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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 122
Montag, den 3. Mai 1926.
189. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadi 25 Reſchspfa.
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Beſtreldung ſält jeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbant.
DieengliſchenBergbauberhandlungen
Eine unerwartete Wendung.
EP. London, 2. Mai.
Im Kohlenbergbau iſt am Samstag abend ganz unerwartet
eine Wendung eingetreten, die hoffen läßt, daß der für Dienstag
beſchloſſene Generalſtreik der Trade Union vermieden werden
kann. Baldwin erhielt ein Schreiben des Vollzugsausſchuſſes
der Trade Union, in dem dieſer mitteilt, daß er dem
Premier=
miniſter zur Verfügung ſtehe, wenn er Verhandlungen für
zweck=
mäßig halte. Darauf berief Baldwin ſofort den Ausſchuß und
mehrere Miniſter zuſammen. Die Beſprechungen begannen um
½9 Uhr abends und dauerten bis 1,45 Uhr. Ueber das Ergebnis
iſt noch nichts bekannt, doch vermutet man, daß die Vertreter der
Trade Union eine Verſchiebung des Generalſtreiks zugeſichert
haben, falls bis Montag abend die Verhandlungen im
Kohlen=
bergbau wieder aufgenommen würden.
Im Anſchluß an die geſtrige Nachtſitzung der
Kabinettsmit=
glieder und der Führer des Kongreſſes der Trade Union hat am
Sonntag nachmittag das britiſche Kabinett eine
außer=
ordentliche Sitzung unter dem Vorſitz Baldwins
abge=
halten, um auf Grund der in der Nacht von den Arbeiterführern
abgegebenen Erklärung die Möglichkeit zu prüfen, wie der
Aus=
bruch des Generalſtreiks zu verhindern ſei.
Der Generalrat des Kongreſſes der Trade Union
trat gleichfalls zu einer Vollſitzung zuſammen.
Wäh=
rend der Tagung wurden ſämtliche Mitglieder des
Exekutivaus=
ſchuſſes der Bergarbeiterföderation telegraphiſch aus ihren
Diſtrik=
ten nach London berufen, wo ſie jedoch erſt am Montag
vor=
mittag eintreffen können.
Die drei Hauptführer der Arbeiterſchaft, Macdonald,
Hen=
derſon und Thomas, erklärten, daß ſie immer noch den
General=
ſtreik zu vermeiden hofften, falls die Regierung den Willen dazu
habe.
Die Nachmittagsſitzung des Generalrats der Trade Union
dauerte ſo lange, daß die Beſprechung zwiſchen den
Regierungs=
mitgliedern und den Arbeitervertretern verſchoben werden mußte.
Gegen 4 Uhr verließ der Führer der Unterhausoppoſition,
Mac=
donald, das Hauptquartier der Arbeiterpartei, offenbar in einer
beſonderen Miſſion. Man glaubt, daß Macdonald gebeten
wor=
den iſt, zwiſchen der Regierung und dem Kongreß der Trade
Union ſozuſagen als Verbindungsoffizier zu fungieren, und daß
er dem Premierminiſter erklärte, infolge der Abweſenheit der
Bergarbeitervertreter aus London würden ſich die
Verhandlun=
gen verzögern.
Das britiſche Kabinett iſt um 5 Uhr nachmittags wiederum
zu einer Prüfung der Lage zuſammengetreten. Die mit der
Delegation des Generalsrats der Trade Unions vereinbarte
Be=
ſprechung iſt auf 9 Uhr abends verſchoben worden. Um
Mitter=
nacht wurden die Vertreter der Exekutive der Bergarbeiter zu
der Konferenz zwiſchen dem Premierminiſter und dem
Verhand=
lungausſchuß des Gewerkſchaftskongreſſes in die Dowwing Street
hinzugezogen. Man betrachtet dieſe Tatſache als ein
hoffnungs=
volles Anzeichen.
Nach anderer Leſung ſind die Beratungen um Mitternacht
ergebnislos abgebrochen worden, ſo daß damit vorläufig
wenig=
ſtens die Möglichkeit einer friedlichen Regelung in Frage
ge=
ſtellt iſt.
Inzwiſchen ſetzte die Regierung ihre Anordnungen fort für
den Fall, daß der Generalſtreik morgen um Mitternacht
aus=
brechen ſollte. Alle Diſtriktskommiſſare ſind in den bezeichneten
Zonen eingetroffen, um die Lebensmittelverteilung zu
kontrol=
lieren und die lebenswichtigen Betriebe in Gang zu halten. Eine
heute abend von der Dowmingſtreet veröffentlichte Note teilt mit,
daß die Vorräte normal ſeien und kein Grund zur Beunruhigung
über die Verpflegung der Bevölkerung vorliege. Außerdem hat
ſich der Vollzugsausſchuß der Eiſenbahnerunion heute nachmittag
mit dem Generalrat der Trade Union dahin verſtändigt, daß
im Falle eines Generalſtreiks ein Teil der Heizer,
Lokomotiv=
führer und Zugbeamten zur Führung der Lebensmittelzüge
be=
ſtimmt wird. Die Eiſenbahnerunion hat ferner den
Eiſenbahn=
geſellſchaften mitgeteilt, daß die Arbeit Montag um Mitternacht
eingeſtellt wird. Die Geſellſchaften haben daraufhin geantwortet,
daß dieſes Vorgehen einen Bruch des Arbeitsvertrages darſtelle.
Auf jeden Fall ließen die Geſellſchaften bekannt geben, daß ſie
für die Beförderung von Waren und Reiſenden keine
Verant=
wortung mehr übernehmen könnten.
Die Drucker der „Daily Mail” ſind in den Ausſtand getreten.
Sie weigerten ſich, einen Artikel über die Bergbaukriſe zu
drucken.
Die franzöſich=engliſchen Schuldenverhandlungen.
EP. London, 2. Mai.
Laut „Obſerver” gehen die Schuldenverhandlungen zwiſchen
Frankreich und England auf diplomatiſchem Wege weiter. Der
franzöſiſche Finanzminiſter Péret werde darum erſt nach London
reiſen, wenn eine Entſcheidung erzielt worden ſei. Man rechne
mit einer rein formalen offiziellen Konferenz in etwa 14 Tagen.
Die Verſtändigung werde auf folgender Grundlage erfolgen:
1. Nach dem franzöſiſch=amerikaniſchen Schuldenabkommen, das
für Frankreich Annuitäten von durchſchnittlich 6¾ Millionen
Pfund vorſieht, müſſe Frankreich an England mindeſtens 6
Mil=
lionen Pfund jährlich bezahlen, da ſich die franzöſiſch=
amerika=
niſchen Schulden zu den franzöſiſch=engliſchen Schulden wie 6:7
verhalten. Die Zinſen würden auf 57 Jahre verteilt. 2.
Frank=
reich wünſche eine Transferklauſel, die in Uebereinſtimmung mit
der Sicherheitsklauſel des Dawesplanes abgefaßt ſein ſolle und
zwar derart, daß die franzöſiſchen Zahlungen vermindert oder
eingeſtellt werden könnten, falls dadurch die franzöſiſche
Wäh=
rung bedroht werde. 3. Eine Sicherungsklauſel für den Fall,
daß die franzöſiſchen Zahlungen über die Zahlungen
Deutſch=
lands hinausgingen.
Vom Tage.
Geſtern Nacht wurde in ihrer Wohnung in Paris die Frau des
üheren franzöſiſchen Botſchafters in Japan,
Regnault, ermordet. Es wird Raubmord vermutet, da in dem
Zim=
mer der Ermordeten große Unordnung herrſchte und verſchiedene
Wert=
gegenſtände vermißt werden.
Nach einer Meldung aus Kopenhagen haben zwei däniſche
Küſtenwachtſchiffe bei Island ſieben Fiſcherfahrzeuge, dar= ſchen Kontinent, ſondern ſogar in England verabſäumt zu haben,
verbotenen Zone dem Fiſchfang nachgingen.
Das amerikaniſch—jugoſlawiſche
Schuldenab=
kommen wurde abgeſchloſſen, durch das die jugoſlawiſche
Schuld auf 51 Millionen Dollar feſtgeſetzt wird. Die Amortiſierung
erfolgt in 62 Jahren. Während der erſten 12 Jahre werden keine
Jinſen berechnet. Dann beginnt der Zinsſatz mit 0,125 Prozent, um auf
3½ Prozent für die letzten 27 Jahre anzuſteigen. Die Ratifizierung
durch den Kongreß wird in der nächſten Seſſion erfolgen.
Wie der „New York Herald” meldet, rechnet man in New York
mit einer franzöſiſchen Anleihe von 100 Millionen
Dollar. Die Verhandlungen würden in Kürze eröffnet.
Wie der „Temps” mitteilt, handelt es ſich bei dem für morgen
bevor=
ſtehenden Beſuch des militäriſchen Sachverſtändigen
der franzöſiſchen Delegation für die vorbereitende
Abrü=
ſtungskonferenz, Oberſt Regin, in London nicht darum, die Theſen
für die Konferenz feſtzuſtellen, da Paris und London ſich darüber ſchon
verſtändigt hätten, ſondern darum, auf das Programm zurückzukommen,
das die Entwaffnungskommiſſion im September 1925 feſtgeſtellt hat.
Wie das „Journal des Débats” meldet, ſoll die Türkei zurzeit mit
Perſien und dem Irak über den Abſchluß von
Neutralitäts=
verträgen unterhandeln.
Ein Altimatum an die Rifdelegierten.
Das Memorandum über den Stand der Verhandlungen.
w. Paris, 2. Mai.
Um Mitternacht wurde in Paris über die Unterbrechung
der Friedensverhandlungen in Udſchda folgendes
Communigué ausgegeben: Die ſpaniſche und franzöſiſche
Delegation haben den Rifleuten bekannt gegeben, daß, wenn bis
zum 6. Mai ſpäteſtens die grundſätzliche Annahme der
Be=
dingungen nicht erfolgt ſein wird, die den Gegenſtand der erſten
an Mohammed Aſerkan am 11. April gerichteten Notifizierungen
abgegeben haben, und wenn außerdem nicht ſämtliche im
Rif=
gebiet zurückgehaltenen Gefangenen vor dieſem Zeitpunkt
zurück=
gegeben ſein werden, die beiden Regierungen am 7. Mai ihre
volle Aktionsfreiheit wieder nehmen werden.
*
Das der Rifdelegation vor Unterbrechung der Verhandlungen
überreichte Memorandum über den Stand der
Verhand=
lungen wird von dem Havasvertreter aus Udſchda veröffentlicht.
In dieſem heißt es:
Die fünf Bedingungen, die dem Rifgebiet geſtellt ſind, lauten:
1. Unterwerfung unter den Sultan; 2.
Entfer=
nung Abd el Krims; 3. Entwaffnung der
Stämme, die noch zu beſtimmende Garantien erhalten
wer=
den; 4. Austauſch der Gefangenen; 5. Ein
Waf=
enſtillſtand, der jedoch die Möglichkeit beſtehen läßt, daß
die ſpaniſchen und franzöſiſchen Streitkräfte ihre Verbindung
mit=
einander herſtellen.
Was die Frage der Unterwerfung betrifft, ſo habe die
Rifdele=
gation zwar erklärt, ſie wolle die geiſtige Macht des Sultans
aner=
kennen, lehne jedoch den Ausdruck und Gedanken der Unterwerfung
als nicht vereinbar mit dem Begriff der Autonomie, ſo wie ſie ihn
auffaſſe, ab. Sie geſtehe weder der Scherifenregierung, noch dem
Ver=
treter des Sultans in der ſpaniſchen Zone bei der Führung der
in=
nerpolitiſchen Angelegenheiten des Rifgebietes eine Einmiſchung zu.
Sie lehne außerdem jede Kontrolle, ſowie jede Bevormundung
ſei=
tens der Protektoratsbehörden ab. In der Frage der Entfernung
Abd el Krims vertreten die Rifdelegierten den Standpunkt, es ſei
nur möglich, daß dieſer eines Tages aus eigener Initiative abdanke
und ſich in ſeine Wohnſtätte im Rifgebiet zurückziehe, wenn das neue
Regime eingeführt ſein werde. Was die Entwaffnung der Stämme
betrifft, ſo nimmt die Rifdelegation grundſätzlich dieſe Entwaffnung
und ihre Kontrolle, durch eine gemiſcht franzöſiſch=ſpaniſche
Kom=
miſſion an, verlangt aber die gleichzeitige Schaffung einer
bewaff=
neten, nur aus Rifleuten zuſammengeſetzten Streitmacht, die allein
mit der Aufrechterhaltung der Ordnung beauftragt iſt und
außer=
halb jeder ausländiſchen Kontrolle ſteht. Sie kann nicht das
Ein=
rücken irgend einer bewaffneten ſpaniſchen oder franzöſiſchen
Streit=
macht in das Rifgebiet zulaſſen, die die Aufgabe hätte, während des
Uebergangszeitraumes über die Sicherheit und über die tatſächliche
Durchführung der für die Geſchäfte des neuen Regimes verabredeten
Naßnahmen zu wachen. Die Rifdelegierten ſind bereit, nur die
Schwer=
verwundeten und Schwerkranken und die fünfzehn im Rifgebiet
in=
ternierten Frauen und Kinder unverzüglich freizugeben. Nach der
Veröffentlichung der Agence Havas verſteht die Rifdelegation unter
adminiſtrativer Autonomie ein Regime, das gegründet
iſt auf der Exiſtenz der Rifſtämme und der ihnen verbundenen
Be=
völkerung und das keine Einmiſchung der Scherifenautorität oder
der Protektoratsmächte in die inneren Angelegenheiten duldet. Was
die ausländiſchen Beziehungen betrifft, fordert man für die Rifregierung
keine Unabhängigkeit, macht jedoch hinſichtlich der Anwendung des
inter=
nationalen Vertrages Vorbehalte.
Die Umorganiſation der Schutzpolizei.
* Berlin, 2. Mai. (Priv.=Tel.)
Der Umbau der Polizei hat auf Grund der mit der
Bot=
ſchafterkonferenz vereinbarten Bedingungen bereits eingeſetzt.
Sein Endziel beſteht darin, die Geſamtſtärke auf den Stand
herabzugrücken, der uns durch den Friedensvertrag erlaubt iſt.
Um dieſes Ziel zu erreichen, werden alle freiwerdenden Stellen
nicht mehr beſetzt. Es werden auch die jetzt zwölf Jahre im
Dienſt befindlichen Beamten unter Zubilligung einer erheblichen
Abfindungsſumme zur Entlaſſung kommen, ſo daß nach und
nach die Ziffer erreicht wird, die uns erlaubt iſt. Ueber die
Frage der Kaſernierung, die in Paris eine weſentliche Rolle
ſpielte, iſt eine Einigung erzielt worden, die beide Teile
zu=
friedenſtellt. Es werden in Zukunft nur noch in beſtimmten
größeren Städten die Polizeimannſchaften kaſerniert, in allen
üibrigen Orten wird die Kaſernierung aufgehoben.
Chamberlain und Aſien.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter,
E.S. Konſtantinopel, Ende April 1926.
Bei der großen Verwirrung der europäiſchen Politik durch
die Genfer Kataſtrophe ſcheint man wicht allein auf dem
europä=
unter fünf deutſche und ein engliſches, beſchlagnahmt, die in der den Blick nach dem Oſten zu richten, nach dem öſtlichen
Mittel=
meer, der Türkei, Sowjetrußland und Italien. Nur Chamberlain
ſelbſt ſcheint von einem ſolchen Vorwurf freizuſprechen zu ſein.
Weder in Genf noch in London hatte er Veranlaſſung, ſich über
die geheimſten Triebfedern einer Politik auszuſprechen, die nur
durch ihre Einſtellung zum Oſten den Schlüſſel zu ſeinem auch
in England ziemlich allgemein als Schwäche ausgelegten
Ver=
halten bildete.
Wirklich auf der Höhe ſtand die britiſche Politik in Aſien
be=
kanntlich nur, ſolange Lord Curzon lebte, der in Europa
jeden=
falls als der beſte Kenner aller politiſchen Strömungen in Aſien
gelten konnte und ſtets ein unverſöhnlicher Gegner Rußlands
war. Chamberlain weiß freilich recht wenig von Aſien, aber den
weſentlichen Richtlinien der Curzonſchen Politik ſucht er ſchon
ſeit einiger Zeit beharrlich zu folgen. Man iſt gegenwärtig in
Deutſchland und auch größtenteils in England der Anſicht,
Cham=
berlain ſei aus dem Zuſammenbruch in Genf völlig beſiegt und
diskreditiert hervorgegangen. Der gleichen Anſicht ſind auch
orientaliſche Länder.
Die meiſt recht naiven und gefühlsmäßigen Anſchauungen
der Orientalen über politiſche Zuſammenhänge ſind
Impondera=
bilien, deren Bedeutung gerade heute gewiß nicht zu unterſchätzen
iſt. Wenn wir aber die ganze gegenwärtige Lage von einer
höhe=
ren weltpolitiſchen Warte aus einer nüchternen, ſtreng ſachlichen
Prüſung unterziehen, ſo dürften wir doch zu einer weſentlich
ab=
weichenden Beurteilung der Politik Chamberlains gelangen.
Denn es iſt wohl nicht zu bezweifeln, daß er ſowohl in Locarno
wie in Genf nicht europäiſche, ſondern weltpolitiſche Ziele
ver=
folgte, über die er ſich, bei aller ſonſtigen Redſeligkeit, klüglich
ausſchweigen mußte.
