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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
 Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet. 
Nummer 137 
Dienstag, den 18. Mai 1926. 
189. Jahrgang
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ſteſchsmark. Alle Preiſe in Reichemank 
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im Falle höherer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streikt uſw erliſch 
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der 
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ufträge und Teiſt ung von Schadenerſatz. 
Bei 
Kenkurs oder gerichtlicher 
eſtreibung fäſlt ſeder 
Nabatt weg. Bankkonto: Deutſche Banl und 
            Darm=
dter 8 Natſonalbank
Dr. Marx, Nachfolger Or. Luthers.
 Die Ernennung zum Kanzler. 
Die übrigen Miniſter in ihren Aemtern beſtätigt. 
Berlin, 17. Mai. 
Reichspräſident v. Hindenburg hat den bisherigen 
            Reichs=
juſtizminiſter Dr. Marx zum Reichskanzler ernannt und ihn 
gleichzeitig mit der einſtweiligen Wahrnehmung der Geſchäfte des 
Reichsminiſters der Juſtiz und des Reichsminiſters für die 
            be=
ſetzten Gebiete beauftragt. Ferner hat der Herr Reichspräſident 
auf Vorſchlag des Reichskanzlers Dr. Marx die Mitglieder der 
bisherigen Reichsregierung in ihren Aemtern beſtätigt. 
* Der Reichstag iſt nun mürbe geworden. Auf keiner Seite 
beſteht der Wunſch, dem neuen Kabinett ſchon an ſeinem erſten 
Tage Schwierigkeiten zu bereiten. Die Regierung Marx hat zwar 
nur 192 Stimmen hinter ſich, ihr fehlen alſo mehr als 50 
            Stim=
men zur Mehrheitsbildung. Es könnte ja alſo ſchon geſchehen, 
daß es bei der Eröffnungsvorſtellung ſtürzt. Deshalb waren auch 
die ganz klugen Taktiker ſchon an der Arbeit, dem Kabinett dieſe 
Antrittsvorſtellung zu erſparen und eine Interpretation der 
            Ver=
faſſung zu verſuchen, woraus geſchlußfolgert werden ſollte, daß 
es ſich ja eigentlich gar nicht um ein neues Kabinett handle, 
            ſon=
dern nur um das alte Kabinett, deſſen Juſtizminiſter Kanzler 
geworden iſt und daß infolgedeſſen eine Erklärung mit einem 
Vertrauensvotum nicht notwendig ſei. Dieſe Konſtruktion ſteht 
aber mit dem Geiſte der Verfaſſung ſo in Widerſpruch, daß ſie 
ernſthaft gar nicht verfolgt werden kann. 
Das Kabinett wird alſo vor den Reichstag treten und eine 
Erklärung abgeben müſſen, die im weſentlichen darauf 
            hinaus=
läuft, daß es das Programm der alten Regierung übernimmt. 
Schwierigkeiten könnten höchſtens entſtehen bei der Flaggenfrage 
und der Fürſtenenteignung. Die Demokraten wollen keine 
            Er=
klärung über die Flaggenverordnung mehr abgeben. Ob ſie 
            da=
mit durchkommen, iſt noch zweifelhaft. Die Tatſache ſteht aber 
feſt, daß das Kabinett, das einſtimmig die Flaggenvorlage 
            gut=
geheißen hat, weiterarbeiten und ſelbſtverſtändlich auch an der 
Wirkſamkeit der Flaggenverordnung nicht rütteln laſſen wird. 
Die beiden Flügelparteien, die Sozialdemokraten wie auch 
die Deutſchnationalen, verhalten ſich möglichſt reſerviert. Der 
„Vorwärts” findet für die perſönliche Ehrenhaftigkeit und die 
republikaniſche Geſinnung des neu=alten Kanzlers einige 
            freund=
liche Worte und vermeidet peinlichſt alles, was die Ueberleitung 
zu einem Mißtrauensvotum ſein könnte. Auch die „Kreuzzeitung” 
iſt mehr wohlwollend als ablehnend. Sie erklärt, daß dieſe 
Oppoſition aber abwartenden Charakter habe, daß die 
            Deutſch=
nationalen kein ernſthaftes Intereſſe daran hätten, das 
            Provi=
ſorium zu Fall zu bringen, bevor nicht eine Klärung der Lage 
inſoweit eingetreten ſei, daß man dann mit Ausſicht auf Erfolg 
auf eine Regeneration der politiſchen Verhältniſſe in Deutſchland 
hoffen könne. Wenn das Kabinett alſo nicht allzu unvorſichtig 
operiert — und das iſt bei dem vorſichtigen Charakter des 
            Kanz=
lers nicht anzunehmen —, kann es ſicher damit rechnen, daß es 
noch vor Pfingſten die Vertrauenserklärung des Reichstages ſich 
holen kann, entweder durch Zuſtimmung einer der 
            Oppoſitions=
parteien oder durch Stimmenthaltung beider Flügelgruppen. 
Die Berliner Preſſe zum Kanzleiwechſel. 
In den ausführlichen Kommentaren der Berliner Preſſe 
zum Kanzlerwechſel kann man zwei Grundſtimmungen feſtſtellen: 
Befriedigung darüber, daß die Kriſe durch das raſche und 
            ener=
giſche Zugreifen des Reichspräſidenten ſo verhältnismäßig ſchnell 
gelöſt iſt und im übrigen allgemeine Reſignation. Es kommt 
zum Ausdruck, daß es ſich bei dem Kabinett Marx nur um ein 
Uebergangskabinett handelt, das ſich perſonell faſt genau ſo 
            zu=
ſammenſetzt, wie das Kabinett Luther, und das auch in 
            ſach=
licher Hinſicht lediglich die von Luther begonnene Arbeit 
            fortzu=
ſetzen hat. Man rechnet allgemein damit, daß das Kabinett 
            ver=
ſuchen wird, in ſeiner jetzigen Zuſammenſetzung die Geſchäfte 
ſolange zu führen, bis die große politiſche Auseinanderſetzung 
kommt, und als dieſen Wendepunkt nimmt man allgemein den 
20. Juni an, den Tag, da, wie nunmehr feſtſteht, der 
            Volksent=
ſcheid über die Fürſtenentſchädigungsfrage ausgetragen wird. 
Sowohl die Preſſe der Rechten wie der Linken übt gegenüber dem 
Kanzlerwechſel größte Zurückhaltung.
 Volfsentſcheid über die Fürſienenieignung 
am 20. Juni. 
Da der Reichstag den Geſetzentwurf über die 
            entſchädigungs=
loſe Enteignung der Fürſtenhäuſer abgelehnt hat, hat das 
            Reichs=
kabinett beſchloſſen, dem Wunſche des Volksbegehrens 
            ſtattzu=
geben und den Volksentſcheid über die 
            entſchädi=
gungsloſe Enteignung der Fürſtenhäuſer am 
20. Junid. J. ſtattfinden zu laſſen. Die Verordnung über die 
Durchführung des Volksentſcheides wird vom Reichsminiſter des 
Innern noch heute veröffentlicht werden.
 Die Folgen 
der ſteuerlichen Ueberlaſtung. 
Der Exiſienzkampf des privaten Bergbaus. 
30 Millionen Zuſchuß für ſiagtliche Bergwerke. 
* Berlin, 17. Mai. (Priv.=Tel.) 
Daß der deutſche Bergbau mit allen möglichen Abgaben ſo 
ſtark belaſtet iſt, daß ſeine Erzeugniſſe auf dem Weltmarkt heute 
nicht mehr konkurrenzfähig ſind und er nur, um die 
            Arbeiter=
ſchaft weiterzubeſchäftigen und die alten Abſatzgebiete nicht zu 
verlieren, mit Verluſt arbeiten muß, iſt eine bekannte Tatſache. 
Von ſeiten des Reiches iſt bisher nichts geſchehen, die 
            Bela=
ſtungen in Entlaſtungen umzuwandeln. Namentlich die 
            politi=
ſchen Parteien haben in den Parlamenten eine Kurzſichtigkeit 
ſondergleichen gezeigt und immer nur für neue ſchwere 
            Bela=
ſtungen geſorgt. Bei den Sozialdemokraten herrſcht natürlich 
die Tendenz vor, den Bergbau zu ruinieren und an die 
            ſtaat=
liche Subventionspolitik auszuliefern, um ihn dann um ſo 
            leich=
ter ſozialiſieren zu können. Daß aber ſtaatliche 
            Unterneh=
mungen nur Zuſchußbetriebe ſind, die aus dem 
Steuerzahler den letzten Groſchen herausholen, ohne aber für die 
nationale Wirtſchaft irgendwie bedeutungsvoll zu ſein, iſt 
            eben=
falls eine bekannte Tatſache. 
Ein lehrreiches Beiſpiel dafür liefert eine Information der 
„Voſſ. Ztg.”, wonach dem Preußiſchen Landtag ein 
            Geſetzent=
wurf vorgelegt werden ſoll, der die Bereitſtellung von 
Geldmitteln für die Ausgeſtaltung des 
            ſtaat=
lichen Beſitzes in Bergwerksunternehmungen 
fordert. Es ſind vorläufig 30 Millionen Goldmark vorgeſehen. 
Erforderlich ſind für die Preußiſche Bergwerks= und Hütten= 
A.=G. 4,5 Mill., für die Bergwerksgeſellſchaft Ibernia 12,5 Mill., 
für die Bergwerks=A.=G., Recklinghauſen 12 Mill., ferner für 
eine Bzikettfabrik 1 Mill., insgeſamt alſo 30 Millionen Mark. 
Auf der einen Seite haben wir alſo einen unter 
            unerträg=
lichem Druck durch Steuern, Soziallaſten und ſonſtige Abgaben 
immer mehr zuſammenbrechenden privaten Bergbau, auf der 
anderen eine Verankettelung des ſtaatlichen mit Geldern, die 
den Privaten auf ſteuerlichem Wege abgenvmmen werden. Wie 
unter dieſen Umſtänden die deutſche Wirtſchaft ſich ſelbſt wieder 
aufrichten ſoll, iſt allerdings ſchleierhaft. 
Deutſcher Reichstag. 
Verlängerung der Erwerbsloſenfürſorge. 
* Berlin, 17. Mai. (Eigener Bericht.) 
Der Reichstag beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen Sitzung, die 
erſt um ½4 Uhr begann, zunächſt mit Fragen der 
            Erwerbs=
loſenfürſorge. Mit einem ſozialdemokratiſchen Antrag auf 
Verlängerung der Verordnung über die Erwerbsloſenfürſorge 
gemäß dem Beſchluß des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes bis Ende 
Juni d. J., erklärte ſich Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns 
            ein=
verſtanden. Dagegen lehnte er einen kommuniſtiſchen Antrag auf 
Erhöhung der Unterſtützungsſätze um 50 Prozent als nicht 
            trag=
bar und undurchführbar ab. Der kommuniſtiſche Antrag würde 
dazu führen, daß in vielen Fällen die Unterſtützung höher ſein 
würde, als der normale Arbeitslohn. 
Der ſozialdemokratiſche Antrag auf Verlängerung der 
            Er=
höhungen in der Erwerbsloſenfürſorge wurde nach kurzer 
            De=
batte angenommen, der kommuniſtiſche Antrag dem 
            ſozialpoliti=
ſchen Ausſchuß überwieſen. 
Ohne Ausſprache wurde der Ausſchußberatung überwieſen: 
ein Antrag der Deutſchen Volkspartei auf Ueberlaſſung der etwa 
frei werdenden Exerzierplätze der Beſatzungstruppen an die 
früheren Beſitzer, ferner ein Geſetzentwurf über 
            Kapitalkredit=
beſchaffung für landwirtſchaftliche Pächter. 
Ein kommuniſtiſcher Antrag, den Zuſchlag zum Grundgehalt 
für die Beamten der Beſoldungsgruppen 1 bis 6 auf 30 Prozent 
und für die Gruppen 7 bis 9 auf 20 Prozent mit Rückwirkung 
vom 1. April 1926 zu erhöhen, für den ſich auch die Völkiſchen 
ausgeſprochen hatten, wurde dem Haushaltsausſchuß 
            überwie=
ſen. Die Abſtimmung über einen weiteren kommuniſtiſchen 
            An=
trag auf Wiederaufnahme der vom Staatsgerichtshof zum 
Schutze der Republik unter Mitwirkung des 
            Landgerichtsdirek=
tors Jürgens entſchiedenen Verfahren, ergab die Ablehnung des 
Antrags gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und 
            Kom=
muniſten. 
Gegen ½6 Uhr vertagte ſich das Haus auf Dienstag, 
nachmittags 2 Uhr. 
Auswärtiger Ausſchuß des Reichstages.
 Das deutſche Eigentum in Italien. 
Der Bund der Auslandsdeutſchen teilt mit: Die 
            Verhand=
lungen mit der italieniſchen Regierung wegen der Behandlung 
des deutſchen Eigentums in dem von Oeſterreich abgetretenen 
italieniſchen Gebiet ſind ſo weit gediehen, daß die reichsdeutſchen 
Beſitzer für ihr Eigentum in Höhe von 85 Proz. des 
            Schätzungs=
wertes in bar entſchädigt werden. Allerdings beſtehen noch große 
Meinungsverſchiedenheiten darüber, in welcher Weiſe der Wert 
der Vermögensſtücke ermittelt werden ſoll. Auf italieniſcher 
Seite ſcheint im allgemeinen guier Wille vorhanden zu ſein, die 
Angelegenheit einem befriedigenden Ergebnis entgegenzuführen.
 Berlin, 17. Mai. 
Der neue deutſch=ſpaniſche Handelsvertrag, das 
            Handels=
abkomen mit Polen, das deutſch=franzöſiſche Zuſatzabkommen 
vom 8. April wurden heute im Auswärtigen Ausſchuß 
            beſpro=
chen und an den Handelspolitiſchen Ausſchuß überwieſen. Der 
Handelspolitiſche Ausſchuß nahm ſämtliche Vorlagen mit 
            mäch=
tiger Mehrheit nach längerer Debatte an. 
Wie wir erfahren, wird der Auswärtige Ausſchuß noch im 
Laufe dieſer Woche zuſammentreten, um eine Ausſprache über 
das Ergebnis der Genfer Kommiſſionsverhandlungen ſtattfinden 
zu laſſen,
 „Demokratie.” 
Von 
Profeſſor W. Schüßler. 
Eine Regierung wird geſtürzt, weil ihre 
            Verwaltungsmaß=
nahmen nicht gebilligt werden; das Volk wird aufgepeitſcht, weil 
die Kommuniſten die Fürſten enteignen wollen; Tauſende von 
Advokaten rüſten ſich zu Hunderttauſenden von neuen Prozeſſen, 
weil wegen höherer Aufwertung wiederum ein Volksbegehren 
veranſtaltet werden ſoll. Ungezählte parlamentariſche 
            Kommiſ=
ſionen tagen mit unermüdeter Gründlichkeit, um „
            Einigungs=
formeln”, Kompromiſſe, Eſelsbrücken uſw. zu finden, weil nur 
durch „Formeln” immer neue Kriſen verhütet werden können. 
Kurz, unſer geſamtes Staatsweſen iſt in Frage geſtellt, man ſitzt 
gewiſſermaßen auf einem Pulverfaß, und jeden Tag iſt eine neue 
„Kriſe” zu erwarten. Dieſe Zuſtände ſind es, die ganz weiten 
Kreiſen die Luſt am Vaterlande verleiden, ganz abgeſehen von 
Dawes=Laſten, Steuerdruck, Wirtſchaftskriſen und „drohender” 
Trockenlegung. Niemals hat man allgemein deutlicher das 
            Ge=
fühl gehabt, von „Seiner Majeſtät dem Zufall”, (wie der alte 
Fritz zu ſagen pflegte) abzuhängen, wie jetzt. Worin beſteht aber 
der Zufall? Er beſteht in Launen gewiſſer parlamentariſcher 
Gruppen, in „Volksſtimmungen”, denen die um ihre Partei 
            ängſt=
lichen Abgeordneten ſklaviſch folgen, in dem Eigennutz 
            katilina=
riſcher Exiſtenzen, die ihre Geſchäfte durch Aufpeitſchung großer 
Maſſen beſorgen zu können hoffen, endlich in der Feigheit und 
Armſeligkeit mancher Parlamentsgrößen, die nicht den Mut 
haben, einmal gegen den Strom zu ſchwimmen und ſich den 
„Volkstvünſchen” entgegenzuſtemmen. Alle dieſe Tatſachen machen 
das Leben eines heutigen parlamentariſchen Miniſters einfach 
bejammernswert; denn Leiſtung, Arbeit, Erfolg ſind nur 
            mög=
lich, wenn eine gewiſſe Sicherheit der eigenen Exiſtenz verbürgt 
iſt. Ein Menſch aber, der nicht nach eigenem Ermeſſen handeln 
darf, der von ſeiner Partei ſofort fallen gelaſſen wird, wenn er 
auch nur um Haaresbreite von der heiligen Parteidoktrin 
            ab=
weicht, der gar kein Gefühl eigener Verantwortung aufkommen 
laſſen darf, iſt ein elendes Weſen! 
Noch elender aber iſt das Staatsweſen, das ſo „regiert” und 
„geleitet” wird! Wenn von der Linken immer und immer wieder 
darauf verwieſen wird, daß im geheiligten Muſterlande 
            Weſt=
europa, alſo in England und Frankreich, das „Syſtem” ja klappt, 
ſo iſt darauf zu erwidern, daß ſich ja gerade in dieſer 
            Ueber=
nahme fremder Verfaſſungseinrichtungen der ganze Wahnſinn 
der naturrechtlichen, rein ſchematiſchen Anſchauung der deutſchen 
Demokratie offenbart, die ſo wenig geſchichtlichen Sinn hat, ſo 
völlig befangen in Doktrinen iſt, daß ſie ohne Erröten von der 
„Menſchheit” ſpricht, zu der die Papuas bekanntlich auch gehören, 
und mit der größten Unbefangenheit — die zugleich das beſte 
Zeichen der fürchterlichſten Borniertheit iſt — fremde 
            Einrichtun=
gen auf Deutſchland pfropft, die auf gänzlich anderem Boden 
erwachfen ſind. Wenn die Maſchine dann ſtille ſteht, wundern ſich 
die klugen Leute, die vom Birnbaum Aepfel erwartet hatten. 
Der ganze Wahnſinn, in Deutſchland ein parlamentariſches 
            Re=
gierungsſyſtem einzurichten, beſteht eben — zum tauſendſten Male 
ſei es wiederholt — darin, daß parlamentariſches Syſtem an 
zwei Vorausſetzungen geknüpft iſt: 1. an das Daſein großer, 
tragender Parteien, 2. an das Daſein einer wahrhaften 
            Staats=
geſinnung innerhalb des Volkes und innerhalb der Parteien. 
Die Vorausſetzung dafür iſt aber wieder das Daſein einer 
Nation. Daß es zwar einen Haufen deutſch ſprechender 
            Men=
ſchen, aber keine deutſche Nation gibt, beweiſt jeder Tag unſerer 
politiſchen Miſere von neuem. Alſo eine Staatsgeſinnung gibt 
es weder im Volke, noch auch im nennenswerten Umfang bei den 
Parteien, die in geradezu erſchreckender Weiſe dieſes Gefühl der 
höchſten Verantwortung vermiſſen laſſen. Und wie ſteht es mit 
den großen tragen Parteien? Wir ſind längſt zum Geſpött 
der Welt geworden — ohne es zu wiſſen oder wiſſen zu wollen, 
indem wir ſeelenvergnügt jedes Grüppchen von Intereſſenten für 
den Nabel Deutſchlands erklären. So behandeln wir den Häuſſer= 
Bund, die Vereinigung der Feinde der Bubiköpfe, den 
            Geſang=
verein Keuchhuſten, die Vereinigung ſämtlicher ehemaliger Reuß= 
Schleiz=Greizer Patrioten mit ſtiller Ehrfurcht. Denn könnten 
dieſe nicht noch einmal kraft unſerer wahnſinnig gewordenen 
Demokratie mit ihrem Liſtenwahlrecht in die Lage kommen, den 
Reichskanzler aus ihrer Mitte ſtellen zu müſſen?! Wobei der 
Reichskanzler natürlich verpflichtet würde, die „Intereſſen” eines 
ſolchen Vereins „wahrzunehmen”. 
Wie iſt das Bild unſerer Lage? Anſtatt das Symbol der 
Einheit zu ſein, iſt der Reichstag ein zugleich trauriges und 
            ekel=
erregendes Abbild der deutſchen Uneinigkeit. Kurz, wir haben 
keinen natürlichen Machtmittelpunkt und Mittelpunkt des 
            Staa=
tes mehr! Kein centrum gravitatis. Denn die Maſchinerie 
            un=
ſerer wildgewordenen Demokratie hat dieſes Zentrum des 
            Staa=
tes abſichtlich ausgeſchaltet! Die Stellung des Reichspräſidenten 
iſt ſchwach, die der Parteien ſtark und zahlreich. Deshalb haben 
wir das vollendete Chaos vor uns. Nichts iſt bezeichnender, als 
daß Luther im Reichstag niemals Freunde, aber immer ſchon 
viele Gegner gehabt hat. Und zwar deswegen, weil „ſie” alle 
fühlten, daß dieſer Mann verſuchte, Stabilität in die Regierung 
zu bringen und ſich von den Einflüſſen der unzähligen Cliquen 
zu befreien! Grund genug, um ihm bei erſter Gelegenheit ein 
Bein zu ſtellen. Das Verwerfliche iſt ja nur, daß das Chaos 
nur noch vergrößert wird; die Verantwortungsloſigkeit hat 
            wie=
der einmal auf der ganzen Linie geſiegt; d. h. die politiſche 
            Un=
ſittlichkeit. Aber was gilt das Vaterland, wenn das Prinzip der 
Demokratie und des Parlamentarismus nur bewahrt bleibt! Es 
iſt nur fraglich, wer länger aushält: Deutſchland oder der heutige 
Parlamentarismus?
Seite 2
Dienstag, den 18. Mai 1926
Nummer 137
 Der Bürgerkrieg in Polen. 
Pilſudſkis Sieg. — Das neue Kabinett. 
EP. Warſchau, 17. Mai. 
Der neue proviſoriſche Präſident der 
            Re=
püblik und ehemalige Seimmarſchall Ratay 
            unter=
zeichnete die Ernennung des neuen polniſchen 
            Ka=
binetts, das folgende Liſte aufweiſt: Miniſterpräſident: Prof. 
Karl Bartel (Arbeitsklub); Leiter des Außenminiſteriums: 
Auguſt Zaleſki; Inneres: der ehemalige Woiwode 
            Mlod=
zianowſki; Heeresweſen: Pilſudſki; Finanzen: 
der bisherige Unterſtaatsſekretär Czechowicz; öffentliche 
Arbeiten: Profeſſor des Warſchauer Polytechnikums 
            Cro=
niewſki: Arbeit und ſoziale Fürſorge: der bisherige 
            Unter=
ſtaatsſekretär, Dr. Jurkieczwiecz; Ackerbau und 
            Boden=
reform: der bisherige Unterſtaatsſekretär Raczynſki; Handel 
und Induſtrie: der bisherige Departementsdirektor Gliwicz: 
Kultus und Unterricht: Profeſſor der Warſchauer Univerſität 
Pomorſki; Juſtiz: Profeſſor Makowſki. 
Pilſudſki hat die Leitung der geſamten Armee übernommen. 
Es wird ein außerordentliches Komitee zur Bekämpfung 
der Korruption eingeſetzt, vor dem alle Perſonen erſcheinen 
müſſen, die im Laufe der letzten Jahre den Staatsſchatz durch 
Unterſchlagungen geſchädigt haben. Pilſudſki ließ als erſten 
den ehemaligen Chef der Heeresflugabteilung, Oberſt 
            Za=
gorſki, verhaften. 
Bildung einer Gegenregierung in Poſen. 
Witos freigelaſſen. 
Die Regierung Bartels hat den Belagerungszuſtand und die 
Zenſur aufgehoben, ſowie das gefangen geſetzte Kabinett Witos 
freigelaſſen. Witos iſt heute vormittag in Warſchau eingetroffen. 
Die Nationalverſammlung wird wahrſcheinlich noch in dieſer 
Woche zur Präſidentſchaftswahl zuſammentreten. Pilſudſki 
            kan=
didiert nicht, und der Seimmarſchall Rataj gilt als der 
            ausſichts=
reichſte Kandidat. Alle rechtsſtehenden Politiker ſind 
nach Poſen gereiſt, wo eine Gegenregierung 
ausgerufen wurde. Die Truppen Pilſudſkis haben mit 
den Truppen des Generals Haller weſtlich von Lodz Fühlung 
genommen. Unterwirft ſich die Poſener Rechtsregierung nicht, 
ſo wird mit der Fortdauer der Kämpfe gerechnet. Die 
            War=
ſchauer Regierung hat bisher noch keine Maßnahmen gegen 
            Po=
ſen getroffen, ſondern wartet das weitere Verhalten des 
            doppel=
ten Direktoriums ab. In diplomatiſchen Kreiſen wird mit einer 
langen Dauer des Bürgerkrieges gerechnet, falls nicht in den 
nächſten Tagen ein Kompromiß gefunden wird. 
General Hallers Widerſtand gegen Pilſudſki. 
Die „Prager Preſſe” berichtet aus Oderberg, daß General 
Haller geſtern abend in Kattowitz erſchien, wo er mit den 
            Haller=
ſoldaten und den ehemaligen Inſurgenten die Organiſierung des 
Widerſtandes gegen die Warſchauer Regierung beraten hat. 
Haller reiſte wieder nach Poſen zurück. 
* 
Das diplomatiſche Korps ließ durch ſeinen Doyen erklären, 
daß es Freitag im Begriffe ſtand, die polniſche Hauptſtadt zu 
verlaſſen und nur infolge der Abdankung des Präſidenten, die 
die Lage entſpannt und die Fortdauer der Kämpfe vermieden hat, 
von der Durchführung dieſes Beſchluſſes Abſtand nahm. Mit 
der Neuregelung der Verhältniſſe ſei dieſer Beſchluß 
            ſelbſtver=
ſtändlch hinfällig geworden. 
Polen vor neuen Erſchütterungen. 
Obwohl das neue Kabinett gebildet iſt, erſcheint die politiſche 
Lage in Polen noch durchaus ungeklärt. Von Seiten der Rechten 
wird auch der militäriſche Sieg Pilſudſkis angezweifelt. Wie 
            ver=
lautet, ſollen ſieben Poſenſche Regimenter auf der Strecke nach 
Warſchan Stellung bezogen haben, um gegen Pilſudſki 
            vorzu=
gehen. Da nach der Verfaſſung die Präſidentenwahl ſpäteſtens 
in acht Tagen erfolgen muß und dieſe Wahl zu einer ſtarken 
            Er=
regung der Volksmaſſe führen wird, iſt, wenn die Rechte nicht 
äußerſte Zurückhaltung bewahrt, mit neuen 
            Erſchütte=
rungen zu rechnen, die ohne Diktatur kaum lösbar 
            er=
ſcheinen. Ob Pilſudſki das Präſidentenamt auf die Forderung 
der Sozialiſten hin übernehmen wird, iſt auch durchaus ungewiß.
 * Um „Schund und Schmutz.” 
Von Dr. Theodor Heuß, M. d. R. 
In mühſeligen und endloſen Sitzungen hat ſich der 12. 
            Aus=
ſchuß des Reichstags den Winter hindurchgequält, um kurz vor 
der Oſterpauſe mit der erſten Leſung des „Geſetzes zur 
            Bewah=
rung der Jugend vor Schund und Schmutz” fertig zu werden. 
Nun ſoll der Sommerabſchnitt die Ernte in die Scheune bringen; 
aber den fleißigen Bearbeitern dieſes Ackers der Geſetzgebung 
iſt nicht ganz wohl dabei. Denn der Verſuch, jenen Typus 
            un=
erfreulicher Literatur mit den Mitteln der Paragraphenkunſt aus 
den Händen junger Menſchen zu entfernen oder ihn gar nicht 
dorthin gelangen zu laſſen, iſt ſchwieriger, als ſich die meiſten 
derer vorſtellen, die ſeit Jahr und Tag fordern, daß dem 
            Ar=
tikel 118 der Reichsverfaſſung Genüge geſchehe. Nun hat ſich 
denn auch die ſogenannte breite Oeffentlichkeit um die ſachlichen 
und juriſtiſchen Bemühungen des Ausſchuſſes wenig gekümmert, 
und das war ziemlich verſtändig von ihr, denn es gibt 
            dring=
lichere Sorgen. Von Zeit zu Zeit kam eine Kundgebung oder eine 
Reſolution, die das Gedächtnis der Lex Heinze beſchwor und die 
„Freiheit der Kunſt” bedroht ſah — aber das Echo blieb matt. 
Spürte man, daß hier Uebertreibung am Werke war, oder iſt 
dies Geſchlecht ſo „ſtumpf” geworden in ſeiner Teilnahme an 
geiſtigen Auseinanderſetzungen? 
Es wird wohl Zeit, daß man ſich mit Sinn und Aufbau des 
Geſetzes vertraut mache, denn irgendwie wird es vermutlich im 
Laufe der nächſten Wochen verabſchiedet werden; ob, daß und 
wie es funktioniere, hängt aber weſentlich davon ab, wie ſich die 
volkspädagogiſchen Kreiſe praktiſch zu ihm verhalten. Man wird 
dabei gut tun, die Sachlage ganz nüchtern anzuſehen und ſie 
weder mit dem Freiheitsſchrei der Entrüſtung, noch mit dem 
Pathos beſorgter Volkserrettung zu umkleiden; das lohnt den 
Auſwand nicht. 
Die Aufgabe des Geſetzgebers iſt nicht ganz einfach, denn 
derſelbe Verfaſſungsartikel, der ein Geſetz gegen Schund vorſieht, 
hebt die Zenſur auf. Wie aber ſoll man ein ungünſtig 
            beurteil=
tes Schrifttum bekämpfen, wenn man auf dies „Urteil” die 
            Zen=
ſur, verzichtet? So glatt gehen die Dinge offenbar nicht. Und 
in der Tat mußte ein ziemlich umſtändliches Verfahren 
            ausge=
dacht werden, um auf das Ziel losgehen zu können, ohne mit 
groben Verboten zu arbeiten. 
Lohnt es ſich denn nun überhaupt, gegen dieſen 
            ſchwanken=
den Begriff des Schundes und gegen das, was hinter ihm ſteht, 
die Kolonnen feindlicher Vorſchriften in Marſch zu ſetzen? J 
nichr die Gefahr größer, daß der Marſch über die kleine, billig, 
Afterliteratur hinweggeht, gegen die nach der Hilfe eines 
            brauch=
baren Geſetzes gerufen wird, und daß er in das Gebiet der Dich=
 Vom Tage. 
Die Reichstagsfraktion der Deutſchen 
            Volks=
partei hörte geſtern abend den Bericht ihres Vorſitzenden über die 
Regierungsbildung, ohne Beſchlüſſe zu faſſen. Sie ſprach ſich für den 
deutſch=däniſchen Handelsvertrag aus. 
Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion nahm 
am Montag abend den Bericht ihres Vorſitzenden, Müller=Franken, über 
ſeine Unterredung mit Dr. Marx entgegen. Sie wird am Dienstag 
über ihre Haltung zur Regierungserklärung beſchließen. 
Der Handels= und Schiffahrtsvertrag, zwiſchen 
Deutſchland und Schweden, iſt am 14. Mai unterzeichnet 
worden. 
Der frühere polniſche Miniſterpräſident Skuzynſki 
hat es abgelehnt, als Außenminiſter in das neue Kabinett 
Bartel einzutreten und iſt nach Galizien abgereiſt, wo er ſich auf ſeine 
Güter zurückzieht. 
Das Datum der nächſten Konferenz uer Kleinen 
            En=
tente wurde in Verhandlungen mit Belgrad und Bukareſt auf den 
17. bis 19. Juni in Veldes feſtgeſetzt. Auf der Tagesordnung 
ſtehen: die internationale Lage, die Reorganiſation des 
            Völkerbunds=
ats und der deutſch=ruſſiſche Vertrag. 
Der Belgrader Miniſterpräſident Uzunowitſch, der am 
            Sams=
tag mit dem Geſamtkabinett zurückgetreten iſt, wurde vom König 
neuerdings mit der Bildung einer Regierung beauftragt. 
Nach einer Meldung aus Moskan dementiert der ruſſiſche 
            Volks=
kommiſſar für den Krieg die Meldung, daß mehrere Regimenter der 
Noten Armee an der polniſchen Grenze konzentriet worden ſeien. 
In San Remo iſt der letzte Sultan der Türkei und 
37. Herrſcher aus der Familie der Osmanen, Mehmed Ul., an den 
Folgen eines Herzſchlages geſtorben. 
Der Nationalrat der Föderation der franzöſiſchen 
            Gru=
benarbeiter hat einſtimmig eine Entſchließung angenommen, in 
der eine ſofortige allgemeine Erhöhung der 
            Berg=
arbeiterlöhne in allen Bergbaurevieren gefordert wird. 
Nach den letzten Meldungen aus Marokko hält der 
            Vor=
marſch der Franzoſen und Spanier an „Matin” meldet, 
daß infolge des franzöſiſch=ſpaniſchen Vormarſchs die Rifleute den 
Hauptſitz Abd el Krims, Targiſt, geräumt hätten. 
Wie offiziell mitgeteilt wird, kommt der franzöſiſche 
            Ober=
kommiſſar in Syrien, de Jouvenel, Ende Mai nach Paris, 
um der Regierung über die neuen, von ihm unterzeichneten 
            Ver=
träge mit Angora Bericht zu erſtatten, deren ſchnelle 
Ratifizierung er für wünſchenswert hält. 
Die mexikaniſche Regierung hat die Ausweiſung 
des päpſtlichen Delegirten beſchloſſen,
 Die polniſch=tſchechiſthe Freundſchaft und der 
Staatsſtreich in Polen. 
