Darmstädter Tagblatt 1926


25. Juni 1926

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Nummer 174
Freitag, den 25. Juni 1926.
189. Jahrgang

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Nach der Bildung des Pariſer Kabinetts.

Die Aufnahme des Kabinetts
Briand.
Was man von Caillaux erwartet.
* Paris, 24. Juni. (Priv.=Tel.)
Die franzöſiſche Preſſe iſt bei der Begrüßung eines neuen
Miniſteriums ſelten ſo einmütig geweſen, wie diesmal. Von der
Action francaiſe abgeſehen, erblickt die Preſſe aller Richtungen
von den Parteiorganen der Fasciſten bis zu der kommuniſtiſchen
Humanité in der Bildung des neuen Kabinettes ein Anzei=
chen
dafür, daß die Autorität wieder einzieht.
Die Victoire begrüßt Caillaux als den Dik=
tator
der Finanzen, als den einzigen Mann, der ohne
Rückſicht auf Popularität die Finanzſanierung durchführen könne.
Das Blatt ſtellt weiter feſt, daß Caillaux diesmal auf dieſen
Poſten nicht als reiner Techniker zurückkehre, ſondern als Mann
mit weitgehenden Vollmachten. Der Avenir erinnert da=
ran
, daß Caillaux während ſeiner letzten Amtstätigkeit keine Er=
folge
gehabt habe, heute ſei die Lage aber anders und vielleicht
werde Caillaux ein Frankreich finden, das ihn als Retter be=
grüße
. Das Echo de Paris begrüßt zunächſt die Ernen=
nung
Guillaumats als Kriegsminiſter und gibt
der Hoffnung Ausdruck, daß er ſeine große Autorität zur Durch=
führung
der Heeresreform benutzen wede. Es ſtellt weiter feſt,
daß Caillaux erſter Konſul ſei neben Piétri und
Dubois. Piétri werde ſich wahrſcheinlich hauptſächlich der
Finanzverwaltung und der Frage der Erſparniſſe widmen, wäh=
rend
Dubois das Schatzamt übernehmen werde. Außerdem
rechne Caillaux auf die Hilfe Nogaros, der zwar nach außen hin
das Miniſterium für öffentliche Arbeiten erhalten habe, aber bei
der Ausarbeitung des Finanzplanes durch ſeine Beſchlagung auf
dieſem Gebiet eine große Rolle geſpielt habe.
Die Linkspreſſe bedauert, daß Painlevé nicht im Kabinett ver=
treten
ſei. Der Quotidien bezweifelt, ob die Regierung
wirklich ein feſtes Finanzprogramm habe. Caillaux werde wahr=
ſcheinlich
das Programm des Ausſchuſſes nicht übernehmen, wäh=
rend
Briand für Annahme ſei. Die Ere Nouvelle glaubt,
das Land habe Vertrauen zu Caillaux, er, der vom Lande er=
wartet
worden ſei, habe das Geſchick Frankreichs in
Händen. Um das Werk der Finanzſanierung durchzuführen,
ſei die vertrauensvolle Mitarbeit aller Parteien notwendig. Es
dürfe keinen Demokraten geben, der ihm dieſes Vertrauen ver=
weigere
.
In der Kammer findet das Kabinett Briand
keine ſo einheitliche Aufnahme wie in der
Preſſe. Von den Abgeordneten der Linken wird das Kabinett
algemein begrüßt, weil man darin den Beweis ſieht, daß
Briand die Vorwürfe beherzigt habe, die man ihm weegn der
urſprünglichen Zuneigung nach rechts machte. Die radikalen
Sozialiſten bedauern aber, daß nicht Herriot oder einer ſeiner
Freunde ihm Kabinett vertreten iſt. Im Zentrum erkennt man
die Bemühungen Briands zur Verbreiterung ſeiner Mehrheit
duch die Linksrepublikaner an. Verſchiedene Abgeordnete be=
dauern
jedoch, daß die Demokraten nicht ſtärker in der Regierung
bertreten ſeien. Die republikaniſche Union (Gruppe Marin) er=
klärt
, daß ihre Haltung gegenüber der Regierung Briand durch
keine perſönlichen Erwägungen, ſondern von rein nationalen
Intereſſen diktiert werde. Die Gruppe werde daher das Kabi=
nett
nach ſeinem Finanzprogramm beurteilen. Von den Soziali=
ſten
verlautet, daß ſie gleichfalls keine Entſcheidung treffen wer=
den
, bevor ſie nicht das Finanzprogramm der Regierung ken=
nen
. In der Kammer ſind bereits verſchiedene Interpellatio=
nen
über die Zuſammenſetzung der Regierung eingebracht

worden.

Caillaux an der Arbeit.
EP. Paris, 24. Juni.
Caillaux empfing heute ſeinen Unterſtaatsſekretär Piétri und
den Präſidenten des Sachverſtändigenkomitees Sergent. Mor=
gen
wird er den franzöſiſchen Botſchafter Bérenger empfangen.
Er hat heute bereits an alle Miniſter einen Brief gerichtet, in dem
ſie aufgefordert werden, ihr Perſonal möglichſt einzuſchränken.
Caillaux hat die Grundlinien ſeines Finanzplanes bereits auf=
geſtellt
. Er iſt entſchloſſen, ſeinen Plan in der Kammer einzu=
bringen
, ſofern der Sachverſtändigenplan noch lange auf ſich war=
ten
läßt. Wie verlautet, fordert Caillaux die Rück=
kehr
zum Goldfranken, was ſich aber nur ermöglichen
ließe, nachdem durch eine weitere Inflation eine beſtimmte
Grenze erreicht ſei. Am Samstag wird der Plan Caillaux' im
Miniſterrat zur Sprache kommen. Caillaux ſoll ſich darüber klar
ſein, daß die Frankenſtabiliſierung, Arbeitsloſigkeit,
Kreditmangel, Konkurſe und ſoziale Unruhen zur Folge haben
werde und er habe aus dieſem Grunde darauf beſtanden,
ein gewiſſes Einſpracherecht, im Kriegs= und
Innenminiſterium zu haben. Als Nachfolger
von Bérenger wird der im Auftrag der Bank von Frankreich
in Budapeſt in der Frankenfälſcherangelegenheit aufgetretene
Agent Pliuchant geugnnt=

Kampfvorbereitungen für die Dienstagsſitzung
der Kammer.
Der Kammerſitzung am Dienstag ſieht man in politiſchen
Kreiſen mit Spannung entgegen. Die Sozialiſten hielten heute
in der Kammer eine Beratung ab, in deren Verlauf beſchloſſen
wurde, die Regierung am Dienstag über die folgenden fünf
Punkte zu interpellieren:
1. Verwendung der Morgananleihe,
2. Stabiliſierung des Frankens,
3. Inflation,
4. Auswärtige Kredite, die die Regierung zu Stabiliſierungs=
zwecken
aufzunehmen beabſichtigt, und
5. das Waſhingtoner Abkommen.
Die Regierung wird aufgefordert, ſich insbeſondere zu dem
Caillaux zugeſchriebenen Plan, wonach die Inflation die Vor=
ausſetzung
für die Stabiliſierung des Frankens bildet, ausführ=
lich
zu äußern. Die ſozialiſtiſche Gruppe hat ferner beſchloſſen,
das Waſhingtoner Schuldenabkommen zu bekämpfen, ſolange es
nicht durch eine Transferklauſel ergänzt werde. Es liegen eine
Reihe von Interpellationsanträgen vor, die ſich auf die allge=
meine
Politik und auf die Finanzpolitik der Regierung beziehen.
Das Arbeitsprogramm der franzöſiſchen Kammer.
Außer der ſozialiſtiſchen Interpellation, über die bereits be=
richtet
wurde, ſind in der Kammer drei radikale und eine kommu=
niſtiſche
Interpellation über die allgemeine Politik der Regierung
eingebracht worden. Möglicherweiſe wird die Regierung, ſo er=
klärt
Havas, ebenſo wie im Dezember 1925 bei Verabſchiedung
der Loucheurſchen Steuergeſetze in der Kammer beantragen, die
Debatte über die allgemeine Politik, wenn auch nur für eine
Stunde, zu verſchieben, damit das Parlament zwei Geſetzent=
würfe
verabſchieden kann, die unbedingt vor dem 30. Juni er=
ledigt
ſein müſſen, nämlich Zuſatzkredite für das Haushaltsjahr
1925 ſowie Uebertragskredite aus dem Haushaltsjahr 1925 auf
das Jahr 1926. Sollte die Regierung für Dienstag die Dis=
kuſſion
der Interpellationen ins Auge faſſen, ſo würde die Kam=
mer
vielleicht für Montag nachmittag einberufen werden, um die
genannten beiden Geſetzentwürfe zu verabſchieden.
Engliſches Blaubuch über die ruſſiſche Agitation.
E. P. London, 24. Juni.
Der Innenminiſter veröffentlicht heute ein Blaubuch, das 52 vor eini=
gen
Wochen im Londoner kommuniſtiſchen Hauptquartier beſchlagnahmte
Dokumente enthält. 22 dieſer Schriftſücke beleuchten die Beziehungen
zwiſchen der engliſchen Kommuniſtenpartei und der dritten Internatio=
nale
in Moskau. Die Moskauer Führer erteilen darin zahlreiche Rat=
ſchläge
über die Organiſation der Kommuniſtiſchen Zellen in den engli=
ſchen
Fabriken, und empfehlen, überall in England kommuniſtiſche
Uebungsſchulen einzurichten und in den Berichten nach Moskau hinſicht=
lich
der ruſſiſchen Geldunterſtützungen Vorſicht walten zu laſſen. Andere
Empfehlungen beziehen ſich auf den Kampf gegen den Völkerbund, die
Demaskierung Macdonalds, die Arbeit gegen den Einfluß der Unab=
hängigen
Arbeiterpartei. Ferner werden die Kommuniſten aufgefordert,
einen Kampf gegen den Dawesplan, für den Sechsſtundentag und für
eine wöchentliche Arbeitsloſenunterſtützung von vier Pfund zu führen.
Gärung unter den engliſchen Eiſenbahnern.
w. London, 24. Juni.
Der Sekretär des Nationalverbandes der Eiſenbahner gab heute in
einer Erklärung die Möglichkeit einer Gärung unter den Arbeitern zu,
für den Fall, daß die Eiſenbahngeſellſchaften nicht geneigt wären, das
als Vorbedingung für die Einſtellung des letzten Aufſtandes getroffene
Abkommen nicht nur dem Wortlaut, ſondern auch dem Geiſte nach durch=
zuführen
. Die Eiſenbahngeſellſchaften lehnten die Einberufung einer
Konferenz ab, auf der die beklagten Unbilligkeiten erörtert werden ſollten.
Die Vollzugsausſchüſſe der drei Gewerkſchaften werden zuſammentreten,
um Maßnahmen zu treffen, die einer Verletzung des Abkommens ent=
gegenwirken
.
Engliſches Weißbuch über Abeſſinien.
E.P. London, 24. Juni.
Die engliſche Regierung veröffentlicht in einem Weißbuch den Schrift=
wechſel
zwiſchen England und Italien in der abeſſiniſchen Frage. In eng=
liſchen
amtlichen Kreiſen erklärt man, daß die bisherigen Verhandlungen
in keiner Weiſe die Souveränität Abeſſiniens berührt hätten. Man habe
die Abſicht, ſobald eine Einigung zwiſchen Italien, Frankreich und Eng=
land
erzielt ſei, an die abeſſiniſche Regierung heranzutreten.
Um Beneſch. Eingreifen des Präſidenten.
Beneſch bleibt iſchechiſcher Außenminiſier.
EP. Prag, 24. Juni.
Das Exekutivkomitee der nationalſozialiſtiſchen Partei beriet
heute über die Haltung des Miniſters des Auswärtigen, Dr. Be=
neſch
, der ſich weigert, der Aufforderung der Partei nach einem
ſofortigen Rücktritt nachzukommen. Das Etekutivkomitee be=
ſchloß
, beim Präſidenten Maſaryk Schritte zu unternehmen, da=
mit
er die Demiſſion des Miniſters Dr. Beneſch annehme.
Die Kriſe wegen des weiteren Verbleibens Beneſch’s im
Auswärtigen Amt wurde durch ein Machtwort des Prä=
ſidenten
der Republik gelöſt, der eine Debatte über die Frage
des Rücktritts des Außenminiſters für undiskutabel erklärte.
In der heutigen Sitzung des Vollzugsausſchuſſes der tſche=
chiſchen
Sozialiſten kam der Konflikt zwiſchen den beiden ein=
ander
bekämpfenden Gruppen Klofatſch und Stribnri offen zum
Ausdruck. Stribnri nahm zum erſten Male offen Stellung
neſch ſtimmte. In der Sitzung wurde bekannt, daß Beneſch aus
Bled telegraphiert hatte daß er bereit ſei, ſich den Weiſungen
zu unterwerfen, die ihm von der Partei gegeben würden. Ferner
wurde geſagt, Präſident Maſaryk habe entſchieden erklärt, daß die
Debatte über die Demiſſion Beneſch’s ausgeſchloſſen ſei. Dieſe die undankbare Aufgabe der Löſung eines äußerſt komplizierten
Anſicht des Präſidenten wurde zur Kenntnis genommen.

Schwere innerpolitiſche Konflikte
in der Tſchechoſlowakei.
Der Kampf um das Beamtenkabinett Cerny.
Von unſerem Prager Korreſpondenten.
B. Prag, Ende Juni 1926.
Es war vorauszuſehen, daß die Zweifel über das Schickſal
der Zoll= und Kongrua=Vorlagen, die ſchon Wochen vor der Ab=
ſtimmung
im Prager Parlament die breite Oeffentlichkeit ergrif=
fen
hatte, ſich ſteigern würden in dem Augenblick, da dieſe Vor=
lagen
angenommen würden; die Ungewißheit über die Wirkun=
gen
der jüngſten Zollgeſetzgebung und der Unmut einzelner belei=
digter
politiſcher Parteien brachten denn auch die geſpannte Atmo=
ſehäre
der letzten Tage zur Entladung, und es trat ein, was nach
der Geſamtentwicklung nicht überraſchen konnte: die Zollgegner
es ſind die Kommuniſten, die tſchechiſchen und die deutſchen
Sozialdemokraten und die tſchechiſchen Nationalſozialiſten ſind
aufmarſchiert und haben der Regierung Cerny, die für die Zöll=
vorlagen
die notwendige Mehrheit geſchaffen hat wobei ſie
allerdings die Hilfe der deutſchen Agrarier, der deutſchen Chriſt=
lichſozialen
und der deutſchen Gewerbeparteiler in Anſpruch
nihmen mußte den Kampf bis aufs Meſſer erklärt. Die Kom=
muniſten
und Sozialdemokraten haben ihre Maſſen auf die
Straßen geworfen und demonſtrieren in zahlloſen Verſamm=
lungen
gegen die Annahme der Zoll= und Kongrua=Vorlagen, von
der ſie für die Konfumenten eine empfindliche finanzielle Be=
laſtung
befürchteten, wobei feſtgehalten werden muß, daß die
Sozialdemokraten weniger aus eigenem Antrieb handeln als
aus der Notwendigkeit heraus, nicht hinter den Kommuniſten
zurückzuſtehen, die aus den Zollvorlagen für ihre Ziele politiſches
Kapital zu ſchlagen hoffen; nicht vergeblich wird auf die Tatſache
der ſeit Annahme der Vorlagen im Abgeordnetenhauſe einſetzen=
den
Teuerung für alle Nahrungsmittel verwieſen, welcher die
Regierung mit der Auffriſchung einzelner Wucherparagraphen
aus der Kriegszeit begegnen will, einem Mittel, dem kaum ein
Erfolg beſchieden ſein wird, denn das Zollgeſetz läßt der Preis=
beſtimmung
einen ſo weiten Spielraum, daß die Anwendung
drakoniſcher Wucherbeſtimmungen nur in den ſeltenſten Fällen
möglich ſein wird. Die Kommuniſten haben, ſich mit Elan in
Kempfſtellung begeben und ſich damit die Sympathie der Konſu=
mentenkreiſe
in einem Maße erobert, daß auch die tſchechiſchen
Sozialdemokraten zum Handeln gezwungen waren, wenn ſie nicht
wollten, daß ein großer Teil ihrer Anhänger ins kommuniſtiſche
Lager abſchwenke. Die tſchechiſchen Nationalſozialiſten, die eben=
ſo
wie die tſchechiſchen Sozialdemokraten der Regierung Cerny
nicht deswegen gram ſind, weil ſie ein für volksſchädlich gehal=
tenes
Geſetz durchgedrückt, ſondern deshalb, weil die Regierung
ſich um deutſche Hilfe umgeſehen hat ſtatt vorerſt ein Einverneh=
men
mit ihnen herbeizuführen, ſahen ſich mit Rückſicht auf die
Stimmung innerhalb ihres Lagers ebenfalls zu eindeutiger Stel=
lungnahme
gegenüber den zollpolitiſchen Ereigniſſen gezwungen
und ſchoſſen ihr ſchwerſtes Geſchütz gegen die Regierung ab: ſie
beſchloſſen, ihren Parteimann Dr. Beneſch, den regſamen und
um ſeinen Staat verdienten Außenminiſter, aus dem Kabinett
Cerny abzuberufen und die Regierung zur augenblicklichen Demiſ=
ſion
aufzufordern.
Dieſer Schritt der tſchechiſchen Nationalſozialiſten iſt, wie
immer ſeine Folgen ſich auswirken mögen, von ernſter Bedeutung
für die tſchechoſlowakiſche Politik; es zeigt ſich, daß der bisherige
Schlüſſel der Majoriſierung auf die Dauer kein brauchbares Werk=
zeug
darſtellt und daß nunmehr zu den bisherigen nationalen
Kämpfen ſich der Kampf der Klaſſen geſellen wird. Die Regierung
Cerny, die im Grunde genommen ein adminiſtratives und nicht
politiſches Inſtrument darſtellen ſollte, ſoll daran ſcheitern, daß
es ihr nicht gelungen iſt, die Gegenſätze zwiſchen den tſchechiſch=
bürgerlichen
und tſchechiſch=ſozialiſtiſchen Parteien ſo zu über=
brücken
, daß die Möglichkeit der Wiedererrichtung der alltſchechi=
ſchen
Koalition gegeben war. So erklärt ſich die ſonderbare Tat=
ſache
des Kampfes gegen das Kabinett über die Zollvorlage hin=
weg
, denn die ſozialiſtiſchen tſchechiſchen Parteien haben keines=
wegs
ſo ſcharf wie jetzt gegen Cerny Stellung genommen gegen
die Fraktionen, welche die beiden umkämpften Geſetze geſchaffen
haben und denen lediglich zum Vorwurf gemacht worden war,
daß ſie, obwohl in der Mehrheit, nicht berechtigt geweſen ſeien,
ſich legislativ als Majorität durchzuſetzen, weil eine Minder=
heit
nicht vergewaltigt werden darf. In Wirklichkeit iſt der
Stimmenüberſchuß der für die Zölle eintretenden Parteien par=
lamentariſch
geſetzmäßig aufgebracht worden, ſo daß die Argu=
mentation
der Sozialiſten unhaltbar erſcheint; ſie iſt aber wert=
voll
, denn die Deutſchen, Ungarn und Slowaken werden nicht ver=
ſäumen
, die Tſchechen daran zu erinnern, wenn das wiederkehrende
allnationale Syſtem ſeine bewährte Methode der Vergewaltigung
der Minderheiten zur Anwendung bringen wird. In den Augen
der tſchechiſchen Nationalſozialiſten iſt das Kabinett Cerny durch
die Annahme der Kongrug= und Zoll=Vorlage eine antinationale
Regierung geworden, denn ſie hat die Geſetzwerdung der Kongrun
nicht verhindert, obzwar dies nach der Verpflichtung, die Tren=
nung
der Kirche vom Staat herbeizuführen, notwendig geweſen
wäre; hierdurch ſtellte ſich, wie die tſchechiſchen Sozialiſten feſt=
halten
, die Regierung in direkten Gegenſatz zu dem Geiſte der
nationalen tſchechiſchen Revolution und der tſchechiſchen Befreier
Der gegen das Kabinett Cerny gerichtete Aufruf teilt mit, daß
die Entſcheidung, Dr. Beneſch zur Demiſſion aufzufordern, um ſo
eher getroffen werden konnte, als den tſchechiſchen Sozialiſten die
Anſicht Dr. Beneſchs über die ſtrittigen Fragen bekannt ſei, weil
ſie ferner zu Beneſch volles Vertrauen hätten und weil Dr. Be=
neſch
nur unter großer Selbſtverleugnung und mit Rückſicht auf
den Staat in der Beamtenregierung Cerny das Reſſort des
Außenminiſters übernommen habe. Die Situation iſt jedenfalls
im gegenwärtigen Augenblick unklarer wie je; der Kampf gegen
gegen Beneſch, indem er gegen das Vertrauensvotum für Be= Cerny von Seite der Sozialiſten iſt in einer ſo heftigen Weiſe
entbrannt, daß die inneren Schwierigkeiten des tſchechiſchen Staa=
tes
auf weite Sicht hinaus andauern werden, ob nun Beneſch
zurücktritt oder nicht, oder ob das politiſch farbloſe Kabinetr
Cerny geſtürzt und von einer neuen Regierung abgelöſt wird, der
Knotens zufallen würde

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Seite 2

Freitag, den 25. Juni 1926

Nummer 174

Deutſcher Reichstag.
Die Novelle zum Mieterſchutzgeſetz.
* Berlin, 24. Juni. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag erledigte heute zunächſt kleinere Vorlagen.
1. a. wurde ein Geſetzentwurf, der das Regiſterpfandrecht
reichsrechtlich für alle im Bau befindlichen Schiffe einführt, ohne
Debatte in zweiter und dritter Leſung angenommen. Faſt ohne
Ausſprache wurde die Verlängerung des Geſetzes über den
Verkehr mit unedlen Metallen ſowie das Geſetz über den Ver=
kehr
mit Edelmetallen, Edelſteinen und Perlen auf ein halbes
Jahr beſchloſſen. Das letztere Geſetz wird aber dahin geändert,
daß nur das Verbot des Verkaufs von Edelmetallen durch
Minderjährige und das Feilbieten im Umhergehen (Hauſieren)
mit dieſen Metallen beſtehen bleibt und die ſtrenge Beſtrafung
des Diebſtahls von Gegenſtänden aus edlen Metallen, die dem
öffentlichen Nutzen dienen oder öffentlich ausgeſtellt ſind.
Ein deutſchvolksparteilicher Antrag auf Erhöhung der Alt=
penſionen
wurde nach längerer Geſchäftsordnungsdebatte, in der
die Regierung für eine nochmalige Ausſchußberatung eintrat, an
den Haushaltsausſchuß zurückverwieſen. Dann ſetzte das Haus
die zweite Beratung der Novelle zum Mieterſchutz=
geſetz
fort. Abg. Tremmel (Ztr.) ſtimmte dem Geſetz zu und
gab den Sozialdemokraten zu bedenken, daß die Wohnungs=
zwangswirtſchaft
jetzt noch nicht gebeſſert werden könne, ſolange
der gegenwärtige Zuſtand auf dem Bau= und Wohnungsmarkt
andauert. Würde man die ſtaatliche Zwangswirtſchaft aufheben,
ſo würde nur eine private Zwangswirtſchaft an ihre Stelle
treten.
Der Volksparteiler Winnefeld wandte ſich gegen eine ſo=
ſofortige
und vollſtändige Aufhebung des Mieterſchutzes, trat aber
für die Herausziehung der gewerblichen Räume aus der Zwangs=
wirtſchaft
ein. Den ſchwunghaften Handel mit Wohnungen,
namentlich in Berlin bezeichnete der Redner als einen Skandal
Der Deutſchnationale Domſch befürwortete die Vorlage als eine
Lockerung der Wohnungszwangswirtſchaft, ohne daß dieſe auf=
gehoben
werde und begründete ſodann Anträge ſeiner Partei
auf Herausnahme der gewerblichen Räume aus dem Mieterſchutz
und auf Erweiterung des Kündigungsrechts der Vermieter. Der
Kommuniſt Höllein lehnte den Entwurf, in dem er einen Aus=
fluß
kapitaliſtiſcher Brutalität ſieht, ab.
Nach der Rede des Abgeordneten Höllein wurde die Debatte
abgebrochen und auf Freitag mittag 2 Uhr vertagt.
Kommuniſtiſcher Terror.
* Berlin, 24. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Enteignungsaktion der Linksparteien hat in allen Teilen
des Reiches Zuſtände geſchaffen, die ſtark an die revolutionären
Zeiten der erſten Nachkriegsjahre erinnern. Ueberall fühlen ſich
die Kommuniſten als Herren der Situation, beherrſchen die
Straße und bedrohen diejenigen, die einer anderen politiſchen
Richtung angehören. Täglich laufen aus allen Teilen des Reiches
Meldungen über kommuniſtiſche Ausſchreitungen und blutige
Gewalttaten ein, die nur zu deutlich zeigen, daß die Kommu=
niſten
ſich auf ernſte Ereigniſſe vorbereiten. Das haben ſchon
am Abſtimmungstage die zahlreichen planmäßigen Zuſammen=
ſtöße
gezeigt. Jetzt werden weiter planmäßige Zuſammenſtöße
herbeigeführt. Alles deutet darauf hin, daß die deutſchen Bol=
ſchewiſten
den Zeitpunkt für gekommen halten, ihre Herrſchaft
aufzurichten. Die einzelnen Polizeiminiſter dagegen ſcheinen an=
derer
Anſicht zu ſein, denn ſonſt würden ſie großangelegte Gegen=
aktionen
zur Wiederherſtellung der bereits ſtark ins Wanken ge=
ratenen
öffentlichen Sicherheit unternehmen. Greift die Polizei
nicht bald ein, dann ſieht ſie ſich binnen kurzem einer Siruation
gegenüber, der ſie vielleicht nicht gewachſen iſt, denn alle Zu
ſammenſtöße zwiſchen Kommuniſten und Polizei haben gezeigt,
wie ſchwer es iſt, auch nur große Anſammlungen zu zerſtreuen,
beſonders dann, wenn ſie planmäßig geführt werden und ſich in
ihren Reihen bewaffnete Perſonen beſinden.
Beſatzungsverminderung.
Mainz, 24. Juni.
Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, trifft die Meldung
des Petit Journal, wonach das 402. franzöſiſche Infanterie=
Regiment aus der Beſetzungszone endgültig nach Frankreich
zurückgezogen werden ſoll, inſofern zu, als es ſich nicht um
das 402. Infanterie=Regiment, ſondern um das 402. Artillerie=
Regiment handelt. Das Regiment lag bisher in Trier und
Gonſenheim bei Mainz in Garniſon. Nach den vorliegenden amt=
lichen
Meldungen kommt eine definitive Zurückziehung dieſer
Truppe in Frage, die nicht durch einen anderen Truppenteil aus
Frankreich erſetzt werden ſoll. Die Zurückziehung bedeute ſomit
zweifellos eine Erleichterung für die betreffenden Städte.

*Adolf Baſtian.
Zu ſeinem 100. Geburtstag am 26. Juni.
Von Dr. F. Ernſt.
In der Eifel gibt es einen Oſterbrauch, den zwei junge Leute
aus dem Dorf, der Läufer und der Raffer miteinander ſpie=
len
. Der Läufer muß bis ins nächſte Dorf laufen und einen Auſ=
trag
beſtellen und mit der Anzport zurückkehren, während dieſer
Zeit muß der Raffer ein paar hundert Eier, die auf den Straßen
des Dorfes verſtreut ſind, aufſammeln und in einem Korbe un=
zerbrochen
abliefern. An die Tätigkeit dieſes Raffers habe ich
immer denken müſſen, wenn ich von dem Lebenswerke Adolf
Baſtians hörte, des erfolgreichen, weitſchauenden und unermüd=
lichen
Berliner Ethnologen, der vor hundert Jahren in Bremen
geboren wurde. Ein Raffer war er, und es iſt ſein größtes Ver=
dienſt
, daß er ein Raffer war; er erkannte, daß der eigentümliche
Kulturbeſitz der Völter, beſonders der Primitiven, etwas ſei, das
wie der Wiſent, der Steinbock und ähnliche Reliquien, dem un=
rettbaren
Untergang gewidmet ſei. Im Urwald, irgendwo am
Amazonas, wo vor zehn Jahren noch reine unverfälſchte Steinzeit
zu ſtudieren war, findet man heute Aluminiumbecher, billige
Taſchenmeſſer und Baumwollgewebe bunter und billiger Art.
Aehnlich in Grönland, auf den Südſeeinſeln, im innerſten Aſien
und ſonſt, wo es noch etwas Urtümliches gab. Daher der Raffer=
inſtinkt
Adolf Baſtians; nächſtes Jahr ſind dieſe unſchätzbaren
Urtunden ſchon verſchwunden, daher ſammeln und zuſammen=
raffen
, was ſich ſammeln läßt, Muſeen anfüllen, Raffen und
Sammeln um jeden Preis. Ein Rafſer war er, als er 1851 als
Schiffsarzt nach Auſtralien fuhr und auf den abenteuerlichſten
Umwegen über Peru, Mexiko, Kalifornien, China, Indien, das
jetzt ſo umſtrittene Zweiſtromland, Syrien, Paläſtina, Aegypten
das Kapland und die ganze Weſtküſte von Afrika nach achtjähri=
gem
ununterbrochenem Forſcherweg nach Deutſchland zurück=
kehrte
. Mit Sammlungen, die ein ganzes Muſeum füllten, mit
dem lückenloſen Kulturbeſitz von Völkerſchaften und Stämmen,
die ſeitdem von der alles gleichmachenden Welle des herrlichen
Fortſchrittes verſchlungen ſind. Zwei Jahre ſpäter war er, deſſen
Bedeulung ſchon damals voll und ganz anerlannt wurde, ſchon
wieder auf dem Wege, durchforſchte Hinterindien, ſuchte in Chine
und Japan die Reſte primitiver Völkerſchaften auf, bewerkſtelligte
mit ziemlich unzulänglichen Mitteln eine Durchquerung der ge=
fährlichen
Wüſte Gobi und kam über den Ural und Rußland nach
Deutſchland zurück. Diesmal war er vier Jahre unterwegs, wie
der brachte er eine unerſchöpfliche Ausbeute nach Hauſe. Ende
der ſechziger Jahre erhielt er neben einer außerordentlichen Pro=
feſſur
für Völkerkunde die Verwaltung des Völkerkundemuſeums

Vom Tage.
Der Reichspräſident empfing den Vorſitzenden der Gemiſch=
ten
deutſch=polniſchen Kommiſſion für Oberſchleſien, Calonder.
Der ſächſiſche Landtag genehmigte den Antrag des
Oberreichsanwalts in Leipzig auf ſofortige Strafverfolgung
und Verhaftung des kommuniſtiſchen Abgeordneten
Böttcher.
Wie verlautet, wird General Nollet, der frühere Leiter der
Interalliierten Kontrollkommiſſion, als Nachfolger Genera
Guillaumats mit dem Kommando der franzöſiſchen Rhein=
armee
betraut werden.
Das Unterhaus hat in zweiter Leſung die neue Vorlage über
die Reorganiſation der Grubeninduſtrie trotz der
ſtarken Oppoſition der Arbeiterpartei und der Liberalen gut=
geheißen
.
In engliſchen amtlichen Kreiſen verfolgt man auf=
merkſam
und nicht ohne Sorge die politiſche Entwicklung in
Frankreich und Deutſchland.
Wie aus Liſſabon gemeldet wird, kann die Militärdik=
tatur
als endgültig gefeſtigt angeſehen werden. Trotz der wider=
holten
Verſicherung der Regierung, daß die republikaniſche Staatsform
aufrecht erhalten werde, gehen Gerüchte um, die von einer kommenden
Wiederherſtellung der Monarchie wiſſen wollen.
Nach einer Meldung aus Madrid wird General Primo de Ri=
vera
auf dem kommenden Kongreß der Patriotiſchen Vereinigung den
Vorſchlag machen, durch eine Volksabſtimmung darüber entſcheiden zu
laſſen, ob das Land für die Schaffung einer beratenden
Verſammlung anſtelle das aufgelöſten Parla=
ments
ſei.
Nach einer Havasmeldung aus Athen iſt ein proviſoriſches grie=
chiſch
=ſowjetruſfiſches Zollabkommen unterzeich=
net
worden.
Wie aus Kairo berichtet, wird, iſt es bei Mekka zu einem ſehr
blutigen Zuſammenſtoß zwiſſchen Wahabiten und
ägyptiſchen Truppen gekommen. 25 Wahabiten ſollen getötet
worden ſein.
Die Regierung der malayiſchen Staaten hat der engliſchen Regie=
rung
einen Zuſhuß von zwei Millionen Pfund für den Ausbau des
Hafens von Singapore angeboten. Der engliſche Kolonial=
miniſter
hat das Angebot angenommen.

