtreites, wofür ihr
verdienter Dirigent Herr Wilhelm Etzold, den erſten Dirigentenpreis
erhielt. Die Groß=Zimmerner Einwohnerſchaft iſt ſtolz auf ihre Sänger=
vereinigung
. Möge auch in Zukunft der richtige Sängergeiſt die Sänger
beſeelen und zu eifriger Arbeit zur Förderung des deutſchen Liedes
und Männergeſangs aneifern, dann ſind die weiteren Erfolge für die
Zukunft ſchon heute geſichert.
Groß=Umſtadt, 30. Juni. Das Bundestreffen des Mitteldeutſchen
Jugendwanderrings (pol. u. rel. neutr. Vereinig. v. Jugendwanderver=
einen
) Verw.=Sitz Groß=Umſtadt, welches am 26. und V7. Juni auf der
Kippenburg bei Aſchaffenburg a. M. ſtattfand, nahm bei ſchönem Wan=
derwetter
einen befriedigenden Verlauf. Nachdem im Laufe des Sams=
tags
zahlreiche Wanderfreunde eingetroffen waren, begann abends um
½8 Uhr im Schießhaus der geſchäftliche Bundestag. Die Verhand=
lungen
und Beſchlüſſe zeigten, daß der Bund mit ſeinen Erfolgen im
abgelaufenen Geſchäftsjahr zufrieden ſein kann. Auf der Kippenburg
trafen ſich dann alle Teilnehmer zu Sang und Klang. Ein von einer
Aſchaffenburger Wandergruppe aufgeführtes Spiel Ehre Vater und
Mutter fand allgemeinen Beifall. Später ging es wieder abwärts zur
Feuerſtelle der Sonnenwendfeier. Zweiter Bundesleiter Lehrer
Schmidt=Schaafheim hielt die Feuerrede. Bei Flammenſprüchen,
Liedern und Volkstänzen verlebten alle Teilnehmer ernſte Weiheſtunden.
Nach dem Sprung durch die Flammen ging es zur Stadt zurück. Sonn=
tags
früh um 7 Uhr feierte man die Morgenſtunde mit einer Wald=
andacht
an der Teufelskanzel. Lehrer Wolf=Richen ſprach zu den
verſammelten Jungwanderern über den deutſchen Wald und ſeinen
Dichter Joſef von Eichendorff. Schöne Wanderlieder umrahmten dieſe
ſtimmungsvolle, ſinnige Feier im Walde, welche bei allen tiefſten Ein=
druck
hinterließ. Es folgten dann die ſportlichen Wettkämpfe, und
zwar für Mädchen einen 50=Meher=Lauf und für Burſchen einen
100=Meter= und 500=Meter=Lauf. Bei denſelben errangen je den beſten
Sieg: im 50=Meter=Lauf: Maia Winter, Richen, Laufzeit 7,3 Sek.;
im 100=Meter=Lauf: Johann Haus, Münſter, Laufzeit 11,4 Sek.; im
500=Meter=Lauf: Karl Klug, Mainflingen, Laufzeit 68,0 Sek. An dem
Mandolinenwettſtreit, welcher von der Wandergruppe Heidenroſe‟
Aſchaffenburg a. M., veranſtaltet wurde, nahmen 16 Vereine teil. Je
den erſten Preis in den Klaſſen in und außer Bund erhielt der Bundes=
verein
Wanderklub Fidelio, Klein=Auheim. Mittags trafen ſich dann
alle Teilnehmer auf dem Schloßplatz in Aſchaffenburg, von wo aus ſich
ein Zug mit Sang und Klang und wehenden Wimpeln durch Aſchaf=
fenburg
nach der Kippenburg bewegte. Hier entwickelte ſich, nach einer
friſchen Anſprache des 1. Bundesleiters Storck=Richen ein luſtiges
Leben und Treiben. Mit allerlei Spielen, an denen Jung wie Alt teil=
nahmen
, verging die Zeit wie im Fluge. Abends wurden dann die
Siegerverkündigungen vorgenommen. Die Sieger der ſportlichen Wett=
kämpfe
erhielten praktiſche Wandergebrauchsgegenſtände, die Wettſtreit=
dereine
wertvolle Preiſe. Alle Teilnehmer, die an dem Treffen teil=
nahmen
, waren durchweg befriedigt und werden gerne an die froh ver=
lebten
Stunden im Kreiſe des MJWR zurückdenken.
Groß=Bieberau, 29. Juni. Heſſiſche Operettenbühne.
Am Sonntag, den 27. Juni gaſtierte hier die Heſſiſche Operettenbühne
Darmſtadt mit großem Erfolg mit der Operette Das Mädel v. Rhein
unter der künſtleriſchen Leitung von Fred Zimmer ehem. Mitglied
der Heſſ. Landeswanderbühne, Darmſtadt. Der nahezu ausverkaufte
Haus ſpendete den Künſtlern wohlverdienten Beifall.
Pfafſen=Beerfurth, 30. Juni. Auf Veranlaſſung der Ortsgruppe
Darmſtadt des Vereins ehemaliger 25er Artilleriſten treffen ſich nächſten
Sonntag, den 4. Juli, die Kameraden des Gerſprenz=Mümlingtales zu
einer Wiederſehensfeier im Gaſthaus Zur Pfalz, Beſ. Leonh. Hönig,
dahier. Eine Kapelle früherer Militärmuſiker wird dabei für die nötige
Unterhaltung ſorgen.
* Vielbrunn, 29. Juni. Man ſchreibt uns: Es iſt ein Vorzug
unſeres Odenwaldes, daß er in allen ſeinen Teilen, an ſeinen Rändern,
in ſeinen Tälern und auf ſeinen Höhen wert iſt, geſehen und beſucht
zu werden. Während jedoch vor noch nicht gar zu langer Zeit ab=
geſehen
von dem Touriſten, dem Odenwaldklubiſten oder ſonſtigem Wan=
dersmann
, die naturgemäß in ihren Anſprüchen beſcheiden ſind und
beſcheiden ſein ſollen, die zur Erholung mit Frau und Kind erſcheinenden
Fremden nicht das geringe Maß von Bequemlichkeit vorfanden, das
bei längerem Aufenthalt der heutige Kulturmenſch auch in der Sommer=
friſche
beanſprucht, iſt es heute dank der Aufſchließung des Odenwaldes
durch den Odenwaldklub in einer großen Anzahl von Luftkurorten und
Sommerfriſchen möglich, die einmal gewohnte Bequemlichkeit in Unter=
kunft
und Verpflegung hier fortzuſetzen. Der Fremde findet nunmehr
im geſamten Gebiet des Odenwaldes, das, was er benötigt und beliebt.
Er hat ſich nur zu entſcheiden für einen Aufenthalt in einem ſeiner
vielen Täler oder für einen ſolchen auf ſeinen Höhen. Beides hat
ſeine beſonderen Annehmlichkeiten. Wer ſich jedoch für die Höhe mit
ihrer kräftigen Luft entſchieden hat, wird unter den Höhenorten mit
mehr als 400 Meter, denn ihrer ſind nicht ſo ſehr viele, mit an erſter
Stelle Vielbrunn finden. Im Vergleich zu Lindenfels, der Perle des
mittleren Odenwaldes, iſt Vielbrunn die Perle des hinteren Oden=
waldes
. Die in dieſem Teile des Gebirges beſonders mächtigen Wal=
dungen
umgeben den etwa 1200 Seelen zählenden Ort ringsum, ſodaß
entſprechend des Waldreichtums mannigfache Spaziergänge möglich ſind.
Iſt man einmal auf der Höhe, ſo kann man auf derſelben bleiben, ohne
beſtändig bergauf und bergab ſteigen zu müſſen. Kein Fabrikſchornſtein,
keine Lokomotiven exiſtieren hier, ſodaß die über die großen Wald=
maſſen
ſtreichende Höhenluft von reinſter Beſchaffenheit iſt. Herrliche
Ausblicke in maleriſche Schluchten oder prächtige Fernblicke in das
Odenwaldgebiet und in das benachbarte Maintal erfreuen das Auge.
Ueberall ſorgt der dem Odenwaldklub angeſchloſſene Verkehrsverein
für Errichtung von Ausſichtstempeln, Schutzhütten und für Aufſtellung
von Ruhebänken. Hinzu kommt ein ganz vorzügliche Verpflegung zu
mäßigen Preiſen in Gaſthäuſern und Penſionen. Kem Wunder daher,
wenn ſich Vielbrunn ohne jede beſondere Reklame in einer Zeit, wo
mancherorts über ſchlechten Fremdenverkehr geklagt wird, eines großen
Zuſpruchs erfreut und die ſich anmeldenden Gäſte trotz zahlreicher Gaſt=
höfe
kaum untergebracht werden können. Wenn es auch nicht direkt
an einer ſtaubaufwirbelnder Autoſtraße gelegen iſt, ſo iſt es doch dem
Verkehr ſeit neurer Zeit angeſchloſſen und von den benachbarten
Stationen Bad König, Michelſtadt, Miltenberg und Amorbach in kurzer
Fahrt mit dem Poſtauto bequem zu erreichen.
* Erbach i. O., 30. Juni. Die Okva veranſtaltet wieder zwei Son=
derfahrten
, und zwar die eine am Donnerstag, den 1. Juli, nach Heidel=
berg
zur Schloßbeleuchtung, Abfahrt von Erbach und Michelſtadt abends
5½ Uhr, Ankunft in Heidelberg 8 Uhr; die andere Fahrt, die große
Rundfahrt vom Mümling zum Nechar, geht am Sonntag, den 4. Juli,
nachmittags 1½ Uhr, in MichelſtadtErbach ab über Hirſchhorn- Neckar=
ſteinach
-NeckargemündHeidelberg, dort ebenfalls Beſichtigung der
Schloßbeleuchtung und Rückfahrt über Weinheim-FürthWegſcheide.
Michelſtadt, 30. Juni. Lt. Urteil vom 15. Juni ds Js. des Amts=
gerichts
Michelſtadt, wurde der Sohn der Frau G. J. Gg. J. zu Viel=
brunn
wegen Verſtoß gegen 8 1 des Stromdiebſtahlgeſetzes vom 9. April
1900 mit 10 Tagen Gefängnis und zur Uebernahme der Koſten des
Verfahrens beſtraft. Gegen den Mitbeſchuldigten D. aus Vielbrunn
ergin gfreiſprechendes Urteil.
i. Finkenbach i. D., 29. Juni. Am Sonntag beging der Weſchnitzgau
des D.A. Sp. V. hier ſein diesfähriges Gaufeſt. Schon am Samstag abend
trafen zahlreiche Gaumitglieder ein, und nach einer Sitzung der Kampf=
richter
vereinigten ſich die ſchon anweſenden Feſtgäſte und viele hieſige
Bewohner zu einem gemütlichen Feſtkommers. Bei dieſem zeigte die
Jugend ihr ſchönes Können in ſportlichen Vorführungen. Der geſtrige

Vormittag war den Wettkämpfen gewidmet; daß ernſt gearbeitet wird,
ſah man an den durchſchnittlich hochſtehenden Leiſtungen der angetre=
tenen
Wettkämpfer. Nach dem Feſtzug entwickelte ſich das Leben auf
dem Feſtplatz, allerdings etwas beeintrachtigt durch die Betätigung eines
Teils der Einwohnerſchaft bei der Heuernte. Nach einer Begrüßung
der Feſtteilnehmer durch Herrn Seip von hier, hielt der Gauvorſitzende
Herr Schäfer die Feſtrede, in der er die Bedeutung des Sports für die
Volksgeſundheit hervorhob. Frl. Hilde Siefert ſprach einen poetiſchen
Willkomm, worauf ſportliche Leiſtungen der Gauvereine, Chöre des hie=
ſigen
Geſangvereins und Muſikvorträge der Kapelle die Stunden raſch
entſchwinden ließen. Abends ſchloß ſich ein Ball im Vereinslokal an.
Affolterbach i. O., 30. Juni. Einen feinen Luſtſpielabend bringt
uns die gutbekannte Darmſtädter Spielſchau am 3. Juli ds. Js., abends
8 Uhr, im Saale von Leonhard Trautmann, Gaſthaus zur Krone. Es
werden heitere Stunden geben, denn drei drollige Luſtſpiele von Theo=
dor
Körner: Der Vetter aus Bremen. Die Gouvernante und Der
Nachtwächter kommen zur Aufführung. Da iſt der Pächter Veith, ſein
liebendes Töchterlein und ein junger Bauer, drei urwüchſige Geſtalten,
die dann in drolliger Schulmeiſterverkleidung als Vetter aus Bremen
erſcheinen. Dann zwei luſtige, verliebte Mädchen, die ausgelaſſen mit
ihrer Erzieherin herumſpringen und durch tollſte Einfälle und überzeu=
gend
in Verkleidung die kluge Gouvernante hinters Licht führen, und
zuletzt in einem kleinen Städtchen der Nachtwächter mit ſeinem Abend=
lied
und ſeiner dummen Einfalt. Ein drollig=verliebter Alter und da=
neben
das blühende Röschen, ſeine Muhme; da kommt der angſtbebende
Zeiſig, ein ſchüchterner Liebender, der mit dem pfiffigen, flotten Wachtel
das liebende Nöschen des nachts aus der Hut des Nachtwächters ſtiehlt.
Luſtige Einfälle wechſeln mit bunter Verkleidung. Unſerem Herrn
Pfarrer Lohfink iſt es zu verdanken, daß er uns durch ſeine Freunde
dieſen feinen Körner=Luſtſpielabend bereiten will. Der Reinertrag
dient zur Ausbeſſerung unſerer Affolterbacher Kirche.
m. Vom ſüdlichen Odenwalde, 29. Juni. Die Heuernte iſt nun
auch auf den Höhen im beſten Gange und liefert an Quantität ein
äußerſt befriedigendes Egebnis. Die Qualität dürfte beſſer ſein, denn
das anhaltende Regenwetter der letzten Zeit veranlaßt Viele, aus Angſt
vor neuen Güſſen, das Heu auch in weniger gutem Zuſtande in Sicher=
heit
zu bringen. Günſtig für das Dürrwerden iſt, daß das Gras, wie
man ſagt, überſtanden iſt, d. h. es hat an Feuchtigkeitsgehalt ſchon
etwas verloren und dörrt beſſer. Wer früh mit der Heuernte begann,
konnte vor Näſſe nicht einheimſen, darum ſah man für hieſige Ge=
gend
etwas Neues vereinzelt die Anwendung von ſogenannten Böcken:
das Heu ſitzt auf großen Haufen, etwas entfernt vom Erdboden, und
iſt ſo dem Einfluß desſelben entzogen und kann ohne viel Schaden beſſe=
rem
Wetter entgegenharren. Vielleicht bürgert ſich dieſe Neuheit all=
mählich
ein. Früher wurde hier das Korn auch nie auf Haufen geſetzt,
heute iſt das allgemein üblich; mitbeſtimmend iſt dabei, daß an der
Dreſchmaſchine gedroſchen wird und man das Getreide nicht erſt in die
Scheune bringen will.
Hirſchhorn, 30. Juni. Wafſerſtand des Neckars am
29. Juni 1,24 Meter, am 30. Juni 1,20 Meter.
N Von der Bergſtraße, 29. Juni. Als heute vormittag die Ehefrau
des Arbeiters Wikhelm Bär in Weinheim ihr 14 Monate altes Töchter=
chen
Gertrud in der Wohnung kurze Zeit unbeaufſichtigt ließ, um Milch
zu holen, würgte ſich das Kind beim Spielen mit einem Schnuller, indem
ſich die Schnur, an welcher dieſer am Bette befeſtigt war wie eine
Schlinge dem Kinde um den Hals legte. Bei ihrer Heimkehr fand die
entſetzte Mutter ihr einziges Kind ſterbend vor. Raſch trug ſie es ins
ſtädtiſche Krankenhaus. Als ſie aber dort ankam, war das Kind in ihren
Armen tot.
E. Auerbach, 29. Juni. In der geſtrigen Gemeinderats=
ſitzung
ſtand als hauptſächlichſter Punkt die Vorlage und die Be=
ratung
des Voranſchlags für das Rechnungsjahr 1926 auf der Tages=
ordnung
. Bei dem Titel Gebäudeeinnahmen erging die Anregung, die
Errichtung weiterer Wohnhäuſer ins Auge zu faſſen, um der herr=
ſchenden
Wohnungsnot zu ſteuern. Dieſer Anregung konnte jedoch
leider nicht näher getreten werden, da ſich aus den laufenden Ein=
nahmen
die erforderlichen Gelder nicht erübrigen laſſen und bei Auf=
nahme
von Anleihen der Gemeinde eine unerſchwingliche Zinſenlaſt
aufgebürdet würde. Betreffs der Waſſerverſorgung wurde der allzu=
geringe
Druck beanſtandet, ein Mißſtand, der ſich namentlich bei
Löſchungen von Bränden ſehr nachteilig bemerkbar machen dürfte.
Hierzu wird vorgeſchlagen, den Ausbau der Leitung, wegen der hohen
Koſten nicht auf einmal, ſondern alljährlich ſtüchweiſe durchzuführen.
Die Ausbildung einer eigenen Sanitäts=Kolonne und deren Mitführung
bei Bränden, ſowie auch die Beſchaffung von Rauchkappen wurde an=
geregt
. Zwecks Beſchaffung und Inſtandhaltung der Uniformen
der Schutzleute erging der Antrag hierfür einen entſprechenden Betrag
zu bewilligen. Dieſem Antrage ſoll jedoch erſt ſpäterhin näher ge=
treten
werden, da eine allgemeine Aenderung in der Uniformierung
der Schutzleute in Ausſicht ſteht. Der Voranſchlag ſtellt ſich in Ein=
nahme
und Ausgabe auf insgeſamt 181 473,40 Mk. Derſelbe fand
einſtimmige Annahme. Der Umlagebedarf, der ſich auf 53 000 Mk. ſtellt,
ſoll aus den nachſtehenden Steuerſätzen gedeckt werden: 5 Pfg. für je
100 Mk. Steuerwert des bebauten Grundbeſitzese, 10 Pfg. für je 100 Mk.
Steuerwert des land= und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitzes, 20
Pfg. für je 100 Mk. Steuerwert des forſt= und landwirtſchaft=
lichen
Betriebskapitals, 20 Pfg. für je 100 Mk. Steuerwert des gewerb=
lichen
Anlage= und Betriebskapitals, 20 Pfg. für je 100 Mk. Steuerwert
des Gewerbeertragsſteuerſoll, 50 Pfg. für je 100 Mk. Steuerwert Son=
derſteuer
vom bebauten Grundbeſitz. Hierzu lag von Seiten der ſozial=
demokratiſchen
Fraktion ein Gegenantrag vor mit folgenden Aende=
rungen
: ſtatt 10 Pfg. 20 Pfg. für je 100 Mk. Steuerwert des land=
und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitzes, ſtatt 20 Pfg. 50 Pfg. für
je 100 Mk. Steuerwert des forſt= und landwirtſchaftlichen Betriebs=
kapitals
, ſtatt 50 Pfg. 45 Pfg. für je 100 Mk. Steuerwert Sonderſteuer
vom bebauten Grurndbeſitz. Die Befürworter des Gegenantrages
begründeten ihren Standpunkt damit, daß aus den Gebäuden nichts
mehr herauszuwirtſchaften ſei, während die Grundſtücke immerhin noch
etwas abwerfen würden. Dieſe Ausführungen führten zu einem leb=
haften
Rededuell zwiſchen den bürgerlichen und landwirtſchaftlichen Ge=

