Darmstädter Tagblatt 1926


20. März 1926

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Wöchentliche illuſtirierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 29
Samstag, den 20. März 1926.
189. Jahrgang

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Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Vank und Darm=
ſtädter
8 Nalſonalbank.

Amerika von Guropa enttäuſcht.
Europa hat nichts vom Kriege gelernt. Der Völkerbund kein Friedenswerkzeug. Keine
Hoffnung auf Abrüſiung und Ruhe. Frankreich als europäiſcher Friedensſtörer

Die europäiſchen Botſchafter
bei Coolidge.
London, 19. März.
Wie Reuter aus New York berichtet, geben die Waſhing=
heiten
wieder. New York Herald erklärt, daß Houghton und gegen die Freiheit der Nationen darſtelle.
Kellogg ein düſteres Bild von dem Uebergehen des Völkerbundes
zu dem alten Vorkriegsſyſtem des Mächtegleichgewichts in Europa einen Beweis für die Abhängigkeit des Haager Ge=
Houghton und Gibſon erklärt haben, daß der Völkerbund
der Impotenz anheimfalle und Europa nur durch achter nach Genf entſenden würde. Dieſer Bsobachter würde,
wirtſchaftliche Erwägungen abgehalten werde, in einen neuen
Krieg zu treiben.
Amerika zweifelt am Friedenswillen Europas.
des Berichtes, den der amerikaniſche Botſchafter in London, frage doch am 17. Mai beginnen zu laſſen. Man verſpricht Eich
Houghton, dem Präſidenten Cooplidge und dem Staatsſekretär freilich nach den Berichten Houghtons kaum etwas von dieſer
Kellogg über die Lage in Europa mit beſonderer alle Mittel ausnutzen, um eine neue Konferenz in Waſhington
Berückſichtigung der Ereigniſſe und Tenden=
zen
, die zu der Vertagung der Völkerbundsver=
ſammlüng
führten, gemacht hat, iſt der amerikaniſchen
Preſſe jetzt bekannt gegeben worden. Die amerikaniſche
Regierung und das amerikaniſche Volk ſeien
beſtürzt über das entworfene Bild. Houghton er=
kläre
, die europäiſchen Staatsmänner hätten
nichts vom Kriege gelernt. Der Völkerbund, weit
davon entfernt, ein wirklich internationales Werkzeug für die
Organiſation des Friedens zu werden, ſei auf dem Wege
zu einer Wiederbelebung der Allianz von 1815,
ohne die Hoffnung auf Gewährleiſtung einer
40jährigen Ruhe in Europa zu bieten. Augenblick=
lich
ſei Frankreich der Führer, dem gewiſſe Tra=
bantenſtaaten
Vorſchub leiſten, während die bri=
tiſche
Regierung widerſtrebend mitgezogen
werde, weil das Zuſammenwirken mit Frankreich
im Nahen Oſten und anderswo wünſchenswert
ſei. Die Mächte des europäiſchen Kontinents wünſchten nicht
wirklich abzurüſten und wollten gar keine amerikaniſche
Beteiligung in ihren Räten.
Houghton kommt zum Schluß, daß keine Hoffnung
auf Abrüſtung beſtehe, bevor der augenblickliche Wahnſinn
vorüber ſei und eine drohende Kataſtrophe eine Sinnesänderung
hervorrufe.
Dem Berichterſtatter der Times zufolge beſteht kein Zwei=
fel
, daß Houghton darauf hingewieſen habe, daß hinter der Ent= barteien und unterichtete ſie von dem Verlauf der Genfer Kon=
ſchloſſenheit
, die Abrüſtungserörterungen noch vor ihrem Beginn ſerenz. Dr. Streſemann ſprach über die Ergebniſſe und die jetzige
zu vergiften, die Nichtbereitſchaft kontinentaler Mächte ſtecke, die
Anwendung derjenigen Beſtimmung des Verſailler Vertrages zu
fördern, nach der der Eintritt eines entwaffneten Deutſchlands
in den Völkerbund das Signal für die gleichen Beſchränkungen
der Rüſtungen anderer Mächte wäre.
Der Berichterſtatter der Times bemerkt, es ſei noch nicht
möglich, zu ſagen, welche Wirkung ein Bericht wie dieſer, der
von einer ſolchen Seite komme, in der Politik der Vereinigten
ſchung für Coolidge und ungezählte andere, die ihr Ver=
trauen
auf die Locarno=Abkommen geſetzt. Aus Houghtons Be= ſich an die Ausführungen des Reichskanzlers und des Reichs=
richt
müſſe der Schluß gezogen werden, daß Frankreich in außenminiſters knüpfte, wird die Grundlage für die Stellung=
dieſem
Bericht, wenn auch indirekt, als der Schuldige be=
zeichnet
werde. Der Berichterſtatter betont, daß die traditio=
nelle
Freundſchaft für Frankreich in Amerika
faſt verſchwunden ſei. Die franzöſiſche Regierung, die eine
beſondere Behandlung der franzöſiſchen Schulden an die Ver=
einigten
Staaten erhofft habe, müſſe ſich jetzt auf eine entgegen=
geſetzte
Bewegung gefaßt machen.
Scharfe Kritik an England, Frankreich und Italien.
Der Widerſiand gegen den Völkerbund.
New York, 19. März.
Der Völkerbundsrat hat bekanntlich in einer Schlußſitzung
ſich dahin entſchieden, zur Erörterung der Vorbehalte
der Vereinigten Staaten, die das Statut des
internationalen Gerichtshofes im Haag betref=
fen
, am 1. September eine Konferenz in Genf abzuhalten.
In der geſtrigen Senatsſitzung verlas Senator Reed die Ein= Genf wird am Dienstag ſtattfinden, und nicht am Montag, wie
ladung des Völkerbundsrates zur Teilnahme der Vereinigten Baldwin angekündigt hatte, um dem Kabinett die Möglichkeit zu
Staaten. Reed griff den Genfer Bund auf das
zeug von einigen egoiſtiſchen Nationen, das erklärt, daß Lloyd George einen ſcharfen Angriff gegen Chamber=
haus
Laſtern und Haß geboren ſei. Reed wandte ſich lain unternehmen wird.

weiter mit beſonderer Schärfe gegen die Geheimab=
machungen
, die hinter dem Rücken Deutſchlands
in Locarno getroffen wurden und die ſich als ein Offenſiv=
darſtellten
. Man könne, ſchloß Senator Reed. Europas Lage
Houghions Bericht über die europäiſche Lage, ſammenziehung von Armeen ſowie Kriegs=
drohungen
als ſelbſtverſtändliche Angelegen=
heiten
. England beanſprucht auch weiterhin für ſich
allein die unumſchränkte Herrſchaft zur See,
toner Berichterſtatter der New Yorker Blätter die inoffiziellen Frankreich hält auch jetzt noch die größte Armee guaph bereits eingehend berichtet. Die Urſachen des merkwür=
Schilderungen über die Konferenz zwiſchen Coolidge, Houghton, der Welt. Dieſe Völker aber waren die beherrſchenden Mächte digen Vorgehens der Braſilianer, die ſich doch vorher für be=
Kellogg und Gibſon über die Lage der europäiſchen Angelegen= im Völkerbund, der ſich als eine Verſchwörung
entworfen hätten. Nach der New York Evening Poſt ſollen richtshofes vom Völkerbund. Coolidge ſoll ſich bereits
dahin geäußert haben, daß er höchſtens einen inoffiziellen Beob=
falls
nicht der ganze Plan durch den Widerſtand des Se=
dürfte
ſich dieſer lediglich auf die Erklärung der Vorbehalte be=
ſchränken
, ohne ſich in Verhandlungen einzulaſſen.
Um ein Geringes hat ſich die Stimmung in Waſhington ge=
Die Times berichtet aus Waſhington: Der Hauptinhalt beſſert durch den Ratsbeſchluß, die Vorkonferenz zur Abrüſtungs=
Vorkonferenz und würde bei einem Fehlſchlag vorausſichtlich
herbeizuführen.
Scharfe amerikaniiche Kritik am Völkerbund.
Die allerſchärfſte Kritik über die Genfer Völkerbundstagung
hält in Amerika an. Man würde es alſeitig verſtehen, wenn
Deutſchland erklären würde, daß es ſich nicht an die Abmachungen
von Locarno halte. Der Bericht Honghtons hat den allerſtärk=
ſten
Eindruck hinterlaſſen. Als ſich die Welt an dem Vertrags=
werk
von Locarno berauſcht habe, hätten Frankreich und Eng=
land
und wahrſcheinlich auch noch andere Nationen Geheimab=
kommen
getroffen. Es ſei nicht zweifelhaft, daß das Abſchließen
ſolcher Verträge im direkten Widerſpruch zum Locarnovertrag
ſtände. Zu dieſen Machenſchaften käme hinzu, daß gleichzeitig
mit Deutſchland, Polen in den Völkerbundsrat aufgenommen
werden ſoll. Durch dieſe Manöver würde Deutſchland der
wenigen Vorteile des Locarnovertrages beraubt. Die ganze
Welt wiſſe von dieſen geheimen Abmachungen, die alle Ver=
ſprechungen
in ein Nichts auflöſten. Das Fiasko von Genf ſei
weiter nichts als die Folge jenes Vertrauensbruches des Völker=
bundes
, der eine Allianz der Siegerſtaaten ſei.
Der Auftaft zur Ausſprache
über Genſ.
Beſprechungen der Reichsregierung mit den
Regierungsparteien.
Berlin, 19. März.
Der Reichskanzler empfing heute die Führer der Regierungs=
Lage. Die Fraktionen werden auf Grund der Mitteilungen
Stellungnahme ebenſo ausfällt wie die des Kabinetts.
ſprechungen der Reichsregierung mit den Fraktionsführern der
Regierungsparteien wird folgende Mitteilung ausgegeben:
Staaten haben werde. Es ſei eine grauſame Enttäu= Reichsregierung mit dem interfraktionellen Ausſchuß der Regie= hat glanzvolles Fiasko erlitten und hat die Dinge dahin gebracht,
rungsparteien über die Genfer Lage ſtatt. Die Ausſprache, die
nahme der Fraktionen bilden.
Beginn der Ausſprache am Montag.
11 Uhr die zuſammengefaßte Beratung des Etats des Reichs= ſtaunt, vielleicht ſchadenfroh ausrufen: Das iſt alſo der Völker=
kanzlers
und des Auswärtigen Amtes zu beginnen, mit der die
Debatte über die Genfer Konferenz verbunden ſein ſoll. Im
Ruhle Aufnahme der Genfer Einladung in Waſhington. übrigen ſoll verſucht werden, die Etatsberatungen vollſtändig uichts anderes ſonſt! Das iſt natürlich, doch diejenigen, die ſo
gelingen, ſo wird auch in der übernächſten Woche noch bis zum
31. März getagt werden. Auf jeden Fall ſoll die Etatsberatung lediglich die Abſicht der Großmächte, das Werk von Locarno auf
vor dem 1. April beendigt werden.
Unterhausdebatte über Genf am Dienstag.
London, 19. März.
Die Debatte im engliſchen Unterhaus über die Vorgänge in
ſchärfſte an und bezeichnete ihn als das Werk= rung der Debatte werden die Liberalen übernehmen und mau Zuſammenſetzung des Bundes, der mehr, als zur Hälfte aus

Des Märzes Iden in Genf.
Von unſerem nach Genf entſandten Sonder=
berichterſtatter
.
G.P. Genf, 18. März.
Am Montag dieſer kritiſchſten Völkerbundswoche fiel die
eigentliche Entſcheidung. An dieſem unſeligen Tage, als alle
glaubten, daß die Kriſe nun endlich überwunden wäre, erneuerte
Herr Mello=Franco hinter den Ratskuliſſen in verſchärfter
und Defenſivbündnis Frankreichs und Polens gegen Deutſchland Form die Veto=Ankündigung Braſiliens und machte ſomit, wäh=
rend
Hunderte von Journaliſten noch abends nach allen Welt=
dahin
zuſammenfaſſen: Muſſolini betrachtet die Zu= richtungen die optimiſtiſchſten Berichte ſandten, dieſen Tag zum
ſchwärzeſten des Völkerbundes ſeit ſeinem Beſtehen. Es war
der 15. März des Märzes Iden 1926!
Ueber die Details dieſer Genfer Kataſtrophe hat der Tele=
dingungsloſe
Gewährung eines ſtändigen Ratsſitzes an Deutſch=
land
ausgeſprochen hatten, völlig aufzuklären, wird wohl nie
Borah, Lafollette und Uſit bezeichneten die Einladung als gelingen. Einige Wahrſcheinlichkeit hat unter anderem die Theſe,
daß es ſich hier um nichts anderes als um einen geſchickt mas=
kierten
Schlag des großen Völkerbundsfeindes Muſ=
ſolini
gegen das Genfer Weltparlament gehandelt hat. Den
Dolch, den Mello=Franco an dieſes Märzes Iden dem Völker=
nats
noch zum Scheitern komme, Houghton werden, doch bund in den Rücken ſtieß, ſoll nur ſcheinbar die Hand des Braſt=
lianers
geführt, in Wirklichkeit der rückſichtsloſe Arm des Duce
gelenkt haben.
Es fiel in Genf tatſächlich auf, daß während der Schluß=
ſitzung
, die faſt ſämtliche Delegierten, diejenigen Kubas und
Albaniens mit einbegriffen, zu Worte kommen ließ, der Ver=
treter
Italiens beharrlich Bände geſchwiegen hatte. Ein=
geweihte
wußten dieſes zu erklären: Muſſolini, der dem Völker=
bunde
das Eingreifen während der Korfu=Affäre nie verziehen
hat und auch wegen der Südtiroler Frage noch immer erboſt iſt,
wollte ſich die günſtige Gelegenheit, am Völkerbunde Nache zu
nehmen, nicht entgehen laſſen, und während er ſeinen Genfer
Vertreter Scialoja im Rate eine gemäßigte Haltung einzu=
nehmen
hieß, beeinflußte er im Stillen Braſilien, Spanien und
die ihm naheſtehende Kleine Entente, die Aufnahme Deutſchlands
zu ſabotieren und eine fruchtbare Arbeit des Völkerbundes un=
möglich
zu machen.
Wir geben dieſe Meldung natürlich mit allem Vorbehalt wie=
der
und wollen hierüber nicht die anderen Gründe überſehen,
welche das mühſam begonnene Werk der Aufnahme Deutſchlands
in den Völkerbund ſo plötzlich zum Scheitern gebracht hatten.
Ihrer ſind viele, und nachträglich betrachtet ergeben ſie Lehren,
die den Völkern Europas noch auf Jahre hinaus als ernſte
Warnung dienen ſollten.
Auf der Suche nach den für dieſe Kriſe Verantwort=
lichen
fallen unſere Blicke zunächſt auf diejenigen Mächte, die
Deutſchland zuerſt nach Locarno und dann nach Genf eingeladen
hatten. Nennen wir ſie, Deutſchland ausſchließend, die Lo=
carnomächte‟
. Hat nicht der ganze beſchämende Konflikt
einzig und allein dadurch begonnen, daß dieſe Mächte, diplo=
matiſche
Unterlaſſungsſünden von unglaublicher Tragweite be=
gehend
, nach gewiſſer Seite hin gewiſſe Güter verſprochen haben,
die ihnen überhaupt nicht gehörten?. Daß ſie die natürlichen
Schwierigkeiten bei der Regliſierung ihrer leichtfertig übernom=
menen
Verpflichtungen maßlos unterſchätzten? Daß ſie es ſchließ=
lich
verſäumten, Deutſchland von all dem in Kenntnis zu ſetzen
und Deutſchland angeſichts der veränderten umſtände Zeit zu
einer entſprechenden Stellungnahme zu laſſen?
Dieſes iſt der primäre Sachverhalt und kein anderer! Und
ihrer Vertreter Stellung nehmen. Es iſt anzunehmen, daß die jeder objektive Beobachter wird daher zugeben müſſen, daß die
Schuld für den Ausbruch dieſes Konfliktes ebenſowenig auf=
Deutſchland wie auf die Völkerbundsverſammlung abgewälzt
Ueber die heute vor= und nachmittag ſtattgefundenen Be= werden kann. Einzig die bisherige Denkweiſe der En=
tente
=Großmächte, die wähnten, daß ihnen im Völker=
bunde
ſtets ein abſolutiſtiſches Recht zuſteht, den Genfer inter=
In der Reichskanzlei fand heute eine Beſprechung, der nationalen Körperſchaften ihren Willen aufzuzwingen,
wo ſie unglücklicherweiſe heute angelangt ſind. Die übrigen
Völkerbundsmitglieder, namentlich das Heer der Kleinſtaaten,
iſt hierbei völlig unbeteiligt.
Es iſt natürlich, daß die Vorgäge dieſer Wochen
den Völkerbund ſtark diskreditiert haben, und
ebenſo natürlich iſt es, daß Leute, die gerade während dieſes
Der Aelteſtenrat des Reichstages beſchloß, am Montag um unglückſeligen Märzes Iden erſtmalig Genf aufſuchten, nun er=
bund
!? Eine Börſe iſt er, an der ſchnöde gehandelt wird und
bis zum Samstag, den 27. März, abzuſchließen. Sollte dies nicht urteilen, vergeſſen immerhin, daß der Völkerbund in keiner
Weiſe am Ausbruch dieſes Konfliktes beteiligt war, und daß
jeden Fall mit dem Völkerbunde zu verbinden, dieſen bedauer=
licherweiſe
auch in Mitleidenſchaft gezogen hat.
Anders iſt es, wenn man in aller Objektivität diejenigen
organiſchen Mängel des Völkerbundsbaues, die
ſich im Verlaufe dieſes unerfreulichen Konfliktes mit beſonderer
Deutlichkeit zeigten und eine Löſung erſchwerten, aufdeckt und
ihnen die Schuld für den Verlauf der zweiten Phaſe des
geben, den Bericht Chamberlains eingehend zu prüfen. Die Füh= Ratsſtreites zuſchreibt. Wir meinen vor allem die antieuropäiſche
Staaten beſteht, die für Europa nur ein ſehr begrenztes Inter=
eſſe
haben. Die Unzulänglichkeit dieſer Konſtruftion bei Rege=

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Samstag, den 20. März 1920

Seite 2
lung rein europäiſcher Angelegenheiten hat ſich in dieſem Falle
mit einer faſt abſurden Deutlichkeit gezeigt.
Die Frage (die Aufnahme Deutſchlands), die auf der Tages=
ordnung
ſtand, war ſchließlich und endlich eine rein euro=
päiſche
Angelegenheit und bedeutete nichts anderes, als die
endgültige Liquidation des zwiſchen Deutſchland und Frankreich
bisher noch latent geweſenen Nachkriegszuſtandes. Sie berührte
England, Belgien, in etwas geringerem Maße Polen, die
Tſchechoſlowakei und einige andere europäiſche Staaten. Spa=
uien
kaum. Doch am allerwenigſten Braſilien und die übrigen
ſüdamerikaniſchen Staaten, die hierbei wahrlich nichts zu ſuchen
hatten. Statt deſſen hielt es gerade Braſilien, in dieſem Fall,
d. h. anläßlich der Regelung einer rein europäiſchen Angelegen=
heit
, für angebracht, nun ſeine egoiſtiſchen Intereſſen, Erringung
eines ſtändigen Ratsſitzes, durchzudrücken. Die Reſultate zeigten
ſich ſofort für die Weiterentwicklung Europas leider in nega=
tiver
Weiſe.
Weniger aus realen, als aus ideologiſchen Motiven hatten
die Begründer des Völkerbundes einſt alle Staaten
der Welt zur Regelung von Fragen zuſammenberufen, die dieſen
oder jenen Staat mitunter nicht im geringſten intereſſieren dürf=
ten
. Die Angelegenheiten des Bundes ſind vor allem europäiſche
Angelegenheiten. Sich in amerikaniſche Dinge einzumiſchen, hat
der Bund bisher nie riskiert. Aſiatiſche Probleme liegen ihm zu
fern. Doch umgekehrt in europäiſche Angelegenheiten ſind alle
Staaten der Welt, kleine und große, ſich einzumiſchen befugt. Die
Dinge mögen noch einigermaßen unſchuldig verlaufen, wenn die
exotiſchen Länder ihre Teilnahme an Europas Sorgen nicht allzu
ernſt nehmen und ſich mit der Ehre, ſozuſagen mit der deko=
rativen
Seite ihrer Völkerbundsrollen, begnügen. Ganz ſchlimm
kann es jedoch werden, wenn die im Reformationsſaale zu Genf
reſidierenden exotiſchen Herren oder mitunter auch nicht exotiſche,
aber den betreffenden Dingen fernſtehenden Mächte, ihre Völker=
bundsmandate
honoris eausa als bitteren Ernſt auffaſſen und
ſich mit Problemen befaſſen, die ſie nichts angehen und von denen
ſie ſo gut wie nichts verſtehen. Dann muß unvermeidlich eine
Verwirrung entſtehen, muß der Gang der Dinge aufgehalten
werden und müſſen ſich Komplikationen ergeben, die Europa
früher oder ſpäter teuer zu bezahlen hat. Um eine derartige Ver=
wirrung
zu vermeiden, müſſen diejenigen Mächte, die künſtlich
Schwierigkeiten machen, irgendwie beſchwichtigt, grob ge=
ſprochen
gekauft werden. Gut, wenn dieſes möglich iſt! Kata=
ſtrophal
wird aber die Lage, ſobald alle ſonſt erprobten Mittel
der Beeinfluſſung zu verſagen beginnen!
Zuſammenfaſſend: an dieſes Märzes Iden wurde erneut
die Frage aufgerollt, welche die Kenner des Völkerbundes be= Deutſchland betreffen. Rühmliche Ausnahmen machten einige
reits ſeit den erſten Tagen ſeines Beſtehens als äußerſt bedenklich
bezeichnet haben: die europafremde Zuſammen=
ſetzung
des Bundes! Es hat ſich deutlicher denn je in der
wichtige Regelung enropäiſcher Fragen vermittels des Völker=
bundes
durch mehr oder weniger ſchwerwiegende, an exotiſche
Staaten zu vergebende Konzeſſionen und Machtgeſchenke zu er=
europäiſchen
Mächte auf die Dauer unrentabel und ſinnlos iſt,
liegt auf der Hand!
Die eurspäiſchen Mächte haben ſich nun in eine
Sackgaſſeverrannt, aus der es für ſie hölliſch ſchwer ſein
wird, mit heiler Haut davonzukommen. Kein erfreuliches Bild,
übrige Welt. Die Gefühle der Vereinigten Staaten mögen viel=
wohlgefällig
auf dieſe Schöpfung ihres ſeligen Präſidenten
Ublickend, von ihr ſelbſt nichts wiſſen wollen und ſie ſich ſelbſt über=
laſſen
. Doch unverfälſchtes Jubilieren wird nun in einem Lande.
herrſchen in der Union der Sozialiſtiſchen Sow=
jet
=Republiken, die bekanntlich über jeden europäiſchen
Kollaps ihre helle Freude haben, welche man die beſte nennt, da
ſie die Schadenfreude iſt!
Für uns mag das einzig Erfreuliche, an dieſem unerfreu=
lichen
Spiel, das in dieſen Märzwochen Dutzende von berühmten
Staatsmännern der ganzen Welt aufführten, die Tatſache ſein,
daß trotz der größten Spannung, die während all der Tage in Betätigung rings um Genf und das Mittelmeer gedacht iſt. Es
Genf herrſchte, ſich keine ernſtlichen Anzeichen eines
Auseinanderfalls Deutſchlands und der ande=
ren
Locarnomächte gezeigt haben und nun im
Gegenteil angenommen werden kann, daß die bis zum Schluß
wundervoll aufrechte und ehrliche Haltung der nach Genf ent=
ſandten
deutſchen Delegation es zuwege gebracht hat, die Bande,
iſchen Mächten verbinden, nur noch enger zu geſtalten. Daran
haben, gottlob, die gefährlichen Iden des Märzes kaum etwas
geändert!

Das Heſſiſche Staatsarchiv.
Von
Dr. H. Bräuning=Oktavio.
Vor 200 Jahren war es, daß Louis Remy de la Foſſe, der
Erbauer des Darmſtädter Schloſſes, auch im Innern die Räume
ſchuf und dafür Aktenſchränke mit reichem ſchmiedeeiſernen Trä=
gerſchmuck
entwarf, die nach dem Willen ſeines fürſtlichen Herrn
den älteſten Beſtand des Heſſiſchen Archivs aufnahmen und noch
heute beherbergen. Die Erinnerung an dieſe Beſitzergreifung
hat einige recht ernſte Mahnungen und Vorhalte gezeitigt, voller
Sorge um die Exiſtenz des Inſtituts. Man darf als bekannt an=
nehmen
, daß ein Archiv nicht als eine beſſere Rumpelkammer für
altes Papier betrachtet wird; ebenſo, daß eine Sammlung von
Urkunden, Akten, Rechnungen und Büchern (Kopialbüchern,
Flur=, Salbüchern, Gerichtsbüchern, Kirchenbüchern uſw.) nur
dann für ſtaatsrechtliche, familienrechtliche Fragen und die ge=
ſchichtliche
Forſchung eines Landes von Wert ſein kann, wenn
durch genügende Repertoriſierung (Anlage ausführlicher
Regiſter und Verzeichniſſe) und bei Neueingängen und Abliefe=
rungen
von Behörden, die beſonders ſeit der Revolution ſtark
zugenommen haben, durch Ausſcheidung des Unbedeuten=
den
die unbedingt erforderliche Ueberſicht, für den Forſcher
eine leichte Benutzbarkeit und für jeden Beſucher durch
geeignete elaſtiſche Beamte eine anpaſſungsfähige Bera=
tungsſtelle
gewährleiſtet iſt.
Da allerdings verlangt das Heſſiſche Staatsarchiv eine
durchgreifende Reorganifation! Nicht weil die
jetzige Leitung verſagt hätte, ſondern weil ihm im 19. Jahrhun=
dert
Männer wie Bauer und v. Schenck vorſtanden, die ihren
Aufgaben in keiner Weiſe gewachſen waren. Urſprünglich wur=
den
die Beſtände und Zugänge nach ihrer Herkunft, alſo nach dem
Provenienzprinzip geordnet und zuſammengehalten. Bauer
räumte durch uferloſe Ausſcheidungen mit auch wertvollen Akten
gründlich auf und ordnete‟ Neues und Altes ſo gründlich nach
Verwaltungsgeſichtspunkten um, wie ſie vielleicht für eine Bür=
germeiſterei
oder ein Kreisamt, nicht aber für die Geſamtheit
der auf dem Boden ſo vieler Landesteile erwachſenen Beſtände
eines hiſtoriſchen Archivs maßgebend ſein können. Dieſe unſe=
lige
Ordnung zu entwirren bleibt den Nachfahren als läſtige
Aufgabe! Waren urſprünglich die Archive nur Verwaltungs=
ſtellen
ſtaatlicher Urkunden und Akten, ſo kam ſeit 1850 die
Wandlung zum wiſſenſcaftlichen Forſchungsinſti=
tut
; man verlangte als Hauptzweck die Auswertung der Ar=
chitzalien
für die Landes=, Orts= und Familienge=
Preußen) durchgeführte ſyſte=
je
dar
ſchichte.

Vom Tage.
Das Befinden des erkrankten ehemaligen Reichskanzlers Feh=
renbach
zeigt inſofern eine Verſchlechterung, als der Kräfte=
zuſtand
abnimmt. Der Kranke iſt zeitweilig ohne Bewußtſein.
Die innerpolitiſche Lage in Rumänien hat ſich äußerſt
zugeſpitzt. Ein Staatsſtreich Bratianus erſcheint nicht ausgeſchloſſen.
Die polniſche Regierung hat andieruſſiſche Regie=
rung
eine Proteſtnote gerichtet wegen der Unterſtützung der weißruſſi=
ſchen
Bewegung mit Geldmitteln der Komintern. Gleichzeitig wird die
Abberufung einer Anzahl ruſſiſcher Konſularbeamter verlangt.
Der griechiſche Miniſterpräſident Admiral Kundu=
riotis
iſt nach einer Meldung aus Athen zurückgetreten. Es
verlautet, daß Mitgliedern des früheren Königshauſes und Veniſelos die
Kandidatur verboten ſei.
Tſchitſcherin hat in einem Telegramm an den Generalſekretär des
Völkerbundes als Vorausſetzung für die Teilnahme Ruß=
lands
an der Weltwirtſchaftskonferenz die Verleg=
ung
des Tagungsortesausder Schweiz gefordert.
Die türkiſche Regierung hat die Vertreter der fremden Mächte letzt=
malig
zur Verlegung ihrer diplomatiſchen Vertretun=
gen
von Konſtantinopel nach Angora aufgefordert.
Skrzynski hatte in Paris eine Unterredung mit
Briand.
Gegenwärtig ſind neue Verhandlungen zwiſhen Frank=
reich
, Spanien und den Rifkabylen in Rabat im Gange.
Nach einer berichtigenden Zählung hat die Regierung Bri=
and
am Donnerstag abend nicht 361, ſondern 341 Stimmen für
das Vertrauensvotum erhalten.
Chamberlain iſt geſtern nachmittag in London eingetroffen.
Sämtliche Miniſter hatten ſich zu ſeinem Empfang am Bahn=
hof
eingefunden, nur Baldwin war durch ſeinen Sekretär vertreten.
Oberſt Coolidge, der Vater des amerikaniſchen Prä=
ſidenten
, iſt einer ſchweren Krankheit erlegen.

Das Unſchuldslamm
oder: Rache für Korfu!
Ueber die Rolle, die Italien in Genf geſpielt,
und über die auch unſer Genfer Sonderbericht=
erſtatter
bereits geſprochen, erhalten wir von unſe=
rem
römiſchen Korreſpondenten die nachſtehenden
intereſſanten Ausführungen:
Die Berichterſtattung der italieniſchen Zeitungen über die
Genfer Verhandlungen entſprachen in der Hauptſache der ganzen
Art und Weiſe, in der die Preſſe zurzeit über Dinge ſchreibt, die
Berichte aus Genf, aus denen hervorging, daß Meldungen, wie
ſie vor allem die halboffiziöſe Tribuna von der Tagung des
Völkerbundes brachte, keineswegs den Tatſachen gerecht wurden.
kurzen Geſchichte des Völkerbundes die Abſurdität gezeigt, jede. Da heute gerade derartige Darſtellungen, die nicht dem Tenor der
rein fasciſtiſchen Berichterſtattung entſprechen, bei den vernünf=
tigen
Leuten in Italien mehr Beachtung finden, als der offi=
zielle
Klamauk, ſo brauchte man die einſeitige Berichterſtattung
kaufen. Daß eine derartige politiſche Geſchäftsführung für die in der Mehrzahl der italieniſchen Zeitungen nicht allzu ernſt zu
nehmen. Um ſo intereſſanter war es, zu beobachten, daß Blätter,
die in ihrer gefärbten Berichterſtattung jede Hoffnung auf Ver=
ſtändigung
in Genf unwillig aufnahmen und als unwahrſchein=
lich
hinſtellten, von dem Augenblick an ungeſchminkt berichteten,
als die Vertagung in Genf ſicher ſchien. Während vorher immer
das ſich heuer in Genf bietet weder für Europa noch für die wieder verſucht wurde, Deutſchland als Sündenbock hinzuſtellen,
wurde jetzt nur die unparteiiſche Haltung Italiens betont. Es
leicht noch gemiſchte ſein, wenn ſie, in ihrer eigenen Sicherheit wurde ſogar ausdrücklich darauf hingewieſen, daß der Ver=
tagungsantrag
nicht von Scialoja ausgegangen fei. Das ein=
zigſte
Uinfchuldslamm, das in Genf ſtill im Hintergrunde an den
Ufern des blauen Sees weidete, das war Italien. Und Muſſo=
lini
iſt ſein frommer Hirte.
Dieſer brave Mann wird ſich über Oſtern wieder einmal in
den Schoß der Familie nach Mailand zurückziehen, bald nach
dem Feſt auf etwa zwei Tage nach Rom zurückkehren und dann
ſeine Tripolisreiſe antreten, die ihn bis zum 21. April von der
Hauptſtadt fernhalten ſoll. Man darf alſo annehmen, daß bis
zum Mai vermutlich eine Art Ruhepauſe in der muſſoliniſchen
ſcheint ihm jetzt geſundheitlich nicht ſchlecht zu gehen, und die
Genfer Vertagung wird ſeinen Nerven beſonders wohl tun. Die
Seereiſe nach Tripolis ſoll dieſe Erholung vertiefen
Man muß es Muſſolini laſſen; er hat ſeine Politik gegen
Genf mit Erfolg durchgeführt. Wenn er ſich jetzt von ſeiner Wühl=
arbeit
gegen den Völkerbund ausruht, ſo kann er bis zum Herbſt
welche Deutſchland ſeit Locarno mit den bedeutendſten europä= ſeine Expanſionspläne weiterſpinnen, ohne allzuſehr mit Hem=
mungen
durch den Bund rechnen zu müſſen. Man weiß, daß
Muſſolinis Politik rein prinzipiell ſchon darauf gerichtet war, den
Völkerbund zu ſchwächen. Er ſieht in ihm die größte Hemmung

Bedeutung für den Einzelnen im Zuſammenhang mit der
matiſche Neuordnung unterblieb ſowohl unter Bauer wie unter
v. Schenck; unter ſeiner Leitung wurde in einem
Zeitraum von über 30 Jahren nicht ein einziges
Repertorium angelegt!
Darum iſt das Erbe, das die jetzige Leitung übernommen
hat, in ſeiner Organiſation beſchämend rückſtändig, daß es kaum
mit einem andern ähnlich bedeutſamen deutſchen Archiv den
Vergleich aushalten dürfte‟. Wenn Georg Fink in ſeiner ſo=
eben
erſchienenen Geſchichte des Heſſiſchen Staats=
archivs
zu Darmſtadt *) dieſen Satz verficht, ſo ſtützt er
ſich auf Eindrücke aus ſeiner eigenen Archivzeit in Darmſtadt.
Mögen ſich auch die Räume ſeit 1919 von 8 auf 32 vermehrt
haben, die Raumfrage als ſolche iſt noch nicht gelöſt; ſchwie=
riger
noch iſt die Perſonalfrage. Die Notwendigkeit der
Neorganiſation kann nicht verneint werden, und ſeit 1918 ſind
beſtimmte Arbeiten in dieſer Richtung betrieben worden. Jetzt
werden ſie durch Abbaumaßnahmen, die wohl der allgemeinen
Wirſchaftsmiſére entſpringen, gehemmt, wenn nicht gar vereitelt.
Beharrlichkeit führt zum Ziel; hier wird das Archiv in den Ver=
hältniſſen
, wie ſie in Lübeck gelagert ſind, Troſt und Anſporn
finden müſſen; die Arbeit ſchreitet bei den auch dort ſehr ge=
ringen
Kräften zwar langſam genug vorwärts (Fink, S. 159)
aber ſie geht doch vorwärts! Nur durch aufopfernde, müh=
ſame
Arbeit ähnlicher Art nicht durch Klagen oder Anklagen
werden ſich letztlich auch Regierung und Landtag von der
Notwendigkeit überzeugen laſſen, daß ſie durch Bewilligung von
Mitteln helfen müſſen!
Denn wertvoll iſt unſer Archiv. Ich denke jetzt nicht nur
daran, was es urkundlich=aktenmäßig Wertvolles enthält; neben
altheſſiſchen Urkunden und den aus den Regiſtraturen der Re=
gierungsſitze
Darmſtadt, Gießen und Marburg abgelieferten Ak=
ten
, Archivalien von Heſſen=Kaſſel und Heſſen=Homburg, aus den
Grafſchaften Hanau, Iſenburg, Solms und Erbach, aus den
Kurfürſtentümern Mainz, Köln und Pfalz, den Reichsſtädten
Frankfurt, Friedberg und Wimpfen, aus Naſſau, Baden, der
mittelrheiniſchen und oberrheiniſchen Reichsritterſchaft, vom
Deutſchorden und Johanniterorden, vom Domſtift Worms und
zahlreichen Klöſtern, von der napoleoniſchen Regierung auf dem
linken Rheinufer, aus dem Reichskammergericht uſw. Einen
rohen Ueberblick über das Material gewinnt man aus der Glie=
derung
der Beſtände, wie ſie Fink auf S. 160/62 mitteilt.
Wertvoll wird das Archiv darüber hinaus durch die Ant=
worten
, die es in wichtigen Fragen zu geben vermag. Die

*) Als Jubiläumsfeſtſchrift vom Hiſtoriſchen Verein für Heſſen auf
Grund von freiwilligen Spenden ſeiner Mitglieder herausgegeben,
201 Seiten in

Nummer 29

für ſeine Idee des Imperium Romanum und ſtrebt tanach, die
Kräfte des Bundes, wo es nur angeht, zu zerſplittern und ihn
zu einem aktiven Handeln möglichſt unfähig zu machen. Denm
Muſſolini mußte bisher immer damit rechnen, daß er ſich bei
ſeinem Expanſionismus eines Tages in einer Lage ſieht, bei der
eine Stellungnahme des Völkerbundes nicht mehr zu umgehen iſt.
Dann ſoll nach Muſſolinis Wünſchen dieſes Genfer Inſtrument
ſo ſtumpf ſein, daß Italien ſich nicht wieder daran ſchneiden kann.
Rache für Korfu! Deshalb hat Muſſolini eifrig den polniſchen
Wunſch für einen Ratsſitz unterſtützt. Denn er hält es für ſicher,
daß Polen ſtets auf Italiens Seite ſtehen wird. Aber Muſſolini
hat auch die alten Verabredungen mit Braſilien wieder auf=
wärmen
laſſen. Man hatte ſchon in der vergangenen Woche
Grund, gewiſſe Informationen für richtig zu halten, wonach alte
Beziehungen des jetzigen Generaliſſimus Badoglio aus der Zeit,
da er noch Botſchafter in Nio de Janeiro war, bei der Einwir=
kung
Italiens auf Braſilien eine nicht zu unterſchätzende Bedeu=
tung
gehabt haben. Es wird behauptet, daß Braſiliens Quer=
treibereien
einem klaren italieniſchen Wunſche entſprachen. Dieſe
Mitteilungen verlieren nicht an Wahrſcheinlichkeit durch die Tat=
ſache
, daß ſich Italien ſelbſt offiziell in Genf paſſiv verhalten
hat, ſoweit es ſich um Fragen handelte, die ſozuſagen auf der i
Tagesordnung ſtanden. Obendrein hat ſich der italieniſche Dele=
gierte
Grandi, Unterſtaatsſekretär und Fasciſtenhäuptling; in
Genf ſehr zum Aerger ſeines Herrn und Meiſters verſchwatzt und
zugegeben, daß ſeine römiſchen Inſtruktionen deſtruktiv lauteten.
Anders dürfte es ſich mit der Intenſität der italieniſchen
Arbeit in Genf verhalten, die ſich auf Beſprechungen außerhalb
des Konferenzprogrammes bezog. Denn es iſt bekannt, daß Grandi
mit den Jugoſlawen und den Griechen und vermutlich noch ande=
ren
Balkanvertretern im Sinne der von Muſſolini eingeleiteten
Verhandlungen weitere Fühlung genommen hat. Daß dieſe Be=
ſtrebungen
der muſſoliniſchen Politik ſich gegen Deutſchland rich=
ten
, wird von vielen Seiten behauptet, ohne daß ein klarer Be=
weis
in Rom zu erbringen wäre. So iſt zum Beiſpiel, wie aus
beſter Quelle verlautet, mit Nintſchitſch nichts verabredet worden,
was Serbien gegen Deutſchland verpflichten würde. Die Be=
ſprechungen
mit dem Jugoſlawen ſcheinen überhaupt kein meß=
bares
Ergebnis gehabt zu haben. Muſſolinis Arbeitstechnik, die
die Mitarbeit untergeordneter Inſtanzen nach Möglichkeit aus=
ſchließt
, läßt allerdings auch die maßgebenden Leute in der
Conſulta im Unklaren über die wirklichen Ziele des Diktators.
Der bisherige Generalſekretär im Auswärtigen Amte, Contarini,
zieht daraus auch ſeine Konſequenzen und wird binnen kurzem
einem Nachfolger Platz machen. Dadurch wird die Kontinnität
in der italieniſchen Politik noch mehr verringert werden. Was
alſo in der Außenpolitik vorgeht, iſt tatſächlich höchſteigenes
Werk von Muſſolini ſelbſt. Aber gerade deshalb kann man ruhig
behaupten, daß die Richtung, die die italieniſche Außenpolitik
heute einzuſchlagen ſcheint, ſchon morgen ſich geändert haben kann.
Man hat in den letzten Jahren der Muſſoliniſchen Arbeit ja
ſchon allzu oft dieſen plötzlichen Wechſel erleben können. Wenn
alſo heute Muſſolinis Politi: einen antideutſchen Charakter zu
tragen ſcheint und wenn von vielen Leuten von dem Verſuch
einer Einkreiſungspolitik gegen Deutſchland mit Hilfe der Bal=
kanmächte
und der Kleinen Entente (trotz Beneſchs jüngſter Hal=
tung
) geſprochen wird, ſo iſt noch gar nicht geſagt, ob dieſe Dinge
nicht einem ganz anderen Ziele dienen ſollen, und vor allem, ob
nicht ganz plötzlich wieder ein Wechſel in der Marſchrichtung
eintritt. Jedenfalls haben die Vorgänge hinter den Kuliſſen von
Genf jetzt gezeigt, daß Muſſolinis Intrigenſpiel ſich viel weni=
ger
gegen Deutſchland richtete das ihm nur Objekt bei ſeinen
Beſtrebungen war , wie gegen die Inſtitution des Völker=
bundes
ſelbſt. Der Bund ſoll getroffen werden, der Bund als
Machtfaktor.
Es wird ſich alſo für Deutfchland gerade nach der Genfer
Vertagung empfehlen, eine möglichſt abwartende Stellung ein=
zunehmen
und alles zu unterlaſſen, was einer gefügigen italie=
niſchen
Preſſe die Möglichkeit geben könnte, gegen Deutſchland
zu ſchreiben. Die Ziele Muſſolinis ſind noch ſo wenig geklärt
die zünftigen Diplomaten in Rom wiſſen davon ein ſchmerz=
liches
Lied zu ſingen , daß es unklug wäre, irgendwie Stellung
zu nehmen, ehe Italien ſelbſt wirklich klare Abſichten gezeigt hat,
die de kacto feindlich gegen Deutſchland ſind. Eine Stimmungs=
mache
an ſich darf in Italien nicht ſo genau genommen werden,
wie ſie in ernſteren Ländern bewertet werden muß. Die ſoge=
nannte
öffentliche Meinung wechſelt hier viel raſcher ihr Kleid
als wie irgendwo anders. Es könnte eine Lage eintreten, bei der
ein entſpanntes Verhältnis zwiſchen beiden Ländern für Deutſch=
land
von Nutzen ſein könnte, und es wäre dann ſchade, wenn
eine verärgerte öffentliche Meinung in Deutſchland eine einfache,
praktiſche, unſentimentale Politik gegenüber Italien erſchweren
würde. Man muß dem Unſchuldslamm von Genf keine Dornen
als Futter vorwerfen. Sonſt blökt es herzzerreißend. Man laſſe
es ruhmlos hungern. Dann wird das Unſchuldslamm ſchon
ſeinen Wolfspelz zeigen. Aber ohne deutſche Beihilfe.

