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Franfurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 123.
189. Jahrgang
Dienstag, den 4. Mai 1926.
27 mm breite Zeile im Kreiſe Dormſtadt 25 Reichspfs.
Finanz=Anzuiſgen 40 Reſchepfg, Relamezelle (92 mm
breil 2 Reichsmark. Anzelgen von auswärte 40 Reſchpfg.
FinanzAlnzeigen 60 Neſchspfg, 92 mn breite Rellame
zeiſe 300 Reichsmark. Alle Preſſe in Reichsmark
ſ Doſſar — 4.20 Marh. — Im Faſſe höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung, auf Erfällung der Anzelgen=
„ufträge und Teiſt ung von Schadenerſatz. Bei
Kenkurs oder gerſchtlcher Beitreſbung fällt ſede
Rabatt weg. Bankonto: Deuiſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nalſonalbonk.
Semttaſtiei ir Tglato
Altimatum der Regierung an
die Gewerkſchaften.
Die Gewerkſchaften lehnen ab. —
Einigungsverhand=
lungen geſcheitert. — Generalſtreik unbermeidlich.
London, 3. Mai.
Nachdem die Einigungsverhandlungen zwiſchen
Der Regierung und den Bergarbeiterverbänden geſcheitert
ſſind, iſt mit dem Ausbruch des Generalſtreiks
un=
bedingt zu rechnen. In dem von der Regierung nach
SSchluß der Verhandlungen, veröffentlichten Communiqué wird
mnitgeteilt, daß die Regierung keine praktiſche und
ehrenhafte Löſung der Schwierigkeiten in der
Kohleninduſtrie mehr ſehe, wenn es nicht gelingen
ſollte, auf ſeiten des Gewerkſchaftskongreſſes die Annahme des
BBerichts der Kohlenkommiſſion zu erreichen. In der dem
Vor=
ſſitzenden des Ausſchuſſes des Gewerkſchaftskongreſſes
übermit=
telten Entſcheidung der Regierung wird erklärt, daß die Re=
Bierung bereit ſein würde, die Verhandlungen wieder auf=
Kunehmen und die Subvention für zwei Wochen
ſfortzuſetzen, wenn der Vorſchlag einer
vorläu=
figen Regelung der Löhne und der
Arbeits=
ſſtunden angenommen werde.
„Aber”, ſo heißt es in dem von der Regierung
veröffentlich=
ten Communigué, das gleichzeitig den Gewerkſchaften in
ultima=
ſtiver Form übermittelt wurde, „nach den Unterredungen zwiſchen
Gcen Miniſtern und den Mitgliedern des Rates des
Gewerk=
ſchaftskongreſſes, iſt es zur Kenntnis der Regierung gekommen,
waß nicht nur beſondere Anweiſungen zum Generalſtreik für
mnehrere lebenswichtige Induſtrien und Dienſtzweige des Landes
ergangen ſind, ſondern daß auch Handlungen begangen worden
ſſind, die einen ſchweren Eingriff in die Freiheit der Preſſe
dar=
ſſtellen. Solche Handlungen bedeuten eine Herausforderung der
ronſtitutionellen Rechte un Freiheit der Nation. Die
Regie=
mung muß daher, ehe ſie die Ulüterhandlungen fortſetzen kann, von
ſcem Gewerkſchaftskongreß ſowohl die Verurteilung der Hand=
Uungen verlangen, die ſchon vorgefallen ſind, als auch die
be=
ſcingungslofe Zurückziehung der Anweiſungen zum
General=
iſtreik.”
Der Generalrat des Gewerkſchaftskongreſſes erließ am
Ebend eine Kundgebung, in der den Grubenbefitzern
mnd, der Regierung die Schuld an der ernſten Lage
Gugeſchoben wird. In der vom Generalrat des
Gewerk=
ſchaftskongreſſes auf die bereits erwähnte Entſcheidung der
BRegierung erteilten Antwort wird bedauert, daß der Rat keine
Welegenheit gehabt habe, die von der Regierung beanſtandeten
BZwiſchenfälle zu unterſuchen, ehe die Regierung ſie zum
Vor=
wwand des Abbruches der Einigungsverhandlungen benutzte. Die
mufrichtigſten Beſtrebungen, eine ehrenhafte Regelung zu
er=
reichen, ſeien durch das unerhörte Ultimatum der Regierung
zu=
michte gemacht worden.
In einer Mitteilung des Miniſters des Innern wird
ge=
ſſagt, daß England ſich auf alle Fälle auf einen
Weneralſtreit einrichten müſſe, und daß die
Regie=
rung bereits die nötigen Vorkehrungen für die Lebensmittelzu=
Fuhr und für den Schutz aller in dieſer Induſtrie Beſchäftigten
getroffen habe.
Höchſie Streifgefahr.
In der engliſchen Bergbaukriſe iſt bis heute nachmittag keine Wen=
Gung, die irgendeine Hoffnung übrig ließe, eingetreten. Alle
Verſöh=
mungsverſuche ſind geſcheitert, und die Parteien tagen nicht mehr
zu=
ſammen, ſondern in verſchiedenen Näumen für ſich. Gegen 3 Uhr
nach=
mnittags erklärte ein Regierungsvertreter, daß der Streik nicht mehr zu
werhindern ſei. In allen Kreiſen herrſche große Erregung. Vor den
geſchloſſenen Türen des Hyde=Parks und der Downing=Street ſind
Tau=
ſiende von Menſchen verſammelt. Von beiden Parteien werden, die
Worbereitungen für den Generalſtreik mit erhöhtem
Druck fortgeſetzt. Der Ausbruch des Generalſtreiks um
EMitternacht könnte höchſtens nur noch durch ein Wunder
werhindert werden. Bisher iſt es nirgends zu Störungen der
ſöffentlichen Ordnung gekommen. Mit Ausnahme der einen Million
Eßergarbeiter gehen noch alle Arbeiter ruhig ihrer Beſchäftigung nach.
Die Arbeiterführer wollen namentlich an die Eiſenbahner noch einmal
Sin Zirkular ergehen laſſen, in dem ſie ausführen, daß der Erfolg des
Weneralſtreiks ſehr von der
Haliung der Eiſenbahner
mbhängen wird. Die Eiſenbahner ſollen daher aufgefordert werden, ihr
EMöglichſtes zu tun, um den Generalſtreik zu einem großen Erfolg zu
geſtalten. Es wird verſichert, daß die Gefahr des Eintretens von
Nah=
rrungsmangel nicht beſteht. Die Regierung übernimmt die Verteilung
Ser Lebensmittel im ganzen Lande. Bei Einſetzung des Generalſtreiks
rvürden Eiſenbahn und Untergrundbahn in den früheren Morgenſtunden
ſes Dienstags ſtillgelegt, ebenſo Omnibus und Straßenbahn. Auch der
See= Fluß= und Kanaltransport wird unterbrochen. Die Fabriken und
alle Arbeiten hören auf, mit Ausnahme von Hausbauten. Weiter
geht=
edoch der Geſundheitsdienſt, und auch die Spitäler bleiben in Tätigkeit.
Die Gas= und Elektrizitätsbelieferung wird in den Häuſern fortgeſetzt,
ſoagegen der elektriſche Strom für Induſtriezwecke abgeſchnitten. Die
Mohlen werden rationiert. Wer bereits fünf Zentner im Hauſe hat,
Erhält keine weiteren. Wer weniger beſitzt, hat Anſpruch auf einen
Bentner pro Woche. Die Geſchäfte dürfen 50 Prozent ihres bisherigen
Werbrauches beanſpruchen.
Während der Brief=, Telephon= und Telegrammverkehr fortgeſetzt
rvird, wird — das iſt ein beſonders ſchwerwiegender Umſtand — durch
ſoen Generalſtreik der geſamte Zeitungsdienſt lahmgelegt. Die Regie=
Tung beabſichtigt daher, Bulletins täglich im ganzen Lande bekannt zu
geben und auch die Funkſtationen für die Verbreitung von Nachrichten
zu benutzen.
Aeußerſt geſpannte Lage in London. — Die
City unter völliger Oepreſſion.
Die Lage in London iſt höchſt geſpannt. Der
Generalſtreik iſt für die Regierungsſtellen und die Bevölkerung
etwas völlig Neues. Man ſieht ihm daher mit größter
Ner=
voſität entgegen. Obwohl ein jeder meint, daß der Streik
un=
abwendbar iſt, klammert man ſich doch an die leiſeſte
Möglichkeit einer Verſtändigung. In der
Downing=
ſtreet und um das Parlament herum gehen die Leute dicht
ge=
drängt auf und a5 und ernarten irgend etwas neues zu hören.
Das Leben in der City liegt unter völliger Depreſſion.
Die behördlichen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der
Ord=
nung und des Verlehrs erſcheinen als gut durchdacht und
wohl=
vorbereitet. Die Privajorganiſationen zur Aufrechterhaltung der
lebenswichti en Betriebe wurden von der Regierung
über=
nommen, die die Unterſtützung aller Bürger anruft.
Alle Gerüchte, die von einem Rücktritt Baldwins ſprechen,
be=
ruhen auf der allgemeinen Erregung und ſind vorläufig
vollkom=
men unbegründet.
Falls die Zeitungsbetriebe heute nacht arbeiten, wird
Lon=
bon morgen früh noch ſeine Zeitungen erhalten, denn der
Streitbefehl ſetzt den Streilbeginn erſt auf nachts 12 Uhr feſt.
Nach der „Daily Mail” wurden heute nas mittag auch „Daily
News” und der „Evening Standard” am Erſcheinen
ver=
hindert, weil die Setzer die Entfernung eines
Artikels forderten, in dem von der
Rekrutie=
rung von Freiwilligen die Rede war. Der „Star”
erſchien daher als einziges Nachmittagsblatt um vier
Uhr und erzielte im Straßenverkauf wahre Rekordpreiſe. Es
wurden bis zu 2 Schilling 6 Pence für eine Nummer bezahlt.
Sofort nach dem Erſcheinen des Blattes haben die Setzer das
Verlagsgebäude verlaſſen, um noch nach Haus zurückkehren zu
können. Der Zeitungsbeſitzerverhand tagte heute
nachmittag, um über die Herausgabe, einer
gemein=
ſamen Einheitszeitung für London und die
Vororte zu beraten. Nach dem Vorbild des Weißen Hauſes
in Wafhington hat jetzt auch die Downingſtreet einen Sprecher
erhalten, der heute nachmittag in der Preſſekonferenz erklärte,
daß nach den letzten Meldungen in der Provinz Ruhe
herrſche. Die Diſtriktskommiſſare hätten ihre Organiſation
durch=
geführt und alles verlaufe programmäßig. Wenn die
Eiſen=
bahner, wie ſie es wünſchten, ſich an der Verpflegung der
Be=
völkerung beteiligen wollten, ſo müßten ſie das unter
Auf=
ſicht der Regierung tun und nicht der der Trade Unions.
Die Beförderung der Arbeiter und Angeſtellten von ihren
Woh=
nungen nach ihren Arbeitsplätzen wird von morgen ab mit allen
Notfahrzeugen vorgenommen werden.
Der Generalſireik beginnt.
Bei Redaktionsſchluß erhalten wir noch folgende Mitteilung:
TU. London, 4. Mai.
Der Generalſtreik hat um 12 Uhr Mitternacht begonnen. Das
Unterhaus ging auseinander, ohne daß eine Einigung
er=
zielt war. Bis ½12 Uhr fanden noch Beſprechungen ſtatt,
die aber ergebnislos verliefen. In der letzten halben Stunde
des Montags glaubte man noch, daß die Erklärung, die
Chur=
chill abgegeben hatte, eine gewiſſe Verhandlungsbaſis abgeben
würde. Churchill hatte verſichert, daß die Regierung alles tun
werde, um eine Einigung zu ermöglichen, vorausgeſetzt, daß die
Streikparole zurückgezogen würde, während Thomas
ſeiner=
ſeits hervorgehoben hatte, daß es nunmehr Aufgabe des
Unter=
hauſes ſei, in die Verhandlungen einzugreifen, um den Frieden
zu ermöglichen. Wenn es zu einem Streik käme, beſtände die
Möglichkeit, daß er trotz aller Abneigung der Arbeiterſchaft
gegen die revolutionären Tendenzen doch ſchließlich einen
revo=
lutionären Charakter erhalten würde.
Die Verkehrsregelung während des Streiks.
Soweit ſich bisher überſehen läßt, wird während des
Gene=
ralſtreiks die Milchbelieferung Londons durch
Automobile ſichergeſtellt ſein. Zur
Poſtbeför=
derung werden in ganz England die Bombenflugzeuge
der britiſchen Luftſtreitkräfte herangezogen werden. Auch
der Paſſagierluftverkehr wird aufrecht erhalten
werden, da die meiſten Piloten nicht gewerkſchaftlich organiſiert
ſind. Dagegen iſt die Lage in der Kanalſchiffahrt ſehr
zweifelhaft. Außerdem befürchtet man, daß der Streik das
Auslaufen der großen transatlantiſchen Dampfer unmöglich
dieſer Woche in Birmingham ſtattfinden ſollte, wurde abgeſagt.
Dagegen werden Theater, Kabarette und Kinos
ge=
öffnet bleiben, ſo lange ſie über Beleuchtung und Heizung
ver=
fügen. Der Eiſenbahnverkehr muß natürlich
bedeu=
tend eingeſchränkt werden, doch wird man ſich bemühen,
vor allem Lebensmittelzüge für Arbeiter und Angeſtellte
verkeh=
ren zu laſſen Das Poſt= und Telegraphenperſonal
dürfte vorausſichtlich weiterarbeiten, wird jedoch
zweifellos den Anordnungen des Generalrates der Trade
Union Folge leiſten.
„Nationaler Notſtand” in England.
Die Mobilmachung der Regierung.
Von unſerem Korreſpondenten.
C.M. P. London, 3. Mai.
Wenn die Vernunft im letzten Augenblick ſiegt und der Streik
doch noch vermieden wird, was bis jetzt noch zweifelhaft erſcheint,
ſo iſt dies ſicher nicht zum wenigſten darauf zurückzuführen, daß
die Regierung die Preſſe in den Stand geſetzt hat, ein klares
Bild von ihrer Mobilmachungs=Organiſation zu geben. Wer
von den Streikführern und Streikenden die
Dis=
poſitionen mit Aufmerkſamkeit durchlieſt, muß ſich ſagen, daß
der Kampf für ſie gänzlich ausſichtslos ift,
ſo=
lange es ihnen nicht gelingt, vorher den
über=
wiegenden Teil der Bevölkerung einſchließlich der
beſitzenden Klaſſen für eine Umwälzung zu gewinnen.
Auf Grund des Notſtandsgeſetzes („Emergency Powers Act”)
von 1920 unterzeichnet der König eine Ordre, durch die der „
Na=
tionale Notſtand” proklamiert wird. Das ganze Königreich iſt
nun in zehn Gebiete geteilt, die Zivilkommiſſaren unterſtellt ſind.
Von den zehn Kommiſſaren ſind nur zwei nicht
Parlamentsmit=
glieder. Sie unterſtehen ſämtlich dem Chef=Zivilkommiſſar,
Generalpoſtmeiſter Sir W. Mitchell=Thomſon. Ihrerſeits haben
ſie eine Zahl von Unterkommiſſaren für die einzelnen Diſtrikte,
die je nach den verſchiedenen Hauptbedürfnis=Klaſſen beſtimmt
ſind. Es handelt ſich um die Requiſition von
Trans=
portmitteln, welche der Zivilkommiſſar, „nach ſeinem
Er=
meſſen ausdehnen mag; um die örtliche Verteilung von
Kohlen bis auf den einzelnen Haushalt hinab, um die
Nah=
rungsmittelverſorgung, die Hoſpital= und
Krankenpflege, um die Einſtellung von
Frei=
willigen für alle dieſe öffentlichen Dienſte. Zivilkommiſſare
und Unterkommiſſare haben in engſter Fühlung mit den
Orts=
behörden zu arbeiten, namentlich auch, was die Verſorgung mit
Gas und Elektrizität betrifft. Bezüglich der Kohlenverteilung
liegen genügende Erfahrungen aus dem großen Kohlenſtreik im
Jahre 1921 vor. Damals erhielt jeder Haushaltsvorſtand nicht
über einen halben Zentner pro Woche, jedes auslaufende Schiff
nur eine Bunkerverſorgung mit der Bedingung, daß es die
gleiche Menge bei ſeiner Rückkehr wieder mitbringen müſſe. Für
den ſchlimmen Fall, daß der Streik auf andere Induſtrien
über=
greifen ſollte, erhalten die Zivilkommiſſare der betreffenden
Ge=
möglichen, der freiwvilligen Organiſation zur Verfügung geſtellten, biete alle möglichen Liſten: von den Vertretern der verſchiedenen
Betriebe, von den Leitern der Ausſchüſſe für Einſtellung von
Freiwilligen uſw. Nebenbei bemerkt, werden ſchon 80 000
Frei=
willige in den Liſten geführt. Für die Aufrechterhaltung der
Ruhe und Ordnung haben die Chef=Conſtables der einzelnen
Grafſchaften im Verein mit den örtlichen Polizeiämtern zu
ſorgen.
Aus den großen Kriegshäfen wird berichtet, daß ſchon ſeit
Beginn des Akutwerdens der Kriſis verſchiedene Sonderzüge
bereit gehalten werden, um in Spezialfächern ausgebildete
Mann=
ſchaften an gefährdete Stellen transportieren zu können, damit
ſie in techniſche Betriebe eingeſtellt werden. Nach dem letzten
Zenſus ſtehen 20000 kommerzielle Fahrzeuge zur Verfügung.
Für London iſt die Organiſation natürlich bei dem
Rieſen=
bedarf an Bedürfniſſen am ſchwierigſten. Aber es zeigte ſich
ſchon Sonntag abend, daß die Organiſation zur Vollkommenheit
gelangt iſt. Unmittelbar nach dem Bekanntwerden der
Entſchei=
dung der Grubenarbeiter wurde die Parole an die betreffenden
Stellen ausgegeben. Schon um 7 Uhr abends rollte das erſte
Dampfautomobil durch das Tor des Hyde Parks neben der
Knights=Bridge=Kaſerne und von da ab drängte ſich die
heran=
ſauſende Zahl der Automobile bis nach Mitternacht und
mar=
ſchierte in Staffeln abfahrtbereit auf. Sie waren beſtimmt, in
die weitere Umgegend zu fahren, um Milch und andere
Ver=
pflegungsmittel im Notfall heranzuſchaffen. Da waren
Brauer=
wagen, Möbelwagen, Milchwagen, Gemüſewagen uſw. uſw. Die
meiſten waren Petroleum=Automobile, aber man konnte auch ein
paar Dutzend Dampfautos ſehen. Viele der erſten
Geſchäfts=
firmen in der City ſandten freiwillig ihre großen Laſtautomobile.
Bald nach Mitternacht erſchien ein Rotes=Kreuz=Auto und begann
vor der Stadthalle von Fulham, Krankentragen, Decken, Schienen
und anderes notwendigſtes Material für erſte Hilfeleiſtung
ab=
machen wird. — Das Sechstage=Motorradrennen, das in zuladen. Dieſe Probemobilmachung glückte alſo über
Erwarten und bot für die Transportarbeiter= und andere Unions
eine draſtiſche Lehre.
Noch eine up to date=Sicherheitsmaßnahme: Für den Fall,
daß die Zeitungen in ihrem Erſcheinen behindert werden ſollten,
ſollen an allen Fenſtern der Poſtämter fortlaufend belangvolle
Nachrichten erſcheinen. Auch werden die Rundfunkgeſellſchaften
ihren Mithörenden für dieſen Fall fortlaufend Lageberichte
bringen,
Seite 2
Dienstag, den 4. Mai 1926
Nummer 4123
Baldwins Fehlſchlag.
Vor einem Trümmerhaufen.
EP. London, 3. Mai.
In einer außerordentlich erregten Atmoſphäre trat Montag
nachmittag das Unterhaus zuſammen. Bei Eröffnung der
Sitzung waren weder der Premierminiſter, noch die Hauptführer
der Oppoſition auf ihren Plätzen; dagegen war die den Peers
reſervierte Galerie überfüllt. Wie gewöhnlich, ſtehen die
Ant=
worten der Miniſter auf Anfragen der Abgeordneten auf der
Tagesordnung. Infolge des Lärms der ſich über die Lage
unter=
haltenden Abgeordneten, waren jedoch die Antworten der
Mini=
ſter kaum zu verſtehen. Als Baldwin im Sitzungsſaal erſchien,
wurde er auf den konſervativen Bänken mit lebhaftem Beifall
empfangen. Ihm folgten wenige Augenblicke ſpäter Macdonald
und Thomas, denen von der Arbeiterpartei eine Ovation
be=
reitet wurde. Der Verkehrsminiſter teilte darauf mit, daß alle
Anordnungen getroffen ſeien, um den Abgeordneten die
Verbin=
dung zwiſchen ihrer Wohnung und dem Parlament ſicherzuſtellen.
Baldwin verlas darauf den am Sonntag vom König
erlaſſenen Befehl, durch den der
Ausnahmezu=
ſtand verhängt wird.
Der Premierminiſter Baldwin ergriff darauf das Wort zur
Läge. Er erklärte, daß ſelten in der Geſchichte das britiſche
Par=
lament ſich einer ſo ernſten Lage gegenüber geſehen habe wie
heute. Während langer Jahre habe die Kohleninduſtrie
mit ernſten Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt, die ſich
durch die Organiſation der Induſtrie ſelbſt und
burch die Frage der Lohnſtaffel noch
kompli=
ziert hätten. Er ſei überzeugt, daß in der Kohleninduſtrie eine
Beſſerung nicht erzielt werden könne, wenn nicht ein anderer
Geiſt unter den Beteiligten Einkehr halte und wenn nicht eine
andere Organiſation gebildet werde, um die Lohnfrage zu prüfen.
Eine der größten Schwierigkeiten ſei, daß es unmöglich ſei, genau
zu erfahren, wieviel die Bergarbeiter verdienen, weil weder die
Arbeitgeber, noch die Bergleute ſich jemals über die Ziffer einig
geworden ſeien.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer bildeten zwei hartnäckig auf
ihrem Standpunkt beharrende Lager. Die beteiligten Kreiſe
hätten nach ſeiner Anſicht ihre Differenzen ohne jede
Inter=
vention der Regierung regeln können. Die Regierung ſei
der Anſicht, daß die Kohleninduſtrie ſich ſelbſt genügen
müſſe. Er habe alle praktiſchen Mittel verſucht, um einen
Konflikt zu vermeiden.
Ein neuer Verſuch ſei am Sonntag morgen unternommen
wor=
den, um die Verhandlungsperiode zu verlängern. Geſtern abend
um 11.30 Uhr habe er erfahren, daß die Preſſefreiheit
verletzt worden ſei. Da habe er ſich Rechnung davon abgelegt,
daß es für die Regierung unmöglich ſei, die
Ver=
handlungen fortzuſetzen. Seit zwei Jahren habe er mit
äußerſten Kräften in einer beſtimmten Richtung gearbeitet, aber
alle ſeine Bemühungen ſeien fehlgeſchlagen.
Alles, was er zu verwirklichen geſucht habe, ſei nun in
Trümmer geſchlagen worden. Das werde ihm aber
weder das Vertrauen noch den Mut nehmen.
Der Arbeiterparteiler Thomas fordert
Zurücknahme der Ausſperrung.
Hierauf ergriff Thomas im Namen der Arbeiterpartei das Wort.
Er erklärte, was auch immer kommen möge, ein Generalſtreik oder nicht,
ſo würde doch die Wirtſchaftslage verſchlimmert werden. Nur ein Narr
könne anders denken. Das einzige, was der Generalrat der Trade
Union vom Premierminiſter verlange, ſei, daß er lohal für die
Arbeiter=
unterhändler eine Gelegenheit biete, nicht unter der Drohung einer
Aus=
ſperrung zu verhandeln. Infolgedeſſen fordere er, daß die
Ar=
beitgeber ihre Kündigung des Arbeitsvertrages
zurückzögen. Das Parlament müſſe einen letzten Verſuch
unter=
nehmen, um den Ausbruch des Generalſtreiks zu verhindern.
Tho=
mas beklagte ſich dann bitter über die Taktik der
Regierung. Die Gewerkſchaften täten nur ihre Pflicht, wenn ſie
zur Unterſtützung der Bergarbeiter den Generalſtreik
ankündig=
ten. Das heiße aber nicht: die Nevolution wollen. Ich
bin überzeugt, erklärte er, daß, wenn heute eine Abſtimmung ſtattfände
über die Frage, wer eine Revolution wolle, nicht 2 Prozent der
Be=
völkerung dieſe Frage mit Ja beantworten würden. Es geht um
etwas ganz anderes und wenn zum Schluß eine
Re=
volution die Folge ſein würde, ſo wäre das nicht die
Schuldderjenigen, die aus brüderlichen und
menſch=
lichen Gefühlen heraus, ihre Pflicht zu erfüllen
glaubten, wenn ſie zum letzten Mittel griffen. Wir
4Ausſtellung der Freien Vereinigung
Darmſtädter Künſtler.
I.
In der Kunſthalle am Rheintor wurde Sonntag vormittag
in Gegenwart zahlreicher Geladener die Ausſtellung 1926 der
Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler eröffnet. Die Miniſter
von Brentano und Henrich, die Bürgermeiſter
Bux=
baum und Mueller, Vertreter der Künſtlerſchaft uſw. waren
unter den Ehrengäſten. Der derzeitige Vorſitzende der Freien
Vereinigung, Profeſſor Richard Hoelſcher, erklärte nach
kur=
zer herzlicher Begrüßungsanſprache, die im weſentlichen einen
ge=
ſchichtlichen Rückblick auf die Freie Vereinigung warf, die
Aus=
ſtellung für eröffnet.
Die Ausſtellung, die bis 27 Juni dauern ſoll, iſt über
Er=
warten reichhaltig und ungemein vielſeitig. Das hat ſeinen
Grund darin, wie Profeſſor Hoelſcher mit Recht ausführte, daß
die Freie Vereinigung Darmſtädter Künſtler eine rein
lands=
männiſche Organiſation iſt, die mit etwelcher Propagierung
be=
ſtimmter Kunſtrichtungen nichts zu tun hat. Zu ihren
Mitglie=
dern zählen eine große Anzahl Künſtler, die früher vielleicht auch
nur vorübergehend in Darmſtadt wirkten, die aber Mitglied der
Freien Vereinigung geblieben ſind, auch in ihren neuen
Wir=
kungsorten über ganz Deutſchland verſtreut.
Die Ausſtellungen der Freien Vereinigung werden darum
immer das ſehr bunte Geſamtbild zeigen, das auch die heutige
Ausſtellung trägt. Bietet ſo dieſe Ausſtellung dem
Kunſthiſto=
riker nicht immer das, was Studienzwecken dienlich iſt, ſo bietet
ſie andererſeits dem Publikum Gelegenheit, in gewiſſem Sinne
eine Ueberſicht über wenn auch nicht alle, ſo doch ſehr viele
Kunſtrichtungen zu gewinnen. Stille Talente, die unbeirrt von
den Zeitläuften weiter arbeiten auf dem Wege, den ſie ſich zum
Ziele erkoren haben, hängen neben aufbrauſender Jugend, neben
taſtenden Verſuchen, neue Stile, neue Richtung zu finden. Viele
Wege werden begangen und viele führen zum Ziel. Das
Geſamt=
niveau der Ausſtellung iſt gut und der Geſamteindruck beſtimmt
intereſſant. Das Revolutionäre, das Krankhafte iſt ſo gut wie
nicht vorhanden. Ein freudiges Schaffen, unbeirrt und
unbe=
einträchtigt von den Nöten der Zeit, unter denen gerade die
Künſtler zu leiden haben, iſt unverkennbar. Und das iſt gut.
Wer an kulturellen Werten mitſchaffen will — und das iſt ja
der Künſtler in erſter Linie —, muß ſich freihalten vom
Mate=
riglismis, auch wenn die Kiiſt nach Broi gehen muß. Sie muß
wollen aber trotzdem auch in dieſer Stunde nicht den Kopf verlieren.
Wir werden in jedem Falle unſere Mitarbeit nicht verſagen, wenn es
heißt, die Kriſis zu vermeiden, oder die Folgen der Kriſis, ſollte es zum
Streik kommen, erträglich zu machen.
Llond George, kritiſiert die Regierungspolitik
Lloyd George als zweiter Redner nannte die Regierungspolitik
in der Kohlenkriſe ebenfalls eine irrige und erklärte, die
Verhandlun=
gen hätten auf jeden Fall weitergeführt werden müſſen. Die
Gel=
tendmachung der Machtmittel durch die
Gewerk=
ſchaften ſei noch keine Bedrohung der Verfaſſung.
Der Konſervative Sir Robert Horne wandte ſich darauf in
ſehr ſcharfen Worten gegen die Deſpotie der
Gewerk=
ſchaften. Er nannte es eine Jronie des Schickſals, wenn heute der
engliſche Bürger ſein tägliches Brot nicht bekomme, weil er Bürger des
freieſten Landes der Erde ſei, ſondern dieſes Brot der Gnade der
Ge=
werkſchaften verdanken müſſe.
Die Adreſſe des Unterhauſes auf die Ausnahmezuſtands=
Proklama=
tion des Königs über den Notſtand wurde mit 308:108 Stimmen bei 200
Enthaltungen angenommen.
In zwölfter Stunde.
In ſpäter Abendſtnde verlautet im Unterhauſe, daß man
innerhalb der Arbeiterpartei eine
Einigungs=
formel gefungen habe. Eine Vermittlungsaktion
Macdonalds ſtehe unmittelbar bevor. Sollte die Regierung
die Vermirtlungsformel annehmen können, ſo würde die
Arbei=
terpartei unverzüglich die Trade Union erſuchen, die ergangenen
Orders für den Generalſtreik zurückzuziehen. Um 10.30 Uhr
abends hat die Beſprechung zwiſchen Vertretern des
Gewerk=
ſchaftskongreſſes und Kabinettsmitgliedern begonnen. In den
Wandelgängen des Unterhauſes wird zurzeit die Lage etwas
hoffnungsvoller angeſehen. Man erwartet das Zuſtandekommen
eines Kompromiſſes in den nächſten Stunden.
Wie wir bereits gemeldet, iſt die erhoffte Einigung
ausge=
blieben. Die Verhandlungen wurden ergebnislos abgebrochen.
Der Generalftreik hat um Mitternacht begonnen. Neuere
Mel=
dungen liegen bei Redaktionsſchluß nicht vor.
Die engliſche Kohlenkriſe.
Die Streikausſichten. — Die Rückwirkungen
des engliſchen Streiks auf Deutſchland.
Was Deutſchland angeht, ſo iſt feſtzuſtellen, daß der
deutſche Kohlenbergbau nur dann eine weſentliche Erleichterung
erfahren wird, wenn der engliſche Streik ſich über einen großen
Zeitraum erſtrecken würde. Damit iſt aber nicht zu rechnen.
Ebenſo werden es ſich die deutſchen Gewerkſchaften
ſehr überlegen, ob ſie einen Sympathieſtreik wagen
wol=
len. An der Ruhr lagern gegenwärtig mehr als
9 Millionen Tonnen Kohlen, alſo eine
Monatsförde=
rung, die während dreißig Tagen abgefahren werden können,
und die deutſchen Gewerkſchaften haben nicht die Gelder, um
einen dreißigtägigen Sympathieſtreik finanzieren zu können.
Zum andern kämen bei einem ſolchen Streik eine ganze Reihe
von Zechenbetrieben zum Erliegen, die eben noch notdürftig
unterhalten werden können. An ihre Wiedereröffnung wäre
natürlich nicht zu denken. Die Bergarbeiter hätten alſo ſelbſt
den Schaden zu tragen, da ſie arbeitslos würden. Ein
Sym=
pathieſtreik der deutſchen Transportarbeiter
erſcheint überhaupt ausgeſchloſſen.
Es kann alſo feſtgeſtellt werden, daß auf der einen Seite
mit dem Ausbruch des engliſchen Generalſtreiks, wenigſtens aber
mit einer nennenswerten Dauer desſelben nicht gerechnet werden
kann, ebenſowenig aber auch mit einem Sympathieſtreik der
deut=
ſchen Bergarbeiter, die jetzt ſchon unter der ſchweren deutſchen
Abſatzkriſe leiden und bei einem Streik, auf die karge
Unter=
ſüützung aus den Gewerkſchaftskaſſen angewieſen ſimd, die nicht
hin und her reichen. Im übrigen muß aber immer wieder
dar=
auf hingewieſen werden, daß es gerade die engliſchen
Bergleute waren, die ſich gegen die Befreiung der
Ruhr ausſprachen, weil die Arbeitsloſigkeit
des deutſchen Bergmannes ihnen gute Löhne
brachte und ſie den Maiſtreik 1924 ebenfalls
ohne Sympathieſtreik vorübergehen ließen,
und auch hier die Konjunktur ausnutzten, alſo
auf internationale Solidarität pfiffen und
nur an ihren eigenen Vorteil dachten.
und darf das letzten Endes nur im Aeußeren, was heißen ſoll,
in der Propagierung ihrer Werke beim kaufkräftigen Publikum.
*
Beginnen wir unſeren Rundgang im großen Oberlichtſaal.
Hier fallen zunächſt zwei Künſtler ſtark ins Auge, die auf dem
gradlinigen Wege ihres künſtleriſchen Schaffens zu anderem
Ausdruck zu gelangen verſuchen. Das iſt Georg Altheim und
Hans Vielmetter. Georg Altheims immer noch peinlich
ſaubere Landſchaftskunſt, die ſo fein gefühlt und fein geſehen,
ſo diffizil im Ausdruck iſt, iſt ſtark geworden, das Kolorit ſeiner
Landſchaften hat die Sauberkeit gehalten, aber die Handſchrift
des Künſtlers iſt beutlicher, kraftvoller geworden, ſeine Farben
leuchtender, ohne den zarten Hauch eines natürlichen noli me
tangere verloren zu haben. Seine feine Pinſelführung und die
zeichneriſche Löſung ſeiner Vorwürfe ſind gleich meiſterlich
ge=
blieben. So geht Altheim ſeinen eigenen Weg, und der Künſtler
tut recht daran. Dieſe Bilder werden immer ihre Freunde
fin=
den. — Der junge Hans Vielmetter, deſſen Radierungen
ſchon mehrfach einen ſtarken Einſchlag ins Religiöſe, und zwar
zeitlos Religiöſe verrieten, iſt — vielleicht unbewußt — dem
zwingenden Eindruck alter Heiligenbilder verfallen, der ihn zu
ganz eigenartigem Kunſtausdruck und Kunſtempfinden führte.
Die drei von ihm ausgeſtellten Bildniſſe: Kind, Mädchen und
Dame ſind auf Holz gemalt, in Farbenzuſammenſtellungen, die
etwas gewagt erſcheinen, die aber eine ganz eigenartige
Bild=
wirkung hervorrufen. Das ausgeprägt Zeichneriſche, die
liebe=
volle Durcharbeitung auch des Hintergrundes kommt dieſen
Bil=
dern in ihrer Geſamtwirkung zugute.
Im übrigen fallen in dem größten Ausſtellungsraum eine
Anzahl Künſtler ins Auge, gerade weil ſie ſich untereinander
unterſcheiden. Da hängt die ſachliche, im Kolorit etwas harte,
aber ſaubere Malerei Ernſt Vogels (München) neben den
ſtimmungsvollen Bildern Jakob Weinheimers (Dresden),
der den tiefen Ernſt ſeines Kolorits nur durch wenige zarte,
freundliche Töne gibt, Willi Preetorius „Römiſche
Land=
ſchaft”, die ebenſo wie die alten „K idehäuſer” ſowohl im Kolorit
wie in der Geſamtauffaſſung des (dlichen in der erſchöpfenden
Charakteriſtik viel geben, neben darl Schelds ſehr
flot=
ten, faſt bis zur Flüchtigkeit flotte" ildern, in denen der ſtarke
farbige Reiz alles andere überwies Melchior Kerns (
Mün=
chen) ebenfalls ſehr ſachlich gemalte, rbig reizvolle Stimmun
gen neben Karl Küſtners (Münch. immer gleich und immer
gut geſehenen Landſchaften, Karl Friedr. Lippmanns (Frank
furt) breite, lockere Technik, die ſich auf Andeutungen beſchränkt,
neben Bruno Panitz (Mainz) ſehr akademiſch gemalten Bildern,
die im Grunde genommen nur Stimmungen ſind, denen aber ein
Streſemann begrüßt
die amerikaniſchen Hoteliers.
Berlin, 3. Mak.
Zu Ehren ſeiner amerikaniſchen Gäſte veranſtaltete der Verein Berl.
