Hnzelnmmmer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
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Franfurt a. M. 1304.
 Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 123. 
189. Jahrgang 
Dienstag, den 4. Mai 1926.
 27 mm breite Zeile im Kreiſe Dormſtadt 25 Reichspfs. 
Finanz=Anzuiſgen 40 Reſchepfg, Relamezelle (92 mm 
breil 2 Reichsmark. Anzelgen von auswärte 40 Reſchpfg. 
FinanzAlnzeigen 60 Neſchspfg, 92 mn breite Rellame 
zeiſe 300 Reichsmark. Alle Preſſe in Reichsmark 
ſ Doſſar — 4.20 Marh. — Im Faſſe höherer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streik uſw., erliſcht 
ſede Verpſichtung, auf Erfällung der Anzelgen= 
„ufträge und Teiſt ung von Schadenerſatz. Bei 
Kenkurs oder gerſchtlcher Beitreſbung fällt ſede 
Rabatt weg. Bankonto: Deuiſche Bank und 
            Darm=
ſtädter 8 Nalſonalbonk.
Semttaſtiei ir Tglato
 Altimatum der Regierung an 
die Gewerkſchaften. 
Die Gewerkſchaften lehnen ab. — 
            Einigungsverhand=
lungen geſcheitert. — Generalſtreik unbermeidlich. 
London, 3. Mai. 
Nachdem die Einigungsverhandlungen zwiſchen 
Der Regierung und den Bergarbeiterverbänden geſcheitert 
ſſind, iſt mit dem Ausbruch des Generalſtreiks 
            un=
bedingt zu rechnen. In dem von der Regierung nach 
SSchluß der Verhandlungen, veröffentlichten Communiqué wird 
mnitgeteilt, daß die Regierung keine praktiſche und 
ehrenhafte Löſung der Schwierigkeiten in der 
Kohleninduſtrie mehr ſehe, wenn es nicht gelingen 
ſollte, auf ſeiten des Gewerkſchaftskongreſſes die Annahme des 
BBerichts der Kohlenkommiſſion zu erreichen. In der dem 
            Vor=
ſſitzenden des Ausſchuſſes des Gewerkſchaftskongreſſes 
            übermit=
telten Entſcheidung der Regierung wird erklärt, daß die Re= 
Bierung bereit ſein würde, die Verhandlungen wieder auf= 
Kunehmen und die Subvention für zwei Wochen 
ſfortzuſetzen, wenn der Vorſchlag einer 
            vorläu=
figen Regelung der Löhne und der 
            Arbeits=
ſſtunden angenommen werde. 
„Aber”, ſo heißt es in dem von der Regierung 
            veröffentlich=
ten Communigué, das gleichzeitig den Gewerkſchaften in 
            ultima=
ſtiver Form übermittelt wurde, „nach den Unterredungen zwiſchen 
Gcen Miniſtern und den Mitgliedern des Rates des 
            Gewerk=
ſchaftskongreſſes, iſt es zur Kenntnis der Regierung gekommen, 
waß nicht nur beſondere Anweiſungen zum Generalſtreik für 
mnehrere lebenswichtige Induſtrien und Dienſtzweige des Landes 
ergangen ſind, ſondern daß auch Handlungen begangen worden 
ſſind, die einen ſchweren Eingriff in die Freiheit der Preſſe 
            dar=
ſſtellen. Solche Handlungen bedeuten eine Herausforderung der 
ronſtitutionellen Rechte un Freiheit der Nation. Die 
            Regie=
mung muß daher, ehe ſie die Ulüterhandlungen fortſetzen kann, von 
ſcem Gewerkſchaftskongreß ſowohl die Verurteilung der Hand= 
Uungen verlangen, die ſchon vorgefallen ſind, als auch die 
            be=
ſcingungslofe Zurückziehung der Anweiſungen zum 
            General=
iſtreik.” 
Der Generalrat des Gewerkſchaftskongreſſes erließ am 
Ebend eine Kundgebung, in der den Grubenbefitzern 
mnd, der Regierung die Schuld an der ernſten Lage 
Gugeſchoben wird. In der vom Generalrat des 
            Gewerk=
ſchaftskongreſſes auf die bereits erwähnte Entſcheidung der 
BRegierung erteilten Antwort wird bedauert, daß der Rat keine 
Welegenheit gehabt habe, die von der Regierung beanſtandeten 
BZwiſchenfälle zu unterſuchen, ehe die Regierung ſie zum 
            Vor=
wwand des Abbruches der Einigungsverhandlungen benutzte. Die 
mufrichtigſten Beſtrebungen, eine ehrenhafte Regelung zu 
            er=
reichen, ſeien durch das unerhörte Ultimatum der Regierung 
            zu=
michte gemacht worden. 
In einer Mitteilung des Miniſters des Innern wird 
            ge=
ſſagt, daß England ſich auf alle Fälle auf einen 
Weneralſtreit einrichten müſſe, und daß die 
            Regie=
rung bereits die nötigen Vorkehrungen für die Lebensmittelzu= 
Fuhr und für den Schutz aller in dieſer Induſtrie Beſchäftigten 
getroffen habe. 
Höchſie Streifgefahr. 
In der engliſchen Bergbaukriſe iſt bis heute nachmittag keine Wen= 
Gung, die irgendeine Hoffnung übrig ließe, eingetreten. Alle 
            Verſöh=
mungsverſuche ſind geſcheitert, und die Parteien tagen nicht mehr 
            zu=
ſammen, ſondern in verſchiedenen Näumen für ſich. Gegen 3 Uhr 
            nach=
mnittags erklärte ein Regierungsvertreter, daß der Streik nicht mehr zu 
werhindern ſei. In allen Kreiſen herrſche große Erregung. Vor den 
geſchloſſenen Türen des Hyde=Parks und der Downing=Street ſind 
            Tau=
ſiende von Menſchen verſammelt. Von beiden Parteien werden, die 
Worbereitungen für den Generalſtreik mit erhöhtem 
Druck fortgeſetzt. Der Ausbruch des Generalſtreiks um 
EMitternacht könnte höchſtens nur noch durch ein Wunder 
werhindert werden. Bisher iſt es nirgends zu Störungen der 
ſöffentlichen Ordnung gekommen. Mit Ausnahme der einen Million 
Eßergarbeiter gehen noch alle Arbeiter ruhig ihrer Beſchäftigung nach. 
Die Arbeiterführer wollen namentlich an die Eiſenbahner noch einmal 
Sin Zirkular ergehen laſſen, in dem ſie ausführen, daß der Erfolg des 
Weneralſtreiks ſehr von der 
Haliung der Eiſenbahner 
mbhängen wird. Die Eiſenbahner ſollen daher aufgefordert werden, ihr 
EMöglichſtes zu tun, um den Generalſtreik zu einem großen Erfolg zu 
geſtalten. Es wird verſichert, daß die Gefahr des Eintretens von 
            Nah=
rrungsmangel nicht beſteht. Die Regierung übernimmt die Verteilung 
Ser Lebensmittel im ganzen Lande. Bei Einſetzung des Generalſtreiks 
rvürden Eiſenbahn und Untergrundbahn in den früheren Morgenſtunden 
ſes Dienstags ſtillgelegt, ebenſo Omnibus und Straßenbahn. Auch der 
See= Fluß= und Kanaltransport wird unterbrochen. Die Fabriken und 
alle Arbeiten hören auf, mit Ausnahme von Hausbauten. Weiter 
            geht=
edoch der Geſundheitsdienſt, und auch die Spitäler bleiben in Tätigkeit. 
Die Gas= und Elektrizitätsbelieferung wird in den Häuſern fortgeſetzt, 
ſoagegen der elektriſche Strom für Induſtriezwecke abgeſchnitten. Die 
Mohlen werden rationiert. Wer bereits fünf Zentner im Hauſe hat, 
Erhält keine weiteren. Wer weniger beſitzt, hat Anſpruch auf einen 
Bentner pro Woche. Die Geſchäfte dürfen 50 Prozent ihres bisherigen 
Werbrauches beanſpruchen. 
Während der Brief=, Telephon= und Telegrammverkehr fortgeſetzt 
rvird, wird — das iſt ein beſonders ſchwerwiegender Umſtand — durch 
ſoen Generalſtreik der geſamte Zeitungsdienſt lahmgelegt. Die Regie= 
Tung beabſichtigt daher, Bulletins täglich im ganzen Lande bekannt zu 
geben und auch die Funkſtationen für die Verbreitung von Nachrichten 
zu benutzen.
 Aeußerſt geſpannte Lage in London. — Die 
City unter völliger Oepreſſion. 
Die Lage in London iſt höchſt geſpannt. Der 
Generalſtreik iſt für die Regierungsſtellen und die Bevölkerung 
etwas völlig Neues. Man ſieht ihm daher mit größter 
            Ner=
voſität entgegen. Obwohl ein jeder meint, daß der Streik 
            un=
abwendbar iſt, klammert man ſich doch an die leiſeſte 
Möglichkeit einer Verſtändigung. In der 
            Downing=
ſtreet und um das Parlament herum gehen die Leute dicht 
            ge=
drängt auf und a5 und ernarten irgend etwas neues zu hören. 
Das Leben in der City liegt unter völliger Depreſſion. 
Die behördlichen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der 
            Ord=
nung und des Verlehrs erſcheinen als gut durchdacht und 
            wohl=
vorbereitet. Die Privajorganiſationen zur Aufrechterhaltung der 
lebenswichti en Betriebe wurden von der Regierung 
            über=
nommen, die die Unterſtützung aller Bürger anruft. 
Alle Gerüchte, die von einem Rücktritt Baldwins ſprechen, 
            be=
ruhen auf der allgemeinen Erregung und ſind vorläufig 
            vollkom=
men unbegründet. 
Falls die Zeitungsbetriebe heute nacht arbeiten, wird 
            Lon=
bon morgen früh noch ſeine Zeitungen erhalten, denn der 
Streitbefehl ſetzt den Streilbeginn erſt auf nachts 12 Uhr feſt. 
Nach der „Daily Mail” wurden heute nas mittag auch „Daily 
News” und der „Evening Standard” am Erſcheinen 
            ver=
hindert, weil die Setzer die Entfernung eines 
Artikels forderten, in dem von der 
            Rekrutie=
rung von Freiwilligen die Rede war. Der „Star” 
erſchien daher als einziges Nachmittagsblatt um vier 
Uhr und erzielte im Straßenverkauf wahre Rekordpreiſe. Es 
wurden bis zu 2 Schilling 6 Pence für eine Nummer bezahlt. 
Sofort nach dem Erſcheinen des Blattes haben die Setzer das 
Verlagsgebäude verlaſſen, um noch nach Haus zurückkehren zu 
können. Der Zeitungsbeſitzerverhand tagte heute 
nachmittag, um über die Herausgabe, einer 
            gemein=
ſamen Einheitszeitung für London und die 
Vororte zu beraten. Nach dem Vorbild des Weißen Hauſes 
in Wafhington hat jetzt auch die Downingſtreet einen Sprecher 
erhalten, der heute nachmittag in der Preſſekonferenz erklärte, 
daß nach den letzten Meldungen in der Provinz Ruhe 
herrſche. Die Diſtriktskommiſſare hätten ihre Organiſation 
            durch=
geführt und alles verlaufe programmäßig. Wenn die 
            Eiſen=
bahner, wie ſie es wünſchten, ſich an der Verpflegung der 
            Be=
völkerung beteiligen wollten, ſo müßten ſie das unter 
            Auf=
ſicht der Regierung tun und nicht der der Trade Unions. 
Die Beförderung der Arbeiter und Angeſtellten von ihren 
            Woh=
nungen nach ihren Arbeitsplätzen wird von morgen ab mit allen 
Notfahrzeugen vorgenommen werden. 
Der Generalſireik beginnt. 
Bei Redaktionsſchluß erhalten wir noch folgende Mitteilung: 
TU. London, 4. Mai. 
Der Generalſtreik hat um 12 Uhr Mitternacht begonnen. Das 
Unterhaus ging auseinander, ohne daß eine Einigung 
            er=
zielt war. Bis ½12 Uhr fanden noch Beſprechungen ſtatt, 
die aber ergebnislos verliefen. In der letzten halben Stunde 
des Montags glaubte man noch, daß die Erklärung, die 
            Chur=
chill abgegeben hatte, eine gewiſſe Verhandlungsbaſis abgeben 
würde. Churchill hatte verſichert, daß die Regierung alles tun 
werde, um eine Einigung zu ermöglichen, vorausgeſetzt, daß die 
Streikparole zurückgezogen würde, während Thomas 
            ſeiner=
ſeits hervorgehoben hatte, daß es nunmehr Aufgabe des 
            Unter=
hauſes ſei, in die Verhandlungen einzugreifen, um den Frieden 
zu ermöglichen. Wenn es zu einem Streik käme, beſtände die 
Möglichkeit, daß er trotz aller Abneigung der Arbeiterſchaft 
gegen die revolutionären Tendenzen doch ſchließlich einen 
            revo=
lutionären Charakter erhalten würde. 
Die Verkehrsregelung während des Streiks. 
Soweit ſich bisher überſehen läßt, wird während des 
            Gene=
ralſtreiks die Milchbelieferung Londons durch 
Automobile ſichergeſtellt ſein. Zur 
            Poſtbeför=
derung werden in ganz England die Bombenflugzeuge 
der britiſchen Luftſtreitkräfte herangezogen werden. Auch 
der Paſſagierluftverkehr wird aufrecht erhalten 
werden, da die meiſten Piloten nicht gewerkſchaftlich organiſiert 
ſind. Dagegen iſt die Lage in der Kanalſchiffahrt ſehr 
zweifelhaft. Außerdem befürchtet man, daß der Streik das 
Auslaufen der großen transatlantiſchen Dampfer unmöglich 
dieſer Woche in Birmingham ſtattfinden ſollte, wurde abgeſagt. 
Dagegen werden Theater, Kabarette und Kinos 
            ge=
öffnet bleiben, ſo lange ſie über Beleuchtung und Heizung 
            ver=
fügen. Der Eiſenbahnverkehr muß natürlich 
            bedeu=
tend eingeſchränkt werden, doch wird man ſich bemühen, 
vor allem Lebensmittelzüge für Arbeiter und Angeſtellte 
            verkeh=
ren zu laſſen Das Poſt= und Telegraphenperſonal 
dürfte vorausſichtlich weiterarbeiten, wird jedoch 
zweifellos den Anordnungen des Generalrates der Trade 
Union Folge leiſten.
 „Nationaler Notſtand” in England. 
Die Mobilmachung der Regierung. 
Von unſerem Korreſpondenten. 
C.M. P. London, 3. Mai. 
Wenn die Vernunft im letzten Augenblick ſiegt und der Streik 
doch noch vermieden wird, was bis jetzt noch zweifelhaft erſcheint, 
ſo iſt dies ſicher nicht zum wenigſten darauf zurückzuführen, daß 
die Regierung die Preſſe in den Stand geſetzt hat, ein klares 
Bild von ihrer Mobilmachungs=Organiſation zu geben. Wer 
von den Streikführern und Streikenden die 
            Dis=
poſitionen mit Aufmerkſamkeit durchlieſt, muß ſich ſagen, daß 
der Kampf für ſie gänzlich ausſichtslos ift, 
            ſo=
lange es ihnen nicht gelingt, vorher den 
            über=
wiegenden Teil der Bevölkerung einſchließlich der 
beſitzenden Klaſſen für eine Umwälzung zu gewinnen. 
Auf Grund des Notſtandsgeſetzes („Emergency Powers Act”) 
von 1920 unterzeichnet der König eine Ordre, durch die der „
            Na=
tionale Notſtand” proklamiert wird. Das ganze Königreich iſt 
nun in zehn Gebiete geteilt, die Zivilkommiſſaren unterſtellt ſind. 
Von den zehn Kommiſſaren ſind nur zwei nicht 
            Parlamentsmit=
glieder. Sie unterſtehen ſämtlich dem Chef=Zivilkommiſſar, 
Generalpoſtmeiſter Sir W. Mitchell=Thomſon. Ihrerſeits haben 
ſie eine Zahl von Unterkommiſſaren für die einzelnen Diſtrikte, 
die je nach den verſchiedenen Hauptbedürfnis=Klaſſen beſtimmt 
ſind. Es handelt ſich um die Requiſition von 
            Trans=
portmitteln, welche der Zivilkommiſſar, „nach ſeinem 
            Er=
meſſen ausdehnen mag; um die örtliche Verteilung von 
Kohlen bis auf den einzelnen Haushalt hinab, um die 
            Nah=
rungsmittelverſorgung, die Hoſpital= und 
Krankenpflege, um die Einſtellung von 
            Frei=
willigen für alle dieſe öffentlichen Dienſte. Zivilkommiſſare 
und Unterkommiſſare haben in engſter Fühlung mit den 
            Orts=
behörden zu arbeiten, namentlich auch, was die Verſorgung mit 
Gas und Elektrizität betrifft. Bezüglich der Kohlenverteilung 
liegen genügende Erfahrungen aus dem großen Kohlenſtreik im 
Jahre 1921 vor. Damals erhielt jeder Haushaltsvorſtand nicht 
über einen halben Zentner pro Woche, jedes auslaufende Schiff 
nur eine Bunkerverſorgung mit der Bedingung, daß es die 
gleiche Menge bei ſeiner Rückkehr wieder mitbringen müſſe. Für 
den ſchlimmen Fall, daß der Streik auf andere Induſtrien 
            über=
greifen ſollte, erhalten die Zivilkommiſſare der betreffenden 
            Ge=
möglichen, der freiwvilligen Organiſation zur Verfügung geſtellten, biete alle möglichen Liſten: von den Vertretern der verſchiedenen 
Betriebe, von den Leitern der Ausſchüſſe für Einſtellung von 
Freiwilligen uſw. Nebenbei bemerkt, werden ſchon 80 000 
            Frei=
willige in den Liſten geführt. Für die Aufrechterhaltung der 
Ruhe und Ordnung haben die Chef=Conſtables der einzelnen 
Grafſchaften im Verein mit den örtlichen Polizeiämtern zu 
ſorgen. 
Aus den großen Kriegshäfen wird berichtet, daß ſchon ſeit 
Beginn des Akutwerdens der Kriſis verſchiedene Sonderzüge 
bereit gehalten werden, um in Spezialfächern ausgebildete 
            Mann=
ſchaften an gefährdete Stellen transportieren zu können, damit 
ſie in techniſche Betriebe eingeſtellt werden. Nach dem letzten 
Zenſus ſtehen 20000 kommerzielle Fahrzeuge zur Verfügung. 
Für London iſt die Organiſation natürlich bei dem 
            Rieſen=
bedarf an Bedürfniſſen am ſchwierigſten. Aber es zeigte ſich 
ſchon Sonntag abend, daß die Organiſation zur Vollkommenheit 
gelangt iſt. Unmittelbar nach dem Bekanntwerden der 
            Entſchei=
dung der Grubenarbeiter wurde die Parole an die betreffenden 
Stellen ausgegeben. Schon um 7 Uhr abends rollte das erſte 
Dampfautomobil durch das Tor des Hyde Parks neben der 
Knights=Bridge=Kaſerne und von da ab drängte ſich die 
            heran=
ſauſende Zahl der Automobile bis nach Mitternacht und 
            mar=
ſchierte in Staffeln abfahrtbereit auf. Sie waren beſtimmt, in 
die weitere Umgegend zu fahren, um Milch und andere 
            Ver=
pflegungsmittel im Notfall heranzuſchaffen. Da waren 
            Brauer=
wagen, Möbelwagen, Milchwagen, Gemüſewagen uſw. uſw. Die 
meiſten waren Petroleum=Automobile, aber man konnte auch ein 
paar Dutzend Dampfautos ſehen. Viele der erſten 
            Geſchäfts=
firmen in der City ſandten freiwillig ihre großen Laſtautomobile. 
Bald nach Mitternacht erſchien ein Rotes=Kreuz=Auto und begann 
vor der Stadthalle von Fulham, Krankentragen, Decken, Schienen 
und anderes notwendigſtes Material für erſte Hilfeleiſtung 
            ab=
machen wird. — Das Sechstage=Motorradrennen, das in zuladen. Dieſe Probemobilmachung glückte alſo über 
Erwarten und bot für die Transportarbeiter= und andere Unions 
eine draſtiſche Lehre. 
Noch eine up to date=Sicherheitsmaßnahme: Für den Fall, 
daß die Zeitungen in ihrem Erſcheinen behindert werden ſollten, 
ſollen an allen Fenſtern der Poſtämter fortlaufend belangvolle 
Nachrichten erſcheinen. Auch werden die Rundfunkgeſellſchaften 
ihren Mithörenden für dieſen Fall fortlaufend Lageberichte 
bringen,
Seite 2
Dienstag, den 4. Mai 1926
Nummer 4123
 Baldwins Fehlſchlag. 
Vor einem Trümmerhaufen. 
EP. London, 3. Mai. 
In einer außerordentlich erregten Atmoſphäre trat Montag 
nachmittag das Unterhaus zuſammen. Bei Eröffnung der 
Sitzung waren weder der Premierminiſter, noch die Hauptführer 
der Oppoſition auf ihren Plätzen; dagegen war die den Peers 
reſervierte Galerie überfüllt. Wie gewöhnlich, ſtehen die 
            Ant=
worten der Miniſter auf Anfragen der Abgeordneten auf der 
Tagesordnung. Infolge des Lärms der ſich über die Lage 
            unter=
haltenden Abgeordneten, waren jedoch die Antworten der 
            Mini=
ſter kaum zu verſtehen. Als Baldwin im Sitzungsſaal erſchien, 
wurde er auf den konſervativen Bänken mit lebhaftem Beifall 
empfangen. Ihm folgten wenige Augenblicke ſpäter Macdonald 
und Thomas, denen von der Arbeiterpartei eine Ovation 
            be=
reitet wurde. Der Verkehrsminiſter teilte darauf mit, daß alle 
Anordnungen getroffen ſeien, um den Abgeordneten die 
            Verbin=
dung zwiſchen ihrer Wohnung und dem Parlament ſicherzuſtellen. 
Baldwin verlas darauf den am Sonntag vom König 
erlaſſenen Befehl, durch den der 
            Ausnahmezu=
ſtand verhängt wird. 
Der Premierminiſter Baldwin ergriff darauf das Wort zur 
Läge. Er erklärte, daß ſelten in der Geſchichte das britiſche 
            Par=
lament ſich einer ſo ernſten Lage gegenüber geſehen habe wie 
heute. Während langer Jahre habe die Kohleninduſtrie 
mit ernſten Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt, die ſich 
durch die Organiſation der Induſtrie ſelbſt und 
burch die Frage der Lohnſtaffel noch 
            kompli=
ziert hätten. Er ſei überzeugt, daß in der Kohleninduſtrie eine 
Beſſerung nicht erzielt werden könne, wenn nicht ein anderer 
Geiſt unter den Beteiligten Einkehr halte und wenn nicht eine 
andere Organiſation gebildet werde, um die Lohnfrage zu prüfen. 
Eine der größten Schwierigkeiten ſei, daß es unmöglich ſei, genau 
zu erfahren, wieviel die Bergarbeiter verdienen, weil weder die 
Arbeitgeber, noch die Bergleute ſich jemals über die Ziffer einig 
geworden ſeien. 
Arbeitgeber und Arbeitnehmer bildeten zwei hartnäckig auf 
ihrem Standpunkt beharrende Lager. Die beteiligten Kreiſe 
hätten nach ſeiner Anſicht ihre Differenzen ohne jede 
            Inter=
vention der Regierung regeln können. Die Regierung ſei 
der Anſicht, daß die Kohleninduſtrie ſich ſelbſt genügen 
müſſe. Er habe alle praktiſchen Mittel verſucht, um einen 
Konflikt zu vermeiden. 
Ein neuer Verſuch ſei am Sonntag morgen unternommen 
            wor=
den, um die Verhandlungsperiode zu verlängern. Geſtern abend 
um 11.30 Uhr habe er erfahren, daß die Preſſefreiheit 
verletzt worden ſei. Da habe er ſich Rechnung davon abgelegt, 
daß es für die Regierung unmöglich ſei, die 
            Ver=
handlungen fortzuſetzen. Seit zwei Jahren habe er mit 
äußerſten Kräften in einer beſtimmten Richtung gearbeitet, aber 
alle ſeine Bemühungen ſeien fehlgeſchlagen. 
Alles, was er zu verwirklichen geſucht habe, ſei nun in 
Trümmer geſchlagen worden. Das werde ihm aber 
weder das Vertrauen noch den Mut nehmen. 
Der Arbeiterparteiler Thomas fordert 
Zurücknahme der Ausſperrung. 
Hierauf ergriff Thomas im Namen der Arbeiterpartei das Wort. 
Er erklärte, was auch immer kommen möge, ein Generalſtreik oder nicht, 
ſo würde doch die Wirtſchaftslage verſchlimmert werden. Nur ein Narr 
könne anders denken. Das einzige, was der Generalrat der Trade 
Union vom Premierminiſter verlange, ſei, daß er lohal für die 
            Arbeiter=
unterhändler eine Gelegenheit biete, nicht unter der Drohung einer 
            Aus=
ſperrung zu verhandeln. Infolgedeſſen fordere er, daß die 
            Ar=
beitgeber ihre Kündigung des Arbeitsvertrages 
zurückzögen. Das Parlament müſſe einen letzten Verſuch 
            unter=
nehmen, um den Ausbruch des Generalſtreiks zu verhindern. 
            Tho=
mas beklagte ſich dann bitter über die Taktik der 
Regierung. Die Gewerkſchaften täten nur ihre Pflicht, wenn ſie 
zur Unterſtützung der Bergarbeiter den Generalſtreik 
            ankündig=
ten. Das heiße aber nicht: die Nevolution wollen. Ich 
bin überzeugt, erklärte er, daß, wenn heute eine Abſtimmung ſtattfände 
über die Frage, wer eine Revolution wolle, nicht 2 Prozent der 
            Be=
völkerung dieſe Frage mit Ja beantworten würden. Es geht um 
etwas ganz anderes und wenn zum Schluß eine 
            Re=
volution die Folge ſein würde, ſo wäre das nicht die 
Schuldderjenigen, die aus brüderlichen und 
            menſch=
lichen Gefühlen heraus, ihre Pflicht zu erfüllen 
glaubten, wenn ſie zum letzten Mittel griffen. Wir
 4Ausſtellung der Freien Vereinigung 
Darmſtädter Künſtler. 
I. 
In der Kunſthalle am Rheintor wurde Sonntag vormittag 
in Gegenwart zahlreicher Geladener die Ausſtellung 1926 der 
Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler eröffnet. Die Miniſter 
von Brentano und Henrich, die Bürgermeiſter 
            Bux=
baum und Mueller, Vertreter der Künſtlerſchaft uſw. waren 
unter den Ehrengäſten. Der derzeitige Vorſitzende der Freien 
Vereinigung, Profeſſor Richard Hoelſcher, erklärte nach 
            kur=
zer herzlicher Begrüßungsanſprache, die im weſentlichen einen 
            ge=
ſchichtlichen Rückblick auf die Freie Vereinigung warf, die 
            Aus=
ſtellung für eröffnet. 
Die Ausſtellung, die bis 27 Juni dauern ſoll, iſt über 
            Er=
warten reichhaltig und ungemein vielſeitig. Das hat ſeinen 
Grund darin, wie Profeſſor Hoelſcher mit Recht ausführte, daß 
die Freie Vereinigung Darmſtädter Künſtler eine rein 
            lands=
männiſche Organiſation iſt, die mit etwelcher Propagierung 
            be=
ſtimmter Kunſtrichtungen nichts zu tun hat. Zu ihren 
            Mitglie=
dern zählen eine große Anzahl Künſtler, die früher vielleicht auch 
nur vorübergehend in Darmſtadt wirkten, die aber Mitglied der 
Freien Vereinigung geblieben ſind, auch in ihren neuen 
            Wir=
kungsorten über ganz Deutſchland verſtreut. 
Die Ausſtellungen der Freien Vereinigung werden darum 
immer das ſehr bunte Geſamtbild zeigen, das auch die heutige 
Ausſtellung trägt. Bietet ſo dieſe Ausſtellung dem 
            Kunſthiſto=
riker nicht immer das, was Studienzwecken dienlich iſt, ſo bietet 
ſie andererſeits dem Publikum Gelegenheit, in gewiſſem Sinne 
eine Ueberſicht über wenn auch nicht alle, ſo doch ſehr viele 
Kunſtrichtungen zu gewinnen. Stille Talente, die unbeirrt von 
den Zeitläuften weiter arbeiten auf dem Wege, den ſie ſich zum 
Ziele erkoren haben, hängen neben aufbrauſender Jugend, neben 
taſtenden Verſuchen, neue Stile, neue Richtung zu finden. Viele 
Wege werden begangen und viele führen zum Ziel. Das 
            Geſamt=
niveau der Ausſtellung iſt gut und der Geſamteindruck beſtimmt 
intereſſant. Das Revolutionäre, das Krankhafte iſt ſo gut wie 
nicht vorhanden. Ein freudiges Schaffen, unbeirrt und 
            unbe=
einträchtigt von den Nöten der Zeit, unter denen gerade die 
Künſtler zu leiden haben, iſt unverkennbar. Und das iſt gut. 
Wer an kulturellen Werten mitſchaffen will — und das iſt ja 
der Künſtler in erſter Linie —, muß ſich freihalten vom 
            Mate=
riglismis, auch wenn die Kiiſt nach Broi gehen muß. Sie muß
 wollen aber trotzdem auch in dieſer Stunde nicht den Kopf verlieren. 
Wir werden in jedem Falle unſere Mitarbeit nicht verſagen, wenn es 
heißt, die Kriſis zu vermeiden, oder die Folgen der Kriſis, ſollte es zum 
Streik kommen, erträglich zu machen. 
Llond George, kritiſiert die Regierungspolitik 
Lloyd George als zweiter Redner nannte die Regierungspolitik 
in der Kohlenkriſe ebenfalls eine irrige und erklärte, die 
            Verhandlun=
gen hätten auf jeden Fall weitergeführt werden müſſen. Die 
            Gel=
tendmachung der Machtmittel durch die 
            Gewerk=
ſchaften ſei noch keine Bedrohung der Verfaſſung. 
Der Konſervative Sir Robert Horne wandte ſich darauf in 
ſehr ſcharfen Worten gegen die Deſpotie der 
            Gewerk=
ſchaften. Er nannte es eine Jronie des Schickſals, wenn heute der 
engliſche Bürger ſein tägliches Brot nicht bekomme, weil er Bürger des 
freieſten Landes der Erde ſei, ſondern dieſes Brot der Gnade der 
            Ge=
werkſchaften verdanken müſſe. 
Die Adreſſe des Unterhauſes auf die Ausnahmezuſtands=
            Proklama=
tion des Königs über den Notſtand wurde mit 308:108 Stimmen bei 200 
Enthaltungen angenommen. 
In zwölfter Stunde. 
In ſpäter Abendſtnde verlautet im Unterhauſe, daß man 
innerhalb der Arbeiterpartei eine 
            Einigungs=
formel gefungen habe. Eine Vermittlungsaktion 
Macdonalds ſtehe unmittelbar bevor. Sollte die Regierung 
die Vermirtlungsformel annehmen können, ſo würde die 
            Arbei=
terpartei unverzüglich die Trade Union erſuchen, die ergangenen 
Orders für den Generalſtreik zurückzuziehen. Um 10.30 Uhr 
abends hat die Beſprechung zwiſchen Vertretern des 
            Gewerk=
ſchaftskongreſſes und Kabinettsmitgliedern begonnen. In den 
Wandelgängen des Unterhauſes wird zurzeit die Lage etwas 
hoffnungsvoller angeſehen. Man erwartet das Zuſtandekommen 
eines Kompromiſſes in den nächſten Stunden. 
Wie wir bereits gemeldet, iſt die erhoffte Einigung 
            ausge=
blieben. Die Verhandlungen wurden ergebnislos abgebrochen. 
Der Generalftreik hat um Mitternacht begonnen. Neuere 
            Mel=
dungen liegen bei Redaktionsſchluß nicht vor. 
Die engliſche Kohlenkriſe. 
Die Streikausſichten. — Die Rückwirkungen 
des engliſchen Streiks auf Deutſchland. 
Was Deutſchland angeht, ſo iſt feſtzuſtellen, daß der 
deutſche Kohlenbergbau nur dann eine weſentliche Erleichterung 
erfahren wird, wenn der engliſche Streik ſich über einen großen 
Zeitraum erſtrecken würde. Damit iſt aber nicht zu rechnen. 
Ebenſo werden es ſich die deutſchen Gewerkſchaften 
ſehr überlegen, ob ſie einen Sympathieſtreik wagen 
            wol=
len. An der Ruhr lagern gegenwärtig mehr als 
9 Millionen Tonnen Kohlen, alſo eine 
            Monatsförde=
rung, die während dreißig Tagen abgefahren werden können, 
und die deutſchen Gewerkſchaften haben nicht die Gelder, um 
einen dreißigtägigen Sympathieſtreik finanzieren zu können. 
Zum andern kämen bei einem ſolchen Streik eine ganze Reihe 
von Zechenbetrieben zum Erliegen, die eben noch notdürftig 
unterhalten werden können. An ihre Wiedereröffnung wäre 
natürlich nicht zu denken. Die Bergarbeiter hätten alſo ſelbſt 
den Schaden zu tragen, da ſie arbeitslos würden. Ein 
            Sym=
pathieſtreik der deutſchen Transportarbeiter 
erſcheint überhaupt ausgeſchloſſen. 
Es kann alſo feſtgeſtellt werden, daß auf der einen Seite 
mit dem Ausbruch des engliſchen Generalſtreiks, wenigſtens aber 
mit einer nennenswerten Dauer desſelben nicht gerechnet werden 
kann, ebenſowenig aber auch mit einem Sympathieſtreik der 
            deut=
ſchen Bergarbeiter, die jetzt ſchon unter der ſchweren deutſchen 
Abſatzkriſe leiden und bei einem Streik, auf die karge 
            Unter=
ſüützung aus den Gewerkſchaftskaſſen angewieſen ſimd, die nicht 
hin und her reichen. Im übrigen muß aber immer wieder 
            dar=
auf hingewieſen werden, daß es gerade die engliſchen 
Bergleute waren, die ſich gegen die Befreiung der 
Ruhr ausſprachen, weil die Arbeitsloſigkeit 
des deutſchen Bergmannes ihnen gute Löhne 
brachte und ſie den Maiſtreik 1924 ebenfalls 
ohne Sympathieſtreik vorübergehen ließen, 
und auch hier die Konjunktur ausnutzten, alſo 
auf internationale Solidarität pfiffen und 
nur an ihren eigenen Vorteil dachten.
 und darf das letzten Endes nur im Aeußeren, was heißen ſoll, 
in der Propagierung ihrer Werke beim kaufkräftigen Publikum. 
* 
Beginnen wir unſeren Rundgang im großen Oberlichtſaal. 
Hier fallen zunächſt zwei Künſtler ſtark ins Auge, die auf dem 
gradlinigen Wege ihres künſtleriſchen Schaffens zu anderem 
Ausdruck zu gelangen verſuchen. Das iſt Georg Altheim und 
Hans Vielmetter. Georg Altheims immer noch peinlich 
ſaubere Landſchaftskunſt, die ſo fein gefühlt und fein geſehen, 
ſo diffizil im Ausdruck iſt, iſt ſtark geworden, das Kolorit ſeiner 
Landſchaften hat die Sauberkeit gehalten, aber die Handſchrift 
des Künſtlers iſt beutlicher, kraftvoller geworden, ſeine Farben 
leuchtender, ohne den zarten Hauch eines natürlichen noli me 
tangere verloren zu haben. Seine feine Pinſelführung und die 
zeichneriſche Löſung ſeiner Vorwürfe ſind gleich meiſterlich 
            ge=
blieben. So geht Altheim ſeinen eigenen Weg, und der Künſtler 
tut recht daran. Dieſe Bilder werden immer ihre Freunde 
            fin=
den. — Der junge Hans Vielmetter, deſſen Radierungen 
ſchon mehrfach einen ſtarken Einſchlag ins Religiöſe, und zwar 
zeitlos Religiöſe verrieten, iſt — vielleicht unbewußt — dem 
zwingenden Eindruck alter Heiligenbilder verfallen, der ihn zu 
ganz eigenartigem Kunſtausdruck und Kunſtempfinden führte. 
Die drei von ihm ausgeſtellten Bildniſſe: Kind, Mädchen und 
Dame ſind auf Holz gemalt, in Farbenzuſammenſtellungen, die 
etwas gewagt erſcheinen, die aber eine ganz eigenartige 
            Bild=
wirkung hervorrufen. Das ausgeprägt Zeichneriſche, die 
            liebe=
volle Durcharbeitung auch des Hintergrundes kommt dieſen 
            Bil=
dern in ihrer Geſamtwirkung zugute. 
Im übrigen fallen in dem größten Ausſtellungsraum eine 
Anzahl Künſtler ins Auge, gerade weil ſie ſich untereinander 
unterſcheiden. Da hängt die ſachliche, im Kolorit etwas harte, 
aber ſaubere Malerei Ernſt Vogels (München) neben den 
ſtimmungsvollen Bildern Jakob Weinheimers (Dresden), 
der den tiefen Ernſt ſeines Kolorits nur durch wenige zarte, 
freundliche Töne gibt, Willi Preetorius „Römiſche 
            Land=
ſchaft”, die ebenſo wie die alten „K idehäuſer” ſowohl im Kolorit 
wie in der Geſamtauffaſſung des (dlichen in der erſchöpfenden 
Charakteriſtik viel geben, neben darl Schelds ſehr 
            flot=
ten, faſt bis zur Flüchtigkeit flotte" ildern, in denen der ſtarke 
farbige Reiz alles andere überwies Melchior Kerns (
            Mün=
chen) ebenfalls ſehr ſachlich gemalte, rbig reizvolle Stimmun 
gen neben Karl Küſtners (Münch. immer gleich und immer 
gut geſehenen Landſchaften, Karl Friedr. Lippmanns (Frank 
furt) breite, lockere Technik, die ſich auf Andeutungen beſchränkt, 
neben Bruno Panitz (Mainz) ſehr akademiſch gemalten Bildern, 
die im Grunde genommen nur Stimmungen ſind, denen aber ein
 Streſemann begrüßt 
die amerikaniſchen Hoteliers. 
Berlin, 3. Mak. 
Zu Ehren ſeiner amerikaniſchen Gäſte veranſtaltete der Verein Berl. 