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meinderatsmitgliedern einerſeits und denjenigen der ſozialdemokrati=
ſchen
Fraktion andererſeits. Die Abſtimmung ergab eine Mehrheit für
den Antrag der Gemeindeverwaltung und gelangte derſelbe ſomit zur
Annahme. Weiterhin wurde noch beſchloſſen, einen Faſel und einen
Eber zur Erſparung von Futterkoſten abzuſchaffen und auf dem Sub=
miſſionswege
zu vergeben, desgleichen ſoll auch die Reinigung der Be=
wäſſerungsgräben
auf dem Submiſſionsweg vergeben werden. Die
öffentliche Sitzung wurde hiermit geſchloſſen.
* Auerbach, 28. Juni. Unfall. Herr Fabrikant Peter kam in
der Nacht von Samstag auf Sonntag auf dem Abſtieg von dem Auer=
bacher
Schloß zu Fall und erlitt einen komplizierten Beinbruch. Der
Unglückliche wurde in ein Krankenhaus nach Darmſtadt verbracht.
* Bensheim, 29. Juni. Konzert. Der Mainzer Lehrer= Sänger=
chor
trifft auf einem Ausflug in die Bergſtraße Sonntag, den 4. Juli,
hier ein und gibt am Nachmittag, um 4 Uhr beginnend im Gaſthof
Deutſches Haus ein Konzert. Das Programm enthält: Opern, Chöre,
Chöre zum Gedächtnis an Carl Maria von Weber, Rhein und Volks=
lieder
. Soliſten ſind Frl. Stöwer und die Herren Fuchs und Schnabel.
Da der Lehrer=Sängerchor zu den beſten deutſchen Geſangvereinen zählt,
ſo ſteht den Beſuchern des Konzerts ein ganz hervorragender Kunſt=
genuß
in Ausſicht. Der Beſuch wird vorausſichtlich von hier und der
Umgegend ein ſehr lebhafter werden. Rechtsanwaltſchaft.
Herr Rechtsanwalt Fr. Blechner=Bensheim wurde zur Rechtsanwalt=
ſchaft
bei dem Landgericht der Provinz Starkenburg in Darmſtadt zu=
gelaſſen
.
* Egelsbach, 30. Juni. Ein Motorrad=Unfall ereignete ſich
an der Wirtſchaft Schneider in der Darmſtädter Landſtraße. Ein Laſt=
kraftwagen
erfaßte einen Motorradfahrer und verletzte deſſen Mitfah=
rerin
ſo erheblich, daß eine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig
wurde.
* Bieber bei Offenbach 30. Juni. Stichwahl. Bei der Stich=
wahl
zur Beigeordnetenwahl wurde der Zentrumskandidat Karl Färber
mit einer Mehrheit von 258 Stimmen zum Beigeordneten von Bieber
gewählt.
Rheinheſſen.
M. Wörrſtadt (Rheinh.), 30. Juni. Schweres Autvunglück.
Infolge eines Reifendefeks verunglückte hier das Auto des Möbel=
fabrikanten
Weilemann aus Kaiſerslautern. Das Auto ſchlug um und die
Frau des Beſitzers wurde unter dem Wagen begraben; ſie erlitt eine
ſchwere Gehirnerſchütterung. Fabrikant Weilemann kam mit Geſichts=
verletzungen
davon, der ältere Sohn und ebenſo auch der Chauffeur
wurden auch verletzt. Der jüngere Sohn dagegen konnte noch ab=
ſpringen
. Die Verletzten wurden in das ſtädtiſche Krankenhaus nach
Alzey überführt.
M. Oſthofen, 29. Juni. Ein Weinprozeß. Das hieſige Amts=
gericht
verurteilte Hilarius Krieg in Heßloch wegen Vergehen gegen das
Weingeſetz (Ueberſtreckung von Wein, Nichtführung der Kellerbucher und
Nichtanmeldung der Zuckerung und des Haustrunkes, ferner wegen
Nichtbezeichnung der Fäſſer) zu 460 Mark Geldſtrafe. Eingezogen wer=
den
4 Stück Wein.
Oberbeſſen.
* Büdingen, 29. Juni. Ein Waldbrand entſtand im Diſtrikt
Eichköpfchen, durch Einkreiſen gelang es mit Mühe, über das Feuer Herr
zu werden, ſodaß nur ein Fichtenwaldſtück beſchädigt wurde. In der
Gemarkung Wolf haben Wildſchweine auf dem Kartoffelfeld großen
Schaden verurſacht. Der heſſiſche Geſchichts= und Altertumsverein
wird nächſtes Jahr in unſerer altertümlichen Stadt tagen.
* Büdingen, 28. Juni. In dem Nachbardorfe Wolf wurde ein
Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrieges und zugleich
die neue Kirchenglocke eingeweiht. Ehrenmal und Glocke ſind für die
drei kleinen Gemeinden Wolf, Dudenrod und Büches beſchafft.
* Friedberg, 29. Juni. Ueberfahren und ſchwer verletzt
wurde im benachbarten Rodheim ein dreijähriges Kind von einem be=
ladenen
Heuwagen. Mit einem ſchweren Unterſchenkelbruch mußte es
ins hieſige Krankenhaus gebracht werden.
* Friedberg, 29. Juni. Ein großes Wetterauer Reiterfeſt
iſt für den 11. Juli auf der Seewieſe ſeitens des Wetterauer Reiter=
vereins
geplant, es iſt dies das 10. Reit= und Fahrturnier, das der Ver=
ein
hier veranſtaltet. Zu dem Wettkampf der ländlichen Reitvereine
liegen bereits beſonders viele Anmeldungen vor. Es ſind zahlreiche
Preiſe geſtiftet, darunter von der Stadt Friedberg, dem Frankfurter
Reit= und Fahrklub und Privaten.
* Gießen, 29. Juni. Der Kreistag des Kreiſes Gießen
hielt unter dem Vorſitze des Oberregierungsrats Dr. Heß eine ordent=
liche
Tagung ab. Der Rechnungabſchluß für 1924/2 zeigt eine Ein=
nahme
von 999 571 Mark, eine Ausgabe von 943 571 Mark, ſodaß ein
Ueberſchuß von rund 50 000 Mark verbleibt. Der Voranſchlag für
1926/27 ſchließt mit kleineren Zahlen und zeigt überall die größte Spar=
ſamkeit
, die Geſamteinnahme iſt mit 966 374 Mark, während ſie 1925/26
918 422 Mark betrug. Die wichtigſten Ausgabepoſten ſind: Kreis=
ſtraßenbau
209 220 Mark, Verwaltung 130 277 Mark, ſoziale Fürſorge
416 712 Mark (Vorjahr nur 170000 Mark). Als wichtigſte Einnahme=
poſten
ſind verzeichnet 397 000 Mark, davon ſollen 60 000 Mark aus
dem Ausgleichsfonds entnommen werden, Reichsſteuern 115 500 Mark.
Bei der Ausſprache wurden dringende Maßnahmen zur Beſeitigung der
Staubplage in den Ortſchaften und der Autoraſerei innerhalb der Ort=
ſchaften
gefordert. Der Antrag des Bauernbundes, die Stadt Gießen
ſolle gleichhohe Steuerſätze zahlen wie die Landgemeinden, wurde ab=
gelehnt
. Der Antrag Sauer und Schudt (D. Vpt.) auf Ermäßigung der
Sondergebäudeſteuer für Stadt und Land wird angenommen.
* Grünberg, 29. Juni. Zu einer Beſprechung in ſtädtiſcher Ange=
gelegenheit
hatte die wirtſchaftlich gerichtete Mittelſtandsvereinigung
ihren erweiterten Vorſtand einberufen, der auch mehrere Gemeinde=
ratsmitglieder
gefolgt waren. Die Hebung der Stadt und beſonders
die Erweiterung des Gallusmarktes mit Pferdemarkt und Verloſung
nahm in der Beſprechung einen breiten Raum ein. Erneut ſoll an die
Bürgermeiſterei herangetreten werden, damit ſie hierzu die erforderlichen
Schritte tut und die Mitglieder der einzelnen in Betracht kommenden
Kommiſſionen ihre Vorbereitungen treffen können. Weiterhin wurde
auf das neuzuerbauende Finanzamt hingewieſen und auf die Wichtigkeit
für die Stadt aufmerkſam gemacht; desgl. fand der erforderliche Anbau
an die Oberrealſchule Erwähnung. In der weiteren Ausſprache nahmen
interne ſtädtiſche Angelegenheiten einen weiten Raum ein.
* Nidda, 29. Juni. Der geſtrige Balleitag des Jungdeut=
ſchen
Ordens für die Provinz Oberheſſen erfreut ſich eines ſehr
ſtarken Beſuchs, es waren etwa 500 Ordensbrüder und die Jung=
deutſchen
Schweſternſchaften erſchienen. Die entfernteſte Bruderſchaft
aus Weſten war Hüttenberg, aus Oſten Lauterbach. Von Nidda aus
ging es unter Geſang von Marſch= und Soldatenliedern nach dem mitten
im Wald gelegenen Forſthaus Glaubzahl. Dort angekommen, fand ein
Gottesdienſt durch Pfarrer Dr. Heymann=Rodheim ſtatt. Das Mittag=
eſſen
erfolgte aus der Feldkuche. Um 9 Uhr ſprach Landwirt Reuter=
Dornholzhauſen, Großmeiſter der Bruderſchaft Hüttenberg, in begeiſter=
ten
Worten über Jungdeutſche Ziele und Kämpfe gegen probolſche=
wiſtiſche
Reaktion Plutokratismus und Marxismus. Komtur Wichert,
Major a. D.=Büdingen, berichtete über den Stand der Jungdeutſchen
Bewegung Es erfolgten darauf feierliche Aufnahmen mit Treugelöbnis
in Bruderkreiſen. Wettkämpfe und volkstümliche Sportſpiele ſchloſſen
ſich an. Dann erfolgte der Abmarſch über Salzhauſen nach Nidda.
* Lich, 29. Juni. Die Landwirte ſind jetzt dabei, ihre durch die
Lungenſeuche ſchwer gelichteten Viehbeſtände durch Neuanſchaf=
fung
zu ergänzen, ſie werden dabei von der Landwirtſchaftskammer ſehr
unterſtützt. Das früher hier bodenſtändige Vogelsberger Vieh, das zu=
dem
ſehr widerſtandsfähig iſt, ſoll wieder mehr eingeführt werden. Auch
das ſchwarzbunte Frieſenvieh hat ſich gut eingebürgert, die Beſtände
ſollen wieder aufgefüllt werden. Am meiſten verbreitet war bisher in
unſerer Stadt die Simmentaler Raſſe. Die Zerſplitterung wird von
Züchterkreiſen ſehr bedauert.
* Alsfeld, 29. Juni. Hier brannte die Scheuer des Landwirts
Koch vollſtändig nieder. Das ſofortige Eingreifen der hieſigen Feuer=
wehr
konnte ein Umſichgreifen des Feuers auf die Nachbargebäude ver=
hüten
.

Wo ist die Frau, die ihre eigene zarte Haut den Wirkungen eines scharfen Waschpulvers aussetzen würde?
Mirgendsl- Warum aber nun die zartfaserigen Gewebe feiner Leibwäsche solchen zersetzenden Vorgängen
hingeben? Man schone die Wäsche wie sich selbst, indem man nur milde, sute Seite verwende, die in ihrem reichen
(Schaum den Schmutz auflöst und dank ihrem hohen Fettsehalt die Gewebe schmiegsam und weich erhält.

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Donnerstag, den 1. Juli 1926

Nummer 180

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Für die überaus vielen Beweiſe
herzlicher Teilnahme bei dem Heim=
gange
unſeres lieben Entſchlafenen,
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Jean Keller
ſagen wir herzinnigen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 30. Juni 1926. (9549

Dankſagung.
Für die überaus vielen Beweiſe
herzlicher Teilnahme bei dem Heim=
gange
unſerer lieben Entſchlafenen
Frau
ie Braner Wtw.
ſagen wir Allen herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 29. Juni 1926. (17195

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einfach fabelhaft, alle Leute geheilt, der
Krankenkaſſenmann begeiſtert, ſein Rieſen=
bruch
nie wieder herausgekommen, auch
nicht bei Abnahme des Bandes. Und was
war das für eine Serotalhernie. Ich war
manchmal ſelbſt ſprachlos über die Erfolge!
Herr Dr. med. L., approbierter Arzt,
ſchreibt: Mein doppelſeitiger alter Leiſten=
bruch
, links fauſtgroß, iſt durch Ihre Be=
handlung
in weniger als 6 Monaten gänz=
lich
ausgeheilt. Ich fühle mich dauernd frei
vom Bruchband nun ſchon über ein Jahr
lang. Ich kann laufen, radeln, Bergtouren
machen, Motorrad=Touren, Sport, wie
Schwimmen und Turnen ſind mir wieder
(9522
ein Vergnügen.
Herr Dr. med. M., approbierter Arzt,
ſchreibt: Es iſt mir ein Vergnügen, Ihnen
mitteilen zu können, daß ich gerade bei
Methode Erfolge erzielt habe, die ich ſelbſt
nen Kollegen erregten dieſe Erfolge Auf=
ſehen
und waren nicht zu widerlegen.

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Dankſagung.
Viel herzlichen Dank all Denen, die uns
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erwieſene Teilnahme während der Erkrankung und beim
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Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
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Nummer 180

Donnerstag, den 1. Juli 1926

Seite 11.

Reich und Ausſand.
*Perzicht auf die Aufwertung durch längeres
Stillſchweigen.
Eine Reichsgerichtsentſcheidung vom 2. Juni 1926, in der die Frage
des Verzichtes auf die Aufwertung von Grundſtückskaufgeld in=
folge
zwei Jahre langen Stillſchweigens nach Empfang des Preiſes
behandelt wird, ſpielt in der Aufwertungsrechtſprechung eine bedeut=
ſame
Rolle. Der Erblaſſer der Klägerinnen hatte der Stadtgemeinde
Eſſen mehrere Grundſtücke (nach Abzug der Hypotheken) für 295 825 Mk.
verkauft. Nach dem Angebot ſollte der Kaufpreis vom 1. April 1922 an
verzinſt werden, an dieſem Tage auch die Uebergabe des Grundſtücks er=
folgen
. Der Kaufpreis wurde am 7. Auguſt 1922 bezahlt. Erſt zwei
Jahre ſpäter erhoben die Klägerinnen Anſpruch auf Erſatz des
Wertunterſchiedes, der durch die vom 1. April bis zum 7. Auguſt
1922 verſpätete Zahlung eingetreten war. Sie verlangen 2514 Gold=
mark
. Die Beklagte macht einmal Verſchulden des Erblaſſers der Berlin. Im Spritſchieber= Prozeß wurde am Mittwoch
Klägerinnen geltend, da er die verſpätete Zahlung durch die verſpätete
Löſchung der Hypothek verſchuldet habe, außerdem aber habe er durch
das lange Stillſchweigen auf jede Aufwertung des Kaufpreiſes ver=
zichtet
. Landgericht Eſſen und Oberlandesgericht Hamm ſind den
Klägerinnen beigetreten und haben die Beklagte zur Aufwertung
verurteilt. Ebenſo hat das Reichsgericht entſchieden und in ſeinen
Entſcheidungsgründen hierzu folgendes ausgeführt: Im Einklang mit
der Nechtſprechung des Reichsgerichts hat das Oberlandesgericht darge=
legt
, daß von einem Verzicht bei der Leiſtung der Zahlung nicht die
Rede ſein könne, wenn der Erblaſſer der Klägerinnen an ein Recht zur
Aufwertung nicht gedacht habe. Daſelbe müſſe gelten, wenn er mangels
Anerkennung eines Aufwertungsanſpruchs in der Rechtſprechung ſich
für verpflichtet gehalten hat, die geringe Leſtung anzunehmen. Aber
auch in dem zweijährigen Stillſchweigen iſt ein Ver=
zicht
nicht zu erblicken. Es iſt zwar zutreffend, daß die Aufwertung
in der Nechtſprechung des Reichsgerichts im Laufe des Jahres 1923
grundſätzlich anerkannt iſt. Im einzelnen (Maß, Rückwirkung,
vorbehaltloſe Annahme) iſt jedoch erſt in den Jahren 1924 und 1925
eine Klärung herbeigeführt worden. Der Anſpruch war daher ein
zweifelhafter. Es iſt auch kein Anhalt dafür gegeben, daß die Kläge=
rinnen
oder ihr im Sommer 1924 geſtorbener Erblaſſer vor Erhebung
der Klage ſichere Kenntniſſe von dem Beſtehen des Aufwertungs=
anſpruchs
und ſeiner Höhe gehabt haben. Auch die Schuld des Erb=
laſſers
an der Verzögerung der Zahlung würde grundſätzlich nichts an
dem Aufwertungsanſpruch ändern; denn die Leiſtung der Beklagten
blieb immer eine bloße Teilleiſtung. (Aus den Reichsgerichts=
briefen
, Karl Mißlack, Leipzig, Kochſtraße 76.)

Frankfurter Chronik.
Der Elefant im Zuſchauerraum. Bei der Abſchieds=
vorſtellung
des Zirkus Hagenbeck ereignete ſich, der Fr. Ztg. zufolge,
ein glücklicherweiſe harmlos verlaufener Unfall. Ein Elefant ſetzte ſich
bei der Vorführung auf den Rand der Manege. Dabei verlor er das
Gleichgewicht und kollerte rücklings in den Zuſchauerraum. Bei ſeinem
Falle drückte er die Wand einer Loge ein, aus der die Inſaſſen ſchnell
flüchteten. Sie kamen mit dem Schrecken davon. Großbund der
Frankfurter Sängervereinigung. Zu dem Feſt vom
3. bis 5. Juli in der Feſthalle zu Frankfurt a. M. laufen fortwährend
Anmeldungen der Vereine aus der näheren und weiteren Umgebung von
Frankfurt a. M. ein, ſo daß ein Maſſenbeſuch der geſamten Umgegend
und auch von weiter her zu erwarten iſt. Die Frankfurter Bevölkerung
zeigt ſelbſt das allergrößte Intereſſe, was ſich bereits durch den ſtarken
Vorverkauf an Karten bemerkbar macht. Das Feſt beginnt Samstag,
den 3. Juli, abends 7 Uhr mit der großen Begrüßungsfeier in der
Feſthalle, woſelbſt Maſſenchöre geſungen werden und das große Feſt=
ſpiel
zur Aufführung kommt. Sonntag, den 4. Juli, 10 Uhr vormittags,
iſt das große Feſtkonzert in der Feſthalle, nachmittags bewegt ſich ein
Feſtzug durch die Straßen der Stadt und dann beginnt auf dem
Feſthallengelände das Volksfeſt und in der Halle die geſanglichen Där=
bietungen
. Abends iſt Wiederholung des Feſtſpiels und großes Brillant=
feuerwerk
. Das geſamte Feſtprogramm befindet ſich im Feſtbuch, das,
ebenſo wie die Karten, im Vorverkauf zu 30 Pfennigen zu erhalten iſt.
Verurteilter Straßenräuber.
WSN. Hanau. Vor der hieſigen Strafkammer hatte ſich der
31jährige Maurer Johann Mattyſchok aus Lubnian (Kreis Oppeln in
Oberſchl.) wegen ſchweren Straßenraubs zu verantworten. Nach Schluß
einer in Marjoß (Kreis Schlüchtern) abgehaltenen Holzverſteigerung
wurde ein Rentmeiſter aus Schlüchtern, der dabei Gelder einzukaſſieren
hatte, von einem fremden Manne, der auch während der Verſteigerung
anweſend war, auf der Landſtraße zwiſchen Marjoß und Schlüchtern mit
vorgehaltenem Revolver und den Worten Geld, oder ich ſchieße! über=
fallen
. Als der Fuhrmann des Rentmeiſters ſich mit der Peitſche wider=
ſetzen
wollte, gab er einen Schuß auf dieſen ab, der dieſem dicht am
Kopfe vorbeiſauſte. Der Rentmeiſter, der den Räuber packen wollte,
war gleichfalls das Ziel mehrerer Schüſſe, von denen ihn einer in die
rechte Hand traf. Mit Hilfe des wieder herbeigeeilten Fuhrmannes
gelang es ſchließlich, den Straßenräuber zu vertreiben, der dann auf
ſeinem Nade die Flucht ergriff. Am ſelben Abend wurde der Bandit in
Steinau geſtellt, konnte aber wiederum, jedoch unter Zurücklaſſung
ſeines Rades, flüchten. Das weggeworfene Rad wurde ihm jedoch zum
Verräter. Die eingeleiteten Ermittlungen ergaben, daß es ſich um den
obengenannten Mattyſchok handelte, der ein ganz ſchwerer Junge iſt und
ſich als Spezialiſt im Straßenraub betätigt. Wegen einer faſt ähnlich
gelagerten Schandtat bekam er kürzlich vom Kottbuſer Gericht eine
fünfjährige Zuchthausſtrafe zudiktiert. In der Verhandlung wurde der
Verbrecher einwandfrei von allen Zeugen erkannt. Das Gericht verur=
teilte
ihn wegen verſuchten ſchweren Straßenraubs in Tateinheit mit
gefährlicher Körperverletzung, einſchl. der in Kottbus verhängten Strafe,
zu ſieben Jahren ſechs Monaten Zuchthaus und zehn Jahren Ehrver=
luſt
, ſowie Stellung unter Polizeiaufſicht.
Schwerer Unglücksfall.
Eſſen. Geſtern vormittag ereignete ſich im Tagesbetrieb der Zeche
Proſper I in Eſſen=Dellwig beim Schweißen eine Exploſion, wobei ein
Arbeiter getötet, einer ſchwer und einer leichter verletzt wurde.
Ueber die Urſache des Unglücksfalles auf der Zeche Proſper erfahren
wir: Unter den bei den Abbruchsarbeiten auf der Zeche Proſper ge=
wonnenen
alten Eiſenteilen befand ſich auch ein Rohr, das Dynamit ent=
hielt
. Bei dem Zerſchneiden des Rohres durch Sauerſtoffgebläſe ent=
ſtand
eine Exploſion. Wie das Dynamit in das Rohr kam, ſteht noch Kommiſſion von Aerzten hat den Heilungen beigewohnt und hat be=
nicht
feſt.
Braut und Bräutigam zuſammen 159 Jahre alt.
Berlin. Daß dem Eintritt in den 6heſtand keine Grenzen durch
das Alter gezogen ſind, dafür liegt, wie dem L.=A. gemeldet wird, ein
Beiſpiel aus Gollnow in Pommern vor. In der dortigen Katharinen=
kirche
wurde der Rentenempfänger Habeck mit einem Fräulein
Springstubbe getraut. Der Bräutigam iſt 80 Jahre alt, die
Braut ſteht im 79. Lebensjahr. Nach der Trauung ging das Paar in
ſein Heim, bei der Wohnungsnot ein Wohnwagen. Habeck glaubt
nicht nur, noch recht lange zu leben, fondern einſt vom Wohnungsamt
auch noch eine Wohnung obne Räder zu erhalten.

Arteil im Kutiſkerprozeß.
Berlin. Im Kutiſker=Prozeß verkündete der Vor=
ſitzende
, Obergerichtsrat Ahlsdorff, am Mittwoch folgendes
Urteil: Der Angeklagte Iwan Kutiſker erhält fünf
Jahre Zuchthaus und 4 Millionen Mark Geldſtrafe ſowie
10 Jahre Ehrverluſt; der Angeklagte Holzmann 1½ Jahre
Geſängnis, die Angeklagten Daniel und Max Kutiſker werden
freigeſprochen. Der Angeklagte Streter erhält 1½ Jahre Ge=
fängnis
, außerdem wird gegen ihn Haftbefehl erlaſſen, weil er
geflüchtet iſt. Die Angeklagten Grieger, Blau, Blei, Alexander
Kutiſker und Grabe erhalten je ſechs Monate Gefängnis. Ihnen
trird eine Bewährungsfriſt von drei Jahren zugeſtanden. Die
Unterſuchungshaft wird in Anrechnung gebracht.
Das Urteil im Spritweber=Prozeß.
das Urteil verkündet. Der Kriminalkommiſſar a. D. Peters
erhielt zwei Jahre drei Monate Gefängnis und 2000 Mark Geld=
ſtrafe
, der Angeklagte Kriminalkommiſſar a. D. Beyer, zwei
Monate Gefängnis und 300 Mark Geldſtrafe, der Angeklagte
Hermann Weber eine Geſamtſtrafe von einem Jahr neun
Monaten Gefängnis und 20 000 Mark Geldſtrafe, der Angeklagte
Heinrich Weber ein Jahr Gefängnis und 5000 Mark Geld=
ſtrafe
. Die Angeklagten Gebrüder Siemke erhielten ſechs
Monate Gefängnis, der Angklagte Halfmann zwei Monate
Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe, der Angeklagte Dr. Can=
trop
wurde freigeſprochen. Die empfangenen Beſtechungs=
gelder
in Höhe von 21000 Mark wurden als für die Staats=
kaſſe
verfallen erklärt. Den Angeklagten wird die Unterſuchungs=
haft
angerechnet. Die Haftbefehle werden aufgehoben gegen
Peters, Hermann Weber, Robert Siemke und Dr. Cantrop.
Schwerer Automobilunfall im Taunus.
Weißkirchen. Dienstag nacht gegen ½3 Uhr iſt auf der Ober=
urſeler
Straße, in der Nähe von Weißkirchen, ein Auto (Lieferwagen)
mit ſechs Perſonen verunglückt. Die verunglückten Perſonen ſind
teilweiſe ſchwer verletzt ins Eliſabethenkrankenhaus eingeliefert
worden. Die Urſache des Unglücks iſt bisher noch nicht bekannt.
Verbot des Films Panzerkreuzer Potemkin für Thüringen.
Weimar. Unter der Begründung, daß er mit Unterſtützung
der Sowjetregierung hergeſtellt ſei und kommuniſtiſchen Parteizwecken
diene, hat die thürimgifche Regierung die Aufführung des Films Pan=
zerkreuzer
Potemkin verboten.
Im Kampfe mit Eiſenbahnräubern.
Wie aus Oberhauſen gemeldet wird, überraſchte dort ein Beamter
der Eiſenbahnüberwachungsabteilung nachts auf dem Bahnhofe drei
Eiſenbahnräuber, die ihn mit einer Schußwaffe bedrohten. Der Beamte
machte von ſeiner Dienſtwaffe Gebrauch und tötete einen der Räuber
durch einen Kopfſchuß. Die beiden anderen entkamen.
Mit deutſchen Großflugzeugen nach Oftaſien.
c. Berlin. Das B. T. meldet, daß die vorbereitenden Ar=
beiten
für den von der Deutſchen Lufthanſa geplanten transſibi=
riſchen
Flug nach Oſtaſien abgeſchloſſen ſeien. Der Start
werde noch in dieſem Sommer erfolgen können. Zu dem Flug wer=
den
zwei Junkers=Großflugzeuge aufſteigen, die ihren Weg über Mos=
kau
, Newo=Sibirſk und Irkutſt nehmen werden. Die Verhandlungen
darüber, welche Flughäfen im Fernen Oſten angeflogen werden ſollen,
ſtehen vor dem Abſchluß. Wahrſcheinlich werden die Flugzeuge in Peking
landen und Tokio zum Ziel ihres Fluges haben. Der deutſche Oſtaſien=
flug
ſoll einerſeits ein Gegenbeſuchsflug für den japaniſchen Fliegers
beſuch im vorigen Jahre, andererſeits ein Verſuchsflug ſein, bei dem
meteorologiſche, fahrtechniſche und andere Beobachtungen angeſtellt
werden ſollen.

