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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattei.
Nummer 129
Mittwoch, den 30. Juni 1926.
189. Jahrgang
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Gewaſt, wie arieg Aufruhr. Sfreilt uſp. erſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſtäige und keſſung von Schodeneriak. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſädter 8 Natſonalbanl.
Das Fürſtenkompromiß im Reichstag.
Vertagung oder Auflöſung?
Von unſerer Berliner Redaktion.
Im Reichstag ſind am Dienstag mit wechſelnden
Mehr=
heiten die erſten ſieben Paragraphen des Geſetzentwurfes über
die Fürſtenabfindung teils angenommen, teils abgelehnt das Schickſal des Reichstages, an dem der
Reichs=
lage durchzuberaten, ſo daß dann ſchon vielleicht am Donnerstag
in die Generaldebatte eingetreten werden kann, worauf dann
ſchon am Freitag die Schlußabſtimmung erfolgen könnte. Aber
gerade die Schlußabſtimmung iſt es, die noch immer der
Reichs=
regierung und auch dem Reichstag ſelbſt die größten
Kopfſchmer=
zen macht. Je länger man ſich über die einzelnen Streitpunkte
unterhält, deſto ſtärker wird die Verſteifung bei allen Teilen, wie
kraten gezeigt hat, die den Unterhändlern der Regierungsparteien
ihren Wunſchzettel rorlegten und ihn als faſt unabänderlich
hin=
ſtellten, während demgegenüber wieder die Regierungsparteien
darauf beharrten, daß ſie über die bereits im Ausſchuß und den
Montagsbeſprechungen gemachten Zugeſtändniſſe, nicht
hinaus=
mal mit der Abſicht gegenüber, weder der einen
entgegenzukom=
men, noch etwas von dem eingenommenen Standpunkt aufzugeben.
Erſchwerend wirkt hierbei beſonders der Meinungsſtreit im
mit Mühe und Not gelungen, ein glattes Nein zu verhindern
und den mit der Vorlage unzufriedenen linken Flügel zu
be=
wegen, wenigſtens zuzugeſtehen, daß noch einmal bei den
inter=
fraktionellen Beſprechungen die ſozialdemokratiſchen Forderungen
zur Debatte geſtellt werden. Worauf ſich dieſe beziehen, iſt
be=
kannt; ſie verlangen Wiederaufrollung bereits abgeſchloſſener
Vergleiche, Aufwertung der Fürſtenvermögensanſprüche nach dem
Gebrauchswert der Objekte, für die eine Entſchädigung gezahlt
wird, Anfechtung des im Jahre 1873 ergangenen Urteils, das die
Herrſchaft Schwedt=Vierraden=Wildenbruch als Privateigentum
der Fürſten anerkannte und, nicht zuletzt, Zuſammenſetzung des
Sondergerichts nach den Wünſchen des Reichstages. Darüber iſt
am Dienstag vormittag mit negativem Erfolg verhandelt
wor=
den. Darüber ſoll in den nächſten Tagen noch weiter geſprochen
werden. Vorerſt haben ſich die Sozialdemokraten bei der
Beratung im Plenum darauf beſchränkt, entſprechende Anträge
zu den einzelnen Paragraphen zu ſtellen und darzutun, daß ſie
nicht gewillt ſind, von ihren Forderungen
abzu=
weichen. Sie haben das auch in parteioffiziöſen Aeußerungen
zu erkennen gegeben, ſo daß man im Augenblick nicht weiß, ob es
nicht vielleicht doch noch im letzten Moment gelingen wird, die
Sozialdemokratie für das Geſetz zu gewinnen. Vorausgehen muß
tiſchen Fraktion, in der die Gegenſätze ſehr hart
aufeinander=
prallen.
Die bisher ergebnislos verlaufenen
Eini=
gungsverhandlungen haben im Reichstag wieder
eine peſſimiſtiſche Stimmung verurſacht. Es wird
viel=
abſtimmung bis zum Herbſt zu vertagen. Das ſpricht gerade nicht
für den Reichstag. Immerhin glaubt man hierin das kleinere
Uebel zu erblicken, denn — ſo hofft man — wenn es gelingt, die
Austragung des Streites bis nach den Ferien zu vertagen, dann den 8 1 ab.
werde es vielleicht möglich ſein, wenigſtens mit den Hohenzollern
ins Reine zu kommen. Bekannt iſt ja, daß ſich der Reichspräſi= hatte und der Deutſchnationale von LindeinerWildau nochmals den
ab=
dent von Hindenburg energiſch bemüht hat, die
vermögensrecht=
wieder in Fluß bringen zu können. Hier ſcheinen ſich aber ebenſo
raſch die Sozialdemokraten eingeſchaltet zu haben, da
offentſicht=
lich unter ihrem Druck es die preußiſche Regierung an dem nöti= gegen die Kommuniſten und Völkiſchen bei Stimmenthaltung der
Sozial=
gen Eifer fehlen läßt, die Verhandlungen mit den
Bevollmächtig=
ten der Hohenzollern weiterzuführen. Eine gewiſſe Schuld kann verhältnis wie ſeinerzeit im Ausſchuß angenommen.
ebenfalls den Hohenzollern zugeſprochen werden, die ſich bis jetzt unter denen das Sondergericht tätig wird, enthalten, beraten. Zu 8 3,
nicht dazu verſtehen konnten, durch eine entſprechende Geſte den
winden und dadurch die Geſamtſituation weſentlich günſtiger zu kann, beantragte der Sozialdemokrat Landsberg, daß der
geſtalten. Kommt es nun zu einer Vertagung, mit der man
zollern zu Ende zu führen. Es wird allerdings behauptet, daß
das Sperrgeſetz, das bis zum 31. Juli läuft, bis zum 30.
Sep=
tember verlängert werden ſoll. Das muß aber erſt abgewartet
werden. Würde es tatſächlich verlängert, ſo würde dadurch
ſelbſt=
verſtändlich nur eine neue Erſchwerung eintreten.
Schließlich bleibt noch die Auflöſung für den Fall, daß am
Freitag das Geſetz nicht die qualifizierte Mehrheit auf ſich
ver=
einigen lann. Algemein wird behauptet, daß die Reichs= tiſchen unter groder beiterkeit angenommen.
regierung ſehr ernſtlich mit dem Gedanken um= 8tangenommen.
geht, den Reichstag nach Hauſe zu ſchicken und
Neuwahlen auszuſchreiben, wenn dieſe Möglichkeit
eintreten ſollte. Der Kanzler war auch am Dienstag vormittag
ßes Intereſſe an Neuwahlen haben, daß aber auch deren Kaſſen Beſtimmung auch auf die vor 1918 ergangenen Urteile.
durch die Propaganda für den Volksentſcheid zu erſchöpft ſind,
um noch die Koſten für eine Neuwahl hergeben zu können.
Außerdem liegen aber doch noch eine ganze Reihe anderer
fallen. Es ſei nur an die im Herbſt bevorſtehende Aufnahme
Deutſchlands in den Völkerbund erinnert, die gebieteriſch ver=
langt, daß der Reichstag bis über dieſen Zeitpunkt hinaus bei=
*Das Schickſar des Reichstages, ſammen bleibt und der Regierung eine ſtarke Stütze gibt. Allein
worden. Am Mittwoch ſoll die zweite Leſung fortgeſetzt werden, präſident von Hindenburg, der ſich fortlaufend über die Vor= tung. Ausgenommen vielleicht die Perſon des Kriegsminiſters.
Man hofft ſogar, trotz der reichen Tagesordnung die ganze Vor= gänge bei den einzelnen Fraktionen berichten läßt, ein nicht un= Der Austauſch Painleves mit Guillaumat war eine Konzeſſion
bedeutendes Intereſſe nimmt.
Sitzungsbericht.
* Berlin, 29. Juni. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag genehmigte heute zunächſt gegen den Widerſpruch der
in den Fraktionen und in den interfraktionellen Beſprechungen Kommuniſten das deutſch=öſterreichiſche Uebereinkommen über die Durch= ſondern ausſchließlich von Finanzproblemen beſtimmt wird. Das
ſich um Vormittag in den Verhandlungen mit den Sozialdemo= gann die zweſte Leſung des Regierungsenwurfes hältnismäßig wenig von ſich hören ließ, war eine große
Ueber=
handlungen mit der Sozialdemokratie für heute noch keine Entſcheidung
des Recktsausſchuſſes, die ja allgemein bekannt ſind.
Nach Beendigung des Ausſchußberichtes ſchlug Präſident Loebe vor,
gehen könnten. Es ſtehen ſich alſo beide Gruppen vorläufig ein= bei der heutigen zweiten Leſung von einer Generaldebatte Abſtand zu ſehener Finanzminiſter zu erwarten.
nehmen und die allgemeine Ausſprache auf die für Freitag vorgeſehene
acht Gruppen zuſammenfaſſen. Bei jeder Gruppe ſolle die Redezeit für
ſozialdemokratiſchen Lager. Dem zum gemäßigten Flügel zählen= jede Partei höchſtens 15 Minuten betragen. Gegen dieſen Vorſchlag er= es auch Briand und andere erfahrene Politiker oft behaupteten.
den Abgeordneten Müller=Franken iſt es am Montag abend nur hoben nur die Völkiſchen und die Kommuniſten Widerſpruch. Der Vor= Die franzöſiſchen Parteigegenſätze oder vielmehr die perſönlichen
ſchlag wurde alſo angenommen.
8 1, der die Einſetzung und Zuſammenſetzung des Reichsſondergerichtes
von Anfang an mit den Sozialdemokraten machten wollten. Der jetzt
des Reiches oder der Länder ſein oder geweſen ſein dürfen.
Sondergerichtes vom Reichstag gewählt werden müſſen.
Hierauf nahm Reichsinnenminiſter Dr. Külz das Wort, um
zu=
betonte, daß die Regierung geſchloſſen hinter dem Geſetz ſtehe und bei
deſſen Nichtzuſtandekommen die Konſequenzen ziehen würde. Es handele einfluſſen.
ſich nicht blos um eine Rechtsfrage oder eine politiſche Frage, ſondern
Sondergerichtes, zur Hälfte aus Laien und zur Hälfte aus Richtern, zum
allerdings eine Klärung der Lage innerhalb der ſozialdemokra= Ausdruck. Deshalb ſei der 8 1 wichtig für dieſen im ganzen Geſetz
ge=
ſuchten Ausgleich zwiſchen politiſcher und Rechtsfrage.
Sozialdemokraten wies der Redner auf die Zuſagen der Regierung im
Ausſchuß hin, daß die Frage der Laienrichter im Sondergericht ſo
ge=
fach der Gedanke ventiliert ob es nicht doch beſſer ſei, die Schluß= klärt werde, daß die Laienrichterſtellen keineswegs mit Berufsrichtern Böswillige — war auch bisher nur durch eine verheimlichte
In=
beſetzt würden.
Abg. von Graefe (Völk.) lehnte die Vorlage ab.
Auch der Kommuniſt Neubauer lehnte die Vorlage und damit auch
lehnenden Standpunkt der Deutſchnationalen begründet hatte, ſchritt
liche Auseinanderſetzung zwiſchen Preußen und Hohenzollern antrag wurde gegen die Stimmen der Antragſteller, der
deutſchnatio=
nale Antrag gegen, die Stimmen der Deutſchnationalen und Völkiſchen
abgelehnt. In einfacher Abſtimmung wurde der 81
demokraten und Deutſchnationalen, alſo mit dem gleichen Stimmen=
Sozialdemokraten die eine oder andere Waffe aus der Hand zu auf Antrag beider Parteien, des Landes und der Fürſten, neu aufrollen machten und iſt, wenigſtens in ſeinem Reſſort, gewiſſermaßen
Antrag des Landes allein genügen ſolle. Dem widerſprach im Namen
faſt überall rechnet, dann werden die Reichstagsferien dazu be= der Regierungsparteien der Demokrat von Richthofen, der Péret viele Schwierigkeiten machte, wird er ſchnell ein Ende
nützt werden müſſen, die Auseinanderſetzung mit den Hohen= beſonders darauf hinwies, wie unangängig es ſei, ſchon zur Befriedi= bereiten. Die ſchon ſo oft angekündigten Erſparnismaßnahmen
gung beider Teile abgeſchloſſene Vergleiche, wie in Sachſen, einſeitig werden auch bald ausgeführt werden. Ihre Bedeutung wird
neu aufzurollen. Der ſozialdemokratiſche Antrag wurde
hierauf gegen die Stimmen der Antragſteller abgelehnt.
und Kommuniſten abgelehnt. Dagegen wurde 8 3 mit 142 Stimmen regelt. Ob es dabei wegen der Erbitterung weiteſter Kreiſe nicht
der Mittelparteien gegen 138 Stimmen der Sozialdemokraten und Kom=
Der nächſte Beratungsabſchmitt umfaßte die 88 5—7. Beim 8 5 der
Nichtlinien für die Unterſcheidung von Privat= und Staatseigentum
aufgeſtellt, beantragten die Deutſchnationalen die Streichung dieſer bildet den anderen Angelpunkt der jetzigen Politik nicht nur
da=
beim Reichspräſidenten, dem er eingehenden Bericht erſtattete. Nichtlinien, während die Sozialdemokraten die Einfügung der Beſtim= durch, daß zwiſchen der Lage Frankreichs und ſeiner Gläubiger
Dr. Marx ſoll ſich auch die Zuſicherung haben geben laſſen, mung verlangten, daß in Zweifelsfällen die Vermutung immer für ſtändig eine Parallele gezogen wird, ſondern auch durch eine
daß der Reichspräſident einer Reichstagsauf= Staatseigentum ſprechen müſſe. Beim 8 6, der die Beſtimmung
ent=
löſung ſeine Zuſtimmung nicht verſagen wird, nach der Staatsumwälzung von 1918 ergangenen rechtskräftigen urteil des bemerkbar wird. In der Preſſe aller Parteiſchattierungen
Es iſt zu bedenken, daß eigentlich nur die Sozialdemokraten gro= abweichen kann, forderten die Sozialdemokraten die Ausdehnung dieſer wird eine heftige Kampagne gegen den Waſhingtoner Vertrag
ſozialdemokratiſchen Anträge gegen die Antragſteller abgelehnt 8 5
Momente vor, die ſehr ſtark gegen eine Auflöſung ins Gewicht nationale, Völkiſche und Kommuniſten angenommen ebenſo Frage in der Kammer noch zu großen Debatten und
Partei=
die 88Kundſ. Bei 86 wurde ein deutſchnationaler Antrag abgelehnt, kämpfen reichlich Anlaß geben wird. Auch der jetzige Regierungs=
Um 7 Uhr wurde die Weiterberatung auf Mitwoch 1 Uhr vertagt, wechſel ändert wenig an dem Ernſt der Lage in Frankreich.
Das zehnte Kabinett Briand.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Ende Juni.
Den Ausſchlag bei der Bildung des zehnten Briand=Kabinetts
dieſes eine außenpolitiſche Moment dürfte doch wohl ernüchternd wie auch bei der ganzen langwierigen und ſchwer lösbaren Kriſe
wirken und auch die Sozialdemokraten veranlaſſen, ihre Forde= gab hauptſächlich die Suche nach dem neuen Finanzminiſter. Bei
rungen im Intereſſe des geſamten Volkes ſoweit zurückzuſtecken, all den zahlreichen und ſo verſchiedenartigen Kombinationen
daß es der Koalition und der Regierung möglich wird, ſoweit es drehte ſich alles um das Finanzportefeuille. Populär wurde dies
eben angebracht erſcheint, ihnen entgegenzukommen. Bis zum ſo ausgedrückt, daß Briand keinen Finanzminiſter für ſein Kabi=
Freitag wird man ſich noch einmal alle dieſe Dinge durch den nett finden konnte. Die übrigen perſönlichen Veränderungen
Kopf gehen laſſen müſſen, denn dann entſcheidet ſich auch innerhalb der Regierung ſind nicht von ausſchlaggebender
Bedeu=
an die Rechte und hauptſächlich an die Armee, bei der Painlevs
in der letzten Zeit ſich nur geringer Volkstümlichkeit erfreute.
Vielleicht zu oft wurde ſchon betont, daß Frankreich ſeit
eini=
gen Jahren jene ungeſunde und dekadente Entwicklung
durch=
macht, bei der die Richtung der Politik nicht von außenpolitiſchen,
führung der Sozialverſicherung im zwiſchenſtaatlichen Verkeh= und be= Wiedererſcheinen von Caillaux jedoch, der in der letzten Zeit
ver=
über die Fürſtenabfindung. Da nach den geſtrigen Unter= raſchung zugleich allerdings auch die einzig mögliche Löſung,
zu erwarten iſt, war das Haus verhältnismäßig ſchwach beſetzt. Zunächſt denn weder von links noch von rechts war ein auf feſter Baſis
bericktete der Abgeordnete Pfleger (B. Vp) über die Verhandlungen begründetes Kabinett, oder, was noch von weit größerer
Bedeu=
tung iſt, ein energiſcher und mit genügenden Vollmachten ver=
Die von vielen angeſtrebte und erſehnte „große Koalition”,
dritte Leſung zu verſchieben Man ſolle vielmehr gleich in die Einzel= die Union nationale oder Union saarée, erwies ſich, ſobald die
beratung der Vorlage eintreten und die verſchiedenen Paragraphen in Dinge einmal ins Rollen gekommen waren, als unmöglich — wie
Gegenſätze zwiſchen den einzelnen Politikern, wurzeln viel zu
Das Haus begann demgeigäß ſofort mit der Einzelberatung des tief, als daß man ſie mit noch ſo ſchön klingenden Phraſen
beſei=
beſtimmt. Abg. Dr. Barth (Dntl.) wies darauf hin, daß der Wille der tigen könnte. Poincare wollte den letzten Reſt ſeiner Volkstüm=
Deutſchnationalen, an dem Geſetz mitzuarbeiten, von den Regierungs= lichkeit nicht durch Uebernahme einer äußerſt ſchweren und
un=
parteien nicht angenommen worden ſei, weil letztere die Vorlage ſchon dankbaren Aufgabe einbüßen. Die Bemühungen Herriots
ſchei=
vorliegende weſentlich radikaliſierte Entwurf verletze die Grundſätze des terten nur ſcheinbar an dem Unwillen ſeiner Partei. Auch waren
Rechtsſtagtes und ſei deshalb für die Deutſchnationalen unannehmbar, es keine perſönlichen Gründe, die ihn zur Abſage bewegten, ſon=
Zu 8.1 begründete der Redner einen Aenderungsantrag, wonach die vier dern die Furcht und Angſt des geſamten Kartells vor einer er=
Laienmitglieder des Sondergerichtes nicht Mitglieder von Parlamenten drückend ſchweren Verantwortung. Die Lage der franzöſiſchen
Demgegenüber erneuerte der Sozialdemokrat Dr. Roſen= Pinanzen iſt nicht nur außerordentlich ernſt, ſondern durch die
feld den bekannten Antrag ſeiner Partei, daß die Mitglieder des zahlloſen ſachlichen Schwierigkeiten und durch die ſeit Jahren
anhaltende krankhaft erregte Stimmung des Landes ſo heikel
nächſt den deutſchnationalen Vorwurf, das Geſetz wäre unter Konzeſſionen und ſo verwickelt, daß man nur mit äußerſter Kühnheit und
Ener=
an den Druck der Straße zuſtandegekommen, entſchieden zuückzuweiſen, gie die Sache angreifen kann. Aber das Schlimmſte ſind dabei
Allerdings ſei der millionenfach geäußerte Volkswille zur Bereinigung doch jene innen= und außenpolitiſchen Komplikationen, welche die
der ganzen Auseinanderſetzungsfrage berückſichtigt worden. Der Miniſter geſamte franzöſiſche Politik beherrſchen und höchſt ungeſund be=
Die Notlage der franzöſiſchen Finanzen iſt durch zwei große
um beides zuſammen. Das komme auch in der Zuſammenſetzung des Tatſachen gekennzeichnet: nämlich die inneren und die
auslän=
diſchen Schulden.
Die erſteren bilden die größte Belaſtung der Innenpolitik
Es folgte der Zentrumsabgeordnete Schulte, der im dadurch, daß ſie den fortdauernden Verfall des Franken ver=
Namen der Regierungsparteien für den 8 1 in ſeiner Faſſung eintrat, urſachen oder wenigſtens vor den Verfalltagen eine unangenehme
hier ſei die richtige Mittellinie gefunden. Gegen die Bedenken der Währungsunſicherheit hervorrufen, die manchmal wochenlang
dauert. Ihre Deckung — ſo behaupten viele Fachmänner und
flation offen und kühn in eine wirkliche umzuwandeln, bis der
Franken auf ein Niveau gelangt iſt, das der Notlage und der
Verarmung des Landes entſpricht. Auf dieſem Niveau könnte
Nachdem noch der Wirtſchaftsparteiler Alpers dem 8 1 zugeſtimmt man den Franken ſtabiliſieren und — eine „neue Art” von Geld
einführen. Außerdem hat aber Caillaux auch andere kühne und
man zur Abſtimmung. Der ſozialdemokratiſche Abänderungs= weitſchauende Pläne, angeblich nach der Konzeſſion Raoult
Pérets. Die bevorſtehenden großen perſönlichen Veränderungen
in der Verwaltung der Bank von Frankreich deuten wenigſtens
darauf hin.
Caillaux bedeutet nicht nur einen neuen Finanzminiſter. Er
gibt nicht nur die ganze Charakteriſtik des neuen Kabinetts, ſon=
Als nächſte Gruppe wurden die 88 2 bis 4, die die Bedingungen, dern iſt auch wirklich, was Anſehen und Vollmachten betrifft, ſein
wonach das Schiedsgericht einen bereits abgeſchloſſenen Vergleich nur erſtes und entſcheidendes Mitglied. Er beſitzt weitgehende
Voll=
ein Diktator. Der Anarchie im Finanzminiſterium, die Roult
aber weit übertrieben. Das ſchwerſte Problem, die eigentliche
8 2 der Ausſchußvorlage wurde gegen die Stimmen, der Achſe der ganzen Situation, nämlich das Schickſal der inneren
Mittelparteien mit den Stimmen, der Deutſchnationalen, Völkiſchen Anleihe, wird erſt im Zuſammenhang mit der Stabiliſierung
ge=
muniſten bei 79 Stimmenthaltungen der Deutſchnationalen und Völ= doch zu unüberwindlichen Schwierigkeiten kommt, kann man noch
nicht wiſſen. Nach der Meinung Bokanowſkis ſoll es ſich ſchon in
Mit der gleichen Stimmenmehrheit wurde auch acht Tagen entſchieden haben, ob das Miniſterium ſeinen
Auf=
gaben gewachſen iſt.
Das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten von Amerika
hält, daß das Reichsſondergericht auf Antrag einer Partei von einem ſtarke amerikafeindliche Stimmung, die in allen Kreiſen des
Lan=
geführt. Aber die erſten Fachleute und Politiker denken anders.
In der Abſtimmung wurden die deutſchnatienalen Abänderungs= Sie ermeſſen die ſchwerwiegenden Konſequenzen, welche die
Ver=
anträge gegen die Stimmen der Antragſteller und der Völkiſchen, die weigerung der Ratifizierung des Schuldenabkommens nach ſich
wurde bei Stimmenthaltung der Sozjaldemokraten gegen Deutſche, ziehen könnte, und es ſteht außer allem Zweifel, daß gerade dieſe
Geite 2
Mittwoch, den 30. Juni 1926
Nummer 179
Die Flucht der Köpfe.
Austritt des Staatsſekretärs Or. Meißner aus
der Demokratiſchen Partei.
Von unſerer Berliner Redaktion.
* Berlin, 29. Juni. (Priv.=Tel.)
Nun hat auch Staatsſekretär Dr. Meißner, der
Leiter des politiſchen Büros des Reichspräſidenten, ſeinen
Austritt aus der Demokratiſchen Partei erklärt,
iſt alſo den Spuren von Schacht, Rohrbach und vielen anderen
gefolgt. Die Herren Koch und Erkelenz verkünden dagegen
täglich in dicker Schrift, was alles die Demokratiſche Partei
unter ihrer Führung für das Wohl des Vaterlandes
geleiſtet habe. Alſo auch ſie erleben in ihrer nächſten Umgebung
die Wahrheit des alten Spruches: „Undank iſt der Lohn der
Welt!” Wenn dieſe Flucht der Köpfe aus der Demokratiſchen
Partei nur noch kurze Zeit länger anhält, dann können ſich die
beiden genannten Herren gerührt in die Arme ſinken und ſagen:
„Allein auf weiter Flur.”
Die Hochwaſſerſchäden vor dem Haushaltsausſchuß.
Berlin, 29. Juni.
Der Haushaltsausſchuß des Reichstages beſchäftigte ſich
heute zunächſt mit der Beratung von Anträgen aller Parteien,
die Maßnahmen zur Behebung der Notlage in den verſchiedenen
Hochwaſſergebieten fordern. Nach ausgedehnter Debatte gelangte
ſchließlich anſtelle der zahlreichen Einzelanträge ein von allen
Fraktionen unterzeichneter gemeinſamer Antrag zur Annahme,
der die Reichsregierung erſucht, in Verbindung mit den Ländern
die Schäden der Hochwaſſer= und Unwetterkataſtrophe
feſtzu=
ſtellen und alsbald für ausreichende Hilfe zu ſorgen. Den
be=
troffenen Gebieten ſind insbeſondere auch ſteuerliche
Erleichte=
rungen und Nachläſſe zu gewähren. Der Reichstag ermächtigt
die Reichsregierung, die zur Behebung der Notſtände
erforder=
lichen Mittel vorſchußweiſe zu verausgaben und im
Nachtrags=
etat für 1926 anzufordern. Die zerſtörten Wälle und
Ober=
bauten ſollen raſcheſtens inſtandgeſetzt und verbeſſert werden.
— Es folgte ein Antrag des Auswärtigen Amtes, bauliche
Veränderungen bei drei Auslandsmiſſionen vornehmen zu
können.
Deutſch=ruſſiſche Geſchäftsbeziehungen.
Berlin, 29. Juni.
Nachdem ſich die beteiligten Kreiſe grundſätzlich über den
Abſchluß des ſogenannten deutſch=ruſſiſchen
Geſchäf=
tes einig geworden ſind, werden jetzt die letzten Formalitäten
beſchleunigt erfüllt. Vorläufig ſollen, wie wir hören, etwa 150
Millionen flüſſig gemacht werden, und zwar hauptſächlich zum
Ausbau der ruſſiſchen Naphtha=Induſtrie. Größere Beſtellungen
an Textilmaſchinen werden der ſächſiſchen Maſchineninduſtrie
zu=
gehen.
Der deutſch=japaniſche Handelsvertrag noch
nicht unterzeichnet.
Berlin, 29. Juni.
In der Preſſe ſind Nachrichten verbreitet, daß der
deutſch=
japaniſche Handelsvertrag unterzeichnet ſei. Wie wir
er=
fahren, iſt an zuſtändiger deutſcher Stelle von einer
Unterzeichnung des Vertrages nichts bekannt. Die
Verhand=
lungen mit Japan entwickeln ſich zwar günſtig, doch iſt namentlich
die Frage der Einfuhr deutſcher Farben nach Japan keineswegs
ſoweit geklärt, daß bereits ein Abſchluß der Verhandlungen
mög=
lich erſcheinen könnte.
Auch die Nachrichten von einem baldigen Abſchluß der
deutſch=polniſchen Wirtſchaftsverhandlungen
ſind, wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, unzutreffend. Auch
hier nehmen die Verhandlungen einen an ſich nicht ungünſtigen
Verlauf. Es ſind aber noch immer eine ganze Reihe von Fragen
ſo in erſter Linie die Frage des Niederlaſſungsrechts, zu erledigen.
Schließlich iſt es auch noch zweifelhaft, ob man ſich nur mit einer
Leſung der ganzen Verhandlungspunkte begnügt und nicht eine
zweite Leſung doch noch notwendig machen wird. Für dieſen Fall
legt man von deutſcher Seite großes Gewicht darauf, daß vor der
zweiten Leſung die Verhandlungen über das Niederlaſſungsrecht,
die noch gar nicht begonnen ſind, eingeleitet werden. Polen hat
ſich zwar zur Aufnahme von Verhandlungen in dieſer Frage
be=
reit erklärt, aber noch keinen Termin hierfür bekannt gegeben."
Geſolei,
die große Ausſtellung.
TV. (Schluß).
Wir übergehen bei unſerem weiteren Rundgang, weil ein
längeres Verweilen hierbei im Rahmen dieſer Berichte nicht
mög=
lich iſt, unter dieſem Zwange eine ganze Anzahl höchſt wichtiger
Dinge, wie die Blindenwerkſtätten, die Berufsberatung mit
Ar=
beitsnachweis, Erwerbsloſenfürſorge, die Muſterbeiſpiele
indu=
ſtrieller Fürſorge uſw. Auch die Ausſtellung Arbeits= und
Ge=
werbehygiene, zu der ein großer Vortragsſaal mit Lichtbildanlagen
gehört, darf hier übergangen werden, ebenſo der viel
ange=
feindete Raum des Deutſchen Brauerbundes und den Antipoden
hierzu, die Ausſtellung des Alkoholmißbrauchs. Wir können auch
vorübergehen an dem ſehr intereſſanten Ausſtellungsraum der
Firma Henkel, wenngleich hier der enge Zuſammenhang
zwi=
ſchen Induſtrie und Geſundheitspflege vorhanden iſt, weil dieſe
Ausſtellung, die für dieſe Weltfirma mit dem Jubiläum ihres
50jährigen Beſtehens verbunden, für ſich ſelbſt ſpricht und Perſil
ebenſo wie die anderen Erzeugniſſe dieſer Firma allgemein
be=
kannt ſind.
Ganz in der Nähe des Hauſes des Deutſchen Brauerbundes
iſt der allabendlich in eine Lichtflut getauchte Pavillon der Firma
Girardet, in dem die für die Menge der Beſucher ſicher hoch
inter=
eſſant die Ausſtellungszeitung täglich in modernſter Technik
gedruckt wird.
Greifen wir außer dem zur Berühmtheit gewordenen
Rhein=
terraſſenreſtaurant, das in Wirklichkeit eine der ſchönſten
Gaſt=
ſtätten am Rhein bleiben dürfte, noch heraus den Feuerwehrturm,
der beſonders abends ſtarke Anziehungskraft ausübt, baulich ein
beſonders wichtiges Dokument, ein Wahrzeichen deutſchen
techni=
ſchen Könnens, denn dieſer Bau iſt 44 Meter hoch und in 40 Tagen
erbaut. Im Untergeſchoß dieſes Turmes befindet ſich die
Aus=
ſtellungsbrandwache. Wer die Treppen ſcheut, kann im Aufzug
bis ins Luginsland hinauffahren, von dem er nicht nur einen
eindrucksvollen Blick über die Geſamtausſtellung, ſondern auch
einen wundervollen Rundblick über die ganzen Rheinanlagen und
die Stadt Düſſeldorf genießen kann. Genießen nicht vom bloßen
Ausſichtsraum, ſondern bequem aus einem einladenden Muſter=
Kaffeehaus, das die Firma Kaiſer erſtellt hat. Aus den
Induſtrie=
gruppen, wie den Ausſtellungen des Rheiniſch=Weſtfäliſchen
Koh=
lenſyndikats und des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Elektrizitätswerkes
Vom Tage.
Im Unterhaus wurde nach heftigen Angriffen der
Arbeiter=
partei auf die Regierungsvorlage über die Erhöhung
der Arbeitszeit in den Gruben die Debatte auf Antrag der
Re=
gierung vertagt.
Der engliſche Außenminiſter Chamberlain verſicherte auf
einem Eſſen der engliſche=italieniſchen Freundſchaftsgeſellſchaft
Muſſo=
lini ſeiner Freundſchaft und ſeiner Anerkennung.
Montague Norman, der Direktor der Federal Reſerve Banc
hatte eine längere Beſprechung mit dem Direktor der
Bank von Frankreich, Moreau, über Fragen des
franzöſi=
ſchen Auslandskredits.
Nach Meldungen aus Marokko ſind neue Unruhen an der
Nordfront des Abſchnittes von Fez ausgebrochen.
Der erweiterte Vollzugsausſchuß der tſchechiſchen ſozialdemokratiſchen
Partei ſprach Beneſch das Vertrauen aus und erklärte, daß er im
Staatsintereſſe auch weiter Außenminiſter bleiben ſolle. Die Partei hat
ihm freie Hand gelaſſen, ſein Abgeordnetenmandat niederzulegen.
Der ruſſiſche Geſandte in Athen drahtet an die Moskauer
Re=
gierung, daß das Zollabkommen mit der griechiſchen Regierung, das
die Handelsbeziehungen zwiſchen der Sowjetunion und Griechenland
regelt, unterzeichnet worden ſei.
