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Nummer 81
Montag, den 22. März 1926.
189. Jahrgang
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Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jedes 
Nadat weg Bonfonio: Deuſche Banf und 
            Dam=
ſtädtr 8 Nalionalbant.
Die rheiniſche Befreiungsfeier.
 Reichspräſident 
von Hindenburg in Köln. 
Köln, 21. März. 
fre ungsfeier, Reichspräſiventenbeſuch, kein Wunder, daß ſeit wir haben gezittert für Heimat und Vaterland. 
den fruhen Morgenſtunden die Straßen der Sigdt von 
            Taufen=
ließ von den Domtüren die Deu ſche Glocke am Rhein, die räumt das ganze Rheinland! 
Petersglocke, ihre eherne Stimnme ertlingen und kündete 
            weit=
hallend der Stadt und der Bevöllerung die Ankunft des hohen London, Locarno Genf. 
Gaſtes an. In ſeiner Begleitung beſanden ſich Staatsſekretär 
Dr. Meißner und ſein Adjutant, Major von Hindenburg. 
            Gleich=
zeitig trafen ein Reichsjuſtizminiſter und Miniſter für die 
            beſetz=
ten Gebiete Dr. Marr, Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius, 
Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns, der preußiſche Miniſterpräſi= beſetzte Gebiet hinter unſernberechtigten Erwartungen 
dent Braun, der preußiche Miniſter für Voltswohlfahrt Hirt= zurückgeblieben ſind, das eine ſteht feſt: ohne London, ohne 
            Lo=
ſiefer. Zum Empfang auf dem Bahnhof hatten ſich u. a. 
            ein=
geſunden Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer, der Oberpräſident 
mann, Polizäipräſident Zörgiebel und die Cheſs der dienſtlich intereſſe zu treffen, dürſen wir uns heute trotz allem frohen Heizens der 
Reichspräſibent aus den Händen des Töchterchens des Ober= rechtigkeit: die Räumung der erſten Zone. 
bürgermeiſters einen Bumenſtrauß entgegengenomnen hatte, 
beſtieg von Hindenburg den Kraftwagen und begab ſich unter 
den brauſenden Hochrufen der Mengs zur Regierung in der 
Zeughausſtraße, wo er Pohnung nahm. 
wo er ſich in das Goldene Buch der Stadt Köln eintrug. Hier 
der Verwaltung und der Stadtverordnetenverſammlung vorge=; ſo eng mit Euch verbunden fühlen werden, wie in den vergang:nen, 
            ge=
ſtellt. Um 10,45 Uhr erfolge dann eine Rundfahrt durch die 
Stadt. Auf den Straßen bildeten die vaterländiſchen Verbände, 
„Schwarz=Rot=Gold” die Jugendverbände, die Innungen, 
Sport= und Turnverbände, die Studentenſchaft und die 
            Schul=
jügend Spalier. Hinter ihnen drängten ſich Zehntauſende, die 
überall dem Reichspräſiden en zujubelten. Die Fahrt ging dann 
zu den großen Meſſehallen an Rheinpark, wo in der großen 
Halle um 11.15 Uhr die Vaterländiſch= Kundgebung begann, die 
gelände der Meſſe übermittelt wurde, wo ſich an hunderttauſend 
Menſchen eingeſunden hatten. 
Die Paierländiſche Kundgebung. 
geſangverein und der Gürzenich=Chor unter Leitung von Pro= bleiben. 
feſſor Abendroth die Bachſche Kanzate „Nun iſt das Heil und 
die Kraft‟. Dann ergriff 
Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer 
das Wort zu folgender Rede: 
Tränen ſtehen in den Augen der ſich um ſie Drängenden. Dank= und 
Abſchiedsreden werden gewechſelt, das Deutſchlandlied ertönt. Dann und Künder wahrer Vaterlandsliebe, wahrer Volksgemeinſchaft. 
ſetzt ſich das 371. Regiment in Bewegung: das letzte deutſche Regiment 
marſchiert über den Rhein. Zum Himmel dringt — Sang und Gebet 
zugleich —: „Herr mach uns frei!” 
Am folgenden Tage begann unſere Gefangenſchaft, unſere 
            Leidens=
zeit: die Engländer kamen. Sie rückten ein mit ſchmetterndem Spiel, u. a. aus: 
mit wehenden Fahnen — vor denen der Deutſche den Hut zu ziehen 
            ge=
den, ſich brüſtend in Ueberfülle von Menſch und Material. Unerträglich. Neich iſt in ſolchen Tagen keine beſondere Tugend. Im Unglück erſt 
            er=
ſchen Rhein, die deutſche Flagge geſtrichen! 
Wir wollen der ehrenhaften Geſinnung bieler unſerer Gegner, dem beſonders. Das ganze Deutſchland ſoll ſich daran erinnern, daß noch 
Verſuche manchen Befehlshabers, die Beſetzung milder zu geſtalten, viele unter fremder Herrſchaft leiden, daß es da Pflicht aller deutſchen 
unſere Anerkennung nicht verſagen. Aber; das engliſche Heer kam aus Länder iſt, die Tränen zu trocknen, die noch in der zweiten und dkitten 
der Feldſchlacht in feindliches Land, verhetzt von einer jahrelangen Pro= Zone geweint werden. Zum Schluß ſeiner mit anhaltendem Beifall 
            auf=
paganda, erſtaunt, verwirtt und unſicher durch den ſo plözlch eingetre= genommenen Ausſührungen erinnerte der Miniſter daran, daß das 
ung des 55 000 Mann ſtarken Heeres, das die Beſatzung allein der Stadt Ausſicht geſtellte Hilfe einfetzen wird. 
Köln bildete, unerträgliche Laſt und pſhchiſche Marter, Tauende 
haben in dieſen beiden Jahren in britiſcher Unterſuchungshaft geſeſſen. 
biele hundert Jahre Gefängnis ſind von den britiſchen Gerichten, über 
Kölner verhängt und von dieſen verbüßt worden: Dank; heißen hielt folgende Anſprache: 
Dank allen, die Opfer gebracht haben. 
In Trauer und Treue aber wollen wir in dieſer Stunde vor allem 
das Vater and geſtorben. 
blieben ſchwer genug! 
In der Zwiſchenzeit hatte man uns widerrechtlich mit einem Netz 
merhärtzen bſyſiſchen Drucke belaſteten.
 getroffen wurde. 
ſammengeſchmiebet wie nie zuvor, beſelte nur ein Wille: niemals zu Jahren ihrer Vergangenheit ebenbürtig iſt. 
dulden, daß es losgeriſſen würde vom deutſchen Vaterlande. Wenn auch 
Köln ſelbſt dank dem Verhalten der Beſatzung freiblieb von Sebaratiſten= res Gefühl, das urdeutſche Land am Rhein, 
Ein ſtrahlender Vorfrühlingstag iſt über dem heiligen Köln unruhen, ſo daß es zur Zentrale des Widerſtandes für das ganze 
            Rhein=
am deutſchen Nhein au gegangen. — Frühlingsanfang. Be= land werden konnte:, auch für uns in Köln war es eine furchtbare Zeit, dieſe Viege deutſcher Geſchichte und deutſchen 
den und Abertauſenden feſtlich geſtimnter Menichen belebt ſind, oder zu ſchnähen: nein, wir ſind de, Geſchichte, wir ſind uns ſelbſt in ſremder Beſaßzung zu wiſſen, uns alen iſt der Nhein 
Von allen Zinnen der vielen Kirgen wehen Fahnen. Hunderte dieſer hiſtoriſchen Stunde Offenheit und Wahrheit ſchuldig, damit die ein Sinnbild großer deutſcher Vergangenheit, ereignisreicher 
und Tauſende von Fahnen und Flaggen flattern an den Häu= ganze Welt es erkennt: Beſetzung durch eine fremde Macht iſt niemals deutſcher Geſchichte. In dem Lande, das er durchfließt, ſehen 
ſern. Beonders in der Nähe des Bahnhofes und in den Stra= ein Inſtrument des Friebenz und der Verſtändigung, ſie hindert die wir in Erinrerungen aller Art das Spiegelbild des Werdeganges 
ßen, durch die Reichspräſident von Hingenburg auf ſeiner Fahrt Verſöhnung und die Zuſammenarbeit der Völker. So ſtark und innig unſeres Bolkes: Hier wurden die deutſchen Könige und Kaiſer 
iſt das Band, welches jeden Deutſchen mit dem heiligen deutſchen Strome 
durch die Stadt kommen wird, herricht eine beängſtigende Fülle, verbindet, faß ihm die Beſetzung rheiniſchen Landes Tag für Tag am gekürt und gekrönt; hier lebten und wirkten die erſten großen 
Um 904 Uhr vormittags traf der Sonderzug mit dem Reichs= Herzen frißt. Darum: Wenn Ihr der Sache des Friedens in Guropa deutſchen Meiſter der Dichtung, der Malerei und der Baukunſt; 
präſidenten auf dem Hauptbahnhof en. In dieſem Augenblick dienen wollt, verſtopft dieſe Quelle des unfriedens und des Haſſes, hier zuerſt entfaltete ſich freier Bürgerſinn zu Selbſtverwaltung 
wird, nur die Zukunft kann es erweiſen. 
immer und immer wieder gebeten haben, die folgenſchweren 
            Entſcheidun=
der Rheinprovinz Dr. Fuchs, Negierungspräſdent Graf Abel= gen, die mit dem Namen London und Logarno verknüpft ſind, ohne Rück=, welchen Stammes er auch ſein mag, in Herz und Gemüt mit dem 
beteiligten Behörden. Nach kurzer Begrüßung und nachdem der Freude hingeben über dieſen Erfolg der deutſchen Politik und der Ge= getragen und in tiefſter Seele mit Ihnen empfunden. 
Laufe der Zeit mit abſoluter Notwendigkeit in einen neuen Krieg 
            ge=
ſtürzt haben würden. 
um 955 Uhr begab ſich der Reichspräſident ins Rathaus, Auch an bieſein Freudentage vergeſſen wir nicht, daß ſo viele Deutſche wonnen wurde, ſo fordert das zugleich in uns mahnend die 
wurden ihm auch darch den Oberbüsgermeiſter die Mitglieder niſche Landsleute, daß wir Bewohner des befre ten Gebiets uns immer Necht. Schmerzlich bewegt gedenken wir unſerer 
me nſam dut chkämpften Jahren, wir werden zu Euch ſtehen, komme, was ſtolze Einheit bildenden Landes, die noch 
            wei=
kommen wag! Im Gefühle dieſer Zuſammengehörigkeit begrüße ich hier 
die Kriegervereine, die Beamtenvereine, das Reichsbanner mit beſonderer Freude mnſere Leidensgeneſſen aus der zweiſten und brit= terhin die Laſt fremder Beſatzung tragen 
            müſ=
ten Beſetzungszene ſowie die Vertreter der nichtpreußiſchen Länder am ſen; wir grüßen ſie treuen und dankbaren Her= 
Rhein, insbeſondere den Herrn Miniſterpräſidenten Held, den Herrn 
Staatspräſidenten Trunk und den Herrn Miniſterpräſidenten von 
Finck. 
Den Vertretern Preußens und des Reiches, den Mitgliedern der 
Regierungen und der Parlamente, rufe ich ein herzliches, dankerfülltes 
Villkommen zu. Ich danke der Preußiſchen Staatsregierung, an ihrer 
gleichzeitig durch Lautſprecher in die Oſthalle und in das Frei= Spitze Herrn Miniſterpräſidenten Braun, der jüngſt ſchon zu unſerer 
mitternächtigen Befreiungsfeier herbeigeeilt war, für die immer wieder 
bekundete Sorge und Liebe für das Rheinland. Den gleichen herzlichen untreu zu werden. Auch das ſoll unvergeſſen 
wir der Reichsregierung, die mit feinem Empfinden drei Rheinländer, ner bitterſter Not die Reichsregierung immer 
die Neichsminiſter Brauns, Marx und Curtius, davon zwei 
Söhne unſerer Stadt, als ihre Vertreter hierher entſandt hat. 
Der Feſtalt in der großen Halle begann mit einem Orgel= Aufopferung und Sorge, die er als Reichskanzler der Lage des beſetzten nur nach Naßgabe, der Geſamtintereſſen des 
vortrag des Domorganiſten Bachem. Sodann fangen der Männer= Gebiets gerade in deſſen ſchwierigſter Zeit bewieſen hat, unvergeſſen 
Herr Reichspräſident, im Namen der ganzen Türgerſchaft, im 
Namen des ganzen Rheinlandes willkommen im freien Köln. Schmerz= haben die Vaterlandsliebe des ganzen Rheinlandes im Feuer 
tauſendfeier, um ſo froher begrüßen wir Sie am heutigen Tage in un= liche Geſchloffenheit in Kampf und Gefahr die Einigkeit, die uns 
ſerer Mitte. Der jubelnde Wllkommruf, der Ihnen aus dem Munde allen ſo not tut, gefördert und geſtärkt. 
Dezember 1918! Es rieſelt vom grauen Himmel! Still hängen die ungezählter Taufender heute entgegenſchallt, ſagt mehr, als meine Worte 
Fahnen in der naſſen Luft, Stille liegt auf der am Dome verſammelten vermögen. Er galt nicht allein Ihrer hohen Würde, er galt auch dem waffenloſe Kampf, den deutſche Männer und Frauen an der 
Menge, ernſt und ſtraff ſind die Geſichter der Feldgnauen, Wehmut und Manne, dem Treue und Hngabe an Vaterland und Volk in guten 
Hierauf führte 
zwungen wurde — mit blitzenden Geſchützen, mit wundervollen Pfer= ſich nicht nur in guten Tagen zu z.igen hat. Treue zum Land und zum Volk auch über den inneren Zwiſt und die Fehde 
war der ſtolze Einzug der Sieger, unerträglich der triumphierende probt ſich der Kämpfer, und die Rheinländer waren Kämpfer von 1918, des Tages hinweg durch einen neuen Geiſt brü= 
Alang ihrer Muſik. Unſer Hetz krampfte ſich zuſammen; unſer Köln, an bis zum 31. Januar 1926. Und wenn, was der Himmel verbüten, derlichen Verſtehens emporgetragen werde zur 
das heilige Köln war vom Feinde beſetzt, auf unſerm Rhein, dem deut= möge, nochmals Prüfungen dem Rheinlande auferlegt werden ſollten, Einigkeit und zu ſtarkem gemeinſamen 
            Empfin=
waren. Für dieſe Treue danke ich den Kölnern und Rheinländern ganz geloben, indem wir rufen: 
tenen, nicht für wahr gehaltenen Zuſammenbruch der deutſchen Macht. Rheinland vor nicht zu langer Z.it das Opfer von Naturereigniſſen ge= worauf vom Chor und Orcheſter. Finale und Schlußchor aus 
Schwer, unendlich ſchwer haben wir daher in den worden iſt und verſprach namens der Staatsregierung, daß ſoweit die Beethovens Neunter Symphonie vorgetragen wurde. Nach Schluß 
Jahren/1919 und 1920, unter der harten Fauſt des Finanzen des preußiſchen Staates es ermöglichen, hier geholfen werden der Vaterländiſchen Kundgebung begab ſich der Reichspräſident 
Siegers gelitten: ungezählten Familien brachte die Unterbring= wird, und daß auch beſonders für die Winzer ſchon in den Tagen die in mit ſeiner Begleitung nach der Oſthalle, wo der Rheiniſche 
Reichspräſident von Hindenburg 
der nicht geringen Zahl von Männern, Frauen und Kindern gebenken, Ihneu, Herr Oberbürgermeiſter, herzlichſt danken für die chers die in der großen Kalle gehaltene Vaterländiſche 
            Kund=
die ihr Leben gelaſſen haben unter britiſcher Beſatzung; auch ſie ſind für freundlichen Worte des Willkommens, die Sie gebung miterlebt hatten Auch hier wurden die einzelnen Stellen 
Erſt als im Laufe der Jahre der Engländer uns kennen gelernt ich kon Herzen für die warme Begrüßung, die mir auf dem Wegs Reichsobe hauptes diöhnte die Kalle wieder vom jubelnden 
            Bei=
hatte, ändrten ſich langſam und allmählich dieſe Verhältniſſe, aber ſie hierher von allen Teilen der Bevölkerung in ſo reichem Maße fall, mit dem er begrüßt wurde, und faſt tauſen, Fahnen der 
von Ordonnanzen umſponnen, die Millionen Menſchen im Herzm kes am Rhein nicht ſo ſehr die Ehrung meiner präſident mit ſeiner Begleitung einen öffenen Kraftwagen und 
des demokratiſchen Europa aller Freiheiten beraubten und mit einem Perſon, als vielmehr das jübelnde und laute begab ſich durch das rechtsrheiniſche Viertel Kölns zu dem von 
Bekenntnis zum Reich und die Aeußerung der dem Oberpräſidenten der Rheinprovinz Dr. Fuché gegebenen
 Genugtuung darüber, daß die Rückkehr in die 
Freiheit heute gemeinſam mit den Vertretern des Reiches 
und des preußiſchen Staates, Bayerns, Badens und Oldenburgs 
in vaterländiſcher Feier begangen werden kann. So grüße ich 
denn in dankender Erwiderung für dies Willkommen das Rhein= 
Gs kam der Ruhreinbruch, durch den die durch frühere Sanr= land und insbeſondere das „große heilige Köln”, die 
            altehrwür=
tionen ſchon geſchädigte Wirtſchaft auch des Kölner Gebiets bis ins Mark dige und machtvolle Stadt, die ſo viel geſchichtliche Erinnerung, 
ſo viel Kunſt und ſo viel jatkräſtigen Bürgerſinn in ſich vereint, 
Es folgte der Verſuch, unsloszureißen von Deutſch= mit dem Wunſche, daß ihr nach den Jahren der Not und des 
land. Das ganze Rheinland, in Not und Gefahr zu einer Einheit zu= Niederganges eine Zukunft beſchieden ſei, die den ruhmreichen 
Für jedes Deutſchen Herz war es ein bitte= 
Volkstums, durch künſtliche Schranken körper= 
Varum ich in dieſer Stunde alles das ſages Nicht, um zu hetzen lich und geiſtig, von uns geirennt in Händen 
und Selbſtbehauptung im Wirrwarr der Zeit. Dieſer natur= 
Der Mai 1924 brachte in Frankreich den Umſchwung. Es folgten begünſtigte und kulturgeſättigte Boden hat auch der Kämpfe gar 
viele geſehen; kein Stromgebiet iſt mehr umſtritten worden, als 
Ob der Weg über London, Locarno, Genf zum Wiederauftieg das des Rheines, und mehr als einmal hat dieſer Kampf um 
Deutſchlands, ob er zur Befriedung und Wohlfahrt Europas führen den Nhein den Werdegang unſerer Nation beeinflußt. Im 
Nahmen der Geſchichte erſcheint der Rhein uns als unſer 
Soweit auch die Rückwirkungen von Locarno auf das Schickſalsſtrom; oft iſt er ein leuchtendes Sinnbild 
            deut=
ſcher Kraft und Größe, pft aber auch ein dunkles Bild deutſchen 
Leides, dann nämlich, wenn unſer alter Erbfehler, die 
            Uneinig=
earno wür den wir dieſe Feier noch nicht begehen können! Weil wir keit, die deutſche Stärke lähmte. So fühlt ſich jeder Deutſche, 
ſicht auf das beſetzte Gebiet, allein im Hinblick auf das deutſche Geſamt= Nheine eng verbunden, und was Ihnen in den letzten Fahren 
hier geſchah, haben wir alle als nationales Unglück mit Ihnen 
Wenn wir, die berufenien Vertreter des Reiches, des preußi= 
Die Räumung der Kölner Zone iſt ein Ereignis von hiſtoriſcher ſchen Staates und anderer deutſcher Länder, mit Ihnen, den 
Tragweite. Sie bedeutet die endgültige Verneinung jener Rheinland= Bürgern der Stadt Köln und ihren Gäſten aus dem Lande 
bläne, die über unſer Land unſägliches Elend gebracht und Europa im heute hier gemeinſam unſere Freude darüber bekunden wollen, 
daß nun einem Teile des Rheinlandes die Freiheit 
            wiederge=
das köſtliche Gut der Freiheit entbehren müſſen. Seid verſichert, rhei= Erinnerung an das deutſche Leid jüngſter Vergangenheit ihr 
Brüder im übrigen Teile dieſes ſonſt eine 
zens in der Hoffnung, auch mit ihnen bald in 
Freiheit wieder vereint zu ſein. Warmen 
            Her=
zens und in unauslöſchlicher Dankbarkeit 
            ge=
denken wir in dieſer Stunde aller, die in der 
ſchweren Not, der vergangenen. Jahre Leben, 
Freiheit und Heimat hingaben oder aufs Spiel 
ſetzten, um nicht dem Vaterland und ſeiner Ehre 
Gruß, den gleichen innigen Dank für ihre Teilnahme und Sorge zollen, bleiben, daß das Rheinland in Stunden 
            eige=
wieder gebeten hat, die politiſchen Entſchei= 
Herrn Reicksminiſter Marx insbeſondere wird im Rheinland die dungen ohne Rückſicht auf das beſetzte Gebiet 
Reiches und im Hinblick auf Deutſchlands 
            Zu=
kunft zu treffen. Alle dieſe Opfer ſind nicht vergeblich 
Vor allem aber begrüße ich mit ehrerbietiger Freude den erſten Ver= gebracht worden; ſie haben der Welt gezeigt, daß das Volk am 
treter des deutſchen Volkes. In dankbarer Verehrung heiße ich Sie, Nhein feſt und unbeugſam ſeine Volksgemeinſchaft behauptet; ſie 
lich haben wir Ihre Anweſenheit entbehren müſſen bei unſerer Jahr= der Not geſtählt und gehärtet, und ſie haben durch ihre vorbild= 
In dem ſchweren Erleben, der letzten Jahre hat uns der 
und in ſchlechten Tagen die erſte und vornehmſte Prlicht iſt, dem Herolb Ruhr wie am Rhein um ihr Deutſchtum, um ihr Recht und ihre 
Freiheit kämpften, die tiefe Aberzeugung gegeben, daß 
            Deutſch=
lands Sendung noch nicht erfüllt iſt und ſein Weg 
nicht im Niedergang endet. Wie ſie, die dieſen Kampf ſo tapfer 
der preußiſche Miniſier des Innern Severing beſtanden, wollen wir uns alle zu dieſem Glauben an 
deutſche Zukunft bekennen, die das Land am Rhein 
            wie=
der in Freiheit mit dem übrigen Deutſchland kraftvoll vereint. 