Das heſſiſche Auflöſungsbegehren.
Das Programm des Wirtſchafts= und
Ordnungsblocks.
Der Heſſiſche Wirtſchafts= und Ordnungsblock wendet ſich mit
nachſtehendem Aufruf an das heſſiſche Volk:
Unſerer Aufforderung, durch Auflöſung des Heſſiſchen Land=
tags
und Befragung des Volkes die von den linksradikalen Kräf=
ten
der heſſiſchen Regierung verſchuldete Mißwirtſchaft unmöglich
zu machen, iſt das heſſiſche Volk, in einem über unſer Er
warten weit hinausgehenden Umfang gefolgt. Wi
wiſſen genau, daß zahlloſe Wähler, insbeſondere viele, die
im Beamtenverhältnis oder wirtſchaftlicher Ab=
hängigkeit
gegenüber ſtaatlichen Machthabern ſich befinden,
nur aus Furcht vor den zu erwartenden Vergeltungsmaßnahmen
ſich nicht durch Einzeichnung in die Liſten an der Bewegung be=
teiligen
konnten. Aber auch ſie zählen wir zu den Mitkämpfern
für eine beſſere Verwaltung, geſündere Steuer=
politik
und für eine ſaubere Perſonalpolitik im heſ=
ſiſchen
Staat.
Wir danken allen, die durch Einzeichnung ihres Namens ſich
mannhaft für unſere Sache und gegen den herrſchenden Partei=
klüngel
bekannt haben. Mißwirtſchaft verfehlte
Steuerpolitik, parteipolitiſche Einflüſſe i.
Verwaltung und Stellenbeſetzung ſind der Urſprung unſerer Be=
wegung
. Gegen die Wirkungen dieſer Entartung vernünftiger
Staatspolitik wendet ſich unſer Kampf. Geſunde Steuer=
politik
, Reinlichkeit in Verwaltung und Spar=
ſamkeit
in allen Zweigen des öffentlichen Dien=
ſtes
ſind unſere Ziele.
Das Ergebnis des Volksbegehrens war ein gewaltiges Be=
kenntnis
der weiteſten Kreiſe unſeres Volkes gegen das jetzige
Syſtem und für unſeren Kampf. Der nächſte Schritt wird die
Volksentſcheidung ſein, nachdem die Linksparteien es abgelehnt
haben, freiwillig dem heſſiſchen Volke durch Verfaſſungsänderung
die Koſten einer Volksabſtimmung zu erſparen und den Weg zur
Abgabe des Stimmzettels frei zu machen.
Haltet Euch bereit, bis der Augenblick kommt, wo eine macht
volle Kundgebung des heſſiſchen Volkes durch Volksabſtimmung
die Auflöſung des Landtags erzwingt. Der Kampf geht weiter,
bis das Ziel erreicht iſt. Heſſiſcher Wirtſchafts= und
Ordnungsbock: Heſſiſcher Landbund: Dr. v. Hel=
molt
; Deutſche Volkspartei: Dingeldey; Deutſch=
nationale
Volkspartei: v. Hahn.

in Berlin. Aber der Dämon des Raffens ließ ihn kaum ein paar
Jahre ruhen, und ſchon jagte er wieder in den Süden, 1873 ſah
ihn Afria, 75 Südamerika, 78 Perſien, Indien, Auſtralien, 8
Yukatan und Kalifornien, 89 Kaukaſien und Turkeſtan, 91 Poly=
neſien
und Tasmanien, 96 die malaiiſchen Inſeln, 1901 wiederum
Hinterindien, 1903 Ceylon. Als ihn am 3. Februar 1905 der Tod
in Port of Spain auf den weſtindiſchen Inſeln überraſchte, hatte
der Fünfundſiebzigjährige gerade wieder eine große Mittel=
amerikaforſchungsreiſe
geplant. Wahrhaftig, wenn es ſich nachwei=
ſen
ließe, daß in dieſem Raffer das Blut der alten Normannen
rein erhalten ſei, man würde ſich keinen Augenblick wundern,
ſolch eine unbändige Luſt an langer Fahrt fteckte in dieſem
Raffer der Völkerkunde.
Aber man würde dem Meiſter Adolf Baſtian Unrecht tun
wenn man ihn allein als unermüdlichen, weitſichtigen Sammler
werten und einſchätzen würde. Im Gegenteil, auf Lehren, die
Adolf Baſtian und vielleicht noch der engliſche Forſcher Edward
Tylor ausſprachen und verfolgten, beruht die ganze moderne Völ=
kerkunde
, die ihrem Weſen nach eine vergleichende Wiſſenſchaft
ſein muß; und auch dieſe Methode ausgebildet zu haben, iſt ein
Verdienſt Adolf Baſtians. Er war der erſte, der erkannte, daß
es Geſetzmäßigkeiten ſind, die das geiſtige Leben der Völker und
ihre Kulturentwicklung, beſonders ſoweit ſie ſich in Gebrauchs=
gegenſtand
, Werkzeug und Einrichtung ausſpricht, beherrſchen
Aus dem Vergleich einer unüberſehbaren Menge von Kultur=
gütern
gewann er dann auch jene Unterſcheidung von Elemen=
targedanken
und Völkergedanken, die ſeitdem die Ethnologie
befruchtet haben. Mit Elementargedanken bezeichnete er die
Entſtehung gleicher Kulturerſcheinungen (eines Werkzeuges z. B.)
in räumlich und zeitlich getrennten Gebieten auf Grund gleicher
menſchlicher Veranlagung, während Völkergedanke ſich als glei=
ches
Kulturgut auf Grund gleicher Umwelt und Geſchichte defi=
nieren
läßt.
Adolf Baſtian, der eine große Fülle von Werken hinterlaſſen
hat, wirkte aus einem tragiſchen Grunde nicht ſo auf die Nach=
welt
, wie es die überwältigende Fülle ſeiner Kenntiſſe und
Ideen verdient hätte. Wenn es möglich wäre, müßte man noch
heute ſeine Lehrer des Deutſchen im Gymnaſium in empfindliche
Strafe nehmen. Dieſem erleuchteten Geiſte war ein krauſer, ba=
rocker
, unmöglicher Stil gegeben, der das Leſen ſeiner Bücher
zur Qual macht, ja, dazu zwingt, wie ein fremdſprachliches Buchk
die Sätze mehrmals zu leſen, ehe man ihren Sinn begreift. Ufer=
los
, dann wieder abgehackt, im Ausdruck vergriffen, verzwickt,
ſonderbar ungegenſtändlich ſchrieb dieſer Forſcher, der eine über=
raſchend
große Menge von Büchern, Werken und Schriften in ſei
nem Leben verfaßt hat und neben ſeiner Ethnologie auch andere
wiſſenſchaftliche Themen mit Tiefſinn und Einſicht behandelte,
aber in einem Deutſch, das zum Himmel weinte.

Das Hin und Her um die
Fürſtenabfindung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Reichstag hat am Donnerstag nur eine kurze Sitzung
abgehalten, um wie üblich den Fraktionen Gelegenheit zu Be=
ratungen
zu geben. Notwendig war dies eigentlich nicht, denn
aus dieſen Fraktionsberatungen iſt ſehr wenig herausgekommen.
Die meiſten Parteien begnügten ſich damit, den Bericht ihres
Vertreters aus dem Rechtsausſchuß entgegenzunehmen, öhne ſich
weiterhin feſtzulegen, die Oppoſitionsparteien ſchon aus dem
Grunde nicht, weil ſie hoffen, noch weitere Zugeſtändniſſe aus
dem Zentrum herausholen zu können
Die Sozialdemokraten haben am Donnerstag zweifellos einen
Erfolg errungen, den ſie auch entſprechend plakatieren, obwohl
die Abänderung, die an dem Regierungsentwurf vorgenommen
wurde, mehr politiſch als finanziell bedeutſam iſt. Im urſprüng=
lichen
Endwurf ſollten Kronfideikommißrenten inſoweit ent=
ſchädigt
werden, als ſie urſprünglich auf privatrechtliche An=
prüche
der Fürſtenhäuſer aufgebaut waren oder zur Abgektung
ſozialer Verpflichtungen der Fürſtenhäuſer norwendig waren.
Dieſe Einſchränkung iſt geſtrichen. Nach dem ſozialdemokratiſchen
Antrag, dem die Regierungsparteien zugeſtimmt haben, wird
irgend eine Entſchädigung für die Rente nicht bezahlt, wobei
ſelbſtverſtändlich iſt, daß dann der Staat die ſozialen Laſten, die
bisher den Fürſtenhäuſern in der Penſionszahlung für ihre ehe=
maligen
Beamten oblagen, übernehmen muß. Auf das preu=
ßiſche
Beiſpiel angewendet bedeutet der ſozialdemokratiſche An=
trag
eine Kürzung des Hohenzollernvermögens um 8 Millionen
aber natürlich auch eine entſprechende Erleichterung bezüglich der
Penſionszahlungen.
Trotzdem hat die Deutſche Volkspartei politiſch ſehr ſtarke
Bedenken zu überwinden gehabt. Sie hat aber ſchließlich zu=
geſtimmt
, während die Bayern in der Oppoſition blieben und
bisher auch noch damit drohen, daß dieſer unzweifelhafte Eingriff
in die Entſchädigung für das Privateigentum ihre Stellung zu
dem ganzen Geſetz ändern könnte. Man rechnet aber damit, daß
die Bayern ſich ſchließlich damit begnügen werden, am Ende gegen
dieſen Antrag, aber für das Geſetz zu ſtimmen. Ausſchlaggebend
iſt nach wie vor die Haltung der Sozialdemokraten, die immer
noch nicht zu erkennen gegeben haben, ob ſie auf eine Auflöſung
hinarbeiten oder ſich ſchließlich mit dem begnügen werden, was
die Regierungsvorlage enthält. Das Zentrum verfolgt die Tak=
tik
, daß, je kürzer die Ereigniſſe zuſammengepreßt werden ,deſto
eher ein Erfolg zu erzielen ſei. Es hat ſich deshalb mit aller
Entſchiedenheit einer Vertagung auf den Herbſt widerſetzt und
hat auch den übrigen Parteien offiziell mitgeteilt, daß es keinen
anderen Ausweg ſehe, als entweder vor der Sommerpauſe das
Geſetz zu verabſchieden oder den Reichstag aufzulöſen. Ob das
die einzigen Möglichkeiten ſind, wird man erſt in den nächſten
Wochen ſehen. Die Auguren rechnen damit, daß die Beratungen
des Rechtsausſchuſſes in dieſer Woche fertig werden, dann
könnte alſo am nächſten Dienstag die Beratung im Plenum be=
ginnen
, zumal das Zentrum ſich bereit erklärt hat, auch an
Peter= und Paulstag zu tagen.
Der Kampf um Dorpmüller.
* Berlin, 24. Juni. (Eig. Bericht.)
Am Donnerstag nachmittag haben zwiſchen Mitgliedern des
Reichskabinettes und des Verwaltungsrates der Reichsbahn
unter Teilnahme des Reichskanzlers Dr. Marx und des Vor=
ſitzenden
des Verwaltungsrates Herrn von Siemens Be=
prechungen
über die Wahl Dorpmüllers zum
Direktor der Reichsbahn ſtattgefunden. Eine Eini=
gung
iſt noch nicht erzielt worden. Das Kabinett hat
ſeine Entſcheidung bis zum 6. Juli hinausgeſchoben. An dieſem
Tage tritt der Verwaltungsrat zu einer Sitzung zuſammen.
Man wird annehmen dürfen, daß die Reichsregierung bereit iſt,
ihre Zuſtimmung auszuſprechen, wenn von dem Verwaltungsrat
Garantien dafür gegeben werden, daß dieſer das nächſte Mal die
Zuſtimmung des Kabinettes ſich vorher einholt.

Geſolei,
die große Ausſtellung.
III.
Die Gruppe Der vorgeſchichtliche Menſch zeigt großzügige
Sammlungen bedeutſamer Funde und Ausgrabungsergebniſſe
aus Jahrtauſende zurückliegenden Epochen. Ein rieſenhafter
Neandertaler begrüßt den Beſucher wenig freundlich in der dro=
henden
Haltung mit der Rieſenkeule in der Rechten. Uralte
Felſenhöhlen ſind nachgebildet, in denen die Menſchen der Urzei
feſtgeſtellt durch Rekonſtruktionen vorgeſchichtlicher Funde
dereinſt hauſten. Menſchen, die von Jagd und Fiſchfang und
vom Ertrag ihrer Aecker lebten. Die erſten Verſuche menſchlicher
Kunſtbetätigung ſind ausgeſtellt und in einer Sondergruppe von
Wiſſenſchaftlern erſtellt, gewinnt der Beſucher einen Einblick in
die Arbeit der Forſcher, vor deren kühnen Reſultaten und zahlen=
mäßigen
Feſtſtellungen wir immer wieder bewundernd ſtehen.
Nach der Neandertaler=Epoche kam im Ausgang der Steinzeit und
im Beginn der Bronzezeit der Menſch von Oberkaſſel. Seine
Lebens= und Erwerbsgetvohnheiten ſind ſchon wieder ganz
andere, ſeine Kultur für uns begrifflicher. Ihm folgt der Menſch
der jüngeren Steinzeit und vieles andere. Von beſonderem
Jutereſſe ſind die Pfahlbauten, von denen ein ganzes Dorf ge=
zeigt
wird.
Im Anſchluß an dieſe Panoramenausſtellung wird durch eine
Kollektion von Dioramen, von Walter von Werus geſchaffen, ein
Ueberblick über die Entwicklung der Geſundheitspflege in 2000
Jahren gezeigt. Von den alten Germanen und Römern bis au
die Neuzeit werden die Mittel der Hygiene und ihre primitive,
vielfach nur ſymboliſierende Anwendung in Bildern gezeigt.
Das Dresdener Hygiene=Muſeum ſtellt ſeine durch viele Sonder
ausſtellungen ſchon bekannte, aber immer wieder ergänzte aus=
gezeichnete
Lehrmittelſammlung aus, deren Mittelpunkt hier der
durchſichtige Menſch iſt. In von Meiſterhand hergeſtellten Model
len wird der Organismus des menſchlichen Körpers in all ſeinen
Funktionen vorgeführt. Apparate aller Art ſtehen dem Beſucher
zur Verfügung, um ſeine Leiſtungsfähigkeit auf dem Gebiete des
Atmens, des Blutkreislaufs uſw. ſelbſt zu erproben. Eine An=
zahl
Sonderausſtellungen ergänzen dieſe Abteilung, die den Lei=
den
des Menſchen gewidmet iſt bis zu den neueſten Forſchungen
der Geiſtesumnachtung und des pfychopathiſchen Verbrechers.
An den Sonderausſtellungen vieler Länder und Städte, die
meiſt außerordentlich gewiſſenhaft durchgearbeitetes ſtatiſtiſches
Material in Tabellen und graphiſchen Darſtellungen vorſtellen, di
ungemein belehrend und anregend wirken auf den Beſucher, der

[ ][  ][ ]

Nummer 174

Freitag, den 25. Juni 1920

Seite 3

Die Haager Entſcheidung über
die Bierſteuer.
Der Einſpruch des Kommiſſars für die ver=
pfändeten
deutſchen Einnahmen.
U. Amſterdam, 23. Juni.
Im Friedenspalais im Haag wurde heute das Urteil in der
zwiſchen der deutſchen Regierung und den Verbündeten entſtan=
denen
Frage bezüglich der Interpretation des Artikels 11 des
Protokolls von London vom 9. Auguſt 1925 verleſen. Das Ur=
teil
lautete dahin, daß der Kommiſſar berechtigt iſt, ſeine Zuſtim=
mung
zu einer Verminderung der Zolltarife auf Alkohol, Tabak,
Bier und Zucker zu verweigern.
Zu dem Spruch des Schiedsrichters in dem Konflikt zwviſchen
der deutſchen Reichsregierung und dem Kommiſſar für die ver=
pfändeten
Reichseinnahmen iſt folgendes feſtzuſtellen:
Die Urſache des Konfliktes geht bereits in das vorige Jahr
zurück. Als im vergangenen Jahre eine Aenderung der Zigaret=
tenſteuer
beſchloſſen wurde, wodurch die bisherige Art der Be=
ſteuerung
eine Neuregelung erfuhr, erklärte der Kommiſſar für
die verpfändeten Einnahmen, er verlange, um ſeine Einwilligung
zu dieſer Aenderung angegangen zu werden. Er berief ſich hier=
bei
auf die Ziffer 11 des Londoner Schlußprotokolls, die dem
Kommiſſar für die verpfändeten Einnahmen ein Einſpruchsrecht
für den Fall zugeſteht, daß die deutſchen Verbrauchsſteuern auf
Branntwein, Tabak, Bier und Zucker herabgeſetzt werden follen
Der Kommiſſar behauptete, daß die Aenderung der Zigaretten=
ſteuer
einer teilweiſen Herunterſetzung dieſer Steuer gleichlomime.
Von deutſcher Seite wurde ihm erklärt, daß das Geſamtergebnis
dr Zigarettenſteuer durch die Aenderung der Beſteuerungsart
nicht im Geringſten beeinflußt werde und daß es ſich nur um eine
Umorganiſation der ganzen Steuern handele. Schon damals
hat ſich der Kommiſſar nur nach längeren Bemühungen ſeitens
der deutſchen Regierung von einem Einſpruch abbringen laſſen.
Nun kam in dieſem Jahre das neue Steuerprogramm der
Reichsregierung, bei deſſen Erledigung auch die weitere Sinaus=
ſchiebung
der Erhöhung der Bierſteuer beſchloſſen wurd.. Wiede=
rum
meldete der Kommiſſar ſeinen Einſpruch unter Berufu :9
auf Ziffer 11 des Londoner Schlußprotokolls an mit der Beg ün=
dung
, daß die Hinausſchiebung der Bierſteuererhöhung einer
Verminderung des Steuerertrages gleichkomme. Die deutſche Re=
gierung
beſtritt auch in dieſem Falle, daß die Hinausſchievung
der Bierſteuererhöhung eine Verminderung des Steuer=
ertrages
nach ſich ziehen würde und lehnte es ab, den
Kommiſſar um ſeine Zuſtimmung abzugeben. Die deutſche Re=
gierung
berief ſich dabei auf eine Beſtimmung der Ziffer 6 des
Londoner Schlußprotokolls ,wonach dem Kommiſſar eine ver=
ſchärfte
Kontrollausübung nur für den Fall zuſteht, daß die
Gefahr einer ſtarken Verringerung der geſamten verpfändeten
deutſchen Einnahmen beſteht. Der Kommiſſar blieb jedoch bei
ſeinen Anſpruch. Schließlich einigte ſich die deutſche Regierung
mit dem Kommiſſar dahin, den im Dawes=Protokoll vorgeſehenen
Schiedsrichter anzurufen. Es wurde jedoch vereinbart, nicht den
vorliegenden Fall der Bierſteuer zur Entſcheidung zu bringen,
ſondern eine grundſätzliche Entſcheidung über die Frage herbei=
zuführen
, ob der Kommiſſar für die verpfändeten Einnahmen nach
den Beſtimmungen der Ziffer 11 berechtigt iſt, eine von der
deutſchen Regierung beantragte Einwilligung zu einer Steuer=
veränderung
zu verweigern, auch wenn die Vorausſetzungen der
Ziffer’ 6 nicht gegeben ſind.
Nur um dieſe grundſätzliche Frage handelte es ſich. Der
Schiedsrichter hat nun zu Ungunſten der deutſchen Regierung
entſchieden und damit für die deutſche Regierung eine Rechts=
lage
geſchaffen, die ſie zwingt, auch bei Nichtminderung des Ge=
ſamtaufkommens
der verpfändeten Einnahmen die Einwilligung
des Kommiſſars bei jeder Steuerveränderung nachzuſuchen. Mit
dieſer Entſcheidung wird man ſich abfinden müſſen. Für den
Fall der Bierſteuer wird jedoch die deutſche Regierung verſuchen,
die Zuſtimmung des Kommiſſars zu einer weiteren Hinausſchie=
bung
der Steuererhöhung bis 1. Januar 1927 auf dem Wege
von Verhandlungen zu erlangen. In deutſchen Regierungs=
kreiſen
hofft man zuverſichtlich, daß ſich dieſe Verhandlungen mit
de mKommiſſar ohne Schwierigkeiten abwickeln werden. Es iſt
nicht wahrſcheinlich, daß es hierbei zu etwaigen Komplikationen
kommen wird.

Zeit und Muße hat, ſich mit vergleichenden Tabellen zu befaſſen,
müſſen wir an dieſer Stelle vorübergehen. Die beruhigende Ge=
wißheit
, daß all dieſes Material irgendwie und irgendwann zum
beſten der Menſchheit ſich auswirkt, mag die kurze Erwähnung
hier rechtfertigen. Nicht vorübergehen wollen wir an der Schau
eines Ausſtellers, der wohl zum erſtenmal überhaupt als ſolcher
in die Erſcheinung tritt, der des Völkerbundes. Dieſe Aus=
ſtellung
ſoll den Beweis geben, daß praktiſche Seuchenbekämpfung
nur auf internationaler Grundlage möglich iſt. Auch hier han=
delt
es ſich in erſter Linie um Tabellen und Darſtellungen ſtatiſti=
ſcher
Art, die als Material außerordentlich wertvoll ſind, gleich=
wie
die ſich hieran anſchließende Ausſtellung des internationalen
Roten Kreuzes. 42 Staaten haben hier ihr Material in
Bild und Wort und Schrift aus dem reichen und weit verzweig=
ten
Arbeitsgebiet des Roten Kreuzes zuſammengetragen.
Im Mittelbau erzählen Kunſt und Wiſſenſchaft in ſchöner
Vereinigung die Geſchichte der Medizin und der
Naturwiſſenſchaften in feſſelnden Bildern. Dieſe Abtei=
lung
offenbart in ihrer wiſſenſchaftlichen Durchdringung und
ihrer künſtleriſchen Belebung die Fortſchritte, die die Ausſtel=
lungstechnik
gemacht hat und für die gerade die Große Düſſel=
dorfer
Ausſtellung beredtes Zeugnis ablegt. In den Lauben=
gängen
, die dieſen Raum umziehen, wird den rheiniſchen Aerzten
und Naturforſchern ein Ehrenmal geſetzt.
Im rückwärts gelegenen Bau untergebracht iſt die wichtige
Abteilung Hygieniſche Volksbelehrung dann be=
treten
wir den mächtigen Raum der großen Maſchinenhalle, den
die konfeſſionellen und paritätiſchen Hauptverbände der freien
Wohlfahrtspflege in einen Tempel der Liebestätigkeit verwandelt
haben. In der Mitte des Raumes erblickt der Beſchauer die
Wohlfahrtsſtadt, zu deren Geſtaltung wiederum, wie über=
all
in der Ausſtellung, Wiſſenſchaft, Kunſt und Technik ihr beſtes
beigetragen haben. Dioramen und Filme ergänzen das Bild und
geben Antwort auf Fragen, die etwa noch unbeantwortet geblie=
ben
ſein könnten. Auf den Galerien der Halle ſtellt der Deutſch=
nationale
Handlungsgehilfenverband aus, der
ſeine Fürſorge für den unſelbſtändigen Kaufmann in ihren gro=
ßen
geſchichtlichen und wirtſchaftlichen Zuſammenhängen zeigt.
Bloße Erwähnung heiſchen noch die große Miſſionsausſtel=
lung
, die Abteilung Raſſenhygiene, in der die Wege, die zur
Züchtung des höheren Menſchen führen ſollen, in dem Mittel=
punkt
des Intereſſes ſtehen, ferner Volksbücherei und Leſehalle,
der alle Kapitel der Jugendpflege und Jugendbewegung an=
gegliedert
ſind, die Abteilung Mutter und Kind, die ſittliche Ge=
fährdung
und Rettung der Jugend, die Abteilung für Krüppel=
fürſorge
und vieles andere=

Die Zukunft Oeutſch=Oſtafrikas
Erklärungen Amergs. Deutſche können ſich
wieder anſiedeln.
TU. London, 24. Juni.
Der Kolonialminiſter Amery hielt auf der geſtrigen
Jahresverſammlung des Corors=Club eine Rede, in der er den
Verſuch machte, der Kritik, die ſeine früheren Ausführungen über
die Zukunft des ehemaligen Deutſch=Oſtafrika auf dem Kontinent,
beſonders aber in Deutſchland hervorgerufen haben, entgegen=
zutreten
. Er wies zunächſt auf die Notwendigkeit hin, die Ver=
kehrswege
und Transportmittel durch Gewährung einer Anleihe
bis zur Höhe von 10 Millionen Pfund Sterling für Eiſenbahn=,
Straßen= und Brückenbau, ſowie zum Ausbauen der Häfen in
Oſtafrika, ſtrategiſch und wirtſchaftlich zu ſichern. Er erklärte fer=
ner
, daß England die Mandatsverpflichtungen, die es dem Völker=
bund
gegenüber freiwillig übernommen habe, voll und ganz zu
erfüllen trachte. Das Gebiet ſtehe der ganzen Welt offen. Eng=
lands
frühere Feinde und auch ſeine früheren Verbündeten kön=
nen
in Oſtafrika Handel treiben und ſich niederlaſſen. Was er frü=
her
über die Dauer des Mandats geſagt habe, halte er auch jetzt
aufrecht.
Beſchlüſſe des Reichsrates.
Berlin, 24. Juni.
Der Reichsrat hat in ſeiner heutigen Sitzung ein Geſetz über
die Ausſetzung vgn Verfahren über Fürſtenver=
mögen
(Sperrgeſetz) bis zum Ende des Jahres 1926 verlängert.
Der Berichterſtatter hob hervor, daß dieſes Geſetz eingebracht wor=
den
ſei, weil das Schickſal der Regierungsvorlage
über die Fürſtenabfindung noch nicht zu über=
ſehen
wäre. Der Reichsrat hat ferner mit 43:24 Stimmen be=
ſchloſſen
, gegen die Beſchlüſſe des Reichstages zum Reichs=
knappſchaftsgeſetz
keinen Einſpruch zu erheben. Es wurde
weiter ein Geſetzentwurf angenommen, durch den das Reichs=
geſetz
über die Schutzpolizei der Länder vom 17. Juli
1922 auſgehoben wird. Ferner wurde ein neues Süßſtoff=
geſetz
angenommen, das am 1. September in Kraft treten wird.
Es bleibt danach bei den bisherigen Monopolen der in dem
Geſetz genannten Fabriken. Es wurde ferner das Ueberein=
kommen
zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich
über die gleiche Durchführung der ſozialpoli=
tiſchen
Beſetzgebung angenommen. Weiterhin erklärte ſich
der Reichsrat damit einverſtanden, daß das Geſetz über die Be=
reitſtellung
von 200 Millionen Mark Kredit zur Förde=
rung
der Kleinwohnungsbauten abgeändert wird
daß die Friſt zur Rückzahlung der Gelder auf 3 Jahre, in beſon=
ders
ſchwierigen Fällen bis zu 15 Jahren verlängert wird.
Das bayeriſche Ermächtigungsgeſetz.
München, 24. Juni.
In der in Bayern im Vordergrunde des Intereſſes ſtehen=
den
Frage der Staatsvereinfachung hat heute die Regierung dem
Landtag das mit Spannung erwartete Ermächtigungsgeſetz zu=
gehen
laſſen. Der Entwurf eines Geſetzes über die Vereinfachung
der Staatsverwaltung und über die Aenderung des Finanzaus=
gleichs
zwiſchen Land und Gemeinden ermächtigt in Artikel 1 das
Geſamtminiſterium für die Dauer des gegenwärtigen Landtags,
zum Zwecke der Vereinfachung und Verbilligung der Staatsver
waltung durch eine Verordnung im Einverſtändnis mit dem vom
Landtag gewählten Ausſchuß: 1. Verfahren vor den Behörden
zu vereinheitlichen und zu vereinfachen, 2. die Einrichtung aller
ſtaatlichen Behörden und Anſtalten durch innere Vereinfachung
Zuſammenlegung oder Aufhebung zu verbilligen, 3. dieſe Spar
maßnahmen auch bei den berufsſtändiſchen Vertretungen des
öffentlichen Rechts entſprechend durchzuführen. Artikel 2 ver=
kürzt
bis auf weiteres den Anteil der Gemeinden an
der Umſatzſteuer um 16 Millionen Reichsmark für das
Rechnungsjahr. Artikel 3 ermächtigt das Geſamtminiſterium
landwirtſchaftliche Gebäude von der Abgabe für die Förderung
des Wohnungsbaues und für Kulturzwecke zu befreien. Die für
die Arealſteuer vorgeſehene Höchſtgrenze wird aufgehoben. Arti=
kel
2 und 3 ſollen rückwirkend vom 1. April 1926, Artikel 1 mit
dem Tage der Verkündigung in Kraft treten. Dem Geſetzentwurf
iſt eine allgemeine und eine beſondere Begründung beigegeben.

In Fortſetzung des Rundganges betritt der Beſucher jenſeits
der Straße die früheren Meſſehallen, die zu einer Hochſchule
der Bevölkerungspolitik umgeſtaltet wurden. Hier
wird der Beſucher mit den Urſachen und Grundlagen der ſozia=
len
Fürſorge bekannt gemacht. Hier erhält er ein anſchauliches
Bild der großen Bevölkerungsbewegung. Ein ſinnvoller Mecha=
nismus
zeigt ihm die genaue zeitliche Aufeinanderfolge von Ge=
burt
, Eheſchließung und Tod in der deutſchen Bevölkerung. Hier
unterrichtet ſich der Lernbegierige über die Handhabung des
Unterſtützungsweſens nach den Reichsgrundſätzen, über die
Fürſorgepflichtverordnung und über die geſchichtliche Entwick=
lung
des geſamten Fürſorgeweſens.
Die Gefahren und die Bekämpfung des Alkoholismus
werden in einer umfangreichen Schau vorgeführt. Die Reichs=
hauptſtelle
gegen den Alkoholismus, das Dresdener Hygiene=
muſeum
und die Trinkerfürſorgeſtellen ſind hier mit beſonders
eindringlichen Ausſtellungen beteiligt. Ein großer Raum iſt der
Tuberkuloſe gewidmet. Den hohen Stand der deutſchen
Tuberkuloſeheilſtätten zeigen die Modelle mehrerer Anſtalten.
Im nächſten Raum finden wir die Darſtellung der Geſchlechts=
rankheiten
. Es folgt die Fürſorge für Blinde und Taub=
ſtumme
, ein Gebiet, auf dem die Leiſtungen der rheiniſchen
Provinzialverwaltung vorbildlich ſind.
Einige Zeit verweilen wollen wir beim Haus der Frau.
Dieſe Spezialabteilung iſt typiſch für die ganze Ausſtellung, für
das Gute und weniger Gute. Es iſt bei einem Unternehmen
von Art und Umfang der Geſolei, die wie derartige Unterneh=
mungen
überhaupt nur denkbar ſind, wenn opferfrendige Inter=
eſſengruppen
ſie unterſtützen, nicht zu vermeiden, daß dieſe Inter=
eſſengruppen
für ihre Opfer zum mindeſten das haben wollen,
was man umfaſſend als Reklame bezeichnen kann. So werden
vielfach induſtrielle Erzeugniſſe aus propagandiſtiſchen Gründen
ausgeſtellt und mit mehr oder weniger Geſchick dem Wiſſenſchaft=
lich
=Künſtleriſchen eingegliedert. Das iſt nicht zu beanſtanden,
wenn es auch hin und wieder ſtört. Sehen wir alſo von mate=
riellen
Dingen der Haushaltungsmaſchinen und Maſchinchen ab
und betrachten ausſchließlich den wiſſenſchaftlichen Teil des Spe=
zialgebietes
Haus der Frau, ſo muß auch hier zugeſtanden wer=
den
, daß eine außerordentlich tiefgründige Arbeit von über=
zeugender
Kraft und Eindringlichkeit geſchaffen wurde. Die hiſto=
riſche
Abteilung mit Dokumenten vieler Art aus dem Leben und
Wirken von Frauen, die ſich ausſchließlich und erfolgreich in den
Dienſt der Frauenbewegung, in erſter Linie der ſozialen Frauen=
betätigung
geſtellt haben, wie Henriette Schrader, Joſefine But=
ler
, Dorothet Ercksleben, Lily Braun, Joſefine Levy=Rathenau,
Florence Nightingale und viele andere und Werken dieſer Frauen
führt hinüber zum Kapitel Berufstätige Frau, das Statiſtiken