Hoteliers und verwandter Betriebe am Montag abend im Kaiſerſaal 
des Zoo ein Feſtbankett, zu dem auch der amerikaniſche Botſchafter 
Schurman, die Reichsregierung, Reichstagspräſident Loebe, 
            Oberbütrger=
mei Böß und viele andere Ehrengäſte geladen waren. Der Vorſitzende 
der Vereinigung, Handelsrichter Schüler, begrüßte die Gäſte mit 
            herz=
lichen Worten, und erwähnte den Wert, den ein ſolcher Beſuch für die 
gemeinſamen Beſtrebungen und für die Beziehungen der Länder habe. — 
Darauf ergriff der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann das Wort zu 
folgenden Ausführungen, die mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurden. 
Es iſt nicht meine Abſicht, Ihren Aufenthalt in der Reichshauptſtadt 
zu benutzen, um an dieſer Stelle eine außenpolitiſche Rede zu halten, 
Wir wollen nicht von den Streitpunkten ſprechen, die es in der Welt 
gibt, ſondern von dem, worin wir einig ſind, um ein einheitliches 
            Füh=
len der Nationen herzuſtellen und zu ſichern. Wir alle ſind einig in der 
Freude über Ihren Beſuch. Im Frieden, ſo hat Goethe einmal geſagt 
ſendet man die Tüchtigſten von einer Gegend der Welt zur anderen. Sie 
tragen den Ruhm der amerikaniſchen Tüchtigkeit in die Welt. Sie ſind 
in der Welt führend in Ihrem Beſtreben. Man kann wohl fragen, worin 
ſind die Amerikaner nicht führend? Ob es Stahl iſt oder Eiſen, 
            Baum=
wolle, Film und ungemüinztes Gold: überall ſteht Amerika an der Spitze, 
Aber die Welt wird nicht nur von materiellen Dingen beherrſcht. Man 
kann auch die Frage ſtellen, wer führend iſt in den Freuden der Welt? 
Auch die Freude iſt göttlichen Urſprungs. Gott hat die Erde und ihre 
Schönheiten nickſt dazu geſchaffen, daß wir uns verkriechen. Wer die 
Schönheiten der Erde kennen lernen will, muß reiſen und wandern. 
Wer reiſen will, muß wohnen, und da treten Sie in Funktion, um den 
Menſchen in Ihren großen Gaſtſtätten das zu erſetzen, was ihnen in der 
Heimat das eigene Haus, die eigene Wohnung gibt. Ich bin allerdings 
ketzerſch in meiner Anſchauung darüber, ob die Freude ſo lärmend ſein 
muß, wie die Gegenwart es verlangt. Ob neben dem Rhythms des 
Tanzes nicht vielleicht die Muſik für das Ohr eine größere Bedeutung 
in ihrer Geſelligkeit beenſpruchen könnte. Ich ſehe mit Freuden die 
internationale Verbindung zwiſchen Ihnen und ihren Kollegen. Aber ich 
hoffe, daß auch im Hotelweſen die Individualität ſich erhält. Bauen Sie 
nicht dasſelbe Hotel für die ganze Welt. Laſſen Sie uns etwas zum 
Wundern und etwas von der Eigenart der Staaten und Länder übrig, 
Wenn wir auf der Erde veiſen wollen, dann muß Friede ſein. Gebe Gott, 
daß in ben Verhältniſſen der Völker zueinander der letzte große Krieg nur 
als das letzte große furchtbare Märchen fortlebt, von dem es fpäter 
heißt: Es war einmal. Kein Volk hat ſoviel durch dieſen Krieg gelitten, 
wie das deutſche. Einſt waven wir reicher und konnten mehr 
ausruhen. Jetzt werden wir für lange Zeit nur das Volk ber Arbeit 
ſein. Aber wir wollen wieder in die Höhe kommen. Bei aller Arbeit 
wollen wir alte Freundſchaften nicht vergeſſen. Als ich in den 
            Vereinig=
ten Staaten war, haben wir am Schluſſe des großen Kongreſſes das 
alte ſchottiſche Volkslied geſungen „Ol long ſyne‟. Möge es auch über 
unſeren Beziehungen ſtehen, als das Zeichen von Frieden und 
            Freund=
ſchaft, unter dem wir leben wollen. Grüßen Sie, wenn Sie 
            zurück=
kehren, den großen Nepräſentanten des amerikaniſchen Volkes, den 
            Prä=
ſidenten Coolidge. Sagen Sie ihm, wie ſehr wir ihm auch dankbar ſind 
dafür, daß er uns Perſönlichkeiten von der Bedeutung und dem 
            Cha=
rakter eines Houghton und Sehurmann nach Berlin geſandt hat. 
            Be=
wahren Sie auch dem, was Sie in Deutſchland geſehen und gehört haben, 
in Ihrem Herzen eine gute Erinnerung, und laſſen Sie uns ſo hoffen, 
daß Ihr Beſuch in den Ländern des alten Erdteils eine Baſis ſein möge 
füir Frieden und Freundſchaft zwiſthen den Völkern der Erde. 
Nach der Rebe des Reichsaußenmtiniſters erhob ſich der amerikaniſche 
Botſchafter Schurmann, von den Anweſenden oſtentativ begrüßt, 
zu kurzen, aber ſehr herzlichen Ausführungen. Er unterſtrich, daß ſolche 
Reiſen, wie die der Hoteliers, das gegenſeitige Verſtändnis förderten. 
Die Regierungsvorlage über die Fürſtenabfindung. 
Die Regierungsvorlage über die Fürſtenabfindung iſt über 
Sonntag im Reichsjuſtizminiſterium fertiggeſtellt worden und 
wwird ſpäteſtens am Dienstag dem Reichsrat zugehen. Ihr Inhalt 
wird keine Ueberraſchungen bringen, da er ſich wieder auf den 
Vorſchlägen der Koalitionsparteien aufbaut. Man rechnet damit, 
daß der Reichsrat ſich ſchon am Dienstag mit der Vorlage 
            be=
ſchäftigt. Ob allerhings die Berechnungen der Regierung 
            zu=
treffen, daß ſie im Reichsrat keine großen Schwierigkeiten zu 
überwinden haben wird, iſt nach wie vor unſicher, weil die 
            Ein=
ſtellung der preußiſchen Provinzialvertreter noch eine 
            Ueber=
raſchung bringen kann, denn auch im Reichsrat bedarf eine 
            Ver=
faſſungsänderung einer Zweidrittelmehrheit. 
Verhinderung deutſcher Kohleneinfuhr. 
Eſſen, 3. Mai. 
Wie verlautet, wird der alte Bergarbeiterverband in Verfolg 
der Brüſſeler Beſchlüſſe dafür eintreten, jede Belieferung des 
            be=
ſtreikten engliſchen Gebiets mit deutſchen Kohlen zu verhindern. 
Die ſogenannten beſtrittenen Gebiete, das ſind alſo diejenigen 
Gebiete, in denen deutſche und engliſche Kohlen in Konkurrenz 
miteinander ſtehen, würden in eine Solidaritätsaktion nicht 
            ein=
bezogen werden, ſo daß dort eine Ausnutzung der durch den 
Streik geſchaffenen Lage für die deutſche Kohlenwirtſchaft möglich 
wäre.
 wenig mehr Licht, mehr Sonne zum Vorteil gereichen würde. 
Da hängen Karl Bantzers (Marburg) großgeſehene 
            Land=
ſchaften, inhaltlich reiche Bilder („Kirmesabend”) von feinſtem, 
glänzend ſtudiertem Kolorit in der Lichtbehandlung, neben 
            Fer=
dinand Barths „Aufziehendes Gewitter”, das von neuem die 
ſtarke Begabung dieſes jungen Künftlers verrät, wenn die Jury 
auch nicht gerade eines ſeiner beſten Bilder ausgewählt haben 
dürfte, Anna Bornemanns ſehr flottes und farbig reiches 
Stilleben neben Richard Daenzers hübſcher kleiner 
            Land=
ſchaft. Da iſt Ernſt Eimer mit einem ganz ausgezeichneten 
Werk „Mädchen am Fenſter” neben ſehr guten Landſchaften 
            hei=
miſchen Vorwurfs vertreten, das dieſen Künſtler von einer 
Schaffensſeite zeigt, der man größte Fruchtbarkeit wünſchen 
könnte. Da hängt Theodor Garvé (Frankfurt) in einem 
            tech=
niſch ſehr eigenartigen Blumenſtück in faſt kubiſtiſcher Löſung 
neben den wenn auch ſtark akademiſch gegebenen Landſchaft= 
Städte= und Volkstypen=Bildern Heinrich Giebels (Marburg), 
Bilder, die einen ſehr feinen farbigen Ton zeigen, deren 
            eigen=
artiger Reiz durch den zarten, die Farben bindenden Hauch 
erhöht wird. Da hängen Richard Hoelſchers feine, reife 
Arbeiten, unter denen das Damenbildnis beſonders auffällt, 
neben Ludwig von Hofmanns (Dresden) flott kolorierten 
Bildern, die die Handſchrift dieſes Meiſters auf den erſten Blick 
verraten, wenngleich auch dieſer Künſtler ſchon erheblich Größeres 
geleiſtet hat. Da ſind endlich Heinz Hohmanns fein 
            empfun=
dene Stimmungen aus der Umgebung Darmſtadts, die eine 
            aus=
gezeichnete Kenntnis des reichen Schatzes der Natur verraten und 
die Fähigkeit, dieſen Schatz künſtleriſch zu bändigen, und Franz 
Huths (Weimar) „Interieurs”, in denen immer wieder 
            auf=
fällt, wie fein dieſer Künſtler den Farbenreiz, der in Stimmun= 
* 
gen haftet, feſtzuhalten verſteht.
 Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. 
Im Frankfurter Kunſtverein, Frankfurt a. M., wird bis 
zum 13. Mai eine Gedächtnis=Ausſtellung zu Ehren 
Profeſſor Lovis Corint’s gezeigt, welche in 
            chronolo=
giſcher Folge eine große Reihe ausgewählter Handzeichnungen 
und Aquarelle des Meiſters von ſeinen erſten Anfängen bis zu 
dem letzten, im Juni 1925 entſtandenen Blatt „Amſterdam” 
            um=
aßt. Daneben iſt in reichſter Auswahl die Druckgraphik des 
Neiſters, meiſt in ausgewählt ſchönen Zuſtands= und 
            Probe=
rucken vertreten, ſodaß die Ausſtellung ein vollſtändiges Bild 
ber „Corinth als Zeichner” bietet. — Die Oelgemälde Corinths 
werden an gleicher Stelle im Juli und Auguſt in einer, 
            geſonder=
ten Schan gezeigt werden.
Nummer 123
Oſenstag, den 4. Mat 1926
Seite 3
 Fascismus oder Demokratie 
in Polen? 
Von 
Rolf Wingendorf, Danzig. 
Am 4. Mai, dem Tage nach dem polniſchen Nationalfeiertag. 
tritt jetzt mit Sicherheit die Regierung Skrzynſki nach langen 
Verſuchen, ſich zu halten, endgültig zurück. Mit ihr wird der 
Verſuch zu Grabe getragen, eine Einigung zwiſchen Rechts und 
Links, gleichzeitig in der inneren und äußeren Politik, zu 
            er=
zielen. Dieſe Regierung war diejenige, welche im Innern die 
Agrarreſorm zum Geſetz machte und die nach außen hin die 
Loccrno=Verträge unterzeichnete und die Anſprüche Polens auf 
einen Sitz im Völkerbundsrat vertrat. 
Was nun aber kommen ſoll, darüber liegt noch ein 
            vollſtän=
diges Dunkel. Ueber eines nur iſt man ſich klar: Es gilt in 
Polen einen Endkampf zwiſchen der 
            chauviniſtiſch=
fasciſtiſchen Richtung und der Politik der 
            Demo=
fkratie und geſunden Vernunft. 
Das für polniſche Verhältniſſe Charakteriſtiſche iſt die 
            Tat=
ſache, daß der Schrei nach Diktatur und der ſogenannten „ſtarken 
Hand” nicht nur von rechts, ſondern auch von links ertönt. Kein 
anderer als der Abgott der polniſchen Linkspartei, der Marſchall 
Pilſudſki, hat ſich über die beſtehende Kriſe im Sinne wie folgt 
geäußert: 
„Wir brauchen eine ſtarke Regierung, die nicht immer mit 
Hilfe von irgendwelchen Seim= und Senatsgruppen, alſo mit 
Hilfe von 444 Seimabgeordneten und 111 Senatoren, regiert. 
Alle Verſuche ſeitens der Regierung, ſämtliche Parteien 
            zu=
friedenzuſtellen, werden niemals gelingen. Die eigene Kraft 
muß immer für ſich verantwortlich gemacht werden. Und die 
Kraft darf nicht damit rechnen, was einem gefällt oder was 
einem nicht gefällt.” 
Gleichzeitig aber hat Pilſudſki die Antwort auf die Frage, 
Epb er eine Diktatur übernehmen wolle, abgelehnt, und ſogar die 
Snſicht geäußert, daß auch die Möglichkeit einer ſtarken 
            Regie=
rung auf konſtitutioneller Grundlage beſtände. 
Im ſelben Augenblick rufen die Vertreter der 
            pilſudſkifeind=
lichen Richtung, d. h. der Gruppen um General Haller und 
Szeptycki, nach einer Diktatur des ſchärfſten Gegners Pilſudſkis, 
des Generals Sikorſki. In beiden Fällen ſind 
ges Militärs, die ans Ruder kommen und den polniſchen 
Staat „retten” ſollen, retten aus einer Finanzkriſe, aus einer 
Wirtſchaftskriſe, die nicht zum wenigſten gerade durch eine 
(Ueberzüchtung des Militärs, durch ein 
            ungeheuer=
liches Heeresbudget hervorgerufen oder zum mindeſten verſchärft 
twurde. 
Es iſt ſehr begreiflich, daß in dem jungen Staat, der vor 
dem wirtſchaftlichen Bankerott ſteht, deſſen zweite Währung 
            be=
rreits nicht mehr die Hälfte des Goldwertes hat, daß er an der 
Re tung auf dem konſtitutionellen Wege verzweifelt und nach 
2Wegen außerhalb der Konſtitution ſucht. Es iſt auch 
kverſtändlich, daß gerade die polniſche Oeffentlichkeit, die ihrer 
eganzen Veranlagung nach gewohnt iſt, der großen Geſte, der 
PPoſe zu buldigen, von dem Wirken einer Perſönlichkeit wie 
Muſſolini beſtochen wird und ſeine Methoden auf das eigene 
WLand überiragen möchte. Man darf ſich keiner Täuſchung 
            dar=
tüiber hingeben, daß die Idee des Fascismus in Polen 
tdurchaus populär iſt, wenn auch kühle politiſche Köpfe 
fſich läugſt über die Gefahren klar geworden ſind, die darin liegen. 
Der frühere öſterreichiſche Diplomat und jetzige polniſche 
EMinifierpräſident Skrzynſki, deſſen Außenpolitik für Polen bis= 
Cher die weitaus fruchtbringendſte war, hat den Finanzzuſammen= 
Abruch zicht aufhalten können, er hat die Intereſſengegenſätze 
Bwiſchen den derſchiedenen Erwerbsgruppen im polniſchen Volke 
micht aſtsgleichen können. Und jetzt hofft die politiſch ſo 
            unge=
fſchulte Veiksgieinung in Polen, daß der Soldat retten ſoll, 
as der Tiplomat nicht konnte. 
Dazu kommt die ſtändige Beunruhigung in der 
            Oeffentlich=
keit durch zwei andere Probleme, das des Bolſchewismus 
und das der nationalen Minderheiten. Auch da ſind 
die Augen auf Muſſolini gerichtet. Das, was der Diktator in 
Italien in der Tiroler Frage äußerte, fand den ungeteilten 
            Bei=
fall der polniſchen Oeffentlichkeit bis an die Sozialiſten heran. 
DDie jahrelang geförderte nationale Verhetzung läßt ſich nicht in 
awenigen Monaten wirkungslos machen. Es iſt auch heute noch 
minmöglich, daß irgendein polniſches Miniſterium verſuchen könnte, 
fſich auf die Stimmen der nationalen Minderheiten zu ſtützen, 
nohne alle Parteien mit Ausnahme der Sozialiſten, die den 
            Ver=
fſuch der Verhandlungen mit den Minderheiten gemacht haben, 
gegen ſich zu haben. Und doch wäre dem polniſchen Staat 
            ge=
rrade in ſeiner Finanzkriſe die Hilfe dieſer Minderheiten, die 
fzum großen Teil eine wirtſchaftliche und kulturelle Ueberlegen= 
Theit beſitzen, ſo bitter nötig, was der wirtſchaftliche Sachverſtän=
 Vom Tage. 
Reichskanzler Dr. Luther wird, wie jetzt feſtſteht, am 6. Mai zur 
Tagung des Deutſchen Landwirtſchaftsrates hier eintreffen. 
Die deutſche Regierung hat auf ein Memoir der polniſchen 
Botſchaft in Berlin über die Liquidationsverhandlungen mitgeteilt, daß 
das polniſche Angebot für eine Verſtändigung nicht genügt und daß 
ſie die völlige Aufhebung den Liquidation verlangt. 
Reichspräſident v. Hindenburg empfing geſtern eine 
            Ab=
ordnungder Vereinigung der amerikaniſchen 
            Hotel=
fachleute. 
Die Reden, die anläßlich des Beſuches des 
            Reichspräſiden=
ten in Hamburg am Dienstag gehalten werden, werden durch 
Rundfunk verbreitet werden. 
Der deutſche Geſandte in Wien Dr. Maximilian Pfeiffer iſt 
geſtern im Müinchener Krankenhaus an Herzſchwäche geſtorben. 
Am Freitag beginnt in Budapeſt die öffentliche 
            Hauptver=
handlung gegen die Frankenfälſcher, zu der eine Reihe 
von Zeugen, darunter der Miniſterpräſident Graf Bethlen, Vorladungen 
erhielten.
 Prinz Victor Napoleon Bonaparte iſt in Byüſſel 
            ge=
ſtorben. Für die bonapartiſtiſchen Kreiſe Frankreichs galt der 
            Ver=
ſtorbene als der Anwärter auf den franzöſiſchen Kaiſerthron. Dieſe 
Anwartſchaft geht nunmehr auf ſeinen zwölfjährigen Sohn Louis über.
 Im italieniſchen Miniſterrat wurde beſchloſſen, ein eigenes 
Miniſterium für Gewerkſchaften mit einem Beirat aus 
Vertretern anderer Miniſterien und anerkannter Gewertſchaften zu 
bilden.
 dige der polniſchen ſozialiſtiſchen Partei, der Abgeordnete 
            Dia=
mant, nicht nur erkannt, ſondern ſogar auch ausgeſprochen hat. 
Vorläufig aber vegiert nicht die Politik des Verſtandes, ſondern 
die der Leidenſchaft. 
Auch vor dem Bolſchewismus, d. h. vor dem im Innern, 
ſoll die ſtarke Hand des Diktators bewahren. Mit dem 
            bolſche=
wiſtiſchen Rußland dagegen wäre man gerade auf der 
            ſlawo=
philen polniſchen Rechten nur zu geneigt, einen Pakt 
            abzuſchlie=
ßen, vorausgeſetzt, daß er Deutſchland ſchädigt. Die Gefahr im 
Innern iſt ganz gewiß nicht gering, doch iſt ſie hervorgerufen 
durch die Ueberſpannung der ſozialen Gegenſätze, durch die 
            Re=
gierung der Militärs und der politiſchen Polizei, und ſie wird 
nicht beſeitigt werden durch neue Gewaltmaßnahmen. Polen hat 
aus der Zeit der ruſſiſchen Herrſchaft viel herübergenommen: 
Es hat die Methoden der politiſchen Polizei, der berüchtigten 
Ochrana, nicht vergeſſen, aber auch nicht die Methoden des 
Kampfes im Dunkeln, der Geheimorganiſationen, der 
            revolu=
tionären Propaganda, des Nihilismus und der polniſchen 
            Revo=
lutionäre. 
Trotzdem haben aber die Gegner der Militärdiktatur, die 
Politiker der Vernunft, dem Ruf nach dem Fascismus kein 
            gleich=
wertiges Schlagwort entgegenzuſetzen, jedenfalls kein Schlagwort, 
das dem politiſch ungeſchulten polniſchen Volk ſo geläufig werden 
könnte. Die Ausſichten einer Kabinettsbildung auf 
konſtitutionellem Wege ſind ſo außerordentlich 
            ungün=
ſtig. Nach Anſicht politiſcher Kreiſe gibt es drei Möglichkeiten: 
1. ein Kabinett nur aus den Rechtsparteien, das über eine 
            ge=
ringe Zufallsmehrheit verfügen könnte, aus dem Skrzynſki 
            aus=
ſcheiden würde, wofür aber die Führung Grabſki oder Witos 
übernehmen würden. Als Außenminiſter würde dann Sajda 
in Frage kommen. Die Ausſichten eines ſolchen Kabinetts wären 
jedoch wenig vielverſprechend, da ein dauerndes Einvernehmen 
zwiſchen den Großgrundbeſitzern und der Bauernpartei Witos 
kaum denkbar iſt; 2. iſt die Möglichkeit eines Kabinetts aller 
polniſchen Parteien mit Ausnahme der äußerſten Rechten, alſo 
bis Witos, gegeben, die aber wahrſcheinlich an dem Widerſtand 
der Befreiungspartei Wyzwolenie ſcheitern dürfte. Die dritte 
Möglichkeit iſt das außerparlamentariſche oder gemiſchte 
            Kabi=
nett. Auch hier ergeben ſich natürlich Schwierigkeiten, da ja auch 
ein ſolches Kabinett letzten Endes die Unterſtützung der Parteien 
braucht. Man hofft jedoch, auch in dieſem Falle Pilſudſki für 
eine ſolche Löſung zu gewinnen und mit Hilfe ſeiner Popularität 
die Widerſtände zu überwinden. Im allgemeinen kann man 
jedoch die Lage noch als völlig ungeklärt betrachten. Die meiſten 
Ausſichten dürfte noch ein Kabinett der Rechtsparteien mit 
Witos an der Spitze haben. 
Welche Regierung aber auch in Polen ans Ruder kommt, 
keine einzige wird poſitive Arbeit leiſten können, keine einzige 
wird vor allen Dingen den wirtſchaftlichen 
            Wieder=
aufbau durchführen können, ſolange nicht die Einſtellung der 
polniſchen Oeffentlichkeit ſich grundlegend ändert, ſolange ſich 
nicht die Erkenntnis Bahn bricht, daß eine ſtändig gegen 
            Deutſch=
land gerichtete Nadelſpitzenpolitik ihre Spitze immer wieder gegen 
Polen ſelbſt kehren muß, da Polen ſeiner ganzen 
            Wirtſchafts=
ſtruktur nach auf ein Einvernehmen mit Deutſchland angewieſen 
iſt. Dazu gehört natürlich auch eine Abkehr von der Politik der 
Schikane gegenüber den Minderheiten. Ob. Diktatur, ob 
            Demo=
kratie, alle beide müiſſen verſagen, wenn ſie weiterhin nur Politik 
aus Preſtigegründen und nicht Politik aus Vernunftgründen 
treiben wollen.
 Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus. — Montag, den 3. Mai. 
Konzert. 
F. N. Aus Anlaß ſeiner dritten Vertreterverſammlung hielt 
der Reichsverband deutſcher Orcheſter, Ortsgruppe Darmſtadt, 
gein Konzert unter Leitung von Herrn Generalmuſikdirektor Joſ. 
Roſenſtock. Von unſerem Landestheater=Orcheſter wirkten 
ſdabei diejenigen Herren mit, die dem Reichsverband angehören, 
wnd ſie wurden verſtärkt durch Mitglieder anderer Ortsgruppen. 
EEs iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein derartig zuſammengeſetztes 
            Or=
wheſter nicht ſo eingeſpielt iſt und darum an Präziſion und 
chärfe des Ausdrucks manches vermiſſen läßt, was wir ſonſt 
ſſin unſeren Sinfoniekonzerten zu hören gewohnt ſind. Auf der 
ganderen Seite war es aber doch bewundernswert, wie ſich alle 
Mitwirkenden der klaren und zielbewußten Leitung Roſenſtocks 
ganpaßten und den zahlreichen Hörern hohen Genuß bereiteten. 
Man hatte eine Vortragsfolge zuſammengeſtellt, die faſt nur 
Elaſſiſche Muſik enthielt und ſich nicht weiter als bis Schubert 
wvagte. Einleitend erklang der erſte Satz der Suite in C=Dur 
won Joh. Seb. Bach in der Bearbeitung für den Konzertgebrauch 
won Felix Weingartner, der Form nach eine franzöſiſche 
            Ouver=
mure, pathetiſch beginnend und dann lebhaft fortgeſetzt in 
            reiz=
wollem Wechſelſpiel zwiſchen dem Streichorcheſter und einem Trio 
won zwei Oboen und Fagott. Zum Schluß erklang Mozarts 
gewig junge kleine Nachtmuſik für Streichorcheſter, bei der es 
            be=
ſſonders angenehm auffiel, daß Roſenſtock die Tempi der 
            Haupt=
hätze ſo gemäßigt nahm, während ſie ſonſt meiſtens überhetzt 
mverden. Den übrigen Teil des Konzertes beſtritten Solodar= 
Wietungen, zwei Konzerte von Mozart aus ſeiner mittleren, 
            be=
ſſonders heiter geſtimmten Lebensperiode. Herr Konzerimeiſter 
Otto Drumm ſpielte mit vollendeter Technik und feinſinnigem 
Ausdruck das D=Dur=Violinkonzert (Köchel, Nr. 218), deſſen 
ſſonnige Heiterkeit und Grazie immer wieder von neuem entzückt. 
Ein beſonders ſelten gehörtes Werk kam dann zum Vortrag, der 
Mittelſatz und erſte Satz aus dem Konzert für Flöte und Harfe 
MKöchel, Nr. 299), meiſterhaft geſpielt von Herrn Martin Geiß= 
Aer und Fräulein Franziska Fiſcher. Die überaus ſeltene 
Zuſammenſtellung dieſer Soloinſtrumente erinnert an die Zeit, 
iin der für jedes im Orcheſter verwendete Inſtrument Konzerte 
fin großer Anzahl geſchrieben wurden. Beſonders intereſſant 
waren die Kadenzen beider Sätze, welche beide Inſtrumente 
fin virtuoſem Wechſelſpiel zeigten. 
Zwiſchen dieſen umfangreicheren Werken ſang Gertrud 
Gercke im erſten Teil Beethovens große Szene mit Arie: Ah!
 perfidol Sie entfaltete dabei die ganze Kraft und Schönheit ihrer 
wohllautenden Stimme und bewältigte das techniſch und künſtleriſch 
überaus anſpruchsvolle Werk mit hervorragendem Gelingen. Im 
zweiten Teil trug ſie, in meiſterhafter Weiſe von Joſeph 
            Roſen=
ſtock am Flügel unterſtützt, drei Schubertſche Lieder vor, von 
denen der beſonders ſchön geſungene Ganymed deshalb den 
ſtärkſten Eindruck hinterließ, weil er ihrem Organ und ihrer 
            Vor=
tragskunſt entſprach. 
Das Publikum, ſichtlich erfreut über die klaſſiſche 
            Vortrags=
folge, ſpendete nach allen Werken lebhafteſten Beifall. Die 
Soliſten wurden mit reichen Blumenſpenden bedacht.
 *Kreislauf der Mode. 
Eine ketzeriſche Prophezeihung von Heinz Scharpf. 
Nachdem uns das Land der unbegrenzten Möglichkeiten den 
Bubenſtrumpf zu Füßen gelegt hat, ſieht Europa mit Vergnüngen 
der kniefreien Mode entgegen. Wird es ſich mit beiden Beinen 
ſo feſte hineinknien, daß der umgerollte Strumpf bei alt und 
Jung Trumpf ſein wird. 
Und iſt der Weg der Mode einmal kniefrei beſchritten, folgt 
nach dem Bubenſtrumpf wohl das Bubihöschen, wie es 
            augen=
blicklich bereits beim Sport mit Vorliebe getragen wird, dann 
vielleicht das Bubileibchen, das mit Bubikragen ſich ſchon 
            trium=
phierend angekündigt hat, und ſchließlich kommt das Bubihemdchen 
an die Reihe, bis Bubi ſplitternackt daſteht, als Bubimädi, als 
Knäbin, als Schaumgeborenes Nixchen. Nackicht wird dann die 
große Mode des Tages ſein. Nicht von heut auf morgen, peu 
à peu, aber aufgeſchoben iſt doch ausgezogen. Anfangs werden 
die Herren Kunſtmaler noch Gebilde von Kleidern auf die bloße 
Haut malen, wie das heutzutage vereinzelt ſchon geübt wird, aber 
dieſe Flächenmalerei wird nicht von langer Dauer ſein. 
            Unter=
deſſen wird ſich das Auge durch die raffiniert in die Länge 
            ge=
zogene Ausziehungsmethode an Verſchiedenes gewöhnt haben, 
wo es alles zu ſehen gibt, wird es nichts mehr ſehen, ſelbſt dort, 
wo es noch etwas zu ſehen gäbe, wie man ja auch ſeinerzeit im 
Paradieſe ganz unbekleidet umherging, ohne daß dies weiter 
auffiel und man erſt höheren Orts darauf aufmerkſam gemacht 
werden mußte, um Anſtoß nehmen zu können. 
Wenn aber das Auge abſtumpft, auf keine Reize mehr 
            rea=
giert, wird naturnotwendig die Geburt der Mode wieder 
            ein=
ſetzen. Denn Mode iſt nichts anderes, als Anreiz für den 
            Stumpf=
ſinnigen. Da nun die Welt zu recht großen Teilen aus ſolchen 
Sinnigen beſteht, wird ſich mit Sicherheit folgendes ereignen: 
Die ihres Adamskoſtüms ſatte Knäbin wird eines Tages 
einen aparten Einfall haben, ſie wird ſich vielleicht plötzlich die
 Auf nach Genf! 
Das deutſche Minimalprogramm für die 
Studienkommifſion. — Ein Vorſchlag Robert Ceeils. 
Der innenpolitiſche Konflikt um die Fürſtenabfindungsfrage 
und die Vorbereitungen des engliſchen Streiks haben die 
            Auf=
merkſamkeit der Oeffentlichkeit auch in Deutſchland davon 
            abge=
lenkt, daß in einer Woche ſchon die Veratungen der 
            Studienkom=
miſſion in Genf beginnen, die das Problem der Neuorganiſation 
des Völkerbunds beackern ſoll. Der deutſche Botſchafter 
in Paris, Herr von Hoeſch, der Wortführer der deutſchen 
            De=
legation, iſt bereits in Berlin eingetroffen. Die 
nächſten Tage, werden nun dazu dienen, das Programm 
durchzuarbeiten und aufzuſtellen, nach dem er zu operieren hat. 
Selbſtverſtändlich wird dieſes Programm nicht ſo eng 
            gehal=
ten ſein, daß ihm jede Bewegungsfreiheit 
            ge=
nommen wäre. Da niemand vorausſehen kann, wie die 
Dinge in Genf ſich entwickeln werden, wird ein großer Teil 
der Verantwortung auf Herrn von Hoeſch 
            fal=
len. Immerhin iſt die Taktik der deutſchen Regierung doch wohl 
ſo gedacht, daß Herr von Hoeſch Richtlinien mit auf den Weg 
bekommt, die das deutſche Minimalprogramm 
            ent=
halten. Dieſe Richtlinien laſſen ſich auf die kurze Formel bringen, 
daß wir keiner Löſung zuſtimmen können, die eine 
Verſchiebung des politiſchen Gleichgewichts im 
Völkerbundsrat bedeuten würde, und daß wir 
            zur=
zeit auch keine Möglichkeit ſehen, auf die 
            Einmü=
tigkeit im Rat zu verzichten. 
Unter dieſem Geſichtswinkel iſt ein Vorſchlag zu 
            beach=
ten, den die „Voſſ. Ztg.” veröffentlicht und von dem ſie behauptet, 
daß er als Baſis für die Studienkommiſſion auf Grund einer 
Fühlungnahme unter den Mächten gedacht ſei. Dieſer Vorſchlag 
geht dahin, daß der Rat in drei Kategorien 
            zerfal=
len ſoll: ſtändige Sitze, die den Großmächten vorbehalten ſind, 
halbſtändige Sitze, die auch ſechs Jahre vergeben werden mit 
dem Recht der Wiederwahl, und nichtſtändige Sitze von 
            dreijäh=
riger Dauer, bei denen die Wiederwahl ausgeſchloſſen iſt. Soweit 
wir wiſſen, iſt dieſer Vorſchlag nicht neu. Er iſt ſchon vor einiger 
Zeit von Sir Robert Cecil gemacht worden. Er mag den Vorteil 
haben, daß er für eine Reihe von Staaten, wie z. B. Spanien, 
Braſilien und Polen, ſchmackhaft ſein wird, weil ſie dann 
            wenig=
ſtens im Prinzip zu Großmächten auflaufen, denn eine ſolche 
Periode von ſechs Jahren, mit dem Recht auf die Wiederwahl, 
bedeutet bei der heutigen raſchen Entwicklung tatſächlich ſoviel, 
wie ein ſtändiger Sitz. 
Der Plan hat aber den Nachteil, daß er die nichtſtändigen 
Sitze noch mehr entwertet. Außerdem würde der Rat dadurch 
mindeſtens auf 18 Sitze anſchwellen, alſo ſo groß werden, daß er 
nicht mehr operationsfähig iſt, wenigſtens dann, wenn man nicht 
den Grundſatz der Einſtimmigkeit derläßt. Ob auf dieſem Wege 
die Schwierigkeiten beſeitigt werden können, iſt alſo zum 
            min=
deſten zweifelhaft. Für Deutſchland jedenfalls liegen die Dinge 
ſo, daß den deutſchen amtlichen Stellen ein 
            ſol=
cher Vorſchlag nicht unterbreitet iſt. Die Berliner 
Stellen haben auch keine Ahnung davon, ob die Ententemächte 
etwa die Abſicht haben, nach dieſer Richtung zu ſtoßen. G —1 
Die Mitglieder der Studienkommiſſion. 
Die Liſte der Mitglieder der Studienkommiſſion zur 
            Erwei=
terung des Völkerbundsrates ſteht nunmehr endgültig feſt. Die 
einzelnen Delegationen werden ſich folgendermaßen 
            zuſammen=
ſetzen: Frankreich wird durch Paul Boncour, den Grafen, 
Clauzel und den Juriskonſulten des franzöſiſchen Auswärtigen 
Amtes Fromageot vertreten ſein. England durch Lord Rob. 
Cecil und den Juriskonſulten Ceeil Hurſt. Italien durch 
Scialoja und den Juriskonſulten Pilotti. Japan durch den 
Geſandten im Haag Matſuda. Spanien durch den bisherigen 
Geſandten in Bern und zukünftigen Botſchafter in Buenos Aires 
de Palacios. Braſilien durch ſeinen ſtändigen Geſandten 
beim Völkerbund Profeſſor Mello Franco. Uruguay durch 
ſeinen Pariſer Geſandten Guani. Belgien durch die 
            Ge=
ſandten Broucqueres und Mellot und den Kabinettschef 
            Vander=
veldes Rollin. Die Tſchechoſlowakei durch den 
            Außen=
miniſter Dr. Beneſch und den Berner Geſandten Hennings. Die 
fünf Staaten, die außer den Ratsmitgliedern zur Teilnahme 
an den Beratungen der Studienkommiſſion eingeladen ſind, ſind 
folgendermaßen vertreten: Deutſchland durch den Pariſer 
Botſchafter von Hoeſch, Miniſterialdirektor Dr. Gaus und 
Geheimrat von Bülow, die Schweiz durch Bundesrat 
Motta, Polen durch den Delegierten beim Völkerbund Sokal, 
China durch den ſtändigen Delegierten beim Völkerbund mit 
Sitz in London Chao In Chu, Argentinien durch den 
            Dele=
gierten Lebretton.
 Haare wachſen laſſen. Tableau! Ein Sturm der Entrüſtung 
wird dieſer Profanierung folgen. Ströme von Tinte werden 
            ver=
goſſen werden, um Einhalt zu gebieten. Lange Haare werden 
unſittlich ſein, unhygieniſch und unknäbiſch. Das Geſetz wird 
ſie verbieten, nichtsdeſtoweniger wird jede Dame darauf mit einem 
175 Zentimeter langen Rieſenloreleyhaar 4 la Anna Czillag 
umherlaufen und die chineſiſchen Zopflieferanten werden zu 
            un=
erhörtem Reichtum kommen. Lange Haare, langer Verſtand, 
wird ſich der Volksmund vernehmen laſſen und die Dichter werden 
für dasſelbe nachtigallengleich in die Saiten ſchlagen. 
Dann wird über Nacht das Feigenblatt in Mode kommen. 
Feigenblätter aus Feigenblatt, Feigenblätter aus Stoff, Spitzen, 
geſtickt, geklöppelt, geſtärkt und ſächſiſche Flanellfeigenblätter, 
Sämtliche Chanſons werden auf das Feigenblatt zugeſchnitten 
ſein, das Kunſtgewerbe wird ſich ſeiner bemächtigen und im 
deutſchen Feigenblätterwald wird ein ſchwunghafter Feuilleton= 
Handel mit ihm getrieben werden. 
Und auf einmal wird das Bubihemdchen wieder da ſein, 
gegen das gewettert werden wird als einer Erfindung des 
            Teu=
fels, um verſteckte Buhlſchaft damit zu treiben. Nach kurzer 
Pauſe wird eine Schauſpielerin in Höschen erſcheinen. Frou, 
frou! Hu, hu! Die geſamte Mitwelt wird in die Horizontale 
fallen, alle Journale werden voll ſein von der Dame in Höschen, 
die Budapeſter Polizei wird einſchreiten und meſſen, ob auch 
keines zu lang ſich das Bein hinabwagt und jeden naſeweiſen 
Zoll mit ſchwerer Strafe belegen. Aber damit noch nicht zu 
Ende, wird eines ſchönen Sommers Herr Poiret in Paris, um 
ſeine Zahlungsſchwierigkeiten zu beheben, mit etwas ganz 
            Un=
erhörtem aufwarten. Mit einem obſzönen Sack, einer um den 
halben Leib geſtülpten Tarnkappe, mit dem Rock. 
Oh=o=o=o=oh! Die Damen werden vor Entrüſtung und 
            Ent=
zücken erröten und erbleichen. Jedoch nach dreiviertel Jahren 
wird ihn die Königin von England als hoffähig erklären müſſen. 