Das Britenreich iſt ja eine außereuropäiſche
Welt=
macht, die ihre weſentlichen Intereſſen in den vier übrigen
Welt=
teilen hat, ein Reich, das durch die Uneinigkeit der kontinentalen
Völker Europas zu ſeiner Machtſtellung gelangte. Die „
Befrie=
dung” Europas konnte für ihn deshalb höchſtens als ein Mittel
zum Zweck in Betracht kommen. Denn die feſte Linie, an die er
ſich hält, iſt die Einkreiſung der Sowjetunion und die
Vernich=
tung ihres Einfluſſes in Aſien.
In der aſiatiſchen Einkreiſung Sowjetrußlands bildet die
Türkei zunächſt noch eine empfindliche Lücke, da ſie in ſehr intimen
Beziehungen zu Sowjetrußland ſteht und die vermittelnde
Tätigkeit de Jouvenels in Angora noch zu keinem Reſultat
ge=
führt hat. Andererſeits gerät freilich auch die Türkei durch die
aggreſſiven Pläne Italiens und Griechenlands in eine gefährdete
Lage. In Aarabien und im Irak ſucht England unter
Auf=
wendung großer Geldmittel einen Schutzwall gegen das
Vor=
dringen des Bolſchewismus nach Süden zu ſchaffen. Im Irak,
deſſen Vertreter ſoeben in London weilte, um mit Chamberlain
perſönlich zu verhandeln, wird gegenwärtig von engliſchen
Offi=
zieren eine ſelbſtändige Frak=Armee geſchaffen. In Arabien aber
gehen Dinge vor, bei denen auch England ſeine Hand im Spiele
haben muß. Der Plan, die geſamte mohammedaniſche Welt in
einen paniſlamitiſchen „Völkerbund” mit der Zentrale in Mekka
zu vereinigen und das allgemein anzuerkennende Kalifat zu
ſchaffen, geht natürlich von den Wahhabiten aus. Wenn aber,
wie neuerdings gemeldet wurde, der paniſlamitiſche, für den Mai
geplante Kongreß tatſächlich nicht in Mekka, ſondern in Kairo
ſtattfinden ſoll, wäre der engliſche Einfluß bei dieſer inneren
An=
gelegenheit der iſlamitiſchen Welt unverkennbar.
In Perſien und Afghaniſtan, namentlich letzterem,, hat jetzt
britiſches Geld bedeutende Erfolge erzielt, ſo daß der
bolſche=
wiſtiſche Einfluß dort faſt ganz zurückgedrängt wurde. Der
quantitativ bedeutendſte Faktor im erwachten Aſien iſt
jeden=
falls China, vom britiſchen Standpunkt das notwendige
öſt=
liche Glied in der Kette der aſiatiſchen Einkreiſung. Freilich
muß England dort, wie aus den recht zaghaften Inſtruktionen
Chamberlains an den britiſchen Botſchafter in Peking zu erſehen
iſt, zurzeit noch ſehr vorſichtig auftreten. Aber britiſcher
Ein=
fluß und Preſtige ſind doch in letzter Zeit wieder gewachſen, um
ſo mehr, als die Reibungen zwiſchen der Pekinger Regierung
und Sowjetrußland ſich verſchärfen.
Als weſtliche, europäiſche Glieder der großen
Einkreiſungs=
kette müſſen für die britiſch=aſiatiſche Politik in erſter Linie zwar
Staaten eine Rolle ſpielen, die, wie es ſcheint, faſt überall in
Europa ganz überſehen wurden. Dieſe Staaten ſind Polen und
Rumänien, die Vortruppen an der Grenze Rußlands.
Natür=
lich mußte England den Eintritt Deutſchlands in den
Völker=
bund wünſchen, als ſchwaches Gegengewicht gegen eine
über=
mächtige Hegemonie Frankreichs. Eine ſehr viel wichtigere Rolle,
als das wafſenloſe Deutſchland, ſpielt aber heute für England
Polen mit ſeiner relativ ſtarken Armee. Die beſchloſſene
Heeresreduktion in Polen iſt bekanntlich bereits annulliert
wor=
den, während gleichzeitig in Bukareſt das polniſch=rumäniſche
Militärbündnis auf 5 Jahre abgeſchloſſen wurde. Die Koſten
wird augenſcheinlich England auf ſich nehmen. Das ſind die
ein=
zigen poſitiven Folgen des Genfer Zuſammenbruchs.
Chamber=
lain hat demnach in Geuf nicht franzöſiſche Politik getrieben,
ſon=
dern iſt durchaus dem britiſchen=aſiatiſchen Leitmotiv gefolgt.
Ob dieſe Politik heute noch richtig gedacht iſt, ob ſie Erfolg haben
kaun, ob ſie nicht einen neuen Weltbrand entfachen könnte, das
ſind offene Fragen, die hier nicht näher erörtert werden können.
Hier wäre nur noch hinzuzufügen, daß die italieniſche Aktion
in Abeſſinien dieſes Bild der politiſchen Lage nicht ändert. Denn
es handelt ſich dabei um einen ſehr geſchickten Schachzug der
eng=
liſchen Politik, da Italien durch ihn vom Mittelmeer entfernt
wird. Dabei aber auch gleichzeitig die Türkei mit dem Bluff
eines italieniſchen Angriffs ebenſo wie auch indirekt Frankreich
bedroht. Denn England fühlt ſich nach dem Abſchluß des
Ber=
liner Vertrages des franzöſiſchen Freundes nicht meh: ganz
ſicher.
Geite 2
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 3. Mai.
Bannerweihe der Bäckerinnung.
Geſtern vormittag verſammelten ſich die Mitglieder der
Bäcker=
innung Darmſtadt und deren Geſangsabteilung „Kornblume” in
ſtatt=
licher Zahl im feſtlich geſchmückten großen Saale der „Vereinigten
Geſell=
ſchaft‟. Den Anlaß dazu bot die Bannerweihe für die Geſangsabteilung.
Bei dem fejerlichen Akt waren Vertreter der Handwerkskammer ſowie
verſchiedener handwerklicher Organiſationen und zahlreiche Gäſte
zu=
gegen. Die Veranſtaltung wurde eröffnet mit einem lebenden Bild;
hierher hatten ſich viele Jungfrauen mit Palmenzweigen maleriſch um
ein Opferbecken gruppiert. Fanfarenbläſer in altdeutſcher Tracht
ſchmet=
terten ihre ehernen Klänge in den Saal. Frl. Harniſchfeger ſprach
hier=
auf einen finnigen Prolog mit lebendigem Ausdruck; ihre Dichtung
nahm Bezug auf die Bannerweiho und ſchloß mit der Mahnung, den
Genreinſinn zu pflegen! Die Geſangsabteilung „Kornblume” trug unter
Leitung von Herrn Leidorf „Schäfers Sonntagslied” von C. Kreutzer mit
feinſchattierter Tongebung vor, die Feſtrede hielt Herr Pfarrer
Lauten=
ſchläger, der in ſeiner Rede auf die Bedeutung einer Fahne hinwies
Eine Fahne ſei, ſo ſührte der Redner u. a. aus, der Ausdruck einer
be=
ſtimmten Geſinnung, ſie müſſe zu denen, die ſie geſchaffen haben, ſprechen,
eine Mahnung ſein. Die alten Zünfte bauten ſich auf dem Gemeinſinn
auf. Es kam dann eine andere Zeit und neue Vereinigungen der
Hand=
werke bildeten ſich; aber aus der Vergangenheit ſollte man das Gute mit
in die Gegenwart hinüberretten. Beim Handwerk kommt es auf echtes
gediegenes Können an, ſelbſt die Verwendung von Maſchinen hat nichts
an der Grundforderung des gediegenen Könnens geändert. Die
Allgemein=
heit kann das Handwerk nicht entbehren. Das Verantvortungsgefühl iſt
es, das dem Handwerk den Zuſammenhalt gibt. Nur in wenigen
Be=
rufsſtänden iſt die Frau und die ganze Familie ſo an dem Beruf des
Mannes beteiligt. Ein geſundes Familienleben iſt daher eine
Grund=
forderung des Handwerks. Das vornehmſte Streben bürgerlichen Lebens
iſt jedoch nicht nur das Geſchäft, nicht allein der Beruf, ſondern auch
das Streben, den Kindern etwas Geiſtiges mitzugeben für ihr hünftiges
Leben, ihren Beruf. Darum iſt Dankbarkeit der Kinder für ihre Eltern
in Handwerkerfamilien ſo oft anzutreffen. Das Handwerk iſt auch über
den Beruf hinaus verbunden mit der Welt des Schönen, des Guten und
des Idealen. Das Banner der Innung ſoll ein Zeuge für den Geiſt, der
dieſem zuſtrebt, ſein. Der Handwerkerſtand hat auch eine unendlich große
Bedeutung im Leben unſeres Volkes, weil aus ihm Menſchen der
ver=
ſchiedenſten Berufe hervorgegangen ſind. Das Banner ſoll hinweiſen auf
alle guten Geiſter des handwerklichen Bodens. Die Bahne ſoll geweiht
ſein als Zeichen echten deutſchen Handwerkerſinns, dieſer und künftigen
Benerationen ein Sinnbild für Pflicht und Dienſt ſein. Nach der mit
leb=
haftem Beifall aufgenommenen Rede üiberreichte Frl. Harniſchfeger mit
einer Anſprache in dichteriſcher Form dem Obermeiſter der Innung
Herrn Ergemer, das Banner, der es mit einer Anſprache übernahm und
allen Stiftern dankte. Obermeiſter Crgemer übergab ſodann das Banner
dem Bannerträger der Geſangsabteilung, Herrn Steinmetz, der es mit
dem Gelöbnis, es treu zu behüten, übernahm. Die Geſangsabteilung
be=
gleitete dieſe Handlung mit dem tonſchön geſungenen Chor „
Fahnen=
ſchwur” von Philipp Orth. Lebhafte Beifallskundgebungen dankten für
dieſe Liedſpende. Es folgten Gratulationen zahlreicher Korporationen.
Herr Frenkenbach ſprach für die Vereinig, Südweſtdeutſcher Bäckermeiſter.
Weiter ließen Spenden (Fahnenbänder, Pokale uſw.) üiberreichen die
Bäckerinnungen Mainz, Worms, Speher, Frankfurt a. M., Ludwigshafen,
Gießen, Kaiſerslautern, Offenbach, Mannheim, Eberſtadt, Vilbel,
Saar=
brücken uſw. Zumeiſt waren es die Geſangsabteilungen der Innungen,
die jene Glückwünſche darbringen ließen. Direktor Schütter von der
Handwerkskammer übermittelte mit einer Anſprache die Glückwünſche
dieſer Korporation ſſowie die des Ortsgewerbevereins. Es folgten dann
noch weitere Anſprachen von Beauftragten verſchiedener Bäckerinnungen.
Direktor Palſch ſprach ſür die Heſſiſche Handwerker=Zentralgenoſſenſchaft
Obermeiſter Graßmann gratulierte für die Darmſtädter Konditoreninnung.
Bäckermeiſter Finger überreichte im Namen eines ungenannten Spenders
einen prächtigen Pokal, ſowie im Namen des Vorſtandes der
jäcker=
innung Darmſtadt ein Geſchenk und übermittelte außerdem Grüße des
Ehrenobermeiſters Weber und des Vorſitzenden der Handwerkskammer,
Herrn Nohl, die an der Feier teilzunehmen verhindert waren. Mit
Dankesworten von Obermeiſter Ergemer ſchloß die feierliche Veranſtaltung.
— Turngemeinde Woogsplatz. Auf zum ſchönen deutſchen Rhein!
So ruft die Turngemeinde ihren Mitgliedern, deren Angehörigen,
Freunden und Bekannten für ihre Pfingſt=Rhein=Dampferfahrt zu. Wie
ſchon aus der letzten Vereins=Monatsſchrift zu erſehen iſt, geht die Fahrt
am 2. Pfingſtfeiertag von Darmſtadt nach Mainz mit der Bahn, von da
mit dem Dampfer „Rheinluſt” nach St. Goarshauſen, alsdann zu Fuß
zum Loreley=Felſen. Diejenigen, die die kleine Wanderung nicht
mit=
machen wollen, können in St. Goarshauſen oder auf dem Dampfer
ver=
weilen, auf letzterem iſt für die leiblichen Genüſſe ebenfalls geſorgt. Die
Rückfahrt iſt die gleiche wie die Hinfahrt. Der Fahrpreis für die Hin=
und Rückfahrt beträgt nur 5,50 Mk. pro Perſon. Wer wollte ſich eine
ſolche günſtige Fahrgelegenheit entgehen laſſen, ſich unſere herrliche
Rheingegend zu betrachten? Einzeichnungsliſten liegen auf beim
Haus=
meiſter, bei Parfümerie=Müller, Rheinſtraße, außerdem ſind ſämtliche
Abteilungleiter mit Liſten verſehen. Einzeichnungsſchluß: Mittwoch,
den 5. Mai. (Siehe Anzeige.)
Volkshochſchule. Die für Montag, den 3. Mai, beſtellten
Konzert=
karten ſowie die für den Vortrag: Muſikprobleme unſerer Zeit, an
Dienstag, den 4. Mai, können in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule
abgeholt werden. Die Intereſſenten an der geplanten Reiſe nach Paris
werden zu einer Vorbeſprechung am Mittwoch, den 5. Mai, abends
8 Uhr, nach dem „Haus der Jugend”, Stiftſtraße 45, gebeten.
Hohes Alter. Am Montag, den 3. Mai, begeht Frau L. Ewald
Witwe, Pankratiusſtraße 53, in körperlicher und geiſtiger Friſche ihren
80. Geburtstag.
Zur Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung am
Donners=
tag, den 6. Mai, nachmittags 5 Uhr im Saalbau iſt folgende
Tages=
ordnung feſtgeſetzt: 1. Entſcheidung über den Steuerausſchlag des
Haushaltsplanes der Stadt Darmſtadt ſüir 1926 (Berichterſtatter: Stadtv.
Aßmutb). 2. Voranſchlag der Eleonorenſchule und der Viktoriaſchule für
1926 (Berich
ſtatter; Stadtv. Dr. Nöllner). 3. Abſchluß der
Rechnun=
gen der Viktoriaſchule und der Eleonorenſchule für 1924 (Berichterſtatter:
Stadtv. Dr. Nöllner). 4. Uebereignung des Freiballons „Darmſtadt
an den Lehrſtuhl für Luftſchiffahrt an der Techniſchen Hochſchule (
Bericht=
erſtatter: Stadtv. Ziegs). 5. Einrichtung einer Zentralheizungsanlage im
Gebände des Wohlfahrtsamtes (Berichterſtatter: Stadtv. Hütſch). 6. C
ſatzbeſchaffung für 2 Buchungsmaſchinen der Stadtkaſſe (Berichterſtatter
Stadtv. Metzler). 7 Gewährung einer Entſchädigung an das
Landes=
finanzamt für Sachſchäden in der Dragonerkaſerne und Artilleriekaſerne
(Berichterſtatter: Stadtv. Dr. Kolb). 8. Satzungsänderung der
Kommu=
nalen Landesbank (Berichterſtatter: Stadtv. Dr. Bender). 9.
Mittei=
lungen.
Aufnahme des Poſtüberweiſungsverkehrs mit Lettland. Am
1. Mai wird der Poſtüberweiſungsverkehr mit dem Poſtſcheckamt in
Riga aufgenommen. Demgemäß können Poſtſcheckkunden Beträge von
ihrem Poſtſcheckkonto in Deutſchland auf ein Poſtſcheckkonto bei dem
Poſtſcheckamt in Riga und umgekehrt die lettländiſchen Poſtſcheckkunden
Beträge auf Poſtſcheckkonten in Deutſchland überweiſen. Die Ueber
weiſungen nach Lettland, zu denen die innerdeutſchen
Poſtüberweiſungs=
vordrucke zu verwenden ſind, können in Reichsmark und Pfg. oder in
lettiſcher Währung, Lats und Santims (1 Lat — 100 Santims),
aus=
geſtellt werden. Der Betrag der Ueberweiſungen iſt nicht begrenzt.‟ Die
Gebühr beträgt für je 100 Reichsmark 5 Pfg., mindeſtens 20 Pfg.
Mit=
teilungen für den Empfänger ſind auf dem Abſchnitt der Ueberweiſungen
nach Lettland zugelaſſen. Das lettiſche Poſtſcheckkundenverzeichnis kann
durch Vermittlung der deutſchen Poſtſcheckämter zum Preiſe von 1
La=
bezogen werden. Außer mit Lettland beſteht Poſtüberweiſungsverkeht
noch mit Danzig, Dänemark, Luxemburg, Oeſterreich, Schweiz und
Ungarn.
Montag, den 3. Mai 1926
Der neue Fahrplan im Bezirk der
Reichsbahndirektion Mainz.