Der Euchariſtiſche Kongeeß.
Biſchöflicher Proteſt gegen die Vergewaltigung Süd=
tirols
. Seipels amerikaniſche Miſſion.
EP. Chicago, 24. Juni.
Das offizielle Feſtprogramm des Euchariſtiſchen Kongreſſes
nahm ſeinen Fortgang. Im Stadion fanden täglich große Maſſen=
verſammlungen
unter Teilnahme von einer Viertel= bis einer
halben Million Menſchen ſtatt, und dieſe Verſammlungen geſtal=
teten
ſich zu eindrucksvollen Rieſendemonſtrationen. Während
die engliſch ſprechende Gruppe täglich in zwei Verſammlungen
tagte, ſetzte die deutſche Sektion zwei Diskuſſionsverſammlungen
zu. Hierbei ſprachen der Theologieprofeſſor Muench aus Mil=
waukee
und Rechtsanwalt Dillmann aus Texas, beide in deut=
ſcher
Sprache. Unter den Zuſammenkünften mehr geſellſchaftlicher
Natur innerhalb der deutſchen Gruppe war ein großes Feſtbankett
und Empfang im Deutſchen Klub in Anweſenheit des Chicagoer
Bürgermeiſters, der Kardinäle Piffl und Faulhaber, ſowie des
früheren Bundeskanzlers Seipel hervorzuheben. Die Kardinäle
überbrachten hierbei Einladungen der Heimat zum Beſuch durch
die amerikaniſchen Freunde. Seipel hielt eine eindrucksvolle Rede,
wobei er die unpolitiſche Miſſion ſeiner Amerikareiſe wiederum
betonte. Der unpolitiſche Charakter des Aufenthaltes der Beſucher
des Kongreſſes wurde immer wieder in den Reden hervorgehoben
doch iſt der Rede des Innsbrucker Biſchofs eine gewiſſe politiſche
Bedeutung und Nachwirkung nicht abzuſprechen. Der Inns=
brucker
Biſchof richtete einen flammenden Appell
gegen die italieniſche Vergewaltigung des Süd=
tirols
. Zweifellos iſt auch der Rede Seipels bei dem
Frühſtück der Chicagoer Bondsmen Aſſociation ein gewiſſer
handelspolitiſcher Charakter beizumeſſen, wenngleich
der Redner eingangs ſagte, er habe nicht die politiſche Abſicht
Propaganda für eine öſterreichiſche Anleihe in
Amerika zu machen. Seipel ſchilderte die wirtſchaftliche Situ=
ation
Oeſterreichs an Hand von drei Etappen, von denen die
Etappe der Währungs= und Budgetſtabiliſierung überwunden ſei.
Die Etappe des Wiederaufbaues habe begonnen. Jetzt ſei keine
innen= oder außenpolitiſche Erſchütterung zu erwarten, und er
blicke daher zuverſichtlich in die Zukunft. Mit einer großen Pro=
zeſſion
und einem Pontifikalamt fand der Kongreß heute ſeinen
Abſchluß.
*Ein zweifelhafter Fall.
Dem römiſchen Meſſaggero wurde dieſer Tage aus Marſeille ein
Fall geweldet, deſſen Darſtellung im italieniſchen Lichte harmlos, deſſen
wahre Begebenheit aber weniger lieblich erſcheinen dürfte. Die italieni=
ſche
Darſtellung lautet folgendermaßen:
Man meldet aus Marſeille, daß ſich am Montag auf dem dortigen
italieniſchen Konſulat ein italieniſcher Kommuniſt eingefunden habe der
einen Fasciſten ermordet hatte. Der Vizequäſtor, der dem Konſulat zu=
geteilt
iſt, telephonierte an den Sekretär des lokalen Fascio (alſo den
italieniſchen Fasciſtenverein im franzöſiſchen Marſeille), der ſofort zwei
Fasciſten zum Konſulat ſchickte, um den Kommuniſten nach Ventimiglia,
der italieniſchen Grenzſtation, zu bringen. Der Kommuniſt wurde dann
unter der Obhut der beiden Fasciſten und einiger anderer Fasciſten, die
ſich in der Nähe hielten, nach Ventimiglia in den Zug geſetzt. Der Kom=
muniſt
namens Giuſeppe de Salvo, der in Palmi in Kalabrien einen
Fasciſten erſtochen hat, verhielt ſich zunächſt auf der Fahrt ruhig, ſchlug
aber in Nizza plötzlich Lärm und wollte die Reiſe nach Italien nicht
fortſetzen. Jedenfalls ſteht feſt, daß er in Nizza zu fliehen verſuchte.
Aber es gelang ſeinen Begleitern, zuſammen mit anderen Fasciſten, ihn
zur Ruhe zu bringen, ſodaß ſie ihn ſchließlich in Ventimiglia der italieni=
chen
Polizei übergeben konnten. Die Meldung gibt allerlei zu denken.
Erſtens iſt die Form, in der ſich der Kommuniſt geſtellt hat, ganz unklar
angegeben. Wahrſcheinlich iſt er in eine Falle im Konfulat gelockt wor=
den
. Dann aber iſt bemerkenswert, daß das italieniſche Konſulat ein=
fach
ſeine Fasciſten auf franzöſiſchem Boden zu Hilfe gerufen hat und
durch ſie den Mann hat abtransportieren laſſen. Ferner iſt der Vorfall
in Nizza ſehr eigenartig, wo der de Salvo entfliehen will, aber von den
Fasciſten zur Ruhe gebracht wird, und ſo, vermutlich in bewußtloſem
Zuſtand, über die Grenze geſchleift werden konnte. Auf jeden Fall iſt die
Geſchichte ein Kapitel zur Macht des Faseismus in den italienſchen Grenz=
gebieten
.
Die Aufwertungsborlage vom Kabinett zurückgezogen.
Berlin, 24. Juni.
Der Reichstag hat in ſeiner heutigen Sitzung beſchloſſen, den
von der vorigen Regierung eingebrachten Entwurf eines zweiten
Geſetzes über den Volksentſcheid als erſten Punkt auf die Tages=
ordnung
der Sitzung vom 25. Juni zu ſetzen.
Die ſachliche Einſtellung der gegenwärtigen Regierung zum
Problem der Aufwertung iſt die gleiche wie die der vorigen
Regierung. Sie hält es ſür wirtſchaftlich verhängnisvoll, das
Aufwertungsproblem erneut aufzurollen. Bei der gegenwärtigen
parlamentariſchen Lage glaubt die Regierung jedoch, daß eine
Behandlung des vorgelegten Geſetzes dieſe Gefahr zurzeit er=
höhen
würde. Um dieſe Folgen zu vermeiden, hat die Regierung
die Zurücknahme dieſes Geſetzes beſchloſſen.

und Zahlen enthält, die eine außerordentlich beredte Sprache
reden. Weiteres Material iſt den weiblichen Aerzten, dem
Fröbelverband, dem Reichsverband deutſcher Hausfrauenvereine
und vielen anderen Organiſationen gewidmet, die der Frau im
Leben der Völker aller Welt die Stellung geſchaffen haben, die
ſi= heute inne hat. Eine außerordentlich bedeutungsvolle Arbeit,
die auch anerkannt werden muß von dem, der der geſamten
Frauenbewegung nicht gerade ſympathiſch gegenüberſteht. Weiter
enthält dieſes Spezialgebiet Graphiken und Statiſtiken über die
wichtigen Fragen der Volksernährung, über die geſunde Arbeits=
einteilung
und die verſchiedenen Berufe, in denen die Frauen
tätig ſind. Hier iſt auch eines der entzückendſten Ausſtellungs=
objekte
mit einbegriffen, wenn man auch nicht ohne Berechtigung
ſagen darf, daß es zu weit gehen kann, lebende Säuglinge als
Ausſtellungsobjekte zu benutzen, wenngleich das ja letzten Endes
Sache der zuſtändigen Mütter iſt. Hinter großen Glaswänden,
gewiſſermaßen in Glaskäfigen, werden ein Dutzend pausbäckiger
Säuglinge von ſchmucken Kindergärtnerinnen nach allen Regeln
moderner Säuglingspflege gewartet
Dr. E. Kth.

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Dr. K. Belz: Die neuen Aufwertungsbeſtimmungen. Verlag der Unitas
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Schmiede, Berlin. 2., 3. Mk.
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lin
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Reinhold von Walter: Ein ruſſiſches Pilgerleben. Verlag Die Schmiede,
Berlin.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Freitag, den 25. Juni 1926

Nummer 174

Familiennachrichten

Fl Kaft Karte.

Fl. Oe Aidie Sinn angs
geſunden Stammhalters zeigen
in dankbarer Freude an
Oberförſter Diefenbach u. Frau
Alice, geb. Zürner.
Beerfelden i. Odenwald, den
23. Juni 1926.
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Dora Brust
Heinrich Hauf
Verlobte cussst

Darmstadt
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Oberhessen.

Rog.

Für den Sommer!

Todes=Anzeige.
Hierdurch die ſchmerzliche Mit=
teilung
, daß Mittwoch abend unſer
guter, unvergeßlicher Sohn und
Bruder
R
Rudolf Rietzyuauuler
im Alter von 15 Jahren infolge
eines Unfalles uns plötzlich ent=
(9303
riſſen wurde.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Rlethmüller
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Die Beerdigung findet Samstag
nachmittag ½4 Uhr vom Portale
des Waldfriedhofs aus ſtatt

Für die vielen Beweiſe
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aufrichtigen Dank e16594
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des ehem. Inf.=Reg. Prinz Karl Nr. 118, deſſen
Mitglied der Verſtorbene war, einen ſchweren Verluſt.
Seine hervorragende Perſönlichkeit, die während
ſeiner langjährigen Dienſtzeit ſich ſiets voll einſetzte und
bei Kameraden und Untergebenen ſich gleicher Beliebtheit
erfreute, wird uns ſtets unvergeßlich bleiben.
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Seelmann-Eggebert
1. Vorſitzender.

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Zur Beerdigung unſeres Kameraden
9304
Auguſt Wolff
wollen ſich die Mitglieder am Samstag nachm. /.3 Uhr
auf der Feuerwache einfinden.
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Nummer 174

Freitag, den 25. Juni 1926

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 25. Juni.
Die neue Spielzeit des Heſſ. Landestheaters.
Der Opernſpielplan der kommenden Spielzeit wird,
wie bereits mitgeteilt, mit einer Neuinſzenierung von Mozarts
Don Juan eröffnet und wird an klaſſiſchen Neuinſzenierun=
gen
noch Webers Euryanthe und Freiſchütz und vor=
ausſichtlich
auch eine neue textliche Faſſung des Prezioſa=
Stoffes mit der Weberſchen Muſik bringen, ſo daß im nächſten
Frühjahr ein geſchloſſener Mozart= und Weberzyklus gegeben
werden kann. Ende September ſoll bereits eine Neuinſzenierung
des Rheingold in Szene gehen, dem in zweimonatlichen
Abſtänden die anderen Abende der Tetralogie folgen und zu einer
zukliſchen Aufführung des Ringes führen ſollen. An Neuheiten
ſind drei entſcheidende Werke moderner Opernkunſt beabſichtigt,
und zwar Die Gezeichneten von Schreker, Doktor
Fauſt von Buſoni und Cardillac von Hindemith. Ver=
handlungen
über eine Uraufführung ſchweben noch. Dazu kom=
men
dann für das Große und Kleine Haus noch eine Reihe von
Spielopern: Smetanas Verkaufte Braut Nicolai: Die
luſtigen Weiber von Windſor Halevy: Der Blitz,
Dittersdorf: Hieronymus Knicker u. a.
Als Gäſte wurden bisher Barbara Kemp und Max von
Schillings, Tino Pattiera und Lotte Schöne verpflich=
tet
. Beſonderen Anlaß werden im Oktober die Reichsſchulmuſik=
woche
und im neuen Jahr das Beethoven=Feſt geben, bei
welcher Gelegenheit, abgeſehen von dem Konzertprogramm, der
Fidelio, eine Neufaſſung des Balletts Prometheus
und Goethes Egmont im Spielplan erſcheinen werden.
Die Klaſſiker werden auch im Rahmen des nächſtjährigen
Schauſpielprogramms einen größeren Raum einnehmen.
Außer dem Egmont wird von Goethe noch Iphigenie‟
und zu Oſtern der erſte Teil des Fauſt gebracht. Kleiſt wird
mit Pentheſilea, Shakeſpeare mit Macbeth und
wahrſcheinlich einem ſeiner Römerdramen, Schiller mit den
Tell und Hölderlin mit Tod des Empedokles ( text=
liche
Faſſung von Wilhelm Michel, Muſik von Peterſen) vertreten
ſein. Daneben wird die Pflege der modernen Dichtung weiter=
geführt
. Erworben wurden bisher zur Uraufführung: Bert Brechts
Luſtſpiel Manniſt Mann Fritz v. Unruhs Bonaparte‟.
An neuen Autorennamen werden zum erſten Male im Spiel=
plan
erſcheinen: Ernſt Bittlinger und Robert Walter. Ferner
ſchweben eine große Anzahl von Verhandlungen, auch für die
Junge Bühne, die wieder vier Uraufführungen jüngſter Dramen=
kiteratur
bringen wird, jedoch wird bei dem ſchnellen Tempo
unſerer Zeit bei der Annahme moderner Werke grundſätzlich auf
eine allzu frühe vertragliche Feſtlegung verzichtet werden müſſen.
Der Unterhaltungsteil des Repertoires wird durch vier neue
Operetten, von denen bisher Millöckers Gaſparone Johann
Strauß’ Der Zigeunerbaron und Offenbachs Or=
pheus
in der Unterwelt feſtſtehen, einige Luſtſpiele und
eine Poſſe bereichert werden.

Verſetzungen in den Ruheſtand. Auf Grund des § 1 des Geſetzes
über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 23. Dez.
1923 der Faſſung des Geſetzs vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) iſt
mit Wirkung vom 1. April 1926 in den Ruheſtand getreten der Ober=
lehrer
an dem Gymnaſium und der Realſchule in Bingen Ludwig Ger=
hard
; auf Grund der gleichen geſetzlichen Beſtimmungen tritt der Direk=
kor
der Kunſt= und hiſtoriſchen Sammlungen des Landesmuſeums Prof
Dr. Friedrich Back in Darmſtadt, mit Wirkung vom 1. Auguſt 1926
an in den Ruheſtand.
Evangel.=kirchliche Dienſtnachricht. Uebertragen wurde dem Pfarr=
verwalter
Kurt Dames zu Rimbach die evangeliſche Pfarrſtelle zu
Rimbach, Dekanat Erbach.
L. U. Von der Landesuniverſität Gießen. Der ordentliche Profeſſor
für praktiſche Theologie an unſever Landesuniverſität Lic. theol. Dr. phil.
Leopold Cordier wurde von der Univerſität Bonn ehrenhalber
zum Dohtor der Theologie ernannt.
Vertmterverſammlung der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskam=
mern
. Die Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern hielten am 22. Juni
im Stadthaus in Bad=Nauheim unter dem Vorſitz des Herrn Landtags=
abgeordneten
Chriſtian Scholz=Mainz eine Vertreterverſammlung ab.
Die Beratungen erſtreckten ſich in der Hauptſache auf folgende Punkte:
Gewerbebeſteuerung in Heſſen, Sonderſteuer vom bebauten Grundbeſitz,
Prüfung von induſtriellen Lehrlingen, öffentliche Einſichtnahme in das
Grundbuch, Entwurf eines Geſetzes über den Vergleich zur Abwendung
des Konkurſes, heſſiſche Gebühren für Gewerbelegitimationskarten, ſowie
Geſchäftsbedingungen für den deutſchen Kartoffelhandel.
Herr Reichsbahndirektionspräfident Lochte iſt von ſeiner Stu=
dienreiſe
nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika zurückgekehrt
und hat ſeine Dienſtgeſchäfte wieder übernommen.
Heſſiſches Landestheater. Als letzte Aufführung der diesjährigen
Spielzeit wird am Sonntag, den 27. Juni, im Großen Haus des Landes=
theaters
die Neueinſtudierung von Webers Oberon wiederholt. In
dieſer Aufführung ſingt Frau Gercke zum erſten Male die Partie der
Rezia und Herr Dr. Barczinski zum erſten Male die Partie des
Scherasmin. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Roſenſtock.
Sommerſpielzeit 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landes=
theaters
. Leitung Direktor Adalbert Steffter. Es ſei nochmals
darauf hingewieſen, daß an dieſem Samstag die Erſtaufführung der
Stolzeſchen Operette Die Tanzgräfin ſtattfindet. An vielen
Staats= und Stadttheatern fand dieſe Operette größten Beifall, und
ſchreibt u. a. die Grazer Tagespoſt: Robert Stolz hat eine Muſik
gemacht, die ſüß und zart, ſo duftig und ſchmiegſam, wie unter vielen
Operettenkomponiſten wenige nur zuſtande bringen. Die Vorſtellung
beginnt um 8 Uhr. Sonntag iſt eine Wiederholung von Die Tanzgrä=
fin
, und beginnt die Sonntagsvorſtellung um halb 8 Uhr. Montags
Abonnements werden noch ausgegeben bis inkl. Sonntag, den 27. Juni
Donnerstags=Abonnements bis inkl. Mittwoch, den 30. Juni, und Frei=
tags
=Abonnements bis inkl. Donnerstag, den 1. Juli. Die erſte Vorſtel=
lung
für Montag=Mieter iſt am Montag, den 28. Juni.
Volkshochſchule. Zu der am Samstag, den 26. Juni, abends um
8 Uhr im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters ſtattfindenden
Vorſtellung Der Glückspilz ſind für unſere Mitglieder Karten
zu ermäßigtem Preis in der Geſchäftsſtelle zu haben.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Herr Lothar Schenck
von Trapp vom Heſſiſchen Landestheater erhielt außer ſeinen
Einladungen an die Züricher Oper die Aufforderung, für die
Oper in Chicago den Don Juan zu geſtalten.
Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Auch im kommenden Winter
finden wieder 10 Akademiekonzerte ſtatt; fünf dieſer Konzerte
ſind bekanntlich für die Wohlfahrtsorganiſationen und die Schüler und
Schülerinnen ſämtlicher Lehranſtalten gedacht. Um dieſe Konzerte immer
mehr als Wohlfahrtskonzerte ausbauen zu können, wird der Reingewinn
in Zukunft dem von Prof. Adolf Buſch an der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt gegründeten Adolf Buſch=Fonds zugeführt. Dieſer Fonds dient
erſtens zur weiteren Finanzierung der Wohlfahrtskonzerte, ſowie ſpäter=
hin
zur Gewährung von Stipendien oder zur Unterſtützung unbemittelter
Schiler. Es ſoll dadurch die Möglichkeit gegeben werden, ſpäterhin auch
Schülern über die von der Stadt genehmigte Zahl der Freiſtellen hinaus
Stipendien zu gewähren.
Beſſunger Herrngarten (Orangerie). Am Sonntag, den 27. Juni,
findet im Beſſunger Herrngarten nachmittags 4 Uhr ein Konzert,
verbunden mit Kinderfeſt, ſtatt. Für letzteres ſind viele Ueber=
raſchungen
geboten u. a. Eſelreiten, Eſelfahren, Klettermaſt, Ablaſſen
von Freiballons, Kinderfahnenpolonäſe uſw. Der Eintritt beträgt für
Erwachſene 25 Pfg. und für Kinder in Begleitung der Eltern 10 Pfg.
Ab 8 Uhr Konzert, ausgeführt von einer Abteilung des Städt. Orcheſters,
unter Mitwirkung des Männergeſangvereins Konkordia (1883), Diri=
gent
Herr Konzertmeiſter Oskar Scheidhauer vom Heſſ. Landes=
theater
. Ab 10 Uhr im Orangeriehaus Bunter Abend. Mitwirkende
Männergeſangverein Konkordia (1883), Fr. Marie Lamp=Welker ( Rezi=
tationen
), Richard Hinz (Lieder zur Laute), ſowie einer Abteilung des
Städtiſchen Orcheſters. Der Eintritt beträgt ab 8 Uhr 40 Pfg. und be=
rechtigt
zum Konzert und Bunten Abend. (Näheres erfolgt in der
morgigen Ausgabe.
* Hohes Alter. Am 25. Juni feiert Frau Marie Münk Wwe.
geb. Grasmück, Wendelſtadtſtraße 35, in geiſtiger und körperlicher Friſche
ihren 85. Geburtstag.

Hochſchul=Sport=Werbefeſt.
am Samstag, den 26. Juni, nachmittags 4 Uhr, auf dem
Hochſchulſporwlatz.
Der Akademiſche Ausſchuß für Leibesübungen der Techniſchen
Hochſchule veranſtaltet am Samstag, den 26. Juni 1926, nach=
mittags
4 Uhr, auf dem Hochſchulſportplatz ein Werbefeſt, zu
dem vor allem die Vertreter von Staat und Stadt und die an
dieſem Tage hier verſammelten Mitglieder der Vereinigung der
Freunde der Techniſchen Hochſchule (Ernſt=Ludwig=Hochſchul=
Geſellſchaft) eingeladen ſind. Der Hauptzweck der Veranſtaltung
iſt, der Oeffentlichkeit zu zeigen, daß die ſtaatlichen Gelder, welche
für die Leibesübungen an unſerer Hochſchule ausgeworfen wer=
den
, reichliche Früchte tragen.
Die Leibesübungen ſpielen bereits im ſtudentiſchen Leben
eine große Rolle. Sie würden es noch viel mehr, wenn die Um=
kleideräume
und die hygieniſchen Anlagen auf dem Sportplatz
beſſere wären.
Neben Maſſengymnaſtik werden Leibesübungen aller Art ge=
zeigt
. Beſonders intereſſant dürfte das Spiel mit dem großen
Puſhball (1½ Meter Durchmeſſer) werden. Im Rahmen des
Werbefeſtes finden auch die Entſcheidungskämpfe der diesjährigen
Leichtathletikmeiſterſchaften ſtatt, welche eine Reihe intereſſanter
Staffeln enthalten. Den Schluß der Veranſtaltung bildet ein
kurzes Handball=Werbeſpiel (2 mal 15 Minuten) zwiſchen dem
ſüddeutſchen Handballmeiſter Sportverein Darmſtadt 1898 und
einer Hochſchulmannſchaft, die zurzeit über eine große Spielſtärke
verfügt.
Bei einem derartig reichhaltigen Programm dürfte ſich ein
Beſuch des herrlich gelegenen Hochſchulſportplatzes für einige
Stunden lohnen.

Heſſiſcher Motorradklub Darmſtadt, Ortsgruppe des A.D.A.C.
Der H.M. C. Darmſtadt tritt am Sonntag, den 27. Juni, erſtmals in die=
ſem
Jahre offiziell mit einem Feſte teils ſportlicher, teils geſellſchaft=
licher
Natur an die Oeffentlichkeit. Anläßlich des am gleichen Tag ſtatt=
findenden
Kampfſpielwerbetages findet eine Strahlen= und Pla=
kettenfahrt
nach dem ſchön gelegenen Oberwaldhaus bei Darm=
ſtadt
ſtatt. Die bisherigen Meldungen der auswärtigen Motorfahrer=
klubs
laſſen mit einem bißchen Einſicht des Wettergottes auf eine wür=
dige
Veranſtaltung ſchließen. Für die Teilnehmer an der Plakettenfahrt
iſt das Zurücklegen einer Strecke von mindeſtens 50 Klm. Vorſchrift.
Bewertet werden nur dieſe Fahrer, welche in der vorgeſchriebenen Zeit
auf dem Oberwaldhaus eintreffen. Des weiteren ſtehen drei wertvolle
Ehrenpreiſe für diejenigen Klubs, die die meiſten Fahrer entſenden, zur
Verfügung. Mit der Veranſtaltung iſt verbunden: Sommerfeſt, Konzert
Tanz und Beluſtigungen.
Gartenbauverein Darmſtadt. Wie aus der Anzeige erſichtlich, be=
teiligt
ſich der Gartenbauverein an dem von dem Kreisverband der Obſt=
und Gartenbauvereine beabſichtigten Beſuchder Wein= und Obſt=
bauſchule
Geiſenheim. Die Abfahrt erfolgt um 8.08 Uhr vor=
mittags
mit Sonntagskarte 4. Klaſſe Rüdesheim. Ankunft in Geiſenheim
10.17 Uhr; Beſichtigung der Anlagen der Schule. Hieran anſchließend
zwangloſes Mittageſſen in Geiſenheim. Der Nachmittag ſteht den Teil=
nehmern
zu Ausflüigen und zur Beſichtigung verſchiedener ſchöner Punkte
der Umgebung, wie Niederwalddenkmal, Rochusberg, Schloß Rheinſtein,
zur freien Verfügung. Die Rückfahrt kann auch von Bingen aus er=
folgen
. Da aller Vorausſicht nach Sonderwagen zur Verfüigung geſtellt
werden, wollen ſich die Teilnehmer bis ſpäteſtens Dienstag, den 29. Juni,
bei dem Vorſitzenden (Fernruf 1734) melden, da ſonſt keine Garantie für
einen Platz übernommen wird. Da die Schule Geiſenheim lange der
Wirkungskreis unſeres verdienſtvollen früheren Vorſitzenden, des Oekono=
mierats
Goethe war, dem auch dort ein Denkmal errichtet wurde, dürfen
wir auf eine zahlreiche Beteiligung hoffen.
* Das erſte Donnerstagskonzert des Städt. Orcheſters fand geſtern
abend im Saalbaugarten ſtatt. Leider hatte das ſehr kühle Wetter viel=
Freunde dieſer Konzertabende vom Beſuch abgehalten, ſodaß der Garten
nur ſchwach beſetzt war. Das vorzüglich eingeſpielte Orcheſter unter Lei=
tung
des Obermuſikmeiſters a. D. H. Hauske brachte die Muſikſtücke
techniſch vollendet und klangſchön zu Gehör, ſodaß der Beifall ſehr lebhaft
war. Die Vortragsfolge brachte im zweiten Teil zum Gedächtnis des
100. Todestags C. M. von Webers deſſen Ouvertüre zur Oper Der Frei=
ſchütz
, Aufforderung zum Tanz und Hüons Zauberhorn, Fantaſie aus
Oberon. Außerdem wurden noch Muſikſtücke von Strauß, F. Lux
J. Maſſenet u. a. geſpielt. Es wäre zu wüinſchen, daß im Intereſſe des
muſikliebenden Darmſtädter Publikums die Beſucher der Donnerstags=
Konzerte im Saalbaugarten ebenſo zahlreich wären wie die Zuhörer vor
dem Garten und auf der Riedeſelſtraße.
Frauenvortrag. Heute Freitag ſpricht Frau M. Sachs über
Geſundheits= und Körperpflege und ſonſtige für Frauen wichtige Fragen.
Wir verweiſen auf die heutige Anzeige.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchufſes der Provin;
Starkenburg am Samstag, den 26. Juni, vormittags 9 Uhr: 1. Klage
der Firma Simon Daum zu Falbengeſäß gegen den Beſchluß des Kreis=
ausſchuſſes
Heppenheim vom 27. Okt. 1925 wegen Heranziehung zu den
Koſten der Kreisſtraßenunterhaltung. 2. Klage des Bezirksfürſorgever=
bandes
Weinheim=Stadt gegen den Bezirksfürſorgeverband Hep=
penheim
auf Erſtattung zu Unrecht gezahlter Pflegekoſten für Katharina
Margarete Hofferberth von Heppenheim. 3. Antrag des Kreisamts Die=
burg
auf Entziehung der der Georg Pfeil Ehefrau zu Altheim
erteilten Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Brannt=
weinausſchank
für das Haus Aſchaffenburger Straße 1. 4. Klage des
Bezirksfürſorgeverbandes Darmſtadt=Stadt gegen den Bezirksfürſorge=
verband
Darmſtadt=Land wegen Erſatz von Unterſtützungskoſten für die
Eliſabethe Müller und deren Kind Irmgard. 5. Klage der Allianz=
Verſicherungs=Aktiengeſellſchaft, Bezirksdivektion Starkenburg in Darm=
ſtadt
, gegen den Polizeibefehl des Oberbürgermeiſters der Stadt Darm=
ſtadt
vom 11. Nov. 1925. 6. Beſchwerde des Arbeiters Wilh. Neu=
mann
zu Griesheim gegen den Beſchluß des Kreisausſchuſſes Darmſtadt
vom 30. November 1925 wegen Unterbringung in das Arbeitshaus zu
Dieburg.
Verwaltungs=Sonderzug nach Miltenberg und Amorbach. Wie zu
erwarten, macht ſich ein reges Intereſſe für die Sonderfahrt am Sonntag,
den 27. Juni, nach Miltenberg und Amorbach geltend. Dieſe Fleckchen
Erde ſind durch reiche Naturſchönheiten ausgezeichnet. Wohin das Auge
blickt: auf den Höhen und Steilhängen Laub= und Nadelwälder, auf den
anften Hügeln und in den Tälern üppige Rebenhänge und reichtragende
Felder, inmitten des Tales das ſilberne Band des ſchönen Mainfluſſes.
Mannigfaltig und zahlreich ſind in dieſer Gegend die Spaziergänge und
Ausflüge, die dem Teilnehmer einer ſolchen Fahrt lohnende Erholung
und wohltuende Entſpannung ſeiner Nerven gewähren. Es würde zu
weit führen, alles Schöne und Herrliche, was dieſe Gegend bietet, einzeln
aufzuführen, denn überall, wohin wir auch unſere Schritte lenken, emp
fangen wir herrliche, unvergeßliche Eindrücke. Die Fahrkarten zu dieſer
Fahrt können bis zum 26. Juni, abends 9 Uhr, bei den Fahrkarten=
Ausgaben, Reiſe= und Verkehrsbureaus gelöſt werden.
Fernſonderzüge nach der Geſolei=Ausſtellung in Düſſeldorf. Am
3., 16. und 29. Juli, ſowie am 2. und 20. Auguſt d. J., verkehrt je ein
Fernſonderzug 3. Klaſſe von Baſel nach Düſſeldorf über WormsMainz
unter Anwendung des Ferienſonderzugtarifs. Ein Drittel Fahrpreis=
ermäßigung
für Hin= und Rückfahrt. Hinfahrt ohne Fahrtunterbrechung
mit Sonderzug. Rückfahrt mit den Zügen des regelmäßigen Verkehrs
innerhalb zwei Monaten. Abfahrt in Worms 1.52 Uhr nachm., in Mainz
Hbf. 2.38 Uhr nachm.; Ankunft in Düſſeldorf 6.50 Uhr nachmittags. Der
Preis der Fahrkarte für Hin= und Rückfahrt 3. Klaſſe beträgt ab Worms
18,20 Mk., ab Mainz 15,20 Mk. Mit dem Fahrkartenverkauf wird jeweils
10 Tage vor dem Tage des Verkehrens des betr. Sonderzuges begonnen.
Schluß des Verkaufs jeweils drei Tage vor dem Verkehren. Siehe auch
Aushänge auf den Bahnhöfen.

Tageskalender für Freitag, den 25. Juni 1926.
Landestheater Großes Hg
s, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10 Uhr, C 24: Das Schiedsgericht; hierauf: Die beiden Vero=
Kleines Haus: Geſchloſſen.
neſer.
Orpheum: Keine
Vorſtellung. Fürſtenſaal Grafenſtraße, abends 8½ Uhr:
Frauen=Vortrag.
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz
Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Samstag, den 26. Juni 1926.
Vorm. 10 Uhr werden bei Fa. A. u. J. Monnard, Spedition, Feldberg=
ſtraße
, zirka 3000 Flaſchen Sekt, etwas angetrübt, verſteigert.

käglich Frisch gebrannt
in anerkannt vorzüglicher Qualität
M. W. Prassel
Schulstr. 10 19058a) Telephon 71

*Bezirksſchöffengericht.
1. Der fahrläſſigen Tötung ſind Karl Buch und Händler Joſe
Häußer, beide von Schwanheim, angeklagt. Sie ſollen aus
Fahrläſſigkeit den Tod des Motorradfahrers Auguſt Müller von Rüſſels
heim verſchuldet habe. Häußer war mit Buch als Fuhrmann am Mor=
gen
des 8. April 1926 von Schwanheim weggefahren, um ſeinem Geſchäft
als Hauſierer obzuliegen. Der Unfall iſt abends etwa halb 9 Uhr auf
der Straße Kelſterbach-Raunheim-Rüſſelsheim zwiſchen Raunheim und
Kelſterbach paſſiert. Die Anklage behauptet, daß der Wagen nicht be=
leuchtet
geweſen, beide geſchlafen hätten und auf der falſchen Seite ge=
fahren
ſeien. Der Motorradfahrer ſoll in die Deichſel des Wagens hin=
eingefahren
ſein. Als ein Zeuge kurz nach 8 Uhr abends an die Unfall=
ſtelle
kam, erkannte er in dem in einer Blutlache Liegenden ſeinen
Freund, den Reklamechef bei Opel, Auguſt Müller, der um Hilfe rief,
da er ſonſt verblute. Nach einer Viertelſtunde war Müller verſchieden
Zeuge Werkmeiſter Grünewald hat den Müller noch kurz vor dem Unfall
geſehen, er war nüchtern und ſein Motorrad beleuchtet. Fuhrmann Hch=
Jung von Okriftel ſaß in der Nähe am Main, er hörte ein Motorrad
kommen, dann vernahm er ein Geräuſch wie von einem Zuſammenſtoß,
eilte raſch hinzu an die Urfallſtelle; es wurde nach einem Arzt gerufen.
Förſter Hch. Damm vom 200 Meter entfernten Forſthaus kam an die Un=
fallſtelle
, als der Verletzte ſchon im Auto abtransportiert war; ein Licht
ſah er da nicht. Beim Zeugen F. Möſer, Förſter auf Forſthaus Clara=
berg
, wurde ein Eimer Waſſer geholt, um nach der Unfallſtelle gebracht
zu werden. Zeuge gab auch Verbandmaterial mit. An der Unfallſtelle
fand er das Pferd des Wagens unverletzt, die Deichſel gebrochen. Die
Wagenlaterne war ſchmutzig und in ſchlechtem Zuſtand, die Motorrad=
laterne
gab nur ſchwachen Schein. Der Zeuge hält die Stelle deshalb
für gefährlich, weil der Fahrer durch die Beleuchtung der Opelwerke ge=
blendet
werden kann. Der Sachverſtändige, Ingenieur Bartholomäi bei
Opel, hat das Motorrad unterſucht und den Akkumulator ſtromlos ge=
funden
; das Licht konnte nicht brennen, weil die Verbindungsleitung
gebrochen war. Akkumulator und Lampe ſind heute noch intakt; Bartho=
omäi
ſchildert Müller als ruhigen, vorſichtigen Fahrer. Der Staatsan=
walt
hält den Beweis für die Fahrläſſigkeit der Angeklagten für erbracht,
die Laterne des Wagens ſei nicht funktionsfähig geweſen; am hinteren
Teil des Wagens hängend, habe ſie der Motorradfahrer nicht geſehen.
Kein Zeuge, insbeſondere die beiden Förſter, hätten nicht geſehen, daf
die Laterne gebrannt hat. Müiller ſei ſcharf rechts gefahren; das Fuhr=
werk
, auf der falſchen Seite fahrend, ſei mit dem Mokorfahrer zuſam
mengeſtoßen. Angeſichts der ſchweren Gefährdung des Straßenverkehrs
wird eine Gefängnisſtrafe von je neun Monaten beantragk.
Das Gericht erläßt Beſchluß, daß die Verhandlung auszuſetzen ſei
und noch weitere Ermittelungen durch die Staatsanwaltſchaft eingezogen
werden ſollen.
2. Dem Viehhändler Peter Joſef Hochmann in Pfung=
ſtadt
iſt ein Betrug zum Nachteil des Val. Gandenberger in Pfung=
ſtadt
in Höhe von 1500 Mk. zur Laſt gelegt; ferner ſoll er bei einer ihm
drohenden Zwangsvollſtreckung eine ihm zuſtehende Hypothekenforderung,
um ſolche dem Zugriff des Val. Gandenberger zu entziehen, an ſeine
Ehefrau abgetreten haben.
Der Schweinehandel wird auf den Namen der Frau geführt; beide
Ehegatten leben in Gütertrennung.
Auch hat Hochmann nach der Anklage verſucht, Früchte auf dem Halm
durch eine Manipulation dem Zugriff Gandenbergers zu entziehen, was
ſich als Betrugsverſuch ſtrafrechtlich charakteriſiert.
Gegen den Ehemann wird eine Geſamtgefängnisſtrafe von neun
Monaten, gegen die Ehefrau wegen Anſtiftung zur Pfandverſchiebung
und Beihilfe zum Betrugsverſuch eine ſolche von 2 Monaten 1 Woche
beantragt.
Das Urteil erkennt gegen beide Angeklagte auf Frei=
ſprechung
.