Aber noch immer des Guten nicht genug, wird eines Tages 
            plötz=
lich wieder das „Weib” modern ſein. Das Weib mit Büſte, 
            Run=
dungen, der mütterliche Menſch, die überwundene Knäbin. 
Und eine Dame wird die Extravaganz auf die Spitze treiben 
und trotz des Gejohls der Menge eines Tages mit 
            hochgeſchloſ=
ſenem Kleid in der Oeffentlichkeit erſcheinen. 
            Selbſtverſtänd=
lich wird es eine Amerikanerin ſein. Ebenſo ſelbſtverſtändlich 
wird ihr alles im Nu hochgeſchloſſen folgen. Mit wahrer Luſt in 
ſengender Sonnenhitze. Nur das Hochgeſchloſſenſte wird gekauft 
werden. 
Und damit wäre der Kreis geſchloſſen. Dann könnte wieder 
das goldene Ausziehalter beginnen, bei deſſen Knieentblößung 
wir eben angelangt ſind und deſſen weitere Exhibitionen wir 
geſpannten Blicks verfolgen.
Seite 4
Dienstag, den 4. Mai 1926
Nummer 123
 Angariſche Politik. 
Noch immer ſteht die ungariſche Politik im Zeichen des 
            viel=
langweilig gewordenen Themas nur noch ungern akzeptiert. Die 
Tagespolitik hat ſich dieſer Affäre bemächtigt, und ſie wird nicht 
aufhören, ſie für ihre Zwecke auszunutzen, ſolange das richterliche 
alſo ungefähr noch ein Monat gegeben, die Frankenaffäre gegen 
die Regierung auszunutzen. Das Intereſſe an der Sache iſt 
            be=
reits abgeflaut. Es gelang nicht, zu beweiſen, daß Mitglieder 
der Regierung von den Machinationen der Frankenfälſcher etwas 
gewußt haben, ja nicht einmal, daß ſie dafür eine moraliſche 
            Ver=
antwortung tragen. Der Frankenſkandal bleibt trotz ſeiner 
            gro=
ßen Dimenſionen eine kriminelle Angelegenheit, deren politiſche 
Bedeutung viel geringer iſt, als man es zunächſt ſelbſt in 
            Regie=
rungskreiſen anzunehmen geneigt war. 
Es gibt wenig Länder im heutigen Europa — wenn man 
von den immer zahlreicher werdenden Staaten, wo eine Diktatur 
herrſcht, abſieht — wo ein ſchlimmeres Verhältnis zwiſchen 
            Regie=
rung und Oppoſition beſtünde wie in Ungarn. Seit fünf Jahren 
beſteht das Regime der ſogenannten Einheitspartei 
            ununter=
brochen und die Miniſterpräſidentſchaft des Grafen Bethlen, was 
in der politiſch überall ſo bewegten Nachkriegsära einen Rekord 
darſtellt. Und ſeit fünf Jahren verſucht die ungariſche 
            Oppo=
ſition mit ſtets verzweifelteren Mitteln die Regierung zu ſtürzen. 
Sie iſt aber im Parlament zahlenmäßig ſehr ſchwach vertreten 
und in ihrer Zuſammenſetzung äußerſt heterogen. Erſt der 
Frankenſkandal, oder richtiger, die damit verbundene Hoffnung, 
die Regierung zu ſtürzen, hat alle wirklichen Oppoſitionsgruppen 
vereinigt, und im ungariſchen Parlament ergab ſich die etwas 
eigenartige Lage, daß der konſervativſte Teil des katholiſchen 
            Hoch=
adels, welcher bekanntlich den habsburgiſchen Legitimismus in 
ſeiner ausgeprägteſten Form vertritt, ſich mit den 
            Sozialdemo=
kraten, die in Ungarn ihre marxiſtiſchen Prinzipien womöglich 
noch ſtrenger wahren als die Sozialdemokraten anderer Länder, 
verbündet haben. Dieſes Bündnis gereichte keinem Teil zu 
            wirk=
lichem Nutzen. Beſonders die Legitimiſten haben dadurch, daß 
man ſie im Bündnis mit den Sozialdemokraten fah, viel an 
Boden verloren. Die Kampagne in der Frankenaffäre, die auf 
einen innenpolitiſchen Mißerfolg der Oppoſition hinausläuft, hat 
ohne Zweifel Ungarn großen Schaden zugefügt. Die tſchechiſche 
und ein Teil der ausgeſprochen tſchechenfreundlichen franzöſiſchen 
Preſſe hat dieſen inneren Streit in Ungarn geſchickt ausgenutzt. 
Es iſt bezeichnend für die verzweifelte Lage der ungariſchen 
Oppoſition, daß ſie dieſe feindliche Propaganda in ihrem Kampfe 
gegen die Regierung als einzigen Aktippoſten aufzeigen kann. 
Die größte Gefahr für die innere Stabilität Ungarns 
            be=
deutet unbedingt die ungelöſte Königsfrage. Man hat die 
            Ent=
ſcheidung in dieſem Punkte hinausgeſchoben auf einen Zeitpunkt, 
in dem Ungarn ſeine innen= und außenpolitiſche 
            Handlungs=
freiheit vollkommen zurückgewinnen wird, und es wäre jetzt 
            ſo=
zuſagen eine Ehrenpflicht aller Parteien, ſich der 
            Auseinander=
ſetzung im der Königsfrage zu enthalten. Dies geſchieht aber nur 
ſcheinbar, in Wirklichkeit vergiftet dieſe Frage ſtark das 
            Verhält=
nis der verſchiedenen Parteien und Geſelſchaftsſchichten 
            zuein=
ander. An dieſer Lage ſind nur die Friedensverträge ſchuld, 
der aus der ungariſchen Geſchichte gutbekannte königsloſe Zuſtand 
ſteht einer Abebbung der politiſchen Leidenſchaften ſtark im Wege. 
nen, daß die Frankewaffäre keine großen Kreiſe mehr ziehen wird 
und daß der heikelſte Punkt für die Regierung bereits 
            über=
um zwiſchen der Regierung und der linksſtehenden Oppoſition 
ein beſſeres Verhältnis herbeizuführen. Der nüchternere Teil der 
Oppoſition ſieht ein, daß der Kampf etwas zu weit gegangen iſt 
und daß er ſie vor dem Lande zu ſtark in Mißkredit brachte. 
            Be=
ſonders die Unterſtützung der ungarnfeindlichen Propaganda im 
Auslande wird ihr ſtark zum Vorwurf gemacht; ſie hätte alſo 
Grund genug, ein Kompromiß mit der Regierung zu ſuchen. Der 
gets für das Jahre 1926/27. Ungarn wünſcht bekanntlich die Auf= Und dieſe Verſtimmung wird noch ſehr lange nicht weichen. 
hebung der Völkerbundskontrolle und hat auch alle Bedingungen 
dazu bereits erfillt. Dieſe Aktion kann jedoch nur dann durch= 
Nationalverſammlung bewilligte Budget dem Völkerbunde 
            vor=
legen kann. Die Oppoſition hat es nun in der Hand, die Budget= hauptſtädten freut man ſich recht wenig darüber. 
debatte künſtlich zu verlängern und dadurch die Aufhebung der 
eine ſolche Haltung der Oppoſition als Landesverrat zu ſtem=
 Eelte in Wueherungereien Taif zaun iege. duf, Feif zun. 
das Budget nicht rechtzeitig votiert werden ſollte, der Völkerbund Die Konferenz in Auſcva. 
— in dem die Regierung Bethlen ſtarke Sympathien beſitzt — 
dieſe Lage berückſichtigen würde und die Kontrolle über Ungarn 
erwähnten Frankenſkandals, wenn auch die Oeffentlichkeit die dennoch in irgend einer Form beſeitigen würde. Ein mehr oder 
ewige Behandlung dieſes anfangs ſo ſenſationellen und jetzt ſo minder günſtiges Kompromiß wäre alſo das beſte Ergebnis, was 
die Oppoſition erreichen könnte, um die Annäherung zu 
            erleich=
tern und um auch den Schein zu wahren, fordert ſie die 
            Auf=
löſung der ſogenannten geheimen Geſellſchaften. Dieſe Geſell= 
Urteil über die Schuldigen nicht gefällt wird. Der Oppoſition iſt ſchaften, welche in Wirklichkeit geſellſchaftliche Gruppen mit 
            fas=
eiſtiſchen und irredentiſtiſchen Zielen ſind und während der organe, welche bisher ſich entſcheidend für den Frieden 
            aus=
ſtark überſchätzt. Ihre politiſche Bedeutung iſt ſehr gering, 
            auf=
gelöſt können ſie indeſſen in der Praxis nicht werden — da ſie 
eben Geheimgeſellſchaften ſind. Wenn aber auf dieſer Baſis ein lungen für ausſichtslos und ſchädlich hält. 
Kompromiß zwiſchen der Regierung und der Oppoſition möglich 
iſt — es gibt ſehr viele, die es bezweifeln —, dann haben dieſe 
Zur Regelung 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
Das Abkommen zwiſchen Bérenger und Mellon, über die 
franzöſiſchen Schulden an Amerika wird hier ſehr zurückhaltend 
ken, welcher durch jede peſſimiſtiſch lautende Aeußerung ungünſtig 
beeinflußt werden kann, und vielleicht auch mit Rückſicht darauf, 
ſidenten Coolidge noch nicht beſtätigt iſt, möchte man jede ſcharfe 
Auseinanderſetzung vermeiden. Im übrigen iſt man, was 
            Ame=
rikas weitere Haltung betrifft, hier nicht beunruhigt. Der 
            Ent=
ſchluß Coolidges, den Senat bis zur Ratifizierung des 
            Abkom=
mens mit Frankreich zuſammenzuhalten, ſowie die ſchnelle 
            Rati=
fizierung der Schuldenabkommen mit anderen Staaten macht eine 
glatte Annahme der Regelung durch den Waſhingtoner Senat 
mehr als wahrſcheinlich. 
Das wird hier aber keineswegs als ein großer Erfolg 
            ge=
bucht. Das Abkommen iſt — wenigſtens im Vergleich zu den 
Angeboten Caillaur” — nicht günſtig für Frankreich. Vom rein 
ſelbſtverſtändlich nicht ungünſtig. Frankreich bezahlt ungefähr müſſen, andernfalls die Offenſive wieder beginnen ſoll. Es ſcheint 
50 Prozent ſeiner Schulden an Amerika — alſo nicht ganz 7 
            Mil=
liarden Dollar — in ſtändig wachſenden Jahresraten. Die Schul= leuten wieder gelmgen wird, die Verhandlungen zu berzögern. 
den werden in 62 Jahren getilgt, und zwar ſo, daß in den erſten Die diplomatiſchen Methoden der Rifleute, ſo primitiv ſie auch 
zwei Jahren die Raten je 30 Millionen Dollar bei einem 
            Zins=
fuß von 1 Prozent ausmachen; dann wachſen die Raten bis zu lich zu gewinnen, und die bisherigen Verhandlungen zeigen, daß 
125 Millionen und der Zinsfuß bis zu 3½ Prozent. Die 
            ſo=
genannte Sicherungsklauſel (clause de sauvegarde) wird 
            Frank=
reich nicht gewährt. 
Die Einigung, die Bérenger erzielt hat, iſt nicht ſo günſtig 
welche die politiſche Bewegungsfreiheit Ungarns eindämmen; welche Belgien gewährt wurde. Die erſten Jahresraten ſind ſehr 
In Budapeſter politiſchen Kreiſen glaubt man im allgemei= der Sicherungsklauſel hat wenig zu bedeuten. Sie hätte ja nur 
verſtändlich den Verzicht auf die Sicherungsklauſel ſtets vorwerfen 
ſchritten iſt. Trotzdem werden immer neue Verſuche unternommen, — Caillaux hat bekanntlich ganz ſtarr daran feſtgehalten. Aber Abd el Krims feindſelig gegenüber. Wenn aber die Riſtabylen 
nicht das Fehlen der Sicherungsklauſel, ſondern der Umſtand, Algerien haben. Daxum müſſe Frankreich unter allen Umſtänden 
daß Frankreich gleich jetzt ſo große Summen zahlen muß, iſt nach vermeiden, daß Abd el Krim als Held aus dem marokkaniſchen 
Anſicht der Finanzleute das Bedenkliche. 
nicht beſonders gut, und wenn ſich die Preſſe auch eine gewiſſe des Friedens. 
Zurückhaltung Amerika gegenüber auflegt, der Grundton der Zei= 
Preis des Kompromiſſes wäre die ſchnelle Erledigung des Bud= tungen von der „Humanité” bis zum „Gaulois” iſt gleich bitter. 
giſchere Rückforderung der Anleihen ſein, die Frankreich zahl= erklärt, daß das Rifgebiet die franzöſiſchen und ſpaniſchen 
            For=
geführt werden, wenn die Regierung Anfang Funi das von der reichen europäiſchen Staaten gewährt hat. In gewiſſen Balkan= derungen unter keinen Umſtänden annehmen könnte. Das 
Völkerbundskontrolle zu ſabotieren. Aber auch dieſe Waffe iſt ger proviſoriſchen Baſis ſich abſpielen. Es iſt auch nicht unwahr= er freiwillig nachgegeben. Man müſſe ſich Rechwung davon 
            ab=
zweiſchneidig, denn für die Regierungspartei iſt es ein leichtes, ſcheinlich, daß die Sanierung jetzt ſchneller erfolgen kann, als man legen, daß Frankteich und Spanien den Krieg 
im allgemeinen annimmt.
 Von unſerem D=Korreſpondenten. 
Paris, 3. Mai. 
Von den Friedensverhandlungen mit den Rifleuten kommen 
auf einmal ſehr peſſimiſtiſch lautende Nachrichten. Die Stimmung 
in den hieſigen politiſchen Kreiſen hat eine erhebliche Wendung zu 
Ungunſten der Verhandlungen erfahren. Diejenigen Preſſe= 
Kommuniſtenherrſchaft entſtanden, werden in ihrer Bedeutung ſprachen, ſo zum Beiſpiel die „Information”;, haben plötzlich ihre 
Nichtung gewechſelt. Aus Madrid, wo man von Anfang an die 
Friedensverhandlungen mit ſcheelen Augen betrachtet hat, kommt 
die Nachricht, daß man in den zuſtändigen Kreiſen die Verhand= 
Dieſe plötzliche Stimmungsänderung iſt durch die 
            Veröffent=
lichung des den Rifdelegierten durch Frankreich und Spanien 
geheimen Geſellſchaften dem Lande doch einen Dienſt erwieſen, überreichten Memorandums entſtanden. Daraus kann man 
mit ziemlicher Klarheit erſehen, daß die Friedenskonferenz bisher 
ſozuſagen keine Reſultate erzielt hat. Anfangs ſchienen die 
            Rif=
leute alle Bedingungen, die man ihnen ſtellte, zu akzeptieren, und 
ſie verlangten nur, daß ihr nationaler Stolz nicht gedemütigt 
ver inierainnerten Schutden, werde und die Stammführer ihre Autorität vor dem Volke 
            be=
hielten. Bei der Fortſetzung der Verhandlungen ergab ſich aber, 
daß die Rifleute ſich in den praktiſch bedeutendſten Fragen voll= 
Paris, 3. Mai. kommen intranſigent hielten, indem ſie ſich bald darauf beriefen, 
daß ihre Autorität bei den eigenen Stämmen nicht genügt, um 
die franzöſiſch=ſpaniſchen Forderungen zu erfüllen, bald aber jede 
Kontrolle in den wichtigſten Punkten —ſo zum Beiſpiel die 
            Ab=
kommentiert. Mit Rückſicht auf die äußerſt heikle Lage des Fran= rüſtung — zurückweiſen, und damit die Erfüllung der 
            Bedim=
gungen illuſoriſch machen. Nur bei einem einzigen Punkte, der 
Frage der Entfernung Abd el Krims aus dem Rif, gab es bisher 
daß das Abkommen von dem amerikaniſchen Senat und dem Prä= keine unüberbrückbaren Schwierigkeiten. Die Riſdelegierten 
            hal=
ten zwar an dem Worte „Entfernung” feſt, um gleichſam zu 
            be=
tonen, daß es ſich um keine Verbannung handelt, ſind aber im 
übrigen, wie es ſcheint, mit den franzöſiſch=ſpaniſchen 
            Be=
dingungen einverſtanden. Nach der Meinung der Fachleute 
würde aber die Entfernung Abd el Krims aus dem Rif 
            über=
haupt keine praktiſche Bedeutung haben, und es ſcheint nicht 
            ein=
mal ausgeſchloſſen, daß Abd el Krim ſelbſt, nachdem ſeine 
            Poſi=
tion etwas erſchüttert wurde, gerne bei entſprechenden 
            Be=
dingungen auf die Macht verzichtet hätte. Doch für Frankreich 
und Spanien würde dies kaum etwas bedeuten, denn wenn 
            ein=
mal ſich ein günſtiges Moment für den Aufſtand zeigt, wird es 
den Rifleuten unſchwer, einen neuen Führer zu ſinden. 
Der 6. Mai iſt in dem Ultimatum als letzter Termin 
            ange=
kommerziellen Standpunkt aus betrachtet ſind die Bedingungen geben, bis zu dem die Rifleute die Bedingungen akzeptieren 
uns aber keineswegs ausgeſchloſſen, daß trotz allem es den 
            Rif=
ſcheinen mögen, erweiſen ſich oft beſſer, als die der Weſtmächte. 
Es liegt im Jutereſſe Abd el Krims, ſoviel Zeit wie nur 
            mög=
ſeine Delegierten danach handeln. 
Rückwirkungen auf Algerien. 
Der Gouverneur von Algerien Viollet, der gegenwärtig 
wie die zwiſchen Italien und Amerika, aber günſtiger als die, in Paris weilt, hat dem Korreſpondenten des „Petit Journal” 
erklärt, daß der Krieg in Marokko und die 
            Friedensverhand=
hoch und das iſt praktiſch von größter Bedeutung. Der Wegfall lungen von Udſchda auch ihren Rückſchlag in Algerien hätten, 
beſonders in den Grenzgebieten, wo die Sympathien für das 
politiſch von Bedeutung ſein können. Man wird Berenger ſelbſt= Rifvolk außerordentlich groß ſeien. In den übrigen Teilen des 
Landes ſei man entweder gleichgültig oder man ſtehe der Sache 
bedeutende Erfolge erzielten, könnte das die ernſteſten Folgen für 
Abenteuer herborgehe. Seine Verbannung ſei daher auch vom 
Die Stimmung für Amerika iſt hier ſelbſtverſtändlich jetzt algeriſchen Standpunkt aus notwendig für die Wiederherſtellung 
Das Rifvolk zum Aeußerſten bereit. 
Der Rifdelegierte Azerkane hat de mKorreſpondenten des 
Die erſte Konſequenz der Schuldenregelung wird die ener= „Matin” vor der Einſchiffung in Demours in einem Interview 
Rifvolk ſei bis zum Aeußerſten bereit. Es wäre 
ſchon bis zum letzten Ende der Konzeſſionen gegangen. Wenn 
Die franzöſiſche Finanzpolitik kann nunmehr auf einer weni= er eine Möglichkeit zu einer Verſtändigung erblickt hätte, hätte 
wvollten.
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Nummer 123
Oienstag, den 4. Mai 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſiadt
Luftverkehrslinien von Darmſtadt
Darmſtadi, 4. Mai.
 München-Stuttgart-Baden=Baden-Mannheim-Darmſtadt 
o kg Freigebäck. 
Täglich außer Sonntags.
 — Ernannt wurden: Am 23. April 1926 der Landgerichtsrat bei 
ſchem Landgericht der Provinz Rheinheſſen Dr. Karl Goldſchmidt 
isum Landgerichtsdirektor bei dem Landgericht der Provinz Rheinheſſen 
nund zugleich zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Mainz mit Wirkung 
wom 2. März 1926; am 27. April 1926 der Kriminalſekretär Georg 
ſRiesling zu Darmſtadt zum Polizeioberwachtmeiſter und der 
            Kri=
moninalwachtmeiſter Karl Zintel zu Darmſtadt zum 
            Polizeioberwacht=
mmeiſter, beide mit Wirkung vom 1. April 1926; der 
            Polizeiverwaltungs=
oberaſſiſtent Phil. Vetter zu Darmſtadt zum Kriminalwachtmeiſter 
manit Wirkung vom 1. April 1926: am 5. März 1926 zum Amtsgerichts= 
Direktor des Amtsgerichts Mainz der Landgerichtsdirektor bei dem 
            Land=
gericht der Provinz Rheinheſſen Friedrich Dähn mit Wirkung vom 
H. März 1926; zum Landgerichtsdirektor bei dem Landgericht der 
            Pro=
inz Rheinheſſen und zugleich zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht 
leMainz der Landgerichtsrat bei dem Landgericht der Provinz Rheinheſſen 
ODr. Auguſt Oſtern mit Wirkung vom 1. März 1926; zu 
            Landgerichts=
räten bei dem Landgericht der Provinz Rheinheſſen und zugleich zu 
Aelmtsrichtern bei dem Amtsgericht Mainz der Oberamtsrichter des 
            Amts=
gerichts Wörrſtadt Karl Pauli, der Amtsgerichtsrat bei dem 
            Amts=
gericht Wöllſtein Oskar Cordes und der Amtsgerichtsrat bei dem 
leAlmtsgericht Mainz Karl Cuny, ſämtlich mit Wirkung vom 2. März 
n926; zum Oberamtsrichter bei dem Amtsgericht Wöllſtein der Amts= 
Serichtsrat bei dem Amtsgericht Alzey Karl Rudolf Becker mit Wir= 
Xung vom 2. März 1926; zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht 
V=Vilbel der Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Lampertheim Rudolf 
EMartin Homberger mit Wirkung vom 1. Märs 1926: zum 
            Amts=
ichter bei dem Amtsgericht Mainz der Amtsgerichtsrat bei dem Amts= 
Sericht Oppenheim Konrad Otto Walther mit Wirkung vom 2. März 
H926. Durch Entſchließung des Heſſiſchen Landesamts für das 
            Bildungs=
uveſen wurden die Studienreferendare Dr. Otto Michel zu Worms 
und Heinrich Sang zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. April 1926 ab 
Su Studienaſſeſſoren ernannt. Durch Entſchließung des Heſſiſchen Lan= 
Sesamts für das Bildungsweſen wurde der Studienreferendar Dr. 
Seinrich Kraushaar aus Rödgen zum Studienaſſeſſor ernannt. 
— Aus dem Schuldienſt entlaffen wurde am 29. April 1926 die 
            Leh=
erin Georgine Grimm, geb. Bonin, an der Volksſchule zu Gries= 
Beim, Kreis Darmſtadt, auf ihr Nachſuchen vom 1. Mai 1926 ab. 
— Heſſiſches Landestheater. Die Mieter der Zuſatzmiete III werden 
Barauf aufmerkſam gemacht, daß ausnahmsweiſe der Zuſatzmiete III die 
Seute Dienstag abend ſtattfindende Aufführung des „Datterich” als 
1. Vorſtellung zufällt. Beginn 7½ Uhr. 
Am Donnerstag, den 6. Mai, wird Kotzebues Luſtſpiel „Die 
            deut=
ſTchen Kleinſtädter” in neuer Einſtudierung in der Regie Kurt 
BBarrés gegeben. 
Eine Reiſe nach Norwegen, Island, Spitzbergen und ins Reich des 
wwigen Eiſes bietet der Film „Polarfahrt mit dem Lloyd= 
Dampfer München” der nur in zwei Aufführungen am Samstag, 
wen 8. Mai, um 6 und 8 Uhr, im Kleinen Haus gezeigt werden kann. 
Ueber dieſen Film ſchreibt die Preſſe: „Er gehört zu den innerlich 
            wert=
wollſten und techniſch vollendetſten Kulturfilmen, die wir beſitzen” (
            Fränki=
ſſcher Courier) . . . „ein Werk der Begeiſterung und Schönheit” (Ber= 
Tiner Tageblatt); . . . „die Aufnahmen von Spitzbergen laſſen den 
            Be=
krachtenden zum ſtillen Genießer der wunderbarſten Naturſchönheiten 
teverden .. . (Vorwärts). Eintrittskarten zu Preiſen von 0,70—2,00 Mk. 
ſind an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes und bei Anton Fiſcher, Frank= 
Frurterſtraße 12/14 zu haben. 
— Volkshochſchule. Wegen Verhinderung des Herrn Pfarrer Taes= 
Ter muß die Vorleſung am Dienstag, den 4. Mai, ausfallen. — 
Zu dem am Montag, den 10. Mai, abends 8 Uhr, im Großen Haus 
es Heſſiſchen Landestheaters ſtattfindenden Konzert der Städtiſchen 
EAlkademie füir Tonkunſt erhalten unſere Mitglieder ermäßigte Karten 
uin der Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17.
 Die Hauptverſammlung des Odenwaldklubs, Ortsgruppe 
            Darm=
fötadt fand im Klublokal in der Krone bei zahlreicher Beteiligung ſtatt. 
Mach der Begrüßung der Klubgenoſſen durch den erſten Vorſitzenden, 
THerrn Bürgermeiſter Mueller, verlas der 2. Schriftführer, Herr Rektor 
ſ.Hch. Schäfer das Protokoll der vorjährigen Hauptverſammlung, erſtattete 
Der 1. Schriftführer, Herr Stadtdirektor Schrauth, den Jahresbericht, 
mrug der Rechmer, Herr Kaufmann Rob. Bergmann, die geprüfte 
            Rech=
mung des abgelaufenen und den Voranſchlag ſüir das neue Jahr vor, 
und die folgende rege Ausſprache über die zahlreichen Punkte der 
            Tages=
wrdnung zeigte das Intereſſe, das die Klubmitglieder den Klubfragen 
entgegenbrachten. Wiedergewählt wurden die im Turnus aus dem Vor= 
Itand ausgeſchiedenen Herren Architekt Klee, Lehrer Salomon, 
            Rech=
iiungsrat Scharmann, Inſpektor Schött, Oberreallehrer Weide und 
            Ober=
iſtaatsanwalt Wünzer. Wiedergewählt als Vorſitzender des 
            Wanderaus=
üſchuſſes wurde Herr Inſpektor Schött und als Vorſitz, des 
            Geſelligkeits=
musſchuſſes Herr Rektor Hch. Schäfen. Aus dem Jahresbericht des Herrn 
2Stadtdirektor Schrauth, der keine Aufzählung trockenen ſtatiſtiſchen 
Materials, ſondern eine wunderbare, Lebenskraft und =Mut atmentende 
SSchilderung der Jahresereigniſſe des hieſigen Klublebens war, ging 
            her=
wor, daß im abgelaufenen Jahr 13 planmäßige Wanderungen, darunter 
eine zweitägige zur Hauptverſammlung nach Bruchſal, ſtattgefunden, 
wind daß ſich an ihnen durchſchnittlich 125 Wanderer beteiligt haben. Es 
onnten deshalb auch 113 Wanderer mit dem „Goldenen” ausgezeichnet 
„werden. Der an die Volks= und höheren Schulen gerichtete Appell der 
Ortsgruppe hatte großen Erfolg. Wanderten im vorletzten Jahre nur 
05 Gruppen, ſo waren es im abgelaufenen Jahre 250 Gruppen, ein= 
Fchließlich der Rheinfahrten. Gegen 3 450 Schüler im Wanderjahr 1924/25 
eteiligten ſich jetzt 8112 an den Schülerwanderungen. Das iſt ein 
            Ergeb=
mis, auf das die Schlen und auch der Odenwaldklub ſtolz ſein können. 
Wom Kaiſerturm hielten wieder 3146 Erpachſene und 1915 Kinder, 
            zu=
fſammen alſo 5061 Perſonen Ausſchau. Den Ohlyturm beſtiegen 963 Er= 
Gvachſene und Kinder. Doch ſind die Türme immer noch Sorgenkinder, 
mnußten doch im abgelaufenen Jahre für die dringendſten Herſtellungen 
3623.50 Rm. aufgewendet werden. Kaum notdürftig in ſtand geſetzt, 
vurde der Kaiſerturm erheblich beſchädigt. Erfreulicherweiſe iſt es aber 
gelungen, nach Ausſchreibung einer Belohnung von 100 Mk., die Namen 
der Täter, alles Jugendliche, zu erfahren. Sie müſſen zur Beſeitigung des 
Schadens nahezu 800 Mk. bezahlen. Auch die im vorigen Jahre neu 
            ge=
wründete Geſangsabteilung hat ſich prächtig entwickelt und der Klub kann 
ich keine Wanderung und keine ſonſtige Veranſtaltung ohne ihre 
            Mit=
avirkung mehr denken. Fleißig wurden die Dekorierungsfeſte der 
            benach=
lbarten und ſelbſt die der abgelegenen Ortsgruppen beſucht, und es wurde 
o das alte Freundſchaftsband wieder erneuert. Eine Reihe von 
            Vor=
tträgen wurden teils im Klublokal, teils in der Aula des Realgymnaſiums 
vabgehalten, die alle gut beſucht waren und zur Behebung des 
            Klub=
lebens weſentlich beitrugen. Dank wurde ausgeſprochen allen Behörden, 
PVereinen, Innungen (welch letztere z. T. korporativ dem Odenwaldklub 
beigetreten ſind, um die der Allgemeinheit dienenden Beſtrebungen des 
Klubs finanziell zu unterſtützen), ſowie allen Mitgliedern, die durch 
tatkräftige Mitarbeit den Klub unterſtützt haben. — Nach Schluß der 
Verſammlung blieben die Wandergenoſſen noch zuſammen, um Schlag 
112 Uhr den Wonnemonat Mai mit frohem Sang zu begrüßen.
 — Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Zu der 
            Hauptverſamm=
lung des Geſamtklubs am Sonntag, den 9. Mai, in Erbach, unternimmt 
die hieſige Ortsgruppe eine Wanderung mit Damen. Da die 
            Orts=
pgruppe ſchon um 11 Uhr in Erbach eintreffen muß, iſt eine kleine, nicht 
mnſtrengende Wanderung vorgeſehen, ſo daß auch ältere Damen und 
Herren ſich beteiligen können. Anmeldung zum Frühſtück iſt nötig. End= 
Aich wird auch der Wunſch vieler Wanderer, bei beſonderen Gelegenheiten 
—in Banner mitzuführen, erfüllt, denn im Feſtzug in Erbach wird zum 
grſtenmal das neue Banner der Ortsgruppe mitgeführt. (Siehe Anzeige.)
 — Landesverband der Ifraelitiſchen Religionsgemeinden Heſſens. 
Wei der am 2. Mai 1926 in Mainz ſtattgehabten Tagung der Vertreter 
on 85 heſſiſchen iſraelitiſchen Religionsgemeinden wurde der „
            Landes=
werband der Iſraelitiſchen Religionsgemeinden Heſſens” gemäß Art 137 
der Reichsverfaſſung gegrüündet. Von der Begründung des Verbandes 
hals öffentlich=reehtlicher Körperſchaft iſt der heſſiſchen Staatsregierung 
            be=
rreits Mitteilung gemacht.
 — Männervereinigung der ev. Petrusgemeinde. Die nächſte 
            Monats=
werſammlung, findet am Mittwoch, den 5. Mai, abends 8½ Uhr pünktlich, 
iſſtatt. In derſelben wird Herr Lehrer Aug. Herbſt ſprechen über „Alt= 
Darmſtadt” ein Thema, das ſicher regem Intereſſe begegnen wird. 
Es iſt immer reizvoll, an Hand von Erinnerungen ſprachlicher oder bau= 
Aicher Natur die geſchichtlichen Zuſammenhänge zwiſchen Vergangenheit 
und Gegenwart dargeſtellt zu ſehen. Zu zahlreichem Beſuche der 
            Ver=
ſcammlung ſei hiermit eingeladen. Gäſte, auch Damen, ſind willkommen. 
— Vogelsberger Höhenklub. Nächſten Sonntag, den 9. Mai, führt 
der hieſige Zweigverein ſeine ordentliche 5. Wanderung nach dem Fels= 
Wberg aus. Die Zweigvereine Mainz und Worms haben ihr Erſcheinen 
Su dieſer Wanderung zugeſagt und wird erwartet, daß alle V.H. C.er, 
Die ſich frei machen können, erſcheinen. Anmeldungen für Kaffee uſw. 
ind bei Mitglied Neudecker, Ernſt=Ludwigſtraße, bis ſpäteſtens 
            Donners=
tag, den 6. Mai, nachmittags 6 Uhr, vorzunehmen. Hiervon wollen die 
TTeilnehmer recht regen Gebrauch machen, denn nur bei vorheriger 
            Auf=
ggabe iſt ein flottes Abwickeln der Beſtellungen in den Unterkunfts= 
LLokalen möglich. Vergleiche auch heutige Anzeige.
 730 
910 
930 
1015 
1030 
1110 an 
1130 ab
 München. 
Stuttgart 
Baden=Baden
 Mannheim. 
1150 an Darmſtadt 
Anſchlüſſe von München nach Wien —
            B=
eichenhall—Innsbruck. 
Baſel—Mannheim—Darmſtadt.
1100 an
 900 ab Baſel. 
1130 ab Mannheim". 
1150 an VDarmſtadt. 
Anſchlüſſe von Baſel nach C 
—Marſeille 
Konſtanz— Villingen — Baden=Baden — Karlsruhe—
            Mann=
heim — Darmſtadt.
 an 1815 
ab 1615 
an 1505 
ab 1445
 715 
80 
815 ab 
1015 an 
1130 ab
 ab / Konſtanz. 
an 
Villingen
 900 an 
985 an 
1150 an / Darmſtadt 
Zürich — Stuttgart — Mannhei 
Darmſtadt.
 915 ab Baden=Baden 
950 ab Karlsruhe 
Mannheim
 an 
ab
 1855 
1810 
an 1755 
ab 1710 
an 1655 
ab 1635 
an 1625 
ab 1600 
an 1505 
ab 1445
 740 
900 
930 
1020 
1130 
1150
 Zürich. 
Stuttgart
 an 
Mannheim". 
b. 
an / Darmſtadt 
Anſchlüiſſe von Zürich nach
 an 
ab 
an 
ab 
an 
ab 
auſanne—Genf.
 1850 
1730 
1700 
1610 
1505 
1445
 Wir bitten unſere ve ehrlichen Inſerenten, davon 
Vormerkung nehmen zu wollen, daß Anzeigen, die 
beſtimmt am anderen Tage erſcheinen ſollen, 
bis ſpäteſtens 
½6 Uhr abends 
an den Schaltern der Geſchäftsſtelle aufgegeben 
ſein müſſen. Größere Empfehlungsanzeigen bitten 
wir bereits bis 4 Uhr nachmittags einzuſenden.
 O er Ver! a g 
(6731imd
 WB. Bunter Abend und Revue bei der Konkordia im 
            Mathildenhöh=
ſaal am Samstag abend zu Ehren der zu Gaſt erſchienenen Obernburger 
Sangesbrüder. Herr Wilh. Wießmann, Vorſitzender des Vereins, fand 
aufrichtige Worte der Begrüßung ſeiner Freunde und nicht minder 
            herz=
lich war das Willkommen dem Vertreter des Heſſiſchen Sängerbundes. 
Da erſchien der Anſager und Einrichter des Abends, Herr Emil Thomas, 
wer kennt ihn nicht aus unſerem Datterich? und was nun folgte, war 
überraſchend. Chöre unter Leitung des Herrn Chormeiſters Oskar 
            Scheid=
hauer, er ſelbſt mit der Geige, eine Gavotte von Bach, Menuett von 
Mozart und das Singvögelchen brillant ſpielend, Rezitationen von 
Marcel Salzer und Robert Schneider, ein weiblicher Verkehrspoliziſt 
am blau=weißen Darmſtädter Verkehrshindernis, Rokoko=Tänze, 
            arran=
giert von Frau Bender=Lücke, ausgeſtattet von der Firma Müller=
            Kräge=
loh, Klapperſtörche, Neger (ſüße Beinchen) das Rickchen vom Lande, 
Ehrungen verdienter Sänger und zum Schluß der Clou des Abends: 
Hinter=Indien, Vorder=Indien, Bajadere, Maharadſchahs, kleine Neger, 
und noch mehr nettes auf der Bühne, effektvolle Ausſtattung, Emil und 
ſeine Freunde. Nicht endenwollender Beifall dankte allen Mitwirkenden. 
— Pfingſttagung der Deutſchen Landsmannſchaft. Die Deutſche 
Landsmannſchaft riſtet ſich zu ihrer nunmehr 58. Jahrestagung, die 
überlieferungsgemäß auch diesmal wieder in Koburg ſtattfindet. Zu den 
z. Zt. 100 örtlichen akademiſchen Landsmannſchaften haben ſich aus den 
Grenzlanden mehrere neue zu dem Verband gemeldet, deren Aufnahme 
Pfingſten erfolgen dürfte. Die Arbeitsſitzungen werden beherrſcht von 
einer Reihe wertvoller Vorträge über: Grenz= und Auslandsdeutſchtum 
und die großdeutſche Frage, die Religioſität als Grundlage der 
            völki=
ſehen Erneuerung, die hochſchul= und nationalpolitiſche Erziehung der 
Jugend und ihre ſonſtige geiſtige und körperliche Ertüchtigung. Zur 
praktiſchen Durchſührung des letztgenannten Gedankens wird gleichzeitig 
ein Sportfeſt in allen üblichen Zweigen abgehalten, das eine 
            Aus=
wertung der das Jahr über in den örtlichen Landsmannſchaften auf 
Deutſchlands hohen Schulen getriebenen Leibesübungen bringen ſoll. 
Eine beſondere Weihe erhält die Tagung durch die feierliche Enthüllung 
des Denkmals für die im Kriege gefallenen Landsmannſchafter. 
— In den Leſeabenden der Vereinigung der Freunde des 
            humaniſti=
ſchen Gymnaſiums wird demnächſt Prof. Dr. Ausfeld auf Grund 
eigner Anſchauung der Oertlichkeiten Caesars bellum 
            Gal-
licum UII interpretieren. Beginn Mittwoch, den 5. Mai, abends 
8.30 Uhr, im Lehrerzimmer des Gymnaſiums (Karlſtraße 2). Gäſte ſind 
willkommen. 
— Arien= und Liederabend in der Martinskörche. Es ſei hiermit 
            noch=
mals auf den am Donnerstag, den 6. Mai, abends 8 Uhr in der 
            Martins=
kirche ſtattfindenden Arien= und Liederabend des Konzertſängers Peter 
Schäfer hingewieſen. Es wirken noch weiter mit: Frl. Eliſabeth 
            Dieffen=
bach (Violine) und Herr Dr. Friedrich Noack (Orgel). Näheres ſiehe 
            An=
zeige und Plakate.
