Darmstädter Tagblatt 1926


13. Juni 1926

[  ][ ]

Einzelnummer 15 Pfennige

Bezugspreis:

Bei wöchentlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. Jun=
bis
30. Juni 2,18 Reichsmark und 22 Pfennig
Abragegebühfe abgeholt 225 Reſchemak, durch die
Agenturen 2.40 Reichsmark frei Haus. Poſibezugspreis
m Junl ohne Beſſellgeld mongtiſch 245 Reſchemart.
Verantwortlichkeſt für Aufnahme von Anzeigen an
beſtimmten Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
erſcheinen
einzelner Nummern inſolge höherer Gewalt
berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſfellungen und Abbeſtellungen durch
Fernruf obne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonto
Franfurt a. M. 43041.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 162
Sonntag, den 13. Juni 1926.
189. Jahrgang

Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſz Darmſtadt 25 Reſchspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg., Reklamezeile (92 mm
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichpfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg, 92 mm breiie Rellame=
zeile
300 Reichsmark. Alle Preiſe in Reſchomart
(4 Dollar 420 Marll. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beltreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darme
ſädter 8 Natſopalbank.

Der Nanpf um die chaß jorheingiſche Auronomie.
müßte er die Unterzeichner vor Gericht ſtellen. Dies tue er nicht,
Hränzoſſche Sanciionen gegen die alſo könnte das Manifeſt auch nicht als Hochverrat betrachtet wer=
den
. Stehe es aber nicht im Widerſpruch mit der Verfaſſung,
wie ſeien dann die Maßnahmen gegen die Unterzeichner zu er=
Elſaß=Lothringer.
klären? Seit Jahren forderte die Kommuniſtiſche Partei Elſaß=

Staatsbeamte werden ihrer Stellung enthoben
EP. Paris, 12. Juni.
Der Juſtizminiſter hat gegen die Urheber des Manifeſtes des
Heimatbundes, worin eine elſaß=lothringiſche Verwaltungs=
autonomie
im Rahmen des franzöſiſchen Staates gefordert wird
und die franzöſiſche Verwaltung in Elſaß=Lothringen einer ſchar=
fen
Kritik unterzogen worden iſt, ſcharfe Sanktionen er=
griffen
. In einer Mitteilung wird das Manifeſt als gegen die
nationale Einheit gerichtet bezeichnet. Die Staatsbeamten
wurden ihrer Stellung enthoben, gegen mehrere
andere Perſonen iſt ein Strafverfahren eingeleitet worden, unter
anderem gegen einen Notar in Bunfeld, einen Zollbeamten in
Straßburg, einen Kaplan in Metz, einen Profeſſor des Gym=
naſiums
von Straßburg und einen Profeſſor im Seminar von
Colmar.
Der Ausrottungskrieg der Pariſer Regierung.
* Berlin, 12. Juni. (Priv.=Tel.)
Mit den Verordnungen des franzöſiſchen Juſtizminiſters zur
Maßregelung der elſaß=lothringiſchen Beamten, die das bekannte
Manifeſt An alle heimattreuen Elſaß=Lothringer mitunterzeich=
mnet
haben, hat der Ausrottungskrieg der Pariſer
Regierung gegen die elſaß=lothringiſche Auto=
momiebewegung
begonnen. Das Manifeſt brandmarkt die
Mißachtung aller feierlichen Verſprechen, fordert die Anerken=
mung
Elſaß=Lothringens in Frankreich als eine
mationale Minderheit, geſetzgeberiſche und verwaltungs=
mäßige
Selbſtändigkeit im Rahmen der franzöſiſchen Republik.
werlangt Frieden im Kampf um die Konfeſſionsſchule, An=
erkennung
der deutſchen Sprache und als letztes
Ziel der Minderheit in Elſaß=Lothringen die Ausſöhnung
iswiſchen Frankreich und Deutſchland.
Ueber den Kampf für und wider die Autonomie erfahren
ſhwir aus Straßburg: Während die ſozialiſtiſche Freie Preſſe‟
den neuen elſaß=lothringiſchen Heimatbund zur Herbeiführung
der Autonomie nun in drei Tagen ſchon zum drittenmal mauſe=
rtot
ſchlägt und den Aufruf als den Höhepunkt der Propaganda
Wezeichnet, nach dem es nur den Niedergang geben könne, hat ſich
mun auch die Radikale Republik zu einer Stellungnahme zu
dem Aufruf aufgerafft. Scheinbar um das Verſäumte nachzu=
olen
, nimmt ſie gleich zwei Stellungen ein. Einerſeits bedeutet
ihr die Gründung des Heimatbundes eine Etappe in der elſaß=
Hothringiſchen Geſchichte, andererſeits erklärt ſie das Programm
Des Bundes als Verſtiegenheit und Uebertreibung. Den Unter=
Beichnern des Aufrufs ſtellt ſie das Zeugnis aus, daß ſich unter
Dden hundert Namen kein Dutzend finde, deren nationale Geſin=
mung
nach dem Waffenſtillſtand anders geweſen ſei als heute.
Zur Beurteilung der vielgerühmten Einmütigkeit des ge=
rräuſchvollen
Franzoſenempfangs im Jahre 1918 wird man ſich
idieſes unfreiwillige Zeugnis merken dürfen. Andererſeits wird
ider Bewegung der Vorwurf mangelnder Klarheit gemacht, ſie ſei
irredentiſtiſch mit dem einzigen Zugeſtändnis der Anerkennung
*der franzöſiſchen Souveränität, alſo irredentiſtiſch ohne das
Bauptmerkmal der Irredenz. Während ſich die Republik immer=
lhin
abmüht, der Bewegung einigermaßen Recht angedeihen zu
Haſſen, führt in Metz der klerikale nationaliſtiſche Lorrain den
Rampf gegen den Heimatbund. Unverblümtes Ziel des Heimat=
Gundes, ſo behauptet das Blat:, ſei der unverhohlene Separatis=
mus
, und fährt fort: Was iſt denn das elſaß= loth=
wingiſche
Volk?. Wenn es ein ſolches Volk nicht gebe.
könne man natürlich auch in deſſen Namen keine Forderungen
ufſtellen und man habe zu warten auf das, was
FFrankreich bringt. Der Artikel der Lorrain hat ſo
Dehr das Wohlgefallen der Nationaliſten aller
(Schattierungen, von den ſozialiſtiſchen bis zu den
halbfasciſtiſchen, gefunden, daß er an drei Stellen
zu gleicher Zeit nachgedruckt wurde, und das Journal de UEſt
kknüpft daran die Hoffnung, der geſunde Menſchenverſtand des
KElſaß werde gemeinſam mit den wiederholt verlangten Ge=
waltmaßnahmen
gegen die Autonomiebewe=
gung
über den Heimatbund triumphieren.
Mit dieſer fasciſtiſchen Methode der gewaltſamen Bekämp=
ffung
iſt aber wieder die ſozialiſtiſche Freie Preſſe nicht einver=
ſſtanden
. Sie warnt davor, Märtyrer zu machen. Gegen die Ge=
wvaltmaßnahmen
zur Niederknüppelung der Autonomiebewegung
wwendet ſich auch der klerikale Elſäſſer nicht nur mit aller
Schärfe, ſondern auch mit Argumenten. Das Blatt ſchreibt:
Die Gegner der regionaliſtiſchen Forderungen fühlen wohl am
Beſten, auf wie ſchwachen Füßen ihre Argumenten ſtehen und wie
wwenig ihre Blätter das elſaß=lothringiſche Volk hinter ſich haben;
ddenn ſie rufen nach der Polizei, ſtatt nach Regie=
wungsmaßregeln
. Etwas törichteres könnte man ſich kaum
Denken; denn es fehlt jede geſetzliche Grundlage,
Die der Regierung erlauben könnte, gegen dieſe
Bewegung einzuſchreiten. Wir leben in einer Repu=
blik
, die keine geſetzliche Verfolgung wegen politiſcher Meinungen
kennt. Man mag ſich alſo zur Heimatbundbewegung ſtellen wie
mnan will, man mag ſie mit allen geiſtigen Mitteln befehden, aber
man hüte ſich, Zwangsmaßregeln zu ergreifen. Eine ſolche Negie=
rungsaktion
kann dem friedlichen Zuſammenleben Elſaß= Loth=
ringens
mit Frankreich niemals gedeihlich ſein. Der Elſäſſer
wundert ſich auch darüber, daß die Regierung niemals gegen die
Kommuniſten eingeſchritten ſei, die in der Straßburger , Huma=
mité
die Neutralität Erlſaß =Lothringens, alſo die Abtrennung
won Frankreich forderten. Der gleiche Gedankengang findet ſich
im Elſäſſer Kurier, der die Frage aufwirft, womit Laval ſein
Vorgehen rechtfertigen wolle. Wenn das Manifeſt des Heimat=
wundes
einen Anſchlag auf die Verfaſſung Frankreichs darſtelle,

Lothringens nicht nur die Autonomie im Rahmen des franzö=
ſiſchen
Staates, ſondern ein neutrales und von Frankreich unab=
hängiges
Elſaß=Lothringen. Gegen die der Kommuniſtiſchen
Partei angehörenden Beamten habe die franzöſiſche Regierung
niemals vorzugehen gewagt. Dagegen ſchreite ſie gegen diejeni=
gen
ein, die nur eine Autonomie Elſaß=Lothringens innerhalb des
franzöſiſchen Staatsverbandes forderten. Wenn Laval die Dinge
in Elſaß=Lothringen zu einer Kataſtrophe treiben wolle, brauche
er nur auf dem Wege weiterzugehen, auf den ihn ſeine Ratgeber
geführt hätten.
Die radikale Parteilung des Unterelſaß hat erklären laſſen,
daß der Heimatbund für ſie keine neue Lage ſchaffe, dagegen er=
klären
die Kommuniſten, daß ſie eine Strecke Weges mit dem
Heimatbund gemeinſam gehen könnten, wenn er ihnen verſchie=
dene
Fragen über die Stellung zum Verſailler Vertrag und zum
Völkerbund befriedigend beantworten könnte.
Wilde Tumultfzenen im tſchechiſchen Parlament.
EP. Prag, 12. Juni.
Das Abgeordnetenhaus war im Laufe des heutigen
Tages ſowohl vormittags als auch am Nachmittag der Schau=
platzwilder
Tumultſzenen, die auch in dem an Obſtruk=
tion
reichen Lande als beiſpiellos angeſehen werden müſſen.
Den unmittelbaren Anlaß bildete die Annahme der Agrar=
ſchutzzölle
und die Zuſammenſtöße zwiſchen Kom=
muniſten
und der Polizei in den Straßen von
Prag. Die Kommuniſten zerſchlugen im Abgeordnetenhaus in
den Morgenſtunden vor der Abſtimmung ihre Bänke, riſſen aus
den Bänken der bürgerlichen Parteien mehrere Sitze heraus und
demolierten die Miniſterbank, wobei der Stuhl des Miniſter=
präfidenten
von einem Abgeordneten hochgehoben und in den
Saal geſchleudert wurde. Ein Kommuniſt rief: Die ganze
Republik iſt in Aufregung und der Präſident
ſchläft. Der Tumult dauerte zwei Stunden,
ſo daß die in den Morgenſtunden angeſagte Abſtimmung über
die Zollvorlage vertagt werden mußte.
Als dieſer Beſchluß bekannt gegeben war, ſtellten die Kom=
muniſten
ihre gewalttätige Obſtruktion ein und ihr Führer
forderte den ſofortigen Rücktritt der Negierung und Neuwahlen.
Die Beſtürzung auf Seiten der bürgerlichen
Parteien iſt allgemein, da niemand weiß, wie den über=
handnehmenden
Gewalttätigkeiten der Kom=
muniſten
im Parlament zu ſteuern ſei und man be=
fürchtet
, daß die Oppoſition der Kommuniſten
wwenn ihr das Parlament verſperrt ſein ſollte, auf die Straße
getragen wird.
Im Laufe des heutigen Tages hat ſich Miniſterpräſident
Cerny dreimal bereit erklärt, zurückzutreten, doch konnte die tſche=
choſowakiſche
Koalition keinen Erſatz ſchaffen. Man hofft auf
eine Vermittlung des Staatspräſidenten Maſaryk.
Wie weit der Haß zwiſchen den einzelnen politiſchen Par=
teien
gediehen iſt, ſah man heute nachmittag, als nach Annahme
der Zollvorlage das Geſetz über die Beamtengehälter zur Ver=
handlung
kam und die bürgerlichen und ſozialiſtiſchen
Parteien gegeneinander eine ſcharfe drohende Hal=
tungeinnahmen
. Es iſt völlig unklar, welcher Ausweg aus
der Kriſe gefunden werden wird. Es ſcheint, daß die ſeit langem
geübte Methode, alle Fragen zu verſchleppen und alles auf den
nächſten Tag zu verſchieben, nicht mehr anwendbar iſt. Im Laufe
des heutigen Tages wurde von allen Kennern der Verhältniſſe
die Befürchtung ausgeſprochen, daß die ſeit Jahren mit den ver=
ſchiedenſten
Mitteln erreichte Ruhe ihr Ende gefunden hat.
*Verbotene Matteottifeiern in der Tſchechoſlowakei.
- Prag, 12. Juni. (Priv.=Tel.)
Kürzlich hat ſich der tſchechiſche Senator Soukup in ſo ſchar=
fer
Weiſe gegen Muſſolini gewendet, daß die italieniſche Botſchaft
in Prag ſich zur Intervention im Außenamte veranlaßt fand
und Außenminiſter Dr. Beneſch ſich bei Muſſolini, wegen der
Aeußerungen Soukups demütig entſchuldigte. Nunmehr hat ein
anderer tſchechiſcher Politiker der ſozialdemokratiſche Abge=
ordnete
Pik in Pilſen in einer Verſammlung auf die Häßlich=
keit
des Fascismus in Italien hingewieſen und ſchon ließ
Muſſolini wieder ſeine Diplomaten aufmarſchieren, die diesmal
in einer energiſchen Note von der Prager Regierung Genugtuung
forderten. In der Antwort des Prager Außenminiſteriums heißt
es, daß Pik tatſächlich den italieniſchen Fascismus kritiſierte, daß
aber ſeine Worte nicht in dem Sinne gedeutet werden dürften,
als hätte er ſich gegen das italieniſche Volk gewendet. Gleich=
zeitig
hält man es in Prag aber für geraten, eine Verbeugung
vor dem italieniſchen Diktator zu machen, und dazu ſchien die
Gelegenheit einer in der Tſchechoſlowakei von den ſozialiſtiſchen
Parteien geplanten Trauerfeier für den italieniſchen Sozialiſten
Matteotti günſtig. Die tſchechiſchen Behörden verboten die Ab=
haltung
dieſer in den einzelnen großen Städten vorbereiteten
Feiern, weil hierdurch die öffentliche Ruhe und Ordnung ge=
ſtört
werden könnte. Denn, ſo heißt es in dem Erlaß weiter,
obwohl es ſich laut angemeldetem Programm bloß um eine Ge=
denkfeier
an den im Jahre 1924 ermordeten italieniſchen ſozia=
liſtiſchen
Abgeordneten Matteotti handelt, könnte dies einen
Anlaß zu feindſeligen Kundgebungen gegen
einen fremden Staat und den Repräſentanten
desſelben geben.
Es iſt gar kein Zweifel, daß ſich einzelne tſchechiſche Behör=
den
mit den italieniſchen und tſchechiſchen Fasciſten ſolidariſch
erklären, denn nur ſo läßt ſich das Verbot erklären, das von dem
Geiſt getragen iſt, der gegenwärtig in Prag herrſcht.

Die Woche.
Die vergangene Woche hat gezeigt, wohin nach Anſicht unſe=
rer
Linksparteien innerpolitiſch die Reiſe gehen ſoll. Seit Mona=
ten
wird eine Agitation größten Stils betrieben, um durch einen
Volksentſcheid eine entſchädigungsloſe Enteignung des Ver=
mögens
der früher regierenden deutſchen Fürſtenhäuſer zu er=
reichen
, und es hat im deutſchen Volk bisher immer noch Men=
ſchen
gegeben, die hinter dieſer Kuliſſe den wahren Hintergrund
nicht zu erkennen vermochten. Es mag zugegeben werden, daß
man von ſeiten der Linken mit außerordentlichem Geſchick und
anerkennenswerter Skrupelloſigkeit ſich an die niedrigen Inſtinkte
aller derjenigen wandte, die bekanntlich nicht alle werden. Den
durch die Inflation um ihr Vermögen gekommenen und heute
darbenden Kleinrentnern erzählt man, daß derſelbe Staat, der
ihnen ihre Erſparniſſe genommen, jetzt den Fürſten Milliarden=
werte
nachwerfen wolle, den heute ſchwer um ihre Exiſtenz Rin=
genden
ſpricht man von den großen Erleichterungen, die das Volk
haben werde, wenn die Fürſtenvermögen erſt einmal enteignet
ſein würden u. ſ. f. Und dabei ſind die Rufer im Streit dieſelben
Leute, die ſich außerodentlich großzügig zeigen, wenn es ſich um
unſere Zahlungsverpflichtungen aus dem Dawes=Plan handelt,
die jährlich ein Mehrfaches von dem darſtellen, was den Für=
ſten
als ihr unbeſtreitbares Privateigentum zurückgegeben werden
ſollte. Auf der anderen Seite wird ſelbſtverſtändlich nicht davon
geſprochen, daß die Fürſten natürlich nicht beſſer geſtellt werden
können und in der Hauptſache auch gar nicht wollen, als jeder
andere Staatsbürger. Nicht geſprochen wird zum Beiſpiel davon,
daß die Hohenzollern in dem bereits abgeſchloſſenen Vergleich
auf 83 Prozent ihres Beſitzes, d. h. ihres unſtreitigen Privat=
eigentums
verzichtet haben, nicht geſprochen wird auch davon, daß
es ſich bei den Beſitzungen in ſehr vielen Fällen nur um höchſt
imaginäre Werte handelt, um Schlöſſer uſw., die, abſolut unver=
käuflich
, dem Eigentümer lediglich zum Teil recht erhebliche Koſten
verurſachen.
Es iſt wirklich merkwürdig und wird für den Hiſtoriker ſpäte=
rer
Zeiten ein intereſſantes pſychologiſches Problem darſtellen,
daß ſich weite Kreiſe durch eine derartige Agitation haben ein=
fangen
laſſen, während es doch ſchon längſt klar auf der Hand
liegt, daß es den Sozialdemokraten und ihren kommuniſtiſchen
Drahtziehern doch auf ganz etwas anderes ankommt. Bei den
Fürſtenvermögen, die jetzt zur Debatte ſtehen, handelt es ſich um
unſtreitiges Privateigentum, um Privateigentum, das ſeinerzeit
nach der Revolution beſchlagnahmt wurde, um eine rechtliche
Auseinanderſetzung zu ſichern. Nimmt der Staat jetzt ſolches
Privateigentum dem Eigentümer ohne Entſchädigung weg, ſo
durchbricht er damit den Grundſatz des Privateigentums über=
haupt
, er zertrümmert den Grundpfeiler unſerer ganzen gegen=
wärtigen
Geſellſchaftsordnung. Das aber iſt es, worauf es
Sozialdemokraten und Kommuniſten ankommt. Man ſollte doch
nicht vergeſſen, daß der kommuniſtiſche Abgeordnete Dr. Greiner
vor gar nicht allzu langer Zeit einmal im Heſſiſchen Landtag die
Katze aus dem Sack gelaſſen hat. Wenn man erſt einmal mit
dem Privatvermögen der Fürſten aufgeräumt hat, iſt es nicht
mehr weit bis zum nächſten Schritt, der Aufhebung des Privat=
eigentums
überhaupt! Mit genau dem gleichen Recht wie das
Privateigentum der Fürſten, kann man das Eigentum der Kirche,
das Eigentum jedes Induſtriellen, jedes Grundbeſitzers, jedes Pri=
vatmannes
überhaupt enteignen‟. Die Kommuniſten und die radi=
kalen
Sozialdemokraten erſtreben dies ja und erhoffen davon das
goldene Zeitalter. Die große Mehrheit unſeres Volkes aber, die doch
grundſätzlich auf einem durchaus anderen Standpunkt ſteht, ſollte
ſich wirklich durch agitatoriſche Phraſen und die Verbitterung
über eigene wirtſchaftliche Nöte nicht den Kopf verdrehen laſſen.
Ein Grundpfeiler unſerer Geſellſchaftsordnung ſoll zertrümmert
werden, um in der ausbrechenden Kriſis die Macht im Staat
erobern zu können. Nichts iſt bezeichnender wie die täglichen An=
griffe
der ſozialdemokratiſchen und kommuniſtiſchen Preſſe gegen
Hindenburg. Die überragende Perſönlichkeit des Reichspräſi=
denten
iſt während der kurzen Zeit ſeiner jetzigen Amtsführung
bereits für die überwältigende Mehrheit der Deutſchen zum
Stmbol unſeres Volkstums geworden, von Angehörigen aller
Parteien geehrt und geliebt. Es iſt begreiflich, daß man dieſe
Entwicklung im Lager der Kommuniſten und der radikalen
Sozialdemokraten nicht mit gerade beſonderer Freude verfolgte,
trotzdem man Angriffe auf ihn bis dahin nicht gewagt hatte. Die
Veröffentlichung eines Privatbriefes des Reichspräſidenten an
Herrn von Loebell gab die erwünſchte Gelegenheit, nunmehr am
Vorabend des Volksentſcheides alle Bande frommer Scheu fallen
zu laſſen. Es mag dahingeſtellt bleiben, ob die Veröffentlichung
jenes Briefes durch Herrn von Loebell beſonders taktvoll war.
Daß der Reichspräſident durch ſeine Wahl das Recht zur privaten
Meinungsäußerung verliert, wird doch wohl im Ernſt niemand
behaupten. Aber darauf kommt es natürlich jetzt den Rufern im
Streit nicht an. Die Perſönlichkeit Hindenburgs auf dem höchſten
Poſten des Reichs iſt eine feſte Verankerung unſeres Staates,
die es jetzt zu unterminieren gilt. Nicht um die Fürſtenvermögen
geht es beim Volksentſcheid des kommenden Sonntags, ſondern
um den Verſuch der Sozialdemokratie, gemeinſam mit den Kom=
muniſten
die Machtpoſition im Staat zurückzuerobern, die man
durch eigene Schuld und eigene Unfähigkeit verloren hat. Aller=
dings
nur um einen Verſuch, über deſſen Ausſichten man ſich
wohl kaum im Unklaren ſein dürfte. Da das Privateigentum in
der Weimarer Verfaſſung verankert iſt, ſtellt der zum Gegenſtand
des Volksentſcheides gemachte Geſetzentwurf, der eine entſchädi=
gungsloſe
Enteignung des Privateigentums der Fürſten vor=
ſieht
, eine Verfaſſungsänderung dar, die nur dann Geſetz werden
kann, wenn mehr als die Hälfte aller Stimmberechtigten
für die Enteignung ſtimmt. Man braucht wohl nicht Optimiſt
zu ſein, um das für ausgeſchloſſen zu halten.
Es ſcheint unabwendbares deutſches Schickſal zu ſein, daß
innerpolitiſche Kämpfe und Erſchütterungen unſere außenpoli=
tiſche
Lage immer wieder erſchweren, zum mindeſten aber unſere
Bewegungsfreiheit außerordentlich einengen, auch dann, wenn
die Geſamtſituation an ſich keineswegs ungüſtig für uns iſt.
Während wir uns in innerpolitiſchen Kämpfen erſchöpfen, iſt die
Entwicklung der Dinge in ganz Nordafrika durch die militäriſche
Niederlage Abd el Krims von neuem in Fluß gekommen. Dabei

[ ][  ][ ]

Seite 2
Sonntag, den 13. Juni 1926
Nummer 162
handelt es ſich keineswegs nur um die Teilung der Siegesbeute
Vom Tage.
zwiſchen Frankreich und Spanien, ſondern unter Umſtänden auch

um die Wiederaufrollung der Tangerfrage, und man braucht
nur an die Marokkokriſen der Vorkriegszeit und auch an die
ſchmetternden Reden Muſſolinis zu denken, um ſich darüber klar
zu werden, was das bedeutet. Fragen von enormer Bedeutung
nicht nur für Frankreich, Spanien und Italien, ſondern beſon=
ders
auch für England Fragen voll von Konfliktsſtoff, an denen
wir jedoch nicht direkt beteiligt ſind.
Inzwiſchen hat die engliſche Diplomatie wieder einmal einen
großen Erfolg davongetragen, indem ſie, den italieniſchen
Druck auf die Türkei ausnutzend, durch den am 4. Juni abgeſchloſ=
ſenen
Moſſulvertrag die Irakfrage im engliſchen Sinne löſte.
Während Herr Muſſolini redete, haben die Engländer gehandelt.
Die Bereinigung dieſer für England ſo außerordentlich wichtigen
Frage wird ſich auf die ganze nordafrikaniſche und europäiſche
Politik des Inſelreiches auswirken, insbeſondere auch die Ent=
wicklung
des engliſch=ruſſiſchen Verhältniſſes. Demgegenüber
ſind die Ereigniſſe von Genf faſt von geringerer Bedeutung. Die
Schwierigkeiten der März=Tagung dürften behoben ſein, ſo daß
der Eintritt des Deutſchen Reiches nun vorausſichtlich im Sep=
tember
erfolgen kann. Der Völkerbund aber iſt zwar ein Inſtru=
ment
der großen Politik, die große Politik ſelbſt aber wird nicht
im Völkerbund gemacht.
M.
Der Fall Leſſing.
Der Hannoverſche Hochſchul=Skandal.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der preußiſche Kultusminiſter Dr. Becker hat unmittelbar
nach ſeinen Verhandlungen mit den Hannoverſchen Profeſſoren
ſeine Auffaſſung über den Hochſchulſkandal der Oeffent=
lichkeit
zugängig gemacht. Er hat dabei ſehr ſtarke Ausdrücke ge=
braucht
, Erinnerungen an die Zeit des Fauſt= und Fehderechts
wachgerufen, von einem nackten Terror geſprochen und ſich eigent=
lich
faſt ausſchließlich gegen die Studenten gewandt. Es muß
wundernehmen, daß Herr Dr. Becker, der, ehe er Miniſter
wurde, ſelbſt einmal Profeſſor war, das rein Formale derartig
in den Vordergrund ſchiebt. Er hat ganz vergeſſen, daß er
ſelbſt dem Privatdozenten Dr. Leſſing in Han=
nover
ſeine Mißbilligung ausgeſprochen hat in
Formen, die eigentlich damals ſchon Herrn Leſſing zum Rücktritt
vom Lehramt hätten veranlaſſen müſſen. Er hat auch gleichzeitig
eine ſehr deutliche Warnung bei Fortſetzung dieſer Haltung hin=
zugefügt
. Herr Leſſing hat dieſe Warnung in den Wind ge=
ſchlagen
und Wege gewählt, die ihn von ſämtlichen übrigen Pro=
feſſoren
trennten. Er hat es dahin gebracht, daß er ausgerechnet
einen einzigen Hörer hatte. Um dieſes einen
Hörers willen ſollen nun Dutzende von Stu=
denten
geopfert werden, obwohl das einzige Ver=
brechen
, das man ihnen vorwerfen kann, ſchließlich das iſt, daß
ſie Würdeloſigkeit und Mangel an vaterländiſcher Geſinnung an.
einer deutſchen Hochſchule nicht lernen wollen.
Die Anklage gegen die Berliner politiſche Polizei.
Berlin, 12. Juni.
Die Ermittelungen in Sachem des Strafantrags der rheiniſch=
weſtfäliſchen
Induſtriellen gegen die Berliner politiſche Polizei
während der Hausſuchungen bei Induſtrieführern werden von
der Staatsanwaltſchaft 1 in Berlin geführt, nachdem ſich die
Staatsanwaltſchaft in Dortmund für unzuſtändig erklärt hat.
Der Staatsanwaltſchaft iſt neues Material zur Verbreiterung der
Anklage in Ausſicht geſtellt worden. Ebenſo ſchweben Erwägun=
gen
darüber, ob die Anklage nicht auch noch auf andere Perſön=
lichkeiten
erſtreckt werden ſoll, da ſich inzwiſchen neue Momente
für die Urheberſchaft der Aktion ergeben haben.
Konferenz der deutſchen Landwirtſchaftsminiſter.
München, 12. Juni.
Die zurzeit ſchwebenden Landwirtſchaftsfragen bilden den
Gegenſtand der Beratungen einer Konferenz der Miniſter für
Landwirtſchaft und Ernährungsangelegenheiten, der auf Vor=
ſchlag
des bayeriſchen Landwirtſchaftsminiſters am 18. Juni zu=
ſammentritt
. Auf der Tagesordnung ſtehen internationale Han=
delsvertrags
=Fragen, Finanzierung der kommenden Ernte, land=
wirtſchaftliche
Kreditfragen und die Lage der Milchwirtſchaft.

Der Haushaltsausſchuß des Reichstages ſtimmte der Uebernahme
einer Kreditgarantie zu, um die Erhaltung des Ma=
rokkobeſitzes
der Gebrüder Mannesmann als deut=
ſchen
Beſitz ſicherzuſtellen.
Bei Beratung einer Großen Anfrage der Kommuniſten über Putſch=
pläne
erklärte der rhüringiſche Innenminiſter Dr. Satt=
ler
im thüringiſchen Landtag, daß es ihm mit Rückſicht auf das ihm
vorliegende Material über die militäriſch aufgezogene Organiſation des
Roten Frontkämpferbundes und die in deſſen Exerzierreglement und in
Preſſeäußerungen enthaltene agreſſive Tendenz angebracht erſcheine,
ein Verbot zwecks Aufhebung des Noten Front=
kämpferbundes
in Erwägung zu ziehen.
Die franzöſiſche Rhein=Liga veröffentlicht einen Aufruf,
in dem gegen eine etwaige vorzeitige Räumung des beſetz=
ten
Gebietes Proteſt erhoben wird.
Miniſterpräſident Briand hat mit dem ſpaniſchen
Botſchafter und dem Kriegsminiſter Painlevé verhandelt.
Die italieniſche Regierung hat beim Präſidenten der In=
ternationalen
Arbeitskonferenz gegen die Ernennung des
Sekretärs der 3. Internationalen zum Vorſitzen=
den
der Arbeitergruppe Einſpruch erhoben.
In Genf iſt es in einer ſozialiſtiſchen Proteſtver=
ſammlung
gegen den Fascismus und die Ermordung Matteottis zu
Zuſammenſtößen mit Fasciſten gekommen, bei denen über
50 Perſonen verletzt wurden.
Hinſichtlich der Tangerfrage wird in Rom verſichert,
daß die italieniſche Regierung mit London, Paris
und Madrid in Vorverhandlungen eingetreten iſt.
Die fasciſtiſche Partei zählt nach einer Mitteilung ihres
Direktoriums am 11. Juni 875 352 Mitglieder gegenüber 493 797 im Vor=
jahre
neben 173 730 Jungburſchen 198 331 Mitgliedern der fasciſtiſchen
Kindergruppe ſowie 45 503 weiblichen Fasciſten.
Nach einer Havasmeldung aus Beirut hat Präſident Damad das
ſyriſche Miniſterium aufgelöſt.
Nach Meldungen aus Konſtantinopel hatte der türkiſche Außenmini=
ſter
eine zweiſtündige Beſprechung mit dem ruſſiſchen Botſchafter. Aus
einem darüber veröffentlichten Communiqué gehe hervor, daß die Be=
ziehungen
zwiſchen der Türkei und Rußland ge=
ſpannt
ſeien.
Die Londoner Handelskammer fordert in einer
Entſchließung die Kündigung des Handelsabkommens
mit Rußland, falls die Sowjetregierung die Schuldenregulierung
weiter verzögert.
Die Sowjetbotſchaft veröffentlicht ein neues Kommuniqué,
worin ſie nochmals in Abrede ſtellt, daß die Sowjetregie=
rung
jemals Streikende finanziell unterſtützt habe.

Der Kampfum das Knappſchaftsgeſetz
Die Neubelaſiung des Bergbaus.
Unmittelbar nach dem Wiederzuſammentritt des Reichstags
am 21. Juni wird ſich das Plenum mit der dritten Leſung und
der Schlußabſtimmung über die Vorlage zum Reichsknappſchafts=
geſetz
zu beſchäftigen haben. Vorläufig iſt das Schickſal des
Geſetzentwurfes noch unbeſtimmt. Vermutlich werden die Sozial=
demokraten
, Zentrum und Demokraten dafür ſtimmen, möglicher=
weiſe
auch die Kommuniſten. Die endgültige Stellungnahme der
Deutſchnationalen ſteht noch nicht feſt. Dagegen hat die Frak=
tion
der Deutſchen Volkspartei mit großer Mehrheit beſchloſſen,
die Vorlage abzulehnen. Maßgebend war für ſie der Umſtand,
daß das Geſetz nicht die erhofften Verbeſſerungen des Reichs=
knappſchaftsgeſetzes
brachte, daß vielmehr an Stelle der finan=
ziellen
Entlaſtung eine Neubelaſtung des Bergbaus
mit 40 Millionen Mark getreten iſt, ſo daß der deutſche Bergbau
heute jährlich 430 Millionen Mark aufzubringen haben wird, was
angeſichts der ſchweren Notlage, in der er ſich befindet, nicht nur
eine durch nichts zu vertretende Härte, ſondern eine glatte Un=
möglichkeit
iſt. Darüber hinaus öffnet die Vorlage, die die
Arbeitgeber in den Knappſchaftsonganiſationen mundtot macht,
einer hemmungsloſen Sozialpolitik, die ſowohl für den Bergbau,
wie auch den Bergmann zu gleichen Teilen ſich höchſt unliebſam
auswirken wird, Tür und Tor. Nach der Faſſung der Vorlage.
wie ſie ſie in dem ſozialpolitiſchen Ausſchuß erhalten hat, wird
auch dem Bergmann eine ſoziale Laſt aufgebür=
det
die für ihn pro verfahrene Schicht, alſo für jeden Arbeits=
tag
, 1,10 bis 1,50 Mark ausmacht. Das iſt ein täglicher Tri=
but
, der auf Koſten der Kaufkraft der Löhne geht
und den Bergmann in neue Lonkämpfe hineintreibt, die
zu weiteren Zechenſtillegungen und Arbeiterentlaſ=
ſungen
führen muß. Einer derartigen Sozialpolitik glaubte die
Fraktion der Deutſchen Volkspartei nicht ihre Hand reichen zu
können, wenngleich ſie nach wie vor auf dem Standpunkt ſteht,
einem Geſetzentwurf bereitwillig zuzuſtimmen, der eine gerechte
und allſeitig befriedigende Sozialpolitik anſtrebt.

Austritt Dr. Schachts aus der
Oemokratiſchen Partei.
Die Urſache ſeines Austritis: Die Haltung des
Parteivorſtandes zum Volksentſcheid.
Berlin, 12. Juni.
Wie gemeldet wird, hat Reichsbankpräſident Dr. Schacht
ſeinen Austritt aus der Demokratiſchen Partei wegen der Hal=
tung
des demokratiſchen Parteivorſtandes zum Volksentſcheid er=
klärt
. Dr. Schacht hat hinzugefügt, daß es mit ſeinen politiſchen
Anſchauungen nicht übereinſtimme, wenn er Demokrat bleibe.
* Die Demokratiſche Partei hat einen neuen
für ſie außerordentlich ſchmerzlichen Verluſt
erlitten. Der Reichsbankpräſident Dr. Schacht, der für die
Demokraten immer einer ihrer Prominenten war, hat dem Par=
teivorſtand
ſchriftlich ſeinen Austritt aus der Partei mitgeteilt
und zur Begründung angeführt, daß er ſich mit der Parole, die
von den Demokraten für den Volksentſcheid ausgegeben iſt, nicht
einverſtanden erklären könne. Dieſer Schritt war zu erwarten.
Der Reichsbankpräſident, der durch ſeine Stellung mit der Wirt=
ſchaft
aufs engſte verbunden iſt, mußte ſich ſagen, daß er die Lei=
tung
des führenden deutſchen Noteninſtituts nicht durchhalten
kann, wenn er von der eigenen Partei im Begriff des Privat=
eigentums
angetaſtet und dadurch der wichtigſten Vorausſetzung
des geſamten wirtſchaftlichen Lebens der Boden entzogen wird.
Es rächt ſich eben auch diesmal wieder für die Demokraten, daß
ſie keine klare Trennungslinie zwiſchen der bürgerlichen und der
ſozialiſtiſch=kommuniſtiſchen Weltanſchauung ziehen wollen, ob=
gleich
ſie mit ihrer Politik der Halbheiten in den letzten Jahren
doch hinreichend traurige Erfahrungen gemacht haben. Wie lange
iſt es her, daß ihnen führende Köpfe der Wirtſchaft, wie Siemens,
Vöhme und Keinath den Rücken kehrten? Damals ſchon eigent=
lich
hätten ſie ſich ſagen müſſen, daß ſie auf dieſe Weiſe ihre eigene
Partei totmanöverieren. Trotzdem haben ſie die gleiche Methode
fortgeſetzt.
Herr Koch hat, nachdem er in der Fraktion mit einer Stimme
Mehrheit geſiegt und das Kabinett Luther geſtürzt hatte, jetzt eine
Parole ausgegeben, die mehr für als gegen den Volksentſcheid
iſt, obtvohl die Demokraten immer behaupten, daß ſie das Privat=
eigentum
grundſätzlich ſchützen wollen. Sie verſuchen, die
Schuld für den verhängnisvollen Ausweg, den ſie jetzt gewählt
haben, anderen Parteien zuzuſchieben, vergeſſen aber dabei, daß,
wie ja auch die letzte Erklärung der Regierung Marx gezeigt hat,
es noch hinreichend Wege gibt, um trotz der Ablehnung des
Volksentſcheides ſich auf eine befriedigende Löſung des ganzen
Abfindungsproblems der Fürſten feſtzulegen.
Ob Herr Schacht allein bleibt, ob auch diesmal wieder ihm
andere in der nachgerade führerlos gewordenen demokratiſchen
Partei folgen, bleibt abzuwarten. Jedenfalls reißt ſein Aus=
ſcheiden
in die demokratiſche Partei ein gewaltiges Loch. Schacht
iſt aus dem jungliberalen Kreis hervorgegangen. Er war immer
ein Vertreter des ausgeprägten Liberalismus, allerdings unter
ſtarker Betonung der nationalen Notwendigkeiten. Er zog ſich
zurück, als er bei der Blockwahl innerhalb der nationalliberalen
Partei angegriffen wurde, weil er im Greifswalder Wahlkreis
für Gothein geſprochen hatte und kehrte erſt nach der Revolution
wieder in die Tagespolitik zurück, als einer der Gründer der
Demokratiſchen Partei, die ſtolz auf ihn war, weil er ſich als
Finanzmann bewährte. Inwieweit das allein ſein Verdienſt iſt,
darüber kann man verſchiedener Meinung ſein.
Reorganiſation des Kabinetts Baldwin?
EP. London, 12. Juni.
Die Unterhausdebatte über ein Geſetz, wodurch die Beſtimmung auf=
gehoben
wird, daß ein Abgeordneter ſich der Wiederwahl unterziehen
muß, bevor er Mitglied der engliſchen Regierung werden kann, iſt des=
wegen
von Bedeutung, als ſie mit Sicherheit vorausſehen läßt, daß
Baldwin eine Umorganiſation ſeines Kabinetts vorzunehmen beabſich=
tigt
, wobei es nicht ausgeſchloſſen iſt, daß Sir Alfred Mond, der früher
ein Liberaler war, für einen Miniſterſeſſel in Frage kommt. Baldwin
wird aber erſt dann endgültig an dieſes Problem herantreten, wenn die
Debatte im Unterhaus darüber Klarheit geſchaffen hat, ob die bisherigen
militäriſchen Miniſterien in ein Verteidigungsminiſterium zuſammen=
gefaßt
werden ſollen. Für dieſen Poſten kommt nach den bisherigen Ver=
mutungen
nur Churchill in Frage. In dieſem Zuſammenhang gewinnt
die Veröffentlichung eines Berichtes eines Sonderkomitees Bedeutung.
Obwohl der Bericht dem Kabinett ſeit längerem vorlag, wurde er erſt
im letzten Augenblick der Oeffentlichkeit übergeben. Er ſpricht ſich zuar
für die Möglichkeit aus, eine einheitlichere Handhabung gewiſſer Dienſt=
zweige
durchzuführen, betont aber, daß ihre Zuſammenlegung erſt dann
von wirklich praktiſchem Vorteil ſei, wenn ſie einen. Teil der Reorgani=
ſation
bilde, die ein Verteidigungsminiſterum ſchaffen würde,

Eine Vermehrung der Koſtümbeſtände
im Landesmuſeum.
Unter dem Namen Rokokofräcke hat der Fundus des Darm=
ſtädter
Theaters lange Jahrzehnte hindurch eine Anzahl echter
alter Herrenkleider aus der Spätzeit des 18. Jahrhunderts ver=
wahrt
. Häufig erſchienen ſie auf der Bühne, bei der hiſtoriſchen
Geſinnung, welche das 19. Jahrhundert beherrſcht hat, brauch=
barer
als grobe theatraliſche Nachahmungen, welche daneben be=
nutzt
worden ſind. Der Gebrauch iſt nicht ſpurlos an ihnen vor=
übergegangen
: bald mußte für den Träger ein Aermel verkürzt
oder verlängert, eine Weſte, ein Rock verengert werden; das
durchgeſchwitzte und zerſchliſſene farbige oder weiße Atlasfutter
wurde durch billige Baumwolle erſetzt; da und dort waren Sticke=
reien
aufgedröſelt, Gold= und Silberflitter und die Spiegelpail=
letten
heruntergefallen. Am meiſten litten noch die alten über=
ſponnenen
und beſtickten Knöpfe, ſtatt deren einfachere oder ge=
preßte
Glasknöpfe angenäht worden ſind. Der Generaldirektor
Eger hat dann die Fräcke wenigſtens kopieren laſſen und ſeitdem
ſind in den meiſten Fällen anſtelle der brüchigen und empfind=
lichen
alten Stücke deren bequemere Nachahmungen auf der
Bühne getragen worden. Die alten Koſtüme waren damit für
das Theater überflüſſig, der Garderobe beinahe eine Laſt. Soll=
ten
ſie weiter geſchont und gerettet und als Zeugniſſe einer unter=
gegangenen
Kulturperiode der Oeffentlichkeit zugänglich bleiben,
ſo erwies ſich ihre Ausſtellung im Anſchluß an eine bereits be=
ſtehende
Sammlung ſeltener alter Koſtüme im Landesmuſeum
als gegeben. Das Landestheater hat ſich darum zu einer Ueber=
weiſung
an dieſes entſchloſſen.
Wie das Theater zu den Koſtbarkeiten gekommen iſt, darüber
beſteht bei dem Mangel an Akten keine vollſtändige Sicherheit.
Eine recht wahrſcheinliche Ueberlieferung betrachtet ſie als Ge=
ſchenke
des Großherzogs Ludwig I., der ſchon als Erbprinz und
Landgraf Eifer und Neigung für das Theater bewieſen und
ſpäter das Große Haus gebaut hat. Hat er die Koſtüme wirk=
lich
gegeben, dann kann kein Zweifel daran ſein, daß ſie dem
landgräflichen Hof entſtammen und an demſelben von ſeinen
Mitgliedern, vom heſſiſchen Adel uſw. getragen worden ſind.
Man hätte ſie als heſſiſche Landesaltertümer anzuſehen, und als
ſolche würden ſie ſür das mit ſeiner Sammeltätigkeit auf die
Landesgeſchichte geſtellte Muſeum einen beſenders erfreulichen
Zuwachs bedeuten. Ob und wieweit ſie auch von Darmſtädter
Schneidern, Stickern und Poſamenteuren hergeſtellt ſein können,
darüber weiß man ebenſo wenig, als man die Namen derer
kennt, welche ſie einmal am Leib gehabt haben. Ein einziges
Kleid, das ſpäteſte der ganzen Reibe. macht inſofern eine Aus=

nahme, als es unter der Bezeichnung Frack des Prinzen Emil
auf uns gekommen iſt. Die Sage hat viel für ſich, wenn man
das halbwüchſige Stück, welches der Mode des frühen Empire
entſpricht, etwa ins Jahr 1805 ſetzt, in welchem der Prinz ein
15jährige Junge geweſen iſt.
Dieſes nun iſt gewiß kein Rokokofrack, aber auch die übri=
gen
17 Röcke, 15 Weſten und 5 Hoſen gehören nicht der Zeit des
Rokoko an, wie denn das Kleidungsſtück, welches den Namen
Frack führte, mit dem Rokoko des franzöſiſchen Königs Lud=
wig
XV ſchon nichts mehr zu tun hatte, ſondern aus dem prak=
tiſchen
England nach dem ſtets tonangebenden Paris und von
da zu uns kommend, in den letzten Jahrzehnten vor der großen
Revolution den Auftakt zu einer Mode gemacht hat, deren Er=
gebnis
unſere heutige Herrenkleidung iſt. Von den ſchweren und
maſſiv geſtickten Galaröcken des Louis Quinze mit ihren breiten
Schößen und enormen Aermelaufſchlägen unterſcheidet ſich der
Frack durch einen ſchmalen Stehkragen, enge Aermel, kurzen
knappen Aermelumſchlag und die mehr oder weniger ſtarke
Schweifung, mit welcher er der Vorläufer unſeres Alteherren=
jccketts
und des Cutaways in die Schöße verläuft. Er iſt be=
quem
und nicht mehr bauſchig und läßt, da er meiſt offen bleibt,
eine jetzt ärmelloſe, ſehr kurzſchößige weiße Weſte ſehen, deren
Rückenteil aus einem leichten Erſatzſtoff beſteht. Die bürgerlichen
Fräcke ſind aus dickem, unverwüſtlichem Tuch hergeſtellt: die zwei
ausgeſtellten von veilchenblauer und roſtbrauner Farbe. Ein=
fachere
Salonfräcke ſind gleichfalls aus Tuch, die Schöße, die
Taſchenklappen, Kragen, Aufſchläge und die Schweifung der
ganzen Länge nach farbig beſtickt. Die Hof= und Galakleider ſind
aus Atlasſeide (der Frack in der Sammlung graugrün), aus
gerippter Seide (himmelblau und ſeegrün), aus glattem, aus
geripptem oder gemuſtertem Sammet, deſſen Farbe bei beſonders
prächtigen Stücken tiefrot iſt. Dieſe ſind reich und farbig beſtickt,
entweder mit Silber= oder Goldfäden oder mit bunter Seide;
Gold= und Silberflitter, Glaspailletten, farbige Metallfolie, Tüll=
ſtreifen
und dünne Schnüre vervollſtändigen den lururiöſen
Schmuck. Oft iſt ein wahrer Frühling aus Roſen, Blumen=
ſträußen
, Blättern und Grasriſpen über den ſtarkfarbigen Stoff
ausgeſchüttet. Die breite ornamentale Feierlichkeit des Rokoko,
meiſt noch ſchwer und prunkend, hat einer leichten und ſpielenden.
faſt möchte man ſagen natürlichen Fröhlichkeit Platz gemacht, die
Natur, ſo ſeltſam es klingt, den Stil verdrängt. Es ſind Koſtüme,
recht für eine Geſelligkeit ohne Zeremonie und Etikette geſchaffen,
mindeſtens für eine Geſelligkeit, welche eine gewiſſe Freiheit zur
Grundſtruktur ihrer neuen Konvention macht. Mit den Jahren
nimmt die Knappheit dieſer Kleidung zu, ſo daß die etwas ſteifen
Stücke, welche Prinz Emil getragen haben ſoll, nicht ſehr über=
raſchen
. Sie zeigen daen eine gewiſſe Starre und Froſtigkeit im

Schnitt ſowohl als in der zurückhaltenden Farbe, faſt etwas
Militäriſches, was an die feldzugfrohe Zeit des erſten franzö=
ſiſchen
Kaiſerreichs erinnert.
Sicherlich iſt es nicht ohne Reiz, zu wiſſen, wie die Urgroß=
väter
ſich getragen haben, was die Laune der Eitelkeit in einer
vergangenen Geſellſchaft als Modeform hervorgebracht hat, und
in welcher Weiſe Schneiderwitz und geſchäftliche Berechnung
jeder Wendung dieſer Laune entgegen=, vielleicht ſogar zuvor=
gekommen
ſind. Dennoch iſt die Mode nicht nur ein flüchtiges
Erzeugnis der Willkür, und es genügt nicht, ſie als eine Wechſel=
wirkung
zwiſchen Erotik und Spekulation, zwiſchen Zeitläuften,
Geſchmacksneigungen und Wirtſchaft allein zu buchen. Den Kul=
turhiſtoriker
, wenn er mehr will, als plaudernd verſchieden ge=
artete
Kulturgebiete zum ſchmackhaften Gerichte miſchen, ſtellt ſie
vor eine ernſte und ſchwere Aufgabe. Denn die Erſcheinungen
der Mode (wozu ja nicht nur Kleider und Schmuck, ſondern
auch Gebärde und jede Art des phyſiognomiſchen Gehabens ge=
hört
) werden weniger erklärt, als feuilletoniſtiſch bereichert
und gefärbt, wenn neben ſie hin die Anekdote und der Klatſch,
die Zahlenreihen der Statiſtik, die Kunſtwerke und Literatur, die
politiſchen Begebniſſe treten. Als Zeittatſachen ſind dieſe für
die Mode keineswegs grundlegend, ſondern ſie ſind gleichwertig
mit ihr. Diefelben Triebkräfte ſind an ihnen allen tätig. Auf die
Triebkräfte als ſolche müßte zurückgegriffen werden, um dieſe
und jene in ihrer einmaligen Notwendigkeit zu erfaſſen, da denn
zuletzt die Mode ein Symptom iſt, wie der Krieg oder die Kunſt=
richtung
und mit ihnen von der jeweils gleichen geiſtigen Urſache
hervorgebracht wird, ſo daß man ſagen muß: nicht der Schneider
macht das Kleid, und nicht die Laune der Eitelkeit, ein Zufall
alſo, beſtimmt den Schnitt eines Rockes und ſeine Verbrämung,
ſondern Schneider und Kunde ſind in jeder Zeit von vornherein
zwangsmäßig beſtimmt, ihre ſcheinbare Willkür in dieſer und
jener Weiſe und nicht in einer anderen laufen zu laſſen. So
harmlos und neckiſch zum Beiſpiel der Bubikopf anmutet, welchen
die Frauen unſerer Tage faſt tragikomiſch gegen den Widerſtand
der bürgerlichen Familie gezwungenermaßen! durchgeſetzt
haben, ſo eine ungeheuerliche Wandlung im Weſen der Menſchen
ſcheint er anzuzeigen, da es ſeit Jahrtauſenden das erſte mal iſt,
daß bei ſchlichthaarigen Völkern die Frauen die lange Haartracht
aufgeben. Es würde zur Erklärung dieſer kleinen Angelegenheit
nicht ausreichen, wenn man darauf hinwieſe, daß zur gleichen
Zeit die Frauen Männerberufe treiben und in eine neue ſelbſtän=
dige
Art ihres Eeſchleihtslebens eingetreten ſind, daß in der
neuen Malerei konſtruktive, kubiſche und veriſtiſche Tendenzen
vorherrſchen, daß das Automobil, das Flugzeug, Radio und
Kino da ſind. Vielmehr ſind alle dieſe Dinge als Oberflächlich=
keiten
anzuſehen, welche aus einer unteren gemeinſamen Schicht

[ ][  ][ ]

Nummer T62

Sonntag, den 13. Juni 1926

Oeite 3

Mir emtageBofnch M den Sitenh.