Verwaltungsgerichtshof (Zeughausſtraße 2). Oeffentliche Sitzung
am Samstag, den 26. Juni, 9 Uhr: Geſuch der Ehefrau Kappe=
in
Darmſtadt um Erlaubnis zum Alkoholausſchank in ihrem Kaffee
Holzſtraße 22: 10 Uhr: Antrag des Wilhelm Reibold in Eberſtadt
auf Erteilung des Führerſcheins für Kraftfahrzeuge; 10.30 Uhr: Ein=
wendung
gegen die Bürgermeiſterwahl in Darsberg, Kreis Heppen=
heim
.
Unfälle. Geſtern morgen geriet in einer Fabrik ein Arbeiten in
eine Maſchine und verletzte ſich das rechte Bein. Gegen 11 Uhr bekam
eine ältere Frau am Theater einen Schwindelanfall und verletzte ſich
dabei am Hinterkopf. Beide Verletzte wurde durch die Sanitätswache
(Tel. 400) in das Städtiſche Krankenhaus verbracht.
Kunſinotizen.
deder Worte. Künſſier und Künfflorfſiche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden drwähmne
geſchiebt, bebdft ſich die Reboltien ihr drteil vor.
Palaſt=Lichtſpiele. Das Programm, welches zur Zeit in
den Palaſt=Lichtſpielen zu ſehen iſt, bedarf eines beſonderen Hinweiſes.
Es iſt nicht zu viel geſagt, wenn man feſtſtellt, daß dieſer Film Ehe=
mann
auf Zeit mit zu dem Beſten gehört, was wir in der letzten
Zeit zu ſehen bekamen. Sid Chaplin, dieſer urwüchſige und wit unzähli=
gen
gelungenen Ideen geſegnete Schauſpieler, reißt bei offener Szen zu
Beifallsbezeigungen hin. Es hat ſeine eigene Bewandtnis mit dieſem
Künſtler, denn, ſo wie er es verſteht, ſeine Zuſchauer zum Lachen zu brin=
gen
, dürfte ſelten der Fall ſein. Bei dieſem Film vergißt man die twüi=
ben
Stunden des Alltags und erfreut ſich an der humorvollen Hand=
lung
und dem ausgezeichneten Spiel der Darſteller. Der Film Ehemann
auf Zeit iſt einer von denjenigen, die man nicht ſo leicht vergeſſen wird.
Um ſo mehr, wenn man beachtet, daß Paul Morgan die deutſche Be=
arbeitung
dieſes Werkes in Händen hat. Als zweiten Schlager bekommen
wir den Film Die große Gelegenheit oder Der Raub in der
Zentralbank zu ſehen. Lia Eibenſchütz und Kurt Veſpermann, welche
die Hauptrollen übernommen haben, ſorgen dafür, daß die Beſucher auch
hier auf ihre Koſten kommen.
Union=Theater, Im U.T. werden zwei wirklich gute Filme
gezeigt: Das Mädchen mit der Protektion‟. Die queck=
ſilbrige
Oſſi Oswalda, deren ſprühendes Temperament und übermütiger
Humor ſie von Beginn ihrer Laufbahn an zum erklärten Liebling des
Publikums gemacht haben, in ihrer Glanzrolle. Eine ſpannende Hand=
lung
. von Willy Haas erdacht, mit einer Fülle von Humor. Oſſi als
Dorfſchöne iſt zum Schreien komiſch. Ihr erſtes Erſcheinen in der Groß=
tadt
wird wahre Lachſalven hervorrufen. Und nun gehr ihre Geſchichte
m flotten Tempo weiter; erſt bis zur kleinen Tänzerin, dann zum lau=
niſchen
, alles beherrſchenden Star, und ſchließlich bis zur glücklichen Ehe
Als Gegenſpieler der amüſante Willi Fritſch, in anderen Rollen Nora
Gregor, Adele Sandrock, Oreſte Bilancia, Paul Morgan und Karl Ett
linger. Ein Film, der bei jedem Publikum anſprechen wird. Ferner
der Senſationsroman Das ſchöne Abenteuer. Es iſt erſtaun
lich, wie der menſchliche Geiſt doch imſtande iſt, immer wieder Neues
Spannendes und Amüſantes auf dieſem im Laufe der letzten Jahre doch
ſo abgegraſten Gebiete zu erdenken. . . . Kommen dann noch hübſche
Tricks, ſchöne Landſchaften und die notwendige Doſis mondänen Lebens
hinzu, ſo iſt der Erfolg auch beim anſpruchsvolleren Publikum geſichert.
Es iſt nicht gut möglich, alle die verwegenen, bedenklichen und luſtigen
Situationen zu ſchildern. Das Stück hat den Zug und Schmiß, den man
gewöhnt iſt, wenn Manfred Noa Regie führt; auch hatte er ſich eine aus=
gezeichneter
Darſtellergruppe ausgeſucht, die ſeinen Ideen zum Siege
verhalf.
Reſidenz=Theater: Die Inſel der Träume‟
nach dem gleichnamigen Roman von Paul Roſenhayn. Das ſeltſame
Geſchick einer jungen Frau, die an einen leichtſinnigen Betrüger ver=
heiratet
iſt, und aus Unkenntnis ſeiner wahren Natur treu zu dem ſie
beſtehlenden und betwigenden Manne hält, bis ihr durch Zufall die
Schuppen von den Augen fallen, behandelt dieſer von Paul Ludw. Stein
inſzenierte und von Paul Roſenhayn verfaßte Film. Der Betrüger wird
ermordet, die junge Frau bezichtigt ſich ſelbſt, um einen eigennützigen
Freund und Retter, den ſie für den Mörder hält, zu beſchützen. Schließ=
lich
wird alles aufgeklärt und die junge Frau findet an der Seite des
elbſtloſen Freundes ihr wahres Glück. Liane Haid, die entzückende
Wienerin, ſpielt die weibliche Hauptrolle. Alfons Fryland iſt der leicht
ſinnige Betrüger, und Harry Liedtke der treue Freund der fungen Frau.
In Mary Mascott lernen wir ein vielverſprechendes neues Talent kennen.
Die prächtige Ausſtattung dieſes geſchmackvollen und anſprechenden Films
ſtammt von Walter Reimann, während Curt Courant für die Photo=
graphie
verantwortlich zeichnet.
Lokale Veranſtaltungen.
Die Olerunter erſcheinenden Notlizen ſind ausfchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befradten
feinem Falle irgendwie als Beſdrechung oder Krittl.
Orthſches Männerquartett. Wir möchten nicht ver=
ſäumen
, auch an dieſer Stelle auf den am Samstag, den 26. Juni, ſtatt=
findenden
Sommernachtstanz aufmerkſam zu machen. Illumination, Ge=
ſangsvorträge
ſowie Jazzbandkapelle des Städt. Orcheſters werden ge=
boten
.
Verein ehem. 25er. Am Sonntag, den 4. Juli, nachmittags
indet eine Wiederſehensfeier ehemaliger 25er in Pfaffen=Beerfurth
(Gaſthaus Zur Pfalz) ſtatt, auf die wir heute ſchon die Odenwälder
Kameraden hinweiſen.

[ ][  ][ ]

Seſte 6

Nummer 174

Aus Heſſen.
Starkenburg.
Griesheim, B. Juni. Gemeinderatsbericht. Der Voran=
ſchlag
für das Rechnungsjahr 1926 wurde, machdem er die Finanzkommiſ=
ſion
bereits paſſiert hatte, in der von dev Verwaltung aufgeſtellten
Form genehmigt. Die Einnahme und Ausgabe wurde auf je 662 060,17
Mark feſtgeſetzt. Der Fehlbetrag von 115 400 Mk. ſoll durch Erhebung
folgender Steuerſätze gedeckt werden: Sonderſteuer vom bebauten
Grundbeſitz pro 100 Mk. Steuerwert 50 Pfg. 40 880 Mk.; Umlagen
für Gebäude pro 100 Mk. Steuerwert 25 Pfg. 20 550 Mk.; für lard=
und forſtwirtſchaftlich genutzte Grundſtücke pro 100 Mk. Steuerwert 50
Pfg. 31 050 Mk.; land= und forſtwirtſchaftliches Anlage= und Betriebs=
kapital
pro 100 Mk. Steuerwert 60 Pfg. 234 Mk.: gewerbliches An=
lage
= und Betriebskapital pro 100 Mk. Steuerwert 60 Pfg. 12.B8Mk.;
vom Gewerbeertrag 7230 Mk., zuſammen 115 412 Mk. Die Ge=
meindeſchulden
betragen 300 230 Mk., die eine jährliche Verzinſung von
W545,68 Mk. und eine jährliche Tilgung von 12431,50 Mk. erfordern.
Das Vermögen der Gemeinde beträgt 1 638 329,27 Mk., das einen jähr=
lichen
Ertrag von 65734,80 Mk. abwirft. Zur Pflaſterung der Neuen
Darmſtädterſtraße, Ankauf von Gelände, Pflaſterung der Wilhelmſtraße,
Gewährug von Baukoſtenzuſchüſſen pp. wurde eine Kapitglaufnahme
von 20 000 Mk. beſchloſſen. Sämtliche für das Faſelvieh in Betracht
kommenden Futterartikel ſollen für die Folge nur noch durch öffentliche
Ausſchreibungen vergeben werden. Da mehrere Mieter von Gemeinde=
wohnungen
mit der Mietzahlung ſtark im Rückſtand ſind, ſoll denſelben
die Mitteilug zugehen, alsbald ihren Verpflichtungen nachzukommen,
andernfalls ihre Unterbringung in neu zu beſchaffonden Baracken er=
folgen
ſoll. Zur Einſichtnahme der zurzeit beim Kreisamt Groß=
Gerau offenliegenden Pläne über den Ausbau der elektriſchen Bahn
Griesheim=Darmſtadt, wurde eine Kommiſſion beſtimmt, beſtehend aus
den Herren Beigeordneter Feldmann, Gemeinderäte Höhl und Metzger
ſowie Gemeindebauaufſeher König.
Wixhauſen, 24. Jui. Der FC. Union Wixhauſen feiert am 26.
und 27. Juni, ſein Wjähriges Beſtehen. Eine beſondere Freude iſt es
für den Jubilar, am gleichen Tage ſeinen neuen Sportplatz emweiben
zu können. Gerade für einen Landverein iſt es ſchwierig, inmitten einer
am Beſitzen von Ackerboden feſthaltenden Bevölkerung, einen Komplex
Land zu erwerben, der für eine Sportplatzanlage geeignet iſt. Nicht
mehr offen liegt das Sportgelände im freien Felde, ſondern es wird
umrahmt von einer zwei Meter hohen Umzäunung. Im Juni 1906 von
kaum 20 Mann ins Leben gerufen, hat ſich der Verein 1930 den Auf=
ſtieg
zur Liga erkämpft. Im Programm iſt vorgeſehen: Am Samstag,
26. Juni, 6 Uhr: LigaSportvereinigung Arheilgen. Wer die Begeg=
nungen
beider Vereine kennt, der weiß, daß ſie alle mit großer Span=
nung
erwartet und mit viel Energieentfaltung durchgeführt wurden.
Auch diesmal wird man einen raſſigen und fairen Kampf zu ſehen be=
kommen
. An das Spiel ſchließt ſich ein Fackelzug und Kommers auf
dem iöylliſch gelegenen Feſtplatz. Am Sonntag. V. Juni, ſpielen um
10 Uhr vormittags: FC. Union A.H=Mannſchaft-FC. 03 Egelsbach
A. H.; nachmittags 1½ Uhr: FC. Union LigaSportverein Darmſtadt
Bezirksliga. Auch dieſem Treffen wird großes Intereſſe entgegenge=
bracht
. Nach dem Geſagten dürſte es ſich wohl lohnen, einige Stun=
den
bei dem FC. Union Wixhauſen am 2. und 27. Juni zu verweilen.
II. Eberſtadt, 24. Junk. Der diesjährige Jugendfeiertag wird von
der hieſigen Volksſchule am kommenden Samstag gefeiert werden, an
welchem Tage der Schulunterricht ausfällt. Wie in den Vorjahren, ſo
findet auch heuer ein Umzug ſämtlicher Schulklaſſen durch die Straßen
Eberſtadts ſtatt. Der Zug wird durch das Trommler= und Pfeiferkorps
der Turngeſellſchaft und die Muſikkapelle Edelweiß eröffnet und ſetzt
ſich nachmittags um 3 Uhr vom Schulhofe aus in Bewegung. Bei der
Ankunft des Feſtzuges im Walde ſingen die oberen Klaſſen ein Be=
grüßungslied
, worauf Lehrer Pörtner die Feſtanſprache hält. Als=
dann
kommt die übliche von der Gemeinde geſtiftete Johannisbrezel zur
Verteilung. Turneriſche Vorführungen, Spiele, Reigen und Beluſtigu= Militärfamilie v. Wachter wurden hier zur Ruhe gebracht. General=
gen
mancherlei Art werden den Eltern einen Einblick in den Schulbetrieb leutnant Georg von Wachter, geboren am 11. Januar 1860 in Waller=
gewähren
und ihnen Gelegenheit geben, mit der Lehrerſchaft der Schule
in Fühlung zu tveten. Schulvorſtand und Schulleitung richten an die
Einwohnerſchaft die dringende und herzliche Bitte, anläßlich des Jugend=
feſtes
ihre Häuſer zu beflaggen.
* Ober=Ramſtadt, 24. Juni. Das Bauweſen beſchränkt ſich hier in
Neubauten erſtellen dagegen die Baugenoſſenſchaft Selbſthilfe in der
Alefeldſtraße. Es ſind Reihenhäuſer, von denen ein Block mit 4 Stück
im Laufe dieſes Jahres bezogen werden. Die Wohnungen beſtehen aus
einem Zimmer und Küche im unteren und zwei Zimmern im oberen
Stock. Hinſichtlich der am Sonntag, den 27. Juni, ſtattfindenden Bei=
geordnetenwahl
wird nochmals darauf hingewieſen, daß nur die Wähler
abſtimmen dürfen, die an dieſem Tage 6 Monate ununterbrochen in der
erheblich.
gruppe des Odenwaldklubs kommt am Samstag, den 26. d. M., zur
Ausführung. Am Poſtamt wird ſich um 8 Uhr abends die Schar der
Teilnehmer einfinden, um mit den Okvawagen nach Höchſt i. O. zu fah=
ren
, woſelbſt von den Ortsgruppen des Odenwaldklubs der umliegenden
Ortſchaften gemeinſam die Sonnwendfeier begangen wird, an der ſich
auch die Ortsgruppe Michelſtadt beteiligt. Die Anmeldung zur Teil=
nahme
muß bis ſpäteſtens Freitag abend 8 Uhr bei dem Vorſitzenden er=
folgt
ſein. Im ſtädtiſchen Saalbau wird am Samstag, abends 8½
Uhr, eine von der Stadtverwaltung ausgehende Abendfeier ſtattfinden,
Vortragsfolge ſieht ferner eine Anſprache des Schulrates Haſſinger=
Darmſtadt vor. Die gemeinnützige Baugenoſſenſchaft ladet ihre Mit= wendung vor Verdun nach Galizien, und machte die Schlacht von Liwa=
glieder
zu einer Generalverſammlung ein, die am Donnerstag, den 1. nowa mit. Die harten Anſtrengungen und Entbehrungen, ſowie das
rates und ſeines Vovſitzenden. Neuwahl des Vorſtandes. Rechnungs=
der
Verſammlung erwartet.
wirt gern, wenn auch dadurch der Schaden an den Feldgewächſen nicht
tiers war möglich, weil das heſſiſche Kreisamt Erbach ab 25. Februar
der Schonzeit war gewiß eine Folge des Drängens der Landwirte, die ter Soldat und ſeinem Beruf bis zum letzten Atemzug treu ergeben.
im Frühjahr erheblichen Wildſchaden befürchteten.

Freitag, den 25. Juni 1926

U Hrnfe Werabd. 2. Du. Dsr Terſeherfen
das Ziel der Touriſten und Kurgäſte ſind, an der Nord= und Oſtſee, am
Rhein, in Thüringen, im Schwarzwald uſw., überall klagt man über
ſchlechten Beſuch. Auch bei uns hier läßt die Kurzeit viel zu wünſchen
übrig. Noch ſind die Gaſthäuſer und Hotels nur teilweiſe beſetzt; in
früheren Jahren war um dieſe Zeit ſchon alles beſetzt Schwimm=
bad
. Das vom Verſchönerungs= und Verkehrsverein neu eröffnete Frei=
19 Grad, während die dortige Luftwärme 24 Grad betrug.
Hirſchhorn, 2. Juni. Waſſerſtand des Neckars. Am 23.
Juni: 1,71 Meter; am 24. Juni: 1,81 Meter. Höchſter Stand geſtern
abend 7 Uhr: 2,94 Meter.
* Aus dem Weſchnitztal, 24. Juni. Unfall. Der verheiratete
Landwirt Georg Siefert von Unter=Mengelbach wollte in Weinheim
auf ſein Motorrad auſſpringen, verlor dabei die Herrſchaft über das
Rad und fuhr in ein Laugholzfuhrwerk und ſtürzte ab. Das Vorder=
rad
ging jüber ſeinen Unterarm und er trug einen komplizierten Unter=
armbruch
davon. Er mußte in die Klinik nach Heidelberg überführt
werden.
* Birkenau, 24. Juni. Sammlung. Die Sammlung der hieſigen
Sanitätskolonne für das Note Kreuz hatte einen ſchönen Erfolg; es
wurden nicht weniger als 470 Mk. zuſammengebracht. Neuer
Schreibgehilfe. Unſere Bürgermeiſterei iſt mit ſchriftlichen Ar=
beiten
ſo überhäuft, daß ein zweiter Bürogehilfe nötig wurde.
Schwimmbad. Infolge des warmen ſchönen Wetters iſt in unſerem
Schwimmbade eben ungemein reger Betrieb. Von morgens bis abends
ſtellen ſich viele Gäſte von hier und der Umgegend ein, um ein erfriſchen= der im Altrhein bei der Hohenqu badete. Durch Kopfſprung ſtürzte er
des Bad zu nehmen und Uebungen im Schwimmen vorzunehmen.
N Von der Bergſtraße 24. Juni. Dienstag nacht ½2 Uhr hat ſich
im Warteſaale zweiter Klaſſe des Hauptbahnhofes Weinheim eine etwa
35jährige unbekannte Frauensperſon, die auf der Durchreiſe von Ham=
burg
nach Göppingen war, mit einem Revolver, durch einen Schuß
ins Herz getötet. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. Die Leiche wurde
in die Leichenhalle des hieſigen Friedhofes übergeführt.
Seeheim, 24. Juni. Bezirks=Fugendwetturnen des
3. Bezirks im Main=Rhein=Gau D. T. Seit Wochen iſt bei
der Turnerjugend des 3. Bezirks ein emſiges Ueben wahrnehmbar. Sie
will zum kommenden Sonntag gerüſtet ſein, und ihren regen turneriſchen
Fleiß mit dem Erfolge krönen. In Seeheim, als der Stätte des dies=
jährigen
Bezirks=Jugendwetturnens, treffen der Vereine Jüngſten auf=
einander
, um in jugendlichem, friſchen Kräftemeſſen um den Sieg zu
wetteifern. Dieſer im Jahve nur einmal gegebenen Gelegenheit zollt
die turnende Jugend auch heuer wieder das höchſte Intereſſe, was ſchon
äußerlich durch die gemeldeten mehrere Hundert Teilnehmer erkennbar
iſt. Die Vevanſtaltung findet am Samstag nachmittag mit einer
Sitzung des Bezirksausſchuſſes und einer ſolchen der Kampfrichter ihre
Eröffnung. Ihnen ſchließt ſich im Darmſtädter Hof ein Feſtabend des
Tv. Seeheim an, der eine ſehr auserwählte Vortragsfolge vorſieht. Des
Sonntags vormittag 8 Uhr wird auf dem Tumplatz ein Feſtgottesdienſt
abgehalten, dem unmittelbar um 8½ Uhr das Wetturnen, ſelbſt folgt.
In Verbindung mit dem Bezirksjugendwetturnen weiht der Tv. See=
heim
ſeine neue Vereinsfahne, wozu er umfangreiche Vorbereitungen
getroffen hat. Ein Feſtzug wird des Nachmittags dunch die Straßen
Seeheims nach dem Turnplatz ſeinen Weg nehmen, woſelbſt der Weihe=
akt
an der Turnfahne vollzogen wird. Ein das Feſt umrahmendes, aus=
erleſenes
turneriſches Programm wird den Beſuchern reichſte Ab=
wechſlung
bieten und den hohen Wert des deutſchen Turnens veranſchau=
lichen
. Sache der Bezirksvereine muß es nun bleiben, das Jugendtur=
nen
und das Feſt des Tv. Seeheim mit ihren geſamten Mitgliedern
unter Mitnahme der Fahnen zu beſuchen, damit es ein echtes Turnerfeſt
wird. Dazu noch ein ſonniger Sommertag, und die Veranſtaltung wird
dem Bezirk den Erfolg bringen, um den er bemüht iſt: Neue Freunde
und Anhänger dem deutſchen Turnen zuzuführen.
Auerbach, 23. Juni. Die ſterblichen Reſte eines Mitgliedes der
ritätsprüfung am 1. Oktober 1878 in das 4. Großherzoglich Heſſiſche
Infanterieregiment Prinz Carl Nr. 118 als Fahnenjunker, oder wie man
es damals nannte, als Avantageur ein. Im Februar 1880 zum Offizier
befördert, war er 8588 Bataillonsadiutant, 8892 Regimentsadiutant.
dieſem Jahre hauptſächlich auf Fertigſtellung 1925 begonnener Bauten. Er hat ſomit die militäriſchen Jugendjahre in dem Regiment verlebt.
in dem ſchon ein älterer Bruder und ein älterer Vetter dienten und
bis zur Stockhöhe nahezu fertig iſt. Mindeſtens dieſer Block dürfte noch vater. General der Infanterie und letztir heſſiſcher Kriegsminiſter von mer Baden einen Beſuch abzuſtatten. Zuerſt ging die Reiſe nach Pforſch=
Wachter, geweſen iſt. Noch im Regiment lernte er ſeine jetzige Lebens=
mit
ihr. Von 929 wan er Adintant der B3. Brigade, vom 18. 9. 93
ab als Hauptmann. Vom V. Januar 96 ab Kompagniechef im Infan=
tevie
=Reaiment 26, vom 3. 7. 99 gb Adjutant beim Generalkommando
Gemeinde wohnen. Die Tatſache, daß ein Wahlberechtigter beim Volks= des 11. Armeekorps. Am 18. Auguſt 1902 wurde er Bataillonskomman= Auf dem Lehrgut zu Raſtatt erregten die ausgedehnten Maisanbau=
entſcheid
in den Liſten eingetragen und abſtimmen durfte, iſt dabei un= deur von I/95 in Hildburghauſen und ward 1912 zum Oberſtleutnant verſuche das größte Intereſſe. Die verſchiedenen Maisſorten ſind hier
befördert, am 31. März 1908 zum Stabe des Regiments nach Gotha auf großen Flächen mit vielen Morgen Ausdehnung angebaut. Die
* Michelſtadt, 24. Juni. Die achte Wanderung der hieſigen Orts= berſetzt= Am 21. Februar 1911 Oberſt, wurde er am 2. April Kom= badiſche Landwirtſchaftskammer hat es an nichts fehlen laſſen, um den
und kam, zum General befördert, am 2. Januar 1914 als Komman=
deur
der 11. Infanteriebrigade nach Brandenburg. Am erſten Mobil= innerung bleiben wird
machungstag fuhr er mit ſeiner Brigade an die belgiſche Grenze und
nahm unter Exzellenz von Emmich an dem Sturm auf Lüttich teil. Die verhaftete Beſitzer H. Weller des Hauſes in der Kaiſeralle, welches
Brigade wurde in Lüttich mobil und nahm an dem Siegeszug bis füd=
bei
der namhafte Künſtler, wie Fräulein Gertrud Bendermacher=Berlin, b. Württemberg als Brigade= bzw, vorübergehend als Diviſſonsführer Kaſerne den Brand bemerkt und die ſchlafenden Hausbewohner gewecht
Konzertſängerin und Herr Hofrat Ottenheimer=Darmſtadt mitwirken. Die (5l. Reſ. Dib.) abgegeben. Im Spätherbſt als Infanterieführer zur 47. hätten.
Reſerve=Infantevie=Diviſion (v. Beſſer) verſetzt, kam er nach kurzer Ver=
Juli, abends 8½4 Uhr, im Rathausſaale tagen und folgende Punkte der Beharven trotz ſchwverer Grippe in der Kampfſtellung, eine hinzukom= Lehrlingsprüfungen der Landwirtſchaftskammer hatten ſich 39
Tagesordnung zur Erledigung bringen wird. Neuwahl des Aufſichts= mende Seorbuterkrankung, am meiſten die Nachricht von dem Tode ſei= Lehrlinge und Gehilfen gemeldet, von denen 38 die Pyüfung beſtanden:
nes einzigen 17jährigen Sohnes, der an der Aisne fiel, brachen ſeine 2 mit der Note ſehr gut 13 mit gut 18 mit ziemlich gut 5 mit
ablage umd Verſchiedenes. Es wird rege Teilnahme der Mitglieder an Kraft und veranlaßten ihn, ſeine Verabſchiedung zu erbitten. Er zog genügend. Anfangs wurde bei dieſen Prüfungen ein milder Maßſtab
ſich in ſein Heimatland nach Auerbach a. d. Bergſtr. zurück. Wieder=
. Heſſelbach j. D., B. Jui. Weidmannsheil. Dieſer Tage hergeſtellt meldete er ſich aufs neue zum Dienſt und war vom Februar hafte Ausbildung nicht verantwortlich ſind. Künftig ſoll nun ſchärfer ge=
hatte
der Jagdaufſeher der hieſigen Gemeindeiagd das Weidmannsglück, 1916 bis Februar 1918 Kommandeur der ſtellvertretenden 10. Infanterie= prüft werden, da der Zweck der Prüfungen nur dann erfüllt wird, wenn
einen Keiler und ein Schmaltier zu erlegen. Solches hört der Land= brigade. Am 3. Februar 1918 ſchied er endgültig aus dem Dienſte, der Nachwuchs dadurch wirklich gefördert und der Beruf ſo gehoben wird.
nachdem ihm 1917 ein zweiter Sohn geboven wurde, der die Freude 3
beſeitigt wird, ſo wird er doch etwas geringer. Der Abſchuß des Schmal= ſeiner alternden Eltern wurde. Bis vor zwei Jahren anſcheinend kern= zum Leſen von Fachbüchern und Zeitſchriften angehalten werden, auch
geſund, iſt er einem tückiſchen Leiden erlegen, das wohl auch auf den
d. J. die Schonzeit für dieſes Wild aufgehoben hat. Und die Aufhebung Feldzug zurückzuführen iſt. Er war ein aufrichtiger Mann, ein begeiſter= Die Prüfung zeigte, daß manchmal von ſeiten des Lehrherrn mehr Ge=
Ehre ſeinem Andenken!

Vierxheim, 24. Juni. Schrecklicher Unfall. Dieſer Tage
ſich in dieſem Sommer nicht recht entwickeln. An allen Orten die ſonſt wurden einer Arbeitersfrau von der elektriſchen Straßenbahn beide
Beine abgefahren. Die näheren Umſtände ſind noch nicht bekannt.
Gernsheim, 24. Juni. Waſſerſtand des Rheins. Am 24.
Juni: 408 Zentimeter.
Crumſtadt, 24. Juni. Einen kräftigen Antrieb des evangeliſchen
Miſſionswillens für die weiteſten Kreiſe brachte das Jahresfeſt
des Starkenburger Hilfsvereins für die Baſeler
ſchwimmhad hat jetzt täglich guten Zuſpruch. Die Waſſerwärme betrug Miſſion, das hier ſtattfand. Das Wagnis, das Feſt auf einen Werk=
tag
zu legen, iſt gelungen. Die angeſtammte Liebe der Bewohner Crum=
ſtadts
zur Miſſion war ſtark genug, den Werktag zu einem Sonntag
zu geſtalten. Reicher Flaggenſchmuck begrüßte die einziehenden Gäſte.
In drei herrlichen Gottesdienſten wurde allen das Herz weit und warm
für die Miſſion. Der Kirchengeſangverein, der Poſaunenchor, der
Gitarrenchor, der Männergeſangverein Germania wetteiferten, das
Feſt zu verſchönen. Es zeigte ſich wieder, daß unſere Kirche Kraft zur
Miſſion und darum Zukunft hat.
nk. Büttelborn, 23. Juni. In vielen Orten des Kreiſes Groß=Gerau
iſt man in letzter Zeit dazu übergegangen, an ſichtbaren Stellen Plakat=
tafeln
anzubringen, um zu erreichen, daß die Plakate nur an beſtimmten
Plätzen angebracht werden.
Rheinheſſen.
R. Nackenheim, 23. Juni. Ertrunken iſt am Montag abend ein
junger lediger Mann, namens Schulz, Sohn einer Witwe in Trebur,
ſich von der Krippe aus ins Waſſer, kam aber nicht mehr zum Vorſchein.
Auch ſeine Leiche konnte noch nicht geborgen werden.
R. Nackenheim, 24 Juni Am Sonntag hatte ſich ein Paddelboot an
einen zu Berg fahrenden Schleppzug angehängt. Infolge hohen Wellen=
ganges
, verurſacht durch ein zu Tal fahrendes Räderboot, ſchlug das
Paddelboot um. Seine beiden Inſaſſen hatten die Geiſtesgegenwart, ſich
ſo lange an dem Anhängetau feſtzuhalten, bis fie vom Schiffe aus ge=
rettet
werden konnten. Ihr Fahrzeug aber iſt verſchwunden. Infolge
Reparatur der Rheinſtraße zwiſchen hier und Nierſtein und der damit
bedingten Umleitung des Verkehrs fahren hier inmitten des Dorfes be=
ſonders
von Mainz kommende Perſonenautos anſtatt nach Lörzweiler
die Oberdorfſtraße hinauf nach der Kapſelfabrik, weshalb an der Straßen=
ecke
Langgaſſe=Lörzweiler Straße die Abzweigung durch einen Wegweiſer
mit größerer Schrift kennbar gemacht werden ſollte.
* Gau=Algesheim, 24. Juni. Sängerfeſt. Zum zweiten Male
in dieſem Jahre rüſtet ſich Gau=Algesheim, ein Feſt in ſeinen Mauern
zu feiern, und zwar iſt es das Arbeiter=Männer=Quartett Sängerluſt,
das am 26., P. und 98. d8. Mts. das Feſt der Fahnenweihe, verbunden
mit Wertungs= und Ehrenpreisſingen, begeht. Obwohl noch nicht ganz
vier Jahre ſeit dem Geburtstage des Vereins verfloſſen ſind, hat er es
doch verſtanden, ſich in GauAlgesheim ſowohl wie auch in der Umgebung
einen Namen mit gutem Klang zu verſchaffen.
Oberheſſen.
Friedberg, 24. Juni. Wieder erwacht iſt ds alte Streit
zwiſchen der Kreisſtadt Friedberg und Bad=Nauheim wegen der Ver=
unreinigung
des Flüßchens Uſa durch Einfüchrung der Bad=
Nauheimer Abwäſſer in die Uſa. Ein hieſiges Blatt ſchreibt über dieſe
Angelegenheit folgendes: Friedberg iſt zurzeit nichts anderes als die
Lagerſtätte der von BadNauheim gnädigſt überſandten menſchlichen
Ausſcheidungen und ſonſtigen düngerähnlichen Unannehmlichkeiten. Alle=
belehrenden
Vorträge und Ausſtellungen über Hebung der Volksgeſund=
heit
zum Trotz bilden die Abwäſſer Nauheims eine ausgeſprochene Brut=
ſtätte
für Bakterien und Seuchen, es iſt dies im Zeitalter der Hyaiene
ein ſkandalöſer Zuſtand, ein Attentat auf die Geſundheit der Bewohner
Friedbergs. Friedberg dagegen läßt keinen Tropfen Abwäſſer ungeklärt
zur Uſa, ſondern leitet ſie auf Rieſelfelder. Für Bad=Nauheim ſind
ſtädten, als Sohn des Pfarrers v. Wachter, trat nach abgelegter Matu= bereits mehrere Projekte für eine Kläranlage ſeiner Abwäſſer ausge=
arbeitet
worden, aber ſeit Jahren zögern Stadt und Badeverwaltung
mit der Ausführung.
* Gießen, 23. Juni. Landwirtſchaftliche Studien=
fahrt
nach Baden. Die Saathauſtellen=Inhaber der Landwirt=
ſchaftskammer
aus den drei heſſiſſhen Provinzen unternahmen am Sonn=
tag
unter Leitung von Dr. Finger=Darmſtadt eine Beſichtigungsfahrt
deſſen zwziter Inhaber durch zwei Jahrzehnte der gemeinſame Groß= nach Baden, um den Verſuchs= und Lehrgütern der Landwirtſchaftskam=
heim
bei Karlsruhe. Landwirtſchaftsrat Dr. Meißner führte durch die
gefährtin Gertrud von Poſer und Groß=Nädlitz kennen und verlobte ſich lehrreichen und intereſſanten Verſuchsfelder. Unter den Kartoffelſorten
ſtanden die Böhmſchen Züchtungen an erſter Stelle. Viel beachtet wurden
die Tabakanbauverſuche. Nach Mitteilung Dr. Meißners ſoll in Pforſch=
heim
das biologiſche Reichstabak=Forſchungs=Inſtitut errichtet werden.
mandeur des Regiments Graf Bülow von Dennewitz Nr. 55 in Detmold Gäſten aus Heſſen nach Beendigung der Beſichtigungen einige gemüt=
liche
Stunden zu bereiten, ſo daß ihre Gaſtfreundſchaft in dankbarer Er=
Gießen, 94. Jui. Der wegen Verdachts der Brandſtiftung
in der Nacht von Sonntag auf Montag durch Feuer ſchwer beſchädigt
lich der Marne in dem 3. Armeekorps und der erſten Armee teil. Es wurde, hat das Geſtändnis abgelegt, daß er ſein Haus ſelbſt in Brand
folgten die Schlacht am Dureg, ſodann die blutigen Gefechte an der geſteckt habe. Faſt wären bei dem Brand zwei Familien umgekommen,
Aisne. Genenal b. Wachter wurde ſodann zur 4. Arme. Herzog wenn nicht nachts um 12 Uhr zwei Soldaten auf dem Heimweg zur
m. Vom Lande, 24. Juni. Zu den diesjährigen gärtneriſchen
angelegt mit Rückſicht darauf, daß die Lehrlinge für die mitunter mangel=
Wo Fachunterricht nicht möglich iſt, ſollen die Lehrlinge doch wenigſtens
ſoll der Lehrherr über die theoretiſchen Grundfragen Belehrung erteilen,
wicht auf die Beherrſchung der praktiſchen Fertigkeiten gelegt werden
muß.