Todesſturz vom Kirchendach.
* Neheim=Hüſten. Hier ereignete ſich bei der Aufrichtung
eines Kreuzes auf der neu erbauten katholiſchen Pfarrkirche ein ſchwerer
Unglücksfall. Zwei mit dieſer Arbeit beſchäftigte Dachdecker, die
Gebrüder Kotthoff, ſtürzten vor den Augen ihres Vaters in die
Tiefe. Der eine war ſofort tot, der andere wurde ſchwer verletzt.
Tödlicher Abſturz auf der Zugſpitze.
Innsbruck. Geſtern ſind zwei reichsdeutſche Touriſten, ein Herr
und eine Dame, auf der Zugſpitze tödlich abgeſtürzt. Beim Abſtieg von
der Zugſpitze fuhren ſie über eine kleine Schneefläche ab, die unmittelbar
in eine 400 Meter hohe Felswand überging, über welche die beiden in
das öſterreichiſche Schnee=Kar abſtürzten. Der Herr, deſſen Name un=
bekannt
iſt, war ſofort tot, während die Dame, Frieda Johnſon aus
Hamburg, auf dem Transport ihren Veletzungen erlegen iſt. Die Leichen
wurden zu Tal gebracht.

Todesſturz in den Bergen.
Innsbruck. Der Student Lange aus Wien ſtürzte in der
Lamſenoſt=Wand tödlich ab. Er blieb auf einem Schneefeld tot liegen
und wurde dann von vier reichsdeutſchen Touriſten, die auf Notſignale
des Begleiters Langes herbeigeeilt waren, zu Tal gebracht.
Der Wundermann von Zaragozza.
* Madrid. In Bujaratoz bei Zaragozza iſt ſeit einiger Zeit
ein Wundermann aufgetreten, zu dem die Gläubigen in ganzen Scharen
ſtrömen. Der Wundermann heißt mit Namen Gandencio Bettrau und
iſt nach ſeinem Berufe Arbeiter; er hat keinerlei Bildung genoſſen und
iſt kaum des Leſens und Schreibens mächtig. Er behauptet, nur wenige
Jahre alt zu ſein, da er bereits einmal geſtorben und erſt am 19. März
1921 wieder auferſtanden ſei. Er habe von Gott die Gabe erhalten,
die Kranken zu heilen. Außer dieſen phantaſtiſchen Angaben iſt Gan=
dencio
Bettrau ein frommer und nüchterner Mann. Jeden Samstag
nach Schluß der Arbeit tritt er vor ſeine Hütte und begrüßt die Hun=
derte
von Kranken, die ſich vor ihm verſammelt haben. Er läßt zehn
oder zwanzig vortreten, ſpricht über ihnen Gebete und beſtreicht ſie mit
einer Salbe und . . . die Kranken gehen geheilt nach Hauſe. Eine
ſtätigen müſſen, daß von Geburt an Gelähmte wieder gehen konnten
und Leute mit ſchweren Herzfehlern geſund wurden. Der Irrenarzt
Dr. Gimeno Niero glaubt annehmen zu dürfen, daß es ſich bei dieſen
wunderbaren Heilungen um Autoſuggeſtion der Kranken handelt.
Schwere Granatexploſion bei einer polniſchen Manöverübung.
Kowel (Wolhynien). Als eine Kompagnie des 35 polniſchen
Infanterieregiments in der Umgebung von Kowel Manöverübungen
abhielt, explodierte auf dem Uebungsgelände eine vermutlich aus
dem Weltkrieg herrührende 18=Zentimeter=Granate. Durch
die Exploſion wurden zwei Offiziere und 36 Soldaten ge=
tötet
. Dreißig wurden ſchwer und elf leichter verletzt.

* Pon der Spanienreiſe unſerer Flotte.
Von Kapitänleutnant Joachim Lietzmann.
5. Heimkehr.
Die zweite Juniwoche fand unſere Schiffe nach dem Aufent=
halt
in den ſpaniſchen Mittelmeerhäfen im Flottenverbande
wieder im Atlantik bei der planmäßigen Forſetzung ihres
Ausbildungsdienſtes. Wieder wurde nach den Signalen des
Flaggſchiffs in bunt wechſelndem Spiel die taktiſche Formation
der Linie während längerer Uebungen herumgeworfen, und aber=
mals
wechſelten ſeemänniſche Manöver und innerer Dienſt, zu
welchem ſich diesmal noch Schießübungen geſellten, in ange=
meſſener
Folge miteinander ab, bis der Kohlenbeſtand eine neue
Ergänzung vor Antritt der Heimreiſe erforderlich machte.
In Vigo, dem maleriſch von den galiziſchen Bergen um=
ſäumten
Haupthandelshafen Nordweſtſpaniens, verbrachte die
Flotte zu dieſem Zweck einen letzten dreitägigen Aufenthalt.
Dann nahte die Abſchiedsſtunde von dem gaſtlichen Lande,
welches auch hier bis zum letzten Augenblick nicht müde wurde,
uns ſeine ehrliche Freundſchaft zu bezeugen. Nur ſchwer konnte
man ſich von dieſer Welt trennen, und immer wieder ſchweifte
der Blick zurück zu den Bergen, die uns im goldenen Scheine der
Abendſonne noch lange ein freundliches Geleite gaben.
Dann aber wanderten die Gedanken vorwärts. Holdrio,
jetzt gehts zur Heimat, ſo klang es ſchmetternd vom Aufbaudeck
hernieder, wo ſich wie allabendlich die Bordkapelle eingefunden
hatte. Denn heimwärts gings zur grünen Nordſee, zur deutſchen
Heimat! So konnten bei den Beſatzungen keine trüben Gedanken
aufkommen. Wie ein heller Stern überſtrahlte die bevorſtehende
Heimkehr, die blinkenden Leuchtfeuer der bald in nächtlichem
Dunkel verſinkenden Küſte.
Auch diesmal meinte es der Wettergott gnädig, wenn auch
die See nicht ganz ſo ruhig und der Himmel nicht ganz ſo blau
war wie zuvor. Unter zahlreichen Uebungen, die in erſter Linie
der taktiſchen Schulung der Schiffe und Verbände dienten, führte
der Weg planmäßig über die Biskaya und den ſtrichweiſe in
Nebel gehüllten Engliſchen Kanal zurück bis am 18. Juni als
erſter Gruß der Heimat die frieſiſche Küſte auftauchte. Noch am
gleichen und in der Frühe des folgenden Tages erreichten die
Seeſtreitkräfte ihre Liegehäfen. Die diesjährige Sommeraus=
bildungsreiſe
war beendet.
Eine fünfwöchige, an anſtrengendem Dienſt wie an bunter
Abwechſlung reiche Fahrt lag hinter der Flotte. War ſie ihrem
Hauptzweck entſprechend auf der einen Seite in beſonderem
Maße dazu berufen die Ausbildung des ſeemänniſchen und tech=
niſchen
Perſonals zu fördern, ſo brachte ſie andererſeits auch dem
Einzelnen reichen Gewinn an perſönlicher Erfahrung und er=
weiterter
Kenntnis der Sitten und Gebräuche des ferneren Aus=
landes
.
Zugleich aber vollbrachte unſere Flotte mit dieſer Reiſe wie
bereits in den vergangenen Jahren ein gutes Stück vaterlän=
diſchen
Wirkens. Die Lebenskraft unſeres Landes, ſein in der
Volksſeele tief eingewurzelter Lebenswille als ſeefahrende Na=
tion
kommt dadurch zum Ausdruck, daß es ſeine Schiffe hinaus=
ſchickt
aufs freie Meer, zu fremden Völkern, um neue Verbin=
dungen
anzuknüpfen und alte wieder aufzunehmen. Seefahrt iſt
not! Das gilt in beſonderem Maße für unſere Marine. Mehr
als alles andere hat ſie die Miſſion, das Deutſchtum in der Welt
zu vertreten. Das Auftreten der Beſatzungen im Auslande hat
auch diesmal beredter als jedes noch ſo geſchickt abgefaßte Schrift=
werk
ſeine Früchte getragen und das Gift der von deutſcher Seite
nur allzuſehr unwiderſprochen gebliebenen feindlichen Propa=
ganda
entkräftet. Soldaten, die eine ſolche Haltung zur Schau
trugen, Männer, die ſolche Lieder zu ſingen verſtanden, das
waren nicht die Barbaren, als welche ſie ein Jahrzehnt hindurch
vor aller Welt gebrandmarkt worden waren. Das Urteil der
ſpaniſchen Oeffentlichkeit und Preſſe iſt bereits bekannt. Des wei=
teren
hob ſich unverkennbar die Stellung unſerer deutſchen Lands=
leute
. Der Stolz auf ihre Abſtammung und auf unſere neu er=
blühende
Wehrmacht zur See ließ ſie, die hier und da wohl ab=
ſeits
geſtanden haben mochten, in dieſen Tagen nur Deutſche ſein,
die feſt zueinander hielten.
Die Freundſchaftsbeweiſe aber, die der Flotte vom ſpaniſchen
Volke, von ſeinem König bis zu den unterſten Schichten der Be=
völkerung
ſo überwältigend entgegengebracht wurden, ſollen ihm
unvergeſſen bleiben. Sie ſind es wert, von uns in vollem Um=
fange
und in derſelben würdigen Weiſe erwidert zu werden.
Geſchäftliches.
Die Firma J. Rehfeld, Ludwigsſtraße 15, veranſtaltet wie alljährlich
wieder eine Weiße Woche. Großzügig wie immer ſind alle Vorberei=
tungen
hierzu getroffen, es iſt für jedermann von beſonderem Intereſſe,
ſich die Schaufenſterdekorationen anzuſehen. Im Geſchäftslokal ſind
alle Artikel überſichtlich ausgelegt. Im übrigen verweiſen wir auf
das heutige Inſerat in dieſer Nummer.
Schimmel und Gärung ſind die ſchlimmſten Feinde unſeres
Eingemachten. In jedem Falle iſt es betrübend und verluſtreich, wenn
eingemachte Früchte, Marmelade, Gelee, Fruchtſaft oder Gurken ufw. ſich
nicht halten und ſchlecht werden. Wirkſamen Schutz bietet die Ver=
wendung
von Dr. Oetker’s Einmachhilfe, die den praktiſchen Hausfrauen
unter unſeren Leſerinnen ſchon längſt als unbedingt zuverläſſig bekannt
iſt. Ein Päckchen für wenige Pfennige ſichert hundertfache Werte.

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Freitag, den 2. Juli 1926.
(Nach der Wetterlage vom 30. Juni 1926.)
Noch vielfach heiter, warm und trocken.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Sie ſehen viel älter aus
als Sie ſind, wenn Sie Ihren übermäßigen Körperanſatz nicht beſei=
tigen
. Wir können Ihnen nur raten in der Apotheke 30 Gramm
echte Toluba=Kerne zu kaufen, die als wirkſam anerkannte, den
Fettanſatz beſeitigende, dabei völlig unſchädliche Stoffe enthalten. Gut=
achten
, genaue Anweiſung und Beſtandteile in den Packungen. IIV 9562

Or dem Verderben
durch Schimmel und Cärung werden alle für den Winter
eingemachten Früchte sicher geschützt, wenn man sie mit
Dr. Oetker’s Einmache-Hulfe
einmacht. Es ist das einfachste, billigste und trotzdem ausgezeichnete Verfahren. 1 Päckchen
von Dr. Oetker’s Einmache-Hülfe für 7 Pfg. genügt, um 10 Pfd. eingemachte Früchte,
Gelee, Marmelade, Fruchtsäfte, Gurken usw. haltbar zu machen.
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[ ][  ][ ]

Geite 12

Donnerstag, den 1. Juli 1926

Nummer 180

Geſchichten aus aller Welt.
Die verräteriſche Blumenzwiebel.
(z) Haarlem. Ganz Holland lacht über ein Gaunerſtickchen, bei
dem die liebe Sonne die Vorſehung oder vielmehr den Detektiv geſpielt,
und alles an den Tag, einen wunderblauen Junitag, gebracht hat. Im
niederländiſchen Blumenparadies ſpielt die Geſchichte, in dem kleinen
Städtchen Beverwijk, in deſſen ruhiges, patriarchaliſches Leben im
vorigen Herbſt wie ein Blitz die unerhörte Kunde von einem Rieſen=
diebſtahl
fuhr. Einer der größten Blumenzüchtereien waren im Dunkel
der Nacht aus dem Zwiebelſchuppen für über zehntauſend Gulden wert=
volle
Tulpenzwiebeln von unbekannten Dieben entfernt worden, ohne daß
es dem polizeilichen Recherchen gelungen wäre, dieſen tatkräftigen
Blumenfreunden auf die Spur zu kommen. Das Anſinnen ihrer Freunde,
einen gewitzten Detektiv aus Amſterdam zu bemühen, lehnte jedoch die
beſtohlene Firma mit einem geheimnisvollen Schununzeln ab, hatte
ſie doch am Morgen nach der Tat insgeheim feſtſtellen können, daß die
Beute der Diebe aus den Zwiebeln einen einzigartigen, auf der ganzen
Welt nur von dieſem einem Unternehmen gezüchteten Tulpenart be=
ſtand
. Die Firma vertraute alſo lediglich dem alten Verbündeten dort
droben, und nicht vergebens. Die Diebe angeſehene Mitbürger der
Beſtohlenen übrigens legten ahnungslos die ſo unſchuldsvoll aus=
ſchauenden
Zwiebeln in ihren eigenen Blumenäckern aus, und ſiehe, unter
dem belebenden Hauch der lenzlichen Sonne begann es allerorten und
allerenden zu grünen und blühen, und auch die durch den unfreiwilli=
gen
Beſitzwechſel gegangenen Tulpen ſchoſſen prächtig und farbenlodernd
auf, ein weithin blühender Corpus delicti, wie es die Jurisprudenz aller.
Zeiten ud Länder wohl noch nicht erlebt hat. Die legale Herkunft
der Blumen konnten die genarrten Langfinger nicht nachweiſen, und es
iſt ihnen nunmehr Gelegenheit gegeben, ihre unzeitigen Blütenträume in
verinnerlichender Einſamkeit zu Ende zu träumen.
Der Miniſterſohn.
(m.) Brüſſel. Wer ſich bisher dem vielverſprechenden Berufe
des Hochſtaplers widmen wollte, ließ es ſich intenſiv angelegen ſein, die
Gewohnheiten, die Sprache, das Gehaben von Fürſtlichkeiten, Grafen
und Baronen zu ſtudieren, um es dann im Kreiſe derer, die nie alle
werden, zu einträglichen Zwecken nachzuahmen. Heute müſſen auch die
Hochſtapler umlernen, wie folgendes, kürzlich bei Charlorio in Belgien
paſſierte Geſchnichtchen beweiſt. Dort fuhr vor einem großen Lokal, wo
gerade eine brechend volle ſozialiſtiſche Verſammlung abgehalten wurde,
auf dem Fahrrade ein junger, nicht übertrieben eleganter Mann, mit
der roten Roſette im Knopfloch, vor, ließ ſich dem Verſammlungsbüro
melden, und ſtellte ſich dieſem als der Sohn des belgiſchen Eiſenbahn=
miniſters
vor, der bekanntlich ſozialiſtiſcher Führer iſt. Er ſei auf einer
Wanderfahrt begriffen, das Geld ſei ihm aber in dieſem Moment aus=
gegangen
, zu dieſer ſpäten Abendſtunde könne er nichts mehr tun, eine
ſeiner weitreichenden Beziehungen mobil zu machen, und ob uſw.
Seine Eigenſchaft als Sohn eines der bekannteſten klaſſenbewußten
Proletarierer bürge doch uſw. Und ſiehe da: das Büro verkündete
die Schmerzen dieſes deus er machina dem erlauchten Meeting, das
begeiſtert die Hochrufe auf Miniſter=Vater und =Sohn ausbrachte und
dann für den Jüngling ſammelte. Mit einer ſelbſt angeſichts der In=
flation
des belgiſchen Franken äußerſt anſehnlichen Summe und unter
heißem Erröten geſtammeltem Dank verließ Herr Anſeele jun. ſeine
braven Genoſſen und ward nicht mehr geſehen. Und die getreuen
Sozialiſten des Vorortes von Charleroi trauen ſich nicht mehr aus den
Häuſern beraus, ſeit unter dem höhniſchen Gelächter einer ganzen
Nation bekannt geworden iſt, daß der ſozialiſtiſche Miniſter Anſeele
überhaupt keinen Sohn beſitzt.
Der zärtliche Bruder.
(s.) Warſchau. Die Tochter des ſtadtbekannten Lemberger Uhr=
machers
Acht war vor einigen Jahren die Braut eines polniſchen Gene=
ralſtabsoffiziers
, der ſie dann eines ſchönen Tages ohne Sang und Klang
im Stich gelaſſen hat. Die etwas ſchwermütige junge Dame nahm ſich
dieſen an ſich gar nicht ſo außergewöhnlichen Fall ſehr zu Herzen, be=
nahm
ſich vorerſt etwas eigenartig und zeigte dann immer deutlichere Zei=
chen
von Geiſtesgeſtörtheit. Vor einem Jahr mußte ſie in einer Privat=
heilanſtalt
untergebracht werden. Ihr Zuſtand hatte ſich da ſcheinbar
gebeſſert, ſo daß man ſie vor kurzem wieder in das Elternhaus bringen
konnte. Alles ging ganz gut, bis ſie bei einem Spaziergang plötzlich dem
ungetreuen Mann gegenüberſtand. Seit dem Tage verſchlechterte ſich ihr
Zuſtand zuſehends, und die Befürchtung ihrer Angehörigen, fie endgültig
ſür gemeingefährlich erklären zu müſſen, war nicht unbegründet. Ihr.
Bruder, der an der Hochſchule in Warſchau Medizin ſtudierte, kam zu