 Bürsten 095, 1.50, 2.25 
Schwämme, groß . . 1.50, 2.— 
Leder, ganze Felle . . . 7.20
Sellenhaus am Schlllerplatz 5925a
 *Die Herrichtung des Friedrich=Ebert=Platzes. 
Die Debatten in der Stadtverordnetenverſammlung über die 
            Abtra=
gung des Herrngartenberges und die ſich daran anſchließenden 
            Erörte=
rungen in der Oeffentlichkeit haben die Aufmerkſamkeit wieder auf den 
Ebertplatz gelenkt, zu deſſen Herrichtung der Herrngartenberg beſeitigt 
werden ſoll. Die für den Ebertplatz benötigten Erdmengen ſind 
            nam=
lich am bequemſten und billigſten aus dem Herrngarten zu holen. Es 
bedarf indeſſen gar keiner Feſtſtellung, daß die Bewohner des 
            Nord=
viertels keineswegs mit dem Verſchwinden der mit prächtigen Bäumen 
gekrönten Anhöhe einverſtanden ſind. Sie billigen ohne Zweifel die 
trefflichen Ausführungen, die Geheimrat Walbe im „Darmſtädter 
            Tag=
blatt” veröffentlicht hat. Es iſt bedauerlich, daß der Ebertplatz mit 
            die=
ſer Frage verquickt worden iſt und möglicherweiſe durch den Streit 
darüber die Arbeiten zur Platzgeſtaltung hinausgeſchoben werden. Es 
wäre aber wünſchenswert, wenn, ganz unabhängig von dieſer 
            Ange=
legenheit, der Friedrich=Ebert=Platz, wie der ehemalige Liebfrauenplatz 
jetzt heißt, bald hergerichtet wird. In den letzten Tagen iſt bereits 
            da=
mit begonnen worden. Der Haupthinderungsgrund war bis jetzt ei 
altes Haus, das mitten auf dem Platze ſtand; es hatte ſchwer gehalten, 
dem Inhaber der Wohnung eine ihm zuſagende andere Wohnung zu 
verſchaffen. Nachdem dies gelungen iſt, wurde ſogleich der Abbruch des 
Hauſes vorgenommen, der in wenigen Tagen beendet iſt. Der Platz 
            be=
darf noch mancherlei Arbeiten, bis er ſeine künftige Form erhält; 
            ins=
beſondere muß er eingeebnet werden. Er iſt als Spielplatz gedacht, deſſen 
Seiten etwas erhöht ſind, die mit Bäumen bepflanzt werden ſollen. Dem 
Norden unſerer Stadt fehlt es an Plätzen, und gerade dieſer Stadtteil 
iſt wegen ſeiner geſchloſſenen Bauweiſe dicht bevölkert. Vor Jahren ſchon 
iſt die Rede davon geweſen, daß im Norden der Stadt ein Sportplatz 
errichtet wird, weil alle Sportplätze im Süden oder Oſten der Stadt 
liegen. Bis jetzt iſt aber noch nichts zur Durchführung des Planes 
geſchehen. Es iſt darum ſehr zu begrüßen, wenn gerade in jener 
            Ge=
gend ein Spielplatz für die Jugend geſchaffen wird, auf dem ſie ſich 
umhertummeln kann. C3 beſteht kein Zweifel, daß die neue Platzanlage 
ein Schmuckplatz des Nordteils unſerer Stadt wird, der vor kurzem 
die Rathenau=Anlagen in der Nähe des Orpheums erhalten hat, die ſich 
jetzt prächtig entwickeln. Der Ebertplatz iſt allerdings noch ſehr weit 
davon entfernt, einen vorteilhaften Eindruck zu machen; vor allem wirkt 
die Umgebung geradezu ſtimmungslos, denn von drei Seiten wird der 
Platz von Bretterwänden umſäumt, und wie ſehen dieſe ausl Gerade 
die Einfriedigungen, die an die Barkhaus=, die Eckhardts= die 
            Lieb=
frauen= und die Schuknechtſtraße grenzen, ſind in einem völlig 
            verwahr=
loſten Zuſtand. Es handelt ſich hier teilweiſe um ſtädtiſches Gelände, 
das für die Errichtung einer Schule in Ausſicht genommen iſt. 
            Be=
reits vor einigen Monaten hat die Baudeputation der Stadt eine 
            Be=
ſichtigung vorgenommen und beſ hloſſen, daß das ſtädtiſche Gelände mit 
einer neuen Einfriedigung verſehen werden ſoll; bis jetzt iſt leider noch 
nichts weiter geſchehen. Soll der Ebertplatz als Schmuckanlage wirken, 
ſo iſt es notwendig, daß außer dem Platz ſelbſt die Umgebung einen 
gepflegten Eindruck macht.
 — Ein Sonderzug der Reichsbahndirektion Mainz brachte am 
            Sonn=
tag etwa 800 Perſonen aus Wiesbaden, Mainz und Darmſtadt nach 
Würzburg, der Hauptſtadt des alten Frankenlandes. Der Gedanke von 
Sonderfahrten an ſehenswerte Orte unſeres Vaterlandes verdient die 
Unterſtützung aller Kreiſe und Schichten. Die Reichsbahn iſt ernſtlich 
bemüht, den Fahrtteilnehmern für geringe Auslagen möglichſt viel zu 
bieten. In ſauberen 4. Klaſſewagen kommt man billig und raſch an den 
Beſtimmungsort, wo für geeignete Füihrung geſorgt iſt. Wenn dieſe 
Führung am Sonntag wenigſtens teilweiſe verſagte und nicht ſo klappte, 
wie man erwartete und wie es wünſchenswert geweſen wäre, ſo trifft da 
nicht die Reichsbahndirektion die Schuld — die daraus ſicher etwas 
            ge=
lernt hat —, ſondern die damit beauftragte örtliche Organiſation, in 
dieſem Falle den Verkehrsverein von Würzburg, der der Aufgabe 
            durch=
aus nicht gewachſen war. Die Fahrt ſelbſt über den Speſſart im wahrſten 
Sinne des Wortes und das Maintal hinauf bis nach der St. Kilianſtadt 
verlief in eiwartungsvoller Stimmung, die ihren Höhepunkt erreichte 
bei dem feſtlichen Empfang, den die Stadt den Gäſten aus dem beſetzten 
Gebiet zugedacht hatte. Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache, die in 
einem Hoch auf das deutſche Vaterland ausklang, woran ſich der Geſang 
der erſten Strophe des Deutſchlandliedes anſchloß, erfolgte die 
            Beſichti=
gung der Stadt und insbeſondere des Schloſſes und des Domes in 
Gruppen von etwa 50 Teilnehmern. Im Hofgarten des Reſidenzſchloſſes 
konzertierte zu Ehren der Gäſte die Kapelle der Landespolizei. Am 
            Nach=
mittag wurde das Fränkiſche Muſeum und das kunſtgeſchichtliche Muſeum 
mit der Vaſenſammlung und Gemäldegalerie beſichtigt oder dem „
            Käp=
pele” und der Feſtung, von denen aus man einen herrlichen Ueberblick 
über die Stadt mit den 40 Kirchen hatte, ein Beſuch abgeſtattet. Daß man 
anſchließend den Frankenwein probte, braucht wohl nicht beſonders 
            be=
tont zu werden. Die Rückfahrt erfolgte pünktlich und verlief angeregt 
und harmoniſch. Die Fahrtteilnehmer jedenfalls wiſſen der 
            Reichsbahn=
direktion für die gewonnenen Eindrücke und Anregungen Dank. 
Am Sonntag, den 9. Mai, wird von Darmſtadt über Mainz. 
            Wies=
baden, Rüdesheim, Koblenz ein Ausflugs=Sonderzug nach der mittleren 
Moſel, nach Cochem, Bullay, Traben=Trarbach und Bernkaſtel Eues 
            ge=
fahren. Näheres iſt aus den amtlichen Mitteilungen in den Zeitungen 
und aus den auf den Bahnhöfen angeſchlagenen Plakaten zu erſehen. 
Die Reichsbahndirektion Mainz verſichert, daß ſie auch bei dieſer Fahrt 
den Teilnehmern ihre volle Fürſorge zuwenden wird. 
— Lloyd Reiſebüro, Rheinſtraße 17, meldet, daß am nächſten 
            Sonn=
tag, 9. Mai, einer der beliebten Ausflug=Sonderzüge uns nach Traben= 
Trarbach a. d. Moſel führt. Der Preis beträgt für Hin= und Rückfahrt 
9,80 Mk.; ab Darmſtadt 6.12 Uhr vormittags, an Traben=Trarbach 12.47, 
1.35 an Bernkaſtel. Karten ſind in obengenanntem Büro zu haben. 
— Frühjahrskonzert. Sonntag, den 9. Mai, abends 8 Uhr, 
            ver=
anſtaltet der Männerchor der Turngemeinde Beſſungen 1865 ſein 
            Früch=
jahrskonzert, dem der Gedanke „Ein Abend neuer und 
            eigent=
licher Romantik” zugrunde liegt. Im erſten Teil kommen Werke 
der Neuromantik zu Gehör, darunter Chöre vom Lavater (Veſperhymne), 
Lendvai (Säerſpruch) und Fiſcher (Haralds Tod) mit Bariton=Solo, 
das Herr Peter Schäfer von hier übernommen hat. Ergänzt wird 
dieſer erſte Teil durch Lieder von Hugo Wolf und Klavierſtücke von 
Chopin, die Herr Hermann Heiß ſpielt. — Der zweite Teil iſt der 
eigentlichen Romantik gewidmet. Zum 100jährigen Todestag Karl Marig 
von Weber enthält die Vortragsfolge nur Kompoſitionen dieſes „
            deut=
ſcheſten Muſikers”, des Mitbegründers der eigentlichen Romantik. Edelſte 
Perlen ſind es, die Weber dem deutſchen Männergeſang geſchenkt hat, 
die aber ganz zu Unrecht wenig geſungen werden. Beſonders dürften 
auch noch die Bariton=Lieder intereſſieren, ſowie die große Sonate in 
D=Moll für Klavier. Die Leitung des Konzertes hat Kapellmeiſter Friedel 
Fiſcher, der auch die Begleitung der Lieder übernimmt. Näheres beſagen 
die Anzeigen. 
RH. Die Berufsvertretungen des Handwerks zu dem von den 
            Ge=
werkſchaften geforderten paritätiſchen Ausbau der Berufskammern. Zu 
der von den Spitzenorganiſationen der Gewerkſchaften an die 
            Reichs=
regierung gerichteten Eingabe wegen paritätiſcher Beſetzung der 
            Berufs=
kammern haben die Vorſtände des Deutſchen Handwerks= und 
            Gewerbe=
kammertages und des Reichsverbandes des deutſchen Handwerks in ihrer 
Sitzung vom 20. und 21. April Stellung genommen. Sie haben dabei 
den paritätiſchen Ausbau der öffentlich=rechtlichen Berufskammern der 
deutſchen Wirtſchaft im allgemeinen wie des Handwerks im beſonderen 
abgelehnt. Das Handwerk iſt bereit, mit ſeinen Geſellen gemeinſame 
berufsſtändiſche Zuſammenarbeit zu leiſten, ſofern eine geeignete Form 
für dieſe Zuſammenarbeit gefunden wird. Eine paritätiſch aufgebaute 
Einheitskammer kann nicht als geeignete Grundlage anerkannt werden. 
Das Zuſammenarbeiten kann etwa nach den Vorſchlägen des vorläufigen 
Reichswirtſchaftsrates unter grundſätzlicher Trennung der Körperſchaften 
für Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch gemeinſam zu bildende 
            Aus=
ſchüſſe ſtattfinden. 
Stromdiebſtähle. Die Heag bittet mitzuteilen: Lt. Urteil vom 
20. April ds. Js. des Amtsgerichtes Michelſtadt i. O. wurde der 
            Ab=
nehmer Hch. Tr. zu Würzberg wegen Verſtoß gegen den § 1 des 
            Strom=
diebſtahlsgeſetzes vom 9. April 1920 mit 5 Tagen Gefängnis und zur 
Uebernahme der Koſten des Verfahrens beſtraft. Im 
            Nichtbeitreibungs=
falle für je 10 Rm. einen Tag Gefängnis. Lt. Urteil des Amtsgerichts 
Wald=Michelbach vom 29. April ds. Js. wurde der Abnehmer Gg. und 
Peter Kr. aus Wahlen wegen Verſtoß gegen das Stromdiebſtahlsgeſetz 
mit je 50 Rm. und den Koſten des Verfahrens beſtraft. Im 
            Nichtbei=
treibungsfalle für je 10 Rm. einen Tag Gefängnis. Mögen dieſe Urteile 
als Warnung dienen. 
— Nachtrag zur Sitzung der Stadtverordneten=Verſammlung am 
Donnerstag, den 6. Mai, 1a. Sonderunterſtützungen an Erwerbsloſe, 8a. 
Erlaß einer Polizeiverordnung für die Regelung des Verkehrs auf dem 
Flugplatz. 
Bannerweihe der Bäcker=Innung. In dem geſtrigen 
            Be=
richt ſind die Namen richtig zu leſen: Indorf, Frankenbach, 
Schüttler und Pgeſch.
 Das neue „Zeifenhaus am Schillerplatz” bietet als größtes 
            Spezial=
geſchäft viele Vorteile. Flammer=Seife 20 H, 3 Stück 55 H. Beachten 
Sie die 5 Schaufenſter. — Wiederverkäufer Fabrikpreiſe. (4827a
Seite 6
Oienstag, den 4. Mal 1926
Nummer 123
Schwurgericht.
 Als erſter Fall ſteht auf der Rolle die Anklage gegen Dreher Hch. 
Eifert und Joſef Salomon 2., Handelsmann, beide in 
            Beer=
felden, wegen Meineids. 
Eifert ſoll am 20. Januar 1926 vor dem Amtsgericht Beerfelden den 
vor der Vernehmung geleiſteten Eid wiſſentlich durch ein falſches 
            Zeug=
nis verletzt, Salomon den Eifert zum Meineid durch Verſprechen, 
            Miß=
brauch des Anſehens oder durch andere Mittel vorſätzlich beſtimmt haben. 
Ein zwiſchen der Firma Samuel Salomon in Beerfelden und Karl 
Beiſel in Moosbrunn beim Amtsgericht Beerfelden und dem 
            Land=
gericht Darmſtadt anhängiger Rechtsſtreit wurde durch außergerichtlichen 
Vergleich dahin erledigt, daß die im Streit befangene Kuh an Firma 
Salomon gegen Zahlung einer beſtimmten Geldſumme zurückgegeben 
werden ſollte. Eifert holte im Auftrag des Salomon die Kuh in 
            Moos=
brunn ab. Die Vergleichsſumme hatte er zuvor bei dem Anwalt des 
Beiſel hinterlegt. Am 2. Mai 1925 erließ Amtsgericht Beerfelden gegen 
Salomon einen Strafbefehl wegen Uebertretung ſeuchenpolizeilicher 
            Vor=
ſchriften bei Einführung der Kuh in Beerfelden. S. erhob Einſpruch, 
wobei er ſich darauf berief, daß er für den Transport nicht 
            verantwort=
lich ſei, da nicht er, ſondern ſein Bruder Siegfried dem Eifert den 
            Auf=
trag dazu erteilt habe. Eifert wurde von Gendarmeriewachtmeiſter 
Reifſchneider über den Sachverhalt vernommen. In der 
            Hauptverhand=
lung beſchwor Eifert, er könne ſich nicht erinnern, daß er im Dezember 
1924 im Auftrage des Angeklagten S. zu. dem Rechtsanwalt Hill in 
Hirſchhorn eine Vergleichsſumme gebracht und daran anknüpfend in 
Moosbrunn bei Landwirt Beiſel eine Kuh abgeholt habe; er ſei weder 
von Joſef Salomon 2., noch von deſſen Bruder Siegfried in ſeiner 
            Aus=
ſage beeinflußt worden. Mit beiden Brüdern Salomon wollte Eifert 
ſeit der Vernehmung durch Reifſchneider nicht mehr geſprochen haben. 
Eifert iſt nach der Anklage geſtändig, die Unwahrheit beſchworen zu 
haben; er gibt an, durch Salomon zu der falſchen Ausſage beſtimmt 
worden zu ſein. Dieſer ſei vor der Vernehmung im Zeugenzimmer des 
Amtsgerichts an ihn herangetreten und habe ihn aufgefordert, zu ſagen, 
er (Joſef Salomon) ſei nicht zu Hauſe geweſen, ſein Bruder Siegfried 
habe ihm den Auftrag erteilt. Wenn er (Eifert) ſo ausſage, dann wäre 
er (Joſef Salomon) frei. Salomon beſtreitet, eine derartige Aeußerung 
getan zu haben, die Anklage hält ihn aber für überführt. Als 
            Vertei=
diger ſind zur Stelle Rechtsanwalt Zeiß=Eberbach für Eifert, 
            Rechts=
anwalt Neuſchäffer für Salomon. Beide Angeklagten befinden ſich in 
Unterſuchungshaft. 
Bürgermeiſter Löb bezeichnet den Salomon als einen tüchtigen 
            Ge=
ſchäftsmann, den Hch. Eifert als minder begabt. Obermedizinalrat Dr.
 Mectedſie eitid ich Tern Eic eitchef 2 Eun ernfſif. 
ſtrafrechtlich verantwortlich in gemindertem Maße; Eifert, kenne die 
Strafbarkeit des Meineids. Der Staatsanwalt begründet ausführlich 
die Anklage, erinnert dabei an das Wort: „Geiz iſt die Urſache alles 
Uebels”; er verweiſt auf die eindeutigen Ausſagen Eiferts vor dem 
            Gen=
darmeriewachtmeiſter, die im Gegenſatz ſtehen zu den Ausſagen vor 
            Ge=
richt, wo ſich Eifert nicht mehr an etwas erinnern wollte. Eifert ſei in 
vollem Maße geſtändig, er bezichtige den Mitangeklagten der 
            Anſtif=
tung zum Meineid. Wie konnte Eifert im Gerichtstermin umfallen? 
Eifert ſei ein leicht beeinflußbarer Menſch, habe gewußt, was er tat, als 
er die Unwahrheit beſchwor. Eifert habe dem Salomon helfen wollen, 
deshalb habe er geſagt: „Ich erinnere mich nicht.” Nach der 
            Verhand=
lung ſei er in Gewiſſensnot und Seelenpein geweſen. Die Annahme 
eines fahrläſſigen Falſcheids müſſe danach ſcheitern. Die Frage, daß 
Salomon der Anſtiftung überführt ſei, ſei zu bejahen. Die 
            Staats=
anwaltſchaft müſſe den Antrag, auf 1 Jahr Zuchthaus gegen Eifert 
ſtellen, werde ſich aber für die Milderung auf dem Gnadenwege einſetzen; 
der Haftbefehl gegen Eifert möge aufgehoben werden, Fluchtgefahr 
            be=
ſtehe nicht. Gegen Salomon wird eine Strafe von 2½ Jahren 
            Bucht=
haus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre für 
angemeſſen gehalten. Die Verteidigung Eiferts verweiſt auf den 
            Um=
ſtand, daß dieſer zur Zeit der Begehung der Tat erſt 18 Jahre vollendet 
habe, von mütterlicher Seite erblich belaſtet ſei, und ſtellt auf fahrläſſige 
Handlungsweiſe des Angeklagten ab, die Unterſuchungshaft möge 
            an=
gerechnet werden. Eifert hätte ein ſchlechtes Gewiſſen gehabt, weil er 
in Moosbrunn keinen Geſundheitsſchein gelöſt habe, deshalb ſei die 
            An=
wendbarkeit des 8 157 B. 1 St.G.B. zu prüfen. Der Verteidiger des 
Salomon vermißt jeden Beweggrund für eine Anſtiftung, einen Vorteil 
aus der Anſtiftung Eiferts zu erringen, habe Salomon nicht hoffen 
dürfen. Eifert ſei von dritter Seite (dem Vater) beeinflußt worden, 
ſei auch in ſeine eigenen Gedankengänge verſtrickt geweſen bei ſeiner 
            ge=
richtlichen Vernehmung in Beerfelden. Eifert habe ja zum erſten Male 
vor Gericht geſtanden. Auf die belaſtende Ausſage Eiferts allein könne 
man die Verurteilung Salomons nicht aufbauen. Würde Fahrläſſigkeit 
angenommen, dann ſcheide Anſtiftung überhaupt aus. 
Das Urteil erkennt gegen Eifert wegen Meineids auf 
1 Jahr Zuchthaus unter Anrechnung von 3 Monaten der 
            erlit=
tenen Unterſuchungshaft und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte 
auf die Dauer von 2 Jahren, gegen Salomon wegen Anſtiftung 
zum Meineid auf 2 Jahre Zuchthaus unter Aberkennung 
der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. Der 
            Haft=
befehl gegen Eifert wird aufgehoben.
 Kunſtnotizen. 
Ueder Werte, Künſſier und fünſtleriſche Veranſfaltungen, deren im Nachſtehenden rwähnung 
geſchlebt, behält ſich die Redaltion ibr Urtel vor. 
— „Falſche Scham” im Union=Theater. Eine ſehr 
            ernſk=
zu nehmende Angelegenheit dieſe „Vier Epiſoden aus dem Tagebuch 
eines Arztes‟. Die Bildſtelle des Zentralinſtituts für Erziehung und 
Unterricht hat dieſen Film mit dem Prädikat volksbildend anerkannt. 
Patientenaufnahmen und ſtatiſtiſche Angaben vertiefen den 
            abſchrecken=
den Eindruck von den Schickſalen des Bauernehepaares, der Amme, der 
jungen Verlobten. Ernſthafter und nicht nur nach der Gefühlsſeite hin, 
wie etwa in den Brieuxſchen „Schiffbrüchigen”, weiſen die traurigen 
Bilder auf das leichtſinnig verſchuldete Elend hin, und es iſt ein 
            glück=
licher Gedanke, an den Schluß der Darlegungen den Ausblick auf die 
neue Generation in Geſtalt des fröhlich lachenden Babys zu ſetzen. Der 
Film unter der Regie von Rud. Biebrach, bildtechniſch ſehr gut im 
            Lehr=
haften wie im Erzählenden. 
— Palaſt=Lichtſpiele. Der SternvomBroadway”. 
Die größte und intereſſanteſte Straße der Welt iſt der Broadway in New 
York. Am Tage herrſcht in dieſer einen Straße ein größerer Verkehr 
wie etwa in ganz Berlin. Doch noch intereſſanter iſt dieſe Straße bei 
Nacht. Alles iſt in ein ungeheueres Lichtmeer getaucht; dieſem Umſtand 
hat der Broadwah auch ſeinen zweiten Namen zu verdanken: „White 
Wap”, das heißt: „Weißer Weg”. In dieſer Straße gibt es auch die 
größten Lichtſpielhäuſer, Varietés und Revue=Theater. In dieſer 
            inte=
reſſanten Umgebung ſpielt die Handlung des neueſten Metro=Feindt 
Films: Der Stern vom Broadway‟. Die entzückende Mae 
Murray ſpielt die Titelrolle. Ihr fabelhafter Gegenſpieler iſt Monte 
Blue. Mae Murray iſt die kapriziöſeſte Tänzerin der Welt, die mit 
ihrem gertenſchlanken, meiſterhaft beherrſchten Körper das Entzücken und 
Begehren der Männer entfeſſelt. Das vortreffliche Zuſammenſpiel macht 
den Film „Stern vom Broadway” zu einer Sehenswürdigkeit. In 
Locarno, von dem jetzt alles ſpricht, dieſem Paradies der Welt, ſpielt 
das ſechsaktige Drama „Die Brücke der Verzweiflung‟. Der 
Inhalt iſt packend, die Aufnahmen einzigartig, ein wirklicher 
            Publikums=
film. 
— Reſibenz=Theater. Ein großer und ſchöner Erfolg iſt 
die Verfilmung des Rudolf Herzog=Nomans: Die Wiskottens”. Aus dem 
allererſten Enſemble — ſelbſt die kleinſten Partien ſind mit erſten Kräften 
beſetzt — greifen wie Harry Liedke heraus. Liedke hier endlich 
            ein=
mal nicht nur der Bonvivant, ſondern ein vollſaftiger Menſch, deſſen 
charaktervolle Kunſt ſich noch nie ſo ausgeprägt gezeigt hat wie in dieſem 
Film. Er gibt hier wohl die beſte Leiſtung ſeiner langen Filmlaufbahn. 
Lokale Veranſialtungen. 
Die Vieruter erfbeinenden Nofisen ſind ausfülleßlich als Hinweiſe auf Anseigen zu Detradtn. 
m leinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Keik. 
— Der Deutſchnationale Arbeiterbund veranſtaltet 
am Samstag, den 8. Mai, abends 8 Uhr, im Saale des „Feierabend”. 
Stiftſtraße 51, einen Deutſchen Abend”. Aus dem 
            abwechſlungs=
reichen Programm ſeien hervorgehoben muſikaliſche und ſportliche 
            Dar=
bietungen und das im Nuhrgebiet ſpielende Schauſpiel „Freiheit”. Alle 
vaterländiſch Geſinnten ſeien hiermit zur Teilnahme eingeladen. Karten 
zu 1 Mk. und 65 Pf. bei Leuthner, Ernſt=Ludwigsplatz, Graßmann, 
Wilhelminenſtraße 6, Limpert, Eliſabethenſtraße 2, und Nies, 
            Wilhel=
minenſtraße 52. 
Tageskalender für Dienstag, den 4. Mai 1926. 
Landestheater, Großes Haus, Anfang 71 Uhr, Ende 10 Uhr, 
4 20: „Herakles.” — Kleines Haus. Anfang 7½ Uhr, Ende 
nach 10 Uhr, Zuſatzmiete III (11): Datterich.” — Orpheum abds. 
8 Uhr: Revue „Für alle‟ — Kaiſerſaal abends 7 Uhr: Beginn 
eines neuen Kurſus im Tafeldecken und Servieren — 
            Kinovor=
ſtellungen: Union=, Reſidenz=Thegter, Palaſt=Lichtſpiele.
 Aus Heſſen. 
Aus Starkenburg. 
in den Mittelpunkt und verdeutſchte alles. Dadurch wurde dem Volke und ſo lange die neugepflaſterte Darmſtädter Straße noch mit Sand 
Gott in deutſcher Sprache loben und danken und zu ihm beten. Beſon= ſchönerungs=, Kur= und Verkehrsvereins, betreffs Anpflanzung von 
der deutſche Choral begann ſeinen Siegeszug. Die geſtrige Altarfeier 
tung ſeines Dirigenten Herrn Chriſtian Weber: „Wach’ auf meines 
Herzens Schöne”, Text von Hans Sachs, nach einer weltlichen Weiſe 
aus dem Jahre 1515, und „Kommet, Seelen dieſer Tage” von Löſch, 
Weiſe von Joh. Seb. Bach, tonrein vortrug. Die Feier war eine recht 
erhebende und alle Beſucher des Gottesdienſtes waren tief davon 
            er=
griffen. 
— Weiterſtadt, 3. Mai. Am 2. ds. Mts. kam der 
            Vereins=
wanderpreis der Turngemeinde E. V. zum Austrag. Die Strecke 
betrug 6,8 Kilometer. Als Erſter ging der Sportler Ph. Hirſch mit 
26 Min. 18. Sek. durchs Ziel. Nachfolgend ging durchs Ziel der 
            Sport=
ler Hch. Danz mit 27 Min. 40 Sek., der Sportler Ph. Wagner mit 28 
Min. 41 Sek., der Sportler Ph. Jamm mit 28 Min. 45 Sek. und der 
Sportler Adam Schamber 2, mit 30 Mim. 5 Sek. Der Sportler Philipp 
Hirſch iſt ſomit Anwärter auf den Vereinswanderpreis 1926/27. 
* Griesheim, 3. Mai. Gemeinderatsbericht. Die 
            Erwer=
bung des für den Ausbau der zweigleiſigen elektriſchen Strecke 
            Darm=
ſtadt erforderlichen Geländes bis zu Möllers Brauerei wurde beſchloſſen. 
Ferner ſoll für einen Parallelweg zu dem Bahnkörper das Gelände 
bis zu dem Grundſtück Flur III. Nr. R3ſyo einſchließlich und ferner 
die beiden Grundſtücke Flur III, Nr. 84 und 85 ganz erworben werden. 
Die ganze Fläche wird etwa 3200 Quadratmeter betragen. Weiter iſt 
ein etwa 2 Meter breiter Streifen von dem Grundſtück Flur XXXV, 
Nr. 441 mit zirka 560 Quadratmeter Inhalt anzukaufen. Das im Zuge 
der Friedrich Ebert=Straße und Hofmannſtraße noch liegende 
            Straßen=
gelände der Heag ſoll zu dem üblichen Preis für Straßengelände, gleich 
70 Pf. pro Quadratmeter, ebenfall von der Gemeinde erworben 
werden. Der Gemeinderat legt jedoch der Heag die Verpflichtung auf, 
ſämtliche die Bahnlinie kreuzenden, im Ortsbauplan bereits 
            vorge=
ſehenen und bei Erweiterung derſelben noch neu hinzukommenden 
            Stra=
ßenkreuzungen ohne weiteres freizugeben und dieſe auch entſprechend 
herzuſtellen. Für die Ueberfahrten der einzelnen Gebäudeeigentümer 
an der Nordſeite der Darmſtädter Chauſſee hat die Heag die gleiche 
Verpflichtung zu übernehmen. — Die Satzungsänderungen der 
            Kommu=
nalen Landesbank in Darmſtadt wurden von dem Gemeinderat in der 
vorliegenden Form genehmigt, mit Ausnahme des 8 17, zu welchem der 
Gemeinderat folgenden Zuſatz beſchließt: „Die Haftpflicht der Gemeinde 
iſt nach deren Ausſcheiden zu befriſten und zwar — vielleicht — auf 
5 Jahre. — Die Gaswerksaktie des Heinrich Stelz, hiex, ſoll zum 
            Nenn=
wert von 1000 Mark von der Gemeinde erworben werden. — Dem 
Verein der Naturfreunde, hier, wurde die Genehmigung zur Errichtung 
einer Waldhütte im hieſigen Gemeindewald (Diſtrikt Büſchchen) erteilt. 
— Dem Heinrich Beſel 4. und Karl Mönch 2. wurde die jederzeit 
            wider=
rufliche Genehmigung zur Legung von Waſſerleitungsſträngen durch die 
Ortsſtraße erteilt. Die jährliche Anerkennungsgebühr beträgt in jedem 
Falle 1 Mk. pro Jahr. — Das Geſuch des Wiegmeiſters Wilhelm 
Rühl 3. um Erlaubnis zum Verkauf von Flaſchenbier im Waghaus 
wunde abgelehnt, da ſich in der Nähe der Wage genügende 
            Verkaufs=
ſtellen von Flaſchenbier befinden. — Die Gemeinde tritt dem Heſſiſchen 
Bund für Heimatſchutz, Geſchäftsſtelle Darmſtadt, mit einem jährlichen 
Beitrag von 10 Mark als Mitglied bei. — Dem Heilſtättenverein für 
Heſſen wurde für ſeinen Erweiterungsbau der Lupusheilſtätte in Gießen 
ein einmaliger Beitrag von 20 Mark bewilligt. — Der Beitritt der 
            Ge=
meinde zur Hochſchulgeſellſchaft in Gießen als Mitglied mit einem 
Jahresbeitrag von 10 Mark wurde beſchloſſen. — Die Hälfte der 
            Hunde=
kaſſe übernommen. 
H. Eberſtadt, 3. Mai. Am kommenden Donnerstag, abends 8 Uhr 
beginnend, findet im Sitzungsſaale des Rathauſes eine öffentliche 
            Ge=
meinderatsſitzung ſtatt. Zur Beratung ſtehen u. a.: 1. 
            Bau=
programm 1926; 2. Antrag des Gewerkſchaftskartells, betreffend 
            Aus=
tuitt der Gemeinde aus dem Manteltarif für die Waldarbeiter; 3. 
            An=
trag des Gemeinderats Johs. Gußmann 2., betr. Errichtung eines 
            Obſt=
großmarktes in Eberſtadt. — Einen „Vaterländiſchen Abend” 
veranſtaltet am Samstag, den 8. Mai, im Saale des Gaſthauſes „Zum 
Vergſträßer Hof” die Gefolgſchaft des Deutſchordens. Bei einer 
            reich=
haltigen Feſtfolge wird ein 20 Mann ſtarkes Blasorcheſter ehemaliger 
Militärmuſiker aus Darmſtadt mitwirken. — 
            Blutlausvertil=
fordert die Bürgermeiſterei alle Beſitzer von Obſtbäumen auf, bis 
            ſpäte=
ſtens 15. Mai für reſtloſe Beſeitigung der Schädlinge zu ſorgen. Nach 
dieſem Zeitpunkt haben Säumige die Beſeitigung durch die Gemeinde zu bereiten, durch einen ſehr zahlreichen Beſuch lohnt. 
auf ihre Koſten zu gewärtigen. 
* Eberſtadt, 3. Mai. Das Eberſtädter Schwimmbad wird 
in Kürze ſeine diesjährige Badeſaiſon eröffnen. Für die Stellung des 
Vadewärters haben ſich mehrere Perſonen gemeldet. 
* Eberſtadt, 3. Mai. Kaufmänniſcher Vortrag. 
            Gau=
vorſteher Auerbach aus Frankfurt wird am Dienstag abend im 
Schützenhof” über die Not der kaufmänniſchen Angeſtellten ſprechen. 
Veranſtalter des Vortrags iſt die hieſige Ortsgruppe des 
            Deutſchnatio=
nalen Handlungsgehilfenverbandes. 
* Pfungſtadt, 3. Mai, Fortbildungsſchule. In die hieſige Schlafzimmer. Die unglückliche Tat erfolgte wegen einem ſchweren 
Fortbildungsſchule, gehen im neuen Schuljahre 238 Mädchen und 192 
Anaben. Neu aufgenommen wurden 89 Mädchen und 52 
            Fortbildungs=
ſchüler. 
* Eſchollbrücken, 3. Mai. Der Gemeindevoranſchlag ſieht 
an Umlagen 16 304 Mark vor. Die Einnahmen betragen 37 457 Mark, 
die Ausgaben 53 761 Mark. Der Voranſchlag wurde vom Gemeinderat 
genehmigt. 
Nadheim (Kreisſtraße Schaafheim—Radheim) iſt auf ungefähr 8 Tage 
wegen Pflaſterarbeiten für den Fuhrwerlsverkehr geſperrt. 
* Urberach b. Dieburg, 3. Mai. Leichenfund. In einer 
            Pfuhl=
grube wurde, in einen Sack eingeſchnürt, die Leiche eines neugeborenen 
Kindes weiblichen Geſchlechts gefunden. Da der Hals des Kindes mit 
einem Strick verſehen war und der Körper beſondere Druckſtellen auf= Deutſcher Kriegsgräberfürſorge hielt in dem 
            Univer=
wies, nimmt man an, daß das Kind erdroſſelt worden iſt. Die Polizei 
hat bereits die Unterſuchung eingeleitet. 
letzten Sitzung wurde zunächſt der neue Ortsbauplan ſowie die 
            Baupoli=
zeiverordnung für die Gemeinde Groß=Umſtadt vorgelegt, eingehend 
            er=
läutert und genehmigt. — Ein Geſuch um Befreiung der in der 
            Land=
wirtſchaft beſchäftigten Schulpflichtigen vom Fortbildungsſchulunterricht 
ſprechung abgelehnt. — Der Waldbeſitzerverband hat die Gemeinde zum rat Profeſſor Dr. Behaghel, beging am Montag, den 3. Mai, ſein 
ſuchen ſtattzugeben. — Der Beitrag für den Heilſtättenverein in Heſſen 
wird für 1926 auf 20 Mark feſtgeſetzt. Außerdem wird ein außer= lands Grenzen hinaus bekannt. Er hat in Heidelberg, Göttingen und 
ordentlicher Beitrag für 1926 von 20 Mark bewilligt. — Dem Turn= Paris ſtudiert und in Heidelberg im Jahre 1876 promoviert. Seit dem 
verein Raibach wird die ſtädtiſche Tanzbühne an Pfingſten gegen eine 
Vergütung von 30 Mark leihweiſe überlaſſen. — Bezüglich des 
            Stun=
denlohnes für das Ausrupfen der in Maſſen auftretenden 
            Herbſtzeit=
loſen auf den ſtädtiſchen Wieſen wird derſelbe auf 40 Pfennig feſtgeſetzt. 
In erſter Linie ſollen die Frauen der Erwerbsloſen Berückſichtigung 
auf einem Grundſtück befinden und auch zu einem Betriebe gehören, 
als eine Waſſerentnahmeſtelle betrachtet werden. — Der Prozentſatz der ſich in Lauterbach etwa 190, in Friedberg über 200 Teilnehmer eingefun= 
Friedensmiete für den Mongt Mai beträgt wie für den 
            vorausgegange=
nen Monat 95 Prozent. 
* Erbach, 3. Mai. Gemeinderatsſitzung. Auf Antrag der lich Oberheſſen) gegründet. Den Kunſtgenoſſen, die im Weltkriege ſich 
Grabenanlieger nimmt der Gemeinderat eine Beſichtigung des Abwäſſer= für das Vaterland geopfert haben, hat der Verein eine Ehrentafel 
            gewid=
nach die Genehmigung zur Verpachtung der Winterſchafweide nicht 
            er=
teilt wird, nimmt der Gemeinderat Kenntnis. — Der Bürgermeiſter 
            be=
richtet über die inzwiſchen ſtattgefundenen Verhandlungen bezüglich der 
Kraftpoſtlinie Main=Mümling. Dem Gemeinderat wird eine Liquidation 
über die bis jetzt durch Garantievertrag von der Gemeinde vorgelegten 
anteilmäßiger Fehlbeträge vorgelegt. — Nachdem ſich das Gräfliche 
Luiſen= und Erasmusſtift mit einem täglichen Verpflegungsſatz von Weinhandels und Weinbaues Sie dafür halten, wenn Sie ſich Ihre 
1,50 Mark der untergebrachten Siechen, den der Gemeinderat bereit war Fruchtweine mit Vierkahefen nach den Vorſchriften des „Das neue 
gütung eines Verpflegungsſatzes von 2 Mark pro Kopf und Tag eines 
gruppe des Odenwaldklubs für die am 8. und 9. Mai in Erbach 
            ſtatt=
findende Hauptverſamlung in Anbetracht der damit verbundenen Aus= Reichsminiſterium des Innern erklärt, daß z. B. in derartig bereiteten 
lagen einen Zuſchuß zu gewähren. 
horn feierte am 1. Mai ſein 25jähriges Dienſtjubiläum. 
