Darmstädter Tagblatt 1926


28. April 1926

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Nummer 117
Mittwoch, den 28. April 1926.
189. Jahrgang

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Wiederbeginn der parlamentariſchen Arbeit

* Im Schatten des Reichstags.
Der Kampf um die Fürſienabfindung. Das
Duellgeſetz. Um die Nachfolge Fehrenbachs.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Reichstag hat am Dienstag nach der Oſterpauſe ſeine
Arbeiten wieder aufgenommen. Er hat ſich keineswegs übereilt,
ſondern ſich zunächſt damit begnügt, anzuhören, was der
Arbeitsgerichtsgeſetz zu ſagen hat, das er der Volks=
vertretung
zugehen ließ. Aus den Parteien heraus wurde dem
Grundgedanken des Geſetzes eigentlich von allen Parteien, mit
Ausnahme der Kommuniſten, zugeſtimmt, wenn auch im ein=
zelnen
mancherlei Ausſtellungen und weitergehende Wünſche ge=
äußert
wurden, über die ſich Dr. Brauns mit den Sachver=
ſtändigen
der Fraktionen noch eingehender im Sozialpolitiſchen
Ausſchuß unterhalten kann.
Am Mittwoch wird man dann tiefer ins Politiſche hinein=
ſteigen
. Das ſozialdemokratiſch=kommuniſtiſche Begehren auf
Fürſtenenteignung mit de rablehnenden Haltung der Reichsregie=
rung
ſteht auf der Tagesordnung. Ueber ſein Schickſal beſteht
ja kein Zweifel mehr. Immerhin werden ſchon die Kommuniſten
dafür ſorgen, daß er nicht ohne großen Skandal unter den Tiſch
fällt. Dafür kommt man aber im Rechtsausſchuß keinen Schritt
weiter. Bei jedem Paragraphen muß die Abſtimmung ausgeſetzt
werden und es zeigt ſich immer mehr, daß der Kompromiß=
vorſchlag
der Regierungsparteien kaum noch
irgendwelche Ausſicht hat, vor der für Anfang
Juni feſtgeſetzten Volksabſtimmung verab=
ſchiedet
zu werden. Die Deutſchnationalen wollen zwar
noch in ihrer Fraktion darüber beraten, auch die Sozialdemo=
kraten
haben ſich noch nicht endgültig feſtgelegt. Die Möglich=
keiten
einer qualifizierten Mehrheitsbildung ſind aber gleich Null. trag einzubringen. Der Antkag ſoll entſprechend dem urprüng=
Dagegen ſind die Schwierigkeiten, die beim Duellgeſetz vorlagen,
ſo gut wie behoben. Die Vorlage iſt zwar am Dienstag von der
iſt aber kaum mehr zweifelhaft, daß das Zentrum den Spuren
ſeines Juſtizminiſters folgt und den von der Reichsregierung
ausgehenden Kompromißantrag annimmt. ſodaß wenigſtens
dieſes Geſetz leicht über die parlamentariſche Bühne gehen
könnte.
Das Zentrum ſteht übrigens vor der Notwendigkeit, anſtelle miß=Entwurſes im Reichstag immer geringer geworden ſind.
des verſtorbenen Fraktionsvorſitzenden Fehrenbach einen Nach=
auf
der Liſte. Vermutlich werden auch hier noch einige Tage ver= tigt. Aus der Fraltion wurde gewünſcht, daß die vorgeſchlazene
gehen, bis die Entſcheidung fällt, zumal da doch in den nächſten Faſſung, wonach auf Dienſtentlaſſung bei Beamten und Offizie=
dung
überwuchert ſein wird. Die Demokraten wollen den Ver=
ſuch
machen, die ganzen Dinge auf den Kopf zu ſtellen, indem werde, daß die Muß=Vorſchrift als Prinzip vorangeſtellt und die
einen Zuſatzantrag ſtellen wollen, wonach die einzelnen Länder aber ſchließlich für die vorgeſchlagene Faſſung.
ermächtigt werden, im Falle der Enteignung der Fürſten dieſen
erhält, aber doch eine ſtarke Anziehungskraft ausüben könnte auf Frage der Fürſtenabfindung, vertagte jedoch die Debatte, ohne
viele, die von einer reſtloſen Enteignung der Fürſten nichts einen Beſchluß gefaßt zu haben, um 10 Uhr abends auf Mitwoch.
wiſſen wollen. Die Demokraten ſelbſt haben nicht die Abſicht, mit
dieſem Antrag den Sozialdemokraten und Kommuniſten Zu
bringerdienſte zu leiſten. Sie wollen nur auf die Regierungs=
parteien
einen Druck ausüben, daß doch noch vor dem Volks=
eutſcheid
ſelbſt der Kompromißantrag zur Entſcheidung kommt.
dem demokratiſchen Antrag in irgendeiner Form zuzuſtimmen, lungen zu Ende geführt. Die Erörterung diente in der Hauptſache
während das Zentrum noch zweifelhaft iſt.

Beratung des Arbeitsgerichtsgeſetzes.
* Berlin, 27. April. (Eig. Bericht.)
Am Regierungstiſch: Arbeitsminiſter Dr. Brauns, Reichs=
innenminiſter
Dr. Külz, Juſtizminiſter Dr. Marx.
Präſident Loebe eröffnet die Sitzung um 3 Uhr 20 Min.
Als Nachfolgerin des verſtorbenen Abgeordneten Fehrenbach
(Zentrum) iſt Frau Philipp=Karlsruhe in den Reichstag
eingetreten.
Der preußiſche Innenminiſter und ſozialdemokratiſche Abge=
ordnete
Severing wird wegen Krankheit 6 Wochen beurlaubt.
Angenommen wird eine Aenderung der Reichs=
abgabeordnung
, wonach die Bezirke der Landesfinanz=
ämter
endgültig bis zum 1. April 1928 abzugrenzen ſind.
Das Geſetz über die Prüfung und Beglaubigung
der Fieberthermometer wird angenommen.
Es folgt die
erſte Beratung des Arbeitsgerichtsgeſetzes.
vorliegende Entwurf wolle die Arbeitsgerichtsbarkeit allen Arbeit=
nehmern
zugänglich machen und ihren Aufgabenkreis erweitern, lich im kleineren Kre’s eine Plauderei zum Beſten gegeben habe,
Die Auffaſſung, daß die Arbeitsgerichtsbarkeit in den ordent=
lichen
Gerichten aufgehen ſoll, ſei von der Negierung aus grund=
ſätzlichen
und taktiſchen Erwägungen abgelehnt worden. Dabei
werde aber nicht verkannt, daß das Arbeitsrecht ſchließlich mit
dem allgemeinen Recht verwachſen müſſe. Der Miniſter dankt den
Gewerbe= und Kaufmannsgerichten für ihre bisherige Tätigkeit
mer erledigt wird.
Abgeordneter Aufhäußer (Soz.) bezeichnet die Beratung
der Vorlage als einen Maßſtab dafür, wie weit der Reichstag

den Willen habe, die demokratiſche Republik mit ſozialem Inhalt
zu erfüllen. Das Arbeitsrecht müſſe mehr als bisher den Wert
des arbeitenden Menſchen ſchätzen.
Abg. Hülſer (Ontl.) begrüßt die Vorlage. Die Arbeits=
gerichte
ſollten aber an die ordentliche Gerichtsbarkeit ange= Ecekutivausſchuß der Radikalen Partei das wichtigſte Ereignis
gliedert werden.
Abg. Gerig (Zentr.) ſtellt mit Befriedigung feſt, daß das
Mißtrauen, des ſich heutzutage vielfach gegenüber den ordentlichen
Gerichten zeige, vor den Gewerbe= und Kaufmannsgerichten
Halt gemacht habe.
Abg. Thiel (D. Vpt.) erinnert daran, daß ſein Fraktions=
Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns über das freund Dr. Heinze als Juſtizminiſter bereits die erſten Grund= Endgültiges geſchieht und der Frank nicht die neueſte Schwäche=
keit
ſei gefährlich und entſchieden zu bekämpfen.
der Vorlage.
Abg. Lemmer (Dem.) erklärt, die Vorlage ſei nur eine
gemeinen Juſtiz könne keine Nede ſein.
Die Vorlage wird dem ſozialpolitiſchen Ausſchuß überwieſen.
Das Haus vertagt ſich auf Mittwoch, 2 Uhr. Tagesordnung:
Geſetzentwurf über die Fürſtenenteignung, Duell=
geſetz
. Schluß nach 1a7 Uhr.
Die Beratungen der Fraktionen.
Zu dem auf der Tagesordnung der Mittwochſitzung des
Enteignung der Fürſtenhäuſer, wie er aus dem
Reichstagsfraktion beſchloſſen, einen Abänderungsan=
lichen
demokratiſchen Antrag die Länder anhalten, aus den Ver= Verbei gung.
mögen der Fürſtenhauſer einen Teil auszuſondern, um daraus
Tagesordnung abgeſetzt worden, weil die Verhandlungen zwi= den Mitgliedern der Fürſtenfamilien eine entſchädgung zu an= uoch allen Richtungen hin über ſeine Pläne zu beruhigen trachtet,
ſchen den Parteien noch nicht endgültig bereinigt waren. Es gemeſſenem Lebensunterhalt zu gewähren. Wenn dieſer Antrag
im Reichstag angenommen wird, Ann kommt dieſer Antrag
im Volksentſcheid ſelbſt zur Abſtimmung. Die demokratiſche
Reichstagsfraktion hat ſich zu dieſem Aenderungsantrag entſchloſ=
ſen
, weil die Ausſichten für das Zuſtandekommen des Kompro= operiert.
folger zu wählen. Man ſpricht von Herrn Gusrard. Alle die tionsſitzung mit dem Geſetz zur Vereinfachung des
Namen aber, die ſchon vor Wochen genannt waren, ſtehen wieder Militärſtrafrechtes und der Duellfrage beſchäf= tigen Löſung zu nahern, wobei ſich allerdings die Rechte beeilt,
Tagen alles von dem Kampf um die Fürſtenabfin= ren im Falle eines Duelles ausgeſprochen werden kann und nur kungen zum größten Teile ausbleiben werden und daß Frankreich
in ſchweren Fällen ausgeſprochen werden muß, dahin abgeändert unerfüllbare Bedingungen auf ſich nehmen müſſe. Börenger war
ſie zu dem ſozialdemokratiſch=kommuniſtiſchen Volksbegehren Kann=Vorſchrift angefügt werde. Die Fraktion entſchied ſich nach Kräften angegriffen. In Wirklichkeit ſogar ſehr ungerechter=
eine
Entſchädigung zu angemeſſenem Lebensunterhalt zu ge= trum in ſeiner Fraktionsſitzung für die vorgeſchlagene von dem Waſhingtoner Senat endlich ratifiziert wurde, ſollen
währen. Ein ſolcher Antrag würde natürlich das ganze Bild Kompromißformel des Duellgeſetzes. Im weiteren
verſchieben, weil er zwar das Prinzip der Enteignung aufrecht Verlauf ſeiner Sitzung beſprach das Zentrum dann die
Berlin, 27. April.
Die-Deutſche Volkspartei ſieht aber für ſich keine Möglichkeit, nächſt die Veratung über die deutſch=ruſſiſchen Vertragsverhand= dem Funktionieren des Dawesplanes durch die Amerikaner war
Natur, die ſich aus dem deutſch=ruſſiſchen Vertrag ergeben und
zu denen Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, mehrfach das
Wort ergriff.
Im weiteren Verlauf der Sitzung des Auswärtigen Aus=
tums
in den Vereinigten Staaten von Amerika be=
handelt
. Hieran ſchloſſen ſich Beratungen über verſchiedene Peti=
aus
Polen und andere Fragen behandeln.
Hierauf vertagte ſich der Ausſchuß.
Dr. Held vom Sonntag wächſt ſich immer mehr zu einer Haupt=
und Staatsaktion aus. Der Reichskanzler hat am Montag in
der Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes des
Reichsrates eine ſehr ſcharfe Erklärung abgegeben und ſich
verbeten, daß der bayeriſche Miniſterpräſident ihm dauernd in wohl tatſächlich auf eine gewiſſe Entſpannung wenn der
die Reichspolitik hineinrede. Auf dieſe Weiſe laſſe ſich über= Frankenkurs nur für logiſche Argumente Einſicht zeigte! Er tut
haupt keine Politik mehr führen. Herr Held ſelbſt war nicht an= dies aber nur recht mangelhaft. Man hält auch in den kommen=
weſend
. Der bayeriſche Geſandte Dr. Preger ſuchte den Stoß
Arbeitsminiſter Dr. Brauns leitet die Beratung ein. Der abzuwehren, indem er darauf hinwies, daß Dr. Held in Regens= günſtig ablaufen ſollte. Gegen eine Stabiliſierung haben Indu=
burg
nicht als Miniſterpräſident geſprochen habe, ſondern ledig=
Geſandte, der Sozialdemokrat Dr. Gradnauer, darauf hin, daß
etwa ein Bundesfürſt oder ein Miniſter eines Bundesſtaates in
und ſpricht die Erwartung aus, daß die Vorlage noch im Som= Auch im Auswärtigen Ausſchuß des Reichstages iſt am Montag
über den Zwiſchenfall kurz geſprochen worden. Die Reichs=
regierung
hat ſich außerdem in München be=

Kartellregierung in Frankreich?
Die franzöſiſch=ruſſiſchen Verhandlungen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 27. April.
Innenpolitiſch iſt im Augenblick unbedingt Herriots Rede im
der letzten Tage. Während die brennendſten auswärtigen Pro=
bleme
Frankreichs ſich langſam ihrer Löſung nähern, bereitet das
Kartell der Linken hinter den Kuliſſen ſeine neue Herrſchaft vor.
Der Anfang des neuen Regimes darf, nicht in eine beſonders
ſtürmiſche Zeit fallen, denn das Kartell der Linken hat an ſich
ſchon einen ominöſen Ruf. Solange mit Abd el Krim nicht etwas
lagen für das vorliegende Geſetz geſchaffen habe. Eine Aufgliede= periode überwindet, könnte ſelbſt die leiſeſte Aenderung in der
rung der Arbeitsgerichtsbarkeit aus der ordentlichen Gerichtsbar= Innenpolitik ſchädliche Folgen nach ſich ziehen, unter anderen
der Frank könnte fallen und die Rechte iſt ſchon geneigt, die
Abg. Rädel (Kom.) bedauert die verſpätete Einbringung Schuld hierfür dem Kartell aufzuhalſen. Tatſächlich wäre aber
den Wirtſchaftskreiſen eine Kartellregierung wenig ſympathiſch,
denn ſchon der Standpunkt, den die Kartelfraktionen bisher in
Etappe auf dem Wege der Ausgeſtaltung des Arbeitsrechtes. Ein der Frage der inneren Schulden einnahmen, iſt geeignet, den Be=
gutes
einheitliches Arbeitsrecht ſei die beſte Grundlage der Wirt= ſitzern der verſchiedenen Nenten Schrecken einzuiggen, Le nach
ſchaft. Von einer Sondergerichtsbarkeit zum Schaden der all= ihrer Schattierung haben verſchiedene Kartellpolitiker die mehr
oder minder ungünſtige Konvertierung der inneren Schulden ge=
fordert
, ja manche gingen ſogar ſo weit, daß ſie ihre gänzliche
Annullierung forderten, was ſchon deshalb parteipolitiſch einen
großen Ballaſt bedeutet, weil dieſe inneren Anleihen nicht etwa
bei einer nunmehr vollkommen machtloſen und in ſich zuſammen=
ſchrumpfenden
Klaſſe wie man die franzöſiſchen Rentner im
allgemeinen darſtellt untergebracht ſind, ſondern die ganze
Induſtrie= und Handelswelt, ebenſoſehr wie die Bauernſchaft
Berlin, 27. April. ſtark an ihnen beteiligt iſt. Herriots Rede war, nun in erſter
Linie als eine Beruhigung für dieſe Kreiſe gedacht. Aber auch
ſonſt hat ſich Herriot auffallend gemäßigt gezeigt. Er zog eine
Reichstages ſtehenden Geſetzentwurf über die entſchädigungsloſe, ſcharfe Grenze zwiſchen Demokratie und Demagogie und betonte,
Voltsbegehren hervorgegangen iſt, hat die demokratiſche, daß er alle ertremen Theorien ablehne. Nicht einmal die früheren
Negierungen wurden diesmal angegriffen, und vor der Schul=
denpolitik
der jetzigen Regierung leiſtete er ſich ſogar eine kleine
Wenn ſich das Kartell ſo gemäßigt gibt und die Oeffentlichkeit
ſo wird, das hier ſtets als Anzeichen eines neuen Vorſtoßes in
der Innenpolitik aufgefaßt. Schon ſeit langem ſprach man von
einer neuen Herriotregierung, an der Börſe hat man ſogar eine
Zeitlang mit Alarmgerüchten über eine ſtarke Linksſchwenkung
Außenpolitiſch wird wenn nicht alle Anzeichen trügen
Die Bayeriſche Volkspartei hat ſich in ihrer Frak= durch die Ereigniſſe eine neue Kartellära geradezu vorbereitet.
Das Schuldengroblem ſcheint ſich nun tatſächlich ſeiner endgül=
nach
Möglichkeit im voraus die Freude an der Schuldenregelung
zu verderben. Man betont, daß die erhofften günſtigen Auswir=
ſchon
mar chen bitteren Angriffen ausgeſetzt und ſein Werk wird
weiſe, denn es gelang ihm tatſächlich, mit Mellon ein Einver=
In Verfolg dieſes Beſchluſſes entſchied ſich auch das Zen= ſtändnis zu erzielen, und jetzt, da das Abkommen mit Italien
auch die Verhandlungen mit Frankreich ſchneller vorangehen. Die
Bedingungen, die Frankreich erhalten ſoll, ſind nach den neueſten
Informationen günſtiger als die, weſche Belgien gewährt wur=
den
. Frankreich wird etwa 45 oder 50 Prozent ſeiner Schulden
bezahlen müſſen in Jahresraten, die anfangs recht erträglich ſein
Auswärtiger Ausſchuß des Reichstages, ſollen 25 Millionen Dollar ſoll die erſte ausmachen mit
den Jahren werden aber die Raten ſchnell größer. Die Clause
de saunegarde, die Berückſichtigung der franzöſiſchen Finanz=
Im Auswärtigen Ausſchuß des Reichstages wurde heute zu= lage und beſonders die Anerkennung eines Zuſammenhangs mit
nicht zu erreichen. Höchſtens wird der Vertrag in dieſer Bezie=
der
Erläuterung von ſozialen Fragen juriſtiſcher und politiſcher hung einige allgemeine beruhigend lautende Sätze enthalten.
Dafür iſt es Berenger gelungen, die Warenkredite die Caillaur
ſeinerzeit in Waſhington zu erwähnen vergaß in den Rahmen
der allgemeinen Schuldenregelung einzubeziehen.
Die Rechte ſteht dieſer Regelung feindlich gegenüber. Man
ſchuſſes wurde die Freigabe des deutſchen Eigen= erwartet dort von ihr keine günſtigen Auswirkungen auf das
Wirtſchaſtsleben, man ſagt, die Verſprechungen Frankreichs an
ſeine Gläubiger ſeien unerfüllbar. Es iſt in der Tat wahr, daß
tionen, die Entſchädigungsanſprüche, Fürſorge für die Optanten Frankreich für Generationen auf unheimlich große Zahlungen an
Amerika und an England feſtgelegt ſein wird. Aber im großen
und ganzen trifft das ja auch für die meiſten anderen europä=
iſchen
Staaten zu. Die Unzufriedenen in Frankreich haben viel=
Das Nachſpiel zur Regensburger Rede Dr. Helds, leicht gar nicht ſo unrecht, wenn ſie die Undurchführbarkeit ſolch
phantaſtiſcher Zahlungen betonen. Doch das iſt ein Problem der
* Berlin, 27. April. (Prib=Tel.) Zukunſt. In der Praris ſind nur die Zahlungsraten für die
Die Regensburger Rede des bayeriſchen Miniſterpräſidenten, nächſten Jahre von Bedeutung, ſpäter wird man die Unmöglich=
keit
mancher Dinge eben einſehen müſſen.
In Marokko nehmen die Ereigniſſe einen ziemlich günſtigen
Verlauf und über Syrien ſchweigt man ſich aus. Es geht alſo
den Wochen Schwankungen für wahrſcheinlich, auch wenn alles
ſtrie und Handel noch immer eine faſt unüberwindliche Abnei=
gung
. Man kennt die diesbezüglichen Pläne des Kartells nur
Dieſe Unterſcheidung wurde aber von keiner Seite anerkannt, wenig, da man aus den allgemeinen Erklärungen nichts folgern
Insbeſondere wies eine politiſche Pikanterie der ſächſiſche kann. Für die Außenpolitik, die das Kartell verfolgen würde,
hat vielleicht die Warſchauer Reiſe des franzöſiſchen Völkerbunds=
es
im alten Deutſchen Reich eine Unmöglichkeit geweſen ſei, daß vertreters Paul Boncour eine gewiſſe Bedeutung; auch die einer
Veruhigung nach Oſteuropa hin und der Verteidigung franzö=
derartiger
Form Kritik an der Reichsregierung geübt hätte ſiſcher Rechte. In Polen hat ſie ſchon gewirkt, dafür iſt aber die
Aleine Entente wegen der franzöſiſch=ruſſchen Verhandlungen
und wegen der angeblichen Erlahmung des franzöſiſchen Inter=
eſſes
an Oſteuropa nach wie vor beunruhigt. Ju dieſem Punkte
ſchwert. Der Fall wird alſo wohl noch weitere Kreiſe ziehen, haben ſelbſt die polniſch=tſchechiſchen Bündnisbeſtrebungen nichts

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Miftwoch, den 28. Aprſl 4926

Nummer 117

geholfen, und die Haltung Englands den deutſch=ruſſiſchen Ver=
handlungen
gegenüber hat hier geradezu niederſchmetternd
gewirkt.
Die Verhandlungen der franzöſiſch=ruſſiſchen Wirtſchafts=
konferenz
ſelbſt nehmen einen ſchleppenden Gang. Anfangs hat
man vielleicht in gewiſſen Kreiſen allzu große Hoffnungen auf
dieſe Verhandlungen geſetzt, jetzt ſind aber franzöſiſcherſeits ſtarke
Zweifel aufgetaucht. Es iſt nicht abzuſehen, inwieweit dies auch
mit den jüngſten außenpolitiſchen Ereigniſſen zuſammenhängt.
Die Wirtſchaftskonferenz in Paris hat zwar keinen politiſchen
Charakter, die Objekte aber, über die man verhandelt, ſind
äußerſt bedeutſam, und in unſeren Tagen läßt ſich die Wirtſchaft
von der Politik nicht trennen. Das Echo in den Staaten der
Kleinen Entente, welche auf die Nachricht über dieſe Verhand=
lungen
erfolgte, bewies dies ſtark genug.
Bei den Verhandlungen der Konferenz iſt die größte Dis=
kretion
gewahrt worden. Die Oeffentlichkeit erfuhr nur die Kon=
turen
der Pläne, nichts aber von den ſachlichen Auseinander=
ſetzungen
. Schon zu Beginn ſtießen die Verhandlungen auf große
Schwierigkeiten, da die Sowjets die Schulden des zariſtiſchen
Regimes nicht zur Kenntnis nehmen konnten, ohne ihre eigenen
Geſetze zu desavouieren. Zum anderen hat das neue Rußland
fortwährend mit Geldſorgen zu kämpfen, und gerade jetzt befin=
det
es ſich in einer beſonders peinlichen Lage. Beide Schwierig=
keiten
waren im Prinzip zu überwinden, ja, ſie ſind auch ſchon,
wie das Communiqus des ruſſiſchen Geſandten in Paris, Ra=
kowſky
beſagt, überwunden. Das franzöſiſche Privatkapital ſoll
in Rußkand Konzeſſionen erhalten Petroleum, Holz, Flachs,
Platin, Weizen uſw. und aus der Beſteuerung dieſes Export=
Import=Verkehrs ſollen die franzöſiſchen Forderungen beglichen
werden, welche die Sowjets zur Kenntnis nehmen ſtatt ſie an=
zuerkennen
. Die franzöſiſchen Unternehmer, welche in Rußland
Schaden erlitten, ſollen auch durch Konzeſſionen entſchädigt wer=
den
. Das lautet alles auf dem Papier ſehr ſchön. Die Sowjet=
dialektik
, an die ſich die Ruſſen zum großen Schaden der Ver=
handlungen
ſtreng halten müſſen, iſt damit Genüge getan, und
wenn ſich das franzöſiſche Privatkapital zu allem bereit ſindet, ſo
iſt auch die zweite Schwierigkeit, der ruſſiſche Geldmangel, be=
hoben
. Franzöſiſcherſeits betont man immerzu, daß Frankreich
Rußland die zu der Zahlung ſeiner Schulden nötigen Summen
nicht vorſtrecken kann, da es ſich doch ſelbſt in einer mißlichen
Finanzlage befindet.
Die Aeußerungen des franzöſiſchen Verhandlungsführers de
Monzie, der gleichzeitig Präſident der Konferenz iſt, lauten recht
fkeptiſch, jedenfalls viel ſkeptiſcher als die Rakowſkys. Die Dar=
ſtellung
einiger rechtsſtehender Zeitungen, welche der ganzen
Konferenz ablehnend gegenüberſtehen, als ſeien die Verhandlun= Euere Sympathie zu bezeugen, in der das Echo der alten, gemein=
gen
bereits am toten Punkt angelangt, wurde bisher nicht be=
ſtätigt
. Aus den Aeußerungen der beiden Verhandlungsführer,
welche auf dieſe Preſſeſtimmen vielleicht Antwort geben ſollen,
kann man aber nichts Beſtimmtes herausleſen.
In den intereſſierten Kreiſen ſind ſtarke Zweifel aufgetaucht.
nen warnende Beiſpiele gibt es genug , und was die Ver=
handlungen
ſelbſt betrifft, ſo behauptet man, daß es wohl möglich
wäre, mit der Pariſer Sowjetdelegation eine Einigung zu er= ſolini zog ſich darauf zurück, erſchien aber nochmals und rief mit
zielen, daß dieſe aber ſelbſt über die jeweilige Haltung der Mos=
kauer
Machthaber in fortwährender Unſicherheit gehalten werde, aber Muſſolini bleibt.
Die wirtſchaftliche und trotz allem auch die politiſche Bedeu=
tung
der franzöſiſcheruſſiſchen Verhandlungen iſt ſehr groß. Wenn
ſie gänzlich mißlingen ſollten, ſo wäre dies auf die neuerdings
ohnehin nicht beſſer gewordenen franzöſiſch=ruſſiſchen Beziehungen
von großer Bedeutung. Vorläufig iſt dies noch nicht der Fall,
er war.

Spaniens Abſichten in Marokko.
EP. London, 27. April.
Auf Grund eines früheren Interviews mit Primo de Rivera
ſkizziert der Marokko=Korreſpondent der Times die ſpaniſchen
politiſchen Abſichten in Marokko wie folgt: Dauernde Beſetzung
von Melilla, Alhucemas und anderen Feſtungen ſowie von eini=
gen
wichtigen Punkten im Rif= und Dſcheballa=Gebiet; keine wei=
teren
Unternehmungen im Innern; keine militäriſche Beſetzung
der entfernt liegenden Gebiete, jedoch freundſchaftliches Verhält=
nis
mit der Eingeborenen=Bevölkerung; finanzielle, techniſche
und ſanitäre Unterſtützung der Eingeborenen; Bau von Straßen.
Zur Durchführung dieſes Programms werden Garantien für not=
wendig
erachtet, die die Sicherheit der ſpaniſchen Garniſonen ge=
währleiſten
ſollen. Auf dieſen Punkt würden die Spanier unter
allen Umſtänden bei den kommenden Friedensverhandlungen das
größte Gewicht legen. Von der Eröffnung der Friedensverhand=
lungen
in Udida verſprechen ſich die engliſchen Blätter einen
günſtigen Einfluß auf die eingeborene Bevölkerung.

* Heinrich von Treitſchke.
Zum 30. Todestag am 28. April.
Von F. A. Fahlen.
Dreißig Jahre ſind heute verfloſſen, ſeitdem Heinrich von
Treitſchke in ſeinem 62. Lebensjahre einer akuten Nierenentzün=
dung
, die ihn ganz unvermutet und plötzlich befallen hatte und
in zwei Monaten zerſtörte, erlag. Dreißig Jahre erſt und welche
Veränderung, welche Fülle des Neuen, welche Umwertung aller
Werte! Unſere größte Univerſität, ſo feierte ihn damals ein
Nachruf, verliert in ihm ihren perſönlich gewaltigſten und wirk=
ſamſten
Lehrer, die Kunſt der Geſchichtsſchreibung einen Meiſter
von darſtellender Kraft, deſſen gleichen Völker und Zeiten ſelten
zu erzeugen pflegen. Der deutſchen Literatur hinterläßt er den
vornehmſten Ausdruck des nationalpolitiſchen Geiſtes im Zeit=
alter
unſerer Einheitskriege; dem Vaterlande bot er in Freud
und Leid jederzeit den eifrigſten, ſchwungvollſten Zuſpruch dar.
Ein heroiſches Gemüt von tiefſtem Gefühl, ſtarkem Willen, feu=
riger
Leidenſchaft, hat er Haß wie Liebe geweckt, der Menſchen
untereinander wie gegenüber ihm ſelbſt: Freund und Feind wer=
den
ſeine mächtige Erſcheinung niemals vergeſſen.
Heinrich Gotthard von Treitſchke war der Sohn eines ſächſi=
ſchen
Generalleutnants und wurde am 15. September 1834 in
Dresden geboren. Schon bei dem Gymnaſiaſten prägten ſich zwei
ſcheinbar unvereinbare Geiſtesrichtungen aus. Die ſtarke An=
ſchauungsfähigkeit
verriet den Dichter, wie er auch mit Verſen
zuerſt an die Oeffentlichkeit trat. Daneben aber ſtand, ganz un=
vermittelt
ſcheinbar, eine verblüffende politiſche Einſicht und
Sicherheit, eine Eigenſchaft, die bei Knaben dieſes Alters gewiß
außerordentlich ſelten iſt. Vierzehnjährig erlebte er das Jahr
1848 und gibt dem Vater ſchriftlichen Bericht über Revolution
und Vürgerkrieg, klar, mit einer erſtaunlichen Kunſt der Zu=
ſammenfaſſung
, mit einer bei einem 14jährigen kaum begreiflichen
Ueberſicht über das Weſentliche, über Möglichkeiten, Folgen und
Wirkungen. Aus beiden Künſten, der lyriſchen Beſeelung und
der politiſchen Hochſchau, hat dann ſpäter der Gereifte, Erwachſene
ſeine Deutſche Geſchichte im 19. Jahrhundert geformt. Er, der
geläuterte Ariſtokrat, ging aber an den Problemen des vierten
Standes keineswegs vorbei, und es iſt geradezu auffallend, daß
ſeine Habilitationsſchrift in Leipzig im Jahre 1859 lautet: Die
Geſellſchaftswiſſenſchaft. Seine außerordentliche Profeſſur in
Freiburg im Breisgau mußte er zwei Jahre nach der Ueber=
nahme
ſchon aufgeben, weil er als eindrucksvoller Mitarbeiter
der Preußiſchen Jahrbücher den preußiſchen Vormachtgedanken

Vom Tage.
Der Text des deutſch=ruſſiſchen Vertrags wird zurzeit
von den engliſchen Juriſten geprüft. Die Meinung der offi=
ziellen
Kreiſe geht dahin, daß es dem Vertrag an Klarheit mangele und
daß viele Sätze unbeſtimmt gehalten ſeien, ſo daß alles von ihrer Aus=
legung
abhänge.
In Moskauer Regierungskreiſen erwartet man den
Beſuch des polniſchen Miniſterpräſidenten Grafen Skrzynski für
Mitte Mai, Ferner verlautet, Dr. Streſemann wolle Ende Mai
in Erwiderung des offiziellen Beſuchs Tſchitſcherins in Berlin nach
Moskau kommen.
Die kroatiſchen Abgeordneten, die kürzlich aus der
Raditſch=Partei ausgetreten waren, beſchloſſen, ſich der Partei
wieder anzuſchließen.
Der italieniſche Botſchafter in Angora, ſprach beim
türkiſchen Außenminiſter vor und gab beruhigende Erklärun=
gen
über Italiens Abſichten in Kleinaſien ab.
Der Vollzugsausſchuß der Radikalen Partei hat nach Prüfung der
Frage, ob es ſich zur Stunde empfehle, daß Herriot das Kammerprä=
ſidium
niederlege, einſtimmig beſchloſſen, ihn aufzufordern, ſowohl
den Parteivorſitz als auch das Kammerpräſidium beizu=
behalten
.
Die amerikaniſche Regierung prüft gegenwärtig einen Vorſchlag des
parlamentariſchen Komitees, der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz in
Genf die Abſchaffung der Militärdienſtpflicht in Frie=
denszeiten
vorzuſchlagen.
Die amerikaniſche Schuldenfundierungskommiſſion beſchloß, Frank=
reich
zur Erweiterung ſeines Schuldenangebots aufzu=
fordern
.
Der amerikaniſche Senat hat mit 55 gegen 20 Stimmen
das Abkommen für die Konſolidierung der belgiſchen
Schulden an Amerika ratifiziert.
Nach einer Meldung aus Peking hat der Führer der nationalen
Armeen Feng den alliierten Armeeführern Friedensvorſchläge
unterbreitet, die nächſtens auf einer Konferenz in Peking geprüft wer=
den
ſollen.

Muſſolini in Mailand.
Muſſolini ſpricht zu den Mailänder Schwarzhemden.
EP. Mailand, 27. April.
Eine unabſehbare Fasciſtenverſammlung hat auf dem Dom=
platz
in Mailand unter ſtrömendem Regen am Montag abend
ſtundenlang ausgeharrt, bis Muſſolini, umgeben von den
fasciſtiſchen Abgeordnetn der Stadt, erſchien und ſeine angekün=
digte
Anſprache hielt. Er führte unter anderem aus: Ich danke
Euch, daß Ihr in ſo gewaltiger Zahl gekommen ſeid, um mir
ſamen Kämpfe widerhallt. Euere Verſammlung unter dem Regen
und Unbekümmertheit um das Wetter beweiſt mir Euere Ausdauer.
Ich glaube, daß Ihr Mailänder Schwarzhemden mit demſelben
Gleichmut unter dem Feuer ausharren werdet. (Begeiſterte Zu=
rufe
.) Mailand, das in der Vergangenheit dem Fascismus die
Man bezweifelt die praktiſche Durchführbarkeit aller Transaktio= Loſungsworte gab, das alte, vornehme und geachtete Mailand
ſchickt ſich an, dem Fascismus auch in Zukunft die Loſungsworte
zu geben. Erneute Beifallsſtürme folgten dieſen Worten.) Muſ=
lauter
Stimme: Schwarzhemden, die Kugeln ziehen vorüber,
Die Parteigruppierungen in der Tſchechoſlowakei.
Prag, 27. April.
Das Zuſammengehen der tſchechiſchen und
deutſchen Agrarier und Klerikalen in der Frage der Agrar=
aber
der Optimismus in Paris iſt jetzt nicht mehr ſo groß, wie zölle hat zur Bildung einer Intereſſengemeinſchaft der tſchechi=
ſchen
Sozialdemokraten und der tſchechiſchen Nationalſozialiſten
geführt. Die beiden Parteien haben in einer gemeinfamen Be=
ratung
beſchloſſen, die unverzügliche Einberufung des Ab=
geordnetenhauſes
zu fordern. Sie lehnen die Löſung der Zoll=
frage
im Verordnungswege ab und beharren auf der Löſung in
der Form eines Geſetzes. Auch in der Frage einiger ſozialer und
Steuer=Vorlagen wurde eſite Einigung erzielt. Die Mehrheit, mit
welcher man für die Agrarzölle rechnet, ſoll aus den tſchechiſchen,
deutſchen, ungariſchen und ſlowakiſchen Parteien gebildet werden
und neben den Agrariern, Klerikalen und Gewerblern aller natio=
naler
Lager auch die tſchechiſchen Nationaldemokraten, alſo die
nationalſte und am meiſten deutſchfeindliche tſche=
chiſche
Partei enthalten. Es iſt noch nicht ſicher, ob dieſe Mehr=
heit
, welche von 300 Stimmen 167 umfaſſen würde, tatſächlich er=
zielt
werden kann. Jedenfalls würde es ſich nur um eine vor=
übergehende
Erſcheinung handeln. Die von ihrer Bindung an die
tſchechiſchen bürgerlichen Parteien nunmehr völlig befreiten tſche=
chiſchen
ſozialiſtiſchen Parteien beabſichtigen, am 1. Mai mit
großen Maſſenagitationen einzuſetzen, die zur Stärkung dieſer
Parteien bei den Neuwahlen führen ſollen, nach denen der Weg
für die Bildung einer neuen rein tſchechiſchen Koali=
tian
freigemacht wäre.

