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Franfurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 54
Dienstag, den 23. Februar 1926.
189. Jahrgang
brei9 3 Reſchemar. Anzeſgen von auswärts z0 Reſchpfg
Finanz=Anzeigen 60 Neichspfg., 92 mm breite
Rellame-
zeiſe 3.00 Reichsmarf. Adle Preiſe in Reichsmack
(4 Dollar — 420 Marhl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der
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zuſiräge und Leiſt ung von Schadenerſat. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fäſlt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darme
ſtädter 8 Natlonalbank.
*Am die Ratsſitze.
Einmiſchung Muſſolinis zu Gunſten Polens.
* Berlin, 22. Febr. (Priv.=Tel.)
Das Intrigenſpiel um die Sitze im Völkerbundsrat, das in
einem Anfang wie in ſeiner Fortſetzung doch nur auf eine
De=
rütigung Deutſchlands berechnet war, geht anſcheinend trotz aller
dementis weiter. Die Einmiſchung Muſſolinis
zu=
unſten Polens hat die Situation, noch weiter verſchärft.
Nan durfte bisher annehmen, daß die eindeutige Sprache, die der
(uswärtige Ausſchuß des Reichstages mit einer Einheitsfront
on den Sozialdemokraten bis zu den Deutſchnationalen geredet
abe, im Zuſammenhang mit den Erklärungen, die unſere
diplo=
iatiſchen Vertreter im Ausland abgaben, hinreichen würden,
as Netz zu zerreißen. Das ſcheint nicht der Fall zu ſein. In
olitiſchen Kreiſen wird deshalb angenommen, daß im Laufe
ieſer Woche auch das Reichskabinett ſich erneut mit der Frage
eſchäftigt und mit aller Entſchiedenheit auf die Konſequenzen
inweiſen wird, die entſtehen müſſen, falls tatſächlich die Abſicht
eſtehen ſollte, im Gegenſatz zu den uns gemachten Zuſicherungen
iit Deutſchland zuſammen noch weitere Staaten in den
Völker=
undsrat hineinzunehmen.
Auſten Chamberlain wurde geſtern die
Ehrenbürger=
haft der Stadt Birmingham verliehen. Bei dieſer Gelegenheit
ielt er eine längere Rede, in der er zunächſt für die Ehrung
ankte, die bereits Joſeph Chamberlain zuteil geworden ſei.
r empfahl ſeiner Zuhörerſchaft, ſich nicht durch Polemiken
be=
nruhigen zu laſſen, zu denen der Eintritt Deutſchlands in den
ſölkerbund und das Problem, welchen Rang es darin einnehmen
lle, Veranlaſſung geben könnten. Er ſei überzeugt, daß, wenn
e Leute, die ſich in Locarno getroffen hätten, auch in Genf zur
rörterung dieſer neuen Frage zuſammenkommen würden, ſchnell
ne praktiſche Löſung gefunden werden würde.
Der Korreſpondent der Britiſh United Preß in Rio de
aneiro hatte eine Unterredung mit dem braſilianiſchen
Außen=
ſiniſter Pachecu über die Frage des ſtändigen Sitzes im
Völ=
rbund für Braſilien. Der Miniſter erklärte, daß in dieſer An=
Uegenheit kein Geheimnis beſteht. Braſilien habe Anſpruch auf
nen Sitz im Rat, und dieſer Anſpruch müſſe unbedingt in der
itzung am 8. März geprüft werden. Braſilien habe verſprochen,
ie deutſche Kandidatur zu unterſtützen. Nach ſeiner Anſicht müſſe
78 Problem ſo gelöſt werden, daß zunächſt die Frage der
Er=
ſeiterung des Rates durch Abänderung des Artikels 4 erledigt
nd dann die Zulaſſung Deutſchlands behandelt werde.
Die Rolle des franzöfiſch=türkiſchen Vertrags. — Italien
merſtützt Frankreich. — Engliſche Konzefſionen gegen
franzöſiſche Anterſiützung im Moſſulſtreit.
* Paris, 22. Febr. (Priv.=Tel.)
Die Beſtrebungen der franzöſiſchen Politik auf Erweiterung
es Völkerbundsrates ſind durch das franzöſiſch=türkiſche
Abkom=
ſen zweifellos unterſtützt worden. Die Unruhe, die das
Abtom=
ſen auf engliſcher Seite erweckt — trotz des Dementis des
dreign Office —, iſt geſchickt dazu benutzt worden, um die
Po=
kion Frankreichs in der Völkerbundsfrage zu ſtärten. Man be=
Int nämlich auffallend, daß Frankreich nicht an die Verpflich=
Ing gebunden ſei, keine Attion im nahen und mittleren Oſten
9ne Vereinbarung mit England zu treffen, wenn auf der
an=
eken Seite ſich England den Forderungen der franzöſiſchen
Po=
tik hartnäckig widerſetzt. Ob der Verſuch, auf dem Umweg über
as franzöſiſch=türkiſche Abkommen die Ziele, der franzöſiſchen
Iolkerbundspolitik durchzuſetzen, von Erfolg ſein wird, iſt noch
lgewiß, aber doch nicht ſo ausgeſchloſſen, wie man bisher
viel=
ich annahm.
In offiziöſen Erklärungen des „Petit Pariſien”, die offenbar
ine Antwort auf die Kölner Rede des deutſchen
Reichsaußen=
ſiniſters darſtellen, wird noch ein zweiter Weg beſchritten: „Die
Ilyelmſtraße, ſo heißt es, ſei von den Berichten der deutſchen
Aslandsvertreter wenig befriedigt und ſehe neue Verhandlun=
En boraus. Die juriſtiſchen Momente der deutſchen Regierung
II dieſe Verhandlungen ſeien aber ſehr ſchwach, da Dr. Luther
12 Dr. Streſemann in Locarno nicht das Verſprechen erhalten
Alten, daß Deutſchland allein in den Völkerbundsrat aufgenom=
„Ei werden würde. Die deutſche Regierung ſei zunächſt beſtrebt
Sbeſen, die Aufnahme Polens bis zur Herbſttagung hinaus=
*ſcieben und in der Zwiſchenzeit die Frage der
Rheinlandräu=
ang aufzurollen. Gegen entſprechende Zuſagen in dieſem
tatt ſei Deutſchland bereit, der Aufnahme Polens
zuzuſtim=
ten.”
Ziek wird alſo ein Weg beſchritten, der bereits bei früheren
Teiegenheiten gewählt wurde, nämlich gegen ein Verſprechen
tung zu erhalten. Iſt erſt dieſe
Deiſehaften Vert zu ſein. Der neue Vorſtoß im „Petit Pa=
Nen” beweiſt, daß Frankreich entſchloſſen iſt, an dem Plan der
„Nserweiterung feſtzuhalten. Es findet dabei die Unterſtützung
tſtiens, das ſich bereits ziemlich eindeutig für die Aufnahme
Solens erklärt hat.
Senn ſchließlich in Betracht gezogen wird, daß engliſche
tſchmen von Konzeſſionen Chamberlains in der Ratsfrage
Segen, um die franzöſiſche Unterſtützung in der Moſſulange=
Deaheit zu erhalten, ſo wird man die weitere Entwicklung nur
L Sebſis abr arten können. Die Art, wie die Ratsſitze zu
poli=
wen Taliſchobjekten gemacht werden, wird nicht dazu beitragen,
LE Sklammenarbeit auf dem ohn zin ſehr heiklen Gebiet zu er=
Lichtern.
Die Tagesordnung der 39. Tagung des
Pölkerbundsrates.
EP. Genf, 22. Februar.
Die Tagesordnung der 39. Tagung des Völkerbundsrates, die
am 8. März beginnt und unter Vorſitz des japaniſchen
Ratsmit=
gliedes Iſhii ſtattfindet, iſt heute mittag vom
Völkerbunds=
ſekretariat veröffentlicht worden. Sie umfaßt 26 Punkte, ohne
in=
deſſen beſondere Ueberraſchungen zu enthalten. Das
Aufnahme=
geſuch Deutſchlands ſteht natürlich nicht auf der Tagesordnung,
da es ja zunächſt nur die Verſammlung des Völkerbundes
an=
geht, die am gleichen Tage wie der Rat zuſammentreten wird.
Auf der Tagesordnung des Rates ſtehen
zu=
nächſt die Saarfragen, und zwar die Ernennung eines
Präſidenten und der Mitglieder der Regierungskommiſſion,
ſo=
wie die Entwicklung der lokalen Gendarmerie im Saargebiet in
Verbindung mit der Frage der Anweſenheit der franzöfiſchen
Truppen. Ferner ſind zu erwähnen die Berichte, die dem Rat
über die Verhandlungen des Wirtſchafts= und
Finanzkomitees, ſowie der Mandatskommiſſion
vorgelegt werden, und die Berichte, die ſich u. a. auf die
Finanz=
ſanierung Ungarns und Oeſterreichs beziehen. Auch die
Durch=
führung der Entſcheidung des Völkerbundsrates im
Moſſul=
ſtreit ſteht als 9. Punkt auf der Tagesordnung des Rates, der
ſich weiter auch mit der Errichtung eines internationalen
Inſti=
tuts für Privatrecht in Rom zu befaſſen haben wird. — Der
Ratsdelegierte der Tſchechoſlowakei wird dem Rat über die
Maß=
nahmen für die Einberufung der Tagung der
Abrüſtungskommiſ=
ſion berichten, ſowie über die Durchführung der Reſolution der
6. Völkerbundsverſammlung zur Frage der
Schiedsge=
richtsbarkeit, Sicherheit und Abrüſtung. Ferner
ſteht auf der Tagesordnung eine Mitteilung des ſchweizeriſchen
Bundesrats, die ſich auf die Gewährung der
diploma=
tiſchen Immunität an das Perſonal des
Völ=
kerbunds bezieht. Schließlich ſteht auch die Errichtung
eines Gebäudes für die Völkerbundsverſammlungen auf der
Tagesordnung ſowie zwei oberſchleſiſche
Minder=
heitsfragen; und zwar eine Petition eines Herrn Michalik
und eine weitere Petition des Verbandes der Polen in
Deutſch=
land. — Auch der Antrag des Verwaltungsrates des
Interna=
tionalen Arbeitsamts, vom Internationalen Gerichtshof ein
Gut=
achten einzufordern, inwieweit die Arbeitskommiſſion berechtigt
iſt, auch perſönliche Arbeitsverhältniſſe des Arbeitgebers zu
regeln, ſteht auf der Tagesordnung der 39. Ratstagung.