Die Reichsbahndirektion Mainz teilt mit:
Der neue Fahrplan vom 15. Mai d. Js. weiſt für den
Reichsbahn=
direktionsbezirk Mainz beachtenswerte Verbeſſerungen auf. Die
Reichs=
bahn hat alles getan, was ſie nach Lage der Verhältniſſe und bei dem
allgemeinen wirtſchaftlichen Tiefſtand unter Wahrung ihrer eigenen
Wirt=
ſchaftlichkeit tun konnte. Bei den vorgenommenen Zugeinſchränkungen,
über die die Preſſe bereits unterrichtet wurde, ſind der Arbeiter= und
Berufsverkehr geſchont worden. Der übrige Verkehr iſt nur dort
betrof=
fen worden, wo er überaus ſchwach war. Trotz der ungünſtigen
Ver=
hältniſſe mußte in erſter Linie dem Fernverkehr und dem internationalen
Verkehr Rechnung getragen werden. Andererſeits kann befriedigend
feſt=
jeſtellt werden, daß der Nahverkehr durch Anſchlußverbeſſerungen und
Verſchiebung einzelner Züge berückſichtigt iſt. Auch der Sonntagsverkehr.
insbeſondere der Ausflugverkehr an den Rhein, in den Taunus, nach
dem Odenwald und an die Bergſtraße findet im neuen Fahrplan ſeine
Befriedigung. Füir den internationalen Durchgangsverkehr ſind die im
Vorjahre nur während der Sommermonate vorgeſehenen Fern=
Durch=
gangszüge 263/264 München—Holland weſentlich beſchleunigt worden und
ganzjährig, wenigſtens auf der Strecke München—Wiesbaden, vorgeſehen.
Ob ſie nördlich Wiesbaden auch im Winter befördert werden können
hängt von ihrer Benutzung ab. In jedem Falle bleibt die durchgehende
Verbindung München—Holland und umgekehrt durch Kurswagenuber
gang in Wiesbaden mit den ganzjährigen F.D. 163/164 Baſel—Holland
erhalten. Aus dieſen und anderen Gründen betrieblicher Art müſſen die
F. D. 263/264 fünftig rechtsrheiniſch über Wiesbaden-Koblenz geleitet
werden. Da dieſe Züge aber in Mainz=Kaſtel, als dem zweiten Mainzer
Bahnhof, halten, was in letzter Stunde noch erreicht werden konnte, tritt
eine Benachteiligung der Großſtadt Mainz durch die rechtsrheiniſche
Füh=
rung dieſer Züge nicht ein. Durch günſtige Abfahrt in München 8 Uhr
vormittags (gegen 6.40 Uhr vorm. im Vorjahre) und angenehme Ankunft
in München 10.10 Uhr nachm. (gegen 10.29 Uhr im Vorjahre) werden ſich
dieſe Züge vorausſichtlich großer Beliebtheit erfreuen. Ankunft von
Müinchen in Mainz=Kaſtel 2.16 Uhr und in Wiesbaden 2.28 Uhr nachm.
Abfahrt nach München in Wiesbaden 3.26 und in Mainz=Kaſtel 3.35 Uhr
nachmittags.
Die im Vorjahre während der Hauptreiſezeit 1. 7.—15. 9.
linksrhei=
niſch beförderten Baſel—Holland=Nachtſchnellzüge D. 173/174 mit nur 1.
und 2. Klaſſe werden in dieſem Jahre auch die 3. Klaſſe führen. Beide
Züge halten im Bezirk der Reichsbahndirektion Mainz in Worms, Main=
und Bingerbrück. Baſel ab 9.50 Uhr, Mainz an 3.13 Uhr vorm., und
Mainz ab 11.45 Uhr nachm., Baſel an 5.29 Uhr vorm.
Für den Durchgangsverkehr zwiſchen Nord und Süd iſt eine durch
gehende Schnellzugsverbindung 1.—2. Klaſſe mit Schlafwagen D. 191/192
zwiſchen Italien und der Schweiz einerſeits und Berlin, Hamburg und
den nordiſchen Ländern andererſeits züber Mannheim—Frankfurt a. M.—
Kaſſel nach und von Hamburg mit Abzweigung in Göttingen nach und
von Berlin vorgeſehen. Dieſes Zugpaar hat in Baſel direkten Anſchluß
von und nach Mailand—Rom, und in Hamburg nach Roſtock-
Kopen=
hagen und Saßnitz=Oslo in beiden Richtungen. Entſprechend ihrer
Be=
deutung werden dieſe Züge beſonders beſchleunigt gefahren, halten
des=
halb auch nur an wenigen Stationen und müſſen wegen ihrer geſpannten
Fahrzeiten über die weſentlich günſtigere Riedbahn geleitet werden. D
Mehrfahrzeit bei Leitung über die Main=Neckarbahn konnte nicht
ge=
wonnen werden; Verkehrszeiten: D. 191 Baſel ab 6.16 Uhr,
Frankfu=
a. M. an 11.19, ab 11.29 Uhr, Hamburg an 8.10 Uhr vorm. und Berlin
Pbf. an 8.50 Uhr vorm. D. 132 Hamburg ab 8.42 Uhr, Berlin Pbf. ab
8.05 Uhr nachm., Frankfurt a. M. an 5.40 Uhr, ab 6.00 Uhr, Baſel an
11.10 Uhr vormittags.
Auch im internationalen Verkehr mit Paris tritt eine Verbeſſerung
ein. Der Schnellzug D. 148, der jetzt um 3.27 Uhr nachm. ohne
weſent=
liche Anſchlüſſe von Frankfurt a. M. über Wiesbaden—Mainz—Worms—
Ludwigshafen—Saarbrücken nach Paris fährt, wird künftig nach
Auf=
nahme der Anſchlüſſe in Frankfurt a. M. von Hamburg, D. 86, Frankfurt
an 4.54 Uhr, von Berlin und Leipzig, D. 42, Frankfurt an 5.03 Uhr, und
von dem neuen F.D. 6 Berlin—Frankfurt a. M. über Leipzig—Erfurt,
Frankfurt an 5.10 Uhr nachm., über die Riedbahn nach Worms direkt
geführt, Frankfurt ab 5.32 Uhr, Worms an 6.22 Uhr nachm., um auf
ſeinem jatzigen Wege über Ludwigshafen weiter zu fahren. Durchgehende
Wagen Berlin—Saarbrücken. Ankunft in Saarbrücken und Paris wie
bisher. Die direkte Verbindung Wiesbaden und Mainz—Paris bleibt mit
104 Wiesbaden—Straßburg, Wiesbaden ab 4.30 Uhr nachm., der
Pa=
riſer Wagen bis Ludwigshafen befördert, die hier auf D. 148 übergeſtellt
werden, erhalten. Dieſe Verbeſſerung wird von der Stadt Worms, die
hiermit an die Berliner und Hamburger Schmellzugverbindungen direkt
angeſchloſſen wird, beſonders begrüßt werden.
Neben der beliebten Tagesverbindung zwiſchen Mainz—Wiesbaden
und Berlin Pbf. über Bad Homburg—Bad Nauheim-Kaſſel—Magdeburg
D. 27/28), die in beiden Nichtungen um 40 Minuten beſchleunigt wird
iſt ab 15. 5. d. Js. auch eine durchgehende Nachtverbindung zwiſchen
Wiesbaden und Berlin Pbf. über Mainz—Frankfurt—Magdeburg
vor=
geſehen. Die jetzigen D. 179/D. 180 zwiſchen Frankfurt und Berlin
wer=
den künftig ab und bis Wiesbaden über Mainz mit Schlafwagen
durch=
geführt. D. 179 Wiesbaden ab 9.17 Uhr nachm., Mainz ab 9.36 Uhr
nachm., Berlin Pbf. an 9.12 Uhr vorm. D. 180 Berlin Pbf. ab 10.05
nachm., Mainz an 9.31, Wiesbaden an 9.50 Uhr vorm.
Zur Ausfüllung einer ſühlbaren Lücke im Fahrplan auf der linken
Rheinſeite iſt ein neues Eilzugspaar, E. 111/E. 112, zwiſchen Frankfurt
a. M. und Barmen=R. über Mainz—Köln vorgeſehen. Eilzug 111 verläßt
6.20 Uhr nachm. Frankfurt, nimmt in Mainz einen Perſonenzuganſchluß
von Darmſtadt auf, fährt in Mainz um 7.22 ab, trifft 10.55 nachm. in
Köln und 12.21 Uhr nachts in Barmen=R. ein. In Koblenz Anſchluß an
D. 128 nach Trier, an 11.16 Uhr nachm. Umgekehrt verläßt E. 112
Bar=
men=R. um 12.44 Uhr nachm., Köln um 2.08 Uhr nachm., trifft 5,45 Uhr
in Mainz und 6.37 Uhr in Frankfurt ein. In Koblenz Anſchluß von
Trier mit E. 129, Trier ab 1.56 Uhr nachmittags.
Als weitere Neuerung iſt ein Eilzugspaar E. 119/E. 120 zwiſchen
Karlsruhe und Köln zu erwähnen, das über die Schiffbrücke bei Maxau
durch die Mittelpfalz über Landau-Neuſtadt a. d. H.—Bad Münſter—
Bingerbrück geſührt wird und erſtmals wieder nach dem Krieg dieſen
Teil der Pfalz an den durchgehenden Verkehr Rheinland—Süddeutſchland
anſchließt. E. 119 verläßt Karlsruhe um 5.50 Uhr nachm., trifft 9.03 in
Bad Münſter a. St., 9.30 Uhr abends in Bingerbrück und 12.31 Uhr vm.
in Köln ein. In der Gegenrichtung verläßt E. 120 um 6.00 Uhr vorm.
Köln, trifft 8.43 Uhr vorm. in Bingerbrück. 9.14 Uhr in Bad Münſter am
Stein, wo er Anſchluß an D. 134 nach der Nahe und Saarbrücken hat
und 12.08 Uhr nachmittags in Karlsruhe ein. Günſtige Anſchlüſſe in
Karlsruhe nach und von Baſel und nach und von Stuttgart über
Pforz=
heim ſind in beiden Richtungen gewahrt. Auch für Mainz und Frankfurt
verden dieſe Eilzüge durch Umſteigen in Bingerbrück mit D. 146 von
Frankfurt a. M. und D. 145 nach Frankfurt a. M. nach und von Köln
nutzbar gemacht.
Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß der Nachtſchnellzug D. 45 Baden=
Baden-Berlin, der zurzeit von Mannheim über die Riedbahn geleitet
wird, künftig wieder über die Bergſtraße nach Frankfurt geführt wird,
mit Halten in Bensheim und Darmſtadt. Die Stadt Darmſtadt, die den
ür Schlafwagenreiſende ſehr beliebten Zug im Vorjahre ungern
ver=
loren hat, gelangt damit wieder in den Beſitz der alten Verbindung
Der Schmnellzug D. 75, Baſel—Hamburg, der jetzt kurz por dem
Schnellzug D. 1, Baſel—Berlin, liegt, fährt künftig eine Stunde früher,
2.10 Uhr nachm., in Baſel ab und trifft um 8.26 Uhr nachm. in
Frank=
furt a. M. ein, von wo er um 9.00 Uhr nachm. nach Hamburg
weiter=
fährt und 6.47 Uhr vorm. daſelbſt eintrifft. Eine weitere
Nachtverbin=
dung Baſel—Hamburg wird durch den D. 1 von Baſel nach Frankfurt,
Baſel ab 4.40 Uhr nachm., Frankfurt an 10.13 Uhr nachm., mit Anſchluß
in Frankfurt an D. 77, Frankfurt ab 10.23 Uhr nachm., Hamburg an
7.58 Uhr vorm., vermittelt.
Für die Zeit vom 1. Juli bis 15. September iſt ein neues
beſchleu=
nigtes Perſonenzugpaar, 847/848, zwiſchen Freiburg bzw. Stuttgart und
Nummer 122
Krefeld vorgeſehK B.P. 847 fährt üiber Heidelberg.Frankfnrt.—Mainz
—Koblenz—Neut”,—Köln, während der Gegenzug B.P. 848 von Köln
rechtsrheiniſch über Niederlahnſtein—Wiesbaden—Frankfurt—Heidelberg
geführt wird. B.P. 847, Freiburg ab 9.30 Uhr vorm., Stuttgart ab 11.10
vorm., vereinigt, Bruchſal ab 1.15 Uhr nachm., Frankfurt an 3.45 Uhr.
nachm., ab 4.0 nachm., Mainz an 4.50 nachms. Koblenz an 7.21 nachm.,
Köln H. an 9.28 nachm., Krefeld an 10.40 Uhr abends. B.P. 648,
Kre=
feld ab 8.26 Uhr vorm., Köln H. ab 9.42 vorm., Niederlahnſtein ab 12,02
nachm., Wiesbaden ab 1.55 nachm., Frankfurt an 2.46 nachm., ab 3.01
nachm., Bruchſal an 5.34 Uhr nachm. Trennung, Stuttgart an 7.33 Uhr
nachm., Freiburg an 9.16 Uhr nachm. Durch Führung dieſer Züge übe
den etwas längeren Weg über Frankfurt wird in erſter Linie dem
Wun=
ſche der Verkehrsintereſſenten des linken Niederrheins entſprochen.
Auf die beſonderen Sonntagszüge, die im allgemeinen beſchleunigt
durchgeführt werden, ſei hier nach beſonders hingewieſen. In Frage
kommen ſolche von Frankfurt a. M. nach St. Goarshauſen und zuruck ab
Caub und vom 1. 6. bis 31. 8. ein weiteres Zugpaar Frankfurt-Koblen=
und zurück über Wiesbaden-Niederlahnſtein. Ferner Frankfurt-Bal
Münſter a. St. und zurück über Mainz—Gau=Algesheim, Ludwigshafen—
Mainz—Vingerbrück und zurſick, Frankfurt—Eberbach über Hanau=Oſ
und zurück mit Anſchluß in Wiebelsbach von und nach Darmſtadt, ſowie
Frankfurt—Heidelberg und zurück. Ebenſo iſt ein Sonntagszugpaar au
den Strecken Worms-Bensheim, Worms—Weinheim über Lampertheim
und Mannheim—Weinheim—Fürth bzw. Wahlen vorgeſehen. Auch von
Bingerbrück nach Alzey mit Anſchluß in Genſingen von Bad Münſter am
Stein wird ein Sonntagabendzug befördert.
Mögen die durch die getroffenen Fahrplanverbeſſerungen gehegten
Erwartungen der Reichsbahn nicht enttäuſcht werden.
— Befreiung der Lehrlinge von den Beiträgen zur
Erwerbsloſenfür=
ſorge. Da bei den Lehrherren noch vielfach Unklarheiten bezüiglich der
Befreiung der Lehrlinge von den Beitragen zur Erwerbsloſenfürſorge
beſtehen, bringt der öffentliche Arbeitsnachweis für Stadt und Kreis
Darmſtadt die einſchlägigen Beſtimmungen der neuen Faſſung der
fünf=
ten Ausführungsverordnung über Erwerbsloſenfürſorge vom 18. Januar
1926, die am 1. 2. Ifd. Js. in Kraft getreten iſt, nochmals in Erinnerung.
Nach dieſen Beſtimmungen iſt beitragsfrei die Beſchäftigung auf Grund
eines ſchriftlichen Lehrvertrags von mindeſtens zweijähriger Dauer.
Die Beitragsfreiheit iſt von einer vom Lehrherrn unterzeichneten Anzeig
bei der Krankenkaſſe abhängig. Die Unterſchrift des Lehrlings iſt nicht
erforderlich. Der Anzeige muß der ſchriftliche Lehrvertrag beigefügt
wer=
den. Die Beitragsfreiheit beginnt mit dem Montag der Woche, in der
die Anzeige bei der Krankenkaſſe eingeht. Maßgebend iſt alſo der
Tag des Eingangs, nicht der Tag der Antragſtellung. Eine nückwir
kende Befreiung iſt auf keinen Fall zuläſſig. Die Beitragsfreiheit erliſcht
ſechs Monate vor dem Tage, an dem das Lehrverhältnis durch
Zeitab=
lauf endet. Die Krankenkaſſen ſind zur genauen Beachtung der
Beſtim=
mungen der Ausführungsverordnung verpflichtet.
Darmſtädter Wochenmarktpreiſe am 1. Mai (pro Pfd. bzw. Stlick
in Pfg.): Speiſekartoffeln 4, Salatkartoffeln 4, Blumenkohl 100—200,
Wirſing 25, Weißkraut 30, Rotkraut 30, Kohlrabi (oberirdiſche) 40,
Spi=
nat 20, Tomaten 130, Zwiebeln 2, Gelberüben 25 bzw. 50, Roterüben 10,
Schwarzwurzeln 40, Kopfſalat 30, Feldſalat 60, Salatgurken 100, Radie
chen 4, Meerrettich 80, Sellerie 35—50, Spargel 60—100; — Eßäpfel 25
bis 35, Fall= und Kochäpfel 15—25, Apfelſinen 5—15, Zitronen 4—10,
Bananen 15—25, Rhabarber 15—20, Dörrobſt 40—60; — Schweinefleiſch
5—140, Kalbfleiſch 120, Rindfleiſch 80—90, Hackfleiſch 80—120,
Haus=
macherwurſt 80—160, Geflügel 120—180; —Süßrahmbutter 210,
Land=
butter 180—200, Eier 12—14, Handkäſe 5—16, Schmierkäſe 30.
Verwertung des Luftbildes im Siedlungsweſen. Die in letzter
Zeit an verſchiedenen heſſiſchen Orten veranſtalteten Flugtage legen dem
Gedanken nahe, dieſe günſtigen Gelegenheiten zur Aufnahme von
Luft=
bildern einzelner Ortſchaften auszunutzen. Luftbildaufnahmen ſind
ſo=
wohl für die Siedlungsarbeiten als auch für die Beurteilung und
Klar=
legung der Geländebeſchaffenheit von unſchätzbarem Werte. Sie zeigen
nicht bloß in überſichtlicher Weiſe begangene Fehler bei der
Ortsbebau=
ung, ſondern auch wertvolle Unterlagen für die Auffchließung von
Bau=
gelände und für die Auswahl von Siedlungsland. Um das Luftbildweſen
im allgemeinen zu fördern und verbreiten zu helfen, hat der Heſſiſche.
