Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit x verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattel.
Nummer 106
Samstag, den 17. April 1926.
189. Jahrgang
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Fenturs oder gerichtſiche
Beſtelbung ſäiſt ſedes
Nabat weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Dame
ſtädter 8 Nationalbonk.
Theorie und Praxis.
Das Moment der Unſicherheit.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Reichskanzler hat, ehe er den Abſtecher nach München
antrat, noch mit den Regierungsparteien eine Verſtändigung über
die beiden brennendſten Fragen der Innenpolitik, die Fürſten= nur deswegen, um ſeinen bei den „Proletariern aller Länder”
lungen zunächſt entſchuldigen laſſen, erſchien aber gegen Schluß,
um eine Vereinbarung herbeizuführen. Bei dem Antiduellgeſetz
ſtrafung mit der Entlaſſung aus dem Amt bei einem Duelle oder
bei einer Forderung zum Duell in ihrer jetzigen kraſſen Form
ſie muß lediglich erfolgen bei ehrloſem oder leichtfertigem
Ver=
halten.
Nicht ganz ſo einfach liegen die Dinge bei der
Fürſtenent=
eignung. Hier hat das Reichsjuſtizminiſterium einen dritten
Ent=
wurf ausgearbeitet, der auch im weſentlichen die Zuſtimmung
der Parteiführer gefunden hat. Er hält an der Beſetzung des
Sondergerichtes mit vier richterlichen Beamten und vier
nicht=
richterlichen Beamten außer dem Vorſitzenden feſt, geſtaltet die
Ablöſung für die Kronrente etwas ungünſtiger, ſieht, aber
rück=
wirkende Kraft nur vor auf Antrag beider Parteien. Den
Für=
ſten werden beſtimmte Beſchränkungen auferlegt. Sie können ihr
Kapital aus dem Lande ziehen nur mit Zuſtimmung der
Ne=
gierung und dürfen es bis zum Jahre 1950 nur zu
privatwirt=
ſchaftlichen, wohltätigen oder kulturellen Zwecken verwenden.
Demgegenüber bleiben die Beſtimmungen des früheren
Ent=
wurfes aufrecht erhalten. Auf dieſer Baſis glauben die
Re=
gierungsparteien und die Wirtſchaftliche Vereinigung ſich
ver=
tragen zu können. Das Ganze aber iſt — und zwar bei dem
Antiduellgeſetz wie bei der Fürſtenabfindung — vorläufig
nur eine theoretiſche Einigung, weil die
Unterhänd=
ler der Parteien nur für ſich ſelbſt geſprochen und ſich die
Ent=
ſcheidung ihrer Fraktion ausdrücklich vorbehalten haben. Unter
dieſen Umſtänden hat der Reichskanzler darauf verzichtet, mit den
Flügelparteien, die zur Mehrheitsbildung notwendig ſind, in
Verbindung zu treten.
Die Dinge werden nun ſo gehen, daß am Dienstag zunächſt
einmal der Rechtsausſchuß über die Fürſtenenteignung weiter
verhandeln wird, wobei der Reichsinnenminiſter gleichzeitig ſeine
endgültige Erklärung über den verfaſſungsändernden
Charakter des Geſetzes abgibt. Dann ſollen die
Par=
teien ſich äußern und erſt wenn dieſe Vorausſetzungen erfüllt
ſind, wird ofſiziell mit den Flügelparteien die Fühlung
aufge=
nommen, die unter der Hand wohl ſchon nach links von den
Demokraten, nach rechts von der Deutſchen Volkspartei geſucht
iſt. Die Regierung weiß vorderhand keinen anderen Ausweg, als
daß ſie hofft, mit wechſelnden Mehrheiten die einzelnen
Parg=
graphen durchzubringen, um dann bei der Geſamtabſtimmung
Zuzug von rechts und links zu erhalten. Das Riſiko dabei iſt
freilich ziemlich groß. Der Sachverſtändige der
Sozialdemo=
kraten für die Fürſtenenteignung, Herr Roſenfeld, dekretiert
be=
reits, daß grundlegende Abänderungen des Kompromiſſes
er=
folgen müßten, falls die Sozialdemokratie zuſtimmen ſolle. Dazu
beſteht keine Ausſicht. Aber nicht einmal die Demokraten ſind
vorläufig ſicher. Sie wollen erſt hören, wie ſich der preußiſche
Finanzminiſter, der ſich gegen den erſten Kompromißentwurf
ſcharf ausgeſprochen hatte, zu der neuen Faſſung ſtellt.
In=
zwiſchen will der ſozialdemokratiſch=kommuniſtiſche
Enteignungs=
ausſchuß die Leitung des Volksbegehrens forcieren. Er iſt
des=
wegen beim Juſtizminiſterium und beim Innenminiſterium
vor=
ſtellig geworden, von denen er etwas widerſprechende Auskünfte
erhalten hat. In jedem Falle wird aber dem Reichstag das
Volksbegehren mit der Stellungnahme der Reichsregierung bei
ſeinem Wiederzuſammentritt vorliegen. Es wird alſo dann in
den Rechtsausſchuß gehen und im Plenum erſt nach dem
Kom=
promißvorſchlag zur Beſprechung kommen, wobei jedoch die große
Frage bleibt, wie die Mehrheitsverhältniſſe bei dem Kompromiß
ſich geſtalten. Das Moment der Unſicherheit bleibt
trotz der taktiſchen Einigung der Regierungsparteien alſo nach
wie vor ſehr groß.
Dr. Geßlers Urlaub.
* Berlin, 16. April. (Priv.=Tel.)
Der Reichswehrminiſter Dr. Geßler hat nunmehr, wie bereits
ſeit längerer Zeit vorgeſehen war, einen längeren Urlaub
ange=
treten. Während dieſer Zeit wird er von dem Innenminiſter
Külz vertreten. Eine ſolche Vertretung iſt an ſich nichts
unge=
wöhnliches. Immerhin daß ſie nicht aus dem Amt ſelbſt
ge=
nommen, ſondern einem anderen Miniſter übertragen wird, iſt
vielleicht aus der beſonderen Konſtruktion des
Reichswehr=
miniſteriums erklärlich. Was freilich nun nicht hindern wird,
daß von links her aus dieſer Vertretung Schlüſſe über einen
be=
vorſtehenden Rücktritt des Reichswehrminiſters gezogen werden.
Gerade erſt in den jüngſten Tagen iſt ihm der Vorwurf gemacht
worden, daß er es gewagt habe, gegen einen inzwiſchen
krank=
heitshalber abgebauten republikaniſchen Senatspräſidenten beim
Kammergericht Anzeige beim Juſtizminiſter zu ſtellen. Das iſt
ihm als Verrat an der Republik ausgelegt worden und hat die dreier weiterer Quellen, nämlich der Ercelſiorquelle, der
Alfred=
erſten Anfänge zu einer neuen Geßler=Hetze abgegeben, die durch
ſeinen Urlaub und die Form der Vertretung zweifellos neue
Nahrung erhalten wird.
Paul Boncour
bei den Sozialdemokraten.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Paul Boncour hat es ſich nicht nehmen laſſen, auch bei
der deutſchen Sozialdemokratie vorzuſprechen. Wahrſcheinlich
enteignung und das Antiduellgeſetz, geſucht und in ſtark ramponierten Ruf und ſein Anſehen als Mitglied der
der Theorie wohl auch gefunden. Er hat ſich von den Verhand= Zweiten Internationale wieder einigermaßen aufzubügeln und echt ſlawiſchen Dorf. Was man hier erlebt hat, wiederholt ſich bei
die deutſchen Sozialdemokraten zu bnutzen, für ihn eine Lanze
zu brechen und ſein Verhalten in Polen in ein weſentlich
mil=
liegt ſie in der ſchon ſeit langem bekannten Linie, daß die Be= deres Licht zu ſtellen, als es bisher der Fall war. Infolgedeſſen
Boneour über die Aeußerungen, die „ihm in den Mund gelegt
worden waren”. Boncour ſtellt feſt, der Zweck ſeiner Reiſe ſei
aufgehoben wird. Die Entlaſſung ſoll künftighin erfolgen können; geweſen, an Ort und Stelle jene polniſchen Probleme zu
ſtudie=
ren, zu denen der Völkerbund Stellung zu nehmen habe. Er
zitiert dieſe Probleme nacheinander, erwähnt auch die Danziger
Frage, ohne ſich weiter über dieſes Unrecht, das der Völkerbund
Deutſchland ſeinerzeit zugefügt hat, zu äußern, obwohl man ge= der fasciſtiſchen Regierung in einer wohl noch ſchwierigeren
rechterweiſe hätte annehmen dürfen, daß er ſeinen deutſchen
Ge=
noſſen einiges darüber geſagt hätte, wie er ſich die Befriedung
des Oſtens, zumal dieſes Wetterwinkels, denkt. In feiner
Er=
klärung kommt er dann auf den Eintritt Polens in den Rat zu
ſprechen, wobei er ſtark unterſtreicht, daß er ihn im Intereſſe der
Locarnoverträge für wünſchenswert hält. Wenn er dann weiter
über die Kommentare empött iſt, die ſeine Warſchauer
Aeuße=
rungen geſunden haben, dann darf er ſich nicht wundern, ſtellt er
doch in ſeiner Erklärung im „Vorwärts” noch einmal feſt, daß der
polniſche Soldat eine Miſſion zum Schutze der geſamten, für den
Frieden orientierten europäiſchen Zivilſation zu erfüllen habe.
Auffällig iſt dabei, daß der „Vorwärts” dieſe militariſtiſche
Aeuße=
rung ohne jeden Kommentar wiedergibt.
Der ſozialdemokratiſche Sachſenkonflikt.
* Berlin, 16. April. (Priv.=Tel.)
Dem parteioffiziöſen „Vorwärts” iſt über die Vorgänge in
Sachſen vorerſt die Sprache verſchlagen. Er hat au möglichſt
un=
auffälliger Stelle den Tatbeſtand angegeben, ſich bisher aber jeder
Stellungnahme enthalten, weil die Partei vorläufig ſelbſt noch
nicht weiß, was ſie will. Der Vorſtand hat aber jetzt den
Partei=
ausſchuß der Sozialdemokratie zum nächſten Dienstag
ein=
berufen, um, wie es zur Erläuterung heißt, den in der letzten Zeit
mit Vertretern beider Richtungen in Sachſen geführten
Schrift=
wechſel vorzulegen und dem Ausſchuß zugleich Kenntnis von
den weiteren Verhandlungen zu geben, da nur ſo eine klare
Urteilsbildung über die letzten Vorgänge möglich iſt. Der
Partei=
vorſtand kennt nun doch die Tatſachen in ihrer Geſantheit, da er
aber dauernd ſchweigt, ſcheint auch ihm bisher eine „klare
Urteils=
bildung noch nicht möglich” geweſen.
Der Vierteljahresbericht der
Regierungs=
kommiſſion des Saargebiets.
Genf, 16. April.
Die Regierungskommiſſion des Saargebiets übermittelte dem
Generaliekretär des Völkerbundes ihren periodiſchen Bericht über
die Lage im Saargebiet und über die Tätigkeit der
Regierungs=
kommiſſion. Der Bericht erſtreckt ſich über den Zeitraum vom
1. Januar bis 31. März. Die Kommiſſion hofft, ſo heißt es in
dem Bericht, daß, obwohl das franzöſiſch=deutſche Abkommen über
das Zollregime im Saargebiet noch nicht in Kraft getreten iſt,
die im vorangegangenen Bericht erwähnten Zollſchwierigkeiten
wenigſtens zum Teil in Bälde behoben werden. Unterdeſſen
führte das Departement für wirtſchaftliche Angelegenheiten
ver=
ſchiedene Verhandlungen mit den franzöſiſchen Zollbehörden, um
damit im Nahmen des Möglichen die Anwendung des neuen
Zollregimes im Saargebiet zu erleichtern. Die Lage auf dem
Arbeitsmarkt beſſerte ſich im erſten Quartal des Jahres merklich.
Die Zahl der Arbeitsloſen iſt ſtark zurückgegangen. Die
Pro=
duktion der Saargruben betrug im Januar 1 233 877 Tonuen, im
Februar 1 221 003. Der Landesrat und das Studienkomitee
hielten im vergangenen Quartal die üblichen Sitzungen ab. Ihre
Beratungen bezogen ſich in der Hauptſache auf die verſchiedenen
Steuergeſetze. Im Verlaufe dieſer Periode wurde auch das
Problem betreffend den Ausbau der Ortsgendarmerie zu Ende
geführt. Am 31. März betrug der Beſtand der Ortsgendarmerie
die vorgeſehenen 1005 Einheiten. Ein Bataillon franzöſiſcher
Jäger zu Fuß wird innerhalb zweier Monate aus dem
Saar=
gebie; zurückgezogen.
Die Beſchlagnahme von Marienbad.
EP. Prag, 16. April.
Das Oberſte Verwaltungsgericht hat heute ſeine Entſcheidung
über die Beſchwerde gefällt, die das Stift Tepl gegen die
Be=
ſchlagnahme der Bäder= und Kureinrichtungen
von Marienbad ſowie wegen der ebenfalls erfolgten
Be=
ſchlagnahme ſeines landwirtſchaftlichen Beſitzes eingelegt hat.
Für den geſamten landwirtſchaftlichen Beſitz des Stiftes wird
die von Bodenamt ausgeſprochene Beſchlagnahme aufrecht
erhal=
ten, jedoch werden die Kurhäuſer und Parkanlagen von
Marien=
bad dem Stift Tepl wieder zugeſprochen. Dagegen gehen drei
Quellen, nämlich die Adolfsquelle, der Kreuzbrunnen und die
Ferdinandquelle, in ſtaatlichen Beſitz über. Ueber den Beſitz
und Alexandrinenquelle ſoll ein neues Verfahren entſcheiden, da
bei der ſeinerſeitigen Beſchlagnahme durch das Bodenamt ein
9
Formfehler unterlaufen ſein ſoll.
Die ſſawiſchen Minderheiten
in Jtalen.
Von unſerem Balkan=Sonderberichterſtatten
Dr. M. F. Trieft, April 1926.
Dieſes Trieſt mit ſeinem lauten und heiteren Volksleben,
mit ſeiner zu ſieben Achteln national=italieniſchen Bevölkerung,
hat heute — nach 7½ Jahren der Einverleibung ins Königreich
Italien — ſchon ganz den Rhythmus einer italieniſchen Stadt.
Aber man fahre nur von der Piazza Obertan mit der elektriſchen
Zahnradbahn nach Optſchina — und nach 25 Minuten Fahrt
be=
findet man ſich oben auf der erſten Anhöhe des Karſtes in einem
weiteren Streifzügen im Lande immer wieder: man findet den
Italiener als Unternehmer, Kaufmann, Gaſtwirt, Schiffer,
veröffentlicht der „Vorwärts” eine Erklärung des Geuoſſen Paul / Fiſcher, Barbier, Straßenhändler, Induſtriearbeiter; er beherrſcht
die Hafenſtädte. Aber ſchon einen Kilometer landeinwärts wird
der iſtriſchen Scholle faſt ausſchließlich von Slawen ihr karger
Ertrag abgerungen. Durch dieſe Verteilung der Bevölkerung
zwiſchen Stadt und Land ſind die ſlawiſchen Minderheiten (
Slo=
wenen und Kroaten) gegenüber den Italieniſierungsbeſtrebungen
Lage als die Deutſchen in Südtirol. Die deutſche Bevölkerung
bewohnt ein geſchloſſenes Siedlungsgebiet vom Brenner bis zur
Salurner Klauſe; die bis auf die zugewanderte welſche
Beamten=
ſchaft rein deutſchen Städte Bozen und Meran bilden die
natür=
lichen Kulturmittelpunkte unſeres derzeit dem italieniſchen Staate
einverleibten Bauerntums. Die dreimal ſo ſtarke ſlawiſche
Be=
völkerung des italieniſchen Staates entbehrt völlig ſolcher
Zen=
tren ihres geiſtigen Lebens; dem flachen Lande mit ſeinen — von
wenigen italieniſchen Bauern=Enklaven abgeſehen — rein
ſla=
wiſchen Siedlungen ſtehen die Hafenſtädte mit ihrer italieniſchen
Kultur und überwiegend italieniſchen Bevölkerung wie eine
feindliche Welt gegenüber. Würde am Oſtufer der Adria je die
Bevölkerungs= und Sprachgrenze zur politiſchen Grenze, ſo müßte
auch das heute noch blühende Trieſt, müßten auch Parenzo,
Ro=
vigno und Polg das wenig beneidenswerte Los teilen, unter dem
Zara und Fiume heute ſeufzen, die als vom ſlawiſchen
Hinter=
land politiſch getrennte italieniſche Häfen zu Schemen ihrer
ein=
ſtigen wirtſchaftlichen Bedeutung geworden ſind.
In der Tat iſt die Verſchiebung der Grenze zugunſten den
ſlawiſchen Minderheiten eine der ſchwierigſten politiſchen Fragen,
ein ungelöſtes Problem, das vermutlich noch in kommenden
ſeuropäiſchen Verwicklungen ſeine beſondere Rolle ſpielen wird:
denn der gegenwärtige Verlauf der italieniſch=jugoſlawiſchen.
Grenze iſt nicht nur aus völkiſchen, ſondern auch aus
wirtſchaft=
lichen und verkehrstechniſchen Gründen unhaltbar. Um ſo
un=
geſtümer verſucht die römiſche Politik, die Italieniſierung der
iſtriſchen Slawen zu beſchleunigen. Die ſlawiſchen Sprachen ſind
nicht nur in der Schule, im öffentlichen Leben, in der Kirche, im
Amt und bei Gericht völlig ausgeſchaltet, auch die Organe des
geiſtigen Lebens — Landbevölkerungs=Leſevereine,
Bildungs=
vereine, Geſangvereine und Vereinsbühnen — werden in ihrer
Tätigkeit behindert. Der Trieſter Appellationsgerichtshof hat
ſo=
eben eine Verfügung der lokalen Behörden, daß die italieniſchen
Untertanen keine flawiſchen Vornamen erhalten dürfen, für
rechtsgültig erklärt, weil nach den geltenden Beſtimmungen die
Buchung eines Taufnamens verweigert werden dürfe, der
nun=
gewöhnlich oder lächerlich” wirke. Auch die neuerliche Anlehnung
an Italien, die der jugoſlawiſche Außenminiſter vor
Monats=
friſt geſucht hat, führte für die ſüdſlawiſchen Minderheiten
Ita=
liens jedenfalls keine ſichtbaren Erleichterungen ihrer bedrohten
Lage herbei. Wie denn überhaupt in Belgrad die Bedrohung der
jugoflawiſchen Adriaküſte durch Italien und die Bedeutung der
flawiſchen Minderheit Italiens für die Zukunft der
Süd=
flawen noch nicht recht in den Geſichtskreis der praktiſchen
Poli=
tik getreten iſt. Auch hat man ja gegenüber den Minderheiten
im eigenen Lande kein ſo gutes Gewiſſen, daß man ein
mora=
liſches Anrecht hätte, den Wortführer des Minderheitenrechtes zu
ſpielen. Jedenfalls: während Italien eine offene und hinreichend
laute Propaganda treibt, um die faſt rein kroatiſche Küſte
Dal=
matiens — wie die übliche Phraſe lautet — „mit der Mutter
Ita=
lien wieder zu vereinigen”, iſt umgekehrt in Jugoſlawien von
einer Tätigkeit zugunſten der durch den italieniſchen
Imperialis=
mus bedrückten ſüdſlawiſchen Brüder wenig zu merken.
Wäh=
rend Italien Fiume und Zara und in der Inſel Lagoſta ſich
wirtſchaftliche und militäriſche Vorpoſten gegen Jugoſlawien
in=
mitten der von Krogten bewohnten Gebiete zu ſchaffen wußte,
trauert man heute in Jugoſlawien noch wenig darüber, daß die
ſechs= oder ſiebenhunderttauſend Slowenen und Kroaten Iſtriens
nicht in den neuen Einheitsſtaat der Südſlawen einbezogen
wur=
den, ſondern ſeit der Einverleibung in den italieniſchen Staat
einer Bedrohung ihres Volkstums ausgeſetzt ſind, wie ſie in der
Zeit der vielgeſchmähten öſterreichiſch=ungariſchen Herrſchaft
un=
bekannt war. So kann man mit Fug behaupten, daß heute an
der Adria wohl deutlich ein Drang nach Oſten, nicht aber ein
Drang nach Weſten bemerkbar iſt. Den tiefer blickenden
Beobach=
ter wird dies aber nicht über den bedeutſamen Tatbeſtand
hinweg=
täuſchen, daß Italiens gegenwärtige Betriebſamkeit auf einem
ziemlich kümmerlichen Imperialismus beruht, während in
Jugo=
ſlawien ein eben erſt politiſch geeintes Volk von gewaltigem
Lebensdrang nach Freiheit, Macht und Seegeltung ſtreben wird.
Seite 2
Nummer 106
Deutſche Außen=
und Wirtſchaftspolitik.
Ein Geleitwort des Reichswirtſchaftsminiſters
Dr. Curtius zum badiſchen Landesparteitag
der Deutſchen Volkspartei.
Mannheim, 16. April.
Der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius
widmet im „Mannheimer Generalanzeiger” dem badiſchen
Lan=
desparteitag der Deutſchen Volkspartei ein Geleitwort, das
be=
ſonders durch die verſchiedenen Hinweiſe der Preſſe über
angeb=
liche Differenzen zwiſchen der Politik des derzeitigen
Reichswirt=
ſchaftsminiſters und der des Reichsernährungsminiſters Dr.
Has=
linde von Intereſſe iſt. Das Geleitwort lautet: Der
Landes=
parteitag der Deutſchen Volkspartei Badens fällt in eine Zeit
ſtärkſter außenpolitiſcher Aktivität und weiteſtgehender
Wirt=
ſchaftsfürſorge der Reichsregierung. Außenpolitiſch ſuchen wir
die Locarnopolitik bis in die letzte Auswirkung völliger
Befrei=
ung des Rheinlandes zu entwickeln und gleichzeitig in der
ſo=
genannten Studienkommiſſion des Völkerbundes, an deſſen
Aus=
geſtaltung zu einem echten Völkerbund mitzuarbeiten bei voller
Freiheit der Entſchließung hinſichtlich unſeres Eintrittes. Dabei
werden wir uns nicht in eine einſeitige Weſtorientierung
drän=
gen laſſen. Wirtſchaftlich ſpannt das Reich die äußerſte Kraft an
um der Wirtſchaft zur Ueberwindung der Kriſe zu helfen, und
legt zugleich Richtlinien für eine die höchſte Energie und Leiſtung
aller Faktoren ſuchende Wirtſchaftspolitik. Ich erinnere an die
Finanzierung der Reichsbahnaufträge, die Zwiſchenkredite für
die Belebung der Bautätigkeit auf landwirtſchaftlichem Gebiet,
an die Kredite der Golddiskontbank, die Förderung des
Dünge=
mittelabſatzes durch Ausfallgarantie, die Ueberweiſung von
Ueberſchüſſen der Reichsgetreideſtelle zur Stützung des
Roggen=
marktes.
In der Wirtſchaftspolitik bedarf die Reichsregierung der
Unterſtützung aller Kräfte, wie ſie ihrerſeits überzeugt iſt, das
Geſamtwohl zu fördern und keine einſeitigen Ziele zu verfolgen.
Der Herr Ernährungsminiſter hat in ſeiner Rede vom 24. März
erklärt: Auch ich ſtimme alſo für die Parole größtmöglichſter
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit unſerer Induſtrie und der
Ausfuhr, aber unter keinen Umſtänden auf Koſten der
Exiſtenz=
fähigkeit der Landwirtſchaft. Ich habe im 20. März darauf
hin=
gewieſen, daß wir unſer ganzes Syſtem darauf aufgebaut haben
einen Ausweg aus den verſchiedenen Bedürfniſſen zu finden, daß
es nicht angeht, nur Exportpolitik oder nur Binnenwirtſchaft zu
treiben. Wir ſind alſo beide eingetreten für das, was wiederum
der Herr Ernährungsminiſter richtig gebennzeichnet hat, für die
bei der Lage der deutſchen Wirtſchaftsverhältniſſe einzig
mög=
liche Löſung: Agrar= und Induſtrieſtaat. Von dieſer
gemein=
ſamen Grundlage aus hat jeder von uns in ſeiner Etatsrede die
ihm nun einmal reſſortmäßig anvertrauten Aufgaben in ihrer
Beſonderheit dargeſtellt. Es iſt völlig verfehlt und höchſt
bedauer=
lich, daß in der Oeffentlichkeit dieſes Nebeneinander, dieſe
Paral=
lelität in ein Gegeneinander, eine Divergenz verwandelt und
umgebogen wird. Ich behalte mir vor, über die vorſtehend nur
angedeuteten Fragen auf dem Parteitag eingehender zu ſprechen.
In Baden als Grenz= und Rheinland iſt das Intereſſe für die
Außenpolitik rege, und andererſeits iſt man hier bei der
Be=
ſonderheit der ſüdweſtdeutſchen Wirtſchaftslage in allen Fragen
der deutſchen Wirtſchaftspolitik des Reiches hellſeheriſch und
fein=
fühlig. Möchten unſere Beratungen zum Nutzen unſerer Heimat
und unſeres Vaterlandes dienen.
Das Internationale Bergarbeiterkomitee mit
den engliſchen Bergarbeitern ſolidariſch.
Brüſſel, 16. April.
Das Internationale Bergarbeiterkomitee nahm heute in
Gegenwart der engliſchen Bergarbeiterdelegierten einſtimmig
eine Reſolution an, in der es u. a. heißt: Das Internationale
Komitee, erklärt ſich vollſtändig ſolidariſch mit den engliſchen
Bergarbeitern. Das Internationale Komitee iſt bereit,
Maß=
nahmen zu ergreifen, um die Ausfuhr von Kohle nach England
zu verhindern. Sollte nach einer Prüfung der Lage durch die
zu=
ſtändigen nationalen Organiſationen ein internationaler Streik
beſchloſſen werden, ſo wird das Internationale Komitee dieſe
nationalen Organiſationen dazu verpflichten, den Streik nicht zu
beenden, bevor nicht eine vernünftige Grundlage für die
Wieder=
aufnahme der Arbeit in allen Ländern, die in den Kampf
ver=
wickelt ſind, gefunden worden iſt. Das Internationale Komitee
wird in dieſem Falle als Streikkomitee handeln, deſſen
Anwei=
ſungen für alle Länder bindend ſind.
*Neuland im fernen Oſten.
Ulan=Bator=Choto, die „Rote Heldenſtadt”. — Ein Hirte als
Staatsminiſter. — Die wandernde Zollſtation. — Eroberer
und Abenteurer. — Griechiſche Funde im Fernen Oſten.
Von Eugen Kumming.
An der Straße von Kiachta nach Peking liegt Urga oder
Bogdokuren. Um zwei rieſige buddhiſtiſche Klöſter gruppieren
ſich hier in buntem Durcheinander die verſchiedenartigen Bauten
Tibetaner, Sarten, Tataren, Ruſſen und Weſteuropäer haben hier
ihr Domizil aufgeſchlagen und leben dicht gedrängt beieinander
Ein wenig abſeits die Chineſenſtadt Maimaitſcheng mit ihrem
Bazar, der eigentlichen City von Urga.
Noch kürzlich Gegenſtand des ruſſiſch=chineſiſchen Zwiſtes,
beſteht für Urga jetzt begründete Ausſicht, in abſehbarer Zeit die
erſte Geige im fernöſtlichen Konzert zu ſpielen.
Vor etwa vier Jahren wurde aus Urga das „Rote Urga”
Heute beginnt in der alten lamaiſtiſchen Pilgerſtätte weſtliche
Kultur wenigſtens in äußerlichen Dingen Platz zu greifen. Noch
ſieht man hier und da altmongoliſche Trachten. Die Jugend aber
wandelt ſich bereits ein wenig. Die kleinen Mongolinnen tragen
ſeidene Flo ſtrümpfe, die männliche Jugend zeigt ſich in
ruſſi=
ſchen Schaftſtiefeln und Käppis.
Eigenartig mutet es an, zu ſehen, wie der würdige
Lama=
prieſter per Fahrrad ſeinen Amtsgeſchäften nachgeht und der
Ford=Wagen ſich ſeinen Weg durch das Gewühl von
Eſels=
treibern und ruſſiſchen Troikas bahnt. Hier macht ein
Anglo=
ſechſe ſeinen obligaten Morgenritt, dort zeigt ſich eine Kavalkade
von Rotaimiſten. Die ſeidene Robe des gelehrten Theologen,
Rabdſchampa genannt, ſtreift die Lederjacke des transbaikaliſchen
Tſchekiſten.
Und über dieſem vielſprachigen Gewimmel ragen erhaben die
Tempelbauten, die nach den Himmelsgegenden orientierte
Recht=
ecke bilden, und ſchauen friedlich auf die gegenüberliegenden
Ver=
waltungsgebäude der neuen roten Regierung.
Es ſcheint, als ob die rauhe Sprache des Krieges hier nie
er=
klungen wäre, wenn nicht der neue Name der Stadt daran
ge=
mahnte. Heute heißt Urga ofſiziell Ulan=Bator=Choto, „die Stadt
roter Helden”.
Der Name Urga iſt verſchwunden — nicht vergeſſen!
*
In dem ehemaligen rüſſiſchen Konſulat, einem vierſtöckigen
Ziegelhaus, reſidiert heute Herr Linde, Geſandter der Sowjei=
Samstag, den 17. April 1926
Vom Tage.
Die Spitzenverbände von Handel und Induſtrie
Deutſchlands hatten die mexikaniſche
Studienkommiſ=
ſion bei ſich zu Gaſte, wobei Freundſchaftsverſicherungen ausgetauſcht
wurden.
Der Reichspräſident v. Hindenburg empfing eine aus fünf
Mitgliedern beſtehende Delegation der gegenwärtig in Berlin
weilenden mexikaniſchen Studienkommiſſion.
Dr. Luther iſt geſtern abend halb 9 Uhr in Begleitung des Reichs
innenminiſters Dr. Külz und des Reichsfinanzminiſters Dr. Reinhold
nach München abgereiſt.
Reichsminiſter Dr. Streſemann iſt von Locarno nach etwa 14 Aufenthalt nach Deutſchland abgereiſt, um über Stuttgart
wo er an dem Parteitag der Deutſchen Volkspartei
teil=
nehmen wird, nach Berlin zurückzukehren.
In Köln ſind Vertreter der Internationalen
Han=
delskammer zu einem Beſuch eingetroffen.
Der König von Schweden iſt, von Rom kommend, auf dem
Anhalter Bahnhof in Berlin eingetroffen. Die Weiterreiſe erfolgte
geſtern abend.
In der Beſprechung der neuen Note der deutſchen
Regie=
rung an den Völkerbund hinſichtlich der Teilnahme an den
Vorbereitenden Kommiſſion zur,
Abrüſtungskon=
erenz betonen die engliſchen Blätter ihren bedingungsweiſen
Charakter.
Geſtern wurde im Wiener Bundeskanzleramt der öſterreichiſch=
pol=
niſche Schiedsvertrag durch den polniſchen Miniſterpräſidenten Graf
Skrzynski und Bundeskanzler Ramek unterzeichnet.
Die litauiſche Regierung hat dem Völkerbund mitgeteilt, daß ein
litauiſcher Soldat in der Nähe der polniſchen Grenze einen
volniſchen Offizier in Uniform erſchoſſen habe, der ſich auf
litauiſchem Gebiet erging.
In Moskauer politiſchen Kreiſen verlautet, daß die Regierung
wegen des andauernden Valutaverfalls wegen einer großen Anleihe
in Amerika verhandle. Als Deckung ſolle der größte Teil des
Staatsſchatzes dienen.
Die Sowjetregierung beſchloß, den Mächten davon
Mittei=
lung zu machen, daß das Außenkommiſſariat keine
Verhandlun=
ger
über einen Rückverſicherungsvertrag mit
Deutſchland führe.
Am Tage der Ankunft des Polarſchiffes Amundfens „Norge” in
Leningrad beſchloß das Zentral=Exekutivkomitee, daß alle bisher noch
nicht entdeckten und heute noch herrenloſen Gebiete ſowjetruſſiſch ſeien
Es handelt ſich um Land und Meer nörblich der ruſſiſchen Küſte bis zum
Nordpol innerhalb des ſiebenten Meridians.
Eine mongoliſche Parlamentsdelegation iſt in
Moskau eingetroffen und von Regierungsvertretern feierlich
empfan=
gen worden. Die Delegation beabſichtigt, auch nach Deutſchland,
England und Frankreich zu reiſen.
Die rumäniſche Regierung hat die 1400 Joch umfaſſende
Beſitzung des ungariſchen Grafen Bethlen in
Sie=
benbürgen enteignet und vollſtändig aufgeteilt.
In Rumänien ſind ſeit Ende März große
Truppenkon=
entrationen und Reſerviſteneinberufungen im
Gange.
Eine Abteilung italieniſcher Truppen iſt im Gebiet
von Mogal (nördliche Zone des italieniſchen Somali=
Landes) gelandet, um dort die unmittelbare italieniſche Herrſchaft
wiederherzuſtellen.
Die Friedensverhandlungen mit Abdel Krim ſollen
am 18. April beginnen.
Der franzöſiſche Finanzminiſter will ſeinen
Lon=
doner Beſuch wegen neuer Schwierigkeiten in den franzöſiſch=
ameri=
kaniſchen Schuldenverhandlungen weiter hinausſchieben.
In London ſtarb im Alter von 62 Jahren der bekannte
Mit=
arbeiter der Weſtminſter Gazette, Harold Spencer, der als einer
der hervorragendſten liberalen Journaliſten
Eng=
lands galt.
Tſchang Tſo Lin hat den Angriff auf Peking eröffnet.
Die Nationalarmee hat den Rückzug angetreten.
Die Truppen Tſchang Tſo=lins haben bis jetzt nicht, wie
be=
fürchtet wurde, den Verſuch gemacht, in Peking einzumarſchieren. Es
herrſcht völlige Ordnung und Ruhe.
Ungeklärte parlamentariſche Lage in Zugoſlawſen.
EP. Belgrad, 16. April.
Das Intereſſe der politiſchen Kreiſe wendet ſich der Frage
zu, auf welche Weiſe ſich die neue Regierung eine parlamentariſche
Mehrheit in der Skuptſchina verſchaffen will. Ueber die Zahl
jener Mitglieder der Raditſch=Partei, die den im Kabinett ver
bliebenen Miniſtern Gefolgſchaft leiſten werden, können noch nicht
einmal Schätzungen vorgenommen werden. Man nimmt mit
Sicherheit an, daß es nur zwei oder drei Abgeordnete ſind, die
ſich den radikalen Diſſidenten Aikis und Superina anſchließer
werden. Die endgültige Entſcheidung über die Frage des
Ver=
haltens der Raditſch=Partei wird von der am 22. April in
Agram ſtattfindenden Parteikonferenz des Kroatiſchen
Bauern=
klubs erwartet.
union. Es iſt noch nicht lange her, daß hier das vierjährige
Be=
ſtehen der äußeren Mongolei gefeiert wurde.
Man hatte es ſich nicht nehmen laſſen, hierzu außer den
Ver=
tretern der kommuniſtiſchen Organiſationen Mongoliens auch
Abgeſandte des „chriſtlichen Generals”. Feng zu laden. Herr
Linde betonte während der Feſtlichkeit, daß Europa nun endlich
den neuen Staat offiziell anerkennen müſſe. Der Außenminiſter,
ein ehemaliger Hirte, konnte allerdings über die Ausſichten dafür
keine Auskunft geben. Er ſaß in Halat (Schlafrock) gehüllt und
ſchwieg beharrlich. Wie mag ſich dieſer urgiſche Steppenſohn
wohl das legendäre Genf vorſtellen?