Hoteliers und verwandter Betriebe am Montag abend im Kaiſerſaal
des Zoo ein Feſtbankett, zu dem auch der amerikaniſche Botſchafter
Schurman, die Reichsregierung, Reichstagspräſident Loebe,
Oberbütrger=
mei Böß und viele andere Ehrengäſte geladen waren. Der Vorſitzende
der Vereinigung, Handelsrichter Schüler, begrüßte die Gäſte mit
herz=
lichen Worten, und erwähnte den Wert, den ein ſolcher Beſuch für die
gemeinſamen Beſtrebungen und für die Beziehungen der Länder habe. —
Darauf ergriff der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann das Wort zu
folgenden Ausführungen, die mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurden.
Es iſt nicht meine Abſicht, Ihren Aufenthalt in der Reichshauptſtadt
zu benutzen, um an dieſer Stelle eine außenpolitiſche Rede zu halten,
Wir wollen nicht von den Streitpunkten ſprechen, die es in der Welt
gibt, ſondern von dem, worin wir einig ſind, um ein einheitliches
Füh=
len der Nationen herzuſtellen und zu ſichern. Wir alle ſind einig in der
Freude über Ihren Beſuch. Im Frieden, ſo hat Goethe einmal geſagt
ſendet man die Tüchtigſten von einer Gegend der Welt zur anderen. Sie
tragen den Ruhm der amerikaniſchen Tüchtigkeit in die Welt. Sie ſind
in der Welt führend in Ihrem Beſtreben. Man kann wohl fragen, worin
ſind die Amerikaner nicht führend? Ob es Stahl iſt oder Eiſen,
Baum=
wolle, Film und ungemüinztes Gold: überall ſteht Amerika an der Spitze,
Aber die Welt wird nicht nur von materiellen Dingen beherrſcht. Man
kann auch die Frage ſtellen, wer führend iſt in den Freuden der Welt?
Auch die Freude iſt göttlichen Urſprungs. Gott hat die Erde und ihre
Schönheiten nickſt dazu geſchaffen, daß wir uns verkriechen. Wer die
Schönheiten der Erde kennen lernen will, muß reiſen und wandern.
Wer reiſen will, muß wohnen, und da treten Sie in Funktion, um den
Menſchen in Ihren großen Gaſtſtätten das zu erſetzen, was ihnen in der
Heimat das eigene Haus, die eigene Wohnung gibt. Ich bin allerdings
ketzerſch in meiner Anſchauung darüber, ob die Freude ſo lärmend ſein
muß, wie die Gegenwart es verlangt. Ob neben dem Rhythms des
Tanzes nicht vielleicht die Muſik für das Ohr eine größere Bedeutung
in ihrer Geſelligkeit beenſpruchen könnte. Ich ſehe mit Freuden die
internationale Verbindung zwiſchen Ihnen und ihren Kollegen. Aber ich
hoffe, daß auch im Hotelweſen die Individualität ſich erhält. Bauen Sie
nicht dasſelbe Hotel für die ganze Welt. Laſſen Sie uns etwas zum
Wundern und etwas von der Eigenart der Staaten und Länder übrig,
Wenn wir auf der Erde veiſen wollen, dann muß Friede ſein. Gebe Gott,
daß in ben Verhältniſſen der Völker zueinander der letzte große Krieg nur
als das letzte große furchtbare Märchen fortlebt, von dem es fpäter
heißt: Es war einmal. Kein Volk hat ſoviel durch dieſen Krieg gelitten,
wie das deutſche. Einſt waven wir reicher und konnten mehr
ausruhen. Jetzt werden wir für lange Zeit nur das Volk ber Arbeit
ſein. Aber wir wollen wieder in die Höhe kommen. Bei aller Arbeit
wollen wir alte Freundſchaften nicht vergeſſen. Als ich in den
Vereinig=
ten Staaten war, haben wir am Schluſſe des großen Kongreſſes das
alte ſchottiſche Volkslied geſungen „Ol long ſyne‟. Möge es auch über
unſeren Beziehungen ſtehen, als das Zeichen von Frieden und
Freund=
ſchaft, unter dem wir leben wollen. Grüßen Sie, wenn Sie
zurück=
kehren, den großen Nepräſentanten des amerikaniſchen Volkes, den
Prä=
ſidenten Coolidge. Sagen Sie ihm, wie ſehr wir ihm auch dankbar ſind
dafür, daß er uns Perſönlichkeiten von der Bedeutung und dem
Cha=
rakter eines Houghton und Sehurmann nach Berlin geſandt hat.
Be=
wahren Sie auch dem, was Sie in Deutſchland geſehen und gehört haben,
in Ihrem Herzen eine gute Erinnerung, und laſſen Sie uns ſo hoffen,
daß Ihr Beſuch in den Ländern des alten Erdteils eine Baſis ſein möge
füir Frieden und Freundſchaft zwiſthen den Völkern der Erde.
Nach der Rebe des Reichsaußenmtiniſters erhob ſich der amerikaniſche
Botſchafter Schurmann, von den Anweſenden oſtentativ begrüßt,
zu kurzen, aber ſehr herzlichen Ausführungen. Er unterſtrich, daß ſolche
Reiſen, wie die der Hoteliers, das gegenſeitige Verſtändnis förderten.
Die Regierungsvorlage über die Fürſtenabfindung.
Die Regierungsvorlage über die Fürſtenabfindung iſt über
Sonntag im Reichsjuſtizminiſterium fertiggeſtellt worden und
wwird ſpäteſtens am Dienstag dem Reichsrat zugehen. Ihr Inhalt
wird keine Ueberraſchungen bringen, da er ſich wieder auf den
Vorſchlägen der Koalitionsparteien aufbaut. Man rechnet damit,
daß der Reichsrat ſich ſchon am Dienstag mit der Vorlage
be=
ſchäftigt. Ob allerhings die Berechnungen der Regierung
zu=
treffen, daß ſie im Reichsrat keine großen Schwierigkeiten zu
überwinden haben wird, iſt nach wie vor unſicher, weil die
Ein=
ſtellung der preußiſchen Provinzialvertreter noch eine
Ueber=
raſchung bringen kann, denn auch im Reichsrat bedarf eine
Ver=
faſſungsänderung einer Zweidrittelmehrheit.
Verhinderung deutſcher Kohleneinfuhr.
Eſſen, 3. Mai.
Wie verlautet, wird der alte Bergarbeiterverband in Verfolg
der Brüſſeler Beſchlüſſe dafür eintreten, jede Belieferung des
be=
ſtreikten engliſchen Gebiets mit deutſchen Kohlen zu verhindern.
Die ſogenannten beſtrittenen Gebiete, das ſind alſo diejenigen
Gebiete, in denen deutſche und engliſche Kohlen in Konkurrenz
miteinander ſtehen, würden in eine Solidaritätsaktion nicht
ein=
bezogen werden, ſo daß dort eine Ausnutzung der durch den
Streik geſchaffenen Lage für die deutſche Kohlenwirtſchaft möglich
wäre.
wenig mehr Licht, mehr Sonne zum Vorteil gereichen würde.
Da hängen Karl Bantzers (Marburg) großgeſehene
Land=
ſchaften, inhaltlich reiche Bilder („Kirmesabend”) von feinſtem,
glänzend ſtudiertem Kolorit in der Lichtbehandlung, neben
Fer=
dinand Barths „Aufziehendes Gewitter”, das von neuem die
ſtarke Begabung dieſes jungen Künftlers verrät, wenn die Jury
auch nicht gerade eines ſeiner beſten Bilder ausgewählt haben
dürfte, Anna Bornemanns ſehr flottes und farbig reiches
Stilleben neben Richard Daenzers hübſcher kleiner
Land=
ſchaft. Da iſt Ernſt Eimer mit einem ganz ausgezeichneten
Werk „Mädchen am Fenſter” neben ſehr guten Landſchaften
hei=
miſchen Vorwurfs vertreten, das dieſen Künſtler von einer
Schaffensſeite zeigt, der man größte Fruchtbarkeit wünſchen
könnte. Da hängt Theodor Garvé (Frankfurt) in einem
tech=
niſch ſehr eigenartigen Blumenſtück in faſt kubiſtiſcher Löſung
neben den wenn auch ſtark akademiſch gegebenen Landſchaft=
Städte= und Volkstypen=Bildern Heinrich Giebels (Marburg),
Bilder, die einen ſehr feinen farbigen Ton zeigen, deren
eigen=
artiger Reiz durch den zarten, die Farben bindenden Hauch
erhöht wird. Da hängen Richard Hoelſchers feine, reife
Arbeiten, unter denen das Damenbildnis beſonders auffällt,
neben Ludwig von Hofmanns (Dresden) flott kolorierten
Bildern, die die Handſchrift dieſes Meiſters auf den erſten Blick
verraten, wenngleich auch dieſer Künſtler ſchon erheblich Größeres
geleiſtet hat. Da ſind endlich Heinz Hohmanns fein
empfun=
dene Stimmungen aus der Umgebung Darmſtadts, die eine
aus=
gezeichnete Kenntnis des reichen Schatzes der Natur verraten und
die Fähigkeit, dieſen Schatz künſtleriſch zu bändigen, und Franz
Huths (Weimar) „Interieurs”, in denen immer wieder
auf=
fällt, wie fein dieſer Künſtler den Farbenreiz, der in Stimmun=
*
gen haftet, feſtzuhalten verſteht.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Im Frankfurter Kunſtverein, Frankfurt a. M., wird bis
zum 13. Mai eine Gedächtnis=Ausſtellung zu Ehren
Profeſſor Lovis Corint’s gezeigt, welche in
chronolo=
giſcher Folge eine große Reihe ausgewählter Handzeichnungen
und Aquarelle des Meiſters von ſeinen erſten Anfängen bis zu
dem letzten, im Juni 1925 entſtandenen Blatt „Amſterdam”
um=
aßt. Daneben iſt in reichſter Auswahl die Druckgraphik des
Neiſters, meiſt in ausgewählt ſchönen Zuſtands= und
Probe=
rucken vertreten, ſodaß die Ausſtellung ein vollſtändiges Bild
ber „Corinth als Zeichner” bietet. — Die Oelgemälde Corinths
werden an gleicher Stelle im Juli und Auguſt in einer,
geſonder=
ten Schan gezeigt werden.
Nummer 123
Oſenstag, den 4. Mat 1926
Seite 3
Fascismus oder Demokratie
in Polen?
Von
Rolf Wingendorf, Danzig.
Am 4. Mai, dem Tage nach dem polniſchen Nationalfeiertag.
tritt jetzt mit Sicherheit die Regierung Skrzynſki nach langen
Verſuchen, ſich zu halten, endgültig zurück. Mit ihr wird der
Verſuch zu Grabe getragen, eine Einigung zwiſchen Rechts und
Links, gleichzeitig in der inneren und äußeren Politik, zu
er=
zielen. Dieſe Regierung war diejenige, welche im Innern die
Agrarreſorm zum Geſetz machte und die nach außen hin die
Loccrno=Verträge unterzeichnete und die Anſprüche Polens auf
einen Sitz im Völkerbundsrat vertrat.
Was nun aber kommen ſoll, darüber liegt noch ein
vollſtän=
diges Dunkel. Ueber eines nur iſt man ſich klar: Es gilt in
Polen einen Endkampf zwiſchen der
chauviniſtiſch=
fasciſtiſchen Richtung und der Politik der
Demo=
fkratie und geſunden Vernunft.
Das für polniſche Verhältniſſe Charakteriſtiſche iſt die
Tat=
ſache, daß der Schrei nach Diktatur und der ſogenannten „ſtarken
Hand” nicht nur von rechts, ſondern auch von links ertönt. Kein
anderer als der Abgott der polniſchen Linkspartei, der Marſchall
Pilſudſki, hat ſich über die beſtehende Kriſe im Sinne wie folgt
geäußert:
„Wir brauchen eine ſtarke Regierung, die nicht immer mit
Hilfe von irgendwelchen Seim= und Senatsgruppen, alſo mit
Hilfe von 444 Seimabgeordneten und 111 Senatoren, regiert.
Alle Verſuche ſeitens der Regierung, ſämtliche Parteien
zu=
friedenzuſtellen, werden niemals gelingen. Die eigene Kraft
muß immer für ſich verantwortlich gemacht werden. Und die
Kraft darf nicht damit rechnen, was einem gefällt oder was
einem nicht gefällt.”
Gleichzeitig aber hat Pilſudſki die Antwort auf die Frage,
Epb er eine Diktatur übernehmen wolle, abgelehnt, und ſogar die
Snſicht geäußert, daß auch die Möglichkeit einer ſtarken
Regie=
rung auf konſtitutioneller Grundlage beſtände.
Im ſelben Augenblick rufen die Vertreter der
pilſudſkifeind=
lichen Richtung, d. h. der Gruppen um General Haller und
Szeptycki, nach einer Diktatur des ſchärfſten Gegners Pilſudſkis,
des Generals Sikorſki. In beiden Fällen ſind
ges Militärs, die ans Ruder kommen und den polniſchen
Staat „retten” ſollen, retten aus einer Finanzkriſe, aus einer
Wirtſchaftskriſe, die nicht zum wenigſten gerade durch eine
(Ueberzüchtung des Militärs, durch ein
ungeheuer=
liches Heeresbudget hervorgerufen oder zum mindeſten verſchärft
twurde.
Es iſt ſehr begreiflich, daß in dem jungen Staat, der vor
dem wirtſchaftlichen Bankerott ſteht, deſſen zweite Währung
be=
rreits nicht mehr die Hälfte des Goldwertes hat, daß er an der
Re tung auf dem konſtitutionellen Wege verzweifelt und nach
2Wegen außerhalb der Konſtitution ſucht. Es iſt auch
kverſtändlich, daß gerade die polniſche Oeffentlichkeit, die ihrer
eganzen Veranlagung nach gewohnt iſt, der großen Geſte, der
PPoſe zu buldigen, von dem Wirken einer Perſönlichkeit wie
Muſſolini beſtochen wird und ſeine Methoden auf das eigene
WLand überiragen möchte. Man darf ſich keiner Täuſchung
dar=
tüiber hingeben, daß die Idee des Fascismus in Polen
tdurchaus populär iſt, wenn auch kühle politiſche Köpfe
fſich läugſt über die Gefahren klar geworden ſind, die darin liegen.
Der frühere öſterreichiſche Diplomat und jetzige polniſche
EMinifierpräſident Skrzynſki, deſſen Außenpolitik für Polen bis=
Cher die weitaus fruchtbringendſte war, hat den Finanzzuſammen=
Abruch zicht aufhalten können, er hat die Intereſſengegenſätze
Bwiſchen den derſchiedenen Erwerbsgruppen im polniſchen Volke
micht aſtsgleichen können. Und jetzt hofft die politiſch ſo
unge=
fſchulte Veiksgieinung in Polen, daß der Soldat retten ſoll,
as der Tiplomat nicht konnte.
Dazu kommt die ſtändige Beunruhigung in der
Oeffentlich=
keit durch zwei andere Probleme, das des Bolſchewismus
und das der nationalen Minderheiten. Auch da ſind
die Augen auf Muſſolini gerichtet. Das, was der Diktator in
Italien in der Tiroler Frage äußerte, fand den ungeteilten
Bei=
fall der polniſchen Oeffentlichkeit bis an die Sozialiſten heran.
DDie jahrelang geförderte nationale Verhetzung läßt ſich nicht in
awenigen Monaten wirkungslos machen. Es iſt auch heute noch
minmöglich, daß irgendein polniſches Miniſterium verſuchen könnte,
fſich auf die Stimmen der nationalen Minderheiten zu ſtützen,
nohne alle Parteien mit Ausnahme der Sozialiſten, die den
Ver=
fſuch der Verhandlungen mit den Minderheiten gemacht haben,
gegen ſich zu haben. Und doch wäre dem polniſchen Staat
ge=
rrade in ſeiner Finanzkriſe die Hilfe dieſer Minderheiten, die
fzum großen Teil eine wirtſchaftliche und kulturelle Ueberlegen=
Theit beſitzen, ſo bitter nötig, was der wirtſchaftliche Sachverſtän=
Vom Tage.
Reichskanzler Dr. Luther wird, wie jetzt feſtſteht, am 6. Mai zur
Tagung des Deutſchen Landwirtſchaftsrates hier eintreffen.
Die deutſche Regierung hat auf ein Memoir der polniſchen
Botſchaft in Berlin über die Liquidationsverhandlungen mitgeteilt, daß
das polniſche Angebot für eine Verſtändigung nicht genügt und daß
ſie die völlige Aufhebung den Liquidation verlangt.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing geſtern eine
Ab=
ordnungder Vereinigung der amerikaniſchen
Hotel=
fachleute.
Die Reden, die anläßlich des Beſuches des
Reichspräſiden=
ten in Hamburg am Dienstag gehalten werden, werden durch
Rundfunk verbreitet werden.
Der deutſche Geſandte in Wien Dr. Maximilian Pfeiffer iſt
geſtern im Müinchener Krankenhaus an Herzſchwäche geſtorben.
Am Freitag beginnt in Budapeſt die öffentliche
Hauptver=
handlung gegen die Frankenfälſcher, zu der eine Reihe
von Zeugen, darunter der Miniſterpräſident Graf Bethlen, Vorladungen
erhielten.
Prinz Victor Napoleon Bonaparte iſt in Byüſſel
ge=
ſtorben. Für die bonapartiſtiſchen Kreiſe Frankreichs galt der
Ver=
ſtorbene als der Anwärter auf den franzöſiſchen Kaiſerthron. Dieſe
Anwartſchaft geht nunmehr auf ſeinen zwölfjährigen Sohn Louis über.
Im italieniſchen Miniſterrat wurde beſchloſſen, ein eigenes
Miniſterium für Gewerkſchaften mit einem Beirat aus
Vertretern anderer Miniſterien und anerkannter Gewertſchaften zu
bilden.
dige der polniſchen ſozialiſtiſchen Partei, der Abgeordnete
Dia=
mant, nicht nur erkannt, ſondern ſogar auch ausgeſprochen hat.
Vorläufig aber vegiert nicht die Politik des Verſtandes, ſondern
die der Leidenſchaft.
Auch vor dem Bolſchewismus, d. h. vor dem im Innern,
ſoll die ſtarke Hand des Diktators bewahren. Mit dem
bolſche=
wiſtiſchen Rußland dagegen wäre man gerade auf der
ſlawo=
philen polniſchen Rechten nur zu geneigt, einen Pakt
abzuſchlie=
ßen, vorausgeſetzt, daß er Deutſchland ſchädigt. Die Gefahr im
Innern iſt ganz gewiß nicht gering, doch iſt ſie hervorgerufen
durch die Ueberſpannung der ſozialen Gegenſätze, durch die
Re=
gierung der Militärs und der politiſchen Polizei, und ſie wird
nicht beſeitigt werden durch neue Gewaltmaßnahmen. Polen hat
aus der Zeit der ruſſiſchen Herrſchaft viel herübergenommen:
Es hat die Methoden der politiſchen Polizei, der berüchtigten
Ochrana, nicht vergeſſen, aber auch nicht die Methoden des
Kampfes im Dunkeln, der Geheimorganiſationen, der
revolu=
tionären Propaganda, des Nihilismus und der polniſchen
Revo=
lutionäre.
Trotzdem haben aber die Gegner der Militärdiktatur, die
Politiker der Vernunft, dem Ruf nach dem Fascismus kein
gleich=
wertiges Schlagwort entgegenzuſetzen, jedenfalls kein Schlagwort,
das dem politiſch ungeſchulten polniſchen Volk ſo geläufig werden
könnte. Die Ausſichten einer Kabinettsbildung auf
konſtitutionellem Wege ſind ſo außerordentlich
ungün=
ſtig. Nach Anſicht politiſcher Kreiſe gibt es drei Möglichkeiten:
1. ein Kabinett nur aus den Rechtsparteien, das über eine
ge=
ringe Zufallsmehrheit verfügen könnte, aus dem Skrzynſki
aus=
ſcheiden würde, wofür aber die Führung Grabſki oder Witos
übernehmen würden. Als Außenminiſter würde dann Sajda
in Frage kommen. Die Ausſichten eines ſolchen Kabinetts wären
jedoch wenig vielverſprechend, da ein dauerndes Einvernehmen
zwiſchen den Großgrundbeſitzern und der Bauernpartei Witos
kaum denkbar iſt; 2. iſt die Möglichkeit eines Kabinetts aller
polniſchen Parteien mit Ausnahme der äußerſten Rechten, alſo
bis Witos, gegeben, die aber wahrſcheinlich an dem Widerſtand
der Befreiungspartei Wyzwolenie ſcheitern dürfte. Die dritte
Möglichkeit iſt das außerparlamentariſche oder gemiſchte
Kabi=
nett. Auch hier ergeben ſich natürlich Schwierigkeiten, da ja auch
ein ſolches Kabinett letzten Endes die Unterſtützung der Parteien
braucht. Man hofft jedoch, auch in dieſem Falle Pilſudſki für
eine ſolche Löſung zu gewinnen und mit Hilfe ſeiner Popularität
die Widerſtände zu überwinden. Im allgemeinen kann man
jedoch die Lage noch als völlig ungeklärt betrachten. Die meiſten
Ausſichten dürfte noch ein Kabinett der Rechtsparteien mit
Witos an der Spitze haben.
Welche Regierung aber auch in Polen ans Ruder kommt,
keine einzige wird poſitive Arbeit leiſten können, keine einzige
wird vor allen Dingen den wirtſchaftlichen
Wieder=
aufbau durchführen können, ſolange nicht die Einſtellung der
polniſchen Oeffentlichkeit ſich grundlegend ändert, ſolange ſich
nicht die Erkenntnis Bahn bricht, daß eine ſtändig gegen
Deutſch=
land gerichtete Nadelſpitzenpolitik ihre Spitze immer wieder gegen
Polen ſelbſt kehren muß, da Polen ſeiner ganzen
Wirtſchafts=
ſtruktur nach auf ein Einvernehmen mit Deutſchland angewieſen
iſt. Dazu gehört natürlich auch eine Abkehr von der Politik der
Schikane gegenüber den Minderheiten. Ob. Diktatur, ob
Demo=
kratie, alle beide müiſſen verſagen, wenn ſie weiterhin nur Politik
aus Preſtigegründen und nicht Politik aus Vernunftgründen
treiben wollen.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Montag, den 3. Mai.
Konzert.
F. N. Aus Anlaß ſeiner dritten Vertreterverſammlung hielt
der Reichsverband deutſcher Orcheſter, Ortsgruppe Darmſtadt,
gein Konzert unter Leitung von Herrn Generalmuſikdirektor Joſ.
Roſenſtock. Von unſerem Landestheater=Orcheſter wirkten
ſdabei diejenigen Herren mit, die dem Reichsverband angehören,
wnd ſie wurden verſtärkt durch Mitglieder anderer Ortsgruppen.
EEs iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein derartig zuſammengeſetztes
Or=
wheſter nicht ſo eingeſpielt iſt und darum an Präziſion und
chärfe des Ausdrucks manches vermiſſen läßt, was wir ſonſt
ſſin unſeren Sinfoniekonzerten zu hören gewohnt ſind. Auf der
ganderen Seite war es aber doch bewundernswert, wie ſich alle
Mitwirkenden der klaren und zielbewußten Leitung Roſenſtocks
ganpaßten und den zahlreichen Hörern hohen Genuß bereiteten.
Man hatte eine Vortragsfolge zuſammengeſtellt, die faſt nur
Elaſſiſche Muſik enthielt und ſich nicht weiter als bis Schubert
wvagte. Einleitend erklang der erſte Satz der Suite in C=Dur
won Joh. Seb. Bach in der Bearbeitung für den Konzertgebrauch
won Felix Weingartner, der Form nach eine franzöſiſche
Ouver=
mure, pathetiſch beginnend und dann lebhaft fortgeſetzt in
reiz=
wollem Wechſelſpiel zwiſchen dem Streichorcheſter und einem Trio
won zwei Oboen und Fagott. Zum Schluß erklang Mozarts
gewig junge kleine Nachtmuſik für Streichorcheſter, bei der es
be=
ſſonders angenehm auffiel, daß Roſenſtock die Tempi der
Haupt=
hätze ſo gemäßigt nahm, während ſie ſonſt meiſtens überhetzt
mverden. Den übrigen Teil des Konzertes beſtritten Solodar=
Wietungen, zwei Konzerte von Mozart aus ſeiner mittleren,
be=
ſſonders heiter geſtimmten Lebensperiode. Herr Konzerimeiſter
Otto Drumm ſpielte mit vollendeter Technik und feinſinnigem
Ausdruck das D=Dur=Violinkonzert (Köchel, Nr. 218), deſſen
ſſonnige Heiterkeit und Grazie immer wieder von neuem entzückt.
Ein beſonders ſelten gehörtes Werk kam dann zum Vortrag, der
Mittelſatz und erſte Satz aus dem Konzert für Flöte und Harfe
MKöchel, Nr. 299), meiſterhaft geſpielt von Herrn Martin Geiß=
Aer und Fräulein Franziska Fiſcher. Die überaus ſeltene
Zuſammenſtellung dieſer Soloinſtrumente erinnert an die Zeit,
iin der für jedes im Orcheſter verwendete Inſtrument Konzerte
fin großer Anzahl geſchrieben wurden. Beſonders intereſſant
waren die Kadenzen beider Sätze, welche beide Inſtrumente
fin virtuoſem Wechſelſpiel zeigten.
Zwiſchen dieſen umfangreicheren Werken ſang Gertrud
Gercke im erſten Teil Beethovens große Szene mit Arie: Ah!
perfidol Sie entfaltete dabei die ganze Kraft und Schönheit ihrer
wohllautenden Stimme und bewältigte das techniſch und künſtleriſch
überaus anſpruchsvolle Werk mit hervorragendem Gelingen. Im
zweiten Teil trug ſie, in meiſterhafter Weiſe von Joſeph
Roſen=
ſtock am Flügel unterſtützt, drei Schubertſche Lieder vor, von
denen der beſonders ſchön geſungene Ganymed deshalb den
ſtärkſten Eindruck hinterließ, weil er ihrem Organ und ihrer
Vor=
tragskunſt entſprach.
Das Publikum, ſichtlich erfreut über die klaſſiſche
Vortrags=
folge, ſpendete nach allen Werken lebhafteſten Beifall. Die
Soliſten wurden mit reichen Blumenſpenden bedacht.
*Kreislauf der Mode.
Eine ketzeriſche Prophezeihung von Heinz Scharpf.
Nachdem uns das Land der unbegrenzten Möglichkeiten den
Bubenſtrumpf zu Füßen gelegt hat, ſieht Europa mit Vergnüngen
der kniefreien Mode entgegen. Wird es ſich mit beiden Beinen
ſo feſte hineinknien, daß der umgerollte Strumpf bei alt und
Jung Trumpf ſein wird.
Und iſt der Weg der Mode einmal kniefrei beſchritten, folgt
nach dem Bubenſtrumpf wohl das Bubihöschen, wie es
augen=
blicklich bereits beim Sport mit Vorliebe getragen wird, dann
vielleicht das Bubileibchen, das mit Bubikragen ſich ſchon
trium=
phierend angekündigt hat, und ſchließlich kommt das Bubihemdchen
an die Reihe, bis Bubi ſplitternackt daſteht, als Bubimädi, als
Knäbin, als Schaumgeborenes Nixchen. Nackicht wird dann die
große Mode des Tages ſein. Nicht von heut auf morgen, peu
à peu, aber aufgeſchoben iſt doch ausgezogen. Anfangs werden
die Herren Kunſtmaler noch Gebilde von Kleidern auf die bloße
Haut malen, wie das heutzutage vereinzelt ſchon geübt wird, aber
dieſe Flächenmalerei wird nicht von langer Dauer ſein.
Unter=
deſſen wird ſich das Auge durch die raffiniert in die Länge
ge=
zogene Ausziehungsmethode an Verſchiedenes gewöhnt haben,
wo es alles zu ſehen gibt, wird es nichts mehr ſehen, ſelbſt dort,
wo es noch etwas zu ſehen gäbe, wie man ja auch ſeinerzeit im
Paradieſe ganz unbekleidet umherging, ohne daß dies weiter
auffiel und man erſt höheren Orts darauf aufmerkſam gemacht
werden mußte, um Anſtoß nehmen zu können.
Wenn aber das Auge abſtumpft, auf keine Reize mehr
rea=
giert, wird naturnotwendig die Geburt der Mode wieder
ein=
ſetzen. Denn Mode iſt nichts anderes, als Anreiz für den
Stumpf=
ſinnigen. Da nun die Welt zu recht großen Teilen aus ſolchen
Sinnigen beſteht, wird ſich mit Sicherheit folgendes ereignen:
Die ihres Adamskoſtüms ſatte Knäbin wird eines Tages
einen aparten Einfall haben, ſie wird ſich vielleicht plötzlich die
Auf nach Genf!
Das deutſche Minimalprogramm für die
Studienkommifſion. — Ein Vorſchlag Robert Ceeils.
Der innenpolitiſche Konflikt um die Fürſtenabfindungsfrage
und die Vorbereitungen des engliſchen Streiks haben die
Auf=
merkſamkeit der Oeffentlichkeit auch in Deutſchland davon
abge=
lenkt, daß in einer Woche ſchon die Veratungen der
Studienkom=
miſſion in Genf beginnen, die das Problem der Neuorganiſation
des Völkerbunds beackern ſoll. Der deutſche Botſchafter
in Paris, Herr von Hoeſch, der Wortführer der deutſchen
De=
legation, iſt bereits in Berlin eingetroffen. Die
nächſten Tage, werden nun dazu dienen, das Programm
durchzuarbeiten und aufzuſtellen, nach dem er zu operieren hat.
Selbſtverſtändlich wird dieſes Programm nicht ſo eng
gehal=
ten ſein, daß ihm jede Bewegungsfreiheit
ge=
nommen wäre. Da niemand vorausſehen kann, wie die
Dinge in Genf ſich entwickeln werden, wird ein großer Teil
der Verantwortung auf Herrn von Hoeſch
fal=
len. Immerhin iſt die Taktik der deutſchen Regierung doch wohl
ſo gedacht, daß Herr von Hoeſch Richtlinien mit auf den Weg
bekommt, die das deutſche Minimalprogramm
ent=
halten. Dieſe Richtlinien laſſen ſich auf die kurze Formel bringen,
daß wir keiner Löſung zuſtimmen können, die eine
Verſchiebung des politiſchen Gleichgewichts im
Völkerbundsrat bedeuten würde, und daß wir
zur=
zeit auch keine Möglichkeit ſehen, auf die
Einmü=
tigkeit im Rat zu verzichten.
Unter dieſem Geſichtswinkel iſt ein Vorſchlag zu
beach=
ten, den die „Voſſ. Ztg.” veröffentlicht und von dem ſie behauptet,
daß er als Baſis für die Studienkommiſſion auf Grund einer
Fühlungnahme unter den Mächten gedacht ſei. Dieſer Vorſchlag
geht dahin, daß der Rat in drei Kategorien
zerfal=
len ſoll: ſtändige Sitze, die den Großmächten vorbehalten ſind,
halbſtändige Sitze, die auch ſechs Jahre vergeben werden mit
dem Recht der Wiederwahl, und nichtſtändige Sitze von
dreijäh=
riger Dauer, bei denen die Wiederwahl ausgeſchloſſen iſt. Soweit
wir wiſſen, iſt dieſer Vorſchlag nicht neu. Er iſt ſchon vor einiger
Zeit von Sir Robert Cecil gemacht worden. Er mag den Vorteil
haben, daß er für eine Reihe von Staaten, wie z. B. Spanien,
Braſilien und Polen, ſchmackhaft ſein wird, weil ſie dann
wenig=
ſtens im Prinzip zu Großmächten auflaufen, denn eine ſolche
Periode von ſechs Jahren, mit dem Recht auf die Wiederwahl,
bedeutet bei der heutigen raſchen Entwicklung tatſächlich ſoviel,
wie ein ſtändiger Sitz.
Der Plan hat aber den Nachteil, daß er die nichtſtändigen
Sitze noch mehr entwertet. Außerdem würde der Rat dadurch
mindeſtens auf 18 Sitze anſchwellen, alſo ſo groß werden, daß er
nicht mehr operationsfähig iſt, wenigſtens dann, wenn man nicht
den Grundſatz der Einſtimmigkeit derläßt. Ob auf dieſem Wege
die Schwierigkeiten beſeitigt werden können, iſt alſo zum
min=
deſten zweifelhaft. Für Deutſchland jedenfalls liegen die Dinge
ſo, daß den deutſchen amtlichen Stellen ein
ſol=
cher Vorſchlag nicht unterbreitet iſt. Die Berliner
Stellen haben auch keine Ahnung davon, ob die Ententemächte
etwa die Abſicht haben, nach dieſer Richtung zu ſtoßen. G —1
Die Mitglieder der Studienkommiſſion.
Die Liſte der Mitglieder der Studienkommiſſion zur
Erwei=
terung des Völkerbundsrates ſteht nunmehr endgültig feſt. Die
einzelnen Delegationen werden ſich folgendermaßen
zuſammen=
ſetzen: Frankreich wird durch Paul Boncour, den Grafen,
Clauzel und den Juriskonſulten des franzöſiſchen Auswärtigen
Amtes Fromageot vertreten ſein. England durch Lord Rob.
Cecil und den Juriskonſulten Ceeil Hurſt. Italien durch
Scialoja und den Juriskonſulten Pilotti. Japan durch den
Geſandten im Haag Matſuda. Spanien durch den bisherigen
Geſandten in Bern und zukünftigen Botſchafter in Buenos Aires
de Palacios. Braſilien durch ſeinen ſtändigen Geſandten
beim Völkerbund Profeſſor Mello Franco. Uruguay durch
ſeinen Pariſer Geſandten Guani. Belgien durch die
Ge=
ſandten Broucqueres und Mellot und den Kabinettschef
Vander=
veldes Rollin. Die Tſchechoſlowakei durch den
Außen=
miniſter Dr. Beneſch und den Berner Geſandten Hennings. Die
fünf Staaten, die außer den Ratsmitgliedern zur Teilnahme
an den Beratungen der Studienkommiſſion eingeladen ſind, ſind
folgendermaßen vertreten: Deutſchland durch den Pariſer
Botſchafter von Hoeſch, Miniſterialdirektor Dr. Gaus und
Geheimrat von Bülow, die Schweiz durch Bundesrat
Motta, Polen durch den Delegierten beim Völkerbund Sokal,
China durch den ſtändigen Delegierten beim Völkerbund mit
Sitz in London Chao In Chu, Argentinien durch den
Dele=
gierten Lebretton.
Haare wachſen laſſen. Tableau! Ein Sturm der Entrüſtung
wird dieſer Profanierung folgen. Ströme von Tinte werden
ver=
goſſen werden, um Einhalt zu gebieten. Lange Haare werden
unſittlich ſein, unhygieniſch und unknäbiſch. Das Geſetz wird
ſie verbieten, nichtsdeſtoweniger wird jede Dame darauf mit einem
175 Zentimeter langen Rieſenloreleyhaar 4 la Anna Czillag
umherlaufen und die chineſiſchen Zopflieferanten werden zu
un=
erhörtem Reichtum kommen. Lange Haare, langer Verſtand,
wird ſich der Volksmund vernehmen laſſen und die Dichter werden
für dasſelbe nachtigallengleich in die Saiten ſchlagen.
Dann wird über Nacht das Feigenblatt in Mode kommen.
Feigenblätter aus Feigenblatt, Feigenblätter aus Stoff, Spitzen,
geſtickt, geklöppelt, geſtärkt und ſächſiſche Flanellfeigenblätter,
Sämtliche Chanſons werden auf das Feigenblatt zugeſchnitten
ſein, das Kunſtgewerbe wird ſich ſeiner bemächtigen und im
deutſchen Feigenblätterwald wird ein ſchwunghafter Feuilleton=
Handel mit ihm getrieben werden.
Und auf einmal wird das Bubihemdchen wieder da ſein,
gegen das gewettert werden wird als einer Erfindung des
Teu=
fels, um verſteckte Buhlſchaft damit zu treiben. Nach kurzer
Pauſe wird eine Schauſpielerin in Höschen erſcheinen. Frou,
frou! Hu, hu! Die geſamte Mitwelt wird in die Horizontale
fallen, alle Journale werden voll ſein von der Dame in Höschen,
die Budapeſter Polizei wird einſchreiten und meſſen, ob auch
keines zu lang ſich das Bein hinabwagt und jeden naſeweiſen
Zoll mit ſchwerer Strafe belegen. Aber damit noch nicht zu
Ende, wird eines ſchönen Sommers Herr Poiret in Paris, um
ſeine Zahlungsſchwierigkeiten zu beheben, mit etwas ganz
Un=
erhörtem aufwarten. Mit einem obſzönen Sack, einer um den
halben Leib geſtülpten Tarnkappe, mit dem Rock.