Der Oberkürgermeiſter hat eben darauf verwieſen, daß die Treue und weiter laſfen Sie uns hoffen, daß das deutſche 
die Rheinländer werden auch in Zukunft Kämpfer ſein, wie ſie es bisher, den ſeines Volkstums. Hierzu beizutragen, wollen wir 
Deutſchland, unſer teures Vaterland, 
es lebe! Hurral Hurral Hurra! 
Stehend ſang dann die Verſammlung das Deutſchland=Lied, 
Sängerbund mehrere Männerchöre zum Vortrag brachte. Beim 
Verlaſſen der großen Feſthalle wurden ihm 
erneut ſtürmiſche Ovationen 
dargebracht. In der Oſthalle hatten ſich inzwiſchen faſt 40000 
Hochanſehnliche Feſtverſammlung! Laſſen Sie mich zunächſt Menſchen eingefunden, die durch Uebermittelung eines 
            Lautſpre=
ugmens der Stadt Köln an mich gerichtet haben. Ebenſo danke mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Beim Erſcheinen des 
zuteil geworden iſt. Ich empfinde in den freudigen, dort aufgeſtellten Depziat onen ſenkten ſich vor ihm. Nach kur= 
Zuruſen der Kölner Bevölkerung und des Vol= zem Aufenthalt bei den rheiniſchen Sängern beftieg der Reichs=
Montag, den 22. März 1926
Nummer 81
 Genf in Spanien. 
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter. 
v. U.-St. Madrid, Mitte März. 
In Spanien, in dem Lande, das bisher als deutſchfreundlich 
gelten durfte, hat die aus der Kriegs= und Nachkriegszeit ſo gut 
belannte Enientepropaganda mit aller Wucht eingeſetzt. Es 
ſcheint, als ob der größere Teil der hieſigen Zeitungen nicht in 
Madrid, ſondern in Paris redigiert worden ſei. Deutſchland 
wird als der Feind und Gegner Spaniens dargeſtellt und der 
Un anſbarleit geziehen. Nur Bosheit und imperialiſtiſches 
            Be=
ſtreben ſei es, wenn ſich Deutſchland der Gewährung eines 
            ſtän=
digen Ratsſitzes an Spanien in dieſer Märzſitzung widerſetzt. 
Dem deutſchen Standpunkt wird garnicht Rechnung getragen, 
nur Pariſer Gegengründe werden angeführt. Bei der 
            Unwiſſen=
heit des Durchſchnittsſpaniers über alle Fragen der interna 
            iong=
len Po=; iſr es leicht, die öffentliche Meinung zu verhetzen und 
Deuttſchland als den Sündenbock hinzuſtellen, der Spanien übel 
will. Wenn die Vertreter der Regierung ſich auch nicht an dieſer 
Hetze betéiligen und in den offiziellen Kundgebungen die 
            Korrekt=
heit trahren, ſo laſſen ſie doch allen Leidenſchaften freien Lauf 
und tun nichts, um das Mißverſtändnis aufzullären, 
Am bösartigſten ſind die aus Paris übermittelten Urteile 
der ſpaniſchen Preſſe. Der „Liberal” ſagt in einer Mitteilung 
aus Frantreich, daß die Deutſchen eigentlich in Genf als Büßer 
erſcheinen müßten und die Hände der übrigen lecken ſollten, 
            an=
ſtatt deſſen aber benehunen ſie ſich deutſch, d. h. rüpelhaft. Der 
„Sol” ſpricht vom ſchamloſen Luxus der deutſchen Delegation in 
Genf, vor dem alle durch den Marlſturz ruinierten Spanier 
            ver=
blüfft daſtänden. Natürlich darf man dieſes häßliche Ankläffen 
nicht ernſt nehmen. Es ſind das einige der wenigen groben 
            Ent=
gleiſungen, die den Zeitungen in ihrer Wut halt unterlaufen 
ſind. Man findet in den beisen anseführten Zeitungen auch weit 
ruhigere und ſachsemäßere Urteile, aber immer nur, wenn ſie 
nicht aus franzöſiſcher Quelle ſtammen und in der Redaktion 
ſelbſt verfaßt worden ſind. 
Die antideutſche Propaganda hat zur Folge gehabt, daß ſich 
auch die privaten Beziehungen der in Spanien anſäſſigen 
            Deut=
ſchen zu den Spaniern zu verſteiſen beginnen. Der Deutſche iſt 
augenblicklich in Madrid unbeliebt man läßt ihn die angebliche 
Undankbarkeit ſeiner Nation entgelten und will keine 
            Gegen=
gründe verſtehen. Es iſt zu hoffen, daß die gegenwärtige 
            Er=
regung nur ein Strohfeuer iſt und nicht lange anhalten wird. 
Der Spanier iſt im Grunde viel zu chepaleresk, um lange 
            nach=
tragend zu ſein, auch rührt die Propaganda nicht an die Tiefe 
des Volksempfindens, aber man barf andererſeits die 
            augen=
blickliche Mißſtimmung auch nicht unterſchätzen. In Genf iſt 
das ſpaniſche Preſtige aufs Spiel geſetzt, und Preſtigefragen ſind 
es, denen hier die allergrößte Bedeutung gegeben wird, die den 
Vorrang vor den tieferen nationalen Bedürfniſſen beſitzen. Durch 
die Eroberung eines ſtändigen Sitzes im Völkerbundsrat würde 
Spanien unter den ſüdamerikaniſchen Tochſterrepubliken eine 
Art von Führerſchaft erhalten, und gerade die lateinamerikaniſche 
Einigung iſt eines der bedeutendſten Probleme der Madrider 
Außenpolitik. Marolko ſchmiedet Spanien mit Paris zuſammen, 
der Vertreter Spaniens in Genf, Sr. Quinones de Leon, ſtehr 
unter franzöſiſchem Einfluß und auch General Primo de 
            Ri=
vera befürſortet jetzt ein enges Zuſammensehen mit Frankreich. 
Er wünſcht einen außenpolitiſchen Preſtigeerfolg zur Stärkung 
der Diltatur. Denn in der Ratsfrage ſtehen alle Parteien hinter 
ihm. Swgar der Graf Romanones, der zu ſeinen ſchärfſten 
            Geg=
mern zählt, hat ſich jetzt für Primo de Rivera erklärt. 
Es iſt auffallend, daß gerade jetzt in Spanien die Frage 
            auf=
geworfen wird, die internationale Tangerzone aufzulöſen und ſie 
Spanien einzuverleiben. Eine Theſe, die ſcheinbar in England 
nun auf keinen Widerſpruch ſtößt. Nun iſt ja zweifelsohne die 
indernationgle Zone — zu der übrigens noch immer trotz aller 
Friedensſchlüſſe Deutſchen der Zutritt verboten iſt. — für Spanien 
ein Dorn im Fleiſche. Und es mußte bisher immer mit dem 
enengiſchen Veto Framkreichs gerechnet werden. Es gehen 
            Ge=
rüchte, als ob Frankreich als Dank für die treuen 
            Sekundanten=
dienſte Spaniens den Widerſpruch fallen laſſen und Spanien 
Vorrechte in der Tangerzone einräumen würde. Vielleicht in der 
Form eines Mandates vom Völkenbund. Natürlich ſind in dieſer 
heiklen Frage keine Karten aufgedeckt worden, aber man macht 
in Spanien kein Hehl daraus, daß man eine bakdige Abänderung 
des Tangerſtatuts herbeiſehnt. 
Die Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen Deuiſchland 
und Dänemark ſind durch die Genfer Mißſtimmung ganz ins 
Stocken geraten. Außer einer einzigen Vollſitzung der deutſchen 
und der ſpaniſchen Delegierten, in der beide Parteien ihren 
Standpunkt vertraten, haben keine Sitzungen mehr ſtattgefunden. 
Solange ſich die Dinge in Genf nicht geklärt haben, werden keine 
Zuſammenkünfte mehr erfolgen. Die Spanier beharren auf ihren 
für Deutſchland, namentlich für die deutſchen Winzer, unannehm=
 baren Sätzen und an ein Nachgeben ihrerſeits iſt ben nicht zu 
glauben. Auch das Handelsproviſorium, das jetzi beſteht, ase 
am 18. Mai abläuft, werden die Spanier nicht verlängern wollen, 
fo daß mit dem Eintreten eines vertragsloſen Zuſtandes 
            ge=
rechnet werden muß. Dadurch aber würde der in Spanien 
            eta=
blierte deutſche Handel vor eine ſchwere Kriſe geſtellt ſein. 
Der neue Botſchafter des Reiches, Graf Welceck, iſt in dieſen 
Tagen in Madrid eingetroffen. Ihn erwartet die ſchwere, wenn. 
auch nicht undankbare Aufgabe, die Mißſtimmung in den 
            deutſch=
ſpaniſchen Beziehungen beilegen zu helfen und die alten guten 
Beziehungen wieder herzuſtellen, die gewiß auch im Intereſfe 
Deutſchlands liegen. Man darf ſich aber nicht der Täuſchung 
            hin=
geben, daß die Genfer Verhandlungen ſpurlos an den 
            deutſch=
ſpaniſchen Beziehungen vorübergegangen ſind und daß der Riß, 
der entſtanden iſt, von ſelbſt verheilen wird. Noch lange wird 
man in Spanien die Mär von der deutſchen Undankbarkeit zu 
hören bekommen. Das wird ſolange dauern, bis es gelingt, der 
Pariſer Propaganda ihren Stachel zu nehmen und deutſche 
            Nach=
richten aus ungetrühter Quelle fließen zu laſſen. 
Nach der Regierungserklärung 
Von unſerem A.=Korreſpondenten. 
Paris, 21. März. 
Die Regierungserklärung und die darauffolgende Debatte 
ſtanden gänzlich im Zeichen der Innenpolitik. Zwar hat der 
Redner der Rechten Ybarnegaray die Ereigniſſe in Genf 
            ziem=
lich ſcharf kritiſiert, aber ſeine Aktion war in erſter Linie gegen 
den Junenminiſter Malvy gerichtet. Auch die Abſtimmung über 
die Miniſtererklärung war durch rein innenpolitiſche Motive 
bedingt. 
Die Regierung hat eine größere Mehrheit bekommen, als es 
die Meiſter der parlamentariſchen Arithmetik im voraus 
            ausge=
rechnet haben. Die Sozialiſten ſtimmten wider Erwarten für 
Briand, oder richtiger für Malvy, wohl aber nur, um ihrer 
            Sym=
pathie für den neuen Innenminiſter Ausdruck zu geben. Denn 
die Art, wie Malvy wegen ſeiner bekannten politiſchen 
            Vergan=
genheit von rechts aus angegriffen wurde, war für einen 
            Augen=
blick geeignet, das ganze Kartell zuſammenzuſchweißen. Das 
Schickfal Malvys erinnert an dasjenige Caillaux;, ob auch ſeine 
Laufbahn als Innenminiſter der Finanzminiſterſchaft Caillaux” 
ähneln wird? Ein radikalſozialiſtiſcher Abgeordneter hat ihm 
ſchon das Horoſkop geſtellt, daß bald die Rechte es ſein werde, 
welche ihn unterſtützen werde, gerade ſo, wie ſie Caillaux 
            unter=
ſtützt hat. 
Bis jetzt hat ſich die Idee, Raoul Pérets, Malvy und 
            Lamon=
reux in das Kabinett aufzunehmen, für die Regierung ſehr 
            nütz=
lich erwieſen, wenigſtens bei den Kartellparteien. Und der 
            An=
griff Ybarnegarays war für Briand geradezu vorteilhaft, die 
            dra=
matiſchen Szenen in der Kammer haben die ganze Linke an die 
Regierung gekettet. Eine ſtarke Schtvenkung nach links; das war 
der Eindruck, den die Zuhörer der Regierungserklärung 
            mitnah=
men. Die äußerſte Rechte hat nun Briand offen den Krieg erklärt. 
Die Prognoſen, welche man der Regierung ſtellt, lauten ſehr 
verſchieden. Unzweifelhaft hat aber Eenf Briand ſehr viel 
            ge=
ſchadet. Das kommt vielleicht noch nicht offen zum Ausdruck, bald 
kann es aber die franzöſiſche Politik beeinfluſſen. Die immer 
            zu=
nehmende Verbitterung der Rechten hat ſehr verſchiedene 
            Ur=
ſcchen. Die Wahlkampagne, welche im zweiten Bezirk eine ſehr 
bedenkliche Entwicklung genommen hat, trägt unbedingt viel 
            da=
zu bei. Bei den Stichwahlen werden die Kommuniſten, welche 
der Rechten gegenüber in der Minderheit geblieben ſind, durch 
das Kartell unterſtützt. Dies kann die Wahlen leicht zu ihren 
Gunſten entſcheiden. Die Politik der Kartellparteien — ſoweit 
ſie ſich nach ihrer lokalen Wahlpolitik in Paris beurteilen läßt — 
erſcheint in einem ſehr bedenklichen Lichte. Man ſoll allerdings 
die Bedeutung dieſer Wahlen nicht überſchätzen. Es iſt möglich, 
daß in der Kammer die Vergrößerung des kommuniſtiſchen 
            un=
ſicherheitsfaktors ſich viel weniger unangenehm auswirken wird, 
als ein oſtentativer Sieg der äußerſten Rechten im Lande 
            wir=
ken würde. 
Das jetzige Kabinett Briand hat eine ziemlich gut 
            organi=
ſierte Mehrheit. Es gibt auch viele Fragen, die unbedingt ſchnell 
gelöſt werden müßten. Eine neuerliche Kriſe würde wirklich 
niemand wünſchen. Aber Briand hat die Fragen, welche ſich aus 
der unglücklichen Zuſammenſetzung der Kammer ergeben, doch 
nur taktiſch und für den Augenblick gelöſt: ſie werden fortbeſtehen. 
ſolange, bis die Verhältniſſe von Grund aus anders werden. Und 
darin iſt auch das Schickſal des neunten Kabinetts Briand 
            ent=
halten.
Seite 2
 Fkühſt1,” inr Kaſino. Im Verlaufe des Frühſtücks, das im 
kleinen Kreiſe ſtattfand, krachte Oberpräſident Dr. Fuchs einen 
Trinkſpruch auf den Reichspräſidenten aus. Bei dem herrlichen 
Frühlingstpetter waren auch die Straßen überall mit einer 
            un=
überſehbaren Menſchenmenge beſetzt, die dem Reichspräſidenten 
zujubelte, der unaufhörlich dankte. 
Um 6.15 Uhr abends fuhr Reichspräſident von Hindenburg, der vom 
Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer abgeholt worden war, im Kraftwagen 
durch die ſchon ſeit Stunden von einer unüberſehbaren Menſchenmenge 
beſetzten Straßen zum geſelligen Beiſammenſein noch dem 
Gürzenich. 
Im Ifabellenſaal wurden dem Herrn Reichspräſidenten 
            Abord=
nungen der benachbarten Städte und Kreiſe ſowie Vertreter der 
            Wirt=
ſchaft und der Gewerkſchaften vorgeſtellt. Im Verlaufe des Eſſens 
brachte Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer einen Trinkſpruch auf den 
Reichspräſidenten aus und 
Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete 
Dr. Marx 
hielt eme Anſprache, in der u. a. ausführte: 
Gerade in dieſen Weiheſtunden denken wir nicht bloß an die 
            Ver=
gangenheit, ſondern auch an die Zukunft und ihre ſchwere Pflichten. Ich 
bin ja Reic sminiſter ſur die beſetzten Gebete, nicht für die geräumden 
Gebiete. Ungeheure Not laſtet auf d.m beſetzten Gebiet, nicht bloß 
            poli=
tiſche Not, auch wirtſchaftliche Not aller Erwerbszweige in großem und 
teilweiſe in ſehr großem Ausmaße. E.n vielſtimmiger Chor von 
            Hilfe=
rufen ertönt deshalb von dem beſetzten Gebiet zu der Reichsregierung 
hin. Wir ſind auf dem Poſten. Nicht mit den Lippen allein, mit dem 
innerſten Herzen verſpreche ich den unerlöſten Brüdern und Schweſtern, 
daß wir ihnen helfen werden, ſo gut es die augeſpannteſte Kraft 
            er=
möglicht. Aber jede Regierungshilfe müßte nutzlos bleiben, wenn ſie 
nicht durch kräftige Selbſthilfe unterſtützt wird. Ich bin überzeugt, daß 
die Volksgenoſſen an Rhein und Moſel dieſe Selbſthilfe nicht fehlen 
laſſen werden. Sie werden damit nur tun, was ihre würdigen 
            Vor=
fahren ſo oft in ſchwerſter Zeit erfolgreich getan haben. 
Die Bevölkerung des geräumt.n Gebietes aber, die aus eigener 
            Er=
fahrung weiß, was Beſetzung heißt, bitte ich, uns dabei behilflich zu ſein, 
das ganze deutſche Volk für die Bedürfniſſe und die Nöte des beſetzten 
Gebi tes zu erwärmen. 