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft in einem Rundſchreiben an die
heſſi=
ſchen Kreisämter und Städtebürgermeiſter empfohlen, in geeigneten
Fäl=
en bei Flugveranſtaltungen die Gemeinden auf die Bedeutung vos
Lichtbildaufnahmen hinzuweiſen und zur Anfertigung ſolcher Aufnahmes
zu veranlaſſen.
Ein Vogelheim. Das Vogelhaus in Treuenau dient
wiſſen=
ſchaftlichen und erzieheriſchen Zwecken und wird den Schulen und
je=
dem Vogelfreund zugängig werden. Die Einrichtung geſchieg
auf Grund jahrzehntelanger ornithologiſcher Studien und Erfahrungen.
Es kommen alle heimiſchen Vogelarten, ſoweit ſie die Gefangenſchaft en
tragen, nicht mordluſtig oder unverträglich ſind, paarweiſe zur Aufnahme
Liebevolle, ſachkundige Wartung und Pflege werden den befiederten
Sän=
gern zuteil. Ruhe= und Raſtgelegenheiten, traute Eckchen, Tannengrün
fließendes Waſſer zum Trinken, Baden und Benetzen, Niſthöhlen und
Brutſtätten ſollen den Inſaſſen den Aufenthalt in ihrem Heim genehm
machen. Wer im engen Bauer einen einſamen, trauernden Vogel hat,
der ſich nach Flug und Geſelligkeit ſehnt, und der in der Freiheit ſich
nicht mehr zurechtfindet, der gebe ihn in das luftige, grünumſtandene,
ſonnenumwobene Vogelheim. Des Vogels Dank wird ihn geleiten.
RDV Sonderzüge zur Dresbener Gartenbau=Ausftellung. Zum be
quemen Beſuch der diesjährigen Dresdener Gartenbau=Ausſtellung had
die Reichsbahndirektion Dresden eine ganze Reihe Sonderzüge
an=
geordnet, und zwar zunähſt drei von Leipzig: am 16. Mai mit
Anſchluß an die Frühzüge nach der Sächſiſchen Schweiz und Rückfahrt
nach Schluß der Theater um 11 Uhr: am 4. Juli ebenfalls mit Anſchluß
nach der Sächſiſchen Schweiz; endlich am 8. Auguſt, diesmal nicht über
Rieſa, ſondern über Döbeln, mit Halteſtellen in Großbothen, Leisnig,
Döbeln, Roßwein, Noſſen, Miltitz=Roitzſch und Meißen (Rückfahrt
mög=
lichſt ſpät. — Zwei Sonderzüge ſollen von Plauen i. V. ausgehen
und über Herlosgrün, Reichenbach, Zwickau, Glauchau, St. Egidien und
Chemnitz nach Dresden führen: am 6. Juni und am 11. Juli (mit
An=
ſchluß an die Sächſiſche Schweiz). — Af 16. Mai geht ein
Scheibe, Großſchönau, Wermsdorf, Leutensdorf, Eibau, Ebe
3bach,
Sohland, Wilthen, Biſchofswerda. — Am 13. Mai und 4. Juli je eine
von Aue i. S. über Schwarzenberg, Buchholz, Annaberg, Zſchopau. —
Weiter gehen am 16. Mai und am 15. Auguſt Züge von Gößnitz über
Meerane, Glauchau, St. Egidien, Chemnitz nach Dresden mit Anſchluß
nach der Sächſiſchen Schweiz. — Von Reichenberg geht ein Zug, der
an allen Stationen bis Zittau hält, am 6. Juli nach Dresden.
Schließlich gehen am 18. Juli und am 15. Anguſt Sonderzüge von
Gör=
litz nach Dresden, die von der Reichsbahndirektion Breslau
einzu=
legen ſind.
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Künftler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Grwähnung
geſchlebt, behält ſich die Redaktion ibr Urteil vor.
— Palaſt=Lichtſpiele: „Die Liebe der Bajadere‟.
Ein Senſations=Abenteuerfilm aus dem dunkelſten Indien in ſieben
ſpannenden und nervenpeitſchenden Akten. Ein deutſches Meiſterwerk
echt deutſcher Filmkunſt. Ein ganz groß aufgemachter Senſationsfilm,
der in Indien und London ſpielt. Sowohl landſchaftlich als auch
inhalt=
lich bringt der Film viel Neues und behandelt die Geſchichte einer indi
chen Tänzerin, die ſich für einen weißen Offizier aufopfert.
Senſatio=
nelle Jagden, Verfolgungen zu Pferde, zwiſchen wilden Tieren und im
Flugzeug bilden den Höhepunkt des Films. — Im Beiprogramm „Der
Wettſtreit der Reporter”, ein Film von Sport und Liebe in
vier Akten, ſowie die immer recht intereſſante Wochenſchau. Dieſes ganz
hervorragende, ſehenswerte Programm gelangt nur noch heute Montag
zur Aufführung.
Tageskalender für Montag, den 3. Mai 1926.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 8 Uhr, Ende nach 9½ Uhr:
Konzert der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsverbands deutſcher
Orpheum.
Orcheſter. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung.
abends 8 Uhr: Revue „Für alle‟
Kinonorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
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Echte Lederpolsterung. Sfache
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reifung. Elektrisch. Licht. Anlasser, Signal,
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lage, Stoßdämpfer, Kilometerzähler u. a.
UM
Endſpiele um die ſäddeutſche
Meiſterſchaft.
Die ſüddeutſchen Endſpiele haben mit dem wichtigſten Spiel
F. S. V. Frankfurt gegen V. f. R. Mannheim ihren Höhepunkt
erreicht. Frankfurt ſchlug die Mannheimer in einem
glänzen=
den Spiele glatt mit 4:1, ſo daß nunmehr Frankfurt mit
Mann=
heim punktgleich iſt. Die Frankfurter rangieren aber heute ſchon
endgültig auf dem dritten Platz, da ſie das weit beſſere
Tor=
verhältnis haben, was bei der Placierung in der Tabelle den
Ausſchlag gibt. Die Frankfurter brauchen jetzt nur in
Saar=
brücken unentſchieden zu ſpielen, um endgültig den dritten Platz
zu behaupten, was in Anbetracht der derzeitig glänzenden Form
des Mainmeiſters kaum zu bezweifeln ſein dürfte.
Die Sp.Vgg. Fürth ſchlug in einem mäßigen Spiele den
Karlsruher F.V. verdient mit 4:0, ſo daß die Teilnehmer an
den D. F. B.=Endſpielen nunmehr Bayern=München,
Sp.=Vg. Fürth und F. S. V. Frankfurt lauten, wie
das aus folgender Aufſtellung zu erſehen iſt:
Bayern=München
10 (
2 — 56:17 Tore 18 Punkte
Sp. Vg. Fürth
10 7 1 2 29:15 „
15 „
9
F. S. V. Frankfurt
4 1 4 24:11 „
9 „
V. f. R. Mannheim 10 3 3
14:30 „
9„
Karlsruher F. V.
10
11:35 „
2
„
F. V. Saarbrücken
9 1 1 7 13:34 „
3 „
F. S. V. Frankfurt dritter ſüddeutſcher Vertreter
V. f. R. Mannheim vor 30 000 Zuſchauern in Frankfurt
mit 4:1 Toren geſchlagen.
Der von Spielbeginn ab fein herabrieſelnde Regen ſchien
keineswegs geeignet zu ſein, einen einwandfreien Spielverlauf
zu ermöglichen, doch fanden ſich die Mannſchaften über
Erwar=
ten gut mit den glatten Bodenverhältniſſen ab. Beſonders
Mannheim hatte hierin ein Plus, und dies ſcheint auch der
Grund für das im ganzen betrachtet beſſere Feldſpiel des Ex
meiſters von Süddeutſchland geweſen zu ſein. Die Mannheimer
verfügen in ihrem Team an weſentlichen Mannſchaftspunkten
über beſſere techniſche Durchbildung, ſo daß der ſyſtematiſche
Angriffsaufbau beſonders von der Hintermannſchaft meiſtens
beſſer geleitet wurde als bei dem Frankfurter Meiſter. Doch auch
in dieſem entſcheidenden Spiel um den dritten Tabellenplatz
machte ſich bei den Raſenſpielern der ſchon ſeit der ganzen letzten
Saiſon gerügte Kardinalfehler der mangelnden
Entſchlußfähig=
keit vor dem gegneriſchen Tore bemerkbar, der die Mannſchaft
um manche ſichere Chance brachte. Der F. S. V. Frankfurt
unter=
ſcheidet ſich gerade in dieſer Hinſicht ſehr vorteilhaft von ſeinem
Gegner, im Felde ſieht man hier, ein relativ einfaches Spiel,
das entweder in Steilangriffen aus dem Innenſtrm oder im
raumgreifenden Flügelſpiel die Angriffsreihe vor das Tor führt
hier wird aber nicht lange gefackelt, ſondern unter dem Einſatz
aller Energie irgendwie Erfolge zu erzielen geſucht. So war
es auch geſtern wieder. Mannheim konnte beſonders zu Anfang
ganz beängſtigend drängen, bis Gattermann aus einem
über=
raſchenden Durchbruch im Verein mit Reinhold Strehlke ein
ganz unerwartetes Tor erzielte. Eine ſehr gute Partie lieferte
Mannheims Mittelläufer Deſchner, der mit Au zuſammen die
Hauptlaſt des Kampfes trug. Im Sturm konnte eigentlich nur
Meißner gefallen. In der Frankfurter Mannſchaft war wieder
Bretteville durch ſeine glänzende und ſtets uneigennützige
Sturmführung die Hauptſtütze der Mannſchaft. Die Tore ſchoſſen
Reinhold Strehlke, Gattermann, Fritz und Arno Strehlke. Bei
Mannheim zeichnet Berk verantwortlich für den Ehrentreffer.
Abſchließend ſoll geſagt werden, daß Frankfurt durch ſeine
pro=
duktivere Spielweiſe und ſeine größere Energie verdient
ge=
wonnen hat.
Zum Spielverlauf ſelbſt iſt folgendes zu ſagen: Mannheim
findet ſich ſchnell vom Anſtoß weg und verlegt in exaktem
Kom=
binationsſpiel den gleich heftig einſetzenden Kampf in die
Frank=
furter Hälfte, wo es der heimiſchen Mannſchaft nur unter
Auf=
bietung aller Kräfte und manchmal auch aller verfüglichen
Man=
nen gelingt, drohende Gefahren abzuwenden. Da plötzlich in der
6. Minute gibt Wallishauſer mit mächtigem Schlag das Leder
zum Rechtsaußen, Gattermann überläuft die Mannheimer
Hin=
termannſchaft und legt Reinhold Strehlke ſchön durch, der mit
frin placiertem Schuß, an dem ſich vergeblich werfenden Hügel
vorbei in die äußerſte rechte Ecke einſendet. Durch die 30000
Zuſchauer angefeuert, legen ſich nunmehr die Frankfurter
mäch=
tig ins Zeug, doch es gelingt ihnen nur ſchwerlich, gegen das
exakte Kombinationsſpiel der Mannheimer aufzukommen.
Be=
ſonders Meißner ſchafft mit ſeinen gefährlichen Durchbrüchen
die ſchwierigſten Situationen vor Kriegers Gehäuſe, die dieſer
aber, wenn auch unter Beiſtand des Torpfoſten, meiſtert. In
der 18. Minute etwa gibt der Linksaußen Waldſchmidt einen
Strafſtoß genau vors Mannheimer Tor, ein kurzes Hin= und
Herpaſſen und ſchon flitzt ein ſcharfer Schuß von Mittelläufer
Fritz etwas aus dem Hinterhalt zum zweitenmal ins
Mann=
heimer Tor. Dieſe unerwartete Wendung des Kampfes
depri=
mierte die Mannheimer, die doch ſichtlich überlegen waren, etwas
ſtark, ſo daß Frankfurt zeitweiſe drängen kann. Doch die
Mann=
heimer ſollten nicht leer ausgehen. Deſchner leitet einen feinen
Angriff ein, der Ball wandert von Herberger zu Fleiſchmann,
deſſen genaue Vorlage Berk aus nächſter Nähe einſenden kann.
Bis Halbzeit ſah man dann ein mehr ausgeglichenes Spiel.
Nach Wiederanſtoß ziehen die Frankfurter gleich mächtig an, die
Läuferreihe leitet ſchöne Angriffe ein, in ſchnellem Flügelſpiel
kommt Waldſchmidt durch, nachdem ihn Bretteville freigeſpielt
hatte, und jagt eine unheimliche Bombe unhaltbar für Hügel
ins Mannheimer Netz. Nun haben die Frankfurter endgültig
das Heft in der Hand. Arno Strehlke ſpielt ſich glänzend durch
und ſtellt das Reſultat auf 4:1, womit ſich die Mannheimer
end=
gültig geſchlagen bekennen müſſen, trotz zeitweiſe beſſeren Spiels.
Damit hat ſich Frankfurt die dritte Tabellenſtelle geſichert, da
in dieſem Falle nicht die Punkte, ſondern bei deren Gleichheit
das beſſere Torverhältnis entſcheidet
Bahern München ſchlägt den Hamburger S. B. 4:3 (4:2)
Ein prachtvolles Spiel vor 17 000 Zuſchauern.
Das Spiel des neuen ſüddeutſchen Meiſters Bayern=München
gegen den langjährigen norddeutſchen Meiſter Hamburger S.=V.
das man als eine Art Generalprobe zu den deutſchen Meiſter
ſchaften anſehen konnte, fand in der Jſarſtadt ein großes
Inter=
eſſe. 17000 Zuſchauer wohnten dem Kampf bei, der als eines
der ſchönſten Spiele angeſehen werden muß, das man je in
München geſehen hat. Beide Mannſchaften erſchienen in ſtärkſter
Aufſtellung und boten eine hervorragende Leiſtung. Bei Bayern
war die ganze Elf in beſter Verfaſſung, auch das Spiel des
Ham=
burger S.=V. begeiſterte, wenn auch in dieſer Mannſchaft die
Flügelleute verſagten und der Läufer Lang ein nur mäßiges
Spiel lieferte. Der Kampf begann mit einer Ueberraſchung, da
Bayern ſchon in der dritten Minute durch Dietl, im Anſchluß an
einen Strafſtoß, die Führung übernehmen konnte. Bayern
drängte jetzt leicht und konnte ſchon bald, abermals durch Dietl,
auf 2:0 erhöhen. Jetzt erwachte aber auch der HSV., der in
kraft=
voll vorgetragenen Angriffen die Bayern=Hintermannſchaft in
Schweiß brachte und den Torhüter Münchens, Bernſtein, vor
manche ſchwere Aufgabe ſtellte. Eine feine Vorlage von Harder
vurde denn auch in der 20. Minute durch Sommer zum erſten
Gegentor verwandelt. In einem glänzenden Alleingang ſtellte
ſieben Minuten ſpäter der Hamburger Durchreißer Harder den
Ausgleich her. Der Kampf war jetzt ziemlich verteilt. Während
Hamburg mehr mit durchbruchsartigem Charakter kämpfte, ver
ſuchte Bayern immer wieder, in feinen Kombinationen vor das
gegneriſche Tor zu kommen. In der 36. Minute fiel durch
Pöt=
tinger, nach Vorlage von Kienzler, das ſchönſte Tor des Tages.
Fünf Minuten vor Halbzeit ſtellte Hofmann nach guter
Kombi=
nation des Innentrios das Ergebnis auf 4:2. — Auch in der
zweiten Halbzeit war das Tempo des Kampfes außerordentlich
ſchnell. Beide Sturmreihen waren ſehr tätig und gaben den
Hin=
termannſchaften ſchwere Arbeit, die aber im allgemeinen auc
gut bewältigt wurde. Es fiel auch nur noch ein Tor, und zwar
konnte Ziegenſpeck nach Vorlage von Harder die Zahl der
Gegen=
tore für Hamburg auf drei erhöhen. Gegen Schluß drängte
Bayern wieder ſtark, es hatte auch noch einige Torchancen, die
jedoch von ſeinen Stürmern verſcherzt wurden.
Sportverein Darmſtadt — 1. Fußballklub Pforzheim 4:3.
Die Darmſtädter haben alſo mit dieſem Reſultat den
Aus=
gang des Vorſpiels in Pforzheim glänzend revidiert. Man
wwird nicht beſtreiten, der Mannſchaft Können bewegt ſich in
auf=
ſteigender Linie. Trotzdem man auch heute auf dem einen oder
anderen Poſten wieder ein neues Geſicht ſah, und von allen
dieſen vielen bisher keiner verſagt hat, zeigte die Mannſchaft
wieder eine einheitliche Leiſtung. Wicklas, Schäfer, Köhler,
Steckenreuther, Rauſch in bisherigen Spielen, und heute Becker,
Michaelis und Wenner, ſind alles Spieler, bei denen im Verein
mit den anderen erprobten alten Kämpen kein allzu großer
Klaſ=
ſenunterſchied mehr beſteht. Noch eine weitere Reihe von guten
Privatſpielen werden alle dieſe Kräfte bis zum Herbſt ſicher zu
einer noch beſſeren Leiſtung auflaufen, bei der mit Recht
man=
cher andere Bezirksligaverein den Sportverein Darmſtadt um
ſeine reiche Auswahl von befähigten Spielern für ſeine erſte Elf
beneiden kann. Iſt dazu für die zurzeit noch außer Tätigkeit
befindlichen Spieler Dresler, Rayck und Meyer Spielerlaubnis
für den Sportverein eingetroffen, dann werden weiter die
An=
hänger des Lederballs in Darmſtadt ſicher noch manche Freude
mit der Mannſchaft erleben. Ohne Zweifel iſt von allen dieſen,
die bis jetzt ihr Debüt gaben, Becker der talentvollſte Spieler,
würdig die ſpieleriſche Nachfolge Stephans anzutreten. Sein
Dazwiſchenfahren, ſein Ballſchlag ſtempelt ihn im Verein mit
Laumann zu einem Verteidiger, auf den der Sportverein ſtolz
ſein kann.