Die tſchechoſlowakiſche Koalition iſt vom Staatsſtreich in 
Polen unangenehm überraſcht, nimmt jedoch, wie ſtets, zu den 
Ereigniſſen keine klare Stellung und verſchweigt in ihrer Preſſe 
die eigentliche Meinung, während offiziös alles vom 
            demokra=
tiſchen Standpunkt betrachtet wird. Pilſudſki gilt als ein 
            tſche=
chenfeindlicher Staatsmann und alles andere eher, denn ein 
Panſlawiſt oder auch nur ein treuer Anhänger der Großen 
Entente, Obwohl er als Nationalpatriot anerkannt wird, ſteht er 
in Prag, trotz ſeiner einſtigen Einkerkerung in Magdeburg, dod 
im Verdacht einer gewiſſen Deutſchfreundlichkeit. Außerden 
nimmt man an, daß er ſich um eine Beſſerung der Verhältniſſe 
der Minderheiten bemühen werde. 
„Narodny Liſty” erinnert daran, daß Pilſudſki während des 
Streites um Teſchen erklärt haben ſoll, ein Krieg gegen die 
Tſchechoflowakei wäre in Polen außerordentlich populär. Dr. 
Beneſch ſoll von den Ereigniſſen in Polen einen Verluſt des 
Anſehens aller neuen Staaten befürchten und entſchloſſen ſein, 
ſicht mehr für den polniſchen Ratsſitz einzutreten. 
Die mit vieler Mühe aufgebaute polniſch=tſchechiſche 
            Freund=
ſchaft, die noch Ende April als der „Neue ſlowakiſche Bloc 
Mitteleuropas” bezeichnet, wurde, hat jedenfalls eine ſchwere 
Schlappe erlitten. 
Die polniſche Finanzlage. 
Der bisherige Präſident der Bank Polſki wurde abgeſetzt und 
an ſeine Stelle der Abg. Winkowſki, ehemaliger Präſident des 
Verwaltungsrats der Landwirtſchaftsbank ernannt. Die Banl 
Polſki gibt ein Communiaus heraus. Die valutariſche Lage ſei 
unverändert und die in den letzten Tagen infolge der Wirren 
aufgetretene Zlotypanik unberechtigt. Der Beſitzſtand an 
            Valu=
ten und Deviſen ſei gleichgeblieben. Der Dollarkurs, der am 
Freitag auf 13 geſtiegen war, iſt im Privatverkehr wieder auf 11 
zurückgegangen. Es wird angenommen, daß der Rückgang bei 
zunehmender Beruhigung der politiſchen Lage anhalten wird. 
Die neue Regierung erwägt die Ausgabe einer Verordnung, 
wonach die Zölle nach der Goldvaluta in der Weiſe berechnet 
werden, daß ein Goldzloty einem Goldfranken entſpricht.
 tung ſtoße, dort mit falſcher Voreingenommenheit Verwirrung 
und Unfug anrichtend? Daß dies möglich ſei, iſt nicht von der 
Hand zu weiſen; die Verantwortung für die Handhabung des 
Geſetzes iſt nicht gering. Nun wird an ſich die Gefährlichkeit der 
Schundliteratur, je nach Temperament und Erfahrung, 
            verſchie=
den bewertet werden. Vor allem war es die Hamburger 
            Lehrer=
ſchaft, die den Kampf aufnahm gegen jene in der Schuljugend 
verbreiteten, billigen und ſchlechtgedruckten Hefte, die, durchaus 
nicht „unſittlich” im landläufigen Sinne, durch ihre verlogene 
Phantaſie, ihre ſprachliche Minderwertigkeit, ihr falſches 
            Helden=
tum, ihre gekünſtelten Abenteuer eine ungeſunde Trübung der 
Welterkenntnis und eine Verwirrung ethiſcher und auch 
            ge=
ſchmacklicher Werte in ſich ſchließt; von Kunſt reden wir gar nicht. 
Jeder von uns hat dies Zeug einmal geleſen. Wenn wir es heute 
zu leſen verſuchen, um „ſachverſtändig” zu werden, iſt das Qual 
und Langeweile in einem. Und das Bedürfnis verſchwindet, 
wenn es je vorhanden war, ſich mit dem Rufe „Freiheit der 
Kunſt” ſchützend vor Schreibereien zu ſtellen, die nichts anderes 
ſind, als im Lohnvertrag produzierte kapitaliſtiſche Maſſenware. 
Vom Bildungsausſchuß der ſozialiſtiſchen freien Gewerkſchaften 
bis zu den konfeſſionellen Verbänden betonen aber die in der 
Jugendpflege, ſtehenden Menſchen und betont die 
            Jugend=
bewegung ſelber, daß ſie eines Mittels bedürften, um für ihren 
poſitiven Kampf um Verbreitung guter Literatur das Unkraut 
ausjäten zu können. 
Wie verſucht das der Geſetzgeber? Er hat formal eine 
ſchwache Poſition, denn, indem er auf den „Schund und Schmutz” 
losgeht, verzichtet er darauf, in feſten Worten zu ſagen, was das 
eigentlich iſt, oder was er darunter verſteht. Juriſtiſches Denken 
wird dieſen Mangel tadeln müſſen. Aber die mannigfaltigen 
Verſuche der Begriffsbeſtimmung, zu enge, zu weite, haben nie 
befriedigen können; ich ſelber habe die Definition immer als 
            ge=
fährlich angeſehen, weil ſie leicht dazu führen kann, eine 
            Ver=
gewaltigung der baren Empfindung zu interpretieren. Die Ur 
teilsbildung muß frei ſein; ſo nur kann mit der Zeit eine fachlich 
bindende Konvention entſtehen. 
In dem Geſetz ſcheiden ſich zwei Elemente. Literatur kann 
nicht deshalb „verboten” werden, weil ſie „Schund und Schmutz” 
iſt — dann hätten wir eine vollkommene Zenſur, auf doch ſehr 
in Subjektivismus ſchwankendem Boden. Aber die Art ihres 
Verkaufes iſt an Vorausſetzungen gebunden. Man könnte von 
einem „Kleinhandelsgeſetz” ſprechen. Denn dieſe Sorte von 
Schriften darf weder im Umherziehen angeboten, noch beim 
ſtehenden Gewerbe reklamehaft ausgelegt werden; an Jugendliche 
unter 18 Jahren aber iſt ihr Verkauf verboten. Der Verkäufer 
muß ſich auf dem Laufenden halten, um Straffälligkeit zu 
            ver=
meiden, welche Schriften für ihn bedrohlich werden können. Er 
erfährt das durch die „Reichsliſte‟,
 Der Frankenfälſcher=Prozeß. 
Um Bethlens Mitwiſſerſchaft. 
EP. Budapeſt, 17. Mai. 
Der frühere Miniſterpräſident, Abg. Stefan 
Friedrich, wurde am Samstag nachmittag im Frankenfälſcher= 
Prozeß als Zeuge vernommen. Er erklärte, er habe im 
Jahre 1921 zum erſten Male von den Fälſchungen erfahren, 
            an=
läßlich eines Diners, das er dem Prinzen, Windiſchgrätz und 
mehreren Abgeordneten gegeben habe. Ein Jahr ſpäter habe 
ihn Profeſſor Meszaros und Prinz Windiſchgrätz gemeinſam 
beſucht. Bei dieſer Gelegenheit habe Meszaros erklärt, daß er 
an den Fälſchungen nicht weiter teilnehmen wolle, ſofern nicht 
der Prinz eine offizielle Ermächtigung zur Fortſetzung der Aktion, 
eine Art Freibrief, erhalte. Später habe. Meszaros erklärt, 
Prinz Windiſchgrätz habe von der Regierung 
einen Freibrief erhalten. Ihm, Friedrich, ſei ein 
Brief vorgelegt worden, der angeblich die Ermächtigung der 
            Re=
gierung zu den Fälſchungen erhielt. Der Inhalt des Briefes 
ſelbſt ſei ihm aber nicht bekannt gegeben worden. Immerhin 
habe er gewichtige Gründe zu der Annahme, daß 
die Regierung ihre Genehmigung zu den 
            Fäl=
ſchungen tatſächlich gegeben habe. Auch ſei ihm 
geſagt worden, daß der Landespolizeichef Nadoſſy 
die Aktion unterſtütze, und dies habe ihn in 
            ſei=
nem Glauben bekräftigt, daß die Regierung 
alles wiſſe. Deshalb habe er es unterlaſſen, den Behörden 
von der Aktion Kenntnis zu geben. Der Vorſitzende fragte 
            dar=
auf Windiſchgrätz, was er zu der Ausſage Friedrichs zu ſagen 
habe. Windiſchgrätz erklärte, was mein Freund Stephan 
            Frie=
drich ſoeben erzählt hat, entſpricht vollkommen der Wahrheit. 
Bezüglich des Freibriefes der Regierung 
            ver=
weigerte aber Windiſchgrätz die Ausſage und 
erklärte, im Intereſſe der Irrendenta habe er 
nur eine Pflicht, nämlich die Pflicht, den Mund 
zu halten. 
Graf Sigran belaſiet Bethlen. 
In der Montagsverhandlung im Frankenfälſcherprozeß 
            er=
klärte der legitimiſtiſche Abgeordnete Graf Anton Sigray, 
er habe Windiſchgrätz gefragt, ob ihm aus der Verhaftung ſeines 
Kammerdieners Kovges keine Unannehmlichkeiten erwachſen 
könnten. Der Prinz habe erklärt, daß er an der Fälſcheraktion 
beteiligt ſei. 
Auf meine Frage: „Iſt die Regierung auch eingeweiht?" 
erwiderte mir der Prinz bejahend. Darauf fragte ich 
(Sigray) den Prinzen, ob. auch Graf Stephan Bethlen 
„drinnen” ſei. Der Prinz erwiderte: „er iſt drinnen”. 
Nach dieſer Ausſage des Zeugen entſtand eine ungeheure 
Aufregung, die ſich in lärmenden Entrüſtungsrufen 
            kund=
gab. Der Vorſitzende wandte ſich nun an den Prinzen 
            Windiſch=
grätz mit der Frage, was er zu den Ausſagen des Grafen Sigray 
zu bemerken habe. 
Windiſchgrätz erwiderte mit erhobener Stimme: „Graf Sigray 
und ich, wir ſind der Anſicht, daß jeder, der vor einem ungariſchen 
Gerichtshof Lügen ſpricht, ein gemeiner Schuft iſt. Ich kann in 
der gegenwärtigen Situation auf die Ausſagen des Grafen 
Sigray keine Bemerkung machen und wünſche dies auch nicht 
zu tun.” 
Rußland und die Vorgänge in Polen. 
Die aus Polen eintreffenden Meldungen werden in Moskan 
mit allgemeiner Aufmerkſamkeit geleſen. Die Zeitungen 
            ver=
öffentlichen zu den polniſchen Ereigniſſen große Leitartikel, in 
denen ſie ſich darauf beſchränken, die ſozialen Gründe der 
Pilſudſki=Bewegung zu ſchildern. Es wird dabei feſtgeſtellt, daß 
zur Weiterentwicklung Polens vor allem die Herſteltung guter 
Beziehungen zu Deutſchland und der Sowjetunion notwendig 
ſei. Obwohl Pilſudſki trotz ſeiner linken Tendenzen als Gegner 
der Sowjetunion bekannt iſt, ſchlägt die Sowjetpreſſe ihm 
            gegen=
über einen bemerkenswert ruhigen, ja freundlichen Ton an. Man 
glaubt hier, daß Polen aus wirtſchaftlichen Intereſſen, 
            nament=
lich ſeine Induſtrie, allmählich eine Annäherung an die 
            Sowjet=
union verſuchen werde.
 Dieſer Index librorum prohibitorum iſt offenbar zwar nicht 
für die Exekution, aber für den geiſtigen Inhalt des Verfahrens 
das Kernſtück. Sie kommt zuſtande durch einen 
            Prüfungsaus=
ſchuß; unter einem beamteten Vorſitzenden je ein Vertreter des 
Schrifttums, des Buchhandels, der Lehrerſchaft, der freien 
            Volks=
bildung, der Jugendwohlfahrt, der Jugendbewegung; der 
            Ent=
wurf hatte, war mir zu genügen ſcheint, nur vier Sachverſtändige 
angeſetzt. Die beteiligten Verbände erhalten Vorſchlagsrecht. Die 
erſte Leſung ſchrieb für die Entſcheidung die einfache Mehrheit 
vor; aber der Reichsinnenminiſter und die preußiſche Regierung 
machen ſich für die Wiederherſtellung der vom Reichsrat 
            beſchloſ=
ſenen qualifizierten Mehrheit ſtark. Der vorläufige Entwurf 
der Reichsregierung hatte die vom Reichsrat dann abgeänderte 
Einſtimmigkeit der Sachverſtändigen vorgeſehen. 
Wäre das nur die einzige Aenderung geblieben, die im 
            ver=
gangenen Jahr der Reichsrat vorgenommen hat! Aber ſeine 
Mitwirkung hat den Aufbau des Geſetzes (nicht ſeine Idee der 
Verkaufsbeſchränkung) aufs tiefſte beeinflußt. Das Recht der 
Prüfſtellen geht an die Länder über. Obwohl man doch wirklich 
den Schund nicht mit landsmannſchaftlicher Kulturſelbſtändigkei= 
und ähnlichen Geſchichten zuſammenbringen kann, haben alle 
größeren Länder, Sachſen ausgenommen, die Schundbekämpfung 
als Landesſache gefordert. So iſt ein umgekehrtes 
            Kräfteverhält=
nis entſtanden: ſtatt daß zentrale Entſcheidung den Teilen eine 
Liſte aufzwingt, können jetzt die einzelnen Landesprüfſtellen der 
Geſamtheit ihren Willen auferlegen. Denn der Beſchluß einer 
ſolchen partikularen Stelle öffnet den Weg auf die „Reichsliſte‟. 
Uns ſcheint dieſe Regelung ſachlich dem Stoffkreis fremd, und 
dazu mit Leerlauf belaſtet — denn es bedarf nun eines 
            umſtänd=
lichen Schreibverfahrens, um zu verhindern, daß nicht an ſo und 
ſo viel Stellen das gleiche Zweigroſchenheft von jedesmal ſechs 
Leuten geleſen und begutachtet wird. 
Bedarf aber noch mehr. Denn die Unwahrſcheinlichkeit der 
Uebereinſtimmung der verſchiedenen Ausſchüſſe in ihrer 
            Bewer=
tungsnorm und die zu ſichernde Beſchwerdemöglichkeit macht nun 
doch eine Reichsinſtitution notwendig. Nach dem 
            Regierungsent=
wurf ſollte das ein vom Reichsrat zu beſtellender Ausſchuß ſein 
dieſer rein bürokratiſche Charakter iſt durchbrochen worden, 
inſoweit neben zwei Reichsratsvertreter vier Sachverſtändige aus 
den beteiligten Verbänden treten. Wahrſcheinlich wird die 
            Ent=
wicklung ſo gehen, daß die Mehrzahl der Fälle bis zu dieſer 
Inſtanz getragen werden — und dann will ſcheinen, daß die 
ganze Frage organiſatoriſch überlaſtet iſt, 
Ob es gelingen wird, dieſe Literatur der Unterwelt zu faſſen 
und zu droſſeln, ohne politiſche und weltanſchauliche 
            Ueberſchrei=
tungen in der Sphäre ernſthaften Schrifttums, hängt von dem 
Ernſt und dem Taft der Prüfenden und von der ſachlichen 
            Be=
ſchränfung auf das voltspädagogiſche Ziel ab. Die Vorbereitung
Nummer 137
Seite 3
Dienstag, den 18. Mai 1926
 1 
Braſilien und die „Wohlfahrt” 
des Völkerbundes. 
Von unſerem Genfer Sonderkorreſpondenten. 
G. P. Genf, 16. Mai 1926. 
An einem dieſer letzten Tage fiel es hier allgemein auf, daß 
zwei Konferenzmitglieder plötzlich ihrer gewöhnlichen 
            Phyſiono=
mie untreu wurden und in ihrem Auftreten eine merkwürdige 
Veränderung zur Schau trugen. Wir meinen einerſeits den ſonſt 
ſo ſchüchternen Chineſen Tſchao=Hſin=Tſchu, der heute unvermutet 
patzig auftrat und große Töne redete, andererſeits — den immer 
breitſpurigen Polen Pan Sokal, der nun ganz beſcheiden 
            gewor=
den war und ſich viel gefügiger als ſonſt zu zeigen bemühte. 
Die Erklärung dieſer Wandlung fand man ſpäter im „
            Jour=
nal de Geneve”, das an dieſem Tage gleichzeitig zwei recht 
            be=
merkenswerte Nachrichten brachte. Die eine lautete: „Tſchang= 
Tſo=Lin und Wu=Pei=Fu haben gemeinſam ein Miniſterium Yen 
eingeſetzt, das zur einen Hälfte aus Anhängern Tſchangs, zur 
andern aus Anhängern Wu=Pei=Fus beſtehen wird. Das 
            an=
dere Telegramm berichtete: „In Polen iſt der Bürgerkrieg 
            aus=
gebrochen; Pilſudſki und Witos ringen um die Macht.‟ Daß 
dieſe beiden Meldungen nicht ohne Wirkung auf die Genfer 
            Ver=
treter Chinas und Polens bleiben konnten, lag auf der Hand. 
Denn endlich wußte Herr Tſchao=Hſin=Tſchu, welche chineſiſche 
Regierung er eigentlich hier zu vertreten habe, während der Pan 
Sokal nun mit Recht an ſeiner Genfer Daſeinsberechtigung etwas 
irre zu werden begann. So iſt die Haltung der Genfer 
            Dele=
gierten immer mehr oder weniger von den heimatlichen Dingen 
abhängig . .. 
Glücklicherweiſe iſt nun die Stellung Chinas ſowie Polens 
innerhalb der Mächte eine derartige, daß — ungeachtet der 
            inne=
ren Ereigniſſe dieſer Länder — ihre Genfer Delegierten hier kaum 
beſonderes Unheil anrichten können. Anders verhält es ſich aber 
mit dem dritten Genfer Unruheſtifter — Braſilien, das, wie 
            er=
innerlich, die Märztagung eigentlich nur deshalb ſprengte, weil 
dieſes dem Präſidenten Braſiliens, in Anbetracht der kommenden 
Wahlkampagne, in ſeinen höchſtperſönlichen Kram paßte und auf 
das die Großmächte leider nicht ſo leicht wie auf Polen oder 
China nötigenfalls einen Druck ausüben können. Doch die 
            öffent=
liche Meinung ſollte nicht ſchweigen. Die Vertreter Braſiliens 
Mello=Franco und Montarroyos lieben es, bei jeder paſſenden 
und unpaſſenden Gelegenheit vom Gedeihen und von der „
            Wohl=
fahrt” des Völkerbundes zu reden. In der Tat machen ſie alles, 
um dieſe Wohlfahrt zu hemmen. Und nicht ſeit geſtern erſt: es 
ſtellt ſich heraus, daß Braſilien bereits einmal, vor faſt zwanzig 
Jahren, aus eigenſüchtigen Motiven die Befriedung Europas 
hintertrieben hat. Daran zu erinnern, ſcheint heute der paſſende 
Augenblick zu ſein .." 
Von geſchätzter Seite werden wir nämlich darauf aufmerkſam 
gemacht, daß in der Aktenſammlung des deutſchen Auswärtigen 
Amtes: „Die große Politik der enropäiſchen Kabinette. 1871 bis 
1914” ſich ein Bericht des Freiherrn von Marſchall (der 1907 
Deutſchland im Haag vertrat) an den Reichskanzler Bülow 
            be=
findet, in dem über den damaligen braſilianiſchen Delegierten 
Barboſa und die damalige Haltung Braſiliens folgendes geſagt 
wird: 
„Herr Ruy Barboſa hat ſich dadurch hervorgetan, daß er der 
längſte und langweiligſte Dauerredner oder richtiger geſagt Vorleſer 
iſt, den ich je gehört habe. Er lieſt ſtundenlang in den Kommiſſionen 
Reden vor. Was ſie enthalten, weiß ich nicht, da ich nicht zuhöre. Nur 
manchmal klingt ein kräftig betontes Schlagwort „culture‟”, „
            civilj-
sation , „indépendance‟, „liberté”, und dergleichen an mein Ohr. Man 
ſagt, daß Ruy Barboſa ſich durch ſeine hieſigen Konferenzreden die 
Anwartſchaft auf die Präſidentſchaft Braſiliens geſichert habe und in 
Rio beabſichtigte man, ihn bei ſeiner Rückkehr mit einem Fackelzug und 
Feuerwerk zu empfangen!“ Relata refero. 
Dann aber finden wir folgende Parallele zur heutigen 
            De=
batte über die Ständigkeit und Nichtſtändigkeit der Vertreter der 
großen und kleinen Mächte im Völkerbundsrat: 
„.. . Eine ſchwere Niederlage hat ſich die nordamerikaniſche 
            Dele=
gation in der Frage des vermanenten Schiedsgerichtshofes zugezogen. 
Es handelte ſich darum, mit 45 Staaten einen Schiedshof zu bilden, 
der, wenn er überhaupt fungieren ſollte, nicht mehr als 17 Mitglieder 
haben konnte. Die Nordamerikaner, die einen ſehr großen Wert au 
die Errichtung dieſes Schiedshofes legten, ſtellten nun den ganz ver 
ſtändigen Antrag, daß jeder Staat einen Schiedsrichter ernennen ſolle 
und dieſe nach einem gewiſſen Turnus derart zu fungieren hätten, daß 
die Schiedsrichter der Großmächte für immer, die Richter der kleineren 
Mächte aber nur für eine beſtimmte Anzahl von Jahren eintreten. 
Dieſer Vorſchlag hat bei den ſüdamerikaniſchen Staaten einen 
            förm=
lichen Sturm der Entrüſtung entfeſſelt. Führer der Bewegung war der 
Braſilianer Ruy Barboſa, körperlich ein kleiner David gegenüber dem 
Goliath Choate (Name des erſten Delegierten der Vereinigten Staaten. 
Die Red.) Aber in mehreren meiſt einſtündigen — nadürlich verleſenen 
Reden ſtellte Barboſa, ein förmliches Requiſitorium gegen den 
amerikaniſchen Antrag auf. Er erblickte darin eine ſchwere Ver=
 letzung der „Souveränität‟ Dabei ſprach er von der „Amérique latine‟, 
ein Schlagwort, das ſpäter wiederholt von ſüdamerikaniſchen Rednern 
gebraucht wurde. Und das lateiniſche Amerika folgte dem Braſilianer; 
elbſt die Argentinier, die ſonſt bei allen Abſtimmungen anders als die 
Braſilianer ſtimmten, leiſteten Heeresfolge. 
Mr. Choate verſuchte es erſt mit der Grobheit. Er ließ durch den 
Spezialkorreſpondenten des „New York Herald” einen Feldzug gegen 
Barboſa in dieſem Blatte eröffnen, das kurzerhand den Braſilianer 
als das „entfant terible” der Konfevenz bezeichnete, der ſeinem Lande 
keine Ehre bringe. Aber Barboſa hatte ſich gedeckt, und durch ſeine 
Telegramme nach Rio wie durch ſeine journaliſtiſchen Beziehungen 
eine ſo ſtarke Bewegung in Braſilien in Szene geſetzt, daß es den 
Herren in Waſhington bange wurde. Eines Tages kam von dort ein 
amtliches Telegramm an Mr. Choate, beſagend, daß „für den 
            Präſi=
denten Root die Erhaltung guter Beziehungen zu den ſüdamerikaniſchen 
Staaten wichtiger ſei, als der Schiedsgerichtshof.” 
Damit hatte Mr. Choate die Schlacht verloren. Aber der kleine 
Barboſa gab erſt recht nicht nach. So oft in der Kommiſſion Mr. 
Choate das Wort ergriff, ſo replizierte ihm der Braſilianer in einer 
Weiſe, die man, höflich ausgedrückt, als wenig verbindlich bezeichnen 
kann. Schließlich fiel, da Barboſa erklärte, daß er nur ſeinen eigenen, 
nebenbei geſagt ganz unmöglichen Vorſchlag annehmen könne, die 
            Be=
ſetzung des Schiedsgerichtshofes mit Richtern ins Waſſer. 
Soweit der Bericht des Freiherrn von Marſchall. Die 
            Aehn=
lichkeit der damaligen und heutigen Vorgänge iſt ſo frappant 
daß man meinen könnte — dieſe Taktik der Braſilianer wäre eine 
chroniſche Nationaleigenſchaft. Die Herren Mello=Franco und 
Montarroyos ſind nicht eine Spur beſſer als der gute Senor 
Barboſa. Heute wie damals — ſprengten ſie — aus rein 
            egoiſti=
ſchen Gründen — die ſich anbahnende Einigung der 
            Konferenz=
teilnehmer, während ſie vorher — heute wie damals — ſich in 
Worten wie „Kultur”, „Ziviliſation”, „Freiheit”, „Wohlfahrt” 
uſw. nicht genug tun konnten. 
Unwillkürlich müſſen wir da an einen ſymptomatiſchen 
            Vor=
fall des letzten Sitzungstages denken: der oben genannte 
            Ver=
treter Chinas Tſchao=Hſin=Tſchu wollte (engliſch ſprechend) 
            eben=
falls etwas Freundliches über die „Wohlfahrt” (wellfare) des 
Völkerbundes vom Stapel laſſen, verſprach ſich aber und ſagte: 
„ The farewell of the League‟ — 
das Lebewohl des 
            Völker=
bundes! Hoffen wir, daß dieſer Sprachfehler des Chineſen, durch 
reundliches Bemühen der Braſilianer, nicht zu bitterem Ernſt 
werden möge . . ." 
Die nichtſtändigen Ratsſitze. 
Der Reformplan Cecils angenommen. 
* Genf, 17. Mai. (Priv.=Tel.) 
Heute vormittag iſt der Plan zu einer Wahlordnung für den 
Völkerbundsrat der Studienkommiſſion für die Ratsfrage 
            vor=
gelegt worden. Der Reformplan wurde von der 
            Studien=
kommiſſion angenommen. Er hat folgenden Wortlaut: 
„1. Die nichtſtändigen Mitglieder des Rats werden auf die 
Dauer von drei Jahren gewählt. Sie treten ihr Amt ſofort nach 
hrer Wahl an. Jedes Jahr wird ein Drittel der Mitglieder 
gewählt. 
2. Ein ausſcheidendes Mitglied kann während der auf den 
Ablauf ſeines Mandats folgenden drei Jahre nicht wiedergewählt 
werden, es ſei denn, daß die Völkerbundsverſammlung beim 
Ablauf des Mandats oder im Laufe dieſer drei Jahre mit 
            Zwei=
drittelmehrheit anders beſchließt. Doch darf die Zahl der auf 
dieſe Weiſe wiedergewählten Mitglieder nicht mehr als ein 
            Drit=
tel der Geſamtzahl, der im Rate ſitzenden nichtſtändigen 
            Mit=
glieder betragen. 
Zum Zwecke der Einführung des neuen Syſtems kann ſich 
der im vorſtehenden Abſatz vorgeſehene Beſchluß bei einer Wahl 
im Jahre 1927 nicht nur auf diefenigen Mitglieder erſtrecken, 
deren Mandat alsdann abläuft, ſondern auch auf diejenigen, 
deren Mandat im Jahre 1928 und 1929 abläuft. 
3. Ungeachtet der vorſtehenden Beſtimmungen kann die 
            Bun=
desverſammlung jederzeit mit Zweidrittelmehrheit beſchließen, 
daß in Anwendung des Art. 4 der Satzung zu einer Neuwahl 
aller nichtſtändigen Mitglieder des Rates geſchritten wird. In 
einem ſolchen Falle iſt es Sache der Bundesverſainmlung, die 
ür eine Neuwahl geltenden Regeln feſtzuſetzen. 
4. Die Zahl der gewählten Mitglieder wird auf 9 erhöht. 
5. Damit das vorſtehende Syſtem in Kraft treten kann, 
            wer=
den in der nächſten Bundesverſammlung ſo ſchnell wie möglich 
neun Mitglieder gewählt. Drei von ihnen werden für die Dauer 
von 3 Jahren, drei für die Dauer von 2 Jahren und ein Mitglied 
für 1 Jahr gewählt. 
Der Bericht der Studienkommiſſion wird auf der Tagung 
des Völkerbundsrats am 7. Juni in Genf auf der Tagesordnung 
ſtehen. Die Frage der proportionellen Vertretung der 
            verſchie=
denen Erdteile und Kulturkreiſe im Völkerbundsrat iſt in dem 
Entwurf offen gelaſſen.
 Die Vorgeſchichte 
der Abrüſtungs=Konferenz. 
Die deutſchen Vertreter für die Abrüſtungskonferenz. 
Berlin, 17. Mai. 
Am Dienstag dieſer Woche beginnt die Tagung der 
            Abrüſtungs=
konfernz in Genf. Die unter Führung des Grafen Bernſtorff 
ſtehende deutſche Delegation ſetzt ſich aus Geheimrat von Bülow 
vom Auswärtigen Amt, Konteradmiral Freiherr von Freiberg. 
Oberſt v. Stülpnagel, Major Schindler und Rittmeiſter Bäumkel 
zuſammen. 
Das Programm der Konferenz. 
Die Vorgeſchichte der Abrüſtungskonferenz iſt kurz folgende: 
Nach der Ablehnung des Genfer Protokolls beſchloß die 
            Völker=
bundsverſammlung im Jahre 1925 eine Reſolution, worin der 
Völkerbundsrat aufgefordert wird, an die Vorbereitung einer 
Konferenz für Rüſtungsverminderung heranzutreten, damit dann 
vom Geſichtspunkt der allgemeinen Sicherheit die 
            Vorbedingun=
gen geſchaffen ſeien, wie die Konferenz einberufen werden könne. 
Auf Grund dieſes Beſchluſſes unterſuchte das Ratskomitee im 
Dezember 1925 die Frage der Zuſammenſetzung und des 
            Ver=
fahrens einer Vorkonferenz, ſowie die in ihr zu bearbeitenden 
Fragen. Der Rat beſchloß, daß die politiſche Leitung und die 
Vorbereitungsarbeiten in den Händen der Regierungsvertreter 
liegen ſollen, daß den Vertretern der Ratsmächte auch 
            Dele=
gierte derjenigen Mächte beigegeben werden ſollten, die 
            hinſicht=
lich der Abrüſtungsfrage ſich in einer beſonderen Lage befinden, 
und daß ferner den anderen Regierungen Gelegenheit gegeben 
werden ſolle, ihre Auffaſſungen in der Kommiſſion zur Geltung 
zu bringen. An den Arbeiten der Kommiſſion ſollen die ſtändige 
beratende Militärkommiſſion des Völkerbundes ſowie das 
            Inter=
nationale Arbeitsamt mitwirken. Man beſchloß ſeitens der 
Völkerbundsſtaaten, außer den Ratsmitgliedern zur Teilnahme 
an der Kommiſſion einzuladen: Bulgarien, Finnland, die 
            Nieder=
lande, Polen, Rumäuien und Südſlawien, ferner als 
            Nichtmit=
glieder Deutſchland, die Vereinigten Staaten und Rußland. 
            Ruß=
land hat bekanntlich in ſehr ſchroffer Form die Teilnahme an der 
Abrüſtungskonferenz abgelehnt. 
Ueber das Programm der vorbereitenden Konferenz 
            verlau=
tet folgendes: Zunächſt ſoll der Begriff Rüſtung unterſucht und 
feſtgeſtellt werden, auf welchen Faktoren die Macht eines Landes 
im Kriege und Frieden beruht. Man will darüber diskutieren, 
ob es möglich ſei, die Kriegsmacht eines Landes herabzuſetzen, 
oder ob ſich die Rüſtung auf die Friedensſtärke beſchränken muß 
Ferner ſoll nachgeprüft werden, nach welchen Geſichtspunkten 
die Rüſtungen verſchiedener Länder miteinander verglichen 
            wer=
den können. Die Unterſcheidungsmerkmale militäriſcher und 
ziviler Fliegerei ſollen feſtgeſetzt werden. Endlich ſoll unterſucht 
werden, in welchem Umfange die Abrüſtung einzelner Gebiete 
herbeigeführt werden könne, oder ein allgemeiner 
            Abrüſtungs=
plan durchführbar ſei. 
Bekanntlich beabſichtigt Frankreich, bei der Erörterung der 
zu behandelnden Fragen den Nachdruck darauf zu legen, daß bei 
der Abrüſtungsfrage auch die ſogenannte „potentielle 
            Kriegs=
tärke” eines Landes, d. h. ſeine Bevölkerungszahl, ſeine 
            wirt=
ſchaftlichen Hilfskräfte, ſein Kriegsmaterial uſw. in Betracht 
            ge=
hogen werden ſollen. Deutſchlland hat die Erörterung dieſes 
            Be=
griffs keinesfalls zu ſcheuen. 
Zweite Tagung der Studienkommiſſion 
am 28. Juni. 
Die endgültige Stellungnahme des Ausſchuſſes über die 
            An=
ſprüche auf ſtändige Ratsſitze, die nur noch von Braſilien und 
Spanien aufrecht erhalten werden, ſowie die Feſtſetzung der 
            Ge=
ſamtzahl der Ratsmitglieder wird der zweiten Tagung des 
            Prü=
fungsausſchuſſes vorbehalten, die proviſoriſch auf den 28. Juni 
angeſetzt wurde, aber von Präſident Motta auf Veranlaſſung 
des Völkerbundsrates eventl. verſchoben werden kann, falls ſich 
bis dahin Braſilien und Spanien, die beiden einzigen 
            Intereſſen=
ten, die ihre Anſprüche noch aufrecht erhalten, noch nicht für eine 
Vereinbarung auf Grund der durch den jetzt angenommenen 
            Ent=
wurf ausgearbeiteten Möglichkeiten entſchieden haben ſollten. 