Wie der Vertreter der „Times” aus Nairobi meldet, hatte
Kolonial=
ſekretär Amery für die Provinz Kenya ein Verteidigungsgeſetz
genehmigt, das die obligatoriſche Dienſtpflicht von
Euro=
päern zwiſchen 16 und 20 Jahren vorſieht. Das Geſetz wird
demnächſt der geſetzgebenden Verſammlung zugehen.
Der amerikaniſche Senat hat beſchloſſen, eine
Unter=
ſuchung gegen den Treuhänder des beſchlagnahmten
deutſchen Eigentums einzuleiten.
Der kanadiſche Miniſterpräſident King gab im
Parla=
ment Kanadas bekannt, daß der Gouverneur die Auflöſung des
Parla=
ments verweigert habe. Infolgedeſſen habe er nach dem Ergebnis der
letzten Abſtimmung beſchloſſen, zurück zutreten.
Die wexikaniſche Regierung kündigt die Wiederaufnahmedes
Schuldendienſtes vom 1. Auguſt ab. an.
Der Marſchall Wu Pei Fu hatte am Montag eine
Konfe=
renz mit Tſchang=Tſolin, deren Ergebnis als zufriedenſtellend
angeſehen wird.
Der Berliner Vertrag in Kraft.
Auswechſelung der Ratifikationsurkunden
zwiſchen Deutſchland und Rußland.
* Berlin, 29. Juni. (Priv.=Tel.)
Mit der am Dienstag erfolgten Auswechſelung der
Ratifikationsurkunden im Auswärtigen Amt
iſt der „Berliner Vertrag” zwiſchen Deutſchland und
der Union der Sowjetrepubliken endgültig in Kraft
ge=
treten. Selten hat eine ſolches Vertragsinſtrument eine ſo ſtarke
Wandlung in der öffentlichen Meinung durchgemacht, wie dieſes
Auf die erſten Meldungen über Verhandlungen zu dem
nun=
mehr erreichten Zweck, erhoben ſich im In= und Ausland lebhafte
und ſcharfe Kritiken und die deutſche Politik erfuhr manch
ſchar=
fen Tadel. Bald aber erfaßte man die volle Bedeutung des
Schrittes und erkannte das Ziel, das dem deutſchen
Reichs=
außenminiſter Dr. Streſemann dabei vor Augen ſchwebte. Wenn
der Berliner Vertrag, der als ergänzender
Schlußſtein der Verträge von Locarno gedacht
war, früher als dieſe in Kraft tritt, ſo iſt das nicht die Schuld
Deutſchlands. Dem Reichsaußenminiſter wird heute für dieſe
Tat allgemeine und verdiente Anerkennung zuteil.
Die Zollverhandlungen.
* Berlin, 29. Juni. (Priv.=Tel.)
Die interfraktionellen Beſprechungen über die
Getreide=
zölle haben noch kein greifbares Reſultat gezeitigt. Allerdings
ſtehen die Verhandlungen mit den Sozialdemokraten vor ihrem
Abſchluß. Da noch in den wenigen zur Verfügung ſtehenden
Sitzungen die beiden Handelsverträge mit Dänemark und
Schwe=
den vom Reichstag angenommen werden müſſen, werden die
Verhandlungen beſchleunigt durchgeführt. In gut unterrichteten
Kreiſen glaubt man, daß die Deutſchnationalen ſich bereit erklären
werden, einer Hinausſchiebung der erhöhten Zölle bis zum
1. Dezember zuzuſtimmen. Es würde alſo dann im Plenum die
Erledigung der Verträge derart vor ſich gehen, daß das Haus
die Handelsverträge annimmt, gleichzeitig aber zum ſchwediſchen
Handelsvertrag eine Entſchließung faßt, wonach die in ihm
vor=
geſehenen erhöhten Zölle vorläufig nicht in Kraft treten, ſondern
die geltenden Uebergangszölle bis zum 1. Dezember verlängert
werden. Die Sozialdemokratie ſoll mit dieſer Regelung
einver=
ſtanden ſein, ſo daß die Zollfrage ſchon binnen kurzem aus dem
Komplex der Streitobjekte bis auf weiteres ausſcheiden wird.
Leſereien und Buchhandlungen heben wir noch heraus das
Haus des Arztes, in dem der deutſche Aerztevereinsbund
und der Hygieneverband einen Ueberblick über Werden und
Wir=
ken des Arztes und über die mit dieſem Wirken
zuſammenhängen=
den wirtſchaftlichen Dinge geben. Ein Rieſengemälde von
Kamp=
heiſcht in der Diele zu dieſem Haus beſonderer Beachtung. In
der Ausſtellung ſelbſt herrſcht auch Humor und Satyre neben
erſchütterndem Ernſt. Wir ſehen Gegenüberſtellung zwiſchen Arzt
und Kurpfuſchertum, einen beſonderen Raum für mediziniſche
Berühmtheiten, als beſondens intereſſierend in ſeiner
volks=
tümlich draſtiſchen Darſtellung ein Arzt in der Diagnoſtik und ein
umfangreiches Gebiet der praktiſchen Tätigkeit des Arztes vom
einfachſten Landarzt bis zum berühmten Mediziner. Anſchließend
ein vorbildliches Studierzimmer und eine Ausſtellung modernſter
Geräte eines Chirurgen und überhaupt des ärztlichen Berufs.
In einer großen, beſonders das werkſchaffende Volk
intereſ=
ſierenden von Max Taut errichteten Halle iſt eine umfangreiche
Schau des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes
unter=
gebracht. Ein Glaspalaſt, in dem die Tätigkeit dieſes großen
Bundes in hochintereſſanten Darſtellungen, die allerdings ein
beſonderes Srudium erfordern, gezeigt wird. Im Anſchluß daran
beſuchen wir ſchnell noch das in ſeiner beſonders anziehenden
Beleuchtung erſtrahlende Gaſthaus der Konditoren, in dem auch
leibliche Bedürfniſſe wieder Befriedigung finden können, um dann
zum Abſchluß unſeres Rundganges länger zu verweilen in der
Muſterabteilung Wohnung und Siedlung. Dieſe Gruppe
umfaßt mit einigen ihr angeſchloſſenen Sondergruppen das
ge=
ſamte Gebiet des Wohnungsweſens und des Siedlungsweſens
im weiteſten Sinne, einſchließlich der Zuſammenhänge der
menſch=
lichen Wohnung mit ihrer Umgebung und der Verſorgung der
menſchlichen Wohnung mit hygieniſchen Einrichtungen. Sie
ver=
eint in einem Geſamtblock alle techniſchen Einrichtungen des
geſunden Wohnens.
Geſchichtlich ſehen wir die menſchlichen Wohnſtätten
dar=
geſtellt von den älteſten Zeiten an und bei den Naturvölkern.
Die Zuſammenfaſſung menſchlicher Siedlung in Stadtplanung
aus alter und neueſter Zeit führt uns bis zu der erſt in den
letz=
ten Jahren erkannten Notwendigkeit der Siedlungsplanung für
große einheitliche Wirtſchaftsgebiete, der „Landesplanung”
Be=
ſonderer Raum iſt ſodann einer Reihe techniſcher Gebiete ſowohl
nach der wiſſenſchaftlichen Seite wie nach der praktiſch=techniſchen
Durchführung hin gewidmet, ſo der Feuerbekämpfung, der
Waſ=
ſergewinnung, der Abfallſtoffbeſeitigung, der Straßenausbildung
der Verſorgung der menſchlichen Wohnung mit Gas, Waſſer und
Der Prozeß Zaniboni.
Zanibonis Verzweiflungstat. — Unbewieſene
Verſchwörungspläne.
EP. Rom, 29. Juni.
Die Anklage des Staatsanwalts im Prozeß gegen den
früheren ſozialiſtiſchen Abgeordneten Zaniboni, General Capello
und die anderen Angeklagten der Verſchwörung gegen Muſſolini
enthält nur die eine Neuigkeit, daß Zaniboni im Verhör
zuge=
geben hat, daß er ſeit geraumer Zeit mehr als einen Angriff
als Abwehraktion gegen die Verfehlungen des Fascismus
ver=
ſucht hat. Da jedoch die erhoffte finanzielle Unterſtützung
aus=
geblieben ſei, habe er ſich entſchloſſen, mit Hilfe weniger
Per=
ſonen einen entſcheidenden Schlag zu führen. Den Attentatsplan
vom 5. November vom Balkon des Hotels gegenüber dem
Palazzo Chigi habe er in der Verzweiflung ganz allein
ausge=
heckt. Zaniboni verſicherte, niemand habe an ſeinem Plane
mit=
gewirkt und auch die Freimaurerei hätte damit nichts zu tun.
General Capello habe ihm nur als perſönlicher Bekannter
drei=
hundert Lire geliehen. Dieſe Tatſache wurde auch von General
Capello beſtätigt, der verſicherte, er habe von dem Attentatsplan
Zanibonis nichts gewußt.
Der Großmeiſter der italieniſchen Freimaurerei, Torrigiani,
beſtreitet, daß irgend eine Gruppe der Freimaurer je Geld zu
verbrecheriſchen oder auch nur geſetzwidrigen Zwecken zur
Ver=
fügung geſtellt habe. Von dem Vorhaben Zanibonis habe er
keine Ahnung gehabt. — Alle anderen Angeklagten beteuerten
ebenfalls ihre Unſchuld, einſchließlich des Oppoſitions=
Journa=
liſten Ducci, der beſchuldigt wird, mehrere Monate vor dem
Attentatsverſuch zu einem Bekannten von einer Verſchwörung
zum Sturz der Regierung durch Beſeitigung Muſſolinis und
anderer Fasciſtenführer geſprochen zu haben. Die Verſchwörer
hätten, als Offiziere und Soldaten verkleidet, unter
Vortäu=
ſchung eines Ergänzungsdienſtes in den Regierungspalaſt
Muſ=
ſolinis eindringen und ſich der Zentralgewalt bemächtigen ſollen.
Von der Bevölkerung hätte man dann das übrige zur
Aufrich=
tung einer Militärdiktatur erwartet. Eigentliche Beweiſe für
dieſe Verſchwörungspläne hat die Unterſuchung nicht zutage
ge=
fördert.
Radiiſch gegen die Konventionen mit Italien.
EP. Belgrad, 29. Juni.
Stephan Raditſch hielt im Verlaufe einer
Propaganda=
reiſe durch Dalmatien auf der Inſel Curzola eine äußerſt
hef=
tige Rede gegen die Konventionen mit Italien.
Er erklärte, die Deviſe des alten Paſitſch ſei nach wie vor:
Evviva Italia, abazzo Auſtria! Das Serbentum ſei immer noch
der Meinung, daß das kroatiſche Volk eine Erfindung der
Oeſter=
reicher ſei. Nikola Paſitſch ſei der Vater der Abmachungen mit
Italien, die nur den Italienern Vorteile böten. In Dalmatien,
ſagte Raditſch, riefen die Belgrader Konventionen helle
Ent=
rüſtung hervor. Dem Außenminiſter Nintſchitſch warf Raditſch
vor, daß er den Inhalt der Abmachungen überhaupt nicht kenne
und nur ſeine Unterſchrift auf die von ſeinen Miniſterialräten
ausgearbeiteten Verträge geſetzt habe.
„In=Vukovar ſprach der radikale Abgeordnete Janic, der
in ſeiner Verteidigung der Politik Paſitſchs ſo weit ging, daß
er auch das Königshaus angriff. Man könne Paſitſch die
Ver=
fehlungen ſeines Sohnes nicht zum Vorwurf machen. Mit viel
mehr Recht könne man feſtſtellen, daß es auch in der Dynaſtie
Karageorgiewitſch einen „Verlorenen Sohn” gegeben habe (
ge=
meint iſt der frühere Kronprinz Georg), deſſen
Korruptions=
affären weit ſkandalöſer geweſen ſeien, als die Verfehlungen des
jungen Paſitſch.
In oppoſitionellen Kreiſen wird der anti=dynaſtiſche Vorſtoß
dieſes radikalen Abgeordneten dahin ausgelegt, daß ein Teil der
Radikalen Partei allem Anſchein nach im Kampf gegen die
Regie=
rung Uzunowitſch auch das Königshaus bloßzuſtellen bereit iſt.
Die Beſprechungen zwiſchen Tſchang=Tſolin
und Wupeifu.
Peking, 29. Juni.
Tſchang=Tſolin wird heute nach Tientſin abreiſen. Der
Verlauf ſeiner Zuſammenkunft mit Wu Pei=fu kann als
befrie=
digend betrachtet werden, jedoch beſchränken ſich die
Ab=
machungen, die getroffen worden ſind, im weſentlichen auf den
Feldzug gegen die Rote Armee, mit Einſchluß des Kampfes
ge=
gen Kanton, der von Wu Pei=fu nach Beſiegung der
National=
armee unternommen werden ſoll.
Elektrizität, der guten Beleuchtung, den Heiz=, Koch= und
Waſch=
einrichtungen, wie dem Verkehr und der Ausgeſtaltung der
Woh=
nung, wobei in einer Sondergruppe die Frau zu gebührender
Geltung kommt, alles geſchaut und dargeſtellt unter den
Geſichts=
punkten des geſunden Wohnens und der Abhaltung und
Bekämp=
fung der aus der Maſſenhäufung herrührenden ſchädigenden
Ein=
flüſſe. Schließlich iſt auch noch eine kleine Siedlung von
künſt=
leriſch durchgeführten Häuſern zu ſehen, wobei auch ein kleiner
Friedhof mit einer Kapelle nicht fehlt. Wir ſehen in dieſer
Siedlung eine Arbeiterwohnung, ein Haus für einen
Bild=
hauer, ein gleiches für einen geiſtigen Arbeiter, ein
Mittelſtands=
haus und ein Haus des Malers. Jeder dieſer Bauten würde
eine grundſätzliche und kritiſche Stellungnahme fordern. Im
Zu=
ſammenhang damit kann der Beſucher ganze Siedlungspläne
ſtudieren, ſich in den Kampf um das Bodenrecht vertiefen, übes
Straßen und Straßenbauſtoffe orientieren, über Entwäſſerungen
und Bewäſſerungen, über die Anlage von Straßenbahnen, Fuß=,
Radfahr=, Reit= und Promenadenwegen und vieles andere mehr
ſtets im Zuſammenhang mit den Erforderniſſen der Hygiene und
Geſundheit der Großſtadtbevölkerung.
Auch an der umfangreichen Abteilung Nahrungs= und
Ge=
nußmittel und der Schau des Verbandes deutſcher
Nahrungs=
mittelchemiker können wir, obwohl auch dieſe Abteilung es
ver=
dient, nicht länger verweilen, weil die dritte und gleichzeitig den
ſchönen Namen Geſolei vervollſtändigende Hauptabteilung
Lei=
besübungen noch nicht erwähnt wurde.
In einer der größten und ſchönſten Hallen dieſer
Ausſtel=
lung untergebracht, die vor allem die deutſche Jugend anzieht,
wurde die Abteilung Kleidung, die ſelbſtverſtändlich in erſter
Linie die Damenwelt intereſſiert. Das Ziel der Abteilung
Leibes=
übung iſt, den Sportgedanken zu vertiefen. Wir geben hier eine
zutreffende Auslaſſung der Ausſtellungsleitung wieder: Sie will
den Sporigedanken in die breiteſten Schichten des Volkes tragen,
zugleich aber auch den Wert der Leibesübungen für die geiſtige
und ſittliche Entwicklung des Menſchen zeigen. Die
Spitzen=
behörden aller Sportverbände und ihre örtlichen Vertreter haben
ſich unter erheblichen finanziellen Opfern in den Dienſt der Sache
geſtellt.
Der gewaltige Umfang des Stoffes erfordert eine Gliederung
in drei Hauptgruppen, und zwar in die Gruppen „
Leibesübun=
gen” in Geſchichte, Wiſſenſchaft, Kunſt, Schule und im
öffent=
lichen Leben, „Die Praxis der Leibesübungen” und
Sonder=
ausſtellungen mit der Sondergruppe „Luftfahrt” In der erſten
Hauptgruppe finden wir in einer beſonderen Halle die lebendige
Nummer 179
Mittwoch, den 30. Juni 1926
Seite 3
Das Programm der Regierung
Briand—Caillaux.
Der Hauptpunkt des Programms:
Stabili=
ſierung der Währung.
EP. Paris, 29. Juni.
Die Kammerſitzung wurde heute kurz nach 3 Uhr unter
Vor=
ſitz von Herriot eröffnet. Briand und Caillaux trafen als erſte
Regierungsmitglieder an der Miniſterbank ein. Haus und
Tri=
bünen ſind dicht beſetzt.
Miniſterpräſident Briand ergriff ſofort das Wort zu der
im heutigen Miniſterrat ferliggeſtellten
Regierungser=
klärung, in der, wie vorauszuſehen war, die
Finanz=
probleme den breiteften Raum beanſpruchen. Nach einem
Hinweis darauf, daß die Zuſammenſetzung der Regierung ein
Beweis dafür ſei, daß jede politiſche Erwägung in den
Hinter=
grund zu treten habe, und daß die Regierung, um ihre
Pläne durchzuführen, unbedingt auf die Unterſtützung
des Parlaments angewieſen ſei, zergliederte der
Miniſterpräſident die Einzelheiten der Regierungsprojekte.
Die Steuer=Reform ziele nach dem bereits erreichten
Budgetausgleich neben größeren Erträgen auf die Stärkung
der Spartätigkeit und den Rückfluß des Kapitals
hin. Die Schwierigkeiten, die das Schatzamt beengten und eine
ſtändige Drohung für das Leben der Nationen bildeten, ſollten
durch von dem Sachverſtändigenausſchuß inſpirierte Maßnahmen
beſeitigt werden. Doch verſichere die Regierung, daß der Staat
nicht im geringſten gegen ſeine geheiligten Verpflichtungen
ver=
ſtoßen werde. — Der Hauptpunkt des Programms
aber ſei die Stabiliſierung der Währung, zu der
die Regierung feſt entſchloſſen ſei. Das Problem beſtehe darin,
der fortgeſetzten Frankenbaiſſe Einhalt zu tun und auf der
Grundlage einer neuen, aber feſten Parität die Sicherheit des
Geſchäftslebens wiederherzuſtellen. Der nicht zu
verken=
nenden Schwierigkeiten hoffe die Regierung
mit Hilfe der Bank von Frankreich Herr zu
wer=
den, deren Unabhängigkeit weiterhin geachtet würde und deren
Gebiete von denen des Staates getrennt blieben.
Interna=
tionale Hilfe ſei zur Erreichung des Zieles nützlich
unter der Bedingung, daß die völlige Souveränität
Frankreichs aufrecht erhalten bliebe. Eine
unentbehr=
liche Stütze der Stabiliſierung ſei ferner die
Rege=
lung der interalliierten Schulden. Daher habe die
Regierung die Pflicht, dem Parlament baldigſt Gelegenheit zur
Ausſprache über dieſe ernſte Frage zu geben. Inzwiſchen werde
ſie eiligſt die Verhandlungen weiterführen, damit das
Parlament einen Ueberblick über das geſamte Problem gewinne
und ſich nicht über die für das Schatzamt aus dem einen Vertrag
ſich ergebenden Laſten auszuſprechen habe, ohne die anderen zu
kennen. Die Ratifizierung der geſamten äußeren Schuld könne
jedoch nicht getrennt werden von der Gewißheit, daß die
Regie=
rung über die nötigen Mittel zur Währungsſtabiliſierung
ver=
füge. Die franzöſiſche Wirtſchaft müſſe einerſeits durch eine
ſtär=
kere Produktion und andererſeits durch eine Einſchränkung des
Konſums wieder auf die Höhe gebracht werden.
Frankreichs internationale Lage.
Der Schluß der Regierungserklärung diente Ausführungen
über die äußere und innere Politik. Die internationale
Lage Frankreichs wird als gut bezeichnet. Die Regierung
beabſichtige, die Kontinuität der Friedens= und
Gleichgewichts=
politik der früheren Regierung ſicherzuſtellen. Dazu wird die
Stärkung der Beziehungen mit den Alliierten
und die Ausdehnung der abgeſchloſſenen Abkommen als
notwendig bezeichnet. Durch Schiedsgerichtsverträge
ſoll mehr und mehr die friedliche Regelung ſolcher Konflikte
er=
reicht werden, die früher zum Kriege führten. Die letzten
poli=
tiſchen Ereigniſſe legten der Regierung die Verpflichtung auf,
dem durch die Wahlen ausgeſprochenen Volkswillen zu
entſpre=
chen, die Abſtimmung über das Arrondiſſement=
Wahlſyſtem im Parlament zu beſchleunigen. Im
üb=
rigen bleibe die Regierungspolitik die gleiche wie die des
vorher=
gegangenen Kabinetts.
Kühle Aufnahme der Regierungserklärung.
Die unzufriedene Oppoſſion.
Die Regierungserklärungwurde in der
Kam=
mer wie auch im Senat, wo ſie vom Juſtizminiſter Laval
verleſen wurde, mit ziemlicher Kälte aufgenommen.
Die finanziellen Ausführungen wurden unter Stillſchweigen
an=
gehört, während die Erklärungen über die Unabhängigkeit der
Bank von Frankreich ironiſche und erſtaunte Zwiſchenrufe
aus=
löſten. Nur am Schluß der Rede erhob ſich leiſer Beifall im
Kammerzentrum. Herriot verlas darauf die Liſte der
Interpel=
lationen. — Briand beantragte die Vertagung der Diskuſſion
auf nächſten Dienstag, da dann Caillaux auf Grund der
abge=
ſchloſſenen Arbeiten des Finanzſachverſtändigen=Ausſchuſſes die
Finanzlage erläutern werde. Der Kommuniſt Cachin und der
Sozialiſt Blum ſprachen ſich gegen die Vertagung aus, während
für die Radikalen Dalbiez, für die republikaniſchen Sozialiſten
Brunet und für die republikaniſch=demokratiſche Linke Flandin,
zum Teil unter Vorbehalten, für die Gewährung des Aufſchubs
eintraten. — Es kam dann noch zu einem ziemlich Aufſehen
er=
regenden Zwiſchenfall, als Miniſterpräſident
Briand einer Aufforderung des Abg. Tardieu,
die Verſicherung abzugeben, daß die Kammer
am Dienstag nicht vor ein Fait accompli
hin=
ſichtlich der Behandlung der Bank von
Frank=
reich geſtellt werde, auszuweichen verſuchte. Die
Abſtimmung ergab nach Auszählung die Annahme des
Vertrauensvotums für die Regierung mit 292
gegen 130 Stimmen. Der Stimme enthalten hatten ſich
die Mehrheit der Republikaniſchen Union ſowie die Sozialiſten.
Nach der Sitzung bezeichneten die Abgeordneten in den
Wandel=
gängen der Kammer die Ausführungen des Miniſterpräſidenten
als ungenügend und unbeſtimmt. Dieſe entſprächen durchaus
nicht den Erwartungen, da man ſich auf die Ankündigung
ener=
giſcher Maßnahmen gefaßt gemacht habe.
Beſprechungen zur Franken=Stabiliſierung.
EP. Paris, 29. Juni.
Wie der „Temps” meldet, haben heute vormittag und
nach=
mittag mehrere Beſprechungen zwiſchen dem Gouverneur der
Bank von Frankreich, Moreau, dem Gouverneur der Bank von
England, Montagu Norman, und dem Direktor der Federal
Reſerve=Bank in New=York, Benjamin Strong, ſtattgefunden,
die ſich auf eine Mitarbeit ihrer Banken bei der
Frankenſtabili=
ſierung bezogen haben ſollen.
Die „Information” glaubt zu wiſſen, daß in den Pariſer
Verhandlungen der Bankdirektoren der Gedanke einer Entente
ziviſchen den Emiſſionsbanken der Vereinigten Staaten und des
europäiſchen Kontinents wieder aufgegriffen worden ſei. Die
Verhandlungen könnten ſpäter auch auf die belgiſchen und die
italieniſchen Emiſſionsbanken ausgedehnt werden. Von der
Zu=
ſammenarbeit zwiſchen den franzöſiſchen, engliſchen und
ameri=
kaniſchen Emiſſionsbanken ſoll eine gewiſſe Solidarität dieſer
Irſtitute bei der franzöſiſchen Währungsſtabiliſierung
herbei=
geführt werden.
Infolge des heutigen Fälligkeitstages hat ſich geſtern der
Frankenkurs wieder verſchlechtert. Das Pfund
notierte anfangs an der Pariſer Börſe 167¾ und ſchloß mit
169, 1 Franc.
Um das Schuldenabkommen mit Amerika.
Die Frage des Waſhingtoner Abkommens ſteht nach wie vor
im Mittelpunkt des Intereſſes. Geſtern nachmittag entſandte die
Radikale Kammergruppe eine Abordnung zum Finanzminiſter
Caillaux, um ihm mitzuteilen, daß die Partei für das Abkommen
in ſeiner gegenwärtigen Form nicht ſtimmen könnte. Caillaux
erwiderte, er habe ſich noch nicht entſchloſſen, ob er das
Abkom=
men der Kammer noch vor den Ferien vorlegen ſolle oder nicht.
Auf jeden Fall werde das Abkommen, wenn es nicht vor den
Ferien erledigt werde, niemals zur Annahme kommen, denn der
amerikaniſche Senat werde am 15. Juli gleichfalls in die Ferien
gehen und ſich im November Neuwahlen zu unterziehen haben.
In politiſchen Kreiſen verlautet, daß die heutige Erklärung ſich
unter Berückſichtigung der Tatſache, daß die Kammer in ihrer
Mehrheit gegen das Abkommen iſt, weder für noch gegen das
Abkommen ſein werde, ſondern nur eine ausweichende Formel
enthalten werde. Als weitere Möglichkeit ſpricht man davon, daß
die Regierung in der Kammer die Ratifizierung beantragen,
zu=
gleich aber einen Antrag annehmen laſſen werde, in dem die
Kammer erklärt, daß die franzöſiſchen Zahlungen die Zahlungen
Deutſchlands an Frankreich nicht überſchreiten dürften.
Die Tagung der internationalen
Handelskammern.
Für unbedingte Stabiliſierung der Wechſelkurſe.
Paris, 29. Juni.
Der Verwaltungsrat der internationalen Handelskammern
veröffentlicht über ſeine am 25. Juni in Paris abgehaltene 21.
Tagung einen Bericht, aus dem ſich ergibt, daß im Verlaufe der
Tagung eine Entſchließung angenommen wurde, in der die
un=
bedingte Notwendigkeit der Stabiliſierung
der Wechſelkurſe feſtgeſtellt wird ſowie die Gefahren
über=
mäßig hoher Zolltarife oder einer prohibitiven Ein= und
Aus=
fuhrpolitik, in dem weiter feſtgeſtellt wurde, daß beträchtliche
Schwierigkeiten des Verkehrs ſowohl der Reiſenden als auch der
Gütertransporte vorhanden ſeien, Saß die einheitlichen Zolltarife
fehlten, und daß die Behandlung der Inländer und Ausländer
in ein= und demſelben Lande, nicht die gleiche ſei. Es wurden
ſechs Unterkommiſſionen eingeſetzt, die die Fragen prüfen ſollen,
wie die angeführten Mißſtände abgeſtellt werden können.
Außer=
dem beſchäftigte man ſich mit der Tatſache, daß Beauftragte des
amerikaniſchen Schatzamtes in Europa Enqueten im Hinblick auf
die Einfuhr nach Amerika bei gewiſſen Induſtriellen angeſtellt
hätten. Dem Ehrenpräſidenten der internationalen
Handels=
kammer, Willis H. Boeih, wurde Dank dafür ausgeſprochen, daß
er gegen dieſe Verfahren auf dem Jahreskongreß der
Internatio=
nalen Handelskammern der Vereinigten Staaten am 30. Juni
erfolgreich interpelliert habe. Des weiteren wurden folgende
Fragen geprüft: Doppelbeſteuerung in zwei verſchiedenen
Län=
dern und internationale Zuſammenarbeit bei Gewährung von
Handelskrediten, internationale Reglementierung von
kaufmän=
niſchen Kreditbriefen. Schließlich wurde feſtgeſtellt, daß die Zahl
der Streitigkeiten, die ohne Proteſtverfahren zwiſchen Kaufleuten
verſchiedener Staatsangehörigkeit vor dem Schiedsgerichtshof der
internationalen Handelskammern geſchlichtet werden, ſtändig
zu=
nehmen. Der Internationalen Handelskammer ſind Auſtralien
und Griechenland beigetreten. Sie umfaßt alſo heute die
In=
duſtriellen, Reeder, Kaufleute und Bankiers, von 22 Staaten,
Der nächſte Kongreß wird am 27. Juni 1927 ſtattfinden.
Amerika verweigert die Wiederaufnahme der
Schuldenverhandlungen.
EP. London, 29. Juni.
Wie der Korreſpondent der „Britiſh United Preß” aus
Waſhington meldet, hat in offiziellen amerikaniſchen Kreiſen die
angebliche Abſicht Caillaux;, Bokanowſki zur
Wiederauf=
nahme der Schuldenverhandlungen nach Amerika zu
ſenden, einen ſehr ungünſtigen Eindruck gemacht. Man
ſage derartigen Bemühungen einen Fehlſchlag von vornherein
voraus. Vor allem werde die amerikaniſche Schuldenkommiſſion
ſich kategoriſch weigern, die Diskuſſionen über den Artikel 7, der
die Kommerzialiſierung der Schulden vorſieht, wieder zu
er=
öffnen. Die franzöſiſchen Bemühungen zur Aufnahme der
An=
leihe ſeien ausſichtslos, ſolange das Waſhingtoner Abkommen
vom franzöſiſchen Parlament nicht ratifiziert ſei und Frankreich
nicht Maßnahmen zur Stabiliſierung ſeiner Währung ergriffen
habe.
Die engliſche Kohlenkriſe.
EP. London, 29. Juni.
Das Unterhaus nahm heute die Diskuſſion über das
Acht=
ſtundentag=Geſetz wieder auf. Die Erklärung des
Grubenſekre=
tärs führte zu ſcharfen Zuſammenſtößen zwiſchen Angehörigen
der Arbeiterpartei und der Konſervativen. Der Sprecher konnte
die Ordnung erſt wiederherſtellen, nachdem der Grubenſekretär
gewiſſe perſönliche Bemerkungen zurückgezogen hatte. Der
Sekre=
tär führte aus, daß die meiſten Bergarbeiter im Falle der
Wie=
deraufnahme der Arbeit die gleichen Löhne wie früher erhalten,
und daß die Lohnherabſetzung im höchſten Falle 10 Prozent
be=
tragen werde. Der Arbeiterabgeordnete Wheatley erwiderte
darauf, wenn die Bergarbeiter acht Stunden zu den gleichen
Löh=
nen wie früher arbeiten müßten, ſo würden 150 000 Bergarbeiter
zum Feiern gezwungen werden. Da dieſe Arbeiter Familien
hätten, müßte das engliſche Schatzamt jedem dieſer Arbeiter
wöchentlich 30 Schilling Arbeitsloſenunterſtützung zahlen, ſtatt
45 Schilling, wenn ſie Kohlen förderten. Er ſtellte die Frage,
ob die Regierung dies für eine geſunde nationale Politik halte.
Ferner forderte er, die Regierung ſolle ſich verpflichten, bis 1927
keinen Geſetzentwurf einzubringen, der die Herabſetzung der
Löhne anderer Arbeiterkategorien vorſieht.
Lord Salisbury verlas heue im Oberhaus, eine königliche
Botſchaft, in der mitgeteilt wird, daß wegen der
Fort=
dauer des Bergarbeiterſtreiks der
Ausnahme=
zuſtand in Großbritannien um einen weiteren
Monat verlängert wird.
Darſtellung der geſchichtlichen Enwicklung der Leibesübungen.