In dem erſten Fußballklub Pforzheim ſtand den
Einheimi=
ſchen geſtern eine Mannſchaft gegenüber, die ſich ſehen laſſen
kann. Ueber ſie einen einwandfreien Sieg zu erringen, iſt eine
Leiſtung. Roller, Melchior, Seidel, Bürkle, Wetzel im Rahmen
mit den anderen Mannſchaftsteilen zeigten zuweilen ein Spiel
von Verſtändnis und Auffaſſung, wie man ſelten Mannſchaften
in Darmſtadt zu ſehen bekommt. Ihr Stellungs= und Zuſpiel,
Ballſtoppen und Täuſchen war manchmal eine Luſt mit
anzu=
ſehen. Nur ihr Torwächter paßt nicht ganz in die Mannſchaft
Er iſt auch derjenige, der ihre Niederlage zum größten Teile
mit=
verſchuldete.
Berger ſchießt für Darmſtadt nach 6 Minuten Spielzeit das
erſte Tor. Vor und nach dieſem war das Spiel verteilt. Nack
30 Minuten gleicht Seidel, Pforzheims Rechtaußen, durch ein
wunderbares Tor aus. Kurz vor Schluß der erſten Spielzeit
entfällt Girmſcheid, bei dem man geſtern in manchen Situationen
die Sicherheit vermißte, der Ball aus den Händen. Wetzel,
neben ihm ſtehend, hat ein Leichtes, für ſeine Mannſchaft das
zweite Tor einzuſchieben. Ohne Pauſe geht das Spiel weiter.
Für Michgelis, der ſich als Neuling in der Darmſtädter Mann
ſchaft gut gehalten hatte, tritt Bärenz als Mittelläufer auf deſſen
Poſten. Kaum begonnen, ſchießt der energiſche Bürkle für ſeinen
Verein das dritte Tor. Pforzheim wird zuſehends beſſer. Die
bisherige Eleichwertigkeit der Mannſchaften hat ſich zugunſten
der Gäſte ſtark verſchoben. Die Niederlage der hieſigen ſcheint
beſiegelt. Beſonders im Sturm will es eine Weile nicht recht
kkappen. Ab und zu greift ſogar eine kleine Verwirrung Platz.
Vforzheim liefert ein Spiel, an dem man ſeine Freude hat.
Die Zuſchauer feuern durch Zurufe die Darmſtädter zu einer
beſſeren Leiſtung an. Erſt allmählich wird es wieder beſſer.
Ein Vorſpiel Tacacz. Müllmerſtadt, Wekner hinterher, erfaßt
den Ball, das zweite Tor iſt erzielt. Kurz darauf läuft derſelbe
Spieler beherzt mit dem Ball durch, ſein kräftiger Schuß ſtellt
die Partie auf 3:3. Beide Mannſchaften leiſten ſich nun wieder
ein gleiches, ſelten ſchönes Spiel, ohne Schärfe, ruhig und mit
Ueberlegung wandert der Ball von Mann zu Mann. Ein gut
geführter Angriff von Wekner und Stephan II. verſäumt
aus=
ſichtsreich Müllmerſtadt. Eine Minute vor Schluß verſchafft ſich
der Letztere nochmals den Ball, und mit Eleganz ſitzt das vierte
Tor für Darmſtadt. Voll Freude ſpenden die Zuſchauer dem
grandioſen Endſpurt der Sportvereinler Beifall. Einen Erfolg,
der beim Stand 3:1 für Pforzheim nicht allzu ausſichtsreick
mehr für ſie ausſah. Herr Klemm aus Offenbach als
Unpar=
teiiſcher ließ manchmal zu wünſchen übrig. — Vor dem Spiel
der beiden Mannſchaften trafen ſich die alten Herren der
Frank=
urter Eintracht und des Sportvereins. Mit Hilfe von Hegy
ſicherten ſich die Letzteren mit 3:0 den Erfolg.
Viktoria Griesheim—Union Darmſtadt 1:3 (0:1).
Das Rückſpiel in Griesheim konnte Union gleichfalls
ge=
winnen. Die gedachte Umſtellung und Neubeſetzung zweier Poſten
ließ ſich unvorhergeſehener Umſtände wegen nicht verwirklichen.
So trat Union in alter Aufſtellung an, hatte aber im Sturm, in
Läuferreihe und Verteidigung je einen Mann Erſatz.
Das Spiel ſtand nicht auf beſonders hoher Stufe. Die Union=
Elf zeigte nicht ihr wirkliches Können, ſpielte ohne Luſt und
Energie, ausgenommen die Verteidigung. Bei Union war nur
die Verteidigung auf gewohnter Höhe. Neben dem
unverwüſt=
lichen Frey bewährte ſich der junge Zirkel durch gute
Abwehr=
arbeit. Die Läufer fielen ab, beſonders aber der Mittelläufer.
Er iſt viel zu langſam am Ball, im Zerſtören daher
unzuläng=
lich. Im Aufbau läßt die Genauigkeit ſeiner Ballabgabe und
ſeiner Ballverteilung zu wünſchen übrig. Er kann von Moller
viel lernen. Beck und Seelbach auf den Außenpoſten arbeiteten
gut. Im Sturm, der allerdings anfangs nur mit vier Mann
ſpielte, klappte es in vielerlei Hinſicht nicht.
Bei Griesheim überraſchte der rieſige Eifer. Die Elf leiſtete
gegenüber dem Vorſpiel zwar allgemein nichts Beſſeres, nur
vermochte die gut arbeitende Läuferreihe den Sturm ſchön vor
zudrücken. Dieſer vermaſſelte aber die ſchönſten Sachen. Die
anderen Mannſchaftsteile ſtanden ihren Mann. Wucht und
Schärfe erſetzten allerdings oft Technik und Taktik. — Das Spiel
trug erfreulicherweiſe im Gegenſatz zu dem Vorſpiel den
Cha=
rakter eines wirklichen Freundſchaftsſpiels. Der Schiri?!
Unions alte Herren blieben in Weiterſtadt nach zahmem
Spiel mit 5:0 ſiegreich. Der erſte Sieg! Und gleich dieſe Höhe
Na ja — kein Wunder bei all den Größen. Natürlich wurde der
Sieg bei den Weiterſtädter Gaſtfreunden gefeiert. Darf man
gratulieren? Aber im Ernſt. — Unions 1. Jugend ſchlug
Ger=
mania Eberſtadt mit 2:0. Die 2. Jugend verlor mit reichlick
Pech mit dem gleichen Torverhältnis gegen Pfungſtadt dort,
Zur Meiſterſchaft reichts aber hoffentlich doch noch.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt—Fr. Tgde. Wixhauſen 1:2 (0:1).
Mit vielem Pech verlor geſtern abermals die
Spielvereini=
gungs=Mannſchaft ein weiteres Serienſpiel. War in der erſten
Spielhälfte mit dem Wind im Rücken Wixhauſen leicht im
Vor=
teil, ſo kann es doch nur durch zu ſchwache Abwehr des
Darm=
ſtädter rechten Verteidigers in Führung gehen. Im Anſchluß
an einen Strafſtoß erzwingt Darmſtadt den Ausgleich. Gleich
darauf geht Wixhauſen abermals durch fehlerhafte Abwehr in
Führung. Darmſtadt wird nun drückend überlegen, doch
Wix=
hauſen verteidigt äußerſt zahlreich und ſucht durch dauerndes
Austreten Zeit zu gewinnen. Darmſtadt hat mit ſeinen Schüſſer
außerdem noch viel Pech und muß ſich zum Schluſſe unverdient
geſchlagen bekennen.
2. Mannſchaft Spielvereinigung —2. Mannſch. Wixhauſen 0:0.
V. f. B. Stuttgart — F. S. V. Mainz 05 2:2.
Im letzten Spiele der inoffiziellen Runde der Zweiten
ſtan=
den ſich geſtern V.f.B. Stuttgart und F. S.V. Mainz 05 vor
4000 Zuſchauern auf dem Cannſtatter Raſen gegenüber. Mainz
konnte hier durch ſeinen großen Eifer und ſeine Schnelligkeit
ge=
fallen, da es dem V.f.B. Stuttgart mit ſeinen ſchärfſten eigener
Waffen dadurch Paroli bieten konnte. Das Spiel war im großen
und ganzen ausgeglichen, bei Mainz konnte die geſamte
Hinter=
mannſchaft, insbeſondere Lautner im Tor, gefallen, während ſich
im Sturm der Linksaußen durch ſeinen großen Eifer
auszeich=
nete. Bei den Stuttgartern war ebenfalls die linke Sturmſeite
ſehr gut, ſowie die Verteidigung. Der für den Mittelläufer Blum
eingeſtellte Erſatz hielt ſich ganz gut. Die Tore ſchoſſen für Mainz
Feith und Lipponer, während für Stuttgart Heß und Rutz
ver=
antwortlich zeichneten. Schiedsrichter Roſſi leitete das Treffen
einwandfrei.
Der Fifa=Kongreß in Rom.
Rom, 2. Mai. (Eig. Drahtbericht.)
Der Eröffnung des Internationalen
Fußball=
kongreſſes ging am Samstag eine Tagung der
internationa=
len Schiedsrichter=Vereinigung voraus, in der nach einer
Aus=
ſprache über allgemeine Richtlinien beſchloſſen wurde, dem
Kon=
greß der Fifa den Wunſch zu unterbreiten, daß in jedem Jahre
beim Fifa=Kongreß auch eine Tagung der internationalen
Schiedsrichter=Vereinigung ſtattfinden ſolle, um die techniſchen
Fragen wie Schiedsrichterfunktionen und Auslegung der
Spiel=
regeln zu beſprechen und zu erledigen. Am Sonntag vormittag
iſt dann im Saale des Kapitols zu Rom der Fifa=Kongreß in
feierlicher Weiſe eröffnet worden. Der Bürgermeiſter von Rom
und der Präſident des italieniſchenVerbandes begrüßten in
herz=
licher Weiſe die Teilnehmer an dem Kongreß, in deren Namen
der Präſident der Fifa, Rimet=Frankreich, den Dank abſtattete,
Am Nachmittag um 3 Uhr wurden im Provinzialrat=Palaſt die
Verhandlungen aufgenommen, und in franzöſiſcher, engliſcher
uind deutſcher Sprache geredet. Zunächſt wurde der Bericht über
den Prager Kongreß vorgelegt. Hier erhob Irland Einſpruch
gegen den Paſſus, der die Kompetenzen der Fifa und des
inter=
nationalen Board abgrenzt, zog aber dann, nachdem der Präſi
dent befriedigende Erklärungen abgegeben hatte, dieſen
Ein=
ſpruch wieder zurück. Der Jahresbericht des Generalſekretärs
Hirſchmann=Holland veranlaßte den ſchweizeriſchen Delegierten
im Namen ſeines Verbandes ſein Befremden auszuſprechen, daß
das Generalſekretariat bei allen wichtigen Fragen, eine paſſive
Haltung einnimmt. Dieſen Ausführungen ſchloß ſich der
ſchwe=
diſche Delegierte an. Hierauf wurde die Aufnahme Eeuadors
beſchloſſen.
Seite 4
Montag, den 3. Mai 1926
Nummer 122
Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Endſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft:
In Frankfurt a. M.: FS.V. Frankfurt — V.f.R.
Mann=
heim 4:1. In Fürth: Sp.=Vg. Fürth — Karlsruher F.=V. 4:0.
Rat=Popper=Gedächtsnisſpiel: In Hanau:
Main=
bezirk gegen Bezirk Bayern 177. Liga=Aufſtiegſpiele:
Bezirk Bayern: Sport=Verein Ingolſtadt —
Fußball=
klub Fürth 2:3. Erſter F.=C. Bayreuth — Würzburger Kicklers
5:0. Bezirk Württemberg/Baden: Sp.=Vg.
Cann=
ſtatt — Union=Böckingen 2:2. Phönix=Karlsruhe — S.=C.
Frei=
burg 1:3. Rheinbezirk: Phönix=Mannheim — F.=V. Speyer
2:3. Sp.=V. Sandhofen — V.f.R. Kaiſerslautern 1:0. Bezirk
Rheinheſſen/Saar: Saar G5, Saarbrücken — Eintracht,
Trier 2:2. Haſſia=Bingen — Alemannia=Worms 5:0 Privat=
Spiele: Bayern=München — Hamburger S.=V. 4:3. A. S. V.
Nürnberg — Franken=Nürnberg (Samstag) 3:1. 1. F.=C.
Nürn=
berg (Pokalelf) — Franken=Nürnberg (Sonntag) 2:2. V. f. R.
Fürth — Freiburger F.=C. 2:1. V.f.B. Stuttgart — F. S. V. Mainz
1905 2:2. V.f.R. Heilbronn — S.=C. Stuttgart 6:4. V.f.R. 01,
Frankfurt — F.=C. Hanau 93 3:2. Eintracht=Frankfurt — Union=
Niederrad 1:2. Sportfreunde=Frankfurt — Helvetia=Frankfurt
3:1. S.=V. Mannheim=Waldhof— Wacker=München 2:6.
Wor=
matia=Worms — Wacker=München 1:2 (abg.). S.=V. Wiesbaden
V.f.L. Neckarau 1:1. F.=C. Idar — Boruſſia=Neunkirchen 5:1.
Weſtdeutſchland.
Entſcheidungsſpiel um die dritte
Vertreter=
ſtelle: In Oberhauſen: Schwarz=Weiß, Eſſen
Duisburger Spielverein 2:3. Weitere Spiele: T.u.S.
Bochum — Stuttgarter Kickers 4:3. Turu=Düſſeldovf —
Stutt=
garter Kickers 4:1. V.f.R. Köln — Arminia=Bielefeld 4:1.
Düſ=
ſeldorfer S.=C. 99 — B.=C. 05, Düſſeldorf (Samstag) 4:2.
Düſ=
ſeldorfer S.=C. 99—B.=V. Buer G7 2:1. S.U.S. Elberfeld —
B.=V. 04, Düſſeldorf 1:0. Städteſpiel Kaſſel — Düſſeldorf 4:4.
Arminia=Bielefeld — Viktoria=Hamburg (Samstag) 1:5. Union=
Herford — Viktoria=Hamburg 2:4. Greven 09—V.f.K. Hamm 0:1.
Sp.=Vg. Oberhauſen — V.f.bB. Ruhrort 2:0. B.=V. Beeck—
Meiderich 06 2:1. V. f. B. Bottrop — Umion=Hamborn 3:2.
Preußen=Krefeld — Sp.=Vg. Köln=Sülz G7 4:2. Preußen=Eſſen
—
Union=Gelſenkirchen 1:2. F.=V. Osnabrück — Sparta=
Nord=
horn 3:3. Sportfreunde=Siegen — Kölner Cl.f.R. 0:4.
Brandenburg.
1. Endſpiel um die Berliner Meiſterſchaft:
Hertha=Berliner S.=C. — Norden=Nordweſt, Berlin 7:0.
Wei=
tere Spiele: Tennis=Boruſſia, Berlin — Berliner S.=V. 92
(Samstag) 3:1. Alemannia=Berlin — Vowärts=Werlin 2:1.
1. F.=C. Neukölln — Guts Muts, Dresden 1:2.
Norddeutſchland.
Groß=Hamburg: S.=V. Eimsbüttel — St. Pauli F.=V.
1:1. Bezirk Harburg: Raſenſport=Harburg — F.=C.
Ro=
thenburgsorth=Hamburg 2:2. Normannia=Harburg — Viktoria=
Wilhelmsburg 5:3. Südbezirk: Arminia=Hannover — Sp.=
Vg. Leipzig 3:3. Eintracht=Braunſchweig — Rot=Weiß,
Han=
mover 4:2. Hannoverſcher S.=C. — Eintracht=Hannover 2:4.
Bezirk Lübeck: Phönix=Lübeck — Union=Oberſchöneweide
(Samstag) 0:8. Oldesloe — Schwerm 03 4:3. W.f.L. Schwerin
— Roſtock 95 3:0. Bezirk Bremen: Komet=Bremen —
Bremer S.=V. 1:6. Union=Altona — A.B.T.S. Bremen 1:4.
Werder=Bremen — Union=Altona (Samstag) 4:3. Bezirk
Kiel: Holſtein=Kiel — Umon=Oberſchöneweide 2:1.
Mitteldeutſchland.
Feſtſtellang des „Zweiten”: Fortung=Leipzig —
Preußen=Chemnitz 8:0. Weitere Spiele: V.f.L. Zwickau
— 1. F.=C. Nürnberg (Samstag) 0:5. Chemnitzer B.=C.