Die Oeſegierten für den Völkerbund.
TU. Genf,. 22. Februar.
Im Völkerbundsſekretariat ſind bereits eine ganze Anzahl
offizieller Anmeldungen für die Vollverſammlung am 8. März
eingelaufen. Gleichzeitig liegen eine Reihe von Meldungen aus
den Hauptſtädten über die Zuſammenſetzung der Delegationen
vor, die eine Ueberſicht über die Zuſammenſetzung der
Vollver=
ſammlung bereits ermöglichen. Es werden aller Vorausſicht nach
entſenden: England den Außenminiſter Chamberlain, Frankreich
Briand, Italien Scialoja, Japan Graf Iſhi, Belgien
Außenmini=
ſter Vandervelde, die Tſchechoſlowakei den Außenminiſter Dr.
Beneſch, Polen den Außenminiſter Graf Serzynski. Oeſterreich
den Bundeskanzler Ramek, Ungarn Graf Apponyi, Serbien den
Außenminiſter Nintſchitſch, Rumänien vermutlich Außenminiſter
Duca, Schweiz Bundesrat Motta und Spanien den Pariſer
Ge=
ſandten Quinones de Leon.
Shrien und die Mandatskommiſſion des Völkerbundes.
Paris, 22. Februar.
Dem „Journal des Débats” wird aus Rom über die
Be=
ratungen des Mandatsausſchuſſes des Völkerbundes in der
Frage des ſyriſchen Mandats geſchrieben, die Prüfung des
Be=
richts für 1925 ſcheine im Gegenſatz zur Prüfung desjenigen für
1924, die auf keine Schwierigkeiten geſtoßen ſei, zu langen und
lebhaften Diskuſſionen Anlaß zu geben. Man bedauere, daß
dieſe Diskuſſionen nicht in der abgeklärten Atmoſphäre von Genf
ſtattfänden. Gewiß könne man der italieniſchen Preſſe, die bei
dieſer Gelegenheit allgemein eine ſtreng abwartende Haltung an
den Tag lege, keinen Vorwurf machen, aber man müſſe ſich
fra=
gen, ob die Mitglieder des Mandatsausſchuſſes in Rom nicht
Einflüſſen unterworfen ſeien, die in Genf ſchwverlich zutage hätten
treten können. So unparteiiſch auch die Mitglieder der
Kom=
miſſion ſeien, ſie liefen Gefahr, durch die tägliche Fühlungnahme
mit dem ſyriſchen Generalſtab, der ſich in Rom aufhalte und ſich
rühme, von ihnen empfangen worden zu ſein, der Parteinahme
beſchuldigt zu werden. Die phantaſtiſchſten Gerüchte würden in
der Preſſe verbreitet. Man ſpreche von einer Enquste an Ort
und Stelle, bevor noch der Ausſchuß in die Prüfung der
Ereig=
niſſe von 1925 eingetreten ſei.
Der Berichterſtatter beklagt ſich auch darüber, daß Nachrichten
verbreitet worden ſeien, denen zufolge bei einer Beſchießung von
Damaskus 10 Kinder getötet und 10 verwundet worden ſeien.
Es mißfällt ihm auch, daß der Ausſchuß des Völkerbundes ſich
an=
geblich ſo beeilt habe, die Prüfung des Berichtes für das Jahr
1925 zu beginnen. In dem Augenblick, in dem man in die
Dis=
kuſſion habe eintreten wollen, habe man bemerkt, daß noch kein
Arbeitsplan entworfen ſei, und man habe die Sitzung um 24
Stunden vertagen müſſen, um einen ſolchen auszuarbeiten.
Dieſe Sachlage veranlaßt offenbar die Havasagentur, eine
von franzöſiſcher offiziöſer Stelle ausgehende Nachricht von Rom
zu verbreiten, in der feſtgeſtellt wird, es ſei nicht wahr, daß die
Mandatskommiſſion ſich anſchicke, den Völkerbund zu einer
inter=
nationalen Enquete über die Ausführung des franzöſiſchen
Maſi=
dats in Shrien aufzufordern. Wenn ein derartiger Vorſchlag bei
dem Völkerbund eingehe, würde er auf den Piderſtand
Frank=
reichs ſtoßen.
* Der Kampf um die Macht in Polen.
Von
Rolf Wingendorf, Danzig.
Der Kampf um die politiſche Macht in Polen, der dort mit
einer ſolchen Erbitterung wie kaum in einem anderen Staat
ge=
führt wird, hat in der letzten Zeit wieder beſonders ſcharfe
Formen angenommen, wenn auch dieſe vielleicht nach außen hin
garnicht ſo ſtark in Erſcheinung treten. Polen iſt augenblicklich
das Land der ſchlimmſten Kriſen politiſcher und wirtſchaftlicher
Art, und es iſt nur natürlich, daß in dieſem Lande einer dem
andern die Schuld an dem Unglück zuſchiebt und keiner die Schuld
in ſich ſelbſt ſucht. Dazu kommt, daß die politiſche
Oeffentlich=
keit in Polen in über zwanzig Parteigruppen und Grüppchen
zerſpalten iſt, die in ſich häufig wieder zerfallen und neue
Gruppen bilden. Das innenpolitiſche Leben Polens iſt ſo
kompli=
ziert, daß es die Aufgabe nicht nur eines Zeitungsartikels wäre,
ein Bild davon auch nur in einigermaßen deutlichen Umriſſen
zu geben.
Dieſe innere Zerſplitterung iſt jedoch von viel geringerer
Bedeutung, als man vielleicht anzunehmen geneigt iſt, denn ſie
tritt wohl bei rein innerpolitiſchen Fragen in Erſcheinung, ſpielt
jedoch außenpolitiſch keine große Rolle.
Außenpolitiſch iſt die Lage erheblich einfacher
inſo=
fern, als tatſächlich in Polen in dieſer Hinſicht eine Art Zwei=
Parteien=Syſtem beſteht, wenn man von Kommuniſten, Juden
und Minderheiten abſehen will. Es gibt eine antideutſche
und eine antiruſſiſche Richtung. Der alte Gedanke
der ruſſiſchen Slawophilen iſt nach Polen verpflanzt worden
und hat dort einen ſehr bedeutenden Interpreten gefunden in
dem früheren Abgeordneten, der ruſſiſchen Duma Roman
Dmowski, der ſeinerzeit in Verſailles die Intereſſen Polens
vertreten hat. Es iſt in der Mentalität des polniſchen Volkes
begründet, daß keine Programme keine Parteiſchablonen eine
Wirkung ausüben können. Die wahren Träger der Parteien
ſind daher nicht die Ideen, ſondern die Perſönlichkeiten. Roman
Dmowski, der ſelbſt nicht einmal dem polniſchen Parlament
an=
gehört, iſt in der Tat auch heute noch der wahre Leiter der
geſamten Gruppen der äußerſten Rechten. Ihm war eine Zeit
lang ein ernſthafter Konkurrent nur entſtanden in dem
popu=
lären Bauernführer Witos, der jedoch ſchließlich in dem
Kampf um die Vorherrſchaft gegenüber dem geſchickten politiſchen
Intriganten Roman Dmowski unterliegen mußte.
Es gibt in Polen nur noch eine Perſönlichkeit, die an Format
Roman Dmowski gleichkommt, und das iſt der Vertreter der
anderen Richtung, der ſogenannte „Alte von Sulejowek”
Pil=
ſudski. Pilſudski zeigt vielleicht am deutlichſten einen Teil der
Eigenſchaften des polniſchen Volkes in ſich vereint. Er hat ein
gut Teil vom mittelalterlichen Räuberhauptmann in ſich und
eine geradezu ungeheuerliche Arroganz. Sein Schickſal ſcheint in
mancher Hinſicht gewiſſe Parallelen mit dem Bismarcks
aufzu=
weiſen, wenn auch ſein Format beſtimmt nicht an das Bismarcks
heranreicht. Er, der erſte Staatschef und erſte Marſchall Polens,
hat ſich grollend zurückgezogen auf ſeinen Landſitz, nachdem man
ihm zu dentlich franzöſiſche Generäle vor die Naſe geſetzt hatte,
aber er beſchränkt ſich keineswegs auf ein paſſives Beleidigtſein,
ſondern ſeine Anhänger gehen heute noch immer bei ihm aus
und ein und holen ſich Richtlinien für ihr Handeln. Außerdem
ſteht ihm eine mächtige Preſſe zur Verfügung, beſonders der
„Kurjer Porahny” und der „Przeglad Wieczorny”, die mit die
geleſenſten Warſchauer Zeitungen ſind. Ab und zu kommen
eruptionsartig Ausbrüche mit recht kräftigen Vorwürfen und
Beleidigungen gegen ſeine Gegner in dieſe Preſſe und halten
eine Weile die Oeffenilichkeit in Aufregung.
Dieſer Gegenſatz der beiden Richtungen hat ſeine
geſchicht=
liche Begründung in dem Weltkriege, wo Polen
auf zwei Fronten kämpfte. Während ein Dmowski in Paris
und Petersburg agitierte, und ein Haller polniſche Legionen
auf franzöſiſchem Boden und in Amerika zu bilden ſuchte, ſchuf
Pilſudski die Legionen auf ſeiten der Zentralmächte. Doch ſeine
Eigenwilligkeit und vielleicht auch zum Teil das politiſche
Un=
geſchick der deutſchen Heeresleitung führte ſehr bald zu einer
Kolliſion mit der deutſchen Führung und zur Internierung
Pilſudskis in der Feſtung Magdeburg.