Gefeſſelt ſteht man dem Panorama „Olympiſche Spiele”
gegen=
über. Was langatmige Erläuterungen nicht vermögen,
über=
mittelt blitzartig die bildende Kunſt. Vor dem heiteren griechiſchen
Himmel, von dem ſich ſcharf die edelgeformte Figur eines
Diskus=
werfers abhebt, und im Anblick der klaſſiſchen Wettſpiele geht dem
Beſchauer eine Ahnung von der eigenilichen Idee der
Leibes=
übungen auf. Wir erhalten einen lebendigen Begriff von dem
Sinn des alten Satzes: Mens sana in corpore sana — im
geſun=
den Körper ein geſunder Geiſt. In der folgenden Gruppe „
Mittel=
alter” ſehen wir, daß das Mittelalter keineswegs eine ſportarme
Zeit geweſen iſt. Hieran anſchließend gewinnt der Beſucher einen
Ueberblick über den gegenwärtigen Stand der Leibesübungen,
über die Arbeit und die Organiſation der einzelnen Sport= und
Turnverbände. Ueber den Sport der exotiſchen Völker bringt eine
eigene Abteilung ebenſo anziehende wie lehrreiche Bilder. In der
Gruppe „Leibesübungen in der Schule” werden, wir darüber
unterrichtet, wie der Sportgeiſt ſchon in der Schule eifrig gepflegt
werden muß, damit die Körperübung ſpäter zu einer
liebgewor=
denen Gewohnheit werden ſoll. Vir finden hier Modelle von
vor=
bildlichen Schulhöfen, Turnhallen, Schulbrauſebädern uſw. Die
Gruppe „Anlagen zur Förderung der Leibsübungen” zeigt uns,
daß der Bau guter Uebungsſtätten das beſte Mittel iſt, die
Leibesübungen planmäßig durchzuführen. Auch der ſachlich
Prü=
fude erhält hier reiche Anregungen. Die Abteilung „Sport= und
Rettungsweſen” gibt dem Beſchauer durch Lichtbilder, Diapoſitive
und durch ausgeſtellte Rettungsgeräte ein Bild des geſamten
Rettungsdienſtes für den Sport auf flachem Gelände, für den
Waſſerſport und den Bergſport. Beſondere Würdigung findet
hier die unermüdliche Tätigkeit der freiwilligen Sanitätskolonnen.
Hervorzuheben iſt ferner die von dem Aerztebund zur Förderung
der Leibesübungen eingerichtete „Sportärztliche Beratungsſtelle‟.
Nicht weil es beſonders erforderlich geweſen wäre, ſondern
gewiſſermaßen als Krone der in allen Abteilungen
hervortreten=
den künſtleriſchen Formgeſtaltung iſt in einer beſonderen Halle im
Namen der Düſſeldorfer Kunſtausſtellung eine kleine Auswahl
erleſener Gemälde in= und ausländiſcher Künſtler ausgeſtellt, die
uns zeigen, wie die Leibesübungen befruchtend auf die bildende
Kunſt einwirken.
Anſchließend an die Darſtellung des heutigen Standes der
Leibesübungen ſind in der bei weitem umfangreichſten
Haupt=
gruppe „Praxis der Leibesübungen” die Arten aller
Leibesübun=
gen ausgeſtellt, ſo daß jeder leicht und bequem den ihm beſonders
zuſagenden Sport zuſammengeſtellt vorfindet,
Das Ziel in allen Gruppen war, jeder Art der Leibesübungen
gerecht zu werden, in jeder Gruppe die beſonderen Vorzüge
her=
vorzuheben, Weſen und Zweck jeder Körperübung deutlich und
verſtändlich vor Augen zu führen.
In der Hauptgruppe „Sonderausſtellungen” werden wir über
die Organiſation, über die Arbeit und die Leiſtungen des
deut=
ſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, der deutſchen
Stu=
dentenſchaft und des Reichsverbandes für Leibesübungen. in
katholiſchen Vereinen (Deutſche Jugendkraft) belehrt. In einer
weiteren Abteilung finden wir eine Sammlung guter deutſcher
Sportplakate. Endlich werden in einer Sonderausſtellung
um=
faſſender Art Wiſſenſchaft und Praxis der deutſchen Luftfahrt
veranſchaulicht. Zum erſtenmal ſeit dem Kriege findet hier das
Rheinland eine Ueberſicht über alle Gebiete der Luftfahrt, aus
der erſichtlich iſt, wie wiſſenſchaftliche Forſcher, Konſtrukteure und
Flugzeugführer ſich gegenſeitig ergänzen, um das zukunftsreiche
Gebiet der Luftfahrt weiter zu entwickeln. Die umfangreiche
Schau gliedert ſich in die Abteilungen: Werdegang des
Flug=
zeuges, Inſtrumente am Boden und an Bord, Luftſchiff und
Freiballon, Segelflug, mediziniſche Forſchung, Werdegang des
Fliegers, Luftbild, Luftfahriliteratur, Luftverkehr und Statiſtik
und Originalflugzeuge und Motoren. Allein dieſe Aufzählung
ſtellung von der Reichhaltigkeit dieſer Sonderſchau, aber auch
von der ſyſtematiſchen Gliederung und von der Ueberſichtlichkeit, taſche beſteht in einem Faltenrock und in einem Jumper mit
lan=
des zur Darſtellung gelangenden Stoffes. Beſonders belebt
wird die Sonderſchau „Luftfahrt” durch zahlreiche ausgeſtellte
Originalflugzeuge. Wir finden hier alle Arden, vom Heinſten
Segelflugzeug bis zum großen Verkehrsflugzeuge für 12 Gäſte.
Es iſt, wie wiederholt bemerkt, nicht möglich, die Geſolei in
ihrer Geſamtheit in ſo wenigen Aufſätzen zu erfaſſen. Es kann
geben ſollen und einen vielleicht nicht unwichtigen Fingerzeig,
wie man dieſe größte deutſche Ausſtellung ſeit Krieg beſuchen ſoll.
Dr. E. Kth.
C.K. Wie weit kann eine Fliege fliegen? Für die von
Ge=
lehrten bereits öfters behandelte Frage, wie weit eine Fliege
fliegen kann, ſind jetzt auf den Fidſchi=Inſeln einige intereſſante
Angaben geſammelt worden. Man hat auf dieſen Inſeln zur
Bekämpfung der gefährlichen Levnana=Motte, die unter den
Ko=
kosnußbäumen große Verwüſtungen anrichtet, eine kleine Fliege
aus den Malgienſtaaten eingeführt, die als Paraſit der Motte
dieſe vernichtet. Vier Monate, nachdem die Fliege in der
Nie=
derlaſſung von Wainibokaſi eingeführt worden war, fand Dr.
Tothill die Fliegen bereits an der Viti Levu=Bai, über 100
Kilo=
meter von dieſer Siedlung entfernt. Die Inſekten müſſen alſo
dieſe beträchtliche Strecke in einem ihnen ganz fremden Land
innerhalb von vier Monaten zurüchgelegt haben, alſo in einer
Zeit, in der etwa vier Generationen von Fliegen entſtehen.
C.K. Hut und Kleid im Handtäſchchen. Die Dame von heute,
die ſich auf Reiſen begibt, hat es nicht mehr nötig, eine ſolche
Unzahl von Koffern mit ſich zu führen, wie dies früher der Fall
war. Die modernen Toiletten ſind in der Menge und der Art
des verwendeten Stoffes ſo praktiſch, daß ſie ſich auf ſehr kleinen
Naum unterbringen laſſen. So hat man jetzt für die Damen,
die ſich auf Ausflügen nicht mit großem Gepäck beſchweren wollen,
elegante Hüte und Kleider hergeſtellt, die ſich im Handtäſchchen
mitführen laſſen. Der Hut, der ſich in die Taſche ſtecken läßt,
be=
ſteht aus weicher Seide und iſt mit einer großen Schleife
gar=
niert; er läßt ſich wie ein Taſchentuch zuſammenfalten und ſogar
im Manteltäſchchen unterbringen, ohne daß er das geringſte
auf=
trägt. Wird er nachher herausgenommen, ſo genügen einige
der einzelnen Abteilungen vermittelt eiwigermaßen eine Vor= wenige glättende Striche mit der Hand, um ihm ſein elegantes
Ausſehen wieder zu verleihen. Das Jumperkleid für die
Hand=
gen Aermeln. Dieſe Toilette läßt ſich eng zuſammenrollen und
in jeder gewöhnlichen Handtaſche mitführen, wo ſie neben den
übrigen Toilettegegenſtänden, die die Dame mit ſich trägt, nicht
viel Raum einnimmt.
* Der Alpenfreund. Illuſtrierte Halbmonatsſchrift für Reiſe
und Touriſtik. Preis des Einzelheftes 80 Pfg., im Quartal
das auch nicht Aufgabe dieſer Berichte ſein, die nur Anvegung (6 Hefte) 4 Mark. Alpenfreund=Verlag, München, Amalienſtr. 9.
— Das ſoeben erſchienene Heft 11 der weitverbreiteten Zeitſchrift
bringt wieder eine Reihe äußerſt feſſelnder Aufſätze. Beſonders
hervorzuheben iſt eine wundervoll packende Kletterſchilderung des
bekannten Innsbrucker Bergſteigers Roland Roſſi durch die
Predigtſtuhl=Weſtwand. Ferner die Arbeit Felix Wolffs über die
Probleme der alpenländiſchen Volkskunde, ſowie die Aufſätze von
Werner Graf. „Beim Großen St. Bernhard” und von F. R.
Rothenfelder über den Bregenzerwald. Der Bildſchmuck iſt, wie
gewohnt, erſtklaſſig. Probehefte durch jede Buchhandlung oder
direkt vom Verlag.
Seite 4
Mittwoch, den 30. Juni 1926
Nummer 179
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Am 26. Juni entſchlief ſanft nach langem,
ſchweren Leiden mein lieber Mann, unſer lieber
Vater
Auguſt Noack
Geheimer Regierungsrat i. R.
im 69. Lebensjahr.
(*17046
Auf ſeinen Wunſch fand das Begräbnis in
der Stille ſtatt.
Von den üblichen Beileidsbezeugungen bitten
wir gütigſt Abſtand zu nehmen.
Die tieftrauernd Hinterbliebenen:
Roſe Noack, geb. Holzt
Dr. Friedrich Noack
Dr. Eliſabeth Noack
Irma Noack, geb. Billert
und zwei Enkelkinder.
Darmſtadt, Mathildenſtr. 24.
Todes=Anzeige.
Mein lieber Mann, unſer guter Vater,
Groß=
vater, Bruder und Onkel, der Bauunternehmer
Herr Ludwig Hammann I.
iſt heute nachmittag 4 Uhr nach langem, ſchwerem,
in großer Geduld ertragenem Leiden ſanft dem Herrn
entſchlafen.
um ſtille Teilnahme bittet
Namens der trauernd Hinterbliebenen:
Eliſabeth Hammann, geb. Delp.
Pfungſtadt, Worms u. Darmſtadt, 28. Juni 1926. (*17041
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 30. Juni
1928, nachmittags 2½ Uhr, vom Trauerhauſe,
Rügner=
ſtraße 19 aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die überaus vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem Heimgange
unſeres lieben Entſchlafenen
herzlichen und innigen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ludwine Dillmann nebſt Kindern.
Darmſiadt, Rundeturmſtr. 15.
(9471
Todes=Anzeige.
Heute nacht entſchlief ſanft
unſere liebe, treubeſorgte Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter,
Urgroßmutter, Schweſter,
Schwä=
gerin und Tante
Frau
im 85. Lebensjahre.
(9472
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Heinrich Pritſch
Schreiner.
Nieder=Beerbach, Frankfurt a. M.,
Karlsruhe i. Baden.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 1. Juli 1926, nachmittags
2 Uhr, ſtatt.
Krieger=
18
Verein
74.
Am 28. d8. Mts. verſtarb nach
ſchwerem Leiden unſer werter
Kamerad
Herr Oberſt a. D.
Schliephake
1. Porſitzender d. Kriegerkameradſchaff
Haſſia.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 30. d3. Mts., nachm. 4 Uhr,
auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Treffpunkt 3¾ Uhr am
Tier=
brunnen.
Um recht zahlreiche Beteiligung
wird gebeten.
(9517
Der Vorſtand.
im Fachgeſchäft. 6. Krauth
Farben Eſchollbrückerſtraße 3 9393a
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten
hier=
mit die traurige Mitteilung, daß
mein lieber Mann und unſer guter
Vater
Peter Hübner
Kaufmann
im 64. Lebensjahre nach längerem
Leiden ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
In deren Namen:
Charlotte Hübner.
Darmſtadt, den 29. Juni 1926.
Kl. Bachgaſſe 6.
(17078
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 1. Juli 1926, nachmittags
4 Uhr, vom Portal des
Waldfried=
hofs aus ſtatt.
Habe mich Steinstr. 14, I. als
Zahnarzt
niedergelassen. (17065
Dr. Adolf Schwab
Sprechstunden v. 9—1 und 3—6 Uhr.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang unſeres
lieben Entſchlafenen
Ludwig Kauf
ſagen wir Allen unſeren innigſten
Dank, insbeſondere Herrn Pfarrer
gleberger für die troſtreichen Worte
am Grabe, ferner dem Geſangverein
Liederkranz für ſeinen erhebenden
Grabgeſang, den Kameraden der
Kampfgenoſſenſchaft, den
Stamm=
gäſten, ſowie für die vielen
Blumen=
ſpenden unſern aufrichtigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
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Nummer 179
Mittwoch, den 30. Juni 1926
Seite 3
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 30. Juni.
— Amerikaniſches Viſa für deutſche Auswanderer. Am 1. Juli wird
die Viſumabteilung des amerikaniſchen Generalkonſuls in Berlin von
Bellevueſtraße 6a nach Wilhelmſtraße 46/47 verlegt. Dieſe Veränderung
hat ihren Grund in einer Neuorganiſation in der Erteilung von Viſa
an ſolche Perſonen, die beabſichtigen, von Deutſchland nach den
Ver=
einigten Staaten auszuwandern. Alle Formalitäten, die für die
Er=
langung eines Viſums erforderlich ſind, werden von den fünf folgenden
amerikaniſchen Konſulaten in Deutſchland erledigt: Das amerikaniſche
Generalkonſulat in Berlin für die Berliner, Dresdener, Leipziger
Bres=
lauer und Köwigsberger Bezirke, das Konſulat in Stuttgart für die
Stuttgarter und Münchener Bezirke, das Konſulat in Köln ſür die
Kölner und Koblenzer Bezirke, ſowie den Bezirk Frankfurt a. M., das
Konſulat in Bremen für die Bremer und Bremerhavener Bezirke, und
das Konſulat in Hamburg für den Hamburger Bezirk. Perſonen, die
nach den Vereinigten Staaten auszuwandern beabſichtigen, müſſen
trotz=
dem ihren erſten Antrag an das in ihrem Wohnbezirk gelegene
ameri=
kaniſche Koſulat richten. Von dieſer Stelle aus wird alsdann die Zeit
beſtimmt werden, zu der die betreffenden Perſonen in demjenigen
Kon=
ſulatsbüro zu erſcheinen haben, das zur Erteilung des Viſums zuſtändig
iſt. In dem letztgenannten Konſulat befinden ſich nicht nur die
Kon=
ſulatsbehörden, ſondern auch Aerzte des amerikaniſchen Geſundheitsamtes
und Einwanderungsinſpektoren von dem amerikaniſchen
Arbeitsminiſte=
rium. Die Unterſuchung der Antragſteller wird ſich ſo gründlich wie
möglich geſtalten, damit etwaige Zurückverweiſungen von Einwanderern
durch die amerikaniſchen Behörden bei der Ankunft in den Vereinigten
Staaten vermieden werden. Auf Grund dieſes neuen Syſtems wird ſich
nur in ſeltenen Fällen eine erneute Unterſuchung von Auswanderern
aus Deutſchland auf Ellis Jsland als notwendig erweiſen.
— Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters, Leitung Direktor Adalbert Steffter. Heute Mittwoch,
Donnerstag und Freitag finden die 3 letzten Aufführungen der Operette
Die Tanzgräfin” ſtatt. (Donnerstag und Freitag erſte Vorſtellung für
die Donnerstag= bzw. Freitag=Mieter.) Am Samstag iſt die
Erſtauffüh=
rung der bekannten Operette „Die luſtige Witwe” von Franz Lehar. Als
erſte Nachtvorſtellung findet am Samstag, abends 11 Uhr ein großer
Bunter Abend unter Mitwirkung des geſamten Soloperſonals ſtatt.
Sonntag, nachmittags 3 Uhr, wird als erſte Kindervorſtellung das
Kindermäcchen „Hänſel und Gretel” zu ganz kleinen Preiſen von 50 Pf.
bis 2,50 Mk. gegeben; abends 7 Uhr wird „Die luſtige Witwe” aufgeführt
und als Nachtvorſtellung um 10½ Uhr die Operette „Die Frau ohne
Kuß”, mit vollem Orcheſter. Die Preiſe für die Nachtvorſtellungen ſind
1.—, 2.— und 3.— Mark.
— Volkshochſchule. Die Teilnehmer an der Fahrt zum Beſuche der
Geſolei Düſſeldorf werden zu einer Beſprechung auf Samstag
abend 8 Uhr in das Haus der Jugend, Stiftſtraße 45, eingeladen.
Einige weitere Teilnehmer können noch zugelaſſen werden.
— Kirchlich=poſitive Vereinigung. Wir machen nochmals auf die
heute Mittwoch, 8½ Uhr, ſtattfindende Verſammlung aufmerkſam, in der
nach einer von Herrn Pfr. Wagner gegebenen Einführung eine
Aus=
ſprache über das Sakrament des heiligen Abendmahls gehalten werden
ſoll. Gäſte können eingeführt, neue Mitglieder angemeldet werden.
— Arbeitsgemeinſchaft Darmſtädter Jugendverbände. Der Deutſche
Ring veranſtaltet am Sonntag, den 4. Juli, vormittags 9 Uhr, auf der
Kraftsruhe eine „Friedrich=Lienhard”=Feier. Es wirken mit Dr. F. Liſt
und Franz Harres. Um rege Beteiligung wird gebeten. Am Dienstag,
6. Juli, abends 8 Uhr, treffen ſich alle Muſikfreunde und Muſikkenner
im „Haus der Jugend”. Inſtrumente und Notenſtänder mitbringen. —
Wer von den einzelnen Jugendgruppen die neuen Satzungen und
Auf=
nahmeſcheine noch nicht erhalten hat, hole ſie bitte ſofort in der
Ge=
ſchäftsſtelle ab.
— Mandolinenkonzert. Morgen Donnerstag, abends 8 Uhr, findet
im Orangeriehaus (Beſſunger Herrngarten) ein großes
Mandolinen=
konzert ſtatt. Dasſelbe wird ausgeführt von der Mandolinengeſellſchaft
Darmſtadt, unter Leitung ihres Dirigenten, Herrn Kammermuſiker Gg.
Kreß (vom Heſſ. Landestheater). Mitwirkende ſind Konzertſänger und
Rezitator Richard Hinz und Balalaikaſoliſt Victor Speranſky. Ab 10 Uhr
Geſellſchaftstanz. Eintritt 50 Pf.. Siehe heutige Anzeige.
— Im 2. Saalbau=Konzert des Städtiſchen Orſteſters, das mit
Blas=
muſik ausgeführt wird, wird den Beſuchern ein ganz außergewöhnliches
Programm dargeboten werden, welches ſicher den Beifall weiteſter Kreiſe
finden wird; nämlich die hiſtoriſche Entwicklungder
Marſch=
muſik beginnend mit der Landsknecht= fortführend bis zur Jetztzeit
in chronologiſcher Folge. Wir finden in der Vortragsordnung Märſche
aus dem 15. und 16. Jahrhundert, dem 30jährigen Kriege,
Oranien=
marſche, ſolche aus der fridericianiſchen Zeit, der heſſiſchen
Landgrafen=
ſogenannten Pirmaſenſer Zeit, dem Jahre 1806 der Zeit der
Freiheits=
kriege bis zur Gegenwart. In die Leitung des Orcheſters teilen ſich beide
Dirigenten, die Herren H. Hauske und M. Weber. Siehe auch Anzeige,
— Die Ausſtellung der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler
wurde am 27. Juni geſchloſſen. Die Ausſpielung der Lotterie hat am
28. Juni, nachmittags, ſtattgefunden, auf folgende Losmummern
ent=
fallen Gewinne: 1, 3, 24. 25, 35, 37, 40, 67, 84, 93, 98, 99, 114, 115, 127,
133, 164, 167, 171, 189, 203, 217, 236, 239, 246, 251, 267, 291, 299, 313,
323, 340, 342, 353, 366, 380, 397, 452, 467, 474, 486, 510, 517, 521, 523
545, 546, 566, 589, 595, 597, 611, 618, 638, 646, 658, 758, 776, 795, 801,
809, 811, 823, 826, 838, 841, 847, 854, 855, 867, 870, 906, 916, 921, 933,
949, 954, 956, 982, 991, 995, 998. Die Gewinne ſind bis 1. Auguſt in der
Kunſthalle gegen das betreffende Los einzutauſchen, nach dieſem Zeitpunkt
nicht eingetauſchte Loſe ſind verfallen.
— Die Inflationsopfer und die Kirche. Anläßlich der kirchlichen
Kundgebungen gegen die entſchädigungsloſe Fürſtenenteignung wurde
gegen die Kirche mehrfach in der Oeffentlichkeit der Vorwurf erhoben,
daß ſie für die Fürſten eintrete, während ſie bei der Beratung der viele
Volksgenoſſen ſchädigenden Aufwertungsverordnungen geſchwiegen habe.
Dieſe Behauptung verrät offenbare Unkenntnis. Der Deutſche Ev.
Kirchenausſchuß als die oberſte Vertretung der deutſchen evang.
Landeskirchen hat damals mehrfach in Eingaben an die Reichsregierung
und an die Aufwertungsausſchüſſe des Reichstages die Intereſſen der
Rentner und der anderen Kriegsanleihebeſitzer energiſch wahrgenommen.
Es heißt in einem dieſer Schreiben: „Die Landeskirchen fühlen ſich
be=
rufen, ihre Stimme für die Erwerbsunfähigen, Rentner und Mündel
zu erheben, welche durch die Geldentwertung um ihre Unterhaltungsmittel
und auch um ihr bis dahin ſo oft bezeugtes Vertrauen in die ſtaatliche
Gerechtigkeit und Sicherheit gekommen ſind.” „Dem Spekulanten, der
auf die Aufwertung billig erworbener Papiere hofft, ſoll nicht das Wort
geredet werden. Aber den in ihrem Vermögen und Vertrauen
geſchädig=
ten, notleidenden Bevölkerungskreiſen, den Aermſten und
Pflegebedäirf=
tigſten ſollte in gleicher Weiſe wie der Kirche und der Inneren Miſſion
geholfen werden, ſoweit es die Lage des Staates und der Wirtſchaft nur
irgend zulaſſen.‟ Daß die dieſe Eingaben den gewünſchten Erfolg nicht
gehabr haben, kann der Kirche nicht zur Laſt gelegt werden. N.=V.
— Jungdeutſcher Orden e. V., Bruderſchaft Darmſtadt. Am
Donners=
tag, den 1. Juli, ſpricht Bruder Komtur im „Weißen Saal” (Chriſt,
Grafenſtraße) 8½ Uhr, über das Thema „Der Parteiſtaat und wir!“
In dieſem Vortrag wird das Endziel des Ordens klargelegt. In
An=
betracht der Stärke des Ordens auf der einen Seite, der ungeheuerlichen
Hetze auf der anderen Seite, glauben wir, daß auch weite Kreiſe der
Bevölkerung den Wunſch haben, die Wahrheit über alle Begebenheiten
zu hören. Freunde wie Gegner der Jungdeutſchen Bewegung ſind zu
obigem Vortrage herzlich eingeladen.
— Bierzig Jahre Hebammendienſt. Die in weiten Kreiſen bekannte
Hebamme Frau Eliſe Anton, Roßdörferſtraße 19, ſieht am 1. Juli auf
eine 40jährige Tätigkeit zurück. Ueber 3000 „Hein rbübcher und=Mädcher”
hat ſie im Laufe dieſer Jahre aus den „3 Brunnen” zum Lichtdaſein
befördert. In manchen Familien iſt es Vater, Sohn und Enkel, oder
Ahne, Mutter und Kind Frau Anton übt ihr verantwortungsvolles
Amt noch voller Friſche aus.
— Sonderzüge. Nachdem der Sonderzug nach Miltenberg und
Amorbach erfreulicherweiſe von hier ſehr ſtark benutzt wurde, liegen auf
dem Verkehrsbüro, Ernſt=Ludwigsplatz, für den am Sonntag fahrenden
Sonderzug Fahrkarten nach Eiſenach und Wartburg zum Preiſe
von 10,40 Mk. für Hin= und Rückfahrt auf. Es läßt ſich empfehlen,
die=
ſelben recht bald zu nehmen, da vorausſichtlich der Zug bald beſetzt ſein
wird. Auch ſind hi rfür koſtenloſe Führer zu haben. — Auf die
ſiinftägige außerordentlich billige Fahrt nach Paris und alle anderen
Fahrkarten wird wiederholt beſonders aufmerkſam gemacht. — Auf
An=
trag des Verkehrsvereins hat die Eiſenbahndirektion zum Beſuch der
Düſſeldorfer Ausſtellung einen Sonderzug am 8. Auguſt (Hin= und
Rück=
fahrt 11.40 Mk.) beſchloſſen. Anmeldungen zu dieſem günſtigen und
billigen Zuge werden auf dem Verkehrsbüro jetzt ſchon entgegengenommen.
— Sonntags=Sonderzug am 4. Juli 1926 nach Eiſenach. Fahrkarten
4. Klaſſe für Hin= und Rrickfahrt zu 10.40 Mk. ſind im Lloyd=
Reiſe=
büro, Rheinſtraße 17. zu haben. Die billige Gelegenheit, die Wartburg
bei Eiſenach zu beſuchen wird freudig begrüst, ſo daß di: von der
Eiſen=
bahnverwaltung zur Verfügung geſtellten Fahrkarten bald vergriffen ſein
werden.
* Die Aufwertung von Verſicherungsanſprüchen.
Das Aufwertungsgeſetz behandelt dieſes Rechtsgebiet in den 88 59
bis 61. Verſicherungsanſpriche, die ihm unterliegen ſind die Anſprüche
der Verſicherten aus Lebensverſicherungsverträgen, ferner die Anſprüche
der Verſicherten aus ſolchen Kranken=, Unfall= und
Haftpflichtver=
ſicherungsverträgen, für die nach geſetzlicher Beſtimmung oder nach
Vor=
ſchrift der Aufſichtsbehörde vor dem 14. Febr. 1924 ein
Prämienreſerve=
fonds (88 56 ff. des Verſicherungsaufſichtsgeſetzes) zu bilden war, mit
Aus=
nahme von Anſprüchen aus Haftpflichtverſicherungsverträgen mit
unbe=
grenzter Deckung. Als Lebensverſicherung gilt die Verſicherung auf den
Lebensfall, auf den Todesfall, Kapitalverſicherung, Rentenverſicherung
uſw., ferner die Invaliditäts=, Alters=, Witwen=, Waiſen=, Ausſteuer=
und Militärdienſtverſicherung, gleichviel ob auf Kapital oder Rente
Am 22. Mai 1926 hat der Reichsjuſtizminiſter nun eine Verordnung
erlaſſen, die eine Regelung enthält.
Anſprüche der Verſicherten aus
Haftpflichtverſicherungs=
verträgen einſchließlich ſolcher mit unbegrenzter Deckung und aus
lebenslänglichen Haftpflichtverſicherungsverträgen
werden, ſoweit ſie nicht unter § 59, Abſ. 1 des Geſetzes fallen, auf 20
Prozent des Goldmarkbetrags, der nach dem
Verſiche=
rungsvertrage zu erſtattenden Haftpflichtſchuld aufgewertet.
Der Goldmarkbetrag wird gemäß § 2, Abſ. 1 des Aufwertungs=
Geſetzes berechnet.
Der Verſicherer kann eine Herabſetzung der Aufwertung verlangen,
wenn dies mit Rückſicht auf ſeine wirtſchaftliche Lage, insbeſondere auch
auf erhebliche, auf den Währungsverfall zurückzuführende
Vermögens=
verluſte, ſowie mit Rickſicht auf die Anſprüche der übrigen Verſicherten
unabweisbar erſcheint. Zur Herabſetzung iſt ausſchließlich die für den
Sitz des Verſicherers zuſtändige Aufwertungsſtelle
zuſtändig. Dieſe Stelle hat auf Antrag einer Partei das Gutachten
einer von der Aufſichtsbehörde (bei nicht aufſichtspflichtigen
Verſicherungs=
zweigen vom Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherung) zu bezeichnenden
Sachverſtändigen einzuziehen.
Soweit der Verſicherer bereits Zahlung geleiſtet hat, findet keine
Aufwertung ſtatt, ausgenommen den Fall, daß der Verſicherte es
aus=
drücklich abgelehnt hat, die Leiſtung als Erfüllung anzunehmen. Soweit
eine ſolche Ablehnung ſtattgefunden hat oder eine Zahlung noch nicht
erfolgt iſt, kann die Aufnertung nur gefordert werden, wenn der Antrag
vor 1. Oktober 1926 bei dem Verſicherer eingeht.
Es wird in dieſen Fällen genügen, wenn der Verſicherte in dem
An=
trage zu erkennen gibt, daß er Aufwertung verlangt. Der Antrag iſt
an den Verſicherer ſelbſt zweckmäßigerweiſe zu richten Es iſt Sache
des Verſicherten dafür zu ſorgen, daß die Friſt
ge=
wahrt wird. Für die Leiſtung des Aufwertungsbetrages kann auf
Antrag des Verſicherers durch die Aufwertungsſtelle Stundurng bis zu
3 Monaten bewilligt werden. Vergleiche, die den Zweck hatten, den Streit
oder die Ungewißheit über die Höhe des infolge der Geldentwertung
zu zahlenden Betrags zu beſeitigen, bleiben unberührt. Bei
rechtskräf=
tigen gerichtlichen Entſcheidungen behält es ſein Bewenden. Hat der
Verſichever bereits mehr geleiſtet, als er nach dieſer Verordnung zu leiſten
verpflichtet iſt, ſo behält es dabei ſein Bewenden.
Anſprüche der Verſicherten aus Hagel= und
Viehverſiche=
rungsverträgen werden nicht aufgewertet. Bei
bezüg=
lichen Vergleichen und rechtskräftigen Urteilen behält es ſein Bewenden.
Auf Anſprüche aus Rückverſicherungsverträgen finden
die Beſtimmungen dieſer Verordnung keine
Anwen=
dung.
Die Vorſchriften dieſer Verordnung finden entſprechende Anwendung
auf Verſicherungsanſprüche, die gegen eine nach Landesrecht
er=
richtete öffentliche Anſtalt gerichtet ſind, ſoweit ſie auf einem
freiwilligen Vertragsabſchluß beruhen und nicht die
oberſten Landesbehörden abweichende Beſtimmungen
treffen. Unberührt bleiben die landesgeſetzlichen Vorſchriften
über die Aufwertung von Anſprüchen aus Verſicherungen, die bei einer
nach Landesrecht errichteten öffentlichen Anſtalt unmittelbar
kraft Geſetzes entſtehen, ſowie aus Verſicherungen, die bei einer ſolchen
Anſtalt infolge eines geſetzlichen Zwanges oder eines geſetzlichen
Aus=
ſchlußrechts genommen werden.