Pfingſten nach Hauſe, unterſuchte die Schtueſter und konſtatierte, daß die
Krankheit nach menſchlichem Ermeſſen unheilbar ſei. Der junge Student,
der ſeine Schweſter über alles liebte, faßte nun den Entſchluß, ihren
Qualen ein radikales Ende zu machen, und tötete ſie mit einer Nevolver=
kugel
.
Bei ſeinem Verhör betonte er ſeine rein menſchliche Abſicht und er=
klärte
, die Schweſter nur aus Liebe erſchoſſen zu haben. Es ſei nach
ſeiner Auffaſſung barbariſch, unheilbar kranke Menſchen jahrein, jahraus
leiden zu laſſen, wo doch die einzige Erleichterung für ſie der Tod wäre.
Die pſychologiſch zu verſtehende Auffaſſung des zarten Bruders dürfte
ihn allerdings kaum vor dem Kerker bewahren .
Der Hund des Herrn Briand.
() Paris. Herr Briand pflegt die wenigen Mußeſtunden, die
ihm die vertrackte Politik gönnte, auf ſeinem Landgut Cocherel zu ver=
bringen
, das in ſeiner Abweſenheit von nur zwei lebenden Weſen be=
treut
wird: einer alten Haushälterin, die wegen der ausgeprägten Pro=
portion
ihres Riechorgans ſeit Menſchengedenken der Beinamen Graf
Cyrano trägt, und einem treuen Tyras, der im Hof an der Kette vor
ſeiner Hütte liegt. Als Herr Briand ſich neulich wieder für wenige Tage
den zermürbeuden Geſchäften der Staatsmaſchinerie in die ländliche Ein=
ſamkeit
entfloh, berichtete ihm gleich bei der Ankunft ziemlich aufgeregt
Graf Cyrano, daß ſeit einiger Zeit der Teufel ſeine Wohnung im
Leibe des Hofhundes aufgeſchlagen haben müſſe. Negelmäßig abends
um 11 Uhr, wenn alles ſich zum Schlafen bereitmache, beginne der brave
Tyras ein markerſchütteundes, durchdringendes Geheul, das ohne Unter=
brechung
bis etwa 4 Uhr des morgens andauere. Trotz der peinlichen
Unterſuchungen, bei denen ihr freundliche Nachbarn beigeſtanden hätten,
trotz der liebreichſten Beruhigungsverſuche und trotz der energiſchſten
Zurechtweiſungen habe man weder den Grund dieſes herzzerreißenden
ruheſtürenden Konzerts aufdecken, noch Tyras von ſeiner Fortſetzung ab=
halten
können. Skepſis ziert den Staatsmann, und Herr Briand tat
dieſe merkwürdige Eröffnung ſeiner alten Beſchließerin lächelnd mit
einem Achſelzucken ab. Sehr zu ſeinem Schaden, denn als auch er an
diefem Abend bereits ſanft entſchlummert war, ſchreckte er es war
minutiös genau 11 Uhr , durch ein vom Hofe kommendes Geheul auf,
in dem ſich alles Weh und aller Schmerz einer gemarterten Hundeſeele
ſchrecklich tönend verdichteten. Herr Briand iſt tapfer, wenn man ihm in
der Kammer manchmal auch das Gegenteil anzudichten beſtrebt iſt; er
ſprang mit beiden Beinen gleichzeitig aus dem Bett, ſchlüpfte in die Un=
ausſprechlichen
und dann hinunter auf den Hof, wo Tyras an langgezo=
gener
Kette lautaufheulend und am ganzen Körper zitternd ſo weit von
ſeiner Hütte abſtand, wie es ihm die Kette nur ermöglichte. Herr Briand
begriff ſofort, daß in der Hütte etwas nicht ganz in Ordnung ſein müſſe,
und griff beherzt durch die Tür hinein. Aber nur, um mit einem kaum
unterdrückten Wehruf zumickzufahren. Seine Hand blutete an mehreren
Stellen. Und das Ergebnis ſeiner eingehenden Unterſuchung war; ſeit
einigen Nächten ſchon hatte ein ſchlauer Igel von dem angenehm
angewärmten Nachlager des treuen Hofwächters Beſitz ergriffen und, zu
einer ſtachlichen Kugel zuſammengerollt, dort den Schlummer des Gerech=
ten
genoſſen, ohne ſich durch das Proteſtgeheul des in der erſten Nacht
ſchon blutend abgewieſenen Tyras ſtören zu laſſen Herr Briand, als
Staatsmann und denkender Politiker, der im Geiſte immer Parallelen
mit der Staatskunſt zieht, ſoll ein ſehr, ſehr nachdenkliches Geſicht ge=
macht
haben.
Kurioſa.
Paris. Ein nicht nur in Frankreich ſehr bekannter Kammer=
abgeordneter
erzählte ſeiner Frau, er müſſe nach Toulouſe reiſen, um
dort eine Rede zu halten. Als er drei Tage fort blieb, telegraphierte ſie
nach Toulouſe, um von dort zu erfahren, daß ihr Mann ſeit 6 Jahren
nicht mehr dageweſen ſei. Darauf telegraphierte ſie an die 6 beſten
Freunde ihres Mannes und bekam überraſchenderweiſe aus 6 verſchiede=
nen
Himmelsrichtigungen die Antwort, ſie ſolle unbeſorgt ſein, ihr Mann
wäre da. Sie wußte alſo zwar noch immer nicht, wo er war, aber ſie
konnte es ſich denken.
Rom. Der ſchwarze Herzog wagt viel, und er kann es ja auch. Er
hat nicht nur ein Geſetz gegen das Fluchen erlaſſen, er ſorgt nicht nur
für Sauberkeit, er verhindert und beſtraft nicht nur den Selbſtmord, er
bereitet jetzt ſogar ein Geſetz vor, das den Müßiggang bekämpft. Nach
ihm ſoll freiwillige Erwerbsloſigkeit verboten und mit Strafe belegt
werden, und alle Perſonen, die Tag und Nacht in Vergnügungsſtätten zu=
bringen
, ohne eine Beſchäftigung nachweiſen zu können, werden ver=
haftet
. Wo ſollen in Zukunft die maleriſchen Figuren ehrwürdiger
Bettler herkommen, die das beliebteſte Objekt aller Amateurphotographen
in Italien waren?
London. Eine Londoner katholiſche Wochenſchrift berichtet, daß
über dem Eingang einer proteſtantiſchen Kirche in Nord=England in
großen Lettern geſchrieben ſteht: Das iſt die Pforte des Himmelreiches,

Und wenn nun der Pfarrer der kleinen Kirche im Sommer auf Urlaub
geht, ſo heftet er direkt unter den Spruch die Mitteilung: Während der
Sommermonate Juli und Auguſt geſchloſſen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 1. Juli. 4.30: Hausorch. Finniſche Muſik. Muſ.
Leitung und am Flügel: Dr. Merten. Mitw.: Meinel (Violine)
und Lange (Violoncello). O 5.45: Leſeſtunde: Aus dem Leben
Friedrichs des Großen von Thomas Carlyle. O 6.15: Uebertr. von
Caſſel: Otto Kneip ſpricht über: Der Kampf dem naſſen Tode‟.
O 6.45: Stunde des Südweſtdeutſchen Radioclubs. O 7.15: Ueber
den Traum, Vortrag Dr. Gotthilf. O 7.45: Italieniſch. O 8.15:
Uebertr. von Caſſel: Liederabend von Fräulein Riſa Hirſchmann.
Am Flügel: Kapellm. Dr. Zulauf, beide v. Staatsth. Caſſel. Verdi:
Arie der Violetta a. Traviata‟ Es iſt ſeltſam. Arie der Gilda
a. Rigoletto‟. Leoncavallo: Vogellied der Nedda a. Bajazzo.
Puccini: Arie der Chochoſan a. Madame Butterfly‟. Eines
Tages ſehen wir. Dorfſchwalben, Lied von Strauß, Frühlings=
ſtimmen
=Walzer von Strauß. Mitw.: Kammerſänger Wille v.
Staatsth. Caſſel. O 9.15: Neuere Celloſonaten. Delius: Sonate
für Violoncello und Klavier. Reger: Sonate für Cello und
Klavier op. 116 in A=moll. Honegger: Sonate für Violoncello
und Klavier. Ausf.: Frl. Ilſe Bernatz (Violoncello) und Dr. Merten
(am Flügel). Anſchl. bis 12 Uhr: Uebertragung von Berlin:
Tanzmuſik.
Stuttgart.
Dovnerstag, 1. Juli. 4.15: Nachmittagskonzert. Thiel: Rhein=
land
=Marſch. Waldteufel: Dolores, Walzer. Suppe: Ouv.
Iſabella‟. Hubay: Heyri kati. Myddleton: Phantom=
Brigade. May: Italieniſche Suite. Toſti: Serenade.
Schirmann: Dubinuſchka, ruſſ. Potp. O 6.15: Vortrag Dr. Heinitz:
Die Muſik der Japaner (mit Original=Muſikaufnahmen). O. 6.45:
Aerzte=Vortrag: Der Sommerdurchfall der Säuglinge und ſeine
Bekämpfung. O 7.15: Schach. O 8: Eine Frage an Sie: Wer iſt’s
Was iſts? O 9.30: Deutſcher Humor: Wilhelm Buſch. Mitw.:
Max Marx, C. Struve, Rundfunkorch.
Berlin.
Donnerstag. 1. Juli. 12: Die Viertelſtunde für den Landwirt.
O 4: Prof. Seligmann, Dir. im Hauptgeſundheitsamt: Schutz= und
Heilimpfungen. O 4.30: Maler und Graphiker Georg Hausdorf:
Bildende Künſtler und ihre wirtſchaftliche Bedrängnis. O. 5: Kurz=
geſchichten
. Lengerke: Das Geheimnis. Sling: Der Herr, der
nicht tanzt. Ein Spazierſtock hängt im Regen. Auburtin: Die
Flucht zur Natur. Der Verſuch. Hildenbrandt: Notturno. An=
ſchlag
. (Renee Kürſchner Rezitat.) O 5.30: Funk=Kapelle. Mozart:
Ouv. Baſtien und Baſtienne‟. Bach=Gounod: Meditation.
Vilke: Hum. Variationen über Leb wohl, du kleine Gaſſe‟ 6 6:
Tee=Muſik aus dem Hotel Adlon (Marek Weber). O 7: Dr. Derſin:
Glas, Kunſtformen und Technik. O 7.25: Dr. Pfirrmann, Geſchäftsf.
d. Bundes d. techn. Angeſt. u. Beamten: Fortſchritte der Technik.
Erfinderſchutz. O 7.55: Geheimrat Prof. Heck: Tiere und Men=

Knieſtädt. Goldmark: Einl. zu Die Königin von Saba.
Tſchaikowsky: Ballettmuſik aus Schwanenſee‟. Wieniawski=
Fauſt=Fantaſie. (Knieſtädt.) Glazounow: Walzer. (Funk=Orch.)
O 10.30: Tanz=Muſik (Kapelle Kermbach).
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anſtalt
Steglitz: Geſchichtliche Entwicklung der Blindenbildung.
O 4.30: Mitteilungen des Zentralinſtitutes. O 5: Margot Grupe:

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druch und Verlag: L. C Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 20 Seiten.

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[ ][  ][ ]

Nummer 180

Donnerstag, den 1. Zuli 1926

Seite 15

Spptg ehlrt und Tarnen.
ein prächtiges Rennen. Er holt aus dem Weinberger das Letzte heraus.
Im letzten entſcheidenden Augenblick, als er Ferro faſt erreicht hatte,
Geltg, dei Beite leintes Samgangeg: griff Willams, der ein taktiſch vorzügliches Rennen vollbracht hatte,

Hamburgs Ehrentag. Wie das Derby gewonnen wurde. Haniels
4. Sieg. Williams Meiſterritt. Das Radiowunder.
Die Maſſen haben wieder einen neuen Heros bekommen. Ferro iſt
in aller Munde. Wie er mit weiten, raumgreifenden Schritten über die
Rennbahn flog, begeiſterte er die Zuſchauer zu ſtürmiſchen Ovatiouen,
Das deutſche Derby vom Jahre 1926 iſt gelaufen. Es endete mit dem
Sieg des großen Favoriten Ferro. Es war ſpannend vom erſten bis
zum letzten Augenblick. Die Erwartungen der Zuſchauer wurden mehr
als befriedigt, denn der große Rivale des Hanielſchen Dreifährigen,
Aurelius, gab ſeinem Altersgefährten nur um ein weniges nach, nur
um die halbe Länge, die die beiden im Ziel voneinander trennte. Sei=
nen
ſtolzen Triumphen dieſes Jahres, den Preis von Dahlwitz, dem
Henckelvennen (das ihm durch Disqualifikation genommen wurde), und
der Union, folgt nun der größte Triumph eines Vollblütlers, das
Derby. Damit hat der Stall Haniel, der in letzter Zeit etwas zurück=
getreten
war, ſein viertes Derby gewonnen. Das letzte Mal kehrte
Landgraf im Jahre 1917 als Sieger aus dem 2400 Meter=Renuen zurück
und jetzt konnte Ferro, ſein ihm gleichwerter Abkömmling, dieſen Er=
folg
wiederholen. Glücklich vereinigten ſich die hohen Qualitäten des
Jockeys Williams mit der großen Klaſſe des ihm anvertrauten Ferro.
Daß über Hamburg=Horn keine Sonne ſchien, nahm niemnand wun=
der
. Daß aber der Regen, der dauernd drohend im Himmel hing, am
Schlußtag des Derby=Meetings ein Einſehen hatte und fernhlieb, das
war die angenehme Ueberraſchung des Sonntags. So iſt es denn auch
nicht zu verwundern geweſen, daß dem äußeren Bild die elegante Rote
abging. Aber faſt überall in der Welt iſt es nicht anders an Derby=
tagen
mit Ausnahme vielleicht von Paris. Das Derby iſt uun eiumal
eine Angelegenheit des Volkes. 50 000 Beſucher aus der Alſterſtadt
waren Zeuge des großen Rennens. Der Beſuch aus den anderen deut=
ſchen
Städten, beſonders aus Berlin, das ſonſt immer eine ziemlich
ſtarke Gilde ſtellt, war verhältnismäßig gering. Aber alles, was zum
Fach gehörte, die Stallmeiſter und die großen deutſchen Züchter, unter
Führung des Frhrn. v. Oppenheim, und ganz Hamburg war draußen.
Beim Derby geweſen zu ſein, iſt Ehrenſache.
Die Starterliſte wurde noch im letzten Augenblick durch die Teil=
nahme
Hödurs vervollſtändigt, wodurch auch das ſtaatliche Geſtüt Alte=
feld
vertreten war. Selbſt der tüchtige Utting war auf das glänzende
Abſchneiden ſeines Derby=Kracks nicht vorbereitet. Als die neuen Pferde
zum Führring geführt wurden, umlagerte ſie eine großen Menſchen=
menge
, und es mußte für jedes Pferd erſt Platz geſchafft werden. Tau=
ſend
kritiſche Augen verfolgten die Konkurrenten auf dem Wege zum
Start. Vorher hatte ſich jeder noch einmal im Führring ſeinen Liebling
angeſehen. Am meiſten Intereſſe beanſpruchte natürlich Ferro, der
große Favorit des Rennens, und Aurelius, ſein alter Widerſacher in
den vorhergehenden großen Zuchtprüfungen. Beide befanden ſich offen=
bar
auf dem Höhepunkt ihrer Form, und beider Trainer ſahen ſieges=
gewiß
dem Ausgang des Rennens entgegen. Von den übrigen Pferden
galt das größte JIutereſſe Wachholder, von dem man die Ueberraſchung
des Rennens erwarkete. Der Hengſt des Stalles Oppenheim enttäuſchte
jedoch allgemein und hatte nie etwas mit dem Ausgang des Reunens
zu tun.
Schier endlos dauerte es, bis das Klingelzeichen gegeben wurde und
die Pferde zum Startplatz zogen. Jetzt ſtrömte alles auf die Tribünen,
um keine einzelne Phaſe des Rennens zu verſäumen. Der erſte, der auf=
kanterte
, war Hödur. Als Zweiter folgte Coriolan, dann Ferro, Die=
tator
, Wachholder, Senow, Rheinwein, Löwenherz II und Aurelius.
Am Startplatz ſelbſt war die Aufſtellung anders. Ganz innen ſtand
Rheinwein, neben ihm Senow, Hödur, Löwenherz II, dann folgten Co=
riolan
, Wachholder und Aurelius, ganz außen ſtand Dictator und ſchließ=
lich
Ferro. Bei der allgemeinen Erregung konnte es nicht wunderneh=
men
, daß der erſte Start mißlang. Einige Pferde brachen fort, beſpn=
ders
zeichneten ſich hierbei die Favoriten Ferro und Aurelius aus, die,
wie jedes echte Derby=Pferd, von der allgemeinen Nervoſität augeſteckt
waren. Beim falſchen Start war Rheinwein abgeſprungen und hatte
das Band zerriſſen. Aurelius ging dauernd rückwärts und drängte an
die Außenſeite. Alle Pferde mußten, da ſie zu dicht am Startband
ſtanden, zurückgenommen werden. Plötzlich ging das berühmte Ab
durch die Menge, 4.42 Uhr nach halbſtündiger Vorbereitung gelang der
gültige Start des 58, deutſchen Derbys.
Löwenherz 2 ging als Pacemacher für Rheinwein ſofort an die
Spitze des Feldes, das ſich weit auseinander zog. Er führte mit ſechs
Längen vor Ferro und Aurelius, deren beide Reiter ſich bemühten, nicht
allzuweit aus dem Rennen zu fallen. Hinter ihnen paſſierten Hödur
und Wacholder die Trikünen. Als es in den Wandsbeker Bogen ging,
hatte ſich an der Situation des Rennens nichts geändert. Nach wie
vor führte Löwenherz 2. Aber ſchon am Ende der langen Seite hatte
er ausgeſpielt; dem Rudel gelang es aufzuſchließen. Den letzten Bogen
paſſierten die Pferde in der Reihenfolge Löwenherz 2, Aurelius, Ferro,
Rheinwein, Hödur, Senow, Dictaton, Wachholder Coriolan. Jetzt
fiel Löwenherz raſch zurück. Vorn am Einlauf kämpften Ferro und
Aurelius um die Spitze. Ferro lief dieſes Rennen genau ſo wie ſeine
vorhergegangenen. Man hatte immer das Gefühl, er ſei das beſſere
Pferd, er hätte noch Reſerven in ſich. Otto Schmidt ritt auf Aurelius

zur Peitſche. Noch einmal zog Ferro an und paſſierte mit einer halben
Länge vor Aurelius als knapper, aber ſicherer Sieger das Ziel. Zu
dieſen beiden geſellte ſich im letzten Augenblick Hödur, der ganz außen
aufgebracht wurde und ſicher den dritten Platz vor Coriolan errang,
deu ſich vergeblich bemühte, vorbeizukommen. Die Zeit des Rennens
2,35 Minuten war recht gut. Roland brauchte allerdings im vorigen
Jahr nur 2,32,2 Minuten.
Dem Verlauf des Rennens folgten nicht nur die Anweſenden,
ſondern es wurde zum erſten Male in der Geſchichte des deutſchen
Nennſportes ein Derby auf dem Radiowege über das ganze Deutſche
Reich verbreitet. Der Anſager war während des Rennens ſo aufgeregt,
daß er gerade noch die Reihenfolge der einkommenden Pferde durch=
ſagen
konnte und dann einen Augenblick pauſieren mußte. Wunderbar
iſt es, ſich vorzuſtellen, daß auf dieſe Weiſe Millionen den Verlauf des
Derbys verfolgen konnten.
Fußball.
Die ſüddeutſche Maunſchaft gegen Norddeutſchland.
Der Süddeutſche Fußballverband hat für das Vorſchlußrundenſpiel
um den Kampſpielpokal gegen Norddeutſchland, das in Eſſen ſtattfindet,
folgende Mannſchaft nominiert:
Stuhlfaut
(1. F.C. Nürnberg)
Kutterer
Müller
(Bayern=München) (Sp.Vg. Fürth
Schmidt
Kalb oder Leinberger
Kraus oder Hagen
(1. FC. Nürnb.) (1. FC.N.) (Sp.Vg. Fürth) (Sp.Vg. Fürth) (1.FC.N.)
Scherm
Franz
Seiderer Pöttinger Hofmann
(ASV. Nürnberg)
(Bahern=München).
(Sp.Vg. Fürth)
Die Beſetzung des Mittelläufers, und des linken Läuferpoſtens ſind
noch nicht geklärt. Ob die beiden Fürther oder die beiden Nürnberger
die Poſten beſetzen werden, wird erſt kurz vor dem Spiel noch endgültig
eutſchieden werden.
Schlagbatl.
Mainzer GymnaſiumRealgymnaſium 77:65.
Am Dienstag, den 29. Juni, nachmittags 3½ Uhr, fand auf dem
Sportplatz des Turnvereins 1817 ein Schlagballausſcheidungsſpiel um
den Wanderpreis des Heſſ. Philologenvereins zwiſchen den Mannſchaften
des Realgymnaſiums und des Gymnaſiums ſtatt. Zu Anfang des Spie=
les
ſah man das Realgymnaſium leicht im Vorteil. Doch bald konnten
die Gymngſiaſten aufholen. Beide Parteien lieferten ein ziemlich aus=
geglichenes
Spiel. Wenn man auf beiden Seiten auch mitunter große
Schlagunſicherheit feſtſtellen mußte, ſo konnte man doch beſonders bei
dem Gymnaſium ein ſchönes Kombinationsſpiel beobachten. Mit einem
Punktverhältnis 47:30 für das Gymngſium ging man in die Halbzeit.
In der 2. Spielhälfte konnten die Gymnaſiaſten ihr plus an Punkten
noch vergrößern. Allein gegen Ende holte die Partei des Realgym=
naſiums
mit Rieſenſchritten auf. Doch der Schlußpfiff ertönte, und das
Spiel endigte mit einem Sieg des Gymnaſiums. (Punktverhältnis 77:65.)
Am Freitag, den 2. Juli, treffen ſich die Mannſchaften des Gym=
naſiums
und der Oberrealſchule auf demſelben Platz zum nächſten Aus=
ſcheidungsſpiel
.

Moforſport.
Deutſcher Motorboot=Erfolg in England.
An dem Motorboot=Reunen um den Herausforderungspreis des
Herzogs von Yorck iſt deutſcherſeits das 1½ Liter Rennboot Si=
grid
IV des Dir. R. C. Krüger=Berlin beteiligt. Man war leicht ge=
neigt
, dem deutſchen Boot nur ſchwache Ausächten einzuräumen, zumal
ſelbſt die engliſchen und franzöſiſchen Bootsfabrikanten gegenüber der
amerikaniſchen Konkurrenz mit den hochtourigen Spezialmotoren ſich
nur geringe Hoffnungen machten. Aber man hatte nicht mit der Tücke
des Windes und Waſſers und mit ſonſtigen Zwiſchenfällen gerechnet. So
ſchieden bereits bei der erſten Fahrt die meiſten Teilnehmer aus. Ein
ſechs Meilen langer Kurs auf der Themſe, begrenzt durch Putney und
Chiswick, iſt der Schauplatz der Kämpfe. Da der Kurs fünfmal durch=
fahren
werden mußte, kommt eine Geſamtdiſtanz von etwa 32 Seemeilen
heraus. Bei der erſten Fahrt ſiegte das engliſche Boot New G. von
Miß Carſtairs mit 66 Stundenkilometern vor dem zweiten engliſchen
Boot Buldogg, das auf 56 Stdkm. kam. Dritter wurde das amerila=
niſche
Boot. Disie Flyer mit 53,8 Stdkm. vor Sigrid IV mit 52
Stdkm. Die zweite Wettfahrt zwiſchen dieſen vier Booten
brachte inſofern eine große Ueberraſchung, als die mit 1½ Liter Mer=
cedes
=Kompreſſor ausgeſtattete Sigrid IV in gleichmäßiger
Fahrt das Reunen unangefochten als Sieger beendete. Der Ameri=
kaner
Dixi Flyer und der Engländer Buldogg ſchieden aus, wäh=
vend
New G. mit erheblicher Verſpätung vom Start ging, ſchließlich
aber doch noch das Rennen beenden konnte. In einem Entſcheidungs=
kampf
zwiſchen Sigrid I! und New G. wird nunmehr der Sieger
des Preiſes ermittelt werden.