Es wäre eine grobe Täuſchung, wenn man etwa annehmen
wollte, daß dieſe ruſſenfeindlich eingeſtellte Gruppe der
Links=
parteien um Pilſudski deutſchfreundlich wäre. Es gibt keine
polniſche deutſchfreundliche Partei. Die polniſchen
Sozialiſten ſind bis zu einem gewiſſen Grade als neutral
gegen=
über Deutſchland anzuſehen, aber von einer Deutſchfreundlichkeit
kann man auch bei dieſer Partei nicht ſprechen.
In Polen ſpielt eine gewaltige Rolle immer die ſogenannte
Preſtige=Frage. Keine polniſche Regierung wird ſich
jemals zu irgendwelchen Opfern gegenüber Deutſchland
ent=
ſchließen können, ſolange nicht eine grundlegende Aenderung in
der Mentalität der polniſchen Oeffentlichkeit eintritt. Man hat
den Polen jahrelang, ja jahrzehntelang eingehämmert, daß
Deutſchland ihr Erbfeind ſei, daß Polen von Deutſchland
ver=
gewaltigt worden ſei und daß die Feindſchaft zwiſchen Polen
und Deutſchen ſeit den Zeiten der Kreuzritter niemals
einge=
ſchlafen ſei. Es gibt heute gewiß in Polen politiſche Köpfe, die
ſchon längſt die Gefahren der Gefolgſchaft gegenüber Frankreich
erkannt haben, die auch wiſſen, daß der einzige Ausweg aus der
wirtſchaftlichen Kataſtrophe Polens eine Verſtändigung mit
Deutſchland iſt. Aber das laut zu ſagen, wird in Polen
nie=
mand wagen; das wäre ein ſchweres Verbrechen gegen den
kunſtlich aufgeblähten polniſchen Nationalſtolz. Aus dieſem
Grunde ſind auch die bezeichnenderweiſe bisher nur in jüdiſchen
Blättern aufgetauchten Nachrichten über eine mögliche Anleihe
Deutſchlands für Polen nur als Verſuchsballons zu werten.
Standpunkt, daß es lieber
Polen ſteht heut
Deutſchland zahlt.
12 Prozent an
Verhältniſſe ſchon abge=
Gewiß
in der die nur in Polen
ſchwächt.
iigliedern der äußerſten
mögliche Zuſammenarbeit
Sozialiſten wie Mora=
Rechten wie Stanislaus Gre
Dienstag, den 23. Februar 1926
Seite 2
Numer 94
czewski ſtattfindet, wird heute nicht mehr bei jeder Gelegenheit
mit der Fauſt auf den Tiſch ſchlagen. Aber wirklich geändert
hat ſich nur die Form, nicht die Idee.
Obgleich ſetzt in dem Kabinett Skrzynski beide politiſchen
Richtungen vertreten ſind, iſt der Kampf zwiſchen ihnen nicht
begraben, ſondern hat mit erneuter Kraft eingeſetzt. Den erſten
Erfolg hatte Pilſudski bereits zu verzeichnen, als er den
Kriegs=
miniſter Sikorski, ſeinen früheren Mitarbeiter, ſtürzte, weil er
ihm abtrünnig geworden war. An ſeiner Stelle wurde der
Okkupator von Wilna, General Zeligowski, Kriegsminiſter und
mit ihm bekam im Militär wieder Pilſudski die Obermacht. Das
von Pilſudski bekämpfte Projekt über die oberſte Heeresleitung
iſt geſtürzt, d. h. es iſt zunächſt einmal vertagt worden.
Trotz=
dem kann man von einem Sieg der Pilſudski=freundlichen Gruppe
noch nicht ſprechen. Ausſchlaggebend wird letzten Endes die
Weltlage werden. Bekommt Polen entgegen den bindenden
Verſprechungen franzöſiſcher Politiker keinen Sitz im
Völker=
bundsrat, ſo iſt vorausſichtlich damit die Niederlage der
An=
hänger Frankreichs um Dmowski beſiegelt. Was heute noch
beide Gruppen zufammenhält, iſt ja nichts anderes als die Sorge
um den großen Alliierten Frankreich. Verſagt einmal das
Ver=
trauen auf die unbedingte Polenfreundlichkeit Frankreichs, ſo
muß konſequenterweiſe auch die politiſche Richtung Dmowskis
den Todesſtoß erhalten.
Für Europa aber wird dieſer Entſcheidungskampf der
bei=
den politiſchen Richtungen Polens von grundlegender Bedeutung
ſein. Der Ausgang wird Polens Stellung gegenüber den
euro=
päiſchen Mächten beſtimmen, und es wird ſich zeigen, ob Polen
die ihm zukommende Rolle eines Staates mit ſelbſtändiger
oſteuropäiſcher Politik ſpielen kann, oder ob es weiter
der Kettenhund Frankreichs bleiben will, der gegen
Deutſchland dreſſiert iſt.
* Um die Fürſtenabſindung.
Keine Verſtändigung zwiſchen Sozialdemokraten und
Deutſchnationalen. — Die Vorbereitungen zum .
Vollsentſcheid.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Am 4. März ſollen nun die Liſten aufgelegt werden, um den
von den Kommuniſten und Sozialdemokraten beantragten
Volks=
entſcheid über die Enteignung der ehemaligen Fürſtenhäufer in
Gang zu ſetzen. Es konnte eine Zeit lang ſo ſcheinen, als ob
dieſer ganze Kampf in der Oeffentlichkeit vermieden werden
würde da bei den Sozialdemokraten und Deurſchnationalen
grundſätzlich Bereitſchaft beſtand, an dem von den
Ragierungs=
parteien ausgearbeiteten Entwurf über eine ſondergerichtliche
Regelung der ganzen Frage mitzuarbeiten. Die bisherigen
Ver=
handlungen im Ausſchuß haben aber wohl ſchon den Beweis
er=
bracht, daß eine Verſtändigung nicht möglich iſt. Dia
Sozial=
demokraten kommen von den Kommuniſten nicht los. Sie
fürch=
ten, wenn ſie eine parlamentariſche Regelung herbeiführen, daß
die Komuniſten ihnen in der Volksſtimmung Abbruch tun.
Die Maſchinerie des Volksentſcheids wird alſo in Bewegung
geſetzt werden müſſen. Nach der Reichsverfaſſung iſt für das
Volksbegehren zu einem Enteignungsgeſetz ein Zehntel aller
Stimmberechtigten erforderlich. Daß Sozialdemokraten und
Kommuniſten zuſammen dieſe rund 4 Millionen Stimmen
auf=
bringen, iſt zweifellos. Der dieſem Volksbegehren zugrunde
liegende Entwurf wird dann von der Regierung unter Darlegung
ihrer Stellungnahme dem Reichstag unterbreitet. Die Regierung
ſelbſt wird ihn ablehnen. Auch im Reichstag findet ſich dafür
keine Mehrheit. Dann muß der dritte Teil des Progranms, der
eigentliche Volksemtſcheid, zur Durchführung kommen. Man
rech=
net damit, daß ſich dabei eine Mehrheit gegen den
ſozialdemo=
kratiſch=komuniſtiſchen Antrag ergeben wird, da das Zentrum,
ſowie die übrigen Regierungsparteien und die Deutſchnationalen
dagegen ſtimmen. Erſt wenn dieſer Weg verbaut iſt, dürften
auch die Sozialdemokraten bereit ſein, auf den Antrag der
Re=
gierungsparteien zurückzukommen und an ſeiner
parlamentari=
ſchen Erledigung endgültig mitzuarbeiten. Ohne die
Sozial=
demokraten wird eine Verabſchiedung kaum möglich ſein, da
ver=
mutlich eine Zweidrittelmehrheit erforderlich ſein wird, die
gegen Sozialdemokraten und Kommuniſten nicht zu erreichen iſt.
Vereitelte Verſchwörung gegen Pangalos.
TU. Paris, 22. Februar.
Nach einer Meldung der „Chicago Tribune” aus Athen wird
von der Regierung erklärt, daß General Plaſtiras und General
Condilis nach der Unterſuchung als des Komplotts gegen das
Leben des Generals Pangalos überführt zu betrachten ſeien.
Man nimmt an, daß General Plaſtiras ſich auf ſerbiſches
Ge=
biet gerettet hat, da er ſich noch vor wenigen Tagen in Belgrad
aufgehalten hat.
Vom Tage.
Oberreichsanlvalt Dr. Ludwig Ebermeher vollendek demnächſt
ſein 68. Lebensjahr und erreicht damit die geſetzliche Altersgrenze, zu der
er aus dem Reichsdienſt ausſcheiden wird.
Der Beſuch des Reichskanzlers Dr. Luther in
Ham=
burg wird bereits am 2. März ſtattfinden.
Wie verlautet, hat die mexikaniſche Regierung die
Ab=
ſicht, die Berliner Geſandſchaft in eine Botſchaft unn
zuwandeln. In dieſem Falle würde der gegenwärtige Außenminiſter,
Saenz, der erſte mexikaniſche Botſchafter in Berlin werden.
Das Organ der fasciſtiſchen Partei fordert in einem Artikel zum
Zuſammenſchluß der lateiniſchen Nationen gegen das Deutſchtum auf.
Die tſchechiſche Regierung hat, wie verlautet, bei der
unga=
riſchen Regierung den Abſchluß eines
Mciſtbegünſti=
gungsabkommeng angeregt.
Der „Homme Libre” erfährt, der franzöſiſche Finanzminiſter
Doumer habe erklärt, die Regierung werde zurücktreten
wenn die Kammer die vom Finanzausſchuß des Senates wieder
her=
geſtellten Steuerbeſtimmungen wieder ablehnen würde.