— Hirſchhorn, 3. Mai. Waſſerſtand des Neckars am 
2. Mai 0,82 Meter, am 3. Mai 0,77 Meter. Regen.
 E. Auerbach, 8. Mat. In der letzten öffentlichen 
            Ge=
meinderatsſitzung, uter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters 
Blickensdörfer, wurden die folgenden Punkte zur Beratung geſtelltt 
1. Die Anträge auf Ueberlaſſung von Grabſtätten wuren der 
            Friedhofs=
kommiſſion überwieſen. 2. Dem Antrage auf Beitritt zum Heſſiſchen 
Waldbeſitzerverband ſtimmte der Gemeinderat zu. 3. Der Antrag wegen 
— Arheilgen, 3. Mai. Die geſtrige Vierhundertjahrfeier Aufſtellung eines Standes am Hotel zur Krone pro 1926 wurde auf 
von Luthers deutſcher Meſſe war ein rechter Feſtgottesdienſt. Es war jederzeitigen Widerruf genehmigt. 4. Betreffs Beſprengung der Orts, 
eine bedeutſame Tat Luthers: Einführung einer durchweg in deutſcher ſtraßen zur Verhütung der Staubplage erfolgte der Beſchluß, Sams= 
Sprache gehaltenen Gottesdienſtordnung. Er ſtellte die deutſche Predigt tags und Sonntags die Vahnhofſtraße und die Bachgaſſe zu beſprengen 
eine viel perſönlichere Teilnahme am Gottesdienſte möglich. Man konnte beworfen iſt, auch dieſe zu beſprengen. 5. Zu den Anträgen des 
            Ver=
ders aber bekam das deutſche geiſtliche Lied ſein Recht im Gottesdienſte. Hecken an den Bachufern im Bangert und an ſonſtigen geeigneten Stel, 
len zum Schutze der Vögel und zur Verſchönerung des 
            Landſchaftsbil=
war umkränzt von Liedern des Kinchengeſangvereins, der unter Lei= des, müſſen die Anlieger gehört werden, da das Bachbett höchſtens zur 
Hälfte, teilweiſe noch weniger Gemeindeeigentum iſt und die Raine ſich 
im Privatbeſitz befinden. 6. Feſtſetzung der Kinoſteuer. Die Frage 
einer endgültigen Feſtſetzung der Steuer kann erſt dann vorgenommen 
werden, ſobald eine Rentabilitätsberechnung vorliegt, und ſoll dieſe erſt 
beſchafft werden. 7. Beſchwerde eines Hausbeſitzers über die 
            Verunrei=
nigung der Erlenhauptſtraße, hauptſächlich vor ſeinem Hauſe. Da in 
allernächſter Zeit von dem erhöhten, nächſtgelegenen Gelände zwecks 
Herſtellung der Bachgaſſe Sand abgefahren wird, ſo dürfte ſich hier 
alsbald von ſelbſt ein Zufahrtsweg ergeben und die Beſchwerden 
            hin=
fällig werden. 8. Für den Heilſtättenverein genehmigte der 
            Gemeinde=
rat einen Betrag von 30 Mark. 9. Antrag um Reparatur der 
            Garten=
halle am Auerbacher=Haus. In dieſer Angelegenheit ſoll zunächſt die 
Baukommiſſion gehört und auch mit Herrn Gerſter verhandelt werden, 
10. Ein Antrag auf Beitritt zum Heſſiſchen Bund für Heimatſchutz 
wurde vorläufig zurückgeſtellt, da erſt näheve Erkundigungen eingezogen 
werden ſollen. 11. Der Gemeinderat erteilt die Genehmigung zum 
Verkauf von Grabſtätten. 12. Der Antrag der Deutſchen Turnerſchaſt. 
Geſchäftsſtelle Charlottenburg, um einen Beitrag für das Haus der 
Deutſchen Turnerſchaft wurde abgelehnt. 13. Stellungnahme zu einem 
Antrag des erweiterten Denkmalausſchuſſes für die Errichtung eines 
Ehrenmals der im Weltkrieg gefallenen Auerbacher. Die Platzfrage im 
dieſer Angelegenheit iſt nunmehr gelöſt, und hatte ſich der erweiterte 
Ausſchuß dahin entſchieden, daß das Ehrenmal nach dem von dem 
Architekten Meckel aufgeſtellten Projekt an dem Schnittpunkt der Burg= 
und Martinſtraße errichtet werden ſoll. Die Koſten belaufen ſich auf 
etwa 6000 Mark, während der verfügbare Fonds zirka 2500 Mark 
            be=
trägt. Der reſtliche Betrag von 3500 Mark wird ſich nach Anſicht des 
Herrn Bürgermeiſters noch reduzieren. 
— Gernsheim, 3. Mai. Waſſerſtand des Rheins am 
2. Mai, vormittags 6 Uhr, 10 Zentimeter. 
Kl. Trebur, 3. Mai. Immer näher rückt das Jugendfeſt des 
Main=Rodgaues, Mitglied des Allgemeinen Deutſchen Turnerbundes, 
welches am 30. Mai in den Mauern Treburs abgehalten wird, 
Der Turnverein 1886 e. V., welchem dieſes Gau=Jugendturnen 
übertragen wurde und welcher in Verbindung hiermit ſein 40
            jäh=
riges Stiftungsfeſt feiert, wird alles, was in ſeiner Kraſt 
ſteht, aufbieten, um den Beſuchern dieſes Feſtes, ganz beſonders der 
Main=Rodgaujugend, die Stunden, welche ſie in Trebur verweilen, zu 
angenehmen und genußreichen zu geſtalten, und es kann heute ſchon 
behauptet werden, auf die Vorbereitungen, die bis jetzt getroffen wurden, 
und die Gaſtfreundlichkeit der Treburer Einwohnerſchaft zu ſchließen, 
daß jeder Feſtbeſucher mit Befriedigung den Heimweg antreten wird. 
Die bis jetzt ſo zahlreich eingegangenen Meldungen ſprechen für eine 
ſehr große Beteiligung, und es dürfte an jeden Turnfreund und Gönner 
der Turnſache heute ſchon der Ruf ergehen, es nicht zu verſäumen, an 
dieſem Sonntag Trebur einen Beſuch abzuſtatten. Iſt es doch gerade 
hier unſere Jugend, welche in ehrenvollem Wettkampfe um die 
            Sieges=
palme ringt, um Zeugnis abzulegen von dem, was ſie in vielen 
            Uebungs=
ſtunden zu Hauſe in ihrem Verein gelernt hat. Auf dem am Ausgang 
des Ortes nach dem Rhein zu, an dem Schwarzbach gelegenen Feſtplatze 
finden die turneriſchen Wettkämpfe ſowie auch alle übrigen Feſtlichkeiten 
ſtatt, welche Samstag abend durch einen Kommers, dem ein Fackelzug, 
der ſich unter Beteiligung der Ortsvereine durch die Ortsſtraßen bewegt, 
vorausgeht, eingeleitet wird. Auf dem Feſtplatze angekommen, wird, 
wie wir von unſerem Berichterſtatter erfahren konnten, die Ehrung der 
ſteuer für das Polizei= und Feldſchutzperſonal wurde auf die Gemeinde= vier Gründer ſtattfinden, den wenigen Getreuen, denen es vergönnt iſt, 
in beſter Lebensfriſche dieſen Tag miterleben zu dürfen, der ihnen zu 
Ehren gewidmet ſei, und mit Stolz kann der Verein zu ſeinen Jubilaren 
emporblicken. Möge es ihnen beſchieden ſein, noch recht lange mit ihrem 
Verein zu leben, welchen ſie dereinſt gegründet und deſſen Schifflein 
durch manche Gefahren in ſchweren Zeiten hindurch ſtets mit, Erfolg 
geführt haben. Und ſie dürfen auch heute mit Stolz auf die Lebenskraft 
ihres durch ſie geſchaffenen Vereins blicken, der heute weit über 200 
            Mit=
glieder zählt und deſſen aktive Turnmannſchaften an dieſem Tage ihr 
beſtes Können zeigen werden, um zu beweiſen, daß ſie würdig ſind, den 
Namen des von ihren Gründern, welche ſie heute feiern, ins Leben 
gerufenen Turnvereins zu tragen. Hoffen wir, daß die Jubilare in der 
gleichen geiſtigen Friſche auch ihr goldenes Jubiläum feiern können. Es 
gung. Da in hieſiger Gemarkung die Blutlaus feſtgeſtellt worden iſt, iſt zu wünſchen, daß die Jugend des Main=Rodgaues ſowie Freunde und 
Gönner der Turnſache die Arbeiten des Turnverein 1886 e. V., welche er 
nicht ſcheut, um den Beſuchern des Feſtes einige genußreiche Stunden 
Rheinheſſen. 
R. Armsheim, 3. Mai. Ernannt wurde Philipp Schnell, hier, zum 
Hilfsfeldſchützen der Gemarkung Armsheim 
M. Heidesheim (Rheinh.), 3. Mai. Selbſtmord. Frewillig 
ſeinem Leben ein Ende gemacht hat, ein im 53. Lebensjahr, ſtehender 
hieſiger Landwirt durch Erſchießen mit ſeinem Jagdgewehr in ſeinen 
Leiden, mit dem der Landwirt, der eine neunköpifge Familie hinterläßt, 
behaftet war. 
Oberheſſen. 
* Gießen, 1. Mai. Wie groß die Wohnungsnot in uſerer 
Stadt iſt, geht aus der Tatſache hervor, daß von den 8248 
            Haushal=
tungen 1023 keine eigene Wohnung beſitzen. Hunderte von Familien 
* Dieburg, 3. Mai. Straßenſperre. Die Ortzdurchfahrt in warten nun ſchon ſeit Jahren auf eine Wohnung. Dieſer Tage fand 
eine ſtark beſuchte Verſammlung ſeitens der Mieter und 
            Wohnung=
ſuchenden ſtatt; Oberregierungsrat Hoppe=Dresden, Leiter des Bundes 
Deutſcher Mieterſchutzvereine, hielt dabei einen Vortrag über „
            Finan=
zierung des Wohnungsbaues‟. Er fordert darin ein 
            Reichswohnungs=
programm, ähnlich wie es England beſitzt. — Der Volksbund 
ſitätsgebäude eine zahlreich beſuchte Verſammlung ab. Beigeordneter 
Dr. Frey, der Vorſitzende der Ortsgruppe Gießen, gedachte mit Dankes= 
Groß=Umſtadt 3. Mai. Gemeinderatsſitzung. In der worten der gefallenen Brüder. Lichtbilder ſchloſſen ſich an, welche eine 
Reihe von Kriegergräbern von den verſchiedenſten Schlachtfeldern zeigten. 
Landgerichtsrat Trümpert gab dazu die nötigen Erläuterungen. Am 
liebevollſten werden die Soldatenfriedhöfe in Siebenbürgen gepflegt. 
WSN. Gießen, 3. Mai. Goldenes Doktorjubiläum. Der 
während der arbeitsreichen Sommermonate wird nach eingehender Be= Senior der philoſophiſchen Fakultät der Univerſität Gießen, Geheim= 
Beitritt aufgefordert. Der Gemeinderat hält es für ratſam, dem Ere goldenes Doktorjubiläum. Geheimrat Behaghel iſt als einer der 
            bedeu=
tendſten Germaniſten und Forſcher erſten Nanges weit über Deutſch= 
1. Oktober 1888 wirkt er ununterbrochen an der Landesuniverſität 
Gießen. 
* Aus Oberhefſen, 3. Mai. Zweigrößere 
            Stenographen=
tagungen wurden geſtern abgehalten; eine in Lauterbach, die 
andere in Friedberg. Beide Vereine feierten zugleich ihr 25jähr. 
finden. — Endlich wird beſtimmt, daß mehrere Waſſermeſſer, die ſich Beſtehen als Gabelsbergerſche Stenographenvereine. Zum 
            Wett=
ſchreiben, das in der neu eingeführten Einheitsſchrift ſtattfand, hatten 
den. Der Verein Friedberg, wurde am 6. März 1901. von Profeſſor 
Krämer, dem Verbandsvorſitzenden des Gaues Heſſen=Naſſau (
            einſchließ=
grabens vor. — Von der Mitteilung der Gräflichen Rentkammer wo= met; darauf ſtehen die Namen: Emil Hanſtein, Karl Völker, Georg 
Hilgenberg, Karl Will und Wilhelm Lang.
 Sind Sie ein Verbrecher? 
Sie glauben: nein? Nun, ich ſage Ihnen, daß die Verbände des 
zu bezahlen, nicht einverſtanden erklärt hat, wird dem Antrage auf Ver= Weinbuch” (Verlag Friedr. Sauer=Gotha) — Preis 25 Pf. in den 
            Dro=
gerien erhältlich — bereiten, weil ſie hierdurch den Traubenweinen zu 
Siechen ſtattgegeben. Der Gemeinderat erklärt ſich bereit, der Orts= ähnlich werden und weil ſie nur einen Bruchteil wie dieſe koſten 
1 Flaſche 15 bis 25 Pf.). Hat doch ſelbſt ein Weinſchulprofeſſor dem 
Feigenweinen ſelbſt eine geübte Zunge den Feigengeſchmack nicht heraus= 
— Hirſchhorn, 3. Mai. Herr Oberwachtmeiſter Rennez in Hirſch= ſchmecken könne, Fruchtweine aber müßten nach Früchten ſchmecken, ſonſt 
— machen Sie dem Weinbau zu große Konkurrenz. 
Alſo: wenn Sie kein Verbrecher ſein wollen, dann leſen Sie auch 
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Nummer 123
Dienstag, den 4. Mai 1926
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Seite 8
Dienstag, den 4. Mai 1926
Nummer 123
 Reich und Ausland. 
Frankfurter Chronik. 
Eröffnung der Frankfurt=Amerika=Ausſtellung. 
Bei der Eröffnungsfeier der Frankfurt=Amerika=Ausſtellung 
hatten ſich viele Gäſte eingefunden, darunter auch der Konſul der 
            Ver=
einigten Staaten, Claiborne, und Kommerzienrat Beit von Speyer. 
Direktor Sutter eröffnete die Ausſtellung mit einem Hinweis auf die 
jahrhundertealten Beziehungen zwiſchen Amerika und Frankfurt. Der 
Zweck der Ausſtellung ſei, die zahlreichen amerikaniſchen Gäſte, die man 
im Laufe des Sommers hier erwarte, auf dieſe alten Beziehungen 
            hin=
zuweiſen bzw. ſie zu vertiefen. Er betonte, daß die erſten Anfänge des 
heute ſo blühenden amerikaniſchen Druckweſens auf ausgewanderte 
Frankfurter zurückzuführen ſei. Das erſte amerikaniſche Konſulat auf 
dem Kontinent ſei in Frankfurt errichtet worden. Weiter erinnerte der 
Redner an die Sympathieadreſſen der Deutſch=Amerikaner an die 
            Pauls=
kirchenverſammlung und an den Beſuch Abraham Lincolns in Frankfurt 
zu dem Zweck, die für die Führung des amerikaniſchen Befreiungskrieges 
erforderlichen Summen aufzubringen. Es ſei zu hoffen, daß ſich die 
neuen Beziehungen zwiſchen Frankfurt bzw. Deutſchland und den 
            Ver=
einigten Staaten nicht weniger herzlich geſtalten werden als es die alten 
geweſen ſind. Der amerikaniſche Konſul Claiborne dankte den 
            Veranſtal=
tern und ſprach die Erwartung aus, daß der gemeinſame kulturelle 
            Ge=
danke durch die Ausſtellung weiter gefördert werde. Unter Führung des 
Archivdirektors Prof. Müller, der die Ausſtellung zuſammengeſtellt hatte, 
erfolgte dann ein Rundgang durch die Ausſtellung, die lebhaftes Zeugnis 
von den langen und guten Beziehungen zwiſchen Frankfurt und Amerika 
ablegt. — Von der Univerſität Frankfurt. Auch in dieſem 
Semeſter werden an der Univerſität wieder eine Reihe allgemein 
            in=
tereſſierender Vorleſungen gehalten. Der Beſuch dieſer Vorleſungen 
iſt nicht nur den immatrikulierten Studierenden und den Gaſthörern 
geſtattet, auch die Beſucherſcheine berechtigen zur Teilnahme. Um 
            mög=
lichſt weiten Kreiſen Gelegenheit zu geben, dieſe Vorleſungen zu 
            be=
ſuchen, ſind die Koſten ſo niedrig wie möglich gehalten: 5 RMM., dazu das 
übliche Unterrichtsgeld von 2,50 RM. pro Wochenſtunde. Die 
            Beſucher=
ſcheine ſind bis zum 31. Mai beim Sekretariat erhältlich; ſie werden 
auch auf ſchriftlichen Antrag bewilligt. Vorbedingung iſt ein 
            Mindeſt=
alter von 18 Jahren und eine Vorbildung, die eine gedeihliche 
            Teil=
nahme an den Vorleſungen gewährleiſtet. Weitere Einzelheiten ſind aus 
dem Vorleſungsverzeichnis erſichtlich. Um mannigfachen Irrtümern 
            vor=
zubeugen, wird darauf hingewieſen, daß Gaſthörerſchaft nicht zuv 
            Zu=
laſſung zum Doktorexamen berechtigt. Die Doktorwürde iſt nur durch 
ein ordnungsgemäßes Studium zu erlangen. Die letzte Immatrikulation 
für das Sommerſemeſter findet am Samstag, den 8. Mai, ſtatt. 
            An=
meldung bis ſpäteſtens 5. Mai. Eine ſpätere Einſchreibung als 
            Studie=
render iſt nur in Ausnahmefällen unter Darlegung der Gründe und mit 
Genehmigung des Staatskommiſſars möglich. Das Wiſſenſchaftliche 
Inſtitut der Elſaß=Lothringer im Reich befindet ſich nunmehr 
            Bocken=
heimer Landſtraße 127 (direkt bei der Univerſität). Da des öfteren von 
angeblichen Studenten Betrügereien verübt werden, wird darauf 
            auf=
merkſam gemacht, daß jeder Student mit einer von der Univerſität 
            aus=
geſtellten Ausweiskarte verſehen iſt, die neben dem Lichtbild des 
            In=
habers einen Vermerk über die Gültigkeitsdauer enthält. Die Ausweiſe 
gelten nur für das jeweils laufende Semeſter. 
Seltſame Todesurſache. 
WSN. Mannheim. Am 27. April, nachmittags, iſt im 
            Kä=
fertaler Wald eine 25jährige ledige Schneiderim aus Ludwigshafen, 
welche mit ihrem Liebhaber, einem verheirateten 32jährigen Kaufmann 
aus Frankeneck, angeblich zwecks einer Ausſprache, ſpazieren ging, 
            plötz=
lich geſtorben. Der Begleiter ſchickte einen zufällig des Weges kommenden 
fungen Mann nach einem Sanitätsauto. Dieſer aber holte einen 
            Polizei=
poſten, der ſich an den Tatort begab und den Begleiter des Mädchens 
            feſt=
nahm. Wiederbelebungsverſuche waren erfolglos. Der Begleiter der 
Verſtorbenen wurde unter dem Verdacht der Vornahme eines unerlaubten 
Eingriffes feſtgenommen und im Gefängnis eingeliefert. Unterſuchung 
iſt eingeleitet. 
Erdſtöße in Baden. 
fm. Karlsruhe. In der Nacht zum Sonntag erfolgten in der 
Gegend von Kehl mehrere Erdſtöße, die von exploſionsartigen 
            Schlä=
gen begleitet waren. Infolge der ſtarken Erſchütterungen ſtürzte in 
Odelshofen ein Heuſchober ein. Vereinzelt wurden in letzter Zeit auch 
im ſüdlichen Schwarzwald leichte Erdſtöße verſpürt. 
Schwerer Unglücksfall. 
fm. Karlsruhe. Auf dem Lagerplatz des Sägewerks Renſchler 
in Ettlingen ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Beim Abladen 
fiel ein Stamm auf der falſchen Seite vom Kraftwagen und traf 
den 32jährigen Arbeiter Auguſt Vogel, der ſchwere innere 
            Ver=
letzungen erlitt, die ſein Verbringen nach dem Krankenhaus 
            notwen=
dig machten. 
Zuſammenſtoß zwiſchen einem Zug und einem Autv. 
*fm. Karlsruhe. Am Freitag mittag erfolgte am 
            Bahnüber=
gang beim Ettlinger Exerzierplatz ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem 
Zug der Haldtalbahn mit einem Automobil. Das Auto, das mit einem 
Herrn, einer Dame und einem Kind beſetzt war, fuhr in dem Augenblick 
über die Gleiſe, als der Zug daherbrauſte. Die Autoinſaſſen erlitten 
ſchwere Verletzungen. Das Auto wurde vollſtändig 
            zer=
trümmert. 
Zur Schändung des Schlageter=Grabmals. 
fm. Karlsruhe. Wie gemeldet, iſt das auf dem Friedhof in 
Schönau im Wieſental gelegene Grabmal Albert Leo Schlageters in der 
Nacht zum Samstag mit roter Oelfarbe bis zur Unkenntlichkeit 
            be=
ſchmiert worden. Von den Tätern hat man bis jetzt keine Spur. Der 
Friedhof iſt polizeilich abgeſperrt. Zu dem Bubenſtück erfährt das 
„Karlsruher Tagblatt” noch folgende Einzelheiten: Der Grabſtein, ein 
Obeliſk auf breitem Sockel, wurde von oben bis unten mit einer 
            dunkel=
roten Oelfarbe überſchüttet und dann beſtrichen. Es handelt ſich 
            an=
ſcheinend um eine Leinölfirnisfarbe, die in den poröſen Stein ziemlich 
tief eingedrungen iſt, ſo daß es fraglich iſt, ob ſich das Grabmal 
            reſtau=
rieren läßt. Auch die auf dem Grabe liegenden Kränze wurden ruiniert. 
Hinter dem Grabſtein hat man die Blechbüchſe gefunden, in der die 
Farbe zubereitet worden iſt. Wie man erfährt, ſoll auch zufälligerweiſe 
in der betreffenden Nacht das Friedhoftor nicht geſchloſſen geweſen ſein. 
Die Stimmung der Bevölkerung von Schönau iſt äußerſt erbittert, da 
man dort in der Beurteilung Schlageters nicht nach politiſchen Motiven 
geht, ſondern ſich lediglich heimatlich einſtellt. Die Gendarmerie nahm 
nach Kenntnis des Vorfalls ſofort eine Abſperrung des Friedhofs vor, 
die ſolange dauerte, bis die Staatsanwaltſchaft Waldshut in Verbindung 
mit dem Erkennungsdienſt Freiburg den Tatbeſtand genau aufgenommen 
hatte. Von Freiburg war ein Polizeihund gekommen, der eine Spur bis 
zum Friedhofseingang verfolgte. Es wird vermutet, daß es ſich um 
            aus=
wärtige Täter handelt, die vielleicht mit einem Kraftwagen gekommen 
und wieder verſchwunden ſind. Der Grabſtein wurde durch die 
            Staats=
anwaltſchaft photographiert, wie überhaupt alle Maßnahmen getroffen 
wurden, den Tätern auf die Spur zu kommen. — Reichskanzler Dr. 
Luther hat in ſeinem Telegramm an den Vater 
            Schla=
geters dem Empfinden des größten Teils des deutſchen Volkes 
            Aus=
druck gegeben, insbeſondere dem Empfinden der Mehrheit des badiſchen 
Volkes. Soweit bisher bekannt, iſt ſeitens der badiſchen Regierung noch 
keinerlei Stellungnahme zu dem unerhörten Vorfall erfolgt. Als einzige 
badiſche Zeitung bringt nur das „Karlsruher Tagblatt” die Meldung 
über die Grabſchändung und knüpft daran folgenden Kommentar: Es 
iſt tief bedauerlich, daß eine ſolche ſchmähliche Tat, die dem deutſchen 
Anſehen ſchweren Schaden zufügt, gerade auf badiſchem Boden geſchehen 
mußte. Je mehr wir zum Ruhrkampf Abſtand gewinnen, deſto klarer 
erkennen wir, welch großen Dienſt der Opfertod Schlageters dem Frieden 
und dem Sieg des Rechts erwieſen hat. Die Schüſſe die dem jungen 
Leben Schlageters ein Ziel geſetzt haben, hallten weit hinaus in die Welt 
und zogen die Augen der Kulturvölker auf die furchtbaren Verbrechen, 
die angeblich im Namen des Rechts und der Freiheit an wehrloſen 
Deutſchen begangen wurden. 
Eröffnung der Sportausſtellung in Kaiſerslautern. 
Kaiſerslautern. In Anweſenheit der Vertreter von Staat, 
Regierung und Stadt wurde die Ausſtellung „Turnen und Sport” am 
Sonntag feierlich ihrer Beſtimmung übergeben. Der deutſche 
            Reichs=
ausſchuß für Leibesübungen hatte den Staatsminiſter a. D. Dominieus, 
die bayeriſche Regierung Miniſterialrat Jahn entſandt, während von der 
pfälziſchen Regierung Regierungspräſident Matheus perſönlich anweſend 
war. Die Eröffnungsfeierlichkeiten fielen leider einem einſetzenden 
Regen zum Opfer. Nach den Begrüßungsworten des Vorſtandes des 
Ausſtellungsvereins wurde die Ausſtellung eröffnet. Daran ſchloß ſich 
ein Nundgang an. Den Nachmittag benutzten die Turm= und 
            Sport=
vereine der Barbaroſſaſtadt zu einer öffentlichen Demonſtration, deren 
Wirkung leider durch den immer ſtärker einſetzenden Regen ſtark 
            beein=
trächtigt wurde. In hiſtoriſchen Gruppen wußten die Turn= und 
Sportvereine den Feſtzug zu einer glänzenden Demonſtration zu 
            ge=
ſtalten. Die ſportlichen Veranſtaltungen, welche ſich auf der neuen 
            Sta=
dionanlage innerhalb des Ausſtellungsgeländes abſpielen ſollten, mußten 
agt 
wegen des Regenwet
 Parteitag der Deutſchen Volkspariei 
Heſſen=Naſſau. 
WSN. Wiesbaden. Von den Beratungen des Parteitages am 
1. Mai ſind als intereſſant hervorzuheben die Verhandlungen im 
            Beam=
tenausſchuß, wobei Reichstagsabg. Morath über Wirtſchafts= und 
Beamtenpolitik ſprach. Dem Verſuch, die Wirtſchaft gegen die 
            Beam=
tenſchaft auszuſpielen, ſtellte er die Erkenntnis gegenüber, daß die 
            Beam=
tenſchaft nichts anderes ſei als ein Glied der Wirtſchaft. Dieſe 
            Feſt=
ſtellung müſſe aber auch zu der Forderung eines wachſenden 
            Verſtänd=
niſſes aller Wirtſchaftskreiſe für die beſonderen Aufgaben des 
            Beamten=
tums führen. — Abends fand in der Aula des Lyzeums am Boſeplatz 
eine ſtark beſuchte öffentliche Verſammlung ſtatt, in welcher in 
            Vertre=
tung des erkrankten Reichstagsabg, und Staatsſekretärs a. D. Kempkes 
Reichstagsabg. Dr. Runkel über allgemeine politiſche Fragen 
            ins=
beſondere über außenpolitiſche Fragen, ſprach. — Den Höhepunkt des 
Parteitages bildete der Vertretertag am Sonntag, vormittags 10 Uhr, 
im Kurhaus. Nach Begrüßungsworten des Wahlkreisvorſitzenden, 
Rektor Landgrebe und des Vorſitzenden der Wiesbadener 
            Orts=
gruppe, Stadtv. Glücklich nahm Reichstagsabg. Dr. Kalle= 
Frankfurt a. M. das Wort zu einem Referat über die politiſche Lage im 
Reich. Er entwarf ein Bild des politiſchen Geſchehens der letzten Jahre, 
vom Tage des Zuſammenbruchs an, über den Ruhrkampf, die 
            Verhand=
lungen über den Dawesplan und den Pakt von Locarno. Wenn es trotz 
aller Schwierigkeiten möglich geweſen wäre, vorwärts zu kommen, ſo ſei 
das zu einem erheblichen Teile das Werk der Deutſchen Volkspartei, die 
nicht die Hände in den Schoß gelegt, ſondern zum Wohle des Vaterlands 
gewirkt habe. Bezüglich der innerpolitiſchen Lage erklärte der Redner, 
daß die Partei ſich immer wieder energiſch für das Gedeihen des 
            Vater=
landes einſetzen und das Wohl des Vaterlandes vor das Wohl der Partei 
ſtellen werde. — Reichstagsabg. Nunkel nahm dann zu kurzen 
            Dar=
legungen über Aufwertung und Fürſtenabfindung das Wort. — Als 
letzter Redner ſprach Landtagsabg. Schulrat Schwarzhaupt= 
Frankfurt a. M. über die politiſche Lage in Preußen. — An der 
            Dis=
kuſſion beteiligten ſich zahlreiche Redner. Nach Schlußworten der 
            ein=
zelnen Referenten wurden zwei Reſolutionen angenommen, von 
denen die erſte beſagt, daß es eine der wichtigſten Aufgaben ſei, der 
            not=
leidenden deutſchen Landwirtſchaft zu helfen, in erſter Linie durch 
            Ge=
währung von Staatskrediten an die Landwirtſchaft und eine 
            Herab=
ſetzung des Zinsfußes. In der zweiten Reſolution wird betont, daß 
das Problem der Erwerbsloſigkeit nur durch den Aufbau der deutſchen 
Geſamtwirtſchaft gelöſt werden könne. Steuerliche Erleichterungen 
            dürf=
ten nicht durch gleichzeitige Erhöhung der Realſteuern wieder wertlos 
gemacht werden. Insbeſondere wurde der Abbau der gewerbefeindlichen 
Hauszinsſteuer gefordert, deren Berechtigung grundſätzlich nur ſolange 
anerkannt werden könne, als ihr voller Wert zu Zwecken des 
            Wohnungs=
baues verwendet wird. Nachdem noch dem Parteivorſitzenden, 
            Reichs=
miniſter Dr. Streſemann, eine Ergebenheitsadreſſe überſandt worden 
war, wurde der Parteitag nach Schlußworten des Vorſitzenden 
            Land=
grebe geſchloſſen.
 Politiſcher Mord? 
km. Ludwigshafen. In Germersheim wurden in der Nacht 
zum 3. Mai Anhänger der Nationalſozialiſtiſchen Partei von politiſchen 
Gegnern auf der Straße, die nach Freisbach führt, überfallen. Dabei 
wurde der 18jährige Maurer Bauder durch eine Revolverkugel 
            ge=
tötet. Als der Tat dringend verdächtig wurde der Hilfslehrer 
Schmidt aus Freisbach verhaftet, der den verhängnisvollen 
Schuß in Notwehr abgegeben haben will. Schmidt iſt der Führer der 
Freisbacher Nationalſozialiſten, während der getötete Bauder eine 
            füh=
rende Stelle in der ſozialdemokratiſchen Ortsgruppe einnahm. 
Die Städte Duisburg und Düſſeldorf 
haben ſich eine Schnellverbindung durch eine Städtebahn geſchaffen, 
welche am 1. Mai dem Verkehr übergeben worden iſt. Die doppelgleiſige 
Strecke liegt auf eigenem Bahnkörper, nur die Einführung in das Herz 
der Städte erfolgt auf der Straße. Die langen, vierachſigen Wagen 
ſind in Ausſtattung und Anordnung vorbildlich. Vorgeſehen iſt, auch 
Reſtaurationswagen laufen zu laſſen. Der neuen Städtebahn 
kommt in dieſem Jahre eine beſondere Bedeutung zu durch die große 
Düſſeldorfer Ausſtellung „Geſolei”. Sie wird mit ihrer Halteſtelle am 
Ausſtellungsgelände eine hervorragende Verbindung von Duisburg und 
dem Niederrhein zur Ausſtellung ſein und wird vielen 
            Ausſtellungs=
beſuchern Gelegenheit bieten, an dem verträumten und lieblichen 
            Rhein=
ſtädtchen Kaiſerswerth vorbei nach Duisburg zu fahren, um dieſe Stadt 
und ihre gewaltigen Hafenanlagen kennen zu lernen, hat doch 
            Duis=
burg den größten Binnenhafen der Welt. 
Ein Opfer der Wettleidenſchaft. 
TU. Berlin. Wie die Morgenblätter aus Karlsruhe melden, hat 
ein Beamter der Stadtkaſſenverwaltung 28 000 Mark, 
            haupt=
ſächlich Gelder, die für Fürſorgezwecke beſtimmt waren, 
            unter=
ſchlagen. Er ſtellt ſich ſelbſt bei der Polizei und gab an, die Gelder 
bei Rennwetten verloren zu haben. 
Brandſtiftung. 
Quedlinburg. Am Morgen des 3. Mai brannte eine zu 
Notwohnungen hergerichtete ehemalige Krankenbaracke, in der 
acht minderbemittelte Familien wohnten, vollſtändig 
            nie=
der. Es konnte nichts gerettet werden. Die Bewohner flüchteten 
nur notdürftig bekleidet ins Freie. Es liegt Brandſtiftung vor. 
Die Familien waren zum größten Teil nicht verſichert. 
Schwerer Unfall bei einem Fußballwettſpiel. 
Königshütte. Am 1. Mai kletterten in Königshütte bei einem 
Fußballwettſpiel etwa 30 bis 40 Perſonen auf einen in der Nähe 
ſtehenden Ziegelſchuppen. Das Dachbrach unter der Laſt der 
darauf befindlichen Perſonen zuſammen. Die Zuſchauer ſtürzten in die 
Tiefe, wobei ein junger Mann erſchlagen und etwa zehn 
Perſonen erheblich verletzt wurden. 
In der Notwehr erſchoſſen. 
TU. Königsberg. In der Nacht zum 1. Mai wurde ein 
            Schutz=
polizeibeamter, der einen Streit ſchlichten wollte, von mehreren 
Perſonen tätlich angegriffen. Der Beamte gab auf den Angreifer, 
der ihm ſeinen Gummiknüppel entriſſen hatte und damit flüchtete, einen 
Schuß ab. Die Kugel traf den Betreffenden, einen Steuermann aus 
dem Kreiſe Labiau, in den Kopf und führte ſeinen Tod herbei. 
Zum Tode Weißkirchners. 
DD. Wien. Der Freitag nacht geſtorbene frühere 
            Oberbürger=
meiſter von Wien, Weißkirchner, wurde im Jahre 1861 in Wien 
geboren; 1883 trat er als Praktikant in den Gemeindedienſt der Stadt 
ein. 1904 ernannte ihn Dr. Lueger zum Magiſtratsdirektor. Während 
dieſer Zeit leiſtete er in der Chriſtlich=ſozialen Partei hervorragende 
Dienſte. Im Jahre 1907 wurde er in das Abgeordnetenhaus gewählt, 
deſſen Präſident er 198 wurde. 1909 übernahm Weißkirchner im 
            Ka=
binett Bienert die Leitung des Handelsminiſteriums. 1912 wurde er 
zum Bürgermeiſter der Stadt Wien gewählt. Ihm fiel die ſchwierige 
Aufgabe zu, die Stadtgeſchäfte während des Krieges zu leiten. Als 
            Ab=
geordneter gehörte er auch dem öſterreichiſchen Nationalrat an. Im 
Jahre 1920 wurde Weißkirchner, als die Chriſtlichſozialen als ſtärkſte 
Partei aus den Wahlen hervorgingen, zum Präſidenten des 
            National=
rats gewählt. Bei den Neuwahlen 1922 kandidierte Weißkirchner nicht 
mehr; er zog ſich vom politiſchen Leben zurück. Das Begräbnis wird 
am Dienstag ſtattfinden. Weißkirchner wird in einem Ehrengrabe der 
Stadt Wien beigeſetzt werden. 
Großfeuer in den Gmundener Holzwerken. 
DD. Linz. In den Gmundener Holzwerken brach am Freitag 
vormittag ein Großfeuer aus, das in kurzer Zeit alle Möbel und 
Holzvorräte vernichtete. Der Beſitzer, Ingenieur Wilt aus 
Wien, hatte das Werk erſt vor kurzem vom Stinneskonzern übernommen 
und neu ausgeſtattet. Der Schaden beträgt 300 000 Schilling. 
Der Brand ſoll durch Unvorſichtigkeit entſtanden ſein. 
Eine neue Selbſtmordart. 
DD. Budapeſt. Der Sekretär des Ungariſchen Automobilklubs, 
Czako hat einen grauenhaften Selbſtmordverſuch unternommen. Er 
wurde ſchwer verletzt unter den Trümmern ſeines Automobils in 
einem Graben aufgefunden. Czako hatte einen ſeiner Klienten um 
750 Millionen Kronen geſchädigt und iſt, um der 
            Ver=
haftung zu entgehen, mit ſeinem Automobil in ſelbſtmörderiſcher Abſicht 
in den vier Meter tiefen Teufelsgraben gefahren. 
Gefährliche Wölfe. 
EP. In dem ruſſiſchen Gouvernement Wolhynien ſind, vorwiegend 
in den Gegenden von Zloczow und Zolbunowo maſſenhaft Wölfe in 
großen Rudeln erſchienen. Die Wölfe dringen in die Ortſchaften ein, 
und üüberfallen die Bauern in den Straßen. In Narajow biß ein 
            toll=
wütiger Wolf einen Bauern, der in einem Anfall von Tollwut alle 
            Mit=
glieder ſeiner Familie durch Biſſe verletzte. Der Bauer iſt geſtorben 
und die Familie befindet ſich im Krankenhaus.
 Neue Verwaltungseinteilung Deutſchoſtafrikas. 
AD. Durch eine Verfügung des Gouverneurs des Mandatsgebietes 
Tanganyika (Deutſch=Oſtafrika) iſt dasſelbe in elf Provinzen zu je 2 bis 
4 Diſtrikten eingeteilt worden. 
Ein vornehmer Henker. 