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Nummer 174

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Seite 8

Freitag, den 25. Juni 1926

Nummer 174

* Ein neuer Fund in Pompeii.
Von
Margarethe Gütſchow=Rom.
Neapel, im Juni 1926.
Die Strada dell Abbondanza in Pompeji hat, ſeitdem ſie
durch neue Ausgrabungen freigelegt wird, ihrem Namen alle
Ehre gemacht und aus dem Ueberfluß geſpendet. Aber eines
fehlte bisher in ihren der Erde wieder entriſſenen Häuſern und
deren künſtleriſcher Ausſtattung, und zwar etwas ſehr Bedeut=
ſames
, das Pompejis frühere Grabungen und Herkulanum mehr=
fach
hergegeben hatten: Ein Werk der großen Plaſtik. Jetzt iſt
auch das gefunden, und zwar die faſt lebensgroße Bronzeſtatue
eines ſtehenden Jünglings. Ein Stück von beſonderer Schönheit.
Freilich kein griechiſches Original, ſondern die künſtleriſch fein
empfundene und technſch ausgezeichnete Kopie eines Meiſterwerks
der griechiſchen Kunſtblüte des 5. Jahrhunderts.
Ein junger Ephebe iſt dargeſtellt. Ganz einfach ſteht er da,
auf dem rechten Fuß ruhend, den linken wie ſpielend zur Seite
geſetzt, die rechte Hand vorgeſtreckt, und zu ihr neigt ſich das ernſte
Haupt, wendet ſich der ſchlanke Körper mit einer Drehung in der
ſchmalen Hüften. Denn durch dieſe Hand oder vielmehr durch
das, was ihre leicht geſchloſſenen Finger umfaſſen, wird die Hal=
tung
der Geſtalt motiviert
Der griechiſchen Plaſtik liegt meiſt ein reales Geſchehen zu
Grunde. Nicht um der Schönheit eines Jünglings willen iſt dieſe
Statue geſchaffen, ſondern um den in den Kampfſpielen errunge=
nen
Sieg des kaum dem Knabenalter Entwachſenen zu verherr=
lichen
, ſollte ſie an einem heiligen Platz aufgeſtellt werden. Ihm
ſelbſt, aber auch dem Gott zu Ehren, dem er den Kampfpreis,
die Siegerbinde oder den Lorbeerkranz weiht. In dieſer Ge=
bärde
des Darbringens iſt er dargeſtellt. Voll Stolz ſtreckt er
ſeine Hand, die das Symbol des Sieges trug, dem Gott oder dem
Altar entgegen, aber auch voll Beſcheidenheit, voll Dank dafür,
daß er zu den Auserkorenen des Gottes gehörte,
Die Frömmigkeit ſeiner Gebärde gibt auch der Geſichtsaus=
druck
wieder, aber herber; verſchloſſener. Nach außen unbeweg=
lich
, faſt abweiſend, als ſolle niemand es wagen, an ſein Inneres
zu rühren. Nicht nur ſein Ausdruck iſt ſtreng, fondern auch die
Formen ſeines Antlitzes, die ſchmalen Augen, deren aus Glas=
paſte
eingeſetzte Pupillen verloren ſind, und mehr noch der feſt=
geſchloſſene
Mund mit der hervortretenden, das kräftige Kinn be=
ſchattenden
Unter= und der Oberlippe. Die Haare hängen tie
und lockig in die Stirn und werden im Nacken zu einer Rolle
aufgenommen, von einem ſchmalen Reif zuſammengehalten.
Die Gebundenheit, der ſtrenge Stil des Geſichtes ſteht in
eigentümlichem Gegenſatz zur Weichheit des Körpers. Freilich iſt
dieſer auch von Kraft erfüllt, und die athletiſchen Merkmale,
z. B. an den gerundeten Schulterblättern und der rechten Hüfte
fehlen nicht. Aber der Rhythmus des Linienfluſſes, das An= und
Abſchwellen der Formen, die Geſchloſſenheit der rechten, die Ge=
löſtheit
der linken Seite der Geſtalt, das alles iſt reifſte Kunſt
des 5. Jahrhunderts. Eines der ſchönſten Menſchenbilder, in
denen Plato die irdiſche Verkörperung der ſchönen Seelen ſah,
ſtellte das unbekannte Original dar.
Der Bronzeſtatue, an der wir Nachlebenden uns freuen,
fehlt bei allen Vorzügen doch das undefinierbare Etwas, das
griechiſche Originale umſpielt, auch etwas von der allerletzten
Feinheit. Sie iſt ja auch nicht in einer Paläſtra oder in einem
Heiligtum Griechenlands gefunden, ſondern in einer kleinen
italieniſchen Provinzſtadt. Und zwar in dem Eingangsraum
dem Atrium eines eleganten Hauſes. Dem Umſtand, daß ſie auf
dem Fußboden und nicht auf einem Poſtament ſtand, iſts zu
danken, daß ſie nicht umſtürzte, ſondern aufrecht und unverletzt

blieb in einer Schicht von Aſche, Bimsſteinen und Trümmern
von ca. 7 Meter Höhe.
Zwei große Bronzeranken mit Blüten und Lichthaltern lagen
auf ihrer Baſis und ein kleiner Altar und vier Bronzefüße einer
Kline neben ihr. Das alles war von einem groben Leinentuche
umhüllt, von dem verkohltes Gewebe erhalten iſt. Vermutlich
war alles proviſoriſch zuſammengeſetzt, um vor dem Staub oder
Schmutz eines Umbaues geſchützt zu werden, auf den der Zuſtand
des Hauſes und eben vollendete oder unfertige Malereien
ſchließen laſſen.
Im Garten aber, im Sommer=Triklinium, ſteht ein Poſtament,
deſſen Größe und Maße zu denen des Epheben paſſen. Alſo dort,
an der Stätte heiteren Genießens, im Grün des Gartens, unter
den blühenden Schlingpflanzen einer Pergola, beim leiſen Rauſchen
des Waſſers, das der Muſchel einer Bronze=Venus entſtrömte,
war der Platz des ſchönen Knaben. Der glückliche Beſitzer der
Statue muß ein froher Genießer geweſen ſein. Ob aber auch ein
Kunſtkenner?
Jedenfalls war er ein ſehr einflußreicher Mann, der hohe
Aemter bekleidet hat. Sogar mit Würde, denn auf Wahlpro=
grammen
iſt ſeinem Namen Paquius Proculus die huldigende
Bezeichnung dignus est hinzugefügt. Aber trotzdem möchte
man annehmen, daß ſein Leben viele Aehnlichkeiten mit der Ent=
wichlung
ſeines Hauſes gehabt hat: beide ſind aus kleinen Anfän=
gen
hervorgegangen und dann groß und reich und prächtig ge=
worden
. Er ſcheint nicht zu den alten Familien, ſondern zu den
neuen Reichen gehört zu haben.
Sein Haus iſt teilweiſe ausgegraben, aber das bisher Frei=
gelegte
zeigt genug des Eleganten. Malereien von Wert, wenn
auch nicht immer anſtändige, bedecken die Wänder und kunſtvolle
Moſaiken den Boden. Waſſerrohre durchziehen das ganze Ge=
bäude
. Beſonders prächtig iſt ein kleines Bade= und Toilette=
zimmer
, deſſen notwendiges Zubehör ſogar aus koſtbarer Bronze
beſteht. Dieſe ſpielt überhaupt eine große Rolle bei der inneren
Ausſtattung und den Geräten. Aber auch das in Menge gefundene
Geſchirr aus Glas und Terrakotta iſt durchweg elegant.
Alſo ſcheint Proculus immerhin einen guten Geſchmack ge=
habt
zu haben. Bis zum gewiſſen Grade aber zwei Ankläger
ſind vorhanden: jene Bronzeranken, die ſorgfältig zuſammengelegt
auf der Baſis der Statue lagen. Zwei Lichterhalter aus einer
vompejaniſchen Werkſtatt, deren Enden techniſch zu zugerichter
ind, daß ſie genau in die zuſammengelegten Figer des Epheben
paſſen.
Dieſe Hand, die ſich faſt zögernd ausſtreckt, um die ſtolz er=
rungenen
Siegeszeichen fromm dem Gott darzubringen, wurde
gezwungen, den Banauſen eine kleiner Stadt das Licht zu halten,
das ihren ſicher verfeinerten materiellen Genüſſen und ihren
wohl ebenſo ſicher nicht verfeinerten Unterhaltungen leuchtete
Und zu dieſem Zweck mußte die Statue es ſich gefallen laſſen, der
Mode der. Zeit gemäß ſei es pompejaniſch oder römiſch zu=
gerichtet
zu werden. Im Gold wurde ſie gebadet ,damit ihr Kör=
per
deſto intenſiver den Lichtglanz zurückſtrahlen konnte. Der
ſchlichten Bronzebaſis wurde eine weitere reichere aus grauem
Marmor, auf Tierfüßen ruhende hinzugefügt.
Nicht weil er die Schönheit des griechiſchen Kunſtwerkes zu
würdigen wußte, hatte Paquius Proculus es erworben; ge=
wiß
nicht, denn ſonſt wäre es ihm nicht Gegenſtand des Haus=
gebrauchs
geworden. Sonſt hätte er auch nicht den leichten ſchwe=
benden
Eindruck der Geſtalt durch das Schwergewicht der großen
Banken vernichtet. Seinen Freunden und Bekannten wollte er
imponieren, indem er ſich nicht an den üblichen Leuchter tragenden
Faunen und Silenen genügen ließ, ſondern eine Statue der
großen Kunſt zu ſeinem Sklaven machte. Ein tüchtiger Mann
aber ein Protz . Ein Kulturbild, das an das Gaſtmahl
des Trimalchio Petrons köſtliche Satire, erinnert, gibt uns
dieſer Fund.

Die Statue hat, da man ſie nicht in Pompeji den Witterungs=
einflüſſen
ausſetzen kann einen würdigen Platz im Muſeum zu
Neapel gefunden.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 25. Juni. 3.30: Stunde der Jugend. Lehrer Metzker:
Vom Urgroßvater, der auf der Tanne ſaß. Als dem kleinen Maxl
das Haus niederbrannte. Zwei Erzählungen von Peter Roſegger
(für Kinder vom 10. Jahre ab). O 4.30: Hausfrauen=Nachmittag.
Programm u. a.: Die Pilze als Nahrungsmittel Vortrag v.
Rektor Merkel. O 5.45: Leſeſtunde. Aus den Briefen der
Günderode (Studtmann). O 6.15: Stunde des Südweſtd. Radio=
clubs
. O 6.45: Schauſpieler; Rhapſode, Erzähler und Vorleſer
im Rundfunk, zweites Beiſpiel: Das Meretlein (aus Gottfried
Kellers Grünem Heinrich), Univ.=Lektor Roedermeyer. Wiſſenſchaft
und Technik: Naturperlen und Kulturperlen. Eiſenklinker im Geld=
ſchrankbau
. Vortr. Ing. Randewig. O 7.35: Film. O 7.45: Die
Jugend und ihr Beruf
Vortrag Miniſterialrat Schindler. O 8.15:
Der ſüße Kavalier, Operette von Leo Fall. Mitw. u. a.:
Eliſ. Friedrich, R. Riedel, Erna Recka, Herm. Schramm. Rich.
Schenck, Agnes Werninghaus, Lena Bößnicker. Der erſte und
dritte Akt ſpielt heute auf Schloß Grenville, der zweite Akt im
18. Jahrhundert am Hofe der Königin von England. Anſchl.:
Neue Schallplatten.
Siuttgart.
Freitag, 25. Juni. 4: Aus dem Reiche der Frau. O 4.15:
Funkorch. Schicke: Marathon=Marſch.
Strauß: Bei uns
Haus, Walzer. Roſſini: Ouv. Semiramis. Reſpighi: Nebel.
Wagner: Fant. Der fliegende Holländer
Schmalſtich:
Romanze. Rhode: Streifzug durch Suppe’ Werke. O 6.15:
Kriminalkommiſſar Engelbrecht, Berlin: Kriminaliſtiſche Streifzüge
durch Rom und Genua. O 6.45: Bücherbeſprechung. O 7.15:
F. Stäbler: Techn., kaufmänniſches, künſtleriſches Denken und
Schaffen. O. 8: Sinfonie=Konzert. Philipp: Vorſpiel zu Simſon
Götz: Sinfonie. O 9: Schwäb. Dichter= und Komponiſten=
Abend: Otto Löffler und Paul Halm, Mitw.: Helene Geray=
Scheel (Sopran), O. Löffler ſen. (Komponiſt am Flügel), O. Löffler
jun. (Violine), K. Löffler jun. (Cello), F. Künſtner (Violine), I
öcht (Violine), H. Laukiſch (Cello) W. Zoers (Klavier). Halm:
Präludium und Füge. Einl. Worte (Ott). Halm: Zwei
Lieder für Sopran. Hilde Talmon: Gedanken eines Träumers
und Sonderlings. Halm: Sonate.
Otto Löffler: Neun
Kompoſitionen. O. Ab 10.30: Funkſtille für Fernempfang.
Berlin.
Freitag, 25. Juni. 4.10: Frau Dr. Drewitz: Vorbereitungen
der Hausfrau für die Sommerreiſe‟ C
4.30: G. Bamberger:
Schnurren aus dem Volksleben (Berliner Mundart). O 5: Anek=
doten
von Hebel, erz. von Wolfg, Zilzer. O 5.30: Klavier=Vorträge.
Bach=Petri: Menuett. Rameau=Godowsky: Tambourin; Menuett.
oeilly=Godowsky: Gigue.

Beethoven=Buſoni: Ecoſſaiſen.
Schubert=Tauſig: Rondo. (Theophil Demetriescu.) O 6.45:
Güterdirektor Ve
: Warum müſſen wir unſeren Kindern Säug=
lingsmilch
geben?"
: Prof. Dr. Seligmann: .
Die Verdauungs=
wege
als Eingangspforten anſteckender Krankheiten. O 7.25: Prof.
Dr. Brackmann: Grundzüge der europäiſchen Geſchichte (Das euro=
päiſche
Univerſalreich des Mittelalters) O 8: Orpheus in der
terwelt, Operette von Offenbach. Dir.: Generalmuſikdir. Leo
Blech v. d. Staatsoper. Perſ.: Ariſteus, Pluto: H. H. Bollmann.
Jupiter: Fr. Groß. Orpheus: Wald. Henke. Styx: Walt. Kirch=
hoff
. Eurydice: Vera Schwarz. Diana:Irene Eden. Venus:
Irmg. Quitzow. Cupido: Wolfg. von Schwindt. Die öffentliche
Meinung: Janna Maria Baltz. Anſager: C. Bronsgeeſt.
Königswuſterhauſen. Freitag, 25. Juni. 1.10: K. Graef, Aſſiſt.
Sprechtechni=
a
. d. Univ. Berlin: Die Kunſt des Sprechens für
Schüler. O 3.
Alfiero u. Frl. v. Eyſeren: Spaniſch für
Anfänger. O 3.30: Rektor Karſelt: Zuſammenfaſſung. Lektion.
O
4: Dr. Kaethe v. Herwarth: Die erziehlichen Aufgaben der Land=
frau
. O 4.30: Mitteilungen des Zentralinſtitutes. O 5: Dr. Max
A
inckel: Forderung an eine zeitgemäße und billige Lebensweiſe.
1
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Nummer 174

Freifag, den 25. Juni 1926

Oft. 3

Verbandstag der Nahrungsmittelchemiker.
Der Verein Deutſcher Nahrungsmittelchemiker trat im Kongreß=
faale
der Geſolei zu ſeinen diesjährigen Verhandlungen zuſammen.
Nachdem die üblichen Begrüßungsanſprachen gewechſelt worden waren,
hielt Geheimrat Prof. Dr. Juckenack (Berlin) einen Vortrag über die
Zt. ſchwebenden Nahrungsfragen. Der Redner führte aus, einſichtige
Volkswirtſchaftler hätten ſchon vor dem Kriege erkannt, daß dahin zu
ſtreben ſei, mit Hilſe der Wiſſenſchaft und Technik die Ernährung des
deutſchen Volkes vom Auslande unabhängig zu machen. Die Bedeutung
dieſer wirtſchaftlichen, wiſſenſchaftlichen und techniſchen Fragen, die
ebenſo wichtig waren wie die Fragen des militäriſchen Schutzes, ſeien
aber damals von Regierung und Volksvertretung nicht voll anerkannt
worden. Aber ſchon wenige Monate nach Kriegsausbruch war man ſich
darüber klar, daß man nicht nur dem Wiſſenſchaftler oder dem Land=
wirt
oder dieſem oder jenem anderen Kreiſe der Bevölterung allein
überlaſſen dürfe, Ernährungsfragen zu löſen, ſondern daß das insbe=
ſondere
Aufgabe der Regierungen ſei, wenn ſie weitblickende Außen=
politik
treiben wollten. Wanderten doch jährlich mehr als eine halbe
Milliarde Goldmark ins Ausland allein für Weizen, während groß
Mengen deutſchen Roggens im Inlande unverkäuflich ſeien. Weiter
werde in Deutſchland mehr Milch erzeugt, als preiswert abgeſetzt wer=
den
könne. Aber ausländiſche Milchkonſerven, ausländiſche Butter und
ausländiſcher Käſe würden in großen Mengen eingeführt. Nur wenn
Volkswirtſchaft und Volksernährungswiſſenſchaft eng zuſammenarbei=
teten
, könne allen berechtigten Intereſſen Rechnung getragen werden.
Dr. F. C. Nottbohm (Hambura) ſprach über Aufbau und Ziele des
Vereins Geſunde Milch in Hamburg. Im Anſchluß hieran berichtete
Profeſſor Dr. Tillmanns (Frankfurt a. M.) über die milchwirtzſchaft=
liche
Tagung des deutſchen Städtetages in Mannheim. Der Redner
verbreitete ſich im allgemeinen über die Behandlung der Milch. Der
Nahrungsmittelchemiker könne am meiſten für die Verbeſſerung der
Milch erreichen, wenn er als Berater der Landwirte und der Milch=
händler
wirke. Wenn Belehrung nichts nütze, müſſe bei Fälſchungen
mit Strafanträgen vorgegangen werden. An die Vorträge ſchloß ſich
eine lebhafte Ausſprache an. Nach einem kurzen Ueberblick von Dr.
Lange (Berlim), dem Leiter der neu geſchaffenen Zentralſtelle für
Chemie und Wirtſchaft, über die Ziele dieſer Organiſation, hielt der
Divektor des chemiſchen Unterſuchungsamtes der Stadt Stuttgart, Dr.
Otto Mezger, einen mit Lichtbildern unterſtützten Vortrag über ſchieß=
techniſche
Unterſuchungen die er z. T. zuſammen mit Kriminal=
imnſpektor
Haßlacher und Dr. Fränkle in den letzten Jahren vorgenom=
men
hat. An Fällen aus der Praxis zeigte der Redner, daß durch
mühevolle Unterſuchungen der Nachweis gelingt, ob Kugeln aus einer
beſtimmten Waffe verfeuert worden ſind. Profeſſor Dr. Gronover
(Karlsruhe) behandelte die Unterſuchung von Doſenwürſten. Im
Deutſchen Reich würden jetzt die einzelnen Landesregierungen auf An=
regung
des Reichsminiſters des Innern aufgefordert, Grundſätze für die
Beurteilung des Waſſerzuſatzes zu Hack oder Schabefleiſch ſowie zu
Fleiſchbrühwürſten und Fleiſchkochwürſten feſtzulegen. Vielerorts ſeien
Waſſerhöchſtzuſätze normiert. Strittig ſei nun ob Doſenwürſte auch
unter dieſe Normen fallen könnten. Eine Unterſuchung von Doſen=
würſten
verſchiedener Gegenden ergab bedeutend höhere Waſſerhöchſt=
gehalte
, als den Normierungen der vevſchiedenene Gegenden entſprach.
Dieſe Würſte müßten mithin der Beanſtandung unterliegen, ſofern man
den Maßſtab der Fleiſchbrühwürſte anlegen würde. Wie in der Aus=
ſprache
hervorgehoben wurde, haben die Unterſuchungen über den
Waſſergehalt inſofern auch eine volkswirtſchaftliche Bedeutung, als viele
Doſenwürſte, insbeſondere Frankfurter Würſtchen, für den Export her=
geſtellt
werden und nach Amerika Würſte mit mehr als 10 v. H. Fremd=
waſſergehalt
nicht hereingelaſſen werden. Dieſen Einfuhrbedingungen
nicht entſprechende Fabrikate müſſen in Amerika als Erſatzwürſte be=
zeichnet
werden.
* Frankfurter Chronik.
Aus dem Frankfurter Polizeibericht. Mittwoch
nacht wurde in der Bockenheimer Landſtraße ein Perſonenauto ge=
ſtohlen
. Einige Stunden ſpäter fand man den Wagen führer= und
herrenlos in einer anderen Straße. Auf der Zeil wurde ein Auto
entwendet, das ſpäter auf der Straße herrenlos gefunden wurde.
Auf der Friedberger Landſtraße ſtieß ein Auto mit dem Gefangenen=
wagen
des Polizeipräſidiums zuſammen. Der Gefangenenwagen wurde
gegen das Trottoir geſchleudert und den Gefangenenwagen überholen,
zertrümmert. Das Auto wollte den Gefangenenwagen überholen,
nahm aber die Kurve zu kurz. Perſonen kamen nicht zu Schaden.
Auf Gleis 21 des hieſigen Hauptbahnhofs gebar nach Ankunft des Wies=
badener
Zuges eine aus Friedberg ſtammende Frau, die im 3. Monat
ſchwanger war. Sie wurde von der Rettungswache ins Krankenhaus
verbracht. Am Freitag voriger Woche wurde in der Taunusanlage
ein kleiner geſchloſſener Handwagen mit 150 Pfund Hefe und 200 Mark
Bargeld geſtohlen. Vier Selbſtmorde. Mittwoch nacht hat ſich
eine in der Eckenheimer Landſtraße wohnende Frau mit Leuchtgas ver=
gitet
. Angeſtellte Wiederbelebungsverſuche waren erfolglos. In
einem Hotel in der Kaiſerſtraße öffnete ſich ein ſtädtiſcher Angeſtellter
in ſelbſtmörderiſcher Abſicht die Pulsadern. Die Retungswache ver=
brachte
ihn nach der ſtädtiſchen Heilanſtalt. Dienstag nachmittag
6 Uhr vergiftete ſich ein in der Taunusſtraße wohnender Direktor. Die
Leiche wurde nach dem Hauptfriedhof verbracht. In dem Stalle ſeiner
Behaufung Bergſtraße hat ſich der Fuhrunternehmer Theodor Klotzbach
erhängt. Etwa vor 20 Jahren hatte er ſeine Frau, die dem Trunke
ergeben war, mit einem Holzſcheit erſchlagen und erhielt damals fünf
Jahre Gefängnis. Beſuchſchwediſcher Forſtintereſſen=
ten
in Frankfurt a. M. Wie aus Roſtock gemeldet wird, ſind
bort zahlreiche Mitglieder der ſchwediſchen Waldſchutzvereinigung,
iſtens Waldbeſitzer und höhere Forſtbeamten, eingetroffen. Die Herrer
me
begbſichtigen eine auf 10 Tage berechnete Studienreiſe durch ganz
Deutſchland zu unternehmen. U. a. werden ſie auch Frankfurt a. M.
und Freiburg i. Br. beſuchen. Mittel für die Frankfurter
Meſſe und das Frankfurter Stadion. Der Haupt= und
Wirtſchaftspolitiſche Ausſchuß der Stadtverordnetenverſammlung haben
nach eingehender Ausſprache beſchloſſen, die vom Frankfurter Magiſtrat
für die Frankfurter Herbſtmeſſe angeforderten 250 000 Mark Zuſchuß
zu bewilligen. Der Hauptausſchuß ſtimmte der Gewährung eines mit
8 Prozent verzinslichen ſowie mit jährlich 4 Prozent zu tilgenden Dar=
lehns
von 260 000 Mark an die Stadiongeſellſchaft zu. Der Betrag ſoll
dazu dienen auf dem Stadiongelände eine Sporthalle zu errichten, um
die Durchführung der ſportlichen Uebungen auch im Winter zu ge=
währleiſten
.
Schulkinder auf einem Auto verunglückt.
Mannheim. Dienstag abend löſte ſich auf bisher noch nicht
aufgeklärte Weiſe an einem Kraftwagen, auf dem Schulkinder von einem
Ausflug zurückkehrten, die eine Seitenwand, ſodaß die Kinder herunter=
fielen
. Sieben von ihnen wurden ſchwer verletzt. Zwei Mädchen im
Alter von 12 und 13 Jahren ſchweben in Lebensgefahr.

Anwetter und Hochwaſſer in allerWelt
Unwetter über Berlin.
IU. Berlin. Die Gewitter, die mit einem wolkenbruchartigen
Regen über Berlin hingingen, haben an zahlreichen Stellen Blitzein=
ſchläge
zur Folge gehabt und verſchiedentlich große Ueberſchwemmungen
hervorgerufen. Die Berliner Feuerwehren mußten in mehreven Fällen
eingreifen. Beſonders ſchwer wurden die Außenbezirke Berlins von
dem Unwetter heimgeſucht. Glücklicherweiſe ſind Menſchenleben nicht zu
Schaden gekommen. In Friedrichsfelde ſchlug der Blitz in einen
Straßenbahnwagen, ohne daß jedoch einer der Fahrgäſte verletzt wurde.
In Friedenau traf ein Blitzſchlag einen Verteilerkaſten der Strom=
leitung
der Straßenbahn, ſodaß Kurzſchluß entſtand und die Iſolierungen
in Brand gerieten. Weiter wurde die Feuerwehr mehrmals glarmiert,
um überſchwemmte Keller auszupumpen.
Die ganze Ernte in Altmark und Prignitz vernichtet.
DD. Berlin. Das 8 Uhr Abendblatt meldet aus Perleberg:
Die Elbe ſteigt bei Lenzen unaufhörlich. Täglich gehen Gewitter auf
die ſchon weit unter Waſſer ſtehenden Elbwieſen nieder, ſodaß ange=
nommen
werden darf, daß der Pegelſtand bei Lenzen in dieſem Som=
mer
nur ſehr wenig hinter dem jemals höchſten Winterſtand vön 6/44
Meter über Null zurückbleiben wird. Die Felder der altmärkiſchen
Gemeinden Werder und Schartenlohe ſind vollſtändig überſchwemmt.
Die Ernte ſcheint ſchon jetzt vollſtändig vernichtet. In dem Elbgebiet
er Priegnitz ſteht das Waſſer in den Niederungen ſo hoch, daß das
Vieh in höher gelegene Gebiete gebracht werden mußte. Während
19285 die Heuernte infolge der Dürre ſehr mäßig ausgefallen war, iſt ſie
dieſes Jahr durch das Hochwaſſer verdorben und verſchlammt und zum
großen Teil weggeſchwemmt. Nur ganz geringe Mengen konnten recht=
zeitig
eingebracht werden, auch dieſe naß und minderwertig. Eine
Rettung der diesjährigen Ernte ſcheint ausgeſchloſſen. Schon jetzt iſt
Futtermangel eingetreten. Gegenwärtig gehen neue Gewitter mit
wolkenbruchartigen Regengüſſen nieder. Die Folgen der Hochwaſſer=
kataſtrophe
ſind nicht zu überſehen.
Unwetter in Ungarn.
Budapeſt. Ein über die Hauptſtadt niedergegangener Wolken=
bruch
verurſachte große Schäden, insbeſondere in dem alten Viertel. Die
Keller der niedriger gelegenen Häuſer wurden unter Waſſer geſetzt. Der
Straßenbahnverkehr ſowie die Stromwerſorgugn erlitten ſtundenlange
Störungen. Die Feuerwehr mußte in über 600 Fällen in Anſpruch ge=
nommen
werden. Auch aus Mohaes, Baja und Gyöngyös werden große
Verheerungen durch Unwetter gemeldet.
Zerſtörung einer Stadt durch Dammbruch.
Mexiko. Die Stadt Villa de Leon im Staate Guanajuato
wurde durch einen Dammbruch faſt vollſtändig zerſtört.
Schwere Sturmkataſtrophe auf Labrador.
St. John (Neufundland). Vom Dampfer Ranger trifft die
Meldung ein, daß Mitte Dezember vorigen Jahres durch einen ſchweren
Sturm auf Labrador 130 Fiſcherſtationen zerſtört worden ſind. Der
dampfer war das erſte Schiff, das ſeit November Labrador erreichen
konnte.
Zu den Maſſenvergiftungen in Kalkberge.
Paratyphusbazillen als Urſache.
DD Berlin. Die Zahl der in den Orten Kalkberge, Tasdorf
und Rüdersdorf erkrankten Perſonen iſt bis heute auf 124 geſtiegen.
Bekanntlich traten die erſten Erſcheinungen bei etwa 20 Perſonen nach
dem Genuß von Schabefleiſch auf. Nach dem Ergebnis der Unter=
ſuchungen
in der bakteriologiſchen Unterſuchungsanſtalt in Potsdam iſt
feſtgeſtellt worden, daß Paratyphusbazillen die Erreger der Maſſen=
vergiftung
ſind. Als die erſten Erkrankungen nach dem Genuß von
ſchabefleiſch bekannt wurden, beſchlagnahmte die Polizei ſämtliche
Fleiſchbeſtände in dem betreffenden Verkaufslokal und verbot in allen
Gaſtwirtſchaften die Abgabe von rohem Schabefleiſch. Da die betref=
fenden
Orte beliebte Ausflugspunkte der Berliner Bevölkerung ſind
waren umfangreiche Vorkehrungsmaßnahmen umſo notwendiger. Bis=
her
handelt es ſich nur um die Erkrankung Einheimiſcher, ſodaß von
einem Uebergreifen der Krankheitserreger nach Berlin nicht geſprochen
werden kann. Bei allen Erkrankten beſteht bisher keine Lebensgefahr.
Die Unterſuchung hat ergeben, daß alle erkrankte Familien bei dem=
ſelben
Schlächter gekauft haben. Von amtlichen Stellen wird im Zu=
ſammenhang
mit den Vergiſtungen auf einen Miniſterialerlaß hinge=
wieſen
, in dem die Polizeibehörden angewieſen werden, darauf zu
achten, daß bei den Fleiſchern möglichſt wemig Schabefleiſch auf Vorrat
Verkauf bereit gehalten wird. Ob der betreffende Fleiſcher=
zum

meiſter ſich nach dieſer Verordnung gerichtet hat und das Fleiſch erſt
nach Beſtellung durch die Maſchine gedreht hat, iſt noch nicht feſtgeſtellt.
Mit Pferd und Wagen im Rhein ertrunken.
TU. Emmerich. Ein Taglöhner fuhr mit ſeinem Fuhrwerk zum
Fahrdamm über einen Weg, der vom Hochwaſſer überflutet iſt. Dffen=
bar
des Weges unkundig, kam er von ihm ab und ſtürzte mit Wagen
und Pferd in den hochgehenden alten Rhein. Mann und Pferd gingen
ſofort in den Fluten unter. Rettungsverſuche waren vergeblich. Man
kennte nur noch die Leiche des Fuhrmanns und ſpäter auch das Fuhr=
werk
bergen.
Von einer Deichſel aufgeſpießt.
TU. Efſen. Auf dem hieſigen ſtädtiſchen Großmarkt ereignete ſich
Mittwoch abend ein beſonders bedauerlicher Unglücksfall. Der Auto=
beſitzer
Rentfordt aus Wetter kam, als er ein durchgehendes Geſpann
aufhalten wollte, ſo unglücklich zwiſchen die Spitze der Deichſel und ſein
Auto zu ſtehen, daß er buchſtäblich aufgeſpießt wurde. Er war
ſpfort kot.
Falſchmünzer.
Breslau. Hier iſt von der Polizei eine Falſchmünzerwerkſtatt
ausgehoben worden. Die Täter, ein Maurer, ſeine beiden Söhne und
ein Packer ſind in Unterſuchungshaft genommen worden. Die Verhafteten
haben falſche Dreimarkſtücke hergeſtellt und in den Vorſtädten verbreitet.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Dir Mr Derdffuntichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaltion keinertiet Der
Mirendems: ſer ſe
Frund des 521 Wbſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfang=
ier
Osniu wrienwe.
orhich)
Einſendungen, die nicht verwendet werden. Uönnen nicht
zurülckarſandt, die Ablehmng nicht begrlndat werden.
Das Damenbad am Woog hatte in der jüngſten Zeit 3 Unfälle, zu=
letzt
am 22. Juni. Die Einrichtung trifft keine Schuld, es lag an den
Betroffenen ſelbſt. Es zeigte ſich aber ein grober Mangel an Bereit=
ſchaft
inſofern, als es im Damenbad an einer beſonderen Kabine ja
ſogar an einer geeigneten Bahre mangelt. Die zuletzt Betroffene
konnte nur auf den freien Bretterboden gelegt werden und blieb da
ſo lange liegen, bis der Rettungswagen anlangte. Das Perſonal tat,
was in ſeiner Möglichkeit ſtand, um zu helfen das ſei dankench öffent=
ich
anerkannt doch was es nicht hatte, konnte es auch nicht bieten.
Iſt da nicht die Frage erlaubt, weshalb man im Damenbad nicht die
gleiche Einrichtung trifft wie im Herrenbad?. Wer iſt hier verantwort=
lich
? Um Antwort wird gebeten!
Der Einſender.