Die franzöſiſch=amerikaniſchen
Schuldenverhandlungen.
Die franzöſiſchen Borſchläge als ungenügend abgelehnt
EP. Paris, 27. April.
Obwohl von offiziöſer franzöſiſcher Seite eine gegenteilige
Verſion verbreitet wird, beſtätigen die in Paris erſcheinenden
amerikaniſchen Zeitungen in ihren Meldungen aus Waſhington,
daß die amerikaniſche Schuldenfundierungskommiſſion die Vor=
ſchläge
desfranzöſiſchen Botſchafters Henri Béren=
ger
als ungenügend abgelehnt hat und namentlich
höhere Anfangszahlungen fordert. Bérenger würde
demzufolge zunächſt mit dem Schatzſekretär Mellon eine Unter=
redung
haben, bevor er wieder mit neuen Vorſchlägen, an die
Kommiſſion herantreten werde. Immerhin überwiegt der Chi=
cago
Tribune zufolge die optimiſtiſche Auffaſſung, und man
glaubt in Waſhington an die Unterzeichnung des Abkommens
noch in dieſer Woche.
Ein intereſſanter franzöſiſcher Planzur Schuldenzahlung.
Prechung des engliſchen Gummimonopols?
EP. Paris, 27. April.
Wie aus zuverläſſiger Quelle mitgeteilt wird, iſt in der fran=
zöſiſchen
Kolonialkommiſſion der Entwurf eines indo=chineſiſchen
Abkommens eingereicht worden, durch das die franzöſiſch= ameri=
kaniſchen
Schulden auf eine neue Art bezahlt werden könnten.
Der Entwurf erinnert daran, daß England ſich bei der Schulden=
zahlung
an Amerika einer ſtarken Steigerung der Kautſchukpreiſe
bedient habe. Dieſe Preisſteigerung falle beſonders den Ver=
einigten
Staaten zur Laſt, weil dieſe von dem geſamten Welt=
konſum
an Kautſchuk allein zwei Drittel verbrauchten, während
England 70 Prozent der geſamten Gummiproduktion kontrolliere.
Gegenwärtig, ſo führt der Entwurf aus, beſtünde eine Kautſchuk=
knappheit
, die mindeſtens noch zehn Jahre anhalte. Darauff ge=
ſtützt
, könne Frankreich unbedenklich in Indo=China zu einer
intenſiven Kautſchukproduktion ſchreiten. Der Entwurf ſchlägt
die Bildung einer gemiſchten franzöſiſch amerikaniſchen Kautſchuk=
Geſellſchaft in Indo=China vor, die eine Plantage von 1 Million
Hektar für die Kautſchukgewinnung ins Leben rufen könne, was
einer Kapitalanlage von 9 Milliarden Franken entſprechen würde.
Dadurch würde Indo=China in der Lage ſein, den ge=
ſamten
amerikaniſchen Kautſchukkonſum und
darüber hinaus den franzöſiſchen zu decken. Frank=
reich
könnte, ſo glaubt der Verfaſſer, aus dem Erlös
des nach Amerika zu verkaufendene Kautſchuks ſehr gut
einen erheblichen Teil ſeiner Kriegsſchulden
abtragen.
Die franzöſiſche Militärreform.
EP. Paris, 27. April.
Painlevé gab geſtern eine Erklärung an die Preſſe über das
neue franzöſiſche Militärprojekt ab, wonach die
Militärdienſtzeit von 18 auf 12 Monate herabgeſetzt werden ſoll.
Er teilte mit, daß die Zahl der Diviſionen der franzöſiſchen
Armee von 32 auf 20 herabgeſetzt werde. Um aber die Schlag=
fertigkeit
der Armee nicht zu vermindern, würde die Zahl der
Berufsoffiziere von 76 000 auf 105 000 erhöht werden, die Kolo=
nialtruppen
einbegriffen. Um zu vermeiden, daß die Soldaten ſich
mit nichtmilitäriſchen Arbeiten beſchäftigen, werde das Zivil=
perſonal
in der Armee um 14 000 Mann erhöht. Die Kolonial=
armee
werde im ganzen 277 000 Mann umfaſſen, darunter 97000
Weiße. Die Rekurten würden nicht, wie bisher, mit 20, ſondern
erſt im 21. Altersjahre einberufen. Die jährlichen Einſparungen
durch dieſe Reform könnten auf 255 Millionen Franken geſchätzt
durch dieſe Reform werden auf 255 Millionen Franken geſchätzt.
England Locarno Völkerbund.
EP. New York, 27. April,
In einer geſtern in Buffalo gehaltenen Rede erklärte der eng=
liſche
Botſchafter in Waſhington, daß keine der beteiligten Groß=
mächte
den Wunſch habe, die Locarnopolitik aufzugeben oder ſich
aus dem Völkerbund zurückzuziehen. Zum Beweis dieſer Be=
hauptung
führte er die kürzlichen Aeußerungen Briands, Streſe=
manns
und Chamberlains an. England, ſo fuhr der Botſchafter
fort, habe Vertrauen zum Völkerbund, und wenn man die Ver=
einigten
Staaten auch nicht zu einer ſeinen Gefühlen gegenüber
dem Genfer Bund zuwiderlaufenden Politik bewegen wolle, ſo
ſei doch die Haltung derjenigen Länder unverſtändlich, die nicht
nur an dem Völkerbund nicht teilnehmen, ſondern ihn ſogar ver=
ſchwinden
ſehen möchten. Dieſe Länder ſollten dem Bund Zeit
laſſen, das zu werden, was er mehr und mehr werden ſolle: Ein
Organismus, in dem die öffentliche Meinung die Grundlage des
Friedens bilden werde.

zuerſt ausgeſprochen hatte. Ueber Kiel und Heidelberg kam er
1874 nach Berlin, wo er als ordentlicher Profeſſor, zugleich als
Herausgeber der Preußiſchen Jahrbücher und ſchließlich auch
Hiſtoriograph des preußiſchen Staates wirkte. Ein Jahr vor
ſeinem Tode wird er auch Mitglied der königlichen Akademie der
Wiſſenſchaften.
Seit 1871 gehörte er bis zum Tode des alten Kaiſers dem
Reichstage an; er ſchloß ſich der nationalliberalen Partei an.
Von ſeinen geſammelten Reden urteilt ein berufener Kenner:
Dieſe wirklich gehaltenen Reden des großen Schriftſtellers, dem
als ſolchem an politiſch=leidenſchaftlicher Beredſamkeit kein an=
derer
gleichkommt, ſind auffallend arm an pathetiſchen Stellen.
Der Schwung, den auch ſie verraten, iſt der des politiſchen Ver=
ſtandes
: in der Abweſenheit jeder Phraſe zeigt ſich ſtatt der fal=
ſchen
die echte parlamentariſche Kunſt. Solche Anſprachen laſſen
ſich dicht neben die beſten engliſchen Muſter ſtellen; germaniſche
Rhetorik, ſachlich, männlich, ſchlicht; dort erklärlich durch eine
Vorübung von Jahrhunderten, hier durch ein geborenes Talent.
Treitſchke hatte ſchon in ſeiner Jugend eine hohe Begeiſte=
rung
für Beethoven, und dieſes enge Gefühl macht gelegentlich
einen rührenden, geradezu verwandtſchaftlichen Eindruck. Dies
war in einem gemeinſamen Schickſal begründet, das beide in
gleicher Weiſe verfolgte, hemmte und zur ganzen Entfaltung ihrer
inneren Werte zwang. Treitſchke war wie Beethoven ſchon als
Jüngling von einem Gehörleiden befallen, das dem angehenden
Hochſchullehrer und Politiker ebenſo quälend und ſtörend war
wie dem Tonſchöpfer, Dirigenten und ausübenden Muſiker. Der
Künſtler der Geſchichtsſchreibung, der formvollendete Profeſſor
war taub; ſeltſamer faſt noch, daß ein Tauber dieſe kühlen, ge=
meſſenen
Reichstagsreden halten konnte, während er nur mit
dem Auge Wirkung und Widerſpruch abſchätzen konnte.
Er hieß der Prophet unſeres Reiches; als der alte Kaiſer
mit zitternder Hand ſeine letzte Unterſchrift vollzogen hatte und
ein andetes Zeitalter anbrach, zog Treitſchke ſich aus dem Reichs=
tag
zurück. Sah er, wie der ſterbende Bismarck, eine Viſion des
Unheils? Er hat nie deutlich davon geſprochen, nur angedeutet.
Aber wer in ſeiner Deutſchen Geſchichte leſen kann, wird ſeine
Sorgen verſtehen. Und ſeine Schriften über den Sozialismus,
die aus den Jahren 1875 und 1876 ſtammen, und beſonders ſein
Wort über das Judentum (1880), das ihn geradezu in einen
jüdiſchen Krieg verwickelte, ſehen vieles voraus; bei weitem
nicht alles, das konnte niemand.
Neben Fichte ſoll man Treitſchke nennen, beiden war es ver=
gönnt
, die kühnen Träume von ihres Volkes Aufſtieg Geſtalt an=
nehmen
, verwirklicht zu ſehen. Wir ſehen ſie bröckeln, hoffen
wir wieder auf Fichte=Zeiten, auf Treitſchke=Zeiten!

4Michgel de Rutt;.
Zum 250. Todestag am 29. April.
Von Dr. F. van Vleuten.

In Amſterdam in der neuen Kirche befindet ſich ein ge=
waltiges
Marmordenkmal, zehn Meter hoch und zwölf Meter
breit, von der Meiſterhand des Rombout Verhulſt. Es iſt das
Grab des großen holländiſchen Admirals Michael de Ruyter, in
ihm klingt die ganze Janitſcharen=Muſik des ausgehenden Barock
an. Auf einem Sarkophage liegt halb aufgerichtet der Seeheld
mit dem ausdrucksvollen, breiten Löwenhaupte, das er an ein
Schiffsgeſchütz lehnt, in der Rechten hält er den Kommandoſtab,
die Linke liegt pathetiſch auf ſeiner Bruſt; ſein Antlitz iſt ſo
ſprechend und lebendig, daß man jeden Augenblick erwarten könne,
daß er die Lippen öffne und einen ſeiner frommen Bibelſprüche
herſage. Aber rund um ihn herum iſt der ganze fadenſcheinige
und ſpitzfindig=ausgeklügelte nüchterne Olymp der Zopfzeit ver=
ſammelt
, um den toten Flottenführer in ſeiner Art zu feiern.
Eine reichlich leere Göttin des Ruhmes mit gebauſchten Ge=
wändern
ſtößt mit Gewalt in eine Tuba, Tritonen und Nereiden
galten die erforderlichen Embleme ihrer Zunft hoch und tuten in
ſchön gewundene Muſchelhörner, allegoriſche Geſtalten, die Klug=
heit
und Beſtändigkeit, ſtehen mit wohlüberlegtem Faltenwurf
daneben und weiſen auf dieſes Muſter eines Admirals hin; dazu
ein architektoniſcher Aufbau von Pracht und Kraft, der an die
Rathäuſer und Kirchen jener Zeit erinnert. Im Hintergrunde, in
barocker Vermiſchung der Künſte, ſieht man eine rieſige Seeſchlacht,
die ein Kenner wohl unterſcheiden könnte, mit einer feinen und
eindrucksvollen Darſtellung der hochbordigen niederländiſchen
Fregatten, die den Ruhm des kleinen Nantes am Ausgange des
Rheines über die ganze Welt trugen, geführt von ihren größten
Admiralen, von Martinez van Tromp und Michael de Ruyter,
dem Brauknechtſohne von Vliſſingen. In goldenen Buchſtaben
ſteht auf der Inſchrift des Rieſendenkmals: Dem höchſten
Gotte ſei dieſes Mal geweiht und nach ihm dem ewigen Gedächt=
niſſe
von Michgel de Ruyter, Admiral von Holland und Weſt=
friesland
, der von drei Königen Europas mit Ritterehren und
einem Herzogtum in Neapel beſchenkt wurde, während er alles
Gott und ſeiner eigenen Tugend verdankte, nicht von berühmten
Vorfahren entſproſſen. Achtundfünfzig Jahre auf dem Meere,
war er der Seefahrt kundig wie kein anderer. In ſieben Kriegen
auf dem gewaltigen Ozean und Mittelmeere verrichtete er
Ruhmestaten, eroberte Inſeln und Feſtungen, gewann den Hol=
ländern
die lange Küſte Afvikas am atlantiſchen Meere, beſiegte
die Seeräuber, focht in vierzehn großen Seeſchlachten unüber=

[ ][  ][ ]

Nummer 112

Seite 3

Mittwoch, den 2o. Aprſf 1920

Die Tagung
des Weltwirtſchaftskomitees.
Trendelenburg für Rationaliſierung der Produktion und
Erweiterung des Weltmarktes.

EP. Genf, 27. April.
Die heutige Vormittagsſitzung des vorbereitenden Komitees
für die Wirtſchaftskonferenz ſetzte die Generaldebatte fort, die
auch heute nachmittag noch weitergeführt werden wird. Mehrere
Redner, wie zum Beiſpiel der italieniſche Delegierte de Ste=
fani
und der tſchechoſlowakiſche Delegierte Hodac ſprachen
über Tariffragen und erblickten das Heilmittel für
die Wirtſchaftskrankheiten der Welt in einer größeren Frei=
zügigkeit
der Menſchen und der Waren; beſonders
ſetzte ſich für die Durchführung des Freihandels, der chriſtliche
Gewerkſchaftler Pawels=Belgien ein, der die Stabiliſierung der
Währungen im übrigen in den Vordergrund ſtellte. Dagegen
wandte ſich beſonders der deutſche Delegierte Tren=
delenburg
, der für die Währungsfrage die Ergebniſſe
der Brüſſeler Finanzkonferenz als ausreichend anſieht. Trendelen=
burg
erklärte, daß man wohl als allgemeine Anſicht ſämtlicher
Redner die Tatſache hinſtellen könne, daß die Ueberproduktion
angeſichts der mangelnden Aufnahmefähigkeit des Weltmarktes
das Grundübel der Wirtſchaftskrankheiten ſei. Eine Heilung
erblickt der deutſche Redner nicht aber in einer Einſchränkung der
Produktion, ſondern in der Rationaliſierung der Produktion
und der Verteilung. Unter Bezugnahme auf den italieniſchen
Redner von geſtern nachmittag, Pirelli, erklärte Trendelenburg,
daß man bei der Erweiterung der Abſatzmärkte nicht nur an
Afrika und China, ſondern auch vor allem an Rußland denken
müſſe.

Weiter führte Trendelenburg aus: Wodurch wird die Ein=
heitlichkeit
geſtört? Durch die Differenzen in der Währung und
durch die nationaliſtiſche Induſtrialiſierung. Hierzu gehören
Zollſchranken, Einwanderungsverbote, Ein= und Ausfuhrverbote,
Repreſſalien, Subſidienwirtſchaft und der Konkurrenzkampf gro=
ßer
Nationen. Was kann die Wirtſchaftskommiſſion hierzu tun?
Die Währungsfrage muß ſehr vorſichtig angefaßt werden. Hierzu
hat die Brüſſeler Konferenz die beſte Grundlage geboten. Die
nationaliſtiſche Induſtrialiſierung kann dadurch bekämpft werden,
daß die Weltmeinung deutlich zum Ausdruck gebracht wird. Man
muß ſich aber klar ſein, ob es möglich iſt, in den Wirrwar der
Verträge Ordnung zu bringen. Viele Länder haben noch gar
keine Handelsverträge. Nicht alle Länder ſollen alle Induſtrien
haben. Es iſt für den Handelsvertreter eines Staates ſehr ſchwer,
dieſe Grundſätze den betreffenden Induſtrien zu erklären. Es iſt
daher vorerſt die Löſung einer Reihe von Vorfragen nötig. Hier=
zu
gehören die Einrichtung einer einheitlichen Statiſtik und die
Schaffung eines einheitlichen Zolltarifſchemas. (Redner ſchildert
das Beiſpiel von der Puppe mit der Seidenſchürze, die in dem
einen Staat als Spielzeug, in dem anderen als Seidenware
deklariert wird.) Schließlich berührte Trendelenburg das Thema
der privatwirtſchaftlichen Verſtändigung zwiſchen den Induſtrien
verſchiedener Länder und entwickelte eine Anzahl grundſätzlicher
Anſchauungen darüber.

Die allgemeine Ausſprache des internationalen Wirtſchafts=
komitees
ging heute abend um halb 8 Uhr zu Ende, nachdem
noch eine ganze Reihe von Kommiſſionsmitgliedern geſprochen
hatte. Morgen vormittag wird die Kommiſſion Beſchluß faſſen
über die Zahl und die Aufgabe der einzuſetzenden Unterkomitees.
Nachmittags wird eine offizielle Sitzung der Kommiſſion folgen,
in der der Präſident Theunis einen Ueberblick über die Debatte
geben und die künftige Hauptaufgabe der Kommiſſion darlegen

Es iſt anzunehmen, daß die Kommiſſion morgen drei oder
vier Unterkomitees beſtellen wird, von denen eines der Frage der
Produktion (Induſtriekartelliſierung uſw.) und das zweite Fra=
gen
der Handelspolitik (Zolltarife, Schutzzölle) gewidmet ſein
wird. Dem dritten Komitee wird vorausſichtlich die Frage der
Stabiliſierung und des Arbeitsamtes zugewieſen werden, falls
nicht für die letztere Frage ein beſonderes Komitee gebildet wird.

Kritik an der Genfer Wirtſchaftstagung.

Das Ergebnis der heute nachmittag fortgeführten Debatte
des vorbereitenden Wirtſchaftskomitees iſt, wie man auch im
Völkerbund allgemein zugibt, ſehr wenig bedeutſam. Man führt
dies darauf zurück, daß der Zweck der Völkerbundseinladung, die
ausdrücklich an Einzelperſonen und nicht an die Regierungen
gerichtet worden iſt, doch nicht ganz erreicht wurde. Die meiſten
bisherigen Redner ſprachen mehr für ihre Regierungen, als aus
ihrer perſönlichen Erfahrung als Männer des Wirtſchaftslebens
oder der Wirtſchaftswiſſenſchaft heraus. Auch in den Kreiſen des
Wirtſchaftskomitees ſelbſt iſt man ſich des Umſtandes bewußt und
befürwortet deshalb vielfach einen möglichſt baldigen Abſchluß

der vorbereitenden Tagung und die Verlegung der wirklichen
Vorbereitung in einige kleine Komitees, deren Mitglieder viel=
leicht
rückhaltloſer Stellung nehmen als in der halben Oeffent=
lichkeit
der jetzigen Komiteeſitzungen. Vielfach wird auch die
äußerſt mangelhafte oder vielmehr wahrſcheinlich mit Abſicht
ganz unterlaſſene Vorarbeit des Sekretariats getadelt, deſſen
Aufgabe es nach Meinung vieler Teilnehmer geweſen wäre, den
Mitgliedern der Kommiſſion rechtzeitig vor der Tagung genau
Kenntnis von den ſämtlichen Debatten der Völkerbundsver=
ſammlung
und der zweiten Kommiſſion dieſer Verſammlung zu
geben, in denen die meiſten der geſtern und heute von den Kom=
miſſionsmitgliedern
gehaltenen Reden ſchon bedeutend gründ=
licher
und beſſer gehalten worden ſind. Auch die Publizität der
Kommiſſionsſitzungen gibt zu Kritiken Anlaß. An den ſoge=
nannten
geſchloſſenen Sitzungen nahmen mehrere Dutzend von
Beamten des Völkerbundsſekretariats und des Arbeitsamts teil,
was unter den Kommiſſionsmitgliedern nicht den Eindruck einer
vertraulichen Beratung aufkommen läßt, ſodaß ihre Reden zwar
unter Ausſchluß der Preſſe, aber dennoch ſozuſagen zum Fenſter
hinaus gehalten werden. Man nimmt deshalb allenthalben mit
Befriedigung davon Kenntnis, daß die Debatte der wirklich gro=
ßen
Wirtſchaftsprobleme nun in kleine Komitees verlegt werden,
wobei es wenig darauf ankommt, ob es ſich nach einem franzö=
ſiſchen
Vorſchlag um zwei Komitees für Induſtriekartelle und für
Zolltarifverträge, oder nach engliſchem Vorſchlag um drei
Komitees für Produktions=, Arbeiter= und Tariffragen handeln
wird.
Die Neutralitätsklauſel im
Ruſſenvertrag.
Bevorſiehende Demarche der Alliierten in Berlin?
* Berlin, 27. April. (Priv.=Tel.)
Im allgemeinen ſind die Kommentare der auslän=
diſchen
Preſſe zum Berliner Vertrag, offenbar auf
einen Wink der betreffenden Regierung hin, ſehr vorſichtig abge=
ſtimmt
. Immerhin tritt aus einzelnen Aeußerungen ziemlich
deutlich hervor, wie man der Sache im Herbſt den Dreh geben
will. Davon zeugt eine Genfer Stimme, wonach man ernſtlich
daran zweifelt, daß die ſogenannte Neutralitätsklauſel
des deutſch=ruſſiſchen Freundſchaftsvertrages den Deutſchland
aus Artikel 16 und 17 des Völkerbundspaktes erwachſenden Ver=
pflichtungen
nicht widerſpricht. Rein theoretiſch betrachtet, dürfte
jene Verpflichtung damit vereinbar ſein. Prartiſch jedoch könnte
in mehr als einem Falle innerhalb des Völkerbundsrates, der
durch die Einſtimmigkeitsklauſel beherrſcht wird, eine Situation
entſtehen, die auf eine Lahmlegung des Völkerbundsrates hin=
auszielt
. So fragt man ſich in Völkerbundskreiſen, welches prak=
tiſch
die Situation ſein wird, wenn Rußland z. B. mit dem
Völkerbundsmitglied Polen oder mit dem Völkerbundsmitglied
Rumänien in einen Krieg gerät? Der Matin ſpricht ſogar
ſchon von einer gemeinſamen Demarche der Alliierten
in Berlin, um eine klare und offizielle Erklärung der deutſchen
Regierung zu erhalten. Dieſe Auskunft kann ohne weiteres ge=
geben
werden, da die Verpflichtungen, die Deutſchland Rußland
gegenüber übernommen hat, dem entſprechen, was wir in Lo=
carno
zugeſagt haben. Hier zeigen ſich alſo bereits die erſten
Anſätze, für den Fall eines Scheiterns der
Studienkommiſſion, Deutſchland die Schuld in
die Schuhe zu ſchieben.
Das Echo zum Berliner Vertrag.
* Berlin, 27. April. (Priv.=Tel.)
Der Berliner Vertrag hat in der Preſſe der Reichshauptſtadt,
wie zu erwarten war, eine durchaus beifällige Aufnahme ge=
funden
. Ohne Parteiunterſchied ſtellen ſich die einzelnen Blätter
rückhaltlos hinter die Regierung. Sie begrüßen es, daß die
Reichsregierung den Weſtverträgen nun auch einen entſprechen=
den
Oſtvertrag gegenübergeſtellt hat, daß ſie alſo zu erkennen
gibt, daß ſie nicht geneigt iſt, ſich zum Sturmblock gegen Rußland
machen zu laſſen. Selbſtverſtändlich finden ſich in den Partei=
blättern
auch eine ganze Reihe von Bedenken, die aber ſo neben=
ſächlicher
Natur ſind, daß ſie nicht ins Gewicht fallen und das
einmütige Bekenntnis zu dem Vertrag mit der Sowjetregierung
nicht abſchwächen.
Ein Dokument zum Siudium der Ratsfrage.
EP. Genf, 27. April.
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht heute nachmittag
ein 30 Druckſeiten ſtarkes Dokument für die Kommiſſion zum
Studium der Ratsfrage. Das Dokument enthält eine vollſtändige
Zuſammenſtellung aller Anträge und Verhandlungen zur Frage
der Zuſammenſetzung des Völkerbundsrats ſeit Beginn der
erſten Verſammlung im Jahre 1920 bis zum Ende der 6. Völker=
bundsverſammlung
.

windlich und gewann vor allem die berühmte Schlacht gegen Eng=
land
von vier Tagen. Als er endlich das Vaterland aus der
äußerſten Gefahr errettet hatte, iſt er in der Seeſchlacht von
Syrakus verwundet und dann im Hafen männlich geſtorben am
29. April 1676. Die Staaten der vereinigten Niederlande haben
dieſem ihrem höchſt verdienten Seeführer dieſes Denkmal errichten
laſſen, er war der Schrecken des hohen Ozeans!
Und kann man hinzufügen, ein Schrecken der Engländer, als
Martinez van Tromp, der Vater, Cornelius van Tromp, der
Sohn und Michael de Ruyter geſtorben waren, war es auch mit
dem Heldenzeitalter des kleinen Niederland vorbei und England
trat mit der ihm innewohnenden Schwerkraft die Erbſchaft an,
wie vorher bei den Spaniern und Portugieſen. In den großen
Entſcheidungsſchlachten zwiſchen Frankreich und England, bei
Abukir und bei Trafalgar, focht Holland nicht mehr mit. Wenn
aber heute das Weltreich der großen Sundainſeln an Holland
feſter hängt wie Indien an England, und wenn es, wie ſcharf=
ſichtige
Reiſende und Beobachter berichten, auf Java und Borneo
eine Gandhibewegung, etwas Entſprechendes meine ich, nicht
gibt, ſo liegt das neben der erſtaunlichen Verwaltungskunſt der
Holländer vor ällen Dingen an den Erfolgen, die Michael de
Ruyter und M. van Tromp auf allen Meeren erfochten haben.
Bunt wie die krauſen und von keiner nationalpſychologiſchen
Empfindung geleiteten Schachzüge der Regierungen, war die
Muſterkarte der Feinde, mit denen Ruyter zu kämpfen hatte. Er
ffocht gegen Spanien, gegen Irland für England, gegen Spanien
ffür Portugal, gegen Schweden für Dänemark, gegen England
nind gegen Frankreich für Spanien. Seine größten Siege ſind
äm Kriege gegen England, und er iſt der einzige feindliche
Flottenführer nach den Normannen geweſen, der in die Themſe
einlief, den Engländern ihre beſten Schiffe zerſtörte und dicht
bei London die geſamten Werften in Brand ſteckte. Das war im
Jahre 1667. Hannibal ante portes!
Und das herrliche Ende des heldenhaften Mannes! Mit
Zwanzig Fregatten greift er ohne Beſinnen die vielfach über
legene Flotte des franzöſiſchen Gegners auf der Höhe von Ca=
kania
bei Sizilien an. Die Schlacht ſteht günſtig, der Meiſter der
Flottenführung hat dem Feinde den Wind abgewonnen, die
BBreitſeiten donnern. Da ſtürzt der Admiral, der vom hohen
Raſtell ſeines Admiralſchiffes Eintracht die Schlächt leitet,
plötzlich hinunter aufs Mittelſchiff, mehrere Meter tief. Eine
Ranonenkugel hatte den rechten Fuß völlig, den linken zum
größten Teil fortgeriſſen. Der Führer, obwohl ſchwer mit
Schmerz und Tod ringend, feuerte die Seinen an, bis ein glück=
licher
Abſchluß der Schlacht geſichert war. Noch ſieben Tage rang
Der gewaltige Mann in der Kajüte ſeines Schiffes, das nun in

der Bai von Syrakus ankerte, bis er unterlag. Dem noch nicht
Erkalteten überbrachte der Vicekönig von Neapel als Abgeſandter
des Königs von Spanien den Herzogtitel. Erſt am 16. Februar
des nächſten Jahres kam der einbalſamierte Leichnam nach
Amſterdam und wurde in der neuen Kirche beigeſetzt. Und wenn
einer, ſo verdient er einen Ruheplatz in der Kirche, denn er
fühlte ſich immer als Streiter Gottes und ſeines Bekenntniſſes,
und es gibt von ihm keine gepfefferte Seemannsvede und keinen
Seemannsſcherz, wohl aber Bibelworte und fromme Sprüche des
Gottvertrauens, der innerlichen Frömmigkeit und eines ſicheren
Wiſſens der beſſeren Heimat, Aeußerungen, die man bei einem
blaſſen und inbrünſtigen Prädikanten eher vermuten würde, als
bei dieſem gewaltigen breiten Seehelden mit dem mächtigen von
dunkelen Locken umhüllten Löwenkopfe.

Die Deutſche Kunſtgemeinſchaft
iſt nach längeren Vorarbeiten nunmehr mit ihrem Aufruf an die
Oeffentlichkeit getreten. Die durch den Staatsſekretär im Reichs=
miniſterium
des Innern, Heinrich Schulz, ins Leben geru=
fene
gemeinnützige Einrichtung vereinigt Kunſtfreunde und
Künſtler zu gemeinſamer Förderung des Kunſtverſtändniſſes und
zur Ausbreitung des Kunſtbeſitzes im deutſchen Volke. Sie er=
möglicht
durch ihre Zahlungseinrichtungen von monatlich weni=
gen
Mark an, daß jedermann Originalwerke der Kunſt im
Verlauf von längſtens zwei Jahren erwerben kann. Damit iſt
für weiteſte Volkskreiſe ein nie verſiegender Quell der Freude
und der fruchtbaren, perſönlichen Anteilnahme an der Arbeit
unſerer deutſchen Künſtler erſchloſſen.
Die von Behörden, großen kulturellen und wirtſchaftlichen
Verbänden und zahlreichen bedeutenden Perſönlichkeiten des
öffentlichen Lebens geförderte neue Gemeinſchaft richtet zur Zeit
im Berliner Schloß eine ſtändige Kunſtausſtellung ein und will
durch weitere Kunſtausſtellungen im ganzen Reich, durch Vor=
träge
, Veröffentlichungen und gemeinſame Veranſtaltungen, ſowie
durch künſtleriſche Jahresgaben ihre wertvollen Aufgaben für die
heute ernſtlich Not leidenden Künſtler verwirklichen.
Dieſe Anbahnung neuer Wege für den Erwerb von Kunſt=
werken
durch weite Kreiſe in der Deutſchen Kunſtgemeinſchaft
wird den deutſchen Malern, Zeichnern und Bildhauern eine neue
Grundlage für ihr künſtleriſches Wirken und eine in ſchwerer
Zeit beſonders wertvolle Gemeinde ſchaffen.
Die Deutſche Kunſtgemeinſchaft bittet alle Kunſtfreunde, am
Aufbau dieſer idealen Gemeinſchaft für die deutſche Kunſt durch

* Abſchluß der heſſiſchen Etats=
beratungen
.
Der Landtag hat ſeine Beratungen über den Staats=
voranſchlag
abgeſchloſſen und ſich bis über Pfingſten vertagt.
Es iſt ſo gekommen, wie wir ſchon vor einiger Zeit hier behauptet
hatten: das Zentrum hat ſeine Drohung, daß es ſeine Zuſtim=
mung
zu dem Etat nur dann geben werde, wenn der Finanz=
miniſter
einen gangbaren Weg zur Deckung des Defizits zeigen
würde, nicht wahr gemacht; es hat ſich vielmehr mit der Ver=
ſchleppung
der Finanzkriſe abgefunden und in Kompromißarbeit
mit den Linksparteien den Etat unter Dach und Fach gebracht,
ohne daß durchgreifende Maßnahmen zur Deckung des Fehl=
betrags
ergriffen wurden. Die Regierungsparteien haben die von
der Oppoſition gemachten Vorſchläge, zu einer wirkſamen Be=
kämpfung
der finanziellen Schwierigkeiten, die zum Zuſammen=
bruch
des heſſiſchen Staatsweſens führen können, unbeachtet ge=
laſſen
. Sie haben namentlich den Antrag der Deutſchen Volks=
partei
, wonach freiwerdende Stellen bei den Zentralbehörden
ſolange nicht mehr beſetzt werden ſollten, bis die Hälfte der ſeit
19k4 neugeſchaffenen Stellen abgebaut ſei, niedergeſtimmt, ob=
gleich
in dieſem Antrag der wirkſamſte Druck auf die aufgeblähtem
oberſten Behörden enthalten war, den Aufgabenkreis der Zen=
tralſtellen
zu verringern und ſo auf eine allgemeine Entlaſtung
der Staatsverwaltung hinzuarbeiten, was die Vorausſetzung für
dauernde Erſparniſſe durch Stellenabbau bei allen Behörden iſt.
Die Regierungsparteien haben hiernach die Verantwortung für
die weitere Entwicklung der Dinge allein zu tragen, die das
Land Heſſen ganz zweifellos vor außerordentlich ernſte Situatio=
nen
ſtellen wird.
Wenn man alle Erſparnismaßnahmen berückſichtigt, die der
Landtag auf den verſchiedenen Verwaltungsgebieten beſchloſſen
hat, wenn man weiter die Erhöhung der Sonderſteuer vom be=
bauten
Grundbeſitz in Rechnung ſtellt, ſo dürfte, der auf etwa
10 Millionen Mark geſchätzte Fehlbetrag des Budgets für 1926
ſich um 4 Millionen Mark berringert haben, ſo daß immer noch
ein Defizit von ungefähr 6 Millionen Mark ungedeckt bleibt. Die=
ſer
für das kleine Heſſen an ſich ſchon ſehr erhebliche Betrag wird
aber aller Vorausſicht nach weſentlich hinter der wahren Höhe
des Defizits zurückbleiben, das ſich im Laufe des Jahres 1926
einſtellen wird, weil bei den Schätzungen der im Staats=
voranſchlag
enthaltenen Steuereingänge die verſchiedenen un=
günſtigen
Umſtände, die inzwiſchen in der Steuerpolitik des
Reichs und in den geſamten Wirtſchaftsverhältniſſen eingetreten
ſind, noch keine Berückſichtigung finden konnten. Das Spiel, das
mit der Verſchleppung der Finanzkriſe durch die Regierungs=
parteien
geſpielt wird, iſt deshalb um ſo gefährlicher, und es
findet in den Wählermaſſen, die als Steuerzahler die Folgen
einer ſolchen Finanzwirtſchaft ſchließlich zu tragen haben, volles
Verſtändnis, daß die Oppoſitionsparteien entſchloſſen ſind, mit
allen Mitteln des politiſchen Kampfes die Gefahren einer ſolchen
Finanzpolitik von der Bevölkerung abzuwenden. Unter dieſen
Umſtänden wird das Auseinandergehen des Landtags nicht den
Eintritt politiſcher Ferien bedeuten, ſondern die parlamentariſche
Redepauſe wird von den Oppoſitionsparteien dazu benutzt wer=
den
, den Generalangriff gegen die Regierungspolitik vorzu=
bereiten
.
Angriffsflächen bieten die beiden-Linksparteien, die das
Rückgrat der heſſiſchen Koalitionsregierung bilden, für alle Par=
teien
des Bürgertums in reichem Maße, weil die diesjährigen
Etatsverhandlungen die Gegenſätze zwiſchen ſozialiſtiſch= demokra=
tiſcher
und bürgerlicher Weltanſchauung wiederholt in ſcharfer
Gegenüberſtellung hervortreten ließen, Erſcheinungen, die auch
bei dem Zentrum öfter eine Stellungnahme gegen die Links=
tarteien
veranlaßten. Die Bevölkerung in Stadt und Land, die
infolge des bei der ſchlechten allgemeinen Wirtſchaftslage doppelt
unerträglichen Steuerdrucks in eine gleichartige Notlage geraten
iſt, hat ſich ſchon in einer gemeinſamen Front zuſammengeſchloſ=
ſen
, um die unbedingt notwendigen Erſparnismaßnahmen durch=
zuſetzen
. Aber auch die von der allgemeinen wirtſchaftlichen Not
nicht ſo unmittelbar in allen ihren Teilen betroffene Beamten=
ſchaft
ſieht ſich vor die Entſcheidung geſtellt, ob die bisher geübten
Regierungsmethoden den wahren Intereſſen des Staates und
ſeiner Beamtenſchaft dienlich ſind, oder ob nicht vielmehr die
Nückkehr zu gewiſſen Grundſätzen, wie ſie in der Staatsverwal=
tung
der früheren Zeit beſtanden, notwendig iſt.
Wir haben an dieſer Stelle wiederholt darauf hingewieſen,
um welche grundlegenden Fragen es ſich hierbei für das geſamte
Beamtentum handelt. Einmal darf der Beamte nicht überſehen,
daß ſeine Exiſtenz von der Wohlfahrt der Bevölkerung abhängig
iſt, und daß jedenfalls ſeine auskömmliche Bezahlung nicht mög=
lich
iſt, wenn die finanziellen Verhältniſſe des Staates ins Wan=
ken
geraten. Er hat alſo ein ganz unmittelbares Intereſſe an
einer geordneten Finanzlage und es können ihm die Klagen und
Bedrängniſſe der Bürgerſchaft nicht gleichgültig ſein. In Zeiten

Erwerbung der Mitgliedſchaft mitzuhelfen, den Mitgliedern ſind
weſentliche Vergünſtigungen eingeräumt.
Alle näheren Einzelheiten ſind in der Geſchäftsſtelle der
Deutſchen Kunſtgemeinſchaft e. V. Berlin C 2, Schloß, zu er=
fahren
.