Familienforſchung auf die manche Leute allerdings
nicht viel geben! Wozu auch Ahnentafel und Stammbaum, zu=
mal
heute, wo mancher ſeine Herkunft verleugnet oder verachtet?!
wird meiſt erſt dann offenkundig, wenn es ſich um Erbſchafts=
anfälle
oder Streitigkeiten handelt; dann ſoll das Archiv helfen.
Die Bedeutung des Archivs für ſtaats= und völkerrechtliche Fra=
gen
liegt gerade jetzt offen zutage, wo wir in der Kriegsſchuld=
frage
durch Bekanntgabe von Akten und Dokumenten um unſere
Rehabilitierung kämpfen. Kein Staat, auch nicht der kleinſte,
wird auf die von ſeinem Rechtsvorgänger erworbenen Rechte
immer ohne weiteres verzichten wollen; ſie zu erweiſen, braucht
er ſein Archiv.
Archive ſollen und wollen fortſchrittlich geleitet und der
Forſchung ohne allzu große Hinderungen (ſog. Sicherungen) zu=
gänglich
ſein. Da iſt ja heute vieles beſſer geworden. 1909
war es noch ein Unding, an Akten heranzukommen, vor die ſich
der Hüter des Archivs aus irgend welchen perſönlichen oder
nicht perſönlichen Gründen ſchützend ſtellte. Der Benutzer muß
merken, daß das Archiv und ſeine Beamte tatſächlich auch ſeiner
Forſchung, und damit der Forſchung überhaupt, und nicht nur
einer irgendwie begrenzten Liebhaberei dienen wollen!
Wenn das Archiv den Ehrgeiz hat, eine Zentrale für die
Erforſchung der Landesgeſchichte zu ſein, wird es um die Aner=
kennung
ſeiner Bedeutung auch werben müſſen. Das mag
amerikaniſch klingen. Aber was die Hochſchulgeſellſchaften in
Darmſtadt und Gießen durch intenſive Förderung für ihre Schütz=
linge
leiſten wollen, könnte der Hiſtoriſche Verein für das
Archiv wirken. Die Zeitſchrift Volk und Scholle iſt ein Weg;
aber wirkſamer noch wäre eine ſtändige Ausſtellung,
vielleicht alle Monat auf 14 Tage, in der Kunſthalle. Ihr Bildungs=
wert
für unſere Schulen kann nicht verkannt werden; die Werbe=
kraft
ſteht außer Zweifel. Die Vitrinen uſw. ſind zu leihen; die
ehrenamtlichen Aufſichtsperſonen ſtellt der Hiſtoriſche Verein ..
Vielleicht auch laſſen ſich die Einnahmen des Archivs ſtei=
gern
?
Wer immer durch die hier angedeuteten Schwierigkeiten ver=
anlaßt
, dem Archiv ſein Intereſſe zuwenden will, leſe Finks
Schrift! Sie gibt ein klares ſachliches Bild, behandelt die ver=
ſchiedenen
Einzelarchive, Erwerbungen und Zugänge in 16 Ab=
ſchnitten
; in Kap. 17 das Hausarchiv des vormals regierenden
Hauſes, Kabinettsarchiv und Familienarchive, ſoweit ſie heute
im Staatsarchiv lagern; im Kap. 18 das Kriegszeitungarchib.
Ganz beſorders wertvoll iſt Kap, 19, das über die Gliede=
rung
der Beſtände handelt. Es ſchließen ſich 3 Kapitel
über Archisperſonal, Räumlichkeiten und die Landesurkunden=
pflege
an; ein ſorgfältiges Regiſter erleichtert das Zurechtfinden.
Möge die Schrift dazu beitragen, dem Staatsarchiv eine
arbeitsreiche, ſichere Zukunft wegebnend zu bereiten!

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Nummer 79

Samstag, den 20. März 1926

Seite 3

Stimmungen, Mißtrauen.
Weſſen Hand war es?
Von unſerem Korreſpondenten.
C. M. P. London, 18. März.
Das Ende der vorigen Woche in Genf verſuchte Manöver,
einen Umſchwung der Stimmung gegen Deutſchland wegen deſſen
Halsſtarrigkeit hervorzurufen, iſt hier wohl regiſtriert worden,
aber dieſe Schlammwelle hat nach Aufprall auf die engliſche Küſte
keine Kraft mehr gehabt, irgendwelchen Schaden anzurichten, und
dasſelbe Schickſal wird die heute hier gemeldete Freundlichkeit
des Journal des Debats haben, das da ſagt: Wie auch immer
der Ausgang ſein mag, die öffentliche Me nung Frankreichs wird
Deutſchland für den Schurken im Stück anſehen. Nach wie vor
iſt die hieſige Stimmung feſt gegen alle miſerablen Intriguen,
die den Geiſt von Locarno vergiftet haben, wie ſie der Chro=
nicle
bezeichnet, und für Deutſchland.
Der Leitartikel des Daily Telegraph ſchreibt heute: Wir
mögen es vielleicht bedauern, daß die Vertreter Deutſchlands nicht
ihren Weg haben ſehen können, einem Nachlaſſen in ihrer ſtarren,
aber vollſtändig korrekten Haltung zuzuſtimmen, aber es ſind
nicht ſie, gegen welche ſich der Tadel für das Mißlingen gerechter=
weiſe
richten wird. Das Spiel iſt nicht geſpielt worden, wie es
geſpielt werden muß, wenn die Liga ihre Schöpfung rechtfertigen
will. Wenn ſolche Dinge im grünen Laub über dem Gitterwerk
des Rates geſchehen, was mag ſich im trockenen ereignen, wenn
eine wirklich nationale Kriſis zwiſchen zwei großen Mächten ent=
ſteht
? Und der Genfer Korreſpondent des Blattes kabelt:
Jeder Verſuch, die Schuld für die jetzige Kriſis auf Deutſchland
zu ſchieben, iſt nicht nur ein ungerechter, ſondern ein verächtlicher.
Das iſt die einſtimmige Anſicht der in Genf anweſenden Dele=
gierten
der Dominions und ebenſo der Mehrheit der Delegierten
überhaupt."
Andere Blätter aber gehen weiter. Sie ſuchen nach dem
wirklich Schuldigen und fragen: Weſſen Hand war es?
Und plötzlich richten ſich deutende Hände und Kopſbewegungen
nicht mehr auf Briand, als den Vater der Intriguen, ſondern
auf Muſſolini. Die Weſtminſter zeigte ſchon vor zwei
Tagen in dieſe Richtung und läßt ſich heute aus Genf melden,
daß es das letzte Manöver Italiens geweſen ſei, Braſilien in
ſeiner unnachgiebigen Haltung zu ermutigen, wie aus der Stel=
lung
hervorgehe, die Signor Grandi ,der Wachhund Muſſolinis
in Genf, eingenommen habe. Der Korreſpondent des Ex=
preß
berichtet aus Genf, es werde dort viel darüber geſprochen,
daß die myſteriöſe Hand die Italiens fei. Man werde daran
erinnert, daß Signore Muſſolini ein bitterer Gegner der Liga ſei,
und von Allem ſei, das ſie repräſent:ere. Man denke daran, wie
der italieniſche Diktator Genf bei dem Korfu=Zwiſchenfall Trotz
geboten habe. Es wird auch behauptet, daß ſich Italien und
Braſilien einander aus Anlaß der italieniſchen Auswanderungs=
planes
näherten. Schließlich lägen Beweiſe vor, daß Italien
Frankreich langſam aus dem Wege drängen wolle dadurch, daß
es danach ſtrebe, an ſeiner Stelle den dominierenden Faktor in
der kleinen Entente bzw. im Balkan zu bilden. Man iſt hier
recht aufmerkſam und reichlich ſkeptiſch in Betreff der ganzen Ent=
wickelung
geworden, wie gleich den Figuren eines Puppenſpiel=
theaters
ein kleiner Staat nach dem anderen auftauchte, um im=
mer
noch in elfter Stunde einen neuen Zwiſchenfall, eine neue
Behinderung für den Eintritt Deutſchlands in Völkerbund und
Rat zu ſchaffen. Iſt dies Spiel wirklich ohne die zentrale Lei=
tung
einer geheimen Regie möglich geweſen, die natürlich ſelber
allein die Fäden in der Hand hielt?
Man kann dieſe Pläne kurz dahin zuſammenfaſſen, daß man
ſagt, ſein nächſtes, ſchon faſt erreichtes Ziel iſt, die Intereſſen
der Balkanſtaaten ſo ineinander zu verflechten, daß für Letztere
eine gewiſſe Solidarität entſteht. Beſonders die Verträge mit
Serbien, Jugoſlawien, Griechenland ſind von größtem Intereſſe.
Der Haup punkt für Italien in dem Erſtgenannten iſt die Ver=
pflichtung
Serbiens zu einer Kooperation gegen eine Vereinigung
Oeſterreichs mit Deutſchland. In dem Vertrage mit Jugo=
ſlawen
erhält dieſes erweiterte Rechte für Handel und Schiffahrt
in Saloniki und einen größeren Anteil an der Kontrolle der
Bahn von Salonili nach Gewgheli. Die Gegenleiſtung beſteht
darin, daß durch die Verpflichtung Jugoſlawiens keinen neuen
Konkurrenzhafen für Fiume zu ſchaffen, dies das italieniſche
Hauptemporium an einem italieniſchen See wird. Aber auch das
iſt nicht der Hauptgewinn, wennſchon ein ſtattlicher, ſondern die
Verpflichtung Jugoſlawiens zu einer Zuſammenarbeit gegen eine
Vereinigung Oeſterreichs mit Deutſchland. Man kann Herrn
Muſſolini keine Inkonſequenzen vorwerfen. Und er iſt wahr=
haftig
ein weitblickender Mann. So hat er auch jeden Anlaß,
zu eignem Nutzen und Frommen zur richtigen Zeit möglichſt

viele ſeiner Freunde in den Völkerbund zu bringen.

*Die Wunder der Schöpfung im Film.
Das Rätſel des Weltalls, Erſtehen und Vergehen der Ge=
ſtirne
, ihre Bahnen im Weltenraum, die Fragen, ob außer der
Erde auch andere Geſtirne bewohnt ſind, die Ewigkeitsfragen der
Menſchheit und der Erde beſchäftigen die Menſchheit ſeit Jahr=
tauſenden
. Im Wandel der Jahrtauſende haben ſich die An=
ſchauungen
geändert und konnten vielfach erſt mit dem Fort=
ſchreiten
techniſcher Erfindungen, vor allem mit der Schaffung der
Rieſenfernrohre und Sternwarten einigermaßen begriffsſicher
feſtgelegt werden. Deſſen ungeachtet und ungeachtet der Tatſache,
daß der Menſchheit Sehnen ſeit es Menſchen gibt über die Be=
grenztheit
der eigenen Umgebung und damit ſchließlich auch die
der Erde hinausging, können nur wenige Menſchen ſich einen
Begriff formen von dem, was im Weltall vor ſich geht.
Auch wir Zeitmenſchen ſtehen klein und machtlos den Wun=
dern
des Weltalls gegenüber. Aber es iſt raſtloſem Forſchergeiſt
doch gelungen, eine gewiſſe Geſetzmäßigkeit in der Bewegung der
Himmelskörper um uns feſtzuſtellen und dieſe Geſetzmäßigkeit
auch in Karten feſtzulegen und ſie zeitlich, wenn auch nur theo=
retiſch
zu errechnen. Bis zum gewiſſen Grade iſt Zeit und Raum
überbrückt. Immer aber bleibt am Ende alles Erforſchten die
Unendlichkeit.
Zu den techniſchen Hilfsmitteln traten nach Ausbau der
Fernrohrmöglichkeiten die Photographie und von dieſer bis zur
kinematographiſchen Erfaſſung eines winzigen Teiles des Welt=
alls
, und damit zu einer begriffsſtarken Verlebendigung auf der
Leinwand war es nur ein Schritt. Es war klar, daß der Film
ſich dieſes phantaſtiſche Objekt nicht entgehen laſſen würde. Die
Kulturabteilung der Ufa hat es unternommen, unter der Regie
Hans Walter Kornblums, der ſich einen großen Stab von
künſtleriſchen, wiſſenſchaftlichen und aſtronomiſchen Mitarbeitern
dazu gewann, einen Film herzuſtellen, der die unbegreiflichen
Wunder der Schöpfung uns näherbringt, und das Unfaßbare
auch dem Laien begreifbar erſcheinen läßt.
Selſtverſtändlich hat die Ufa nicht die Bewegung der Him=
melskörper
gefilmt, ſoweit ſind wir wohl noch nicht. Aber ermög=
lichte
Photographien der unſichtbaren Oberflächen einzelner Kör=
per
, die aſtronomiſch=wiſſenſchaftlichen Berechnungen und
die durch Jahrhunderte feſtgelegte Geſetzmäßigkeit im Lauf der
Geſtirne hat es der Ufa ermöglicht, einen Film zu ſchaffen, der
die kinematographierte Bewegung der Dinge im Weltenraum
ungemein inſtruktiv verlebendigt.
Selbſtverſtändlich konnte nur kühnſte Phantaſie, die aber auf
wiſſenſchaftlichen Tatſachen fußte und die es unternehmen durfte,
der Zeit um Jahre Millionen vorauszueilen, dieſen Film zu
ſchaffen. Auf der Leinwand erleben wir Dinge, in deren Be=
wegung
Jahre Millionen und Jahre Billionen auf Sekunden zu=
jammengefaßt
wurden, in denen räumliche Entfernung von un=

Die Zukunft der Reichsbahn.
Erklärungen Oeſers.
* Berlin, 19. März. (Priv.=Tel.)
Geſtern fand bei dem Generaldirektor der Deutſchen Reichs=
bahn
=Geſellſchaft ein parlamentariſcher Abend ſtatt, zu dem ſich
namhafte Vertreter der Regierung, der Parlamente, der Wirt=
ſchaft
und des Handels ſowie der Preſſe eingefunden hatten. Der
Generaldirektor Dr. Oeſer nahm Gelegenheit zu äußerſt bemer=
kenswerten
Ausführungen, die ſich zunächſt mit den im Vorder=
grund
des Intereſſes ſtehenden Tagesfragen der Reichsbahn be=
ſchäftigten
und dann auf die von der Reichsbahn geleiſtete Um=
ſtellungsarbeit
eingingen. Er führte u. a. aus:
Die beiden großen Aufgaben, die der Deutſchen
Reichsbahn durch die geſetzliche Neuordnung zufallen, werden
häufig verkannt. Die Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft als
Trägerin von 40 Prozent Reparationslaſten muß ihre
Erwerbsaufgaben in Cinklang bringen mit den volkswirtſchaft= Wirtſchaft habe ſich auch die Lage der Reichspoſt ungünſtiger ge=
ſei
es auf dem Gebiete des Tarifweſens, des Perſonalweſens oder
des Verkehrs, oder Betriebsdienſtes werden beſtimmt durch ihre eingetreten. Ferner mache ſich im Poſtverkehr, noch eine rück=
finanzielle
Auswirkung. Letzthn ſind im Zuſammenhang mit
dem Dawes=Gutachten die deutſchen Unterhändler in
London als Sachverwalter fremder Nationen gebrand=
markt
worden. Die deutſche Geſinnung der Unterhändler iſt
über jeden Zweifel erhaben. Die von ihnen erzielten Erfolge er=
ſcheinen
im richtigen Licht, wenn man ſich klar macht, was
Deutſchland drohte. Aus der Reichsbahn ſollte eine Privat=
geſellſchaft
mit internationalem Kapital gemacht werden.
Die Bildung einer vom übrigen Reichsbahnnetz losgelöſten Weſt=
eiſenbahngruppe
im beſetzten Gebiete war geplant. Statt deſſen
haben die Unterhändler erreicht, daß die Eiſenbahnen im Eigen=
beauftragte
Geſellſchaft iſt eine deutſche Geſellſchaft. Zu der
viel erörterten Frage der Verbindlichkeitserklärung
ſei auf die Entſcheidung des Landgerichts hingewieſen. Das
deutſche Reichsbahngericht wird weiter zu ſprechen haben. Der
Reichsbahn wird vorgeworfen, ſie ſchalte den Rechnungshof aus
und verweigere die Bilanzprüfung. Zum Zwecke der Selbſt=
kontrolle
hat die Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft Prüfungs=
ämter
geſchaffen, die nicht nur formaliſtiſch, ſondern auch in In Baden ſolle demnächſt ein weiterer Sender zur Aufſtellung
wirklicher ſachlicher Kritik die Wirtſchaftsprüfung durchführen.
Die Regierung hatte in Verfolg des ihr zuſtehenden Kontroll=
rechtes
den Rechnungshof mit der Nachprüfung beauftragt; in
letzter Stunde wurden aber die die Einzelheiten regelnden Ver=
handlungen
im Herbſt 1925 abgebrochen. Es müſſen daher neue
Verhandlungen wieder eingeleitet werden.
Die Hauptausführungen des Redners behandelten die ge=
waltige
Umſtellarbeit, die von der Reichsbahn geleiſtet nahmen=Soll einen Rückſtand von 16 Millionen Mark auf. Bei
worden iſt. Sie hat ſich finanziell aus eigenen Kräften ſaniert,
aufgebaut und verbeſſert und vor allem nach den Vorſchriften des
Geſetzes die Reparationszahlungen pünktlich erfüllt. Das iſt ein
ungeheures Verdienſt. Kein Unternehmen der Welt hat bisher
eine ſolche Arbeit geleiſtet. Aus einem Defizitbetrieb wurde in
kurzer Zeit ein Ueberſchußbetrieb.
zielle Aufgaben erwachſen. Ihre Durchführung iſt von
der deutſchen Wirtſchaftslage und dem Zutrauen des Auslandes
zur deutſchen Kreditfähigkeit abhängig. Schwerwiegend iſt die
Tatſache des ſtändigen Zurückgangs der Einnahmen, des Geſetzes durchaus im klaren ſei. Der Miniſter ſchloß mit
Im Januar, Februar und bisher im März iſt ein täglicher Aus= der Feſtſtellung, daß die Reichspoſt auch im Jahre 1925 im großen
fall von etwa 2 Millionen Mark gegen den Voranſchlag zu ver=
zeichnen
. Die von der Reichsregierung gegen Hergabe von Vor= ſtellungsprozeß ſei immer mehr in geregelte Bahnen gelegt wor=
zugsaktien
zur Verfügung geſtellten 100 Millionen Mark
ſind zwar äußerſt willkommen, aber ſie geben nur die Möglichkeit,
das Beſchaffungsprogramm vom Oktober 1925, das wegen der
ſinkenden Einnahmen gedroſſelt werden mußte, zum kleinen Teil
wieder aufzunehmen. Die Wiederherſtellung des Vorkriegs=
zuſtandes
auf dem Gebiete des Oberbaus, der Brücken und der
Betriebsmittel erfordert 940 Millionen Mark. Für geſetzliche
und ſonſtige Wohlfahrtszwecke ſieht der Voranſchlag 1926 100
Millionen Mark gegen 38,5 Millionen im Jahre 1913 und für
Penſionsgelder 403 Millionen im Jahre 1926 gegen 114 Mil=
daß
im Geſchäftsjahr 1925, alſo vom 1. Oktober 1924 bis 31. De= groß auf und glauben, daß die Horthy=Regierung das Perſonal
zember 1925, etwa 280 Millionen Mark Mehrausgaben durch der Anſtalt beſtochen habe, Schulze zu vergiften. Auf dieſe Ge=
Von der Heranziehung zu Gemeindeſteuerzuſchüſſen
iſt die Reichsbahn durch Entſcheid des Reichsbahngerichts befreit
worden.

begreifbaren Weiten dem Auge ſichtbar dargeſtellt werden. Er
wird dann auch Dinge hinnehmen, die etwas weit ausgeſponnen
ſind (der gedachte Erduntergang), die aber notwendig waren, um
dieſem Flug die ihm unbedingt zu gönnende Anziehungskraft der
Maſſen zu ſichern. Er wird ebenſo Dinge in dieſem Film hin=
nehmen
, die ebenfalls nur auf theoretiſchen Berechnungen be=
ruhen
und unbegreiflich ſcheinen (Aufhebung der Anziehungskraft
und der Schwerkraft uſw). Unter dieſer Vorausſetzung iſt das
gewaltige Filmwerk Wunder der Schöpfung mit dem die Ufa
in Wahrheit ein kinematographiſches Meiſterwerk geſchaffen hat,
von ſtärkſtem kulturellen Wert. Der Film iſt in ſeiner Art
einzigartig. Er iſt es umſomehr, als reine Naturaufnahmen, die
ncbenbei bemerkt durchaus geſchmackvoll und ſchön ausgeſucht ſind,
der Film im weſentlichen auf künſtlicher Darſtellung bzw. Tricks
beruht, und offenbar ungemein große techniſche Schwierigkeiten
dabei zu überwinden waren. Es iſt zutreffend, wenn in dem
Proſpelt geſagt wird: Wunder der Schöpfung iſt ein Film, in
dreijähriger Arbeit hergeſtellt, der in 7 Akten mit ſinnfälligſten
Beiſpielen dem Laien die Geheimniſſe des Firmaments erſchließt,
ohne lehrhaft zu ſein, weil auf dramatiſche Steigerung der größte
Wert gelegt worden iſt. Der erſte Teil mit Spielſzenen über
Leben, Wirken und Leiden des Ptolemäus, Kopernikus, Kepler,
Galilei Newton zeigt uns, wie der Menſch im Laufe der Jahr=
hunderte
das Weltall durchforſcht hat und der Wahrheit immer
näher kam. Im zweiten und dritten Teil wird uns in kraft=
vollen
, techniſch meiſterhaften Bildern vorgeführt, was wir am
nächtlichen Himmel ſehen: die Wunder der Sterne, Monde,
Planeten, Kometen und Meteore. Im vierten Akt unternehmen
wir eine phantaſtiſche Reiſe durch den Weltenraum, um all das
Wunderbare aus nächſter Nähe zu ſchauen. Losgelöſt von
Sonne und Erde begegnen wir den ſonderbarſten Dingen, bis
wir an das Ende der Welt kommen und uns das ewige Nichts
entgegenſtarrt. Als Ausgang des Films erleben wir den Unter=
gang
der Erde durch einen allmählichen Kältetod und ihr jähes
Ende durch ihren Zuſammenſtoß mit einem fremden, aus ſeiner
Bahn geſchleuderten Weltenkörper, den Feuertod alſo, wie ſich ihn
die kühnſte menſchliche Phantaſie ausmalt.
Es iſt in Wahrheit ein Kulturfilm von erhabener Bedeutung.
Er rollt ab vor den Augen der Beſchauer eben wie ein Wunder
einer anderen Welt. Spannend wie eine Tragödie, geheimnis=
volle
Zuſammenhänge der Weltſchickſale löſend. Der Film iſt in
beſtem Sinn des Wortes unterhaltend und ungemein belehrend
zugleich. Er läuft vom 22. b’s 26. März einſchließlich im Kleinen
U. St.
Haus des Heſſiſchen Landestheaters.

* Der Stil im modernen Tanz. Die Tänze von heute ſehen
ſo überaus leicht aus und werden ſo verſchiedenartig ausgeführt,
daß gar mancher zu der Anſicht neigt, 8 gäbe überhmmt leine

Die Verkehrs= und Wirtſchafts=
lage
der Reichspofi.
Erklärungen des Reichspoſiminiſters im
Haushaltsausſchuß.
Berlin, 19. März.
Im Haushaltsausſchuß des Reichstags begann heute die
Beratung des Etats des Reichspoſtminiſteriums.
Reichspoſtminiſter Dr. Stingl eröffnete die Ausſprache mit
einem Geſamtüberblick über die Verkehrs= und Wirtſchaftslage
der Reichspoſt. Zur Verkehrslage erklärte der Miniſter, daß ſich
in keinem Jahr bisher die Abhängigkeit der Poſtwirtſchaft von
der allgemeinen Wirtſchaft in ſo ſtarkem Maße gezeigt habe wie
im Jahre 1925. Mit der zunehmenden Kriſe der allgemeinen
lichen Intereſſen Deutſchlands. Alle Verwaltungsmaßnahmen, ſtaltet. Der Briefderkehr habe im Monat Dezember annähernd
den Vorkriegsſtand erreicht; ſeitdem ſei ein gewiſſer Stillſtand
läufige Bewegung bemerkbar. Die Zahl der Poſtſcheckkonten ſei
von 121 000 im Jahre 1914 auf 857 000 im Jahre 1925 geſtiegen,
habe ſich alſo verſiebenfacht. Das Guthaben der Poſtſcheckkonten
habe ſich in derſelben Zeit nur verdoppelt. Der Telegraphen=
verkehr
entwickelte ſich in dem abgelaufenen Wirtſchaftsjahr nur
ſehr langſam. Eine beſondere Rolle ſpiele hierbei die zuneh=
mende
Konkurrenz des Fernſprechers. Die Telegraphie arbeite
jetzt mit Unterbilanz. Es ſei inzwiſchen gelungen, den Tele=
graphenbetrieb
mit dem Rheinland durch Mitbenutzung der Fern=
tum
des Reichs geblieben ſind, und die mit der Betriebsführung kabel zu verbeſſern. Das Fernſprechweſen befinde ſich auch jetzt
noch in einer Aufwärtsentwicklung. Der Zugang an Haus=
anſchlüſſen
ſei fortdauernd ſehr ſtark. Ende Januar belief ſich
die Geſamtzahl der Sprechſtellen, Haupt= und Nebenanſchlüſſe,
auf über 2½ Millionen. Das bedeute eine Zunahme gegen das
Vorjahr um etwa 11,2 Prozent. Die Zahl der Rundfunkteilneh=
mer
habe bereits im Dezember die erſte Million überſchritten.
gelangen. Die im beſetzten Gebiet noch beſtehenden Schwierig=
keiten
würden nach Möglichkeit beſeitigt.
Der Miniſter behandelte weiter die Finanz=und Wirt=
ſchaftspolitik
der Reichspoſt. Die Entwicklung der
Poſteinnahmen im letzten Jahre, beſonders in den letzten Mona=
ten
, ſei nicht befriedigend. Nach dem Stande vom 1. Januar
dieſes Jahres weiſen die Iſteinnahmen gegenüber dem Ein=
dem
anhaltenden Tiefſtand der Wirtſchaft ſei es unbeſtimmt,
den ungeordneten Betrieb und Verkehr der Nachkriegszeit neu ob die Einnahmeanſätze des Voranſchlages für 1926 im End=
ergebnisfall
erreicht werden. Ob es möglich ſein werde, das
Jahr 1925 ohne Fehlbetrag abzuſchließen, bleibe noch abzuwar=
ten
. Die Reichspoſt lehne es, ſo erklärte der Miniſter, grundſätz=
lich
ab, ein Theſaurierungspolitik zu treiben. Die Anſchaffung
von Vermögenswerten erfolge nur in einem Umfang, der über
die Aufgaben und die dringendſten Bedürfniſſe der Reichspoſt
So ſind der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft neue finan= nicht hinausgeht. Weiter ſprach der Miniſter ſich gegen die
Aufhebung des Reichspoſtfinanzgeſetzes aus. Die
Arbeits= und Verantwortungsfreudigkeit des Perſonals würde
nicht gefördert werden, weil das Perſonal ſich über die Vorzüge
und ganzen gute Fortſchritte gemacht habe. Der große Um=
den
. Nach langer, unweſentlicher Debatte vertagte ſich dann
der Ausſchuß.
Zum Tode des Frankenfälſthers Schulze.
* Berlin, 19. März. (Priv.=Tel.)
Der plötzliche Tod des in die Frankenfälſchungsſache ver=
wickelten
Schulze in der Irrenanſtalt hat das Gerücht aufgebracht,
Schulze ſei vergiftet worden, um keine weiteren belaſtenden.
Ausſagen gegen die ungariſche Regierung machen zu können.
lionen im Jahre 1913 vor. Es muß vor Augen geführt werden, Die Berliner Kommuniſtenblätter machen dieſe Angelegenheit
Reichstagsbeſchlüſſe und Schiedsgerichte erwachſen ſind. Auch rüchte hin hat der Staatsanwalt ſofort die Leiche beſchlagnahmt,
die Heranziehung der Reichsbahn zu Steuern, die früher für ſie damit ſie einer gerichtsärztlichen Obduktion unterzogen werden
nicht beſtanden, kann nicht ohne weiteres hingenommen werden. kann. Die vorläufige ärztliche Unterſuchung der Leiche gleich
nach dem Tode ſtellte als Todesurſache eine Magenblutung feſt.
Ob noch irgendwelche andere Todesurſachen vorhanden waren,
konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden.
beſtimmten Vorſchriften. Aber gerade durch das Fehlen feſter
Schritte und genauer Regeln iſt ein Ding beim modernen Tanz
von höchſter Wichtigkeit geworden: der Stil. Foxtrott und Wal=
zer
ebenſo wie Oneſtep und Tango ſind in den letzten Jahren ſo
vereinfacht worden, daß es kaum noch mehr iſt als ein rhythmi=
ſches
Schreiten und ſich Drehen zur Muſik. Der Stil, der trotz=
dem
genau beachtet werden muß, liegt nun nicht etwa in einer
genauen Abzirkelung der Bewegungen, in einer Beſchränkung
der Schritte nach einer beſtimmten Formel und in einer krampf=
haften
Abſichtlichkeit, ſondern er ſoll ſich gerade in der Gelöſtheit
und Lockerung des Tanzes in einer perſönlichen Note zeigen.
Das iſt ja gerade der Zauber des modernen Tanzes, der ihm eind
ſo große Beliebtheit verſchafft hat, daß man ſich dabei nicht an=
zuſtrengen
braucht, daß man am Tanz das reine Vergnügen
findet. Ein moderner Tanz, bei dem man ſich nicht mühelos und
ohne jede Unterbrechung unterhalten kann, zeigt einen ſchlechten
Stil. Die mühſame Technik muß vollkommen ausgeſchaltet werden.
Trotzdem ſieht man in jedem Ballſal ſo manches Paar, das ſich
nur mit Anſtrengung fortquält, mit krampfhaftem Ernſt die eige=
nen
Schritte und die des Partners beobachtet und zu keinem
rechten Genuß kommt. Dieſe Fehler ſind leicht zu vermeiden,
wenn man nur einige wenige Fingerzeige berückſichtiat. Der
Herr muß beim Tanzen eine gerade Haltung ohne jede Gezwun=
genheit
annehmen, und er muß der Dame einen feſten und ſiche=
ren
Halt geben. Hat der Tänzer die richtige Haltung, dann
müſſen Kopf. Rücken und Hacken eine gerade Linie bilden. Nur
beim Tango darf er ſich etwas bücken, aber nur leicht. Die Dame
tanzt Foxtrott und Walzer am beſten, wenn ſie ſich in der Taille
etwas zurückbeugt. Bei der Tangoſtellung iſt ihr Körper mehr
dem des Herrn zugeneigt, wobei ſie ſich leicht vorwärts lehnt.
Alle Fehler in der Haltung kann der Tänzer, beſonders wenn
er mit einer Partnerin probiert, mit etwas Geduld und lebung
vor einem großen Spiegel bald ausmerzen. Einer der Haupt=
fehler
, den die Evatochter beim Tanz begeht, iſt der, daß ſie ſich
zu feſt an den Partner lehnt. Das kommt von einer nachläſſigen
Haltung, während der Hauptfehler des Herin in dem unrichtigen
Umfaſſen der Tänzerin liegt. Wenn der Tänzer ſeine Dame nicht
feſt und ruhig hält, dann bekomm ſie Schmerzen im Rücken, in
den Armen und in den Beinen. Schmerzen in der Schulter und
in den Füßen ſtellen ſich auch bei erfahrenen Tänzern durch ge=
wiſſe
Mängel des Stils ein. Schlechte Körperhaltung, krampf=
hafte
Anſpannung der Muskeln, Tanzen auf den Zehenſpitzen
rächen ſich auf dieſe Weie. Der Herr muß ſtets mit dem flachen
Fuß tanzen. Hat man ſich erſt einen guten Tanzſtil angeeignet,
dann wird die perſönliche Note ſchon von ſelbſt kommen. Manche
Paare tanzen am beſten ſchnell, andere ziehen langſame Bewe=
gungen
vor. Man muß daher ſtets ſeiner Individualität nach=
geben
und in ſeinem Scl nicht den Stil anderer nachahmen.

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Seite 4

Nummer 79

Samsfag, den 20. März 1926

Heſſiſcher Landtag.