EP. Die polniſche Regierung hat einen neuen Henker angeſtellt, den 
unter dem Pſeudonym Maciefowski auftritt und nach den Mitteilungen 
der Preſſe ein verbummelter Student der Medizin im Alter von 31 
            Jah=
ren iſt. Er bezieht den Gehalt eines Staatsbeamten der vierten Klaſſe, 
ſomit eines Woiwoden, Diäten und eine Vergütmg für alle 
            Reiſeun=
koſten. In Galizien erhält er außerdem nach einem öſterreichiſchen Geſetz 
des Jahres 1873 von der Gerichtskaſſe für jede Vollſtreckung ein Honorar 
von 50 Zloty und ein „Zehrgeld” von 10 Zloty. Bei den zahlreichen 
in Polen verhängten Todesurteilen, die bisher vom Militär durch 
            Er=
ſchießen vollzogen wurden bezieht der Henker zweifellos den höchſten 
            Ge=
halt im ganzen Staat. Er erledigte ſich ſeiner erſten Aufgabe mit 
            pol=
niſcher Eleganz. Er erſchien zur Hinrichtung in ſchwarzer Maske und 
weißen Handſchuhen. Nach der „Operation” zog er die Handſchuhe aus 
und warf ſie mit adeliger Geſte auf die Leiche. 
Amundſens Nordpolflug. 
EP. Mailand. Wie der „Corriere della Sera” aus Leningrad 
meldet, hatte Oberſt Nobile infolge der nach dem Schneeſturm plötzlich 
wieder eingetretenen günſtigen Witterung die Abfahrt der 
Norge” nach Spitzbergen auf vergangenen Sonntag feſtgeſetzt. 
Amundſen hat ihm vorher aus Spitzbergen gemeldet, daß in der 
            Kings=
bay alles für den Empfang des Luftſchiffes bereit ſei, worauf ſofort eine 
Beratung ſtattfand und die Abfahrt beſchloſſen wurde. Sollte die 
„Norge” wegen des Windes oder anderer Hinderniſſe gezwungen ſein, 
den Kurs zu ändern und auf irgend einer der arktiſchen Inſeln zu 
            lan=
den, ſo iſt die Beſatzung für dieſen Fall mit Waffen ausgerüſtet, um 
Jagd auf Tiere machen zu können. Ein Berichterſtatter der 
            Sowjet=
preſſe wird die Fahrt bis zur Kingsbay mitmachen. 
Fünfzehn Perſonen bei einem Bootsunfall ertrunken. 
TU. Sofia. Beim Transport von Fahrgäſten kippte in der 
Nähe von Varna, beim Dorfe Bela, ein mit 35 Perſonen beſetztes 
Boot um. Beim dem Unfall ertranken 15 Perſonen, von 
denen bis jetzt nur eine als Leiche geborgen werden konnte. Das 
            Un=
glück entſtand durch die Nervoſität einiger Fahrgäſte.
 Chemiſches über Menſchenhaar. 
Löſt man Haar nach dem patentierten Verfahren von Dr. Weidner 
auf, ſo erhält man eine neutrale Löſung der ſchwefelreichen 
            Haarbau=
ſteine, aus denen man durch chemiſche Kunſt bisher nicht wieder Haar 
zurückbilden konnte. 
Bedient man ſich aber dazu der lebendigen Kraft der Haarwurzeln 
unſerer Kopfhaut, ſo wird der Haarausfall ſchnell gehemmt und dichter 
Haarwuchs ſelbſt dann erzielt, wenn Erkahlung und Glatze ſchon 
            einge=
reten ſind. Eine Erklärung dieſes eigenartigen Phänomens finden Sie 
in der heutigen Beilage „Das Wunder aus Menſchenhaar”. 
            Haar=
ernährung und Stärkung geſchwächter Haarwurzeln erzielt man mit 
der Silvikrin=Haarkur, die nach genanntem Verfahren hergeſtellt iſt, 
während der fördernden Haarpflege das Silvikrin=Shampoon dient. 
Eine Silvikrin=Probe und die für jedermann wichtige Broſchüre 
„Der Haarwuchs, ſeine Erhaltung und Wiedergewinnung” erhalten Sie 
koſtenlos und poſtfrei vom Silvikrin=Vertrieb, Berlin 256/a, 
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drinenſtraße 26. 
TV 6847
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Dienstag, 4. Mai. 4.30: Hausorch. Fall: „Liebling aller Welt, 
Dolores”, — O. Strauß: „Der Pralineſoldat” — Jeſſel: Potp. 
„Die Poſtmeiſterin” — Kalman: „Du du” Walzer a. d. „
            Zigeu=
nerprimas” — Eyſler: Polka a. „Hanni geht tanzen”. — Lehar: 
Potp. „Wo die Lerche ſingt”. — Nedbal: „Kavalierwalzer” a. 
„Polenblut”. O 5.45: Aus dem Roman „Pitt und Fox” von 
Fr. Huch. Sprecher: Studtmann. O 6.15: Uebertr. von Caſſel. 
O 6.45: „Moderniſierung unſerer Produktionsmethoden: 
            Serien=
fabrikat und Fließarbeit”, Vortr. von Dir. Behrens, Münſter. 
O 7.15: „Franz Schubert”, Vortrag Kapellm. Scherchen. O 7.45: 
Schachſtunde. O 8.15: Schubertzyklus des Amar=Quart. Streichqu. 
B=dur. — Streichquartett D=moll. O 9.15: Koloratur=Konzert 
(nachgeholt). David: Ouv. und Arie a. „La Perle du Breſil”, 
— Suppe: Ouv. „Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien”. 
— Joſ. Strauß: „Dorfſchwalben” Koloraturwalzer. — Dell’Aqua: 
„Villanelle‟, Koloratur=Arie. — Delibes: Ouv. „Le roi la dit” 
„Glöckchenballade” a. „Lakme”, Ausf.: Anny van Kruyswyk vom 
Frankf, Opernhaus. — Kurt Richter. Flöte. Kammerorch. 
Stuttgart. 
Dienstag, 4. Mai. 4.15: Rundfunkorch. Ganne: Lothr. Marſch. 
Gounod: Walzer aus „Margarethe‟ — Kienzl: Fant. „
            Evangeli=
mann” — v. Reznicek: Walzer=Serenade. — Reznicek: „Die wun=; 
derlichen Geſchichten des Kapellmeiſters Kreißler. — Neßler: „Behüt 
dich Gott”, Lied aus „Trompeter von Säckingen”. — Hauptmann: 
Neue Wege — Neue Ziele, Marſch. O 6.15: Mungenaſt: 
            Empfind=
ſame Reiſe nach Lothringen. O 6.45: Morſe=Kurſus. O 7.15: Dr. 
Wertheimer: „Das Auslanddeutſchtum in den Parlamenten”. 5. 
(Italien, Frankreich, Belgien.) O 8: „Flotte Burſche” Operette 
von Suppe. Perſ.: Hieronymus Geier, Rentier: Hans Werder. 
Brand Frinke, Gerhardt, Studenten: H. Moſtert, Carl Deinert, 
Fritz Oswald. Anton, Handwerksburſche, Adolf Harlacher. Lieschen, 
ein Bürgermädel: Gerda Hanſi. Fleck, Stiefelputzer: Walter Maurer. 
Der Wirt Zum Kamel”: Georg Ott. Handlung vor einem Gaſt=) 
haus bei Heidelberg. Anſchl.: 44. Wunſchabend. Die 
            Mitwirken=
den werden erſt nach Eingang der Wünſche bekanntgegeben. 
Berlin.
 Dienstag, 4. Mai. 3.45: Aus Klabunds Schriften”. O. 5: 
Konzert. Nardini: Aus der D=dur=Sonate. (Konzertm. Lambinon, 
Violine.) — v. Schillings: Wie wunderſam. — Dvorak: Ruſalkas 
Lied. (Maryla v. Wolley=Flam, Sopran.) — Improviſationen. 
(Matthies, Klavier.) — Marcello: Sonate für Violincello und 
Klavier. (Sandow, Cello; Seidler=Winkler, Klavier.) — Ertel: 
Melodie. — David: Romanze. — Maſſenet: Lied. (Konzertm. 
            Lam=
binon.) — Reger: Mariä Wiegenlied. — Tſchaikowsky: Arie der 
Liſa aus „Pique Dame”. (Wolley=Fl.) — Improviſationen. (
            Mat=
thies.) — Fiſcher: Romanze. — Fitzenhagen: Frühlingsempfindung. 
— Davidoff: Am Springbrunnen. (Sandow.) O 7: Engliſch. 
O 7.30: Dr. Stein: Zu der Uebertr. aus der Staatsoper am 
Königsplatz am 5. Mai”. O 7.55: Prof. Dr. Bonn: 
            Weltwirt=
ſchaftliche Neubildungen”. O 8.30: Tanzrhythmen. Dir.: Seidler= 
Winkler. Einl. Worte: A. Schattmann. Delibes: Pavane; 
            Paſſe=
pied. — Gluck: Gavotte. — Mozart: Menuett aus. Don Juan”; 
Menuett aus der Es=dur=Sinf. — Tſchaikowsky: Polonaiſe aus 
„Eugen Onegin” — Lanner: Schönbrunner Walzer. — Strauß: 
Roſenkavalier=Walzer. — Neueſte Tanzrhythmen: Matſchiche, Oneſtep, 
Foxtrott, Tango, Boſten, Shimmy, Blues, Charleſton. 
Königswuſterhauſen, Montag, 4. Mai. C. M. Alfieri u. Frl. 
van Eyſeren: Spaniſch für Anfänger. O 3.30: Miniſterialrat Dr. 
Löffler: Einordnung d. höheren Schule in das geſamte Schulweſen, 
insbeſondere ihr Zuſammenhang mit der Volksſchule u. d. Hochſchule. 
O 4: Miniſterialrat Dr. Löffler: Die Lehrer an den höheren Schulen. 
O 5: Frl. G. van Eyſeren: Bilderbücher von Tieren und Pflanzen.
 Wetterbericht. 
Wettervorherſage für Mittwoch, den 5. Mai 1926. 
(Nach der Wetterlage vom 3. Mai 1926) 
Unſer Bezirk liegt im Grenzgebiet nördlicher kälterer und der von 
Südoſteuropa herangeführten ſtark erwärmten Luft, eine Lage, die durch 
das Vordringen von Störungen aus dem Mittelmeergebiet in 
            nord=
öſtlicher Richtung verurſacht iſt. Die damit eintretenden Regenfälle 
gehen meiſt unter Gewittererſcheinungen nieder, während gleichzeitig 
ſtarke Abkühlung eintritt. Eine grundlegende Aenderung des 
            Witte=
rungscharakters dürfte noch nicht eintreten, es beſteht vielmehr die 
            Mög=
lichkeit, daß der Temperaturfall ſich noch verſtärkt. 
Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer 
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle 
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 123
Dienstag, den 4. Mai 1926
Seite 9
Statt Karten.
 Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen! 
Dr. med. Ludwig Riemenschneider 
Annie Riemenschneider 
geb. Hummel 
Darmstadt, den 3. Mai 1926. 
(e11840
 Unſerem Willi ſein Schweſterchen 
iſt heute, 3. Mai 4926, 122 vorm, 
angekommen. 
Bilhelm Roos, Bahnhofsmeiſter 
u. Frau Margarete, geb. Schmidt 
Bahnhof Gaimühle.
(6829
 (Für die uns anläßlich unſeres Geſchäft. 
ſubiläums in ſo reichem Maße 
            zugegan=
genen Blumenſpenden und Glückwünſche 
ſagen wir unſeren herzlichen Dank. 
Friſeurmeiſter e11942 
Carl Nies und Frau.
 Für die anläßlich ihrer Vermählung 
erwieſenen Aufmerkſamkeiten danken 
herzlich 
Dr. Hans Heil u. Frau 
Ida, geb. Brückel. 
Darmſtadt, den 3. Mai 1926. 
(e11914
 Das Feſi der Silbernen Hochzeit 
feiern am 5. Mai die Eheleute Eduard 
Hugnemin und Frau, geb. 
            Bruch=
heuſer, Kranichſieinerſtraße 49. (11900
 Todes=Anzeige. 
Schmerzerfüllten Herzens geben 
wir die traurige Kunde, daß unſere 
liebe, gute, unvergeßliche Mutter, 
Schwiegermutter, Großmutter, 
Schweſter, Schwägerin und Tante 
Frau
 geb. Lehr 
Moosbergſtraße 69 
heute morgen 5 Uhr nach langem, 
ſchwerem, mit Geduld ertragenem 
Leiden ſanft entſchlafen iſt. 
Die tieftrauernden Hinterbliebenen: 
Johann Dechert und Familie 
Ludwig Dechert und Familie 
Adam Dechert und Familie 
Heinrich Dechert und Familie 
Darmſtadt, den 3. Mai 1926. 
Die Beerdigung, findet am 
            Mitt=
woch, den 5. Mai 1926, nachm. 
3 Uhr, von dem Portale des 
            Beſ=
ſunger Friedhofesausſtatt. (*11. 48
 Statt beſonderer Anzeige. 
Todes=Anzeige. 
Allen Verwandten, Freunden und 
Bekannten die traurige Mitteilung, 
daß unſer lieber Vater, 
            Schwie=
gervater und Großvater
 Lehrer i, R. 
(Ritter des Verdienſtordens 
Philipps des Großmütigen) 
heute nachmittag 1½ Uhr im 82. 
Lebensjahre ſanft entſchlafen iſt. 
Die tranernden Hinterbliebenen: 
Georg Arras, Stadtbaurat 
Eliſabethe Arras, geb. Dammel 
Eva Arras 
Ernſt Arras 
Elſe Arras 
Anna Arras 
Margarethe Arras. (TV. 6846 
Nauheim, den 2. Mai 1926. 
Die Beerdigung findet Dienstag, 
den 4. Mai, nachm. 4 Uhr, ſtatt.
 Greta Grimm 
Auguſt Geidel 
Verlobte 
Groß=Umſtadt, im Mai 1926.
(*11732
 Dankſagung. 
Für die überaus vielen Beweiſe herzlicher 
            Anteil=
nahme anläßlich des Hinſcheidens unſerer lieben 
            Ent=
ſchlafenen 
Siescen Teuing 
ſprechen wir hiermit unſeren herzlichſten Dank aus. 
            Ins=
beſondere danken wir Herrn Pfarrer Uhl für die 
            er=
hebende Abſchiedsfeier in Weiterſtadt und die troſtreiche 
Gedächtnisrede in Nieder=Sau heim, ferner der 2. 
            Schul=
klaſſe und Herrn Lehrer Seeger für das herzerquickende 
Abſchiedslied und nicht zuletzt der geſamten Lehrerſchaft 
zu Weiterſtadt für die ſchöne Kranzſpende und die 
(*11894 
ſonſtigen Beweiſe inniger Teilnahme. 
Im Namen der Hinterbliebenen: 
Heinrich Belling und Kinder.
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zeich. ſchwz. Schwanz,
mit kl. weiß, Fleck am
Ende. Nachr. od. Wie=
wenn „Kampolda‟
der Minute Flöhe,
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Kleider=Puufe
Filz=
wendung Kampolda. (mit Brut) bei Menſch
und Tier vertilgt.
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Schulſtraße 12.
— Keine Wanzen mehr! — Einmalige An=
(I.I. 6839 Ver d.Sondss
Die 12 Taten des Herkules
 senden Si mur soforé 
1Lgrosse Pckunge 
Aufbausolz
 Kampt-Vorbercitung: 
Hier siehst du Herkules den Held, 
Wie er sich Aufbausalz bestellt, 
Eh er verrichtet die 12 Werke. 
Damit er sich genügend stärke! 
In 4 Wochen über 
2000 Dankschreiben 
dankbarer Dr. Schröders 
Aufbausalz-Kunden. 
Achtung aut Kennzeichen: 
rieuen 
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A
 In Apotheken und Drogerien ru baben. 
Generalvertrieb: 
Edda Bollow, Frankfurt am Main 
Wiescnhuttenstr. 10 — Tel. Römer 536 
Postscheckkonto 46056 — (I. Hbg. 6844
Nummer 123
Dienstag, 4. Mal
 Weitere Lockerung der Währungs=Notgeſetzgebung. 
Durch eine in dieſen Tagen zur Veröffentlichung gelangende 
            Ver=
ordnung der Reichsregierung werden weitere Beſtimmungen über die 
Einſchränkung des Verkehrs mit ausländiſchen Zahlungsmitteln außer 
Kraft geſetzt. Es handelt ſich dabei um die Aufhebung des ſogen. 
            Ein=
heitskurſes und des Verbots des Deviſenterminhandels. Die 
            Reichs=
regierung iſt in Uebereinſtimmung mit dem Reichsbankdirektorium der 
Auffaſſung, daß die deutſche Währung nunmehr als derart gefeſtigt 
            an=
geſehen werden kann, daß zu ihrem Schutz dieſe Beſtimmungen nicht 
mehr erforderlich ſind. Von den Vorſchriften über den Verkehr mit 
Deviſen bleiben hiernach nur noch diejenigen beſtehen, die den Kreis 
derjenigen Banken und Bankiers einer Beſchränkung unterwerfen, die 
mit Deviſen handeln dürfen. In dieſem Zuſamenhang bleiben die 
            Be=
ſtimmungen der ſogen. Wechſelſtubenordnung und der Maklervereinigung 
zunächſt noch aufrecht erhalten. Dieſe Aufrechterhaltung rechtfertigt ſich 
aus dem Beſtreben heraus, ein weiteres Ueberhandnehmen von 
            Bank=
gründungen zu verhindern und den Kreis der bankgewerbetreibenden 
Betriebe einzuſchränken, beſonders ſoweit ſie keine volkswirtſchaftliche 
Exiſtenzberechtigung haben und von unzuverläſſigen Elementen 
            inlän=
diſcher oder ausländiſcher Nationalität betrieben werden. 
Tagung der Rheinſchiffahrt=Zentralkommiſſion 
*fm. Die Zentralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt hat ihre 
            dies=
jährige Tagung in Karlsruhe beendet. Außer der bereits gemeldeten 
Verlängerung der durch den Vertrag von Verſailles eingerichteten 
            Ueber=
gangsordnung für die Häfen von Straßburg und Kehl hat die 
            Kom=
miſſion beſchloſſen, für ein Jahr verſuchsweiſe den 
            Waſſernachrichten=
dienſt auf dem Oberrhein, der im vorigen Jahre proviſoriſch im Gange 
war, wieder einzurichten. Sie hat das von der franzöſiſchen Delegation 
vorgelegte Projekt der baulichen Veränderung des Rheinufers, das den 
Ausbau des Straßburger Hafens notwendig macht, genehmigt. Sie hat 
ſchließlich einen Zuſatzartikel zur Rheinſchiffahrts=Polizeiordnung 
            ange=
nommen, um die bei Düſſeldorf vorkommenden Schiffsunfälle zu 
            ver=
hüten. Abgeſehen von der Erledigung der Gegenſtände der 
            Tagesord=
nung und von der Entſcheidung über die ihr unterbreiteten Proteſte 
hat die Kommiſſion ihre Tagung und zwar den größten Teil, auf die 
Reviſion der Mannheimer Akte verwendet. Ein 
            Aus=
ſchuß von berufenen Sachverſtändigen, der bereits vor einigen Wochen 
in Köln getagt hatte, hat während der ganzen Dauer der Tagung ſeine 
Arbeiten fortgeſetzt. Es wurden Entwürfe ausgearbeitet, die jedoch 
auf Grund von Unterſuchungen an Ort und Stelle noch vervollſtändigt 
werden ſollen. Die Unterſuchungen werden im September von einem 
Ausſchuß unter Zuziehung von den an der Rheinſchiffahrt beteiligten 
Staaten vorgenommen werden und verfolgen den Zweck, die den 
            ver=
ſchiedenen ZollPapieren und den verſchiedenen auf dem Rhein 
            gebrauch=
ten Einlagerungsſyſtemen eigenen Vorzüge feſtzuſtellen. 
Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: 
An den internationalen Holzmärkten iſt die Kaufluſt recht gering, und 
es wirken ſich die ziemlich erheblichen Angebote der ausländiſchen 
            Pro=
duktionsſtellen wie Finnland, Schweden, Tſchechoſlowakei, Riga und 
Archangels im deutſchen Holzhandel aus. Hier iſt im übrigen das 
            Ge=
ſchäft für die Sägewerksbeſitzer imnſofern ſehr ſchwierig geworden, als führungen des Reichsfinanzminiſters Reinhold ſowie der erhebliche 
            Rück=
faſt durchwegs nur verhältnismäßig kleine Mengen von den 
            Platzholz=
händlern gekauft werden und infolgedeſſen die Bemühungen um den 
Abſatz weit größer ſind als 1925. Es gibt eine ganze Reihe von 
            oſt=
deutſchen Sägewerken, die jetzt beſondere Vertreter zum Beſuch der 
Kundſchaft im Handel und auch im Konſum den weſtdeutſchen Marrt den Elektrizitätswerten ſowie den Farben= und einigen Montanaktien 
bereiſen laſſen. Daher kommt es auch, daß die Preiſe für Tiſchlerware 
ſehr ungleich ſind. Der Abſatz der merelliſchen und auch der 
            oſtpreußi=
ſchen Sägewerksinduſtrie leidet letzte Zeit erheblich darunter, daß die 
deutſchen und Danziger Firmen, die Schneidemühl, Kreuz, Landsberg 
uſw., ihre Stammblöcke einſchneiden, Erzeugniſſe zu günſtigen 
            Be=
dingungen anbieten und den Platzholzhändlern die Beſichtigungsreiſen 
infolgedeſſen ſehr bequem gemacht werden. Man zahlte für gute, un= ihre Gewinne größtenteils wieder her. Das Geſchäft war ſehr ruhig. 
ſortierte Stammware, aus polniſchen Blöchen hergeſtellt, frei Stationen 
weſtlich Schneidemühl bis etwa Landsberg a. W., 95 bis 100 Mark, je 
nach dem Prozentſatz 1. Klaſſe, den dieſe Partien enthalten. 
            Zopf=
holzgeſchäft har ſich etwas belebt; weniger infolge günſtiger 
            Ver=
hältniſſe der Möbelinduſtrie als infolge des etwas knappen Angebotes 
in unbeſäumtem Zopfholz. Die meiſten Produzenten, die Stammblöcke 
polniſcher Herkunft in Deutſchland einſchneiden, haben das Zopfholz 
inzwiſchen in Polen zu engliſcher Ware, zum Teil auch zu Schwellen 
            ver=
wertet. Bekannt wurden einige, freilich nicht ſehr umfangreiche 
            Ab=
ſchlüſſe in Erlenſtammware, die auf Werken in Oſtdeutſchland 
eingeſchnitten werden. Auch dieſe Erlen ſind in rohem Zuſtand von 
Wolhynien nach Deutſchland abtransportiert worden. Man erzielte 
hierfür Parität ewa Schneidemühl 90 bis 94 Mark, wobei zu 
            berück=
ſichtigen iſt, daß dieſer Preis ſich einſchließlich des deutſchen Zolles 
verſteht. 
Portlanb Zementwerk Heidelberg, Maumheim=Stuttgart. Wie wir 
erfahren iſt die Nachricht eines Berliner Börſenblattes, wonach die 
Portland=Zementwerke Heidelberg, Mannheim=Stuttgart A.=G. für das 
abgelaufene Geſchäftsjahr dividendenlos bleibt, unrichtig. Beſchlüſſe 
über den Abſchluß wurden bisher nicht gefaßt, doch iſt jedenfalls mit der 
Ausſchüttung einer Dividende zu rechnen. 
Zement= und Kalkwerke Rombach A.G., Hannover. Die o. H.V. der 
zur Rombacher Gruppe gehörenden Geſellſchaft beſchloß, das A. K. durch 
Zuſammenlegung im Verhältnis von 5:1 auf 110 000 Rm. zu 
            vermin=
dern und den auf dieſe Weiſe bilanzmäßig verfügbaren Betrag zur 
            Ab=
buchung des Verluſtes und zu Abſchreibungen zu verwenden. Im 
            übri=
gen ſoll das A.K. unter Ausſchluß des Bezugsrechts der Aktionäre um Teutſche Petroleum. 65.— 70.— 1Orenſtein.. 
290 000 auf 400 000 Rm. durch Ausgabe von 2300 Stück Aktien im 
            Nenn=
betrage von je 100 Rm., die zu 110 Prozent begeben werden ſollen, eine 
Erhöhung erfahren. 
Vereinigte Iſolgtorenwerke A.G., Berlin=Pankow. Die Geſellſchaft, 
die bekanntlich zum Intereſſenkreis für elektriſche Unternehmungen 
            ge=
hört, erzielte im Geſchäftsjahr 1925 einen Bruttogewinn von 25 120 
Neichsmark, der durch die Unkoſten in Höhe von 301 195 Rm. vollſtändig 
46 937 Rm., ſo daß ſich nach Berückſichtigung des Gewinnvortrages aus 
1924 mit 2236 Rm. ein Verluſt von 70 776 Rm. ergibt, der aus dem Sona Dampfſch., ... 
urdentlichen Reſervefonds (100 000 Rm.) zu decken iſt. Zu dieſem 
            un=
günſtigen Ergebnis führt der Vorſtand im Geſchäftsbericht aus, daß der 
Cxiſtenzkampf der zahlreichen in der Nachkriegszeit entſtandenen Betriebe 
in der Iſolierſtoffinduſtrie das Preisnivegu unter der den Selbſtkoſten 
entſprechenden Höhe gehalten hat. 
Julius Berger, Tiefban A.G., in Berlin. Auch für das Geſchäfts= Buenos=Aires, 
jahr 1925 wird die Geſellſchaft 15 Prozent Dividende verteilen. Die= Brüſſel=Antw. 
ſes günſtige Ergebnis iſt in der Hauptſache darauf zurückzuführen, daß Oslo ......" 
das Unternehmen einige größere Auslandsaufträge programmäßig ab= Kopenhagen. 
gewickelt hat. Es iſt gelungen, noch einige, wenn auch) kleinere, Aufträge 
im Auslande für das neue Jahr zu erhalten, und man ſteht wegen 
            Ueber=
nahme weiterer größerer Aufträge in ausſichtsreichen Verhandlungen. 
Inlandsaufträge dagegen konnten infolge der ſcharfen Konkurrenz und 
bei der ſchlechten Lage des Baugewerbes in größerem Umfange zu aus= Paris. ....:. 
kömmlichen Preiſen nicht hereingenommen werden. Mitbeſtimmend für 
die ſchlechte Konjunktur des Tiefbaugewerbes war, daß die Eiſenbahn= Spanien ... 
verwaltung infolge der ſchlechten Wirtſchaftslage Erweiterungs= und 
Neubauten nur in ſehr geringem Umfange vornahm und die von der 
Reichswaſſerſtraßenverwaltung projektierten Waſſerſtraßenbauten wegen 
Geldmangels nicht in Angriff genommen werden konnten. 
„Union”, Fabrik chemiſcher Produkte A.G., Stettin. Der Abſatz im Schafen und 3446 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des letzten 
Geſchäftsjahr 1924/25 iſt hinter den Erwartungen, die man bei Beginn 
des Geſchäftsjahres gehegt hatte, zurückgeblieben. Der Geſchäftsbericht 
führt dies auf die im Laufe des Berichtsjahres ſich immer mehr 
            bemerk=
bar machende wirtſchaftliche Kriſe, insbeſondere auf die wachſende Not= Lebendgewicht: Ochſen Klaſſe 2) 53—58, b) 45—52, C) 35—44; Bullen 
lage der deutſchen Landwirtſchaft, zurück. 
den die Graugießereien 1 und 2 zuſammengelegt. Die jetzige 
            Beleg=
ſchaft von 400 Mann wird um etwa 100 Mann verkleinert. Infolge 
des unzureichenden Beſchäftigungsgrades der Produktivbetriebe ſind / 240—300 Pfd. 73—76, von über 300 Pfd. 73—75, Sauen und Eber 60—70 
ſieht ſich deshalb gezwungen, von der Belegſchaft dieſer Betriebe (etwa 
2400 Mann) etwa 150 Mann zu entlaſſen. 
durch Zeitungs=Bekanntmachung rechtzeitig darauf hinweiſen, daß die gen in Schweinen etwas Ueberſtand. Fleiſchgroßhandelspreiſe: 4) 
Aufwertung überwieſener Sparguthaben nur ſtattfindet, wenn bei der= Friſches Fleiſch, Ochſenfleiſch 1. Qual. 88—92, 2. Qual. 80—85, 
            Bullen=
jenigen Sparkaſſe, bei der das Guthaben im Zeitpunkt der Anmeldung fleiſch 85—88, Kuhfleiſch 1. Qual. 70—80, 2. Qual. 60—70, 3. Qual. 45 
beſtand, bis zum 30. Juni 1926 der Antrag geſtellt wird, der Aufwer= bis 50, Kalbfleiſch 1. Qual. 90—100, 2. Qual. 70—80, Schweinefleiſch 
tung einen anderen, als den für den Zeitpunkt der Ueberweiſung maß= 85—95; B) Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 50, Hinterviertel 
geblichen Goldmarkwert zugrunde =
 Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 3. Mai. 
Tendenz: feſt, ſpäter ſtark nachgebend. Auf die Ermäßigung der 
Börſenumſatzſteuer und die von den zuſtändigen Bankenvereinigungen 
geplante Senkung der Proviſion für Kaſſageſchäfte und beſonders auch 
auf den drohenden engliſchen Generalſtreik war die Tendenz vorbörslich 
ſchon ſehr feſt und lebhaft. Auch bei Eröffnung des offiziellen Verkehrs 
zeigte ſich großes Intereſſe, namentlich für Kohlenwerte, ſo daß die 
erſten amtlichen Notierungen durchweg um 2 bis 3 Prozent über den 
Samstagskurſen lagen. Nur der Schiffahrtsmarkt war wieder 
            vernach=
läſſigt und ſpäter auch ſchwächer. Nach der Feſtſetzung der erſten Kurſe 
kam übrigens zu den hohen Notierungen etwas mehr Material an den 
Markt, ſo daß die erſten Kurſe nicht vollkommen behauptet werden 
konnten. Deutſche Anleihen ſchloſſen ſich der allgemeinen 
            Aufwärts=
bewegung heute nicht an, ſie lagen eher etwas leichter. Ausländiſche 
Renten dagegen waren unter Führung der türkiſchen Papiere etwas 
            ge=
ſucht und höher. Im Freiverkehr ging faſt nichts um. Becker Stahl 40, 
Becker Kohle 54, Benz 68, Brown Boveri 76, Entrepriſe 11, Growag 55, 
Raſtatter Waggon 23, Ufa 56 und Unterfranken 77. In der zweiten 
Börſenſtunde wurde die Tendenz bedeutend abgeſchwächt. Aus Berlin 
wurden von der Arbitrage bedeutend niedrigere Kurſe gemeldet, die 
mit Gerüchten in Zuſammenhang gebracht werden, daß ſeitens der 
            deut=
ſchen Bergarbeiterverbände Maßnahmen zur Unterſtützung der 
            ſtreiken=
den engliſchen Bergarbeiter geplant und auch bereits ſchon ergriffen 
worden ſeien. Die anfänglichen Kursbeſſerungen gingen dabei meiſtens 
wieder verloren bzw, es konnten ſich davon nur Bruchteile behaupten. 
Schiffahrtswerte waren im weiteren Verlaufe beſonders abgeſchwächt 
und nur ſchwer unterzubringen. Auch auf den Nebenmärkten neigte die 
Tendenz dann mehr und mehr nach unten. Die Börſe ſchloß daraufhin 
luſtlos und ſchwächer. Tägliches Geld 5½ Prozent. 
Die Abendbörſe verkehrte in ſehr luſtloſer Haltung. Man wartet 
den weiteren Gang der Ereigniſſe hinſichtlich des engliſchen 
            General=
ſtreikes ab. Verſchiedene der führenden Werte verloren, ſoweit überhaupt 
Umſätze ſtattfanden, gegenüber den amtlichen Mittagskurſen. Die 
            Neben=
märkte blieben vollkommen vernachläſſigt. Erſt gegen Schluß trat nach 
etwas vermehrtes Intereſſe für Mexikaner in Erſcheinung, die weiter 
um gut ½ Proz, anziehen konnten, wie überhaupt der Schluß der 
Abendbörſe eine kleine Befeſtigung erkennen ließ. Kriegsanleihen 0,395, 
Bahr. Hyp.= und Wechſelbank 100,5, Kommerzbank 106,25. Danarvank 
197. Deutſche Bank 125,25, Diskontogeſellſchaft 121,5, Dresdener Bank 
110,5, Mitteldeutſche 605,75, Reichsbank 140,5, Oeſt. Kredit 7,1, Duderus 
61,5, Deutſch=Li xemburger 97. Gelſenkirchner 99,5, Harpener 115, 
            Man=
nesmann 90, Mansfeld 92, Phönix 79, Rheinſtahl 93,75, Adlerwerke 65,5, 
AEG. 109 Aſchaffenburger Zellſtoff 92. Bergmann 104,5, Daimler 66, 
Scheideanſtalt 114, J. G. der Farbeninduſtrie 151,25, Pokorny u. 
            Witte=
kind 41, Rh. Goldſchmidt 87, Holzmann 71. Lahmeher 97,5, 
            Mainkraft=
werke 100, Moenus 35, Rütgerswerke 80,5 Wanß u. Frehztag 109, Voigt 
u. Häffner 91,5, Hapag 133,5, Norddeutſcher Lloyzd 129,25. 
Berliner Effektenbörſe.
 Berlin, 3. Mai. 
Die Ermäßigung der Börſenumſatzſteuer und die Hamburger 
            Aus=
gang der Konkurs= und Geſchäftsaufſichtsziffer im April bot der Börſe 
eine ſtarke Anregung. Die Kurſe ſetzten daher bei Erledigung der nicht 
ganz unbeträchtlichen Kaufaufträge des Publikums mit Aufſchlägen von 
1 bis vereinzelt 2 Prozent ein, wobei ſich das Intereſſe beſonders wieder 
zuwandte. Die Spekulation verhielt ſich aber abwartend und realiſierte 
anfangs in geringem, ſpäter in größerem Maßſtabe. Die günſtige 
            Auf=
faſſung der Wirkungen des engliſchen Bergarbeiterſtreiks auf den 
            deut=
ſchen Kohlenabſatz iſt einer vorſichtigeren Beurteilung gewichen, weil 
durch den ebentuell drohenden Generalſtreik mit ungünſtigen 
            Rückwir=
kungen auch auf andere Länder zu rechnen iſt. Die Kurſe gaben daher 
Schwach lagen bei Rückgängen von 4 Prozent die Werte des Bier= 
Spritkonzerns. Rentenwerte bröckelten zumeiſt etwas ab, namentlich 
wertbeſtändige Anleihen. 
Die Nachbörſe verlief ſehr ruhig bei abbröckelnden Kurſen. Erholt 
lagen nur die zunächſt ſehr gefragten Bier=Spritwerte und andere. 
            Kahl=
baum=Aktien mit 117 nach 115½, Oſtwerke mit 145½ nach 144, Schultheiß 
mit 175½ nach 174½. Die Ungariſche Goldrente wurde mit 18,60 rege 
gehandelt, ſonſt ſtockte das Geſchäft. Die Aktien der Rombacher Hütte 
gingen um 4 Prozent auf 31½ zurück, da Gerüchte über eine 
            beabſich=
tigte Kapitalzuſammenlegung im Verhältnis 3 zu 1. vielleicht in einem 
noch größeren Verhältnis zu etwa 5 zu 1, im Umlauf waren. Im 
übrigen nannte man nachbörslich Hapag 132, Norddeutſcher Lloyd 129½4, 
Siemens 136½ brief, Schuckert 9681 Farben 150½, Harpener 115, 
Rheinſtahl 93/=, Phönix 79½, Gelſenkirchen 99½, Kriegsanleihe 0,393¾. 
Der Pfandbriefmarkt lag ruhig und für Goldwerte kaum verändert. 
1. 5. 1 3. 5. 
1. 5. 3. 5. 
92.5 92.— öemoor Zement 
Aſchaffb. Zellſtof” 
184.— 1162.— 
Augsb.=Nürnb. Maſch. / 79.25 79.— öirſch Kupfer .... 
89.— 90.— 
Bamag=Meguin 
42.75 42.75 5öſch Eiſen .. 
97.— 
98.— 
Berl. E. W. Vorzug. 78.— 79.75 öohenlohe Verke ... 17.8751 18.375 
Berlin.KarlsruheInd. 62.375/ 63.25 äahla Porzellan ..) 69.— 69.— 
Braunkohlen=Briketts /107.— 107.— (Lindes Eismaſch. .. / 144.— 1145.375 
Bremer Bulkan. 
so.— 49.— Lingel Schuhe. . .. 
35. — 1 35.— 
110.— 1110.— einke & Hofmann. 
Bremer Wolle. 
56.— 56.— 
Teutſch.Atlant. Tel. / 68.— 68.75 8. Loewe & Co...... / 152.— 154.— 
Teutſche Maſchinen / 59.75 60.— 1. Loren; ........: /105.75 106.5 
Teutſch.=Nieb. Tel. .. / 15.25 15.875/ R6l. Kohle ... 
.. 1103.— 1108.5 
Teutſche Erdöl ..... / 92.1251 92.— Nordd. Gummi. . . .. 
...../ 79.— 79.25 
Tt. Kaliwerke . . .... /121.— 1121.— Rathgeber WBaggon . 1 42.— 43.125 
Donnersmarckhütte. / 76.— 76.— Rombacher Hütten . 1 35.3251 35.125 
Tynamit Nobel. ... / 84.— 83.— Roſitzer Zucker ...../ 64.25 64.75 
Elektr. Lieferung. . . 1114.5 113.75 Rütgerswerke ...... ) 82.5 
80.5 
Farben=Ind. A.=G.. 1170.— 1151.75 Sachſenwerl .... . . . / 70.5 
71.5 
E. Friſter ...... / 51.5 47.5 Sächſ. Gußſtaht . . . .. / 67.— 
67.— 
Eaggenau Vorz.. ... / 48.25 23.— Siemen Glas ...... 1141.— 1128.— 
Gelſenk. Eußſtahl ... 1 30.— 29.— Ber. Lauſitzer Glas. 103.— 1101. 
aufgezehrt wurde. Hinzu kommen die Abſchreibungen in Höhe von H. f. eletr. Untern. /145.125/147.125/Volkſtedter Porzell. 38.5 38.75 
Halle Maſchinen ... /141.— 141.— Beſtf. E. Langendreer 42.25 43.25 
Han.Maſch.Cgeſt. . . . 1 58.— 57.— Bittener Gußſtahl .. / 45.— 4:.— 
134.— Banderer=Werke. 
120.— 1123.5
Deviſenmarkt.
 Amſterdam=R. 
Stockholm.. 
Helſingfors ... 
Italien .. 
London... 
New=York. . . 
Schweiz .....
 1. 5. 
Geld / Brief! 