Ja, das ganze deutſche Volk brauchen wir, um dieſe Not zu lindern 
und die baldige völl ge B=freiung zu gewinnen. Ueber die tiefen 
            Gegen=
ſätze hinweg, die unſer Volk zerklüiften, müſſen wir es in dieſem W.erke 
zuſammenfaſſen, wenn es gelingen ſoll. Mahnend ſollen vor unſerem 
Geiſte ſtehen die Worte unſeres herrlichen Landsmanns, des Feuergeiſtes 
Joſeph von Görres, der 1814 ſchrieb: „Wo der Staat nur in Wenigen 
lebt, da führt ihr Verderben ihn auch leicht zum Untergang und ſinkt er 
und ſteigt mit ihnen. Wo die G. ſamtheit aher ihm ihre Teilnahme 
            zu=
gewendet hat, da l.bt er ein unverwüſtliches, immer ſich verjüngendes 
Leben.‟ Die dem Neuen dienen und die dem Alten anhängen, ſie ſollten 
hier ſich als ein Brudervolk bewähren, wo eine wirklich nationale Aufgabe 
geſtellt iſt. Möchte das Kölner Vorbild und Sinnbild, die fruchtbare 
            Zu=
ſammenfaſſung des Alten und Neuen, dabei als ein Leitſtern leuchten. 
In dem Gedenken an Köln laſſen Sie mich deshalb ſchließen: Die alte, 
ewig funge Stadt Köln, ſie lehe boch, hoch, hoch! 
Als letzter Redner ſprach der preußiſche Miniſterpräſident Braun. 
Nach Beendigung des Eſſens nahm v. Hindenburg vom Balkon des 
Rathauſes den Fackelzug Kölner Vereine und der ſtudentiſchen 
            Korpo=
rationen entgegen. 
In der 
Begrüßungsadreſſe der weſideutſchen 
Sjudentenſchaften 
an den Reichspräſidenten heißt es: 
Wir weſideutſchen Sudenten ſind uns unſerer ernſten Aufgaben in 
ernſter Zeit bewußt. Wir wollen zuſammen mit unſeren Volksgenoſſen 
entichloſſene Hüter des Deutſchtums ſein. In treuer Liebe zum Volte, 
in urwüchſigem Freiheitsdrang und einigendem Gemeinſchaftsſinn 
            wol=
len wir als der Germanen Erben uns unſerer Väter würdig zeigen. 
Keine wahrheitsfremden Worte, keine unerfüllbaren Träume und keine 
gefühlsfeurigen Wünſche ſollen uns von dem dornigen Wege der 
            Ver=
nunft weglocken. Ein harter Wille wird das tatenfrohe Gefühl in die 
vom Verſtande gezeichneten Bahnen der Wirklichkeit zwängen. In 
pflichtbewußter, gewiſſenhafter Arbeit ſoll der Zielſtern unſerer Jagend 
das Streben ſein, deutſche Männer zu werden, die in ihrem ſpäteren 
Leben in der Lage ſind, die Mitverantwortung für das Geſchick ihres 
Vaterlandes zu tragen.
 Intereuropäiſche Waffenlieferungen. 
EP. London, 21. März. 
Wie der „Weekly Dispaich” aus ſicherer Quelle erfahren 
haben will, ſind ausgedehnte Verhandlungen zwiſchen 
            verſchie=
denen europäiſchen Staaten über die Lieferung von Wafſen und 
Munition, ſowie von Maſchinen zur Herſtellung von Munition 
im Eange. — Griechenland habe bei einer italieniſchen Firma 
200 000 Gewehre beſtellt. — Rußland, das bereits große Mengen 
von Gewehren gekauft habe, bemhe ſich um weitere Lieſerungen 
an verſchiedenen Stellen. Rußlands Verſuche, aus England 
Waffen oder Muniton, ſowie Maſchinen zur Herſtellung von 
Munition zu beziehen, ſeien fehlgeſchlagen, da die engliſche 
            Re=
gierung jede Waffenausſuhr nach Rußland ſtreng untrſagt habe. 
— Weiter ſuchten die Balkanſtaaten bei Finnland, Litauen, 
Polen und Rumänien dringliche Auſträge für Gewehre, 
            Ma=
ſchinengewehre und Maſchinen unterzubringen.
 * Frühling in Rizza. 
Von Walter Haſenclever. 
Abſchuitt 45. 
Zwiſchen St. Raphäel und Cannes trat im Riviera=Expreß 
ein Herr aus den Vereinigten Staaten auf mich zu und fragte 
in gebrochenem Franzöſiſch, ob ich wiſſe, wie jene Stadt dort 
unten hieße. Ich verneinte. Plötzlich kam dem Herrn eine 
            Er=
leuchtung, und er rief: 
„Abſchnitt 45!” 
Unten an der Küſte des blauen Meeres lag ein Städtchen 
mit weißen Häuſern in der Bucht, von ſanften Zypreſſen gekrönt. 
Roſa Blütenbäume ſchimmerten in der windloſen Luft, eine 
            über=
mäßig heiße Sonne ſchwamm darüber, die Bäume des Südens 
verſchwendeten ihr ewiges Grün. 
Abſchnitt 45? Da bemerkte ich im Kupee des Herrn eine 
Orientierungskarte und begriff, daß die Ziffern in ſeinen Geiſt 
übergegangen waren. Ordnung muß ſein. 
Die Mechaniſierungswut der Amerikaner hat die Riviera in 
Zahlen eingeteilt. Wir wandeln nicht ungeſtraft unter Palmen. 
Wir wandeln in Abſchnitten. Was nützt die ſchönſte Sonne, die 
tiefſte Bläue des Meeres, wenn vor meinem Liegeſtuhl am 
Strand zwei Engländer ſtundenlang Kieſelſteine ins Waſſer 
ſchmeißen. Nämlich aus Sport. Wer am weiteſten ſchmeißt. 
Und ich liege in ihrem Schatten. 
Es iſt richtig, wir haben den Krieg verloren. Aber die 
            Fran=
zoſen haben auch nichts zu lachen. Amerika hat Südfrankreich 
erobert. Die Engländer halten Cannes beſetzt. Du trittſt in eine 
Konditorei und bitteſt in höflichem Franzöſiſch um eine Taſſe 
Tee. Das Servierfräulein antwortet in fließendem Engliſch. 
Franzöſiſch kann ſie nicht. 
„Tenez”, ſaste neulich ein franzöſiſcher Schriftſteller zu mir, 
„hören Sie, was die Leute da ſprechen? Sie reden franzöſiſch. 
Es müſſen Ausländer ſein.” 
Hagere Ladys, auf die ihr Bubikopf paßt wie der Zylinder 
auf die Vogelſcheuche, ſitzen geſchminkt und gelangweilt auf der 
Promenade. Was tun ſie? Spüren ſie den Zauber des Lichtes? 
Sehen ſie die Anmut der Berge, den opalenen Schimmer im Waſfer? 
Nein. Sie ſehen weder nach rechts noch nach links. Sie leſen die 
„New York Times”. 
Dankbar ſei jenes Mitreiſenden gedacht, der, aus dem Nor 
den Europas ſtanmend, ſein müdes, übernächtiges Geſicht aus 
dem Fenſter hielt. 
„Mein Cott,” rief er, „dieſe Wärme, dieſer Duft! Welch ein 
unbeſchreiblicher Himmel! Hier müſſen die Menſchen glücklich 
ſein. Hier können ſie nicht ſterben.”
 Kanvnen unter Palmen. 
Mitten im Jardin Publie, auf dem eine Siegesſtatue die 
Vereinigung Nizzas mit Frankreich feiert, ſtehen vier Geſchütze 
der Firma Krupp. Im Weltkrieg erbeutet, mit den Rohren aufs 
offene Meer gerichtet, roſten ſie da, mon weiß nicht recht, zu 
welchem Zweck, und die Kinder klettern auf ihnen herum. Die 
Palmen auf ihren ſchlanken Stämmen beſchatten ſie melancholiſch. 
Fünf Schritte entfernt ſchmettert ein Trio, beſtehend aus Harfe, 
Geige und einem Sänger, den neueſten Schlager des Caſine de 
Paris: „Valencia .. 
„Damen in Weiß, Grün und Lila wandeln an der Seite 
            ver=
mögender Beſchützer. Automobile gröhlen. Kleine Hunde trippeln 
gekränkt zwiſchen den Beinen der Spaziergänger. Abends knattert 
ein Feuerwerk. 
Die Kanonen ragen ſteil und mittelalterlich aus dieſem 
            bun=
ten Durcheinander. Keiner nimmt ſie ernſt. Sie ſehen aus wie 
alte Herren mit verſtaubten Perücken. Und ſehen, wie geſagt, 
aufs offene Meer. 
Drüben liegt Korſika. Wenn die Kanonen ſchießen könnten — 
aber ſie können nicht. Weshalb ſtehen ſie alſo dort? 
Es gab eine Zeit, da gehörte Nizza zu den befreiten 
            Pro=
vinzen. Damals waren es die Italiener . . . Ueber die alte 
            Feind=
ſchaft iſt längſt Gras gewachſen. Werft die Kanonen zum alten 
Eiſen. 
 
Der Krötenverſchlinger. 
Ich habe mir oft gewünſcht, die Phantaſie eines Jean Paul 
zu haben, um die unwahrſcheinlichſten Dinge zu erzählen. So 
aber muß ich mich an die Wahrheit halten. Und die folgende 
Geſchichte iſt wahr. 
Man ſtelle ſich die berühmte Promenade des Anglais i ten an einen Fährmann ins Totenreich, dem der Dahingeſchie= 
Nizza vor. Mittagskorſo. Die Luft zwiſchen Cap Ferrat und Cap 
Antibes liegt im weißen Sonnenduſt. Auf dem Meer kreuzt ein 
Schiff, deſſen Segel mit rieſigen Lettern verkünden, daß Raquel 
Meller im Kaſino von Cannes ſingt. 
Auf der Promenade hat ſich ein Kreis gebildet. Ein Mann 
ſteht da in Hemdsärmeln, durch Spangen gehalten, und ſtößt mit 
heiſerer Stimme Sätze aus. Vor ihm ſieht ein Aquarium mit halten. Wie einem Bericht der volkstümlichen Kommiſſion, die 
und Zeigefinger eine zapbelnde Kröte und läßt ſie in ſeinen nuch bei jeder Beerdigung dem Toten ein Geldſtück in die Hand 
Mund gleiten. Er ſchluckt. Die Kröte iſt verſchwunden. Das gelegt, deſſen Wert nach dem Vermögen des Verſtorbenen 
            ver=
macht er achtmal. 
Alsdann zeigt er dem Publikum ſeinen offenen Schlund. 
bleibt vor den Damen ſtehen, knarrt mit den Zähnen. Keir 
Zweifel. Die Kröten ſind verſchlungen. 
In Nizza mittags auf dem Qugi.
 Nun kommt eine Pauſe, währenddeſſen die Kröten in ſeinem 
Magen hocken und er ſelber mit einem Blechteller ringsum 
            ſam=
melt. Worauf er die Fröſche wieder zum Vorſchein kommen läßt, 
einen nach dem andern. Dazu ſpeit er, wie eine antike 
            Brunnen=
ſigur, in großen Strahlen Waſſer aus ſeinem Bauch, mitten auf 
die Promenade. Acht Kröten erblicken auf dieſe Weiſe von 
neuem das Licht der Welt. Die letzte wollte nicht recht, aber 
ſchließlich mußte ſie doch. Dann geht der Mann befriedigt von 
hinnen. 
Wie den Kröten dabei zumute iſt, wiſſen wir nicht. 
            Geſchaf=
fen, ſich im freien Graſe zu bewegen und an Sommerabenden 
monotone Geräuſche zu erheben, wird ihnen dieſe Varietsnummer 
einigermaßen merkwürdig vorkommen. Jeder Artiſt iſt nur für 
eine Vorſtellung engagiert. Die Kröten werden von morgené 
bis abends verſchluckt. Wären ſie mit Verſtand begabt wie ihr 
Meiſter, ſie könnten mit Recht einwenden, dieſe Prozedur ſei 
nicht der Sinn ihres Lebens. Und aus ihrem traurigen 
            Aqua=
rium zu den eleganten Damen und Herren aufblickend, könnten 
ſie etwva ſagen: „Ihr, die Ihr ſchon im Meer badet und 
            Früh=
lingstoiletten tragt und Euch von polierten Negern Eisgetränke 
am Strand ſervieren laßt, ſolltet nicht dulden, daß man mit 
unſerem Elend Geld verdient. Ihr Miniſter und Diplomaten 
in den großen Hotels (das Zimmer zu einigen hundert Francs), 
die Ihr den Schutz der kleinen Nationen übernehmt, ſchützt auch 
die kleinen Tiere!” 
Aber was nützt es, wenn die kleinen Kröten ſo dächten. Sie 
können nicht ſprechen. Sie haben keine Stimme. Weder in Nizza 
noch im Völkerbund.
 — Der Charons=Pfennig. Schon die alten Aegypter 
            glaub=
dene einen Lohn darreichen müßte, und in den Totenbräuchen 
vieler Völker wird den Begrabenen eine Münze zu dieſem Zwecke 
in den Mund geſteckt. Lucian ſpricht in ſeinem 11. „
            Toten=
geſpräch” von dem Fährmann Charon, dem ein beſcheidener 
            Obu=
lus für die Ueberfahrt nach der Unterwelt geſpendet werden muß. 
Dieſer antike Glaube hat ſich nun noch bis zum heutigen Tage 
in dem franzöſiſchen Gebiet von Auxois an der Cöte=diOr er= 
Kröten und Laubfröſchen. Dieſer Mann ergreift mit Daumen, hier die alten Volksbräuche ſammelt, zu entnehmen iſt, wird dort 
ſchieden iſt. Dieſe Grabbeigabe heißt „Sou du Caron”, d. h. 
Charons=Pfennig. Es iſt dieß ein intereſſanter Beweis dafür, 
wie lauge ſich antite Gebräuche im Vollsbrauch erhalten können, 
hie daß im Volke der Zuſammenhang mit dem klaſſiſchen 
            Alter=
tum noch irgendwie bewußt bleibt.
Seite 3
eziglausſchuß.
 * „Not und Sorg=”, ſo lgutete der Titel eines Vortrags, den geſtern 
vormittag Dr. Johannes Müller im Kleinen Haus des 
            Landesthea=
ters hielt. Dr. Johannes Müller beſitzt hier ſchon ſeit langem eine 
ſtattliche Gemeinde, und ſo war auch der geſtrige Vortrag ſehr ſtark 
beſucht. Der Redner ging bei ſeinen Betrachtungen von der Not 
            un=
ſerer Zeit, von den wirtſchaftlichen Nören aus; von der ſchwierigen 
Lage unſeres Volkes, unter der unſere Induſtrie leide, die 
            Landwirt=
ſchaft zuſammenbreche und mancher Menſch ein Opfer der Verzweiflung
 ſie ihm nach der Meinung Dr. Müllers zum Heil gereichen. Nur wer 
über die Nor Macht hat, ſie überwindet, der jpächſi, wird ſtark und kommt 
voran. Wir müſſen unbefangen werden gegen die Not, gegen das be=
 Kultur iſt aus der Not hervorgegangen; die Nut hat den Menſchen 
überhaupt erſt vorwärts getrieben. Die Weltkaiaſtzophen, wie wir ſie 
jetzt auch erleht haben, ſind nur Auslöſungen von Problemen, 
            Aus=
brüche ungelöſter Proßleme der Not. Ganz ſo iſt es auch im Leben des 
Einzelnen; auch hier gibt es Ausbrüche ungelöſter Probleme. Die Not 
begleitet unſer ganzes Leben, aber beſonders leiden Kinder not. Alle 
Not will dem Leben dienen; daher muß man die Not anerkennen und 
nicht beifeite ſchaffen wollen. Am größten unter den Nöten dieſes 
            Le=
bens iſt die Not der Eltern mit den Kindern, aber auch die Nor der 
Kinder mit den Eltern iſt groß;; es ſind die verſchiedenen Generationen, 
die ſich nicht verſtehen. Es gibt im Leben auch oft eine Nor des Be 
rufs; ein Berufswechſel kann einer Verflachung des Lebens 
            entgegen=
wisken, wodurch die Kraft wächſt. Not treibt dem ſchaffenden Leben zu, 
denn Menſchen, die keine Nöte haben, werden oberflächlich. Angſt, Sorge 
und Verziveiflung ſind nicht der richtige Weg, um der Not zu begegnen, 
zondern man muß die richtige Fühlung mit der Wirklichkeit pflegen. 
Wir ſollen mit der Not nicht kämpfen, fondern uns mit ihr vermählen. 
Der Sinn des Lebens iſt nicht Genuß und Behagen, ſondern Leiſrung 
und Vermählen mit den Möglichkeiten, die an uns hexantreten. Zwechk 
minſeres Daſeins iſt, dem Leben zu dienen und die Aufgaben des Lebens 
zu erfüllen bis zum Letzten. Wenn wir anderen dienen, ſo ſind wir die 
geborenen Nothelfer, und dann hilft uns auch die Not. Sie iſt die 
ſchöpferiſche Syurheſe des Glaubens mit dem Leben. So wird die 
Not der Weg, wie wir zu Gott kommen. Der Ausſpruch: „Wo Gott, 
da iſt keine Not” vertritt eine ſchwächliche Auffaſſung; wo Gott iſt, da 
iſt viel Not. Wo Not iſt, da iſt auch Gott, durch die Not will er uns 
dahin führen, ihn ſelbſt zu lieben. 
— Achtung! Waſchenfeeanleihe! Vom Heſſiſchen Sparerbund wird 
nus geſchrieben: Alle Beſitzer von Obligationen der Bayernwerk 9. G., 
Mittlere Jſar N. G., Walchenſeewverk V.G. werden erſuckt ihren Beſitz 
an Obligationen und Anleiten ngch Neunbetrag, Buchſtabe, Nummer 
und Ausgabejahr nebſt Auftrag zuu Vertretung ihrer Intereſſen alshald 
an den „Schutzverband der Hypotheken= Pfandbrief= und 
            Obligations=
anleihegläubiger in Bayern E.V. in München, Kaufingerſtr. 2, III, 
zu melden. Genannter Landssverband des Sparerbundes erſtrebt durch 
Anrufung der Spruchſtelle eine andere Feſtſetzung des Ausgabetages 
und damit eine höhere Beivertung der Obligationen; er kann aber nur 
Erfolg haben, wenn dieſer Antrag von 5 Prozent der Gläubiger 
            unter=
ſtüitzt wird. 
* Tas neue Aufwertungsrecht. Gemeinverſtändlich dargeſtellt von 
Dr. W. Rademacher, M.3.R. und des Aufwertungsausſchuſſes des 
Reichstags, unter Mitwirkung von Dr. A. Philipp, M.d.R. und 
            Vor=
ſitzendem des Aufwertungsausſchuffes des Reichstags. Zizeite, völlig 
            üni=
gearbeitete Auflage. Verlaß don Gg. Stilfe in Berlin NW. 7. Broſch. 
6 Mk., in Leinen gebd. 8 Mk. Alshaid nach Inkrafttreten der beiden 
Geſetze erfchien das Buch in 1. Auflage, dem nun die zweite raſch gefolgt
 rungs= und Durchführungsderordnungen mit in den Kreis der 
            Betrach=
tung ziehr, auch zahlreiche Formulnre enthäft, kann Eläubigern wie 
Schukdrein ein guter Wegleit:x fein. 
I. 
Kuufinoiizen. 
Uſeber Werie, Künſtier und fünfierifüne 25 ariſfaffungen, derei im Nachſtehenden Erwähtlung 
geſchieht, behält ſi5 bi- Rrbaktion ibr ürteil vor. 