Der Etat des Reichswirtſchafts=
miniſters
vor dem Reichstag.
Cartius Programmrede.
* Berlin, 19. März. (Eig. Bericht.)
Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius hielt heute im Reichstag
bei Beratung des Etats ſeines Miniſterinms eine Ctatsrede, in der er
u. a. folgendes Wirtſchaftsprogramm darlegte:
Das Wirtſchaftsminiſterium iſt der Anſicht, daß man zunächſt einmal
über den
Wert des gegenwärtigen deutſchen Außenhandels
Klarheit ſchaffen müſſe. Der Ausfuhrüberſchuß an Fertigwaren decke
heute in Höhe von 4,6 Milliarden nur grade den Einfuhrüberſchuß an
Rohſtoffen und Halbfertigwaren. Dem Einfuhrüberſchuß an Lebens=
mitteln
und Getränken in Höhe von rund 3,6 Milliarden ſtehe in der
Handelsbilanz für 1925 kein Aktivpoſten zum Ausgleich gegenüber. Seit
Dezember ſei die Paſſivität des Außenhandels in eine Aktivität um=
geſchlagen
. Unter anderem ſei dieſer Umſchwung auf die gute Ernte
des Jahres 1925 zurückzuführen. Jedoch ſei weder in der Gegenwart
noch in der nächſten Zukunft damit zu rechnen, daß Deutſchland ſich aus
der eigenen Scholle ernähren könne. Der Exiſtenzkampf zwinge uns,
auch ohne Rückſicht auf den Dawesplan die Ausfuhr zu ſteigern. Ein
Mittel, die Schwierigkeiten, die der deutſchen Ausfuhr entgegenſtänden,
zu überwinden, liege in einer erhöhten Aktivität unſerer Handelsver=
tragspolitik
. Es komme darauf an, auf einen
beſſeren Handelsausgleich in Eurova
ſelbſt hinzuarbeiten. Der Währungsverfall in anderen Staaten ſtöre die
Handelsvertragsverhandlungen ſehr. Es ſei eine der Hauptaufgaben
für die kommende Weltwirtſchaftskonferenz, dieſes Problem zu löſen.
Ein deutſch=franzöſiſcher Handelsvertrag müſſe
baldigſt zum Abſchluß kommen. Ueber das Zuſtandekommen
eines Schienenkartells habe die Preſſe zutreffend berichtet.
Die darüber hinausgehenden Meldungen ſeien aber irreführend. Die
Regierung werde darüber wachen, daß die deutſch=franzöſiſchen Handels=
vertragsverhandlungen
nicht durch die internationalen Eiſenwirtſchafts=
verhandlungen
geſtört würden. Die Entwicklung der engliſchen
Schutzpolitik verfolge die Regierung mit großer Sorge. Sie
widerſpreche dem Grundgedanken des Dawesplanes. In einem Bericht
vom 30. November 1925 habe der Generalagent für Reparationszahlun=
gen
den Gläubigerſtaaten ſehr ernſte Vorhaltungen" über ihre Wirt=
ſchaftspolitik
gemacht. Die Reichsregierung habe dafür zu ſorgen, daß
die Durchführung des Planes nihts Unmögliches fordere. Eine Gefähr=
dung
der deutſchen Sozialpolitik durch die Durchführung des Dawes=
planes
ſei bisher nicht feſtzuſtellen. Einen übermächtigen Druck wird
Deutſchland nur bis zu der Grenze ertragen, wo eine Verelendung des
deutſchen Volkes beginnen werde.
Es wird dann auf die vorübergehenden Hilfsmaßnahmen der Reichs=
regierung
eingegangen. Dabei wird beſonders hervorgehoben, daß die
Lage des Ruhrkohlenbergbaues äußerſt gedrückt ſei. Sollten die Schwie=
rigkeiten
bis über den 1. Mai andauern, ſo würden Mittel zur Unter=
ſtützung
des deutſchen Steinkohlenbergbaues freigemacht werden.
Ueber den Notſtandsaktionen dürften aber
die Maßnahmen zur Herbeiführung der Konſolidierung
der geſamten Wirtſchaft
die Sorge für die wirkliche Geſundung nicht vergeſſen werden. Die
Herabſetzung des Reichsbankdiskonts habe zur Belebung des Kapital=
marktes
ſchon weſentlich beigetragen. Es werde erwogen, ob nicht eine
neue Herabſetzung des Reichsbankdiskonts dieſe Entwicklung weiter zu
fördern vermöchte. Die Bemühungen um die Hebung des Realkredits
würden fortgeſetzt. Sollte die ungeheure Arbeitsloſigkeit weiterhin be=
ſtehen
bleiben, ſo müſſe für großzügige Siedlung und Verpflanzung von
Arbeitskräften auf das Land geſorgt werden. Der Umſtellungsprozeß
ſei in vollem Gange. Die Reichsregierung könnte nur mit beſchränkten
Mitteln helfen. Die Reichsregierung ſei feſt entſchloſſen, ſelbſt zu ratio=
naliſieren
und die angekündigte Verwaltungsreform bald ins Werk zu
ſetzen.
Sie wird auch dafür ſorgen, daß die Wirtſchaft an den Staatsfunk=
tionen
tüchtig mitwirken könne. Es ſei zu hoffen, daß der Geſetzent=
wurf
für den endgültigen Reichswirtſchaftsrat in der Sommer=
tagung
verabſchiedet werden könne. Ein Geſetzentwurf über die
Errichtung von Verwaltungsfenaten beim Reichsgericht
liege dem Reichstag vor. Er gliedere auch das Reichswirtſchaftsgericht
dem Reichsgericht an. Der Wirtſchaft müſſe auch Anteil an der Staats=
verwaltung
gewährt werden. Dieſem Erfordernis ſei das Reichswirt=
ſchaftsminiſterium
in weitgehendem Maße nachgekommen. Es beſtehe
eine ſtändige Fühlung zwiſchen dem Miniſterium und den großen
Spitzenverbänden der Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Die Generaldebatte eröffnete der Sozialdemokrat Simon=
Franken, der dem Reichswirtſchaftsminiſterium den Vorwurf machte
es habe die ihm geſtellten Aufgaben nicht erfüllt. Namentlich die Politik
des früheren Reichswirtſchaftsminiſters ſei für die Wirtſchaft geradezu
verderblich geweſen. Die Handelspolitik ſei zu einem großen Figsko
geworden. Eine Erhöhung der Zölle ſei nicht notwendig geweſen. Der
Redner ſuchte die Schädlichkeit der Handelspolitik zahlenmäßig nachzu=
weiſen
. So ſei die deutſche Ausfuhr nach Frankreich, die vor dem Kriege
rund 1200 Millionen Goldmark betragen habe, um rund 1000 Millionen
zurückgegangen. Das bedeute einen Ausfuhrverluſt an deutſcher Arbeit
von mindeſtens 600 Millionen oder die Arbeitsloſigkeit von 360 000
Arbeitern. Eine S hild der deutſchen Regierung liege auch in dem
Verfuch, die deutſchen Eiſenzölle im Intereſſe der Schwerinduſtrie auf=
recht
zu erhalten. Auch der Zollkrieg mit Danzig und Polen habe der
deutſchen Wirtſchaft ſehr ſchwere Schläge verſetzt. Dasſelbe gelte von
Spanien. Die Folge ſei die wachſende Zahl der Arbeitsloſen. Nicht
Abbau der Löhne ſei notwendig, ſondern Abbau des teuren Verwal=
tungsapparates
an Banken und Induſtrie.
Es folgte der deutſchnationale Abgeordnete von
Stauffenberg, der die Zollpolitik der früheren Regierung vertei=
digte
und im Namen ſeiner Fraktion ſchärfſten Proteſt gegen den Antrag
der Deutſchen Volkspartei auf Vereinigung des Reichsernährungsmini=
ſteriums
mit dem Reichswirtſchaftsminiſterium einlegte. Der Redner
verlangt eine energiſche Abdroſſelung der Einfuhr überflüſſiger Waren
aus dem Auslande. Die deutſche Wirtſchaftspolitik ſtehe jetzt vor der
entſcheidenden Frage, ob es richtig iſt, die deutſche Landwirtſchaft zu=
grunde
zu richten, um ein paar Elektromotore mehr exportieren zu kön=
nen
. Auch die Arbeiter ſollten einſehen, daß das Gedeihen der Land=
wirtſchaft
in ihrem eigenen Intereſſe liegt. (Beifall rechts.)
Im weiteren Verlauf der Debatte wies der Abgeordnete
Meyer (Dem.) darauf hin, daß die frühere Regierung zwar die Not=
wendigkeit
des Preisabbaues betont, durch ihre Politik aber das Gegen=
teil
bewirkt und durch produktionsverteuernde Steuern und die neue
Zollvorlage die Preiſe geſteigert habe. Der Mißerfolg der Preisabbau=
aktion
dürfe aber nicht dazu führen, daß nun der umgekehrte Verſuch
mit einer Steigerung der Preiſe gemacht werde. Notwendig ſei
vielmehr die Wiederinkraftſetzung desalten Grund=
ſatzes
; großer Umſatz kleiner Nutzen. Der Redner ver=
langte
weiter die Beſeitigung der Preistreibereiverordnung ſowie ſchärf=
ſtes
Vorgehen gegen die Preisdiktatur der Kartelle und der Landbund=
genoſſenſchaften
.
Abgeordneter Deſſauer (Zentr.) hielt es für falſch, die gegen=
wärtige
Wirtſchaftskriſe als eine Kredit= und Kapitalkriſe zu bezeichnen,
denn das ſeien nur Symptome der ganzen Krankheit. Die Wirtſchaft
müſſe als Ganzes betrachtet werden, und deshalb dürfe man auch nicht
an der ſchweren Notlage der Landwirtſchaft vorübergehen. Der Redner
bezeichnete es als eine Illuſion, wenn man an die Möglichkeit einer

ſchnellen Beſeitigung der Kriſe durch Regierungsmaßnahmen glauben.
wollte. Eine Heilung ſei nur möglich durch ein ver=
ſtändnisvolles
Zuſammenwirken aller Glieder der
Weltwirtſchaft. Deshalb ſeien die geplante Weltwirt=
ſihaftskonferenz
, die Londoner Axrbeitszeitkonfe
renz und die übrigen internationalen Wirtſchafts=
konferenzen
als geſunde Aufbauſymptome zu begrüßen.
Abgeordneter Könen (Kom.) trat für die radikale Sozialiſierung
der Wirtſchaft ein.
Abg. Henning (völkiſch) warnt entſchieden vor einer Zuſammen=
legung
des Wirtſchafts= und Ernährungsminiſteriums.
Abg. v. Raumer (D. V.P.) empfiehlt die Zuſammenlegung des
Wirtſchaftsminiſteriums mit der Ernährung. Das läge durchaus im
Jutereſſe der Landwirtſchaft, die der Grundpfeiler unſerer Wirtſchaft
ſei. Die Handelsvertragspolitik des Reiches ſei in unſerer Lage kein
Vergnügen und es ſei zweifelhaft, ob andere mehr erreicht hätten.
Einige Handelsverträge hätten eine weſentliche Förderung der Ausfuhr
gebracht.
Darauf wird die Beratung abgebrochen. Erledigt wird noch der
Etat des Reichstages. Dabei wird mitgeteilt, daß erwogen werde, ob
nicht eine Kollektiv=Unfallverſicherung für ſämtliche Reichstagsabgeordnete
abzuſchließen iſt. Das Haus vertagt ſich. Samstag 12 Uhr: Wirtſchafts=
miniſterium
, Haushalt des Reichspräſidenten. Schluß gegen 7½ Uhr.
Die Anleihedenkſchrift
des Reichsfinanzminiſteriums.
* Berlin, 19. März. (Priv.=Tel.)
Dem Reichstag iſt ſoeben die Anleihedenkſchrift für 1925 zugegan=
gen
. In dieſer Denkſchrift wird eine Darſtellung der bei der Reichs=
ſchuld
bis zum 31. Dezember 1925 eingetretenen Ereigniſſe gegeben.
Hevvorzuheben ſind die Ausführungen in dem Abſchnitt, der die
Aeußere Anleihe des Reichs von 1924 (Dawesanleihe) behandelt. Da=
nach
iſt dieſe Anleihe, ſoweit das Begebungsgeſchäft in Betracht kommt,
abgewickelt. Die Stücke ſind bis auf die ſchwediſchen und deutſchen ge=
liefert
. Die Abrechnung iſt im Allgemeinen durchgeführt. Die Anleihe
ſollte nach Deckung der Koſten der Ausgabe, Begebung und Lieferung
800 Millionen Goldmark erbringen. Der Feſtſtellung, in welchem Nenn=
betrage
hiernach die Anleihe ausgegeben werden mußte, waren nach der
mit den Treuhändern getroffenen Vereinbarung die Londoner Wechſel=
kurſe
vom 10. Oktober 1924 zu Grunde zu legen. Nach dem Ergebnis
dieſer Berechnung iſt der deutſche Anteil, der vorläufig auf 360 000
bemeſſen worden war, auf 320000 herabgeſetzt worden. Die auf die
Aeußere Anleihe eingezahlten Deviſen wurden an die Reichsbank zum
Tageskurſe verkauft. Infolge Beſſerung der Kurſe verſchiedener frem=
der
Valuten, insbeſondere des Kurſes des engliſchen Pfundes, gegen=
über
dem Stande vom 10. Oktober 1924 iſt hierbei ein Kursgewinn ent=
ſtanden
, der dem Reiche zufällt. Der Verkauf der Deviſen hat insgeſamt
823 462 295 RM. erbracht. Die Koſten der Ausgabe, Begebung und Lie=
ferung
belaufen ſich bis jetzt auf 9 274 121 RM., ſo daß ein Reinerlös von
814 188 173 RM. verblieben iſt. Zur Erfüllung der Verpflichtung des
Reichs, für das erſte Reparationsjahr mit Hilfe der Anleihe 800 Mil=
lionen
Goldmark zur Verfügung zu ſtellen, waren dem Erlös 803 270 625
RM. zu entnehmen. Der Reſtbetrag von 10 917 550 RM. ſtellt, ſoweit
er nicht noch zur Deckung ausſtehender Unkoſten uſw. in Anſpruch ge=
nommen
wird, den vorbezeichneten Kursgewinn dar.
Am 15. Oktober 1925 war die erſte Tilgung der Deutſchen Aeußeren
Anleihe fällig. Eine Ausloſung brauchte nicht ſtattzufinden, da es ge=
lang
, entſprechende Beträge von Schuldverſchreibungen der verſchiedenen
Ausgaben am offenen Markte zu Preiſen, die unter dem Nennwert, bei
der amerikaniſchen Ausgabe unter dem Rückzahlungswert (106 v. H.),
lagen, anzukaufen.
Hinſichtlich der Verpflichtungen des Reichs gegenüber der Renten=
bank
wird in dem Bericht mitgeteilt, daß das Reich an den Tilgungs=
fonds
, der zur Einlöſung der Rentenbankſcheine gebildet iſt, im Berichts=
jahr
60 Millionen Rentenmark auf Grund des Rentenbank= Liquidations=
geſetzes
und darüber hinaus den Reichsankeil am Reingewinn der
Reichsbank für das Jahr 1924 im Betrage von rund 55,6 Millionen
RM. abgeführt hat. Der Betrag von 60 Millionen RM. dient gleich=
zeitig
zur Tilgung der auf 600 Millionen RM. bemeſſenen Schuldver=
bflichtung
des Reichs an die Rentenbank. Die übrigen 600 Millionen
RM., die das Reich der Rentenbank ſchuldet, ſind ihm bekanntlich er=
laſſen
worden. Zu ihrer Deckung werden die Zahlungen der Grund=
ſchuldverpflichteten
bis zum Betrage von 60 Millionen RM. und ſoweit
ſie die Summe von 85 Millionen RM. jährlich überſteigen, verwendet.
Im Jahre 1925 beläuft ſich der an den Tilgungsfonds abgeführte Betrag
an überſchüſſigen Zinſen der Grundſchuldverpflichteten auf rund 62,35
Millionen RM., ſo daß die Schuld des Reichs bei der Rentenbank am
31. Dezember 1925 mit rund 1077,65 Millionen RM. zu Buche ſtand.
Die Schuld des Reichs gegenüber der Reichsbank iſt durch die
planmäßige Tilgung zum 1. Januar 1925 von 235 510 013 Rmk. auf
226 476 000 Rmk. zurückgegangen.
Von den Schatzanweiſungen von 1923 (Goldanleihe)
ſind in der Berichtszeit Stücke im Nennbetrage von 3 228 492 Gmk. mit
2 954 501 Rmk. zurückgekauft worden. Weitere drei Millionen ſind durch
Verrechnung von der Reichsbank zurückerworben. Es befinden ſich noch
18 410890 Gmk. im Verkehr.
Von den 6prozentigen Schatzanweiſungen, fällig am 1. Dezember
1932, ſind Stücke im Nennbetrage von 202 020 Gmk. mit 188 878 Rmk.
zurückgekauft worden, von den verzinslichen auslosbaren Schatzanweiſun=
gen
(K.) von 1923 ſind Rückkäufe im Nennbetrage von 4650 Gmk. mit
2859 Rmk. erfolgt. Von den K.=Schatzanweiſungen ſind zum 1. Dezem=
ber
1325 43 800 Gmk. ausgeloſt worden. Demnach befanden ſich am 31.
Dezember 1925 von den Schatzanweiſungen, fällig am 1. Dezember 1932,
1 234 296 Gmk. und von den auslosbaren K.=Schatzanweiſungen 964 450
Goldmark im Verkehr.
Von den unverzinslichen Schatzanweiſungen (E.) ſind im Berichts=
jahre
159 256 073 Gmt. abgelöſt worden. Am 31. Dezember 1925 befanden
ſich noch Stücke im Nennbetrage von 132 603 682 Gmk. in Umlauf.
Der Umtauſch der Markanleihen des Reichs in die Anleiheablöſungs=
ſchuld
des Deutſchen Reichs iſt noch im Gange. Von dem Umtauſch, der
am 5. Oktober 1925 begonnen hat, werden nach dem Stande vom 31. 12.
1925 Anleihen im Geſamtbetrage von 772 685 499 Millionen Mark betrof=
fen
, darunter Schuldverſchreibungen und Schatzanweiſungen unmittel=
barer
Reichsanleihen im Betrage von 55 283 Millionen Rmk.
Von den zu Sicherheitsleiſtungen verwendeten Schatzanweiſungen
waren am 31. Dezember 1925 noch ſolche in Höhe von 31 Millionen holl.
Gulden hinterlegt. Dieſe Schatzanweiſungen rühren aus Maßnahmen
her, die zu der Sicherſtellung der Volksernährung und der Kohlenver=
ſorgung
während des Krieges getroffen worden ſind. Zur vorüber=
gehenden
Verſtärkung der Betriebsmittel des Reichs wurden Wechſel von
der in dem vorigen Bericht näher bezeichneten Art mit einem Höchſtbe=
trage
des Umlaufs von 60 Millionen Reichsmark begeben, die bis zum
30. September 1925 fällig wurden. Nach dieſem Tage fand eine Neu=
begebung
nicht ſtatt. Die Einlöſung der in Amerika vor Ausbruch des
Krieges mit den Vereinigten Staaten begebenen, auf Dollar lautenden
Schatzanweiſungen iſt im Gange.
Der für das Rechnungsjahr 1924 bewilligte Anleihekredit von ins=
geſamt
348 071 227 Rmk. iſt entbehrlich geworden. Auf die Inanſpruch=
nahme
des Kredits wurde daher verzichtet. Für das Rechnungsjahr 1925
wurden Kreditmittel von 100 Millionen Rmk. genehmigt. Dieſer Kredit
wurde durch Geſetz Anfang 1926 auf 62 369 301 Rmk. herabgeſetzt. Zur
vorübergehenden Verſtärkung der ordentlichen Betriebsmittel der Reichs=
hauptkaſſe
iſt für das Rechnungsjahr 1924 ein Kredit von 150 Millionen
Reichsmark eröffnet. Auch von den Krediten für 1925 wurde bisher kein
Gebrauch gemacht; ſie ſtanden am 31. Dezember 1925 noch voll zur Ver=
fügung
.

Ausſprache über Landestheater und Stagts=
miniſterium
.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 9 Uhr 30 Minuten.
Abg. Joſt richtet eine Kleine Anfrage wegen der Behandlung von
Geſuchen um Herabſetzung von Steuern beim Finanzamt Lauterbach.
Miniſterialdirektor Schäfer, verweiſt auf die in der Reichsnotverord=
nung
und in den Heſſiſchen Ausführungsvorſchriften enthaltenen Be=
ſtimmungen
und ſagt zu, daß jeder einzelne Fall eines Gefüches geprüft
wird.
Eine weitere Anfrage der Abgg. Weckler und Heinſtadt we=
gen
Stundung von Pachten wird von der Regierung in entgegenkommen=
dem
Sinne beantwortet.
Das Haus ſetzt die Beratung des Staatsvoranſchlags bei Kapitel 7
(Landestheater) fort.
Abg. Dr. Büchner (Dem.) führt u. a. aus: Angeſichts der ſchwieri=
gen
Finanzlage müſſe man ſich die Frage vorlegen, ob man den Betrieb
voll aufrecht erhalten könnte. Sorgfältige Unterſuchungen hätten aber
ergeben, daß in dem erſten Jahr bei einer Aufgabe des Berriebes dieſes
koſtſpieliger ſei, als wenn der Betrieb aufrecht erhalten werde. Unter
dieſen Umſtänden wäre es natürlich beſſer, den Betrieb aufrecht zu erhal=
ten
. Erhebliche Erſparniſſe zu erzielen, wäre wie die vielen Kom=
miſſionen
feſtſtellen mußten nicht möglich geweſen. Es ſei ſchwer,
gute Künſtler zu gewinnen, auch gegen hohe Gagen. Die Stillegung
des Kleinen Hauſes bringe keine Erſparnis. Die Stadt habe ſich bereit=
erklärt
, bis zu 40 Prozent am Defizit ſich zu beteiligen. Die hüinſtleriſche
Leiſtung des Theaters ſtehe auf der Höhe. Weiter verteidigt Nedner den
Spielplan und erklärt, durch Anja und Eſther ſei er tief erſchüttert
worden.
Abg. Frau Hattemer (Ztr.) meint, das Kleine Haus könne ge=
ſchloſſen
werden, um künſtleriſches Perſonal und Bühnenangeſtellte zu=
ſparen
; aber die Theaterleitung erkläre, dadurch werde nichts geſpart. Die
Rednerin kommt zu dem Schluß, daß geſpart werden müſſe an Koſtümen
und der Bühnenausſtattung. Die Zentrumsfraktion habe in ihrer Mehr=
heit
den Beſchluß gefaßt, dem Kapitel 7 ihre Zuſtimmung zu verſagen.
Die Wünſche des Zentrums in bezug auf die Auswahl der Slücke und
die Art der Darſtellung, durch die weite Kreiſe in ihrem ſittlichen Emp=
finden
verletzt würden, wären nicht berückſichtigt worden. Es brauche
auch nicht nur immer Neues geboten zu werden, ſondern auch das gute
Alte. Rednerin vermißte gute Klaſſikeraufführungen.
Abg. Glaſer (Bbd.) ſchließt ſich in bezug auf die Auswahl der
Stücke der Vorrednerin an. Das Landestheater habe als Theater des
Landes heute keine Berechtigung mehr, ſondern nur noch als Theater der
Stadt Darmſtadt. Der größte Teil der Landbevölkerung habe von dem
Theater keinen Vorteil, nur die Stadt Darmſtadt. Den Zuſchuß von
beinahe einer halben Million Mark könne das Land nicht tragen. Die
Regierung ſolle die Weiterführung der Stadt Darmſtadt überlaſſen. Der
Bauernbund lehne die Forderung ſür das Theater ab.
Abg. Kindt (Dnatl.) fordert eine ſtärkere finanzielle Beteiligung
der Stadt Darmſtadt. Der Redner verlangt die Aufführung deutſcher
Klaſſiker, und wenn Intendant Legal erklärt habe, die gegenwärtigen
Schauſpieler kämen ſich beim Spielen der Klaſſiker komiſch vor, ſo müß=
ten
ſie dazu erzogen werden. Es ſei bezeichnend und es gäbe zu denken,
wie die Kommuniſten ſich über die Zerſetzungserſcheinungen auf dem Ge=
biete
des Theaters und überhaupt der Kunſt freuten.
Abg. Dingeldey: Die Frage der Exiſtenz und Pflege des Lan=
destheaters
iſt nicht nur eine Frage der Finanzpolikik. Die Pflege der
Kunſt iſt Sache der Kulturpolitik. Die Beträge, die der Staat für das
Theater aufwendet, ſind produktive Beträge. Die Kunſt ſoll den Geiſt
und die Seele pflegen und ſtärken. Auch rein finanzpolitiſch geſehen, iſt
die Ablehnung des Zuſchuſſes zum Landestheater nicht zu rechtfertigen.
Es handelt ſich bei der Erhaltung des Theaters um eine hoch zu haltende
Tradition von Spitzenleiſtungen an deutſcher Kultur. Gewiß kann an
den Ausgaben für das Theater erheblich geſpart werden. Deshalb hat
die Deutſche Volkspartei vorgeſchlagen, nur in einem Haus zu ſpielen.
Auch die Stadt Darmſtadt hat die Pflicht, mehr als bisher ſich an den
Laſten, die der Thraterbetrieb erfordert, zu beteiligen. Da ein ſtärkerer
Druck auf die Stadt Darmſtadt infolge ihrer wirtſchaftlichen Notlage nicht
möglich iſt, bleibt nichts anderes üübrig, als den Zuſchuß von rund 440 000
Mark zu genehmigen, insbeſondere, da auf dem Gebiete der Pflege der
Muſik und Oper das Darmſtädter Theater ſeinen alten Ruf und ſein
hohes Niveau bewahrt hat und bewahren muß.
Abg. Leuſchner (Soz.) meint, die Stadt Darmſtadt könne höhere
finanzielle Zubußen für das Theater gar nicht tragen. Der Theater=
betrieb
müſſe aufrecht erhalten werden, auch der Betrieb des Kleinen
Hauſes. Der Redner geht dann zu einer Kritik der inneren Verwaltung
über und des Spielplans; er bemangelt u. a. das Engagement einer Reihe
von Künſtlern. Er rühmt Anja und Eſther als beſondere ſchaufpiele=
riſche
Leiſtung. Er polemiſiert gegen verſchiedene Erklärungen und ver=
teidigt
Büchners Dantons Tod, bis er aus dem Hauſe darauf aufmerk=
ſam
gemacht wird, daß niemand im Hauſe das Stück angegriffen habe.
Abg. Dr. Greiner (Komm.) bekämpft die hohen Spielgelder, die
Negiegelder und die hohen Gehälter der Verwaltungsbeamten.
Schluß der Sitzung gegen 1 Uhr.
Die Nachmittagsſitung.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 3 Uhr 30 Minuten.
Abg. Dr. Werner (Dntl.) führte u. a. aus: Gegen die Auffüh=
rung
von Büchners Dantons Tod hätte ſeine Partei nichts einzuwen=
den
. Es wäre ſogar wünſchenswert, wenn Revolutionsſtücke möglichſt
naturaliſtiſch aufgeführt würden; denn dadurch würde das Publikum
bald den Geſchmack an der Revolution verlieren. Redner übt ſchärfſte
Kritik an Anja und Eſther‟. Er erklärt, daß ſeine Partei (außer dem
Abg. Kindt) den Zuſchuß für das Theater ablehnt.
Abg. Dr. Müller (Bbd.) hat ausgerechnet, daß auf den Kopf der
Bevölkerung in Heſſen 35 Pfg. für das Theater erhoben werden und das
in einer Zeit wirtſchaftlicher Not; das ſei nicht zu rechtfertigen. Der
Redner bittet, das Kleine Haus zu ſchließen, und fordert Klaſſiker= Auf=
führungen
.
Finanzminiſter Henrich erklärt, er habe Intendant Legal als
einen ernſten künſtleriſchen Leiter kennen gelernt. Die Regierung habe
volles Vertrauen zu ihm. Die Ablehnung des Zuſchuſſes würde die Be=
ſeitigung
des Theaters bedeuten. Der Miniſter bittet, den Zuſchuß zu
bewilligen.
Miniſterialdirektor Urſtadt ſtimmt im weſentlichen den Ausfüh=
rungen
des Abg. Dingeldey zu. Man möge in der Kritik des Theaters
nicht zu weit gehen.
Damit wird die Ausſprache zu Kap. 7 geſchloſſen.
Kap. 19 (Staatspräſident) ſteht ſodann zur Beratung.
Abg. Scholz (D. Vp.) begründet eine Anfrage der D. Volkspartei
betr. der Beteiligung der Regierung an der Reichsbannertagung in
Mainz. Die Beflaggung der Gebäude beweiſe, daß die Regierung nicht
überparteilich gehandelt habe. Der Berliner Geſandtenpoſten müßte
durch einen Berufsbeamten beſetzt werden. Geſandter von Biegeleb en,
der ſein Amt mit voller Zufriedenheit weiteſter Kreiſe führt, möchte,
wie der Redner die Regierung bittet, ſeinen Poſten weiter bekleiden.
Abg. Dr. Leuchtgens (Bbd.) erläutert ſeine Abbauanträge.
Abg. Hoffmann (Ztr.) bringt Wünſche des beſetzten Gebietes
zur Sprache, die ſich auf das Wohnungsweſen beziehen. Er übt ſcharfe
Kritik an dem Verhalten der Reichsbahn. In ſeinen weiteren Ausfüh=
rungen
bekämpft der Redner die Zentraliſierung der Verwaltung in
Verlin. Auch in Heſſen müſſe man zu ſparen ſuchen. Den zentraliſti=
ſchen
Antrag der Sozialdemokraten lehne ſeine Partei ab. An Hand
von Zahlen weiſt der Redner das Anwachſen der Unkoſten bei der
Steuerverwaltung nach. Heſſen ſolle ſeine Miſſion erfüllen, das Binde=
glied
zwiſchen Nord= und Süddeutſchland zu ſein.
Schluß der Sitzung um 6 Uhr. Nächſte Sitzung: Dienstag vor=
mittags
9 Uhr.

[ ][  ][ ]

Nummer 79

Samstag, den 20. März 1926

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 20. März.
Porzugsrente für bedürftige Anleihegläubiger
Um wiederholten Anfragen zu begegnen, ſei darauf hingeſieſen,
daß die Vorzugsrente nicht durch hieſige Stellen bewilligt und ausgezahlt
wird. Die endgültige Eutſcheidung über die Anträge auf Gewährung der
Vorzugsrente iſt der Reichsſchuldenverwaltung in Berlin vorbehalten.
Dieſe bewilligt die Rente, wenn ſowohl die Frage des 2
eſitzes

Heſſiſch=s Landesthegter. Neuntes Sinfoniekonzert.
Zwei Werke zweier Meiſter im Reiche der Tonkunſt, um deren Bedeutung,
wie ſo oft, bei den Neuern, die Meinungen ſelbſt der Muſiker ſeiner Zeit Muiu biffenſcafiicei Beiein
weit auseinandergingen, bilden die Vortragsfolge des 9. Sinfoniekon=
zerts
. Brahms Bruckner! Lange dauerte es bis man Brahms ver=
ſtand
, die ſpröde, herbe Tonſprache, wie man die Kompoſitionen dieſes
Meiſters lange nannte, wollte gar nicht Eingang zu den Herzen der Mu=
ſikhörer
finden, und heute nennt man Brahms einen Klaſſiker! Gerade
das Violinkonzert zeigt, wie innig die Melodik Brahms iſt, das herrliche Profeſſor Dr. Th. Liſt ſprach Ueberden tieriſchen Stoff=
Adagio iſt eines der ſchönſten aller Violinkonzerte. Und Bruckner! Es wechſel und ſeine Beziehungen zum Pflanzenreich,
brachte, daß die Aufführung einer ſeiner Sinfonien ſtets ein Feſttag wird.
Heute Samstag, nachmittags halb 3 Uhr, wird als achte Vorſtellung
der Samstag=Fremdenmiete im Kleinen Haus Datterich gegeben.

Für bedürftige Anleihegläubiger, die bis jetzt auf Grund der hean=
tragten
Ausloſungsrechte noch keinen Antrag auf Vorzugsrente einge=
reicht
haben, empfiehlt es ſich, dieſes unbedingt vor Ablauf des
Monats März zu tun. Am 31. März d. Js. tritt die Uebergangs=
beſtimmung
außer Kraft, nach der die Rente von dem auf die Antrag=
ſtkellung
folgenden Monat bzw. vom 1. Januar d. Js. ab geivährt wird.
Ab 1. April d. Js. gilt die Vorſchrift des Anleiheablöſungsgeſetzes, wo=
nach
die Rente vom Beginn des Kalendermonats au läuft, in dem ſie
erkannt wird. Wird der Vorzugsrentenantrag erſt nach dem 31. März
d. Js. eingeteicht, ſo verliert der Anleihegläubiger die Rente noch für
mehrere Monate. Anträge auf Gewährung der Vorzugsrente ſind bei
dem Städtiſchen Wohlfahrts= und Jugendamt, Zimmer 54, zu ſtellen.
Daſelbſt werden die erforderlichen Vordrucke unentgeltlich abgegeben und
auckh jede weitere Auskunft erteilt. Sprechſtunden vormittags von 8 bis
12 Uhr.
Aumeldung der Markanleihen des Reichs und der Länder.
Nach der Verordnung des Reichsminiſters der Finanzen iſt die
Friſt für die Anmeldung der Markanleihen des Reichs ( einſchließ=
lich
der zu ſolchen erklärten Staatsanleihen) zum Umtauſch in
Auleiheablöſungsſchuld, ſowie die Friſt für die Beantragung
von Ausloſungsrechten bis 31. März d. J. verlängert. Mit
einer weiteren Verlängerung dieſer Friſt iſt nicht zu rechnen.
Die Anmeldung kommt für jeden Inhaber ſolcher Anleihen in
Frage, der dieſe vor dem 1. Juli 1920 (Altbeſitz) erworben oder
ſeit dieſer Zeit durch Erbgang von einem Altbeſitzer empfangen
und ſeitdem ununterbrochen behalten hat. Die Eigentümer der
nicht bis zum genannten Termin angemeldeten Papiere gehen
der Vorteile des Altbeſitzes verluſtig, ſomit des Ausloſungs=
rechtes
und des Rechts auf Vorzugsrente im Falle der Bedürſ=
tigkeit
. Die Anmeldung hat unter Benutzung der vorgeſchrie=
beuen
Vordrucke und unter Beifügung der Altbeſitznachweiſe bei
einer Bank oder öffentlichen Sparkaſſe zu geſchehen.
Leſeabende der Stadtbſicherei. Mittwoch, den 24. März, um
8 Uhr abends: Nikolai Ließkow, Der Gaukler Pamphalon, Erzählung.
Freitag, den 26. März, abends 8 Uhr: Leſekreis Rußland.
Im Schloßmuſeum finden täglich (außer Samstag) Führun=
gen
vormittags um 11 Uhr und halb 12 Uhr ſtatt.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Unſere Jungmann=
ſchaft
führt heute Samstag, den 20., und am V. März, abends 8 Uhr,
im Ludwig=Georgs=Gymnaſium. Karlſtraße 2, das Heldenſpiel Gudrun
auf. Wir empfehlen unſeren Mitgliedern den Beſuch beider Veranſtal=
tungen
. (S. Anzeige.
Ueber Zoll=, Steuer= und Wixtſchaftsfragen ſprach am Freitag
aßend bei Sitte in einer Verſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt des
Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes
Herr Georg Broſt=Berlin, Vorſitzender des Geſamtverbandes der deut=
ſchen
Angeſtellten=Geverkſchaften. Die Hauptgedanken des Referates
waren etwa folgende: Darüber, daß wir eine Steuerpolitik getrieben
haben, die die Wiutſchaft zum Erliegen bringe, ſind ſich alle Kreife einig.
Was die Stellung der Arbeitnehmer in den Wirtſchaftsnöten der Zeit an=
belangt
, ſo vertreten tveireſte Unternehmerkreiſe die Auffaſſung, daß die
Arbeitnehmer au
ſchlechten wirtſchaftlichen Lage zum großen Teile
ſelbſt ſchuib ſind. Wir ſehen hierfür andere Urſachen, die wir nicht ab=
enden
konuten. Wir unterſtützen die Forderungen der deutſchen Wirt=
fchnſt
auf größere Freiheit im Wirtſchaftsleben, aber dieſe Freiheit muß
dort eine Greuze haben, wo das berechtigte Intereſſe des arbeitenden
Menſchen ſteht. Wir glauben nicht, daß das Unternehmertum billiger
Produzieren kanu, wenn die Löhne herabgeſetzt und die Soziallaſten ge=
mladert
werden. Ueber das Syſtem der ſozialen Fürſorge kann man
ſtreiten, aber das Verlaugen, daß die Wirtſchaft aus ihrem Rohertrag
einen Teil abkürzt, um das Los der Arbeitnehmer zu verbeſſern, iſt
ſtaatspolitiſche Verprlichtung, keine Laft. Die Lohnhöhe iſt nicht maß=
gehend
für die Wettbeiverbsfähigkeit auf dem Weltmarkte. England und
Jordamerika können uns trotz erheblich höheren Löhnen noch unterbie=
ten
. Die Steuerpolitik der Jahre 1824 und 1925, die zur Theſaurierung
führte, dürſte ſich nur ein reicher Staat geſtatten. Wir billigen die Po=
litik
des neuen Fiuanzminiſters, halten aber das Reichsarbeitsminiſte=
rium
für das am wenigſten geeignete Objekt, um hier mit dem Sparen
auzufangen. Man ſchafft keinen Gemeinſchaftsgeiſt, wenn man alle Schuld
auf die eine Gruppe ſchiebt, die Urſachen der Wirtſchaftsnot gur in zu
geringer Arbeitszeit und =luſt, in hohen Löhnen und Soziallaſten ſieht,
dabei ganz vergißt, daß wir einen folchen Krieg mit allen ſeinen Folgen
verloren haben und in einer Welt der Ueber=Induſtrialiſierung leben,
Dazu komrmt, daß Eugland z. B. ſeine Kohleninduſtrie ſo ſubventioniert,
daß engliſche Kohle in Eſſen billiger iſt wie Ruhrkohle, daß wir unſeren
beſten Vorkriegskunden, Rußland, größtenteils verloren haben und daß
Frankreich, Belgien und Italien Dank ihrer Valuten billig exportieren
können. 1914 hatten ir 600 Kariellabmachungen, Ende 1925 etwa 3500.
Unbeſtrittener Zweck der Kartelle iſt, monopoliſtiſch zu wirten. Hierin iſt
kine der Haupturſachen des überſpannten Preisſtandards zu erblicken.
Und die Ueberſetzung mit Firmen! Statt wie früher Großer Umſatz,
tleiner Nutzen, ſoll jetzt Dank der ſinnloſen Ueberſteigerung des Vertei=
lungsprozeſſes
am einzelnen Stick möglichſt viel verdient werden. Unſere
Zollpolitik darf nicht ſo weit gehen, daß der techniſche Wille der Wirt=
ſchaft
hinter Zollmauern erſtarrt. Eine Auswanderungspolitik großen
Stiles können wir nicht treiben; vielleicht iſt die Frage des Bevölkerungs=
überſchuſſes
gelöſt, wenn es im Laufe der nächſten Generationen gelingen
ſollte, noch einmal, wie vor 150 Jahren in Preußen, ein paar hundert=
tauſend
Bauernfamilien anzuſiedeln. Hier fehlt es leider noch am ernſten
Villen und ernſtem Ziel. Bloße Exportpolitik kann uns nicht retten.
Auch hier als Bremſe und Hebel zu gleicher Zeit zu wirken, iſt unſere
Aufgabe als Arbeitnehmer. Der zweite Vorſitzende der Ortsgruppe
faßte den Beifall der Anweſenden noch einmal in herzliche Dankesworte
zuſammen. Es folgte eine rege Ausſprache, die ſich mit modernen ſozi=
H. W. W.
alen Problemen befaßte.
Angehörige des ehemaligen Feldartillerie=Regts. Nr. 111 hatten
ihren 2. Zuſammenkunftsabend nach dem Krieg. Es wurde beſchloſſen,
weiterhin jeden zweiten Freitag im Monat zuſammen zu ſein, das
nächſte Mal, alſo am 9. April, wiederum, im Reſt. Perkeo, abends 8
Uhr. Von der Gründung eines beſonderen Vereins wurde Abſtand ge=
nommen
und die Anlehnung an den beſtehenden Regimentsverein des Kleinen Haus des Landestheaters ſtattfindenden 1. Vortrag von Dr.
Artilleriekorps für zweckmäßig erachtet. Die Mitteilungen werden des= Johannes Müller. Karten ſind in letzter Stunde noch bei den bekannten
halb auch in den Veröffentichungen dieſes Regiuents erſcheinen, während / Verkaufsſtellen und am Sonntag während der Kaſſenſtunden an der Kaſſe
weiterhin die Aufforderungen zu den jeweiligen Treffabenden dirett des Kleinen Hauſes zu haben.
an alle bekannten Adreſſen der Regimentskameraden ergehen. Zur gro=
ßen
Freude der Darmſtädter 111er waren auch Regimentsangehörige Wwe,, wohnhaft Hügelſtraße 63, in voller Geſundheit ihren 80. Ge=
aus
der weiteren Umgebung und aus Frankfurt erſchienen und außer= burtstag.
ordentlich freute es die von der 1. Batterie ihren alten ehemaligen Bat=
teriechef
, Oberſtltn. Lenné, unter ſich zu ſehen. Die 1. Batterie und ihr erſte Vierteljahresverſammlung ab. Die zahlreich erſchienenen Blinden
Chef entſtammte ja bekanntlich dem Regiment 25, während die 2. wurden erfreut durch gefangliche Darbietungen der Vereinigung Darm=
Batterie aus dem Regiment 61 gebildet wurde, welchem Regt. auch der ſtädter Soliſtinnen unter Leitung des Herrn Bernd Zeh. der Damen
Kommandeur des Regts. 111, der leider inzwiſchen verſtorbene Oberſt Frau Sternfeld und Frau Horn, ſowie des Herrn Hermann. Außerdem
Moeller angehörte. Man gedachte lebhaft des alten Regts.=Chefs, der hat Herr Fichtmüller vom Heſſiſchen Landestheater=Orcheſter durch einige
ohne das Regiment und das Regiment ohne ihn gar nicht denkbar war. Xylophonvorträge ſehr zur Unterhaltung der Blinden beigetragen. Des=
Denn er hielt ſehr viel von ſeinem Regiment, obwohl es kein traditions= gleichen Herr Lotz durch Vortvag von Darmſtädter Dialektdichtungen.
geſättigtes der alten Armee war und das Regiment hat ſich unter ſeiner
Führung ſeinen guten Ruf als Frontregiment erworben, ſodaß von der reich oder Elſaß=Lothringen betragen immer noch 21 Mark.
höheren Leitung bei ſchwierigen Lagen ſtets mit den Leiſtungen des Re=
Zments Oem auch gute alte breußiſche Vatterien angehörten) gerechnet Beratungen der Geſetzeskommiſſon des Sparerbundes fertiggeſtellt und
werden konute. Wenn wir nicht gewußt hätten, daß Ihr 11ler hinter, erſcheinen nun im Drucke. Vor allem wurde auch den Wünſchen der mit
us ſteht, wären wir auch längſt wie die Nachbarregimenter in die rück= dem Sparerbund in Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſenen Verbände,
wärtigen Stellungen gegangen, ſo haben wir immer noch unſere jetzt
vorſpringende Ecke gehalten. Dieſe in den Verzweiflungstagen der insbeſondere der Rentner, Kriegsbeſchädigten und Mieter, weitgehend
Sommeſchlacht gemachte Bemerkung eines Infanteriſten vom vor uns ein= Nechnung getragen.
geſetzten Infanterie=Rgt, gilt immer mehr wie audere offizielle Aner=
kennungen
, wie Orden und Erwähnungen. Das Regiment hatte übrigens iſt der Zoologiſche Garten und das Aquarinm während des ganzen Tags
ſeit ſeiner Gründung im März 1915 bis zur Auflöſung unſerer alten zu halben Eintrittspreiſen zugänglich. Nachmittags 4 Uhr und abends
Armee nur 2 Kommandeure, genannten Oberſt Moeller und ſpäter 8 Uhr finden Konzerte ſtatt.
Oberſtltn, Kerſten, der von einem preußiſchen Regiment kam. Der
Abend betlief wiederum ſehr anregend, zumal einige Naneraden biele HENNV PORTER Neder i Damstadt. De gestige
Photos von den Erlebniſſen in Oſten und Weſten mitgebracht hatten, Oraufführung des neuen Porten-Grosstilms: Rosen aus dem
die algemeines Intereſſe erregten. Spät trennte man ſich mit dem
Wunſche, das nächſte Mal noch mehr neue alte Bekannte wiederzuſehen.