Obwohl hinſichtlich des Zuſammentrittes der zweiten Tagung 
noch Zweifel beſtehen können, denen heute nachmittag auch 
Scialoja Ausdruck gab, ſo kann doch angeſichts der Tatſache, daß, 
abgeſehen von den beiden Intereſſenten Spanien und Braſilien, 
ſich ſämtliche Ausſchußmitglieder, und zwar einmütig, in ſehr 
entſchiedener Weiſe gegen die Vermehrung der ſtändigen 
            Rats=
ſitze ausgeſprochen haben, dieſe Frage als bereits negativ 
            ent=
ſchieden angeſehen werden.
 von Maſſenbroſchüren über den Fall Haarmann hat gezeigt, daß 
der Staat Zugriffsmöglichkeiten haben muß; das wäre ein ganz 
falſch verſtandener „Liberalismus”, wenn der Staat, der ſonſt zu 
ozialpolitiſchen Beſchränkungen der Gewerbefreiheit ſich 
            ent=
ſchließt, gerade dort es beim Zuſehen bewenden läßt, wo es ſich 
um ſeeliſche und geiſtige Gefährdung handelt. Ueberläßt man 
freilich die Sorge ſolcher Art beliebigen Polizeiorganen, dann 
werden aus Mangel an äſthetiſcher Kompetenz gewiß 
            Dumm=
heiten gemacht; durch die Einſchaltung von unabhängigen 
            Sach=
verſtändigen, die mitbeſtimmende Helfer, aber in ihrem Urteil von 
obrigkeitlicher Anordnung freie Männer und Frauen ſein müſſen, 
wird die Entſcheidung ihres rein behördlichen Charakters 
            ent=
kleidet. Sie kann ſich ja auch nur ſo die ſachliche Autorität 
            er=
werben. 
„Schund und Schmutz” ſind ein internationales Problem. 
Vor Jahrzehnten war es z. B. hauptſächlich ausgerechnet 
Budapeſt, das die deutſchſprechende Welt mit minderwertiger, 
            teil=
weiſe pornographiſcher Literatur verſorgt hat. Vor ein paar 
Jahren hat ſich auch der Völkerbund einmal, auf Englands 
            An=
trag, mit der Frage beſchäftigt, ſie dann aber auf den Einſpruch 
— von Haiti zurückgeſtellt; das klingt wie eine Groteske. Nun, 
in Genf hat man ja wohl einſtweilen auch dringlichere Sorgen. 
Aber wir brauchen, unſerer Meinung nach, nicht zu ängſtlich zu 
ſein, wenn das Problem ſchon einmal angepackt werden ſoll 
es iſt auch ein ungeheurer ökonomiſcher Faktor, nicht bloß ein 
ſittlicher und geiſtiger, wenn die ganz groß zu ſchätzenden 
            Sum=
ien dieſes Umſatzes frei werden für das gute Jugend= und 
Volksbuch. Das muß freilich zur Stelle ſein, lebhaft, farbig und 
nicht zu teuer, aber frei von der kitſchigen Verlogenheit, die in 
der Maſſenliteratur ſteckt. Wenn Staat und Verbände jetzt den 
Verſuch machen, durch Verbot und Negation zu helfen, ſo wird 
die Krönung doch erſt in der poſitiven Förderung beſchloſſen ſein. 
Gute Anſätze ſind ja vorhanden.
 Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben. 
— 13 000 Mk. für eine Radierung von 
            Rem=
brandt und zwar die Landſchaft mit Hütte und Heuſchober auf 
der Verſteigerung der Kupferſtichſammlung Dr. Gaa 
bei C. G Boerner in Leipzig am 5. und 6. Mai. Die 
Verſteigerung brachte auch ſonſt bei ſtärkſter Beteiligung des In= 
und Auslandes hohe, z. T. ſenſationelle Preiſe. So wurden 
            be=
zahlt 15 500 Mk. für eine Apokalypſe von Dürer, 7500 Mk. für 
deſſen Wappen mit dem Hahn, 8200 Mk. für einen anonymen 
Meiſter des 15. Jahrhunderts, 11000 Mk. für das große 
Ecce homo, von Rembrandt, 6500 Mk. für Rembrandts drei 
Kreuze und 6900 Mk. für Schongauers große Kreuztragung.
 Liedertafel Darmſtadt. / 3. Konzert. 
F. N. Im Großen Haus des Landestheaters begann die 
Liedertafel ihren auf drei Konzerte berechneten Zyklus, in dem 
ſie die Entwicklung des deutſchen Liedes durch acht Jahrhunderte 
darzuſtellen beabſichtigt, von denen an dieſem erſten Abend die 
vier erſten an den Hörern vorüberzogen. Man muß es Herrn 
Karl Grim, ihrem verdienſtvollen Chormeiſter, laſſen, er macht 
es ſich nicht leicht mit der Zuſammenſtellung ſeiner 
            Vortrags=
folgen, ſie haben Inhalt und leitende Gedanken und müſſen in 
dieſer Beziehung als muſtergültig bezeichnet werden. So hatte 
er mit größter Sorgfalt Melodien aus dem 13. bis 16. 
            Jahrhun=
dert zuſammengeſtellt, wertvolle und wirkſame Bearbeitungen, 
welche die urſprüngliche Melodie nicht vergewaltigen, ausgeſucht 
und ſogar vier Lieder, von denen keine Bearbeitungen für 
Männerchor vorlagen, ſelbſt geſetzt. So kam von ſeiner Seite 
aus der Gedanke des Abends trefflich zum Ausdruck. 
            Minne=
geſang, Volkslied, bürgerlicher Geſang aus der Zeit der 
            Städte=
blüte und Landsknechtslied erſchienen in einer Form, die unſchwer 
geſtattete, das Schöpferiſche der alten Zeit auch in neuem 
            harmoni=
ſchen Gewand zu erkennen. Wenn man von der Ideedes Programms 
ausgeht, ſo hatte ſich’s demgegenüber Robert Kothe mit ſeiner 
Begleiterin Lieſe Engelhardt recht leicht gemacht. Auf ein 
paar Jahrhunderte ſpäter kam es ihnen nicht an. So mußte ein 
ypiſches Schäferlied mit der im 17. Jahrhundert unvermeidlichen 
Phyllis und Kulturbildern und Inſtrumenten der gleichen 
            Zeit=
wie auch das Suſani, das zuerſt im Kölner Geſangbuch 
            vor=
kommt, ſich ins 13. Jahrhundert verſetzen laſſen. So hatte 
            natür=
lich weder das Lied vom Sachſen=Weimarland noch das vom 
Waſſer und vom Wein irgend etwas mit dem 14. oder einem der 
zwei ſpäteren Jahrhunderte zu tun. Dadurch klaffte für den 
hiſtoriſch Intereſſierten ein Spalt zwiſchen den Chören und den 
Solovorträgen, künſtleriſch jedoch glücklicherweiſe nicht. 
Ein glücklicher Gedanke war es, den Abend mit Wilhelm 
Kienzls prachtvoll friſchem „Volkslied” zu beginnen, ſein heiterer 
Geiſt, ſein Gemüt und die rhythmiſche Straffheit ſchöpfen ihre 
Nahrung aus dem Born wahren Volksempfindens. Dem 
            viel=
bearbeiteten Minnelied des Troubadours Adam de la Hale, des 
Verfaſſers von dramatiſchen Liederſpielen und kunſtvollen 
            mehr=
ſtimmigen Geſängen neben einfachen Liedern, hatte Herr Grim 
ein neues ſchlichtes Gewand in einfach harmoniſchem Satz mit 
geſchickten Durchgängen in den Unterſtimmen gegeben, das die 
ſchöne Melodie vorzüglich hervorhob. Von ſeinen anderen 
            Be=
arbeitungen gefiel uns ganz beſonders der „Umtrunk”, in dem 
das „Tummel dich, gut’s Weinlein” nach Madrigal=Art in 
            kontra=
punktiſch aufgelockertem Satz erklang und vor allem das herbe 
und in ſchwerem Moll dahinſchreitende „Landsknechtslied”, deſſen
 Satz eine beſonders originale Leiſtung darſtellt. Demgegenüber 
ſchien uns die Bearbeirung des „Muskateller” mit ihren 
            gewoll=
ten harmoniſchen Härten, die die Trunkenheit darſtellen, im Klang 
tricht ganz ſo glücklich. Bei den übrigen Chören war es 
            inter=
eſſant, die Stellung der Bearbeiter zum Volkslied zu beobachten. 
Manche treten gegenüber dem Original ganz zurück, wie F. M. 
Böhme, der große Volksliedforſcher und Sammler, in ſeiner 
            herr=
lichen Bearbeitung von „Ach Elslein” oder Friedrich Hegar in 
ſeinem Satz zu „Die Sonne ſcheint nicht mehr”, der ſich eng an 
die Harmoniſierung von Joh. Brahms anlehnt, und Joh. André. 
Andere nehmen ſich ein Beiſpiel an der kunſtvollen Art und 
Weiſe, wie die alten Meiſter ihre Volkslieder für gemiſchten Chor 
ſetzten. Zu ihnen gehört vor allem Ph. Curſch=Bühren mit der 
reizvollen Bearbeitung von Neithards ewig junger Melodie 
„Maienzeit bannet Leid”, Franciscus Nagler mit dem meiſterhaft 
geſetzten „Mein Herz hat ſich geſellet” und Hugo Jüngſt. 
Karl Grim iſt in gewiſſer Beziehung Spezialiſt im 
            Wieder=
geben von Volksliedern. Sein natürliches Empfinden bewahrt 
ihn vor allen Künſteleien, ſchlicht, herzlich und warm empfunden 
klingen die Lieder, die er einſtudiert hat und im Konzert 
            diri=
giert. So wie ihm als Dirigent jede Poſe im Auftreten und in 
der Geſte fremd iſt, ſo auch im Vortrag. Dadurch war es eine 
wirkliche Freude, dem ausgezeichnet geſchulten, tonrein und mit 
ungekünſtelter Empfindung ſingenden Chor zu lauſchen. 
Auch Herr Kammerſänger Robert Kothe nahm ſofort durch 
ſeinen Geſang zur Laute, für ſich ein. Auch bei ihm iſt 
            di=
ih heit des Vortrages überaus ſympathiſch, mag er nun 
Ernſtes oder Heiteres ſingen. Denn auch beim Pointieren eines 
Scherzes wahrt er ſtets den Abſtand zwiſchen Konzertkunſt und 
Kabarettvortrag. Die Einzelgeſänge, die er, ſich meiſterhaft 
            be=
gleitend, vortrug, waren ohne Ausnahme heiter, während in den 
entzückenden Zwiegeſängen mit ſeiner liebreizenden Partnerin 
Lieſe Engelhardt auch Ernſtes nicht zu kurz kam. In ihnen 
            teil=
ten ſich entweder beide Stimmen in die Melodien, oder die hohe 
Stimme wurde als Begleitung, Nachahmung oder Umrankung 
der tieferen benutzt, wodurch Kothe als Bearbeiter eigentümliche 
und reizvolle Wirkungen erreicht. Beſonders tiefen Eindruck 
            hin=
terließ das alte Tagelied „Hörſt du den Wächter rufen?” den 
ſtärkſten Beifall fanden aber natürlich die Scherzlieder, von denen 
zwei noch zugegeben wurden. Es iſt aber auch eine Freude, den 
Gegenſatz der ſchalkhaften Sängerin und des humorvollen Kothe 
auf ſich wirken zu laſſen. Beider Stimmen klingen ſehr hübſch 
zuſammen, da ſich der weiche Mezzoſopran vorzüglich dem tenoral 
gefärbten Organ des Sängers anſchmiegt. Der ſtarke Beifall, 
den die Darbietungen des Abends auslöſten, zeigte Herrn Grim, 
wie dankbar man ihm für die mannigfaltigen Anregungen iſt, die 
von ſeinem Wirken ausgehen.
Nummer 132
 Geite 4 
* Die engliſch=franzöſiſchen 
Schuldenverhandlungen. 
Péreis Reiſe nach London. 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
Paris, 17. Mai. 
Nach vielen Verzögerungen aus verſchiedenen Urſachen iſt 
endlich die Reiſe des franzöſiſchen Finanzminiſters nach London 
Tatſache geworden. Offenbar ſtand es nicht im franzöſiſchen 
Jutereſſe, dieſe Reiſe zu beſchleunigen. Denn engliſcherſeits hat 
man ſchon mehrmals den Wunſch geäußert, daß Raoul Péret 
doch nach London käme. Churchill wollte noch vor Erledigung 
des engliſchen Budgets das Problem der interalliierten Schulden 
erledigen. Aber irgendwie kamen dieſe engliſchen Einladungen 
ſtets ungelegen. Das engliſch=franzöſiſche Schuldenproblem iſt 
ür zwei Jahre proviſoriſch geregelt, und dieſe Regelung wird in 
Frankreich für recht günſtig angeſehen, ſo daß Péret die Frage 
der weiteren Regelung nicht übereilt und ſchnell löſen kann. 
Dennoch mißt man dieſer Miniſterreiſe eine ſehr große 
            Be=
deutung bei. Nach der allgemein verbreiteten Auffaſſung ſteht die 
Stabiliſierungsfrage auf dem Programm. Vor ſeiner Abreiſe 
nach London hat ſich Péret mit den wichtigſten finanziellen 
            Kapa=
zitäten in Verbindung geſetzt, und man glaubt, daß ſeine Reiſe 
wichtige Reſultate haben wird. Entgegen der optimiſtiſchen 
            Auf=
faſſung der Regierungskreiſe über die Finanzlage herrſcht an der 
Börſe eine große Aufregung. Der überraſchende Sturz des 
            Fran=
ken iſt nicht zu erklären und ſcheinbar iſt ſelbſt die Regierung für 
den Augenblick ratlos. Man ſpricht von einer großzügig 
            ange=
legten internationalen Spekulation oder von großen italieniſchen 
Frankverkäufen zur Stützung der Lira. Niemand kennt aber die 
wahre Urſache des Frankenſturzes. Pérets Londoner Reiſe ſoll 
in erſter Linie der Stabiliſierung des Franken dienen, und er 
hat auch ſeinen Optimismus bis zum letzten Augenblick bewahrt. 
Gleichzeitig mit der Rückreiſe Psrets aus London wird auch 
Bérenger aus Waſhington nach Paris kommen, und es iſt 
            wahr=
ſcheinlich, daß dann die Schuldenabkommen vor der Kammer zur
Dienstag, den 18. Mai 1926
 Verhandlung gelangen werden. Ohne Zweifel wird das ein 
ehr gefährlicher Moment für die Briand=Regierung werden. 
Bérenger wird ſich wegen des für ungünſtig gehaltenen 
            Schulden=
abkommens mit den Vereinigten Staaten verteidigen müſſen. 
Nach der jetzt herrſchenden Auffaſſung wurde die ſchnelle 
            Rege=
lung der amerikaniſchen Schulden von Amerika und nicht von 
Frankreich erzwungen. In gewiſſen politiſchen Kreiſen iſt man 
der Meinung, daß es ein Fehler war, die Schulden an Amerika 
vor dem Abkommen mit England zu regeln. 
Abgeſehen von den Gefahren, welche die Behandlung der 
Schuldenfrage für die Regierung mit ſich bringen kann, iſt die 
politiſche Situation wieder undeutlicher geworden. Im 
            Links=
kartell ſind neue Streitigkeiten aufgetaucht. Die Sozialiſten 
            zei=
gen wieder wenig Luſt für die Teilnahme an einer Regierung, 
und die gemäßigteren Politiker möchten die Stabiliſierung von 
Péret und Briand durchgeführt ſehen. Das Preſtige Pérets 
wuchs mit ſeinen optimiſtiſchen Aeußerungen unbeachtet der 
Frantenbaiſſe, und gegenwärtig ſoll er Briands ſtärkſte Stütze im 
Kabinett ſein. Vom nächſten allgemeinen Kongreß der 
            Sozia=
liſten wird es abhängen, ob eine Kartellregierung prinzipiell 
            mög=
lich iſt; die beiden Parteien, die Renaudels, die ſich prinzipiell 
für die Teilnahme an einer Regierung einſetzt, und die Léon 
Blums, welche die bisherige Enthaltungspolitik vertritt, ſind 
ungefähr gleich ſtark. In ſozialiſtiſchen Kreiſen ſieht man mit 
einer gewiſſen Unruhe dieſem Kongreß entgegen. Dasſelbe könnte 
man übrigens von allen Kartellparteien ſagen. Aber wenn auch 
die Einigkeit des Kartells wieder weniger feſt iſt, die Lage der 
Regierung und beſonders die Briands iſt damit noch nicht feſter 
geworden. 
„ 
Der franzöſiſche Finanzminiſter Péret, der am Sonntag 
abend in London eingetroffen iſt, hat heute im Schatzamt mit 
Churchill eine erſte Beſprechung über die Schuldenregelung 
            ge=
habt. Als Baſis der Verhandlungen dient, wie verlautet, die 
von Caillaux und Churchill vorigen Sommer feſtgelegte 
            Normal=
jahreszahlung in Höhe von 12½ Millionen Pfund. Frankreich 
hält immer noch an ſeiner Forderung feſt, daß die franzöſiſche 
Annuität von den deutſchen Reparationszahlungen abhängig 
            ge=
macht werden müßte. Dieſer Standpunkt wird von dem 
            eng=
liſchen Schatzminiſter nicht geteilt.
 Rhein=Donau=Anſchlußkundgebung 
in Wien. 
Die kulturellſe Verbundenheit aller Deutſchen. 
EP. Wien, 17. Mai. 
In der Voltshalle und vor dem Wiener Rathaus fand 
geſtern eine vom Oeſterreichiſch=Deutſchen Volksbund in Wien 
veranſtaltete, impofante Anſchlußkundgebung ſtatt, an der ſich 
mehr als 10 000 Perſonen beteiligten. Um ½10 Uhr wurde die 
Verſammlung eröffnet. Der Obmann des Oeſterreichiſch=
            Deut=
ſchen Volksbundes, Dr. Neubacher, begrüßte die zahlreichen 
deutſchen Gäſte aus dem Rheinland, wobei er des verſtorbenen 
deutſchen Geſandten Dr. Pfeiffer gedachte, der ſtets ein wahrer 
Freund des Anſchluſſes geweſen ſei. Hierauf überbrachte der 
Bürgermeiſter der Stadt Köln, der Sozialiſt Meerfeld, die 
Grüße Kölns und dankte namens der Reichsdeutſchen für den 
herzlichen Empfang. Der Reichstagsabgeordnete Dr. 
            Ellen=
beck (D.V.P.) aus Düſſeldorf erklärte, daß es in dieſer Stunde 
leine Parteien mehr gebe, ſondern nur eine Partei, die des 
            deut=
ſchen Volkes. Der Zentrumsabgeordnete Hoffmann aus 
            Lud=
wigshafen ſprach über die deutſchen Farben in humorvoller 
Weiſe ohne dadurch Anſtoß zu erregen. Ferner ſprachen noch 
Juſtizrat Dr. Bockamp (D.V.P.) und Reichstagsabgeordneter 
Dr. Bergſträßer=Potsdam (Deutſche Dem. Partei). Vor 
dem Rathaus fand eine Parallel=Kundgebung ſtatt, in der u. a. 
der deutſche Reichstagsabg. Sollmann (Soz.) die Grüße der 
deutſchen Stadt Köln an die deutſche Stadt Wien überbrachte. 
Um 12 Uhr wurde die aus den Parlamentariern aller politiſchen 
Parteien des deutſchen Reichstags beſtehende Abordnung im 
Rathaus empfangen. Hier begrüßte ſie der Wiener 
            Oberbürger=
meiſter Emerling, der die Gäſte zu einem Rundgang durch 
das Rathaus einlud. Für die Deutſchen dankte Bergſträßer 
mit einer herzlichen Anſprache.
Familiennachrichten
Statt Karten.
 Ein Sonntagsjunge 
            ange=
kommen 
Adolf Hönigsberg u. Frau 
Alice, geb. Feidler 
z. Zt. Darmſtadt Klinik Dr. Wolf und 
Dr. Hofmann. (*13138 
Statt Karten. 
Für die anläßlich unſerer Vermählung 
überſandten Glückwünſche und 
            Aufmerk=
ſamkeiten danken herzlichſt 
Rudolf Schaaf und Frau 
Luiſe, geb. Brenner. 
Darmſtadt, Ernſi=Ludwigſtr. 20. 
(7554)
 Todes=Anzeige. 
Heute entſchlief ſanft nach 
            ſchwe=
rem Leiden mein lieber Gatte, 
unſer Vater, Sohn. 
            Schwieger=
ſohn, Schwager und Onkel 
Wilhelm Ruppel 
Krankenkaſſenbeamter. 
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen: 
Katharina Ruppel. geb. Stegmeier. 
Darmſtadt, den 17. Mai 1926. 
(*13170 
Viktoriaſtr. 75, 
Die Beerdigung findet Mittwoch, 
nachmittags 3 Uhr, auf dem alten 
Friedhof an der Nieder=
            Ramſtädter=
ſtraße ſtatt. 
Von Beileidsbeſuchen bitte 
            abzu=
ſehen.
 Allen Verwandten, Freunden 
und Bekannten die ſchmerzliche 
Nachricht, daß unſereliebe Mutter, 
Schwiegermutter, Großmutter 
und Schwägerin 
Frau 
Margarete Meher 
geb. Grünewald 
Witwe des Pflaſterermeiſters 
Gg. Krd. Meher 
im Alter von 69 Jahren nach 
kurzem Leiden ſanft entſchlafen 
(*13149 
iſt. 
Dietrauernden Hinterbliebenen. 
Roßdorf, den 17. Mai 1926. 
Die Beerdigung findet Mittwoch, 
den 19. Mai 1925, nachm. 3 Uhr, 
vom Trauerhauſe aus ſtatt.
 Statt Karten. 
Todes=Anzeige. 
Verwandten und Bekannten die 
traurige Mitteilung, daß heute 
vormittag 
A 
R 
Fraulein Sophie grommer 
unerwartet im Alter von 50 Jahren 
von uns geſchieden iſt. 
Die trauernden Hinterbliebenen. 
Darmſtadt, den 17. Mai 1926. 
Die Beiſetzung findet in aller 
Stille ſtatt. (7558
 Todes=Anzeige. 
Heute verſchied nach kurzem ſchweren Leiden 
meine liebe Frau, unſere treubeſorgte Mutter, 
Schwiegermutter und Großmutter 
(7559 
Frau 
Marie Hirſchinger 
geb. Eckert 
im Alter von nahezu 59 Jahren. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Jacob Hirſchinger. 
Darmſtadt, den 17. Mai 1926. 
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 20. Mai, 
            nach=
mittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſiatt.
Verloren
 Verloren 
Brieftaſche, gelbes 
Leder, ſilberne Kante. 
Belohnung. (*130zim 
Nuhe, Heinrichſtr 55.
 Verloren 
vor oder im Theater 
Sperrſitz) Sonntag 
abend oval=runder 
Gold=Anhänger 
Mitte hellila Stein, 
Perleneinfaſſ. (*13161 
Gegen ſehr gute 
            Be=
ſohunng abzugeben 
Schulſtr. 14, Laden.
 Verloren 
Wildlederhut 
im Himmelfahrttage 
auf d. Wege 
            Drm=
ſtadt, Ober=Ramſtadt, 
Brandau. Geg. Bel 
abzugeb. Darmſtadt, 
Bleichſtr. 31,1I /413184
 Nachruf. 
Durch einen unerwarteten Tod wurde 
uns am Donnerstag, den 43. Mai, unſer 
ſieber Mitſchüler 
(ugen Braun 
entriſſen. Wir werden dem allzufrüh 
            Ver=
ſchiedenen ein bleibendes Andenken bewahren. 
In tiefer Trauer: 
Die Schülervereinigung der 
Landesbangewerkſchule Darmſtadt. 
Darmſtadt, den 17. Mai 1926. 
(7517
 Todes=Anzeige. 
Geſtern abend 9 Uhr entſchlief ſanft im 81. 
            Le=
bensjahre nach einem arbeitsreichen Leben unſer lieber 
Vater, Großvater und Schwiegervater
 Sattler=Zwangsinnung 
Kreis Darmſtadt.
 Am 16. Mai verſchied unſer 
werter Kollege 
Herr Sattlermeiſſer
 Die Beerdigung findet am 
Dienstag, den 18. ds. Mts., 
            nach=
mittags 3½ Uhr, auf dem 
            Fried=
hof an der Nieder=
            Ramſtädter=
ſtraße ſtatt. 
Wir bitten um zahlreiche Be= 
(*12993 
teiligung. 
Der Vorſtand.
 Autoleder / Autoſchwämme 
Alle Größen ſtets am Lager. 
Parfümerie Tillmann 
Eliſabethenſtraße 21 
(3916a
 Sie können nur dann (5469 
Herr Luowig vernei. 
richtigZuſchneiden,
 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Georg Bernet 
Verwaltungs=Inſpektor. 
Darmſtadt, Jugenheim, den 16. Mai 1926. (7542 
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 19. Mai, 
            nach=
mittags 4 Uhr, in Jugenheim ſtatt.
 wenn Sie in der Lage ſind, gut 
paſſende Maßſchnitte nach jedem 
Bilde zu entwerfen. Dies lernen 
Sie unter Garantie in der 
Fachſchule für moderne 
Zuſchneidekunſt 
Darmſtadt Bleichſtraße 40
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe 
            herz=
licher Teilnahme bei dem 
            Heim=
gange unſeres lieben 
            Entſchlafe=
nen ſagen wir Allen auf dieſem 
Wege herzlichen Dank. (1310r 
Im Namen der 
trauernden Hinterbliebenen: 
Frau Eleonore Färber.
 Dankſagung. 
Für die wohltuenden Beweiſe 
herzlicher Teilnahme an dem 
Heimgange meiner lieben Tochter 
ſage ich Allen aufrichtigen Dank 
Frau Berta Ettling. 
Darmſiadt, den 12. Mai 1926. 
(*13105
Unterricht
 Gröl. Klavierunterr. 
(Einzelunterricht) 
für Anf. u. vorgeſchr. 
Schüler (b. mäßigem 
Hon. erteilt. 620a 
L. Indorf. Darmſt., 
Schwanenſtr. 72. III.
 Kinder z. 
            Spiel=
kreis 
werd, angenommen. 
Raum vorhanden. 
G. Brammer, ſtaatl 
gepr. Kindergärtnerin, 
Eugen Brachtweg 4 
(Hohlerweg=Viertel); 
(*13118)
 U 
2 
Ia 
 
re Hand 
pflegen Sie, weil ſie Ihnen ſtets vor Augen ſind. Laſſen Sie 
Uhren Füßen, die eine richtige Pflege viel nötiger haben, weil ſie 
den ganzen Tag über in einem von der Luft abgeſchloſſenen 
Futteral eingepfercht werden, dieſelbe Pflege angedeihen! Wenn 
Sie das nicht in, dann werden Ihre Füße im Laufe der Jahre ſo 
ausſehen wie die oben abgebildeten, vielleicht ſogar noch häßlicher, 
Wollen Sie geſunde und leiſtungsfähige Füße haben, ſo 
kukirolen Sie, d. h. treiben Sie richtige Sußpflege mit den von 
zahlreichen Aerzten empfohlenen und ia vielen Millionen Fällen 
bewährten Kukirol=Präparaten. 
Mit einer Kukirol=Kurpackung, die 1 Packung Kukirol=
            Kuß=
bad, 1 Doſe Kukirol=Streupuder und 1 Packung Kukirol=
            Hühner=
augen=Pflaſter enthält und nur 2 Mark koſtet, können Sie eine 
richtige Kußpflegekur machen. 
Das Kukirol=Fußbad wirkt reinigend und erfriſchend, ſtärkt 
die Kußnerven und Muskeln und iſt eine Wohltat für müde und 
überanſtrengte Füße. 
Wenn Sie an Fußschmerzen leiden, 
ſo machen Sie folgendes: 
Jeden zweiten Abend ein Kukirol=Fußbad, ſo heiß Sie es 
vertragen können. Ueben das Kukirol=Fußbad ſtellen Sie ein 
Gefäß mit kaltem Waſſer. Wenn Sie die Füße 3 bis s Minuten 
lang in Kukirol=Fußbad gebadet haben, wobei Sie die Füße 
immer kräftig abreiben ſollten, ſo ſtecken Sie die Füße etwa 
Sekunde in das kalte Waſſer. Das wiederholen Sie mindeſtens 
dreimal. Bewegen Sie während des Badens die Zehen recht 
kräftig. Nach dem Bade reiben Sie die Füße mit einem Handtuch 
recht trocken und ſtreuen ſie dann mit dem Kukirol=Streupuder 
ein. Sie verhiſten bei Beachtung dieſer Vorſchrift Brennen und 
Wundlaufen; außerdem verſchwindet der üble Schweißgeruch, 
und Sie werden erſtaunt ſein, wie leiſtungsfähig und kräftig Ihre 
füße am anderen Tage ſind. 
Hühneraugen, Hornhaut, Schwielen und Warzen beſeitigt 
das Kukirol=Hühneraugen=Pflaſter. Durch den hohen 
            Kautſchuk=
gehalt wird ein Berrutſchen oder Zuſammenrollen dieſes Pflaſters 
verhindert. 
Fragen Sie Ihren Arzt und er wird Ihnen die raſche und 
ſichere Wirkung der Kukirol=Erzeugniſſe beſtätigen. 
Die Kukirol=Präparate werden in ſtets gleichbleibender Güte 
unter Kontrolle eines approbierten Apothekers hergeſtellt und 
ſind in faſt allen Apotheken und Drogerien erhältlich. 
Als Neuheit bringen wir jetzt antiſeptiſch imprägnierte 
Kukirol-Sommersohlen 
gegen feuchte Füße heraug. 6 Paar dieſer neuen Kukirol=S= len 
koſten nur 50 Pfennig. Wenn Sie dieſe Kukirol=Somme 
tragen, ſo werden Sie ſtets trockene Füße haben und viel Strulpfe 
und Schuhwerk ſparen. 
Kukirol=Fabrik Kurt Krisp, Groß=Salze bei Magdeburg. 
Kabrik: Kukirolſtraße. Berwaltungsgebäude: Reitbahnſtraße.
Rummer 137
Dienstag, den 18. Mai 1926
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 18. Mai. 
*25jähriges Beſtehender Stadtbücherei 
Die Stadtbüicher.i die aus der Bücherei des Volksbildungsvereins 
hervorgegangen iſt, beſteht jetzt 25 Jahre. Faſt die ganze Zeit war Herr 
Karl Noack ihr Leiter, der vor etwa Jahresfriſt in den Ruheſtand trat, 
der gegenwärtige Leiter der Stadtbücherei, Dr. Adolf Waas, hielt im 
Feſtſaal der Teihniſchen Hochſchule, der Otto=Berndt=Halle, aus Anlaß 
des Jubiläums einen Vortrag über ,Bücher und Bildung 
heute‟. Der Redner wies in der Einleitung zu ſeinem Vortrag kurz 
auf das Jubiläum hin, dankte der Stadtverwaltung und dem 
            Stadt=
parlament für die Bewilligung der Mittel ſowie der ſtetigen 
            Unter=
ſtützung der Bücherei. Ferner gedachte der Redner des früheren 
            Lei=
ters der Stadtbücherei, des Herrn Karl Noack, und rühmte deſſen 
            Ver=
dienſte um das Unternehmen. Eine Bücherei muß, ſo führte der Redner 
etwa aus, in engſtem Zuſammenhang mit dem geiſtigen Leben unſerer 
Tage ſtehen. Dieſe Erklärung führte dann den Vortragenden auf eine 
Umſchreibung der Stellung des Buches in der geiſtigen Entwickelung 
der Gegenwart hin. Er bemerkte dazu, nicht auf die literariſchen 
            Ge=
ſichtspunkte eingehen zu wollen, nicht auf das Buch als kunſtgewerbliche 
Leiſtung, noch auch auf die Rolle des Buches im Leben des Einzelnen, 
ſondern er wolle nur auf das Buch als Ganzes die Aufmerkſamkeit 
            hin=
lenken, auf das Buch als Erſcheinung im Leben unſeres Volkes. Das 
Problem Volk und Buch ſtehe dem öffentlichen Bewußtſein leider heute 
noch fern, aber die Erkenutnis der letzten Jahre führe doch dahin, daß 
nicht etwa die Ausbildung eines Menſchen nach der materiellen Seite 
hin die Hauptſache ſei, ſondern die ſeeliſche Vertiefung. Von hier aus 
müſſe auch die Erneuerung des Volkes ausgehen. Wenn man bedenkt, 
welche Menge von Büchern auf das Volk einwirkt, ſo war man in 
            frü=
herer Zeit ſtolz darauf; heute denkt man ſkeptiſcher über die 
            Wirkungs=
möglichkeiten des Buches. Es kann durch minderwertige Lektüre viel 
Schaden angerichtet werden. Manche Bücher haben jetzt eine früher 
            unge=
ahnte Wirkung entfaltet, wie Spenglers „Untergang des Abendlandes”: 
ſolche Bücher ſind wieder geradezu Führer des Volkes geworden. Wenn 
man früher Gutenberg wegen der Erfindung der Buchdruckerkunſt pries, 
ſo iſt man heute eher geneigt, ihm zu fluchen wegen der Verbreitung 
der Halbbildung, die durch das Buch veranlaßt wird. An ſich 
            ſchlum=
mern alſo im Buch gute und böfe Kräfte; es gilt nur, die guten zu löſen. 
Es erwächſt aus dieſer Erkenntnis die Aufgabe, alles zu tun, um die 
Kräfte, die wirklich fördernd ſind, hervorzuheben. Dieſe Aufgabe iſt von 
jedem in ſeinem Kreis zu leiſten; die Bücherei ſtellt nur einen Teil dieſes 
Aufgabenkreiſes dar. 
Die Welt des Buches iſt auf der einen Seite gebunden an das 
            Leſe=
bedürfnis des Volkes, und auf der anderen Seite zielt ſie nach 
            Welt=
anſchauungsfragen. Wenn das Buch das Material zu beſtimmten Zwecken 
geben ſoll, z. B. wiſſenſchaftlichen Zwecken, ſo ſteht es unter eigenen 
            Ge=
ſetzen. Um jedoch die vielen ſeeliſchen Bedürfniſſe zu befriedigen, dienen
Seite 5
 Heldnhaſe im Luchl. Was us das reaſe geben nicht geben lan, uird 
ebenfalls oft im Buch geſucht; aus dieſem Grunde wird von weiten 
Volksfchichten die Lektüre von Reiſebeſchreibungen bevorzugt. Vielen, 
namentlich den Städtern, fehlen wegen der Arbeitsteilung die 
            Span=
nungen oder die Abenteuer; deshalb wird gerne zu Büchern gegriffen, 
die Spannungen bieten, beſonders erotiſche, weshalb bei der weiblichen 
Lsſerſchaft ſchon ſehr früh die Vorliebe für ſolche Blicher einſetzt, 
            wäh=
rend die männliche Jugend noch gar nicht an ſolche Literatur denkt. 