* Bezirksſchöffengericht. 1. Eine Strafſache, die das Gericht ſchon
einmal — am 8. Januar 1926 — beſchäftigte, wird verhandelt. Ein
hieſiger Mechaniker iſt des Einbruchverſuchs in einem hieſigen Geſchäfts
lokal beſchuldigt, der Angeklagte wurde 6 Wochen lang im Landgraf=
Philipps=Hoſpital auf ſeinen Geiſteszuſtand beobachtet. Als
Sach=
verſtändiger iſt Medizinalrat Dr. Dannenberger von da zur Stelle. Ueber
den Sachverhalt haben wir ſeinerzeit eingehend berichtet. Der Einbrecher
war mit Meſſer, Dietrich und Lampe verſehen und mit einer Art
Turn=
ſchuhe bekleidet. Mit einem Polizeiaufgebot war, nachdem die Polizei
telephoniſch benachrichtigt war, die Umgebung des Tatortes abgeriegelt
worden. Der Sachverſtändige referiert an Hand eines ſchriftlich
erſtatte=
ten Gutachtens. Der Angeklagte iſt früher wegen hyſteriſchen
Dämmer=
zuſtandes exkulpiert worden. Zur Zeit der Begehung der hier in Frage
ſtehenden Tat iſt er verantwortlich geweſen. Der Angeklagte iſt nach dem
Gutachten ein über die Maßen intelligenter und urteilsfähiger Menſch
(ein früheres Gutachten hat Schwachſinn angenommen, den der Gutachter
für vorgetäuſcht hält). Eine längere Anſtaltsbeobachtung habe damals nicht
ſtattgefunden. Auch Trunkenheit als Strafausſchließungsgrund kommt
nicht in Betracht. Der Strafantrag des Staatsanwalts geht auf eine
Gefängnisſtrafe von 3 Monaten, von ſtrafloſem Rücktritt vom
Diebſtahls=
verſuche könne keine Rede ſein, Angeklagter ſei eine aſoziale Natur, die
zu beſtrafen ſei. Die Verteidigung erachtet, ein geiſtiger Defekt liege bei
dem Angeklagten vor, Angeklagter ſei freiwillig von der Tat abgeſtanden
und deshalb freizuſprechen; gegebenenfalls möge das geringſte Strafmaß
ausgeſprochen werden. Das Urteil erkennt auf 3 Monate
Gefäng=
nis unter Anrechnung von 2 Wochen Unterſuchungshaft. Ein heute
wieder unentſchuldigt ausgebliebener Zeuge erhält eine Ordnungsſtrafe
von 25 Mk. Die Einziehung des Dietrichs wird ausgeſprochen in
nach=
träglicher Ergänzung des Urteils. 2. Zwei Einwohner von Kelſterbach
ſind des Verſuchs eines ſchweren Diebſtahls beſchuldigt, ein dritter der
Beihilfe hierzu. Bei Kelſterbach befand ſich ein der
Reichsvermögens=
verwaltung gehöriges Depot, in dem ſich Holz befand; es ſei infolge der
Beſetzung in ziemlich verwahrloſtem Zuſtande geweſen, wie der eine
An=
geklagte behauptet. Aus Mangel an Waſſer habe er ſich, ſo behauptet
dieſer Angeklagte, einen Brunnen graben wollen und Holz zum Einſchalen
des Schachts gebraucht. An einem Sonntag morgen — 13. Dezember
1925 — haben ſich beide Angeklagte dort aus dem Depot Holz (Bretter
holen wollen. Ein Geſuch an die Gemeinde, ihnen zu helfen, ſei
erfolg=
los geweſen, die Gemeinde habe erklärt, ſie habe kein Geld. Das
Be=
treten des Deporgeländes iſt, wie in Kelſterbach allgemein bekannt iſt,
bei Strafe verboten. Der Förſter Damm auf Forſtheus Klaraberg beging
am 13. Dezember 1925 ſein Revier (auch mit Rüickſicht auf
Chriſtbaum=
diebſtähle) als er in dem fraglichen Depotgelände die beiden Angeklagten
bemerkte und ſpäter auch den dritten wahrnahm, der angab, aus Walldorf
zu ſein. Auf die Frage was die Angeklagten hier wollten, erklärten ſie,
dem Förſter, ſie hätten Bretter holen wollen, ein Haufen lag aufgeſchichtet
da. Der Staatsanwalt beantragt gegen die beiden Angeklagten wegen
Verſuchs des ſchweren Diebſtahls (aus umfriedetem Beſitztum)
Gefängnis=
ſtrafen von 6 und 3 Wochen, gegen den der Beihilfe zum Diebſtahl
An=
geklagten wird nur wegen Uebertretung (Angabe eines falſchen Namens
gegenüber dem Förſter) eine Geldſtrafe von 30 Mk. beantragt.
Straf=
mildernd komme in Betracht, daß die Angeklagten wohl in einer gewiſſen
Notlage ſich befunden hätten. Das Urteil erkennt gegen die beiden
Angeklagten wegen Verſuchs eines einfachen Diebſtahls in
Tateinheit mit Sachbeſchädigung anſtelle einer verwirkten
Gefängnis=
ſtrafe von 3 Wochen auf je 30 Mark Geldſtrafe, gegen dn
dritten Angeklagten nur wegen der Ubertretung auf 20 Mk.
Geldſtrafe.
Amtsgericht I. Eine Radfahrerin ſtieß am 22. März 1926. von der
Wilhelminenſtraße herunterkommend, Ecke dieſer und Eliſabethenſtraße
mit einem jugendlichen Radfahrer zuſammen, der vom Ludwigs=Georgs=
Gymnaſium kommend die Eliſabethenſtraße herunterfahren wollte und
auf der Lenkſtange ſitzend einen Mitſchüler bei ſich führte. Die
Nad=
fahrerin hat einen Strafbefehl erhalten, betont aber, der
Zuſammen=
ſtoß ſei durch die Unſitte veranlaßt worden, daß zwei Perſonen auf
einem Fahrrad fahren. Der Schüler muß ſelbſt zugeben, daß er im Lenken
durch den Freund behindert geweſen ſei. Keiner der Radfahrer iſt
hin=
gefallen oder zu Schaden gekommen, der Schüler gibt nur an, der
Deck=
mantel ſeines Rades ſei durchgeſtoßen worden und der Schlauch
entzwei=
gegangen. Das Gericht erkennt unter Aufhebung des Strafbefehls au
Freiſprechung, weil es den Vorgang nicht für genügend aufgeklärt
hält, um ein Verſchulden der Radfahrerin an dem Zuſammenſtoß für
vorliegend erachten zu können.
Zirkus Carl Hagenbeck.
Wemn Kopf an Kopf und Leib an Leib gepreßt Tauſende und
Aber=
tauſende von Menſchen mit heißen Augen und glühenden Wangen auf
das Rund eines von einer niedrigen Piſte umzirkelten Sandkreiſes
ſtarren, wenn das Ohr widerdröhnt von wildſchmetternder Muſik, vom
ſcharfen Peitſchenknall, von „wiehernder Roſſe Getrabe”, von röchelndem,
brüllendem Urwaldlaut und vom gellenden Schrei aller Zungen der
Erde, wenn das Auge geblendet iſt von wirbelndem Farbenrauſch, von
flirrenden Lichtfluten, wenn wir den Duft harziger Späne und das
aufpeitſchende Parfum d’éeurie einziehen, dann wiſſen wir, daß uns die
romantiſche Welt des Zirkus umgibt. Nicht nur die große Maſſe der
Anſpruchsloſen, nicht nur die großen und kleinen Kinder ſehen im Zirkus
den Spender unſäglicher Freuden, auch der Kinſtler, der Dichter, der
Reiter, der Sportsmann, der Tierfreund, ſie alle ſind begeiſterte
An=
hänger der edlen Kunſt des geharkten Sandes. Auch hier in Darmſtadt
iſt die Zirkusgemeinde ſo zahlreich, daß der am 6. Juli hier eintreffende
große und weltbekannte Zirkus Carl Hagenbeck nicht bedauern wird,
für einige Tage ſeine luftige Leinenſtadt aufgeſchlagen zu haben. Daß
die hieſigen Zirkusfreunde auf ihre Rechnung kommen werden, das geht
ſchon aus den ungewöhnlichen Verheißungen klar hervor, die das Haus
Carl Hagenbeck in ſeiner großzügigen Reklame verſpricht. Neben
dreſſier=
ten Tigern, Löwen Eisbären, Seelöwen, Elefanten ſollen wir dreſſierte
See=Elefanten, dieſe bizarren Ungeheuer der eiſigen und unerforſchten
Einöden des Südpols, ſowie die ſcheuen Elenantilopen ſehen, einen
Marſtall von 70 Raſſepferden führt Hagenbeck mit ſich, eine Völkerſchau
mit Berbern, Lappländern, indiſchen Gauklern und Handwerkern und
außerdem noch vierhundert Tiere aus allen Zonen und Meeren.
Zahl=
reiche Artiſten aus aller Herren Ländern, jeder einzelne aber ein
unbe=
ſtrittener Meiſter ſeines Künſtlerfaches, werden ihre waghalſigen oder
rätſelhaften Künſte zeigen, kurz, das Gaſtſpiel des Zirkus Carl
Hagen=
beck in unſerer Stadt verſpricht ein Ereignis zu werden, von dem noch
lange in Darmſtadt und ſeiner näheren und weiteren Umgegend
ge=
ſprochen werden wird.
— Jubiläum. Am 1. Juli ſind 25 Jahre verfloſſen, ſeitdem Frl.
Auguſte Wagner. Neue Niederſtraße 16, in die Dienſte der Firma
Adolf Geiger hier eintrat. Ein ſchönes Zeichen des guten Einvernehmens
zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Aus dem Polizeibericht. Verluſt. Am Sonntag bei dem
Kampfſpiel=Werbetag legte ein 12jähriger Schüler in dem mittleren
Schloßhof ſeinen Rock (Anzug mausgrau) nieder, um ſich an den Läufen
zu beteiligen. Bei ſeiner Rückkehr war der Rock verſchwunden.
Ver=
mutlich wurde das Kleidungsſtück von Kameraden mitgenommen. Die
Vereine und Organiſationen werden darum gebeten, Umfrage zu halten,
andererſeits das Publikum gebeten wird, ſofern über den Vorfall etwas
bekannt wird, der Kriminalpolizei, Zimmer 5, Mitteilung zu machen. —
Auf friſcher Tat ertappt wurde ein Lehrling aus Weiterſtadt,
als er hier ein Rad ſtahl. Es gelang ihm, das Rad in ſeinen Heimatort
zu ſchaffen, unterwegs hatte er verdächtige Teile bereits weggeworfen
und daheim verſucht, das Rad unkenntlich zu machen. Allein es nützte
nichts, die Kriminalpolizei nahm den jungen Fahrradmarder feſt und
konnte die Beute dem früheren Eigentümer wieder zuſtellen.
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie. Nach
New York: D. Hamburg ab Hamburg am 1. 7., ab Cuxhaven am 2. 7.,
D. Weſtphalia ab Hamburg am 7. 7., D. Reſolute ab Hamburg am 12. 7.,
ab Cuxhaven am 13. 7., D. Adalbert Ballin ab Hamburg am 15. 7., ab
Cuxhaven am 16. 7., D. Thuringia ab Hamburg am 21. 7., D. Reliance
ab Hamburg am 26. 7., ab Cuxhaven am 27. 7., D. Deutſchland ab
Ham=
burg am 29. 7., ab Cuxhaven am 30. 7. Nach Boſton: D. Weſtphalia am
7. 7., D. Thuringia am 21. 7. Nach Philadelphia, Baltimore, Norfolk:
D. Legie am 6. 7., D. Sachſenwald am 6. 8. Nach der Weſtküſte
Nord=
amerika: D. Kermit am 17. 7., D. Witram am 7. 8., D. Juſtin am 21. 8.
Nach der Oſtküſte Südamerika: D. Württemberg am 8. 7., D. Liguria
am 17. 7., D. Altmark am 24. 7., D. Baden am 11. 8., D. Wasgenwald
am 17. 8. Nach der Weſtküſte Südamerika: D. Lübeck am 2. 7., D. Wido
am 7. 7., D. Poſeidon am 16. 7., D. Heluan am 17. 7., MS. Spreewald
am 28, 7. Nach Mexiko: D. Rio Panuco am 10. 7., D. Weſterwald am
20. 7., D. Holſatia am 30. 7., D. Nord=Schleswig am 10. 8., D. Rio
Bravo am 20. 8. Nach Cuba: D. Antiochia am 15. 7., D. Kyphiſſia am
30. 8. Nach Weſtindien: D. Atto am 3. 7., D. Amaſſia am 14. 7., D.
Rugia am 24 7., D. Lebara am 4. 8., ein Dampfer am 14. 8. Nach
Oſtaſien: D. Medon am 3. 7., D. Fürſt Bülow am 7. 7., D. Oldenburg
am 10. 7., D. City of Pekin am 17. 7., D. Göttingen am 21. 7. D. Trier
am 24. 7. Nach Afrika: D. Livadia am 7. 7. Hamburg=Rhein=Linie:
Wöchentlich ein Dampfer. Mitgeteilt von dem Vertreter Adolph Rady
in Darmſtadt, Zimmerſtraße 1.
Kunſtnotizen.
deber Wesfe, Künfder und Hünffiertiſche Veranſtaltungen, deren im Nachfi=henden dre dhnu
geſchiebt, bebält ſich die Redaltion ibr Ürtell ver.
— Union=Theater. Trotz der heißen Jahreszeit hat die U. T.=
Leitung die hohen Koſten nicht geſcheut, den beſten Luſtſpiel=Film zur
Vorführung zu bringen. „Prinzeſſin Trulala!” Eine recht ergötzliche
Geſchichte von Verwickelungen, Verwechſelungen, Verlobungen, vom
Verſteckſpiel zwiſchen Prinz und Prinzeſſin, die ſich als Förſter und
Kellnerin finden, gibt die Unterlage für dieſes heitere Filmſpiel. Unter
der künſtleriſchen Oberleitung Richard Eichbergs und unter der
bewähr=
ten Regie Erich Schönfelders iſt dieſe Handlung pauſenlos, wirbelnd
man möchte ſagen, „frech” heruntergeſpielt. Die Zuſchauer gehen mit und
jubeln ihm Beifall. Lilian Harvey gibt die Prinzeſſin Trulala ſo „
tru=
lala”, wie ihr Name iſt, und das ſagt alles, von Dina Gralla als ihrer
Schweſter im übermütigen Temperament ausgezeichnet unterſtützt. Harry
Halm iſt ein liebenswürdiger Prinz, Leopold von Ledebur ein würdiger
Fürſt, dem man ſein ſpätes Liebesglück von Herzen gönnt. Eine herrliche
Schwankleiſtung gibt Hans Junkermann als ewig verlegener Hofmarſchall
in alter Friſche. Außerdem zeichnen ſich Julia Serda als Fürſtin, Emmy
Wyda als Tante und Hans Sturm als maſſiver Dorfwirt aus. Willy
Hameiſters Photographie iſt einwandfrei.
— Reſidenz=Theater. Wer „Goldrauſch” geſehen hat, weiß
die große Kunſt Charlie Chaplins zu würdigen. Das R. T. hat ſich den
neueſten Chaplin=Film „Ein Hundeleben” geſichert. Chaplin iſt Regiſſeur
und Hauptdarſteller, kann alſo jede Situation bis aufs letzte intenſivieren.
Er ſpielt beweglich im Mienenſpiel, und doch ſteht irgendwo immer
wieder ſein Geſicht ſtill, wird einen Augenblick ganz ruhig in der
Erkennt=
nis ſeiner inneren Not. Dann gibt es aber auch — und ſo ſoll es ſein —
viele zwerchfellerſchütternde Momente. Chaplin hat Hunger und ſteht
vor einem Fleiſcherladen. Immer, wenn der Schlächter fortſchaut, nimmt
er ſich ein Stück Wurſt oder Paſtete. Der Schlächter aber ſchaut immer
wieder hin und dann ſteht Charles unbeweglich, geiſtesabweſend, gänzlich
desintereſſiert da. Oder er tanzt und bleibt mit ſeinen großen Füßen auf
ein Stückchen Kaugummi hängen; ſo perſifliert er mit dieſen
hängen=
gebliebenen Beinen in unendlich komiſcher Weiſe den modernen Tanz.
Oder er will zwei Gauner knock out ſchlagen, haut dem einen durch
einen Vorhang mit einem Holzhammer auf den Kopf, ſteckt ſeine eigenen
beiden Hände durch die Achſelhöhlen des Ohnmächtigen und markiert, als
lebe der noch ganz munter. Der Film iſt köſtlich. Er führt ſuggeſtiv
den Zuſchauer auf den Punkt, da er vor Reihrung lacht, vor Lachen
Tränen in die Augen bekommt. Dieſes Hundeleben wird überall ſeinen
Weg machen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bisrunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befradten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritil
— Deutſcher Offiziersbund. 1. Der Präſident der Haſſia,
Herr Oberſt Schliephake, iſt geſtorben. Die Beerdigung findet Mittwoch,
nachmittags 4 Uhr, auf dem alten Friedhof Fatt. 2. An den Vortrag,
Donnerstag abend, im Kaſino des Leibgarderegiments wird erinnert,
Eingeführte Gäſte herzlich willkommen.
— Café Rheingold. Heute abend findet im neueröffneten
Café Rheingold” das erſte Sonderkonzert des verſtärkten Rheingold=
Enſembles (Leitung Herr Kapellmeiſter Albert Ratz I) ſtatt. Die
Zu=
ſammenſtellung des Programms — zur Aufführung gelangen Werke von
Beethoven, Liſzt, Richard Wagner und C. M. v. Weber — verſpricht
erleſene künſtleriſche Genüſſe. (Siehe Anzeige.)
Aus den Parteien.
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Unſere
Mitglieder treffen ſich heute Mittwoch, den 30. Juni, abends 8 Uhr
pünktlich auf der Geſchäftsſtelle. Wir bitten um recht zahlreiches
Er=
ſcheinen, da dringende und wichtige Beſprechungen vorliegen.
— Deutſchnationaler Frauenausſchuß. Unſere
Mit=
glieder treffen ſich, wie beim letzten Zuſammenſein verabredet, am
Donnerstag, 1. Juli, nachmittags 4 Uhr, auf dem Oberwaldhaus. Um
recht rege Beteiligung wird gebeten. Gäſte willkommen.
Tageskalender für Mittwoch, den 30. Juni 1926.
Landestheater, Kleines Haus, abends 8 Uhr: „Die Tanzgräfin.”
— Saalbau: 2. Donnerstagskonzert
—
Kinovorſtel=
lungen: Union=, Reſidenz=Theater, Pclaſt=Lichtſpiele.
Seite 6
Mittwoch, den 30. Juni 1926
Nummer 179
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 29. Juni. Die Akademiſche Feier, die der Geſangverein
Frohſinn aus Anlaß ſeines 50jährigen Jubelfeſtes, verbunden mit
Ge=
ſangswettſtreit, veranſtaltete, nahm unter gütiger Mitwirkung des Herrn
A. Herrmann, Konzertſänger aus Darmſtadt und der
Orcheſterver=
einigung Arheilgen einen recht genußreichen Verlauf. Anſprachen des
Vorſitzenden und der Vertreter der verſchiedenſten Korporationen
wech=
ſelten mit Geſangs= und Muſiwvorträgen und wurden außer den vier
anweſenden Gründern noch eine Reihe weiterer Jubilare für
lang=
jährige Mitgliedſchaft geehrt. Die vier mit Denkwünze geſchmückten
Gründer ſind: Heinrich Stork, Georg Völger 6, Georg Völger 7 und
A. Ploch. — Auch die am heutigen Vormittag auf dem hieſigen
Fried=
hofe durch Muſikvorträge des Poſaunenchors verſchönte Gedächtnisfeier
zu Ehren der verſtorbenen und gefallenen Mitglieder war eine durchaus
ernſte und würdige Veranſtaltung. Das nun am kommenden Samstag
beginnende Hauptfeſt wird die Jubelfeier mit einem Fackelzuge am
Abend mit daran anſchließenden geſanglichen Darbietungen der hieſigen
Geſangvereine einleiten. Am Sonntag wird ein Weckruf den eigentlichen
Feſtag beginnen, woran ſich nach Empfang der auswärtigen Vereine
im Gaſthaus „Zum goldenen Löwen” und in der Schulturnhalle das
Klaſſenſingen gnreihen wird. Nach einem Feſtzuge am Nachmittag
unter Mitwirkung der Kapelle Anthes folgt in der Schulturnhalle das
höchſte Ehrenſingen. Volksfeſt und Preisverteilung werden den Somntag
beſchließen. Am Montag findet vormittags Frühſchoppen mit Konzert
ſtatt, während am Nachmittag wiederum ein Umeug durch die
Orts=
ſtraßen nach dem Feſtplatze, der ſich wie beim Turnfeſte in der Guten
Gartenſtraße befindet, geplant iſt. Volksbeluſtigungen und am Abend
ein Brillantfeuerwerk werden der Jubelfeier den Abſchluß geben. Die
Hauptſache iſt, daß das Wetter gut bleibt, ſo wird auch dieſes Feſt einen
günſtigen Verlauf nehmen. — Beim Wechſeln der Plätze beim Nachenfahren
ſtürzte ein junges Mädchen im Arheilger Schwimmbade ins Waſſer.
Ein im Kahn befindlicher junger Mann, ein Herr Jährling aus
Darm=
ſtadt, ſprang der nicht des Schwimmens Kundigen nach und brachte ſie
an Land. Belebungsverſuche waren von Erfolg und konnte die mit dem
Schrecken Davongekommene zu ihren Eltern zurückgebracht werden. —
Für den nach Neuſtadt i. Odw. venſetzten Herrn Pfarraſſiſtenten Strack
wurde Herr Pfarraſſiſtent Wieſenmüller aus Hamm in
Rhein=
heſſen hierher ernannt.
* Erzhauſen, R7. Juni. Die hieſigen oberen Schulklaſſen
unter=
nehmen mit ihren Lehrern am Samstag, den 3. Juli, eine Rheinfahrt.
Die Abfahrt geſchieht von Erzhauſen über Darmſtadt nach Mainz per
Bahn, von da mit dem Perſonendampfer „Rheinluſt” nach St. Goar
und wieder zurück. Für die Schulkinder beträgt das Fahrgeld mit der
Bahn 1,50 Mark, Erwachſene 2,25 Mark, per Schiff 1 Mark die Perſon.
* Braunsharbt, 26. Juni. Gauturnfeſt. Das 41. Gautrrnfeſt
des Main= Rodgaues findet am kommenden Samstag und Sonntag
hier ſtatt. Alle Vorbereitungen ſind bereits getroffen. Mehrere hundert
Turner und Turnerinnen werden ſich an den Gauwettkämpfen beteiligen.
Am Feſtſonntag=Nachmittag wird ein Feſtzug ſich durch Braunshardt
bewegen. Auf dem Feſtplatz findet im Anſchluß daran ein Feſtakt und
die Vorführung von Frejübungen, ſowie die Siegerverkündigung ſtat.
* Pfungſtadt, 28. Juni. Das Jugendfeſt der Schulen iſt, vom
Wetter begünſtigt, aufs beſte verlaufen. Zu der Feierlichkeit waren neben
den Eltern Vertreter der Stadt, des Schulvorſtandes und der
Kirchen=
vorſtände erſchienen. Die Feier wurde eingeleitet durch den Chor „Die
Sonn erwacht” aus „Prezioſa‟. Die Feſtrede hielt Herr Lehrer Knoche,
in der er die wichtigſten Fragen von Erziehung und Unterricht bevührte.
Dann wechſelten Gedichtvorträge und Reigen uſw. mit einander in
bunter Reihenfolge ab. Den Lehrern bzw. Lehrerinnen, ſowie den
mit=
wirkenden Kindern gebührt alle Anerkennnung. Das Schlußwort ſprach
Herr Rektor Neff, wobei er einen Vergleich zwiſchen der Schulzucht
früherer Jahrhunderte und der modernen Pädagogik zog. Dann erſcholl
das Wanderlied „Wem Gott will rechte Gunſt erweiſen”. Im zweiten
Teil der Feier tummelte ſich die Jugend im Walde bei Spiel und Geſang.
* Ober=Ramſtadt, 29. Juni. Bei der am Sonntag hier
ſtattgefun=
denen Beigeordnetenwahl, bei der außer dem Beigeordneten
Hofmann Gemeinderat Philipp Müller V. kandidierte, ging der ſeitherige
Reigeordnete, Landwirt, Karl Hofmann I., mit 415 Stimmen
Mehrheit aus der Wahl hervor. Die Wahlbeteiligung war im Bezirk 2
um 6 Prozent höher, als im 1. Bezirk; ſie betrug im Durchſchnitt
78 Prozent.
* Roßdorf, 28. Juni. Gemeinderatsbericht. 1. Der
Wald=
wirtſchaftsplan für 1926 wurde vom Bürgermeiſter vorgetragen und fand
Genehmigung. 2. Für die gewerbliche Fortbildungsſchule wird ein
Reiß=
brettgeſtell benötigt. Bei der erfolgten Submiſſion hatte ſich nur ein
Bewerber, und zwar Schreiner Gunkel gemeldet. Dieſem wird vom
Gemeinderat der Auftrag zur Anfertigung des Geſtelles zum Angebot
von 130 Mk. erteilt. 3. Die Herſtellungsarbeiten in der Holzgaſſe wurden
vor einigen Tagen begonnen und werden die Stundenlöhne in der Weiſe
geregelt, daß Arbeiter unter 20 Jahre 60 Pfg. und über 20 Jahre 70
Pfg. erhalten. 4. Für Ueberlaſſung des Sportplatzes hat der Arbeiter=
Kraftſportverein 1923 eine Vergütung von 10 Mk. an die Gemeindekaſſe
zu entrichten. 5. Zur Prüfung der Anträge auf Ermäßigung der
Sonder=
ſteuer wegen Hilfsbedürftigkeit beſtimmt der Gemeinderat die
Fürſorge=
kommiſſion. Dieſe beſteht aus den Gemeinderäten Engert, Felger,
Rückert, Emig I., Günther und Haas. 6. Heinrich Gunkel will in ſeinem
geplanten Neubau am Sportplatz eine Reſtauration eröffnen und hat
um Genehmigung gebeten. Der Gemeinderat hegt keine Bedenken und
erteilt die Genehmigung. 7. Nachdem eine Reihe Einwohner beim
Feld=
bereinigungskommiſſar Antrag auf Einleitung des
Feldbereinigungsver=
fahrens geſtellt haben, iſt auch die Gemeinde hinſichtlich des
Gemeinde=
beſitzes um Stellungnahme angefragt worden. Der Gemeinderat will dieſe
Frage erſt erledigen, nachdem von ſachverſtändiger Seite nähere
Infor=
mation und Aufklärung geſchaffen iſt. Allem Anſcheine nach wird ſich der
Gemeinderat für die Feldbereinigung ausſprechen. 8. Um den
Karuſſell=
platz anläßlich der diesjährigen Kirch= und Nachkirchweihe haben ſich
ver=
ſchiedene Bewerber gemeldet. Der Gemeinderat genehmigt den Platz
dem Friedrich Herold zum Preiſe von 250 Mk. Herold hat ein
See=
ſturmkaruſſell, das bei der Aufſtellung desſelben vor etwa 4 Wochen
dahier allgemeine Anerkennung gefunden hat. 9. Lehrer Hackemer
beab=
ſichtigt am Arheilger Weg auf zwei Grundſüicken, die außerhalb des
Ortsbauplans liegen, ein Einfamilienhaus zu erbouen und bittet
dieſer=
halb um Genehmigung; dieſe wird erteilt. In geheimer Sitzung wurden
noch Wohlfahrtsſachen erledigt.
* Nieder=Beerbach, 29. Juni. Vor einigen Tagen gegen 6 Uhr
nach=
mittags wurde in der Obergaſſe die 75jährige Frau Plößer von einem
Eberſtädter Radfahrer von rücklings umgefahren. Der Nadfahrer, der
in raſendem Tempo von Ober=Beerbach kam, fuhr die Frau, die ganz
rechts in der Floßrinne ging, mit ſolcher Wuucht um, daß ſie das linke
Bein brach und erhebliche innere Verletzungen und eine
Gehirnerſchütte=
rung davontrug. Der Radfahrer fuhr ſchleunigſt davon, wurde aber
feſtgeſtellt. Es wäre vielleicht gut, wenn unſere Ortspolizei etwas mehr
nach dieſen Dingen und nach dem Rechten ſehen würde.
* Groß=Zimmern, 29. Juni. Gemeinderatsbericht. Die
Sitzung wurde begonnen mit einem Antrag von Angermeier und
Ge=
noſſen, die Gehälter der Gemeindebeamten einer Nachprüfung zu
unterziehen. Er wurde damit begründet, daß die Summe für
Aus=
zahlung der Gehälter um 200 Prozent höher iſt als vor dem Kriege.
Die kommuniſtiſchen Gemeinderäte erſtrebten nun, ein Einkommen über
4000 Mk. auf die genannte Summe zu reduzieren. Bis Gruppe 4
ſollte keine Gehaltserniedrigung vorgenommen werden. Dieſem Antrag
ſtimmten aber nur die Antragſteller, d. h. die Kommuniſten zu. — Das
Geſuch des Karl Brunner, eine Gaſtwirtſchaft in der Ringſtraße zu
er=
richten, wird genehmigt. Die hieſige Gemeinde iſt nun mit der
ſtatt=
lichen Zahl von 28 Wirtſchaften wieder auf den Friedensſtand angelangt.
Weiter wurde beſchloſſen, daß für den Kraftwagenverkehr die Opelgaſſe
und Gartenſtraße geſperrt werden. Dieſer Plan iſt ſehr anzuerkennen,
denn in Anbetracht der Lage der genannten Straßen, kann es leicht zu
einem Unglücksfall kommen, der dann der Gemeinde zur Laſt fällt. —
Das neuerrichtete Schwimmbad fiel an den Höchſtbietenden, Herrn
Hilles. Es folgten nun eine Reihe kleinere Anträge, nach deren
Er=
örterung die öffentliche Sitzung geſchloſſen wurde. — Am verfloſſenen
Sonntag wurde unter reger Anteilnahme das bieſige
Schwimm=
bad eröffnet. Die Einweihung ſoll erſt in 14 Tagen ſtattfinden. Es
waren verſchiedene Vereine eingeladen, u. g. die Schwimmabteilung
der Turngemeinde Beſſungen, die ihre Künſte in dem naſſen Element
darboten.
— Hirſchhorn, 29. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
B. Juni 1.31 Meter, am 29. Juni 194 Meter.
Verlauf des Großflugtags in Klein=Rohrheim.
Klein=Rohrheim, 29. Juni.
Lachende Sonne, die die Veranſtaltungen am Sonntag begünſtigte, und
Alt und Jung auf den Flugplatz lockte, die ungeheuere Menſchenmenge,
die zu erheblichem Teil aus dem angrenzenden beſetzten Rheinheſſen
ge=
kommen war, gut gelungene Orientierungsflüge am Morgen, verſprachen
den beſtens bekannten Heſſenfliegern glänzende Erfolge. — Punkt 4 Uhr
nachmittags gaben drei Revolverſchüſſe den Beginn der Flüge bekannt,
und ſchon 8 Minuten ſpäter landete glatt, von Darmſtadt kommend,
Nr. 540. Darauf ſteigt 584 hoch, von den Augen ſämtlicher Zuſchauer
verfolgt, fährt einige kühne Bogen, um darauf ſchneidige, aber waghalſige
Loopings auszuführen, die, ob der Gewandtheit des Piloten, überhaupt
der Großartigkeit des ganzen Schauſpiels, den Zuſchauer derart packten,
daß die wenigſten einen Ausruf des Entzückens und der Bewunderung
unterdrücken konnten, ſondern ſich voll und ganz dem Zauber der
Toll=
kühnheit des trefflichen Piloten hingaben. Nachdem auch hier die
Lan=
dumg, wie ja zu erwarten war, glüicklich vonſtatten ging, ſuchten die
bei=
den anderen Flugzeuge ihr Elewent auf und ließen durch Loopings,
Trudeln und majeſtätiſche Spiralflüge den Zuſchauter ein großartiges
Schauſpiel erleben, bei deſſen Anblick einem unwillkürlich Herzklopfen
überkam. Den Höhepunkt der gut gelungenen Veranſtaltungen bildete
der allgemein mit Spannung erwartete Fallſchirmabſprung, der der
kühnen Pilotin auch glänzend gelang. Nachdem hiermit das eigentliche
Programm abgerollt war, ſchloſſen ſich noch einige Paſſagierflüge an,
wodurch es dem Herrn Bürgermeiſter von Klein=Rohrheim möglich
wurde, ſein Betätigungsfeld einmal von oben zu betrachten. — Die
all=
gemein mit reichem Beifall aufgenommenen Darbietungen zeigten die
höchſte Befriedigung ſämtlicher Anweſenden, die ſich der Bedeutung des
Flugweſens für Verkehr und Sicherheit wohl bewußt waren. Den
Heſſen=
fliegern iſt ſür ihre Mühe und ihre Beſtrebungen zu danken und
weiter=
hin beſte Erfolge zu wimſchen!
* Erbach i. O., 29. Juni. Der Militär= und Veteranenverein Erbach
i. O. war bei ſeinem diesjährigen Familienausflug einer Einladung der
Grafen zu Erbach nach Jagdſchloß Eulbach gefolgt. Die älteren
Mit=
glieder benutzten zur Herausfahrt den von dem Grafen Konrad
bereit=
willigſt zur Verfügung geſtellten Laſtkraftwagen oder den Autobus der
Okva, während die Jüngeven zu Fuß mit Muſik nach Eulbach
abmarſchier=
ten. Unmittelbar vor Jagdſchloß Enlbach ſammelte ſich der Verein mit
ca. 200 Mitgliedern und rückte mit klingendem Spiel in den Engliſchen
Garten ein. Am Platz vor der Kapelle am See wurde Halt gemacht.