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3
GESCHMACKNOLLE TEPPICH

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ME TAPETE

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DIES FINDEN SIE ALLES IM

TAPETENNAUS W. EHRNARDT
Am WEISSEN TURM
4172sm

Konzert des Pofauneuchors der Martinsgemeinde. Eine Feier=
ſtunde
ſeltener Art war die kirchenmuſikaliſche Abendfeier (Poſaunenchor=
Konzert) in der Martinskirche, veranſtaltet vom Poſaunenchorder
Martinsgemeinde. Unter der temperamentvollen Leitung Ed.
Breitrücks wurde das Konzert eröffnet mit dem Choral Lobe den Her=
ren
im Bachſchen atz und geſchloſſen mit dem Gebet für das Vater=
land
bearbeitet von Kuhlo. In bunter Reihenfolge wechſelten Motetten
von Händel, Löwe, Schumann und Mendelsſohn ab, meiſterhaft vorge=
tragen
von dem noch ſo jungen Chor. Obwohl gerade die Martins=
gemeinde
in den letzten Jahren durch wirklich gute Poſaunenchormuſit
direkt verwöhnt war, horchten doch die Konzertbeſucher erſtaunt auf,
denn was hier geboten wurde, ſowohl im Hinblick auf die Leiſtungen der
z. T. noch recht jugendlichen Bläſer, als auch die volle Klangwirkung,
infolge der vorzüglichen Inſtrumentenbeſetzung, ging weit über den
Durchſchitt hinaus. Man darf die Martinsgemeinde erneut beglück=
wünſchen
zu ihrem Poſaunenchor und deſſen Dirigenten, Herrn Breit=
rück
, der in unerwüidlicher Arbeit in knapp einem Jahr derartige Lei=
ſtungen
erzielte.
X Turngemeinde Darmſtadt 1846. Unſere nächſte Wanderung
findet am Sonntag, den 21. März, ſtatt. Wir treffen uns um 7.45 Uhr
am Hauptbahnhof und fahren 7 Uhr 58 Min, mit der Bahn bis Zwin=
genberg
. Von hier aus beſteigen wir den Melibokus und machen dort
eine kleine Raſt. Dann ſetzen wir unſeren Weg durch den oberen Teil
des Balkhäuſer Tales fort nach Frankenhauſen, wo wir im Vereinslokal
des dortigen Turnvereins, bei Gaſtwirt Krämer, unſere Mittagraſt hal=
ten
. Von Frankenhauſen führt uns der Weg durch Ober=Ramſtadt, an
der Ludwigseiche vorbei, auf dem Schnampelweg nach Darmſtadt. Die
Die Führung hat ein bekannter Turner und bewährter Wanderführer
übernommen. Wir laden unſere Mitglieder zu zahlreicher Beteiligung
herzlichſt ein. Liederbücher nicht vergeſſen.

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Vortrag Johannes Müller. Wir, verweiſen nochmals auf den
morgen Sonntag, den 21. März, vormittags 11.30 Uhr, im
Hohes Alter. Am 21. März begeht Frau Eliſabethe Alles
Der Blindenbeſchäftigungsverein e. V., Karlſtraße 21, hielt ſeine
Viſumgebühren. Die Koſten des franzöſiſchen Viſums nach Frank=
Aufwertung. Die Geſetzentwürfe des Sparerbundes wurden in
Billiger Sonntag im Frankfurter Zoo. Am Sonntag, 21. März,
Säiden erzielte ungeteilten Beifail.
(*7813

zu Darmſtadt.
332. Sitzung am 9. März 1926.
iſt ein Denkmal, das ſich unſer leider ſo früh verſtorbener Mich, Balling / Die tieriſchen Organismen ſind in ihrer Nahrung auf die Pflanzen an=
hier
in Darmſtadt ſelbſt errichtete, daß er uns dieſen Meiſter ſo nahe gewieſen. Alle organiſchen Nahrungsſtoffe, nämlich Kohlehydrate, Fette
und Eiweißkörper, ſtammen aus der grünen Pflanze; ſie allein iſt im=
ſtande
, die Sonnenenergie umzuſetzen und als chemiſche Energie in den
Kohlehydraten zu ſpeichern, aus denen dann Fette und durch Aufnahme
von ſalpeterſauren Salzen aus dem Boden Eiweiß aufgebaut wevden.
Judem Kohlehydrate, Fette und Eiweiß durch Sauerſtoffaufnahme im
Körper verbrennen, wird lebendige Energie oder Spannkraft frei, die
entweder in äußerer Arbeit, Wärme oder anderer Form zum Ausdruck
kommt. Dadurch, daß der Nährſtoff verbrennt, verliert er an Spann=
kraft
. Kennt man die Spannkraft eines Nährſtoffes und ſeines Stoff=
wechſelendproduktes
, ſo hat man in der Differenz einen Ausdruck für die
lebendige Kraft, die der Organismus aus jener Subſtanz ſich nutzbar
machen kann. Der durchſchnittliche phyſiologiſche Nutzeffekt iſt für 1 Gr.
Fett 9,3, für je 1 Gr. Eiweiß und Kohlehydrat 4,1 Kalorien. Die Ver=
dauung
im tieriſchen Körper wird bewertſtelligt durch Fermente oder
Enzyme, das ſind im lebenden Organismus gebildete Subſtanzen, die
eine ausgeſprochene, bis ins kleinſte gehende ſpezifiſche Wirkungsfähigkeit
beſitzen. Sie ſind die Regulatoren der ſich innerhalb der 2illen oder im
Darm der Orgauismen abſpielenden Prozeſſe. Ein Kohlehydrat, die
Zelluloſe, kann nur von wenigen Tieren (einigen Würmern, Schnecken,
Krebſen und Karpfenfiſchen) verdaut werden Eine große Anzahl von
Tieren (Einzeller, Schwämme, Neſſeltiere, Plattwürmer, Moostierchen)
beherbergt in ihrem Innern einzellige Pflanzen, Zoochlorellen oder Zoo=
xanthellen
; dieſes Zuſammenlebeu wird Symbioſe genannt. Die pflanz=
lichen
Gäſte geben ihren Wirten Sauerſtoff, Kohlehydrate und Eiweiß
ab, die Wirte liefern Kohlenſäure und ſtickſtoffhaltige Nährſtoffe. Wie
experimentell feſtgeſtellt, beſitzen die algenführenden Tiere eine erhöhte
Lebenskraft, Vitalität, gegenüber ihren algenfreien Verwandten. Dieſes
Zuſammenleben iſt bei manchen Würmern ſo innig geworden, daß ſie
zugrunde gehen, wenn während der Entwicklung die Aufnahme von Algen
unterbleibt. Bei vielen Tieren werden ſchon die Eier mit Algen infiziert,
andere nehmen ſie ſpäter durch den Mund auf. Auch die Inſekten
können keine Zelluloſe verdauen. Um ihre Ernährungsmöglichkeit zu er=
weitern
, legen einige Pilzgärten an. Die tropiſchen Blattſchneiderameiſen
(Atta) züchten Pilze auf dem zerkauten und wieder durch den Mund aus=
geſpieenen
Blätterbrei, und die weißen Ameiſen, die Termiten, auf dem
mehrmals den Darm ganz durchlaufenen Holzbrei. Die Pilze löſen die
Zelluloſe und erzeugen eiweißreiche Schläuche, die den Inſekten als
Nahrung dienen. Auch unſere Borkenkäfer züchten in ihren Fraß=
gängen
Pilze, von denen ſie ſich ernähren. Alle dieſe Symbioſen haben
das gleiche Ergebnis, das Tier erweitert ſeine Ernährungsmöglichkeit,
indem es die Fähigkeit der Pilze, aus ihm unverdaulichen Zelluloſeſub=
ſtanzen
Eiweiß aufzubauen, ſich zugute kommen läßt. Hieran ſchließen
ſich zahlreiche Fälle an, bei denen im Darm des Wirtes ſtändig zahlreiche
Mikroorganismen vorkommen und dem Wirte in irgend einer Weiſe nütz=
lich
ſind. Bei den pflanzenfreſſenden Säugetieren wird die Zelluloſe
durch im Darmkanal lebende Bakterien und Schimmelpilze verarbeitet und
in Traubenzucker verwandelt. Bei den blutſaugenden Stechmücken kommen
im Vorderdarm ſtets Pilze vor, die Kohlenſäure und ein Enzym abſcheiden.
Bei dem Mückenſtich gelangen Gas, Enzym und Speichel in die Wunde, die
Kohlenſäure lähmt die Blutplättchen und verhindert dadurch die Blutgerin=
nung
, das Enzym reizt die Haut und ſteigert den Blutdruck nach der
Wunde hin und erzeugt Quaddelbildung gebſt Schmerz. Schließlich gibt
es Wirte, die ihren pflanzlichen Gäſten ihre Darmzellen oder beſondere
Organe zur Verfügung ſtellen. Bei vielen holzfreſſenden Käfern
(Anobinm pertinax, Totenuhr u. a.) treten in Ausſtülpungen des Mittel=
darms
eigene, mit Pilzen angefüllte Zellen, Mrcetocrten, auf, deren
Fermente Zelluloſe verarbeiten können. Es iſt Sorge getragen, daß die
eben die Eihzille verlaſſenden Käferlarven ſich ſofort wieder mit Pilz=
ſporen
infizieren, ſo daß bereits nach 24 Stunden nach dem Ausſchlüpfen
in den Darmzellen Pilze angetroffen werden. Die Küchenſchaben und
ihre Verwandten, unſere und tropiſche Ameiſen enthalten entweder im
Darm oder im Fettgewebe zahlreiche Zellen, angefüllt mit Pilzen oder
Vakterien. Die Pflanzenſäfte ſaugenden Inſekten (Blattläuſe, Reblaus
u. a.) beherbergen in beſonderen Organen Bakterien (4xotobgcter), die
befähigt ſind, Luftſtickſtoff aufzunehmen und daraus Eiweiß zu bilden,
das den Wirten, die ſich faſt ausſchließlich von Kohlehydraten ernähren,
zugute kommt. Inſekten, die ſich von im allgemeinen für den tieriſchen.
Organismus unverdaulichen Stoffen ernähren, wie Wachs, Horn, Haare,
Federn, Chitin, Staub u. a. vermögen es nur mit Hilfe von Fermenten
pflanzlicher Gäſte, die ſie beim Freſſen ſolcher Subſtanzen, ohne es zu
wollen, in ihren Darmkanal aufnehmen. Tatſächlich ſind alle dieſe Jw=
ſekten
mit Pilzen und Bakterien überſchwemmt. Ferner iſt noch er=
wvieſen
, daß das Leuchten auf der Anweſenheit von Bakterien beruht=
bei
den Leuchtkäfern (Lampprinen), Feuerwalzen, einigen Tinkenfiſchen,
Kammquallen und einigen Fiſchen.
Sodann ſprach Kuſtos Dr. Albert Schwan: Ueber das maſ=
ſenhafte
Auftreten der Hausmilbe im Odenwald und des
Meſſingkäfers in Büdingen. Die Hausmilbe, etwa 0,5 Milli=
meter
groß, weißlich, mit acht Beinen, iſt für das Auge gerade noch er=
kennbar
und iſt eigentlich überall und ſtändig zu finden ( B. in der
Blüten= und Stielgrube von Winterobſt, in Hummelbauten, Mäuſeneſtern,
alten Büchern uſw.); jedoch kommt es glücklicherweiſe nur ſelten zu einer
Maſſenvermehrung. Dann aber iſt man dieſem Ungeziefer gegenüber faſt
machtlos, da innerhalb kürzeſter Zeit Polſtermöbel, an deren Polſter=
material
(fettiges Roßhaar, Pflanzenfaſern) die Milben ſchmarotzen, wie
mit einem dichten weißen Schimmel überzogen werden; beſonders auch
an Süßigkeiten (Dörrobſt) gehen ſie gern. Das Schulhaus in Asbach im
Odenwald war innerhalb etwa acht Tagen in ſämtlichen Zimmern und
Kammern vom Keller bis unter das Dach, von unzähligen Milben ver=
ſeucht
, nachdem dieſe ſehr wahrſcheinlich in einem kleinen, ein wenig
dumpfigen Raum des erſten Stockwerks ſich etwas ſtärker als normal
vermehrt hatten, dann aber plötzlich, lawinenartig, aus uns unbekannten
Gründen zur Maſſenvermehrung ſchritten und nun in allen Stockwerken,
Näumen und Schränken mit unheimlicher Geſchwindigkeit auftraten. Der
Körper der Hausmilbe iſt mit vielen feinen Haaren und Borſten ver=
ſehen
; dadurch bleibt ſie leicht an Kleidern, Hunden, Katzen, Mäuſen,
Fliegen uſw. hängen und wird durch dieſe Transportmittel leicht weiter
verſchleppt. Durch Vergaſung des ganzen Gebäudes mit Blauſäure
wurde dieſe Milbenplage beendigt.
Der Meſſingkäfer, ein 45 Millimeter langes, meſſinggelb=
behaartes
und etwas ſpinnenartiges Tierchen, iſt erſt vor etwa 70 Jahren
eingeſchleppt und hat jetzt eine allgemeine Verbreitung erlangt; beſonders
in alten Häuſern, an wenig zugänglichen Stellen, fühlt er ſich wohl und
kann, wenn er ſich ungeſtört entwickeln kann, zu einer ſchwer zu beſeiti=
geuden
Plage werden. Die Nahrung ſeiner engerlingartigen Larve be=
ſteht
entweder aus ſtärkehaltigen Stoffen (Getreide, Grieß, Haferflocken,
Kakao), ferner allerhand Samen und Drogen, dann aber auch aus Müll
und Abfällen, wie ſie ſich unter den Dielen finden und hinter Lamperien
anſammeln, oder aber auch aus morſchem Holz von Balken und Dielen.
Die fertigen Käfer werden beſonders dadurch ſchädlich, daß ſie in Stoffe
aller Art Löcher freſſen, und zwar befallen ſie ſowohl wollene Sachen
wie Anzüge, Teppiche und Decken, Bezüge von Polſtermöbeln, als auch
Geiuebe von Baumwolle, Leinen, Seide und Kunſtſeide.
Merkwürdigerweiſe kam es gerade im Jahre 1925 an verſchiedenen
Orten, beſonders in alten Schlöſſern und Müühlen, zu einer Maſſenver=
mehrung
. Auch im Schloß zu Büdingen iſt dieſer Schädling recht ſtark
in Vermehrung und hat ſchon manchen Schaden angerichtet, wenn auch
die Zeitungs= und ſonſtigen Berichte über das Ausmaß der Plage mei=
ſtens
ſehr übertrieben ſind. Im alten Kreisamtsgebäude hat ſich der
Meſſingkäfer ebenfalls eingeniſtet, doch kann hier von einer Maſſenver=
mehrung
vorläufig keine Rede ſein. Das Gebäude ſoll in Kürze mit
Blauſäure vergaſt werden. Von einem ſtärk ren Befall anderer Geväude
oder Häuſer in Büdingen iſt bis jetzt nichts bekannt geworden.
Einige Lichtbilder und Präparate ergänzten das über den Körperbau
der beiden Schädlinge Geſagte.

Tageskalender für Samstag, den 20. März 1926.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10
Uhr, K 12 (Bühnen=Volksbund):
eu. Glückspilz. Kleines
Haus, Samstags=Fremdenmite, 8. Vorſtellung, Anfang 2½ Uhr,
Ende 5½ Uhr: Datterich; abends 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr, Zu=
Orpheum, abends 8 Uhr:
ſatzmiete KI (11): Figaros Hochzei
Varieté
Schleſier=Verein, Darmſtadt abends 8 Uhr,
Fürſtenſaal, Grafenſtraße: Abſtimmungs=Gedenkfeier. Sterbe=
kaſſe
=Verein Ruhe abends 8 Uhr, in der Stadt Koburg,
Waldſtraße 2: 46. Hauptverſammlung. Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſtlichtſpiele
Verſteigerungskalender für Montag, den 22. März 1926.
Stammholzverſteigerung vorm. 9 Uhr, aus dem Pfung=
ſtädter
Gemeindewald (Zuſammentunft an der Griesheimer Brücke).
Nutz= und Brennholzverſteigerung, vorm. 9 Uhr, im
Schellhaasſchen Gaſthaus zu Lichtenberg.

[ ][  ][ ]

Geite 6

Samsfag, den 20. März 1926

Nummer 79

Mutter und Kind‟

Für den letzten Vortragsabend war die Wiederholung des von
Herrn Dr. med. Sachs bereits zu Beginn der Ausſtellung gehaltenen
Vortrags Das nervöſe Kind angekündigt. Welche Bedeutung
gerade dieſes Thema heute für unſere Zeit hat, zeigte ſich in ſehr dra=
ſtiger
Weiſe in dem Zuſtrom von Hörern. Schon bereits eine Stunde vor
Beginn warteten Einlaßbegehrende in den Vorräumen, die ſich bis kurz
vor der Oeffnung des Vortragsſaales mit dichtgedrängten Menſchen=
maſſen
füllten. So kam es, daß nicht alle, die den Vortrag beſuchen
wollten, Platz fanden. Um jedoch Enttäuſchungen zu vermeiden, erſuchte
die Ausſtellungsleitung, den Redner für eine alsbaldige Wiederholung
ſeines Vortrags zu gewinnen. In liebenswürdiger Weiſe fand ſich auch
Herr Dr. Sachs alsbald hierzu bereit und hatte die Freude, bei der
Wiederholung eine gleich mächtige Hörerſchar um ſich verſammelt zu
ſehen, die aufmerkſam ſeinen gehaltvollen und intereſſanten Ausfüh=
rungen
folgte und zum Schluß nicht mit Beifall geizte. Herr Beigeord=
neter
Delp, der die beiden Vorträge eröffnete, ſtattete dem unermüd=
lichen
Redner herzl. Dank ab.

Fahrplanänderungen. In Frankreich, Belgien und England wird
in der Nacht vom 17. zum 18. April d. Js., anſtatt vom 27. zum 28.
März (wie urſprünglich vorgeſehen), die Sommerzeit (W.E. S.Z.) einge=
führt
. Aus dieſem Grund verkehrt der Schnellzug D 131 (Paris) Saar=
brücken
Ludwigshafen-WormsMainzFrankfurt (Main) ab Saar=
brücken
4.05 Uhr nachm., Ludwigshafen ab 7.06, Worms ab 7.32, Mainz
an 8.16, ab 8.26, Frankfurt an 9 Uhr 4 Min, abends, in ſeinem jetzigen
Fahrplan, entgegen den Angaben im Fahrplan noch bis einſchl. 17. April
ds. Js. Ab 18. April tritt alsdann erſt der Fahrplan in der Frühlage,
Saarbrücken ab 2.25 Uhr nachm., Ludwigshafen ab 5.25, Worms ab 5.54,
Mainz an 6.38, ab 6.48, Frankfurt an 7 Uhr 28 Min. abends in Kraft.
Die gleiche Maßnahme trifft auch für Perſonenzug 523, jetzt Worms ab
7.08 Uhr, Mainz an 8.42 abends zu. Fahrplan des Zuges 523 ab 18. 4.
Worms ab 7.12 Uhr, Mainz an 8 Uhr 39 Min. abends.
Nächſte Dampfer=Expeditionen des Norddeutſch n Lloyd Bremen.
1. BremenNew York: München (Kapt. Wittſtein) 16. März (ab
Bremerhaven), Yorck (Kapt. Miltzlaff) 24. März, George Waſhington
24. März, Bremen (Kapt. R. Wurpts) 6. April, America 7. April,
Columbus (Kapt. Johnſen) 8. April. 2. Bremen- Phila=
delphia
-Baltimore-Norfolk (ab Bremen): Holſtein (Kpt.
F. Buhr) 27. März, Göttingen (Kpt. Hurtzig) 17. April. 3. Bre=
men
-Kuba (ab Bremen): Ingram 10. April, Hornfels 10. Mai.
4. BremenBraſilien (ab Bremen): Erfurt (Kavt. Arndt)
3. April, Vegeſack (Kpt. Schmidt) 12. April, Nienburg (Kpt. Has=
hagen
) 24. April. 5. Bremen La Plata (ab Bremerhaven):
Köln (Kapt. H. v. Thülen) 27. März, Sierra Morena (Kapt. G.
Nauer) 17. April, Madrid (Kapt. Block) 24. April. 6. Bremen
Oſtaſien (ab Bremen): Rheinland 18. März, City of Naples am
20. März, Koblenz (Kapt. Reher) 27. März, Agapenor 3. April,
Pfalz (Kapt. C. Pritzel) 8. April, Preußen 10. April. 7. Bre=
men
Auſtralien (ab Bremen): Elmshorn 22. März, Elberfeld

(Kapt. Bolte) 1. April, 17. April.

Kunſtnotizen.

Uſeber Werke, Künſiler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Crwähnu
geſchſeht. behält ſich die Redaktion ibr Arteil vor.

* Reſidenz=Theater: Die geſtrige Uraufführung des Henny
Porten Films Roſen aus dem Süden erzielte den vorauszu=
ſehenden
Erfolg. Henny Porten iſt und bleibt vorerſt der Liebling des
Kinopublikums. Henny als Frau Dr. Eva Maxon, Beſitzerin einer Par=
fümeriefabrik
, hat ein Silveſterabenteuer in einer Alphütte. Dr. Adam
(der Er dieſer Nacht) nimmt als Arbeiter in der Fabrik Stellung,
arbeitet ſich in einer Rekordkarriere raſch zum Aſſiſtenten des Chefs,
empor, erweiſt ſich auf einer Geſchäftsrciſe nach Paris als ebenſo ge=
ſchäftstüchtig
wie immun gegen weibliche Verführungskünſte und erhält
am Ende die Hand der Geliebten zuſammen mit der Ueberraſchung, daß
ein kräftig ſtrampelnder Erdenkrger jener Hüttennacht ſeine Exiſtenz
verdankt.

Aus Heſſen.

Starkenburg.

Arheilgen, 19. März. Nähſchule. Die Nähſchule des hieſigen
ebangeliſchen Frauenvereins wird mit Schluß dieſes Winterhalbjahres

im Gemeindehauſe eine öffentliche Ausſtellung der gefertigten Arbeiten
veranſtalten. Hierbei wird jedermann Gelegenheit geboten ſein, ſich da=
von
zu überzeugen, was in dieſem Winter gearbeitet und geleiſtet wurbe.
Für das Sommerhalbjahr werden jetzt ſchon Anmeldungen zum Beſuche
der Kurſe durch die Handarbeitslehrerin Fräulein Seeſemann entgegen=
genommen
. An dem näihſren Sonntag durch d.n Geſangverein
Sängerluſt veranſtalteten Liedertage im Gaſthaufe Zum weißen

Herr Dr. Sachs führte ungefähr das Folgende aus:
Das, was der Laie ſchlechthin Nervoſität nennt, iſt ein Sammelbe=
griff
, den der Arzt in Einzelbilder zu zerlegen hat. Gemeinſam iſt allen
dieſen nervöſen Störungen, daß es ſich nicht um organiſch bedingte
Krankheiten dabei handelt und daß ein innerer, konſtitutioneller, ererbter
Faktor eine Rolle ſpielt. Die nervöſen Erſcheinungen laſſen ſich in zwei
große Gruppen einteilen. Die erſte umfaßt die Erkrankungen, die ſich
ohne Mitbeteiligung der Pſyche ausſchließlich auf dem Gebiet der äuße=
ren
, peripheren Nerven abwickeln, und die wir als Neuropathie oder
Neuraſthenie bezeichnen. In die zweite Gruppen reihen wir die ner=
vöſen
Störungen ein, bei denen die pſychiſche Komponente im Vorder=
grund
ſteht. Es ſind die ſogenannten Pſychopathien und die Hyſterie.
Unter Neuropathie verſteht man eine angeborene abnorme Bereit=
ſchaft
des Nervenſyſtems, auf Anläſſe, die ein normales Nervenſyſtem
nicht ſtörend beeinfluſſen, in ungewöhnlicher Weiſe zu antworten. Be=
ſondere
Eigenheiten des neuropathiſchen Nervenſyſtems ſind ſeine ge=
ſteigerte
Reizbarkeit und Ermüdbarkeit, die Neigung zum Feſthalten und
zur Wiederholung der Symptome. An Hand von Beiſpielen werden nurt
dieſe nervöſen Erſcheinungen beim Säugling, Kleinkinde und Schul=
kinde
beſprochen.
Der Grundzug der Pſychopathie iſt das unharmoniſche der ſeeliſchen
Perſönlichkeit, das Mißverhältnis zwiſchen Trieben und Gefühlen auf
der einen, Verſtand und Willen auf der anderen Seite. Unter beſonderer
Berüickſichtigung des Trieblebens kann man einen aktiven und einen
paſſiven Typ des pſychovathiſchen Kindes aufſtellen. An Beiſpielen wird
das erläutert. (Egoif n, Freſſer, Sammelwütige, Diebe, Ausreißer
uſw. Energieloſe, Träumer, Phantaſten, Lügner uſw.) Auch das Gefühls=
leben
kann verändert ſein, ; B. können ſtarke Stimmungsſchwankungen,
Angſtgefühle, hypochondriſche Selbſtbeobachtungen u. a. m. vorliegen.
Als auslöſende Faktoren der krankhaften Symptone auf dem Boden
der pſychopathiſchen Konſtituion kommen in Frage Milieuſchäden, Er=
ziehungsfehler
, Schulleben, Pubertät uſw. Befondere Erwähnung findet
das einzige Kind.
Unter Hyſterie verſteht man das Hereinwirken pſychiſcher Inſtanzen
auf körperliche Vorgänge, ſodaß Krankheitserſcheinungen vorgetäuſcht
werden, denen jede organiſche Unterlage fehlt. Die häufigſten hyſteri=
ſchen
Krankheitsbilder beim Kinde ſind Lähmungen, Krämpfe, Krampf=
anfälle
, Ohnmachten, das ſogenannte Wegbleiben und anderes mehr.
Da neuropathiſche, pſtchopathiſche und hyſteriſche Symptome ſehr
häufig bei ein und demſelben Kinde vergeſellſchaftet zu finden ſind, wer=
den
dieſe gemeinſam, nach Organſyſtemen geordnet, an Hand zahlreicher
Beiſpiele beſprochen. So ſind einzureihen unter die Störungen des
Ernährungsvorganges die nervöſe Appetitloſigkeit, die nervöſen Leib=
ſchmerzen
, das nervöſe Erbrechen, Verſtopfung und Durchfälle u. a. m.
Es werden in dieſer Weiſe erörtert: Störungen der Atmung, der Blut=
gefäße
, der Muskeln, der Blaſe, des Geſchlechtslebens, des Schlafes u.ſ.f.
Zum Schluſſe werden Heilungsausſichten, Vorbeugungsmaßnahmen
und Behandlungsmethoden der nervöſen Störungen des Kindes er=
läutert
.
Redner ſchließt mit der Bitte, nun zu Hauſe nicht krampfhaft nach
nervöſen Spmptonen zu ſuchen. Wo ſich dieſe nicht von ſelbſt aufdrängen,
ſind keine vorhanden. Wenn außerdem bei der Beſprechung der Behand=
lung
viel von Erziehung die Rede war, ſo muß hinzugefügt werden:
Erziehet aber auch nicht zu viel an Euren Kinder herum, ſondern ſeid in
erſter Linie beſtrebt, ihnen eine ſonnige Jugend zu bereiten.
Aber auch die Ausſtellung ſelbſt wies an dieſem Tage, dem vorletzten
vor ihrer Schließung, einen ungemein ſtarken Beſuch auf. Auch hier foll=
ten
die Beſucher nicht entäuſcht werden. Neben den ordentlichen Füh=
rungen
durch den Ausſtellungsleiter Herrn San.=Rat Goethe und
ſeinem unermüdlichen Mitarbeiter Herrn Heil, hatte Herr Dr. med.
Gallus eine Sonderführung für Beamte der Heſſ. Schutzpolizei über=
nommen
. Außerdem hatten ſich und dies ſei bei den durch die Ueber=
füllung
geſchaffenen Schwierigkeiten ganz beſonders anerkennend hervor=
gehoben
in uneigennütziger Weiſe in den Nachmittags= und Abend=
ſtunden
Herr Dr. med. Hammer und zu wiederholten Malen Herr
Dr med. Schefers, ſowie Frl. Dr. med. Kalcher zu Führungen
herbeigefunden.
Der vorletzte Tag war ein machtvoller Beweis für die Notwendigkeit,
Volksaufklärung zu treiben.

GHNE DRES

Jahresverfammlung der beſſiſchen
evangeliſchen Dekanatserziehungsvereine.

Schwanen werden ſich im ganzen 15 Vexeine mit rund 1000 Sängern
beteiligen. Die Leitung der Veranſtaltung liegt in den Händen des
Herrn Wilhelm Etzold und verſpricht dieſelbe für alle Sangesfreunde
einen ſeltenen Genuß. Der Beginn iſt auf nachmittags ½3 Uhr feſt=
geſetzt
. Am gleichen Tage, abends 8 Uhr, findet im goldenen
Vöwen ein Schüler=Abend des Arbeiter=Tuun= und Sportvereins ſtatt.
Freiübungen, Turuen an Geräten, Geſänge und Volkstänze, ſowie zwei
kleine Theaterſtücke werden zeigen, was unſere Mädchen und Knaben
während des Winters durch fleißige Uebung erreicht haben.
* Griesheim, 19. März. Herr Photograph Schäfer von hier wurde
kürzlich zum Leiter der Taubſtummen=Beſchäftigungsanſtalt in Frank=
furt
=Oberrad erwählt und hat den Ruf angenommen. Sein hieſiges
Geſchäft betreibt er weiter.
* Griesheim, 19. März. Nachdem die in hieſiger Gemeinde ver
breitet geweſene Maul= und Klauenſeuche nunmehr erloſchen iſt, wurde
die über die Gemeinde verhängt geweſene Sperre wieder aufgehoben.
* Eberſtadt, 19. März. Konkurs. Ueber das Vermögen der Fa.
Holz= und Karoſſeriebau A.=G., die gegenüber der Provinzialpflege= An=
ſtalt
an der Bickenbacherſtraße ein größeres Anweſen beſitzt, iſt das Kon=
kursverfahren
eröffnet worden. Die Turngeſellſchaft e. V. hat durch
Hinzuerwerb neuen Geländes eine weſentliche Vergrößerung ihres eige=
nen
Turnplatzes in der Schloßſtraße vornehmen können.
* Eberſtadt, 19. März. Die Oſterferien an den hieſigen Schulen
beginnen am Samstag, den 27. März, an welchem Tage auch die Ent=
laſſungen
der oberen Klaſſen ſtattfinden. Die Oſterferien dauern bis
zum 19. April.
* Ober=Ramſtadt, 19. März. Kommenden Montag, den 22. d. M.,
werden bei der Gemeindekaſſe die Losholz=Abfuhhrſcheine abgegeben.
Der Hauer= und Setzerlohn iſt einheitlich auf 8,70 Mk. pro Los feſt=
geſetzt
.
* Michelſtadt, 18. März. (D. T.) Am Sonntag fanden hier im
Saale des Altdeutſchen Hofes die Ausſcheidungskämpfe um die Mei=
ſterſchaft
des Odenwaldgaues ſtatt. Die Beteiligung der Zuſchauer war
gering. Aus dem 7 Kampf gingen als Gaumeiſter 2 Turner hervor und
zwar H. Federlin Beerfelden mit 194 Punkten und W. Iffland=Hetzbach
mit 194 Punkten. Am kommenden Sonntag wird das 101. Konzert
der Geſellſchaft der Muſikfreunde im Odenwald in der Hirſchgalerie
des Erbacher Schloſſes ſtattfinden. Ein Beſuch iſt umſo mehr zu em=
pfehlen
als zwei namhafte Künſtlerinnen als Mitwirkende gewonnen
werden konnten. Es ſind dies Frl. Poldi Heyl (Alt) und Frl. Lilly
Hickler (Violine). Die Begleitung am Klavier hat in dankenswerter
Weiſe wieder Frau Oberforſtmeiſter Heher übernommen.
Hirſchhorn, 19. März. Waſſerſtand des Neckars. Am 18.
März: 1,63 Meter; am 19. März: 1,58 Meter. 3 Grad Kälte.
* Aus dem Weſchnitztal, 19. März, Kreisobſtbauverein. Die
diesjährige Generalverſammlung des Kreisobſtbauvereins wird am
Sonntag, den 21. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr beginnend, im Gaſthaus
Zum Weſchnitztal in Rimbach abgehalten werden. In Anbetracht
der großen Bedeutung unſeres heimatlichen Obſt=, Garden= und Gemüſe=
baues
und mit Rückſicht darauf, daß die Ernten und Einnahmen aus
ihm immer noch geſteigert werden können, werden die Bürgermeiſtereien
des Kreiſes erſucht, die Verſammlung in ortsüblicher Weiſe bekannt zu
machen und darauf hinzuwirken, daß die Generalverſammlung zahlreich
beſucht wird. Dabei findet auch ein Lichtbildervortrag ſtatt über: Die
Obſtmade, deren Lebensweiſe, Schaden und Bekämpfung.
* Birkenau, 18. März. Primizfeier. Am nächſten Sonntag,
den 21. ds. Mts., feiert ein Sohn unſerer Gemeinde, nämlich Herr Georg
Jäger, in der hieſigen Pfarrkirche ſein erſtes hl. Meßopfer. Dieſer Tag
wird für die kathol. Kirchengemeinde ein Freuden= und Feſttag werden.
Die Vorbereitungen zu einer würdigen Feier werden jetzt ſchon eifrigſt
betrieben. Vor etwa 20 Jahren feierte ein Onkel des Primizianten, der
jetzige Pfaxrer Nick. Gröber in Groß=Gerau, auch in der hieſigen
Pfarrkirche ſein erſtes hl. Meßopfer. Beide ſind Söhne achtbaver Arbeiter=
familien
.
Fr. B. Jugenheim, 19. März. Konzertabend. Wenn Dr.
Noack und ſeine Madrigalvereinigung kommt, ſo bringt er Perlen
ſchönſter Art. Obgleich ſein Chor ſchon beſſer bei Stimmung war
der Ehrlichkeit halber ſei es geſagt! ſo bot uns ſeine letzte Veran=
ſtaltung
im hieſigen Kirchlein doch hohen Genuß. Auf Gebetsſtimmung
(ſoweit man in einem Konzert von Gebet ſdrechen kann), war das Pro=
gramm
eingeſtellt: Not und Tod, Chriſti Leiden und Auferſtehn. Daß
Bach, der große Meiſter, der Kirchenmuſik, immer wieder zu Worte kam,
begrüßen wir mit beſonderer Freude. Die Ausarbeitung der Chöre ver=
riet
in jeder Hinſicht Meiſterſchaft. Das iſt Muſizieren und mancher
Dirigent lauſcht dem Madrigalchor mit einem Tröpflein Neid im
Herzen: ſolch Stimmaterial findet ſich nur ſelten zuſammen. Das zeig=
ten
auch die Soliſten. Herrn P. Schäfers Stimme hat an Fülle und
Ausdruck ganz entſchieden gewonnen, ſeit ich ihn zuletzt gehört. Es macht
ſeinem Lehrer, Herrn Dr. Noack, Ehre, doch ſei ihm ganz leiſe zu=
geflüſtert
, daß er recht vorſichtig bei der Ausſprache ſein muß, damit der
Genuß des Zuhörers durch nichts getrübt wird. Sehr warme an=
ſprechende
Stimmen mit guter Schulung verrieten die beiden anderen
Soliſten, Frl. L. Cramer (Sopran) und Herr H. Hubertus (Tenor), die
ſich ihrer Aufgaben mit Hingabe entledigten. Daß Herr Dr. Noack uns
außer mit einet guten eigenen Kompoſition auch noch an der Orgel
diente, war zweifellos eine beſondere Ueberraſchung. Er hat ſich an
dieſem Tage redlich bemüht, uns ein abwechſlungsreiches, ſtiliſtiſch erſt=
klaſſiges
Programm zu bieten, und hat dadurch unſerem Winterpro=
gramm
einen köſtlichen Abſchluß bereitet, wofür wir ihm nicht genug
danken können.
* Lampertheim, 19. März. Am Sonntag, den 21. ds. Mts., wird
hier wieder ein Sommertagzug veranſtaltet. Es dürfte dies der größte
werden, der bis jetzt durch die Straßen zog. Faſt ſämtliche Vereine und
die verſchiedenen Gewerbe ſtellen auf die einzelnen Jahreszeiten bezug=
nehmende
Gruppen. Es dürfte wohl mit 1215 Wagen gerechnet wer=
den
. In dem Zuge wirken vier Muſikkapellen mit. Die Jugend iſt ſchon
voller Begeiſterung. An dem Zuge werden wiederum zirka 20002500
Sommertagſtecken und Bretzeln tragende Kinder teilnehmen. Der Ueber=
ſchuß
aus der Veranſtaltung fällt auch diesmal den Kleinkinderſchulen
beider Konfeſſionen zu. Wie alljährlich iſt wieder mit einem großen
Zuſtrom auswärtiger Beſucher zu rechnen.
E. Lampertheim, 17. März. Die letzte Brennholzverſteigerung des
heſſiſchen Staates für dieſes Jahr fand vorgeſtern unter großer Betei=
ligung
ſtatt. Wiederum wurde heiß um das Holz geſtritten und es er=
folgten
hohe Angebote, ſo daß die Preiſe ſich auf der ſeitherigen hohen
Lage erhielten. Zum Ausgebot kamen 100 Raummeter Kiefernſcheiter,
welche im Durchſchnitt mit 14 Mark per Raummeter bezahlt wurden. 240
Raummeter Kiefernknüppel wurden per Raummeter mit 9 Mark, 3610
Kiefern=Reiſigwellen, 100 Wellen mit 8 Mark, 216 Raummeter Kiefern=
Stöcke mit je 6 Mk., Kiefern=Derbſtangen mit je 5 Mk. bezahlt. Nächſten
Dienstag findet eine große Nutzholzverſteigerung im Rheingold hier=
ſelbſt
aus den Staatswaldungen ſtatt.

In Frankfurt a. M. tagte die diesjährige Hauptverſammlung der
heſſiſchen evangeliſchen Dekanatserziehungsvereine unter Leitung des
Dekans i. R. Röschen, des Vorſitzenden des Verbandes der evangeliſchen
Erziehungsvereine und Erziehungsanſtalten in Heſſen. Zuerſt fand eine
geſchloſſene Verſammlung der Geſchäftsführer der einzelnen Dekanats=
erziehungsvereine
ſtatt, in der hauptſächlich Organiſationsfragen beſpro=
chen
wurden. Man war der Anſicht, daß die bewährte Organiſation in
Dekanatspereinen ſich weiterhin empfehle.
Nach dieſer Tagung fand eine größere Verſammlung ſtatt, zu der
auch die übrigen Intereſſenten der Erziehungsarbeit erſchienen waren.
So konnte der Vorſitzende die Vertreter des heſſiſchen Miniſteriums, Frau
Regierungsrat Keller und Regierungsrat Dr. Krebs begrüßen, die
wie allfährlich durch ihr Erſcheinen ihre Anteilnahme an der Tätig=
keit
der Erziehungsvereine bekundeten. Von Jugendgerichten war der
Amtsgerichtsrat Groß=Gießen anweſend. Dazu waren die Leiter der
Kreis= und Stadtjugendämter erſchienen, mit denen die evangeliſchen Deka=
natserziehungsvereine
in jahrelanger Arbeitsverbindung ſtehen. Vom
Kreisamt Darmſtadt waren Regierungsrat Schäfer und Inſpektor
Trumpfheller erſchienen.
Der von dem Vorſitzenden vorgetragene Jahresbericht ergab auch
für das letzte Berichtsjahr ein erfreuliches Wachſen der Vereinsarbeit.
Die Zahl der betreuten Zöglinge iſt auf über tauſend geſtiegen, von
denen über die Hälfte in Oberheſſen untergebracht iſt
Den Höhepunkt der diesjährigen Hauptverſammlung brachte das
Neferat Profeſſor Dr. von Dühringers, des früheren Leiters des Land=
erziehungsheims
Steinmlihle, über das Thema: Arzt und Erzie=
her
bei Pſychopathen. Aus ſeiner reichen Erfahrung gab der
Redner ein treffendes Bild dieſer Schvererziehbaren, die mit dem Leb.n
nicht fertig werden, und gute Winke für ihre Behandlung. Das ge=
ſpannte
Intereſſe der Hörer und die Zuſtimmung zu den Ausführungen
des Referenten zeigte, wie dankbar man für die durch den Vortrag ge=
botene
Hilfe für dieſes ſchwerſte, aber auch wichtigſte Stück der Erzie=
hungsarbeit
war.