In den krummen, ſchmutzigen Gaſſen Urgas mit ſeinen
niedrigen Holz= und Lehmhütten lungern unzählige Rudel
halb=
wilder Steppenhunde. Man tut ihnen nichts zuleide, denn ſie
gelten hierzulande als heilig. Nur der Rotarmiſt, der „Zyriki=
Reiter”, der ſich des verwilderten aſiatiſchen Steppenpferdes
(Tarpan) bedient, hat das Recht, in die Scharen hineinzureiten.
Vor den Mauern Urgas liegen jene mongoliſchen Friedhöfe,
wohin die Leichen, dem landesüblichen Brauch gemäß, hingelegt
werden, ohne daß man ſie beerdigt. Die einzigen Beſucher dieſer
Schädelſtätten ſind die Hunde, die das Werk der Vernichtung
ſchnell und gründlich beſorgen.
Hinter der „Roten Heldenſtadt” weit und breit nichts als
gelbbraune Erde, kriſtallklarer Himmel breitet ſich faſt ſchmerzhaft
glitzernd über der Wüſte Gobi aus. 60 Tage braucht eine
Kara=
wane, um aus dieſer Weltabgeſchiedenheit an die chineſiſche
Grenze zu gelangen, vier volle Tage das ſchnelle Auto.
Zaida=Jamyn iſt eine Zollſtation in der Wüſte, die
fort=
während ihren Platz wechſelt, je nachdem, wohin das Regiment,
dem ſie attachiert iſt, ſeinen Standort verlegt. Jede Karawane
hat bei dieſer Zollſtelle ihren Tribut zu entrichten. Abgeſehen
von den unvermeidlichen Kreuz= und Querzügen ereignen ſich
bisweilen ganz amüſante Zwiſchenfälle,
In Charbin, das neben Urga und Mukden als Urheberin
aller politiſchen Keſſeltreiben anzuſprechen iſt, erzählt man ſich
folgende tragikomiſche, aber bezeichnende Geſchichte. Eine
grö=
ßere Karawane kehrte aus Uirga über Sambes heimwärts. Der
Führer wollte es ſich nicht nehmen laſſen, den Paſſagierſchein
per=
ſönlich von Zaida=Jamyn einzuholen. Er erkundigte ſich nach
dem augenblicklichen Standort, zieht dorthin — und findet nur
die Anzeichen, daß die Station einmal hier geweſen, ſein muß.
Inzwiſchen hatte dieſe ihren Platz verlegt und ſtellte ſo den
bra=
ven Karawanenführer vor die wenig angenehme Aufgabe,
hinter=
her zu ziehen. 40 Werſt weiter gelang es, ſie zu erreichen. Bei
Die deutſch=rufſiſchen Verhandlungen.
Die engliſche Auffaſſung.
EP. London, 16. April.
Der diplowatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph”
beſchäftigt ſich wieder eingehend mit den deutſch=ruſſiſchen
Ver=
handlungen. Die Hauptpunkte ſeiner Unterſuchngen ſind die
folgenden:
1. Die amtliche Haltung Berlins iſt nicht nur
korrekt, ſondern auch äußerſt loyal und ſteht mit dem
Locarnogeiſt in vollem Einklang.
2. Die britiſche Diplomatie betrachtet den neuen
deutſch=
ruſſiſchen Vertrag mit Optimismus. Man betrachtet ihn
als unſchädläch.
3. Vorausgeſetzt, daß die Neutralitätsklauſel den
Schiedsgerichtsvertrag zwiſchen Deutſchland und Polen
ent=
ſprechend berückſichtigt, kann ſie nicht als eine Verletzung
der Locarnoverträge und des
Völkerbunds=
ſtatuts angeſehen werden. Die franzöſiſche Auffaſſung, daß
Deutſchland kein Recht habe, einen einſeitigen Garantievertrag
mit Rußland abzuſchließen, ließe ſich nicht aufrechterhalten.
4.. Angeſichts der Mentalität Rußlands müſſe man jedoch
die Entwicklung als ungeſund betrachten. Die Rückwirkung des
neuen Vertrages müßte im Auge behalten werden. An ihnen
eien England und auch Italien intereſſiert. — Hierbei muß
daran erinnert werden, daß der Korreſpondent ſtets eine
anti=
ruſſiſche und antitürkiſche Haltung eingenommen hat. Da es das
Ziel der engliſchen Politik geweſen wäre, ſo fährt er fort, eine
deutſch=ruſſiſche Allianz gegen den Weſten zu verhindern, ſo
be=
ſtehe kein Grund, ſich zu beglückwünſchen. Die Verantwortung
der Staatsmänner und Nationen, welche in den letzten Monaten
Deutſchland den Zutritt zum Völkerbundsrat verweigert und es
in die Richtung Moskaus getrieben hätten, ſei in der Tat groß.
Sfrzynski zu den deutſch=ruſſiſchen
Vertrags=
verhandlungen.
E.P. Wien, 16. April.
Der polniſche Miniſterpräſident Graf Skrzynski empfing heute abend
in ſeinem Hotel die Vertreter der in= und ausländiſchen Preſſe. Nach
der Stellungnahme Polens zu den deutſch=ruſſiſchen Verhandlungen
be=
fragt, erklärte Skrzynski, daß er den Inhalt der Verhandlungen nicht
kenne und ſich daher nur mit größter Zurückhaltung zu der Frage äußern
könne. Er ſei jedoch überzeugt, daß die Verhandlungen Deutſchlands
mit Rußland keinesfalls gegen den Vertrag von Locarno und
ebenſo=
wenig gegen den Völkerbundspakt verſtoßen. Deutſchland, das demnächſt
Mitglied des Völkerbundes ſein werde, habe ein volles Recht darauf,
mit anderen Staaten Sicherheitsverträge nach Art des Locarno=
Abkom=
mens abzuſchließen. Er begreife daher die Nervoſität nicht, die ſich in
einzelnen Ländern, namentlich in Frankreich, anläßlich der deutſch=
ruſſi=
ſchen Verhandlungen bemerkbar mache. Nach ſeiner Ueberzeugung
kön=
nen die Verhandlungen Deutſchlands mit Rußland keinerlei Anlaß zu
einer Beunruhigung bieten.
Engliſch=ruſſiſche Verhandlungen.
TU. Moskau, 16. April.
Der ſchlechte Geſundheitszuſtand Kraſſins hat in politiſchen
Kreiſen Moskaus große Beſorgnis hervorgerufen. Die
Krank=
heit Kraſſins verhindert die weiteren Verhandlungen zwiſchen
der Sowjetregierung und England über die Beteiligung des
engliſchen Kapitals in Rußland. Es verlautet, daß Kraſſin von
dem Außenkommiſſariat den Auftrag erhalten hat, ſobald es ihm
ſein Geſundheitszuſtand erlaubt, dem Foreign Office einen Beſuch
abzuſtatten, um mit Chamberlain den Verſuch zu machen, eine
Baſis für neue freundliche Verhandlungen mit der engliſchen
Regierung zu ſchaffen.
Die Verhandlungen über ein Oſt=Locarno.
EP. Reval, 16. April.
Die zwiſchen den baltiſchen Staaten und Sowjetrußland
auf=
genommenen Verhandlungen zum Abſchluß eines
Garantie=
paktes für den Oſten laſſen hinſichtlich ihres endgültigen
Ergebniſſes noch keine beſtimmte Vorausſage zu. Es beſteht
je=
doch die Möglichkeit, daß es nicht zum Abſchluß eines
gemein=
ſamen Vertrages zwiſchen Sowjetrußland und den baltiſchen
Staaten kommen wird, ſondern daß ſich der Notenwechſel in der
Richtung nach getrennten Verhandlungen zwiſchen Rußland
einerſeits und den einzelnen baltiſchen Staaten, Eſtland,
Lett=
land und Litauen, andererſeits entwickelt. Jedenfalls wird
be=
kannt, daß Litauen bereits dieſen Weg der direkten
Verhandlun=
gen mit Rußland gewählt hat.
dem Umherirren war es aber nicht ganz ohne Verluſte
abge=
gangen. Ein Kamel hatte unterwegs das Zeitliche geſegnet. Das
Fehlen mußte natürlich beim Prüfen der Verladeſcheine auffallen.
Sofort eingeleitete Unterſuchungen führten zu keinem
Ergeb=
nis. Man zog die Angelegenheit in die Länge und ging zuletzt
ſo weit, zu fordern, daß das tote Kamel ſich bei den Zaida=
Jamyn=Leuten perſönlich melden ſolle.
Nach drei Tagen endlich gelang es, die dienſtbefliſſenen
Zöllner zu beruhigen. Allerdings blieben als Gegenleiſtung
einige Ballen Schafwolle in Zaida.
*
Im ganzen Oſten, vom Ural bis zum Stillen Ozean,
wim=
melt es heute von Abenteurern jeder Art. Beamte und
Frei=
ſchärler, Tierfänger und Talgſieder, Schamanen und Arbeitsloſe,
Agenten größerer Konſumgenoſſenſchaften und Goldſucher ziehen
hinaus an den Aldan, einem rechtsſeitigen Nebenfluß der Lena
im oſtſibiriſchen Gouvernement Jakutſk. Man findet ſich auf der
Tſchukotſchen=Halbinſel und auf der Kamtſchatka wieder.
In Transbaikalien, in der Burjätiſch=Mongoliſchen
Sowjet=
republik und der Aeußeren Mongolei führen Partifanen und
Freibeuter hoffnungsloſe Kämpfe gegen die Regierungstruppen.
Erſt kürzlich fielen 3000 ehemalige ruſſiſche Offiziere aus den
Reihen Tſchangtſolins. Die Erde vor Mukden iſt mit ruſſiſchem
Blut getränkt. Auch der Freiſchärler Baron Ungern von
Stern=
berg, ein kühner Abenteurer, letzter Sproß eines berühmten
Kreuzfahrergeſchlechts, der ſeinerzeit durch die Eroberung Urgas
von ſich reden machte, hatte für eine fremde Sache ſein Leben
laſſen müſſen. Und trotzdem träumt man immer noch vom
Groß=
ſürſten Nikolai Nikolgjewitſch, der endlich „das Zeichen zum
all=
gemeinen Befreiungskampf” geben ſoll.
Nicht gering iſt aber auch die Zahl derer, die im Dienſte der
Wiſſenſchaft dieſes Neuland durchforſchen. Profeſſor
Wladimir=
zeff iſt zurzeit dabei, gemeinſchaftlich mit dem
Unterrichtskommiſ=
ſar der Burjätiſch=Mongoliſchen Republik das Land per Auto zu
durchſtreifen. Es gelang ihm neulich, einige ausgezeichnete
Granitſtatuen als alte Grabſtätten aufzufinden. Auffällig hierbei
war, daß den Figuren gewöhnlich die Köpfe fehlten. Die
Ein=
wohner hatten in abergläubiſcher Furcht die Bildſäulen auf dieſe
Weiſe verſtümmelt.
Ein unermüdlicher Forſcher, Kolſow, lebt ſeit einigen
Jah=
ren in den Bergen von Noin=lila, die ſich in einer Entfernung
von etwa 100 Werſt von Urgg erheben. Dem Entdecker von Hara=
Numener 106
Samstag, den 17. April 1926
Seite 3
Die Freigabe des deutſchen Eigentums
Ein Ueberblick über die Lage.
Der Abſchluß der Verhandlungen über das Geſetz betreffend
die Freigabe des beſchlagnahmten deutſchen
Eigentums, die in einer Unterkommiſſion des
Repräſen=
tantenhauſes ſtattgefunden haben, gibt Anlaß zu folgendem
Ueberblick über die Lage: Der Zweck der
Kommiſſionsverhand=
lungen war lediglich, eine Klärung der Sachlage und der
recht=
lichen Verhältniſſe ſowie die Zuſammentragung des hierfür er
fordenlichen Materials. Die Entſcheidung darüber, ob die
Unter=
kommiſſion die Vorlage dem Plenum zur Annahme empfehlen
wind und in welcher Form, erfolgt erſt in den jetzt einſetzenden
geheimen Beratungen. Mit großer Wahrſcheinlichkeit iſt darauf
zu rechnen, daß dieſe Entſcheidung günſtig ausfällt. Bei der
alsdann folgenden Debatte im Plenum iſt mit Sicherheit eine
lebhafte Oppoſition zu erwarten, die aber ſchwerlich ſtark genug
ſein wird, um die Annahme der Vorlage zu verhindern. Die Vor
lage geht dann an den Senat, wo ſie von Senator Borah
ver=
treten wird. Ob es ihm gelingen wird, ſie in der kurzen noch zur
Verfügung ſtehenden Zeit bis zu den Sommerferien Anfang
Juni ans Ziel zu bringen, iſt nicht vorauszuſehen. Es beſteht
jedenfalls noch die Möglichkeit. Kommt der Senat bis zum
ge=
nannten Zeitpunkt zu keiner Entſcheidung, ſo würden die
Ver=
handlungen im Dezember fortgeſetzt werden. Die Verhandlungen
in der Unterkommiſſion ergaben mit Deutlichkeit, daß die
Regie=
rung hinter der Vorlage ſteht. Der Schatzſekretär Mellon hat,
da hieran Zweifel laut geworden waren, am letzten
Verhand=
lungstage Gelegenheit genommen, dies ausdrücklich ſelbſt
feſtzu=
ſtellen. Demgegenüber ſpielt es keine entſcheidende Rolle, daß
einige Regierungsvertreter in den Einzelfvagen eine ausweichende
oder auch ablehnende Stellung eingenommen haben. Das gilt
namentlich von den vielfach angegriffenen Erklärungen des Ver
treters des Staatsdepartements, der ſich keineswegs gegen
Ge=
ſetze ausgeſprochen, ſondern es nur abgelehnt hat, ſich in der
Frage feſtzulegen, ob den Vereinigten Staaten überhaupt heute
noch ein Recht zur Konfiskation zuſteht. Dies gilt aber auch
von den Aeußerungen des Marinevertreters, die anſcheinend
in Deutſchland ſtark beunruhigt haben. Der betreffende
Be=
amte hat ſich in keiner Weiſe gegen die Tendenz der
Vor=
lage ausgeſprochen, den früheren Schiffseigentümern eine
Ent=
ſchädigung zuzubilligen. Er hat nur gegen die
Bewertungsvor=
ſchriften Stellung genommen, die er für unpraktiſch und ſchwer
durchführbar erklärte. Sein Vorſchlag ging dahin, ſtatt der neuen
Abſchätzung aus Zweckmäßigkeitsgründen, die ſeinerzeit bei der
Uebernahme der Schiffe von dem dafür eingeſetzten
Abſchätzungs=
ausſchuß gefundenen Werte zu Grunde zu legen. Irgendeine
Stellungnahme der Unterkommiſſion zu dieſer Anregung hat
bis=
her nicht ſtattgefunden. Aus den Erklärungen anderer
Regierungs=
vertreter iſt hervorzuheben, daß es der Vertreter des
Juſtiz=
miniſteriums als ſehr zweifelhaft bezeichnete, ob die Vereinigten
Staaten heute noch das Recht zur Konfiskation beſitzen. Der
Treuhänder für bas fremde Eigentum, der ſich im übrigen warm
für die Vorlage einfezie, hat vor dem Ausſchuß das zur Zeit im
Beſitze der Vereinigten Staaten befindliche deutſche Eigentum
ab=
züglich des ſogenannten Zinſenfonds von 31 Millionen auf 218
Millionen Dollar beziffert. Von den vor dem Ausſchuß
ver=
nommenen Privatperſonen kann gefagt werden, daß ſie ſich mit
einer einzigen Ausnahme grundſätzlich für die Annahme des
Entwurfs ausſprachen, wenn auch zum Teil mit Aenderungen
oder Zuſätzen. Bei der Würdigung der von den Mitgliedern
des Ausſchuſſes während der Verhandlungen getanen Aeuße
rungen iſt in Betracht zu ziehen, daß ſolche Aeußerungen faſt
aus=
ſchließlich von der Oppoſition ſtammten und daß ſie infolgedeſſen
in keiner Weiſe ein Urteil über die Haltung der Kommiſſion als
Geſamtheit zulaſſen. Die Stellung der Mehrheit wurde durch
den Abgeordneten Mills vertreten, der mit Energie für jede
ein=
zelne Beſtimmung der Vorlage eintrat und auf jeden Angriff der
Oppoſition mit großer Sachkunde und mit großem Geſchick zu
antworten wußte.
Engliſch=italieniſche Abeſſinien=Politik.
London, 16. April.
„Daily News” betonen, daß zwiſchen Italien und
Eng=
land wichtige Verhandlungen über Abeſſinien
ſtattfinden, die auf dem Kontinent einen bedauerlichen Eindruck
hervorgerufen hätten. Man deute offen an, daß das Endziel der
Verhandlungen die Teilung Abeſſiniens zwiſchen Italien und
England ſei. Wenn die Tatſache dieſe Behauptungen zwar
keineswegs unterſtützte, ſo beſtehe doch Grund zu der
Befürch=
tung, daß die Schaffung von Intereſſenſphären in Ausſicht
ge=
nommen werde. Abeſſinien ſei ein unabhängiges Land und
Völkerbundsmitglied.
Italiens Kolonialpläne.
Mufſolinis Abſchied von Tripolis.
EP. Rom, 16. April.
Vor ſeiner Abreiſe von Tripolis hat Muſſolini den
erſten Landwirtſchaftskongreß der Kolonie mit einer Rede
eröff=
net, in der er unter anderem ausführte: Ueber die Eindrücke
nieines Beſuches in Tripolis kann ich ſagen, daß die Wirklichkeit
meine Erwartungen übertroffen hat. Die Kolonie iſt nicht
nur politiſch und militäriſch geſichert und
unan=
taſtbar, ſie wird auch das halten, was ſie verſpricht. In
Ita=
lien wächſt die neue Generation des Fascismus
heran, die wenig Worte, aber viel Taten tun
muß. Beſonders in den Kolonien muß methodiſch und mit
Zähigkeit gewirkt werden. Ich ſpende den dem italieniſchen Adel
angehörenden Koloniſten und Pionieren beſonderes Lob. Sie
ſind würdiger als jene, die in den Modehotels tanzen. Das
Ver=
trauen verſetzt Berge und befruchtet die Erde, doch genügt das
Vertrauen nicht. In Italien haben wir ſchwierige Probleme
gelöſt, jetzt werden auch die brennenden Fragen
der Kolonien behandelt. Wir bedürfen neuer
Felder, da wir der Erde treu bleiben und ſie fruchtbar machen
wollen. Ich werde die Produkte dieſer Kolonie
nach Rom mitnehmen und die Italiener
auffor=
dern, dem Beiſpiel dieſer Pioniere zu folgen.
Italien und der deutſche Anſpruch auf Kolonialmandate
* Rom, 13. April. (Priv.=Tel.)
Das „Giornale d’Italia” polemiſiert in einem Leitartikel gegen die
in dem bekannten Aufſatz des Reichsaußenminiſters Külz ſowie in der
deutſchen Preſſe vertretenen Auffaſſungen, daß Deutſchland berechtigt
ſei, im Völkerbund ſeine Anſprüche auf ein Kolonialmandat geltend zu
machen. Das Blatt ſagt, bevölkerungspolitiſche Momente würden die
einzige Parallele zwiſchen den italieniſchen und deutſchen Forderungen
auf Kolonien erlauben, denn dieſe Momente treiben beide Länder zur
Expanſion. Aber Deutſchland ſei trotz des verlorenen Krieges ein rei
ches Land mit hochentwickelter Induſtrie und uneingeſchränkten
Auswan=
derungsmöglichkeiten (2). Italien dagegen habe trotz ſeines großen
Auf=
ſchwunges heute noch eine Induſtrie, die erſt im Werden begriffen ſei.
Auch die Auswanderungsausſichten ſeien für Italien begrenzt. Vor
allem aber ſei Italien das einzige Land, das als Siegerſtaat bei der
Mandatsverteilung leer ausgegangen iſt. Italiens Sieg und die ihm
angetane Ungerechtigkeit geben ihm ein ſakroſanktes Recht auf die
Er=
teilung eines Mandats. In Locarno ſeien Deutſchland keine beſtimmten
Zuſicherungen gemacht worden. Der Völkerbund ſei garnicht zuſtändig
zur Verteilung von Mandaten, er ſei lediglich das Organ, das zur ad.
miniſtrativen Kontrolle über die bereits verteilten Mandate vorgeſehen
ſei. Darum könnten die Mandatsfragen garnicht in Genf behandelt
werden. Nachdem Deutſchland auf Grund des Artikels 119 des Verſail
ler Vertrages auf alle ſeine Kolonien und damit zuſammenhängenden
Rechtstitel zugunſten der Alliierten verzichtet habe, könne eine Neviſior
der Mandatsverteilung nur in direkten Verhandlungen der alliierten
Re=
gierungen und in neuen internationalen Abmachungen vorgenommer
werden. Es ſei notwendig, daß dieſer Standpunkt von vornherein in
Deutſchland nicht außer Acht gelaſſen werde.
Frankreich als Mittelmeer= und Kolonialmacht
EP. Paris, 16. April.
Bei der Beratung des Landwirtſchaftsbudgets im Senat
wurde von verſchiedenen Seiten die gewünſchte Regelung der
Kali=
produktion gefordert. Auf eine Anfrage erklärte der
Landwirtſchafts=
miniſter, daß bei der unter ausgezeichneten Bedingungen erfolgten
Rege=
lung des deutſch=franzöſiſchen Kaliabkommens die Intereſſen der
fran=
zöſiſchen Landwirte durchaus gewahrt worden ſeien. Das Budget wurde
darauf angenommen.
Dann wandte ſich das Haus der Beratung bes Marinebudgets
zu. Der frühere Marineminiſter Raiberti gab die Erklärung ab, daß
Frankreich als Mittelmeermacht wegen des
Ver=
kehrs mit Nordafrika eines freien Mittelmeeres
bedürfe, um als Kolonialmacht die Verbindung
mit ſeinen Kolonien aufrecht erhalten zu können.
Frankreich habe in Waſhington große Opfer gebracht und könne nicht
in weitere einwilligen. Es könne nicht zulaſſen, daß die Frage
der Seerüſtungen von der der Land= oder Luftrüſtunge
getrennt werde, denn die nationale Verteidigung bilde ein
einheit=
liches Ganzes. Ferner könne er ſich nicht mit der Abſchaffung
der Unterſeeboote einverſtanden erklären und die
Flotten=
ſtärke müſſe mit der maritimen und kolonialen Bedeutung des Landes
im Einklang ſtehen. Er habe ſich während ſeiner Amtszeit bemüht,
da=
durch den Krieg abgenützte Flottenmaterial zu erſetzen. Zur Zeit befän
den ſich 72 Schiffseinheiten in den Werften, 32 würden
neu in Dienſt geſtellt. Die alte Marine müſſe
ver=
ſchwinden und einer neuen Platz machen. Weiter müſſe das
Luftbauprogramm bis zum Jahre 1932 durchgeführt ſein.
Senator Binagon ſchloß ſeine Ausführungen über die
Nachkriegs=
kriſe im Mannſchaftsbeſtand mit der Erklärung, daß der „Hauch vor
Locarno die über den Meeren flatternde franzöſiſche Fahne nicht
um=
wehen dürfe‟.
* Heſſiſcher Landtag.
Die Ausſprache über das Miniſterium
für Arbeit und Wiriſchaft.
Präfident Adelung eröffnet die Sitzung um 9 Uhr 30 Minuten.
Frau Abg. Birnbaum (D.V.P.) richtet an die Regierung eine
Kleine Anfrage, worin ausgeführt wird, daß durch den neuen Fahrplan
der Reichsbahn Oberheſſen, namentlich aber Gießen, ſchwer geſchädigt
wird.
Miniſterialrat Krapp erwidert, daß ohne genaue Bezeichnung der
beanſtandeten Züge die Regierung keine Schritte unternehmen könne,
wenn jedoch die Schnellzüge gemeint ſeien, ſo ſeien ſchon diesbezügliche
Schritte bei der Reichsbahndirektion Frankfurk erfolgt.
Das Haus ſetzt ſodann die Beratungen bei den Kapiteln 75—99:
Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft, fort.
Abg. Schott (D.V.P.) betont, daß die Wirtſchafts= und Agrarkriſe
nicht behoben werde, wenn nicht der Kapitalmangel beſeitigt werde. Die
Landwirtſchaft ſei beſonders hart von dieſer Kriſe betroffen. Redner ſetzt
ich für den Zollſchutz ein. Die Preiſe für landwirtſchaftliche Produkte
ſeien zu gering. Man führe aus dem Ausland landwirtſchaftliche
Pro=
dukte ein, während auf der anderen Seite die einheimiſche Landwirtſchaft
ihre Produkte nicht abſetzen könne. Der Inlandsmarkt müſſe gefördert
werden. Die Landwirtſchaft habe nicht den Schutz gefunden, den ſtie be
anſpruchen müſſe. Wenn die Landwirtſchaft Geld habe, könne ſie auch
das Handwerk beſchäftigen. Wenn alle Berufsſtände zuſammenarbeiteten,
würde manches beſſer werden. Redner verlangt eine beſchleunigte
Aus=
zahlung der Entſchädigungsgelder für Viehverluſte. Der Weg vom
Er=
zeuger zum Konſumenten muß verkürzt werden. Die Lage im Weinbau
habe ſich erfreulicherweiſe etwas gebeſſert. Wenn auch durch die
Auf=
hebung der Weinſteuer der Konſum des deutſchen Weines zugenommen
habe, ſo ſei doch die Einfuhr ausländiſchen Weins noch viel zu groß. Die
Trockenlegungspläne müßten bekämpft werden. Mit Krediten allein ſei
den Winzern nicht geholfen. Zudem ſeien ſie auch zu ſpät ausgezahlt
worden. Die für die Landwirtſchaftliche Verſuchsſtation eingeſtellten
Be=
träge ſind zu niedrig. Von den Verheißungen der Revolution, Freiheit,
Friede und Brot, habe die Landwirtſchaft bis jetzt nichts gemerkt.
E3 erfolgt ſodann die Abſtimmung über eine Regierungsvorlage, den
Abbau von Lehramtsaſſeſſorenſtellen betr. Es war vom
Hauſe die Aufhebung von 35 Aſſeſſorenſtellen befchloſſen worden, fe zwei
Stellen ſollen nach der Vorlage auf Koſten der Städte Gießen und
Fried=
berg beſtehen bleiben.
Abg. Dr. Werner (Dnatl.) bezeichnet die Vorlage als eine
Un=
gerechtigkeit gegenüber Schotten, das eine Oberſekunda einrichten wollte,
was ihm vom Landtag abgeſchlagen worden war. Er ſtellt deshalb den
Antrag, daß jetzt dieſer Beſchluß rektifiziert wird.
Das Haus beſchließt einſtimmig, entſprechend dem Ausſchußantrage,
die Annahme der Regierungsvorlage.
Abg. Felder (Ztr.) ſetzt ſich mit den Wirtſchaftsfragen
auseinan=
der, ſtellt ſozialpolitiſche Forderungen, verteidigt die Kirche gegen
kom=
muniſtiſche Angriffe und wendet ſich mit ſcharfen Worten gegen den
rigo=
roſen Abbau der Bankangeſtellten und fordert zur Förderung des
ſozia=
len Friedens Berufskammern. Redner wünſcht ferner eine baldige Ver
abſchiedung des Arbeitsloſenverſicherungsgeſetzes und die Beſeitigung
der Wohnungszwangswirtſchaft.
Abg. Dr. Büchner (Dem.) wendet ſich gegen die
Schutzzollforderun=
gen. Redner verteidigt die Kartelle. Die Wirtſchaftskriſe könne von
der Frage der Lohnerhöhung aus nicht behoben werden. Eine Erhöhung
der Löhne würde nur die Kriſe verſchärfen. Das Kernproblem iſt die
Sozialpolitik. Die Wirtſchaft kann bei der gegenwärtigen Lage die
Auf=
bürdung neuer ſozialer Laſten nicht tragen. Anzuſtreben iſt eine
Ver=
mehrung und Verbilligung der Produktion.
Abg. Lautenbacher (Ztr.) verteidigt die Preisbildung im
Hand=
werk. Er wünſcht die baldige Auszahlung der zur Förderung des
Woh=
nungsbaues bewilligten Mittel, damit das Handwerk gewigend
Beſchäf=
tigung finde.
Abg. Scholz (D.V.P.) erklärt, der Gegenſatz, in den man
Land=
wirtſchaft und Wirtſchaft zueinander bringe, ſei unangebracht, da beide
aufeinander angewieſen ſeien. Die Förderung des Exports ſei zwar wich
tig, aber die Stärtung des Inlandsmarktes dürfe dabei nicht vergeſſen
werden. Die Zolltarife ſeien das Mittel für erträgliche Handelsverträge.
Man dürfe dem Ausland, wie das oft von ſozialdemokratiſcher Seite
ver=
langt worden ſei, beim Abſchluß von Handelsverträgen nicht allzu weit
entgegenkommen. Die freie Wirtſchaft ſei anzuſtreben. Ohne
Vermeh=
rung der Produktion wirke eine Lohnerhöhung ſich aus als eine
Vermin=
derung des Reallohnes. Nachdem Redner dann noch auf die Frage der
Parität eingegangen iſt, ſetzt er ſich mit warmen Worten für ein
Arbeits=
dienſtjahr ein. Er iſt der Meinung, daß dadurch mehr als eine Million
Arbeitsloſe Beſchäftigung finden könnten im Intereſſe des allgemeinen
Wohls. Die öffentlichen ſogen, werbenden Betriebe ſeien, wenn ſie
die=
ſelben Steuern bezahlen mißten, wie die privatwirtſchaftlichen Betriebe,
Zuſchußbetriebe. Das Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft könne
ohne Schaden für die heſſiſche Wirtſchaft aufgehoben werden. Die
Lö=
ſung des Arbeitsproblems iſt das Kernproblem des Wirtſchaftslebens,
Die Wirtſchaft kann nur durch Zuſammenfaſſung aller Kräfte wieder
auf=
blühen.
Abg. Galm (Komm.) ſpricht gegen die Einrichtung eines
Arbeits=
dienſtpflichtjahres.
Abg. Weckler (Ztr.) beſchäftigt ſich mit der wirtſchaftlichen Not
und macht Reformvorſchläge.
Schluß der Sitzung 1 Uhr 30 Min. — Nächſte Sitzung
Diens=
tag vorm. 9 Uhr 30 Min.
Hote (Schwarzſtadt) iſt es möglich geweſen, intereſſante
Aufklä=
rungen über die ſibiriſch=ſkytiſche Kunſt zu geben.
Dieſe Kunſt, die ſchätzungsweiſe vor 2000 Jahren beſtanden
hat, zeigt originelle, von chineſiſchen und griechiſchen Einflüſſer
reichbefruchtete Formen. Sie erſtreckt ſich vom Baikalſee bis nach
Ungarn, ja ſcheint ſelbſt nach Skandinavien hin gereicht zu haben.
Der Kunſtwart der Petersburger Eremitage, Profeſſor
Bo=
rovko, welcher als Mitarbeiter Kolſows bei der Bloßlegung
ver=
ſchiedener Grabhügel (Mokry, Werchny u. a.) Hervorragendes
leiſtete, nimmt an, daß der griechiſche Einſchlag in der
früh=
mongoliſchen Kunſt von den griechiſch=ſkytiſchen Städten
Süd=
rußlands herrührt. Die Funde Kolſows zeigen, welch rieſige
Ausdehnung die griechiſche Kultur nahm. Sie erklären weiterhir
eine bis zum heutigen Tage unverſtändlich gebliebene Tatſache:
das Vorhandenſein griechiſcher Einflüſſe in der chineſiſchen Kunſt.
Die Grabhügel, ſogenannte Kurgans, ſind ſchon vor vielen
Jahrhunderten geöffnet und beraubt worden. Trotzdem iſt das
archäologiſche Material Kolſows von hohem wiſſenſchaftlichen
Wert. Gewöhnlich liegt in den Grabhügeln die eigentliche Gruft
10 bis 14 Meter tief unter der Erde. Hier fand man chineſiſche
Nephritſpangen, Futterale für Zöpfe, rot und ſchwarz lackierte
Holzgefäße, von kunſtvoller Hand geſchnitzt, neben griechiſchen
purpurnen Stoffen und Vorhängen, die einige traditionelle
antike Ornamente aufweiſen. Beſonderes Intereſſe beanſpruchen
zwei große Teppiche, deren ſpiralartige Motive von
ſibiriſch=
ſkytiſchen Tierornamenten umrahmt ſind. Als Bandmotiv
wieder=
holen ſich zwei Paare grimmig kämpfender Tiere: Elche gegen
Greife und mongoliſche Stiere (Jaks) gegen phantaſtiſche
Raub=
tiergeſtalten, die als Löwen mit Drachenköpfen anzuſprechen ſind.
Wilhelm Fiſcher=Graz.
Zu ſeinem 80. Geburtstag
Am 18. April feiert der öſterreichiſche Dichter Wilhelm Fiſcher=
Graz ſeinen 80. Geburtstag. Langſam, aber ſtändig wachſend
ging ſein Ruhm weit über das ſteiriſche Land hinaus, überall
dorthin, wo echte Kunſt gewürdigt und geliebt wird. „Die tiefſte
Kraft im Menſchen heißr Gemüt, die Geiſt und Herz
geheimnis=
voll vereint und als der Bildung Mutterboden gilt.‟ Dieſe
eigenen Verſe charakteriſieren am beſten das Weſen dieſes ſtillen
vornehmnen Künſtlers, der jenſeits aller literariſchen
Modeſtrö=
mungen nur immer feſter in der Heimaterde Wurzel ſchlug und
aus dem fruchtbaren Boden Kraft und Leben für all ſeine
Schöp=
fungen ſog.
Wilhelm Fiſcher hat ſeine Jugend in Gegenden verlebt, die
heute dem Kulturbereich der deutſchen Sprache entzogen ſind,
damals aber ihm noch zugehörten. Am 18. April 1846 in dem
Städtchen Tſchakathurn auf der einſt ſteiriſchen, jetzt zu Jugo
ſlawien gehörigen Murinſel geboren, erhielt Fiſcher trotz der
beſchränkten Mittel ſeiner Eltern eine ſorgfältige Erziehung.
Die beiden Anſtalten, das Untergymnaſium in Warasdin und
das Obergymnaſium in Stuhlzveißenburg, an denen er ſeine
Mit=
telſchulbildung genoß, hatten damals deutſche Unterrichtsſprache
und waren auch ſonſt ganz wie die öſterreichiſchen Gymnaſien
eingerichtet. 1865 betrat er als Univerſitätsſtudent zum erſten
Male die Stadt Graz, die ihm zur eigentlichen Heimat werden
ſollte. Er ſtudierte zuerſt Medizin und Naturwiſſenſchaften,
ſpäter klaſſiſche Philologie und Geſchichte. Nachdem er 1870
promoviert hatte, trat er an der ſteiermärkiſchen
Landesbiblio=
thek am Joanneum als Volontär ein. Es war ein Schritt fürs
Leben; denn noch heute gehört Fiſcher, und zwar ſeit 1901 als
Vorſtand, dieſer altberühmten Anſtalt an, die 1811 von den
um die Steiermark ſo hochverdienten Erzherzog Johann
begrün=
det, in beſonders glücklicher Weiſe das Weſen einer gelehrten mit
dem einer volkstümlichen Bibliothek vereinigt.