Briefkaſien.
G. S W. Nach 8 459 B.G.B. Abf. 2 haftet der Verkäufer dafür,
daß die Sache zur Zeit des Uebergangs der Gefahr die zugeſicherten
Eigenſchaften hat. Wegen eines Mangels, den der Verkäufer hiernach zu
vertreten hat können Sie Rückgängigmachung des Kaufs (Wandlung)
verlangen. Sie müſſen überlegen, ob es ſich nicht empfiehlt, beim Amts=
gericht
W. Antrag auf Beweisführung durch tierärztliche Unterſuchung
zu ſtellen, was von hier aus nicht gut zu beurteilen iſt. Schließlich ſei
bemerkt, daß der Anſpruch auf Wandlung wegen Mangels einer zuge=
ſicherten
Eigenſchaft in ſechs Monaten von der Ablieferung an verjährt.
B., hier. Nach Ihrer Darſtellung handelt es ſich um ein Gefällig=
keitsdarlehen
, das nach allgemeinen Vorſchriften (Treu und Glauben) auf=
zuwerten
iſt, und ſteht dieſer Aufwertung, über deren Höhe das ordent=
liche
Gericht, zu entſcheiden hat, die Rückzahlung zu der von Ihnen an=
gegebenen
Zeit nicht entgegen. Suchen Sie ſich gütlich zu verſtändigen,
wenn Gläubiger mit Aufwertungsanſprüchen an Sie herantreten ſollte,
urlaubszeit. Da der Entgelt nach Stunden gezahlt wird, ſind Sie
für die angefragte Zeit nicht zur Zahlung verpflichtet.

Geſchäftliches.
Ein Brot, das nicht eintrocknet.
Der in England und den Tropen längſt bekannte ungezucherte Keks
wird auf der guten Tafel oder auch auf Touren und beim Sport jeden=
zeit
dem Brot vorgezogen, weil er ſtets friſch bleibt und nicht ein=
trocknet
. Die Feurich Keks A.=G. München ſtellt in ihrem
modernen Großbetrieb neuerdings neben ihren bekannten, geſüßten
Butterkeks Hausmarke auch dieſe Cream Cpakers genanuten zucker=
loſen
Butterkeks her. Dieſe knuſprigen Leckerbiſſen, die auch gerne
trocken geknabhert werden, eignen ſich ganz beſonders für die Dame,
welche durch Garnieren mit Delikateſſen und dergl. ihrer Tafel eine
eigene Note geben will.

Bei der Lebensrettung ertrunken.
Berlin. Bei einer Schwimmübung der weiblichen Jugendab=
teilung
des Sportklubs Werder an der Havel erlitt eine dreizehnjährige
Ein Gaſt=
Schülerin einen Schwächeanfall und ſchrie laut um Hilfe.
wirtsgehilfe ſchwamm laut B. 8. hinzu und hielt das Mädchen über
Waſſer, bis es vom Perſonal eines Dampfers aufgenommen wurde. (
ſelbſt verſank gleich darauf und wurde bisher noch nicht gefunden.
Eiſenbahnunglück in Braſilien.
Paris. Wie dem New York Herald aus Buenos Aires ge=
meldet
wird, entgleiſte ein Expreßzug der brafiligniſchen Staatsbahn auf
der Fahrt von Nio de Janeiro nach Minas Coraos aus unbekannter
Urſache. Es ſollen Hunderte von Reiſenden verletzt worden ſein. Man
befürchtet außerdem den Tod einiger Reiſender.

Die ſchwerſte Prüfung des beutſchen Automobilſports im Jahre
1996 war die dritte 24=Stundenfahrt für Automobile, welche der
Frankfurter Automobilklub im Rahmen der Süddeutſchen Tourenfahrt
vom 19. zum 20 Juni veranſtaltet hat.
Als Strecke war für dieſe 24=Stundenfahrt wieder die kloſſiſche
Rundſtrecke Taunus gewählt worden, die mit ihren 88 Kilometern Länge
alles an Kurven, Steigungen und ſonſtigen Schwierigkeiten enthält, was
von einer ſolchen Prüfungsſtrecke verlangt werden kann.
Für alle Klaſſen waren erhebliche Mindeſt= Durchſchnittsgeſchwindig=
keiten
feſtgeſetzt worden, deren Innehaltung durch alle 24 Stunden hin=
durch
ein dauerndes ſcharfes Vorwärtsfahren erforderte und daher er=
hebliche
Anforderungen an Maſchine und Fahrer ſtellte.
Dieſe ſchweren Prüfung hielt trotzdem ein hoher Prozentſatz der
geſtarteten Fahrzeuge ſtand. 25 Wagen von 58 geſtarteten gingen
ſtrafpunktfrei über die Strecke. Unter dieſen 25 befanden ſich 9 Mer=
cedes
und Benz. Die von den Mercedes= und Benz=Werken geſtellten
Fabrikteams blieben beide geſchloſſen ſtrafpunktfrei. Beide Teams be=
endeten
weit vor der feſtgeſetzten Zeit ihre vorgoſchriebene Rundenzahl.
An der Spitze aller Wagen die Fahrer Merz. Caracciola und Nallinger
auf 6 L. Mercedes, die über 4 Stunden Zeitvorſprung herausgeholt
hatten. Caracciola und Nallinger konnten beide in der 2. Runde gleich=
mäßig
die ſchnelſte Runde der 24=Stundenfahrt fahren. Nur um
Minute geringer war die ſchnellſte Runde von Merz, ein beſonderer
Beweis für die hervorragende Regelmäßigkegit, mit der die Mercedes=
wagen
dieſe ſchwere Tour ahſolvierten. Die drei Benzwagen des Benz=
Fabrikteams, gefahren von Frau Merck. Walb und Dr. Tigler, blieben
als einzige Wagen ihrer Klaſſe ſtrafpunktfrei.

Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 25. Juni. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 26. Juni. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Schrift=
erklärung
. Sabbatausgang 9 Uhr 40 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min.
Abends 7 Uhr 30 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 26. Juni. Vorabend 7 Uhr 50 Min. Morgens
8 Uhr. Nachm. 5 Uhr. Sabbatausgang 9 Uhr 40 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 00 Min. Abends 8 Uhr.
Dienstag, den 29. Juni: Faſttag 17. Tamus abends 8 Uhr
15 Minuten.

Wetterbericht.
Wettervorausſage für Samstag, den 26 JJuni 1926
nach der Wetterlage vom 24. Juni 1926.
Unſer Bezirk liegt im Grenzgebiet kontinental erwärmter und von
Nordweſten herangeführter kühler, feuchter Luft, die bei ihrem Zu=
ſammentreffen
Regenfälle verurſachen. Da das Zuſtrömen ozeaniſcher
Luft anhält und weitere Unſtetigkeiten weſtlich von uns zu erkennen
ſind, ſo iſt mit unbeſtändigem Wetter mit einzelnen Regenfällen für
die nächſten Tage zu rechnen. Die Temperatur ſteigt nur tagsüber
wenig an, ſonſt bleibt es kühl.
Die Heſſ. Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik un
Wirtſchaft
Rudolf Maup
b für Feuilleton und
Deramwortlich
Heſiſche Nachrichten: Mar Strceſe
ür Sport: Dr. E
Deran
n Buhlmani
Deran
r Schlußdienſt: Andreas Baue
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtade.

Die heutige Nummer hat 16 Geiten.

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[ ][  ][ ]

Seſte 10

Freitag, den 25. Juni 1926

Nummer 174

Sport, Spiel und Turnen.

Tennis.

Kampfſpiel=Werbetag
am Sonntag, 27. Juni 1926.
Hervorragendes Meldeergebnis!
Als Auftakt zu den vom 4.11. Juli in Köln ſtattfindenden
II. Deutſchen Kampfſpielen veranſtaltet der Stadtausſchuß für Leibes=
übungen
und die Darmſtädter Turnerſchaft am Sonntag, den 27. Juni
einen Werbetag, der ſich auf die Vormittagsſtunden von 111 Uhr
und die Nachmittagsſtunden von 46 Uhr verteilt.
V
Rheinſtraßenſtaffel.
Am Vormittag 11 Uhr kommt die Rheinſtraßen=Staffel für alle
Altersgruppen und Sportzweige zum Austrag, und zwar für Schüler
bis 14 Jahre, Jugendliche bis 18 Jahre und die Spezialvereine, wie
Schwimmer, Fußballer, Boxer, Schwerathleten uſw., die auf einer 15 mal
100 Meter=Strecke laufen, während die Aktiven der Turn= und Sport=
vereine
ihre Kräfte in einer 20 mal 200 Meter=Staffel meſſen. Der Start
der 15 mal 100 Meter=Staffeln befindet ſich auf der Eiſenbahnbrücke an
r Rhein=Allee, während der für die 2mal 200 Meter=Staffel am
Schloß liegt.
Das Meldeergebnis für die Rheinſtraßen=Staffel iſt dand
der Mitwirkung aller Darmſtädter Schulen und Vereine ſehr gut. Ein
Beweis dafür, daß wir auf dem richtigen Wege ſind und die Leibes=
übungen
Allgemeingut des deutſchen Volkes geworden ſind.
In der Schülerklaſſe bis 14 Jahre kämpfen 13 Mannſchaften um
den Sieg. Es haben gemeldet die Gartenbauſchule, Dieſterwegſchule,
Schillerſchule, Mornewegſchule, Liebigs=Oberrealſchule, das Realgym
naſium, das Ludwigs=Georgs=Gymnaſium und der Sportverein Darm=
ſtadt
1898 mit 5 Mannſchaften. Die Geſamtbeteiligung beträgt hier
200 Läufer.
In der Jugendklaſſe bis 18 Jahre laufen ebenfalls 13 Mannſchaſten.
Es ſind dies: Liebigs=Oberrealſchule, Realgymnaſium, Ludwig=Georgs=
Gymnaſium, Turngeſellſchaft 1875, Turngemeinde 1846, Heſſen V. f. L.
Schwimmklub Jung=Deutſchland, F. C. Eintracht mit je einer Mann=
ſchaft
, Verein für Raſenſpiele mit 2 Mannſchaften und der Sportverein
1898 mit 3 Mannſchaften. Auch für dieſe Klaſſe ſtehen 20 Läufer bereit.
In der Klaſſe der Spezialvereine ſtarten 9 Mannſchaften: Heſſen
V. f. L. und Jung=Deutſchland mit je einer Schwimmer=Mannſchaft
Kraftſportverein 1910 und Sportverein 1898 mit je einer Boxer= Mann=
ſchaft
, die Deutſche Jugendkraft Darmſtadt, an reinen Fußball= Mann=
ſchaften
laufen: F. C. Eintracht mit einer Mannſchaft, Verein für
Raſenſpiele mit 2 Mannſchaften und der Sportverein 1898 mit einer
Mannſchaft. Alſo auch hier eine Beteiligung von insgeſamt 150 Läufern.
In der Hauptklaſſe, für die 2 mal 200 Meter=Staffel ſtarten 8
Mannſchaften: Akad. Turnbund, Akad. Sport=Club, Turngeſellſchaft
1875, Turngemeinde 1846, Heſſ. Polizei=Sportverein, Heſſen V. f. L.
und der Sportverein 1898 mit 2 Mannſchaften.
Gerade der Lauf dieſer Klaſſe wird das größte Intereſſe auslöſen,
denn ſchon allein die Streckeneinteilung und die Ausgeglichenheit der
verſchiedenen Mannſchaften läßt einen harten Kampf um den Sieg er=
warten
.
Die Geſamtbeteiligung an der Rheinſtraßen=Staffel iſt nun auf
eine Zahl von 700 Läufer angewachſen. Ein gutes Zeichen dafür, daß
ſich alle Schulen und Vereine in den Dienſt der Sache ſtellen.
Die hier genannten 700 Turner und Sportler treten nach
Schluß des Wettbewerbes zu einem Werbelauf zuſammen, der am
Schloß beginnt, die Rheinſtraße entlang bis zur Neckarſtraße führt.
Hier ſchließen ſich die am alten Bahnhof geſammelten Feſtzug=
teilnehmer
, die Darmſtädter Turnerſchaft, die Radfahrer, Schwerathleten,
Kegler, Schützen, Skifahrer, Paddler, an, um unter Muſik bis zum
Schwimmbadplatz zu marſchieren.
Ab 10 Uhr konzertiert das Städt. Orcheſter auf dem Luiſenplatz.
Am Nachmittag von 46 Uhr finden dann
Schauvorführungen auf dem Meßplatz
ſtatt, zu dem alle Leibesübung treibenden Vereine und Verbände ihre
Mitwirkung zugeſagt haben.
Die Darmſtädter Turnerſchaft zeigt mit 200 Turnern und 100 Tur=
nerinnen
Freiübungen. Etwa 20 Knaben und 200 Mädchen
führen Turnſpiele vor.
Ein Riegen=Ausſchnitt aus ſämtlichen Uebungsarten ſoll den Zu=
ſchauern
ein Bild geben, in welcher Art Leibesübung getrieben wird
Der Veloziped=Club 1899 und der Darmſtädter Radſport=Klub warten
mit einem Maſſenreigen auf, die Darmſtädter Turnerſchaft turnt an
Geräten, die Athletik=Vereine (Athletik=Sportverein 1895, Kraft= Sport=
verein
1910, Heſſen V. f. L.) demonſtrieren Boxen, Ringen und
Schwerathletik. Der Darmſtädter Fecht=Club im Verein mit den Fech=
tern
der Techn. Hochſchule zeigen Fechten und die Grundübungen hierzu.
Der Verein Heſſen V. f. L. übt in einer Gruppe mit dem Medizinball.
Auf dem Turnplatz der Turngemeinde 1846, hinter dem Finanz=
amt
, werden die Spiele ausgetragen, und zwar Schlagball, Fauſtball,
ein Auswahlſpiel zweier Handball=Mannſchaften, und den Beſchluß bildet
ein Fußballſpiel.
Es ſteht zu erwarten, daß den Bemühungen des Stadtausſchuſſes
für Leibesübungen ein großes Intereſſe entgegengebracht wird, denn
die Werbe=Veranſtaltung ſoll zeigen, daß nur durch Leibesübung unſer
Volk an Körper und Geiſt geſunden kann.
Zur Deckung der Unkoſten wird ein allgemeines Kampfſpielwerbe=
abzeichen
verkauft.
Es wird darum gebeten, daß ſich junge Damen freſwillig bei Fa.
Georg Hahn u. Co., Fahrradhaus, Große Ochſengaſſe 12, zum Empfang
der Abzeichen und Sammelbüchſen melden.
Fußball.
Rheinbezirkstagung des Süddeutſchen Fußballverbandes am
26. und 27. Juni in Bensheim.
Am kommenden Sonntag, am 26. und 27. Juni tagt in
unſeren Mauern die Vertretung des Rheinbezirks des Süd=
deutſchen
Fußballverbandes. Zirka 350 Vertreter, von der nied
rigſten bis zur höchſten Klaſſe unſeres Verbandsgebietes werden
zu ernſten Beratungen erwartet. Die Vorbereitungen der ge=
ſamten
Tagung hat der Fußball=Club 1907 Bensheim e. V.
übernommen, der bereits in mehreren Sitzungen das zur Durch=
führung
zu bringende Programm feſtlegte. Bereits Samstag
abend um 8 Uhr findet im Hotel zum Deutſchen Haus eine
Sitzung des Ausſchuſſes des Rheinbezirks ſtatt, die am folgenden
Tag vormittags um 8 Uhr ihre Fortſetzung findet. Im Anſchluß
hieran beginnt im großen Saale des Deutſchen Hauſes die eigent=
liche
Tagung, die eine außerordentlich reichhaltige Tagesordnung
aufweiſt. Vor Eintritt in die Tagesordnung werden die Ver=
treter
durch den feſtgebenden Verein (Fußbäll=Club 1907 Bens=
heim
e. V.) begrüßt. Sodann werden die Vertreter der Behör=
den
die Gäſte mit kurzen Worten in unſerem ſchönen Bensheim
willkommen heißen. Für den Nachmittag iſt ein großes Fußball=
Propaganda=Spiel (Neckarkreis gegen Odenwaldkreis) vorgeſehen.
Vor dieſem Spiel treffen ſich die beiden erſten Jugendmannſchaf=
ten
von Bensheim und Olympia Lorſch. Als Abſchluß der
Tagung findet in den Sälen des Hotel Deuiſches Haus eine Ver=
anſtaltung
mit Theater, turneriſchen Vorführungen und Tanz
ſtatt. Der Tagung wünſchen wir ſchon heute einen würdigen,
ſchönen Verlauf zum Segen und Blühen der deutſchen Fußball=
und Sportbewegung.

Schwimmen.
Main=Rhein=Gau D. T.
Gauſtromſchwimmen in Gernsheim a. Rhein am 27. Juni.
Als eine der ſchönſten und intereſſanteſten Veranſtaltungen inner=
halb
des Main=Rhein=Gaues der D. T. iſt das am kommenden Sonntag
in Gernsheim a. Rh. ſtattfindende Gauſtromſchwimmen zu bezeichnen.
Man iſt in der D. T. beſtrebt, die Turnerſchwimmerei immer weiter
auszubauen und in der Hauptſache meiſt recht volkstümlich zu ge=
ſtalten
. Aus dieſem Grunde unternahm es der Main=Rhein=Gau im
vorigen Jahre erſtmalig, ein ſolches Stromſchwimmen zu ſchaffen, das
großen Anklang fand und in jeder Beziehung ein Erfolg war. Und ſo
wird auch das diesjährige Stromſchwimmen ein Ereignis und ein großer
Fortſchritt für die Turnerſchwimmbewegung werden.
Die Durchführung des Stromſchwimmens zum feſtgeſetzten Termin
war in den letzten Tagen infolge des Regenwetters, des hochgehenden
Waſſers und der niederen Temperatur ſtark in Frage geſtellt. Die
eingetretene leichte Witterungsbeſſerung ſcheint aber nun nicht mehr
hindernd im Wege zu ſein. Wer im vorigen Jahre Zeuge war, wie be=
ſchwerlich
für viele Teilnehmer die Strecke bei kräftigem Wellenſchlag
und ſcharfem Nordweſt zu bewältigen war, wird ermeſſen, welch harte
Arbeit bei dem jetzigen hohen Waſſerſtand zu leiſten iſt. Es iſt eine
Leiſtungsprüfung im wahren Sinne des Wortes. Man hat in dieſem
Jahre eine Streckenerweiterung vorgenommen und zwar lautet die Aus=
ſchreibung
auf folgende Strecken: a) 7500 Meter und 5000 Meter für
Turner: b) 3000 Meter für Altersturner und Jugendturner; c) 200
Meter für Turnerinnen und Turnerinnenjugend, ſodaß ſozuſagen alle
Altersklaſſen den Kampf mit den Fluten aufnehmen. Die Fahrt zu
den Startplätzen, der Kampf auf der langen Strecke inmitten des
Rheinſtromes und die zahlreichen buntbewimpelten Begleitboote, dürfte
für alle Freunde des Schwimmens und auch den Fernſtehenden ein
ſelten ſchönes Bild ſein. Niemand ſollte vevſäumen, ſich dieſen intereſ=
ſanten
, jedoch nicht ganz gefahrloſen turneriſchen Wettbewerb an den
Ufern des Rheins bei Gernsheim anzuſehen.
War ſchon die Beteiligung 1925 mit 10 Vereinen und rund 70
Teilnehmern eine gute, ſo ſind auch diesmal die verſchiedenen Strecken
von wieder 10 Vereinen mit 103 Teilnehmern nicht minder ſchlecht beſetzt.
Die größte Teilnehmerzahl weiſt mit 39 Teilnehmern die Gruppe der
Jugendturner auf. Ueber 5000 Meter ſtarten 22 Turner und über 7500
Meter 8 Turner. Auch die übrigen Gruppen ſind gut beſetzt. Start
zum Stromſchwimmen iſt pünktlich 2 Uhr mittags. Das Ziel befindet
ſich vor der Wirtſchaft auf der Hafeninſel. Die Strecke ſelbſt iſt von da
gut zu überſehen. Irgendwelche Vorausſagen für die Sieger laſſen ſich
ſchwer machen. Die Tücken des Waſſers können alle Berechnungen über
den Haufen werfen.
Beſonders hervorgehoben verdient zu werden, daß ſich der Kanu=
klub
Darmſtadt mit einer Anzahl ſeiner Boote in den Dienſt der guten
Sache ſtellt. Weiter ſind noch eine Reihe von Ruder= und Motorbooten,
ſowie eine größere Zahl Rettungsſchwimmer auf die Strecke verteilt, um
evtl. Unglücksfälle verhüten zu können.
Der Turnverein Gernsheim, dem die Durchführung der Veranſtal=
tung
übertragen iſt, iſt bemüht, dieſelbe in jeder Weiſe zu verſchönern.
Konzert auf der Hafeninſel, Waſſerballſpiele und ſonſtige Darbietungen
dürften ein gut Teil dazu beitragen. Möge die Witterung eine gute
ſein, die Beteiligung von diesſeits und jenſeits des Rheins eine recht
große, dann wird auch das diesjährige Gauſtromſchwimmen des Main=
Rhein=Gaues ein Markſtein in der Turnerſchwimmbewegung werden.
Turngemeinde Woogsplatz.
Bei der am letzten Montag veröffentlichten Siegerliſte vom Gau=
Frauenwetturnen in Bensheim ſind eine Anzahl von Un
ſtimmigkeiten vorgekommen. Außerdem war dieſe nicht vollſtändig. Wir
laſſen deshalb ſämtliche Siegerinnen hier folgen:
Dreikampf, Oberſtufe: 10. Sieg Hofferbert, Thilde; 11
Götz, Eliſabeth. Unterſtufe: 1. Sieg Trinkaus, Elfriede; 4. Lie=
big
, Käthe; 8. Aßmuth, Paula; 10. Fleiſchmann, Maria; 16. Rettberg,
Milli; 18. Trautmann, Gretel; 20. Kraft, Lieſel; 20. Oßwald, Johanna;
21. Schuchmann, Martha; 21. Wannemacher, Dina; 28. Beppler, Lina;
28. Kienzle, Klara.
Sechskampf, Oberſtufe: 2. Medicke, Paula; 3. Götz. Eliſ.;
3. Hofferbert, Hilde; 5. Schieferdecker, Elſe; 8. Worret, Anna; 14. Hahl
Hanna; 17. Schmidt, Eliſ. Unterſtufe: 2. Kraft, Lieſel; 5. Bepp=
ler
, Lina; 9. Trinkaus, Elfride; 9. Liebig. Kätha; 10. Rettberg, Milli;
14. Neuroth, Eleonore; 15. Schardt, Emmy; 15. Fleiſchmann, Maria;
16. Dinzenbacher, Franziska; 17. Kienzle, Klara; 17. Schuchmann,
Martha; 27. Deuſchert. Emmy; 27. Wannemacher. Dina; 29. Buch=
hammer
, Ella. Neunkampf, Oberſtufe: 7. Hofferberth, Hilde;
8. Götz, Eliſabeth; 9. Medicke, Paula; 16. Schieferdecker, Elſe; 20. Wor=
ret
, Anna; 24. Schmidt, Eliſa; 25. Hahl, Hanna. Unterſtufe:
3. Trinkaus, Elfriede; 3. Liebig, Kätha; 5. Kraft, Lieſel; 8. Fleiſchmann,
Maria; 9. Rettberg, Milli; 13. Schardt, Emmy; 14. Oßwald, Johanna;
14. Trautmann, Gretel; 16. Beppler, Lina; 17. Spahr, Marie; 20.
Schuchmann, Martha; 27. Kienzle, Klara; 29. Neuroth, Eleonore; 30.
Wannemacher, Dina; 32. Dinzenbacher, Franziska; 39. Deuſchert, Emmy.
Am kommenden Sonntag findet bekantlich der Werbetag für die
Kampfſpiele in Köln ſtatt. Vormittags 10 Uhr findet ein Werbezug
ſämtlicher Leibesübung treibenden Vereine, ſowie Staffelläufe ſtatt. An=
treten
unſerer aktiven Mitglieder 9,45 Uhr an unſerer Turnhalle. Als=
dann
Abmarſch nach dem alten Bahnhof. Nachmittags finden Frei=
ibungen
und ſonſtige Vorführungen auf dem Schwimmbadplatz ſtatt
Antreten 3,30 Uhr ebenfalls wieder an unſerem Turnhaus. Unſere
Schwimmabteilung kann ſich leider nicht an dem Werbetag beteiligen, da
der größte Teil der Schwimmer und Schwimmerinnen zum Gau=
Stromſchwimmen in Gernsheim muß. Der Reſt beteiligt
ſich an der Eröffnung des neuen Schwimmbades in Neu=Iſenburg.
Am Nachmittag des Werbetages werden Werbeabzeichen in den Straßen
verkauft. Wir bekamen eine größere Anzahl, zu dieſem Zweck bitten wir
diefenigen Mitglieder (inaktive), die ſich zur Verfügung ſtellen wollen,
ſich um 3 Uhr am Sonntag nachmittag in unſerem Turnhaus zu melden.
Wir erſuchen, hiervon recht ausgiebig Gebrauch zu machen, wie auch
ſämtliche aktiven Mitglieder, pünktlich zur Stelle ſein müſſen. Für die
Kampfſpiele in Köln ſind zugelaſſen: für die turneriſchen Wett=
kämpfe
: Hch. Fiedler; Lolo Schieferdecker und Paula Medicke; für die
Schwimmwettkämpfe: Adolf Jüngling. Die Frauen und Töchter
unſeres Kreisvorſtandes haben an alle Turnſchweſtern unſeres Kreiſes
einen Aufruf zur Stiftung eines Kreisbanners erlaſſen.
Sie erſuchen um finanzielle Unterſtützung. Geldſpenden ſind an das
Poſtſcheckkonto 63 873 des Herrn Carl Schill, Oſthofen, Poſtſcheckamt
Frankfurt a. M., einzuſenden. Wir bitten unſere Frauen u
Turn
ſchweſtern um rege Beteiligung. Die Werbeabteilung der Deutſchen
Turnerſchaft hat für unſere Turnerinnen und Turnerfauen ein Preis=
ausſchreiben
erlaſſen zur Erlangung handgeſtickter Wimpel, Tiſch
banner, Fahnen= und Lautenbänder. 25 000 Mk. kommen zur Vertei=
lung
. Die näheren Wettbewerbsbedingungen laſſen wir in unſerer näch=
ſten
Monatsſchrift folgen.
K.