Tennis.
Klubturnier des Tennis= und Eisklubs.
Das Klubturnier nahm am Mittwoch mit den Endrunden der Vor=
gabeſpiele
ſeinen Abſchluß. Auch mußte das gemiſchte Doppel ohne Vor=
gabe
beendet werden. Hier gewannen Frl. NöllnerKraft gegen das
Ehepaar Schüler 6:1, 6:4 durch größere Schnelligkeit. Das neue Mei=
ſterpaar
hatte vorher gegen Frl. KleinſchmidtBlecher 4:6, 6:3, 6:0 und
gegen Fr. LangeDeutler II 6:2, 6:3 gewonnen, während Fr. Schüler
Schüler einen leichten Sieg über das untrainierte Paar Frl. Gold=
ſchmitt
Hofmann 6:0, 6:2 zu verzeichnen hatte.
Das Herieneinzel mit Vorgabe wurde ebenfalls eine Beute von
Blecher (30), der gegen Deutler II (15) 6:3, 6:2, gegen Krafft (30)
5:6, 6:1, 6:1 und gegen Hofmann (15) 6:2, 6:3 gewann. Schüler
30/) beſiegte Landmann (/) 6:1, 6:0 und Deutler (15) 6:0, 0:2
und ſtrich dann.
Im Herrendoppel mit Vorgabe ſpielten ſich Blecher-Krafft (15‟/8)
durch Siege über Schiler-Daub (30) 2:6, 6:5, 6:0 und über Sames=
reuther
Kleinlogel (+0) 6:3, 6:3 in die Schlußrunde durch. Hier trafen
ſie auf das gute Juniorenpaar SchmittClaß (+lo), das ſie mit 6:3,
5:7, 6:4 aus dem Nennen warfen.
Im Dameneinzel mit Vorgabe gelangten 2 Juniorinnen in die End=
runde
, Frl. Fiſcher (ſe), nachdem ſie Frl. Nöllner (15fl) 5:6, 6:2,
6:3 geſchlagen hatte, Frl. Seuffert (lo) durch ihren Erfolg über Frl.
v. Löw (+0) 6:2. 6:2. Das Endſpiel ſah die beſſere S. Fiſcher mit
1:6, 6:4, 6:3 in Front.
Das gemiſchte Doppel ſah ein ſpannendes, durch gute Schmetterbälle
von Samesreuther charakteriſiertes Endſpiel zwiſchen Frl. Fiſcher Sa=
mesreuther
(e) und Fr. LangeDeutler (+0) 9:7, 6:2.
Bei der anſchließend an die letzten Spiele ſtattfindenden Preisver=
teilung
erhielten die Spieler wertvolle Preiſe, die der Klub vielen güti=
gen
Spendern, unter anderen der Firma L. Adelmann und L. Schmidt
verdankte.
Die Tennisweltmeiſterſchaften in Wimbledon.
Suzanne fpielt nicht mehr. Die Ergebniffe vom Montag.
London. Nach einer Ruhepauſe am Sonntag konnten am Mon=
tag
die Spiele wieder fortgeſetzt werden. Als wichtigſtes Moment iſt
das Ausſcheiden der Suzanne Lenglen feſtzuſtellen, die krankheitshalber
geſtrichen wurde. Inwieweit die Krankheit mit dem für Montag ange=
ſetzten
Spiel der Franzöſin mit der ihr äußerſt gefährlichen Senorita
8’Alvarez zuſammenhängt, iſt nicht ganz erſichtlich, jedenfalls ſteht feſt,
daß ſie ſich bei den Engländern alle Sympathien verſcherzt hat. Ihr
ganzes Auftreten in Wimbledon und jetzt das Kneifen vor der Spa=
nierin
war jedenfalls kein Meiſterſtück an ſportlichem Benehmen. Die
beſten Ausſichten im Dameneinzel haben jetzt die d’Alvarez ſowie Mlle.
Vlaſto, Frl. Boumann, Mrs. Mallorx und die Engländerin Mrs. God=
free
, die Miß Ryan=Amerika 1:6, 6:4, 6:0 aus dem Felde ſchlug. Im
Herreneinzel qualifizierten, ſich die Franzoſen Borotra, Brugnon, Cochet
und der Amerikaner Kinſey. Cochet benötigte 5 Sätze, um den Eng=
länder
Gregory 3:6, 6:4, 6:2, 4:6, 6:3 abzufertigen. Er beſtreitet in
der oberen Hälfte jetzt das Vorſchlußrundenſpiel mit Borotra, der nach
ſehr hartnäckigem Kampf gegen den Tſchechen Kozeluh 6:4, 4:6, 9:7, 6:1
gewann. In der unteren Hälfte beſtreiten Brugnon und Kinſeh die
Vorſchlußrunde. Der Franzofe ſchlug den letzten noch im Rennen be=
findlichen
Engländer Kingsley, in 5 Sätzen 6:2, 4:6, 6:2, 4:6, 6:4 und
Kinſeh fertigte den Südafrikaner Spence 6:3, 6:3, 3:6, 6:3 ab. Die
Doppelſpiele ſchreiten nur langſam vorwärts, ſie werden wohl erſt nach
Erledigung der Einzelſpiele richtig in Gang geraten. Im Herrendoppel
dürften wohl RichardsKinſey, BrugnonCochet, van Lennepvon
Kehrling und BorotraAslangul die Endſpiele beſtreiten.
Taubenſuhl=Rennen
bei Landau (Pfalz)
des Gau 14 Rheinpfalz am 11. Juli 1926.
Tief inmitten der burggekrönten ſtolzen Pfälzer Berge mit ihren
prächtigen Wäldern hat der Gau 14 Rheinpfalz des A. D. A.C. eine Berg=
Rennſtrecke ausgewählt, die an Schönheit der Lage und motorſportlichem
Reiz ihresgleichen ſucht.
Start iſt am Weſtausgang von Albersweiler, wo die Queich das
Gebirge verläßt und das Haardgebn = und Vogeſen trennt. Ziel iſt
das Forſthaus Taubenſuhl (548 Meier über dem Meere). Die Renn=
ſtrecke
iſt 11 Kilometer lang und weiſt nicht weniger als 22 Kurven auf,
von denen einige als Haarnadel= u.:d L=Kurven ſehr gefährlich ſind und
große Anforderungen an die Geſchicklichkeit der Fahrer ſtellen.
Außer Gold=, Silber= und Bronze=Plaketten werden gediegene, ge=
ſchmackvolle
Ehrenpreiſe an die Sieger ausgegeben.
Für verbilligte Unterkunft der Teilnehmer iſt Sorge getragen.
Die Preisverteilung iſt ferner mit einer größeren geſellſchaftlichen
Veranſtaltung verbunden.
Nennungsſchluß im am Montag, den 5. Juli, abends 6 Uhr.
Nennungen ſind an den Sportleiter des Automobilklubs Landau
(Pfalz) und Umgebung, Herrn J. Berg, Landau (Pfalz), Weſtring 13,
zu richten, von welcher Adreſſe ebenfalls Ausſchreibungen zu beziehen
ſind.

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Nummer 180

Donnerstag, 1. Zuli

Die Kohlenförderung im Ruhrrevier hatte, in der erſten
Hälfte des vorigen Jahres ſtändig abgenommen, in der zweiten
Hälfte tr: jie dagegen wieder ziemlich gleichmäßig geſtiegen und
hatte eilva den Stand zu Beginn des Jahres erreicht. Seit An=
fang
dieſes Jahres war die Förderleiſtung dann wieder ſtetig
ſtark zurückgegangen, da bei der Notlage der deutſchen Induſtrie
und den Verhältniſſen auf dem Weltmarkt die Abſatzmöglichkeiten
beſchränkt waren. Der Ausbruch des engliſchen Kohlenſtreiks hat
die deutſche Kohlenförderung bedeutend aufleben laſſen, wenn
auch bisher keineswegs in dem erhofften Maße. Die Durchſchnitts=
Förderleiſtung des Jahres 1913 iſt noch bei weitem nicht erreicht.

K

Aagga

Durchschnitt 1915

Aaa

Rchlenförderung-

Arbeitstegliche
Kohlenförderung
u. Kokserzeugung
m Rukrzevier.

fC20o0r-

Durchschmitt 1215,

Uee

In der Kokserzeugung iſt ſeit Anfaug des vorigen Jahres ein
faſt ſtäudiger Niedergang zu verzeichnen; auch der engliſche
Kohlenſtreik hat für den Koksabſatz des Ruhrgebietes keinen
nennenstverten Aufſchwung gebracht, da die ausländiſchen Be=
zieher
ſtarke Zurückhaltung üben.
Oeſterreichiſch=deutſcher Banken=Zuſammenſchluß.
Wie aus Wien berichtet wird, ſind zwiſchen der Zentralbank deut=
arkaſſen
in Wien und der Deutſchen Giro=Zentrale in Berlin
lungen wegen eines Zuſammenſchluſſes im Gange. Es iſt beab=
ie
Deutſche Giro=Zentrale in Berlin der Zeutralbank der
ſarkaſſe in Wien Mittel zur Verfügung ſtellt, die für die
chäfte der Wiener Bank benötigt werden. Die Verhand=
ralbank
mit der Deutſchen Giro=Zentrale werden der
zufolge unter Mitwirkung der Finanzverwaltung
uptaktionär der Zentralbank iſt der ſteiriſche Großindu=
Die Zentralbank hat in den letzten Jahren die Nieder
und Gewerbebank, die Niederöſterreichiſche
eßlich die Graz=Steirer Bank übernommen, durch=
ie
ebenſo wie die Zentralbank deutſcher Sparkaſſen ſelbſt
der Chriſtlich=Sozialen Partei politiſch nahe=
gegenüber
will der ſozialiſtiſche Abend wiſſen, daß die
gen der Zentralbank deutſcher Sparkaſſen, reichsdeutſche Kreiſe
litiſchen Gründen für die Zentralbank zu intereſſieren, fehlgeſchla=
gen
ſeien. Dem Blatt zufolge iſt an dem Zuſammenbruch der Zentral=
e
Poſtſparkaſſe beteiligt, ebenſo die Oeſterreichiſche Nationaſ=
ungedeckten
Verbindlichkeiten des Hauptaktionärs Wutte an
ollen dieſem Blatte zufolge ſich auf nahezu 100 Milliarden
Frankfurter Effektenbörſe.
Frunkfurt a. M., 30. Juni.
h ſtändig fortſetzenden Kursſteigerungen an der Börſe und
hadurch hervorgerufenen großen Gewinne locken ſtändig neue Käu=
ferſchichten
an. So lagen auch heute wieder ſowohl aus dem Auslande
als auch aus dem Inlande außerordentlich zahlreiche Kauforders vor,
die beſonders zu Beginn des offiziellen Marktes ein lebhaftes Treiben
an der Börſe hervorriefen. Die Umſätze im Terminhandel haben fetzt
einen Umfang angenommen, der nachgerade an die Umjatztätigkeit wäh=
rend
der Imilationszeit erinnert. Die im Termingeſchäft in den letzten
Wochen erzielten hohen Kursgewinne geſtatten es den Spekulanten, ohne
Barnachſchub weitere Engagements einzugehen, ſo daß der Geldmaukt
nur wenig im Verhältnis in Anſpruch genommen zu werden braucht
in dieſer Tatſache liegt auch zum guten Teil der Grund, daß ſich die
eſtigkeit der Börſe immer weiter ausdehnen kann. Wieder ſtanden
G.= und Montanwerte im Mittelpunkt. J. G. ſtreiften vorübergehend
260, wurden aber ſchließlich zum erſten Kurs mit 256 feſtgeſetzt.
den Montanwerten gewannen Bochumer 5, Buderus 6, Harpener 6,
Oberbedarf und Caro fe 4 und Rheinſtahl 5 Prozent, dagegen waren
Deutſch=Luxemburger und Mannesmann kaum verändert. Das Intereſſe
wandte ſich aber auch heute den Banken in ſtärkerem Maße zu. Danat=

bauk gewannen weitere 3 Prozent, Deutſche Bank gar 6 Prozent und
Diskontogeſellſchaft 4 Prozent. Auf dem Elektromaukt hielten ſich die
Kursbeſſerungen in beſcheideneren Grenzen und auch auf dem Schiffahrts=
markt
blieb die Tendenz nur gut behauptet. Recht feſt war die Tendenz
für die Maſchinenaktien und überhaupt ſür die weniger hoch im Kurſe
ſtehenden Wertpapiere. Viele von dieſen konnten mangels Material.
nicht notiert oder nur rationiert zugeteilt werden. Auch die zu Ein=
heitskurſen
gehandelten Juduſtriepapiere zeigten ſehr feſte Haltung
Auf den Rentenmäukten war die Stimmung ebenfalls etwas feſter, die
Umſatztätigkeit hielt ſich aber in engem Rahmen. Kriegsanleihen ſtiegen
auf 0,425, auch die türkiſchen Renten waren etwas feſter. Im Freiver=
kehr
waren nur Krügershall ſtark geſteigert. Becker Stahl 21, Benz 73,
Brown Boveri 125, Entrepriſe 7½, Growag 60, Hanſabank 90, Krügers=
halt
118, Ufa 37 und Unterfranken 85½. In der zweiten Börſenſtunde
wandte ſich das Intereſſo auch mehr den Elektrowerten zu, von denen
beſonders A. E. G. und Schuckert fadoriſiert wurden und 4 bis 5 Prozent
anzogen. Im übrigen hielt ſich die Stimmung auch für alle übrigen Ge=
biete
. Die Kursſteigerungen für die Maſchinenfabrikaktien betrugen
ſchließlich bis zu 10 Prozent. Der Geldmaukt war mit Rückſicht auf
die Ultimoabwicklung etwas geſteigert. Tägliches Gekd 6½ Prozent.
Wenn auch die heutige Nachbörſe noch feſte Haltung zeigte, ſo ſtellten
ſich ſpäter doch auch hier Realiſationen ein, die aber an der Abendbörſe
zunächſt neuen Deckungen Platz machten. Im Gegenſatz zu dem heu=
tigen
Mittagsbörſengeſchäft war aber die Umſatztätigkeit ſehr gering.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 30. Juni.
Nachdem der Ultimo als überwunden gilt und keinerlei Schwierig=
keiten
gezeitigt hat, treten die Hauſſemomente heute wieder in voller
Wucht in Geltung. Es lagen ſowohl aus der Prodinz als auch aus dem
Ausland Kaufaufträge vor, von denen die letzteren mit der erneuten Ab=
ſchwächung
der lateiniſchen Valuten in Verbindung gebracht werden.
Die Spekulation folgte und engagierte ſich erneut in erheblichem Maße.
Lediglich in den Werten der Vereinigten Stahlwerke erfolgten teilweiſe
Gewinnmitnahmen, ſo daß hier die Kursbeſſerung nicht das Ausmaß
hatten wie bei den ſonſtigen Märkten. Eine Ausnahme bilden Rhein=
ſtahlaktien
, die in Verbindung mit der erneuten Hauſſe in Farben in
großen Poſten gekauft wurden und 7½ Prozent gewannen. Die Tafeln
zeigten wieder eine Reihe von Terminwerten, die mit Pluszeichen ver=
ſehen
waren, ſo Oberſchl. Werte, die in Verbindung mit der Hauſſe in
Lincke ſtark geſucht ſind. Letztere gewannen 4 Prozent. Auch Braun=
kohlenwerte
, Sprengſtoffe und Elektrowerte, ſtark geſucht bei teilweiſe
ganz erheblichen Kursbeſſerungen. Die Meldung, daß Japan beabſich=
tige
, für die Elektrifizierung des Landes die deutſche Induſtrie heran=
zuziehen
, ſtimulierte hier in erſter Linie. Auch Bankaktien feſt bei Stei=
gerung
von zwei bis drei Prozent, desgleichen Kaliaktien und die Werte
des Bier=Spritkonzerns, von denen Schultheis trotz des Kursſprunges
an der geſtrigen Nachbörſe weitere 3 Prozent geſteigert waren. In Ver=
bindung
mit den Ausführungen des preußiſchen Finanzminiſters über
aufzunehmenden Anleihen waren heimiſche Renten, beſonders Kriegs=
anleihe
(0,44) feſt. Von fremden Renten waren wieder Mazedonier ge=
ſucht
. Tagesgeld noch feſt 67 Prozent. Der Mangel an poſitiven
Vorſchlägen in der Erklärung der franzöſiſchen Regierung bewirkte eine
neuerliche Abſchſvächung des franzöſiſchen Franken. London-Paris wur=
den
hier 182, LondonBrüſſel mit 173½ und LondonMailand 135
gehandelt. Im Verlauf gaben im allgemeinen die Kurfe auf Gewinnſiche=
rungen
der Spekulation etwas nach. Stärker abgeſchwächt waren ledig=
lich
Rheinſtahl und Farben. Dagegen Riebeck Montan feſt, insgeſamt
11 Prozent höher gegen geſtern. Bis zum Schluß blieb die Börſe dann
ziemlich ruhig. Nur in einzelnen Spezialpapieren, ſo in Buderus, war
lebhafteres Geſchäft bei ſteigenden Kurſen. Im übrigen waren Elektri=
zitätswerte
bis zum Schluß ſehr lebhaft, vermochten jedoch an der Nach=
börſe
ebenfalls ihre höchſten Kurſe nicht aufrecht zu erhalten.

Aſchaffb. Zellſtof
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamaa=Meguin
Berl. E. W. Vorzug.
Berlin. KarlsruheInd.
Braunkohlen=Brikett
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleun
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung. .
J. G. Farben.
R. Friſter
Gaggenau Vor=
Gelſenk. Gußſtahl.
G. f. eleftr. Untern.
Halle Maſchinen
Han. Maſch. Egeſt

Hanſa Dampſch

29 6. 30. 6. 29. 6. 110.25 116. Heioor Zement 175. 100. 102. Hirſch Kupfer
11o. 41.5 46. Höſch Eiſen". 127,5 Hohenlohe Werke 17.12: 80. 92.5 Kahla Porzellan 88. 134. 136. Lindes Eismaſch. 1156. 53. H5. Lingel Schuh 42. 114.87 115. Linke u. Hofmann 0. 67.875 69.7: 2. Loewe u. C 177.5 108. 109.75 C. Lorenz 1107.75 13.5 13.73 Nol. Kohle. 139.75 142.5 145.87 Nordo. Gummi. 9 Orenſtein 95. 132. 126.5 Nathgeber Wa= 40.87 25. Rombacher Hüt 25. 122. 128. Roſitzer Zucke 62. 138. 138.5 Nütgerswe 113.75 24!. 253. Sachſenw 87.25 45. 46.5 Sächſ. Gußſtahl 75. 53.25 5a. 25 Siemens Glas 120. 24.125 24. Ver. Lauſitzer Glas. . 1102.125 160.25 165. Volkſtedter Porzell. 39.5 1a0. 141. Weſtf. E. Langendreer 60. 66. 70.5 Wittener Gußſtahl . / 53.75 141. Wanderer=Werke. . . . 1153.75

Amſterdam=R
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Lslo.
Kopenhagen
Stockholm.
Helſingfors.
Italien.
London....."
New=York..
Paris..
Schweiz
Spanien

23. 6.
Geld / Brie
163.5 168.9
1.691 1.6!
11.83 11.31
92 73 323
111.24111.5=
112.56 112.84
10.35 11.59
15.20 15.24
20 815 20.407
4 195 4.30:
7199 120.
91.22 31.42
63.16 68.34

Deriſenmarkt.
30. 6.
Gelo/ Br.
153.53/163.93 Wien D.,Oſt. ab
1693/ 1.697Prag ....."
11.71 11.75/Budapeſt.
82.68 92.32/Fapan.

111.23111.51
13. 552 10.53
15.15/ 15.51
20.415 20.367
4.135/ 4. 205
11.73 11.83
31.23 81.53

23. 6.

Rio de Janeiro
112.6112.8;Bulgarien.
Belgrad
onſtantinope
ſſabon ..
Danzig
Athen.
Lanada

Geld
69 33
12.42
5.353
1.857
U.6Si
3.03:
743
2.22
21.335
81.06
5.23

Brie
53.5
12.46
5. 18
1.37
2.65
3041
7.45
2.23
2i.743
81.26
5.31

30. 6.
75.
112.
131.5
17.9
89.

100.
51.
28.875
65.75
114.
88.5
82.
122.
105.5
40.
58.
154.