Die Erſatzwahlen zu verſchiedenen
Provinzialgemeinde=
vertretungen haben im allgemeinen einen Siegderfranzöſiſchen
Linken gebracht.
In Liberpool ſind jetzt wieder hervorragende liberale
Politiker zur Konſervativen Partei übergetreten.
Man rechnet damit, daß noch eine große Anzahl von prominenten
Politi=
tikern und Parlamentariern des liberalen Lagers ſich nach vechts wenden
wird.
Die Nachricht, daß Lord Reading als Nachfolger von Lord
Crewe engliſcher Botſchafter in Paris werden ſoll, wird von Reuter
dementiert.
Wie gemeldet wird, iſt die Hedſchaeiſenbahn in der Nähe
von Damaskus wieder von Aufrührern zerſtört worden.
Der amerikaniſche Senator Reed nahm in einer öffentlichen
Ver=
ſammlung in Chicago gegen Amerikas Teilnahme am
In=
ternationalen Gerichtshof im Haag Stellung.
Die Kanton=Regierung ſchlägt jetzt gegenüber den fremden
Mächten in China eine nochherausfordernde Politik an. Sie
beſchlaguahmt nicht nur die Zölle, ſondern auch die Ladungen
frem=
der Schiffe, ſo daß Kanton als Hafen ſür den internationalen Verkehr
nicht mehr in Frage kommen kann.
Unbeſtätigte Meldungen aus Peking beſagen, daß Marſchall Wu=
Pef=Fu in Hankow durch politiſche Gegner ermordet worden
ſein ſoll.
Frontwechſel
bei den Deutſchnationalen?
Gärung unter der Führung. — Winkſer
amts=
müde. — Schiele Winklers Nachfolger.
Von unſerer Berliner Nedaktion.
In parlamentariſchen Kreiſen munkelt man bereits ſeit
län=
gerer Zeit davon, daß der Führer der Deutſchnationalen
Volks=
partei, der Landtagsabgeordnete Dr. Winkler, von ſeinem Amte
zurückzutreten beabſichtige. Das iſt, als Tatſache betrachtet,
zweifellos falſch — im Augenblick wenigſtens noch. Aber ein
gut Stück Wahrheit ſteckt doch dahinter. Herr Winkler hat die
Leitung der Partei übernommen, als Herr Hergt ſie abgeben
mußte, nachdem ſein Verſuch, im Zuſammenhang mit der
Ab=
ſtimmung über die Dawes=Geſetze die Deutſchnationalen in die
Regierung hineinzubringen, endgültig geſcheitert war. Man
nahm damals Herrn Winkler, weil man von ihm hoffte, daß er
die Gegenſätze innerhalb der Partei am leichteſten ausgleichen
würde. Das iſt ihm nicht gelungen. Er ſteht vielmehr heute
auf dem äußerſten rechten Flügel zuſammen mit Herrn Hergt,
während Graf Weſtarp, der vor zwei Jahren noch zu den
Intran=
ſigenten gehörte, jetzt die Fühlung mit der Regierung nicht
ver=
lieren möchte. Graf Weſtarp iſt ja bei ſeiner Politik über
Lo=
carno von den Landesvorſitzenden überrannt worden und iſt —
ſoweit wir wiſſen — auch mit dem Mißtrauensvotum gegen
das zweite Kabinett Luther nicht einverſtanden geweſen.
Inner=
halb der Deutſchnationalen gärt es zweifellos. Die
Landwirt=
ſchaft fühlt ſich unzufrieden mit der neuen Oppoſitionspolitik
und erſtrebt in irgend einer Form eine Annäherung an die
Re=
gierungsparteien, wozu vielleicht, wenn der Eintritt in den
Völ=
kerbund vollzogen iſt, die Möglichkeit gegeben wäre, indem auch
die Deutſchnationalen eine nicht mehr zu ändernde Tatſache
an=
erkennen. Kommt es aber ſo weit, dann iſt Herr Winkler als
Parteiführer nicht mehr tragbar und dürfte dann vermutlich
durch den früheren Innenminiſter Schiele erſetzt werden.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Montag, den 22. Februar.
8. Sinfonie=Konzert.
E.N. Als Neuheit brachte der Abend ein Concerto grosso
für Doppelorcheſter von Heinrich Kaminsky. Die Beſetzung, zwei
große Klangkörper mit Klavier und außerdem ein
Soliſten=
enſemble von zwei Violinen, zwei Bratſchen und zwei
Violon=
celli, geht ſicherlich auf Anregungen aus der Kunſt des 18.
Jahr=
hunderts zurück, denn damals blühte das Concerto grosso
zeitweiſe ſtärker als das Solokonzert. Auch der Umſtand, daß
mehr der Gegenſatz in der Beſetzung als virtuoſes Spiel das
Hauptorcheſter von der Soliſtengruppe unterſcheidet, dürfte den
Zuſammenhang mit der alten Zeit herſtellen, ſtiliſtiſch aber und
formal iſt das Werk Kaminskis ganz eigen und modern, nichr
etwa eine Wiederbelebung vergeſſener Formen durch modernen
Inhalt, wie manches Werk von Max Reger. Mit äußerſter
Folgerichtigkeit entwickelt der Komponiſt ein ſinfoniſches. Werk
von düſterem, faſt myſtiſchem Gepräge, deſſen Klang von
vorn=
herein dadurch in den meiſten Teilen ungewöhnlich wirkt, da die
Blechbläſer in tiefen Lagen gleichſam die Grundfarbe geben, über
der die Streicher melodiſch und thematiſch ſich bewegen. Wie eine
feierliche Zeremonie, beinahe unheimlich erſcheint die Einleitung
des erſten Teils, auch die Gegenſätze bleiben düſter. Der folgende
ſchnellere Satz von meiſt ſtürmiſchem Charakter, mit einem ſehr
ſchönen lyriſchen Seitenſatz, führt zu großem, klanggeſättigtem
Höhepunkt. Ein düſterer Andanteteil gleicht einem tragiſchen
Scherzo, hier zeigt ſich lineare Polyphonie in ſtarker Ausbildung
wie auch in dem mit einem charaktervollen Cellothema
beginnen=
den Adagio, das in mächtiger Steigerung zum Schluß führt. Das
intereſſante, inhaltsreiche Werk ſchwankt zwiſchen flächiger Farbe
und feingezeichneter Linie, verbindet aber beide Extreme durch
die große Einheitlichkeit des Inhalts. Um zu klaſſifizieren, ſei
noch erwähnt, daß der tonale Boden nicht verlaſſen wird. Der
Geſamteindruck iſt der wertvoller, zum Teil ſogar
bedeutungs=
voller künſtleriſcher Arbeit, ſtarken Empfindens und ehrlichſten
Ningens, das aber nicht mit ſo genialer Folgerichtigkeit das
Ganze formt, daß eine unbedingt zwingende Kraft mitreißt. Dieſes
Urteil fällte auch das Publikum, das dem Concerto grosso
un=
beſtrittenen, von hoher Achtung zeugenden, aber nicht allzu ſtarken
Beifall ſpendete. Der großen Schwierigkeiten der Partitur wurde
das Orcheſter unter Roſenſtocks Leitung bewundernstürdig
Herr. Waren doch die meiſt langſamen Sätze voll von
rhythmi=
ſchen Schwierigkeiten aller Art, über die hinauszuſühren nur nach
reſtloſem Eindringen in die Partitur möglich iſt.
Zeigte ſich hier unſer Generalmuſikdirektor als
hervorragen=
der Interpret modernſter Kunſt, als der er ja bekannt iſt, ſo
führte er in der zum Schluß geſpielten Jupiter=Sinfonie von
Mozart ſein Orcheſter in feinſinnigem, liebevollem Eingehen auf
die klaſſiſche Kunſt zu einem entſchiedenen Siege. Dieſes letzte
ſinfoniſche Werk des Wunders Mozart, das nach drei genialen,
aber im herkömmlichen Stil geformten Sätzen im Finale eine
ein=
zigartige Tat begeht, die Vermählung der ſinfoniſchen Form mit
dem kontrapunktiſchen Stil, der deutlich bemerkbar durch das
eifrige Studium von Werken Joh. Seb. Bachs beeinflußt iſt
wirkte wieder in unverblichener Friſche und riß zu begeiſtertem
Beifall fort.
Zwiſchen beiden Werken ſpielte der Solo=Celliſt unſeres
Orcheſters, Herr Hugo Andrege das herrliche Konzert
Opus 104 von Dvorak, und erntete mit ihm ſtürmiſchen und
wohlverdienten Beifall. Wenn man bedenkt, daß bedeutende
Konzertcelliſten oft einen ganzen Winter hauptſächlich mit einem
oder zwei Werken reiſen und zu deren Studium Wochen und
Monate verwenden, dann erſcheint es faſt unglaublich, daß ein
Künſtler, der in anſtrengende Tätigkeit als Orcheſter= und
Kammermuſikſpieler eingeſpannt iſt, Zeit und Kraft findet, ein
ſo ſchwieriges und umfangreiches Konzert techniſch und inhaltlich
ſo auszufeilen und zu beherrſchen. Beſonders der erſte Satz
wurde mit großem Ton und breitem Schwung vorgetragen, in
ihm ſchien der Soliſt am ſtärkſten über ſeiner Aufgabe, zu ſtehen;
hier zündete ſein Spiel am ſtärkſten. Tonlich ſehr ſchön gelang
auch der ſo idylliſch beginnende Mittelſatz; in ihm und im Finale
ſchien, uns an einigen Stellen die rhythmiſche Ausprägung nicht
markant genug für den Tſchechen Dvorak, für den ja gerade die
Verbindung von melodiſcher Schönheit und rhythmiſch gewürztem
Temperament ſo charakteriſtiſch iſt. Die ungeheuren
Schwierig=
keiten im Doppelgriffſpiel überwand der Künſtler mit
bewun=
dernserter Sicherheit. Es war eine Freude, den großen Erfolg
des verdienſtvollen einheimiſchen Künſtlers zu erleben.