Turnier des Tennis= und Eisklubs.
Die Wettkämpfe haben einen vielverſprechenden Anfang genommen.
Man ſpielt auf acht Plätzen, ſo daß ſich den Zuſchauern ein äußerſt
bewegtes anregendes, farbenprächtiges Schauſpiel bietet. Unter der
bewährten Leitung von Reuter=Schüler, begünſtigt durch das gute Wet=
ter
, wurden die 10 Wettſpiele trotz der großen Anzahl der Meldungen
ſchon mächtig gefördert. Am weiteſten das Junioren=Einzel, wo ſich
Samesreuter, Kleinlogel und Claß um den Lorbeer ſtreiten. Von weite=
ren
intereſſanten Spielen heben wir für heute hervor: Frl. Noellner=
Wieſſel 10:8, 6:2; FA. v. Löw=J. Fiſcher 2:6, 6:4, 6:1; das Doppel=
ſpiel
Blecher=Kraft gegen Klein=v. Lichtenberg; das gemiſchte Spiel Frl.
S. Fiſcher=Samesreuter gegen Frl. Lemelſen=Piſtor (unſern ſpieltüchtigen
Heldentenor) 6:3, 6:4. Weitere Ergebniſſe folgen morgen.
Die Tennisweltmeiſterſchaften in Wimbledon. Weitere Ergebniſſe der
erſten Runde. Ueberraſchungen in der zweiten Runde.
Die Fortſetzung der Tennisweltmeiſterſchaften in Wimbledon ergab
ohne Aufenthalt die Beendigung der erſten Runde, der ſich ſofort die
zweite Runde anſchloß. Da das Wetter der Veranſtaltung weiter recht
günſtig war, nahmen die Treffen alle einen einwandfreien Verlauf. Die
Kämpfe waren zum Teil recht hart, die Favoriten ſetzten ſich überall
durch. Suzanne Lenglen trug mit Miß Ryan als Partnerin ein Damen=
doppel
=Exhibitionsſpiel gegen Miß Godfree=Frl. Bouman aus und ge=
wann
erwartungsgemäß in zwei Sätzen. Die recht zahlreichen Herven=
einzelſpiele
brachten dann folgende Reſultate:
Der Tſcheche Cembla gewann gegen N.H. Latchford=England 1:6,
7:5, 6:2, 6:2; ſein Landsmann Kozeluk blieb 6:0, 6:2, 6:2 überlegen
ebenfalls gegen einen Engländer, Thomas, ſiegreich. Ueberhaupt waren
die Einheimiſchen ſehr zahlreich in der erſten Runde vertreten, von ihnen
konnten ſich aber nur vier durchſetzen, und zwar die Favoriten. So ge=
wann
C.H. Kingsley nach ſcharfem, hartnäckigem Vierſatzkampf 6:2, 1:6,
2. 6:4 gegen den ſehr guten Argentinier Robſon, der in Paris noch
Turnbull geſchlagen hatte. Turnbull ſelbſt hatte in ſeinem Landsmann
Crole Rees keinen Gegner, er fertigte ihn in überlegener Manier 6:3,
z:3, 6:2 ab. Auch der junge Student G. W. Auſtin fand in ſeinem
Landsmann Lawrence, den er 6:1, 6:0, 7:5 aus dem Rennen warf, keiner
ebenbürtigen Gegner. Als weiterer Einheimiſcher qualifizierte ſich R.
Lycett mit einem 6:1, 6:2, 6:4 Siege über den Oeſterreicher Glanz für
die zweite Nunde. Dagegen unterlag der Engländer C. P. Dixon 2:6,
1:6, 1:6 gegen Kinſey=Amerika, A. F. Yencken mußte ſich der vollkommen
überlegenen Spielweiſe des Amerikaners Vineent Richards 0:6, 0:6, 0:6
beugen, ohne auch nur ein einziges Spiel gewinnen zu können und E. J.
Mockler unterlag dem Dänen A. Peterſen 4:6, 1:6, 5:7. Härteren
Widerſtand leiſtete der Engländer Olmſtead, der ſich erſt nach vier Sätzen
6:8, 3:6, 6:3, 5:7, dem guten Spanier Flaquer ergab. Timmer=Holland
gewann gegen den Amerikaner D. Stralim 6:2, 6:1, 6:1 ohne allzuviel
Mühe. Damit hatte ſich bereits mit der erſten Runde eine beſſere
Auslefe herausgeſchält.
In der zweiten Runde wurde mit den Dameneinzelſpielen begon=
nen
. Die Amerikanerin Miß Brown ſchied gleich aus, da ſie ſofort das
erſte Spiel gegen Suzanne Lenglen zu abſolvieren hatte, der ſie natür=
lich
nicht gewachſen war. Die Franzöſin gewann 6:2, 6:3, ohne ernſtlich
fährdet zu ſein. Die junge Engländerin Miß Fry behielt leicht über
Miß Marſhall=England 6:1, 6:0, die Oberhand. In der folgenden
Fortſetzung der Herreneinzelſpiele machte ſich das unglückliche Syſtem der
Ausloſung bemerkbar, das nach Nationen gehandhabt wird und ſo gleich
die ausſichtsreichſten Bewerber aus dem Rennen warf. Aus dieſem
Grunde hatten verſchiedene auſtraliſche und japaniſche Spieler auf die
Teilnahme an den Meiſterſchaften verzichtet, da die Gefahr beſtand, daß
ſie gleich in den erſten Runden gegen die ſchwerſten Gegner anzutreten
hatten, vielleicht unterlagen und damit die ganze weite Reiſe umſonſt
gemacht hatten. Dieſe Erfahrung machte der favoriſierte Amerikaner
Vincent Richards, der gegen den neugebackenen franzöſiſchen Meiſter
Cochet anzutreten hatte. Cochet, der noch vor wenigen Tagen in Paris
Lacoſte geſchlagen hatte, bewies ſeine augenblicklich hervorragende Form
und ſchlug Richards in vier Sätzen 4:6, 6:3, 6:4, 6:2. Damit gilt Cochet
als heißeſter Favorit unter den noch im Rennen befindlichen Bewerbern.
Der Ungar von Kehrling, der in der erſten Runde durch ſeinen Sieg
gegen Feret die Aufmerkſamkeit auf ſich gelenkt hatte, unterlag, nicht ganz
erwartungsgemäß, gegen A. G.N. Turnbull=England 3:6, 5:7, 3:6. Auch
der Holländer Timmer wurde von einem Engländer aus dem Rennen
geworfen. Trotz erbitterſter Gegenwehr mußte er dem Colonel Myers
in 5 Sätzen 6:3, 4:6, 6:4, 5:7, 3:6 den Sieg überlaſſen.
Süddeutſche Tourenfahrt 1926.
Die 2. Tagesetappe: Mannheim-Mannheim. Noch 21 Wagen und
4 Räder ſtrafpunktfrei.
Nach dem endgültigen Tagesergebnis ſind von den 34 Wagen, die
ſtrafpunktfrei aus der 24 Stundenfahrt des Frankfurter A. C. hervorgin=
gen
, und dann zur Tourenfahrt ſtarteten, jetzt nur nach 21 ſtrafpunkt=
frei
. Von den Fabrikteams blieben völlig ſtrafpunktfrei Benz, Maybach
und Mercedes; von den Klubteams hielten ſich ohne Strafpunkte das 4.
Team des Bayriſchen A.C. und das vom Rheiniſchen und dem Württem=
bergiſchen
A. C. gemeinſam gemeldete Team. Keinen ſtrafpunktfreien
Wagen mehr hat der Mauſertyp, was wohl in erſter Linie auf mangel=
hafte
Rennerfahrung zurückzuführen iſt. Auch das Motorrad=Team des
Bayriſchen M.C. iſt auseinandergefallen, da der verletzte Poensgen aus
ſchied. Da ferner Stark=NSU., von Vincke=AJS. und Hohmann=Güldner
ausfielen, ſtarteten am Mittwochmorgen von den gemeldeten 14 Rädern
nur noch 10 zur 2. Tagesetappe.
Die zweite Tagesetappe führte über 518 Km. von Mannheim durch
Württemberg, Unterfranken, Heſſen, Baden, die Rheinpfalz wieder zurück
nach Mannheim. Es ging zunächſt nach Heilbronn, von dort aus zur
Geburtsſtadt der NSU.=Fabrikate, Neckarſulm, weiter ins Taubertal,
dem landſchaftlich reizvollſten Teil dieſer Tagesetappe; weiter führte die
Fahrt durchs Württembergiſche, wo man über die zu ſchmalen Straßen,
über ſtarke Beläſtigung durch Privatautos und eine direkt erſtaunliche
Fülle von Bahnſchranken zu klagen hatre. Dieſer Streckenteil glänzte
auch durch eine Fülle von bildſchönen Kurven. Dank all dieſer Hinder=
niſſe
mußten die Fahrer tüchtig aufdrehen, um rechtzeitig die Kontroll=
ſtellen
zu erreichen. Ganz beſonders hohe Anforderungen wurden an
die Krafträder geſtellt; wenn dieſe auch wendiger ſind und vielleicht beſſer
durch die Kurven kommen, als die Wagen, ſo haben ſie doch um ſo mehr
unter ſchlechten Straßenverhältniſſen zu leiden und man verſteht es
nicht recht, warum z. B. von einer 500Kubikzentimeter=Maſchine ein
höherer Stundendurchſchnitt verlangt wird, als von den ſchweren May=
bach
= und Mercedeswagen.
Man gelangte ſchließlich ins Maintal, wendete wieder zurück durch
den Odenwald zur Bergſtraße und berührte wieder Mannheim, von wo
es noch die zweite, wenn auch weſentlich kleinere Schleife des Tages
durch die Rheinpfalz zu fahren galt. Von Kaiſerslautern, dem weſtlich=
ſten
Punkt der Tourenfahrt ab über Neuſtadt bis Mannheim waren die
Straßenverhältniſſe zum Teil recht übel. Auch machte ſich in der Pfalz
die Hitze wieder ſtark bemerkbar.
Um 4 Uhr waren am Tagesziel 18 Wagen, aber nur drei Räder ein=
getroffen
. Beſt auf Ernſt Mac, der wegen Reparatur ſeines Hinter=
rades
erſt um 9 Uhr morgens geſtartet war, mußte aufgeben, da e
im
unmöglich war, den Zeitverluſt wieder aufzuholen. Wegen Zeitver
mußten ferner Stößer=FN. und Paſter=D=Rad ausſcheiden. Bei den
Wagen waren zwei Ausfälle zu verzeichnen:
dachtler=Mauſer un
Schildlitzki=Adler fielen wegen Zeitverluſtes aus. Insgeſamt erreichten
32 Wagen und 7 Räder das Ziel; hiervon waren noch 21 Wagen und
4 Räder ſtrafpunktfrei.
Die ſtrafpunktfreien Wagen ſind: Butemuth=Hanomag, Götz=Opel,
Lohr=Adler, Wruck=Adler, Frl. von Opel=Opel, Bermann=Opel, Jörns=
Opel, Volz=Adler, Crailsheim=Mercedes, Kimpel, Nallinger, Carraciola,
Merz, Fr. von Berkheim, alle Mercedes, Eieſnlohr, Zwick, Schobinger,
alle auf Maybach, Hartmann=Lancia, Walb, Tigler und Frau Merck,
alle auf Benz.
Die ſtrafpunktfreien Krafträder ſind: Vielhauer=DKW., Kolmsper=
ger
=Zündapp, Fiſcher=Zündapp und Linner=DKW.

[ ][  ][ ]

e elare Sonerelent
Recht wie ein Naturereignis ſtehen dieſe fünf Ruinen im
Kranz um dieſes liebliche Städtchen, als gehörten ſie dahin, als
ſeien ſie aus den Bergen gewachſen! Von der höchſten, dem
Schwalbenneſt, weiß man noch, daß ſie eine Raubritterburg war;
ſie ſitzt jetzt noch, einem Raubvogel gleich, auf ihrem Felſen und
glotzt nach den drei übrigen Ruinen, die ihr ſicher dereinſt die
Beute ſtreitig gemacht haben: Vorderhurg, Mittelburg, Hinter=
burg
und Dilsberg auf der anderen Neckarſeite! Romanſchrift=
ſteller
aller Länder haben große Handungen aufgebauſcht um
bieſe Burgen, beſonders um das Schwalbenneſt; Heidelberger
Studenten niſten ſich gern ein und laſſen verkohlte Scheite zurück
und leere Flaſchen, und wer ſonſt hin in dieſe Hallen kommt, gibt
ſeinem Herzen gern einen Ruck, daß es überſpannte Bogen der
Weltgeſchichte ſieht und Geiſtereien und Geſpenſter! Das ein=
heimiſche
Völkchen ſteckt noch voll von Mären und Zaubereien,
und wie faſt in jedem Städtchen des ganzen Neckartals bis weit
in die ſaubere Rüchternheit gegen Stuttgart hinauf es irgend=
wie
geiſtert und ſpukt, ſo hat auch Neckarſteinach ſein verzaubertes
Haus, und jedermann glaubt daran. Ich ſelbſt habe etliche Jahre
in einem Flügel dieſes ſchwer maſſigen Pfarxhauſes gewohnt,
und wenn die Leute mich erſtaunt betrachteten (wahrſcheinlich
meines Mutes wegen) und wenn ſie einen gelinden Schreck nicht

verbergen konnten, ſo erzählte ich ihnen: heute nacht ſei der Geiſt
dageweſen, ich habe aber mit der Fauſt auf den Tiſch geſchlagen
und geſchrien: Hinaus mit dir, ich bin Herr im Haus! Und
dann ſagte ich: ich habe eine Axt neben mein Bett geſtellt für den
Fall, daß ein Geſpenſt ſich wieder zu mir verirre!
Auch der Herr Pfarrer hatte noch nichts gehört. Sein letzter
Vorgänger aber war ſehr beläſtigt worden: ſaß des Abends am
Arbeitstiſch, und plötzlich geht eine Piſtole los neben ſeinem Ohr
und zwanzig Schüſſe fallen! Mitten in der Nacht hebt das Ge=
knatter
an! Mitten in der Nacht, im tiefſten Schlaf, ſenken ſich
Felsſteine auf des Pfarrers Bruſt, kommen Hände daher und
würgen den hochwürdigen Herrn am Hals!
Tatſache war, daß vor zwei Jahrhunderten ein Pfarrer aus
dem Pfarrhaus geſchleift, von ſeinen aufrüheriſch gewordenen
Getreuen mißhandelt wurde und an ſeinen Wunden auf der
Straße ſtarb. Und ſo bedenke man das abſeits ſitzende Wald=
völkchen
, das durch Jahrhunderte hindurch ſtrenge Vögte und
großmächtige Herren, genannt der Landſchad, über ſich ſah, denen
ein bißchen Aber= und Ueberglaube recht willkommen war (lieber
ſicher als zu wenig Glaube!)! Und man bedenke, wie das deutſche
Waldvolk auch ſonſthin noch ſehr den Stempel ſeiner Nibelungen
an der Stirn trägt, von Wundern und Sagen gerne hört und
lauſchen möchte und glauben möchte und eingelullt ſein möchte
... indes niemand mehr da iſt, der es einzulullen bereit iſt!
und man bedenke, daß das Neckartal Juſtinus Kerner geboren

hat und Nikolaus Lenau und Weiblinger und Hölderlin und
Hauff!. Fuchtelt es nicht in jedem von uns, wenn wir daran
denken?
Und ſteckt denn nicht im Neckar ſelber, in dieſem bislang
göttlichen Faulenzer ein kraſſer Romantiker und ein ganz und
gar aus der Zeit geratener Dichter? Betrachtet, ihn recht zu er=
kennen
, ſeine Kinder, ſeine Nebenflüſſe, und Ihr werdet den lieb=
lichen
Anachronismus nur mit Mühe noch gutheißen können!
Sonderlich dieſe Steinach, die aus dem Odenwald gehumpelt
kommt! Wie ein Eichkätzchen, das ſpielt, läuft ſie bald hierhin,
bald dorthin, wo ein Bündel Blumen ſteht, wo eine Weide drei
Vogelneſter ſchützt, und alles muß ſie ſehen, die Steinach, denn
die Welt iſt noch ein Paradies, und ſie, die kleine Steinach, hat
ſich nicht verſündigt und iſt nicht ausgewieſen worden! Weithin
leuchtet der blühende Ginſter an den Hängen, weithin ſteigen die
weißen Birkenſtämme aus den roten Steinbrüchen, die kleinen
Turmfalken ſchwärmen wie Tauben umher, die mädchenhaft zar=
ten
Berglinien ſpiegeln ſich in den munteren Kräuſelwellen des
Fluſſes und der Bäche.
Neckarſteinach ſelbſt jubelt mit nicht geringer Leichtlebigkeit
in den blauen Himmel, und der Sommer iſt gerüttelt voller
Sonntage! O Schönheit in Gottes Garten dahinten! O Heil=
muſchel
großſtädtiſch zerſtörter Menſchlichkeit! Kaum eine Stunde
weit von Mannheim entfernt ſolch ein bewahrtes Paradies!
Doch jetzt kommen die Ingenieure dutzendweis und ſtoßen
in zweckbeladener Wut ihre neue Schönheit kerzengerade in das

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Seite 12

Freitag, den 25. Juni 1926

Nummer 174

verträumte Tal und pfuſchen dem lieben Gott ins Handwerk!
Sie reißen die Sonntage ein und machen Pferdekräfte daraus
und Prozente! Sie ſpalten die Nebel und zerreißen Nibelung
und Landſchad und werfen Geſpenſt und Wunder zum alten Eiſen.
Ach, die Zeit der Könige iſt vorüber und die Zeit der Sagen
und die der Wunder und die Zeit der gottfröhlichen Heinriche,
und keine Geſpenſter gehen mehr in Talaren umher und Träume
ſind außer Mode und Sonntage auch! Und fürchtet auch nicht,
liebe Neckarleute, daß die fünf Burgen rund um eure befreiten
Häupter wieder aufgebaut würden zu Zwingburgen; auch dieſe
Burgen ſind ein für allemal zerſtört! Sind nur noch Sinnbild
einer alten Zeit!
Heftig ſtampft die neue! Naturgeſetz iſt, daß, wo Neues auf=
begehrt
, Aktes untergeht, daran können wir nichts ändern,
Ind töricht wäre es, ſich zu widerſetzen! Und in den Baßakkorden
der Hammerſchläge dieſer neuen Zeit klingt, glaubt mir das, ein
neues Lied, auf daß unſere Herzen nicht verſtummen müſſen!
Aber an Sonntagen geſtattet Deutſchland nur noch einen in der
Woche!
Alter Nachtwächter von Neckarſteinach (er heißt Bock; man
hatte zuletzt den Bock zum Gärtner gemacht!), wie oft habe ich
aus der Nachbargaſſe Gure melodiſche Stimme gehört: ich werde
ſie weiterhören und immer an Euch denken, wie an ein richtiges
Märchen! Wißt Ihrs noch, wie die Diebe aus Mannheim im
Jahre des Heils und des Unheils 1919 meine Apfelbäume ſchüt=
telten
? Ihr wecktet mich aus beſtem Schlaf, dann ſetzten wir den
Burſchen nach, und kraſt Eures Amtes folgten ſie uns ins Wacht=
lokal
wie ſanfte Hunde. Kraft Eures Amtes und kraft Eurer

bündigen Juſtiz, Auge des Geſetzes, mußten die Kerle mir ihre
Mandolinen dalaſſen und durften die zwei Zentner Aepfel behal=
ten
, was ſie aus Ueberdruß an Hunger und Muſik auch gerne
taten, und heut noch beſitze ich dieſe Mandolinen!
Und Ihr, Boßler, Fährmann von der fliegenden Brücke, ver=
wittert
wie ein Grenzſtein: konntet nicht glauben, daß die Men=
ſchen
fliegen, daß ſie eine Laſt, weit höher als die Eurer Brücke,
mit hinaufnehmen könnten über die Berge, daß ſie Euch ſamt
Eurer Brücke in Berlin Unter den Linden glatt abſetzen könnten!
Boßler, wie oft hab ich Euch nachts gerufen, wenn ich mich bei
oder mit meinem Liebchen verſpätet hatte, und, da wir nicht hin=
überſchwimmen
konnten, weil Euer Waſſer viel zu tief war, Boß=
ler
, geflucht habt Ihr immer, aber hernach war’s wieder gut,
wenn wir zu dritt einen Schoppen Neckarwaſſer tranken! Nun
geht auch Ihr ſchlafen, mit dem Freund Bock, den man zum Gärt=
ner
gemacht, und Eure Enkel werden die neue Brücke bauen und
Euch das Gnadenbrot geben in verhältnismäßig jungen Jahren!
Ich weiß: ein Schiffmann wie Ihr, der einſt Stinnes 352 auf
dem Rhein geſteuert hat, der meint gern, auf dem kleinen Neckar
ginge es nicht ohne ihn! Aber Boßler; den Stinnes könntet Ihr
heutzutag ja doch nicht mehr ſteuern, nun ja, und auf dem kleinen
Neckar wird’s in zwei Jahren genau ſo zugehen wie auf dem
großen Rhein! Herrieh, Boßler, wenn die tiefen Sirenen zu
brummen beginnen und die Wellen praſſeln ans Ufer und Eure
Enkel ſitzen am Steuer und winken Euch, denn ſie fahren ſchnur=
ſtracks
von Neckarſteinach aus ans große Weltmeer, das Ihr nie
geſehen! Und dann geht’s ohne großen Aufenthalt übers Meer,
in die ewige Sehnſucht aller Neckarſchnaken und aller Fähr=

männer!. Heil Euch. Alter, daß in Euren Kindern Eure Sehn=
ſüchte
ſich erfüllen! Ihr könnt getroſt die große Ueberfahrt erwar=
ten
, die ganz große, die letzte! Aber hebt ſie auf bis zu allerletzt!
Und Sie, lieber Herr Bürgermeiſter, Sie haben noch keinen
Dieſelmotor geſehen; aber das kann ich Ihnen ſagen; wenn
irgendwer den Stadtſäckel nochmals ſtraff füllen kann, ſo iſts der
Dieſelmotor! Ei, dann werden neue Bänke aufgeſtellt in den
herrlichen Wäldern, dann werden wieder Roſen gepflanzt am
Bahnhof, dann ... und daun kommen die Fremden wieder wie
ehedem und die reichen Leute und bauen ſich Landhäuſer an die
Abhänge, mitten in den Ginſter hinein, und wer weiß viel=
leicht
wachſen ſelbſt die Ruinen wieder aus, bevölkern ſich mit
friedlichen Steuerzahlern, und der Ruhm Neckarſteinachs dringt
mit dem Ruf der ſtolzen Steuerleute in die ganze Welt: das
Paradies Europas!
Und Sie, hochwürdiger Herr Pfarrer (das iſt meine Bitte):
Ueber Ihrem Schreibtiſch ſitzt inmitten vieler Heiliger auf
einem Stängelein eine ausgeſtopfte Eule (Athene noctua), das
Sinnbild der Weisheit. Ich weiß, daß Ihre Pfarrkinder in dieſem
Vogel den Beſchwörer des Geiſtes ſehen, der angeblich im Pfarr=
haus
umgeht. (Ich ſah darin Sie erinnern ſich! den vom
Menſchengeiſt herabgeſchoſſenen heiligen Geiſt, die reine Taube,
die getötet und ausgeſtopft wurbe, nicht wahr?) Nehmen Sie die
Eule weg von ihrem Stänglein, denn das Symbol iſt irreführend
und falſch, (Sie entſinnen ſich!) und hängen Sie das Abbild eines
Dieſelmotors an ſeine Stelle ... Er verkörpert unſere Zeit, und
zudem dünkt mich: die Heiligen ſehen dieſes Bild lieber unter ſich
als die verſtaubte Eule!

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[ ][  ][ ]

Nummer 174

antf

Freitag, 2.5. Juni

Aktuelle Wirtſchaftsfragen.
Reichswirtſchaftsminiſter Curtiug über die
deutſche Wirtſchaftslage.
In einer Unterredung mit dem Berliner Wirtſchaftskorreſponden=
ten
des Hannoverſchen Kuriers erklärte Reichswirtſchaftsminiſter Dr.
Curtius u. a., das ungünſtige Maiergebnis der deutſchen Außenhandels=
bilanz
habe zum Teil ſaiſonmäßige Urſachen, zum Teil hänge es mit
der rückläufigen Konjunkturbewegung auf dem Weltmarkt zuſammen.
Da augenblicklich keinerlei Anzeichen dafür vorhanden ſeien, daß ſich der
Konfunkturrückſchlag auf dem Weltmarkte weiterhin fortſetzen werde,
dürfe man aus ſaiſonmäßigen Gründen nur mit einer mäßigen Zunahme
der deutſchen Ausfuhr in der zweiten Hälfte des Jahres rechnen. Ein
Grund für die geſamte Aufwärtsentwicklung der deutſchen Ausfuhr liege
zweifellos in den Auswirkungen der deutſchen Handelsvertragspolitik. Der
Reichswirtſchaftsminiſter wandte ſich in dieſem Zuſammenhang gegen
die anſcheinend mißverſtändliche Auffaſſung, als ob er von der Hebung
des Exports allein die Wiedergeſundung des deutſchen Volkes ſich ver=
ſpreche
und die Entwicklung der inneren Kaufkraft vernachläſſige. Er
bezeichnete als einzig mögliche Löſung den Agrar= und Induſtrieſtaat.
Bezüiglich des Handelsvertrages mit Schweden gab der Miniſter ſeiner
Auffaſſung Ausdruck, daß dieſer einen erheblichen Schritt vorwärts auf
dem Gebiete der deutſchen Handelspolitik bedeute. Mit der Schweiz
ſei ein umfaſſender Tazifvertrag in Ausſicht genommen. Zur Bank=
geſetznovelle
betonte der Miniſter, daß von einer inflatoriſchen Gefahr
infolge dieſer Novelle nicht die Rede ſein könne. Der Betrag von 400
Millionen Mark Schatzwechſeln der Reichsbank falle gegenüber dem ge=
ſamten
Geldumlauf von 5 Milliarden nicht erheblich ins Gewicht. Die
Verantwortung für den Beſtand der Währung werde dem Neichsbank=
direktorium
nicht abgenommen, das pflichtgemäß zu bekunden habe, ob
und in welchem Umfange es von der in der Novelle erteilten Ermäch=
tigung
Gebrauch zu machen beabſichtige. Der Miniſter ſchloß die Unter=
redung
mit der Erklärung, daß die deutſche Währung unbedingt ſicher ſei.
Die Reparationslieferungen im Monat Mai.
Im Mai wurden für Frankreich 169 Sachlieferungsverträge (außer
Kohle und Farbſtoffen) im Geſamtwerte von 10,2 Millionen Rmk. ge=
nehmigt
. Gegenüber April mit 127 Verträgen im Werte von 4,3 Mill.
Reichsmark iſt mithin eine nicht unbeträchtliche Steigerung feſtzuſtellen.
Der Geſamtwert der ſeit dem Inkrafttreten des Sachverſtändigenberichts
bis 31. Mai genehmigten franzöſiſchen Sachlieferungsverträge ſtellt ſich
auf 261,6 Mill. Rmk. Ein beträchtlicher Teil der Verträge betrifft Ab=
ſchlüſſe
wit Kriegsbeſchädigten. Die Zahl der im Mai genehmigter
belgiſchen Verträge betrug 49 im Werte von nur 0,5 Millionen Rmk.
gegenüber 150 Verträgen im Werte von 8,2 Mill. Rmk. im Monat April.
Der Geſamtwert der für Belgien ſeit dem Inkrafttreten des Sachver=
ſtändigenberichts
genehmigten Verträge beziffert ſich auf 60,5 Mill. Rmk.
Aenderung der ausländiſchen Handelsgeſetzgebung.
In Anbetracht der in Ausſicht ſtehenden Verhandlungen über den
Abſchluß eines neuen Handelsabkommens iſt von Intereſſe, daß die
Tſchechoſlowakei einen Teil der bisherigen Ein= und Ausfuhrverbote auf=
gehoben
hat. Von Bedeutung für den deutſchen Außenhandel ſind auch
die Aenderungen des bulgariſchen Zolltarifs und des Zolltarifs des
Auſtraliſchen Bundes, ſowie die Ausfuhrzolländerungen in Polen, Ru=
mänien
und Franzöſiſch=Hinterindien, die Ausfuhrabgaben in Oeſterreich
und das neue deutſche Handelsabkommen mit Honduras.
Im Handelsverkehr mit Frankreich iſt das neue franzöſiſche Geſetz
über die Schaffung neuer fiskaliſcher Einnahmequellen zu berückſichtigen,
wodurch verſchiedene Verbrauchsabgaben erhöht wurden. Auch das fran=
zöſiſche
Staatshaushaltsgeſetz für das Rechnungsjahr 1926 hat verſchie=
dene
Aenderungen für den deutſchen Handelsverkehr gebracht.
Die Erhöhung des italieniſchen Zolls für Zeitungsdruckpapier wurde
gemildert. Auch Norwegen hat eine gewiſſe Erleichterung, indem es für
einige Maſchinen die Zollfreiheit bis auf weiteres zugeſtand.
* Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 23. Juni. Die auf den
Stichtag des 23. Juni berechnete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen
Reichsamts iſt gegenüber dem 16. Juni um 0,9 Prozent auf 125,2 ge=
ſtiegen
. Die Indexziffer der Agrarerzeugniſſe erhöht ſich vorwiegend
durch die anziehenden Getreidepreiſe um 1,4 Prozent auf 126,2, während
die der Induſtrieſtoffe mit 123,7 faſt unverändert blieben.
Abſchluß der Vorbeſprechungen für Exporthditverſicherung. Die
Vorbeſprechungen, die zwiſchen Banken, Verſicherungsgeſellſchaften und
Hamburger Exporteuren über die nähere Ausgeſtaltung des Hamburger
Planes einer Exportkreditverſicherung ſtattgefunden haben, ſind zum Ab=
ſchluß
gelangt.
ie Verſicherungsgeſellſchaften haben im Einverſtändnis
mit den Hamburger Exporteuren dem Reichswirtſchaftsminiſterium nun=
mehr
einen Plan zur Durchführung der Exportkreditverſicherung vorge=
legt
. Das Reichswirtſchaftsminiſterium hat ſich mit den weſentlichen
Grundzügen dieſes Planes einverſtanden erklärt. Ueber die Ausgeſtal=
tung
im Einzelnen wird in der nächſten Woche noch verhandelt. Das
Reichsarbeitsminiſterium hat die Bereitſtellung eines Reichsfonds in der
Höhe von 5 Millionen in Ausſicht geſtellt.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 24. Juni.
Nachdem die Börſe jetzt eine außerordentliche Aufwärtsbewegung
hinter ſich gebracht hat, iſt heute eine ganz normale Tendenzänderung
eingetreten,
man jetzt dazu übergeht, die erzielten Kursgewinne zu
realiſieren. Die Nähe des Ultimos gibt dazu auch den äußeren Anlaß,
während andererſeits die innerpolitiſche Lage zur Vorſicht mahnt, be=
ſonders
angeſichts der außerordentlich hohen Kurſe. Auf allen variablen
Märkten ergaben ſich Kursverluſte von 2 bis 3 Prozent, von denen nur Spanien ....

die Elektrowerte bevſchont blieben, die im Gegenteil ſich ſogar noch
etwas im Kurſe beſſern konnten und im Anſchluß an die geſtrige Abend=
börſe
weiter geſucht blieben. Die Schweizer Käufe in dieſen Papieren
halten weiter an, aber auch die inländiſche Spekulation bleibt Intereſſent
für dieſes Gebiet, umſomehr als ſich in der letzten Zeit die Fuſions=
gerüchte
hinſichtlich der Elektroinduſtrie noch verdichtet haben. J. G.
Farbeninduſtrie waren vormittags bis 128 gedrückt, konnten ſich aber an
der Börſe ſelbſt etwas erholen auf die Nachrichten von den Preiskonven=
tionsverhandlungen
mit der ſchweizeriſchen chemiſchen Induſtrie, die
vor einem nahen Abſchluß ſtehen ſollen. Banken waren vernachläſſigt
und ebenfalls 1 bis 2 Prozent ſchwächer, ebenſo die Motorenwerte.
Großes Intereſſe beſtand dagegen für Rüttgerswerke, die bis 105 ge=
ſteigert
wurden. Im Freiverkehr war die Tendenz behauptet bei ſehr
ſtillem Geſchäft. Becker Stahl 21, Benz 69, Entrepriſe 7, Growag 61,
Krügershall 107, Ufa 39 und Unterfranken 84. Auf den Rentenmärkten
ſchien ſich anfangs die Umſatztätigkeit etwas beleben zu wollen, aber im
weiteren Verlaufe war auch auf dieſem Gebiete die Tendenz ſehr ſtill
bei kaum veränderten Kurſen. Die geſtern abend beobachtete ſtarke
Kursſteigerung für Goldrumänen ſetzte ſich heute weiter fort. Gold=
rumänen
erreichten 12,25. Dieſe außerordentliche Steigerung wird
darauf zurückgeführt, daß ſich in Paris eine Schutzvereinigung von Be=
ſitzern
rumäniſcher Staatspapiere gebildet hat, die die Bezahlung der
Coupons in Gold verlange und deren Vorgehen einer gewiſſen Ausſicht
nicht entbehre. Später war das Geſchäft überhaupt etwas lebhafter
ſodaß gegen die Anfangskurſe Kurserholungen eintreten konnten, die ſich
aber in engen Grenzen hielten. Tägliches Geld ſehr leicht.
Nachdem die Nachbörſe eine neue Befeſtigung des Marktes bereits
erkennen ließ, verkehrte die Abendbörſe in einer außerordentlich lebhaf=
ten
und feſten Haltung. Vom Elektromarkte ausgehend und ſich nament=
lich
auf dem Montan= und J. G.=Markte fortſetzenb, entwickelte ſich exploſiv=
artig
eine Hauſſebewegung von kaum gekanntem Umfange.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 24. Juni.
Die Berliner Börſe eröffnete heute in uneinheitlicher Haltung.
Einige wenige Spezialwerte verkehrten zwar recht lebhaft, doch mußten
die ſonſtigen Werte, die in den letzten Tagen viel gekauft waren, nach=
geben
, ſo insbeſondere die Werte des Sprengſtoffkonzerns verkehrten
ehr ruhig und leicht abgeſchwächt. Die Käufe in Diamonds ſetzen ſich
fort. Tägliches Geld bleibt unverändert. Die Berufung Caillaux zum
Finanzminiſter und Vizepräſidenten wird hier günſtig beurteilt. Man
handelte London: Paris mit 170½171, London:Brüſſel mit 170,
London: Mailand mit 134,5. Am Montanmarkt verloren Harpen
3 Prozent, Rheinſtahl 12/s. Riebeck 2½, Mannesmann 17/, Rheiniſche
Braunkohlen 2. Von Zinkaktien waren Stolberg rückgängig minus
5 Prozent, Kaliaktien 2½4½ Prozent abgeſchwächt. Dynamit minus
2 Prozent. Köln=Rottweil 2¾ Prozent. Rhenania auf den ge
meldeten Abſchluß ſehr feſt plus 4½ Prozent. Elektrizitätswerke durch=
weg
23 Prozent
feſter. Im Vordergrund AEG. Schiffahrtsaktien
geringfügig ſchwächer. Am Bankaktienmarkt ſetzten BG
ihre Stei=
gerung
fort plus 2¾ Prozent, D=Banken um Bruchteile eines Prozentes
ſchwächer. Maſchinenaktien abgeſchwächt, namentlich Autowerte.
Deutſche Maſchinen weiter feſt plus 3¾. Sonſt zeichneten ſich durch
Feſtigkeit aus. Berger plus 1¾ Prozent. Schultheiß leicht rückgängig
desgleichen deutſche Erdöl. Fremde Renten verkehrten ruhig und kaum
verändert. Im Verlaufe der erſten Stunde wurde das Geſchäft etwas
lebhafter bei leichten Kursaufbeſſerungen.
In der zweiten Börſenſtunde ſetzte ſich eine ſcharfe Steigerung der
Rhein=Elbe=Union=Werte durch. Gelſenkirchen gewannen in kurzer Zeit
über 5 Prozent.
Gegen Schluf
Börſe belebte ſich das Geſchäft mehr und die
der
Börfe wurde i
einen feſt, und ſchloß zu höchſten Kurſen. Auch
an der Nachbörſe hielt die Feſtigkeit an.
24. 6.
3.
3 Hemoor Zement
Aſchaffb. Zellſtoff
3.
175.7
Augsb.=Nürnb. Maſ
dirſch Kupfer ....."
Bamag=Meguin ..
Höſch Eiſen ......./115
3
9=
V. Vorzu
ohenlohe Werke .../ 16.5
15.
SruheInd
hla Porzellan . .
86.
Re.
n=Briketts) 127. 11
indes Eismaſch. . . . /1
144
,7.

Lingel Schuh .. .. ..
Bulkan.
34.
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Bremer Wolle
..
Linke u. Hofmann.
62.5
Deutſch.=Atlant. Tel.
Loewe u. Co... . /178.

56.
Deutſche Maſchinen
C. Lorenz........"
11.
19.
Deutſch.=Nied. Tel.
Nol. Kohle ..... ... . /134.75 133.75
deutſche Erd
133.
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Orenſtein.
Deutſche Petro
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87.
athgeber Waggon
Hulitee
13.
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Donnersmarckhütte.
acher Hütten
24.125
11
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Dynamit Nobel. ...
zucker t 63.
6.
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Rütg
J. G. Farben .....!
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Elektr. Lieferung. ..
2.25
...
4.
ſſ. Gußſtal
Friſter

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Gaggen
ens Glas
33.:
50.
Gelſenk. Gußſtahl.
1.5
166.
H. f. elektr. Unter
38.
F
49
Halle Maſchinen .. 138,5
Beſtſ E.9.
2.
Han. Maſch. Egeſt. . .
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Wanderer=Berke.. 1a8.5 145.
Hanſa Dampſchf. .. . . 142.

Deviſenmarkt.