Wilhelm Fiſchers Erzählungsweiſe iſt eine ganz eigenartige
Er greift nicht mitten hinein in das Gewühl des Alltags, um
daraus ſeine Geſtalten und Bilder zu holen, ſondern wie er es
liebt, ſo einſam über die grünen Matten ſeiner geliebten ſteiriſchen
Berge zu wandern und den Blick weithin ſchweifen zu laſſen
nach fernen blauen Höhen, in waldige Täler, zum leuchtenden
Firmament, ſo ſieht er auch die Menſchen ſeiner Erzählungen
verklärt vom Schimmer jener Romantik, die ein Grundzug des
deutſchen Weſens ſelbſt iſt.
Sein erſter großer Roman „Die Freude am Licht” (ſiehe
Hausſchatzbuch 42/43, Verlag Joſef Köſel u. Friedrich Puſtet
München) enthält die Entwicklungsgeſchichte eines armen
Waiſen=
knaben, der, von edler Abkunft, ſchon in früher Jugend in
nied=
rige Verhältniſſe gerät, aber ſich durch eigene Kraft den Platz im
Leben erringt. „Die Freude am Licht” darf vielleicht als das per
ſönlichſte unter des Dichters Werken gelten, da hier wohl am
meiſten ſein eigenes Weſen ſich offenbart. Die ſtolze Reihe der
vielen Erzählungen, Novellen und Romane des ſchaffensfrohen
zur höchſten Reife emporgeſtiegenen Jubilars wird gekrönt durch
ſein neueſtes Werk „Das Licht im Schatten” (Verlag Joſef Köſel
u. Friedrich Puſtet, München). Der Träger der Handlung, Her=
mann von Herting, eine feingebildete, ſtarke Perſönlichkeit,
ver=
körpert die deutſche Seele, die in ſturmvoller Zeit ungeſchwächt
und zukunftsvertrauend bleibt.
In ſeinem unbeugſamen Idealismus auf der Grundlage der
chriſtlich=germaniſchen Ethik ſtellt ſich Fiſchers dichteriſches Wirken
als ein Feſthalten und Weiterentwickeln unſerer beſten
litera=
riſchen und kulturellen Ueberlieferungen dar und ſichert ihm einen
eigenen ſelbſtändigen Platz in der Geſchichte unſeres
zeitgenöſſi=
ſchen Schrifttums.
C.K. Affen=Nerven. Einen eigenartigen Weg zum Studium
der Nervenkrankheiten hat der Direktor des Pſycho=Biologiſchem
Inſtituts des amerikaniſchen Hygiene=Amtes, Dr. G. V.
Hamil=
ton, eingeſchlagen, indem er nämlich in einem beſonderen
Affen=
dorf, das er ſich in Kalifornien eingerichtet hat, die Nervem der
Affen erforſchte. „Der Menſch,” ſo erklärt er, „iſt durch die
Zivi=
liſation dazu erzogen, ſeine natürlichen Triebe unter Masken zu
verbergen, und es iſt ſehr ſchwierig, unter dieſen „
Kulturſchich=
ten” die wahre Perſönlichkeit zu erkennen. Der Affe dagegen,
der dem Menſchen doch ſo vielfach ähnlich iſt, handelt noch nach
den erſten Impulſen und kennt keine Verſtellung. Ich habe
zwi=
ſchen den Nerven der Affen und der Menſchen überraſchende
Ge=
meinſamkeiten gefunden, und wenn mich ein Nervenkranker
kon=
ſultiert, ſo frage ich mich oft: „Wie würden ſich meine Affen in
einem ähnlichen Falle benehmen?” und komme dadurch zu einer
richtigen Diagnoſe. In meinem Affendorf zu Montecito habe ich
23 Affen beiderlei Geſchlechts von allen Arten und Größen. Dieſe
Tiere ſind leicht erregbar, äußerſt neugierig in Liebe und Haß,
in Freundſchaft und Streit, benehmen ſie ſich ganz ſo wie die
Menſchen. Ein Affe kann z. B. das Gefühl der Minderwertigkeit
ebenſowenig ohne Störung ſeines Nervenſyſtems ertragen wie
ein Menſch, und er iſt ſehr geübt darin, ſich ſelbſt einzureden
daß er doch ein tüchtiger Burſche iſt. Auch der Affe haßt nichts
ſo wie Langeweile und verlangt Abwechſlung. Dieſes
beſtän=
dige Suchen nach neuen Senſationen iſt einer der wichtigſtem
Züge, der dem Affen und dem Menſchen gemeinſam iſt. Ein Affe,
der ein neues Vergnügen entdeckt, wird dadurch ſo angeregt und
in gute Stimmung gebracht wie ein Menſch. Das kann man
auch in der Ehe beobachten. Zwei Affen verſchiedenen Geſchlechts,
die längere Zeit allein im Käfig gehalten werden, bekommen
einander mit der Zeit furchtbar über: der Mann ſucht ſich
Ab=
wechſlung, indem er das Weibchen quält; dann erfolgt eine
rüh=
rende Verſöhnung, und dann zanfen ſie ſich von neuem .. ."
Nummer 106
Seite 4
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Ernst Dürre
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Nummer 106
Samstag, den 17. April 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 17. April.
*Der Herrngartenberg.
Der Herrngartenberg ſoll abgetragen werden. Er iſt zwar
nieman=
dem im Weg, er beengt weder die Schloßgartenſtraße, noch die Frankfurter
Straße, noch den Herrngarten ſelbſt. Aber er ſoll abgetragen werden,
weil man von ihm die Erde, die zur Einebnung des Ebertplatzes nötig
iſt, am billigſten gewinnt. Ein anderer Grund beſteht nicht. Erinnert
das nicht an die Zeiten vor 70 oder 80 Jahren, wo man alte
Stadt=
mauern und Tore Burgen, Kirchen und Klöſter als Steinbrüche benützte,
weil ſie nach der Anſchauung der damaligen Zeit keinen Zweck mehr
hat=
ten, weil ihr urſprünglicher Zweck durch den Fortſchritt in Verkehr, in
Wirtſchaft und Weltanſchauung oder durch den Wechſel der
Beſitzverhält=
niſſe überholt ſchiens
Welchen Zweck hatte einſt der Herrngartenberg? Man ſagt, er ſei
aufgeworfen worden, um einen Ausſichtspunkt zu geben über die Mauer
hinweg ins weite Feld, denn das Gelände im Norden und Weſten war
ja noch unbebaut. Das wird richtig ſein. Aber ſchon darin liegt ein
gewiſſer Denkmalswert, daß man beim Beſteigen der Anhöhe ſich ſagt:
Hier draußen ſtanden vor hundert Jahren keine Häuſer, der ganze
Garten lag ringsum in freier Natur. Ein Denkmalswert, gewiß als
ſol=
cher nicht allzu hoch, aber immerhin nicht weſentlich geringer als der
Wert der Stadtmauerreſte an der Hinkels aſſe und am Pädagog. Nun
war aber ganz gewiß nicht nur der Blick ins Freie, ſondern auch ein
Blick auf die Anlagen des Gartens herab von Bedeutung. Wir wiſſen
ja von anderen Parks, daß man in fuiherer Zeit gern künſtliche Berge
herſtellte, auf ihnen ſogar kleine Tempel errichtete, und zwar nicht nur
am Rando, um ins Freie zu ſchauen, ſondern auch in der Mitte der
An=
lage. Im Engliſchen Garten in München finden ſich mehrere ſolcher
künſtlich aufgeworfener Hügel= Die Schönheiten eines Parkes, die
Wie=
ſenflächen und Wegeführungen erſcheinen eben aus der Höhe anders als
zu ebener Erde geſehen, bieten Reize anderer Art. Man nehme ſich nur
die Mühe und ſteige einmal hinauf auf den Herrngartenberg, und man
wird auch jetzt noch belohnt werden. Dabei beachte man, wie ſchön in
leichter Krümmung die Rampe geführt iſt, welche Flächen und gegen den
Nordwind geſchützten Buchten durch ſie gebildet werden, wie prächtig die
Bäume gerade in dieſer Bucht wirken — anders, als auf den ebenen
Wieſen.
Man beachte aber auch daß der Berg in dieſer Ecke dem Erholung
Suchenden in wohltuender Weiſe die Außenwelt verbirgt, daß er ſich hier
abgeſchloſſener, beruhigter fühlen kann als an anderen Stellen des
Par=
kes. Und was iſt der Berg nicht den Kindern, die an ihm ſpielen? Ihnen
iſt er wirklich ein Berg, mögen ſie an ihm hinaufklettern oder mögen ſie
im Winter — mitten in der Stadt! — eine Rodelbahn an ihm finden.
Für Unzählige, die einſt in ihrer Kindheit an ſeinen Hängen geſpielt
haben, bedeutet er heute noch eine köſtliche Jugenderinnerung. Und die
Kleinen, die man jetzt dort ſpielen ſieht, werden noch im Alter ſich
ver=
wundert fragen: Warum nur hat man einſt den ſchönen Berg
abge=
tragen?
Gewiß, der Berg iſt kein Kunſtwerk, keine archäologiſche
Merkwürdig=
keit, wie es die alten Kirchen und Burgen waren, die man einſt um der
Steine willen niederriß — aber der Geiſt, der jetzt dem Berg zu Leibe
geht, iſt kein anderer als der, der jenen Bauten das Todesurteil ſprach:
Der Kubikmeter koſtet einige Pfennige weniger, wenn ich ihn hier hole,
als wenn ich ihn einige Kilometer weiterher herbeiſchaffe. Es iſt
der=
ſelbe Geiſt, der auch ſchon den Herrngartenteich mit der Erde desſelben
Berges hatte zuſchütten laſſen wollen. Den Teich zu erhalten — Gott ſei
Dank, daß er bleilt! — iſt immerhin eine koſtſpielige Sache, während
bier bei der Beförderung der Erde zum Ebertplatz nur eine ganz geringe
Summe geſpart werdon würde, eine Summe, die überhaupt der
Erwäh=
nung nicht wert iſt, wenn man bedenkt, daß im übrigen ſür Wege, für
Konzertplätze, Laubengänge 85 000 Mark aufgewendet werden. Das ſind
Neuerungen, die niemals den Gemütswert ſich erwerben werden, den der
Herngartenteich für Tauſende beſitzt.
Walbe.
— Heſſiſches Landestheater. In der heute nachmittag 3 Uhr im
Großen Haus ſtattfindenden Aufführung von Verdis „Rigoletto”
ſingt Fritz Meurs als Gaſt auf Anſtellung die Partie des Sparafucile.
Die Mieter des Landestheaters werden auf die
Be=
kanntmachung der Generaldirektion im Anzeigenteil der heutigen
Num=
mer, betr. Erneuerung der Mieten ſir die Spielzeit 1926/27,
aufmerkſam gemacht.
— Reichsgeſundheitswoche. Auf Anregung des Verbands Darmſtädter
Frauenvereine ſpricht im Rahmen der Reichsgeſundheitswoche Obſtbau
lehrer Baumann aus Buchenbach i. Br. am Donnerstag, den 22. 4.,
abends 8 Uhr, in der Aula des Ludwig=Georg=Gymnaſiums über das
Thema: Was jedermann von der Früchteverwertung und neuen
Er=
nährungsforſchung wiſſen muß. Hierzu lädt der Stadtverband
Darm=
ſtädter Frauenvereine herzlich ein. Zur Deckung der Koſten wird ein
Eintrittsgeld von 0,30 Mk erhoben, Karten ſind im Vorverkauf zu haben
im Verkehrsbüro, Volkshochſchule und Haus der Jugend, Stiftſtraße 45.
* G=ſellenprüfung 1926. Am Sonntag, den 18. April, vorm. 9.45 Uhr,
findet im Städtiſchen Saalbau eine Morgenfeier, ſtatt zur
feier=
lichen Ueberreichung der Geſellenbriefe für die zu Oſtern beſtandenen
Prüflinge aller Gewerbe und der Induſtrie. Die Feier wird eingeleitet
durch das Städtiſche Orcheſter unter Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters
a. D. H. Hauske, eines Männerchors und Anſprachen. Die
Mitglie=
der des Ortsgewerbevereins und der Handwerkervereinigung, der
ange=
ſchloſſenen Innungen und Vereinigungen, die Gehilfenſhaft, Freunde
und Gönner ſind aufs herzlichſte eingeladen. Der Eintritt iſt für
jeder=
mann frei. Pünktliches Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich, da zu
Be=
ginn der Feier die Türen geſchloſſen werden, um Störungen zu
vermei=
den. (Siehe heutige Anzeige.)
* Der Heſiſche Automobil=Club ließ in der Fachſchule für Elfenbein=
und Holzſchnitzerei Erbach i. Odw. unter Leitung des Herun Direktors
Schulze für ſeine am 18. April ſtattfindende Fuchsjagd einen Siegerpreis
herſtellen. Derſelbe ſtellt eine in Eichenholz mit Eichenlaub umrankte
Tablette dar; in der Mitte iſt das Jaadſchloß Eulbach des Erbarafen
Alexander zu Erbach=Erbach von Künſtlerhand in wunderbarer Schmitzerei
eingelaſſen. Zu dieſer Tablette gehören außerdem noch ſechs ſilberne
Becher. Der Preis iſt zur Zeit bei Herrn Juwelier Schmidt,
Wilhel=
minenſtraße 7, ausgeſtellt.
— Die Herrngarten=Morgenkonzerte des Städtiſchen Orcheſters
er=
freuen ſich mehr und mehr der Beliebtheit in allen Kreiſen der Stadt,
wie der rege Beſuch der Konzerte beſtätigt. Aus dem morgigen
Pro=
gramm ſeien hervorgehoben: Choral. Lobe den Herun”, Nicolai:
Luver=
türe zu den „Luſtigen Weibern”, Rich. Wagner: Einzug der Gäſte aus
„Tannhäuſer”, Verdi: Finale aus „Aida‟, Czihulka: „Pfingſten in
Flo=
renz”, Strauß: „Morgenblätter”, Walzer. Die Leitung liegt in den
Händen des Herrn Hugo Hauske. Siehe Anzeige.)
— Die Stenographenvereinigung „Gabelsberger‟ Darmſtadt macht
auf die am Dienstag, den 20. April, in ihren Unterrichtsräumen in der
Handwerkerſchule (Ecke Karl= und Niedeu=Ramſtädter Straße)
beginnen=
den neuen Kurſe in Reichskurzſchrift und Maſchinenſchreiben
be=
ſonders aufmerkſam. Den wirtſchaftlichen Verhältniſſen entſprechend iſt
das Unterrichtsgeld für den Anfängerkurſus in Reichskurzſchriſt auf
6 Mk. herabgeſetzt worden. Die Kurſe ſelbſt stehen unter der Leitung
ſtaatlich geprüfter Lehrer der Stenographie. (Siehe heutige Anzeige.)
— Bayern=Verein Darmſtadt. Am Sonntag, den 18. Abril,
nachmit=
tags 4 Uhr, begeht der Bahern=Verein im Konkordiaſaal ſeine
Früh=
lingsfeier. Ein reichhaltiges Programm mit bayeriſchen
Chor=
geſängen, Original=Schuhplattler=Aufführungen und zwei urbayeriſchen
heiteren Dialektſtücken wird den Beſuchern einige genußreiche Stunden
bereiten. Der Verein, der die Liebe zur Heimat und die Sitten und
Ge=
bräuche wachzuhalten ſich zur Aufgabe geſtellt hat, erfreut ſich einer
be=
ſonderen Beliebtheit und Sympathie. Es werden ſich auch bei dem
Frühlingsfeſte die willkommenen Gäſte und Landsleute einfinden, um
mal wieder einige urbayeriſche Stunden zu genießen. Der Eintritrspreis
iſt mäßig berechnet, ſo daß es auch Minderbemittelten ermöglicht wird,
an der Feier teilzunehmen.
* Der Sparerbund veranſtaltet am Dienstag, den 20. April, im
Saal=
bau eine öffentlicheVerſammlung in der
Oberlandesgerichts=
präſident Dr. Beſt, M.d.R., über das Thema. Volksbegehren für eine
gerechte Aufwertung” ſprechen wird. Eintritt frei. Näheres ſiehe die
heutige Anzeige.
— Die Hauptlandesvorſtandsſitzung der Ver. Rentenempfänger findet
am Sonntag, den 18. April, vormittags, in der Ludwigshalle ſtatt. Die
Mitgliederverſammlung iſt nachmittags im großen Saale der
Ludwigs=
halle, Obergaſſe.
* Ausſiellung von Geſellenſtücken.
Heute und morgen findet eine Ausſtellung von Geſellenſtücken und
Arbeitsproben der Lehrlinge, die in dieſem Jahre zu Oſtern ihre
Geſel=
lenprüfung beſtanden haben, ſtatt. In überſichtlicher Weiſe ſind, wie
alljährlich, in dem Ausſtellungsgebäude auf der Küinſtlerkolonie,
Mathil=
denhöhe, die ſauber ausgeführten Geſellenſtücke aller Fachgruppen
auf=
gebaut. Im erſten Raum befinden ſich die Arbeiten der Junggeſellen des
Schneidergewerbes, dann folgen in den übrigen Räumen die Stücke der
anderen Gewerbe, der Buchdrucker, Bäcker. Uhrmacher. Maler und
Lak=
kierer, der Schreiner, Tiſchler uſw.; in einem beſonderen Raum die
der Lehrlingsabteilung der Reichsbahn, und ferner die Stücke der
Ma=
ſchineninduſtrie. Vor dem Erfriſchungsraum iſt von der Firma Salwey
u. Co. ein Radioapparat ausgeſtellt. Der Verſtärker des
Telefunkenlaut=
ſprechers iſt von Junggeſelle eingebaut. Da der Apparat während der
beiden Tage der Ausſtellung ſtändig bedient wird, und hauptſächlich auf
Auslandsempfang eingeſtellt iſt, und da der Beſuch der Ausſtellung frei
iſt, wird jedem Beſucher hier Gelegenheit geboten, neben der Beſichtigung
einer intereſſanten und ſchönen Ausſtellung einem Radionkonzert oder
„Vortrag beizuwohnen. Die Gegenſtände der Junggeſellen zeugen davon.
daß durch Fleiß und Energie viel erreicht werden kann und daß die
Aus=
bildung des Nachwuchſes des Gewerbes und Handwerks in Darmſtadt von
hervorragend geeigneten und pflichtbewußten Perſönlichkeiten
vorgenom=
men und beaufſichtigt wird. Jedes einzelne Geſellenſtück iſt, mit dem
Namen des betreffenden Junggeſellen, dem des Lehrmeiſters, mit
An=
gabe der Lehrzeit und der auf das Stück verwendeten Arbeitszeit
ver=
ſehen.
Die Eröffnung der Ausſtellung erfolgte bereits geſtern nachmittag
im Beiſein von geladenen Gäſten, unter denen man als Vertreter der
Stadt Herrn Bürgermeiſter Burbaum, ferner Herrn Direktor Dr. Kübitz,
den Vertreter der Reichsbahn, das Lehrerkollegium der Gewerbeſchule
uſwv. bemerkte. Der erſte Vorſitzende des Geſellenprüfungsausſchuſſes des
Ortsgewerbevereins und der Handwerkervereinigung Darmſtadt. Herr
Ga Kraus, begrüßte die Anweſenden und dankte für das zahlreiche
Erſcheinen. Ein neuer Jahrgang trete ein in die Werkſtatt und ein neuer
trete aus. Es ſei keine leichte Aufgabe, alljährlich die Ausbildung der
Lehrlinge und die Abſchlußarbeiten in Verbindung mit einer Ausſtellung
zu erledigen, aber im Intereſſe der Junggeſellen werde dieſe Mühe gern
übernommen. Erfreulich ſei das Hand=in=Handarbeiten der Schule mit
den ausbildenden Organen. Es ſei zu hoffen und zu wünſchen, daß auch
beim Publikum weitgehendſt dieſen Ausbildungsarbeiten das nötige
Ver=
ſtändnis entgegengebracht werde. Er freue ſich über die vorziglichen
Arbeiten der nunmehrigen Junggeſellen in dieſem Jahre. Er hoffe, daß
die Junggeſellen auch im ſpäteren Leben ſich weiter ausbilden, um bald
Meiſter ihres Berufs zu werden. — Anſchließend ſprach Herr Direktor
Schenck, der auf die hohe Bedeutung der richtigen Heranbildung der
Lehrlinge hinwies und betonte, daß es gelte, mit Ausdauer und
Pflicht=
treue weiter zu arbeiten. Auch dieſes Jahr ſeien große Fortſchritte zu
verzeichnen. Erfreulich ſei das vorbildliche Zuſammenarbeiten von
Hand=
wvert und Induſtrie in Darmſtadt. Für ſie ſei das Wohl der Lehrlinge,
auich im Intereſſe des Handwerks, der Induſtrie und der deutſchen
Volks=
wirtſchaft der oberſte Grundſatz. Man müſſe auch weiter auf die
Zu=
kunft vertrauen und auf einen Aufſtieg des daniederliegenden deutſchen
Handwerks und Gewerbes in den folgenden Jahren hoffen. Nach kurzen
Uebergangsworten verbreitete ſich Herr Göbel, über die Praxis der
Ausbildung der Lehrkinge in der Maſchinenfabrik Schenck. Hauptgewicht
wird bei dieſer Firma darauf gelegt, daß die Pſychologie der Lehrlinge
beachtet wird, eine Steigerung der Leiſtung von leichteren zu ſchwereren
Arbeiten erfolgt, und möglichſt fähige und wenig wechſelnde
Ausbildungs=
kräfte die Lehrlinge heranbilden. Ein großer Lehrplan der Lehrwerkſtatt
veranſchaulichte dieſe ſehr intereſſanten Ausführungen, die allgemeinen
Beifall fanden. — Herr Direktor Schenck dankte beſonders Herrn
Bür=
germeiſter Buxbaum, der die Beſtrebungen des Gewerbes und
Hand=
werks in der Ausbildung durch weitgehendſtes Entgegenkommen äußerſt
ſtarke fördere; den gleichen Dank zollte er Herrn Direktor Dr. Kübitz und
dem Lehrerkollegium. — In einem kurzen Schlußwort gab der erſte
Vorſitzende Herr Kraus nochmals der Hoffnung auf ferneres gutes
Zuſammenwirken Ausdruck. Es ſchloß ſich eine Beſichtigung der
Aus=
ſtellung an, gelegentlich der ſich alle Teilnehmer ſehr lobend und
befrie=
digt üher das Geſehene ausſprachen.
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(5363a
* Menſch und Tier im Urwald. Der bekannte Afrikareiſende Hans
Schomburgk hielt geſtern abend im Städtiſchen Saalbau einen
Licht=
bildervortrag unter dem Titel „Menſch und Tier im Urwald‟. Es
ver=
barg ſich dahinter wohl einer der feſſelndſten Tierfilme, die in Darmſtadt
gezeigt wurden. Schomburgks Name iſt mit der Entdeckung des
Zwerg=
flußpferdes verknüpft. Die Reiſe nach Afrika, die im Film vorgeführt
wurde, fiel in die Jahre 1923 und 24; ſie wurde auf dem
Woermann=
dampfer „Wadei” von Hamburg aus angetreten, führte über Notterdam
nach Los Palmas, Teneriffa, nach Bathurſt in Gambia, dem erſten
afrika=
niſchen Hafen. Weiter ging es dann über Freetovn nach Monrovia, der
Hauptſtadt von Liberia, zugleich der Ausgangspunkt der Expedition.
Waren ſchon die bisher gezeigten Filmaufnahmen von ſtarker
Eindrucks=
kraft, ſo ſteigerte ſich dieſe bei den Aufnahmen vom Leben und Treiben
der ſtark europäiſierten Negerbevölkerung in Liberia. Grotesk wirkte
ein Umzug einer Freimaurerloge mit Negern in Zylindern und
abſonder=
lich gekleideten Frauen. Die Feier des Einzugs des neugewählten
Prä=
ſidenten der Negerrepublik wirkte mit ihrem Pomp wie eine nicht ganz
geglückte Nachahmung europäiſcher Sitten. Andere Aufnahmen, wie die
von der Jugendwehr, wirkten dafür erfreulicher. Szenenbilder von
Jugendſpielen, vom Leben in Kentown, wo ganz ausgezeichnete Seeleute
wohnen, ſprechen für ſich ſelbſt. Eine Fahrt durch Mangrovenwälder im
Küſtengebiet ſchloß ſich an. Bei dieſer Gelegenheit konnte das ſeltſame
geradezu komiſch wirkende Treiben von Landkrabben beobachtet werden
und die über das Land weglaufenden Bomifiſche. Ein Beſuch der
Strom=
ſchnellen des St. Paulfluſſes machte mit den Webervögeln und
Kuh=
reihern bekannt. Nach dieſer Einleitung gab bei der Fahrt in den
eigent=
lichen Urwald der Forſchungsreiſende Schomburgk ſelbſt die
Erläuterun=
gen. Er ſprach von ſeiner Sehnſucht nach Afrika, das er wegen des
Welt=
krieges 10 Jahre lang nicht geſehen hatte, von den Schwierigkeiten einer
Expedition und von den Strapazen, dagegen ſchätzte er die Gefahren
nicht ſo hoch ein. Aus der Fülle der Bilder, die mit trefflichen
Erläu=
terungen verſehen waren, ſeien hervorgehoben die vielen Filme aus dem
Leben der Neger, die Krokodile, eine Straußenjagd, ein Leopard,
Kroko=
dilwächter Vögel. Affen, Zwergflußpferde uſw. Um eine Einförmigkeit
zu vermeiden, wechſelten ſtets Filme, die z. B. Sitten und Gebräuche von
Negerſtämmen, namentlich Tänze, zeigten, mit den Tierfilmen ab. Es
waren alles ſehr lehrreiche Vorführungen. Den Dank daſüir ſtattete die
Zuhörerſchaft am Schluſſe der Vorführungen durch lebhaften Beifall ab.
* Schwerer Unfall. Geſtern fuhr ein Radfahrer aus der
Heidelberger=
ſtraße in die Hermannſtraße. Ein Auto, das den gleichen Weg nahm,
kam noch vor der Straßenbahn in die Hermannſtraße und erfaßte den
Radfahrer von hinten. Der junge Mann wurde mit Kopfverletzungen
und kompliziertem Armbruch von der Sanitätswache v. N. Kr. ins
Krankenhaus überſüihrt.
Im Monat März 1926 wurde die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr
zehn=
mal glarmiert, und zwar bei 3 Mittelfeuern, 1 Kleinfeuer, 4
Kamin=
bränden und 2 ſonſtigen Hilfleiſtungen. Krankentransporte kamen 71
zur Ausführung. In 8 Fällen erfolgte auf der Feuerwache erſte
Hilfe=
leiſtung. Verſuchte Transporte waren 9 zu verzeichnen.
Das neue „Seifenhaus am Schillerplatz” bietetalsgröſtes
Spezialgeſchäift viele Vorteile. BeachtenSie die 5
Schau=
fenſter. — Wiederverkäufer Fabrikpreiſe.
(48270
—Männerchorkonzert. Man ſchreibt uns: Das mit ſo großer
epan=
nung in hieſigen wie auswärtigen Sänger= und Muſikkreiſen erwartete
erſte Männerchor=Konzert der unter Leitung des Herrn Muſikdivektor
und Komponiſten Robert Herber ſtehenden Geſangvereine (700 Sänger),
findet nun beſtimmt am 25. April, nachmittags 4 Uhr) im Städtiſchen
Saalbau ſtatt. Das mit der Arrangierung beauftragte Orthſche Männer
quartett=Darmſtadt hatte zu Gunſten der Ausſtellung „Mutter und Kind”
das Konzert auf vorgenanntes Datum verlegt, und verweiſt nunmehr
durch Plakatanſchlag auf Programmfolge und Kartenverkauf. Acht
Männerchöre — ſich gegenſeitig his jetzt völlig fernſtehend — bringen
wahre Perlen von Volksliedern (Original=Kompoſitionen und Kunſtchöre
erſter Kapazitäten) und zu einem Klangkörper von 700 Sängern
ver=
einigt, auch zwei Maſſenchöre in größter Vollendung zu Gehör. Daß
man den Männerchören das ihnen gebührende Intereſſe allerſeits
ent=
gegenbringt, wird von den Männerchören ſehr hoch eingeſchätzt und hat
zur Folge, daß gut geſchulte Chöre üich immer mehr an ſchwerere und
größere Werke heranwagen und zur Aufführung bringen. Da nicht
ſonderlich viel Karten wegen der begrenzten Raumverhältniſſe zur
Ver=
ſügung ſtehen und die mitwirkenden Sänger einen großen Teil der
Plätze belegen, iſt zu empfehlen, ſich rechtzeitig Karten in den durch
Plakate bekanntgegebenen Vorverkaufsſtellen zu ſichern.
Sein 25jähriges Dienſtjubiläum feierte am 14. April der Prokuriſt
der E. Bekkerſchen Buchdruckerei, Herr A. Köhler. Die
Inhaber der Firma begingen den Tag zuſammen mit den Angeſtellten
und der Arbeiterſchaft in einer einfachen, aber eindrucksvollen Feier.
Rundfunkſtörungen im beſetzten Gebiet. Der interalliierte
Nach=
richtenchef hat darüber Klage geführt, daß infolge unvorſichtiger
Hand=
habung der Rückkoppelung bei Rundfunkempfangsapparaten der
mili=
täriſche Funkverkehr erheblich geſtört werde. Um Weiterungen und
Gegenmaßnahmen der Beſatzungsbehörden zu vermeiden, werden alle in
Betracht kommenden Hörer mit Rückkoppelungsapparaten aufgefordert,
ihre Apparate vorſichtiger zu handhaben.
— Hüttenbauverein Darmſtadt e. V. Wir machen die Mitglieder
auf die am Donnerstag, den 22. April, abends 8½ Uhr, bei Sitte
ſtatt=
findende Hauptverſammlung aufmerkſam. Da der Bau der
Hütte beſtimmt Anfang Mai in Angriff genommen wird, haben die
Mit=
glieder Gelegenheit, in der Verſammlung, die ausführlichen Baupläne
kennen zu lernen. Die beiden Architekten, Herr Reg=Baurat Hofmanm
und Herr Emminghaus, werden die einzelnen Zeichnungen erläutern.
— Bund der Leibgardiſten. Der Ausflug der Vereinigung früherer
Leibgardiſten findet nicht, wie uns mitgeteilt worden war, nächſten
Sonn=
tag, ſondern erſt am Sonntag, den B. April, ſtatt. Näheres
folgt noch.
— Im Schloßmuſeum finden täglich (außer Samstag) Führungen
vormittags um 11 Uhr und 11½ Uhr ſtatt.
Lokale Veranfialtungen.
Die Hiernnter erſchelnenden Netiuen ſird ausfhlleüiich ais Himweiſe auf Anzeigen zu betrachten.”
m ſteinem Falle ſroendwie ale Beſprechung oder Krick.
—Konfirmanden! Alle laden wir Euch, ſowie auch Eure
An=
gehörigen, herzlich ein zu einem Jugendabend am Sonntag, 18. April,
im großen Saale der Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Darbietungen
muſi=
kaliſcher und deklamatoriſcher Art ſowie eine Anſprache des Herrn
Stadt=
miſſionars Semmel über de
s intereſſante Thema „Junge, glückliche
Men=
ſchen — wie werden ſie es2” werden das Programm des Abends bilden.
Seitens unſeres Rhein=Main=Verbands wird Euch Sekretär Nöll begrüßen.
außerdem wird Herr Dr. Lo aus China, ein Freund unſeres Bundes,
zwei Lieder in ſeiner Sprache ſingen. Gern hoffen wir. Euch zahlreich
begrüßen zu dürfen. Die Veranſtaltung beginnt um 8 Uhr.
Jugend=
bund für entſchiedenes Chriſtentum. (Siehe Anzeige.)
Kunffnotizen.
Ueder Werke, Künftier und künſtleriſche Deranſfeltungen, deren im Nachſtehenden Gredhnune
geſchlebt, behält ſich die Redaklion ibr Urtell vos
— Das Duell um Mitternacht. Mit zu den ſpannendſten
Szenen des Films „Der Roſenkavalier” von Richard Strauß, zählt das
Duell zwiſchen dem Marſchall, von Paul Hartmann dargeſtellt, und
Oktavian, von Jaque Catelain verkörpert. Richard Strauß hat die Muſik
ſeines weltberühmten Werkes dem Film angepaßt und neue
Kompo=
ſitionen hinzugefügt. Michael Bohnen ſpielt die Rolle des Ochs von
Lerchenau, Robert Wiene, der geniale Regiſſeur der Pan=Film A.=G.,
Wien, führt die Regie. Das Aufſehen erregende Filmwerk gelangt im
Union=Theater zur Aufführung.
— Reſidenz=Theater: Die deutſche Filminduſtrie hat in
dem Film „Menſchen untereinander” ein Werk geſchaffen, das
ein ganz großer Erfolg auf dem Weltmarkt wird. Der Film zeigt uns
das Leben der Bewohner eines Berliner Mietshauſes. Es iſt wirklich8,
ein intereſſantes Haus, dieſes alte Geheimratshaus, mit der Gips=
Renaiſ=
ſancefront und den Niſchenfiguren auf dem Treppenflur. Als Berlin
noch eine ruhige Mittelſtadt war, wurde es für den behäbigen Wohlſtand
gebaut. Mit dem Wandel der Zeiten haben ſich auch die Bewohner nach
und nach geändert. Heute tanzen täglich zweimal leichte Mädchenfüße
dieſe alte Patriziertreppe hinauf und herunter. Ballettmädels, die in der
dritten Etage bei Sonja Jpanowma (Olga Limbung) ausgebildet werden
und das alte Treppenhaus durchlärmten, als flattere eine Schar Sperlinge
durch. — An beſtimmten Abenden der Woche ſieht dieſe Treppe andere
Beſucher. Ria Riearda Roda (diskrete Heiratsvermittelung „auch in
ver=
zweifelten Fällen” — dritte Etage rechts, bitte ſtark klingeln!) gibt ihre
zwangloſen Geſellſchaften. Huſchende Frauenſchritte gleiten die Treppe
hinauf und taſten ſich, auf zärtliche Arme geſtützt, wieder hinab. Darüber,
in armſeligen Manſardenwohnungen die blanke Not: Ein alter,
halb=
erblindeter Klavierlehrer, Paul Bildt), ein Ballonhändler (Berthold
Neißig), der ſeine luftige Ware lieber in fröhliche Mädchenhände dwüickt,
als ſie mühſam abzuſetzen. Und nun wirbeln die Schickſale dieſer
Men=
ſchen mit denen aus der wohlhabenden erſten und zweiten Etage, der
Portierwohnung im Erdgeſchoß und aus dem Hinterhauſe durcheinander
wie bunte Herbſtblätter im Winde ſpielen. Da iſt der Regierungsaſſeſſor
Köhler (Alfred Abel) im zweiten Stock. Seine Frau Gertrud — ver
wöhnt, jung und ſchön — verbüßt eine längere Gefängnisſtrafe.
Sie
hatte das Unglück, einen Menſchen zu überfahren und zu töten. Im
Gefängnis gibt ſie ihrem Kinde das Leben. Aber ein ſtarres Reglement
nimmt es ihr nach ſechs Monaten fort. Nar die endliche Bewilligung
einer Bewährungsfriſt verhütet, daß ihr eigenes Leben daran zerbricht.
Aud Egede Niſſen ſpielt dieſes Frauenſchickſal in ihrer feinen,
ſeelenvol=
len Art. Auch in die Wohnung gegenüber tappt das Schickſal hinein,
ein derber Spaßmacher, deſſen Scherz in blutigem Hohn endet. Hier
wohnt die Hauseigentümerin Frau Büttner, eine „Witwe in den beſten
Sahren‟ Erika Gläßner, in molliger Ueppigkeit. — So hat jeder Mieter
ſeinen eigenen Noman, der uns in dem Film unter der meiſterhaften
Negie vor Augen geführt wird.