Keine ſchönere Stelle hätte gewählt werden können als dieſe, umrauſcht
von den mächtigen Eichen des Parkes mit der Ausſicht auf den See und
die Ruinen der alten Eberhardsburg. Hier begrüßte zugleich im Namen
ſeines Bruders der Graf die Gäſte, unter denen ſich als Vertreter der
Kriegerkameradſchaft Haſſia Herr Major a. D. Krauſe dAvis aus
Darm=
ſtadt befand. Erbgraf Alexander hielt einen ſehr intereſſanten Vortrag
über die wechſelreiche Geſchichte von Eulbach, wo zur Römerzeit ſchon
ein Kaſtell geſtanden hatte. Der Präſident des Militär= und
Veteranen=
vereins Erbach, Herr Kaufmann Hörr, übermittelte den Gaſtgebern den
Dank des Vereins für die Einladung und überreichte dem Erbgrafen die
Urkunde ſeiner Ernennung zum Ehrenmitglied des Vereins. Hierauf
überbrachte Herr Major a. D. Krauſe dAvis, in Vertretung des leider
erkrankten Präſidenten, die Grüße der Kriegerkameradſchaft Haſſia und
wies auf die mannigfaltigen ſegensreichen Wohlfahrtseinrichtungen der
Haſſia hin, die ihre Hauptaufgabe darin erblickt, ihren Mitgliedern in
allen Fällen der Not mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen und die
viel=
fachen Wunden, die der Krieg geſchlagen hat, zu lindern. Herr Major
Krauſe d’Avis betonte, daß der Verein aus eigenen Mitteln nicht dazu in
der Lage ſei, allen an ihn geſtellten Anforderungen gerecht zu werden,
ſondern daß er auch aufdie Hilfe und Unterſtützung von Gönnern
an=
gewieſen ſei. Gerade die Grafen zu Erbach hätten nicht nuv den Erbacher
Kriegerverein, ſondern auch die Haſſia wiederholt unterſtützt. In
Würdi=
gung dieſer Verdienſte überreichte er den beiden Grafen das Haſſia=
Ehrenkneuz. Unter den Klängen der Kapelle rückten die Gäſte in die
Hofjägerei, wo ſie mit Kaffee und Kuchen und einem Glas Wein
be=
wirtet wurden. Hier blieben die Kameraden noch lange in angeregter
Unterhaltung beiſammen und ſchieden am Abend mit herzlichem Dank
von ihren Gaſtgebern. Eine Sammlung für die Wohlfahrtzeinrichtungen
der Haſſia ergab einen recht anſehnlichen Betrag.
rs. Rimbach, 29. Juni. Kavallerieverein. Der rührige
funge Kavallerieverein Weſchnitztal unter der Führung des Herrn
Oberwachtmeiſters Asmus= Fürth, eine Vereinigung früherer
Ange=
höriger heſſiſcher Reiterregimenter, deſſen Standartenweihe im Mai
hier noch in beſter Erinnerung ſteht, hielt, vor kurzem wieder eine
Verſammlung ab. In dieſer wurde zunächſt dem Nechner, Herrn
Johann Adam Doerr Entlaſtung erteilt und die Abhaltung eines
Reiterturniers noch in dieſem Herbſte beſchloſſen. Dieſe
Veran=
ſtaltung ſoll ein Trab= und Galopprennen mit Preiſen bei allgemeiner
Beteiligung vorführen. Als Rennbahn wurden die Wieſen hinter
Rimbach, bei dem ſogenannten Pulverhäuschen beſtimmt, als Zeit
Ende September oder Anfangs Oktober. Ferner wurde die
Einrich=
tung eines koſtenloſen Reiterkurſes beſchloſſen.
— Alsbach a. d. B., 29. Juni. Unſer in vielerlei Parteien
ge=
ſpaltenes deutſches Volk ſehnt ſich, nach Ruhe und Frieden, nach der Zeit,
in der jeder ſeinem Berufe gerecht werden kann. Gar mancher Deutſche
könnte zur Erlangung dieſer Umſtände mitbeitragen, wenn es ſich
nicht von äußeren Dingen abhalten ließ, wenn er den Willen zur Tat
aufbringen würde. Hunderttauſende von deutſchen Männern kämpfen
heute für einen volksnationalen Staat, in dem die Führer dem Volke
verantwortlich” ſind, wo der Beſte Führer iſt. Ueberbrückung der
Standesunterſchiede durch den Brudergedanken muß die Feſtigkeit dem
Zukunftsſtaate geben, ſowie heute der Jungdeutſche Orden
gefeſtigt gegen alle Angriffe daſteht. Die geſtern hier in die Häuſer
gebrachten Flugſchriften ſollen jedermann Aufklärung über den
Jung=
deutſchen Orden geben. Am Sonnabend (3. Juli ds Js.) findet hier
vorausſichtlich eine Werbeveranſtaltung ſtatt. Näheres wird noch bekannt
Re
* Lampertheim, 29. Juni. Tödlich verunglückt. Ein 18
Jahre alter Drahtzieher von hier brachte beim Anlaſſen einer
Zieh=
trommel in Waldhof die linke Hand zwiſchen Draht und Trommel,
wobei er einigemal um dieſe herumgeſchleudert wurde. Dabei erlitt
er an Kopf und Körper ſo ſchwere Verletzungen, daß er im ſtädtiſchen
Krankenhaus zu Mannheim, wohin man den Verunglückten gebracht
hatte, ſtarb. Unterſuchung iſt eingeleitet.
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Von der Bergſtraße, 2. Junt. Todauf den Schienen. De=
35jährige Arbeiter Mich. Burkhard wurde imn Friedrichsfeld von einem
Zuge überfahren und vollſtändig zerſtückelt. Der Verunglückte Vater
von drei unmündigen Kindern, iſt anſcheinend einer Unvorſichtigkeit
zum Opfer gefallen. — Ehrenhalle. Auf der W. S. C.=
Wachen=
burg iſt der Bau einer Ehrenhalle für die Gefallenen in Ausſicht
ge=
nommen. Ein Gerüſt wurde errichtet, um feſtſtellen zu könen, wie ſich
beim Anblick im Tal aus der Anbau architektoniſch dem Geſamteindruck
anpaßt. Mit den Bauarbeiten ſoll alsbald begonnen werden. —
Ueberfahren. Ein 59 Jahre alter Schuhmacher der ſchwerhörig
iſt, aus Weinheim, wurde am Stahlbad von der elektriſchen
Straßen=
bahn erfaßt und zu Boden geworfen. Er erlitt ſchwere Kopſtverletzungen
und zwei Rippenbrüche. Der Schwerverletzte kam ins ſtädtiſche
Krankenhaus. — In einem Pavillon beim
Stadtwäld=
chen bei Weinheim wurden geſtern vormittag ein Bjähriger
Chauffeur aus Weinheim und ſeine Geliebte, ein 21 jähriges Mädchen
aus achtbarer Weinheimer Bürgerfamilie erhängt aufgefunden. Die
Liebenden hielten ſich noch im Tode — mit je einem Strick um den Hals
— eng umſchlungen. Die Leichen wurden nach der Leichenhalle
über=
geführt.
* Groß=Ggkrau, 28. Juni. Das Städtiſche Schwimmbad
am Graben wird gegenwärtig renoviert. Insbeſondere wird das Baſſin
vertieft, wobei der Boden mit grobem Kies ausgefüllt wird.
—e. Dreieichenhain, 29. Juni. Unſer altes Städtchen ſah am
Sonn=
tag die Ortsgruppen des Nordgaues des Odenwaldklubs
in ſeinen Mauern, die als Ziel der Sternwanderung dieſes Jahres
Drei=
eichenhain gewählt hatten. Erſchienen waren die Ortsgruppen
Frank=
furt, Offenbach, Hanau, Dieburg, Ober=Roden, Langen, Sprendlingen,
Iſenburg, Rüſſelsheim, Biſchofsheim mit insgeſamt 415 Wanderern und
Wanderinnen, die gegen Mittag ſich in Dreieichenhain einfanden.
Zu=
nächſt fand eine Führung der Gäſte ſtatt durch die alte Stadt mit ihren
ſehenswerten Fachwerkbauten und ihrem Schloß, der Waſſerburg, in der
im letzten Jahne Ausgrabungen neue Aufſchlüſſe über ihre Erbauung
gegeben haben; Herr Lehrer Frölich hielt erläuternde Vorträge an den
einzelnen beſuchten Plätzen. Dann fanden ſich in der „Krone” alle
Teil=
nehmer der Sternwanderung zuſammen. Dort begrüßte der Vorſitzende
der Ortsgruppe Dreieichenhain, Herr Lehrer Frölich, die
Verſamm=
lung. Namens des Hauptausſchuſſes des Odenwaldklubs dankte Herr
Direktor Sader, Vorſitzender der Ortsgruppe Frankfurt a. M. Seitens
der Stadt Dreieichenhain hieß Gemeinderatsmitglied Weimar die Gäſte
willkommen, wofür Herr Amtsgerichtsrat Becker. Vorſitzender der
Ortsgruppe Dieburg, dankte. Für die Unterhaltung der Gäſte war
reich=
lich geſorgt. Vorträge der Muſikkapelle wechſelten mit
Geſangsvorträ=
gen der Ortsgruppe Sprendlingen Reigentänzen des Jungodenwaldklubs
Langen unter Begleitung von Zitherklängen, Vorträgen in Naſſauer
Mundart von Herrn Karl Ditterl=Frankfurt und humoriſtiſchen Couplets
Hanauer und Rüſſelsheimer Herren. Auch der Tanz kam nicht zu kurz.
Alles in allem war es eine wohlgelungene Veranſtaltung; alle Redner
betonten, daß in Dreieichenhain viel Schönes und Intereſſantes zu ſehen
war, wie das Heimatgefühl geſtärkt werde durch den Beſuch althiſtoriſcher
Stätten und wie das Gefühl der Zuſammengehörigkeit und des
Verbun=
denſeins mächtig gefördert werde durch ſolche gemeinſamen
Veranſtaltun=
gen verſchiedener Ortsgruppen des Odenwaldklubs.
* Offenbach, 29. Juni. Dieſer Tage wurden hier die
Kirchen=
ſteuerbeſcheide an die Gehalts= und Lohnempfänger ausgegeben.
Während man im allgemeinen hoffte, die Kirchenſteuer der evangeliſchen
Landeskirche fiele, muß man durchweg das Gegenteil feſtſtellen. Pflichtige
mit dem gleichen Einkommen und dem gleichen Familienſtand von 1924
haben mehr als im Vorjahr zu zahlen. Es foll dies von der Vermehrung
der Einkommensgruppen herrühren. Bis zu einem Einkommen von
25 20 Mark zählte man im vergangenen Jahre nur 14, dieſes Jahr
dagegen bis zu 18899 Mk. ſchon 21 Einkommensgruppen. Das
Ergeb=
nis der neuen Einkommensgruppen wird von den Betroffenen natürlich
lebhaft beſprochen. Ein Mangel der neuen Kirchenſteuerbeſcheide iſt
auch, daß nicht zu erſehen iſt, wie der Steuerbetrag berechnet wird, ſo
daß der Pflichtige keine Nachprüfung vornehmen kann.
Oberheſſen.
* Aus der Wetterqu, 29. Juni. Welch großen Nutzen die
Nidderregulierung hat, konnte bei den heſtigen Regentagen
der letzten Wochen beobachtet werden. Ueberall war Hochwaſſer
ge=
meldet, aber die Nidder blieb im ihrem Bett, das inzwiſchen in vielen
Gemarkungen verbreitert und vertieſt worden war. Noch im vorigen
Jahre wäre die Heuernte zum größten Teil vernichtet worden. Unter
dieſem Eindruck ſtand auch der Gemeinderat von Altenſtadt a. d. Nidder,
der einmütig die Fortführung der Regulierung beſchloß,
obwohl nach dem Projelt auf die Gemeinde eine Mehrausgabe von 5000
Mark entfällt. Das Geſamtprojekt der Regulierung an der mittleren
Nidder iſt mit 250 000 Mark veranſchlagt, davon muß Altenſtadt 60 000
Mark tragen, 40 000 Mark erhält die Gemeinde als Regierungsdarlehen,
20 000 Mark ſind von der Gemeinde direkt auſzubringen. Auch in den
Gemarkungen Oberau, Höchſt Eichen bis nach Vilbel hat man bereits
in den letzten Wochen die günſtige Wirkung der bisherigen
Regulierungs=
arbeiten feſtſtellen können, ſodaß die Arbeiten jetzt allenthalben mit
Nachdruck fortgeſetzt werden.
* Gießen, 29. Juni. An den Folgen eines Hufſchlags ſtarb der
Landwirt Brückmann aus Burg=Gewmden. Beim Anſpannen hatte
ihm ſein Pferd einen Tritt gegen den Unterleib verſetzt, wodurch ſchwere
innere Verletzungen entſtanden waren. Er wurde ſofort in die hieſige
Klinik gebracht, wo er aber nicht mehr gerettet werden konnte.
* Butzbach, 28. Juni. Die große Elocke für die St.
Markus=
kirche wird in dieſen Tagen eintreffen. — Nach dem Wirtſchaftsplan
über den Stadtwald für 1927 ſollen 1850 Feſtmeter Holz geſchlagen und
150 Zentner Eichenlohrinde vergeben werden. Der Butzbacher
Stadt=
wald umfaßt rund 400 Hektar. Die Stadt iſt dem Waldbeſitzerverband
beigetreten. — Um die Bauwirtſchaft zu beleben, hat der
Stadtvorſtand beſchloſſen, für neu zu erbauende Wohnhäuſer die
Grund=
ſteuer zu erlaſſen.
* Lich, 29. Juni. 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr.
Wie andernorts, hatte die Bewegung zur Gründung einer Freiwilligen
Feuerwehr in dem ſeit 1860 beſtehenden Turnverein, ihren Urſprung.
48 Bürger der Stadt, zumeiſt Turner, gründeten am 31. Dezember 1876
die Wehr Von den Gründern ſind noch am Leben F. Giſe, J. Ph. Findt,
W. Fey, F. Kämmerer P. Kächler, K. Chr. Lotz, H. Petri, Ph. Oßwald,
F. Schäfer, Ph. J. Schäfer, L. Scherff, Chr. Vater, H. Vater, H. W.
Weicker. Die Feier des 50jährigen Beſtehens, die am Samstag und
Sonn=
tag unter Beteiligung zahlreicher auswärtiger Wehren ſtattfand, nahm
einen würdigen Verlauf, beſonders die gkademiſche Feier, die Samstag
abend in der Turnhalle veranſtaltet wurde. Dabei hielt Bürgermeiſter
Völker die inhaltveiche Feſtrede. In zahlreichen Glückwunſchanſprachen
kamen die Sympathien zum Ausdruck, die der leiſtungsfähigen Wehr
hier und außerhalb entgegengebracht werden. Die Grüße der Regierung
überbrachte Regierungsrat Wolf (Gießen). Für den Landesausſchuß
der Freiwilligen Feuerwehr ſprach Damm=Friedberg, für den
Provinzial=
ausſchuß von Oberheſſen Salzmann=Bad=Nauheim. Die Wehr zählt zur
Zeit 11 Ehrenmitglieder und 101 aktive Mitglieder. Der angeſchloſſenen
Sanitätskolonne vom Roten Kreuz gehören 16 Mitglieder an.
* Grünberg, 29. Juni. Auf dem hieſigen Sportplatze wurde ein
Fußballwettſpiel zwiſchen der 1. Mannſchaft des hieſigen Fußballvereins
und der 1. Mannſchaft des Fußballvereins Ettingshauſen ausgetragen.
Es endete mit 4: 3 für Grünberg. Die 2. Mannſchaft weilte zur
Aus=
tragung des Rückſpiels in Stangenrod. Sie konnte einen Sieg mit 5:0
verbuchen. — Der hieſige Schützenverein veranſtaltet am 11. Juli ein
größeres Preisſchießen mit Wehrmannsbüchſen. Jedermann kann ſich
beteiligen. Ausgeſtellt werden auf 175 Meter 5 Scheiben und außerdem
laufendes Wild. Viele wertolle Preiſe ſind geſtiftet. — In Grünberg
findet demnächſt eine Verſammlung in Aufwertungsangelegenheiten
durch M. d. R. Beſt ſtatt.
* Ulrichſtein, 28. Juni. Daß auch im oberen Vogelsberg der
Spar=
ſinnwiederimAufblühen begriffen iſt, zeigt der Jahresabſchluß
der hieſigen Spar= und Darlehnskaſſe. Die Spareinlagen betrugen
38 000 Mark, die Mitgliederzahl ſtieg auf 340, der Geſamtkaſſenumſatz
auf 2,5 Millionen Mark, der Reingewinn beträgt 8275 Mark.
* Lauterbach, 27. Juni. Zwecks Gründung einer
Arbeits=
gemeinſchaft für Heimatkunde fand hier unter Vorſitz von
Kreisſchulrat Lorentz und Studiendirektor Stein eine zahlreich beſuchte
Verſammlung ſtatt. Zum Leiter der Arbeitsgemeinſchaft wurde
Schul=
rat Lorentz gewählt. Die Vereinigung will alles Wiſſenswerte in
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und ſammeln und in einem Heimatblatt der Oeffentlichkeit zugängig
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Seite 8
Mittwoch, den 30. Juni 1926
Nummer 129
Der Stumme von Pilla Torlonia.
Rom, im Juni 1926.
Vor der Porta Pia in Rom liegt an der langen,
autodurch=
raſten Via Nomentana die Villa Torlonia. Ein rieſiger Park mit
herrlichem Baumbeſtand voller Palmen, Cypreſſen, immergrünen
Eichen und dichten Rhododendrongebüſchen umſchließt ein paar
heitere Sommervillen, in antikem oder barockem Stil, eine Oaſe
inmitten des Gewühls, des Staubs und des Lärms der immer
weiter wachſenden Weltſtadt Nom. Ein Prinz Torlonia, einer
jener Torlonias, die als Bankiers der Päpſte zur Zeit des
Kir=
chenſtaats reich geworden ſind, hat ſich dieſes Paradies vor den
Toren Roms gebaut. Damals lag der Park mit ſeinen Villen
und ſeinem Caſino noch weit vor der Stadtmauer bei Porta Pia,
und die Kavaliere und hohen Prälaten fuhren in feinen Karoſſen
hinaus an heiteren Frühlingstagen, um im Caſino die Schokolade
bei der Prinzeſſin zu nehmen oder den Prinzen dort zu beſuchen,
wenn er ſeine Sommerreſidenz inmitten des kühlen, grünen
Par=
kes aufgeſchlagen hatte. Dieſer große Fleck ſonnigen Grüns iſt
bisher immer noch nicht der Bauwut der neuen Römer zum
Opfer gefallen, und die Torlonias ſind immer noch reich genug,
urm nicht, wie andere alte Geſchlechter, ihre Parks von den Toren
Roms dem Richtblei des Baumeiſters ausliefern zu müſſen. In
dieſer Villa Torlonia (Villa umfaßt nach italieniſchem Sinn das
ganze Gebiet mitſamt allen Baulichkeiten des Landguts, das Wort
Villa bezeichnet alſo in dieſem Zuſammenhang nicht das einzelne
Haus, die Villa des deutſchen Spargebrauchs), in dieſer Villa
Torlonia alſo bewohnt ſeit vergangenem Jahre Muſſolini
wäh=
rend der heißen Monate eines jener Landhäuſer, die im weiten
Parke zwiſchen hohen, dichtbelaubten Bäumen verſtreut liegen.
Man hat für ihn im letzten Winter einen beſonderen Zugang von
der Straße an der Rückſeite der Villa Torlonia gebaut, damit er
unbeobachtet und ohne Benutzung der viel befahrenen Via
Nomentana ſein Sommerheim verlaſſen kann.
In dieſer Abgeſchiedenheit inmitten der großen Stadt, fern
dem Lärm und doch nur wenige Minuten Autofahrt von ſeinen
Amtsräumen im Palazzo Chigi entfernt, ruht jetzt Muſſolini von
den Reden des Mais aus, wohl oder übel zur Schweigſamkeitz
verdammt, ſeit Graf Volpi als Finanzminiſter auf die
Zuſammen=
hänge zwiſchen Politik und Wirtſchaft in ſeiner Kammerrede
hin=
gewieſen hat. Die Banca Commerciale wünſcht, daß Muſſolini
den Lirakurs durch ſeine kriegeriſchen Reden nicht noch mehr
herabdrücke, und wenn Herr Töplitz von der Banca Commerciale
etwas wünſcht, dann muß ſogar Herr Muſſolini — ſo gut es
geht — folgſam ſein. Denn höher wie aller Ruhm muß die Lira
ſtehen. Seit langen, langen Tagen hat darum Muſſolini nun
nicht mehr geredet, und der ſtaunende Beobachter ſpitzt
erwar=
tungsvoll die Reporterohren: Wann wird er die Sprache
wieder=
finden? Und dann fragt er weiter: Wohin geht die überſchüſſige
Kraft des „Duce”, der jetzt nicht mehr durch der Reden heftige
Worte in Anſpruch genommen wird?
Zwei Mittel gegen verdrückte Energie liebt Muſſolini, wenn
gute Reden die Arbeit nicht mehr begleiten dürfen: die Muſik
und ſein raſches Automobil. Er gilt als ein begabter Muſiker,
wie er ja überhaupt ein begabter Menſch iſt, und als ein ganz
außerordentlich geſchickter und kühner Wagenlenker. Auch Nero
war ein großer Meiſter auf der Lyra und dem Rennwagen. Der
Caeſarentyp iſt alſo dem Duce vererbt. Muſſolini ſpielt Violine.
Drum hat er ſich in dieſen Tagen einen Virtuoſen, der gerade in
Rom Konzerte gibt, in ſein Heim in der Villa Torlonia eingeladen
und ſich im Stile weiland König Ludwigs von Bayern ganz
allein etwas vorſpielen laſſen. Nur ein Prinz Torlonia,
vermut=
lich der Hausherr der Muſſoliniſchen Sommerreſidenz, war noch
als Gaſt zugegen. Der Violoniſt war der Pole Broniſlaw
Gim=
pel, deſſen Name auf Italieniſch viel beſſer wie im Deutſchen
klingt. Denn „Dſchimpehl” iſt ſicher weniger peinlich, als wenn
man Gimpel! gerufen wird. Dſchimpehl hat nun Muſſolini eine
endloſe Folge von Stücken vorgeſpielt, wurde in einer Pauſe
von Muſſolini mit „Spumante” (Schaumwein) bewirtet und zum
Schluß von ihm umarmt und auf die Künſtlerſtirn geküßt. Das
Programm war gar nicht übel. Es umfaßte unter anderem ein
Konzert von Wieniawſki, die melancholiſche Serenade von
Tſchai=
kowſki und ſchließlich auch noch einen Walzer von Chopin, der von
Hubermann für Violine und Klavier umgeſchrieben war.
Wenn es Muſſolini aber ohne Reden nicht mehr in ſeiner
ſtil=
len Villa hält, ſo läßt er ſeinen kleinen, ſehr ſtarken Alpha=
Romeo=Wagen aus dem Stalle ziehen und ſetzt ſich ſelbſt ans
Steuer. So iſt er unlängſt an einem Sonntag mittag plötzlich,
nur in Begleitung ſeines Chauffeurs, auf und davon gefahren.
Erſt weit draußen in der Campagna hat er auf einmal ſeinem
Chauffeur geſagt: Wir wollen mal eine kleine Tour machen. Und
dann iſt Muſſolini bis zum Abenddämmern, alſo bis etwa um
8 Uhr abends, ununterbrochen ſelbſt am Steuer ſitzend,
durch=
geraſt, bis er in Forli angekommen iſt. Dieſes Forli liegt an der
Bahnſtrecke zwiſchen Bologna und Rimini, alſo in Oberitalien
ſchon jenſeits der Apenninen, unweit der adriatiſchen Küſte, nur
noch etwa 20 Kilometer von Ravenna entfernt. Muſſolini hat ſo
an einem Nachmittag die Strecke von etwa 400 Kilometern in
einem wilden Tempo heruntergefahren, ein gültiger Beweis
da=
für, daß ſeine Geſundheit wirklich wieder ausgezeichnet ſein muß.
In Forli aber lebt augenblicklich Donna Rachele in der Sommer=
friſche. Dieſe Donna Rachele iſt die Frau Muſſolinis, von deren
Exiſtenz er früher nicht viel Gebrauch machte. Seit er aber Capo
del Governo iſt, bemüht er ſich, auch nach der Richtung als
Fami=
lienvater ein gutes Beiſpiel für ſeine treuen Untertanen zu ſein.
Herrſchertum erzieht zur ehelichen Tugend. In Forli blieb
Muſ=
ſolini einen Tag, wobei er allen Menſchen aus dem Wege ging
und ſich vorwiegend ſeinen beiden Buben, die bei der Mutter
waren, und dem Garten am Hauſe widmete. Anderen Tages
fuhr er mit ſeiner Frau nach Florenz zum Beſuche ſeiner Tochter
Edda, die dort in dem vornehmſten Stift des Landes bei
from=
men Schweſtern untergebracht iſt. Dann aß er mit ſeiner Frau
und ein paar Freunden in einem Dorf bei Florenz in einer
klei=
nen Trattoria wie irgendein anderer Sterblicher ſeine Makkaroni
zu Mittag. Die Zeitungen betonen, daß dieſer Ort bei Florenz
noch vor zwei Jahren die Hochburg des Kommunismus war und
daß gerade dieſe Exkommuniſten und jetzigen Erzfasciſten
Muſſo=
lini, als er erkannt wurde, grandios gefeiert hätten. Am
Nach=
mittag raſte dann Muſſolini ſeine paar hundert Kilometer wieder
zurück bis Rom, wo er bei einbrechender Dunkelheit ankam, um.
wie die Blätter ſtolz berichten, noch am Abend nach einer kurzen
Mahlzeit die übliche Tagesarbeit nachzuholen.
Eine andere Unterbrechung der Villeggiatura Muſſolinis in
der Villa Torlonia bot ein Zuſammentreffen mit dem König auf
den Verſuchsfeldern des Miniſteriums für Landwirtſchaft bei
Caſtel Porziano. Dieſes Caſtel Porziano liegt ſüdweſtlich von
Nom nahe bei Oſtia am Meere und iſt ein rieſiges Landgut mit
weiten Feldern und einem herrlichen Park, der ſich bis zu den
Fluten des Mittelmeeres erſtreckt. Caſtel Porziano iſt Eigentum
des Königs, der aber wenig Gebrauch von dieſem Landſitz macht,
da er bei ſeinem Aufenthalt in der Hauptſtadt mit Vorliebe in der
Villa Savoia wohnt oder, wenn er nicht in Rom ſein muß, in
dem ſchönſten aller Königsſitze, in San Roſſore bei Piſa Haus
und Hof hält. Der König und Muſſolini begrüßten ſich ſehr
herzlich bei dem Zuſammentreffen in Caſtel Porziano, wohin
Muſſolini in ſeinem Wagen geſauſt war, den er wieder ſelbſt
ſteuerte. Nach Beſichtigung der Felder äußerte der König den
Wunſch, daß Muſſolini ihn in ſeinem Alpha=Romeo einmal etwas
ſpäzieren fahren möchte. Der König kletterte alſo auf den
ſchma=
len Sitz neben Muſſolini, und dieſer raſte mit dem König den
ſchönen Weg durch den Park bis zum Meeresufer hinunter, wo
beide einige Zeit verſunken im Anblick des „römiſchen” Meeres
verweilt haben ſollen. Böſe Zungen behaupten, der König habe
dann bei der Rückfahrt gedacht: So ſicher war ich noch nie auf
meinem Thron wie hier auf dem Chauffeurſitz neben Muſſolini.
Denn wenn er jetzt umſchmeißt, dann ſind wir bei der Raſerei
beide futſch. Ich aber habe einen Thronerben, einen Kronprinzen.
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Nummer 179
Mittwoch, den 30. Juni 1926
Reich und Ausland.
Tagung der Krankenkaſſen von Heſſen
und Heſſen=Naſſau.
WSN. Bad=Homburg. Am Samstag und Sonntag fand im
Kurhaus Bad=Homburg die Jahrestagung des Landesverbands Heſſen
und Heſſen=Naſſau des Hauptverbands deutſcher Krankenkaſſen ſtatt.
Vertreten waren 71 Kaſſen durch 49 Arbeitgeber und 64
Arbeitgeber=
vertreter. Die Regierungsſtellen, Verſicherungsträger, kommunalen
Behörden und die Kurverwaltung waren ebenfalls auf der Tagung
ver=
treten. Am erſten Tag der Tagung wurde der geſchäftliche Teil,
Ge=
ſchäfts= und Kaſſenbericht ſowie Reviſionsbericht erledigt; ebenſo
wurde die für die Düſſeldorfer Tagung des Hauptverbandes
vorge=
ſehene Tagesordnung genehmigt. Als nächſter Tagungsort wurde
Bad=Orb feſtgeſetzt. Das Hauptreferat des erſten Tages hatte der
Vor=
fitzende des Hauptverbandes, Lehnann=Berlin, der über den „Ausbau
der Geſundheitsfürſorge durch Arbeitsgemeinſchaften der
Verſicherungs=
träger” ſprach. Der Redner legte ſeinem Referat die Beſtimmungen
des Geſetzes vom 28. 7. 1925 zugrunde, wonach die Bildung von
Arbeitsgemeinſchaften der Verſicherungsträger und der öffentlichen
Wohlfahrtspflege vorgeſchrieben werden. Aufgabe dieſer
Arbeits=
gemeinſchaften ſei es, Tuberkuloſe und Geſchlechtskrankheiten
vorbeu=
gend zu bekämpfen; infolgedeſſen würden gerade die Krankenkaſſen
erhebliche Mittel für die Geſundheitspflege auſwenden müſſen.
Richt=
linien zur Durchführung der geſetzlichen Beſtimmungen ſeien
gegenwär=
tig im Reichsarbeitsminiſterium in Bearbeitung. Der zweite Tag der
Tagung wurde durch einen Filmvortrag von Dr. Köhler=Darmſtadt über
„Die Bedeutung der Schulzahnpflege” eingeleitet.
Verbandsgeſchäfts=
führer Knoblauch ſprach ſodann über die Rechnungsergebniſſe der Kaſſen
des Landesverbandes. Aus dem ſtatiſtiſchen Material ſeien folgende
Angaben aufgeführt. (Zugrundegelegt ſind die Berichte von 88 Kaſſen
mit 745 623 Mitgliedern.) Einnahmen: 1924: 39,2 Mill. Mk., 1925:
54,7 Mill. Mk. pro Mitglied, alſo 50,43 Mk., bzw. 72,11 Mk. —
Aus=
gaben: 1924: 36,3 Mill. Mk., 1925: 54,0 Mk. Die Ausgaben gliedern
ſich im weſentlichen in: 1924: 21,9 Proz., 1925: 19,7 Proz. für ärztliche
Behandlung; 1924: 3,5 Proz., 1925: 3,1 Proz. für zahnärztliche
Be=
handlung; 1924: 9,8 Proz., 1925: 11,3 Proz. für Apotheken; 1924:
9,4 Proz., 1925: 120 Proz. für Krankenhauspflege; 1924: 25,9 Proz.,
1925: 36,5 Proz. für Krankengeld; 1824: 6,4 Proz., 1925: 8,4 Proz.
für Verwaltungskoſten. Die Tagung ſchloß mit dem Vortrag des Prof.
Dr. Klein=Jena über die „Kliniſchen Ergebniſſe des
Naturheilverfah=
rens.” Rundgänge durch die Homburger Kuranlagen ſowie Konzerte
im illuminierten Kurgarten bildeten den unterhaltenden Teil des Tages.
Frankfurter Chronik.
WSN. In der Badewanne ertrunken. In der
Neu=
hausſtraße wollte ſich am Samstag abend gegen 10 Uhr eine
Haus=
angeſtellte nach einem Bade im Badezimmer friſieren. Dabei ſcheint das
Mädchen einen Schwächeanfall bekommen zu haben und ſcheint kopfüber
in die noch mit Waſſer gefüllte Badewanne geſtürzt zu ſein, in der ſie
ertrunken iſt. — Zuſammenſtoß zwiſchen Polizei und
Kommuniſten. Nach Schluß einer kommuniſtiſchen Verſammlung
auf dem Liebfrauenberg entſtand am Samstag nachmittag,
wahrſchein=
lich) infolge politiſcher Meinungsverſchiedenheiten, ein Streit zwiſchen
Verſammlungsteilnehmern, der zu einer großen Schlägerei ausartete.
Die Polizei griff ein, ſtiftete ſchnell Frieden und räumte den Platz.
Hierbei widerſetzte ſich ein Mann den polizeilichen Anordnungen und
mußte ſiſtiert werden. Ein Teil der noch anweſenden
Verſammlungs=
teilnehmer nahm Partei für den Siſtierten und bedrängte die
Polizei=
beamten, ſo daß die Polizei gezwungen war, den Platz gewaltſam zu
=äumen. Gegen ½7 Uhr entſtand auch in der Fahrgaſſe eine größere
Schlägerei. Die Hauptſchuldigen wurden ſiſtiert. — Exploſion
einer Sprengkapſel. In der Obermain=Anlage wurde am
Sonntag ein Schloſſer ſchwer verletzt aufgefunden. Die eingeleiteten
Ermittlungen ergaben, daß er ſich zuſammen mit einem Freund an
einer Sprengkapſel, wie ſie in Bergwerken verwendet wird, zu ſchaffen
machte, und daß dieſe im Verlaufe explodierte. Bei der Exploſion
wur=
den ihm der Daumen und der Zeigefinger glatt abgeriſſen. Er wurde
ins Hoſpital eingeliefert. — Der Wiener Schubertbund
wird in Stärke von 250 Sängern anläßlich einer Deutſchlandreiſe auch
Frankfurt beſuchen und am 14. Juli im Saalbau ein Konzert geben.