Oh=o=o=o=oh! Die Damen werden vor Entrüſtung und
Ent=
zücken erröten und erbleichen. Jedoch nach dreiviertel Jahren
wird ihn die Königin von England als hoffähig erklären müſſen.
Aber noch immer des Guten nicht genug, wird eines Tages
plötz=
lich wieder das „Weib” modern ſein. Das Weib mit Büſte,
Run=
dungen, der mütterliche Menſch, die überwundene Knäbin.
Und eine Dame wird die Extravaganz auf die Spitze treiben
und trotz des Gejohls der Menge eines Tages mit
hochgeſchloſ=
ſenem Kleid in der Oeffentlichkeit erſcheinen.
Selbſtverſtänd=
lich wird es eine Amerikanerin ſein. Ebenſo ſelbſtverſtändlich
wird ihr alles im Nu hochgeſchloſſen folgen. Mit wahrer Luſt in
ſengender Sonnenhitze. Nur das Hochgeſchloſſenſte wird gekauft
werden.
Und damit wäre der Kreis geſchloſſen. Dann könnte wieder
das goldene Ausziehalter beginnen, bei deſſen Knieentblößung
wir eben angelangt ſind und deſſen weitere Exhibitionen wir
geſpannten Blicks verfolgen.
Seite 4
Dienstag, den 4. Mai 1926
Nummer 123
Angariſche Politik.
Noch immer ſteht die ungariſche Politik im Zeichen des
viel=
langweilig gewordenen Themas nur noch ungern akzeptiert. Die
Tagespolitik hat ſich dieſer Affäre bemächtigt, und ſie wird nicht
aufhören, ſie für ihre Zwecke auszunutzen, ſolange das richterliche
alſo ungefähr noch ein Monat gegeben, die Frankenaffäre gegen
die Regierung auszunutzen. Das Intereſſe an der Sache iſt
be=
reits abgeflaut. Es gelang nicht, zu beweiſen, daß Mitglieder
der Regierung von den Machinationen der Frankenfälſcher etwas
gewußt haben, ja nicht einmal, daß ſie dafür eine moraliſche
Ver=
antwortung tragen. Der Frankenſkandal bleibt trotz ſeiner
gro=
ßen Dimenſionen eine kriminelle Angelegenheit, deren politiſche
Bedeutung viel geringer iſt, als man es zunächſt ſelbſt in
Regie=
rungskreiſen anzunehmen geneigt war.
Es gibt wenig Länder im heutigen Europa — wenn man
von den immer zahlreicher werdenden Staaten, wo eine Diktatur
herrſcht, abſieht — wo ein ſchlimmeres Verhältnis zwiſchen
Regie=
rung und Oppoſition beſtünde wie in Ungarn. Seit fünf Jahren
beſteht das Regime der ſogenannten Einheitspartei
ununter=
brochen und die Miniſterpräſidentſchaft des Grafen Bethlen, was
in der politiſch überall ſo bewegten Nachkriegsära einen Rekord
darſtellt. Und ſeit fünf Jahren verſucht die ungariſche
Oppo=
ſition mit ſtets verzweifelteren Mitteln die Regierung zu ſtürzen.
Sie iſt aber im Parlament zahlenmäßig ſehr ſchwach vertreten
und in ihrer Zuſammenſetzung äußerſt heterogen. Erſt der
Frankenſkandal, oder richtiger, die damit verbundene Hoffnung,
die Regierung zu ſtürzen, hat alle wirklichen Oppoſitionsgruppen
vereinigt, und im ungariſchen Parlament ergab ſich die etwas
eigenartige Lage, daß der konſervativſte Teil des katholiſchen
Hoch=
adels, welcher bekanntlich den habsburgiſchen Legitimismus in
ſeiner ausgeprägteſten Form vertritt, ſich mit den
Sozialdemo=
kraten, die in Ungarn ihre marxiſtiſchen Prinzipien womöglich
noch ſtrenger wahren als die Sozialdemokraten anderer Länder,
verbündet haben. Dieſes Bündnis gereichte keinem Teil zu
wirk=
lichem Nutzen. Beſonders die Legitimiſten haben dadurch, daß
man ſie im Bündnis mit den Sozialdemokraten fah, viel an
Boden verloren. Die Kampagne in der Frankenaffäre, die auf
einen innenpolitiſchen Mißerfolg der Oppoſition hinausläuft, hat
ohne Zweifel Ungarn großen Schaden zugefügt. Die tſchechiſche
und ein Teil der ausgeſprochen tſchechenfreundlichen franzöſiſchen
Preſſe hat dieſen inneren Streit in Ungarn geſchickt ausgenutzt.
Es iſt bezeichnend für die verzweifelte Lage der ungariſchen
Oppoſition, daß ſie dieſe feindliche Propaganda in ihrem Kampfe
gegen die Regierung als einzigen Aktippoſten aufzeigen kann.
Die größte Gefahr für die innere Stabilität Ungarns
be=
deutet unbedingt die ungelöſte Königsfrage. Man hat die
Ent=
ſcheidung in dieſem Punkte hinausgeſchoben auf einen Zeitpunkt,
in dem Ungarn ſeine innen= und außenpolitiſche
Handlungs=
freiheit vollkommen zurückgewinnen wird, und es wäre jetzt
ſo=
zuſagen eine Ehrenpflicht aller Parteien, ſich der
Auseinander=
ſetzung im der Königsfrage zu enthalten. Dies geſchieht aber nur
ſcheinbar, in Wirklichkeit vergiftet dieſe Frage ſtark das
Verhält=
nis der verſchiedenen Parteien und Geſelſchaftsſchichten
zuein=
ander. An dieſer Lage ſind nur die Friedensverträge ſchuld,
der aus der ungariſchen Geſchichte gutbekannte königsloſe Zuſtand
ſteht einer Abebbung der politiſchen Leidenſchaften ſtark im Wege.
nen, daß die Frankewaffäre keine großen Kreiſe mehr ziehen wird
und daß der heikelſte Punkt für die Regierung bereits
über=
um zwiſchen der Regierung und der linksſtehenden Oppoſition
ein beſſeres Verhältnis herbeizuführen. Der nüchternere Teil der
Oppoſition ſieht ein, daß der Kampf etwas zu weit gegangen iſt
und daß er ſie vor dem Lande zu ſtark in Mißkredit brachte.
Be=
ſonders die Unterſtützung der ungarnfeindlichen Propaganda im
Auslande wird ihr ſtark zum Vorwurf gemacht; ſie hätte alſo
Grund genug, ein Kompromiß mit der Regierung zu ſuchen. Der
gets für das Jahre 1926/27. Ungarn wünſcht bekanntlich die Auf= Und dieſe Verſtimmung wird noch ſehr lange nicht weichen.
hebung der Völkerbundskontrolle und hat auch alle Bedingungen
dazu bereits erfillt. Dieſe Aktion kann jedoch nur dann durch=
Nationalverſammlung bewilligte Budget dem Völkerbunde
vor=
legen kann. Die Oppoſition hat es nun in der Hand, die Budget= hauptſtädten freut man ſich recht wenig darüber.
debatte künſtlich zu verlängern und dadurch die Aufhebung der
eine ſolche Haltung der Oppoſition als Landesverrat zu ſtem=
Eelte in Wueherungereien Taif zaun iege. duf, Feif zun.
das Budget nicht rechtzeitig votiert werden ſollte, der Völkerbund Die Konferenz in Auſcva.
— in dem die Regierung Bethlen ſtarke Sympathien beſitzt —
dieſe Lage berückſichtigen würde und die Kontrolle über Ungarn
erwähnten Frankenſkandals, wenn auch die Oeffentlichkeit die dennoch in irgend einer Form beſeitigen würde. Ein mehr oder
ewige Behandlung dieſes anfangs ſo ſenſationellen und jetzt ſo minder günſtiges Kompromiß wäre alſo das beſte Ergebnis, was
die Oppoſition erreichen könnte, um die Annäherung zu
erleich=
tern und um auch den Schein zu wahren, fordert ſie die
Auf=
löſung der ſogenannten geheimen Geſellſchaften. Dieſe Geſell=
Urteil über die Schuldigen nicht gefällt wird. Der Oppoſition iſt ſchaften, welche in Wirklichkeit geſellſchaftliche Gruppen mit
fas=
eiſtiſchen und irredentiſtiſchen Zielen ſind und während der organe, welche bisher ſich entſcheidend für den Frieden
aus=
ſtark überſchätzt. Ihre politiſche Bedeutung iſt ſehr gering,
auf=
gelöſt können ſie indeſſen in der Praxis nicht werden — da ſie
eben Geheimgeſellſchaften ſind. Wenn aber auf dieſer Baſis ein lungen für ausſichtslos und ſchädlich hält.
Kompromiß zwiſchen der Regierung und der Oppoſition möglich
iſt — es gibt ſehr viele, die es bezweifeln —, dann haben dieſe
Zur Regelung
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Das Abkommen zwiſchen Bérenger und Mellon, über die
franzöſiſchen Schulden an Amerika wird hier ſehr zurückhaltend
ken, welcher durch jede peſſimiſtiſch lautende Aeußerung ungünſtig
beeinflußt werden kann, und vielleicht auch mit Rückſicht darauf,
ſidenten Coolidge noch nicht beſtätigt iſt, möchte man jede ſcharfe
Auseinanderſetzung vermeiden. Im übrigen iſt man, was
Ame=
rikas weitere Haltung betrifft, hier nicht beunruhigt. Der
Ent=
ſchluß Coolidges, den Senat bis zur Ratifizierung des
Abkom=
mens mit Frankreich zuſammenzuhalten, ſowie die ſchnelle
Rati=
fizierung der Schuldenabkommen mit anderen Staaten macht eine
glatte Annahme der Regelung durch den Waſhingtoner Senat
mehr als wahrſcheinlich.
Das wird hier aber keineswegs als ein großer Erfolg
ge=
bucht. Das Abkommen iſt — wenigſtens im Vergleich zu den
Angeboten Caillaur” — nicht günſtig für Frankreich. Vom rein
ſelbſtverſtändlich nicht ungünſtig. Frankreich bezahlt ungefähr müſſen, andernfalls die Offenſive wieder beginnen ſoll. Es ſcheint
50 Prozent ſeiner Schulden an Amerika — alſo nicht ganz 7
Mil=
liarden Dollar — in ſtändig wachſenden Jahresraten. Die Schul= leuten wieder gelmgen wird, die Verhandlungen zu berzögern.
den werden in 62 Jahren getilgt, und zwar ſo, daß in den erſten Die diplomatiſchen Methoden der Rifleute, ſo primitiv ſie auch
zwei Jahren die Raten je 30 Millionen Dollar bei einem
Zins=
fuß von 1 Prozent ausmachen; dann wachſen die Raten bis zu lich zu gewinnen, und die bisherigen Verhandlungen zeigen, daß
125 Millionen und der Zinsfuß bis zu 3½ Prozent. Die
ſo=
genannte Sicherungsklauſel (clause de sauvegarde) wird
Frank=
reich nicht gewährt.
Die Einigung, die Bérenger erzielt hat, iſt nicht ſo günſtig
welche die politiſche Bewegungsfreiheit Ungarns eindämmen; welche Belgien gewährt wurde. Die erſten Jahresraten ſind ſehr
In Budapeſter politiſchen Kreiſen glaubt man im allgemei= der Sicherungsklauſel hat wenig zu bedeuten. Sie hätte ja nur
verſtändlich den Verzicht auf die Sicherungsklauſel ſtets vorwerfen
ſchritten iſt. Trotzdem werden immer neue Verſuche unternommen, — Caillaux hat bekanntlich ganz ſtarr daran feſtgehalten. Aber Abd el Krims feindſelig gegenüber. Wenn aber die Riſtabylen
nicht das Fehlen der Sicherungsklauſel, ſondern der Umſtand, Algerien haben. Daxum müſſe Frankreich unter allen Umſtänden
daß Frankreich gleich jetzt ſo große Summen zahlen muß, iſt nach vermeiden, daß Abd el Krim als Held aus dem marokkaniſchen
Anſicht der Finanzleute das Bedenkliche.
nicht beſonders gut, und wenn ſich die Preſſe auch eine gewiſſe des Friedens.
Zurückhaltung Amerika gegenüber auflegt, der Grundton der Zei=
Preis des Kompromiſſes wäre die ſchnelle Erledigung des Bud= tungen von der „Humanité” bis zum „Gaulois” iſt gleich bitter.
giſchere Rückforderung der Anleihen ſein, die Frankreich zahl= erklärt, daß das Rifgebiet die franzöſiſchen und ſpaniſchen
For=
geführt werden, wenn die Regierung Anfang Funi das von der reichen europäiſchen Staaten gewährt hat. In gewiſſen Balkan= derungen unter keinen Umſtänden annehmen könnte. Das
Völkerbundskontrolle zu ſabotieren. Aber auch dieſe Waffe iſt ger proviſoriſchen Baſis ſich abſpielen. Es iſt auch nicht unwahr= er freiwillig nachgegeben. Man müſſe ſich Rechwung davon
ab=
zweiſchneidig, denn für die Regierungspartei iſt es ein leichtes, ſcheinlich, daß die Sanierung jetzt ſchneller erfolgen kann, als man legen, daß Frankteich und Spanien den Krieg
im allgemeinen annimmt.
Von unſerem D=Korreſpondenten.
Paris, 3. Mai.
Von den Friedensverhandlungen mit den Rifleuten kommen
auf einmal ſehr peſſimiſtiſch lautende Nachrichten. Die Stimmung
in den hieſigen politiſchen Kreiſen hat eine erhebliche Wendung zu
Ungunſten der Verhandlungen erfahren. Diejenigen Preſſe=
Kommuniſtenherrſchaft entſtanden, werden in ihrer Bedeutung ſprachen, ſo zum Beiſpiel die „Information”;, haben plötzlich ihre
Nichtung gewechſelt. Aus Madrid, wo man von Anfang an die
Friedensverhandlungen mit ſcheelen Augen betrachtet hat, kommt
die Nachricht, daß man in den zuſtändigen Kreiſen die Verhand=
Dieſe plötzliche Stimmungsänderung iſt durch die
Veröffent=
lichung des den Rifdelegierten durch Frankreich und Spanien
geheimen Geſellſchaften dem Lande doch einen Dienſt erwieſen, überreichten Memorandums entſtanden. Daraus kann man
mit ziemlicher Klarheit erſehen, daß die Friedenskonferenz bisher
ſozuſagen keine Reſultate erzielt hat. Anfangs ſchienen die
Rif=
leute alle Bedingungen, die man ihnen ſtellte, zu akzeptieren, und
ſie verlangten nur, daß ihr nationaler Stolz nicht gedemütigt
ver inierainnerten Schutden, werde und die Stammführer ihre Autorität vor dem Volke
be=
hielten. Bei der Fortſetzung der Verhandlungen ergab ſich aber,
daß die Rifleute ſich in den praktiſch bedeutendſten Fragen voll=
Paris, 3. Mai. kommen intranſigent hielten, indem ſie ſich bald darauf beriefen,
daß ihre Autorität bei den eigenen Stämmen nicht genügt, um
die franzöſiſch=ſpaniſchen Forderungen zu erfüllen, bald aber jede
Kontrolle in den wichtigſten Punkten —ſo zum Beiſpiel die
Ab=
kommentiert. Mit Rückſicht auf die äußerſt heikle Lage des Fran= rüſtung — zurückweiſen, und damit die Erfüllung der
Bedim=
gungen illuſoriſch machen. Nur bei einem einzigen Punkte, der
Frage der Entfernung Abd el Krims aus dem Rif, gab es bisher
daß das Abkommen von dem amerikaniſchen Senat und dem Prä= keine unüberbrückbaren Schwierigkeiten. Die Riſdelegierten
hal=
ten zwar an dem Worte „Entfernung” feſt, um gleichſam zu
be=
tonen, daß es ſich um keine Verbannung handelt, ſind aber im
übrigen, wie es ſcheint, mit den franzöſiſch=ſpaniſchen
Be=
dingungen einverſtanden. Nach der Meinung der Fachleute
würde aber die Entfernung Abd el Krims aus dem Rif
über=
haupt keine praktiſche Bedeutung haben, und es ſcheint nicht
ein=
mal ausgeſchloſſen, daß Abd el Krim ſelbſt, nachdem ſeine
Poſi=
tion etwas erſchüttert wurde, gerne bei entſprechenden
Be=
dingungen auf die Macht verzichtet hätte. Doch für Frankreich
und Spanien würde dies kaum etwas bedeuten, denn wenn
ein=
mal ſich ein günſtiges Moment für den Aufſtand zeigt, wird es
den Rifleuten unſchwer, einen neuen Führer zu ſinden.
Der 6. Mai iſt in dem Ultimatum als letzter Termin
ange=
kommerziellen Standpunkt aus betrachtet ſind die Bedingungen geben, bis zu dem die Rifleute die Bedingungen akzeptieren
uns aber keineswegs ausgeſchloſſen, daß trotz allem es den
Rif=
ſcheinen mögen, erweiſen ſich oft beſſer, als die der Weſtmächte.
Es liegt im Jutereſſe Abd el Krims, ſoviel Zeit wie nur
mög=
ſeine Delegierten danach handeln.
Rückwirkungen auf Algerien.
Der Gouverneur von Algerien Viollet, der gegenwärtig
wie die zwiſchen Italien und Amerika, aber günſtiger als die, in Paris weilt, hat dem Korreſpondenten des „Petit Journal”
erklärt, daß der Krieg in Marokko und die
Friedensverhand=
hoch und das iſt praktiſch von größter Bedeutung. Der Wegfall lungen von Udſchda auch ihren Rückſchlag in Algerien hätten,
beſonders in den Grenzgebieten, wo die Sympathien für das
politiſch von Bedeutung ſein können. Man wird Berenger ſelbſt= Rifvolk außerordentlich groß ſeien. In den übrigen Teilen des
Landes ſei man entweder gleichgültig oder man ſtehe der Sache
bedeutende Erfolge erzielten, könnte das die ernſteſten Folgen für
Abenteuer herborgehe. Seine Verbannung ſei daher auch vom
Die Stimmung für Amerika iſt hier ſelbſtverſtändlich jetzt algeriſchen Standpunkt aus notwendig für die Wiederherſtellung
Das Rifvolk zum Aeußerſten bereit.
Der Rifdelegierte Azerkane hat de mKorreſpondenten des
Die erſte Konſequenz der Schuldenregelung wird die ener= „Matin” vor der Einſchiffung in Demours in einem Interview
Rifvolk ſei bis zum Aeußerſten bereit. Es wäre
ſchon bis zum letzten Ende der Konzeſſionen gegangen. Wenn
Die franzöſiſche Finanzpolitik kann nunmehr auf einer weni= er eine Möglichkeit zu einer Verſtändigung erblickt hätte, hätte
wvollten.
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Nummer 123
Oienstag, den 4. Mai 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſiadt
Luftverkehrslinien von Darmſtadt
Darmſtadi, 4. Mai.
München-Stuttgart-Baden=Baden-Mannheim-Darmſtadt
o kg Freigebäck.
Täglich außer Sonntags.
— Ernannt wurden: Am 23. April 1926 der Landgerichtsrat bei
ſchem Landgericht der Provinz Rheinheſſen Dr. Karl Goldſchmidt
isum Landgerichtsdirektor bei dem Landgericht der Provinz Rheinheſſen
nund zugleich zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Mainz mit Wirkung
wom 2. März 1926; am 27. April 1926 der Kriminalſekretär Georg
ſRiesling zu Darmſtadt zum Polizeioberwachtmeiſter und der
Kri=
moninalwachtmeiſter Karl Zintel zu Darmſtadt zum
Polizeioberwacht=
mmeiſter, beide mit Wirkung vom 1. April 1926; der
Polizeiverwaltungs=
oberaſſiſtent Phil. Vetter zu Darmſtadt zum Kriminalwachtmeiſter
manit Wirkung vom 1. April 1926: am 5. März 1926 zum Amtsgerichts=
Direktor des Amtsgerichts Mainz der Landgerichtsdirektor bei dem
Land=
gericht der Provinz Rheinheſſen Friedrich Dähn mit Wirkung vom
H. März 1926; zum Landgerichtsdirektor bei dem Landgericht der
Pro=
inz Rheinheſſen und zugleich zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht
leMainz der Landgerichtsrat bei dem Landgericht der Provinz Rheinheſſen
ODr. Auguſt Oſtern mit Wirkung vom 1. März 1926; zu
Landgerichts=
räten bei dem Landgericht der Provinz Rheinheſſen und zugleich zu
Aelmtsrichtern bei dem Amtsgericht Mainz der Oberamtsrichter des
Amts=
gerichts Wörrſtadt Karl Pauli, der Amtsgerichtsrat bei dem
Amts=
gericht Wöllſtein Oskar Cordes und der Amtsgerichtsrat bei dem
leAlmtsgericht Mainz Karl Cuny, ſämtlich mit Wirkung vom 2. März
n926; zum Oberamtsrichter bei dem Amtsgericht Wöllſtein der Amts=
Serichtsrat bei dem Amtsgericht Alzey Karl Rudolf Becker mit Wir=
Xung vom 2. März 1926; zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht
V=Vilbel der Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Lampertheim Rudolf
EMartin Homberger mit Wirkung vom 1. Märs 1926: zum
Amts=
ichter bei dem Amtsgericht Mainz der Amtsgerichtsrat bei dem Amts=
Sericht Oppenheim Konrad Otto Walther mit Wirkung vom 2. März
H926. Durch Entſchließung des Heſſiſchen Landesamts für das
Bildungs=
uveſen wurden die Studienreferendare Dr. Otto Michel zu Worms
und Heinrich Sang zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. April 1926 ab
Su Studienaſſeſſoren ernannt. Durch Entſchließung des Heſſiſchen Lan=
Sesamts für das Bildungsweſen wurde der Studienreferendar Dr.
Seinrich Kraushaar aus Rödgen zum Studienaſſeſſor ernannt.
— Aus dem Schuldienſt entlaffen wurde am 29. April 1926 die
Leh=
erin Georgine Grimm, geb. Bonin, an der Volksſchule zu Gries=
Beim, Kreis Darmſtadt, auf ihr Nachſuchen vom 1. Mai 1926 ab.
— Heſſiſches Landestheater. Die Mieter der Zuſatzmiete III werden
Barauf aufmerkſam gemacht, daß ausnahmsweiſe der Zuſatzmiete III die
Seute Dienstag abend ſtattfindende Aufführung des „Datterich” als
1. Vorſtellung zufällt. Beginn 7½ Uhr.
Am Donnerstag, den 6. Mai, wird Kotzebues Luſtſpiel „Die
deut=
ſTchen Kleinſtädter” in neuer Einſtudierung in der Regie Kurt
BBarrés gegeben.
Eine Reiſe nach Norwegen, Island, Spitzbergen und ins Reich des
wwigen Eiſes bietet der Film „Polarfahrt mit dem Lloyd=
Dampfer München” der nur in zwei Aufführungen am Samstag,
wen 8. Mai, um 6 und 8 Uhr, im Kleinen Haus gezeigt werden kann.
Ueber dieſen Film ſchreibt die Preſſe: „Er gehört zu den innerlich
wert=
wollſten und techniſch vollendetſten Kulturfilmen, die wir beſitzen” (
Fränki=
ſſcher Courier) . . . „ein Werk der Begeiſterung und Schönheit” (Ber=
Tiner Tageblatt); . . . „die Aufnahmen von Spitzbergen laſſen den
Be=
krachtenden zum ſtillen Genießer der wunderbarſten Naturſchönheiten
teverden .. . (Vorwärts). Eintrittskarten zu Preiſen von 0,70—2,00 Mk.
ſind an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes und bei Anton Fiſcher, Frank=
Frurterſtraße 12/14 zu haben.
— Volkshochſchule. Wegen Verhinderung des Herrn Pfarrer Taes=
Ter muß die Vorleſung am Dienstag, den 4. Mai, ausfallen. —
Zu dem am Montag, den 10. Mai, abends 8 Uhr, im Großen Haus
es Heſſiſchen Landestheaters ſtattfindenden Konzert der Städtiſchen
EAlkademie füir Tonkunſt erhalten unſere Mitglieder ermäßigte Karten
uin der Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17.
Die Hauptverſammlung des Odenwaldklubs, Ortsgruppe
Darm=
fötadt fand im Klublokal in der Krone bei zahlreicher Beteiligung ſtatt.
Mach der Begrüßung der Klubgenoſſen durch den erſten Vorſitzenden,
THerrn Bürgermeiſter Mueller, verlas der 2. Schriftführer, Herr Rektor
ſ.Hch. Schäfer das Protokoll der vorjährigen Hauptverſammlung, erſtattete
Der 1. Schriftführer, Herr Stadtdirektor Schrauth, den Jahresbericht,
mrug der Rechmer, Herr Kaufmann Rob. Bergmann, die geprüfte
Rech=
mung des abgelaufenen und den Voranſchlag ſüir das neue Jahr vor,
und die folgende rege Ausſprache über die zahlreichen Punkte der
Tages=
wrdnung zeigte das Intereſſe, das die Klubmitglieder den Klubfragen
entgegenbrachten. Wiedergewählt wurden die im Turnus aus dem Vor=
Itand ausgeſchiedenen Herren Architekt Klee, Lehrer Salomon,
Rech=
iiungsrat Scharmann, Inſpektor Schött, Oberreallehrer Weide und
Ober=
iſtaatsanwalt Wünzer. Wiedergewählt als Vorſitzender des
Wanderaus=
üſchuſſes wurde Herr Inſpektor Schött und als Vorſitz, des
Geſelligkeits=
musſchuſſes Herr Rektor Hch. Schäfen. Aus dem Jahresbericht des Herrn
2Stadtdirektor Schrauth, der keine Aufzählung trockenen ſtatiſtiſchen
Materials, ſondern eine wunderbare, Lebenskraft und =Mut atmentende
SSchilderung der Jahresereigniſſe des hieſigen Klublebens war, ging
her=
wor, daß im abgelaufenen Jahr 13 planmäßige Wanderungen, darunter
eine zweitägige zur Hauptverſammlung nach Bruchſal, ſtattgefunden,
wind daß ſich an ihnen durchſchnittlich 125 Wanderer beteiligt haben. Es
onnten deshalb auch 113 Wanderer mit dem „Goldenen” ausgezeichnet
„werden. Der an die Volks= und höheren Schulen gerichtete Appell der
Ortsgruppe hatte großen Erfolg. Wanderten im vorletzten Jahre nur
05 Gruppen, ſo waren es im abgelaufenen Jahre 250 Gruppen, ein=
Fchließlich der Rheinfahrten. Gegen 3 450 Schüler im Wanderjahr 1924/25
eteiligten ſich jetzt 8112 an den Schülerwanderungen. Das iſt ein
Ergeb=
mis, auf das die Schlen und auch der Odenwaldklub ſtolz ſein können.
Wom Kaiſerturm hielten wieder 3146 Erpachſene und 1915 Kinder,
zu=
fſammen alſo 5061 Perſonen Ausſchau. Den Ohlyturm beſtiegen 963 Er=
Gvachſene und Kinder. Doch ſind die Türme immer noch Sorgenkinder,
mnußten doch im abgelaufenen Jahre für die dringendſten Herſtellungen
3623.50 Rm. aufgewendet werden. Kaum notdürftig in ſtand geſetzt,
vurde der Kaiſerturm erheblich beſchädigt. Erfreulicherweiſe iſt es aber
gelungen, nach Ausſchreibung einer Belohnung von 100 Mk., die Namen
der Täter, alles Jugendliche, zu erfahren. Sie müſſen zur Beſeitigung des
Schadens nahezu 800 Mk. bezahlen. Auch die im vorigen Jahre neu
ge=
wründete Geſangsabteilung hat ſich prächtig entwickelt und der Klub kann
ich keine Wanderung und keine ſonſtige Veranſtaltung ohne ihre
Mit=
avirkung mehr denken. Fleißig wurden die Dekorierungsfeſte der
benach=
lbarten und ſelbſt die der abgelegenen Ortsgruppen beſucht, und es wurde
o das alte Freundſchaftsband wieder erneuert. Eine Reihe von
Vor=
tträgen wurden teils im Klublokal, teils in der Aula des Realgymnaſiums
vabgehalten, die alle gut beſucht waren und zur Behebung des
Klub=
lebens weſentlich beitrugen. Dank wurde ausgeſprochen allen Behörden,
PVereinen, Innungen (welch letztere z. T. korporativ dem Odenwaldklub
beigetreten ſind, um die der Allgemeinheit dienenden Beſtrebungen des
Klubs finanziell zu unterſtützen), ſowie allen Mitgliedern, die durch
tatkräftige Mitarbeit den Klub unterſtützt haben. — Nach Schluß der
Verſammlung blieben die Wandergenoſſen noch zuſammen, um Schlag
112 Uhr den Wonnemonat Mai mit frohem Sang zu begrüßen.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Zu der
Hauptverſamm=
lung des Geſamtklubs am Sonntag, den 9. Mai, in Erbach, unternimmt
die hieſige Ortsgruppe eine Wanderung mit Damen. Da die
Orts=
pgruppe ſchon um 11 Uhr in Erbach eintreffen muß, iſt eine kleine, nicht
mnſtrengende Wanderung vorgeſehen, ſo daß auch ältere Damen und
Herren ſich beteiligen können. Anmeldung zum Frühſtück iſt nötig. End=
Aich wird auch der Wunſch vieler Wanderer, bei beſonderen Gelegenheiten
—in Banner mitzuführen, erfüllt, denn im Feſtzug in Erbach wird zum
grſtenmal das neue Banner der Ortsgruppe mitgeführt. (Siehe Anzeige.)
— Landesverband der Ifraelitiſchen Religionsgemeinden Heſſens.
Wei der am 2. Mai 1926 in Mainz ſtattgehabten Tagung der Vertreter
on 85 heſſiſchen iſraelitiſchen Religionsgemeinden wurde der „
Landes=
werband der Iſraelitiſchen Religionsgemeinden Heſſens” gemäß Art 137
der Reichsverfaſſung gegrüündet. Von der Begründung des Verbandes
hals öffentlich=reehtlicher Körperſchaft iſt der heſſiſchen Staatsregierung
be=
rreits Mitteilung gemacht.
— Männervereinigung der ev. Petrusgemeinde. Die nächſte
Monats=
werſammlung, findet am Mittwoch, den 5. Mai, abends 8½ Uhr pünktlich,
iſſtatt. In derſelben wird Herr Lehrer Aug. Herbſt ſprechen über „Alt=
Darmſtadt” ein Thema, das ſicher regem Intereſſe begegnen wird.
Es iſt immer reizvoll, an Hand von Erinnerungen ſprachlicher oder bau=
Aicher Natur die geſchichtlichen Zuſammenhänge zwiſchen Vergangenheit
und Gegenwart dargeſtellt zu ſehen. Zu zahlreichem Beſuche der
Ver=
ſcammlung ſei hiermit eingeladen. Gäſte, auch Damen, ſind willkommen.
— Vogelsberger Höhenklub. Nächſten Sonntag, den 9. Mai, führt
der hieſige Zweigverein ſeine ordentliche 5. Wanderung nach dem Fels=
Wberg aus. Die Zweigvereine Mainz und Worms haben ihr Erſcheinen
Su dieſer Wanderung zugeſagt und wird erwartet, daß alle V.H. C.er,
Die ſich frei machen können, erſcheinen. Anmeldungen für Kaffee uſw.
ind bei Mitglied Neudecker, Ernſt=Ludwigſtraße, bis ſpäteſtens
Donners=
tag, den 6. Mai, nachmittags 6 Uhr, vorzunehmen. Hiervon wollen die
TTeilnehmer recht regen Gebrauch machen, denn nur bei vorheriger
Auf=
ggabe iſt ein flottes Abwickeln der Beſtellungen in den Unterkunfts=
LLokalen möglich. Vergleiche auch heutige Anzeige.
730
910
930
1015
1030
1110 an
1130 ab
München.
Stuttgart
Baden=Baden
Mannheim.
1150 an Darmſtadt
Anſchlüſſe von München nach Wien —
B=
eichenhall—Innsbruck.
Baſel—Mannheim—Darmſtadt.
1100 an
900 ab Baſel.
1130 ab Mannheim".
1150 an VDarmſtadt.
Anſchlüſſe von Baſel nach C
—Marſeille
Konſtanz— Villingen — Baden=Baden — Karlsruhe—
Mann=
heim — Darmſtadt.
an 1815
ab 1615
an 1505
ab 1445
715
80
815 ab
1015 an
1130 ab
ab / Konſtanz.
an
Villingen
900 an
985 an
1150 an / Darmſtadt
Zürich — Stuttgart — Mannhei
Darmſtadt.
915 ab Baden=Baden
950 ab Karlsruhe
Mannheim
an
ab
1855
1810
an 1755
ab 1710
an 1655
ab 1635
an 1625
ab 1600
an 1505
ab 1445
740
900
930
1020
1130
1150
Zürich.
Stuttgart
an
Mannheim".
b.
an / Darmſtadt
Anſchlüiſſe von Zürich nach
an
ab
an
ab
an
ab
auſanne—Genf.
1850
1730
1700
1610
1505
1445
Wir bitten unſere ve ehrlichen Inſerenten, davon
Vormerkung nehmen zu wollen, daß Anzeigen, die
beſtimmt am anderen Tage erſcheinen ſollen,
bis ſpäteſtens
½6 Uhr abends
an den Schaltern der Geſchäftsſtelle aufgegeben
ſein müſſen. Größere Empfehlungsanzeigen bitten
wir bereits bis 4 Uhr nachmittags einzuſenden.
O er Ver! a g
(6731imd
WB. Bunter Abend und Revue bei der Konkordia im
Mathildenhöh=
ſaal am Samstag abend zu Ehren der zu Gaſt erſchienenen Obernburger
Sangesbrüder. Herr Wilh. Wießmann, Vorſitzender des Vereins, fand
aufrichtige Worte der Begrüßung ſeiner Freunde und nicht minder
herz=
lich war das Willkommen dem Vertreter des Heſſiſchen Sängerbundes.
Da erſchien der Anſager und Einrichter des Abends, Herr Emil Thomas,
wer kennt ihn nicht aus unſerem Datterich? und was nun folgte, war
überraſchend. Chöre unter Leitung des Herrn Chormeiſters Oskar
Scheid=
hauer, er ſelbſt mit der Geige, eine Gavotte von Bach, Menuett von
Mozart und das Singvögelchen brillant ſpielend, Rezitationen von
Marcel Salzer und Robert Schneider, ein weiblicher Verkehrspoliziſt
am blau=weißen Darmſtädter Verkehrshindernis, Rokoko=Tänze,
arran=
giert von Frau Bender=Lücke, ausgeſtattet von der Firma Müller=
Kräge=
loh, Klapperſtörche, Neger (ſüße Beinchen) das Rickchen vom Lande,
Ehrungen verdienter Sänger und zum Schluß der Clou des Abends:
Hinter=Indien, Vorder=Indien, Bajadere, Maharadſchahs, kleine Neger,
und noch mehr nettes auf der Bühne, effektvolle Ausſtattung, Emil und
ſeine Freunde. Nicht endenwollender Beifall dankte allen Mitwirkenden.
— Pfingſttagung der Deutſchen Landsmannſchaft. Die Deutſche
Landsmannſchaft riſtet ſich zu ihrer nunmehr 58. Jahrestagung, die
überlieferungsgemäß auch diesmal wieder in Koburg ſtattfindet. Zu den
z. Zt. 100 örtlichen akademiſchen Landsmannſchaften haben ſich aus den
Grenzlanden mehrere neue zu dem Verband gemeldet, deren Aufnahme
Pfingſten erfolgen dürfte. Die Arbeitsſitzungen werden beherrſcht von
einer Reihe wertvoller Vorträge über: Grenz= und Auslandsdeutſchtum
und die großdeutſche Frage, die Religioſität als Grundlage der
völki=
ſehen Erneuerung, die hochſchul= und nationalpolitiſche Erziehung der
Jugend und ihre ſonſtige geiſtige und körperliche Ertüchtigung. Zur
praktiſchen Durchſührung des letztgenannten Gedankens wird gleichzeitig
ein Sportfeſt in allen üblichen Zweigen abgehalten, das eine
Aus=
wertung der das Jahr über in den örtlichen Landsmannſchaften auf
Deutſchlands hohen Schulen getriebenen Leibesübungen bringen ſoll.
Eine beſondere Weihe erhält die Tagung durch die feierliche Enthüllung
des Denkmals für die im Kriege gefallenen Landsmannſchafter.