* Palaſt=Lichtſpiele: „Die Brüder Schellenberg”.
Aus einem packenden Roman iſt ein packender Film geworden .. .."
Willy Haas nahm den Roman und formte daraus ein Manuſkript, das
die lebendig bewegte Handlung der aradlinig geſtalteten Charaktere des
Vorbildes im weſentlichen beibehält, die epiſche Breite des Romans aber
zuſammenballt zu ſteil aufſteigenden dramatiſchen Höhepunkten. Karl
Grune als Regiſſeur hat dieſes Filmbuch in Bilder umgewandelt . ...
in Bilder von anſchaulicher Plaſtik, überzeugend und fortreißend. Im
Mittelpunkt der Darſtellung ſteht Conrad Veidt, der beide Brüder
Schel=
lenberg — Wenzel und Michael — gleichzeitig ſpielt eine
ſchauſpiele=
riſche Leiſtung von ganz hohen Graden: Wenzel, den Eroberer, kalt,
ele=
gant kurz und klar, und knav”, beherrſcht bis zu dem Augenblick, in dem
der Wahnſinn in ihm ausbricht, furchtbar in ſeinem Naſen erſchütternd.
wie er dann zuſammenbricht, und als armer, müder Greis Frieden ſucht
beim Bruder Michgel Michael den Schwärmer, ſanft, gütig,
ver=
ſtehend und verzeihend, behutſam und betulich, doch klar und gerade in
der Durchführung dieſer ſo gezeichneten Geſtalt. Neben dieſer ganz
großen Leiſtung Veidts ſteht die ſchöne Lil Dagover auf ſchwerem Poſten.
Sie behauptet ſich, kapriziös, elegant=frivol, und liebenswrdig=raffiniert.
Glänzend die Photographie Karl Haſſelmanns.
Tageskalender für Samstag, den 17. April 1926.
Landestheater, Großes Haus, Anfang nachm 3 Uhr, Ende
5½ Uhr: „Rigoletto”; abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr H 10,
Bühnen=
volkbund: „Der Glückspilz” — Kleines Haus. Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: „Der Glasſchrank”. — Ortsgewerbe=Verein
u Handwerker=Vereinigung in dem Ausſtellungsgebäude
auf der Künſtler=Kolonie: Ausſtellung der Geſellenſtücke und
Arbeits=
proben. Geöffnet von morgens 9 bis abends 7 Uhr. — Techn.
Hochſchule, Hörſaal 234: Vortragsfilm vom Bau und Betrieb
des Nieſen,Lloyddampfers „Columbus”. — Städt. Saalbau,
abends 6 und 8 Uhr: Menſch und Tier im Urwald. —
Kinovor=
ſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſtlichtſpiele.
O
8o backt man Käsekuchen mit MOAPAMIM
Wichtig:
Dor dem Anrühren Mehl mit MONDAMIK
vormischt wehrmals durchsieben!
Aus 125 gr. Mehl, verrührt mit 75 gr. Margarine, 1 Ei und T Päckchen Mondamin-Vanillin-Zucker, bereitet man
zu-
nächst den Mürbeteigboden, den man auf den Boden der Springform legt. Dann verrührt man 1 Pfd. weissen Käse zu Sahne,
die nach und nach mit 1Esslöifel Bilter. 1/. 11. Zic or BEiern, 50 gr. Mondamin und dem Abgeriebenen einer Litrone
vermengt wird, Die glattgerührte Masse wud aut den Teigboden gegossen. Backzeit in mässiger Hitze etwa ½, Stunde.
I. St 4920
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Samstag, den 12. April 1926
Nummer 106
Aus Heſſen.
Starkenburg.
Eberſtadt, 16. April. Ihren Verletzungen erlegen.
Die durch einen Revolverſchuß ſchwer verletzte Eliſe Speckhardt iſt bald
nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen.
Der jugendliche Täter, der ſich die Nacht über nicht nach Hauſe begeben
hatte, iſt von der Polizei feſtgenommen worden.
* Eberſtadt, 16. April. Unfall. Auf dem Felde wurde der
hieſige Landwirt Ludwig Haller aus der Kirchſtraße, als er im
Be=
griffe war, das Gebiß ſeines Pferdes in Ordnung zu bringen, von dem
dabei ſcheu werdenden Pferde überrannt und von ſeinem eigenen Wagen
überfahren. Das flüchtige Pferd wurde erſt innerhalb des Ortes von
Einwohnern aufgefangen, wobei man überhaupt erſt auf den Unfall
aufmerkſam wurde und Haller ſuchte. Dieſer wurde ſchließlich ſchwer
verletzt aufgefunden. Er hat einen komplizierten Knöchelbruch
davon=
getragen und mußte in das Darmſtädter Krankenhaus überführt
werden.
II. Eberſtadt, 16. April. Die erſte Wanderung im Vereinsjahr
1926 des Odenwaldklubs (Ortsgruppe Eberſtadt), die kommenden
Sonn=
tag ſtattfindet, führt über Ernſthofen=Neunkirchen=Rodenſtein=
Reichels=
heim. Marſchzeit zirka ſechs Stunden. Abmarſch 6½ Uhr vom
Schweizer=
haus aus. — Am gleichen Tage unternimmt der Turnverein 1876 (e. V.)
ſeine vierte Wanderung über Auerbach=Elmshauſen=Knoden=Zell=
Bens=
heim. Abfahrt 6,25 Uhr mit der Main=Neckarbahn.
* Pfungſtadt, 15. April. Wieſenſchluß. Die Wieſen ſind vom
15. April ab für jeden Fuhrwerksverkehr geſchloſſen. — Am kommenden
Sonntag mittag haben die Jahrgänge 1925 und 1926 der
Pflichtfeuer=
wehr zu erſcheinen. Außerdem haben ſämtliche Mannſchaften der
Frei=
willigen Feuerwehr anzutreten. — Beim Transport einer Kuh mit dem
ſtädtiſchen Viehwagen erlitt ein hieſiger Landwirt dadurch ſchwere
Rippen=
brüche, daß ihm die Pferde durchgingen und er überfahren wurde.
* Pfungſtadt, 16. April. Der Stenographenvevein „Gabelsberger”
Pfungſtadt hält am 18. April ſein 20. Stiftungsfeſt, verbunden mit
Wett=
ſchreiben, ab. Gleichzeitig veranſtaltet der Bezirk Bergſtraße am ſelben
Tage in Pfungſtadt ſeinen Bezirkstag. Am Samstag, den 17. ds. Mts.
abends 8 Uhr, findet die Vertreterverſammlung des Bezirks „Bergſtraße‟
im Heſſ.=Nauſſ. Verband Gabelsbergerſcher Stenographen ſtatt. Am
Sonntag, den 18. April, vormittags 8 Uhr, läßt der Verein auf dem
Friedhof 2 Kränze niederlegen. Anſchließend daran iſt der Empfang der
auswartigen Vereine. Um ½10 Uhr beginnt das Wettſchreiben für
Gabelsberger und Einheitsſtenographie in den Abteilungen von 60
Sil=
ben aufwärts in der neuen Schule. Nachmittags um 3 Uhr ſchließt ſich
eine öffentliche Feſtverſammlung an, in der, was hervorzuheben iſt, Herr
Kammerſtenograph Winkler, Heidelberg, einen Vortrag über „Was bringt
uns die Einheitsſtenographie?” halten wird. Nach der Feſtverſammlung
vereinigen ſich die Stenegraphen zu einem gemütlichen Beiſammenſein,
währendeſſen auch die Preisverteilung ſtattfinden wird.
* Nieder=Ramſtadt, 16. April. Am Sonntag, den 25. ds. Mts., abends
8 Uhr, hält der Geſangverein „Eintracht” dahier, ſeine
dies=
jährige Frühjahrsveranſtaltung in Geſtalt eines Operettenabends im
Saale des Gaſthauſes „Zur Poſt” (Beſitzer Breidert) ab. Gegeben wird
die bereits ſchon mit großem Erfolg aufgeführte Operette „Der wilde
Horſt” ferner, das heute ſehr aktuelle Singſpiel „Frühling am Rhein”.
Die einzelnen Rollen liegen in guten Händen, ſodaß zweifellos beiden
Stücken wieder ein voller Erfolg beſchieden ſein wird. Die Eintritts
preiſe ſind in Anbetracht der wirtſchaftlichen Notlage äußerſt gering
be=
meſſen worden, ſodaß es jedermann ermöglicht iſt, die ſeltene
Veranſtal=
tung zu beſuchen. — Aus Anlaß der Reichsgeſundheitswoche
finden im Laufe der nächſten Woche verſchiedene Veranſtaltungen ſtatt.
Eröffnet werden dieſe durch einen Lichtbildervortrag der
Orts=
gruppe des Odenwaldklubs, am Samstag, den 17. ds. Mts., abends 8 Uhr,
im Klublokal Gaſthaus „Zur Poſt” Am Sonntag nachmittag findet eine
Uebung der Freiwilligen Feuerwehr, zuſammen mit der Freiwilligen
Sanitätskolonne vom Roten Kreuz ſtatt, in deren Anſchluß Herr Dr.
med. Müller, dahier, einen Vortrag halten wird über erſte Hilfe bei
Un=
glücksfällen. Für die Frauen findet am Donnerstag, den 22. d3. Mts.
abends 8 Uhr, ein Lichtbildervortrag ſtatt im Saale des Gaſthauſes „Zur
Poſt” wobei Herr Dr. med. Schultheiß ſprechen wird. Den Schluß bildet
eine Veranſtaltung der beiden hieſigen Turnvereine in einem noch näher
bekannt zu gebenden Lokal, wobei Herr Dr. med. Georgi über die
Be=
deutung des Sports aufklävend ſprechen wird. Sämtliche Veranſtaltungen
ſind eintrittsfrei und kann der Beſuch daher nur Jedermann empfohlen
werden. — Am 6. d3. Mts. waren es 25 Jahre, daß Oberſchutzmann
Bender im Polizeidienſt der hieſigen Gemeinde tätig war. Aus dieſem
Anlaß wurden dem Jubilar zahlreiche Ehrungen aus allen Kreiſen der
Einwohnerſchaft zuteil. Die Gemeindevertretung überreichte ein
künſt=
leriſch ausgeſtattetes Ehrendiplom mit entſprechender Widmung, ſowie ein
Geſchenk. Auch die Gemeindebeamten ehrten ihren Kollegen durch
Ueber=
reichung eines Geſchenkes. Möge es dem Jubilar, dem treuen,
pflicht=
eifrigen, in allen Kreiſen der Gemeinde beliebten Beamten vergönnt ſein,
noch recht lange Jahre hindurch im Dienſte der Gemeinde tätig zu ſein.
Nieder=Ramſtadt, 16. April. Herr Kolonnenführer Wamboldt
von der Freiw. Sanitätskolonne Nieder=Ramſtadt, welcher bereits 1870/71
in den Lazaretten des Roten Kreuzes als Freiwilliger tätig war, erhielt
ſeitens des Heſſ. Landesvereins vom Roten Kreuz für ſeine langjährige
Tätigkeit und Mitbegründung der Kolonne Darmſtadt und Nd.=Ramſtadt
die Medaille „für Vierzigjährige treue Dienſte in der freiwilligen
Sani=
tätskolonne” am rot=weißen Band, auch wurde derſelbe von der Freiw.
Sanitäts=Haupt=Kolonne Darmſtadt zum Ehrenmitglied ernannt und
er=
hielt hierzu eine ſchöne, von Künſtlerhand ausgeführte Urkunde.
* Ober=Ramſtadt, 16. April. Gemeinderatsberi cht. In
der Gemeinderatsſitzung am Mittwoch ſtand die Beratung des
Voran=
ſchlags für Gemeinde und Waſſerwerk für das Rechnungsjahr 1926 zur
Tagesordnung. Es ſind deshalb in Gemäßheit des Art. 162 L.G.D.
Ge=
meinderechner Breitwieſer und Rechner der Waſſerwerkskaſſe, Keller,
als Auskunftsperſonen zugezogen. Der Entwurf des Bürgermeiſters
zum Voranſchlag der Gemeinde wurde nur in einem Punkt (Rubrik 33)
abgeändert. Die dort der Ausgabe noch zugehenden 1000 Mark für
Unterhaltungsarbeiten auf den Friedhöfen gehen dem Reſervefonds ab
und beeinträchtigen ſomit den Abſchluß nicht. Nach den Erläuterungen
zu Rubrik 61 betragen die Geſamtausgaben 302 291,68 Mark, die
Ge=
ſamteinnahmen 226 291.68 Mark, ſodaß ein Fehlbetrag von 76000 Mar
verbleibt, der als Gemeindeumlage aufzuhringen iſt. Der Ausſchlag
dieſer Steuer ſoll in 6 Zielen erfolgen und werden auch die Ausmärker
mit herangezogen. Der Voranſchlag weiſt ſomit gegenüber dem
Vor=
jahre eine Steuerverringerung von rund 11000 Mark auf. Ueber die
einzelnen Ausſchlagsſätze ſelbſt wird in einer ſpäteren Sitzung beraten
und beſchloſſen werden. Der Voranſchlag für das Waſſerwerk wird im
Entwurf des Bürgermeiſters in allen Teilen genehmigt. Er ſchließt mit
einer Einnahme und Ausgabe von 16 235.11 Mark ab. — Heinrich
Acker=
mann 1. ſucht um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft in
ſeinem Anweſen Ernſt=Ludwigſtraße 10 nach. Der Gemeinderat hat
gegen das Geſuch nichts einzuwenden und bejaht die Bedürfnisfrage. —
Der Turnverein hat die kaufliche Ueberlaſſung des von ihm
gegen=
wärtig gepachteten Teiles des Gemeindegrundſtücks Flur 1, Nr. 748:/„o
beantragt. Nach Vorberatung durch die zuſtändigen Kommiſſionen wird
dem Antrage ſtattgegeben. Der Preis beträgt 2 Mk. für den
Quadrat=
meter. An die Abgabe wurde die Bedingung geknüpft, daß die
Ge=
meinde in erſter Linie bei einer ſpäteren Weiderabgabe des Geländes
durch den Turnverein dasſelbe zum derzeitigen Abgabepreis wieder
zurückkaufen kann und daß Ladengeſchäfte auf dem abgegebenen Gelände
nicht errichtet werden dürfen. — Hierauf Beratung von
Wohlfahrts=
ſachen in geheimer Sitzung.
* Roßdorf, 16. April. Der hieſige evangeliſche Frauenverein
ver=
anſtaltete am verfloſſenen Montag unter Führung des Herrn Pfarrers
Berck, bei prächtigem Wetter einen Ausflug in die Bergſtraße.
Es beteiligten ſich 110 Frauen, gewiß ein ſchönes Zeichen. An Auerbach
wurde bei Kaffee und Kuchen Einkehr gehalten und alle freuten ſich
über den genußreichen Tag, der ſo mancher Hausfrau ihre täglichen
Sorgen etwas abnahm. Wenn auch teilweiſe große Midigkeit bei her
Rückkehr beſtand, ſo wird trotzdem dieſer Tag bei allen, die ihn
mitge=
macht, in Erinnerung bleiben.
Nachlverbindung der QXBA. zwiſchien
Erbach i. O. und Wiebelsbach=Heubach.
(vorläufig nur Mittwoch und Sonntag abenbs.)
Die rührige Odenwald=Kraftwagen=Verkehrs=A.=G. Erbach i. O., im
Volksmunde der Abkürzung halber kurzweg die „Okva” genannt, hat
dem hinteren Odenwald wieder ein wertvolles Geſchenk gemacht, nämlick
die Nachtverbindung zwiſchen Erbach i. O. und Wiebelsbach=Heubach,
Dieſe Verbindung iſt vorläufig, anſcheinend auch wohl verſuchsweiſe,
nnr für Mittwochs und Sonntags eingerichtet, es iſt aber zu hoffen
daß ſie bald täglich gefahren wird. Der letzte Zug von Darmſtadt nach
Erbach geht am Hauptbahnhof um 7.25 Uhr und am Oſtbahnhof um 7.33
Uhr ab. Von Frankfurt muß man ſchon über Hanau um 3,25 Uhr
nachmittags und über Darmſtadt um 6,25 Uhr abends abfahren, um noch
mit dem letzten Zug nach Erbach zu kommen. Wie ſtörend das für die
Geſchäftsleute des hinteren Odenwaldes iſt, die — wenn ſie einmal nach
Darmſtadt oder Frankfurt fahren — in der Großſtadt möglichſt viel
er=
ledigen wollen, iſt ganz klar. Jetzt iſt das Mittwochs und Sonntags an
ders. Durch die Anſchlußverbindung der OKVA. in Wiebelsbach=
Heu=
bach braucht man an dieſen beiden Tagen in Darmſtadt erſt um 10,45
Uhr vom Hauptbahnhof und um 10,52 Uhr vom Oſtbahnhof abends weg
zufahren, um den Anſchluß der OKVA. zu erreichen. Die letzten Züge
in Frankfurt gehen über Hanau um 6.47 Uhr Perſz. oder 10,15 Uhr SZ.
und über Darmſtadt erſt 9,12 Perſz. oder 9,25 SZ. abends ab. Auch
hat dieſe Verbindung noch den Vorteil, daß ſie in Erbach Anſchluß hat
an den von Eberbach um 10,21 Uhr abends nur bis Erbach i. O.
gehen=
den Abendzug, ſo daß alle Orte des Mümlingtals bis Wiebelsbach=
Heu=
bach auch von Süden her noch nach Hauſe kommen können. Zum Schluſſe
bringen wir noch dieſen neuen Fahrplan der OKVA., machen aber
noch=
mals ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß er nur für Mittwoch und
Sonntag vorläufig gilt. Auch iſt zu empfehlen, ſich bei der
Geſchäfts=
ſtelle der OKVA. in Erbach (Telefon Nr. 47) Plätze zu ſichern, damit
man nicht eines Tages, wenn der Wagen ſehr überfüllt iſt, in
Wiebels=
bach — das ja im Odenwälder Volksmund die „Wartburg” heißt, ſitzen
bleibt.
10,21 ab Erbach i. O. (Bahnhof)
. .. .. . an 1,14
10,23 ab Erbach i. O. (Marktplatz) „.. . . . an 1,12
1,26 ab Erbach i. O. (Kreisamt)
.. . . . an 1,09
10,29 ab Stockheim
... „ an 1,06
10,32 ab Michelſtadt (Marktplatz)
„.. . an 103
10,35 ab Michelſtadt (Fürſtenauer Hof) „.. . . an 100
10,48 ab Zell im Odenwald
. . . . an 12.47
10,56 ab König (Fafnir=Brunnen)
.. . . . an 12.*
11,02 ab Etzen=Geſätz
... .. „, an 12,32
11,08 ab Mümling=Grumbach . .. . .. . . . an 12,27
11,20 ab Höchſt (Amtsgericht
an 12.15
11,40 an Wiebelsbach=Heubach (Bahnhof) .. . . . ab 11,55
* Roßdorf 16. April. Am nächſten Montag vormittag werden die
Zuſatz=, Klein= und Sozialrenten bei der Gemeindekaſſe ausbezahlt.
Groß=Bieberau, 16. April. Am Montag, den 19. ds. Monats
findet der nächſte Ferkelmarkt ſtatt. Nach der ſeitherigen Umfrage iſt
ein guter Beſuch zu erwarten.
* Michelſtadt, 16. April. Theologiſcher Kurſus. Die im
vorigen Herbſt unmöglich gewordene Tagung fand nun am 14. und 15.
April im Anker in Stockheim ſtatt. Unter der bewährten Leitung des
Herrn Dekan Bernbeck=Hirſchhorn und Schulrat Gerbig=Erbach
geſtal=
tete ſich der Kurſus zu einem wirklichen Erlebnis, das ſicherlich den
Teil=
nehmern noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Jeder einzelne
Vor=
trag war gut beſucht. Am 1. Tag ſprach vormittags Herr Geh. Nat
D. Dr. Floring=Darmſtadt „zur ethiſchen Erziehung”. — In überaus
klaren und lebenswahren Darſtellungen verſtand es der Redner, den
Zuhörern den Beweis zu erbringen, daß nur dann der Religionsunter
richt fruchtbringend ſein kann, wenn er lebenskundlichen Charakter
trägt. Insbeſondere das erſte Hauptſtück iſt zum poſitiven Aufbau des
chriſtlichen Lebens beſtimmt. Eine Ergänzung und Fortführung des
erſten Hauptſtücks aber iſt nötig, ſowohl nach der Seite der individuellen
Charakterbildung, als auch nach der Seite der Sozialethik hin. Wer
ein rechter Erzieher ſein will, muß die Seele des Kindes kennen und
durch Gewöhnung und Uebung dem Kinde helfen, daß es den
begange=
nen Weg fortgehe, vor allem aber muß der Erzieher ſelber ein
Vor=
bild ſein. Reicher Beifall wurde dem Redner zuteil. Nach der
Aus=
ſprache, die noch mancherlei Beherzigenswertes herausſtellte, fand eine
Mittagspauſe ſtatt und kurz vor 2 Uhr betrat der zweite Neferent des
Tages, Herr Prof. D. Dr. Jelfe aus Heidelberg, die Rednertribüne.
„Das Weſen der Religion in moderner Problemſtellung” lautete ſein
Thema. Es war keine „leichte Koſt”, die da „nach Tiſch” gereicht
wurde, aber geſpannt lauſchten die Kurſiſten den tiefgründigen
Ausfüh=
rungen des Vortragenden. Die unendliche Mannigfaltigkeit der
Auf=
faſſungen des Begriffes Religion, die gerade unſer heutiges
Geiſtes=
leben kennzeichnet, ſtellt uns die Aufgabe, nach einem objektiven
Maß=
ſtab für die Feſtlegung dieſes Begriffes zu ſuchen. Einen ſolchen
Maß=
ſtab gibt uns die nur aus der religiöſen Erfahrung zu gewinnende
be=
ſondere religiöſe Anlage unſeres Geiſtes, die allemal da tätig iſt, wo
wirkliche Religion, die ſtets ein inneres Erlebnis ſt, vorhanden iſt. In
allen Religionen liegt ein Wahrheitsgehalt, der ſeine vollkommenſte
und höchſte Ausprägung im Chriſtentum gefunden hat. — Herzlicher
Dank wurde auch Herrn Prof. Jelke zuteil. — Der zweite Tag brachte
wieder zwei Vorträge, die hochaktuelle Fragen behandelten. Am
vor=
mittag berichtete Herr Prälat D. Dr. Diehl über das Weltkonzil in
Stockholm. In außerordentlich packender Weiſe entwarf der Redner ein
lebendiges, anſchauliches Bild von dieſer wichtigen Tagung. Die
welt=
geſchichtliche Bedeutung des Konzils liegt darin, daß hier zum erſten
Male von den Kirchen der Verſuch gemacht wurde, in den Fragen, der
Jnneren Miſſion, uſw. eine gemeinſame Grundpoſition zu ſchaffen. Es
wäre gewiß verkehrt und übereilt, hätte man vom Stockholmer
Welt=
konzil eine allgemeine Verbrüderung der Völker, vielleicht ſogar eine
Weltkirche erwarten wollen, aber das iſt ſicher: Es bedeutet einen
wich=
tigen Schritt vorwärts auf dem Wege der inneren Annäherung der
Völ=
ker, denn Offenheit, Ehrlichkeit und feſte Abſicht beſtimmten die
Be=
ratungen und Entſchließungen der Verſammelten. — Die mit köſtlichem
Humor gewürzten Ausführungen des Redners wurden mit lautem Beifall
aufgenommen. — Am Nachmittag ſprach Herr Pfarrer Dr. Heymann=
Nodheim in Oberheſſen über „Die Dorfkirchenbewegung”. — Nach einem
geſchichtlichen Rückblick legte er dar, wie das Kennzeichen der heutigen
Zeit ein ſchrankenloſer Individualismus ſei, der ſich mit dem
Materalis=
mus des 19. Jahrhunderts verbunden habe. Das geiſtige Leben muß
aber wieder an obfektive Wirklichkeiten gebunden werden. Anſätze zu
dieſem Streben ſind in unſerer Zeit vorhanden.
Die Arbeit der
Dorf=
kirche will hier einer geiſtigen Vertiefung unſeres Volkslebens den Weg
bereiten, indem ſie eine Verbindung des Individualismus des Rechtes der
Einzelperſönlichkeit mit Gott herbeiführen will. Die Möglichkeit, dieſe
beiden Pole zu vereinigen, iſt in der geiſtigen Struktur des an die
Scholle gebundenen Menſchen gegeben, denn er muß ſeine eigene Kraft
entwickeln und iſt doch gekettet an obfektive gegebene Werte, Natur und
Sitte und die Macht von der alles abhängt, an Gott. — Mit herzlichen
Worten wurde dem Redner der Dank der Verfammelten ausgedrückt. —
Herr Dekan Bernbeck ſprach im Schlußwort ſeine Befriedigung aus über
die wohlgelungene Veranſtaltung und dankte mit bewegten Worten
noch=
mals allen Rednern für ihre Ausführungen. — Wenn zum Schluß ein
Wunſch laut werden darf, ſo iſt es der, daß dieſe Veranſtaltungen uns
auch für die Zukunſt erhalten bleiben
Hirſchhorn, 16. April. Waſſerſtand des Neckars. Am 15.
April: 0,94 Meter; am 16. April: 0,94 Meter.
* Von der Bergſtraße, 16. April. Die Spargelernte hat nun,
begünſtigt durch das herrliche ſchöne Wetter, allenthalben begonnen.
Aller Vorausſicht nach iſt mit einer reichen Ernte zu rechnen, indem auch
eine ziemliche Anzahl von Neuanlegungen von Spargelfeldern im
ver=
gangenen Jahre vorgenommen wurde. Der Preis beträgt vorläufig
noch 1.20 Mk. pro Pfund. — Zuggefährdung. Durch
unverant=
wortliches Treiben wurde dieſer Tage der Frühzug der Weſchnitztalbahn
in eine gefährliche Lage gebracht, indem eine Anzahl größerer Steine
in der Nacht auf die Schienen in der Nähe Weinheims gelegt wurden.
Das Zugperſonal hatte aber das Hindernis rechtzeitig bemerkt und be
ſeitigt, wodurch ein großes Unglück verhütet wurde. Hoffentlich geling:
es, die Rohlinge zu ermitteln und einer exemplariſchen Strafe
zuzu=
führen.
Die „Vereinsbank Weinheim” hatte im abge
laufenen Geſchäftsjahre einen Geſamtumſatz von über 50 Millionen
Mark, der Reingewinn beträgt 47 339 Mark. Es konnten deshalb
15 Prozent Dividende verteilt und die Aufwertungsrücklage mit 10 000
Mark bedacht werden. Die Geſchäftsanteile wurden auf 500 Mark
feſk=
geſetzt und jedes Mitglied kann ſich mit 5 Geſchäftsanteilen beteiligen.
Für jeden Geſchäftsanteil iſt eine Haftſumme von 1000 Mark zu
über=
nehmen. Die Zahl der Mitglieder beträgt gegenwärtig 2646.
E. Auerbach, 16. April. Einen verhängnisvollen
Aus=
gang nahm hierſelbſt eine Schlägerei zwiſchen dem 16jährigen
Schreinerlehrling Kaltwaſſer und dem gleichaltrigen Maurerlehrling
Bauer. Nach vorausgegangenen Sticheleien und Anrempelungen
ver=
ſetzte K. ſeinem Gegner plötzlich mittels eines Schlagringes einen heftigen
Stoß in das linke Auge, das ſofort auslief. Der herbeigerufene Arzt
mußte leider die Feſtſtellung machen, daß der Augapfel vollſtändig
zer=
riſſen war und ordnete die Aufnahme des Schwerverletzten in das
Bens=
heimer Krankenhaus an. Anzeige wurde erſtattet.
* Jägersburg, 15. April. Der Wald iſt gmin, die Kaſtanien blühen!
Dieſe Tatſachen werden viele am nächſten Sonntag auf die Beine bringen,
dieſe Naturſchönheiten zu ſchauen. Alljährlich haben wir in dieſen Tagen
mit einem außerordentlich regen Verkehr zu rechnen.
Groß=Gerau, 16. April. Erwerbsloſenfürſorge und
Finanznot der Gemeinden. Der Kreisausſchuß befaßte ſich
in ſeiner letzten Sitzung mit einer Entſchließung einer Groß=Gerauer
Bürgerverſammlung, in der beantragt worden war, den Gemeindeanteil
an den Koſten der Erwerbsloſenfürſorge auf den Kreis zu übernehmen.
Da der Kreisausſchuß wegen der Finanznot des Kreiſes dieſem Antrag
nicht zuſtimmen konnte, beſchloß man, die Entſchließung der heſſiſchen
Regierung mit dem Anfügen weiter zu geben, unter Berückſichtigung
der beſonderen Verhältniſſe im beſetzten Gebiet die notleidenden
Ge=
meinden aus Reichs= und Staatsmitteln beſſer zu unterſtützen.
* Groß=Gerau, 16. April. Der Kreisausſchuß des Kreiſes
Groß=Gerau hat beſchloſſen, beim Provinzialausſchuß Starkenburg zu
beantragen, daß dieſer ſich (unter Vorbehalt der Zuſtimmung ſeitens
des Provinzialtages) damit einverſtanden erklärt, daß der Neubau der
Kreisſtraße Königſtädten—Rüſſelsheim zur Behebung der
Arbeitsloſig=
keit als Notſtandsarbeit umgehend angenommen wird.
Rheinheſſen.
* Oſthofen, 16. April. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich hier. Das
ſechsjährige Söhnchen des Malermeiſters Biege hängte ſich an den
Wohn=
wagen eines hier durchfahrenden Wormſer Schauſtellers, kam zu Fall
und wurde von dem Anhängewagen überfahren. Der Tod trat ſofort ein.
G. Gonſenheim, 16. April. Am Montag ereignete ſich hier an der
evangeliſchen Kirche ein folgenſchweres Unglück. Hier kreuzten ſich ein
franzöſiſches Auto und ein Pferdefuhrwerk, während ein kleiner Junge
mit ſeinem Kinderfahrrad ſich auch auf dieſer Straße befand. Das Kind
wurde von dem Auto überfahren und am Kopf ſchwer verletzt. Herr
Dr. Laubmeiſter leiſtete ſofort die erſte ärztliche Hilfe. Die Schuldfrage
iſt noch nicht geklärt. Es muß aber hier geſagt werden, daß die Auto=
und Motorfahrer rückſichtslos durch die Straßen Gonſenheims fahren.
Leider iſt die Polizei gegen die fremdländiſchen Motorfahrer trotz
Lo=
carno machtlos. Im übrigen wäre es höchſte Zeit, daß an der
gefähr=
lichen Straßenſtelle: Evangeliſche Kirhe—Rheinſtraße—Kaiſerſtraße eine
Warnungstafel aufgeſtellt und die Höchſtgeſchwindigkeit vorgeſchrieben
würde. Dann hätten auch die Anwohner dieſer viel benutzten Straßen
nicht ſo ſtark unter dem furchtbaren Staub zu leiden.
Oberbeſſen.
Stumpertenrob, 15. April. Ein Ehrenfriedhof für die im
Weltkrieg Gefallenen unſerer Gemeinde wurde auf dem hieſigen
Fried=
hof angelegt. Das 3 Meter hohe achteckige Denkmal, das ſich inmitten
der 22 Gedenkſteine erhebt, wurde mit Tannenbäumchen eingefaßt.
* Grünberg, 15. April. In der hieſigen Stadtkirche, die
außerordent=
lich ſchön geſchmückt war, wurden am Sonntag 31 Knaben und 38
Mäd=
chen konfirmiert, und zwar aus Grünberg 21 Knaben und 27 Mädchen,
aus Lumda 3 Knaben und 5 Mädchen, aus Lehnheim 5 Knaben und 3
Mädchen und aus Stangenrod 2 Knaben und 3 Mädchen. Außerdem
wurden zu Oſtern noch eine Anzahl Kinder, die beſonderen religiöſen
Vereinigungen, deren man hier 3 bis 4 hat, angehören, in Gießen
kon=
firmiert. Der Einzug der Kinder ſowie die Feier an ſich geſtaltete ſich
durch die Mitwirkung des Muſikvereins und Männergeſangvereins ganz
beſonders würdig.
Lich, 16. April. Heſſiſche Miſſionskonferenz. Die
Heſſiſche Miſſionskonferenz hatte nach hier zu einer
Miſſions=
ſtudienverſammlung eingeladen, an der Geiſtliche und Lehrer
in größerer Zahl teilnahmen. Der Vovſitzende, Prof. Werner=Friedberg,
verbreitete ſich eingehend über den Zweck der Veranſtaltung, die Kirche
und Schule zu gemeinſamer Arbeit vereinigen wolle. Zur Behandlung
ſtand das Thema „Miſſion und Schule‟. Lehrer Debus=
Rupperts=
burg ſprach über „Die Miſſion im Geographieunterricht” und gab
wert=
volle methodiſche Anregungen für die gelegentliche Behandlung miſ
ionskundlicher Stoffe im Unterricht. Miſſionar Ittmann,
frü=
her in Kamerun, referierte über „Die Schule in der Miſſion‟ Er
ſchil=
derte ſehr intereſſant den Stand des Miſſionsſchulweſens in Afrika und
Aſien, dabei beſonders die ehemaligen deutſchen Kolonien berückſichtigend.
An die beiden Vorträge ſchloß ſich eine rege Ausſprache an. Prof.
Wer=
ner konnte auf Grund ſeiner Erfahrungen am Friedberger Gymnaſium
mitteilen, daß ſich ein regelmäßiger ſchriftlicher Bedankenaustauſch der
heimatlichen Schule mit einer beſtimmten Miſſionsſchule als äußerſt
vor=
teilhaft zur Belebung des Miſſionsintereſſes erwieſen habe.
* Vom Vogelsberg, 16. April. Es ſind rund 30 Jahre her, ſeit durch
die Hutweidenmelioration der Aufſtieg der Viehzucht im Vogelsberg ſeien
Anfang nahm. Es hielt anfangs ſchwer, die Landwirte dazu zu bringen,
den Ackerbaubetrieb einzuſchränken und ſich mehr der Vicchzucht
zuzu=
wenden. Das Muſtergut Selgenhof bei Ulrichſtein und die Errichtung
der Landwirtſchaftsämter haben erheblich eingewirkt. Gerade die letzten
Jahre haben gezeigt, daß der Ackerbau im hohen Vogelsberg eine Kette
von Mißerfolgen iſt, kaum gewigt der Ertrag dem Bauer für den eigenen
Bedarf. Die Regierung hatte ſ. Zt die beſten Abſichten, als ſie den
General=Kulturplan durchzuführen beabſichtigte, leider ſträubten ſich die
Beſitzer dagegen. Der hohe Vogelsberg iſt in erſter Linie für
Weiden=
wirtſchaft und Viehzucht, daneben noch für Forſtwirtſchaft geeignet. In
letzter Zeit iſt wiederholt die Rede von der Beſiedlung des großen
Harb=
waldes zwiſchen Nidda, Steinheim und Ulfa. Dieſer hat guten
Lehm=
boden und könnte 3—4 Ortſchaften mit wohl 2000 Einwohnern
auf=
nehmen. Bauern aus Herchenhain, Sichenhauſen, Hartmannshain,
Breungeshain u. a. Orten könnten hier angeſiedelt werden.