39. 6.
Geld / Brie
59.35 59.49
12.473 12.458
5.37 6.89
1.970 1.974
0.662 0.604
3.035 3.045
7.4e7/ 7.147

S7.62 67. 76

120 (.21
41751 X.185

2 93;
21.41
81.68
5.23
4.20
4.135

2.845
21.765
31.28
5.34
1.21
4.195

Deutſchlands Handel mit Deutſch=Oſtafrika.
Das Mandatsgebiet Tanganyika (Deutſch=Oſtafrika) führte im März
Waren im Werte von 20 882 Pfund ein, darunter Maſchinen im Werte
von 4748 Pfung, Eiſen= und Stahlwaren im Werte von 2657 Pfund,
Wein und Bier im Werte von 1230 Pfund. Deutſchland ſteht in ſeinen
Einfuhren an vierter Stelle hinter England, Britiſchindien und Holland.
Im Vorjahre iſt die deutſche Einfuhr auf 10,5 Prozent der Geſamtein=
fuhr
gegenüber 6,5 Prozent im Jahre 1924 geſtiegen, wogegen Englands
Anteil von 89,5 Prozent im Jahre 1923 und 83,6 im Jahre 1324 auf
64,5 Prozent im Jahre 1925 zurückgegangen war und Holland mit 9
Prozent hinter Deutſchland folgte. Aus der Kolonie wurden im März
1926 nach Deutſchland ausgeführt Waren im Werte von 28454 Pfund,
hauptſächlich Siſal (15 081 Pfund), Gummi (4892 Pfd.) und Bienen=
wachs
(2247 Pfd.). In den Ausfuhren ſtand Deutſchland an fünfter Stelle
hinter England, Kenya und Uganda, Sanſibar und Belgien,

Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im Juni 1926.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung, Woh=
nung
, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und ſonſtiger Bedarf) beläuft
ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes für den Durch=
ſchnitt
des Monats Juni auf 140,5 gegen 139,9 im Vormonat. Sie hat
ſich ſonach um 0,4 v. H. erhöht. Bei den Ernährungsausgaben konnten
Preisſteigerungen für Kartoffel und Fleiſch durch die in der erſten
Monatshälfte noch nachgebenden Preiſe für Milch und Milcherzeugniſſe
nur zum Teil ausgeglichen werden. Die Ausgaben für Wohnung haben
ſich in einzelnen Teilen des Reiches weiter erhöht.
Die Ankurbelungskredite der Reichsregierung. Wie wir er=
fahren
, handelt es ſich bei dem Auftrag der Reichsbahn an die
Fuchs=Waggonfabrik, A.=G., der eine Weiterbeſchäftigung eines
Teiles der Belegſchaft auf mehrere Monate ermöglicht, um eine
Beſtellung im Rahmen des allgemeinen Bauprogramms auf
Grund der Ankurbelungskredite der Reichsregierung. Aehnliche
Aufträge ſind auch den übrigen Waggonfabriken überſchrieben
worden. Damit erklärt ſich auch die ſeit einigen Tagen an der
Vörſe zu beobachtende Feſtigkeit in Waggonwerten.
Zum Abſchluß des deutſch=lettifchen Handelsvertrages. Der unter=
zeichnete
deutſch=lettiſche Handelsvertrag iſt auf ein Jahr abgeſchloſſen
und verlängert ſich automatiſch, falls nicht zwei Monate vor Ablauf des
Vertrages ein Kündigung erfolgt. Der Text des Vertrages wird nach
dem Eintreffen in Berlin veröffentlicht werden. Der Handelsvertrag
ſieht die Meiſtbegünſtigung vor und enthält u. a. auch die baltiſche
Klauſel (Sondermeiſtbegünſtigung der drei baltiſchen Staaten). Man
nimmt an, daß dieſer Vertrag die Handelsbeziehungen zwiſchen Deutſch=
land
und den baltiſchen Staaten günſtig beeinfluſſen wird, zumal Deutſch=
land
auch bisher im Berkehr mit den baltiſchen Staaten eine hervor=
ragende
Nolle eingenommen hat. Der lettländiſche Export nach Deutſch=
land
iſt ſeit 1922 um 225 Prozent geſtiegen und beläuft ſich heute auf
40 Millionen Lat.
Vor großen japaniſchen Aufträgen für Deutſchland. Die japaniſche
Zeitung Oſaka Aſahi bringt eine Meldung, wonach die japaniſche
Firma Mieui demnächſt große Einkäufe in Deutſchland vorzunehmen
gedenkt, da man in der allernächſten Zeit eine Verſtändigung zwiſchen der
deutſchen und der japaniſchen chemiſchen Induſtrie erwartet. Es ſoll ſich
bei dieſem Einkauf um Halbfertigfabrikate handeln. Für die japaniſche
Staatsverwaltung werden Beſtellungen bei Siemens=Schuckert aufgege=
ben
. Ferner iſt ein Vertrag über Lieferung von Eiſenfabrikaten mit
der Firma Liſſauer=Köln geſchloſſen worden. Man erwartet, daß in der
nächſten Zeit die japaniſchen Einkäufe in Deutſchland durch die beabſich=
tigte
Elektrifizierung Japans einen größeren Umfang annehmen werden.
Die 7prozentige bayeriſche Kommunalanleihe. Der Bayeriſche Spar=
kaſſen
= und Giroverband, der am 14. Juni die ſtaatliche Genehmigung
erhalten hat, eine langfriſtige Inlands=Inhaberanleihe bis zum Be=
trage
von 30 Millionen Rm. in den Verkehr zu bringen, begibt davon,
wie die M. N. N. melden, 15 Mill. Rm. Schuldverſchreibungen bei
einem Ausgabekurs von 92,5 Prozent und 7 Prozent Verzinſung. Fünf
Mill. Rm. ſind für die Sparkaſſen reſerviert, während die übrigen 10
Millionen ein Konſortium übernimmt, dem u. a. die Bayeriſche Ge=
meindebank
(Girozentrale), die Baheriſche Hypotheken= und Wechſelbank,
die Bayeriſche Staatsbank und die Baheriſche Vereinsbank angehören.
Die Anleihe wird von dieſem Konſortium demnächſt zum Kurſe von
92,5 Prozent dem freihändigen Verkauf übergeben.
Die J. G. Dyeſtuff A.=G. Die Intereſſengemeinſchaft Dyeſtuff Ltd.
wird am 1. Juli ihre Tätigkeit als Verkaufsorganiſation der deutſchen
Jutereſſengemeinſchaft in England aufnehmen. Nach Meldungen der
Financial Times befindet ſich der Hauptſitz in Mancheſter. In Brad=
ford
, London und Glasgow ſind Filialen eingerichtet. An der Spitze
ſtehen 9 Divektoren. Die neue Company hat eine Reihe von Agenten
beibehalten, die ſchon früher für den Vertrieb der Produkte der In=
tereſſengemeinſchaft
tätig waren. Die Bradforder Firma Singer und
Braſſard gibt bekannt, daß ſie die Einladung der J. G. Dyeſtuff A.=G.
angenommen hat, ſich mit dem Direktorium zu fuſionieren und daß dem=
entſprechend
die Firma am 1. Juli in Liquidation gehen wird.
H. Fuchs, Waggonfabrik, A.=G., in Heidelberg. Die Geſellſchaft hat
von der Reichsbahngeſellſchaft einen größeren Auftrag erhalten, der ihr
für die ſich zurzeit auf ein Drittel der Vorkriegszeit belaufende Beleg=
ſchaft
mehrere Monate Beſchäftigung zu auskömmlichen Preiſen ſichert.
Ueberhaupt hat ſich die Geſchäftslage in der letzten Zeit gebeſſert, da die
Schleuderkonkurrenz aufgehört hat. Jür die erſte Hälfte des laufenden
Geſchäftsjahres hat ſich zwar noch ein Verluſt ergeben, da die Geſell=
ſchaft
durch die ſeinerzeitige Annullierung von Reparationsaufträgen
in Mitleidenſchaft gezogen worden iſt, indeſſen iſt im laufenden Jahre
für dieſe Aufträge eine Zahlung eingegangen, und es wird anſcheinend
in der Hauptſache nur mehr verhandelt, um für das Unternehmen einen
Ausgleich für den etwa dreijährigen Zinsverluſt zu erreichen

Staatspapiere
a)Deutſche
6% Reichsanleihe
4% Reichsanleihe
*
Dollar=Schaßzanip=
K.=Schatzanw. 23
K.=Schatzanw. 24
4½% IVundV R.=
Schatz.
4½%VI.-1X.
4% D. Schutzgb..
Sparprämienanl.
4% Preuß. Konſ.
8½%
4% Baden alt
3½%o
3% 1896
4% Bayern ....
3½% ...
3%
8-16% Heſſ. unt. 28
4% ....
3½% ..."
....
4% Württ, alte .
b) Sonſtige,
europäiſche
9 Bos. E.B 1914
4% L.Inv. 1914
4½% 1898 ...
4½% 1902 ...
4½ .......
52 Bulg. Tabak
4½%0 Oſt. Staatsr.
v. 1913
* %4Oſt. Schatz. 14

5
0.30
0.39

0.40

43.75

4.30

Oſt. Goldr.
% Silberr..
einh. R. (kon

3% Port. (Spz.) III.
5% Rum. am. N.03
4½½ Gold. 13
am. konv.
am.05

4%0 Türk. (Adm./03
(Bagd.) I
(Bagd.)II
1911 Zoll.
41% Ung. St. 1913
4½% St. 1914
Goldr.
St. 10.
Kronr.
3% Eif. Tor
Außereuro=
päiſche

5% Mex am. inn.
30 äuß. 99
4% Gold. 04
3½ konſ. inn.
4½% Irrigat.
5%0 Tamaulipas ..!
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

6% Doll. Golb. 1932
6% Gold.1935
8% Frl.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr. R. 1.
8% Frkf. Hyp.=Bl.=
Reihe 2
5% Frf. Pfandbr. B.)
Gold Reihe 2
Em. 8

12.25
3/

14.5
120
15.75
18.6
17.9
1.65
20

R

97.75
98.5
79
98.5

Neck. AG. Gld23
82 Pfälz.=Hyp.=Bk.
24
6 Rh.=Hyp. Gd. 24
5% Rhein=Main=
Donau. Gold 23
Ohne Zins=
berechnung

D Bd.=Bd..Hz. 23
0 Bdw. Kohl. 23
5% Fr. Pf.Bk. G. I
6% Großlr. Mannh.
Kohl. 23
Heid. Holziv. 23
3% Heſſ. Brk.=Rog.
23
Roggen . 23
6% Mannh. Stadt=
Kohl .. . . . . . . 23
6L Offenb. Holz
52 Pfälziſche=Hpp.
Bt. Glo .... 24
50 Pr. Kaliw..
Pr. Roggenw.
5% Rh. H. B. Gd. 24
5% Sächſ. Brk. 23
5% Roggenw.23
5% Südd Feſt=B.6
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb.
Bayr. Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wechſ
Frtf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk. ..
Meining. Hyp.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Pf.br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B. ..
Südd. Bodenkr.
Württ, Hyp.=B.. . .

98.75
97.75
78

16.50
12.6-
2.08
14.10

2.6

16.7
11.
13.82
10.3
9.0
12.60
11.62
11.80
11.15
11.50

Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hhp.=B.
Landeskr. Caſſe!
Naſſau. Lds
Obligationen v.
Transportanſt.
40 Eliſ.=Bahn
4½ Galiz= Carl=
Lud.=B.
5% Oſt. Südb. (L.)
2,6% Alte
2.6% Neue
4% Oſt. Staatsb. 82
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E.
3% Oſt. 1885
8%Oſt. Erg. Ne
4% Rud. Silber.
4% Rud. Salzkg.
4½% Anat., S.1
½% Anat., S. II
4½% Anat., S.III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec..
4½%o
Bank=Aktien
Allg. D.Credit. 107

Bad. Bk.
Brf. Brauind.
Barmer Banko
Bah. Hyp.. Wdk
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. 1124.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank...
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ...
Disk.=Geſellſch. ...
Dresdener Bf.... . 131.75
Frankf. Br. .....

8.40

6.75
3.55
16.75

26
30.25

147
108
478
172
156.5
99
113.5
84.2)
1494
10

2
rkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfdbr.=Bk. 1116
Gotha Grundkr. Bk.
120
Metallban!
Mitteld. Creditb. 120
7.55
Oſterr. Creditanſt
Pfälz. Hyp.=Bk.. . . 190.
Reichsbank=Ant. . . 261
Rhein. Credithk.
112
Rhein=Hyp.=Bk
1111.25
Südd. Disc.=Geſ. /118
Wiener Bankverein! 5.2
Bergwerks=Akt.
Berzelius
45.2
150
Bochum. Berg
100
Buderus
145.25
Dt. Luxemburg
1135
Eſchw. Bergw
165.25
Gelſenkirch. Bg
149.25
Harp. Bergl
/140
Jiſe Bergb.
101.2:
Genußſche
Kali=Aſchersleb. 151
Kali. Salzdetfurt.
Kalt. Weſterregln /160.5
12G
Klöcknerwerke.
Mannesm.=Röhr. 13)
Mansfelder
415.5
29
Oberbedarf
Obſchleſ. Eiſ.0
91
33.5
Otavi=Ant.
1121.75
Phönix=Beigb
1184.7.
Rhein. Braunk.
145.75
Rhein. Stahlw
Rombach. Hütte. 23
A. Riebeck Montan /154.75
Tellus Bgb..
K.
Ver. Laurahütte . ./ 50.5
Induſtrie=Aft.
Eichbaum(Manuh. / 63
Henninger
Löwenbr.=Münchenl222

inz. Aktienbr.
Schöfferhof (Bind.)
Schwarz=Storchen
Werger ........."

Akkum. Berlin..
Adler & Oppenh.
Adlerwv. (v. Kleyer
A. E. G. Stamm
% N. E. G. Vig.4
6% A. E. G. Vzg.B.
Amme Gieſecke
Aſchaff. Zeliſtoff
Badenia (Weinh
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin".
Bayr. Spiegel ..
Beck & Henkel ..
Bergmann El. . . . .
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Hl.
Cement Heidelb.
Tement. Karlſtadt
Cement. Lothr.
Chem Albert.
Chem Brockh.
Chem. Milch
Daimler Motoren.
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl
D. G.u, Silb. Scheit
Dingler Maſch
Dre3o. Schnellpr.
Dürrlopp
Dürr. Ratingen
Dyckerhoff & W...
Eiſenw. Kaiſersl.
Eiſenw L. Meyer.
El. Lieferung.
El. Licht= u. Kraft
Elſ. Bad Wolle.
Emag.
Emall. Ulrich ....
Enzinger Werke. ..

160
220
112.5
1.25
138
80
141.5
79.10
70.25
95
118
16
104
29.75
47
46
43
130.75
53
49
105.5
118.8
128
61.73
82
188
151
4.2-
10g.5

1.28
33.60
51

Eßlinger Maſch:.
Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten E Guilleau
Feinmech (Fetter
Feiſt. Sekt.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof.
Frkf.=M Pok u. W
Fuch3 Waggon.
Beiling & C
Zermania Lino
Gelſenk. Guß
Holdſchmidt, T.
Gotha Waggon
Greffenius
Gritzner, Maſch..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkf.
Hammerſen
Hanfw Füſſen ...
Hartm & Braun.
Heyligenſtaedt..
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer".
Hoch=Tiefbau
Holzmann
Holzvert. Ind.
Hydrom 9
Fnag
Junghans
Kuminn. Kaifersl
Karlsruher Ma
Parſtadt R.
Rlein. Sch. & Becke
Knorr, Heilbronn".
Konſerv. Braun
Krauß. Lokom.
Lahmeher ..
Lech. AugsSurg...

51.5
183.5
94.75
G7
45
25 3.5
135.5
72.5
43.5
63
0.90
5d
167.5

Ma Mice
Spicharz.
Lingel Schul
Löhnberg. Mihle.
Lud vigsh. Walzi.
Lüdenſcheib Metall
Luther, Mühlenb.
Bux Induſtrie.
Muinkraft Höchſt
Metallgef. Frkf.
Meher. Dr. Pril.
Miag. Mühlenv.. ..
Moenus Stamm.
Mororenf. Deutz
Mororenf. Oberurſ.
Reckar). Fahrz.
Neckarw. Eßlingen
zeters Union
Pfälz. Näh. Kahſei
Philipps
Porzellan Weſſel
Prometh. Frrf.
Rein. Gebb. & Schall

Rhein. Eleitr. 115 Rhein. Metall-V 21.5 Rückforth Rütgerswerke .... 113.3 S hleuzner S hneid. & Hanau. 58 S hnellor Frank. 65 Shramm Lakf. 63 Shrift. Stempel 7.I.I Shucke. Elek 11292 S huhf Veſſel..." 4).255 S huhf. Her= 33 S hult Grünlack. 5) Seilind. Wolff 52 Sichel ECo... 3.5 Siemens Glaz Siemnens & Hilste 277 Sidd Immob. 59 Thür elektr. Lief... 87 nhren Furtwängl. 28 Zeithwerke ......" 69.25 Ber,f. Chem. Ino.. 5:.9

Ver.,d. Olfbr. Mann.
Ber. Faßf. Caſſel
Gummi. B in.=Frkf.
Einſel=Nürnberg.
Ultramarin . . . . . .
Zellſtoff Ber
Vogtl. Maſch.
Voigt Haeffner
Volthoin. Seil
WBayß & Frehtag
Wegelin Rußfbr. . .
Zellſt. Waidhof ..."
Zuckerſ. Waghäu ſel
Zuckerf. Frankenth.
Zuckerf. Heilbronn
Zuckerf. Offſtein.
Zuckerf. Rheingau.
Zuckerf. Stuttg art.

Trausport= und
Verſicherungs=Akt.
A. Dt. Ei endahn.
Dt. Eiſenb.=Geſ. ..
El. Hohbahn Berl.
S hantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd. 9i

71.5
56
135.5

Frkf. Allg. Verſ.
Frankona Rücko.

Darmſt. Werte
Bahnbedar
Dampfk Rodbers
Helvetia Konſ.
Gehr.
Motorf. Darmſt
Gebr. Roeder
Venuleth & Ellenb.

153
145.25

O9.25
8.75

[ ][  ][ ]

Seite 12

Nummer 180

Manuheimer Lagerhausgeſellſchaft, Mannheim=Ludwigshafen. Der
Ueberſchuß dieſer Geſellſchaft beträgt 87 125 Rm. Davon werden 85 299
Reichsmark für Abſchreibungen verwendet und der Reſt wird auf neue
Rechnung vorgetragen. Infolge günſtigen Waſſerſtandes des Rheins
konnten die Laſten durch die eigenen Fahrzeuge befördert werden, jedoch
beſtehe ein ſcharfer Konkurrenzkampf, ſo daß die Sätze unter die Betriebs=
koſten
gingen. Die Frachteinnahmen blieben trotz der vergrößerten
Güterbeförderung hinter denen des Vorjahres zurück. Speditions= und
Lagergeſchäft, ſowie Sammelverkehr litten unter der Tarifpolitik der
Eiſenbahnen, und es kam vor, daß die Lagerhäuſer während einer Zeit
des Vorjahres nicht voll beſchäftigt waren. Dasſelbe wird auch von den
Filialen berichtet, die mit ihren Ergebniſſen weit hinter denen früherer
Jahre ſtehen.
Süddeutſche Waſſerwerke=A.=G., Frankfurt a. M. Die o. G.=V. der
Süddeutſchen Waſſerwerke=A.=G., Frankfurt a. M., bei der 6 Aktionäre
ein Aktienkapital von 166 000 Rm. mit 830 Stimmen vertraten, geneh=
migte
einſtimmig den Abſchluß. Danach werden 5 Prozent Dividende
auf 280 000 Rm. Aktien ausgeſchüttet. Der Reſt von 8 757.20 Rm. wird
auf neue Rechnung vorgetragen. In den Aufſichtsrat neu gewählt wurde
Dr. Peter Bartmann in Fa. E. Wertheimber u. Co.
Martin May, Lederwerke, A.=G., Frankfurt a. M. Die v. H. ge=
nehmigte
einſtimmig den Abſchluß per 30. 6. 1925 und beſchloß, den
Verluſt von 187 588 Rm. auf neue Rechnung vorzutragen. Die Bilanz
verzeichnet bei 1 Mill. Rm. AK. die Glänbiger mit 613 334 (Goldbilanz
54 086) Rm., denen 64 734 (109 807) Rm. Außenſtände und 21 305 (0) Rm.
Bankguthaben gegenüberſtehen. Die Warenvorräte ſind mit 692 284
(296 543) Rm. bewertet. An der Beteiligung Niederrad G. m. b. H.,
ſowie an einer Forderung an dieſe Geſellſchaft ſind 137 669 Rm. ab=
geſchrieben
worden, da der Weiterbetrieb dieſes Werkes in Frage geſtellt
iſt. Die Bilanz verzeichnet dieſe Beteiligung nur mit einem Merkpoſten
von 1 Rm. Die geſamten Anlagen ſtehen mit 891 751 (652 953) Rm. zu
Buche. Die Ausſichten für das laufende Jahr ſeien infolge weiterer Ver=
luſte
durch die Beteiligung Niederrad und auch infolge der allgemein
ſchlechten Lage dieſer Induſtrie nicht günſtig.
Bergwerksgeſellſchaft Georg von Gieſches Erben, Breslau. Die or=
dentliche
Gewerkenverſammlung, die von 11 Uhr vormittags bis in die
8. Abendſtunde währte, beſchäftigte ſich mit den Regularien. Der Rech=
nungsabſchluß
1925 wurde einſtimmig genehmigt. Eine Ausbeute kommt
nicht zur Verteilung. Das Amerikageſchäft wurde einſtimmig geneh=
migt
. Außerdem fanden Wahlen zum Repräſentantenkollegium und
zum Rechnungsprüfungsausſchuß ſtatt.
Bremen=Beſigheimer Oelfabriken. Die o. H.V. genehmigte die Re=
gularien
, erteilte Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung und erklärte ſich
mit den vorgeſchlagenen Satzungsänderungen einverſtanden, insbeſondere
der Streichung der Beſtimmung, daß für Beſchlüſſe Siebenachtelmehr=
heit
erforderlich iſt. Der Reinertrag von 229 634 Rm. wird auf Betei=
ligungskonto
abgeſchrieben. Auf Befragen aus Aktionärskreiſen teilte
der Vorſitzende mit, daß die Geſchäftslage ſich ſeit Anfang Mai gebeſſert
habe und die volle Leiſtungsfähigkeit der Fabriken, bis in den September
hinein ſichergeſtellt ſei.
Ein neues Kartellabkommen der öſterreichiſchen Mineralölfirmen.
Wie aus Wien gemeldet wird, iſt zwiſchen den öſterreichiſchen Mineral=
ölfirmen
eine proviſoriſche Preisvereinbarung abgeſchloſſen worden, die
ſich auf jene Artikel bezieht, die in der ſchon beſtehenden Konvention
nicht enthalten ſind. Es handelt ſich hauptſächlich um Induſtrieöl, Schmier=
öl
, während Mineralölraffinade (Petroleum und Benzin) bereits einer
Preiskonvention unterliegt. Am 6. Juli ſoll ein definitives Abkommen
geſchloſſen werden. Mit der proviſoriſchen Vereinbarung ſind erhöhte
Preiſe in Kraft getreten.