Ankunft und Begrüßung in Neu=Strelitz
Begeiſierte Ovationen.
Neuſtrelitz, 12. Juni.
Reichspräſident v. Hindenburg traf pünktlich 10.02 Uhr mit
dem fahrplanmäßigen D=Zug von Berlin in Neuſtrelitz ein und
wurde auf dem Bahnſteig von Staatsminiſter Dr. Huſtaedt, in
Gegenwart der Vertreter der Reichs= und Landesbehörden, herz=
lich
begrüßt. Die Tochter des Staatsminiſters Schwabe über=
reichte
dem Reichspräſidenten einen Blumenſtrauß. In mehreren
Automobilen begaben ſich dann der Reichspräſident und in ſeiner
Begleitung Miniſterialrat Dr. Doehle, Staatsminiſter a. D.
Boden, Major v. Hindenburg und Staatsminiſter Dr. Huſtaedt
zunächſt zum Rathaus, wo Bürgermeiſter Dr. Heipetz den
Reichspräſidenten namens der Landeshauptſtadt willkommen
hieß. Die Fahrt ging dann zum Schloß. Die Landeshauptſtadt
Neuſtrelitz zeigt bei herrlichem Sonnenwetter reichen Flaggen=
ſchmuck
. Seit den frühen Morgenſtunden ergießt ſich ein unun=
terbrochener
Beſucherſtrom aus dem ganzen Land in die Haupt=
ſtadt
. Auf der Fahrt vom Bahnhof zum Schloß war der Reichs=
präſident
überall Gegenſtand begeiſterter Ovationen. Auf dem
Schloßhof hatten 135 Veteranen von 1866 und 1870/71 Aufſtel=
lung
genommen. Der Reichspräſident begrüßte jeden der alten
Kriegsteilnehmer perſönlich durch Handſchlag und richtete kurze
Fragen an jeden. Im Anſchluß daran nahm er die Meldung der
in Mecklenburg=Strelitz anſäſſigen Generale der alten Armee ent=
gegen
. Im Gartenzimmer des Schloſſes begrüßte dann Staats=
miniſter
Schwabe den Reichspräſidenten und ſtellte ihm die
Spitzen der Behörden vor. Im Grünen Saale des Schloſſes
erfolgte dann weiter die Vorſtellung der führenden Perſönlich=
keiten
des wirtſchaftlichen und geiſtigen Lebens des Landes. Um
12 Uhr nahm das Frühſtück zu Ehren Hindenburgs ſeinen An=
fang
, bei dem Staatsminiſter Dr. Huſtaedt eine längere Be=
grüßungsanſprache
an den Reichspräſidenten hielt.
Staatsminiſier Dr. Huſigedt an den
Reichspräſidenten.
Staatsminiſter Dr. Huſtgedt ſagte zum Schluß ſeiner An=
ſprache
: Als echte Deutſche erfüllt uns ihre Gegenwart, Herr
Reichspräſident, mit ſtolzer Freude. Ihre Ruhmestaten in der
Zeit des Weltkrieges werden ſtets unvergeſſen bleiben. Ganz
beſonders haben wir Ihnen dafür zu danken, daß Sie in den
heutigen ſchweren Tagen dem Vaterland die gleiche alte Treue
gehalten und die ſchwere Bürde Ihres jetzigen Amtes auf ſich
genommen haben. Dr. Huſtaedt ſchloß mit einem Treuege=
löbnis
für den Reichspräſidenten und das Vaterland und brachte
ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf Hindenburg aus.
Reichspräſident von Hindenburg.
führte in ſeiner Erwiderungsanſprache u. a. aus: Es iſt mir
eine Freude, Herr Staatsminiſter, heute meine Zuſage vom vori=
gen
Jahre einlöſen und Ihnen und Ihrem ſchönen Lande, mit
ſeinen prächtigen Wäldern und herrlichen Seen, meinen Beſuch
abſtatten zu können. Mit Recht haben Sie, Herr Miniſter, dar=
auf
hingewieſen, daß die Mecklenburger unter harten Lebens=
bedingungen
ſich daran gewöhnt haben, in ſchweren Zeiten ge=
troſt
auszuharren. Neben der Erinnerung an die unvergeßliche
Königin Luiſe zeigen uns die klangvollen Namen, die Sie ge=
nannt
haben, was Deutſchland ihrem, wenn auch kleinen Lande
verdankt. Auch an Mecklenburg=Strelitz ſind ja die Nöte der
letzten Jahre nicht ſpurlos vorübergegangen, und ich weiß wohl,
daß beſonders ſeine Landwirtſchaft mit ernſten Schwierigkeiten
kämpft. Sie dürfen verſichert ſein, Herr Staatsminiſter, daß
die Reichsregierung wie bisher auch weiter das in ihren Kräften
ſtehende tun wird, um helfend einzugreifen und eine Erleichte=
rung
der Verhältniſſe für die Landwirtſchaft herbeizuführen.
Was ich ſelbſt dazu beitragen kann, geſchieht. Wir wollen im
übrigen hoffen, daß die allgemeine Erholung der deutſchen Wirt=
ſchaft
auch den Landwirten beſſere Zeiten bringt. Dazu gehört
aber, daß wir, ein jeder an ſeinem Platze und in ſeinem Berufe,
einträchtig zuſammenarbeiten für das Wohl und die beſſere Zu=
kunft
unſeres Landes. Daß auch Sie und Ihr Land mit ſeinen
reichen Kraftquellen hierzu bereit ſind, entnehme ich mit großer
Befriedigung Ihren Worten. Um ſo herzlicher ſind meine
Wünſche für das Blühen und Gedeihen von Mecklenburg=Strelitz,
denen ich beſonderen Ausdruck gebe, indem ich Sie alle, meine
Herren, bitte, mit mir einzuſtimmen in den Ruf: Mecklenburg=
Strelitz und unſer deutſches Vaterland: Hurra!

Die Anweſenden ſtimmten nach der Rede des Reichspräſi=
denten
, die mit jubelndem Beifall aufgenommen wurde, das
Deutſchlandlied an. Der Reichspräſident pflegte nach dem Früh=
ſtück
einige Stunden der Ruhe und unternahm dann eine Auto=
fahrt
nach Hohen=Zieritz.
Am Abend fuhr Hindenburg wieder nach Berlin zurück.
Die italieniſch=rumäniſchen
Seziehungen.
Die Reiſe Averescus noch Rom. Um den
Beſitz Beßarabiens.
TU. Bukareſt, 12. Juni.
Miniſterpräſident Averescu wird ſich in den nächſten Tagen
nach Rom begeben, um den bevorſtehenden Beſuch des rumäni=
ſchen
Königspaares in der italieniſchen Hauptſtaddt vorzube=
reiten
. Die Reiſe des Miniſterpräſidenten wird gleich nach dem
Abſchluß der 200 Millionen Lire=Anleihe erfolgen. Der An=
näherung
Rumäniens an Italien wird vom Standpunkt der beß=
arabiſchen
Frage eine ganz beſondere Bedeutung beigemeſſen.
Während Rumänien die Anerkennung des Beſitzes Beßarabiens
in Rom verfolgt, kündigen Tſchitſcherin und Stalin ihren Beſuch
bei Muſſolini an und ſind bereit, ihre Gegnerſchaft gegen den
Völkerbund fortzuſetzen und die italieniſche Kolonialpolitik zu
unterſtützen, wenn Muſſolini nicht den beßarabiſchen Vertrag an=
erkennt
, ſondern ſich dem Standpunkt Moskaus zu Gunſten einer
Volksabſtimmung in Beßarabien anſchließt.
Italiens Expanſionsprogramm.
EP. Rom, 12. Juni.
Die fasciſtiſchen Organe vertreten auch weiterhin das italie=
niſche
Expanſionsprogramm, ohne Rückſicht auf die aus Paris ge=
kommene
Ablehnung der Anſprüche Italiens bei der Regelung
der Marokko=Frage. Einen neuen Anlaß hierzu bieten von der
Sowjetregierung veröffentlichte Aktenſtücke, die dartun ſollen, daß
Italien von ſeinen Kriegsverbündeten mit den ihm gemachten
Hoffnungen auf Smyrna und in der Adria hintergangen worden
ſei. Der Tevere ſagt u. a.: Allerdings wußten die Italiener
von damals bei den Friedensverhandlungen dem Adria= und
Smyrna=Abkommen keine Achtung zu verſchaffen, während die
Italiener Muſſolinis ſich ihrer Rechte in der Adria und
dem Mittelmeer beſſer bewußt ſind und mit Spannung auf
Tanger blicken und ſich darüber klar ſind, daß Kamerun
eine fruchtbare Kolonie iſt.
Ein amerikaniſcher Völkerbund?
EP. London, 12. Juni.
Die Britiſh United Preß berichtet aus Rio de Janeiro,
daß in politiſchen Kreiſen Braſiliens der geſtrige Beſuch des ame=
rikaniſchen
Botſchafters im Außenminiſterium Aufſehen erregt
habe. Mehrere Blätter beſtätigen trotz einem Dementi des ame=
rikaniſchen
Botſchafters, daß dieſer Beſuch keinen anderen Zweck
gehabt habe, als der braſilianiſchen Regierung die Glückwünſche
der amerikaniſchen Regierung zu ihrer Haltung in Genf auszu=
drücken
. Nach einer Waſhingtoner Meldung der Britiſh United
Preß ſollen die Vereinigten Staaten bereit ſein, mit Braſilien
und den übrigen ſüdamerikaniſchen Staaten in einem amerikani=
ſchem
Völkerbund zuſammen zu arbeiten. Im Weißen Hauſe
habe die Haltung Braſiliens in Genf keine Ueberraſchung hervor=
gerufen
. Präſident Coolidge habe zwar nicht die Abſicht, den
Einfluß des Genfer Völkerbundes zu vermindern, doch ſeien die
nach Genf entſandten amerikaniſchen Beobachter der Anſicht, daß
ebenſo wie die europäiſchen Angelegenheiten am beſten von
Eunopa ſelbſt geregelt würden, dieſer Grundſatz auch auf die
amerikaniſchen Staaten anwendbar ſei. Das ſchließe eine Zu=
ſammenarbeit
der beiden Bünde bei ſolchen Fragen, die die ganze
Welt angingen, keineswegs aus.

Die Lage in Polen.
Die Aufgaben des Kabineits Bariel. Um
die Stellung Pilſudſkis.
* Warſchau, 12. Juni. (Priv.=Tel.)
Nach der Neubildung des Kabinetts Bartel ſtehen nunmehr die Pro=
bleme
im Mittelpunkt des öffentlichen Intereſſes, die von Pilſudſki nach
dem gelungenen Staatsſtreich, ſowie von Bartel nach der Uebernahme
der Kabinettsbildung als erſte ſtaatspolitiſche Notwendigkeit für Polen
bezeichnet worden ſind. Es handelt ſich hierbei vor allem um die zur
Stärkung der Stellung des Staatspräſidenten zu
ſchaffenden Aenderungen der gegenwärtig geltenden Verfaſſung, um die
Bewilligung eines Ermächtigungsgeſetzes durch die Parla=
mente
, ſowie ſchließlich um die Auflöſung des Seims und des
Senats. Nach den erſten Anfängen der nunmehr fortſchreitenden
Konſolidierung der innerpolitiſchen Lage hat ſich in der polniſchen Oef=
fentlichkeit
gegenüber den Hauptaufgaben der neuen Regierung eine
ziemlich einheitliche Stimmung gebildet. Es ſcheint das Charakteriſtikum
der gegenwärtigen Entwicklung zu ſein, daß die Rechtsparteien, die ihrem
Programm nach ſtets für eine Stärkung der Stellung der Regierung
und des Präſidenten eingetreten waren, nunmehr nach der Legaliſierung
des Putſches auch in dieſen Fragen der Regierung gegenüber eine ver=
änderte
Haltung einnehmen, währhend ſich in Linkskreiſen eine
wachſende Unzufriedenheit mit den von der Regierung ver=
folgten
Methoden und mit gewiſſen Teilen ihres Programms geltend
macht.
In gewiſſem Sinne wird jetzt alſo mit verteilten Rollen geſpielt.
Die Sozialiſten, die Pilſudſki auf den Schild gehoben hatten und mit
deren Hilfe er im weſentlichen zur Macht gelangt war, ſträuben ſich
offenbar gegen eine zu weitgehende Ausſchaltung der Parlamente bei
der künftigen Regierungsarbeit. Zu beachten iſt allerdings, daß dieſe
Stimmung nur dann und wann zum Ausdruck kommt und in der allge=
meinen
Stellung der Partei gegenüber dem neuen Regime noch nicht
herrſchend geworden iſt. Man ſcheut ſich offenbar im ſozialiſtiſchen
Lager, den Gegenſatz zwiſchen den ſozialiſtiſchen Pro=
grammforderungen
und der Popularität Pilſudſkis
offen zum Ausbruch kommen zu laſſen. Im gleichen Maße ſcheint die
Bereitwilligkeit der Rechten zur poſitiven Mitarbeit zu wachſen. Der
Führer der Nationaldemokraten Dmowski veröffentlichte kürzlich in
einem Warſchauer Blatt eine Rechtfertigung der Haltung der Partei, in
der offen der Leitſatz zum Ausdruck kam, durch weitere gegenſeitige Be=
kämpfung
die Lage nicht noch mehr zu komplizieren.
Dmowski ſagt, die Autonomiebeſtrebungen in Poſen ſeien ein ge=
fährliches
Zeichen, und der Gedanke der Notwendigkeit der Einheit und
Ganzheit des Staates müſſe unter allen Umſtänden erhalten bleiben.
Es ſcheint, daß dieſe Gedanken für die Rechte ausſchlaggebend ſind, um
eine Stärkung der Staatsautorität zu erhalten. So iſt denn auch die
allgemeine Stimmung im Rechtslager auf eine Zuſtimmung zu den von
der Regierung geplanten Verfaſſungsänderungen gerichtet. Aber auch
die Sozialiſten dürften daſſür eintreten, da ſie von vornherein einen
weſentlichen Beſtandteil des Pilſudſkiſchen Programms bildeten. In der
Frage des Ermächtigungsgeſetzes und der Selbſtauflöſung des Seims iſt
die Haltung der Parteien dagegen ungewiß. Gegen ein zu weitgehen=
des
Ermächtigungsgeſetz proteſtieren die Sozialiſten, während ſie in der
Hoffnung auf gute Wahlgewinne Auflöſung des Seims und Ausſchrei=
bung
von Neuwahlen fordern. Die Rechte dagegen wird vermutlich
geneigt ſein, der Regierung das Ermächtigungsgeſetz zu bewilligen; ſie
lehnt aber Neuwahlen ab, weil ſie fürchtet, bei dieſen ſchlecht abzuſchnei=
den
. Eine beſondere Streitfrage bildet die ſtaatsrecht=
liche
Stellung Pilſudſkis gegenüber dem Staatspräſi=
denten
und der Regierung. Pilſudſki hat einen in räumlicher
Verbindung mit dem Präſidentenſchloß ſtehenden Palaſt bezogen. Es
ſcheint alſo Vorſorge getroffen zu ſein, daß Moscicki und Pilſudſki ſich
nicht auseinanderregieren. Die Art, wie Pilſudſki ſelbſt ſeine künftige
Stellung auffaßt, ſcheint aus der Auslegung hervorzugehen, die man
ſeinem Brief an Bartel in Warſchau gibt. Man glaubt, daß er nach
dem Poſten eines Generalinſpekteurs der Armee ſtrebe, der unabhängig
vom Einfluß der Regierung, des Parlaments und des Staatspräſiden=
ten
ſein würde. Die Tatſache daß die Regierung den Vorſchlag Pil=
ſudſkis
angenommen hat, beweiſt, daß der künftige wahre Herrſcher von
Polen kein anderer als Pilſudſki ſein wird.
Die franzöſiſch=ſpaniſche Marokkokonferenz.
EP. Paris, 12. Juni.
Der ſeinerzeitige Unterhändler in Udida, General Simon,
iſt nach einem Aufenthalt in Marokko, wo er mit dem General=
gouverneur
Steeg Fühlung nahm, wieder in Paris eingetroffen,
wie auch der ſpaniſche Botſchafter Quinones de Leon, der
dieſer Tage in Madrid im Hinblick auf die kommende franzöſiſch=
ſpaniſche
Marokkokonferenz mit der ſpaniſchen Regierung Füh=
lung
genommen hat. Mit Bezug auf dieſe Konferenz behauptet
das Petit Journal, daß England bis jetzt keine Forderung auf=
geſtellt
habe, an der Konferenz beteiligt zu ſein, daß es aber den
Anſchein habe, als ob Italien einen ſolchen Anſpruch erhebe. Auf
alle Fälle ſeien Spanien und Frankreich entſchloſſen, andere
Unterhändler zu dieſer Konferenz nicht zuzulaſſen. Italien hätte
im übrigen nur mitzureden, wenn das Statut von Tanger revi=
diert
werde. Dieſe Abſicht hätten aber beide Länder keineswegs.
Mit Bezug auf den künftigen Internierungsort für Abd el
Krim ſpricht man außer von einem Pyrenäendorf auch von
Korſika.

dringen und deren erklärender Grund, nachdem der ihnen eigene
Hauptnenner einmal gefunden iſt, weiterhin aufgeſucht werden
muß. Das ſeeliſche Moment der heutigen Leidenſchaft zur Sach=
lichkeit
mag dabei als Führer dienen.
Aeußerſt merkwürdig iſt es, daß man auch für die in der
Koſtümſammlung nen aufgeſtellten Herrenkleider der Zopfzeit,
ſo reich und farbig ſie ſind, auf den Erreger Sachlich=
keit
als auf dasjenige Merkmal ſtößt, welches ſie deutlich
gegen die vorangehende Mode des Rokoko abſetzt. Aus dieſer
übernehmen ſie am auffälligſten etwa das frühe bordeaurote
und gehrockartige Stück mit der ſchweren Weſte aus Silberſtoff
den Schmuck und eine gewiſſe Aehnlichkeit des Schnittes im
Ganzen; zugleich aber verändern ſie Schmuck und Schnitt in einer
Weiſe, welche den kommenden uniformen Anzug des 19. Jahr=
hunderts
ankündigt. Ihr Luxus iſt bereits eine Beſcheidung, ihre
Farbigkeit ein Erblaſſen. Es iſt ein Grundton in ihnen, welcher
einen Geſellſchaftswandel und einen Sinneswechſel nach der Seite
einer größeren Beweglichkeit und einer größeren Gleichförmig=
keit
in Syntheſe vorausnimmt: ein Abſchied von einem vergehen=
den
und ein erſtes Hinüberwinken nach einem entſtehenden
Menſchentum.
Die Tageszeitung iſt nicht der Ort, das mit ſolchen vorläufi=
gen
Beobachtungen verbundene Kulturproblem jener Tage in
ſeiner ganzen Breite über alle Gebiete hin aufzurollen, noch es
in ſeiner ganzen Tiefe bis zum letzten erzeugenden Grund hin=
unter
zu verfolgen. Aber die Koſtümkunde und die Kulturhiſtorie,
welche bisher dieſer ihrer eigentlichſten Aufgabe ausgewichen ſind,
werden es eines Tages unternehmen müſſen.
Dr. Freund.

* Zur Aufführung der Oper Oberon
von C. M. von Weber.
Es iſt kein geringes Wagnis, an eine Aufſührung des Oberon
heranzutreten. Nicht als ob Rollenbeſetzung, Regie und Inſzenierung
an ſich beſondere Schwierigkeiten machten. Der weſentliche Grund liegt
tiefer.
Das, was man im allgemeinen vom Oberon kennt, iſt das Hüon=
Hornmotiv, der Geſang der Meermädchen, auch eine Rezia=Arie, vor
allem die blendend=ſchöne Ouvertüre. Man iſt erſtaunt, ihn ſo ſelten auf
den Spielplänen zu finden, und geht, hat man ihn endlich einmal ge=
hört
, meiſt enttäuſcht nach Hauſe. Es iſt zu wenig bekannt, daß der
Oberon, wie ihn Weber hinterließ, ein völlig unfertiges Werk iſt, daß
die vorhandenen Teile nur Bruchſtücke ſind eines Ganzen, das dem
Meiſter vorgeſchwebt hatte, ohne es vollenden zu können. Und auch
ſchon dieſe Teile werden ungünſtig beeinflußt von einem wenig geſchick=
ten
engliſchen Textbuch und überſchattet von dem leidenden Zuſtand des

todkranken Schöpfers. In einer Faſſung, die er ſelbſt nie als die end=
gültige
anſah, dirigierte Weber kurz vor ſeinem Tode 1826 in London
das ſür dort beſtellte Werk. Seit jener Zeit findet das Unglückskind
keine Ruhe mehr. Denn die vielen Bemühungen, ihm eine andere Ge=
ſtalt
zu verleihen, finden kein Ende. Und von den Bearbeitungen, die
es über ſich hat ergehen laſſen müſſen, konnte keine ganz befriedigen.
Und doch iſt das Erbe des Genies zu koſtbar, um es liegen zu laſſen,
und jeder Verſuch, es zu neuem Leben zu wecken, verdienſtlich.
Der Opernſtoff an ſich iſt gut, nur ſchlecht genutzt. Es iſt eine mär=
chenhafte
, etwas üüberſteigerte Romantik auf gar, zu naiver Grundlage.
Dem Wielandſchen Epos ſind nur die roheſten Züge entnommen. Die
Perſonen ſind Puppen ohne eigenes Leben, am Zauberdraht beliebig hin
und her gezogen. Die weitausholenden Handlungen, kindlich und emp=
findſam
begründet, ohne Spannungen geführt, entbehren für uns Deut=
ſche
ernſteren Intereſſes. Einen deutſchen Maßſtab anzulegen, iſt aber
vielleicht überhaupt nicht richtig. Denn der Oberon iſt ein engliſches
Stück, in engliſcher Sprache für ein engliſches Publikum geſchrieben.
Für ſolche märchenhafte, phantaſtiſche Stoffe, mit handgreiflichen Zauber=
künſten
, auch z. T. mit derben Witzen und dicken Liebesſentimentalitäten,
ſinnlos und ſüßlich angefüllt, gab es und gibt, es in England ſtets ein
ſtark intereſſiertes Publikum, ja eine bis zu Shakeſpeare (Titania, Puck)
zu verfolgende feſte Ueberlieferung. Zum Zwitter wird das engliſche
Stück durch Webers grunddeutſche Muſik, und zwar um ſo auseinander=
fallender
, als dieſe unvollendet geblieben iſt. In der hinterlaſſenen Form
hat nun dieſe Oper ſechs Sprechrollen zwei ſtumme Perſonen zu ſeinen
ſieben ſingenden. Schon hiermit wird ſeine Unfertigkeit erkennbar; aber
auch die ſchwere Aufgabe, etwas Fertiges daraus zu machen.
Unſerer Aufführung liegt die Mahlerſche Bearbeitung zugrunde.
Sie unterſcheidet ſich weſentlich von der von Hülſenſchen, die zur Kaiſer=
zeit
bei den Wiesbadener Frühjahrsfeſtſpielen ſoviel Aufſehen machte.
Damals wurde der Verſuch gewagt, die zahlreichen Dialoge in nach
Weberſchen Motiven nachkomponierten Rezitativen muſikaliſch einzu=
reihen
. Im Ganzen war die Oper zu einem überladenen Ausſtattungs=
ſtück
größten Formats aufgezogen, das die Muſik erdrückte, und hatte
damit wohl alle Größe und Feinheit des Weberſchen Geiſtes verloren.
Mahler ſtellte die alte Partitur pietätvoll wieder her und ſchuf nur
einige wenige Uebergänge, mußte aber den größten Teil der nicht kom=
ponierten
Beſtandteile ſtehen laſſen, die das Werk immerhin als Torſo
kennzeichnen.
Die Muſik bleibt als eine Reihe von Einzelſüücken dramatiſcher und
lyriſcher Perlen, die bruchſtückartig nicht zur Kette werden. Aber alle
Sätze tragen den ausgeprägten Stempel Weberſchen Geiſtes und atmen
jenen eigentümlichen Zauber, der ihn unverkennbar macht. In den
Arien der Rezia, des Oberon, des Scherasmin erſtanden Muſikſtücke von
packender dramatiſcher Kraft, erfindungsreicher Thematik und einer
blühenden Melodienfülle ohne gleichen. Sie ſind von unvergänglicher
Schönheit und Wirkung. Freilich auch voll ungewöhnlicher Anforderun=
gen
, ja gefährlichſter Klippen für Sängerinnen und Sänger. Rezias
Ozean=Arie zu bewältigen, erfordert eine Stimme größten Formats von
vielſeitigſter Ausbildung, und die Hüon=Partie notengetreu zu ſingen,
ſind nur wenige Heldentenöxe befähigt. In der Oberon=Muſik findet

die Romantik ihren erſten vollen Ausdruck. Sie iſt die muſikaliſche Er=
ſchließung
der Feenwelt, die Quelle aller Geiſtermuſik der Neuzeit und
einer vor ihm unbekannten orientaliſchen Lokalfarbe. Die Inſtrumen=
tation
iſt meiſterhaft und ganz ihm eigentümlich. Sie nutzt die Klang=
farben
der Einzelinſtrumente durch Verwertung ihrer äußerſten Regiſter
aus, eine Eigenheit der Abt Voglerſchen Schule. Sie gewinnt durch
Teilung des Streichkörpers in Einzelgruppen (Lohengrin=Vorſpiel) neue
Ausdrucksfeinheiten: bahnbrechende Neuheiten eines in ſeiner Zeit durch=
aus
modernen Genies. Die Ouvertüre iſt nach Beethovens Vorgang
aufgebaut, zu einer dramatiſchen Tondichtung geſtaltet und gleichzeitig
(Leonore III) eines der glänzendſten Konzertſtücke.
Die Inſzenierung, die dem Regiſſeur und dem Ausſtattungsvorſtand
die dankbarſten Aufgaben ſtellt, birgt, wie die Erfahrung lehrt, infolge
des überſchwenglichen Stoffes, die Gefahr des faden Ausſtattungsſtückes
in ſich, das deutſchem Geiſt nicht liegt, und einer großen Bühne unwür=
dig
ſein ſollte. Sie erfordert viel Takt, um der Weberſchen Muſik gerecht
zu werden. Hierfür wurden in Wien durch Roller Richtlinien gefunden,
die wohl auch bei uns benutzt werden dürften.
Die Inſzenierung könnte, rein äußerlich genommen, mit derjenigen
der Zauberflöte ähnliche Züge tragen. Es iſt deshalb nicht günſtig, daß
beide Neu=Aufführungen auf unſerer Bühne ſo dicht aufeinander folgen.
Einem feinen Empfinden werden indes die Unterſchiede klar ſein. Dort
das naive Märchen, voll Poeſie und ernſter Symbolik. Hier das phan=
taſtiſche
Reich orientaliſch=ritterlicher Romantik ohne tiefere Bedeutung.
H. von Hahn.

B. Das Tigerfell des Maharadſcha. Eine hübſche Geſchichte
erzählt ein Pariſer Blatt von einer reizenden und bekannten
Tänzerin, die als Beſchützer einen richtigen Maharadſcha hat.
Der indiſche Fürſt iſt ſehr reich, aber bereits in ſeiner dritten
Jugend. Um nun ſeinen Mannesmut und ſeine Manneskraft
vor ſeiner Angebeten in bengaliſchem Lichte erſtrahlen zu laſſen,
erzählt er dem blonden Kinde gern von den gefährlichen Tiger=
jagden
, die er bei ſeinen Beſuchen in Indien unternimmt. Da
ihn ſeine Regierungsgeſchäfte nur einige Monate im Jahr in
ſeinem Reiche feſthalten, iſt er jetzt wieder nach Paris zurück=
gekehrt
und hat ſeiner Freundin einige prächtige Tigerfelle mit=
gebracht
, natürlich von ſelbſt erlegten Tigern, wie er ſagt. In
Wahrheit ſtammen dieſe Felle aber nicht aus Indien, ſondern
aus einem großen Pelzgeſchäft, und der Maharadſcha hat ſich be=
gnügt
, zur Vorſicht einige Flintenſchüſſe auf die Felle abzugeben.
Bei einem kleinen Feſt, das die Ballerina einigen Freunden und
Freundinnen gab, zeigte ſie ihnen voll Stolz ein Tigerfell und
erklärte großartig: Ich ſtelle Ihnen den letzten Tiger vor, den
Er getötet hat. Unter den Anweſenden aber befand ſich ein
Schießſachverſtändiger, und dieſer erklärte nach lurzer Be rach=
tung
der Schußlöcher: Sein letzter? Das will ic glauben! Die
Brandſtellen ſind höchſtens zwei Tage alt, und der Tiger iſt mit
Schrot geſchoſſen worden."

[ ][  ][ ]

Seife 4

Sonntag, den 13. Juni 1926

Nummer 162

Statt Karten.

Ihre Verlobung geben bekannt
Friedel Sielmann
Wilhelm Köbler
Neuſiadt
Bremen

i. Odw.
13. Juni 1926. (8783

Wilſy Härting
Hannah Härting, geb. Geher
Vermählte
Darmſtadt, Herdweg 23

12. Juni 1926. (B.8834

Nachruf.
Am 10. Juni verſchied nach
längerem Krankſein, doch uner=
wartet
, infolge eines Herzſchlags
Herr Oberſtudiendirektor
H. Kans scütt.
Bei Beginn des Ruhrkampfes
wurde der Verſtorbene 1923 ge=
nötigt
, ſeinen Wirkungskreis als
Direktor der Oberrealſchule und
des Progymnaſiums zu Alzey zu
verlaſſen. An unſerer Anſtalt
fand er eine neue Stätte für
ſeine Tätigkeit. Uns allen war
er ein lieber, zuverläſſiger Amts=
genoſſe
, ſeinen Schülern ein ge=
wiſſenhafter
, treuer und erfolg=
reicher
Lehrer.
Wir bedauern aufrichtig ſeinen
Heimgang und werden ihm ein
dankbares und ehrendes An=
denken
bewahren.
Im Namen des Lehrkörpers des
Realgymnaſiums:
Ritſert, Oberſchulrat.
Darmſtadt, 12. Juni 1926. (8826

Am Freitag ſtarb im 66. Le=
bensjahre
unſere inniggeliebte
Schweſter und Tante
Fräulein

Lehrerin i. R.
unerwartet infolge eines Herz=
ſchlages
.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Dr. med. Friedrich.
Gießen, den 12. Juni 1926.
Die Leichenfeier findet Montag,
den 14. Juni, nachmittags 3 Uhr,
in der neuen Kapelle ſtatt, die
Einäſcherung in Friedberg. (8854

Dankſagung.
Für die vielen wohltuenden
Beweiſe herzlicher Teilnahme und
Blumenſpenden beidem ſo frühen
Heimgang unſeres lieben, teuren
Entſchlafenen, ganz beſonders für
die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Goethe am Grabe, ſagen
wir allen auf dieſem Wege un=
ſeren
herzlichſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Karl Kraft und Angehörige.

Nachruf.
Nach kurzer Krankheit verſchied unſer
Vereinsvorſitzender
Herr Kulturbau=Oberinſpektor
Mieniih Thr.
Der Verſiorbene hat ſich während
ſeiner nahezu 25jährigen Tätigkeit als
Vorſitzender des unterzeichneten Vereins
in ſelbſiloſer Arbeit um die Sache der
Heſſ. Kulturtechniker große Verdienſie er=
worben
.
Die ſeltenen Charaktereigenſchaften
des Heimgegangenen machen ſein Ab=
leben
zu einem unerſetzlichen Verluſi.
Wir betrauern ſeinen frühen Heim=
gang
und werden ihm ein ehrendes Ge=
denken
bewahren.
Der Verein Heſſ. Kulturtechniker.

Darmſiadt, den 12. Juni 1926.

(8822

Nachruf.

Unerwartet verſchied an den Folgen einer
Operation
der Heſſ. Kulturbau=Oberinſpektor
Heit Hrieorich Phl.
Der Verſtorbene ſtand ſeit 1. Oktober 1887,
alſo faſt 40 Jahte, in Dienſten der unterzeichneten
Behörde und hat einen hervorragenden Anteil an
der Entwicklung des Meliorations= und Feldberei=
nigungsweſens
in Heſſen. Zahlreiche Gemeinden
und Genoſſenſchaften verdanken ſeiner Mitwirkung
muſtergültige Anlagen zur Förderung der Landes=
kultur
. Sein Fleiß und ſeine Zuverläſſigkeit, ſeine
Sachkenntnis und ſein Wohlwollen gegen Jedermann
ſichern ihm ein ehrendes Andenken.
Für die Beamten und Angeſtellten
des Heſſ. Kulturbauamts Darmſtadt.
Oberbaurat Hauck. (8809

Todes=Anzeige.

Allen Freunden und Bekannten die tieftraurige
Mitteilung, daß meine innigſtgeliebte Frau, unſre
gute, liebe Mutter, Tochter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau
Ling Selzer
geb. Fiſcher
(*15536
1 Tag nach ihrem 38. Geburtstag, nach 3 Tagen
meinem lieben 11jährigen Sohn Georg, unſerem
guten Bruder in den Tod nachgefolgt iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Selzer und Kinder.
Die Beerdigung findet Montag, den 14. Juni, 12 Uhr
mittags, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.

Hiermit die tieftraurige Mitteilung, daß mein lieber
Mann, unſer treuſorgender Vater, Großvater, Schwie=
gervater
und Onkel
Hert Hiieniig sh
Kulturbauoberinſpektor
Samstag früh im nahezu vollendeten 60. Lebensjahr
ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, Beſſungerſir. 4, den 12. Juni 1926.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Beiſetzung: Dienstag, den 15. Juni, nachmittags 3 Uhr,
Alter Friedhof, Nieder=Ramſtädterſtraße.

Todes= Anzeige.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute, 12¾/, Uhr nachmittags, meine
innigſtgeliebte, herzensgute Frau, unſere liebe Schweſter, Schwägerin, Schwieger=
tochter
und Tante
ſoſefine Rüh
geb. Kunze, verw. Scholl
(8848
im 45. Lebensjahre, wohl verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, nach längerem,
mit beiſpielloſer Geduld ertragenem Leiden zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Rühl
Regierungsbaumeiſter a. D.
Darmſtadt, Im Geiſenſee 9, Frankfurt a. M., Reichenhall, Breslau, Wien, Worms,
Stuttgart, Eltville, Gießen, Gr.=Buſeck, den 11. Juni 1926.
Die Beerdigung findet am Montag, den 14. Juni, um 4 Uhr nachmittags, von der
Leichenhalle des Friedhofes Darmſtadt (Nieder=Namſtädterſtraße) aus ſtatt.
Seelenamt für die liebe Verſtorbene am Dienstag, den 15. Juni, 6 Uhr vormittags,
St. Martinskapelle am Herdweg.

Electrola
Apparate und
Platten
ſind unübertroffen
an Wiedergabe
und Klangſchönheit.
Kein Röhrenton
Keine Nebengeräuſche
Präziſſionslaufwerke
Vertreter:
K. Jäger
nur Georgenſtr. 11
Telephon 2579 (88.

Für die vielen Beweiſe warmer Teilnahme
bei dem Heimgang unſeres lieben, treuen
Bruders, Schwagers und Onkels
Herrn Regierungsrat
Guſtav Bechtel
danken herzlich
Pauline Weinsheimer, geb. Bechtel
Karl Bechtel.
Darmſtadt, Liebigſtr. 9, Biebesheim,
Juni 1926.

(*15577

Dankſagung.
Für die Beweiſe liebevoller Teilnahme beim
Heimgang unſerer unvergeßlichen Entſchlafenen
Frau Dorothea Vogt Witwe
geb. Spalt
ſagen wir allen herzlichen Dank. Beſonderen Dank
nochmals den Schweſtern der Martinsgemeinde
für die Pflege und Herrn Pfarrer Müller, für die
troſtreichen Worte am Grabe.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 12. Juni 1926.

( 15591

Aſthmara=Inhalatorium
!
Darmſtadt, Stiftsſtraße 19
Abt. 1 Behandlung von Aſthma, Bronchial= und
Luftröhren=, Kehlkopf= und Rachenkatarrhe.
Lungenleiden, Keuchhuſten und Schnupfen.
Behandlung bei Jschias,
Abt. 2 Elektr. Hochfrequenz, Rheumatismus, Hexenſchuß
owie Kopf= und Nervenſchmerzen uſw.
(7119a
Einzelbehandlung von 1.50 an
Geöffnet von ½9 bis 11 und von 3 bis 6 Uhr.
W Samstags nachmittags und Sonntags geſchloſſen.

Stets neu gekleidet!
Herren= und Damengarderoben g
werden durch gründliche chem. Reinigung
elegante Reparatur und
Entfernen des Tragglanzes
wie neu aufgearbeitet.
Umfärben von Garderoben in kürzeſter Zeit,
Kunſtſtopfarbeiten bei billigſter Berechnung.
Wimmer, Karlstraße 61
Einzige Anſtalt des Erfinders für Entfernen
des Tragglanzes.
(7333a

Damen=Bubiköpfe
indul., friſiert tücht
Friſeur. Angeb. unt.
E 29 Geſchſt. (*15491

Ef Lorpalenu
Fettleibigkeit, wird
durch Tonnola‟
(Na. S., Pps., Ra.
Ligu., Na. bic. fol.
Sen., Fe. O., Na. C1.)
beſeitigt. Preisgekr. m.
gold. Medaill. u. Ehr.=
Dipl. Kein ſtarker
Leib, keine ſtarken
Hüften, ſond. jugendl.
ſchlanke, eleg. Figur,
Kein Heilmittel, kein
Geheimmittel. Ga=
rant
. unſchädl. Aerztl.
empfohl. Keine Diät.
Viele Dankſchr. Vor=
zügl
. Wirkung. Seit
25 Jahr. weltbekannt.
Paket 3 Mark.
In Darmſtadt zu
haben i, d.Medizinal=
Drogerie Fr. Becken=
haub
, Ecke Schul= und
Kirchſtraße, (IV. 2408

Gut erhalten, weißer
Kinderliegewagen für
18 Mk. z. verk. (*15559
Emilſtr. 10, II. Schule

AmKörper
gearbeitete
Maß=Schnitte
gewähren, ohne An=
probe
, tadelloſen Sitz
ſelbſtangef. Kleidung
Auf Wunſch Einrich=
ung
von Stoſfen zur
(8820;
Anprobe.
Adele Bachrack
Wendelſtadtſtr. 47,
fr. Eliſabethenſtr. 28
Fernſpr. 174.

HHaBseen
ſind Hautjucken,
Flechten, Pickel,Krätze.
Haemorrhoid., Bein=
ſchäden
, Ausſchlag,
Dagegen wirkt ſchnell
ſauber, unſchädlich
Krätzurgan
1000 000fach bewährt.
75 Gr.=Pak. Mr. 1.50.
Auch Verſd. (5439a
Med.=Drog. Becken=
baub
, Schulſtraße,

Magerkeit.*
Schöne, volle Körper=
formen
dch. Steiner’s
oriental. Kraftpillen
(150 H. bl. N. 32%
Nfr. Extr. 53%)
oder Kraftpulver (für
Damen prachtvolle
Büſte), preisgekrönt
mit gold. Medaill.
und Ehrendiplom.,
in kurzer Zeit große
Gewichtszun.,25Jahr.
weltbekannt. Garant.
unſchädl. Aerztl. em=
pfohl
. Streng reell.
Viele Dankſchreiben.
Preis Pak. (100 Stück)
2,75 Mk. Depot für
Darmſtadt Medizi=
naldrogerie
Friedr.
Beckenhaub. Ecke
Schul= u. Kirchſtraße.
(TV.2314)

Verſchied. Malleinen
auf Keilrahmen billig
zu verkf. Anzuſehen
2 Uhr. Annaſtr. 31 (*

Kranke,
jetzt Bismarckſtr. 53

Teine Operation / Keine Röntgenbeſirahlungen
Mein Spezialverfahren / Speziell für langſ.
Teiden. Viele Dankſchreiben über glänzende
Heilerfolge bei kurzer Behandlung liegen im
Driginal zur Einſicht offen. / Gallenſtein=
Entfernung in 24 Stunden ſchmerzlos
Langjährige Praxis
M. Schießlinger
geprüfter Magnetopath
Augen= und Handdiagnoſe (*15458
Nervenmaſſage, Homöopathie
Darmſtadt
Telephon 3622
Sprechſtunden 9-12, 2-6, Sonntags 9-12 Uhr
Beſuche werden auch außerhalb angenommen.

Empfehle mein Buch:
Der Familienarzt
gegen körperliche u. ſeeliſche,
auch hartnäckige Leiden, mit
Anleitung der heilmagnet.
Behandl., ſowie der Waſſer=
behdl
. Diätkuren u. ſeeliſch,
geiſt. Heilweiſen. Durch dieſes
Buch kannjedeHausfrau uſw.
helfen.
Pr. geb. 5. , br. 4.
Vereine uſw. Ermäßigung. 200 Seiten mit
ca. 50 Abbildungen. Durch alle Buchhand=
lung
. zu bezieh. Inhaltsverzeichn, koſtenl
Darmſtadt
Friedr. Hornbergersrankfurterſtr 40
Aerztl. gepr. Magnetopath u. Naturheilk.
Sprechſt 81 Uhr, Nachm. Krankenbeſuche
auswürts, 30jähr. Praxis=Erfahrung, /8728a

geoufhnuly,8 werden Hühneraugen
Hornhaut ſchmerzlos und
gefahrlos entfernt, ſowie
eingew. Nägel ſchonend be=
fiüher

handelt. 16 J. erfolgreiche
Praxis, feinſte Referenzen
aeheom,
erſter Häuſer Krankenkaſſen
zugel. Komme auf Wunſch
ins Haus.
Aug. Drescher
Spez. f. Fußpflege (8508a
Beckerſtraße 23. Telephon 3159.
Vormittags 812 Uhr außer dem Hauſe.
Nachmittags 36 Uhr Sprechſtunde.

Heilmagnetismus
Ich heile seit 19 Jahren mit großem Erfolg
(auch alte Leiden, wie Nerven, Rheuma,
Asthma, Rhachitis, Stoffwechsel, Haut-
Leiden wie Furunkel, Flechte, Aus-
schlag
, Kinderkrankheiten, Lähmung
u. a. Preis mäßig.
Sprechst v. 8 Uhr vorm, und 2 Uhr nachm,
Dipl.-Magne-
Joh2. Becker, topathin
Darmstadt 8832 Darmstraße 47

DR. RECHEL
Facharzt für Ohren-, Nasen- und
Halsleiden (*15505g0
von der Reise zurück
Echtes Brenneſſelwaſſer
von Apotheker Schwarz, München, geger
Schuppen und Haarausfall, bewährteſte
Naturpräparat, wohlriechend, alkoholfrei
offen (Flaſche mitbringen) (7462
Schwanen=Drogerie Otto Walter. Darmſtadt
Gardiſtenſtr. 17 :: Telephon 3950.

Pe

5/11 Adlerwag,, fahr=
wird
gut
bereit, bill. zu verrf. HElgEA9 und billig
(15445
Anfr. unt. E 19 an gemäht.
die Geſchſt. (*15476/ Hechler, Soderſtr. 46.

[ ][  ][ ]

Zum Polksentſcheid über die Fürſkenabfindung.
Offenlegung der Liſten nur noch heute bis 1 Uhr mittags.
Wie amtlich bekannt gemacht wurde, liegen die Stimmliſten
zur Ein icht der Wahlberechtigten nur noch heutevon9 bis
1 Uhc in der Städtiſchen Turnhalle am Kapell=
platz
äuf. Unzweifelhaft handelt es ſich um ein Reichsgeſetz, das
eine Verfaſſungsänderung in ſich ſchließt. Hierüber beſtimmt Arti=
kel
76 Satz 4 der Reichsverfaſſung: Soll auf Volksbegehren durch
Volksentſcheid eine Verfaſſungsänderung beſchloſſen werden, ſo
iſt die Zuſtimmung der Mehrheit der Stimmberechtig=
ten
zu dieſer Verfaſſungsänderung erforderlich. Die Feſtſtel=
lung
des Abſtimmungsengebniſſes erfolgt für das ganze Reich
durch den Reichswahlausſchuß. Wer alſo auch an der Abſtim=
mung
nicht teilnimmt, hat ein dringendes Intereſſe daran, feſt=
zuſtellen
, ob ſein Name in der Wahlliſte enthalten iſt. Dieſe
Prüfung vorgängig kann danach jeder Wähler ſeine Ent=
ſchließung
treffen. Darum verſäume niemand, noch
heute morgen feſtzuſtellen, ob ſein Name in der
Wahlliſte enthalten iſt. Aſo auch gerade diejenigen, die
in einer entſchädigungsloſen Enteignung der Fürſtenvermögen
einen nicht zu billigenden Vorſtoß gegen das Privateigentum
überhaupt ſehen und daher als Gegner Stimmenthaltung zu
üben gewillt ſind, ſollten daher erſt recht die rechtzeitige Einſicht
in die Wahlliſte nicht unterlaſſen.
Einweudungen gegen die Richtigkeit und Vollſtändigkeit der
Stimmliſten können ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll erhoben
werden.
Berechtigt zur Erhebung von Einwendungen ſind alle Per=
ſonen
männlichen und weiblichen Geſchlechts, die am Tage der
Abſtimmung das 20. Lebensjahr zurückgelegt haben, und zwar
bezüglich aller Eintragungen in die Stimmliſten.