Ferner iſt ein Empfang durch die Stadt und ein Kommers vorgeſehen.
Der Schubertbund, der 1863 gegründet wurde, hat ſich um die
Bekannt=
machung Schubertſcher Werke und die Rettung ſeiner Handſchriften
große Verdienſte erworben. — Sängerbundesfeſt des
Großbundes der Frankfurter
Sängervereini=
gung. Das erſte Sängerbundesfeſt des Großbundes der Frankfurter
Sängervereinigung findet vom 3. bis 5. Juli 1926 unter dem
Protek=
torat des Oberbürgermeiſters Dr. Landmann=Frankfurt a. M. in der
Städt. Feſthalle zu Frankfurt a. M. ſtatt. Feſtpräſident iſt Ingenieur
Stadtverordneter Friedrich Stoltze, ein Enkel des bekannten
Altfrank=
furter Dichters Friedrich Stoltze. Dem Großbund der Frankfurter
Sängervereinigung gehören nicht nur allein die meiſten Frankfurter
Geſangvereine an, ſondern auch faſt alle Geſangvereine ſowohl der
größeren, als auch der kleineren Plätze der näheren und weiteren
Um=
gebung von Frankfurt a. M. Die Beteiligung an dem Feſte von nah
und fem wird eine außerordentlich rege werden. Die Feſtordnung iſt
etwa folgende: Samstag, den 3. Juli, 8 Uhr abends,
Begrüßungs=
abend in der Feſthalle mit glänzender Vortragsfolge, an deren Schluß
das große dreiaktige Liederfeſtſpiel „Heil deutſchem Wort und Sang”
unter Mitwirkung mehrerer hundert Perſonen aufgeführt werden wird.
Senntag, den 4. Juli, ½12 Uhr, iſt in der Feſthalle das große
Feſt=
konzert, nachmittags ein großer Feſtzug und abends Wiederholung des
Feſtſpiels. Für Montag, den 5. Juli, iſt ein großes Volksfeſt
vorge=
ſehen, ſowie die letzte Aufführung des Feſtſpiels. Ein Feſtbuch in der
Stärke von über 70 Seiten wird in den nächſten Tagen erſcheinen. Auch
die Kartenverkaufsſtellen werden eröffnet. Zunächſt ſind Karten zu
er=
halten auf dem Reiſebüro der Hapag am Hauptbahnhof und in der
Kaiſerſtraße, ſowie im Uhrtürmchen bei Reinhard Jahn, Große
Bockenheimer Gaſſe. Feſtbuch und Feſtabzeichen ſind zu dem billigen
Preiſe von 50 Pfennigen zu erhalten. Die Frankfurter Straßenbahn
gewährt einen Ausnahmepreis für Fahrten nach und von der Feſthalle
bei Vorzeigung der Feſtkarte am 1. Juli ab 5 Uhr und am 3., 4. und
5. Juli den ganzen Tag zu 15 Pfennigen. Das Haupt= und
Zentral=
büro für das Feſt befindet ſich ab 28. Juni auf dem Feſthallengelände
(Inſpektor Schlett).
Eröffnung der 31. Jahresverſammlung des Verbandes
deutſcher Elektrotechniker in Wiesbaden.
* Wiesbaden. Die 31. Jahresverſammlung des Verbandes
deutſcher Elektrotechniker wurde am Montag vormittag von dem
1. Vorſitzenden, Geh. Oberpoſtrat Dr. Craemer im
Paulinen=
ſchlößchen mit einer Begrüßungsrede eröffnet. Der Redner hieß die
zur Tagung ſo zahlreich erſchienenen Mitglieder verwandte Vereine und
Verbände, ſowie die Vertreter der Reichs= Staats= und
Kommunal=
behörden herzlich willkommen. Hieran anſchließend gab er einen
aus=
führlichen Jahresbericht über die Errungenſchaften und geſchäftliche
Lage auf allen Gebieten der Elektrotechnik. Von letzterer konnte der
Redner leider kein roſiges Bild entwerfen. Mancher Unternehmer
ſchaue voll Sorgen in die Zukunft. Aber deſſenungeachtet müſſe jetzt
erſt recht der alte Wahlſpruch des Verbandes „Vorwärts und Aufwärts”
ſeine Geltung behalten. Erfreulich ſei es, daß heute wieder das
Aus=
land, beſonders das frühere feindliche Ausland, eingeſehen habe, daß
die Welt die deutſche Mitarbeit auf dem Gebiete der Elektrotechnik nicht
entbehren könne. Aus der Reihe der Dankesreden, die nun folgten, ſei
die des Oberbürgermeiſters der Stadt Wiesbaden, der die Teilnehmer
im Namen der Stadt begrüßte und ſeinen Dank dafür ausſprach, daß
die Wahl des Tagungsortes diesmal auf Wiesbaden, die ſchwer geprüfte
Stadt im beſetzten Gebiet, gefallen ſei, ſowie die des Staatsſekretärs
Feherabend, der dieſelben im Namen des Reiches und der Länder
be=
grüßte und ihren Arbeiten einen erprießlichen Verlauf wünſchte,
er=
wähnt. Beide Redner gaben die Verſicherung ab daß ſämtliche
deutſche Behörden den wichtigen Arbeiten des Verbandes auf dem großen
Gebiete der Elektrotechnik das regſte Intereſſe entgegenbrächten.
Hier=
auf erhielt Prof. Dr. Carolus=Leipzig das Wort zu ſeinem Vortrag
„Probleme der Bildtelegraphie”, der noch beſonders beſprochen werden
wird. Unter den Teilnehmern bemerkte man manchen Ausländer. Von
der großen Bedeutung der Jahresverſammlung wird man ſich erſt
dann einen Begriff machen können, wenn man erfährt, daß zu dem
Begrüßungsabend weit über 2000 Teilnehmer erſchienen waren.
Eine heimliche Zigarettenfabrik aufgedeckt.
fm. Kaiſerslautern. Die hieſige Zollbehörde deckte eine
unangemeldete Zigarettenfabrik auf. Die geſamte Einrichtung ſowie ein
Beſtand von 16 000 Zigaretten wurde beſchlagnahmt.
Schweres Automobilunglück.
Görlitz=Schönberg. Hier fuhr der Kraftwagen eines
Kauf=
nannes aus Schönberg (Oberlauſitz) in voller Fahrt in den
Straßen=
graben und überſchlug ſich. Die Inſaſſen des Wagens wurden unter
dem Wagen begraben. Während der Kaufmann einen Schädelbruch
rlitt und auf der Stelle tot war, wurde der Chauffeur in ſchwer
ver=
etztem Zuſtande in das Krankenhaus übergeführt,
Oeutſchlands Gleichberechtigung in Kamerun
und Togo.
Im Verlaufe der Verhandlungen über den deutſch=franzöſiſchen
Handelsvertrag iſt, wie das „Journal des Debats” ſchreibt, von deutſcher
Seite der Vorſchlag gemacht worden, Frankreich ſolle hinſichtlich der
Kolonialmandate Kamerun und Togo auf die im Artikel 122 des
Ver=
ſailler Vertrages feſtgelegten Rechte verzichten. Der Artikel 122 beſagt,
daß die Mandatsmächte darüber frei befinden können, ob und unter
wel=
chen Bedingungen deutſche Staatsangehörige ſich in den Kolonien
nieder=
laſſen, Eigentum erwerben und Handel treiben dürfen. Der deutſche
Vorſchlag zielt hinſichtlich der beiden Kolonien Togo und Kamerun auf
Gleichberechſtigung mit den anderen Nationen ab.
Dieſer Vorſchlag wird von der franzöſiſchen Kolonialpreſſe als ein
maskierter Verſuch gedeutet, über die wirtſchaftliche die verlorene
poli=
tiſche Poſition in den beiden ehemaligen Kolonien allmählich
wieder=
zu gewinnen. Sehr beſorgt ſchreibt das „Journal des Debats”: „Wenn
die Deutſchen in den Gebieten, die ihnen früher gehörten, die volle
Be=
wegungsfreiheit wiedergewinnen, wenn ſie die alten Beziehungen zu den
Eingeborenen wieder erneuern, wenn ſie das franzöſiſche Kapital
ein=
ſchüchtern und vielleicht wie in Engliſch=Kamerun die Berechtigung
er=
halten, die Pflanzungen uſw. wiederzukaufen, die ihnen genommen
wurden, ſo werden ſie für die Folge um ſo leichter in der Lage ſein,
die Wiederherſtellung ihrer alten Souveränitätsrechte zu erlangen.”
Das Blatt muß zugeben, daß Belgien und England in ihren
Handels=
verträgen mit Deutſchland den Artikel 122 zwar nicht aufgehoben, aber
durch weſentliche Erleichterungen und Begunſtigungen praktiſch außer
Kraft geſetzt haben.
Frankreich kann ſich zu der gleichen Abkehr vom Verſailler Geiſte
ohne weiteres nicht entſchließen. Den tieferen Grund enthüllt das
„Journal des Debats” mit überraſchender Offenheit: Es iſt die Furcht
vor der deutſchen Konkurrenz, vor der innerlich längſt eingeſtandenen,
wenn auch äußerlich immer noch abgeſtrittenen kolonialen Ueberlegenheit
der Deutſchen. Das Blatt ſchreibt: „Worum es ſich in Wahrheit handelt,
das iſt der Erfolg der franzöſiſchen Koloniſation in den beiden Gebieten,
denn das Wiedererſcheinen der alten Beſitzer würde mr den
Unterneh=
mungsgeiſt unſerer Koloniſten brechen und ihren Niedergang zur Folge
haben.‟ Das Blatt fordert die franzöſiſche Regierung auf, die Frage,
ob Deutſchland an der Koloniſierung des afrikaniſchen Kontinents
mit=
beteiligt werden ſolle, ſorgfältigſt zu prüfen, damit nicht Frankreich mehr
verliere, als Deutſchland gewinne.
Braunſchweig als Kongreß= und Ausſtellungsſtadt.
Langgehegte Pläne gewinnen jetzt Geſtalt. Braunſchweig beſitzt
wohl zahlreiche große Säle, entbehrte aber bisher eine Kongreßhalle,
die in der Lage iſt, bis zu 5000 Menſchen zu faſſen. Die Aufrichtung
einer ſolchen Halle iſt nunmehr auf dem Franzſchen Felde (Größe 20.2
Hektar) im Oſten der Stadt geplant. Die Halle ſoll im Norden des Feldes,
das bereits ſchon in der Blütezeit des Mittelalters der Sammelort der
Gewerbetreibenden war, errichtet werden, mit der Front nach Süden.
Der angrenzende Prinz=Albrecht=Park und der Nußberg (Geſamtgröße
66 Hektar), die höchſte Erhebung in der näheren Umgebung
Braun=
ſchweigs, ermöglichen den Kongreßteilnehmern, anſchließend an die
Ver=
ſammlung, in unmittelbarer Nähe ſich in den Grün=Anlagen zu ergehen.
Durch Heranführung eines Anſchlußgeleiſes wird hier eine erſtklaſſige
Ausſtellungsanlage geſchaffen. Geplant iſt ferner eine großzügige
Schwimmhallenanlage. Endlich wird in Verbindung mit dem
Altſtadt=
rathaus, dem durch die Kunſtgeſchichtswerke bekannteſten Bauwerk Alt=
Braunſchweigs, der Bau eines ſtädtiſchen Konzerthauſes, den ſog.
Winkelmann=Saal, durchgeführt werden. Die Anlage erfolgt in
un=
mittelbarem Anſchluß an das Altſtadtrathaus, und, zwar ſo, daß der
Saal nach den Straßenfronten von den vorhandenen alten Häuſern
umſtanden wird, ſodaß das geſchloſſene Altſtadtbild nicht zerriſſen wird.
Ein Theaterſchwindel.
Aſchersleben. Der „Aſcherslebener Anzeiger” meldet: Der
angebliche Theaterdirektor Steiner von der Volksoper erſchien am
Montag vor acht Tagen in Aſchersleben und kündigte Vorſtellungen
der Berliner Volksoper von „Triſtan und Jſolde” und „Fidelio” an.
Der Vorverkauf wurde in zwei hieſigen Buchhandlungen eröffnet;
ebenſo wußte der angebliche Steiner einige Vereine und Schulen für
ſich zu intereſſieren. Als die erſte Vorſtellung am Sonntag ſtattfinden
ſollte, ſtellte ſich heraus, daß es ſich um einen Betrüger handelte.
Er hatte am Samstag in den Vorverkaufsſtellen die Beträge abgeholt
und verſchwand damit.
Schweres Motorradunglück.
Göppingen. Am Dienstag morgen fuhr ein Motorradfahrer
aus Hannover mit einer Dame auf dem Soziusſitz auf der Reinhäuſer
Landſtraße wider die Lokomotive des Frühzuges, deſſen Herannahen
offenbar nicht rechtzeitig bemerkt wurde. Der Herr war ſofort tot.
Die Dame verſtarb nach kurzer Zeit, ohne das Bewußtſein wieder
erlangt zu haben.
Die Schreibmaſchine in den Lüften.
Die Großflugzeuge der Deutſchen Luft=Hanſa werden,
ent=
ſprechend der Fortgeſchrittenheit des Luftverkehrs, jetzt mit allen
techni=
ſchen Einrichtungen verſehen, die dem modernen Weltreiſenden auf dem
dem Schiff und in der Eiſenbahn zur Verfügung ſtehen. Als einer der
neueſten Fortſchritte in der praktiſchen Ausgeſtaltung der
Nebenerſchei=
nungen des Luftverkehrs iſt die Aufſtellung von Schreibmaſchinen in den
Kabinen der Großverkehrsflugzeuge anzuſehen. Nachdem erſt kürzlich
von der jetzt vorhandenen Möglichkeit telephoniſcher Verſtändigung aus
dem Flugzeug mit der Erde beabſichtigt wurde, dürfte die
Schreib=
maſchine im Flugzeug ebenfalls großem Intereſſe begegnen. Kann doch
der Kaufmann oder der Journaliſt ſeine Diktate und Berichte erledigen
wie in ſeinem Bureau. Seitdem mit der nüchternen Tatſache des
Luft=
verkehrs im Wirtſchaftsleben gerechnet wird, hat das Flugzeug und der
Flieger den Nimbus verloren, der ſie lange Jahre umgab. Das
pro=
ſaiſche Klappern der Schreibmaſchine wird dem Adler der Luft auch noch
die letzte Romantik nehmen.
Verhaftung des ungariſchen Mehlkönigs.
TU. Budapeſt. Die hieſige Polizei verhaftete den
General=
direktor der Viktoria=Mühle, Emil Bacher, deſſen Unternehmen vor
Monaten in Schwierigkeiten geraten war und ſaniert werden ſollte.
Während der Sanierungsaktion trafen bei der Polizei etwa dreißig
Anzeigen aus Jugoſlawien und der Tſchechoflowakei ein, aus denen
hervorging, daß Bacher unter Umgehung der Direktion auf eigene
Fauſt Betrügereien verübte. Gleichzeitig wurde der ehemalige Direktor
der Konkordia=Mühle, Oskar Fabry verhaftet. Die Verhafteten
ſind bereits der Staatsanwaltſchaft zugeführt worden.
Das Erdbeben in den Mittelmeerländern.
EP. Rom. Das „Giornale d’Italia” berichtet von einer
Inſpek=
tionsreiſe des Gouverneurs der Inſel Nhodos durch die vom
Erd=
beben heimgeſuchten Gebiete. Das Dorf Archangelos iſt
vollſtän=
dig zerſtört worden; die Bevölkerung iſt obdachlos. Ein Kind wurde
getötet und mehrere Perſonen trugen Verletzungen davon. Die
Straße nach Dindo iſt infolge Abſtürzens großer Felsmaſſen verſchüttet.
Einige Häuſer dieſes Ortes ſind eingeſtürzt. Mehrere
Men=
ſchen wurden verletzt. In Rhodos ſelbſt ſind etwa hundert Häuſer
beſchädigt worden, doch ſind in dieſer Stadt keine Opfer zu beklagen.
Beſchädigungen werden auch aus Scarpati und Coſta gemeldet. Die
Truppen wurden zur Hilfeleiſtung aufgeboten.
Erdbeben in Kleinaſien.
Angora. Das weſtliche Kleinaſien iſt durch ein ſtarkes Erdbeben
erſchüttert worden. In Fethici wurden 10 Häuſer und eine
Moſchee vollkommen zerſtört. Der Schaden beläuft ſich auf über
hundert Millionen türkiſche Pfund.
Zum Zuſammenbruch der Banca Popolare Agricvla.
EP. Mailand. Das auf Weiſung von Rom erfolgte Vorgehen
gegen den geſamten Verwaltungsrat der fallierten Banca Popolare
Agricola von Parma entbehrt nicht eines gewiſſen politiſchen
Hinter=
grundes, wenn man in Betracht zieht, daß mehrere der in Parma
verhafteten Perſönlichkeiten in enger Freundſchaft mit Farinacci
ver=
bunden waren. Der verhaftete Rechtsanwalt Groppali betrieb
gemein=
ſam mit Farinacci in Cremona ein Advokaturbüro. Unter den
Ver=
hafteten befinden ſich andere führende Perſönlichkeiten des Fascismus
dieſer Provinz, wie Dr. Stevani, gegenwärtiger Regierungskommiſſar
des Sanatoriums von Saldomaggiore und Prof. Gibellini,
Bürger=
meiſter von Medeſano. Als Hauptverantwortliche der
Zahlungsſchwie=
rigkeiten der Bank gelten ihre beiden Gründer, Graf Luſignani und
der Großinduſtrielle Cuppini von Reggio. Letzterer war vor kurzem
ſelbſt mit 40 Millionen Paſſiven bei 4 Millionen Aktiven in Bankrott
geraten und hat ſich durch die Flucht nach Korfu jeder Verantwortung
entzogen. Graf Luſignani iſt im politiſchen Leben von Parma eine
viel umſtrittene Perſönlichkeit. Als Advokat und Rechtsprofeſſor an
der Univerſität hat er in der Stadt eine rege politiſche Tätigkeit
ent=
faltet und war von 1906 bis 1909 Bürgermeiſter von Parma und ſpäter
Abgeordneten=Kandidat und Provinzialrat. Der Fasciſtiſchen Partei
hat er wiederholt angehört und iſt dann endgültig ausgeſtoßen worden.
Seite 9
Zyklonverwüſtungen in Bulgarien.
TU. Sofia. Die bulgariſche Donau=Hafenſtadt Wedin wurde
am Samstag nachmittag von einem gewaltigen Zyklon
heim=
geſucht. Die Donau ſchwoll in kurzer Zeit ſtark. Die
Waſſer=
maſſen ſtürzten in die Straßen des Hafenviertels, das in wenigen
Minuten völlig unter Waſſer geſetzt wurde. In den Parkanlagen
wurden Bäume entwurzelt, kleinere Häuſer wurden
fortge=
ſchwemmt und Dächer abgetragen. In der Stadt herrſchte während
der Sturm wütete vollkommene Finſternis. Auch in der Umgebung von
Wedin werden ſchwere Kataſtrophen gemeldet. Alle Dörfer ſind
über=
ſchwemmt, die Saaten vernichtet, Menſchenleben ſind
zahlreich zu beklagen. Es handelt ſich um das größte Unwetter, von
dem Bulgarien je heimgeſucht wurde. Seitens der Negierung ſind
um=
faſſende Hilfsmaßnahmen geplant.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Gir die Deröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaftion keinestel Der
ziertung; für ſſe bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſehzes in vollem Umfangs
der Ain ender verantwortſich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, fönnen nicht
zurückgeſandt, die Ablehnng nicht bearinset werden
Wenn der Städter nach der Wochentage Arbeit und Plage
Er=
holung ſucht, ſo pflegt er mit beſonderer Vorliebe in den Wald zu
gehen. Und das mit Recht! Denn wo fände er eine beſſere
Er=
quickung und Nervenſtärkung als draußen in freier, friſcher
Waldes=
luft? Darmſtadt iſt zudem in hervorragender Weiſe von der Natur
begünſtigt und hat eine ſelten vielſeitige Umgebung mit den herrlichſten
Wäldern in nächſter Nähe der Stadt. Man ſollte füglich evwarten,
daß die Menſchen in Dankbarkeit gegen die Natur auch im Walde ihre
ſog. Erziehung nicht ganz verleugnen würden. Aber nichts von dem.
Abgeſehen von vielen anderen Unſitten, von denen nur das unſinnige
Schreien und Lärmen erwähnt ſei — was man übrigens weit häufiger
hört, als einen ordentlichen Geſang — ſei beſonders der grobe Unfug
des Papierwegwerfens und =Liegenlaſſens genannt. Folgendes Beiſpiel:
Nach dem „Reichsjugendtag”, der viele Klaſſen aller Schulen im Walde
ſah, bot ſich andern Tages ein beſonders häßliches Bild am
Scheft=
heimer Weg im Darmſtädter Stadtwald. Dort war der Boden weithin
mit Papier, Zeitungen bis tief in die Beſtände hinein überſät. An
Kreideſtrichen auf dem Weg, die zu irgend welchen Spielen gedient
haben mochten, war zu erkennen, daß eine oder mehrere Schulklaſſen
ſich dort längere Zeit aufgehalten hatten. Daß nun aber die
betref=
fenden Lehrer dieſen Platz in einem Zuſtand verlaſſen haben, der jeder
Beſchreibung ſpottet, daß ſie ihre Zöglinge nicht zum Sammeln und
Verſcharren der papiernen Reſte ihres Frühſtücks anhielten, zeigt von
einer Gleichgültigkeit, die jeden in höchſtes Erſtaunen ſetzen muß. Wenn
die Lehrer es nicht für nötig halten, ihren Kindern dieſen einfachſten
Achtungsbeweis gegen unſeren ſchönen Wald beizubringen und ihn nur
als Papierkorb betrachten, ſo ſind beſonders die Kinder zu bedauern,
die dann nicht einmal die nötigſten Anſtandsregeln während ihrer
Schulzeit erlernten! Beizeiten ſollte das Kind begreifen lernen, daß
es nicht nur ſeine Mitmenſchen, ſondern auch die umgebende Natur zu
achten hat. Mehr Diſziplin bei ſolchen Gelegenheiten iſt auch im Walde
dringend vonnöten!
Briefkaſten.
A. B. Die Frage, ob ein Darlehen als „Vermögensanlage”
anzu=
ſehen iſt, kann nicht grundſätzlich, ſondern nur von Fall zu Fall nach den
jeweiligen Umſtänden entſchieden werden. Das Entſcheidende wird
im=
mer ſein, in weſſen Intereſſe die Hingabe eines Darlehens erfolgt.
Ueberwiegt das Intereſſe des Schuldners, der ſich in momentaner
Geld=
verlegenheit befindet, ſo wird man das Darlehen nicht als
Vermögens=
anlage anſehen können und den Schuldner zur Aufwertung nach
allge=
meinen Grundſätzen für verpflichtet halten. Alſo käme im geſchilderten
Falle eine Vermögensanlage nicht in Frage. § 63 Abſ. 1 des Geſetzes
ſagt zudem mur: „Die Aufwertung von Vermögensanlagen darf 25
Pro=
zent des Goldbetrags nicht überſteigen.‟ Es käme wohl nur in
Frage, daß eine Aufwertung nach Treu und Glauben Platz greifen
kann und die Verhältniſſe des Schuldners bezüglich der Höhe des
Auf=
wertungsbetrags zu berückſichtigen ſind.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 30. Junf. 12: Uebertragung des
Promenaden=
konzertes am Lachhannes. Blankenburg: Mit Paradeflaggen, Marſch.
— Herold: Ouv. „Zampa” — Ohlſen: Lotosblumen, Walzer. —
Nehl: Zigeunerſtändchen. Ausf.: Harmonieorch des Frankf
Orcheſter=
vereins. O 3: Stunde der Jugend. Rektor Wehrhan:
Wunſchnach=
mittag (für Kinder vom 10. Jahre ab). O 3.30: Konzert des
Hausorcheſters: Großmamas Tanzſtunde. O 5.30: Uebertr. aus
dem Frankf. Opernhaus: „Götterdämmerung”. Von Wagner.
Hand=
lung: Vorſpiel: Auf dem Felſen der Walküre. Erſter Aufzug:
Gunthers Hofhalle am Rhein. Der Walkürenfelſen. Zweiter
Auf=
zug: Vor Gunthers Halle. Dritter Aufzug: Waldige Gegend
am Rhein, Gunthers Halle.
Siuttgart.
Mittwoch, 30. Juni. 2: Schallplattenkonzert. O 3:
Jugend=
ſtunde. Elſa Pfeiffer, Karl Köſtlin, Rundfunkorch. O 4.15:
Nach=
mittagskonzert. Sonntag: Nibelungen=Marſch. — Strauß: Delirien,
Walzer. — Weber: Ouv. Peter Schmoll”. — Titl: Serenade. —
Svendſen: Polonaiſe. — Luigini: Ballett Egyptienne. — Toſelli=
Nächtl. Sehnſucht. — Jeſſel: Im Spielwarenladen. Dazu: Marg.
Heinitz: „Märchen aus Muſikanien” O. 6.15: Vortrag Obering.
Dilcher: Die elektriſchen Schwingungen (3.) O 6.45: Engliſch,
O 7.15: Vortrag Dr. Heinitz: Die Muſik der Chineſen. (Mit
Original=Muſikaufnahmen). O 8: Tanz=Abend. Mitw.: Hilde Binder,
Martha Sternegg, H. Werder Tanzkapelle des Philh. Orch. 18
Darbietungen. — Anſchl.: Hörſpiel „König und Bauer”. Luſtſpiel,
nach dem Spaniſchen des Lope de Vega Carpio frei bearb. von
F. Halm. Perſ.: Der König von Frankreich: K. Köſtlin; die
Prinzeſſin, ſeine Schweſter: Elſa Pfeiffer; Graf Armand des
Königs Marſchall: M. Heye; Ritter Gauthier: Mayring; Alaus,
Graf Armands Page: H. Gaick; Jean Gomard, ein reicher Bauer:
Th. Brandt; Clement, Roſauna, ſeine Kinder: C. Struve, Mila
Kopp; Marion, eine entfernte Verwandte Gomards: Erna
Faß=
binder; Aubin: L. Puſchacher; Jaques: Fr. Höger: Andre: G.
Rhode. Schauplatz: abwechſ. Paris, das Dorf Bellefleur und die
Imgegend des letzteren.
— Auber: Ouv. „Des Teufels Anteil”. — Ackermans: Idylle Slave,
— Humpries: Serenata Lamentoſa. — Moſzkowski: Pres du
Ber=
ceau. — Grünfeld: Diner=Walzer. — Yardner: Mutti, der Mann.
O. 6: Tee=Muſik aus dem Hotel Adlon (Marek Weber). O 7.
Oberregierungsrat Prof. Möllers: „50 Jahre Reichsgeſundheitsamt.”
O 7.25: Dr. Tichauer: „In den Maſchen des Strafgeſetzes‟ O 7.55:
Bibliotheksdir. Dr. Hoppe: „Märkiſches Land u. märk. Geſchichte.”
O 8.30: Klabund. Einl. Worte. — Aus Klabunds Werken. Mitw.:
Der Dichter Karola Neher. O 9.30: Sinfonie D=moll, Nr. 4, von
Schumann. (Funk=Orcheſter.) Dir.: Dr. W. Buſchkötter.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 30. Juni. 1.10: Lektor Grander
und Walinski: Franzöſiſch für Schüler. O 3: Studienrat Friebel
und Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben:
Engliſch für Fortgeſchrittene. O 4: Prof. Dr. Armbruſter:
Bienen=
zucht und Pflanzenleben. O 4.30: Mitt. des Zentralinſtitutes.
O 5: A. v. Gierke: Was iſt ſoziale Arbeit?
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 1. Juli 1926.
(Nach der Wetterlage vom 29. Juni 1926.)
Ein Hochdruckgebiet verlagert ſich mit ſeinem Schwerpunkt mehr
und mehr nach Mitteleuropa und bedingt weitere Aufbeſſerung, ſo daß
anz Deutſchland heute morgen regenfrei iſt. An der Südweſtſeite
der Antizyklone ſetzt zwar erneuter Druckfall ein, jedoch ſteht damit
für unſeren Bezirk noch keine grundlegende Aenderung des herrſchenden
Wetters in Ausſicht.
Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Manve
Verantwortlick für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachr chten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd ennt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
ruck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Mittwoch, den 30. Juni 1926
Nummer 179
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frei mit entſprechender Aufſchrift
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dem techniſchen Betriebsbüro, ſoweit
Vor=
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Die Angebote ſind verſchloſſen,
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frei und mit der Aufſchrift: „Angebot
auf Laſtwagenbereifung, des
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öffnungstermin, Donnerstag, den
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Mittwoch, den 30. Zuni 1926
Nummer 129
Sotg Shler und Tarnen.
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Jugendwetturnen des 3. Bezirks.
Die Hoffnungen, die man auf dieſe ausſchließlich der turnenden
Ju=
gend zugedachten Veranſtaltung ſetzte, ſind nach allen Seiten hin erfüllt
worden. Eine Zahl von Teilnehmern, wie ſie bisher der 3. Bezirk nicht
aufzuweiſen hatte — 344 Jugendturner beteiligten ſich an dem in fünf
Stufen eingeteilten Wettkampfe —, die muſtergültige Organiſation, das
einſandfreie Arbeiten aller Stellen und das ſeitens der geſamten
Ein=
wohnerſchaft Seeheims dem Jugendwetturnen gezollte rege Intereſſe
geſtalteten es zu einem eindrucksvollen Feſte turneriſcher
Leiſtungsfähig=
keit und turneriſchen Gemeinſinnes.
Bereits ſchon am Samstag nachmittag waren der Bezirksausſchuß,
die Kampfrichter uſw. zu ernſter Beratung am Feſtort vereinigt. Und
in des Sonntags Frühe ſtrömte ſingende, lebensfrohe Jugend herbei,
hoffnungsvoll zum Wettkampfe antretend, der um 9 Uhr ſeinen Anfang
nahm und dem ein erhebender Feſtgottesdienſt vorausging.
Es war eine Luſt zu ſehen, wie die Jüngſten und Kleinſten der
Vereine ſich am Wettkampf erfreuten, wie ſie die vorgeſchriebenen
Uebungen beherrſchten und mit welch beſonderer Gewiſſenhaftigkeit
Zög=
linge, Schüler und Schülerinnen ſich der ihnen geſtellten, nicht immer
ganz einfachen Aufgaben entledigten. Es war ein fröhliches Wetteifern
untereinander, das bei den zahlreich erſchienenen Zuſchauern herzlichſte
Freude und Begeiſterung auslöſte. Der Wettkampf mit ſeinen
vielfäl=
tigſten Uebungen zeigte aber auch, wie das Turnen der Jugend Leib
erfaßt, die körperlichen und geiſtigen Lebenskräfte weckt und zur
Ent=
wicklung, Kräftigung und Geſunderhaltung des jngendlichen Körpers
beiträgt.
In Verbindung mit dem Bezirks=Jugendwetturnen weihte der
Turn=
verein Seeheim eine neue Vereinsfahne. Seeheim und ſein Turnverein
verſtehen Feſte zu feiern. Schon am Samstag wartete man mit einem
großen Feſtabend auf, deſſen auserwählte, umfangreiche Vortragsfolge
angenehme Abwechſlung bot. Am Sonntag mittag bewegte ſich ein
ſchöner Feſtzug durch den Ort, deſſen Häuſer und Straßen reichen Laub=
und Fahnenſchmuck trugen, nach dem Turnplatz, woſelbſt unter
Teil=
nahme der geſamten Einwohnerſchaft und der Bezirksvereine die
Fah=
nenweihe vorgenommen wurde. Dieſer folgten Sondervorführungen des
Bezirks an Barren und Pferd und ein Werbe=Handballſpiel. Ihnen
ſchloſſen ſich die allgemeinen Freiübungen an. Der Aufmarſch, voran
die Fahnen der am Feſte beteiligten Turnvereine, vollzog ſich in aller
Ordnung und die Uebungen waren von wunderbarer Gleichmäßigkeit
und boten ein prächtiges Bild. Nunmehr erfolgte die
Siegerverkün=
digung. Nachſtehend die erſten 5 Siege der einzelnen Gruppen:
Zöglinge, Oberſtufe: 1. Karl Grünig, Pfungſtadt, 152;
2. Gg. Kramer, Pfungſtadt, 145; 2. Fr. Fiſcher, Eberſtadt, 145; 3. Wilh.
Riehl, Pfungſtadt, 144; 4. Chr. Linder, Bichenbach, 141; 5. Heinr. Spalt,
Eſchollbrücken, 130.