In den letzten Jahren iſt eine förmliche Sehnſucht nach 
            Naturdich=
tungen hervorgetreten; die ſtarke Wirkung von Löus iſt keine zufällige 
Erſcheinung. Der Druck der ſozialen Nöte unſerer Tage macht ſich 
            eben=
falls in der Literatur geltend; von einer Löſung ſind dieſe Bücher 
            aller=
dings noch weit entfernt, aber ſie bieten Darſtellungen des 
            Gegenſtänd=
lichen und ſchreien förmlich die ſoziale Not hinaus (Bröger u. a.). 
            An=
dere Schriften ſind reale Geſtaltungen des Lebeus unſerer Tage (Waſ 
manns Romane). Durch unſere ganze Literatur geht ein tiefes religiöſes 
Suchen und Fragen; man erwartet von dieſer Stelle her eine Löſung für 
die Nöte unſerer Zeit. Bei Unterſuchung aller dieſer Fragen kann jedoch 
nicht abgeſehen werden von der Schichtung unſeres Volkes, von Alter und 
Geſchlecht. 
Das Tempo unſeres Lebens iſt ſchneller geſvorden, auch das Tempo 
unſere Literatur; daher erklärt es ſich, daß viele Bücher der 
            Vergangen=
heit heute nicht mehr die Wirkung haben, die man ihnen wünſchen 
möchte. Die Lebensgrundlage iſt eine ganz andere geworden. Darum 
iſt unſer Leben auch in dieſe Welt der Nöte und des Niungens 
            hinein=
gezogen; darum kann ſich die ältere Generation nicht mit dem 
            Kampf=
charakter der modernen Literatur abfinden. Die ältere Generation 
ſuchte und fand die Ruhe in der Lektüre; wir ſuchen ſie jetzt, wir ſuchen 
den Weg nach Erlöſung. Das gibt der heutigen Literatur einen ganz 
anderen Charakter. Wie verſchieden iſt doch auch unſer religiöſes 
            Emp=
finden von dem früherer Generationen! Das Nebeneinanderleben der 
verſchiedenen Generationen mit anderen Anſchauungen in der 
            Gegen=
wart macht die Arbeit durch das Buch ganz beſonders ſchwierig. In 
dieſem großen Kampf der Literatur muß aber alles geſchehen, um die 
verſchiedenen geiſtigen Nöte zu befriedigen. Es iſt notwendig, die Kräfte, 
die hier vorhanden ſind, klar zu erkennen und Entwickelungen zu 
            för=
dern. Die Statiſtik der Stadtbücherei wird einmal zu einem wichtigen 
Faktor auf dieſem Gebiete; man wird Rückſchlüſſe auf den Wunſch nach 
beſtimmter Lektüre, nach beſtimmten Büchern aus ihr ziehen können. 
Alles, was der letzten Generation als Bildungsinhalt gegolten hat, 
iſt für uns matt geworden. Bildung als Macht, als Fachwiſſen oder 
als Beſitz, als Anſchluß an eine religiöſe Gemeinſchaft oder an eine 
            Par=
tei wird heute ganz anders eingeſchätzt; Bildung iſt nur heute ein 
            an=
derer Begriff geworden. Der neue Begriff iſt Kraft der 
            Lebensgeſtal=
tung; er iſt die Sehnſucht unſerer Tage und die Aufgabe eines jeden, 
geſtaltend mitzuwirken, damit die Kräfte des Buches beim Wiederaufbau 
unſeres Volkes wirkſam werden. 
In ſeinen weiteren Ausführungen kam der Redner auf die 
            Ver=
antwortlichkeit des Bibliothekars zu ſprechen, die richtige Auswahl der 
Bücher zu treffen, den hanzen Schatz einer Bücherei der Leſerſchaft zu 
erſchließen, und ganz beſonders betonte er die Bedeurung der 
            Ausleihe=
arbeit am Schalter. Die Volksbüchereien ſtehen erſt am Anfaug ihrer 
Aufgabe; ihre Arbeit kann nur fruchtbar ſein, wenn ſie getragen wird 
von dem Bewußtſein der Geſamtheit der Bevölkerung. Jeder möge 
mithelfen, daß uns das Buch nicht zum Fluch werde, ſondern zum Segen. 
Die tiefgründigen Ausführungen des Redners wurden von der 
            zahl=
reichen Verſammlung mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
 — Heſſiſches Landestheater. Es wird beſonders darauf aufmerkſam 
gemacht, daß die Aufführung der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft „Der 
Glasſchrank”, die am Freitag, den 21. Mai, als Volksvorſtellung 
zu Einheitspreiſen wiederholt wird, nicht in die allgemeinen Mieten 
            auf=
genommen wird. Am Samstag, den 22. Mai, wird Klabunds „
            Kreide=
kreis” als 15. Vorſtellung der Miete K des Bühnenvolksbundes 
            ge=
geben. 
Gartenbauverein Darmſtadt. Nächſten Donnerstag findet die 
letzte Monatsverſammlung vor der Sommerpauſe ſtatt. Herr Lehrer 
Jung wird einen Vortrag auf dem Gebiete der Blütenbiologie und 
zwar über „Blumen und Inſekten” halten. Näheres im Anzeigenteil.
 Unverantwortliche Gerüchtemacherei. Hier war geftern das 
unſinnige Gerücht verbreitet, daß Reichspräſident v. Hindenburg 
geſtern vormittag plötzlich einem Herzſchlag erlegen ſei. Das 
Gerücht wurde beſonders durch den Hinweis glaubhaft zu machen 
geſucht, daß das Darmſtädter Poſtamt angeblich eine 
            entſpre=
chende Rundfunknachricht aufgefangen habe. Die ſofort von uns 
an zuſtändiger Stelle eingezogenen Erkundigungen ergaben die 
völlige Haltloſigkeit des Gerüchtes. Die Verbreiter derartiger 
Nachrichten, die nur geeignet ſind, Unruhe und Sorge in die 
            Be=
völkerung zu tragen, ſind ſich wahrſcheinlich nicht klar darüber, 
daß ſie ſich ſtrafbar machen. Das Publikum ſollte mit allem 
Nachdruck gegen derartige gewiſſenloſe Perſonen Front machen 
und ſie gegebenenfalls zur Anzeige bringen. 
Wohltätigkeitsabend. Am meiſten leiden unter den Zeiten 
der Not die Alten und Kranken. Ihre Erſparniſſe hat die 
            In=
flation vernichtet. Verdienſtmöglichkeiten ſind ausgeſchloſſen, und 
der Staat kann dieſe Aermſten infolge der ſchlechten Finanzlage 
kaum vor dem Verhungern bewahren. So haben ſich denn die 
Solomitglieder des Landestheaters wieder einmal entſchloſſen, 
für ihre notleidenden Altpenſionäre an die Oeffentlichkeit zu 
appellieren und das Darmſtädter Publikum zu einem heiteren 
Geſellſchaftsabend zu laden, welcher am 
            Donners=
tag, den 20. Mai, in den Räumen der Vereinigten Geſellſchaft, 
Ecke Neckar= und Rheinſtraße, abends 9 Uhr, ſtattfindet. Das 
Programm iſt hauptſächlich der heiteren Muſe des Geſanges und 
Tanzes gewidmet. Außerdem gelangt ein überaus luſtiger Sketſch 
zur Aufführung. Die Preiſe betragen im Vorverkauf an der 
Kaſſe des Kleinen Hauſes 3,50 Mk., an der Abendkaſſe im 
            Kon=
zertlokal 4 Mk. Nach dem Programm geſelliges Beiſammenſein 
mit Tanz. Alles weitere beſagen die Plakate. 
* Bühnenvolksbund. Wir ſchließen die H=Miete mit Mozarts 
unſterblicher „Zauberflöte‟. Am Samstag iſt der K=Miete der 
Kreidekreis” zugeteilt. Damit bringen wir das erſte moderne 
Stück unſeres Spielplans. Wir tragen Rechnung manchen Wünſchen 
unſerer Mitglieder, wenn wir dieſes, ſicher nicht wertvolle, aber dem 
Geſchmack des Publikums angepaßte Werk aufnehmen. Es iſt in anderen 
Städten unzähligemale über die Bretter gegangen und findet an unſerer 
Landesbühne eine ausgezeichnete Beſetzung und Inſzenierung. 
            Trotz=
dem fällt es ſeinem Inhalt nach aus dem Rahmen unſerer, auch junge 
Kunſt fördernder Bewvegung heraus. Nur der chineſiſche Hintergrund 
mildert ſeinen manchmal recht gewagten Inhalt. Neben vielen 
            Ober=
flächlichkeiten bringt es doch manche Schönheiten in farbigem 
            Kino=
gewand, ſo daß es an Intereſſe gewinnt. Wir wollen es dem Urteil 
unſerer Mitglieder überlaſſen, ob und was ſie Wertvolles an jenem 
Abend mit nach Hauſe nehmen. Kinder ſollen zu Hauſe bleiben. 
            Dem=
nächſt ſoll auch den K=Mietern die herrliche „Zauberflöte” erklingen. Die 
Säumigen verweiſen wir auf die heutige Anzeige. 
* Ev. Frauentag. Nur wenige Wochen trennen uns noch von den 
feſtlichen Tagen, zu denen die „Vereinigung ev. Frauenverbände 
            Deutſch=
lands” nach Darmſtadt eingeladen hat. Die Anmeldungen von 
            Teilneh=
merinnen aus Nord und Süd unſeres Vaterlandes laufen ungemein 
zahlreich ein, ſo daß man mit Hunderten von auswärtigen Beſucherinnen 
zu rechnen haben wird. Fühlt doch auch die evang. Frauenwelt 
            weiter=
hin das Bedürfnis, ſich zum Austauſch mit Gleichgeſinnten und 
            Gleich=
ſtrebenden zuſammenzufinden, um gemeinſam Wege zu ſuchen, wie all 
die ſchweren Aufgaben, die eine neue Zeit ſtellt, zu löſen ſind. Daß es 
ſich hier um ſehr ernſte wichtige Arbeit handelt, werden die Vorträge der 
Nednerinnen zeigen, deren Namen guten Klang unter den deutſchen 
Frauen haben. In zwei öffentlichen Verſammlungen werden Frau 
Oberin von Tiling=Berlin über Evangelium und Frauentum”, Frau 
Studienrätin Nietzſche und Frau Paula Müller=Otfried=Hannover, über 
die „Evangeliſche Frau und die Geſetzgebung” ſprechen. Eine beſondere 
Arbeitsausſprache wird den Inhalt dieſer Vorträge erſt recht fruchtbar 
machen. Einem „Ev. Volksabend” in der Turnhalle am Sonntag, den 
0 Mai, iſt ein recht voller Saal zu wünſchen, muß doch ſein Thema: 
„Volksnot und Familie” allen, die ihr Vaterland lieben, am Herzen 
            lie=
gen. Aber auch an Gelegenheit, die Beziehungen von Menſch zu Menſch 
zu wecken und zu pflegen, wie ſie derartige große Zuſammenkünfte ſo 
reizvoll geſtalten können, wird es nicht fehlen. Für den Samstag, 29. 
Mai, ſind zwangloſe Abendveranſtaltungen vorgeſehen, die den 
            Darm=
ſtädter Frauen dazu dienen ſollen, den lieben ev. Mitſchwe 
i aus dem 
Reich, beſonders auch aus den beſetzten Gebieten, einen warmen 
            Will=
komm” zu bereiten. Möchte ſo die ganze Tagung getragen ſein von 
wahrem evangeliſchem Geiſte der Liebe zu Gott und dem Nächſten, de 
mit alle daran Beteiligten reichen inneren Gewinn, mit nach Hauſe 
nehmen 
* Kirchenkonzert in der Johanneskirche. Während am Sonntag abend 
ein Unwetter tobte, mit Blitz, Sturm und Regen, erfüllten den ſchönen 
ſtimmungsvollen Raum der Johanneskirche ernſte und feierliche Klänge 
einer geiſtlichen Muſik. Sie nahmen bald ſo den Sinn gefangen, daß die 
Welt da draußen vergeſſen war und die Seele Einkehr bei ſich ſelbſt 
hielt. Dazu war das Präludium in C=Moll für Orgel recht geeignet; es 
ſtand am Anfang einer Vortragsfolge, die, von glücklich ordnender Hand 
geiſtige und muſikaliſche Zuſammenhänge herſtellend, einen reiche 
            Aus=
wahl von tief wirkenden Tondichtungen bot. Veranſtaltet war das 
Konzert vom Evangeliſchen Kirchengeſangverein der Johannesgemeinde 
unter Leitung von Herrn Kammermuſiker Guſtav Adam; Mitwirkende 
waren Frau Gertrud Foelſche (Alt) aus Bad=Homburg, Herr 
            Konzert=
meiſter Otto Drumm (Violine) und Herr Auguſt Niebergall (Orgel). 
Frau Foelſche ſicherte ſich ſchon mit der Arie aus der Kantate „Der Herr 
iſt mein getreuer Hirt” von J. S. Bach den Zugang zur Seele der Hörer, 
ſtärker noch mit Bachs Arie „Jeſus iſt mein guter Hirt” und am 
            ein=
dringlichſten mit dem Lied „Wenn ich mit Menſchen= und mit 
            Engel=
zungen redete” aus den „Ernſten Geſängen” von Brahms, in denen 
der Meiſter ſchon ganz ſeinen Blick einer jenſeitigen Welt zugewandt hat, wobei er beſonders freundlich des neugegründeten Eberſtädter Verein 
Die Stimme der Künſtlerin iſt von Natur nicht gerade ſehr umfangreich, 
Innige und die Gefühlswärme lagen dem Stimmcharakter der Sängerin Aufgaben der Kirchengeſangvereine für das evangeliſche Gemeindeleben, 
beſonders gut. Daß bei den genannten Werken die muſikaliſche Idee 
und der ſeeliſche Ausdruck, ſo hervortraten, war mit das Verdienſt der freuen, ſondern auch den Gemeindegeſang zu ſtärken und vor 
Begleitung von Violine und Orgel, die auch als Soloinſtrumente im 
Verlauf des Abends mehrfach zur Geltung kamen. Herr Konzertmeiſter 
Drumm bot eine Sonate für Violine von Lothar Windſperger und die 
Violinſonate in E=Moll von J. S. Bach. An dem Vortrag mußte man 
insbeſondere den künſtleriſchen Ernſt bewvundern, aber auch die tiefe 
Empfindung, die ſelbſtändige Auffaſſung ſowie den edlen ſchlackenfreien 
Ton. Der erſte Satz der Windſpergerſchen Sonate, ein Allegro, war n 
ſeiner Wiedergabe der zarten Lyrik und des Aetheriſchen von 
            außer=
ordentlicher Eindringlichkeit und wohl die ſchönſte muſikaliſche Gabe des 
Abends. Der Kirchenchor der Johannesgemeinde löſte ſeine Aufgaben ſehr gefördert worden. 
mit Liebe und Hingebung unter der ſtiliſtiſch ſehr feinfühligen Leitung 
von Herrn Kammermuſiker Adam. Mit Sicherheit und reicher 
            Schattie=
rungskunſt wurde eine Vertonung des 100. Pſalms von E. Schäfer, 
Darmſtadt, geſungen Es folgten mehrſtimmige Motteten und als 
            Ab=
ſchluß wieder die Vertonung eines Pſalms; unter der ſorgſamen 
            Füh=
rung des Dirigenten klang alles ausdruckszart und tonſchön. Der 
            fein=
pointierte Orgelvortrag von Bachs Toccata in P=Dur von Herrn Auguſt aber auf ſofortigen erheblichen Abbau dieſer Steuer und 
friſch und fand nicht allein geneigte Ohren, ſondern auch empfängliche 
Herzen, denen dieſe Leiſtung viel künſtleriſch Schönes und Wertvolles wort die Beratung des Steuerausſchuſſes auszuſetzen. Der 
            An=
geben konnte
 Die Sorge um den „Nachwuchs” 
Prof. Dr. Hans Joachim Moſer, Heidelberg, ſchreibt in der „Allg. 
Muſikztg.” folgendes: 
„Ein Proteſtſchreiben des Reichsverbandes deutſcher Orcheſter” an 
den Mannheimer Oberbürgermeiſter als derzeitigen Vorſitzenden des dem 
Deutſchen Bühnenverein” angeſchloſſenen „Verbandes der deutſchen 
            ge=
meinnützigen Theater” lenkt die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeir auf 
die neuerdings vielerorten beobachtbare Erſcheinung, daß verſucht wird, 
die Mitglieder von Kulturorcheſtern aus der Beamteneigenſchaft wieder 
in das freie Angeſtelltenverhältnis zu überführen. Die Angelegenheit hat 
offenſichtlich nicht nur ihre ſtandesrechtlichen, ſondern auch ihre 
            hüinſtleri=
ſchen Seiten, ſo daß es notwendig und berechtigt erſcheint, von ihnen 
hier zu ſprechen. 
Soweit ich ſehe, ſcheinen dieſer Bewegung hauptſächlich drei 
            Schluß=
folgerungen zugrunde zu liegen. Erſtlich wird argumentiert, es köme 
durch dieſe Umformung von den Stadt= bzw. Staatsverwaltungen Geld 
geſpart werden; denn Beamteneinſtufungen laſſen ſich weniger leicht 
herunterdrücken als die letzten Endes doch durch den freien Wettbewerb 
von Angebot und Nachfrage (trotz allen gewerkſchaftlichen Bindungen) 
regelbaren Tarife im kündbaren Vertragsverhältnis, und die Soziallaſten 
werden auf andere Schultern abgebürdet: der ſtellungslos gewordene 
Muſiker fällt der Erwerbsloſenhilfe anheim, der invalid gewordene den 
privaten oder öffentlichen Verſicherungen, zu denen er ſelbſt die Hälfte 
der Beiträge hat zahlen müſſen, jedenfalls nicht dem ſtädtiſchen oder 
ſtaatlichen Penſionsfonds. Mag dieſer Komplex von Ueberlegungen 
finanztechniſch ſeine Rechtfertigung und Entſchuldigung finden, ſo 
            jeden=
falls weder fozial noch kulturpolitiſch. Vor allem ſei bemerkt: während 
Kommunen und Regierungen für die bildende Kunſt — ſei es als 
            Be=
ſteller und Käufer, ſei es als Mäzene von Ausſtellungen — allerlei tun, 
iſt die Haltung und Hochhaltung von Orcheſtern noch ungefähr das Letzte, 
was ſie für die Muſik in erheblicherem Umfang aufzubringen pflegen. 
und einem Abbau ihrer Verpfichtungen in dieſer Hinſicht ſollte man ſich 
ſchon um der allgemeinen öffentlichen Kulturſtellung der Muſik willem 
mit aller Energie widerſetzen. 
Nun wird aber zweitens von manchen Seiten behauptet, die 
            Be=
amtenſtellung der Muſiker ſei eine Revolutionsblüte und ſchon deshalb 
abbaureif. Gewiß iſt man in den erregten Jahren nach dem 
            Zuſammen=
bruch in mancher ſozialen oder ſozialiſtiſchen Neuerung übers Ziel 
hinausgeſchoſſen, und eine Reduktion aufs Mögliche und Erträgliche iſt 
dann fällig geworden. Aber gerade die Sicherſtellung der 
            Orcheſter=
künſtler kann man keinesfalls zu den etwaigen Giſtblüten des 
            Nach=
november zählen. Einmal beſtand die lebenslänglicheAnſtellung wohl 
            aus=
nahmslos längſt bei allen Hofkapellen (wenigſtens für die Etatsſtellen), 
und zum anderen follten gerade die Kritiker des Novembertums 
            be=
denken, daß die feſte Beamtung Verbürgerlichung, die vertraglich=
            un=
chere Anſtellung aber Proletariſierung im ſozialen wie im politiſchen 
inne nach ſich zu ziehen pflegt. Deshalb iſt auch logiſch — z. B. in 
Thüringen — zeitweilig von muſikgewerkſchaftlich radikaler Seite 
            ver=
ſucht worden, das Beamtenverhältnis der ehemaligen Hofkapelliſten zu 
beſeitigen. 
Die Verbürgerlichung des Künſtlers (drittes Argument!) wird nun 
aber, gerade als künſtleriſches Motiv gegen das Beamtenverhältnis der 
Orcheſtermuſik ins Feld geführt; und dieſes iſt in der Tat wohl das 
ſchwerwiegendſte. Denn wenn man gelegentlich in Proben und ſelbſt 
Aufführungen den „penſionsfähigen Geigenſtrich” mancher feſtbeſoldeten 
Nuſiker beobachtet hat, die eben nur noch mit der ſicheren Trägheit des 
Staatshämorrhoidarius ihre Dienſtſtundent glauben abſitzen zu brauchen, 
ſo kann man wohl ergrimmen und ſie in das freie Angeſtelltenverhältnis 
verwünſchen, wo ſolche Schmarotzer wohl aus Angſt vor Entlaſſung ſich 
anders zuſammenreißen würden. Aber die richtige Anwendung der 
            Be=
amtendiſziplinarordnung, bei der freilich die vorgeſetzte Behörde den 
Kapellmeiſter voll zu decken hätte, und der Beamtenrat bzw. 
            Orcheſter=
vorſtand ſtreng auf Selbſtreinhaltung des Berufs bedacht ſein ſollte, 
gäbe die Möglichkeit, auch im Beamtenverhältnis für volle Dien 
erfüllung zu ſorgen. Schließlich gibt es ja hier auch ſonſt noch eine 
Negulator: die künſtleriſche Eigenverantwortung und den nicht 
            ausſchalt=
baren gegenſeitigen Wettbewerb der Orcheſter. 
Ein wichtiges Gegenargument, auf das ſich der Reichsorcheſterverband 
mit Recht ſtützt, ſei aber noch zum Schluß aufgeführt: die beabſichtigte 
Verſchlechterung der Orcheſterverhältniſſe wird den ohnehin ſeit 
der Einſchränkung des Militärmuſikertums 
            man=
gelnden Nachswuchs zumal an Bläſern immer mehr vor der 
Ergreifung dieſes Berufes abſchrecken, und die Berufsvertretungen 
würden ſich gerade im Intereſſe der Jugend ſchließlich gezwungen ſehen, 
vor der Ergreifung des Orcheſtermuſikerberufes geradezu zu warnen — 
dann aber „Ade, deutſche Orcheſterkultur!“.”
 — Das am Sonntag in Eberſtadt abgehaltene 
            Dekanatskirchengefangs=
feſt erfreute ſich trotz der ungünſtigen Witterung eines ſehr zahlreichen 
Beſuches. Etwa 400 Sänger und Sängerinnen füllten die Eberſtädter 
prächtig auf eine Anhöhe gelegenen Kirche. Gewaltig brauſten die fünf 
Geſamtchöre, unter Leitung des Eberſtädter Dirigenten, Wilh. Pfeiffer, 
vorgetragen von 12 Vereinen, durch das Gotteshaus. Liturg war Pfaprer 
Lic. Waas, Ober=Ramſtadt, der als Nachfolger des verdienten Pfarrers 
Margut, Seeheim, im vorigen Jahr als Vorſitzender des Verbande 
gewählt worden war. Prediger war Pfarrer Wagner, Darmſtadt der 
davon ſprach, welches Ziel der Kirchengeſang habe, aus welchem Geiſt er 
erwachſen, und wie er auch durch die Tat als recht ſich bewähren müſſe. 
Es erregte Bewunderung, daß die Lieder, die in dieſem Jahr ganz 
            be=
ſondere Schwierigkeit boten, wie das Bachſche: „Dir, Dir Jehovah” ſo 
gut gelangen. Die Nachfeier fand in dem ſehr großen Saal des „
            Ber=
ſträßer Hof” ſtatt, wo leider doch nicht alle Platz finden konnten. Es 
ſangen nach einem Begwüßungschor des Eberſtädter Vereins alle 
            Ver=
eine nacheinander weltliche Chöre, in denen Frühling, Heimat und 
Vaterland geprieſen wurden. Die Eröffnungsrede hielt Pfarrer Wags, 
mit ſeinem tüchtigen Dirigenten gedachte. Dekan Vogel=Gernsheim 
aber ſo kultiviert, daß ſie in allen Lagen edel klingt. Das Beſeelte, das überbrachte Grüße des Dekanats Eberſtadt und wies hin auf die hohen 
die nicht bloß darin beſtünden, durch Chorlieder die Gemeinde zu er= 
Abwegen zu bewahren. Pfarrer Paul=Eberſtadt gab ſeiner Freude 
            Aus=
druck, daß der Verband durch die Wahl Eberſtadts als Feſtort Anlaß zur 
Grndung eines Kirchengeſangvereins gegeben habe. Pfarrer Wagner 
rühmte die Treue, die ſo viele älteren Leute dem Kirchengeſangverein 
bewahrt hätten und knüpfte daran an die Mahnung zur Treue gegen 
unſer deutſches Vaterland. Wie ſehr der Redner der Verſammlung aus 
dem Herzen geſprochen hatte, zeigte ſich darin, daß die Verſammlung 
unaufgefordert ſich erhob und einmütig das Deutſchlandlied ſang. Die 
Sache des Kirchengeſanges iſt durch das ſo ſchön verlaufene Feſt ſicher 
— Sondergebäudeſtener. Im Steuerausſchuß des württemb 
Landtags iſt am 14. ds. Mts. folgender Antrag angenommen worden: 
In Anbetracht des Umſtandes, daß die derzeit geltenden reichsrechtlichen 
Beſtimmungen über dieſe den Ländern aufgezwungene Steuer zu 
            ſchwer=
wiegenden Bedenken Anlaß geben, das Staatsminiſterium zu erſuchen 
bei der Reichsregierung auf ſofortige Beſeitigung, jedenfalls 
Niebergall am Ende der Darbietungen des Konzertes wirkte ungemein auf anderweitige Entſchädigung der Länder durch das Reich für den 
Ausfall mit Nachdruck hinzuwirken; bis zum Eingang einer 
            Ant=
trag fand gegen einige Stimmenthaltungen Annahme.
 9 5. Abs. 3 des Tabaksteuer- 
Gesetzes lautet: 
„Feingeschnittener Rauctabak, zu dessen 
Herstellung nachwelslich Tabakblätter 
            in-
ländischer Herkunft In einer Mindestmenge von 
50 v. H. der erarbeiteten Rohstoffe verwendet 
worden sind, kann auf Antrag vom Finanzamt 
unter dem Vorbehalte jederzeitigen Widerrufs 
zur Versteuerung durch den Hersteller nach 
den Sätzen für Pfeifentabak zugelassen werden. 
Auf Packungen derartigen Rauchtabaks ist die 
Art des Inhalts als „Steuerbegünstigter 
Feinschnitt” in Druckschrift mit mindestens 
3 mm großen Buchstaben zu bezeichnen. Zur 
Versteuerung z. sind Steuerzelchen für 
Pfeifentabak zu vervenden!)
 Hieraus ergibt sich: 
dafb steuerlich begünstigte Feinschnitte mindestens zur Hälfte inländische 
Tabake enthalten müssen, 
dafs der Ausdruck „steuerlich begünstigt” ein großer Bluff ist, denn die Steuer 
hierfür beträgt genau so viel wle bei rein überseeischen Pfeifentabaken, 
„nämlich 20%o‟ 
dalb leder Raucher beim Einkauf von Pfeifentabak sich überzeugen sollte, ob 
auf dem Paket ausdrücklich vermerkt ist „rein überseeisch‟. 
Wir garantieren, daß unsere Marken 
Kiepenkerl Madastra Piet Hein Von Haus zu Haus 
nur aus besten, nicht parfümlerten, naturreinen, überseeischen Rohtabaken 
hergestellt und trotzdem nicht teurer sind. 
Wir fabrizieren grundsätzlich keine Feinschnitte mit Inländischen 
            Roh-
tabaken, um den Bauchern den Geschmack an der Pfelfe nicht zu verderben. 
(I.K. 7530 
GLdrktrr
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beſieht vor allem darin, daß wir die von uns ſelbſiverfertigten, erſiklaſſigen
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Seite 6
 Der Probinziſl Ausſchrß der probinz Starkenburg 
berhandelte in ſeiner Sitzung am Samstag, den 15. Mai, über die Klage 
des Bezirksfürſorgeverbandes Frankfurt a. M. gegen den 
            Bezirks=
fürſorgeverband Offenbach a. M.=Stadt wegen Erſtattung von 
Fürſorgeaufwand für die Klara Koch. Da Frankfurt Beweis 
            dar=
über, daß ſich die Koch während der fraglichen Zeit in Offenbach 
            aufge=
halten hat, nicht erbringen konnte, wurde die Klage unter Verurteilung 
des Klägers in die Koſten das Verfahrens abgelehnt. 
In der Berufungsſache des Philipp Fiſcher Xl. zu Raibach 
gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes des Kreiſes Dieburg vom 18. Sept 
1925 wegen Anſechtung der Beigeordnetenwahl zu Raibach wurde das 
Urteil des Kreisausſchuſſes aufgehoben und die Beanſtandung des 
            Kreis=
direktors des Kreiſes Dieburg für ungültig erklärt. Die Koſten des 
            Ver=
fahrens beider Inſtanzen einſchließlich der anwaltlichen Vertretung 
            wur=
den der Staatskaſſe auferlegt. 
Verworfen kurde die Berufung des Konrad Aſſion und 
            Ge=
noſſen zu Hainhauſen gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes des Kreiſes 
Offenbach vom 13. Januar 1926, betreffend die Gemeinderatswahl zu 
Hainhauſen. Die Koſten des Verfahrens haben die Berufungskläger zu 
tragen. 
Das Geſuch des Johann Federſpiel zu Offenbach um 
            Er=
teilung der Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit 
            Brannt=
weinausſchank im Hauſe Rohrſtraße 40 zu Offenbach a. M. wird 
            koſten=
pflichtig abgelehnt. 
— Wanderklub „Falke” 1916 Darmſtadt. Einem alten Gebrauch 
            ge=
mäß fliegt der Falke jedes Jahr an Pfingſten weit über die heimatliche 
Berge hinaus und iſt beſtrebt, ſeinen Mitgliedern ſtets ein neues, den 
meiſten noch unbekanntes Wandergebiet zu erſchließen. In dieſem Jahre 
hat ſich unſer altbewährtes Mitglied Franz Bingel erboten, uns die 
Schönheiten des Pfälzer Waldes zu zeigen. Am Samstag mittag 
            er=
folgt zunächſt die Fahrt nach Neuſtadt a. d. Hardt mit Stadtbeſichtigungen 
in Ludwigshafen und Neuſtadt. Früh morgens am 1. Feiertag ſoll daun 
der Marſch beginnen, welcher uns über Masburg, Kalmit, Schänzle, 
Heldenſtein, Ruine Modeneck, Ruine Scharfeneck Odenfelspartie, am 
abend bis nach Altersweiler bringen ſoll. Der 2. Feiertag führt alsdann 
über die Trefelspartien, Ruine Madenburg nach Landau, von wvo gegen 
abend die Heimfahrt wieder angetreten werden ſoll. (Siehe Anzeige.) 
— Unglücksfall. Ecke Rhein= und Grafenſtrafe ereignete ſich geſtern 
mittag ein Unglücksfall, bei dem das 20jährige Frl. Wenz ſchwer verletzt 
wurde. Ein Radfahrer fuhr ihr ins Rad, worauf ſie unter ein 
            Fuhr=
werk geſchleudert wurde. Die Räder des zum Glück leichten Fuhrwerks 
gingen der Bedauernswerten über die Oberſchenkel und machten ihre 
Ueberbringung ins Krankenhaus notwendig. 
Die „Zeitſchrift für Staats= und Gemeinde=Verwaltung” 
(Heſſiſche Gemeinde=Zeitung), Verlag J. Diemer=Mainz, auch 
über Heſſen hinaus in Verwaltungskreiſen bekannt als „Mainzer 
Zeitſchrift”, trat mit ihrer am 10. Mai I. J. erſchienenen 
            Feſt=
nummer ihren 50. Jahrgang an. Gleichzeitig werden 
es 40 Jahre, ſeit Geheimrat Fey=Darmſtadt die 
Schriftleitung der Zeitſchrift übernommen hat. 
Die Feſtnummer enhält hiſtoriſche Rückblicke auf die 
            Entwick=
lung der heſſiſchen Verwaltung, insbeſondere die 
            Selbſtverwal=
tung, aber auch Ausblicke auf die zukünftige Geſtaltung der 
Staats= und Gemeindeverwaltung. Sie bringt Aufſäße von 
Univerſitätsprofeſſor Gmelin=Gießen, Beigeordneten Dr. Aull= 
Offenbach, Direktor Dr. Meller=Darmſtadt, Geheimrat Walbe= 
Darmſtadt. Auch enthält ſie ein Verzeichnis der heſſiſchen 
Staatsminiſter und Innenminiſter, der Provinzial= und 
            Kreis=
direktoren, ſowie der Oberbürgermeiſter ſeit 1876, ferner die 
neueſten Beſchlüſſe des Heſſiſchen Landgemeindetags, deſſen 
            Ver=
bandsorgan die Zeitſchrift iſt. 
— Bewerbung zur Marineoffizierslaufbahn. Abweichend von den 
bisherigen Beſtimmungen hat die Marineleitung für die Zukunft 
            feſt=
geſetzt, daß die Bewerbungsgeſuche von Schüilern, die die 
            Marineoffiziers=
laufbahn einzuſchlagen beabſichntigen, in der Zeit vom 1. Auguſt bis 15. 
November des dem Einſtellungszeitpunkt vorausgehenden Jahres bei der 
Inſpektion des Bildungsweſens der Marine in Kiel einzureichen ſind. 
Die Marineleitung entſpricht damit einem vielfach geäußerten Wunſche. 
Die Bewerber werden in Zukunft bereits Anfang Januar die 
            Entſchei=
dung über ihr Geſuch erfahren.
Dienstag, den 18. Mai 1926
Nummer 137
 *Bezirksſchöffengericht. 