— In den Leſeabenden der Vereinigung der Freunde des
humaniſti=
ſchen Gymnaſiums wird demnächſt Prof. Dr. Ausfeld auf Grund
eigner Anſchauung der Oertlichkeiten Caesars bellum
Gal-
licum UII interpretieren. Beginn Mittwoch, den 5. Mai, abends
8.30 Uhr, im Lehrerzimmer des Gymnaſiums (Karlſtraße 2). Gäſte ſind
willkommen.
— Arien= und Liederabend in der Martinskörche. Es ſei hiermit
noch=
mals auf den am Donnerstag, den 6. Mai, abends 8 Uhr in der
Martins=
kirche ſtattfindenden Arien= und Liederabend des Konzertſängers Peter
Schäfer hingewieſen. Es wirken noch weiter mit: Frl. Eliſabeth
Dieffen=
bach (Violine) und Herr Dr. Friedrich Noack (Orgel). Näheres ſiehe
An=
zeige und Plakate.
Bürsten 095, 1.50, 2.25
Schwämme, groß . . 1.50, 2.—
Leder, ganze Felle . . . 7.20
Sellenhaus am Schlllerplatz 5925a
*Die Herrichtung des Friedrich=Ebert=Platzes.
Die Debatten in der Stadtverordnetenverſammlung über die
Abtra=
gung des Herrngartenberges und die ſich daran anſchließenden
Erörte=
rungen in der Oeffentlichkeit haben die Aufmerkſamkeit wieder auf den
Ebertplatz gelenkt, zu deſſen Herrichtung der Herrngartenberg beſeitigt
werden ſoll. Die für den Ebertplatz benötigten Erdmengen ſind
nam=
lich am bequemſten und billigſten aus dem Herrngarten zu holen. Es
bedarf indeſſen gar keiner Feſtſtellung, daß die Bewohner des
Nord=
viertels keineswegs mit dem Verſchwinden der mit prächtigen Bäumen
gekrönten Anhöhe einverſtanden ſind. Sie billigen ohne Zweifel die
trefflichen Ausführungen, die Geheimrat Walbe im „Darmſtädter
Tag=
blatt” veröffentlicht hat. Es iſt bedauerlich, daß der Ebertplatz mit
die=
ſer Frage verquickt worden iſt und möglicherweiſe durch den Streit
darüber die Arbeiten zur Platzgeſtaltung hinausgeſchoben werden. Es
wäre aber wünſchenswert, wenn, ganz unabhängig von dieſer
Ange=
legenheit, der Friedrich=Ebert=Platz, wie der ehemalige Liebfrauenplatz
jetzt heißt, bald hergerichtet wird. In den letzten Tagen iſt bereits
da=
mit begonnen worden. Der Haupthinderungsgrund war bis jetzt ei
altes Haus, das mitten auf dem Platze ſtand; es hatte ſchwer gehalten,
dem Inhaber der Wohnung eine ihm zuſagende andere Wohnung zu
verſchaffen. Nachdem dies gelungen iſt, wurde ſogleich der Abbruch des
Hauſes vorgenommen, der in wenigen Tagen beendet iſt. Der Platz
be=
darf noch mancherlei Arbeiten, bis er ſeine künftige Form erhält;
ins=
beſondere muß er eingeebnet werden. Er iſt als Spielplatz gedacht, deſſen
Seiten etwas erhöht ſind, die mit Bäumen bepflanzt werden ſollen. Dem
Norden unſerer Stadt fehlt es an Plätzen, und gerade dieſer Stadtteil
iſt wegen ſeiner geſchloſſenen Bauweiſe dicht bevölkert. Vor Jahren ſchon
iſt die Rede davon geweſen, daß im Norden der Stadt ein Sportplatz
errichtet wird, weil alle Sportplätze im Süden oder Oſten der Stadt
liegen. Bis jetzt iſt aber noch nichts zur Durchführung des Planes
geſchehen. Es iſt darum ſehr zu begrüßen, wenn gerade in jener
Ge=
gend ein Spielplatz für die Jugend geſchaffen wird, auf dem ſie ſich
umhertummeln kann. C3 beſteht kein Zweifel, daß die neue Platzanlage
ein Schmuckplatz des Nordteils unſerer Stadt wird, der vor kurzem
die Rathenau=Anlagen in der Nähe des Orpheums erhalten hat, die ſich
jetzt prächtig entwickeln. Der Ebertplatz iſt allerdings noch ſehr weit
davon entfernt, einen vorteilhaften Eindruck zu machen; vor allem wirkt
die Umgebung geradezu ſtimmungslos, denn von drei Seiten wird der
Platz von Bretterwänden umſäumt, und wie ſehen dieſe ausl Gerade
die Einfriedigungen, die an die Barkhaus=, die Eckhardts= die
Lieb=
frauen= und die Schuknechtſtraße grenzen, ſind in einem völlig
verwahr=
loſten Zuſtand. Es handelt ſich hier teilweiſe um ſtädtiſches Gelände,
das für die Errichtung einer Schule in Ausſicht genommen iſt.
Be=
reits vor einigen Monaten hat die Baudeputation der Stadt eine
Be=
ſichtigung vorgenommen und beſ hloſſen, daß das ſtädtiſche Gelände mit
einer neuen Einfriedigung verſehen werden ſoll; bis jetzt iſt leider noch
nichts weiter geſchehen. Soll der Ebertplatz als Schmuckanlage wirken,
ſo iſt es notwendig, daß außer dem Platz ſelbſt die Umgebung einen
gepflegten Eindruck macht.
— Ein Sonderzug der Reichsbahndirektion Mainz brachte am
Sonn=
tag etwa 800 Perſonen aus Wiesbaden, Mainz und Darmſtadt nach
Würzburg, der Hauptſtadt des alten Frankenlandes. Der Gedanke von
Sonderfahrten an ſehenswerte Orte unſeres Vaterlandes verdient die
Unterſtützung aller Kreiſe und Schichten. Die Reichsbahn iſt ernſtlich
bemüht, den Fahrtteilnehmern für geringe Auslagen möglichſt viel zu
bieten. In ſauberen 4. Klaſſewagen kommt man billig und raſch an den
Beſtimmungsort, wo für geeignete Füihrung geſorgt iſt. Wenn dieſe
Führung am Sonntag wenigſtens teilweiſe verſagte und nicht ſo klappte,
wie man erwartete und wie es wünſchenswert geweſen wäre, ſo trifft da
nicht die Reichsbahndirektion die Schuld — die daraus ſicher etwas
ge=
lernt hat —, ſondern die damit beauftragte örtliche Organiſation, in
dieſem Falle den Verkehrsverein von Würzburg, der der Aufgabe
durch=
aus nicht gewachſen war. Die Fahrt ſelbſt über den Speſſart im wahrſten
Sinne des Wortes und das Maintal hinauf bis nach der St. Kilianſtadt
verlief in eiwartungsvoller Stimmung, die ihren Höhepunkt erreichte
bei dem feſtlichen Empfang, den die Stadt den Gäſten aus dem beſetzten
Gebiet zugedacht hatte. Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache, die in
einem Hoch auf das deutſche Vaterland ausklang, woran ſich der Geſang
der erſten Strophe des Deutſchlandliedes anſchloß, erfolgte die
Beſichti=
gung der Stadt und insbeſondere des Schloſſes und des Domes in
Gruppen von etwa 50 Teilnehmern. Im Hofgarten des Reſidenzſchloſſes
konzertierte zu Ehren der Gäſte die Kapelle der Landespolizei. Am
Nach=
mittag wurde das Fränkiſche Muſeum und das kunſtgeſchichtliche Muſeum
mit der Vaſenſammlung und Gemäldegalerie beſichtigt oder dem „
Käp=
pele” und der Feſtung, von denen aus man einen herrlichen Ueberblick
über die Stadt mit den 40 Kirchen hatte, ein Beſuch abgeſtattet. Daß man
anſchließend den Frankenwein probte, braucht wohl nicht beſonders
be=
tont zu werden. Die Rückfahrt erfolgte pünktlich und verlief angeregt
und harmoniſch. Die Fahrtteilnehmer jedenfalls wiſſen der
Reichsbahn=
direktion für die gewonnenen Eindrücke und Anregungen Dank.
Am Sonntag, den 9. Mai, wird von Darmſtadt über Mainz.
Wies=
baden, Rüdesheim, Koblenz ein Ausflugs=Sonderzug nach der mittleren
Moſel, nach Cochem, Bullay, Traben=Trarbach und Bernkaſtel Eues
ge=
fahren. Näheres iſt aus den amtlichen Mitteilungen in den Zeitungen
und aus den auf den Bahnhöfen angeſchlagenen Plakaten zu erſehen.
Die Reichsbahndirektion Mainz verſichert, daß ſie auch bei dieſer Fahrt
den Teilnehmern ihre volle Fürſorge zuwenden wird.
— Lloyd Reiſebüro, Rheinſtraße 17, meldet, daß am nächſten
Sonn=
tag, 9. Mai, einer der beliebten Ausflug=Sonderzüge uns nach Traben=
Trarbach a. d. Moſel führt. Der Preis beträgt für Hin= und Rückfahrt
9,80 Mk.; ab Darmſtadt 6.12 Uhr vormittags, an Traben=Trarbach 12.47,
1.35 an Bernkaſtel. Karten ſind in obengenanntem Büro zu haben.
— Frühjahrskonzert. Sonntag, den 9. Mai, abends 8 Uhr,
ver=
anſtaltet der Männerchor der Turngemeinde Beſſungen 1865 ſein
Früch=
jahrskonzert, dem der Gedanke „Ein Abend neuer und
eigent=
licher Romantik” zugrunde liegt. Im erſten Teil kommen Werke
der Neuromantik zu Gehör, darunter Chöre vom Lavater (Veſperhymne),
Lendvai (Säerſpruch) und Fiſcher (Haralds Tod) mit Bariton=Solo,
das Herr Peter Schäfer von hier übernommen hat. Ergänzt wird
dieſer erſte Teil durch Lieder von Hugo Wolf und Klavierſtücke von
Chopin, die Herr Hermann Heiß ſpielt. — Der zweite Teil iſt der
eigentlichen Romantik gewidmet. Zum 100jährigen Todestag Karl Marig
von Weber enthält die Vortragsfolge nur Kompoſitionen dieſes „
deut=
ſcheſten Muſikers”, des Mitbegründers der eigentlichen Romantik. Edelſte
Perlen ſind es, die Weber dem deutſchen Männergeſang geſchenkt hat,
die aber ganz zu Unrecht wenig geſungen werden. Beſonders dürften
auch noch die Bariton=Lieder intereſſieren, ſowie die große Sonate in
D=Moll für Klavier. Die Leitung des Konzertes hat Kapellmeiſter Friedel
Fiſcher, der auch die Begleitung der Lieder übernimmt. Näheres beſagen
die Anzeigen.
RH. Die Berufsvertretungen des Handwerks zu dem von den
Ge=
werkſchaften geforderten paritätiſchen Ausbau der Berufskammern. Zu
der von den Spitzenorganiſationen der Gewerkſchaften an die
Reichs=
regierung gerichteten Eingabe wegen paritätiſcher Beſetzung der
Berufs=
kammern haben die Vorſtände des Deutſchen Handwerks= und
Gewerbe=
kammertages und des Reichsverbandes des deutſchen Handwerks in ihrer
Sitzung vom 20. und 21. April Stellung genommen. Sie haben dabei
den paritätiſchen Ausbau der öffentlich=rechtlichen Berufskammern der
deutſchen Wirtſchaft im allgemeinen wie des Handwerks im beſonderen
abgelehnt. Das Handwerk iſt bereit, mit ſeinen Geſellen gemeinſame
berufsſtändiſche Zuſammenarbeit zu leiſten, ſofern eine geeignete Form
für dieſe Zuſammenarbeit gefunden wird. Eine paritätiſch aufgebaute
Einheitskammer kann nicht als geeignete Grundlage anerkannt werden.
Das Zuſammenarbeiten kann etwa nach den Vorſchlägen des vorläufigen
Reichswirtſchaftsrates unter grundſätzlicher Trennung der Körperſchaften
für Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch gemeinſam zu bildende
Aus=
ſchüſſe ſtattfinden.
Stromdiebſtähle. Die Heag bittet mitzuteilen: Lt. Urteil vom
20. April ds. Js. des Amtsgerichtes Michelſtadt i. O. wurde der
Ab=
nehmer Hch. Tr. zu Würzberg wegen Verſtoß gegen den § 1 des
Strom=
diebſtahlsgeſetzes vom 9. April 1920 mit 5 Tagen Gefängnis und zur
Uebernahme der Koſten des Verfahrens beſtraft. Im
Nichtbeitreibungs=
falle für je 10 Rm. einen Tag Gefängnis. Lt. Urteil des Amtsgerichts
Wald=Michelbach vom 29. April ds. Js. wurde der Abnehmer Gg. und
Peter Kr. aus Wahlen wegen Verſtoß gegen das Stromdiebſtahlsgeſetz
mit je 50 Rm. und den Koſten des Verfahrens beſtraft. Im
Nichtbei=
treibungsfalle für je 10 Rm. einen Tag Gefängnis. Mögen dieſe Urteile
als Warnung dienen.
— Nachtrag zur Sitzung der Stadtverordneten=Verſammlung am
Donnerstag, den 6. Mai, 1a. Sonderunterſtützungen an Erwerbsloſe, 8a.
Erlaß einer Polizeiverordnung für die Regelung des Verkehrs auf dem
Flugplatz.
Bannerweihe der Bäcker=Innung. In dem geſtrigen
Be=
richt ſind die Namen richtig zu leſen: Indorf, Frankenbach,
Schüttler und Pgeſch.
Das neue „Zeifenhaus am Schillerplatz” bietet als größtes
Spezial=
geſchäft viele Vorteile. Flammer=Seife 20 H, 3 Stück 55 H. Beachten
Sie die 5 Schaufenſter. — Wiederverkäufer Fabrikpreiſe. (4827a
Seite 6
Oienstag, den 4. Mal 1926
Nummer 123
Schwurgericht.
Als erſter Fall ſteht auf der Rolle die Anklage gegen Dreher Hch.
Eifert und Joſef Salomon 2., Handelsmann, beide in
Beer=
felden, wegen Meineids.
Eifert ſoll am 20. Januar 1926 vor dem Amtsgericht Beerfelden den
vor der Vernehmung geleiſteten Eid wiſſentlich durch ein falſches
Zeug=
nis verletzt, Salomon den Eifert zum Meineid durch Verſprechen,
Miß=
brauch des Anſehens oder durch andere Mittel vorſätzlich beſtimmt haben.
Ein zwiſchen der Firma Samuel Salomon in Beerfelden und Karl
Beiſel in Moosbrunn beim Amtsgericht Beerfelden und dem
Land=
gericht Darmſtadt anhängiger Rechtsſtreit wurde durch außergerichtlichen
Vergleich dahin erledigt, daß die im Streit befangene Kuh an Firma
Salomon gegen Zahlung einer beſtimmten Geldſumme zurückgegeben
werden ſollte. Eifert holte im Auftrag des Salomon die Kuh in
Moos=
brunn ab. Die Vergleichsſumme hatte er zuvor bei dem Anwalt des
Beiſel hinterlegt. Am 2. Mai 1925 erließ Amtsgericht Beerfelden gegen
Salomon einen Strafbefehl wegen Uebertretung ſeuchenpolizeilicher
Vor=
ſchriften bei Einführung der Kuh in Beerfelden. S. erhob Einſpruch,
wobei er ſich darauf berief, daß er für den Transport nicht
verantwort=
lich ſei, da nicht er, ſondern ſein Bruder Siegfried dem Eifert den
Auf=
trag dazu erteilt habe. Eifert wurde von Gendarmeriewachtmeiſter
Reifſchneider über den Sachverhalt vernommen. In der
Hauptverhand=
lung beſchwor Eifert, er könne ſich nicht erinnern, daß er im Dezember
1924 im Auftrage des Angeklagten S. zu. dem Rechtsanwalt Hill in
Hirſchhorn eine Vergleichsſumme gebracht und daran anknüpfend in
Moosbrunn bei Landwirt Beiſel eine Kuh abgeholt habe; er ſei weder
von Joſef Salomon 2., noch von deſſen Bruder Siegfried in ſeiner
Aus=
ſage beeinflußt worden. Mit beiden Brüdern Salomon wollte Eifert
ſeit der Vernehmung durch Reifſchneider nicht mehr geſprochen haben.
Eifert iſt nach der Anklage geſtändig, die Unwahrheit beſchworen zu
haben; er gibt an, durch Salomon zu der falſchen Ausſage beſtimmt
worden zu ſein. Dieſer ſei vor der Vernehmung im Zeugenzimmer des
Amtsgerichts an ihn herangetreten und habe ihn aufgefordert, zu ſagen,
er (Joſef Salomon) ſei nicht zu Hauſe geweſen, ſein Bruder Siegfried
habe ihm den Auftrag erteilt. Wenn er (Eifert) ſo ausſage, dann wäre
er (Joſef Salomon) frei. Salomon beſtreitet, eine derartige Aeußerung
getan zu haben, die Anklage hält ihn aber für überführt. Als
Vertei=
diger ſind zur Stelle Rechtsanwalt Zeiß=Eberbach für Eifert,
Rechts=
anwalt Neuſchäffer für Salomon. Beide Angeklagten befinden ſich in
Unterſuchungshaft.
Bürgermeiſter Löb bezeichnet den Salomon als einen tüchtigen
Ge=
ſchäftsmann, den Hch. Eifert als minder begabt. Obermedizinalrat Dr.
Mectedſie eitid ich Tern Eic eitchef 2 Eun ernfſif.
ſtrafrechtlich verantwortlich in gemindertem Maße; Eifert, kenne die
Strafbarkeit des Meineids. Der Staatsanwalt begründet ausführlich
die Anklage, erinnert dabei an das Wort: „Geiz iſt die Urſache alles
Uebels”; er verweiſt auf die eindeutigen Ausſagen Eiferts vor dem
Gen=
darmeriewachtmeiſter, die im Gegenſatz ſtehen zu den Ausſagen vor
Ge=
richt, wo ſich Eifert nicht mehr an etwas erinnern wollte. Eifert ſei in
vollem Maße geſtändig, er bezichtige den Mitangeklagten der
Anſtif=
tung zum Meineid. Wie konnte Eifert im Gerichtstermin umfallen?
Eifert ſei ein leicht beeinflußbarer Menſch, habe gewußt, was er tat, als
er die Unwahrheit beſchwor. Eifert habe dem Salomon helfen wollen,
deshalb habe er geſagt: „Ich erinnere mich nicht.” Nach der
Verhand=
lung ſei er in Gewiſſensnot und Seelenpein geweſen. Die Annahme
eines fahrläſſigen Falſcheids müſſe danach ſcheitern. Die Frage, daß
Salomon der Anſtiftung überführt ſei, ſei zu bejahen. Die
Staats=
anwaltſchaft müſſe den Antrag, auf 1 Jahr Zuchthaus gegen Eifert
ſtellen, werde ſich aber für die Milderung auf dem Gnadenwege einſetzen;
der Haftbefehl gegen Eifert möge aufgehoben werden, Fluchtgefahr
be=
ſtehe nicht. Gegen Salomon wird eine Strafe von 2½ Jahren
Bucht=
haus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre für
angemeſſen gehalten. Die Verteidigung Eiferts verweiſt auf den
Um=
ſtand, daß dieſer zur Zeit der Begehung der Tat erſt 18 Jahre vollendet
habe, von mütterlicher Seite erblich belaſtet ſei, und ſtellt auf fahrläſſige
Handlungsweiſe des Angeklagten ab, die Unterſuchungshaft möge
an=
gerechnet werden. Eifert hätte ein ſchlechtes Gewiſſen gehabt, weil er
in Moosbrunn keinen Geſundheitsſchein gelöſt habe, deshalb ſei die
An=
wendbarkeit des 8 157 B. 1 St.G.B. zu prüfen. Der Verteidiger des
Salomon vermißt jeden Beweggrund für eine Anſtiftung, einen Vorteil
aus der Anſtiftung Eiferts zu erringen, habe Salomon nicht hoffen
dürfen. Eifert ſei von dritter Seite (dem Vater) beeinflußt worden,
ſei auch in ſeine eigenen Gedankengänge verſtrickt geweſen bei ſeiner
ge=
richtlichen Vernehmung in Beerfelden. Eifert habe ja zum erſten Male
vor Gericht geſtanden. Auf die belaſtende Ausſage Eiferts allein könne
man die Verurteilung Salomons nicht aufbauen. Würde Fahrläſſigkeit
angenommen, dann ſcheide Anſtiftung überhaupt aus.
Das Urteil erkennt gegen Eifert wegen Meineids auf
1 Jahr Zuchthaus unter Anrechnung von 3 Monaten der
erlit=
tenen Unterſuchungshaft und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte
auf die Dauer von 2 Jahren, gegen Salomon wegen Anſtiftung
zum Meineid auf 2 Jahre Zuchthaus unter Aberkennung
der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. Der
Haft=
befehl gegen Eifert wird aufgehoben.
Kunſtnotizen.
Ueder Werte, Künſſier und fünſtleriſche Veranſfaltungen, deren im Nachſtehenden rwähnung
geſchlebt, behält ſich die Redaltion ibr Urtel vor.
— „Falſche Scham” im Union=Theater. Eine ſehr
ernſk=
zu nehmende Angelegenheit dieſe „Vier Epiſoden aus dem Tagebuch
eines Arztes‟. Die Bildſtelle des Zentralinſtituts für Erziehung und
Unterricht hat dieſen Film mit dem Prädikat volksbildend anerkannt.
Patientenaufnahmen und ſtatiſtiſche Angaben vertiefen den
abſchrecken=
den Eindruck von den Schickſalen des Bauernehepaares, der Amme, der
jungen Verlobten. Ernſthafter und nicht nur nach der Gefühlsſeite hin,
wie etwa in den Brieuxſchen „Schiffbrüchigen”, weiſen die traurigen
Bilder auf das leichtſinnig verſchuldete Elend hin, und es iſt ein
glück=
licher Gedanke, an den Schluß der Darlegungen den Ausblick auf die
neue Generation in Geſtalt des fröhlich lachenden Babys zu ſetzen. Der
Film unter der Regie von Rud. Biebrach, bildtechniſch ſehr gut im
Lehr=
haften wie im Erzählenden.
— Palaſt=Lichtſpiele. Der SternvomBroadway”.
Die größte und intereſſanteſte Straße der Welt iſt der Broadway in New
York. Am Tage herrſcht in dieſer einen Straße ein größerer Verkehr
wie etwa in ganz Berlin. Doch noch intereſſanter iſt dieſe Straße bei
Nacht. Alles iſt in ein ungeheueres Lichtmeer getaucht; dieſem Umſtand
hat der Broadwah auch ſeinen zweiten Namen zu verdanken: „White
Wap”, das heißt: „Weißer Weg”. In dieſer Straße gibt es auch die
größten Lichtſpielhäuſer, Varietés und Revue=Theater. In dieſer
inte=
reſſanten Umgebung ſpielt die Handlung des neueſten Metro=Feindt
Films: Der Stern vom Broadway‟. Die entzückende Mae
Murray ſpielt die Titelrolle. Ihr fabelhafter Gegenſpieler iſt Monte
Blue. Mae Murray iſt die kapriziöſeſte Tänzerin der Welt, die mit
ihrem gertenſchlanken, meiſterhaft beherrſchten Körper das Entzücken und
Begehren der Männer entfeſſelt. Das vortreffliche Zuſammenſpiel macht
den Film „Stern vom Broadway” zu einer Sehenswürdigkeit. In
Locarno, von dem jetzt alles ſpricht, dieſem Paradies der Welt, ſpielt
das ſechsaktige Drama „Die Brücke der Verzweiflung‟. Der
Inhalt iſt packend, die Aufnahmen einzigartig, ein wirklicher
Publikums=
film.
— Reſibenz=Theater. Ein großer und ſchöner Erfolg iſt
die Verfilmung des Rudolf Herzog=Nomans: Die Wiskottens”. Aus dem
allererſten Enſemble — ſelbſt die kleinſten Partien ſind mit erſten Kräften
beſetzt — greifen wie Harry Liedke heraus. Liedke hier endlich
ein=
mal nicht nur der Bonvivant, ſondern ein vollſaftiger Menſch, deſſen
charaktervolle Kunſt ſich noch nie ſo ausgeprägt gezeigt hat wie in dieſem
Film. Er gibt hier wohl die beſte Leiſtung ſeiner langen Filmlaufbahn.
Lokale Veranſialtungen.
Die Vieruter erfbeinenden Nofisen ſind ausfülleßlich als Hinweiſe auf Anseigen zu Detradtn.
m leinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Keik.
— Der Deutſchnationale Arbeiterbund veranſtaltet
am Samstag, den 8. Mai, abends 8 Uhr, im Saale des „Feierabend”.
Stiftſtraße 51, einen Deutſchen Abend”. Aus dem
abwechſlungs=
reichen Programm ſeien hervorgehoben muſikaliſche und ſportliche
Dar=
bietungen und das im Nuhrgebiet ſpielende Schauſpiel „Freiheit”. Alle
vaterländiſch Geſinnten ſeien hiermit zur Teilnahme eingeladen. Karten
zu 1 Mk. und 65 Pf. bei Leuthner, Ernſt=Ludwigsplatz, Graßmann,
Wilhelminenſtraße 6, Limpert, Eliſabethenſtraße 2, und Nies,
Wilhel=
minenſtraße 52.
Tageskalender für Dienstag, den 4. Mai 1926.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 71 Uhr, Ende 10 Uhr,
4 20: „Herakles.” — Kleines Haus. Anfang 7½ Uhr, Ende
nach 10 Uhr, Zuſatzmiete III (11): Datterich.” — Orpheum abds.
8 Uhr: Revue „Für alle‟ — Kaiſerſaal abends 7 Uhr: Beginn
eines neuen Kurſus im Tafeldecken und Servieren —
Kinovor=
ſtellungen: Union=, Reſidenz=Thegter, Palaſt=Lichtſpiele.
Aus Heſſen.
Aus Starkenburg.
in den Mittelpunkt und verdeutſchte alles. Dadurch wurde dem Volke und ſo lange die neugepflaſterte Darmſtädter Straße noch mit Sand
Gott in deutſcher Sprache loben und danken und zu ihm beten. Beſon= ſchönerungs=, Kur= und Verkehrsvereins, betreffs Anpflanzung von
der deutſche Choral begann ſeinen Siegeszug. Die geſtrige Altarfeier
tung ſeines Dirigenten Herrn Chriſtian Weber: „Wach’ auf meines
Herzens Schöne”, Text von Hans Sachs, nach einer weltlichen Weiſe
aus dem Jahre 1515, und „Kommet, Seelen dieſer Tage” von Löſch,
Weiſe von Joh. Seb. Bach, tonrein vortrug. Die Feier war eine recht
erhebende und alle Beſucher des Gottesdienſtes waren tief davon
er=
griffen.
— Weiterſtadt, 3. Mai. Am 2. ds. Mts. kam der
Vereins=
wanderpreis der Turngemeinde E. V. zum Austrag. Die Strecke
betrug 6,8 Kilometer. Als Erſter ging der Sportler Ph. Hirſch mit
26 Min. 18. Sek. durchs Ziel. Nachfolgend ging durchs Ziel der
Sport=
ler Hch. Danz mit 27 Min. 40 Sek., der Sportler Ph. Wagner mit 28
Min. 41 Sek., der Sportler Ph. Jamm mit 28 Min. 45 Sek. und der
Sportler Adam Schamber 2, mit 30 Mim. 5 Sek. Der Sportler Philipp
Hirſch iſt ſomit Anwärter auf den Vereinswanderpreis 1926/27.
* Griesheim, 3. Mai. Gemeinderatsbericht. Die
Erwer=
bung des für den Ausbau der zweigleiſigen elektriſchen Strecke
Darm=
ſtadt erforderlichen Geländes bis zu Möllers Brauerei wurde beſchloſſen.
Ferner ſoll für einen Parallelweg zu dem Bahnkörper das Gelände
bis zu dem Grundſtück Flur III. Nr. R3ſyo einſchließlich und ferner
die beiden Grundſtücke Flur III, Nr. 84 und 85 ganz erworben werden.
Die ganze Fläche wird etwa 3200 Quadratmeter betragen. Weiter iſt
ein etwa 2 Meter breiter Streifen von dem Grundſtück Flur XXXV,
Nr. 441 mit zirka 560 Quadratmeter Inhalt anzukaufen. Das im Zuge
der Friedrich Ebert=Straße und Hofmannſtraße noch liegende
Straßen=
gelände der Heag ſoll zu dem üblichen Preis für Straßengelände, gleich
70 Pf. pro Quadratmeter, ebenfall von der Gemeinde erworben
werden. Der Gemeinderat legt jedoch der Heag die Verpflichtung auf,
ſämtliche die Bahnlinie kreuzenden, im Ortsbauplan bereits
vorge=
ſehenen und bei Erweiterung derſelben noch neu hinzukommenden
Stra=
ßenkreuzungen ohne weiteres freizugeben und dieſe auch entſprechend
herzuſtellen. Für die Ueberfahrten der einzelnen Gebäudeeigentümer
an der Nordſeite der Darmſtädter Chauſſee hat die Heag die gleiche
Verpflichtung zu übernehmen. — Die Satzungsänderungen der
Kommu=
nalen Landesbank in Darmſtadt wurden von dem Gemeinderat in der
vorliegenden Form genehmigt, mit Ausnahme des 8 17, zu welchem der
Gemeinderat folgenden Zuſatz beſchließt: „Die Haftpflicht der Gemeinde
iſt nach deren Ausſcheiden zu befriſten und zwar — vielleicht — auf
5 Jahre. — Die Gaswerksaktie des Heinrich Stelz, hiex, ſoll zum
Nenn=
wert von 1000 Mark von der Gemeinde erworben werden. — Dem
Verein der Naturfreunde, hier, wurde die Genehmigung zur Errichtung
einer Waldhütte im hieſigen Gemeindewald (Diſtrikt Büſchchen) erteilt.
— Dem Heinrich Beſel 4. und Karl Mönch 2. wurde die jederzeit
wider=
rufliche Genehmigung zur Legung von Waſſerleitungsſträngen durch die
Ortsſtraße erteilt. Die jährliche Anerkennungsgebühr beträgt in jedem
Falle 1 Mk. pro Jahr. — Das Geſuch des Wiegmeiſters Wilhelm
Rühl 3. um Erlaubnis zum Verkauf von Flaſchenbier im Waghaus
wunde abgelehnt, da ſich in der Nähe der Wage genügende
Verkaufs=
ſtellen von Flaſchenbier befinden. — Die Gemeinde tritt dem Heſſiſchen
Bund für Heimatſchutz, Geſchäftsſtelle Darmſtadt, mit einem jährlichen
Beitrag von 10 Mark als Mitglied bei. — Dem Heilſtättenverein für
Heſſen wurde für ſeinen Erweiterungsbau der Lupusheilſtätte in Gießen
ein einmaliger Beitrag von 20 Mark bewilligt. — Der Beitritt der
Ge=
meinde zur Hochſchulgeſellſchaft in Gießen als Mitglied mit einem
Jahresbeitrag von 10 Mark wurde beſchloſſen. — Die Hälfte der
Hunde=
kaſſe übernommen.
H. Eberſtadt, 3. Mai. Am kommenden Donnerstag, abends 8 Uhr
beginnend, findet im Sitzungsſaale des Rathauſes eine öffentliche
Ge=
meinderatsſitzung ſtatt. Zur Beratung ſtehen u. a.: 1.
Bau=
programm 1926; 2. Antrag des Gewerkſchaftskartells, betreffend
Aus=
tuitt der Gemeinde aus dem Manteltarif für die Waldarbeiter; 3.
An=
trag des Gemeinderats Johs. Gußmann 2., betr. Errichtung eines
Obſt=
großmarktes in Eberſtadt. — Einen „Vaterländiſchen Abend”
veranſtaltet am Samstag, den 8. Mai, im Saale des Gaſthauſes „Zum
Vergſträßer Hof” die Gefolgſchaft des Deutſchordens. Bei einer
reich=
haltigen Feſtfolge wird ein 20 Mann ſtarkes Blasorcheſter ehemaliger
Militärmuſiker aus Darmſtadt mitwirken. —
Blutlausvertil=
fordert die Bürgermeiſterei alle Beſitzer von Obſtbäumen auf, bis
ſpäte=
ſtens 15. Mai für reſtloſe Beſeitigung der Schädlinge zu ſorgen. Nach
dieſem Zeitpunkt haben Säumige die Beſeitigung durch die Gemeinde zu bereiten, durch einen ſehr zahlreichen Beſuch lohnt.
auf ihre Koſten zu gewärtigen.
* Eberſtadt, 3. Mai. Das Eberſtädter Schwimmbad wird
in Kürze ſeine diesjährige Badeſaiſon eröffnen. Für die Stellung des
Vadewärters haben ſich mehrere Perſonen gemeldet.
* Eberſtadt, 3. Mai. Kaufmänniſcher Vortrag.
Gau=
vorſteher Auerbach aus Frankfurt wird am Dienstag abend im
Schützenhof” über die Not der kaufmänniſchen Angeſtellten ſprechen.
Veranſtalter des Vortrags iſt die hieſige Ortsgruppe des
Deutſchnatio=
nalen Handlungsgehilfenverbandes.
* Pfungſtadt, 3. Mai, Fortbildungsſchule. In die hieſige Schlafzimmer. Die unglückliche Tat erfolgte wegen einem ſchweren
Fortbildungsſchule, gehen im neuen Schuljahre 238 Mädchen und 192
Anaben. Neu aufgenommen wurden 89 Mädchen und 52
Fortbildungs=
ſchüler.
* Eſchollbrücken, 3. Mai. Der Gemeindevoranſchlag ſieht
an Umlagen 16 304 Mark vor. Die Einnahmen betragen 37 457 Mark,
die Ausgaben 53 761 Mark. Der Voranſchlag wurde vom Gemeinderat
genehmigt.
Nadheim (Kreisſtraße Schaafheim—Radheim) iſt auf ungefähr 8 Tage
wegen Pflaſterarbeiten für den Fuhrwerlsverkehr geſperrt.
* Urberach b. Dieburg, 3. Mai. Leichenfund. In einer
Pfuhl=
grube wurde, in einen Sack eingeſchnürt, die Leiche eines neugeborenen
Kindes weiblichen Geſchlechts gefunden. Da der Hals des Kindes mit
einem Strick verſehen war und der Körper beſondere Druckſtellen auf= Deutſcher Kriegsgräberfürſorge hielt in dem
Univer=
wies, nimmt man an, daß das Kind erdroſſelt worden iſt. Die Polizei
hat bereits die Unterſuchung eingeleitet.
letzten Sitzung wurde zunächſt der neue Ortsbauplan ſowie die
Baupoli=
zeiverordnung für die Gemeinde Groß=Umſtadt vorgelegt, eingehend
er=
läutert und genehmigt. — Ein Geſuch um Befreiung der in der
Land=
wirtſchaft beſchäftigten Schulpflichtigen vom Fortbildungsſchulunterricht
ſprechung abgelehnt. — Der Waldbeſitzerverband hat die Gemeinde zum rat Profeſſor Dr. Behaghel, beging am Montag, den 3. Mai, ſein
ſuchen ſtattzugeben. — Der Beitrag für den Heilſtättenverein in Heſſen
wird für 1926 auf 20 Mark feſtgeſetzt. Außerdem wird ein außer= lands Grenzen hinaus bekannt. Er hat in Heidelberg, Göttingen und
ordentlicher Beitrag für 1926 von 20 Mark bewilligt. — Dem Turn= Paris ſtudiert und in Heidelberg im Jahre 1876 promoviert. Seit dem
verein Raibach wird die ſtädtiſche Tanzbühne an Pfingſten gegen eine
Vergütung von 30 Mark leihweiſe überlaſſen. — Bezüglich des
Stun=
denlohnes für das Ausrupfen der in Maſſen auftretenden
Herbſtzeit=
loſen auf den ſtädtiſchen Wieſen wird derſelbe auf 40 Pfennig feſtgeſetzt.
In erſter Linie ſollen die Frauen der Erwerbsloſen Berückſichtigung
auf einem Grundſtück befinden und auch zu einem Betriebe gehören,
als eine Waſſerentnahmeſtelle betrachtet werden. — Der Prozentſatz der ſich in Lauterbach etwa 190, in Friedberg über 200 Teilnehmer eingefun=
Friedensmiete für den Mongt Mai beträgt wie für den
vorausgegange=
nen Monat 95 Prozent.