Zöglinge, Unterſtufe: 1. Peter Großkopf, Jugenheim, 152,
2. Lud. Fiſcher, Eberſtadt, 149; 3. Karl Mohr, Jugenheim, 146; 4.*W.
Holletſcheck, Tgde. Beſſungen. Heinz Jank, Jugenheim, 144; 5. Hch.
Dächert, Eberſtadt, 143.
Schüler 1912/13: 1. Jak. Keller, Seeheim, 168; 2. Ph. Lang,
Eberſtadt, Lud. Wolf, Eberſtadt, Karl Jud, Ad. Riehl, Pfungſtadt, 145;
3. Lud. Liebig, Pfungſtadt, Wilh. Lehr, Zwingenberg, 144:; 4. T.
Dau=
diſtel, Eberſtadt, H. Lehrian, Jugenheim, 141; 5. Lud. Maus, Hahn, 135.
Schüler 1914/15: 1. Jak. Schneider. Zwingenberg, 141; 2.
Jak. Geibel, Hahn, Karl Vöglein, Zwingenberg, 140; 3. Otto Mange,
Eberſtadt, Ph. Spalt, Eſchollbrücken, H. Horſt, Seeheim. P. Adam,
Zwingenberg, 139; 4. Ad. Burkhardt, Jugenheim, Joh. Schaaf,
See=
heim, 138; 5. Jak. Mütz, Seeheim, 137.
Schülerinnen, Siebenkampf: 1. Chriſt. März, Seeheim,
125; 2. Helene Mohr, Tgde. Beſſungen, 122; 3. Marie Bauer,
See=
heim, 121; 4. Emy Formhals, Eberſtadt, 119; 5. Anna Schmidt,
See=
beim, Paula Berſch, Jugenheim, Eliſ. Weber, Seeheim, 117.
Schwimmen.
„Jung=Deutſchlands” Jugend in Frankfurt a. M.
Die Jugendmannſchaft „Jung=Deutſchland” ſtartete am Sonntag
beim „Feſt der Jugend” im Frankfurter Stadion. Angeſpornt durch
den glänzenden Samstagserfolg ihres großen Vereinskameraden
Berges in Magdeburg, konnte ſie ſchöne Ergebniſſe erzielen. Ueberall
zeigt ſich ſchon die umſichtige Arbeit des neuen Trainers Bertling, trotz
der kurzen Zeit. Die Jugendfreiſtilſtaffel 10 X 50 Meter wurde ganz
überlegen mit 40 Meter Vorſprung gewonnen, ein Zeichen dafür, daß
im Freiſtil guter Nachwuchs vorhanden iſt. Im Jugendfreiſtil
100 Meter ſchlug Förſter ſeine ſämtlichen Gegner in der ſehr guten
Zeit von 1,36,6 und bewies dadurch, daß er zurzeit der ſchnellſte
Jugendſchwimmer im Gau 1 des Kreiſes 5 (Süd=Deutſchland) iſt.
Glän=
zend führte ſich der junge Schneider ein. Von dem bekannten Fuhr
Moenus=Offenbach, wurde er im Jugendbruſt 100 Meter in der
viel=
verſprechenden Zeit von 1,29,7 nur mit Handſchlag geſchlagen. Schwautz
belegte im Knabenfreiſtil 100 Meter in 1,29,2 einen guten dritten Platz.
Nachſtehend die genauen Ergebniſſe:
Jugendbruſt 100 Meter: 1. Fuhr, Moenus=Offenbach,
1.29,6; 2. Schneider, Jung=Deutſchland, 1,29,7.
Jugendfreiſtil, 100 Meter: 1. Förſter, Jung=
Deutſch=
land, 1,13,6; 2. Engelhardt, Offenbach 96, 1.15,4; 3. Wolf,
Aſchaffen=
burg, 1,15,9.
Jugendfreiſtilſtaffel 10 X 50 Meter: 1. Jung=
Deutſchland, 6,03,9, (Müller, Brandis, H. Federlin, Schneider,
Sonn=
thal, Hirſchauer, Leherzapf, Feick, Laumann, Förſter); 2. Moenus=
Offenbach, 40 Meter zuvück; 3. Offenbach 96, 60 Meter zurück.
Waſſerball.
Heute abend 8 Uhr findet das letzte Liga=Verbandsſpiel um die
Be=
zirksmeiſterſchaft hier im Woog gegen den 1. Frankfurter Schwimmklub,
den Deutſchen Meiſter von 1919, ſtatt. Ebenſo wie das Vorſpiel wird
die Jung=Deutſchlandmannſchaft wohl auch das Rückſpiel für ſich
entſchei=
den, zumal ſie komplett mit ihrem Sturmführer Berges antritt. Berges
iſt augenblicklich in Hochform, wie ja ſeine Magdeburger Erfolge es
ge=
nugſam beweiſen, ſo daß ſich niemand dieſes Spiel entgehen laſſen ſollte.
Darmſtadt tritt mit einer veränderten Aufſtellung des Sturms an und
zwar mit folgender Mannſchaft: Ihrig, Berges, Kemmer, Orlemann,
Gils, Heberer, Fink. — Die Eintrittspreiſe ſind dieſelben wie bei den
übrigen Verbandsſpielen (Erwachſene 30 Pfennig, Schüler die Hälfte),
ſo daß jedermann der Beſuch der heutigen Abendveranſtaltung
empfoh=
len werden kann.
Fußbalk.
Sportverein Weiterſtadt 1. — Sportverein Roßdorf 1. 1:1 (1:1).
Am vergangenen Sonntag gaſtierte die 1. Mannſchaft des Spv.
Wei=
terſtadt in Roßdorf. „Weiterſtadt hatte Anſtoß und kann Roßdorfs
Tor=
wart klären. In der 19. Minute erzielt Roßdorf das 1. Tor.
Weiter=
ſtadt gleicht in der 28. Minute aus. 1:1. Bei dieſem Stande werden die
Seiten ewechſelt. In der 2. Spielhälfte war Weiterſtadt zeitweiſe
über=
legen, konnte jedoch kein Tor mehr erzielen. Schiedsrichter vom V.f.R.
Darmſtadt leitete zufriedenſtellend. Hervorragend ſpielte der
Weiter=
ſtädter Erſatztorwächter.
F.C. Eintracht, Darmſtadt.
Zum letzten Treffen vor den Fußballferien empfängt Eintracht heute
abend die 1. Mannſchaft des Polizeiſportvereins. Die Spielſtärke der
Mannſchaft iſt zur Genüge bekannt. Der Sieg gegen den A=Meiſter
Sportverein Münſter beweiſt, was in der Mannſchaft ſteckt. In den
letzten 4 Spielen vermochte Pol.=Sportverein ein Torergebnis von 39:2
aufzuſtellen. Bei dem Vorſpiel mußte ſich auch Eintracht eine hohe
Niederlage gefallen laſſen, wird aber bei dem Rückſpiel alles daranſetzen,
ein günſtigeres Reſultat herauszuholen. Jedenfalls dürfte gerade mit
dieſem Treffen ein würdiger Abſchluß der diesjährigen Spielſaiſon
ge=
lungen ſein. Spielbeginn 6.30 Uhr nachmittags.
Fußb.=Sportverein Groß=Zimmern—Sportklub Haſſia=Dfebura 2:3.
Zum letzten Spiel vor der Sperre hatte ſich der Fußb.=Sportverein
Groß=Zimmern am Samstag abend den A=klaſſiſchen Sportklub Hafſia=
Dieburg verſchrieben. Bei ſchönſtem Fußballwetter begann das Spiel
mit dem Anſtoß der Gäſte. Derſelbe wird jedoch abgefangen und ſchon
muß der Dieburger Torwart eingreifen. Die beiden Mannſchaften hatten
ſich ſchnell gefunden. Der Gäſterechtsaußen kommt gut durch, legt dem
Halbrechten ſchön vor, doch wurde dieſer unfair von dem linken Groß=
Zimmerer Verteidiger gelegt. Die gegebene Elf wird glatt verwandelt.
1:0 für Dieburg. Gleich darauf leitet Groß=Zimmern einen ſchönen
An=
griff ein. Die Flanke des Linksaußen kommt gut zur Mitte, von wo
aus ſie zum Ausgleich verwandelt wird. 1:1. Doch nicht lange dauerts,
und die Gäſte kommen durch einen Strafſtoß, verurſacht durch Faulſpiel
des linken Verteidigers mit 2:1 in Führung. Gleich darauf iſt Halbzeit.
— Nach dem Wiederanſtoß iſt Groß=Zimmern etwas überlegen. Ein
flot=
ter Durchbruch des Mittelſtürmers wird jedoch vorerſt durch Hand eines
Gäſteverteidigers aufgehalten. Der Elfmeter bringt den Einheimiſchem
den Ausgleich. Dieburg iſt jetzt wieder ſtark im Angriff, aber der ſich
heute in blendender Form befindende Torwächter iſt nicht zu
überwin=
den. Erſt ein Mißverſtändnis der einheimiſchen Verteidigung brachte
den Dieburgern in den letzten Minuten den Sieg. — Hervorzuheben wäre
bei den Gäſten der techniſch überragende Mittelläufer ſowie der rechte
Verteidiger. Bei Groß=Zimmern waren der Torwart und der Halblinke
die Beſten. Der Schiedsrichter ſehr gut.
Großer Opel=Preis von Mitteldeutſchland.
Unter der obigen Bezeichnung erlebt bekanntlich die Deutſche
Straßen=
meiſterſchaft der Vereinigung Deutſcher Radſport=Verbände am 4. Juli
ihre Wiederholung, und zwar rollt dieſelbe vom 1. zum 2. Deutſchen
Nadſport=Tag, alſo von Leipzig nach Meiningen und mündet dort in
das große Feſt der deutſchen Radler, das in den Tagen vom 2.—6. Juli
die Maſſen der deutſchen Radler in Meiningen zuſammenführt.
Die Vorarbeiten für dieſen klaſſiſchen Wettbewerb, der die Elite der
deutſchen Straßenfahrer am Start vereinen wird, ſind ſchon rüſtig
vor=
geſchritten und laſſen eine hervorragende Durchführung dieſes
Wettbe=
werbes erkennen. Die Opel=Fahrradwerke haben auch hier die
Finanzie=
rung in dankenswerter Weiſe übernommen, ſo daß die veranſtaltete
Deutſche Radfahrer=Union ſorglos ſich der großen Organiſationsarbeit
ſridmen kann. Während den Start der befreundete Sächſiſche
Rad=
fahrerbund in Leipzig ausführt, der bereits morgens um 5,30 Uhr
er=
folgt und deſſen Vereine auch die Streckenbeſetzung bis Naumburg unter
der Verantwortlichkeit des Bundesfahrwarts Bruno Weber des
Sächſi=
ſchen Radfahrerbundes übernommen haben, beſetzt die Strecke Naumburg=
Jena=Weimar=Erfurt=Gotha=Eiſenach=Barchfeld=Meiningen der
Landes=
verband Thüringen der DRU., für welchen Bereich der Vorſitzende des
Weſtbezirkes des Landesverbandes, Robert Ratzlaff, Eiſenach, als
Ver=
antwortlicher eingeſetzt iſt. Die Geſamtleitung hat auch, wie bei Köln=
Berlin, Generalſekretär Schirmer, Hannover übernommen, während der
Vorſitzende im Sportausſchuß der Union, Krauſe=Berlin, auch hier als
Schiedsrichter fungiert, ſo daß die Geſamtveranſtaltung in beſten Händen
liegt. Neben der Finanzierung werden die Opel=Fahrradwerke auch hier
einen Kraftwagen für die Oberleitung bereithalten und ebenfalls mit
einem Schnell=Laſtwagen die Beförderung der Bekleidungsſtücke von
Leipzig nach Meiningen übernehmen.
Die Meldungen laufen in erfreulicher Anzahl ein, und zwar ſind von
den bisher in der Startliſte ſtehenden Fahrern zu erſvähnen, die Sieger
der bisherigen Opelpreiſe, Büttner, Bruno und Rudolf Wolke=Berlin. —
Es wird mit einer Teilnahme von über hundert Fahrern gerechnet.
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Mittwoch, 30. Juni
Die Lage auf dem Kohlen= und
Eiſenmarkt.
Auf dem Kohlenmarkt muß man unterſcheiden zwiſchen dem
Inlands= und dem Auslandsabſatz. Der Inlandsabſatz iſt nach
wie vor ſchlecht. Er hat ſich im Juni gegenüber dem Mai ſogar
noch weiter (um 10 bis 12 Prozent) verſchlechtert. Auch die
Som=
mer=Rabatte haben eine Beſſerung nicht herbeiführen können. Die
Aufnahmefähigkeit des induſtriellen Marktes — Hausbrandabſatz
kommt kaum noch in Betracht — iſt immer noch zu gering. Das
für die Kohle Geſagte gilt in noch geſteigertem Maße, für den
Koks. Hier wirkt ſich beſonders der ſchlechte Beſchäftigungsgang
in der Großeiſeninduſtrie aus. Wegen des ſchlechten Abſatzes
haben auch die Lagerbeſtände an Koks eine weitere Zunahme
er=
fahren; Mitte Juni betrugen die Haldenbeſtände an Koks rund
3,5 Millionen Tonnen. Der Auslandsabſatz hat ſich dagegen
in=
folge der Auswirkungen des engliſchen Streiks weiter gebeſſert.
Es iſt dem Kohlenſyndikat gelungen, größere Abſchlüſſe zu
er=
zielen nach den nordiſchen Staaten, nach Holland, in die Schweiz,
vor allem aber auch nach Frankreich und Belgien; nach England
ſelbſt ſind beträchtliche Mengen Kohle bisher nicht zur Verladung
gelangt; dagegen haben in die ſogenannten umſtrittenen Gebiete
(vor allem nach Süddeutſchland und an die Küſte, wo früher die
engliſche Kohle dominierte) die Lieferungen an Ruhrkohle eine
Zunahme erfahren. Langfriſtige Abſchlüſſe ſind zwar vielfach auch
getätigt worden, aber nicht in dem Ausmaß, wie oft vermutet
wird. Von dem geſteigerten Abſatz haben, in erſter Linie die
Fettkohlenzechen Nutzen ziehen können; allmählich fangen aber
auch an die Magerkohlenzechen beſſeren Abſatz zu bekommen;
Koks iſt dagegen in das Ausland bisher faſt kaum verkauft
wor=
den. Infolge des beſſeren Abſatzes hat die tägliche Förderung
eine Erhöhung erfahren; Feierſchichten brauchen kaum noch
ein=
gelegt zu werden. Außerdem war es möglich, die Haldenbeſtände
an Kohle etwas zu verringern. Man kann rechnen, daß in den
letzten fünf bis ſechs Wochen ungefähr 600 000 Tonnen Kohle
von Halde verkauft werden konnten. Dieſe Zahl verliert jedoch
an Gewicht, wenn man bedenkt, daß immer noch über 8 Millionen
Tonnen Brennſtoffe (alſo ungefähr eine Monatsförderung) auf
Halde liegen. Die beſſere Kohlenlage iſt alſo nur als Folge des
engliſchen Streiks anzuſprechen; eine Rückwirkung beſſerer
wirt=
ſchaftlicher Verhältniſſe iſt ſie nicht.
In der Eiſeninduſtrie läßt die Beſchäftigung ſehr viel zu
wünſchen übrig; man kann ohne Uebertreibung ſagen, daß der
Eiſenmarkt ſtagniert. Die Aufnahmefähigkeit der
weiterverarbei=
tenden Induſtrie iſt ſehr gering. Alle Händler und Verbraucher
legen ſich die größte Zurüchhaltung auf; ſie verſuchen ſo lange
wie möglich mit ihren Beſtänden auszukommen. Die Werke ſind
deshalb nicht in der Lage, ihre Anlagen voll ausnutzen zu können;
ſie müſſen im Gegenteil nach wie vor mit weitgehenden
Ein=
ſchränkungen arbeiten. Beſonders ſchlecht liegen die Verhältniſſe
auf dem Stabeiſenmarkt, der nach wie vor ſehr unter dem
Frankendumping leidet. Etwas beſſer iſt wegen der Bauſaiſon
die Beſchäftigung in Formeiſen; es fehlen hier allerdings ſehr die
langfriſtigen Abſchlüſſe. In Univerſaleiſen haben ſich weſentliche
Aenderungen nicht ergeben; dagegen iſt eine Verfchlechterung zu
verzeichnen in Bandeifen. In Eiſenbahnmateriak neigt die
Ten=
denz nach unten, da die Reichsbahn in der Erteilung von
Auf=
trägen nach wie vor ſehr zurückhaltend iſt. Beſonders ſchlimm
iſt die Lage auf dem Blechmarkt, und zwar vornehmlich für Mittel=
und Feinblech. Im Röhrengeſchäft ſind Aenderungen nicht zu
verzeichnen. Infolge der Mehrerzeugung in Roheiſen, wo im
Mai die Erzeugung etwas höher war als im April, ſind
Schluß=
folgerungen hinſichtlich einer künftigen Beſſerung auf dem
Eiſen=
markt gezogen worden. Vor Optimismus kann aber nur gewarnt
werden, denn auch die Mai=Erzeugung in Roheiſen liegt immer
noch um zirka 40 Prozent unter der Vorkriegserzeugung und um
25 Prozent unter der höchſten Monatserzeugung des Jahres 1925.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 29. Juni.
Nach der an der heutigen Börſe einſetzenden Aufwärtsbewegung zu
urteilen, ſcheinen die Ultimoglattſtellungen erledigt zu ſein. Die
Spe=
kulation ſchritt auf allen Gebieten zu Deckungen, während gleichzeitig
auch neue Publikumsaufträge vorlagen, wenn auch in beſcheidenerem
Maße, als in den letzten Tagen. Beſonders groß war der
Deckungs=
begehr für J.=G.=Aktien und Gelſenkirchen, die beide gegen den
geſt=
rigen Abendkurs faſt 6 Prozent aufholen konnten. Auch auf allen
übrigen Gebieten ſind wieder namhafte Kursſteigerungen zu
ver=
zeichnen geweſen, ſo daß das Kursnieau bis nahe an das der geſtrigen
Mittagsbörſe herangebracht werden konnte. Von Berlin lagen
eben=
falls beträchtliche Kaufordres vor wwie überhaupt die ganze neue
Auf=
wärtsbewegung von dort ihren Ausgang genommen zu haben ſcheint.
Die oberſchleſiſchen Werte, die geſtern von den Ultimoglattſtellungen
kaum in Mitleidenſchaft gezogen worden ſind, konnten ihre
Kursſtei=
gerung in beſcheidenem Maße fortſetzen. Auch die ſeit einigen Tagen
gehobene Nachfrage nach den Aktien der Oeſterreichiſchen Kreditanſtalt
hielt weiter an. Deutſche und ausländiſche Renten hatten heute
be=
ſonders anfänglich lebhaftere Umſatztätigkeit, doch konnte eine Kurs=
beſſerung kaum eintreten. Die Tendenz des Freiverkehrs blieb ziemlich
unverändert. Becker=Stahl 21.—, Benz 72.—, Brown Boveri 120.—
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Unterfranken 85.—. Auch ſpäter ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung noch
fort. Die Börſe ſelbſt war über die feſte Tendenz ſichtlich erſtaunt,
denn da in Berlin erſt morgen Prämienerklärung iſt, hatte man mit
einer derartigen Steigerung nicht gerechnet. Auch jetzt ſtanden immer
noch Gelſenkirchen und J.=G. im Mittelpunkt des Intereſſes. Der
offizielle Verkehr ſchloß ſchließlich in ſehr feſter Haltung. Tägliches Geld
5½ Prozent.
Der durch die feſte Haltung der Berliner Nachbörſe gegebene neue
Anſtoß bewirkte auch an der hieſigen Abendbörſe auf allen Marktgebieten
Kursſteigerungen bis zu 10 Prozent. Beſonders lebhaft gehandelt waren
J. G., Gelfenkirchen und Harpener.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 29. Juni.
Auch an der heutigen Börſe machte ſich jzunächſt der kommende
Ultimo bemerkbar. Das Geſchäft war weſentlich kleiner als an den
Vortagen, da ſich die Spekulation angeſichts der ſteigenden Geldſätze
große Zurückhaltung auferlegte. Da jedoch gerade von ſeiten der
Spe=
kulation bereits in den letzten Tagen in erheblichem Maße
Poſitions=
löſungen vorgenommen worden waren, war heute das an den Markt
kommende Material nicht ſehr beträchtlich. Man rechnet damit, daß
bereits in den erſten Tagen des Juli die Geldlage wieder flüſſig wird
und ſchiebt die Verknappung zum Teil auch auf das Beſtreben der
Großbanken, am Stichtag der Zweimonatsbilanzen recht flüſſig zu
er=
ſcheinen. Zu den erſten Kurſen waren faſt durchweg kleinere
Ab=
ſchwächungen zu verzeichnen, die jedoch im allgemeinen nicht über zwei
bis drei Prozent hinausgingen. Vereinzelt traten am
Montanaktien=
markt ſogar erhebliche Kursbeſſerungen ein in ſolchen Werten, in denen
eine materielle Knappheit herrſcht. So waren Klöckner wieder für
rhei=
niſche Rechnung geſucht, desgleichen Linke=Hoffmann. Durchweg ſchwächer
lagen Bankaktien, Elektroaktien und Kaliwerte. Bereits nach
Feſt=
ſetzung der erſten Kurſe belebte ſich das Geſchäft und die Kurſe erholten
ſich. Recht lebhaft wurden wieder Farben, die zu geſtrigen Kurſen
begonnen hatten, gehandelt. Der Kurs zog in kurzer Zeit um 31 Proz.
an. Auch Kriegsanleihe blieben nach wie vor lebhaft 0,43. Tägliches
Geld 5 bis 7 Prozent. Die lateiniſchen Valuten waren heute etwas
abgeſchwächt. London-Paris 169½ bis 168. London-Paris 171¾
und London—Mailand 134½. Im weiteren Verlauf ſchritt die
Speku=
lation zu Rückkäufen, insbeſondere am Montanaktienmarkt, was eine
Steigerung bis 3 Prozent verurſachte. Im Verfolg der Feſtigkeit von
Maſchinenaktien, die im Verlauf weitere 4 Prozent gewannen, waren
auch Caro und Oberbedarf recht feſt. Farbeninduſtrie wurden unter
großen Schwankungen wieder lebhafter und gewannen im Verlauſ
7 Prozent. Weiter war wieder lebhaftes Geſchäft in den Werten
des Sprengſtoffkonzerns, bei Steigerungen von 3 bis 4 Prozent. Auch
Elektrizitätswerte anziehend. Schiffahrtswerte blieben ruhiger.
Bank=
aktien gaben nach vorübergehender Steigerung wieder nach. Von
Maſchinenaktien waren Motoren=Deutz befeſtigt. Privatdiskont kurze
Sicht 42½ Prozent, lange Sicht 4½ Prozent. Gegen Schluß der Börſe
trat eine ſtürmiſche Aufwärtsbewegung ein, da der Ultimo trotz
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ſpannung der Geldſätze als überwunden gilt.
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Elektr. Lieferung. .. . / 139.— 1138.— Rütgerswerke
ſtta.s 113.75
J. G. Farben .... . .! 244.— 1245.— Sachſenwerk ..
1 93.75 87.25
75.—
45.— Sächſ. Gußſtahl..
Friſter .. . . . . ...! 45.—
54.— 53.25 Siemens Glas
Gaggenau Vorz. . . .
124.— 1120.—
Gelſenk. Gußſtahl ... ! 25.— / 24.125 fVer. Lauſitzer Glas. 1106.75 1102.125
G. f. elektr. Untern. 163.— 1160.25 VVolkſtedter Porzell. / 39.— 395
6o.
Halle Maſchinen ... . 141.— 1140.— 1Weſtf. E. Langendreer
69.—
66.— WWittener Gußſtahl ..1 54.75 53.75
Han. Maſch. Egeſt. . .
Hanſa Dampſchf. . . .1 144.1251141.— WWanderer=Werke. . . ./152.— 1153.75
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Oslo ......"
openhagen.
Stockholm . .
Helſingfors ..
Italien ...."
London... ..
New=York. ..
Paris.. . . . . .
Schweiz ...."
Spanien ...
28. 6.
Geld
168.50
1.689/ 1.693
12.02 12.06
92.03/ 92.27
Briefl
68.93
111.25/111.5:
112.36 112.84
0.548 10.581
15.23/ 15.23
29. 413
4.195
12.21
B1. 20
67.40
23.76=
T.205
12.25
81.40
Aa
23. 6.
Geld
168.5
1.691
Brief
111.2111.5
10.55/ 10.59/ Belgrad
20.315 20.40
4. 195/ 4.205/Danzig ..
68.97/WienD.=Oſt. ab
1.6½5 Prag ...
1137Budapeſt.
3/ 92.37 Japan
Rio de Janei
112.56 112.84Bulgarien
15.20 15. 2AKonſtantinopel.
Liſſabon".
11 93/ 1203Athen .....
11.22 31.42 (Kanada .....
63.16/ 68.341üruguay ..."
23. 6.
Geld / Brie
59.3369 47
12.41 3/12.758
5.57 5.8.
.964 1.35
0.6511 0 66
3 022/ 3.031
7.4e2 7.741
2.225 2.231
2i.385 21.315
81.06/ 81.26
5.29 5.3
4. 139/ 3.21
4.195/ 4. 205
29. 6.
Geld
59 33
12.42
5.96
1.96
9.661
3.036
7.73
2.22
81.061
5.23
720
7175
Brie
59.52
12.16
5.885
1.971
C.663
3 045
7.45
2.23
21. 395/21.445
1.26
5.31
4.2
4.105
Viehmärkte.
Mainzer Schlachtviehmarkt vom 29. Juni. Zum heutigen
Schlacht=
viehmarkt waren angetrieben 39 Ochſen, 15 Bullen 416 Kühe und Färſen,
242 Kälber, 77 Schafe und 600 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich wie folgt:
Ochſen 40—56, Bullen 35—48, Färſen 48—60, Kühe Klaſſe a) 38—48,
b) 20—35, c) 12—20, Kälber 48—65, Schweine 70—81. Marktverlauf:
ſebhaft, ausverkauft.
Antonomiſierung der belgiſchen Eiſenbahnen.
Nach einer offiziellen Mitteilung har der Miniſterrat das Projett
über die Autonomie der Eiſenbahnen ſowie die Regelung der
Perſonal=
frage angenommen. Um die unbedingt notwendige Perſonaleinſchränkung
zu erleichtern, wird der Eiſenbahnminiſter die Altersgrenze von 65 auf
60 Jahre herabſetzen. Es verlatet, daß die neue Geſellſchaft zum
1. September errichtet werden ſoll, bei der die herrſchende Stellung des
Staates mit 80 Prozent der Stimmen bewahrt bleibt. Die Kammer ſoll
das Recht beſitzen, den Bau neuer Linien, die Aufnahme neuer Anleihen
u. a. m. zu beſchließen, auch muß die Rechnungslegung nicht nur in der
Generalverfammlung, ſondern auch im Parlament erfolgen. Die
Pen=
ſions= und anderen Rechte des Perſonals werden verbürgt. Der
Eiſen=
bahnminiſter erhält ein Vetorecht bei der Feſtſetzung der Tarife. Der
Verwaltungsrat, mit dem Eiſenbahnminiſter als Vorſitzenden, ſoll aus
21 Mitgliedern beſtehen; 10 davon ſtellt die Regierung, ſünf der
Ver=
waltungsrat des Amortiſationsfonds, drei die Oberſten Räte von
In=
duſtrie, Landwirtſchaft und Arbeit, drei das Perſonal. Die
Staatsbahn=
geſellſchaft muß ſich aus eigenen Mitteln erhalten. Es ſollen aber in Höhe
von zwei Milliarden bevorrechtete Anleihen mit feſter Verzinſung und
Dividendenanſpruch aus einem etwaigen Reingewinn ausgegeben werden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Erhöhung der Privatdiskontſätze. Zum erſtenmal in der
Nach=
kriegszeit zeigen die Priatdiskontſätze eine Erhöhung, und zwar
ſtei=
gerte ſich der Satz für kurze Sicht (30—55 Tage) von 42/s auf 47/ und
der für lange Sicht (56—90 Tage) von 42/s auf 4½ Prozent. Der Satz
für Tagesgeld, hob ſich im Laufe des Vormittags von 3½ bis 5½ auf
4½ bis 6 Prozent. Monatsgeld dagegen blieb von 5½ bis 6½ Proz.
unverändert.
Die Erwerbsloſigkeit in der erſten Junihälfte. In der erſten
Juni=
hälfte hat der Arbeitsmarkt nach der Statiſtik der
Erwerbsloſenfür=
ſorge keine nennenswerte Aenderung erfahren. Die Zahl der
männ=
lichen Hauptuntevſtützungsempfänger iſt von 1 420000 auf 1419000
gefallen, die der weiblichen von 324 000 auf 330 000 geſtiegen.
Insge=
ſamt hat eine Zunahme von 1 744 000 auf 1 749 000, d. h. um 0,3 Proz.,
ſtattgefunden.
Zur geplanten Börſenzulafſung der Vereinigten=Stahlwerke=Aktien.
Wie verlautet, hat die Verwaltung der Vereinigren Stahlwerke, A.=G.,
beim Preußiſchen Handelsminiſterium beantragt, die Geſellſchaft von
der einjährigen Friſt zu entbinden, die zwiſchen der Eintragung einev
A.=G. in das Handelsregiſter und der Börſeneinführung ihrer Aktien
vorgeſehen iſt. Dieſer Antrag iſt genehmigt worden. Die
Börſenein=
führung der Montantruſtaktien ſoll ſobald als möglich erfolgen und ſich
auf das geſamte A.=K. erſtrecken. Damit der Anleihe des Montantruſts
ein Bezugsrecht von Aktien verbunden iſt, iſt aus dieſem Grunde ſchon
eine Beſchleunigung erforderlich. Die Höhe des Einführungskurſes ſteht
noch nicht feſt, ebenſo der der Börſe zur Verfügung zu ſtellende
Aktien=
betrag. Bisher befinden ſich alle Aktien noch im Beſitz der Gründer=
Geſellſchaft.
Kali=Induſtrie A.=G., Kafſel. Die Hauptverſammlung der Kali=
Induſtrie A.=G. beſchloß die Herabſetzung des Aktienkapitals von 320
auf 120 Millionen durch Vernichtung von 200 Millionen Mark
Vor=
rechtsaktien. Für Vergütung des Aufſichtsrats werden insgeſamt 80 000
Mark feſtgeſetzt, wobei 10 000 Mark auf jedes Mitglied, auf den
Vor=
ſitzenden das doppelte entfallen. Neu in den Auſſichtsrat gewählt
wur=
den Fabrikbeſitzer Quandt=Berlin, Rechtsanwalt Dr. Hacke=Berlin und
Kabinettsrat Staehler=Düſſeldorf. Die Verwaltung machte ausführliche
Mitteilungen über die Lage und die Ausſichten der Kali=Induſtrie.
Da=
nach iſt die Nationaliſierung im Wintershallkonzern völlig durchgeführt.
Die Kali=Induſtrie tue alles, was in ihrer Kraft liege, um die
land=
wirtſchaftliche Notlage zu beheben und dadurch den Kaliabſatz zu
ſtei=
gern. Es müſſe vor allen Dingen verſucht werden, die Miſtdüngerfrage
zu löſen. Die Beſtrebungen der J. G.=Farbeninduſtrie auf dieſem
Ge=
biete ſeien ſehr zu begrüßen, da ſie auf eine Verſtärkung des Kaliabſatzes
hinausliefen. Was die Beſtrebungen der Amerikaner betreffe, ſo ſeien
dieſe auf die Befürchtung zurückzuführen, daß nach dem Zuſtandekommen
des deutſch=franzöſiſchen Kaliabkommens eine Steigerung der Preiſe
erfolgen dürfte. Dieſe Annahme ſei unberechtigt.
Deutſche Vereinsbank A.=G., Frankfurt a. M. In der letzten
55. o. G.V., in der 55 044 940 Rm. Stammaktien mit 252 247 Stimmen
vertreten waren, wurde der bekannte Abſchluß debattelos genehmigt und
ſämtlichen im Jahre 1925 tätigen Aufſichtsratsmitgliedern und denen, die
am Abſchluß für 1925 mitgearbeitet haben, Entlaſtung erteilt. Der
Rein=
gewinn von 92 581,24 Rm. wird auf neue Rechnung vorgetragen. Eine
Dividende gelangt nicht zur Ausſchüttung.