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Es gibt in Amerika seit langen Jahren eine Eis-Speise, die dort für arm und reich, alt und jung Inbegrift
aller Essensfreude ist. Es ist das ICE-CREAM, zu deutsch Rahmeis, das dort zum wahren
Volksnahrungs-
mittel, zum nationalen Labsal geworden ist. Tausende von Rahmeis-Fabriken, die an räumlicher Ausdehnung
ottmals unsere größten Brauereien übertreffen, sorgen für den, märchenhafte Ziffern erreichenden
Riesen-
verbrauch in dieser delikaten Eis-Speise, denn man ißt Rahmeis in Amerika bei jeder Gelegenheit
und zu jeder Stunde im Sommer und im Winter.
Rahmeis ist die glücktiche Kombination v. Erfrischung, Genuß u. Nahrung
Es besteht im Gegensatz zu den bei uns bisher bekannten Eis-Speisen ausschließlich aus hochprozentigem
Rahm, Vollmilch, Butter, Zucker mit Zusatz on Naturfruchtsäften oder Schokolade, Vanille usw. Diesen
fett- und vitaminreichen Rohstoffen verdankt das Rahmeis seinen hervorragenden Nährwert und seine,
auch von derzten averkannte Bedentung als Volksnahrungsmittel, das durch die fabrikmäßige Herstellung
billig und s0 auch den Aermsten erschwinglich ist. S0 ist denn Rahmeis kein Lnzus und doch höchster
Gennß, keine Leckerel, sondern wertvolle Mahrung von köstlichem Woblgeschmack für Gegunde und Kranke.
Ich habe die Bedentung dieser unvergleichlichen Eis-Speise erkannt und stelle deshalb in großen Mengen
das Rahmeis aus täglich frischem Rahm, trischer Vollmilch und Butter her.
Den Erfordernissen der Hygiene ist Rechnung getragen.
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überall zu haben. — Die Lismaschine ist dureh Polar-Rahm-Eig übertlüssig geworden.
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POLAR-RAHM-Elo hat den großen Vorzug sehr lang haltbar zu sein.
Man kann es ins Kino oder ins Theater, an die Arbeitsstätte oder mit nach Hause nehmen. Man kann es
auf die Bahnfahrt mitnehmen und hat für die nächsten paar Stunden die herrlichste Erfrischung zur Hand.
Für die Hausfrau ist Polar-Rahm-Eis ein billiger, in jedem einschlägigen Geschäft erhältlicher gennßfertiger
Nachtisch, ein idealer Behelf bei unerwartetem Besuch. Unser täglicher Speisezettel, ja unsere ganze
Lebens-
haltung wird durch POLAR-RAHN-EIS, die köstliche Eis-Nährspeise, eine neue Note bekommen. Wir
werden uns in ganz kurzer Zeit das Leben ohne Rahmeis überhaupt nicht mehr vorstellen können.
Man sagt: „Das Essen soll ein Vergnügen sein‟. Durch POLAR-RAHM-EIS ist dieses Wort wahr gemacht.
Prüfen Sie bitte, ob ich recht habe.
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Seite 8
Samstag, den 17. April 1926
Nummer 106
Geſchichten aus aller Welt.
Gefängnis für lange Haare.
(k), Prag.
Es handelt ſich nicht um den Bubikopf. Nein, ſoweit iſt es noch nicht,
daß Frauen mit langen Haaren ſchon mit Gefängnis beſtraft würden.
Dann eher umgekehrt. Hier handelt es ſich um männliche Rebellen,
gegen ein nicht von der Mode, ſondern von der tſchechiſchen
Heeresver=
waltung diktiertes Geſetz, das beſagt, daß neueintretende Rekruten im
Heere der tſchechoflowakiſchen Republik ſich die Haare kurz zu ſcheren
laſſen hätten. Das wollten etaw 40 Soldaten eines Regiments nicht
machen. Ob aus Furcht vor dem Friſeur oder aus grundſätzlicher
Ab=
neigung gegen kurze Haare, oder gar einem prinziviellen
Auflehnungs=
bedürfnis, das ließ ſich nicht feſtſtellen. Jedenfalls wurden ſie zur
Ver=
antwortung gezogen und vom Olmützer Militärgericht zu je drei
Mo=
naten, ihre Anführer zu je 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Was aber
mit den inhaltsreichen Haaren geſchah, iſt hier nicht feſtzuſtellen.
Der entführte Bierbrauer.
(k), Budapeſt.
Ueber die Entführung von Frauen und Mädchen hört man ja ſo
mancherlei. Aber daß ein Mann entführt wurde, noch dazu
ein 72jähriger, und noch dazu ein Bierbrauer, das dürfte immerhin
ſen=
ſationell ſein. Die Fäden dieſer Affäre ſpielen zwiſchen Berlin und
Budapeſt. Berlin iſt vertreten durch den 79jährigen Brauereibeſitzer
Anton Bielmann, Budapeſt durch die galante Tänzerin Amalie Kovaes.
Amalie gaſtierte in Berlin in einem Nachtlokal und muß dabei Herrn
Bielmann kennen gelernt haben. Außerdem liegt der Verdacht nahe, daß
ſie nicht nur Bekanntſchaft mit ihm, ſondern auch mit ſeiner Brieftaſche
gemacht hat, in der eine halbe Million Goldmark geweſen ſein ſoll. Die
Berliner Polizei hat wegen dieſer Sache ihre Budapeſter Kollegen um
Hilfe gerufen, weil in Berlin der Verdacht beſteht, daß das ſchlanke Kind
aus Nyitra den durchaus noch nicht ſo alten Greis mit ihren Reizen
umſtrickt und ihn ſamt der erwähnten Brieftaſche nach Budapeſt
ent=
führt hat.
Ein kreuzworträtſelhafter Selbſtmord.
(k), Budapeſt.
In der Nacht vom 2. auf den 3. März hat an einer ſtillen Stelle
des Kaffes Ehmke ein Bjähriger Kellner Selbſtmord verübt, indem er
ſich eine Kugel in die Bruſt ſchoß. Die Polizei, die ſofort eine
Unter=
ſuchung einleitete, forſchte nach dem Motiv des Selbſtmords. Sie fand
dabei einen Brief des Verſtorbenen, in welchem er mitteilte, daß die
Gründe ſeines Schrittes zu leſen wären aus einem Kreuzworträtſel, das
ebenfalls im Briefumſchlag ſtak. Daraufhin mußte ſich die zuſtändige
Kommiſſion der Polizei ans Kreuzworträtſelraten begeben.
Der Fußgänger.
(—), Paris
In Paris geht eine Scherzfrage um: Was iſt ein Fußgänger?
Fußgänger iſt ein Mann, der früher ging, aber im Zeitalter des
Auto=
mobils ſpringt er. Paris rühmt ſich ſeiner geſchickten Chauffeure. Liegt
dieſer Nuhm vielleicht in der Geſchicklichkeit der Fußgänger begyündet?
Eine Poſtkarte, die ſich verlaufen hat.
(K), London.
Ein ehrbarer Londoner Bürger bekam in dieſen Tagen eine
Poſt=
karte aus Glasgow, die, wie aus dem Poſtſtempel, dem Inhalt der Karte
und ihrem äußeren Zuſtand zu erſehen war, vor 10 Jahren in Glasgow
zur Poſt befördert wurde. So etwas kommt öfter vor, Poſtkurioſa ſind
nichts ſeltenes. Seine Beſonderheit erlangte der Fall der verirrten
Poſtkarte nur dadurch, daß ſich der Empfänger nicht einfach zufrieden
gab mit der Veröffentlichung ſeines Mißgeſchicks in den Zeitungen,
ſondern daß er der Poſt einen Brief ſchrieb, in welchem er ſich ſehr
er=
regte und zu verſtehen gab, daß er doch zum mindeſten eine
Entſchul=
digung hätte erwarten können, und daß deren Ausbleiben eine glatte
Flegelei wäre. Daraufhin hat die Poſt eine Beleidigungsklage
ange=
ſtrengt und wir werden in Kürze hören, von welcher Zeitdauer an ein
derzögerte Poſtbeförderung von Glasgow nach London ungeſtraft als
eine Flegelei bezeichnet werden kann.
Zwei Greiſe unter ſich.
(a), New York.
In New York lebte und lebt heute noch der angeblich letzte Veteran
aus dem Krimkrieg, den er ſeinerzeit in der Schar der amerikaniſchen
Freiwilligen mitgemacht hat. Er iſt 92 Jahve alt. Und ſein Bild
er=
ſchien kürzlich in allen illuſtrierten Zeitſchriften. Zur gleichen Zeit lebte
—und lebt heute noch — ein Sherif, ein Nichter, im Alter von 91
Jah=
ren, der noch im Amte ſitzt. Dieſem Sherif kam in der Ruhe des
Kar=
freitags das Bild ſeines Altergenoſſen zu Geſichte. Er ſtutzte und ſtellte
feſt, daß der jetzt ſo gefeierte Veteran identiſch ſei mit einem Mann, der
vor 45 Jahren ein Pferd geſtohlen hatte, nach dieſer Untat aber ſpurlos
bis auf dieeſn Karfreitag verſchwand. Er holte ſich die Exekutivorgane
zu Hilfe und verhaftete am Oſterſonnabend den völlig überraſchten
Krimkriegsveteranen, der aus den Himmeln der allgemeinen Achtung,
Verehrung und Popularität plötzlich ins Gefängnis fiel. Aber die Preſſe
ließ ihren Helden nicht fallen, ſie erhob ſchon in der erſten Ausgabe
nach den Feiertagen ein großes Geſchrei — und tatſächlich konnte der
Veteran ſein Alibi von vor 45 Jahren einwandfrei beweiſen. Der
Sherif mußte zugeben, daß er ſich geirrt hatte. Die amerikaniſche Preſſe
aber wird auf telegraphiſchem Wege über den Stand der Angelegenheit
unterrichtet.
Patentierter Schutzring gegen Verbrecher.
(a), New York.
Das Rewv Yorker Publikum weiß es nur zu gut, daß ſeine Polizei
häufig machtlos gegen die regelrecht organiſierten Verbrecherbanden
iſt und die zahlreichen Skandalgeſchichten über die nicht immer
ſtuben=
reinen „business” einzelner Polizeiorgane waren gewiß nicht geeignet,
das Vertrauen der Bevölkerung zum offiziellen Schutz der Behörden
zu befeſtigen. Man ſuchte nach einer anderen Löſung dieſes Problems
und fand ſie auch in einer echt amerikaniſchen Weiſe.
Es wurde eine G.m.b. H. „Marſhall Gillmann Movement” gegründet,
die es zu ihrer Hauptaufgabe gemacht hat, Verbrecher, die gewillt ſind,
fortan ein anſtändiges Leben zu ſühren, moraliſch und materiell zu
unter=
ſtützen. Nun leitet dies Präſidium eine zweite, ganz einzigartige Aktion
ein; es bringt einen Schutzring in den Verkehr gegen Verbrecher
ver=
ſchiedenſter Art. Mit dem Syndikat der Verbrecher der Stadt New
York wurde bereits ein Abkommen getroffen und den erſten Ring kaufte
ausgerechnet ein Bezirksanwalt, dem die Kontrolle über die Tätigkeit
der Polizei gegen Erpreſſungen unterſteht. Für 50 Dollar kann man
einen bronzenen, für 100 einen ſilbernen und für 1000 gar einen goldenen
Schutzring kaufen; letzterer ſoll angeblich einen abſoluten Schutz bieten.
Der Ring iſt nicht übertragbar und wird mit einem „amtlichen” auf den
Namen des Käufers lautenden Dokument ausgehändigt. „Wenn Sie
angegriffen werden, melden Sie, daß Sie unſer Mitglied ſind und zeigen
Sie unſeren Schutzring vor.”
Vorige Woche wurde eine große agitoriſche Verſammlung abgehalten.
Unter den zahlreichen Nednern ſah man auch die „Rote Katze”, ein
vor=
mals berüchtigter Erpreſſer, der heute ein einwandfreies „gentlemanlike”
Leben führt und ſeine ehemaligen, immer noch aktiven Kollegen
auf=
forderte, ſich im eigenen Intereſſe en corps dem Verbande anzuſchließen.
Das Schutzringgeſchäft blüht; der Verband hofft, bald an die 100 00
im Umlauf zu haben. Angeſehene Bürger, Beamte, Richter und ſogar
Polizeioffiziere kaufen den Ring, dieſe originellſte und dabei in der Tat
gemeinnützliche Erfindung der Neuzeit.
Ob die Herrn Taſchendiebe, Expreſſer und andere Verbrecher ihre
ſozialen Geſchäftsfreunde auch nicht betrügen werden, iſt allerdings
ab=
zuwarten.
Briefkaſien.
W. V. in M. Es handelt ſich hier um die Auslegung des 8 7 des
Umſatzſteuergeſetzes, worüber zahlreiche Entſcheidungen des
Reichsfinanz=
hofs vorliegen. Die Faſſung des Geſetzes befriedigt eigentlich
nieman=
den, aber die mehrfach unternommenen Verſuche, zu einer anderen
Faſ=
ſung des Geſetzes zu gelangen, ſei es zu einer Einſchränkung, ſei es zu
einer Erweiterung der Befreiungsvorſchriften, haben bisher kein
Ergeb=
nis gehabt. Ob die bevorſtehende Steuerreform eine Aenderung mit ſich
bringen wird, iſt jedenfalls für die jetzt ſtattfindende Veranlagung
uner=
heblich. Ausgenommen von der Steuerpflicht iſt der Fall, daß das
be=
ſondene Rechtsverhältnis zwiſchen dem Unternehmer und dem unmittel=
Beſitzer e
einer Beförderungsvertrag iſt. Das
bare
2.
ſcheint nach Ihre
arſtellung hier der Fall zu ſein. Wenn der in
Be=
tracht kommende Steuerbetrag irgend erheblich ins Gewicht fällt, würde
ſich eine grundſätzliche Entſcheidung der Frage lohnen.
L M Mikrlmn fi. arer uch
Wirtſchaft, hier (Luiſenplatz, Altes Palais).
M. F. Ein eigenhändiges Teſtament kann errichtet werden durch
eine von dem Erblaſſer unter Angabe des Ortes und Tags
eigenhändig geſchriebene und unterſchriebene
Er=
klärung. Maſchinenſchrift iſt unzuläſſig, Beglaubigung iſt unnötig.
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Frankfurt.
Samstag, 17. April. 3.30: Stunde der Jugend: Muſikaliſche
Schülervorführung. O 4.30: Hausorcheſter. Alte Operetten: Suppe:
Ouv „Donna Juanita” — Joh. Stre
uß: „Fledermaus”=Polka.
Herve: Potp. a. „Mamſell Nitouche”.
Suppe: Duett aus
„Boccaccio”, — Joh. Strauß: Ouv. „Carneval in Nom”. —
Cou=
öcker:
perin: Pawane. — Mi
Potp. g: „Der Feldprediger”.
Zeller: „Glück auf!” Marſch a. „Der Oherſteiger”. 6 5.45:
Leſeſtunde für die reifere Jugend: Aus dem Roman: „Die
Regu=
latoren in Arkanſas,
von Fr. Gerſtäcker. G 6.15: „Schauſpieler,
Rhapſode, Erzähler, Vorleſer im Rundfunk”, Vortr. von F. H.
Roe=
demeyer. O 6.45: „Rodins dritte Hand”, Vortrag von Bildhauer
Elkan. O. 7.15: Stenographiſcher Fortbildungskurs. (Diktat von 80
Sülben aufw.) Anfr. ſind zu richten an Georg Kalis,
Münzenberger=
ſtraße 4. O 7.45: Stunde des Frankf. Bundes für Volksbildung.
O 8.15: Zeitgenöſſiſche Kammermuſik. Tieſſen: Duo für Violine und
Klavier. — Buſoni: Aus den
Elegien
— Alex. Jemnitz: Sonate
für Violine und Klavier. Ausf.
Konzertmeiſter Lenzewski=Nürnberg,
Dr. Merten. O 9.15: Bunter Abend. Mitw. Alois Reſni, Tenor
und Studienrat Vogt (Vorträge in oberſchleſiſcher Mundart).
An=
ſchließend: Uebertr, von Berlin: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Samstag, 17. April. 3: sGretle von Strümpfelbach erzählt.
O 4: Tanzmuſik. Mitw.: Hilde Binder, H. Werder, Tanzkapelle
d. Philharm. Orch. 1. The ſint what the uſed to bi Shimmy.
2. Mondy morning blues. 3. Gib mich frei, Tango. 4. Mein Schatz
aus Hapanna. 5. Chili Bom Bom. 6. Humoriſtiſches. 7.
Semi=
nola, Shimmy. 8. Glück in der Liebe, Boſton. 9. Dear one.
10. Sag doch ja! 11. Karthum, Shimmy. 12. Du haſt die
ſchön=
ſten Augen. 13. Walzer „Czardasfürſtin”. 14. Wozu erſchuf Gott
die Liebe. O 6.15: Dr. Neſtriepke, Berlin. Theaterprobleme der
Gegenwart. O 6.45: Frau Katharina von Sanden: Geflügelzucht.
3 7.15: Morſekurs. O. 8: Kammermuſik=Abend: 1. Honegger
Sonate. 2. Beethoven: Duo. Anſchl.: Funkbrettl. Mitw.: Hilde
Binder. Gerda Hanſi, M. Marx, C. Struve, Rundfunkorch. 1. Kollo:
Hier Schlager „wer dort? 2. Amberg: Ja, wenn man ſo eine
Muſik hört. 3 Katſcher: Schwarz iſt Dein Auge 4. Silving:
Märchen, die ſich der Wind erzählt. 5. Yrain: La Belote, Tango.
6. Eine wie Du. 7. Egen: Ich wär ſo gern glücklich. 8. Das
Neueſte „in Humor”, 9. Robrecht: Kuckucks=Fox. 10. Nichols: De
kleine Marzipanſoldat. 11. Weiß: Unterm Tiſch. 12. Leopoldi=
Wozu erſchuf der Liebe Gott die Liebe. 13. Morena: Die Welt
hat inen Fimmel. 14. Das Neueſte vom Neuen „im Humor”,
5. Lyman
Montmartre Roſe. 16. Berlin: Warum? Tango.
——
7. Kollo: Eliſabeth, das kommt davon. 18. Adam: Tante Meyer.
19. Holländer: Im Lenz, wenn alle Mädels träumen.
Berlin.
Sonnabend, 17. April. 4.30: Funkkapelle. Blon: Heil Europa.
— Auber: Dup. Das eherne Pferd
Strauß: Kaiſer=Walzer.
Verdi: Fant. „Rigoletto‟
— Aletter: Liebesfrühling. — Brahms:
Zwei ungariſche Tänze. — 7
Thiele: Aus der Woche, Potp.
Lindſay: Der Favorit. 6 6.35: E
veranto. O Prof. Dr. Hofmann
„Geſundheitsfürſorge unſerer Zeit.
6 73
K. W. Goldſchmidt:
„Die Dichtung der modernen Wirklichkeit.”
3 8: Dr. Schmidt:
„Einf. zu der Sendeſpiel=Operette am 18. Aprille. S 8.30: Marcell=
Salzer=Abend.
a) Rhode: Stadion=Marſch; b). Strauß: Qup.
„Prinz Methuſalem”. — Aſton: Muſikaliſche Poſſen, Potp.
Marcell Salzer. — Friend: Lo, wunderſames Mädchen, Shimmy.
O 10.30: Tanz=Muſik.
Königswuſterhauſen Prof. Dr. Amſel u.
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lehrer Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30: Dei=Rat Lembke:
Genoſſenſchaftsweſen. O. 4:
Dr. Matſchens: Die Wieſe als Mutter
des Ackerlandes. O 4.30: Prof, Dr. Adam: Aufgaben der
Reichs=
geſundheitswoche. O. 5: Frl. Walther: Gemüſe und Obſt in der
Küche.
Entgegen den verlockenden Zirkularanpreiſungen einer auswärtigen Firma, die dieſe Woche hier eine Muſierausſiellung in Stoffen
veran=
ſtaltet, und für ſich beſonders den Anſpruch von einzig daſiehender Kulanz und Reellität beanſprucht, und letztere zudem noch in
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Gr. Markiſtr. 30
Nummer 106
Seite 9
Reich und Ausland.
*Zwangsinnung und Austrittsrechte.
Rechtsſtreit zwiſchen Berliner Tiſchlerinnung und Freier Vereinigung
der Holzinduſtriellen zu Berlin.
Die neue Reichsgerichtsentſcheidung, die für alle Gewerbekreiſe und
Berufsvereinigungen von größter Bedeutung iſt, behandelt die
Frei=
heit des Austritts aus Zwangsinnungen ſowie die
Frage der zeitlichen Bindung im Gegenſatz zu § 152 Gew.=O., der bereits
durch Reichsgerichtsentſcheidung vom 2. Juli 1925 für nichtig erklärt
wurde. — Die Tiſchlerinnung zu B. (Zwangsinnung) und die Freie
Vereinigung der Holzinduſtriellen traten 1920 mit anderen Verbänden
zu dem Spitzenverband der Vereinigten Verbände der Berliner
Holz=
induſtrie zuſammen. Anfang 1924 ſchied die Freie Vereinigung der
Holzinduſtriellen aus dem Spitzenverbande wieder aus und ſchloß
ſelb=
ſtändige Tarifverträge mit Wirkung für alle ihre Mitglieder ab. Da
etwa 85 Prozent der Mitglieder der Freien Vereinigung auch der
Zwangsinnung angehören, beſtritt letztere die Tarifverträge der F. V.,
ſoweit damit auch Mitglieder der Zwangsinnung gebunden werden
ſollen. Nach Erwirkung einſtweiliger Verfügung erhob ſie Klage auf
Feſtſtellung, daß beklagte F. V. nicht berechtigt ſei, für diejenigen
Mit=
glieder, die zugleich Mitglieder der Zwangsinnung ſind, Tarifverträge
abzuſchließen. Landgericht I Berlin erkannte auf Abweiſung der Klage,
Kammergericht entſprach der Klage, aber Reichsgericht entſchied
endgiltig auf Klageabweiſung. Gründe: „Bei dem Abſchluß von
Tarif=
verträgen ſind für jede Vereinigung nur die eigenen Verbandsintereſſen
maßgebend. Auf die Intereſſen eines anderen Verbandes Rückſicht zu
nehmen, iſt die Vereinigung nicht verpflichtet. Inwieweit Beklagte von
hren tariflichen Machtbefugniſſen Gebrauch machen will, hängt lediglich
von ihrem Ermeſſen ab. Auch die Doppelorganiſation eines Teiles
ihrer Mitglieder bietet der Klägerin keine geſetzliche Handhabe, in die
tarifliche Selbſtändigkeit der Beklagten einzugreifen, weil deren
Tarif=
vertrag die Innungspflichten ihrer Mitglieder verletzt. (Schon dieſe
Erwägungen müſſen zur Abweiſung der Klage führen.) Art. 159
R.=Verf. hat das durch § 152 Gew.=O. bisher nur den gewerblichen
Unternehmen ſowie deren Angeſtellten und Arbeitern gewährte Recht
der Vereinigungsfreiheit zu einem Grundrecht aller Deutſchen
ausge=
taltet. Er ordnet nicht nur die Freiheit des Zuſammenſchluſſes an,
ſondern erklärt auch jede Maßnahme, die dieſe Freiheit zu verhindern
ſucht, für rechtswidrig. Eine vorübergehende
Beſchrän=
kung der Vereinigungsfreiheit ſchließt Art. 159 S. 2 R.=Verf. freilich
nicht aus. Ihre Zuläſſigkeit folgt aus Art. 165 N.=Verf. Dieſes Ziel,
ſich die Verbandstreue der Mitglieder eine Zeitlang zu erhalten, wird
in der Regel durch Satzungsbeſtimmungen erreicht, die den Austritt erſt
nach einer beſtimmten Kündigungs= und Anzeigepflicht geſtatten und dem
Verbande Ordnungsſtrafen einräumen. Derartige Strafbeſtimmungen
ſind zuläſſig, da § 152 Gew.=O. durch Art. 159 R.=Verf. für aufgehoben
gilt. (R.=G.=Entſch. vom 2. Juli 1925.) Das Gegengewicht zu dem
reiwillig aufgenommenen Verbandszwange bildet die rechtliche
Möglich=
keit, ihn durch den nur zeitweiſe geſperrten Austritt wieder
abzu=
ſchütteln. Eine Satzungsbeſtimmung oder eine Geſetzesvorſchrift, die
es einem Verbandsmitgliede dauernd unmöglich macht, ſich zur Beſſerung
und Förderung ſeiner Wirtſchaftslage einem anderen Verbande und
damit deſſen Tarifpolitik anzuſchließen, würde mit Art. 159 R.=Verf. in
unlösbarem Widerſpruch ſtehen und deshalb keine Geltung haben. Eine
andere Auffaſſung würde die Zwangsinnungsmitglieder in bezug auf
die Vereinigungsfreiheit nicht nur ſchlechter ſtellen als die Angehörigen
aller anderen Berufsvereinigungen, ſondern ihnen tatſächlich das
Grund=
recht des Art. 159 R.=Verf. völlig verſagen. Da die Klägerin aber
ſolchen Zwang ausüben will, mußte ihre Klage abgewieſen werden.”
Dieſe grundſätzliche Reichsgerichtsentſcheidung vom 23. März 1926 wird
auch die heſſiſchen Verwaltungsbehörden nötigen, die zahlreichen
kreis=
amtlich genehmigten Satzungen der Zwangsinnungen auf ihre
Rechts=
giltigkeit nachzuprüfen (vgl. auch die Tagesordnung zur Sitzung des
Provinziglausſchuſſes der Provinz Starkenburg vom 17. April 1926).
Frankfurter Chronik.
WSV. Großfeuer in der Schuhfabrik Golo. Am
Donnerstag abend brach auf dem Gelände der Golo=Schuhfabrik, A.=G.,
in der Hanauer Landſtraße ein Großfeuer aus, das ſich raſch auf die
Lagerſchuppen der Schuhfabrik ausdehnte und von da auch auf das
maſſive Gebäude des Frankfurter Brauhauſes übergriff, in dem ſich
große Vorräte an Heu und Stroh befanden. Die Frankfurter
Feuer=
wehr griff mit umfangreichen Kräften ein und konnte eine weitere
Ver=
breitung des Feuers nach längerer Tätigkeit unterbinden. Der
ange=
richtete Schaden dürfte ſehr erheblich ſein. — Drei Jahre
Zucht=
haus für einen Hühnerdieb. Das Schöffengericht verurteilte
den Gelegenheitsarbeiter Joſef Taraba, der vor einiger Zeit in den
Vororten Hauſen und Rödelheim in die Hühnerſtälle gering bemittelter
Leute eindrang, den Tieren gleich an Ort und Stelle den Kopf abſchlug
und ſie ſäckeweiſe fortſchleppte, wegen ſchweren Rückfalldiebſtahls in
wei Fällen zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt
Der Angeklagte behauptet hartnäckig, die Hühner vom „großen
Unbe=
kannten” im Taunus gekauft zu haben. Bei einer Hausſuchung wurde
feſtgeſtellt, daß er 26 Hühner gerupft und für den Markt zurechtgmacht
hatte.
Ein franzöſiſches Flugzeug abgeſtürzt.
WSN. Mannheim. Wie der „Badiſche Generalanzeiger” meldet,
iſt in der Nähe von Speyersdorf in der Pfalz ein franzöſiſches
Flug=
feug in brennendem Zuſtand abgeſtürzt. Der eine der beiden
In=
ſaſſen war bereits vollſtändig verkohlt, während der andere auf
dem Wege zum Krankenhauſe ſtarb.
Verräterſchickſal.
fm. Ludwigshafen. Der frühere „Adjudant” des „
Präſi=
denten der autonomen Pfalz”, Heinz=Orbis, der Separatiſt Eugen
Flicker, hat ſich in Biſchweiler im Elſaß, wohin er ſich nach dem
Zu=
ſammenbruch begeben hatte, erſchoſſen.
Großfeuer.
WSN. Neuſtadt a. d. H. Schon wieder wurde der benachbarte
Ort Hambach von einem großen Schadenfeuer heimgeſucht. In der
Nacht brach in einem Wohnhaus der Ebertgaſſe ein Feuer aus, dem
drei Wohnhäuſer, ein unbewohnter Neubau, drei große Scheunen,
einige Stallungen und eine Köhlerwerkſtätte zum Opfer fielen. Reiche
Vorräte an Holz, Frucht und Streumitteln wurden ein Opfer der
Flammen. Trotz der Größe des Feuers nahm man von einer
Alarmie=
rung der Neuſtädter Motorſpritze Abſtand, ſo daß die freiwilligen
Ortsfeuerwehren, zum Teil mit beſchädigten Schläuchen, bis zum
Mor=
gengrauen mit der Löſchung des Feuers beſchäftigt waren.
Samstag, den 17. April 1926
Aachener Tagung der Wirtſchaftshilfe der Deutſchen
Studentenſchaft.
Am Donnerstag, den 15. April, wurde die diesjährige
Arbeitsbe=
ſprechung der Wirtſchaftshilfe der Deutſchen Studentenſchaft eröffnet.
Etwa 200 Teilnehmer, Studenten und Profeſſoren von allen deutſchen
Hochſchulen nebſt zahlreichen Gäſten waren zum Begrüßungsabend im
„Haus der Studentenſchaft” der Techniſchen Hochſchule Aachen
ver=
ammelt. Zunächſt hieß Herr Prof. Schlink, Darmſtadt, der Vorſitzende
des Vorſtandes der Wirtſchaftshilfe die Teilnehmer in deren Namen
herzlich willkommen. Darauf richtete Herr Prof. Eckert vom Verein
Studentenwohl Aachen Worte der Begrüßung an die Verſammlung, für
die Aachener Studentenſchaft Herr stud. Diergarten. Anſchließend
wünſchte Herr Regierungspräſident Dr. Rombach der Tagung im Namen
der Preußiſchen Regierung den beſten Erfolg. Weiterhin ſprach für die
Techniſche Hochſchule Se. Magnifizenz Herr Prof. Dr. Bonin; die
Grüße der Deutſchen Studentenſchaft überbrachte Herr cand. Müller,
und eine Anſprache des Vertreters des Aachener Oberbürgermeiſters
beſchloß die Reihe der Begrüßungen. Der Abend brachte ſchließlich einen
Vortrag von Herrn Dr. Schairer, dem Hauptgeſchäftsführer der
Wirt=
ſchaftshilfe, in welchem dieſer von ſeiner vorjährigen Amerikareiſe
be=
richtete. — Die Beſprechungen über die verſchiedenen Arbeitsgebiete
ſtudentiſcher Wirtſchaftsarbeit werden am Freitag morgen beginnen.
Zum Beſuch der Mexikaner in der Reichshauptſtadt.
Berlin. Den Mitgliedern der zurzeit in Berlin weilenden
mexi=
kaniſchen Studienkommiſſion bereitete die Stadt Berlin am Mittwoch
n der Wandelhalle der Städtiſchen Oper, im Anſchluß an eine
Feſtauf=
führung der „Entführung aus dem Serail”, einen Empfang, zu dem
auch Vertreter der Reichs= und Staatsregierung, mit
Reichswirtſchafts=
miniſter Dr. Curtius an der Spitze, ſowie prominente Perſönlichkeiten,
unter ihnen auch die mexikaniſche Kolonie in Berlin, erſchienen waren.
Oberbürgermeiſter Böß hob in ſeiner Begrüßungsanſprache die
Bedeu=
tung der Muſik für das Volk, aber auch als Faktor der internationalen
Arbeit und Kultur hervor. Sein Trinkſpruch galt dem mexikaniſchen
Volke und ſeinem Präſidenten. General Calles. Die Rede wurde von
den mexikaniſchen Gäſten, die in die von der Kapelle intonierte
mexika=
niſche Nationalhymne einſtimmten, mit großem Beifall aufgenommen.
In ihrem Namen dankte Dr. Larabado, der ſein Glas auf das
Wohl des deutſchen Volkes und des Reichspräſidenten von Hindenburg
erhob. Die Begeiſterung der Mexikaner über das ihnen in Berlin
Ge=
botene, die in allen Geſprächen zum Ausdruck kam, erreichte dann ihren
Höhepunkt, als die Kapelle Hernbach mexikaniſche Volkslieder zu Gehör
brachte. Die Gäſte gaben ihrerſeits Nationaltänze, Geſänge und
Kom=
poſitionen des Pianiſten Navarro zum Beſten.
Das Todesurteil gegen vier Mörder beſtätigt.
TU. Leipzig. Ende vorigen Jahres waren in der Gegend von
Küſtrin wiederholt verwegene Einbrüche und Diebſtähle ſowie
Raub=
überfälle ausgeführt worden. Dabei wurden von den Verbrechern drei
Menſchen ermordet. Das Schurgericht hatte wegen dieſer Mordtaten
am 30. Januar 1926 vier Verbrecher wegen gemeinſchaftlichen Mordes
zum Tode verurteilt. Die von den Verurteilten eingelegte Reviſion
wurde nunmehr vom 2. Strafſenat des Reichsgerichts verworfen.
Untergang eines deutſchen Dampfers.
DD. Hamburg. Nach einer Meldung aus Helſingfors iſt der
der Hamburger Reederei Ernſt Ruß gehörende Dampfer „Willi Ruß”
Mittwoch in der Nähe von Helſingfors geſunken.
Zwei Tote bei einem Autvunfall.
Inſterburg. Wie die „Oſtdeutſche Volkszeitung” berichtet,
er=
eignete ſich Donnerstag abend. 6 Uhr auf der Chauſſee Gumbinnen—
Inſterburg ein ſchwerer Autounfall. Der Generaldirektor der hieſiger
Niederlaſſung der Gemeinſchaft deutſcher Automobilfabriken Alex Mies
und der Verkaufsrepräſentant derſelben Geſellſchaft Rueß fanden
hier=
bei den Tod.
* Das Nordſeebad des Mittelſtandes.
Die Stadt Wilhelmshaven ſtellt Intereſſenten einen reich bebilderten
Proſpekt auf Wunſch koſtenlos zur Verfügung (Anſchrift:
Badeverwal=
tung Wilhelmshaven, Rathaus), der ſehr wirkſam die Vorzüge
Wilhelms=
havens als Nordſeebad vor Augen führt. Werden die Badeplätze an
der deutſchen Nordſeeküſte jetzt ſchon mehr und mehr gewürdigt, ſo
be=
inſprucht Wilhelmshaven als Nordſeebad des Mittelſtandes vielleicht
beſondere Beachtung. Für 4—5 Mark täglich iſt ſchon gute Unterkunft
und Verpflegung zu haben, ſodaß weiten Kreiſen nunmehr der Beſuch
eines Nordſeebades möglich iſt.
Aufklärung des Mordes in Rockendorf.
Der Mörder ein tſchechiſcher Soldat.
TU. Eger. Es iſt gelungen, den Mordfall an der Bauernfamilie
Döllner in Rockendorf im Egerlande, dem bis jetzt vier
Menſchen=
leben zum Opfer gefallen ſind, während noch zwei weitere
Schwerver=
letzte mit dem Tode ringen, aufzuklären und den Mörder zu
ver=
haften. Es iſt ein 23jähriger Soldat Sandner, der in der
Slowakei dient und ſich zurzeit des Mordes auf Oſterurlaub in ſeiner
Heimat befand. Sandner iſt wiederholt wegen Diebſtahls und
verſchie=
dener Gewalttätigkeiten vorbeſtraft. Bei ſeiner Verhaftung fand man
bei ihm noch einen größeren Geldbetrag.
Ein däniſches Heeresflugzeug verunglückt.
Kopenhagen. Ein Heeresflugzeug ſtürzte in der Nähe von
Kopenhagen ab. Der Führer wurde getötet, der Fluggaſt, ein Kapitän,
ſchwer verletzt.
Die Landung der „Norge” bei Leningrad.