Gernsheim, 19. März. Waſſerſtand des Rheins. Am 18.
März: 114 Ztr., am 19. März: 100 Zentimeter.
Groß=Gerau, 18. März. Vor dem Amtsgericht hatte ſich ein
Zimmermann aus Klein=Gerau zu verantworten, der im vorigen Jahre
bei der Riedentwäſſerung arbeitete und unter dem Vorgeben, er heiße
eigentlich Freiherr von und zu Egelhoffſtein, mit einer Wirtstochter
in Aſtheim ein Verhältnis angeknüpft und ſich auch verlobte. Auf Koſten
der Familie ſeiner Braut machte er Autofahrten und ſpielte in den
Wirtſchaften den großen Mann. Schließlich wurde er erkannt und jetzt
vom Amtsgericht zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt.
* Egelsbach, 19. März. Vom Zuge überfahren und ge=
tötet
wurde das in den 40er Jahren ſtehende Fräulein Gerhardt aus
Griesheim b. Darmſtadt. Die Leiche wurde nach der Leichenhalle des
hieſigen Friedhofes verbracht. Wie mitgeteilt wird, ſoll ſich das Fräulei
an die Kupeetür gelehnt haben und aus dem Zuge geſtürzt ſein.

Rheinheſſen.

* Gau=Algesheim, 18. März. Am vergangenen Montag entfernte
ſich ein hieſige Schneidermeiſter, ohne irgend eine Nachricht zu hinter=
laſſen
, aus ſeiner Wohnung und kehrte bis heute noch nicht zurück. Alle
Nachforſchungen nach ſeinem Verbleib ſind bisher ergebnislos verlaufen.
Es wird angenommen, daß ſich der Vermißte ein Leid angetan hat.
Nach dem Reichsgeſetz vom 10. Auguſt 1925 iſt ein Drittel aus den Er=
trägniſſen
der Weinſteuer zur Behebung der Not des Winzerſtandes zu
verwenden. Ein Teil dieſes Betrages ſoll den notleidenden Winzern
zu günſtigen Bedingungen als Hypothekarkredit zugewendet werden. In=
tereſſenten
können die Richtlinien, nach welchen die Kredite zur Vertei=
lung
gebracht werden, auf der Bürgermeiſterei einſehen, woſelbſt auch
jede weitere Auskunft darüber erteilt wird. Während der Nachkriegs=
zeit
wurde der hieſige Gemeindewald vollſtändig abgeholzt und das Holn
den hieſigen Einwohnern zu Brennzwecken überwiefen. Nunmehr wurde
mit der Neuaufforſtung und zwar von Akazien, Ahorn, Fichten uſw. be=
gonnen
. Die Arbeiten werden unter Leitung der Oberförſterei Mainz
ausgeführt.

Oberbeſſen.

Büdingen, 19. März. Das Kreisamt ſiedelt in den nächſten vier=
zehn
Tagen in das neuerbaute Kreisamtsgebäude in der Hindenburg=
ſtraße
über. Der Umzug hat ſich dadurch verzögert, daß in dem alten
Kreisamtsgebäude der Meſſingkäfer feſtgeſtellt worden iſt, und
zwar fand man ihn in den oberen Räumen des alten Gebäudes. Es
ſollen deshalb die alten Möbel und Akten vor dem Umzug in gründlicher
Weiſe desinfiziert werden, damit man den mit Recht ſo gefürchteten
Schädling nicht in den Neubau verſchleppt. Die Verhältniſſe geſtatten
es leider nicht, den Neubau mit neuen Möbeln zu verſehen, was gewiß
einfacher und ſicherer geweſen wäre.
b. Friedberg, 18. März. Am Sonntag fand im Deutſchen Hauſe‟,
eine Kreisverſammlung der Deutſchen Volkspartei ſtatt, welche aus
allen Teilen des Kreiſes gut beſucht war. Als Redner war Bürger=
meiſter
Dr. Niepoth von Schlitz, Mitglied des Heſſ. Landtages, en=
ſchienen
und ſprach über das Thema: Die politiſche und finanzpolitiſche
Lage im Reiche und in Heſſen. Er übte in dem zweiten Teile ſeines
Vortrags eine ſcharfe Kritik an unſerer heſſiſchen Finanzpolitik, welche
uns an den Rand des Ruins gebracht habe. Beſonders rechtfertigte er
das Zuſammengehen der Deutſchen Volkspartei mit dem Bauernbunde,
das in manchen Kreiſen etwas Befremden erregt habe. An den Vortrag
ſchloß ſich eine angeregte Ausſprache, in der Vertreter aller Berufsſtände
zu Wort kamen und bei der zum Schluſſe eine allgemeine Ueberein=
ſtimmung
mit der Politik der Partei feſtgeſtellt wurde. Zum Schluſſe
ſprach Geſchäftsführer Weiſſer von Gießen über Organiſationsfragen
und regte die Errichtung von Ortsgruppen an; ſo habe ſich jetzt in
dem roten Vilbel eine ſtarke Ortsgruppe neu aufgetan. Mit dem
am Sonntag verſtorbenen Schloffermeiſter Chriſt. Lotz iſt in hieſigen
Stadt wohl der letzte Altveteran von uns geſchieden, der außer dem
Feldzuge 1870/71 auch an den Feldzügen von 1864 und 1866 aktiv be=
teiligt
war. Der Verſtorbene war in Erzhauſen bei Darmſtadt ge=
boren
und erreichte ein Alter von 82 Jahren.
* Gießen, 18. März. Der Verkehrsverein iſt gegenwärtig mit den
Ausarbeitung eines kleinen, in großer Auflage erſcheinenden Führers
durch Gießen und Umgegend beſchäftigt, in dem vorwiegend die
Schönheiten der Stadt und deren nähere Umgegend mit den berühmten
Burgruinen aufgenommen werden ſollen.
* Gießen, 19. März. Nächſten Sonntag findet im Saalbau Sauer,
der 94. Gauturntag des Gaues Heſſen der Deutſchen Turner=
ſchaft
ſtatt. Es kommen dabei ſehr wichtige Angelegenheiten zur Be=
ſchlußfaſſung
. Dem Gau gehören jetzt an 154 Vereine gegen 160 in
Vorjahre, die Mitgliederzahl beträgt 15 855 gegen 16 355 im Vorjahre.
(I Niederweiſel (Oberheſſen), 17. März. Es iſt im Landtage der
Antrag geſtellt worden, unſeren Ort in Ortsklaſſe C (aus D) einzuſtufen.
Der Ort liegt eine halbe Stunde von Butzbach, das in Klaſſe B iſt und
eine Stunde von Bad=Nauheim (Klaſſe A) entfernt. Die Lebensverhält=
niſſe
ſind hier genau ſo teuer wie in den genannten Städten, ebenſo
liegen die Wohnungsverhältniſſe.
* Hungen, 19. März. Das ſeltene Feſt der diamantenen
Hochzeit f iern nächſten Sonntag die Eheleute Samuel Wetterhahn
im nahen Bellersheim. Herr Wetterhahn iſt 89, ſeine Ehefrau 83 Jahre alt.
* Alsfeld, 18. März. An dem Stafettenritt Kaſſel=Frankfurt be=
teiligte
ſich auch der hieſige Reiterverein, es fiel ihm dabei die Strecke
Schrecksbach über Alsfeld und Lauterbach bis Großen=Lüder bei Fulda
zu, insgeſamt 40 Kilometer.
* Vom Vogelsberg, 19. März. Die Bürgermeiſter des Kreiſes
Schotten werden ſich am 24. März in einer Verſammlung zu Schotten
mit wichtigen Tierzuchtfragen beſchäftigen, zum Beiſpiel Schafhaltung,
Förderung der Schweinezucht und Viehverſicherung. Am 25. März
tagt in Büdingen der Verein der Bürgermeiſter des Kreiſes Büdingen.
Fürſorgekaſſe Haftung der Bürgermeiſter, Beiträge der waldbeſitzen=
den
Gemeinden bilden die wichtigſten Punkte der Tagung.

UFaxei

[ ][  ][ ]

Samstag, den 20. März 1926

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Nummer 29

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[ ][  ][ ]

Seite 8

Samstag, den 20. März 1926

Nummer 29

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.

Geſtorbene: Am 2. März: Ramge, Eliſabeth, geb. Seibert, 28 Jahre,
Zeilhard, hier, Alicehoſpital; Klein, Johann Georg, Kaufmann, 74

Jahre, Wendelſtadtſtraße 8. Am 3. März. Weſp, Eliſabeth, geb.
Hochſtein, 55 Jahre, Barkhausſtraße 8; Pauli, Walter, Kaufmann, 38
Jahre, ledig, Michelſtadt, hier, Stadtkrankenhaus; Kern, Franz, Schuh=

macher, 46 Jahre, ledig, Liebigſtraße 36. Am 4. März: Starck, Marie,
geb. Schober, 76 Jahre, Viktoriaſtraße 33; Bernius, Eliſabeth. geb.
Pabſt, 60. Jahre, Rhönring 43. Am 5. März: Hartmann, Liſelotte
Emma, 5 Monate, Liebfrauenſtraße 86; Emich, Eliſabeth, geb. Rink,
32 Jahre, Eberſtadt, hier, Eſchollbrückerſtraße 4½; Noß, Mario Eliſabeth,
ledig, 67 Jahre, Niederramſtadt, Stadtkrankenhaus Am 6. März:
Doenges, Anna Eugenia, geb. Schöntng, 40 Jahre, Weinbergſtraße 368
Am 7. März: Schwedler, Friedrich Wilhelm, 3 Monate, Holzſtr. 23.
Reinhard, Karoliue, geb. Scherer, 50 Jahre, Arheilgen, Stadtkranken=
haus
. Am 6. März: Möller, Heinrich Adam, Eiſenbahn=Inſpektor,
57 Jahre, Pallaswieſenſtr. 26: Ohly, Eliſabeth, geb. Meier, 85 Jahre,
Neckarſtraße 20. Am 7. März: Schubert, Margarethe, geb. Gruß,
49 Jahre, Saalbauſtr. 63; Walther, Anna, ledig, 65 Jahre, Klappacher=
ſtraße
18: Merlau, Georg, I., Landwirt, 70 Jahre, Arheilgen, hier,
Eliſabethenſtift. Am 8. März: Volz, Eliſabeth Margarethe Dina,
Verkäuferin, ledig, Arheilgerſtr. 56; Morchel, Eliſabeth, geb. Albert,
70 Jahre, Kaupſtr. 20; Hanel, Eliſabeth, 5 Jahre, Große Kaplanei=
gaſſe
43. Gerhard, Julius, Stuhlſchreiner, 80 Jahre, Darmſtr. 23.
Am 10. März: Spies, Babette Karoline Friederike Luiſe, geb. Müller
72 Jahre, Steinackerſtraße 12. Bopp, Katharina, geb. Strohmenger,
39 Jahre, Forſtmeiſterſtr. 5.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Judica, den 21. März 1926.
Stadtkirche: Samstag, den 20. März, abends 6 Uhr: Vorberei=
tungsgottesdienſt
. Pfarrer Vogel Abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, den 21. März, vorm. 9½ Uhr: Hauptgottesdienſt mit Kon=
firmation
und Feier des heil. Abendmahls für die Markusgemeinde.
Pfarrer Vogel. Kollekte für die Marlusgemeinde. Der Kinder=
gottesdienſt
fällt aus. Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der
Konfirmanden der Reformationsgemeinde. Pfarrer Lauten=
ſchläger
.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Samstag, den 20 März, abends 6 Uhr: Vorbe=
reitungsgoitesdienſt
. Pfarrer Heß. Sonntag, den 21. März: Mor=
genandacht
fällt aus. Vorm. 9 Uhr; Hauptyottesdienſt mit Konfir=
mation
und Feier des heil. Abendmahls Pfaruer Heß. Kollekte für
die Kaplaneigemeinde. Kindergottesdienſt im Gemeindehaus, Kies=
ſtraße
17. Nachm. 5 Uhr: Miſionsgotkesdienſt. Miſſionsprediger
Rottmann. Kollekte für die Baſler Miſſion. Mittſoch, den
24. März, abends 6 Uhr: 6. Paſſionsandacht: Jeſu Kreuzestod.
Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche: Samstag, den 20. März, abends 6 Uhr: Vorbe=
reitungsgottesdienſt
. Pfarrer Zimmermann. Sonntag, den
21. März, vorm. 9½ Uhr: Hauptgottesdienſt mit Konfirmation der
Mädchen und Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer Zimmermann.
Kollekte für die Schloßkinderſchule. Um 11¾ Uhr: Kindergottes=
dienſt
. Pfarrer Zimmermann.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, den 21. März, vormittags
11½ Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkavelle. Pfarrer Kleberger.
Donnerstag, den 25. März, abends 8 Uhr: Vortrag des Miſſionars
Spaich aus Stuttgart über Aerztliche Miſſion mir Lichtbildern.
Amtshandlungen an Auswärttgen: Pfarrer Zimmer=
mann
.
Martinskirche: Samstag, den 20. März, abends 6 Uhr: Beichte
und Vorbereitung für das heil. Abendmahl. Pfarraſſiſtent Weinber=
ger
. Sonntag, den 21 März, vorm 9 Uhr: Konfirmation der Kon=
firmanden
des Oſt=(Aſſiſtenten=/Bezirks mit Feier des heiligen Abend=
mahls
Pfarraſſiſtent Weinberger Kollekte für kirchliche Zwecke.
Nachm 2 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarrer D
Waitz. Um 3½ Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Koufirmanden
des Weſtbezirks. Pfarrer D. Waitz. Abends 8 Uhr: Predigtgottes=
dienſt
. Pfarraſſiſtent Müller. Montag, den 22. März, abends 8 Uhr
im Gemeindehaus: Lichtbildervortrag des Miſſionars Spaich aus
Stuttgart über Aerztliche Miſſion. Mittſoch, den 24. März, abends
8 Uhr in der Kirche: 6. Paſſionsandacht Pfarraſſiſtent Weinberger.
Altersheim: Vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Müller.

Fohanneskirche: Samstag, den 2). März, nachm. 5 Uhr: Vorbe=
reitung
für das heil Abendmahl. Pfarrer Goethe. Sonntag, den
21. März, vormittags ½10 Uhr: Konfirmationsfeier des Südbezirks.
Pfarrer Goethe. Kollelte für das neue Gemeindehaus Nachm.
2½, Uhr: Prüfung der Konfirmanden des Nordbezirks Pfarrer
Marx. Mittwoch, den 24. März, abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht
in der Kirche Pfarrer Gvethe.
Beſſunger Krirche (Petrusgemeinde): Samstag, den 20. März
abend: 6 Uhr: Beichte für das Konfirmationsabenomahl. Pfarraſſiſtent
Schäfer. Sonntag, den 21 März, vorm. ½9 Uhr: Kindergoites=
dienſt
Pfarrer Pabſt. Um 10 Uhr: Konfirmation der Knaben
mit anſchließen er Feier des heil, Abendmahls Pfarraſſiſtent Schäfer.
Kollekte für den Kindergottesdienſt. Die Kirche wird erſt um ½10 Uhr
geöffnet. Kinder unter 14 Jahren haben ohne Begleitung von Er=
wachſenen
keinen Zutritt. Abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht
Pfarrer Pabſt. Mittſoch, den 24. März, abends 8 Uhr: 7 Paſ=
ſionsandacht
. Pfarrer Pabſt. Vereinsveranſtaltungen:
Sonntag, den 21 März: Vereinswwanderung der Jugendvereinigung
Mont a, den 22. März, abends 8 Uhr: Vereinsalend der Mädchenver=
einigung
. Diensta, den 23 März, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, den 25. März, abends 8 Uhr: Mütterabend, Freitag,
den 26. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Pauluskirche: Vorm. 9½ Uhr: Konfirmationsfeier mit Feier des
heil. Abendmahls. Pfarraſſiſtent Dr. Wendel. Nachm 3 Uhr=
Vorſtellung und Prüfung der Konfirianden aus dem Pfarrbezirk,
Pfarrer Rückert Nachm. 5 Uhr: Nachfeier mit Austeilung der Ge=
denkſcheine
. Pfarraſſiſtent Dr. Wendel. Mittwpoch), den 24. März
abends 8 Uhr, in der Kirche: 6. Paſſionsandacht. Pfarrer Rückert.
Die Pauluskirche iſt tagsüber zu ſtiller Andacht geöffnet.
Stiftskirche: Samstag, den 20. März, abends S Uhr: Beichte.
Sonntag, den 21. März, vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mnit Ab nd=
mahl
. Pfarrer Hickel. Konfirmation. Umn 11½ Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Evangel. Sonntagsverein (Chriſtl. Verein
junger Mädchen): Nachm. von 47 Uhr: Ver=insſtunden (G= burts=
tagsfeier
). Donnerstag, den 25, März, abende 8 Uhr: 6. Paſſions=
andacht
.
Evangel. Kirche in Eberſtadt: Vorm 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfark=
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Hagel. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nahm.
2 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden. Mittwoch,
den 24. März, abends 8 Uhr: Frauenabend bei den evang. Schweſtern
mit Andacht. Freitag, den 26. März, abends 8 Uhr: Paſſions=
andacht
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Soang. Gemeinde Traiſa: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Nachm. ½1 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen Um 2 Uhr:
Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden. Montag: E.
Mädchenabend. Mittwoch: Frauenabend. Donnerstag: E. F.
Jungenabend. Freitag: Singabend.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt=
Vorſtellung und Prüfung der diesjährigen Konfirmanden. Abends
8 Uhr: Paſſionsandacht Dienstag: Kirchenchor. Mittwoch
Jungmädchenverein. Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Sonntag, vorm 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Nachm. ½2 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Kon=
firmanden
. Abends § Uhr: 5. Paſſionsgottesdienſt. Montag,
abends 8 Uihr: Frauenverein. Dienstag, abends 8 Uhr: Evang Ar=
beiterverein
. Mittwoch, abends 8 Uhr: Jugendbund Wartburg
Donnerstag, abends 8 Uhr: Jungmädchenverein. Mittwoch und
Freitag: Kirchengeſansverein
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Ge=
betsſtunde
Um11¼ Uhr: Kindergotresdienſt. Nachm. 3½ Uhr: Bibel=
ſtunde
. Miſſionar Rottmann Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibel=
beſprechſtunde
(Kriegerdankbund). Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinder=
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für Knaben und Mädchen. Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde. Pred. Semmel Thema: Die Gleichniſſe Jeſu
Freitag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde (Fähler) und Bibel=
ſtunde
in der Stadtmädchenſchule Beſſungen. Prediger Neuber.
Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor,
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelſtunde für Jünglinge. Um 4¾ Uhr: Bibelſtunde für Jung=
frauen
. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge und
Gebetsſtunde für Jungfrauen. Mittwoch, abends 8 Uhr: Freun=
deskreis
für Jünglinge. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde
für Jünglinge. Freitag, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge
Mädchen. Um 8 Uhr: Turnſtunde für Jünglinge in der Turnhalle
der Realſchule. Voranzeige: Montag, den 5. April (2. Oſter=
feiertag
): 1. Wanderung nach Lindenfels.
Ehriſtlicher Berein Junger Männer Darmſtadt, e. V., Alexander=

ſtr. 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 21 März, vorm,
9 Uhr: Morgenwache: Mark 14, 1216. Um 11¼ Uhr: Muſeum=
führung
. Herr Hirzmann /Boologiſche Abteilung). Nichm. 2½ Uhr:
Jugendabteilung. Fahrt nach Ni=der=Ramſtadt Abends 8 Uhr=
Für Familie: Liederabend, Herr Walter Engelter und Frl. Löſch,
Montag, den 22. Miirz, abends 8½ Uhr: Heimabend, Jugendabiei=
lung
. Muſikübung: Klampfen, Lauten und Fiedeln. Dienstag, den
23. März, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Männerabteilung): Lur 22.
123. Mittwoch, den 24. März, abends 8½ Uhr: Jugendbibel=
ſtunde
: Jſaak. Donnerstag, den 25. März, abends 8½ Uhr: Fa=
milienbibelſtunde
. Miſſionar Jürgens. Freitag, den 26. März,
abends 8½ Uhr: Turnen in der Ludwigs=Oberrealſchule. Abends
8½ Uhr: Vorſtandsſitzung. Samstag, den 27. März, nachm. 3 Uhr:
Jungſchar. Monatsverſammlung. Um 5 Uhr: Hausorcheſter Das
Heim iſt außer Freitags und Samstags ab 7½ Uhr geöffnet; Sams=
tags
bis 7 Uhr; Sonntags ab 3 Uhr.
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, abends 8½ Uhr, im Feier=
abendſaal
, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde. Lehrer Spamer Braunshardt.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, 1.):
Sonntag, den 21 März, vorm 9 Uhr: Morgenwache. Nachm. 3 Uhr:
Alleriei Sang und Kſang. Abends 8 Uhr: Bach=Abend. Mon=
tag
, abends 8 Uhr: Mütterabend. Abends 6½8½ Uhr: Turnen
in der Turnhalle der Rundet irmſchule. Dienstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde. Abends 8 Uhr: Vorſtandsſitzung. Mittwoch, abends
8 Uhr: Jugend=Bibelſtunde. Donnerstag, abends 8 Uhr: Männer=
chor
. Abends 8½ Uhr: Familien=Btbelſtunde. Freitag, abends
8 Uhr: Leiter= und Helfer=verſammlung. Samstag, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor Jeden Mittſvoch von 5 bis 7 Uhr: Jungſcharſtunden,
Singen, Spielen, Vorleſen, Andacht.
Katholiſcher Gottesdienſt.
Sonntag, den 21. März 1926.
St. Martinskapelle und Liebfrauenkirche.
Sainstags und vor Feiertagen, nachm, von 57 und 88½ Uhr:
Beichtgelegenheit in der Martinskapelle.
Sonn= und Feiertags, vorm. 6½ Uhr: Beichtgelegenheit in der
Martinskapelle. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe ebenda. Um 8 Uhr:
Heil. Meſſe mit Predigt ebenda. Um 91 Uhr: Hochamt mit Pre=
digt
in Liebfrauen. Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre in der Martins=
kapelle
. Um 2½ Uhr: Andacht ebenda.
In der Liebſrauenkirche: Jeden Mittwoch, nachmittags 5 Uhr:
Faſtenandacht.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 21. März,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. Mittwoch, den 24. März, abends 8½ Uhr: Ge=
betsſtunde
. Freitag, den 26 März, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Soangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
21. März, vorm. 11 Uhr: Sonntngsſchule. Abends 8 Uhr: Gottes=
dienſt
. Um 9 Uhr: Jugendbund. Donnerstag, den 25. März;
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhardt
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr, 40): Sonntag;
den 21. März, vorm. 10 Uhr: Heiligungsſtunde, Um 11 Uhr: Sonn=
tagsſchule
. Nachm. 4 Uhr: Jugendbund. Abends 8 Uhr: Evan=
geliſation
. Dienstag, den 23. März, abends 8 Uhr: Bibelſtunde,
Kirche Feſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 21. Mürz, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. Mittwoch, den
24. März, abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann will=
kommen
.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 21. März, vorm. 10 Uhr: Drei Ratſchläge für Chriſien
und Nichtchriſten. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 5 Uhr:
Das Gottesgeriht am Toten Meer Abends 6½ Uhr: Jugend=
vereinsſtunde
Mittwoch, den 24. März, abends 8½ Uhr: Geſang=
ſtunde
. Donnerstag, den 25 März, abends 8½ Uhr: Bibelbe=
ſprechung
über Römer 14. Dazu ladet ein Pred. Conrad.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hei=
ligungsſtunde
. Um 11½ und 3 Uhr: KindergottSdienſt. Abends
7½ Uhr: Freiberſammlungauf dem Marktplatz. Um 8 Uhr: Große
öffentliche Verſamtnlung. Außerdem Mittwoch und Freitag, abends
8 Uhr: Oeffentliche Verſammlungen. Jedermann freundlichſt eingeladen,
Kapitän Engel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. Abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsver=
ſammlung
. Mittwpoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung,
Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjudantin Land

Lieſel Bacher
Ludwig Röth
Verlobte

Darmſtadt, den 20. März 1926.
Eliſabethenſtr. 22.
(*7684

Statt beſonderer Anzeige.

Heute entſchlief ſanft nach kurzem, aber
ſchwerem Leiden unſere innigſtgeliebte Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter

Todes=Anzeige.

Nachruf.

Frau
Ralyalnd eim Siw.

Allen Verwandten, Freunden
und Bekannten die traurige Nach=
richt
, daß mein lieber Bruder,
unſer lieber Onkel, Schwager und

Am 18. März verſchied nach kurzem
ſchweren Teiden unſer Vertreter

Neffe

Hert Peter Zieres

im nahezu vollendeten 75. Lebensjahre. (4212

Todes=Anzeige.

Peter Zieres

Verwandten, Freunden und Be=
kannten
die ſchmerzliche Mitteilung,
daß meine liebe, treubeſorgteGuttin,
unſere Mutter, Schweſter, Schwie=
germutter
, Schwägerin und Tante
Frau

Kätha Blees, geb. Linn
Eliſabeth Linn
Ladwig Linn
Heinrich Linn
Karl Burk
und Enkelkinder.

Donnerstag mittag im Alter von
42 Jahren nach kurzer Krankheit
ſanft entſchlafen iſt.

im beſten Mannesalter.
Aufrichtige Trauer erfüllt uns und ſeine
Kollegen, denn wir verlieren in dem Entſchlafe=
nen
einen treuen Mitarbeiter, deſſen vorbildliche
Pflichterfüllung und ſein offenes, ehrliches We=
ſen
ihm unſer dauerndes Gedenken bewahrt.

Im Namen
der trauernden ginterbliebenen:

Jean Zieres.

A. Rügamer 8 Co.
Darmgroßhandlung
Frankfurt am Main=Süd.

(4215

geb. Plößer
im 49. Lebensjahre nach langem,
ſchweren, mit großer Geduld ge=
tragenem
Leiden ſanft entſchlafen
(*7749
Die trauernden Hinterbliebenen:
Adam Ruppel und Rinder
Familie Peter Ruppel
Familie Hermann Fink.
Darmſtadt, den 19. März 1926.

Eberſtadt, den 19. März 1926.

Darmſtadt, Heubach, 18. März 1926.

Die Beerdigung findet Sonntag, den 21. März, nach=
mittags
4 Uhr, vom Portal des Eberſtädter Friedhofs
aus ſtatt.
Einſegnung ½ Stunde vorher im Trauerhauſe,
Darmſtädterſtraße 100.

Die Beerdigung findet Sonntag,
den 21. März, nachmittags 3 Uhr,
in Heubach i. Odw. ſtatt.

Die Beerdigung findet Montag,
den 22. März, vormitta,8 11 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, heute vormittag 6½ Uhr
meinen innigſtgeliebten Gatten,
unſeren treubeſorgten Vater,
Schwiegervater, Großvater, Schwa=
ger
, Bruder und Onkel

Heute abend entſchlief ſanft nach kurzem, ſchweren Leiden
mein geliebter Mann, mein guter Vater, unſer treuſorgender

Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel

P
Heutnt Natt Bukt
Eiſenbahninſpektor i. R.

im 6). Lebensjahre nach langem
Leiden zu ſich zu rufen.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Frieda Burk, geb. Jacob
Wilhelm Zurk
Walt r Burk.

Darmſadt, Viktoriaſtr 64, Berlin, den
(*7775
19. März 1926.

Die Einſegnung vor der Einäſche=
rung
findet Montag, den 22. März,
nachm. 3½ Uhr, in der Kapelle des
Waldfriedhofes ſtatt.

Hert Ferdinand Katz

Statt jeder beſonderer Anzeige.
Am 13. März entſchlief
ſanft nach ſchwerer Erkran=
kung
meine liebe Frau

Marie.

in beinahe vollendetem 69. Lebensjahre.
3m Namen der trauernden Hinterbliebener
Emma Katz, geb. Marx.
Darmſtadt, Ohlyſir. 30, Bruchfal, den 18. März 1926.
(B. 4148

Die Beiſetzung findet in Darmſtadt am Sonntag, den 21. März,
11¾/. Uhr, vom Portale des iſrgelitiſchen Friedhofes aus ſtatt.

geb. Freiin von Normann
im Ludwigsſpital in Stuttgart.

Beiſetzung der Urne er=
folgte
auf dem Darmſtädter
Friedhof am 18. März in aller
(B 4199
Stille.

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Bertſch, Stiftſtr. 17.

ugestellte TEeante

nd der tand A anfen 7Aure sämtliehen And billig au Kelzablnvs hei A A B.3043

Gemein=
AüchAt Rütz. -
belversorg
. Gmbl.
ſelbergorstr. 129

[ ][  ][ ]

Nammer 79

Samstag, 20. März

Börie und Geidmgrft.

Die Zeit dar einem Quarralswechſel iſt der Börſentendenz ſtets
wenig günſtig, beſonders tritt das in unſerer betriebsmittelarmen Zeit
in die Erſcheinung. Wenn auch am offenen Geldmarkt im Augenblick
noch größere Beträge nicht=
d
, ſo dürfte doch bis zum
Monatsende eine bedeutende V
den Zinsſätzen für Tages
geld eintreten. Der Geldbedarf
h zuar heute noch nicht überſehen,
wird aber ziemlich erhebl
Publikum iſt jedenfalls in diefen

Die Abendböiſe verkehrte durchweg in reiht ſtiller Haltung nach
dem lebhaften Geſchäft an der Mittagsbörſe. Die
eingetre
aufgeholt
tenen kleinen Kursrückgänge konnten aber wieder vollkomp
werden, ſo daß die höchſten Tageskurſe wieder hergeſtellt war

Bexliner (ffeftenbörſe.

ten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Auf dieſe Weiſe haben
wir jetzt einig
Spezialhaufſen hinter un=
Man hat zum Teil für dieſen Zwec alre Ladenhüter hervorgeholt. Se
erinnert man ſich der im Schiffahrtsgewerbe aus Rationaliſierungsgrün=
hen
zweifellos vorhandenen Konzentrationsbeſtrebungen. Da die führen
den Großreedereien demnächſt aus der amerikaniſchen Vermögensfreigabe
Simmen hereinbekommen werden, die ihrer Betriebsführung und niä
anderen Zwecken dienſtbar gemacht werden jollen, da ferne: die Ver

Norddeutſchen Lloyd mit der Hapag geſprochen wird, ſo muß doch
gegenüber dieſen allzu weit gehenden Hoffnungen betont werden, daß
zwiſchen dieſen beiden Unternehmungen infolge der Not unſerer Tage
zwar künftig eine enge Zuſammenarbeit erfolgen und der Konkurrenz=
kampf
unterbleiben wird, eine völlige Verſchme zung aber kaum in Frage

kommt. Immerhin ſind die Reſerveſtellungen der Gewinne bei beiden
Geſellſchaften und die Nichtverteilung einer Dividende an die Aktionäre
glatt übergangen worden ein Zeichen für die Zuverſicht der Hauſſiers.
Dieſen kam dieſer Tage noch der Monatsbericht der Deutſchen Bank zu=
gute
, die ſich im Gegenſatz zur Dresdner Bank durchaus optimiſtiſch über
die Börſenlage ausſpricht. Außer der Schiffahrtskonzentration erinnert
man ſich neuerdings auch wieder der horizontalen Truſtbewegung in der
Clektrizitätsinduſtrie. Selbſt das Ausland tritt wegen dieſer Beſtrebun=
gen
als Käufer für Elektrowerte auf. Die ſonſtigen Spezialhauſſen
wwickeln ſich hauptſächlich in ſolchen Werten ab, bei denen Abſchlußerwar=
eine
Rolle ſpielen.
Kursentwicklung erfolgt neuerdings
üiberhaupt weit mehr als bisher unter Berückſichtigung der Dividenden=
erklärungen
. Die Stagnation einiger früher favoriſierter Terminwerte
führt mitunter zu Tauſchoperationen gegen billige Kaſſawerte. Dieſ
en daher letzthin ihre Kurſe erheblich verbeſſern können, insbeſonder
von Geſellſchaften, die mit der erhofften Belebung des Bau=
ie
in Verbindung zu bringen ſind. Die Veröffentlichun=
ilanzen
blieben eindruckslos, da ſie keine Ueberraſchungen
ge am Geldmarkt iſt noch hinzuzufügen, daß Tages=
6,5 Prozent, von der Preußiſchen Staatsbank ( See=
ſchon
mit 4 Prozent offeriert wird. Monatsgeld ſtellt
Prozent. Eine Herabſetzung dieſer Sätze fand nur
en bevorſtehenden Ultimo nicht ſtatt. Privatdiskonte
n unverändert 5 Prozent, das Materigl hierin bleibt äußerſt

Berlin, 19. Mär
Das Intereſſe für Spezialwerte unter Verntachläfſigung aller ſonſti
gen Aktienmärkte hielt an. Der Handel in den bevorzugten Papieren wa=
ſchon
bei Beginn der Börie Iel
Im Mittelpuuke des Intereſſe=
ſtanden
Elektroaktien, die im Zuſammenhang mit den Beſtre
Bildung eines Elektrotruſtes gekauft werden. Der Elettromarkt ſcheit
fetzt die Nolle des Montanaktienmarktes zu übernehmen, für den nach der
Bildung des Ruhr=Montantruſtes jetzt jegliche Anvegung fehlt. Monta;
werte liegen daher ſeit kurzem und uch heute wvieder tiefen und ſtil.
Unter Elettroaktien bevorzugte man die Werte der Siemensgruppe, fer
ner A. E. G. pl. 3. Das Ausland beteiligt ſich hier ebenfalls namentlic
die Schwei= Außerdem übertrug ſich das Intereſſe für Schiffahrtsivert

Wochenbericht der Reichsbank.

anch auf die heutige Börſe. Die Abmachungen mit dem Norddeuiſche

Lloyd und Harriman ſeitens der Hapag, ferner die Konzentrationsb=
bungen
im deutſchen Schiffahrtsgetverbe überhau); wurden weiter lebhaft
erörtert. Die Kursgewinne ſetzten ſich ziar nicht in den geſtrigen Sprif=
gen
fort, doch konnten die führenden Schiffswerte erneut um 12 Proz
anziehen. Zu den lebhafter gehandelten Siezialwerten gehören ſchließ
lich noch chemif he Werte unter Führung der J.G.=Farbeninduſtrie und
unnotierte Kaliwerte. Die amtlich notierten Kaliwerte liegen zuar feſt
aber rnhig. Die Geſchäftstätigkeit an den ſonſtigen Aktienmärkten war
gering. Die Kursveränderungen blieben daher im allgemeinen in engen
Grenzen. Die Geſamttendenz konnte fomit als behauptet, für Spezial=
werte
aber feſt gekennzeichnet werden. Während der erſten Börſenſtunde
zeigte ſich für Metallwerte, die ſchon ſeit einiger Zeit ſtabil liegen, un
Maſchinenfabriken Begehr. Sehr b=achtlich bleibt die enorme Geldf
keit, die eher noch weiter zunimmt. Der offizielle Satz für Ta
lautet auf 56,5 Prozent. Dagegen ſind bereits Abſchlüſſe mit
Prozent, ja vereinzelt noch erheblich unter dieſem Satz
ſenmarkt neigten die Frankenvaluten zuu Schwäche. Nordiſche Wäh
gen erholt.
Im einzelnen konnten ſich von cemiſchen Werten Farbeninduſtrie
um 2 Proz., Rüttgerswerke um 1,25 Prozent beſſern. Am Elektromaukt
waren 12 Proz. Steigerungen der Durehfehnitt. Felten u. Gnilleaume
I. 2,75 Proz., Siemens u. Halske pl. 225 Proz. Kaliaktien lagen zirke
2 Proz., Montanaktien bei ſtillem Geſchäft 1,52 Proz. feſter. Von Ma=
ſchinenfabriken
gewannen Schubert u. Salzer auf die Ausführungen
der Generalverſammlung 2,5 Proz. und die übrigen Werte ebenfalls
folge des freundlicher gehaltenen Verbandsberichts über die Lage de
Maſchineninduſtrie bis 1,5 Proz. Textilaktien zeichneten ſich durch ein
underänderte Stabilität aus, ebenſo Zellſtoffwerte und von ſonſtigen Pa

Sprozentige Goldanleihe der Stadt Mannheim. Ein Konſortium
3
g der Deutſchen Effekten= und Wechſelbauk in Frankfurt
Main hat 10 Millionen RM. 8prozentige Goldanleihe der Stadt
kannheim übernommen, rückzahlbar zu pari innerhalb 20 Jahren, ver=
irkte
Tilgung bis 1931 ausgeſchloſſen. Die Anleihe ſoll zum Kurſe von

5 zum Verkauf kommen. Börfeneinführung in Mannheim, Frank=
rt
g. M. und Berlin iſt vor=

vieren unter anderem Eiſenbahnverkehrsmittel, Holzmann, Schultheiſ
Erdöl, Kahlberg Licht, Deſſauer Gas, Bank für Brauinduſtrie, Reich

Frankfurter Effektenbörfe.
Frankfurt a. M., 19. März
Trotz ſchivächerer New Yorker Kurfe und der
gen katholiſchen
ebhaften Verkehr
Feiextags hatte die Börfe heute einen außergewöl
ber ſteigenden Kurſen auf der ganzen Linie. Zur feſten Haltung der Ten=
denz
trug im weſentlichen die ſich immer mehr und mehr verdichtende

Verſion einer bevorſtehenden Diskontermäßigung bei. Im Vordergrund
des Intereſſes ſtanden wieder die Freigabewerte, von denen Norddeut=
ſcher
Lloyd, Hapag, Baltimore, Kanada und Berliner Handelsgeſellſchaft
kräftig anziehen konnten. Die Schiffahrtswerte mußten ſich allerdings
im weiteren Verlaufe wieder kleine Kursrückgänge gefallen laſſen. Mit
noch größeren Kursbeſſerungen konnten aber die Elektrowerte aufwarten,
die, wie ſchon geſtern, wieder in großen Poſten aus dem Markt genommen
wurden und Kursgewinne von 36 Prozent aufweifen. Die ſtarke Nach=
frage
für Elektrowerte iſt darauf zurückzuführen, daß der Auftragsbeſtaud
bei den Elektrounternehmungen ſich von Tag zu Tag vergrößert.
man gebt ſogar ſo weit, die Belebung der deutſchen Wirtſchaft in erſter
Linie auf die ſtarke Beſchäftigung der Elektrizitätsinduſtrie zurückzufüh=
ren
. Felten u. Guillegume gewannen 6 Proz. Für Chemie= und Mon=
tanwerte
ergaben ſich ebenfalls größere Kursfreigerungen. J. G. ſehloſfen
mit 131, und von den Montanwerten waren beſonders Buderus geſucht
uf Gerüchte über die Verteilung einer mäßigen Dividende. Die Zucker=
ſperte
hatten ebenfalls regen Verkehr und neue Kursgewinne. Auf dem
Bankenmarkt war die Stimmung anfangs ſtark reſerviert, aber ſpäter
traten auch hier Kursbeſſerungen ein in Verbindung mit der Beſſerung
des Kommiſſionsgeſchäfts und ſtarker Emiſſionsbetätigung. Auf dem
Kaſſamaukt war eine beſonders lebhafte Umſatztätigkeit feſtzuſtellen. Da
dem großen Intereſſe nur geringes Angebot gegenüberſtand, ergaben ſich
b=deutende Kursſteigerungen. Das heimiſche Publikum nimmt an dieſer
vegung beſonderen Anteil, im Gegenſatz zu den variablen und Ter=
nmäukten
, auf denen beſonders ausländiſche Intereſſenkäufe ſtattfanden.
Auch der Nentenmarkt war etwas feſter. Beſonders deutſche und türkiſihe
Renten konnten ſich etwas befeſtigen. Für Vorkriegspfandbriefe machte
ſich wieder ſtärkeres Intereſſe bemerkbau, das Kursbeſferungen von 30 bis
40 Pfg. zur Folge hatte. Geld war ſehr le

bank. Auslandsrenten freundlich. Bankaktien außer den erwähnten ver=
nachläfſigt
. Nur Berliner Handelsanteile ſpäter zu erhöhten Kurſen
gefragt.
Privatdiskont beide Sichten 5 Prozent.
Die Nachbörſe verlief ruhig, aber doch in durchaus feſter Grund=
ſtimmung
. Die Steigerung der Spezialwerte ſetzte ſich fort. Am Kaſſa=
narkt
ſvurden die Aktien der Gefellſchaften des Bauweſens ſtark geſucht
und vielfach repartiert. Auch Zuckeraktien und Textilwerte lagen ge
feſtigt. Ju einzelnen hörte man nachbörslich: Deutſche Erdöl 90,50. Zell=
ſtoff
Waldhof 117 nach 118, Siemens 1141 A. E. G. 267, Deutſch= Luxem=
burg

Zelſenkirchen 88,50, Phönix 78/., Harpener 193.25, Rhein
ſtahl 79. Deutſch=Auſtralier 126, Kosmos 123, Hamburg=Sid 1487
Norddeutſch
d 148,25, Kriegsanleihe 0,385, Farbeninduſtrie 131,50.