C. u. W. Bohmert A.=G., Frankfurt a. M. In der G.V. der
Ge=
ſellſchaft wurde der Jahresabſchluß 1925 einſtimmig genehmigt. Eine
Dividende kommt nicht zur Verteilung, vielmehr wird der Reingewinn
von 15 572,60 Rm. auf neue Rechnung vorgetragen. Bezüglich des
Ge=
ſchäftsganges im neuen Jahre wurde mitgeteilt, daß der
Auftragsein=
gang bis jetzt ein befriedigender ſei und auf einen günſtigen Abſchluß
im neuen Jahre ſchließen laſſe.
„Miag”, Mühlenbau und Induſtrie A.=G., Frankfurt a. M. Die
ordentliche Generalverſammlung der Miag, in der 30 Aktionäre ein
Stammaktienkapital von 9 666 840 Rm. (483 340 Stimmen) und 250 000
Rm. (250 000 Stimmen) Vorzugsaktien vertraten, genehmigte debattelos
den bekannten Abſchluß für 1925. Von dem Reingewinn in Höhe von
1739 369,06 Rm. werden 10 Prozent Dividende an 11 800 000 Rm.
Stammaktien und 7 Prozent an die Vorzugsaktien verteilt. Der Reſt
von 129 813,06 Rm. wird auf neue Rechnung vorgetvagen. Ferner wurde
einſtimmig die Erhöhung des Aktienkapitals auf 15 000 000 unter
Aus=
ſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre genehmigt. Neben
den ausſcheidenden Aufſichtsratsmitgliedern wurden neu in den
Aufſichts=
rat gewählt Dr. Walther Friſch, Geh. Legationsrat, Dresdener Bank,
Berlin, und Dr. Alfred O. Corbin. Inhaber des Bankhauſes F. J.
Lismann u. Co., New York.
Staatspapiere
a)Deutſche
5% Reichsanleihe
4% Reichsanleihe
3½%0
Dollar=Schatzanw.
K.=Schatzanw. 23
K.=Schatzanw. 24
4½% TVundV R.
Schatz.
4½%HI.-IX.
4% D. Schutzgb. . .
Sparprämienanl.
4% Preuß. Konſ..
8½% „
8% „
4%Baden alt ...
3½% „
390 „ 1896
4%Bayern ....."
..
3½%
..
3%
8-16% Heſſ. unt. 28
49 „ .."
3½% „....
A.
4% Württ, alte .
b) Sonſtige,
europäiſche
% Bo8. E.B 1914
4½ 9.Inv. 1914
4½½ 1898
4½% 1902
49
5% Bulg. Tabak
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913
* X4Sſt. Schatz 14
0.426
5.25
0.254
0.415
16
0.40
0.37
43.25
Aw5
42 Oſt. Goldr. .
41/s% Silberr. . .
4% „einh. R. (kon.)
3% Port. (Spz.) III
5 % Rum. am. R.03
Gold. 13.
v am. konv.
4½ „ am.05
4½ Türk. (Adm. )03
(Bagd.) I
4%
4% (Bagd.)I.
4% „ 1911 Boll
4½% Ung. St. 1913
4½% „ St. 191=
Goldr.
4%
St. 10 .
Kronr."
Ac
Eiſ. Tor.
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. inn.
5% „ äuß. 99
4% „ Gold. 04.
3% „ konf. inn
4½% Irrigat.
5% Tamaulipas .
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
6% Doll. Gold.193
6% „ 30 0.193:
8% Fri.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr. R. 1.
3% Frtf. Hyp.=Bf.=
Reihe 2
5% Fkf. Pfandbr. B.
„ Gold Reihe 2
18.30
3.25
5.07
11.8
3.10
Pie
—
21.75
140/,
12.75
18.4
17.7
17.75
29.25
195/,
29.5
97.5
96.6
97.75
98.5
78.5
nS.5
5% Neck. AG. Gld23
82 Pfälz.=Hyp.=Bk.
24
8% Rh.=Hyp. Gd. 2
5 0 Rhein=Main=
Donau.. Gold 23
Ohne
Zins=
berechnung
6% Bd.=Bd..Hz. 23
5% Bdw. Kohl. 23
5% Fr. Pf. Bk. G. I
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6‟ Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
23
5% „ Roggen . 23
6% Mannh. Stadt=
Kohl .. . . . . . . 23
8‟ Offenb. Hoßz..
5% Pfälziſche=Hpp.
Bk. Gld .. . . 24
5% Pr. Kaliw..
5% Pr. Roggenw.
50 Rh. H. B. Gd. 24
5% Sächſ. Brk. 23
5% „Roggenw. 23
5% Südd Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb.
Bayr Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wechſ
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining. Hyp.=Bf.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Pf.br.,Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyv=B....
97.5
97.75
78
12.65
2.06
2.25
b.9
2.
2.56
14.6
14.80
11.8
13.70
10
9.5.
12.38
11.52
11.675
10.80
11.40
Staatl. od. prov.,
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn.
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
5% Oſt. Südb. (9.)
2,6% Alte „
2,60 Neue
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
3%Oſt. „ 1885.
3%Oſt. „ Erg. Netz
4% Rud. Silber..
4% Rud Salzkg.)
4½% Anat . S.1
4½% Anat. S. II
4½% Anat., S.IIII
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepee
4½%
Bans=Aktien
Allg. D.=Credit. . . /106.2-
Bad. Bk.
Br ſ.Brauind.
Barmer Banko. /103.5
Bay. Hyp.-.Wchl. 1124
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. 1121.:
Darmſt. u. Nat.=Bk. 1165
Deutſche Bank .. /151
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 1 98
D Hyp.=Bk. Mein./110.5
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.. . . . 127.5
Frankf. Br.
7.49
8.50
6.75
3.05
8”l,
3.55
147
158
172
84.2:
14:.25
110)
Ff. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfdbr.=Bk...
Gotha Grundkr. Bk.
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Oſterr. Creditanſt.
Pfälz. Hyp.=Bk....
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Credithk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. Disc.=Geſ
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Berzelius
Bochum. Bergb.
Buderus.
Dt. Luxemburg . . . 140.5
Eſchw. Bergw...
Gelſenkirch. Bgw.. . 1157.75
Harp Bergb......
Ilſe Bergb. .
Genußſchein. . .
Kali=Aſchersleb. . . /147.25
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln . 1158..5
Klöcknerwerke. . . . . /110
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder
Oberbedarf
Obſchleſ. Eiſ. (Caro)
Otavi=Ant.
Phönix=Bergb.
Rhein Braunk. ..
Rhein. Stahlw.. . .
Rombach. Hütte.
A. Riebeck Montan 1136.73
Tellus Bgb.
Ver Laurahütte .
Fndnſtrie-Akt.
Eichbaum(Mannh.
Henninger.
Löwenbr.=München
113.75
115
115
7.6
191
158.5
110
111.20
115
5.20
45
141
80.75
134.5
141.*
13.
109
123
111.75
66.5
76
33.75
118.5
174.7
137
22.5
43
62
225
Mainz. Aktienbr..
Schöfferhof (Bind.)/220
Schwarz=Storchen
Verger
Akkum Berlin. .
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher)
A. E. G. Stamm".
6% A. E. G. V;g.A4. . / 80.25
5% A. E. G. V;g.B.
Amme Gieſecke ...1 93
Aſchaff. Zellſtoff
Badenia (Weinh
Bao. Maſch. Durt.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin
Bayr. Spiegel
Beck & Henkel.
Bergmann El. .
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Hl.
Cement Heidelb. . 1103.5
Cement Karlſtadt /117.5
Cement. Lothr.
Chem Albert. .
Chem Brockh...
Chem. Milch ....
Daimler Motoren.
Dt Eiſenhandel. . .1 52.5
Deutſche Eroöl
D. G. u. Silb. Scheid. /143
Dingler Maſch
Dresd. S chnellpr. 106
Dürrkopp
Dürr Ratingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw Kaiſersl..
Eiſenw L. Meyer.
Gl Lieferung. . . . . 1134.53
El. Licht- u. Kraft
Elſ. Bad Wolle..
Emag
Email. ulrich .../ 33
Enzinger Berke. . . 1 78
159
1125
132
76.5
139.5
70.75
103.5
15
105
42.25
43.5
40
126.75
50.4
46
128
61
50
74.75
141.75
67
33
25
15
43.2,
39.5
0.25
Eßlinger Maſch:.
Ettlinger Svinn.. / 182.5
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbeninb. J. G. 245
Felten & Guilleau
Feinmech. (Fetter
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof..
Frkf.=M Pok u. W./ 57.75
Fuchs Waggon.
Geiling & Cie. ..
Germania Linol. . /163.5
Gelſenk. Gußſt. . . .
Goldſchmidt, Th..
Gotha Waggon ...
Greffenius ... .. 91
Gritzner, Maſch.. . . / 98
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkf..
Hammerſen .. . . .
Hanſw. Füſſen .."
Hartm & Braun,
Heyligenſtaedt .. .
Hilpert, Armitur
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer
Hoch=Tiefbau
Holzmann .. . .."
Holzverk. Ind.. ..
Hydrom. Breslau / 23
e
fnag
Funghans . . .
Ramig. Kaiſerst. 8 1.25
Karlsruher Maſch.
Karſtadt R
Klein. S h.&Becker/ 64.73
Knorr Heilbronn /101.
Konſerv. Braun.
Krauß Lokom.
Lahmeher ... . . . . /125.5
Bech. Augsburg .. . 1103.5
Lüdenſcheid Metall 85 Ultramarin .. . ." 132 55 Zellſtoff Berl. . 65.78 135 Luther, Mühlenb. 93 Vogtl. Maſch. 42.60 67 Lux Induſtrie". Voigt Haeffner 95 43.5 Mainkraft Höchſt 98 Volthom. Seil 35 95 Metallgeſ. Fekf. . .. 1335, Wayß & Freytag 99.5 70 Meyer, Dr. Prul. Wegelin Rußfbr. . 118 Miag. Mühlenb... 123.5 Fellſt Waldhof .." 155 0.68 Moenus Stamm. 33.5 Zuckerſ. Waghäu ſel 72.5 50 Motorenf. Deutz Zuckerf. Frankenth 63 Motorenf. Oberurſ. 49 Zuckerf. Heilbronn. 72.5 Neckarſ. Fahrz. 83.5 Zuckerf. Offſtein .. 91.25 91.9 Neckarw. Ezlingen. Zuckerf. Rheingau 73 50 Beters Union 8:.75 Zuckerf. Stuttgar 73 Pfälz. Näh. Kayſer 42 Philipps. 28 92.5 Porzellan Weſſel
Prometh. Frkf. 53.5 Transport= und 85.5 Rein Gebb.&S hall 88 Berſicherungs=Akt. 65.1 Rhein. Eleitr.
83 Rhein. Metall=V)=
Rükforth .
Rütgerswerke
S hleußner .. . .."
S hneid. & Hanau
S hnellpr Frank.
S hramm Lackf. 113
27 A. Dr. Ei enbahn.
Dt. Eiſenb.=Geſ. 65
79.5 23
29
s0
25
76.5
53.5 108
58
57
67.7 El. Hochbahn Berl.
S hantung E. B..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag ....."
Norbd Bloyd... .." 151
145 S hrift Stempel S hufker ( ilektr. . . . 121.7-3 Frrf. Allg. Ver S huhf Zeiſel. 3½.5 Frankong Rückv. 0.76 Shuhf. 6 er; 64.75 S hultz Grünlack.
Seilind Wolff...
Sichel & Co.. 50 4. 48 Darmſt. Berte 1101.5 Siemens Glas ... 125" Bahnbedari 20 Siemens & Halske. 171.25 Dampft Rodberg Sitdo Immob. 56.25 Helvetia Konſ.. 40 Ehür eleftr. Lief 83.7. GGebr. Luß nüren Furtwängl. 23.5 Motorf. Darmſt Beithwerke ......! 69 Gebr. Roeder". Ver. f. Chem. Ind.. . 54 Venuleth & Ellenb. [ ← ][ ][ → ]
Seite 14
Mittwoch, den 30. Juni 1926
Nummer 129
Hermann Wronker, A.=G., Frankfurt a. M. Die H.=V., in der
115 980 Vorzugsaktien= Stimmen und 181 580 Stammaktienſtimmen
ver=
treten waren, genehmigte einſtimmig den Abſchluß per 31. Dezember
1925 und beſchloß, nach 58 430 (21 757) Rm. Abſchreibungen aus dem
Reingewinn von 157 788 (104 350) Rm. die Verteilung von 6 (6) Proz.
Dividende auf das A.=K. von 1,26 Mill. Rm. Die Bilanz verzeichnet
Buchſchulden, einſchl. Steuerrücklagen mit 2,62 (1,96) Mill. Rm. und
die Bankſchulden mit 0,64 (0,49) Rm., denen 0,16 (0,04) Mill. Rm.
Außenſtände, 0,15 (0,11) Mill. Rm. Bankguthaben und Kaſſe, ſowie 4,21
(3,53) Mill. Rm. Warenvorräte gegenüberſtehen. Ueber die Ausſichten
wurde mitgeteilt, daß im laufenden Jahre ſich der Geſchäftsgang auf
der gleichen Höhe gehalten habe, wie im Vorjahre. Augenblicklich ſei
der Geſchäftsgang durch die allgemeine Wirtſchaftskriſe etwas ruhiger
geworden, die Kundenzahl wohl größer, die einzelnen Käufe jedoch
kleiner.
Badiſche Elektrizitäts=A.=G., Mannheim. In der letzten
General=
verſammlung der Badiſchen Elektrizitäts=A.=G. Mannheim, in der 20
Aktionäre vertreten waren, wurden die Regularien einſtimmig
genehmigt. Die Bilanz ſchließt nach Verluſt von 74 202 Nm. zu
Laſten der Königsberger Tochtergeſellſchaft unter 22 744 Rm.
Abſchreibun=
gen mit einem Reingewinn von 6 346 Rm., die auf neue Rechnung
vor=
getragen werden.
Heinrich Lanz A.=G., Mannheim. In der letzten
Generalverſamm=
lung, die unter dem Vorſitz von Rechtsanwalt Dr. Max Hachenburger=
Mannheim ſtattfand, wurden ſämtliche Anträge der Verwaltung
ein=
ſtimmig genehmigt, u. a. auch die Aufteilung des Fabrikationsprogramms
der Geſellſchaft mit der R. Wolf A.=G., Magdeburg. Der Reingewinn
von 21 532 Rm. wind antragsgemäß auf neue Rechnung vorgetragen.
Pfalz=Werke A.=G., Ludwigshafen. Die Generalverſämmlung der
Pfalzwerke A.=G., Ludwigshafen genehmigte die Bilanz, die mit einem
Reingewinn von 755 447 Rm. abſchließt. Bei dem 3 Millionen Mk.
Aktienkapital wird eine Dividende von 8 Proz. verteilt. Der
Reſt von 35 447 Rm. wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die
Ver=
handlung über die Aufnahme einer 3 Millionen=
Dollar=
anleihe zuſammen mit den Großkraftwerken Mannheim in Form von
Inhaber=Obligationen wurde abgeſchloſſen und von der Verſammlung
genehmigt.
Deutſcher Stahlwerksverband. William Road and Co. legten
gemeinſam mit der International Ecoeptenoe Co. und der Bankfirma
Schroeder und Co. 30 Millionen Dollar 6½prozentiger Bonds des
Deut=
ſchen Stahlverbandes zur Zeichnung auf. Der Emiſſions kurs betrug
96 Prozent. Jede Obligation iſt mit einem Bezugsrecht auf 1000
Reichs=
mark. Stammaktie des Stahlverbandes zum Bezugskurſe von 125 Proz.
ausgeſtattet. — Die Beteiligung bei der Zeichnung war ſehr rege, ſo daß
die Anleihe ſtark überzeichnet wurde.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbörſe vom 29. Juni. In den letzten Tagen
iſt das Geſchäft an der Produktenbörſe ruhiger geworden. Käufer und
Verkäufer legen eine auffallende Zurückhaltung an den Tag. Die
aus=
ländiſchen Notierungen ſind weiter etwas geſunken, ſo daß nur infolge
des Mangels an prompter Ware die Preiſe knapp behauptet blieben.
Preiſe: Weizen 31,25—31,50, Roggen 22—22,25, Sommergerſte 22—24,
Hafer inl. 21—23, Mais gelb 17,50, Weizenmehl 42,25—42,75,
Roggen=
mehl 30,50—31, Weizenkleie 8,50—8,75, Roggenkleie 10,50—10,75.
Berliner Produktenbericht vom 29. Juni. Im Anſchluß an die
ſchwächeren geſtrigen Terminmärkte in Ueberſee waren auch die
Ciffor=
derungen ziemlich erheblich ermäßigt und daraufhin erfuhren im ganzen
Lieferungsmarkte die Herbſtſichten gleichfalls eine Abſchwächung. In
Juliweizen kam eine Eröffnungsnotierung nicht zuſtande. Sofort
greif=
barer Auslandsweizen iſt weiter ziemlich begehrt und ebenſo beſteht
Nachfrage für vor dem 31. Juli in deutſchen Häfen eintrefſende
Aus=
landspartien. Roggen konnte ſeinen Preisſtand recht gut behaupten,
Prompte Ware blieb ſtark gefragt und knapp angeboten, beſonders
be=
ſtand von Weſtfalen Nachfrage. Die Erwartung einer Späternte bot
den Herbſtſichten eine gewiſſe Stütze. Für Roggenmehl machte ſich gute
Kaufluſt geltend, Weizenmehl hatte dagegen ſchleppendes Geſchäft, die
Eigner waren eher zu Abgaben bereit. Gerſte lag ſtill. Hafer war etwas
feſter gehalten; das Angebot blieb gering, höhere Forderungen waren
aber nur ſchwer durchzuſetzen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 29. Juni. (Priv.=Tel.)
Weizen. Im Einklang mit ermäßigten Liverpooler Notierungen
zeigte der Anfangsverkehr eine abgeſchwächte Haltung. Als aber ſpäter
umfangreiche Baiſſedeckungen vorgenommen wurden, konnte ſich der
Markt befeſtigen. Die Termine zeigen meiſt kleinere Aufbeſſerungen.
Mais. Günſtigere Witterungsberichte verurſachten eine etwas
ſchwächere Haltung. Später trat auf den Tendenzumſchwung am
Weizen=
markt auch hier eine Befeſtigung ein, da ſich die Nachfrage für den
In=
landsbedarf beſſerte.
Baumwolle. Die Abſchwächung machte zunächſt weitere Fortſchritte
auf Liquidationen der Wallſtreetkreiſe und weitere Abgabeneigung der
Pflanzer. Später konnte eine Erholung eintreten, da Wallſtreet jetzt
Deckungskäufe vornahm. Die Termine zeigen nach Abgaben von 20
bis 30 P.
Zucker. Die Befeſtigung ſetzte ſich heute fort auf gebeſſerte
euro=
päiſche Nachfrage.
Kakao. Im Anfangsverkehr werurſachten Käufe des Handels und
gebeſſerte Kaufluſt der Fabriken eine Erholung. Die erhöhte Preislage
konnte ſich jedoh nicht voll behaupten, da ſpäter Glattſtellungen
vorge=
nommen wurden.
Kaffee. Glattſtellungen und weitere Ermäßigung der braſilianiſchen
Preiſe verurſachten eine Abſchwächung. Auch zeigte der amerikaniſche
Konſum nur eine kleme Nachfrage. Die Termine büßten 10—15
Punkte ein.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Das Finanzminiſterium hat die Genehmigung zur Durchführung
einer gemeinſamen kommunalen Ablöſungsanleihe durch die
deutſche Giro=Zentrale erteilt. Die Vorbereitungen werden von dem
deutſchen Sparkaſſen= und Giroverband nach Eingang des Beſcheides
vom Innen=Miniſterium begonnen. Die Beteiligung an der
Ablöſungs=
anleihe iſt gut.
Geſtern vormittag 10 Uhr wurde vom Amtsgericht das
Konkurs=
verfahren über das Vermögen der Porzellanfabrik Fraureuth A.=G. in
Fraureuth eröffnet. Konkursverwalter iſt Rechtsanwalt Leiſewitz in
Greiz.
Die Generalverſammlung, die über die Umwandlung der Deutſchen
Maſchinenfabrik A.=G. in die „Demag A.=G.” Beſchluß faſſen ſoll, iſt auf
den 5. Auguſt einberufen.
Der Verwaltungsrat der Bank von Frankreich hat die
Dividende für das erſte Halbjahr 1926 auf 155 Franes netto feſtgeſetzt.
Die letzte innere Anleihe der Sowjetregierung im Werte
von 20 Mill. Goldrubel hat ein völliges Fiasko erlitten. Trotz der
großen Zeichnungspropaganda ſeitens der Sowjetregierung ſind nur
8 Millionen gezeichnet worden.
Das bisherige Kartellabkommen der tſchechiſchen
Zucker=
induſtrie für 1925/26 wurde in den letzten Tagen mit Rückſicht
darauf, daß die Zuckerwirtſchaft freigegeben wird, um ein Jahr
ver=
längert. Das Kartell lief in drei Monaten ab.
Die italieniſchen Kunſtſeidefabrikanten haben ein allgemeines Preis=
und Verkaufsabkommen abgeſchloſſen.
Die Viscoſe Compagnie in New York hat die Preiſe für ihre
Kunſt=
ſeideerzeugniſſe um 35 bis 45 Cent per Pfund herabgeſetzt.
Memphis Commercial Appeal beziffert den gegenwärtigen Stand
der Baumwolle auf 76,5 Prozent — die Schätzung im Vorjahre belief
ſich zwiſchen 75 und 76 Prozent — und den vorausſichtlichen Ernteertrag
auf 15 100 000 Ballen.
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Nummer 179
Mittwoch, den 30. Juni 1926
Seite 15
dehtesER-REctMsschuft Duhch veRLAG OSKaR HEiSrER MER040
67)
(Nachdruck verboten)
20.
Als Direktor Holtamer am 6. Juli früh die Poſt erbrach,
fand er unter den eingelaufenen Briefſchaften die Mitteilung
des Juſtizminiſters, daß die vom Verteidiger bcantragte Reviſion
verworfen worden ſei und daß der Präſident das Todesurteil
unterſchrieben habe. Als Tag der Vollſtreckung war der 6.
De=
zember angeſetzt.
„Nr. 61 ſoll kommen!” ſchrie der Direktor ins Amtszimmer,
daß das Perſonal zuſanmenfuhr.
Der Oberjuſtizſekretär klingelte dem Oberaufſeher, und nach
wenigen Minuten ſtand Klaus Michael vor dem Direktor.
„Sie wiſſen, daß der Präſident das Gerichtsurteil
unter=
ſchrieben hat?”
„Ich weiß es, Herr Direktor. Sie teilten es mir ſelbſt mit.”
Direktor Holtamer holte tief Atem und legte beide Hände
auf Klaus Michaels Schultern.
„Herr Michael,” ſagte er mit rauher, aber feſter Stimme,
„am 6. Dezember ſoll die Hinrichtung ſtattfinden, teilt mir ſoeben
der Juſtizminiſter mit.”
Aber Klaus Michael bebte nicht. Der Direltor konnte
wenig=
ſtens kein Erblaſſen oder Erſchrecken bemerken. Seine Stimme
war ruhig. Reſigwiert ſagte er: „Ich habe jeden Tag mit einer
ſolchen Nachricht gerechnet, Herr Direktor. — Ich hätte noch
einen letzten Wunſch.”
„und —84
„Ich möchte zur deutſchen Olympiade laufen.”
Der Direktor ſah ihn an, als hobe er ihn nicht recht
ver=
ſtanden.
„Sie wollen —2” fragte er faſſungslos.
Zur Olympiade im nächſten Jahr laufen, Herr Direktor.”
Der Zuchthausdirektor ſchritt eine Weile im Zimmer auf
und ab. Seine Blicke trafen imner wieder den zum Tode
Ver=
urteilten, der ſo ruhig ſtand, als handele es ſich für ihn um eine
ſchon erledigte Angelegenheit.
Schließlich blieb er ſtehen und ſah Klaus ins Auge.
„Herr Michael, den Gedanken hat Ihnen ein guter Gott
ein=
gegeben. Das iſt vielleicht der einzige Weg für Sie zur Rettung.
Ja, Sie müſſen laufen, Sie müſſen ſiegen! Heute noch werde ich
an das Miniſterium ſchreiben. Wir werden es durchſetzen, daß
Ihr letzter Wille reſpektiert wird.”
„Ich danke Ihnen, Herr Direltor,” ſagte Klaus Michael
herzlich.
Der Reichspräſident fuhr zum Reichstagsgebäude, um einer
Sitzung beizuwohnen.
Juſtizminiſter Dr. Neuendorf begleitete ihn und unterrichtete
ihn ausführlich über den Fall Bernhardt=Scherler, welcher ſeine
Poſition als Direktor eines ſtaatlichen Inſtituts mißbraucht hatte
und jetzt unter Anllage ſtand.
Der Präſident hörte aufmerkſam zu und nickte mehrmals.
Als der Juſtizminiſter geendet hatte, ſagte der
Reichspräſ=
dent zu ihm: „Ich freue mich, Herr Miniſter, über Ihr ſcharfes
Vorgehen in der Sache. Sie dürften meines Erachtens den
bitter notwendigen Wandel in unſerer Gerichtspflege ſchaffen.”
Der Juſtizminiſter verbeugte ſich dankend, ſoweit dies
wäh=
rend der Fahrt überhaupt möglich war.
Als das Auto in die Budapeſter Straße einbog, ſchrien die
Zeitungsverkäufer ein Extrablatt aus.
Der Reichspräſident ließ halten und winkte einem
Dreikäſe=
hoch, der hurtig mit ſeinem Extrablatt geſprungen kam.
„Ja, was gibts denn Junge?” ſagte er leutfelig.
Een Groſchen, dann erfahren Sies!”
Lachend gab ihm der Präſident einen Zehner und überſchlug
das Blatt.
Iſt das möglich,” entfuhr es ihm, und er reichte dem
Juſtiz=
miniſter das Blatt hin.
Deſſen Staunen war grenzenlos, ſein Kneifer fiel ihm von
der Naſe.
„Sollte mans glauben? Der Mörder Michgel bittet, zur
Olympiade laufen zu dürfen.”
„Sie!” ſchrie da der Dreikäſehoch von Zeitungsjunge: „Der
Michael iſt kee Mörder, das isn großer Quatſch.”
Der Reichspräſident winkte den Kwirps heran, der mit
zor=
nigen Jungenaugen zu ihm aufblickte.
„Junge, weißt du, wer ich bin? — Ich bin der
Reichs=
präſdent.”
Nu ja, gegen Ihn' hab’ ich ja voch jar niſcht. Aber ſoin
Trottel, was der andeve iſt.”
„Soll ich dich einſperren laſſen, Lümmel!” donnerte ihn der
Präfident an. „Der Herr iſt Juſtizminiſter.”
„Dann ſoll erin Michgel freigeben, danm is” er mein Freind.”
Der Präſident muſterte den Jungen noch einmal von oben
bis unten.
„Wünſchen Sie, daß wir die Perſonalien des Burſchen
feſt=
ſtellen?”
„Ich bitte darum, Herr Präſident.”
Ein Poliziſt kam auf den Wink des Präſidenten raſch herbei,
ſtand ſtramm und nahm dann den Kerl am Arm.
Das Auto rollte weiter.
Der Junge heulte wie ein Schloßhund los, ſo daß ihn der
Wachtmeiſter ſcharf anfuhr.
„Grinze nicht, Bengel. Ich will nur deine Perſonalien
haben. Was haſte denn eigentlich angeſtellt?”
Ein großer Kreis hatte ſich um den Poliziſten geſammelt.
„Ick hab” den Juſtizminiſter nur Trottel geſchuumpfen, weil
er geſagt hat, der Michgel isn Mörder.”
„Laſſn Sie man den Jung’ loofen, Wachtmeeſter. Er hat
recht. Der Michael is unſchuldig verurteilt.” Manager Krauſe
war der Sprecher.
Der Poliziſt warf ſich in Poſitur.
„Herr!” donnerte er, „hindern Sie wich nicht in der
Aus=
übung meines Dienſtes.”
„Quatſch nich, Ede!”
Die nicht ganz reglementmäßige Anrede brachte dem
Poli=
ziſten in Wallung. „Herr, ich arretiere Sie, folgen Sie mir zur
Wache.”
Aber ehe er ſich’s verſah, hatte ſich der dicke Krauſe auf die
vorüberfahrende 64 geſchwungen, der Junge hatte ſich verkrümelt
und der Poliziſt ſah ſich von ſchadenfrohen Lachern umgeben.
Guſtav, das is jut abgegang. Haaſte keene Arbeit nich?”
Und damit war der Fall erledigt. Der Wachtmeiſter, ein
Stoider, wandelte ruhig ſeine Pfade weiter. Das Publikum
zer=
ſtreute ſich, und währenddeſſen ſaß der Präſident im ſeiner Loge
und hörte den Vortrag des Abgeordneten Sondershaus über
die unhaltbaren Eiſenbahnverhältniſſe im polniſchen Korridor an.
(Fortſetzung folgt.)
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Binkwanne 55
2 Kasten Briefpapier Leinen,
100 Bog. u. Umschläge, Seide gefütt., 2us 1.30
1Alum.=Milchkoch.schin, 14cm 1.95
1 „ Gssenträg. Gummiverschl. 1.90
Nochkistentopf Alum., 20 cm 1.0
1Kaffeefilter Melitta, Aluminium. 1.
1Gmaille Cuppenschüssel
26 cm, weil, gestanet
1.95
1Copf=u. Swiebelbeh. Steingut 1.90
1Osolierflasche - Liter ...... 1.90
GSewürstönnchen mit Brett.. 1.95
1Haarschn.-Masch. 1a Soling. 2.95
Rasiermesser Ia Soüinger .... 2.95
6 Cischmesser schuars. Griff. . . 2.95
1Frühstücks=olervice bunt,Btl. 2.95
4 Alpaka=Gßlöffel mit Berirand 2.90
Sßgabeln",
2.95
6 z Kaffeelöffel 7m
12 Messerbänke, versilbert .... 9.9
1Sigarett.=Kast. Glasm. Messing 2.90
1PPokal groß, für Sport ...
2.95
Gebäck-Rorb versilbert ....... 2.95
1Slas=cchale mit Nickelrand... 2.90
1Sinkaufs=Beutel groß. . . . 2.9
1Berufstasche Lack
1PBrieftasche echt Leder
1Herr.=Portemonn. echt Leder 2.
KCaschenuhr gutes Werk . ...... 9.95
Sigarett.-Stuf echt Alpaka .... 2.95
1Kasiergarnit. m. Vergröb. Spiegel 2.90
Manikure=Kasten grol. .. 7.9
1O.O.C. Hol2, mit Steingutbehälter 2.95
1W0aschgarnitur Steingut, 5tig. 2.95
6 Britannia=Löffel
2.95
1Rüchenspiegel weiß, groß ... 2.0
Reibmaschine emgilliert ...... 9.0
1CConnenbrett Buche,für 16 Teile 2.9
Milchkanne Auminium, 4 Täter 2.90
2.95
2.95
zus. 0.95
Buckerschale ...
2 Handleuchter
0.95
5 Plamen=asen geschliffen... 1.95
4Dickmiſchschalen
0.95
1000otrohhalme
0.95
Konsole mit Maß, Aluminium- 1.95
12 Sßlöffel Aluminium
0.95
Gssenträger 12 cm, Aluminium 0.95
1Milchtopf für 1,Ltf.
9.95
1Kochtopf 18 om
0.95
1Kasserole 16 cm
0.95
1Kartoffelpresse versinnt. . V.9
jepringform Weißbleck, 28 cm. 0.95
1 Brotkorb f. lackiert, grob ...... 0.95
1Bink=Gimer 32 cm ..
0.95
Klosettpapierhalter
zus. 0.95
2 Rollen la Creppapier
Handtuchhalter 4 Haken.. 0.9
1Bund Rochlöffel Ahorn,6 St. 0.9
1Sewürsschrank . ...
0.95
1W0ellhols=Sarnitur Steiig .. 0.95
Gierschrank für 24 Ber...... 0.95
12 Rleiderbägel...
.095
10 Rasierklingen Ia Solinger. 1.95
1Osolierflasche ....
0.95
1Hermel=Vügelbrett . . . . . . . 0.90
6Roll. TaCrepp=Closettpap. 1.
Gmaille-Gimer schwer, 28 cm 0.95
2 Krallen=dalatbest. K. Horn 0.95
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