* Erbach, 3. Mai. Gemeinderatsſitzung. Auf Antrag der lich Oberheſſen) gegründet. Den Kunſtgenoſſen, die im Weltkriege ſich
Grabenanlieger nimmt der Gemeinderat eine Beſichtigung des Abwäſſer= für das Vaterland geopfert haben, hat der Verein eine Ehrentafel
gewid=
nach die Genehmigung zur Verpachtung der Winterſchafweide nicht
er=
teilt wird, nimmt der Gemeinderat Kenntnis. — Der Bürgermeiſter
be=
richtet über die inzwiſchen ſtattgefundenen Verhandlungen bezüglich der
Kraftpoſtlinie Main=Mümling. Dem Gemeinderat wird eine Liquidation
über die bis jetzt durch Garantievertrag von der Gemeinde vorgelegten
anteilmäßiger Fehlbeträge vorgelegt. — Nachdem ſich das Gräfliche
Luiſen= und Erasmusſtift mit einem täglichen Verpflegungsſatz von Weinhandels und Weinbaues Sie dafür halten, wenn Sie ſich Ihre
1,50 Mark der untergebrachten Siechen, den der Gemeinderat bereit war Fruchtweine mit Vierkahefen nach den Vorſchriften des „Das neue
gütung eines Verpflegungsſatzes von 2 Mark pro Kopf und Tag eines
gruppe des Odenwaldklubs für die am 8. und 9. Mai in Erbach
ſtatt=
findende Hauptverſamlung in Anbetracht der damit verbundenen Aus= Reichsminiſterium des Innern erklärt, daß z. B. in derartig bereiteten
lagen einen Zuſchuß zu gewähren.
horn feierte am 1. Mai ſein 25jähriges Dienſtjubiläum.
— Hirſchhorn, 3. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
2. Mai 0,82 Meter, am 3. Mai 0,77 Meter. Regen.
E. Auerbach, 8. Mat. In der letzten öffentlichen
Ge=
meinderatsſitzung, uter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters
Blickensdörfer, wurden die folgenden Punkte zur Beratung geſtelltt
1. Die Anträge auf Ueberlaſſung von Grabſtätten wuren der
Friedhofs=
kommiſſion überwieſen. 2. Dem Antrage auf Beitritt zum Heſſiſchen
Waldbeſitzerverband ſtimmte der Gemeinderat zu. 3. Der Antrag wegen
— Arheilgen, 3. Mai. Die geſtrige Vierhundertjahrfeier Aufſtellung eines Standes am Hotel zur Krone pro 1926 wurde auf
von Luthers deutſcher Meſſe war ein rechter Feſtgottesdienſt. Es war jederzeitigen Widerruf genehmigt. 4. Betreffs Beſprengung der Orts,
eine bedeutſame Tat Luthers: Einführung einer durchweg in deutſcher ſtraßen zur Verhütung der Staubplage erfolgte der Beſchluß, Sams=
Sprache gehaltenen Gottesdienſtordnung. Er ſtellte die deutſche Predigt tags und Sonntags die Vahnhofſtraße und die Bachgaſſe zu beſprengen
eine viel perſönlichere Teilnahme am Gottesdienſte möglich. Man konnte beworfen iſt, auch dieſe zu beſprengen. 5. Zu den Anträgen des
Ver=
ders aber bekam das deutſche geiſtliche Lied ſein Recht im Gottesdienſte. Hecken an den Bachufern im Bangert und an ſonſtigen geeigneten Stel,
len zum Schutze der Vögel und zur Verſchönerung des
Landſchaftsbil=
war umkränzt von Liedern des Kinchengeſangvereins, der unter Lei= des, müſſen die Anlieger gehört werden, da das Bachbett höchſtens zur
Hälfte, teilweiſe noch weniger Gemeindeeigentum iſt und die Raine ſich
im Privatbeſitz befinden. 6. Feſtſetzung der Kinoſteuer. Die Frage
einer endgültigen Feſtſetzung der Steuer kann erſt dann vorgenommen
werden, ſobald eine Rentabilitätsberechnung vorliegt, und ſoll dieſe erſt
beſchafft werden. 7. Beſchwerde eines Hausbeſitzers über die
Verunrei=
nigung der Erlenhauptſtraße, hauptſächlich vor ſeinem Hauſe. Da in
allernächſter Zeit von dem erhöhten, nächſtgelegenen Gelände zwecks
Herſtellung der Bachgaſſe Sand abgefahren wird, ſo dürfte ſich hier
alsbald von ſelbſt ein Zufahrtsweg ergeben und die Beſchwerden
hin=
fällig werden. 8. Für den Heilſtättenverein genehmigte der
Gemeinde=
rat einen Betrag von 30 Mark. 9. Antrag um Reparatur der
Garten=
halle am Auerbacher=Haus. In dieſer Angelegenheit ſoll zunächſt die
Baukommiſſion gehört und auch mit Herrn Gerſter verhandelt werden,
10. Ein Antrag auf Beitritt zum Heſſiſchen Bund für Heimatſchutz
wurde vorläufig zurückgeſtellt, da erſt näheve Erkundigungen eingezogen
werden ſollen. 11. Der Gemeinderat erteilt die Genehmigung zum
Verkauf von Grabſtätten. 12. Der Antrag der Deutſchen Turnerſchaſt.
Geſchäftsſtelle Charlottenburg, um einen Beitrag für das Haus der
Deutſchen Turnerſchaft wurde abgelehnt. 13. Stellungnahme zu einem
Antrag des erweiterten Denkmalausſchuſſes für die Errichtung eines
Ehrenmals der im Weltkrieg gefallenen Auerbacher. Die Platzfrage im
dieſer Angelegenheit iſt nunmehr gelöſt, und hatte ſich der erweiterte
Ausſchuß dahin entſchieden, daß das Ehrenmal nach dem von dem
Architekten Meckel aufgeſtellten Projekt an dem Schnittpunkt der Burg=
und Martinſtraße errichtet werden ſoll. Die Koſten belaufen ſich auf
etwa 6000 Mark, während der verfügbare Fonds zirka 2500 Mark
be=
trägt. Der reſtliche Betrag von 3500 Mark wird ſich nach Anſicht des
Herrn Bürgermeiſters noch reduzieren.
— Gernsheim, 3. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
2. Mai, vormittags 6 Uhr, 10 Zentimeter.
Kl. Trebur, 3. Mai. Immer näher rückt das Jugendfeſt des
Main=Rodgaues, Mitglied des Allgemeinen Deutſchen Turnerbundes,
welches am 30. Mai in den Mauern Treburs abgehalten wird,
Der Turnverein 1886 e. V., welchem dieſes Gau=Jugendturnen
übertragen wurde und welcher in Verbindung hiermit ſein 40
jäh=
riges Stiftungsfeſt feiert, wird alles, was in ſeiner Kraſt
ſteht, aufbieten, um den Beſuchern dieſes Feſtes, ganz beſonders der
Main=Rodgaujugend, die Stunden, welche ſie in Trebur verweilen, zu
angenehmen und genußreichen zu geſtalten, und es kann heute ſchon
behauptet werden, auf die Vorbereitungen, die bis jetzt getroffen wurden,
und die Gaſtfreundlichkeit der Treburer Einwohnerſchaft zu ſchließen,
daß jeder Feſtbeſucher mit Befriedigung den Heimweg antreten wird.
Die bis jetzt ſo zahlreich eingegangenen Meldungen ſprechen für eine
ſehr große Beteiligung, und es dürfte an jeden Turnfreund und Gönner
der Turnſache heute ſchon der Ruf ergehen, es nicht zu verſäumen, an
dieſem Sonntag Trebur einen Beſuch abzuſtatten. Iſt es doch gerade
hier unſere Jugend, welche in ehrenvollem Wettkampfe um die
Sieges=
palme ringt, um Zeugnis abzulegen von dem, was ſie in vielen
Uebungs=
ſtunden zu Hauſe in ihrem Verein gelernt hat. Auf dem am Ausgang
des Ortes nach dem Rhein zu, an dem Schwarzbach gelegenen Feſtplatze
finden die turneriſchen Wettkämpfe ſowie auch alle übrigen Feſtlichkeiten
ſtatt, welche Samstag abend durch einen Kommers, dem ein Fackelzug,
der ſich unter Beteiligung der Ortsvereine durch die Ortsſtraßen bewegt,
vorausgeht, eingeleitet wird. Auf dem Feſtplatze angekommen, wird,
wie wir von unſerem Berichterſtatter erfahren konnten, die Ehrung der
ſteuer für das Polizei= und Feldſchutzperſonal wurde auf die Gemeinde= vier Gründer ſtattfinden, den wenigen Getreuen, denen es vergönnt iſt,
in beſter Lebensfriſche dieſen Tag miterleben zu dürfen, der ihnen zu
Ehren gewidmet ſei, und mit Stolz kann der Verein zu ſeinen Jubilaren
emporblicken. Möge es ihnen beſchieden ſein, noch recht lange mit ihrem
Verein zu leben, welchen ſie dereinſt gegründet und deſſen Schifflein
durch manche Gefahren in ſchweren Zeiten hindurch ſtets mit, Erfolg
geführt haben. Und ſie dürfen auch heute mit Stolz auf die Lebenskraft
ihres durch ſie geſchaffenen Vereins blicken, der heute weit über 200
Mit=
glieder zählt und deſſen aktive Turnmannſchaften an dieſem Tage ihr
beſtes Können zeigen werden, um zu beweiſen, daß ſie würdig ſind, den
Namen des von ihren Gründern, welche ſie heute feiern, ins Leben
gerufenen Turnvereins zu tragen. Hoffen wir, daß die Jubilare in der
gleichen geiſtigen Friſche auch ihr goldenes Jubiläum feiern können. Es
gung. Da in hieſiger Gemarkung die Blutlaus feſtgeſtellt worden iſt, iſt zu wünſchen, daß die Jugend des Main=Rodgaues ſowie Freunde und
Gönner der Turnſache die Arbeiten des Turnverein 1886 e. V., welche er
nicht ſcheut, um den Beſuchern des Feſtes einige genußreiche Stunden
Rheinheſſen.
R. Armsheim, 3. Mai. Ernannt wurde Philipp Schnell, hier, zum
Hilfsfeldſchützen der Gemarkung Armsheim
M. Heidesheim (Rheinh.), 3. Mai. Selbſtmord. Frewillig
ſeinem Leben ein Ende gemacht hat, ein im 53. Lebensjahr, ſtehender
hieſiger Landwirt durch Erſchießen mit ſeinem Jagdgewehr in ſeinen
Leiden, mit dem der Landwirt, der eine neunköpifge Familie hinterläßt,
behaftet war.
Oberheſſen.
* Gießen, 1. Mai. Wie groß die Wohnungsnot in uſerer
Stadt iſt, geht aus der Tatſache hervor, daß von den 8248
Haushal=
tungen 1023 keine eigene Wohnung beſitzen. Hunderte von Familien
* Dieburg, 3. Mai. Straßenſperre. Die Ortzdurchfahrt in warten nun ſchon ſeit Jahren auf eine Wohnung. Dieſer Tage fand
eine ſtark beſuchte Verſammlung ſeitens der Mieter und
Wohnung=
ſuchenden ſtatt; Oberregierungsrat Hoppe=Dresden, Leiter des Bundes
Deutſcher Mieterſchutzvereine, hielt dabei einen Vortrag über „
Finan=
zierung des Wohnungsbaues‟. Er fordert darin ein
Reichswohnungs=
programm, ähnlich wie es England beſitzt. — Der Volksbund
ſitätsgebäude eine zahlreich beſuchte Verſammlung ab. Beigeordneter
Dr. Frey, der Vorſitzende der Ortsgruppe Gießen, gedachte mit Dankes=
Groß=Umſtadt 3. Mai. Gemeinderatsſitzung. In der worten der gefallenen Brüder. Lichtbilder ſchloſſen ſich an, welche eine
Reihe von Kriegergräbern von den verſchiedenſten Schlachtfeldern zeigten.
Landgerichtsrat Trümpert gab dazu die nötigen Erläuterungen. Am
liebevollſten werden die Soldatenfriedhöfe in Siebenbürgen gepflegt.
WSN. Gießen, 3. Mai. Goldenes Doktorjubiläum. Der
während der arbeitsreichen Sommermonate wird nach eingehender Be= Senior der philoſophiſchen Fakultät der Univerſität Gießen, Geheim=
Beitritt aufgefordert. Der Gemeinderat hält es für ratſam, dem Ere goldenes Doktorjubiläum. Geheimrat Behaghel iſt als einer der
bedeu=
tendſten Germaniſten und Forſcher erſten Nanges weit über Deutſch=
1. Oktober 1888 wirkt er ununterbrochen an der Landesuniverſität
Gießen.
* Aus Oberhefſen, 3. Mai. Zweigrößere
Stenographen=
tagungen wurden geſtern abgehalten; eine in Lauterbach, die
andere in Friedberg. Beide Vereine feierten zugleich ihr 25jähr.
finden. — Endlich wird beſtimmt, daß mehrere Waſſermeſſer, die ſich Beſtehen als Gabelsbergerſche Stenographenvereine. Zum
Wett=
ſchreiben, das in der neu eingeführten Einheitsſchrift ſtattfand, hatten
den. Der Verein Friedberg, wurde am 6. März 1901. von Profeſſor
Krämer, dem Verbandsvorſitzenden des Gaues Heſſen=Naſſau (
einſchließ=
grabens vor. — Von der Mitteilung der Gräflichen Rentkammer wo= met; darauf ſtehen die Namen: Emil Hanſtein, Karl Völker, Georg
Hilgenberg, Karl Will und Wilhelm Lang.
Sind Sie ein Verbrecher?
Sie glauben: nein? Nun, ich ſage Ihnen, daß die Verbände des
zu bezahlen, nicht einverſtanden erklärt hat, wird dem Antrage auf Ver= Weinbuch” (Verlag Friedr. Sauer=Gotha) — Preis 25 Pf. in den
Dro=
gerien erhältlich — bereiten, weil ſie hierdurch den Traubenweinen zu
Siechen ſtattgegeben. Der Gemeinderat erklärt ſich bereit, der Orts= ähnlich werden und weil ſie nur einen Bruchteil wie dieſe koſten
1 Flaſche 15 bis 25 Pf.). Hat doch ſelbſt ein Weinſchulprofeſſor dem
Feigenweinen ſelbſt eine geübte Zunge den Feigengeſchmack nicht heraus=
— Hirſchhorn, 3. Mai. Herr Oberwachtmeiſter Rennez in Hirſch= ſchmecken könne, Fruchtweine aber müßten nach Früchten ſchmecken, ſonſt
— machen Sie dem Weinbau zu große Konkurrenz.
Alſo: wenn Sie kein Verbrecher ſein wollen, dann leſen Sie auch
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Seite 8
Dienstag, den 4. Mai 1926
Nummer 123
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
Eröffnung der Frankfurt=Amerika=Ausſtellung.
Bei der Eröffnungsfeier der Frankfurt=Amerika=Ausſtellung
hatten ſich viele Gäſte eingefunden, darunter auch der Konſul der
Ver=
einigten Staaten, Claiborne, und Kommerzienrat Beit von Speyer.
Direktor Sutter eröffnete die Ausſtellung mit einem Hinweis auf die
jahrhundertealten Beziehungen zwiſchen Amerika und Frankfurt. Der
Zweck der Ausſtellung ſei, die zahlreichen amerikaniſchen Gäſte, die man
im Laufe des Sommers hier erwarte, auf dieſe alten Beziehungen
hin=
zuweiſen bzw. ſie zu vertiefen. Er betonte, daß die erſten Anfänge des
heute ſo blühenden amerikaniſchen Druckweſens auf ausgewanderte
Frankfurter zurückzuführen ſei. Das erſte amerikaniſche Konſulat auf
dem Kontinent ſei in Frankfurt errichtet worden. Weiter erinnerte der
Redner an die Sympathieadreſſen der Deutſch=Amerikaner an die
Pauls=
kirchenverſammlung und an den Beſuch Abraham Lincolns in Frankfurt
zu dem Zweck, die für die Führung des amerikaniſchen Befreiungskrieges
erforderlichen Summen aufzubringen. Es ſei zu hoffen, daß ſich die
neuen Beziehungen zwiſchen Frankfurt bzw. Deutſchland und den
Ver=
einigten Staaten nicht weniger herzlich geſtalten werden als es die alten
geweſen ſind. Der amerikaniſche Konſul Claiborne dankte den
Veranſtal=
tern und ſprach die Erwartung aus, daß der gemeinſame kulturelle
Ge=
danke durch die Ausſtellung weiter gefördert werde. Unter Führung des
Archivdirektors Prof. Müller, der die Ausſtellung zuſammengeſtellt hatte,
erfolgte dann ein Rundgang durch die Ausſtellung, die lebhaftes Zeugnis
von den langen und guten Beziehungen zwiſchen Frankfurt und Amerika
ablegt. — Von der Univerſität Frankfurt. Auch in dieſem
Semeſter werden an der Univerſität wieder eine Reihe allgemein
in=
tereſſierender Vorleſungen gehalten. Der Beſuch dieſer Vorleſungen
iſt nicht nur den immatrikulierten Studierenden und den Gaſthörern
geſtattet, auch die Beſucherſcheine berechtigen zur Teilnahme. Um
mög=
lichſt weiten Kreiſen Gelegenheit zu geben, dieſe Vorleſungen zu
be=
ſuchen, ſind die Koſten ſo niedrig wie möglich gehalten: 5 RMM., dazu das
übliche Unterrichtsgeld von 2,50 RM. pro Wochenſtunde. Die
Beſucher=
ſcheine ſind bis zum 31. Mai beim Sekretariat erhältlich; ſie werden
auch auf ſchriftlichen Antrag bewilligt. Vorbedingung iſt ein
Mindeſt=
alter von 18 Jahren und eine Vorbildung, die eine gedeihliche
Teil=
nahme an den Vorleſungen gewährleiſtet. Weitere Einzelheiten ſind aus
dem Vorleſungsverzeichnis erſichtlich. Um mannigfachen Irrtümern
vor=
zubeugen, wird darauf hingewieſen, daß Gaſthörerſchaft nicht zuv
Zu=
laſſung zum Doktorexamen berechtigt. Die Doktorwürde iſt nur durch
ein ordnungsgemäßes Studium zu erlangen. Die letzte Immatrikulation
für das Sommerſemeſter findet am Samstag, den 8. Mai, ſtatt.
An=
meldung bis ſpäteſtens 5. Mai. Eine ſpätere Einſchreibung als
Studie=
render iſt nur in Ausnahmefällen unter Darlegung der Gründe und mit
Genehmigung des Staatskommiſſars möglich. Das Wiſſenſchaftliche
Inſtitut der Elſaß=Lothringer im Reich befindet ſich nunmehr
Bocken=
heimer Landſtraße 127 (direkt bei der Univerſität). Da des öfteren von
angeblichen Studenten Betrügereien verübt werden, wird darauf
auf=
merkſam gemacht, daß jeder Student mit einer von der Univerſität
aus=
geſtellten Ausweiskarte verſehen iſt, die neben dem Lichtbild des
In=
habers einen Vermerk über die Gültigkeitsdauer enthält. Die Ausweiſe
gelten nur für das jeweils laufende Semeſter.
Seltſame Todesurſache.
WSN. Mannheim. Am 27. April, nachmittags, iſt im
Kä=
fertaler Wald eine 25jährige ledige Schneiderim aus Ludwigshafen,
welche mit ihrem Liebhaber, einem verheirateten 32jährigen Kaufmann
aus Frankeneck, angeblich zwecks einer Ausſprache, ſpazieren ging,
plötz=
lich geſtorben. Der Begleiter ſchickte einen zufällig des Weges kommenden
fungen Mann nach einem Sanitätsauto. Dieſer aber holte einen
Polizei=
poſten, der ſich an den Tatort begab und den Begleiter des Mädchens
feſt=
nahm. Wiederbelebungsverſuche waren erfolglos. Der Begleiter der
Verſtorbenen wurde unter dem Verdacht der Vornahme eines unerlaubten
Eingriffes feſtgenommen und im Gefängnis eingeliefert. Unterſuchung
iſt eingeleitet.
Erdſtöße in Baden.
fm. Karlsruhe. In der Nacht zum Sonntag erfolgten in der
Gegend von Kehl mehrere Erdſtöße, die von exploſionsartigen
Schlä=
gen begleitet waren. Infolge der ſtarken Erſchütterungen ſtürzte in
Odelshofen ein Heuſchober ein. Vereinzelt wurden in letzter Zeit auch
im ſüdlichen Schwarzwald leichte Erdſtöße verſpürt.
Schwerer Unglücksfall.
fm. Karlsruhe. Auf dem Lagerplatz des Sägewerks Renſchler
in Ettlingen ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Beim Abladen
fiel ein Stamm auf der falſchen Seite vom Kraftwagen und traf
den 32jährigen Arbeiter Auguſt Vogel, der ſchwere innere
Ver=
letzungen erlitt, die ſein Verbringen nach dem Krankenhaus
notwen=
dig machten.
Zuſammenſtoß zwiſchen einem Zug und einem Autv.
*fm. Karlsruhe. Am Freitag mittag erfolgte am
Bahnüber=
gang beim Ettlinger Exerzierplatz ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem
Zug der Haldtalbahn mit einem Automobil. Das Auto, das mit einem
Herrn, einer Dame und einem Kind beſetzt war, fuhr in dem Augenblick
über die Gleiſe, als der Zug daherbrauſte. Die Autoinſaſſen erlitten
ſchwere Verletzungen. Das Auto wurde vollſtändig
zer=
trümmert.
Zur Schändung des Schlageter=Grabmals.
fm. Karlsruhe. Wie gemeldet, iſt das auf dem Friedhof in
Schönau im Wieſental gelegene Grabmal Albert Leo Schlageters in der
Nacht zum Samstag mit roter Oelfarbe bis zur Unkenntlichkeit
be=
ſchmiert worden. Von den Tätern hat man bis jetzt keine Spur. Der
Friedhof iſt polizeilich abgeſperrt. Zu dem Bubenſtück erfährt das
„Karlsruher Tagblatt” noch folgende Einzelheiten: Der Grabſtein, ein
Obeliſk auf breitem Sockel, wurde von oben bis unten mit einer
dunkel=
roten Oelfarbe überſchüttet und dann beſtrichen. Es handelt ſich
an=
ſcheinend um eine Leinölfirnisfarbe, die in den poröſen Stein ziemlich
tief eingedrungen iſt, ſo daß es fraglich iſt, ob ſich das Grabmal
reſtau=
rieren läßt. Auch die auf dem Grabe liegenden Kränze wurden ruiniert.
Hinter dem Grabſtein hat man die Blechbüchſe gefunden, in der die
Farbe zubereitet worden iſt. Wie man erfährt, ſoll auch zufälligerweiſe
in der betreffenden Nacht das Friedhoftor nicht geſchloſſen geweſen ſein.
Die Stimmung der Bevölkerung von Schönau iſt äußerſt erbittert, da
man dort in der Beurteilung Schlageters nicht nach politiſchen Motiven
geht, ſondern ſich lediglich heimatlich einſtellt. Die Gendarmerie nahm
nach Kenntnis des Vorfalls ſofort eine Abſperrung des Friedhofs vor,
die ſolange dauerte, bis die Staatsanwaltſchaft Waldshut in Verbindung
mit dem Erkennungsdienſt Freiburg den Tatbeſtand genau aufgenommen
hatte. Von Freiburg war ein Polizeihund gekommen, der eine Spur bis
zum Friedhofseingang verfolgte. Es wird vermutet, daß es ſich um
aus=
wärtige Täter handelt, die vielleicht mit einem Kraftwagen gekommen
und wieder verſchwunden ſind. Der Grabſtein wurde durch die
Staats=
anwaltſchaft photographiert, wie überhaupt alle Maßnahmen getroffen
wurden, den Tätern auf die Spur zu kommen. — Reichskanzler Dr.
Luther hat in ſeinem Telegramm an den Vater
Schla=
geters dem Empfinden des größten Teils des deutſchen Volkes
Aus=
druck gegeben, insbeſondere dem Empfinden der Mehrheit des badiſchen
Volkes. Soweit bisher bekannt, iſt ſeitens der badiſchen Regierung noch
keinerlei Stellungnahme zu dem unerhörten Vorfall erfolgt. Als einzige
badiſche Zeitung bringt nur das „Karlsruher Tagblatt” die Meldung
über die Grabſchändung und knüpft daran folgenden Kommentar: Es
iſt tief bedauerlich, daß eine ſolche ſchmähliche Tat, die dem deutſchen
Anſehen ſchweren Schaden zufügt, gerade auf badiſchem Boden geſchehen
mußte. Je mehr wir zum Ruhrkampf Abſtand gewinnen, deſto klarer
erkennen wir, welch großen Dienſt der Opfertod Schlageters dem Frieden
und dem Sieg des Rechts erwieſen hat. Die Schüſſe die dem jungen
Leben Schlageters ein Ziel geſetzt haben, hallten weit hinaus in die Welt
und zogen die Augen der Kulturvölker auf die furchtbaren Verbrechen,
die angeblich im Namen des Rechts und der Freiheit an wehrloſen
Deutſchen begangen wurden.
Eröffnung der Sportausſtellung in Kaiſerslautern.
Kaiſerslautern. In Anweſenheit der Vertreter von Staat,
Regierung und Stadt wurde die Ausſtellung „Turnen und Sport” am
Sonntag feierlich ihrer Beſtimmung übergeben. Der deutſche
Reichs=
ausſchuß für Leibesübungen hatte den Staatsminiſter a. D. Dominieus,
die bayeriſche Regierung Miniſterialrat Jahn entſandt, während von der
pfälziſchen Regierung Regierungspräſident Matheus perſönlich anweſend
war. Die Eröffnungsfeierlichkeiten fielen leider einem einſetzenden
Regen zum Opfer. Nach den Begrüßungsworten des Vorſtandes des
Ausſtellungsvereins wurde die Ausſtellung eröffnet. Daran ſchloß ſich
ein Nundgang an. Den Nachmittag benutzten die Turm= und
Sport=
vereine der Barbaroſſaſtadt zu einer öffentlichen Demonſtration, deren
Wirkung leider durch den immer ſtärker einſetzenden Regen ſtark
beein=
trächtigt wurde. In hiſtoriſchen Gruppen wußten die Turn= und
Sportvereine den Feſtzug zu einer glänzenden Demonſtration zu
ge=
ſtalten. Die ſportlichen Veranſtaltungen, welche ſich auf der neuen
Sta=
dionanlage innerhalb des Ausſtellungsgeländes abſpielen ſollten, mußten
agt
wegen des Regenwet
Parteitag der Deutſchen Volkspariei
Heſſen=Naſſau.
WSN. Wiesbaden. Von den Beratungen des Parteitages am
1. Mai ſind als intereſſant hervorzuheben die Verhandlungen im
Beam=
tenausſchuß, wobei Reichstagsabg. Morath über Wirtſchafts= und
Beamtenpolitik ſprach. Dem Verſuch, die Wirtſchaft gegen die
Beam=
tenſchaft auszuſpielen, ſtellte er die Erkenntnis gegenüber, daß die
Beam=
tenſchaft nichts anderes ſei als ein Glied der Wirtſchaft. Dieſe
Feſt=
ſtellung müſſe aber auch zu der Forderung eines wachſenden
Verſtänd=
niſſes aller Wirtſchaftskreiſe für die beſonderen Aufgaben des
Beamten=
tums führen. — Abends fand in der Aula des Lyzeums am Boſeplatz
eine ſtark beſuchte öffentliche Verſammlung ſtatt, in welcher in
Vertre=
tung des erkrankten Reichstagsabg, und Staatsſekretärs a. D. Kempkes
Reichstagsabg. Dr. Runkel über allgemeine politiſche Fragen
ins=
beſondere über außenpolitiſche Fragen, ſprach. — Den Höhepunkt des
Parteitages bildete der Vertretertag am Sonntag, vormittags 10 Uhr,
im Kurhaus. Nach Begrüßungsworten des Wahlkreisvorſitzenden,
Rektor Landgrebe und des Vorſitzenden der Wiesbadener
Orts=
gruppe, Stadtv. Glücklich nahm Reichstagsabg. Dr. Kalle=
Frankfurt a. M. das Wort zu einem Referat über die politiſche Lage im
Reich. Er entwarf ein Bild des politiſchen Geſchehens der letzten Jahre,
vom Tage des Zuſammenbruchs an, über den Ruhrkampf, die
Verhand=
lungen über den Dawesplan und den Pakt von Locarno. Wenn es trotz
aller Schwierigkeiten möglich geweſen wäre, vorwärts zu kommen, ſo ſei
das zu einem erheblichen Teile das Werk der Deutſchen Volkspartei, die
nicht die Hände in den Schoß gelegt, ſondern zum Wohle des Vaterlands
gewirkt habe. Bezüglich der innerpolitiſchen Lage erklärte der Redner,
daß die Partei ſich immer wieder energiſch für das Gedeihen des
Vater=
landes einſetzen und das Wohl des Vaterlandes vor das Wohl der Partei
ſtellen werde. — Reichstagsabg. Nunkel nahm dann zu kurzen
Dar=
legungen über Aufwertung und Fürſtenabfindung das Wort. — Als
letzter Redner ſprach Landtagsabg. Schulrat Schwarzhaupt=
Frankfurt a. M. über die politiſche Lage in Preußen. — An der
Dis=
kuſſion beteiligten ſich zahlreiche Redner. Nach Schlußworten der
ein=
zelnen Referenten wurden zwei Reſolutionen angenommen, von
denen die erſte beſagt, daß es eine der wichtigſten Aufgaben ſei, der
not=
leidenden deutſchen Landwirtſchaft zu helfen, in erſter Linie durch
Ge=
währung von Staatskrediten an die Landwirtſchaft und eine
Herab=
ſetzung des Zinsfußes. In der zweiten Reſolution wird betont, daß
das Problem der Erwerbsloſigkeit nur durch den Aufbau der deutſchen
Geſamtwirtſchaft gelöſt werden könne. Steuerliche Erleichterungen
dürf=
ten nicht durch gleichzeitige Erhöhung der Realſteuern wieder wertlos
gemacht werden. Insbeſondere wurde der Abbau der gewerbefeindlichen
Hauszinsſteuer gefordert, deren Berechtigung grundſätzlich nur ſolange
anerkannt werden könne, als ihr voller Wert zu Zwecken des
Wohnungs=
baues verwendet wird. Nachdem noch dem Parteivorſitzenden,
Reichs=
miniſter Dr. Streſemann, eine Ergebenheitsadreſſe überſandt worden
war, wurde der Parteitag nach Schlußworten des Vorſitzenden
Land=
grebe geſchloſſen.
Politiſcher Mord?
km. Ludwigshafen. In Germersheim wurden in der Nacht
zum 3. Mai Anhänger der Nationalſozialiſtiſchen Partei von politiſchen
Gegnern auf der Straße, die nach Freisbach führt, überfallen. Dabei
wurde der 18jährige Maurer Bauder durch eine Revolverkugel
ge=
tötet. Als der Tat dringend verdächtig wurde der Hilfslehrer
Schmidt aus Freisbach verhaftet, der den verhängnisvollen
Schuß in Notwehr abgegeben haben will. Schmidt iſt der Führer der
Freisbacher Nationalſozialiſten, während der getötete Bauder eine
füh=
rende Stelle in der ſozialdemokratiſchen Ortsgruppe einnahm.
Die Städte Duisburg und Düſſeldorf
haben ſich eine Schnellverbindung durch eine Städtebahn geſchaffen,
welche am 1. Mai dem Verkehr übergeben worden iſt. Die doppelgleiſige
Strecke liegt auf eigenem Bahnkörper, nur die Einführung in das Herz
der Städte erfolgt auf der Straße. Die langen, vierachſigen Wagen
ſind in Ausſtattung und Anordnung vorbildlich. Vorgeſehen iſt, auch
Reſtaurationswagen laufen zu laſſen. Der neuen Städtebahn
kommt in dieſem Jahre eine beſondere Bedeutung zu durch die große
Düſſeldorfer Ausſtellung „Geſolei”. Sie wird mit ihrer Halteſtelle am
Ausſtellungsgelände eine hervorragende Verbindung von Duisburg und
dem Niederrhein zur Ausſtellung ſein und wird vielen
Ausſtellungs=
beſuchern Gelegenheit bieten, an dem verträumten und lieblichen
Rhein=
ſtädtchen Kaiſerswerth vorbei nach Duisburg zu fahren, um dieſe Stadt
und ihre gewaltigen Hafenanlagen kennen zu lernen, hat doch
Duis=
burg den größten Binnenhafen der Welt.
Ein Opfer der Wettleidenſchaft.
TU. Berlin. Wie die Morgenblätter aus Karlsruhe melden, hat
ein Beamter der Stadtkaſſenverwaltung 28 000 Mark,
haupt=
ſächlich Gelder, die für Fürſorgezwecke beſtimmt waren,
unter=
ſchlagen. Er ſtellt ſich ſelbſt bei der Polizei und gab an, die Gelder
bei Rennwetten verloren zu haben.
Brandſtiftung.
Quedlinburg. Am Morgen des 3. Mai brannte eine zu
Notwohnungen hergerichtete ehemalige Krankenbaracke, in der
acht minderbemittelte Familien wohnten, vollſtändig
nie=
der. Es konnte nichts gerettet werden. Die Bewohner flüchteten
nur notdürftig bekleidet ins Freie. Es liegt Brandſtiftung vor.
Die Familien waren zum größten Teil nicht verſichert.
Schwerer Unfall bei einem Fußballwettſpiel.
Königshütte. Am 1. Mai kletterten in Königshütte bei einem
Fußballwettſpiel etwa 30 bis 40 Perſonen auf einen in der Nähe
ſtehenden Ziegelſchuppen. Das Dachbrach unter der Laſt der
darauf befindlichen Perſonen zuſammen. Die Zuſchauer ſtürzten in die
Tiefe, wobei ein junger Mann erſchlagen und etwa zehn
Perſonen erheblich verletzt wurden.
In der Notwehr erſchoſſen.
TU. Königsberg. In der Nacht zum 1. Mai wurde ein
Schutz=
polizeibeamter, der einen Streit ſchlichten wollte, von mehreren
Perſonen tätlich angegriffen. Der Beamte gab auf den Angreifer,
der ihm ſeinen Gummiknüppel entriſſen hatte und damit flüchtete, einen
Schuß ab. Die Kugel traf den Betreffenden, einen Steuermann aus
dem Kreiſe Labiau, in den Kopf und führte ſeinen Tod herbei.
Zum Tode Weißkirchners.
DD. Wien. Der Freitag nacht geſtorbene frühere
Oberbürger=
meiſter von Wien, Weißkirchner, wurde im Jahre 1861 in Wien
geboren; 1883 trat er als Praktikant in den Gemeindedienſt der Stadt
ein. 1904 ernannte ihn Dr. Lueger zum Magiſtratsdirektor. Während
dieſer Zeit leiſtete er in der Chriſtlich=ſozialen Partei hervorragende
Dienſte. Im Jahre 1907 wurde er in das Abgeordnetenhaus gewählt,
deſſen Präſident er 198 wurde. 1909 übernahm Weißkirchner im
Ka=
binett Bienert die Leitung des Handelsminiſteriums. 1912 wurde er
zum Bürgermeiſter der Stadt Wien gewählt. Ihm fiel die ſchwierige
Aufgabe zu, die Stadtgeſchäfte während des Krieges zu leiten. Als
Ab=
geordneter gehörte er auch dem öſterreichiſchen Nationalrat an. Im
Jahre 1920 wurde Weißkirchner, als die Chriſtlichſozialen als ſtärkſte
Partei aus den Wahlen hervorgingen, zum Präſidenten des
National=
rats gewählt. Bei den Neuwahlen 1922 kandidierte Weißkirchner nicht
mehr; er zog ſich vom politiſchen Leben zurück. Das Begräbnis wird
am Dienstag ſtattfinden. Weißkirchner wird in einem Ehrengrabe der
Stadt Wien beigeſetzt werden.
Großfeuer in den Gmundener Holzwerken.
DD. Linz. In den Gmundener Holzwerken brach am Freitag
vormittag ein Großfeuer aus, das in kurzer Zeit alle Möbel und
Holzvorräte vernichtete. Der Beſitzer, Ingenieur Wilt aus
Wien, hatte das Werk erſt vor kurzem vom Stinneskonzern übernommen
und neu ausgeſtattet. Der Schaden beträgt 300 000 Schilling.
Der Brand ſoll durch Unvorſichtigkeit entſtanden ſein.
Eine neue Selbſtmordart.
DD. Budapeſt. Der Sekretär des Ungariſchen Automobilklubs,
Czako hat einen grauenhaften Selbſtmordverſuch unternommen. Er
wurde ſchwer verletzt unter den Trümmern ſeines Automobils in
einem Graben aufgefunden. Czako hatte einen ſeiner Klienten um
750 Millionen Kronen geſchädigt und iſt, um der
Ver=
haftung zu entgehen, mit ſeinem Automobil in ſelbſtmörderiſcher Abſicht
in den vier Meter tiefen Teufelsgraben gefahren.