1. F.=C. Nürnberg 1:4. Dresdener S.=C.— V.f.B. Leipzig 2:5.
Brandenburg=Dresden — Sp.=Vg. Dresden 2:1. Sturm=
Chem=
nitz — Konkordia=Plauen 2:1. 1. Vogtl. F.=C., Plauen —
Plaue=
ner B.S.C. 1:5. Fortuna=Magdeburg — Germania=Halberſtadt
0:3. Germania=Köthen — Cricket=Viktoria, Magdeburg 5:1. Riſger
S.=V. — Ring=Dresden 0:4. 1. S.=V. Jena — Wacker=Halle 1:2.
V.f. L. Halle 96 — Sportfreunde=Leipzig 2:3.
Nordoſtdeutſchland.
Preußen, Stettn — Guts Muts, Dresden 1:7.
Südoſtdeutſchland.
Endſpielumdie ſüdoſtdeutſche Meiſterſchaft:
Breslauer S.=C. 08— Viktoria=Forſt 2:2. Weitere Spiele:
Cottbus 98 — V.f.B. Gleiwitz 1:4. Liegnitz 96 — Saganer S.=V.
2:2. Viktorio=Glogau — Sportfreunde=Breslam 1:3.
Fußball=Länderkampf Holland—Belgien.
Belgien ſiegt vor 30 000 Zuſchauern nach ſchönem Spiel 5:1 (1:1).
Die Nationalmannſchaften von Holland und Belgien
ſtan=
den ſich am Sonntag in Amſterdam zum 31. Male im
Länder=
kampf gegenüber. Mehr als 30 000 Zuſchauer waren Zeuge eines
intereſſanten Fußballkampfes, den die beſſeren Belgier verdient
mit dem hohen Ergebnis von 5:1 (1:1) beenden konnten. Bis
zur Halbzeit war das Spiel der beiden Mannſchaften
ausge=
glichen. Tak ſchoß für Holland das erſte Tor. Der Ausgleich
erfolgte wenige Minuten ſpäter durch ein Selbſttor der
Hollän=
der. Nach dem Wechſel waren die Belgier ſtark überlegen und
ſchoſſen in mehr oder weniger größeren Abſtänden noch 4 Tore.
England.
Meiſterſchaftsſpiele: Arſenal — Birmingham 8:0,
Bolton Wanderers—Everton 0:2, Burnley—Cardiff City 4:1,
Leeds United—Tottenham Hottſpurs 4:1, Liverpool—Sheffield
United 2:2, Mancheſter United—Weſt Bromich 3:2, Newcaſtle
United—Mancheſter City 3:2, Notts County—Huddersfield Town
4:2, Weſt Ham United—Bury 0:2.
Oeſterreich.
Meiſterſchaftsſpiel: Slovan — Sportklub 4:2.
Privatſpiele: Vienna — Viktoria Ziskow 3:1, W. A. C. —
Brigittenauer A. C. 2:1.
Tſchechoſlowakei.
Sparta Prag—1. T. E. Budapeſt 3:1, D. F. C. Prag—Rapid
Wien (Samstag) 4:2, Slavia Prag—S. K. Nuſſelſky (Samstag)
5:2, Sparta Prag—Simmering 5:0, Slavia Prag—Rapid Wien
0:1, D. F. C. Prag—S. K. Nuſſelſky 2:1.
Schweiz.
Meiſterſchaftsſpiele: Young Fellows—Grashoppers
Zürich 1:3, Brühl/St. Gallen—Veltheim 1:1, Young Boys Baſel
—F. C. Bern 2:0, Nordſtern Baſel—Old Boys 1:0, F. C. Aarau
—Solothurn 1:2, Lauſanne Sports—Servette 1:4, Chaux de
fonds—Eitiole Carouge 0:5, Urania Genf—F. C. Fribourg 0:0.
Holland.
Meiſterſchaftsſpiele: Be Quick Groningen—
Storm=
bogels Ymuiden 1:2, Enſchede—Maaſtricht V. V. 4:2.
Ein Fußballſpieler durch Blitzſchlag getötet.
Auf dem Spielfelde des F.V. Oppau ereignete ſich am
Sonntag ein ebenſo tragiſcher wie ſonderbarer Unglücksfall.
Während eines Freundſchaftsſpiels gegen einen benachbarten
Verein ſchlug der Blitz plötzlich in das Spielfeld ein. Sämtliche
Spieler wurden zu Boden geſchleudert; während die meiſten
mit dem Schrocken davonkamen, blieb einer der Spieler tot
liegen.
Zwiſchenrunde um die deutſche
Handball=
meiſterſchaft.
Die Polizei=Sportvereine von Berlin und Halle im Endſpiel.
Am Sonntag kam in Berlin und Dresden die Zwiſchenrunde
um die Handball=Meiſterſchaft der Deutſchen Sportbehörde zum
Austrag. In Berlin trafen ſich zunächſt die Damen=Mannſchaften
von S. C. Charlottenburg und A. S. C. Preußen Königsberg; Sp.V. Nieder=Modau, 2. Peter Dorn, Tgſ. 1875 Darmſtadt.
die Charlottenburger Damen ſiegten mit 2:0 Toren. Königsberg
überraſcht durch ſehr ſolides Können, wäre aber ohne ſeine
glän=
zende Torhüterin mit einer höheren Torzahl unterlegen. Im
Spiel der Herren ſtanden ſich der vorjährige deutſche Meiſter,
Polizeiſportverein Berlin, und die Hamburger Polizei gegenüber.
Die Berliner „Blauen” führten auch dieſes Spiel mit einer
ſtar=
ken Ueberlegenheit und ſiegten mit 7:1 (3:0) Toren. — Bei den
Zwiſchenrundenſpielen in Dresden fertigten die Damen von
Guts Muts Dresden, den Hamburger Lehrerinnen=Turnverein
mit 3:2 (2:1) Toren ab. — Bei den Herren ſicherte ſich der
Polizeiſportverein Halle mit einem 7:3 (Halbzeit 2:2) Sieg die
Verechtigung, am Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft, das
höchſtwahrſcheinlich am Himmelfahrtstage in Halle zur
Durch=
führung kommt, teilzunehmen.
Union 1.—Mainz=Kaſtel Liga 1:3.
Der gefürchtete Gegner gewann zwar mit dieſem Reſultat,
aber erſt, nachdem ihn Union zur Hergabe ſeines ganzen Könnens
gezwungen hatte. Hätte der Union ſturm mehr
Durchſchlags=
kraft in Verbindung mit Schußfreudigkeit, dann hieße das
Reſul=
tat anders, denn Union drängte zeitweiſe drückend, kam aber nicht
zum Torſchuß, weil es die Stürmer nicht verſtehen, ſich
freizu=
ſtellen. Das Syſtem fehlt, das Sichanpaſſen an die Methoden
des Gegners.
Schwimmen.
Jung=Deutſchland wieder in Front.
Auch im Rückkampf im Offenbacher Stadtbad konnte Jung=
Deutſchland über Offenbach 96 mit 4:1 ſiegen. Allerdings
ge=
wann Darmſtadt diesmal die Lagenſtaffel, während Offenbach
die Bruſtſtaffel für ſich entſcheiden konnte. Durch dieſe beiden
Siege konnte Jung=Deutſchland ſeine Vormachtſtellung im Gau I,
Kreis V, behaupten. Auch diesmal mußte Darmſtadt für einige
ſeiner Beſten, Seriba, Schmunck uſw. wieder Erſatz einſtellen.
Die Mannſchaft war gut in Form, beſonders Berges, der durch
glänzendes Schwimmen (112 Meter, 1:08,4) die Lagenſtaffel
ge=
winnen konnte.
Nachſtehend die Ergebniſſe.
Bahnlänge 14 Meter, Startſprung, Drehwende.
1. Freiſtilſtaffel 10 mal 4 Bahnen. 1. Jung=
Deutſchland 5,42 (Walther, Ihrig, Federlin, Kloſtermann,
Cra=
mer, Müller, Förſter, Orlemann, Berges, Gils). 2. Offenbach 5,47.
Wieder liegen beide Vereine abwechſelnd in Führung, bis
Darmſtadt beim ſechſten Mann in Führung geht und ſicher ſiegt.
Die Zeit bedeutet einen neuen Bahnrekord.
2. Lagenſtaffel 4mal 8 Bahnen. 1. Jung=
Deutſch=
land 5,35 (Ober, Ihrig, Heberer, Berges). 2. Offenbach 5:36,4
(Engelhardt, Struck, H. und E. Grützner). — Ober liegt knapp
vor, Ihrig und Heberer verlieren eine halbe Bahnlänge, doch
Berges erreicht Grützner an der letzten Wende und gewinnt in
hervorragender Zeit.
8. Freiſtilſtaffel 3mal 4Bahnen. 1. Jung=
Deutſch=
land 1:43,2 (Forſter, Gils, Berges). 2. Offenbach 1:46,8. — Gils
geht in Führung, ſo daß Berges, ohne ſich auszugeben, überlegen
gewinnt.
4. Bruſtſtaffel 3 mal 8 Bahnen. 1. Offenbach 4,44
(Müllergroß, Butz, Engelhardt(. 2. Darmſtadt 4,45 (Ober,
Orle=
mann, Appfel). — Ober und Orlemann boten eine halbe
Bahn=
länge. Gils begeht nun den großen Fehler, anſtatt ſelbſt zu
ſchwimmen, Appfel ins Rennen zu ſchicken. Engelhardt ſchwimmt
ſehr gut und kann Appfel kurz vorm Ziel abfangen.
5. Freiſtilſtaffel 3 mal 16 Bahnen. 1. Jung=
Deutſchland 8,25 (Walther, Gils, Berges). 2. Offenbach 96 8,37
(E. Grützner, Struck, H. Grützner). — Walther verliert ungefähr
ſieben Meter. Gils überholt jedoch Struck; Berges badet die
Staffel nach Hauſe.
Tennis.
Deutſche Tennis=Siege in der Schweiz.
Das Internationale Tennisturnier in Terittet beſcherte den
deutſchen Teilnehmern, ebenſo wie ſchon in Montreux, ſchöne
Er=
folge. Im Herren=Einzelſpiel ſiegte Moldenhauer über den
Eng=
länder Fiſher mit 4:6, 6:1, 6:3, 6:4. Im Damen=Einzelſpiel
triumphierte Frau Friedleben über Ms. Golding 6:4 und 6:1,
und den dritten Sieg erlangte im Herren=Doppelſpiel
Molden=
hauer—Emalius mit 6:3, 6:2, 7:5 gegen das engliſche Paar
Fiſher—Moris. Nur im Gemiſchten Doppelſpiel erlitt das
deutſche Paar Frau Friedleben-Kleinſchroth eine Niederlage
durch das engliſche Paar Miß Golding—Fiſher, die mit 6:2 und
6:1 gewannen.
Tennis=Klubkampf: Frankfurter T. C. 1914 gegen D. T. V.
Hannover 8:8.
Im Frankfurter Palmengarten trugen am Sonntag der
Frankfurter T. C. 1914 und der Deutſche Tennis=Verein einen
Flubkampf aus, der einen unentſchiedenen Verlauf nahm. Beide
Mannſchaften traten in ſtärkſter Beſetzung an, Hannover mit den
Herren Lane, Stephanus jun., Dr. Strube, Dr. Behmer, Dr.
Wolff, Dr. Gaßmann und den Damen Frau Stephanus, Gräfin
Bredow, Frau Wolff und Fräulein Rohde. Beſonders
bemer=
kenswert ſind der glatte Sieg von Fritz=Frankfurt gegen Lane in
zwei Sätzen, 6:1, 6:0, und der ſchöne Kampf Floda=Frankfurt
gegen Stephanus, 7:5, 6:3. Einen recht harten Kampf lieferten
ſich Fräulein Weihermann=Frankfurt und Frau Stephanus=
Hannover; Fräulein Weihermann ſiegte ſchließlich 6:2, 5:7, 11:9.
— Nachſtehend die Ergebniſſe, bei denen die Frankfurter Spieler
an erſter Stelle genannt ſind.
Herren=Einzelſpiele: Fritz-Lane 6:1, 6:0, Floda
— Stephanus jun. 7:5, 6:3, Schmidt=Knatz—Dr. Strube 7:5, 2:6,
3:6, Bermann—Dr. Behmer 6:4, 4:6, 7:5, Dr. Fuchs—Dr. Wolff
2:6, 2:6, Majer—Dr. Gaßmann 6:2, 6:3. 70/58 Spiele für
Frank=
furt, 9/5 Sätze für Frankfurt, 4/2 Punkte für Frankfurt.
Damen=Einzelſpiele: Frl. Weihermann—Frau
Ste=
phanus 6:2, 5:7, 11:9, Frau Hoek—Gräfin Bredow 6:2, 6:3, Frl.
Morgenſtern—Frau Wolff 7:5, 6:4, Frau Rothſchild—Frl. Rohde
6:0, 6:0. — 59:32 Spiele, 8:1 Sätze, 4:0 Punkte für Frankfurt, pen Sieg landete. — Die Staffel über 4200 Meter hatte T.S.V.
Herren=Doppelſpiele: Das Herren=Doppel Lane—
Stephanus gegen Fritz—Floda fiel leider dem Regen zum Opfer.
Schmitz—Knatz gegen Strube—Wolff 0:6, 5:7. Martin—Fuchs Minuten benötigte.
gegen Behmer—Gaßmann 0:6, 7:9.
Gemiſchte Doppelſpiele: Ehepaar Stephanus gegen
Frl. Weihermann—Fritz 6:3, 6:1. Das Ehepaar Stephanus
er=
wies hier eine ſehr gute Klaſſe. Frau Hoek—Floda gegen Gräfin
Bredow—Lane 6:2, 5:7, 1:6. Frl. Wenzel-Bermann gegen Frau
Wolff—Strube 1:6, 4:6. Frau Schmidt—Martin gegen Frl. Rohde
Wolff 7:2, 3:6. — Das Geſamtergebnis ſtellt ſich ſomit auf 8:8
Frankfurt nach den Einzelſpielen 8:2 führte und daß Hannover
alle Doppelſpiele gewann.
Bezirksſportfeſt des 4. Bezirks im 9. Main=Rhein=Gau der
Deutſchen Turnerſchaft in Ober=Ramſtadt.
Unter zahlreicher Beteiligung der Bezirksbereine wurde
ge=
ſtern Vor= und Nachynittag obiges Bezirksfeſt unter Leitung von
Bezirksſportwart Göbel und Bezirlsturnwart Löffler, welches
von der Turngeſellſchaft Ober=Ramſtadt in mrſtergültiger Weiſe
vorbereitet war, abgehalten.
100=Meter=Lauf (Oberſtfe): 1. Adam Bacher, T.= u.
200=Meter=Lauf: 1. Wilh. Vierheller, Tgſ. 1875
Darmſtadt, 2. Rud. Treuſch, Tgſ. 1875 Darmſtadt.
400 =Meter=Lauf: 1. Adam Bayer, T.= u. Sp.V.
Nie=
der=Modau, 2. Wilh. Vierheller, Tgſ. 1875 Darmſtadt.
800=Meter=Lauf: 1. Adam Bayer, T.= u. Sp.V.
Nie=
der=Modau, 2. Rud. Treuſch, Tgſ. 1875 Darmſtadt.
1500=Meter=Lauf: 1. Heinrich Ackermann, T.= u.
Sp. V. Nieder=Modau, 2. Leo Treuſch, Tgſ. 1875 Darmſtadt.
3000=Meter=Lauf: 1. Phil. Heuß, T.= u. Sp.V.
Nie=
der=Modau, 2. Leonh. Moor, Tgſ. 1875 Darmſtadt.
110=Meter=Hürdenlauf: 1. Alfred Deckard, Tgſ.
1875 Darmſtadt, 2. Hch. Wedel, Tv. Ober=Ramſtadt, 3. Karl Kees,
Tv. Ober=Ramſtadt.
Hochſprung: 1. Wih. Göbel, Tv. Ober=Ranuftadt, 2.
Gu=
ſtav Heß, Tv. Roßdorf, 3. Adam Bayer, T.= u. Sp.V. Nieder=
Modau.
Weitſprung: 1. Karl Breitwieſer, Tv. Ober=Ramſtadt,
2. Gg. Nikolay, Tv. Noßdorf, 3. Hch. Juſt, Tw. Ober=Ramſtadt.
Weithochſprung: 1. Gg. Netſcher, Tgſ. Ober=Ramſtadt,
2. W. Göbel, Tv. Ober=Ramſtadt, 3. K. Breitwieſer, Tw. Ober=
Ramſtadt, 4. Hch. Moder, Tv. Ober=Ramſtadt.
Dreiſprung: 1. Hch. Juſt, Tv. Ober=Ramſtadt, 2. Peter
Dorn, Tgſ. 1875 Darmſtadt.
Kugelſtoßen (74 Kg): 1. Wilh. Göbel, Tv. Ober=
Ram=
ſtadt, 2. H. Moder, Tv. Ober=Ramſtadt, 3. Gg. Münkler, Tv.
Roßdorf.
Senioren: 1. Fritz Huthmann, Tgſ. 1875 Darmſtadt.
Steinſtoßen: 1. Wilh. Göbel, Tv. Ober=Ramſtadt,
2. Gg. Münkler, Tv. Roßdorf.
Senioren: 1. Friß Huthmann. Tgſ. 1875 Darmſtadt.