*Kriſis des Theaters.
lieber dieſes gegenwärtig im Mittelpunkt des Jutereſſes
ſtehende Thema ſprach im Rahmen der von der Freien
Lite=
rariſchen Geſellſchaft veranſtalteten Vortragsreihe „Kriſis der
Künſte” im Grünen Saal des Hotels Traube der Dramaturg
des Heſſiſchen Landestheaters Jacob Geis. Es war erfreulich,
feſtzuſtellen, daß der Vortragende der Anſicht zuneigte, daß die
gegenwärtige Kriſis, in der ſich das Theater befindet, als eine
Geſundungskriſis anzuſehen iſt. Wenn man auch gern einiges
über die beſondere Lage unſeres Latdestheaters gehört hätte,
ſo konnte man doch den allgemeinen Ueberblick, den der Vor=
Staat und Kultur. — Volk
und Paterland.
Eine Kanzlerrede zur Kundgebung für Geifteskultur.
Berlin, 22. Februar.
Ju der heutigen Kundgebung für Geiſteskultur ergriff als
letzter Nedner Reichskanzler Dr. Luther das Wort. Er führte
u. a. aus: Ich habe nie einen Zweifel darüber gelaſſen, daß es
für die Politik des Deutſchen Reiches überhaupt nur zwei Ziele,
oder ſagen wir ein Doppelziel gibt, und das heißt Staat und
Kultur, und wenn Sie dieſe beiden Begriff zuſammenfaſſen
wollen, ſo können Sie dann darüber auch wohl ſchreiben Volr
und Vaterland. Nun iſt es leider richtig, daß die
un=
mittelbare Arbeit der Reichsregierung nicht nur beengt und
be=
drängt wird durch die große Not, ſondern auch begrenzt wird
durch die Verfaſſung unſeres Volkes. Nicht ſowohl durch die
geſchriebene Verfaſſung, die geworden iſt im Strome der Zeit,
ſondern durch die Zuſammenhänge mit dem wohl auf abſehbars
Zeit leidenden inneren Aufbau unſeres Volkes.
Die Ziele des Reiches ſind verbunden mit der Zuſtändigkeit der
Länder. Dem Reich fehlt im allgemeinen in
Kul=
turfragen die Zuſtändigkeit. Das iſt eine Tatſache,
die noch der Arbeit der Reichsregierung eine gewiſſe
Beſonder=
heit gibt. Ich habe es immer als einen Mangel empfunden,
daß wir in der praktiſchen Arbeit im Reich, in der
Reichsregie=
rung und im Reichstag ſo wenig mit Kulturfragen zu tun haben.
Wenn ich mich mit kulturellen Fragen beſchäftige, dann
gehen meine Gedanken ſehr gerne zurück in jene Zeit, wo ich
Oberbürgermeiſter von Eſſen war. Eine ſolche weſtliche Stadt
gibt für den, der Städtebilder mit Verſtand zu leſen vermag,
den überzeugendſten Eindruck der Stadt ohne ausbreitenden
Mittelſtand. Das bedeutet natürlich nicht ein Fehlen der Kulmr
ſchlechthin. Die Spitzenleiſtungen der Kultur ſind ja gerade da,
wo die Spitzenleiftungen der Wirtſchaft mit am ſtärkſten
vor=
handen ſind. Sie ſind als Vorausſetzung für wirtſchaftliches
Schaffen ſo notwendig wie nur irgend etwas anderes. Und auf
der anderen Seite ſteht das große Kulturwollen in
dieſen großen Arbeitermaſſen. Ja, es iſt hier
viel=
leicht lebendiger im Bewußtſein, als an anderer Stelle, wo eine
geſetzte Volkskultur eine feſte Grundlage des Innenlebens
ab=
gibt. So iſt mir von meiner früheren Arbeit her dieſe
Grund=
tatſache voll lebendig, daß wir doch nur mit Hilfskonſtruktionen
die Kultur in die breiten Volksmengen hineintragen können,
und letzten Endes bleibt es ja das Ziel, denn die Kultur
muß immer eine Kultur des Volkes ſein.
Beſon=
ders wichtig iſt eine feſte Grundlage für Geiſtesarbeit in Zeiten,
wwie wir ſie heute erleben, wo einmal die allgemeine Not eine
gewiſſe Abwendung von kulturellen Dingen überhaupt zur Folge
hat. Aber wir wiſſen auf der anderen Seite auch, daß eine
gewiſſe Breite des wirtſchaftlichen Lebens die beſte Tragfläche
auch für eine gewiſſe Breite des kulturellen Lebens iſt.
Reichskanzler Dr. Luther gab dann die Verſicherung ab,
daß vom Reich, auch wenn die Sorgen für die deutſche Kultur
im allgemeinen Aufgabe der Länder ſei, alles geſchehen werde,
um die Kultur in ihren Aufgaben zu unterſtützen. So ſei es
auch in der Zeit der ſchwerſten Inflation geglückt, die Mittel für
die Aufrechterhaltung des Kaiſer=Wilhelm=Inſtituts
aufzubrin=
gen. Dr. Luther gab dann einen Ueberblick über die Summen,
die vom Reich für beſondere kulturelle Aufgaben zur Verfügung
geſtellt worden ſind, und ſchloß mit dem Hinweis, daß nur
deutſches Selbſtbewußtſein und deutſche Tat das Volk wieder
einem freien und glücklichen Vaterland zuführen könnten. (
Stür=
miſcher Beifall.) Mit Dankesworten an den Reichskanzler ſchloß
Dr. Everling die Kundgebung.
Das Anti=Duellgeſetz.
* Berlin, 22. Febr. (Priv.=Tel.)
Faſt unbemerkt von der Oeffentlichkeit, hat ſich in dieſen
Tagen ein Vorgang abgeſpielt, der zum erſtenmal den Artikel 72
der Reichsverfaſſung in Bewegung ſetzte. Danach beſteht die
Möglichkeit, das vom Reichstag beſchloſſene Geſetz in ſeiner
Ver=
öffentlichung auszuſetzen, falls ein Drittel des Reichstages das
verlangt. Nun iſt mit Hilfe einer Linksmehrheit in die Nobelle
zum Militärſtrafrecht eine Beſtimmung aufgenommen worden,
wonach Offiziere, die eine Herausforderung zum Zweikampf
mn=
nehmen oder überſenden, mit ſofortiger Dienſtentlaſſung beſtrafk
werden. Das iſt gegenüber den ſonſt geltenden Geſetzen ein
Aus=
nahmegeſetz gegen die Offiziere. Infolgedeſſen hat der
Reichs=
präſident als alter Offizier es abgelehnt, dieſes Geſetz zu
unter=
zeichnen. Um einem Konflikt vorzubeugen, haben die
Regierungs=
parteien einſchließlich des Zentrums den Antrag geſtellt, die
Ver=
kündung des Geſetzes um zwei Monate zu verſchieben. Die
Zwi=
ſchenzeit ſoll ausgenutzt werden, um ein allgemeines für alle
Be=
amten geltendes Recht zu ſchaffen.
tragende über den Zuſtand des gegenwärtigen Theaters
bon=
unmittelbar auf den Zuſtand unſeres Theaters anwenden. Es
iſt bezeichnend, daß unter den weſentlichen Gründen, die Jacog
Geis als kriſisfördernd anführte, die wirtſchaftlichen Verhältniſſe
erſt in letzter Linie kommen. Den weſentlichſten Grund der
gegenwärtigen Theaterkriſis ſah nämlich der Redner in der durch
Krieg und Nachkriegszeit geſchaffenen Erlebnismüdigkeit des
Publikums, eine Erlebnismüdigkeit, die ſeiner Anſicht nach ges
rade den Erfolg von Kino und Revue veranlaßte, inſofern, als
dieſe Darbietungen unter erleichterten Aufnahmebedingungen ge”
boten werden. Nicht ganz einverſtanden können wir mit der
Anſicht des Vortragenden über die allgemeine Intereſſelofigkei!
dem Schanſpiel gegenüber ſein. Dieſe Intereſſeloſigkeit ſcheint
uns eher durch die Irrwege veranlaßt, die das Theater ind
Schauſpiel in den letzten Jahren ging. Es iſt jedoch, wie der
Vortragende auch ausführte, auf dieſem Gebiet eine bedeutende.
Beſſerung zu verzeichnen. Den Weg zur Geſundung zeigte Jache
Geis durch den Hinweis auf die durch Bühnenvolksbund und
Volksbühne neu gewonnenen Zuſchauerſchichten ſowie durch die
Abkehr des Theaters von Ausſtattung und Inſzenierung als
Selbſtzweck.
Die intereſſanten Ausführungen des Vortragenden, aull2
denen die genaue Kenntnis des Fachmannes ſprach, fanden elle
ſprechenden Beifall.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
—Einkoſtbarerliterariſch=hiſtoriſcher Füng
wurde bei Arbeiten im Staatsarchiv in Charlottenburg, dem It"
heren Königl. Hausarchiv, gemacht. Man entdeckte Aufzeichnt.
gen Friedrich Wilhelms III. über ſeine Gemahlin, die Koniß‟
Luiſe, die größter Beachtung in weiteſten Kreiſen ſicher ſind. 2
Aufzeichnungen ſollen bei 9. F. Koehler, Berlin/Leibzich.."
Buchform erſcheinen.
Buchanzeigen.
Schlachten des Weltkrieges, Varanowitſchi. Gerhard Stalling, Veltes””
Oldenburg. Bd. 9.
Dr. Hermann Ullmann: 25 Jahre „Deutſche Arbeit”. Verlag Gſrse
und Ausland, Hamburg 36. 1,20 Mk.
Oberſtleutnant Wiktorin: Die Heere Europas. Verlag Offene Bm
Charlottenburg. 3 Mk.