Aſchaffk. Tellſt=
Augsb.=Vürnb. Maſch,
Bamag=V
Berl. G. W
Terlin. Karlsruhe
Braunkohlen=Br.
zemer Lulkan
Breiner Wolie
Teutſch.=Atlant Tel.
Teutſcke Maſckinen
Teutſck..Nied. Tel.
Teutſcke Grdil ...
Teutichke Petroleum
Tt. Kaliwerke
Tennersmarckhütte.
Thnamil Rohel.
Cleitr. Lieferung
Tarben=Jud. A.=G.. /128.
E. Friſter
Caggenau Vorz.
Eelſenk Eußſtahl
S. f. eleitr. Untern. 132.125
Eelle Maſchinen
Eon. Moſck.Cgeſi.
Kania Tampfich. . . .. 1142.625

19. 3
B2.25 Sempor Zement 18. 3
185.25 73. 73. Errich Kupfer 85. 34.25 35.5 böſch Ciſen 83. 75 69.5 64.5 Soßenlohe Werke 14.25 67.5 Kahla Porzellan 59. 37. Lindes Eismaſch. 130. 52.25 52.75 Lingel Schuhe. 21. 168. 106. Linte & Hofmann 41.5 59.75 S8.75 12. Lvere & Co. 138.75 54. 55. T. Lorenz
89.75 12. 13. Rdl. Kohle........." 1199.75 87.5 89.5 Nordd Gummi. Lrenſtein. 77. 122.5 124.75 Rathgeber Waggon 38. (4. 6 Rombacher Hütten 30.875 78.62i 79.5 Roſitzer Lucker 65. 100.2 103. Rütgerswerke .. 72.25 130. 125 Sachſentrer! ...." 55. 54.5 57.5 Sächſ. Cußſtahl. .. 51.25 59 2: 41.625 Siem n Glas 95. 24 5 Z2.5 Ver Lauüitzer Glas. 93. K Volkftedter Porzell. 41.5 129.75 129.75 Weſtf. E. Langendreei 33.5 55. 55.5 Tittener Gufſtahl 150.25 Wanderer=Werke. . .." 129.75

19. 3.
170.
85.5
86.125
14.525
62.5
130.

Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. März hat die
geſamte Kapitalanlage in Wechſeln und Schecks, Lombards und
Effeiten um 12,0 Mill. auf 1410,9 Mill. Reichsmark zugenommen.
Im einzelnen ſtiegen die Beſtände an Wechſeln und Schecks um
7,7 Midl. auf 1167,3 Mill. Reichsmark, wobei u. a. zu berückſich=
tigen
iſt, daß für 15,0 Mill. Reichsmark rediskontiert geweſene
Wechſel in das Portefeuille der Bank zurückgeliefert wurden; die
Geſamtſumme der weitergegebenen Wechſel hat ſich demnach auf
447,4 Mill. Reichsmark ermäßigt. Die Lombardbeſtände nahmen
um 3,.9 Mill. auf 8,2 Mill. Reichsmark und die Effektenbeſtände
um 0,5 Miſl. auf 235,4 Mill. Reichsmark zu.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen ſind insgeſamt
196,0 Mill. Reichsmark in die Kaſſen der Bank zurückgeſtrömt,
und zwwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 125,2 Mill.
auf 2604,5 Mill. Reichsmark vermindert und der Umlauf an
Rentenbankſcheinen um 70,8 Mill. auf 1203,7 Mill. Reichsmark.
Die Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen haben ſich ent=
ſprechend
auf 383,4 Mill. Reichsmark erhöht. Die fremden Gel=
der
zeigen eine Zunahme um 159,8 Mill. auf 874,5 Mill. Reichs=
mark
.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben
in der Betriebswoche weiter zugenommen, und zwar insgeſamt
um 30,7 Mill. auf 1903,9 Mill. Reichsmark; im einzelnen wuchſen
die Goldbeſtände um 23,0 Mill. auf 1427,9 Mill. Reichsmark und
die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 7,7 Mill. auf 476
Mill. Reichsmark.
Die Deckung der Roten durch Gold allein beſſerte ſich von
51,5 Prozent in der Vorwoche auf 54,8 Prozent und die Deckung
durch Eold und deckungsfähigen Deviſen von 68,6 Prozent auf
73,1 Prozent.

Die Kreditpolitik der Reichsbank.

Erfurt. Auf einem von der Induſtrie= und Handelskammer an=
läßlich
der Einweihung des neuen Dienſtgebäudes der Reichsbankſtelle
Erfurt veranſtalteten Vortragsabend hielt das Mitglied des Reichsbank=
disektoriums
, Geheimer Oberfinanzrat Dr. von Grimm, einen Vortrag
über Kreditpolitik der Reichsbank. Er entkräftete die wegen der Höhe
des Diskontſatzes und der ungenügenden Kreditgewährung gegen die
Reichsbank erhobenen vielfachen Vorwürfe und teilte mit, daß das
Reichsbankdirektorium die Frage einer weiteren Diskontermäßigung
ſofort nach Oſtern ernſthaft erwägen werde. Der Stand der Reichsbank
zeige jetzt eine große Erleichterung. Von großer Bedeutung für die
Reichsbank ſei die ſich anbahnende Ausgleichung der Divergenz zwiſchen
Geld= und Kapitalmarkt. Ein Zeichen hierfür ſei die Belebung des
Pfandbriefmarktes, die zum Teil auf Aktionen der Reichsbank zurückzu=
führen
ſei. In Erkenntnis der großen Schwierigkeiten, in die insbe=
ſondere
die Landwirtſchaft durch die in großem Umfange erfolgte kurz=
friſtige
Verſchuldung und das Fehlſchlagen der Hoffnung auf Abbür=
dung
dieſer Schulden durch die günſtige Preisentwicklung für die letzte

41.
139.
93.
109.5

78.
38.25
32.125
GS.
74.
60.

97.5
94.25
42.
37.5
38.25
129.5

Deviſenmarkt.

Amſierdam=R.
Buenos=Airc3
Brüſfel=Antwv.
Cslo ...."
Kopenhagen.
Stocholn:
Heiſingfors ..
Italien ....."
London ....."
New=York. ..
Parts... . . .."
Sihweiz....."
Patzien...."

18. 3 19. 3
W59.93 132.59133. 12/153.54
1.6
20
13
18.9
81 33 89 621 69 77 23.1: Japan . ....
NB35k 110.23 193 35 1G.28 Nio de Janeiro
41233 112631233 14.
13.53 19.53 113 552 10.59
18.23 18.87
420 335 20.4147 2 293 23.47:
7751 4.705/ 4.135 4.7ü5l
15M5 1S.RG5MB 15.03 Athen
30.735,89 6331 80.78 89.88
39. 77 52.4f1 58.131 59.271Urirgua

Wien D.=Oſt.ak
Prag
Audapeſt. . .
Zulgarien.
Belgrad
16. 321 Konſtantinopel
Liſfabon .....
Danzig ......"
Ranada.

13. 3.
5333 59:
12.4:77 23
5.575/ 5.
1933/ 1.80

4.E33
3 6½
23
21.275:
30 381
5 83
4.1
255

304
7.49
2.19
21.34
9f.a
5.87
g.19
4. 25.

19. 2
Gel
59 171 58 31
12.421 12.451
5.675 5.395
1.202 1.355
g.539 0.501
3 077 3.057
7.
7.49
218 2.13
21.275 21.325
99.83 B4.68
5,68 5.94
4.18 5. 19
4.255 4 265

Ernte gekommen ſei, habe die Reichsbank durch Vermittlung der Gold=
diskontbank
eine Aktion eingeleitet in der Weiſe, daß die Golddiskont=
bank
Hypothekarſchuldſcheine der Rentenbank=Kreditanſtalt zu Bedin=
gungen
hereinnimmt, die den Landwirten Kredite zu 7,5 Prozent auf
drei bis fünf Jahre ſichere. Auch durch dieſe Aktion werde der Kapital=
markt
zweifellos geſtärkt und mit neuen Mitteln verſehen. Der Vor=
tragende
begrüßte die erfreuliche Wiederbelebung der Spartätigkeit und
die Kapitalbildung im Inlande, denn man müſſe wieder dazu kommen,
die Auslandsdarlehen auf Ausnahmefälle zu beſchränken, da ſie für die
Zahlungsbilanz und die Währung nicht ohne Bedenken ſind. Für un=
ſere
gegenwärtigen Auslandskredite, die man auf etwa 4 Milliarden
Goldmark ſchätzen könne, betrage die Zinſenlaſt allein ſchon jetzt etwa
400 Millionen Reichsmark, die jährlich ins Ausland fließen. Der Red=
ner
wandte ſich entſchieden gegen alle Verſuche, die gegen die Stabilität
unſerer Währung flau machen wollen. Die Verſuche, Beunruhigung und
Mißtrauen zu verbreiten, müßten mit der nötigen Energie von jeder=
mann
bekämpft werden. Die Reichsbank ſei entſchloſſen, einer neuen In=
flation
mit allen Kräften vorzubeugen, und ſei auch feſt überzeugt davon,
daß eine ſolche Inflation nicht wiederkehren werde.

Die Reparationslieferungen im Februar.

Mit Frankreich ſind im Februar 406 Verträge im Werte von 34,9
Millionen RM. über Sachlieferungen und Reparationskonto abgeſchloſ=
ſen
worden. Damit erhöht ſich der Wert der ſeit dem Inkraſttreten des
Sachverſtändigengutachtens genehmigten Verträge dieſer Art auf 220,1
Millionen RM. Der Monat Februgr weiſt gegenüber dem Vormonat
eine noch weitere Zunahme der Reparationslieferungen auf, ein Um=
ſtand
, der im weſentlichen durch weitgehende Zulaſſung von Termin=
wechſeln
ermöglicht wurde. Im übrigen ſind die Frankreich bis zum
Ende des zweiten Reparationsjahres (31. Auguft 1526) zuſtehenden Mit=
tel
aus der Dawesjahreszahlung durch bereits genehmigte Verträge ſtart
in Anſpruch genommen. Die Zahl der mit Belgien im Berichtsmonat
abgeſchloſſenen, beziehungsweiſe genehmigten Verträge auf Reparations=
konto
beläuft ſich auf 162 im Geſamtwerte von 6,4 Millionen RM. Das
entſpricht ungefähr den Ziffern des Vormonats. Insgeſamt ſind für
Belgien ſeit dem Inkrafttreten des Sachverſtändigengutachtens Verträge
dieſer Art im Betrage von 41,6 Millionen RM. abgeſchloſſen worden.
Der bemerkenswerteſte der im Februgr genehmigten Verträge mit Bel=
gien
iſt der Vertrag zwiſchen Siemens und Halske und der Belgiſchen
Telegraphen= und Telephonverwaltung über Lieferung und Einrichtung
des Telephonkabels von Hergenrath nach Brüſſel.

Staatspapiere

nleihe
Rei=
49 Reichsanleil

iniv.
41=%IſlundN R
VI.-I5

unt.
8-16
3 ½
42 Württ, alte

b) Sonſtig e,
europäiſche

50 Bos.E.B 1914
5% 2. Jnv. 1914
4½%0
41.% 1903
4%0

Silberr. . .
einh. R. 41

0.38c73% Port. (Spz.)III

99.5

9.33
G.61
0.23
0.37
0.37
0.365

0.39
0.33

3.75

42 Bulg. Taba

4 ½% Oſt. Staatsr.
v. 1912
5 ½½Oſt.

% Rum. am. R.03
Gold. 13
am. konv.
am.05

2 Türk. (Adm. /03
(Bagd.)
(Bagb,IIII

1911 Zoll., 71.75

2.25

Miee
82 Pfälz=Kyp.=Bk.

7.1

330
4

10

12.65

a Ung. St. 1913
St. 1914
10
Kronr. .
Eiſ. Tor.

16.75
18.25
8.a5
1.65
13.5

Außereuro
päiſche
5% Mex am. inn.
auß. 39 38.
Gold. Mt 23.75
konſ. inn
O Irrigat. 30.75
2 Tamaulivas

Rh.=Hyp. Gb. 24
2 Rhein=Main=
Donau.

95
95

71.3

Ohne Zins
berechnung
Bd.=Bd.
Bdw.
Fr. Pf.Br.6
Großkr. Mannh.
Tohl. 23
Heid. Ge
320 Heſſ. Brk.=Ro

gan
Mannh. Stabt
Offenb Holz
5% Pfälziſche=Hpr
Bk. Gld
Pr. Kaliw..
r. Roggeniv
Rh. H. B. Gd.
Sächf. Brk. 2:
Kogge
Feſt=B.

Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech
nung
6% Doll. Gold. 19321 95.10
Gold. 1935 94.25
8% Frk.=Hyp
pfdbr. R.1. 95
0 Frkf.
ihe 2/95
Gold Neihe 21 73.7

Vorkziens=Hyp.=3.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. We
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=2
Hamb. Hhp.=Bk.
Meining. Hyp
Pfälz. 51t
Preuß. Pf br.=Bk
Rhein. Hyp.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Kyp.=7

Aaut.
2.04

12.62

Staatl. od. pro
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſf
Naſſau. L'

4.5
5.8

A.5

2.10

Obligationenv
Transportanſt.
O Eliſ.=Bahn
2a Galiz. Carl=
Lud.=
Oſt. Südb. (2
Alte
Neu
2aOſt. Staatsb.
3% Oſt. 1.b.8.
%Oſt. 9. C
%Oſt. 1885
3½Oſt. Erg.
40 Rud. Silber
40 Rud. Salz
10 Angt., S.1
4½%Anat., S. II
% Anat., S. II
Salon. Mona
Tehuantepee

9.75
7.32.

2.30
2.10

1.94

Bank=Kttien

C.6
9.8
9.75
11.8
8.05
8.37
9.775
8.3
8.*7
9.6

Allg. D. Credit. ..
Bad. Bk.
Bk f. Brauind.
Barmer Ban:o.
Bay. Hyp.-.We
Berl. Handels=
Comm. u. Privatb.
Bk.
niti
zi.=Gefell
esdener B

12.5
12.5
5.10
18
18.25
18

2.2
2.2

8.25
15
22.25

Rie
rkf. Pfdbr.=B
Botha Grundkr. Bk.
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Oſterr. Creditanſt
Pfälz. Hyp.=Bk..
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk.
Siidb. Disc.=Geſ.
Wiener Bankverein

100
39.25
113
S7.5
115.5
123
128
84.5
95.75
73.5
122.25
116.5

Bergwerk8=Akt.
Berzelius
Bochum. Bergb
Buderus..
Dt. Luxemburg
Eſchw. Bergw.
Gelfenkirch. Bgw.
Harp Bergb
Ilſe Bergb.
Genußſchein.
Kali=Aſchersle5.
Keali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke.
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder
erbed
Gchleſ. Eiſt. Caro)
Nhöniz=Bergb
Rhein Braunk
hein. Stahle
Rombach. Hütte
A. Riebeck Montan
Saurahitt

Mie
194.5
1(3.5
158
97
841
99.5

33

R.5
87
140

Auef6
205
85
120
160
125.5
7
E8
42
49
20.7
72.3
29
79.12
32
85
25

Mainz. Aktien!
Schöfferhof (Bind.)/469
Schwarz=Storchen 89
92

Fuduſtric=Ait.

Eichbaum(Mannh. )
Heiininger..
r.=München!

Akkum. Verlin
Adler & Oppenk.
Adlerw. (v. Kleye
A. E. G. Stamn
8. Pig.4.
G. Vzg.B.
Ay
Gieſecke
Aſchaff. Zellſtoff
Badenia (Weinh.
Bad Maſch. Durl
Bad. Uhren, Fu
Bamag=Megui=
Bahr. Spiee
Beck & Henkel
Bergmann El
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=O.
Cement He
Cement K
hem 9
Ch.
Chem. Milck
Daimler Motoren
Dt Eiſenhandel. . . / 44.5
Deutſche
G.u. Silb Scheid
Dingler Maſ
Dresd. Schnellpr.
Dürrlopp
Dürr Ratingen ..
Dhckerhoff & W.
nto. Kai


Email. Ulrich

107
103.5
501
98.5
71.75
62.25
77.5
83"

11
30.19

54
41.
22.5
56.5

91.5
97.25

90
49.75
40.5
50

nzinger Werke..

93
93.5
52
31
48
20
13.25
105
110.25
6.155
35
S8

61

78.5

Eölinger Maſch:. ./44
Ettlinger Spinn.. . 1209
Faber Bleiſtift
Faber &
hleicher 58
Fahr, Pirmaſens. . 38
Farbenind. J. G. 131
Felten & Guilleau. /118
Feinmech. (Jette
Feiſt, Sekt.
35
Frankfurter
Frankfurter He
Frkf.=M. Pok u. 23. 44
Fuchs Waggon ... 0.44
Ganz, Ludw..
Geiling & Cie. ... 41
Germania Linol. 131
Gelſenk. Gußſt.
Goldſchmidt, Th.. 75
Gotha Waggon ... 41.5
Greffenius
Gritzner, Maſch.. . 106
Grün & Bilfinger. 98
Hafenmühle Frkf.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ... 61
Hartm & Braun.. 69.75
Hehligenſtaedt. . . . 28
Hilpert,. Armatur. 27.25
Hindrichs=Aufferm. 77.75
87
Hirſch Kupfer
55
Hoch=Tiefbau
74.75
Holzmann
67
Holzverk. Ir
Sydrom. Breslau
0.60
Fnag.
Junghans
Kamma. Kaiſersl. 80
40
Karlsruher Me
Karſtadt
112
Klein. Sch. & Becker 41.5
75
Knorr, Heilbror
Konſerv. Braun .. 43
Krauß Lokom. .
Lahmeher ..... . . 90
Lech. Augsburg . . . 86.8

96.4

Maien Meie
Spicharz.
Lingel Schuhw.. . . 61
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm. 52
Lüdenſcheid Metall/ 46.5
Luther, Mühlenb.
Lux Induſtrie ... 24
Mainkraft Höchſt . / 86.75
Metallgeſ. Frkf.
Meher Dr. Paul.
Miag. Mühlenb.. . . 99
toenus Stamm. . 39.5
Notorenf
utz
Motorenf. Oberurſ. 42.5
Neckarſ. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen.
Peters Union
Pfälz. Näh. Kayſer 50
Philipps.
Porzellan Weſſel
Prometh. Frk
Rein Gebb. &Schall/ 55
89.5
Rhein. Elektr.
Rhein. Metall=Vz.. 25½
Rückforth
Rütgerswerke .... 75
Schleußner ...... 19.75
Schneid. & Hanau.
Schnellpr Frank.
Schramm. Lackf.. 88.5
Schrift. Stempel 82
Schucker Elektr.. . . 88.25
Schuhf Weſſel... 32
Schuhf. Herz ... 30.5
Schuh. Leander..
Schultz Grünlack..
Seilind Wolff ... 38.1
Sichel & Co... . . .
Siemens Glas. ... / 95

58.5
72.ns
/17.5

Maie
Ver. f.Chem. Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver Faßf. Caſſel
Gummi. Bln.=Frk
Pinſel=Nürnberg ..
Ultramarin . . . . . .
Zellſtoff Berl. ....
Vogtl. Maſch.
Voigt & Haeffner.
Volthom. Seil
Bahß & Freyta

Wegelin Rußfl.
Zellſt. Wald
aghäufel
Zuckerf.
Zuckerf. Frankenth.
Zuckerf. Heilbronn.
Zuckerf. Offſtein
Zuckerf. Rheingau
Zuckerf. Stuttgart

Transport= und
Zerſicherung&=Akt.

A. Dt. Eiſenbahn..
Dt. Eiſenb.=Geſ.
El. Hochbahn=Berl.
Schantung E. B..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag ........."
Nordd. Lloyd.. . . .

63.75
43
63.5
b2
35
90.5
18

80.75
29.5
93.25
10..25
115
58
42.5
32
St
7.25

67.5

Siemens & Halsfe 1114

Südd Immob. .
Thür. elektr. Lief. . .
Uhren Furtwängl.

Frk. Allg. Verſ. 89.5
Frankona Rückv. 59.75

4.45
106
149
1a8

Darmſt. Bertt

Bahnbedarf . ..
Dampfk Rodberg
Helvetia Konſ...
Gebr. Lutz......."
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder ....!
Benulethck Ellenb.

Rr
14.25

aſt un

nsden A.

[ ][  ][ ]

Nummer 79

Samstag, den 20. März 1926

Seite 11

W.
Rei

Uuint
ſelnen

Roggenpreisregelung unter
Reichsbeteiligung.
Der Volkswirtſchaftliche Ausſchuß des Reichstages hat in
ſeiner Freitags=Sitzung beſchloſſen, die Reichsregierung zu er=
ſuchen
, der von den Berufsſtänden privat gegründeten Deutſchen
Getreidehandelsgeſellſchaft Kredite aus Mitteln der alten Reichs=
getreideſtelle
bis zum Höchſtbetrag von 30 Millionen Mark zur
Verfügung zu ſtellen. Die näheren Bedingungen, insbeſondere
eine gewiſſe Aufſicht über die Geſchäftsführung der Geſellſchaft
ſolle die Reichsregierung näher feſtſetzen. Gleichzeitig wurde der
Antrag auf Einführung eines Getreidemono=
vols
vorläufig zurückgezogen. Die Deutſche Getreide=
handelsgeſellſchaft
iſt gemeinſam von Induſtrie und Landwirt=
ſchaft
unter Offenhaltung der Beteiligung des Handels zu dem
Zweck gegründet worden, durch Abgabe und Aufnahme am Ge=
treidemarkt
den Roggenpreis in einem einigermaßen feſten Ver=
hältnis
zu den Preiſen der landwirtſchaftlichen Betriebsmittel zu
halten, um durch Vermeidung ungerechtfertigter Schwankungen
am Markt eine gewiſſe Rentabilität der Landwirtſchaft und einen
einigermaßen gleichbleibenden Abſatz der in Betracht kommenden
Induſtrieprodukte zu ſichern. Der Beſchluß des Volkswirtſchaft=
lichen
Ausſchuſſes muß vor der Zuleitung an das Plenum noch
den Haushaltsausſchuß paſſieren, dürfte aber dort nicht auf
Schwierigkeiten ſtoßen.
Gründung der Pfälziſchen Wirtſchaftsbank. Zu der Gründung der
Pfälziſchen Wirtſchaftsbank hatten ſich Vertreter der pfälziſchen Kreis=
regierung
, des Kreistages, der pfälziſchen kreisunmittelbaren Städte,
der Banken, und der pfälziſchen Wirtſchaft eingefunden. Als Gründer
zeichneten der Kreistag der Pfalz, die Städte Frankenthal, Kaiſers=
lautern
, Landau, Ludwigshafen, Neuſtadt a. d. H., Pirmaſens, Speher
und Zweibrücken, die Bayeriſche Staatsbank die Darmſtädter und Na=
tionalbank
, die Rheiniſche Kreditbank, die Süddeutſche Diskonto= Geſell=
ſchaft
und der Verband pfälziſcher Induſtrieller, letzterer als Treuhän=
der
der Kreditnehmeraktionäre. Satzung und Geſchäftsordnung wurden
in der Vorlageform angenommen, die Verwaltungsorgane der Bank be=
ſtellt
und die Leitung und Führung der Geſchäfte der Pfälziſchen Hypo=
thekenbank
in Ludwigshafen übertragen.

Die amtliche Großhandelsimderziffer. Die auf den Stichtag des
17. März berechnete Großhandelsinderziffer des Statiſtiſchen Reichsamts
beträgt, wie mitgeteilt, 117,8. Höher lagen die Preiſe für Getreide,
Butter, Rindshäute, Kalbsfelle, Baumwolle, Baumwollgarne und einige
Nichteiſenmetalle. Geſunken ſind die Preiſe für Kartoffeln, Fleiſch,
Hopfen, Baumwollgewebe, Rohjute, Jutegarn, Zink und Aluminium.
Von den Hauptgruppen haben Agrarerzeugniſſe von 111,9 auf 112,4 oder
um 04 Prozent angezogen, während Induſtrieſtoffe von 128,3 auf 1281
oder um 0.2 Prozent nachgaben.
Sequeſter=Vergleich. In dem zwiſchen dem Bankhaus Bleichröder
einerſeits und Belgien und der Böhmiſchen Induſtrial= und Landwirts=
ſchaftsbank
andererſeits geführten Prozeß um die ſequeſtrierten Aktien
der Societé induſtrielle eommereigle et immobiligire in Brüſſel iſt es
zu einem Vergleich gekommen, wonach ſich Bleichröder mit dem bereits
erhaltenen Betrag von 800 000 holländiſchen Gulden begnügt und ferner
die Prozeßkoſten trägt. Außerdem ſoll ein geringer Betrag an die bel=
giſche
Regierung gezahlt werden, ſo daß im großen Ganzen eine Aus=
einanderſetzung
zu gleichen Teilen ſtattgefunden hat.
Produktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 19. März. An der Mittagsbörſe ent=
täuſchten
die wenig veränderten, teilweiſe eher abgeſchwächten Liverpoo=
ler
Anfangskurſe, ſo daß die geſtrigen Abendnotierungen und die heute
vormittag geſprochenen Preiſe ſich nur behaupteten. Die ſtark erhöhten
Cif=Forderungen fanden weniger Beachtung. Effektive Ware für Weizen
behauptet, desgleichen für Noggen. Hier vermochte auch die Bewilligung
des Kredits für die Noggen=Valoriſation im volkswirtſchaftlichen Ausſchuß
wenig Einfluß auszuüben. Im Zeithandel eröffnete Weizen etwa 150
Mark höher, Roggen dagegen unverändert. Gerſte etwas feſter. Hafer
ziemlich uneinheitlich, Mehl im lebhaften Verkehr, Futtermittel ruhig.
Frankfurter Produktenbericht vom 19. März. Auf dem Produkten=
markt
hat die freundliche Stimmung heute wieder platzgegriffen, nach=
dem
alle ausländiſchen Märkte feſtere Kurſe meldeten und auch Berlin in
ausgeſprochen frſter Haltung verkehrte. Das Angebot in Weizen bleibt
fortgeſetzt klein, ſo daß verſchiedentlich auch Auslandsware hier unter=
gebracht
werden konnte. Weizen, Roggen und die Mehle, ſowie außerdem
die Kleien konnten ſich im Preiſe heben. Die amtlichen Notierungen
ſind: Weizen 26,75, Roggen 17,5017,75, Sommergerſte 2024, inländi=
ſcher
Hafer 19.2521.50, Mais 17,2518, Weizenmehl 40,2540,75, Rog=
genmehl
2626,25, Weizenkleie 9,359,50 und Roggenkleie 1010,25.
Mainzer Produktenbericht vom 19. März. Weizen 2627, Noggen
17,2517,75, Hafer 1921, Braugerſte 2122, Futtergerſte 1517, Wei=
zenmehl
4141,50, Roggenmehl 26,5027, Weizenkleie fein 9,75, desgl.
grob 1112, Roggenkleie 1112, Malzkeime 1315, Kleeheu 8,509,
Wieſenheu loſe 88,50, desgl. gepreßt 9, Maſchinenſtroh 3,50, Drahtpreß=
ſtroh
55,75, weiße Bohnen 22,50, Viktorigerbſen 38 40, Haferflocken
38,00, Graupen 33. Tendenz: ſtimmungsmäßig feſter. Die Kaufluſt war
aber nicht groß.

Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 19. März.
Weizen: Der Markt zeigte ſich heute ſehr ſchwach in Uebereinſtim=
mung
mit der Schwäche des Liverpooler Marktes und auf Liquidativ=
nen
. Zur Verſtimmung trug auch die ſchwächere ausländiſche Lokonach=
frage
bei, ferner Zwangsverkäufe und die weiter guten Witterungs=
meldungen
aus dem weſtlichen und öſtlichen Winterweizengürtel. Die
Termine verloven 47 C.
Mais: Der Markt verlief ebenfalls fehr abgeſchwächt auf Liquida=
tionen
und kleinere heimiſche Lokonachfrage. Die Termine gaben 23
C. nach.
Hafer: Unter dem Eindruck der Schwäche am Weizen= und Mais=
markt
verkehrte auch dieſes Marktgebiet in gedrückter Haltung.
Baumwolle: Die baiſſegünſtige Wochenſtatiſtik trug weiter zur Ab=
ſchwächung
bei. Auch waren die Pflanzer mit Abgaben im Markt.
Später wurden Deckungskäufe vorgenommen, ſo daß die Schlußtermine
kleine Aufbeſſerungen zeigen.
Kaffee: Niedrigere Braſilpreiſe und Abgaben des lokalen Handels
trugen weiter zur Abſchwächung bei. Die Termine verloren 815
Punkte.
Zucker: Spekulative Verkäufe und die Schwäche des Lokomarktes
verurſachten eine ſchwächere Tendenz mit Abgaben von 56 Punkten.
Kakao: Der Markt begann in ſtetiger Haltung, da auch heute der
Lokomarkt feſt war. Später trat auf Gewinnabgaben eine Ab=
ſchwächung
ein.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Dem Reichstag iſt die Anleihedenkſchrift für 1925 zugegangen. In
dieſer Denkſchrift wird eine Darſtellung der bei der Reichsſchuld bis zum
31. Dezember 1925 eingetretenen Ereigniſſe gegeben.
Heute haben in Berlin die deutſch=ſchwediſchen Handelsvertragsver=
handlungen
begonnen.
Der Geſamtumſatz der Vereinsbank Mannheim=Freudenheim e. G.
m. b. H. im Geſchäftsjahr betrug 6 693 110 MM. Die Bilanz ſchließt mit
231 960 RM. ab, darunter u. a. Aktiven=Konto=Korrent=Konto mit
117652 RM. Aus dem Neingewinn werden 12 Prozent Dividende
verteilt.
Den Auftrag zum Bau einer Flugzeugwerſt und Motorenfabrik in
Kaisriie bei Angora, deren Einrichtung durch die Junkerswerke
erfolgen wird, hat die Philipp Holzmann A.=G. in Frankfurt
am Main erhalten.
Heute wurden zwei Sitze an der New Yorker Effektenbörſe zu
150 000 bzw. 145 000 Dollar transferiert.
Die American Brown Boveri Geſellſchaft erklärte eine erſtmalige
Dividende von 50 Cents per Aktie ohne Nennwert.

Mp
Jaders Bauskannsbagann
A

Gegen Gicht, Stein- und Stoffwechselleiden! Auskunft auch über Hauskuren durch die Badeverwaltung.
Ermäßigte Mittelstandskuren 3 Wochen: Pauschalpreis Mk. 189. / Erstes Haus / Der Neue Badehof / Sol- und Moorbäder im Hause

TV. 4194

Ausden Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekauntmachungen des
Pollzeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 vergoldeter Münzenuhren=
anhänger
, (die früheren Fürſten des Drei=
bundes
). 1 ſchwarze Stofftaſche mit einem
Handſchuh. 1 ſchwarzwollener, 1 brauuer
Kinder= und 1 braunge ütterter Herren=
Glacéhandſchuh. 1 brauner Glacéhand=
ſchuh
. 1 keines ſchwarzes Portemonnaie
mit 1 5! Mk. 1 Paar graue Herren= Wild=
lederhandſchuhe
, 1 Küchenſtuhl. 1 Schrank=
ſchlüſſel
. 1 goldenes Halskettchen. 1 grau=
wollener
Handſchuh. 1 füberne Herrenuhr 23. März 1926, nachmittags 36 Uhr,
mit Bierz pfel, blau=rotem Band. 1 Buch
(Ueſter u. Li) mit 50 Pfg.=Stück. 1 braune
Hundtaſche mit 1 Schlüſſel. 1 Damenſchirm
ohne Griff. 2. mittelgroße Schlüſſel zu=

1 ſchwarzer Spitz.
NB. Montag, den 29. März 1926, vor=
mittags
10 Uhr, findet auf Zimmer Nr. 26 Fabrikarbeiter, Hausburſchen, Taglöhner,
des Polizeiamts die V rſteigerung von ver=
fallenen
Fuudgegenſtänden ſtatt.

Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
20. März bis einſchließlich 27. März den
Nachtdienſt die Apotheke am Juſtizpalaſt,
Bismarckſtraße 9, die Einhorn=Apotheke,
Kirchſtraße 10½.

Nutzholz=Verſteigerung.
Donnerstag, 25. ds. Mts., von
vormittags 1/.10 Uhr, we den in der
Turnhalle am Woogsplatz, hier, aus
den ſtädt. Förſtereien Beſſ. Tanne
(Abtrieb an der Wirhäuſerhaus=
ſchneiſe
22 u. 23) und Bürgertanne
(Abtrieb an der Harras 27 u. 28)
verſteigert:
1 Kiefer I. Kl. 1,10 Im; 5 Kiefer
II. Kl. 6 82 Fm., 88 Kiefer III. Kl.
80,49 Fm.; 241 Kiefer 1V. K1. 215,17
Fm; 522 Kiefer V. Kl. 225,45 Fm. und
59Rm. Kieſernutzſcheit, rund. (St4070
Darmſtadt, den 18. März 1926.

Städtiſche Güterverwaltung.

Freitag, den 26. März 1926,
vorm. 9 Uhr, wird in Darmſtadt, Wirt=
ſchaft
Heiliges Kreuz, aus Diſtrikt III.
Alter Hegwald, Abt. 10, nachſtehendes
Holz verſteigert:
Stämme,fm: Eiche 1,65TV., 28,76 II.,
Hainbuche 0,21 Vl., Birken 1,01 1k, 1,69II.,
2,77 V., 3,89 Vl.; Derbſtangen, tm:
0,7 Eichen I. (11 St.), 0,06 Buchen I.
(1 St.) Nutzſcheiter, rw: 79,7 Eiche II.
(rund); Scheiter, rm: 6 Buchen, 174
Eichen, 29 Birken; Knüppel, rm:
24 Buchen, 5 Hainbuchen, 210 Eichen,
26 Birken; Knüppelreiſig, rm: 66 Eiche,
16 Birke; Reiſig: 530 Buchenwellen;

Stöcke, rm: 14 Eiche, 10 Birke.
Blau unterſtrichene Nummern, ſowie
durch weiße Farbe kenntlich gemachtes
Eichenſtammholz kommt nicht zum Aus=
gebot
. Auskunft durch Herrn Förſter
(4157
Lohſfink, Forſthaus Einſiedel.
Darmſtadt, den 18. März 1926.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.

Schlacht=
Freibanl hor
Samstag vorm. von
812 Uhr u. nachm
von 4
(4161

m. Kaſten
Geige preiswert
zu verkaufen (26929
Saalbauſtr 631 III

Alle Knaben und Mädchen, die nach
acht=, bezw. neunjährigem Schulbeſuch
die Schule verlaſſen haben, ſind verpflich=
tet
, noch 3, bezw. 2 Jahre lang die
Fortbildungsſchule zu beſuchen, auch
ſolche, die von auswärts und hier be=
ſchäftigt
ſind.
Die Neuaufnahme findet ſtatt am Mon=
tag
, den 22. und Dienstag, den
und zwar für Metallarbeiter und Bau=
handwerker
jeder Art im Schulhaus
Landgraf=Philipps=Anlage 6; für
ſammengebunden). Zugelaufen: 1ſhw=/Schuhmacher, Sattler, Kammacher, Schnei=
weißes
Kätzchen. 1 weißer Fox (Baſtard), der, Poſamentiere, Metzger, Bäcker, Kon=
ditoren
, Kellner, Köche, Friſe ure, Gärt=
ner
, Schriftſetzer, Buchdrucker, Landwirte,
Schneiderinnen, Putzmacherinnen,
Weißzeugnäherinnen im Schul=
hauſe
Nieder=Ramſtädterſtraße 8;
für Kaufleute und Schreiber wännlichen
und weiblichen Geſchlecht im Schul=
hauſe
Hermannſraße ( Morneweg=
ſchule
); für alle Mädchen, die nicht
gewerblich oder kaufmänniſch tätig
ſind, im Schulhauſe Alexanderſtr. 27.
Alle von auswärts, neu zugezegenen
Fortbildungsſchulpflichtigen der 3 Jahr=
gänge
haben ſich an den gleichen Tagen
in den betreffenden Schulhäuſern zu
melden.
Näheres wird bei der Anmeldung be=
kanntgegeben
.
(st3981

Darmſtadt, den 5. März 1926.
Der Vorſitzende des Schulvorſtandes.
Dr. Gläſſing, Oberbürgermeiſter.

Montag, den 22. März 1926, vor=
mittags
9 Uhr anfangend, werden
aus dem Pfungſtädter Gemeindewald,
Diſtrikt Klingsackertanne, und zwar:
Abteilung 68:
2 Kiefern=Stämme I. Kl. 3,78 fm
Kahlabtrieb:
23 Kiefern=Stämme II. Kl. 31.15 fm
III. 208,40
237
IV. . 35,59
66
Abteilung 73:
5 Kiefern=Stämme II. Kl. 6,13 fm
III. 2,69
Abteilung 23, 39. 43 und 59 (Dürr=
und Windfallholz):
5 Kiefern=Stämme, zuſamm. 4,48 fm
Abteilung 74: 10 Akazien 1,74
Abteilung 79:
2 Lärchen=Stämme III. Kl. 1,09 fm
an Ort und Stelle verſteigert. Sämt=
liches
iſt ſchönes Schnittholz, aus 100 140jährig. Beſtand, nahe der Chauſſee
lagernd und ſehr gut abzufahren. Vor=
herige
Beſichtigung dürfte ſich empfehlen.
Zuſammenkunft an der Griesheimer
Brücke. 2
Es wird Zahlungsfriſt bis 1. Novem=
ber
1926 und bei Barzahlung 52, Skonto
gewährt. Nähere Auskunft ert. Förſter
Wiemer, Eberſtadt, Schloßſtraße 17.
Pfungſtadt, den 16. März 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schwinn. (4050ds

Die bei Errichtung einer Maſchinen=
halle
im ſtädtiſchen Gaswerk vorkom=
menden

Glaſerarbeiten
ſollen vergeben werden. Die Vergebungs=
unterlagen
liegen in den üblichen Dienſt=
ſtunden
auf Zimmer 22 der unterzeich=
ueten
Direktion zur Einſicht offen. Die
Angebote ſind bis Donnerstag, den 1.
April d. Js., vorm. 10 Uhr, einzureichen.
Darmſtadt, den 19. März 1926.
Direktion (St 4209
der Städtiſchen Betriebe.

Die Grundarbeiten
bei Verlegung der Gas=, Waſſer= und
elektriſchen Leitungen im Geſchäftsjahr
1926 ſollen vergeben werden. Die Ar=
beitsbeſchreibungen
und Bedingungen
liegen bei unſerer Verwaltung, Frank=
furterſtraße
69 im 1. Stock, Zimmer 10
zur Einſicht offen. Dort werden auch
die Angebotsſcheine abgegeben. Ange=
bote
ſind bis 25. d. Mts., vorm. 10 Uhr,
einzureichen.
(St 4208

Darmſtadt, den 19. März 1926.

Direktion
der Städtiſchen Betriebe.