Auszeichnung hieſiger Induſtrie! Der Fa. Heinrich Arnold,
Pianofortefabrik hier, Wilhelminenſtraße 9, wurde von der Jury der
Fachausſtellung Bingen außer der Goldenen Medaille, wie bereits ge=
meldet
, der höchſte Ehrenpreis zuerkannt.
Heſſiſches Landestheater. In der Aufführung Oberon, die am
Dienstag, den 15. Juni, zum Gedächtnis von Carl Marta von Webers
100. Todestag in neuer Einſtudierung gegeben wird, ſind beſchäftigt die
Damen Maſſenburg, Kapper, Stephanowa, Werle, Albrecht, Müller=
Wiſchin, Roerig, Lahn, und die Herren Poerner, Schumacher, Vogt,
Hölzlin, Ebert, Kuhn, Ney, Hagner. Muſikaliſche Leitung: General=
muſikdirektor
Joſeph Roſenſtock. Inſzenierung: Hans Esdras Mutzen=
becher
. Das Bühnenbild und die Koſtüme wurden nach Entwürfen von
Lothar Schenck von Trapp angefertigt. Die tänzeriſche Ausgeſtaltung
ſtammt von Manda von Kreibig.
Ab heute abend bis Donnerstag, den 17. Juni, jeweils abends um
8 Uhr, läuft im Kleinen Haus des Landestheaters der Film Süd=
tirol
, ein Vorpoſten deutſcher Kultur‟. Der Film bietet allen denen,
die ſich eine Ferienreiſe in dieſes herrliche Land verſagen müſſen, reichen
Erſatz. Die Schönheiten der deutſchen Südgrenze ſind in ihm in beſonders
gelungenen Bildern verwertet. Wir lernen die Bevölkerung der Städte
und Dörfer kennen, und es bedarf nicht anderer Beweiſe als dieſer
Bilder, daß es ſich hier um ein ausgeſprochen deutſches Land handelt.
Dieſe ſchönſte deutſche Landſchaft: die alten deutſchen Kulturzentren Bo=
zen
und Meran, inmitten ihrer prangenden Obſt und Weingärten, die
wildzerriſſenen Felſen der Dolomiten belebt von waghalſigen Kletter=
kunſtſtücken
, die Dolomitenſtraße von Bozen bis Cortina und die Stilfſer=
jochſtraße
.
Sommerſpielzeit 1926. Die Sommerſpielzeit 1926 wird mit der
erſten Mietvorſtellung Die Tanzgräfin beginnen. Als zweite
Mietvorſtellung iſt Filmzauber mit Bruno Harprecht vorgeſehen.
Im heutigen Inſerat ſind die Mietpreiſe für die Montags=, Don=
nerstags
= und Freitags=Miete veröffentlicht.
Radiokonzert. Heute Sonntag vormittag 11 Uhr findet
im Garten des Hauſes Olbrich, Prinz=Chriſtiansweg 20, ein
Radiokonzert zum Beſten des Roten Kreuzes ſtatt.
Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Donnerstag, den 17., und Frei=
tag
, den 18. Juni, finden abends 8 Uhr im Saale der Städtiſchen Aka=
demie
für Tonkunſt (Eliſabethenſtraße 36) zwei Vortragsabende
Lieder= und Arienabend der Ausbildungsklaſſe von Herrn Müller=
Söllner, ſtatt. Karten zu 1 Mk. ſind im Sekretariat der Akademie zu
haben.
Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft veranſtaltet
als achte und letzte Veranſtaltung ihres Winterprogramms am
nächſten Samstag, den 19. Juni, abends 8 Uhr, im Kleinen
Haus des Landestheaters einen Tanzabend von Manda
von Kreibig. Bei der außerordentlichen Beliebtheit, die die
ausgezeichnete Tanzkünſtlerin des Landestheaters ſich bereits in
der kurzen Zeit ihrer hieſigen Tätigkeit erworben hat, dürfte die
Veranſtaltung eines lebhaften Intereſſes ſich erfreuen.
Südtirol, die Grenzwacht deutſchee Kultur, lautet der Titel
eines Films, der in den nächſten Tagen im Kleinen Haus des Landes=
theaters
gezeigt wird. Der Name Südtirol weckt in jedem Deutſchen
ſchmerzliche Erinnerungen, namentlich, wenn man im Film die herrlichen
Landſchaftsbilder vorüberziehen ſieht. Dem eigentlichen ſüdtioler Film
geht eine Schau von Aufnahmen aus der Gegend des Malojapaſſes vor=
aus
; es ſind Hochgebirgsbilder von einer ſtillen Erhabenheit; aber die
Szenerien werden belebt durch eigenartige Wolkengebilde, die ſich über
die Seen lagern, z. B. über die Engadin=Seen, oder ſie ſteigen von den
Tälern auf, füllen dieſe und erwecken ſelbſt den Eindruck von Seen.
Ja, man glaubt brandende Wellen zu ſehen, die gegen die Felſen ſchla=
gen
, und doch ſind es Wolkengebilde. Eins der ſeltſamſten führt den
Namen die Malojaſchlange, eine Bezeichnung, die als Romantitel wei= veranſialtet von den Künſilern und Künſtlerinnen des Heſſ.
ten Kreiſen bekannt geworden iſt. Südtirols Landſchaften ſind charakte=
riſtiſch
durch ihre Bergen und Burgen; beide ſieht man in vorzüglichen Landestheaters und den Aktiven des Sportvereins Darmſtadt.
Aufnahmen im Film. Unaufdringlich wird der Betrachter darüber be=
lehrt
, daß das Land von den Deutſchen im Mittelalter beſiedelt wurde;
zahlreiche Bauten legen Zeugnis ab von der deutſchen Kultur Südtirols.
Die erſten Teile des Films ſind den Landſchaftsaufnahmen gewidmet,
unter dieſen feſſeln beſonders die ſeltſamen Felsbildungen in den Dolo=
miten
; in ihrer Steilheit und Schroffheit muß man ſie ſür unerſteigbar
halten, jedoch eine Reihe von Filmaufnahmen zeigt, wie ſie doch von toll=
kühnen
Kletterern bezwungen werden. Es iſt außerordentlich feſſelnd, kampf im Hinblick auf die beſſer geſchulte aktive Ligamannſchaft des
waghalſigen Bergſteigern bei ihrer alle Kräfte und Nerven anſpannen=
den
Tätigkeit zuzuſehen. Nicht viel weniger kühn erſcheinen die Auto=
mobilfahrer
, die mit geradezu unheimlicher Geſchwindigkeit die Alpen=
ſtraßen
hinunterſauſen, hart an tiefen Abgründen vorbei. Daneben er=
ſcheint
der Schneeſchuhſport, der in den höher gelegenen Bergregionen Mannſchaftsaufſtellung ſelbſt werden wir noch zurückkommen. Der Wett=
ausgeübt
wird, als geradezu harmlos. Städtebilder von eigenartiger
Schönheit vervollſtändigen die Geſamtanſchauung, die der Film von Süd=
tirol
vermittelt. In erſter Linie iſt es Bozen mit ſeinem ſchönen Denk=
mal
Walters von der Vogelweide und ſeinem lebhaften Markt, das am
eindrucksvollſten wirkt, namentlich auch, weil der Hintergrund der An=
ſicht
, die ſchneebedeckten Häupter von Bergrieſen bilden. Die anderen, durch leichtathletiſche Veranſtaltungen, wie Staffelkämpfe über die vier=
die
kleineren Städte (mit Ausnahme der ſehr modernen Stadt Meran),
zeigen viele charakteriſtiſche Bauten, die zumeiſt aus vergangenen Zeiten. Zu dieſen Veranſtaltungen haben auch die Damen des Heſſiſchen Lan=
ſtammen
. Burgen, Drahtſeilbahnen und vieles andere zieht an uns
Deffreggers, die den Tiroler Aufſtand von 1809 ſchildern, ergreifende
Darſtellungen aus dem ſchweren Schickſal dieſes kernhaften Naturvolks den Nahmen der geſamten Veranſtaltung einreihen. Ausdrücklich ſoll
Freiheitshelden. Zum Schluß zeigt der Film noch einmal gleichſam Austragung der einzelnen Konkurrenzen um ernſte ſportliche Wettkämpfe
mert, das Denkmal Walters von der Vogelweide und eine Hochgebirgs=
landſchaft
. Nicht ohne Ergriffenheit, wegen des Schickſals dieſes Lan= Künſtler des Heſſiſchen Landestheaters einen großen Erfolg verſprechen.
Belehrung wird man dieſen Film betrachten, den man nach einer beider Teile zufließen ſoll. Auf nähere Einzelheiten werden wir noch
allerdings abgebrauchten Redensart wirklich geſehen haben muß. zurückkommen.

Das Rote Kreuz, das Allen ohne Anſehen der Perſon
ſeine Hilfe widmet, darf ſich an ſeinem in allen Gegenden Deutſch=
lands
, in Stadt und Land begangenen Tage auch an Alle wenden
mit der Bitte, ſeine Kräfte zu ſtärken.
Ich wünſche von Herzen, daß es auch am diesjährigen Rot=
der
Hilfsbereitſchaft ſich mitteile und ausbreite zum Wohle des
ganzen Volkes.
(gez.) von Hindenburg.

Sportliche Wohltätigkeitsveranſialtung im
Darmſiädter Stadion.
Einer anerkennenswerten Anregung der dem Sportverein Darm=
ſtadt
1898 angehörenden zahlreichen Mitglieder des Heſſiſchen
Landestheaters folgend, wird das Darmſtädter Stadion am
Samstag, den 19. Juni, der Schauplatz einer großzügig, auf
ſportlicher Grundlage aufgebauten Veranſtaltung ſein. Ein Ereignis,
dem ſicher weite Kreiſe der Bevölkerung ihre Aufmerkſamkeit zuwenden
werden. Getragen von dem Gedanken der Sache der Leibesübungen
und dem guten Zweck zu dienen, ſollen der breiten Oeffentlichkeit ſport=
liche
Darbietungen geboten werden, die ſchon mit Rückſicht auf die Teil=
nehmer
beſonderes Intereſſe beanſpruchen. Das reichhaltige Programm,
für deſſen Abwicklung der ideal gelegene Hauptkampfplatz des Stadions rung ausgedehnt werden kann. Ausſchlaggebend iſt aber die Er=
auserſehen
iſt, wird u. a. einen Fußballwettkampf aufweiſen, der zwi=
ſchen
der Bühnenmannſchaft der dem Sportverein 98 angehörenden Mit= taten führen würde. Es muß nämlich bei der Aufwertung kraft Rück=
durch
ihr anſprechendes Spiel und ihren einwandfreien Sieg über die
Fußballmannſchaft der Darmſtädter Preſſe vom Vorjahre her noch in
ſtock, die Herren Biſchoff, Baumeiſter, Deharde, Hage=
ner
, Kuhn, Schuhmacher u. a. mit. Um dieſen ſportlichen Wett=

Sportverein Darmſtadt 1898
E. V.

Samstag, den 19. Juni 1926, nachmittags ab 1/.4 Uhr
Sportliche
Wohltätigkeits=Veranſtaltung
im Stadion
Preiſe der Plätze: Reſ. Tribüne 3.50 Mark, Tribüne 2.50. Mark,
Stehplatz 1.00 Mark (Mitglieder Vorzugspreiſe).
(8849
Sportvereins nicht zu einem allzu ungleichen Spiel werden zu laſſen,
werden der Ligamannſchaft verſchiedene Beſchränkungen ſpieltechniſcher
Art auferlegt. Auf die Einzelheiten des Spiels, ebenſo wie auf die
ſpielball wird vorausſichtlich aus einem Flugzeug abgeworfen. General=
intendant
Legal wird durch Anſtoß des Balles das Zeichen zum Spiel=
beginn
geben. Für die Leitung des Spiels iſt Herr Generalmuſikdirektor
F. Wagner=Karlsruhe (früher Darmſtadt), in Ausſicht genommen.
Das Fußballwettſpiel wird umrahmt und in der Pauſe unterbrochen
mal 100 Meter Strecke, Lang= und Kurzſtreckenläufe, Speerwerfen u. a.
destheaters ihre Mitwirkung zugeſagt. Ueber die Art ihrer ſportlichen
vorüber; erwähnt ſeien noch die Wiedergaben von Bildern Franz von Betätigung ſoll an dieſer Stelle vorläufig Zurückhaltung geübt werden.
Eine Anzahl weiterer Konkurrenzen, Konzert uſw., ſollen ſich würdig in
und des mannhaften Auftretens von Andreas Hofer, dem unglücklichen / von beiden Seiten jedoch darauf hingewieſen werden, daß es ſich bei der
als Wahrzeichen ſür Südtirol einen tiroler Schmied, der Eiſen häm= handelt. Ohne Zweifel wird die geſamte Veranſtaltung in ihrer Durch=
führung
auf dem grünen Raſen, bei der Mitwirkung unſerer beliebten
des nicht ohne Spannung bei den Hochgebirgstouren, nicht ohne reiche Um ſo mehr, da ein evtl. Ueberſchuß reſtlos den Wohltätigkeitszwecken
B.

1. Die Zinſen für gelöſchte Hypotheken.
Eine der beſtrittenſten und zugleich aktuellſten Fragen in dent weiten
Gebiet der Aufwertung iſt die Frage, von wann die Zinſen für
eine gelöſchte und aufzuwertende Hypothek zu zahlen ſind. Die
Frage iſt von beſonderer Bedeutung, weil die Nachzahlung geſchuldeter
Zinſen weitgehende Folgen haben kann. So fordert die Heſſiſche Landes=
hypothekenbank
beiſpielsweiſe ihren Schuldnern die Zinſen von gelöſchten
Hypotheken ſeit 1. Januar 1925 an und droht für den Fall der Nicht=
zahlung
mit der Kündigung des Kapitals.
Bis zum 1. Januar 1925 iſt der Aufwertungsbetrag unter allen
Umſtänden unverzinslich; rückſtändige Zinſen gelten als erlaſſen.
Vom 1. Januar 1925 an beträgt der Zinsfuß 1,2 Prozent, vom
1. Juli 1925 2½ Prozent, vom 1. Januar 1926 an für die Jahre 1926
und 1927 je 3 Prozent und vom 1. Januar 1928 5 Prozent.
Es beſteht kein Zweifel darüber, daß die Zinſen in dieſer Höhe, wenn
die Hypothek nicht gelöſcht iſt, aus dem Aufwertungsbetrag vom
1. Januar 1925 an zu zahlen ſind.
Streitig dagegen iſt die Frage, wie es ſich bei geldſchten Hypo=
theken
verhält. Für den Fall, daß eine gelöſchte Hypothek infolge Auf=
wertung
kraft Rückwirkung wieder in das Grundbuch eingetragen wird.
beſtimmt 8 28 Abſatz 2 des Aufwertungsgeſetzes, daß die Verzinſung erſt
mit dem Beginn des auf die Wiedereintragung folgenden Kalender=
vierteljahres
beginnt. Auf Grund dieſer Vorſchrift nahm man zunächſt
an, daß gelöſchte Hypotheken vorerſt nicht zu verzinſen ſind. Mit der
Zeit aber machte ſich immer ſtärker die Anſicht geltend, daß zwiſchen dem
dinglichen Recht und der perſönlichen Forderung unterſchieden werden
müſſe, und daß die Vorſchrift des 8 28 Abſatz 2 nur auf das dingliche
Recht anzuwenden ſei; mit anderen Worten, daß das verpfändete Grund=
ſtück
für die Hypothekzinſen erſt nach der Wiedereintragung hafte, daß
aber der perſönliche Schuldner auch bei der gelöſchten Hypothek die Zin=
ſen
ſchon vom 1. Januar 1925 an zahlen müſſe.
Die Gerichte, an die die Frage ſeit kurzem herantritt, ſind geteilter
Anſicht.
Das Landgericht Gleiwitz hat durch Urteil vom 10. Mai
1926 entſchieden, daß die Verzinſung bei einer gelöſchten Hypothek erſt
nachWiedereintragung zu laufen beginnt. Das genannte Ge=
EEine Botſchaft des Reichspräſidenten! richt betont, daß das Aufwertungsgeſetz unter Hypothek das dingliche
Recht und die perſönliche Forderung zuſammenfaſſe; aus dem Fehlen
einer Beſtimmung darüber, nach welchem Geſichtspunkt die perſönliche
Forderung zu verzinſen wäre, könne nicht geſchloſſen werden, daß das
Geſetz hierfür etwas anderes als für das dingliche Recht gemeint habe.
Ausſchlaggebend für die Auffaſſung des Landgerichts Gleiwitz, daß der
8 28 Abſatz 2 des Aufwertungsgeſetzes auch für den Beginn des Zinſen=
laufes
der perſönlichen Forderung maßgebend ſei, iſt jedoch der dieſer
Geſetzesbeſtimmung zugrunde liegende Gedanke einer Schon=
kreuztage
neue Freunde und Helfer gewinne und daß ſein Geiſt friſt für den Schuldner, der nach Löſchung der Hypothek im
Grundbuch mit gutem Recht den Anſpruch des Gläubigers für endgültig
erledigt anſehen konnte. Dieſe Erwägung trifft aber ebenſo für den
perſönlichen wie ſir den dinglichen Schuldner zu.
Auf den entgegengeſetzten Standpunkt hat ſich die dritte Zivilkam=
mer
des Landgerichts Darmſtadt in einem ſoeben verkündeten
Urteil vom 3. Juni 1926 geſtellt und im Anſchluß an das Oberlandes=
gericht
Karlsruhe entſchieden, daß auch bei einer gelöſchten Hypothek der
Aufwertungsbetrag vom 1. Januar 1925 an zu verzinſen ſei. Das
Landgericht Darmſtadt führt zur Begründung ſeiner Anſicht aus:
Im Schrifttum herrſcht Streit darüber, ob Abſatz 2 bei der Auf=
wertung
kraft Rückwirkung nur den Zinsbeginn der dinglichen Schald
oder auch denjenigen der perſönlichen Schuld regelt. Letztere Anſicht
vertreten u. a. Mügel, Quaſſowfki, Lehmann=Broſebeck. Dem kann aber
nicht beigepflichtet werden. Das Aufwertungsgeſetz unterſcheidet, wie aus
88 1416 hervorgeht, und wie auch Nadler Grundbuch= und Auf=
wertungsfragen
, 2. Auflage, Seite 177 betont, ſtreng die Hypothek
und die perſönliche Forderung. Der Wortlaut von 8 2 Abſatz 2, der
nur erſtere erwähnt, deutet daher ſchon darauf hin, daß Abſatz 2 nicht
auch für den Zinsbeginn der perſönlichen Forderung gilt. Es kommt
hinzu, daß Abſatz 2 eine Ausnahmevorſchrift gegenüber Abſatz 1 bildet
und daher nicht über ſeinen Wortlaut hinaus auf die perſönliche Forde=
wägung
, daß die ausdehnende Auslegung zu billigen Reſul=
glieder
des Heſſiſchen Landestheaters und der verſtärkten Ligamannſchaft wirkung in denjenigen Fällen, in denen die Wiedereintragung der Hypo=
des
Sportvereins ausgetragen wird. In der Bühnenmannſchaft, die thek wegen eines gutgläubigen, nach Löſchung der Hypothek, aber vor
dem 1. Juli 1925 erfolgten Grundſtückserwerbs ausgeſchloſſen iſt, die ver=
ſönliche
Forderung vom 1. Januar 1925 verzinſt werden, denn Abſatz 2
aller Erinnerung iſt, wirken die Herven Generalmuſikdirektor Roſen= handelt nur von dem Fall, daß die Hypothek wieder eingetragen wird.
Dagegen würde bei der erwähnten ausdehnenden Auslegung des Ab=
ſatzes
2 in den Fällen, in denen die Wiedereintragung der Hypothek
möglich iſt, der Zinſenlauf erſt von dem auf die Wiedereintragung fol=
genden
Quartalserſten beginnen. Der Gläubiger, deſſen Aufwertungs=
betrag
nieder dinglich geſichert wird, würde mithin ſchlechter geſtellt
ſein, als der nicht dinglich geſicherte Aufwertungsgläubiger. Das kann
aber unmöglich der Wille des Geſetzgebers geweſen ſein. In Ueberein=
ſtimmung
mit Cretſchmar, die Aufwertungsaushünfte der Frankfurter
Zeitung S. 91. Nr. 57 und mit Nadler (eit. S. 177) und den dort aufge=
führten
Michgelis, Muhr, Gribel und Joſef ſowie mit der Entſcheidung
des Oberlandesgerichts Karlsruhe vom 11. Mai 1926 (Nr. 130 in Rſpr.
in Aufwertungsſachen S. 273) rechtfertigt ſich daher der Schluß, daß
der Zinſenlauf der perſönlichen Forderung bei der Aufwertung kraft
Rückwirkung durch Abſatz 1 des 8 28 Aufwertungsgeſetz beſtimmt wird
und deshalb mit 1. Januar 1925 beginnt.
Beide Urteile rücken den Geſichtspunkt der Billigkeit in Verbindung
mit der vermuteten Abſicht des Geſetzgebers in den Vordergrund. Das
Landgericht Gleiwitz gewährt dem Schuldner aus Billigkeit eine Schon=
friſt
, das Landgericht Darmſtadt ſichert dem Gläubiger im Intereſſe der
Gleichſtellung eine frühzeitige Verzinſung. Beide Urteile ſind in der
Berufungsinſtanz ergangen und endgültig, da es weitere Rechtsmittel
nicht gibt. Dieſe Verſchiedenheit in der Rechtſprechung iſt kein befrie=
digender
Zuſtand. Es iſt zu wünſchen, da ßdurch eine höchſtrichterliche
Entſcheidung die aber in den meiſten Fällen bei den naturgemäß
niedrigen Streitbeträgen aus Gründen der Zuſtändigkeit nicht zu errei=
chen
iſt oder durch geſetzliche Beſtimmung eine einheitliche Regelung
der ſtrittigen Frage herbeigeführt wird.
2. Aufwertung alter Kaufſchillinge.
Während Hypotheken für Darlehen in der Regel auf 25 Prozent
aufzuwerten ſind, iſt für Kaufgeldforderungen, die nach dem
31. Dezember 1908 entſtanden, eine höhere Aufwertung nach 8 10 des
Aufwertungsgeſetzes zweifellos zuläſſig und in der Regel geboten.
Strittig iſt die Frage, ob nicht auch für früher entſtandene Kauf=
geldforderungen
eine höhere Aufwertung verlangt werden könne. Die
Anſicht wurde namentlich in Heſſen vertreten und auf eine Auslegung
des 8 10 Ziffer 6 des Aufwertungsgeſetzes geſtützt. Das Oberlandes=
gericht
Darmſtadt hat durch Beſchluß in einer Aufwertungsſache die
Frage verneint und zur Begründung ausgeführt: Da Ziffer 5 von
Kaufgeldforderungen handelt, die nach dem 31. Dezember 1908 begrün=
det
worden ſind, ſo könnte eine an oder vor dieſem Zeitpunkt begründete
Kaufgeldforderung nur dann als eine Forderung anderer Art ange=
ſprochen
werden, wenn der Zeitpunkt ihrer Entſtehung maßgebend wäre
für die Beurteilung ihrer Art. Daß unter der Art einer Forderung im
Sinne der Ziffer 6 aber nur deren rechtlicher Charakter verſtanden iſt,
daß die dort genannten Forderungen andever Art ſich ihrem Rechts=
grunde
nach von der unter Ziffer 15 genannten Forderungen unter=
ſcheiden
müſſen, geht ſchon daraus hervor, daß in Ziffer 6 durch
Sicherungshypothek geſicherte Darlehensforderungen als ſolche For=
derungen
anderer Art namentlich aufgeführt, aber ausdrücklich von der
Vorſchrift des 8 10 Abſatz 1 ausgenommen ſind. Da die hypothekariſche
Sicherung der unter Ziffer 15 genannten Forderungen auch in einer
Sicherungshypothek beſtehen kann, ſo hätte üüberdies die Feſtſetzung des
Stichtages vom 31. Dezember 1908 in Ziffer 5 gar keinen Sinn, wollte
man auch die an oder vor ihm begründeten Kaufgeldforderungen der
Vorſchrift des 8 10 Abſatz 1 unterſtellen. Die geſetzliche Feſtſetzung des
genannten Stichtags beruht auf einem Parteikompromiß und iſt, wie in
Schlegelberger Harmening A. G. IV 8 10 Anm. 4f dargelegt iſt, auf die
Erwägung zurückzuführen, daß ältere Reſtkaufgelder durchaus den Cha=
rakter
einer Vermögensanlage annähmen und deshalb nicht
völlig anders behandelt werden könnten als Darlehensforderungen.
Hiernach kann bei den vor dem 1. Januar 1909 begründeten, hypo=
thekariſch
geſicherten Kaufgeldforderungen in der Regel keine höhere
Aufwertung als 25 Prozent verlangt werden.

Oopr KLislans Hraufft zur Oadtaann
Tarsn Caadssen Mick auls Katain!

Im Bahnhof + Fernruf 24,84-

[ ][  ][ ]

Seite 6

Sonntag, den 13. Juni 1926

Nummer 162

Der W. S. C. (Weinheimer Senioren Convent),
ber Zuſammenſchluß der Korps an den deutſchen Techniſchen Hoch=
ſchulen
und Bergakademien, hat auf ſeiner diesjährigen Pfingſttagung in
Weinheim zu der ihm bekannt gewordenen Entſcheidung der vereinigten
Strafſenate des Reichsgerichts in der Duell= und Menſurfrage nach=
ſtehende
Entſchließung gefaßt:
Entſchließung.
Die Tagung des Weinheimer Seniorenkonventes 1926 hat von der
Entſcheidung der vereinigten Straffenate des Reichsgerichtes Kenntnis
erhalten, die unſere ſtudentiſche Schlägermenſur dem Duell erneut gleich=
ſtellt
. Anſichts der Tatſache, daß bei der bevorſtehenden Reform des
deutſchen Strafrechtes von linksgerichteter Seite der Verſuch gemacht
wird, dem geſamten deutſchen Waffenſtudententum und dem deutſchen
Offizierskorps gemeinſame Ehrauffaſſung durch entehrende Strafen als
unſittlich zu brandmarken, er klärt der W. S. C.:
Wir werden mit allen verfaſſungsmäßigen Mitteln dieſe Verſuche
bekämpfen. Darüber hinaus verlangen wir, daß die ſtudentiſche Schlä=
germenſur
als wertvolles Erziehungsmittel erhalten bleibt, indem das
neue Geſetz ſie ſtraflos läßt.
Der W. S. C. fordert ſeine Angehörigen auf, ſich mit aller Kraft
für die Erreichung dieſer Ziele einzuſetzen und erwartet von ihnen, daß
ſie in dieſer Ehrenfrage von den politiſchen Organiſationen, denen ſie
angehören, eine gleiche Stellungnahme verlangen.
Der W. S. C. hält es für unvereinbar mit ſeiner Ehrauffaſſung,
politiſche Organiſationen zu unterſtützen, die ſich uns in dieſem Kampfe
um unſere Ehre entgegenſtellen.
Der W. S. C. hat mit Genugtuung von der Würzburger Erklärung
der nicht waffenſtudentiſchen Verbände Kenntnis genommen. Es geht
daraus hervor, daß auch große Teile unſerer deutſchen Volksgenoſſen,
die aus religiöſen Gründen eine andere Ehrauffaſſung vertreten, es ab=
lehnen
, den Kampf gegen unſere Ehrauffaſſung durch Einführung ent=
ehrender
Strafen für Duell und Menſur zu unterſtützen, weil ſie in der
Auffaſſung des Waffenſtudententums von der Verteidigung ſeiner Ehre
den Ausdruck ſeiner ſittlichen Weltanſchauung achten.

Strafrechtlicher Vortrag in der Schutzpolizei. In der Reihe der
von der Verwaltung der Schutzpolizei für die fachliche Fortbildung der
Beamten veranſtalteten Vorträge ſprach dieſer Tage der Heidelberger
Strafrechtslehrer Profeſſor Dr. Graf zu Dohna über Das freie
Ermeſſen des Strafrichters nach dem amtlichen
Strafgeſetzentwurf. Der Vortragende führte etwa folgendes
aus: Zwei dem Grunde nach gegenſätzliche Auffaſſungen ſtehen ſich be=
züglich
des freien richterlichen Ermeſſens gegenüber; die eine will den
Strafrichter feft an das Geſetz binden, die andere will ihm die Möglich=
keit
geben, wenn die Billigkeit es erfordert, unter der geſetzlich feſt=
gelegten
Strafe zu bleiben oder gegebenenfalls auch eine vom Geſetz=
geber
nicht ausdrücklich bedrohte Handlung, deren Beſtrafung das allge=
meine
Bewußtſein erfordert, mit Strafe zu belegen. Der neue amtliche
Entwurf, der zurzeit den Landesregierungen zur Stellungnahme vor=
liegt
, hält zwar einerſeits an dem Grundſatz feſt, gaß der Richter an das
Geſetz gebunden bleibt, zieht aber andererſeits den Strafrahmen, inner=
halb
deſſen der Richter zu ſtrafen hat, ſo weit, daß dem freien Ermeſſen
weiter Raum bleibt; ja durch die Schaffung der beſonders leichten Fälle‟,
und der beſonders ſchweren Fälle, gibt es dem Richter in gewiſſen
Fällen die Möglichkeit, über den Strafrahmen mildernd oder ſchärfend
hinauszugehen. Profeſſor Graf zu Dohna verſtand es, den ſchwierigen
Stoff in einer Weiſe vorzutragen und durch eine große Zahl praktiſcher
Beiſpiele zu erläutern, ſodaß das Intereſſe der Zuhörer bis zum letzten
Augenblick wachblieb.
Volksentſcheid am 20. Juni. Nach 8 18 Abf. 1 Nr. 3 des Volks=
entſcheidsgeſetzes
ſind Stimmzettel ungültig, aus deren Inhalt der Wille
des Abſtimmenden nicht unzweifelhaft zu erkennen iſt. Wie der Wille
des Abſtimmenden erkennbar zu machen iſt, ergibt ſich aus der Vorſchrift:
Kreuz im Kreis‟. Die Stimmberechtigten werden erſucht, nur durch
ein Kreuz im Kreis kenntlich zu machen, ob ſie die auf dem
Stimmzettel geſtellte Frage bejahen oder verneinen wollen, und alles
andere zu unterlaſſen, da ſie ſonſt Gefahr laufen, daß der Stimmzettel
für ungültig erklärt wird.
Todesfall. Der Schriftführer des Vereins der Höheren Verwal=
tungsbeamten
, Herr Kuſtos Dr. Albrecht Schwan, iſt am 9. d. M.
an Blinddarmentzündung geſtorben.
Obſt=Großmarkt Eberſtadt. Die diesjährige Wiedereröffnung des
Obſtmarktes findet am Montag, den 14. Juni d. J., nachm. 2 Uhr, im
Gaſthaus zum Schwanen (O’Reilly) ſtatt. Die Markttage ſind täglich
außer Sonntags. (Samstags findet Kleinverkauf ſtatt.) Bemeukt wird
noch, daß das Gaſthaus zum Schwanen direkt an der Halteſtelle der
elektriſchen Bahn Eberſtadt=Darmſtadt liegt und auch ſonſt gute Bahn=
verbindung
mit der Main=Neckarbahn vorhanden iſt.

Von der Induſtrie= und Handelskammer wird uns mitgeteilt:
Frankolieferungskoſten und Umſatzſteuer. Der Reichs=
finanzhof
hat in obiger Frage am 12. Februar ds. Js. eine Entſcheidung
dahin getroffen, daß derjenige Teil der Einnahmen, der lediglich eine
Auslage für Beförderungskoſten bei Frankolieferungen darſtellt, nicht
umſatzſteuerpflichtig iſt. Die Entſcheidung begründet ſich auf § 8 Ab=
ſatz
6 des Umſatzſteuergeſetzes, welcher vorſchreibt, daß Beträge, die vom
Leiſtungsverpflichteten für die Beförderung der verkauften Gegenſtände
in Rechnung geſtellt werden, inſoweit als Teil des ſteuerpflichtigen Ent=
gelts
anzuſehen ſind, als durch ſie die Auslagen des Leiſtungsverpflich=
teten
für die Beförderung erſetzt werden. Vorausſetzung für die Steuer=
freiheit
iſt jedoch, daß der Bezieher erkennt, welche aufgewendeten Aus=
lagen
der Liefernde von ihm zugleich mit dem Entgelt für die Ware
verlangt. Gleichgültig iſt, ob ein Nettopreis vereinbart wird und dazu
die Verſendungskoſten aufgeſchlagen werden, oder ob ein dieſe umfaſſen=
der
Geſamtpreis aufgeworfen wird, wenn er nur in die Berechnungs=
koſten
, beſtehend aus dem Nettopreis und den Verſendungskoſten, in einer
dem Empfänger erkennbaren Weiſe zerlegt wird. Es iſt nicht erforder=
lich
, daß dieſe Zerlegung ſchon beim Abſchluß des Kaufvertrags ziffern=
mäßig
zum Ausdruck kommt, es genügt auch die Zerlegung gelegentlich
der Ueberſendung mindeſtens dann, wenn aus der Beſtellung hervor=
geht
, daß nach Abſicht der Vertragſchließenden im Kaufpreis für die
Ware die von vornherein in ihrem Betrage feſtſtehenden und beiden
Teilen bekannten Verſendungskoſten eingerechnet ſind.
Ferienzüge nach Schleſien. Wie bereits kürzlich an dieſer Stelle
erwähnt wurde, verkehren auch in dieſem Jahre wiederum Ferienzüge
nach Schleſien. Abfahrt in Frankfurt a. M. am 8. Juli bezw. 31. Juli,
abends 11,50 Uhr; Ankunft in Beuten v. S. am 9. Juli bezw. 1. Auguſt
824 Uhr abends. Die erſte Ferienfahrt beginnt in Franffurt a. M.,
ſodaß der güinſtigen Platzfrage wegen die Benützung dieſes Zuges ganz
beſonders empfohlen werden kann. Die Züge laufen über Leipzige
DresdenGörlitz-LiegnitzBreslau. Fahrkarten kommen nach folgen=
den
Stationen und den dabei vermerkten Preiſen zur Ausgabe: Leipzig
25,40 Mk., Dresden 33,40 Mk., Görlitz 39,80 Mk., Hirſchberg 47 Mk.,
Liegnitz 46 Mk., Breslau 50 Mk., Oppeln 55 Mk., Beuthen, Gleiwitz
oder Hindenburg 61 Mk. Reiſende nach Hirſchberg verlaſſen in Görlitz
den Sonderzug und können auf die Ferienkarte mit einem beliebigen
Zuge nach Hirſchberg gelangen. Die Fahrkoſten für die Ferienzüge gel=
ten
2 Monate, dienen für die Hinfahrt mit dem Sonderzuge und für die
Rückfahrt mit allen fahrplanmäßigen, zuſchlagfreien Büigen. Iſt der
Teilnehmer gewillt, die Rückfahrt mit einem D=Zug anzutreten, ſo muß
der entſprechende Zuſchlag (1,50 Mk.) entrichtet werden. Fahrtunter=
brechung
auf der Hinreiſe iſt ausgeſchloſſen, auf der Rückreiſe dagegen
dreimalige Fahrtunterbrechung geſtattet. Schriftliche Anmeldungen
zwecks Beſchaffung der Fahrkarten nimmt der Schleſierverein e. V.
Darmſtadt, Roßdörferſtraße 82, 3. Stock, entgegen, mündliche Auskunft
wird mit Ausnahme von Samstag an allen Werktagen, nachmittags von
56 Uhr, Neckarſtraße 10, parterre, erteilt. Auskunft wird ebenfalls
in der am Samstag, den 12. Juni, im Reſtaurant Chriſt, Grafenſtraße,
Weißer Saal, ab abends 8.30 Uhr, ſtattfindenden Zuſammenkunft des
Schleſiervereins auch an Nichtmitglieder erteilt. Die Anmeldungen
für den erſten Zug ſind tunlichſt bis Mittwoch, den 23. Juni, und für
den zweiten, am 31. Juli verkehrenden Ferienzug, Freitag, den 16. Juli,
vorzubringen.
* Großer Preisabſchlag. Infolge neuerdings vielſeitiger Verwend=
ung
von bituminöſen Staubbinde= und Chauſſeerhaltungsmitteln ſind
die Preiſe für Kleinpflaſterſteine, die zur Ueberpflaſterung von Chauſ=
ſeen
dienen, ganz gewaltig im Preiſe geſunken. Während das Sädtiſche
Tiefbauamt im verfloſſenen Herbſt bei einem Bezug von 1800 Tonnen
noch 34 Mark bezahlt hat, wurden bei einer in den letzten Tagen von der
hieſigen Kreisbauinſpektion abgehaltenen Submiſſion die Kleinpflaſter=
ſteine
unter den gleichen Bedingungen zu 25 Mk. die Tonne angeboten.
Bis 1. Juli keine Sekt=Steuer! Um der deutſchen Sekt=Induſtrie,
die unter der bisherigen hohen Beſteuerung und der Wirtſchaftskriſe
ganz beſonders gelitten hat, wenigſtens eine kleine Atempauſe zu ge=
währen
, wird bis 30. Juni keine Reichs=Sektſteuer erhoben. Hierdurch
bietet ſich Freunden des perlenden Weines das erſte Mal ſeit 24 Jahren
Gelegenheit, Sekt ohne jede Reichsſteuer, alſo ganz beſonders vorteilhaft,
einzukaufen. Von dieſer Vergünſtigung Gebrauch zu machen, ſollte nie=
mand
verſäumen, der damit rechnet, zu Weihnachten, Silveſter, Neujahr,
Geburtstagsfeiern rder anderen Feſtlichkeiten Sekt zu benötigen. Gute
deutſche Sektmarken halten ſich viele Jahve lang, wenn die Flaſchen kühl.
und liegend aufbewahrt werden.

Die Antoniusfeier in der Lfebfrauenkirche an der Klappacherſtraße,
die heute nachmittag ½5 Uhr ſtattfindet, ſcheint, nach den Vorberei=
tungen
zu ſchließen, recht ſchön zu werden. An angenehmen Ueber=
raſchungen
wird es nicht fehlen. Dafür bürgen Prediger und Künſtler,
die bei der Feier mitwirken werden. Auch der neue Hochaltar iſt be=
reits
aufgeſtellt.
Volksbadetag im Städtiſchen Hallenſchwimmbad. Wie aus dem
heutigen Anzeigenteil hervorgeht, werden von Montag, den 14. Juni, an
in der Brauſeabteilung des Städtiſchen Hallenbades ſogen. Volksbade=
tage
eingerichtet. Es werden an jedem Montag während der Be=
triebszeit
von 9 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends, Brauſebäder in Ein=
zelzellen
zum ermäßigten Preife von 15 Pfg. an jedermann abgegeben.
An den Volksbadetagen iſt die Benutzungsdauer nicht gekürzt. Es liegt
im Intereſſe der Badegäſte, wenn möglich, die Vormittags= oder Mit=
tagszeit
zum Baden zu wählen, da erfahrungsgemäß der Andrang gegen
Abend ſtärker iſt. Mit dieſer Neueinrichtung von Volksbadetagen iſt
dem Bedürfnis und vielſeitigem Wunſche großer Bevölkerungskreiſe ent=
ſprochen
.
* Paßvergehen. Das Mainzer Militärpolizeigericht hat 15 Einwoh=
ner
aus Frankfurt a. M., Darmſtadt, Duisburg und anderen Orten, die
im Gebiet des Bwickenkopfes Mainz ohne ordnungsgemäße Polizeiaus=
weiſe
angetroffen wurden, zu Geldſtrafen von je 5 Mark verurteilt.
Unglücksfall mit tödlichem Ausgang. Heute nachmittag
um ½5 Uhr iſt am Katzenſteig ein Junge beim Spielen in den
Steinbruch gefallen und trug ſchwere Kopfverletzungen und
innere Verletzungen davon. Bei der Einlieferung ins Kranken=
haus
durch die Städtiſche Rettungswache iſt der Junge ſeinen
Verletzungen erlegen.
Lokale Veranſialtungen.
w erſcheinenden Nottzen ſind ausfichlleßlich es Hinweiſe auf Hngelgen zu betrachtn.
Die1
m keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krtit.
Die Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt Moller=
ſtraße
40, feiert heute Sonntag, den 13. Juni, nachmittags halb 4 Uhr,
ihr Jahresfeſt. Jedermann iſt freundlich dazu eingeladen. Eintritt frei.
Alt=Darmſtadt. Vereinigung für Ortsgeſchichte und Hei=
matkunde
. Hotel Prinz Karl, Alt=Darmſtadtzimmer, Donnerstag abend
2. Vortrag von Herrn Robert Schneider, aus der Vortragsreihe, Vom
Weſen unſerer Heimatſprache. Herr Ed. Göbel vom Landestheater wird
zum beſſeren Verſtändnis unſerer Mutterſprache den Vortrag mit allerlei
Proben aus unſerer Heimatdichtung umrahmen.

Aus den Parteien.

Ortsgruppe Davmſtadt der Deutſchnationalen
Volkspartei Wir machen unſere Mitglieder und Freunde auf
den Vortrag auſmerkſam, den Frau Abgeordnete Annagrete Leh=
mann
=Berlin am Mittwoch, den 16. ds. Mts., abends 8 Uhr, im
Mſikvereins=Saal, Steinſtraße 24, über das Thema Fürſtenenteignung
und Mißwirtſchaft der Linksparteien halten wird. Der Vortrag bietet
allen rechtsgerichteten Bürgern der Stadt Gelegenheit, aus berufenem
und beredtem Munde die Wahrheit über die beabſichtigte entſchädigungs=
loſe
Enteignung der Fürſten zu hören. Wir hoffen deshalb dringend
auf recht zahlreichen Beſuch des Vortrags und verweiſen im übrigen auf
die Anzeige in dieſer Nummer.
Frauenausſchuß Darmſtadt der Deutſchnationa=
len
Volkspartei Die Vorſitzende unſeres Reichs= Frauenaus=
ſchuſſes
, Frau Annagrete Lehmann, M. d. L., ſpricht am Mittwoch,
den 16. Juni, 8 Uhr abends, im Saale des Muſikvereins, Steinſtraße 24,
über das Thema Fürſtenenteignung und Mißwirtſchaft der Linkspar=
teien
. Wir erwarten von unſere Frauen, daß ſie ihr Möglichſtes tun,
um dieſem Abend zu einem vollen Erfolg zu verhelfen. Frau Abge=
ordnete
Lehmann hat ja hier öfters ſchon geſprochen und ſtets begei=
ſterten
Beifall gefunden. Der Eintritt iſt frei.
Tageskalender für Sonntag, den 13. Juni 1926.
Hefſiſches Landestheater, Großes Haus, vorm. 11½ Uhr, Morgen=
veranſtaltung
: Schottiſche Lieder von Beethoven und Hahdn. Abends
6 Uhr, Ende 10½ Uhr, 4 24: Paleſtrina. Kleines Haus,
abends 8 Uhr: Der Film Südtirol. Orpheum: Keine Vorſtellung.
Beffunger Herrngarten (Orangeriegarten), vorm. 11 Uhr: Prome=
nadenkonzert
. Hotel Prinz Heinrich, abends: Feines Garten=
Konzert. Städt. Saalbau, abends 8 Uhr: Konzert des Poſt=Geſang=
Vereins Saarbrücken. Kaufm. Stenographen=Geſellſchaft: 5. Wan=
derung
. Muſik=Verein: Rheinfahrt, Familienausflug Mainz
St. Goar. Verein für Raſenſpiele, abends 8 Uhr, im Rummelbräu:
Großes Tanzfeſt. Sport=Café, nachm. 4 Uhr: Großes Künſtler=
Konzert. Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875: Abmarſch zur 50. Jubel=
feier
des Turnvereins Arheilgen nachm. ½1 Uhr am Schlachthof.
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Wer zieht nach

Geboten:
in Offenbach ſchöne
gr. 3 Zim.=Wohnung,
Bad. Balkon, Manſ.
Geſucht:
34 Zim.=Wohnung
in Darmſtadt.
Wohnungstauſchbüro
P. Wolf & Co. Nachflg.
Rheinſtr. 51 (*1555

Geboten wird
eine große 3 Zimmer=
wohnung
mit Zubeh.
gegen eine kleineDrei=
Zimmerwohnung im
Oſtviertel. (*15479
Näh. Mollerſtr. 25, II.

Läden

Laden
gute Lage m. Ware
u. Einricht. f. 450 Mk.
umſtändeh. z. vergeb.
Angebote unter E. 3
. d. Geſchſt. (*1552:

Elegant möblierte
4 Zimmer=Wohnung
mit Küiche und allem Zubehör, in ſchöne
freier Lage zu vermieten. Angebote unter
(*15469
E 24 an die Geſchäftsſtelle.

2 Einfamilien-
Häuser
Herrſchaftshäuſer) auf der
Künſtilerkolonie
zu vermieten.
Näheres
Hausbesitzer-Verein
560 Telephon 560 (8831a

Wohnungstauſch
Blete ſchöne 5 Zimmer=Wohnung mit
Bad, Balkon. 1. Stock.
Suche große 67 Zimmer=Wohnung mi
Zubehör in zentraler Lage. (*15490
Reinhelmer, Heidelbergerſtraße 100, 1.

Laden
in der Nähe der Hoch=
ſchule
zu vermieten.
Angeb. unt. E 42
Geſchäftsſt. (*15537

Laden
im Beſſunger Viertel
zu vermieten. Ang.
u. E4SGeſchſt. (*15540

Trockene Näume für
alle Zwecke, auch zum
Unterſtell. vonMöbeln
geeignet, qm 1015.5
pro Monat, jederzeit
zu bermieten. Nie=
derlage
der Krauß=
werte
, Eſch ollbrücker=
ſtraße
25, Telephon
(8502a
2495.

Großer Lagerraum
mit Bürozimm., auch
ür Verſteigerungs=
okal
geeignet, zu ver=
mieten
. Ang, unter
E43Geſchſt. (*15538

Verkſtätten

Werkſtätte
in Beſſungen zu ver=
mieten
. Angb. u. E. 46
a. d. Geſchſt. (*15541

Stallungen

Stallung, Heuboden
und Lagerraum zu
vermieten. Näheres
Arheilgerſtr. 57(15515

Zimmer

Wenckſtr. 5. p. Jacob,
unmöbl. Zimmer zu
vermieten. (*15463

Wohnungstauſch
Geſucht wird: Neuzeitl. 67 Z=Wohnung, 1. Stock,
mögl. Zentralheizung, gute Tage.
Geboten wird: Neuzeitl. 5 Zimm.=Wohnung, 1. Stock.
2 Veranden, 2 Mädchenz., gute Lage,
billige Friedensmiete.
Angebote unter D 216 an die Geſchäftsſtelle, (Ssu

Meine Spezialmarken:
Heiden-Strümpfe
aus feinsterkünstlicherDauerseide sind
unübertroffen elegant und haltbar
Paar 4.80 3.75 3.60 2.75
geidenflor-Ftrümpfe
mit vierfacher Sohle, Hochferse und Soitze
Paar 2.95 2.50 1.95 1.60
Große Auswahl in allen beliebten Modefarben.
Kinderstrümpfe Kniestrümpfe u. Söckchen
Herrensocken. Sportstrümpfe. Sportstutzen
A. Carl Schmidt
Kirchstr., Ecke Schustergasse
Beachten Sie bitte meine Schaufenster!
8853

Einige Propeller für
Obſtb, Vogelſcheuch.
und Miſtbeetfenſter
gebr., geſ. Angeb. u.
E62 Geſch. (*15569

öbl.

Mobl. Wohn= nebſ
Schlafzimm. u. evtl.
Kochſtelle zu vermiet.
Schriftl. Angeb. und
D 227Gſchſt. (*15323fg

Vornehm möbl.
Zimmer
ſofort beziehb. Hügel=
ſtraße
15, Lad. (7728a

Hügelſtr. 77, III.
möbl. Wohn=u. Schlaf=
zim
., el. V., ab 15. Junt
zu vermieten. (8570a

Herdweg 45, Maunz,
gut möbl. Wohn= u
Schlafzim.; elektr. L.
zu verm. (*15557

3 geräumige, gu=
möbl
. Zimmer, auch
Möbel unterſtellen,
Küchenbenutzung, in
der Heinrichſtraße zu
vermieten. Angebote
unter E 30 an die
Geſchäftsſt. (*15489

Bleichſtr. 9, I., ſchönes
möbl. Zim. per ſof.
zu verm (*15428

Roßdörferſtr. 1, bei
Brückner, mbl. Wohn
u. Schlafzim, per ſof.
zu verm. *15488

Landwehrſtr. 31, pt.,
möbl. B evt.m Penſ.,
ſof. z. verm. (*15486

Wienerſtr. 52, mbl. B.
z. 1. Julis,vm. (*15473

Pahlertſtr. 3, II., mbl.
Zimmer, ſep. Eing.,
ab 1. Juli zu ver=
mieten
. (*1553!