168.sches. 11 
Teß 1.685 
11.23614.7751 
M.77 9.39 
172.330 12.51 
tü.ss h0.55 
4.193 1.75 
13.85 113.59 
R.71 i.31 
60.4563.61
 3. 5. 
Geld Brie 
1.683/ 1.65Prag. 
87 ü 91.85lFapan. 
175. 7311 10.07hgs. 76 110.09Rio de Faneiro 
112.33 112,63 Bulgarien. 
19.35 19. 59/Belgrad 
16. 859 6. 838/18.305 16 845/Konſtantinopel. 
20.382/20.78920 374 2. 724/Liſſabon .. 
T.195 4.305/Danzig ... 
13 735 13 775/Athen .. 
60.3sl 60.5‟
 1e8. 84169 08 WienD.,Oſt. abg 
79 13 23Budapeſt. 
6135 81.34/Kauada ... 
Aüruguah ....
 1. 5. 
Geld /Brief 
59.33 59 37 
12-417 12.7551 
5.863 5.885 
j.M7 1.851 
6.60/ 3 6031 
3 043 3.055 
7.337 7.477 
2393 2.155) 
21. 725 21.471 
60.57 81.67 
5221 53 
4.193/ T.203/ 
1.3251 4 335
2. 5.
 Geld 
59.2, 
12.716/12.455 
5.865 
1. 976 
634 
2.975 
.337 
2.788 2.195 
21. 425/2 
80 83/ 31.03 
524 
4135 
1325
 Brief 
59.37 
5.755 
1.980 
0608 
3055 
7.417 
7.775 
S.26 
1.205 
7.335
 Viehmärkte. 
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 3. Mai. Der Auftrieb beſtand 
aus 433 Ochſen, 59 Bullen, 887 Färſen und Kühen, 438 Kälbern, 117 
Hauptmarktes vom 26. April war der heutige in Nindern unverändert, 
in Kälbern um 100 Stück weniger in Schafen unverändert und in 
Schweinen um 3000 Stück mehr beſchickt. Bezahlt wurde der Zentner 
a) 48—52, b) 40—47; Färſen und Kühe a) 52—57, b) 40—45, c1) 43—51, 
Friedrich Krupp A.=G., Eſſen. Aus wirtſchaftlichen Gründen wer= c2) 35—42, d) 2—42, e) 15—27; Kälber b) 70—75, c) 61—69, d) 52—60, 
() 40—50; Schafe a) 45—50 b) 40—44, c) Merzſchafe 25—30. Schweine 
im Gewicht von 160—200 Pfd. 74—76, von unter 160 Pfd. 67—73, von 
auch die Hilfsbetriebe weniger in Anſpruch genommen. Die Firma Mk. Verglichen mit den Notierungen vom 26. April waren Ochſen, 
Bullen und Färſen und Kühe im Preiſe unverändert; im Vergleich zu 
den Notierungen vom 29. April waren Kälber unverändert, Schafe in 
Aufwertung überwiefener Sparguthaben. Es ſei nochmals daran ; den beſſeren Qualitäten unverändert, Merzſchafe 9 Mk. billiger Schweine 
erinnert, daß die Sparkaſſen durch Aushang in der Geſchäftsſtelle oder 3—4 Mk. höher. Marktverlauf: Langſamer Handel in allen Viehgattun=
 Wirtſchaftliche Rundſchau. 
Zellſtoffabrik Waldhof, Mannheim. Für das Geſchäftsjahr 1925 legt 
die Geſellſchaft einen überaus günſtigen Abſchluß vor. Gegenüber dem 
Vorjahr, daß den Stammaktien nur eine Dividende von 6 Prozent 
brachte, wird ſür das nunmehr abgelaufene Geſchäftsjahr eine Dividende 
von 10 Prozent auf die Stammaktien, von 7 Prozent auf die Vorzugs. 
aktien Lit. 4 und von 6 Prozent auf die Vorzugsaktien Lit. B, ſowig 
von 6 Prozent auf die Genußrechte in Vorſchlag gebracht. Das 
            Geſamt=
erträgnis für 1925 ſtellt ſich auf 16 552 498 Rm. (einſchließlich des 
            Gewinn=
vortrages auf 1924) gegenüber einem Geſamtergebnis von nur 8 406 849 
Rm. i. V. Laut Bericht waren die ſämtlichen Werke des Konzerns mit 
wenigen unerheblichen Ausnahmen im ganzen Jahr voll beſchäftigt. Der 
Abſatz, der im erſten Halbjahr 1925 gut war, ſtieß im Inland im zweiten 
Semeſter auf dauernd ſteigende Schwierigkeiten. Wenn die Erzeugung 
auch gegenüber 1924 wieder geſteigert und hinreichend abgeſetzt werden 
konnte, ſo war dies der weſentlichen Erhöhung des Exportes zu 
            ver=
danken. Lebhafte Klagen führt der Bericht u. a. über die Frachtpoltti 
der Reichsbahngeſellſchaft. Ausländiſche Zelluloſe werde durch ganz 
Deutſchland zu weſentlich billigeren Frachtſätzen befördert wie das 
deutſche Produkt. Das Auslandsgeſchäft in Zellſtoff und Papier war 
            leb=
haft und mußte den Ausfall im Inlandsgeſchäft erſetzen. 
Konkurſe im April 1926. Die Kurve der Konkursſtatiſtik verläuft 
ſchon ſeit Monaten in ſtark abſteigender Linie. Auch der April, bei dem 
allerdings die geringere Zahl von Arbeitstagen (wegen des Oſterfeſtes) 
zu berückſichtigen iſt, zeigt wieder eine auffallende Beſſerung. Es ſind 
nach einer Zuſammenſtellung der Finanzzeitſchrift „Die Bank” im April 
1288 Konkurſe eröffnet worden gegen 1893 im März, 2016 im Februar und 
2104 im Januar. Mangels Maſſe abgewieſen wurden 144 (März: 1641 
Konkursanträge. Auch die Geſchäftaufſichten zeigen einen ſtarken 
            Rück=
gang von 1488 auf 918. 
Produktenberichte. 
Frankfurter Produktenbericht vom 3. Mai. Die etwas höher 
            lau=
tenden amerikaniſchen Notierungen gaben auch heute der Börſe keinen 
Anreiz. Dieſe verkehrte vielmehr in recht luſtloſer Haltung zu 
            unver=
änderten Notierungen. Das Angebot genügte heute einigermaßen der 
Nachfrage. Weizen 30,25—30,50, Roggen 19,75—20, Sommergerſte 22,75 
bis 24,75, Hafer inl. 23—24, Mais 18,50—18,75, Weizenmehl 42,25 bis 
43, Roggenmehl 29—29,25 Weizenkleie 9,75, Roggenkleie 11—11,B, 
Erbſen 26—34, Linſen 40—70, Heu 9, Weizen= und Roggenſtroh 6—6,50, 
Treber, getrocknet 16—16,25 Mark. 
Mannheimer Produktenbörſe vom 3. Mai. Gegenüber den höheren 
Auslandsforderungen bewahrte heute die Produktenbörſe Zunüickhaltung. 
Tendenz ruhig. Man verlangte für die 100 Kilo ohne Sack: Weizen, 
            in=
ländiſcher, ohne Angebot, ausländiſcher 30,5—31,5, Roggen, inländiſcher, 
20,50—20,75, ausländiſcher ohne Notiz, Braugerſte 22,50—26. 
            Futter=
gerſte 18,25—19,50, Hafer, inländiſcher, 20,75—22, ausländiſcher 19,75 
bis 24, Mais mit Sack 18,25—18,75, Weizenmehl, Spezial 0, 42,75—43, 
Brotmehl 27—33, Roggenmehl 29—31, Kleie 9,75, Biertreber mit Sack 
15,25—15,75 Rm. 
Berliner Produktenbericht. Trotz der höheren Liverpooler und 
            Chi=
cagoer Notierungen war die Marktlage für Weizen und Roggen im 
Lieferungsgeſchäft ziemlich unverändert bei ruhigen Umſätzen. Die 
            Cif=
forderungen waren unverändert. Nur Argentinien hatte die Offerten 
leicht erhöht. Das Inlandsangebot fehlte, das ſchlechte Warengeſchäft, 
das nicht in Fluß kommen will, drückt auf die Stimmung. Von 
            An=
dienungen größeren Umfanges war weder für Weizen noch für Roggen 
zu hören. Ein Teil der am Samstag für kontraktlich erklärten 
            Roggen=
lieferungen ſoll bereits auf dem Waſſerwege abtransportiert werden, 
doch blieb auch dies ohne nennenswerten Einfluß auf die Marktlage. 
Weizen= und Roggenmehl hatten bei unveränderten Preiſen geringes 
Intereſſe. Auch Hafer und Gerſte waren in Marktlage und 
            Preisgeſtal=
tung unverändert.
 Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* New York, 3. Mai. 
Weizen: Der heutige Markt war heftigen Schwankungen 
            unter=
worfen. Anfangs lagen aus Liverpool ermäßigte Notierungen vor und 
ungüinſtige Witterungsmeldungen, ſo daß die Termine weiter ſtiegen, 
Dann aber wurde der Markt ſehr ſchwach auf Liquidationen großen 
Umfanges, auf beſſere Witterugsmeldungen und die Kabelmeldungen 
über die engliſche Streikgefahr. Die Termine ſchloſſen mit Nachgaben 
von 2—3 C. 
Mais: Anfangs war der Markt behauptet im Einklang mit Weizen, 
dann aber trat eine Abſchwächung ein auf eine kleinere Lokonachfrage 
für das Ausland. Die Termine ſchließen leicht ermäßigt. 
Hafer: Unter dem Eindruck der Schwäche am Weizen= und 
            Mais=
markt verkehrte auch dieſer Markt in ſehr ſchwacher Haltung. 
Baumwolle: Da die Wallſtreetſpekulation Liquidationen vornahm 
und die Nachrichten aus England verſtimmten, zeigte ſich anfangs eine 
ſchwächere Haltung. Später trat eine kleine Erholung ein auf 
            ungün=
ſtige Witterungsmeldungen aus Texas und den Golfſtaaten. Die 
            Ter=
mine gaben einige Punkte nach. 
Kaffee: Deckungskäufe und eine ziemlich große amerikaniſche 
            Nach=
frage führten eine ſtetige Haltung herbei, ſo daß die Termine 15—3 
Punkte anzogen. 
Zucker: Der Markt verkehrte in ſchwächerer Haltung auf ermäßigte 
europäiſche Notierungen und auf die baiſſegünſtige Kubaſtitiſtik. 
            Außer=
dem trugen die geringe Nachfrage bei den Raffinerien und niedrigere 
kubaniſche Offerten zur Abſchwächung bei. 
Kakao: Der Markt verkehrte in ſtetiger Haltung, beſonders für nahe 
Termine, angeregt durch die Feſtigkeit der Lokopreiſe. 
Kleine Wirtſchaftsnachrichten. 
Geheimrat v. Heyden geſtorben. Der Begründer der 
            Chemi=
ſchen Fabrik v. Heyden A.=G in Dresden=Radebeul, Geh. Hofrat 
Friedrich Wilhelm v. Heyden, iſt 88 Jahre alt in Dresden geſtorben. 
Wie wir erfahren, werden die zuſtändigen Bankvereinigungen 
            nun=
mehr die in Ausſicht genommene Senkung der Proviſion für 
Kaſſageſchäfte in Dividendenwerten von 6 pro Mille 
auf 4 pro Mille durchführen. Auf dieſe Weiſe dürſte die 
            Ermäßi=
gung des Börſenſtempels ſich volkswirtſchaftlich in ſtärterem 
Umfange auswirken. 
Die Verlegung der Udetwerke nach Köln rüicken wieder 
in den Vordergrund. Wie gemeldet wird, ſollen auf Druck der 
            Reichs=
ſtellen hin die Udetwerke nicht mehr länger in München bleiben können. 
Udet felbſt hat mit den Verhandlungen nichts zu tunz er iſt aus dem 
Aufſichtsrat des Werkes, das ſeinen Namen trägt, ausgeſchieden. Die 
Verhandlungen der Stadt Augsburg mit den Udetwerken ſind an den 
Forderungen der Udetwerke geſcheitert. 
In der für Ende dieſer Woche zu erwartenden Aufſichtsratsſitzung 
der J. G. Farbeninduſtrie, wird die endgültige Höhe der Dividende 
beſtimmt werden. Man nimmt allgemein an, daß ſich dieſe zwiſchen 
8,9 und 10 Prozent bewegen wird. 
Der Hanſabund für Gewerbe, Handel und Induſtrie hält ſeine 
diesjährige Hauptverſammlung am 7. und 8. Mai in 
Stuttgart ab. Neben den internen Arbeitsſitzungen wird anläßlich 
dieſer Tagung eine Reihe von Vortragsveranſtaltungen durchgeführt 
werden. 
Die dem Rheinſtahl=Konzern naheſtehende Walzwerksfirma Theodor 
Wuppermann in Schlebuſch bei Köln hat unter der Firma Th. 
            Wupper=
mannſche Eiſenhandels=Geſellſchaft eine neue Handelsgeſellſchaft 
            gegrün=
det, die eng mit dem Rheinſtahlkonzern zuſammenarbeitet und 
            haupt=
ſächlich den Vertrieb der Bandeiſenfabrikate des Konzerns bezweckt. 
Durch Vertrag vom 29. April iſt nach einer Meldung der „Köln. 
Volkszta.” die Mehrheit der Bergiſchen Stahlwerke, Komm.=Geſ. a. A., 
zu Remſcheid an die Vereinigten Stahlwerke A.=G. übergegangen. 
Die Steinkohlenförderung Deutſch=Oberſchleſiens iſt, wie dem „
            In=
duſtrie=Kurier” berichtet wird, in der Woche vom 19. bis 25. April um 
arbeitstäglich 2859 Tonnen zurückgegangen. 
Nach den von den internationalen Plätzen vorliegenden Nachrichten 
erlitt der belgiſche Franken während der Montag=Vormittagsſtunden 
inen rapiden Rückgang. London notierte nachmittags 147,43 Franken 
belgiſcher Währung pro Pfund Sterling, nachdem noch wenige Stunden 
früher der Kurs um 143,5 geſchwankt hatte. 
Wie „Przeglad Wieczorny” meldet hat der Stinneskonzern 
die polniſchen Heide=Waldgebiete von Nalobowo und Wisnica erworben. 
Mit dem Ausholzen der Wälder iſt bereits begonnen. Das Holz ſoll 
zur Zelluloſenfabrikation verwendet werden.
 Furopäiſche Staatspapierel 1. 4. 
a) Deutſche 
P:% Reichsanleihe .. .. .. . . /042871 
            vvoees=
i* „.... 0.39 
„ 
WDollar=Gld=Anleihe b. 1985 
große Stücke 
ſDollar=Gld=Anl. per 1932 
große Stücke 
NSDollar=Schatzanweiſungen / 99.60 
Dtſch. Schtzanw. KIu. IIv. 23 
Klu. IIv. 241 
½½ TV. u. V. Schatzanw. 0.40 
½%HI.—JX. 
0.40 
7 2 D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13 
v.14/ 6.85 
SSparprämienanleihe ... ../ 0.26 
— 
1Bwangsanleihe .. . . . .. ..." 
— 
% Preuß. Konſols ...... 
„ ...... / 0.41 
½½ 
 
% Bab. Anl. alte ... .../ 0.36 
.... .. .... / 0.42 
½½ 
v. 1896 ...! — 
Baher=Anleihe .....! — 
½% 
..../ 0.42 
16% Heſſen R. XXXf1 
untilg. b. 28 ... 
... 24 
2 Heſſen unk. 1924.. . . . . 
„ alte ..........! — 
..... 0.39 
30 ae 
..... 
0.39 
2 2 Württemberger alte ../ 0.40 
b)Ausländiſche 
226 BosnienL.=E.=B.v. 1914 
„ L.=Inveſt.=Anl. 1914/ 
3% „b. 1898 .. .. ... . . 3.30 
( ½% v. 1908 ..... ... .! 3.30 
% „.............
 7½ Bulgar. Tabal 1902 . 
F½% Oſt. Staatsrente 1918 
ab 1918 .... ....... 
(½½ Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr. 
v. 1914 ............... 
22 Oſt. Goldrente ...... 
ig% „ Silberrente . . . . . . 
2% einh. Rente (konv.
 226 Portugieſ. (Spez.)6. III 
2 Rum. am Rente v. 03. 
(½% Goldr. v. 13.. .. 
am. konp.. . . . . 
am. v. 05 ......
 25 Tür: (Admin.) v. 1903 
(Bagdad) Ser. I 
(Bagdad) Ser, II 
K% „ v. 1911 8ollanl
 (½% Ung. Staatsr. v. 1913 
Staatsr. v. 14 
½%0 
Goldrente 
Staatsr. v. 10 
Kronenrente 
(Eiſern Tor)Gl. 
Außereuropäiſche. 
% Mexik amor, innere 
konſäuß.v.99 .. 
Golb v. 04 ſtfr. 
konſ. inner. 
Frrigationsanl 
Tamaulipas. Serie I. 
Tach Sachwert verzinsliche 
Schuldverſchreibungen 
Mit Zinsberechnung 
2 Dollar Goldan!. v. 1932 
große Stück 
2 Dollar Goldanl v. 1935 
große Stücke 
.20 Frkitr. Hyp.=Bk. 
            Gold=
pfandbrle R.1/1 
:% Frkrft. Hyp.=Bf. 
            Gold=
pfandbrief Em. 2 
-% Frlitr. Hyp.=B1. 
            Gold=
pfandbrief Em 
F-% Neckar A.=G. Stuttgart 
Goldanleihe von 1923 
75% Pfälzer Hyp.=Bk.-
            Gold=
pfandbrief von 24 .....!" 
15% Rhein Hyp. Bi. 
            Gold=
pfandbrief von 24 .. 
S% Rhein=Ma’n=Donau= 
Gold=Anleihe von 23.. 
Ohne Zinsberechnung 
5 %Baden=Baden=Holzwert 
Anleihe von 23 ........ 
5 %Badenw. Kohlnwranl. 23 
S% Frkftr. Pfandbrief=Bk.. 
Goldob I. Em.
25o
 7.25 
4.20 
7.6 
2.5
 11.2 
11.975 
16.3 
17.90 
17 
1.60
 19.25 
40 
24.5 
12 
31.5
 95 
93.25 
100 
100
 100 
99.5 
82
12.,5
 0.24 
0.40 
— 
0.43 
— 
0.40 
19.50 
0.41 
0.37
2s
 18.1 
2.25 
1.45 
n. 
7.577 
2.471
6% Heidelberger Holzwertanl. 13.75 13.75 von 23 ........."
6½H.Braunk.=Rog.=Anl. v. 23 12.5 5% H. Roggenanleihe v. 1923
6% Mannh. Stadt=Kohlen= 5.9 wertanl. v. 1923 ... . . .. ."
% Offenbach (M.) Holzwert= — 12.5 anl. v. 1923 ... . .. . .. ....
5% Pfälzer Hyp. Bank Gold= 19.5 Pfdbr. v. 24... ... . . . . . ..
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe 2.25
5.20 2.25
5.4 5% Preuß. Roggenwert=Anl.
5% Rhein. Hypoth. Bk. Gold= Pfdbr. v. 24... . . . . . . . ...
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23, Ser. Tu. HI.............
5% Sächſiſche Roggenwertan= — 2.44 leihe von 23.
„... — 6.30 Südd. Feſtwertbk. Golbobl. 2 13 2
Durmtſtädt. drandfülter Karvoericht voin d. Mar Lesd.
10
 12.85 
16.4 
18 
18.3 
17.1 
1.52 
14
 95.25 
94.25 
99.5 
100
 99.5 
97.25 
79.75
11.so
2.07
 3. 5. Borkriegs=Hypothekenbank 
Pfandbriefe 
Bay. Vereinsbank München.. 
Bay. Handelsbank München. 
4.52 Bay. Hyp. u. Wechſelbank . . . 
6.8 Frankfurter Hypothek.=Bk.. 
Frankfurter Pfandbrief=Bk.. 
Hamb. Hypothek.=Ban ...." 
Meininger Hyp.=Bank ...." 
Pfälziſche Hyp.=Ban ... ..." 
Preuß. Pfandbrief=Br. ..... 
Rhein. Hypothk.=Bank ....." 
Südd. Bodenkredit=Anſtalt. 
Württemberg. Hypoth.=Bank 
Staatl. oder provinz ja 
garantiert 
Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank 
Landeskreditanſtalt Caſſel. . . . 
Naſſauiſche Landesbank
 Bank=Aktien. 
Allg. Deutſche Crebitanſt. .O l z. 1 
Badiſche Bank ..........." 
Bank für Brauinduſtrie. . . 0 
Barmer Bankverein ... 
Bah. Hyp.= u. Wechſelb. .O 
Berl. Handelsgeſellſchaft ..O 
Kommerz= u. Privatbank . .O 
Darmſtädter u. Nationa lbk.0 
Deutſche Bank 
...O 
Deutſche Efſ. u. Wechſelbk.. 0 
Deutſche Hyp.=Bk. Mein. 
Deutſche Vereinsbank .. . . O 
Disconto=Geſellſchaft .. . . .O 
Dresdener Bank ........." 
Frankfurter Bank ......." 
Frkf. Hyv.=Bank.... . 
Frankf. Pfandbrief=Bk. .. 
Gotha Grund kredit=Ban! 
Metallbank 
.0 
Mitteldeutſch. Creditbank ..0 
Oſterr. Creditanſtalt .. . . . .. 
Pfälz. Hypoth.=Bank .. 
Reichsbank=Ant. 
Rhein Creditban: .. 
 
Rhein Hypothekenbank .. 
Südd. Disconto=Geſellſch.* o 
Wiener Banwerein .... ..." 
Bergwerks=Aktien. 
Berzelius 
. 
...." 
Bochumer Bergbau.. .. . .0 
Buderus ........." 
„O 
Dt. Luremburger . . . . . . . .O 
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. 
Gelſenkirchen Bergw. 
Harpener Bergbau .. 
F’ſe Bergbau Stamm.. 
Nie Bergbau Genußſcheine O 
Kaliwerke Aſchersleben .. .0 
Kailiwerke Salzbetfurt .. . 
Kaliwerke Weſteregeln .. . . O 
Klöcknerw. lab. Lthr.=Hütte)o 
Mannesmann Röhren .. . .0 1. 7. 
Mansfelder . 
... .O 
Oberbedarf 
.... ... D 
Oberſchle . Eiſen(Caro). . . .0 
Otavt Minen u. Eb.=Ant.. . 
Phönix Bergbau 
Rhein Braunk. u. Brikett .O 
Rhein. Stahlwerke .. 
. .O 
Rombacher Hütte 
.O 
Stinnes Riebeck Montan .. 
Tellus Bgb.= u. Hütten=Akt.0 
Ver. Laurahütte. 
..0 
Aktien induſtrieller 
Unternehmungen. 
Brauereien. 
Eichbaum (Mannh. ......" 
Henninger Kemp=Ster. . . O 
Löwenbräu München ... . .0 
Mainzer Aktienbrauerei .. 
Schöfferhof (Binding) .. 
Schwarz=Storchen. 
Werger ......"
 Akkumulat. Berlin. . 
Adler & Oppenheimer 
Ad erwerke (v Klehen . . .O 
A. E. G. Stamm 
O 
6% A.E. G. Vorzug Lit. 4 0 
5% A. E. G. Vorzug Lit. B O 
Amme Gieſecke & Konegen.O. 
Anglo=Continantal=Gugno. 
Anilin=B. n.=Treptow .. 
Aſchaffenburger Zellſtoff 
Badenia (Weinheim) 
Bad. Maſchf. Durlach .. . . O 
Bab. Uhrenfabr. Furtwang.O 
Bamag=Meguin Berlin . . O 
Baſt Nürnberg.
Jahr Sate Divid. 1. 4. 3. 5. *9 40. 8% 102.75 95.75 1. 1. 333½, 10.— 44 43 1. 4. 20 11.— 137 140 1. 1., 182 8% 99 185 1. 1. 40 8% 105 1. 1. 200 10% 150 1. 1. 60 8% 415 105.75 1. 1. 100 10% 139.5 126.9 1. 1. 100 10% 137 126 1. 1. so 8% 96 94 1. 1. 100 8% 105 97.75 1. 1 4 Be 90 1. 1. 150 10% 133.25 121.* 1. 1. 80 8% 121.25 110.75 1 1. 2 6% 20 86 1. 1. 120 4l.%0 92 84 1. 1. 100 8% 109 100 * 1. 1. 831, 8% 114.25 1. 10. 160 101.75 94 1. 1. 20 88 1142 105 1. 1. 72 9000gr 7.5 * 1. 1. 100 41/,% gu 84 1. 1. 500 10% 144.25 140.5 1 1. 40 8% 97 1. 1. 100 Al=% 97 89 1. 1. 100 8% 106 97.5 1. 1. 8000gr 6.25 5.90 1. 1. 100 Re 1. 10. 70. 99 91 1. 1. 20 66.5 61.5 1. 10. 700 100.5 93.5 I5 1. 7. 800 141 137 1. 10. 700 104
112.55 200 1. 1. 1000 214 1. 1. 200 8 116.5 1105.25 1. 1. 200 8% 98.25 81 1. 1. 140 135 134.25 1. 1. 160 166 16.3 1. 1. 150 139.5 123.75 1. 7. 600 83.75 77.n5 600 97.50 8976 1. 1. 60 93 98.5 1. 10. 100 51 52 1. 10. 120 50 1. 4. 2 ch 29.25 1 7. 5o0 86.5 so 1. 4. 300 9% 140 137 1. 7. 500 92.25 94.5 1 7. 300 — 33.75 33.75 1. 4. 400 1. 1. 37.50 5% 71.5 60.5 1. 7 183.33 41.75 10. 400 20RM 6a 1. 9. 600 100 119 120 1. 10.
1. 1. 3331.
1006 10%
80 201 199 „10. 250 20% 187.5 18 10. 300 108 100 102 1. 10. 200 10RM 104 13 1. 1 500 5% 118 19 1. 7 250 1. 11. 40 58 65.75 g 1 10. 100 107.27 110 ſe 11 1C. 70 79.5 26.7 Ie 1. 10. 75 73 67.75 14 1. 1. 50 1a 1.1. 100 7% 96.5 ſe 1. 1. 300 6G.=M. 95 92.3 10 1. 1. 16 8.5 12.25 12 1. 7. 200 108 113.5 91.5 1s 1.7 400 37.75 10 1. 7. 100 48 38.5 I 1. 10. 60 6 82.5 1.
 15.3 
12.6 
11.7 
13.5 
9.75 
9.8 
12.6 
9.9 
10.8 
11.4 
11.2
 8.25 
Nar
14.5
 K 
11.52* 
9.50 
9.3 
12.85 
9.5 
10.5 
12 
12.55
 8.25 
5.42: 
7.6
 Obligationen von 
Transportanſtalten. 
4% Gilabethbahn, ſtfr. .. 
4% Ga. Carl Ludw.=Bahn .. 
5% Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. 12.5 
2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.)/ 12.75 
2,6% Neue Oſt. Südb. (Lomb.)/ 12.75 
4% Oſt. Staatsb. v. 1883 ... 
3% Oſt Staatsb. 1.b.8. Em.. . 
3% Oſt Staatsb. 9 Em. .. . . 
3% Oſt. Staatsb. v. 1885 ... 
3% Oſt. Staatsb. Erg. Netz.. 
4% Rudolfb. u. Silber ſtfr. . . 
4% Rudolfbr. Salzkammerg.) 
4½% Anatolier Serie 1.... 
4½% Anatolier Serie II.. 
4½% Anatolier Serie III .. 
3% Salonique Monaſtir. . . . . 21 
5% Tehuantepec ........." 
4½½ Tehuantepee ........"
er Häch
Berl.
 dresdener Schnelbpreſſen 
Dürrkopp (Stamm). 
Dürrwerke Ratingen .. . .." 
Oyckerhoff & Widm. Stamm
Pirmaſens
Frankf. M.
 FEe Dohen 2Bütz: 
Fuchs Waggon Stamm .. .
Gußſtahl
Frankf.
 char 
Erfurt
 Geſch.= 
Jahr
 1.1. 
1. 4. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
— 
11. 11. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 10. 
1. 4. 
1. 6. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 4. 
1. 1. 
— 
1. 1. 
1. 10. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 7. 
1. 4. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 7. 
1. 1. 
1.1. 
1. 1., 
— 
1. 1. 
1. 1 
1. 8. 
1. 1. 
1. 7. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 7. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1 
1. 7. 
1. 1. 
1. 1. 
1.1. 
1. 4. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 7. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 2. 
1. 7. 
1. 4. 
1. 5.) 1 
1. 1.I 
1. 7. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 5.
 5 
5s 
80 
60 
200 
50 
1. 1./ 3a0 
300 
150 
40 
300 
100 
120 
80 
80 
400 
1a0 
100 
40 
1. 10./ 150 
60 
80 
33‟. 
220 
200 
60 
100 
8 
80 
100 
100 
250 
140 
80 
100 
1. 1.. — 
300 
120 
80 
50 
200 
100 
25 
33½ 
100 
400 
200 
80 
60 
300 
180 
80 
200 
200 
200 
60 
80 
120 
150 
20 
662, 
80 
8) 
20 
140 
120 
50 
80 
5C 
50 
15) 
250 
1. 1.1 500 
50 
1. 7./ 20 
1. 1.11662= 
500 
60
Divid.
 5 
5% 
6%
 5% 
72
10%
55
 4% 
0% 
10% 
60 
6% 
6% 
5%
25
 0% 
15%
 8% 
10% 
8% 
5% 
4RM 
5%
 85 
63 
10%
 5% 
Plo 
8% 
10%
 Luther, M.= u. Mühlenbau o 
Luxſche Induſtrie. 
Mainkraftwerke Höchſt.. 
„Metallgeſ. Frankfurt .. 
Meher. Dr. Paul. 
Miag, Mühlenb. Frrf. a. M. 6 
Moenus Stamm 
Motorenfabrik Deutz .. 
Motorenfabr Oberurſel .O 
(Reckarſulmer Fahrzeugw. 
Neckarwerke Eßl. Stamm O 
43 Sleawerke Frankfurt a. M.c 
Beters Unton Frankf. a. M.6 
Pfälz. Näh Kahſer . 
Philipps A.=G. .. .. 
Porzellan Weſſel. ... 
5 
„Prometheus Frkf. M. . 
.O 
1Reiniger, Gebbert & Schallo 
Rhein. Elektr Stamm .. 
Rhein. Metall=Vorzüge .. 
Rhenan o Aachen. 
Rückfortß Stettin .. 
Rütgerswerke 
Schleußner (Frankf. a. M.). 
Schneider & Hanau 
Schnelpreſſen=Frankenthal o 
Schramm u. Megerle, Lackf.0 
Schriftg. Stempel Ffm .D 
Schuckert Elektr. (Nürnb.). 0 
Schuhfabr Berneis=Weſelo 
Schuhfabri: Herz 
Schuhf Leander. Offenb..O 
Schultz, Grünlack, Rdsh. „O 
Seilinduſtrie Wolff ... ..." 
Sichel & Co.. Mainz .. . . . .O 
Siemens Eleltr. Betriebe .O 
Siemens Glasinduſtrie . .O 
Siemens & Halske 
. .O1. 10 
Süddeutſche Immobillen O 
Thür. eleftr. Lief.-G. Gotha Of 1. 1. 
uhrenfabrik Furtwängler O 1 7. 
Beithwerke in Sandbach . O 
Verein. f. Chem. Ind. Frlft.0 1. 1. 
Verein. d. Olfbr. Mannh. O 
Verein. Faßfabrik. Caſſel O 
Ver. Gummif. Bln.=Frkft. O 1. 1 
Verein. Pinſelf. Nürnberg.O 
Verein Ultramarin, 
Verein. Zellſtoff Berlin .. 
Vogtl. Maſchinen 
Voigt & Haeffner Stämme0 
Volthom. Seil 
O 
Wahß & Freytag". 
..O 
Wegelin Rußfabrit 
..0 
Zellſtoff Wa=bhof Stamm 
Zuckerfbr. Waghäuſel ... . .0 
Zucker ſbr Frankenthal . ..O 
Zuckerfbr. Heilbronn 
Zuckerfbr Offſtein .. 
Zuckerfbr. Rheingau .. . . . . O 
Zuckerfbr. Stuttgart .. . ..0
 Transport= und 
Gerſicherungs=Aktien. 
Aug. Deutſche iſenbahn . .O 
Deutſche Eiſenb=G. Fftm. 
Elektr. Hochbahn Berlin", 
Schan tung E. B. ....... 
Südd. ciſenbahn=Geſ. . 
Hapag (Pgketfahrt) . 
Nordd. Lloyzd ....."
 Frkft. Allg. Berſich.=Geſ. . .4 
Frankona Rück= u. Miw. . . .
 Darmſtädter Berte 
Bahnbeda 
Dampfkeſſel Rodberg 
Helvetia Konſervenfabr. 
Gebr Lutz 
 
Mot orenfabrik Darmſtabt o 
Gebr. Roeder .. 
Wſait 0. Grſrang .
 Unnotierte Aktien. 
Apt .. 
Beckerkohle 
Beckerſtahl ..... 
Benz........" 
Brown Boverie. 
Deutſche Petroleum. 
Diamond Shares 
.. 
Großkrftw. Württ. (Growag)o 
Grßkrftw. Unterfr. ufra) .4 
Krügersha ll Kali ........" 
Ufa Film 
......6
Jahr So Divid. 1. 4. 3. 5. 1. 1. 50 8% 81 1. 1. 100 1 1. 140 85 93 99.9 1. 10 120 8½½ 115 109.25 1. 1 10 1. 1. 2O 1o8 108 1. 1 „ 30 55 a9 34.9 1.3 250 1. 7 250 51 44 1. 1. 100 87 1 1. 100 85 1102.75 108.5 32.25 7 10 „I 30 91 85.5 ol1 10. 50 4B 45 .Ol1 10 ./ 100 36 53 1. 1 . 100 02 1. 1
1. 8 „40
„30 65 64.75 1 1 100 7%0 98 9= 1. 7 150 25.5 .1 10 Ob 1. 1. 16 88.5 81.5 1. 1. 60 26 2a 11. 10 100 54.5 53 1. 100 79.5 68.75 1. 11. 80 7. 21.8 1. 1. 120 1. 87.50 8. 1. 10. 200 94 97.5 1. 1. 40 5% 42.5 1. 7. 60 aß 37.5 A 25 44 44 120 46.50 41.5 17 40 4.5 4.5 1. J. 20 700 Se 121.5 138 1. 1 83.33 65 63 160 7% 84.5 76.75 40 33 1. 10. 60 65 68 „ 100 78 63.75 1. 1. 400 56.5 51 1. 6. 60 74 7 z0 53 1. 1. 200 1. 7 200 113.5 1110 1. 7. 50 6% 74.5 63.25 1. 5. 50 1. 1. 8% 93.75 92 1.1 5 38.5 3a 1. 2. 40 10% 106.75 109 1. 7. 40 12% 118 117.45 1. 1 100 6% 1128 1130 1. 10. a0 67.25 60.50 1. 10 40 56.25 50 1. 10 4) 60 1. 9. 40 2RM 82 76 1. 10. 40 2 RM 64 1. 9 40 1.1 1000 63.75 60 1. 1 600 65 73 38.5 1. 1 1000 7% 1. 1. — 1. 1. 800 8% 1o8 1. 1. 300 160.75 132.75 1. 1. 40 02 157.5 129.25 1. 1. 80 1. 1. 80 15 73 65 1. 1. 34.9 1. 10 80 17.25 13 1. 1. 40 2.40R4 1. 5. 300 40 1. 7. 1a0 4% O 1. 1. 120 10% 85.5 15. 2. 3o0 1. 1. 20 1. 7. 80 1. 7. 10 1. 5. 60 1. 1. 20 1.1. 160 11 150 —
 Zeichenerklärung: X — Mark für eine Million nominal. — Mad 
für eine Milliarde. — Mark pro Stück. o — Gold=Kurs
 Sport, Spiel und Turnen. 
Handball. 
Pol.=Sportverein Ortsgr. Babenhauſen-Pol.=Sportverein Wiesbaden 
in Wiesbaden 15:1 (7:1). 
„In Wiesbaden ſtanden ſich die beiden Bezirksmeiſter im 
            Verbands=
ſfſpiel gegenüber. Beide Mannſchaften ſind Vereinsmannſchaften junger, 
gerſt ſeit einem Jahre gegründeter Polizei=Sportvereine. Mit Schwung 
und Begeiſterung wurde das Spiel die beiden Halbzeiten durchgeführt. 
Es war auch inſofern ein intereſſantes Treffen, weil ſich die Polizei= 
Sportvereine zum erſten Male im beſetzten Gebiete einander gegenüber= 
Fſtanden. Da gerade die Reichsgeſundheitswoche in Wiesbaden begann, 
wwar dieſem Pokalſpiel ein paſſender Rahmen gegeben. Ein gerechter 
Schiedsrichter vervollſtändigte den muſterhaft diſziplinierten Kampf. In 
Der Ligaklaſſe werden ſich die beiden Mannſchaften wieder treffen und 
ſeſonders Babenhauſen wird in dieſer Klaſſe ein ernſtes Wort beim 
Meiſterſchaftskampf mitzuſprechen haben. 
T.V. Bickenbach 1.—T.V. Bretzenheim 1. 7:2 (4:1). 
T.V. Bickenbach 2.—T.V. Bretzenheim 2. 9:1 (6:0). 
T.V. Bickenbach Jug.—T. V. Bretzenheim Jug. 0:2 (0:1). 
Am vergangenen Sonntag weilte die Handballabteilung des 
            Turn=
wereins Bretzenheim bei Mainz mit 3 Mannſchaften beim Turnverein 
GBickenbach zu Gaſt. Nach einem ſchönen gemeinſamen 
            Morgenſpazier=
ang auf das Alsbacher Schloß und Jugenheim betraten am Nachmittag 
ſcie 2. Mannſchaften zuerſt den Platz. Bickenbach gewann dank ſeines 
ſeſſeren Schußvermögens verdient 9:1. Anſchließend ſtieg das Spiel 
ſcher 1. Mannſchaft. Zum Schluß unterhielten noch die Jüngſten beider 
Wereine eine Stunde lang die Zuſchauer. Die kräftigeren Bretzenheimer 
rentſchieden mit 2:0 das Spiel für ſich.
Fußball.
 Oeſterreich—Ungarn 3:0. 