C. K. Ein Meiſterſtück deutſchen Brückenbaues. Zum erſten
Male in Deutſchland erfolgt jetzt eine Auswechſelung von Eiſen=
bahnbrücken
, ohne daß der Bahnverkehr überhaupt ſtillgelegt
wird. Wie in Reclams Univerſum berichtet wird, werden
dieſe intereſſanten Arbeiten, die ein Prüfſtein für deutſche Inge=
nieurkunſt
ſind, an der Sternbrücke der Verbindungsbahn
HamburgAltona vorgenommen. Dieſe Brücke, über die täglich
Hunderte von Fern=, Vorort= und Stadtbahnzügen verkehren, iſt
dem hohen Achſengewicht der modernen Verkehrsmittel nicht
mehr gewachſen und muß durch einen ſtärkeren Neubau erſetzt
verden. Die Auswechſelung erfolgt in zwei Arbeitsgängen,
pährend derer der Verkehr eingleiſig fortgeſetzt wird. Die neue
Fernbahnbrücke, die bereits neben der alten fertiggeſtellt iſt,
mußte dabei über die alte und über ein kleines, im Wege ſtehen=
des
Haus gehoben werden.

Die Abſchreibungen des buchführenden Kaufmanns nach dem neuen Ein=
kommen
= und Körperſchaftsſteuergeſetz. Von Steueramtmann Hanns
Eckſtein Leiter der Buchprüfungsſtelle der Münchener Finanz=
ämter
. Verlag Dr. Franz A. Pfeiffer. München 1926. Preis 2.70 Mk.
In dem Werke, das in leicht verſtändlichem, flüſſigem Stile geſchrie=
ben
iſt, werden die für jedes Unternehmen ſo wichtigen Abſchreibungen
vom kaufmänniſchen und ſteuerlichen Standpunkt aus eingehend be=
trachtet
. Es werden alle Abſchreibungsarten genau geſchildert. Außer=
dem
wird zu den verſchiedenen Abſchreibungsmethoden vom ſteuerwirt=
ſchaftlichen
Standpunkt aus Stellung genommen. Schließlich werden
auch die Fragen der Geltendmachung von ſteuerlich nicht anerkannten
Abſchreibungen in den darauffolgenden Jahren an Hand zahlreicher
Steuerbilanzen und die Buchführungsfragen in überaus leicht verſtänd=
licher
Weiſe behandelt. Der Kaufmann erſieht daher aus dem Werke,
was er hinſichtlich der Abſchreibungen bei Aufſtellung ſeiner Bilanz und
insbeſondere bei Abgabe ſeiner Steuer=Erklärung beachten muß. Da
der alsBBilanz= und Steuerſpezialiſt angeſehene Verfaſſer in dem Werke
auch ſeine reichen Erfahrungen, insbeſondere als Leiter einer Buchprü=
fungsſtelle
, ausgiebig niedergelegt hat, wird es für den Kaufmann von
ganz beſonderem Vorteil ſein, wenn er ſich mit dieſem Werke befaßt.
Für die in der Zeit vom 1926 abzugebende Einkommen=
und Körperſchaftſteuer=Erklärung iſt das Buch beſonders wertvoll. Für
den Steuerbeamten und Steuerberater iſt das Werk ein ausgezeichnetes
Hilfsmittel zur richtigen Beurteilung der Abſchreibungen, nicht nur in
ſteuerlicher, ſondern auch in wirtſchaftlicher Hinſicht.

[ ][  ][ ]

Seife 4

Mittwoch, den 28. April 1926

Nummer 117

der Not wie der unſrigen muß deshalb die Beamtenſchaft an der
Aufgabe der Vereinfachung und Verbilligung der Staatsverwal=
tung
mitarbeiten, wenn ſie nicht ſelbſt ihre Intereſſen gefährden
will, und ſie muß erkennen, daß diejenigen, die ſolche Erſparnis=
maßnahmen
vorſchlagen und durchſetzen wollen, um die geſicherte
Exiſtenz der Geſamtbeamtenſchaft kämpfen, wie ſehr auch Einzel=
intereſſen
dabei in Mitleidenſchaft geraten mögen. Erſt auf einer
ſo geſchaffenen materiellen Grundlage bauen ſich die weiteren
Grundforderungen des Beamtentums auf, die auf lebenslängliche,
unkündbare, feſte Anſtellung mit dem Anſpruche auf Gehalt und
Ruhegehalt gerichtet ſind. Wir haben jüngſt darauf aufmerkſam
gemacht, daß die Sozialdemokratie den Beamten= und Penſions=
etat
dadurch zu entlaſten gedenkt, daß ſie in Zukunft die Staats=
verwaltung
mehr als bisher durch Angeſtellte an Stelle von Be=
amten
führen laſſen will, wodurch an die Stelle der feſten Anſtel=
lung
ein jederzeit kündbares Vertragsverhältnis geſetzt würde.
Gegen dieſe bei der ausſchlaggebenden Regierungspartei beſtehen=
den
Abſichten muß die Beamtenſchaft ſo raſch und ſo tatkräftig als
möglich Stellung nehmen. Dies um ſo mehr, als hinter dieſen
ſozialdemokratiſchen Abſichten ſich die Tendenz verſteckt, die Be=
amten
in ein Abhängigkeitsverhältnis zu der Regierung zu brin=
gen
, das ſie zu gefügigen Werkzeugen derſelben machen ſoll. Das
muß aber ſowohl aus Gründen der perſönlichen Würde, wie aus
allgemein ethiſchen und ſtaatspolitiſchen Gründen verhindert
werden.
Wenn in den letzten Verhandlungen des Landtags von
Sozialdemokraten und Demokraten =immer wieder darüber Klage
geführt worden iſt, daß die Beamtenſchaft es an republikaniſcher
Geſinnung fehlen laſſe, und die Forderung aufgeſtellt wurde, daß
alle leitenden Stellen mit zuverläſſigen Republikanern beſetzt wer=
den
müßten, ſo beweiſt das in Verbindung mit dem Vorerwähn=
ten
, daß das Beamtentum in eine unwürdige Abhängigkeit von
politiſchen Parteien gebracht werden ſoll, womit das Vertrauen
der Bevölkerung in eine gerechte Amtsführung vollſtändig ver=
loren
gehen müßte. Wie weit dieſe Beſtrebungen der Links=
parteien
ſich auswirken wollen, iſt bei den jüngſten Verhandlun=
gen
des Landtags zum Juſtizetat beſonders deutlich geworden:
man ſchreckt auch vor einer PolitiſierDig der Juſtiz nicht zurück.
Wenn der Abgeordnete Schreiber (Dem.) gemeint hat, der
republikaniſche Staat bedürfe des republikaniſchen Richters, ſo
ſollte die geſamte Beamtenſchaft ihm antworten, daß jeder Staat
nicht nur ganz unparteilicher Richter, ſondern überhaupt unpoli=
tiſcher
Beamten bedarf, wenn er Wert darauf legt, daß ſeine Ver=
waltung
als eine gerechte angeſehen wird. Spectator.

Das Aufwertungsbegehren.
In Deutſchland bisher 6,5 Millionen Auf=
wertungsprozeſſe
anhängig.
* Berlin, 27. April. (Priv.=Tel.)
Im Reichsinnenminiſterium iſt am Dienstag nach=
mittag
vom Sparerbund unter dem Namen Sparerbund Dr.
Beſt der Antrag auf Zulaſſung eines Volksbe=
gehrens
zwecks Abänderung der Aufwertungs=
gefetze
vom 16. Juli 1925 eingegangen. Die zur Stützung
des Antrages erforderlichen Unterſchriften waren beigefügt. Gleich=
zeitig
beabſichtigt die Reichsarbeitsgemeinſchaft für Mai im Reich
eine große Demonſtrationstätigkeit zu entfalten, um für das ge=
plante
Volksbegehren Stimmen zu gewinnen. Es wird ſogar
erwogen, den vor kurzem bekannt gegebenen Regierungsentwurf
zum Gegenſtand eines Volksbegehrens zu machen. Es wird wei=
ter
bekannt, daß in Deutſchland bisher 6,5 Millionen Auf=
wertungsprozeſſe
anhängig gemacht ſein ſollen, von
denen nur 10 Prozent zur richterlichen Entſcheidung gelangt ſind.

Deutſcher Induſtrie= und Handelstag.
Der Reichswirtſchaftsminiſiter für Abgrenzung
der Siaats= und Wirtſchaftsintereſſen.
Mit einem Begrüßungsabend, der aus allen Teilen des
Reiches zahlreich beſchickt war, nahm am Dienstag die Wirt=
ſchaftstagung
des Deutſchen Induſtrie= und Handelstages ihren
Anfang. Die eigentlichen Verhandlungen beginnen am Mittwoch
im Reichswirtſchaftsrat. Zu ihrem Beginn wird auch Reichs=
kanzler
Dr. Luther das Wort ergreifen. Der Präſident des Jn=
duſtrie
= und Handelstages, Franz v. Mendelsſohn; be=
grüßte
die zahlreich anweſenden Gäſte.
Ihm erwiderte namens der Gäſte Reichswirtſchaftsminiſter
Dr. Curtius. Er legte ſeinen Ausführungen den Gedanken
zugrunde, daß vom Standpunkt ſtaatsbejahender
Geſinnung aus Wirtſchaft und Staatsverwal=
tung
nur verſchiedene Funktionen eines ge=
meinſamen
Ganzen ſeien. Die deutſche Wirtſchafts=
politik
müſſe aus den chaotiſchen Zuſtänden des Jahres 1923
herauskommen und zunächſt die Vorausſetzung für die Erhaltung
der Währung und damit des Staates und der Wirtſchaft ſchaf=
fen
. Schon jetzt könne von der Reichsregierung mit der Wirt=
ſchaft
gemeinſam im einzelnen daran gearbeitet werden, die
ſtaatlichen Maßnahmen den Anforderungen der
Wirtſchaft anzupaſſen. So ſuche man das Steuerkleid
dem in der Not mager gewordenen Wirtſchaftskörper anzupaſſen,
dem Wirtſchaftsverkehr auf dem Kreditgebiet Erleichterungen zu
ſchaffen. Der Miniſter erwähnte weiter die Einſtellung unſerer
Wirtſchaftsrolitik, öffentliche Aufträge für die Wirt=
ſchaft
in Zeiten der Not beſchleunigt herauszuſtellen. Er
teilte ferner mit, daß das Reichswirtſchaftsminiſterium im Ein=
verſtändnis
mit dem Reichsbankdirektorium dem Reichskabinett
den Entwurf einer Verordnungüber die Außerkraft=
ſetzung
des Deviſeneinheitskurſesund des Ver=
botes
des Deviſenzeithandels ſoeben vorgelegt
habe, eine Maßnahme, die ein Markſtein auf dem Wege
zu Deutſchlands Wiedergeſundung ſei. Sie bedeute
nichts weniger als den Ausdruck dafür, daß die Feſtigkeit
der deutſchen Währung heute über jeden Zwei=
fel
erhaben ſei. Wir ſcheuen uns nicht, ſo fuhr der Miniſter
ort, bei unſerer Wirtſchaftsförderung auch neue Wege zu gehen,
Ohne Rückſicht auf die Theorien des Kapitalis=
mus
übernimmt das Reich zur Wiederbelebung der Export=
induſtrie
und zur Erweiterung der Handelsbeziehungen nach
Rußland zuſammen, mit den Ländern einen großen Teil des
Riſikos vom Expr tgeſchäft im Ausmaße von 300 Millionen eine
Ausfallsgarantie, die ihr Gegenſtück in der Sicherung
des Düngemittelbezuges der Landwirtſchaft gefunden hat.
Die Hauptaufgabe der nächſten Zeit iſt die
Befreiung des Staates und der Wirtſchaft von
unproduktiver Arbeit und die Durchführung des
Sparprogramms hier der Rationaliſierung
dort. Die Erkenntnis der Notwendigkeit einer Verwaltungs=
reform
zieht immer weitere Kreiſe. Die Verwaltung in Reich,
Ländern und Gemeinden wird ſachgemäß abgegrenzt und neu=
geordnet
werden müſſen. Die Tätigkeit der öffentlichen Körper=
ſchaften
wird auf das Maß des unbedingt Nowendigen be=
ſchränkt
. Erſt die volle Durchführung des Umſtellungsprozeſſes
wird die Erkenntnis des richtigen Verhältniſſes zwiſchen Staat
und Wirtſchaft ermöglichen. Die Zeiten der ſogenann=
ten
Staatswirtſchaft ſind vorüber. Die Rückbil=
dung
iſt unaufhaltbar. Auf der anderen Seite wird ſich der
Staat nicht wieder dem Mancheſter=Ideal des reinen Rechts=
ſtaates
, des Nachtwächterſtaates, annähern dürfen. Schran=
kenloſe
Freiheit der wirtſchaftlichen Einzel=
oder
Geſamtintereſſen kann der Staat um ſei=
ner
ſelbſt willen nicht mehr dulden.

Vor dem Abſchluß
der Luftfahrtverhandlungen.
Verzicht auf die Baubeſchränkungen.
Die ſeit geraumer Zeit in Paris zwiſchen Vertretern der
Reichsregierung und der Botſchaftertonferenz im Anſchluß an die
Unterzeichnung der Locarnoverträge ſchwebenden Verhandlungen.
über die Beſeitigung der in dem Londoner Ultimatum unſerer
Luftfahrt auferlegten Feſſeln ſtehen unmittelbar vor ihrem Ab=
ſchluß
. Es iſt in langwierigen Kämpfen gelungen, die Gegen=
ſeite
davon zu überzeugen, daß ein internationaler Luftverkehr,
an dem die Nachbarſtaaten Deutſchlands ein beſonderes Intereſſe
haben, ſich ſolange nicht einrichten laſſen wird, als die Baube=
ſchränkungen
aufrecht erhalten bleiben. Die Botſchafter=
konferenz
hat ſich infolgedeſſen bereit erklärt,
ſämtliche Beſchränkungen hinſichtlich der Größe
der Flugzeuge und ihrer Motorenfallen zulaſ=
ſen
, alſo auf die Beſtimmungen des Londoner Ultimatums zu
verzichten. Strittig war nur noch, ob es Angehörigen der Reichs=
wehr
erlaubt ſein ſollte, ſich als Flugzeugführer ausbilden zu
laſſen. Auch hier iſt es jetzt zu einer Einigung gekommen, ſo
daß in den nächſten Tagen, wenn nicht im letzten Augenblick noch
irgendwelche unvorhergeſehene Komplikationen eintreten, die
Pariſer Verhandlungen abgeſchloſſen werden können. Damit tritt
dann auch ganz automatiſch das deutſch=franzöſiſche
Luftfahrtabkommen in Kraft, dem ſich vorausſichtlich
dann auch bald weitere Abkommen anſchließen werden. Mit dem
Verzicht auf die Baubeſchränkungen wird es auch
möglich, den bereits in Auftrag gegebenen Nordpol=Zeppelin
fertig zu ſtellen, deſſen Schickſal ebenfalls von den Pariſer Be=
ſprechungen
abhängig war.
Ein Prager Kommentar.
Das tſchechoflowakiſche Preſſebüro veröffentlicht folgende
Mitteilung: Die heutigen Blätter bringen neben dem Text der
Vereinbarungen des deutſch=ruſſiſchen Vertrages eine amtliche
Erläuterung, die auch eine Auslegung des tſchechoſlowakiſch=
ruſſiſchen
Abkommens vom Jahre 1922 enthält, und beſonders
die Präambeln dieſes Abkommens erwähnt, in denen über die
gegenſeitige Neutralität geſprochen wird. Im Hinblick darauf,
daß dieſe Frage im Zuſammenhang mit dem deutſch=ruſſiſchen
Vertrage einmal in Prag erwähnt wurde und daran Kommen=
tare
geknüpft wurden, welche offenbar auf einem Mißperſtändnis
beruhten, ſtellen wir feſt: 1. das tſchechöſlowakiſch=ruſſiſche Ab=
kommen
enthält keine rechtliche Neutralitätsverpflichtung, weder
von der einen noch von der anderen Seite, die mit dem Völker=
bundspakt
in Widerſpruch ſtehen würde. Der Satz betreffend die
Neutralität enthält einen Hinweis auf die Richtlinien der Nicht=
interventionspolitik
, wie ſie ſie beide Regierungen im Jahre 1922
einhielten, welche ſie in der Praxis durchführten und welche die
tſchechoſlowakiſche Republik einhält und weiterhin einhalten wird.
2. Dieſer Satz wurde als Ausdruck einer beſtimmten Linie der
Politik und jedenfalls als rechtliche Verpflichtung gerade in die
Präambel aufgenommen, damit die Tſchechoſlowakei nicht in
Widerſtreit zu ihren rechtlichen Verpflichtungen gegenüber dem
Völkerbund gelange, welche die durch den Friedensvertrag über=
nommene
Grundverpflichtung der tſchechoſlowakiſchen Republik
bildete und bildet, und der ſich jedes andere Abkommen unter=
ordne
. 3. Bisher ſind von keiner Seite Zweifel über die rechtliche
Seite der Sache aufgetaucht. Wenn aber heute oder wann im=
mer
in Zukunft irgendwelche derartigen Zweifel auftauchen wür=
den
, wird die tſchechoſlowakiſche Regierung nicht zögern, zur
Vermeidung eines Mißverſtändniſſes feſtzuſtellen, daß alle ihre
internationalen Verpflichtungen gegenüber welchem Staate im=
mer
ſie ſie bisher eingegangen iſt, ſich dem Text und dem Geiſte
des Völkerbundspakts untergeordnet haben und unterordnen.

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[ ][  ][ ]

Nummer 117

Mittwoch, den 28. April 1926

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 28. April.
Bei der Oberfinanzkafſe werden die den Ruhegehalts= und Warte=
geldempfängern
ſowie den Hinterbliebeneu für Mai 1926 zuſtehen=
den
Bezüge Freitag, den 30. April, ausbezahlt.
Heſſiſches Landestheater. Heute beginnt der allgemeine Vorver=
kauf
ſür das einzige Gaſtſpiel des Reinhardt=Enſembles, das
am Freitag, den 30. April, Goldonis Luſpiel Diener zweier Herren
in der Original=Inſzenierung und =Beſetzung der Berliner und Wiener
Erſtaufführung zur Darſtellung bringt. Die Preſſe ſchreibt über dieſe
Aufführung, die als die ſtärkſte Tat Reinhardts ſei Jahren gilt: ....
Aus dem Staub dieſer alten venezianiſchen Heiterkeit bläſt Mar Rein=
hardt
wie ein Zauberer eine ſchillernde Seifenblaſe nach der anderen.
Mit Muſik, Tanz, Parodie, Geſang . .. Reinhardts Regie gibt dem
Spaß Schwingen, dem Spiel Luft und Licht . ein Bezauberer wie
Hermann Thimig ſpielt den Truffaldino . . . die Darſteller, mit Wonne
Komödianten, glühen vor Spielwut.
Ebenfalls beginnt heute der Vorverkauf für den vierten und letzten
Abend der Jungen Bühne am Samstag, den 1. Mai, im Kleinen Haus,
an dem Heinz Lipmanns dramatiſches Gedicht Don Juan und
Werther zur Uraufführung gelangt.
In der Oper wird ſür Mitte Mai eiue vollſtändige Neuinſzenierung
von Mozarts Zauberflöte vorbereitet. Die Proben hierzu ſind
bereits begonnen worden.
Neuntes Akademie=Konzert. Es ſei nochmals auf den am Don=
nerstag
, den 29. April. abends 8 Uhr, im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters ſtattfindenden Liederabend des Opernſängers Rob.
Butz vom Landestheater in Karlsruhe aufmerkſam gemacht. Der Künſt=
ler
wird den Liederzyklus Dichterliebe von Schumann, ſowie einige
Lieder von Carl Beines, die er ſeinerzeit im Tonkünſtlerverein in Mün=
chen
aus der Taufe gehoben hat, zu Gehör bringen. Den Abſchluß bil=
den
Lieder von Richard Strauß. Die Begleitung am Flügel hat Prof.
Carl Beines, Vortragsmeiſter am Heſſiſchen Landestheater, übernommen.
Karten zu 25 Mk. bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9. Tel. 2560.
* Muſik auf dem Paulusplatz. Das am vergangenen Donnerstag
wegen ungünſtigen Wetters ausgefallene Konzert des Städt. Orcheſters
findet morgen Donnerstag, den 29. April, um 5 Uhr ſtatt. Die Vor=
tragsordnung
bleibt dieſelbe.
Volkshochſchule. Am Samstag, den 1. Mai, kommt im Kleinen
Haus des Landestheaters als viertes Werk der Jungen Bühne das dra=
matiſche
Gedicht Don Juan und Werther von Heinz Lipmann
zur Uraufführung. Unſere Mitalieder erhalten ermäßigte Karten
zum Preiſe von 1 Mk. in der Geſchäftsſtelle der Voltshochſchule. Zum
Gymnaſtiſchen Unteuricht, von Fräulein Kaſten Donnerstags
von 78 Uhr und von 89 Uhr können noch Teilnehmerinnen zuge=
laſſen
werden.
Schriftkurſus. Das Gewerbemuſeum veranſtaltete im letzten Win=
ter
einen Schriftkurſus unter Leitung von Heurn Friedrich Hein=
richſen
aus Offenbach. Vielfachen Wünſchen eutſprechend, findet eine
Wiederholung dieſes Kurſus auch im Sommer ſtatt. Der
Kurſus umfaßt zehn Doppelſtunden. Das Honorar für den Unterricht
beträgt hür jeden Teilnehmer 10 Mark. In Offenbach haben ſich ſolche
Kurſe mit ſo großem Erfolg eingeführt, daß die Zahl der Teilnehmer
aus den Kreiſen der Bürgerſchaft und des Handwerkerſtandes in dieſem
Sommer auf etwa 120 Perſonen geſtiegen iſt. Es iſt anzunehmen, daß
auch in Darmſtadt die Einrichtung in immer wachſendem Maße Freunde
gewinnen wird. Der Kurſus beginnt am Dienstag, den 4. Mai,
um 5 Uhr im Gewerbemuſeum. Anmeldungen ſind rechtzeitig an die
Muſeumsdirektion zu richten.
* Der Mittelrheiniſche Verband evangeliſcher Arbeitervereine, hält
ſeine diesjährige Verbandstagung am Samstag, den 19., und
Sonntag, den 20. Juni d, Js., in Darmſtadt ab. Namhafte Führer
der enangeliſchen Arbeitervereine haben bereits ihre Teilnahme zugeſagt,
ſo daß dieſe Tagurg, über welche demnächſt weitere Mitteilungen folgen
werden, eine recht bedeutſame zu werden verſpricht.
Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Vielfachen Wünſchen entſpre=
chend
beginnen zum 1. Mai Kurſe für die allererſten Au=
fänger
in allen Fächern der Muſik. Gleichzeitig beginnt ein
Kurſus im Seminar zur Vorbereitung für das Staatsexamen fir Muſik=
lehrer
und =lehrerinnen (Leitung: Dr. Bodo Wolf). Lehrgang zur
Bildung des Klangbewußtſeins nach Th. Fetzer=Stuttgart (Frl. Gertrud
Koppel). Anmeldungen im Sekretariat.
Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Karl Zuckmayer
der Verfaſſer des Fröhlichen Weinbergs, wird bei dem Vortragsabend
den er im Rahmen der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft
morgen Donnerstag. 7 Uhr 30 Min, im Mathildenhöhſaal gibt. aus=
gewählte
Stücke aus ſeinen verſchiedenen jüngſten Werken leſen. Da die
Uraufführung des Fröhlichen Weinbergs auch für Darmſtadt in Aus=
ſicht
genommen ſein ſoll, türſte es von beſonderem Intereſſe ſein, den
Dichter und ſeine Kunſt kennen zu lernen. (S. Anz)
Die muſikwifſenſchaftlichen Vorleſungen von Privatdozent Dr.
Friebrich Noack an der Techniſchen Hochſchule behandeln im Sommer=
ſemeſter
die Geſchichte der Sinfonie in zwei Wochenſtunden, und ein=
ſtündig
: Muſikaliſche Formenlehre‟. Letztere wird an der Hand von
Beiſpielen aller Art den Hörern nähergebracht, damit das Verſtändnis
für die Form dem Erkennen des Inhaltlichen im Kunſtwerk helfen möge.
Anmeldungen, auch für Nichtſtudierende, im Sekretariat der Hochſchule
Außerdem lieſt Dr. Noack einſtündig über Stimmbildung und Hygiene
des Geſangs.
Konzert am 3. Mai im Landestheater. Iu liebenswürdigſter
Weiſe hat ſich Generalmuſikdirektor Roſenſtock bereit erklärt, die Leitung
des Konzerts, wie auch die Klavierbegleitung der Schubertſchen Lieder,
die Frau Gercke ſingt, zu übernehmen. Frau Gercke hatte vor einiger
Zeit bei einer Morgenveranſtaltung im Kleinen Haus Gelegenheit, ſich
als eine hervorragende Liederſäugerin zu zeigen. Außerdem ſingt ſie
noch die Beethovenſche Konzertarie 4hl verkica! mit Orcheſter=
gleitung
. Sehr zu begrüßen iſt es, daß Konzertmeiſter Otto Drumm
ſich eines der ſeltener im Konzertſaal zu hörenden wundervollen Mo=
zartſchen
Violinkonzerte ausgeſählt hat. Gerade das zum Vortrag kom=
mende
in D.Dur iſt eine der herrlichſten Kompoſitionen, die je für Vio=
line
geſchrieben wurden. Einen muſikaliſchen Leckerbiſſen kann man das
Konzert für Flöte und Harfe von Mozart bezeichnen. Die erſte Harfe=
niſtin
des Landestheater=Orcheſters, Franziska Fiſcher, und der erſte
Flötiſt. Martin Geißler, erſpielten ſich vor einigen Jahren bei det hie=
ſigen
Erſtaufführung des entzückenden Werkes einen großen Erfolg. Als
Einleitung des Abends ſpielt das Orcheſter, das aus Mitgliedern des
Landestheater=Orcheſters beſteht, die dem Reichverband Deutſcher Orcheſter
angehören, den erſten Satz der C=Dur=Suite von J. S. Bach für Oboen,
Jagott und Streichorcheſter und als Abſchluß des Programms die herr=
liche
Nachtmuſik von Mozart, eines der liebenswürdigſten Schöpfungen
des größten Genies im Bereiche der Tonkunſt.
Angelſport. Am 25. April fand in dem idhlliſch ſchön gelegenen
Rheinort Ginsheim a. Nh. der ordentliche Bundgstag des
Heſſiſchen Auglerbundes ſtatt. Die Feſtſtellung ergab, daß
22 Delegierte und ſehr zahlreiche Gäſte anweſend waren. Der Jahres=
bericht
des Vorſitzenden wies eine ſehr rege Tätigkeit mit guten Erfolgen
nach. Ebenſo der Bericht des Schatzmeiſters, daß der Bund auch materiell
gut gewirtſchaftet. In den Vorſtand wurden die Herren Georg Laun=
Mainz als 1. Vorſitzender, Georg Banu=Mombach als 2. Vorſitzender,
Fritz Michel=Darmſtadt als 3. Vorſitzender. Peter Knußmann=
Mainz als Schatzmeiſter und Johann Schmidt als Schriftführer ge=
wählt
. Die ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder Herren Franz Bauer
(Darmſtadt) und Wilhelm Weber (Mainz) wurden für ihre langjährige
ſehr erſprießliche Tätigkeit für den Sport und Bund zu Ehrenmitglie=
dern
des Bundes ernannt. In den für das Fiſchereiweſen in Heſſen ſich
bildenden, paritätiſch aus je drei Mitgliedern des Heſſiſchen Anglerbun=
des
und des Heſſiſchen Fiſchereivereins zuſammenſetzenden Fiſchereiaus=
ſchuß
wurden die Herren Georg Laun=Mainz. Franz Bauer=Darmſtadt
und Wihelm WedekämperWorms gewählt. Die Tagesordnung wurde
unter der bewährten Leitung des Vorſitzenden Laun flott und reibungs=
los
abgewickelt, die daran anſchließende Ausſprache gipfelte einheitlich
darin, es ſolle vornehmſte Pflicht eines jeden Mitgliedes ſein, die Tra=
dition
, politiſche Neutralität in Bundesbeſtvebungen, zu wahren, das
Waſſerweidwerk als Edles zu hegen und zu pflegen und den ſportlichen
Nachwuchs als weidgerechte Sportangler zu erziehen und auszubilden.
Der Bundestag für 1927 findet in Darmſtadt ſtatt.

Das Schreiben des Staatsminiſteriums (Preſſeamts) in Kunſtmaler Otto Amtsberg ſtammt. Die ſechs Karten umfaſſende Serie
Nr. 114 kann nicht unwiderſprochen bleiben! Es
will die allerdings allgemein befremdende‟ Höhe der heſ= in achtfarbigem Offſet=Druck hergeſtellte Darſtellungen des Zeppelin=
ſiſchen
Sonderſteuer auf das Reichsgeſetz ſchieben. Dem
iſtdurchausnichtſo! Die Sonderſteuer, anderwärts Haus= ſchaft, Induſtrie und Seefahrt wenden. Die Poſtkarten ſind in Hundert=
zinsſteuer
genannt, beruht auf der 3. Steuernotverordnung vom leriſchen Wertes allenthalben außerordentlichen Anklang gefunden. Der
24. Februar 1924, die bereits vorgeſehen hat, daß ſie zur Deckung
des allgemeinen Finanzbedarfs der Länder, Gemeinden ( Ge=
meindeverbände
) ſowie des Aufwandes dienen ſolle, der ihnen
durch Erfüllung der nach 8 42 Abſ. 1 zu ſelbſtändiger Regelung für das Volksbegehren für eine gerechte Aufveraung, der innerhalb vier
überlaſſenen Aufgaben (Wohlfahrtspflege, Schul= und Bildungs=
weſen
, Polizei) erwachſe. Es mußten aber auch 10 Prozent der teres täglich auch vormittags offen liegen. (Näheres ſiehe Anzeige)
Steuer zur Förderung der Neubautätigkeit verwendet werden.
Dieſe Grundſätze ſind im Reichsgeſetz vom 10. Auguſt 1925 unver=
ändert
geblieben; neu iſt aber darin folgendes: Der Deckung des
allgemeinen Finanzbedarfs dürfen bis zur Erreichung der vollen
Friedensmiete nicht weniger als 20 Prozent und nicht mehr als
30 Prozent der Friedensmiete vorbehalten werden. Darüber hin=
aus
iſt die Steuer zur Förderung der Bautätigkeit auf dem Ge=
biete
des Wohnungsweſens zu verwenden (1926 bis 1928 jährlich
mindeſtens 15 bis 20 Prozent der Friedensmiete), Beachtenswert
ſind noch folgende Aenderungen der 3. Steuernotverordnung:
8 27 Abf. 3: . . . Durch die Mieten müſſen außer der Steuer
(f. oben) mindeſtens die Betriebskoſten und Inſtandſetzungskoſten
einſchl. der Verwaltungskoſten gedeckt werden. Den Eigentümern
iſt ferner in der Miete zur Verzinſung aufgewerteter Hypotheken
und des Eigenkapitals der Betrag zu belaſſen, mit dem eine vor
dem 1. Jcnuar 1918 eingetragene, nach 8 4 des Aufwertungs=
geſetzes
aufgewertete Papiermarkhypothek zu verzinſen wäre,
deren Nennbetrag dem Friedenswerte des Grundſtücks eutſpricht.
8 28 Abſ. 5: Bei Gebäuden, die am 31. Dezember 1918 un=
belaſtet
waren oder deren dingliche privatrechtliche Belaſtung nicht
mehr als 30 Prozent des Friedenswertes betrug, iſt der Be=
trag
ſo weit herabzuſetzen, daß er bei unbelaſteten Grund=
ſtücken
nicht mehr als 10 Prozeut, bei Belaſtung bis 10 Prozent
nicht mehr als 15 Prozent, bei ſolcher bis zu 20 Prozent nicht
mehr als 20 Prozeut, bei ſolcher bis 30 Prozent des Friedens=
wertes
nicht mehr als 25 Prozeut der Friedensmiete aus=
macht
. Dann folgen gewiſſe Vorbehalte für die Län=
der
, die zunächſt nicht intereſſieren.
Demgegenüber hat das Geſamtminiſterium ver=
ordnet
; einen Steuerſatz für den Staat von 127,5 Reichspfen=
nig
und für die Gemeinde und Gemeindeverbände einen Höchſt=
ſatz
von 68,7 Reichspfennig für je 100 Mark des Grundſtücks=
friedenswertes
und obige Ermäßigung zu der ein
Antrag gefordert wird beſchränkt für unbelaſtete, oder bis
20 Prozent belaſtete Grundſtücke auf 1 Prozent und für bis
30 Prozent belaſtete auf 1,75 Prozent des Friedenswertes.
Beiſpiel: Bei einem unbelaſteteten Grundſtück im Friedens=
werte
von 80 000 Mark mit 3180 Mark Friedensmiete betrug
nach Reichsgeſetz im Steuerjahr 1925 die ermäßigte Steuer 636
Reichsmark; ſie betrüge nach Reichsgeſetz heute 318 Reichsmark,
ſie beträgt aber nach der heſſiſchen Miniſterialverordnung 800
Reichsmark!!!
Wo verdflichtet denn hiernach das Reichsgeſetz die Länder,
einen erheblichen Teil der Mieteinnahmen wegzuſteuern 22 Und:
Worauf ſtützt gar das Geſamtminiſterium bei, ſolcher
Sachlage ſeine Befugnis, ohne Geſetz ſolche enormen
Steuern anzuordnen und zu regeln???
Antwort iſt dringlich geboten!