Hermann Keſſer: Schweſter. Rütten und Loening, Frankfurt 5. *
3 Mark.
Sherſt a. D. Bode: Abd el Krius Freiheitskampf gegen Franzoſel 4e1
Spanier. Verlag Offene Worte, Charlottenburg.
Nummer 34.
Neu=Srak. — Seine militäriſchen
Grenzen, ſeine Pölker, ſein Oel.
Von unſerem Korreſpondenten.
CMP. London, 22. Februar.
Türkei und Franzöſiſch Syrien. — Dieſe Punkte liegen allerdings ihm und der britiſchen Negierung.
feſt. Aber wie ſieht es mit den Grenzlinien ſelber aus?. Beſitzen
Ueberſchreitungsluſt dämpft? Sonſt iſt es trotz allem mit der ſind in nicht beträchtlicher Ausdehnung, engliſchen Kartenſtizen
Sicherheit des neuen, wie des Mandat=Frak ſchlecht beſtellt.
Richtung verlaufenden. Der öſtliche Teil iſt ſteiles, wildes
Hoch=
gebirge alpinen Charakters, der ſich um den Dreiländerpunkt
weſtlich Uſhnu herum an der perſiſchen Grenze entlang ſüdwärts
zieht. Erſt durch die vorzüglichen Aufnahmen der britiſchen
Flie=
ger bekommt man einen Begriff von den Höheverhältniſſen und lich den britiſchen Skizzen=Zeichnern zuſchreiben.
dem großartigen Charakter dieſes Hochgebirgszuges. Dieſe
Schranke iſt auch auf dem ſogenannten Wege über Chal und dem
Pfade von Rizan von Armeeabteilungen nur mit größten
Schwie=
rigkeiten und naturgemäß ſtärkſten Verluſten, und nur mit
Pack=
tieren zu überwinden. Die Grenze läuft zwar, nicht auf dem
Höchſtkamm entlang, der an 14000 Fuß erreicht, ſondern in einer
Höhe von durchſchnittlich 5000 bis 6000 Fuß, nur an einer Stelle
bis 10 000 anſteigend.
Die britiſchen militäriſchen Ratgeber der Regierung von Frak
hatten allerdings die Höchſtkammlinie gefordert, die nördlich der
Brüſſeler verläuſt und welche dadurch auch die früheren
Wohn=
ſtätten der Aſſyrier eingeſchloſſen haben würde, aber aus
poli=
tiſchen Erwägungen konnte dem nicht zugeſtimmt werden, und
vom militäriſchen Geſichtspunkt aus erſchien es gut, wenn ein
Grenzſtreifen von allen Niederlaſſungen freigehalten würde, um
eingeſehen wird, ſo daß in Verbindung mit dem vorzüglichen
Patrouillendienſt der Royal Air Force eine treffliche
Sicherungs=
linie geſchaffen iſt. Abteilungen vertriebener chriſtlicher Kurden
ſind, gewiſſermaßen als Gros dieſer Vorpoſten, an dem
ſoge=
ſind in und bei Rowanduz die aus den chriſtlichen Aſyriern
ge=
plinierte Feldtruppen zu werden verſprechen. Nördlich Zakho, wo
für Autos ſchlecht und recht benutzbare Straße verbunden. Nord= dürfniſſen anpaßt.
wärts beſteht eine Verbindung mit dem erſten Dorfe auf
tür=
kiſchem Boden, Gezireh Ibn Omar. Tollkühne können die Fahrt
in der trockenen Jahreszeit ſogar mit einem ſchmalen Auto
riskie=
ren, mit der Ausſicht, bald nach Zakho im Schlamm ſtecken zu
bleiben oder ſich den ſchon vor ihnen in den Abgrund geſtürzten
Gefährten zuzugeſellen.
kiſche Poſten Kurkit und der letzte Frak=Poſten Dornakh
gegen=
über, dort, wo ſich der Hezil in wilden Stromſchnellen in den und der ein Programm für die Hauptkonferenz aufzuſtellen hat.
Khabur ſtürzt. Immerhin iſt dies ſchon eine mögliche
Einbruch=
ſtelle, wenn auch nicht für eine Armee, ſo doch für ein
Seiten=
übergehenden und dann auf Zakho vorſtoßenden Heeresabteilung, Veranlaſſung nehmen, die für die
Internatio=
die ihrerſeits vielleicht die Avantgarde und ſpäter die ſtarke
Sei=
tendeckung der auf dem rechten Ufer des Tigris gegen Moſſul nale Wirtſchaftskonferenz in Betracht
kommen=
vorgehenden Hauptarmee bilden könnte. So wäre ſchließlich doch
vielleicht ein überraſchender Angriff in breiter Front möglich.
Hier liegt jedenfalls das nicht übermäßig breite Wahrſcheinlich= Spitzenverbänden in Verbindung zu treten, ſobald ſich
über=
keiten bietende Angriffsgelände. Außer den vorgeſchobenen
Poſten, findet hier ein doppelter Patrouilendienſt durch Frak= konferenz in Frage komme.
reiter und britiſche Flieger ſtatt. Am Tigris ſind hintereinander
lach Süden zu Kurden, Chriſten, Araber untergebracht.
Von den 43z aktiven Geſchwadern der Royal Air Force
ſtehen 4)= in Aegypten, Paläſtina und Transjordanien, ſechs in
läuſt im Betrieb von Süden bis Kirkuk, alſo auf der Halben nen Beſitz zurückzuerſtatten.
*Profeſſor Iſrael, der Meiſterchirurg.
Zum Tode des berühmten Berliner Gelehrten.
inf. Mit Profeſſor James Iſrael iſt einer der
hervor=
ragendſten Chirurgen aller Zeiten aus dem Leben geſchieden.
Trotz ſeiner 78 Jahre war er noch bis in die letzten Wochen
ſeines Lebens in ſeiner Klinik in der Augsburgerſtraße zu
Ber=
lin unermüdlich tätig. Wer den hochragenden, aufrecht
gehen=
den Mann auf der Straße und bei der Arbeit beobachtete, konnte
nie annehmen, daß ein Greis in der Nähe der Achtzig ſeines
Amtes waltete. Nur der große, ſchneeweiße Bart kündete an,
daß Iſrael bereits ein alter Mann war. Trotzdem war er jeden
Frühmorgen punkt 8 Uhr der Erſte in ſeiner Klinik, wo er von
Angehörigen aller Länder erwartet wurde, die von ſeiner ſicheren
Haud Rettung aus ſchwerer Gefahr erhofften und erhielten.
Bis zum letzten Tage hat auch ſeine Hand nie gezittert, und es
war für alle Fachleite geradezu ein Wunder, zu ſehen, wie
dieſer ungewöhnliche Mann mit einer intuitiven Sicherheit die
Diagnoſe ſtellte und dann das ſchwere Werk der Operation
voll=
führte. Diagnoſe und Operation hatten nämlich in ihm einen
der kenntnisreichſten Vertreter. Das war ſein Hauptvorzug, der
ihn vor den vielen anderen Forſchern und Aerzten auszeichnete
und ihm mit Recht zu einem großen Namen verhalf. Sein
ſchmales Geſicht, feine ungewöhnlich große, vornehme, ſchlanke
Erſcheinung waren nur der Ausdruck ſeiner edlen Geſinnung
und ſeines durchgeiſtigten Weſens. Er war ein Schüler Lan=
Lenbecks, von ſeinem Lehrer geliebt und zu den größten
uiſcaben auserſehen. Als Aſſiſtent dieſes Begründers der
mo=
dernen Chirurgie hat Iſrgel die große Schule gehabt, die ihn
ſehr bald zum Meiſter machen ſollte. Als Langenbeck geſtorben
war und mit ihm einer der bedeutendſten Chirurgen die Augen
Beſchloſſen hatte, wurde Ifrael von allen Seiten als berufener
Lachfolger anerkannt und begrüßt. Er wurde auch Leiter der
Hirurgiſchen Abteilung am jüdiſchen Krankenhauſe und hat hier
ſeinen Weltruf begründet. Neben der rein overativen Tätigkeit
hat Iſrael noch eine umfangreiche wiſſenſchaftliche Arbeit
ent=
altiet, die ſich beſonders auf das Weſen der Chirurgie bezog.
* berfaßte eine große Anzahl wiſſenſchaftlicher Schriften, die
don den Studenten und Aerzten als Lehrbücher benutzt wurden
nd auch heute benutzt werden. Es galt, die großen Erfah=
rungen des Meiſters auch für die Zukunft zu benutzen. In dent
aufe ſeines langen Lebens entließ er zugleich als Lehrer eine
oße Zahl von Schülern, die ganz im Sinne Iſraels ihren
ruf ausüben. So wurde er weit über die Kräfte eines
ein=
hen Menſchen hinaus zum Wohltäter der Menſchheit. Er
Dienstag, den 23. Februar 1926
Entfernung von der Südgrenze bis Moſſtl. Der Bau bis Moſſul
wird außer der Brücke über den Leſſer Zab keine zu großen
Schwierigkeiten bieten. Von Moſſul bis Darbiſya, an der
Nord=
grenze von Franzöſiſche Syrien ſind nur die Erdarbeiten fertig.
Was Herr von Jouvenel in Angora über Abtretung von Strecken
verhandelt hat, iſt zurzeit nicht ſicher.