Ein Unglücksfall, der ſich am Samstag, den 12. Dezember 1925, zu 
Schönberg ereignete, führt den in Geiſenheim geborenen, in Schönberg 
wohnhaften Mäüller Hch. Sp. und den Maurermeiſter Ph. W. von 
Schönberg wegen fahrläſſiger Tötung und fahrläſſiger Körperverletzung 
vor Gericht. 
Sp. ſoll als Kraftwagenführer in ſeinem Schuppen, in welchem ſich ſein 
3 Tounen=Laſtkraftwagen (Dixi) mit gefülltem Tank und zwei Fäſſer mit 
Benzin befanden, den Motor dieſes Laſtkraftwagens oder 
            Ausrüſtungs=
teile desſelben mit einer Lötlampe erwärmt, und nachdem ſich dadurch 
das im Wagen befindliche Benzin entzündet hatte und der Kraftwagen 
in Brand geraten und ins Freie abgeſchleppt worden war, die verletzten 
Perſonen, die teils als Zuſchauer und teils zur Hilfeleiſtung in nächſter 
Nähe ſich aufhielten, nicht ausdrücklich auf die Gefahr einer nachher 
            tat=
ſächlich erfolgten Exploſion des Benzinbehälters aufmerkſam gemacht 
und vom Platze verwieſen haben; W. als Feuerſehrkommandant der 
Pflichtfeuerwehr wird beſchuldigt, obwohl er die geſchilderte Sachlage 
überſah, nicht für die nötigſten Abſperrungsmaßnahmen geſorgt zu haben. 
Den Tod erlitt der 14jährige Wienold, körperlich verletzt wurden Marg., 
Wilh., Ph. Koch, Leonh. Gyfiner, P. Pfeiffer, Karl Koch, Friedrich Koch, 
P. Jäger, F. Rehmann, Frauz Grüner, Adam Grüner, Michael Lortz, 
und Friedrich Fritz, ſämtlich in Schönberg. Sp. wurde ſelbſt verletzt, 
warf ſich ins Waſſer des nahen Baches und bewirkte ſo ſeine Rettung. 
Schon 3 Monate vorher war bei Sp. ein Vergaſerbrand ausgebrochen, 
woraufhin der Beſitzer den Wagen gründlich nachſehen und reparieren 
ließ. Am fraglichen Tage rechnete Sp. nicht mit der Möglichkeit einer 
Benzinexploſion, als er die Situation für gefährlich hielt, wurde die 
Feuerwehr alarmiert, nachdem Sp. 
mit den aus der Mühle geholten 
Löſchapparaten (Minimax uſw.) v. 
geblich des Feuers Herr zu werden 
verſucht hatte. W. veranlaßte die Ablöſchung des Gebäudebrandes, 
            nach=
her wollte er, um eine Exploſion zu verhüten, den Tank einſchlagen, 
Sp. bat ihn, dies zu unterlaſſen, er möge das Auto ihm nicht kaput 
machen, es ſei ja kein Benzin mehr im Behälter. Trotzdem erfolgte 
eine Exploſion, Wienold wurde ſelbſt verletzt und ſein 14jähriger Sohn 
erlitt den Tod. W. betont, für die Abſperrung und Abhaltung des 
            Publi=
kums von der Brandſtelle habe nicht die Feuerwehr, ſondern die Polizei 
zu ſorgen, die Polizei habe auf das Brandſignak hin von ſich aus auf dem 
Brandplatz erſcheinen müſſen. Von einem Zeugen wurde Sp. darauf 
aufmerkſam gemacht, er möge doch nicht mit ſeiner Lötlampe am Motor 
herumhantieren, ob er vielleicht das Auto in die Luft ſprengen wolle. 
Der Wagen brannte plötzlich, Minimax und Handfeuerlöſcher halfen 
nichts, das Auto wurde mit Ketten aus der Halle nach der Brücke am 
Bach zu herausgezogen. Gutspächter Koch, der gegenüber wohnt, ſah den 
Brand und eilte, um löſchen zu helfen, herbei, er half die Benzinfäſſer 
us dem Schuppen herausrollen. Die Leute blieben ſtehen, weil von 
Nund zu Mund ging, es ſei kein Benzin mehr im Behälter; deshalb 
dachte auch niemand an eine Exploſionsgefahr. Lokomotivführer i. R. 
Schüßler, der den Unterſchied zwiſchen Oel= und Benzinflamme kennt, 
hielt dafür, daß noch Benzin im Behälter war und rief, es ſei höchſte 
Gefahr, man möge weggehen, man erwiderte ihm: „Was verſteht denn 
der Ausgewieſene‟. Da geſchah plötzlich die Exploſion. Zeuge Keller 
hätzt die Menge des in den Behälter gefüllten Benzins auf 30 Liter. 
Der Sachverſtändige Gewerberat Dipl.=Ing. Karl Krämer hält die 
Möglichkeit eines Vergaſerbrandes im Fragefalle für ausgeſchloſſen, da 
die Vorausſetzungen dafür nicht vorlagen. Das Auto iſt durch die 
            Löt=
lampe in Brend geſetzt worden. Sp. wollte den Wagen auf dieſe Art, 
wie im Kriege oft geſchehen, ſo ſchnell wie möglich in Gang bringen, Sp. 
habe nicht nur leichtſinnig, ſondern geradezu untechniſch gehandelt; die 
Lötmaſſe des Ablaßhahnes habe ſich gelöſt, große Hitze ſei erzeugt worden, 
Gaſe ſeien erzeugt worden, durch die Dämpfe ſei die Exploſion ent= Mittwoch, den 19. Mai, abends 8 Uhr findet bei „Sitte” die 
            Zuſammen=
ſtanden. Ob viel oder wenig Benzin im Behälter geweſen, ſpiele gar kunft unſerer Mitglieder ſtatt. Wir bitten um recht vollzähliges und 
keine Rolle. Kreisfeuerwehrinſpektor Breunig begutachtet, der 
            Feuer=
wehrkommandant habe, wenn er die Gefahr erkannt habe, dafür mit der kommen. 
Polizei beſorgt ſein müſſen, das Publikum von der Gefahrſtelle 
            fern=
zuhalten und Abſperrungsmaßnahmen durchzuführen, allerdings ſeien abend findet heute 8½ Uhr im Perkeo=Saal, Alexanderſtraße, tatt. 
zurzeit des Unglücksfalles die Feuerwehrkommandanten noch nicht ſo Nedner: Dr. Wolf=Mainz. Eirtritt frei. (Siehe geſtrige Anzeige.) 
über die hier zutage tretenden Gefahren aufgeklärt geweſen. Der 
            Staats=
anwalt beantragt gegen Sp. 6 Monate, gegen W. 3 Monate Gefängnis. 
Der Verteidiger, Rechtsanwalt Neuſchäffer beſtreitet, daß Sp. durch das 
Hantieren mit der Lötlampe kauſal fahrläſſig gehandelt habe er ſei Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach 
davon überzeugt geweſen, es ſei kein Benzin mehr im Behälter, 
Sp. 
habe in mangelnder Sachkunde die Gefahr nicht erkannt gehabt. St 
wäre es nicht möglich geweſen, die Leute fortzubringen, dieſe 
            Verpflich=
tung und die Abſperrung vorzunehmen, ſei Sache der Feuerwehr 
            ge=
weſen; für Sp. ſei der Erfolg ſchwer vorausfehhar geweſen, Gewalt
 über die Menge habe er nicht gehabt. Jedenfalls ſei ſein Verſchulden 
kein erhebliches und die Zuerkennung einer Geldſtrafe am Platze, wenm 
nicht die in erſter Linie beantragte Freiſprechung einträte, Rechtsanwalt 
Dr. Wolf als Verteidiger des W. meint, die Anklage ſchieße über das 
Ziel hinaus; Wienold habe nicht die Verpflichtung zum aktiven Handeln 
verletzt, nach der Feuerlöſchordnung habe der Ortspolizeibeamte in 
            Veu=
tretung des Kreisdirektors zu handeln gehabt. Wenn der 
            Ortspolizei=
beamte fehlte, beſtand für den Feuerwehrkommandanten nur eine 
            all=
gemeine Menſchenpflicht, zu handeln, wenn er die Gefahr erkannt habe. 
Die Vorbildung zur Löſchung derartiger Brände habe für die 
            Feuer=
wehr auf dem Lande damals gefehlt. W. ſei Fachmann für das 
            Löſch=
weſen, er habe die Gefahr nicht erkannt gehabt und ſie auch nicht 
            er=
kennen können. Deshalb ſcheitere die Anklage gegen W. Das Urteil 
erkennt gegen Sp. auf 6 Monate Gefängnis, W. wird 
            frei=
geſprochen. 
Nächſte Dampfer=Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. 
1. Bremen—New York: Verlin” (Kapt. F. Rehn) ab 
            Bremer=
haven 16. Mai; „Preſident Harding” (United States Lines) 19. Mai; 
München” (Kapt. Wittſtein) 22. Mai; „George Waſhinaton (United 
States Lines) 26. Mai; „Columbus” (Kapt. Johnſen) 30. Mai; „
            Preſi=
dent Rooſevelt” (United States Lines), 2. Juni; „Sierra, Bentana” 
(Kapt. Gößling”, 3. Juni; „Lützow” (Kapt. Winter” 5. Juni. — 
Bremen-Philadelphia-Baltimore-Norfolk: „Riol” 
ab Bremen 22. Mai; „Derfflinger” (Kapt. Hashagen) 4. Juni. — 3 
Bremen-Cuba: „Naimund” ab Bremen 10. Juni. — 4. Bren 
en 
Braſilien: „Porta” ab Bremen 22. Mai; „Bremerhaver 
Mai; „Minden” (Kapt. Filſinger) 19. Juni. — 5. Bremen—La 
Plata: „Sierra Cordoba” (Kapt. Reimers) ab Bremerhaven, 29. Mai; 
„Werra” (Kapt. Ballehr) 5. Juni. — 6. Brem 
en—Oſta 
en: „
            An=
halt” (Kapitän Brake) ab Bremen 20. Mai; MS. „Fulda” (Kapt. R. 
Arndt) 22. Mai; „Helenus” 29 Mai; MS. „Münſterland” 5. Juni; 
„Holſtein” (Kapt. F. Buhr) 10. Juni. — 7. Bremen—Auſtralien: 
„Gotha” (Kapt. Brünings) ab Bremen 29. Mai; „Demoducus” 12. Juni. 
— Mitgeteilt vom Vertreter Anton Fiſcher, Darmſtadt. 
Kunſtnotizen. 
Ueder Werfe. Rünſter und künſtlieriſche Deranſtaltungen, deren im Nachſtebenden Krwdbnung 
geſchiebt, bebält ſich die Redaktion ibe Urteil ver 
— Union=Theater. Harold Lloyd, der feurige Don 
Juan, der, nur die Eine zu gewinnen, die tollſte, unerhörteſte, 
            auf=
regendſte Jagd wagt: auf Auto, Eiſenbahn, Straßenbahn, Omnihus, 
Motorrad, zu Pferde, mit und ohne Wagen, der alles niederreißt, alles 
zu Boden rennt purzeln und auseinander wirbeln läßt, was ihm auch 
nur entfernt in die Quere kommt, um in allerletzter Minute die Geliebte 
am Traualtar aus den Klauen eines finſteren Böſewichtes zu befreien. 
Dieſes Nebeneinanderſtellen von idylliſchem Luſtſpiel und exzentriſcher 
Groteske, dieſes Verknüpfen von Leiſem und Lautem in der Geſtalt 
dieſes einzigartigen Darſtellers gibt dem Film ſeinen Reiz, eine Treff= 
und Wirkungsſicherheit, die um ſo ſtärker iſt, als ſie nie ins Alberne, 
Einfallos=Gedehnte abgleitet. Einfälle von unendlicher Zartheit, die 
Menſchliches in vielen Variationen liebevoll und behutſam ſpiegeln, 
wechſeln hier mit ſolchen von ſenſationeller Durchſchlagskraft ab. Und 
gerade durch dieſe Verbindung entſteht jenes Charme, der die Zuſchauer 
immer wieder zu enthuſiatiſchem Entzücken hinreißt.
Aus den Parieien.
 — Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Am 
pünktliches Erſcheinen aller Mitglieder der Gruppe. Gäſte ſind will= 
 
Nat.=Soz. Deutſche Arbeiterpartei. Der Sprech= 
— 
Tageskalender für Dienstag, den 18. Mai 1926. 
10 Uhr. 
A 12 (Bühnenvolksbund), Schülermiete weiß 9: „Di 
Za 
berflöte.” 
—Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr Ende 9½ Uhr 
Zuſatzmiete XI (14), Schülermiete rot 9: „Die deutſchen Kleinſtädter.” 
Orpheum: Keine Vorſtellung. — Kinovorſtellungen: 
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichſtviele.
Dienstag, den 18. Mai 1926
Nummer 132
Weie ieStkellengeſuchegſbürgerl. Küche per
ucht als Köchin ol
Alleinmädch. Stel=
e ingut. Hauſe. An=
nſunter A. 131 Geſch
13169) Weiblich Junge gewandt
Stenotypiſtin, auch i
onſt. Büro=Arbeite
erfahren, ſucht Stell
Angeb. unt. A 12
Geſchäftsſt. (*1315
Nettes
Fräulein
leichte Stelle in gut.
Hauſe, wo Mädcher
vorh, oder zu einen
Linde. Ang. unt. A 108
Geſchäftsſt. (*13109 Jg. Mädchen, 21 J
in allen Hausarbeit
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P 
IV. 465
Geite 8
Nummer 137
 Aus Heſſen. 
4Pertretertag der heſſiſchen 
            Gemeinde=
beamten. 
A. Bingen, 17. Mai. Unter ſtarker Anteilnahme der heſſiſchen 
            Kom=
munalbeamtenſchaft und der benachbarten Organiſationen wurde hier 
am 15. und 16. Mai der 6. Vertretertag der Gewerkſchaft heſſiſcher 
            Ge=
meindebeamten abgehalten. Nach der Begrüßung wünſchte Herr 
            Bürger=
meiſter Neff=Bingen als Vertreter des heſſ. Städtetages im Namen 
der Stadtverwaltung und Bevölkerung der Tagung einen vollen Erfolg. 
Im gleichen Sinne ſprachen der Vertreter des heſſ. Miniſteriums, 
            Re=
gierungsrat Kuhn, vom Kreisamt Bingen, die Landtagsabgeordneten 
Dr. Schreiber, Authes und Blank ſowie der 1. Vorſitzende des 
            Landbür=
germeiſterverbandes, Herr Bürgermeiſter Alexander=Gonſenheim. Nach 
dem der Sekretär der Gewerkſchaft, J. Reck, über Form und Weſen 
der Organiſation geſprochen hatte, forderte der 1. Vopſitzende Zſchech 
von ſeinen Kollegen innerhalb, der Organiſation den allerengſten 
            Zu=
ſammenſchluß. Der Redner erwähnte beſonders, daß die Tagung zum 
erſten Male im beſetzten Gebiete abgehalten würde. Bei dieſer 
            Ge=
legenheit würde er es für ſeine unbedingte Pflicht halten, den wackeren 
Männern, die während des Ruhrkampfes in treuer Pflichterfüllung 
            aus=
gehalten und all die Sorgen und Nöten ertragen hätten, im Namen der 
Gewerkſchaft herzlichſt zu danken. Dieſe Haltung ſei in ihren Reihen 
noch nicht vergeſſen. Ja, der geſamte Beamtenſtand des deutſchen 
            Vol=
kes würde in dieſer heldenhaften Pflichterfüllung ein leuchtendes 
            Vor=
bild ſehen. Hierauf ehrte die Verſammlung den bewährten Kämpfer 
und Streiter der Organiſation, den leider zu früh verſtorbenen Geheimen 
Adminiſterialrat Dr. Grehs, durch Erheben von den Plätzen. Herr 
Bürgermeiſter Alexander Gonſenheim forderte für den Gemeindebeamten 
einen Gehalt, der ihn frei von Nahrungsſorgen mache; denn nur ein 
ſorgenfreier Beamter würde ein arbeitsfreudiges Glied des Staates 
            be=
deuten. Der Abgeordnete der demokratiſchen Landtagsfraktion Dr. 
Schreiber, nahm Stellung gegen ein Flugblatt, das in der Heſſ. 
            Ge=
meindebeamten=Zeitung unter dem Titel „Wir klagen an” erſchienen iſt. 
In ſeinem Inhalt mache das Flugblatt den Eindruck einer Anklageſchrift, 
aber er wiſſe ganz genau, daß aus der Anklage ſich heute oder morgen 
eine Anerkennung bilden würde. Seine Partei würde unbedingt den 
geforderten Wünſchen der Gemeindebeamten weitgehendſte Rechnung 
tragen. Auch die Abgeordneten Blank (Zentrum) und Anthes (Soz.) 
verwahrten ſich gegen die Vorwürfe in dem betreffenden Flugblatt, daß 
ihre Partei den Gemeindebeamten die Unterſtützung verſage und ihren 
berechtigten Wünſchen intereſſenlos gegenüberſtänden. Sie würden der 
Verhandlung mit regem Intereſſe folgen, um ihrer Fraktion über den 
Verlauf Bericht zu erſtatten. Hieran ſchloß ſich der Vortrag des Leiters 
der Wirtſchaftsabteilung des Deutſchen Beamtenbundes, Dr. 
            Wald=
mann=Berlin, über das Thema Oeffentlichkeit, Wirtſchaft und 
            Be=
amtentum‟. Der rein ſviſſenſchaftlich gehaltene Vortrag war in allen 
Einzelheiten ſo klar und volkstümlich ausgearbeitet, daß die Zuhörer faſt 
atemlos den trefflichen Ausführungen lauſchten. Der Redner erntete 
am Schluß ſeines Vortrages ſtürmiſchen Beifall. 
Die einſtimmig angenommenen Entſchließungen, die als 
            Willens=
kundgebung der Tagung anzuſehen ſind, hatten folgenden Wortlaut: 
„Die heſſ. Gemeindebeamtenſchaft hat mit Entrüſtung den Beſchluß des 
heſſ. Landtags und der heſſ. Regierung auf Aufhebung der Richtlinien 
über die Beſoldung der Landgemeinden vernommen. Wir fragen die heſſ. 
Landtagsabgeordneten und die heſſ. Regierung: Was ſoll dieſe Aktion 
gegen die Landgemeindebeamtenſchaft bedeuten? Soll der Grundſatz der 
Gleichberechtigung der Gemeindebeamten, mit den Staats= und 
            Reichs=
beamten aufgegeben werden? Wir können nicht annehmen, daß die 
            Re=
gierung den Gemeindebeamten für minderwertig und bedeutungslos hält. 
Sollte, entgegen dieſer Annahme, die Einſtellung der Regierung doch 
eine andere ſein, ſo müſſen wir die Regierung öffentlich auf die 
            Tat=
ſache hinweiſen, daß der Gemeindebeamte im Volksganzen und 
            beſon=
ders im öffentlichen Leben in der vorderſten Linie ſteht, und daß die 
Tätigkeit des Gemeindebeamten im weſentlichſten die notwendige E. 
kenntnis der Zuſammenarbeit von Volk und Behörden beeinflußt. Die 
Autorität des Staates zerfällt, wenn die Kämpfer in der vorderſten 
Linie durch Rechtloſigkeit zum Verſagen verurteilt ſind. Als Freiwild 
läßt ſich der heſſ. Gemeindebeamte, politiſcher Händel wegen, nicht 
            ver=
ſchachern. Die gegen die Gemeindebeamtenſchaft Heſſens begonnene 
            Ak=
tion iſt weiter nichts als der Anfang der Anarchie. Der im Widerſpruch 
mit der Regelung in andeven Ländern ſtehende Akt des Landtags hat 
mit der Pflege des Selbſtverwaltungsgedankens nichts gemein. Die heſſ. 
Gemeindebeamtenſchaft appelliert an die Gemeindevertretungen in ganz 
Heſſen, das ſcheinbar gewährte Selbſtverwaltungsrecht nicht dazu zu 
            be=
nützen, die Beamten ungerechterweiſe zu ſchädigen und damit die 
            In=
tereſſen der Gemeinden ſelbſt durch verkehrte Sparſamkeit aufs Spiel 
zu ſetzen. Die Gemeinden werden zur Feſtigung der Selbſtverwaltung 
die Gemeindebeamtenſchaft ſchützen und ſtützen müſſen. Eine falſche und 
ungerechte Behandlung der Gemeindebeamten führt naturgemäß zur 
Intereſſenloſigkeit, führt zu ſtändigem Perſonalwechſel und damit zum Mai: 0,84 Meter: am 16. Mai: 0,89 Meter. 
Untergang der Selbſtverwaltung. Die Gemeindebeamtenſchaft wird, im 
Bewußtſein ihres natürlich ihr zukommenden Rechts, dieſer politiſch 
            un=
verantwortlichen Aktion tatkräftig durch ihre Organiſation 
            entgegen=
treten, und ſteht in dieſem ihr aufgezwungenen Kampf Mann für Mann 
hinter ihrer 
rganifation. Die Hintermänner und politiſchen 
            Draht=
zieher dieſer Aktion dürften an ihrer Haltung keine Freude haben. Jeder 
Gemeindebeamte hat nun die Pflicht, bei ſeiner politiſchen Partei die 
Unhaltbarkeit der begonnenen Aktion nachzuweiſen. Die Parteien müſſen 
ſich davon überzeugen, daß der eingeſchlagene Weg verfehlt iſt und aus 
Unüberlegtheit beſchritten wurde. Die Aufhebung des 
            Beſoldungsſperr=
geſetzes gab in keiner Weiſe dazu Veranlaſſung. 
Die heſſ. Gemeindebeamtenſchaft fordert heute lauter als ſonſt vom 
Parlament und Regierung die ſofortige Schaffung eines 
            Gemeindebeam=
tenrechts, das den Gemeindebeamten in der Ausübung ſeines ſchwierigen 
Dienſtes ſchützt und unterſtützt, das ihm die Möglichkeit gibt, im 
            Rah=
men der Selbſtverwaltung zum Wohle der Volksgemeinſchaft 
            erſprieß=
lich zu wirken. 
Die heſſ. Gemeindebeamtenſchaft erinnert an die auf früheren 
            Ver=
tretertagen (Bensheim und Bad=Nauheim) vom Regierungsvertreter und 
Landtagsabgeordneten verſchiedener Parteien gegebenen poſitiven 
            Ver=
ſprechungen zur Durchführung der Verwaltungsreform in Heſſen und 
zur Schaffung eines brauchbaren Gemeindebeamtenrechts. Die 
            Ge=
meindebeamtenſchaft weiß, daß in Zeiten, wo alles fließt, große 
            Schwie=
rigkeiten der Vollendung ſolcher Grundgeſetze entgegenſtehen, ſie weiß 
aber auch, daß bei einigem Willen die Möglichkeit beſteht, in ſo langer 
Zeit wenigſtens das Allernotwendigſte zu ſchaffen, nämlich das 
            Gemeinde=
beamtenrecht. Heſſen hat heute den traurigen Ruhm, im großen 
            deut=
ſchen Vaterlande in dieſer Hinſicht mit der rückſtändigſte Staat zu ſein. 
Die heſſ. Gemeindebeamtenſchaft unterläßt auch heute nicht, Regierung 
und Volksvertretung auf dieſe Tatſache hinzuweiſen und fordert immer 
wieder, endlich mit der notwendigen Willenskraft die ſchon ſo lange 
hinausgezogene Vollendung des Werkes zu beſchleunigen, vor allem aber 
das dringend notwendige Gemeindebeamtenrecht zu ſchaffen, damit Heſſen 
ſein Anſehen als Staat, der die Jetztzeit erfaßt hat, wiedergewinnt. 
Die Beamtenſchaft beobachtet ferner mit ſteigendem Mißtrauen wie 
die Geſetzgebung heute hinſichtlich der Steuer, Finanz= und 
            Wirtſchafts=
politik in einſeitiger Weiſe, von beſtimmten 
Wirtſchaftsgruppen zum 
Nachteile der Verbraucher beeinflußt wird. Mit Bedauern ſtellt die 
Beamtenſchaft feſt, daß die Parlamente mehr und mehr den 
            Wirtſchafts=
kreiſen Rechnung tragen und damit beweiſen, daß ſie faſt ausnahmslos 
in die Abhängigkeit dieſer Gruppen geraten ſind. Die Beamtenſchaft 
muß fordern, daß bei dem kommenden Laſtenausgleich, mehr wie ſeither 
den Intereſſen der Gehaltsempfänger Rechnung getragen wird. 
            Nament=
lich fordert die Beamtenſchaft, daß bei Aufhebung der 
            Wohnungszwangs=
bewirtſchaftung die Feſtſetzung von Höchſtmietſätzen der geſetzlichen 
            Re=
gelung unterworfen bleibt. Als Berufsvertretung fordert die 
            Organi=
ſation eine unbehinderte genoſſenſchaftliche Betätigung auf allen 
            Ge=
bieten der wirtſchaftlichen Selbſthilfe.
 H. Eberſtadt, 17. Mai. Die Eröffnung des Gemeinde= 
Schwimmbads für die diesjährige Badeſaiſon iſt geſtern erfolgt. — 
Einem dringenden Verkehrsbedürfnis hat die Heag endlich Rechnung 
            ge=
gragen. Seit 15. d. M. fährt der um 10,45 Uhr abends hier einlaufende 
Wagen der Linie 8 der elektriſchen Straßenbahn nochmals nach 
            Darm=
ſtadt (Halteſtelle Luiſenplatz), um 11,22 von dort aus als letzter Wagen 
nach Eberſtadt zu verkehren. Dieſer Spätwagen bietet den Neiſenden, 
die mit dem 11,16 Uhr in Darmſtadt eintreffenden Frankfurter Zug 
            an=
kommen, einen willkommenen Anſchluß nach Eberſtadt. Im übrigen 
bleibt der jetzige Fahrplan der Vorortlinie 8 bis zur Inbetriebnahme 
der Strecke Fabrik Merck=Arheilgen beſtehen. — Am kommenden 
            Don=
merstag, abends 8 Uhr, findet eine öfffentliche 
            Gemeinderats=
ſitzung ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a.: Beratung des 
            Ge=
meindevoranſchlags ſowie des Voranſchlags für das Gemeinde=
            Waſſer=
werk für das Ri. 1926; Beſchlüſſe des Landtags zum Staatsvoranſchlag 
1926 die Fortbildungsſchule betreffend, hier: Befreiung dauernd 
            land=
mitrſchaftlich beſchäftigter Fortbildungsſchulpflichtiger; Antrag des 
            Ge=
meinderats Quari betr. Einführung der Lernmittelfreiheit in der 
            hieſi=
gen Volksſchule; Petition Mommer u. Konſ. betr. Laſtraftwagen= und 
Autoverkehr in der Pfungſtädter= und Heidelbergerſtraße.
Dienstag, den 18. Mai 1926
 *Flugtag in Babenhauſen. 
Kaltes, unfreundliches, windiges Wetter und doch Großbetrieb in 
unſerem Städtchen, wohin man ſah. Mit den Zügen, Kraftfahrzeugen 
und anderen Beförderungsmitteln kam alt und jug von hier und der 
ganzen Umgebung zum Flugtag der Heſſenflieger auf den zu dieſem 
Zwecke ſo vortrefflich geeigneten Exerzierplatz. Karawanen von 
            Fuß=
gängern, Scharen von Schulkindern, geführt von der Lehrerſchaft, 
            ſtröm=
ten voller Erwartung zum Starplatze, der von der hieſigen Schutzpolizei 
nach allen Seiten hin muſtergültig abgeſperrt war. Das Rattern der 
Motore von Eindeckern und Doppeldeckern erhöhte die Spannung. Ehe 
die kühnen Fliegee in die Lüfte ſtiegen, gaben ſie den Umſtehenden noch 
kurze Erläuterungen über den Bau ihres Flugzeuges, und dann ſtiegen 
ſie hoch in die Lüfte empor. Bewundernde Blicke folgten ihnen. Kein 
Wunder iſts! Fliegeriſche Glanzleiſtungen wurden, von den wackeren 
Piloten vorgeführt. Beſonders D 471 erregte ſpannendſte 
            Aufmerk=
ſamkeit. Führer iſt Kunſtflieger Buſch=Darmſtadt. Er war in ſeinem 
tollkühnen Element. Loopings folgten auf Loopings, begleitet von dem 
ſtaunenden Ach und Oh von jung und alt. Und erſt das Trudeln! Eben 
war er in den grauen Wolken hoch oben, gleich darauf folgte ein jäher, 
nervenerregender Abſturz und ſieghaft ſauſt die meiſterhaft geſteuerte 
Maſchine dicht über die Köpfe der Zuſchauer dem nahen Wäldchen zu. 
Ruhig und ſtolz dagegen zog der Doppeldecker ſeine Kreiſe. Man 
            emp=
fand ſelbſt auf der Erde ein Gefühl völliger Sicherheit für die 
            mitfah=
nenden Gäſte. Herr Oberleutnant Rückert und Frau Gemahlin ſind 
dann folgte der dramatiſche Höhepunkt: der Fallſchirmabſprung. 
Ihn führte das Mitglied der Heſſenflieger, Herr Heß=Darmſtadt, unter 
atemloſer Spannung des Publikums aus. Fliegermeiſter Jährling= 
Darmſtadt ſteuerte das Flugzeug bis zu einer Höhe von etwa 500 Mtr., 
von wo aus der kühne Abſprung erfolgte. Er gelang meiſterhaft. 
            Lei=
der war er nur einem Teil der Zuſchauer gut ſichtbar, da der ſtarke 
Wind den wackeren Springer zu weit abſeits im Walde zur Erde trieb. 
In dankenswerter Weiſe verſtand ſich Herr Heß zur Freude des 
            Pu=
blikums dazu, den Abſprung zu wiederholen. Allen Augen gut ſichtbar, 
50 Meter von der Zuſchauerkette entfernt. Der Flugtag hatte damit 
ſein Ende gefunden. Ihr Ziel haben die tapferen Heſſenflieger mit Jugend Stehenden ſich öfters zuſammenfänden und ſich enger 
            zuſammen=
großem Erfolg erreicht: das Intereſſe der Landbevölkerung für die 
Fliegerei und den Flugſport iſt geweckt und wird noch zunehmen durch 
ſolch hochſtehende ſportliche Leiſtungen.
 * Griesheim, 17. Mai. Dieſer Tage wurde eine Frau aus 
            Darm=
ſtadt, die mit ihrem Manne und noch etlichen Perſonen nach 
            Geſchäfts=
ſchluß eine Nadtour nach hier unternommen hatte, auf der Chauſſee, 
kurz vor dem Eingang des Ortes, von einem Fuhrwerk überfahren. 
Die Frau, die des Fahrens noch nicht recht kundig war, wollte drei auf 
dem Fußweg gehenden Militärperſonen ausweichen und fuhr dabei 
direkt vor das eine Hinterrad des Fuhrwerks, das ihr über die Bruſt 
ging. Wie man hört, hat die Frau zum Glück nur eine leichte 
            Rippen=
quetſchung davongetragen, da der Wagen unbeladen war. Den 
            Fuhr=
ſoll an dem Unfall keine Schuld treffen. 
mann 
Erbach, 17. Mai. Der Militär= und Veteranenverein Erbach i. O. 
hatte am Samstag abend ſeine Mitglieder im Gaſthaus zum Adler 
verſammelt, um diejenigen, die 50, 40 und 25 Jahre dem Verein 
            an=
gehören, mit dem Haſſiaabzeichen mit der Zahl auszuzeichnen. Der 
Verein, der ſeit dem 11. November 1872 beſteht, konnte an 7 Mitglieder 
das Abzeichen mit der Zahl 50, an 22 das mit der Zahl 40 und an 6: 
Mitglieder das Abzeichen mit der Zahl 25 verleihen. Gewiß ein ſchönes 
Zeichen für den Zuſammenhalt im hieſigen Kriegerverein. Graf Konrad 
und Erbgraf Alexander, die die Abzeichen geſtiftet hatten, überreichten 
ſie den einzelnen Mitgliedern. Es wurde noch beſchloſſen, am Sonntag, 
den 27. Juni, einen gemeinſamen Ausflug mit Muſik nach Jagdſchloß 
Eulbach zu machen, um dort einer Einladung des Erbgrafen Alexander 
Folge zu leiſten. In angeregter Unterhaltung blieben die Mitglieder 
des Vereins noch lange beiſammen. 
Birkenau, 17. Mai. Solbäder. Dieſer Tage wurde eine 
            Sol=
badekur für die hieſigen Schulkinder im neuen Schulhauſe eingerichtet. 
Vorläufig nehmen etwa 40 Kinder, 20 Knaben und 20 Mädchen des 
            drit=
ten, vierten und fünften Jahrganges daran teil. Nach Beendigung der 
Kur dieſer Abteilung kommen dann Kinder des erſten und zweiten 
            Jahr=
ganges in Betracht. Hoffentlich hat auch dieſe Solbadekur für unſere 
geſundheitlich geſchwächten Kinder wieder eine recht günſtige Wirkung. 
Aus dem Odenwald, 17. Mai. A.D.J.V. Der Allgemeine Deutſche 
Jagdſchutzverein, der ſich die Pflege der Jagd und des Wildes zum Ziel 
geſetzt hat, unternahm anläßlich ſeiner am 15. und 16. Mai in Darmſtadt 
ſtattgefundenen 38. Hauptverſammlung einen Ausflug in den Odenwald. 
Das erſte Ziel iſt Erbach, „wo die im gräflichen Schloß befindlichen 
Sammlungen beſichtigt werden. Von Erbach aus werden die 
            Teilneh=
mer mit der „Okra” nach Eulbach fahren, um dort den Wildpark, den 
engliſchen Garten und die berühmten Geweihſammlungen im Schloſſe 
des Erbgrafen zu beſichtigen 
Hirſchhorn, 17. Mai. Waſſerſtand des Neckars. Am 15. 
* Hähnlein, 17. Mai. Tödlicher Unglücksfall. Die Frau 
des hieſigen Maurermeiſters P. Schmeider hatte Schutz hinter einem 
Baume geſucht, als ein Pferd ſcheu wurde und in der Richtung des 
Baumes davonraſte. Die Frau konnte, dem heranraſenden Fuhrwerke 
nicht mehr entweichen, und drang ihr die abgebrochene Deichſel derart 
in die Bruſt, daß ſie ſchwere innere Verletzungen davontrug. Kurz 
darauf iſt die Bedauernswerte ihren Verletzungen erlegen. 