Hochſtr. 13, I., ſchön
mbl. Wohn=u Schlaf=
zim
., ev. Küchenben.,
zu verm. (*1554

Mühlſtraße 40 p.
Möbliertes Zimmer
zu vermieten. (*15517

Fuhrmannſtr. 3, II. I.
Mbl. Wohn=u Schlfz.
auch m. Küchenbenutz
zu vermieten (*15578

Lauteſchlägerſtr. 3,
1. St., I., ſchön möbl
Zimmer mit Kochge
egenh. bill. zu verm
1215570)

Zimmer= und Woh=
nungs
=Nachweis
Götzelmann
Grafenſtr. 24. (21552

Unterricht

Unterricht (auchNach
hilfe) in Mathema

beſtem Erfolg zu

Nachhilfe in

für Tertianer geſucht

E70 Geſch.

Gründl. Klavier
Unterr. zu mäß. Ho=
norar
wird ert. (Std
1,50 ) Kröh, Lager=
hausſtr
. 3. (* 15286fg

Mathematik, reine u.
angewdt., d. akad. geb.
Lehr. Vorber, a. alle
Ziele. Nachh. Witt=
mannſtr
. 30, (B829

Langjähr. Bühnenſänge
ert. Unterr. f. Konzert,
Oper, Operette und
Haus. Vorzügl. Ton=
bildg
., Atemtechnik.
St. 2., Angbt. unt.
E 47 an die Geſchſt.
(*15542

Ke

Gebr. Schreibmaſchine
zu kaufen geſucht
Angebote unt. E. 4(
a. d. Geſchſt. (*15520

Siermarkt

Eine
junge Milchziege
mit 2 Lämmer z. vk.
Wienerſtr. 59. (*15551

1 feſt=
ſitzende
Glucke
u. 5 Legehühner zu
verkaufen. (*15471
Heinrich Fuhrſtr. 9,pt.

8 Woch, alte Dober=
männer
, Ia Stb. bill.
zu verkauf. Rühl,
Karlſtraße 20. (*15547

Wellensittische
(Zwergpapageien)
Zuchtpaare und zum Sprechenlernen ge=
eignete
, hat äußerſt billig abzugeben,
H. Erdmann, Darmſtadt
Roßdörferſtr. 129, Telefon 3921 (*15525

Geldverkehrs

ee
Kapital braucht!
Hypotheken, Baugeld
Kaufgeld, Betriebs
geld von 1000 Mk. an
bis zu d. höchſten Be=
trägen
wende ſich an
Karl Hein
Darmſtadt
Mathildenſtr. 46, pt.
Sprechzeit:
101, 36. Bei An=
fragen
: Doppel= Rück=
porto
. (*15544

Ankauf
von Reſtkauf=
ſchillingen

vermitteln (*15514
Conrad & Hellmund,
Kaſinoſtr. 24.

Lebensmittelgroßhlg.
ſucht
8000 Mk.
zur ſtillen Beteiligung
Hypothekar. Sicher=
heit
vorhanden. Hohe
Zinſen u. Gewinnbe=
teiligung
. Angeb. u.
2 69 Geſch. (*15588

In= und Ausländ. Kapital
für Häuſer, Güter, Landwirtſchaften und
induſtrielle Unternehmungen, Kommunal=
kredite
auf Wechſel, ſowie langfriſtig zu
günſtigen Konditionen; bis 30 Jahre feſt.
Schade & Riewe, Berlin SlV. 68
Markgrafenſtraße 1.
(TV.8793

Aus Intereſſentenkreifen ſind zu vergeben,
kleinere u.
für Grundbeſitz.
größere Kaplkällen Induſtrie
und Landwirtſchaft. 18827 Angebote unter
F. I. G. 7485 an Rudolf Mofſe, Frankfurta. M

Hypoiherengeider
Effekten= und Juwelenbel. Kauf von Auf=
vertungshypotheken
, ſowie Inkaſſo jeglicher
Art. Diskr. zugeſichert.
Nerking 8 Wilhelm
Luiſenſtraße 8 II.
(8504a

I. Hypotheken auf städtische Hausgrundstücke, Gescbäfts- häuser, Industrien U. Landwirtschnften auf genossenschaftlicher Basis. Aligemeine Deutsche Kredit- Genossenschaft e. G. m. b. H. Berlin W62 Nollendorf 872729 Keithstr. 9
IV8816 Wir suchen ser, Vertreter

[ ][  ][ ]

Nummer 162
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Griesheim, 12. Juni. Die Kleintierſchau, die am 20. Juni in
Scherers Konzertgarten von den vereinigten Griesheimer Kleintierzüch=
tern
abgehalten werden ſollte, mußte wegen der hier herrſchenden Maul=
und Klauenſeuche, die ſich immer mehr ausbreitet, auf unbeſtimmte Zeit
verſchoben werden. Die hieſige Bürgermeiſterei weiſt darauf hin, daß
im Friſeurgewerbe an Sonn= und Feſttagen in den Monaten April bis
September nur in der Zeit von 710 Uhr vormittags gearbeitet wer=
den
darf. Das Graſen im hieſigen Gemeindewald innerhalb der Kul=
turen
und Heegen iſt ſtreng verboten. Bei Nichtbefolgung des Verbots
wird die geſamte Gräſerei im Wald unterſagt.
H. Eberſtadt, 12. Juni. Gemeinderatsſitzung. In der
letzten Gemeinderatsſitzung wurde der Gemeindevoranſchlag für das Rech=
nungsjahr
1926 verabſchiedet. Nach einer kurzen Ausſprache fand, ein
Antrag des Gemeinderats Heißt einſtimmig Annahme, der auf der Aus=
gabenſeite
des Budgets folgende Abſtriche vorſieht: 1. Rubr. 35 (Kanäle):
der unter Poſ. k) vorgeſehene Betrag von 15 000 Mk. für die Ausarbei=
tung
eines neuen Kanalprojekts wird auf 8000 Mk. herabgeſetzt; 2. Rubr.
37 (Grenzverhältniſſe): unter Ziff. 2 werden für die Herſtellung von
trigonometriſchen Punkten. Fortführung der Parzellenkarten, Brouillons
und der Ortsbaupläne uſw. anſtatt 2200 Mk. nur 1200 Mk. vorgeſehen;
3. Rubr. 41 (Flüſſe, Bäche, Gräben): für die Regulierung der Modau=
bach
auf Roden und im Riedeck werden für 1926 anſtatt 6000 Mk. nur
2000 Mk. eingeſtellt. Unter Berückſichtigung der damit erfolgten Strei=
chungen
in Höhe von 12000 Mk. ſchließt der Voranſchlag in Ausgabe
mit 601 368,50 Mk., in Einnahme mit 469 561,51 Mk., ſo daß ein Fehl=
betrag
von 131 806,99 Mk. vorhanden iſt. Der Voranſchlag wurde in
dieſer Form vom Gemeinderat einſtimmig angenommen. Von dem Fehl=
betrag
werden 26 236/44 Mk. aus dem Rechnungsreſt von 1924 gedeckt.
Der Reſtbetrag von 105 570,55 Mk. muß durch Gemeindeumlagen auf=
gebracht
werden. Der Gemeinderat beſchloß, dem Vorſchlage der Ver=
waltung
entſprechend, die Feſtſetzung folgender Ausſchlagſätze: a) Son=
derſteuer
vom bebauten Grundbeſitz 50 Pf. je 100 Mk. Steuerwert: b)
Gebäudeſteuer 10 Pf. je 100 Mk. Steuerwert; e) Grundſteuer 23 Pf. je
100 Mk. Steuerwert; 4) Gewerbeſteuer vom landwirtſchaftlichen und
gewerblichen Anlage= und Betriebskapital 25 Pf. je 100 Mk. Steuerwert;
e) 15 820 Mk. ſind als Gewerbeſteuer vom Ertrag aufzubringen. Ein
Antrag des Gemeinderats Heißt, das Kreisamt zu erſuchen, den Verkauf
von Fruchteis auf der Straße in Eberſtadt zu verbieten, wurde einſtim=
mig
angenommen. In geheimer Sitzung: Grundſtückskäufe, Wohnungs=
und Wohlfahrtsſachen und Stundungsgeſuche.
* Hahn b. Ober=Ramſtadt, 12. Juni. Am Sonntag, den 13. Juni,
findet bei Gaſtwirt Bertaloth dahier von nachmittags 4 Uhr an Konzert,
ausgeführt von der altbekannten Kapelle Gruß aus Nieder=Ramſtadt,
ſtatt.
*Nieder=Ramſtadt, 12. Juni. Die Generalverſammlung des hieſigen
Spar= und Darlehnskaſſenvereins e. G. m. u. H. findet am Samstag, den
19. Juni, abends 8½ Uhr, bei Mitglied Gaſtwirt W. Fiſcher 4. dahier
ſtatt. Der Geſangverein Eintracht beabſichtigt, am Sonntag, den
18. Juli Ifd. Js., einen Rheinausflug zu unternehmen. Die Fahrt geht
vorausſichtlich von Mainz aus per Schiff bis nach St. Goar, von dorten
aus ohne zu halten zurück nach Aßmannshauſen. Von da aus iſt Be=
ſichtigung
des Niederwald=Denkmals geplant. Rückfahrt erfolgt von
Rüdesheim aus per Schiff nach Mainz und von da ab per Bahn.
* Michelſtadt, 12. Juni. Rentenauszahlung. Am Montag,
den 14. Juni, findet während der Zahlſtunden der Stadtkaſſe die Aus=
zahlung
der Unterſtützungen an Klein=, Sozial= und Zuſatzrentenempfän=
ger
ſtatt. Dabei iſt als wichtige Neuerung eingeführt, daß die Empfangs=
berechtigten
die vom Verſorgungsamt ausgeſtellten Ausweiskarten vorzu=
zeigen
haben. Ortsbauplan. Der in der Gemeinderatsſitzung
vom 1. Juni genehmigte Ortsbauplan für den Schliffergrund ( Jahn=
ſtraße
) liegt ab 10. Juni für 14 Tage auf der Bürgermeiſterei zur Ein=
ſicht
offen. Einwendungen müſſen während dieſer Friſt erhoben wer=
den
. Reichskurzſchrift. Auch der hieſige Stenographenkranz
Gabelsberger hat ſich entſchloſſen, einen Rede=Schriftkurs in der Reichs=
einheitskurzſchrift
abzuhalten. Der Kurs beginnt am 15. Juni, abends
8½4 Uhr, in der Stadtſchule. Anmeldungen dazu nimmt Herr Friedrich
Norſtadt, Schulſtraße, entgegen. Am Sonntag, 13. Juni, trifft der
Muſikverein Offenbach zu einem Beſuch hier ein. Mittags von 34 Uhr
wird ein Konzert auf dem Marktplatz die Michelſtädter erfreuen und
daran anſchließend werden im Städtiſchen Saalbau noch einige Konzert=
ſtücke
zum Vortrag gelangen. Sanitätskolonne. Anläßlich
des am 13. Juni ſtattfindenden Rotekreuztages veranſtaltet die Freiwil=
lige
Sanitätskolonne am Sonntag um 11 Uhr am Steinbruch in der
Jahnſtraße eine Schauübung. Wer ſich über die ſegensreiche Arbeit der
Kolonne genauer unterrichten will, verſäume nicht, der Veranſtaltung
beizuwohnen. Außerdem wird zu Gunſten des deutſchen Roten Kreuzes
am Sonntag eine Straßenſammlung abgehalten.
Erbach, 11. Juni. Im Gaſthaus Zum Hirſch fand die General=
verſammlung
der Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft Erbach ſtatt. Der im
vorigen Jahre gewählte Vorſitzende des Aufſichtsrates, Herr Bürger=
meiſter
Dengler, eröffnete und leitete die Verſammlung. In einem aus=
führlichen
Geſchäftsbericht gab er ein Stimmungsbild über das abgelau=
fene
Geſchäftsjahr. Er betonte insbeſondere, daß die Genoſſenſchaft zur
Zeit keinen Wavenbezug tätigen ſoll, bis die rüchſtändigen Notſtands=
kredite
reſtlos zurückbezahlt ſeien. Damit ſei der Zweck der Genoſſen=
ſchaft
, der eigentlich auf die Warenvermittlung gerichtet ſein ſoll natür=
lich
nicht erreicht. Solange aber der Geſchäftsbetrieb der Genoſſenſchaft
lediglich den Charakter der Kreditgenoſſenſchaft aufweiſe, miſſe bis zum
endgültigen Eingang der Außenſtände von einem Umſatze abgeſehen
werden. Der intenſiven Arbeit des jetzigen Vorſtandes und Aufſichts=
rates
ſei es gelungen, geſündere Verhältniſſe in die Genoſſenſchaft zu
bringen. Die durch die Kreisſtelle des Reviſionsverbandes geführten
Bücher ſeien völlig auf dem Laufenden. Die Generalverſammlung
ſtimmte den Ausführungen des Aufſichtsratsvorſitzenden zu. Die Bilanz
wurde genehmigt und der ausgewieſene Reingewinn dem Reſervefonds
zugewieſen. Ueber die in dem letzten Jahr vorgenommene geſetzliche
Reviſion wurde ſeitens des Vorſitzenden in eingehender Weiſe berichtet.
Die ſtatutengemäß ausſcheidenden Vorſtands= und Aufſichtsratsmitglieder
Ludwig Nieratzky und Ludwig Lang wurden einſtimmig wiedergewählt.
Eine Reihe von Wünſchen und Anträgen aus dem Kreife der Mitglieder
wurde verhandelt. An der Ausſprache beteiligten ſich die Herren Pri=
lipp
, Egner, Karl Walter, Johann Lang, Wagner und Haſtert. In die=
ſer
Ausſprache wurde hauptſächlich darauf hingewieſen, daß künftighin
die Genoſſenſchaft allzulange Kredite nicht mehr gewähren Lürfe. Außer=
dem
würde der Kredit für jedes einzelne Mitglied ſcharf umarenzt und
ſo die Genoſſenſchaft auf eine andere Grundlage geſtellt werden. Die
von den einzelnen Herren gemachten Ausführungen wurden allſeits
anerkannt und dürfte der Zeitpunkt nicht mehr allzu fern liegen, an dem
die Genoſſenſchaft unter Beachtung wirklich genoſſenſchaftlicher Grund=
ſätze
die Arbeit wieder aufnehmen kann.
* Lindenfels, 10. Juni. Beſitzwechſel. Das frühere Haus
Salem, welches ſeither zur Bauer’ſchen Stiftung gehörte, hat die
Gemeinde Lindenfels angekauft. Es finden darin arme bedürftige Fa=
milien
auch weiterhin Aufnahme. Odenwaldklub. Die hieſige
Ortsgruppe des Odenwaldklubs unternahm eine zweitägige Wanderung
nach Oberſteinach, um dort ihrem verdienſtvollen Förderer Herrn Lehrer
Vierheilig im Lokal des Goldenen Bock in feierlicher Weiſe den
Wanderſtab mit dem Goldenen zu überreichen. Dieſelbe Ortsgruppe
unternimmt dieſe Woche eine viertägige Wanderung in den Schwarz=
wald
. Sonderſteuer. Nachdem die heſſiſchen Hausbeſitzervereine
kürzlich einen gemeinſamen Schritt beim Miniſter Henrich zwecks Herab=
drückung
der wahnſinnig hohen Sonderſteuerbelaſtungen unternommen
haben, ließ es ſich die hieſige Bürgerſchaft mit dem Hausbeſitzerverein
nicht nehmen, ihrerſeits nochmals zu demonſtrieren. Eine Kommiſſion,
aus drei Herren beſtehend, brachte in über einſtündigem Vortrag beim
Miniſterium ihre Sonderbeſchwerden vor, und hat ſie einen Teilerfolg
errungen. Gemeinſame Formulare wurden ausgearbeitet und jedem
Hausbeſitzer zur Verfügung geſtellt. Beſagte Formulare ſind noch auf
dem Bureau der Bürgermeiſterei zu haben. Jeder Hausbeſitzer kann
und muß davon Gebrauch machen. Steinbruchpacht. Die Ver=
handlungen
, welche die Gemeinde Lindenfels einerſeits und die Firma
Kreuzer u. Böhringer andererſeits wegen Regelung der Steinbruchpacht=
fragen
monatelang geführt hat, ſind nun glücklich auf dem toten Punkt
angelangt. Das zuſtändige Schiedsgericht wird hoffentlich bald eine
glückliche Löſung der für unſeren Ort doch ſo bedeutungsvollen Ange=
legenheit
in allſeitigem Intereſſe finden. Fremdenverkehr. In=
folge
ungünſtiger Witterung hatten wir in den letzten Wochen nur mäßi=
gen
Beſuch von Sommerfriſchlern. Anfragen von den benachbarten
Städten liegen bei den hieſigen Hotels und dem Verkehrsverein maſſen=
haft
vor. Das fortgeſetzte troſtloſe Wetter hätte ſchon manchen Quartier=
geber
zur Verzweiflung bringen können, wenn nicht die gut geſtärkten
Nerven bei unſerer vorzüglichen Höhenluft vorhanden wären. Aber trotz
allen ungünſtigen Wetternachrichten von den verſchiedenſten Wetterwarten
wollen hieſige Wettermacher von jetzt ab gutes Wetter vorherſagen. Der
Sommerbetrieb würde dann, wenn auch um einige Wochen verſpätet,
ſeinen Anfang nehmen.
Hirſchhorn, 12. Juni. Waſſerſtand des Neckars. Am 11.
Juni: 1.56 Meter; am 12. Juni: 1,55 Meter.

Sonntag, den 13. Juni 1926

Seite 7

* Aus dem Weſchnitztal, 12. Jnni. Regen und kein Enge=
Unſer Getreideſtand iſt dieſes Jahr ein ausgezeichneter; dies gilt ſowohl 63 Pfg., Land= und Forſtwirtſchaft 60 Pfg., Betriebskapital 50 Pfg.,
von der Winter= als Sommerfrucht. Umſo bedauerlicher iſt dus nie
endenwollende Regenwetter, wodurch die ſtolze Frucht zu Boden gedrückt Ein Antrag des Gemeinderats Volz, die Grundſteuer von 68 Pfg. auf
ter wird die Heuernte wohl energiſch einſetzen. Auch die Kartoffeln
haben ſich großartig entwickelt; aber es iſt nun höchſte Zeit, daß die einer Badeſtelle, wurden einer Kommiſſion übertragen. Ein Aufruf zur
Sonne wieder zur Herrſchaft gelangt, wenn unſere ſchöne Hoffnung
nicht wieder zuſchanden werden ſoll.
Darmſtadt hielt dieſer Tage in der Turnhalle des Realgymnaſiums in zur nächſten Sitzung.
Weinheim einen Demonſtrationsvoxtrag nebſt Vorführung eines von
ihm erfundenen neuen Fallſchirmes. Er führte aus, daß jetzt täglich niſten entfalten für die Fürſtenenteignung eine rege Werbetätigkeit von
130 Flugzeuge auf 42 verſchiedenen Luftlinien verkehren. Dann ging er Haus zu Haus und in Straßen, von denen ſie annehmen müſſen, daß ſig
denen neuen Fallſchirm vor. In Zukunft werde jeder Luftreiſende‟ Dabei iſt es ihnen in erſter Linie darum zu tun, einen Beitrag zu ihren
mit einem Fallſchirm ausgeſtattet ſein müſſen.
Kaſſe in Bezirksſpaxkaſſe Zwingenberg=Bensheim
abgeändert und die Errichtung einer Rechnungsſtelle in Bensheim vorge=
ſehen
worden iſt, fand in einer außerordentlichen Mitgliederverſamm=
lung
, die am Donnerstag im Sparkaſſenlokal in Zwingenberg tagte, die
Neuwahl des Vorſtandes und Aufſichtsrates ſtatt. Zu Vorſtandsmitglie=
dern
wurden gewählt: Oberamtsrichter Dr. Jäger=Zwingenberg und
Bürgermeiſter Dr. Angermeier=Bensheim zu Direktoren der Kaſſe, Bür=
germeiſter
Schwinn=Pfungſtadt, Juſtizinſpektor, Groll=Bensheim und
Altbürgermeiſter Weigold=Auerbach zu Beiſitzern. Die Rechner für die
beiden Rechnungsſtellen in Zwingenberg und Bensheim werden in einer ſinn. Ein 19jähriger Burſche aus Badenheim wollte es der elek=
demnächſt
ſtattfindenden Sitzung vom Vorſtand und Aufſichtsrat gewählt.
Als Rechner der Rechnungsſtelle Zwingenberg kommt Rechner Delp= dieſe fahren. Er mußte eine längere Strecke Weges bergauf fahren,
Zwingenberg in Betracht, während die erſtmals zu beſetzende Stelle des
Rechners für die Rechnungsſtelle Bensheim ausgeſchrieben werde., kucd.
Zu Mitgliedern des Aufſichtsrats wurden gewählt: Brauereibeſitzer Hil= Krankenlager.
debrand=Pfungſtadt, Altbürgermeiſter Rau=Bickenbach, Bürgermeiſter
Schäfer=Eberſtadt, Bürgermeiſter Seib=Hähnlein, Pfarrer Kempf= Zwin=
genberg
. Gemeinderat Adam Gerhardt=Zwingenberg, Gemeinderat. Wil=
helm
Stetter=Pfungſtadt, Gemeinderat Peter Heißt=Eberſtadt, Bürger=
meiſter
Noßmann=Seeheim, Beigeordneter Krenkel=Bensheim, Bürger=
meiſter
Schmidt=Zell, Bürgermeiſter Hofmann=Gernsheim, Fabrikant Neulich, ſtießen auf dem Wackernheimer Flugplatz zwei Flugzeuge zu=
Dude=Reichenbach, Kaufmann F. C. Hofmann=Gernsheim, Fabrikant
Mink=Reichenbach und Stadtverordneter Schuhmann=Bensheim.
Heppenheim, 12 Juni. Berichtigung. Der Bürgermeiſter
der Stadt Heppenheim teilt mit: Die von unberufener Seite verbreitete
Nachricht, betr. Neubeſetzung der Stadtbaumeiſterſtelle (welche auch in
Nr. 158 unſeres Blattes Aufnahme gefunden hat), wonach die mit der
Vorbereitung der Wahl betraute Stadtverordnetenkommiſſion zu dem
Entſchluß gelangt ſei, daß unter den 218 Bewerbern nur die etwa ſieben
aus Heppenheim ſtammenden Bewerber bzw. Bewerber, deren Frauen A. Bingen a. Rh., 12. Juni. Ein ſeltenes Jubiläum. Am
aus Heppenheim ſtammen, zur engeren Wahl vorgeſchlagen werden ſollen,
iſt ſelbſtverſtändlich unrichtig. Es bedarf keiner Frage, daß eine verant=
wortungsbewußte
Stadtverwaltung bzw. ſtädt. Kommiſſion nach ſolchen
Geſichtspunkten nicht vorgehen wird, und daß es eine geradezu lächerliche
und den übrigen Bewerbern gegenüber frivole Handlungsweiſe wäre,
wenn zuerſt eine Stelle in aller Oeffentlichkeit ausgeſchrieben und nach=
her
nach ſo engherzigen Grundſätzen verfahren würde, indem unter einer
Unmenge von 218 Bewerbern nur Einheimiſche in Betracht gezogen wer=
den
ſollten. Selbſtverſtändlich entſcheidet unter den zahlreichen Bewer=
bern
, die nach der erſten Sichtung vorläufig noch nicht aus dem Kreiſe
fikation und nicht die Heimatberechtigung.
* Lampertheim, 12. Juni. Steuerproteſtverfammlung.
Infolge der den Gewerbetreibenden in den letzten Tagen zugeſtellten
Nachtragsſteuerzettel in ganz anſehnlicher Höhe hat bei denſelben eine
begreifliche Erbitterung Platz gegriffen. Um eine allgemeine Ausſprache Stimmung den wunderbaren Darbietungen und belohnte dieſelben mit
Betroffenen zu einer Proteſtverſammlung in den Saal des Gaſthauſes
Zum Rheingold eingeladen, die ſehr ſtark beſucht war. An der Aus=
ſprache
beteiligten ſich mehrere Diskuſſionsredner, die zu dem ganzen
Steuerſyſtem Stellung nahmen und Wege zur Abwendung des unaus= unſere Stadt dem genannten Herrn nicht genug dankbar für ſo manche
bleiblichen Unterganges bei der auferlegten Belaſtung empfahlen. Man
ſtimmte dann der vom Vorſitzenden vorgeſchlagenen Reſolution zu, die
dem Heſſiſchen Miniſterium unterbreitet werden wird und lautet: Die
von dem Gewerbeverein Lampertheim in den Saal des Rheingold einbe=
rufene
öffentliche Steuerproteſtverſammlung, welche aus den Reihen des
Handwerks, des Gewerbes und ſonſtigen am hieſigen Platz befindlichen
Geſchäftswelt überaus zahlreich beſucht war, erhebt hiermit ernſten
werk und Gewerbe. Haben Nachkriegszeit und Inflation ſchon geravezu
verheerend gewirkt, ſo iſt mit der in den letzten zwei Jahren ſich immer Badeeinrichtungen. Ein Sonderzug brachte ſpät abends die Gäſte wieder
mehr ſteigernden allgemeinen Beſteuerung eine Erregung geſchaffen nach Gießen zurück.
worden, die zu den ernſteſten Befürchtungen Anlaß gibt. Ganz beſonders
hat die in dieſen Tagen erfolgte Zuſtellung von Steuernachträgen für
das Gewerbe geradezu verbitternd gewirkt. Waren ſchon die ſeitherigen
Steuerlaſten nicht mehr aufzubringen und haben zu noch nie gekannten
Verhältniſſen in unſeren Reihen geführt, ſo bedeutet das weitere ſtarre
Feſthalten und Fortführen dieſer Steuerpolitik den Ruin unzähliger
Exiſtenzen aus unſeren Reihen. Die enge Verbindung unſerer Ge=
meinde
mit den Schwankungen auf dem Wirtſchaftsmarkt des nahen
Induſtriezentrums Mannheim=Ludwigshafen, die ſich hieraus ergebenden
gebracht, daß Handwerk und Gewerbe auch am hieſigen Platze ſchwer
darniederliegen und noch nicht abzuſehen iſt, wann der Tiefſtand dieſer ſeinen Namen.
Erſcheinung erreicht iſt. Arbeitsloſigkeit einerſeits und unerträgliche
Vereinfachung und Ueberſichtlichkeit in unſerem Steuerſyſtem müſſen wir er ins hieſige Krankenhaus gebracht werden.
fordern, denn nur dadurch wird es möglich ſein, zu einer bleibenden
Geſundung zu kommen. Zu der Reſolution fand ein Zuſatzantrag
Miniſterium ein Ruhen der Steuerzahlung eintreten ſoll. Damit allen hauſen hörte in der Nacht vom 26. auf P. Mai in dem an ſein Schlaf=
Betroffenen, die der Proteſtverſammlung nicht beiwohnen konnten, Gele=
genheit
gegeben iſt, ſich dem Proteſt anzuſchließen, wird der Ortsgewerbe= geuner, die kurz vorher das Dorf paſſiert hatten, ihm hier einen nächt=
verein
beauftragt, eine Liſte zur Einzeichnung in Umlauf zu ſetzen.
Juni: 2,76 Meter.
Geinsheimer. Obervermeſſungsrat Schnittſpahn weilte dieſer Tage, das Schlachthaus zu verlaſſen, was er jedoch nicht tat. Auch der Hund
in Geinsheim, um über den Meliorationsplan mit den dortigen Land=
wirten
zu verhandeln. Es waren ungefähr 60 Landwirte erſchienen, Da in dem Schlachthaus auch die Schlachtmeſſer uſw. aufbewahrt werden,
die mehrere Einſprüche über den Verlauf des alten und des neuen Bach= fürchtete man Widerſtand und hielt es für ſehr gefahrvoll, den Raum
fung und Erweiterung des alten Bachbettes notwendig ſei. Schließlich erkennen zu geben, nicht nachkam. Der Sohn gab daraufhin vor Ein=
wurde
eine Kommiſſion gebildet, die in Darmſtadt mit dem Kulturbau= tritt in das Schlachthaus einen Schreckſchuß ab, worauf ſofort ein Schrei
amt verhandeln ſoll.
ſitzung. Die Verteilung der Baudarlehen muß nochmals vorgenom= ſtammenden Landwirt und Milchfuhrmann Krämer erkannte. Er hatte
daß die Verteilung nochmals einer Kommiſſion überwieſen werden verletzt hatte. Sofort wurde die Polizei, der Arzt ſowie die Frau von

Totnr umn Haen Oauannesesstas
Mait Mid densstiin spaitn

wenn sie sich ihre
Kleider beschmutzen.
wäscht
D Thompsons
Seiſfenfealier
in kurzer Zeit alles
wieder scuber, ohne
daß Sie zu reiben
Foder sich zu gud-
Slen brauchen.

I. K. 6700

mußte. Die Steuerausſchlagſätze 198 für Gebäude 34 Pfg., Grundbeſitz
Gewerbe 70 Pfg. und Gebäude=Sonderſteuer 50 Pfg. wurden abgelehnt.
und vom Unkraut überwuchert wird. Ebenſo üppig ſteht Gras und 50 Pfg. herabzuſetzen, wurde ebenfalls abgelehnt. Die Gewährung von
Klee, ſodaß es die Senſe kaum durchſchneiden kann. Bei günſtigem Wet= Ermäßigung der Gemeindeſonderſteuer ward aus Billigkeitsgründen ab=
gelehnt
. Die Anträge des Gemeinderats Hamann, zwecks Errichtung
Abſtimmung des Volksentſcheids, Einberufung einer Volksverſammlung,
ſowie getrennte Stimmabgabe der Geſchlechter und ein Zuſchuß an den
* Von der Bergſtraße, 12. Juni. Der Luftpilot K. Ulrich aus Neichsausſchuß für Volksentſcheid der Fürſtenabfindung ward vertagt bis
* Offenbach, 12. Juni. Man ſchreibt uns: Die hieſigen Kommu=
auf
die Geſchichte des Fallſchirmes ein und führte den von ihm erfun= nicht gern geſehen ſind. So machten ſie es am vergangenen Sonntag.
Wahlunkoſten zu erhalten. Zu dieſem Sammeln von Geld behaupten ſie
II. Zwingenberg, 12. Juni. Nachdem die Mitgliederverſammlung durch polizeiliche Genehmigung berechtigt zu ſein. Beſonders zudringlich
der Bezirksſparkaſſe Zwingenberg am 6. Mai ds. J3. eine neue Satzung und hartnäckig laſſen ſie ihre Ueberredungskünſte ſpielen, wenn Frauen
beſchloſſen harte, durch die der Name der am 25. Juni 1830 gegründeten allein zu Hauſe ſind. Mancher ſucht ſie auf die Weiſe loszuwerden, daß
er erklärt, er werde für die kommuniſtiſche Geſetzesvorlage ſtimmen, könne
aber nichts dazu geben. Die Polizei müßte auf dieſes Treiben unbe=
dingt
ein wachſameres Auge haben und es unterſagen. Am Sonntag,
13. Jun;, wird ſich die Sammlung zweifellos wiederholen.
Rheinheſſen.
M. Sprendlingen (Rheinh.), 10. Juni. Jugendlicher Leicht=
triſchen
Straßenbahn gleichtun und mit der gleichen Schnelligkeit wie
wobei er ſich dermaßen überanſtrengte, daß er zuſammenbrach und eines
Schlaganfall erlitt. Nun liegt er an einer Seite gelähmt auf dem
g. Gonſenheim, 11. Juni. Zur Zeit finden hier große Flugzeug=
übungen
der franzöſiſchen Beſatzungsarmee ſtatt, an denen 30 ab=
kommandierte
franzöſiſche Flieger teilnehmen. Zeitweiſe ſchwebten über
Gonſenheim zehn Flugzeuge, die zwiſchen dem Flugplatz Wackernheim
und dem Czerzierplatz, dem großen Sand, in Gonſenheim, verkehrten.
ſammen. Die Flugzeuge wurden beſchädigt und drei Flieger tödlich ver=
letzt
. Die franzöſiſchen Flugzeuge fliegen bei Wackernheim manchmal ſo
tief, daß die auf der Kreisſtraße gehenden Menſchen von der Straße
flüchten und im Felde Schutz ſuchen, während Zugtiere ſcheu werden.
R. Nierftein, 12. Juni. Jubelfeſt. Am Sonntag feiert der
hieſige Turnverein das Feſt ſeines 25jährigen Beſtehens, woran ſich zahl=
reiche
Brudervereine der Umgegend beteiligen.
geſtrigen Tage konnte der Tabakarbeiter Wilh. Mayer aus dem benach=
barten
Dietersheim auf eine 60jährige Tätigkeit im Dienſte der Tabak=
und Zigarrenfabrik Karl Gräff, G. m. b. H., Bingen, zurückblicken. Der
Jubilar wurde in entſprechender Weiſe geehrt.
Oberbeſſen.
b. Friedberg, 11. Juni. Das in ganz Deutſchland bekannte und be=
rühmte
Amar=Quartett (die Herren Licco Amar, Walter Kaspar, Paul
der zu Berückſichtigenden ausgeſchieden ſind, in erſter Linie die Quali= und Rudolf Hindemith) gab am Donnerstag abend in der Feſthalle der
Auguſtinerſchule einen Konzertabend, der uns Quartette von
Haydn, Mozart und Schubert brachte; der zweite Abend am Samstag
wird uns Max Reger, Paul Hindemith und Verdi bringen. Die Halle
war bis zum letzten Platze beſetzt, das Publikum lauſchte in andächtiger
herbeizuführen, hatte der Ortsgewerbeverein auf Mittwoch abend alle ſtürmiſchem Beifall. Daß die Quartettvereinigung, die man ſonſt wohl
nur in den größeren Städten zu hören bekommt, auch unſere Stadt mit
ihrem Beſuche beehrt, verdanken wir den perſönlichen Beziehungen und
der Anregung des Herrn Profeſſor Dr. Karl Schmidt, wie übehaupt
Förderung des muſikaliſchen Lebens ſein kann. Wir erinnern an dieſer
Stelle nur an die Schülerkonzerte der Auguſtinerſchule, die nicht nur den
Schülern, ſondern auch dem weiteren Publikum zugänglich ſind und uns
koſtenlos ganz auserleſene muſikaliſche Genüſſe darbieten und die Be=
kanntſchaft
hervorragender Künſtler vermittelt haben.
* Bad=Nauheim, 10. Juni. Die Univerfität Gießen weilte
geſtern mit 600 Perſonen, Profeſſoren, Studenten und Damen zum
Proteſt gegen die fortgeſetzte weitere unerträgliche Belaſtung von Hand= Beſuchedes Bades hier. An das Konzert auf der Kurhausterraſſe
ſchloß ſich ein Gang zum Johannesberg, zum Teichhaus und zu den
* Gießen, 12. Juni. Schülerſelbſtmord. Der 17 Jahre alte
Schüler Fehn von einer hieſigen höheren Lehranſtalt eignete ſich im
Laborgorium Chemikalien an und verſchluckte ſie. Er verſtarb uner
gräßlichen Schmerzen in der Klinik.
* Grünberg, 12. Juni. Das ſeltene Feſt der goldenen Hoch=
zeit
feierte das Ehepaar Förſter Leyerer im nahen Klimbach. Leyerer,
der am Feldzug 1870/71 im Heſſiſchen Jägerbataillon Friedberg teil=
nahm
und bis vor einigen Jahren im Dienſte der Freiherrn von Rabe=
Auswirkungen auf die Kaufkraft der hieſigen Bevölkerung, haben es in= nau ſtand, erfreut ſich noch beſter Rüſtigkeit. Die Förſter der Umgebung
folge der hier ſchon ſehr lange herrſchenden Arbeitsloſigkeit mit ſich veranſtalteten zu Ehren des Jubilars eine kleine Feier im Wald und
weihten zu Ehren des verdienten Forſtmannes eine mächtige Eiche auf
* Gedern, 12. Juni. Schwerverunglückt iſt ein Förſter von
Steuerlaſt andererſeits ſind nicht dazu angetan, eine friedliche Entwick= Herchenhain, der auf der abſchüſſigen Straße von Kaulſtoß nach Sichen=
lung
zu ſichern. Wir erheben daher in letzter Stunde mahnend unſere hauſen die Herrſchaft über ſein Fahrrad verlor und in den Graben
Stimme: Nicht Stundung der Steuern kann uns retten, ſondern Abbau, ſtürzte, wo er bewußtlos liegen blieb. Mit ſchweren Verletzungen mußte
* Ulrichſtein, 11. Juni. Zu dem von uns gemeldeten Vorfall wird
noch Annahme, daß bis zur Beantwortung derſelben durch das Heſſtſche uns nunmehr mitgeteilt: Der Metzgermeiſter Auguſt Wenzel in Boben=
zimmer
angrenzenden Schlachthaus Geräuſch. Er nahm an, daß Zi=
lichen
Beſuch abſtatten wollten. Der Metzgermeiſter begab ſich ſofort in
den Hof, um das Schlachthaus zu beobachten und bemerkte dabei, daß am
Gernsheim, 12. Juni. Waſſerſtand des Rheins. Am 12. Schlachthausfenſter der Draht weg war und ganz aufſtand. Daraufhin
weckte die Frau den Sohn und rief noch einen Nachbar herbei. Der
* Groß=Gerau, 11. Juni. Meliorationseinſprüche der Eindringling wurde nun 2mal aufgefordert, ſich erkennen zu geben und
ſträubte ſich, als er in das Schlachthaus hineingeſchickt werden ſollte.
bettes vorbrachten. Man war vor allem der Anſicht, daß eine Vertie= ohne weiteres zu betreten, zumal der Fremdling der Aufforderung, ſich
aus dem Raum ertönte. Als man nun Licht machte, war man erſtaunt,
Ck. Wixhauſen, 11. Juni. Oeffentliche Gemeinderats= als man in dem Eindringling den aus dem benachbarten Höckersdorf
men werden, weil zwei anderweitige Bewerber hinzugekommen ſind, ſo einen Schuß in den Oberſchenkel erhalten, der den Beckenknochen mit=
Krämer benachrichtigt. Nachdem der örtliche Arzt den Getroffenen ver=
bunden
hatte, wurde er ins Laubacher Krankenhaus verbracht, wo er
nach zwei Tagen ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Die polizeiliche Unter=
ſuchung
ergab, daß das Fenſter zum Schlachthaus mit Gewalt erbrochen
war und der Eindringling eine beträchtliche Menge Zervelatwürſte ab=
geſchnitten
und zum Teil ſchon in den Hof verbracht hatte. Ein anderer
Teil lag noch im Schlachthaus auf dem Boden. Der Sohn des Metzger=
meiſters
wurde nach ſeiner Vernehmung auf freiem Fuß belaſſen.
Während des Nachmittags, wo der Metzger ſchlachtete, iſt Krämer im
Schlachthaus geweſen, um ſich wahrſcheinlich mit den örtlichen Verhält=
niſſen
vertraut zu machen.
* Ulfa, 12. Juni. Bei der Pferde=Prämiierung in der
Pferdezuchtvereinigung wurden folgende Züchter mit Preiſen bedacht:
1. Preis Otto Mock=Ulfa und Herm. Filſinger, Reihhäuſer. Hof;
2. Preiſe Rudolf Widdersheim aus Borsdorf, Hch. Wolf=Ulfa und Herm.
Filſinger, Reinhäuſer Hof; 3. Preiſe: Hch. Jüngling Ww.=Ulfa, Phil.
Reitz=Ulfa, Hch. Döll 3.=Ulfa und Otto Jäger=Ulfa; 4. Preis Hch. Doll 3.=
Ulfa. Als Preisrichter waren tätig: Oberlandſtallmeiſter Schörke, Otto
Schneider=Utphe und W. Wolf=Düddelsheim.
* Schlitz, 12. Juni. Ein Opfer ſeines Berufs wurde der
Eiſenbahnoberſchaffner Lohn. Er rangierte auf dem Bahnhof Salz=
ſchlirf
mit einem Güterzuge, geriet zwiſchen die Puffer zweier Wagen
und wurde totgedrückt. Lohn hinterläßt eine Witwe und ſieben unmün=
dige
Kinder.
* Schotten, 12. Juni. Durch Parteihaß zur Ernennung eines
kommiſſariſchen Bürgermeiſters iſt es in dem Gebirgsdorf Nieder=Seemen
gekommen. Dreimal wurde gewählt, dreimal reklamiert, Trinkgelage
gingen den Wahlen voraus Prozeſſe folgten nach, ſodaß das ganze Dorf
verfeindet iſt. Die Behörde beſtimmte den Landwirt Heinrich Sinner
zum Bürgermeiſter.

[ ][  ][ ]

Seſte 8

Sonntag, den 13. Junf 1926

Nummer 162

Kinder-Bettstellen
in entzückender
Auswahl M. 17.-,
21.-, 28.-, 32.-,
36.-, 39.- bis 66.-

Der Einkauf von Betten ist Vertrauenssache!

Beste, lanslährig erprobte Sperlal-Gualitäten
zu sehr niedrigen Preisen.
Deckbetten mit echtfarbigem, rotem Inlett, Feder-, Halbdaunen-
und Daunentüllung, Mk. 22., 28., 34., 37. 44. bis 79.
Kissen .... Mk. 7., 9., 11., 13.50 bis 21.
Hatratzen, eig. Anfertigung aus besten Stoffen, Zteil., mit Keil,
Seegras, Wolle, Kapok und Roßhaar, Mk. 26., 34., 39.,
46., 49., 54. bis 175.
Reform-Unterbetten, Reform-Kissen
Bsttbarchente, Daunenköper, Ia Oualität., auch meterweise.

Bei Prüifung aller Augebote werden Sie fnden, dags es keine
bessere Einkaufsmöglichkeit gibt.
Wolldecken in ersten Oualitäten.
Mieſe
Steppdecken in prima Ausführung, in all. Farben, Halbwoll-u.
Wollfüllung Mk. 19.50, 24., 33., 45. bis zu den feinst. 79.
Daunen-Steppdecken in vielen Farben, garantiert daunendicht.
Hetall-Bettstellen, Holz-Bettstellen in hundertfacher Aus-
wahl
für Erwachsene und Kinder. Es gelangen nur die ersten
Fabrikate Dentschlands zum Verkauf.

Bettenuspekialhaus Buchdaß
Darmstadt, Markt 11 / Mainz, Flachsmarktstr. 24
8806

Bettfedern und
Daunen
aller Preislagen, in nur
gewaschenen Oualitäten.
Füllung im Beisein des
Känfers.

Immobilien 811 Speise-Restaurant
an tücht. Wirtsleute

Verſäumen Sie dieſe
Gelegenheit nicht.
Das Haus (153441sg
Liebfrauenſtr. 77
wird zu allergünſtigſt.
Bedingungen ver=
kauft
. Zu ſprechen
Montag im Hotel
Darmſtädter Hof.
M Rebhuhn.

Modernes Einſam.=
Haus, 5-7 Zim ner,
nur Tintenviertel, ſo=
fort
beziehb", ſpäteſt.
1. Jult zu kauf. geſ.
Ang. m. Preisang. u.
P. 28 Gſchſt. (e 15483ei

Nähe Darmſtadt, mit
mindeſtens 5-8000 qm
Garten oder Wieſe zu
pachten od. zu günſt.
Beding. zu kauf. geſ.
Bedingung freiwerd.
Wohnung. Angebote
unter E. 56 an die
Geſchäftsſt (*1554

Suche gutbeſchäftigte
Druckerer
in Frankfurt a. M. od.
Nachbarſtädte u. zahle
bis zu
150 000 Mk.
bar, Angeb. u. E74
Geſchäftsſt. 15586

zu kaufen geſucht,
eventl. a. Beteilig.
Angebote unter
E 58 an die Ge=
ſchäftsſt
. (*15549

abzug. Erf. 10000 .
Ang. unt. E 16 an
die Geſchſt. (15455

Zu mieten geſuchtg

Eine beſchlagnahme=
freie
45 Zimmer=
Wohnung
von jungem Ehepaar
bis 1. 7. zu mieten
geſucht. Angeb. unt.
E 76 Geſchſt. (*15589

Beſchlagnahmefreie
Wohnung
zu mieten geſucht.
24 Räume. Bering,
Seitersweg 12.(15368

Junges Ehe=
paax

ſucht 2 leere Zimm,
evtl.m Küchenbentzg
zum 15. oder 1. Juli.
Angeb. u D 206 an
an d. Geſchſt. /152841e

Alleinſtehende Dame
ſucht 3 bis 4 Zim=
mer
, unmöbliert., m.
Küchenbenutzung od.
ſonſtig, Kochgelegenh.
als Untermieterin.
Anfrag. u. E 18 an
die Geſchſt. (215475

Möbl. Wohn= und
Schlafzim. mit voll.
Penſion, eventl. nur
Abendt (elektr. Licht,
Bed.) von ruh. Herrn
zum 1. 7. geſ. An=
geb
. unter E 38 an
die Geſchſt. (*15519

2 leere evtl. teilweiſe
möbl. Zimmer mit
Klavier und Küchen=
aum
, mögl. Johan
nisviertel, v. kinderlſ
Ehepaar geſucht. Au=
gebote
an Traiſer,
Aliceſtr. 5 (e1556

Gegen Barzahlung
verkaufe ich:
1 Haus. Kaupſtr. 4X4 Zimmer, Küche und
Manſarde. 1 Haus, Lichtenbergſtraße
4X4 Zimmer, Küche u. Manſarde. 1 Haus,
Lichtenbergſtr. 5X3 Zimmer, Küche un
Manſarde. Kaſſa=Käufer wollen ſich ſof.
melden u. E 33 Geſchäftsſtelle. (*15503

Fabrikanweſen
mit Waſſerkraft
in der Nähe Darmſtadts ſofort zu
verpachten. Zirka 400 qm Boden=
fläche
, Wohnhaus mit Garten, Auto=
garage
, Stallungen uſw. Angebote
u E31 Geſchäftsſt. ds. Bl. (15497

Maeches

Schwerſpatvorkommen
mit hohem Gehalt an Mahlſpat und guten
Abfuhrverhältniſſen zu erwerben geſucht.
Ausführliche Angebote an (IV.8817
Gewerkſchaft Zeus 1, Gießen.

2 leere, helle Manſ.
im Tintenv. zu miet.
geſucht. Ang. u. D245
Geſchäftsſt ( 15370

Beſchlagnahmefreie
2.3 Zim.=Wohnung
(unmöbl) von Be=
amtenehepaar
geſ.
Angebote u. E 63
Geſch ftsſt (15568

He
freie, ſonnige
23 Zimm.=
Wohnung,
Küche,Bad, eleftr.
Licht, in guter
Lage geſucht.
Ausführl. Preis=
angeb
. gefl. unter
E 51 an d. Ge=
ſchäftsſt
. (8830

Meue
Wohnung
geſucht, eventl. auch
23 Zim. m. Küche,
teilweiſe möbliert, in
guter Gegend. Ang
u E65Gſchſt. /15381

Beſchlagnahmeſreie
3-4Zim.=Wohng.
zu mieten geſucht.
Angeb. mit Preis=
angabe
unter E 55
Geſchäftsſt. (15524

Hüllenkol. Bberstadt
3=Zimmerw. m. Zu=
behör
v. Mutter und
Sohn zu mieten geſ.
Angeb. unter E75 an
die Geſchſt. (e15582

möhl. Zinmer
mit 2 Bett. ab 19. 7.
auf 14 Tage geſucht.
Ang. m. Prs. einſchl.
Frühſt. unt. E 53 an
die Geſchſt. (*15530

MSlomat
in Eiche 95 Mk.
Bücherſchrank
Eiche, 120 br., 110 Mk.
Chaiſelongue
von 39 Mk. an.
Diwan mr.
Korbſeſſel
ſtarle Ausführung,
5,50 Mk. (:15573
Korbtiſch
60 cm Durchm ,8,50.4
Fußbank
in Buchen 1,25 Mk.
3,95
Hocker Mr.
Liegeſtuhl
m. Armſtützen 6,50.,
Feldſtuhl
extra ſtark, 1,95 Mk.
4Boll=

Matratzen
1½ſchläfig, dreiteilig
m. Keil, garant gute
weiche Füllung, roter
Drell, 40 Mk.
Möbel=Bertrieb
Rob. Heerwagen
Gr. Ochſengaſſe 10.
Telephon 2696.