Gefährliche Wölfe.
EP. In dem ruſſiſchen Gouvernement Wolhynien ſind, vorwiegend
in den Gegenden von Zloczow und Zolbunowo maſſenhaft Wölfe in
großen Rudeln erſchienen. Die Wölfe dringen in die Ortſchaften ein,
und üüberfallen die Bauern in den Straßen. In Narajow biß ein
toll=
wütiger Wolf einen Bauern, der in einem Anfall von Tollwut alle
Mit=
glieder ſeiner Familie durch Biſſe verletzte. Der Bauer iſt geſtorben
und die Familie befindet ſich im Krankenhaus.
Neue Verwaltungseinteilung Deutſchoſtafrikas.
AD. Durch eine Verfügung des Gouverneurs des Mandatsgebietes
Tanganyika (Deutſch=Oſtafrika) iſt dasſelbe in elf Provinzen zu je 2 bis
4 Diſtrikten eingeteilt worden.
Ein vornehmer Henker.
EP. Die polniſche Regierung hat einen neuen Henker angeſtellt, den
unter dem Pſeudonym Maciefowski auftritt und nach den Mitteilungen
der Preſſe ein verbummelter Student der Medizin im Alter von 31
Jah=
ren iſt. Er bezieht den Gehalt eines Staatsbeamten der vierten Klaſſe,
ſomit eines Woiwoden, Diäten und eine Vergütmg für alle
Reiſeun=
koſten. In Galizien erhält er außerdem nach einem öſterreichiſchen Geſetz
des Jahres 1873 von der Gerichtskaſſe für jede Vollſtreckung ein Honorar
von 50 Zloty und ein „Zehrgeld” von 10 Zloty. Bei den zahlreichen
in Polen verhängten Todesurteilen, die bisher vom Militär durch
Er=
ſchießen vollzogen wurden bezieht der Henker zweifellos den höchſten
Ge=
halt im ganzen Staat. Er erledigte ſich ſeiner erſten Aufgabe mit
pol=
niſcher Eleganz. Er erſchien zur Hinrichtung in ſchwarzer Maske und
weißen Handſchuhen. Nach der „Operation” zog er die Handſchuhe aus
und warf ſie mit adeliger Geſte auf die Leiche.
Amundſens Nordpolflug.
EP. Mailand. Wie der „Corriere della Sera” aus Leningrad
meldet, hatte Oberſt Nobile infolge der nach dem Schneeſturm plötzlich
wieder eingetretenen günſtigen Witterung die Abfahrt der
Norge” nach Spitzbergen auf vergangenen Sonntag feſtgeſetzt.
Amundſen hat ihm vorher aus Spitzbergen gemeldet, daß in der
Kings=
bay alles für den Empfang des Luftſchiffes bereit ſei, worauf ſofort eine
Beratung ſtattfand und die Abfahrt beſchloſſen wurde. Sollte die
„Norge” wegen des Windes oder anderer Hinderniſſe gezwungen ſein,
den Kurs zu ändern und auf irgend einer der arktiſchen Inſeln zu
lan=
den, ſo iſt die Beſatzung für dieſen Fall mit Waffen ausgerüſtet, um
Jagd auf Tiere machen zu können. Ein Berichterſtatter der
Sowjet=
preſſe wird die Fahrt bis zur Kingsbay mitmachen.
Fünfzehn Perſonen bei einem Bootsunfall ertrunken.
TU. Sofia. Beim Transport von Fahrgäſten kippte in der
Nähe von Varna, beim Dorfe Bela, ein mit 35 Perſonen beſetztes
Boot um. Beim dem Unfall ertranken 15 Perſonen, von
denen bis jetzt nur eine als Leiche geborgen werden konnte. Das
Un=
glück entſtand durch die Nervoſität einiger Fahrgäſte.
Chemiſches über Menſchenhaar.
Löſt man Haar nach dem patentierten Verfahren von Dr. Weidner
auf, ſo erhält man eine neutrale Löſung der ſchwefelreichen
Haarbau=
ſteine, aus denen man durch chemiſche Kunſt bisher nicht wieder Haar
zurückbilden konnte.
Bedient man ſich aber dazu der lebendigen Kraft der Haarwurzeln
unſerer Kopfhaut, ſo wird der Haarausfall ſchnell gehemmt und dichter
Haarwuchs ſelbſt dann erzielt, wenn Erkahlung und Glatze ſchon
einge=
reten ſind. Eine Erklärung dieſes eigenartigen Phänomens finden Sie
in der heutigen Beilage „Das Wunder aus Menſchenhaar”.
Haar=
ernährung und Stärkung geſchwächter Haarwurzeln erzielt man mit
der Silvikrin=Haarkur, die nach genanntem Verfahren hergeſtellt iſt,
während der fördernden Haarpflege das Silvikrin=Shampoon dient.
Eine Silvikrin=Probe und die für jedermann wichtige Broſchüre
„Der Haarwuchs, ſeine Erhaltung und Wiedergewinnung” erhalten Sie
koſtenlos und poſtfrei vom Silvikrin=Vertrieb, Berlin 256/a,
Alexan=
drinenſtraße 26.
TV 6847
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 4. Mai. 4.30: Hausorch. Fall: „Liebling aller Welt,
Dolores”, — O. Strauß: „Der Pralineſoldat” — Jeſſel: Potp.
„Die Poſtmeiſterin” — Kalman: „Du du” Walzer a. d. „
Zigeu=
nerprimas” — Eyſler: Polka a. „Hanni geht tanzen”. — Lehar:
Potp. „Wo die Lerche ſingt”. — Nedbal: „Kavalierwalzer” a.
„Polenblut”. O 5.45: Aus dem Roman „Pitt und Fox” von
Fr. Huch. Sprecher: Studtmann. O 6.15: Uebertr. von Caſſel.
O 6.45: „Moderniſierung unſerer Produktionsmethoden:
Serien=
fabrikat und Fließarbeit”, Vortr. von Dir. Behrens, Münſter.
O 7.15: „Franz Schubert”, Vortrag Kapellm. Scherchen. O 7.45:
Schachſtunde. O 8.15: Schubertzyklus des Amar=Quart. Streichqu.
B=dur. — Streichquartett D=moll. O 9.15: Koloratur=Konzert
(nachgeholt). David: Ouv. und Arie a. „La Perle du Breſil”,
— Suppe: Ouv. „Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien”.
— Joſ. Strauß: „Dorfſchwalben” Koloraturwalzer. — Dell’Aqua:
„Villanelle‟, Koloratur=Arie. — Delibes: Ouv. „Le roi la dit”
„Glöckchenballade” a. „Lakme”, Ausf.: Anny van Kruyswyk vom
Frankf, Opernhaus. — Kurt Richter. Flöte. Kammerorch.
Stuttgart.
Dienstag, 4. Mai. 4.15: Rundfunkorch. Ganne: Lothr. Marſch.
Gounod: Walzer aus „Margarethe‟ — Kienzl: Fant. „
Evangeli=
mann” — v. Reznicek: Walzer=Serenade. — Reznicek: „Die wun=;
derlichen Geſchichten des Kapellmeiſters Kreißler. — Neßler: „Behüt
dich Gott”, Lied aus „Trompeter von Säckingen”. — Hauptmann:
Neue Wege — Neue Ziele, Marſch. O 6.15: Mungenaſt:
Empfind=
ſame Reiſe nach Lothringen. O 6.45: Morſe=Kurſus. O 7.15: Dr.
Wertheimer: „Das Auslanddeutſchtum in den Parlamenten”. 5.
(Italien, Frankreich, Belgien.) O 8: „Flotte Burſche” Operette
von Suppe. Perſ.: Hieronymus Geier, Rentier: Hans Werder.
Brand Frinke, Gerhardt, Studenten: H. Moſtert, Carl Deinert,
Fritz Oswald. Anton, Handwerksburſche, Adolf Harlacher. Lieschen,
ein Bürgermädel: Gerda Hanſi. Fleck, Stiefelputzer: Walter Maurer.
Der Wirt Zum Kamel”: Georg Ott. Handlung vor einem Gaſt=)
haus bei Heidelberg. Anſchl.: 44. Wunſchabend. Die
Mitwirken=
den werden erſt nach Eingang der Wünſche bekanntgegeben.
Berlin.
Dienstag, 4. Mai. 3.45: Aus Klabunds Schriften”. O. 5:
Konzert. Nardini: Aus der D=dur=Sonate. (Konzertm. Lambinon,
Violine.) — v. Schillings: Wie wunderſam. — Dvorak: Ruſalkas
Lied. (Maryla v. Wolley=Flam, Sopran.) — Improviſationen.
(Matthies, Klavier.) — Marcello: Sonate für Violincello und
Klavier. (Sandow, Cello; Seidler=Winkler, Klavier.) — Ertel:
Melodie. — David: Romanze. — Maſſenet: Lied. (Konzertm.
Lam=
binon.) — Reger: Mariä Wiegenlied. — Tſchaikowsky: Arie der
Liſa aus „Pique Dame”. (Wolley=Fl.) — Improviſationen. (
Mat=
thies.) — Fiſcher: Romanze. — Fitzenhagen: Frühlingsempfindung.
— Davidoff: Am Springbrunnen. (Sandow.) O 7: Engliſch.
O 7.30: Dr. Stein: Zu der Uebertr. aus der Staatsoper am
Königsplatz am 5. Mai”. O 7.55: Prof. Dr. Bonn:
Weltwirt=
ſchaftliche Neubildungen”. O 8.30: Tanzrhythmen. Dir.: Seidler=
Winkler. Einl. Worte: A. Schattmann. Delibes: Pavane;
Paſſe=
pied. — Gluck: Gavotte. — Mozart: Menuett aus. Don Juan”;
Menuett aus der Es=dur=Sinf. — Tſchaikowsky: Polonaiſe aus
„Eugen Onegin” — Lanner: Schönbrunner Walzer. — Strauß:
Roſenkavalier=Walzer. — Neueſte Tanzrhythmen: Matſchiche, Oneſtep,
Foxtrott, Tango, Boſten, Shimmy, Blues, Charleſton.
Königswuſterhauſen, Montag, 4. Mai. C. M. Alfieri u. Frl.
van Eyſeren: Spaniſch für Anfänger. O 3.30: Miniſterialrat Dr.
Löffler: Einordnung d. höheren Schule in das geſamte Schulweſen,
insbeſondere ihr Zuſammenhang mit der Volksſchule u. d. Hochſchule.
O 4: Miniſterialrat Dr. Löffler: Die Lehrer an den höheren Schulen.
O 5: Frl. G. van Eyſeren: Bilderbücher von Tieren und Pflanzen.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Mittwoch, den 5. Mai 1926.
(Nach der Wetterlage vom 3. Mai 1926)
Unſer Bezirk liegt im Grenzgebiet nördlicher kälterer und der von
Südoſteuropa herangeführten ſtark erwärmten Luft, eine Lage, die durch
das Vordringen von Störungen aus dem Mittelmeergebiet in
nord=
öſtlicher Richtung verurſacht iſt. Die damit eintretenden Regenfälle
gehen meiſt unter Gewittererſcheinungen nieder, während gleichzeitig
ſtarke Abkühlung eintritt. Eine grundlegende Aenderung des
Witte=
rungscharakters dürfte noch nicht eintreten, es beſteht vielmehr die
Mög=
lichkeit, daß der Temperaturfall ſich noch verſtärkt.
Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 123
Dienstag, den 4. Mai 1926
Seite 9
Statt Karten.
Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen!
Dr. med. Ludwig Riemenschneider
Annie Riemenschneider
geb. Hummel
Darmstadt, den 3. Mai 1926.
(e11840
Unſerem Willi ſein Schweſterchen
iſt heute, 3. Mai 4926, 122 vorm,
angekommen.
Bilhelm Roos, Bahnhofsmeiſter
u. Frau Margarete, geb. Schmidt
Bahnhof Gaimühle.
(6829
(Für die uns anläßlich unſeres Geſchäft.
ſubiläums in ſo reichem Maße
zugegan=
genen Blumenſpenden und Glückwünſche
ſagen wir unſeren herzlichen Dank.
Friſeurmeiſter e11942
Carl Nies und Frau.
Für die anläßlich ihrer Vermählung
erwieſenen Aufmerkſamkeiten danken
herzlich
Dr. Hans Heil u. Frau
Ida, geb. Brückel.
Darmſtadt, den 3. Mai 1926.
(e11914
Das Feſi der Silbernen Hochzeit
feiern am 5. Mai die Eheleute Eduard
Hugnemin und Frau, geb.
Bruch=
heuſer, Kranichſieinerſtraße 49. (11900
Todes=Anzeige.
Schmerzerfüllten Herzens geben
wir die traurige Kunde, daß unſere
liebe, gute, unvergeßliche Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
geb. Lehr
Moosbergſtraße 69
heute morgen 5 Uhr nach langem,
ſchwerem, mit Geduld ertragenem
Leiden ſanft entſchlafen iſt.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Johann Dechert und Familie
Ludwig Dechert und Familie
Adam Dechert und Familie
Heinrich Dechert und Familie
Darmſtadt, den 3. Mai 1926.
Die Beerdigung, findet am
Mitt=
woch, den 5. Mai 1926, nachm.
3 Uhr, von dem Portale des
Beſ=
ſunger Friedhofesausſtatt. (*11. 48
Statt beſonderer Anzeige.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und
Bekannten die traurige Mitteilung,
daß unſer lieber Vater,
Schwie=
gervater und Großvater
Lehrer i, R.
(Ritter des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen)
heute nachmittag 1½ Uhr im 82.
Lebensjahre ſanft entſchlafen iſt.
Die tranernden Hinterbliebenen:
Georg Arras, Stadtbaurat
Eliſabethe Arras, geb. Dammel
Eva Arras
Ernſt Arras
Elſe Arras
Anna Arras
Margarethe Arras. (TV. 6846
Nauheim, den 2. Mai 1926.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 4. Mai, nachm. 4 Uhr, ſtatt.
Greta Grimm
Auguſt Geidel
Verlobte
Groß=Umſtadt, im Mai 1926.
(*11732
Dankſagung.
Für die überaus vielen Beweiſe herzlicher
Anteil=
nahme anläßlich des Hinſcheidens unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen
Siescen Teuing
ſprechen wir hiermit unſeren herzlichſten Dank aus.
Ins=
beſondere danken wir Herrn Pfarrer Uhl für die
er=
hebende Abſchiedsfeier in Weiterſtadt und die troſtreiche
Gedächtnisrede in Nieder=Sau heim, ferner der 2.
Schul=
klaſſe und Herrn Lehrer Seeger für das herzerquickende
Abſchiedslied und nicht zuletzt der geſamten Lehrerſchaft
zu Weiterſtadt für die ſchöne Kranzſpende und die
(*11894
ſonſtigen Beweiſe inniger Teilnahme.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Heinrich Belling und Kinder.
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zeich. ſchwz. Schwanz,
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Ende. Nachr. od. Wie=
wenn „Kampolda‟
der Minute Flöhe,
Kopf=
Kleider=Puufe
Filz=
wendung Kampolda. (mit Brut) bei Menſch
und Tier vertilgt.
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— Keine Wanzen mehr! — Einmalige An=
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Die 12 Taten des Herkules
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Hier siehst du Herkules den Held,
Wie er sich Aufbausalz bestellt,
Eh er verrichtet die 12 Werke.
Damit er sich genügend stärke!
In 4 Wochen über
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dankbarer Dr. Schröders
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Nummer 123
Dienstag, 4. Mal
Weitere Lockerung der Währungs=Notgeſetzgebung.
Durch eine in dieſen Tagen zur Veröffentlichung gelangende
Ver=
ordnung der Reichsregierung werden weitere Beſtimmungen über die
Einſchränkung des Verkehrs mit ausländiſchen Zahlungsmitteln außer
Kraft geſetzt. Es handelt ſich dabei um die Aufhebung des ſogen.
Ein=
heitskurſes und des Verbots des Deviſenterminhandels. Die
Reichs=
regierung iſt in Uebereinſtimmung mit dem Reichsbankdirektorium der
Auffaſſung, daß die deutſche Währung nunmehr als derart gefeſtigt
an=
geſehen werden kann, daß zu ihrem Schutz dieſe Beſtimmungen nicht
mehr erforderlich ſind. Von den Vorſchriften über den Verkehr mit
Deviſen bleiben hiernach nur noch diejenigen beſtehen, die den Kreis
derjenigen Banken und Bankiers einer Beſchränkung unterwerfen, die
mit Deviſen handeln dürfen. In dieſem Zuſamenhang bleiben die
Be=
ſtimmungen der ſogen. Wechſelſtubenordnung und der Maklervereinigung
zunächſt noch aufrecht erhalten. Dieſe Aufrechterhaltung rechtfertigt ſich
aus dem Beſtreben heraus, ein weiteres Ueberhandnehmen von
Bank=
gründungen zu verhindern und den Kreis der bankgewerbetreibenden
Betriebe einzuſchränken, beſonders ſoweit ſie keine volkswirtſchaftliche
Exiſtenzberechtigung haben und von unzuverläſſigen Elementen
inlän=
diſcher oder ausländiſcher Nationalität betrieben werden.
Tagung der Rheinſchiffahrt=Zentralkommiſſion
*fm. Die Zentralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt hat ihre
dies=
jährige Tagung in Karlsruhe beendet. Außer der bereits gemeldeten
Verlängerung der durch den Vertrag von Verſailles eingerichteten
Ueber=
gangsordnung für die Häfen von Straßburg und Kehl hat die
Kom=
miſſion beſchloſſen, für ein Jahr verſuchsweiſe den
Waſſernachrichten=
dienſt auf dem Oberrhein, der im vorigen Jahre proviſoriſch im Gange
war, wieder einzurichten. Sie hat das von der franzöſiſchen Delegation
vorgelegte Projekt der baulichen Veränderung des Rheinufers, das den
Ausbau des Straßburger Hafens notwendig macht, genehmigt. Sie hat
ſchließlich einen Zuſatzartikel zur Rheinſchiffahrts=Polizeiordnung
ange=
nommen, um die bei Düſſeldorf vorkommenden Schiffsunfälle zu
ver=
hüten. Abgeſehen von der Erledigung der Gegenſtände der
Tagesord=
nung und von der Entſcheidung über die ihr unterbreiteten Proteſte
hat die Kommiſſion ihre Tagung und zwar den größten Teil, auf die
Reviſion der Mannheimer Akte verwendet. Ein
Aus=
ſchuß von berufenen Sachverſtändigen, der bereits vor einigen Wochen
in Köln getagt hatte, hat während der ganzen Dauer der Tagung ſeine
Arbeiten fortgeſetzt. Es wurden Entwürfe ausgearbeitet, die jedoch
auf Grund von Unterſuchungen an Ort und Stelle noch vervollſtändigt
werden ſollen. Die Unterſuchungen werden im September von einem
Ausſchuß unter Zuziehung von den an der Rheinſchiffahrt beteiligten
Staaten vorgenommen werden und verfolgen den Zweck, die den
ver=
ſchiedenen ZollPapieren und den verſchiedenen auf dem Rhein
gebrauch=
ten Einlagerungsſyſtemen eigenen Vorzüge feſtzuſtellen.
Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns:
An den internationalen Holzmärkten iſt die Kaufluſt recht gering, und
es wirken ſich die ziemlich erheblichen Angebote der ausländiſchen
Pro=
duktionsſtellen wie Finnland, Schweden, Tſchechoſlowakei, Riga und
Archangels im deutſchen Holzhandel aus. Hier iſt im übrigen das
Ge=
ſchäft für die Sägewerksbeſitzer imnſofern ſehr ſchwierig geworden, als führungen des Reichsfinanzminiſters Reinhold ſowie der erhebliche
Rück=
faſt durchwegs nur verhältnismäßig kleine Mengen von den
Platzholz=
händlern gekauft werden und infolgedeſſen die Bemühungen um den
Abſatz weit größer ſind als 1925. Es gibt eine ganze Reihe von
oſt=
deutſchen Sägewerken, die jetzt beſondere Vertreter zum Beſuch der
Kundſchaft im Handel und auch im Konſum den weſtdeutſchen Marrt den Elektrizitätswerten ſowie den Farben= und einigen Montanaktien
bereiſen laſſen. Daher kommt es auch, daß die Preiſe für Tiſchlerware
ſehr ungleich ſind. Der Abſatz der merelliſchen und auch der
oſtpreußi=
ſchen Sägewerksinduſtrie leidet letzte Zeit erheblich darunter, daß die
deutſchen und Danziger Firmen, die Schneidemühl, Kreuz, Landsberg
uſw., ihre Stammblöcke einſchneiden, Erzeugniſſe zu günſtigen
Be=
dingungen anbieten und den Platzholzhändlern die Beſichtigungsreiſen
infolgedeſſen ſehr bequem gemacht werden. Man zahlte für gute, un= ihre Gewinne größtenteils wieder her. Das Geſchäft war ſehr ruhig.
ſortierte Stammware, aus polniſchen Blöchen hergeſtellt, frei Stationen
weſtlich Schneidemühl bis etwa Landsberg a. W., 95 bis 100 Mark, je
nach dem Prozentſatz 1. Klaſſe, den dieſe Partien enthalten.
Zopf=
holzgeſchäft har ſich etwas belebt; weniger infolge günſtiger
Ver=
hältniſſe der Möbelinduſtrie als infolge des etwas knappen Angebotes
in unbeſäumtem Zopfholz. Die meiſten Produzenten, die Stammblöcke
polniſcher Herkunft in Deutſchland einſchneiden, haben das Zopfholz
inzwiſchen in Polen zu engliſcher Ware, zum Teil auch zu Schwellen
ver=
wertet. Bekannt wurden einige, freilich nicht ſehr umfangreiche
Ab=
ſchlüſſe in Erlenſtammware, die auf Werken in Oſtdeutſchland
eingeſchnitten werden. Auch dieſe Erlen ſind in rohem Zuſtand von
Wolhynien nach Deutſchland abtransportiert worden. Man erzielte
hierfür Parität ewa Schneidemühl 90 bis 94 Mark, wobei zu
berück=
ſichtigen iſt, daß dieſer Preis ſich einſchließlich des deutſchen Zolles
verſteht.
Portlanb Zementwerk Heidelberg, Maumheim=Stuttgart. Wie wir
erfahren iſt die Nachricht eines Berliner Börſenblattes, wonach die
Portland=Zementwerke Heidelberg, Mannheim=Stuttgart A.=G. für das
abgelaufene Geſchäftsjahr dividendenlos bleibt, unrichtig. Beſchlüſſe
über den Abſchluß wurden bisher nicht gefaßt, doch iſt jedenfalls mit der
Ausſchüttung einer Dividende zu rechnen.
Zement= und Kalkwerke Rombach A.G., Hannover. Die o. H.V. der
zur Rombacher Gruppe gehörenden Geſellſchaft beſchloß, das A. K. durch
Zuſammenlegung im Verhältnis von 5:1 auf 110 000 Rm. zu
vermin=
dern und den auf dieſe Weiſe bilanzmäßig verfügbaren Betrag zur
Ab=
buchung des Verluſtes und zu Abſchreibungen zu verwenden. Im
übri=
gen ſoll das A.K. unter Ausſchluß des Bezugsrechts der Aktionäre um Teutſche Petroleum. 65.— 70.— 1Orenſtein..
290 000 auf 400 000 Rm. durch Ausgabe von 2300 Stück Aktien im
Nenn=
betrage von je 100 Rm., die zu 110 Prozent begeben werden ſollen, eine
Erhöhung erfahren.
Vereinigte Iſolgtorenwerke A.G., Berlin=Pankow. Die Geſellſchaft,
die bekanntlich zum Intereſſenkreis für elektriſche Unternehmungen
ge=
hört, erzielte im Geſchäftsjahr 1925 einen Bruttogewinn von 25 120
Neichsmark, der durch die Unkoſten in Höhe von 301 195 Rm. vollſtändig
46 937 Rm., ſo daß ſich nach Berückſichtigung des Gewinnvortrages aus
1924 mit 2236 Rm. ein Verluſt von 70 776 Rm. ergibt, der aus dem Sona Dampfſch., ...
urdentlichen Reſervefonds (100 000 Rm.) zu decken iſt. Zu dieſem
un=
günſtigen Ergebnis führt der Vorſtand im Geſchäftsbericht aus, daß der
Cxiſtenzkampf der zahlreichen in der Nachkriegszeit entſtandenen Betriebe
in der Iſolierſtoffinduſtrie das Preisnivegu unter der den Selbſtkoſten
entſprechenden Höhe gehalten hat.
Julius Berger, Tiefban A.G., in Berlin. Auch für das Geſchäfts= Buenos=Aires,
jahr 1925 wird die Geſellſchaft 15 Prozent Dividende verteilen. Die= Brüſſel=Antw.
ſes günſtige Ergebnis iſt in der Hauptſache darauf zurückzuführen, daß Oslo ......"
das Unternehmen einige größere Auslandsaufträge programmäßig ab= Kopenhagen.
gewickelt hat. Es iſt gelungen, noch einige, wenn auch) kleinere, Aufträge
im Auslande für das neue Jahr zu erhalten, und man ſteht wegen
Ueber=
nahme weiterer größerer Aufträge in ausſichtsreichen Verhandlungen.
Inlandsaufträge dagegen konnten infolge der ſcharfen Konkurrenz und
bei der ſchlechten Lage des Baugewerbes in größerem Umfange zu aus= Paris. ....:.
kömmlichen Preiſen nicht hereingenommen werden. Mitbeſtimmend für
die ſchlechte Konjunktur des Tiefbaugewerbes war, daß die Eiſenbahn= Spanien ...
verwaltung infolge der ſchlechten Wirtſchaftslage Erweiterungs= und
Neubauten nur in ſehr geringem Umfange vornahm und die von der
Reichswaſſerſtraßenverwaltung projektierten Waſſerſtraßenbauten wegen
Geldmangels nicht in Angriff genommen werden konnten.
„Union”, Fabrik chemiſcher Produkte A.G., Stettin. Der Abſatz im Schafen und 3446 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des letzten
Geſchäftsjahr 1924/25 iſt hinter den Erwartungen, die man bei Beginn
des Geſchäftsjahres gehegt hatte, zurückgeblieben. Der Geſchäftsbericht
führt dies auf die im Laufe des Berichtsjahres ſich immer mehr
bemerk=
bar machende wirtſchaftliche Kriſe, insbeſondere auf die wachſende Not= Lebendgewicht: Ochſen Klaſſe 2) 53—58, b) 45—52, C) 35—44; Bullen
lage der deutſchen Landwirtſchaft, zurück.
den die Graugießereien 1 und 2 zuſammengelegt. Die jetzige
Beleg=
ſchaft von 400 Mann wird um etwa 100 Mann verkleinert. Infolge
des unzureichenden Beſchäftigungsgrades der Produktivbetriebe ſind / 240—300 Pfd. 73—76, von über 300 Pfd. 73—75, Sauen und Eber 60—70
ſieht ſich deshalb gezwungen, von der Belegſchaft dieſer Betriebe (etwa
2400 Mann) etwa 150 Mann zu entlaſſen.
durch Zeitungs=Bekanntmachung rechtzeitig darauf hinweiſen, daß die gen in Schweinen etwas Ueberſtand. Fleiſchgroßhandelspreiſe: 4)
Aufwertung überwieſener Sparguthaben nur ſtattfindet, wenn bei der= Friſches Fleiſch, Ochſenfleiſch 1. Qual. 88—92, 2. Qual. 80—85,
Bullen=
jenigen Sparkaſſe, bei der das Guthaben im Zeitpunkt der Anmeldung fleiſch 85—88, Kuhfleiſch 1. Qual. 70—80, 2. Qual. 60—70, 3. Qual. 45
beſtand, bis zum 30. Juni 1926 der Antrag geſtellt wird, der Aufwer= bis 50, Kalbfleiſch 1. Qual. 90—100, 2. Qual. 70—80, Schweinefleiſch
tung einen anderen, als den für den Zeitpunkt der Ueberweiſung maß= 85—95; B) Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 50, Hinterviertel
geblichen Goldmarkwert zugrunde =
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 3. Mai.
Tendenz: feſt, ſpäter ſtark nachgebend. Auf die Ermäßigung der
Börſenumſatzſteuer und die von den zuſtändigen Bankenvereinigungen
geplante Senkung der Proviſion für Kaſſageſchäfte und beſonders auch
auf den drohenden engliſchen Generalſtreik war die Tendenz vorbörslich
ſchon ſehr feſt und lebhaft. Auch bei Eröffnung des offiziellen Verkehrs
zeigte ſich großes Intereſſe, namentlich für Kohlenwerte, ſo daß die
erſten amtlichen Notierungen durchweg um 2 bis 3 Prozent über den
Samstagskurſen lagen. Nur der Schiffahrtsmarkt war wieder
vernach=
läſſigt und ſpäter auch ſchwächer. Nach der Feſtſetzung der erſten Kurſe
kam übrigens zu den hohen Notierungen etwas mehr Material an den
Markt, ſo daß die erſten Kurſe nicht vollkommen behauptet werden
konnten. Deutſche Anleihen ſchloſſen ſich der allgemeinen
Aufwärts=
bewegung heute nicht an, ſie lagen eher etwas leichter. Ausländiſche
Renten dagegen waren unter Führung der türkiſchen Papiere etwas
ge=
ſucht und höher. Im Freiverkehr ging faſt nichts um. Becker Stahl 40,
Becker Kohle 54, Benz 68, Brown Boveri 76, Entrepriſe 11, Growag 55,
Raſtatter Waggon 23, Ufa 56 und Unterfranken 77. In der zweiten
Börſenſtunde wurde die Tendenz bedeutend abgeſchwächt. Aus Berlin
wurden von der Arbitrage bedeutend niedrigere Kurſe gemeldet, die
mit Gerüchten in Zuſammenhang gebracht werden, daß ſeitens der
deut=
ſchen Bergarbeiterverbände Maßnahmen zur Unterſtützung der
ſtreiken=
den engliſchen Bergarbeiter geplant und auch bereits ſchon ergriffen
worden ſeien. Die anfänglichen Kursbeſſerungen gingen dabei meiſtens
wieder verloren bzw, es konnten ſich davon nur Bruchteile behaupten.
Schiffahrtswerte waren im weiteren Verlaufe beſonders abgeſchwächt
und nur ſchwer unterzubringen. Auch auf den Nebenmärkten neigte die
Tendenz dann mehr und mehr nach unten. Die Börſe ſchloß daraufhin
luſtlos und ſchwächer. Tägliches Geld 5½ Prozent.
Die Abendbörſe verkehrte in ſehr luſtloſer Haltung. Man wartet
den weiteren Gang der Ereigniſſe hinſichtlich des engliſchen
General=
ſtreikes ab. Verſchiedene der führenden Werte verloren, ſoweit überhaupt
Umſätze ſtattfanden, gegenüber den amtlichen Mittagskurſen. Die
Neben=
märkte blieben vollkommen vernachläſſigt. Erſt gegen Schluß trat nach
etwas vermehrtes Intereſſe für Mexikaner in Erſcheinung, die weiter
um gut ½ Proz, anziehen konnten, wie überhaupt der Schluß der
Abendbörſe eine kleine Befeſtigung erkennen ließ. Kriegsanleihen 0,395,
Bahr. Hyp.= und Wechſelbank 100,5, Kommerzbank 106,25. Danarvank
197. Deutſche Bank 125,25, Diskontogeſellſchaft 121,5, Dresdener Bank
110,5, Mitteldeutſche 605,75, Reichsbank 140,5, Oeſt. Kredit 7,1, Duderus
61,5, Deutſch=Li xemburger 97. Gelſenkirchner 99,5, Harpener 115,
Man=
nesmann 90, Mansfeld 92, Phönix 79, Rheinſtahl 93,75, Adlerwerke 65,5,
AEG. 109 Aſchaffenburger Zellſtoff 92. Bergmann 104,5, Daimler 66,
Scheideanſtalt 114, J. G. der Farbeninduſtrie 151,25, Pokorny u.
Witte=
kind 41, Rh. Goldſchmidt 87, Holzmann 71. Lahmeher 97,5,
Mainkraft=
werke 100, Moenus 35, Rütgerswerke 80,5 Wanß u. Frehztag 109, Voigt
u. Häffner 91,5, Hapag 133,5, Norddeutſcher Lloyzd 129,25.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 3. Mai.
Die Ermäßigung der Börſenumſatzſteuer und die Hamburger
Aus=
gang der Konkurs= und Geſchäftsaufſichtsziffer im April bot der Börſe
eine ſtarke Anregung. Die Kurſe ſetzten daher bei Erledigung der nicht
ganz unbeträchtlichen Kaufaufträge des Publikums mit Aufſchlägen von
1 bis vereinzelt 2 Prozent ein, wobei ſich das Intereſſe beſonders wieder
zuwandte. Die Spekulation verhielt ſich aber abwartend und realiſierte
anfangs in geringem, ſpäter in größerem Maßſtabe. Die günſtige
Auf=
faſſung der Wirkungen des engliſchen Bergarbeiterſtreiks auf den
deut=
ſchen Kohlenabſatz iſt einer vorſichtigeren Beurteilung gewichen, weil
durch den ebentuell drohenden Generalſtreik mit ungünſtigen
Rückwir=
kungen auch auf andere Länder zu rechnen iſt. Die Kurſe gaben daher
Schwach lagen bei Rückgängen von 4 Prozent die Werte des Bier=
Spritkonzerns. Rentenwerte bröckelten zumeiſt etwas ab, namentlich
wertbeſtändige Anleihen.
Die Nachbörſe verlief ſehr ruhig bei abbröckelnden Kurſen. Erholt
lagen nur die zunächſt ſehr gefragten Bier=Spritwerte und andere.
Kahl=
baum=Aktien mit 117 nach 115½, Oſtwerke mit 145½ nach 144, Schultheiß
mit 175½ nach 174½. Die Ungariſche Goldrente wurde mit 18,60 rege
gehandelt, ſonſt ſtockte das Geſchäft. Die Aktien der Rombacher Hütte
gingen um 4 Prozent auf 31½ zurück, da Gerüchte über eine
beabſich=
tigte Kapitalzuſammenlegung im Verhältnis 3 zu 1. vielleicht in einem
noch größeren Verhältnis zu etwa 5 zu 1, im Umlauf waren. Im
übrigen nannte man nachbörslich Hapag 132, Norddeutſcher Lloyd 129½4,
Siemens 136½ brief, Schuckert 9681 Farben 150½, Harpener 115,
Rheinſtahl 93/=, Phönix 79½, Gelſenkirchen 99½, Kriegsanleihe 0,393¾.
Der Pfandbriefmarkt lag ruhig und für Goldwerte kaum verändert.
1. 5. 1 3. 5.
1. 5. 3. 5.
92.5 92.— öemoor Zement
Aſchaffb. Zellſtof”
184.— 1162.—
Augsb.=Nürnb. Maſch. / 79.25 79.— öirſch Kupfer ....
89.— 90.—
Bamag=Meguin
42.75 42.75 5öſch Eiſen ..
97.—
98.—
Berl. E. W. Vorzug. 78.— 79.75 öohenlohe Verke ... 17.8751 18.375
Berlin.KarlsruheInd. 62.375/ 63.25 äahla Porzellan ..) 69.— 69.—
Braunkohlen=Briketts /107.— 107.— (Lindes Eismaſch. .. / 144.— 1145.375
Bremer Bulkan.
so.— 49.— Lingel Schuhe. . ..
35. — 1 35.—
110.— 1110.— einke & Hofmann.
Bremer Wolle.
56.— 56.—
Teutſch.Atlant. Tel. / 68.— 68.75 8. Loewe & Co...... / 152.— 154.—
Teutſche Maſchinen / 59.75 60.— 1. Loren; ........: /105.75 106.5
Teutſch.=Nieb. Tel. .. / 15.25 15.875/ R6l. Kohle ...
.. 1103.— 1108.5
Teutſche Erdöl ..... / 92.1251 92.— Nordd. Gummi. . . ..