* Bensheim, 17. Mai. Wettkochen. Am nächſten Mäittwoch, den 
19. d. M. nachmittags 3½ Uhr, wird in den Sälen des Hotels „Zum 
deutſchen Haus” in Bensheim ein Wett=Kochen auf Gasherden moderner 
Konſtruktion mit Preisverteilung abgehalten. Verſchiedene Damen aus 
den Bergſtraßeorten haben ſich bereit erklärt, zu zeigen, wie man mit 
einem möglichſt kleinen Quantum Gas billig und ſchnell kochen kann. 
Alle Hausfrauen der Bergſtraße ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Das 
Gas= und Elektrizitätswerk Bensheim wird dieſes Wettkochen 
            veran=
ſtalten. 
Heppenheim, 17. Mai. Arbeitsvergebung. Die Stadt 
Heppenheim beabſichtigt die Erbauung von fünf Wohnhäuſern. Die 
Pläne ſind bereits fertiggeſtellt, und die verſchiedenen Bauarbeiten 
            ſol=
len nun vergeben werden. Angebote ſind his zum 21. Mai einzureichen. 
Gernsheim, 17. Mai. Waſſerſtand des Rheins am 
17. Mai 79 Zentimeter. 
* Offenbach, 17. Mai. In einer ſehr gut beſuchten Verſammlung 
des Handwerkerkartells und des Hausbeſitzervereins ſprach 
            Landtags=
abgeordneter Haury über „Die Erdroſſelung des ſelbſtändigen 
            Mittel=
ſtandes”. In der Weimarer Verfaſſung, ſo führte der Redner aus, ſei 
weitgehende Unterſtützung und Förderung des gewerblichen Mittelſtandes 
in Ausſicht geſtellt. Die heſſiſche Regierung laſſe aber die Beſtuhlung 
ſtaatlicher Unternehmen in Bad=Nauheim in Berlin herſtellen. Die 
            Son=
derſtener in Heſſen beanſpruche 40 v. H. der Mieteingänge. Zu 
            be=
grüßen ſei, daß der Erlaß der Sonderſteuer nun vom Mieter nachgeſucht 
werden müſſe, was ein Erfolg der Arbeit der Hausbeſitzer ſei. 
            Abzu=
wehren ſei der Verſuch der Städte, Fehlbeträge in ihrem Haushalt 
            im=
mer wieder durch Erhöhung der Grundſteuer zu dechen. Der Hausbeſitz 
habe wohl ſeinen Beſitz erhalten, könne ihn aber nicht verkaufen und zu 
Geld machen. Eine Beſprechung der Rede ſchloß ſich an. Es wurde 
            ſo=
dann einſtimmig eine Entſchließung angenommen, in der gegen die 
            uner=
trägliche Beſteuerung des Handwerker= und Hausbeſitzerſtandes Stellung 
genommen wird. 
Bingen, 17. Mai. Vermehrung der Rheinflotte. In 
der allerfüngſten Zeit iſt die Rheinflotte wiederum um einige Neubauten 
vermehrt worden. Auf ſeiner erſten Bergreiſe befindet ſich gegenwärtig 
ein neuer großer Schleppkahn im Anhang des Radſchlepodampfers 
„Braunkohle 16”, der Eigentum der Vereinigungsgeſellſchaft Rheiniſcher 
Braunkohlen=Bergwerke in Köln iſt und die Nummer „32” trägt. Er iſt 
auf der Rheinwerft in Walſum erbaut und mit allen Neuerungen, ſo 
auch mit dem Flettner=Ruder, verſehen. Seine Länge beträgt 110 Meter, 
ſie Breite 13 Meter und der Tiefgang bei voller Ladung 3 Meter; die 
Tragfähigkeit beträgt 3000 Tonnen (60 000 Zentner). Auf ſeiner erſten 
Fahrt hatte er 40 000 Zentner Braunkohlenbriketts geladen, die nach 9 
Karlsruhe beſtimmt ſind. — Ein neuer Schlepykahn wurde durch die 
Großreederei Matthias Stinnes in Dienſt geſtellt. Der Neubau trägt 
den Namen „Mathias Stinnes Nr. 39” und iſt auf der Schiffswerft von 
Chriſtof Ruthof in Mainz=Koſtel erbaut. Er hat die Abmeſſungen eines 
Rhein=Herne=Kanalſchiffes und eine Tragfähigkeit von 1350 Tonnen. Im 
Anhang des Schvaubenſchleppdampfers „Mathias Stinnes 10” wurbe. 
leer 
ach der Ruhr geſchleppt. — Ein weiterer Neubau iſt der Kahn „M. 
S. 9 
W.”, der in Miete bei der Reederei Joſ. Schürmann, G.mb. H., in 
Duisburg, fährt und dieſer Tage im Anhang des Winſchermanndampfers 
Heinrich” ſeine erſte Berafahrt zurückgelegt hat, beladen mit 1100 To. 
Brennſtoff für die J. G. Farbeninduſtrie, Höchſt a. M. Er iſt erbaut 
auf der Meidricher Schiffswerft und beſitzt Abmeſſungen zum Befahren 
des Rhein=Herne=Kanals. Seine Ladefähigkeit beträgt annähernd 1500 
Tonnen. Eigennimer iſt die Meidricher Schiffswerft. 
* Bad=Nanheim, 17. Mai. Für die zahlreichen Gäſte, die wie in 
jedem Jahre Bad=Nauheim während der Pfingſttage beſuchen, wird eine 
beſondere Kurkarte zum Preiſe von 5 Mk. ausgegeben, die vom 22. bis 
Beſuche des Kurhauſes und der Konzerte des ſtaatlichen Kurorcheſters. 
Für die Benutzung der Kurmittel gelten für dieſe Karten die gleichen 2 
Rechte wie für die allgemeinen Kurkarten.
 * Riedentwäſſerung. 
Ausdem Kreiſe Groß=Gerau. Seit Einſetzen der trockenen 
Witterung nehmen die Arbeiten der Riedentwäſſerung einen guten 
            Fort=
gang. Der Hauptkanal iſt vom kleinen Rhein an noch aufwärts auf eine 
Länge von 4000 Meter fertiggeſtellt. Der auf einer Schiebebühne 
            arbei=
tende Bagger ſteht in Gemarkung Trebur, etwa 1300 Meter oberhalb 
des von Trebur nach der Hohenau führenden Weges. Bei 12ſtündigem 
Betrieb kommt der Bagger täglich etwa 70 Meter vorwärts und ſchachtet 
dabei 1000 Kubikmeter Boden aus. Der parallel der Straße Geinsheim= 
Leeheim ziehende Kanal iſt zur Hälfte fertiggeſtellt; die Arbeiten ruhen 
ſeit etwa drei Wochen, da das den ausgehobenen Boden ſeitlich 
            beför=
dernde Transporthand durch den Triebſand defekt iſt und ausgewechſelt 
werden muß. Der durch Große Lache Gerauer Lache, Weidelache ziehende, 
die Gemeinden Geinsheim, Wallerſtädten, Dornheim berührende, 8 Klm. 
lange Hauptgraben iſt jetzt in Angriff genommen. Die tiefbaulichen 
Arbeiten für das Pumpwverk am Kammerhof, an der Gemarkungsgvenze 
Leehmei=Erfelden, und für das Pumpwerk im Sommerdamm am Kleinen 
Rhein ſind vergeben. Die Ausplanierung der Aushubmaſſen von dem 
Kanal durch die Wächterſtadt wird vorgenommen. Umfangreiche 
            Feld=
bereinigungsarbeiten in den Verbandsgemeinden ſind im Gange. Es 
werden zur Zeit über 300 Erwerbsloſe, außer den Facharbeitern, 
            be=
ſchäftigt.
 Gießen, 16. Mai. Die heſſiſche Zentralſtelle zur Förderung der 
die Glücklichen, die hochbefriedigt von der Luftreiſe wieder landen. Und Volksbildung und Jugendpflege veranſtaltete am 8. d. M. 
auf Veranlaſſung der Herren Univerſitätsprofeſſoren Geh. Nat Dr. 
Mittermaier und Dr. Stern in Gemeinſchaft mit den Lehrervereinen 
Gießen, Friedberg, Regierungsbezirts Wiesbaden und der 
            Volkshoch=
ſchule Gießen in der Aula unſerer Landesunwerſität einen Lehrgang 
zur Einführung in die Probleme der Jugendwohlfahrtsarbeit. Im 
            Vor=
dergrund der Erörterungen ſtand die Klarlegung der Beziehungen 
            zwi=
ſchen Schule und Jugendwohlfahrt. Nachdem Geh. Rat Dr. Mittermaier 
die zahlreich Erſchienenen, meiſt Volks= und Fortbildungsſchullehrer, 
            be=
grüßt hatte, eröffnete Schulrat Haſſinger=Darmſtadt mit einigen 
            grund=
landete er, von ſeinem Fallſchirm vortrefflich und ſicher getragen, etwa ſätzlichen Ausführungen zur Sache die Tagung. Es ſei dringend nötig, 
ſo meinte er unter anderem, daß alle in der Wohlfahrtsarbeit für die 
ſchlöſſen, um ihre Erfahrungen auszutauſchen und ſich gegenſeitig Mut 
zu machen. Ganz beſonders nötig ſei dies in der heutigen Zeit, in der 
rein wirtſchaftliche Erwägungen leider oft dringend notwendige Arbeit 
an unſerem heranwachſenden Geſchlecht gefährdeten. Nun ergriffen die 
einzelnen Vortragenden das Wort. Es ſprachen die Herven: Geh. Rat 
Mittermaier=Gießen über „Jugendwohlfahrt und Schule im 
Necht”; Stadtmedizinalrat Dr. Fiſcher=Defry, Frankfurt a. M 
über „Jugendwohlfahrt und körperliche Geſundheit”; 
            Univerſitätspro=
feſſor Dr. V. Düring, Frankfurt a. M., über „Jugendliche 
            Pſtcho=
pathen in Schule und Haus”; Univerſitätsprofeſſor Dr. Meſſer. 
            Gie=
ßen, über „Eine Studienreiſe nach Deutſch=Oeſterreich”; Kreisſchulrat 
Fiſcher, Gießen, über „Jugendpflege auf dem Lande‟; 
            Univerſitäts=
profeſſor Dr. Stern, Gießen, über „Das Problem der ſexuellen 
            Er=
ziehung” und Gewerbeſchulrat Dipl.=Ing. Dr. Bünnings, Gießen, 
über „Berufsberatung und Berufsausbildung”. Im Anſchluß an die 
glänzend verlaufene, außerordentlich lehrreiche Tagung wrde noch eine 
Vereinigung von Förderern der Jugendwohlfahrt begründet, der ſofort 
eine größere Anzahl Damen und Herren als Mitglied beitraten. Wer 
noch Mitglieder dieſer Vereinigung werden will, kann ſich mit Karte bei 
Profeſſor Dr. Erich Stern, Gießen, Wilhelmſtraße 6, anmelden 
Er 
wird dann rechtzeitig eine Einladung zur nächſten Zuſammenkunft 
            er=
halten, die vorausſichtlich 14 Tage nach Pfingſten ſtattfindet. 
* Gießen, 16. Mai. Die Studentenverbindung 
            Landsmann=
ſchaft „Chattia” weihte am 8. ds. Mts., nachmittags, ihr 
            ſtatt=
liches Haus unter ſehr ſtarker Beteiligung der Alten Herven und 
ihrer Damer ein. Als Ehrengäſte nahmen teil: Provinzialdirektor 
Graef, Prof. Dr. Laqueur als Vertreter des Rektors der Univerſität, 
Beigeordneter Dr. Hamm als Vertreter der Stadt und die Herren von 
den Landsmannſchaften „Darmſtadtia”= und „Merowingia”=Gießen und 
von Univerſitäten Marburg, Frankfurt, Heidelberg und von Hochſchule 
Darmſtadt. Eröffnet wurde die Feier im großen Saal durch den „
            Hoch=
zeitsmarſch aus Tannhäuſer”. Studienrat Dr. Gräf=Offenbach ſprach 
über das neue Haus, das ein Heim echt deutſchen Studentenlebens 
            wer=
den ſoll, hier ſolle die Freude und Treue wohnen, hier ſolle ſich die 
            aka=
demiſche Jugend auswachſen zu Stützen des Staates. In herzlichen 
Worten gedachte er der fürs Vaterland gefallenen Chatten. Der 
            Vor=
ſitzende des Alten Herrn=Verbandes, Medizinalrat Dr. Schäfer=Butzbach, 
hielt die Begrüßungsanſprache und wandte ſich beſonders an die 
            Ver=
treter und betonte, daß das eigene Heim die „Chattia” noch inniger mit 
der Muſenſtadt verbinden werde. Auch dem Alten Herrn Sanitätsrat 
Dr. Becker=Sprendlingen, dem eifrigen Förderer des Neubaues, widmete 
er herzliche Worte. Er ſchloß mit den Worten: Dem Bund zur Ehre, 
em Vaterland zum Heil. Haltet feſt in Freundſchaft und Treue! Frau. 
Dr. Uebel trug ein Muſikſtück vor und Dekan Gußmann aus Kirchberg 
hielt die Weiherede. Darauf übernahm der 1. Chargierte, Schäfer, das 
Haus. Als Geſchenke wurden überreicht von der „Darmſtadtia” ein Bild 
Veſte Koburg, von der „Merowingia” ein Bismarckbild. Der 
            Feſtkom=
mers nahm einen glänzenden Verlauf; es ſprach 1. Chargierter Schäfer, 
Pfarrer Bernbeck=Okarben hielt die Feſtrede auf die Landsmannſchaft, 
Anſprachen hielten: der Vertreter des Univerſitätsrektors, der 
            Provin=
zialdirektor, der Vertreter der Stadt. Die Rheinrede hielt Exzellenz 
Du. Becker=Darmſtadt. Anſchließend wurde das Deutſchlandlied 
            geſun=
gen. Der übliche Landesvater bildete den Abſchluß. 
* Büdingen, 17. Mai. Sein 40jähriges Jubiläum in 
            der=
felben Gemeinde beging der Lehrer Hermann Lentz in 
            Aulendie=
bach. Die Gemeinde veranſtaltete aus dieſem Anlaß eine kleine Feier, 
wobei Bürgermeiſter Roth dem Jubilar eine Ehrenurkunde überreichte. 
Das Landeskirchenamt widmete ihm ein Dankſchreiben, da Lehrer Lentz 
40 Jahre als Organiſt und Lektor der Kirche treue Dienſte leiſtete. Die 
Schuljungend übergab ihrem Lehrer einen Blumenſtock. Lehrer Heuſohn 
überbrachte die Glückwinſche der Lehrerſchaft. Der Geſangverein, den 
den Jubilar 38 Jahre als Dirigent leitete, überreichte ebenfalls ein 
Geſchenk. 
* Ober=Rosbach, 17. Mai Ein gutes Kirſchenjahr dürfte 
dieſes Jahr werden. Der Blütenanſatz war ſo groß, daß von den 
Nachbarorten Friedberg und Bad=Nauheim viele Naturfreunde kamen, 
um die Pracht zu bewundern. Man hofft, daß der Schee vom letzten 
jonntag keinen Schaden verurſacht hat und erwartet eine erſtklaſſige 
Ernte. Auch die Ockſtädter Kirſchenanlagen zeigen einen guten 
Behang. 
s. Lauterbach, 17. Mai. Gemeinſam mit dem Landvirtſchaftskammer= 
Ausſchuß für die Provinz Oberheſſen und den verſchiedenen 
            Zuchtver=
bänden des Kreiſes Lauterbach veranſtaltet unſere Stadt am 2. Juni d. J. 
einen Prämienmarkt. Der Auftrieb beginnt um 7 Uhr vorm 
tags, die Prämiierung um halb 9 Uhr. Um 8 Uhr muß der Auftrieb 
heendet ſein. Die Prämierung erſtreckt ſich auf Rinder (Heſſiſches 
            Fleck=
vieh und Vogelsberger), Schweine und Ziegen. Die Anmeldung zur 
Prämiierung für Rinder iſt ſpätesens am 26. Mai an den 
            Kreisrinder=
zuchtvereins=Vorſitzenden, Herrn Oeokonomierat Glaſer, zu richten. 
            An=
meldung der Schweine und Ziegen iſt nicht erforderlich. Die Stadt, der 
Landwirtſchaftskammer=Ausſchmiß, der Landwirtſchaftliche Bezirksverein, 
die Bezirksſparkaſſe, die Züchtervereinigungen und viele andere haben 
Preiſe geſtiftet. 
* Grünberg, 16. Mai. Am 12. d. M. fand hier eine Beſprechung 
über die am 9. Juni in Grünberg durch den Kreiszuchtverein für 
Vogelsberger Vich ſtattfindende Prämiierung ſtatt. Es wurde 
            beſchloſ=
ſen, daß nur reinraſfiges Vieh, deſſen Auftrieb in der Zeit von 7—8 Uhr 
vormittags ſtattzufinden hat, zugelaſſen wird und daß die Anmeldungen 
bis ſpäteſtens zum N. Mai bei dem Landwirtſchaftskammeramt in 
            Gie=
ßen zu erfolgen haben. Die Stadt Grünberg gibt zur Prämiierung 
einen Zuſchuß von 200 Mark, auch wird der Kreis ſowie die beteiligten 
Orte hierzu einen Betrag bewilligen. Am 8. Juni abends findet eine 
Begrüßung der erſchienenen Preisrichter — die noch näher bezeichnet 
werden — Ausſteller und Züchter, tags darauf nach der Prämiierung ein 
Vortrag über Raſſe und Aufzucht ſtatt. Nach den Beſprechungen zu 
            ur=
teilen wird die Ausſtellung einen großen Erfolg haben. 
Die älteſte 
Frau Grünbergs und der Umgegend, Frau Leiſter, iſt im Alter von 86 
Jahren verſtorben. Es ging ihr in den letzten Jahren körperlich und 
geiſtig nicht gut. 
n Grünberg, 17. Mai. Vorausſichtlich am 9. Juni hält der 
            Land=
wirtſchaftskammer=Ausſchuß für die Provinz Oberheſſen eine 
            Bezirks=
tierſchau für Vogelsberger Vieh aus dem Kreiſe Gießen am hieſigen 
Platze ab. Der Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß ſtellt an 
            Prämiierungs=
geldern 1500 Mk. zur Verfügung, außerdem ſind noch größere 
            Stiſtun=
gen zu erwarten. Die Klaſſeneinteilung und die 
            Ausſtellungsbedingun=
gen werden den Vorſitzenden der örtlichen Rinderzuchtvereine direkt 
            zu=
geſtellt.
 * Bad=Homburg, 17. Mai. Das Ehreumal für die im Weltkrieg 
gefallenen Angehörigen des Inf.=Negts. 80 und ſeiner Kriegsformationen 
wird am 21. und 22. Auguſt hier eingeweiht. Mit dieſer Feier iſt ein 
einſchließlich 26. Mai Gültigkeit hat. Dieſe Karten herechtigen zum freien Regimentsappell des 80. Regiments und ſeiner 
            Tochterregimen=
ter, des Reſerve=Regiments 80, Landwehr 80, Meſ.=Inf.=Regt. 223 und 
Infanterie=Regiment 3,3 und 365, Maſchinengewehr=Kompanie des 
18. Armeekorps, Feld=Nekruten=Depot der 21. Inf.=Diviſion verbunden.
Nummer 137
Dienstag, den 18. Mai 1926
Seite 9
 WSN Mannheim. In Anweſenheit des badiſchen 
            Staatsprä=
ſidenten Trunk, der badiſchen Regierung und des badiſchen Landtags, 
ſowie einer großen Anzahl prominenter Perſönlichkeiten aus allen 
            Ge=
bieten der Kunſt, Wiſſenſchaft und Finanzen, Handel und Induſtrie, der 
Vertreter des Handwerks und der Gewerkſchaften, ſowie einer großen 
Anzahl auswärtiger Ehrengäſte fand am Samstag vormittag im 
            Rit=
terſaal des Mannheimer Schloſſes die feierliche Eröffnung des Schloß= 
Muſeums ſtatt. 9 
ch der vom Orcheſter des Theaters geſpielten 
            Beet=
hoven=Ouvertüre „Die Weihe des Hauſes” ergriff Oberbürgermeiſter 
Dr. Kutzer das Wort zu längeren Ausführungen, in denen er auf die 
Bedeutung des Muſeums hinwies und betonte, daß das Muſeum eine 
Stätte des Kulturſtrebens werden möge. Er gab ſodann einen Rückblick 
über die mit dem Schloß verknüpfte Geſchichte, ſowie über die Entſtehung 
des Muſeums, und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß der Staat 
Baden ſich entſchloſſen habe, eine große Anzahl von Schloßräumen für 
) Jahre der Stadt Mannheim zur Verfügung zu ſtellen. In ſeinen 
weiteren Ausführungen ſprach Redner allen denen herzlichen Dank aus, 
die ſich um die Schöpfung des Werkes verdient gemacht haben. In ſeinen 
Schlußworten wies Redner darauf hin, daß noch vor kurzer Zeit von 
den Zinnen des Schloſſes die franzöſiſche Trikolore wehte. Er ſchloß 
ſeine Ausführungen mit den Worten: „Freuen wir uns heute, daß es 
nach 1½ Jahren möglich geworden iſt, auf dem Schloſſe die deutſche 
Flagge zu hiſſen, um in ihm und von ihm dem deutſchen Volke Dienſte 
zu erweiſen. Das ſei die neue, hohe Aufgabe des Hauſes. Unſer Gruß 
gilt dem deutſchen Volke. Nach Abſingen des Deutſchlandliedes hielt 
Muſeumsdirektor Dr. Walter einen Vortrag über die 
            Entſtehungs=
geſchichte des Muſeums. — Nach den Ausführungen des Direktors der 
Kunſthalle, Dr. Hartlaub, der betonte, daß der Beitrag, den die 
Kunſthalle mit der ihr unterſtellten Schloßgalerie zu den neu 
            erſchloſ=
ſenen muſealen Bildungsmaterialien liefert, ſehr bezeichnend ſei, 
            gegen=
über der Bedeutung des Schloßmuſeums ſelbſt, ergriff im Namen der 
badiſchen Staatsregierung Staatspräſident Dr. Trunk das Wort, 
um zunächſt der Stadt Mannheim den herzlichen Dank für die 
            Ein=
ladung der Vertreter des badiſchen Volkes, der Abgeordneten und der 
Regierung des badiſchen Landes zum Ausdruck zu bringen. Der 
            Staats=
präſident betonte, daß die Mitglieder der Regierung und des Lantags 
nicht nur den Wunſch hatten, an der Eröffnung des Schloßmuſeums 
teilzunehmen, ſondern die Pflicht der Anteilnahme an dieſem Feſte 
Mannheims empfunden hätten. Trotzdem Mannheim älter ſei und 
Gedeutſamer, als alle anderen Städte im Lande Baden, komme kein 
Gefühl des Neides auf, denn Mannheim gehöre zu Baden und Baden 
zu Mannheim. Das Streben, das kulturelle Gut zu pflegen und zu 
als ein deutſches Gut, ſei das gemeinſame Streben. Der 
weite 
K. 
Spräfident gab der Meinung Ausdruck, daß gerade dieſes 
            Zuſam=
mmengefügtfein von Staat und Sradt das ſei, was dem heutigen Tag 
die beſondere Bedeutung gibt. Der Staatspräſident kam dann auf die 
Ausführungen des Oberbürgermeiſters in der Kunſthalle zu ſprechen und 
führte aus, daß es nicht Aufgabe des Landes ſei, an den Leiden und 
AAufgaben einzelner Teile des Landes teilzunehmen; Aufgabe des 
            Lan=
des ſei es, die Geſamtheit Badens, die Geſamtheit des deutſchen 
            Vater=
landes zu ſuchen. Aber noch eine andere Aufgabe ſei dem Lande 
            ge=
worden. Das ganze Land Baden ſei im übertragenen Sinne eine Feſte 
für deutſches Denken, deutſches Streben und deutſche Kultur. Um dieſ 
Aufgabe erfüllen zu können, bat der Staatspräfident um die Mitarbeit 
der Stadt Mannheim. — 
Nachdem der ungeheure Beifall, den die 
orte des Staatspräſidenten gefunden, verklungen war, ergriff Geh. 
Hofrat Caſpari namens des Mannheimer Altertumsvereins das 
Wort, der ſich verpflichtet fühlte, an dieſem Freuden= und Ehrentage 
des Vereins, neben den Gründern desſelben, den Staatsbehörden und 
der Stadtverwaltung für ihre bereitwillige Unterſtützung den Dank des 
Vereins in herzlichen Worten zum Ausdruck zu bringen. Als äußeres 
Zeichen des Dankes und der Anerkennung für die dem Verein gewährte 
Förderung verkündete er die Ernennung des Oberbürgermeiſters Dr 
Kutzer zum Ehrenmitglied des Altertumsvereins. Dieſe Mitteilung 
des Redners wurde von der Feſtverſammlung mit beſonderem Beifall 
begrüßt. Geh. Hofrat Caſpari kam dann auf die Ziele zu ſprechen, 
die ſich der Altertumsverein geſtecht hat: Pfleger der 
            wiſſenſchaftlich=
hiſtoriſchen Forſchung von Mannheim zu ſein, Führer zur Vertiefung 
der Heimatkunde und Förderung der Heimatforſchung. Durch die 
            Er=
öffnung des Schloßmuſeums, ſo ſchloß der Redner, ſei dem Verein ein 
neues Tätigkeitsfeld erſchloſſen worden.
 Tödlicher 
            Abſturz=
km. Karlsruhe. In der Nacht auf Sonntag ſtürzte ein 65jähr. 
Schneidermeiſter vor dem Betreten ſeiner im fünften Stockwerk 
            gele=
ſenen Wohnung über das Treppengeländer hinab und zog 
ſich dabei ſo erhebliche Verletzungen zu, daß er bald darauf ſtarb. 
Ein franzöſiſcher Vizekonſul tödlich verunglückt. 
km. Freiburg. Auf der Straße zwiſchen Heitersheim und 
            Griß=
heim fuhr der Kraftwagen des franzöſiſchen Vizekonſuls in Stuttgart, 
Jacquemin, mit voller Geſchwindigkeit beim Nehmen einer Kurve 
in den Sulzbach, wobei ſich der Wagen überſchlug. Der Vizekonſul 
ertrank in dem Bach, da der Wagen die Infaſſen unter ſich begraben 
hatte. Die Frau des Vizekonſuls erlitt ſchwere Verletzunger 
während deſſen Tochter mit leichteren davonkam. Die beiden Damen 
wurden in das Krankenhaus in Heitersheim gebracht.
 Schweres Autvunglück. 
Im Katharinenwald ereignete ſich ein ſchweres 
fm. Konſtanz. 
Autounglück. Das Bierauto der Brauerei Ruppaner geriet auf 
einem verbotenen Waldweg ins Rurſchen und fuhr gegen einen 
Baum. Der Führer und ein Arbeiter kamen mit leichteren 
            Ver=
letzungen davon, der 17jährige Sohn des Chauffeurs erlitt eine 
            Gehirn=
erſchütterung, der Büroangeſtellte Maier einen Schädelbruch, an dem 
er ſtarb. 
Großfeuer in den Späthſchen Baumſchulen. 
Berlin. Seit geſtern vormittag um 11 Uhr wütet in den großen 
Späthſchen Baumſchulen, im Baumſchulenweg bei Berlin, ein vie 
iges Feuer. Der Brand, der in einem 1000 Quadratmeter großen 
Schuppen entſtanden iſt, ſprang in wenigen Minuten auf einen 
            an=
grenzenden Schuppen über. Die herabſtürzenden Giebelſtücke ſetzten 
den Park in Brand. Wertvolle Baumbeſtände, vor allem Nadelhölzer 
fielen den Flammen zum Opfer.
 Zigeunerſchlacht in Berlin. 
* Berlin. Zu einer Zigeunerſchlacht kam es am Samstag abend 
im Ziegeleiweg in Neinickendorf. Männer des Weißenſeer Stammes 
überfielen einen Zigeuner, der ſich mit ſeinem Wohnwagen auf 
            Rei=
nickendorfer Gebiet niedergelaſſen hatte. Die Angreifer waren mit 
Raſiermeſſern, Totſchlägern und Seitengewehren ausgerüſtet. 
            Gemein=
ſam verprügelten ſie den Beſitzer des Wohnwagens und zer 
trümmerten den Wagen und ſeine Einrichtung. Es wäre ohne 
Zweifel zu noch ſchwereren Ausſchreitungen gekommen, wenn nicht 
            An=
wohner die Schutzpolizei zu Hilfe gerufen hätten. Dieſe trieb die ganze 
Bande mit Gummiknüppeln auseinander. Fünf Zigeuner wurden 
            feſt=
genommen und der Kriminalpolizei eingeliefert. 
Der Faſſadenkletterer=Prozeß vertagt. 
DD. Berlin. Im weiteren Verlauf der Verhandlung gegen 
den Faſſadenkletterer Kaßner machte auch der Verteidiger des 
            An=
geklagten geltend, daß in dem Hotelzimmer Spuren eines Kampfee 
nicht feſtgeſtellt worden ſeien. Die Widerſprüche ließen ſich nur durch 
eine Gegenüberſtellung mit dem Ehepaar Hollinger aufklären. 
            Anderer=
ſeits ergab die Beweisaufnahme, daß der Hut des Angeklagten mitten 
im Zimmer gelegen habe, und der Sachverſtändige erklärte, daß in dem 
Revolver des Angeklagten eine Patrone angeſchlagen geweſen ſei, und 
daß die Waffe verſagt haben müſſe. Hoteldirektor Schröder wiederholte 
dann die Darſtellung des damaligen Vorfalles, die Direktor Hollinger 
ſeinerzeit gegeben hatte. Am Schluß der Beweisaufnahme traf ein 
Telegramm aus Zürich ein, in dem Direktor Hollinger mitteilte, daß er 
durch Krankheit verhindert ſei, an der Verhandlung teilzunehmen. Die 
Verhandlung wurde dann auf unbeſtimmte Zeit vertagt, bis Direktor 
Hollinger entweder nach Berlin kommen könne oder auf diplomatiſchem 
Wege kommiſſariſch vernommen worden ſei.
 Beſchlagnahme eines deutſchen Schmuggelſchiffes. 
Stockholm. Der Hafenpolizei von Nynaesham iſt es gelungen, 
den Hamburger Kutter „Roland, mit einer Ladung von 60 00 
Litern Alkohol, innerhalb der Dreimeilenzone zu 
            beſchlag=
nahmen. Großes Aufſehen hat es erregt, daß einer der das 
Schmugg boot verfolgenden ſchwediſchen Zolljäger aus bisher 
völlig unbekannten Gründen durch eine Exploſion zerſtört wurde. 
Es handelt ſich um das Zollboot „T. V. IV” eines der modernſten und 
neueſten Fahrzeuge der ſchwediſchen Zollbehörde. Der Gedanke eines 
            At=
tentats gegen das Zollboot wird, obwohl man ſich über die Ent 
ſtehung des Unglücks noch im Unklaren iſt, von dem Chef der 
            ſchwe=
diſchen Küſtenbewachung ausdrücklich zurückgewieſen.
 . 
Von der Landung der „Norge‟ 
Nach einer Meldung der „Aſſociated Preß” aus Nome, mußte das 
Motorboot, in dem die Mannſchaft der „Norge” nach Nome 
            ge=
kommen iſt, 14 Meilen über das Eis der Port Clarence Bay 
bei Teller geſchleppt werden, ehe offenes Waſſer erreicht wurde und die 
Fahrt nach Nome beginnen konnte. An der Mündung des 
            Schlangen=
fluſſes, 7 Meilen weſtlich Nome, hatte ſich eine Gruppe von Eskimos 
und Weißen verſammelt, um die Beſatzung der „Norge” zu begrüßen. 
Verſchiedene Einwohner von Nome brachten ein Gefühl der 
            Miß=
ſtimmung gegen Amundſen zum Ausdruck, weil er, nachdem der 
            nor=
wegiſche Vizekonſul in Nome von ihm veranlaßt worden war, für 
Hilfeleiſtung bei der Landung des Luftſchiffes 100 Mann 
            zuſammenzu=
bringen, doch die „Norge” nicht nach Nome gebracht hat. 
Der zweite Steuermann der „Norge”, Riiſer Larſen, erklärte, 
man habe am Nordpol dünnes Eis und offenes Waſſer gefunden 
doch habe man kein Land entdecken können. Die „Norge” hat am 
Nordpol beträchtliche Zeit verbracht, um wiſſenſchaftliche Beobachtungen 
machen zu können. Das Luftſchiff ſenkte ſich dabei bis auf 600 Fuß über 
die Eisfläche und ſtieg dann wieder bis zur Höhe von 4000 Fuß. Ueber 
Point Barrow bildete ſich Eis auf den laufenden Propellert 
des Luftſchiffes. Dieſer Eisbelag brach dann ab und durchſchnitt 
eine große Gaszelle, ſo daß durch den Verluſt von 
            Waſſer=
ſtoff das Luftſchiff äußerſt ſchwer wurde. Auf dem Weg von Barrow 
nach Teller wurde die Fahrt jedoch durch günſtigen Wind unterſtützt. 
Im ganzen hat die Mannſchaft der „Norge” 72 Stunden in der Luft 
verbracht. Sie kam in Teller ſehr ermüdet, aber in beſtem 
            Geſund=
heitszuſtand an. 
Vor der Landung wurde ein Anker ausgeworfen und der zweite 
Mechaniker Arrduino begab ſich auf den Boden hinunter, um das 
            Lan=
dungsmanöver zu leiten, das bei ziemlich heftigem Wind vonſtatten ging. 