Die Völkerſchaſten in Neu=Frak ſind belanntlich ein buntes
diſtrikten, doch findet man ſie überall. Von Amaia bis Moſſul ziell durch ein Telegramm des franzöſiſchen Botſchafters Sarraut,
Der Frak=Vertnag iſt mit ſtattlicher Mehrheit im Hauſe an= ſind 20 000 Aſſyrier eingefügt, in Zakho und um Moſſul 10 000 in Kenntnis geſetzt worden iſt, folgende Angaben: Das
Ab=
genommen worden. Aber zu dem alten Mandate gehört Neu= Chaldäer. Gbenſo merkwürdig wie intereſſant iſt die große Zahl, kommen umfaßt 16 Artikel und 5 Anhangs=Protokolle. Die wich=
Frak mit ſeiner Sicherungsgrenze gegen Norden, entlang der von Arabern, die von der Südſpitze von Neu=Frak entlang der tigſten Beſtimmungen enthalten der erſte und der letzte Artikel.
berühmten Brüſſeler Linie, die von zwei Dreiländer=Ecken be= Grenze vom Frak, der Bahnlinie und dem Tigris verſtreut ſind. Artikel 1 ſtellt den gegenſeitigen Willen zu guten Beziehungen
menzt wird, den Treffpunkten der Grenzen zwiſchen Neu=Fral. Ihn Saud hat alſo eine große Zahl von Untertanen im Lande, zwiſchen beiden Ländern feſt und enthält eine Neutralitäts=
Verſien und der Türkei und derjenigen zwiſchen Neut Frak, der Auch ein gewichtiger Grund für ein gutes Cinvernehmen zwiſchen
Noch ein Wort über die Oelſchätze, die Herr Amery in ſeiner
ſie eine natürliche Widerſtandsfähigkeit, die von vornherein jede letzten Rede als ſo nebenſächlich behandelte. Die Lagerungen
zufolge, bei Zakho und etwas weiter ſüdlich, nordöſtlich von
Die Brüſſeler Linie beſteht aus zwei orographiſch von ein= Moſſul bei Dohuk feſtgeſtellt. In größerer Länge öſtlich und
ander ganz berſchiedenen Teilen, dem weſtlich von Zakho in nord= parallel der geplanten Bahnſtrecke von Kirkuk bis zum großen
öſtlicher Richtung, und dem weſtlich des Platzes in ſüdweſtlicher Zab=Fluß, von der Südſpitze in langer, wieder etwa paralleler
Linie zwiſchen der projektierten Bahnſtrecke und der Weſtgrenze. Bandenunweſens an der Grenze, über Ausweiſungen,
Schmug=
von Neu=Frak bis nahe an Moſſul heran und vom Leſſer Zab
zunächſt innerhalb Neu=Frak, dann innerhalb Frak bis nördlich
Bagdad. Die Verantwortung für dieſe Angaben müſſen wir frei=
Fertigſtellung
des Abeitsſchußgeſetzes.
Einladung Deutſchlands zur Londoner halten.
Arbeitszeitkonferenz.
Das ſogenannte Arbeitsſchutzgeſetz, das alle Geſetze auf dem
Gebiete der Arbeit zu einem einzigen Geſetz zuſammenfaſſen
ſoll, ſteht unmittelbar vor ſeiner Vollendung. Wann es dem
ſcheinlich wird es vom Kabinett überhaupt erſt nach der für den
den Anreiz zu Einfällen zu vermeiden. So hat man eine Poſten= 15. März in Ausſicht genommenen Londoner Arbeitszeitkonferenz, dadbahn in türkiſche Hände zurückgegeben würde, ſo würden
da=
lette hoch hinauf geſchoben, von der nur jeder denkbare Zugang verabſchiedet werden, weil auf dieſer Konferenz das Problem des durch britiſche Intereſſen berührt. In politiſchen Kreiſen der
Achtſtundentages geregelt werden ſoll. In Berlin liegt für dieſe
Konferenz bisher nur eine Voreinladung vor. Von der end= nach vorwärts in der Verbeſſerung der franzöſiſch=türkiſchen
Be=
arbeitsminiſteriums nach London fahren oder ob der Reichs= im Nahen Oſten. Auch nach den „Times” wird in der Türkei
nannten Paßwege zwiſchen Amadia und Chal untergebracht, arbeitsminiſter ſelbſt, wie ſeinerzeit in Bern, an der Konferenz beſonderer Wert auf die Tatſache gelegt, daß das Abkommen
Auf dem rechten Flügel, innerhalb des öſtlichen Dreiländerecls, teilnehmen wird. Unmittelbar nach der Arbeitszeitkonferenz unterzeichnet wurde, bevor ſich die Türkei und Englond über den
bildeten Formationen zuſammengezogen, die treffliche, wohldiſzi= ſich erſt daun feſtſtellen läßt, wie die übrigen Mächte das Telegraph” iſt äußerſt vorſichtig in der Beurteilung des Abkom=
Waſhingtoner Abkommen, mit ſeinen Arbeitszeitbeſtimmungen mens. Es ſei unklug, irgend eine Meinung zu äußern, ob
bri=
ſich die Grenze nach dem Tigris zu in ſüdweſtlicher Richtung auslegen, woran ſich der der Arbeitszeit gewidmete Teil des tiſche Intereſſen dadurch berührt worden ſeien oder nicht. Man
wendet, mäßigt ſich der alpine Charakter des Gebirges, aber es Geſetzes anlehnen wird. Selbſtverſtändlich wird, wenn es nicht könne jedoch volles Vertrauen haben, daß de Jouvenel nicht die
bleibt noch ein ſteiles, zerklüftetes Felſenreich. — Zakho ſelbſt iſt ſchon vom Reichsarbeitsminiſterium aus ſelbſt getan iſt, vom Fehler Franklin Bouillons wiederhole und die franzöſiſch=
eng=
ein wichtiger Platz, der Zentralpunkt des linken Flügels, ein ſehr Reichstag und Reichsrat dahin zu arbeiten ſein, daß die geſetz= liſchen Intereſſen ſowie die Beziehungen zwiſchen beiden
Län=
wichtiger Etappenort, nach Süden zu mit Moſſul durch eine ſogar liche Negelung der Arbeitszeit ſich unſeren wirtſchaftlichen Be= dern im Nahen und Mittleren Oſten ändern werde. Der Artikel,
ſchaftskonferenz.
Zur Vorbereitung der Internationalen gemein geſprochen, ſei es nicht überraſchend, daß die Nationen
Wirtſchaftskonferenz hat der Völkerbund einen Aus= an ihrem Recht feſthielten, ihre Neutralität zu erklären, denn dies
Hart an der Grenze liegen ſich auf dieſer Strecke der tür= ſchuß gebildet, der vorausſichtlich im April d. J. zuſammentritt entſpräche dem nationalen Inſtinkt der Selbſterhaltung.
Mitglieder dieſes Ausſchuſſes, darunter auch drei Deutſche,
ſind zum Völkerbund berufen worden und nach deſſen Ab= Schwere Wahlniederlage der rumäniſchen
Regierungs=
detachement einer bei Peſch Khabur auf das linke Ufer des Tigris ſichten nicht als Vertreter der Negierungen oder ihrer Organi= parteien. — Bevorſiehender Rücktritt der Regierung
ſationen zu betrachten. Die Reichsregierung wird
den Fragen mit verſchiedenen deutſchen
Wirt=
ſchaftskreiſen zu erörtern. Es iſt beabſichtigt, mit den
Die ſowjetruſſiſch=vatikaniſchen Beziehungen, vermeiden. Die Regierungsparteien haben in den Städten kaum
Indien, acht aber unter dem Oberbefehl des die Streitkräfte im nach der „Isweſtijat über die Aufnahme der Beziehungen zwi= poſitionspartei hat beſchloſſen, durch ſchärfſte
Frak kommandierenden Vize=Luftmarſchalls im Neu=Frak. Es iſt ſchen dem Vatikan und Sowjetrußland. Der ruſſiſche Rat der Obſtruktion die Verhandlungen im Parlament
für die Bereitſchaft wie Aufklärung Anerkennenswertes geſchehen, Volkskommiſſare iſt bereit, ausländiſche Miſſionen in der unmöglich zu machen. Für die nächſten Tage erwartet
und von Baſra bis Zakho zieht ſich eine Kette von Aerodromen. Sowjetunion zuzulaſſen, lehnt jedoch das Erſuchen des Vatikans man ſtürmiſche Auseinanderſetzungen in der Kammer, da die
Die Eiſenbahn, die alte Bagoadbahn, iſt noch etwas zurück. Sie ab, der katholiſchen Kirche den während der Revolution verlore= Oppoſition ſofort den Rücktritt der Regierung
Seite 3
Die Türkei verzichtet auf Unterffützung der Druſen?
EP. Paris, 21. Februar.
Der „Main” macht über den Inhalt des franzöſiſch=türkiſchen
Gemiſch. Die Kurden ſind am zahlreichſten in den Oſt= und Nord= Abkommens, von dem der Qugi d’Orſay geſtern nachmittag
offi=
klauſel, durch die ſich die Vertragſchließenden verpflichten, an
keinem Angriff gegen einen Nachbar teilzunehmen. Artikel 16
ſieht für alle Konflikte, zwiſchen den Vertragſchließenden die
Schiedsgerichtsbarkeit vor. Artikel 2 bis 15 behandeln
verſchie=
dene Gegenſätze und regeln faſt alle ſeit dem Angora=Vertrag
in der Schwebe gebliebenen Punkte. Darunter befinden ſich
Grenzberichtigungen von geringerer Bedeutung, vor allem in
der Zone der Bagdad=Bahn, Beſtimmungen über die
Handels=
beziehungen, über die Grenzpolizei, über die Unterdrückung des
gel. Eiſenbahn= und Grenzverkehr. In Paris erwartet man den
vollſtändigen Text in fünf bis ſechs Tagen. Sofort nach der
Ver=
öffentlichung des Vertrages, die in Angora erfolgen ſoll, ſoll er
in Kraft treten. Der „Matin” ſieht den Wert des Vertrages
vor allem darin, daß die Druſen ſich in Zukunft nicht mehr auf
die türkiſche Hilfe verlaſſen können, ſo daß ihre einzigen
Verbün=
deten von jetzt an die Beduinen= und Wahabiten=Banden ſein
würden, die in Transjordanien eingefallen ſeien. Für den Fall
eines durch einen türkiſchen Angriff hervorgerufenen
Moſſul=
konfliktes habe ſich jedoch Frankreich völlig freie Hand vorbo=
England und die franzöſiſch=türkiſchen Beziehungen.