Billiger Sonderzug nach Würzburg. Es war wohl zu erwarten.
daß die bevorſtehende Sonderfahrt der Eiſenbahndirektion Mainz nach
Würzburg viel Gegenliebe finden würde. Sind doch die Beziehungen
zwiſchen dem Rheingebiet, dem Mittelrhein, und der Hauptſtadt des alten
Frankenlandes Jahrhunderte alt, lebt doch hier wie dort ein Menſchen=
ſchlag
, der eng miteinander verwandt iſt. Der bereits begonnene Karten=
verkauf
beweiſt, wie allgemein der Wunſch iſt, in den herrlichen Früh=
lingstagen
einige Stunden geiſtiger und körperlicher Erholung und An=
regung
in der St. Kiliansſtadt zu verleben. Die Beſichtigung dee Reſi=
denz
, der Kunſt= und Kulturdenkmäler uſw. ſtehen unter bewährter Füh=
rung
. Nach Beſichtigung der Reſidenz und Anhörung des Konzertes der
Reichswehrkapelle im Hofgarten des Schloſſes wird das Mittageſſen ein=
genommen
, worauf am Nachmittag Stadt, Käppele und Feſtung beſichtigt
werden. Ueber Einzelheiten, wie Abfahrt. Rückunft ſowie Fahrpreiſe
unterrichten die Aushänge an den Bahnhöfen.
* Für den am Sonntag, den 2. Mai, nach Würzburg fahrenden
Sonderzug ſind Fahrkarten zu ermäßigten Preiſen und Führer von
Würzburg auf dem Verkehrsbureau zu haben. Dort liegen auch
Proſpekte zu 7=, 14= und Atägigen Geſellſchaftsreiſen nach Finnland auf.
Alle Eiſenbahnfahrkarten ſind zur Bequemlichkeit des Publikums auf
dem Verkehrsbureau zu haben. Dort werden auch die Anmeldungen
für den Blumenſchmuck entgegengenommen.
Klavierabend. Am Donnerstag, den 6. Mai, veranſtaltet Herr
Willy Renner Frankfurt a. M. einen Vortragsabend ſeiner Privat=
Klavierklaſſe. (Siehe heutige Anzeige.)
Revue=Gaſtſpiel im Orpheum. Ab nächſten Samstag, den 1. Mai,
präſentiert ſich jene Unterhaltungsgattung, die gegenwärtig von unſeren
großſtädtiſchen Zeitgenoſſen am ſtärkſten goutiert wird, nämlich die Re=
vue
, für ein kurzes Gaſtſpiel im Orpheum. Die kommende Rezue
Füralle iſt eine Berliner Ausſtattungsrevue in 16 luſtigen Bildern
von Alfred Berg und Carl Bretſchneider. Muſik von Paul Hühn. Der
Text iſt auf Satire eingeſtellt; es wirken zirka 60 Perſonen mit. In
Deutſchland hat Für alle bereits über 300 Aufführungen erlebt, u. a.
in Berlin, Hannover, Breslau, Danzig, Stettin. (Weitere Mitteilungen
folgen.)
Gasvergiftung. Am Sonntag mittag wurde die Städtiſche Feuer=
und Rettungswache wegen ſtarken Gasgeruchs nach Gliſabethenſtraße 42
gerufen. Da die Türe verſchloſſen und geſichert war, mußte man über
das Dach durch ein Fenſter einſteigen, wobei man eine Frau, die ſich
mit Gas vergiftet hatte, vorfand. Die ſofort angeſtellten Wiederbelebungs=
verſuche
mit dem Sauerſtoffapparat waren leider ohne Erfolg.
T.V. Trotz alljährlicher Verwarnung wurden wieder einige Schüler
einer hieſigen Schule erwiſcht, wie ſie am Oberwaldhausteich Fröſche
aufbligſen. Es bedarf wohl nur dieſes Hinweiſes, um alle Eltern,
Erzieher, Spaziergänger zu veranlaſſen, gegen dieſe abſcheuliche Tier=
quälerei
einzuſchreiten.
Roheit. Man ſchreibt uns: Hunderte von Vorübergehenden be=
trachteten
mit reinſter Freude und manchmal mit faſt überlautem Ent=
zücken
die Farbenpracht der Frühlingskinder an Hyacinthen. Tulpen
Vergißmeinnicht und Stiefmütterchen, die ſeit längerer Zeit ſchon den
Vorgarten des Hauſes Heidenreichſtraße Nr. 37 ſchmückten.
Gegen ungezogene Kinderfingerchen mußte ein Maſchendraht angebracht
werden. Nun haben erwachſene Rohlinge am ſpäten Montagabend durch
Ueberſteigen an dieſen Blumenbeeten in unglaublicher Weiſe gehauſt.
Die im Abblühen befindlichen Blumenzwiebeln wurden zum größten Teil
herausgeriſſen. Am Dienstag morgen konnte man die grünen Blätter
und Tulpenzwiebeln auf der Roßdörfer Straße nach dem Walde zu wie=
der
aufleſen. In einem benachbarten Vorgarten wurden ſogar am hel=
len
Tage die Fliederſträucher von halbwüchſigen Burſchen geplündert,
ohne daß man deren Namen feſtſtellen konnte. Hier wäre dem Komitee
Darmſtadt im Blumenſchmuck eine dankbare Aufgabe geſtellt, die ſchänd=
lichen
Täter zu ermitteln und einer empfindlichen, abſchreckenden Strafe
zuzuführen.
V.

Wir berkaufer täglicheg 100 TubenZahnbaſtagler At.
deshalb immer friſche Ware. Parfümerie Müller, Rhein=
ſtraße
6, und Filiale Seifenhaus am Schillerplatz, (4828a

GRft.5

Far Samuflunen ir de. Bahrnst.
*Erwiderung wegen Sonder=Gebäudeſteuer. Eckener=Spende des deutſchen Volkes iſt vom Reichsausſchuß eine Poſt=
kartenſerie
herausgegeben worden, deren künſtleriſcher Entwurf von dem
enthält außer den Bildern des Grafen Zeppelin und Dr. Eckeners, vier
Luftſchiffes, die ſich an die deutſchen Mütter, an die deutſche Landwirt=
tauſenden
von Serien verbreitet worden und haben infolge ihres künſt=
geſante
Reinertrag der Karten, die zum Preiſe von 1 Mark pry Serie
verkauft werden, fließt uneingeſchränkt der Volksſpende zu.
* Volksbegehren. Der Andraug zu der Einzeichnüng in die Liſten
Tagen bereits über 2000 Stimmen in der kurzen Zeit von täglich drei
Stunden gebracht hat, iſt andauernd ſo groß, daß die Liſten bis auf wei=
* Amtsgericht I. 1. Der Verſicherungsagent und Rechtskonſulent K.
iſt angeklagt, weil er für das Jugendamt Höchſt a. M. beſtimmte Gelder
für ein uneheliches Kind nicht abgeführt habe, was erſt im Laufe des
Verfahrens erfolgt iſt. Er erklärt, er habe das Geld nicht abgeliefert,
weil er angenommen habe, ſeine Bewſüihungen wegen Adoption führten
zu einem Erfolg. 2. Demſelben wird weiter ein Betrug zur Laſt
gelegt, der aus Anlaß der Beſorgung eines Geldgeſchäfts für einen in
Schwuierigkeiten befindlichen Handwerker H. begangen ſein ſoll. Es wurde
ein Wechſel hergeſtellt, zu deſſen Unterſchrift der Gehilfe des Handwer=
kers
veranlaßt wurde, dem erklärt wurde, er brauche den Wechſel nicht
zu bezahlen. Den Wechſel nußte man dann bei einem Kleingewerbe=
treibenden
unterzubringen, der ihn diskontierte und dann an ſeine Bank
weitergab. Als dieſer den Wechſel diskontierte, ſollen ihm über die
Bonität der Unterſchriften falſche Angaben gemacht worden ſein. Das
Urteil erkennt gegen K. wegen Unterſchlagung auf 100 Mk. Geldſtrafé,
im anderen Falle wegen Betrugs auf 200 Mk. Geldſtrafe: die gleiche
Geldſtrafe wegen Betrugs erhält als Mittäter der Handwevker, H.
3. Ein von Arheilgen auf der Rückfahrt, nach Griesheim befindliche=
Motorradfahrer, der ein N.S.1f.=Rad fuhr, ſoll am 22. November 1925
an der Halteſtelle Merckſche Fabrik der Straßenbahn durch Fahrläſſig=
keit
eine Frau, die in der Fabrik Merck einen Beſuch machen wollte, an=
gefahren
haben. Beim Ausſteigen der Fahrgäſte erfolgte der Unfall. Die
Paſſagiere müſſen links ausſteigen, was der Verteidiger als fehlerhafte
Anlage rügt und ein Zeuge als Quelle unzähliger Gefahren bezeichnet.
Augenſcheinlich wollte der Motorradfahrer der Frau nach rechts aus=
weichen
; er fuhr hierbei in vermindertem Tempo und gab Signal.
Ein Angeſtellter der Hega bekundet, an Endhalteſtellen werde eine
Ausnahme links ausgeſtiegen. Der Verteidiger ſtellt darauf ab, der
Motorradfahrer habe die im Verkehr erforderliche Sorgfalt geübt. Das
Urteil erfennt auf 75 Mk. Geldſtrafe. Bei lebhaftem Verkehr
müſſe der Fahrer halten oder ſo langſam fahren, daß er das Fahrzeug
auf kurze Entfernung zum Halten bringen könne.
Nächſte Dampferabfahrten der Hambu=gAmerika=Liuie. Nach
New York: Thuringia ab Hamburg am B. April, Reliance ab
Hamburg am 3. 5., ab Kuxhaben am 4. 5., Deutſchland ab Hauburg
am 6. 5., ab Cuxhaven am 7. 5., Cleveland ab Hamburg am 13. 5., ab
Kuzhaven am 14. 5., Hamburg ab Hamburg am 20. 5., ab Kuxhaven
am 21. 5., Weſtphalia ab Hamburg am 26. 5., Neliane ab Hamburg
am 31. 5. ab Kuxhaven am 1. 6. Nach Boſton: Thuringia am
28. 4., Weſtphalia am 26. 5. Nach Philadelphia, Balti=
more
, Norfolk: Legie am 7. 5. Nach Nordamerikas
Weſtküſte: Oſiris am 8. 5., Sachſen am 22. 5. Nach der Oſt=
küſte
Südamerikas: Steigerwald am 8. 5. ,Baden am 12. 5.,
Emden am 22. 5.. Bayern am 5. 6., Niederland am 12. 6. Nach
der Weſtküſte Südamerikas: Murla am 5. 5., Ammom am
7. Mai. Nach Mexiko: Weſterwald am 30. 4., Holſatia am
11. 5. Nordſchleswig am 21. 5. Hamburg-Kuba: Adalia
am 2. 5. Nach Weſtindien: Denderah am 8. 5. Teutonia
am 2. 5., Eupatoria am 5. 6. Nach Oſtaſien: Franken am
1 5. Friesland am 5. 5. Deuealion am 8. 5., Ermland am 15. 5.,
City of Durham am 22. 5., Anhalt am 26. 5., Fulda am 29. Mai.
Nach Afrika: Njaſſa am 8. Mai. HamburgRhein=
Linie: Wöchentlich ein Dampfer. Mitgeteilt durch den Vertreter
Adolph Rady in Darmſtadt.
Kunſtnotizen.
Ueber Wertke, Künſiler und künſtileriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchieht, behält ſich die Redaftion ibr Urteil vor.
Reſidenz=Theater: Die Lieblingsfrau des
Maharadſcha, der Jubiläumsfilm der Nordiſk, wird in dieſer
Saiſon ſchon zum zweiten Male im Reſidenz=Theater wegen ſeiner Be=
liebtheit
gebracht. Der Film behandelt den Lieblingsroman einer moder=
nen
Europäerin und eines indiſchen Maharadſcha. Die Titelrollen ſind
beſetzt durch Gunnar Tolnges und Karin Bell. Ueber dieſe beiden
Schauſpieler brauchen wir nichts mehr zu erwähnen. Ihre Kunſt und
ihr vornehmes Spiel ſind zur Gewüge bekannt. Als Einlage bringt das
R=T. den Film Die vom anderen Ufer‟. Der Roman einer
Liebe zuiſchen Arm und Reich. Die vom anderen Ufer, das iſt nicht
nur wörtlich zu nehmen. Getrennt durch unüberbrückbare Gegenſätze,
ſtehen ſich die Klaſſen der Beſitzenden und der Arbeiter im Kampf um
das tägliche Brot gegenüber, und ſelten gelingt es mal einem Mittel=
loſen
, zum andeven Ufer zu kommen. Dieſes Thema behandelt der Film
eindringlich in ſechs Akten.
9 Palaſt=Lichtfpiele: Die Liebe der Bafadere‟.
Götter, Menſchen und Tiere. Großer Abenteuer=Roman aus dem dun=
kelſten
Indien in ſechs ſpanmenden Akten. Die Teilnehmer einer euro=
päiſchen
Jagdexpedition werden von der indiſchen Sekte der Thugs ver=
folgt
, die die Europäer zu Ehren ihrer Göttin Durga opfern will. Eine
indiſche Bajadere Naja, die die Europäer ins Verderben locken will, ver=
liebt
ſich in den jüngſten der Teilnehmer, wird zur Verräterin an ihrem
Glauben und ermöglicht Rettung und Flucht. In Europa werden Naja
und der von ihr geliebte Europäer von den Thugs wieder gefangen ge=
nommen
und im Flugzeug nach Indien gebracht, wo ſie der rächenden
Strafe des Oberprieſters in grauſiger Todesqual entgegenſehen. Ihren
Freunden gelingt es mit Hilfe der engliſchen Garniſon, die Zwingburg
der Thugs nach heftigem Kampfe zu ſtürmen und noch im letzten Moment
den Europäer zu befreien, während die liebende Naja durch einen heim=
tückiſchen
Dolchſtoß des Oberprieſters ihr Leben verliert. Dieſer an ſpan=
nenden
Abenteuern überreiche Film iſt von Géza v. Bolbary=Zahn in=
ſzeniert
worden. Naja wird von Ellen Kürti in vollendeter Anmur dar=
geſtellt
, während Klara Ney, Julius Meßaros, Karl v. Barany. Otto
Welte und Max Weydner die übrigen Hauptrollen ſpielen. Im Beipro=
gramm
: Deu Wettſtreit der Reporter, ſehen wir ſämtlichen
Sport, wie Fußball, Rudern, Turnen, Auto= und Pferderennen, Flieger
und ſo weiter.
Lokale Veranſialtungen.
Die biernnter erſchemetz den Neiizen ſind ausfhlleßlich als Hinweiſe auf Hngeigen zu betredtn.
m keinem Falle irgendwie ale Beſterechung obrr Keick.
* Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegs=
teilnehmer
und Kriegshinterbliebenen verweiſt nochmals
an dieſer Stelle auf das heutige Inſerat hetr. Ausflug nach Zwingen=
berg
mit Muſik. Wir fordern unſere Mitglieder auf, ſich recht zahlreich
zu beteiligen, da es gilt, unſeren rheinheſſiſchen Kameradinnen und
Kameraden, die ſo lange unter der Beſatzung zu leiden haben, einige
gemuitliche Stunden zu bereiten.
Aus den Parteien.
* Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Am
Mittwoch (heute), den 28. April, findet abends 8 Uhr auf der Ge=
ſchäftsſtelle
, Rheinſtraße 22 ein Leſeabend ſtatt. Wir bitten alle
Mitglieder dringend, nach Möglichkeit zu erſcheinen.

Eerchander in Wranch den io Wari Sese.
Landestheater Großes Haus. Anfang 7½, Ende 10 Uhr:
Drei Goldoniſche Komödien ( Das Kaffeehaus, Herr Todero Bron=
tolon
. Das venezianiſche Kloſter). Kleines Haus: Keine
Vorſtellung. Ehem. Angehörige der 76. Reſ.=Div.,
Ortsgruppe Darmſtadt, abends 8½ Uhr bei Grohe (Karlsſtr.): Gene=
valverſammlung
. Bund Königin Luiſe, abends 8 Uhr,
in der Viktoriaſchule: Verſammlung. Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Derrichtigeleg zur Erlangung blendend weißer Zähne
Drücken Sie einen Strang Chlorodont-Zahnpaste auf die trockene Chlorodont-Zahnbürste (Spezialbürste mit gezahntem Borstenschnitt), bürsten Sie Ihr Gebiß nun
nach allen Seiten, auch von unten nach oben, tauchen Sie erst jetzt die Bürste in Wasser oder besser in Chlorodont-Mundspülwasser und spülen Sie damit unter
unangenehrt bemerkbar macht, verschwindet
Gurgeln gründlich nach. Der Erfolg wird Sie überraschen! Der mißfarbige Zahnbelag, der sich besonder
2-,2 ftr7e WWohlgeruch. Kaufen Sie sich
und die Zähne erhalten einen wundervollen Elfenbeinglanz. Das kostbare Pfefferminz-Groma verleih
Aifikel sind überall zu haben. IDr64)
noch heute eine Tube Chlorodont-Zahnpaste und die dazugehörige Chlorodont- 2al

[ ][  ][ ]

GRt.*

Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 27. April. Reichsgeſundheitswoche. Der
hieſige Turnverein und die Sportvereinigung 04 haben vereint am 24.
April einen Abend veranſtaltet. Studienrat Dr. Gminewald, Oberarzt
Dr. Friedrich und Turn= und Sportlehrer M. Gebhard hatten ſich den
beiden Vereinen in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt. Her=
Dr. Grünewald ſprach über Leibesübungen, eine Frage der Gegenwart.
Anſchließend demonſtrierte Herr Gebhard mit Turnerinnen und Turnern
die Notwendigkeit, Leibesübungen zur Selbſtverſtändlichkeit werden zu
laſſen. Von ärztlicher Seite wurde dann durch Herrn Dr. Friedrich die
Notwendigkeit, Sport zu treiben, beſtätigt.
* Griesheim, 27. April. Das vierjährige Söhnchen des Landwirts
Philipp Kärcher 4. im Gäßchen, hier, erhielt am Sonntag nachmittag im
Pferdeſtall der elterlichen Hofreite von einem Pferd einen Schlag auf
die Stirn, durch den eine erhebliche Schädelverletzung hervorgerufen
wurde. Das Kind mußte ſofort in ärztliche Behandlung übergeben wer=
den
. Das Befinden des Kindes iſt zurzeit nicht beſorgniserregend.
* Griesheim, 27. April. Zum zweiten Male innerhälb einer Woche
wurde geſtern abend die hieſige Einwohnerſchaft durch Feueralarm
erſchreckt. In der Behauſung des Kernmachers Ludwig Bergſträßer, in
der Holzmannſtraße, war ein Zimmerbrand ausgebrochen, dem ein
Fleide /Crank, ein Kleiderſtänder und ein Kinderwagen zum Opfer fielen,
Die Urſache des Brandes konnte noch nicht feſtgeſtellt werden.
* Pfungſtadt, 27. April. Der Gemeinderat hat ein Geſuch
des Ev. Kirchenvorſtandes um Erlaß der Grunderwerbſteuer für das
Ev. Vereinshaus (es handelt ſich um einen Steuerbetrag von 735 Mk.),
abgelehnt. Dagegen wurde ein weiterer Antrag um Gewährung einer
ſtändigen Unterſtützung an den Evgl. Verein in Höhe von 200 Mk. für
das Jahr angenommen. Ein weiterer Beſchluß weiſt der Arbeiterjugend
jährlich 100 Mk. zu. Zur Belebung der Bautätigkeit
genehmigte der Gemeinderat in ſeiner letzten Sitzung die von der Auf=
ſichtsbehörde
vorgeſchlagenen Steuervergünſtigungen. Anturnen.
Das im Rahmen der Reichsgeſundheitswoche ſtattgefundene Vereins=
wetturnen
des Turnvereins e. V. uahm einen guten Verlauf. Den 1.
Sieg der Turner errang Georg Büttel mit 151 Punkten, den 1. Sieg der
Zöglinge K. Grünig. Die 1. Siege der Turnerinnen erwarben K. Schüß=
ler
(Oberſtufe) und Dora Brutſcher (Unterſtufe). Unter den Schulern=
ſteht
W. Eichmann an erſter Stelle. In der Oberſtufe der Schülerinnen
errang Gretel Schaffner den 1. Preis, während in der Unterſtufe Kötha
Rühl an erſter Stelle ſteht.
* Eſchollbrücken, 27. April. Der Gemeindevoranſchlag für
das Rechnungsjahr 1926, der vom Gemeinderat durchberaten iſt, liegt
vom Dienstag ab eine Woche auf der Bürgermeiſterei zur allgemeinen
Einſichtnahme offen. Zu der beſchloſſenen Umlage werden auch Aus=
märker
herangezogen.
* Nieder=Ramſtadt, 27. April. Die letzte, aus Anlaß der Reichsge=
ſundheitswoche
ſtattgefundene Veranſtaltung der beiden hieſigen Turnver=
eine
im Saale des Gaſthauſes Zum Schützenhof war ebenfalls ſehr
gut beſucht, ein Beweis dafür, daß der Sache von ſeiten der Einwohner=
ſchaft
großes Intereſſe entgegengebracht wurde. Herr Dr. med. Georgi
dahier ſprach über die Bedeutung des Sports zur Geſundheitspflege.
Die beiden Vereine führten abwechſelnd ſehr gut gelungene Uebungen
auf, die mit großem Beifall aufgenommen wurden. Hoffentlich werden
nun auch die im Laufe der vergangenen Woche in den einzelnen Vor=
trägen
wachgerufenen Belehrungen und Aufklärungen beherzigt.
* Ober=Ramſtadt, 26. April. Die Richtzahlen für die Umſatzſteuer=
vorauszahlungen
für nichtbuchführende Landwirte, die bis zu 40 Mor=
gen
Ackerland und Wieſen bewirtſchaften, ſind nach Mitteilung des
Finanzamts auf 5,40 Mk. für den Monat oder 16,25 Mk. für das Viertel=
jahr
neu feſtgeſetzt worden. Da die Feſtſetzung erſtmalig für die am
10. April fällig geweſene Vorauszahlung für Monat März bzw. für das
erſte Vierteljahr 1926 galt, kann eine eventuell bereits erfolgte Ueberzah=
lung
bei der nächſten Zahlung angerechnet werden. Die Zahl der
Erwerbsloſen betrug am Wochenende 320.
r. Babenhauſen, 27. April. Der Theaterabend, den der Turn=
verein
1891 im Saalbau Deutſcher Hof veranſtaltete, war verhältnis=
mäßig
gut beſucht. Zur Aufführung gelangte das Luſtſpiel Großſtadt=
luft
. Alle Mitwirkenden entledigten ſich ihrer zum Teil ſchweren Auf=
gabe
mit beſtem Gelingen. Die beträchtlich langen Pauſen wurden von
gutgeſpielten Konzertſtücken ausgefüllt. Mit dem finanziellen und ſchau=
ſpieleriſchen
Erfolg kann der Turnverein zufrieden ſein. Miſſtons=
inſpektor
Schulze vom Allgem. Ev. Prot. Miſſionsverein, hielt am Mon=
tag
nachmittag vor Schulkindern einen Lichtbildervortrag über: Land
und Leutein Japan‟. Er verſtand es meiſterhaft in ſehr anſchau=
licher
Form und gemütlichem Plauderton der aufmerkſam zuhören=
den
Kinderſchar die Verhältniſſe in Japan zu ſchildern. Unterſtützt war
ſein Vortrag durch eine Reihe prachtvoller Lichtbilder, die einen vortreff=
lichen
Einblick in die Sitten, Gebräuche und Religion dieſes Volkes gaben.
Wort und Bild haben ſicher dazu beigetragen, den Erdkunde= und Reli=
gionsunterricht
befruchtend zu vertiefen.
* Gr.=Umſtadt, 27. April. Am Sonntag beſuchte Herr Miſſions=
inſpektor
Schulze aus Berlin unſere Stadt. Seiner Predigt im Vor=
mittagsgottesdienſt
lag der Gedanke Des Gottſuchens und Gottfindens
zu Grunde. Am Abend ſprach Herr Schulze in einer gut beſuchten Ge=
meindeverſammlung
über Fapan und das Chriſtentum. An
Hand wohlgelungener kolorierter Lichtbilder zeigte er Land und Leute,
herrliche Flußtäler und Waſſerfälle, deren Kräfte für Verkehr und In=
duſtrie
nutzbar gemacht werden, aber auch die furchtbaren Folgen der
häufigen Erdbeben. Das an Bulkanen reichſte Land der Erde wird im
Durchſchnitt täglich von etwa vier bis fünf Beben heimgeſucht. Ein er=
ſchütterndes
Bild von dem durch Erdbeben zerſtörte Tokio erinnerte uns
an die 132000 Menſchen die bei der letzten Kataſtrophe unter den Trüm=
mern
der Stadt verſchüttet wurden. Aus den Aeßerungen führender
Männer Japans geht klar hervor, daß die heidniſche Religion, welcher
das 70=Millionenvolk heute noch zum größten Teil angehört, unter den
veränderten neuzeitlichen Verhältniſſen keine Befriedigung gewährt. Der
Nuf nach dem Chriſtentum, dem lebendigen Gott, wird immer lauter. Er
ſoll nicht ungehört verklingen. Es iſt Pflicht eines jeden Chriſten, ſein
Scherflein zum Werke der Miſſion beizutragen, damit diejenigen, die da
Gott ſuchen, auch finden möchten.
Richen, 26. April. Vorgeſtern abend fand im Rathausſaal die
diesjährige Generalverſammlung der Landwirtſchaftlichen Kredit= Be=
zugs
= und Abſatzgenoſſenſchaft ſtatt. Die Verſammlung war recht gut
beſucht. Der Direktor Wilhelm Voltz leitete die Verſammlung. Den
Geſchäftsbericht erſtattete der Rechner und erläuterte die einzelnen
Bilanzzahlen. Nach Genehmigung der Bilanz wurden als Entſchädi=
gung
dem Rechner 100 Mark gewährt und der Reſt des Reingewinns
fe zur Hälfte dem Reſervefonds und der Betriebsrücklage zugewieſen.
Die beiden ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder Georg Heil 4. und Auguſt
Röth wurden wiedergewählt. Der aus dem Aufſichtsrat ausſcheidende
Heinrich Voltz 2. wurde ebenfalls wiedergewählt. Die Aktivkreditgrenze
wurde auf 1000 Mark für den Vorſtand, mit Zuſtimmung des Aufſichts=
rats
auf 3000 Mark feſtgeſetzt. Die Paſſivkreditgrenze wurde auf
50 000 Mark feſtgeſetzt. Unter Verſchiedenes wurde der Sparkartenver=
kauf
eingehend beſprochen und die Möglichkeiten, die Genoſſenſchaft noch
weiter auszubauen, lebhaft erörtert. Insbeſondere wurden die berech=
tigten
Klagen des Vorſtandes diskutiert, weil mehrere größere Land=
wirte
der Genoſſenſchaft fernbleiben und ihren Warenbezug anderweitig
tätigen. Dadurch wird die Genoſſenſchaft natürlich niemals leiſtungs=
fähig
. Der Geſchäftsanteil iſt verhältnismäßig ſehr niedrig und die wei=
teren
Geſchäftsanteile, die man aus der früheren Zeit weiter bei=
behalten
hat, wurden noch nicht einbezahlt. Ein Vert=eter des Genoſſen=
ſchaftsverbandes
wies nachdrücklichſt auf die Bedeutung und Wichtigkeit
der Kapitalneubildung aus eigenen Mitteln hin. Er empfahl dringend,
alle Spargelder durch die Genoſſenſchaft der Wirtſchaft wieder zuzufüh=
ren
. Er führte verſchiedene Gründe dafür an, daß Bedenken gegen die
Goldwährung nicht am Platze ſeien. Jede einzelne Familie, ob groß
oder klein, muß wöchentlich von dem Sparkartenverkäufer der Genoſſen=
ſchaft
Sparkarten erwerben, wenn der Betrag auch noch ſo klein ſei. Im

Hämorrhoiden ſind ein quälendes Leiden des Afters. Sie
entſtehen durch Blutſtauungen, durch Druck auf den Maſtdarm,
durch Kotanhäufung bei Stuhlverſtopfung. Es ſind juckende
Knoten im unterſten Teil des Darmes oder um die Afteröffnung
herum, die bei der Stuhlentleerung heraustreten und heſtige
Schmerzen verurſachen. Bei ſtärkerer Anſtrengung
platzen ſie und rufen Blutungen hervor. un=
zweckmäßige
Behandlung läßt dieſe ſchmerzhaften Knoten ver=
eitern
, was zu Maſtdarmfiſteln und tiefen Einriſſen Anlaß geben
kann. Gerinnt das Blut in den Hämorrhoiden,
ſo können Gerinnſel durch den Blutſtrom in an=

Mittwoch, den 28. April 41926

weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen gab er ein Bild des Kuſammen=
ſchluſſes
der Induſtrie, welche es verſtanden habe, auf allen Gebieten
eine Einheitsfront zu errichten. Demgegenüber ſei die Landwirtſchaft
noch vielfach in zerſplitterte Einzelvirtſchaften geteilt. Um die land=
wirtſchaftlichen
Intereſſen nachdrücklichſt vertreten zu können, müßten die
Landwirte noch viel mehr ihre Genoſſenſchaft unterſtützen. Der Vor=
ſitzende
, Herr Voltz, dankte zum Schluſſe für die anregenden Ausfüh=
rungen
und ermahnte die Mitglieder, ihre Pflichten der Genoſſenſchaft
gegenüber gewiſſenhafter zu erfüllen, um dedurch unſer eigenes Wohl= am Gottesdienſt und der Nachfeier zu beteiligen.
ergehen im Dorfe zu fördern.
* König i. O., 26. April. Straßenſperre. Wegen Klein=
pflaſterarbeiten
wird der Durchgangsverkehr zwiſchen Höchſt und Zell
bis auf weiteres über Kinch=Brombach-Hummetroth geleitet.
* Kirchbrombach, 26. April. Anläßlich des Weggangs unſeres all=
gemein
beliebten Herrn Pfarrer Deiß nach ſeinem neuen Dienſtort
Gimbsheim a. Rh. wurde am Sonntag im Saale W. Eidenmüller eine / Weiſe vor Unfällen geſchützt ſind.
kleine Abſchiedsfeier veranſtaltet. Nachdem ſich Gemeindemitglieder aus
allen Filialgemeinden eingefunden hatten, begrüßte der erſte Kirchen=
vorſteher
, Herr Adam Stein 3. die Erſchienenen und erteilte Herrn
Lehrer Naumann, Langen=Brombach, das Wort. In kurzen Zügen
hob der Redner hervor, was das Kirchſpiel ſeinem Seelſorger zu ver=
danken
hat. Herr Pfarrer Deiß dankte mit Worten der Liebe und
Freundſchaft. Herr Jakob Bert von Kirchbrombach brachte in längeren
Ausführungen alles zum Ausdruck, was unſer Seelſorger in kaum ſechs=
ſähriger
Amtszeit in unſerer Gemeinde geleiſtet hat. Die neuen Glocken,
die Kriegerehrung in der Kirche und allerlei Anlagen ſind Zeugen raſt=
loſer
mühevoller Arbeit. Allen Gemeindemitgliedern die ſeinen Rat
ſuchten, ſtand er ſtets hilfsbereit zur Seite. Als ein Mann voll Fröm=
migkeit
und das Herz auf dem rechten Fleck, ſo ſehen wir ihn und ſeine
Familie ungern ſcheiden.
Langen=Brombach, 27. April. Die Generalverſammlung unſerer
Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft e. G. m. b. H. fand
in der Gaſtwirtſchaft Straub ſtatt und wurde durch den Direktor
Georg Meiſinger eröffnet. Der Rechner, Herr Adam Reeg,
trug die Bilanz per 31. Dezember 19B vor. Im Anſchluß hieran verlas
das Vorſtandsmitglied Ripper den Reviſionsberickt. Dem Vorſtand und
Rechner wurde Entlaſtung erteilt und der Reingewinn hälftig dem Re=
ſervefonds
und der Betriebsrücklage zuvewieſen. Die ausſcheidenden Mit=
glieder
des Vorſtandes, Herr Michael Horn und Herr Michael Sauer,
wurden wiedergewählt. Desgleichen die ausſcheidenden Mitglieder des
Aufſichtsrates Peter Arras und Wilhelm Reeg. Die volleinbezahlten
Geſchäftsanteile wurden mit 8 Prozent verzinſt. Die Aktivkreditgrenze
wurde auf 500 Mark, mit Zuſtimmung des Aufſichtsrates auf 800 Mark,
und die Paſſivtreditgreuze auf 10 000 Mark feſtgeſetzt. Die Anſchaffung
eines Trieurs für die Genoſſenſchafsmitglieder wurde beſprochen und be=
ſchloſſen
, daß einige Vorſtandsmitglieder bei der Maſchinenabteilung der
Zentralgenoſſenſchaft einen für die hieſigen Verhältniſſe paſſenden aus=
ſuchen
ſollen. Ein Redner betonte, daß die Mittel zur Beſchaffung von
Kunſtdünger und Saatgut fehlten, andererſeits die Einziehung der
Steuern aus der Subſtanz der Wirtſchaft große Beträge entziehe. In
dieſer Not hätten die Rentenbankkredite zwar zunächſt eine Erleichterung
gebracht, doch erweiſen ſich die Wechſelkredite infolge der hohen Zinsſätze
der Landwirrſchaft als unbrauchbar. Der Reduer berührte dann die in
Ausſicht ſtehenden Hyporhelarkredite der Golddiskontbank. Die Freude
hierüber ſei jedoch auch nicht ungetrübt. Am wichtigſten ſei die Kapital=
bildung
aus eignen Mitteln. Redner empfiehlt, alle Spargelder durch
die Sparkaſſen der Wirtſchaft wieder zuzuführen. Die Furcht vor einer Burg führte, machte den Beginn, bei der Jugendſtaffel ſiegte die Turn=
neuen
Inflation ſei gänzlich unbegründet. Er ermahnte die Mitglieder,
noch viel mehr ihre Organiſationen und Genoſſenſchaften zu unterſtützen
und die genoſſenſchaftliche Treue in der Tat zu beweiſen. In ſeinem
Schlußwort ermahnte auch der Direktor die Mitglieder, durch Abwicklung
ſämtlicher Geſchäfte mit der Genoſſenſchaft dazu beizutragen, daß ſie
kräftig daſtehe und zum Wohle der Mitglieder weiter wirken köune. Die
Landwirtſchaftliche Zentralgenoſſenſchaft habe die Genoſſenſchaft in
Zeiten der Not und Warenknappheit beliefert, die Mitglieder ſollen jetzt von Rektor Koch und der gemeinſame Geſang des Liedes Ich hab mich
in der Zeit des Warenüberfluſſes die Genoſſenſchaft nicht im Stiche ergeben bildeten den Abſchluß. Im übrigen wurde die Woche durch
laſſen.
geſundheitswoche wird am Donnerstag im Saale des Städtiſchen Saal=
öflege
im täglichen Leben behandeln wird. Der Vortragende, ein Leh=
ver
der hieſigen Stadtſchule, wird verſuchen, den Wert der Geſundheit,
ſowie die Erhaltung derſelben durch klare und für jedermann leicht ver=
ſtändliche
Ausführungen zu ſchildern wobei ihm die zur Verfügung
ſtehenden Lichtbilder wertvolle Dienſte leiſten werden. Dieſer äußerſt
lehrreiche Vortrag dürfte vielen, insbeſondere den Eltern und Freunden
des Sportes Veranlaſſung geben, den wichtigen und nur Nutzen bringen=
den
Inhalt kennen zu lernen und den Beſuch dieſer Veranſtaltung nicht
zu verſäumen.
* Erbach i. O., 27. April. In den letzten Jahren hatten in den
Sommermonaten die Familien, die in den höher gelegenen Häuſern hier
wohnten, ſehr unter Waſſermangel zu leiden, da die zur Verfügung
ſtehenden Waſſermengen nicht den vollen Bedarf deckten. Das Waſſer Nashorns aus der Eiszeit.
reſervoir auf dem Schöllenberg, das mit der Einrichtung der Waſſer=
leitung
im Jahre 1898 erbaut wurde und zwei Kammern, die eine mit
150 und die andere mit 75 Kubikmeter Inhalt, enthält, reichte nicht mehr ordentlich ſtarker Beteiligung der Mietervereine aus den drei Provinzen
aus. Im vorigen Jahre wurde ſchon der ſog. Badbrunnen in die
Leitung gepumpt, was aber nicht genügte. Daher beſchloß der Gemeinde=
rat
in ſeiner vorletzten Sitzung, die Erlenbacher Quellen durch Rohr=
leitung
in die Städtiſche Waſſerleitung hineinzuleiten. Dieſe Arbeiten wurde. Die öffentliche Hauptverſammlung begann Sonntag vormittag
wurden ſofort in Angriff genommen, um den zahlreichen Arbeitsloſen
Beſchäftigung zu geben. Die Erſenbacher Quellen ſollen das Städtiſche beſonders die Gäſte, darunter die Landtagsabgeordneten Lux und Wid=
Rohrnetz öſtlich der Müimling ſpeiſen. Nur zum Ausgleich ſoll in Zukunft
eine Verbindung beider Leitungen hergeſtellt werden. Der Gemeinderät
hat durch ſeinen Entſchluß einem dringenden Bedürfnis abgeholfen. Wir Kommerzienrat Langsdorf=Friedberg. Der Redner des Tages, Ober=
geführt
, was einen weiteren Fortſchritt für Erbach bedeutet.
m. Beerfelden, 27. April. Turneriſches. Der hieſige Turn=
verein
unternimmt auch heuer, wie alljährlich am Himmelfahrtstag, dem
Götz=Wandertag der Deutſchen Turnerſchaft, eine Wanderung über Wald=
leiningen
Ernſtal-Wildenburg nach Amorbach. Von hier gehts ver
Bahn nach Miltenberg und von da mit Okva‟(Erbacher Auto)=Wagen
zurück. Am Sonntag fanden die Meiſterſchaftskämpfe an den Geräten
für die Turnerinnen des Odenwald=Turngaues in Höchſt i. O. ſtatt. Da
für ſolche Kämpfe nur die Leiſtungsfähigſten antraten, ſo betrug die Zahl, lichſt lange Sicht aufgeſtellt und durchgeführt wird. Die Hauszinsſteuer,
der Teilnehmerinnen ſieben. Luiſe Wilhelm und Frau B. Willenbücher
von hier blieben Siegerinnen im Siebenkampf, erſtgenannte erſte Siege= iſt ausſchließlich für dieſen Zweck zu verwenden, und im Zuſammenhang
rin mit 189 Punkten, letztere zweite Siegerin mit 185 Punkten; die dritte
Siegerin war Kätchen Volz aus Reinheim mit 163 Punkten.
s Beerfelden, 27. April. Am 3. Mai findet hier ein Vieh=, Schweine=
und Ferkelmarkt ſtatt. Für ſolche, die den Markt beſuchen, ſei mitgeteilt,
daß die Urſprungszeugniſſe mitzubringen ſind.
rs. Fürth, 26. April. Kriegerdekmal. Nachdem man nahezu
acht Jahre gebraucht hatte, um hier überhaupt einmal an die Errichtung
eines Gefallenendenkmals heranzutreten und nach endloſen Debatten die
Sache erſt dann endlich beſſer vorwärts gegangen war, als ſie das Ge= bades iſt verſchwunden und wurde weſentlich durch eine neue Gradier=
meindeoberhaupt
und der Gemeindevorſtand ſelber in die Hand nahmen,
hat nun die öffentliche Ausſtellung des Modelles im Schulhauſe leider
ein geradezu klägliches finanzielles Ergebnis gezeitigt trotz des Heilquellen beſitzt unſer Bad ſechs, darunter drei Salzbrunnen, je eine
niedrigen Eintrittspreiſes. Dieſe Tatſache iſt nach dem voraus=
gegangenen
Drängen in der Bürgerſchaft auf Errichtung eines ſolchen
Denkmals umſo unverſtändlicher. Es ſoll deshalb von einer auf einen
zweiten Sonntag feſtgeſetzten Wiederholung abgeſehen, aber in aller
Kürze an ſeine Ausführung gegangen werden. Ein Ausſchreiben erfolgt
demächſt. Trotzdem glauben wir, daß dieſe ſich ſchon bei den vorgeſehe= des Kreiſes Schotten fand unter dem Vorſitz von Kreisdirektor Böck=
nen
Theatervorſtellungen zum Beſten des Denkmals zeigende Tatſache mann ſtatt. Unter den Gäſten befanden ſich Bürgermeiſter Mengel=
einer
merkwürdigen Teilnahmsloſigkeit, die auch deren Abbruch ſchon
nach der erſten Aufführung verurſachte, nicht auf eine allgemeine Gleich=
gültigkeit
, ſondern auf die allgemeine Geldknappheit zurückzuführen iſt.
Jedenfalls wird man aber dem Gemeindevorſtand die Schuld einer Ver= entſprechende Vorbildung der Lehrerſtudenten durch Kurſe an der Uni=
zögerung
nicht mher in die Schuhe ſchieben dürfen. Denn ſicherlich liegt verſität. Fräulein Lehne hielt einen Vortrag über Die Arbeit der
die Sache aber doch ſo, daß die größten Schreier nach der Errichtung Schule in der Alkoholbewegung. Ueber das Thema Das Zeichnen in
eines Denkmals finanziell nichts dafür übrig haben.