Leningrad. Die Landung der „Norge” ging mit Hilfe von
300 Soldaten glatt vor ſich. Da die Verſuche, eine direkte
Funkverbin=
dung mit dem Luftſchiff herzuſtellen, vergeblich geweſen waren und die
ungünſtigen meteorologiſchen Verhältniſſe die Beſorgnis ſteigerten, flog
ein Flugzeuggeſchwader mehrere Male aus, um das Luftſchiff zu ſuchen.
Die Verſpätung wird durch die Expedition dadurch erklärt, daß es
in=
folge des dichten Nebels gänzlich unmöglich war, irgendwelche genauen
eobachtungen anzuſtellen. Den Teilnehmern der Expedition wurden
Räumlichkeiten in dem ehemaligen Zarenpalais in Gatſchina zur
Ver=
fügung geſtellt.
Abſturz eines italieniſchen Flugzeuges.
Rom. Ein mit einem Leutnant und einem Sergeanten beſetztes
Militärflugzeug mußte Mittwoch morgen bald nach ſeinem Aufſtieg auf
dem Flugfelde von Rom an der Straße von Rom—Oſtia wegen eines
Motordefektes eine Notlandung vornehmen. Nachdem der Fehler
be=
hoben worden war und das Flugzeug ſeinen Weg kaum fortgeſetzt hatte,
ſtürzte es brennend zu Boden. Die Flieger konnte man nur noch als
Leichen bergen
Rademacher kehrt ungeſchlagen zurück.
DD. New York. Der deutſche Meiſterſchwimmer Rademacher
kehrt ungeſchlagen von ſeiner Amerikareiſe nach Deutſchland zurück. Er
hat ſich unmittelbar nach ſeinem letzten Start mit ſeinem Klubkameraden
Frölich an Bord der „Deutſchland” eingeſchifft und wird am 24. oder
25. April wieder in Hamburg eintreffen. Zahlreiche Vertreter des
amerikaniſchen Schwimmſports gaben den beiden Deutſchen das Geleite.
Die Amerikafahrt Rademachers war ein einziger Erfolg. In acht
Städten ging Rademacher elfmal an den Start, um jedes Mal ſeine
Gegner überlegen abzufertigen. Alle Weltrekorde im Bruſtſchwimmen
lauten heute auf den Namen Rademacher. Die beſten amerikaniſchen
Vertreter waren erſt zum Schluß gegen den Deutſchen angetreten und
hatten ſo zweifellos ein phyſiſches Plus für ſich, da Rademacher durch
die zahlreichen Starts etwas müde war, während ſeine Gegner wohl
trainiert und ausgeruht waren. In der amerikaniſchen Meiſterſchaft
vermochte der Deutſche ſeinen beſten Gegner Spence nur ſehr knapp
zu ſchlagen. Das veranlaßte Spence zu einer Herausforderung, und
nun mußte der Amerikaner die unbedingte Ueberlegenheit des Deutſchen
anerkennen. Auch Frölich war am letzten Tage noch erfolgreich.
Nademacher hat für den deutſchen Sport und für die deutſche Sache
überhaupt Großes geleiſtet.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Mr die Veroffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion leinerlet
Der=
ziwertung; für ſie bleibt a
und des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
6)
der Arsfender verantwortl
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht beaninhet werden
Dem Herrn Einſender zu. Stimmen aus dem Leſerkreiſe‟. Nr. 84
dieſer Zeitung vom 25. März, diene zur Nachricht, daß die Heizkraft
und Beſchaffenheit des Darmſtädter Gaſes, nachdem die
Schwierigkeiten der Kriegs= und Nachkriegszeit überwunden und die
Um=
bauarbeiten an den Gaserzeugungsöfen beendigt ſind, ſeit geraumer Zeit
durchaus gleichmäßig und durchaus gut ſind. Der Heizwert beträgt,
ge=
nau wie in Stuttgart, gleichmäßig zirka 4400 Wärmeeinheiten,
überſteigt die Norm des Deutſchen Vereins um 200 Wärmeeinheiten. Die
„gewiſſe Beſchämung” des Herrn Einſenders iſt alſo durchaus berechtigt,
daß er Verhältniſſe einer anderen Stadt hier als Muſter darſtellt, ohne
ſich vorher erkundigt oder ſelbſt geprüft zu haben, ob dieſe hier nicht
genau ſo muſterhaft ſind. Wirhaben auch in Darmſtadt ein
erſtklaſſiges Gas, ſo ſchreibt das hieſige Gaswerk.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den 18. April 1926. 7
(Nach der Wetterlage vom 16. April 1926.)
Die Schönwetterperiode iſt durch das Vorrücken eines nördlichen
Fallgebietes, das ſein Regengebiet bis zur Elbe ausgedehnt hat,
unter=
brochen worden. Die Temperaturen gleichen ſich mehr aus, die
Tages=
werte werden niedriger liegen. Das Zuſtrömen feuchter, ſüdlicher bis
weſtlicher Luft dauert an, jedoch iſt noch nicht abzuſehen, ob eine
län=
gere Schlechtwetterperiode bevorſteht.
Die Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich ſür Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
verantwort!
für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Buhlmann
erantwortlich für Sport: Dr. Eug
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bau
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
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Seite 10
Samstag, den 17. April 1926
Nummer 106
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 1. April: Chriſtine Coy geb. Lutzi, 81 J.,
Gardiſten=
ſtraße 6. Am 2.: Anna Leuchs geb. Goſſi, 67 J., Aliceſtr. 19½. Am
1. April: Philippine Hochſtätter geb. Scholderer, 78 J., Bleichſtraße 13.
Am 3.: Adam Volz, Gaſtwirt, 47 J., Große Bachgaſſe 13. Am 2.: Agnes
Gerbig geb. Steinmann, 59 J., Lauteſchlägerſtr. 13: Theodor Beutel,
60 J., Pankratiusſtr. 69. Am 1.: Pfarrer i. R. Robert Lade, 80 J.,
Hockſtr. 28. Am 3.: Margarete Wolfſturm geb. Haas, 78 J.,
Ludwigs=
höhſtr. 9. Am 4.: Juliane Wilhelmine Kruſt geb. Manger, 83 J.,
Rhein=
ſtraße 12½; Johannes Enders, 83 J., Große Bachgaſſe 14. Am 3.: Karl
Kamleiter, 20 J., Blumenthalſtraße 91. Am 4.: Wilhelm Joh.
Rex=
roth, 66 J., Steinbach i. Odw., hier Stadtkrankenhaus; Georg Seib 5.,
40 J., Urberach, hier Stadtkrankenhaus. Am 5.: Anna Pohl, 6 J.,
F=
hauſen. hier Stadtkrankenhaus; Maria Angelina Leißler geb. Hax. 72 J
Liebigſtraße 5; Anna Hennemann, 19 J., Weiterſtadt. hier Eſchollbrücker
Straße 4½; Regina Reeg geb. Hörr, 71 J., Stiftſtr. 83; Barbara
Keil geb. Schmidt, 50 J., Mauerſtr. 6. Am 6.: Walter Julius Urban,
J., Pankratiusſtraße 16. Am 7.: Günter Haſelbach, 10 Min., Wilhelm
Jäger=Straße 1. Am 9.: Auguſt Heedt, Druckereibeſitzer, 51 J.,
Ger=
vinusſtraße 79.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Miſericordias Domini, den 18. April 1926.
Stadtkirche: Samstag, den 17. April, abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, den 13. April, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer
Zautenſchläger. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfr. Heß,
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8½ Uhr: Morgenandacht Pfarrer Kle=
Herger. — Um 9 Uhr: Chriſtenlehre der Kaplaneigemeinde,
Wfarrer Heß — Um 10 Uhr: Hauptyottesdienſt. Pfarrer Heß. —
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger. — Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die
Markusge=
meinde. Pfarrer Vogel. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vogel.
Umtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Sonntag, den 18. April, vorm.
9 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde. Pfarrer
Lautenſchläger. — Montag, den 19. April, abends 8 Uhr:
Gemeinde=
verein der Markusgemeinde: Vortrag des Pfarrers Vogel: „
Erinno=
rungen an Weimar”, Muſikaliſche Darbietungen. — Mittwoch, den
21. April, abends 8 Uhr: Werbeabend für den Jugendbund der
Markus=
gemeinde
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den
Oſt=
bezirk in der Kirche. Pfarrer Beringer; für den Oſt=(Aſſiſtenten=
Bezirk im Martinsſtift. Pfarraſſiſtent Weinberger; für den
Weſt=
bezirk im Gemeindehaus. Pfarrer D. Waitz. — Um 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Weinberger. — Um 11 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer
Altersheim: Vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Müller.
Fohanneskirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für den
Südbe=
girk im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe. — Um 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Goethe. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
— Um 11½ Uhr: Chriſtenlehre des Weſtbezirks. Pfarrer Wagner.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm 8½ Uhr:
Chriſten=
lehre für die Knaben. Pfarraſſiſtent Schäfer. — Um 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Schäfer. — Um 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt, Pfarraſſiſtent Schüfer. — Abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung,
Begrüßungsabend für die Neukonfirmierten. — Montag, den 19. April,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung, Vereinsabend
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptiottesdienſt. Pfarrer Rückert,
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer Hickel
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang. Sonntagsver
ein (Chriſtl. Verein junger Mädchen): Nachm. 4—7 Uhr: Vereins
ſtunden — Donnerstag, den 22. April, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Evangel. Kirche in Eberſtadt: Vorm 8¾ Uhr: Chriſtenlehre der
Knaben — Um 9½ Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Paul. — Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Oſteripiel von Adolf Calgan,
aufgeführt von den Mitgliedern des Wartburgvereins. — Mittwoch
abends 8 Uhr: Lichtbildervortrag des Miſſ=Inſp. Schulze des Evang.. Miſſionsvereins über die Miſſion in Japan."
Evang. Remeinde Traiſa: Vorm ½10 Uhr: Hauvtgottesdienſt.
Um ½11 Uhr: Chriſtenlehre. — Kindergottesdienſt fällt aus.
Montag: E. J. G. Mädchenaben
— Mittwpoch, abends 8 Uhr:
Vor=
tragsabend des Frzuenvereins bei Seibert — Donnerstag: E. J. G.
Jugenabend. — Freitag: E. J. G Singabend
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt
— Uim ½11 Uhr: Chriſtenlehre. — Dienstag: Jugendvereinigung. —
Mittwoch: Junamädchenverein — Donnerstag: Frauenverein
Anläß=
lich der Geſundheitswoche abends 8 Uhr im Saale „Zur Poſt”
Vor=
trag des Herrn Dr. med. Schultheis über die Wechſeljahre im Leben
der Frau, daran anſchließend Lichtbildervortrag über Vererbung und
Raſſenpflege
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Sonntag, vorm. ½10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. — Um ½11 Uhr: Chriſtenlehre. — Montag, abends
3½ Uhr: Frauenverein. Abend der Reichsgeſundheitswoche im Saal
Kaffenberger Vortrag mit Lichtbildern: „Geſundheitspflege des
Kin=
des im Schulalter”, (Frau Hübner vom Wohlfahrtsamt Darmſtadt).
— Dienstag, abends 8½ Uhr: Evang. Arbeiter= und
Handwerkerver=
ein. „Volkswirtſchaftliche Fragen im Lichte des Esangeliums” II.
Mittwoch, Jugendbund /Wartburg). — Donnerstag,
Jungmädchenver=
ein. — Freitag: Kirchengeſangverein.
Evang, Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Pred. Semmel. — Abends 8 Uhr: Konfir
nandenabend
„Junge glückliche Menſchen — wie werden ſie es?‟
Dienstag,
bends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde (Kriegerdankbund). — Mittwoch,
nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. —
Donners=
tag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Pred. Semmel. — Freitag, abends
8½ Uhr: Blaukreuzbibelſtunde (Prediger Semmel) und Bibelſtunde
in der Stadtmädchenſchule Beſſungen (Prediger Neuber), —
Sams=
tag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelſtunde, für Jünglinge. — Um 4¾ Uhr: Bibelſtunde für
Jung=
rauen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge und
Gebetsſtunde für Jungfrauen. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Freundes=
kreis für Jünglinge. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für
Fünglinge, — Freitag, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge
Mädchen.
Ehriſtlicher Berein Junger Männer Darmſtadt, e. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag den 18. April: Fahrt
nach dem Rodenſtein. Führer die Herren Hauptmann und Kientz
Näheres am Schwarzen Brett. — Montag, den 19. April, abends
8½ Uhr: Jugendabteilung, Heimabend. Wanderpläne. — Dienstag,
den 20. April: Bibelſtunde (Männerabteilung): Luk 22, 63—71.
Mittwoch, den 21. Ap il: Bibelſtunde (Jugendabteilung): „Joſeph am
Königshof” — Donnerstag, den 22. April: Bibelſtunde (Familien=
kreis). Lehrer Spamer. — Freitag, den 23. April: Turnen in der
Turnhalle der Ludwigs Oberrealfcule. Box7and3ſitzung. — Samstag,
den 24. April, nachm. 3—5 Uhr: Jungſcharſtunden; um 5—7 Uhr:
Hausorcheſter.
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, abends 8½ Uhr, im
Feier=
abendſaal, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde. Lehrer Spamer=Braunshardt
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.):
Sonntag, den 18. April, vorm. 9 Uhr: ebetsſtunde — Teilnahmne am
Poſaunenfeſt in Kreuznach. — Montag, den 19. April, abends 6½ bis
9½ Uhr: Turnen (Soderſtraße); Mütterabend. — Dienstag, den
20 April. abends 8 Uhr: Gebetsſtund:. — Mittwoch, den 21. April,
abends 8½ Uhr: Familien=Bibelſtunde. — Donnerstag, den 22. April,
abends 8 Uhr: Jugend=Bibelſtunde. — Freitag, den 23. April, abends
3 Uhr: Leiter= und Helferverſammlung. — Samstag, den 24 April,
abends 8 Uhr: Poſaunenchor. — Jeden Mittwoch von 5 bis 7 Uhr:
Jungſharſtunden Singen, Spielen, Vorleſen, Andacht.
Die Chri tengemeinſchaft, Sonntag, den 18. April, vorm. ½11 Uhr:
Menſchen=Weihe=Hindlung. — Freitag, den 23 April, abends
8½ Uhr: „Die Erſcheinungen des Auferſtandenen” (Vortrag, Martha
Heimeran Frankfurt a. M.). — Die Veranſtaltungen finden in der
Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36, ſtatt.
Katholiſcher Gottesdienſt.
Sonntag, den 18. April 1926.
St. Martinskapelle (Herdweg): Samstag, nachm. von 5—7 Uhr
und abends von 8 Uhr an: Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr an: Beichtgelegenheit. — Um 7 Uhr:
Heil. Meſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr:
Chriſtenlehre. — Um 2½ Uhr: Andacht. — Werktags: 6¾ Uhr: Heil.
Meſſien.
Liebfrauen=Unterkirche (Klappacherſtr): Sonntag, vorm. 9½ Uhr:
Hochamt und Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 18. April,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 21. April, abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 23 April, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
18. April, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund. Pred. Erhardt
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 18. April, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
21. April, abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
will=
kommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 18. April, vorm. 10 Uhr: Prediger Conrad — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 5 Uhr: Herr van der Smiſſen,
— Donnerstag, den 22. April, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechung,
Jedermann iſt herzlich eingeladen und willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungsſtunde. — Um 11½ und 3 Uhr: Kindergott Sdienſt. — Abends
7½ Uhr: Freiverſammlung auf dem Marktplatz — Um 8 Uhr:
Oeffent=
iche Verſammlung. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Kinderdemonſtration,
feleitet von Stabskapitän Schmidt. — Freitag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Es ladet freundlichſt ein Kapitän Engel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
0 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8½ Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung.
— Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjudantin Land
*.
Die glückliche Geburt unſeres
2. Jungen zeigen hocherfreut an
Carl Jacob und Frau,
geb. Buchheimer.
Darmſiadt, Holzſtraße 4.
(*10232
Am 13. April 1926 wurde
unſere Tochter Johanna geboren
Dr.=Ing. Pogel u. Frau
Marie, geb. Schulz.
Darmſtadt, Eliſabethenſir. 25.
(*10263)
Ihre am Samstag, den 17. April, nachmittags
3 Uhr, in der Beſſungerkirche (Petrusgemeinde)
ſiatifindende Trauung geben bekannt
Karoline Würthele
Richard Schmidt
Darmſtadt
Beſſungerſtr. 39.
Kunersdorf b. Ffo.
(5760
Heute früh verſchied nach langem,
ſchwerem, mit großer Geduld
er=
tragenem Leiden meine
innigſt=
geliebte Frau, unſere liebe Mutter,
Tochter, Schweſter, Enkelin,
Schwä=
gerin und Tante
Frau
Emil Schäffler
Maria Schäffler, geb. Enge
(*10165
Vermählte
Ella Klug
geb. Oeſtreich
(*10096
im 28. Lebensjahr.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen
Peter Klug und Kind.
Gräfenhauſen b. D., 15. April 1926.
Darmstadt
Landwehrstr. 6
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 18. April 1926,
nachmittags 3 Uhr, in der Johanneskirche.
Die Beerdigung findet Sonntag,
den 18. April 1926, nachmittags
3 Uhr ſtatt.
Ihre am Sonntag den 18. April,
nach=
mittags 3 Uhr, in der St.
Eliſabethen=
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Nummer 106
Samstag, den 17. April 1926
Seite 11
Sport, Spiel und Zurnen.
Fußball.
Germania Frankfurt—Sportverein Darmſtadt.
Am morgigen Sonntag ſetzt die Ligamannſchaft des Sportvereins
Darmſtadt ihre Privatſpiele im Stadion gegen auswärtige Gegner fort.
Die Leitung des Sportvereins hat die Ligamannſchaft des altbekannten
rankfurter Fußballklubs Germania 1894 verpflichtet.
Welcher Fußballer kennt nicht den Namen „Germania 94 Frankfurt”;
Ein Verein, der ſich um die Verbreitung des Fußballſpiels ſchon ſo große
Verdienſte erworben hat und deſſen Mannſchaft im In= und Auslande
ſchon ſo viele Siege errungen hat. Mit Necht nennt man heute dieſen
Verein den Senior in der Fußballgeſchichte Frankfurts. Schon damals,
als in Darmſtadt das Fußballſpiel kaum Boden gefaßt hatte, waren es
die Frankfurter Germanen, die auf dem ehemals kleinen Exerzierplatz
gegen den damaligen Darmſtädter Fußballklub der erſten Wettſpiele um
die ſüddeutſche Verbandsmeiſterſchaft austrugen. Es iſt an ſich
erfreu=
lich, daß durch das Anſehen, das der hieſige Sportverein genießt, es
in=
zwiſchen für ihn leichter geworden iſt, Mannſchaften von Ruf nach
Darm=
ſtadt zu verpflichten. Damit iſt den Anhängern des Lederballs die
ſichere Gewähr geboten, bei gutem Sport ihre ſonntägliche Befriedigung
zu finden. Hoffen wir, daß auch das morgige Spiel durch einen guten
Beſuch belohnt wird.
An weiteren Spielen finden ſtatt: Junioren Sportverein, gegen 1.
Mannſchaft Germania Dieburg. Für ſämtliche Jugendmannſchaften des
Sportvereins beginnen ebenfalls morgen Sonntag die Verbandsrückſpiele.
Die bis jetzt ohne Punktverluſt an erſter Stelle ſtehende 1a Jugend ſteh
auf dem Eintrachtplatz der 1. Jugend des FC. Eintracht Darmſtadt
gegen=
über. (Vorſpiel 3:1). Zu einem gleichſchweren Spiel hat die 1b Jgd.
gegen ihren Meiſterſchaftskonkurventen, der 1. Jugend des FC. Union
Darmſtadt, auf deſſen Platz anzutreten. (Vorſpiel 2:1). Die 2a Jugend
trifft ſich mit der 2. Jugend von Germania Eberſtadt. Die 1a Schüler
des Sportvereins, die ebenfalls in ihrer Tabelle ohne Punktverluſt
füh=
ren, ſtehen der Schülermannſchaft des Sportvereins Groß=Gerau auf dem
hieſigen Platze gegenüber. (Vorſpiel 4:0). — Wiederholt, auch an dieſer
Stelle, werden die Mitglieder des Sportvereins gebeten, ihre Mitglieds
karte beim Eintritt ins Stadion vorzuzeigen. Ohne dieſelbe wird
Ein=
tritt zu ermäßigten Preiſen nicht mehr geſtattet.
Union Darmſtadd-Viktoria Griesheim.
Das Treffen erhält dadurch beſondere Bedeutung, weil Griesheim
als Pokalmeiſter an den Aufſtiegsſpielen zur Liga beteiligt iſt, dieſe
auch erfolgreich begann, am vergangenen Sonntag fedoch eine
unver=
dient hohe Niederlage eiſtecken mußte. Auf alle Fälle hat Union durch
den Spielabſchluß mit Giesheim Gelegenheit, den richtigen Maßſtab an
die Kräfteverhältniſſe zu legen. — Beide Mannſchaften ſtehen ſich in
ſtärkſter Aufſtellung gegenüber. Unions Elf hat gegenüber dem letzten
Sonntag eine Umſtellung inſofern erfahren, als der wieder ſpielfähige
Meyer auf ſeinen Verteidigerpoſten geht und Seelbach ſeinen
Läufer=
poſten verſieht. Der Sturm bleibt in alter Aufſtellung. Wenn
Mittel=
läufer und linke Sturmſeite wieder zu ihrer ſonſtigen Form auflaufen,
wird vor Griesheims Tor ſchon genügend Leben entſtehen.
Union
ſteht alſo: Bopp; Meyer, Frey; Selbach, Darmſtädter, Noller; Debus,
Rückert, Mühlbach, Boos, Porzel. Ein ſpannender Kampf ſteht in
Ausſicht. Der Beſuch der Rennbahn wird ſich alſo empfehlen.
Spiel=
beginn 3,30 Uhr. — Dem Spiel der Liga voraus geht der Kampf
zwiſchen Union III. und Griesheim II. Beginn 1,30 Uhr. — Unions
Reſerven weilen in Arheilgen, um gegen die gleichen der Spielvergg. 0. — Die Alte=Herren=Mannſchaft hat Ruhetag. — Die Jugend
tritt in die Verbandsrückſpiele ein. — Union 2. Jug. empfängt um
11 Uhr auf der Rennbahn die 2. a Sp. V. 98, Union 1. Jug. muß
erſatzgeſchwächt gegen 1. Jug. V. f. R. auf deren Platz antreten.
Eintracht 2.—Sportverein Seeheim kombiniert.
Um auch die unteren Mannſchaften zu ihrem Recht kommen zu
laſſen, empfängt Eintracht am Samstag oben genannten Gegner. Den
Gäſten geht ein guter Ruf voraus und in den Verbandsſpielen in der
B=Klaſſe, an zweiter Stelle ſtehend, haben ſie ſich ſehr gut geſchlagen.
Die Hauptſtütze der Mannſchaft iſt der Torwart, der ein ganz
beacht=
liches Können aufweiſt. Die 2. Eintrachts hat in der letzten Zeit an
Spielſtärke weſentlich gewonnen und wird für Seeheim einen
eben=
bürtigen Gegner abgeben. Da jedenfalls mit einem ſchönen Spiel zu
rechnen iſt, dürfte der Beſuch empfohlen werden,
V. f. R. Darmſtadt.
Die Spiele des morgigen Sonntags ſind folgende: 1. Mannſchaft
V. f. R.—,,Viktoria” 1912 Eckenheim in Eckenheim. Eckenheim gehört
der Kreisliga im Mainbezirk an und zählt zu den beſten Vereinen.
Für V. f. R. iſt es daher außerſt wichtig, ſich mächtig anzuſtrengen, um
ein gutes Reſultat herauszuholen. — Die 2. Mannſchaft V. f. R. iſ.
Gaſt bei dem Sportverein Weiterſtadt. Auf dem V. f. R.=Platz ſelbſt
finden nachmittags 3 Spiele ſtatt und zwar um 1,30 Uhr 1. Jugend
V. f. R.—Union Beſſungen. Um 3 Uhr Sondermannſchaft V. f. R.—
Wixhauſen Reſerve und um 4,30 Uhr Juyioren V. f. R.—2.
Mann=
ſchaft Concordia, Gernsheim.
Sportvereinigung Arheilgen.
Mit einem guten Programm wartet die Sportvereinigung
Ar=
heilgen am Sonntag auf dem Sportplatz am Arheilger Mühlchen auf.
Schon um ½11 Uhr ſteigt das erſte Treffen. Die als ſpielſtark
be=
kannten Liggerſatz=Mannſchaften der Sportvereinigung und Union
Darmſtadt ſtoßen aufeinander. Bei dem Können der beiden
Mann=
ſchaften iſt ein ſchöner Kampf zu erwarten, deſſen Ausgang ungewiß iſt.
Das Hauptaugenmerk des ſportliebenden Publikums richtet ſich jedoch
auf das um 3 Uhr ſtattfindende Spiel der Ligamannſchaft gegen die
gleiche von Olympia Frankfurt. Es erübrigt ſich bei dem ſoliden
Kön=
nen der Frankfurter auf die Qualität des Spieles noch beſonders
hin=
zuweiſen. Bemerkenswert iſt, daß es Arheilgen in den vielen
Freund=
ſchaftsſpielen noch nicht einmal gelungen iſt, die Frankfurter aus dem
Sattel zu heben. Als erfreuliche Tatſache iſt feſtzuſtellen, daß der
Rein=
gewinn aus dieſem Treffen der Freiwilligen Sanitätskolonne Arheilgen
überwieſen wird. Auch der Handballſport, der immer mehr Anhänger
gewinnt, kommt zu ſeinem Recht. Nach dem Fußballſpiel ſpielt die
Handballmannſchaft der Sportvereinigung gegen die gleiche
Rr
Heſſiſchen Schutzpolizei. Die im Aufbau begriffene Mannſchaft der
Ar=
heilger wird gegen die kampferprobten Schutzpoliziſten alles aufbieten
um ehrenvoll abzuſchneiden. Die Zuſchauer werden an den
Veranſtal=
tungen, wenn das Wetter die Sache nicht beeinträchtigt, ihre Freude
haben.
Handball.
Turngemeinde Darmſtadt—T. V. Eberſtadt.
Am 18. April, vormittags 10½ Uhr findet auf dem Sportplatz am
Hallenſchwimmbad ein Handballwettſpiel zwiſchen der Turngemeinde
Darmſtadt und dem Turnverein Eberſtadt ſtatt. Eberſtadt iſt Gaumeiſter
des Main=Rhein=Gaues. — Gleichzeitig findet um 10 Uhr ein
Handball=
wettſpiel auf dem Sportplatz der Turngemeinde Beſſungen an der
Heidelbergerſtraße ſtatt zwiſchen den Jugendmannſchaften der
Turnge=
meinde Beſſungen und Turngemeinde Darmſtadt.
Ringen.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910—,Vorwärts” Groß=Zimmern.
Heute abend um 8 Uhr findet im Saale der „Ludwigshalle‟,
Ober=
gaſſe, der angekündigte Mannſchaftskampf im Ringen zwiſchen der be
kannten Meiſtermannſchaft des Athleten=Vereins „Vorwärts”, Groß=
Zimmern, und der des „Kraftſportverein Darmſtadt 1910” ſtatt. Der
Kampf wird beim hieſigen Sportpublikum das größte Intereſſe erregen,
will man doch dieſe ſtrebſame, erſtklaſſige Ringermannſchaft ſelbſt einmal
ſehen. Sie hat mit Ueberlegenheit die Kreismeiſterſchaft errungen und
war mit Erfolg an den Gruppenkämpfen um die Nordweſtdeutſche
Meiſterſchaft beteiligt. Bei dieſen Kämpfen kam die Mannſchaft im
er=
ſten Gang mit dem bekannten Hammerſportverein Hamburg zuſammen,
wobei ſie zweimal ein unentſchiedenes Reſultat erzielte und nur durch
eine um 5 Sekunden längere Ringzeit um den Sieg kam. Sie iſt in
ihrer ſtärkſten Aufſtellung kaum zu ſchlagen.
Die Kraftſportvereins=Mannſchaft tritt ſelbſtverſtändlich auch mit
ihren beſten Leuten an. Hoffentlich bewahrheitet ſich nicht, was böſe
Zungen behaupten, daß von ihr in dieſem Kampfe „kein Bein auf die
Erde kommt”, ſondern, daß ſie, was wir beſtimmt annehmen, ihre Farben
würdig vertritt. Die Mannſchaft hat bei den Gaukämpfen hervorragende
Reſultate erzielt und wird nicht ſo leicht die Waffen ſtrecken. Auf alle
Fälle wird es zu erbitterten Kämpfen kommen. Die
Mannſchaftsauf=
ſtellung iſt vom Fliegengewicht an auſwärts folgende: Herbert, Groß=
Zimmern gegen Schwarz, Darmſtadt; beide ſind ſehr gute Klaſſe und
dürfte dieſer erſte Kampf ſich ſchon als ſehr intereſſant erweiſen; Ohl J.,
Groß=Zimmern, ringt mit dem temperamentvollen Heß, Darmſtadt, was
wohl einen ſehr lebhaften Kampf gibt. Ohl, welcher zweiter deutſcher
Neiſter im Bantamgewicht iſt, wird ſich jedenfalls nicht ſchlagen laſſen;
Schönig, Groß=Zimmern, ſteht gegen Groh, Darmſtadt. Erſter iſt der
techniſch beſſere, letzterer der ſtärkere. Der Ausgang dieſes Ganges iſ
ſehr ungewiß. Der nächſte Kampf bringt zwei ebenbürtige Gegner auf
die Matte, und zwar Weidner, Groß=Zimmern, gegen Keitel, Darmſtadt
Der Darmſtädter hat bis jetzt bei den Mannſchaftskämpfen noch keine
Niederlage erhalten. Ohl K., Groß=Zimmern, gegen Holdenreuter,
Darm=
ſtadt. Ohl iſt als großer Draufgänger bekannt, er wird aber bei
Hol=
denreuter auf harten Widerſtand ſtoßen. Des weiteren ſteht Kraus
Groß=Zimmern, Veith, Darmſtadt, gegenüber. In dieſem Kampf halten
wir zu dem Darmſtädter, welcher ebenfalls bei den Mannſchaftskämpfen
noch keine Niederlage erhielt. Das Schwergewicht bringt Bernhard,
Groß=Zimmern, und Winkel, Darmſtadt, zuſammen. Der Vorwärtsmann
hat Technik und Jugend voraus, während Winkel der Schwerere iſt.
Es wird dies ein heißes Treffen geben, wobei Bernhard infolge der
an=
geführten Eigenſchaften, im Vorteil ſein dürfte. Sollte dieſe
angekün=
digte Mannſchaftsaufſtellung, welche die ſtärkſte der beiden Vereine iſt,
beibehalten werden, ſo iſt der Ausgang des Kampfes noch ſehr
unbe=
ſtimmt und es kann ganz leicht Ueberraſchungen geben.
Pferdeſport.
Frühjahrsrennen in Frankfurt.
Am Sonntag, den 18. April, Donnerstag und Sonntag, den 25.
April, finden die erſten Frühjahrsrennen in Frankfurt ſtatt. Der
Nen=
nungsſchluß iſt, wie bereits kurz berichtet, ganz vorzüglich ausgefallen
Der erſte Renntag mit ſeinen ſieben Rennen brachte im ganzen 18
Unterſchriften, der zweite 210, der dritte Tag ſogar 232 Meldungen.
Beſonders erfreulich iſt die Qualität der genannten Pferde. Zum erſten
Male bei einem Frühjahrsrennen findet man auch den Stall Weinberg
vertreten, der ſeine beiden Stuten Granula und Lorica engagiert hat
Freilich gehören die beiden nicht dem Hoppegartener Rennſtall an,
ſon=
dern befanden ſich den Winter über in Niederrad. Daß die
ſüddeut=
ſchen Ställe wieder alles mobil machen, iſt ſelbſtverſtändlich. Die
Mün=
chener, die bereits einige Renntage hinter ſich haben, und zum Teil auch
auf den weſtdeutſchen Rennplätzen ſehr gut abſchnitten, ſtellen das
größte Kontingent. Ein Teil dieſer Pferde iſt ſogar bereits Anfang
der Woche in Frankfurt eingetroffen, ſo daß eine ſtarke Beteiligung von
dieſer Seite ſicher iſt. Die Berliner Rennſtallbeſitzer ſcheinen ebenfalls
ſtark auf die guten Preiſe hier zu reflektieren. Der Stall Ehrenfried
insbeſondere hat überall für ſeine erſtklafſigen Hindernispferde
Nennun=
gen abgegeben, insbeſondere iſt der Ungar Toronyor zu erwähnen, der
in dieſem Jahre, trotzdem die Saiſon kaum begonnen hat, in Berlin
einige eindrucksvolle Siege errang und im Augenblick als eines der beſten
deutſchen Hindernispferde gelten muß. Weiter iſt von Berlin noch
ſelbſtverſtändlich eine ſtarke Streitmacht des Herrn von Opel zu
erwar=
ten, der in allen Flachrennen mehrere Engagements belegte. Auch der
bekannte Stall Heinz Stahl ſcheint eine größere Expedition zu
beab=
ſichtigen. Die weſtlichen Trainingszentralen werden ihr gutes Material
ebenfalls zahlreich entſenden, ſind ſogar ebenfalls zum Teil ſchon einge
troffen. Recht eindrucksvoll werden ſicher auch die Frankfurter Ställe
dieſes Mal eingreifen, da insbeſondere der Stall Mätzig einige
Neuer=
werbungen des Herrn Brammer herausbringt, wie ſie in dieſer
Qua=
lität in Niederrad noch ſelten anzutreffen war.
Eine Ueberſicht über den erſten Renntag mag heute ſchon
intereſſie=
ren. Im Eröffnungsrennen über 1200 Meter hat Herrn Brammers
„Hilf”, die ſelbſt gegen die zahlreichen Vertreter der Ställe Bothmer
ſchauerte und der Münchener einen ſchweren Stand. Das Louiſa=
Park=
rennen über 1400 Meter wird die erwähnten Weinbergſchen Stuten
an den Start bringen, die es in erſter Linie mit Herrn Blatt’s
vor=
züglichen dreijährigen Sigurd und dem Opelſchen Aufgebot zu tun
haben. Doch werden auch die Ställe Ehrenfried und Friediger hier eine
ſcharfe Klinge ſchlagen. Das Feldberg Hürdenrennen über 2800 Meter
bringt einige intereſſante Vorſtellungen. Der ehemalige Weinberger
Antenor, jetzt im Beſitz des Freiherrn von Schrenck Notzing, ſoll ſich
über Sprünge vorſtellen und hat es gleich mit Pferden wie Jahn,
Am=
neris, Farmer, Barbaroſſa uſw. zu tun. Der Preis von Reiffenberg
über 1800 Meter, iſt ein ſtark beſetztes Verkaufsrennen, das eine Reihe
von guten Spezialiſten beſtreiten. Im Sandhofrennen über 1200 Meter,
dem wertvollſten Flachrennen des Tages, iſt auch die beſte Klaſſe
ver=
treten. Zu nennen ſind in erſter Linie Sigurd, Champagner, Mydear,
Farmerin, Blankenburg, Sonnenſchein 3., Con amore jun. Das
Roden=
ſtein=Jagdrennen eines der beliebten Rennen über die lange Strecke von
3600 Metern wird recht viele Hindernispferde von Klaſſe zuſammen
führen, und eine Beſetzung zeigen, wie kaum ein großes Berliner
Ren=
nen noch in dieſem Jahr. Hier wird der erwähnte Ungar Toronyör
laufen und auf ſeinem Landsmann Mamlaſz ſtoßen, der im Vorjahre
noch mit der beſten Flachklaſſe konkurierte. Die vorzüglichen Franzoſen
Mylord 2, Daim 2 und Coeur d’Almee. Die Schweizer Nain=Nain
und Araucaris ſind ebenfalls von der Partie, die bekannten Inländer
Mirarmar, Mainberg, Achill und Snob haben die Kenntnis der
Frank=
furter Bahn für ſich. Dazu kommt der alte Badeniaſieger Boras und
verſchiedene Neuerwerbungen und Flachpferde, die nun eingeſprungen
ſind. Den Schluß bildet der Preis von der Gerbermühle, eine der
be=
liebten Ausgleiche, von denen Coran das Höchſtgewicht trägt, gefolgt
von Sarello, Sigurd, Champagner, Jſonzo, Gieſelher und Hilf dir ſelbſt.