Wacco- Seidenfor- u.
Waschseidene
II
Damenstrumpfe
in allen Modefarben.
Gut und sehr preiswert!
Hachenburger
Rheinstraße 1
(8759

Ku
jeue u. getr. Mäntel
u. Litewken für Gen=
darmen
und Eiſen=
bahner
, ſowie 1 noch
ſehr gut erh. Damen=
Rad zu verk. Näh.
Geſchäftsſt. ( 15454

Zu verkaufen
1 Betiſt. m. Patentmatr.
1 Patentmatratze
1 Staffelei 15552
1 dreifl. Gaslüſter
Friedrichſtraße 16, II.

i
Aldler=Wagen 4/9,
2 Sitzer, tadelloſem
Motor, alter Karoſ=
ſerie
, zum Umbau
ſpottbillig, 400 Mk.
abzugeb. Angeb. u.
E 67 Geſchſt (15574

Faſt neues Damen=
rad
(Markenrad) und
gepolſt. Klappſport=
wag
m. u. v Verd. b.z.
verk. Woogspl. 3, Hof
lk3., 1. St. r. (e15493

neingebaut Schehne=
ken
, auch als Ver=
kaufshäusch
. geeign.,
preisw. z. vk. Nachfr
Kiesſtr. 90, I. (*15595

Garant. gt. Wandgas=
Badeofen
bill. z. verk. 5.7 Uhr.
Ruthmann
Steinſtr. 14. (*15583

D Radio 5
23 Röhren, mit
Kopfhörer, 60 Mk.,
zu verk. Bloenniesſtr.

Theke u Regal z. vk.
Näh. Geſchſt. (15459

für Motorrad bill zu
verkauf Götzelmann,
Grafenſtr. 24. (r15529

Guterh. Marſenrad zu

Ke
Koffer zu kauf. geſ.
Größe ca. 80100 lg.
D 246 Geſchäftsſt.
(15393sgo)

Strickmaſch.= Uuter=
geſtell
zu kauf. geſ
Ang. m. Pr. u. E 52
an die Geſchſt. (*15533

Modernes
Schlafzimmer
zu. kaufen geſucht.
Ang. u. E 59 an
d. Geſch. (15563

M
liegewagen m. Fede=
rung
zu taufen geſ.
Näh. Geſchſt (15453

Kaufmann in feſt.
Stellg. ſucht z. 1.7.
ein gut möbl. Zim. m.
el. Licht, a. liebſten
m. voll. Penſ. in gt.
Gegd. Gefl. ausf.
Preisangeb. unter
E 49 an d. Geſchſt
(e15534)

Zimmer m. ſeb. Eing.
nögl. m. el. L., i. Nähe
Hochſch z. 1. 7 geſucht
Ang. m. Prs. u. E 11
an die Geſchſt. (15450

Penſionen

An feinem Mittag=
u
. Abendtiſch können
einige Damen und
Herren teilnehmen.
Angebote unt. E 72
g. d. Geſchſt. 8837gm

An diät. Mittag=
u
. Abendtiſch nach
ärztl. Verordnung
können in kleinem
Kreiſe ein. Dam.
pd. Herren teiln.
Angeb. unt. E71
an die Geſchäftsſt.
8836gm

Wegen vollſiändiger
Geſchäftsauflöſung
biete ich zu billigſten Preiſen:
Damenbüſten
Rollſtänder für Konfektion
1 Ständer für Koſtümröcke od. dergl.
Dekorationsſtänder
Dokorations=Paſen, =Glasplatten
1 Austragkaſten
2 Wandſchränke
1 Glasſchrank
1 Ladentiſch
1 Kaſſenpult
1 gr. Schneidertiſch
2 gr. Arbeitstiſche
3 gr Spiegel
Stühle
Elektr. Beleuchtungskörper
1 gr. Schneidernähmaſchine u viel. and.
Hermann Berger Nachf.
(Ernſi=Ludwigſtraße 10 ( 15494

Damen-Wäsche
in den neuesten
Formen
extra billig
Kinder-Wäsche
Bett-Wäsche
Bielefelder Fabrikate

Slchbaugs
Machfolgen
(ithofzninonktr. 99

führt nur die
besten Wäschestoffe!

Herren-Hemden
poröse
Unterwäsche
Trikoline
Zephir
Anfertigung nach
Maaß

K
Schöne
Schlafzimmer
Eiche, Mk. 490.
mit dreitürigen
Schränken Mk.550.
570. 575., 590.
und höher. (8785gd
Zahlungserleichterung.
Rost & Pischer
Alexanderſtr. 10.
Lessetssssst-

Hausfrquenbund
Kleiderſtelle Alexan=
derſtraße
27, Verkauf
und Annahme von
zut erhalt. Kleidern,
Schuhen, Wäſche und
dergl. für Frauen,
Männer und Kinder.
Geöffnet Montag,
Mittwoch u. Frei=
tag
von 1012 und
36 Uhr. (8823a

ſontinental=
Schreibmaſchine
tadellos arbeit preis=
wert
abzug (215484g0
L. Fürſt, Kiesſtr 58, I

Ein faſt neues

Piane
ſchwarz, ſehr preis=
wert
zu verk, evtl.
Teilzahlung. (8833
Möbelgeſchäft
Kunkel
Wienerſtraße 83.

Adler=
Schreibmaſchine
faſt neu, für 150 Mk.
zu verkaufen. Ange
bote unter E 44 an
die Geſchſt. (15539

Guterh. Damenrad
35 4, ſowie reinraſſ.
Schäferhund, 10 Mo=
nate
alt, zu verkauf.
Fuhrmannſtr. 10,Hth.,
1 Stock, Iks (15461

Gelegenheitskauf!!
1 komplett. lackiertes
Schlafzimmer neu
preiswert zu verkauf.
Anzuſehen b. Schubert,
Landwehrſtraße 29.
( 15561

mit Seitenwagen,
äußerſt günſtig abzug.
Anzuſ. ab. Montag
12 Uhr.
e15566
Frankfurterſtr. 5.

2 Militär=
Kaſtenwagen
bill. zu verk. Heidel=
bergerſtr
. 28. (B8771

Leichte Federrolle,
25 Btr. Tragkraft,
Patentachſen, ſehr
2 Sitzer, St. 6 PS., Mühlſtraße 10, 1.St.

AALObilig z verk. (156o0
gebr., maſchinell ein=
wandfrei
, umſtände=
halber
zu jedem an= / 60 Ztr., gegen Heu
nehmb. Preis abzu=ſoder Stroh abzugeb.
geben. Anfr. u. E 66/ Liebfrauenſtraße 110.
C1Sb75)
an die Geſchſt. (15579

Mist

Küchenmöbel z. verk.
Roßdörferſtr. 32 (*15480

Auf
Kredit
reell billig
Möbel
aller Art
Anzüge

ſowie

Julius
Wagner
Darmſtadt
Karlſtraße 30

(8110a1

Gelegen-
heitskäufe

in
Juwelen
Gold
Silber-
Waren
und
Uhren
finden Sie stets
bei (8633a
Kurtz-Wulf
Pädagogstr. 2.
Ah- und
Verkauf.

Nge
Eisſchrank
zu kaufen geſucht.
Hch. Rindfrey
Traiſa /8719

TotaleAgsverkauf

Damen-u. Kinder-Konfektion
für Sommer und Winter zu nochmals
stark herabgesetzten Preisen
ist in wenigen Tagen beendet.
(*15495
Hermann Berger Hachf.

Ernst-Ludwigstr. 10

Carl Vadtschild

Ernst-Ludwigstr. 10

Guterh. Rinderwag. Einträge in das Handelsregiſter: Ab=
29 zu verk. Hein=lteilung A: Am 8. Juni 1926 hinſichtlich
eimerſt.61, 11.,/*15550 der Firma: A. L. Ott & Eo., Darm=
ſtadt
: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Ge=
ſchäft
ſamt Firma iſt, auf den bisheri=
ſämtl
. Zubehör, vier gen Geſellſchafter Robert Richard Leh=
mann
, Konditormeiſter in Darmſtadt,
Nr. 8 III. 1 (issss als Einzelkaufmann übergegangen. Ro=
Schön, Warenſchranr. ber: Richard Lehmann Ehefrau, Anng,
geborene Hoppen in Darmſtadt, iſt zur
Prokuriſtin beſtellt. Am 10. Juni 1926
Rilometerzähler hinſichtlich der Firma: Schmitt & Zieg=
ter
, Darmſtadt: Die Prokura des Wer=
ner
Kießmann iſt erloſchen. Geſchäft
ſamt Firma iſt auf die Schmitt & Zieg=
ler
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung
verkaufen. (15564 in Darmſtadt übergegangen. Die Firma
Mathildenſtraße54, II. wird hier gelöſcht. Am 11. Juni 1926
5 hinſichtlich der Firmen: 1. Georg Schött,
Darmſtadt: Die Firma iſt geändert in:
Georg Schött Nachf. Ernſt Aſſel=
meyer
; 2. Simon Neumann, Darm=
ſtadt
: Geſchäft ſamt Firma iſt auf Kauf=
30-50 hoch. Ang. u. mann Siegfried Levie in Hanau über=
gegangen
. Die Firma iſt geändert in:
Simon Neumann Nachf. Der Ueber=
fgang
der in dem Betriebe des Geſchäfts
begründeten Verbindlichkeiten iſt bei dem
Erwerbe des Geſchäfts durch Siegfried
Levie in Hanau ausgeſchloſſen. Neu=
eintrag
: Am 11. Juni 1926: Firma:
Jacob Zeller, Werkſtätten für
Electro=Maſchinen und Apparate=
bau
, Darmſtadt. Inhaber: Jacob Zeller,
Electromaſchinenbaumeiſter in Darm=
ſtadt
. Jacob Zeller Ehefrau, Agnes, ge=
borene
Hürter in Darmſtadt, iſt zur Pro=
kuriſtin
beſtellt. Abteilung B: Am
18. Juni 1926 hinſichtlich der Firma:
Wolf Strauß, Geſellſchaft mit be=
ſchränkter
Haftung, Darmſtadt: Das
Stammkapital iſt durch Beſchluß der Ge=
ſellſchafter
vom 28. Januar 1926 um
30 000 Reichsmark erhöht und beträgt
jetzt 130 000 Reichsmark. Durch den
gleichen Beſchluß iſt der Geſellſchaftsver=
trag
geändert. Am 10. Juni 1926 Neu=
eintrag
: Firma: Schmitt & Ziegler,
Geſelkſchaft mit beſchränkter Haf=
tung
. Sitz: Darmſtadt. Gegenſtand
des Unternehmens: Import und Handel",
mit Fetten, Terpentin. Harz, Kopalen
und Oelen jeglicher Art für techniſche
und Genußzwecke, Weiterverarbeitung,
bezw. Veredlung derſelben ſowie Erwerb,
Beteiligung und Gründung von Unter=
nehmen
, die obenerwähnte Produkte han=
deln
oder fabrikationsmäßig weiterver=
arbeiten
, Errichtung und Vermietung von
Autogaragen. Stammkapital: 5000 Reichs=
mark
. Geſchäftsführer: Kaufleute Georg
Schmitt und Werner Kießmann, beide
in Darmſtadt. Der Geſellſchaftsvertrag
iſt am 20. April 1926 feſtgeſtellt. Jeder
Geſchäftsführer iſt befugt, die Geſellſchaft
allein zu vertreten. Der Geſellſchafter
Kaufmann Georg Schmitt in Darmſtadt
bringt auf das Stammkapital in die Ge=
ſellſchaft
ein das von ihm als Einzel=
kaufmann
unter der Firma Schmitt &
Ziegler in Darmſtadt betriebene Handels=
ſchäft
einſchließlich des Rechts auf Be=
nutzung
und Weiterführug dieſer Firma,
ür welches Einbringen ihm auf ſeine
Stammeinlage 1500 Reichsmark ange=
rechnet
werden. Die Bekanntmachungen
der Geſellſchaft erfolgen ausſchließlich
durch den Deutſchen Reichsanzeiger.
Darmſtadt, den 10. Juni 1926. (8843
Amtsgericht I.

Heugradesſeigegung.
nachmittags 2 Uhr, wird im Rathaus=
ſaale
zu Pfungſtadt die Heugrasernte
von den Gemeindewieſen, Weidäcker (ſog.
Fohlenweide) großer und kleiner Juden=
kirchhof
, ſchwarzen Stock, der Heidedamm,
krumme Damm uſw., zirka 50 Morgen,
in Loſen öffentlich verſteigert. (8857gi
Pfungſtadt, den 11. Juni 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schwinn.

Snétädt Halenſchwimmbhad
werden Montag ununterbrochen von
9 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends
Brauſebäder zum ermäßigten Preis
von 15 Pfg. abgegeben.
(8855st
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.

Keiſel 1undf

ſtehen ab Montag zum Verkauf
Heinrich Lengfelder
Inh.: Bernhard Lengfelder
Vieh=Handlung und Vieh=Agentur
Darmstadt (15572
Frankfurterſtr. 90
Telephon 1153

[ ][  ][ ]

Nummer 162

Sonntag, den 13. Juni 1926

Seite 9

Reich und Ausland
Frankfurter Chronik.
WSN. Beim Wäſchekochen verbrannt. In der Schelling=
ſtraße
war am Mittwoch eine Ehefrau mit Wäſchekochen beſchäftigt.
Plötzlich ſtürzte die Frau auf den Vorplatz und ſchrie um Hilfe. Ihre
Kleider waren auf bis jetzt noch nicht bekannte Urſache in Brand ge=
raten
. Hausbewohner eilten hinzu und löſchten die Flammen. Die
erlittenen Brandwunden waren jedoch ſo ſchwer, daß ſie am Donnerstag
ihren Verletzungen erlegen iſt. Vom Schwurgericht. Am
morgigen Montag beginnt unter dem Vorſitz des Landgerichtsdirektors
Brühl wieder eine Tagung des Schwurgerichts. Die Tagung dürfte eine
der kürzeſten ſein, die ſich je ereigneten, denn es ſind bis jetzt nur zwei
Fälle ſpruchreiſ geworden, es kann aber ſein, daß noch ein dritter Fall
verhandelt wird. Am Montag wird ein Verfahren wegen Totſchlags=
verſuch
ſeine Erledigung finden, am Dienstag wird eine Meineidsſache
verhandelt.
Der ſeparatiſtiſche Polizeikommiſſar
fm. Karlsruhe. Der ehemalige ſeparatiſtiſche Polizeikom=
miſſar
Eduard Scheithe aus Alſenbrück, der während der Separatiſten=
zeit
unter dem ſeparatiſtiſchen Bezirkskommiſſar und Freien Bauern
Gaß in Rockenhauſen ſeine Tätigkeit als Hauſierer mit der eines Poli=
zeipräfekten
vertauſcht hatte, trotzdem er ein ſehr übel beleumundetes
Subjekt iſt, verprügelte wie das Karlsruher Tagblatt aus Kaiſerslautern
berichtet, in der Trunkenheit aus Aerger dayüber, daß ihm in verſchie=
denen
Wirtſchaften keine alkoholiſchen Getränke mehr verabfolgt tarden,
ſeine Frau. Als ſeine Mutter zu Hilfe kam, wurde der ehemalige
Polizeipräfetk auch gegen ſeine Mtuter tätlich. Schließlich gelang es
den beiden Frauen, Scheithe in ein Zimmer einzuſperren. Er ſprengte
jedoch die Tür und griff ſeinen beim Abendbrot ſitzenden Vater tätlich
an. Dieſer konnte ſich des Trunkenboldes nur dadurch wehren, daß er
zum Meſſer griff und ſeinem Sohn einen Stich verſetzte, der die Lunge
durchbohrte und ihn lebensgefährlich verletzte. Nach den bisherigen
polizeilichen Ermittelungen hat der Vater in Notwehr gehandelt. Dieſer
Fall zeigt erneut, aus welchen Glementen die pfälziſchen Separatiſten
beſtehen und welche Eignung ſie zu den von ihnen angemaßten Aemtern
beſaßen.
Lübers Flugzeug verbrannt.
fm. Karlsruhe. Ueber die näheren Umſtände, wie Lübers
Flugzeug verbrannte, berichten die Blätter aus Oberſtdorf (Baden):
Einem unverzeihlichen Leichtſinn wäre beinahe der Saulgauer Flieger
Lüber zum Opfer gefallen. Er nahm an dem Süddeutſchlandflug 1926
teil und hatte die beſten Ausſichten. Infolge Undichtwerdens des Ben=
zintanks
war er gezwungen, hier in der Nähe von Kaufbeuren eine
Notlandung vorzunehmen. Um den lecken Tank zu löten, hatte man
die Schutzbleche beſeitigt und das Benzin floß in einem Strahl zur
Erde. Ein Zuſchauer hielt unbemerkt ſein Feuerzeug unter den Strahl,
um es zu füllen. Dabei ſpielte er an dem Zündrädchen des Feuerzeugs,
wodurch das Benzin in Brand geſetzt wurde. Dem Leichtſinnigen wurde
die Hand durch Brandwunden verletzt, das Flugzeug aber wurde gänz=
lich
ein Raub der Flammen.
Ein 18jähriger Lehrling als Falſchmünzer.
WSN. Schwabach. Der hieſigen Polizei iſt es gelungen, einen
langgeſuchten Falſchgeldfabrikanten zu entlarven. Es handelte ſich um
den 18jährigen Schloſſerlehrling Karl Pölloth, der in raffinierter Weiſe
die Abweſenheit ſeines Meiſters benutzte, um heimlich falſche Einmark=
ſtücke
anzufertigen. Sein älterer Bruder, der die Falſchſtücke in den
Verkehr brachte, wurde ebenfalls verhaftet.
Freiſprechung im Lützow=Prozeß.
Berlin. In dem Prozeß gegen den Freiherrn von Lützow, der
ſeit 22. Februar das erweiterte Schöffengericht Berlin=Lichterfelde und
Moabit beſchäftigt, wurde am Donnerstag mittag von Amtsgerichtsrat
Feußner das mit allgemeiner Spannung erwartete Urteil verkündet.
Es lautet: Der Angeklagte Dr. von Lützow iſt in den ihm zu Laſt ge=
legten
75 Fällen unſchuldig und wird freigeſprochen. Die Koſten des
Verfahrens fallen der Staatskaſſe zur Laſt. Zur Begründung des
Freiſpruchs führte der Vorſitzende u. a. aus, der Angeklagte ſei de=
ſchuldigt
, in einer großen Zahl von Fällen des Verbrechens gegen die
Sittlichkeit ſowie in einer Reihe von weiteren Fällen der gefährlichen
Körperverletzung. Die Begriffsbeſtimmung des § 174 Ziffer 1 habe aber

Gericht nicht als erwieſen erachtet. Es ſteht auch nicht feſt, daß der An=
geklagte
mit einer Hundepeitſche oder einem beſonders gefährlichen Werk=
zeug
geſchlagen habe. Das dünne Rohrſtöckchen und das weiterhin von
ihm verwendete geflochtene Stöckchen ſeien auf keinen Fall als gefährliche
Werkzeuge zu betrachten. Auch die Art der Anwendung dieſer Stöckchen
falle nicht unter den Tatbeſtand des Paragraphen. Man könne auch in
keinem Falle ſagen, daß der Angeklagte unbarmherzig und gefühllos auf
die Jungen eingeſchlagen habe. Das Gericht hat auch in keinem Falle
eine Ueberſchreitung des dem Angeklagten zuſtehenden Züchtigungsrechtes
als Erzieher feſtſtellen können.
Zum Breslauer Kindermord.
Berlin. Nach einer Blättermeldung aus Breslau erhielt der
Großvater der beiden ermordeten Kinder einen Brief, deſſen Adreſſe
mit derſelben Schrift geſchrieben war, wie die Adreſſe des Päckchens, das
er am Tage vorher erhalten hatte. In dem Briefumſchlag befand ſich
ein Notizzettel, auf dem geſagt wurde, daß der Mörder ein Fleiſcher
aus Münſterberg in Schleſien ſei.
Ein neues Exploſionsunglück in Altdorf.
o. Berlin. In den militäriſchen Munitionswerken in Altdorf
(Schweiz) ereignete ſich eine neue Exploſion. In einer Werkſtätte ent=
zündete
ſich eine Munitionskapſel und ſetzte fertige Munition in Brand.
Ein Arbeiter wurde vollſtändig zerriſſen, ein zweiter lebens=
gefährlich
verletzt.
Die Aburteilung der meuternden Matroſen von Holtenau.
TU. Kiel. Die elf in Holtenau wegen Meuterei feſtgenommenen
Matroſen von dem Dampfer Neckar wurden noch am Donnerstag
vom Amtsgericht in Kiel in einem beſchleunigten Verfahren zur Ver=
antwortung
gezogen. Der Rechtswidrigkeit ihres Vorgehens waren die
Angeklagten ſich bewußt. Als ſtrafmildernd wurde angeſehen, daß die
Leute bisher unbeſtraft waren, und daß ſie auch unter einem ſcharfen
außeren Druck ſtanden. Wegen Ungehorſams in Tateinheit mit Nötigung
und Erpreſſung wurden alle Angeklagten zu je ſechs Wochen Ge=
fängnis
verurteilt, doch wurde allen ein zweijähriger Strafauf=
ſchub
gewährt.
Zur Exploſionskataſtrophe in Altorf.
EP Altorf. Die Unterſuchung über das Exploſionsunglück in der
eidgenöſſiſchen Munitionsfabrik Altorf hat ergeben, daß für eine mili=
täriſche
Uebung bei einem Aare=Uebergang in der Nähe von Bremgar=
ten
künſtlicher Nebel hergeſtellt werden ſollte, eine Herſtellung, die vor=
genommen
wurde, weil man den Transport von exploſionsgefährlichem
Phosphor vermeiden wollte. Für dieſe Phosphorfabrikation iſt ein Fach=
mann
aus der Munitionsfabrik Winnes nach Altorf beordert worden.
Für die Herſtellung des künſtlichen Nebls beſtehen beſtimmte Vorſchriften,
die außer Acht gelaſſen worden ſind. Infolgedeſſen entſtand eine Ent=
zündung
und ſomit die Exploſion. Ueber das zweite Unglück iſt die Un=
terſuchung
noch nicht abgeſchloſſen, doch ſteht feſt, daß bei der Mani=
pulation
mit Zündkapſeln die Exploſion entſtanden iſt. Erſt die weitere
Unterſuchung wird Licht darüber bringen, wie dieſe Exploſion ſich ereig=
nen
konnte. Am Freitag mittag fand die Beiſetzung der Opfer ſtatt.
Der Betrieb der Fabrik blieb Freitag und Samstag geſchloſſen.
Deutſche Fremdenlegionäre zum Tode verurteilt.
IU. London. Daily News meldet aus Kairo, daß ſechs Fvemden=
legionäre
, die auf franzöſiſcher Seite in Syrien gekämpft haben, darunter
dier Deutſche und je ein Engländer und Amerikaner wegen Fahnenflucht
zum Tode verurteilt worden ſeien. Die Legionäre ſeien wegen der Härte
des Dienſtes deſertiert, wozu ſie die Nähe der transjordaniſchen Grenze
verleitet habe. Mehrere Fluchtverſuche anderer Legionäre ſeien erfolg=
reich
geweſen. Die erwähnten Legionäre aber ſeien in die Hände
franzöſiſcher Stämme gefallen, die ſie ausgeliefert hätten.

* Unberechtigtes Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung ohne
vorherige Entſcheidung der Finanzbehörden.
Nach dem früheren Recht konnten die Strafgerichte wegen Steuer=
hinterziehung
ohne weiteres ſelbſtändig entſcheiden. § 433 der Reichs=
abgabenordnung
enthält jedoch eine gewiſſe Bindung der Strafrichter an
die Entſcheidungen der Finanzämter und Finanzgerichte. Handelt es ſich
um Steuerfragen (Feſtſtellung der Umſatzſteuer uſw.), über die von den
Finanzgerichten zu entſcheiden iſt, ſo iſt dieſe Entſcheidung abzuwarten,
ehe der Strafrichter entſcheiden kann. Das Reichsgericht hat deshalb ein
Landgerichtsurteil aufgehoben, weil überhaupt nicht feſtgeſtellt war, in
welcher Höhe ein Steueranſpruch beſtand und verkürzt worden iſt. Eine
ſtrafrechtliche Verurteilung konnte daher nicht erfolgen, ſo lange nicht
von den Finanzbehörden ein Straffeſtſetzungsbeſcheid erlaſſen war.
Das Brandunglück in Salanty in Litauen.
Memel. Bei dem Großfeuer in Salanty in Litauen, einem
Städchen von etwa 2500 Einwohnern, ſind, wie bereits gemeldet, in der
Nacht zum Dienstag 160 von 20 Wohnhäuſern ein Raub der
Flammen geworden. Der Brand brach gegen 12 Uhr nachts in dem
hölzernen Geſchäftshaus des Kaufmanns David Scheer aus, das im
öſtlichen Teil des Ortes liegt, und verbreitete ſich infolge des aus
Oſten kommenden Windes in kurzer Zeit über das ganze Städtchen, das
in zwei Stunden nahezu eingeäſchert wurde. Die Häuſer waren größ=
tenteils
aus Steinen gebaut, aber mit Schindeln gedeckt. Eine Perſon
und viele Haustiere ſind mitverbrannt. Etwa 300 Familien ſind
obdachlos geworden. Der Schaden wird auf 5 Millionen Lit be=
ziffert
, wovon kaum 20 v. H. durch Verſicherung gedeckt ſind.
Idylle bei Krakau.
EP. Warſchau. Die Deutſche Rundſchau in Polen berichtet,
daß in der Nähe von Krakau zwei Dörfer wegen eines Wieſengeländes
in Streit liegen. Am 1. Juni beſchlagnahmte die Bevölkerung des
einen Dorfes, mit Heugabeln und Senſen bewaffnet, das Grundſtück.
Darauf erſchien die Gegenpartei und es begann ein wilder Kampf. Die
herbeigeholte Polizei vermochte die kämpfenden Bauern erſt nach einiger
Zeit zu trennen. 39 Verwundete, darunter ſechs Schwerverletzte, blieben
auf dem Kampfplatz. 44 Bauern wurden verhaftet.
Die deutſchen Preſſevertreter in Stockholm.
Stockholm. Bei dem zu Ehren der aus Kopenhagen hier ein=
getroffenen
deutſchen Preſſevertreter von der Stadt gegebenen Frühſtück
begrüßte der erſte Vorſitzende der Stadtverordnetenverſammlung, Knut
Tongdahl, die Gäſte mit einer herzlichen Anſprache, in der er an die
Teilnahme von Vertretern Stockholms an der 700=Jahrfeier der Stadt
Lübeck erinnerte und bemerkte: Wir haben von dieſer Feier den Ein=
druck
einer alten und guten Kultur mitgebracht, wovon wir namentlich
in älteren Zeiten viel zu lernen gehabt haben. Im Namen der deut=
ſchen
Preſſevertreter ſprach ſodann der Direktor des Reichsverbands
der deutſchen Preſſe, Dr. Richter, der ein Hoch auf das ſchwediſche Volk
und den ſchwediſchen König ausbrachte. Schließlich dankte Prinz Viktor
von Erbach=Schönberg als Stellvertreter des deutſchen Geſandten von
Roſenberg im Namen der Gäſte für die erwieſene Gaſtfreundſchaft. Nach
dem Frühſtück fand eine Autofahrt nach Brottningholm ſtatt, wo das
Schloß, der Park, das Theater und das Muſeum beſichtigt wurden. Von
dort ging die Fahrt weiter nach dem Freiluftmuſeum Skanſen. Nach dem
Rundgang wurde in der Idunhalle der Tee genommen, den die deutſche
Geſandtſchaft den Gäſten gab.
Eine Gräfin wegen Unterſchlagung vor Gericht.
EP. Paris. Im Prozeß des Barons Steiner gegen die Gräfin
Battiani hat der Unterſuchungsrichter beſchloſſen, daß die Gräfin vor das
Strafgericht geſtellt werde unter der Anſchuldigung, 184 000 Franken
unterſchlagen zu haben.
Unwetter über Paris.
EP. Paris. Ueber Paris und deſſen nächſte Umgebung iſt ein
heftiges Sturmwetter niedergegangen. In Paris hat der Blitz an
mehreren Stellen eingeſchlagen. Durch Blitzſchlag wurde an einem Hauſe
erheblicher Schaden angerichtet. Außerdem ſchlug der Blitz in die Radio=
ſendeſtation
Clichy ein, wodurch die Weitergabe vollſtändig unterbrochen
war. Ueber der Gegend von Houdon nördlich von Paris ging ein
wahrer Wirbelſturm nieder. Mehrere Dächer wurden fotgeriſſen, Bäume
entwurzelt und auf die Straße geworfen. Außerdem ſind die telegra=
phiſchen
und telephoniſchen Verbindungen vollſtändig unterbrochen. Es
mußten Truppen aufgeboten werden, um den Verkehr wieder herzu=
ſtellen
.
Ueberſchwemmungen in Kanton.
EP. London. Aus Kanton wird gemeldet, daß bei den Ueber=
ſchwemmungen
in der Gegend von Kanton mehr als 100 Perſonen
ertrunken ſind. Die Eiſenbahnverbindungen ſind unterbrochen. Der
Schaden wird auf fünf Millionen Dollar geſchätzt.
Wirbelſturm an der chileniſchen Küſte.
EP. New York. Wie aus Valparaifo gemeldet wird, iſt die
Küſte von Chile von einem heftigen Wirbelſturm heimgeſucht worden,
der in der Gegend von Valparaiſo beſonders ſtark wütete. Vier große
chileniſche Dampfer ſind ans Land geworfen und ſchwer be=
ſchädigt
worden. Eine große Anzahl Pexſonen wurden ge=
tötet
oder verletzt.
Geſellſchaft für Heiratsluſtige m. b. H.
New York. Tüchtige Geſchäftsmänner gründeten in St. Louis
eine regelrechte Heiratsvermittlungs=G.m.b.H., die Geſellſchaft für Hei=
ratsluſtige‟
. Dieſe bis jetzt kaum dageweſene Vereinigung behauptet,
eine nicht zu unterſchätzende Lücke auszufüllen und will mit edlen und
feinen Mitteln aller Enttäuſchung nach der Hochzeit vorbeugen. Sie
läßt nicht zu, daß ihre Mitglieder die Katze d. h. die Gattin oder
den Gatten im Sack kaufen, und das Präſidium ſorgt dafür, daß ſich
die jungen Leute, die ſich für ein Leben vereinigen wollen, ſchon vor
der Hochzeit gründlichſt kennen lernen. Im Hauptbuch der Geſell=
ſchaft
ſind die Perſonalien der Aſpiranten zumindeſt ſo pünktlich ein=
getragen
, wie bei einem gewerbsmäßigen Heiratsvermittler, nur daß
hier Garantie und Haftpflchit übernommen werden! Ein Reinfall iſt
alſo ſozuſagen ausgeſchloſſen. Die Geſellſchaft pachtete ein ganzes Haus
mit einem dazugehörigen Garten; die Mitglieder eine ganz große
Gemeinde, ſuchen hier ihren Lebenspartner aus. Geſelliges Beiſam=
menſein
, Sport, Tanz u. a. m. ſorgen für Unterhaltung, gemeinſame
Ausflüge werden arrangiert, mit einem Wort, den Heiratsluſtigen wird
reichlich Gelegenheit geboten, den oder die Auserwählte in jeder denk=
baren
Situation zu prüfen. Klappt dann eine Verlobung, ſo erhebt
ſich beim gemeinſamen Mahle der Geſchäftsführer von ſeinem Platze,
verkündet die Novität und alles trinkt auf das Wohl des neugebackenen
jungen Paares. Daß die jungen Damen in der Begleitung der zukünf=
tigen
Schwiegermütter erſcheinen, braucht wohl im moraliſchen
Amerika kaum beſonders hervorgehoben zu werden. Die neue
G. m. b. H. floriert tadellos. Sie plant ſchon für die allernächſte
Zeit die Errichtung von mehreren Filialen. Der geſchäftstüchtige Be=
gründer
hat ſein Schäfchen im Trockenen: in St. Louis werden die
Ehen nicht mehr im Himmel, ſondern nur noch im Hauptbüro der
Geſellſchaft für Heiratsluſtige geſchloſſen. Man ſieht wirklich, daß in
den U.S.A. ausgerechnet mit den ausgefallenſten Ideen business, zu
machen iſt.

Pfarrer Heumanns
Heilmittel

stets auch vorrätig im Alleindepot.
Löwen-Apotheke (Apothek. Hans Roeder)
Darmstadt Ballonplatz 11. Tel. 2417.
Das große (TV. 14315
PTarrer Heumann-Buch
320 Seiten, 200 Abbildung. erh. jed. Leser,
der seine Adresse einschickt. von der Firma
Ludwig Heumann & Co., Nürnberg M. 406
gratis u franko zuges. Postkarte genugt.

Briefkaſſen.
E. M., Darmſtadt. Wenden Sie ſich in einem Inſerat mit dies=
bezüglichem
Angebot an größere im Ausland erſcheinende Zeitungen.
Bergſtraße‟. 1. Erſcheint heute noch im Verlag Gmeiner. Die
übrigen Fragen zu 1. ſind zu verneinen. 2. In der Darmſtädter Ztg.
und wohl auch im Deutſchen Reichsanzeiger‟. Die übrigen Fragen
möchten wir mit Ausnahme der leihweiſen Ueberlaſſung bejahen.
A. B. in E. Nein.

Geſchäftliches.
Die allgemeine Motoriſierung Deutſchlands
iſt nicht nur, wie viele glauben, eine Frage der Produktionshöhe und
günſtiger Preisgeſtaltung, ſondern zugleich eine Frage günſtiger Zah=
lungskonditionen
. Es iſt ja eine allgemein bekannte Tatſache, daß
90 Prozent aller Kraftfahrzeugverkäufe in Amerika auf langfriſtiger
Kreditbaſis erfolgen. Dieſelbe Entwicklung geht Deutſchland. Gerade
letzteres mag erklärlich dafür ſein, daß die Zſchopauer Motorenwerke
wohl die einzige Kraftfahrzeugfirma Deutſchland, die auch über den
verfloſſenen harten Winter hindurch voll produzierte ihre bisherige
Tagesproduktion bis zu 100 Motorrädern glatt unterbrachten, gewähren
ſie ja kreditwürdigen Intereſſenten bis zu 12 Monaten Kredit für das
Reſtkaufgeld. Auch die deutſche Allgemeinheit wird ſich von Tag zu Tag
mehr bewußt, welche unſchätzbaren Vorteile ein Motorrad für den täg=
lichen
Exiſtenzkampf bietet. Es iſt erfreulich, daß wir durch die junge,
aufblühende Motorradinduſtrie nunmehr auch im Auslande mehr und
mehr Fuß faſſen, und daß z. B. die Zſchopauer Motorenwerke nicht nur
in Mitteleuropa und Südeuropa, ſondern auch in den Oſtſtaaten, ja
ſogar im Zentrum der Weltmotorradinduſtrie England Fuß ge=
faßt
haben.
Der neueſte Stukenbrok=Katalog iſt erſchienen!
Beachten Sie bitte den der Landauflage unſerer heutigen Nummer
beiliegenden Proſpekt der Fahrradfabrik Auguſt Stukenbrok, Einbeck.
Fordern Sie die koſtenloſe Zuſendung des illuſtrierten Kataloges; der=
ſelbe
enthält eine große Auswahl in Fahrrädern, Nähmaſchinen,
Pneumatiks, Fahrradzubehör, Sportartikeln aller Art, Leder= Kurz=
und Stahlwaren, Bedarfsartikeln für Haus und Reiſe, optiſchen und
elektriſchen Artikeln, Uhren, Gold= und Silberwaren, Photoartikeln,
Muſikwaren, ſpeziell Sprechmaſchinen und Schallplatten, Waffen und
Munition, Spielwaren uſw. Die Preiſe ſind vorteilhaft geſtellt und
für prompte, zuverläſſige Bedienung bürgt der Weltruf des
Hauſes.
8894
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Sonntag, 13. Juni. 8: Morgenfeier. O 9.30: Uebertragung
von Hamburg: Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Ingenieure.
O 12: Muſikverein Niederrad. Lahan: Frei weg, Marſch.
Lortzing: Feſt=Ouv. Nehl: Paraphraſe über Grüße an die
Heimat‟ Weber: Fant. Oberon Zikoff: Romaneska.
Villinger: Ila, Marſch. O 2: Märchentante. Dreſchflegel und
Feuerbrand. Hühnchen und Hennchen. Der Däumeling und
der Menſchenfreſſer. Großmütterchen Immergrün. O 3: Uebertr.
von der Rennbahn Frankfurt a. M. Niederrad: Flach= und Hinder=
nisrennen
. O 6.30: Rhein=Main. Verb. für Volksbildung. O 8.30:
Loewe=Balladen. Mendelsſohn: Ouv. Die Hebriden. Loewe:
Zwei lyriſche Balladen: Das Erkennen; Urgroßvaters Geſellſchaft,
Marſchner: Ouv. Der Vampyr. Loewe: Zwei Balladen:
Erlkönig. Die nächtliche Heerſchau. Loewe: Archibald Douglas.
Ausf. Rich. Breitenfeld, Bariton. Kammerorch. O 9.30: Philo=
ſophiſche
. Dialoge‟. Aus Werken von Plato, Lukian, Comenius,
Heinſe, Schleiermacher, Hölderlin, Kaſſner u. a. m. Ausf. Mitgl.
Frankf. Bühnen. Anſchl. bis 12: Uebertragung von Berlin: Tanz=
muſik
der Funkkapelle.
Stuttgart.
Sonntag, 13. Juni. 11.30: Religiöſe Morgenfeier. Pfarrer
Maurer, Vaihingen. Mitw.: Martha Körner, Sopran; Walter
Kuron, Harm. O. 2: Schallplattenkonzert. O 3: Dichterſtunde:
Arno Nadel. O 3.30: Uebertr. Funkheinzelmann aus Berlin.
Anſchließend: Nachmittagskonzert. Mitw.: Maria Th. Deimann,
Alt: Max Raymer, Bariton; Ludwig Reitberger, Cello; Rund=
funkorch
. 16 Darbietungen. O 6.15: Ph. Mayring: George Sand.
O 6.45: Vortrag Mungenaſt: Das Kulturland Lothringen (1).
O 7.15: Vortrag Schilling: Aus meiner Wandermappe (2). Von
Mainz nach Bingen. O 8: Bunter Abend. Humor und Rumor,
Mitw.: Leonie Peppler, Erna Faßbinder, Gerda Hanſi, Hilde Volck,
Hilde Binder, Heinrich Lohalm, Curt Elwenſpoek Fred. Höger,
Hans Werder, Max Heye, Rundfunkorcheſter. Bosc: Pierrot,

Verhängniſſes. Schwank von Max Heye (mit Geſangseinlagen).
Muſikeinlagen des Orcheſters in den Pauſen.
Berlin.
Sonntag, 13. Juni. 6.30: Kapelle Kermbach. Golde: Reveille.
Weber: Ouv. Oberon Drigo: Serenade. Verdi: Fant.
Rigoletto Rhode: Keler=Bela=Perlen. Löwe: Tom der
Reimer. Friedemann: Slaw. Rhapſodie. J. Strauß: Trans=
aktionen
, Walzer. Teike: Alte Kameraden. O 9: Morgenfeier.
Alfred. Lehmann, Orgel;Elli Greiner, Sopran; Elſe Hammerſchmidt,
Rez.; Pfarrer Pankow. 11.30: Funk=Kapelle. O 2.20: Major v. Ru=
dolphi
: Wie legt ſich der Briefmarkenſammler eine Lehr= oder
Studienſammlung an? O 3: Prof. Dr. Ludwigs: Krankheits=
erreger
im Boden. O 3.30: Funkheinzelmann: Vom Bäcker und
dem Mauſekönig (Hans Bodenſtedt). O 4.20: Dr. Mauermann:
Berlinern iſt eine Kunſt, O 5: Konzert. Schubert: La Paſtorella.
Gott im Frühling. Der Muſenſohn. Marx: Japaniſches Regen=
lied
. (Alice Fränkel, Sopran.) Leoncavallo: Prolog Bajazzo.
Frontini: Arie. A ſe ſteſſo. (Mattia Morro, Bariton.) J.
Mouquet: Die Flöte des Pan. (Friedrich Thomas, Flöte.) Zu
Lauterbach. Maria auf dem Berge. Mozart: Sehnſucht.
Alabieff: Die Nachtigall. (Fränkel.) Millan: Aus der ſpan.
Operette La Dogaresca. Serrano: Jota el Truſt de los
tenores. (Morro.) Köhler: Hirten=Idylle. Der Schmetterling.
(Thomas., O 6: Tee=Muſik aus Hotel Adlon. O 7.10: Schom=
burgk
: Abenteuer im Urwald von Liberia. O 7.35: Wilhelm
Lehner, Regensburg: Die Erſchließungsgeſchichte der Alpen (1. T.)
O 8: Studienrat Dr. Kroll: Indien und die buddhiſtiſche Welt=
anſchauung
. O 8.30: Romantiſcher Abend. Schumann: Ouv.
Manfred, Konzert für Violincello a=moll. (Piatigorsky.) Men=
delsſohn
: Sinfonie Nr. 5 D=dur. O 10.30: Tanz=Muſik.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Montag, den 14. Juni 1926.
(Nach der Wetterlage vom 12. Juni 1926.)
Das Bild der Luftdruckverteilung über Mittel= und Weſteuropa hat
ſich kaum verändert. Der Kern des weſtlichen Wirbels liegt noch über
den Britiſchen Inſeln; während dort der Luftdruck anſteigt, erweitert
ſich das Fallgebiet des Wirbels nach Süden. Die Neigung zur Bildung
von Teilwirbeln an der Oſt= und Südoſtſeite des Wirbels, die mit
ihrem Regen (teilweiſe gewitterhaft) über uns hinwegziehen, bleibt
beſtehen.
Heſſ. Oeffentl. Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauoe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

et reicht für Alr8 Eimer Wasser!
Bitte beachten Sie diesen Lunkt genau!
8s ist für ein tadelloses Waschergebnis unbedingt erforderlich,
die richtige Mlenge Versil zu nehmen!
O

Ke
Huc

Verloren

Verloren
eine goldene, mit
Edelſteinen beſetzte
Bluſen=Nadel auf
dem Wege Stiftſtr.,
mit der elektr. Bahn
nachEliſabethenſtraße
am 9. ds. Mts. Geg.
gute Belohnung ab=
zugeben
Eliſabethen=

[ ][  ][ ]

Seite 10

Sonntag, den 13. Juni 1926

Nummer 162

Sport, Spiel und Zurnen.
Unterſtufe.
4X100 Meter: 1. Tgd. Sprendlingen, 51; 2. Tgſ. Darmſtadt,
Turnen.

Ausſcheidungskämpfe des Main=Rheingaues im volkstümlichen Turnen
in Ober=Ramſtadt.
Das Gaufeſt für volkstümliches Turnen in Ober=Ramſtadt erlitt
das gleiche Schickſal wie die Bezirksfeſte. Die Witterung des Nächmit=
tags
mach die Austragung der Entſcheidungskämpfe unmöglich. Die
Vorkämpfe konnten bis auf Diskuswerfen=Unterſtufe alle erledigt wer=
den
. Die Läufe erfolgten auf Zeit, ſodaß die Ergebniſſe zur Siegerfeſt=
ſtellung
verwendet werden konnten. Die Leiſtungen waren in mehreren
Uebungen ſehr gut. Beſonders ſind die Hoch=, Weithoch= und Weit=
ſprünge
hervorzuheben. Funk=Wallerſtädter überſprang wieder 1,70 m
und zeigt auch ſür andere Uebungsarten gute Anlage. Im Weitſprung
ſind die Leiſtungen von Schick und Jakob=Rüſſelsheim zu erwähnen.
Letzterer iſt ein allſeitig durchgebildeter Wettkämpfer, dem nur Turner
Metz von Lorſch im Sechskampf die Wage hielt. (Jakob fiel im 1000=
Meter=Lauf aus.) Im 5000=Meter=Lauf errang Mohr, Tgſ. Darmſtadt,
mit Sicherheit und feiner Berechnung den Sieg. In der 4X100=Meter=
Staffel ſiegte Langen vor Rüſſelsheim mit handbreitem Vorſprung. Die
letzten Läufer waren Jakob und Erkmann, die Beſten auf dem Platze.
Unſer Meiſter im Schleuderball und Diskus konnte wegen unvorſchrifts=
mäßigem
Gerät ſeine gewohnten Zahlen nicht erreichen.
Die Entſcheidungskämpfe wären am Nachmittag noch ſehr intereſſant
geworden. Das Verbandsfeſt wird Gelegenheit bieten, die Kräfte noch=
mals
zu meſſen.
Siegerliſte.
Oberſtufe.
4X100=Meter=Staffel: 1. Tv. Vorw. Langen, 487/0oz
2. Tv. Rüſſelsheim, 48‟/vo, bruſtbr.; 3. Tgd. Sprendlingen 494/o.
100 Meter: 1. OttoJakob, Tv. Rüſſelsheim, 18,8: 2. Th. Erk=
mann
, Tv. Vorw., Langen, 11,9; 2. Willi Schiek, Tv. Rüſſelsheim, 11,9;
2. Phil. Werner, Langen, 11,9.
200 Meter: 1. Otto Jakob, Tv. Rüſſelsheim, 25; 2. Ludw.
Delp, Tv. Pfungſtadt, 25, handbreit zurück.
5000 Meter: 1 Ludw. Mohr, Tgſ. Darmſtädt, 17:37,2;
2. Phil. Henß, T.= u. Spv. Nieder=Modau, 17:39; 3. Phil. Adam,
Tv. Bensheim.
Hochſprung: 1. Peter Funk, Tv. Wallerſtädten, 1,70; 2. Jacht=
mann
, Tgd. Darmſtadt, 1,65; 3. Hebel, Tgd. Beſſungen, 1,60.
Dreiſprung: 1. Abraham Jakob, Tgſ. Walldorf, 11,55;
2. Scherev, Tgd. Beſſungen.
Weithochſprung: 1. Hebel, Tgd. Beſſungen, 1,55:300;
1. Scherer, Beſſungen, 1,55:300.
Weitſprung: 1. W. Schick, Tv. Rüſſelsheim 6,29 Meter;
2. Otto Jakob, Tv. Rüſſelsheim, 6,15 Meter; 3. Scherer, Tgd. Beſſungen,
5,90 Meter.
Stabhochſprung: 1. Wilh. Göbel, Tv. Ober=Ramſtadt,
2,90 Meter; 2. Ludw. Petry, Tv. Arheilgen, 2,80 Meter.
Kugelſtoßen, beſtarmig: 1. Willi Wagner, Tgd. Sprend=
lingen
, 10,/43 Meter; 2. Hch. Zimmermann, Tgd. Darmſtadt, 10,25 Met.
Kugelſtoßen, beidarmig: 1. Zimmermann, Tgd. Darm=
ſtadt
18,86.
Schleuderball: 1. Willi Wagner, Tgd. Sprendlingen, 47,70.
Speer; Ludw. Petry, 39,80; Funk, Wallerſtädten, 39,50.
Diskus: Wagner, Tgd. Sprendlingen, 35,50.
Mittelſtufe.
100 Meter: 1. Abraham Jakob, Tgſ. Walldorf, 12: Georg
Heider, Tv. Rüſſelsheim, 12: 2. Fritz Köhler, Tgd. Sprendlingen,
Otto Hupp, Tv. Rüſſelsheim, Georg Hartmann, Tv. Seeheim, Georg
Heil, Tgd. Sprendlingen, 12:/zo.
200 Meter: 1. Georg Heil, Tgd. Sprendlingen, 25 0o;
2. Georg Heider, Tv. Rüſſelsheim.
Hochſprung: Guſtav Heß, Tv. Roßdorf 1,55 Meter; 2. Hch.
Nikolay, Tv. Roßdorf, Phil. Heuß, T.= u. Spv. Nieder=Modau, 1,50 Met.
Weitſprung m. Anl.: 1. Jakob Abraham, Tgſ. Walldorf,
5,75 Meter; 2. Fritz Köhler, Tgd. Sprendlingen, 5,71 Meter; 3. Franz
Bauer, Tgd. Neu=Iſenburg, 5,70 Meter; 4. Georg Heider, Tv. Rüſſels=
heim
, 5,69 Meter.
Weitſprung a. d. St.: 1. Peter Funk. Wallerſtädten, 2,70 Met.
Kugel, 7½ Kilo: 1. Remspecher, Tv. Dieburg, 9,36; 2. Franz
Chautre, Tgd. Neu=Iſenburg, 8,70.
Stein: 1. Remspecher, Tv. Dieburg, 7,05 Meter; 2. Gg. Schäfer,
Tv. Seeheim, 6,93 Meter.
Diskus: 1. Peter Funk, Wallerſtädten, B,25 Meter; 2. Nems=
pecher
Tv. Dieburg, 26,68 Meter; 3. Stefft, Tv. Rüſſelsheim, 26,50.
Schleuderball: 1. Remspecher, Tv. Dieburg, 38,8 Meter;
2. Stefft, Tv. Rüſſelsheim, 37,8 Meter.