dere Blutgefäße verſchleppt werden und dort
zu lebensgefährlichen Verſtopfungen führen.
Um ſolchen Folgen vorzubeugen, muß für genügende Sauber=
keit
und Desinfektion geſorgt werden, wozu man täglich nach
guter Waſchung eine geeignete Salbe benutzt, die gleichzeitig Lin=
derung
der Schmerzen und Schrumpfung der Knoten verurſacht.
Gänzliche Beſeitigung iſt auch ohne Operation
möglich, und zwar durch vorſchriftsmäßige Anwendung von
Humidon.
Hierüber ſchreiben die Patienten: Die Probeſendung, welche
Sie mir auf meinen Wunſch ſandten, hat ſofort ſchmerzſtillend
gewirkt und ſage Ihnen für das herrliche Humidon=Präparat
meinen herzlichſten Dank. Ich werde Ihr Präparat warm emp=
fehlen
, es wirkt direkt wie ein Wunder. Mein Mann war vor
Schmerzen total zuſammengebrochen und nach Verbrauch der
Probe faſt befreit von dem Uebel. Nochmals herzlichſten Dank.
Frau E. H.... in Ch.. . ."

Nummer 177

Reichelsheim, B. April. Jubiläum. Aus Anlaß des 25 Beſtehens der hieſigen Diakoniſſenſtation wurde im geſtrigen
Gottesdienſt, in dem Herr Stiftspfarrer Hickel aus Darmſtadt predigte,
der Gründer dieſer ſegensreichen Einrichtung gedacht. In ſeiner ſtim=
mungsvollen
Predigt erinnerte dieſer Geiſtliche an die ſchwere, aufopfe=
rungsvolle
Aufgabe der Krankenſchweſtern und ließ nicht unewwähnt, daß
heute ein Mangel an Zuwachs zu dieſem edlen Dienſt beſteht. Zahlreiche
Krankenſchweſtern waren auch aus der Nachbarſchaft herbeigeeilt, um ſich
Reichelsheim i. O., 26. April. Unfall. Durch zu raſches, un=
vorſichtiges
Radfahren eines Fremden innerhalb der Ortsſtraße wurde
eine ältere hieſige Frau, die durch keinerlei Zeichen aufmerkſam gemacht
worden war, von hintenher zu Boden geſchleudert und geſchleift, ſodaß
ſie nicht unerheblich verletzt wurde. Die Beſtimmungen über den Ver=
kehr
mit Fahrrädern und Kraftfahrzeugen in den Straßen ſind durchaus
reformbedürftig, da bis jetzt die Paſſanten in den Straßen in keiner
Hirſchhorn, 27. April. Waſſerſtaud des Neckars. Am 26.
April: 0,83 Meter; am A. April: 0,89 Meter.
A. Von der Bergſtraße, 27. April. Auf der Station Wieblingen der
Main=Neckarbahn ereignete ſich in der vorvergangenen Nacht ein
ſchwerer Unfall. Der 47jährige verheiratete Schreiner Friedrich
Wieland aus Weinheim ſtieg während eines Zugaufenthaltes aus der
vierten Klaſſe auf der verkehrten Seite aus, um ein Bedürfnis zu ver=
richten
, da der Waggon keinen Abort hatte. Im ſelben Augenblick kam
von der entgegengeſetzten Seite ein Schnellzug, durch welchen Wieland
erfaßt und ſofort getötet wurde. Er hinterläßt eine Witwe mit ſioben
unverſorgten Kindern.
* Biblis, R. April. Generalverſammlung. Zwecks Neu=
wahl
des Vorſtandes ſah ſich der F.V. 1919 Biblis veranlaßt, ſeine Mit=
glieder
in einer außerordentlichen Generalverſammlung zu vereinigen,
die auch annehmbar beſucht war. Außer dem erſten Vorſitzenden, Herrn
Palt. Stumpf, der geſchäftlich verhindert war, war der geſamte Vorſtand
anweſend. Vorerſt wurde dem alten Vorſtand Entlaſtung erteilt, und
ſchritt man hierauf zur Neuwahl. Es wurde einſtimmig gewählt: 1.
Vorſitzender Herr Rudi Nock, 2. Vorſitzender Herr Ad. Ktöcher, Beiſitzer
Joh. Schalich, Valt. Kiſſel, Valt. Stumpf und Ad. Kiſſel. Dem neuen
Vorſtande iſt zur Aufgabe geſtellt, als erſtes den Beitrag für die Er=
werbsloſen
zu regeln.
* Walldorf, 26. April. Lehrerjubiläum. In dieſen Tagen
kann Herr Rektor Keil auf eine 30jährige Wirkſamkeit in Walldorf
zurückblicken. Nach der Penſionierung des Oberlehrers Bangel wurde
er mit der Leitung der Schulgeſhäſte beaufragt. Lehrer Keil hat ſich
um das hieſige Vereinsweſen ſehr verdient gemacht.
Oberheſſen.
* Aus der Wetterau, B. April. In der katholiſchen Enklave zu
Ilbenſtadt beſteht auch eine kleine evangeliſche Gemeinde, welche bisher
nicht über ein eigenes Gotteshaus verfügte. Jetzt hat Graf Guſtabz zu
Leiningen=Weſterburg in hochherziger Weiſe der Gemeinde die Gruft=
kapelle
nebſt dem angrenzenden großen Garten geſchenkt.
b. Friedberg, 27. April. Die hieſige Turngemeinde hat es in
vortrefflicher Weiſe verſtanden, der Reischgeſundheitswoche einen ſchönen
Abſchluß zu bereiten. Ein Stafettenlauf, an welchem ſich auch die hie=
ſigen
Sportvereine beteiligten und der von dem Mainzertorweg bis zur
gemeinde überlegen, dann folgte der Verein für Bewegungsſpiele. Bei
der folgenden Staffel für Erwachſene ging die Schupo als erſte durchs
Ziel: dann folgten nach der Reihe der Verein für Bewegungsſpiele,
die Turngemeinde und die Aufbauſchule. Dann rückten im Laufſchritt
die einzelnen Abteilungen der Turngemeinde von dem Kriegerdenkmal
bis zur Freiheſt (dem Platze vor der Burg) heran, um in Frei= und
Laufübungen eine Probe ihrer Ausbildung zu geben. Eine Anſprache
einen öffentlichen Vortrag des Kreisarztes Dr. Nebel und Schulvorträge
* Michelſtadt, N. April. Vortrag. Im Nachgauge zur Reichs= des Herun Dr., Balſer ausgefüllt. Aus dem Vortrag des Herrn Dr. Nebel
entnahm man die mit allgemeinem Beifall aufgenommene Mitteilung,
baus, abends 8½ Uhr, ein Vortrag ſtattfinden, der die Geſundheits= daß auch in hieſiger Stadt die Herrichtung eines Luft= und Sonnenbades
geplant iſt.
* Gießen, 27. April. Einen intereſſanten und wiſſen=
ſchaftlich
bedeutſamen Fund machten Arbeiter in einem
kleinen Steinbruch an der Straße von Braunfels nach Tiefenbach, wo
Dolomitſchutt als Straßenpflaſter gegraben wird. Die Arbeiter fanden
Zähne und Skeletteile von auffallender Größe, ſodaß die Fundſtücke an
die Bürgermeiſterei abgegeben wurden. Daraufhin wurde das geologiſche
Inſtitut der Univerſität Gießen mit der Bergung beauftragt. Es handelt
ſich um eine höhlenartige Vertiefung des Dolomites; große Teile des
Skeletts, darunter Wirbelſäule, Rippen und Zähne liegen noch dicht
zuſammen. Nach Ausſage der Fachleute handelt es ſich nicht um die
Ueberreſte eines Sauriers, ſondern eines Rhiuozeros oder ſibiriſchen
* Bad=Naheim, 25. April. Der Landesverband der heſſiſchen
Mieterſchutzvereine hielt am Samstag und Sonntag bei außer=
ſeine
Vertreterverſammlung in unſerer Badeſtadt ab; es war dies die
6. ordentliche Jahrestagung. Geſtern abend fand in der Turnhalle die
geſchloſſene Verſammlung ſtatt, in der der geſchäftliche Teil erledigt
im großen Saale der Turnhalle. Vorſitzender WolffMainz begrüßte
mann, den Vertreter des Kreisamts Friedberg, Dr. Rindfuß, Bürger=
meiſter
Neff=Bingen, Beigeordneten Kling=Bad=Nauheim, Notar Stahl,
werden im kommenden Sommer die Segnungen desſelben verſpüren, regierungsrat Hoppe, aus Dresden, überbrachte Grüße der deutſchen
An verſchiedenen Stellen der Stadt wird auch jetzt die Kanaliſation durch Bundesleitung der Mieterſchutzvereine. Er ſprach über das Thema:
Wohnungsreform und Finanzierung des Wohnungsbaues‟. Eine leb=
hafte
Ausſprache ſchloß ſich an den Vortrag an. Das Ergebnis war,
daß drei Entſchließungen zuſtande kamen, an den Reichstag, zur Reichs=
geſundheitswoche
und die nachſtehende: Die am 24. und B. April 1926
zu Bad=Nauheim ſtattgehabte 6. ordentliche Generalverſammlung des
Landesverbands Heſſiſcher Mieterſchutzvereine hält es zur Bekämpfung
des Wohnungselendes, das von Tag zu Tag zunimmt, für notwendig,
daß von reichswegen ein großzügiges Wohnungsbauprogramm auf mög=
die
zum großen Teil von der arbeitenden Bevölkerung aufgebracht wird,
mit der Mietpreisbildung ſozial günſtiger zu geſtalten. Die für den
allgemeinen Finanzbedarf bisher erhobene Hauszinsſteuer iſt durch eine
Beſteuerung des reinen Bodenwertes abzulöſen.
* Bad Salzhaufen, 26. April. Am 1. Mai wird unſere diesjährige
Badeſaiſon eröffnet. Die Bauverwaltung hat große Vorberei=
tungen
getroffen und hegt große Hoffnungen für den diesjährigen Bade=
betrieb
. So wurde neuerdings ein Licht= und Sonnenbad eingerichtet
und eine Höhenſonne angeſchafft. Der alte Gradierbau unſeres Sol=
anlage
erweitert, die in den nächſten Tagen fertiggeſtellt wird. Eine
behagliche Kegelbahn und ein Tennisplatz wurden neu angelegt. An
Lithiumquelle, Schwefelquelle und Eiſenquelle. Die Heilquellen unſeres
Bades dienen zu Bad= und Trinkturen und finden erfolgreiche Anwen=
dung
bei Bleichſucht, chroniſchen Katarrhen, Neuralgien, Rheumatismus,
Hypochondrie, Rachitis, Iſchias und Herzleiden.
* Schotten, 26. April. Eine große Lehrerkonferenz der Lehrerſchaft
Schotten und Schulrat Lorentz=Lauterbach. Kreisarzt Dr. Beſt behan=
delte
das Thema Die Mitwirkung der Schule bei der hygieniſchen
Volksbelehrung. In ſeinen Ausführungen verlangt der Redner eine
der Arbeitsſchule ſprach Rektor Vith=Wetzlar.

Nachdem ich viele andere Mittel vergeblich verſucht hatte,
ſagte ich mir, verſuche das letzte, vielleicht hilft’s doch. Viel iſt
auf dem chem.=pharm. Gebiete geſchwindelt worden und wird
dies leider auch heute noch, jedoch muß ich Ihnen aus Dankbar=
keit
mitteilen, daß mein Vorurteil grundfalſch war. Ich nahm
Ihr Humidon zweimal in Gebrauch und bin von Hämorrhoi=
den
gänzlich befreit. Otto F..., Buchſachverſtändiger in H.
So urteilt faſt jeder, der Humidon benutzt, und große Men=
gen
von Anerkennungsſchreiben liegen vor. Sie überzeugen ſich
von der Wirkung der Salbe am beſten ſelbſt.
Verlangen Sie umſonſt eine Probe Humidon und die ärzt=
liche
Aufklärungsſchrift über die Entſtehung, Behandlung und
Beſeitigung der Hämorrhoiden. Schreiben Sie ſofort an die
Humidon=Geſellſchaft, Berlin W 8, Block 233. Verſand erfolgt
durch die Apotheke Zum Weißen Kreuz.
ITV. 1318
Analyſe: Anäſtheſin 5 %, Zinkoxyd 5 %, Dermathel 5 %,
Menthol 0,5 %, Fettkörper 84,5 %.

[ ][  ][ ]

Nummer 117

Mitiwoch, den 28. April 1926

amiliennachrichten

Die glückliche Geburt
ihres zweiten Jungen
zeigen hocherfreut an
Dipl.=Ing. Wengler u. Frau
Sophie, geb. Hamburger
Wienersſtraße 76
z. Zt. Klinik Dr. Roſenthal (6443
Sieglinde Zimmermann
iſt zu ihren Brüdern gekommen!
In dankbarerFreude gegen Gott
Familie Alfred Zimmermann

Todes=Anzeige.
Von ihrem langjährigen, ſchweren Leiden erlöſte
Gott meine liebe Frau, unſere gute, treuſorgende
Mutter, Tochter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Liescen Achert, Aeo. Decherk
durch einen ſanften Tod im Alter von 40 Jahren.
Weiterſtadt, 26. April 1926.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen
Familie Heinrich Belling
Lehrer
Die Beerdigung findet in Nieder=Saulheim am
30. April, nachmittags 1½ Uhr, ſtatt. (11275

Stiftsſtraße 17
26. 4. 26, abends 8.10.

(6402

Dankſagung.
Innigen Dank für die liebe=
volle
Teilnahme bei dem
Heimgange unſerer teuren
Entſchlafenen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Biedenbänder
Witwe
nebſt Angehörigen.

Beratung in allen geschäftlichen Fragen und Sehmieriskeiten
FELIX GRAETZ
Handels-Sachverständiger V. D. H.-S.
Mitglied des Verbandes Deutscher Handels-Sachverständiger e. V., Berlin
Darmstadt, Herdweg 92, Fernruf 2637
(6406
Frankkurt a. M., Scharnhorststr. 12, Fernruf Hansa 6375
Vorbesprechung ohne Verbindlichkeit
Gebühren nach der Honorarordnung des V. D. H.-S.

11236

Allen, in der Nähe und Ferne,
die uns in dieſen ſchweren
Tagen ihre Liebe, Anhänglich=
keit
und Verehrung für unſeren
lieben Entſchlafenen bezeug=
ten
, danken wir herzlich.
Frau Pfr. Hein
und Töchter.

(6396

Dank agung.
Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme
beidemHinſcheiden meinerliebenGattin
Frau Katharina Ernſt
ſagen wir allen Bekannten auf dieſem
Wege herzlichen Dank. Ganz beſonders
danken wir dem Herrn Pfarrer Marg
für die troſtreichen Worte am Grabe,
den Schweſtern derJohannesgemeinde
für die Kranzniederlegung und Nach=
ruf
, ſowie der Gewerkſchaft deutſcher
Lokomotivführer, Ortsgruppe Darm=
ſtadt
, für die am Grabe ausgeſproche=
nen
ehrenden Worte und niedergeleg=
ten
Kranzſpenden.
(e11322
Emil Ernſt.

Herren-Häte
neueste Frühjahrs-Oualitäten . . . . von 7.50 an
Mützen

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Seife 8

Nummer 117

(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten!)
Der unſchuldige Don Juan.
Schnitzlers Reigen iſt in Budapeſt, wie ja auch anderswo,
von der Polizei verboten worden. Das vom Verbot betroffene der einen Stunde, wo ſie den gefoppten Juwelier durch einen
Theater hat ſich die gute Lehre der Zenſurbehörde anſcheinend ſo ihrer Kameraden aufgehalten hatten, gewannen ſie den nötigen
zu Herzen genommen, daß es mit einem Bravourſtück der Moral Vorſprung und verſchwanden auf Nimmerwiederſehen.
alles wieder gutzumachen gedenkt. Es führt als Erſatz für den
anſtößigen Reigen den Unſchuldigen Don Juan auf. Hoffent=
lich
hält das Stück, was der Titel verſpricht.
Eine gelungene Filmaufnahme.
(k), Budapeſt.
ſtadt, erkegte eine tadellos gelungene Filmaufnahme großes Auf= mundtot zu machen verſteht. Nur mit einem politiſchen Gegner
aus dem anderen auffallend lebensecht markierte, ſchwere Jun= Diktator und ſeine Regierung, das Ja eines Eſels, das Blöken
willigſt, die Ordnung aufrecht zu erhalten, als er merkte, daß
es ſich um eine Filmaufnahme handelte. Die Einbruchsſzene
wurde etwa zehnmal wiederholt, die Filmgeſellſchaft ſetzte ſich
für ſeine Mühe.
Nach drei Tagen erſtattete Profeſſor R., ein bekannter
Kunſtſammler, Anzeige bei der Polizei. Seine ganze Sammlung nicht gefaßt werden würde.
ein Milliardenobjekt ſei aus ſeiner Villa, die er erſt in
wenigen Wochen beziehen wollte, geraubt worden; der Pförtner
redete ſich auf ſeine telephoniſche Erlaubnis zur Filmaufnahme
aus . . . Bis jetzt iſt es nicht gelungen, der naturaliſtiſchen
Künſtlergeſellſchaft auf die Spur zu kommen".
Gaskampf um die Wohnung.
mer als in Deutſchland. Da hatte ein Hausbeſitzer in der Rue Zeitungen wiſſen zu melden, daß auch dieſe Erſcheinungsform
Cligngneour die Abſicht, eine Wohnung in ſeinem Hauſe frei= eines Wahnſiuns der modernen Zeit gewichen iſt. Es kommt jetzt
zumachen, in die ſein Sohn als Arzt ziehen ſollte. Er wies der in Indien häufig vor, daß Chauffeure, entweder vom Wahnſinn
an und erklärte ſich bereit, die Umzugskoſten zu tragen. Aber die ihrem Auto amokfahren und ſo lange ſinnlos durch die Straßen
Mieterin wollte nicht weichen. Da verſchaffte ſich der Haus= raſen, bis ſie und ihr Wagen entweder zerſchellen oder der Chauf=
beſitzer
den Auszugsbefehl und machte einen ganzen Feldzugs= feur von der erregten Menge erſchoſſen wird.
plan gegen die widerſpenſtige Witwe: ſie wurde mit einem be=
täubenden
Gas zur Ruhe gebracht, um in der neuen Wohnung
wieder aufzuwachen. Wir ſchlagen, um ein Uebergreifen ſolcher
Kampfmethoden nach Deutſchland zu verhindern, den Abſchluß
einer Gaskonvention zwiſchen Mietern und Vermietern vor. chen unglaublich lange feſt. Nicht nur an der Unterſuchung des
Lache vollkommen!
(), Paris.
richtig zu lachen verſteht. Um einem dringenden Bedürfnis ab= vereinigt. Auch dieſes Jahr, ſoll das Junggeſellendiner ſtatt=
zuhelfen
, wurde deshalb ein Iſtitut begründet, das ſich die Er= finden. Vorher aber iſt die ſchwierige Frage zu klären, ob die
macht. Die Schülerinnen müſſen zunächſt ſyſtematiſch darauf auf=
merkſam
gemacht werden, daß ſie überhaupt nicht zu lachen ver=
Grammophons, das das Lachen wiedergibt, geſchieht. Faſt allen das Mannſein das Ausſchlaggebende iſt. Es gab bisher viele
Schülerinnen ſoll das Lachen vergehen, wenn ſie ſich ſelbſt ſo
lachen hören und ſehen. Dann wird aufbauend mit der Beleh= ten, der ausgeſchloſſen wurde. Der 80jährige Alterspräſident der
der Falten, die das lachende Geſicht zieht, beſteht. Der Unterricht
ſoll da iſt gar nichts zu lachen ſehr ernſthaft betrieben wer=
den
. Da ſollte man doch eigentlich glauben, daß mehr über das
Inſtitut, als in ihm gelacht wird.
Die Perle und ihr Gegenſtück.
(), Paris.
Bei einem Pariſer Juwelier erſchien em mit ſorgfältiger
auto.
In einigen Tagen kam er wieder und erzählte lachend dem
genau ſolchen Perlen ein Paar Ohrringe. Der Geſchäftsinhaber
bedauerte unendlich und wies darauf hin, daß auf der ganzen es vielleicht doch der Dynamitbär ſein könnte . ..
Welt nur noch ein Exemplar dieſer Sorte exiſtiere. Nach kurzem
Nachdenken erklärte ſich der vornehme Kunde bereit, auf ſeine
Perle zugunſten ſeiner Verlobten zu verzichten, und beauftragte
den Juwelier, das Gegenſtück um jeden Preis zu erwerben. Der
verſprach, ſein Möglichſtes zu tun, doch blieben ſeine Bemühungen
vorerſt erfolglos.
Ein Monat verging, da kam ein Mann und wollte eine Perle
verkaufen: das ſo ſehnſüchtig erwünſchte Exemplar. Der Fremde weiſen kurzen Niederſchlägen. Die Zyklone verliert allmählich an
verlangte jedoch einen unerſchwinglich hohen Preis; das Doppelte
von dem, was die Perle des Diplomaten gekoſtet hat. Der Chef
rief alſo ſeinen Kunden ſicherheitshalber telephoniſch noch einmal nach der weiteren Abſchwächung dieſes Tiefdruckgebietes eine Schön=
an
, und der willigte nach einigem Zögern in den Kauf ein. Der
ſofort ins Hotel des Diplomaten begeben. Er wurde irgendwie Störungen abgewartet werden muß.
eine volle Stunde aufgehalten, und als er ankam, erhielt er die

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Mittwoch, den 28. April 1926
Auskunft, daß der Herr mit ſeinem Privatſekretär bereits vor
Geſchichten aus aler elt, einer Stunde im Auto abgereiſt ſei, ohne ſeine neue Adreſſe an=
zugeben
.
Dem Juwelier ging ein Licht auf leider zu ſpät. Er er=
kannte
nach gründlicher Unterſuchung im für 2½ Millionen Fr.
erworbenen Gegenſtück die von ihm vor einem Monat für die
(k), Budapeſt. Hälfte dieſes Betrages verkaufte Perle.
Die geſchickten Hochſtapler waren nicht mehr zu faſſen; in
Querfunk.
(s), Madrid.
In Spanien beſteht bekanntlich immer noch die Diktatur des
Generals Primo de Rivera, der trotz der langſamen Rückkehr zu
verfaſſungsmäßigen Verhältniſſen noch immer eine ſtrenge Zen=
Im Kühlen Tal dem eleganteſten Villenviertel der Haupt= ſur üben läßt und die politiſche Oppoſition in Wort und Schrift
ſehen. Eines Sonntags ſind vor der Villa des Univerſitäts= iſt ihm das nicht gelungen. Man hörte nämlich ſeit einiger Zeit
profeſſors R. zwei Autos erſchienen, aus dem einen ſprangen zwiſchen den Darbietungen der offiziellen ſpaniſchen Rundfunk=
einige
Herrſchaften in weißen Arbeitsjacken mit dem Kurbelkaſten, geſellſchaft im Hörer oder Lautſprecher Schimpfreden auf den
gens und begaben ſich an die Arbeit. Auf Kommandoworte des eines Schafes und ähnliche beleidigende Aeußerungen. Da dieſe
Regiſſeurs holten ſie zwei Leitern heran, drangen, durch die Darbietungen im Programm durchaus nicht vorgeſehen waren
Fenſter in die Villa und kamen mit ſchwer beladenen Säcken zu= und auch nicht über den Sender der ſpaniſchen Rundfunkgeſell=
rück
. Eine ſtattliche Gruppe Neugieriger ſammelte ſich an und ſah, ſchaft gingen, ſo machte man ſich auf die Suche nach dem Miſſe=
dem
eigenartigen Schauſpiel intereſſiert zu. Der hinzueilende täter. Der Feldzug gegen Unbekannt nahm immer größeren Um=
Schutzmann half dem Spielleiter in dem weißen Kittel bereit= fang an, aber man konnte ihn nicht finden. Man verſuchte es
mit Peilungen, ſtellte die ungefähre Gegend feſt und ſuchte nach
fand aber nichts. Der freche Spötter wußte ſcheinbar ganz
genau, daß er verfolgt wurde, und wagte es noch, ſich über die
erſchöpft wieder in die Autos und nahm von der ihr lebhaft zu= Polizei luſtig zu machen. Jetzt vermutet man, daß der illegitime
jubelnden Menge freundlich Abſchied. Der brave Schutzmann Rundfunkſender ſich in einem Auto befindet, das in einſamen
erhielt vom Regiſſeur einen Geldſchein und eine feine Zigarre Gegenden der nördlichen Provinzen herumfährt. Der geheimnis=
volle
Unbekannte hat noch die Frechheit, ſeinen natürlich ſtets
großen Hörerkreis zu Wetten darauf herauszufordern, daß er
Moderner Amoklauf.
(k), London.
Ein Amokläufer iſt, das weiß jedes Kind nach Lektüre der
erſten Abenteurergeſchichten, ein mehr oder weniger brauner,
meiſt nicht vollſtändig bekleideter Halbwilder, der mit geſchwunge=
nem
Kris und mit Schaum vor dem Munde durch die Straßen
), Paris. einer aſiatiſchen Hafenſtadt rennt und in ſeinem Tobſuchtsanfall
Auch Paris hat ſeine Wohnungsnot. Sie iſt faſt noch ſchlime alles niederſticht, was ihm vor die Klinge kommt. Londoner
Bewohnerin, einer 60jährigen Witwe, auch eine Erſatzwohnung des Amoks befallen oder auch in ſelbſtmörderiſcher Abſicht, mit
Eine ſchwierige Etikettefrage.
(k), London.
Das engliſche Parlament hält bekanntlich an uvalten Bräu=
ganzen
Hauſes vor Eröffnung der Parlamentsſeſſion, weil vor
Jahrhunderten einmal ein Bombenanſchlag gegen das Parla=
ment
entdeckt wurde, ſondern auch an einem Diner, das die
Pariſer Schönheitsprieſter haben entdeckt, daß die Frau nicht Junggeſellen des engliſchen Parlaments ſeit altersher alljährlich
ziehung zum Lachen nach dem Geſetz der Schönheit zur Aufgabe einzige unverheivatete weibliche Abgeordnete, Ellen Wilkinſon,
eingeladen werden muß oder nicht. Sie iſt zwar kein Jung=
geſelle
, aber ſie iſt unverheiratet. Und man ſtreitet nun, ob zur
ſtehen, was mit Hilfe eines Spiegels, eines Films und eines Teilnahmeberechtigung an dem Diner das Unverheiratetſein oder
Männer, die nicht teilnehmen durften, aber keinen Unverheirate=
rung
angefangen, die in der richtigen Auswahl der Tonlage und Junggeſellen ſoll erhebliche Kopfſchmerzen wegen dieſer diffi=
zilen
Frage haben, die noch nicht entſchieden iſt.
Der Dynamitbär.
(k), London).
Engliſche Zeitungen berichten eine amerikaniſche Geſchichte,
für deren Wahrhaftigkeit beſonders angeſichts des Monats
April allerdings keine Gewähr übernommen werden kann.
Danach ſoll im Staate Montana ein ſchwarzer Bär, noch hungrig
Eleganz gekleideter Herr, ſtellte ſich dem Chef als ausländiſcher vom Winterſchlaf, zu den Hütten der Holzfäller gekommen ſein,
Diplomat vor und ſuchte eme wunderſchöne Perle für eine Kra= die in der Nähe der großen Waſſerfälle arbeiteten. Die Arbeiter,
wattennadel aus. Bezahlte, ohne mit der Wimper zu zucken, den die ſich beim Herannahen des ſchwarzen Bären in Sicherheit
horrenden Preis und beſtieg dann vom ganzen Perſonal unter brachten, konnten beobachten, wie Meiſter Petz ſich heißhungrig
tiefen Verbeugungen hinausgeleitet ſein prächtiges Privat= auf das Dynamit ſtürzte, das zum Sprengen der Baumwurzeln
beſtimmt war. Dem Bären muß es nicht ſchlecht geſchmeckt haben,
denn er machte, als er ſich verzog, durchaus kein mißvergnügtes
Chef, ſeine Braut gäbe ihm keine Ruhe und wünſche ſich aus Geſicht. Die Holzfäller aber haben ſich hoch und heilig verſchwo=
ren
, jetzt nie wieder auf einen ſchwarzen Bären zu ſchießen, weil
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 29. April 1926.
(Nach der Wetterlage vom 27. April 1926.)
Im Bereich der weit nach Norden vorgedrungenen Mittelmeerzyklone
herrſcht noch verhältnismäßig kühles, unbeſtändiges Wetter bei ſtellen=
Energie, jedoch dauert das Zuſtrömen von ozeaniſcher Luft an. Ob
wetterlage ſich durchſetzen kann, iſt noch nicht abzuſehen, da die Ent=
Juwelier bezahlte die Perle alſo in Bar und wollte ſich mit ihr wicklung von weiteren, weſtlich und ſüdweſtlich von Irland gelegenen

Die Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.

Briefkaſſen.
A. M. Die Gerichtsſchreiberei des Amtsgerichts I hier, Abteilung
für freiwillige Gerichtsbarkeit.
G. D. Wir bitten, Nr .106 vom 17. ds. Mts. im Briefkaſten nach=
zuleſen
.
O. S. Wenden Sie ſich an das Reichsmarineamt.

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Internationale Gewerbe= und Induſtrie=Ausftellung in Kairo.
Wie wir ſoeben erfahren, wurde der in Deutſchland durch ihre
Erzeugniſſe rühmlichſt bekannten Zigarettenfabrik. Neſtor, Gianaelis zu
ſen bereits früher erteilten Preiſen auf Internationalen Ausſtellungen
auch in Kairo der Grand=Prix als einziger Zigarettenfabrik zuerkannt.