Nuszhalz Verſteigerung Nr.4.
Dienstag, den 23. März 1926, vorm.
10 Uhr werden im Eberſtädter Ge=
meindewald
. Diſtrikt Kirchtanne, die
nachverzeichneten. Holzſortimente öffent=
lich
, meiſtbietend an Ort und Stelle ver=
ſteigert
. Es gelangen zum Ausgebot:

In Abteilung 10a und b:
15 Kiefern=Stämme Kl. III 8,40 Fm.
30
VV.1514
V 9.25
26
ferner 2400 Reißſtangen (Bohnenſtangen)
32 Rm. Nutzknüppel (Gartenpfoſten).
Daſelbſt in Abteilung 1a, 3b, 4, 12,
14a, 15 und 16a:
3 Kiefern=Stämme Kl. II 4,78 Fm.
III 14,80
16
10 711
13
ſowie 49 Rm. Nutzknüppel(Gartenpfoſten).
Zuſammenkunſt der Steigerer erfolgt
auf der Bilenbacherſtraße an der Pflege=
Anſtalt am Anfang des Waldes. Gegen
ſichere Bürgſchaft wird Zahlungsfriſt bis
1. September 1926 gewährt, bei Bar=
zahlung
innerhalb 8 Tagen nach Ge=
nehmigung
der Verſteigerung erhalten die
Steigerer einen Rabatt von 5. Nähere!,
Auskunft erteilt Herr Förſter Pfänder
hier, Forſthaus Sommersgrund.
Eberſtadt, den 18. März 1926. (4158
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.


Pferde-Märkte

22. März, 19, April, 10. Mai, 7 Juni,
5. Juli,16 Aug ,4 Okt, I.MoV.,6.Dez.
Durchschnittl Auftrieb 1000 Pferde
all. Rassen, auch Schlachtplerde; gr.
Ausm. u beste Gele enh. 1 Kauiod
Tausch Ein Besuch dieser Märkte
104:68
zu emfehl-

AmtlicheBekanntmachungen
aus Rheinheſſen

Die Eröffnung der warmen
Rheinbäder

zeigt ergebenst an
Franz Schell
Fischtor (Fischtortreppe), Mainz
NB. Die Bade-Anstalt ist an Sonn- u
Feiertagen den ganzen Tag geöffnet.

Vergebung von Kanalbauarbeiten.
Die bei Erbauung eines Kanals, in der
Heckerſtraße und in der Strun gaſſe im
Stadtteil Maunz=Mombach vorkommenden
Frd= nud Maurerarbeiten ſollen im Wege
der öffenntlichen Ausſtreibung vergeben
werden. Die Arbeiten umfaſſen die Her=
ſtellung
von etwa
Heckerſtraße:
143m 8ementrohrkanal, Profil 1X20/30 cm,
mit 3 Spülchächten,
Strunkgaſſe:
151m Zementrohrkanal, Profil 1420,/30cm,
mit 3 Spülſchächten,
und ſind als Notſtandsarbeiten mit vom
Arbeitsamt überwieſenen Erwerbsloſen
auszuführen.
Plan, Bedingungen u. Arbeitsverzeichnis
liegen auf dem Städtiſchen Tiefbauamt,
Stift ſtraße 3, Zimmer 20, während der
üblichen Geſchäftsſtunden zur Einſicht auf
und können von da, mit Ausnahme des
Planes, gegen Erſtattung der Verviel=
fältigungsgebühren
von je 2. Mk. bezogen
werden.
Angebote ſind verſchloſſen und mit ent=
ſprechender
Aufſchriftverſehen, ſpäteltensbis
Mittwoch, den 24 März 1926,
vormittags 11 uhr,
poſtfrei bei dem Sekretariat des Städt.
Tiefbauamtes, Zimmer 19, einzureichen.
Nach 11 Uhr eingehende Angebote finden
keineBerück ichtigung undwerden uneröffnet
zurück jegeben.
Die Erö fnung der rechtzeitig ein=
gelaufenen
. Angebote erfolgt im Beiſein
etwa erſchienener Bieter am gleichen Tage,
vormittags 11 Uhr.
Zuſchlagsfriſt 4 Wochen.
Mainz, den 17. März 1926.
Städt’ſches Tiefbauamt Mainz.

MNedſsbergebung.
Die Arbeiten und Lieferungen für die
Erbauung einer Waſſerverſorgungsaulage
in Dautenhrim bei Alzey ſollen in 2 Loſen.
vergeben werden, Los 1 Erd= und Eiſen=
arbeiten
, Los 2 Erbauung eines Behälters
von 100 cbm Nutzraum. Pläne und Bedin=
gungen
liegen auf unſerer Kanzlei zur Ein=
ſicht
offen. Angebotsvordrucke können gegen
Einſendung von 2 Mk. für Los 1 und 1 Mk.
für Los 2 von uns bezogen werden. Die
Angebote ſind verſchloſſen und mit der Auf=
ſchrift
Waſſerverſorgung Dautenheim, Los
1 bezw. Los 2 bis zum 29. März, vormit=
tags
10 Uhr, bei uns einzureichen.
Mainz, den 17. Tärz 1925.
Heſſ. Kulturbauamt Mainz.
Jacobs.

Muechalsberkauf der Bberſäilſel
Chauſſeehans.
Freitag, den 26. März 1926, vormitt.
9,15 Uhr, auf Chauſſeehaus (Gaſthaus
Taunusblick, aus den Förſtereien Georgen=
born
und Chauſieehaus:
a Eichen: aus Schnepfenbuſch und Nonnen=
buchwald
(Diſtr. 411) 304 Stämme Kl.
14 mit 120,36 Fm, 18 Rm Nutzholz;
2,2 Meter lang, 25 Rm. 1,85 Meter lang;
b/Buchen: aus Rotekreuzkopf. Heidetopf
und Birken, 244 Stümme Kl. 26 mit
221 Fm, dazu 5 Birken Kl. 1 und 2 mit
1,51 Fm. und 8 Stangen 1.3. Kl.;
c) Kiefern: aus Nonnenbuchwald (Diſtr.
4 und 8, 278 Stämme Kl. 1 und 2 mit
42,,5 Fm. und 226 Stangen 1.3. Kl;
d) Fichten: aus Schnepfenbuſch, Schlangen=
baderwand
Katzenloh, Rotekreuz, Tannen=
ſtück
, Weiden und Tota ität, 752 Stämme
Kl. 14 mit 177,43 Fm., 2268 Stangen
1.3. Kl, 1020 4.6. Kl., 32 Rm. Schicht=
nutzholz
, 2 Meter lang.

Die Dachdeckerarbeiten für die Wohn=
häuſer
auf dem Baublock 101 am Bismarck=
platz
ſollen in 8 Loſen, getrennt oder zuſam=
men
an einen Unternehmer, vergeben wer=
den
. Die Verdingungsunterlagen werden
bei den Herren Arch tekten Schütz & Dyrauf,
Deutſchhausgaſſe 6, während der Büroſtun=
den
, ſolange Vorrat reicht, gegen Erſtattung
der Auslagen von 4 R.=Mk. für 1 Los und
für jedes weitere von 0,30 Rmk. abgegeben.
Zeichnungen werden nicht verabfolgt. Ver=
ſchloſſene
Angebote ſind ſpäteſtens bis Mon=
ng
, den 29. März 1928, vormittags 11 Uhr,
poſtfrei beim ſtädtiſchen Hochbauamt, Zim=
mer
Nr. 10, einzureichen.
Mainz, den 18. März 1926.
Städtiſches Hochbquamt.

Landgeſtütsbeſchäler.
Die Beſitzer von Stuten werden darauf
aufmerkſom gemacht, daß auf der Station
Nieder=Olm die Landgeſtütsbeſchäler, ein
Belgier und ein Oldenburger, eingetroffen
ſind. Nach Anordnung der Landgeſtüts=
direktion
dürfen zur Verhütung der An=
ſteckung
mit Beſchälſeuche die Stuten, die
im letzten Jahre neu erworben worden ſind,
und alle außerheſſiſchen Stuten nicht eher
zu den Hengſten zugelaſſen werden, bis
durch die Beſcheinigung eines heſſiſchen be=
amteten
Tierarztes nachgewieſen iſt, daß die
betreffende Stute als unverdächtig anzuſe=
hen
iſt.
Mainz, den 15. März 1926.
Der Oberbürgermeiſter.

Eichennutzholz=Verſteigerurg.
Am Mittwoch, den 24. März ds. Js.,
nachmittags um 1½ Uhr, werden in de
Wirtſchaft Büttenbender zu Weinshein
Kreis Kreuznach, folgende Hölzer aus den
Gemeindewald Weinsheim öffentlich meiſt
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102 Eichenſtämme 4. Klaſſe 1002 Feſtm.
19 Eichenſtämme 5. Klaſſe 23,86 Fſtm.
4 Eichenſtämme 6. Klaſſe 829 Feſtm.
Günſtige Abfuhrgelegenheit. Weinsheim
iſt Kleinbahnhalteſtelle der Strecke Kreuz=
nach
Winterburg.
Nähere Auskunft erteilen Gemeindevor=
ſteher
Wehyrich, Weinsheim, ſowie Gemeinde=
förſter
Noack, Mandel.
Rüdesheim (Kreis Kreuznach),
den 16. März 1926.
Der Bürgermeiſter.

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Seite 14

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Kdee
GÜGGENHEIM&MARR
D-A RMSTADT HANKT
9

[ ][  ][ ]

Nummer 79

Samsfag, den 20. März 1926

Seite 15

Reich und Ausland
Hauptausſchußſitzung des Vereins für das
Deutſchtum im Ausland in Lübeck.
Unter der Leitung des Staatsſekretärs a. D. von Hintze fand vom
12. bis 15. März die Frühjahrshauptausſchußſitzung des V. D. A. ſtatt.
Aus dem Jahresabſchluß 1925 ergibt ſich, daß der Voranſchlag von einer
Million Mark in Einnahmen und Ausgaben um 500 000 Mark über=
ſchritten
wurde, ein erfreulicher Beweis für die Entwicklung der Schutz=
vereinsbewegung
. Der Voranſchlag für das kommende Jahr mit
798 000 Mark iſt nicht nur im Hinblick auf die allgemeine Lage der
Wirtſchaft mit Vorſicht aufgeſtellt worden. Er bleibt in erſter Linie aus
dem Grunde hinter dem Haushaltsplan für 1925 erheblich zurück, weil
durch Verfügung des preußiſchen Kultusminiſteriums die Sammlungen
in den Schulen für die Schulen in den abgeriſſenen Gebieten, die über
400 000 Mark erbracht hatten, zur Zeit verboten worden ſind. Dieſe
Maßnahme, die im Gegenſatz zu der Förderung der Schutzbereins=
ſammlungen
durch die Regierungen gegneriſcher Länder ſteht, wurde
nicht nur von den Mitgliedern des V. D. A. mit großem Befremden
aufgenommen, ſie hat auch breits zu Vorſtellungen ſeitens maßgebender
Deutſchtumsführer aus den bedrängten Gebieten geführt. Ihre end=
gültige
Durchführung würde den Zuſammenbruch zahlreicher deutſcher
Schulen in den Notgebieten veranlaſſen und bedeutet eine gefährliche
Lähmung des ſo erfolgreich verwirklichten Gedankens der Opferver=
bundenheit
der reichsdeutſchen und auslandsdeutſchen Schulen. Aus dem
Voranſchlag iſt die Begründung einer Stiftung: Deutſches Schrifttum
hervorzuheben, die der Förderung auslanddeutſchen Schrifttums ſoweit
es der Volkserhaltung dient, zu Gute kommen ſoll. Ein Ausſchuß
führender Wiſſenſchafter, unter anderen des Prof. Spranger und Prof.
André=Marburg wurde zur Verwaltung dieſer Stiftung eingeſetzt.
Zahlreiche Sonderſitzungen ſchloſſen ſich der Hauptſitzung an. Prof. Dr.
Mannhardt=Marburg berichtete über die Marburger Inſtitute und Ein
richtungen (Kurſe und Ferienkurſe) zur Unterſtützung und wiſſenſchaft=
lichen
Vertiefung der großdeutſchen Kulturarbeit. Univerſitätsprofeſſor
André=Marburg hob die entſcheidenden Verdienſte des V. D. A. bei
der Gründung und Förderung dieſer Unternehmungen hervor. Im
Anſchluß an einen Bericht Schleswig=Holſteiniſcher Vertreter wurde die
Frage der Kulturautonomie erörtert. Landtagsabgeordneter Graf Stol=
berg
=Wernigerode gab eine Erklärung der Beweggründe, die die preu=
ßiſche
Regierung zur Herausgabe ihrer Kompromißregelung veranlaßt
haben. Eine eingehende Eröretrung des Problems wurde für die
hauptverſammlung in Hirſchberg beſchloſſen. Dr. Endres=Lübeck hielt
einen eindrucksvollen Vortrag über Der Rhein als Schickſalsfluß deut=
ſcher
Kultur, in welchem die Einwirkungen rheiniſcher Kultur auch auf
den deutſchene Oſten aufgezeigt wurden. Landesverband Schleswig=
Holſtein lud den Verein zur Abhaltung einer ſeiner nächſten Tagungen
in Kiel ein. Stadtbeſichtigungen und Ausflüge beſchloſſen die ſtark be=
ſuchte
Tagung, bei der die Stadt Lübeck durch Bürgermeiſter Dr. Nau=
mann
vertreten war.

* Frankfurter Chronik.
Der Dieb im Damenſchwimmbad. Ein Schwimmbad im
Vorort Niederrad, in dem gerade eine Mädchenſchulklaſſe badete,
empfing, als die Mädchen ſich gerade im Bade befanden, ungebetenen
Beſuch. Ein bis jetzt noch nicht feſtgeſtellter Dieb drang in den Ent=
kleideraum
ein, durchſuchte die Handtäſchchen und Kleider der Mädchen
nach Geld und andeven Wertfachen und nahm mit, was ihm das Mit=
nehmens
wert war. Ein Zeichen der Zeit. Die wirtſchaftliche
Not und die Zahlungsfähigkeit ſo vieler Mitbürger wird am beſten
durch eine Tatſache beleuchtet, die ſich am Donnerstag vor dem hieſigen
Amtsgericht feſtſtellen ließ. Es tagten da acht Zivilprozeßabteilungen,
auf die ſich nicht weniger wie 770 Termine verteilten. Die Zahl der
Termine bei den einzelnen Abteilungen ſchwankte zwiſchen 48 und 103.
Am überlaſteſten war die achte Abteilung, bei der ſage und ſchreibe 190
Prozeßſachen zur Erledigung ſtanden. Der Aushang trug ſo viel
Namen, daß ein Doppelzettel gewählt werden mußte, um die Termine
alle aufſchreiben zu können. Internationale Poſtwert=
zeichenausſtellung
. In der Zeit vom 28. März bis 5. April
findet hir eine internationale Poſtwertzeichenausſtellung im Hauſe Werk=
bund
fratt. Aus dieſem Anlaß wird in dem Gebäude eine beſondere
Poſtanſtalt eingerichtet, die von 912 und 2½6 Uhr für den Verkauf
aller gegenwärtig im Vertrieb befindlichen Poſtwertzeichen offengehalten
wird. Vermißt. Der am 9. März 1864 in Mainz geborene, zu=
letzt
hier in der Mendelsſohnſtraße 55 wohnhafte Kaufmann Karl
Mayer wird ſeit dem 4. Februar vermißt. Selbſtmord iſt nicht aus=
geſchloſſen
, da Maher ſchon vor einiger Zeit in Mainz einen Selbſt=
mordverſuch
durch Vergiftung mit Leuchtgas unternommen hat.

Schiffskataſtrophe an der engliſchen Küſte.
Berlin. Die B. Z. meldet aus London: Der erſte Offizier
und neun Mann vom italieniſchen Dampfer Fagarneſe aus Genua
landeten in Swanſea, nachdem der Dampfer in der Nacht mit einem
unbekannten Schiff zuſammengeſtoßen und geſunken war. 21 Mann der
Beſatzung werden noch vermißt.

Das neue Präſidium der Bühnengenoſſenſchaft.
Berlin. Bei der heute in geheimer Abſtimmung vorgenommenen
Wahl zum Präſidium der Bühnengenoſſenſchaft wurde im erſten Wahl=
gang
der bisherige Präſident Guſtav Rickelt mit 181 Stimmen und im
zweitn Wahlgang der bisherige Vorſitzende Karl Wallauer mit 201
Stimmen wiedergewählt.
Rabindranath Tagore ſchwer erkrankt.
Berlin. Der B. Z. zufolge wird aus Kalkutta gemeldet, daß
Rabindranath Tagore ernſtlich erkrankt iſt. Sein Zuſtand ſei beſorgnis=
erregend
.
Zuſammenſtöße mit Wild= und Holzdieben.
Berlin. In einer Kleinen Anfrage im Landtag wurde darauf
berwieſen, daß Ende 1919 bei 472 Zuſammenſtößen mit Wild= und
Holzdieben 63 Forſtbeamte getötet und 69 mehr oder weniger ſchwer
verletzt worden ſind. Die preußiſche Regierung wurde im Zuſammen=
hang
hiermit um erhöhten Schutz für die Forſtbeamten und zeitgemäße
Regelung des Waffengebrauchsrechts der Forſtbeamten erſucht. Hierauf
hat der Innenminiſter zugleich im Namen des Landwirtſchaftsminiſters
wie der amtliche Preußiſche Preſſedienſt mittelt geantwortet, daß
eine Zunahme der Tötungen von Beamten gegenüber der Vorkriegs=
zeit
nur im Jahre 1919 zu verzeichnen geweſen ſei und und daß in den
Jahren 1920 bis 1923 28,4 Prozent an Beamten und 65,6 Prozent an
Wild= und Forſtfrevlern getötet oder verwundet worden ſeien. Die
Staatsregierung erblicke hierin die Tatſache, daß der unglückliche Aus=
gang
der Zuſammenſtöße für die Beamten nicht auf Mängel des Waffen=
gebrauchsrechts
zurückzuführen ſei. Die einſchlägigen älteren Vorſchriften
ſeien bereits erweitert worden, und darüber hinausgehende Aenderungen
des Geſetzes von 1837 würden geprüft werden.

00 000 Franken unterſchlagen. Freiſpruch beſtochener Beamten.
Saarbrücken. In Saarbrücken fand die Verhandlung gegen
en Kaufmann Eduard Heſſe, den Miniſterialamtmann Spurzem, den
Steuerinſpektor Hoßfeld und den Steuerinſpektor Schmidt wegen Unter=
hlagung
ſtatt. Kaufmann Heſſe hat als amtlicher Stempelverteiler
in den Jahren 192325 die Summe von 624 000 Franken veruntreut.
Das war ihm dadurch möglich, daß mit der Einführung der Franken=
bährung
im Saargebiet die Kontrolle der ſtaatlichen Steuerbehörde
blötzlich aufhörte. Die Anklage wirft den mitangeklagten Beamten vor
ſie durch Beſtechungen und Annahme von Geſchenken zur Einſtellung
der Kontrolle veranlaßt worden ſeien. Die Angekalgten geſtanden zu,
on Heſſe Schecks und Darlehen erhalten zu haben, und zwar Spurzem
W000 Franken, die beiden anderen je 7500 Franken. Trotzdem lautete
das Urteil gegen ſie auf Freiſprechung, die damit begründet wurde, daß
byne Zweifel Unkorrektheiten vorgekommen ſeien, daß dieſe aber auf
diiziplinariſchem Wege geahndet werden müßten. Heſſe wurde zu
inem Jahre Gefängnis verurteilt. Der Staatsanwalt hatte gegen
eſſe drei Jahre, Spurzem zwei Jahre und die beiden anderen je ein
halbes Jahr Gefängnis beantragt
Zum Erdbeben auf Rhodos.

en ein Toter und mehrere Schwerverletzte geborgen. Die Bevölkerung
ſchtete ins Freie. Die Regierung von Rhodos hat ſofort eine Truppen=
bteilung
und Miliz nach Caſrel Roſſo entſandt, um die Hilfeleiſtung zu
Tganiſieren. Das Zentrum des Bebens wird in Südanatolien vermutet.
Prozer Schaden iſt in Makri entſtanden.
Der Juſtizpalaſt in Gent niedergebrannt.
Feuersbrunſt hat in Gent den Juſtiz
2 ge
ltaſt eingeäſchert. Das Archiv mit zahlreichen gerichtlichen Dokumenten
mitberbrannt. Der Brand ſtellt ſich als kataſtrophales Ereignis dar,

Alte Kunſit in neuer Technik.
Die rührige Bezirkskunſtdeputation in Berlin=Schöneberg, unter dem
Vorſitz des Stadtbaurats Profeſſor Laſſen, ladet gegenwärtig zu einer
ebenſo ſehenswerten als lehrreichen Ausſtellung ein. In mehreren
hundert Blättern wird in der Ausſtellungshalle des prächtigen Schöne=
berger
Rathauſes beſte alte Bilderkunſt vorgeführt und an Hand reich=
lichen
Anſchauungsmaterials Einblick in die Werkſtatt des modernen
Bilderdruckes gegeben. Alle ausgeſtellten Gegenſtände, die Drucke wie die
Platzten, entſtammen der Reichsdruckexei, die für dieſen edlen Zweck einen
großen Teil ihrer bekannten Reichsdrucke in ſelbſtloſer Weiſe zur Ver=
fügung
ſtellte. Es werden bei dieſer Ausſtellung nicht nur äſthetiſche,
ſondern auch pädagogiſche Ziele verfolgt und gezeigt, was an Werken der
Druckgraphit wie an Einzelblättern, Aquarellen und Handzeichnungen
Dürer und ſeine Zeitgenoſſen uns hinterlaſſen und wie wir es heute
verſtehen, dieſe Werke mit den Mitteln einer fortgeſchrittenen Repro=
duktionstechnik
bis zur Täuſchung getreu wiederzugeben. Um dieſe
techniſchen Möglichkeiten unſerer Tage augenfällig vorzuführen, iſt ein
beſonderer Raum ganz der Technik gewidmet, und dieſer Raum dürfte,
da ein ſo vielgeſtaltiges Material bisher in Berlin auf ſo engem Naum
noch nicht gezeigt worden iſt, beſonderes Aufſehen erregen. Wir ſehen
hier neben einſchlägigen Druckwerken Platten, Steine und Skalen zu
den von der Reichsdruckerei geſchaffenen Kunſtblättern, beiſpielsweiſe die
neun Farbenſkalen eines in Lichtdruck hergeſtellten Bildniſſes nach einem
Aquarell von Lukgs Cranach d. J., die uns in ganz beſonders inſtruk=
tiver
Weiſe den Werdegang eines Reichsdruckes zeigen, daneben aber
uns auch ahnen laſſen, welch ein Maß an Arbeit, Sorgfalt und künſt=
leriſchem
Empfinden auf die Entſtehung eines Reichsdruckes, den wir
vielleicht, weil er ſo wohlfeil iſt, ſorglos in der Hand halten, verwendet
wird. Bekanntlich gibt es drei grundſätzlich voneinander abweichende
Druchverfahren, deren ſich die Reichsdruckerei je nach den Erforderniſſen,
die das Original ſtellt, für den Bilddruck bedient: Den Tiefdruck, bei
dem die ſchwarzen Strichlagen manuell oder auf chemiſch=techniſchem
Wege in die Platte geätzt bzw. eingegraben ſind, den Hochdruck, wobei
die auf dem Papier erſcheinenden Strichlagen auf der Platte erhöht er=
ſcheinen
(Holzſchnitt, Metallſchmitt) und den Flachdruck, wo die Farbe
weder in Vertiefungen noch auf Erhöhungen aufgetragen wird, ſondern
eine glatte Fläche bildet (Licht= und Steindruck). Es iſt ein Grundſatz
der Reichsdruckerei, ihre Reichsdrucke in einer Form zu bringen, die
den Originalen ſo nahe kommt, wie nur irgend möglich: Zunächſt haben
ſämtliche Reichsdrucke die gleiche Größe des Urbilds, ſodann wird
jeder Bilddruck in derfenigen Teckmik wiedergegeben, die ihm am ge=
mäßeſten
iſt, beiſpielsweiſe ein Kupferſtich im Tiefdruckverfahren, ein
Holzſchnitt als Hochdruck, und ſchließlich iſt die Reichsdruckerei beſtrebt,
die Papiere für ihre Reichsdrucke noch mehr den Originalen anzupaſ=
ſen
als bisher. Die ſehenswerte Ausſtellung, die Sonntag, den 21
März, vormittags um 11 Uhr, mit kunſthiſtoriſchen und techniſchen Er
läuterungen des Kuſtos am ſtaatlichen Kupferſtichkabinett, Herrn Dr.
Kurth, eröffnet werden wird, wendet ſich nicht nur an die kunſtfreund=
lichen
Erwachſenen, ſie will, ſoweit dies bisher noch nicht geſchehen, auch
die Schule für die bedeutenden kunſtpädagogiſchen Ziele, denen die
Reichsdrucke dienen, gewinnen, und ſo werden denn auch beſondere
Fühnungen von Schülern unter fachgemäßer Leitung ſtattfinden. Es iſt
zu hoffen, daß die dankenswerte Darbietung, die ein doppeltes Ziel ver=
folgt
: Achtung vor der Kunſt unſerer Vergangenheit und der Technik
unſerer Gegenwart zu wecken, durch recht regen Beſuch gelohnt werde.
Die Oſterfeiertage bieten hierzu reichliche Gelegenheit.

Zum Hafenorand von Livorno.
EP. Mailand. Beim Hafenbrand von Livorno erhöht ſich die
Zahl der Umgekommenen auf 5, und zwar 4 Fiſcher und 1 Kind. Die
Fiſcher waren zum Sammeln von ſchwimmender Kohle im Hafen her=
nmgefahren
. Nach der Entzündung der Benzinſchicht auf dem Waſſer
infolge Wegwerfens eines Streichholzes verbreitete ſich das Feuer in
wenigen Augenblicken auf eine Fläche von etwa einem Quadratkilometer.
Die Fiſcher ſtürzten ſich ins Waſſer, wo ſie aber ſofort von den Flam=
men
eingeſchloſſen wurden. Durch die Geiſtesgegenwart einiger Schiffs=
leute
konnten viele Schiffe aufs offene Meer hinausgeſchleppt werden,
darunter auch der Petroleumdampfer Splendor Während der panik=
artigen
Flucht der Hafenbevölkerung wurden mehrere Perſonen ver=
wundet
. Zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung wurde Militär
aufgeboten. Der Schrecken der Bevölkerung war durch die Befürchtung
entſtanden, daß die Petroleumſchiffe und das große Petroleum= und Ben=
zinlager
des Hafens explodieren könnten. Bis jetzt wurde erſt eine
Leiche gefunden.
Sechsfacher Mord.
Stockton (Kalifornien). Ein Möbelhändler erſchoß fünf Frauen
und einen Mann und flüchtete dann in einen Kraftwagen. Während der
Verfolgung durch die Polizei ſtürzte er in einen Abgrund ab.

Rund=Funk=Programme.

Frankfurt.
Sonnabend, 20. März. 3.30: Liedervorträge der Strahlenberg=
ſchule
. O 4.20: Hausorch. Neue Schlager. 1. Robrecht: Kuckucks=
Foxtrot. 2. King und Henderſon: Peter Pan J love vou, Foxtrot.
3. Erwin: Es muß für die Liebe das richtige ſein, Foxtrot. 4. Rob=
recht
: Marſch=Potp., Foxtrot. 5. Katſcher: Saxophon=Foxtrot. 6.
Dardany: Popocatepetl, Oneſtep. 7. Nelſon: Mild küßt das brave
Gretchen. 8. Katſcher: Schwarz iſt dein Auge, Blues. O. 5.45:
Leſeſtunde (für die reifere Jugend): AusDie Regulatoren in Arkan=
ſas
von Fr. Gerſtäcker. O. 6.20: Franz Reibicke=Köln: Der
Kanuſport als Volksſport O 6.45: Stunde des Südweſtd. Radio=
klubs
. O 7.15: Briefkaſten. O 7.45: Prof. Cahn: Der Sinn unſerer
Sozialverſicherung O 8.15: Robert Koppel=Berlin. Geſang und
Rez. Dr. Merten, Flügel. Hausorch. 1. Hermann: Der alte Herr
(Börris von Münchhauſen). 2. May: Nataſcha (Beda). 3. Ruch:
Des Handwerksburſchen Lied (A. de Nora). 4. Gilbert: Du haſt den
ſüßen, ſanften, veilchenblauen Blick. 5. Gilbert: Annemarie, komm
doch in die Laubenfolonie, 5. Krohme: Zu Rüdesheim in der
Droſſelgaß. 6. Katſcher: In Sievering (Bedo). 7. Lecoca: Ja, grad
die Blonden (Alfred Fuchs). 8. Allan: Gute Nacht, Marie (Willi
Kollo). 9. Petſch=Krapp: Der Held. 10. Ettlinger: Der Teufe!
und Münchener Mädl. 11. Manuel und Käte Schnitzler: Lotte
ausm Kohlenkeller. 12. Queri: Wenn Himmel und Hölle prozeſ=
ſieren
, O. Bis 12: Uebertr, von Berlin: Tanzmuſik.
Siuttgart.

Samstag, 20. Marz. 3: ’s Gretle von Strümpfelbach erzählt.
2 4.15: Tanzmuſik. Mitw.: Hilde Binder, Hans Werder. Tanz=
apelle
des Philharm. Orch. 19 moderne Tänze. O Anſchl. Vortrag
frau von Sanden: Geflügelzucht (10. Teil). O 6.30: Vortrag
ſeinz Neuberger: Die Anekdote als Spiegel der Kultur= und
). O 7.30:

erg: Sonate in G=dur. 2. Schubert: Rondo brillante op. 70
Wolf=Ferrari: Klavier=Trio. Op. 7. O. Anſchl.: Funkbrettl in
dintertupfenhauſen. Mitw.: Maria Fiechtl, Kitty Rolfen, Dr. Fort=
r
(Wiener Humor), Heinz Mönch, Hans Werder, Carl Struve,
ne Bauernkapelle. 1. Nachtwächtermarſch. 2. Anſprache des Ge=
neinde
=Vorſtandes (Struve). 3. Und der Ochs hat glacht (Wer
r). 4. Ich bin vom Land ein dralles Kind (Kitty Rolfen

en in der Milli. 8. Millöcker: Dalketer Bua. (Werder.) 9. Wal=
u
: Die Kuh (Rolfen). 10. Allerhand Hamur (Fortner). 11.
ickericki, Ländler. 12. Jäger und Wildſchütz, oder das verlaſſene
rndl, oder da hammers! Volksſtück mit Geſang, Tanz und
itherbegleitung von Carlchen Struve, ausgef. vom geſamten Bau=
nenſemble
. 13. Lederhoſenfox (Werder). 14. Koſchat: Büberl
terk dirs fein. (Maria Fiechtl.) 15. Zither=Solo (Heinz Mönch).
). Trinken mir noch a Tröpfchen (Bauernkapelle),

Beriin.
Sonnabend, 2u. Marz. 4.30: Funkkapelle. 1. Blankenburg:
Friſch voran. 2. Thomas: Duv. Mignon 3. Saint=Saens
Fant. Samſon und Dalila. 4. Blon: Frauenliebe und Leben
5. Micheli: Kleine Suite. 6. Grünfeld: Serenade. 7. Translateur=
Nur wer die Sehnſucht kennt. 8. Borchert: Achtung! Newyork, Potp
O 6.35: Eſperanto. O 7: Dr. Freyhan: Henrik Ibſen‟ O 7.25:
Hochſteiter: Humor vom Tage‟. O 7.55: Univ.=Prof. Dr. Ba=
binger
: Die Welt des Islam (Syrien, Paläſtina und Arabien)
O 8.30: Friedrich Hölderlin (zu ſeinem Geburtstage). 1. Einl. Worte
(H. Kaſack). 2. a) Oden; b) Briefe; c) Hymnen und Fragmente
(Th. Loos, Rez.). O 9.20: Sende=Spiele. Der Hund im Hirn
Ein Einakter von Kurt Götz. 10.30: Tanz=Muſik. Zönigs=
wuſterhauſen
. 3: Prof. Dr. Amſel und Oberſchuil. Weſter=
mann
: Einheitskurzſchrift. O 3.30: Frl. K. Delius: Die berufliche
Erziehung der Hausfrauen u. Hausangeſtellten in ländli hen haus=
wirtſchaftlichen
Fachſchulen. O 4: Dipl. Gartenbauinſp. Günther:
er Schuftt der Obſtgehölze. O 4.30: Frl. Walter, Gei
Die Getreideerzeugniſſe in der Küche,

Sport Spiel und Turnen.
Fußball.
V.f. R. Darmſtadt.
Am morgigen Sonntag finden auf dem V.f.R.=Platz (Exerzierplatz)
zwei intereſſante Spiele ſtatt, die dem Sportpublikum beſtens empfohlen
werden können. Um 1,30 Uhr iſt es die ſpielſtarke 1. Junioren= Mann=
ſchaft
des V.f.R., die im 1. Verbandsſpiel der von Sportvereinigung
Arheilgen gegenüberſteht. Die Juniorenſpiele haben beſondere Bedeu=
tung
, da ſie bis zur Rheinbezirks=Meiſterſchaft ausgeſpielt werden. An=
ſchließend
an dieſes Trefſen empfängt um 3,30 Uhr die erſte Mannſchaft
V.f.N. die 1a Privatmannſchaft des Süddeutſchen Meiſters V.f.R.
Mannheim. Dieſe Propaganda=Mannſchaft der Mannheimer iſt als
ſehr ſpielſtark bekamt und wird in Darmſtadt ihr Können beweiſen.
Die Raſenſpieler werden dieſer Mannſchaft mit ihrer beſten Aufſtellung
gegenübertreten, ſo daß ein erſtklaſſiger Freundſchaftskampf bevorſteht.
Abends 8 Uhr veranſtaltet der V.f.N. im Reſtaurant Rummelbräu
einen Frühlingsball, zu dem wir ſämtliche Sportler Darmſtadts ein=
laden
. (Siehe auch Inſerat.)
Eintracht 1Sp.V. Groß=Zimmern 1.
Zu Beginn der Privatſpiele empfängt Eintracht am Sonntag den
SpV. Groß=Zimmern. In letzter Minute erklärte ſich dieſer bereit, für
einen abſagenden Gegner einzuſpringen. Die Mannſchaft hat ſich in den
Verbandsſpielen den erſten Platz der Tabelle erobert. Sie beſitzt vor
allem ſehr viel Kampfesmut und läßt ſich den Sieg nicht ſo leicht ſtreitig
machen. Eintracht dagegen hat noch eine im vorjährigen Pokalwettbe=
werb
gegen Groß=Zimmern erlittene Niederlage wettzumachen und wird
verſuchen, das Treffen zu ſeinen Gunſten zu entſcheiden. Es iſt zu er=
warten
, daß bei günſtigem Wetter am Sonntag auf dem Platze am
Finanzamt ein ſchönes Fußballſpiel zum Austrag gelangt, bei dem jeder
Zuſchauer auf ſeine Koſten kommen dürfte. Spielbeginn 10,30 Uhr
vormittags.
Handball.
Hefſen V. f. L.
Für den nächſten Sonntag, 21. März, iſt die erſte Mannſchaft des
Heſſen V.f.L. nach Königſtädten verpflichtet, um gegen die gleiche
Mannſchaft des dortigen Turnvereins ein Handballſpiel auszutragen.
Dieſes findet im Rahmen der Verbandsſpiele des Allgemeinen Deutſchen
Turnerbundes ſtatt und iſt für Heſſen ſowohl wie auch ſür Tv. König=
ſtädten
das zweite Spiel in der Verbandsvorrunde. Die Abfahrt vom
Hauptbahnhof erfolgt um 12 Uhr 15 Minuten. Am gleichen Tage fährt
Heſſens Jugendmannſchaft nach Eberſtadt um gegen die Jugend=
mannſchaft
der dortigen Turngeſellſchaft ihr erſtes Verbandsſviel, im
A. D. T. auszutragen.
Turnen.
Frühjahrswaldlauf des Main=Rhein=Gaues D. T. in Laugen.
Sonntag, den 21. März, findet in Langen der Frühjahrswaldlauf
des Main=Rheingaues D. T. ſtatt. Er wird als Einzel= und Mannſchafts=
lauf
durchgeführt. Die Turner ſind wieder in vier Stufen eingeteilt,
während die Mannſchaften in Klaſſen gewertet werden. Dieſe beſtehen
aus vier Läufern, von denen der drittbeſte den Sieg entſcheidet. Die
Strecke beträgt für Turner ungefähr 6 Km., die für Jungturner 3 Km.
Die Läufe beginnen auf dem Sportplatz des Tv. Vorwärts=Langen
und führen durch den weſtlich angrenzenden, herrlichen Hochwald. Die
Wege ſind gut und faſt eben. Die Beteiligung iſt recht zufriedenſtellend
und läßt wohl in allen Stufen ſpannende Läufe erwarten. Die alten
Rivalen werden ſämtlich antreten, nur Schäfer=Neu=Iſenburg wird ver=
mißt
. Dafür hofft aber ſein Landsmann Streb den beſten Platz zu er=
ringen
. Delp=Pfungſtadt und Schneider und Brenner=Langen werden
ſich auch in der Oberſtufe beteiligen.
Hevvorzuheben iſt die beſonders ſtarke Meldung der Turngeſellſchaft
Darmſtadt. Hoffentlich wird der Eifer dieſer rührigen Abteilung auch
mit Erfolg belohnt. Die Turngemeinde Darmſtadt iſt am zweitſtärkſten
vertreten. Der Turnverein Vorwärts=Langen hat ſich die Vorbe=
reitung
ſehr angelegen ſein laſſen. Hoffen wir auf günſtiges Wetter und
guten Verlauf, damit Teilnehmer und Zuſchauer auf ihre Rechmung
kommen.
Kraftſport.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910.
Wie bekannt ſein dürfte veranſtaltet obiger Verein am heutigen
Abend in der Ludwigshalle (Obergaſſe) die Aufſtiegskämpfe zur
Kveisliga. Die die Kämpfe für die beteiligten Vereine von größter Be=
deutung
ſind, werden dieſelben mit ihren ſtärkſten Garnituren antre=
ten
. Arheilgen, welches in der letzten Zeit ſehr gute Reſultate erzielte
und die Gaumeiſter Fiſcher, Fiedler und Lücker in der Mannſchaft ſtehen
hat, wird alles daranſetzen, um gut abzuſchneiden. Auch Roßdorf wird
den letzten Mann ſeiner alten Kanonen heranholen, um ſeinen alten
guten Ruf wieder zu rehabilitieren. Was die Mannſchaft des Kraft=
ſportverein
1910 anbetrifft, muß geſagt werden, daß dieſelbe infolge
Krankheit zweier Mitglieder leider mit Erſatz antreten muß. Wir wollen
aber hoffen, daß ſich derſelbe bewährt. Die Mannſchaft hat ohnedies
einen ſchweren Stand, da ſie gegen zwei Gegner antreten muß. Hoffent=
lich
hat ſie ſich nicht zu viel zugemutet. Ueber die einzelnen Mannſchafts=
aufſtellungen
herrſcht noch ein gewiſſes Dunkel, und erſt der Abend ſelbſt
wird Aufſchluß darüber geben. Auf alle Fälle aber wird es zu ſchönen,
aber auch hartnäckigen Kämpfen kommen. Da auch die Stemmannſchaft
des Vereins erſtmalig vor die Oeffentlichkeit tritt, ſo werben die Beſucher
wohl in jeder Hinſicht auf ihre Rechnung kommen.
Schwimmen.
Deutſcher Schwimmverband Kreis V, Gau I, Bezirk Darmſtadt.
Wir machen nochmals auf den am Samstag und Sonntag in der
großen Halle des Städtiſchen Schwimmbades ſtattfindenden Lehrkur=
ſus
für Schwimmen, Springen und Waſſerball aufmerk=
ſam
. Am Samstag abend um 8 Uhr wird der Verbandsvorſitzende Herr
Dr. Geiſow=Frankfurt a. M. anweſend ſein und einige einleitende Worte
ſprechen, ſodann ſpricht Herr Paul Kellner, Dipl.=Ing. an der Deut=
ſchen
Hochſchule für Leibesübungen, Berlin, ein früherer, weit über
Deutſchlands Grenzen hinaus bekannter Sportſchwimmer, über Technik
des Schtimmens, und wird dazu praktiſche Erläuterungen geben. Am
Sonntag vormittag findet zunächſt eine Sitzung der Vereine des Bezirks
Darmſtadt ſtatt. Um 10.30 Uhr hält Herr Julius Stern=Gelſenkirchen
einen theoretiſchen Vortrag über Springen. Am Nachmittag um 3 Uhr
gibt Herr Stern auf Grund ſeiner langjährigen Erfahrungen Anleitun=
gen
für die Ausbildung von Springern, Sprunglehrern und Sprung=
richtern
; außerdem ſpricht Herr Kellner über das Thema Waſſer=
ballfchule‟
. Die Nachmittags=Vorträge werden durch zahlreiche praktiſche
Beiſpiele erläutert und von Wettkämpfen und Vorführungen umrahmt.
Welch großes Intereſſe dieſem Kurſus entgegengebracht wird, geht
ſchon daraus hervor, daß außer ſämtlichen Vereinen des Bezirks Darm=
ſtadt
auch zahlreiche Anmeldungen von auswärtigen Vereinen, beſonders
des beſetzten Gebietes, vorliegen. Der Kurſus iſt offen für alle Vereine
des Deutſchen Sportbundes, und wir dürfen wohl annehmen, daß auch
die Zuſchauer aus den Darmſtädter Vereinen zahlreich auf der Galerie
vertreten ſind.