...../ 79.— 79.25
Tt. Kaliwerke . . .... /121.— 1121.— Rathgeber WBaggon . 1 42.— 43.125
Donnersmarckhütte. / 76.— 76.— Rombacher Hütten . 1 35.3251 35.125
Tynamit Nobel. ... / 84.— 83.— Roſitzer Zucker ...../ 64.25 64.75
Elektr. Lieferung. . . 1114.5 113.75 Rütgerswerke ...... ) 82.5
80.5
Farben=Ind. A.=G.. 1170.— 1151.75 Sachſenwerl .... . . . / 70.5
71.5
E. Friſter ...... / 51.5 47.5 Sächſ. Gußſtaht . . . .. / 67.—
67.—
Eaggenau Vorz.. ... / 48.25 23.— Siemen Glas ...... 1141.— 1128.—
Gelſenk. Eußſtahl ... 1 30.— 29.— Ber. Lauſitzer Glas. 103.— 1101.
aufgezehrt wurde. Hinzu kommen die Abſchreibungen in Höhe von H. f. eletr. Untern. /145.125/147.125/Volkſtedter Porzell. 38.5 38.75
Halle Maſchinen ... /141.— 141.— Beſtf. E. Langendreer 42.25 43.25
Han.Maſch.Cgeſt. . . . 1 58.— 57.— Bittener Gußſtahl .. / 45.— 4:.—
134.— Banderer=Werke.
120.— 1123.5
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Stockholm..
Helſingfors ...
Italien ..
London...
New=York. . .
Schweiz .....
1. 5.
Geld / Brief!
168.sches. 11
Teß 1.685
11.23614.7751
M.77 9.39
172.330 12.51
tü.ss h0.55
4.193 1.75
13.85 113.59
R.71 i.31
60.4563.61
3. 5.
Geld Brie
1.683/ 1.65Prag.
87 ü 91.85lFapan.
175. 7311 10.07hgs. 76 110.09Rio de Faneiro
112.33 112,63 Bulgarien.
19.35 19. 59/Belgrad
16. 859 6. 838/18.305 16 845/Konſtantinopel.
20.382/20.78920 374 2. 724/Liſſabon ..
T.195 4.305/Danzig ...
13 735 13 775/Athen ..
60.3sl 60.5‟
1e8. 84169 08 WienD.,Oſt. abg
79 13 23Budapeſt.
6135 81.34/Kauada ...
Aüruguah ....
1. 5.
Geld /Brief
59.33 59 37
12-417 12.7551
5.863 5.885
j.M7 1.851
6.60/ 3 6031
3 043 3.055
7.337 7.477
2393 2.155)
21. 725 21.471
60.57 81.67
5221 53
4.193/ T.203/
1.3251 4 335
2. 5.
Geld
59.2,
12.716/12.455
5.865
1. 976
634
2.975
.337
2.788 2.195
21. 425/2
80 83/ 31.03
524
4135
1325
Brief
59.37
5.755
1.980
0608
3055
7.417
7.775
S.26
1.205
7.335
Viehmärkte.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 3. Mai. Der Auftrieb beſtand
aus 433 Ochſen, 59 Bullen, 887 Färſen und Kühen, 438 Kälbern, 117
Hauptmarktes vom 26. April war der heutige in Nindern unverändert,
in Kälbern um 100 Stück weniger in Schafen unverändert und in
Schweinen um 3000 Stück mehr beſchickt. Bezahlt wurde der Zentner
a) 48—52, b) 40—47; Färſen und Kühe a) 52—57, b) 40—45, c1) 43—51,
Friedrich Krupp A.=G., Eſſen. Aus wirtſchaftlichen Gründen wer= c2) 35—42, d) 2—42, e) 15—27; Kälber b) 70—75, c) 61—69, d) 52—60,
() 40—50; Schafe a) 45—50 b) 40—44, c) Merzſchafe 25—30. Schweine
im Gewicht von 160—200 Pfd. 74—76, von unter 160 Pfd. 67—73, von
auch die Hilfsbetriebe weniger in Anſpruch genommen. Die Firma Mk. Verglichen mit den Notierungen vom 26. April waren Ochſen,
Bullen und Färſen und Kühe im Preiſe unverändert; im Vergleich zu
den Notierungen vom 29. April waren Kälber unverändert, Schafe in
Aufwertung überwiefener Sparguthaben. Es ſei nochmals daran ; den beſſeren Qualitäten unverändert, Merzſchafe 9 Mk. billiger Schweine
erinnert, daß die Sparkaſſen durch Aushang in der Geſchäftsſtelle oder 3—4 Mk. höher. Marktverlauf: Langſamer Handel in allen Viehgattun=
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Zellſtoffabrik Waldhof, Mannheim. Für das Geſchäftsjahr 1925 legt
die Geſellſchaft einen überaus günſtigen Abſchluß vor. Gegenüber dem
Vorjahr, daß den Stammaktien nur eine Dividende von 6 Prozent
brachte, wird ſür das nunmehr abgelaufene Geſchäftsjahr eine Dividende
von 10 Prozent auf die Stammaktien, von 7 Prozent auf die Vorzugs.
aktien Lit. 4 und von 6 Prozent auf die Vorzugsaktien Lit. B, ſowig
von 6 Prozent auf die Genußrechte in Vorſchlag gebracht. Das
Geſamt=
erträgnis für 1925 ſtellt ſich auf 16 552 498 Rm. (einſchließlich des
Gewinn=
vortrages auf 1924) gegenüber einem Geſamtergebnis von nur 8 406 849
Rm. i. V. Laut Bericht waren die ſämtlichen Werke des Konzerns mit
wenigen unerheblichen Ausnahmen im ganzen Jahr voll beſchäftigt. Der
Abſatz, der im erſten Halbjahr 1925 gut war, ſtieß im Inland im zweiten
Semeſter auf dauernd ſteigende Schwierigkeiten. Wenn die Erzeugung
auch gegenüber 1924 wieder geſteigert und hinreichend abgeſetzt werden
konnte, ſo war dies der weſentlichen Erhöhung des Exportes zu
ver=
danken. Lebhafte Klagen führt der Bericht u. a. über die Frachtpoltti
der Reichsbahngeſellſchaft. Ausländiſche Zelluloſe werde durch ganz
Deutſchland zu weſentlich billigeren Frachtſätzen befördert wie das
deutſche Produkt. Das Auslandsgeſchäft in Zellſtoff und Papier war
leb=
haft und mußte den Ausfall im Inlandsgeſchäft erſetzen.
Konkurſe im April 1926. Die Kurve der Konkursſtatiſtik verläuft
ſchon ſeit Monaten in ſtark abſteigender Linie. Auch der April, bei dem
allerdings die geringere Zahl von Arbeitstagen (wegen des Oſterfeſtes)
zu berückſichtigen iſt, zeigt wieder eine auffallende Beſſerung. Es ſind
nach einer Zuſammenſtellung der Finanzzeitſchrift „Die Bank” im April
1288 Konkurſe eröffnet worden gegen 1893 im März, 2016 im Februar und
2104 im Januar. Mangels Maſſe abgewieſen wurden 144 (März: 1641
Konkursanträge. Auch die Geſchäftaufſichten zeigen einen ſtarken
Rück=
gang von 1488 auf 918.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 3. Mai. Die etwas höher
lau=
tenden amerikaniſchen Notierungen gaben auch heute der Börſe keinen
Anreiz. Dieſe verkehrte vielmehr in recht luſtloſer Haltung zu
unver=
änderten Notierungen. Das Angebot genügte heute einigermaßen der
Nachfrage. Weizen 30,25—30,50, Roggen 19,75—20, Sommergerſte 22,75
bis 24,75, Hafer inl. 23—24, Mais 18,50—18,75, Weizenmehl 42,25 bis
43, Roggenmehl 29—29,25 Weizenkleie 9,75, Roggenkleie 11—11,B,
Erbſen 26—34, Linſen 40—70, Heu 9, Weizen= und Roggenſtroh 6—6,50,
Treber, getrocknet 16—16,25 Mark.
Mannheimer Produktenbörſe vom 3. Mai. Gegenüber den höheren
Auslandsforderungen bewahrte heute die Produktenbörſe Zunüickhaltung.
Tendenz ruhig. Man verlangte für die 100 Kilo ohne Sack: Weizen,
in=
ländiſcher, ohne Angebot, ausländiſcher 30,5—31,5, Roggen, inländiſcher,
20,50—20,75, ausländiſcher ohne Notiz, Braugerſte 22,50—26.
Futter=
gerſte 18,25—19,50, Hafer, inländiſcher, 20,75—22, ausländiſcher 19,75
bis 24, Mais mit Sack 18,25—18,75, Weizenmehl, Spezial 0, 42,75—43,
Brotmehl 27—33, Roggenmehl 29—31, Kleie 9,75, Biertreber mit Sack
15,25—15,75 Rm.
Berliner Produktenbericht. Trotz der höheren Liverpooler und
Chi=
cagoer Notierungen war die Marktlage für Weizen und Roggen im
Lieferungsgeſchäft ziemlich unverändert bei ruhigen Umſätzen. Die
Cif=
forderungen waren unverändert. Nur Argentinien hatte die Offerten
leicht erhöht. Das Inlandsangebot fehlte, das ſchlechte Warengeſchäft,
das nicht in Fluß kommen will, drückt auf die Stimmung. Von
An=
dienungen größeren Umfanges war weder für Weizen noch für Roggen
zu hören. Ein Teil der am Samstag für kontraktlich erklärten
Roggen=
lieferungen ſoll bereits auf dem Waſſerwege abtransportiert werden,
doch blieb auch dies ohne nennenswerten Einfluß auf die Marktlage.
Weizen= und Roggenmehl hatten bei unveränderten Preiſen geringes
Intereſſe. Auch Hafer und Gerſte waren in Marktlage und
Preisgeſtal=
tung unverändert.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 3. Mai.
Weizen: Der heutige Markt war heftigen Schwankungen
unter=
worfen. Anfangs lagen aus Liverpool ermäßigte Notierungen vor und
ungüinſtige Witterungsmeldungen, ſo daß die Termine weiter ſtiegen,
Dann aber wurde der Markt ſehr ſchwach auf Liquidationen großen
Umfanges, auf beſſere Witterugsmeldungen und die Kabelmeldungen
über die engliſche Streikgefahr. Die Termine ſchloſſen mit Nachgaben
von 2—3 C.
Mais: Anfangs war der Markt behauptet im Einklang mit Weizen,
dann aber trat eine Abſchwächung ein auf eine kleinere Lokonachfrage
für das Ausland. Die Termine ſchließen leicht ermäßigt.
Hafer: Unter dem Eindruck der Schwäche am Weizen= und
Mais=
markt verkehrte auch dieſer Markt in ſehr ſchwacher Haltung.
Baumwolle: Da die Wallſtreetſpekulation Liquidationen vornahm
und die Nachrichten aus England verſtimmten, zeigte ſich anfangs eine
ſchwächere Haltung. Später trat eine kleine Erholung ein auf
ungün=
ſtige Witterungsmeldungen aus Texas und den Golfſtaaten. Die
Ter=
mine gaben einige Punkte nach.
Kaffee: Deckungskäufe und eine ziemlich große amerikaniſche
Nach=
frage führten eine ſtetige Haltung herbei, ſo daß die Termine 15—3
Punkte anzogen.
Zucker: Der Markt verkehrte in ſchwächerer Haltung auf ermäßigte
europäiſche Notierungen und auf die baiſſegünſtige Kubaſtitiſtik.
Außer=
dem trugen die geringe Nachfrage bei den Raffinerien und niedrigere
kubaniſche Offerten zur Abſchwächung bei.
Kakao: Der Markt verkehrte in ſtetiger Haltung, beſonders für nahe
Termine, angeregt durch die Feſtigkeit der Lokopreiſe.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Geheimrat v. Heyden geſtorben. Der Begründer der
Chemi=
ſchen Fabrik v. Heyden A.=G in Dresden=Radebeul, Geh. Hofrat
Friedrich Wilhelm v. Heyden, iſt 88 Jahre alt in Dresden geſtorben.
Wie wir erfahren, werden die zuſtändigen Bankvereinigungen
nun=
mehr die in Ausſicht genommene Senkung der Proviſion für
Kaſſageſchäfte in Dividendenwerten von 6 pro Mille
auf 4 pro Mille durchführen. Auf dieſe Weiſe dürſte die
Ermäßi=
gung des Börſenſtempels ſich volkswirtſchaftlich in ſtärterem
Umfange auswirken.
Die Verlegung der Udetwerke nach Köln rüicken wieder
in den Vordergrund. Wie gemeldet wird, ſollen auf Druck der
Reichs=
ſtellen hin die Udetwerke nicht mehr länger in München bleiben können.
Udet felbſt hat mit den Verhandlungen nichts zu tunz er iſt aus dem
Aufſichtsrat des Werkes, das ſeinen Namen trägt, ausgeſchieden. Die
Verhandlungen der Stadt Augsburg mit den Udetwerken ſind an den
Forderungen der Udetwerke geſcheitert.
In der für Ende dieſer Woche zu erwartenden Aufſichtsratsſitzung
der J. G. Farbeninduſtrie, wird die endgültige Höhe der Dividende
beſtimmt werden. Man nimmt allgemein an, daß ſich dieſe zwiſchen
8,9 und 10 Prozent bewegen wird.
Der Hanſabund für Gewerbe, Handel und Induſtrie hält ſeine
diesjährige Hauptverſammlung am 7. und 8. Mai in
Stuttgart ab. Neben den internen Arbeitsſitzungen wird anläßlich
dieſer Tagung eine Reihe von Vortragsveranſtaltungen durchgeführt
werden.
Die dem Rheinſtahl=Konzern naheſtehende Walzwerksfirma Theodor
Wuppermann in Schlebuſch bei Köln hat unter der Firma Th.
Wupper=
mannſche Eiſenhandels=Geſellſchaft eine neue Handelsgeſellſchaft
gegrün=
det, die eng mit dem Rheinſtahlkonzern zuſammenarbeitet und
haupt=
ſächlich den Vertrieb der Bandeiſenfabrikate des Konzerns bezweckt.
Durch Vertrag vom 29. April iſt nach einer Meldung der „Köln.
Volkszta.” die Mehrheit der Bergiſchen Stahlwerke, Komm.=Geſ. a. A.,
zu Remſcheid an die Vereinigten Stahlwerke A.=G. übergegangen.
Die Steinkohlenförderung Deutſch=Oberſchleſiens iſt, wie dem „
In=
duſtrie=Kurier” berichtet wird, in der Woche vom 19. bis 25. April um
arbeitstäglich 2859 Tonnen zurückgegangen.
Nach den von den internationalen Plätzen vorliegenden Nachrichten
erlitt der belgiſche Franken während der Montag=Vormittagsſtunden
inen rapiden Rückgang. London notierte nachmittags 147,43 Franken
belgiſcher Währung pro Pfund Sterling, nachdem noch wenige Stunden
früher der Kurs um 143,5 geſchwankt hatte.
Wie „Przeglad Wieczorny” meldet hat der Stinneskonzern
die polniſchen Heide=Waldgebiete von Nalobowo und Wisnica erworben.
Mit dem Ausholzen der Wälder iſt bereits begonnen. Das Holz ſoll
zur Zelluloſenfabrikation verwendet werden.
Furopäiſche Staatspapierel 1. 4.
a) Deutſche
P:% Reichsanleihe .. .. .. . . /042871
vvoees=
i* „.... 0.39
„
WDollar=Gld=Anleihe b. 1985
große Stücke
ſDollar=Gld=Anl. per 1932
große Stücke
NSDollar=Schatzanweiſungen / 99.60
Dtſch. Schtzanw. KIu. IIv. 23
Klu. IIv. 241
½½ TV. u. V. Schatzanw. 0.40
½%HI.—JX.
0.40
7 2 D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13
v.14/ 6.85
SSparprämienanleihe ... ../ 0.26
—
1Bwangsanleihe .. . . . .. ..."
—
% Preuß. Konſols ......
„ ...... / 0.41
½½
% Bab. Anl. alte ... .../ 0.36
.... .. .... / 0.42
½½
v. 1896 ...! —
Baher=Anleihe .....! —
½%
..../ 0.42
16% Heſſen R. XXXf1
untilg. b. 28 ...
... 24
2 Heſſen unk. 1924.. . . . .
„ alte ..........! —
..... 0.39
30 ae
.....
0.39
2 2 Württemberger alte ../ 0.40
b)Ausländiſche
226 BosnienL.=E.=B.v. 1914
„ L.=Inveſt.=Anl. 1914/
3% „b. 1898 .. .. ... . . 3.30
( ½% v. 1908 ..... ... .! 3.30
% „.............
7½ Bulgar. Tabal 1902 .
F½% Oſt. Staatsrente 1918
ab 1918 .... .......
(½½ Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr.
v. 1914 ...............
22 Oſt. Goldrente ......
ig% „ Silberrente . . . . . .
2% einh. Rente (konv.
226 Portugieſ. (Spez.)6. III
2 Rum. am Rente v. 03.
(½% Goldr. v. 13.. ..
am. konp.. . . . .
am. v. 05 ......
25 Tür: (Admin.) v. 1903
(Bagdad) Ser. I
(Bagdad) Ser, II
K% „ v. 1911 8ollanl
(½% Ung. Staatsr. v. 1913
Staatsr. v. 14
½%0
Goldrente
Staatsr. v. 10
Kronenrente
(Eiſern Tor)Gl.
Außereuropäiſche.
% Mexik amor, innere
konſäuß.v.99 ..
Golb v. 04 ſtfr.
konſ. inner.
Frrigationsanl
Tamaulipas. Serie I.
Tach Sachwert verzinsliche
Schuldverſchreibungen
Mit Zinsberechnung
2 Dollar Goldan!. v. 1932
große Stück
2 Dollar Goldanl v. 1935
große Stücke
.20 Frkitr. Hyp.=Bk.
Gold=
pfandbrle R.1/1
:% Frkrft. Hyp.=Bf.
Gold=
pfandbrief Em. 2
-% Frlitr. Hyp.=B1.
Gold=
pfandbrief Em
F-% Neckar A.=G. Stuttgart
Goldanleihe von 1923
75% Pfälzer Hyp.=Bk.-
Gold=
pfandbrief von 24 .....!"
15% Rhein Hyp. Bi.
Gold=
pfandbrief von 24 ..
S% Rhein=Ma’n=Donau=
Gold=Anleihe von 23..
Ohne Zinsberechnung
5 %Baden=Baden=Holzwert
Anleihe von 23 ........
5 %Badenw. Kohlnwranl. 23
S% Frkftr. Pfandbrief=Bk..
Goldob I. Em.
25o
7.25
4.20
7.6
2.5
11.2
11.975
16.3
17.90
17
1.60
19.25
40
24.5
12
31.5
95
93.25
100
100
100
99.5
82
12.,5
0.24
0.40
—
0.43
—
0.40
19.50
0.41
0.37
2s
18.1
2.25
1.45
n.
7.577
2.471
6% Heidelberger Holzwertanl. 13.75 13.75 von 23 ........."
6½H.Braunk.=Rog.=Anl. v. 23 12.5 5% H. Roggenanleihe v. 1923
6% Mannh. Stadt=Kohlen= 5.9 wertanl. v. 1923 ... . . .. ."
% Offenbach (M.) Holzwert= — 12.5 anl. v. 1923 ... . .. . .. ....
5% Pfälzer Hyp. Bank Gold= 19.5 Pfdbr. v. 24... ... . . . . . ..
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe 2.25
5.20 2.25
5.4 5% Preuß. Roggenwert=Anl.
5% Rhein. Hypoth. Bk. Gold= Pfdbr. v. 24... . . . . . . . ...
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23, Ser. Tu. HI.............
5% Sächſiſche Roggenwertan= — 2.44 leihe von 23.
„... — 6.30 Südd. Feſtwertbk. Golbobl. 2 13 2
Durmtſtädt. drandfülter Karvoericht voin d. Mar Lesd.
10
12.85
16.4
18
18.3
17.1
1.52
14
95.25
94.25
99.5
100
99.5
97.25
79.75
11.so
2.07
3. 5. Borkriegs=Hypothekenbank
Pfandbriefe
Bay. Vereinsbank München..
Bay. Handelsbank München.
4.52 Bay. Hyp. u. Wechſelbank . . .
6.8 Frankfurter Hypothek.=Bk..
Frankfurter Pfandbrief=Bk..
Hamb. Hypothek.=Ban ...."
Meininger Hyp.=Bank ...."
Pfälziſche Hyp.=Ban ... ..."
Preuß. Pfandbrief=Br. .....
Rhein. Hypothk.=Bank ....."
Südd. Bodenkredit=Anſtalt.
Württemberg. Hypoth.=Bank
Staatl. oder provinz ja
garantiert
Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank
Landeskreditanſtalt Caſſel. . . .
Naſſauiſche Landesbank
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Crebitanſt. .O l z. 1
Badiſche Bank ..........."
Bank für Brauinduſtrie. . . 0
Barmer Bankverein ...
Bah. Hyp.= u. Wechſelb. .O
Berl. Handelsgeſellſchaft ..O
Kommerz= u. Privatbank . .O
Darmſtädter u. Nationa lbk.0
Deutſche Bank
...O
Deutſche Efſ. u. Wechſelbk.. 0
Deutſche Hyp.=Bk. Mein.
Deutſche Vereinsbank .. . . O
Disconto=Geſellſchaft .. . . .O
Dresdener Bank ........."
Frankfurter Bank ......."
Frkf. Hyv.=Bank.... .
Frankf. Pfandbrief=Bk. ..
Gotha Grund kredit=Ban!
Metallbank
.0
Mitteldeutſch. Creditbank ..0
Oſterr. Creditanſtalt .. . . . ..
Pfälz. Hypoth.=Bank ..
Reichsbank=Ant.
Rhein Creditban: ..
Rhein Hypothekenbank ..
Südd. Disconto=Geſellſch.* o
Wiener Banwerein .... ..."
Bergwerks=Aktien.
Berzelius
.
...."
Bochumer Bergbau.. .. . .0
Buderus ........."
„O
Dt. Luremburger . . . . . . . .O
Eſchweiler Bergwerks=Akt..
Gelſenkirchen Bergw.
Harpener Bergbau ..
F’ſe Bergbau Stamm..
Nie Bergbau Genußſcheine O
Kaliwerke Aſchersleben .. .0
Kailiwerke Salzbetfurt .. .
Kaliwerke Weſteregeln .. . . O
Klöcknerw. lab. Lthr.=Hütte)o
Mannesmann Röhren .. . .0 1. 7.
Mansfelder .
... .O
Oberbedarf
.... ... D
Oberſchle . Eiſen(Caro). . . .0
Otavt Minen u. Eb.=Ant.. .
Phönix Bergbau
Rhein Braunk. u. Brikett .O
Rhein. Stahlwerke ..
. .O
Rombacher Hütte
.O
Stinnes Riebeck Montan ..
Tellus Bgb.= u. Hütten=Akt.0
Ver. Laurahütte.
..0
Aktien induſtrieller
Unternehmungen.
Brauereien.
Eichbaum (Mannh. ......"
Henninger Kemp=Ster. . . O
Löwenbräu München ... . .0
Mainzer Aktienbrauerei ..
Schöfferhof (Binding) ..
Schwarz=Storchen.
Werger ......"
Akkumulat. Berlin. .
Adler & Oppenheimer
Ad erwerke (v Klehen . . .O
A. E. G. Stamm
O
6% A.E. G. Vorzug Lit. 4 0
5% A. E. G. Vorzug Lit. B O
Amme Gieſecke & Konegen.O.
Anglo=Continantal=Gugno.
Anilin=B. n.=Treptow ..
Aſchaffenburger Zellſtoff
Badenia (Weinheim)
Bad. Maſchf. Durlach .. . . O
Bab. Uhrenfabr. Furtwang.O
Bamag=Meguin Berlin . . O
Baſt Nürnberg.
Jahr Sate Divid. 1. 4. 3. 5. *9 40. 8% 102.75 95.75 1. 1. 333½, 10.— 44 43 1. 4. 20 11.— 137 140 1. 1., 182 8% 99 185 1. 1. 40 8% 105 1. 1. 200 10% 150 1. 1. 60 8% 415 105.75 1. 1. 100 10% 139.5 126.9 1. 1. 100 10% 137 126 1. 1. so 8% 96 94 1. 1. 100 8% 105 97.75 1. 1 4 Be 90 1. 1. 150 10% 133.25 121.* 1. 1. 80 8% 121.25 110.75 1 1. 2 6% 20 86 1. 1. 120 4l.%0 92 84 1. 1. 100 8% 109 100 * 1. 1. 831, 8% 114.25 1. 10. 160 101.75 94 1. 1. 20 88 1142 105 1. 1. 72 9000gr 7.5 * 1. 1. 100 41/,% gu 84 1. 1. 500 10% 144.25 140.5 1 1. 40 8% 97 1. 1. 100 Al=% 97 89 1. 1. 100 8% 106 97.5 1. 1. 8000gr 6.25 5.90 1. 1. 100 Re 1. 10. 70. 99 91 1. 1. 20 66.5 61.5 1. 10. 700 100.5 93.5 I5 1. 7. 800 141 137 1. 10. 700 104
112.55 200 1. 1. 1000 214 1. 1. 200 8 116.5 1105.25 1. 1. 200 8% 98.25 81 1. 1. 140 135 134.25 1. 1. 160 166 16.3 1. 1. 150 139.5 123.75 1. 7. 600 83.75 77.n5 600 97.50 8976 1. 1. 60 93 98.5 1. 10. 100 51 52 1. 10. 120 50 1. 4. 2 ch 29.25 1 7. 5o0 86.5 so 1. 4. 300 9% 140 137 1. 7. 500 92.25 94.5 1 7. 300 — 33.75 33.75 1. 4. 400 1. 1. 37.50 5% 71.5 60.5 1. 7 183.33 41.75 10. 400 20RM 6a 1. 9. 600 100 119 120 1. 10.
1. 1. 3331.
1006 10%
80 201 199 „10. 250 20% 187.5 18 10. 300 108 100 102 1. 10. 200 10RM 104 13 1. 1 500 5% 118 19 1. 7 250 1. 11. 40 58 65.75 g 1 10. 100 107.27 110 ſe 11 1C. 70 79.5 26.7 Ie 1. 10. 75 73 67.75 14 1. 1. 50 1a 1.1. 100 7% 96.5 ſe 1. 1. 300 6G.=M. 95 92.3 10 1. 1. 16 8.5 12.25 12 1. 7. 200 108 113.5 91.5 1s 1.7 400 37.75 10 1. 7. 100 48 38.5 I 1. 10. 60 6 82.5 1.
15.3
12.6
11.7
13.5
9.75
9.8
12.6
9.9
10.8
11.4
11.2
8.25
Nar
14.5
K
11.52*
9.50
9.3
12.85
9.5
10.5
12
12.55
8.25
5.42:
7.6
Obligationen von
Transportanſtalten.
4% Gilabethbahn, ſtfr. ..
4% Ga. Carl Ludw.=Bahn ..
5% Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. 12.5
2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.)/ 12.75
2,6% Neue Oſt. Südb. (Lomb.)/ 12.75
4% Oſt. Staatsb. v. 1883 ...
3% Oſt Staatsb. 1.b.8. Em.. .
3% Oſt Staatsb. 9 Em. .. . .
3% Oſt. Staatsb. v. 1885 ...
3% Oſt. Staatsb. Erg. Netz..
4% Rudolfb. u. Silber ſtfr. . .
4% Rudolfbr. Salzkammerg.)
4½% Anatolier Serie 1....
4½% Anatolier Serie II..
4½% Anatolier Serie III ..
3% Salonique Monaſtir. . . . . 21
5% Tehuantepec ........."
4½½ Tehuantepee ........"
er Häch
Berl.
dresdener Schnelbpreſſen
Dürrkopp (Stamm).
Dürrwerke Ratingen .. . .."
Oyckerhoff & Widm. Stamm
Pirmaſens
Frankf. M.
FEe Dohen 2Bütz:
Fuchs Waggon Stamm .. .
Gußſtahl
Frankf.
char
Erfurt
Geſch.=
Jahr
1.1.
1. 4.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
—
11. 11.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 10.
1. 4.
1. 6.
1. 1.
1. 1.
1. 4.
1. 1.
—
1. 1.
1. 10.
1. 1.
1. 1.
1. 7.
1. 4.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 7.
1. 1.
1.1.
1. 1.,
—
1. 1.
1. 1
1. 8.
1. 1.
1. 7.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 7.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 7.
1. 1.
1. 1.
1.1.
1. 4.
1. 1.
1. 1.
1. 7.
1. 1.
1. 1.
1. 2.
1. 7.
1. 4.
1. 5.) 1
1. 1.I
1. 7.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 5.
5
5s
80
60
200
50
1. 1./ 3a0
300
150
40
300
100
120
80
80
400
1a0
100
40
1. 10./ 150
60
80
33‟.
220
200
60
100
8
80
100
100
250
140
80
100
1. 1.. —
300
120
80
50
200
100
25
33½
100
400
200
80
60
300
180
80
200
200
200
60
80
120
150
20
662,
80
8)
20
140
120
50
80
5C
50
15)
250
1. 1.1 500
50
1. 7./ 20
1. 1.11662=
500
60
Divid.
5
5%
6%
5%
72
10%
55
4%
0%
10%
60
6%
6%
5%
25
0%
15%
8%
10%
8%
5%
4RM
5%
85
63
10%
5%
Plo
8%
10%
Luther, M.= u. Mühlenbau o
Luxſche Induſtrie.
Mainkraftwerke Höchſt..
„Metallgeſ. Frankfurt ..
Meher. Dr. Paul.
Miag, Mühlenb. Frrf. a. M. 6
Moenus Stamm
Motorenfabrik Deutz ..
Motorenfabr Oberurſel .O
(Reckarſulmer Fahrzeugw.
Neckarwerke Eßl. Stamm O
43 Sleawerke Frankfurt a. M.c
Beters Unton Frankf. a. M.6
Pfälz. Näh Kahſer .
Philipps A.=G. .. ..
Porzellan Weſſel. ...
5
„Prometheus Frkf. M. .
.O
1Reiniger, Gebbert & Schallo
Rhein. Elektr Stamm ..
Rhein. Metall=Vorzüge ..
Rhenan o Aachen.
Rückfortß Stettin ..
Rütgerswerke
Schleußner (Frankf. a. M.).
Schneider & Hanau
Schnelpreſſen=Frankenthal o
Schramm u. Megerle, Lackf.0
Schriftg. Stempel Ffm .D
Schuckert Elektr. (Nürnb.). 0
Schuhfabr Berneis=Weſelo
Schuhfabri: Herz
Schuhf Leander. Offenb..O
Schultz, Grünlack, Rdsh. „O
Seilinduſtrie Wolff ... ..."
Sichel & Co.. Mainz .. . . . .O
Siemens Eleltr. Betriebe .O
Siemens Glasinduſtrie . .O
Siemens & Halske
. .O1. 10
Süddeutſche Immobillen O
Thür. eleftr. Lief.-G. Gotha Of 1. 1.
uhrenfabrik Furtwängler O 1 7.
Beithwerke in Sandbach . O
Verein. f. Chem. Ind. Frlft.0 1. 1.
Verein. d. Olfbr. Mannh. O
Verein. Faßfabrik. Caſſel O
Ver. Gummif. Bln.=Frkft. O 1. 1
Verein. Pinſelf. Nürnberg.O
Verein Ultramarin,
Verein. Zellſtoff Berlin ..
Vogtl. Maſchinen
Voigt & Haeffner Stämme0
Volthom. Seil
O
Wahß & Freytag".
..O
Wegelin Rußfabrit
..0
Zellſtoff Wa=bhof Stamm
Zuckerfbr. Waghäuſel ... . .0
Zucker ſbr Frankenthal . ..O
Zuckerfbr. Heilbronn
Zuckerfbr Offſtein ..
Zuckerfbr. Rheingau .. . . . . O
Zuckerfbr. Stuttgart .. . ..0
Transport= und
Gerſicherungs=Aktien.
Aug. Deutſche iſenbahn . .O
Deutſche Eiſenb=G. Fftm.
Elektr. Hochbahn Berlin",
Schan tung E. B. .......
Südd. ciſenbahn=Geſ. .
Hapag (Pgketfahrt) .
Nordd. Lloyzd ....."
Frkft. Allg. Berſich.=Geſ. . .4
Frankona Rück= u. Miw. . . .
Darmſtädter Berte
Bahnbeda
Dampfkeſſel Rodberg
Helvetia Konſervenfabr.
Gebr Lutz
Mot orenfabrik Darmſtabt o
Gebr. Roeder ..
Wſait 0. Grſrang .
Unnotierte Aktien.
Apt ..
Beckerkohle
Beckerſtahl .....
Benz........"
Brown Boverie.
Deutſche Petroleum.
Diamond Shares
..
Großkrftw. Württ. (Growag)o
Grßkrftw. Unterfr. ufra) .4
Krügersha ll Kali ........"
Ufa Film
......6
Jahr So Divid. 1. 4. 3. 5. 1. 1. 50 8% 81 1. 1. 100 1 1. 140 85 93 99.9 1. 10 120 8½½ 115 109.25 1. 1 10 1. 1. 2O 1o8 108 1. 1 „ 30 55 a9 34.9 1.3 250 1. 7 250 51 44 1. 1. 100 87 1 1. 100 85 1102.75 108.5 32.25 7 10 „I 30 91 85.5 ol1 10. 50 4B 45 .Ol1 10 ./ 100 36 53 1. 1 . 100 02 1. 1
1. 8 „40
„30 65 64.75 1 1 100 7%0 98 9= 1. 7 150 25.5 .1 10 Ob 1. 1. 16 88.5 81.5 1. 1. 60 26 2a 11. 10 100 54.5 53 1. 100 79.5 68.75 1. 11. 80 7. 21.8 1. 1. 120 1. 87.50 8. 1. 10. 200 94 97.5 1. 1. 40 5% 42.5 1. 7. 60 aß 37.5 A 25 44 44 120 46.50 41.5 17 40 4.5 4.5 1. J. 20 700 Se 121.5 138 1. 1 83.33 65 63 160 7% 84.5 76.75 40 33 1. 10. 60 65 68 „ 100 78 63.75 1. 1. 400 56.5 51 1. 6. 60 74 7 z0 53 1. 1. 200 1. 7 200 113.5 1110 1. 7. 50 6% 74.5 63.25 1. 5. 50 1. 1. 8% 93.75 92 1.1 5 38.5 3a 1. 2. 40 10% 106.75 109 1. 7. 40 12% 118 117.45 1. 1 100 6% 1128 1130 1. 10. a0 67.25 60.50 1. 10 40 56.25 50 1. 10 4) 60 1. 9. 40 2RM 82 76 1. 10. 40 2 RM 64 1. 9 40 1.1 1000 63.75 60 1. 1 600 65 73 38.5 1. 1 1000 7% 1. 1. — 1. 1. 800 8% 1o8 1. 1. 300 160.75 132.75 1. 1. 40 02 157.5 129.25 1. 1. 80 1. 1. 80 15 73 65 1. 1. 34.9 1. 10 80 17.25 13 1. 1. 40 2.40R4 1. 5. 300 40 1. 7. 1a0 4% O 1. 1. 120 10% 85.5 15. 2. 3o0 1. 1. 20 1. 7. 80 1. 7. 10 1. 5. 60 1. 1. 20 1.1. 160 11 150 —
Zeichenerklärung: X — Mark für eine Million nominal. — Mad
für eine Milliarde. — Mark pro Stück. o — Gold=Kurs
Sport, Spiel und Turnen.
Handball.
Pol.=Sportverein Ortsgr. Babenhauſen-Pol.=Sportverein Wiesbaden
in Wiesbaden 15:1 (7:1).
„In Wiesbaden ſtanden ſich die beiden Bezirksmeiſter im
Verbands=
ſfſpiel gegenüber. Beide Mannſchaften ſind Vereinsmannſchaften junger,
gerſt ſeit einem Jahre gegründeter Polizei=Sportvereine. Mit Schwung
und Begeiſterung wurde das Spiel die beiden Halbzeiten durchgeführt.
Es war auch inſofern ein intereſſantes Treffen, weil ſich die Polizei=
Sportvereine zum erſten Male im beſetzten Gebiete einander gegenüber=
Fſtanden. Da gerade die Reichsgeſundheitswoche in Wiesbaden begann,
wwar dieſem Pokalſpiel ein paſſender Rahmen gegeben. Ein gerechter
Schiedsrichter vervollſtändigte den muſterhaft diſziplinierten Kampf. In
Der Ligaklaſſe werden ſich die beiden Mannſchaften wieder treffen und
ſeſonders Babenhauſen wird in dieſer Klaſſe ein ernſtes Wort beim
Meiſterſchaftskampf mitzuſprechen haben.
T.V. Bickenbach 1.—T.V. Bretzenheim 1. 7:2 (4:1).
T.V. Bickenbach 2.—T.V. Bretzenheim 2. 9:1 (6:0).
T.V. Bickenbach Jug.—T. V. Bretzenheim Jug. 0:2 (0:1).