Diskus: 1. Aug. Göbel, Tv. Ober=Ramſtadt, 2. Wilh.
Göbel, Tv. Ober=Ramſtadt, Hch. Koop, Tv. Roßdorf.
Speerwerfen: 1. Gg. Münkler, Tv. Roßdorf, 2. Hch.
Koop, Tv. Roßdorf, 3. Karl Krug, T.= u. Sp.V. Nieder=Modau.
Schleuderball: 1. Wilh. Göbel, Tv. Ober=Ramſtadt,
2. Phil. Mathes, T.= u. Sp.V. Nieder=Modau.
Schlagballweitwurf: 1. Wilh. Ruppert, Tgſ. 1875
Darmſtadt, 2. Karl Maſer, Tgf. 1875 Darmſtadt, 3. Peter Dorn.
Tgſ. 1875 Darmſtadt.
3X1000 Meter=Staffel: 1. Turngeſellſchaft
Darm=
ſtadt, 2. Turn= und Sporterein Nieder=Modau.
4X100=Meter=Staffel: 1. Turngeſellſchaft
Darm=
ſtadt, 2. Turnverein Ober=Ramſtadt, 3. Turn= und Sporwerein
Nieder=Modau.
Sechskampf (Unterſtufe): 1. Hch. Juſt. Tv. Ober=
Ram=
ſtadt, 2. Gg. Nikolay, Tv. Roßdorf, 3. Peter Dorn, Tgſ. 1875
Darmſtadt, 4. Adam Rückert, Tv. Roßdorf.
100=Meter=Lauf (Unterſtufe): 1. Wilh. Vierheller,
Tgſ. 1875 Darmſtadt, 2. Wilh. Ruppert, Tgſ. 1875 Darmſtadt.
Speerwurf (Unterſtufe): 1. Rothenhäuſer, Tgſ. Ober=
Ramſtadt, 2. Guſtav Heß, Tv. Roßdorf, 3. Fr. Huthmann jun.,
Tgſ. 1875 Darmſtadt.
1500=Meter=Lauf (Unterſtufe): 1. Hch. Emig, Tgſ.
Ober=Ramſtadt, 2. Konrad Ackermann, Tgſ. Ober=Ramſtadt.
3000=Meter=Lauf (Unterſtufe): 1. Hch. Gunſt, Tgſ.
1875 Darmſtadt, 2. Gg. Fick, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 3. A.
Schuch=
mann, Tv. Roßdorf.
Hochſprung (Unterſtufe): 1. Hch. Juſt. Tv. Ober=
Ram=
ſtadt, 2. A. Schuchmann, Tv. Roßdorf.
Kugelſtoßen (Unterſtufe): 1. H. Juſt, Tv. Ober=
Ra=
ſtadt, 2. Gg. Felger, Tv. Roßdorf, Guſt. Heß, Tv. Roßdorf.
Schleuderball (Unterſtufe): 1. Adam Nückert, Tv.
Roß=
dorf, 2. Gg. Felger, Tv. Roßdorf.
3X1000=Meter=Staffel (Unterſtufe): 1.
Turn=
gemeinde Traiſa.
Vierkampf (Turnerinen): 1. Wilma Schubkegel, Tgſ.
1875 Darmſtadt, 2. Lina Treuſch, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 3. Gl.
Matthes, T.= u. Sp.V. Nieder=Modau.
R100=Meter=Staffel für Damen: 1.
Turn=
geſellſchaft 1875 Darmſtadt.
Dreikampf (Schüler Jahrgang 1914/15): 1. Wilh. Emig,
Tv. Roßdorf, 2. K. Fiſcher, Tv. Ober=Ramſtadt, 3. Karl Sauter,
Tv. Roßdorf, 4. Gg. Finger, Tv. Ober=Ramſtabt, 5. H. Emig,
Tv. Roßdorf.
Jahrgang 1912/13: 1. Ldw. Schaller, Tv. Nieder=
Modau, 2. Gg. Schuchmann, Tv. Nieder=Modau, 3. Hch. Burger,
Tv. Ober=Ramſtadt, 4. Gg. Poth, Tv. Ober=Ramſtadt, 5. Fritz
Pfeiffer, Tv. Obes=Ramſtadt, 6. K. Mühlbach, Tv. Ober=
Ram=
ſtadt, 6. Gg. Mink, Tv. Ober=Ramſtadt.
Stadtſiaffel in Worms.
Als Abſchluß der Reichsgeſundheitswoche wurde von dem
Verein „Alemania” Worms zum erſten Male die Staffel zur
Durchführung gebracht bei Teilnahme von Frankfurt, Mainz,
Butzbach, Kreuznach, Darmſtadt, Landau uſw. Die Staffel wurde
in A=, B=, C= und Jugend=Klaſſen ausgetragen und hatte folgende
Zuſammenſetzung: 1000 Meter, 800 Meter, 400 Meter, 300 Meter,
4 zu 200 Meter, 2 zu 100 Meter. Gleichzeitig wurde über die
gleiche Geſamtſtrecke ein Einzellaufen abgehalten, das ebenfalls
recht gute Beſetzung fand.
In der A=Klaſſe ſiegte Eintracht Frankfurt mit 10 Sekunden
Vorſprung gegen die Mannſchaft des Sportvereins Darmſtadt,
nachdem auf der Strecke knapp gekämpft worden war. Im
Einzel=
laufen ſiegte Opp (Landau), während Lindner, Kriechbaum und
Gräſſer als 5., 6. 7. das Ziel erreichten.
Die Preisverteilung erhielt eine beſondere Note dadurch, daß
neben der Anweſenheit von offiziellen Perſönlichkeiten der
Bür=
germeiſter der Stadt ſelbſt das Wort ergriff und die
Preisver=
teilung vornahm, wobei die Stadt durch Stiftungen beſonders
hervortrat. Auch das bei dieſer Gelegenheit beiläufig entwickelte
Programm der Stadtverwaltung in Notwendigkeiten der
Aus=
übungsmöglichkeit des Sportes zeugten von keiner laienhaften
Auffaſſung und Erledigung dieſer großen Fragen.
Einzel= und Staffellaufen „Quer durch Potsdam”.
Unter ſehr ſtarker Beteiligung brachte am Sonntag der V.f.L.
Potsdam ſein Einzel= und Staffellaufen „Quer durch Potsdam”
zur Durchführung. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich
natür=
lich auf das Einzellaufen über 10 Kilometer, bei dem Horlemann=
Cito in 31:11 Min. (Strecke zu kurz?) vor Wanderer=Potsdam
(32:11,6) und Miederl=Charlottenburg (31:11,8 Min.) einen knap=
Zehlendorf bereits bei dem zweiten Wechſel für ſich entſchieden.
Zehlendorf ſiegte in 9:29 Minuten vor V. f. L. Potsdam, der 9:39,4
Nationale leichtathletiſche Wettkämpfe des S. C. Charlottenburg.
Auf dem alten S.C. C.=Platz veranſtalteten die
Charlotten=
burger am Sonntag ein nationales Feſt, bei dem trotz ungünſtiger
Witterung einige gute Ergebniſſe erzielt wurden. So gewann
Kampe das 100=Meter=Laufen in 10,9 Sekunden, allerdings mit
ſtarkem Rückenwind. Ueber 1000 Meter ſiegte Schmidt (S.C.C.)
Punkte, 18:18 Sätze, 172:172 Spiele. — Bemerkenswert iſt, daß in 2:39 Minuten, und Miederl (S. C.C.) bedeckte die 3000 Meter
in 9:32 Minuten. Schließlich warf Kretzſchmar (S C.C.) den
Speer noch über 48 Meter,
Nummer 122
Montag, den 3. Mai 1926
Pferdeſport.
Seite 5
Hoppegarten.
1. Eröffnungsrennen. 3900 Mark, 1600 Meter=
... Hauptgeſtüt Altefelds Altefeld (Williams), 2. Palamedes
3. Tod und Leben. Ferner: Kili, Rückgrat, Petronius. Tot.;
WPl. 14, 13:10. ½—1 Lg.
2. Sperber=Rennen. Für Dreijährige. 2800 Mark.
000 Meter: 1. R. Haniels Engadin (Williams), 2. Athalberga.
5. Runkler. Ferner: Stammherr, Freha 4., Lydia, Alles neu.
Boblied, Salluſt, Mirabelle, Blaue Blume. Tot.: 58, Pl. 15. 13.
3:10. 1—1 Lg
3. Ausmärker=Rennen. 2800 Mark, 1800 Meter;
.. L. u. W. Sklaxeks Streitfrage (Huguenin), 2. Schueewittchen,
4:. Dunſt. Ferner: Andope, Mumpitz, Immer vorwärts. Tot.:
3. Pl. 15, 28:10. Kopf—2 Lg.
4. Hardenberg=Rennen. Für Dreijährige. 5200
Mark, 1400 Meter: 1. Geſtüit Weils Rheinwein (Tarras), 2.
In=
ſeigo, 3. Corax. Totz.: 21:10. ½—2½ Lg.
5. Hoppegarten=Ausgleich. 7800 Mark, 1600 Meter:
Geſtüt Weils Laufjunge (Varga), 2. Gralsritter, 3. Caprivi,
FFerner: Falſum, Cardinal 2., Habicht, Bardes Bruger. Tot.:
25, Pl. 23, 14, 14:10. 1—34 Lg.
6. Aſche=Rennen. Für drei= und vierjährige Stuten.
900 Mark, 1400 Meter: 1. O. Blumenfelds und R. Samſons
Srovoade (Haynes), 2. Ich dien, 3. Rom. Ferner: Maifahrt,
Mote, Turba. Tot.: 32, Pl. 18, 19:10. Hals-Kopf.
7. Kisber=Ausgleich. 2800 Mark, 2000 Meter: 1.
Al=
gons Teskes Frechdachs (Jentzſch), 2. Himalaya, 3. Hochſtapler.
Ferner: Firn, Boruſſia, Räuberhauptmann, Obotrit, Torquato,
Flamberg, Prometheus, Oceama. Tot.: 106, Pl. 41, 43, 45:10.
—½ Längen.
Mannheim.
1. Begrüßungs=Rennen. 2100 Mark, 1200 Meter:
W. Pfeiffers Manetho (Tauß), 2. Nornſtern, 3. O. Straßburg.
Ferner: Leto, Hilf dir ſelbſt, Maniwou. Tot: 26, Pl. 15, 17,
22:10. Kopf—1 Lg.
2. Reichsheer=Jagdrennen. (Nichtöffentliches
Mennen.
3. Neuw ieſen=Rennen. 3000 Mark, 2000 Meter:
. G. Beckers Storm Cloud (Hauſer), 2. Winnetou, 3. Südwind.
Ferner: Mardonius, Rochebelle, Battle Cruiſer, Moulin Vert,
Montezuma. Tot.: 17, Pl. 13, 13, 20:10. 2—1½ Lg.
4. Rheingold=Pokal. Ehrenpreis und 5800 Mark,
4400 Meter: 1. H. Wertheimers Snob (Weber), 2. Die Zuverſicht,
*. Primadonna. Ferner: Mainberg, Narr, Tango, Artus,
Dul=
inea, Landtroſt, Kedes Trumpf, Beautiful Kiß. Tot.: 126, Pl.
127, 36, 26:10. 1½—½ Lg.
5. Prüfungspreis. Für Dreijährige. Ehrenpreis und
400 Mark, 1450 Meter: 1. H. v. Opels Ruzilo (Aſchenbrenner),
2. Amersfoort, 3. Perfekt. Ferner: Glockner. Tot.: 11, Pl. 15.
3:10. 1—3 Lg.
6. Preis von der Pfalz. 3000 Mark, 3700 Meter:
M. Perskes Marotte (Stys), 2. Satyr, 3. Hagewald. Ferner:
Granit, China, Eſtino. Tot.: 53, Pl. 19, 14:10. 1—3 Lg.
7. Gen. v. Moßner=Jagdrennen. (Nichtöffentliches
Mennen.)
8. Luiſenpark=Ausgleich. 3000 Mark, 1600 Meter:
V. v. Opels Volker (Narr), 2. Valens, 3. Canio. Ferner:
Luſtgarten, Rohale, Pomona. Tot.: 19, Pl. 13, 18, 20:10. 3—1 Lg.
Dresden.
1. Preis von Heidenau. Für Dreijährige. Ehrenpreis
mnd 3000 Mark, 1200 Meter: 1. Graf Seidtlitz=Sandreczkis
Bel=
nona (O. Müller), 2. Ofando, 3. Normann King. Ferner:
Roſa=
mnde, Siegreich, Joda. Tot.: 44, Pl. 24, 49:10. 2—½ Lg.
2. Preis von Torgau. 2700 Mark, 1400 Meter: 1. Stall
Salmas Parnaß (Ponce), 2. Weiße Dame, 3. Sardawapal.
Fer=
mer: Leidenſchaft, Spekulant, Floßhilde, Haarſchleife, Vela. Tot.:
259, Pl. 20, 14. 20:10. 1—2 Lg.
3. Preis von Pirna. Ehrenpreis und 3000 Mark, 1600
MMeter: 1. M. Brauns Letzter Ritter (O. Müller), 2. Hurone
8. Pelion. Ferner: Mars. Tot.: 24, Pl. 10, 11:10. Hals bis
2 Längen.
4. Preis von Hoſterwitz. 3000 Mark, 1900 Meter:
I. Stall Halmas Manlius (Ponce), 2. Mirko, 3. Toronyör.
Fer=
ier: Prince Jan. Tot.: 19, Pl. 12, 11:10. Hals—1½ Lg.
5. Seidnitzer Ausgleich. Ehrenpreis und 5600 Mark
4400 Meter: 1. Stall Guſtos Roſenbelch (Olejnik), 2.
Finſteraar=
worn, 3. Curacao. Ferner: Lelia, Sonnenſchein 2., Opponent,
Wirſifal, Prinz Kuckuck, Winterweide, Liſſa, Komödie. Tot.: 83,
Wl. 21, 32, 17:10. Hals-Kopf.
6. Preis vom Gommern. 2700 Mark, 1200 Meter:
k. Stall Guſtos Gegenwart (Staudinger), 2. Luna, 3. Suns Way.
Ferner: Roſe 3., Aman, Tante Lotte. Tot.: 59, Pl. 24, 29:10.
7——½ Längen.
7. Lindenauer Ausgleich. 3000 Mark, 2000 Meter:
I. W. S. Sohſts Gourmet (M. Schmidt), 2. Ruhr, 3. Gauriſankar.
FFerner: Baroneſſe, Weſel, Leſe, Elfenbein, Chronos, Saloppe,
Lindenblüte. Tot.: 155, Pl. 39, 17, 24:10. 7—3 Lg.
Krefeld.
1. Preis von Geldern. Für Dreijährige. 3000 Mark,
1400 Meter: 1. Gebr. Röslers Coriolan 3. (Vlugt), 2. Cſampas,
B. Liliom. Ferner: Cannebiere, Mouſſine, Froher Mut, Ballaſt,
WWüſtenkönig, Allradio, Marcheſe. Tot.: 29, Pl. 16, 78, 34:10.
4—1½ Längen.
2. Preis von Traar. 3000 Mark, 1200 Meter: 1. Gebr.
Röslers Vehmgericht (v. d. Vlugt), 2. Mimoſa, 3. Blankenburg.
Ferner: Tantalus, Mazeppa, Louſiana. Tot.: 26, Pl. 36, 32:10.
D½ Lg.—Hals.
3. Haus Hütten=Jagdrennen. Für Vierjährige.
2500 Mark, 3200 Meter: 1. S. Weinbergs Lohgerber (Stolpe),
L. Hans Gerd, 3. Fechtmeiſter. Ferner: Stampöer, Golden
Trown, Cſepel, Patrona, Trumſcheid, Schützenoberſt. Tot.: 25,
Pl. 15, 27, 20:10. 3—3 Lg.
4. Preis von St. Tönis. Für Dreijährige. 3000 Mark,
1650 Meter: 1. Gebr. Röslers Lauffeuer (Bluune), 2.
Mannes=
treue, 3. Sonnenſchein 3. Ferner: Heda 2. Tot.: 16. Pl. 10,
10:10. 3—1½ Lg.
5. Rotſiegel=Preis. Ehrenpreis und 9000 Mark,
2000 Meter: 1. D. Ehrenfrieds Abenteurer (Wermann), 2.
Haus=
freund, 3. Günſtling. Ferner: Mannesmut, Moſelkern, Hans
Günther, Freilicht, Marcellus. Tot.: 55, Pl. 14, 13, 18:10. Hals
bis 1½ Längen.
6. Mörſer=Jagdrennen. Ehrenpreis und 3000 Mk.,
3700 Meter: 1. J. Daniels u. S. Mayers Relicario (Gerber),
2. Bundesbruder und Leiſtung. Totes Rennen. Ferner: Heidi,
Pfalzmädel, Tartarie, Amitra. Tot.: 41, Pl. 19, 39, 21:10.
7. Preis von Cleve. 3000 Mark, 2000 Meter. 1.
Abtei=
lung: 1. W. Wartenbergs Voltaire (Reis), 2. San Martin,
3. Kriegsbruder. Ferner: Gradatin, Sam Weller, Teddy Bear,
Golden Boom, Tizian. Tot.: 51, Pl. 18, 40, 40:10. 2—3 Lg.
2. Abteilung: 1. W. Löwenſteins Idealiſt (Zimmermann), 2.
Ger=
win, 3. Münſtereifel. Ferner: Horſt, Fiordaliſo, Timgad, Fruzſi,
Quarta, Vögelchen. Tot.: 60, Pl. 19, 17, 15:10. 6—2 Lg.