Der 57. Länderkampf zwiſchen Oeſterreich und Ungarn kam vor 
0 000 Zuſchauern in Budapeſt zum Austrag. Die Oeſterreicher 
            bewie=
ſſſen eine Klaſſenüberlegenheit und ſiegten ebenſo glatt wie verdient mit 
B:0 (Halbzeit 2:0) Toren. Torſchützen für Oeſterreich waren Eckl, 
            Hah=
mel und Cutti. Die Erfolge der Wiener wurden vom Publikum mit 
iſigem Schweigen aufgenommen. Die beſten Leute beim Sieger waren 
eſteſch, der das Spiel ſeines Lebens lieferte, Cutti, der glänzende 
            Ver=
ſteidiger Blum und der Tormann Aigner. Bei Ungarn gefielen Rebro, 
Wopaſi und Takaes. 
Deutſche Anträge heim Fifa=Kongreß. 
Bei der Fortſetzung des Fifa=Kongreſſes in Rom wurden zunächſt 
ſdie neuen Satzungen durchberaten. Dabei ſtanden auch drei deutſche 
            An=
kräge zur Debatte. Der erſte, den Vorſtand auf 15 Mitglieder zu 
            er=
weitern, kam nach einigem Widerſtand zur Annahme. Der zweite 
            An=
trag, die Fifa in 9 Gruppen aufzuteilen, ſtieß auf Schwierigkeiten und
 wurde einer Spezialkommiſſion zur weiteren Bearbeitung überwieſen. 
Dagegen fand der dritte Antrag des Deutſchen Fußball=Bundes, den 
Präſidenten und den Vizepräſidenten auf 3 Jahre zu wählen, mit 55 
gegen 45 Stimmen wieder Annahme.
Radfahren.
 Weiterer glänzender Erfolg des Darmſtädter Biehele=Klubs 1888 
im Saalſport. 
Seinem jüngſten Erfolg am letzten Sonntag in Düſſeldorf=Benrath 
durch ſeine ungeſchlagene 6er=Damenriege konnte der Darmſtädter 
Biehcle=Klub 1883 am vorgeſtrigen Sonntag in Köln einen weiteren 
großen Erfolg angliedern. 
Anläßlich des Frühjahrs=Gautages des Gau 61 Köln ſtartete daſelbſt 
bei einem größeren ausgeſchriebenen Saalſportfeſt die 6er aktive 
            Herren=
mannſchaft obigen Klubs, beſtehend aus den Fahrern F. Senft, W. 
Stößel, Gg. Weber, E. Glaub, A. Senft und L. Hax, Leitung 
            Saalfahr=
wart Louis Hax, und konnte dieſe Mannſchaft gegen erſtklaſſige 
            Saal=
ſportmannſchaften wiederum den 1. Preis mit 8,130 Punkten 
erringen. 
Dieſer Erfolg iſt um ſo höher zu bewerten, da in letzter Stunde 
mit Erſatz gefahren werden mußte und ſich eine Umſtellung in der 
Mannſchaft nötig machte. 
Die genauen Ergebniſſe ſind: 1. Preis und Ehrenpreis: Darmſtädter 
Bichele=Klub 1883 mit 8,130 Punkten; 2. Preis R.V. „Adler‟ 
            Düſſel=
dorf, mit 8,015 Punkten; 3. Preis R.V. „Adler”, Benrath=Düſſeldorf, 
mit 6,750 Punkten; 4. Preis R.V. „Falke‟, Bonn, mit 6,650 Punkten; 
5. Preis R. C. „Falke‟, Stommeln. 
Radfernfahrt „Rund um Köln” 
Für das große Straßenrennen „Rund um Köln” über 250 
Km., das am 9. Mai auf der Strecke Kölner Stadion—Neuß— 
Düſſeldorf—Solingen—Siegburg-Bonn-Köln zum 14. Male 
zum Austrag gelangt, haben bereits 55 Berufsfahrer und 
80 Amateure ihre Meldung abgegeben. Erfahrungsgemäß 
laufen die Meldungen, beſonders bei den Amateuren, in den 
letzten Tagen ſehr ſtark ein, ſo daß bei der diesjährigen Fahrt 
„Rund um Köln” mit einer Rekordbeteiligung zu rechnen iſt. 
Bei den Berufsfahrern meldeten u. a. Mifa und Opel ihre 
geſamten Mannſchaften. Für Mifa werden die Gebrüder Oskar 
und Otto Zietz, Nörenberg, Paſſenheim, Kroll, Behrendt, Fricke, 
Lex, Manthey, Fritz Fiſcher, Heinrich Suter, Max Suter, Notter, 
Tonani und Giuntelli in den Kampf der klaſſiſchen Rundfahrt 
eingreifen. Für Opel ſtarten Dobbrack, Kotſch, Gielow, 
            Rem=
modd, Belloni, Zanaga. Gay, van Hevel, Bellenger, Ville, 
            Ver=
mandel Cuvelier, Huot, Thys, Müller, Alancourt und Mulon. 
Diamant ſchickt 15 Fahrer ins Rennen und zwar: Huſchke,
 Geisdorf, die drei Brüder Karl, Max und Paul Kohl, Franke, 
Nebe, Roſenbuſch, Schindler, Seiffert, Stolenwerk, Friedemann, 
Pfiſter ſowie die Schweizer Blattmann und Sacomani. Von 
Einzelfahrern meldeten Richard Klaß=Schweinfurth, Nitzes 
Magdeburg, Michale=Berlin, Paul Koch=Berlin und Hermann 
Fiſcher=Köln. 
Internationale Steherrennen in Frankfurt. 
Auf der Frankfurter Stadionbahn kommen am 9. Mai 
Steherrennen mit internationaler Beſetzung zum Austrag. 
            Ge=
meldet haben, der bekannte franzöſiſche Dauerfahrer Miquel, 
Bauer=Berlin, Weiß=Frankfurt und der vielverſprechende junge 
Fahrer Dederichs=Köln. — Für die am 30. Mai in Frankfurt 
ſtattfindenden Rennen wurde bereits der deutſche Stehermeiſter 
Saldow verpflichtet. — Auch die Amateure ſollen in Frankfurt 
mit einer großen Veranſtaltung am 16. Mai zu Wort kommen; 
für dieſe Rennen hat ſich u. a. ſchon der deutſche Meiſter 
            Osz=
mella=Köln eingezeichnet. 
Oskar Tietz ſiegt im Straßenrennen um die Züricher Meiſterſchaft. 
Die Teilnehmer des Straßenrennens um die Züricher 
            Mei=
ſterſchaft nahmen am Sonntag nachmittag an dem 
            Eröffnungs=
rennen auf der Bahn in Oerlikon teil. Der Mifa=Fahrer Oskar 
Tietz gewann das 100=Runden=Punktefahren überlegen mit 38 
Punkten gegen Adolf Graf, Periere, Manthey, die ſämtlich 27 
Punkte hatten, Reymond 16 Punkte und dem Sieger des 
            Stra=
ßenrennens Blattmann mit 4 Punkten. In dem Dauerrennen 
über insgeſamt 70 Kilometer ſiegte Breau mit 5 Punkten vor 
Marronier 7 Punkte, Toricelli 10 Punkte, Läuppi 11 Punkte und 
Wegmann 12 Punkte. 
Turnen. 
Peltheim beſiegt im Kunſiturnen Berlin und 
Eßlingen. 
Der Städtekampf im Kunſtturnen zwiſchen Veltheim 
(Schweiz), Berlin und Eßlingen, der am Sonntag im Großen 
Schauſpielhaus zu Berlin ausgetragen wurde, fand leider nicht 
den Beſuch, den er auf Grund ſeines turneriſchen Wertes 
            ver=
dient gehabt hätte. Die im allgemeinen ziemlich gleichwertigen 
Leiſtungen der Städte waren ausgezeichnet. Veltheim ſiegte mit 
1297 Punkten, vor Berlin, 1231 Punkte, und Eßlingen 1214 
Punkte. — Der beſte Einzelturner war der Olympiaſieger 
            Güt=
linger=Veltheim, der 230 Punkte erreichte. Nach ihm kam der 
deutſche Zehnkampfmeiſter Nagel=Eßlingen mit 222 Punkten auf 
den 2. Platz. Dritter wurde der Schweizer Sommer.
SSerien Waschmousseline
Seite 12
URHE BeR-REONSScHUT OURCN VERLAS OSKAR HEISTER WERDAU
(Nachdruck verboten)
 „Erzählen Sie mir”, bat Hanna. 
Als er ihre bittenden Alugen ſah, da löſte es ſich von ſeinem 
Herzen und er erzählte ihr ſeine traurige Geſchichte, wie er die 
Heimat verloren hatte, und daß er ſchaffen wollte, um den Hof 
ſeines Vaters, den Michaelshof, wieder zu erwerben. 
„Wann mir dieſes gelingt, Hanna — wer weiß es! Aber ich 
will es und glaube daran. Und darum werd’ ich an vielem, was 
das Leben bietet, vorübergehen miſſen. Verſtehen Sie mich, 
Hanna?” 
„Nein! — Ich verſtehe Sie nicht. Oder doch.” 
„Warum nicht?” 
„Vielleicht, weil ich ei Heimat nie gekannt habe und daher 
nicht recht verſtehe, wie ein Menſch ſein Glück an ein beſtimmtes 
Stück Erde binden kann. — Verzeihen Sie mir, daß ich ſo rede.” 
„Ich freue mich Ihrer Offenheit. Ob es richtig oder falſch 
iſt, wie ich denke und hanöle, Hanna, das weiß ich ſelbſt nicht. 
Aber ich kann nicht anders. Unſäglich liebe ich das Stück 
            Erden=
winkel. Jeden fußbreit Land kenne ich. Mit Leib und Seele 
war ich in meinem Berufe als Landwirt — ich dachte damals 
woch nicht an ein Studium — aufgegangen, und dann — iſt wohl 
auch die Liebe und Verehrung für meine toten Eldern daran 
ſchuld, daß ich ſo handeln muß. Ich muß einfach, Hanna.” 
Da ſah ihn das Mädchen ernſt an. 
„Jetzt verſtehe ich Sie ganz, Klaus.” 
Ihr Händedruck erſchien ihm wie ein köſtliches Geſchenk. 
Der Wannſee lag noch einſam da, nur vereinzelte Ruderer 
belebten mit ihren Paddelbooten die Waſſerfläche. 
Klaus und Hanna wurden von der herrſchenden Stille 
            wohl=
tuend berührt und freuten ſich der Sehönheiten Berlins weiterer 
Umgebung. 
Sie gingen am See entlang und ſuchten ein ſchönes Plätzchen 
zum Lagern. 
Dann packten ſie aus und begannen unter Lachen und 
            Scher=
zen ihr Picknick. 
Das gegenſeitige Verſtehen ſchuf einen herzlichen, 
            kamerad=
ſchaftlichen Ton, der in beider Seelen machtvoll anklang. Und 
ſie waren glücklich darüber.
 Dienstag, den 4. Mai 1926 
Das muntere Geplauder wurde plötzlich durch eine Frage 
Hannas in ernſtere Bahnen gelenkt. 
„Haben Sie nie daran gedacht, daß Sie auf ſehr leichte Weiſe 
wieder in den Beſitz des Hofes kommen können?” 
Erſtaunt ſah ſie Klaus an. 
Hanna fuhr fort: „Heisaten Sie reich, Klaus, dann können 
Sie ſofort den Hof zurückkaufen.” 
Klaus lachte. „Sie dürfen ſo ſcherzen, ein anderer nicht.” 
Ihre Mundwinkel zuckten, als ſie fortfuhr: 
„Nehmen Sie an, daß ich einmal nicht ſcherze ſondern als 
realiſtiſche Tochter dieſer realiſtiſchen Welt rede. Wenn ich ſage, 
heiraten Sie reich, dann dürfen Sie nicht darunter verſtehen, 
            ver=
kaufen Sie ſich um Geld. Glauben Sie nicht, daß es manches 
begüterte Mädchen gibt, das ſchön und gut genug, um Ihnen zu 
gefallen, gern ſein Los mit Ihnen teilen würde? Ich darf doch 
einmal ſo zu Ihnen ſprechen, ohne mißverſtanden zu werden. 
Klaus hatte eben die Champagnerflaſche entkorkt. Mit 
            lau=
tem Knall entwich der Kork. 
Rach ſchenkte er ein. Laſſen wir das Thema fallen.” 
Sie ſtießen an. Als ſie das Glas niederſetzte, ſah ſie ihn 
mit ihren klaren Braunaugen voll an. 
„Und doch — ich muß Sie bitten, mir zu antworten.” 
„Nun denn — ich werde nie ein vermögendes Mädchen 
            hei=
raten. Nicht, weil ich ein Prinzipienmenſch bin oder ein unklarer 
Idealiſt, der eine vorgefaßte Meinung engherzig feſthält und ſie 
für das Höchſte hält, nein, weil ich ein Mann ſein möchte, Hanna, 
der nur auf ſich angewieſen iſt und dem geliebten Weſen das gibt, 
was er von ſich aus geben kann. Ich ſelber will mir, zuſammen 
mit Werner, den Michaelshof wieder verdienen. Ich darf mein 
Ziel nie durch die Hilfe einer Frau erreichen.” 
„Nie?” fragte ſie faſt zornig. 
„Nie!” beſtätigte Klaus ernſt. 
„Das iſt grauſam! Wenn Sie einmal von einem Menſchen 
geliebt werden und — und Sie ſind dem Menſchen auch gut, 
dann — dann laſſen Sie ihn lieber zugrunde gehen?” 
Beſtürzt blickte Klaus der Kameradin ins Antlitz. Was war 
denn nur mit Hanna? Er ſah, wie ſie vor Spannung nach ſeiner 
Antwort bebte. Sie, die Ruhige, Beherzte, erſchien ihm mit 
einemmal ſo hilflos und zart, daß er ſchwieg. Er wollte ſie nicht 
mit einer Antwort verletzen. 
„Bitte, reden Sie,” drang ſie aber in ihn. 
Da ſprach er weiter: „Sie wiſſen, Hanna, daß ich niemand 
in die Gefahr gebracht habe, ſich in mich zu — verlieben.” 
„Sind Sie davon wirklich überzeugt? Die menſchliche Seele 
geht eigene Wege.” 
„Hanna, ich kenne hier viele Menſchen. Es ſind aber alles
 nur Bekannte. Nur zwei Menſchen ſtehen mir nahe: Sie als 
            lie=
ber Kamerad und mein Bruder Werner.” 
Damit ſchloß das eigenartige Geſpräch. 
Währenddeſſen ſaß Werner Michael Frau Maya gegenüber 
auf der Veranda eines Hotels im ſchönſten Teile des 
            Spree=
waldes. 
Den Ausflüglern hatten ſich einige Damen und Herren aus 
dem Bekanntenkreiſe der ſchönen Frau angeſchloſſen. 
Die elf Perſonen umfaſſende Schar befand ſich in der 
            ange=
nehmſten Laune, was ſehr erklärlich war, denn ſchon um die elfte 
Vormittagsſtunde tat der Sekt ſeinen Teil, um eine übermütige 
Stimmung zu ſchaffen. 
Am überütigſten war die ſchöne Frau. Werner tat ihr’s 
gleich, und doch war in ſeiner Seele alles andere denn Lachen. 
Aber er zeigte ſich der Situation gewachſen, war Weltmann. 
eleganter Plauderer und riß die ganze Geſellſchaft mit. 
Doch von ſeinen Augen war der Schleier gefallen. Das 
            Ver=
trauen zu der Geliebten war immer noch ſtark wie am Anfang, 
aber er ſah voll Weh, daß ihr Herz oft nicht reſtlos ihm gehörte. 
Noch liebte er die ſchöne Frau glühend und mit allen Sinnen. 
Noch begeiſterte ihn ihre unvergleichliche Anmut und Schönheit, 
aber ſein geſunder Inſtinkt, der ihn vor etwas warnte — vor 
was, wußte er ſelbſt noch nicht — war erwacht. 
Es war ein Wettkampf zwiſchen beiden, einer wollte dem 
anderen zeigen: Siehe, ich bin der Herrſchende. 
Da trat der Oberkellner zu der fröhlichen Schar und teilte 
mit, daß im kleinen Saal getanzt werden könne. Ein Hupfeld 
ſorge für famoſe Tanzmuſik. 
Gewiß, man wollte gern tanzen. 
Werner ſah die Geliebte an. Sie war eine leidenſchaftliche 
Tänzerin, und er ſtand ihr darin nicht nach. 
Sie fühlte den Blick und ſchüttelte dann den Kopf. Sie ſei 
zu müde. Er war erſt verwundert, dann lächelte er. Alſo weiter 
Widerſtand! 
„Dann darf ich wohl um ein wenig Urlaub bitten?” 
„Sie wollen tanzen?” 
„Wber gewiß, gnädige Frau. Vorausgeſetzt, daß ſich jemand 
findet, der mit mir einen flotten Walzer oder einen Mazurka 
tanzt.” 
Er ſtand auf, und lachend umringten ihn die Damen. Die 
übrigen Herren erhoben ſich gleichfalls. Nur Frau Maya und 
Staatsanwalt Dr. Wälfung blieben ſitzen. 
Unter Lachen und Scherzen betrat die in Sektſtimmung 
ſchwelgende Geſellſchaft den Saal. 
Bald erklangen fröhliche Weiſen. 
(Fortſetzung folgt.)
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Mai von der Liebe geträumt — Das 
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amt — Das Rosenballett — Berliner Verkehr 
Das Prachtballett „Feiertag‟ — Das 
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schloß — Kaserne der Zukuntt — Parade der 
Schirme — Die Hnldigung der Städte u. a. m. 
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Rheinstraße 14
Nummer 123
Dienstag, den 4. Mai 1926
Seite 1:
 Palast-Lichtspiele 
Der Broadway in Neu Vork 
die größte und blendendste Straße der Welt, gibt den 
Hintergrund zur Handlung des großen Filmwerkes: 
„Ber Storn vom 
BroAdHap
 In fesselnder Weise schildert der Film in 8 
            effekt-
vollen Akten das Lebensscbicksal einer berühmten 
Tänzerin. 
Die hellsten Lichter werfen die tiefsten Schatten. 
In den Hauptrollen: 
Mae Murrag • Monte Blue 
dlesem Paradies der Welt, 
In Locarno, splelt das Saktige Drama: 
„Pie Brücke der
Verzweillan
 Der Inhalt ist packend, die Aufnahmen einzigartig! 
In Locarno steht ein uraltes Bauwerk, im Volksmund 
„Die Brücke der Verzweiflung” genannt „ Nicht 
weit davon liegt der Friedhof der Namenlosen . .
 Die neueste Wochenschau. 
Als Einlage von 6‟/.—8 Uhr:
(685T.
Die Liebe der Beiadere‟
 Das Amt für Leibesübungen 
Darmſtadt 
(677981 
befindet ſich ab 3. Mai 1926 in dem 
Ausftellungshaus aufd. Mathilden= 
Thöhe und zwar im Erdgeſchoß zwiſchen 
dem Hochzeitsturm und dem Aufgang zur 
Terraſſe. Sprechſtunden wie ſeither 
vorm. von 11-12 u. nachm. von 6.-/,7 Uhr 
MmtfürLeibesübungen Darmſtadt
 Samstag, den 15. Mai, 
            nachmit=
ttags 2 Uhr, wird die Jagd der 
            Ge=
meinde Biebesheim in 3 Bezirken in 
der Wirtſchaſt von H. D. Wirthwein 
zu Biebesheim auf eine weitere 
            Beſtands=
zeit von 6 Jahren öffentlich meiſtbietend 
verſteigert. Biebesheim iſt Station der 
Strecken Frankfurt a. M. —Mannheim und 
Worms—Darmſtadt und liegt etwa in 
der Mitte der Jagdbezirke. (63411 
Biebesheim, den 24. Aprik 1926. 
Heſſ. Bürgermeiſterei Biebesheim 
Hammann.
 In unſer Handelsregiſter Abt. B wurde 
heute unter Nr. 11 die Firma Union= 
Handelsgeſellſchaft, Geſellſchaft mit 
beſchränkter Haftung in Groß=
            Um=
ſtadt, eingetragen. Der 
            Geſellſchaftsver=
trag iſt am 29. März 1926 feſtgeſtellt. 
Gegenſtand des Unternehmens iſt Handel 
mit Waren aller Art. Das 
            Stamm=
kapital beträgt 5000 Reichsmark. Zu 
Geſchäftsführern werden bis auf weiteres 
Joſef u. Philipp Wiesner in Groß=Umſtadt 
beſtellt. Jeder derſelben iſt für ſich allein 
zur Vertretung der Geſellſchaft berechtigt 
Die Geſchäftsführer zeichnen die Firme 
in der Weiſe, daß ſie zu der geſchriebener 
oder auf mechaniſchem Wege hergeſtellter 
Firma der Geſellſchaft ihre 
            Namens=
unterſchrift beifügen. Die Bekanntmachun 
gen der Geſellſchaft erfolgen durch der 
Odenwälder Boten. 
(6811 
Groß=Umſtadt, den 30. April 1926. 
Heſſ. Amtsgericht.
 Mittwoch, den 5. Mai 1926 
vormittags 10 Uhr, ſollen an Or 
und Stelle in Guſtavsburg mit 
            Zu=
ſammenkunft der Steigliebhaber an der 
Ortsverwaltung daſelbſt 
mehrere Säcke deutſcher und 
            nor=
wegiſcher Feldſpat, Salpeter, 6 Faß 
Farbe, 600 Ztr. weiße Tonerde, 
30 leere Säcke 
zwangsweiſe gegen gleich bare Zahlung 
verſteigert werden. 
(6830 
Gerhardt, 
Gerichtsvollzieher in Groß=Gerau.
 Donnerstag, den 6. Mai 1926, 
vormittags 11 Uhr, foll vor dem Hanſe 
Friedrichſtraße 63 in Groß=Gerau 
1 Perſonenkraftwagen 
4ſitzig, 8,22 PS. 
zwangsweiſe gegen gleich bare Zahlung 
(688 
verſteigert werden. 
Marx, 
Gerichtsvollzieher in Groß=Gerau,
 Landestheater 
Dienstag, 4. Mai 
Großes Haus. 
A 20 
Herakles 
Dramatiſches Gedicht 
von Frank Wedekind 
Anf. 7½. Ende 10 Uhr 
Preiſe: 1—10 Mk. 
Kleines Haus (V. 6854 
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Lokalpoſſe 
von Niebergall. 
Dargeſtellt von der 
„Heſſiſchen 
Spielgemeinſchaft” 
Anf. 7½, Enden. 10Uh 
Preiſe: 1—10 Mark.
 D. O. B. 
Donnerstag, 6. Mai, 
abends 8 Uhr, 
Herrenabend (nur 
Mitglieder)im Kaftno 
des Leibgarde=Regts. 
(BZeughausſtr.). (6814
 — We Miet— 
durch Dr. Woititz, 
Berlin W. 50, 
            Geis=
bergſtr. 24. (l BIn.684
NAN
 Sooa bscl 
Sonntag, 9. Mak 
2. Wanderung zur 
Hauptverſammlung 
nach Erbach i. 9. 
(mit Damen). 
Frühſtück gegen 
            Ein=
zeichnung in Liſten 
bei Robert Bergmann, 
Wilhelminenſtr. 19 u. 
Freitag abend im 
Klublokal (Krone!. 
Die Ortsgr. beteiligt. 
ſich in Erbach am 
Feſtzug.
 Pianos 
und Harmoniums, 
a Fabrikat, 5 Jahre 
Garantte bill. (4251a 
Muſikgeſch. Bund 
Schuchardſtraßeg
 Theaterzettel für Dienstag, 4. Mai 
(Ohne Gewähr) 
„Herakles‟ 
Perſonen: 
Hera ..." 
.. . El. Tuerſchmann 
.. Hans Baumann 
Apollo . . 
.. Robert Kupp 
Hermes . . . 
Ruth Hofmann 
Hebe .. 
Prometheus. 
Joachim Büttner 
. . . Max Nemetz 
Herakles . . 
ohllos, ſein Sohn . . . . W. Mayentnecht 
Lichas, Wagenlenker . . . Hans Schalla 
„ Alix Liſchke 
Pythia 
Eurntos, König von Oechalia. Hans Schultze 
Jphitos, ſein Sohn . .". Friedrich Kinzler 
Jole, ſeine Tochter . . Alice Treff 
Omphale, Königin von Lydien. Jlſe Lahn 
Oineus, König von Kalydon . K.Weſtermann 
Althata, ſeine Gemahlin El Tuerſchmann 
Dejanera, ſeine Tochter. Beſſie Hoffart 
Poigs, König der Malier . Hugo Keßler 
.. . HansBaumeiſter 
Neſſos 
Ein Sänger . . . . . . . Jacob Sattler 
Ein Knabe . . . . . . . Jeſſie Vihrog 
Volk, Tänzerinnen, Knaben und Mädchen, 
Kriegsgofangene. 
„Datterich” 
Perſonen: 
Datterich, Particulier . . Eduard Gbbel 
Richard Hinz 
Bennelbtcher ſeine Emil Thomas 
Spirwes 
Freunde; Hartmuth Pfeil 
Knerz 
Dummbach, Drehermeiſter Julius Harres 
Babette, ſeine Frau. Marie Lamp=Welker 
Marie, ſeine Tochter Marie Rückert 
Schmitt, Drehergeſelle Ernſt Ldw.Göbel 
Steifſchächter Schneider= 
Heinrich Gutkäſe 
meiſter 
Bengler, Schuhmachermſtr Georg Delp 
Fritz Knippelius, Metzger= 
Gg. Rodenhäufet 
meiſter 
Evchen, Mariens Freundin Lilli Neudecker 
Liſette Kellnermädchen Elie Arnold 
Kurt Manck 
Erſter 1 Polizei= 
Wilhelm Hermes 
Zweiter) diener 
Hans Harxes
 Erſter 
Zweiter Muſikant, 
Dritter 
Erſter 
Zweiter! Hand= 
Dritter langer 
Ein Wirtsjunge 
Ein kleiner Junge.
 Karl Wick 
Karl Pauly 
Heinrich Gurkäſe 
E Ludwia Stay 
Ernſt Stößel 
Hans Wolff 
Alfred Fritſch
 Darmſtadt. 
5. Wanderung 
Sonntag, 9. Mai 
mit d. Zweigvereinen 
Mainz und Worms 
nach dem 
Felsberg. 
Abfahrt: 72 vorm. 
Hauptbahnh 
            Sonn=
tagsfahrkarte 4 Klaſſe 
Darmſtadt=
            Zwingen=
berg löſen u.80 Mk 
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Platen, lohannes Riewann. Gottfried Hagedorn.
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Seite 14
Dienstag, den 4. Mai 1926
Nummer 423
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[ ← ][ ][ → ]Sus Tandel das Henschehnadt
 Die Beeiitsang des Hauranstanes and Maafernenurans 
Von Dr. Theissen.
 Töſt man Haar nach dem patentierten Derfahren von Dr. Weidner auf, ſo 
            er=
hält man eine neutrale Söſung der ſchwefelreichen Haarbauſteine des menſchlichen 
Haares, die als äußerlich anzuwendende
Silwikrin-Haarkur o.R.p.)
 im Rampf um die Erhaltung und Wiedergewinnung unſeres Haupthaares entſcheidend 
iſt. Sie trägt nach Univ.=Prof. Dr. med. Friedenthal der wichtigen Catſache Rechnung, 
daß jedes baar ein Ergebnis von Hellwachstim iſt. 
Da die Silvikrin=Haarkur nicht nur erfolgreich bei ſpärlichem und dünnem 
Haarbeſtand wirkt, ſondern ſogar erkahlte Stellen und ausgeſprochene Glatzen wieder 
mit dichtem Haarwuchs bedecken konnte, hat man ärztlicherſeits folgende Erklärung 
dieſer in ſolchem Umfang nicht erwarteten Wirkung gegeben: 
Bei Haarausfall, Erkahlung und Glatze beſteht in der Regel ein Reizzuſtand 
des Haarbodens (Jucken der Kopfhaut, zu ſtarke Fettabſonderung, Schinnenbildung 
und dergl.). Grundlegend wurde hier durch die Silvikrin=Gaarkur Abhilfe geſchaffen, 
und zwar:
 1. Die in der Silvikrin=Haarkur enthaltenen ſchwefelreichen Haarbauſteine beſeitigen die Urſachen des Haarausfalles, 
insbeſondere den Reizzuſtand des Haarbodens (Schwefeltherapie in modernſter Form). 
2. Die geſchwächte, aber faſt ſtets noch lebende Baarwurzel wird durch die ſchon von Prof. Friedenthal erwähnte 
Gellwachstumsanregung befähigt, allmählich wieder kräftiges Haar zu erzeugen. 
Den Haarbauſteinen, die in der Silvikrin=Haarkur enthalten ſind, iſt eine hohe phyſiologiſche Wirkung eigen, die 
            keines=
wegs als „Wunder” anzuſprechen iſt, ſondern ganz natürlich nach dem eben Geſagten erklärlich erſcheint. 
Der bekannte Facharzt Dr. med. B. betonte beſonders die einwandfreie wiſſenſchaftliche Grundlage der Silvikrin=
            Haar=
kur im Gegenſatz zu den durchaus nicht einwandfreien, die Urſachen verſchlimmernden Mitteln, deren Beſtandteile im 
            weſent=
lichen Spiritus und Parfüm ſind. Dr. med. B. hat ausgezeichnete Erfolge bei ſeinen Datienten mit der Silvikrin=Haarkur 
erzielt und kommt nach eingehender Betrachtung der Beſtandteile des Silvikrins und ſeiner Wirkungsweiſe zu folgendem Urteil: 
„Ich ſtehe daher nicht an, die wiſſenſchaftlichen Vorausſetzungen, auf denen die Herſtellung des Silvikrin=Haarmittels 
beruht, als die wiſſenſchaftlich maßgebenden anzuſprechen.”
 Betrachten Sie gefälligſt die Abbildungen A. Hier 
            demon=
ſtrieren wir Ihnen den Fall einer überaus dankbaren Silvikrin= 
Gebraucherin,
 die durch ihren 
kataſtrophalen 
Haarverluſt in 
eine erklärliche 
ſeeliſche 
            Depreſ=
fion verſetzt 
worden . war. 
Nach 3 
            Mo=
naten ſah ſie 
ſchon an dem
 Nachwuchs, daß ſie in den vollen Beſitz ihres üppigen Haares 
            ge=
langen wird, was inzwiſchen eingetroffen iſt.
 Bei den Abbildungen B zeigt, das eine Bild den am meiſten 
verbreiteten Cppus des Haarſchwundes bei Seborrhöe der Kopfhaut: Das 
Haar erſcheint überaus fettig, der Kopfboden ſondert viel Schinnen ab, 
und häufiges Waſchen 
mit Seife oder 
            par=
fümiertem Spiritus 
verſchlimmert den 
            äu=
ſtand zu 
            kataſtropha=
lem Haarſchwund. 
Das andere Bild 
zeigt die Einwirkung 
der Silvikrin=Haarkur, 
die den Haarboden 
            ge=
ſund gemacht hat. Das 
Haar entfaltet ſeinen 
natürlichen Duft und 
nach der Silvikrin= 
Shampoonwaſchung iſt wieder die das weibliche Untlitz ſo ungemein 
verſchönende, lockige, wellige Haarfriſur möglich.
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[ ← ][ ] Herr Dr. med. R. teilt mit, daß er mit der Silvikrin=Haarkur einen ausgezeichneten Erfolg an ſich ſelbſt erzielt 
habe, und daß er von der Wirkſamkeit des Silvikrins nunmehr überzeugt ſei. In allen entſprechenden Fällen werde er 
nur noch Silvikrin verordnen. 
Nebenbei ſei erwähnt, daß nicht nur deutſche Aerzte, ſondern auch öſterreichiſche, holländiſche, italieniſche und tſchechiſche 
Aerzte ausdrücklich die bervorragende einzigartige Wirkung der Silvikrin=Haarkur anerkannt haben. Herr Dr. med. Kurt 
Winderlich, Wien XlIl. Uichholzgaſſe 8, äußerte ſich ausführlich über die Silvikrin=Haarkur, und hier ſei der Schlußſatz ſeiner 
Ausführungen zitiert: „Heute aber bin ich durch das Experiment an meiner eigenen Kopfhaut zur Anſicht bekehrt, daß 
Yaarausfall und ſeine urfächlichen Momente heilbar ſind. Ich freue mich als Fachwiſſenſchaftler über dieſe Erkenntnis.” 
Fran Franz Sartorio, 
            Dils=
hofen a. D. vor Paſſau, 
            be=
richtet uns über die Wirkung, 
die ſie mit der Silvikrin=
            Gaar=
kur erzielen konnte, wie folgt: 
„Hwei Jahre lang litt ich 
an erſchreckendem Haarausfall, 
und meine ehedem ſo üppigen 
und ſchönen Haare waren 
ſchließlich ganz dünn geworden 
und hatten ein glanzloſes, 
krankes Ausſehen. 
Das Bildpaar C zeigt die übliche Glatze, die infolge 
Alle bisber angewandten Die Abbildungen D. demonſtrieren den 
            Silvikrin=
der Silvikrin=Haarkuren von den Rändern aus Mittel, und ich griff in meinem Erfolg bei einem Univerſitätsprofeſſor. (WDichtig 
allmählich zuwächſt. 
für Kopfarbeiter.) 
Entſetzen nach mehreren, die 
alle als ganz unfehlbar und 
ſicher wirkend angeprieſen waren, hatten nicht den geringſten Erfolg. — Da wurde ich vor etwa //= Jahr auf Ihr Silvikrin 
aufmerkſam und nabezu hoffnungslos, entſchloß ich mich doch endlich noch zu dieſem letzten Derſuch! — und er wurde mir 
zum Heile. Drei Monate lang habe ich Kopf und Haare mit der Silvikrin=Haarkur gepflegt, und heute möchte ich 
meiner Anerkennung, meiner großen Freude und meinem herzlichen Dank Ausdruck geben. Der Haarausfall hat aufgehört, 
die Haare haben wieder ein geſundes und ſehr ſchönes Ausſehen, und der Kopf iſt, trotzdem ich ſchon im reifen Alter ſtehe, 
mit jungen Haaren ganz dicht bewachſen." 
Ganz beſonders in die Augen ſpringende Mitteilungen von Taien haben wir durch Fachärzte nachprüfen laſſen. So 
berichtete uns eingehend Herr Ingenieur Joe Hähnel, Frankfurt a. M., über ſeinen verblüffenden Erfolg mit der Silvikrin= 
Haarkur, und der Facharzt Dr. med. N. hat auf unſere Deranlaſſung dieſen Erfolg nach der Pohl=Dincusſchen Methode 
nachgeprüft. Er beſtätigte die ſcharfen Beobachtungen des Herrn Joe Hähnel und ſagt in ſeinem Gutachten folgendes: „Es 
iſt mit Sicherheit feſtgeſtellt, daß die Silvikrin=Haarkur auf Grund ihres wiſſenſchaftlichen Aufbaues die kennzeichnende 
Eigenſchaft beſitzt, das Wachstum des Haares zu fördern und geſundes Haar auszubilden.” 
Herr Dr. Burger, langjähriges Mitglied eines Umtes für Geſundheitsweſen, berichtet uns über Silvikrin: 
Alls Kriegsteilnehmer erhielt ich einen Kopfſchuß, der mich äußerſt empfindlich gegen Nälte= und Hitzereize machte. 
Umſomehr wurde ich durch meinen ſeit etwa 2 Jahren beſtehenden Haarſchwund beunruhigt. Derſelbe kündigte ſich 
in der alltäglichen Form an: durck ſtarken Juckreiz und übermäßige Schinnenbildung. Ulkoholiſche Ropfwäſſer und Alkohol 
mit 5‟ Salizylſäuregehalt brachten keine Linderung, ſondern beſchleunigten den Haarſchwund auffällig. 
Die Silvikrin=Reklame brachte mich auf die Silvikrin=Haarkur, die ich nunmehr konſequent anwende, und zwar mit 
ganz außerordentlichem Erfolg. Juckreiz und Schinnenbildung verſchwanden nach kurzer Heit. Im weiteren Derlauf der 
Silvikrinwirkung wurde der offenbar an den bereits erkahlten Stellen entartete Haarboden wieder zur Funktion gebracht, 
ſo daß die Haargrenze, die von der Stirn aus zurückgetreten war, wieder ihren normalen Stand einzunehmen beginnt.
 Wir haben alſo nicht ein Wundermittel geſchaffen, ſondern ein Präparat, das ſchärfſter 
wiſſenſchaftlicher Kritik ſtandhält. Das iſt ungeheuer viel ſchwerer, als der Laie es ſich ſo 
denkt. Der Haarausfall hat meiſt mehrere Urſachen. Ein Mittel, das die eine Urſache des 
Eaarausfalles abſchwächt, verſtärkt durch Reizung die andere. Das endgültige Reſultat bei 
Anwendung ſolcher Mittel iſt ſpärlicher Haarwuchs oder Kahlheit. 
Die Silvikrin=Haarkur berückſichtigt dieſe Umſtände und nimmt im Kampf gegen den 
Haarſchwund heute im In= und Ausland einen erſten Platz ein.
 Selbſt wenn Sie nunmehr von der 
            wiſſen=
ſchaftlichen Bedeutung des Silvikrins überzeugt 
ſind, bitten wir Sie, ſich doch erſt unſer 
            umfang=
reiches Beweismaterial: ärztliche Berichte, die 
Broſchüre „Das Nopfhaar, ſein Ausfallen und 
Wiedererſtehen” und die Gratisprobe laut der 
            aus=
zuſchneidenden Geatisbezugskarte kommen zu laſſen. 
Sie erhalten unſere Gratisſendung portofrei 
und ſind ſelbſtverſtändlich zu keiner geldlichen 
            Gegen=
leiſtung dafür verpflichtet. Wir wollen nicht durch 
Behauptungen, ſondern durch Beweiſe auf einem 
Gebiet werben, auf dem durch unwiſſenſchaftliche 
Guackſalberei ſchon ſo viel Unheil angerichtet 
worden iſt. 
Silvikrin-Vertrieb G. m. b.H. 
Berlin SW68, Alexandrinenstr. 26 
Tel.: Dönhoff 4735 u. 4736
 Gratlsbezugsſchein. Hier abtrennen! 
Senden Sie mir koſtenlos und portofrei: 
Eine Gratisprobe Silvikrin 
ſowie Beweismittel u. ärztl. Berichte, ferner die Broſchür= 
„Das Kopfhaar, ſein Rusfallen und Wiedererſlehen”. 
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(Adreſſe mit Bleifü;t deunich verm rken.)