—Union=Theater. A5 Montag gelangt hier der große Saſcha= 
Film der Phoebus „Das Spielzeug von Paris” erſtmalig zuu 
Vorführung. Es handelt ſich um einen luxuriöſen und pikanten 
            Geſell=
ſchaftsfilm, der in Paris ſpielt und dort aufgenommen iſt. Der neue 
Star der Phoebus, Liltz Namita, die hier die Hauptrolle ſpielt, wurde 
von der inländiſchen und ausländiſihen Preſſe fehr gefeiert und als große 
Hoffnung des europäiſchen Films angeſehen. Die Regie des Films führt 
Michael Korteß. Eine Reihe öfterreichiſcher und franzöſiſche: 
            Dar=
ſteller wirken in den tragenden Rollen des Stückes mit. 
— Palaſt=Lichtſpiele. „Die Frau mit dem Etwas” iſt ein 
hübſches, kapriziöſes Mädchen, eine richtige Erſcheinung unſerer Zeit, die 
ſich für Kriminalromane und deren Helden „wahnſinnig” intereſſiert. 
Dieſe eigenartige Sympathie bringt ſie und ihre Umgebung in allerhan? 
bedenkliche und verfängliche Situgciouen, aus denen ſie zum Schluß zwar 
nicht „mit einem blauen Auge”, ſondern mit einem Ehering 
            heraus=
kommt. Lee Parry leiht dieſer Geſtalt den ganzen Reiz ihrer Erſcheinung 
und ihres Weſens. — „Zaza‟. Das Mädel vom Varieté 
lautet der Untertitel disſes unterhaltſamen und feſſelnden Films, der 
ſchon durch ſein Milieu anzieht. Deun wer räirfe nicht gern einen Blick 
hinter die Kuliſſen des Brettls, das die Weit bedeutet! Welche 
            Möglich=
keiten öffnen ſich hier dem Regiſſeur. Und Allan Dwan hat ſich keine 
entgehen laſſen, gibt inkime und reizvolle Bilder, weiß Inhalt und 
            Auf=
machung geſchickt auf den gleichen Ton abzuſrimmen, eins aus dem 
            an=
deren herauswachſen zu laſſen, den an ſich packenden Stoff mit ſeinen 
Intrigen, ſeinen Kämpfen, ſeiner Tragik und ſeinem Liebesidyll 
            drama=
tifch zu ſtigern bis zur glücklichen Entwirrung des Knotens. Die 
            Sänge=
rin, um die ein Gefandter und ein Herzog ribaliſieren, wird von 
Gloria Swanſon mit herber Keuſchheit und überſprudelndem 
            Tempera=
ment als Mittelding zwiſchen Weib und Weibchen gegeben. Neben ihr 
die ſchöne, feſche Mary Thurmann, die entzückende Yvonne Hughes, der 
ſympathiſche H. B. Warner und der ausſichtsreiche Ferdinand Gottſchaik.
 1. Klage des Gg. Saal zu Hering gegen den Beſcheid des 
            Kreis=
amts Dießurg vom 27. Oft. 1925 wegen Nichterteilung eines 
            Wander=
gewerliefic-ins. 
Das Kreisamt hat den Schein verſagt. Der Schein kann nach 
§ 57b Z. 4 Gewerbcordnung nur verſagt werben, wenn für den 
            Unter=
richt und den Unterhalt der Kinder nicht genügend geſorgt twird. A.f 
Bitrciben der Frau, die angab, Saal ſorge nicht für den Unterhalt der 
Familie, wurde der Schein nicht mehr erteilt, um ſo mehr, als Saal ſeit 
1923 zeirweiſe von der Familie getrennt lebte. Nun iſt der Frieden 
wieder hergeſtellt und die mit dem Ehemann erſchienene Ehefrau bittet, 
der Klage ſtattzugeben. Das Gericht beſchließt Beweiserhebung. 
2.Beſchwerde des Gg. Stadler zu Gorxheim gegen den 
Beſcheid des Kreisausſchuſſes Heppenheim vom 8. Mai 1925 wegen 
Unterbringung in das Arbeitshaus Dieburg. Dem Stadler wird als 
ſittliches Ve=ſchulden angerechnet, daß er ſich einen Lohn nicht auszahlen 
laſſe, um ſeiner Unterhaltspflicht einem Kinde gegenüber zu entgehen. 
Das Kreisamt wünſeht eine reihtskräftige Entſcheidung, um ein 
            Druck=
mittel gegen Stadler in der Hand zu haben. Die Beſchwerde 
das Gg. Stadler wird abgewieſen. 
3. Geſuch des Jakob Dörr zu Darmſtadt um Erteilung der 
Erlausnis zulm Betrieb. eines Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchan! 
im Hauſe Pallaswieſenſtraße 43. 
Das Bedürfnis wird von Wirtſchaftsdeputation der 
            Stadtverord=
netenverſammlung und Polizciamt verneint. Das Lokal wurde 
            letzt=
malig 1919 konzeſſioniert. Die Gaſtwirreinnung Darmſtadt hat ſich für 
das Geſuch ausgeſprochen. In der Wiriſchaftsdezutation der 
            Stadt=
dsrordneienverſammlung waren die Anſichten geteilt, nur durch Stühent 
ſcheid des Vorſitzenden wurde das Bedürfnis verneint. Der Vertreter 
des Dörr ſchildert die perſönlichen Verhältniſſe, erſt auf Anrufen des 
Mieteinigungsamtes ſeien die Räume vom Wohnungsamt freigegeben 
worden. Die ganze Exiſtenz des Dörr baue ſich auf dem 
            Wirtſchafts=
betrieb auf, der ſich jetzt noch auf den Namen des früheren Wirtes Mohr 
vollziehe. Gegen die Perſönlichkeit des Dörr ſei nichis einzuwenden. 
Die nachgeſuchte Konzeſſion wird erteilt. 
4. Berufzing des Bürgermeiſters Dreieicher zn 
Sprendlingen gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Offenbach 
vom 18. Novemöer 1925 wegen Aufhebung der Bürgermeiſterſtichwah! 
am 2. Auguft 1925.
 *Zur Frage der Regelung der 
            Sondergebäude=
ſieuer für das Rechnungsjahr 1926. 
Am Schluſſe unſerer Ausführungen in Nr. 73 haben wir die 
            An=
ſchauung vertreten, daß bei der Beſteuerung des bebauten Grundbeſitzes, 
die ja auch eine Form der Grundſteuer darſtellt, der Landtag zuſtimmen 
müſſe. An dem nämlichen 10. März, an dem das Heſſiſche 
            Geſamtmini=
ſterium die neuen Steuerſätze beſchloß, hat das Württemberg. 
            Staats=
miniſterium dem Landtage den Entwurf eines 
            Gebäudeent=
ſchuldungsſteuergeſetzes mitgeteilt. Da auch dieſes, wie die 
Heſſiſche Verordnung, ſich auf die 3. Steuernotverordnung gründet, wie 
ſolche durch das neue Reichsfinanzausgleichsgeſetz abgeändert iſt, ſo 
            glau=
ben wir gerade im Intereſſe der Leſer zu handeln, wenn wir ihnen die 
in Württemberg vorgeſehene Neuregelung darſtellen: 
Das neue Reiksgeſetz zwingt die Länder, Steuerpflicht, Mindeſt= 
und Höchſtſteuerſätze, Er
 Etwas ganz besonderes 
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allerbeste Ausführungen 
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 Erſchienen Rechtsanwalt Neuſchäffer für und mit Bürgermeiſter 
Dreieicher, der Reklamant Gg. Anthes 5. und Gewerkſchaftsſekretär 
Späth=Mainz. 
Bei der Bürgermeiſteruahl in Sprendlingen traten 3 Bewerber 
auf und es erhielten: Dreieicher 1922, Beigeordneter Stimpert 1610 
und Gemeinderatsmitglied Roth 351 Stimmen. In der Stichwahl ſiegte 
Dreieicher über Stimpert mit 131 Stimmenmehrheit. Es wurden beim 
Kreisausſchufſe in einzelnen Punkten geſchehene Wahlbeeinfkuſſungen 
ſeitens des Bürgermeiſters behauptet und unter Beweis geſtellt. Der 
Bürgermeiſter habe zwar perſönlich Wahlagitation betrieben, jedoch hat 
der Kreisausſchuß in den meiſten Punkten eine unlautere 
            Wahlmachen=
ſchaft nicht gefunden. Als ſtarke Wahlbeeinfluſſung dagegen wurden 
große Spendungen von Bier, Aepfelwein und Eſſen vor dem 
            Kreisaus=
ſchuſſe geltend gemacht, auf die Beſchaffung eines Extrazuges an Sänger 
in den Rodgau, um der Wahlpflicht zu genügen, ins Gefecht geführt 
Im Wahllokal der Schillerſchule ſoll eine Trinkerei am Wahltage 
            ſtatt=
gefunden haben. Der Kreisnusſchuß hat erwogen, daß die Wahl unter 
dem Zeichen des Alkohols geſtanden hat und deshalb die Stichwahl 
            auf=
gehoben unter Belaſtung der Gemeinde mit den Koſten. Dieſer 
            Ent=
heibung ſind drei Termine vor dem Kreisausſchuſſe vorausgegangen.
 geſchrieben iſt. Letzteres verlangt eine Beſteuerung von mindeſtens 15 
bis 20 Prozent der Friedensmiete zur Förderung des Wohnungsbau s 
und außerdem von mindeſtens 20, höchſten3 30 Prozent der 
            Friedens=
miete zur Deckung des allgemeinen Finanzbedarfs, zuſammen alſo 35—50 
Prozent der Friedensmicte. 
Der Entwurf legt die Mindeſtſätze von 15 und 20 Prozent, zuſammen 
von 25 Prozent, der Fridensmiete zu Grunde. Die Steuer ſoll 
auf der gleichen Grundlage wie bisher, nämlich auf dem 
            Ge=
bäudekataſter (nach dem württembergiſchen Geſetze von 1922) 
            er=
hoben werden; da ſich das Gebäudekataſter, d. h. der ſteuerbare 
            Gebäude=
reinertrag, zur Friedensmiete wie 3:5 verhält, ſo entſpricht eine 
            Ge=
bäudeentſchuldungsſteuer von 35 Prozent der Friedensmiete 58½ Prozent 
des Gebäudekataſters. 
Dieſer Höchftſatz wird aber — nach Neichsrecht — nur von den 
            Ge=
bäuden erhoben, die am 31. Dezember 1918 über 30 Prozent des 
            Ge=
bändeſteueranſchlags belaſtet waren. In allen anderen Fällen wird die 
Steuer um ³⁄ bis 2/ dieſes Satzes ermäßigt, nämlich für Gebäude, die 
am 31. Dezember 1918 entweder unbelgſtet oder nur bis zu 30 Prozent 
des (Zebäudefreueranſchlags belaſtet waren. 
Hier tritt der Charakter der Steuer als einer Abgabe der 
            Inflations=
gewinne in Erſcheinung. Bei allen Gebäuden, die am 31. D.zember 1918 
unbelaſket waren, beträgt daher die Steuer nicht 58½), Prozent des 
            Ge=
bäudekataſters, ſondern nur 162/= Prozent (gleich 10 Prozent der 
            Frie=
densmiete), demnach bedeutend weniger, als bisher (28,8 Prozent des 
Gebäudekataſters gleich 17,28 Prozent der Friedensmiete) 
Dieſer ermäßigte Satz wird insbeſondere den gewerblichen 
            Betriebs=
gebäuden zuſtatten kommen, da dieſe Gebäude am 31. Dezember 1918 in 
der Regel nicht dinglich belaſtet waren, etwaige darauf ruhende 
            Sicher=
heitshypotheken jedoch nicht als dingliche privatrechtliche Belaſtung im 
Sinne dieſes Geſetzes zu gelten haben. 
Dazu kommt noch, daß die durch das Reichsgeſetz den Ländern 
            auf=
gezwungene Erhöhung der Gebäudeentſchuldungsſteuer zu einer 
            Senk=
ung der ſtaatlichen Grund=, Gebäude= und 
            Gewerbe=
ſteuer benutzt wird, nämlich von 8 auf 5½ Prozent, ſo daß 
tatſächlich bei einer großen Zahl von Steuerpflichtigen namentlich bei 
kleineren Betrieben, im Geſamtergebnis eine ſteuerliche Entlaſtung 
eintritt. 
Mit Rückſicht auf die ſtarke Anſpannung der 
            Gebäudsentſchuldungs=
ſteuer läßt es ſich nicht umgehen, auch die Wohngebäude der 
Landwirtſchaft, zu dieſer Steuer heranzuziehen. Zur 
            Geſchäfts=
vereinfachung iſt angenommen, daß 30 Prozent des landwirtſchaftlichen 
Gebäudebeſitzes auf die bewohnten Räume entfällt. Die 
            landwirtſchaft=
lichen Betriebsgebäude ſollen auch künftig befreit bleiben zum Ausgleich 
dafür, daß die Grundſteuer auf der Grundlage des vollen Grundkataſters 
(100 Prozent) erhoben wird, während der Ertrag des letzten 
Wirtſchaftsjahres infolge der ſchwierigen Abſatz= 
und Produktionsverhältniſſe höchſtens zu 60 
            Pro=
zent des Grundkataſters anzunehmen iſt. 
Die bisherige Befreiung der 
            Kleingewerbetreiben=
den bei einem Gebäudeſteueranſchlag bis zu 5000 Rmk. (gleich 150 Mk. 
Gebäudekataſter) ſoll auch auf Landwirte bei einem 
            Gebäudeſteueran=
ſchlag bis zum ſelben Umfang ausgedehnt werden. Befreit ſind ferner 
nach dem Entwurf unter gewiſſen Vorausſetzungen Einfamilienhäuſer 
(ſo auch in Heſſen). Die bisherigen Befreiungen für Gebäude, 
die Kleinrentnern oder ihnen Gleichſtehenden gehören, 
oder in anderen Fällen, wo der Einzug der Steuer nach Lage der Sache 
unbillig wäre, ſind beibehalten. (Hier iſt alſo, was ſehr bemerkenswert 
iſt, die Befreiung viel weitergehend als im kleinen 
Heſſenland. 
Von dem Steueraufkommen beanſprucht der Staat entſprechend dem 
bisherigen Beteiligungsverhältnis an dieſer Steuer (ab 1. Februar 1925 
3: 1) 3ſ= für ſich, iſz erhalten die Gemeinden. 
Das Geſetz ſoll am 1. April 1926 gleichzeitig mit der Erhöhung der 
geſetzlichen Miete auf 100 Prozent in Kraft treten.
 annehme und in der Folge auch nicht annehmen werde, im übrigen 
            be=
ſtreitet die Berufung Dreieichers jegliche durch ihn erfolgte Wahlbeein=
 gefunden, nur fei über die Koſten noch zu entſcheiden. Beig. Sktimpert 
erklärt, er habe ſeine Kandidatur zeitlich nach dem Urteil des 
            Kreis=
ausſchuſſes zurückgezogen und er habe dieſe Erklärung beim 
            Gemeinde=
wahlkommiſſar auch abgegeben. Diefe Erklärung iſt auch im Januar 
1926 dem Kreisamt gegenüber wiederholt worden. Aus der 
            Beweisauf=
nahme, insbeſondere Abhör eines penſionierten Schutzmannes, geht 
hervor, daß im Wahllokal (Schillerſtraße) allgemeine A=pfelwein von der 
Wahlkommiſſion getrunken wurde, beſonders ſei dies, wie Schutzmann 
Jung bekundet, gegen den Schluß der Wahlhandlung Sitte. 
Das Urteil gibt der Beanſtandung des 
            Kreis=
direktors gegen, die Bürgermeiſterſtichwahl ſtatt 
und erklärt dieſe für ungültig.
 — Als Schreibgerät fürs ganze Leben hat ſich die echte Soennecken= 
Goldfüllfeder erwieſen. Die patentierte, 4fach geſicherte Konſtruktion 
ſchützt zuverläſſig von Undichtwerden, Bruch der Innenteile und 
            Beſchä=
digen der Goldfeder. Dieſe hat Spitzen aus Osmi=Fridium, einem 
            ſel=
tenen und beſonders harten Edelmetall, das die F der nicht nur vor 
Abnutzung ſichert, ſondern auch das angenehme Gleiten ſelbſt über rauhes 
Papier ergibt. Eine echte Soennecken Goldſüllfeder kann g=fahrlos in 
der Taſche getragen werden und ermöglickſt daher auch das Schreiben 
außer Haus mit der gewohnten eingeſchriebenen Feder. Ebenſo wie die 
Goldfüllfeder iſt auch ein Soennecken=Ring=Notizbuch von 
Dauerwert, tveil der Einband, nie veraltet, denn die Einlageblätter 
können beliebig eingeſtigt und herausgenommen werden. Die Blätter 
ſihlagen ſich vollkommen flach auf bieten, alſo die angenehme ebene 
Schreibfläche. Die wegen ihrer Güte an Material und Verarbeitung in 
der ganzen Welt berühmt gewordenen Soennecken=Artikel ſind durch alle 
guten Schreibwarengeſchäfte zu beziehen.
Aus den Parieien.
 Deutſche Volkspartei Ortsgruppe Darmſtadt. Noch 
            ein=
mal weiſen wir darauf hin, ſich umgehend mit Eintrittskarten für die 
Bismarck=Gedenkfeier am Dienstag abend zu verſorgen. An 
dieſem Abend iſt in der Turnhalle Reſtaurationsbetrieb, jedoch kein 
Trinkzwang. 
Tageskalender für Montag, den 22. März 1926. 
Landestheater Großes Haus abends ½8 Uhr, Ende ½10 
Uhr: 9. Sinfonie=Konzert des Landestheaterorcheſters. — Kleines 
Haus, ½6 Uhr und 8 Uhr Film: Wunder der Schöpfung 
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenztheater, Palaſtlichtſpiele.
Montag, den 22. März 1926
Nummer 81
Seite 4
 Aus Heſſen. 
Starkenburg.
Proteſikundgebung in Dieburg.
 ſtellung des Umbaues erſucht wird und zwar mit Rückſicht auf einen ev. 
Abbau. Der Gemeinderat beſchloß jedoch, die geplanten Arbeiten wie 
vergeſehen auszuführen. 
Groß=Umſtadt, 2). März. Die Direktion der Oberreal= und Höhe= 
Freunde der Anſtalt für Freitag nachmittag 3 Uhr zu einer 
            Verauſtal=
tung heiterer Art in den Saal des Gaſthauſes „Zum Lamm” eingeladen. 
Wie vorauszuſehen, war der Beſuch ein äußerſt zahlreicher. Die acht= Hinblick auf die Steuerpolitik der heſſiſchen Regierung beleuchtet. 
köpfige Schülerkapelle eröffnete die Verauſtaltung mit einen flott ſe= derte Vertreter des Mittelſtandes aus Dieburg und Umgebung, die 
ſpielten March: „Der Zug der Nibelungen” von H. Schmidt, der den 
Spielern reichen Beiſtll brachte. In gleich ſchöner Weiſe kam ein 
„Ländler” von F. Schmidt, „Moment muſical für Violine, Flöte und 
Klavier” von Franz Schubert, der Hochzeitsmarſch aus „Ein Sommer; Staatsvoranſchlag ein ungedecktes Millionendefizit auf. Die Gefahr iſt 
nachtstraum” von F. Mendelsſohn=Bartholdy und „Frohe Heimkehr”, 
Ma ſch von F. Schmidt zum Vortrag. Auch der Schülerchor leiſtete in 
Oberbahern” „Sclvefelhölzchen” und Tragiſche Geſchichte” ſehr 
Schönes und fand ungeteilten Beifall. Mit den Chören und 
            Muſil=
ſtücken wechſelten in bunter Aeihe ſcherzhafte, humorgewürzte 
            Deklama=
tionen ab. Wir nennen hier „Der erſte Schultag”. „De Haunes und de 
Fritz”, „Schmidts Albrecht möcht ins Seminar” „Die erſcht Ziga” 
„De Kuche‟, „De geſcheit Hannes, „Im oder ins”; „Familüär”; „Schul 
und Schüler”, und „E richtig Antwort‟. Die Hauptnummern des 
            Pro=
gramms bildeten zwei Theaterſtücke. Ein Schwank von Hans Sachs 
voll und ganz gerecht wurden, ſo verdient doch der Vertreter der 
            Titel=
rolle wegen ſeiner vorzüglichen Leiſtungen ganz beſondere Erwähnung. 