51½/o; 3. Tv. Seeheim, 510/o; 4. Tgd. Darmſtadt, 52.
100 Meter: 1. Ernſt Fiſcher, Tgſ. Ober=Ramſtadt, 12, Schmidt,
Tv. Alemannia 12: 2. Adolf Knöchel, Tgſ. Sprendlingen, 12,2;
3. Dichmann, Tv. Dieburg, 12,4, Hofmeiſter, Tv. Alemannia, 12/4;
4. Günther, Tgd. Darmſtadt, 12,6; Hch. Bender, Dv. Rüſſelsheim.
200 Meter: 1. Otto Böſenecker, Vgte. Tv. Alsbach, N,4;
2. Georg Heil, Tgd. Sprendlingen.
1500 Meter: 1. Willi Endres, A.=Tv. Alemannia, 4:52,4;
2. Otto Järnecke, Tv. Vorwärts Langen; 3. Georg Bonin, Vgte. Tv.
Alsbach; 4. Konrad Ackermann, Taſ. Ober=Ramſtadt.
3000 Meter: 1. Karl Breiner, Tgſ. Walldorf; 2. Phil.
Thomin, Egelsbach, 3. Adam Heuſt, Tv. Bensheim.
Hochfprung: 1. Hch. Juſt, Tv. Ober=Ramſtadt, 1,55; 2. Diedel,
Tgd. Darmſtadt, Heinrich Aßmuth; 1,50 Meter; 2. Seligmann, Tv.
Groß=Gerau; 3. Nik. Lulay, Tv. Heppenheim; 4. Wilh. Leonhardt,
Tad. Sprendlingen.
Weitſprung: 1. Ernſt Fiſcher, Tgſ. Ober=Ramſtadt, 5,68
Meter; 2. Hch. Juſt, Tv. Ober=Ramſtadt, 5,52 Meter; 3. K. Breit=
wieſer
, Tv. Ober=Ramſtadt, u. a.
Stabhoch: Hch. Juſt, Tv. Ober=Ramſtadt, 2,60 Meter; 2. Mohr,
Taſ. Darmſtadt und Friedr. Neuroth, Tgſ. Ober=Ramſtadt, 2,50 Meter.
Kugel: 1. Hartlmeier, Tgd. Darmſtadt, 9,55 Meter; 2. Fritz
Neher Heppenheim, 9,50 Meter; 3. Hch. Juſt, Tv. Ober=Ramſtadt,
9,22 Meter.
Stein: Adam Kern, Tv. Crumſtadt, 6,75 Meter.
Speer: 1. Geſang, A.=Tv. Alemannia, 36,48, 2. Peter Götz,
Tv. Arheilgen, 36,20; Joſt, Tgd. Darmſtadt, 35,70.
Schleuderball: 1. Fritz Neher, Tv. Heppenheim, 38,5 Meter;
2. Ulrich, A.=Tv. Alemannia Darmſtadt, 38 Meter; 3. Mittelſtädter,
T., u. Spv. Nieder=Modau, 35 Meter.
Aeltere.
75 Meter: 1. Frdr. Seibert, Dv. Rüſſelsheim, 10,2; 2. Huth=
mann
, Tgſ. Darmſtadt, 10,4; 3. W. Loos, Crumſtadt, 10,5.
Kugel: 1. Schäfer, Tgd. Beſſungen, 8,69 Meter; 2. Huthmann,
Tgſ. Darmſtadt, 8,39 Meter.
Stein: 1. Guſtav Krug, Crumſtadt, 5,45 Meter; 2. Huthmann,
5,25 Meter.
Schleuderball: 1. Behringer, Tgd. Beſſungen, 38,60;
2. Schäfer, Tgd. Beſſungen, 37,2.
Mehrkämpfe.
Fünf=Kampf Unterſtufe: 1. Nikolaus Neher, Tv. Hep=
penheim
, 305 Punkte; 2. Ernſt Fiſcher, Tgſ. Ober=Ramſtadt, 290;
3. Geſang, A.=Tv. Alemannia, 280; 4. Ldw. Seligmann Tv. Groß=
Gerau, 275; 5. Fritz Feig, Tv. Roßdorf, 260; 6. Schlichtweg, Tgſ.
Walldorf, 255: 6. Otto Wirthmüller, Tv. Arheilgen, 255; 7. Peter
Emmel, Tgſ. Walldorf, 250 Punkte.
Sechs=Kampf Mittelſtufe: 1. Georg Hofmann, Tgd.
Beſſungen, 435 Punkte.
Sechs=Kampf, Oberſtufe: 1. Philipp Metz, Tv. Lorſch,
505 Punkte, 1. Loos, A.=Tv. Alemannia 505; 2. Otto Jakob, Tv.
Rüſſelsheim, 405, 2. Jak. Gallei, Tv. Lorſch, 405; 3. Georg Schmahl,
Tgd. Beſſungen, 340; 4. Heinrich Salomon, Tv. Lorſch, 335 Punkte.
Drei=Kampf der Aelteren: 1. Friedel Schäfer, Tgd.
Beſſungen N75; 2. Auguſt Beringer, Tgd. Beſſungen, 240; 3. Fritz
Huthmann, ſen., Tgf. Darmſtadt, 210.
Turngemeinde 1946.
In der Folge der nun kommenden Sonntage beginnt für die aktiven
Mannſchaften und Abteilungen die Zeit der Wettkämpfe und ſonſtigen
feſtlichen Veranſtaltungen. Sie geben ſo recht ein Bild der Vielſeitigkeit
eines turneriſchen Vereinsbetriebes innerhalb der D. T. Ueberall ſind
die Kräfte geſammelt, um friſche Erfolge für den Verein, dem man ſich
angeſchloſſen und dem man ſeine Kräfte zur Verfügung ſtellt, zu errin=
gen
. Nach Möglichkeit ſollen Mitglieder, Freunde uſw. der Turnge=
meinde
über die Arbeit der verſchiedenen Abteilungen unterrichtet wer=
den
. Waren bisher die Tennis= und Fecht=Abteilung auswärts recht er=
folgreich
, von denen man noch weitere Erfolge erhoffen darf, ſo ruft für
den heutigen Sonntag die Wanderabteilung zu einer Wanderung in den
Odenwald auf. Treffpunkt am Oſtbahnhof. Abfahrt 7,34 Uhr vorm.
nach Wiebelsbach. Wanderung über den Breuberg nach König. Es
darf eine zahlreiche Wanderſchar erwartet werden, wenn auch der geſtern
bend im Turnhaus ſtattgefundene Tanzabend, der Alt und Jung in
großer Zahl zu tanzfreudiger Stunde lange beiſammen ſah, manchen ab=
halten
wird.
Seitens der Handball=Abteilung ſind zwei intereſſante Handball=
ſpiele
angeſetzt. Sie finden auf dem Platz am Finanzamt ſtatt. Sowohl

die erſte als, auch die zweite Mannſchaft haben als Gegner den Turn=
verein
Wolfskehlen. Beide Mannſchaften dürften ſich ein recht ſpannen=
des
Spiel liefern. Die Mannſchaften der Turngemeinde 1846 erſcheinen=
in
veränderter Aufſtellung, ſo daß der Ausgang der Spiele ein voll= offener iſt.
Der Nachbarverein Tv. Arheilgen feiert ſein 50jähriges Jubiläum.
verhunden mit einem kreisoffenen Gerätewettkampf. Alle Mitglieder=
der
Turngemeinde 1846 werden hiermit eingeladen, ſich in recht großer
Zahl an der Jubiläumsfeierlichkeit der Arheilger Turner zu beteiligen.

Kampfſpielwerbetag.

In einer erneuten Sitzung der Vertreter der Turn= und Sportver=
eine
Darmſtadts wurden endgültig die Einzelheiten des Programms über
die Durchführung des in großen Zügen, am 27. Juni 1926 in Darmſtadt
geplanten Kampfſpielwerbetages feſtgelegt. Für den Vor=
mittag
in der Zeit von 11 bis 12 Uhr 30 Minuten ſind Straßen= Staffel=
läufe
vom Schloßhof zur Neckarſtraße und zurück und ein Aufmarſch
ſämtlicher Mitglieder der Leibesübung treibenden Vereine Darmſtadts
und Umgebung, einſchließlich der Darmſtädter Schulen, vom Aufſtel=
lungsplatz
(Alter Bahnhof) nach dem Schwimmbadplatz geplant. Am
Nachmittag in der Zeit von 4 bis 6 Uhr finden auf dem Schwimmbad=
platz
die Vorführungen der Darmſtädter Turnerſchaft, der Radfahrer,
Fechter, Boxer, Athleten, Gymnaſtiſche Uebungen der Sportler, Turn=
und Sportſpiele uſw. ſtatt. Gleichzeitig wird durch Anſprachen auf die
Bedeutung des Werbetages hingewieſen. Den Zug am Vormittag ſol=
len
drei Muſikkapellen begleiten. Alle aktiven Teilnehmer werden in
Turn= und Sportkleidung mitmarſchieren. Auch die Fahnen und Sym=
bole
der Vereine ſollen mitgeführt werden. Damen aus den beteiligten
Vereinen werden auf den Straßen das Kampfſpielwerbetag=Abzeichen
feilbieten. Tauſende von Teilnehmern wollen mit dieſer Veranſtaltung
die Darmſtädter Bevölkerung auf den hohen und idealen Wert der
Leibesübung eindringlich aufmerkſam machen und für ihre Sache werben,
VI. Baden=Badener Automobil=Wettbewerb.
Die Bergprüfung auf den Kniebis. H. Taxis=Stuttgart (Alfa
Romeo) ſiegt bei den Nennwagen. Carraciolg=Dresden bei den
Tourenwagen.
Der Freitag brachte im 6. Baden=Badener Automobil=Wettbewerb
die Bergprüfung auf den Kniebis über 6 Km. Damit ſchloſſen die
Geſchwindigkeitsprüfungen des Turniers ab. Mit Ausnahme von Noſen=
berger
=Pforzheim (Mercedes), der ſich im Training einen Kolbenbruch
holte, erſchien am Start der Bergprüfung alles, was Anſpuch auf den
Batſcharipreis geltend machen konnte. Da die Nennſtrecke durch den
Negen der letzten Tage ſtark mitgenommen war, beſonders in den Kur=
ven
, konnten naturgemäß die Leiſtungen des Vorjahres nicht ganz er=
reicht
werden. Das war vor allem bei den Nennwagen der Fall, denn
während ſich das Wetter bei der Prüfung der übrigen Wagenklaſſen
noch einigermaßen hielt, ſetzte vom Beginn der Nennwagenprüfung ab
ein ziemlich ſtarker Regen ein. Die beſte Leiſtung in der Klaſſe der
Rennwagen bot Hellmuth Taxis=Stuttgart auf Alfa Romeo, der einem
Stundendurchſchnitt von 63,4 Km. erreichte; bei den Tourenwagen endete
Carraciolg=Dresden auf Mercedes in Front, und zwar mit einer Stun=
denleiſtung
von 57,8 Km. Carraciola blieb nur um 17 Sekunden hinter
der Beſtleiſtung des Vorjahres zurück, eine Tatſache, die um ſo bemer=
kenswerter
iſt, da Carraciola nur mit 5 Zündkerzen fahren konnte. Von
Wentzel=Moſau, der bis zum 5. Kilometer gut im Rennen lag, mußte
abſtoppen und aufgeben, da Zuſchauer in die Nennſtrecke eingedrungen
waren. Recht annehmbare Leiſtungen boten noch Kappler=Gernsbach auf
Simſon=Supra und Brenner=Baden=Baden auf Original=Bugatti.
Das Rennen verlief im übrigen ohne Unfall; die Organiſation be=
friedigte
.
1. Tourenwagen: Klaſſe 7: 1. Carraciola=Dresden (Mercedes)
6:24,4 Min.; 2. E. Kleher=Frankfurt a. M. auf Adler 6:46,4 Min.; 3.
Michgel Bohnen=Berlin (Adler) 7:41,4 Min. Klaſſe 6: 1. Dr. Tigler=
Mannheim auf Benz 7:27 Min.; 2. Willy Valö=Mannheim auf Benz
7:36,2 Min.; 3. Graf zu Erbach=Erbach auf Benz 7:52 Min. Klaſſe 5:
R. Fuld=Baden=Baden auf Steiger 6:47,1 Min. (Alle anderen Mitbe=
werber
ausgeſchieden). Klaſſe 3: 1. Carl Kappler=Gernsbach auf Sim=
ſon
=Supra 6:27,1 Min.; 2. Brenner=Baden=Baden auf Original=Bugatti
6:40,1 Min.; 3. G. Kimpel=Ludwigshafen auf Mercedes 7:17 Min
Klaſſe 2: O. Kleyer=Frankfurt a. M. auf Adler 6:56,2 Min. Klaſſe 11
Otto Hohmann=Leipzig auf Wanderer 9:24 Min.
2. Rennwagen: Klaſſe A bis C (über 3000 Kubikzentimeter): 1.
Helmut Taxis=Stuttgart auf Alfa Romeo 5:48,4 Min. Klaſſe E (1500
bis 2000 Kubikzentimeter): 1. Chriſtian Werner=Untertürkheim auf Mer=
cedes
5:56 Min. Klaſſe F bis / (bis 1500 Kubikzentimeter): 1. G.
Kimpel=Ludwigshafen auf Mercedes 6:10 Min.; 2. O. Kleyer=Frankfurt
am Main auf Adler 6:48 Min.

Bei Nieren-, Blasen- und Frauen-
leiden
, Harnsäure, Eiweiß, Zucker
1925: 16 000 Badegäste

Atbd Tadddu

Haupt-Niederlage in Darmstadt:
Friedr. Schaefer

Männlich Nebenerwerb und Existenz f. Herren und
Damen durch Schreibarb., Vertret., Bez-
Vertret, Filialübern., Fabrikl., Kommis.-
Lager. Heimarb. usw. neben- u. haupt-
beruflich
find Sie durch unsere Listen, die
auch noch Artikel u. Beiträge über neue
Exist-, Erw.- u. Nebenerwerbsmöglichk.
u. Anreg. woraus Erwerbssuch. Nutz zieh.
könn enth Pr. 1,50 RM. Kasse voraus, 1/
kein Nachnahmeversand. ((V.5854
Fortschritt-Verlag, Sonneberg 147 Thür an d. Geſchſt. (*15511
Geeignete
Perſönlichkeiten
aus dem Kaufmanns=
ſtand
u. Beamtenber.
für den Vertrieb eines
erſtkl. ſoeben erſchie=
nenen
Lieferungs=
werkes
(Deutſche Ge=
ſchichte
) bei gut. Verd. geſ. Ang. unt. E 50
an die Geſchſt. (8829 Pertreter Zuverläſſige
Reiſende
für Zeitſchriften ge=
ſucht
geg. Prob. (I. 8814
Dr. Hehler
Offenbach a. M.
Tulpenhofſtraße 6.
Reellen Verdienſt
ſichern ſich Leute all.
für Darmſtadt und Amgebung.
2
Fachleute werden bevorzugt; doch
1
können auch Nichtfachleute berück=

ſichtigt werden, deren Einarbeitung
auf unſerem Büro erfolgt. Bei zu=
friedenſtellenden
Teiſtungen wird
Direktionsvertrag, der neben Provi=
ſion
auch Gehalt und Reiſeſpeſen
vorſieht, in Ausſicht
.
In
Ausführliche Bewerbungen an
er
Generalagentur. Stände durch den
Vertrieb einer groß=
artigen
Neuheit, Maſ=
ſenartikel
, der überall
gebraucht wird. Näh.
Schloßgartenſtr. 53
(15584
3. Stock. a
Weingarté Kempf

Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 44
Telefon 3004 (*15527 (15512
Wir Bieten
ſofortigen Verdienſt, nach kurzer Einführung, Fixum u. Proviſion.
Perſönliche Vorſtellung Montag vormittag von 91 Uhr.
Büro der Germania=Verſicherung, Schulſtraße 12.

würde gebild.
Wer Dame bein
Suchen von Arznei=
kräutern
behilfl ſein?
Angebote u. B 27
15481
Geſchäftsſt.
Ausbeſſern von
Herrenhemden
wirb angenommen=
Auskunft ert. Frau
Schwebel, Schützen=
ſtr
. 20, Manſ. (*15518
HStellengeſuche
Weiblich

Besseres Fräuleln
21 Jahre alt, sucht
per sofort Stellung als
Stütze od. Zimmermädchen
in feinem, mögl. kinderlosen Haushalt
Ia Zeugnisse. Angebote unt. C. M. 194
an Rudolf Mosse, Mannheim. (1 881:

Perf. Verkäuferin,
ſeith. Filialleiterin d.
Lebensmittelbr., ſucht
Stellg., evtl. auch als
Kaſſiererin. Ang, u.
E 23 Geſchſt. (*15466

Aelt Frl., Herrſchafts=
köchin
, m. g. Zeugn.
ſucht Stellung. Ang
u. D 4 Geſchſt. ( 14739

Junges Mädchen,
19 J., ſehr kinderlieb
ſucht Stellung als
Ainderfräulein
mit Famil=Anſchluß.
Angeb. unt. E 9 an
die Geſchſt. (*15436

Anſtänd. gebild. Frau,
45 J., unabh. m. beſt.
Empf., grdl. u. prakt.
erfahr. im Haushalt,
perf im Schneidern,
Weißnäh., Büg., ſucht
Stellg, i. gut Haus, a.
Wunſch a, n tagsüber.
Ang erb. unt. E 32
an die Geſchſt. 15502

Suche für meine 19i.
Tocht. Stelle in Ge=
ſchäftsh
., wo ſie ſich i.
Haush. u. Geſch betät.
kann. Ang. unt. B. 1
an die Geſchſt. (*15404

Junge Frau ſ. morg,
od. mittags 3 Stund.
Arbeit. Ang. u. E 20
Geſchäftsſt. (*15464

Wwe. 43 Jahre
tüchtige Geſchäftsfrau
ſucht Stellung im
Geſchäft. Agb. u. E 34
a. d Geſchſt. (15513

Fräul. mitte 20 er J.
im Koch,u. allenHaus=
arbeit
. bewand., ſucht
Stellung als (*15465
Alleinmädchen
Ang. u. B. 21 Geſchſt.

Habe n. Tage frei in
Wäſche= u. Kleider=
ausbeſſ
. u. umändern.
Fr. Weis, Heinheimer=
ſtraße
22, I. (*15438

Schneiderin empfiehlt
ſich in u. außer dem
Hauſe, auch Flicken.
Näh. Geſchſt. (*15580
m

Perf. Schneiderin
n. noch Kunden an=
Angebote u. E 26
Geſchäftsſt. (15478

Männlich

Abge=
bauter
Beamter
ſucht Stellung als
Kassier
auch wo hen= od. tage=
weiſe
.
(8812g0
Angebot= u. E 36
an die Geſchäftsſt.

Kaufm. Lehrliug
ſucht in Freizeit Be
ſchäftigung aller Art.
Angebote u. E 60
Geſchäftsſt. (*15558

Fräulein
mit guter Schulbil=
dung
, guter Hand=
ſchrift
u. Kenntniſſen
im Maſchinenſchreib
für täglich 34 Std.
v. Hochſchulprofeſſor
geſucht. Angeb. unt.
E 48 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (B8825

In kinderl. Haushalt
unbed. zuverl., ehrliche,
unabh. und erfahrene
Frau oder
Fräulein
f. ſämtl. Hausarbeiten
einſchl. Kochen von
morgens ½8 Uhr bis
nach d. Spülen geſ.
Angeb. m. Lohnan=
ſprüchen
u. E 25 an
die Geſchſt. (*15467

14 16jährig. (830
Mädchen
durchaus zuverl., zu
2½j. Kind u. f. leichte
Hausarb. v. 81 u.
37 Uhr geſ. Meldg.
Sonntag vormittag
WVendelſtadtſtr. 47, pt

ihrliches, ſauberes
Laufmädchen
bis n. d. Spülen geſ.
Haury,
Mühlſtr. 20. (*15506

Air Suichen
für Darmſtadt und Umgegend einige fleißige Herren zum Werben
unſerer mit großem Erfolg eingeführten Sterbegeldverſicherung.

Für unſere Spar= und Sterbekaſſe mit monatlicher
Beitragszahlung ſuchen wir einen arbeitsfreud,, erfahr
Instrukter
für größeren Bezirk (Starkenburg) gegen Gehalt,
Speſen und Beteiligungsproviſion. Schriftliche Be=

Allianz Lebensverſicherungs=Bank
Bezirks=Direktion:

Alexanderſtraße 2.

(*15477

Frankfurter Firma

Generaberte.

Heitn

Angeb.

il. Exiſtenz.
unt. E 54
ſt. (15526

R
Exiſtenz
mit dauerndem hoh.
Einkommen biete ich
jedermann. (1 L.8798
Max A. Uhlemann,
Leipzig 78 K.

Reiſender
für Stadt und Um=
gebung
gegen hohe
Proviſion geſucht An=
geb
. m. Lichtb. u. E. 57
Geſchäftsſt. (*15545

Akquiſiteure
ſtellt große, alte Verſicherung ſofort
unter günſtigen Bedg. und unter Ge=
währung
beſter Entwicklungsmög=
lichkeit
ſofort ein. Es wird gewandtes
Auftreten und beſter Ruf verlangt.
Vergütet wird Proviſion u. feſter
Zuſchuß. Gefl. Angebote unter
B. T. 3928 an Ala Haaſenſtein &
Bogler, Frankfurt a. Main (II.8819

Vere
Lehrzungen
zum ſo fort. Eintritt,
Diamantſchleiferei
Wilh. Willmann,
Liebfrauenſtraße 50.

Photographen
jeder Art, erhalten
ihre vollſtändige Aus=
rüſtung
in beſter Güte
zu Originalpr. gegen
nonatliche Raten=
zahlung
bei (I,K8828
Photo=Brenner
Hu dr. M.1
Severinſtraße 95 c.

Kluge

een
a Kern=Geifen
Seifenpulver
alle Waſchmittel zu
den billigſten Tages=
preiſen
nur.
Seifen=Lehner
Waldſtraße 11.
Wiederverk. höchſte
Rabatte. (1456a

Bein=Verſteigerung
Mittwoch, den 30. Juni 1926, vor=
mittags
11 Uhr, laſſen die Brüder
Dr. Becker (Sanitätsrat Dr. Becker
u. Miniſter Dr. Becker), Weinguts=
beſitzer
in Ludwigshöhe (Rhein)
im Saale der Liedertafel zu Mainz,
Große Bleiche 56
800 Flaſchen und 25 Halbſtück,
Maturwein
der Jahrgänge 1921, 1922, 1923,
1924 und 1925 aus ihren in den
Gemarkungen Ludwigshöhe und
Dienheim bei Oppenheim gelegen.
Weinbergen verſteigern. Probetage
in Mainz in der Liedertafel, Große
Bleiche 56. Donnerstag, 17. Juni,
Ifd. Js., von 94 Uhr, ſowie vor
(E. 8839
der Verſteigerung.

[ ][  ][ ]

Nummer 24
as Rote Kreuz und die Frau
Von Cornelia Hoetzſch.
Profeſſor Spranger, der bekannte Berliner Hochſchullehrer,
i rte in einer großen Rotkreuz=Verſammlung einmat aus, daß
s wohl ſelten eine Zeit gegeben hat, in der die eigentliche Kul=
u
traft der Frau ſo dringend gebraucht wurde, wie in der
rFrigen. Neben dem männlichen Prinzip, dem ſchaffenden
to kämpfenden, ſteht gleich wichtig, gleich unentbehrlich das
it 2iibliche Prinzip, das das Leben pflegende und das Leben ver=
irdende
. Ob wir ſchon im Wiederaufbau begriffen ſind oder ob
s ſich noch darum handelt, geſchlagene Wunden zu heilen und
Tete zu lindern vom Mann allein kann die Arbeit nicht ge=
eßtet
werden. Die Kultur, in der wir leben, bedarf der Frauen=
ſirfe
, wenn ſie nicht untergehen ſoll.
Dieſe Worte ſcheinen wie ein Motto zu leuchten über die Ar=
eet
, die dem Roten Kreuz und im beſonderen der Frauen=Arbeit
w. Roten Kreuz gerade in unſerer Zeit zufällt. Ohne die Kräfte
ie Frauen, die ſeeliſchen und die prakuiſchen, iſt Rottreuzarbeit
tie denbar geweſen, jetzt aber ganz beſonders nicht. Der Rot=
rruzgedanke
, der keine Grenzen und keine Schranken kennt, die
Konfeſſionen, politiſche Parteien, Klaſſen oder Stände aufrichten,
dir im Gegenteil überbrücken und vervinden will, was ſeit der
MFriegs= und Nachkriegszeit nur noch kraſſer und ſchroffer gewor=
dim
iſt in den Unterſchieden zwiſchen Arm und Reich, zwiſchen
herer und einfacherer Bildung, der Rorkreuzgedanke, der ein
ſaſc nfühlen und Verſtehen darſtellt in alle Schichten unſeres Bol=
es
, in jeden Einzelnen unſerer Brüder und Schweſtern ent=
itricht
er nicht ganz beſonders dem Frauenempfinden, bringt er
naht, wie kein anderer die feinſten Kräfte der Frauenſeele zur
citfaltung? Den Verwundeten und Schwachen beizuſtehen und
i zu ſchützen oder zu bergen zwiſchen den Fronten des Krieges
uf Männerarbeit, ſie hinter der Front zu pflegen und wieder
yſtart und geſund zu machen ſür den Kampf des Lebens und die
Arbeit des Friedens, iſt Frauenarbeit. Und ebenſo iſt auch
3rauenarbeit, wie es in allen Satzungen der Frauenvereine vom
Rroten Kreuz heißt, gerade jetzt nach dem Kriege allen wir’ſchaft=
lichen
, geſundheitlichen und ſittlichen Nöten unſeres Volles nach=
zegehen
, ſie zu bekämpfen und zu lindern. Was die Frauen in
ſich fühlen an Mütterlichkeit und Hingabe, an Sehnſucht und
Trang zu helfen, was in uns brennt an heißer Vaterlandsliebe,
arr Ernſt und Wollen, unſere Gaben, unſere Kräfte auszubilden
ud auch ſie hineinzuſtellen in die große Volksgemeinſchaft, in
den Staat durch keinen breiteren, fruchtbareren Strom kann
das geſchehen, kann alles das in unſer Volksleben geleitet wer=
den
, als eben durch das Rote Kreuz. Wir kennen keine konfeſſio=
nellen
Grenzen aber was wir in uns haben, an religiöſen
§räften und Quellen, brauchen wir, denn ohne Religion iſt
ine Wohlfahrtsarbeit, auch keine Rotkreuzarbeit dentbar; wir
iennen keine politiſchen Grenzen aber was wir in uns fühlen
an vaterländiſchen Idealen, das ſucht in unſerer Rotkreuzarbeit
ach Erfüllung und Betätigung. Religioſität, vaterländiſche Ge=
nung
, Nächſtenliebe dieſe 3 Quellen nähren und durchtränken
die Rotkreuzarbeit der Frau.
In beruflicher und in außerberuflicher Arbeit
kann ſich die deutſche Frau im Roten Kreuz betätigen.
Beruflich vor allem in der Krankenpflege, in der Säuglings=
Ufflege, in der Fürſorge. Die Schweſtern vom Roten Kreuz ſind
die eigentlichen weiblichen Berufsarbeiter, im Deutſchen Roten
Rreuz. Sie ſind in Mutterhäuſern zuſammengefaß:, die ihnen
Ausbildung und Fortbildung gewähren, die ihnen die Sorge ab=
nehmen
wollen um das tägliche Brot, um die Zeiten der Arbeits=
loſigkeit
, der Krankheit, der Invalidität und des Alters. Be=
frreit
von all dem, ſollen ſie ſich der Ausübung ihres Berufes
unter dem Zeichen des Roten Kreuzes und im Geiſt des Roten
Kreuzes widmen. Nach Eignung und Neigung erhalten die
Schweſtern Sonderausbildungen in der Säuglings= und Wochen=
pflege
, im Hebammen= und Röntgendienſt, im Laboratorium,
inn Büro oder Wirtſchaftsbetrieb. Eine eigene Schule des Deut=
ſahen
Roten Kreuzes in Berlin=Lankwitz ſoll beſonders beſähigten
Werſönlichkeiten unter ihnen die Möglichkeit zum Aufſtieg in lei=
nende
Poſten geben, und dadurch den Mutterhäuſern für ihre
Anſtalten, Stationen und Arbeitsgebiete die notwendigen führen=
wen
und leitenden Schweſtern heranbilden. Um die Mutterhäuſer
won der großen Verantwortung der Altersfürſorge für ihre
Schweſtern zu entlaſten, hat das Deutſche Rote Kreuz einen eige=
mnen
Verſicherungsverein für ſeine Schweſtern errichtet, an den die
Mutterhäuſer jährlich Prämien zahlen und der dafür bei Inva=
Lidität und Alter den Schweſtern die Renten auszahlt.
Es gibt zurzeit in Deutſchland 56 Mutterhäuſer vom Roten
Kreuz mit rund 7200 Schweſtern, lange nicht genügend, um allen
AAnforderungen von Krankenanſtalten und Gemeinden gerecht zu
werden. Möchten immer mehr junge Mädchen in unſere Mutter=
häuſer
eintreten und durch die Krankenpflege und Fürſorge den
Rotkreuzgedanken in die breiteſten und weiteſten Schichten unſe=
nes
Volkes hineintragen.

Die Mutterhäuſer bilden in halbjährlichen Lehrgängen
Hilfsſchweſtern aus, ſowohl zur Entlaſtung und Hilfe ihrer eige=
nen
Schweſtern, wie auch um ſich ein Hilfskorps von in Reſerve
ſtehenden Schweſtern zu ſchaffen, das ihnen die Erfüllung ihrer
Verpflichtungen dem amtlichen Sanitätsdienſt gegenüber bei Epi=
demien
, Ungluasfällen u. a. außerordentlichen Notſtänden ermög=
licht
. Dieſe ſechsmonatige Hilfsſchweſtern=Ausbildung wird bei
einer eventl. ſpäter in Betrucht kommenden Ausbildung zur
Mutterhausſchweſter angerechnet.
So ſichtig es iſt, für die Sache des Roten Kreuzes aber auch
in ihrem eigenen Intereſſe, daß viel Frauen und Mädchen von
dieſer Ausbildung Gebrauch machen, ſo wird es doch in der heu=
tigen
Zeit, wo alle Frauen und Mädchen in der Berufsvorberei=
tung
oder in der Berufsarbeit ſtehen, nur einem geringen Bruch=
teil
möglich ſein. Um aber wenigſtens möglichſt vielen eine Ein=
führung
in die Rotkreuzarbeit zu geben, damit ſie, wenn auch
nicht beruflich, davin tätig ſein können, richten alle Frauenvereine
vom Roten Kreuz Samariterkurſe ein, die eine Mindeſtdauer von
einer 6wöchigen theoretiſchen und einer 6wöchigen praktſchen
Ausbildung haben, und die nach Ablegung einer Prüfung die
Teilnehmerinnen den betr. Rotkreuzvereinen verpflichten. In
manchen Vereinen ſchließt ſich noch eine beſondere Einführung in
die ſoziale Arbeit an, von einem noch 6 theoretiſche und 6 prak=
tiſche
Ausbildungswochen umfaſſenden Lehrgang. Eine große
Volksbildungsarbeit wird dadurch vom Roten Kreuz geleiſtet,
das anſtrebt, Frauen aller Schichten dieſe hygieniſche Ausbildung
zu geben, die für unſeren Kampf um die Voltsgeſundheit von
ungeheurer Bedeutung iſt. Hier liegt eine der Hauptaufgaben,
die gerade die Frau als Trägerin der Familie, als Mutter un=
ſerer
Kinder durch das Rote Kreuz für unſer Volk erfüllen kann,
Wiederaufbauarbeit im weiteſten Sinn.
Die Rotkreuz=Frauenarbeit wird, in Deutſchland von den
Landesfrauenvereinen im Roten Kreuz geleiſtet. Wir haben
außer dem
Vaterländiſchen Frauenverein vom Roten Kreuz mit
2280 Zweigvereinen und 630 000 Meitgliedern,
den Bayeriſchen Frauenvereinen vom Roten Kreuz mit
390 Zweigdereinen und 75 088 Mitgliedern,
den Sächſiſchen Albertfrauenverein vom Roten Kreuz mit
59 Zweigvereinen und ca. 13 000 Mitgliedern,
den Badiſchen Frauenverein vom Roten Kreuz mit
412 Zweigvereinen und 86 500 Mitgliedern,
den Heſſiſchen Alice=Frauenverein vom Roten Kreuz mit
178 Zweigvereinen und 29 620 Mitgliedern,
den Meclenburgiſchen Marien=Frauenverein vom Roten
Kreuz mit
57 Zweigvereinen und 10 690 Mitgliedern,
das Patriotiſche Inſtitut der Frauenvereine vom Roten
Kreuz im ehem. Großherzogtum Sachſen (Thüringen) mit
256 Ortsfrauenvereinen und 17475 Mitgliedern.
Mitglied eines Frauenvereins vom Roten Kreuz kann jede
deutſche Frau, jedes deutſche Mädchen werden. Je mehr Mit=
glieder
, je mehr Möglichkeit, die großen Aufgaben des Roten
Kreuzes zu erfüllen. Und dieſe Aufgaben umreißen das ganze
große Gebiet der hyzieniſchen, der wirtſchaftlichen, der
erzieheriſchen Fürſorge. Wenige Zahlen mögen das erhellen. Die
Aufgaben 8er Voltshygiene nehmen den größten Raum ein:
1800 Gemeindekrankenpflegeſtationen
Rund 2000 Beratungs= und Fürſorgeſtellen
114 Kranken= und Pſlegeanſtalten (Krankenhäuſer, Ent=
bindungsanſtalten
, Säuglingskliniken, Pflegeheime
uſw.) mit rund 10 200 Betten
176 Erholungsheime, Heilſtätten, Altersheime, Er=
ziehungsheime
uſw. mit insgeſamt 9800 Betten
560 Krippen, Kindergärten und Horte.
Der wirtſchaftlichen Fürſorge dienen die Haushaltungs=
ſchulen
, die Wanderkochkurſe uſw., der erzieheriſchen die Horte uſw
Wieviel Gelegenhät für Frauen, ihre Gaben, ihre Fähig=
keiten
im Organiſieren, im praktiſchen und wirtſchafulichen
Können in den Dienſt der Volksgemeinſchaft zu ſtellen wieviel
Gelegenheit, ihr menſchliches Verſtehen und die ganze Fülle ihrer
Liebe und Hingabe durch die Rockreuzeinrichtungen den einzelnen
Notleik nden zu ſchanken wie unendlich viel Gelegenheit, durch
perſönliche Betreuung, individuelle Fürſorge das zu geben, was
als Ergänzung auch der beſten öffentlichen Fürſorge in der
großen Wohlfahrtsarheit unſeres Volkes geleiftet werden muß
Und welcher Segen für die einzelne Frau, durch dieſe Mitarbeit
am Eefamtleben unſeres Volkes hinausgehoben zu werden über
die Sorgen und Kämpfe oder den oft noch mehr zermürbenden
Kleinkram des täglichen Lebens! Im Roten Kreuz findet jede
Frau Betätigung für das Maß an Zeit und Kräften, das ihr
zur Verfügung ſteht und wenn es noch ſo wenig iſt. Im Roten
Kreuz iſt der Entfaltung der Frauenkräfte, deren höchſter und
letzter Sinn doch immer iſt, zu helfen und zu lieben, weiteſter
Raum gegeben. Möchten ſie alle ſich zur Verfügung ſtellen, denn
ohne dieſe Frauenkräfte iſt eine Entwicklung des Roten Kreuzes
nicht zu denken.

13. Juni 1926

Deutſche Frauen über die Enteignung
der Fürſtenvermögen
Der 20. Juni, der Tag des Volksentſcheids, iſt ein Tag
ſchickſalsſchwerſter Bedeutung für die Geſamtheit unſeres Volkes.
Leider herrſcht noch in weiten Kreiſen der Bevölkerung, gerade
unter den Frauen, Unllarheit über die Tragweite deſſen, was der
Entwurf verlangt. Wie manche aus der großen Maſſe der Ent=
täuſchten
, Verbitterten, durch die Inflation aus ihrer Bahn
Geſchleuderten und Entrechteten, denan noch dazu die einer
Reform bedürfende Aufwertung nur ſehr ungenügenden Erſatz
für das Verlorene gegeben, ſehen nicht ein, warum die Fürſten
Millionen bekommen ſollen, während ſie darben. Die Ausein=
anderſetzung
mit den Fürſtenhäuſern hat mit Aufwertungsfragen
nichts zu tun, und die Fürſten haben durch die Inflation eben=
ſo
Verluſte erlitten, wie alle andern. Daß bei der kommenden
Auseinanderſetzung wit den Fürſten der allgemeinen Notlage des
Volkes Rechnung getragen werden muß, wie es ber Kompromiß=
endwurf
der Regierung vorſieht, iſt ein Gebot der Selbſtverſtänd=
lichkeit
. Der Kommunismus rüttelt an den Grundpfeilern des
Staates, und die Folgen ſind unabſehbar. Darum heiße die
Maria Birnbaum, M. d. H. L.
Loſung: zu Hauſe bleiben.
Die entſchädigungsloſe Enteignung der Fürſtenvermögen
iſt kraſſer Raub! Iſt der Beginn der Auſlöſung des bürger=
lichen
Staates und eine Rechtsbeugung bolſchewiſtiſchen Charak=
ters
. Ich empfehle dringend Fernhaltung von der Abſtimmng.
Schon ein Nein beſchließt in ſich, daß man den Geſetzentwurf
Ida Boy=Ed.
überhaupt für diskutabel hält.
Die Innehaltung religiöſer Gebote ohne ethiſche Vertiefung
hätte nur formalen Wert, ebenſo wie die Innehaltung von ſtaat=
lichen
Geſetzen ohne ein Bekenntnis zu den ethiſchen Grund=
lagen
unſerer ſtaatlichen Bedingungen keine wirklich ſtaatser=
haltende
Kraft hat. Das Anfechten des Beſitzrechtes iſt eine
ebenſo ernſte Bedrohung unſerer ſtaatlichen Grundlage wie es
ein Anfechten unſerer religiöſen Ethik iſt, die rechtmäßigen Beſitz
laut 7. Gebot billigt und laut 9. Gebot die ſittliche Pflicht aufer=
legt
, ihn dem Beſitzenden auch mit innerer Freudigkeit zu ge=
währen
. Das mag in heutiger Zeit oft eine ſchwere Belaſtungs=
probe
ſelbſtloſen Denkens ſein, bleibt aber doch Vorausſetzung
jeden harmoniſchen Zuſammenlebens unter den Menſchen, da
die Utopie völliger Beſitzgleichheit undurchführbar iſt. Auch vom
wirtſchaftlichen Standpunkt aus erſcheint mir heute nichts ge=
fährlicher
, als eine Maßnahme, die das Vertrauen in unſeren
Rechtsbeſtand und damit in unſere Währung aufs neue gefährdet.
Um jeden Irrtum auszuſchließen, empfehle ich unbedingt Fern=
bleiben
von den Wahlen am 20. Juni.
Gräfin Margarete Keyſerlingk=Cammerau.
Man ſagt, daß das deutſche Volk gerecht ſei, auch gegenüber
anders Denkenden. Darum muß es für jeden gerecht empfinden=
den
Deutſchen eine Selbſtverſtändlichkeit ſein, den Fürſten den
Reſt ihrer einſtigen Vermögen zu belaſſen. Die geplante ent=
ſchädigungsloſe
Enteignung der Fürſtenhäuſer und ihrer Familien
iſt der verſuchte erſte Schritt zur Auſhebung des Privateigen=
tumsbegriffes
in Deutſchland. Fernbleiben der Abſtimmung
Margarete Dammann,
und jeden zurückhalten!
Vorſitzende des Deutſchen Frauenbundes.
Die Frage der Fürſtenenteignung hat mir gezeigt, wie tief
unſer Volk geſunken iſt, und in wie weite Kreiſe der Zerfall
aller moraliſchen und eihiſchen Kräfte gedrungen iſt. Die Ent=
eignung
der Fürſten wäre nichts anderes als Raub und Dieb=
ſtahl
, und ich bin immer wieder erſchüttert von den Beweg=
gründen
, von den Erklärungen, die hierfür von ſonſt ganz recht=
lichen
Menſchen angeführt werden: Wir haben doch Alles
verloren, warum ſollen die Fürſten nicht auch Alles verlieren!
So hört man es faſt täglich! Alſo: Weil man mich beſtohlen hat,
beraube ich jetzt Andere? Weil mein Haus abgebrannt iſt,
ſollen die Häuſer der Nachbarn auch verbrennen? Außerdem
haben die Fürſten natürlich ihr Barvermögen genau ſo verloren
wie wir andern auch, und ſie haben genau ſo den Grundbeſitz
und die Möbel gerettet, wie jeder Volksgenoſſe auch. Nimmt man
nun den Fürſten ihre Häuſer und ihre Möbel, ſo wird man ſpäter
mit gleichem Recht auch den Bürgern Haus und Sachen nehmen,
den Bürgern aller Kreiſe, zu denen ich ſelbſtverſtändlich auch
die Arbeiter rechne. Der Bolſchewismus regiert unſen deutſches
Volk ſchon viel mehr, als es ſich deſſen bewußt iſt, und Jeder,
der bei der Beraubung der Fürſten mithilft, hilft dem Bolſche=
wismus
.
Eliſabeth Boehm,
Vorſitzende des Reichsverbandes
der landwirtſchaftlichen Hausfrauenvereine.

Der Mann, dem es gut ſchmeckt
Von Emma Stropp, Schriftſtellerin, Berlin.
Da ſitzt er und ſchrnunzelt. Das lecker zubereitete Hähnchen
ladet zum Mahle, und erwartungsvolle Vorfreude verſcheucht
alle Unannehmlichbeiten, die Leben und Beruf nun einmal mit
ſich bringen. Ein angenehmer Zuſtand, für den Sorge zu tragen
Pflicht und Kunſt einer klugen Frau iſt. Im eigenſten Inter=
eſſe
; wiſſen wir doch alle: Die Liebe des Mannes geht durch den
Magen. Daher ſollte jede Ehekandidatin kochen, gut kochen ler=
nen
, jede reifere Frau aber ihre Kochcenntniſſe ſtändig erweitern,
auf daß ſie den Tiſch des Hauſes ſtets mit überraſchend ne ien
und wohlſchmeckenden Gerichten beſetzen kann. Mit den Jahren
wachſen bekanntlich die Anſprüche der geſtrengen Eheherren auch
in bezug auf die häusliche Küche.
Es iſt daher nicht zu viel geſagt, wenn man ein gutes Koch=
buch
als Bibel der praktiſchen Hausfrau bezeichnet, dient es
doch gleichfalls der Liebe und dem Frieden dem ehelichen
Frieden. In dieſem Sinne als ganz vortrefflich zu bezeichnen
iſt das Illuſtrierte Kochbuch von Lina Morgenſtern, das ſoeben
in der 10. Auflage neu bearbeitet von Küchenmeiſter M. Richter
im Verlag Heinrich Killinger, Nordhauſen, erſchienen iſt. (Preis
in Ganzleinen gebunden 14 Mk.)
Mit ihm iſt der Frauenwelt ein überaus wertvoller und zu=
verläſſiger
Ratgeber geſchenkt, denn in dieſem Werke einer Mei=
ſterin
hausfraulichen Könnens ſind die Erforderniſſe eines gut

bürgerlichen Haushaltes ebenſo autsführlich und gewiſſenhaft be=
handelt
, wie die eines ſolchen mit höheren Anſprüchen.
Was ſoll ich kochen? Auf dieſe tägliche Frage antwortet das
Morgenſternſche Kochbuch mit unenblicher Mannigfaltigkeit. Eine
Anzahl einleitender Aufſätze bringt der Hausfrau viel Wiſſens=
wertes
über die Einrichtung der modernen Küche, die neueſten
kraft= und zeiterſparenden Geräte, über Nahrungsmittellehre und
anders mehr. Es folgt der umfangreiché Rezeptteil. In wohl=
gegliederter
Anordnung werden hier klar und verſtändlich die
Zuſammenſetzung und=Zubereitung von mehr als 2500 Gerich=
ten
, Speiſen, Backwerken und Getränken geſchildert. Dabei fanden
alle Arten des Geſchmacks Berückſichtigung. In Nord= und Süd=,
Weſt= und Oſtdeutſchland und darüber hunaus kann man die
Kochvorſchriften Lina Morgenſterns verweuden, ſie bringen ſtets
das Richtige.
Doch damit nicht genug. Jede Mahlzekt muß eine kleine
Feier ſein. Deshalb lehrt Lina Morgenſtern, wie man die haus=
fraulichen
Kunſtleiſtungen ſo anrichtet, daß ſie Gaumen und
Augen in gleicher Weiſe ſchmeicheln. Sie lehzt, wie man den
Tiſch deckt und kleine Feſttafeln richtet. Aber auch derer iſt ge=
dacht
, die auf manche, vielleicht viele dieſer leckeran Gerichte ver=
zichten
müſſen. Für ſie bietet das Kapitel Krauikenküche ver=
ſtändnisvoll
einfühlendem Erſatz.
In 549 Abbildungen wird das im Text Geſagte erläutert.
Alle einfachen und ſchwierigen Handgriffe werden Iu trefflichen
Bildern gezeigt, ſo daß auch die Anfängerin in dar Kochkunſt
ſich an die ſchwierigen Auſgaben heranwagen kann. 12 farbige

Tafeln veranſchaulichen das für die Küche benötigte Material.
Davon werden die Fleiſchtafeln Novizen der Kochkunſt von be=
ſonderem
Werte ſein.
Beim Durchblättern dieſes im bildlichen und konkreten Sinne
überaus vielſeitigen Buches wendet ſich dankbares Erinnern der
verdienſtvollen Verfaſſerin Lina Morgenſtern zu. Als Begrün=
derin
der Volksküche (1866), des erſten (Berliner) Hausfrauen=
vereins
(1878) und ſeiner Kochſchule zeigte ſie ſich auf ſozialem
Gebiete ebenſo weitblickend, wie bei der Heranbildung tüchtiger
Hausfrauen. Was ſie in ihrem langen geſegneten Leben in der
Maſſenſpeiſung, der Kochſchulleitung ſowie im eigenen Haushalt
erprobte, faßt Lina Morgenſtern in die Worte zuſammen: Man
muß kochen, nicht nur was ſättigt, ſondern auch was leiſtungs=
fähig
macht. Ein goldenes Wort, das heute mehr denn je Geltung
beſitzt. Inzwiſchen iſt unſere Zeit ſchnellebiger und in mancher Be=
ziehung
auch anfpruchsvoller geworden. Dieſer Tatſache trägt
die vorzügliche Neubearbeitung des Kochbuches durch den be=
kannten
Küchenmeiſter M. Richter Rechnung, ſowohl durch die
Bekanntgabe ſchnell und leicht herſtellbarer Gerichte, als auch
durch Zubereitungsvorſchrriften für feine und feinſte Küche.
Als Einband ſchuf Profeſſor Hohlwein=München eine Pracht=
leiſtung
: Ein Mann, dem es gut ſchmeckt. Voll und ganz ſieht
man ihm ein Wohlbehagen an, das jede Hausfrau ihrem Gatten
zu ſchaffen vermag, wenn ſie Lina Morgenſterns illuſtriertes
Kochbuch zu Rate zieht. Ihrem Gemahl zu Gefallen, aber auch
aus Klugheit, denn die Wünſche ſeiner Eheliebſten zu erfüllen
wird ſtets geneigt ſein ein Mann, dem es gut ſchmeckt.