Waſſer und Wäſche.
Wenn die Hausfrau ratlos vor ihrem Waſchkeſſel ſteht, weil die
Lauge trotz des guten Waſchmittels nicht ſchäumen will, dann wünſcht ſie
ſich wohl Großmutters Zeiten zurück, wo das Waſchwaſſer aus dem
dicken Regenfaß geſchöpft wurde, das in ſeinem unergründlichen, alters=
grauen
Bauch das weiche Regenwaſſer aufbewahrte. Das Problem,
hartes Waſſer Leitungswaſſer iſt faſt immer hart weich zu machen,
hat ſchon ſeit längerer Zeit unſere Wiſſenſchaftler beſchäftigt. Die Haus=
frau
der Großſtadt hat kein Regenfaß mehr zur Verfügung; ſie iſt auf
Leitungswaſſer angewieſen. Das idealſte Mittel, hartes Waſſer weich
zu machen, d. h. ſeinen Kalkgehalt zu binden, ſtellt ohne Zweifel eine
beſondere Enthärtungsanlage dar, wie ſie auch in der Induſtrie vielfach
Veuwendung findet. Allerdings iſt eine ſolche Anlage für häusliche Ver=
hältniſſe
etwas koſtſpielig, was wohl ihrer allgemeinen Einführung hin=
derlich
ſein dürfte. Zum Glück gibt es aber noch andere Mittel, die ſich
zum Weichmachen des Waſſers gut eignen, und da iſt an erſter Stelle
die Bleichſoda zu nennen, die die Hausfrau ja auch zum Einweichen der
Wäſche gebraucht. Nur einige Handvoll Bleichſoda genügen, einen
großen Keſſel voll Waſſer in wenigen Minuten zu enthärten. Man gibt
zu dieſem Zweck die Bleichſoda einige Zeit vor Bereitung der
Lauge ins kalte Waſſer und löſt ſie durch Umrühren auf. Bleichſoda
hat die Fähigkeit, den übermäßig hohen Kalkgehalt, der die Härte des
Waſſers hervorruft, zu binden und niederzuſchlagen. Der Vorteil des
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Mittwoch, 28. April. 3.30: Rektor Wehrhan: Die wunder=
ſamen
Geſchichten vom Zwergkönig Laurin (für Kinder vom 10.
Jahre ab). O 4.30: Hausorcheſter. Ludwig Siede. Es muß doch
Frühling werden. Roter Mohn. In einem kühlen Grunde.
Das Zigarettenmädel. Leuchtkäferchens Stelldichein. Indis=
kretionen
. Im türkiſchen Teegarten. Maienkinder. Nefiſſa.
Parade der Maikäfer. O 5.45: Bücherſtunde. O 6.15: Von
Süd= nach Nordamerika New Orleans, (Reg.= u. Baurat Dr.
ing. Teubert=Mannheim). Sprecher: O. W. Studtmann. O 6.45:
Prof. Dr. Schultz: Hölderlins Wiederentdeckung. O 7.15: Dr.
Neumark: Grundbegriffe der Finanzwiſſenſchaft O 7.45: Italie=
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. O 8.15: Zeitgenöſſiſche Muſik. Erwin Lendvai: Kammer=
ſinfonie
für zehn Inſtrumente. Lendvai: Die Sonette der Louiſe
Labe. Bernhard Sekles: Serenade für elf Inſtrumente op. 14.
Ausf.: Mitglieder des Frankf. Opernhausorch. Frau Elſe Liebhold,
Sopran. O 9.15: Volkstümliche Muſik (Frankf. Harmonieorch.)
Mitw.; Adolf Permann, Bariton, vom Frankf. Opernhaus.
Siuttgart.
Mittwoch, 28. April. 3: Jugendſtunde (Elſa Pfeifer Karl
Köſtlin). O 4.15: Rundfunkorch. Döring: Heldengrüße. Strauß:
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Ich liebe dich. Erotik. Meyerbeer: Fant. Die Afrikanerin
Grieg: Hochzeitstag auf Troldhaugen. O 6.15: Engliſch. O 6.45:
Rolf Formis: Wirbelſtrom, Selbſtinduktion. O 7.15: Dr. Helene Fer=
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Abend. Mitw.: Barbara Lee, E. Stockinger, G. Ott, Männerchor
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Rolfen. Hilde Binder, Hans Werder, Tanzkav, d. Philharm. Orch,
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Mittwoch, 28. April. 3.30: Die Funkprinzeſſin erzählt: Von
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Walzertraum. Luigini: Ballet egyptienne. Schmalſtich:
Sehnſucht. Strauß: J=Tipferl, Polka. Lees: Lichter aus
Foxtrot. O 6.35: Gartendir. Leſſer Beſuch bei einer Blumenfreun=
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Hohle Zähne‟. O 7.25: Prof. Dr. Heilfron: Streifzüge durch
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). O 8: Sende=Spiele. Die Schöne vom Strande‟. Ope=
rette
von Hollaender. Dirig.: Der Komponiſt. Martin Haller=
ſtädt
: Paul Harden. Hildegard, ſeine Frau: Erny Jolan. Walde=
mar
Knauer, ihr Vater: Ferry Silka. Mathilde, ſeine Frau: Bo= Bradsky; Fritzi Wendel: Irene Eden; Tobias Krack: Franz
Groß. Boris Mensky: Robert Koppel. Ort: Berlin. O 10.30:
Tanz=Muſik.
Königswuſterhauſen. Mittwoch 28. April. 3: Studienrat Friebel
und Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben: Eng=
liſch
für Fortgeſchrittene. O 4: Geh. Prof. Dr. Sievers: Realismus
und Hiſtorienmalerei. O 5: Frl. Anna von Gierke, Leiterin des Ju=
gendheims
Charlottenburg: Die Geſundbeitsfürſorge in der Schule,

Ma Mche
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdient: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſäntlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

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[ ][  ][ ]

Nummer 117

Miffwoch, den 28. April 1926

Seite 9

Reich und Ausland.

Frankfurter Chronik.
WSN. Die Brandſtiftungaffäreinder Fahrgaſſe. Vor
dem hieſigen Großen Schöffengericht begann geſtern ein Prozeß, bei dem
ſich die 25jährige Buchhalterin Eliſabeth Eller aus Mußbach i der Pfalz
unter der Beſchuldigung der vorſätzlichen Brandſtiftung zu verant=
worten
hat. In einer Oktobernach des Jahres 1924 vernichtete ein Groß=
feuer
große Beſtände der Kleiderfabrik von Adler in der Fahrgaſſe und
was die Flammen nicht verzehrten, wurde bei den Löſcharbeiten durch
Waſſer beſchädigt. Der Verdacht der Brandſtiftung lenkte ſich deshalb
auf die Angeklagte, die als Lohnbuchhalterin bei der Firma tätig war
und ſich in gekündigter Stellung befand, deshalb, weil ſich in der Brand=
nacht
aus einem Kloſetfenſter an einem Seil herabließ, ſich als Ange=
ſtellte
der betroffenen Firma ausgab und davon ſtürmte. Anderntags
wurde ſie von der Polizei unter dem Verdachte der Brandſtiftung ver=
haftet
, wobei die Angeklagte ein Geſtändnis abgelegt haben ſoll, das aber,
wie ſich nachher herausſtellte, gar kein Geſtändnis war. Die auf freiem
Fuß befindliche Angeklagte beſtreitet bis heute noch jede Schuld. Aus der
Vernehmung der Angeklagten, die den Eindruck einer intelligenten, ſchlich=
ten
Perſon macht, geht hervor, daß ſie öfters Unannehmlichkeiten
im Geſchäft hatte. Sie habe verſchiedentlich Zuſammenſtöße mit dem
jungen Chef und dem Buchhalter gehabt, der ihre Arbeiten nicht zu be=
urteilen
gewußt habe. Einige Tage vor dem Brand meldete ſich die An=
geklagte
, die öfters Nervenanfälle im Geſchäft bekommen hat, krank,
nahm aber noch die Lohnbücher für die Heimarbeiter mit nach Hauſe um
die Eintragungen fortzuſetzen. Dann gab die Angeklagte eine Schil=
derung
ihrer Tätigkeit cm Tage vor dem Brande. Sie begab ſich, nach=
dem
ſie nachmittags beim Arzte war, ſpät abends zur Buchablieferung in
das Geſchäft. Als ſie dort Kleidungsſtücke holen wollte, habe ſie wieder
einen ihrer Anfälle bekommen und ſei ohnmächtig zuſammengeſunken.
Beim Erwachen in ſpäter Nachtſtunde habe ſie eine rote Flamme geſehen.
Die Angeklagte ſchildert dann ihre Flucht aus dem brennenden Hauſe
über die Dächer hinweg. Vor Aufregung habe ſie kaum noch jeden
können. Heute ſei ihr klar, was die Beſtellungen nach dem Geſchäft
zu bedeuten gehabt hätten: Wenn ſie nicht hineingemußt hätte, hätte
es auch nicht brennen können! Nach der Vernehmung bemerkt der
Staatsanwalt, daß der als Zeuge geladene Geſchäftsinhaber Hermann
Aöler nicht erſchienen ſei und ein ärztliches Atteſt vorgelegt habe. Der
Gerichtsarzk, der unvermuteter Weiſe in der Wohnung des Zeugen er=
ſchienen
ſei, habe erklärt, daß der Zeuge nicht vor Gericht erſcheinen
könne, daß aber eine Vernehmung am Krankenbett erfolgen könne. Der
Verteidiger erklärt, auf die Ladung dieſes Zeugen nicht verzichten zu
können, da die Angeklagte auf dem Standpunkt ſtehe, daß Brandſtiftung
ſeitens der Firma vorliege. Ein von der Angeklagten geſtellter Verta=
gungsantrag
wird ſchließlich zurückgezogen. Es folgt dann die Zeugen=
vernehmung
; zuerſt werden die Angeſtellten der Firma vernommen. Aus
den Ausſagen iſt hervorzuheben, daß über die Leiſtungen der Angeklagten
nichts zu ſagen ſei, daß ſie geſagt haben ſoll: Ich werde der Firma noch
etwas antun! und ſehr nachtragend geweſen ſein ſoll. Bei der Firma
ſoll ſie im Verdacht geſtanden haben, Hakenkreuzlerin geweſen zu ſein.
Die Mrnehurungen werden heute fortgeſetzt. Der Prozeß dürfte drei
bis viek Tage dauern.. Der Mord an dem Kriminalbeam=
ten
Sack vor dem Schwurgericht. Am Motag, den 3. Mai,
beginnt das außerordentliche Schwurgericht zu tagen. Den Vorſitz wird
Landgerichtsdirektor Dr. Alken führen. Die Tagung wird ſich vermutlich
auf zwei Wochen erſtrecken. Am Montag, 3. Mai, und an den folgen=
den
Tagen wird gegen Gens und Corty wegen Raubmordes, begangen
an dem Kriminalbeamten Sack, am 8. Mai gegen Müller wegen Mein=
eides
, am 10. Mai gegen Röhl wegen Totſchlags, am 12. Mai gegen =
mer
wegen Meineides, am 14. Mai gegen Lambinus wegen Mordver=
ſuches
und Raubes verhandelt werden. Für den Fall Gens findet eine
Kartenausgabe für Zuhörer ſtatt. Die Mexikaner in Frank=
furt
a. M. Die mexikaniſche Studienkommiſſion, die vorgeſtern der
Stadt Köln einen Beſuch abgeſtattet und am Sonntag eine Rheinfahrt
unternommen hatte, iſt geſtern abend 9 Uhr 6 Min. hier eingetroffen.
Sie zählt 34 Perſonen und wird im Laufe des Vormittags eine Beſich=
tigung
der Seheuswürdigkeiten der Stadt Frankfurt unternehmen und
mittags im Römer durch Oberbürgermeiſter Dr. Landmann begrüßt wer=
den
, während ſie am Abend Gaſt der Induſtrie= und Handelskammer
Frankfurt a. M.=Hanau, des Verbandes Mitteldeutſcher Induſtrieller,
des Zentralverbandes des deutſchen Großhandels und der Vereinigung
der Exportfirmen von Frankfurt a. M. und Umgebung iſt.

Ein Spielerkönig wegen ſchwerer Betrügereien verhaftet.
* Berlin. Der Berliner Kriminalpolizei gelang es in der Nacht
zum Sonntag, einen viel geſuchten Hamburger Kaufmann, der, dem
Spielteufel verfallen, unzählige ſchwere Betrügereien begangen hatte,
zu verhaften. Es handelt ſich um den 59jährigen Bernhard Guttmann,
der in Hamburg ein Textilgeſchäft beſaß, das er im Laufe der Jahre ſo
in die Höhe gebracht hatte, daß er als mehrfacher Millionär galt. Gutt=
mann
beſaß ſowohl bei ſeiner Kundſchaft wie auch bei den Lieferanten
unbeſchränkten Kredit, den er zu betrügeriſchen Manipulationen aus=
zunutzen
verſtand, als er eines Tages der Spielleidenſchaft verfallen
war. Er verbrachte Tage und Nächte in Spielhöllen und war nicht nur
in den bekannten Spieltlubs Hamburgs und Berlins ein oft geſehener
Gaſt, ſondern auch in Paris und Monaco als Haſardſpieler bekannt.
Als es mit ſeinem Geſchäfts abwärts ging und er ſelbſt in Zahlungs=
ſchwierigkeiten
geriet, gelang es ihm, durch unlautere Wechſelgeſchäfte
ſich rieſige Summen zu verſchaffen, die er in den Spielklubs ließ. Einen
ſeiner Gläubiger, einen Aachener Tuchfabrikanten, hatte Guttmann der=
art
in Schwierigkeiten gebracht, daß er in ſeiner Verzweiflung Selbſt=
mord
beging. Bereits vor Jahresfriſt war es der Polizei gelungen,
Guttmann zu verhaften. Der Steckbrief traf jedoch erſt 24 Stunden
ſpäter ein, und er wurde wieder auf freien Fuß geſetzt. Seitdem war
es ihm ſtets gelungen, ſich der Verfolgung der Behörden zu entziehen.
bis ihn in der Sonntagsnacht ſein Schickſal ereilte.
Von der Roßtrappe abgeſtürzt.
DD. Magdeburg. Im Oſtharz hat ſich Sonntag ein ſchwerer
Unglücksfall ereignet. Der 20jährige Kark Werner aus Wittenberg,
Bezirk Halle, hatte mit noch zwei Gefährten den Roßtrappen=Felſen
erſtiegen und wollte an der ſteilen Felswand abſteigen. Kaum war er
über die Felswand geklettert, als er in die Tiefe ſtürzte. Er konnte
nur noch als Leiche geborgen werden.

Ein politiſches Attentat?
Bern. Ein Unbekannter verlangte am Montag den Advokaten
Theodor Aubert den Verteidiger Polunins im Conradiprozeß, zu
ſprechen. Er gab an, ihm perſönlich einen Brief übergehen zu müſſen.
Als Aubert erſchien und bemerkte, daß der Boief an eine andere Perſon,
die im Nebenhaus wohnt, adreſſiert war, zog der andere einen Revolver
und zielte auf den Advokaten. Dieſer konnte ſich hinter eine Tür
flüchten. Der Unbekannte flüchtete in den Garten und entkam auf einem
Fahrrad. Die Polizei glaubt an einen Rachegtt. Aubert iſt bekanntlich
Präſident des ſtändigen Büros des Vereins gegen die Dritte Inter=
nationale
.
Ein Einbrecher, der die Polizei verhaftet.
Bern. In der kleinen ſchweizeriſchen Stadt Freiburg wurde kürz=
lich
ein ſchwerer Einbruch in der ſtädtiſchen Sparkaſſe verübt. Der Ein=
bruch
war mit ſolcher ſachgemäßen Gründlichkeit erfolgt, daß die Polizei
vor einem Rätſel ſtand und ſich den Kopf zerbrach, mit welchen Werk=
zeugen
hier gearbeitet worden war. Und ſelbſt, als man den Täter
hinter Schloß und Riegel geſetzt hatte, der kein anderer war, als der
frühere Hausdiener der Sparkaſſe, blieb es allen Detektiven rätſelhaft,
welche Kniffe der geſchickte Einbrecher benutzt hatte. Um das Rätſel zu
löſen, lud man den Dieb ein, ſein Experiment zum Nutzen der Polizei
nochmals an Ort und Stelle vorzuführen. Der Verbrecher ging wie ein
Gentleman auf das liebenswürdige Angebot ein, und Polizei und Spar=
kaſſendirektion
pilgerten zur Sparkaſſe. Dort begann ein regelrechtes
Diebeskolleg. Der Herr Einbrecher trug in einem praltiſchen Teil ſeiner
Vorleſung ſeine verblüffenden Tricks vor und Polizei und Sparkaſſen=
direktion
benahmen ſich ganz als gelehriges und ſtaunendes Auditorium.
Der ehemalige Hausdiener arbeitete wirklich erſtklaſſig. Woher er nur
ſeine Fachkenntniſſe haben mochte? Es war wie eine Zaubervorführung
im Varieté. Die Herren hielten gerechterweiſe mit ihrer Bewunderung
für ſo viel Intelligenz und geniale Technik auch keineswegs zurück.
MMan war entzückt vor Begeiſterung, und als man dem Einbrecher ſeine
Anerkennung ausſprechen wollte, war der Herr Dozent verſchwunden.
Um die Juſtiz nicht zu erſchrecken, hatte er ſich lautlos davon gemacht
und leiſe hinter ſich die Tür verſchloſſen. Ueberraſcht merkten Polizei
und Kaſſendirektion, daß ſie nun ſelbſt die Gefangenen des Gauners
geworden waren. In der Verzweiflung beſann ſich ein beherzter Krimi=
maliſt
jedoch noch, daß man die Fenſterſcheiben einſchlagen könnte und
nahm die Verfolgung des Verbrechers auf. Jedoch zu ſpät. An allen
Stammtiſchen wird gevettet: ob ſie ihn kriegen oder nicht, und weder
Polizei noch die Sparkaſſe braucht für den Spott zu ſorgen.
Verhaftung von Opiumſchmugglern in Marſeille.
DD. Paris. Von Bord des holländiſchen Dampfers Radia‟
wurden im Hafen von Marſeille zwei Chineſen heruntergeholt, die ſich
im Beſitz von Opium befanden. Ferner wurden zwei Franzöſinnen ver=
haftet
. Nach Angaben der Polizei gehören die Verhafteten einer inter=
mationalen
Bande von Opiumſchmugglern an, die ſich über Holland und
Deutſchland zu verzweigen ſcheint.

Staatlicher Chormeiſterkurſus in Halle a. d. S.
In der Woche vom 12.17. April wurde vom preußiſchen Miniſte=
rium
für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung an der Univerſität
Halle a. d. S. ein ſtaatlicher Chormeiſterkurſus eingerichtet. Es nahmen
daran 52 Chorleiter aus allen Provinzen des Reiches teil, unter ihnen
waren bereits bewährte Chor= und Gau=Chordirigenten. Je zur Hälfte
gehörten ſie dem Deutſchen Sängerbund und dem Arbeiter=Sängerbund
an. Der Deutſche Sängerbund gewährte ſeinen Teilnehmern, ſoweit ſie
nicht in Halle wohnten, außer den Fahrtkoſten einen Zuſchuß zu den
Unterhaltungskoſten von 60 Mark, Kurſusleiter war Univerſitätsmuſtk=
direktor
Prof. Dr. Rahlwes. Die Vorleſungen erſtreckten ſich auf Chor=
leitung
, Chorliteratur, Chorbegleitung und Inſtrumentation, Ton= und
Stimmbildung, Sprecherziehung, Stimmphyſiologie und Stimmhygiene
und Geſchichte der Vokalmuſik. Als Dozenten wirkten erſte Autoritäten,
und zwar folgende Herren: Univerſitätsmuſikdirektor Prof. Dr. Rahlwes,
Prof. Dr. Arnold Schering, Direktor des muſikalwiſſenſchaftlichen Se=
minars
der Univerſität Halle, Univerſitätslektor Dr. Rich. Wittſack,
Prof. Georg Rolle=Berlin, Muſikſchriftſteller Dr. Alfr. Guttmann, Ber=
lin
, Komponiſt und Muſikpädagoge Martin Frey und Muſikſchriftſteller
Paul Klanert. Die Vorleſungen täglich 56 Stunden wurden
nach einem feſtgelegten Stundenplan gehalten. Anſchließend waren
täglich abends Konzerte und Opernaufführungen, zu denen die Kurſus=
teilnehmer
als Gäſte eingeladen wurden. Am Montag, den 12. April,
vormittags 10½ Uhr, wurde der Kurſus in der Univerſität im Audi=
torium
Maximum feierlichſt eröffnet. Der Leiter des Kurſus, Prof. Dr.
Rahlwes, hieß die Chordirigenten herzlich willkommen und erteilte zu=
nächſt
dem Vertreter des preußiſchen Staatsminiſters für Wiſſenſchaft
und Kunſt, Profeſſor Rolle=Berlin, das Wort. Der Herr Miniſter, ſo
führte Prof. Rolle aus, ſei davon durchdrungen, daß es in dieſem Kurſus
eine wichtige Kulturarbeit zu leiſten gebe, es gehe um die Hebung der
deutſchen Muſik, um ihre Uebertragung ins Volksbewußtſein. Darum
rufe er heute als Grundton des Kurſus den Chordirigenten zu: Der
Menſchheit Würde iſt in Ihre Hand gegeben! Im Namen der Univer=
ſität
begrüßte Prorektor Prof. Dr. Menzer die Kursteilnehmer und
feierte die Muſik als höchſte Kunſt, die im Bunde mit der Wiſenſchaft
den Menſchen zur höchſten Kultur emporführte. Nach dem Vertreter des
Regierungspräſidenten, welcher u. a. erklärte, daß die Pflege des Ge=
ſanges
zugleich die Pflege der deutſchen Kultur bedeute, gab Stadtſchul=
rat
Truſchel der Freude des Magiſtrates Ausdruck, die deutſchen Chor=
meiſter
als Verweſer des deutſchen Liedes in der Händelſtadt Halle als
Lernende begrüßen zu dürfen. Zum Schluß ſprach Oberſtudiendirektor
Dr. Grüttner den Dank des Deutſchen Sängerbundes aus für die Ver=
anſtaltung
des Kurſus. Unſere deutſchen Chöre ſollen das Heilſerum
werden für die muſikaliſche Seuche, die in unſerem Volke herrſche. Der
deutſche Chormeiſter bilde die Seele des deutſchen Geſangvereins. Von
ihm hänge alles ab. Das Höchſte, das es zu erlangen gelte, ſei darum,
mit bewußter Pflicht ein Heilfaktor zu bedeuten gegen die Schlager der
Straße, die Negermuſik und ausländiſche Fabrikware, welche planmäßig
das deutſche Muſikverſtändnis verderben. Prof Dr. Rahlwes erklärte
dann den Kurſus für eröffnet.
Nun ging es an die Arbeit. Sie war hart und zäh, aber getragen
von einem wiſſensgierigen Wollen der Teilnehmer. Es war eine Freude
zu fühlen, wie ſich die Kurſusteilnehmer beider Teile ſowohl Arbeiter=
Sängerbund wie Deutſcher Sängerbund in dem Willen einig waren
deutſche Kulturarbeit am deutſchen Liede gemeinſam zu leiſten. Täglich
waren ſyſtematiſch 56 Stunden Vorleſungen, verbunden wit praktiſchen
Uebungen. Abends wechſelten muſikaliſche Veranſtaltungen aller Art,
wir Kirchenkonzert, Liederabend, Kammermuſik, Opernaufführung,
Männerchorkonzerte des Lehrergeſangvereins uſw. ab. Die Kurſiſten
wurden auch zu einem Uebungschor zuſammengeſtellt und mit dem
Damenchor der Singakademie zu einem gemiſchten Chor vereinigt, um
praktiſches Dirigieren von leichten und ſchwierigen Chören zu demon=
ſtrieren
. Die Direktion mußte dabei öfters von den Kursteilnehmern
ſelbſt übernommen werden. Grundbaſis war dabei immer ein Wort von
Prof. Rolle: Denken Sie ſtets an das Tonideal. Amtsrat Schlicht=
Berlin, Mitglied des Geſamtausſchuſſes des deutſchen Sängerbundes,
begrüßte am Freitag, den 16. , die Kurſusteilnehmer und wünſchte
dem Chormeiſterkurſus noch einen guten Abſchluß, zum Wohle des
deutſchen Liedes. Abends nach dem 1. Konzert des Lehrergeſangvereins
hatten ſich die Kurſusteilnehmer des Deutſchen Sängerbundes und
des Arbeiter=Sängerbundes unter Beteiligung aller Dozenten zu
einem gemeinſamen, äußerſt gemütlichen und zwangloſen Biertiſch im
Stadtſchützenhaus vereinigt. Am Sonntag, den 18. April wurde nach
dem 2. Konzert des Lehrergeſangvereins dem Kurſusleiter, Univerſitäts=
muſikdirektor
Prof. Dr. Rahlwes, von einer Abordnung der Kurſusteil=
nehmer
eine ſilberne Plakette als Ausdruck warmen Dankes und hoher
Wertſchätzung überreicht.
Der ſtaatliche Chormeiſterkurſus in Halle war eine deutſche Kultur=
tat
, die unſerer heſſiſchen Regierung wenn auch in kleinerem Aus=
maß
zur Nachahmung warm empfohlen werden kann.
gez. W. Mayer, Chordirektor.
Anmerkung des Zentralvorſtandes des Heſſiſchen Sängerbundes:
Wir freuen uns außerordentlich, daß der von uns nach Halle delegierte
Chordirigent, Herr W. Mayer, in zäher Arbeit und im Bewußtſein der
edlen Sache, der er dient, mit dem Prädikat zurückgekommen iſt, ſich
Staatlich geprüfter Chorleiter, zu nennen.
gez. Wilh. Bitter.

Zum Todesſturz Maſettis.
EP. Mailand. Der Todesſturz des Grafen Maſetti iſt durch
zu plötzliches Anziehen der Vorderradbremſe in einer Kurve der ſizili=
aniſchen
Rennbahn verurſacht worden, ſodaß ſich der Wagen überſchlug
und den Führer unter ſich begrub, der kurz darauf an einem Schädel=
bruch
verſtarb. Das Ende dieſes berühmten Sportsmannes macht in
Italien tiefen Eindruck. Erſt 31 Jahre alt und einer florentiniſchen
Adelsfamilie entſtammend, gehörte Maſetti zu den beſten und kühnſten
Rennfahrern Italiens. 1921/22 war er in der Targa Florio Sieger
und hatte auch ſonſtige zahlreiche Rennerfolge zu verzeichnen, ſo im
Klauſenrennen, in Monza und Brescia.
Ein Heereslieferungsſkandal.
Budapeſt. Seit einigen Tagen melden die Blätter je nach der
Parteiſtellung die verſchiedenſten Gerüchte über ein großzügiges mili=
täriſches
Lieferungspanama. Erſt heute können zu dieſer Angelegenheit
in voller Klarheit die folgenden Tatſachen feſtgeſtellt werden: Das
Landesverteidigungsminiſterium bepbachtete ſchon längere Zeit, daß
bei gewiſſen Fouragelieferungen Unregelmäßigkeiten vorgekommen ſind.
Trotzdem eine Unterſuchung eingeleitet wurde, wurde erſt auf die ano=
nyme
Anzeige eines entlaſſenen Oberbuchhalters bei der Genoſſenſchaft
der Grundbeſitzer und Pächter, bei einer Baubankgeſellſchaft und der
Genoſſenſchaft Avena ermittelt, daß dieſe Geſellſchaften größere ſtaat=
liche
bzw. militäriſche Beſtellungen erhielten und ſich hierbei ſchwere Ver=
fehlungen
zu Schulden kommen ließen. Der Generaldirektor der erſt=
genannten
Genoſſenſchaft, Haas, ein früherer Rittmeiſter, ſoll verſchie=
dene
Perſönlichkeiten der Intendanz beſtochen haben. Die militäriſche
und polizeiliche Unterſuchung ergab, daß zwei Intendanzräte mehrere
Millionen Korruptionsgelder bekamen, um dieſen Unter=
nehmungen
die ſtaatlichen Lieferungen zu ſichern. Beide Intendanzräte
und der Generaldirektor wurden verhaftet. Außerdem ergab die Unter=
ſuchung
noch folgende Einzelheiten. Haas wies auf einem Konto über
1 Milliarde Beſtechungsgelder aus, verwendete davon aber nur etwa
35 Millionen und verbrauchte die Differenzbeträge für eigene Zwecke.
Er ging ſogar ſo weit, gewiſſen Funktionären, die noch nicht verhaftet
ſind, anſtatt Futtermittel zu liefern, verſchiedene Gelder auszuhändigen,
damit dieſe die notwendigen Einkäufe je nach Gutdünken beſorgen.
Ferner wurde feſtgeſtellt, daß die Intendanz gewiſſe Milliardenbeträge
zur Verfügung hatte, die bei der Poſtſparkaſſe verwaltet wurden. Haas
ſetzte es durch, daß dieſe Gelder von der Poſtſparkaſſe weggenommen
wurden und den genannten drei Inſtituten zur Verwaltung übergeben
wurden, trotzdem die eine von ihnen, die Baubankgeſellſchaft, bereits
inſolvent war. Es ſtellte ſich allerdings heraus, daß die Fourageliefe=
rungen
nicht ſo umfangreich waren, wie man in den erſten Tagen an=
genommen
hatte. Von den 26 in Betracht kommenden Futtermittel=
lieferungen
an ſieben militäriſchen Rayons erhielt eine Firma im
ganzen acht und von den Brennmateriallieferungen nur zwei Aufträge.
Am ſelben Tage als der Buchhalter die Anzeige erſtattete, meldete ſich
auch ein Mitglied der Nationalverſam ilung beim Honvedminiſterium,
um mitzuteilen, daß er ſchweren Verfehlungen bei den Fourageliefe=
rungen
auf die Spur gekommen ſei und die Angelegenheit in Form
einer Interpellation vor die Nationalverſammlung zu bringen gedenke.
Es werden weitere Hausſuchungen vorgenommen. Es wurden bereits
mehrere hohe Offiziere ihrer Poſten enthoben. Die Angelegenheit ſcheint
noch Weiterungen nach ſich zu ziehen.
Der Honvedminiſter hat nach den Ergebniſſen der bisherigen Unter=
ſuchung
in der Angelegenheit der Beſtechungen bei den Militärliefe=
rungen
verfügt, daß die Leitung der zweiten Abteilung des Honbed=
miniſteriums
zur Beendigung der Unterfuchung vorübergehend dem
Oberſten Luescl anr rtraut werde, und daß der mit dem Verband der
Gutsbeſitzer und Pächter geſchloſſene Lieferungsvertrag ohne Kündigung
ſofort annulliert werde.

Sport, Spiel und Turnen.
Darmſtädter Bichcle=Club 1883 ſiegreich.
Anläßlich eines größeren Saalſportfeſtes am vergangenen Sonntag
in Benrath=Düſſeldorf entſandte der D.BC. 1883 ſeine bis jetzt unge=
ſchlagene
6er Damenriege. Im Wettbewerb im 6er=Niederradreigen,
offen für Bundesvereine des B.d. R., ſtartete dieſe Riege gegen fünf der
beſten aktiven Herren=Mannſchaften von Weſtdeutſchland. Unter großem
Beifall des Hauſes konnten die Damen Frl. E. Wedekind, M.
Reinhardt, G. Schmunck, K. Reinhardt, L. Mahr und
L. Nauheimer, mit bereits einem ganzen Punkte Vorſprung, in die=
ſem
ſchweren Wettbewerb als ſicherer Sieger mit dem erſten Preis mit
8,716 Punkten hervorgehen, was den betreffenden Damen und ihrem
Fahrwart, Louis Hax, als ganz beſonderer Erfolg zu werten iſt.
Turnen.

im Main=Rheingau der Deutſchen Turmerſchaft. Beide Geſchlechter, Alt
und Jung, werden ſich zu einem echt turnbrüderlichen Volksfeſt auf dem
Alsbacher Schloß zuſammenfinden. Alle werden kommen, nicht nur die
Geräte= und Volksturner, auch die Fechter, Spieler, Schwimmer und die
Sänger. Für den 9. Mai iſt mit Rückſicht auf die Gauwanderung Spiel=
verbot
angeſetzt! Der Anmarſch der Gauvereine wird von allen Sei=
ten
erfolgen; den Vereinswanderwarten iſt hier völlig freie Hand ge=
laſſen
. Um 11 Uhr ſollen alle Vereine auf dem Alsbacher Schloß ein=
getroffen
ſein. Wanderkapellen, Wimpel und Volker nicht vergeſſen!
Als gemeinſame Lieder ſind beſtimmt: 1. Ein Ruf iſt erklungen: 2. Im
Dorfe Lanz bei Lenzen; 3. Frei und unerſchütterlich; für die Jugend=
gruppen
noch beſonders: Wahre Freundſchaft ſoll nicht wanken‟. Die
Turner=Singmannſchaften ſingen als Maſſenchor Bleib deutſch, du herr=
lich
Land am Rhein.

Verbunden mit Gauwanderung iſt das Gau=Jugendtreffen.
Ihm gehört der Nachmittag. Hier werden die Jugendgruppen aus ihrer
beſonderen Tätigkeit Vorführungen bringen. Volkstänze, =Lieder, Neck=
ſpiele
und ſcherzhafte Wettkämpfe werden durchgeführt. Auch die allge=
meinen
Freiübungen, für alle Teilnehmer an der Gauwanderung, werden
nicht fehlen. Bekanntgegeben werden dieſe Uebungen nicht, ſie werden
aber trotzdem klappen. Alle können hier teilnehmen, weiblich und männ=
lich
, alt und jung. Bei ungünſtigem Wetter wird die Gauwanderung
und das Gau=Jugendtreffen trotzdem durchgeführt. In dieſem Fall ſtellt
der Turnverein Alsbach ſein Vereinsheim zur Verfügung.
Alle Singmannſchaften, die ſich an dem Maſſenchor und mit Einzel=
chören
beteiligen, wollen dies bis 1. Mai dem Gaugeſangswart H. Müller,
Darmſtadt, Rhönring 32, mitteilen.
Diejenigen Jugendgruppen, die Volkstänze, Neckſpiele, Theaterſtücke
oder ſonſtige Darbietungen bringen wollen, haben dies bis 1. Mai dem
Gaujugendwart Th. Hotz, Gernsheim a. Rh., zu melden. Zum Schluß
ſei an alle Gauvereine die herzliche Bitte gerichtet: Erſcheint am 9. Mai
in Maſſen, daß dieſer Tag zu einem Bekenntnis für deutſches Volkstum
und zu einem Beweis echter Turnertreue wird. Gut Heil!

Tagung der Fachwarte des Main=Rheingaus der D.T.
für Volksturnſport.
Die Fachwarte für Volksturnen der im Main=Rheingau zuſammen=
geſchloſſenen
Vereine hielten ihre erſte diesjährige Tagung in Eberſtadt
bei Darmſtadt ab. Verbunden mit der Tagung ſelbſt war am Vormittag
eine Uebungsſtunde der Volksſportwarte, welche von den 68 Gauver=
einen
ſehr gut beſucht war. Der Uebungsſtoff, der von Gauſportwart
Schneider und Bezirksſportwart Schönwald gezeigt wurde, fand allge=
mein
gute Aufnahme und gab den einzelnen Vereinsfachwarten lehr=
reichen
Uebungsſtoff zur Verwendung in den einzelnen Vereinen. Rege
war die Ausſprache über Volksſport und deſſen Weiterverbreitung und
Ausarbeitung innerhalb der Vereine. Der große Aufſchwung, den der
Volksſport nun, in der richtigen Erkenntnis als volkserzieheriſch, genom=
men
hat, macht es notwendig, um die Beſten des Gaues feſtſtellen zu
können, Ausſcheidungsturnen in den Bezirken durchzuführen. Die in
den Bezirken feſtgeſtellten Beſten werden wiederum innerhalb des Gaues
eine Ausleſe erfahren, die dann wiederum im Kreiſe (Mittelrhein) ſich
einer Leiſtungsprüfung zu unterziehen haben, um endlich in den Meiſter=
ſchaftskämpfen
der D.T. antreten zu können. Der Herbſtwaldlauf ſoll
am 3. Oktober ſtattfinden. Neu aufgenommen wurden Vereinskämpfe in
Klaſſen und Altersſtufen und zwar ein Verein gegen Verein oder meh=
rere
Vereine gegeneinander. Die würdig verlaufene Tagung ergab, daß
rege auf dem Gebiete des Volksturnſportes gearbeitet wird und man auf
dem beſten Wege iſt, das volkstümliche Turnen ſo zu pflegen und zur
Geltung zu bringen, wie es dieſem Zweige der Leibesübung gebührt.