— Mit dieſer Veranſtaltung hat die Schule gezeigt, daß man in ihr 
neben ernſter Arbeit auch dem Humor und der harmloſen Fröhlichkeit 
gerecht wird. 
i. Beerfelden, 20. März. Der hieſige Ortsgewerbeverein ladet ſeine 
Mitglieder zur erſten Beratungsſtunde der Handwerkskammer= 
„Zum Ochſen” ein. Es wird Nat und Auskunft erteilt, auf Wunſch 
            wer=
den auch Schriftſätze uſw. angcfertigt, Vertretungen vor dem Finanzamt 
und Gewerbegericht werden übernommen. Vertretungen vor den or 
            dent=
lichen Gerichten (Amts= und Landgericht) werden nicht übernommen. Das 
und Vertretung in Steuerſachen; — Beratung und Vertretung in 
            gewerb=
ditweſen; — Beratung uſw. bei geſchäftlichen Streitigkeiten: — 
            Be=
angelegenheiten; — Forderungseinziehung; — 
            Vergebungsangelegen=
heiten; Beratung und Unterſtützung in Organiſationsangelegenheiten; 
— Beratung in allen ſonſtigen Fragen des geſchäftlichen und rechtlichen 
Verkehrs nach Maßgabe des Einzelfalls. 
* Auerbach, 20. März. Zu dem Mammutfund in der 
            Grafen=
ſtraße hierſelbſt, wrorüber wie bereits vor einigen Tagen berichteten, muß= 
Univerſitäten um die Reſtaurierung und Aufſtellung des Mammuts 
            be=
worben. Wie verlautet, ſoll dasſelbe bevor die Straße endgültig fertig= den die Deklamationen gleichberechtigt zur Seite. Das Publikum hielt 
geſtellt wird, unter wiſſenſchaftlicher Leitung freigelegt, um alsdann nach, 
vieltauſendjährigem Schlummer zutage gefördert zu werden. 
Groß=Gerau, 20. März. Die 
            Niedentwäſſerungs=
arbeiten nehmen jetzt bei dem günſtigen Wetter einen guten Fort 
gang. Auch die Arbeiten an der „Nabenſpitze”, die in der letzten Zei 
eingeſtellt waren, werden demnächſt wieder aufgenommen werden. Geg”” 
wärtig iſt im Hauptkanal, der immer noch teilweiſe unter Waſſer ſteh 
eine Pumpe zur Entleerung des Kanals aufgeſtellt worden. 
* Heppenheim a. b. V., 20. März. Unterirdiſche Garan 
In dem weit über die Grenzen unſeres engeren Vat rlandes hinaz 
bekannten Gaſthofe zum „Halben Mond” ſind dieſer Tage die erſten 
Automobile — fſtlich geſchmückt — in die neu erſtellten unterirdifethen 
Garagenräume eingefahren. Der Architekt hat mit der Erbauung des 
neuen Saales auf beſonderen Wunſch des Beſitzers de3 „Halben Mond”. 
Herrn K. M. Seib. rt, eine glückliche Löſung der ſehr wichtigen 
            Garage=
frag” gefunden, zu der man ihn nur beglückt inſchen kann. Unter dem 
neu gebauten gro en Saale ſind Unterſtellräume für 10 Automobile in 
Eenzelboxen von 3X6 Metern Ausmaß, alle verſchließ= und heizbar. 
Bequem kann ſelbſt der größte moderne Wagen in d.r Anfahrthalle vor 
lang und dürfle ſomit weit und breit die größte unterirdiſche Garage 
            er=
ſtanden ſein. Alle modernen Sicherheitsmaſin men ſind gleichfalls 
            an=
gebracht, ſo daß auch in dieſer B.ziehung nichts verſäumt worden iſt. 
Es iſt ein intereſſanter Anblick, die Wagen in einer leicht zu nehmenden 
Einfahrt in den unterirdiſchen Garagen verſchwinden zu ſehen. 
Offenbach, 20. März. Vor enigen Tagen ſtarb hier der amt= den hieſigen Kammer=Oberſekretär Hamburger zu richt n. 
liche Schätzer Joh. Niederhof, eine allgemein ge=chtete und beliebte 
Perſönlichkeit. Sein Tod macht es erforderlich, daß allein in ſechs 
            Kon=
kursverfahr.n ein neuer Verwalter beſtellt werden mußte. Amtlich wird 
Abwvendung des Konkursverfahrens Geſchüſtsaufſicht angeordnet wurde. 
Zwei andere Geſchüftsaufſichten konnten aufgehoben werden. Ein 
            Kon=
kursverfahren mußte eingeſtellt werden, da ſich ergeben hatte, daß eine 
Mit dem 1. Mai wird auf der Straßenbahnſtrecke Offenbach= 
Fricdhof-Frankfurt=Hauptbahnhof (Linie 16) der 
            Sechs=
minutenverkehr eingeführt. Gegenwärtig verkehren die Wagenzüge in 
Abſtänden von 8 Minuten. Jeder Mororwagen wird dann auch nur 
noch einen Anhänger führen.
 Dem Rufe zu einer Steuerproteſtverſammlung in Dieburg waren 
die Vertreter des Mittelſtandes im hieſigen Bezirk beſonders zahlreich 
gefolgt; der große Saal des „Mainzer Hofz” war bis zum letzten Platz 
* Weiterſtadt, 19. März. Umbau eines Schulſaales. In dicht beſetzt. Die Verſammlung wurde von Herrn Buntſchuh 
            ge=
der letzten Stzung des Gemeinderates wurde ein Schrif ſtück des Kreis= llitet, der die Erſchienenen und die beiden Meferenten begrüßte. Zuerſt 
ſchulamtes bekannt gegeben, in dem der Umbau des Schulſaales in dem ſprach Abg. Dr. Müller. Er behandelte die Entwicklung der Finanz= 
Gebaude der Burgermiſterei gu geheiten, aber gleic zeitig um Zuruck= lage im Reich und in Heſſen und zeigte dabei, wie wir in finanzieller 
Beziehung immer wehr den Boden unler den Füßen verlören. 
            Ein=
gehend wurde die Lage bei der Landwirtſchaft geſchildert. Zum Schluß 
behandelte Nedner Fragen des heſſiſchen Etats und machte 
            Verbeſſe=
rungsvorſchläge. (Lebhafter Beifall.) — Generalſekretär Kollbach 
ven Landwirtſchaftsſchule dahier hatte die Eltern der Schüler und ging bei ſeinen Ausſührungen von dem dem Landtag zur Beratung 
vorliegenden Staatsvoranſchlag aus, den er einer ſcharfen Kritik 
            unter=
ſog. Die Bedeutung der Staatsaufgaben= und Ausgaben wurde im 
Die Verſammlung nahm folgende Entſchließung an: 
            Hun=
heute nachmittag in Dicburg zu einer Maſſenkundgebung 
            zuſammenge=
kommen ſind, proteſtieren nachdrücklichſt gegen die unheilvolle 
            Finanz=
politik in Heſſen. Trotz ungeheuren Steuerdrucks weiſt der heſſiſche 
in unmittelbare Nähe gerückt, daß der heſſiſche Staat ſeinen finanziellen 
Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Ein weiteres Anziehen 
ſeinen neckiſchen Chören, wie „Der furchtſame Jäger”, Volkslied aus der Steuerſchraube erſcheint völlig unmöglich. Die gequälte Bevöllerung 
verlangt mit aller Entſchiedenheit einen Abbau der gegenüber der 
            Prie=
denszeit mehrfach erhöhten Landesſteuern. Dieſer Abbau iſt durch größte 
Sparſamkeit im heſſiſchen Staatshaushalt durchzuführen. In letzter 
Stunde rufen mir dem demokraliſchen Finanzminiſter Henrich ein 
            ener=
giſches Halt zu. Wir weiſen darauf hin, daß eine Finanzlataſtrophe 
in Heſſen für alle Kreiſe der Bevölkerung, namentlich auch für alle 
Feſtbeſoldeten, unabſehbar verhängnisvolle Folgen haben muß. Für alle 
drohenden Folgen der falſchen heſſiſchen Finanzpolitik machen wir den 
„De: fahrend Schüler im Paradies” und das Scherzſpiel „Derr Peter Finanzminiſter Henrich und die hinter ihm ſtehende, bisher regierende 
Squenz” von Andreas Gryphius. Wenn auch alle Spieler ihren Rollen / Koalition verantwortlich, zu denen wir alles Vertrauen verloren haben, 
Rheinheſſen. 
g. Gonſenheim, 21. März. Schon wieder haben Einbrecher nachts 
den Laden einer Handelsfrau heimgeſucht. Es felen ihnen beinahe 400 
Mark in die Hände. — Seit Freigabe des Nundfunks im beſetzten 
            Ge=
biet haben ſich in Gonſenheim rund 50 Teilnehmer angemeldet. In 
Nebenſtelle Offenbach auf 22. d. M., morgen8 9—11 Uhr, in das Gaſthaus, einigen Wirtſchaften ſtehen Lautſprschr, die zur Hebung des Geſchäftes 
beitragen, da Rediomuſik etzugs Neues iſt. 
M. Obew=Ingelheim, 20. März. Grundſtückspreiſe. Bei einer 
hier abgehaltenen Grundſtücksverſteigerung wurden folgende Preiſe 
            er=
löſt: Aecker: für 297 Klafter der Lage Heide 610 M., 359 Klf. der Lage 
zur Beratung ſtehende Gebiet umfaßt etwa folgende Zweige: Beratung / Rheinweg 860 Mk., 99 Klf. der Lage Wolfsrfad 600 Mk., 171 Kff. der 
Lage Salzborn 500 Mk., 307 Klf. am Hochwald 200 Mk., 336 Klf. Fuchz3 Angelegenheiten; — Lehrlingsweſen; — Prüſungsweſen; — Kre= löcher 400 Mk., 179 Klf. auf dem Horn 800 Mk., 109 Klf. Unft 460 Mk., 
177 Klf. Rheinhöhe 960 Mk., 133 Klf. Rheinhöhe 1070 Mk., 61 Klf. und 
ratung uſw. bei Mietſtreitigkeiten; — Beratung uſw. in Aufwertungs= 177 Klf. Rheinhöhe 960 Mk. 133 Klf. Rheinhöhe 1070 Mk., 61 Klf. 
höhe 820 Mk., 294 Klf. Rheinhöhe 2180 Mk. 
Oberheſſen. 
* Vilbel, 20. März. Starkes Intereſſe erregte das Konzert der 
ten ja die weiter.n Ausgrabungsarheiten wegen der Koſtenfrage vorläu= Volksſchule. Das bewies der ſtarke Zudrang. Die Schüilerchöre, die 
fig eingeſtellt werden. Nunmehr haben ſich jedoch die Muſeen zweier Herr Lehr.r Ohl mit den Kindern der Oberklaſſe vortrug, ſtanden auf 
der Höhe. Oft mußten die Lieder wiederholt werden. Den Liedern 
            ſtan=
daher mit ſeinem Beifall nicht zurück. Ebenſo wurden zwei 
            Zylophon=
ſolo des Herrn Klaus dankbar aufgenommen. Geſänge und Gedichte 
uaren von muſikaliſchen Darbietungen des hieſigen Lehrerkollegiums 
mrahmt. 
* Gießen, 19. März. Das hieſige Schöffengericht verurteilte 
inen Bevollmächtigten laudwirtſchaftl cher Genoſſenſchaften aus 
            Büdin=
en wegen Untreue zu einem Jahr neun Monaten Gefängnis. Er 
ute die von ihm vertretenen Genoſſenſchaften um erhebliche Summen 
ſchädigt. 
* Langsdorf, 20. März. Sein 50jähriges Ehejubiläum 
ſeiert das Ehepaar Landwvirt Philipp Köhler. 
* Großen=Linden, 20. März. Ein eigenes Vereinshaus 
            er=
richtet gegenwärtig die evangliſch=chriſtliche Gemeinſchaft in dem nahen 
Hochelheim. 
* Aus dem Hüttenberg, 20. März. Das Bezirkskriegerfeſt 
des Fittenberges findet am 97. und 28. Juni in Nieder=Kleen 
ſtatt. Der Kriegerverein Nieder=Kleen verbindet damit ſein 30jähriges 
Beſtehen. 
* Nuppertsburg, 20. März. Die chemiſche Fabrik, welche mit 
der Friedrickshütte verbunden iſt, hat ihren Betrieb ſtillgelegt, denn die 
den Boxen drehen. Die ganze Anlage iſt 16 Aketer breit und 21 Meter / Holzpreiſe ſind ungewöhnlich hoch und der Abſatz ſtockt. Etwa 80 
            Arbei=
ter der Nachbarorte wurden arbeitslos. 
* Laubach, 17. März. Auch in dieſem Jahre beabſichtigen unſere 
Fünfzigjährigen eine gemeinſchaftliche Geburtstagsfeier, und 
zwar vorausſichtlich Ende Juli oder Anfang Auguſt. Anmeldungen zu 
dieſer Feier von ſolchen Laubschern, die jetzt auswärts wohnen, ſind an 
* Grünberg (Heſſen), 17. März. Die hieſige Stadtverwaltung hat 
das neue Sehrtſche Beſitz um mit den dazu gehörigen Bauplätzen in 
der Londorferſtraße für 36 000 Mark erworben. Es iſt beabſichtigt, die 
weiter belanntgeg ben, daß über ver weitere geſchäftliche Betriebe zwecks landwirtſchaftliche Winterſchule in dieſes Gebäude zu verlegen, wozu 
auch das dazugehörige Gelände ſich vortrefflich eignet. Der 
            urſprüng=
lich geplante Neubau für dieſe Zwecke wird durch dieſen Kauf in 
            Weg=
fall kommen. Hierdurch wird die Stadt eine Erſparnis von ungefähr 
den Koſten des Verfahrens entſprechende Maſſe nicht vorhanden iſt. — 50—60 000 Mark machen. — Seit letzter Zeit hat die Stadt eine gauze 
Anzahl Arbeitsloſe, demnächſt kommen noch 25 Holzmacher hinzu, ſodaß 
36—40 Arbeitsloſe vorhanden ſind. Würde nun das Neich mit dem 
Bau des projektierten Finanzamtes baldigſt beginnen und die Stadt mit 
dem Bau des Hochbehälters bei evtl. Geldbeſchaffung, ſo wäre dieſem 
Uebelſtand betr. Arbeiterbeſchäftigung ſofort abgeholfen. Wohl wer=
 den von der Stadt Kanaliſation, Legung von Waſſerleitungen und 
Straßenbauten vorgenommen, aber als hinreichend ſind dieſe Leiſtungen 
nicht zu bezeichnen. 
WSN. Schlitz, 16. März. Ein Heimatmſſeum in Schlitz. 
Das hieſige He matmuſeum geht ſeiner Vollendung entgegen und wird 
vorausſichtlich am 21. März eröffnet werden. Es hat die Aufgade 
            ge=
gründt auf echter Heimatliebe, das Eigentümliche der alten Grafſchaft 
Schlitz und deren Geſchichte, Sitten und Gebräuche, Trachten, Handwerk 
und Geſverbe, geiſtiges Leben in Kirche und Schule, Stadt und Land zur 
Darſtellung zu bringen. Das Muſeum beſteht aus drei großen Räumen 
im zweiten Stock der altertümlichen Hinterburg, und zwar einem 
            Burg=
zimmer, einem Bürgerſaal und einer Schlitzerländer Bauernſtube mit 
Küche. Das Inventar, das ſchon aus vielen Hunberten von 
            Gegenſtän=
den beſteht, iſt entweder Eigentum oder Leihgabe. Bei dem Schlitzer 
Heimatmuſeum handelt es ſich um ein Kapitel Heimatpflege und =liebe, 
das (iberall Nachahmung verd ent. Nur wer feſt verwurzelt iſt mit ſeiner 
Heimat, ſteht feſt. im Sturm der Zeit!
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Montag. 22. März. 3.30: Jugendſtunde. O 4.20: Hausorch. 
Die Oper der Woche. Erna Herwig, Sopran. O 5.45: Leſeſtunde= 
Aus dem „Dekameron” des Boccaccio. O 6.15: Prof. Drevermann= 
„Die Zukunft des Senckenbergiſchen Muſeums”. O 6.45: Garteninſp. 
Junge: „Frühlingsarbeiten im Obſtgarten”. O 7.20: Stunde der 
Frankfurter Vereinigung für Heimatkunde. O 7.30: Uebertragung 
aus dem großen Saal des Saalbaues: Konzert des Sängerchors 
des Lehrervereins Frankfurt a. M. 1. Drei Chöre zum Gedächtnis 
Webers: a) Wagner: An Webers Grab: b) Weber: Gebet vor 
der Schlacht: e) Weber: Lützows Jagd. 2. Gambke: Der 
            Fahnen=
träger, 3. Buck: Karfreitag, für achtſtimmigen Chor. 4. Kaminski= 
Drei Chöre für „Männerchor nach Texten von 
            Eichen=
dorf, mit Begl. von Gitarren, Hörnern. Trompete und Schlagzeug: 
a) Morgenſtändchen; b). Abend: c) Der Soldat. 5. 
            Schubert=
a) Das Dörſchzn; b). Die Nachtigal (m. Begl. eines Gitarrenchors); 
) Nachtgeſang im Walde (mit Begl. von 4 Hörnern). 
Stuttgart.
 Montag. 22. Mkärz. 4.20: Nachmittagsko rt und Neues aus 
aller Welt. Rundfunkorch. O 6.30: Vortrag Dr. Schneider: UI1l. 
Cordoba Sevilla, Granada. O. 7- Vortrag Dr. Reich: Meine 
Erlebniſſe auf Bali und Jana. O 7.30: Eſperanto. O 8: Mozart. 
„Die Entführung aus dem Serail”, Komiſche Oper. Verſ.: Selm 
Baſſa. Carl Struve: Conſtanze, Martha Körner: Blonde, ihr 
            Kam=
mermädchen. Hedwig Jungkurth: Belmont= A. Herlacher; Vedrillo, 
Bedienter Belmontes, Heinrich Lohalm: min Aufſeher, W. Holtz. 
Berlin.
 Montag. 22. März. 4.30: Novellen. Kinder” von Gabriele 
Reuter., O 5.15: Funlkavelle. 1 Moſzkowski: Marſch der Zwerge. 
2. Offenbach: Ouv. „Die ſchöne Helena”. 3. Lalo: Namouna, 
Ballettſuite. 4. Schütt: Walzer. 5. Robrecht: Kuckucks=Foxtrot. 
O 635: Techn. Plauderei (Ing. Boehmer). O. 7: Franzöſiſch. 