Annn 4
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New=York. ...
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18.
2.
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11.
31.-205 M.1
88.031 63.191

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14 36 3 21 93 81. 8 5 j.2 720 1.223 133 *220

*
2.
1.235

Raiffeiſen=Geſellſchaften.
Hamburg, 24. Junk.
Die hier ſtattfindenden Generalverſammlungen der zum General=
verband
der Deutſchen Raiffeiſen=Genoſſenſchaften gehörigen Geſellſchaf=
ten
begannen mit der Generalverſammlung der W. Bierſchenk
G. m. b. H., Hamburg, deren Umſatz im abgelaufenen Geſchäftsjahr
ſich gegenüber den letzten Jahren ſtark gehoben hat. Dementſprechend iſt
auch der zur Verteilung kommende Reingewinn verhältnismäßig günſtig.
Ein Teil des Reingewinns wurde ſatzungsgemäß dem Reſervefonds
überwieſen.
Auf der Geſellſchafterverſammlung des Wirtſchaftsverbandes der
Raiffeiſenſchen Warenanſtalten G. m. b. H., Berlin, wurden der Vor=
ſitzende
des Vorſtandes des Generalverbandes der deutſchen Raiffeiſen=
Genoſſenſchaften, Regierungspräſident z. D. Freiherr v. Braun, Amts=
richter
Meulenberg (Deutſche Raiffeiſenbank) und Verbandsdiraktor
Boſſe, Braunſchweig, als Direktor der Ländlichen Handels=Geſellſchaft
Braunſchweig neu in den Aufſichtsrat gewählt.
Nach der Geſellſchafterverſammlung hielt der Wirtſchaftsverband
die übliche Wirtſchaftskonferenz ab, die das grundſätzliche Ziel der Ge=
treide
=Handelsgeſellſchaft billigte. Zur Zollfrage wurde ein erhöhter
Schitz der Landwirtſchaft für notwendig gehalten. Beſondere Bedeu=
tung
mißt man der Vorſorge für die Erntefinanzierung zu. Ein aus=
führlicheres
Referat beſchäftigte ſich mit den Aufgaben und Zielen des
neuen Enquéte=Ausſchuſſes.
Im Anſchluß hieran hielten die beiden Verſicherungs=Geſellſchaften
der Raiffeiſen=Organiſation ihre Hauptverſammlung ab. Die Raiff=
eiſenſche
Lebensverſicherungsbank A.=G. Berlin ſchließt mit einem Ueber=
ſchuß
von 127 460 RM. ab, der in vollem Umfange den Verſicherten
zugute kommt. Auch ima laufenden Jahre läßt ſich das Geſchäft wieder
gut an. Die Raiffeiſen Allgemeine Verſicherungs=Geſellſchaft A.=G. hat
trotz umfangreicher Leiſtungen für Brandſchäden gleichfalls mit einem
Gewinn abgeſchloſſen, der teils der allgemeinen Sicherheitsrücklage,
teils der Sonderrücklage zugeführt wird.
In der ordentlichen Vertreterverſammlung der neuen Penſions=
kaſſe
Raiffeiſen von 1924 e. V. wurde über die glänzende Entwicklung
der Wohlfahrtseinrichtung zur Verſorgung der Beamtenſchaft der
Raiffeiſen=Organiſation berichtet.
Ueber die Geſchäftslage wurde mitgeteilt, daß die Umſätze
im neuen Jahr ſich ungefähr auf der gleichen Höhe wie 1925 bewegen.
Sie weiſen im Inlandsgeſchäft eine Beſſerung auf, ohne jedoch für das
Auslandsgeſchäft die Vorkriegshöhe zu erreichen. In dieſem Zuſam=
menhange
wurde auf die Dumpingwirkungen hingewieſen, die
ſeitens des franzöſiſchen Franken auf den Weltchemikalienmarkt aus=
gehen
. Sowohl das Britzer Werk als dasjenige in Rodleben arbeiten
erfolgverſprechend. Im letzteren Unternehmen werde ein neues Verfahren
erprobt. Schließlich wurde ſeitens der Verwaltung noch eine neue
Studiengeſellſchaft erwähnt, an der das Unternehmen beteiligt ſei
(Patentarbeiten). Bei recht guten Erfolgen hoffe man das geſteckte
Ziel zu erreichen.
In der ordentlichen Vertreterverſammlung der Neuen Pen=
ſionskaſſe
Raiffeiſen 1924 E. V. wurde über die glänzende
Entwicklung dieſer Wohltätigkeitseinrichtung zur Verſorgung der Be=
amten
der Raiffeiſenorganiſationen berichtet. Gegenüber dem Vorjahre
t ein bedeutender Aufſchwung zu verzeichnen. Die aufgetretenen
Wünſche zum weiteren Ausbau der Penſionskaſſe wurden von der Ver=
treterverſammlung
berückſichtigt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Heinrich Lanz A.G., Mannheim. Nach dem Bericht der Geſellſchaft
über das erſte Geſchäftsjahr hat die Politik der Zollſchranken den Export
nach allen Richtungen erſchwert. Der Abſatz nach Ueberſee, vor allem
nach Südamerika und ferner nach Rußland, habe ſich gebeſſert. Die In=
tereſſengemeinſchaft
mit R. Wolff A. G.=Magdeburg wurde weiter aus=
gebaut
. Dem Rohgewinn von 7,8 Millionen Mk. ſtehen 7 Millionen
Mark Geſchäftsunkoſten gegenüber. Nach Abſchreibungen in Höhe von
789 280 Mk. ergibt ſich ein Ueberſchuß von 21 532 Mk., der auf neue Rech=
nung
vorgetragen werden ſoll.
Broyn Boveri u. Cie., A.=G. in Mannheim=Käfertal. Wie wir er=
ahren
, wird der Aufſichtsrat der für Auguſt einzuberufenden o. H.=V.
die Verteilung einer Dividende von 7 Prozent (i. V. 0 Proz.) auf die
Stammaktien und von je 6 Prozent für 1925 und kumulativ für 1924 auf
die Vorzugsaktien vorſchlagen. An den Reſervefonds geht zur Auffül=
lung
auf wieder 10 Prozent des A.K. eine Sonderzuweiſung. Im Ge=
ſchäftsjahr
1925 habe der Umſatz eine Steigerung von über 50 Prozent
gegenüber dem Vorjahre erfahren. Der vorliegende Auftragsbeſtand ſei
als gut zu bezeichnen. Beſonders hervorzuheben ſeien die Fortſchritte
im Turbinenbau. In dieſem Fabrikationszweig ſeien die hohen Erwar=
tungen
erfüllt. Die gegebenen, ſtark geſteigerten Garantien, ſeien nach
vorliegenden offiziellen Meſſungen im Betriebe eingehalten.
Frankfurter Kreditanſtalt A.=G. zu Frankfurt a. M. Der vorlie=
gende
Jahresabſchluß des Inſtituts ergibt einen kleinen, buchmäßigen
Verluſt in Höhe von 1401 RM., durch den der Gewinnvortrag des Vor=
jahres
ſich auf 57 417 RM. ermäßigt. Die Verwaltung ſchlägt vor, die=
ſen
Saldo auf neue Rechnung vorzutragen, ſo daß die Geſellſchaft eben=
ſo
wie für 1924 ſo auch für 1925 ohne Dividende bleibt. Das Erträg=
nis
an Zinſen und Proviſionen in 1925 zeigt gegenüber dem Vorjahre
einen Nückgang auf unter die Hälfte, nämlich von 434 455 RM. i. V. au
211 412 RM. Unkoſten ſind ebenfalls, aber nicht in entſprechendem Um=
fang
, zurückgegangen (von 206 704 RM. i. V. auf 153 994 RM.).
Polniſche Kohlentransporte für Hamburg. Wie die Polniſche Tele=
graphenagentur
berichtet, werden ſeit dem 11. Juni ſtarke Transporte
polniſcher Kohle nach Hamburg verladen. Die Eiſenbahndirektion Katto=
witz
bemüht ſich, möglichſt viel Wagen für die Transporte zur Verfügung
zu ſtellen. Täglich müſſen vier bis ſieben Kohlenſonderzüge mit polni=
ſcher
Kohle, die für Hamburg beſtimmt ſind, durch Deutſchland fahren.
Es ſind im ganzen 2300 Wagen. An dieſem Export, der dem An=
ſchein
nach in dieſem Monat ſeinen Höhepunkt erreichen wird, ſind alle
Bergwerksunternehmungen beteiligt.

fu
Grandfätter Kärborttce osm 24. onnr Loab.

Staatspapiere
a) Deutſche
6% Reichsanleihe
% Reichsanleihe
33
Dollar=Schatzanw.
K. Schatzanw. 23
K.=Schatzanw
4½% IVundV R.=
Schaßz.
4½%Vl.-1K.
D. Schutzgb. . .
Sparprämienanl.
% Preuß. Konſ.
8½½
8
4% Baden alt ...
½L 1350
42 Bahern ...!
3½% ..."
8-16% Heſf. unt. 28

%*
...
3½% ....
42 Bürtt, glte
v) Sonſtige,
europäiſche
%0 Bos. E.B 1914
L. Inv 1914
1898
4½%
4½% 1902 .."

5% Bulg. Tabak
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913
X%4Oſt. Schatz. 14

04037
0.:

6.3s

0.37

3.8
3.8

3.85

42 Oſt. Goldr.
41/5% Silberr.
4% einh. R. (kon.
3% Port,(Spz., II
5% Rum. am. R.03
4½% Gold. 13
am konv.
42
am.05
4% Türk. (Adm. /0
v.)I
II.
1911 Boll.
42
4½% Ung. St. 1913
St. 1914
½%
R.10
ronr.
8
½ Eiſ. Tor.
Außereurv=
päiſche

5% Mex am. inn
äuß. 99
old. 04
onſ inn

rigat.
57 Tamaulivas
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsverech=
nung

6%0 Dol. Gold. 1933
30 0.19,85
8% Fri.=bhyp.=B.
Goldofdbr. N.
1 8% Frrf. Hyp.=B1
Reihe
5% Fkſ. Pfandbr. B
Gold Reihe 2
2e
Em.

3. 45
1.4

5.75

12

1.4
4.5
13

A
14.
20

4
3..75

41.5
29.5

98
96.5

98

98.5
78.6

98.5

V Med Mi He
886 Pfälz.=Hhp.=2
8% Nh.=Hyp. Gb. 24
Rhein=Main
Donau. Gold 23
Ohne Zins=
berechnung

6% Bd.=Bd..Hz 23
½ Bow. Kohl. 2
I.8. I.
50 Fr. Pf
6% Großkr. Man
Kohl.
6% Heid. Holzw. 2
6% Heſſ. Brk.=Rog.
% Roggen
% Mannh. Stadt
Kohl
ffenb. Holz
525 Pfälziſche=Hpp.
24
Bt. Gld..
Pr. Kalin
26
%o Pr. No
O Nh. H. B. 6d
Sächſ. 2
Rogge
8.
5% Südd Feſt=BG

Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr Vereinsb.
Baur Handelsb
Bahr. Hyp. u. Weck.
Frkf. Hyp.=Bk.
frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=B
Meining. Hyp.=Bi.
Pfälz.Hyp.=Bk.
Preuß. Pf br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B. ..
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=B...

97.5
97.75 15

12.5
2.04

1a.1

Staatl. od. prov.
garantiert
. L..,Hyv.=B... / 7.3
deskr. Caſſel
Naſſau Ldsb. .. 6.5

Obligationen v
Transportanſt.

4% Eliſ.=Bahn.
4½ Galiz. Carl=

d..B
ſt. Südb. (2.)
30 A

8.!
Oſt. Staatsb. 8
%Oſt. 1.b.8.E. 18
35
E.

Fg. Netz/ 17.75
Oſt.
Silber. . 6.3
S
18
16.25
Me
A
139
nat.
Sut/14
2% Ant
Salon. Mona
6.9
5% Tehuantepec. 39
2.51 4½½

Bank=Aktien

lIg. D.=Credit. /103.
1a3
). Br. .......
Bi ſ.Brauind.
150.5
16.8 Barmer Bankv.
Bay. Hyp.-.Wchr. 1121
Berl. Handelsgeſ.
5
Comm. u. Privatb. /216.2
1.5
13.1
Darmſt.u. Nat.=Bk. /1:
Deutſche Bant
141.5
D. Eff. u. W3chi=Bk. 95
13
D. Hyp.=Bk. Mein.
12
). Vereins=Bk. ..
4.*
10.3
k.=Geſellſch. ..
1.7!
Dre
=8dener Bk.. . .
10.95
8.5
Frankf. Bk. ... . . 1 92

Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfdbr.=Bk. . .
8.
Grundkr. Bk.
Metallbank. .
Mitteld. Creditb. 109.25
r. Creditanſt
Pfälz. Hyp.=B
Reichsbank=Ant
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. Disc.=Geſ.
Wiener Banlverein! H.2
Bergwerks=Akt.
46
Berzelius ....."
2
Bochum. Bergb.
4.5
Buderus... . . . . .
remburg.

v. Bergw. ..12
33.5
Gelſenkirch. Bgw...
Harp Ber
b.. .. . . 136.3
123
Jil
Ber
Genußſche
Kali=Aſchersleb. /139.75
Kali. Salzdetfurt. 1170
alt. Weſterregln /148.5
14
öcknerwerke. ..
unnesm.=Röhr. 1115.
02.-
Tansfelder ......
berbedarf
Obſchleſ. Eiſ. (Car
61.7:
Otavi=An
GS
Phönix=Bergb. .."
Rhein. Braunk. . /167.5
Rhein. Stahlw.
9.5
Rombach. Hütte
A. Niebeck Montan

Tellus Bgb.. .
Ver Laurahütte . / 28
Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh. ) 63
Henninger .. .."
194
Löwenbr.=München/217

77
71
15
1683
53.5
100
111
107

Main; Aktienbr.
Schöfferhof (Bind.)
Schwarz=Storchen
Werger
Arkum Berlin
Adler & Oppenh.
eieher
lerm
3
tamm
L.E. 0
G A. E. G. Vfg.4.
5% A. E. G. Vig. B.
Amme Gieſecke ..
Aſchaff. Zeliſto
Badenia (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl.
ad. Uhren, Furtw.
B
Bamag=Meguin".
Bahr. Spiegel ...
Beck & Henkel ..."
Bergmann El. . .. . 1
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Cement Heidelb.
ement Karlſtadt
ement. Lothr.
hem Albert ..... !
Them Brockh. ...
Chem. Milch
Daimler Motoren.
Dt Eiſenhan:
Deutſche Err
D. G.u. Silb. Scheid.
Dingler Maſch
Dresd.
mellpr
ürriod
dürr. Ratingen
hckerhoff & W.
Eiſenw Kaiierst.
Eiſenw. L. Meher.
El. Lieferung...
Licht- u. Kraft
Elſ. Bad. Wolle..
Emag. . . .
....
Email. Ulrich ..
Enzinger Werke.. .

133

Eßlinger Muſch:.
Ettlinger Se
in..
aber Bleif
aber & S hleicher
Fahr, Pirmaſens

Farbenind. F (
Felten E Guilleau.
Feinmech Fetter)
Feiſt. Sekt
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof.
Frif=M. Pok u. W.
Fuchs Waggon..
Geiling & Cie..
Germania Linol..
Gelſenk. Gußſt. . .
Goldſchmidt. Th..
Gotha Waggon ..!
Greffenius .....
Gritzner. Maſch.. . .
Grün & Bilfinger
Hafenmü
Frkf.

..
Hammer
dunſw Füiſſen .
Hurtm & Braun ..
Heyligenſtaedt
Hilpert, Armatur.
Hindrichz=Aufferm.
Hirſch Kupfer .."
Hoch=Tiefbau ..."
Holzmann . . . . . ."
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[ ][  ][ ]

Seite 14

Freitag, den 25. Zu i 1926

Nummer 174

Deutſche Eiſenbahnbetriebsgeſellſchaft A.G., Berlin. Die Mai= Ein=
nahmen
überſteigen die des Januar d. Js. um 33 Prozent und nähern
ſich damit den Vorjahrsziffern. Im Perſonenverkehr zeigen die Einnah=
men
JanuarMai bereits höhere Ziffern als in den entſprechenden Mo=
naten
des Vorjahres. Die Verwaltung führt das günſtige Ergebnis dar=
auf
zurück, daß die einzelnen Strecken in den verſchiedenen Verkehrs=
gebieten
nicht gleichmäßig von dem Konjunkturrückgang betroffen worden
ſind. Trotz der wirtſchaftlichen Notlage iſt der Geſchäftsgang alſo als
zufriedenſtellend anzuſehen.
Die Sanierung der Zigarettenfabrik Batſchari. Wie die Verwaltung
der Batſchari=Zigarettenfabrik A. G., Baden=Baden, in Ergänzung einer
Berliner Blättermeldung mitteilt, iſt die Sanierung der Firma dadurch
gelungen, daß der ehemalige Generaldirektor von Stinnes, Friedrich Mi=
noux
, etwa 97 Prozent des 3,5 Millionen Mk. betragenden Aktienkapitals
aus Familienbeſitz übernommen hat. Die Steuerſchuld (etwa 12 Mill.
Mark) ſei gegen geringen Zins auf längere Zeit geſtundet worden. Aus=
ländiſche
Intereſſenten ſeien in keiner Weiſe an Batſchari beteiligt. Mit
den Privatgläubigern ſind Vereinbarungen unter teilweiſer Reduzierung
der Zinsanſprüche erfolgt. Nähere Beſchlüſſe faßt die in den nächſten
Tagen zuſammentretende G.V. Der Betrieb arbeitet zur Zeit mit voller
Belegſchaft, die Ausſichten ſind zufriedenſtellend.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 24. Juni. Aufgetrieben waren 3 Ochſen
1 Kuh, 114 Kälber, 20 Schafe. Der Preis für die Kälber betrug 506
Pfg., für Schafe 3040 Pfg. Marktverlauf: bei Großvieh Ueberſtand,
bei Kälbern und Schafen ſchleppend, geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 24. Juni 1926. Zum heutigen Neben=
markt
waren angetrieben 109 Kälber, 15 Schafe, 39 Schweine, alter
Beſtand 70 Schweine, 716 Ferkel. Die Preiſe ſtellten ſich wie folgt:
Kälber 4565, Schafe 4044, Schweine 5879, Ferkel 2260. Markt=
verlauf
: Kälber ruhig, langſam geräumt, Schweine ruhig, Ueberſtand,
Ferkel und Läufer ruhig, Ueberſtand.
Frankfurter Viehmarkt vom 24. Juni. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 2 Ochſen, 1008 Kälbern, 177 Schafen und 247
Schweinen und einer Kuh. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmark=
tes
der vergangenen Woche waren 150 Kälber mehr angetrieben, während
die übrigen Viehgattungen ziemlich in der gleichen Stärke zum Verkauf
ſtanden. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber Klaſſe b) 65
bis 69, c) 5664, d) 4755 und e) 4046: Schafe Klaſſe a1) 4550,
b) 3644, Merzſchafe 3033; Schweine im Gewicht von 160200 Pfund
7679, unter 160 Pfund 7075, von 200240 Pfund und von 240300
Pfund 7578, und Sauen und Eber 6070. Die Notierungen waren im
Vergleich zum Nebenmarkt der vergangenen Woche für Kälber und für
Schafe unverändert. Schafe erfuhren dagegen einen Preisruckgang von
zirka 2 Mk. Marktverlauf: Schweine und Kleinvieh bei ſchleppendem
Handel ausverkauft. Beſte Kälber über Notiz. Die Fleiſchgroßhandels=
preiſe
wurden wie folgt feſtgeſetzt: Ochſenfleiſch I 9598, II 8591, Bul=
lenfleiſch
8590, Kuhfleiſch T 7585, II 6075, III 4555. Kalbfleiſch
in der Haut 8595, Schweinefleiſch 9095. Gefrierfleiſch: Rindfleiſch
Vorderviertel 52 und Hinterviertel 64.

Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbörſe vom 24. Juni 1926. Bei ruhiger
Marktlage bleibt nahe Ware weiter gefragt. Man nannte im nicht
offiziellen Verkehr: Weizen inl. ohne Angebot, Weizen ausl. 30,75 bis
33,75, Roggen inl. 21, Roggen ausl. 22,5023, Hafer ausl. 19,2523,50,
Hafer inl. ohne Angebot, Braugerſte inl, ohne Angebot. Braugerſte
ausl. 26,2527,25, Futtergerſte 19,7521, Mais alte Ernte 17,7518
Mais, neue Ernte 18,5018,75, Weizenmehl 42,5043. Brotmehl 26,50
bis 32, Roggenmehl 29,7532, Weizenkleie 8,759, Biertreber 14.
Frankfurter Produktenmarkt vom 24. Juni 1926. Das Geſchäft iſt
heute ziemlich klein geweſen und im Einklang mit der etwas ſchwächeren
Haltung der ausländiſchen Produktenbörſen zeigte ſich ſeitens der Ver
käufer größere Abgabeneigung. Weizen waren bis 50 Pfennige nied=
riger
; auch Weizenmehl erfuhr einen kleinen Preisrückgang von 25 P
eizen
Die übrigen Produkte konnten ihre Preiſe behaupten. Preiſe:
31½, Roggen 2222½, Sommergerſte 2224, Hafer inl. 2123, Mais
gelb 17½, Weizenmehl 42½43, Roggenmehl 30½31, Weizenkleie 9,
Noggenkleie 11.
Berliner Produktenbericht vom 24. Juni. Die zuverſichtliche Stim=
mung
in bezug auf die kommenden Getreidefälle kam heute wieder etwas
in Schwankung, da die Möglichkeit beſteht, daß die Einführung der ge=
änderten
Fälle weit über den 1. Auguſt erneut verzögert wird. Dies
war wohl der Hauptgrund, weshalb nicht die Eröffnungstendenz für
Feizen ſchwächer, für Roggen dagegen in Auswirkung umfangreicher
Fragen nach dem Weſten ſtetig geſtaltete. Gerſte ruhig, Hafer faſt ohne
Umſatz; im übrigen zeigt ſich nur laufender Bedarf. Im Monatsgeſchäft
bot das Ausland wenig Anregung. Weizen ging bis 1,5 Mk. im Preiſe
zurück. Roggen per Juli unverändert, September nur wenig nachgiebig.
Amerikaniſche Kabe(nachrichten.
New York, 24. Juni. (Priv.=Tel.)
Weizen: Im Anfangsverkehr machte die Abſchwächung ſich weiter
geltend, da die ausländiſche Nachfrage ſür Lokowaren bedeutend zu wün=
ſchen
übrig ließ. Später konnte auf erhöhte Liverpooler Kabel eine Be=
feſtigung
eintreten. Die Notierungen zeigen daher gegenüber geſtern
kleine Aufbeſſerungen.
Mais: Auf kleinere Anfuhren begann der Markt in behaupteter
Stimmung. Als aber ſpäter die inländiſche Lokonachfrage ſich in engen
Grenzen hielt, trat eine Abſchwächung ein, ſodaß der Markt auf nahezu
unveränderter Preishöhe ſchließt.
Hafer: Der Markt zeigte ein ſtetiges Ausſehen ohne beſondere Ver=
änderungen
.
Baumwolle: Die Abſchwächung ſetzte ſich im Anfangsverkehr fort auf
private Ernteberichte. Später trat eine Erholung ein auf Meldungen
von übermäßigen Niederſchlägen und Kühle im Südweſten ſowie Käufe
der Kommiſſionsfirmen und der Wallſtreetkreiſe. Die Klagen über Inſek=
tenſchäden
im Weſten trugen zur Aufwärtsbewegung bei. Die Termine
zeigen G=)vinne bis zu 20 Pkt.
Kaffee: Zunächſt machte die Aufwärtsbewegung weitere Fortſchritte
im Zuſammenhange mit der Beſſerung der Braſil=Deviſenrate und auf
höhere Rio=Notierungen. Dann wurde der Markt flau auf europäiſche
Verkäufe und Verkäufe der Kommiſſionsfirmen.
Kakao: Nach der geſtrigen Abſchwächung trat heute eine Erholung
ein auf Käufe des Auslandes und Baiſſedeckungen. Der Schluß war
ſchwächer. Die Termine ſchließen meiſt 1015 Pkt. unter geſtern.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Mit der nunmehr erfolgten Ueberweiſung der erſten Kredit=
rate
von 6 Millionen RM. aus dem 30 Millionen=Reichskredit an die
Deutſche Getreidehandels=G. m. b. H. iſt der Arbeits=
beginn
der Geſellſchaft gegeben.
Die Aktiengeſellſchaft für In= und Auslands=
unternehmungen
in Hamburg bleibt für 1925 dividenden=
los
. Generalverſammlung 26. Juni.
Der Volkswirtſchaftliche Ausſchuz des Reichstages
nahm einen Initiativantrag an, der es den landwirtſchaftlichen Pächtern
ermöglicht, durch Einführung des Regiſterpfandrechtes für Pächter ſich
Nealkredite zu verſchaffen.
Entgegen anders lautenden Meldungen teilt uns die Firma Fried=
rich
Krupp mit, daß beſtimmte Pläne für Arbeiterentlaſſungen in
keiner Weiſe vorliegen. Die zu treffenden Maßnahmen
hängen von der Wirtſchaftslage in der kommenden Zeit ab.
Am 1. Auguſt ſoll vorausſichtlich an der Münchener Börſe
der Effektenterminhandel aufgenommen werden, und zwar ohne Medio=
handel
, ſodaß einen Abrechnung nur per ultimo ſtattfindet.
Der Antwerpener Stadtrat hat einen Vorſchlag des
Schöffenkollegiums auf Erhöhung der Hafengebühren an=
genommen
.
Die däniſche Nationalbank ſetzt ab morgen ihren Dis=
kontſatz
um ½ Prozent auf 5 Prozent herab. Der Pridatdiskont wir?
ab morgen in dem gleichen Maße auf 56½ Prozent herabgeſetzt
werden.
Um die Preisſpanne zwiſchen den Dollar= und Frankennotie=
rungen
zu verringern, werden die belgiſchen Eiſenpro=
duzenten
die Frankennotierungen um 20 bis 25 Franken die Tonne
heraufſetzen. Die Pfundnotierungen ſtoßen nämlich trotz allem noch auf
harnäckigen Widerſtand bei der Kundſchaft.
Wie aus Wien gemeldet wird, findet am Samstag eine General=
ratsſitzung
der öſterreichiſchen Nationalbank ſtatt, in der
beſchloſſen werden wird, eine Ermäßigung des Diskontſatzes um ½ Pro=
zent
von 7½ auf 7 Prozent eintreten zu laſſen.
Die Verhandlungen über die Ruſſen=Kredite
wverden auf Grund einer neuen ſowjetruſſiſchen Note unter Vermittlung
des Reichswirtſchaftsminiſters fortgeſetzt werden.
Nach Verhandlungen, der Regierung iſt der Bau von dre
iſenbahnlinien in Spanien im Geſamtanſchlag von etwe
99 Millionen Peſeten beabſichtigt. Es ſind dies die Linie Cuenca nach
Utiel. Soria nach Caſtejan und Jerez de la Frontern nach Villanartin.
Dem Gericht von Florenz hat die Banca dell Italia Cen=
rale
mit 20 Filialen in der Toscana den Bankerott erklärt. Dr
Paſſiven belaufen ſich auf 15 Millionen.
Die Bankfirma Dillon Read and Co. in New York
emittiert heute 25 Millionen 6½prozentiger Bonds des Staates Bra=
ilien
.
Wie aus Jeruſalem berichtet wird, iſt man in der Nähe von
Faffa in einer Tiefe von 450 Fuß auf eine Oelquelle geſtoßen.
Fachleute halten die Entdeckung für bedeutend, da bisher außer in der
Gegend des Toten Meeres, keine Spuren von Oel entdeckt werden
konnten.


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Nummer 174

RN
I
OM

KRn nnnnd Mnde Mitd Wnu
63)
(Nachdruck verboten)
Stockfinſtere Nacht. Ein dunkeler Wolkenſchleier hindert die
Sterne, die Augen der Ewigkeit, den Menſchen zu leuchten.
Es iſt nachts dreiviertel zwölf Uhr.
Frau Maya ſteht am Fenſter des Eiſenbahnabteils und ſieht
nach der hellerleuchteten Uhr.
Sie wartet voll banger Sorge auf den Geliebten. Eine Mi=
nute
um die andere verſtreicht. Die Abfahrt des Zuges rückt in
bedrohliche Nähe.
Reiſende mit erwartungsvollen oder übernächtigten Geſichtern
und andere mit gegäulten Zügen, aus denen Abſchiedsſchmerz
ſpricht, haſten vorüber.
Die Stime des Zeitungsausrufers gellt ihr häßlich in die
Ohren. Der Pfiff der Lokowotive läßt ſie auffahren und zu=
ſammenſchrecken
.
Ach, wenn er doch käme!
Alle Sehnſucht ballt ſich zuſamen im ihrer Seele, erſchüttert
ſie bis in den feinſten Nerv
Und er kommt nicht, Abſchied zu wehmen.
Er kommt nicht.
Sie fühlt ſich dem Weinen nahe. Bald rinnen die Tränen,
Sie kann ſich ihrer nicht erwehren.
Alles einſteigen! ſchreien die Schaffner.
Die Bahnſteige entleeren ſich ſchon. Nur einige bleiben noch
ſtehen, den Scheidenden zuzuwinken.
Der Zug rückt an. Die Tränen verſchleiern Mayas Blick.
Jetzt ſchrickt ſie heftig zuſammen.
Werner hat ſich aufs Trittbrett des langſam anfahrenden
Zuges geſchwungen und umſchlingt und küßt die Geliebte.
Leb’ wohl, Mayal. Wenn Klaus frei iſt
Sie hört und ſieht nichts. Sie ſpürt nur ſeinen Kuß und
fühlt in ihm, daß die alte Liebe in Werner noch wach iſt. Die
Gewißheit macht ſie ſo hilflos, daß ſie nicht ſprechen kann.
In ſeliger Verwirrtheit empfängt ſie nur Wernens Kuß.
Und dann iſt ſie allein.
Weit, weit entfernt ſieht ſie einen Punkt.
Werner winkt der Geliebten.
Frau Maya läßt ſich auf die Polſter nieder. Ihre Züge tra=
gen
eine ſo tiefe Beſeeltheit, künden ein ſo unfaßbares Glück, daß
Ottenſee erſchüttert die Hand ſeines Kindes faßt und ſie ſtreichelt.

Vater, ſagte ſie glücklich.
Da fühlte der Alte, daß die Jahre in der Südſee doch nicht
verloren waren.
Aierfan4.

Als Klaus Werner ins Sinsheimer Zuchſthaus eingeliefert
wurde, ließ ihn der Direktor zu ſich in ſein Dienſtzimmer treten
und betrachtete ihn lange.
Klaus hielt den ernſten, forſchenden Blick aus, ſeine ſtrenge
Miene und die Sicherheit ſeines Weſens veränderten ſich nicht.
Ich habe Ihren Prozeß mit dem größten Intereſſe verfolgt

Seite 15
und nehme Anteil an Ihrem unglücklichen Geſchick. Sie werden
nicht von allen für ſchuldig gehalten.
Die unheimliche Ruhe des zum Tode Verurteilten, der aus
verſchiedenen Gründen nach dem Sinsheimer Zuchthaus über=
führt
worden war, bedrückte den alten Beamten.
Glauben Sie wir, unſer Beruf iſt hart und ſchwer. Wenn
im letzten Jahrzehnt die Humamität auch wancherlei Härten im
Gefängnisweſen beiſeite drängte, ſo iſt doch keiner zu beneiden,
den das Schickſal ins Zuchthaus ſchickt, und das Furchtbarſte iſt,
wenn einer unſchuldig iſt.
Ich bin unſchuldig, Herr Direktor, ſagte Klaus ruhig und
ſah ihn mit klaren Augen an.
Der Direktor ſchüttelte den Kopf.
Sollte abermals? Es wäre furchtbar. Hier , er deu=
tet
auf einen Stoß Briefe alles das ſind Bitten Ihrer
Freunde, Ihnen als unſchuldig Verurteilten das Los zu er=
leichtern
.
Er ſchwieg eine Weile ratlos.
Was ſoll ich da tun?
Ihre Pflicht.
Ich bin auch ein Menſch, Herr Michgel. Wenn wir Zucht=
hausdirektoren
auch durch unſeren Beruf, der uns ſtändig den
Abſchaum der Menſchheit ſehen läßt, eine gewiſſe ſeeliſche Robuſt=
heit
erlangen, ſo ſind wir doch um ſo empfindlicher, wenn es ſich
herausſtellt, daß wir einen zu Unrecht hier ein halbes Leben feſt=
gehalten
haben."
Iſt Ihnen das paſſiert, Herr Direktor?
Der Direktor nickte.
Der Maurer Andreas Hiddenhaus hat ſechzehn Jahre hier
unſchuldig geſeſſen. Als wir ihn voriges Jahr entließen, war er
faſt vollſtändig verblödet. Zehn Jahre hatte er ſeine Unſchuld
beteuert, bis er dann ſtill geworden war. Ein halbes Jahr nach
ſeiner Entlaſſung ſtellte ſich ſeine Unſchuld heraus, der Maſſen=
mörder
in Ziſchwitz war gefaßt worden, und ſür den ſaß Hidden=
haus
ſechzehn Jahre. Verſtehen Sie, daß ich das nicht noch ein=
wal
erleben kann?
Schwermüitig klangen die Worte des Beamten.
Ich werde nur zwei Monate Ihr Gaſt ſein.
Der Direktor ſchrak bei dieſen Worten zuſanmen.
Ihre Worte haben mir wohlgetan, Herr Divektor. Haben
Sie Dank dafür. Mein Fall liegt hoffnungslos. Der tückiſche
Zufall hat mich in ſein Netz verſtrickt, und nur der Zufall wird
es löſen können. Aber eins kann ich Ihnen ſagen: Beim An=
denken
an meine tote Mutter, ich bin frei von jeder Schuld.
Damit endete die denkwürdige Unterredung.
Klaus erhielt ſeine Zelle angewieſen. Zuchthausüleidung
mußte er tragen, aber vom Scheren blieb er berſchont.
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