Fußball.
Union Wixhauſen, Reſerve1. SpV. Roßdorf, 6:1 (2:0).
Am Sonntag, den 25. April, ſpielte Roßdorf, mit vier Mann Erſatz
in Wixhauſen und mußte ſich eine Niederlage, welche nicht hätte zu
Der Zentralvorſtand des Heſſiſchen Sängerbundes. ſein brauchen, von 6:1 gefallen laſſen. Die erſte Jugend von Roßdorf
konnte im Verbandsrückſpiel gegen Arheilgen ihre in Arheilgen erlittene
Niederlage in Roßdorf am Sonntag mit 40 wieder wett machen.
FV. 1911 HofheimSp.V. Groß=Gerau, 7:4 (4:1).
Am vergangenen Sonntag ſtanden ſich erſtmals die erſten Mann=
ſchaften
obiger Vereine im Freundſchaftsſpiel gegenüber. Die Hof=
heimer
hatten, neben Neueinſtellung der beiden Verbindungsſtürmer R.
und W. Löſch, ſeit langem wieder einmal ihre beiden alten Sturmflügel
Bletzer und Wolf im Gefecht und ſchon hagelte es Tore. Nachdem die
Gäſte gleich nach Beginn des Spiels zwei klare Torgelegenheiten durch
Unentſchloſſenheit verpaßt hatten, gelang es dem Hofheimer Halblinken,
in der 10. Minute eine prächtige Flanke des rechten Flügelſtürmers zum
Führungstor zu verwandeln. Von nun an waren die Einheimiſchen ton=
angebend
und kamen durch ihren Halblinken, der die ſchönen Vorlagen
des glänzend ſpielenden rechten Flügelſtürmers verwertete, zu zwei wei=
teren
Toren. Durch Mißverſtändnis der Hofheimer Deckung kamen die
Gäſte zum erſten Gegentreffer, doch gelang es dem Halbrechten noch vor
der Pauſe, das Ergebnis auf 4:1 zu ſtellen. Nach dieſer legten ſich die
Gäſte mächtig ins Zeug und holten innerhalb ganz kurzer Zeit zwei
Tore auf, an denen aber die Hofheimer Hintermannſchaft nicht ganz
ſchuldlos war. Durch dieſe überraſchenden Erfolge der Gäſte waren die
Hofheimer, die ſich ſchon als ſicherer Sieger glaubten, etwas deprimiert.
Erſt als der Mittelſtürmer aus vollem Lauf wuchtig zum 5. Treffer
einſchoß, war die Niederlage der Gäſte nicht mehr zu vermeiden. Im
Anſchluß an eine Ecke war durch den linken Flügelſtürmer Nr. 6 fällig.
dem etwas ſpäter durch den Mittelſtürmer Nr. 7 folgte, womit die Hof=
heimer
den Torreigen beſchloſſen. Durch leichtſinniges Spiel des Hof=
heimer
Torhüters kamen dann die Gäſte zu einem billigen vierten Er=
folg
. Bald darauf beendete, der in ſeinen Entſcheidungen nicht immer
Beifall findende Schiedsrichter das beſonders in der erſten Halbzeit
ruhige, ſchöne Spiel. Die Gäſte, die in ihrer Spielweiſe gefallen konn=
ten
, verfügen über einen flinken, flüſſig kombinierenden Sturm und über
eine ſtabile Hintermannſchaft. Die Hofheimer konnten mit Ausnahme
einiger Schnitzer der Hintermannſchaft, insbeſondere des ſonſt gut ar=
beitenden
Torhüters, gefallen.
V.f.B. 1918 Ober=RamſtadtSportgemeinde 1910 Sprendlingen 3:1 (0:1).
Zu einem Freundſchaftsſpiel ſtanden ſich am Sonntag die erſte
Mannſchaft des V.f.B. 1918 Ober=Ramſtadt und die gleiche der Sport=
gemeinde
1910 Sprendlingen in Ober=Ramſtadt gegenüber, und konnte
Ober=Ramſtadt nach ſpannendem Kampfe mit 3:1 als Sieger den Platz
verlaſſen. Der Sieg der Ober=Ramſtädter war vollauf verdient. Der
beſte Teil der V.f.B.=Elf war die Läuferreihe. Die Verteidigung arbeitete
ſicher und wuchtig in der Abwehr. Der Sturm in der erſten Halbzeit
etwas zerfahren, er kam zu keiner einheitlichen Aktion, weil nichts klap=
pen
wollte. Der Torwächter, wie immer, ohne Fehler. Das Reſultat
iſt für Ober=Ramſtadt ehrenvoll, da Sprendlingen der A=Klaſſe ange=
hört
und eine flinke und ſchön kombinierende Mannſchaft ins Feld ſtellt.
Schiedsrichter B. vom Platzverein leitete das Spiel in einwandfreier
Weiſe.
Handball.
Union IMainz=Kaſtel, Liga.
Mit einem beſonderen Handballereignis wartet Union am kommen=
den
Sonntag, vormittags 11 Uhr auf der Rennbahn in Geſtalt eines
Spieles gegen die bekannte Ligaelf Main=Kaſtel auf. Handball iſt ja
eben Trumpf) Kein Wunder alſo, daß dieſem Spiel allgemein großes
Intereſſe entgegengebracht wird. Es erübrigt ſich eigentlich, etwas über
Mainz=Kaſtel zu ſagen. Die Liggelf iſt beſtbekannt, ſchon aus ihnen
Kämpfen gegen den Süddeutſchen Meiſter, SpV. 98 Darmſtadt, der oft
ſchwer zu ſchaffen hatte, um den Gegner niederzuringen. Unions erſte
Elf hat eine Formverbeſſerung aufzuweiſen, ſie wird alſo in dieſem
Kampf Können und Eifer zeigen, um ehrenvoll abzuſchneiden. An einen
Sieg können wir zwar nicht glauben, aber, ehrenvoll unterliegen
iſt auch ein Sieg, wenn auch nur der Achtung.

[ ][  ][ ]

Nummer 147

Mittwoch, 28. April

Preußen und die Bergwerksgeſellſchaft
Georg v. Gieſche’s Erben.
Wie der amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, ſind die ſeit Ende
1925 zwiſchen der Bergwerksgeſellſchaft Georg v. Gieſches Erben und
W. A. Harriman u. Co. einerſeits und der preußiſchen Regierung an=
dererſeits
geführten Verhandlungen über die Lage, die ſich aus dem zwi=
ſchen
v. Gieſches Erben und Harriman am 4. November 1925 geſchloſſenen
Vertrag ergab, zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt. Preußen fand ſich
im Benehmen mit dem Reich bereit, Gieſche das für den regierungsſeitig
gewünſchten Bau und Betrieb der Hütte erforderliche Kapital darlehens=
weiſe
zur Verfügung zu ſtellen, und zwar zu ermäßigten Bedingungen,
da Gieſche in Polniſch=Oberſchleſien eigene Hütten beſitzt, die mit ge=
ringeren
Koſten für eine zuſätzliche Verhrittung der Erze aus den Deutſch=
Bleiſcharleyfeldern eingerichſtet werden könnten. Die Sicherung des Dar=
lehns
erfolgt durch Stellung geeigneter Pfänder. Einer Anregung der
Regierung entſprechend tagte dieſer Tage eine außerordentliche Mitglie=
derverſammlung
v. Gieſche, um über dieſe Fragen Beſchluß zu faſſen
Sie ſtimmte dem Vertrag zu und erklärte ſich damit einverſtanden, daß
in der nächſten ordentlichen Mitgliederverſammlung ein der preußiſchen
Staatsvegierung genehmes Mitglied der Geſellſchaft in das Repräſentan=
denkollegium
aufgenommen wird. Die anweſenden Mitglieder der Berg=
werksgeſellſchaft
haben ſich verpflichtet, in der ordentlichen Mitglieder=
verſammlung
hierfür einzutreten.
Sarotti A.=G. Berlin=Tempelhof.
Für das Geſchäftsfahr 1925 wird, wie wir bereits meldeten, eine
Dividende von 12 Prozent verteilt werden. Der Rohertrag des abge=
laufenen
Jahres beträgt 10 250 683 RM. (i. V. 8680 233 RM.). Hand=
lungsunkoſten
erforderten 6 627 022 RM., Zinſen 143845 RM., Steuern
1 248 353 RM., Abſchreibungen auf Gebäude 177 152 RM., auf Maſchi=
nen
1068 301 RM., ſo daß ſich ein Neingewinn von insgeſamt 1 114 314
RM. ergibt. Die Dividendenauszahlung erfordert 960 000 RM. und
Tantieme 68000 RM., ſo daß ein Vortrag auf 1926 mit 86 314 RM.
verbleibt. Wie im Bericht des Vorſtandes ausgeführt wird, trugen die
Ergebniſſe der Beſtrebungen eines Ausbaues des Exportgeſchäftes zu der
Umſatzſteigerung im Berichtsjahre weſentlich bei. Es wird jedoch darauf
verwieſen, daß ſich dem Export in der Konkurrenz mit der durch hohe
Schutzzölle, Einfuhrerſchwerungen und Antidumpingmaßnahmen prote=
gierten
Induſtrie des Auslandes überaus große Schwierigkeiten ent=
gegenſtellen
. Auch haben die im Berichtsjahre in Kraft getretenen Zoll=
erhöhungen
eine Reihe der wichtigſten Rohſtoffe erheblich belaſtet, für die
das Unternehmen aber ohne Gefährdung des Abſatzes keinen Ausgleich
in erhöhten Preiſen finden konnte. In der Bilanz per 31. 12. 1925
ſind auf den Anlagekonten weſentliche Aenderungen nicht feſtzuſtellen.
Die Vorräte haben eine Steigerung von 3 193 056 RM. auf 3 818 319
RM. erfahren. Kaſſe iſt von 138 582 RM. auf 80 825 RM. und Poſt=
ſcheck
und Bankguthaben von 1 402064 RM. auf 486 589 RM. zurück=
gegangen
, während Debitoren von 2 722 462 RM. auf 3 643 206 RM.
geſteigert werden konnten. Beteiligungen und Wertpapiere haben von
921 584 RM. auf 409 039 RM. nachgegeben. Neu erſcheint der Poſten
Wechſel mit 32398 RM. Unter den Paſſiven gingen die Kreditoren
von 4 095 309 RM. auf 3 486 337 RM. zurück, während Akzepte einen
Zugang von 360 4½ RM. auf 543 916 RM. aufweiſen. Für Steuern
ſind 769 990 RM. erſtmalig zurückgeſtellt worden.
Ruhrkohlenförderung.
Nach vorläufigen Berechnungen wurden in der Zeit vom 11. bis 17.
April im Ruhrgebiet an ſechs Arbeitstagen 1 957 566 Tonnen Kohle ge=
fördert
, gegen 1 636 378 Tonnen in der vorhergehenden Woche bei fünf
Arbeitstagen. Die Kokserzeugung ſtellte ſich in den 7 Tagen der Be=
richtswoche
auf 381985 Tonnen gegen 368 318 Tonnen in der vorher=
gehenden
Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 68 063 Tonnen gegen
56 910 Tonnen bei 5 Arbeitstagen. Die arbeitstägliche Kohlenförderung
betrug in der Zeit vom 11. bis 17. April im Ruhrgebiet 326 261 Tonnen
gegen 337 276 Tonnen in der Woche vorher und 379840 Tonnen im
Durchſchnitt des ganzen Jahres 1913. Die tägliche Kokserzeugung ſtellte
ſich auf 54 569 Tonnen gegen 52 621 Tonnen bzw. 68377 Tonnen, die
arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf 11341 Tonnen (11 382 bzw.
16 439 To.)

J. Sichel u. Co., Mainz. Die Verhältniſſe bei der Geſellſchaft drän=
gen
nunmehr einer Löſung entgegen. Da am 30. d. M. die bereits zwei=
mal
verlängerte Geſchäftsaufſicht abläuft, iſt auf den 29. April ein Ver=
gleichstermin
anberaumt worden. Bis jetzt ſind jedoch, wie wir hören,
die Vergleichsverhandlungen noch nicht zu Ende gekommen, da ſich neue
Schwierigkeiten ergeben haben mit Bezug auf die Bereitſtellung der er=
forderlichen
Mittel zur Durführung des Vergleichs.
Georges Geiliug u. Co., A.=G., Bacharach. In der geſtern in dem
Gebäude der Darmſtädter Bank abgehaltenen Generalverſammlung obi=
ger
Geſellſchaft vertraten 19 Aktionäre 579 660 Mark Aktienkapital. Die
Verſammlung genehmigte einſtimmig den dividendenloſen Abſchluß per
1925. Der Vorſitzende des Aufſichtsrates wies darauf hin, daß auch dieſe
Geſellſchaft unter der Unbill der wirtſchaftlichen Lage zu leiden gehabt
hätte. Er bezeichnete es jedoch als einen Lichtblick, daß es der Geſell=
ſchaft
nach vieler Mühe gelungen ſei, von ihrer Entſchädigungsforderung
an das Reich einen Abſchlag von 100 000 Mark zu erhalten, der aller=
dings
zur Beſtreitung der Koſten ihres Neubaues Verwendung finden
mnüſſe. Auch die Untergeſellſchaft, Victor Clicquot in Bacharach, bleibt
bekanntlich dividendelos, während die Union Sektkellerei A.=G. in Würz=
burg
durch günſtige Entwicklung ihres Abſatzes in die Lage verſetzt
wurde, 10 Prozent auf ein Aktienkapital von 100 000 Mark zu verteilen.
Auch in dieſen beiden Fällen genehmigte die Verſammlung einſtimmig
die Regularien. Die aus dem Aufſichtsrat der Gerling A.=G. ausſchei=
denden
Aufſichtsratsmitglieder, Direktor Ludwig Deutſch von der Darm=
ſtädter
Bank und Hans Heinrich Hauck, Inhaber des Bankhauſes Fer=
dinand
Hauck, Frankfurt a. M., wurden wiedergewählt.

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 27. April.
Tendenz: unregelmäßig. Die Börſe eröffnete heute wieder in ſehr
luſtloſer Haltung. Namentlich die Tendenz, wie ſie in der Rede des
baheriſchen Miniſterpräſidenten Held, die dieſer in Regensburg gehalten
hat, zum Ausdruck kommt, verſtimmte heute die Börſe ſehr. Man er=
blickt
darin eine weitere Verwicklung der an ſich ſchon ſehr wenig be=
friedigenden
innerpolitiſchen Lage. Bei der allgemeinen Luſtloſigkeit
und Zurückhaltung aller Börſenkreiſe konnten aber die Abſchwächungen
keine große Ausdehnung annehmen, ſondern blieben durchweg auf höch=
ſtens
1 Prozent beſchränkt. Unter der Führung der Elektrowerte be=
feſtigte
ſich dann im weiteren Verlaufe die Tendenz etwas, wobei Teile
der anfänglichen Kursverluſte wieder aufgeholt werden konnten. Stark
verlangt waren ſchließlich Siemens u. Halske, die gegen den geſtrigen
Mittagskurs über 3 Prozent gewannen. Auch Schuckert traten ſtärker
in den Vordergrund. Auf allen anderen Märkten blieb aber das Geſchäft
ſehr klein. Als etwas ſtärfer nachgebend ſind nur Scheideanſtalt und
Zement Heidelberg zu bezeichnen. Deutſche Anleihen hielten ſich unver=
ändert
. Von den ausländiſchen Nenten waren Türken heute etwas
feſter, nachdem ſie vorbörslich zunächſt unter den geſtrigen Kurſen ange=
boten
worden waren. Der Freiverkehr war luſtlos und ſchwächer. Becker
Stahl 40, Becker Kohle 52, Benz 65, Brown Boveri 75, Entrepriſe 10,
Growag 55, Ufa 51 und Unterfvanken 76. Später ließ die mit der leich=
ten
Befeſtigung eingetretene etwas lebhaftere Umfatztätigkeit wieder ſtark
nach. Uebrigens wird die Erholung mit Interventionskäufen in Ver
bindung gebracht. Tägliches Geld 5 Prozent.

Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 77. April.
Da an der heutigen Börſe Anregungen und Aufträge von auswärts
fehlten, zeigten die Kurſe Neigung zu leichten Abſchwächungen. Schiff=
fahrtsaktien
waren ſogar zum Teil um 2 bis 3 Prozent niedriger auf
die Meldung von dem Erwerb der White Star Linie durch die engliſche
Schiffahrt. Schultheiß=Patzenhofer erfuhren einen Rückgang um 7 Pro
zent. Die Kursveränderungen hielten ſich meiſt in engen Grenzen. Von
Montanwerten waren nur Eſſener Steinkohlen um 2,5 Prozent, Rhei=
niſche
Braunkohlen um 2 Prozent gedrückt. Siemens und Halske gingen
um 4,5 Prozent in die Höhe auf Meldungen über Beteiligung Amerikas
an der deutſchen elektriſchen Induſtrie und auf die Nachricht von einer
bevorſtehenden Kapitalserhöhung. Schuckertaktien wurden mit aufwärts
gezogen. Das Gebiet der Elektrizitätswerte erhielt dadurch größere
Feſtigkeit und die Geſamthaltung wurde freundlicher. Auch Kaliaktien
machten die Mitteilungen, wonach die bisherigen Dividendenſchätzungen
in Wintershall=Konzern keine ſichere Grundlage hätten, nachteiligen Ein=
druck
. Bankaktien ſchwächten etwas ab. Eine bemerkenswerte Beſſerung
erfuhren deutſche Anleihen, namentlich Kriegsanleihe. Im Uebrigen än=
derten
wertbeſtändige Anleihen ihren Kursſtand unweſentlich. Vorkriegs=
pfandbriefe
konnten ſich im allgemeinen gut behaupten. Bei anhaltender
Flüſſigkeit des Geldmarktes blieben die Zinsſätze unverändert.
Privatdiskont beide Sichten 4,75 Prozent. Die höheren Schlußkurſe
konnten ſich an der Nachbörſe nicht voll behaupten, da die Spekulation zu
Gewinnmitnahmen ſchritt. Immerhin blieb die Grundſtimmung freund=
licher
unter Führung der feſten Elektrowerte. Am Elektromarkt tauchten
die verſchiedenſten Kombinationen im Zuſammenhang mit den Kurs=
ſteigerungen
auf, u. a. die von einer Kapitalserhöhung bei Siemens u.
Halske, die aber inzwiſchen bereits dementiert iſt. Im einzelnen hörte
man nachbörslich Kriegsanleihe 0,408,25; Siemens 127,75; Schuckert 92
Bergmann 100,25, nach 96; AEG. 104,75; Farbeninduſtrie 147,25; Phönig
77,5; Schultheiß 178,5; Oſtwerke 153,75; Kahlbaum 104/..

Aſchaffb. Zellſtof
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Ramag=Meguin
Berl. E. 9. Vorzug.
Berlin. KarlsruheInd.
Braunkohlen=Briketts
Bremer Vulkan. .
Bremer Wolle
Teutſch.=Atlant. Tel.
Teutſche Maſchinen
Deutſch.=Nieb. Tel
Teutſche Erdöl ....
Teutſche Petroleum
Tt. Kaliwerke".
Tonnerswarckhätte.
Tynamit Nobel. .
Elektr. Lieferung. ..
Farben=Ind. A.=G.
E. Friſter ......."
Eaggenau Vorz....
Eelſenk. Eußſtahl ..
H. f. eleftr. Untern..
Halle Maſchinen . . .
Han. Maſck .Egeſt. . .
Kanſa Dampfſch. . . .

27. a. 26. 4. 27. 4. 32.25 ge.75 Hemoor Zement 160. 159.5 80. 73.75 Girſch Kupfer 86. 86. 38.52! 35. Höſch Eiſen 94. 93.25 73.62 73.25 Hohenlohe Werke 17 16.875 65. 64.125 Tahla, Porzellan 68.25 68.25 10s.875 103. Lindes Eismaſch. 145.25 145.5 49. 48.75 Lingel Schuhe 33.5 111.25 111. Linke & Hofmann 55.87* 54.625 69. 68.625 2. Loewe & Co. 143 143.5 59.5 53.5 . Lorenz 192.25 101.75 14.875 14.375 Ndl. Kohle. 113. 117. 91.25 91.5 Nordd Gummi 74. 72. renſtein 77.77 76. 122.5 121.62. Nathgeber Waggon 45.25 44.875 80. 98.5 Kombacher Hütten 35 5 35.125 83. 82.5 Noſitzer Zucker 60.75 60.5 11o7.75 107. Rütgerswerke 80. 79.25 147.5 146 62: Sachſenwerk. 63.75 63.5 52. 51.25 Zächſ. Gußſtah‟. 70.5 69. 46.5 Ziem n Glas 124.75 124. 23.5 28.5 Ver. Lauſitzer Gias. 103.5 102. 142. 142. VVolkſtedter Porzell. 39.25 33.25 133.5 139.5 Weſtf. E. Langendreer 45.5 45.5 61. 61. Bittener Gußſtahl. 41.5 44.75 133.5 130. Wanderer=Werke. 123. 120.5

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw.
Oslo ......
Kopenhagen
Stockholm . .
Helſingfors.
Italien".
London..
New=York.
Paris...
Schweiz.
Spanien,

26. I.
Geld /Brief
H68 54 16B.96
1.693/ 1.697
15 1171515
50 67 80 89
hos.88 119.14
ire.siit2.4g
12.545 19.535
15.865 16.905
120 400 20.352
4.195/ 4.205
1r59 1713
8i.02 81 2
63.H 60 60

61/ S0.63/Japan

27. 7.
Geld /Brief
168.58 168.9
16;6 1.65
15 14515.18
78110.06
112.5.
10.50 10.59
j.8:618.86
20 398 29.*30
4.196/ 4.205
985 14.02:
31.03501.26
60.42 60.58

Wien D.=Oſt. ab
Prag.
Budapeſt.
Rio de Faneir
Bulgarien.
Belgrad
Konſtantinopel
Lifſabon".
Danzig
Athen .
Kanada
Urugt

26. I.

Geld
59 14

Brie
59.3

12.417h2.45

5.565
1.983
u.5393/ 0 631
3 045
7355
2.363/ 2.773
R33
80 9

5.885
1.981
9035
7.40s
B1.11
52 5.2
120 g.70

27. 7.
Geid / Brie
59.20 59 34
12.716 12.457
5.867 5.535
1.968 1.292
0.605 0 807
3 041 3.054
7.39 7.71
2 167 2.171
21.465/e1.395/41.443
80.92 81.1
5.2d 5 2
4391 1.30 5.33 34

Die ſüdweſtdeutſche Wirt=
ſchaftskonjunktur
.
fm. Karlsruhe, 27. April.
Das Bild der ſüdweſtdeutſchen Wirtſchaftsonjunktur weiſt
zwar verſchiedentliche Anzeichen einer ſchwachen Beſſerung auf,
aber die Geſamtlage iſt imer noch ungünſtig. Seit Oſtern wird
die Lage wieder etwas optimiſtiſcher beurteilt und man hofft,
daß ſich jetzt eie allmähliche durchgreiſende Belebung des Ge=
ſchäftsgangs
Bahn brechen wird. Die Oſterfeiertage brachten
einzelnen Branchen des Handels wieder regere Nachfrage, die
ſich allerdings in den Grenzen der geſchmnälerten Kaufkraft hielt.
Die gegenwärtige Konjunktur iſt noch keineswegs als befrie=
digend
anzuſprechen. Die Kurzarbeiter= und Erwerbsloſenziffern
ſind während der letzten Wochen beinahe ſtabil geblieben. Nahezu
ſämtliche Wirtſchaftszweige ſind von Kurzarbeit betroffen. Der
letzte Wochenbericht des badiſchen Arbeitsamts ſpricht eher von
einer Verſchlechterung als Beſſerung der Lage. Imnerhin haben
in den Kreiſen der ſüdweſtdeutſchen Wirtſchaft die Senkung des
Reichsbanldiskontſatzes, ſowie die in Ausſicht geſtellten Steuer=
milderungen
neue Hoffnungen und neuen Schaffensmut geweckt,
und man erwartet, daß die Privatbanken dem Beiſpiel der
Reichsbank folgen und nicht nur ihre Zinsſätze, ſondern auch die
Proviſionsſätze entſprechend ermäßigen werden. Der lange zu=
rückgehaltene
Inlandsbedarf bringt in Verbindung mit der an=
dauernden
Reinigungskriſis den überlebenden Betrieben nach
ſtarken Einbußen etwas mehr Aufträge als in den Vormonaten.
Bei einigen Induſtriezweigen wird das Anziehen des Geſchäfts
gutch auf die im Frühjahr ſich alljährlich beinerkbar machende
Auftragsmehrung zurückgeführt. Von einer noralen Beſchäf=
tigungsmöglichkeit
kann noch nicht geſprochen werden.
Im Groß= und Einzelhandel macht ſich ebenfalls eine all=
mähliche
Beſſerung der Geſchäftslage bemerkbar. Die Geſchäfts=
aufſichten
und Konkurſe haben etwas abgenommen, wenngleich
ſich die Geldknappheit immer noch recht fühlbar macht. Namentlich
im Einzelhaudel wirkt ſich die Geldknappheit beſonders dadurch
aus, daß ſich alle Bargeſchäfte auf die erſten Tage des Monats
zuſammendrängen, ſodaß Aushilfsperſonal eingeſtellt werden
muß, das aber in der übrigen Zeit nicht einmal einigermaßen
beſchäftigt werden kann. Von der Geſchäftswelt wird namentlich
die Borgwirtſchaft, die immer mehr einreißt, als ſehr mißlich
empfunden. Vor allem ſei eine Herabſetzung des Zinsfußes
durch die Banlen notwendig. Von den Außenſtänden kommen
meiſt nur 6070 Prozent herein und auch dieſe zu ſpät und
unter Verluſt der Bankzinſen. Auch die Klagen über hohe
Steuerbelaſtung und Mietzinsſteuer halten an. In einzelnen
Branchen des Einzelhandels übertrafen die Frühjahrseinkäufe
die nicht hochgeſpannten Erwartungen.
Das Exportgeſchäft blieb noch immer unbefriedigend. Ob
das neuerliche Teilabkommen mit Frankreich nennenswerte Vor=
teile
bringen wird, iſt noch fraglich. Im einzelnen ergibt ſich
folgendes Bild der ſüdweſtdeutſchen Induſtriekonjunktur:
In der Eiſeninduſtrie der Gießerei, Metall=
und Maſchieninduſtrie hielt im allgemeinen der unbe=
friedigende
Geſchäftsgang an. Pfälziſche Eiſengießereien und
Maſchinenfabriken berichten ein leichtes Anziehen des Auftrags=
eingangs
. In der Metallwareninduſtrie, kom es zu weiteren
Entlaſſungen. Die ungünſtige Geſchäftslage in der Pforz=
heimer
Edelmetall= und Schmuckwareninduſtrie
hielt während der letzten Wochen unvermindert an. In der ver=
gangenen
Woche wurden weitere Entlaſſungen vorgenowmen.
Der Auftragseingang iſt derart ſpärlich, daß die meiſten Betriebe
geztvungen, ſind, verlürzt zu arbeiten. Auch die Oſterſaiſon
brachte keine nennenswerte Geſchäftsbelebung. Sowohl am
deutſchen wie Exportmarkt herrſcht ſtilles Geſchäft. Die deutſch=
ſpaniſchen
Handelsvertragsverhandlungen verfolgt man wit
Spannung und Beſorgnis, da es ſich bei Spanien um ein Haupt=
abbſatzgebiet
handelt. Die Zukunftsausſichten lauten nicht ſonder=
lich
optimiſtiſch. Am Pforzheimer Edelmetallmarkt ſind die
Großhandelspreiſe für Platin und Feinſilber etwas zurück=
gegangen
. In der württembergiſchen Edelmetallinduſtrie iſt die
Wirtſchaftslage kaum als günſtiger wie in Pforzheim anzu=
ſprechen
. Die Uhreninduſtrie des badiſch=württembergiſchen
Schwarzwalds, in der die meiſten Betriebe verkürzt arbeiten,
berichtet neuerdings über eine kaum merkliche Beſſerung des
Geſchäftsgangs.
In Anbetracht der nur ſchwachen Bautätigkeit herrſcht in der
Induſtrie der Steine und Erden nur geringes Ge=
ſchäft
. Die Pflaſterſtein= und Granitwerkbetriebe von Mittel=
und Südbaden haben ihre ſämtlichen Arbeiter entlaſſen; die
badiſchen Ziegeleibeſitzer haben das Lohnabkommen gekündigt.
Die pfälziſche Ziegeleiinduſtrie ſteht ebenfalls im Zeichen der
Abſatzſtockung, deren Ende noch nicht abzuſehen iſt. Im Bau=
gewerbe
hat die Geſchäftstätigkeit mangels größerer Aufträge
noch nicht in dem gewünſchten Umfange eingeſetzt.
Die Holzinduſtrie (Sägeinduſtrie, Möbelſabrikauon)
klagt über anhaltend ſchlechte Geſchäftslage. In der Möbel=

Frankfurter Kursbericht vom 21. April 1926.

Staatspapiere
) Deutſche
% Reichsanleihe .
% Reichsanleihe
½%
3%
dollar=Schatzanw.
L.=Schatzanw. 23
R.=Schatzanw. 24
½% IVundV R.=
Schatz
4½%wI.-IX.
2 D. Schutzgb..
Sparprämienanl.
4% Preuß. Lonſ..

Baden alt
*
3 1896
6Bahern ..
...
%

8-16% Heſſ. unt. 28
4½
8½% ..
47 Württ. alte
b) Sonſtige,
europäiſche
5% Bo8. E. B 1914
5% L. Inv. 1914
4½% 1898.
45% 1902
..
4% Bulg. Tabak
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913
*½½Oſt. Schatz. 14

0.405
0.40
0.38

E.6
0.25!
0.38
0.45
0.39.

A
0.40
0.38
0.72

26

4% Oſt. Goldr.
41/% Silberr.
420 einh. R. (kon.
3% Port, (Spz.) III
5% Rum. am. R.03
4½% Gold. 13.
am. konv.
42
am.05
4%0 Türk. (Adm.103
(Bagd.) II
429
(Bagd.)II
42
1911 Boll
410 Ung. St. 1913
4½% St. 1914
Goldr.
4% St. 10
Kronr.
88 Eil Tor,
Außereuro
päiſche
5% Mex am. inn.
O äuß. 99
Gold. 04
konſ.inn .
4½% Irrigat.
5%0 Tamaulipas
Sachweri= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

6% Doll. Gold. 1932
Gold. 193.
8% Frk.=Gyp.=B.
Goldpfdbr. R.1.
8% Frtf. Hyp.=Bk.=
Reihe
520 Frſ. Pfandbr. B.
Gold Reihe 2
Em. 3

1.8

7.40

18
11.90

17.75
18.10
17

21.5
42.75
28.2*
13.5

98
94.5
91.5
100
78.5
78.5
200

50 Neck. AG. Gld23,
82 Pfälz.=Hyp.=Bk.
24
80 Rh.=Ghp. Gd. 24
5O Rhein=Main=
Donau. Gold 23
Ohne Zins=
berechnung

D Bd.=Bd..Hz. 23
Bdw. Kohl. 23
O Fr. Pf. Bk. G.
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
23
Noggan. 23
68 Maunh. Stadt=
Kohl .. . . . . . . 23
% Offenb. Holz..
Pfälziſche=Hpp
Bk. Gld ... 24
%o Pr. Kaliw...
Pr. Roggenw.
50 Rh. H. B. Gd. 24
O Sächſ. Brk. 23.
Roggenw.2
Südd. Feſt=B G
Borkriegs=Hyp.B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb.
Bayr Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wech
Frrf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pſandbr.=Bk.
Hamb. Hhp.=Bk.
Meining. Hyp.=Bk
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Pf br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hvp.=B.,

99.5
97.25
79

12
2.09

13.55

4.30
6.55

2.25
5.90

2. 47
1.96

30.80

11.475.
12.80
9.45
9.15
12.6
9.25
10.31
11.55
11.30

Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb. .
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ..
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
5% Oſt. Südb. (L.
2,6% Alte
2.6% Neue

4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E
3%Oſt. 9. E.
%Oſt. 1885.
3%Oſt. Erg. Netz
40 Rud. Silber
4 Rud. Salzkg.)
% Anat. S.1
4½%Anat., S. II
%⁄₈ Anat., S.III
32 Salon. Monaſt
5% Tehuantepee.
Ol-Slo
Bank=Altien
Allg. D.=Credit.
Bad. Bk. .....
Bk f. Brauind. .
Barmer Bankv.
Bah. Hyp.=.Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=B
Deutſche Bank...
D. Eff.u Wchſ=Bk.
D Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk..
Disk.=Geſellſch. ...
Dresdener Bk... .
Frankf. Bk.
.

555
7.372

2.95
2.20

5.10
17.5
17.5
17.25
3.40
2.6
11.5

23.5

94.5
40.5
84.25
101
105.75
126
125
93
96
87
120.7:
110
82n5

Frkſ. Hyp.=Bk....
Frkf. Pfdbr.=Bk. .
Gotha Grundkr. Bk.
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Oſterr. Creditanſt.
Pfälz. Hhp.=Bk..
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. Disc.=Geſ.
Wiener Bankverei
Bergwerfö=Akt.
Berzelius.
Bochum. Bergb.
Buderus
.
Dt. Luxemburg . .
Eſchw. Bergw... . .
Gelſenkirch. Bgw..
Harp Bergb.. . . .
Ilſe Bergb. ..."
Genußſchein. .
Kali=Aſchersleb. ..
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln" .
Klöcknerwerke.
Mannesm.=Nöhr.
Mansfelder .
Oberbedarf
Obſchleſ. Eiſ.(Caro)
Otav:=Ant.
Phönix=Bergb.
Rhein Braunk. .. .
Rhein. Stahlw.. . . / 92
Rombach. Hütte.
A. Niebeck Montan
Tellus Bgb.
Ver Laurahütte.

Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh.) 64
Henninger .. . . . . . 120
Lowenbr.=München.

100

91.21
7.05
84.5
139
977
88.25
97.5
6

36.5
59.5
93.25
143
108
109.5
128
165
132
76
86.25
91
51
78.25
132.25
35.5
80.75

Mi Mi
Schöfferhof (Bind.
Schwarz=Storchen
Werger

Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw (v.Kleher
A. E. G. Stamm
6% A. E. G. Vzg.4
5% A. E. G. Vzg. B
Amme Gi
Aſchaff. Zeliſt=
Badenia (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl.
Bab. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin".
Bahr. Spiegel ..
Beck & Henkel ..."
Bergmann El. . . .
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Cement Heidelb. .
Cemenf Karlſtadt
Cement. Lothr. .."
Chem Albert. . . . .
Chem Brockh. . ..
Chem. Milch .."
Daimler Motoren.
Dt Eiſenhandel
Deutſche Erdöl.
D. G. u. Silb. Scheid.
Dingler Maſch.
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp
Dürr. Ratingen
Dnckerhoff & W.
Eiſenw Kaiſersl...
Eiſenw L. Meher
El Lieferung.
El. Licht= u. Kraft
Elſ. Bad Wolle..
Emag. . . . . . . . . .
Email. Urich ..
Enzinger Werke...

101

57.25
103
66.5
66.75
82.5
91
41
53.25
49
95.5
106.75

52
46
63.25
52
C0
108
100.5
46
50.90
31.10
14
107
09
0.28
95

Eßlinger Maſch:
Ettlinger Soinn. ..
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens
Farbenind. J. G
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter
Feiſt, Sekt
Frankfurter Gas..
Frankfurter Hof...
Frkf.=M. Pok u. W.
Fuchs Waggon ..
Ganz, Ludw. ..
Geiling & Cie.
Germania Linol. . .
Gelſenk. Gußſt.
Goldſchmidt. Th..
Gotha Waggon
Greffenius
Gritzner, Maſch.. ..
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkf.
Hammerſen
Hanfw Füſſen".
Hartm & Braun,
Heyligenſtaedt ..
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer
Hoch=Tiefbau.
Holzmann
Holzverk. Ind.

Hydrom. Breslau".
Fnag
Junghans
Kammg. Naiſersl.
Karlsruher Maſch. 45.75

Karſtadt R.
Klein. Sch. E Becker
Knorr. Heilbronn
Konſerv. Braun 40.2:
Krauß Lokom. ..
Lahmeher
Lech, Augsburg . . . 95.25

200
8
7.5
40.75
147
117
70
79.5
69
a05,
0.65
151
9
5*
82.5
109
102.5

H.
10
79.80
B.

Lederw Rothe .
Spicharz.
Lingel Schuhw.
Vöhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm
Lädenſcheid Metall
Vuther, Mühlenb.
Lux Induſtrie .
Mainkraft Höchſt
Metallgeſ. Fikf.
Meher Dr. Paul.
Miag. Mühlenb.. . .
Moenus Stamm. . 35
Motorenf Deutz".
Motorenf Oberurſ.
Neckarſ. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen
Beters Union
Pfälz. Näh Kahyſe
Philipps.
Porzellan Weſſel
Prometh. Frkf.
Rein Gebb. & Schaul/ 60.5
Rhein. Eleitr
Rhein. Metall=Vz. 26.9
Rückforth
Rütgerswerke".
S hleußner
Schneid & Hanau.
Schnellpr Frank. 63
Schramm Lackf. 6ö
Schrift Stempel . 82
Schucker Eleftr., 91.5
Schuhf Weſſel...
Schuhf Herz
Schuh. Leander.
Schultz Grünlack. / 42
Seilind Wolff
Sichel & Co.
Siemens Glas.
Siemens & Halske. 126.5
Süidd Immob. . . 62
Thür. elektr. Lief.
Uhren Fu twängl..