6 730: Dr. Kaßner: „Bildung von wirtſchaftl. Werten‟. O. 8= 
Einf. zu Oper „Joſeph in Aegypten” am 23. März. 6 8.30= 
Bunter Abend. 1. a) Zigeuner=Romanze: b) Tſchaffowsky: In der 
Kirche; e) Es geſchah in unſerem Dörſchen. 2. a) Steinbach: 
            Rot=
haarig iſt mein Schätzelein; b) Trinklied. c) Lacrimae Chriſti (
            Bau=
mann, Tenor). 3. Couplets. (Ernſt Petermann.) 4. a) Offenbach= 
Oup. zu „Orpheus”: b) Weißfloch: Hexentanz; 2). Poilikain: 
Konzertvolka. (Weißfloch, Konzertbandonion.) 5. Abt: a) 
            Sere=
nade; b) Wieder vereint, e) Huſarenlied. 6. al Schattmann: 
            Schla=
gende Herzen; b) Hermanns: Studentenlied, e) Starck: Mägdlein 
hab” acht (Baumann) 7. Couplets (Petermann). 8. al Davydoff: 
Foxtrot: b) The Loſt World, Waltz; c) Johnſon: Mamy, Foxtrot.” 
O 10.30: Efim Schachmeiſters Original=Tanz=Kapelle. 
Stettin, 8.30: Konzert 1. Morart: Quartett Cdur (
            Streich=
quartett des Städt. Orcheſters.) 2. Meyerbeer: Schattentanz aus 
Dinorah” (Ilſe Roth, Sopran). 3. Verdi: Aus „Rigoletto”: a) 
Freundlich blick ich. b) Ach, wie ſo trügeriſch (Hohnau, Tenor). 4. 
Schumann: Klavierquintett Esdur. 5. a) Arditi: Parlawalzer: 
b) Strauß: Frühlingsſtimmen. Walzer: c) Arditi: Il bacio (Ilſe 
Roth). 6. a) Vrdi: Holde Aida: b) Puccini= Aus Tosca” Wie 
ſich die Bilder gleichen: e) Puccini: Aus „Tosca” Und es blitzen 
die Sterne (Hohnau). Flügel: Scheibenhofer. 
Königswüſterhauſen. 3: Studienrat Friebel und 
            Lek=
tor Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Engliſch für 
            Fortge=
ſchrittene. O 4: Prof. Schoenichen, Direktor der ſtaatl. Stelle für 
Denkmalspflege: Der Naturſchutzgedanke im Arbeitsunterricht, 2. 
O 4.30: Frau Lüderitz=Ramelow: Rationelle Haushaltführung im 
Landhaus.
 Miche 
Wettervorherſage für Dienstag, den 23. März 1926. 
Nach der Wetterlage vom 21. März 1926. 
Nördliche Winde, wolkig mit Aufheiterung, Abſchwächung des 
Nachtfroſtes, ohne Niederſchläge von Bedeutung. 
Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle. 
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Beranzwortt für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe 
Verantwortlich für Feuill tun und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeie 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann. 
Derantworilich ſür Sclußd en:: Andreas Bauer 
Veranw rilich für den Inſ ratenle !: Willy Kuhle 
Druch und Verlag: L C. Wittich — ſämtlich in Darmſtads. 
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
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ſtangen) — 8,10 fm. 
Die blau unterſtrichenen Fick ten= 
Stämme komme: nicht zum Ausgebot. 
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Weg, am Eingang des Walzes 
undernhauſen, den 19. März 192 
Die Bürgermeiſterei Gundernhaufen 
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 unsere berühmte Konsum-Clgarette, hat sich 
Tag für Tag neue Freunde erworben. / Die 
Nachtrage hat einen Umfang angenommen, 
der unsere an sich gar nicht bescheidenen 
Erwartungen noch übertroffen hat. Die 
            Er-
klärung ist nicht allzu schwer. Das gesteigerte 
Verlangen nach unserer „Sleipner” ist auf die 
in letzter Zeit vorgenommenen erheblichen 
Verbesserungen ihrer Qualität 
            zurückzu-
führen. Wir glauben, sagen zu können, daß es 
In der 5 Pfg.-Preislage keine Cigarette gibt, 
die bekömmlicher ist als unsere „Sleipner”.
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IV. 465
 Handball. 
Der Saargaumeiſter geſchlagen. 
Ein Wetter, wie es nun einmal der Handball=Abteilung des 
Sportvereins als eine beſondere Wertſchätzung des Himmels 
            be=
ſchieden iſt, hatte am geſtrigen Sonntag eine Zuſchauermenge 
auf das Stadion gelodkt, wie ſie ſonſt nur bei ganz beſonderen 
Anläſſen ſich einzufinden pflegt. V. f. R. Kaiſerslautern, der 
Saargaumeiſter, kämpfte um ſeinen weiteren Aufſtieg um die 
füddeutſche Handball=Meiſterſchaft! 
Eine Mannſchaft, die ihr hohes Können nicht ſo ohne 
            wei=
teres beim erſten Blick vermuten läßt, und die ſofort bei Beginn 
des Spieles ſich mit einer Leidenſchaftlichkeit an ihre Aufgabe 
heranmachte, das war der Gaſt, der ſich geſtern durch ſeine faire 
Spielweiſe ſicherlich die Sympathien aller Sportsleute im Sturm 
erobert hatte. 
Sicheres Stellungsvermögen, gute Fangtechnik beſonders in 
der Verteidigung, flotte Sturmangriffe und ein geradezu an 
letzte Aufopferung grenzender Eifer, das waren die 
            hervorſtechen=
den Merlmale dieſer aufſtrebenden Handballmannſchaft. 
Geſchlagen mußte ſie das Feld verlaſſen. 
Die reichere Spielerfahrung des Sportvereins Darmſtadt, in 
Verbindung mit ſeinem höheren techniſchen Können, entſchieden 
auch diesmal wieder den Kampf zugunſten der einheimiſchen 
Mannſchaft, die nicht gerade ihren glücklichſten Tag hatte. War 
die Leiſtung des Saargaumeiſters die einheitlichere, ſo war dies 
jenige der Darmſtädter Mannſchaft die eindrucksvollere. Oft 
überlegen und ſtets den ſicheren Sieg in Händen, traten doch bei 
der Darmſtädter Mannſchaft Schwächen zutage, die man früher 
nicht gekannt hatte und die beſonders in der Verteidigung und 
auf der linken Sturmhälfte ſich beſonders bemerkbar machten. 
Juda, der linke Flügelſtürmer, iſt nicht mehr der Alte, ſeitdem 
Reuter nicht mehr in der Mannſchaft ſpielt und durch 
            Henne=
mann erſetzt worden iſt. Nicht daß Hennemann ein ſchlechtes 
Spiel gezeigt hätte, nein, er ſpielt aufopfernd und hat 
            glänzen=
des Schußvermögen. Aber ſein Drang nuch dem Tor läßt 
            Ueber=
legtheit und innerliche Ruhe vermiſſen. Sein dauerndes „
            Ab=
ſeitsſtehen” iſt die Folge diefer Mängel. Immerhin iſt und bleibt 
er eine entwicklungsfähige Stütze der Mannſchaft, der man 
            be=
ſondere Pflege angedeihen laſſen ſollte. Vielleicht läßt man 
einmal Hennemann als linken Flügelſtürmer ſpielen und nimmt 
Reuter wieder auf ſeinen alten Poſten, der, wie man hört, ſogar 
vom ſüddeutſchen Verband auserſehen iſt, im Repräſentativſpiel 
Süddeutſchland gegen Weſtdeutſchland die ſüddeutſchen Farben 
zu vertreten. Was der Verband als richtig anſieht, ſollte die 
Spielleitung der Darmſtädier Handball=Abteilung ſich auch zu 
eigen machen, ehe es zu ſpät iſt. 
Der Darmſtädter Verteidigung iſt anzuraten, den 
            anſtür=
menden Gegner raſcher anzugreifen und ſich nicht auf ein Lauern 
zu verlegen, das dem Torwächter nur geſährliche Situationen 
berſchafft, die zu klären er immer noch nicht die nötige 
            Spiel=
erfahrung hat. 
Die geſtrigen zwei Tore gegen Darmſtadt gehen in erſter 
Linie auf das Konto der Verteidigung, womit nicht geſagt ſein 
ſoll, daß der Torwächter nicht auch ſeinen Schuldanteil beſitzt. 
Der Spielverlauf war kurz folgender: Nach 
            abwechſlungs=
reichem Spiel gelingt es in der 16. Minute dem Darmſtädter 
Rechtsaußen, auf dem Boden liegend, durch raffinierten 
            Fauſt=
ſchlag die Führung den Einheimiſchen zu verſchaffen. 
            Kaiſers=
lautern gleicht acht Minuten ſpäter durch den glänzend ſpielenden 
Meng aus, ein Reſultat, das Darmſtadt bis zur Halbzeit auf 3:1 
zu ſeinen Gunſten zu ſtellen vermag. Nach Halbzeit überlegenes 
Spiel der Sportvereins=Elf und reichliche Verteidigung der 
Pfälzer Gäſte. Ein weiteres Tor der Darmſtädter, dem 
            Kaiſers=
lautern ein zweites Tor dagegen ſetzt, iſt die Lusbeute. Bis zum 
Schluß ausgeglichenes Spiel, das zwar Darmſtadt mit 4:2 Toren 
als ſicheren Sieger ſieht, das aber nicht die Zuverſicht aufkommen 
läßt, daß Darmſtadt nicht noch Enttäuſchungen erleben kann, die 
bei der angedeuteten Umſtellung leicht ausgeſchaltet werden 
können. 
Wir graiulieren auf jeden Fall zum geſtrigen Sieg und 
hoffen, daß Heidelberg nicht die Stätte iſt, wo man zwar „ſein 
Herz”, aber nicht ein Spiel verlieren darf. 
Ein Handballſpiel der Knaben zeigte, daß guter Nachwuchs 
vorhanden iſt. 
Die dritte Mannſchaft des Sportvereins gewann gegen die 
zweite des V. f. L. Frankfurt überlegen mit 5:2 Toren. 
Kurz und gut: Darmſtadt hatte wieder einmal ſeinen Hand= 
 
balltag. 
 
F. C. Union 
Union 1. — —Kickers=Offenbach 1. 1:6. 
Die 1. Elf holte ſich bei den gefürchteten Offenbachern zwar 
bbige Niederlage, lieferte aber ein anſprechendes Spel. Sie 
konnte nur mit 9 Mann antreten, was ſich natürlich nachteilig 
            be=
merkbar machte. Das Treffen war ein wirkliches 
            Freundſchafts=
fpiel. Schiedsrichter gut. — Auf das Rückſpiel in Darmſtadt darf 
man geſpannt ſein. 
Turnverein Königſtädien—,Heſſen” V. f. 2. 1:5. 
Mit dem geſtrigen Sonntag holte ſich „Heſſen” V. f. L. bei 
den Verhandsſpielen des A.D.T. 2 weitere Punkte. Seine 
Mannſchaft weilte an dieſem Tage in Königſtädten bei dem 
            dor=
igen Turwerein. Infolge des tiefſandigen Platzes konnte ſich 
das bekannte raſche Spiel der „Heſſen” nicht enwickeln. 
Die Jugendmannſchaft der „Heſſen” trat am gleichen Tage 
der Jugendmannſchaft der Turngeſell ſchaſt Eberſtadt gegenüber. 
Es war für ſie das erſte Verbandsſpiel im A.D.T. Auch ihr 
gelang es, mit d. w Ergehnis von 7:0 die beiden Punkte für ihre 
Karben zu gewirnen.
 Schwimmen. 
Ein neuer Erfolg Rademachers in Amerika. 
Der deutſche Meiſter und Weltrekordmann Radewacher 
konnte auch feinen 4. Start in Ameriha zu einem Erfolge 
            geſtal=
ten. Er ging am Samstag in Detroit über 100 Yards an den 
Start und ſiegte überlegen gegen den bekannten Mac Cellan, der 
über dieſe Strecke noch nicht geſchlagen worden iſt, in 1:09,8 Min, ſchloſſen hat, einen Frühjahrswaldlauf zur Entſcheidung zu brin= 
Cellan benötigte 1:12 Min. Rademacher lag bei der letzten Wende 
noch mit dem Amerikaner auf einer Höhe, ging dann aber auf 
der letzten Bahn unaufhaltſam davon. Der Sieg des Deutſchen 
wurde von der ſehr großen Zuſchauermenge ſtürmiſch gefeiert. — 
Der deutſche Rückenſch wiumer Frölich ſtartete diesmal 
            aber=
mals gegen Lauffer und ferner noch gegen den einheimiſchen gute zu bezeichnen. Die Beſetzung der übrigen Klaſſen, wie An= 
Spündler. Frölich zeigte ſich zwar bedeutend verbeſſert, mußte 
aber dennoch abermals eine Niederlage einſtecken. Immerhin 
kam er doch hier vor Spindler auf den zweiten Platz. Nach 75 
Yards lagen Lauffer und Frölich noch auf einer Höhe, im 
            End=
ſpurt war jedoch der Amerikaner der Beſſere. Lauffer ſiegte in 
1:04,6 Min, vor Frölich 1:07 und Spindler 1:09,4 Min. — Die 
anweſenden Fachleute erklärten übereinſtimmend, daß Frölich ſich 
ſehr verbeſſert habe und wahrſcheinlich noch Ueberraſchungen 
            lie=
fern könne. 
Kegeln. 
Darmſtädter Keglerverband. 
Das große Sport= und Verbekegeln auf der 
mrſtergültigen Bahn bei Krichbqum, Schwanenſtraße, fand 
            ge=
ſtern ſein Ende. Eine rege Beteiligung, ſowohl auf der 
            Werbe=
wie der Induſtriebahn, war zu verzeichnen. Dem Kegelſport 
wurden neue Freunde zugeführt. Es machte ſich wieder der Schußp, Tgde. Griesheim b. Darmſtadt; 6. Georg Burger, Tv. 
Mangel an mehreren bundesvorſchriftsmäßigen Bahnen 
            bemerk=
bar. Hoffentlich führen die Bemühungen der Verbandsleitung 
baldigſt dieſem Ziele entsegen. 
Die nach Beendigung des Kegelns ſtattgefundene 
            Preisver=
teilung durch den Verbandsvorſitzenden Thümmel verkündete 
folgendes Reſultat: 
Induſtriebahn (5 Wurf in die Vollen); 1. Prämie 
(Bowle) Sattler (Zwölfer) 39 Holz, 2. Prä=nie (Regulator=Uhr) 
Harres (Keglerluſt) 38 Holz, 3. Prämie (Mokkaſerbice) Hahn 
Ge‟.) 37 Holz, 5. Prämie (Kabaret) Reichart (Zwölfer) 37 Holz, 
6. Prämie (Likörſervice) Finſterer (Sportkegler) 36 Holz, 7. 
            Prä=
mie (Brotkaſten) Thümmel (K.K. 1911) 36 Holz. 
Werbebahn (3 Wurf): 1. Prämie (Chaiſelonaue) 
            Schmrutz=
ler=Bensheir 25 Holz, 2. Prämie (Küchenwage mit 
            Meſſing=
gewichten) Schamber=Waiterſtadt 24 Holz, 3. Prämie (Korbſeſſel) 
Lucius=Darmſtadt (Klub Chattia) 24 Holz, 4. Prämie (Aufſatz 
mit Glas’chale) Deſch=Darmſtadt 23 Holz, 5. Prämie (Tran= 
Krämer=Arheilgen 23 Holz, 7. Prämie (Brotſchneidemaſchine) 
Hahn=Kranz 23 Holz. 
Riegenkegeln (Klubkegeln), 12. Wurf, Abſiachen von 
einzelnen Kugeln: 1. Kranz, Durchſchnittszahl 38,8. 2. 
            Sport=
kegelklub 30,3, K. K. 1911 29,2, 4. Keglerluſt 28,5, 5. L. L. 23,4, 
6. Lokälcken 27.42, 7. Fall um 26,00,. 8. Zwölfer 25,55, 9. Haſſia 
25,5, 10. K. K. 23 22,00, 11. Chattia 20,6, 12. Molly 14,8. 
Beſte Einzelleiſtung Sportwart Schönefeld (K. X. 23) 
43 Holz. 
Bei dem Bezirkswettſpiel in Homburg v. d. H., das auch mit 
Preiskegeln verbunden war, erzielte am 14. März Kegefbruder 
Reinhardt (Klub Molly) den 3. Preis auf Bohle mit 40 Holz 
bei 5 Kugeln. 
Leichtathletik. 
Mitteldeutſche Waldlauf=Meiſterſchaften. 
Pürſten gewinnt vor Bräutigam. 
Bei einer Beteiligung von 64 Läufern kam am Sonntag in 
Köthen die mitteldeutſche Waldlauf=Meiſterſchaft zum Austrag 
Die Strecke führte bei ſcharfem Wind über ca. 10 Kilometer. Die einzelnen Uebungen kürzer durch und legen die Schwierigkeiten 
Ergebniſſe lauteten: Einzellauf: 1. Pürſten (Leipzig) 34:45,4 jeweils an das Ende, eine Methode, die ſich ſehr bewährte. Die 
Min., 2. Bräutigam (Leipzig) 35:05,5 Min., 3. Kirchner (Leipzig) 
35:05,6 Min. Mannſchaftslaufen: 1. V. f. L. 
            Bismarck=
ſchule Magdeburg 30 Punkte, 2. Marathon/Weſtens Berlin 74 
Punkte, 3. Sp.=Vg. Erfurt 96 Punkte. 
Brandenburgiſche Waldlauf=Meiſterſchaften. 
Die brandenburgiſche Waldlauf=Meiſterſchaft führte über ca. 
10 Kilometer ſehr ſchwieriges Gelände. Sieger blieb 
            erwartungs=
gemäß Reetze (Luckenwalde), der unangefochten gewann. 
            Horle=
mann (Ciot) konnte nur den 14. Platz belegen. 
Die Ergebniſſe. Einzellauf: 1. Reetze (
            Lucken=
walde) 33:11,7 Min., 2. Wieſe (Berliner S. V.), 3. Mierde (
            Char=
lottenburg), 4. Schulz (Berliner A. C.). 
            Mannſchafts=
laufen: 1. Polizei=S.=V. 21 Punkte, 2. S.=C. Charlottenburg 
23 Punkte. 
Die ſüdbaheriſchen Waldlaufmeiſterſchaften. — München 60 
auf der ganzen Linie erfolgreich. 
Die ſüdbayeriſchen Waldlaufmeiſterſchaften, die am Sonntng 
in Mänchen auf einer zirka 2,5 Km. langen Strecke zum Austrag 
kamen, fanden ſowohl bei den Leichtathleten wie auch beim 
            Pu=
bliſum eine lebhafte Anteilnahme. Der erfolgreichſte Verein war 
München 1860. Die 60er konnten uicht nur die beiden erſten 
Plätze im Einzellauf, ſondern auch den 1. und 3. Platz im 
            Mann=
ſchaftslaufen belegen. 
Einzellauf: 1. Hoy=München 60 32:40 Minuten; 2. Gt1; 
München 60 32:54 Mi.; 3. Eibel=Jahn München 33:04 Min 
Mannſchaftslaufen: 1. München 1860: 2. Sczughe 
Augsburg; 3. München 1860 2. Mannſchaft.
 Turnen. 
Frühjahrswaldlauf des Main=Rheinturngaues. 9. T. 
Mohr, Turngeſellſchaft Darmſtadt, Gaumeiſter. 