[ ][  ][ ]

Gott ſei’s gedrummelt und gepiffe, hab ich die Woch geſagt,
wie ich die verſchiedene Schreiwebrief geläſe hab, die wo mer der
Briefdreecher, ſeine neiſte ſtingliſche Dienſtvorſchrift entſprächend,
heeflich un zartfiehlend unner de Stuwwedier enei=
geſchowe
hott. Gott ſei’s gedrummelt und gepiffe, hab ich geſagt,
un lieb Vaderland, magſt ruhich ſein, die gude alde deitſche Grob=
heit
läbt noch. Jawoll, die is noch im Schwung, un die ridder=
liche
Mannsleit ſin uns vum ſchwächere Geſchlächt, zu dem ich
mich immerhie aach noch zehl, in Bezugnahm uff die Grobheit
noch bei weitem iwwerlääche. Dann ſowas vun=eme zimf=
Liche un ſaffdiche Briefwäxelſtiel is mer ſchun lang net uffgeſtoße.
Däß haaßt, ob ſe mer däß alles, was ſe mer do geſchriwwe
hawwe, die Herrn der Schebfung, ob ſe mer däß aach frei un
franko in’s Geſicht geſagt hette, däß meecht ich einichermaße be=
zweifle
. Dann im Verkehr mit=em Umgang, do endwiggele die
Mannsbilder als kaa ſo aſch groß Kuraaſch. Mer hott Bei=
ſpieler
un kennt ſei Pappenheimer. An ihre Stammdiſch, wann
ſe ſo unner ſich ſin, do reiße ſe ganz mordsmeeßich ihr Stadt=
ratlibbe
uff un ſchimbfe uff Dod un Deiwel, un alles, was dodezu
geheert, uff Reich, Staat un Stadt, uff Steiern un Abgawe, uff
Hausbeſitzer un Mieter. Do endwiggele ſe en Mennerſtolz vor
Keenichsdrone, un ſpiele ſich als Helde uff, daß es nor ſo e Art
hott. Awwer dehaam, do ſin ſe ganz dußmache un grawwele
unnern Diſch, wann ihr beſſer Hälft nor e klaa biſſelche die Aage
rollt.
Awwer wann ſe niemand heert, odder wann ſe aam anno=
nieme
Brief ſchreiwe dhun, alſo do kann mer lärne, was
Grobheid haaßt. Ich kann däßhalb mei Aſicht, daß die hutloſe
Mode äbbes mit de Heeflichkeid zu dhu hott, net mehr uff=
recht
erhalte. Sundern ganz im Gäächedaal, ich muß vielmehr
zugäwwe, daß ich mich do ballwariſch gediſche hab. Dann ich
hab’s jetzt Schwatz uff Weiß, daß die mit ohne Hiet noch e ſchee
Portzion gröwer ſei kenne, als wie die mit mit Hiet. Wenich=
ſtens
dene Brief nooch zu urdaale, die wo mer dieſer Dag vun
hutloſer Seite all zugange ſind. Deiwel noch emal, die
war’n gelade! No, wann Se demnechſt in de Zeidung läſe:
Ueber den Nachlaß der Näherin Sabina Bimmbernell wurde
heute der Konkurs eröffnet, dann wiſſe Se, daß ich eme Fehme=
mord
zum Obfer gefalle bin. Der Geheimbund der Hutloſe‟
hott mich uffm Gewiſſe. Ich ſtärb uff dem Aldar der Strohhut=
Induſtrie. Un wann’s ſchließlich aach bloß en ſchwacher Droſt
is es doch immerhie en Droſt. Dann ich glaab emal ganz be= hett ich aach e paar Waſſerſchauflieg veraſtalt un den große

denn weinen, wenn man auseinander geht, odder Ach, nun entſcheid?! s ging jetzt in aam Uffweſche hie.
trinkt ſie keinen Konnjack mehr un wie die baſſende Grabgeſäng
all laute.
Schnierriehme, aamol ſchidd’s, s annere mol gießt’s, aamol vun ſälbſt uffheern zu räjene.
drebbelt’s, s annere mol blatſch’s widder, daß mer maant, de

gleich in aam fort, dann heidert ſich’s widder zu=eme Wolkebruch
uff, un noch=ere Weil macht der Himmel widder e Geſicht, als
wollt=er ſage: ſo, jetzt hab ich mich emol grindlich ausgeräjend,
awwer zum Drebbele langt’s gottlob immer noch. No un dann
fengt’s widder a' zu drebbele un drebbelt ſolang, bis es widder
zum Schitte kimmt, un ſo geht’s in aaner Tur fort. s dhet mich
offe geſtanne emol indräſſiern, ob diß Johr de Otto Günther im
Orrangſcheriegadde draus noch ſei Feierwerk richdich abbrenne
kann, ohne daß=em druff räjend.
Iwwrichens vun wääche Orrangſcheriegadde! Alſo ſoviel
is ſicher, wann ich den diß Johr zu miede gehadd hett, ich hett
mich net lang mit Gaddekunnzärde un Feierwärk un ſo erum=
geplogt
, ſundern ich hett aus dem naſſe Summer Kabbidahl ge=
ſchlage
. Nemlich ich hett e paar Dag lang afach die Dorn am
Orrangſcheriegadde zugeſchloſſe un hett=en ſchee voll räjene
loſſe, bis beinoh ann Rand. Dann hett ich mer for=e paar ächt
idalljeniſche Gondele geſorgt, mit Schammbree=ſebbaree druff un
Vorhäng zum Zuziehe, wie’s in Feneedich die deitſche Hochzeits=
päärcher
un ſo! ſo gärn hawwe; dann hett ich mer e paar
Arweitsloſe als Gondolierie verklaad, die hette die Manndolien
robbe un dezu ſinge miſſe: Sankta Luddſchia un ſo. Un ſo het:
ich nachts bei intiemer Beleichdung for die Liewespäärcher idall=
jeniſche
Vergniechungsfahrte unner de Orrangſchebeem

is, daß mer e ſchee Leich krickt, wann mer begrawe wärd, ſo veraſtalt. Däß hett gezoge; do weer Geld eigange. Valleicht
ſtimmt, daß ſich’s em Roſendahl ſei Strohhietneehmädercher net Addmirahl Muſſolinie mit ſeine Kriegsflott zu=eme Gaſtſpiel
ei gelade.
Awwer da ich nu emol den Orrangſcheriegadde net gemied
hab, ſo hab ich aach vor den ſtaatsmeeßiche Räje kaa Verwen=
dung
, ſundern ganz im Gäächedaal, er wäxt mer nachgehens zum
Hals eraus. E bißche leßt mer ſich jo gefalle, ungefehr wann’s
affengt zu drebbele, korz bevor de Städtiſche Fuhrpack mit ſeim
Gießwage ausrickt. Iwwrichens, die Stadt is gut dra bei dem
ewiche Räje, was do an Kehrbäſem un Waſſer geſpart wärd,
allaa bei de Stroßereinichung, do kann mer beinoh 7s ganze
Biddſchee mit in Bilangs bringe. Awwer ’s is nadierlich do
aach widder ſo, daß wann ſe wärklich uff de aane Seit was ſparn,
do hawwe ſe uff de annere Seit widder dauſend annern Aſchleeg
defor.
Aans nimmt mich allerdings wunner, nemlich daß noch vun
unſere bollidiſche Baddeie kaa uff den geſcheide Gedanke kumme
is, die Schuldfrog wääche dem Räjewädder uffzurolle. Däß gebt
doch entſchiede widder mol Stoff zu areechende Unterhaldunge
nemme loſſe, ihre Kolleechin vun de Neehnadel des letzte Geleid un Debadde im Reichsdag, wo mer wochenlang drarumzärrn
zu gäwwe. Sie wärrn mer valleicht aach am Grab ſinge, ärchend kennt. Effendunell kennt mer die Schuldfrog dann eme Rechts=
en
feierliche Kohr: Dies iſt der Dag des Herrn, odder Warum ausſchuß iwwerdrage. Odder wie weer’s mit=eme Polks=
Mei Zwangsmiedern därf mer nadierlich net froge, dann
die dhet en zimanliche Dorchenanner in die Volksentſcheiderei
Allerdings, un däß muß ich zu de Hutloſe ihre Ehr widder eneibringe, ſodaß kaa Menſch mehr wißt, wer zuletzt de For
zugäwwe: nämlich daß mer diß Johr ſo wenich Strohhiet ſieht, bobbulie weer, un wer de Fox dehie. Awwer in Bezugnahm
dodra ſin net allaa die Schuld, die wo aus geſundheitliche Spar= uff de Räje, do hott ſe mol ausnahmsweis recht. Nemlich wie
ſamkeitsrickſichte ſo wie ſo kaan uffſetze, ſundern däß liggt frag= ich die Woch zu=er geſagt hab: Mei, ſag emol, wer kann dann
los an dem nixnutziche Summer, der wo offenbar Aſtalde macht, eichentlich an dem ewiche Räje ſchuld ſei, do ſeegt ſe zu=mer,
ſich langſam zu=ere Waſſerpantomime auszuwaxe. Dann ſchun ſo dumm kennt aach bloß ich froge, dann däß weer doch ſo klar
ſo ſeit de letzte ſex Woche, do räjends Dag for Dag ſo e Stickers wie Kleesbrieh un es kennt gor nix annerſter ſchuld ſei an dem
dreißich mol, un jedesmol annerſt. Mer ſoll’s gor net for viele Räje, als wie ’s ſchlechte Wädder; un wann mer hergingt
menſchen=meechlich halte, wieviel Sorde Räjewädder der Petrus un gingt hie un dhet des Wädder einer durchgreifenden Aende=
all
uff Lager hott. Aamol räjends Kuhblattcher, ’s annere mol rung unnerziehe wie ſe’s in Arhellje vorhawwe, do dhet’s ſchun
Do bin ich allerdings noch net druff kumme un do kann mer
Reichsbanner dhet mit=em Stahlhelm un de Rote Frond= widder mol ſage: Was nicht der Verſtand der Verſtändichen
kembfer ausricke zu=ere friedliche Felddienſtiewung im Gelende, ſieht, das fiehlet in Uſchuld ein kindlich Gemied. No, in Preiße
Manchmol räjends ſogar entwedder iwwerhaubt gor net, odder ſin ſe neilich uff den piramidahle Gedanke verfalle, an de Aka=

demie for Kunſt un Wiſſenſchaft e Säckzion ins Läwe zu rufe.
die wo ſich mit de Dichtkunſt beſchäſdiche ſoll. Ich kann mer:
dodrunner, ehrlich geſagt, aach net es geringſte was vorſtelle,,
außer daß widder e Paar e Aemtche un en Tiddel krieje ſolle,
Mit de Dichtkunſt hott däß awwer gor nix zu dhu, die kenne=ſen:
vun mir aus aach ſo gäwwe. Weer’s do net viel brackdiſcher.
ſie dhet in Preiße an de Akademie for Kunſt un Wiſſenſchaft e:
Säckzion ins Läwe ruffe, die wo ſich mitm Wädder in Deitſch= befaſſe mißt? 8 kennt zwar ſei, daß die Säckzion fors:
Wädder genau ſoviel Wert hett, wie die Säckzion for die Dicht=
kunſt
, awwer es kemt in dem Fall wenichſtens uff e Waſſerleich
mehr odder wenicher net a.
Dohärngääche hott die Säckzion for Dichtkunſt dorchaus nir
mit de Dichtung vum Härrngaddedeich zu dhu. Dann
den zu dichte, däß weer ſälbſt for=en Dichter, wie de Gerhaod
Hauptmann aaner is, e Kunſt, die wo em aſch viel Kobbverbräche
mache dhet. Ich verſteh mich jo zwar aach e bische uffs Vers=
mache
, awwer zu de Dichtung vum Härrngaddedeich kann ich
mich aach net aißern. Dann warum? De Bux leßt aam jo
net enei. Er hott bloß emol die Woch, wo die Reih an ihm
war, un er hott die Scheefcher hiete miſſe, do hott=er ſe emol
haamlich drinn erum gefiehrt, die Präß, die ſunſt iwwerall
debei ſei muß, war ausgeſchloſſe. No un do hawwe ſe
dann widdermol mit Erſtaune gemärkt, daß wann mer bei unſerm
Bux emol A geſagt hott, daß mer dann net bloß B, ſondern es
ganze Alfabeed, ’s Aamolaans, de Kaddeſchißmuß un was waaß
ich noch all herſage muß.
Iwwrichens, e bische gewitzter is er doch worrn. Dann net
wohr? beim Härrngadde hott ſich’s doch urſpringlich bloß drum
gedreht, daß er widder e bische in die Reih gemacht ſoll wärrn,
ſo daß=er widder paſſierbar is un e menſcheähnlich Ausſähe
krickt. Er hott alſo ganz langſam e bische agefange, un dann
immer e bische mehr, un noch e bische mehr, un wann=er färdich
is hott=er ſein Kobb doch dorchgeſetzt; ich ſäh heit ſchun im
Geiſt die Audos dorchſauße. Hett=er’s mit ſeim Rodhausbrojäckt
aach ſo gemacht, un hett owe an dem wormſtichiche Dachbalke
egefange mir kennte lengſt unne im Radskeller ſitze und
kennte unſern Halwe baafe.
Daß däß Härrngaddekaffee en wärwende‟ Bedrieb
gibt, däß bezweifel ich kaan Mommend, wenichſtens was mer ſich
in Stadtratskreiſe unner=me wärwende Bedrieb, ſo vorſtelle
dhut. Däßhalb bin ich aach defor, daß däß Haische am Deich
grindlich umgebaut wärd. Valleicht hann ſpeterhie die Be=
amtebank
e Filljahl drinn eröffne for’s Nordvärrdel".
Wie war em Max Anſpach ſeelich ſei Dewieſe? Loß=en nor
emol geh, was=er mache will!
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm=Vergäſſe Se’s net, wann ſe heit
vun dahaam fort geh, un ſtecke Se ſich e bische klaa Geld ei,
dann heit is Rote=Kreiz=Dag. Un es weer net ganz
ausgeſchloſſe, daß Ihne unnerwähks e Mädche odder=e Biebche
uffſtößt, un do weer’s Ihne jedenfalls doch aſch ſchennierlich,
wenn Se nix gäwwe kennte for’s Rote Kreiz. Un dodevo dricke,
däß wolle Se doch aach net, däß waaß ich vieler zu genau. Dann
net wohr? wie leicht kann’s aam heit baſſiern, daß mer in die
Lag kimmt, un brauch die Hilf vum Rote Kreiz; aanerlaa in
welcher Form, entwedder als Saigling, als Kranker, als Ver=
unglickter
, odder mit=em Krankeauto, bei Exploſione un Eiſtärz,
wann Not in de Famillje is, no un was dergleiche Zufäll
mehr ſin, dene wo mer äwe dauernd ausgeſetzt is.
Un däß is des Scheene: es wärd beim Rote Kreiz
net lang gefrogt, woher man kaam der Fahrt, noch wie ſein
Stand un Art, ſundern däß is dem Rote Kreiz ganz gleichgildich.
Aweſo aach, was aaner for=e welta’ſchaulich Maanung hott.
Du liewer Gott: Maanunge ham=mer in Deitſchland genug,
bloß an=ere richdiche Geſinnung fehlt’s uns. Un die kenne
mer heit beim Rote=Kreiz=Dag emol bezeiche: Helfe helfe!
däß is die beſte vadderländiſche Geſinnung, un wann aanerm
annern hilft, is uns allmitnanner geholfe! Däßhalb heert
mich un macht e bische Klaageld locker, damit=er unnerwähks net
peinlich uffalle dhut un mißt eich ſcheeme for dene Mädelcher un
Biebcher. Alſo: daß mir keine Klagen kommen!
Im Iwwriche hoff ich, daß heit der Petrus e Eiſſähe hott,
die Heſſefliecher hawwe doch immer in ſeine Gunſt geſtanne, un
ich nemm a', daß der Wolkebruch am letzte Sumndag e, Verſähe
war. In dieſem Sinne: Uff Widderſähe uffm Flugblatz!

For’s Niewergall=Denkmal: Vun=ere Kolleechin 1 Mack, vum
Herr R. B. D. 5 Mack, Sammlung unnerm Mozart=Chor
45 Mack. Beſten Dank allerſeits!

* Das Gartenhaus

Frauen=Rundſchau

Ich glaube, daß die meiſten großen und erhabenen Dinge
in Gartenhäuſern geſchaffen wurden. Und daß wir an manchen
Kulturdingen ganz zweifellos verarmen werden, weil wir keine
Gartenhäuſer mehr haben. Selbſwerſtändlich meine ich nicht die
hölzerne Laube, um die man Bohnen zieht und die in jeder
hellen Sonnenſtunde wit jedem Familienglied und ſämtlichen
Bekannten zu teilen iſt. Ich meine auch nicht, was man in den
großen Städten unter Gartenhaus verſteht: das Hinterhaus,
das mit ſeinen vielen Stockwerken zufällig auf ein paar beſtaubte
Bäume ſieht. Und natürlich nicht die Villa, die im modiſch zu=
geſttzten
Park ſteht. Sondern: das Gartenhaus iſt der feſte ſtei=
nerne
Pavillon, der früher zu jedem Beſitze gehörte. Zuflucht für
Menſchen, die ſich aus dem geräuſchvollen Menſchenbeieinander
ein wenig davonſtehlen und zwiſchen engen vier Wänden einmal
inne werden wollten, wie viel beſſere Geſellſchaft ſie ſich ſelber
waren.
Alle dieſe richtigen Gartenhäuſer ſtanden, unter ſchwer hän=
genden
Bäumen, an der Mauer. Und das war gut. Denn der
Weltflüchtige wollte doch manchmal noch etwas anderes erleben
und ſehen, als nur ſich oder die altväteriſchen, verſchoſſenen
Möbel und die Tapete an den Wänden. Und weil ſie ſo ent=
legen
waren, gewiſſermaßen hinausgerückt aus dem Brennpunkt
der Intereſſen, hat man dieſe kleinen Häuſer ſchließlich vergeſſen,
hat Gärtnergerät hineingeſtellt und den Spinnen freien Lauf
darin gelaſſen.
Es gibt berühmte Gartenhäuſer und auch unberühmte. Alle
Welt kennt den umgrünten Pavillon an der bergigen Straße in
Loſchwitz, wo Schiller in ſeliger Entzücktheit am Don Carlos,
ſchrieb. Und manche wiſſen auch von dem grauen kleinen Mauer=
häuschen
von Ludwig Richters Heimgarten.
Die unberühmten Gartenhäuſer ſtanden lange vereinſamt,
mit erblindeten Scheiben, bis man ſie veranlaßt durch die
Wohnungsnot vermieten. Jetzt iſt im einen ein Steinmetz=
geſchäft
, im anderen kann man Fahrradutenſilien erhandeln
und das dritte iſt gar eine Wohnung geworden.
Iſt es nicht klar erſichtlich, daß wir an Kulturdingen ver=
armen
? Wenn man Fahrräder repariert und Grabkreuze dort
meißelt, vo Dießter und Maler eine Heimatſtadt haben ſollten..
Friedrich Wilhelm Fuchs, Dresden.

Die Erteilung der Geſundheitslehre im
Schulunterricht. Einen für die Geſtaltung der Geſund=
heitslehre
im Geſamtunterricht wichtigen Runderlaß hat der
preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung
herausgegeben, der von grundlegender Bedeutung für eine groß=
zügige
hygieniſche Volksaufklärung durch die Schule zu werden
verſpricht. Nach dieſem Erlaß iſt es angeſichts der erſchrecken=
den
geſundheitlichen Notlage unſerer Jugend dringend notwen=
dig
, daß in allen Schulen ein Geſundheitsunterricht eingeführt
wird. Die dazu notwendige hygieniſche Vorbildung für die
Lehrerſchaft ſoll am zweckmäßigſten durch Einrichtung einer
wöchentlichen hygieniſchen Kursſtunde für die geſamte Lehrer=
ſchaft
durch einen ſozialhygieniſch ausgebildeten Arzt ( Kommu=
nal
=, Kreisarzt) erfolgen.
B.-MI.
Eheferien gegen das Eheſcheidungsfieber.
Dieſe werden allen Ernſtes in Amerika als Heilmittel gegen
das ſteigende Eheſcheidungsfieber von dem Geiſtlichen Fried=
rich
B. Cole, Sekretär der neuen ſtaatlichen Kommiſſion für Hei=
rat
und Scheidung, empfohlen. In einem Antrage, mit dem ſich
das Parlament in Rhode Island beſchäftigte, führte er u. a.
aus: Die geſetzliche Einführung von ſolchen Eheferien kann
mehr als alles andere im Sinne der Linderung des Uebels der
Eheſcheidungen wirken. Wenn bei Eheleuten dieſe Beſtimmng
aus finanziellen Gründen nicht eingehalten werden kann, muß
der Staat eine Unterſtützung gewähren. Den gereizten Eheleuten
ſoll auf jeden Fall Gelegenheit gegeben werden, ſich durch eine
zeitweiſe Trennung wieder zu beruhigen und es wird dann wie=
der
Liebe zum Vorſchein kommen.
Die Bekämpfung des Mädchenhandels durch
die Japanerinnen. Die japaniſche Frauenbewegung hat
in den letzten Jahren beſondere Fortſchritte gemacht. Die älteſte
Organiſation unter den ſozialen Frauenvereinigungen iſt der
Prohibition, der ſich die Bekämpfung des Alkoholismus, des
Mädchenhandels und des Bordellweſens zum Ziele geſetzt hat,
das auch die buddhiſtiſche Tokioer Frauenliga verfolgt.

Der zeitgemäße Haushalt
Vom Nutzen des Holunders inder Küche. Nur
wenige unſerer heutigen modernen Hausfrauen wiſſen ſeinen
wirklichen Wert zu ſchätzen Vom Holunder iſt aber nahezu alles
verwertbar. Da ergeben zunächſt die Blüten ein vorzügliches,
leckeres Ce
gebackenen Hollerküchle. Dazu bereitet

man von 1 Ei, 7/ Ltr. Milch, 1 Meſſerſpitze Salz, ſowie Mehl
nach Bedarf einen dicklichen Eierkuchenteig, dem man 1 Likörgläs=
chen
voll Arrak und 1 Eßlöffel heißafgelöſtten Süßſtoff beifügt.
In dieſen Teig taucht man nun die vom großen Stiel befreiten
Holunderblüten und bäckt ſie in ſchwimmendem Fett ſchnell gold=
braun
. Noch heiß werden ſie mit Puderzucker beſtäubt und er=
geben
ſo ein leckeres Kaffegebäck.
Holunderblüten=Kaltſchale. Die kurz geſtielten,
ſchnell im Waſſer geſpültem Holunderblüten ſetzt man mit ½ Ltr.
Milch zum Kochen auf (10 Minuten) läßt ſie darin erkalten, nach=
dem
man zuvor die Milch mit etwas verrührtem Kartoffelmehl
ſämig machte. Mit etwas Vanille gewürzt, ſchmeckt man die
Kaltſchale mit 12 Eßlöffel heißaufgelöſtem Süßſtoff nach Be=
darf
ab und reicht ſie über eingebrocktem Zwieback oder Kekſen.
Eingemachte Holunderknoſpen als Kapern.
Die noch feſtgeſchloſſenen grünen Holunderbeeren werden mit
einer Gabel von den Dolden geſtreift, in klarem Waſſer abge=
waſchen
und dann in leichtem Salzwaſſer aufgekocht. Auf einem
Siebe abgetropft, füllt man ſie zuſammen mit 1 Eßlöffel Meer=
rettichſcheiben
, 2 Stengeln getrocknetem Eſtragon, 1 Teelöffel
gemahlenem Pfeffer, 2 Nelken (von der Blüte befreit) 1 Meſſer=
ſpitze
Zimt und ebenſoviel Muskatnuß in kleine, enghalſige
Gläſer. Zuletzt füllt man über das Ganze mit Salz abgeſchmeck=
tes
, mittelſcharfes Eſſigwaſſer und verbindet die Gläſer mit
Pergamentpapier. Man bewahrt ſie kühl und trockenſtehend auf.
Eierkuchen mit Füllung von Kalbsbries.
(Leichtverdauliche Krankenkoſt.) Von ½ Liter Milch, 1 Teelöffel
Salz, 1 Eßlöffel Appels Hühnervollei und ſoviel Mehl, daß es
einen dickflüſſigen Eierkuchenteig ergibt, bäckt man in heißer
Pfanne mit reichlich Fett lockere Eierkuchen, die man mit folgen=
der
Füllung verſieht: ½3 Pfd. vorbereitete, gekochte Kalbsmilch
dünſtet man, in Würfel geſchnitten, in reichlich Butter mit 2
Eßlöffel kleingeſchnittener Zwiebel an, ſtäubt zwei Eßlöffel Mehl
darüber und füllt von der Kochbrühe etwas darauf, damit das
Ganze ſämig wird, das man mit Salz und Zitronenſaſt pikant
abſchmeckt. Zu den zuſammengrollten Eierkuchen reicht man
Blattſalat.
Speiſe=Zettel.
Sonntag: Spargelſuppe, Roaſtbeef mit Blumenkohl auf
Wiener Art. Montag: Eierkuchen mit Füllung von Kalbsbrieß.
Dienstag: Reis mit Spargel. Mittwoch: Spingt mit
Rühreiern. Donnerstag: Makkaroni. Freitag: Fiſch=
auflauf
. Sonnabend: Leberknödel.

[ ][  ][ ]

Nummer 162

S4

Tautt

Sonntag, 13. Juni

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Aktiengeſellſchaft für Schriftgießerei und Maſchinenbau in Offenbach
mm Main. Die Geſellſchaft, von deren Kapital ſich bekanntlich über 92
Wrozent im Beſitz der H. Berthold Meſſinglinien und Schriftgießerei
El.G. in Berlin befinden, verteilt, wie bereits mitgeteilt, für das abge=
aufene
Geſchäftsjahr 1925 keine Dividende. Der Rohgewinn ſtellt ſich
uf 382859 Rm. (410 116 Rm.). Nach Abzug der Handlungsunkoſten,
Sehälter, Steuern, Abſchreibungen uſw. ergibt ſich zuſammen mit dem
ortrag aus 1924 in Höhe von 1455 Rm. ein Reingewinn von 13 096
keichsmark. Es wird vorgeſchlagen, hiervon 6000 Rm. dem geſetzlichen
Teſervefonds zuzuweiſen, 300 Rm. als 6prozentige Dividende auf die
Jorzugsaktien zu verteilen und den Reſt von 6796 Rm. vorzutragen. In
er Bilanz haben ſich unter den Anlagewerten Maſchinen und Gerät
urch einen Zugang von 30000 Rm. auf 40 000 Rm. erhöht. Außerdem
End auf der Aktivſeite Beſtände von 224 259 Rm. auf 228 454 Rm. ge=
Eiegen. Wechſel haben ſich von 37 507 Rm. auf 47 621 Rm. erhöht. Der
Sffektenbeſtand iſt von 127 000 Rm. auf 84 255 Rm. zurückgegangen. Den
Debitoren, die eine Zunahme von 172 678 Rm. auf 223 767 Rm. er=
rahren
haben, ſtehen auf der Paſſivſeite Kreditoren und Vorauszahlun=
gen
gegenüber, die eine Vermehrung von 53 037 Rm. auf 146 344 Rm.
eigen. Hypotheken figurieren mit 51 250 Rm. (7500 Rm.). Das Aktien=
mapital beläuft ſich bekanntlich auf 805 000 Rm. Im Bericht führt der
orſtand aus, daß in beiden Abteilungen des Betriebes während des
abgelaufenen Jahres ausreichende Beſchäftigung vorhanden war. Man
pabe einen Auftragsbeſtand mit in das neue Jahr nehmen können. Durch
inen drei Monate dauernden Streik, der alle deutſchen Schriftgießereien
m Mitleidenſchaft gezogen habe, ſei das Unternehmen nicht in der Lage
eweſen, die Aufträge in der gewünſchten Weiſe auszuführen. Hierdurch
ſeei der Umſatz ſtark beeinflußt worden. Ein Teil der Aktien der H.
Berthold Meſſinglinienfabrik und Schriftgießerei A.G. habe man zur
Albdeckung von laufenden Verbindlichkeiten verwertet. Ueber die Aus=
ſäichten
des neuen Geſchäftsjahres ſind im Bericht leider keine Mitteilun=
en
gemacht.
Schriftgießerei D. Stempel A.=G., Frankfurt a. M. Die o. H.=V.,
irr der ſechs Vorzugsaktionäre mit 15 000 Stimmen und achtzehn Stamm=
ktionäre
mit 18 234 Stimmen vertreten waren, genehmigte einſtimmig
den bekannten Abſchluß per 31. Dezember 1925 und beſchloß, aus dem ſich
rach 262 332 RM. (264 174) Abſchreibungen ergebenden Reingewinn von
/44390 RM. (468 033) die Verteilung von 6 Prozent Dividende (10
Prozent) auf die Stammaktien und 6 Prozent (6 Prozent) Dividende auf
die Vorzugsaktien vorzunehmen. Ueber die Ausſichten teilt der Bericht
mit, daß die Geſellſchaft noch ziemlich belangreiche Aufträge in das
neue Geſchäftsjahr übernommen habe. Jedoch ſei ſeit kurzer Zeit ein
Fdachlaſſen der Auftragseingänge zu bemerken.
Reichsgemeinſchaft Deutſcher Zigarettenfabriken e. V., Dresden, iſt
der Name des Einheitsverbandes mehrerer hundert Zigarettenfabriken,
der ſoeben durch die Verſchmelzung des Reichsverbandes der Zigaretten=
abriken
e. V., Berlin, und der Gemeinſchaft deutſcher Zigaretten=
abriken
e. V., Dresden, entſtanden iſt. Zum Vorſitzenden wurde Herr
Udolf Lummel (Zigarettenfabrik Patras), zu ſeinen Stellvertretern
ie Herren R. Greiling (in Firma Greiling A.=G.), W. Herz (in Firma
Malzmann A.=G.), ſämtlich Dresden, und C. Wieſenthal (in Firma Tes=
avi
G. m. b. H., Berlin) von der außerordentlich ſtark beſuchten Ver=
ſammlung
einſtimmig gewählt.
Germania=Verſicherung, Stettin. Die drei Germania=Geſellſchaften,
Heren Verwaltung ſich auf einer 70jährigen Tradition und Geſchäfts=
erfahrung
aufbaut, haben in dem abgelaufenen Rechnungsjahre 1925
erhebliche Fortſchritte erzielt. Trotz der ſchweren wirtſchaftlichen Kriſe,
die ſich in 1925 nach dem ſchroffen Uebergang von der entwerteten
Papiermark zur neuen Reichsmark in allen erwerbstätigen Kreiſen weit
tärker als im Vorjahre auswirkte, hat der Antragseingaang infolge des
rveiteren Ausbaues der Organiſation ſtark zugenommen. Insgeſamt
Haben die drei Germania=Gefellſchaften im Jahre 1925 an Prämien, Ge=
bühren
und Zinſen 15,5 Millionen Rmk. vereinnahmt. Das geſamte
Aktienkapital beträgt 10 Millionen Rmk. Zuzüglich der Sicherheitsfonds
uund der offenen Reſerven belaufen ſich die Garantiemittel der drei Ge=
fellſchaften
auf 23 Millionen Reichsmark.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die diesjährige Kölner Herbſtmeſſe findet vom 12. bis 15.
September ſtatt. Es kann bereits jetzt mit einer ebenſo vielſeitigen wie
intereſſanten Schau gerechnet werdden.
Der Volkswirtſchafts=Ausſchuß des Reichstages behandelte eine ſo=
Ziale Entſchließung, die auf Auswüchſe, wie ſie in der Kartell=
und Monopolbildung ſeit langer Zeit beobachtet wurden, hin=
weiſt
und von der Reichsregierung die baldige Vorlegung eines Geſetz=
entwurfes
verlangt.
Auch im Mai ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung der Spar=
einlagen
bei der Sparkaſſe der Stadt Berlin fort, und zwar war eine
Zunahme um 3 591000 RM. Spareinlagen und 7000 neuen Sparkonten
auf 90 090 000 RM. Spareinlagen und 214 200 Sparkonten per 31. Mai
1926 zu verzeichnen. Die Depoſiteneinlagen bei den Girokaſſen der Ber=
Ainer Stadtbank ſtellten ſich Ende Mai auf 49 900 000 RM. mit 24 100
Girokonten.
Die von dem engliſchen Streik erwartete ſtarke Belebung am deut=
ſchen
Roheiſenmarkt iſt nach einem Bericht der Deutſchen Berg=
werkszeitung
nicht eingetreten.
Am nächſten Montag trifft in Danzig eine polniſche Dele=
gation
, unter Führung des Lemberger Zollpräſidenten Raszinski in
DDanzig ein, um mit der Danziger Regierung über Ausfuhrzölle,
Veredelungsverkehr, Manipulationsgebühren und Niederlagen=Verkehr
Zu verhandeln.
Wie aus Oslo gemeldet wird, wird die Norwegiſche Staatsbank nach
einem Vorſchlage der norwegiſchen Regierung der in geheimen Sitzungen
Ddes norwegiſchen Parlaments behandelt wurde, ermächtigt, Deviſen zu
kaufen bzw. zu verkaufen, falls die norwegiſche Krone einen von

wornherein feſtgelegten Kurs überſchreitet oder unterſchreitet.

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 12. Juni.
Die heutige Samstagsbörſe büßte von der Feſtigkeit trotz bedeutend
eingeſchränkter Umſatztätigkeit nicht das geringſte ein. Beſonders geſucht
waren weiter J. G. Werte, ferner Deutſche Erdöl und die Kaliwerte.
der erſte Kurs für J.G. Farbeninduſtrie wurde 187,5 abzüglich Divi=
dende
. Dieſe Notierung entſpricht alſo einem Kurs von 196,5, da die
Dividende von 10 Prozent abzüglich einem Prozent für die Kapital=
ertragsſteuer
hinzuzurechnen iſt. Deutſche Erdöl gewannen 2 Prozent,
während ſich ſonſt die Kursbeſſerungen in ſehr beſcheidenen Rahmen
halten, da die Geſchäftstätigkeit, wie oben ſchon einmal angeführt, nicht
fehr groß war. Banken und Schiffahrtswerte wurden faſt kaum genannt,
und auch auf dem Elektromarkt konnten ſehr viele erſte Notierungen nicht
zuſtande kommen. Als noch recht feſt ſind noch von den Werten des
Metallbankkonzerns Deutſche Gold= und Silberſcheideanſtalt und die
Aktien der Bauunternehmungen zu bezeichnen. So gewannen Dyckerhoff
und Wigmann 2 Prozent, Wayß u. Freytag 1,5 Prozent. Deutſche und
ausländiſche Renten verkehrten in ziemlich angeregter Stimmung. Kriegs=
anleihen
wurden bis 0,420 gehandelt. Auch Türken und Rumänen konn=
ten
ihren Kursſtand weiter etwas verbeſſern. Der Freiverkehr war eben=
falls
etwas feſter. Becker Stahl 23; Brown Boperi 70; Entrepriſe 8;
Growag 5759; Krügershall 108,5; Ufa 48 und Unterfranken 76.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 12. Juni.
Der heutige Verkehr bewegte ſich in recht ruhigen Bahnen. Allge=
mein
wurde Zurückhaltung geübt. Die Flüſſigkeit des Geldmarktes bot
jedoch genug Widerſtandsfähigkeit gegen eine Abſchwächung. Das In=
tereſſe
richtete ſich auf einzelne Spezialpapiere, ſo Deutſche Erdöl=Aktien,
die lebhaft gekauft wurden auf die guten Ausſichten der Oelinduſtrie und
angebliche Käufe des Auslandes hin. Auch Rütgerswerke zogen weiter
etwas an. Ludwig Loewe, Hirſch Kupfer und Klöcknerwerke ſtiegen über
3 Prozent. Gute Meinung beſtand für Kohlenwerte, ſie hatten lebhaftes
Geſchäft. Kaliwerte wurden zu höheren Kurſen gekauft. Weſteregeln
ſetzten 4 Prozent höher ein, konnten ihren Gewinn allerdings nur zum
Teil behaupten. Von den Elektrizitätsaktien ſtellten ſich Akkumulatoren
anfangs um 3,75 Prozent höher, büßten davon aber etwas wieder ein.
Farbeninduſtrieaktien ſetzten bei lebhaftem Umſatz unter Berückſichtigung
des neunprozentigen Dividendenabſchlages mit mehr als 2prozentiger
Beſſerung ein, konnten den Gewinn aber nicht voll aufrecht erhalten.
Ueberhaupt neigten die Kurſe bei trägem Geſchäft im Verlaufe nach un=
ten
, ohne ſich jedoch erheblicher abzuſchwächen. Geld war reichlich ange=
boten
. Tagesgeld 3,55,25 Prozent, Monatsgeld 5,256,5 Prozent. Am
Deviſenmarkt gab Oslo um 1,45 Mark nach.

Aſchaffb. Zellſtoft
Augsb.=Nürnb. Maſch./
Bamag=Meguin ..
Berl. E. W. Vorzug.
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohlen=Briketts
Bremer Vulkan. .
Bremer Wolle
Deutſch.=Atlant. Tel.
deutſche Maſchinen".
Deutſch.=Nied. Tel. .
Deutſche Erdöl ...
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel. . .."
F. G. Farben ...."
Elektr. Lieferung. . ..
R. Friſter ......
Gaggenau Vorz..
Gelſenk. Gußſtahl ..
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen".
an. Maſch. Egeſt. . . .
Hanſa Dampſchf. .. . !

11. 6 12. 6. 11. 6. 12. 6. 92. 90. Semoor Zement 159. 73. 77. Hirſch Kunfer .. 103.5 108 5 Höſch Eiſen. 105.5 107.75 89.75 Hohenlohe Werke. 16.125 16.25 Kahla Porzellan 75.75 77.75 116. Lindes Eismaſch. 1194. 135. 57. 57.25 Lingel Schuh . 30. 125 30.125 101.25 101.5 Linke u. Hofmann", 59. 59. 13.25 61.375/2. Loewe u. Co... 164. 165. 63.5 63. C. Lorenz 102.75 103.25 14.5 Ndl. Kohle.. 36. 118.5 118. 121. Nordd. Gummi.. 75. Orenſtein. 76. 75.75 117.5 119.5 Rathgeber Waggon 36.5 34. 72.5 72.5 Rombacher Hütten 24. 23.5 100. 100. Roſitzer Zucker 63.5 194.75 1-7.5 Rütgerswerke 89. 89. 125.25 125.5 Sachſenwerk 75.75 78.875 45. 46. Sächſ. Gußſtahl. 72. 70.5 46.5 A. Siemens Glas 417. 25. 25. er. Lauſitzer Glas 113.875 114. 155.5 155.7) Volkſtedter Porzell. 38.25 38.25 138. 138. Beſtf. E. Langendreer 41. 41.5 57.75 57.25 Bittener Gußſtahl 44. 47. 132.5 131.25 nderer=Werke. 129. 1129.5

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Oslo ......"
Kopenhagen.
Stockholm . .
Helſingfors.
Italien ..
London...
New=York. . .
Paris.. . .
Schweiz ..
Spanien

11. 6.
Geld/ Brie
163.56 168.9
1.690/ 1.6-4
12.37512.71

111.4
112.31

10.543/ 10.583/10.548 10.54

15.16/ 15.20
20.407 26.45
81. 16 8i.36

12. 6.
Geld / Brie
188.55 168 9
1 651 1.69.
12 47 125
94.79 9303 93 27
111.7 Mt1.36 111.84
it2. selt t2.3 112.:
13.32/ 15.33
29.614 20.465
4.195/ K.2051 X 1851 4.20.
12,71 12.351 12 25 1229
81.2231.42
G4.80 64.96/65.72 65.83

WienD.=Oſt. ab
Prag ..
Budapeſt. . .
Fapan .. .
Rio de Janeiro
Bulgarien. ..
Belgrad",
Konſtantinopel
Liſſabon ...."
Danzig ....."
Athen ......"
Kanada ....."
Uruguay .. . ."

11. 6. 12. 6. Geld Br. Geld (Brief 59.25 59 39 59.25 59.39 12.717 12.457 12.414 12.458 5.363 5.63i 5.864 5.788 1.962 1.96 1.953 1.967 0.643 9.6 u.647 .643 3.0 3.0521 3.062 7. 7.43 7.41 7.43 223 2.2 2.33 2.34 21.743 21.49: 174. 21.495 89.35 31.15 9.37 81.17 5 21 5.18 1.19 4.204 7.137 1.337 4.265 4.275 T 255 4.265

Produktenberichte.

Berliner Produktenbericht vom 12. Juni. Die argentiniſchen und
kanadiſchen Cifforderungen ſind erheblich erhöht wordden, doch bekunden
die Käufer größte Zurückhaltung, da in den letzten Tagen größere Ab=
ſchlüſſe
vollzogen wurden. Roggen blieb in naher Ware knapp ange=
boten
und gut gefragt. Doch hat das Preisniveau keine Veränderung
erfahren. Im Lieferungsmarkte waren die Herbſttermine für Weizen
und Noggen nachgiebiger wegen der Unſicherheit über die Höhe der
künftigen Zölle. Roggen= und Weizenmehl waren in den Forderungen
eine Viertelmark (25 Pfg.) erhöht. Roggenmehl iſt beſſer gefragt und
der höhere Preis wurde bewilligt, während für Weizenmehl der gefor=
derte
Preis ſchwer durchzuholen war. Hafer blieb im großen und gan=
zen
unverändert. Gute Sorten waren weiter rege begehrt. Gerſte in
Futterqualität hatte weiter gute Nachfrage bei nuveränderten Preiſen.

*Pom ſüddeutſchen Produktenmarkt.
Die im Wochenverlauf eingetretene Preiserhöhung von über 4 Cents
für Juli=Weizen in Chicngo ließ auch den ſüddeutſchen Markt in be=
feſtigter
Haltung verkehren, zumal jedes inländiſche Angebot fehlte. Be=
vorzugt
blieb greifbare Ware oder ſolche, deren Verſchiffung ihre baldige
Ankunft erwarten läßt. Daß man trotz der täglichen Hauſſemeldungen
aus Amerika für ſpäter mit niedrigeren Preiſen rechnet, ergibt die Tat=
ſache
, daß zwiſchen Juni= und Juliverſchiffung und Oktober/November=
verſchiffung
bereits eine Spannung von 1,40 Fl. beſteht. So verlangt
man für Manitoba I, Atlantie, Juni/Juli, 16,80 Fl., Oktober/November
dagegen 15,40 Fl.; für Manitoba II, Juni/Juli, 16,40 Fl., Oktober/No=
vember
14,95 Fl.; für Manitoba III 15,95 bzw. 14,65 Fl. Manitoba
III, tough, rheinſchwimmend, ſtellte ſich auf 16,50 Fl. verſicherungs= und
frachtfrei Mannheim, per Juli auf 15,45 Fl. verſicherungs= und frachtfrei
Rotterdam; in Andwerpen fällig oder disponibel auf 1616,10 Fl. bord=
frei
Antwerpen. Northern Spring I, dark, koſtete 16,10 Fl. verſicherungs=
und frachtfrei Rotterdam, Walle=Walle, effektiv in Holland 17,25 und
Auſtral=Weizen, effektiv in Rotterdam 17,60 Fl. verſicherungs= und fracht=
frei
Mannheim, Kenſas II, perſicherungs= und frachtfrei Rotterdam war
angeboten per Juli zu 15 Fl., erſte Hälfte Auguſt 14,75 Fl., Auguſt
14,60 Fl., September 14,55 Fl.. Gehandelt wurde Plata=Weizen, Baruſa,
77 Kg., effektiv in Antwerpen mit 15,40 Fl. bordfrei Antwerpen; desgl.
76½ Kg., ladend/kurz ausgehender Dampfer, 15 Fl. verſicherungs= und
frachtfrei Rotterdam. Ruſſiſche Weizen blieben, je nach Qualität, mit
15,7516,75 Fl. verſicherungs= und frachtfrei Mannheim angeboten.
Deutſcher Weizen war nicht angeboten. Bei nur geringem Angebotz ver=
langte
man für die 100 Kg. deutſchen Roggen 2121,50 RM., Auslands=
roggen
23 RM. waggonfrei Mannheim bzw. für amerikaniſche Herkunft
10,87 Fl., Plata=Roggen, 74 Kg., ſchwimmend, 10,70 Fl. verſicherungs=
und frachtfrei Rotterdam. In Braugerſte war kein Geſchäft: Fehmarn=
Gerſte wurde mit 1915,25 dKr. verſicherungs= und frachtfrei Rotter=
dam
offeriert; Futtergerſte, je nach Beſchaffenheit, mit 1719,50 RM.,
waggonfrei Mannheim. Inländiſcher Hafer wurde bei 20,5021,50 RMM.,
ausländiſcher bei 1923 RM. waggonfrei Mannheim zunächſt wenig
gehandelt, ſpäter vollzog ſich einiges Geſchäft in Plata=Hafer nach Süd=
baden
und Württemberg, der franko franzöſiſcher Grenzſtation bzw. Kehl
angeboten wurde. Mais leicht abgeſchwächt auf 17,5017,75 RM. ( Vor=
woche
17,7518 MM.); neuer gelber La Plata=Mais, loko Antwerpen,
angeboten zu 8,55 Fl. verſicherungs= und frachtfrei Mannheim.
Für Mehl beſtand etwas beſſere Konſumfrage und die Mühlen haben
ihre Forderungen erhößt. Für Weizenmehl, Spezial 0, auf 42,75 bis
43 RM. (Vorwoche 42,5042,75 RM.); für ſüddeutſches Roggenmehl,
60prozentig, auf 32 RMM., 70prozentig auf 30,50 RM. Dagegen koſtete
noddeutſches Roggenmehl, 60prozentig, 29 RM., 65prozentig 28,25 bis
28,75 RM., norddeutſches Roggenauszugsmehl 32,25 RM. frei Mann=
heim
: Weizennachmehl 1414,50 RMM., Roggenmehl 13 RM.
Futtermittel behauptet, Futterkuchen auf größere Auslandskäufe be=
feſtigt
. Es koſteten die 100 Kg. Kleie, fein, 99,50 RM., grob 10 RM.,
Futtermehl 1111,75 RM., Haferſchalenmelaſſe mit Sack ab Fabrik 8,50
RM., Leimkuchenmehl 19,75 RM., Biertreber 1414,25 RM. Parität
Mannheim, von Futterkuchen, Erdnuß= 1818,50 RMN., Kokss= 18 RM.,
Raps= 13,7514 RMM. und Palm=Kuchen 12,7513 RM. ab ſüddeutſcher
Station.
Am Hopfenmarkt iſt das Geſchäft ſehr ruhig geworden. Untergeord=
nete
Qualitäten waren im Preiſe rückgängig, tvogegen prima grüne
Sorten ihren Preisſtand zu behaupten vermochten mit 500525 RM.,
Mittelſorten 400450 RM., geringe 300400 RM. pro Zentner. Der
Pflanzenſtand wird durch das Regenwetter ungünſtig beeinflußt und
vielfach treten Klagen über das Erſcheinen der Blattlaus auf.
Der Markt für Inland=Tabak lag weiter feſt, da jene Landwirte, die
Selbſtvergärung vorgenommen haben, kaum noch als Abgeber in Be=
tracht
kommen. Einige hundert Zentner geringer halbfermentierter
Tabake gingen letzthin in Unterbaden zu 65 RM. pro Zentner um bei
ſofortiger Abnahme netto Kaſſe; 1924er Zigarrentabak wurde mit 70 RM.
angeboten. In der Pfalz erzielten Tabakpflanzer in der Gegend von
Germersheim für ihren unbehandelten Tabak nur 2025 RM. pro Ztr.
1924er Büihlertaler Umblatt= und Einlagetabak blieb angeboten. Auch
eine Partie hellfarbiger Veilchentabak, beſter Fermentation, per Anfang
Juli lieferbar, wurde mit 90 RM. pro Zentner offeriert, entrippter Ein=
legetabak
mit 105 RM. trotz beſſerer Nachfrage im Preiſe unverändert.
(Anmerkung: 100 Fl. gleich 100 holl. Gulden gleich 168,80 Reichsmark.)
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 12. Juni. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der heutige Markt nahm einen ſchwachen Verlauf, da aus
dem Frühjahrsweizengürtel günſtige Berichte vorlagen und im Verlauf
des Verkehrs auch aus dem Winterweizengürtel zufriedenſtellende Be=
richte
eintrafen. Das Ausland hielt auch heute mit größeren Käufen für
Lokoware zurück, was ebenfalls zur Abſchwächung beitrug. Auch die
Erwartungen einer baiſſegünſtigen Wochenſtatiſtik ubten auf den Markt
einen Eindruck aus. Die Termine ſchloſſen mit Einbußen von 1,52 C.
Mais: Der Markt ſtand unter dem Einfluß der Abſchwächung am
Weizenmarkt und begann ebenfalls in ſchwacher Haltung. Günſtige Wit=
terungsberichte
aus den Hauptmaisgebieten trugen zur Abſchwächung
noch bei, ſo daß die Termine 0,5 bis 1 Cent unter geſtern ſchließen
mußten.
Hafer: In Sympathie mit der Aufwärtsbewegung am Weizen= und
Maismarkt und auf eine nur geringe Nachfrage für den Export zeigte
der Markt einen ſchwachen Verlauf, ſodaß die Termine bis zu 1 Cent
nachgeben mußten.
Baumwolle: Die Tendenz geſtaltete ſich uneinheitlich. Im An=
fangsverkehr
machte die geſtern eingetretene Verflauung weitere Fort=
ſchritte
unter dem Eindruck von niedrigeren Liverpooler Kabel als fällig
und auf private Berichte über den Ernteſtand. Später konnte noch eine
Erholung eintreten, da die Wallſtreetſpekulation Deckungskäufe vornahm
und die Kommiſſionsfirmen als Käufer am Markt waren. Die Termine
ſchließen mit Einbußen bis zu 10 Punkten für nahe Sichten und mit
210 Punkten über ſpätere Sichten.

fraor. drandfärter Karoderiche Bom 1. Dant Toab.