Am vergangenen Sonntag weilte die Handballabteilung des
Turn=
wereins Bretzenheim bei Mainz mit 3 Mannſchaften beim Turnverein
GBickenbach zu Gaſt. Nach einem ſchönen gemeinſamen
Morgenſpazier=
ang auf das Alsbacher Schloß und Jugenheim betraten am Nachmittag
ſcie 2. Mannſchaften zuerſt den Platz. Bickenbach gewann dank ſeines
ſeſſeren Schußvermögens verdient 9:1. Anſchließend ſtieg das Spiel
ſcher 1. Mannſchaft. Zum Schluß unterhielten noch die Jüngſten beider
Wereine eine Stunde lang die Zuſchauer. Die kräftigeren Bretzenheimer
rentſchieden mit 2:0 das Spiel für ſich.
Fußball.
Oeſterreich—Ungarn 3:0.
Der 57. Länderkampf zwiſchen Oeſterreich und Ungarn kam vor
0 000 Zuſchauern in Budapeſt zum Austrag. Die Oeſterreicher
bewie=
ſſſen eine Klaſſenüberlegenheit und ſiegten ebenſo glatt wie verdient mit
B:0 (Halbzeit 2:0) Toren. Torſchützen für Oeſterreich waren Eckl,
Hah=
mel und Cutti. Die Erfolge der Wiener wurden vom Publikum mit
iſigem Schweigen aufgenommen. Die beſten Leute beim Sieger waren
eſteſch, der das Spiel ſeines Lebens lieferte, Cutti, der glänzende
Ver=
ſteidiger Blum und der Tormann Aigner. Bei Ungarn gefielen Rebro,
Wopaſi und Takaes.
Deutſche Anträge heim Fifa=Kongreß.
Bei der Fortſetzung des Fifa=Kongreſſes in Rom wurden zunächſt
ſdie neuen Satzungen durchberaten. Dabei ſtanden auch drei deutſche
An=
kräge zur Debatte. Der erſte, den Vorſtand auf 15 Mitglieder zu
er=
weitern, kam nach einigem Widerſtand zur Annahme. Der zweite
An=
trag, die Fifa in 9 Gruppen aufzuteilen, ſtieß auf Schwierigkeiten und
wurde einer Spezialkommiſſion zur weiteren Bearbeitung überwieſen.
Dagegen fand der dritte Antrag des Deutſchen Fußball=Bundes, den
Präſidenten und den Vizepräſidenten auf 3 Jahre zu wählen, mit 55
gegen 45 Stimmen wieder Annahme.
Radfahren.
Weiterer glänzender Erfolg des Darmſtädter Biehele=Klubs 1888
im Saalſport.
Seinem jüngſten Erfolg am letzten Sonntag in Düſſeldorf=Benrath
durch ſeine ungeſchlagene 6er=Damenriege konnte der Darmſtädter
Biehcle=Klub 1883 am vorgeſtrigen Sonntag in Köln einen weiteren
großen Erfolg angliedern.
Anläßlich des Frühjahrs=Gautages des Gau 61 Köln ſtartete daſelbſt
bei einem größeren ausgeſchriebenen Saalſportfeſt die 6er aktive
Herren=
mannſchaft obigen Klubs, beſtehend aus den Fahrern F. Senft, W.
Stößel, Gg. Weber, E. Glaub, A. Senft und L. Hax, Leitung
Saalfahr=
wart Louis Hax, und konnte dieſe Mannſchaft gegen erſtklaſſige
Saal=
ſportmannſchaften wiederum den 1. Preis mit 8,130 Punkten
erringen.
Dieſer Erfolg iſt um ſo höher zu bewerten, da in letzter Stunde
mit Erſatz gefahren werden mußte und ſich eine Umſtellung in der
Mannſchaft nötig machte.
Die genauen Ergebniſſe ſind: 1. Preis und Ehrenpreis: Darmſtädter
Bichele=Klub 1883 mit 8,130 Punkten; 2. Preis R.V. „Adler‟
Düſſel=
dorf, mit 8,015 Punkten; 3. Preis R.V. „Adler”, Benrath=Düſſeldorf,
mit 6,750 Punkten; 4. Preis R.V. „Falke‟, Bonn, mit 6,650 Punkten;
5. Preis R. C. „Falke‟, Stommeln.
Radfernfahrt „Rund um Köln”
Für das große Straßenrennen „Rund um Köln” über 250
Km., das am 9. Mai auf der Strecke Kölner Stadion—Neuß—
Düſſeldorf—Solingen—Siegburg-Bonn-Köln zum 14. Male
zum Austrag gelangt, haben bereits 55 Berufsfahrer und
80 Amateure ihre Meldung abgegeben. Erfahrungsgemäß
laufen die Meldungen, beſonders bei den Amateuren, in den
letzten Tagen ſehr ſtark ein, ſo daß bei der diesjährigen Fahrt
„Rund um Köln” mit einer Rekordbeteiligung zu rechnen iſt.
Bei den Berufsfahrern meldeten u. a. Mifa und Opel ihre
geſamten Mannſchaften. Für Mifa werden die Gebrüder Oskar
und Otto Zietz, Nörenberg, Paſſenheim, Kroll, Behrendt, Fricke,
Lex, Manthey, Fritz Fiſcher, Heinrich Suter, Max Suter, Notter,
Tonani und Giuntelli in den Kampf der klaſſiſchen Rundfahrt
eingreifen. Für Opel ſtarten Dobbrack, Kotſch, Gielow,
Rem=
modd, Belloni, Zanaga. Gay, van Hevel, Bellenger, Ville,
Ver=
mandel Cuvelier, Huot, Thys, Müller, Alancourt und Mulon.
Diamant ſchickt 15 Fahrer ins Rennen und zwar: Huſchke,
Geisdorf, die drei Brüder Karl, Max und Paul Kohl, Franke,
Nebe, Roſenbuſch, Schindler, Seiffert, Stolenwerk, Friedemann,
Pfiſter ſowie die Schweizer Blattmann und Sacomani. Von
Einzelfahrern meldeten Richard Klaß=Schweinfurth, Nitzes
Magdeburg, Michale=Berlin, Paul Koch=Berlin und Hermann
Fiſcher=Köln.
Internationale Steherrennen in Frankfurt.
Auf der Frankfurter Stadionbahn kommen am 9. Mai
Steherrennen mit internationaler Beſetzung zum Austrag.
Ge=
meldet haben, der bekannte franzöſiſche Dauerfahrer Miquel,
Bauer=Berlin, Weiß=Frankfurt und der vielverſprechende junge
Fahrer Dederichs=Köln. — Für die am 30. Mai in Frankfurt
ſtattfindenden Rennen wurde bereits der deutſche Stehermeiſter
Saldow verpflichtet. — Auch die Amateure ſollen in Frankfurt
mit einer großen Veranſtaltung am 16. Mai zu Wort kommen;
für dieſe Rennen hat ſich u. a. ſchon der deutſche Meiſter
Osz=
mella=Köln eingezeichnet.
Oskar Tietz ſiegt im Straßenrennen um die Züricher Meiſterſchaft.
Die Teilnehmer des Straßenrennens um die Züricher
Mei=
ſterſchaft nahmen am Sonntag nachmittag an dem
Eröffnungs=
rennen auf der Bahn in Oerlikon teil. Der Mifa=Fahrer Oskar
Tietz gewann das 100=Runden=Punktefahren überlegen mit 38
Punkten gegen Adolf Graf, Periere, Manthey, die ſämtlich 27
Punkte hatten, Reymond 16 Punkte und dem Sieger des
Stra=
ßenrennens Blattmann mit 4 Punkten. In dem Dauerrennen
über insgeſamt 70 Kilometer ſiegte Breau mit 5 Punkten vor
Marronier 7 Punkte, Toricelli 10 Punkte, Läuppi 11 Punkte und
Wegmann 12 Punkte.
Turnen.
Peltheim beſiegt im Kunſiturnen Berlin und
Eßlingen.
Der Städtekampf im Kunſtturnen zwiſchen Veltheim
(Schweiz), Berlin und Eßlingen, der am Sonntag im Großen
Schauſpielhaus zu Berlin ausgetragen wurde, fand leider nicht
den Beſuch, den er auf Grund ſeines turneriſchen Wertes
ver=
dient gehabt hätte. Die im allgemeinen ziemlich gleichwertigen
Leiſtungen der Städte waren ausgezeichnet. Veltheim ſiegte mit
1297 Punkten, vor Berlin, 1231 Punkte, und Eßlingen 1214
Punkte. — Der beſte Einzelturner war der Olympiaſieger
Güt=
linger=Veltheim, der 230 Punkte erreichte. Nach ihm kam der
deutſche Zehnkampfmeiſter Nagel=Eßlingen mit 222 Punkten auf
den 2. Platz. Dritter wurde der Schweizer Sommer.
SSerien Waschmousseline
Seite 12
URHE BeR-REONSScHUT OURCN VERLAS OSKAR HEISTER WERDAU
(Nachdruck verboten)
„Erzählen Sie mir”, bat Hanna.
Als er ihre bittenden Alugen ſah, da löſte es ſich von ſeinem
Herzen und er erzählte ihr ſeine traurige Geſchichte, wie er die
Heimat verloren hatte, und daß er ſchaffen wollte, um den Hof
ſeines Vaters, den Michaelshof, wieder zu erwerben.
„Wann mir dieſes gelingt, Hanna — wer weiß es! Aber ich
will es und glaube daran. Und darum werd’ ich an vielem, was
das Leben bietet, vorübergehen miſſen. Verſtehen Sie mich,
Hanna?”
„Nein! — Ich verſtehe Sie nicht. Oder doch.”
„Warum nicht?”
„Vielleicht, weil ich ei Heimat nie gekannt habe und daher
nicht recht verſtehe, wie ein Menſch ſein Glück an ein beſtimmtes
Stück Erde binden kann. — Verzeihen Sie mir, daß ich ſo rede.”
„Ich freue mich Ihrer Offenheit. Ob es richtig oder falſch
iſt, wie ich denke und hanöle, Hanna, das weiß ich ſelbſt nicht.
Aber ich kann nicht anders. Unſäglich liebe ich das Stück
Erden=
winkel. Jeden fußbreit Land kenne ich. Mit Leib und Seele
war ich in meinem Berufe als Landwirt — ich dachte damals
woch nicht an ein Studium — aufgegangen, und dann — iſt wohl
auch die Liebe und Verehrung für meine toten Eldern daran
ſchuld, daß ich ſo handeln muß. Ich muß einfach, Hanna.”
Da ſah ihn das Mädchen ernſt an.
„Jetzt verſtehe ich Sie ganz, Klaus.”
Ihr Händedruck erſchien ihm wie ein köſtliches Geſchenk.
Der Wannſee lag noch einſam da, nur vereinzelte Ruderer
belebten mit ihren Paddelbooten die Waſſerfläche.
Klaus und Hanna wurden von der herrſchenden Stille
wohl=
tuend berührt und freuten ſich der Sehönheiten Berlins weiterer
Umgebung.
Sie gingen am See entlang und ſuchten ein ſchönes Plätzchen
zum Lagern.
Dann packten ſie aus und begannen unter Lachen und
Scher=
zen ihr Picknick.
Das gegenſeitige Verſtehen ſchuf einen herzlichen,
kamerad=
ſchaftlichen Ton, der in beider Seelen machtvoll anklang. Und
ſie waren glücklich darüber.
Dienstag, den 4. Mai 1926
Das muntere Geplauder wurde plötzlich durch eine Frage
Hannas in ernſtere Bahnen gelenkt.
„Haben Sie nie daran gedacht, daß Sie auf ſehr leichte Weiſe
wieder in den Beſitz des Hofes kommen können?”
Erſtaunt ſah ſie Klaus an.
Hanna fuhr fort: „Heisaten Sie reich, Klaus, dann können
Sie ſofort den Hof zurückkaufen.”
Klaus lachte. „Sie dürfen ſo ſcherzen, ein anderer nicht.”
Ihre Mundwinkel zuckten, als ſie fortfuhr:
„Nehmen Sie an, daß ich einmal nicht ſcherze ſondern als
realiſtiſche Tochter dieſer realiſtiſchen Welt rede. Wenn ich ſage,
heiraten Sie reich, dann dürfen Sie nicht darunter verſtehen,
ver=
kaufen Sie ſich um Geld. Glauben Sie nicht, daß es manches
begüterte Mädchen gibt, das ſchön und gut genug, um Ihnen zu
gefallen, gern ſein Los mit Ihnen teilen würde? Ich darf doch
einmal ſo zu Ihnen ſprechen, ohne mißverſtanden zu werden.
Klaus hatte eben die Champagnerflaſche entkorkt. Mit
lau=
tem Knall entwich der Kork.
Rach ſchenkte er ein. Laſſen wir das Thema fallen.”
Sie ſtießen an. Als ſie das Glas niederſetzte, ſah ſie ihn
mit ihren klaren Braunaugen voll an.
„Und doch — ich muß Sie bitten, mir zu antworten.”
„Nun denn — ich werde nie ein vermögendes Mädchen
hei=
raten. Nicht, weil ich ein Prinzipienmenſch bin oder ein unklarer
Idealiſt, der eine vorgefaßte Meinung engherzig feſthält und ſie
für das Höchſte hält, nein, weil ich ein Mann ſein möchte, Hanna,
der nur auf ſich angewieſen iſt und dem geliebten Weſen das gibt,
was er von ſich aus geben kann. Ich ſelber will mir, zuſammen
mit Werner, den Michaelshof wieder verdienen. Ich darf mein
Ziel nie durch die Hilfe einer Frau erreichen.”
„Nie?” fragte ſie faſt zornig.
„Nie!” beſtätigte Klaus ernſt.
„Das iſt grauſam! Wenn Sie einmal von einem Menſchen
geliebt werden und — und Sie ſind dem Menſchen auch gut,
dann — dann laſſen Sie ihn lieber zugrunde gehen?”
Beſtürzt blickte Klaus der Kameradin ins Antlitz. Was war
denn nur mit Hanna? Er ſah, wie ſie vor Spannung nach ſeiner
Antwort bebte. Sie, die Ruhige, Beherzte, erſchien ihm mit
einemmal ſo hilflos und zart, daß er ſchwieg. Er wollte ſie nicht
mit einer Antwort verletzen.
„Bitte, reden Sie,” drang ſie aber in ihn.
Da ſprach er weiter: „Sie wiſſen, Hanna, daß ich niemand
in die Gefahr gebracht habe, ſich in mich zu — verlieben.”
„Sind Sie davon wirklich überzeugt? Die menſchliche Seele
geht eigene Wege.”
„Hanna, ich kenne hier viele Menſchen. Es ſind aber alles
nur Bekannte. Nur zwei Menſchen ſtehen mir nahe: Sie als
lie=
ber Kamerad und mein Bruder Werner.”
Damit ſchloß das eigenartige Geſpräch.
Währenddeſſen ſaß Werner Michael Frau Maya gegenüber
auf der Veranda eines Hotels im ſchönſten Teile des
Spree=
waldes.
Den Ausflüglern hatten ſich einige Damen und Herren aus
dem Bekanntenkreiſe der ſchönen Frau angeſchloſſen.
Die elf Perſonen umfaſſende Schar befand ſich in der
ange=
nehmſten Laune, was ſehr erklärlich war, denn ſchon um die elfte
Vormittagsſtunde tat der Sekt ſeinen Teil, um eine übermütige
Stimmung zu ſchaffen.
Am überütigſten war die ſchöne Frau. Werner tat ihr’s
gleich, und doch war in ſeiner Seele alles andere denn Lachen.
Aber er zeigte ſich der Situation gewachſen, war Weltmann.
eleganter Plauderer und riß die ganze Geſellſchaft mit.
Doch von ſeinen Augen war der Schleier gefallen. Das
Ver=
trauen zu der Geliebten war immer noch ſtark wie am Anfang,
aber er ſah voll Weh, daß ihr Herz oft nicht reſtlos ihm gehörte.
Noch liebte er die ſchöne Frau glühend und mit allen Sinnen.
Noch begeiſterte ihn ihre unvergleichliche Anmut und Schönheit,
aber ſein geſunder Inſtinkt, der ihn vor etwas warnte — vor
was, wußte er ſelbſt noch nicht — war erwacht.
Es war ein Wettkampf zwiſchen beiden, einer wollte dem
anderen zeigen: Siehe, ich bin der Herrſchende.
Da trat der Oberkellner zu der fröhlichen Schar und teilte
mit, daß im kleinen Saal getanzt werden könne. Ein Hupfeld
ſorge für famoſe Tanzmuſik.
Gewiß, man wollte gern tanzen.
Werner ſah die Geliebte an. Sie war eine leidenſchaftliche
Tänzerin, und er ſtand ihr darin nicht nach.
Sie fühlte den Blick und ſchüttelte dann den Kopf. Sie ſei
zu müde. Er war erſt verwundert, dann lächelte er. Alſo weiter
Widerſtand!
„Dann darf ich wohl um ein wenig Urlaub bitten?”
„Sie wollen tanzen?”
„Wber gewiß, gnädige Frau. Vorausgeſetzt, daß ſich jemand
findet, der mit mir einen flotten Walzer oder einen Mazurka
tanzt.”
Er ſtand auf, und lachend umringten ihn die Damen. Die
übrigen Herren erhoben ſich gleichfalls. Nur Frau Maya und
Staatsanwalt Dr. Wälfung blieben ſitzen.
Unter Lachen und Scherzen betrat die in Sektſtimmung
ſchwelgende Geſellſchaft den Saal.
Bald erklangen fröhliche Weiſen.
(Fortſetzung folgt.)
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Preise: Mk. 1.— bis Mk. 3.—
Vorverkauf: Verkehrsbüro und de Waal,
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Rheinstraße 14
Nummer 123
Dienstag, den 4. Mai 1926
Seite 1:
Palast-Lichtspiele
Der Broadway in Neu Vork
die größte und blendendste Straße der Welt, gibt den
Hintergrund zur Handlung des großen Filmwerkes:
„Ber Storn vom
BroAdHap
In fesselnder Weise schildert der Film in 8
effekt-
vollen Akten das Lebensscbicksal einer berühmten
Tänzerin.
Die hellsten Lichter werfen die tiefsten Schatten.
In den Hauptrollen:
Mae Murrag • Monte Blue
dlesem Paradies der Welt,
In Locarno, splelt das Saktige Drama:
„Pie Brücke der
Verzweillan
Der Inhalt ist packend, die Aufnahmen einzigartig!
In Locarno steht ein uraltes Bauwerk, im Volksmund
„Die Brücke der Verzweiflung” genannt „ Nicht
weit davon liegt der Friedhof der Namenlosen . .
Die neueste Wochenschau.
Als Einlage von 6‟/.—8 Uhr:
(685T.
Die Liebe der Beiadere‟
Das Amt für Leibesübungen
Darmſtadt
(677981
befindet ſich ab 3. Mai 1926 in dem
Ausftellungshaus aufd. Mathilden=
Thöhe und zwar im Erdgeſchoß zwiſchen
dem Hochzeitsturm und dem Aufgang zur
Terraſſe. Sprechſtunden wie ſeither
vorm. von 11-12 u. nachm. von 6.-/,7 Uhr
MmtfürLeibesübungen Darmſtadt
Samstag, den 15. Mai,
nachmit=
ttags 2 Uhr, wird die Jagd der
Ge=
meinde Biebesheim in 3 Bezirken in
der Wirtſchaſt von H. D. Wirthwein
zu Biebesheim auf eine weitere
Beſtands=
zeit von 6 Jahren öffentlich meiſtbietend
verſteigert. Biebesheim iſt Station der
Strecken Frankfurt a. M. —Mannheim und
Worms—Darmſtadt und liegt etwa in
der Mitte der Jagdbezirke. (63411
Biebesheim, den 24. Aprik 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei Biebesheim
Hammann.
In unſer Handelsregiſter Abt. B wurde
heute unter Nr. 11 die Firma Union=
Handelsgeſellſchaft, Geſellſchaft mit
beſchränkter Haftung in Groß=
Um=
ſtadt, eingetragen. Der
Geſellſchaftsver=
trag iſt am 29. März 1926 feſtgeſtellt.
Gegenſtand des Unternehmens iſt Handel
mit Waren aller Art. Das
Stamm=
kapital beträgt 5000 Reichsmark. Zu
Geſchäftsführern werden bis auf weiteres
Joſef u. Philipp Wiesner in Groß=Umſtadt
beſtellt. Jeder derſelben iſt für ſich allein
zur Vertretung der Geſellſchaft berechtigt
Die Geſchäftsführer zeichnen die Firme
in der Weiſe, daß ſie zu der geſchriebener
oder auf mechaniſchem Wege hergeſtellter
Firma der Geſellſchaft ihre
Namens=
unterſchrift beifügen. Die Bekanntmachun
gen der Geſellſchaft erfolgen durch der
Odenwälder Boten.
(6811
Groß=Umſtadt, den 30. April 1926.
Heſſ. Amtsgericht.
Mittwoch, den 5. Mai 1926
vormittags 10 Uhr, ſollen an Or
und Stelle in Guſtavsburg mit
Zu=
ſammenkunft der Steigliebhaber an der
Ortsverwaltung daſelbſt
mehrere Säcke deutſcher und
nor=
wegiſcher Feldſpat, Salpeter, 6 Faß
Farbe, 600 Ztr. weiße Tonerde,
30 leere Säcke
zwangsweiſe gegen gleich bare Zahlung
verſteigert werden.
(6830
Gerhardt,
Gerichtsvollzieher in Groß=Gerau.
Donnerstag, den 6. Mai 1926,
vormittags 11 Uhr, foll vor dem Hanſe
Friedrichſtraße 63 in Groß=Gerau
1 Perſonenkraftwagen
4ſitzig, 8,22 PS.
zwangsweiſe gegen gleich bare Zahlung
(688
verſteigert werden.
Marx,
Gerichtsvollzieher in Groß=Gerau,
Landestheater
Dienstag, 4. Mai
Großes Haus.
A 20
Herakles
Dramatiſches Gedicht
von Frank Wedekind
Anf. 7½. Ende 10 Uhr
Preiſe: 1—10 Mk.
Kleines Haus (V. 6854
Zuſatzmiete III, 11
Datterich —
Lokalpoſſe
von Niebergall.
Dargeſtellt von der
„Heſſiſchen
Spielgemeinſchaft”
Anf. 7½, Enden. 10Uh
Preiſe: 1—10 Mark.
D. O. B.
Donnerstag, 6. Mai,
abends 8 Uhr,
Herrenabend (nur
Mitglieder)im Kaftno
des Leibgarde=Regts.
(BZeughausſtr.). (6814
— We Miet—
durch Dr. Woititz,
Berlin W. 50,
Geis=
bergſtr. 24. (l BIn.684
NAN
Sooa bscl
Sonntag, 9. Mak
2. Wanderung zur
Hauptverſammlung
nach Erbach i. 9.
(mit Damen).
Frühſtück gegen
Ein=
zeichnung in Liſten
bei Robert Bergmann,
Wilhelminenſtr. 19 u.
Freitag abend im
Klublokal (Krone!.
Die Ortsgr. beteiligt.
ſich in Erbach am
Feſtzug.
Pianos
und Harmoniums,
a Fabrikat, 5 Jahre
Garantte bill. (4251a
Muſikgeſch. Bund
Schuchardſtraßeg
Theaterzettel für Dienstag, 4. Mai
(Ohne Gewähr)
„Herakles‟
Perſonen:
Hera ..."
.. . El. Tuerſchmann
.. Hans Baumann
Apollo . .
.. Robert Kupp
Hermes . . .
Ruth Hofmann
Hebe ..
Prometheus.
Joachim Büttner
. . . Max Nemetz
Herakles . .
ohllos, ſein Sohn . . . . W. Mayentnecht
Lichas, Wagenlenker . . . Hans Schalla
„ Alix Liſchke
Pythia
Eurntos, König von Oechalia. Hans Schultze
Jphitos, ſein Sohn . .". Friedrich Kinzler
Jole, ſeine Tochter . . Alice Treff
Omphale, Königin von Lydien. Jlſe Lahn
Oineus, König von Kalydon . K.Weſtermann
Althata, ſeine Gemahlin El Tuerſchmann
Dejanera, ſeine Tochter. Beſſie Hoffart
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Bennelbtcher ſeine Emil Thomas
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Babette, ſeine Frau. Marie Lamp=Welker
Marie, ſeine Tochter Marie Rückert
Schmitt, Drehergeſelle Ernſt Ldw.Göbel
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Bengler, Schuhmachermſtr Georg Delp
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Heinrich Gurkäſe
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[ ← ][ ][ → ]Sus Tandel das Henschehnadt
Die Beeiitsang des Hauranstanes and Maafernenurans
Von Dr. Theissen.
Töſt man Haar nach dem patentierten Derfahren von Dr. Weidner auf, ſo
er=
hält man eine neutrale Söſung der ſchwefelreichen Haarbauſteine des menſchlichen
Haares, die als äußerlich anzuwendende
Silwikrin-Haarkur o.R.p.)
im Rampf um die Erhaltung und Wiedergewinnung unſeres Haupthaares entſcheidend
iſt. Sie trägt nach Univ.=Prof. Dr. med. Friedenthal der wichtigen Catſache Rechnung,
daß jedes baar ein Ergebnis von Hellwachstim iſt.
Da die Silvikrin=Haarkur nicht nur erfolgreich bei ſpärlichem und dünnem
Haarbeſtand wirkt, ſondern ſogar erkahlte Stellen und ausgeſprochene Glatzen wieder
mit dichtem Haarwuchs bedecken konnte, hat man ärztlicherſeits folgende Erklärung
dieſer in ſolchem Umfang nicht erwarteten Wirkung gegeben:
Bei Haarausfall, Erkahlung und Glatze beſteht in der Regel ein Reizzuſtand
des Haarbodens (Jucken der Kopfhaut, zu ſtarke Fettabſonderung, Schinnenbildung
und dergl.). Grundlegend wurde hier durch die Silvikrin=Gaarkur Abhilfe geſchaffen,
und zwar:
1. Die in der Silvikrin=Haarkur enthaltenen ſchwefelreichen Haarbauſteine beſeitigen die Urſachen des Haarausfalles,
insbeſondere den Reizzuſtand des Haarbodens (Schwefeltherapie in modernſter Form).
2. Die geſchwächte, aber faſt ſtets noch lebende Baarwurzel wird durch die ſchon von Prof. Friedenthal erwähnte
Gellwachstumsanregung befähigt, allmählich wieder kräftiges Haar zu erzeugen.
Den Haarbauſteinen, die in der Silvikrin=Haarkur enthalten ſind, iſt eine hohe phyſiologiſche Wirkung eigen, die
keines=
wegs als „Wunder” anzuſprechen iſt, ſondern ganz natürlich nach dem eben Geſagten erklärlich erſcheint.
Der bekannte Facharzt Dr. med. B. betonte beſonders die einwandfreie wiſſenſchaftliche Grundlage der Silvikrin=
Haar=
kur im Gegenſatz zu den durchaus nicht einwandfreien, die Urſachen verſchlimmernden Mitteln, deren Beſtandteile im
weſent=
lichen Spiritus und Parfüm ſind. Dr. med. B. hat ausgezeichnete Erfolge bei ſeinen Datienten mit der Silvikrin=Haarkur
erzielt und kommt nach eingehender Betrachtung der Beſtandteile des Silvikrins und ſeiner Wirkungsweiſe zu folgendem Urteil:
„Ich ſtehe daher nicht an, die wiſſenſchaftlichen Vorausſetzungen, auf denen die Herſtellung des Silvikrin=Haarmittels
beruht, als die wiſſenſchaftlich maßgebenden anzuſprechen.”
Betrachten Sie gefälligſt die Abbildungen A. Hier
demon=
ſtrieren wir Ihnen den Fall einer überaus dankbaren Silvikrin=
Gebraucherin,
die durch ihren
kataſtrophalen
Haarverluſt in
eine erklärliche
ſeeliſche
Depreſ=
fion verſetzt
worden . war.
Nach 3
Mo=
naten ſah ſie
ſchon an dem
Nachwuchs, daß ſie in den vollen Beſitz ihres üppigen Haares
ge=
langen wird, was inzwiſchen eingetroffen iſt.
Bei den Abbildungen B zeigt, das eine Bild den am meiſten
verbreiteten Cppus des Haarſchwundes bei Seborrhöe der Kopfhaut: Das
Haar erſcheint überaus fettig, der Kopfboden ſondert viel Schinnen ab,
und häufiges Waſchen
mit Seife oder
par=
fümiertem Spiritus
verſchlimmert den
äu=
ſtand zu
kataſtropha=
lem Haarſchwund.
Das andere Bild
zeigt die Einwirkung
der Silvikrin=Haarkur,
die den Haarboden
ge=
ſund gemacht hat. Das
Haar entfaltet ſeinen
natürlichen Duft und
nach der Silvikrin=
Shampoonwaſchung iſt wieder die das weibliche Untlitz ſo ungemein
verſchönende, lockige, wellige Haarfriſur möglich.
Die Gratisbezugslarte bier abtrennen.
Druckſache
An den
3=Pf.=
Frei=
marke
Silvikrin=dertrieb
G. m. b. H.
Berlin Sd 68
256
Rlexandrinenſtraße 26
elbst bei gesundem, vollem Haar
müssen Sie den größten Wert
auf eine schonende Behandlung
des Haarbodens und des Haares legen.
Prachtvolles, seidig schimmerndes Haar
erzielen Sie durch Kopfwaschungen
mit dem garantiert sodafreien
Silwikrin-Shampoon,
das durch seinen Gehalt an Haareiweiß
das Haar in seiner Substanz nicht
schädigt oder auslaugt, sondern duftiges,
leicht frisierbares Haar erzielt.
Kopf-
waschungen mit Silvikrin-Shampoon
beugen dem Haarausfall vor.
Druck: Möller & Borel 0.m.b. H., Berlin SW68.
[ ← ][ ] Herr Dr. med. R. teilt mit, daß er mit der Silvikrin=Haarkur einen ausgezeichneten Erfolg an ſich ſelbſt erzielt
habe, und daß er von der Wirkſamkeit des Silvikrins nunmehr überzeugt ſei. In allen entſprechenden Fällen werde er
nur noch Silvikrin verordnen.
Nebenbei ſei erwähnt, daß nicht nur deutſche Aerzte, ſondern auch öſterreichiſche, holländiſche, italieniſche und tſchechiſche
Aerzte ausdrücklich die bervorragende einzigartige Wirkung der Silvikrin=Haarkur anerkannt haben. Herr Dr. med. Kurt
Winderlich, Wien XlIl. Uichholzgaſſe 8, äußerte ſich ausführlich über die Silvikrin=Haarkur, und hier ſei der Schlußſatz ſeiner
Ausführungen zitiert: „Heute aber bin ich durch das Experiment an meiner eigenen Kopfhaut zur Anſicht bekehrt, daß
Yaarausfall und ſeine urfächlichen Momente heilbar ſind. Ich freue mich als Fachwiſſenſchaftler über dieſe Erkenntnis.”
Fran Franz Sartorio,
Dils=
hofen a. D. vor Paſſau,
be=
richtet uns über die Wirkung,
die ſie mit der Silvikrin=
Gaar=
kur erzielen konnte, wie folgt:
„Hwei Jahre lang litt ich
an erſchreckendem Haarausfall,
und meine ehedem ſo üppigen
und ſchönen Haare waren
ſchließlich ganz dünn geworden
und hatten ein glanzloſes,
krankes Ausſehen.
Das Bildpaar C zeigt die übliche Glatze, die infolge
Alle bisber angewandten Die Abbildungen D. demonſtrieren den
Silvikrin=
der Silvikrin=Haarkuren von den Rändern aus Mittel, und ich griff in meinem Erfolg bei einem Univerſitätsprofeſſor. (WDichtig
allmählich zuwächſt.
für Kopfarbeiter.)
Entſetzen nach mehreren, die
alle als ganz unfehlbar und
ſicher wirkend angeprieſen waren, hatten nicht den geringſten Erfolg. — Da wurde ich vor etwa //= Jahr auf Ihr Silvikrin
aufmerkſam und nabezu hoffnungslos, entſchloß ich mich doch endlich noch zu dieſem letzten Derſuch! — und er wurde mir
zum Heile. Drei Monate lang habe ich Kopf und Haare mit der Silvikrin=Haarkur gepflegt, und heute möchte ich
meiner Anerkennung, meiner großen Freude und meinem herzlichen Dank Ausdruck geben. Der Haarausfall hat aufgehört,
die Haare haben wieder ein geſundes und ſehr ſchönes Ausſehen, und der Kopf iſt, trotzdem ich ſchon im reifen Alter ſtehe,
mit jungen Haaren ganz dicht bewachſen."
Ganz beſonders in die Augen ſpringende Mitteilungen von Taien haben wir durch Fachärzte nachprüfen laſſen. So
berichtete uns eingehend Herr Ingenieur Joe Hähnel, Frankfurt a. M., über ſeinen verblüffenden Erfolg mit der Silvikrin=
Haarkur, und der Facharzt Dr. med. N. hat auf unſere Deranlaſſung dieſen Erfolg nach der Pohl=Dincusſchen Methode
nachgeprüft. Er beſtätigte die ſcharfen Beobachtungen des Herrn Joe Hähnel und ſagt in ſeinem Gutachten folgendes: „Es
iſt mit Sicherheit feſtgeſtellt, daß die Silvikrin=Haarkur auf Grund ihres wiſſenſchaftlichen Aufbaues die kennzeichnende
Eigenſchaft beſitzt, das Wachstum des Haares zu fördern und geſundes Haar auszubilden.”
Herr Dr. Burger, langjähriges Mitglied eines Umtes für Geſundheitsweſen, berichtet uns über Silvikrin:
Alls Kriegsteilnehmer erhielt ich einen Kopfſchuß, der mich äußerſt empfindlich gegen Nälte= und Hitzereize machte.
Umſomehr wurde ich durch meinen ſeit etwa 2 Jahren beſtehenden Haarſchwund beunruhigt. Derſelbe kündigte ſich
in der alltäglichen Form an: durck ſtarken Juckreiz und übermäßige Schinnenbildung. Ulkoholiſche Ropfwäſſer und Alkohol
mit 5‟ Salizylſäuregehalt brachten keine Linderung, ſondern beſchleunigten den Haarſchwund auffällig.
Die Silvikrin=Reklame brachte mich auf die Silvikrin=Haarkur, die ich nunmehr konſequent anwende, und zwar mit
ganz außerordentlichem Erfolg. Juckreiz und Schinnenbildung verſchwanden nach kurzer Heit. Im weiteren Derlauf der
Silvikrinwirkung wurde der offenbar an den bereits erkahlten Stellen entartete Haarboden wieder zur Funktion gebracht,
ſo daß die Haargrenze, die von der Stirn aus zurückgetreten war, wieder ihren normalen Stand einzunehmen beginnt.
Wir haben alſo nicht ein Wundermittel geſchaffen, ſondern ein Präparat, das ſchärfſter
wiſſenſchaftlicher Kritik ſtandhält. Das iſt ungeheuer viel ſchwerer, als der Laie es ſich ſo
denkt. Der Haarausfall hat meiſt mehrere Urſachen. Ein Mittel, das die eine Urſache des
Eaarausfalles abſchwächt, verſtärkt durch Reizung die andere. Das endgültige Reſultat bei
Anwendung ſolcher Mittel iſt ſpärlicher Haarwuchs oder Kahlheit.
Die Silvikrin=Haarkur berückſichtigt dieſe Umſtände und nimmt im Kampf gegen den
Haarſchwund heute im In= und Ausland einen erſten Platz ein.
Selbſt wenn Sie nunmehr von der
wiſſen=
ſchaftlichen Bedeutung des Silvikrins überzeugt
ſind, bitten wir Sie, ſich doch erſt unſer
umfang=
reiches Beweismaterial: ärztliche Berichte, die
Broſchüre „Das Nopfhaar, ſein Ausfallen und
Wiedererſtehen” und die Gratisprobe laut der
aus=
zuſchneidenden Geatisbezugskarte kommen zu laſſen.
Sie erhalten unſere Gratisſendung portofrei
und ſind ſelbſtverſtändlich zu keiner geldlichen
Gegen=
leiſtung dafür verpflichtet. Wir wollen nicht durch
Behauptungen, ſondern durch Beweiſe auf einem
Gebiet werben, auf dem durch unwiſſenſchaftliche
Guackſalberei ſchon ſo viel Unheil angerichtet
worden iſt.
Silvikrin-Vertrieb G. m. b.H.
Berlin SW68, Alexandrinenstr. 26
Tel.: Dönhoff 4735 u. 4736
Gratlsbezugsſchein. Hier abtrennen!
Senden Sie mir koſtenlos und portofrei:
Eine Gratisprobe Silvikrin
ſowie Beweismittel u. ärztl. Berichte, ferner die Broſchür=
„Das Kopfhaar, ſein Rusfallen und Wiedererſlehen”.
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(Adreſſe mit Bleifü;t deunich verm rken.)