Gleich allen anderen volkstümlichen Uebungen hat auch der 
Wald= oder Geländelauf in den Reihen der deutſchen 
            Turnver=
eine ſich einer ſtändig wachſenden Ausbreitung zu erfreuen, 
            wes=
halb ſich auch die Gauleitung des Main=Rhein=Turngaues 
            ent=
gen. Die Vorbereitung und Durchführung desſelben wurde dem 
Turnverein „Vorwärts”=Langen übertragen und kam am 
            geſtri=
gen Sonntag zur Austragung. Die Organiſation und 
            Abwicke=
lung der Läufe unter Leitung des Gauſportwarts Schneider= 
Auerbach waren vorzüglich und die Vorbereitungen durch den 
Langener Turnverein muſtergültig und in allen Teilen ſehr gut 
durchgeführt. Die Beteiligung der Jugend war als eine ſehr 
fänger=, Un er=, Mittel= und Oberſtufe, kann als 
            zufriedenſtel=
lend bezeichnet werden. Eine zahlreiche Zuſchauermenge war 
Zeuge der beſonders ſpannenden Kämpfe, die ſich um die erſten 
Plätze entſpannen, welche beſonders in der Jugend ſehr ſcharfe 
wären. Bezeichnend war, daß Mohr Turngeſellſchaft 
            Darm=
ſtadt, die bekannteſten Gegner und früheren Sieger aus dem 
Felde ſchlug und als beſter Läufer des Tages, ſich zum 
            Gau=
meiſter emporarbeiten konnt=. Die ſich an die Wettkämpfe 
            an=
ſchließende Siegerverkündung nahm ihren gewohnten Verlauf. 
Gauſportwart Schneider wies hierbei beſonders nochmals auf 
die erzielten Neſultate hin und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß 
eine beſonders ſtattliche Teilnahme zu verzeichnen war und dies 
ein Anſporn für die nun eigentlich beginnende Arbeit ſein möge. 
Siegerliſte. 
Jugenbklaſſe (41 Teilnehmer), Laufſtrecke 3 Kilometer: 
1. Georg Fick, Turngeſellſchaft Darmſtadt, 10:26; 2. Adam 
            Mur=
mann, Tv. „Vorwärts”=Langen, 19:27,1; 3. Wilhelm Keim, 
Tgde. Neu=Iſenburg; 4. Kurt Breiner, Tgſ. Walldorf; 5. Frdr. 
Ober=Ramſtadt: 7. Leo Treuſch, Taf. Darmſtadt; 8. Philipp 
Wicht, Tgde. Griesheim: 9. Ernſt Bundſchuh, Tgſ. Darmſtadt; 
10. Walther Kauf, Tgſ. Darmſtadt. 
Klaſſe Anfäuger (13 Teilnehmer), Laufſtrecke 6 Kilo=, 
meter: 1. Karl Schmeiß, Tgde. Neu=Iſenburg, 17:13: 2 Ph. 
Thomin, Tgde. Egelsbach, 17:18,3: 3. Ludw. Kolb, Tv. 
            Baben=
hauſen, 17:27; 4. Eugen Kalbfell, Tgſ. Darmſtadt; 5. Rudi 
Schmitt, Tgde. Sprendlingen. 
Unterſtufe (7 Teilnehmer), Laufſtrecke 6 Kilometor: 
(Kranz) 37 Holz, 4. Prämie (Korbſeſſel) Becher (Donnerstags= 1. Jean Streb, Tgde. Neu=Iſenburg, 17:10; 2. Anton Zimbrich, 
Tgde. Neu=Iſenburg, 17:44/4; 3. Karl Hotz, Tgſ. Darmſtadt. 
Mittelſtufe (15 Teilnehmer), Laufſtrecke 6 Kilometer: 
1. Leonhard Mohr, Tgſ. Darmſtadt, 16:29 (Beſtzeit); 2. Peter 
Dorn, Tgſ. Darmſtadt, 16:41,3; 3. Wilhelm Becker, Tgde. 
            Sprend=
lingen, 16:43; 4. Heinrich Ackermann, Turn=Sporw. Nieder= 
Modau; 5. Guſtav Simon, Tv. Reichenbach; 6. Friedrich Jamin, 
Tgde. 1846 Darmſtadt. 
Oberſtufe (8 Teilnehmer), Laufſtrecke 6 Killometer: 
chierbeſteck) Schild=Sportkegler 23 Holz, 6. Prämie (Tiſchuhr! 1. Theodor Heiß, Turn=Sporwv. Nieder=Modau, 16:30,22: 2. Peter 
Adam, Tv. Bensheim; 3. Jakob Schneiber, Tv. „Vorwärts”= 
Langen. 
Mannſchaftslauf, Klaſſe 4: 1. Turn=Sportverein 
Nieber=Modau; 2. Turnverein „Vorwärts”=Langen; 3. 
            Turn=
geſellſchaft Darmſtadt; 4. Turngemeinde Darmſtadt. 
Mannſchaftslauf, Klaſſe B: 1. Turngemeinde Neu= 
Iſenburg; 2. Turngeſellſchaft Darmſtadt 2. Mannſchaft); 
3. Turngeſellſchaft Darmſtadt (1. Mannſchaft); 4. Turnverein 
Babenhauſen. 
Jugendklaſſe: 1. Turngeſellſchaft Darmſtadt (2. 
            Mann=
ſchaft); 2. Turngemeinde Griesheim; 3. Turngeſellſchaft 
            Darm=
ſtadt (3. Mannſchaft). 
Frankfuri /Main — Zurich. 
Die Schweizer ſiegen knapp mit 709½:694½ Punkten. 
Der Städtekampf im Kunſtturnen fand beim Frankfurter 
Publikum ein lebhaftes Intereſſe; die große Arena des 
            Hippo=
droms war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Begegnung 
endete mit einem verdienten Sigge der Schweizer, die im 
            allge=
meinen die beſſeren Leiſtungen zeigten. Die Gäſte führten ihre 
Frankfurter Turner hielten ſich bei den einzelnen Uebungen ſtets 
zu lange auf und verfielen dadurch leichter in Fehler und 
            Ueber=
müdung. Die beſten Einzelturner waren W. Scheibli=Zürich 
91½ Punkte, Georg Pfeiffer=Frankfurt 91 Punkte, M. Gebhardt= 
Frankfurt und Hollenweger=Zürich je 90 Punkte. Die Schweizer 
ſicherten ſich am Barren, Pferd quer, Pferd lang und am Reck 
ein Plus, während Frankfurt die Pumktzahl der Schweizer nur 
in den Frejübungen übertraf. Die Höchſtzahl von 20 Punkten 
für eine einzelne Uebung wurde nur einmal, und zwar durch 
Brun=Zürich, am Pferd quer erreicht; allerdings zog ſich der 
Schweizer hierbei einen leichten Bluterguß zu, der ihn zur 
            Auf=
gabe zwang. 
Hocken. 
Darmſtädter Hockeyklub 1. und 2. komb.—Ruderverein 
            Rüfſels=
heim 1. 5:1 (2:1). 
Darmſtadt gewinnt leicht. Rüſſelsheim hatte einen 
            vorzüg=
lichen Torwächter, auch Läuferreihe und Mittelſtürmer waren gut. 
Süddeutſchland. 
T. V. Frankfurt 1860—V. f. B. Stuttgart 3:2, Eintracht 
Frankfurt (Damen)—S. C. 1880 Frankfurt (Damen) 1:2, 
            Frank=
ſurt 1880 (Reſerve)—Eintracht Frankfurt 2:1, 1. F. C. Nürnberg 
„Schweinfurt 05 2:2, Heidelberger H. C.—S. C. 1880 Frankfurt 
zt Main 2:0. 
Weſtdeutſchland. 
2. S. C. Düſſeldorf-=Preußen Duisburg 4:0, H. C. Athen 
ſielderf- Solingen 95 3:0.
Nummer 84
Montag, den 22. März 1926
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Montag, den 22. März 1926
Nummer 84
Der Stand der ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſpiele.
„Bayern”, München 12: 9 Tore Sp.=Vg. Fürth V. f. N. Maunheint 7: 17 F.=V. Saarbrücken 8: 18 F.=S.=V. Frankfurt a. M. 6: 13 Karlsruher F.=V. 6: 20 Bahern=München fcägt F. S.V. Franrfurt 4:2. 
Tapfeter Widerſtand des Mninpezirtémeiſters. — calbzeit 
noch 2:2. — 2900 Zuſchauer.
 Des Erſcheinen des Mainbezirlsmeiſters F.*5.V. Frankſurt 
brachte in München an Sonniax bei ſonnigenr, wenn auch 
            lüh=
lem Weiter wieder 2000 Menſhzen in Beivegung. Man ſchätzte 
die Franlfurter alz einen benchtenswertem Widerſacher der 
„Bayern” ein und behielt miit dieſer Zchätzung reckn. Tatſächlich 
erwieſen ſich die Frankfurter als bie beſte Bezirksmeiſterelf, die 
bislang in München geſpielt hat. Zie zeigten in der erſten 
            Halb=
zeit, die mit einenn unentſchiedenen 2:2 gEſ hloß, ein glänzendes 
Spiel und ſraren ihren großen Gegner burhaus gemhſen. Nach 
der Paufe ſielen ſie dann aber ein wwentig ab, währenz die Bayern 
alles aus ſich hergusholten und miehr und mehr überlegen 
            kämpf=
ten. Bahern kam norß zu zwei feiteren Toren mnid ſtellte damit 
einem verdienten: Zieg ſicher. Der Kamnpf ſtand während der gun= 
Momenten und wurden im allgemeinen auch fair durdggeführt, 
ſo daß der gut leitenbe Schiedsrichter Müller=Bxiertsheim vor 
keiner allzu ſchweren Aufgabe ſtand. 
Zur Kritik der Mannſchaſten iſt zu ſagen, duß Frankfurt 
ſehr angenehm enttäuſehte. Die Mannſchaft lieferte ein ſpirklich 
gutes Spiel und konnte von den beſſeren Bahern erſt nach hartem ! 
Kanpf geſehlagen werben. Der heſte Mann der Güſteelf war der 
Tormiann Krieger, der die unglaublichſten Sahen leiſtete. Reihrt 
gut ſpielten auch ſeine Vorderleirte und der Mitteiläufer Pnckhe. 
„Bahern” ſdar auch in dieſem Spiele wieder ein würdiger 
            An=
wärter auf die ſüddeutſhe Meiſterſchaft. In Punkto Trchtik und 
Durchbildung der einzelnen Leltie hatte ſie gegenücrer dem 
            Gen=
ner unbedingt ein Pkus, das aber erſt in der zweiten Halbzeit 
klar zur Geltunx kau. Die beſten Leutr bei Minichen waren 
diesmal der linke Läufer Nayelfchmitz, der Verteſbiger Kutterer 
und der Mittelſtürmer Pöttinger. Ein gites Spiet lieferte auch 
der linke Ztrmflitgel, währena die reiüte Zeite zirtweileit ettsmis 
landſau ſpielte. Recht mäßig ſpar Beinſtein im Tor. — Müller= 
Vaiertsheim verbiente ſih als Faſpfleiter eine gute Zenſur. 
F.V. Saatbrücken beziuinyt den Ratlsruher F.V 3:2 (2:1). 
Cin verdienter Sieg der Sanrländer. — Nur 3000 Zuſchauer. 
Das ſanrländiſeh= Sportpublikum war durch das mäßige 
Spiel, res letzten Sonntags (aarbrücen—Mannheim) derart 
verſchnupft, daß ſieh zum Endſpiel des F. V. Saarbriſken gegen war ohne Gegner geblieben, da Pol.=Zp.=V. 2. nicht antreten 
den Meiſter des Beziris Württemberg/ Baden nur 300 Zuſcmner konnte. Die „Kavaliere” ſpielten gegen eine kombinierte 
            Mann=
einfanden. Eine Tatiache, die man umſo mehr bedauern mußte, 
als das Sdiel jehr ſeſſelnd war nno reiht gute Leiſtungen brachte. 
Santbrütte; ämpfte Licsfſial ieder wdie an ſeinen beſten Tagen; 
es zeigte ſich ſeinem Gegner teihtriſch durchaus ebenbürtig, 
            üiber=
traſ ihn abei an 2chnelligkeit und Eifer. Durch daß energievolle 
Spiel von Kalkofen zpurden ſehon balb zuei Tore erzielt, denen 
Karlsruhe bis zur Pgufe nur eines entgeg=nſetzen konnte. Kurz 
nach Solbzeft aber ſiel der Ansgleich und erſt in einem ganz 
prächigen Cifdſpurt konnt Sgarbrücken 10 Minuſen vor Schluß 
dem verdieiien ſiegbringenden Treſſer erzielen. 
Eoa äuuttels Erſelx mai,burd,ais vertigtt. Die Elf zeigte 
ein gutes ½fammenipiel zuno vor allen: einein Nieſeneifer. Der 
beſte Maret m Smrm zumr „ kofen, der ſich Eeſonders durch 
            ſein=
eine Tugend, die man an ſeinen 
Schufßtermägeit auszeichr! 
Beſondere Erwähnung ver= 
Nebenſpil. 
diente ſit guich wierer Dalheimer, im Tor. — Bei Karlsruhe 
fallen; alle ührigen Leitie maren nurr Durchſchuitt. 
Die Pokalſpiele in Süddeutſchland. 
 
V.f. B. Stuttgart ſchlügt V.f.N. Mannheim 2:1 (2:0). 
Auf dem Cauſtatter Waſen urmt der ſüddeutſche Meiſter 
V.f.R. Mannheim" vor einer zahlreichen Zuſchauernenge dem 
V.f. B. Stuttgart gegenüber. Das Pplalſpiel, nahm mauchmial 
recht harte Formen an und glich in dieſer Beziehung weit mehr 
einem ſcheperen eutſcheidenden Verbanosſpiel, mit allen ſeinen 
mehr oder weniger nötigen Begleitumſtänden. Der V.f.B. 
            Statt=
gart hatte während der ganzen Spielzeit eine klare 
            Ueberlegen=
heit, uas ja ſchon allein aus dem Eclenverhälinis von 13:2 zu 
erſehen iſt. Der V.f.B. Stuttgart erzielte ſeine beiben Toxe ſchzon 
vor Halbzeit durch den Halbrechten Schwar; und den Linksaußent ſicht zu einem Proxagandaſpiel die Bezirtsmannſchaft des I. 
            Be=
an, doh konnten ſie his zur Panſe lediglich 8 Ecken, die erfolglos 
blieben erringen. Nah Wiederauſtoß konnten die Stuttgarter 
weiterhin drücken, ohne jedoch die gute Hintermannſchaft der 
Mazinſ=imer noch einntal ſchlagen zu können. Mannheim da= Dieſer Sieg des Bezirks iſt in dieſer Höhe nicht ganz verdient. 
gegen war weit glücklichet, und Meißner ſchoß im Anſchluß an Nur durch raſches Ausnützen aller ſich ihm bietenden 
            Gelegen=
war diesmal wieder ohne jeden Zuſammenhang, ſo daß ſie fünf Tore erzielen. Der Darmſtädter Sturm hingegen ſpielte 
eigenzlich niemals dem Stttgarter Tor geſährlich werden tonmite. 
1. F. C. Nürncherg verliert in Freiburg 0:1 (0:1). 
In dem wwiiderbar gelegenen Freibarger Waldſtadiorr traſen 
beiße Manniſchaften in ſtäriſter Aufſtellung vor mehr als 5000 
Zuſchauern im Potalkampf aufeinander. Die Freiburger 
            wähl=
ten den Wind zum Bandesgenoſſen und konnten dadurch 
            begün=
ſtigt, die erſte Halbzeit mit leichter Ueberlegenheit durchſtehen. 
Jeder einzelne der Freiburger Epieler war von Beginn des 
Kampfes en mit Aufmerlſankeit und jäher Energie auf ſeinem 
Poſten. Als Kurtoſum muß es doch bezeichnet werden, daß der 
bekannte linte Verteidiger Nöhler den einzigen Treffer des Tages 
aus großer Entfernung erzielte. Erwa in der Mitte der erſten 
Halbzeit jagte er einen Weitſchuß in hohem Bogen auf das 
            Nürn=
berger Tor, der durch den herrſchenden Wind ſchwer vom Stuhl= Niederrad 4:2, B. f. B. Stuttgart—V. f. N. Mannheim 2:1, 
            Frei=
faut kerechenbar, im Gäſtetor landete. Stuhlſautz, der auf den 
Ball nicht geſaßt trar, konnte ihn nur leicht berühren, ohne den 
Erfolg verhindern zu können. Die nurnmehr einſetzenden heftigen 
Gegenangriſſe der Nürnberger fruchteten bei der hervorragenden 
Freiburger Hintermannfchuft nichts. Nach Wiederanſtoß rechnete 
man allgemein auf einen Sieg der Nürnberger, da ſie ja nun mit 
dem Winde ſpielen konnten. Wohl ſchuf ſich die Nürnberger 
Stürmerreihe in ſchönen Kombingtionszügen zahlreiche 
            Torge=
legenheiten, doch waren die Stürmer ſelbſt nicht in der Lage, 
mangels Schußvermögens einen Erfolg herauszuholen. 
Sppg. Fütrth bezwingt Ludwigshafen 03 mit 5:0 Toren. 
Der ſüddeutſche Pokalmeiſter, die Spvg. Fürth nimmt auch 
in dieſem Jahie die Pokalkämipfe wieder ſehr ernſt; man ſpürt, 
wohin die Fürther wieder ſtreben. Im Spiele gegen 
            Ludwigs=
hafen legten die Kleeblätter einen erſtaunlichen Eifer an den 
Tag; ſie waren ſo fleißig, daß ſie ſich oft im Uſebereifer manche 
Chancen verdarben. Immerhin konnten ſie den Kampf durchweg 
überlegen geſtalten, daß ſie aber zu einem ſo hohen Sieg kamten, 
können ſie faſt allein dem ſchußgewaltigen Aſcherl zuſchreiben, der 
von den 5 Toren allein 4 erzielte. Auch die Gäſte waren nicht 
ſchlecht, ſie mußten ſich zwar meiſt auf Durchbrüche beſchräuken, 
erwieſen ſich hierbei aber als ſehr gefährlich. Beſonders ihr 
            Mit=
telſtürmer zeigte einen ſtarken Drang zum Fürther Tor. Aber
 verſcherzten eine große Anzahl guter Chancen durch ſchlechtes 
Schießen. Ziemlich mäßig war die Läuferreihe der Pfälzer, die 
viel zu wenig Zerſtörung sarbeit leiſtete. Fürth ging ſchon in der 
2. Minute burch Aſcherl in Führung. Derſelbe Stürmer erzielte 
lurz vor der Pauſe ein zweites Tor. Verſchiedene andere gute 
Torgelegenheiten wurben von Franz und Seiderer verſiebt. 
            So=
fort nach dem Wechſel erhöhte Aſcherl nach guter Vorlage von 
Seiderer auf 3:0. Kießling erzielte dann in einem prächtigen 
Alleingang ein viertes Tor und kurz vor Schluß buchte Aſcherl 
das ſünfte Tor. 30/0 Zuſchauer waren von den Leiſtungen der 
beiben Mannſchaften befrierigt. 
Boruſſic=Neuntirchen — Sportverein Durmſtadt 98 7:3. 
Nacch einer Pguſe ven etwa 14 Jahren erneuerte der 
            Zport=
verein Darmſtadt die alten ſportlichen Beziehungen mit Boruſſia= 
Neunkirchen durch das geſtrige Spiel in der Kohlen= und 
            Eiſen=
ſradt an der Saar. Voruſſia=Neunkirchen hat in den 
            Nachkriegs=
jahren im ſüobeuiſchen Fußballfport eine glänzende Nolle gee 
ſpielt, dank dem Können eines Fiſchera, Regitz, Volz und ber 
Gebrüder Neu. Die heutige Voruſſenmannſchaft iſt trotz einiger 
hervorragender Einzelkräfte nicht mehr die alte gefürchtet= 
„Zihwarze Elſ”, die Wacker=München unter Schaffers Führung 
in den Endſpielen um die ſütddeutſche Fußballmeiſterſchaft ſo 
alänzende kkämpfe lieferte und die Pokalmeiſterſchaft „errang. 