Die Landung in Teller vollzog ſich ohne alle Zwiſchenfälle. Nachdem 
einige Kino=Aufnahmen gemacht worden waren, wurde das Luftſchiff 
in 30 Minuten entleert und unter Leitung von Oberſt Nobile 
            ab=
montiert. Die Beſtandteile des Luftſchiffes ſollen für einen etwaigen 
Neuaufbau aufgehoben werden. Leutnant Omdal, der die Abſicht 
hat, noch einmal mit dem Motorboot nach Teller zurückzufahren, er 
klärte, daß die Maſchinen des Luftſchiffes in guter Verfaſſung geweſen 
ſind und ihre Aufgabe glänzend erfüllt haben. Amundſen ſtellte feſt, 
daß er jederzeit genau gewußt habe, wo ſich die „Norge” befand. 
Die amtliche Beſtätigung von der Landung der „Norge.” 
EP. Rom. Die glückliche Landung der „Norge” in 
Teller, 50 Meilen nördlich von Nome, an der Beringſtraße, wird 
vom Italieniſchen Luftſchiffahrtsminiſterium amtlich beſtätigt 
Muſſolini hat der Kammer die freudige Botſchaft gegen 6 Uhr 
            mitge=
teilt, wobei es zu einer begeiſterten Kundgebung für Nobile und die 
anderen Mitglieder der Expedition kam. Außer der Gattin Nobiles 
hat auch die Schweſter Ellsworths in Florenz von ihrem Bruder die 
Beſtätigung erhalten, daß alle Mitglieder der Expedition 
            un=
verſehrt ſeien und ſich wohlbefänden. 
EP. Mailand. Jede Stunde erſcheinen hier Extrablätter mit 
Einzelheiten des Fluges der „Norge‟. Trotz des Regens ſind die 
Straßen äußerſt belebt und beflaggt. 
Die Blätter widmen den 
Luftſchiffern und Forſchern begeiſterte Artikel. 
Amundſenin Nome. /Die „Norge” abmontiert 
TU. New York. Amundſen und ſeine Begleiter ſind Sonntag 
rüh von Teller im Motorboot in Nome eingetroffen. Der Empfang 
durch die Bevölkerung, die techniſche Vorbereitungen für die Ankunft 
des Luftſchiffes getroffen hatte, war ziemlich kühl. Amundſen erklärte 
ſeine verfrühte Landung in Teller mit Mangel an Gas und 
            ſtar=
kem Nebel. Die „Norge” iſt bereits abmontiert und wird 
            ſo=
bald das Meer eisfrei geworden iſt, mit dem erſten von Teller 
            abfah=
renden Schiff nach Nome verladen werden.
 Ein rumäniſches Dorf durch Feuer zerſtört. 
DD. Bukareſt. Durch eine Feuerbrunſt wurde das Dorf 
Raſeſti, in dem ſüdrumäniſchen Bezirk Huſi, vollſtändi 
erſtört. Ueber hundert Familien ſind obdachlos. Eine große 
Menge Vieh fiel dem Feuer zum Opfer.
 Hohe Wurzelrennen. /Rundum den Neroberg. 
Die früher hier gebauten und jetzt von der Firma Gebr. Gaſtell 
ſerienmäßig hergeſtellten Hag=Wagen, erreichen bei den obigen 
            bei=
den Prüfungsfahrten bemerkenswerte Erfolge. Ingenieur Stumpf= 
Lekiſch ſteuerte den Hag=Wagen wie im Vorjahre auf gleicher 
Strecke mit gleichem Erfolg. Die Bergſteigfähigkeit des Hag=Wagens 
erreichte wie immer größtes Auffehen. Die Bergſtrecke mit 12 Prozeut 
Steigung wurde bewundernswert genommen. Der Hag=Wagen wurde 
wieder erſter Sieger gegen die beſten internationalem Wagen. 
Rund um den Neroberg, Stumpf=Lekiſch auf Hag=Wagen 1. Sieger 
fuhr die ſchnellſte Zeit des Tages. Von allen geſtarteten Touren= und 
Sportwagen bis 14 Steuer=PS einſchließlich der geſtarteten 
            Kompreſ=
ſor=Wagen hat der Hag=Wagen mit nur 5 Steuer=PS eine hervorragende 
und außerordentliche Leiſtung gezeigt, und iſt in beiden Rennen mit 
außerordentlicher Zuverläſſigkeit gelaufen 
Wir freuen uns, einen in hieſiger Induſtrie hergeſtellten Wagen 
unter ſo ſchwierigen Verhältniſſen ſo außerordentlich günſtig abſchneiden 
zu ſehen.
 Sportverein 1898 Darmſtadt. 
Der Kampfabend am Mittwoch im Städtiſchen Saalbau wird dadurch 
noch beſonders intereſſant, daß die ſich gegenüberſtehenden Gegner zwei 
verſchiedenen Verbänden angeſchloſſen ſind. So iſt die Boxmannſchaft 
des Sportvereins 98 dem deutſchen Reichsverband für Amateurboxen 
            an=
gegliedert, während auf der anderen Seite die Gegner dem 
            Athletik=
ſportverband angehören. Die lokalen Vertreter der beiden Verbände 
kämpfen alſo um die 
            Sieges=
mne. — Selbſtverſtändlich finden die 
            ſchwe=
ren Gewichtsklaſſen das größte Intereſſe, da ſich bei dieſen Kämpfen die 
ſtärkſten Vertreter gegenüberſtehen. Vom Sportverein 98 iſt es Oßburg, 
der Weckbach vom A. Sp.V. 95 gewiß manche Nuß zu knacken geben wird 
und ſicher einen ſehr harten Gegner abgibt, wenn Weckbach nicht in 
            vor=
züglicher Form ſein ſollte. Ebenſo wird gewiß auch der Kampf des 
Ungarns Rayk vom A. Sp.V. 95 mit Schmidt vom Sportverein 
            Darm=
ſtadt 98 ſehr intereſſant. Auf den Ungarn ſetzt man hochgeſpannte 
            Er=
wartungen. Er wird an dem Abend zu beweiſen haben, inwieweit 
dieſelben berechtigt ſind. In der Schwergewichtsklaſſe ſtehen ſich Gegner 
von großer Schlagkraft und Härte gegenüber, von denen feder ſehr hart 
im Geben und Nehmen iſt. Gattmann vom 1. Offenbacher Boxklub iſt 
fa ſchon rühmlichſt bekannt. Ihm ſteht Trumpfheller vom Sportverein 
8 gegenüber. — Als Unparteiiſcher und Ringrichter iſt der als ſehr 
ſachlich urteilende bekannte Karl Feldhus vom F. T. V. 60 gewonnen. Ihm 
ſtehen als Punktrichter Kaltwaſſer, Frick und Gollaſch gegenüber. — Alles 
in allem, der Werbekampfabend verſpricht einen hochintereſſanten 
            Ver=
lauf zu nehmen und ſicher wird er dem Sportverein 98 ein volles Haus 
bringen, um ſo mehr, als zum erſten Male dieſer Verein mit dieſem 
Kampfzweig auf den Plan tritt.
 Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. 
Erſter Tag der 2. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom 
15 Mai fielen: 2 Gewinne zu 50 000 Mk. auf Nr. 84 728; 2 Gewinne 
zu 5000 Mk. auf Nr. 128 508; 2 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 236 426; 
2 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 66 579; 6 Gewinne zu 500 Mk. auf 
Nr. 77 083, 181 517, 280 
ferner wurden gezogen: 96 Gewinne zu 
300 Mark und 230 Gewinne zu 180 Mark. 
In der Nachmit 
tags=Ziehung fielen: 4 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 154 399, 
158 036: 
2 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 169 
2; 8 Gewinne zu 
 
800 Mk. auf Nr. 42885, 73 982, 103 044, 1287 
16 Gewinne zu 
50 
auf Nr. 30576, 78 408, 143 433, 188 9 
207 638, 216 166 
39, 248 658; ferner wurden gezogen: 52 Gewinne zu 300 Mark 
und 198 Gewinne zu 180 Mark.
 Zum Schutze des Kindes 
gegen die verſchiedenen Schädigungen der Haut verwendet man Vafenol= 
Wund= und Kinderpaſte, um die Einwirkung des nächtlichen Nälſens auf 
die Haut unwirkſam zu machen. Hierauf pudert man mit Vaſenol= Wund= 
und Kinder=Puder ein. Die Vaſenol=Präparate kann man in allenApotheker 
und Drogerien kaufen. 
(1. L. 7006
 Der Heiratsſchwindler in der Fliegeruniform. 
DD. Paris. Der Polizei iſt ein guter Fang gelungen. Sie konnte 
einen 24 Jahre alten Hochſtapler verhaften, der ſich längere Zeit, als 
bekannter Militärflieger ausgab. Der Schwindler hatte ſich eine mit 
Orden überladene Fliegeruniform beſchafft und erzählte jedem, der es 
hören wollte, daß er im Kriege 37 Flugzeuge, 36 Feſſelballons und ein 
Lenkluftſchiff abgeſchoſſen habe! Der Hochſtapler ſtieg in den 
            vornehm=
ſten Hotels in der Provinz ab, machte große Zechen, ohne ſie allerdings 
zu bezahlen und prellte obendrein noch das Hotelperſonal um große 
Summen. Sein Hauptbetätigungsfeld war anſcheinend der 
            Heirats=
ſchwindel. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß der „Flieger” mehrere junge 
Damen der beſten Geſellſchaftskreiſe um bedeutende Summen geſchädigt 
hat. Beim letzten Ball der Pariſer Oper wurde er mit einem ſeiner 
Opfer in großer Fliegergala geſehen und bewundert. Im Verhör vor 
dem Unterſuchungsrichter hat er alle Straftaten eingeſtanden. Außerdem 
erbot er ſich, eine der von ihm an der Naſe herumgeführten Damen zu 
heiraten, um wit der reichen Mitgift die übrigen Betrogenen zu 
            ent=
ſchädigen. 
Das iſt die Liebe...! 
EP. Ein ſeltſamer Vorfall wird aus Marſeille gemeldet. Ein 
junges Ehepaar hatte ſich getrennt, weil die Frau ſich mit der 
            Schwie=
germutter nicht vertrug. Nach häufigen Verſuchen der Frau, ihren 
Mann zur Wiederaufnahme der Gemeinſchaft — ohne die 
            Schwieger=
mutter — zu bewegen, was von dem Mann beharrlich abgelehnt wurde, 
kam es zur Kataſtrophe. Im Laufe einer erregten Auseinanderſetzung 
griff, die Frau, zur Verzweiflung getrieben, zum Nevolve= 
und verletzte ihren Gatten ſchwer. Dann ſank ſie nach einem 
fruchtloſen Selbſtmordverſuch in Ohnmacht. Beide wurden ins nächſte 
Krankenhaus eingeliefert. Die Aerzte erblärten eine ſofortige 
            Blut=
übertragung für notwendig, um den ſchwerverletzten Gatten 
retten. Sofort bot ſich die inzwiſchen aus ihrer Ohnmacht erwachte 
Gattin zu dieſer Blutübertragung an. Die Operation wurde 
            unver=
züglich ausgeführt und gelang ſo vorzüglich, daß der dickköpfige 
            Ehe=
gatte ſich auf dem Wege zur Geneſung befindet, während die ſchieß 
uſtige und doch „liebende” Gattin im Gefängnis des 
            Gerichts=
urteils harrt.
 Der junge Paſitſch erneut zu Kerker und Geldſtrafe verurteilt 
Belgrad. Der Sohn des früheren Miniſterpräſidenten Paſitſch 
Rade Paſitſch wurde neuerdings vom Gericht wegen 
            Verleum=
dung und Ehrenbeleidigung, und zwar gegenüber Dragiſa Stojadinovic 
Staatsſekretär im Sozialminiſterium, begangen durch Veröffentlichung 
mehrerer Zeitungsartikel, zu 15 Monaten ſchweren Kerker und 13000 
Dinar Geldſtrafe verurteilt. Dieſes iſt in kurzer Zeit die dritte 
            Ver=
urteilung, die Rade Paſitſch, allerdings „in Abweſenheit” erfährt. Er 
befindet ſich in Griechenland und dürfte ſchwerlich nach Jugoſlawien 
            zu=
rückkommen, um die ihm auferlegten Strafen zu verbüßen.
 Geſchäftliches. 
Lichtechte Büffel=Beize. Auch ein gewöhnlicher 
            Holz=
fußboden ſoll heute einen wohnlichen Anſtrich haben und zugleich leicht 
und auch möglichſt billig inſtand zu halten ſein. Dieſe Anſprüche 
modernen Hausfrau befriedigt am vollkommenſten die „lichtechte Büffel 
Beize.” Sie beſitzt die denkbar größte Farbechtheit und Färbkraft und 
ſchenkt alten wie neuen Bretterböden und Treppen mit ihren lichtvollen, 
warmgetönten Farben und ihrem parkettähnlichen Glanz einen 
            vor=
nehmen und behaglichen Anſtrich. Sie läßt ſich dabei ſpielend leicht 
auftragen und glänzen und iſt von größter Ausgiebigkeit. Tägliches 
Abkehren und gelegentliches Aufwiſchen und Nachbürſten genügen, die 
Böden immer ſauber und ſchön in Glanz und Farbe zu halten. Die 
Hausfrau, die Büffel=Beize verwendet, braucht weniger Bodenbeize als 
ſeither, muß ſeltener putzen, ſpart alſo das doppelte und dreifache an 
Zeit und Geld und ſchont ſich und ihre Geſundheit. Die lichtechte 
Büffelbeize iſt in allen Fachgeſchäften in zwei Sorten, Oel=Beize und 
Ba weie. Hoe Hiem mhmmh mi emalten
Wetterbericht.
 Wettervorherſage für Mittwoch, den 19. Mai 1926. 
(Nach der Wetterlage vom 17. Mai 1926.) 
Infolge der Temperaturgegenſätze, die auf der Vorder= und Rück 
ſeite des Mittelmeerwirbels herrſchen, hat ſich dieſer ſehr weit 
            nord=
wärts bis ins Baltikum ausgedehnt. Ganz Mitteleuropa wird von ihm 
beherrſcht. Das Zuſammentreffen ſüdöſtlicher, ſtark erwärmter unk 
nördlicher, kühler Luft hat in Deutſchland zu ausgiebigen Niederſchlägen 
geführt. Da wir auf der Weſtſeite des Wirbels bleiben, erreicht unſeren 
Bezirk zunächſt die nördliche, kühle und feuchte Luft weiter. 
Heſſiſche Oeffentl. Wetterdienſtſtelle
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Dienstag, 15. Mai. 4.30: Hausorch. 10 Lieder vom Rhein 
und Wein. Mitw.: Holl, Baß. O 5.45: Leſeſtunde. O 6.15: 
Uebertr. von Caſſel. O 6.45: Prof. Behrmann: Erinnerungen an 
die Südſee. O 7.15: „Muſik des deutſchen Volkes: Dudelſack. 
Harmonika und Orge 
Vortr, von Dr. Heinitz. O 8.15: Gaſtſpiel 
Direktion Sander=Graef: „Der Zigeunerbaron” Operette in 
rei Akten von Joh. Strauß. Hauptperſ.: Graf Peter Homonay: 
F. Kugler. Conte Carnero: Th. Kaiſer. Sandor Barynkai: H. 
Steinbrecher. Kalman Zſupan, Schweinezüchte 
R. v. Schenk. 
Arſena, ſ. Tochter: Elſe Simon. Mirabella, Erzieherin: Maria 
ttokar, ihr Sohn: P. Weſtermeier u. a. Handlung: 
Palik. 
Akt: Im Temeſer Banate. 2. Akt: In einem Zigeunerdorf. 3. Akt: 
Wien. Mitte des 18. Jahrh.
 Stuttgart. 
Dienstag. 18. Mai. 4.15: Rundfunkorch. Heinecke: Adlon= 
Marſch. 
Kalman: Walzer aus „Zigeunerprimas” 
— Lortzing: 
Ouv. „Wildſchütz”. — Grieg: An den Frühling. — Roſſini: Fant. 
„Der Barbier von Sevilla” — Grieg: Erotik — Ich liebe dich. 
— Delibes: Melodien aus „Coppelia” O 6.15: Vortrag Dr. 
            Schnei=
der: Die Inſeln Sardinien und Corſika. 3. Teil. O 6.45: Morſe= 
Kurſus. O 7.15: Vortrag Dr. Rüdiger: Hans Kudlich, der 
            ſude=
ndeutſche Bauernbefreier. O 8: Don Giovanni”. Oper von 
Nozart. Muſik. Leitung: Hans Seeber van der Floe. Perſ.: 
Don Giovanni: Julius Neudörffer=Opitz. Der Komtur: Wilhelm 
oltz. Donna Anna, deſſen Tochter: Rhoda von Glehn. Don 
Octivio, deren Bräutigam: Adolf Harlacher. Donna Elvira, Don 
Giovannis verlaſſene Geliebte: Martha Körner. Leporello, Don 
Giopannis. Diener; Herm. Conzelmann. Maſetto, ein Bauer: H. 
Hofele. Zerline, deſſen Braut: Hedwia Vicard. 
Berlin. 
Dienstag, 18. Mai. 3.45: Stunde mit Büchern. O. 5: 
            Rezi=
kationen. A. Miegel: Das Märchen von der ſchönen Mete. — 
v 
Strauß u. Torney: Libuſſa. Das Wiegenlied. (Eliſabeth v. Elka.) 
5.30: Kammermuſik. Haydn: Trio e=moll. Marg. Herrmann, 
Klavier; Gabriele Wietrowetz, Violine; Herm. Hopf, Cello. 
Brahms: Trio a=moll. Marg. Herrmann, Klavier; M. F. Bruch 
Klarinette; Herm. Hopf. Cello. O 7: Engliſch. O 7.30: Zahnarzt 
Dr. Wilczynski: Hohle Zäl 
wirtſchaftliche Neubildungen”, 2. 755: Proſ. Dr. Bomn: „weit= 
Hanswurſt, de 
traurige 
Küchelbäcker. Komödie von Gottlieb Prehauſer. O 9.20: Luſtige 
Weiſen. Berliner Funk=Kapelle. 
S 
nigswuſterhauſen. Dienstag, 18. Mai. 3: Alfieri u. Frl. v. 
Eyſer 
Spaniſch für Anfänger. O 3.30: Direktorin von Röſſing: 
Die volkswirtſchaftliche und kulturelle Bedeutung der 
            Verkaufstätig=
keit. O 4 
Baar, Direktor der 9. Berufsſchule für Jünglinge: 
            All=
gemmeine Aufgaben der Berufsſchule für Nahrungsgewerbe. O 4.30: 
Mitteilungen des Zentralinſtitutes. O 5: Gertrud v. Eyſeren: 
            Ge=
ſchichten aus alten Zeiten.
 Gottesdienſt der iſrgelitiſchen Neligionsgemeinde. 
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße), 
Wochenfeſt. 
Dienstag, den 18. Mai. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min; 
Mittwoch, den 19. Mai. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. 
            Pre=
digt. — Abendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min. 
Donnerstag, den 20. Mai. orgengottesdienſt. 8 Uhr 30 Min. — 
Konftrmationsfeier und Predigt 9 Uhr 15 Min — 
            Feſtes=
ausgang 9 Uhr. 
Freitag, den 21. Mai. Sabbatanfang 7 Uhr 30 Min, 
Samstag, den 22. Mai. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. — 
Sabbatausgang 9 Uhr 10 Min. 
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min. 
Abends 7 Uhr 30 Min.
 Ru 
Verantwortlich 
*Politiß und Wirtſchaf 
If Maup= 
Veran 
vortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſ= 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Baue 
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy 
Kuhl 
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die beutige Nummer hat 44 Seiten.
[ ← ][ ][ → ] Wirtſchaftliche Rundſchau. 
Schriftgießerei D. Stempel, A.=G., Frankfurt a. M. In der Sitzung 
des Aufſichtsrats wurde beſchloſſen, der auf den 11. Juni d. J. 
            einbe=
rufenen H.=V. die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent auf die 
im Umlauf befindlichen 2 668 000 Rm. Aktien vorzuſchlagen. 83 274 Nm. 
ſollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. 
Kontakt A. G., Fabrik elektrotechniſcher Spezialartikel, Frankfurt. In 
der G.V., in der 10 Aktionäre 489 000 Rm. des 500 000 Rm. betragenden 
A.K. vertreten waren, wurde der bekannte dividendenloſe Abſchluß 
            ge=
nehmigt. Die Kapitalerhöhung um 100 000 auf 600 000 Rm. wurde 
            be=
ſchloſſen. Die neuen Aktien ſind von den Großaktionären übernommen 
worden. Neu in den A.R. wurde gewählt Curt Poensgen (Bankhaus 
B. Simons u. Cie., Düſſeldorf). Im laufenden Jahre hat ſich der 
            Auf=
tragseingang weſentlich gehoben. 
Einführung des Sicherungsvorbehalts im Textilgroßhand=l. Dſe 
Konventionsgemeinſchaft des Baumwoll=, Leinen= und 
            Kleiderſtoffgroß=
handels hat, wie die „Textil=Woche” erfährt, folgenden 
            Sicherungsvor=
behalt zugunſten des Warengläubigers eingeführt: „Die gelieferte Ware 
darf vor voller Bezahlung oder vor Einlöſung der daſür hingegebenen 
Wechſel und Schecks ohne Zuſtimmung des Verkäufers weder verpfändet 
noch zur Sicherung übereignet werden. 
A.=G. für Zellſtoff= und Papierfabrikation, Aſchaffenburg. Die 
Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1925, einſchl. Vortrag, Einnahmen 
in Höhe von 5,69 Mill. Rm. (5,84), von denen nach Abzug der 
            Un=
koſten, Steuern uſw. ein Reingewinn von 1,29 (1,90) Mill. Rm. 
            ver=
bleibt. Die Verwaltung beantragt die Verteilung einer Dividende von 
8 Proz. (6 Proz.) auf das A.=K. von 14,4 Mill. Rm. Die Geſellſchaft 
führt den günſtigen Abſchluß auf die Umſtellungs= und 
            Verbeſſerungs=
maßnahmen in der Fabrikation zurück. Zur vollen Beſchäftigung der 
Werke wurde in größerem Umfange das Auslandsgeſchäft betriebe= 
Der Großhandelsindex der „Induſtrie= und Handelszeitung‟ Der 
Großhandelsindex der „Induſtrie= und Handelszeitung” hat in der 
Woche vom 8. bis 14. Mai eine Steigerung von 127,81 auf 198,54, alſo 
um 0,6 Prozent erfahren. In allen Indexgruppen ergibt ſich eine 
eigerung, die allerdings lediglich in der Gruppe Fleiſch, Fiſch im 
Ausmaß von 2,1 Prozent erheblich iſt. Die Veränderung der übrigen 
Indexziffern iſt nur unerheblich, und zwar für Kohle, Eiſen 0,2 Proz. 
extilien 0.1 Proz., Häute, Felle 0,4 Proz. und Getreide, Mehl 
0,5 Prozent. 
Die Kredithilfsaktion der Reichsbank für die Landwirtſchaft. Die 
vom Reichsbankpräſidenten in Darmſtadt behandelte Kreditaktion der 
Reichsbank für die diesjährige Ernte wird nicht in Gewährung direkter 
Neichsbanklombardkredite, ſondern in Diskontierung von Wechſeln 
            be=
ſtehen, die die Landwirtſchaft bei Ablieferung des Getreides auf die 
Genoſſenſchaften zieht und die mit dem Giro der Preußenkaſſe der 
Reichsbank vorgelegt werden ſollen. Der in Frage kommende Betrag 
wird in landwirtſchaftlichen Kreiſen auf 200 bis 300 Millionen Rm 
taxiert. Es ſoll der Landwirtſchaft auf dieſe Weiſe ein Vorſchuß von 
etwa 60 Prozent des abgelieferten Getreides zufließen, um Notverkäufe 
möglichſt zu vermeiden. 
Vereinigte Stahlwerke A.=G., Eſſen=Düſſeldorf. In der heutigen 
ao. HV. wurde die infolge des Ueberganges der Betriebe der Gründer 
werke auf die V.St.W. erforderliche Zuwahl des Aufſichtsrates 
            vor=
genommen. Ihm gehören u. a. folgende Herren an: Fritz Thyſſen, 
            Vor=
ſitzender, Fahrenhorſt, ſtellv. Vorſitzender, Carp, Funcke, Fürſtenberg 
Goldſchmidt, Gröninger, Hagen, Haßlocher, Huber, Knupe, Krawel, 
            Kru=
ger, Lenzen, Nathan, Kühlmann, Salomonſohn, Schlüter, Schmitz, von 
Siemens, Baron Thyſſen, Fentener, van Vliſſingen, Wolff. In der a 
ſchließenden Aufſichtsratsſitzung wurde die Organiſation der V. St.W 
eingehend beſprochen. Den Vorſitz des Vorſtandes übernimmt ( 
eral 
direktor Dr. Adam Vögeler. Erſter ſtellv. Vorſitzender wird Direktor 
Ernſt Pöltgen, 2. ſtellv. Vorſitzender Direktor K. Rabes und 3. ſtellv. 
Vorſitzender Guſtav Knepper. 
Produktenberichte. 
Frankfurter Produktenbericht vom 17. Mai. Auf dem 
            Produkten=
markt war heute das Geſchäft außerordentlich ſtill und leblos bei 
            un=
veränderten Preiſen. Weder die Auslandsnotierungen noch die Berichte 
von den übrigen deutſchen Produktenmärkten boten irgendwelche 
            An=
regung. Im übrigen herrſchte bereits Feiertagsſtimmung mit Rüchſicht 
auf die Mitte der Woche ſtattfindenden jüdiſchen Feiertage. Weizen 29,50 
bis 29,75, Roggen 19—19,25, Sommergerſte 22—24, Hafer inl. 22—2 
5, 
Mais 1 
), Weizenmehl 41,75—42,25, Roggenmehl 28—28,25, 
            Weizen=
kleie 9,50, Roggenkleie 11, Erſen 28—36, Linſen 40—70, Heu 9, Weizen= 
und Roggenſtroh 6—6,50, Treber, getrocknet 15—15,50 Mark. 
Mannheimer Produktenbörſe vom 17. Mai. Bei ruhiger Haltung 
blieben nahe Partien geſucht und im Preis behauptet. Entferntere 
            Sich=
ten ſtellten ſich etwas billiger. Man verlangte für die hundert 
            Kilo=
gramm bahnfrei Mannheim ohne Sack: Weizen, inländiſcher geſtrichen 
Weizen, ausländiſcher 30,5—33,5, Roggen, inländiſcher 20,5—20,75, 
            aus=
ländiſcher 22,5—22 
„75, Braugerſte, inländiſche nicht angeboten, 
            auslän=
diſche 26—28, Futtergerſte 18,25—19,5, Hafer, inländiſcher 20,5—22, 
            aus=
ländiſcher 19,5—24, Mais mit Sack 17,75—18, Weizenmehl Spezial 0 
42—42,5, Brotmehl 2—32, Roggenmehl 29—31, Kleie 9,25—9,5. 
Berliner Produktenbericht vom 17. Mai. Die Auslandsofferten für 
Weizen waren nur mäßig erhöht, begegneten aber trotzdem wegen des 
ſchlechten Mehlgeſchäftes nur geringem Intereſſe. Vereinzelt aus zweiter 
Hand offerierter deutſcher Weizen fand ebenfalls wenig Beachtung, weil 
ſich die Forderungen gegemüber dem Auslandsmaterial zu teuer ſtellten. 
Weizen auf Lieferung wurde infolge feſterer Auslandsmeldungen für alle 
Sichten höher bezahlt. Roggen bleibt in Waggonware knapp, während 
Kahn= und Lagerware vermehrt im Markte iſt, ohne daß die 
            Forde=
rungen, die ſich ungefähr auf der Höhe des Mai=Lieferungspreiſes halten, 
gebilligt werden. Am Lieferungsmarkt blieb der Preis für Mairoggen 
unverändert, da wiederum größere Partien zur Andienung gekommen 
ſind, die ſpäteren Sichten waren dagegen befeſtigt, weil der anhaltende 
Regenmangel Befürchtungen hinſichklich der Ernte auslöſt. Roggen= und 
Weizenmehl blieben bei unveränderten Preiſen faſt ohne Umſatz, in Hafer 
entwickelte ſich zu den Samstagspreiſen größeres Geſchäft.
 Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 17. Mai. 
Die Tendenz der heutigen Montagsbörſe war gekennzeichnet durch 
eine außerordentlich ſtarke Nachfrage nach den Werten der J. G. der 
Farbeninduſtrie. Der erſte amtliche Kurs wies ſchließlich gegen die 
            amt=
lichen Samstagskurſe einen Gewinn von 51 Prozent auf. Auch die 
übrigen variablen Märkte konnten ſich auf die feſte Haltung für J. G.= 
Werte und die Beſſerung der innerpolitiſchen Lage weſentlich befeſtigen. 
So ſetzten die Schiffahrtswerte ihre Steigerung um 3 Prozent fort, 
während auf dem Montanmarkt ſogar Kursſteigerungen bis zu 4 Proz 
zu beobachten waren. Gelſenkirchen und Mannesmann ſtanden im 
Vordergrund, während Phönix nach einer Kursſteigerung von 1 Proz. 
wieder angeboten waren. Auf dem Elektromarkt ſetzten die führenden 
Werte durchweg 3 Prozent höher ein, und nur Lahmeyer blieben etwas 
vernachläſſigt. Wenn auch nach der Feſtſetzung der erſten Kurſe die 
höchſten Notierungen nicht ganz aufrechterhalten werden konnten, ſo 
verkehrte die Börſe doch weiter in recht feſter Haltung bei lebhafter 
            Um=
ſatztätigkeit. Auf dem Kaſſamarkt war das Geſchäft bedeutend kleiner 
und die Kursgewinne beſcheidener. Auf den Nebenmärkten war die 
Tendenz nicht ſo lebhaft, immerhin konnten ſich für ausländiſche Renten, 
beſonders für Türken, wieder einige Kurserholungen durchſetzen. Auch 
Pfandbriefe waren etwas befeſtigt. Der Freiverkehr war kaum 
            ver=
ändert. Becker Kohle 54, Benz 70, Brown Boveri 76, Growag 57, 
Krügershall 101, Ufa 51 und Unterfranken 78. Als in der zweiter 
Vörſenſtunde die Ernennung Dr. Marx zum Reichskanzler genannt 
wurde, ſetzte eine neue Aufwärtsbewegung ein, wodurch auf allen 
            Ge=
bieten die erſten Kurſe wieder erreicht werden konnten. Die Elektrowerte 
traten ſchließlich beſonders ſtark hervor, namentlich Siemens und 
Halske, die zum Schluß der Börſe einen Kursgewinn von 6 Prozent 
            auf=
wieſen. Mit Rückſicht darauf, daß heute Zahltag für die 
            Medioverpflich=
tungen war, war der Geldmarkt etwas angeſpannt. Tägliches Geld 
6 Prozent. 
Berliner Effektenbörſe. 
Berlin, 17. Mai.
 Die Löſung der Kabinettsfrage hat die politiſche Unſicherheit und 
deren hemmenden Einfluß von der Börſe genommen. Da mit Beend gung 
der Medioliquidation die Spekulation in der neuen Woche freie Hand 
hatte, ſetzten bei Börſenbeginn lebhafte nene Engagements ein. Die 
führenden Terminaktienmärkte, nämlich Farben J. G., Elektrowerte, 
Schiffahrtsaktien und neuerdings auch Montanaktien, ſetzten 
            mehrprozen=
tige Kursſteigerungen durch, die aber der Geſamtbörſe eine Stütze und 
Anregung gaben. Die Tendenz geſtaltete ſich während der erſten Stunde 
einheitlich freundlicher. Durch anziehende Notierungen zeichneten ſich 
auch Freigabewerte aus, da weitere Meldungen über ernſte Beſtrebungen 
vorliegen, die Rückgabebill noch in dieſer Seſſion zu erledigen. Die 
durchgreifende Beſſerung der Stimmung kam auch an den Nebenmärkten 
zum Ausdruck. Geld unverändert leicht, Tagesgeld 4 bis 6 Prozent und 
darunter. 
Im einzelnen zogen Schiffsaktien mit Rückſicht auf die 
            Freigabe=
meldungen an. Von Montanaktien zogen Deutſch=Luxemburg um 3,5, 
Bochumer um 3 Proz., Phönix um 2 Proz., Schleſ. Zink um 3 Proz., 
von chemiſchen Werten= Farben J. G. um 4, von Elektroaktien Siemens 
um 4 Prozent an. Von heimiſchen Renten zogen Kriegsanleihe auf 
0,390 an. Auch die übrigen Werte notierten höher. In Auslandsrenten 
war das Geſchäft zeitweiſe bei feſten Kurſen ſehr umfangreich. 
Die erſte Börſe der Pfingſtwoche ſchloß zu höchſten Tageskurſen. 
Kohlenaktien, Farbeninduſtrieaktien, ſpäter auch Bankaktien wurden in 
großen Beträgen umgeſetzt. Berliner Handels=Anteile ſtiegen bis zur= 
Nachbörſe noch Prozentweiſe auf 155, Deutſche Bank=Aktien um mehrere 
Prozent auf 124,5 Prozent, Darmſtädter Bank auf 127. Am 
            Montan=
markt ſtimulierte die Meldung, daß die Abräumung der Haldenbeſtände 
in letzter Zeit gute Fortſchritte gemacht habe.
 Aſchaffb. Zellſiof” 
sb.-N 
Aade 
amag=Megu 
 
jerl. E. W. Vor 
Sruhe Ind 
raunkohlen=Briketts 
Bre 
Teutſch.=Atlant. 2 
Deutſche Maſchinen 
Deutſck..Ni 
Teu 
 
Teutſche 
Petroleum 
Dt. Kaliwerke .. . . 
arckhütte. 
Donne 
ynamtt Nobel. . . . 
Elektr. Lieferung. .. 
Farben=Ind. A.=G., 
ſer ......." 
 
zu Vorz 
...." 
Eelſenk. Guß 
Geſ. f. eleftr. Untern. 
Halle Maſchinen . . . 
San. Maſch. Egeſt. . . 