Boxen.
Athletik=Sportverein 1895, Darmſtadt.
Am Samstag abend trafen ſich im Koloſſeum in Karlsruhe
die beiden Vereine Karlsruher Boxverein und Athletik=
Sport=
verein 1895 Darmſtadt, zu einem Freundſchaftstreffen im Boxen.
Unſern Eindruck möchten wir noch vorausſetzen, daß der Empfang
ein herzlicher und zufriedener war; die Kämpfe fanden vor
voll=
beſetztem Hauſe, vor ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden ſtatt.
Karlsruhe war uns in den Kämpfen wohl überlegen, aber unſere
Mannſchaft hielt ſich ausgezeichnet und tapfer, und hat wieder
viel neues dazugelernt. Der Verlauf der Kämpfe war folgender:
Fliegengewicht: Bock 2., Darmſtadt, 100 Pfd., gegen
Krämer=Karlsruhe, 102 Pfd. Der jugendliche Bock mußte bereits
in der 1. Runde gegen den badiſchen Meiſter Krämer aufgeben;
Sieger Krämer. — Bantamgewicht: Bock 1., Darmſtadt,
104 Pfd., gegen Dietrich=Karlsruhe. Der Kreismeiſter Bock ging
ſehr ſchön und fair aus ſich heraus, wßte ſich aber gegen den
unſtreitig beſſeren badiſchen und Pfälzer Meiſter nach Punkten
beſiegt bekennen. — Im Federgewicht traten die beiden
Favoriten Kreismeiſter Debus=Darmſtadt, 112 Pfd., gegen den
badiſchen Meiſter Kißler=Karlsruhe, 118 Pfd., in den Ring. Der
Kampf, welcher wohl ausſichtslos für uns ausſah, endete aber
damit, daß Debus in der zweiten Runde infolge Armverletzung
aufgeben mußte. — Leichtgewicht: Boekle=Darmſtadt, 122
Pfd., gegen Kohler=Karlsruhe, 120 Pfd. Boekle entwickelte ſich
hervorragend, ging ſehr ſcharf auf ſeinen Gegner heran und
konnte ihn bereits in der erſten Runde zur Aufgabe zwingen
Sieger Boekle=Darmſtadt. — Weltergewicht: Ludwig=
Darmſtadt, 132 Pfd., gegen Mayländer, 130 Pfd. Wohl der
ſchönſte Kampf des Abends, aus dem Mayländer als knapper
Punktſieger hervorgehen konnte. — Mittelgewicht: Wilh.
Weckbach=Darmſtadt, 140 Pfd., gegen Grießel=Karlsruhe, 140 Pfd.
Auch dieſer Kampf wurde ſchön durchgeführt, doch kämpfte
Grie=
ßel nicht fair genug und wurde deshalb nach drei Verwarnungen
in der dritten Runde disqualifiziert. Sieger Weckbach. —
Halb=
ſchwergewicht: Rajkh=Darmſtadt, 148 Pfd., gegen Fiſcher=
Karlsruhe, 148 Pfd. Dieſer Kampf, der härteſte, indem keiner an
Technik dem anderen etwas nachgab, endete unentſchieden.
Ge=
amtargebnis: 9 zu 5, zugunſten Karlsruhe. — Als
Ring=
richter fungierte Dr. Fuhr=Karlsruhe, als Punktrichter Weiß=
Karlsruhe und Kaltwaſſer=Darmſtadt, mit deren Entſcheidung
wir voll und ganz zufrieden ſein konnten.
Fechten.
Mannſchaftskampf der T. G. D. 46. gegen Turn= u. Fechtklub
Hanau. — T. G. D. wiederum ſiegreich.
Am 21. Juni vorigen Jahres trafen ſich die beiden
Mann=
ſchaften in Darmſtadt zum Kampf auf Florett und Säbel, der
ſich mit 9 Siegen, 34 Punkten zu 7 Siegen, 33 Punkten, bzw.
12 Siegen, 56 Punkten gegenüber 4 Siegen, 56 Punkten in beiden
Waffen zugunſten Darmſtadts entſchied. Der Sonntag führte
nun die Fechter der T. G.D. zum Rückkampf nach Hanau. Es
tra=
ten an: Seip, Amelung, Getroſt für Florett, Haun focht Florett
und Säbel, Brauns 2., Kaiſer und Burkhardt für Säbel. Zuerſt
wurden die Florettgefechte ausgetragen. Nach den erſten
8 Gängen ſchien ſich der Sieg auf die Seite der Hanauer zu
neigen, denn deren Mannſchaft, beſtehend aus Füllhaſe, Bernges.
Leiſt und Noll, hatte ſchon 19 Treffer erzielt, während Darmſtadt
erſt 12 buchen konnte. Nachdem die Darmſtädter ſo erſt einmal
warmgeprügelt waren, legten ſie mächtig los und holten trotz
tapferer Verteidigung Hanaus das Verlorene wieder auf. Die
Gegner waren einander gewachſen und der Sieg Darmſtadts,
gerade wie im Vorjahre, nur knapp. Ergebnis: Hanau: 8 Siege,
30 Treffer; Darmſtadt: 8 Siege, 34 Treffer. Hiervon entfallen
auf Haun 4 Siege, 12 Treffer, auf Getroſt 2 Siege, 9 Treffer,
Seip 2 Siege, 7 Treffer, Amelung 0 Siege, 6 Treffer. Bei den
Säbelkämpfen fochten für Hanau: Füllhaſe, Hofeditz, Leiſt und
Noll. Auch hier hielten ſich die Hanauer wacker, vermochten aber
gegen die geübtere T. G.D.=Mannſchaft Haun, Brauns 2., Kaiſer
und Burkhardt nicht aufzukommen. Der Ausgang kam denn auch
hier nicht überraſchend: Hanau: 7 Siege, 59 Treffer; Darmſtadt
9 Siege, 71 Treffer, während bei den Florettgefechten, wo ſich
gleichwertige Kämpfer gegenüberſtanden, das Ende nicht
voraus=
zuſagen war. Die Erfolge der Säbelgefechte verteilen ſich wie
folgt: Haun: 4 Siege, 20 Treffer, Brauns 2.: 2 Siege, 18
Tref=
fer, Kaiſer: 1 Sieg, 17 Treffer, Burkhardt: 2 Siege, 16 Treffer,
Nach dem Fechten unternahmen beide Mannſchaften einen
Aus=
flug nach dem Marienbad, ſo daß der Reſt des Tages in echt
fechteriſcher Gemütlichkeit verbracht wurde.
Hockeg.
Länderkampf Deutſchland—Oeſterreich 8:1 (3:1).
Das Hockey=Länderſpiel Deutſchland-Oeſterreich, das am
Sonntag in der Reichshauptſtadt ſtattfand, hatte ca. 3000.
Zu=
ſchauer nach dem Platze des Berliner Sportklubs gelockt, die
Zeugen eines vorzüglichen Spieles der deutſchen Mannſchaft
waren. Die öſterreichiſche Elf konnte mit ihren Leiſtungen nicht
überzeugen. Daß die Torzahl nicht höher ausfiel, verdanken die
Oefterreicher ihrem vorzüglichen Torhüter Lichtſchein, der eine
zweiſtellige Kataſtrophe verhütete. Unangenehm fiel das
Ver=
halten der Oeſterreicher gegenüber den Schiedsrichtern auf. Bei
der deutſchen Mannſchaft war der beſte Mann der Frankfurter
Theo Haag, der ein glänzendes Spiel lieferte. Auch Franz und
Kowiak in der Verteidigung ſowie Strantzen und Müller im
Sturm zeigten ausgezeichnete Leiſtungen. Ueberraſchenderweiſe
konnten die Oeſterreicher in der 14. Minute im Anſchluß an eine
Strafecke in Führung gehen. Bereits vier Minuten ſpäter gelang
es dem Berliner H. Müller, den Ausgleich zu erzielen. Von nun
an war die Ueberlegenheit der Deutſchen klar erſichtlich, was
durch zwei weitere Tore bis zur Pauſe zum Ausdruck kam. Nach
dem Wechſel war die deutſche Mannſchaft weiterhin überlegen,
und in gleichmäßigen Abſtänden erhöhten ſie die Torzahl auf 8
Von den Schiedsrichtern konnte vor allem der Berliner Kofnil
gefallen, während der Leipziger Röhrig das Spiel viel zu viel
durch Dazwiſchenpfeifen unterbrach.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 3. Mai. 4.30: Hausorcheſter
Weber: Ouv. „
Frei=
ſchütz”. — Verdi: „Troubadour”
Miſerere.
Halevy: „Die Jüdin”,
Fant. — Joh. Strauß: „Eine Nacht in Venedig”
Flotow:
Ouv. „Marth=
— Rich. Strauß: Fant. „Salome‟. /O 5.45:
„Der Schuß von der Kanzel” von K. F. Meyer. Sprecher:
Studt=
mann. O 6.15: Prof. Gerlach: „Der Honig, ſeine Erzeugung und
Verwertung” O 6.45: L. Fiſcher: „Mainzer Originale
O 7.15:
Dr. Heinemann: „Neue Wege der gegenwärtigen Philoſophie. O7.45:
Engliſch. O 8.15: Zwei Dramen von Hugo von Hofmannsthal.
1. Der Tor und der Tod. Perſ.: Der Tod; Claudio ein
Edel=
mann; „Sein Kammerdiener; Claudios Mutter; Eine Geliebte des
Claudio; Ein Jugendfreund; Tote. — Ort: Claudios Haus.
Der Tod des Tizian (Bruchſtück). Perſ.: Der Prolog, ein Page;
Filippo Pomponio Vecellio, genannt Tizianello, des Meiſters Sohn;
Giocondo; Deſiderio: Gianino (er iſt 16 Jahre alt und ſehr ſchön);
Batiſta; Antonio; Paris; Lavinia, eine Tochter des Meiſters;
Caſſandra; Liſa. Spielt 1576, da Tizian neunundneunzigjährig
ſtarb. Szene auf der Terraſſe von Tizians Villa. Ausf.: Mitgl.
Frankf. Bühnen. O 3.30: K. Stricker=
„Märchen, Sagen und
Le=
genden aus der heimatl. Pflanzenwelt
Anſchl.: Preisverteilung
vom Rätſelwettbewerb (Anfragen an Lehrer Stricker, Frankfurt,
Nie=
mandsfeld 8).
Stuttgart.
* Montag, 3. Mai. 4.15: Rundfunkorch. Adam: Ouv. „Der
König von Ivetot‟
1ß: Sphärenklänge. — Auber: Ouv
Widor: Serenade. — Adam: Fant,
„Maurer und Schloſſer”
meau” — Sculk: Berceuſe. — Adam:
Der Poſtillon von Lo
Fant. „Si jletais roi” O 6.15: Karl Walter: Die Dichterin Marie
Hart. O 6.45: Prof. Dr. Verweyen: Das neue Bißky’ſche
Ver=
fahren zur Charakterforſ
„Don Giopannil. g” 2. 745: Eſperanto, 9 7.45: „Mo=
Don Giovanni:
Neu=
zart”
Oper. Perſ.:
dörffer=Opitz. Der Komtur: W. Holtz. Donna Anna, deſſen
Tochter: Gertrud Bäumer. Don Octavio, deren Bräutigam: H.
Leporello: H. Conzel=
Moſtert. Donna Elvira: Martha Körner.
mann: Maſetto: H. Hofele. Zerline, deſſen Braut: Hedwig
Picard.
Berlin.
Montag, 3. Mai. 5: Richard Wilde lieſt aus eigenen Werken.
O 5.30: Funk=Kapelle. Blon: Amors Siegeszug. — Mendelsſohn:
Ouv.
eimkehr aus der Fremde‟. — Urbach: Grieg=Erinnerung,
Fant.
Kalman: Dorfkinder. — Czibulka: Waldesflüſtern.
Stransky: Na, wie geht’s Onkel Kraus, Foxtrot. O 7: Franzöſiſch.
O 7.30: Prof. Dr. Heilfron: Streifzüge durch das bürgerliche Recht.
O 8: Der Sternhimmel im Mai. O 8.30: Kunterbunt. Nelſon:
Entree der A
Dudelſack. — Reiterer: Entree der Hanni, aus
„Frühlingsluft” (Pepi Zampa, Sopran.) — Teike: In Treue feſt,
Humoriſt.) — Hoch: Erinnerung an Prag, Fant. (Karl Naumann,
Cornet a piſton., — Jones: Das Lied vom Aeffchen u. Papageilied
aus „Geiſha”. — Gilbert: Ein winzig kleines Kleckschen, a. „
Prin=
zeſſin; Olala”, (Pepi Zampa.)
Schmidt: Die Teufelszunge.
(Karl Naumann.) — Steidl: Die Fliege im Glaſe. — Fürſt: Das
Lachen. (Steidl.) — Philipp: Das Bergmadel und der Mond.
(Naumann.) — Hellſtröm: Norwegiſcher Bauerntanz. — Potp. über
norwegiſche Volkslieder. (Erichſen.)
Königswuſterhauſen, Montag, 3. Mai. 3: Studienrat Friebel
und Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben:
Engliſch für Fortgeſchrittene. O 4: Hoffmann, Rektor der 189.
Volks=
ſchule zu Berlin: Pflege der Inſtrumentalmuſik. O 5: Frau Drewitz,
ſtellvertr. Vorſitz, d. Hausfrauen=Vereins: Fertigſtellung der Wäſche.
Stettin. 8.30: Konzert von Mitgl. des Städt. Orch.
Mozart. Ouv. „Figaro”. — Endlich naht ſich die Stunde, und Ihr,
die Ihr Triebe, aus „Figaro”. (Angele Vidron v. Stadtth., Sopran.)
— Ouv. „Coſi fan tutte‟ — Heilige Quelle, und Und Suſanna
kommt nicht, aus „Figaro”. (Vidron.) — Kleine Nachtmuſik.
Sinfonie g=moll.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Dienstag, den 4. Mai.
Aufheiternd bei tagsüber kräftiger Erwärmung, Neigung zu lokalen
Gewittern, ſonſt trocken.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich
* Politik und Wirtſcha
Rudolf Mauve
Verantwortlt
für F
ton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
rantwortli
Sp=
Dr. Eugen Buhlmann
2.
Verantwortlich
Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druckh und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 6 Seiten.
Familiennachrichten
Statt Karten.
Geſtern abend um ½11 Uhr
iſt unſere liebe gute Mutter,
Groß=
mutter und Schwiegermutter
Frau
Auguſte Simon
geb. Wigand
Witwe des Lehrers Heinrich Simon
zu Altenſtadt
nach längerem Leiden ſanft ent=
(679‟
ſchlafen.
Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen:
Fran Mathilde Drehwald, geb. Simon
Groß=Umſtadt, 1. Mai 1926.
Die Beerdigung wird in
Alten=
ſtadt, der Heimat der Verſtorbenen,
ſtattfinden.
Todes=Anzeige.
Schmerzerfüllt geben wir allen
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die traurige Nachricht,
daß mein lieber Mann, mein
treu=
beſorgter Vater, Schwiegerſohn
(6798
Schwager und Onkel
Herr
Karl Semm
Mitinhaber der Schreinerei
Heinrich Spieß, Traiſa
an den Folgen ſeines im Kriege
zugezogenen Leidens im Alter von
44 Jahren verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Lina Semm, geb. Spieß
u. Sohn.
Traiſa, den 1. Mai 1926.
Die Beerdigung, findet Dienstag,
den 4. Mai, nachmittags 3½ Uhr,
vom Trauerhauſe aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Geſtern morgen entſchlief ſanft
nach langer Krankheit mein guter
Mann, unſer Bruder, Schwager
(6799
und Onkel
Karl (bing
Tapeziermeiſter.
Im Namen aller trauernden
Hinterbliebenen:
Mathilde Ebing.
Darmſtadt, den 1. Mai 1926.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 4. ds. Mts., nachm. 2 Uhr,
vom Portale des alten Friedhofs,
Nieder=Ramſtädterſtr., aus ſtatt.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und Blumenſpenden be
dem Heimgange meinesliebenMannes,
Sohnes, Schwiegerſohnes, Bruders
und Schwagers
Herrn Eiſenbahn=Betriebs=Aſſiſient
Adam März
ſprechen wir auf dieſem Wege allen
Ver=
wandten, Bekannten und Freunden
unſeren innigſten Dank aus.
Beſon=
deren Dank für die troſtreichen Worte
des Herrn Pfarrer Marguth am Grabe
und in der Kirche, ſowie ſeinen
Kame=
raden, den Vereinen und
Korpora=
tionen, die mit ergreifenden und
er=
ſchütternden Worten Kränze an ſei=
(6796
nem Grabe niederlegten.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Margarethe März Wtw. u. Kinder
Fam. Konr. Eiſinger u. Angehörige
Frau Marg. März. geb. Daum
u. Angehörige.
Seeheim, den 1. Mai 1926.
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IV. 465
Seite 6
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ausdrücklich darauf aufmerkſam,
daß die Einzeichnungsliſten für
Ii unſere Rheindampferfahrt am
2. Pfingſifeiertag am Mittwoch,
den 5. Mai, geſchloſſen werden
Rie
müſſen Die Angehörigen, Freunde
und Bekannte unſerer Mitglieder können ſich natürlich
an der Fahrt beteiligen. (ſ. letzte Monatsſchrift)
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