Betrachtet man die bis jetzt in Deutſchland ſtattgefundenen
Ren=
nen, ſo darf man wohl ſagen, daß die Frankfurter Ereigniſſe ſie in
ſportlichem Wert nicht nur erreichen, ſondern bei weitem übertreffen
werden.
Radfahren.
Gau 70 Heſſen=Darmſtadt 50 Kilometer Gau=Preistour.
Morgen Sonntag, den 18. April, findet die 50 Kilometer Gau=
Preistour im 1er Streckenfahren ſtatt, zu der 31 Meldungen des Gaues
vorliegen. — Der Start iſt vormittags 7 Uhr am Exerzierplatz
gegen=
über der Landwirtſchaftskammer, woſelbſt die Fahrer gegen 8½ Uhr
zurückerwartet werden. In Anbetracht der zahlreichen Meldungen iſt
ein intereſſantes Rennen zu erwarten. — Die Leitung liegt in Händen
des Gau=Rennfahrwarts L. Raab vom Velociped=Club 1899.
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bergſtr. 9, pt. (e10239
Kinderwagen
faſt neu, zu verkaufen
Anzuſeh. vormittags.
Bardiſtenſtr. 1. ſe10e1?
Gebr. Kinder= und
Sportwagen zu
ver=
kaufen.
Schießhaus=
ſtraße 22, I. (B.5804
Börſe und Geldmarkt.
Während die Börſenberichte der Großbanken noch zu Anfang
April außerordentlich optimiſtiſch geſtimmt waren, hat ſich bei
ihnen plötzlich der Wind gedreht. Das geht ſchon aus den
Be=
merkungen des Leiters der Diskontogeſellſchaft anläßlich deren
Generalverſammlung hervor, der andeutete, daß die
Börſen=
hauſſe wahrſcheinlich nur vorübergehender Natur ſei. Es iſt nun
aber nicht anzunehmen, daß die Großbankleiter plötzlich über die
allgemeine Wirtſchaftslage und die Ausſichten anderen Sinnes
geworden wären, ſondern es iſt hiermit augenſcheinlich der Zweck
verfolgt worden, den in den letzten Tagen aufgelegten und noch
bevorſtehenden Inlandsanleihen die Wege zu ebnen. Man wollte
vermeiden, daß man auf dieſen Anleihen ſitzen blieb. und mußte
daher Vorſorge treffen, daß das Publikum durch Aktienverkauf
in die Lage verſetzt wurde, die aufgelegten feſtverzinslichen Werte
abzunehmen. Das Publikum iſt dem Ruf brav gefolgt, es hat
ſeine Aktien verkauft und Anleihen gezeichnet. Solange dieſe
eine 8prozentige Verzinſung gewährleiſten, wie die
Kommunal=
anleihe, die Anleihe von Hoeſch, iſt es begreiflich, daß ſich Käufer
finden. Schwieriger dürfte es aber ſchon ſein, die Poſt=Anleihe,
die nur mit einer 6½prozentigen Verzinſung ausgeſtattet iſt, an
den Mann zu bringen. Sollte auch dieſe Unterbringung, die
be=
kanntlich freihändig geſchieht, möglich ſein, ſo wäre damit
aller=
dings der Beweis für eine weſentliche Erleichterung unſeres
Kapitalmarktes erbracht. Es iſt anzunehmen, daß die bisherigen
Erfolge mit Inlandsanleihen auch weiteren Stellen Appetit
machen werden, was letzten Endes zu einer Abſorption der
flüſ=
ſigen Mittel und damit zu einer erneuten Verſteifung am
Kapi=
talmarkte führen muß. Wenn auch, wie die neueſten Ziffern über
die Spargelder bei den deutſchen Sparkaſſen beweiſen, die
Spar=
tätigkeit in Deutſchland erfreuliche Fortſchritte macht, ſo wird ſie
doch mit den erhöhten Anforderungen noch nicht gleichen Schritt
halten können. Vielleicht wird man alsdann wieder zu
Auslands=
anleihen, die in den letzten Wochen etwas ins Hintertreffen
ge=
kommen ſind, zurückgreifen. Da bei dem ſinkenden Zinsfuß
Deutſchlands der Anreiz für das Ausland, der deutſchen
Wirt=
ſchaft Geld zu leihen, ſtark im Nachlaſſen begriffen iſt, wird man
dann vielleicht auch wieder etwas höhere Zinsfüße zahlen
müſ=
ſen. Die Kursrückgänge an der Börſe ſind auch bereits,
ab=
geſehen von den oben ſkizzierten Maßnahmen der Großbanken,
mit einer zu befürchtenden Verſteifung am Geldmarkt begründet
worden. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtanden aber die ſich
ſtark widerſprechenden Meldungen über das amerikaniſche
Frei=
gabegeſetz, und es hat den Anſchein, als wenn der Spekulation
dieſes Geſetz, ſolange es noch nicht vom amerikaniſchen Kongreß
angenommen iſt, ein gefundenes Freſſen iſt, um je nach dem, wie
ſie liegt, mit günſtigen und ungünſtigen Gerüchten zu
manipu=
lieren. Namentlich am Schiffahrtsmarkt traten infolgedeſſen
außerordentliche Schwankungen ein, die dieſem Markt einen
un=
geſunden Stempel aufdrückten. Wenn die neuerdings bekannten
Einzelheiten richtig ſind, ſo wird man ſeinen Optimismus inbezug
auf die finanziellen Folgen des Geſetzes für die
Schiffahrts=
geſellſchaften allerdings ſtark herabſchrauben müſſen, da für die
Auszahlung der Entſchädigungen für in eigenen Verbrauch
ge=
nommene Schiffe eine Geſamtfriſt von mehr als ſechs Jahren
vorgeſehen iſt. Zufolge der Geſamttendenz konnten ſich günſtige
Dividendenerklärungen für einzelne Werte nur in geringem Maße
auswirken.
Am Geldmarkt iſt bisher von einer Einſchränkung nichts zu
merken. Die Einzahlungen auf die verſchiedenen Inlandsanleihen
ſind aber auch noch nicht, oder nur in geringem Maße erfolgt.
Die am 15. April vorgenommene Einlöſung der
Dollarſchatz=
anweiſungen dürfte zunächſt dem kurzfriſtigen Geldmarkte neue
Mittel zuführen. Die Aufrechterhaltung der Hprozentigen Satzes
für Privatdiskonte entſprach in den letzten Tagen ſchon lange
nicht mehr der tatſächlichen Lage, da, wie allgemein bekannt war,
Privatdiskonte nur noch mit 4½ Prozent umgeſetzt wurden.
Erſt am 15. April entſchloß man ſich, beide Sichten um ½½s Prozent
zu ermäßigen, was aber nach obigem der wirklichen Lage ebenſo
wenig entſpricht. Bankgirierte Warenwechſel finden bereits
Unterkunft zu 5½ Prozent, und unter dieſen Umſtänden iſt es
begreiflich, daß eine neuerliche Ermäßigung des
Reichsbankdis=
kontes in den Kreis der Erörterungen gezogen wird,
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 16. April.
Tendenz: ſehr lebhaft und feſt. Te nach den aus den Vereinigten
Staaten vorliegenden Meldungen hinſichtlich der Freigabeangelegenheit
wird die Haltung der Börſe hin= und hergeworfen, wobei die dadurch
hervorgerufenen Kursberänderungen immer ein ziemlich großes
Aus=
maß erreichten. Der heute vorliegende ausführliche Situationsbericht
machte wieder einen guten Eindruck und förderte nach dem vielen Hin
und Her erneut eine lebhafte Aufwärtsbewegung.
Die namentlich
vor=
börslich viel als ungünſtiges Moment bezeichnete ſchwache Haltung des
franzöſiſchen Franken und die Schwierigkeiten finanzieller Art der
Sowjetregierung machten dagegen keinen Eindruck und vermochten der
Befeſtigung des Marktes keinen Abbruch zu tun. Auch die glatte Ueber=
windung des Medios ſcheint nicht ohne Einfluß auf die feſte Haltung
der Tendenz geblieben zu ſein. Namentlich Schiffahrtswerte lagen
wie=
der ſehr feſt und gegen geſtern abend um 4 Prozent erholt, ebenſo
waren Chemiewerte recht lebhaft verlangt und 4 Prozent höher. Sehr
feſt lagen befonders auch die oberſchleſiſchen Werte, die abermals um
4 Prozent anziehen konnten, während die Montanwerte durchweg 2 bis
Prozent gewannen. Lebhafter war auch die Umſatztätigkeit auf dem
Elektromarkt unter beſonderer Bevorzugung von A. E. G. und Schuckert.
Die Kursgewinne betrugen auf dieſem Gebiet bis 4 Prozent. Auch die
übrigen variablen Werte mit den Autowerten an der Spitze waren gut
erholt, nur Zuckerwerte blieben weiter vernachläſſigt. Deutſche
An=
leihen waren ebenfalls kräftig erholt. Kriegsanleihen erreichten 0,440.
Ausländiſche Renten blieben dagegen unverändert. Der Freiverkehr war
ebenfalls feſter. Becker Stahl 45, Becker Kohle 58, Benz 65. Brown
Bo=
veri 66, Entrepriſe 10. Growag 54, Ufa 53½ und Unterfranken 74½.
Die feſte Tendenz konnte ſich im Verlaufe des ganzen Börſengeſchäftes
weiter aufrechterhalten. Beſonders Elettrowerte und Gelſenkirchen
blieben weiter in Nachfrage. Von den ausländiſchen Renten wurden
ſpäter auch die ungaviſchen und Anatolier mehr gefragt und höher.
Geld war weiter leicht. Tägliches Geld 5 Prozent. Nachbörslich
er=
fuhr die Börſe auf neue große Deckungen eine weitere weſentliche
Be=
feſtigung, wobei die amtlichen Kurſe um 1 bis 2 Prozent überſchritten
wurden.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 16. April.
Die Börſe begann an den variablen Märkten etwas freundlicher.
Die erſten Kurſe zeigten im allgemeinen leichte Erholungen. Im
Ver=
lauf der erſten Stunde wurde die Aufwärtsbewegung lebhafter, ſodaß
nach dem ſchwachen Abendverkehr heute wieder eine Hauſſe zu verzeichnen
war. Das Publikum war am Geſchäft jedoch nicht beteiligt, da es dem
Markt infolge der ſeit einiger Zeit täglich eintretenden heſtigen
Kurs=
ſchwankungen und der dadurch hervorgerufenen Unſicherheit fernbleibt.
Die Spekulation, die ſich in letzter Zeit 4 la Baiſſe engagiert hat, ſah
ſich hingegen zu Deckungskäufen größeren Umfangs veranlaßt, da die
geſtrige Auslegung der Freigabe=Bill ſich als zu peſſimiſtiſch erwieſen
hat, woran ein unklarer Geſetzesauszug ſchuld ſein ſoll. Gleichzeitig
wurden von erſter Bankſeite in einzelnen führenden Papieren beträchtliche
Käufe vorgenommen. Dieſe Tatſachen führten am
Schiffahrtsaktien=
markt, der die ſtärkſten täglichen Schwankungen aufzuweiſen hat, zu
Kursſteigerungen von teilweiſe über 4 Prozent, die ſich während der
erſten Stunde noch fortſetzten. Am Montanaktienmarkt regten die
Roh=
eiſengewinnziffern für den März, die eine weitere Beſſerung im
Roh=
ofenbetrieb erkennen laſſen an, ſodaß die Frankenbaiſſe unbeachtet
blieb. Auffällig iſt, daß Kaliaktien gut behauptet lagen, obwohl zu
dem ungünſtigen Eindruck des Ertrages mit der elſäſſiſchen Induſtrie
jetzt noch die amerikaniſche intenſive Förderung der Unterſuchung der
Kalivorkommen in den ſüdweſtlichen Gegenden der Vereiniaten Staaten
hinzukommt. Zu dieſem Zweck ſind zirka 3 Millionen Dollar durch
ein amerikaniſches Kaligeſetz zur Verfügung geſtellt worden. Geld blieb
unverändert flüſſig. Tagesgeld 4—5½. Man erwartet eine weitere
Herabſetzung der Privatdiskontnotiz entſprechend den im Freiverkehr
niedrigen Sätzen. Am Deviſenmarkt lagen Frankenbaluten matt.
London=Paris ſchwankte zwiſchen 143½ und 142½. London=Brüſſel
wurde mit 131 genannt. Das engliſche Pfund und Oslo konnten ſich
etwas befeſtigen.
Von den einzelnen Märkten waren Montanaktien bei Beginn meiſt
um 1—2 Prozent, chemiſche Werte um 2— 9½ und mehr (nur Riedel
— 3½) und Elektroaktien bis 2¾ befeſtigt (Siemens und Halske),
Ma=
ſchinenfabriken lagen etwas vernachläſſigt und uneinheitlich, teilweiſe
allerdings recht feſt (Motorfabriken Deutz pl. 3½). Im übrigen waren
hauptſächlich Freigabewerte gebeſſert. Am Rentenmarkt wurde die
Kriegsanleihe zu anziehenden Kurſen (0,440) lebhaft behandelt. Aus= meter ſtarke unſortierte Hobelbretter mit Nut und Feder oder
ländiſche Renten gleichfalls befeſtigt.
116. 4.
*
5. 4.
Aſchaffb. Zellſtof
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89
163.
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84.25
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89.5
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Höſch Eiſen .......
43.—
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352
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38.—
45.
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28.—
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111.—
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32.—
*
148.
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62.25
32.3
103.
18.
16.—
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115.—
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4
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81.
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3325
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3.
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141.— 142.2
85.67
58:—
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8. Friſter ....."
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48.
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116.—
118
Geſſenk. Eußſtahl . .
er. Lauſitzer Glas.
17e
31.
96.5
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42.7
Noſchinen ..:1135.—
E.Langendreer 44
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45.,
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43.:
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125.—
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
S-Aires.
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Kopenhagen:
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15
Gell
Brief Gel
i5a 28 (6B-SElis6 27 153 6
1.554
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71 38
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0.545 10.565/
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17.21
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59.50 59.79
Briefl
79
56 15 60
gi 69
398 10.
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3033770 441
195 4.3
3113 112
z025581778
59.73 59. 57 1
2.31 112.59012.31 172,
WienD.=Oſt. abe
Prag......."
Budapeſt. ..
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Bulgarien. .
Belgrad ..
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15. 4,
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ſ37
5.96.
5
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7375 205
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21.33531
30.85 8.0
5.35
(50
121
7.31 132
18. I.
33
42
3 325
509
1.B
2.035
R.375
81.07
5.f1
1.309
4.32
* Vom ſüddeutſchen Holzmarkt.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
In den Sägewerkskreiſen hört man infolge des
Mißverhält=
niſſes zwiſchen den für Rundholz anzulegenden und die für die
geſchnittene Ware zu erzielenden Preiſen ſtetige Klagen über die
Preispolitik des Waldbeſitzes. Die Gerechtigkeit gebietet, einmal
auch darauf hinzuweiſen, daß die Betriebsausgaben der
Privat=
waldwirtſchaft einſchließlich der Steuern eine Erhöhung von
etwa 70—90 v. H. erfahren haben, während die Einnahmen
gegen=
über den Vorkriegszeiten im Durchſchnitt um etwa 10—15
Pro=
zeut geſtiegen ſind. Sowohl Waldbeſitz wie Holzwirtſchaft gehen
dem Ruin entgegen, wenn ſie nicht ſteuerlich enulaſtet werden.
In dieſem Zuſammenhang ſind die augenblicklichen Beratungen
des Haushaltsausſchuſſes des Badiſchen Landtags
bemerkens=
wert, in denen anläßlich der Aenderung des Grund= und
Ge=
werbeſteuergeſetzes auch über die ſteuerliche Veranlagung des
Waldes debattiert wird. Nach der Regierungsvorlage ſind die
Steuerwerte in Baden für alle zuſammenhängenden
Waldgrund=
ftücke von mehr als 2 Hektar bei einem Geſamtwaldbeſitz des
gleichen Eigentümers von mehr als 6 Hektar und bei einer
Um=
triebszeit von mehr als 80 Jahren um 40 v. H. zu erhöhen. Mit
Recht wurde dabei von einem Sprecher der Deutſchen
Volks=
partei hervorgehoben, daß der 40prozentige Zuſchlag zu dieſen
Werten, der erſt während der Inflationszeit eingeführt worden
ſei, unberechtigt ſei, da der Wald heute höchſtens mit 2 Prozent
rentiere. Ein Antrag der Badiſchen Landwirtſchaftskammer und
des Waldbeſitzerverbandes verlangen die Erhöhung der
ſteuer=
freien Zeit für Neuaufforſtung von Oedländereien und
der=
gleichen. Umwandlung von Eichenſchälwald in Hochwald von 20
auf 30 Jahre. Es iſt Ausſicht vorhanden, daß ſich die Regierung
bei der endgültigen Geſtaltung des Geſetzes auf den Boden
die=
ſer Anträge ſtellen wird.
Auf dem ſüddeutſchen Schnittwarenmarkte iſt, wenn
auch hier und da die Nachfrage nach trockener Ware ewas
ge=
ſtiegen iſt, immer noch keine Erweiterung des Umſatzes zu
ver=
zeichnen. Betriebsſtillegungen und Betriebseinſchränkungen
er=
möglichen es den Sägewerken, infolge Zurückhaltung im Angebot
auf etwas erhöhte Preiſe zu halten. Es iſt aber doch ſo, daß der
Verkauf mehr oder weniger durch den Geldbedarf der Abgeber
beeinflußt iſt. 16/ 11 5—12” unſortierte, ſägefallende Bretter faul=
und bruchfrei, wurden bahnfrei oberbayeriſcher Verladeſtation
zu 45—48 Mark, bahnfrei Schwarzwälder Sägewerksſtation von
50 Mark aufwärts je Kubikmeter angeboten. Hobelfähige Ware
bayeriſcher Provenienz wurde mit etwa 50—56 Mark je
Kubik=
meter bewertet. Kritiſch bleiben immer noch die
Verkaufsverhält=
niſſe in ſortierten Brettern, ſo daß ein Sammellager nach dem
anderen eingeht. Nicht nur der geringere Beſchäftigungsgrad
der rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtrie, ſondern auch die
Auslands=
konkurrenz rumäniſcher und bukowiniſcher Schnittwaren erſchwert
auch den geringſten Abſatz ſüddeutſcher Bretter. Eine
unbedeu=
tende Verbeſſerung weiſt der Hobelwarenmarkt auf. 21/22
Milli=
glattkantig wurden bahnfrei Karlsruhe /Mannheim mit etwa 1,98
18. 4. bis 2,05 Mark in unſortierter Ware, 2,15—2,20 Mark in Ia Ware,
1,65—1,68 Mark in IIa Ware, und 1,45—1,50 Mark für zöllige
Rauhſpundbretter genannt. 16 12‟ 1½” und 2‟ Nadelhozdielen;
offerierten oberbayeriſche Sägewerke zu Preiſen von 50—55 Mark.
Bahnfrei Karlsruhe/Mannheim ſtellten ſich unbeſäumte Fichten=
und Tannendielen auf etwa 75—80 Mark, Modellkiefern auf
90—95 Mark. Mit üblicher Waldbante geſchnittene Tannen= und
Fichtenkanthölzer mit regelmäßigen Abmeſſungen wurden
bahn=
frei Karlsruhe/Mannheim mit 55—60 Mark, Vorratsholz mit
48—50 Mark je Kubikmeter gehandelt. Einigermaßen belebter war
auch die Nachfrage nach Latten, von denen bahnfrei Karlsruhe=
Mannheim „gute” Latten etwa mit 8½ Pfennig je laufendem
Meter bezahlt wurden.
Die gleichzeitige Begebung 6½prozentiger Schatzanweiſungen der
Deutſchen Reichspoſt und des Freiſtaates Preußen. Von einer
Geſamt=
emiſſion von 70 Mill. R.M. 6½prozentiger Schatzanweiſungen der
Deut=
ſchen Neichspoſt und 30 Mill. R.M. 6½prozentiger Schatzanweiſungen
des Freiſtaates Preußen übernahmen heute zwei unter Führung der
Reichsbank bzw. der Preußiſchen Staatsbank gebildete Konſortien 50
Mill. R.M. 6½prozentiger Schatzanweiſungen der Deutſchen Reichspoſt
und 10 Mill. R.M. 6½prozentiger Schatzanweiſungen des Freiſtaates
Preußen, beide rückzahlbar zum Nennwert am 1. Oktober 1930. Beide
Anleihen dienen werbenden Zwecken. Die Unterbringung der
Schatz=
anweiſungen erfolgt im Wege des freihändigen Verkaufs durch die
Kon=
ſortien, während der Zeit vom 21.—38. April d. J. Der Verkaufskurs
beträgt 98 Prozent. Den Käufern ſteht es frei, in ihrem Antrag den
Wunſch zu äußern, daß ihnen im Falle der Ueberzeichnung der von
ihnen gewünſchten Gattung, ſoweit dieſes möglich, Stücke der anderen
Gattung geliefert werden. Sperrſtücke werden bei der Zuteilung
bevor=
zugt. Vorzeitiger Schluß des Verkaufs bleibt vorbehalten. In 20
Mill. R.M. von den Geſamtemiſſionen ſind mit 6monatiger
Sperrver=
pflichtung bereits feſt begeben. Der Abſchluß über die
Poſtſchatzan=
weiſungen erfolgte unter Vorbehalt der Zuſtimmung des
Verwaltungs=
rats der Deutſchen Reichspoſt, die heute herbeigeführt werden foll.
armſtädter u. Nationalbank. Kommanditgeſelſchaft auf Aktien Darmſtadt. Franfurter aursbericht vom 16. Aprit 1926.
Staatspapiere
a) Deutſche
5% Reichsanleihe.
429 Reichsanleihe
12%
Dollar=Schatzanw.
L.=Schatza
Rie
N.= Schatzan
w.24
4½%oIN undV R.
Schatz
%0Vl.-IK.
D. Schutzgb. .
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3½%
1896
BBahern .....
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8.16% Heſſ. unt.28
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47 Württ, alte .
b) Sonſtig ",
europäiſche
6%6 Bos. E.B 1914/
b%„ 2.Ind. 1914
4½% 1898 „
41,% 1909 ..:
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42 Bulg. Tabek
4½% Oſt. Staany=
(½BOſt. Schatz. 141
0.442:
s.30
0.25
0.41
0.42
0.44
0.43
0.a43s
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435
0.44
28.5
3.25
3.10
4% Oſt. Goldr. .
41/s%o Silberr.
42o „einh.R.(kon.)
3% Port,(Spz. I
52 Rum. am.R.08
4½% Gold, 18.
am konv.
48. — am05
425 Türk. (Adm.)03
Zagd.)1 1
Bagd.11
48. r 1911 Zoll
4½% Ung. St. 191‟
41,%o „ St. 19141
Goldr.
St. 10.
Kronr.
Eiſ.Tor, 1
Außereuro=
päiſche.
520 Mer am. inn.
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5% „
Zold, 94
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d. r konſinn.
41%o Frigat.
2o Tamaulivas .
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
6% Doll. Gold. 1932/ 96.25
Gold. 1935/ 95
82 Frk.=byp.=B.
Goldpfdbr. R.1 99.5
Bk.
8%o Frf. Hyp.=B!
Reihe 2/u00
5 %Fkſ. Pfandor.B. 27
Gold Reihe 2
Em. 3/100
2e
18.25
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7.43
4.30
8”).
2.225
4.70
10.20
16.75
12.75
175
1.8
14ig
31ſ=
15% Neck. AG. Gld23/
82Pfälz.=Hyp.=Br.
8% Rh.=Gyp 6d.24
Rhein=Main=
Donau. Gold 23
Ohne
Zins=
berechnung
d.Bd.Gz. 2:
Bd.
Ddo. d
ohl. 23
r0.7.
2 5
e3 Ggb.
„Mannh.
Kohl. 23
620 Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=M=
Noggan. 29
82, Mannh. Stadt.
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829 Dffenb.
H=
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5% Pfälziſche=Hpp.
Br. Gld . 24
ſo Pr. Kaliw.
Pr. Noggenn
899N.c0 2
chi. Brk. 23
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dagenw.23
5%o Süd Feſt.B.G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe.
Bahr. Vereinsb.
Bayr. bandelsb.
Bahr Hypu. Wechi
Frrfi.Hhyp.=Bk.
frif. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining, Hyp.=Bk.
Pfälz.Hyp.=Bk.
Preußf. Pfbr.=Br.
Nhein, Hyp.=B.
Südd Bodenkr.
Würt. Hyp.=B...
99.5
97.25
12.3
2.16
13.20
1989
Nw5
5.40
6.43
2.42
12.70
11.3‟
1230
9.60
9.1
1210
3.30
16.275
10.80
11
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſi. L.=Hhp.=B..
Landesk. Caſſel.
Naſſau. Ldsb. ..
Obligationen v.
Transportanſt.
42 Eliſ.=Bahn ..
42 Galiz. Carl=
Lud=B.
5%
ſt. Südb. (8.)
2,88 Ate
ege
2,692 9
„ Oſt. Staatsb. 83
30Dſt. 1.
Re
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NoOſt. 9.
1885.
NOſt.
3Sſt.
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33Andt., 81.
nat., S.I
4½%Angt. S.Il
% Salon. Monaſt.
3% Tehuantepe.
4½%
Bank=Aktien
D.Credit. . 11
Bk. ......
Brſ.Brauind. .
Barmer Banko.
Bay. Hyp.=Ach).
Berl. Handelsgeſ.
Commu. Privatb.
Darmſt.u. Nat.=Bl.
Deutſche Bank ...
D. Eff.u.Vchſ.c
D. Hyp.=Br. Mein=
D. Vereins=Dkr.
Disf.=Geſellſch. ...
Dresdener Bk....11
Frankſ. Br. .....!
3.15
5.5
17.5
18.75
17.5
3.30
14.20
117.
10.5
23
102
42.5
88.75
137
128.
R
101
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112.5
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Frkf. Hyp.=Bk. ../ 84.75
Frf. Pfdbr.=Br.
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Gotha Grundkr. Bk.
94
Metallbank.
Nitteld Ereditb.
402.5
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Fſälz Hyp=Bk.
Reichsbank=Ant. /142.75
ſhein Ereditbr. .. .
Rheinchnp=chk. : 86.5
Südd. Disc.=Geſ.
105
Wiener Bankverein!. 6ölg
Bergwerké=Akt.
Berzelius ......"
Rochum. Bergb.
Buderus.
. 62.*
t. Luremburg.
ſchw. Bergw.....
Gelſenkirch Baw.:
Harp. Bergb....
Iſe Bergb. .....
bſchein. : 190
Genuf
sleb. ..
Kali=Aſe
Kali. Salzdetfurt. 1165
Lali. Weſterregln /132.5
Klöcknerwerke. ....
Kannesm.=Röhr. 91.5
Mansfelder .—
Oberbedarf . 53
Obſchleſ Eiſ. Caro) 58.25
Otapit=Al
Phönir=Ber
82
gb. .
Nhein Braunk. .
38
Rhein. Stahlw. .
Rombach. Hütte. 37g
. Riebeck Montan
Tellus Bgb. .../61
Ver. Laurahütte
Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh.)/ 64
enninger
Löwenbr.=München 192
.
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof (Bind.)
Schwarz=Storchen
Werger .......!
Arum. Berlin. ..
Adler & Oppenh.
Ablerw. (b.Kleger)
„E.G. Stamm...
A. E. G. Vzg. 4.
J8A. E. G.Bza.B.
Amme Gieſecke
Aſchaff. Zeliſtoff
Badenig (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl.
Bad.Uhren, Furtw.)
Zamag=Meguin.
Bahr. Spiegel ...
geck & Henkel ....
ſergmann El. .
3i
Metall. ..
SS.
Bre.
„Beſigh=Ol.
Eement Heidelb.
Cement. Karſtadt
Cement Lothr. ..
Chem Albert. j..=
Ehem Brockh.:..
Chem. M
h...
Daimler Motoren.
t Eiſenhandel.
..
Deutſche Erk
D. Gu. Silb Scheid.
Me
3d. Schnellpr.
Dürrkopp..
dürr. Ratingen .
Dnckerhoff SV.:;
Eiſenw. Kaiſersl.
Eiſenw 2. Meger=
Gl. Lieferung..
l. Licht= u. Kraft
Eſ. Bad Wolle. .
Emag. ...
Email. Urich.
Enzinger Werke.
u80s,
100.5
100‟
„156
82.5
90
37
47.75
66.5
53.25
114.5
zo2
3=
*
75
16
108.5
114.5
0.228
42.5
95.5
*
e
K
Eßlinger Maſch:. —./ 50
Etlinger Spinn. : 19
Faber Bleiſtiſt.
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. 5. G. 1142,5
Felten & Guillegu.
Feinmech. (Fetter)
Feiſt, Sekt. ... .!.
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof.
Frkf.=M. Pok u. W. 48.75
Fuchs Waggon .. 0.66
Ganz, Ludw. ...
Geiling & Cie. ...
Germania Linol. 1.
Gelſenk. Gußſt. .
Goldſchmidt, Th.
Gotha Waggon.
Greffenius. .....
Gritzner. M
Grin E9ſchl
99.75
Hafenmähl
Hui.
de Fr.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen 67.5
Hartm & Braun.
Henligenſtaedt. 29.5
*3‟
Hilpert Armatur.
Hindrichs Aufferm.
Hirſch Kupfer .
Hoch=Tiefbau ..../61.5
58
Holzmann......
73.5
Holzverk. Ind.
Hydrom. Breslau.
0.74
Inag.
Junghans .... 87
Kammg Laiſersl. 9
8.5
Karlsruher Maſch. 49.
Karſtadt R.
Klein. Sch. SBecker
Knorr, Heilbronn
Nonſerv. Braun :.
Krauß. Lokom. . .
Lahmeyer ....
Lech, Augsburg : . 95.5
Lederw Nothe
Spicharz
Lingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Luther, Mühlenb.
Lur Induſtrie ...
Rainkraft Höchſt”.
f..!.
Metallgef
Meyer Dr. Pml.
Miag.Mühlenb. ..1
Moenus Stamm.
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurf.
Reckarſ. Fahrz.
Neckarw. Eßline
Beters union .
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps. —
Porzellan Weſſel
Frometh. Frf.
Rein Gebb. ESchall
Nhein. Gektr. —
Rhein. Metall=Vz.:
Rückforth ........
Rütgerswerke ....
Schleußner „..
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank.
ramm Lackf.
Schriſt. Stempel
ſchucker Elektr. .
Schuhf. Weſſel..
Schuhf. Herz ...
Schuh. Leander.
Schuls Grünlack.: 4
Seilind Wolff ...!4
Sichel & Co.
....
Siemens Glas
Siemens & Hals!
Süd Immob.
Thüreletr.Lieſ. ..
nhren Kurtwängl..
Beithwerke ...
Ver,f.Chem. Ind.
Ver d. Olfbr. Man
Ver Faßf Caſſell
Gummi.Bm.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg:
ramarin ......!!
Zelſtoff Berl. :...
Zogtl. Maſch. ....
Voigt & Haeffner
ſolthom Seil ...
Bayß & Freytag.
Begelin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof. .
Buckerf.
War
Zuckerf, Frankenth.
Zuckerf. Heilbronn.
Zuckerf. Ofſtein
Zuckerf. Rheingau.
Zuckerf. Stuttgart.
Transport und
Berſicherungkcau.
A. Dt. E enbahn.
Di. Eiſenb.=Geſ.
El. Hochbahn=Berl.
Schantung E.B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
apag . ........ /149.25
Nordd. Aloyd. ... 1
Frk. Ag. Bert.
Frankona Rüch.
Darmſt. Berle
Bahnbedarf .....! 3
Dampfk Rodberg 1
Helbetia Konſ....
Gebr. Lutz ....
Motorf. Darmſt.
Zebr. Roeder „.
Lenulett
NAet
59.,8
1344
94.25
67—
Rummer 100
Samstag, den 17. April 1926
Der neue Frankenſturz.
Die Dienſtſtellen des Finanzminiſteriums ſind über das weitere
Stei=
gen der fremden Devifen an der Pariſer Börſe außerordentlich
beun=
ruhigt. Man iſt der Anſicht, daß die Gründe für die Verſchlechterung
des Frankenkurſes in der Hauptſache im Auslande zu ſuchen ſind. Vor
allen Dingen werden die ſtarken Frankenverkäufe in Belgien und
Ita=
lien zur Unterſtützung der belgiſchen und italieniſchen Währung dafür
verantwortlich gemacht. Ebenſo hat man in Holland Frankenverkäufe
feſtgeſtellt, über deren Gründe man ſich noch nicht im Klaren iſt. Als
innerfranzöſiſches Moment wird jedoch der Rückgang des Außenhandels
in Betracht gezogen. Die geſtern angekündigte Anweiſung des Juſtiz
miniſters zur Verfolgung der Frankenſpekulanten, iſt inzwiſchen in Kraft
getreten. Die gerichtlichen Maßnahmen werden vom Finanzminiſterium
durch techniſche Ratſchläge unterſtützt werden.
An der geſtrigen Berliner Börſe erfuhr der franzöſiſche Franken
einen neuen Rückgang. Für ein engliſches Pfund müſſen 143,75 Francs
gegeben werden, das iſt im laufenden Jahre der bisher ſchlechteſte Kurs
für einen franzöſiſchen Franc.
Die Mannheimer Goldanleihe an der Berliner Börſe. Wie die
Zu=
laſſungsſtelle der Berliner Börſe mitteilt, iſt von der Direktion der
Diskontogeſellſchaft, der Commerz= und Privatbank, der Darmſtädter
und Nationalbank, der Deutſchen Bank, Dresdner Bank und der
Mittel=
deutſchen Creditbank beantragt worden, 3 Mill. RM. 10prozentige
Fein=
goldanleihe der Hauptſtadt Mannheim zum Handel an der Berliner
Börſe zuzulaſſen.
Motorenwerke Mannheim A.=G., vorm. Benz. Abt. ſtationärer
Motorenbau. Wie wir erfahren, hat ſich der Geſchäftsgang bei der
Ge=
ſellſchaft in den letzten Wochen erheblich gebeſſert. Die für den Monat
März und für den bisherigen Teil des Monats April vorliegenden
Verkaufsergebniſſe überſteigen die Ziffern der entſprechenden Zeit des
Vorjahres beträchtlich. Auch wenn man die Ergebniſſe der letzten Wocher
mit denen der erſten Wochen des neuen Kalenderfahres vergleicht, ergibt
ſich eine erfreuliche Beſſerung der Verkaufstätigkeit.
27. Pfälziſche Häuteauktion zu Ludwigshafen a. Rh. Die
Pfäl=
giſche Häute=Verwertungs e. G. m. b. H. zu Ludwigshafen verſteigerte
am 15. April im Auftrag und für Rechnung ihrer anliefernden
Mit=
glieder aus den pfälziſchen Metzgerinnungen Annweiler, Bergzabern,
Frankenthal, Edenkoben, Grünſtadt=Dürkheim,
Germersheim, Kandel,
Haßloch,, Kaiſerslautern, Kirchheimbolanden, Ludwigshafen a. Rh.