Sanſa Dampfſch. . . .
ke.. 58.— .. Pahla Porzellan .. 67.— R undes Eismaſch. ... .— 3. gel Schuhe.. . . . ." 32. ike & Hofmann L Loewe & Co.... . 54., renz .. . . . . ..." 2. 143 Ndl. Kohle ......... 19: rod. Gummi .. . . tein .. . . . . ." 75.50 61 thgeber Waggon zer Hütten
23. Zucker ...." gerswerke ... . . ." 75 31. Sachſenwerk .. . . . .." Sächſ. Gußſtahl
las .. 35.3 Cx 1103.7 33 150.— rzelt. 7.5 135.— 135.2: ſt.E Sang
reer 35 tah
wit 1123.875 133.3751 Banderer=Berke. . . . 1117.— 1119.—
 5. 
155 
8.0 
12 
45.* 
10 
105.25 
R 
3.75 
—5 
2. 
1.5
Deviſenmarkt.
 Amſterdam=R. 
zuenos=Aire= 
Brüſſel=Antw. 
Oslo ......". 
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Helſingfors. 
talien .. .. .. 
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New=York. .. 
Paris. . . . . . . 
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 15. 
168.721 
S52l 
* 
31704 
2.21 114 
0.547 10 
73 14 
20.3 
257633 13* 
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69.49 60 65
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Zulgarien. .. .". 
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Liſſabon .. . . .. 
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Lanada . . . . . 
Uruguah .. . . . .
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958 
91 
3.5 
7.0) 7.3 
ei 225
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7.315
 *= 
245512.4
 * Die ſüdweſideutſche 
            Wirt=
ſchaftskonjunktur. 
Das Konjunkturbild der Südweſtdeutſchen Wirtſchaft hat ſich während 
der letzten Wochen faſt gar nicht verändert. Die Anzeichen einer 
            be=
ginnenden Auflebung des Geſchäftsganges blieben vereinzelt. 
Mehrzahl der Betriebe arbeitet verkürzt. Die Erwerbsloſenziffern ſind 
im großen ganzen ſtabil geblieben. Soweit ſich, beiſpielweiſe im Textil= 
und Schuheinzelhandel ſeit der Oſterſaiſon eine gewiſſe Hebung des 
Abſatzes bemerkbar machte, trug dieſe ausſchließlich Saiſoncharakter dem 
eine längere Dauer nicht zugeſprochen werden kann. Dieſe geſchäftliche 
Beſſerung war durch Modeanſprüche und Witterungseinflüſſe bedingt. 
Die Beſchäftigung im Baugewerbe entſpricht keineswegs den gehegten 
Erwartungen und auch die Hoffnungen der mit ihm im Zuſammenhang 
ſtehenden Induſtrie= und Gewerbezweige haben ſich nicht erfüllt. 
Die Geſamtlage iſt nach wie vor geſpannt. Produktion und Abſatz 
ſtehen im Mißverhältnis zueinander. Soweit die Fabriken mit Be 
ſtellungen verſehen ſind, hemmen die unzureichenden Geldeingänge und 
Kreditmöglichkeiten eine geregelte Prodltion. Bedarf iſt zweifellos 
vorhanden, doch fehlt den breiten Konſumentenſchichten das Geld, ihn zu 
decken. Die verringerte Kaufkraft bringt es mit ſich, daß ſich die 
            Haupt=
geſchäftstätigkeit auf den Ultimo zuſammendrängt, um dann wieder raſch 
abzuflauen. Die Nachfrage beſchränkt ſich zumeiſt, was Dinge des 
            täg=
lichen Bedarfs anlangt, auf das unbedingt Notwendige und bevorzugt 
die billigeren Qualitäten. Das Geſchäft des reellen Handels wird 
            er=
ſchwert durch die Konkurrenz der Zwangsverkäufe und Unterbietungen 
Die Geſtalt der Handelsverträge geſtatte es in den meiſten Fällen nicht, 
ür die die Aufnahmefähigceit des innerdeutſchen Markts überſteigende 
Produktion das Ventil zum Exportmarkt zu öffnen. 
Die Klagen über die in Anbetracht der kritiſchen Wirtſchaftslag 
zu hohe fiskaliſche Belaſtung von Induſtrie und Handel durch Steuern 
Abgaben und zu teuere Frachten verſtummen nicht. Auf zahlreiche= 
Tagungen von Vertretern der Wirtſchaft, die in Sidweſtdeutſchland 
            ab=
gehalten wurden, kamen immer wieder die gleichen Beſorgniſſe hinſichtlich 
der wirtſchaftlichen Zwangslage zum Ausdruck; ſtets kehrt die 
            Verein=
fachung des behördlichen Verwaltungsapparates wieder und wird 
            An=
paſſung der ſteuerlichen Laſten an die Ertragsfähigkeit und derzeitige 
Lage der Wirtſchaft verlangt, ſowie darauf hingewieſen, daß der 
            Wirt=
ſchaft heute nicht zugemutet werden dürfe, den behördlichen 
            Verwaltungs=
luxus zu ſubventionieren. 
Weſentlich tragen die langſamen Zahlungseingänge und 
            Wechſel=
prolongationen, überhaupt die Einbußen, die die Zahlungsmoral 
            wäh=
rend der letzten Zeit erlitten hat, dazu bei, daß ſich neben der Abſatz= 
und die Finanzkriſe verſchärft. Wohl hatte das verhältnismäßig gute 
Oſtergeſchäft des Einzelhandels bei einzelnen Induſtriezweigen einen 
beſſeren Zahlungseingang zur Folge gehabt, doch wird immer noch von 
vielen Seiten über die willkürlichen Zahlungseinſtellungen und den Miß 
brauch mit der Geſchäftsaufſicht geklagt. Die Höhe der Bankzinſen und 
der Proviſionsſätze wird weiter beanſtandet und bildet nach wie vor ein 
Hemmſchuh für die Weiterentwicklung des ſüdweſtdeutſchen 
            Wirtſchafts=
lebens. Mit den Auftragseingängen iſt mit wenigen Ausnahmen kaum 
die Höhe der Vormongte erreicht; in einzelnen Induſtriezweigen iſt ſagar 
1ß erneut 
der Auftragseingang nicht unweſentlich zurückgegangen, ſo 
2 
Beſchäf= 
Betriebseinſchränkungen vorgenommen werden mußten. 
tigungsgrad der Induſtrie hat ſich — von vereinzelten Fällen abgeſehen 
noch keineswegs gebeſſert; im Gegenteil iſt die Geſamtlage noch 
            un=
gninſtiger geworden. Aus faſt allen Induſtriezweigen werden neuerliche 
Betriebsſtillegungen angekündigt. In den einzelnen Wirtſchaftszweigen 
züdweſtdeutſchlands ergibt ſich folgendes Bild der gegenwärtigen 
            In=
duſtriekonjunktur= 
Die Metallinduſtrie iſt zum größten Teil ſehr ſchlecht 
            be=
ſchäftigt; vielerorts nehmen die Entlaſſungen ihren Fortgang. In der 
Maſchineninduſtrie iſt die Lage ebenfalls zumeiſt ungünſtig. Die 
            Ei=
ſeninduſtrie kann in allen ihren Zweigen nur durch Kurzarbeit 
re Betriebe aufrechterhalten. Einige pfälziſche Eiſengießereien 
            muß=
ten zu Entlaſſungen ſchreiten, während bei anderen Firmen eine kleine 
Belebung eintrat. Die weſtfäliſchen Firmen ſind im Konkurrenzkampf 
auf dem innerdeutſchen Markt durch die hohe Fracht beſonders 
            benach=
teiligt. Die Pforzheimer Edelmetallinduſtrie arbeitet 
ſeit Monaten zum großen Teil verkürzt, bei ſpärlichem Eingang neuer 
Beſtellungen aus dem In= und Auslande und bei nach wie vor ſehr 
            un=
efriedigender Zahlungsweiſe, ebenſo die Fabrikation fein verſilberter 
Netallwaren und ſchwer verſilberter Beſtecke. Die Aufhebung der 
            Luxus=
ſteuer konnte ſich noch nicht merklich fühlbar machen, da der allgemeine 
Geldmangel die Kaufluſt im Inlande ſelbſt zu ermäßigten Preiſen nich 
zunehmen läßt. Erſt in den letzten Tagen iſt eine leichte Beſſerung zu 
verzeichmen, die ſich auch auf die Schwarzwälder 
            Uhrenin=
duſtrie erſtreckt, wohingegen in der Schwäbiſch=Gmünder 
            Bijouterie=
induſtrie die Entlaſſungen ihren Fortgang nehmen. 
In der Schuh= und Lederinduſtrie iſt die Geſamtlage 
uneinheitlich. Im pfälziſchen Schuhherſtellungszentrum Pirmaſens hat 
wieder regerer Auftragseingang über Pfingſten hinaus eingeſetzt, der es 
lange ſtilliegenden Betrieben ermöglichte, ihre Beſchäftigung wieder 
            auf=
zunehmen. Es ſind zuverſichtliche Anzeichen vorhanden, daß ſich in der 
Pirmaſenſer Schuhinduſtrie nach monatelanger, ſchwerer Kriſe endlich 
eine Konſolidierung und Klärung der wirtſchaftlichen Entwicklung 
            n=
bahnt. Vornehmlich ſind es die modernen Neuheiten in Schuhwaren 
die im Einzelhandel ziemlich gefragt ſind und die den Schuhfabriken 
größere Beſtellungen einbringen. Indes gewährt die Lage der Schuh 
und Lederinduſtrie Badens und Württembergs nicht dasſelbe erfreuliche 
Bild. Der Beſchäftigungsgrad iſt hier ſtark zurückgegangen. Am 
            Leder=
markt iſt die Stimmung im allgemeiner zuverſichtlicher. Die 
            Papier=
induſtrie zeigt eine im allgemeinen unbefriedigende Entwicklung. E 
n 
kam zu örtlichen Stillegungen und Entlaſſungen. Einige Papierfabrike 
ſind jedoch voll beſchäftigt, während andere verkürzt arbeiten; mehrere 
Kartonnagefabriken konnten ihren bisher ſtillgelegten Betrieb wieder 
aufnehmen. In der Textilinduſtrie iſt die Lage uneinheitlich, 
ſchwierig in den Webereien und Spinnereien, wie auch im badiſch=ſchw 
zeriſchen Veredelungsverbehr. Aus dem württembergiſchen Spinnſtoff=
Drantfüller Karsdericht vont 17. Mar Leso.
 Staatspapiere 
a) Deutſche 
59 Reichsanleih 
2 Reichsanleihe 
½% 
Dollar=Schatzanw. 
K.=Schatzanw. 23 
K.=Schatzant 
R. 
4½½ IVund 
Schatz 
4½%VI.-IX. „ 
6 D. Schutzgb.. 
Sparprämienanl. 
4¾ Preuß. Konſ... 
3½½ „ 
4%Baden alt ... 
3½½ 
1896 
4½Bahern ....." 
.... 
4b . 
8-16% Heſſ. unt.2 
 
*- ." 
4% Württ, alte 
b) Sonſtige, 
europäiſche 
5% Bos. E.B 1914 
„L.Inv. 1914 
4½% 
1898 ... 
4½½ „ 1902 .. 
4% „.....
 0.387! 
0.36
632
0.43
 18.5 
0.37
6% Bulg. Tabak
 4½% Oſt. Staatsr. 
. 1913 — 
4½AOſt. Schag. 19 17.25
40
 35% 
3.4
 4½ Ol. Goldr. .. 
1/s? Silber 
„einh.M. (kon.) 
3% Port. (Spz.) III 
Rum. am. R.0‟ 
½% Gold. 1: 
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* am.05 . 
Türk. (9 
103 
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Zagd.II 
1 
13 
4½% Ung. St. 191: 
St. 191. 
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Kronr. 
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            Außereuro=
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5% Mex am. inn. 
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5% Tamaulipas. 
Sachwert=Schuld 
verſchreibungen 
Mit Zinsberech 
nung 
6% Doll. Gold. 1932 
Gold.19 
8% Frk.=Hyp.=B..) 
3% Frkf. Hyp.=Bf. 
Rei 
5%Fkf. Pfan 
r. B. 
Gofd Reihe
 17.5 
25
 50 
15 
3.4 
2.75 
11.8 
12.25 
16.25
82
 95. 
94.2: 
99
 03 
75
Em. 31 93
 Neck. A 6. Gl023 
8% Pfälz.=Hyp.=B 
80 Rh.=Hyp. Gd.24 
5% Rhein=Main 
Donau.. Gold 23 
Ohne 
            Zins=
berechnung 
d.-Bd..Hz. 
Vö. 
Ff. 
6% Großkr. Mannh. 
Tohl. 
23 
30 Heid. H 
6% Heſſ. Brk.=Re 
50 Roggan. 
6% Mannh. Sta 
Kohl 
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½ 
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 9.5 
97.25
 18.1 
2.02
13
4.65
 2.8 
19
 2.25 
5.4
 2. 48 
6 2 
1.98
 14.60 
10 5 
3 
9.5 
9.0s 
9.87 
10.2 
1 
11.52
 Staatl. od. prov. 
garantiert 
Heſf. L.=Hyp.=B.. 
Landeskr. Caſſel .. 
Naſſau. Ldsb. ... 
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Transportanſt. 
4½ Eliſ.=Bahn . 
4% Galiz. Ca 
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5% Oſt. Südb. (9.) 
2,6% Alte 
39 Neue 
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5% Tehuantepee.. 
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Bank=Aktien 
Allg. D.=Credit. .. 
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Deutſche Bank 
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 
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Disk.=Geſellſch. .. 
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Frankſ. Br. ...."
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0.60 
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2.10 
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Wiener Bankverein 
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Kali=Aſchersleb. 
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 184 
15 
103
 61.75 
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1.5 
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116.75 
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33 
81
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Knorr, Heilbronn 
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Ludwigsh. Wal 
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dur Induſtrie ../36 
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64 
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18.5 
Schneid. & H 
Schnellpr Frank., / 64.75 
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2.6s 
1351, 
1317. 
85
 23 
79.5
 Nummer 137 
gewerbe werden umfangreiche Entlaſſungen gemeldet, ebenſo von 
            ba=
diſchen Seidenbandwebereien, Strickereien und Baumwollfabriken. Trotz 
der günſtigeren Witterung iſt die Aufnahme der Bautätigkeit 
            ver=
hältnismäßig gering, ſodaß die Ausſichten für die Bauſtoffinduſtrie nicht 
fonderlich günſtig lauten. Die Beſchäftigung bleibt hinter dem Vorjahre 
weit zurück. In den badiſchen Steinhauereibetrieben hat ſich indes die 
Lage ſichtlich gebeſſert. Die Lage der Tabakinduſtrie zeigt nach 
langer Kriſe die erſten Anzeichen einer beſſeren Entwicklung. In der 
Holzinduſtrie, deren Konjunktur ſeit Monaten anhaltend 
            un=
günſtig lag, iſt die Situgtion uneinheitlich. Während in der badiſchen 
Holzinduſtrie keine nennenswerte Veränderung feſtſtellbar iſt, beobachtet 
man in der württembergiſchen Holzinduſtrie, beſonders in den 
            Möbel=
fabriken, eine anhaltende Beſſerung des Geſchäftsganges. Für die 
            Holz=
induſtrie fehlt eine merkbare Anregung von der Baumarktſeite. Für die 
Lage der badiſchen Holzinduſtrie kommt erſchwerend noch hinzu, daß ihr 
Elſaß=Lothringen und auch die Schweiz (letztere durch die Zollſchranken) 
als früher ſehr aufnahmefähige Abſatzgebiete verloren gegangen ſind. 
Es macht ſich immer deutlicher bemerkbau, daß Baden nach Weſten und 
Süden vom Wirtſchaftsverkehr beinahe gänzlich abgeſchnitten iſt. Die 
Rheinſchiffahrt weiſt einen fühlbaren Rückgang auf, deſſen 
Gründe zu einem Teil in den derzeitigen Bahntarifen zu ſuchen ſind 
durch die Ausdehnung der Elektrizitätsverſorgung iſt der Transport 
großer Kohlenmengen, der früher auf dem Schiffahrtswege erfolgte, in 
Wegfall gekommen; auch der geringere Verſand an Induſtriefabrikaten 
und =Rohſtoffen trägt zu dem Rückgang bei. Infolge der niedrigeren 
Umſchlagkoſten und Bahnfrachten in Frankreich, Belgien und Italien 
werden Transporte für die Schweiz, das Elſaß und Oſtfrankreich, die 
früher auf dem Rhein verſchickt wurden, über italieniſche und 
            franzöſi=
ſche Häfen geleitet, 
Viehmärkte. 
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 17. Mai. Mit Rückſicht auf die 
bevorſtehenden Feiertage war der Antrieb auf dem Schlachtpiehmarkt 
außerordentlich groß. Trotzdem konnte der geſamte Auftrieh ſchlank 
untergebracht werden. Zum Verkauf ſtanden heute 514 Ochſen, 53 Bullen, 
1048 Kühe und Färſen, 1287 Kälber, 120 Schafe und 4626 Schweine. 
Verglichen mit dem Auftrieb des letzten Hauptmarktes vom 10. Mai 
waren 400 Rinder, 700 Kälber, 90 Schafe und zber 1000 Schweine mehr 
angetrieben. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen Klaſſe u, 
56—63, b) 48—55, c) 40—47; Bullen a) 48—54, b) 40—47; Färſen und 
Kühe a) 55—60, b) 46—53, c1) 44—54, c2) 35—45, d) 30—43, e) 15—29; 
Kälber b) 75—82, c) 65—74, d) 57—64, e) 50—54; Schafe a) 45—50, 
b) 40—44, Merzſchafe — Schweine im Gewicht von 160—200 Pfd. 76 
bis 78, von unter 160 Pfd. 78—75, von 200—240 Pfd. 76—78, von 240 
bis 300 Pfd. 76—78, von über 300 Pfd. 76—78, Sauen und Eber 60—70,
Dienstag, den 18. Mai 1926
Geite 11
 Mauktverlauf: Rinder bei ruhigem, Kleinvieh und Schweine bei regem 
Handel ausverkauft. Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden wie folgt 
feſtgeſetzt: 4) Ochſen= und Rindfleiſch, 1. Qual. 95—100 2. Qual. 85—95 
Bullenfleiſch 88—92, Kuhfleiſch 1. Qual. 75—85, 2. Qual. 60—70, 3, Qual 
45—55, Kalbfleiſch 1. Qual. 90—105, 2. Qual. 80—90, Schweinefleiſch 
95—100; B) Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 50. Hintervierte 
64 Mk. 
Mannheimer Viehmarkt vom 17. Mai. Am Viehmaukt waren zu 
geführt und wurden je 50 Kg. Lebendgewicht je nach Klaſſe verkauft: 
283 Ochſen 32—68 Mk., 119 Bullen 38—55 Mk., 713 Kühe und Ferſen, 
Kühe 14—52, Ferſen 47—62 Mk., 1225 Kälber 54—88, 41 Schafe 40—46. 
3571 Schweine 74—83 Mk., 9 Ziegen 10—22 Mk. Marktverlauf: 
            Groß=
vieh mittel, langſam geräumt, ausgewählte Tiere über Notiz bezahlt. 
Kälber mittel, ausverkauft. Schweine lebhaft, geräumt. Nächſte Woche 
Großvieh= und Pferdemarkt, Dienstag 25. Mai, 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
New York, 17. Mai. 
Weizen: Im Aufangsperkehr veranlaßte die Abnahme der ſichtbaren 
Vorräte in den Vereinigten Staaten, ſowie witterungsungünſtige Berichte 
von den Sommerweizengürteln eine weitere Befeſtigung. Als jedodl 
ſpäter aus den weſtlichen und öſtlichen Winterweizengürteln geinſtige 
Situationsberichte eintrafen, ſchritt die Spekulation zu Abgaben. Das 
Ausland war mit größeren Käufen ebenfalls nicht am Markt, ſodaß die 
Termine 1—2 C. unter geſtern ſchließen. 
Mais: Die Abnahme in den ſichtbaren Vorräten und kleine Zufuhren 
hatten anfangs eine Befeſtigung zur Folge. Später trat jedoch im 
            Ein=
klang mit Weizen eine Abſchwächung ein, ſo daß die Termine eineinhalb 
C. unter vorgeſtern ſchließen. 
Hafer: Bei beſchränktem Geſchäft ſchloß ſich der Markt der Bewegung 
für Weizen und Mais an und verkehrte in abgeſchwächter Haltung. 
Baumwolle: Berichte von günſtigen Temperaturen im Weſten 
            ver=
urſachten eine Abſchwächung mit mäßigen Kursrückgängen, die aber 
ſpäter auf andere Wettsrmeldungen wieder aufgeholt werden konnten, 
Kaffee: Die niedrigeren braſil. Preiſe hatten anfangs eine 
            Abſchwä=
chung zur Folge. Später trat indes auf erhöhte Forderungen eine 
            Beſſe=
rung ein. 
Zucher: Auf das höhere kubaniſche Angebot, und eine ſchwächere 
Nachfrage für den Export verlief der Markt in abgeſchwächter Haltung. 
Kakao: Die anhaltende Feſtigkeit der Lokopreiſe veruſachte einen 
ſtetigen Verlauf des Marktes, beſonders für fernere Termine.
 Kleine Wirtſchaftsnachrichten. 
Das bisherige Mitglied des Aufſichtsrates der Chemiſchen Fabrik 
Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, A.=G., Herr Dir. Alfred Simokat, iſt 
als ordentliches Vorſtandsmitglied in die genannte Geſellſchaft 
            ein=
getreten. 
Der Inhaber der Rauch= und Schnupftabakfabriken Johann Peter 
Raulino u. Co., Beſitzer des „Bamberger Tageblatts”, Kommerzienrat 
Dr. jur. Richard Freiherr v. Michel=Raulino, iſt in Luzern 
in der Schweiz im 62. Lebensjahr einem Herzſchlag erlegen. 
Der Verſtorbene war als Aufſichtsrat einer Reihe größerer induſtrieller 
Unternehmungen in weiteſten Wirtſchaftskreiſen bekannt." 
Die Stadt Heilbronn hat beſchloſſen, ihre Anleihen auf 
15 Prozent aufzuwerten. 
Die ſeit 70 Jahren beſtehende Firma Weſtkott u. Co., Barmen, 
Fabrik von Bändern, Kordeln, Litzen uſw., iſt, wie „Die Textilwoche 
erfährt, in Zahlungsſchwierigkeiten geraten und hat 
            Ge=
ſchäftsaufſicht beantragt. 
Drei Millionen Dollar 7proz. Bonds der Mansfeld=A.=G. 
für Berghau und Hüttenbetrieb wurden geſtern in New 
York zum Kurſe vun 93½ zur Zeichnung aufgelegt. 
Der Verband Europäiſcher Emaillierwerke hat eine 
Ermäßigung des Normal=Rabattes beſchloſſen, und zwar werden 60 
Prozent auf die Preiſe des Verbandstarifs gewährt. Gleichzeitig hat er 
den einzelnen Werken die Erlaubnis gegeben, bis auf weiteres etwa ſich 
notwendig machende Extrarabatte zu gewähren, um der 
            Außenſeiter=
konkurrenz begegnen zu können. 
Die Gerüchte beſtätigen ſich, wonach eine Konferenz von 
Finanzſachverſtändigen geplant iſt, die die Einſetzung eines 
Exekutivausſchuſſes der Emiſſionsbanken der Vereinigten Staaten, 
            Eng=
lands, Frankreichs und Deutſchlands beſchließen ſoll. Der Ausſchuß wird 
ſeine Sitzungen ſtändig in London abhalten und ſich mit Maßnahmen 
zur Stabiliſierung der europäiſchen Währungen beſchäftigen.
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der amtlichen Statiſtik belief ſich die Einfuhr nach Frankreich in den 
erſten vier Monaten 1926 auf 15 903 697 To. im Werte von 19 842 953000 
Franes, was eine Steigerung um 793 032 To. und um 6 041 622000 
Franes gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres bedeutet. Die 
Ausfuhr aus Frankreich ſtellte ſich in den erſten 4 Monaten des Jahres 
1926 auf 10 534 940 To. im Werte von 17 580 751 000 Franes, was 
            gegen=
über dem gleichen Zeitraum des Vorjahres einer Steigerung um 447 468 
To. und um 3 148 493 000 Franes gleichkommt.
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Mittwoch, den 19. Mai, abends 8 Uhr, in der Aula der 
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Mittwoch, den 19. Mai, abends 8 Uhr 
im Vereinslokal 
2. Mai=Vereinsabend 
Wir laden unſere Mitglieder hierzu erg. ein 
und bitten um zahlreiche Beteiligung, de 
eine Beſprechung über die gegründete 
Jugendabteilung ſtattfinden wird, bei der 
wir die Meinungen aus den weiteſten 
hören möchten 
reiſen unſerer Mitgliede 
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Der Vorſtand.
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Baynenboitseand. 
Wir mahnen an die Zahlung der 
            Rück=
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Publikum keinen Augenblick aus dem Bann. 
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Erſter Prieſter . . . . . . Jacob Sattler 
Zweiter Prieſter 
„.. Albert Meiſe 
Königin der Nacht 
Gertrud Cillam 
Pamina, ihre Tochter 
Hedwig Werle 
Erſte ) Dame in Dien= Gertrud Gercke 
Zweite ſten der Königin. Martha Liebel 
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Erſter Knabe . . . . Sitta Müller=4iſhin 
Zweiter Knabe . . . . . Annelies Roerig 
Dritter Knabe . . . . . . Käthe Welzel 
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„Die deutſchen Kleinſtädter” 
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HerrVize Kirchen=VorſteherStaar, ſein 
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Frau Ober=Floß= und Fiſch=Meiſterin 
Käthe Gothe 
Brendel, Muhme . 
Fran Stadt=Acciſe=Kaſſa=Schreiberin 
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A 
UeAEBER-RECNTSSCHUTT BURCN VERLAG OSKAR HEISTER WEROA0 
29) 
(Nachdruck verboten) 
Die Mitglieder des Deutſchmeiſter=Sportklubs befanden ſich 
in hellſter Aufregung. 
Unerhört war das Ereignis des Nachmittags. 
Klaus Michael hatte Erich Michael nach einem kurzen, 
ſcharfen Wortwechſel geohrfeigt. 
Nun ſtanden ſie in Gruppen beieinander und tauſchten ihre 
Meinungen aus. 
Kerpen, der ſich bei Klaus Michael befunden hatte, wurde 
beſtürmt. 
„Warum nur? Warum, Herr Kerpen?” 
Kerpen ſah finſter drein und wies die Frager unwirſch zurück. 
„Klaus Michgel weiß ſchon, warum er den Burſchen 
            züch=
tigte. Das Bedauerliche daran iſt nur, daß der Deutſchmeiſter= 
Sportklub wahrſcheinlich ohne die Brüder Michgel zur 
            Olym=
piade antreten wird. 
Die Umſtehenden ſahen den Sprecher betroffen an. Erregt 
ſprach Privatdozent Kleine auf Kerpen ein. Mit hochrotem 
            Ge=
ſicht bat er ihn, Klaus zu überzeugen, daß Erich Michgel doch 
nicht den Deutſchmeiſter=Sportklub ausmache. 
Kerpen ſchüttelte reſigniert den Kopf. 
„Das wird wohl alles nichts mehr nützen. Bedenken Sie, 
Doktor, daß die beiden Beſten des Vereins, ſolange ſie im 
Deutſchmeiſter=Sportklub ſind, nichts als Enttäuſchungen kennen 
lernten. Die Bewegungen, aus dem Deutſchmeiſter einen 
            geſell=
ſchaftlichen Klub zu machen, unter Hintanſetzung der ſportlichen 
Stellung, ſind eben zu ſtark. Das grault auf die Dauer jeden 
Sportsmann fort, die Beſten zuerſt. Mich genau ſo.” 
Profeſſor Schwabe kam mit Geheimrat Hartung über den 
Platz. Sie ſteuerten direkt auf Kerpen zu. 
„Herr Kerpen, auf ein Wort,” bat der Geheimrat. 
„Bitte, Herr Geheimrat 
„Sie müſſen uns als Mittler in dieſer ungeheuerlichen 
            An=
gelegenheit dienen,” ſagte Schwabe erregt. 
„Bitte?" 
„Sie müſſen Herrn Klaus Michael veranlaſſen, Herrn Erich 
Michael um Verzeihung zu bitten.” 
Kerpen blieb ſtehen.
 „Herr Profeſſor,” ſagte er und bemühte ſich, ruhig zu bleiben. 
„einer von uns beiden iſt jetzt verrückt.‟ Seine Stimme zitterte 
vor Empörung. 
„Herr Kerpen, ich verbitte mir —.” 
„Ruhe, ſachte, meine Herren!” begütigte der Geheimrat. 
„Das können wir ganz gemütlich mit einander ausmachen.” 
„Bitte, Herr Geheimrat, darf ich jetzt ein paar Fragen an 
Herrn Profoſſor Schwabe richten?” 
Selbſtverſtändlich. Fragen Sie!” ſprudelte der Profeſſor 
noch immer zornig heraus. 
„Herr Profeſſor, wiſſen Sie den Tatbeſtand — und von 
wem?" 
Von dem Betroffenen ſelbſt. Außerdem von Herrn von 
Sylingen." 
Kerpen lächelte geringſchätzig, dann begann es in ſeinem
 friſchen Jungmännergeſicht zu 
„Das habe ich mir doch ged
wetterleuchten.
 Lumpen holen Sie ſich einen objektiven Bericht ein. 
Der Vorſitzende, wieder zornig und krebsrot, wollte erneut 
auffahren, doch Geheimrat Hartung beſchwichtigte ihn. 
„Warum kamen Sie nicht zu mir, um den wirklichen 
            Tat=
beſtand und ein klares Urteil zu hören? Iſt Ihnen nicht bekannt, 
daß ſich der ſaubere Herr Erich Michael mit ſeinem 
            Schmarotzer=
gefolge faſt zwei Wochen bemüht, den guten Ruf von Fräulein 
Hanna Eſchler und der Brüder Michael in den Kot zu ziehen? 
Wiſſen Sie das nicht, Herr Profeſſor? Mir war es bis heute 
noch nicht möglich, die Halunken zu ſtellen, und ich freue mich 
doppelt, daß durch Zufall Klaus Michael zum Zeugen der Worte 
wurde und den ſchamloſen Verleumder züchtigte.” 
„Sie bauſchen Kleinigkeiten maßlos auf, Herr Kerpen." 
„Ein guter Ruf kennt keine Kleinigkeiten. 
„Wiſſen Sie, daß Herr Erich Michael Satisfaktion verlangt?” 
„Der Burſche! — Ein Mann von Ehre ſchlägt ſich nicht mit 
Lumpen.” 
„Hat ſich Herr Michael in dieſem Sinne geäußert?” 
„Fa. Er wird ſich nicht ſchlagen.” 
„Sind Ihnen die Statuten des Vereins bekannt, Herr 
Kerpen? Wiſſen Sie, daß unſer ſtudentiſcher Ehrenkodex faſt 
wörtlich darin enthalten iſt? Ich werde unter allen Umſtänden 
den Ausſchluß des Herrn Michael beantragen.” 
Kerpen lächelte mitleidig. „Das bringen Sie fertig, Herr 
            Pro=
feſſor!“ 
Schwabe merkte den Unterton nicht, ſondern fuhr heftig fort: 
„Das müſſen Sie den Brüdern mitteilen. Auf Wiederſehen!” 
Er ließ Kerpen ſtehen und wandte ſich mit dem Geheimrat, 
der ſichtlich verärgert war, von ihm ab.
 Aber Kerpen ließ ſich das nicht bieten. 
„Noch einen Augenblick, Herr Vorſitzender!“ 
Schwabe hielt im Gang inne. 
„Nur noch eins. „Ich werde ſofort die Einberufung einer 
außerordentlichen Vollſitzung beantragen. Ich empfehle Ihnen, 
Ihr Amt vorher niederzulegen, ſonſt werde ich auf Grund Ihres 
ſetzigen ungeheuerlichen Auftretens Ihren Rücktritt erzwingen 
und Ihren eventuellen Ausſchluß beantragen.” 
Die Szene, die nun folgte, war unbeſchreiblich. Die 
            Klubmit=
glieder hatten Kerpens letzte Worte gehört und traten mit 
            er=
regten Geſichtern zu ihm. Profeſſor Schwabe kopierte Würde 
und meiſterte ſeine Wut. 
„Tun Sie, was Sie wollen! Ich werde jedenfalls heute noch 
bei der oberſten Sportbehörde vorſtellig werden. Auch die 
            Uni=
verſität unterrichte ich entſprechend. Ihre Flegelei hat num 
den Höchſtſtand erreicht.” 
„Sie werden unparlementariſch, Profeſſor. Auf das Gebiet 
folge ich Ihnen nicht. Die Deutſchmeiſter ſollen ſelbſt entſcheiden.” 
Er ließ den Profeſſor ſtehen und ſchritt ins Klubhaus. 
Klaus ſtand an der Garderobe und half Hanna in den Mantel. 
Man ſah ihm nicht mehr die geringſte Erregung an. Hanna aber 
war blaß. 
Sie wollen heim, Michael?” 
Ja, Kerpen, ich werde den Platz nicht wieder betreten, auf 
dem ſo erbärmliche Schurken geduldet werden. 
„Nur zu richtig. Wollen Sie dem Deutſchmeiſter Valet ſagen? 
Kommen Sie mit zu den Charlottenburgern.” 
„Ich weiß noch nicht, Kerpen. Erſt will ich der Großſtadt 
            ein=
mal 14 Tage den Rücken kehren. Dann wird ſich alles finden. 
—Sie hatten eine kleine Auseinanderſetzung mit Schwabe? 
„Ja. Der verlangte, daß ich auf Sie einwirken ſolle.” 
„So. Was wünſcht der hohe Herr?” 
„Sie ſollen ſich entſchuldigen,” ſagte Kerpen trocken. 
Klaus ſah kopfſchüttelnd Hanna an. 
„Haben Sie gehört, Hanna? Sind wir denn in einem 
            Toll=
haus oder iſt die ganze Welt verrückt?” 
Hanna nickte dem Geliebten lächelnd zu. Dann wandte ſie 
ſich an Kerpen. 
„Was gedenken Sie zu tun?” 
„Seinen Rücktritt als Vorſitzender verlangen." 
„Bravo!” Ihre Augen blitzten wie früher, als ſie noch das 
luſtige, übermütige Mädchen war. 
„Wann? 
„Heute abend iſt die Sitzung einberufen.” 
(Fortſetzung folgt.)
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