Donnerstag, den 1. Juli 1926

Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 30. Juni. Bei kleinem Geſchäft
blieben die Preiſe unverändert: Weizen 31.2531.50, Roggen 2222,25,
Sommergerſte 2224, Hafer inl. 2123, Mais gelb 17,50, Weizenmehl
12,2542,75, Roggenmehl 30,5031, Weizenkleie 8,508,75, Roggen=
kleie
10,5010,75.
Berliner Produktenbericht vom 30. Juni. Für Weizen waren die
Auslandsforderungen nicht ſonderlich verändert, für neuen Hartwinter
waren ſie wiederum merklich ermäßigt. Infolgedeſſen war der Juli=
preis
ſeir Weizen behauptet, ſpätere Termine gaben aber etwas nach.
Im Roggengeſchäft bleibt die Nachfrage nach Loko und promptem
Material ſeitens der Mühlen dauernd groß, ſodaß bei der außerordent=
lichen
Knappheit des Roggenangebotes die Lokonotierung und der Juli=
preis
weiter merklich in die Höhe gingen. Spätere Sichten lagen da=
gegen
etwas ſchwächer. In Gerſte fand das größere Angebot von Winter=
gerſte
nur wenig Reflektanten. Hafer war in beſſerer Ware geſucht und
im Preiſe etwas feſter. Roggenmehl iſt bei knappem Angebot zum Teil
lebhaft gefragt, wogegen Weizenmehl ruhig lag.
Piehmärkte.
Berliner Viehmarkt vom 30. Juni. Der Auftrieb beſtand aus 216
Ochſen, 356 Bullen, 798 Kühen und Färſen, 2750 Kälbern, 6428 Schafen,
8702 Schweinen, 37 Ziegen und 281 Schweinen aus dem Ausland. Preiſe:
Ochſen a) 5861, b) 5154, c) 4548, d) 3842, Bullen a) 5355, b) 49
bis 51, c) 4447, Knihe und Färſen a) 5258, b) 4048, c) 3037,
d) 2428, e) 2022, Freſſer 3542, Kälber b) 6570, c) 5863, d) 52
bis 57, e) 4550, Stallmaſtſchafe a) 55559, b) 4050, c) 2534.
Schweine b) 7880, c) 7779 d) 7577, e) 7374. Säue 6971. Ziegen
2025. Marktverlauf: In allen Gattungen ruhig.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 30. Juni. (Prib.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in ſehr ſchracher Haltung, da das herr=
ſchende
trockene Wetter die Aberntung des Winterweizens beſchleunigt
und aus Liverpool ermäßigte Notierungen vorlagen. Später konnte
indes eine Befeſtigung eintreten, da die Baiſſe jetzt zu Deckungskäufen
ſchritt. Die Schlußkurſe zeige Aufbeſſerungen bis zu 1 Ct.
Mais: Der Markt nahm einen ſchwachen Verlauf in Erwartung
großer Lieferungen auf Kontrakte in Chicago und auf Liquidationen.
Verſtimmend wirkte auch die hinter den Erwartungen zurückbleibende
Nachfrage des inneren Handels. Die Termine ermäßigten ſich für Juli
um 2 C., für die übrigen Termine um 3 C.
Hafer: Der Markt ſchloß ſich der Abwärtsbewegung für Mais an.
Die Termine erfuhren beträchtliche Einbußen.
Baumwolle: Der Markt zeigte eine recht ſchwache Haltung auf pri=
vate
Ernteberichte, größere Verkaufsluſt der Farmer und Glattſtellun=
gen
der Spekulation. Die Termine gaben weiter 1012 Pkt. nach.
Kaffee: Die Abmachung machte weitere Fortſchritte, da aus Europa
ermäßigte Notierungen vorlagen und Glattſtellungen auf den Markt
drückten; auch lagen aus Braſilien ermäßigte Forderungen im Markt.
Die Termine gaben bis 10 Pkt, nach.
Zucker: Der Markt zeigte eine ſtetige Haltung auf zurückhaltendes
kubaniſches Angebot und Deckungskäufe der Baiſſiers.
Kakao: Käufe des Auslandes und Käufe des Handels verurſachten
zunächſt eine feſte Haltung. Später trat indes eine leichte Abſchwächung
ein auf Glattſtellungen. Die Termine zeigen leichte Aufbeſſerungen.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Heute wird in Berlin der Reichselektrizitatsrat zuſammentreten,
um zu den akuten Fragen auf dem Gebiete der Elektrizitätswirtſchaft
Stellung zu nehmen.
Wie gemeldet wird, hat der 300=Millionenkredit Deutſchlands an
Rußland, der endlich ſeinen Abſchluß gefunden hat, in den Moskauer
Wirtſchaftskreiſen große Zufriedenheit hervorgerufen. Man glaubt, daß
dadurch eine Erleichterung in der Wirtſchaftslage beider Länder ein=
treten
wird.
Die Hamburg=Amerika=Linie kaufte den amerikaniſchen Dampfer
Manoa‟. Der Dampfer beſitzt eine Waſſerverdrängung von 5700
Brutto=Regiſtertonnen.
Ueber die Umgeſtaltung der belgiſchen Eiſenbahnen erfahren wir,
daß dieſe vom September ab durch eine Geſellſchaft kontrolliert wer=
den
, die unter dem Namen Société Nationale des Chemins de Fer
Belges gebildet werden wird.
Die Meldungen verſhiedener polniſcher Blätter, wonach Profeſſor
Kemmerer zwecks Reorganiſierung der Bank Polſki nach Warſchau
kommt, werden von der Direktion der Bank als irrtümlich bezeichnet.
Infolge des Scheiterns der Verhandlungen zwiſchen dem ruſſiſchen
Textilſyndikat und den engliſchen Firmen in Mancheſter und Lancaſhire
hat das ruſſiſche Textilſyadikat beſchloſſen, alle Textilien in Deutſchland
einzukaufen.
Die am 13. Juni begonnene Rigaer Meſſe iſt geſtern geſchloſſen
worden. Der Beſuch war recht lebhaft und auch die Abſchlüſſe ſind be=
friedigend
. Die nächſte Meſſe ſoll erſt 1928 ſtattfinden. Auch der Er=
folg
der Revaler Meſſe iſt ein ähnlicher wie bei der Rigaer Meſſe.
Unter der Firma M. Stromeyer Lagerhaus A.G. in Baſel iſt mit
einem Kapital von 1 Mill. Fres, eine deutſch=ſchweizeriſche Geſellſchaft
gegründet worden, die den Handel im In= und Auslande in Bergwerks=
und Hüttenerzeugniſſen, in Nutzholz, Düngemitteln u. a. betreibt, fer=
ner
die Reederei, ſowie die Beteiligung an anderen Geſchäften dieſer
Branche.
Die Paſſiven der in Konkurs geratenen Banca Agricola in Parma
belaufen ſich nach den jüngſten Berichten auf 20 Mill. Lire, denen kaum
6 Mill. Aktiven gegenüberſtehen. Alle Bilanzen der Bank ſeit ihrer
Gründung haben ſich als gefälſcht erwieſen.
Anläßlich des Unabhängigkeitstages bleibt die New Yorker Effekten=
börſe
am Samstag, den 3. Juli, geſchloſſen.
Die Notierung für Pennſylvania=Keroſin erfuhr jetzt eine weitere
Ermäßigung um ½ Cent per Gallone, nachdem der Preis am 9. Juni
bereits um ¼ Cent ermäßigt worden war.

Amerika erſchließt ſeine Kalivorkommen. Das Repräſentantenhaus
hat einen Geſetzentwurf angenommen, durch den für die nächſten fünf
Jahre 100 000 Dollar jährlich zur Erforſchung der Kalivorkommen in
den ſüddeutſchen Staaten, vor allem in Texas, bereitgeſtellt werden. Man
betrachtet dieſen Staat als einen der kalireichſten der Welt und hegt die
Hoffnung, daß durch die Ausbeutung der Kalilager von Texas eine jähr=
liche
Einfuhr von Kali im Werte von 10 Millionen Dollar aus dem
Elſaß und aus Deutſchland überflüſſig gemacht werden kann.
Geplante Errichtung einer Automobilfabrik in Auſtralien. Eine
Gruppe auſtraliſcher Induſtrieller, welche beabſichtigt, eine Geſellſchaft
mit einem Kapital von 1 Million Pfund Sterling zu gründen, um
Automobile in Auſtralien herzuſtellen, ſandte eine Abordnung an den
Handelsminiſter, die von der Regierung die Bewilligung von Prämien
auf im Lande hergeſtellte Automobile fordert, bis dieſer Induſtriezweig
auf feſten Füßen ſteht. Der Miniſter verſprach, die Angelegenheit wei=
ter
zu verfolgen.

Einträge in das Handelsregiſter: Ab= Für die Landes=Heil= und Pflege= An=
teilung
A: Am 24. Juni 1926 hinſichtlich ſtalt Philippshoſpital bei Goddelau
Heerwagen, Darmſtadt: Robert Heer=
wagen
Ehefrau, Hermine, geborene Heß in
Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin beſtellt. Ab= 2. 200 Baumwollzeug zu Kleidern,
teilung B: Am 22. Juni 1926 hinſichtlich 3. 300 Oxford zu Unterröcken,
der Firmen: 1. Wehner & Fahr, Ak= 4. 150 Tiſchdeckenſtoff (bunt),
tiengeſellſchaft, Darmſtadt: Die Pro=
kura
des Franz Buchert iſt erloſchen.
Edgar Wehner in Darmſtadt iſt als Vor=
ſtandsmitglied
ausgeſchieden. Dr. Ernſt 7. 400 Frottierſtoff zu Handtüchern,
Bolte in Darmſtadt iſt zum Vorſtands=/ 8. 200
mitglied beſtellt. Die Vorſtandsmitglie=
der
Theodor Jaeger und Dr. Ernſt Bolte
ſind befugt, je allein die Geſellſchaft zu
vertreten. 2. Bauverein für Arbeiter=
wohnungen
, Aktiengeſellſchaft,
Darmſtadt: Durch Beſchluß der General=
verſammlung
vom 29. November 1911
hat der Geſellſchaftsvertrag eine neue 15. 900 geſtreiften Drell für Wärter=
Faſſung erhalten und iſt jetzt der Zweck
der Geſellſchaft, in geeigneten Lagen in
und um Darmſtadt geſunde und billige
Wohnungen für Familien oder allein=
ſtehende
Perſonen, insbeſondere der ar=
beitenden
Bevölkerung, zu beſchaffen
Die Dauer der Geſellſchaft iſt jetzt unbe=
ſchränkt
. Die Bekanntmachungen der Ge=
ſellſchaft
erfolgen mittels eingeſchriebenen /22. 800
Briefes. Die Einberufung der General=
verſammlung
ſoll wenigſtens 14 Tage
vorher mittels eingeſchriebenen Briefes /25. 50 graue Leinwand,
und Ankündigung der Tagesordnung er=
folgen
. Die Bilanz wird im Reichsan=/27. 1300 Rohflanell (Köper),
zeiger veröffentlicht.
Darmſtadt, den 25. Juni 1926.
Amtsgericht I.

Schulgeld=Mahnung.
Das Schulgeld der hieſigen höheren
Schulen für den Monat Juni 1926 iſt
bei Meidung der Beitreibung bis
zum 10. Juli 1926 hierher zu zahlen.
Darmſtadt, den 30. Juni 1926.

Stadtkaſſe Darmſtadt. (st9556

Verſteigerung
im ſtädt. Leihami, Kirchſtr. 9
Mittwoch, den 7. Juli ds. Js.,
von vormittags /,9Uhr ab Ver=
ſteigerung
der bis Ende Juni
ds. Js. verfallenen Pfänder,
und zwar:
Brillanten, Gold= und Silber=
waren
, Taſchenuhren, Anzüge,
Wäſche, Stiefel, Operngläſer,
Photoapparate, Fahrräder,
Muſikinſtrumente uſw.
Am Dienstag, den 6. Juli ds.
Js., bleibt das Amt wegen Vor=
bereitung
zur Verſteigerung ge=
ſchloſſen
.
(st9557
Darmſtadt, den 30. Juni 1926.
Städtiſches Leihamt.

Neuer Kurs für
Chemie=Anterrich
für Damen
beginnt jetzt im Juli (9
Chemiſches Laboratoriu
Prof. Dr. 9. Baubel, Heinrichſtr. 98

der Firma: Möbel=Vertrieb Robert ſollen auf dem Wege des öffentlichen An=
erbietens
zur Lieferung vergeben werden:
1. 1500 m Baumwollſtoff zu Hemden,
5. 600 Baumwolltuch (Rohneſſel),
6. 1200 Baumwollzeug zu Bettüber=
zügen
,
zu Badetüchern,
9. 50 Damaſt zu Tiſchdecken,
10. 300 Baumwollſtoff zu Schürzen
11. 500 getupftes Druckzeug zu Schutz
*
kitteln,
12. 500 Kattun zu Bettüberzügen,
13. 100
zu Kopftüchern,

14. 900 graues Futter, geköpert,
jacken,

16. 1000 roter Matratzendrell,
17. 1100 blaues Leinen zu Schürzen
und Schutzkleidung,
18. 200 graues Leinen zu Schürzen
19. 1500 Halbleinen zu Hemden,
20. 800
zu Bettbezügen,
21. 2500
zu Bettüchern,.
zu Kiſſenüberzügen,
23. 600 Leinen zu Trockentüchern,
24. 500 Linon zu Bettbezügen,

26. 200 Cretonne,

(9523/28. 600 Rohköper,
29. 400 Flanell zu Hemden,
30. 200 Buxkin für Anzüge,
31. 300 Sommerzeug für Anzüge,
32. 50 Stück Betteppiche mit roten
Streifen,
33. 1250 Taſchentücher, farbig und! Am Freitag, den 2. Juli 1926,
weiß,
34. 110 Paar Hoſenträger,
35. 90 Stück Strohhüte für Männer
36. 20
Hüte (Loden),
37. 200
Kappen,
38. 600 m geſtreiftes Gerſtenkorn für 1 Partie Zigarren beſtimmt, ein
Handtücher,
39. 24 Stück Unterjacken für Frauen,
40. 65
Macco=Unterjacken für
Männer,
41. 80 Macco=Unterhoſen für
Männer,
45
42
geſtrickte Wämſe,
43. 30 m Ledertuch, weiß,
44. 50
braun,
45. 20 Kunſtleder (Pegamoid),
46. 200 Steifleinen (Jute) für Ma=
tratzenſchoner
,
47. 200 Köperſtoff für Matratzen= Art u. a. m.
ſchoner,
10 Ztr. Vlies in Lagen z. Polſtern,
49.
Bettfedern,
50. 10
Roßhaare,
51. 200 m Beitbarchent,
52. 200 Molton,
53. 400 Baumwollſtoff (grobfädig)
für Hemden.
Die in dem Angebot anzuer= 5
kennenden Lieferungsbedingun= e
gen liegen dahier am 6., 7. und
8. Juli ds. Js. offen. Angebote ſind
verſchloſſen und verſehen mit der Auf=
ſchrift
: Angebote zu der am 29. Juni 1926
ausgeſchriebenen Lieferung bis zum
Eröffnungstermin, den 12. Juli 1926,
vormittags 10 Uhr, einzureichen.
Die einzureichenden Waren=
muſter
müſſen getrennt von den lbel & Lotz, Elisabethenstr. 31.
Angeboten verpachkt mit der Auf=

ſchrift: Muſter zum Angebot ver=
ſehen
werden.
Die Lieferung iſt ganz frei entweder
Anſtalt oder Station Goddelau=Erfelden
anzubieten. Angebotsformulare können
von der Anſtalt bezogen werden. (9538
Goddelau, den 29. Juni 1926.
Direktion der Landes=Heil= und
Pflegeanſtalt Philippshoſpital
bei Goddelau.

Gtädtersort Derſteigerang.
Am Dienstag, den 6. Juli Ifd.
Js., von vormittags 9 Uhr ab, wer=
den
an Ort und Stelle aus dem hieſigen
Gemeindewalde die nachfolgenden Holz=
ſortimente
meiſtbietend zur Verſteigerung
gebracht:
Kiefern=Schnitt: 3,79 fm I. Kl., 9,66
fm II. Kl., 27,29 fm III. Kl.;
Kiefern=Stämme: 2,86 fm I. Kl., 58,06
fm II. Kl., 144,73 fm III. Kl., 32,57
im IV. Kl., 2,08 fm V. Kl.;
Erlen=Stämme: 3,11 fm IV. Kl., 5,98
tm V. Kl., 7,79 fm VI. Kl.
Das Holz liegt im Diſtrikt Breitlache
14a und 13 des hieſigen Gemeindewaldes.
Nähere Auskunft erteilen Forſtwart Ob=
mann
und Forſtgehilfe Pullmann
von hier. Die Verſteigerungsbedingun=
gen
werden bei Beginn bekanntgegeben.
Zuſammenkunft an der Kleinert. (9541
Groß=Zimmern, den 26. Juni 1926.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Groß=Zimmern.
Brücher.

vormittags 10 Uhr, verſteigere ich in
meinem Verſteigerungslokale Bleich=
ſtraße
40 gepfändete Gegenſtände aller
Art zwangsweiſe gegen Barzahlung:
Kaſſenſchrank, 1 Partie Wecker u. Uhren,
1 Klavier, 1 kompl. Speiſezimmer in
rohem Zuſtande, 1 Chaiſelongue, ein
Gasherd, 1 Korbgarnitur, 7 Damen=
kleider
, 24 Damenbluſen, 1 Trumeau=
ſpiegel
, 1 Waſchtiſch mit Marmor, ein
Spiegelſchrank, 1 groß. Bild, 1 Salon
in Mahagoni, 1 Lüſter, 4 Figuren
(Volkſtaedt), 6 Marmor=Schreibzeuge,
Fahrräder, 1 Aufſchnittmaſchine, 130
Flaſchen Liköre, Schreibmaſchinen, ein
zweitür. Eisſchrank ſowie Möbel aller
(9598
Darmſtadt, den 1. Juli 1926.

Bender

Stellvertr, des Gerichtsvollziehers

Viktoria=
zu
den allergünſt
Ga 2.0 m 3. 5. G

OOTO
Wir verkaufen unſere erſtklaſſigen A
und Brentang=Fahrräder
Zahlungs=
bedingungen
und billigen Preiſen
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UNGEZIEFER
wie Wanzen, Käfer, Mäuſe uſw.
vertilgt unter Garantie
(8905a.
Telephon 461,

Es macht schlank!
Herr Johannes Köhler, Aitenburgi. Thür., Uferstr. 7, schreibtuns:
Seit 4 Jahre langem Suchen, verbunden mit großen Geld-
kosten
des Probierens, habe ich endlich das gefunden, was
gegen Korpulenz mit Erfolg und ohne Schaden anzuwenden
ist, das Kruschen-Salz.
Dieses Urteil ist nichts besonders Verwunderliches, sondern eine ganz natürliche
Folge der Wirkungen des Kruschen-Salzes.
Kruschen-Salz ist von allerbester Einwirkung auf Leber und Nieren, es treibt
die überfüssigen wässerigen Massen, die den Körper aufschwemmen, auf natür-
liche
Weise heraus. Deshalb ist Kruschen-Salz von greßem Einüuß aur das
körperliche Normalgewicht.
In Apotheken und Drogerien M. 3. pro Glas, für 3 Monate ausreichend.
BEUTHIEN & SCHULTZ G. M. B. H., BERLIN N39, PANKSTRASSE 1314

Fabriklager: Eduard Lange, Darmstadt, Elisabethenstraße 4
Telephon 3453.
(I. Bln. 9577

Am Freitag, den 2. Juli 1926,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich Holzhof=
allee
11 nachſtehende Gegenſtände öffent=
lich
zwangsweiſe gegen Barzahlung:
1 große Partie Form= und Ver=
bindungsſtücke
,
1 Partie Flanſchen und Gußform=
ſtücke
,
1 Partie Heizungsröhren,
verſchied. Bentilationklappen,
einige Meter Flacheiſen, ſowie
Bleche,
2 Bürotiſche.
Die Verſteigerung findet beſtimmt
ſtatt.
(9596
Darmſtadt, den 30. Juni 1926.

Portner
Gerichtsvollzieher.

Arbeitsvergebung.
Die zur Erneuerung des Dach=
werks
der Echſcheuer auf Domanial=
gut
Hof Haina bei Leeheim vorkom=
menden
Erd= und Maurerarbeiten,
Steinhauer=, Zimmer=, Dachdecker=
Jungermann in Darmſtadt. Grobſchloſſer=, Schloſſer=, Spengler=,
Glaſer= und Weißbinderarbeiten
ſollen auf Grund des Miniſterialerlaſſe=
vom
16. September 1893 öffentlich ver=
geben
werden. Die Zeichnungen ſind
auf unſerem Amt, Adolf=Göbelſtraße 28,
vom 1. Juli d8. Js. ab einzuſehen. An=
gebolsunterlagen
ſind daſelbſt erhältlich.
Die Angebote ſind verſchloſſen, portofrei
und mit entſpre hender Aufſchrift zum
Eröffnungstermin Mittwoch, den 14.
Juli 1926, vorm. 10 Uhr, einzureichen
Zuſchlagsfriſt 6 Tage.
(9595
Groß=Gerau, den 28. Juni 1926.
Hefſiſcher Hochbauamtsbezirk Groß=Gerau.

Laux.

Am Freitag, den 2. Juli 1926,
nachm. 2 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale Hügelſtr. 27 nach=
ſtehende
Gegenſtände öffentlich zwangs=
weiſe
gegen Barzahlung:
1 Kommode, 1 Schreibpult, 1 Büfett,
1 gr. Tiſch, 2 Schreibmaſchinen, 1 Kre=
denz
, 1 Marmoruhr, 6 Lederſtühle, ein
Büfett, 1 Spiegel mit Goldrahmen,
2 Etageren, 2 Lampentiſchchen mit
elektr. Lampen, 1 Damenſchreibtiſch,
1 Zimmerteppich (3X4 m), 2 Büfetts,
1 Schreibtiſch, 25 Stücke Herrenkleider=
ſtoffe
verſchiedener Art, 1 Standuhr,
1 Warentheke, 1 Chaiſelongue, 1 Waſch=
tiſch
, 2 Büfetts, 2 Tiſche mit Marmor=
platte
, 1 gr. Gläſerſchrank, 3 Sofas,
2 Seſſel.
(9597
Darmſtadt, den 30. Juni 1926.

Portner
Gerichtsvollzieher.

HDNEe SEK
geſ. Abſol Sicherh.
Gute Verz Ang u.
G122 Gſchſt. (*17236
Wer gibt Beamten
100 N.=Mr. ( Rück=
nach
1 Mon. mit 115
R.=Mk.) g. g. Sicherh 2
Ang. u G 116 Geſchſt.
WF17218)

Kleiner, gebr., guterh.
Eisſchrank
f. ſof. z. kauf, geſucht.
Angeb. u. G 88 an
die Geſchſt. (*17137

Leichtmotorrad

200300 Mk. vor
Beamten zu leihen
geſucht. Angebote u
G 1-7 Gſhſt. (*17228
45000 Mk. von Ge=
ſchäftsmann
zu= Ver=
größer
d. Betriebs ge
ſuhrgg. erſtk. Sicher=
heit
, ev in Teilbeträg
Angebote unt. G 119
a. d. Geſchſt. (*17230

ſ. guterh., z. kauf, geſ.
Ang, mit Preis an
Dr. Kopp, Ober=
Ramſtadt. (9537

Bücherſchrank (nußb.) u. Salonmöbel,
guterh., zu kauf. geſ.
Ang. u. G 100 Gſchſt.
(*17188ds)

[ ][  ][ ]

6 Akte aus dem Großstadtleben voll
Spannung, Tempo, Humor und köstliche
Einfälle. In der Titelrolle die bildschöne

(Die Sträflingsfarm)
Sensationstilm in 5 Akten.

Neueste Wochenschau

Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.

Unionm Theater

Wollen Sie herzlich lachen, dann sehen Sie
sich das beste Lustspiel der Salson an:

LALIAM HARUBV

Dina Gralla, Harry Halm, Hans Junkermann
Leopold von Ledebur.

Er weiß sich zu helfen
mit MAROLD LLOVDT
172
Dle neuesta Wochenschau.