Briefkaſien.
N. 100. Als ſelbſtſchuldneriſcher Bürge können Sie unter Umſtän=
den
noch herangezogen werden. Im Uebrigen können derartige Einzel=
fragen
nicht im Rahmen des Briefkaſtens beantwortet werden. Handelte
es ſich um ein Gefälligkeitsdarlehen (keine Vermögensanlage!), ſo unter=
liegt
die Angelegenheit überhaupt nicht dem Aufwertungsgeſetz, ſondern
den allgemeinen Vorſchriften. (Aufwertung nach Treu und Glauben,
unter Abwägung der beiderſeitigen Verhältniſſe.)
G. B. Ja, führen Sie Beſchwerde beim Oberſtaatsanwalt.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den 21. März 1926.
(Nach der Wetterlage vom 19. März 1926.)
Nördliche Winde, zeitweiſe aufheiternd, höchſtens unbedeutende
Niederſchläge, nachts Temperaturen um Null Grad.
Die Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachr chten: Max Streeſx
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd ent: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſäntlich in Darm

Die heutige Nummer haf 18 Geiten.

[ ][  ][ ]

Seite 16
Ring und Krone.
Eine kulturhiſtoriſche Betrachtung.
(Schluß.)
Im Altertum wurden die Kränze ſehr häufig aus den Zwei=
gen
des Oelbaums hergeſtellt; dieſe wurden ſpäter von Kränzen
aus edlem Metall, vielfach aus Gold, verdrängt. Schon bei den
Griechen und beſonders ſpäter bei,den Römern war die corona
eine ehrenvolle Auszeichnung. Die corona vallaris, die Lager=
krone
, erhielt derjenige, der zuerſt in den feindlichen Wall ein=
drang
, die corona muralis, die Mauerkrone, derjenige, der
zuerſt beim Sturm die Mauer einer Stadt erſtieg, die corona
eirica, die Bürgerkrone, die aus einem Eichenlaubkranz beſtand,
erhielt derjenige, welcher in einer Schlacht einem Bürger das
Leben gerettet hatte. Auch wurden tapfere Waffentaten mit gol=
denen
Kränzen belohnt. Der militäriſche Führer, der eine vom
Feinde eingeſchloſſene Stadt befreit hatte, erhielt eine corona
rende Imperator endlich eine corona triumphalis, d. h. einen
Lorbeerkranz. Alle dieſe Kränze durften lebenslänglich getragen
werden und gewährten zum Teil Ehrenrechte und außerdem
Befreiung von Abgaben.
Die ringförmige Krone iſt zur Zeit der römiſchen Kaiſer ent=
ſtanden
. Bis in die Zeit zu Anfang des Mittelalters ragten
bei den Kronen noch mehrere Blättchen über die Ringkrone hin=
aus
, ſo daran erinnernd, daß die Krone urſprünglich ein
Kranz war.
Die in der Heraldik immer nur im Durchſchnitt abgebildete
alte Königskrone beſteht lediglich aus einem runden Goldreifen
mit Blättern, die nach Belieben mit Perlenzinken abwechſeln.
Auch die päpſtliche Krone, die Tiara, läßt die Form des Rin=
ges
genau erkennen, beſteht ſie doch aus einer hohen Mütze, die
mit drei übereinanderſtehenden Kronen nach dem Bilde der oben
erwähnten alten Königskrone überzogen iſt; oben iſt die Tiara
mit dem Reichsapfel und mit dem dazu gehörigen Kreuz gekrönt, krone, zum deutſchen König, in Monza oder Mailand mit der
Die Kaiſerkrone der Kaiſer Oſtroms in Byzanz war aber
ſchon ein goldener, mit Edelſteinen beſetzter Ring, der oben
durch Bügel geſchloſſen war, eine ſogenannte geſchloſſene Krone.
Einen ausgeſprochenen Ring bildet die longobardiſche
Königskrone, die ſogenannte Eiſerne Krone. Sie iſt aus Gold
beſetzten Teilen. Der Kronring iſt 8,2 Zentimeter breit und hat
einen Durchmeſſer von 16 Zentimeter. Innen iſt ein ſchmaler
eiſerner Reif eingegelegt, der aus einem Nagel des Kreuzes
Chrifti hergeſtellt ſein ſoll. Die Königin der Longobarden,
Theodelinde, ſoll angeblich, die Eiſerne Krone im Jahre 593
n. Chr. für ihren zweiten Gemahl, den Herzog Agilulf von
Turin, haben anfertigen laſſen. Zum König von Italien wurden
mit der Eiſernen Krone ſpäter Karl der Große und nach ihm
verſchiedene deutſche Könige, im Jahre 1805 Napoleon I. und
1838 Kaiſer Ferdinand I. von Oeſterreich gekrönt. Die Eiſerne
Krone befindet ſich auch heute noch in der Kathedrale zu Monza.
welche von der Königin Theodelinde erbaut worden iſt.
Die ungariſche Königskrone, die ſogenannte Stephanskrone,
iſt aus zwei Kronen zuſammengeſetzt, aus der lateiniſchen und
aus der byzantiniſchen; erſtere, die lateiniſche, iſt eine Goldblech=
haube
mit zwei ſich kreuzenden Bügeln, welche König Stephan I.
von Ungarn vom Papſt Silveſter II. im Jahre 1000 erhalten
haben ſoll, letztere, die byzantiniſche, iſt ein Diadem, ein Ge=
ſchenk
des oſtrömiſchen Kaiſers Michael Dukas im Jahre 1075.
Die Stephanskrone wird in der Burg zu Ofen (Budapeſt) auf= Krone, bereits weiter oben beſprochen worden.
bewahrt.
Die Wenzelskrone iſt als Krone des Königsreichs Böhmen
bekannt; ſie iſt die einzige der heute noch vorhandenen mittel=
alterlichen
Kronen, von welcher Alter und Inſchrift durch Ur=

Samstag, den 20. März 1926
kunden beglaubigt iſt. Sie wurde im Jahre 1347 aus dem
Material der alten Herzogskrone der Premyſliden, nach dem
Muſter der heute vernichteten Krone der Könige von Frankreich
angefertigt; bei ihr iſt der breite goldene Ring oben durch zwei
Bügel geſchloſſen; ſie iſt ebenſo wie die franzöſiſche Königskrone
mit großen Lilien verziert; in ihrem Kreuz befindet ſich ein Dorn
der Krone Chriſti.
Intereſſant iſt, daß es in Polen zwei Kronen gab, nämlich
die alte Piaſtenkrone und eine Erſatzkrone. Da nach dem Tode
Auguſts des Starken in Polen über die Königswahl Parteifehde
ausgebrochen war, ließ der Kämmerer Oſſolinski die polniſchen
Reichskleinodien verſtecken, um ſo die Krönung des ſächſiſchen
Prätendenten Auguſt III. zu verhindern. Doch dieſer wußte Rat
zu ſchaffen: er beauftragte 1734 den Breslauer Goldſchmied Köh=
ler
mit der Anfertigung neuer Inſignien; da Eile not tat und
für die Koſten Grenzen geſetzt waren, ſo wurden nur vergoldetes
Silber und an Stelle der Edelſteine bunte Kriſtalle verwendet.
Als ſpäter die Gegenpartei des Königs die echten Kroninſignien
wieder herausgab, ließ Auguſt III. die Erſatzkrone nach Dresden, heit des Kunſtſchriftſtellers Franz Bock, in Italien von lang ge=
obsidionalis
, d. h. einen Belagerungskranz, und der triumphie= bringen. Die alte Piaſtenkrone iſt zur Zeit der Teilung Polens
abhanden gekommen und trotz eifriger Nachforſchungen nicht wie= und nicht, wie vielfach angenommen wird, von Byzantinern oder
dergefunden worden. Die Erſatz= oder Notkrone iſt in jüngſter
Zeit durch Kauf in den Beſitz der Republik Polen gekommen; ob
ſie noch einmal eine Rolle ſpielen wird?
In der ruſſiſchen, mit Edelſteinen ſehr reich beſetzten Kaiſer= darſtellungen die Kaiſerkrone, als deutſches Erzeugnis anzu=
krone
befindet ſich eine Pelzmütze aus dem koſtbarſten aller Pelze,
dem ruſſiſchen Zobelpelz; auch ſei hierbei erwähnt, daß der größte
genauer bekannte Diamant von 19434 Karat und von einem
Durchmeſſer von 3,378 Zentimeter und einer Höhe von 2,18 ſchen Kaiſer der ſpäteren Zeit in Frankfurt a. Main zum Kaiſer
Zentimeter, der Orlow, an der Spitze, des ruſſiſchen Kaiſer= krönen; dies iſt auch in den Schilderungen Goethes erwähnt.
zepters ſich befindet.
In der engliſchen Königskrone befindet ſich der berühmte
Diamant Kohinur von 106½/ Karat, der ebenſo wie der
Orlow urſrrünglich aus Indien ſtammt.
mit der corona argenta oder argentea, der vergoldeten Silber= Kaiſerkrone, iſt jedoch oben durch zwei Bügel geſchloſſen. Es
sorona ferrea, der Eiſernen Krone, zum König von Italien, Kaiſers Wilhelm I. eine Kaiſerkrone anfertigen zu laſſen; bei
und in Rom über dem Grabe des Apoſtelfürſten Petrus vom kaiſerlichem Zeremoniell vertrat die preußiſche Königskrone die
Papſt mit der corona gurea imperiallis, der Kaiſerkrone, zum
Kaiſer gekrönt.
Aber nicht alle Kaiſer haben ſich dreimal krönen laſſen. Die angefertigt worden oder beſtehen ſie nur in der Heraldik ſei
geſchmiedet und grün emailliert, ohne Zacken und ohne Bügel; wichtigſte Krönung war jedenfalls diejenige zum deutſchen
ſie beſteht aus ſechs aneinandergeſchmiedeteten, mit Edelſteinen König, die im Münſter zu Aachen an der Grabſtätte Karls des
Großen ſtattfand, bei welcher der Erzbiſchof von Köln unter
Aſſiſtenz der Erzbiſchöfe von Mainz und Trier dem König die
Krone aufs Haupt ſetzte, worauf der König feierlichſt Kaiſer
Karls marmornen Stuhl beſtieg: ſo nahmen die deutſchen auch die Krone nicht nur das äußere Zeichen ſürſtlicher Herrſcher.
Könige ſymboliſch feierlichſt Beſitz vom deutſchen Reiche.
In ſpäterer Zeit fanden die Königskrönungen nicht mehr in
Aachen, ſondern in Frankfurt a. Main ſtatt.
Die Bedeutung der Kaiſerkrönung war mehr eine ideelle;
ſie verlieh gewiſſermaßen einen Vorrang vor den übrigen Für=
ſten
des Abendlandes, die Machtfülle des deutſchen Königs er= allgemein üblich: ſie werden auf dem Lande beim Erntefeſt oder
fuhr durch ſie keine Erweiterung.
Kaiſertitel auch ohne Krönung durch den Papſt. Nach Ferdi=
nand
I., deſſen Königskrönung 1531 die letzte Krönung in ſchloſſen wird. In vielen Gegenden erhält die Frau des Brot=
malige
Krönung zuſammengezogen, die in Frankfurt a. Main zuſammen überreicht, ſo iſt dies eine ſinnreiche Zuſammenſtellung
ſtattfand.
Was nun die drei erwähnten Kronen der deutſchen Kaiſer
des alten Reiches betrifft, ſo iſt die corona kerrea, die Eiſerne
nehmen an, daß die Krone, mit welcher eine große ſilberne Büſte. Demut unſer Haupt.

Nummer 79
Karls des Großen im Münſter zu Aachen gekrönt iſt, die alte
ſilberne Krönigskrone iſt; in der Tat beſteht dieſe Büſtenkrone
aus Silber, iſt aber ſtark feuervergoldet. Urſprünglich hat ſie nur
aus einem Reif beſtanden, der Bügel iſt erſt im 14. Jahrhundert
hinzugefügt worden. Ob ſie die alte Königskrone iſt, die ſeiner=
zeit
auf der Feſte Trifels aufbewahrt wurde, oder ob ſie die
Krone Wilhelms von Holland iſt, die aber angeblich in der Nacht
nach der Hochzeit dieſes Fürſten mit einer Welfentochter in
Braunſchweig bei einem Brande zerſtört worden ſein ſoll, oder
ob ſie endlich für die Krönung des von den deutſchen Kurfürſten
gewählten Grafen Richard von Cornwallis von dieſem reichen
engliſchen Fürſten mitgebrachte bzw. angefertigte Krone iſt, läßt
ſich geſchichtlich nicht einwandfrei nachweiſen.
Keine der jetzt noch vorhandenen Kronen der chriftlichen
Vorzeit dürfte bei einem gleich hohen Alter einen ſo großen
Wert, ſowohl in materieller als auch in künſtleriſcher Hinſicht,
beanſpruchen als die sorona aurea imperialis, die Kaiſerkrone;
dieſe Kaiſerkrone iſt nach Anſicht namhafter Forſcher, inſonder=
übter
Meiſterhand der Goldſchmiedekunſt angefertigt worden
Arabern. Die Kunſthiſtoriker von Falke und von Schloſſer kom=
men
jedoch auf Grund ihrer noch neueren Forſchungen zu der
Annahme, daß nach den ſtiliſtiſchen Merkmalen und Email=
ſprechen
ſei, und daß ſie in Mainz hergeſtellt ſei zur Zeit des
Saliers Konrad II., der von 1024 bis 1039 regiert hat.
Mit dieſer altehrwürdigen Kaiſerkrone ließen ſich die deut=
Nachdem Kaiſer Franz II. 1206 die deutſche Kaiſerkrone nie=
dergelegt
hatte, wurde ſie als Kaiſerkrone Oeſterreichs gebraucht
und befindet ſich noch heute in der Hofſchatzkammer zu Wien.
Eine Kaiſerkrone des 1871 erſtandenen Deutſchen Reichs
Die deutſchen Kaiſer des alten Reiches wurden in Aachen exiſtiert nur im Bild; ſie hat große Aehnlichkeit mit der alten
widerſtrebte dem ſparſamen und beſcheidenen Sinn des alten
fehlende Kaiſerkrone.
Von den Kronen der neueren Zeit ſind ſie nun tatſächlich
nur erwähnt, daß ſie alle auf einem Ring bezw. Reif aufgebaut
ſind. Auf den Ring der Krone wird in der Heraldik häufig das
Tudorblatt, der engliſchen Spätgotik entnommen, aufgeſetzt.
Aber, wie einſt im Altertum und im Mittelaller der Ring
nicht nur als Zeichen der Herrſchermacht angeſehen wurde, ſo iſt
So iſt es z. B. in dem ſreiem Norwegen noch heute Brauch, daß
die Braut bei der Hochzeit eine Krone trägt. Dieſe norwegiſche
Brauttrone iſt aus Metall geſertigt: auf einem ſchmalen Ring
bezw. Reif erhebt ſich eine Haube, die in vielen, oft 12 hohen
ſpitzen Zacken endigt.
Bei uns in Deutſchland ſind heute noch die Erntekronen
Erntedankfeſt von den Arbeitern ihrem Brotherrn überreicht und
Seit Maximilian I, 1508, führten die deutſchen Könige den ſind aus Getreidehalmen, mit eingeflochtenen Blumen, verfertigt;
ſie beſtehen aus einem Kranz, der oben wit zwei Bügeln ge=
Aachen war, wurden Königs= und Kaiſerkrönung in eine ein= herrn auch noch einen Kranz; wird Erntekrone und Erntekranz
von Ring und Krone‟.
Ueber allen Kronen ſteht aber die Krone Chriſti, die Dornen=
krone
des Königs Jeſus, des Monarchs der Wahrheit. Dieſe
Krone iſt ein einfacher Ring, der durch ſeine Dornen verſinnbild=
Die Exiſtenz der sorona argentea, der deutſchen Königs= licht, daß das Tragen einer Krone eine unendliche Laſt und zu=
krone
, läßt ſich mit Beſtimmtheit nicht nachweiſen. Eine Zeit= gleich eine Rieſen=Verantwortung vor Gott bedeutet. Vor dieſer
lang ſchien ſie verloren gegangen; die neueren Geſchichtsforſcher Königlichen Ring=Krone der Liebe beugen wir in Ehrfurcht und
Ei.

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z M
nit der alin
ſchloſſen. Es
in des alt
u laſſen; be
Hächich
ſe
f aufgebau
ik häufig dais
ſetzt.
er der Ring
zurde, ſo iſt
er Herſcht.
Brautch, duß
mi
2 hohen
Erntekronen
mefet oe
reicht ud
in. verfertigt,
Rit
ekranf

Nummer 29

Samstag, den 20. März 1926

Aexandra Zwanowna.
Der Roman einer ruſſiſchen Emigrantin.

Von Horſt Bodemer.

17)

(Nachdruck verboten)

Nicolai Anaſtaſiowitſch hatte ſodann den geladenen Re=
volver
auf den Tiſch gelegt. Auf Kommando mußte der Wirt
mit ſeiner Frau und ſeinen vier Kindern trinken. Bis alle
unter dem Tiſch lagen und ſich niemand mehr regte. Dann hatte
er einen großen Stein genommen und in dem Verſchlag dem
ſchlafenden Holzhändler den Schädel eingeſchlagen. Vielleichr
nicht ganz. Aber zur Beſinnung kam der nicht früher, als bis
der Wirt und ſeine Familie ihren Rauſch ausgeſchlafen hatten.
Er hatte die ſchmierige, dicke Brieftaſche an ſich genommen und
den Paß. War losgewandert, in die Nacht hinein. Die elektriſche
Taſchenlampe angeknipſt und hatte das Geld gezählt. . Es
war viel mehr geweſen, als er in ſeinen lühnſten Träumen ge=
dacht
hatte. Davon konnte man ja einen gauzen Winter gut
leben, wenn man erſt heil wieder aus Rußland heraus war!
Mit Ruß hatte er ſeinen Bart dunkler gemacht. War drei mond=
helle
Nächte weitermarſchiert bis zur nächſten Bahnſtation
und war ungeſchoren über die Grenze gekommen. Der Paß des
Holzhändlers war ganz einwandſrei geweſen. Auf den reiſte er
ſeitdem. Er, der Hofmann und ehemalige Gardekavallerie=
offizier
! Dem Vertrauensmann der zariſtiſchen Gegenrevo=
lution
in Riga hatte er natürlich nichts von ſeinem Reichtum er=
zählt
, ſondern ſich von ihm auch noch einiges Geld geben laſſen.
Nun ging es ihm einſtweilen wieder ſehr gut. Der
Vollbart war gefallen, dort im offenen Schrank, hingen ein paar
anſtändige Anzüge, am Fenſter ſtanden drei Paar nagelneue
Schuhe, in der Konmode lag friſche Wäſche!. Ah, friſche Wäſche,
nichts hatte er ſo vermißt wie die! . . . Nun war er hier und
wartete. Wenn heute das Telegraum micht kam geſtern ſchon
mußte der Rigger Vertrauensmann in Paris eingetroffen ſein
dann, telegraphierte er ſelbſt hin. Er tat es nicht gern. Es
konnte leicht Beiterungen geben. Die Deutſchen waren nun ein=
mal
ſchrecklich gründliche Leute. Und ein wenig weiter weg von
Rußland zu kommen, daran lag ihm auch viel. Man konnte nicht
wiſſen, manchmal hatte der Zufall auch eine unglückliche Hand.
Wenn der Vertrauensmann auch nur richtig auf den Namen des
Holzhändlers telegraphierte. Nicolai Anaſtaſiowitſch ſprang aus
dem Bett, beſah ſich im Spiegel. Lachte ſich an. Nein, dem
Holzhändler ſah er gar nicht mehr ähnlich. Deſſen Paß hatte
keinen Wert mehr für ihn. Er würde ſich einen neuen beſchaffen
müiſſen. Nun, das hatte Zeit!
Als er ſich halbfertig angezogen hatte, klopfte es an ſeine
Tür.
Herr, ein Telegramm!
Er riegelte auf. Riß dem Hotelpagen das Telegramm aus
der Hand, las die wenigen Worte.
Bei Baron Herrlin, Walduffeln, Oberbayern!
Das Kinn drückte er an den Hals. Wie kam Alexandra
Jwanowna da hin?. Jedenfalls würde es ihr nicht allzu ſchlecht
gehen. Er war in Sorge geweſen, ſie hätte Schifſbruch leiden
können. . . . Ach, das arme Täubchen! Er war nicht immer
gut zu ihr geweſen. Zu ihr! Es gab einen vergnügten Winter!
Was im Frühjahr wurde, würde ſich finden!
Aber zwei Tage blieb er doch noch in Berlin. Suchte dort
Bekannte auf. Nahm den Mund reichlich voll. Er hatte doch
allerlei geleiſtet. Wenigſtns hoffen will, der Menſch in der
Fremde auf eine glückliche Heimkehr!
Ja, ja! Es geht nach Wunſch und Willen! Ein wenig
langſam wohl, aber es wird alles gut werden! Nun muß ich

weiter nach Bayern! Zu Alexandra Jwanowna! Sie wird
Augen machen, wenn ich plötzlich, ganz unerwartet, vor ihr ſtehe.
Alexandra Iwanowna Sankpial lief durch Haus und Park.
Ihre Nerven gaukelten ihr allerlei Bilder vor. Sie hatte das
Gefühl, als ſei gerade jetzt Nicolai Anaſtaſiowitſch in großer
Bedrängnis. Wütend war ſie auf die Leuze in Paris. Wenn
die ernſtlich gewollt, hätten ſie ihr ausführlicher über ihren
Mann ſchreiben können. Sie taden es nicht, weil ſie fürchte en,
ſie könnte den Mund nicht halten. War ſie nicht geduldig geweſen
all die Zeit?. Hatten ſie wirklich gemeint, ſie kümmere ſich nicht
mehr um Nieolai Anaſtaſiowitch? O, ſie wußte, die ſchlimmen
Jahre hatten viele Ehen zerbrochen. . . . In den Wald ging ſie,
warf ſich an einer Stelle, die die Sonne beſchien, in’s Moos. Gut
waren die Memſchen hier zu ihr . . . ſehr gut! Aber morgen
reiſte ſie nach Paris! Ueber München! Hob dort ihr Geld ab,
und wenn wieder böſe Zeiten kamen, fehrte ſie nach hier zurück.
Einen Zufluchtsort zu haben, war ſo viel wert! Es würde nach=
her
einige Aufregung im Schloſſe geben!. Man würde verſuchen,
ihr ihr Vorhaben auszureden. Die guten Herrlins mußten ein=
ſehen
, daß es ihr daran gelgen war. Klarheit über den Aufent=
halt
ihres Mannes zu bekommen. Genau wiſſen wollte ſie, was
er jetzt trieb und wo er den ruſſiſchen Winter verbriugen würde.
. . Ihre Hände krampften ſich ins Moos. Wenn Nicolai Ang=
ſtaſiowitſch
nichts mehr von ihr wiſſen wollte? Wenn er An=
weiſung
gegeben hatte, man ſolle ſie auf die Zukunft vertröſten?
Er hänge nicht mehr an ſeiner Frau, au ſeinem Täubchen? Man
hatte in Rußland ſchon früher eine leichtere Auffaſſung von der
Ehe gehabt, als dieſe zähen Deutſchen. Man lief zwar nicht von
einander, man lebte nebeneinander und ließ jeden tun, was ihm
Spaß machte. Nun ja, das Leben war kurz und wollte genoſſen
ſein, ſonſt war man doch ein Narr! . .. Was hatte ſie vom
Leben gehabt in den letzten Jahren?. Sie war eine Frau, die
den Männern gefiel. Immer war ſie ſtandhaft geblieben. Manch=
mal
war ihr das recht ſchwer geworden.
Guten Tag, Alexandra Iwanowna!
Sie fuhr auf. Saß aufrecht im Moos. Sie rraute ihren
Augen nicht.
Peter Mirkowicz!
Er lachte, ſetzte ſich neben ſie, küßte ihre Hände.
O, wie ſchwer haben Sie es mir gemacht, Sie zu finden!
Ich habe Sie geſucht all die Zeit!. Ich wurde auch einmal ſehr
ärgerlich, ſo ärgerlich, daß ich Ihnen gedroht habe, Alexandra
Jwanowna! Verzeihen Sie!... Aber habe ich im Hauſe
Ihrer Eltern nicht Gaſtfreundſchaft genoſſen, bei der ganzen
Petersburger Hofgeſellſchaft? Konnte man herzlicher zu einem
Menſchen ſein, als man es zu mir geweſen iſt?. Warum ſuchten
Sie bei mir keine Zuflucht? Drei Schlöſſer können ſie ſich zum
Aufenthalt wählen. Sie werden nichts vermiſſen. . . . Und
erlauben Sie, daß ich ein einziges Mal, davon rede
ſandte ich Ihnen nicht immer, was Sie zu haben wünſchten?
Die Röte ſchoß Alexandra Jwanowna in’s Geſicht. Der
Schneck ſaß ihr immer noch in den Gliedern, ſie war verwirrt.
Verſuchte, ſich zu wehren.
Warum kommen Sie nicht auf’s Schloß und machen wir da
Ihren Beſuch?
Peter Mirkowicz blieb ganz ruhig. Dieſe Frau war nicht
leicht zu zähmen, erſt mußte man ſie ein wenig toben laſſen, dann
würde ihr Widerſtand zuſammenbrechen.
Ich hätte es tun können! Es wäre anſtändiger geweſen!
Ich habe aber dieſe Abſicht nicht gehabt. Warte ſchon zwei Tage
darauf, Sie ungeſtört ſprechen zu können. Bin Ihnen ein paar
Mal nahe geweſen. Aber die Gelegenheit ſchien mir nicht günſtig.
Jetzt iſt ſie es!

Seife 17
Noch berwirrter wurde Alexandra Jwanowna. Sie ſprang
auf die F7., ſprühte ihn an.
Ich weiß, was Sie wollen! Nicolai Anaſtaſiowitſch ver=
nichten
!
Peter Mirkowicz blieb ſitzen, hob ein wenig die Schultern
hoch und erwiderte gelaſſen:
Sie verkennen mich! Das hätte ich längſt tun können.
Wahrſcheinlich weiß ich beſſer über ihn Beſcheid, als Sie, Ale=
randra
Jwanowna!
Die letzten Worte klangen mitleidig. Sie mußte ſich an
einem Baumſtamm feſthalten.
Was wiſſen Sie von Nicolgi Awaſtaſiowitſch? Erzählen
Sie um aller Heiligen willen tun Sie es!
Er ſtand jetzt auch auf, brannte ſich gelaſſen eine Zigarette
an. Müde ſollte ſich erſt einmal das Täubchen flattern. Dann
griff er zu und führte es hinweg. Er kannte doch Nicolai
Anaſtaſiſiowitſch! Wußte, daß der in Rußland war. Die ein=
fachſte
Sache von der Welt, dieſe Frau, die ſein Blut heute mehr
in Wallung brachte, als vor zwölf Jahren, von ſich abhängig zu
machen.
Er iſt der leichtſinnige Menſch geblieben!
Faſt mitleidig klangen ſeine Worte.
Alexandra Iwanowna ſtampfte mit dem Fuße auf. Ein
Zucken lief über ihr Geſicht.
Wo iſt er? Ich will an ihn ſchreiben!
Sie wiſſen es iſt ſchwer! . . . Aber möglich! . . . Ich
kenne den Weg zu ihm, log er.
Dann bitte, Peter Mirkowicz komen Sie auf’s Schloß!
Machen mir dort einen Beuch! Die guten, lieben Herrlins
werden Ihnen Wohnung geben. Wir können alles in Ruhe be=
ſprechen
dann werde ich an Nicolai Anaſtaſiowitſch ſchreiben!
Er antwortete nicht. Schüttelte nur den Kopf. Er wußte,
daß er ſie auf dieſe Weiſe am, ſchnelſten aus der wühfa er=
kämpften
Ruhe brachte.
Dann fahr’ ich morgen früh nach Paris! Ich hatte es mir
ſchon vorgenommen!
Sie ſchien Geld zu haben, alſo Bewegungsfreiheit, das hatte
Peter Mirkowicz nicht bedacht. Keinesfalls wollte er mit dem
Baron Herrlin in Verbindung treten. Alexandra Jwanowna
ſollte ſchleunigſt verſchwinden, als habe ſie der Erdboden ver=
ſchluckt
. War ſie erſt in ſeiner Gewalt in Kroatien, würde ihr
Widerſtand ſchnell zuſammenbrechen. Er wußte doch, wie man
mit Frauen fertig wurde.
Alexandra Iwanowna, ſeien Sie vernünftig! Warum
ſchreiben Ihnen dieſe Leute aus Paris nicht, wo ſich Nicolai
Anaſtaſiowitſch aufhält? Ich will es Ihnen ſagen! Weil ſie
froh ſind, ſie finden Dumme, die ſich nach Rußland, in dieſe Hölle,
wagen! Glauben Sie denn ernſtlich, Ihr Mann könne da arbei=
ten
für die Wiederaufrichtung des Zarenreiches? Sie tun ſich
wichtig, diee Pariſer Herren. Eines Tages kommt der Um=
ſchwung
von ganz allein. Wenn nämlich die gebilbeten Schichten,
das ausgeplünderte Bürgertum, die genasführten Bauern die
Verzweiflung packt! Dann wird ſich auch von Paris einiges tun
laſſen, heute aber noch micht! Trotzdem laſſen dieſe Wichtig uer
Nicolai Anaſtaſiowitſch in dem Hexenkeſſel! Wir wollen ihn
herausholen! Ueber die beßarabiſche=ruſſiſche Grenze! Ich kenne
dort ein paar zuverläſſige Leute!. Von hier läßt ſich das nicht
machen! Wir werden uns, wenn die Zeit gekommen iſt, an die
Grenze begeben! Die Pariſer Herren bringen ihre Leute wohl
nach Rußland hinein, aber ſelten wieder heraus, weil ſie es
gar nicht wollen!
(Fortſetzung folgt.)

Es ist unser stetes Bemühen, der Damenwelt dienen zu können, indem wir ihr nicht Luxus-, sondern moderne Konfektion
zu ganz besonders vorteilhaften Preisen anbieten. Wir sehen unsere Aufgabe darin, moderne, gualitätsreiche Ware zu so
billigen Preisen herauszubringen, daß der zum Frühjahr notwendig gewordene Einkauf ohne eine übermäßige Belastung
vorgenommen werden kann.

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farbigem
Rips. Gabardin
und Fantasiestoffen

[ ][  ]

Nummer 79

Samstag, den 20. März 1626

Unfon-Theater

Heute Samstag,
den 20. März

Nur noch heute

Großes Schlachtfest mit Konzer

Ab 10 Uhr vormittags Wellfleisch mit Kraut. Spezialität: Schlachtplatte
In der Weinklause ab 8 Uhr Konzert. Morgen Sonntag, ab 4 Uhr: Konzert im Bierrestaurant
Beodeedeedoocoedeedee oeceodee

Orpheum

Nur noch heute und morgen

Buster Keaton

Mur noch heute und
morgen
abends 8 Uhr:
Der glänzende

Ueber, auf und unter dem Heere
6 kolle Akte! Das Unmöglichste vom
Unmöglichen mit BUSTER KEATON
Das Tollste an unglaublichen Abenteuern!
Der größte Lacherfolg dieser Saison.

Khainlads freudigen und ernſten Cagen-

Patty Frank-Truppe, weltber.
Akkrobaten. Mia Moselly,
Tanzkünstlerin. Erich Evesty
mit s. Orig-Partner als Bauchredner.
Momphra, Trio, Luftgymnastik.
4 Loubé, Hamorist. Radfahrer.
Ferner: Frankardl i s. vielseitig.
Darbietungen. (4014

in 6 interessanten Akten
Hanptdarsteller:
Hanni Reinwald Fritz Kampers
Walter Slezak Frleda Richard.

Baster Keaten
werliert die Hosen
Lustspiel in 2 Akten mit BUSTER KEATON
Die neueste Wochenschan.
Tugendllche b aben Zutritt!

Die Dankbarkeit des treuen Tieres und seine
Heldentaten in 6 Akten.

Aed

Karten: Verkehrsbüro, de Waal.
(419*
Bheinstraese 14.

Anfans. 31, Uhr
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr

ooobooeooool!
Kaiſerſaal Reſtaurant Fürſtenſaal
Fernruf 276
Grafenſtraße 1820

Pfd 20 3, empf B533
Secker Nchk. Ludwi=shöhßt. 1

Residenz-Theatert
Lustspielwoche!
UrauFrähruns

Theaterzettel für Samstag, 20. März
(Ohne Gewähr)
Der Glückspilz
Perſonen:
Reinhold Ohlſen, ein
Deutſch Amerikaner Oscar Groß
Wolter Wachtel, Proviſor,
ſein Jugendfreund . . . Robert Klupp
Brown, Rechtsanwalt aus
.. Hans Schultze
St. Franzisco
Fean Ohlſen, Weinhändler Paul Maletzki
Ulrike Ohlfen, ſeine Frau Käthe Meißner
Grete, deren Tochter. Jeſſie Vihrog
Ohlſen, Juſtizrat . . . . K. Weſtermann
Aurelie Ohlſen . . . . . Käthe Gothe
Ende 5½ Uhr. Müller, Hotelbefitzer . .. Richard Jürgas
Samstags=Fremdenmiete Oberbürgermeiſter Di.
HausBaumeiſter
Werner
Sanitätsrat Dr. Heuer . Hans Schalla
Otto, Vorſitzender des Reichsbanners
Schwarz=Not=Gold Max Nemetz
von Niebergall. Biermann, Vorſitzender des Geſang=
vereins
Harmonie‟ . Hans Ausfelder
. . . W Mayenknecht
Pöhler.
Jacob Levi, Vorſteher der
jüdiſchen Gemeinde Hugo Keßler
Adelheid von Kummersdorf, Vorſteherin
des Magdalenenſtifts Margar. Carlſen
Der Standesbeamte . . . Willy Krichbaum
Ein er.. . . . . . . Friedrich Kinzler
. . Walter Bluhm
Ein Kellner. . . .
Ein Stubenmädchen . . . Martha John
Deputationen
Dauterich
Perſonen:
Datterich, Particulier . .Eduard Göbel
Richard Hinz
Bennelbächer
ſeine Emil Thomas
Spirwes
Freunde
Hartmuth Pfeil
Knerz
Dummbach, Drehermeiſter Julius Harres
Babette, ſeine Frau . . Lamp=Welker
Marie, ſeine Tochter . . Lilli Neudecker
Schmitt, Drehergeſelle. Ernſt Ldw.Göbel
Steifſchächter Schneider=
Heinrich Gutkäſe
meiſter
Bengler, Schuhmachermſtr Georg Delp
Fritz Knippelius, Metzger=
Gg. Rodenhäuſer
meiſter
ſchaft führt, Sams= /Evchen,Mariens Freundin Marie Rückert
Liſette, Kellnermädchen Eleonore Merck
abends 8 uhr, im Erſter / Polizei= .. . . Kurt Manck
Bweiter) diener . . . . Wilhelm Hermes
Hans Harres
Karl Wick
Zweiter Muſikant.
Karl Pauly
Dritter )
Heinrich Gutkäſe
Zweiter Hand=
. . . E Ludwig Stah
langer
.. Ernſt Stößel
Dritter
. . Hans Wolff
Ein kleiner Junge . . Alfred Fritſch
Figaros Hochzeit
Perſonen:
Graf Almaviva . . . . . Leo Barczinski
DieGräfin, ſeineGemahlin Gertrud Gercke
Cherubin, Page desGrafen Margar. Albrecht
Figaro, Kammerdiener des
Heinrich Hölzlin
Grafen . ...."
Suſanne, Kammermäd=
Paula Kapper
chen der Gräfin
Marzelline, Beſchließerin
im Schloſſe des Grafen Anna Jacobs
Heinrich Kuhn
Bartolo, Arzt.
Baſilio, Muſikmeiſter. . Eugen Vogt
Don Curzio, Richter . . . Chriſtoph Möbus
Antonvo Gärtner, Suſan=
Hans Nehz
nens Oheim.
Bärbchen, ſeine Tochter Sitta Müller=Wiſchin
Annelies Roerig
Erſte
Bäuerin
. . . Käthe Welzel
Zweite
Bauern Bäuerinnen Gerichtsdiener. Diener

Landestheater
Samstag, 20. März
Großes Haus.
K 12
(Bühnenvolksbund)
DerGlückspitz
Luſtſpiel von
G. Rickelt
Anſang 7½, Ende 10Uhr
Preiſe: 110 Mark.

Klein. Haus.
Nachmittags 2½ Uhr
(8. Vorſtellung)
Datterich
Lokalpoſſe
Dargeſtellt durch die
Heſſtſche
Spielgemeinſchaft
Preiſe: 1,207,20 Mk
Abends 7 Uhr
Ende nach 10 Uhr.
Zuſatziniete Xl, 11
Figaros Hochzeit
Oper von Mozart
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Tel. 2457 u 975

Sonntag, 21. März, abends 8 Uhr,
im Rummelbräu

Heute Samstag, Sonntag
und Montag:

Nachmittags 3 Uhr, Exerzierplatz

Im Ausschank:
Rummel-Bock, Dortmunder Union
Pilsner
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Privatmannſchaft /4175
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Reichsbund der
Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen
Orisgruppe Darmſtadt.
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Samstag u.
Frankfurter Hof. Sonntag
Künſtler=Konzert

Empfehle gleichzeitig einen erſtkl. Mittags=
tiſch
, im Abonnement 0.70 Mark.
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Auat
Unſere Jungmann=
tag
, 20. u. 27. März,
Ludwig=Georg= Gym=
naſium
, Karlſtr. 2,/Erſter
das Heldenſpiel
Gudrun Erſter
auf. Wir bitten unſere
Mitglieder um zahl=
reichen
Beſuch beider Ein Wirtsjunge
Auf ührungen

Im Beiprogramm:
814
Bubl als Rennfahrer: Groteske in 2 Akten.
Harry, Brownle u. das Radio: Groteskei. 24kt
Neueste Wochenschau Modenschau

Literariſcher Verein Darmſtadt
Donnerstag, den 25. März 1926
nachm. 5 Uhr, im Geſchäftszimmer
Ordentliche

am Sonntag, den 21. März, abends 8 Uhr
bei Mitglied Frau Sctörger, Böttingers=
Brauerei, Ludwvigsplatz 8. Der Vorſtand.

Kaffee=Reſiaurant

Letzte Abendvorstellung 8 Uh
Anfang 3, UI

Wieder eröffnet. 10 Minuten
von der Halteſtelle Waldfriedhof
Angenehm. Familienaufenthalt
Gute Weine, Kaffee u. Kuchen
(*7746

Tagesordnung:
1. Jahresbericht des Vorſitzenden, 2. Rech=
nungsablage
und Entlaſtung des Rechners,
3. Neuwahl des Vorſtandex, 4. Beratung
und Beſchlußfaſſung über die vorliegenden
Anträge.
*7790) Der Vorſtand.

Restaurant Bender

Uhr ab
Samstag und Sonntag

Hote Prinzbleinrich

Bekannt erstklassige Küche
Mittag- u. Abendessen von Mk. 1. an

Bleichstraße 48
Neuer Inhaber: Jos. Zimmermann

Angenehmer Familienaufenthalt
Anerkannt vorzügliche Küche bei mäßigen Preisen
Ausschank des beliebten Spezialbieres
der Brauerei W. Rummel
Vorzügliche Ausschankweine

Heute Hamstag

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Ausbildung von Berufs- u. Herrenfahrern
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