Landau, Landſtuhl, Neuſtadt a. H., Pirmaſens, Speyer, Winnweiler und
Zweibrücken das März=Gefälle, beſtehend aus 1310 deutſchen Häuten
4000 Kalbfellen und 205 Hammelfellen. Bei ſehr gutem Beſuch erfolgten
Gebote und Zuſchläge flott und die Tendenz war bei kleinen
Schwan=
kungen der Preiſe nach oben und unten gegenüber den letztmonatigen
Notierungen gut behauptet.
Seite 13
Von der Internationalen Handelskammer. Als das Ergebnis der
im Juni des vergangenen Jahres ſtattgefundenen Brüſſeler Konferenz
der Internationalen Handelskammer iſt die Ernennung eines Komitees
zur Beſeitigung der Zollgrenzen beſchloſſen worden. Das
Arbeits=
programm des Komitees wird folgende Punkte umfaſſen: 1. Allgemeint
Handelshinderniſſe, 2. die Ziele wirtſchaftlicher Politik im
internatio=
nalen Handel, 3. die Ermöglichung wirtſchaftlich fortſchrittlicheren
Warenaustauſches zwiſchen den Ländern, 4. die Behandlung von fremden
Staatsangehörigen. — Ein britiſches Unterkomitee iſt für dieſe Konferenz
bereits ernannt worden. Ihr Vorſitzender iſt Sir Francis Joſeph.
Kaligeſetz in Amerika. Nach einer Meldung aus Waſhington nahm
der Senat einen Geſetzentwurf an, der die Bewilligung von 2 750 000
Dollar für die Durchführung eines auf fünf Jahre berechneten
Pro=
gramms zur Einleitung von Unterſuchungen ſeitens der Regierung
vor=
ſieht, um das Kalivorkommen in den ſüdweſtlichen Gegenden feſtzuſtellen
Einer der dringlichſten Gründe für den Geſetzentwurf iſt der Wunſch, die
Stellung der Vereinigten Staaten auf dem Kalimarkt zu ſtärken.
Produktenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 16. April. Weizen 29—30, Roggen
20—20½, Hafer 22—23½, Braugerſte 21—B Futtergerſte 16—19,
Wei=
zenmehl 43¾—43½, Roggenmehl 29½—30, Weizenkleie fein 11,
Weizen=
kleie grob 12½—13½, Roggenkleie 12½—13, Malzkeime 12—13, Kleeheu
8½—9, Wieſenheu loſe 8—8½, Wieſenheu gepreßt 9, Maſchinenſtroh
3,80—4, Drahtpreßſtroh 5,75—6,75, weiße Bohnen 21½, Viktoria=
Erbſen 39—41, Haferflocken 39½—40, Graupen Baſis l 34. Ten
denz: feſt.
Frankfurter Produktenbericht vom 16. April. Wenn auch die Nach
frage infolge des ſehr hohen Preisſtandes nachgelaſſen hat, ſo erforderte
der große Mangel an Angebot im Einklang mit den weiter ſtark
ge=
ſtie
enen Auslandsnotierungen ein weiteres Anziehen der Preiſe.
Wei=
zen 30—30,25, Roggen 20,25—20,75, Sommergerſte 22,75—24,75, Hafer
inl. 22,75—23,75, Mais 18,75—19,25, Weizenmehl 42—43, Roggenmehl
29,50—30, Weizenkleie 10,50, Roggenkleie 11,50—11,75.
Berliner Produktenbericht vom 16. April. Die Weizenhauſſe machte
heute kräftige Fortſchritte. Das völlige Fehlen inländiſchen
Weizen=
angebotes und die erhöhten Forderungen der überſeeiſchen
Produktiond=
länder ließen das Preisniveau um etwa 5 Mark ſteigen. Doch wurde
nur ſehr vorſichtig gekauft. Lieferung ſtellte ſich für Mai und Jul
ebenfalls um 5 bzw. 5½ Mark höher. September=Weizen ſogar 8 Mark.
Noggen profitierte weniger, greifbare Ware war um etwa 1 Mark
be=
feſtigt. Im Lieferungsmarkte war die Tendenz gut behauptet. Auch
hier war September=Roggen um 2 Mark höher. Weizen= und
Roggen=
mehl waren um 50 Pfg. erhöht bei gutem Konſumgeſchäft. Hafer war
um etwa 2 Mark, Gerſte um etwa 3 Mark befeſtigt. Hafer war
reich=
licher, Gerſte dagegen knapper offeriert. Das Geſchäft für beide Artikel
iſt begrenzt.
Rmerikaniſche Kabeinachrichten.
* New York, 16. April.
Weizen. Der Markt zeigte anfangs eine feſte Haltung, da das
Aus=
land mit größeren Käufen am Markte war und auf kleinere Ankünfte
als erwartet. Später trat jedoch eine ſehr ſtarke Verflauung ein auf
beſſere Erntewetterberichte und Liquidationen.
Mais. Der Markt zeigte ein ſchwächeres Ausſehen auf geringe
heimiſche Lokonachfrage und Liquidationen.
Hafer. Unter dem Eindruck der Abſchwächung am Weizen= und
Maismarkt verkehrte auch dieſes Marktgebiet in ſchwächerer Haltung.
Baumwolle. Im Anfangsverkehr war die Tendenz ſtetig. S.
P
tiſtik
trat indes eine Abſchwächung ein auf die baiſſegünſtige Wochenſ
auf günſtige Temperaturberichte. Die Termine gaben 10—15 Punkte
nach
Kaffee. Der Markt verkehrte in abgeſchwächter Haltung, da aus
Braſilien ermäßigte Notierungen vorlagen und der amerikaniſche
Kon=
ſum nur mäßige Nachfrage zeigte. Die Termine gaben 5—10 Punkte
nach.
Zucker. Meldungen von Arbeiterwirren auf Kuba und Berichte
über ungünſtige kubaniſche Ernteausſichten bewirkten ein weiteres
An=
ziehen der Notierungen. Spekulative Käufe und zurückhaltendes
Kuba=
angebot trugen zur Aufwärtsbewegung bei.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie bekannt wird, hat die Firma Krupp ihren Fahrzeugbau 1
ſtill=
gelegt und den Fahrzeugbau 2 einer anderen Abteilung angegliedert. Die
Ofenbauanlage, Abteilung für Steinſtrahlöfen, wurde an eine
auswär=
tige Geſellſchaft verkauft, die ſie weiter führt.
Das vor kurzem von den bedeutendſten ſchwediſchen Eiſenwerken
ein=
geſetzte Arbeitskomitee hat vorgeſchlagen, die Regierung um die
Geneh=
migung der Fuſion der ſieben größten Eifenwerke zu erſuchen. Außerdem
ſoll über die Gewährung einer 5prozentigen Staatsanleihe in Höhe von
15 Mill. Kronen verhandelt werden.
Nach den Ermittlungen des amerikaniſchen Petroleuminſtituts betrug
die amerikaniſche Rohölproduktion in der Zeit vom 3. bis 10. d8. Mts.
im Tagesdurchſchnitt 1 946 000 Faß oder 1000 Faß täglich weniger als in
der Vorwoche. Zur gleichen Zeit des Vorjahres betrug die Produktion
1932 000 Faß.
Präſident Dr. Walter Leaf (ſeit 1919 Präſident der Weſtminſter
Bank, als eine der hervorragendſten Perſönlichkeiten der engliſchen
Wirt=
ſchaft auch in Deutſchland bekannt) und der Generalſekretär der
Inter=
nationalen Handelskammer ſind auf einer Reiſe durch die Länder
Mittel=
europas zu einem kurzen Beſuch in Köln eingetroffen.
Ansden Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 weiße durchbrochene
Kinderwagendecke. 1 Kiſte mit Inhalt
1 kleiner Leiterwagen. 1 braunſeidenes
Einkaufsnetz. 1 Paar gelbe Damen=
Glacé=
handſchuhe 1 ſilbernes Zigarettenetui.
Gummihandſchuhe und 1 Handtuch. Ein
mittelgroßer Schlüſſel. 1 grüne
Damen=
ſtrickjacke 3 Tennisbälle mit kleinem Netz,
1 mittelgroßer Schlüſſel. 1 Schere.
Zugelaufen: 1 ſchw Schäferhund (Baſtard)
mit braunen Abzeichen, 1 kleiner junger
gelber Hund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
17. April bis einſchließlich 24. April den
Nachtdienſt die Merck’ſche Apotheke
Rheinſtraße 9, und Beſſunger Apotheke,
Wittmannſtraße 1.
Hamstag, den 17. April verſteiger
ich in der Pallaswieſeca. 20 Morgen Gras
zur ganzen Aberntung bis 15. Okt. 1926.
Zuſammenkunft 3 Uhr Kreisabdeckerei.
Schwarz, Hofmeierei.
10174)
Telephon 184.
Am Dienstag, den 20. April Ifd.
Js., vormittags 9 Uhr anfangend,
werden im Roßdörfer Gemeindewalt
aus Abteilung 36, 37 und 62 folgende
Sortimente Nutzholz verſteigert:
Zuſammenkunft an der Kubig.
Roßdorf, den 15. April 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
5788)
Lorenz.
geru
Zrennholz=VerſteigeL ang Nir. b.
Dienstag, den 20. April 1926,
vormittags 10 Uhr, ſollen aus dem
Eberſtädter Gemeindewald, Diſtrikt
Kirch=
tanne, Abteilung 1a, 3a, 3b, 4a, 4b
10b, die nachverzeichneten
Holz=
ſortimente öffentlich meiſtbietend an Ort
und Stelle verſteigert werden:
30 Rm. Kiefern=Scheit
63 Rm. „ =Knüppel
113 Em.
„ =Stock
=Wellen (5768
6785 Stück
Die Zuſammenkunft der Steigerer
er=
folgt auf der Seeheimerſtraße am Friedhof.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter
Pfänder, hier, Forſthaus Sommersgrund
Ar
A
bigor
Drennholz=Berſte gerung Mk. 1.
Donnerstag, den 22. April 1926,
vormittags 10 Uhr, ſollen aus dem
Eberſtädter Gemeindewald, Diſtrikt
Kirch=
tanne, Abteilung 12, 15, 14, 16 und 18
die nachverzeichneten Holzſortimente
öffentlich, meiſtbietend an Ort und Stell
verſteigert werden:
46,2 Rm. Kiefern=Scheit
=Knüppel
31,2
10
=Stock
7480. Stück Kiefern=Wellen
Die Zuſammenkunft der
Steigere=
erfolgt am Waſſerlochweg. Nähere
Aus=
kunft erteilt Herr Förſter Pfänder, hier,
(576
Forſthaus Sommersgrund.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
K sind mit bestem Fleischestrakt und
feinsten Gemüseauszügen auf das sorgfältigste
hergestellt. — Man achte beim Einkauf auf den
Namen MAGGl und die gelb-rote Packung.
Holzverſteigerung Nr. 25.
(Letztes Brennholz).
Freitag, den 23. April 1926,
vor=
mittags 9 Uhr, wird in Arheilgen
Wirtſchaft von Georg Erzgräber IV,
au=
den Diſtrikten V, Nied. Hirtenh.
Häuſer=
hegſtück 19, 20, 21, VI Zinkeneck 2,
Mörs=
bachergrund 6,Hirtenhaus 8, Prinzenſchlag
10, Ramſtadt 11 und 12, Luderplatte 13
17, 18, Lichtſchlag 22, Rauſchen 29,
Bernhardsackerſchlag 30 und 31, Diana
burgerhegſtück 33a, Fichtengarten 35,
Steckſchlag 36, 37, 38, Viehtrift 50 und
53 nachſtehendes Holz verſteigert:
Stämme fm.: Eiche 1,03 IV, 0,90 V
0,99 VI. Buche 0,29 V (in Zinkeneck 2),
1,24 Pappel III, 0.20 Birke Vl, Kiefern
2,32 1, 3,14 II, 0.92 III, Fichte 5,15 Va.
12,59 Vb, Lärche 1,08 IV, 0,68 V.
Derb=
ſtangen I, tm: 0,89 Birke, 0,05 Eſche,
0,82 Fichte. Nutzknüppel rm: 4 Erle
Scheiter rm:: 251 Buche, 13,6 Eiche
67 Birke, 10 Erle, 6 Kiefer, 8
Weymouths=
kiefer. Knüppel rm.: 96 Buche, 6
Hain=
buche, 63 Eiche, 95 Birke, 35 Erle, 2 Pappel
19 Kiefer, 9,4 Lärche (Pfoſten 3 m lang)
2 Lärche, 28 Weymouthskiefer, 19 Fichte.
Knüppelreiſig rm.: 4 Buche. 1 Birke
Reiſig Wellen: 1130 Buche, 4370 Eiche,
650 Weymouthskiefer. Stöcke rm.: 11:
Buche, 9 Eiche, 4 Erle, 4 Kiefer.
Es wird gebeten, das Holz vor der
Verſteigerung einzuſehen. Blau
unter=
ſtrichene Nummern kommen nicht zum
Ausgebot. Auskunft durch Herrn Förſte
(5811
Heger, Forſthaus Kalkofen.
Darmſtadt, den 15. April 1926.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Jagdverpachtung.
Montag, den 3. Mai ds. Js.,
mittags 12 Uhr, im Gemeindehaus
dahier, wird die Gemeindejagd öffentlich
an den Meiſtbietenden verſteigert
Nach=
gebote ſind nicht zuläſſig.
Die Gemarkung umfaßt 975 Hektar.
Die Bedingungen ſind vom 26. April
ab auf der Bürgermeiſterei einzuſehen
und werden vor der Verſteigerung
(5776ss
bekanntgegeben.
Bürgermeiſterei Dienheim.
Steinfurth.
Religionsſchule
der iſrgel. Religionsgemeinde
Das neue Schuljahr unſerer
Religions=
ſchule beginnt Mittwoch, den 21. April,
nachmittags 3 Uhr, in der Knaben=
Mittel=
ſchule, Friedrichſtraße 1.
Anmeldungen nimmt der Unterzeich=
(5782
nete entgegen.
Darmſtadt, 17. April 1926.
Rabbiner Dr. Italiener.
Schlacht=
Freibank hof.
Samstag vorm. von
3—12 Uhr u. nachm.
von 4 Uhr ab, (5778
Schön, Tafelklavier
Kinderwagen verk
Kiesbergſtraße 55, I.
10279)
Nutz=und Prennholzberſteigerung.
Donnerstag, den 22. April 1926, vormittags 10 Uhr
im Gaſthaus „Zur Krone” (Bürgermeiſter Schwinn),
Schöllenbach (Bahnſtrecke Eberbach—Hanau).
Sortiment
A. Nutzholz:
Rundſcheiter
B. Brennholz:
Scheiter
Holzart
Buche
1
34
Eiche u. Birke
72 203 534 492
Buche
*
—
—
—
Nadelholz
Eiche u. Birke
Knüppel
Buche
*
Nadelholz
Knüppelreiſig / Eiche u. Birke —
Buche
44
Nadelholz
—
—
2
Stöcke (fein) Buche
21
5
Nadelholz
Nähere Auskunft durch Gräfliche Oberförſterei Schöllenbach
(Tel. Amt Beerfelden Nr. 30; Poſt Kailbach i. Odw.), ſowie
durch die zuſtändigen gräfl. Förſter. Die Förſter der
Schutz=
bezirke Schöllenbach, Reußenkreuz und Hohberg ſind über die
(5779
Oberförſterei telephoniſch erreichbar.
Gräfliche Oberförſterei Schöllenbach.
Schutzbezirk
Bulau / kreuz bach Sohberg
ca. Rm.
234
ca. Rm.
11
32
19 118
2
ſea. Rm
31 31 116 15
71 327 376 50
3 —
34
112
16‟
-a. Rm.
100
—
13
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Seite 14
Heute Premiere!
Gamstag, den 17. Aprül 1926
Palast-Lichtspiele
Uraufführung für Süddeutschland!
Nummer 106
Der Uka-Großfilm!
8
9
Die Brüg
4
Selle
Akte!
In der
Hauptrolle:
Nach dem gleichnamigen, in der Berliner Zeitung erschienenen Roman von Bernhard Kellermann
Lil Dagover, Liane Haid, Frieda Richard, Henrie de Vries, Bruno Kastner,
Cohrad deldt Mi Jul. Falkenstein, Erich Kaiser-Titz, Paul Morgan
(581238
Im Beiprogramm: Fix und Fax, die Söhne des Himmels — Dle neueste Wochenschau.
Residenz-Theater
Einer der interessantesten und besten Filme
nicht nur jüngster Zeit, sondern überhaupt der
gesamten deutschen Produktion, ist der neue
Gerhard Lamprecht-Film:
Menschen
untereinander
8 Akte aus einem interessantem Hause.
Hauptdarsteller:
Erika Glässner, Aud Egede Wissen
Alfred Abel, Eduard Rothauser,
Paul Bild, Hargarete Kupfer,
Käthe Haak, Erich Kaiser-Titz.
Die ldee, das Leben der
Bewohner eines Berliner Mietshauses zu
verfilmen, hat Gerhard Lamprecht zu
einem vollen Erfolg verholfen. Es ist hier
ein deutscher Volksfilm entstanden, der
weit über die heutige Alltagsware
hinangragt.
Lustsplel
—
Modenschau
Wochenschau
Keine Preiserhöhung!
Anfang 31, Uhr
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr (5815
Sonntag, den 18. April, 11 Uhr: (St 5820
Hinsältien Kendel!
Thegtermiete für die Spießzeſt 1920/ 21.
Die Mieter des Heſſ. Landestheaters werden höflichſt eingeladen, die Vollmiete
und Zuſatzmiete für die Spielzeit 1926/27 ſpäteſtens bis 30. Inni 1926 zu erneuern.
Die Erneuerung kann gelegentlich der Bezahlung der beiden letzten Raten für di
laufende Spielzeit an den Schaltern der Hauptkaſſe, oder bei der Mietabteilung in
eren Sprechſtunden wochentags von 9—12½ Uhr vormittags erfolgen. Vom 1. Ju
1926 ab muß über die nicht wieder gemieteten Plätze anderweitig verfügt werden
Anträge nen hinzutretender Mieter werden bis ſpäteſtens 15. Juli 1926 an die
Hauptkaſſe des Landestheaters erbeten.
Vorgeſehen ſind, 6 Vollmieten mit 1 oder 2 Zuſatzmieten. Die Vorſtellungen
der Vollmieten A, B, C und D und ihrer Zuſatzmieten ſollen, wie bisher, in der Rege
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag ſtattfinden. Die Vollmiete E bleibt
wie bisher beweglich und hat zum Ausgleich hierfür 26 (ſtatt 24), mit Zuſatzmiete 40
(ſtatt 36) Mietvorſtellungen ohne Preiserhöhung. Ebenſo erhält die Miete L., deren
Vorſtellungen vorzugsweiſe an Samstagen ſtattfinden ſollen, aber auch an jeden
an=
deren Wochentag gelegt werden können, 26 bezw. 40 Vorſtellungen. Es wird darauf
hingewieſen, daß in E und I. deſonders gute Plätze aller Platzarten zur Wahl ſtehen.
Die Preiſe haben ſich gegen 1925/26 nicht geändert.
Die Zahlung erfolgt wie im laufenden Spieljahr in 10 Monatsraten von
Auguſt 1925 bis Mai 1927. Die Beſtimmungen über Zahlungserleichterung und
Stundung bleiben beſtehen, ebenſo die den Mietern gewährten Vergünſtigungen
Vorkaufsrecht auf einen Platz der gemieteten Platzart bei Außermietvorſtellungen,
Gaſtſpielen uſw.). Die im weſentlichen unveränderte Platzmietordnung iſt an der
Hauptkaſſe erhältlich.
Ueber die Abholung der Mietkarten ergeht rechtzeitig Bekanntmachung in den
Tageszeitungen.
(5763
Darmſtadt, im April 1926.
Die Generaldirektion des Heſſ. Landestheaters.
Union-Theater
Die drei besten Komiker in dem Lnstspielprogramp
Orisgewerbeverein und
Handwerkervereinigung
Am Sonntag, den 18. April 1926,
vormittags /,10 Uhr pünktlich:
Morgenfeier
Feierliche Leberreichung
der Geſellenbriefe
an die zu Oſtern beſtandenen Prüflinge.
Unſere Mitglieder, Angehörige, Freunde
und Gönner ſind herzlichſt eingeladen.
Der Eintritt iſt frei. (5770
Hypothekengläubiger= und Sparer=Schutzverband für das
Deutſche Reich / Ortsgruppe Darmſtadt.
Dienstag, den 20. April 1926, abends 8 Uhr, findet
im großen Saal des Städtiſchen Saalbaues, ein
Sffentlicher Vortrag
des Herrn präſdenten Dr. Best m. d. 5.
ſiatt über das Thema
„Das Volksbegehren für
eine gerechte Aufwertung”
Alle Intereſſenten, Sparer, Rentner und Beſitzer von
Forderungen aller Art, ſowis Mieter, Kriegsbeſchädigte,
Reichsbankgläubiger uſw. ſind eingeladen.
Eintritt freil
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Deutſche Sparer wacht auf!
Einheitlicher eiſerner Wille ſchafft Euch Euer Recht!
DER VORSTAND.
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Verein
Gegr. 1891.
Fruhlingsfeier
Eonntag, den 18. April, nachm.
4 Uhr, im Konkordiaſaale
Urbaheriſches Programm mit
Theater, bah. Chorgeſänge,
Original=Schuhplattler, reichh.
Verloſung und Tanz. (5829
Gäſte und Landsleute ſind
herzlich eingeladen.
Der Vorſtand.
9
„Dur Heichskrone‟
Mühlſtr. 5
Mühlſtr. 5
Samstag und Sonntag
R6
im vorderen Lokal. Es ladet ein
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Neues Schießhaus
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5 Min. von der Halteſtelle Waldfriedhof
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la Kaffee und Kuchen
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Sonntag, 18 April, nachmittags 4 Uhr
Großes
(5772
Extra=Konzert
von der Kapelle Obermuſikmeiſter
Rühlemann, Darmſtadt (ehemal
Militärmuſiker) Anfang 4 Uhr
Re
Samstag und Sonntag (5825
Hünstler-Ronzert.
Roſtaura
0
Odkel-Menüutallt Altt Poſl
Am weißen Turm
Samsiag, den 17. April
Großes Gchräctfen
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Heute Samstag
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O. Rau, Heidelbergerſtr.
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Technische Hochschulef
Hörsaal 234
17. und 19. April,
abends 8 Uhr
Der packende Großfilm
vom Bau und Betrieb d. Biesendampfers K
Oolumbuse
des Norddeutschen Llovd Bremen
Aus dem Inhalt: Der schwimmende
Palast und seine Geheimnisse. Ohne
Steuermann über den Ozean. Wind-L
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nach d. Wunderlande d. Wolkenkratzer. K
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Hannover
wird zu dies. Filmwerk hochinteressante
und humorvolle Begleitworte sprechen.
Von der deutschen Presse mit Stolz
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Film seinen Siegeszug durch das ganze
Vaterland angetreten.
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noch einmal der große Prunkfilm:
Der Rosenkavalier 8 Arte!
Jugendliche haben Zutritt! (5833
Anfang 31/, Uhr. — Letzte Abendvorstellung 8 Uhr
Landestheater
Samstag, 17. April
Großes Haus.
Nachmittags 3 Uhr
Ende 5½ Uhr.
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(2. Vorſtellung)
Rigoletto
Oper von Verdi
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Abends 7½ Uhr
Ende gegen 10 Uhr
H 10
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DerGlückspilz
Luſtſpiel von
G. Rickelt
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Theaterzettel für Samstag, 17. April
(Ohne Gewähr)
„Rigoletto‟
Perſonen:
Herzog von Mantua . . . Karl Jörn a. G.
Rigoletto, ſein Hofnarr , Leo Barczinski
Gilda, deſſen Tochter . . Gertrud Callam
Graf von Monterone ..
Heinrich Kuhn
Graf von Ceprano ..
Adolf Klotz
DieGräfin, ſeineGemahlin Annelies Roerig
Marullo, Kavalier ...
Hans Neh
Borſa, Höfling . . .
Rudolf Strzeletz
Sparafucile, ein Bravo, Walter Hagner
Maddalena,ſeineSchweſter Martha Liebel
Giovanna, Gildas
Geſell=
ſchafterin . . . . . . . E. Stephanowa
Ein Gerichtsdiener . .
Ludwig Wenzel
Ein Page . . . . . . Sitta Müller=Wiſchin
Herren und Damen vom Hofe.
Pagen. Hellebardiere.
„Der Glückspilz”
Perſonen:
Reinhold Ohlſen, ein
Deutſch=Amerikaner . . Oscar Groß
Walter Wachtel, Proviſor,
ſein Jugendfreund . .
Robert Klupp
Brown, Rechtsanwalt aus
Hans Schultze
St. Franzisco
Jean Ohlſen, Weinhändler Paul Maletzki
Ulrike Ohlſen, ſeine Frau Käthe Meißner
Grete, deren Tochter . . . Jeſſie Vihrog
Ohlſen, Juſtizrat . . . . K. Weſtermann
Aurelie Ohlſen ..
„ . Käthe Gothe
Müller, Hotelbeſitzer . . . Richard Jürgas
Oberbürgermeiſter Dr.
. .: HansBaumeiſter
Werner
.
Sanitätsrat Dr. Heuer. Hans Schalla
Otto, Vorſitzender des Reichsbanners
„Schwarz=Rot=Gold”. . Max Nemetz
Biermann, Vorſitzender des
Geſang=
vereins „Harmonie‟ . . Hans Ausfelder
. . W. Mayenknecht
Pöhler
Jacob Levi, Vorſteher der
jüdiſchen Gemeinde . . Hugo Keßler
Adelheid von Kummersdorf, Vorſteherin
des „Magdalenenſtifts” Margar. Carlſen
Der Standesbeamte . . . Willy Krichbaum
Ein Küfer . . . . . . . . Friedrich Kinzler
Ein Kellner.
.. . . . Walter Bluhm
Ein Stubenmädchen . . . Martha John
Deputationen
„Der Glasſchrank”
Nudelmann, Oktroiaufſeher G. Rodenhäuſe=
Frau Nudelmann . . . . Elſe Arnold
Marie Rückert
Marie, ihre Tochter . . .
Speckberger,Kanzleidiener Nichard Hinz
Frau Speckberger . . . . Elſe Lauckhardt
Lisbeth, ihre Tochter . . Anne Dörſam
Anton Klappbächer . . . E. L. Göbel
Theodor Spieß . . . . . Ernſt Stößel
Hecht, Agent.
Emil Thomas
Fabian, Möbel= und
An=
tiquitätenhändler . . . Heinrich Gutkäſe
Erſter Schloſſerlehrling . . E. Ludwig Stay
Zweiter Schloſſerlehrling Hans Wolff
Ein Dienſtmann . . . . . Georg Delp
Kurt Manck
Ein Taglöhner . ...
im Jugendbund für E. C.
Mühlſtraße 24
gm Sonntag, den 18. 4. 1926
Beginn 8 Uhr gau
Nummer 106
Samstag, den 17. Ppril 1926
Seite 15
Die Brüder Michael waren Söhne des verſtorbenen Arztes
Dr. Michgel, eines ausgezeichneten Mannes, der ſich in
Thürin=
gen einen prächtigen Herrenſitz geſchaffen hatte, den Michaelshof.
Als er ſtarb, drängten die drei Söhne aus erſter Ehe Dr.
Michgels auf Auszahlung des Erbes. Der Hof mußte verkauft
werden.
So wurden die Brüder heimatlos.
Klaus hing mit allen Faſern ſeines Herzens an dem Erbe
des Vaters und litt ſchwer unter der Härte der Stiefbrüder, die
ihn zwang, ſeine Landwirtſchaftslaufbahn aufzugeben und ſich
der Arztlaufbahn zu wdmen.
Auf Werners Vorſchlag hin ſiedelte er nach Berlin über und
ließ ſich dort als Student der Medizin einſchreiben.
Die Zeit hilft immer.
So auch in dieſem Falle. Das Studiun nahm beide ſo in
Anſpruch, und die intereſſante, pulſierende Großſtadt fing auch
ſie ein, daß Werner voll Freude bemerkte, wie in ſeines Bruders
Weſen eine Veränderung vor ſich ging. Das Unfreie an ihm
verſchwand, das Müde in ſeinen prächtigen Braunaugen wich.
Er wurde ſelbſicherer.
Schon in ſeinem Gang kam es zum Ausdruck. Ruhig und
elaſtiſch ging er ſeines Weges, daß die Augen wancher kecken
Berlinerin an ihm haften blieben. Nur ſein ernſtes Weſen
unterſchied ihn imer noch vom Bruder.
Es wurden nun die Tage froher.
Werner verſtand es, die Hoffnung, den Michaelshof einmal
zurückzukaufen, in Klaus zu nähren. Es war gut ſo, denn es
war ein ungewöhnlich großer Anſporn für Klaus Michael,
vor=
wärts zu kommen. Er war bei den Profeſſoren äußerſt beliebt
und galt als einer der Talentvollſten unter dem Nachwuchs.
Im Mai war es, draußen ſchien die Sonne hell und warm,
da wirbelte es die kecke Studentin wieder in Efflers „
Gambri=
nus” gerade zu einer Zeit, als die Brüder ein Glas Bahriſch
genehmigten.
Ihre kecken Jungenaugen blitzten die Brüder an, und lachend
ſtreckte ſie ihnen die Hand entgegen.
„Sieht man die beiden „Erzengel” auch wieder einmal?”
„Das iſt ja reizend, daß Sie uns einſame Junggeſellen noch
nicht vergeſſen haben. Schön willkommen, Fräulein. Hannr
Eſchler! Wollen Sie uns die Ehre ſchenken? Sie wiſſen, wie
das erſte und einzige Mal.”
„Wenn Sie geſtatten — Ihnen gegenüber,” ſagte ſie mit
Schelmenlachen, das ein reizendes Grübchen ſehen ließ.
„Ganz uach Wunſch. Aber warum Fräulein Eſchler?”
„Ich möchte Sie beide einmal näher anſehen und
heraus=
kriegen, wer der ältere von Ihnen iſt.
„Das müſſen Sie doch ſofort ſehen. Mein Bruder Klaus
iſt der ältere.”
„Und wieviel, Sie vorlautes Kücken?”
„Wenn Sie geſtatten — Dreiviertelſtunde.”
Hanna lachte hell auf. Klaus miſchte ſich lächelnd ein.
„Mein gnädiges Fräulein —.”
„Verbitt’ ich mir, ich kann ſehr ungnädig ſein!“
„Nun denn, mein liebes Fräulein Hanna Eſchler —.”
„Das klingt hübſcher, freundlicher.”
„Sie haben ganz recht, mein jüngerer Bruder iſt noch ein
großes Kücken. Was ich mit dem für Sorgen habe!”
Die Brüder ſahen ſich herzlich an.
Die junge Studentin bemerkte den kameradſchaſtlichen Blick
herzlichen Einverſtändniſſes.
„Ich glaube, Sie hängen ſehr aneinander,” ſagte ſie
unver=
mittelt.
Die Brüder ſahen erſt ſich und dann das junge Mädchen
er=
ſtaunt an. Aber es blieb ihnen beine Zeit, zu anworten. Sie
fuhr fort:
„Glauben Sie, daß eine wirkliche Kameradſchaft zwiſchen
Mann und Weib möglich iſt?“
Sie errötete ſelbſt ob der ſeltſamen Frage, ſchaute aber den
Brüdern gerade ins Auge.
Der ſonſt ſo wortgewandte Werner war einen Augenblick
um die rechte Antwort verlegen, doch ſein Bruder Klaus ſprang
für ihn ein:
„Ja, Kameradſchaft, echte, rechte, die nichts anderes will, iſt
zwiſchen Mann und Weib möglich, wenn beide Teile den guten
Willen dazu haben.”
Sie reichte ihm die Hand über den Tiſch und ſagte herzlich:
„Dafür danke ich Ihnen. Ja, es muß doch möglich ſein, daß
die beiden Geſchlechter einander in echter Kameradſchaft
ver=
ſtehen.”
Sie unterhielten ſich noch lange.
Als Hanna dann aufſtand, folgten die Brüder ihrem
Bei=
ſpiele.
„Wollen Sie auch heimwärts, meine Herren?”
„O nein,” ſagte Klaus fröhlich. „Wir wollen mit Ihnen
noch einen kleinen kameradſchaftlichen Bummel machen.”
Lachend verließen ſie den „Gambrinus”.
Von dieſem Tage an waren ſie gute Kameraden zu dreien,
und jeder wünſchte, nichts möge das Verhältnis zwiſchen ihnen
trüben.
Eines Tages im Juni ſchneite Hanna den Brüdern, am
Abend unvermutet in die Bude, an einem Samstag war es.
„Morgen im Stadion Leichtathletentag vom Deutſchmeiſter=
Sporverein. Treffpunkt Potsdamer Platz. zwei Uhr, bei Joſty.
W.ederſehen, meine Herten
Wie der Wirbelwind war ſie wieder draußen, ließ ſich nicht
halten.
Natürlich leiſieten die Brüder dem Wunſche Folge und waren
von dem Tage hochbefriedigt.
Als ſie in der Untergrundbahn zunück nach dem Potsdamer
Platz fuhren und noch einmal bei Joſty eingelehrt waren, um
einen Molka zu ſchlürfen, fragte Hanna die beiden:
„Hat’s Ihnen draußen gefallen?”
Aitdre4
Warum treiben Sie keinen Sport?” Faſt umwillig klaug
die Frage.
Die Brüder ſahen ſich lächelnd a.
„Wir? Ja, wiſſen Sie denn, ob wir nicht große Sportsleutte
vor dem Herrn ſind?”
Hell lachte Hanna auf. Aber dann ſtutzte ſie doch, als ſie
Klaus in die Augen ſah.
Klaus begann wieder:
„Wir haben beide ausgezeichnete ſportliche Erziehung
ge=
noſſen. Unſer Vater war Arzt und in ſeinen jungen Jahren ein
ausgezeichneter Sportsmann. Wir laſen einmal, daß es einen
Indianerſtamm in Amerika gibt, der ſo ſchnell und leichtſüßig iſt,
daß er mit dem Hirſch um die Wette läuft. Das begeiſterte uns
damals.
„Sehr verſtändlich.”
„Als wir unſerem Vater unſere Begeiſterung mitteilten,
lächelte er nur. Aber am nächſten Tage nahm er uns heran, und
er hat uns von da an eine ſportliche Erziehung angedeihen laſſen,
wie ſie vielleicht wenige genoſſen haben.”
„Welchen Sport haben Sie gepflegt?”
„Turnen und beſonders Laufen.”
„Warum haben Sie aber jetzt den Sport an den Nagel
ge=
hängt?‟
Klaus ſchüttelte lächelnd den Kopf.
„Da itren Sie ſich, Fräulein Hanna. Wir ſind auch heute noch
eifrige Sportsleute. Fragen Sie einmal in Lichterfelde nach, da
ſpricht man öfters von zwei Studenten, die unbeirrt ihr
Lauf=
training durchhalten. Und Turnen — das gehört zu unſerem
Tagewerk.”
„Warum ſind Sie nicht im Deutſchmeiſter=Sportklub?”
„Weil wir den Sport nur treiben, um unſeren Körper
ge=
ſund zu erhalten und damit unſere Leiſtungsfähigkeit für unſere
Studien auf das Höchſtmöglichſte zu ſteigern.”
(Fortſetzung folgt.)
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