Ingendliche haben Zutritt!
Anfang 31/, Uhr. Letzte Abendvorst. 8 Uhr

Residenz-Theaten

Kharlie chaplin
Ein Hundeleben

Die Presse schreibt: überwältigende
Komik der einzelnen Situationen alles
Momente von stärkster Bildwirkung, die man
sehen muß, aber nicht beschreiben kann

Baby Peggy, der jüngste amerik. Filmstar
in dem Drama in 6 Akten
Arme kleine Peagy
Die neueste Wochen- und Hodenschau

Jugendliche haben Zu tritt
Anfang 31/, Uhr. Letzte Abendvorst. 8 Uhr,

Seite 18

Donnerstag, den 1. Zuli 1926

Nummer 180

Palast-Lichtspiele
Der deutsche Grossfilm:

Die
eint lonA
LLIAN MRVEY

Regie
RTCHARD
ElCHBERG

Sonntag, den 4. Juli 1926
Beſſunger Herengarten
in Flammen!
SRieſen=Feuerwerk
Breundauer zirka 1 Stunde
Uebertrifft alle bisher in Darmſiadt geſehenen
Feuerwerke / Italieniſche Nacht / Feenhafte
Beleuchtung / Illumination des Gartens
Ausgeführt von der Firma Wallenfiein, Darmſtadt
Anfang 8 Uhr Kaſſenöffnung 7 Uhr Ende 1 Uhr
Konzerk (Orcheſter=Muſik)
Ab 11 Uhr: Ball
(9581ds
Eintritt 70 Pfg. inkl. Steuer
Kinder 30 Pfg.
Vorverkaufsſtellen:
Hch. Arnold, Wilhelminenſtr. 9; Chriſtian Arnold, Weißer
Turm=Verlag, Ernſt=Ludwigſtr.; Zigarrenhaus Mhlius,
Heerdweg 1; Zigarrenhaus Koch, Markt; Zigarrenhaus
Axthelm, Schuſtergaſſe 15; Tabathaus Hanſa‟ Ecke
Magdalenen= u. Lauteſchlägerſtr. Die Herren Studſerenden
erhalten Karten b. Vergünſtigungsamt der Techn. Hochſchule.

ANT

Samstag, den 3. Juli 1926, abends 8 Uhr
in ſämtlichen Sälen des Städt. Saalbaues
Sommer-San
2Muſikkapellen (Jazzband) Oekorierte Säle

Eintritt für Mitglieder 50 Pfg., für Fremde
1.00 Mk., bei Mitglied Wacker, Ecke Mühl=
und Soderſtraße / An der Abendkaſſe durch=
weg
1. Mk. Eintritt / Zutritt haben nur
Mitglieder und geladene Gäſte / (9232dd

Cireus= Tierpark / Wölkerschau
Das Welttheater der Tiere,
Der Weltkongress der Dompteure
Dressenre, Akrobaten und Reiter
gommt
mach Barmstadt
mMessplatz in ganzer Ausdehnung E
zum ersten Male
Premiére 6. Jull, 71/, Uhr abends
Mittwoch, Samstag, Sonntag je
Vorstellungen
nachmittags 3 Uhr u. abends 7½, Uhr. In sämtlichen
Nachmittags-Vorstellungen zahlen bei unverkürztem
Abendprogramm Kinder halbe Preise.
Besonderer Beachtung empfohlen:
Größtes, je in Darmstadt aufgeschlagenes Vorstellungs-
Zelt, 2 Sonderzüge mit 100 Wagen, Automobilen,
Schleppern,Marstall, edelst. Lippizaner u. Trakehner

Tierpark unvergleichlichen wissenschaftlichen künstle-
rischen
und erzieherischen Ranges: 400 exotische
Tiere aller Kontinente und Meere, u. a: die erst
jetzt in eigener Expedition vom Südpol gebolten
ungeheuerlichen See-Elefanten riesige Ameisen-
bären
, zottige Bisons, wilde tibetanische Taks,
wächtige Mähnenschafe, behende Seelöwen, eine
Elefantenherde, große Rudel frisch importierter
Tiger, Panther,Löwen, Leoparden, Eisbären, Hirsche
aller Art, Tapire und Hyänen, Pinguine, Kasuare,
Strauße, Schlangen und vieles vieles andere Ge-
tier
mehr in 400 Meter langen Stallungen, die
von 106 Uhr besichtigt werden können.
genbecks weltberühmte Raubtiergruppen werden
neben Pferden, unsagbarer Schönheit gezeigt.
Reiter aller Art durchbrausen das weite Rund der
Arena, Spitzenleistungen internationaler Artistik
wechseln mit den zwerchfellerschütterndsten
Zwischenspielen eleganter Clouns und überaus
komischer Anguste im buntesten Reigen ab.

Dem sehenswerten Tierpark, der allein eine Reise von
weit her lohnt, angegliedert und gleichzeitig ohne
Aufschlag zu besichtigen ist die hochinteressante
und absolut neue
ToIkerschad
mit indischen Zauberern, Gauklern, Akrobaten,
Handwerkern und Tänzern, eine Arabertruppe,
und eine pittoreske Lappländer-Siedlung.

Es ist Cireus
Sar! Hassnseen
aus Stellingen-Hamburg, der
Rommt!
Letzte Vorstellung
Sonntag, 11. Juli, 7½a Uhr.
Vorverkauf: Verkehrsbüro, Ernst-Ludwigsplatz 5,
Fernruf 582 und ab 10 Uhr an den Hagenbeck-
Kassen.
Eintrittspreise für Tierpark und Völkerschau:
Kinder 0.50, Erwachsene 1.00
(TV.9570
Spät- u. Sonderzüge während des Gastspiels nach,
Gr.-Zimmern: Letzter Zug am 10. und 11. Juli
ab Ostbahnhof 1114
Wiebelsbach: Letzter Zug am 10. und 11. Jali
ab Ostbahnhof 1112
Dieser Zug wird am 11. Jali bis Erbach i. O.
durchgeführt.
Welnhelm: Letzter P.Zug am 10. und 11. Jnli
ab Hauptbahnhof 1122
mit Anschluß am 11. Juli nach Pfungstadt.
Worms: Letzter Zug am 10. und 11 Juli
ab Hauptbahnhof 112
Babenhausen:
Letzter Zug 114.
Gr.-Gerau; Bischofsbeim: Sonderzug am 11. Jali
ab Hauptbahnhof 1120
M4

Miek-
Pianos
frei. (92669
Arnold & Sohn
Eliſabethenſtr. 28

Größere Menge
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preistvert abzugeben.

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Darmſtadt.

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Teilzahlung bis
18 Monaten. (B95S

Nao8
Geſchäfts=Uebernahme.
Meinen verehrten Freunden und Bekannten mache
ich hiermit die ergebene Mitteilung, daß ich mit
dem 1. Juli die
Reſtauration Zum Neckartor
übernommen habe. Ich werde, gleich dem Grundſatz
meines Vorgängers, nur erſtklafſige Speiſen
und Getränke verabreichen.
Um geneigten Zuſpruch bittend, halte ich mich
beſtens empfohlen.
Guſtav Mahlow
17087)
Heidelbergerſtr. 2.
K

Vereinigung
früherer
Leibgardiſten
Darmſtadt

Donnerstag, den
1. Ju/i 1920, abends
8½ Uhr

Familien- dend
im Konkordiaſaale (Waldſtraße)
Eintritt frei! (9534
Um recht zahlreiche Beteiligung der
Kameraden mit ihren werten Ange=
hörigen
wird gebeten. Der Vorſtand.

Geſchäfts=Eröffnung!
Meinen verehrl. Freunden und Be=
kannten
zur gefl. Kenntnis, daß ich
heute in Groß=Zimmern ein
Lafé und Weinreſtaurant
eröffne.
Es wird immer mein erſter Grund=
ſatz
ſein, meine Gäſte erſtklaſſig und
billigſt zu bedienen.
Spezialitäten in Eis und Kuchen
Ia Abendeſſen, gut gepflegte. Weine
Georg Mager, Groß-Zimmern
Reinheimerſtraße Telephon 42
Vorherige teleph. Anmeldungen
ſind erwünſcht. (*17157

Bügel=Kurſus
Donnerstag, den 1. Juli 1926
beginnt ein neuer (B 9551
Kurſus in Herrenſtärke=Wäſche
Frau Schell,Schießhausſtr. 48

empf. Secker Nachf.
Oilluren Ludwigshöhſtr. 1. (B4966
Königin Luiſe=Bund=
/Sonntag, 4. Juli 1926,
Alusflug mit Familie
Vermſetung mit 6 S.= nach Nieder=Ramſtadt
Perſonenwagen bei Abmarſch pünktlich
billigſter Berechnung / 230 Uhr Tierbruunen
Arheilgerſtr. 72. Nied.=Ramſtädterſtr
Teleph 3910. (217136 Einkehr Gaſthaus zur

Poſt. (*17154

Operettenſprekzeit
Sommer 1926
im Kleinen Haus des
Heſſ. Landestheaters (9450
Leitung: Direktor Adalbert Steffter
Heute Donnerstag und morgen Freitag
abends 8 Uhr
Letzte Aufführungen
Die Tanzgrafn
Samstag, den 3. Juli, abends 7½ Uhr
Die luſtige Witwe
Operette in 3 Akten von Franz Lehar.
Abends 11 Uhr: Nachtvorſtellung
Großer Bunter Abend
unter Mitwirkung des geſamt. Soloperſonals,
Sonntag, den 4. Juli, nachm. 3 Uhr
Kindervorſtellung
zu kleinen Preiſen von 50 H bis 2.50
Hänſel und Gretel
Kindermärchen in 5 Bildern
mit Geſang und Tanz
abends 7 Uhr
(9585
Die luſtige Witwe
abends 10½ Uhr
Nachtvorſtellung mit vollem Orcheſter
Die Frau ohne Kuß
Operette in 3 Akten von Walter Kollo,
Preiſe d. Nachtvorſtellungen . 1.-, 2.- u. 3.-

Pangeliehaug
(Beſſunger Herrngarten)
Donnerstag, den 1. Juli, abends 8 Uhr

ausgeführt von der Mandolinengeſell=
ſchaft
Darmſiadt. Muſikaliſcher Leiſer:
Kammermuſiker Georg Kreß v. Heſſ.
Candestheater unter Mitwirkung von
503
Richard Hinz ma
(Lieder und Rezitationen)
Victor Speransky (Balalaika)
Anſchließend an das Programm
Geſellſchaftstanz
Eintritt 50 Pfg. Eintritt 50 Pfg.

[ ][  ][ ]

Nummer 180

Donnerstag, den 1. Juli 1926

Seite 19.

OrdEBER-RECHISScHUIZ DURCN VERLAG OSKAR HEISTER WERDAU

68)

(Nachdruck verboten)

Krauſe hatte, das Extrablatt in der Hand, eine Autodroſchke
genommen und war nach dem Gambrinus gefahren.
Gerade zur Eſſenszeit kam er an.
Als er eintrat, las er ſofort das Extrablatt vor:
Klaus Michaels letzter Wunſch iſt, zur deutſchen Olympiade
laufen zu dürfen.
Eine Sekunde war Totenſtille, dann brach es ſtürmiſch los.
Er muß laufen! ſchrie einer von der Tür her, der eben
eintrat. Er muß für ſein Leben laufen.
Es war Kerpen.
Werner Michael mit ernſtem, tief erregtem Geſicht folgte ihm
auf dem Fuße.
Dann ging ein Händeſchütteln los. Die Kommilitonen
ſcharten ſich um die beiden Sportsmänner.
Es muß durchgeſetzt werden, denn der Reichspräſident
wird den letzten Wunſch Ihres Bruders nicht anerkennen. Wir
müſſen aus dieſem Grunde jeden ehrlichen Sportsmann auf=
ſuchen
und ihn veranlaſſen, daß er nicht antritt, wenn Klaus
Michgel fehlt. Ich brauche Helfer!
Viele Arme reckten ſich zuſtimmend.

Der Vorſitzende des olympiſchen Komitees lud die Herren
des Vorſtandes telephoniſch zu einer Beſprechung ein.
Nur ſechs Herren war es möglich, der Einladung nachzu=
kommen
. Geſpannt waren ſie aufs äußerſte.
Meine Herren! Es handelt ſich um den Fall Michael. Ich
bin mit der ſcharfen Ablehnung des Reichspräſidenten nicht ein=
verſtanden
und habe bei meiner geſtrigen Ausſprache kein Hehl
daraus gemacht. Erreicht habe ich lediglich, daß die Hinrichtung
vorläufig verſchoben worden iſt, von einer Begnadigung oder
Beurlaubung Klaus Michaels zur Olympiade will er nichts
wiſſen. Unſere Olympiade iſt in großer Gefahr, denn der heute
äußerſt ſcharfe Artikel der B. 3. läßt erwarten, daß Werner
Michael und Kerpen ohne Klaus Michael nicht antreten.
Das wäre für uns kataſtrophal, ſagte Freiherr von Lanzen=
dorf
und fuhr ſich über die ſpiegelglatte Glatze.
Ich werde heute verſuchen, die beiden Matadore umzu=
ſtimmen
. Viel Hoffnung habe ich nicht. Aber, wie wird es,
wenn das Beiſpiel der beiden Schule macht und ſich unſere an=
deren
Sportsleute mit ihnen ſolidariſch erklären? Man zweifelt
ſehr an der Schuld Klaus Michaels, und ich ſelbſt bin trotz des
neuen Zeugen durchaus nicht voll überzeugt. Was dann, meine
Herren?
Der Diener trat ein.
Exzellenz. Herr Mateſta möchte Sie einen Augenblick
ſtören.
Bitte, ſoll gleich eintretzen. Es war der Privatſekretär des
Vorſitzenden, ein junger Mann, dem das Sportliche in jeder Be=
wegung
anhaftete.
Exzellenz, es ſind zwei ſehr wichtige Briefe eingegangen.
Ich hielt es für gut, Sie jetzt zu unterrichten.
Es ſind zwei Abſagen, habe ich recht, Herr Mateſta?
Jawohl, Exzellenz.
Der Staatsſekretär biß ſich erregt auf die Lippen.

Da haben wir den Salat. Wer ſchreibt denn ab?
Heinrich=Leipzig.
Der Schwimmer?
Ja. Und Marten.
Marten! Dieſe zuſünftige Größe im Steinſtoßen. Das
fehlte noch!
Gewerkſchaftsſekretär Friedrich, ein kleiner, ruhiger Herr,
regte ſich.
Ich meine, es wwird gut ſein, wenn wir gemeinſam dem Prä=
ſidenten
nahelegen, daß er ſich unmöglich macht, wenn er dem
Verurteilten das Recht nicht einräumen will. Den letzten Willen
muß er reſpektieren. Es iſt überhaupt eine Schande, daß man
ihn verurteilt hat.
Jedenfalls werde, ich zunächſt verſuchen, Werner Michael
und Kerpen umzuſtimmen.
Das glückt Ihnen nicht, Exzellenz.
Dann ſind wir in einigen Tagen gemeinſam beim Präſi=
denten
.
Abgemacht.
Werner Michael, deſſen Miene bei eiſerner Energie finſtere
Verſchloſſenheit zeigte, kam mit Kerpen, der ſich verzweifelt be=
mühte
, ihn aufzuheitern, von der Trainingsarbeit zurück.
Werner, ich komme bei Ihrem Tempo nicht mehr mit. Jetzt
gibt es keinen Gegner mehr für Sie.
Und Klaus?
Selbſtverſtändlich. Es iſt bitter ſchade, daß er nicht mit
uns trainieren kann.
Finſter nickte Werner.
Sie ſtiegen die Treppen zu ihrer gemeinſamen Wohnung in
Charlottenburg empor.
Als Werner in ſein Zimmer trat, fand er einen Brief ſeines
unglücklichen Bruders vor. Raſch erbrach er ihn und las.
Nichts von Angſt und Sorge ſprach aus den Zeilen.
Unſäglich wohl tat Werner der Brief des Bruders, der ihm
ſchrieb, daß er ſich nicht ſorgen ſolle. Er glaube feſt, daß er ge=
meinſam
mit ihm zur Deutſchen Olympiade laufen werde.
Du mußt wieder frei werden, Bruder, bald, flüſterte er,
und die Willensfurche in ſeinen Zügen vertiefte ſich. Jetzt, wo er
ohne den Bruder war, fühlte er ſo richtig, wie er an ihm hing,
wie hilflos er in vielen Fällen ohne Klaus war.
Die klare, unbeirrbare Sicherheit des Bruders ging dem un=
geſtümen
Werner zum guten Teil ab, und doch mußte er ſich jetzt
dem Bruder ebenbürtig zeigen.
Kerpen trat zögernd ein.
Hat Klaus geſchrieben?
Ja, Gott ſei Dank. Leſen Sie, Kerpen. Er reichte ihm ben
Brief hin, den der Freund mit regſter Anteilnahme las. Als er
ihn wieder zurückgab, ſagte er aufatmend:
Gottlob, er iſt unerzagt. Wir müſſen Klarheit ſchaffen,
müſſen ihn herausholen, damit das Unrecht nicht ein himmel=
ſchreiendes
wird.
Es iſt’s ſchon, Kerpen, ſagte Werner bitter. Tag und
Nacht grüble ich nach und finde keinen Weg. Aber antreten muß
er zur Olympiade!
Kerpen nickte und lenkte die Unterhaltung in andere Bahnen.
Ein Herr vom olympiſchen Komitee möchte Sie ſprechen,
Werner, ſagte er plötzlich.
Sie wiſſen, Kerpen, daß ich nicht antreten werde.
Genau ſo wenig wie ich, lieber Werner. Aber dem Herrn
Staatsſekretär von Seelingen wollen wir doch Beſcheid ſagen.
Kommen Sie, Werner.

Sie gingen in das gemeinſame Wohnzimmer. Staats=
ſekretär
von Seelingen ſtand bei dem Erſcheinen der beiden
Läufer auf und ging ihnen entgegen.
Die Begrüßung war ſehr herzlich.
Als ſie ſich gegenüberſaßen, begann der Vorſitzende des Aus=
ſchuſſes
für Leibesübungen: Meine Freunde vom Olympiſchen
Aktionskomitee ſind durch eine Preſſemeldung, die beſagt, daß
Sie es ablehnen an der deutſchen Olympiade teilzunehmen,
wenn es Herrn Klaus Michael nicht zugeſtanden wird, anzutre=
ten
, ſehr ſtark beunruhigt. Wir halten, offengeſtanden, die Mel=
dung
für eine Tendenznachricht, müſſen aber doch Gewißheit
haben.
Die Meldung iſt richtig, Herr Staatsſekretär, ſagte Wer=
ner
beſtimnt. Oder glauben Sie, daß ein Menſch zu laufen
vermag, wenn ihm vorher der Bruder hingemordet wird?"
Herr von Seelingen ſchwieg einen Augenblick betreten, dann
begann er vorſichtig: Ich finde Ihren Gedanken ſehr verſtänd=
lich
. Sie hängen an Ihrem Bruder, und es iſt auch nur fehr
begreiflich, daß Sie herzlich wenig Luſt haben, zu laufen, ſolange
Ihr Bruder unter dem harten Urteil leidet. Daß die von Ihnen
befürchtete Vollſtreckung für den 6. Dezember aufgehoben wird,
könnte ich unter allen Umſtänden durchſetzen.
Das Urteil iſt nicht hart, ſondern ungerecht, ſagte Werner
finſter.
Ich will mich dieſen Worten anſchließen, Herr Michael,
lenkte der Staatsſekretär ein. Nehmen wir an, daß es ſich um
einen Juſtizirrtum handelt. Ich verſpreche Ihnen, daß ich mich
beim Juſtizminiſter ſehr für Ihren Bruder verwenden werde,
damit er bald wieder rehabilitiert wird. Aber halten Sie Ihren
Beſchluß nicht aufrecht, laſſen Sie uns nicht im Stich. Stellen
Sie die perſönliche Angelegenheit hinter die des Vaterlandes,
des deutſchen Staates zurück.
Nein, Herr Staatsſekretär, nie und nimmer, rief Werner
heftig. Ohne meinen Bruder ſtarten ich und mein Freund Ker=
pen
auf keinen Fall. Vergeſſen Sie doch nicht, daß Richter des
Vaterlandes, des deutſchen Staates, meinen Bruder, der von
Anfang an jede Schuld zurückwies, verurteilten, Geſchworene
des Staates ſprechen das Schuldig auf Grund eines Indizien=
beweiſes
. Der deutſche Staat hat vermöge ſeines falſchen Sy=
ſtems
der Gerechtigkeit meinen unſchuldigen Bruder zum Tode
verurteilt. Es wird vollſtreckt werden, wenn kein Wunder ge=
ſchieht
. Denken Sie doch an die Verhandlungen, denken Sie an
die Zeugenausſagen. Jeder ſprach gut, bis auf meien ſchuftigen
Stiefbruder. Die ganzen Ausſagen waren wie geſchaffen, meinen
Bruder aus dem Schuldgewebe, in das er verſtrickt war, zu er=
löſen
. Aber es paßte nicht in die Theorie, es mußte anders ſein,
weil ſonſt die Richter mit leeren Händen vor einem Rätſel hätten
ſtehen müſſen. Stellen Sie ſich doch vor: ein völlig unbeſchol=
tener
Menſch, dem alle, die ihn kennen, das glänzendſte Zeugnis
ausſtellen, auf Grund eines Zufalls verurteilt, auf Grund der
Ausſage meines Stiefbruders und eines notoriſchen Trinkers.
Heißt das gerecht richten?
Zu den leidenſchaftlich vorgetragenen Worten ſchwieg ber
Staatsſekretär.
Werner fuhr fort: Und nun! Nicht einmal den letzten
Willen meines Bruders achtet man. Man glaubt es der Würde
des Staates ſchuldig zu ſein, daß man es ablehnt. Nein ich
trete nur mit meinem Bruder an!
Da ſtand der Staatsſekretär auf und verabſchiedete ſich
ſtumm.
(Fortſetzung folgt.)

Zazzband
22 Teile, nur 4 Jahr
gebraucht, billig ab=
(*17223
zugeben.
Barock=
Aufſatzſchrank 1 an=
tiker
nusb. Schrank,
gek. 350 Mk., für die
Hälfte, alter Seſſel,!
Sofageſtell, Kom=
moden
, alte Bilder!s
und Stiche.
Enorm
billige Gelegenheit/s
für Reſtauration:
faſt neuer Emaille=/
Gaskochoſen abzug.
Kasinostr. Nr. 2/
(Laden)
10 bis 13 u. 3 bis 6ls
anzuſehen.

Selche Preise wird sich
Riemandentgehenlasten

Bamen-Konfektiens

Nachlaß=
verkauf
. 5
Nußb. Sekretär, zwei
Kommoden, 2. Roß=
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