Staatspapiere
a)Deutſche
5% Reichsanleihe
4% Reichsanleihe
3½%
3%
Dollar=Schatzanw.
K.=Schatzanw. 23
K.=Schatzanw. 24
4½½IVundV R.=
Scha=
4½%VI.-IX.
4% D. Schutzgb.
Sparprämienanl.
4½ Preuß. Konſ...
3½%
8%0
4% Baden alt ..
3½%
3%0 1896
4%Bayern ..."
3½%
8-16% Heſſ. unt. 28
4½ ....
3½% ...."
4% Württ, alte
b) Sonſtige,
europäiſche
% Bos.E.B 1914,
4½L.Inv. 1914
4½½ 1898
½% 1902
42
5% Bulg. Tabal
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913
½ %4Oſt. Schatz. 14

0.41

18

0.4

% Oſt. Goldr.
41/6% Silberr.
4% einh. R. (kon.)
3% Port. (Spz.) III
5% Rum. am. R.03
4½% Gold. 13.
am. konv.
4% am.05
4% Türk. (Adm.)03
(Bagd.) I
(Bagd.)II
4% 1911 Boll.
2% Ung. St. 1913
2 St. 1914
Goldr.
%o
St. 10
Kronr. .
Eiſ. Tor.
Außereuro=
päiſche

% Mex.am. inn.
5% äuß. 99
40 Gold. 04
3% konſ.inn..
4½% Irrigat.
5% Tamaulipas.
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

6% Doll. Gold. 1932
Go d. 1935
8% Frk.=Hyp.=B.,
Goldpfdbr. R.1.
8% Frrf. Hyp.=Bk.=
Reihe 2
5 % Fkf. Pfandbr. B.
Gold Reihe 2/
Em. 31

9.75
2.25

10.58
16.25
13.15
13.15
15.6
17.6

3.3

26.75
25¾g
34.5
16

97
98.5
97
78.6
98.6

Neck. A G. Glb2.
8% Pfälz.=Hyp.=Bk.
24
3% Rh.=Hyp. Gd. 24
5% Rhein=Main=
Donau. . Gold 23
Ohne Zins=
berechnung

0 Bd.=Bd..Hz. 2
Bdw. Kohl. 29
v Fr. Pf.Bk. G. I
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
23
Roggan . 23
6% Mannh. Stadt=
. . 23
Kohl
6% Offenb. Holz
5% Pfälziſche=Hpp
24
Br. Glo.
5% Pr. Kaliw.
2 Pr. Roggenw.
5% Nh. H. B. Gd. 24
5% Sächſ. Brk. 23
0 Roggenw. 23
5 % Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb.
Bayr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ
Frkf. Hyp.=B1.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining. Hyp.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Pf.br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=B... .

37.5
97.5

18.5
12.55

14.5
18.25

2l/,
6.23
2.02

9.72
9.95
10.6
11.2

Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.,Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ..
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
5% Oſt. Südb. (L.)
2,6% Alte
2.6% Neue
4% Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
3%Oſt. 1885.
3%Oſt. Erg. Netz
4% Rud. Silber..
4% Rud. Salzkg.)
4½% Anat., S.1
4½% Anat., S. II
4½% Anat. S.III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Credit. ..
Bad. Bk.

Bk.f. Brauind. . . . .
Barmer Banko.
Bay. Hyp.-.Wchi. 1114.3
Berl. Handelsgeſ..!.
Comm. u. Prioatb. .
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank .. . /134.9
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ...
Disk.=Geſellſch. . ..!
Dresdener Bk.... . 1
Frankf. Bk. .....!

13.25
13.25

21½g

102
133
142
24.9
157.
109
141.5
90
84.5
131.25
116.5
88

Frkfi. Hhp.=Bk.
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha Grundkr. Bk.
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Oſterr. Creditanſt.
Pfälz. Hyp.=Bk.. ..
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbr. . ..
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Sidd. Disc.=Geſ.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Berzelius
Bochum. Bergb.
Buderus..
Dt. Luxemburg . ..
Eſchw. Bergw.. . . . 125
Gelſenkirch. Bgw.. . 1122.25
Harp. Bergb... . . .
Ilſe Bergb. .
Genußſchein. .
Kali=Aichersleb. ..
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln /143
Klöcknerwerke.
Mannesm.=Röhr. 1108.5
Mansfelder
Oberbedarf
Obſchleſ. Eiſ. (Caro)
Otavi=Ant.
Phönix=Bergb.
Rhein Braunk. ...
Rhein. Stahlw.. . . 1 19.5
Rombach Hütte 124.5
A. Riebeck Montan
Tellus Bgb.
Ver. Laurahütte.
Induſtrie=Akt.
Eichbaum/(Mannh.)
Henninger ......."
Löwenbr.=Mänchen

1095
121
109.25
109
7.1o
102.75
03
109
104
5.5

42.5
113. 25
72.5
115.5
129.3

132
82.5
94.5
... 54
58.5
30
91
1-1
63

z. Aktienbr.
Schöfferhof (Bind.//193
Schwarz=Storchen /107
Werger
1120

Akkum Berlin.
Aoler & Oppenh. .
Adlerw. (v. Kleyer)
A. E. G. Stamm . .
6% A. E. G. Vig.4.
5% A. E. G. V;g. B.
Amme Gieſecke".
Aſchaff. Zeliſtof
Badenia (Weinh.
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ..
Bahr. Spiegel .."
Beck & Henkel ...
Bergmann El. ..
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Cement Heidelb.
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr. .
Chem Albert.
Chem. Brockh..
Chem. Milch ..
Daimler Motoren.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl
D. G. u. Silb. Scheid.)
Dingler Maſch.
Dresd. S hnellpr.
Dürrkopp
Dürr. Ratingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
Eiſenw. L. Meher
(El. Lieferung..
El. Licht= u. Kraft
Elſ. Bad. Wolle.
Emag.
Email. Ulrich ....
Enzinger Werke..

100
40.75
50
6Hg
122
132.5

95.23

Eßlinger Maſch:.
Ettlinger Soinn..
Faber Bleiſtift.
Faber & Schleicher
Fahr, Virmaſens.
Farbenind. F. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Fetter)
Feiſt, Sekt
Frankfurter Gas.
Frankfurter Hof..
Frrf.=M Pok u. W.
Fuchs Waggon..
Geiling & Cie.
Germania Linol.. .
Gelſenk. Gußſt. . .
Goldſchmidt. Th.. .
Gotha Waggon ...
Greffenius
Gritzner, Maſch..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkf.
Hammerſen . . .
Hanfw. Füſſen ..
Hartm & Braun.
Heyligenſtaedt ..
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....
Hoch=Tiefbau ..
Holzmann ..
Holzverk. Ind...."
Hydrom. Breslau
Fnag ...
Funghans ..
Kammg. Kaiersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt R.
Klein. Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun ..
Krauß, Lokom.,
Lahmeyer ..."
Bech. Augsburg...!

146.5
24
89.12
43
8 7.35
94
93.2
72
Re4
7..2-

122.5
108

Lederw Rothe
Spicharz
Lingel Schuhw.. .
Löhnberg. Mühle.
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Luther, Mühlenb.
Lur Induſtrie
Miinkraft Höchſt
Metallgef. Frkf. . . .
Meger, Dr. Paul.
Miag. Mühlenb.. ..
Moenus Stamm
Motorenf. Deutz".
Motorenf. Oberurſ.
Reckarſ. Fahr:. ...
Neckarw. Ezlingen.
Beters Union
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps..
Vorzellan Weſſel
Prometh. Frkf.
Rein Gebb. &Schal
Rhein. Elektr.
Rhein. Metall=V;.
Rückforth.
Rütgerswerke".
S hleußner . . . . . ."
S hneid. & Hanau.
S hnellpr Frank.
Shramm Lackf..
5hrift. Stempei
S hucker Elektr.. ..
Shuhf Weſſel.
S huhf. Her;
S hultz Grünlack.
Seilind Wolff.
Sichel & Co...."
Siemens Glas
Siemens & Halste.
Siidd Immob. ..
Thür eleftr. Lief. ..
Uhren Furtwängl.
jeithwerke .. . . ..
Ver.f. Chem. Ind...

36

119.35
3).1

72.5
80.25

39.5

32.73

Ver.d. Olfbr. Mann.
Ver, Faßf. Caſſel.
Gummi. Bin.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg ..
Ultramarin . . . . ."
Zellſtoff Berl. ...
Vogtl. Maſch. ...
Voigt & Haeffner
Volthom. Seil.."
Wayß & Freytag.
Wegelin Rußfbr. ..
Zellſt. Waldhof ..."
Zuckerf. Waghäuſel
Zuckerf. Frankenth.
Zuckerf. Heilbronn
Zuckerf. Offſtein .."
Zuckerf. Rheingau.
Zuckerf. Stuttgart

Transport= und
Verſicherungs=Akt.
N. Dt. Ei enbahn. .
Dt. Eiſenb.=Geſ..
El. Hochbahn Berl.
Schantung E.B...
Süod. Eiſenb.=Geſ
Hapag .....
Nordo. Lloyd.
Frkf. Allg. Verſ.
Frankona Rücky.

Darmſt. Werte
Bahnbedar;
Dampfk Nodberg
Helvetia Konſ..
Gehr. Lutz..
Motorf. Darmſt
Gebr. Roeder
Venuleth & Ellenb.

49.75
58
120
63.25
95
111.
116
137
67
597
68.5

70

77

138
95

[ ][  ][ ]

Seite 14

Sonntag, den 13. Juni 1926

Nummer 162

Palast-Lichtspiele

Des großen unverminderten Erfolges
wegen verlängert!

Panzerkreuzer

Potemkin

Das größte Filmdrama, das Sie je geseben
So urteilt die Presse:
Frankfurter Zeitung: Dieses Werk ist in seiner ge-
schlossenen
Weitanschaulichkeit, seiner dokumenta-
rischen
Sachlichkeit, der aufwühlenden Darstellung
nacherlebten historischen Geschehens, eines der er-
schütterndsten
Bildwerke in der dreißigjährigen
Geschichte des Film. P P." ist das erste wirk-
liche
geschichtliche Drama auf der Leinwand.
Ein Dokument.
L. B. B.: Unbestritten ein großes Kunstwerk, Massen-
sxenen
wie hier, haben wir noch niemals in so drama-
tischer
Wucht und in einem so ungeheuren Auf-
wand
nicht nur von Menschenmaterial, sondern
auch von äußerster Begeisterung gesehen

Fabi als Reiten
Fox Komödie in 2 Akten

Bessunger Herrngarten
(Orangeriegarten)
(St 8796
Sonntag, den 13. Juni, abends 8 Uhr
KONLLRT
des Städt. Orchesters
von 4
Uhr
Kaffee-Konzert

Miet-
Pianos
frei. (6765a
Arnold & Sohn
Eliſabethenſtr. 28

Fernſprechanſchluß Nr. 591 (B.8795
Heute nachmittag 4 Uhr:

Leitung Obermuſikmeiſter Hauske.
Abonnementskarten haben Gültigkeit
Für Nichtkonzertbeſucher beſond. Räume.

Sonntag, den 13. Juni
Moderner Tanz

in der

Ludwigshalle
Anfang 6 Uhr e15474

Woogsplatz=Turnhalle

Sonntag, 13. Juni, abends 8 Uhr
Modenne
Wäinse
Original=Jazzband des
Städtiſchen Orcheſiers
Eintritt 50 Pfg.

Großer bakerlanunſch. Berein
ſucht repräſ., äußerſt tüchtige Herren
nationaler Geſinnung aus beſten Kreiſen
als Werbebeamte bei gutemEinkommen
Fahrrad oder Motorrad erwünſcht.)
Eingehendeſchr ftl. Bewerba mit Zeugn
und Ref. an Bezirksdirektor Ad. Görcke,
Wiesbaden, Wielandſtr. 18. (8777

empf. Secher Nachf.,
Fenſterleder Ludwigshöhſtr. 1 (B 4363

Luftkurort Traisa
Behrens=Hufnagel
Heute
von 31/, Uhr (*15508
Konzertm. Tanz

in einer Stunde inta
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. o. Tel. 1912.

6 Tage
zur Probe!
D Auf Kredit

Tisch, Schrank
Truhe (4092a
Sprechapparate
Schallplatten
niedrige Preise
wöchentl. 3. an.
Katalog gratis!
Vertreter gesucht!
Kaufmann &Rupp
Frankfurt M. 392
Hasengasse 4.

Ie
(30 Jahre altes Fa=
brikat
) für 95 Mk. ab=
zugeb
. Wunderbare
Maſchinen 2 Jahre
Garantie, evtl. Zah
lungserleichtg. Fahr=
adhaus
. B. Orio,
Karlſtraße 14. (8692a

Schall-
Platten
vorzügliche
Aufnahinen
von Mk. 2. an
Muſikapparate
faſt aller
führend. Marken
z Originalpreiſen
Elektromophon
Alleinvertretung
Christian
Arnold
nur Ernſt= Lud=
wigſtr
. 9, nächſtd.
weiß, Turm 7497a

12 eafel
Nur noch heute und morgen!
Das hervorragende Doppelprogramm:
Gunnar Tolnaes
in seiner neuen Lustspiel-Schöpfung
Ihre kleine Maiestät
5 Akte
Ferner der große Foxtilm:
Bu lasdei Harniesen
Glänzende Sittenschilderung aus den Spielsälen
Monte Carlos, den internationalen Rennplätzen
und dem Nachtleben New Torks
in 8 Akten
(*15592
Die neueste Wochen- und Modenschau.
Antang 2 Uhr.
etzte Abendvorstellung 8 Uhr.

Dpelenen=ehleien
Sommer 1926
im Kleinen Haus des Hefſ. Landestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter
Eröffnung Samstag, 26. Juni 1926

Konſervatoren,
Maſchinen u For=
men
. =Zubereitungs=
(8541a
artikel
Gebr. Hartmann.
Darmſtadt Tel. 1795.
Heſchäftshaus für das
Bäckerei=, Konditorei=
Eaſtſtättengewerbe

Stand=
Uhren
von 90 Mk. an
bei Wunz
Dieburgerſtraße 8 u.
Frankfurterſtr., Ecke
Landwehrſtr. (*15555

Sauule;
Urtikel: Spring=,
Auflauf=, Pudding=,
Kranzfer nen,Züllen
Tpritzſäcke, Gaunier=
pritzen
, Eisformen,
Tortenringe empf. in
gr. Ausw, ſehr billig.
E. Crämer
Ludtvigſtr 7. (8601a

W

PA
Die Tamfgrafint
Operette in 3 Akten von L. Jalobſon und Bodansky
Muſik von Stolz

Folgende Operetten werden außerdem in
den Spielplan aufgenommen werden:
Dollh, Filmzauber, Förſierchriſtel
Tuſige Witwe‟, Mädi‟, Orlow
Wenn Liebe erwacht
Tauſend und eine Nacht
3 Abonnements zu je 10 Vorſtellungen ſind aufgelegt:
Montag, Donnerstag und Freitag
Mietpreiſe für 10 Vorſiellungen:
IRate: II Nate:
Zahlbarbei Ab= Zahlbar An=
holen
der Mietkarte, fang Augnſt

II. Parterre
I. Parterre
II. Rang /
I. Rang
Sperrſitz, 6.13. R.1 .
Balkon, 3. 4. Reihe)
Sperrſitz, 1.5. R.
Balkon, 1.2.Reihe / 30.
S Logen".
35.

16.
20.

5.50
9.50

12.
14.50

18.
21.

3.50
6.50

8.
9.50

12.
14.

Verkauf der Mietkarten an der Tageskaſſe des
Kleinen Hauſes wochentags von 11 bis 1 Uhr

Beulſcnanenate Pollspätter
(Ortsgruppe Darmſtadt)
Am Mittwoch, den 16. ds. Mts., abends 8 Uhr, ſpricht
Frau Abg. Annagrete Lehmann- Berlin
im Saale des Muſikvereins, Steinſiraße 24, über das Thema
Fürſten=Enteignung und Miß=
wirtſchaft
der Linksparteien.
Wir laden die Mitglieder der Partei ſowie die rechtsgerichteten
Kreiſe der hieſigen Bürgerſchaft zu dieſem Vortrag ein und hoffen
auf zahlreiche Beteiligung.
(8835
Eintritt frei!
Eintritt frei!

Piang
eu, ſchwarz poliert,
reuzſait. 5 J. Gar",
980 Mark. (111a
Muſikhaus Bund
Schuchardſtr. 9

Mur noch 2 Tage?
DCoodn!
der bekannte Fridericus-Rex-Darsteller
tritt in jeder Vorstellung zweimal in Uniform

auf in dem Fridericus Rex

Die anle
orlsallssoden

(*15593

Union Theater
Zugendliche haben Zutritt!

Anfang 2, 4, 6. 8 Uhr.

Eine Wandervogelfahrt
durch Aegypten
Lichtbilder von Robert Oelbermann
am Montag, 14. Juni, abends 8 Uhr
Ludwigshalle., Obergaſſe Nr. 12
Num. Pl. 2., Schüler 1.50, Saal 1.
Schüler .50
Vorverkauf: Zetzſche, Ernſt=Ludwigſtraße 19
Nerother Wandervogel. KlK-g

ir machen hiermit bekannt, daß wir
11) die Spruchſtelle bei dem Oberlandes=
gericht
Frankfurt a M. gemäß Ar=
tikel
37 der Durchführungsverordnung zum
Aufwertungsgeſetz vom 29. Noveinber 192
mit dem Antrage angeruf n haben, uns die
Barablöiung unſ rer 3½ ½ Anleihe von
1899 unter Einhaltung einer dreimonatigen
Kündigungsfriſt zu geſtatten und den Bar=
wert
des Aufier ungsbetrages zu beſtimn=
men
; ferner genäß § 43, Nr. 2 A. G., feſt=
zuſtellen
, daß unſer Angebot, an Stelle de
Genußrechte eine Barabfindung in Höhe
von 50 %6 des Nominalwertes eines Genuß=
rechtes
zu geivähren, dein Werte der Genuß=
rechte
imZeitpunkt derGetvährung entſpricht
Darmſtadt, den 9. Juni 1926. (8810
Mozart=Verein e. V.
Darmſtadt.

Ausätugsort
EINSIEDEL
bei Darmstadt-
(am Meſſeler Park) 20 Minuten von der
neuen Straßenbahn=Endſtation
empfiehlt ſeine Säle für größere und kleiner
Geſellſchaften.
Mittag-Essen, 13. Junl:
Ochſenſchwanz=Suppe
Kalbs=Nierenbraten
Kohlrabi und neue Kartoffeln
/*1549
Eis oder Torte.

Empfang des Poſtgeſangvereins
Saarbrücken Sonntag 4.20 Uhr
Hauptbahnhof 15175

Dauerweuen

fachmänniſch und zu jeder Tageszeit.
Schulſtr. 12 (8737=
G. Kanzler, Telephon 2215.

Geflügelzuchtverein Darmſtadt
Montag, 14. Juni 1926
abends 8½ Uhr
Monatsverſammlung
im Bürgerhof
(Eliſabethenſtraße)
Tagesordnung:
1) Vortrag des Herrn
Dietzel=Zwingenberg
über Haltung u Pflege
der Rheinländer, ins=
beſondere
bei Volieren=
Zucht. 2 Mitteilungen,
3 Verſchiedenes 4/Ver=
(8780
loſung

DEUTSCHES MORDSEEBAB
Bahnstation in Hol-
stein
-Grüner Strand
Wattenlaufen . See-
hunds
- u. Entenjag

Führer umsonst d.
die Badekommission. (II.Hbg.5856

Hessen-Flieger-Verein f. Luftfahrte. V.

Sonntag, den 13. Juni 1926, nachm. 3
auf dem Flugplatz Darmstadt

Uhr

Tanschiim Berrsebein
zwischen 4 Fallschirmabspringern um den
Preis des Hess. Staatspräsidenten sowie
Kunst-, Sturz- und Passagierflüge.

Lampenschirm-Gestelle
30 cm Durchm. 1,10ℳℳ
1,50
40
2,00
2,60
3.40
lle Formen gl. Pr.
a Jap=Seide 4,80
In Seid=Batiſt 1,60
Fern. ſämtl. Zubehör
wie Seidenfranſen
Wickelband uſiv. billie
Spcz.=Geſch. 2. Metz
Beſſungerſtr 9. (Be

Landestheater
Sonnta), 13. Juni
Großes Haus.
Abends 6 Uhr
Ende 10½ Uhr.

A 24
Pa’eſtrina
Muſikaliſcbe Legende
von Hans Pfitzner
Preiſe: 1.2012 Mk.
Kleines Haus /V.885
Vormittags 11½ Uhr
Morgenveranſtaltung
SchottiſcheLieder von
Beethoven und Haydn
(Biſchoff, Albrecht,
Deharde, Riede,
Drumm, Andreae)
Abends 8 Uhr
Südtirol=Film
Preiſe: 0 70, 1.,
1 50 und 2. Mk

Klavierſtimmer
Emil Schultze
Kammermuſiker i. R.
Schießhausſtr. 29
Auskunft auch bei
Thies Nachfolger
Eliſabethenſtraße 12.
*:5062idg)

Qualitatsmobel
zu billigen Preiſen
bei geringer Anzah=
lung
u. monatlichen
Ratenzahlg. 8728a
Möbelfabrik
Karl Klenk
Nachf. Paul Lambeck
Darmſtadt
Landwehrſtraße 31.

New-Imperial
Motorräder
udwig Baumert
Nieder-Ramstadt.
8160a

Theaterzettel für Sonntag, 13. Juni
(Ohne Gewähr)
Paleſtrina‟
Perſonen:
Papſt Pius IV. . . . . . Heinrich Hölzlin
Giovanni Morone, Kardi=
nallegat
des Papſtes Imre Aldori
BernardoNovagerio, Kar=
dinallenat
des Papſtes Eugen Vogt
Kardinal Chriſtoph Nadruſcht,
Fürſtbiſchof von Trient. Walter Hagner
CarloBorromeo, römiſcher
Joh Biſchoff
Kardinal
DerKardinal v. Lothringen Th Heuſer a. G.
Abdiſu, der Patriarch von
Jacob Sattler
Afſhrien.
Anton Brus von Müglitz,
Erzbiſchof von Prag .. Heinrich Kuhn
Graf Luna, Orator des
Königs von Spanien . . Leo Barczinski
Der Biſchof von ) ital eni
Rudolf Strzeletz
Budoia
ſche
Theuphilus, Bi=
ſchofvon
Imola / Biſchöfe
Fritz Iſterling
Dandini von Gloſeto Frdr. Jachtmann
Avosmediano, Biſchof von
Cadix, ſpaniſcher Biſchof Heinrich Hölzlin
Giovanni Pierluigi Paleſtrina, Kapell=
meiſter
an der Kirche St. Maria
Maggiore in Rom Got helf Piſior
Jghino, ſein Tohn . . . . Margar Albrecht
Hedwig Werle
Silla, ſein Schüler ..
BiſchofErcole Severoluis, Zeremonienmeiſter
des Konzils von Trient. Hans Neyh
GGeorg Mundt
Biſchof von Feltre
Biſchof von Fieſole ChriſtophMöbus
Ein junger Doktor . . . . Eg Stephanowa
Hans Debus
Erſter Biſchof . .
G. Baumgarten
Zweiter Biſchof
Malarelli, Biſchof von Theleſia,
Sekretir des Konzils Richard Jürgas
Giuſeppe, der alte Diener
Joſef Grote
Paleſtrinas
Albert Meiſe
Hans Ney
Kapellſänger
vonSt MariaMaggiore Rudolf Strzeletz
W. Schumacher
in Rom
Gieorg Mundt
Die Erſcheinung der Lukrezia, Paleſtrinas
verſtorbener Frau . Anna Jacobs
W. Schumacher
Jacob Sattler
Rudolf Strzeletz
Die Erſheinungen / Leo Barczinski
verſtorbener Meiſter 4 Imre Aldori
Albert Meiſe
der Tonkunſt
Heinrich Hölzlin
Walter Hagner
Georg Mundt
Gertrud Callam
Anne Herbel
Engelſtimmen
Paula Kapper
Kapellſänger der päpſtlichen Kapelle
Erzbiſchöfe, Biſchöfe, Aebte, Ordens=
generale
, Geſandte, Prokuratoren geiſt=
licher
und weltlicher Fürſten, Theologen=
Doktoren aller chriſtlichen ,ationen
Diener Stadtſoldaten Straßenevlk.
Zwei päpſtliche Nuntien Lainez,
Salmeron, Jeſuitengenerale Engel.
Tennisschiäger
Netze, Bälle, Bekleidung
Sporthaus L. Adelmann
Rheinstraße 12½. (5554a

[ ][  ][ ]

Nummer 162

Sonntag, den 13. Juni 1926

Seite 15

HEHATHNNT

schegeß-Feitfsschurz bunch VERLAG OSKAR HEISTER WEROAA
(Nachdruck verboten)
Bedrückt ſchwieg Werner. Dann ſiel ihm der Juſtizrat ein.
Haſt du ſchon mit Ballermann geſprochen?
Nein. Was kann uns der Juſtizrat helfen?
Ich weiß nicht, ob er uns helfen kann, aber er hat die beſten
Verbindumgen.
Er trat zum Fenſter und riß es auf. Die Mamſell ſteuerte
eben auf den Kuhſtall zu.
Mamſell, ſagen Sie Martin, daß er ſofort anſpannt.
Jawohl, junger Herr!. Was fürn Wagen ſoll er nehmen?
Den leichten Jagdwagen. Aber fix ſoll er machen. Byingen
Sie ihn auf den Trab.
Er ſchloß das Fenſter ſorgfältig.
Alſo, jetzt ſchnell angezogen. Jawohl, behalte die Stiefel
an, Ballermann kennt uns.
Haſt du noch Hoffnung, Werner?
Ich bin nie mutlos!
Und wenige Minuten ſpäter fuhren ſie der nahen Kreis=
fſtadt
zu.
Juſtizrat Ballermann, ſaß mit einem Herrn, Mitte der
Vierzig, deſſen dunkelfarbiges, lederartiges Geſicht ben jahre=
langen
Aufenthalt in den Tropen verviet, zuſammen.
Der Fremde hieß Ottenſee und war ſiebzehn Jahre in der
Südſee als Farmer tätig geweſen. Die Heimat, das einſtmals
geſchmähte und doch wieder geliebte Deutſchland, hatte ihn
mit feſter Hand zurückgezogen. So liquidierte er denn ſeine
Unternehmen und reiſte zurück, mit der Abſicht, ſeine Zelte in
Thüringen, ſeiner alten Heimat, aufzuſchlagen.
Auf ſeine Erkundigungen hatte man ihn zu Juſtizrat Baller=
mann
gewieſen, der die Geſchäfte für ſeinen Freund Veltermeyer,
den Inhaber eines gutrenommierten Grundſtücksvermittlungs=
büros
, mitleitete, da dieſer ſeit Wochen krank darnieder lag.
Juſtizrat Ballermann hörte ſich die Wünſche des ehemaligen
Farmers an und fragte ihn dann, entgegen ſeiner ſonſtigen Ge=
wohnheit
recht liebenswürdig:
Und mit welcher Summe wollen Sie ſich engagieren?
Ich dachte fünfhunderttauſend Mark, vielleicht auch eine
Million. Möchte mich nicht feſtlegen. Es kommt ganz aufs

Objekt an. Recht nette Sache ſoll’s ſein. Habe nichts als
Plack drüben gehabt, möchte jetzt noch nen hübſchen Schluß
wenigſtens haben.
Kann ich durchaus verſtehen, Herr
Ottenſee

Ottenſee! Uebrigens, Ihr Name kommt mir bekannt vor.
Ich bin Thüringer, Herr Juſtizrat.
Es klopfte.
Juſtizrat Ballermann, ärgerlich über die Störung, fauchte
den eintretenden Diener an:

Schöller, Sie ſollen mich ungeſchoren laſſen! Sie haben
geradezu eine Sucht, mich zu ſtören.
Schöller ſchüttelte treuherzig ſeine Löwenmähne.
Herr Juſtizrat, niſcht für ungut! Da irren Sie ſich man
beſtimmt. Ich ſtöre Sie
Unwirſch unterbrach ihn Ballermann:
Meuſch, ehe Sie den Satz fertig kriegen, wird ein Kalb zur
Kuh. Was iſt denn los?
Schöller war geknickt.
Ich meine ja nur, die Herren Michael ſind da und möchten
den Herrn Juſtizrat in eiliger Sacher ſprechen.
Eilig?
Hah’n ſie geſagt. Knurrend ſchob ſich Schöller die Tür
hinaus.
Der Juſtizrat war einen Moment unſchlüſſig. Dann ſtand
er auf und bat ſeinen Beſucher, ihn einen Augenblick zu
entſchuldigen.
Als er in das Beſuchszimmer trat, ſah er in den Mienen der
Brüder, was eingetreten war. Ehrliche Empörung brach ſich in
ihm Bahn. So achteten Söhne des Vaters letzten Willen!
Entartet, murmelte er vor ſich hin.
Als er ihnen die Hände geſchüttelt hatte, fragte er mit teil=
nahmsvoller
Stimme:
Es iſt alſo doch ſo weit gekommen? Hätt’s nicht für möglich
gehalten!. Ich errate doch, daß Ihnen von kommerzienrätlicher
Seite ein Ultimatum geſtellt worden iſt?
Werner führte das Geſpräch. Er nickte.
Leider! Wir ſind nun zu Ihnen gekommen, um uns zu
erkundigen, ob es keine Mittel gibt, den Hof vor dem Verkauf
zu ſchützen?
Der Juſtizrat ſah den Brüdern offen ins Auge. Ein
grenzenloſes Mitleid packte ihn, der ſelbſt aus Landwirtskreiſen
hervorgegangen, als er die Heimatliebe der beiden jungen
Menſchen ſah.
Mein lieber Freund, ſo viel Juriſt ſind Sie ſelbſt, um zu
beurteilen, daß es hier leinen anderen Ausweg gibt, als das Geld
zu beſchaffen. Wir können eventuell verſuchen, den Temmin noch
hinauszuſchieben. Aber ich fürchte, der Kommerzienrat, der Ihren
köſtlichen Michgelshof unter allen Umſtänden verſchachern will,
hat geriſſene Leute an ſeiner Seite die uns abtun. Den
raffinierten Herrſchaften ſind wir nicht gewachſen.
Bedrückt ſchwiegen die Brüder,
Und Sie glauben auch nicht, daß der Betrag zu beſchaffen
iſt? Darüber wollten wir gern noch Ihre Meinung hören.
(Fortſetzung folgt.)

DOdA
TOOrDO TAAAA!
Wir kaufen gemeinsam mit unseren Schwesterfrmen in Stuttgart, Augsburg, Ulm a. D., Heilbronn a. N.,
Mannheim, Reutlingen, Worms a. Rh. usw. große Poſten preiswerter Waren! Die enormen Vorteile dieses
gemeinschaftlichen Einkaufs sollen restlos unseren Kunden zugute kommen.

Klelderastoffe
Ein Posten
Karos und Srreifen
in verschiedenen Farbstellungen ... lk. Gedt

Ein Posten
Bluisenstreiten
reine Wolle, in hellgrund,apart, Streit-Mlust. Ae 28
Ein Posten
Popeline
M0
reine Wolle, 12 vorschied, Farben . Mk.

Weißwaren
Haustuch
ca. 150 cm breit, solide Gebrauchsware Mk.
Damast
130 cm breit, Streifenmuster .
Damast
130 cm breit, mit kleinen Webfehlern, ge-
streift
, gelb und lila Streifen .... Mk.

1.10
Röt
Rot

Wasch-stoffe
Dirndl-Stotfe
karierte Muster, in verschied, Farben Mk.

Kleider-Frotté
grau, mit schönen Streifen".
.... Mk.
Künstler-Stoffe
für Schürzen und Dekorationen, ca. 100 cm
breit, schöne satinierte Qualität. . . Mk.

V
Posten VOl1-VOile ca. 115 cm breit, in 12 verschiedenen Parben . . . . 1.60

Aer Tadtdu

Elisabethenstraße 13

Darmstadt

8850

Am Ludwigsplatz

Verſchiedene Arten Seſſel

auch ganz alte und defekte, zu kaufen geſ.
Angebote unt. B 68 Geſchäftsſt. (euv371

Schneider=Geſchäft
fertigt Anzüge bei guter Verarbeitung und
12 Angebote unter b. 64
tadelloſem
Sitz für 40 Mt. an tie Geſchſt. e15bg5

nur ONZ

Warum A
Motorrad?
2 Weil der DKW. Motor durch
1.)die geseh. Turbo= Ventila=
tor
=Kühlung auch bei starker Be=
lastung
mit2 Personen überlange Ber=
geoder
mit Beiwagen nie warm wird.
Preis ab Werk Zschopau 1. Sa.
beiwaller
Veril.
H.Bsdeptstemta 1.040.-
12 Monate Kredit.
Fabriklager: Th. Leeb, Karls-
ruhelBad
., Kalserstrasse 172,
Telel.-Anschl / Karlsruhe 1726,

neu. Filz,
Hüte, fürHerren
3 und 4 Mk., Faſſo=
nieren
und Neinigen
für Herren u. Damen
2 Mk., Panama und
Stroh 3 Mk. (u54gs
FrankfurterHutlager
Ecke Grafen= und
Bismarckſtraße.

Achtung
Blumenliebhaber!
Hornſpäne, beſter
Blumendünger, er=
halt
, Sie Karlſtr 23½,
Lu56ai)
Laden.

Belch. Kohlen Geſch.
liefert 30 Zentn. Kohle
geg. gute Schneider=
Arbeit. Angb. u. B. 37
a. d. Geſchſt. (15516

radlktzl nit Hunel 6
eanlanan Rene Naunelsun=
Geraote abrelnt unschuefch E
sicherar Frlole Freis 130 9
Beiseta gola Mrat, ſiaſeDanlache
iense eset uachanch

Parf, Tillmann
Eisabethenstrasse 21
7829a

Hermelin m. Mütze f.
180, z. bk. Angeb. u.
D 244 Gſchſt, (e1bg5e

(keine Sammelmilch)
in bekannter Güte,
lefert frei Haus
Schwarz, Hofmaiereil
Erbacherſtraße 125, Tel. 184. (8752sg

Zehung garantiert 17. Junt 1926
Überlinger Münster:
oN uanf
1557 Geldgew, u. 1 Prdmie
No0O

Zogd
S Rooo
*sIB9o
2sd2o0
Iberlinger
Münsterbau- L0se 1 M.
Porto u, Liste estra B. Pl.
A. Dinkelmann,Worms
Postscheckouta
Frankfurt a. M. Nr. 15194
sonie bel allen Verctaufgstellen.
Darmstadt: Hier bei den
staatl. Lotterie• Einneh-
mern
Hilsdort, Kullmann,
Ohnaoler und Petrenz,
außerdem bei Wilhelm
Bauch, Friedr. Hartmann
und Josek kless ir. (1.8693

Ernſtgemeint:Witwer,
30 er, i.ſArb., mitſch.
3 3=Wohn, ſ. mFrl.
od. Witwe,1 Kd. nicht
ausgeſchl., bek. z. w.
zw. ſpät. Heirat.
Angebote u. B. 12
Geſchäftsſt. (215449sg

gt wünſch viele
Heikal vermög. Da=
men
, reich. Auslän=
derinn
., Realitäten,
Einheirat Herr. a. oh.
Vermög. Ausk. fofort.
1000 Dankſchr. Sta=
brey
, Berlin 119,
Stolpiſcheſtr. (7461a

Frl v. L., Mitte 30,
eb., tücht. im Haush
20 000 X Vermögen,
wünſcht ſich mit mitt=
lerem
Beamten (auch
Witw.) von hier zu
verheiraten. Ernſto.
Zuſchr. u. D 240 an
die Geſchſt. (1ss7:

Reelle Heiraten!
KeineAldr.= Vermittlg.
Wer ſich raſch u. glück.
verh. will, wende ſich
vertrauensvoll an das
Büro, Schuchmann,
Darmſt, Stiſtſtr. 46.
Einheiraten vorhand
(e155gs)

Aelt, geb. Damel
wünſcht die Bekannt=
ſchaft
eines höheren
Beamten
zwecks Heirat,
Angeb. unt. P 41 an
die Geſchſt. (15321

Fräulein, anfangs 40,
lev.a., g Familie,m. ſch.
Wäſcheausſtatt, w.mit
Herrn, mittl. Beamt.,
t.Alt b.40-48F, zwecks
Eheſustno
in Verbind, zu treten.
Witwer ohne Kinder
n. ausgeſchl. Wohn.
vorh Ang. u. B22Gſch.

Pur
De We
der
Jiene
B

opel. Damenrad
R
tadellos erh. mit Be=
ider
wagen
reifung billig zu verrf. Kil
Anzuſ. 2 Uhr, Anng= zu verkaufen (e1b460
ſtraße 31. (e13310 Schießhausſtr. 48, I.

Woog, 12. Junt 1988.
Waſſerhöhe 3,91 m
Luftwärme 18e C.
Waſſerwärme vorm
7 Uhr 187 C.
Woogs= polizei= Wache,

AULS

Sie

Möbel

kaufen

laden wir Sie zur zwangslosen
Besichtigung unserer Aus-
stellungsräume
ein
Hausrat
Gemeinnätzige Möbelversorgung
G. m. b. H.
Heidelbergerstraße 129
Günstige Teilzahlung
bis zu 18 Monaten und darüber.
(B.98481

[ ][  ]

Seite 16

Sonntag, den 13. Juni 1926

Nummer 162

Trinkt das gute Mainzer Aktien-Bier! Vertreter:
Carl KöslIng
Darmstadt
Elisabethenstr. 44 (4127a

Neu! Poröſe Leibbinden
von Mk. 16. an Umſtandsbinden
mit Einſatzteil v. 20. an Hüftgürtel b. Mk. 5. an Reformleibchen
von Mk. 4. an
Büſienhalter
von Mk. 3.50 an Reformkorſetts in verſch.
Ausführungen Thalhſia=Niederlage
Bismarckftraße 48 *15576

Technisches Büro
15
Rr
Darmstadt, Elisabethenstr. 52
Beratungen im Motorfahrzeugweſen
wie bei An= u. Verkauf. Prüfung der
Fahrzeuge vor u. nach der Reparatur
Leberwachung der Reparatur
Prüfung von Rechnungen
Streng unparteiiſche Bedienung
Größte praktiſche Erfahrung
Verlangen Sie Aufklärungsſchrift. (* 15499

DSNOEOOT
Wir verkaufen unſere erſtklaſſigen
Viktoria-V
und Brentano-Fahrräder
zu den allergünſtigſten Zahlungs=
bedingungen
und billigen Preiſen.
Rieſen=Auswahl (8821a ?
Fahrradhaus B. Orio Karlſtr. 441
Dcc
Wein-Angebot!
500 Fl. Lorcher Kapellenberg 1922er
500 Fl. Oppenheimer 1922er
per Fl. ohne Glas 0.70 gegen Kaſſe,
bei Abnahme von 50 Fl. 100/ Rabatt
Daniel Schulz
Weinhandlung (*15504
Pfungstadt Telephon 32

Nächſte Woche fährt mein
Aulola.
nach Heidelbers
und können Güter jeder Art hin
und zurück mitbefördert werden.
Albert Vegt
Abteilung Spedition (8786
Gutenbergſtr. 3739. Telephon 2050.

Kohlenſchlachen.
für Wegebau, Betonbau, Zwiſchendecken=
füllung
und Steinfabrikation.
Zementſchlackenſteine
für billige Bauweiſe ſowie äußerſtbilligen
Koks
für Induſtrie und Hausbrand laufend
abzugeben von unſeren Anlagen Mühl=
heim
a. M. und Wetzlar,
Brennſtoff Gewinnungs=u. Veredelungs
G.m.b. H., Frankfurt a. M.
Savignyſtr. 25. (I.8573

Prir, 4ratttahrsohule Sent
Grünslliche Ausbildung zur Erlangung
vonFührerscheinen fürMotorräder,
Lastwagen und Personenwagen. (7214a
amtlich zug. Fahrlehrer
EIHII SGHII Friedrichstr. 18

Etna-Heizung

Vieltausendfach
bewährt und aus-
gekährt
kür
Einfamilienhäus.
Fabrikräume
Säle / Hallen!
Vereinigt die Vor-
züge
der Zentral-
und Einzelheizung
Billig in Anlage
und Betrieb.
Prospekte u. Vor-
schläge
kostenlos.
Luftheizungswerke G. m. b. H.
Frankfurt am Main Nr. 28
MO1 Mainzerlandstraße 193, (I.8498

Neh
Seewald
Frankfurt a. M.
Zeil 19

fahrfertig
741.*

Ae
38 Zoll ſt 2.10
Zubehörteile
bekannt billig

Rennfahrer=
Artikel
alle Neuheiten
Außerdem
Alleinverkauf
f. Frankſurt a.M.
der Marken
Brennabor
und
Festino
Lagerbeſuch
lohnend.
Verſand auch
nach auswärts

UA
GEN
nen aufgenommen,
auch auf
Teilzahlung. (B8845
Hausrat‟
Gemeinnützige Möbel=
verſorgung
. G.m. b.g.,
Heidelbergerſtr. 129.

Tekko

Solabra
die lichtechten, waſchba=
ren
Wandbekleidungen
für alle Räume.
Zu beziehen durch
Stätzer
Tapeten * Linoleum
Schützenſtr. 5. Tel.936

echt Eiche, m. weiß.
Marmor u. Kriſtall=
facettſpiegel
, 490 .
Möbelhaus
L. Menger
Bleichſtr 17. 184352

Brenuholz
Buche, Eiche, ofen=
fertig
1,70, Ztr. frei
Keller. Anfr. u. B 17
Geſchäftsſt. 15462

B. M. W.
das beſte u. ſchnellſte
deutſche (8791
Motorrad
erhalten Sie bei der
Generalvertretung
Donges & Wiest
Grafenſtr

Warum liegt unſere Wirtſchaft krank darnieder? Warum wächſt das
Heer der Erwerbsloſen von Tag zu Tag? Warum ſteht heute noch die
Mebrzabl unſerer Volksgenoſſen der
kolonialen Frage
verſtändnislos gegenüber? Weil wir Deutſchen nichts oder doch zu wenig
wußten über
(8781
den Erwerb unſerer Kolonien
den Wert unſerer Kolonien
die Bedeutung unſerer Kolonien als Robſtofklieferer
die Bedeutung unſerer Kolonien als Hblatzgebiet
die Bedeutung unſerer Kolonien als Huswanderungsgebiet
unſere Fürſorge für die kulturſchwache farbige Bevölkerung.
Noch ist es nicht zu spät
Deutſchland muß ſeine Kolonien zurück erbalten; denn

Deutchland iſt aurch die hm zur Verkligung Kehenden
wiffenſchaftlichen und wirtichaftlichen Kräfte
der berufene Vertreter und Fürſorger jener
unſelbſtändigen Völker.
Darum Deutſche müſſen wir den Ruf:
Heraus mit unseren Kolonien!
erſchallen laſſen, denn
Ohne Kolonien Volk in Not!
Kolonialbesitz Freiheit und Brot!
Das Verſtändnis für dieſe Fragen durch Zuſammenſchluß, Vor=
träge
, Preſſearbeit uſw. unter grundfätzlicher Hblehnung jeder
Parteipolitik zu fördern, ist die Hufgabe
DES BUNDES DER KOLONIHEEREUNDE E.U.
Wer mithelfen, mitarbeiten, mitwerben will, der wende ſich an den
Bund der Kolonialfreunde, Bezirk Hessen
Geschäftsstelle: Darmstadt, Holzhofallee 25.

Kupferkeſſel
in großer Auswahl billigſt
Ph. Roth, Kupferſchmiede
Kiesſtraße 12 (154s5gme
Ausführung ſämtlicher Kupferſchmiedearbeiten.

3P8.
Imperia= Miotorrad-
im
beſten Zuſfand zu verkaufen
Veith
Kranichſteinerſtraße 30 (*15548

Uaſtgeninnih
vom Hofgut Georgenhauſen.
Kein Sauerwerden auch in der heißen Zeit,
da aus einem Stall (keine Sammelmilch
direkt zum Verbraucher in hygieniſch ein)
wandfreier Qualität. Beſtellungen er=
bitte
an meinem Lieferauto oder direkt=
Adolf Müller (8o4sa
Hofgut Georgenhauſen
Poſt und Telephon Reinheim 4

repariert H. Haas,
Waſchbütten Beſſungerſtr. 35. 6436e

erhalten gegen weitgehendste Zahlungserleichterung
ohne jeden Preisaufschlag: Bettstellen, Spiralma-
tratzen
, Auflegematratzen, Deckbetten, Kissen,
Waschkommoden, Nachtschränke, Kleider- und
Spiegelschränke, Küchenschränke, Vertikos, Tisch,
und Stühle, Trumeaus, Schreibtische, Bücher-
schränke
, Büfetts, Standuhren, Spiegel, Bilder,
Bettvorlagen, Steppdecken, Dirans, Chaiselongues,
Flurgarderoben sowie sämtl. Kleinmöbel, ebenso
rollständige Wohnungseinrichtungen in nur solider
gediegener Ausführung bei billigster Berechnung und
bietet Ihnen mein über 29 Jahre bestehendes Unter-
nehmen
, mein ständig wachsender Kundenkreis die
beste Gewähr für meine Leistungsfähigkeit. Ich bitte
um gefl. Besichtigung meines reichhaltigen Lagers,
um sich von der Auswahl und Preiswertigkeit zu
überzengen.
Adam Karn Nachf.
Inh.:
Friedrich Eissenhauer
Darmstadt, nur Bleichstr. 51, n. d. alten Bahnhof
Offene Auszeichnung (224a) Kostenlose Lagerung

REGELMASSIGE
PERSONEN- UND
FRACHTBEFORDERUNG
NACH ALLEN TEILEN DER WELT
Nach Ner Vork und Boston geneinsan mit
UNITED AMERICAN LINES
Meientte 7
VERGNÜGUNGS- UND
ERHOLUNGSREISEN ZUR SEE
mit den Dampfern der regelmäßigen Dienste.
Ausbänfte und Drucksaden durch
HABURK-IHERIKA LIHIE
HAMBURG TALSTERDAMM 25
treter an allen großeren Pktzen des In- und Arslandes-
und deren
In Pfungstadt, Jakob Zimbrich, Eberstädterstr. 15
In Darmstadt, Adoloh Rady, Zimmerstr. 1
In Michelstadt i. Od., Otto Reichhardt.

Herrenhemden nach MMaß
Spezialgeschäft für Herrenwäsche
Ferdinand Carl Winter
Gegründet 1873
Elisabethenstraße Nr. 10

Sie tun gut
jetzt ſchon an Ihre Garderobe zu denken und uns dieſe zum
Reinigen oder Umfärben zu übergeben.
Billigſte Preiſe, dabei beſte Bedienung
(Ss5aa
Tel, zge Reinigungswerke Reingold, Tel. nge
Fabrik: Kranichſteinerſtraße 28
Laden: Eliſabethenſtraße 25 (neben Reſtaurant Bender.)

Krankenfahrstühle
Krankenbettische
Klosettst ühle
Personenwagen
Bruchbänder u. Leibbinden

Georg Behrmann
Werkstätte für orthopädische Apparate
und künstliche Glieder (*15498gmg
Fernsprecher 218 DARMSTADT Schützenstr. 10

Torf=

Pferde= od. Kuhmiſt
kauft jede Menge, ſo=
wie
400 Ztr. la ſüßes
Wieſenheu (8764sgo
Georg Schmittſches
Weingut
Nierſtein.

Wortrat modellert (ißset

Mie
dergleichen
Bildhauer, Modelleur
M.Neufang eliſabethenſtr. 64
Die ſchönſt. Stoffe für Dam=u. Herren=
Anzüge, Koſtüme, Kleider, Mäntel lief.
bed. Fa. geg. ger Rat. Verl. Sie unverb.
Vertreterbeſ. unt. E61 d. Geſchſt. (15553

Erholung in Schlitz
Wer Erholung und Stärkung der Nerven in herrlicher,
waldreicher Gegend sucht, dem sei Schlitz (Oberhessen)
bestens empfohlen. Ein altertüml. idyllisches Burg-
städtchen
, unvergleichlich schön im Frühjahr, Sommer
und Herbst. Volle Verpflegung von Mk. 4. an
in Gasthäusern und Privatwohnungen. (I.8133
Ausgedehnte Waldungen, Flußbad
Prospekt und Wohnungsnachweis durch Verkehrsverein.

MAOTUIU PalOS

auf monatliche bequeme Teilzahlung
mit und ohne Anzahlung.

UE0PESOLAEHOIU

nur Wilhefminen-
straße
9 (6782