7

86.s
8.5
107
An4
48.25
79.75
105
Bu.75
45
39
44
93
9
23.75
a0
36.80
45
31g
74
32

Mie
Ver. f.Chem. Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann.
Ver Faßf. Caſfel
Gummi. Bin.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg.
Ultramarin
Zellſtoff Berl.
Vogtl. Maſch. . .
Voigt & Haeffner.
Volthom. Seil ...
Wahß & Freytag.
Wegelin Rußfbr..
Zellſt Waldhof
Zuckerf. Waghäufel
Zuckerf. Frankenth.
Zuckerf. Heilbronn
Zuckerf. Offſtein".
Zuckerf. Rheingau
Zuckerf. Stuttgar=
Trausport= und
Zerſicherung=Alt.
A. Dt. Ei enbahn.
Dt Eiſenb.=Geſ..
I. Hochbahn Berl.
Schantung E. B.
Südd Eiſenb. Geſ.
Hapag
Nordd Lloyzd:

Frkf. Allg. Verſ.
Frankona Rücks.
Darmſt. Werte
Bahnbedarf
Dampft Nodberg
Helvetia Konſ.
Geel. Lutsz
Motorſ. Darmſt.
Gebr. Roeder ..
Venuleth & Elleub

79

111
131.75
129.5
Ar6
67.10

28.75
8

[ ][  ][ ]

Nummer 117

induſtrie haben ſich die Verhältniſſe noch verſchlechtert; es wird
zumeiſt verkürzt gearbeitet. Dagegen arbeiten einige württem=
bergiſche
Möbelfabriken, die Bauarbeiten anfertigen, wieder voll,
Die Abwärtsentwicklung in der holzverarbeitenden Induſtrie
ſcheint ihren Tiefſtand noch nicht erreicht zu haben. Das Geſchäft
iſt auf abſehbare Zeit ausſichtslos, wenn nicht eine merkliche An=
regung
von der Baumarktſeite her kommt. Für die Lage der
Holzinduſtrie in Baden konmnt erſchwerend noch hinzu, daß ihr
Elſaß=Lothringen und auch die Schweiz durch die Zollſchranken
als früher aufnahmefähige Abſatzgebiete verloren gegangen ſind.
In der chemiſchen Induſtrie des Oberrheins weiſt die
gegenwärtige Wirtſchaftslage keine beſonderen Aenderungen
gegen ſeither auf. Der Anftragseingang läßt ſtellenweiſe zu
wünſchen übrig. In Stickſtoffdüngemitteln beſteht rege Nach=
frage
. Vereinzelt konnten Arbeitskräfte eingeſtellt werden.
Die Textilinduſtrie ſteht anſcheinend einer weiteren
Verſchlechterung ihrer Geſamtlage gegenüber, wenngleich in ein=
zelnen
Fällen Arbeitskräfte herangezogen wurden. Im großen
ganzen iſt die Lage ungünſtig. Ein Großbetrieb der badiſch=
ſchweizeriſchen
Veredelungsinduſtrie mußte zu Entlaſſungen
ſchreiten. Im Handel hat ſich der Abſatz von Textilwaren etwas
gehoben. In Trikotaren beſteht nur geringe Geſchäftstätigkeit;
man hofft, daß ſich in der Trikotwarenfabrikation die Lage mit
dem Eingang der Beſtellungen auf Winterwaren beſſern wird.
Durch die Aufhebung der Luxusſteuer hat ſich die Nachfrage
nach modernen Schuhwaren merklich geſteigert. Da ſehr viele
Betriebe der Schuhinduſtrie bisher verkürzt arbeiteten oder
ſtillagen, konnte die Nachfrage nach dieſen Artikeln mit prompter
Lieferfriſt nirgends befriedigt werden. Gefragt ſind insbeſondere
Lackſchuhe und hellfarbige Schuhe, die bisher luxusſteuerpflichtig
waren. In der Schuhmetropole Pirmaſens hat ſich die Lage
ſichtlich gebeſſert und man hofft, daß ſich die Schuhwarenbranche
von den ſchweren Schlägen der letzten Zeit erholen wird. In
der übrigen Lederinduſtrie iſt die Lage uneinheitlich. In den
Weinheimer Lederfabriken iſt die Beſchäftigung noch befriedigend.
In der Nahrungs= und Genußmittelinduſtrie
blieb die Lage unverändert. Die Oſterwoche erbrachte im Einzel=
handel
größere Umſätze. Die Geſchäftslage ſcheint ſich hier all=
mählich
zu beſſern. Die Zuckerraffinerien führen ihre Betriebe
ungeſtört weiter; Betriebseinſchränkungen konnten vermieden
werden. In der Pfalz erfährt der Zuckerrübenbau eine Zunahme.
In der Papierinduſtrie iſt die Lage uneinheitlich. Es
kam verſchiedentlich zu Arbeitereinſtellungen wie auch = Entlaſſun=
gen
. Die württembergiſchen Papierfabriken berichten eine kleine
Verſchlechterung des Geſchäftsgangs. In Pforzheim hat ſich die
Lage der Etuis= und Kartonnagefabrikation etwas gebeſſert.
Ju der Tabakinduſtrie iſt, die Lage anhaltend un=
günſtig
. In Baden iſt eine Reihe weiterer Betriebe ſtillgelegt
worden. In der Pfalz konnten einige Betriebe die Arbeit dank
einer kleinen Geſchäftsbelebung wieder aufnehmen.

Mittwoch, den 28. April 1926

Zollerhöhungen.
Wie uns die Außenhandelsabteilung der Handelskammer Mannheim,
Börſe, mitteilt, ſind in Bulgarien am 23. März 1926 für 226 Tarif=
Poſitionen des Zolltarifs Abänderungen eingetreten, die eine durch=
ſchnittliche
Erhöhung um 50 bis 150 Prozent aufweiſen. Nach Artikel 3
des Geſetzes vom 23. März 1926 wird das Geſetz über das Verbot der
Einfuhr entbehrlicher Waren aufgehoben. Am 1. April 1926 iſt ferner in
Rumänien ein neuer Zolltarif in Kraft getreten. Dieſer neue Zoll=
tarif
, der gegenüber dem vom 19. Juli 1924 in der Klaſſifikation der
Waren in erheblichem Maße abweicht, zeigt auch eine ſtarke Erhöhung
der Zollſätze. Der Tarif iſt ein Allgemeiner (autonomer). Neben ihm
beſteht ein Vertragstarif. Nach Kündigung ſämtlicher Tarif=Verträge
durch Rumänien und Außerkrafttreten derſelben am 18. April 1922 be=
ſteht
eine vertragsmäßige Bindung von Zollſätzen gegenwärtig nicht
mehr. Jedoch gewährt Rumänien ſtillſchweigend ſämtlichen Ländern, dar=
unter
auch Deutſchland, die Zollmeiſtbegünſtigung (Vertragstarif) und
wendet nur die Generalſätze auf ſolche Länder an, in denen die rumäni=
ſchen
Waren ungninſtiger behandelt werden als Waren aus einem dritten
Lande. Die neuen Tarife liegen bei der Außenhandelsabteilung der
Handelskammer Maunheim, Börſe, Zimmer 7, zur Einſichtnahme für
Intereſſenten auf.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 27. April. Der heutige Produkten=
markt
verkehrte ohne jede Anregung. Infolge der geſtrigen Preisrück=
gänge
war das Angebot wieder bedeutend kleiner geworden, ſo daß nur
ganz wenig Abſchlüſſe bei unveränderten Preiſen zuſtandekamen. Weizen
3030,5; Roggen 20; Sommergerſte 22,7524,75; Hafer inl. 23,25 bis
24; ausl. ; Mais 18,519; Weizenmehl 42,2542,75; Roggenmehl 29
bis 29,5; Weizenkleie 1010,25; Roggenkleie 11,2511,5.
Berliner Produktenbericht vom 27. April. Die um etwa 2 Mk. erhöhten
Forderungen für Auslandsweizen fanden in den Notierungen des Liefe=
rungsmarktes
ihren Ausdruck, da das Angebot vom Inlande wieder faſt
völlig fehlt. Auch Roggen auf Lieferung ſtellte ſich im Anſchluß an die
feſteren Meldungen vom Auslande höher. Vom Inlande war effektive
Ware ziemlich wenig zu einer Mark höheren Preiſen offeriert, aber auch
die Nachfrage für dieſes Material hielt ſich in mäßigen Grenzen. Mehl
hatte bei unveränderten Preiſen ruhiges Geſchäft. Gerſte iſt ausreichend
offeriert, der Preis blieb ziemlich unverändert. Hafer war etvas beſſer
gefragt, aber auch hier erfuhren die Peiſe keine weſentliche Veränderung.
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarkt vom 27. April. Der Auftrieb des heutigen
Viehmarktes beſtand aus 39 Ochſen, 24 Bullen, 458 Färſen und Kühen,
282 Kälbern und 651 Schweinen. Bezahlt wurde der Zeutner Lebend=
gewicht
: Ochſen 4052; Bullen 3545; Färſen und Kühe Klaſſe a) 45
bis 56; b) 3844; c) 2032: d) 1020; Kälber 5274; Schweine 7078
Mark. Marktverlauf: Langſam geräumt, ruhiger Handel.

Seite 11

Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 27. April.
Weizen: Der heutige Markt unterlag wieder heftigen Schwankungen
infolge ermäßigter Liverpooler Notierungen. Dieſe und Verkäufe der
Lokofirmen führten anfangs eine ſchwächere Haltung herbei. Auf dem
niedrigeren Niveau bewirkten jedoch Baiſſedeckungen und ungünſtige
Witterungsberichte aus Norddakota eine kräftige Erholung. Auch zeigte
ſich etwas ſtärkere Nachfrage des Auslandes für Lokoware. Der Schlutz
ſtand unter dem Druck von Liquidationen und den ſchwachen Marktberich=
ten
aus Winnipeg. Die Schlußtermine zeigten gegenüber geſtern nur
unweſentliche Veränderungen.
Mais: Auch dieſer Markt war heute ziemlichen Schwankungen unter=
worfen
. Die Schlußtermine ſchließen etwa auf geſtriger Höhe.
Hafer: Der Markt zeigte ein ſtetiges Ausſehen. Die Termine konn=
ten
etwa ½ C. avancieren.
Baumwolle: Der heutige Markt zeigte ein feſtes Ausſehen auf Käufe
der Lokofirmen. Ungünſtige Witterungsberichte aus dem mittleren Weſten
und eine beſſere Exportnachfrage ließen die Schlußtermine 1015 Pkt.
gewinnen."
Kaffee: Nach der geſtrigen Aufwärtsbewegung trat heute eine Ver=
flauung
ein auf Glattſtellungen und ermäßigte braſilianiſche Preiſe. Ge=
gen
Schluß traten auch Lokofirmen als Käufer auf, ſo daß die Termine
1520 Punkte unter geſtern ſchließen.
Zucker: Das zurückhaltende Kubaangebot und weiter anhaltende
Nachfrage ſeitens der Raffinerien bewirkten eine feſte Haltung. Der
Markt ſchloß mit einer Abſchwächung.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie der Allgemeine Verband der Bankangeſtellten mitteilt,
hat der Reichsarbeitsminiſter den am 3. Februar gefällten Schieds=
ſpruch
für das Bankgewerbe mit Wirkung vom 1. Januar ab für all=
gemein
verbindlich erklärt.
Die Verwaltung der Buntpapierfabrik A. G. Aſchaffen=
burg
beſchloß, der o. H.V. eine Dividende von 10 Proze:t (wie im
Vorjahre) in Vorſchlag zu bringen.
In der Aufſichtsratsſitzung der Chemiſchen Werke vorm.
H. E. Albert=Amöneburg bei Biebrich a. Rh. wurde beſchloſſen,
der o. H.V. eine Diridende von 6 Prozent (wie im Vorjahre) in Vor=
ſchlag
zu bringen.
Nach der offiziellen Statiſtik betrug die Einfuhr nach Frankreich im
Monat März 5 095 370 000 Franken. Sie iſt gegenüber dem Monat Märx
1925 um 1 777 426 000 Franken geſtiegen. Die Ausfuhr betrug im ver=
gangenen
Monat 4 960 216 000 Franken; das bedeutet gegenüber dem=
ſelben
Monat des Vorjahres eine Steigerung von 1 204 946 000 Franken.
Die amerikaniſche Baumwollfirma Jah and Co. ſchätzt die diesjährige
Bodenfläche, die mit Baumwolle angebaut wird, auf 46 Mil=
lionen
Acres, was eine neue Rekordanbaufläche bedeuten würde. Die
vorjährige Anbaufläche betrug rund 43 Millionen Acres, und die für
1924 rund 40 Millionen Acres.
Die ſchwächere Haltung am amerikaniſchen Eiſen= und
Stahlmarkt kommt jetzt auch in den Kurſen zum Ausdruck, wo die
unabhängigen Werke in den letzten Tagen die des Stahltruſtes unter=
bieten
.

Irrigatoren Oo0 Heinmüller’s

Gummiwaren- und Sanitätshaus,
Schulstr. Nr. 1 am Ludwigspl. (160a

Gummiſpritzen do0

Ausden Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſchwarzes Handtäſchchen
mit Taſchentuch, 2 Zeugniſſe, auf den Na=
men
El. Sommer lautend. 1 Windjacke
1 Dreimarkſtück 1 Nickel= Herrenarmband=
uhr
. 2 Zwi er im Futteral. 1 helle Kin=
der
Hornbrille. 1 ſchwarzer Schirmbezug.
1 grauer Damenledergürtel. 3 Zehnmark=
Einkommenſteuermarken. 1 ſchwarz. Porte=
monnaie
mit etwas Kleingeld. Eine Kiſt,
Malzkaffee. 1 weiße Bettvorlage. 1 Rad=
luftpumpe
. 1 blanvvollene Kindermütze
braunes Handtäſchchen. 1 braunes Be=
ſuchstäſchchen
mit Schlüſſel und Porte=
monngie
. 3mal 2 Schlüſſel an Ring und
Kordel, Zugelaufen: 1 ſchwarze deutſche
Dogge. 1 Rehwinſcher.

Wirtſchafts=Verpachtung.
Der Wirtſchaftsbetrieb in dem
Orangeriegebäude im Beſſunger
Orangeriegarten ſoll alsbald ver=
pachtet
werden.
Die Bedingungen liegen in Zimmer
Nr. 67 des Stadthauſes während der
Vormittagsſtunden zur Einſicht offen.
Angebote ſind bis 5. Mai ds. Js. bei
dem Unterzeichneten einzureichen.
Darmſtadt, den 23. April 1926. (st6414
Der Oberbürgermeiſter.

Rheinſand=Lieferung.
Die Lieferung von 3200 Tonnen Rhein=
ſand
ſoll vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingun=
gen
liegen bei dem Städtiſchen Tiefbau=
amt
, Zimmer Nr. 6, während der Dienſt=
ſtunden
zur Einſicht offen. Auch werden
dort die Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Mittwoch, den
12. Mai Ifd. Js., vorm. 11 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 26. April 1926.
(st6437
Tiefbauamt.

Erwerbsloſenfürſorge und
Krankenkaſſen.
Die Beiträge zur Erwerbsloſenfür=
ſorge
betragen auch für den Monat
(st641
Mak 1926
32o des jeweiligen Grundlohnes.
Darmſtadt, den 24. März 1926.
Oeffentlicher Arbeitsnachweis für
Stadt und Kreis Darmſtadt.

Am Donne stag, den 29. April
vormittags 10 Uhr, verſteigere ich in
meinem Verſteigerungslokal, Luiſenſtr.
32, im Hofe, zwangsweiſe, meiſtbietend
gegen Barzahlung:
einen gut erhalten. Flügel
1000 Zigarren, 1 neue Nähmaſchine
(Naumann), verſchiedene Herren= und
Damenräder, 1 Motorrad, 20 Flaſchen
Likör, 2 ſeidene Lampenſchirme, 1
Schreibmaſchine (Odoma), 1 Bild mit
Goldrahmen, 1 Diwan, 1 Ladentheke,
2 Bücherſchränke, 1 Schreibtiſch, 1 La=
denregal
, 1 Kredenz, 1 Rollſchreibtiſch,
1 Aktengeſtell und verſchiedene andere
Möbelſtücke.
(6430
Darmſtadt, den 28. April 1926.
Weinheimer, Gerichtsvollzieher.

Vergebung von Beißbinder=
Arbeiten.
Die Erneuerung von Dechen=
Wand= und Oelfarbenanſtrichen in
verſchiedenen Innenräumen der Provin=
zial
=Pflegeanſtalt zu Eberſtadt ſoll ver=
geben
werden. Die Angebote ſind bis
zum Eröffnungstermin, Donnerstag,
den 6. Mai d. Js., vorm. 10 Uhr,
auf meinem Amtszimmer Nr. 2, Kreis=
amtsgebäude
, Neckarſtraße 3, Erdgeſchoß,
einzureichen, wo die Vergebungsunter=
lagen
vormittags zur Einſicht offen liegen.
Zuſchlagsfriſt 14 Tage.
(6432
Darmſtadt, den 26. April 1926.
Der Provinzialbaubeamte.

Brennholz Verſteigerung Nr. 8.
Freitag, 30. April 1926, vorm.
10 Uhr, ſollen aus dem Eberſtädter
Gemeindewald, Diſtrikt Klingsackertanne
in Abtl. 58b die nachverzeichneten Holz=
ſortimente
öffentlich meiſtbietend an Ort
*
und Stelle verſteigert werden:

71,5 Rm. Kiefern=Scheitholz
10 Kiefernholz
U
360 Stck. Kiefern=Wellen
116,4 Rm. Kiefern=Stockholz
Die Zuſammenkunft der Steigerer
erfolgt auf dem Bäckerweg am Eingang
des Waldes. Nähere Auskunft erteilt
Herr Güteraufſeher Knörnſchild, hier,
Odenwaldſtraße 7"
(6433
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.

Nachſtehende Möbelſtüchke, aus
Nachläſſen ſtammend, ſtehen
5 Nieder=Ramſtädterſtr.
zum Verkauf:
1 Schlafzimmer, hell nußbaum, be=
ſtehend
aus: 2 Bettſtellen mit Spiral=
rahmen
, 2 Nachtſchränken m. Marmor=
platten
, 1 Waſchkommode mit Marmor=
platte
und Spiegelaufſatz, 1 dreiteiliger
Spiegelſchrank, 2 Stühle;
2 Betten, kompl. mit Roßhaarmatr.,
2 Waſchkommoden mit Marmorplatten,
3 Nachtſchränke mit Marmorplatten;
1 Barockkommode, 2 Sekretäre, vier
Kommoden, 2 Pfeilerſchränke, 3 Vertikos
1 pol. Glasſchrank, 1 eintür. pol. Klei=
derſchrank
, 2 lack. zweitür. Kleiderſchränke,
3 lack. eintür, Kleiderſchränke, 1 Wäſche=
ſchrank
;
1 Wirtsbüfett, 2 Büfetts, 1 Kredenz,
1 Ausziehtiſch, 2 Ovaltiſche, 4 viereckige
Tiſche, 3 Bauerntiſche, 3 Nähtiſche, ein
Schachtiſch, 2 Diwans, 1 Sofa, 1 Ruhe=
bett
, 2 Polſterſeſſel, 4 weißlack. Garten=
ſeſſel
;
2 Nähmaſchinen, 1. Dezimalwage,
2 Tafelwagen mit Gewichten, 2 Gas=
badebfen
, 1 Badeofen für Holzfeuerung,
2 Küchenherde, 3 Eisſchränke;
Für Bürobedarf: 1 Doppeldiplo=
nat
, 1 Doppelpult, 1 Doppelſchreibtiſch,
(6403
1 Kopierpreſſe mit Tiſch.
Darmſtadt, den 27. April 1926.
Baab
Amtsgerichtstaxator.

Brennholz=Verſteigerung Nr. 9.
(Letzte Brennholz=Verſteigerung.)
Montag, den 3. Mai 1926, vorm.
10 Uhr, ſollen aus dem Eberſtädter Ge=
meindewald
. Diſtrikt Klingsackertanne,
in verſchiedenen Abteilungen, die nach=
verzeichneten
Holzſortimente öffentlich
meiſtbietend an Ort und Stelle verſteigert
werden:
87. Rm. Kiefern=Scheitholz
211
Knüppel
34,4 ,
Stock
120 Stck.
Wellen
Die Zuſammenkunft der Steigerer
erfolgt auf dem Bäckerweg am Eingang
des Waldes. Nähere Auskunft erteilt
Herr Güter=Aufſehrr Knörnſchild, hier,
Odenwaldſtraße 7/,o=
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
(6434

Die Beißbinder=Arbeiten
für die neu zu erbauende Maſchinenhalle
ſollen vergeben werden. Die Vergebungs=
unterlagen
liegen auf unſerem Amte
Frankfurterſtraße 69, Zimmer 22, in den
üblichen Dienſtſtunden offen. Die An=
gebote
find bis, Samstag, den 8. Mai,
vormittags 10 Uhr, hier einzureichen.
Darmſtadt, den 27. April 1926. (St6436
Die Direktion der ſtädt. Betriebe,

Für die Tagung des deutſchen Land=
wirtſchaftsrats
in Darmſtadt werden
für die Nacht vom 6.7. u. 7.8. Mai
eine größere Anzahl
(640.
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mit Angabe des Zimmerpreiſes ſofort
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[ ][  ][ ]

Seſfe 12

Mittwoch, den 28. April 1926

Nummer 117

Heute Premiére! Palast-Lichtspiele Der Ufa-Groß-Film!

Die Liebe der Baiadere

DE LIEBE
DER
AIADERE

Ein Sensations-Abenteuer aus dem
dnnkelsten Indien in T spannenden Akten
Als indische Tänzerin:
ELLEN KÜRFI
Ferner wirken mit:
Klarz Ney, Oito Welte, Max
Weydner, Karl Falkenberg.

Ein deutsches Meisterwerk!
Ein ganz groß aufgemachter Sensationsfilm der in Indien und London
spielt. Sowohl landschaftlich als auch inhaltlich bringt der Film viel
Neues und behandelt die Geschichte einer indischen Tänzerin, die sich
für einen weißen Offizier aufopfert. Sensationelle Jagden, Verfolgungen
zu Pferde, zwischen wilden Tieren und im Flngzeug bilden den
Höhepunkt des Films.

Im Beiprogramm:
(6400
Der Wettstreit der Reporter
DIE LIEBEDER BAADERT Ein Eilm von Sport und Liebe in 4 Akten.

Residenz-Theaterd
Heute vorletzter Tag!
Anf vielgeitigem Wunseh Zweitantführung des
vor einigen Monaten in ungerem Theater mit
großem Erfolg gelanfenen Prunk- Groß-Eulm:
Die Lieblingsfrau
des Maharadscha
Der Liebesroman einer modernen Europäerin
und eines indiscben Maharadscha in 9 Akten.
In den Titelrollen:
(6411
Gunar Tolnaes / Karina Bell

Von 7 bis 8½ Uhr bringen wir als Einlage
Die vom anderen Ufer
Der Roman einer Liebe zwisch. Arm u. Reich in 6Akten
Die vom anderen Uter, das ist nicht nur
wörtlich zu nehmen. Getrennt durch unüber-
brückbare
Gegensätze stehen sich die Klassen
der Besitzenden und der Arbeiter i n Kampf ums
tägliche Brot gegenüber und selten gelingt es
mal einem Mittellosen, z. anderen Ufer zu kommen

Neueste Wochenschan. Modenschau.
Anfang 3½ Uhr. Letzte Abendvorstellung 8½ Uhr

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Muſikvereinsſaal, Steinſtr. 24
Donnerstag, 6. Mai 1926. abends 8 Uhr
Vortragsabend der Klavierklaſſe
Willy Renner
Mitwirkung: Frl. Biſchoff, Maſer,
Loewenthal, Frank, Herr Kullmann
Werke von Bach, Beethoven, Brahms, Reger uſw.
Jbachſlügel von Heinrich Arnold, Wilhelminenſtr. 9.
Karten zu 2 und 1., zuzügl. Steuer,
bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtr. 9 (Tel.
2560) und an der Abendkaſſe.
(6404

Muſik=Verein
Samstag, den 1. Mai, abends 8 Uhr,
im Vereinshauſe
Tanz=Abend
Teilnehmerkarten nur für aktive und
inaktive Miiglieder und deren Ange=
hörigen
bis 30. April 1926 bei dem
Hausmeiſter. Mitgliedskarte vor=
zeigen
. Keine Abendkaſſe. (6185sm

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gerechte Auflertung.
(6408
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Die Einzeichnungsliſten liegen
von heute Mittwoch ab, jeden
Tag offen. Vorm. 101 Uhr,
nachmittags von 37 Uhr:
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Ortsgruppe Darmſtadt
(Anläßlich der 3. Vertreierverſammlung)
Montag, den 3. Mai 1926, abends 8 Uhr, im Großen
Haus des Heſſ. Landestheaters

Leitung: Generalmuſikdirektor Joſ. Roſenſtock
Soliſten: Gertrud Gercke (Sopran), Franziska
Fiſcher (Harſe), Otto Drumm (Violine),
Martin Geißler (Flöte).
Orcheſter: Ortsgruppe Darmſtadt, verſtärkt durch
Mitglieder anderer Ortsgruppen.
Bach: 1. Satz der Cdur Suite
Beethoven: Arie Ah! perſido!
Schubert: Lieder
Mozart: Violinkonzert Ddur, Konzert für Harfe u.
Flöte und Eine kleine Nachtmuſik.
Preiſe von Mk. 0.30 bis Mk. 2.50. Karten ab Don=
nerstag
, den 29. April an der Tageskaſſe des Heſſ.
Landestheaters.
Dienstag, den 4. Mai, abends 8 Uhr, im Saale des
Muſikvereins, Steinſtraße: Vortrag des Muſirſchrift=
ſiellers
Robert Hernried über Muſilprobleme unſerer
Zeit. Karten zu Mk. 1 . und Mk. 0.50 bei Schutter
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Das Programm der großen Besetzung;
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Hauptdarsteller:
Lee Parry, Hans Albers, Olaf Fiord,
Jullus Falkenstein, Hans Junkermann.

Der Aufstieg. der
kleinen Lilian

Sitten-Roman in 6 Akten.
In den Hauptrollen: Maria Zelenka, Margarete
Kupfer, Fritz Kampers, Bruno Kastner.

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Leitung: Kapellmeister Ludwig Bünger
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Anfang 3‟/, Uhr. Letzte Abendvorstellung 7/,8 Uhr

Landestheater.
Nittwoch, 28. April
Großes Haus.
B19
Drei Goldoniſche
Komödien:
Das Caféhans,
Herr Todero
Brontolon,
Die zänkiſchenWeiber
von Chioggig
Muſik von
Francesco Malipiero
Hierauf: Erſter
Das benezianiſche
Kloſter
Choreogr Komödie
von Alfredo Caſella
Anfang 7 ½, Ende 10Uhr
Preiſe: 110 Mark.
Klein. gaus. W.6441
Keine Vorſtellung.

Fr. Lit.=Künſtl.
Geſellſchaft
VII. Vereinsabend
Donnerstag. 29. April
7½ Uhr
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Darmstadt.

Rheinstr.
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Mittwoch, den 28. ds.
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Vortrag des Herrn
Dr. K. H. Ruppel:
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der Bücherstube zu
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Theaterzettel für Mittwoch, 28. April
(Ohne Gewähr)
Drei Goldoniſche Komödien
1. Das Kaffeehaus
.. Heinrich Kuhn
Don Marzio.
Guſtav Deharde
Eugenio.
Vittoria, ſeine Frau Ruth Hoffmann
Derfilſche Graf Leandro. Leo Barczinski
Placida, ſeine Frau, als
Pilgerin verkleidet. . Annelies Roerig
Liſaura, Tänzerin . . Ilſe Lahn
Pandolfo, Beſitzer eines
Spielhauſes.
Heinrich Hölzlin
Ridolfo, Beſitzer eines
Eugen Vogt
Kaffeehauſes
Trappola, Ridolfos Keller Walter Bluhm

Jacob Sattler
Karl Wieſt
Frdr Jachtmann
. . Albert Meiſe

Zweiterl Kellner des . . Rudolf Strzeletz
Dritter / Kaffeehauſes. . Karl Ebert
Vierter
Der Barbier
Erſter
Kellnerdes . . Otto Horina
Zweiter
Dritter / Gaſthofes Jacob Schaaf
Der Hauptmann der Häſcher. Hans Ney
Wilh. Wegerich
Erſter Häſcher.
G. Baumgarfen
Zweiter Hiſcher.
2. Herr Todero Brontolon
Todero, ein alter Geizhals Johs Biſchoff
Pellegrin, ſein Sohn . Friedrich inzler
Marcolina, Pellegrins Frau . PaulaKapper.
Zanetta, ihre Tochter . . Martha John
Mene hetto Ramponzoli,
Zanettas Bräutigam . Albert Meiſe
Defiderio, Toderos Verwalter Hans Ney
Nicoletto,Defiderios Sohn W. Schumacher
Cecilia, Marcolinas Haus=
mädchen
. . . . Sitta Müller=1iſchin
Gregorio, Toderos Diener Ludwig Epeer
Frieda Herbach
Erte Dame.
Adele Sticker
Zweite Dame
Erſter Herr
Wilh. Wegerich
Zweiter Herr
Hans Debus
Muſikanten
3. Die zänkiſchen Weiber von Chioggia.
Heinrich Hölzlin
Meiſter Tonio
Donna Pasqua, ſeine Frau E. Stephanowa
Lucietta, ihre Tochter . . Margar. Albrecht
Imre Aldori
Meiſter Fortunato .
Donna Libera, ſeine Frau Martha Liebel
Checca, ihre Tochter . . . Gertrud Callam
Orſetta, ihre Tochter.
Paula Kapper
Titta Name, Luciettas
Rudolf Strzeletz
Bräutigam
Beppe, ſein Bruder, Orſet=
tas
Bräutigam
Eugen Vogt
Toffolo, mit dem Spitzna=
W. Schumacher
men Marmottina
Jſidoro, der Vertreter der
Gerechtigkeit und höch=
Hans Ney
ſten Obrigkeit
Canvcchia, Kürbisverkäuferin . Anna Herbel
Ein Fiſchhändler.
Karl Ebert
Weiber

Das venezianiſche Kloſter
Giratone, Tanzlehrer Richard Jürgas
Carlina, ſeine Frau . . . Marg. Carlſen
Mariola, ihre Enkelin, eine
junge Tänzerin
. . J. Scheinpflug
Lelio, ein junger Tänzer,
Giratones Lieblingsſchüler. Lene Berdolt
Mandav. Kreibig
Terpſichore
Erſte alte Dame
A. Fleiſchmann
Zweite alte Dame
Paula Karſtadt
Dritte alte Dame
Marie Rapp
Vierte alte Dame,
Barv. Hermberg
Gertrud Callam
Conſuelo, Sänger.
Der Großtürke
Jacob Tattler
Die Aebtiſſindes Kloſters Franziska Roeſe
Gertrud Daniel
Erſte Nonne
Berta Gerhardt
Zweite Nonne.
Eine junge Engländerin Käthe Gothe
Ein junger Engländer Rich. Scheinpflug
Damen, Herren, Gefolge des Großtürken,
Nonnen, Kinder, Volk uſw., Nymphen

ſtreichfertig, empfiehlt Secker
Vellarben Nachf., Ludwigshöhſt,1, (B4260

[ ][  ][ ]

Nummer 147

Mittwoch, den 28. April 1926

Seite 13

URHEBER-RESHIISScHUTZ DURCN VERLAG OSKAR HEISTER WEROAU

A1)
(Nachdruck verboten)
Die Brüder Michael waren wieder einmal bei Frau Maya
geladen. Werner war überglücklich, denn er hatte ſich wie ein
Gibermütiger Primaner in die ſchöne Frau verliebt.
Klaus ſchwieg zu allem. Er ſagte kein Wort, wenn der
Friſche unverdorbene Werner ihm von Frau Maya vorſchwärmte.
Frau Maya, die ſicher gut drei Jahre älter als Werner war,
ſichien die Neigung Werners zu erwidern. Sie bevorzugte ihn
Sei jeder Gelegenheit.
Als ſie nach dem Bahuhof Lichterfelde ſchritten, um wieder
Sinmal zu einem Geſellſchaftsabend der Sportpatronin zu
ehen, war Klaus in ſich gekehrter denn je.
Biſt du verſtimmt, Klaus? fragte ihn der Bruder herzlich.
Unfroh, meinetwegen auch verſtimmt, nenn’s, wie du willſt.
Es paßt mir nicht mehr in Berlin.
Erſchrocken ſah ihn Werner an. Du willſt fort?
Ja! Ich muß einmal heraus, aus dieſem Steinhaufen
Berlin. Nach Hauſe will ich wieder einmal. Gottlob, daß uns
Herr Ottenſee das kleine Jagdhaus verkauft hat.
Sei mir nicht böſe, aber ich kann jetzt nicht mit. Warte
loch vierzehn Tage.
Warum die Tage verſtreichen laſſen? Wer weiß, ob dann
Die Sonne noch ſo köſtlich ſcheint.
Dringend bat Werner: Warte noch 14 Tage. Ich muß erſt

Klarheit haben. Kannſt du nicht verſtehen, daß ich den Menſchen
lieb habe, zu dem wir heute gehen?
Klaus ſchwieg mit finſterem Geſicht.
Grollſt du mir, Klaus?

Vielleicht hat ſie das. Frauen wie Frau Maya, die gehören
nur noch zur Hälfte ſich ſelber, zur anderen Hälfte der Geſellſchaft.
Ich kann nicht gauben, daß Frau Maya lieben kann, ſtark und
hingebungsvoll wie eine echte, rechte Frau.
Nimm mir nicht alle Freude für heute abend."
Schweigend fuhren ſie nach Berlin und fanden bei Frau
Maya eine glänzende Geſellſchaft vor.
Werner war glückſelig, als ihn die ſchöne Frau des Hauſes
mit beſonderer Herzlichkeit begrüßte. Er taute auf und riß durch
ſein friſches Temperament und ſeinen geſurden Witz die Geſell=
ſchaft
und damit die ſchöne Frau mit fort.
Klaus hatte ſich ein kleines Plätzchen für ſich im Erker
herausgeſucht und betrachtete das Bild mit ſinnenden, ſtaunenden
Blicken.
Da ſah er einen jungen, modiſch gekleideten Maun mit
einem langaufgeſchoſſenen jungen Mädchen eintreten, die von
Frau Maya herzlich begrüßt wurden.
Frau Maya ſagte mit verbindlichem Lächeln zu Werner:
Darf ich Ihnen Ihre Nichte, Fräulein Annette Michael, und
Ihren Neffen, Herrn Erich Michael, vorſtellen, mein Freund?
Verdutzt ſahen ſich die jungen Leute an, dann lächelten ſie.
Werner war etwas förmlich. Das Bild des Stiefbruders, des
Kommerzienrats, war noch in zu deutlicher, unangenehmer Er=
innerung
in ihm.
Erich klopſte ihm jovial auf die Schulter.
Onkel, machen Sie nicht ein ſo mieſes Geſicht. Laſſen Sie
es uns armen Würmern nicht entgelten, wenn Sie ſich mit un=
ſerem
alten, Herrn verkracht haben."
Was konnte Werner darauf ſagen? Freundlich ſein mußte
er und den Groll gegen den Stiefbruder verſtecken. Dazu tat ihm
noch die langaufgeſchoſſene arme Annette, die mit faſt traurigem
Geſicht an des Bruders Seite ſtand, leid.
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