Daß ſie es fertig brachte, die Ligamannſchaft des Sportverein 
Darmſtadt im geſtrigen Spiel zu ſchlagen, hat ſie ihrer größeren 
Durchſchlagskraft und einigen Verſagern in der Darmſtädter Elf 
zu verbanken. Die Sportvereinselſ, techniſch überlegen, konnte 
den Sbielzeit auf einem hohen Niveau, ſpar reich an ſpannenden ſich in manchen Teilen nicht mit den allerdings ſchwierigen 
            Bo=
den= und Windverhältniſſen ſowie mit der Taktik der Saarleute 
„bfinden. Ihre Stürmer drachien es nicht fertig, die 
            Ueber=
tegenheit in der erſten Halbzeit in Toren zum Ausdruck zu 
bringen. Kaum, daß ſich einer von ihnen zu ſchießen getraute. 
Dagegen verſtanden es die Boruſſenſtürmer glänzend, in blitz 
ſchnellen Vorftößen zwei grobe Schnitzer der Darmſtädter 
Deckungsreihen auszunützen und zwei Tore zu erzielen, denen 
Darmiſtadt nur ein Tor enrgegenſetzen konnte. In der zweiten 
Spielhälfte wurde das Tempo bedeutend verſtärkt. Den erſtreb= 
Der Sturi hatte nicht immer bas erſorderliche Sihußvermögen. ten Ausgleich konnte Sportverein nicht erzielen. Dagegun ſchoß 
der Rechtsnußen der Gaſtgeber, aus klarer Abſeitsſtellung ein 
drittes Tor, dem balo darauf das vierte aus einem 
            Mißverſtänb=
nis zweier Darmſtädter Spieler folgte. Gegen Schluß 
            ver=
mnochte Dariſtadt, mit aller Kraft auf eine Verbeſferung des 
            Ne=
ſultats ſpielend, zwar ein Tor aufzuholen, dergab jehoch bafür 
zivei andere klare Torgelegenheiten im Uebereiſer. Daß den 
Tarmſtädtern ein beſſeres Ergebnis verſagt blieb, mag nicht 
            zu=
leßzt auf sie lange, umſtändliche und ermüdende Reiſe außer den 
oben angegebenen Fehlern zurückzuführen ſein. Das Spiel 
            ver=
tief vor etwa 2/61 Zuſchnuern in ſchöner Weife. Die Aufnahme 
war herzlich. 
F. C. Union 1913, e. V. 
Der für den geſtrigen Sonntag dorgefehene Spieldlan ließ 
ſüh leider durch plötzlich eingetretene Umſtände, die die 
            Mann=
ſchaftsaufſtellung beeinflußten, nicht durchführen. Die Privatelf 
ſchaft und unterlagen dieſer mit 2:0, obwohl ſie die Sache 
            höl=
liſch ernſt nahmen und durchblicken ließen, daß ſogar Talente in 
ihren Reihen ſtehen. Aucch das Trainingsſpiel konnte in der 
            ge=
dachten Weiſe nicht durchgeführt werden; es fand in etwvas 
            ver=
ſchoßenem Rahmen zwar ſtatt, konnte aber natürlicherweiſe ſeinen 
Zweck nicht erflillen. Die Mannſchaſt 4 gewann mit 2:0. 
Union 2. — Eintracht 2. 9:3. 
Union, Jugend 1. — (iutracht, Jugenb 1. 2:0. 
V. f. R. Darmſtadt, 1. M. — V. f. R. Mannheim, Privat=M. 4:0. 
Mit obigein fihönen Reſulra” errang geſtern die 1. M. 
P. f. N. einen ſchönen Erfolg „Trotz des rauhen, ſtarken 
            Win=
des, hatte ſich auf dem B.f.R.=Platz eine ſtattliche Zahl Zuſchauer 
eingefunden die voll und ganz auf ihre Koſten kamen, zeigte doch 
die Darmiſtädter Mannſchaft ein flottes, forſches Spiel, das in 
konnte diesmal eigentlich nur der rechte Verteidiger Hnſer ge= ſeder Hinſicht gefallen konnte. Man hat die Mannſchaft in den 
letzten Sdielen nie ſo geſeheu wie geſtern. Ob der Frühlings= 
Anfang Wunder wirkt? Jedenfalls ſuar es eine große Leiſtung. 
Mannheim, der Gegner, lieferte eine ſchönes Spiel. Die 
            Mann=
ſihaft iſt gut durchgebildet und mi beſter Difzidlin, was anerkannt 
werden muß. Eine Propagandamannſchaft im wahrſten Sinne 
des Wortes. — Die Junioren der Raſenſpieler konnten gegen die 
gleichen von Arheilgen nur ein 1:1=Taren=Ergebnis herausholen.= 
Die Mannſchaft enttäuſchte fehr. Arheilgen ſtellt eine gute 
Mannſchaft, die nach öſteren Zuſammenſpielen Großes leiſten 
zwird. 
Bezirksinannſchaft des 1 Bezirké — Spielvercinigung 1921, 
Darmſtadt 1. 5:1 (2:0). 
Mit einem äußerſt intereſſanten Spiel wartete am geſtrigen 
Sonntag die Stielpereinigung 1921. Darmſtadt auf. Sie hatte 
Becker. Auch weiterhin hielt die Ueberlegenheit der Stuttgarter ürts der „Freien Spielvereinigung Heſſeu=Naſſau” verpflichtet. 
Dem Spiel voran ging, gewiſſermaßen als Auftakt, au 
            Vormit=
tag eine öffentliche Werbeverſammlung. Ms Referent war 
            hier=
für der Beyirksſpielleiter Schneider=Langen gelvonnen worden. 
einen Alleingang das Ehrenzor. Die Monnheimer Stürmerreihe heiten konnte er gegen die gute Darmſtädter Hintermannſchaft 
wieder einmal nicht mit dem ganzen Verſtänvnis, ſonſt hätte auch 
er unbedingt Tore machen müſſen. Man kann die einzeluen 
Mannſchaftsteile beider Parteien als gut anſprechen. Das Spiel 
ſelbſt war jederzeilt intereſſaut und veflor keine Minute an 
Spannung. 
Sportverein Weiterſtadt — Sportverein Rußdorf 3:3. 
Fußball=Ergebniſſe. 
Südveutſchland. 
Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft. In München: 
Bayern München—F. S. V. Frankfurt a. M. 4:2. In 
            Saar=
brücken: F. V. Saarbrücken—Karlsruher F. V. 3:2. Zweite 
Verbands=Pokalrunde: Phönix Ludwigshafen—llnion 
burger F. C.—1. F. C. Nürnberg 1:0, Sp. Vg. Fütrth—
            Ludwigé=
hafen 03 5:0. Privatſpiele: Eintracht Frankfurt—1. F. C. 
Pforzheim 10:0, Phönir Karlsruhe—Offenbacher Kickers 6:0. 
Viktoria Aſchaffenburg——S. Gmde. Höchſt 3:6, Würzburger Kickers 
—Wacker München 2:1, V. f. R. Heilbronn—Schwaben Augsburg 
2: 3, Stadtmannſchaft Trier—Nationalelf Luremburg 2:1, S. V. 
Wiesbaden—F. S. V. Mainz 05 0:1, Wormatia Worms—S. V. 
Waldhof 2:3. Liga=Aufſtiegſpiele: Bezirk Bayern: 
F. C. Bayreuth—Schwaben Ulm 3:1. 
Brandenburg. 
Meiſterſchaftsſpiele der Oberliga. 
            Abtei=
lung 7: Union — C. Charlottenburg—Tennis Boruſſia 
            Ber=
lin 1:7, Alemannia Haſelhorſt—Hertha Verliner S. C. 3:7, Union 
Potsdam--Vorwärts Berlin 0:2, Weißenſee 1900—1. F. C. 
            Neu=
kölln 1:3 Abteilung B: Meteor Berlin—Alemannia 
            Ber=
lin 5:1, Spandauer S. C.—Norden=Nordweſt Berlin 0:7, Union 
92 Berlin—Schöneberger Kickers 2:0, Preußen Berlin—llnion 
Oberſchöneweide 3:5, Tasmania Neukölln—Wncker Tegel 2:3. 
Norddeutſchland. 
Eudſpiele um die norbdeutſche Meiſterſchaft. 
In Hamburg: Hamburger S. V.—Holſtein Kiel’1:1. In 
            Hanno=
ver: Hannoverſcher S. G.—F. (. Altona 98 2:1. 
            Entſchei=
im entſcheidenden Moment war er meiſt allein; ſeine Nebenleute dungsſpiel um die Meiſterſchaft des Weſtbezirks:
 Verder Bremen=Bremer S. V. 23. Weitere Spieke= 
Kilia Kiel—Phönir Lübeck 7:2, Komet Bremen—Union 
            Wolt=
mershauſen 3:1, p. V. Göttingen—Linden 07 4:6, Union Altona 
—Blankeneſe (Meiſterſchaft) 5:1, Eimsbüttel—Ronkordia 
            Wands=
beck 6:2, Rothenburgsorf-Viktoria Hamburg 2:3. 
Mitteldeutſchland. 
Zweite Zwiſchenrunde um die mitteldeutſche 
Meiſterſchaft. S. V. Nieſa — Fortung Leipzig 3:4, 
            Dres=
dener S. C.—V. f. L. Zwickan 8:1, Preußen Langenſalza—S. C. 
Oberlind 1:2, Viktoria Zerbſt—Sportfreunde Halle 1:4. Runde 
der „Zweiten”. Preußen Chemnitz—Sp. Vg. Falkenſtein 3:2, 
Olympia/Germania, Leipzig — Schwarz=Gelb. Weißenfels 6:0, 
S. C. Eifürt—S. (, Sonneberg 04 4:1, Kricket Viktoria 
            Magde=
burg—B, C. Tangershauſen 6:1. Weitere Spiele: V. f. B. 
Leipzig—Sp. Vg. Leinzig 7:0, Brandenburg Dresden—S. V. 
Dresden // 3:2, Halle 96—Wacker Halle 2:5, Fortuna Magdeburg 
—keriha Witteuberge 5:1. 
WBeſtdeutſchland. 
Endſpiele um die weſtdeutſche Meiſterſchaft. 
In Siegen: B. V: Alteneſſen—Sportfreunde Siegen 2:2. In 
Käln: Tuisburger Spielverein—V. f. R. Köln 1:1. In Kaſſel: 
Turn Düſſeldorf—Sport Kaſſel 10:1. Runde der „
            Zwei=
ten”. In Eſſen: Schwarz=Weiß Eſſen—Sp. Vg. Hagen 1911 7:2. 
In Duisburg: F. V. Duisburg 08—Kurheſſen Kaſſel 3:0. In 
Hamm: Arminia Bielefeld—Meiderich 06 4:3.
 Kraftſportverein Darmſtadt 1910. 
Die am Samstag von obigem Verein veranſtalteten 
            Auf=
ſtiegskämpfe im Mannſthaftsringen nahmen im dichtbeſetzten 
Saale der Ludwigs holle einen anregenden Verlauf. Es wurden 
ductmeg prächtige Käpfe gekieſert, weliße das anweſende 
Putzikm mitunter zu ſpentanenr Beifall hinriſſen. Der 
            Kraft=
fpoilklub Arheilgen jteck’e eine ſtarke und ſehr eifrige 
            Mann=
ſchaſt. Das günſtige Reſultat der Kraftſporwereins=Mannſchaft 
ifr desbaib hpuz einzuſchätzen. I übrigen hatte die Mannſchaft 
ihren guien Tag, ſie war einfach nicht zu halten. Leider war 
            Roß=
dorf zu ben Kämpfen nicht angetreten. Hoffentlich wird dies 
bei de: Behörde das nötige „Verftändnis” finden. Nun zu dem 
Nümpfen ſeibſt. Im Fliegengetvicht lieferten ſich Gg. Fiſcher= 
Arheilgen und Doſch=Darmſtadt ein hochintereſſantes Treffen. 
Btitzſhnell wechſelten die Situationen und nach 20 Minuten 
wurde Fiſther knapper Punktſieger. Im Bantamgewicht 
            unter=
lag K. Fiſcher gegen Schwarz=Darmſtadt in 5,40 
            Minu=
ten. Das Federgewicht vertraten H. Fiſcher=Arh. und Heß=D. 
Es wvar der erbitrertſte Kampf des Taggs. Man könnte ihn auch 
den ſchänſten nennen, wenn er nicht zu einem Zwiſchenfall geführt 
hätte. Fiſcher machte einen verbotenen Griff, während ſich Heß 
auf eine andere Art zu revanchieren ſuchte. Nach 20 Minuten 
wurde Fiſcher Punktſieger. Dieſes Urteil erregfe einiges 
            Kopf=
ſchüttein. Jur Leichtgewicht rangen Fiedler=Arh. und Keitel=D. 
einen vorſichtigen Gang. Letzterer war ſtets Angreifer und ſiegte 
in 5,5.5 Min. durch ſeitlichen Ueberwurf. Im Leicht=Mittelgewicht 
ſtanden ſich Lücker=Arh. und Truber=D. gegezüiber. Der 
            Darm=
ſtädter enttäuſhte nach der angenehmen Seite. Er lieferte heute 
feinen ſchäüſten Kampf und ſiegte in 6.55 Min. Im Schwer= 
Miitelgetigt rang Beck=Arh. gegen Holdenreuter=D. Letzterer 
ſpar üßerlegen und ſiegre in 6,35 Min. Das Schwergewicht 
            ver=
traten K. Lücker=Arh. und Veith=D. Veith war ſtändig überlegen 
und ſiegte bereits nach 2,52 Min. Als Unparteiiſcher leitete die 
Kämpfe Herr Gruber=Dieburg. Das Reſultat iſt: Arheilgen 
4 Punkte. Darmſtaot 10 Punkte. Die Stemmannſchaſt des 
            Ver=
eins, welche anläßlich der Kämnpfe erſtmalig in die Oeffentlichkeit 
trat, zeigte fehr gute Leiſtungen. Sie trat in folgender 
            Aufſtel=
lung uur: Berovsri, Diehl, Groh. Seibel, Ernſt, Holdenreuter und 
Veith. Der Federgewichtler Groh ſowie der Mitzelgewichtler 
Ernſt zeigien geradezu hervorragende Leiſtungen und ſie 
            berech=
ligen zu den beſten Hoffnungen. Alles in allem genommen, war 
es ein gelungener Abend und ein gures ſportlihes Ereignis.
 Bund Deutſcher Radfahrer, Gau 70 Heſſen=Darmſtadt. 
Zu einem Werbe=Saalſportfeſt hatte der rührige Radfahrer= 
Verein Groß=Gerau 1893 ſeine Mitglieder, die Vereine des 
(aues 70 Heſſen=Darmſtadt und die Radſportfreunde Gr.=Geraus 
in die Turnhalle geladen. Die gezeigten Leiſtungen und der 
Maſſenbeſuh dürften den erhofften Erfolg zeitigen. Das 
            Pro=
gramn, das zum größten Teil von dem feſtgebenden Verein ſelbſt 
ausgeführt wurde, war außerordentlich reichhaltig. Der R.=V. 
Groß=Geran führte vor: 6er Niederrad=Reigen, 6er Jugendreigen 
(1. und 2. Jugend), 2er Jugend=Kunſtfahren, 6er Jugendreigen 
der Pleinſten, 8er Stabſchmuck=Reigen, Reigen der Wanderfahrer, 
Her Koſtüm=Reigen, 6er Glühlicht=Reigen, 2er Kunſtfahren des 
Gaumeiſiers 1926, ferner Radball= und Nadpolofviele. 
            Beſon=
ders hervorzuheben iſt der Reigen der Kleinſten, die durch ihre 
flotte Famweiſe den Clou des Abends bildeten. Auch die 2er 
Jugendkunſtfahrer zeigten beuchtenswerte Leiftungen, die für die 
Zukunſt Giroßes erhoffen. Juſanmenfaſſend kann geſagt 
            wer=
den, daß der R.=V. Groß=Geran im Saalſport einen großen 
            Auf=
ſchwung genoymen hat und heute unbedingt zu den erſten 
            Ver=
einen des Gaues 70 Heſſen=Darmſtadt zu zählen iſt. Zu den 
Nadballſpielen war die Nadball=Abteilung des Velociped=Club 
1899 E. V. Darmſtadt verpflichtet, die durch die Spieler 
            Gebrü=
der Hofmann, Wilhelm Lehe, Heinrich Roßmann aufs beſte 
            ver=
treten wurde. Beſonders Roßmann und Berni Hofmann waren 
in großer Form, denen auch der Löwenanteil am Erfolg gebührt. 
Das Ergebnig: 2er Jugend=Radballſpiel: Roßmann— 
Lehe gegen Jugend Groß=Gerau 10:2. Zer Radball der=Aktivens 
(Gebrüder Hofmann-Roßmann gegen 1. Groß=Gerau 8:0.
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Meter: 1. Chr. Krutwigs Marſchall (H. Nette), 2. Eiros, 3. 
            Far=
mer. Ferner liefen: Medea, Loge, Ceg, Teufelsbraut. Tot. 68; 
13, 14, 12. 
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1. P. Stübers Flora (E. Mäßig), 2. Eisblume, 3. Gräfin Marje. 
Ferner liefen: Guda, Dante, Sathr, Tereſit. Tot. 38; 15, 18, 18. 
4. Glückskind=Ausgleich. Jagdrennen. Ausgleich II. 
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chard, Rübezahl, Standarte. Tot. 185; 28, 23, 21.
Neemmer 81
Montag, den 22. März 1926
Seite 7
 Todes=Anzeige. 
(Statt beſonderer Anzeige.) 
Tiefbetrübt teilen wir Verwandten, Freunden und Bekannten 
            hier=
durch mit, daß nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß mein 
            innigſt=
geliebter, unvergeßlicher Gatte, mein guter treuer Vater, Schwiegervater, 
unſer lieber Bruder, Schwager und Onkel 
(4324 
Ludwig Wacker 
Bauunternehmer 
in der Nacht vom Samstag auf Sonntag nach lurzem Krankenlager im 
nicht vollendeten 58. Lebensjahre für uns ſo unerwartet verſchieden iſi. 
Marie Wacker, geb. Zeh 
Marie Brauer, geb. Wacker 
Jakob Brauer. 
Pfungſtadt, den 22. März 1926. 
Die Beiſetzung erfolgt am Dienstag, den 23. ds. Mis., nachmittags 
3 Uhr ab Trauerhauſe Eberſtädierſtraße 157. 
(Von Beileidsbeſüchen bittei man abzuſehen.)
 Unſer lieber Vater 
J. Meger 
Gewerbeſchulrat i. R. 
iſt heute nachmittag plötzlich und unerwartet 
im 77. Jahre ſeines arbeitsreichen Lebens zur 
ewigen Ruhe eingegangen. 
Darmſiadt, 21. März 1926. 
(Frankfurterſtr. 62) 
(4323 
Familie Auguſt Horſi. 
Feuerbeſtattung: Mittwoch nachmiitag 3 Uhr Waldfriedhof.
 Todes=Anzeige. 
Geſtern abend entſchlief ſanft 
nach ku zem, aber ſchwerem Lei= 
* den unſere innigſtgeliebte Mutter, 
Schwiegermutter und Großmutter 
Frau 
Franziska Luck Bwe. 
geb. Baumbach 
im nahezu vollendeten 71 
            Lebens=
f.:hr. 
(4325 
Die trauernden sinterbliebenen. 
Darmſtadt, Hamburg, 21. März 1926. 
Wilhelmſtr. 51. 
Die Beerdigung findet Dienstag, 
den 23. März, nachm. 2½ Uhr, 
auf dem Waldfriedhof ſtatt 
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
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Seite 8
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Nummer 81
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