London, 22. Februar.
Die engliſchen Zeitungen verfolgen mit großem Intereſſe den
Abſchluß der Verhandlungen zwiſchen Frankreich und der Türkei.
Reichstag zugehen wird, läßt ſich heute noch nicht ſagen. Wahr= Wenn es wahr ſein ſoll, ſo ſagt die „Weſtminſter Gazette”, daß
durch die Abänderung der Grenze wiederum ein Teil der Bag=
Türkei betrachtet man den Vertrag als einen entſchiedenen Schritt
gültigen wird es abhängen, ob nur einige Beamte des Reichs= ziehungen und als eine neue diplomatiſche Niederlage Englands
dürſte dann das Geſetz den zuſtändigen Inſtanzen zugehen, da. Frak geeinigt haben. Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily
durch den Frankreich und die Türkei ſich zur gegenſeitigen
Neu=
tralität verpflichten, enthalte einen äußerſt intereſſanten juriſti=
Reichsregierung und Internationale Wirt= ſchen Punkt. Die Frage ſei berechtigt beim italieniſch=
ſüdflawi=
ſchen Abkommen vom Jahre 1924 aufgeworfen worden, ob ſolche
Verträge mit Art, 16 des Völkerbundspakts vereimbar ſeien. All=
Bratianu.
TU. Bukareſt, 22. Februar.
Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, ſteht infolge der
ſchweren Wahlniederlage der
Regierungspar=
ſehen läßt, welches Material für die Internationale Wirtſchafts= teien der Rücktritt der Regterung Bratianu
unmittelbar bevor. Die Regierung will hierdurch eine
ſichere Niederlage bei den bevorſtehenden Parlamentswahlen
30 Prozent der Stimmen erhalten, in Beßarabien, faſt keime.
EP. Moskau, 22. Februar. Die politiſchen Parteien hielten geſtern längere Sitzungen ab,
Der ruſſiſche Botſchafter in Rom, Kerſhenzew, verhandelt um zu der neugeſchaffenen Lage Stellung zu nehmen. Die
Op=
verlangen wird.
Bmm mmmmmmmnenn m mgmemnmnmgmngnnnmngnnmnmmnmmmmmmm
Lebenstage betätigt. Es gab wohl keine gelehrte Verſammlung,
ſei es, daß es ſich um Fortſchritte der Mathematik, Phyſik,
Aegyp=
tologie und andere Fächer handelte, in denen nicht die alle
anderen überragende Geſtalt Iſraels ſichtbar wurde. Iſrael
war am 2. Februar 1848 in Berlin geboren und hat hier faſt
ſeine ganze Ausbildung als Schüler und Arzt erhalten.
4 Wie ſchützt man ſich gegen Lawinen?
Zu dem furchtbaren Lawinenunglück in Amerika,
dem Hunderte von Menſchen zum Opfer gefallen ſind,
wird uns geſchrieben:
inf. Jetzt bei Beginn des Tauwetters beginnt die
Lawinen=
gefahr für alle in Betracht kommenden Ortſchaften wieder ſehr
brennend zu werden. Man unterſcheidet bekanntlich drei Arten
von Lawinen, nämlich Staublawinen, die vorzugsweiſe im
Winter erſcheinen, wenn der pulverige Neuſchnee fällt und die
Schneemaſſe der Schwerkraft folgt und ins Tal hinabſtürzt.
Zwei=
tens kennen wir Gletſcherlawineu, die im Sommer in
höheren Gebirgsgegenden dadurch, daß ſich beim Abſchmelzen
einer Gletſcherzunge auf ſteilgeneigter Unterlage Eismaſſen
ab=
löſen und in Bewegung ſetzen, entſtehen. Solche Abſtürze richten
eutſetzliche Zerſtörungen an. Und drittens endlich kennt man
Grundlawinen, die ſich hauptſächlich im Frühlingstauwetter
loslöſen. Eine ſolche Grundlawine hatte auch in Amerika das
Unglück herbeigeführt. Dieſe Grundlawine beſteht aus Altſchnee,
der beſonders waſſerreich iſt. Auf dieſem Atſchnee gleiten die
oberen, ebenfalls von Schmelzwaſſer durchdrängten Schichten des
neu zuſammengeballten Schnees ab und brechen mit ſchrecklicher
Gewalt herunter, wobei ſie Erde. Bäume, Häuſer unter
donner=
ähnlichem Krachen in die Tiefe reißen. Im allgemeinen folgen
die Lawinen den gleichen Bahnen (Furchen, Runſen).
Anſiede=
lungen meiden natürlich dieſe Stellen. Die an ihnen entlang
ſührenden Wege ſchützt man dadurch, daß man ſie überdacht.
wobei natürlich eine ſorgfältige Maurer= und Zimmermannsarbeit
zu leiſten iſt. Das Dach wird möglichſt ſteil geſtellt, ſtark
ber=
ankert und ſo in die Bergflanke gelehnt, daß kein Knick des
Ge=
fälles eintritt, ſo daß es der Lawine keinen Widerſtand
entgegen=
ſtellt. Sie rollt alſo über die Bedachung hinweg, ohne ſie
mitzu=
keißen. An beſonders gefährdeten Wegſtellen wird auch durch
Sprengungen ein Tunnel an dem Berghang entlang geführt.
Der ſicherſte Schutz beſteht natürlich darin, das Entſtehen der
gefährlichen Lawinen zu verhindern. Als beſtes Hemmnis hat
ſich der Wald erwieſen. Er wird ſeit alter Zeit mit keſonderer
Wmmmmmmmmmnnmmmnnmmnmnmnmnmnmngnmnn mmm mnnmmmmnnmmmm
wald, Verletzungen des Baumbeſtandes wurden mit grauſamen
Strafen belegt. Nun liegt aber das Entſtehungsgebiet der
La=
winen oft über der Baumgrenze. Da ſucht man ſich in anderer
Weiſe zu helfen. Man legt quer über die Lawinenbahn
Schnee=
fangzäune aus Latten und Flechtwerk an. Sie halten nicht viel
aus, hindern aber etwas die Schneezuſammenhäufung durch
Winddruck. Beſſer iſt ſchon das Ausheben von Gräben. Das
iſt ein mühſeliges Werk, weil ſie in hartem Geſtein angelegt
werden müſſen. Dieſe Fanggräben füllen ſich zwar bald
mit Schnee, verzahnen aber gewiſſermaßen die Schneeſchicht mit
dem feſten Boden und verhindern das Abrutſchen. Wenn Jahr
für Jahr in ſchwerſter Arbeit Graben auf Graben herausgehackt
worden iſt, wird das Entſtehungsgebiet der Lawine kleiner und
ihre verderbenbringende Macht geringer. Die aufhaltende
Wir=
kung der Fanggräben wird vergrößert, wenn das ausgehobene
Material auf der Talſeite der Gräben mit beſonderer Sorgfalt
zu Wällen aufgemauert wird, (tiefe Fundamentierung,
Zuſam=
menſtimmung der Höhe des Dammes zur Steilheit der
Lawinen=
bahn, ſanfte Böſchungswinkel auf der Anprallſeite.) Entſtehen
doch Lawinen, ſo ſucht man ſie zu teilen. Zwei Mittel werden
gewöhnlich vereinigt: Man legt Rampen mit Steilabfall zur
Talſeite an. Die dort niederſchlagende Lawine fällt auf ein
Mauerwerk denkbar feſteſter Bauart, das auf ſeiner Oberſeite
meſſerartig geſtaltet iſt. Manchmal glückt es, dadurch eine Lawine
in ihrem Entſtehungsgebiet zu ſpalten und damit in ihrer
ver=
derbenbringenden Wirkung zu ſchwächen. Häufig genug aber
erweiſt ſich dieſes Gebilde aus Menſchenhand wie auch alle
ande=
ren Schutzbauten als Tand im Vergleich zur Urkraft der Natur.
— Ein anderes Mittel zur Teilung der Lawinen iſt die Anlage
von Lawinenbrechern. Das ſind keilförmige Steinbaue,
die ihre Schärfe der Berghöhe zukehren und die heranbrauſenden
Maſſen teilen und ablenken ſollen. Wenn in jahrzehntelangem
Mühen unter großen Opfern an Kraft, Zeit und Geld ein Syſtem
von Schutzbauten errichtet, zum Teil immer wieder erneuert
worden iſt, in tieferen Lagen die Anlage und Erhaltung eines
Schutzwaldes gelungen iſt, ſo iſt damit oft das Landſchaftsbild
ſtark verändert worden, aber die Bevölkerung kann aufatmen.
Neben dem gewaltigen Schaden, den die Lawinen an
uner=
wünſchten Stellen bringen, haben ſie auch einen Nutzen. Im
Frühjahr ſchaut mancher viehbeſitzende Aelpler ſehnſüchtig nach
ihnen aus. Durch ſie wird der Schnee von den hochgelegenen
Matten weggeräumt, die ſonſt manchmal den ganzen Sommer
hindurch ſchneebedeclt blieben. Damit wären den
Alpenbewoh=
nern diele Viehweiden geſperrt und ihre Einnahmen verringert.
Dieſe Lawinen werden als Wohltäter begrüßt. Ihre Wege
ver=
ſperit man nicht.
Seite 4
Dienstag, den 23. Februar 1926
Nummer 54
Streiflichter aus Sachſen.
Dr. Gr. Dresden, Ende Februar.
In dieſen Tagen ging eine kleine Notiz durch die deutſche
Preſſe, die davon Kenntnis gab, daß ein kommuniſtiſcher
Auf=
löfungsantrag im ſächſiſchen Landtage mit 80 gegen 8 Stimmen
bei 8 Stimmenthaltungen der Ablehnung verfallen war. Der
Eindruck, der durch dieſe Mitteilung erweckt worden iſt, muß
allenthalben, wo Bruchſtücke des heftigen und nunmehr über
zwei Jahre dauernden Kampfes um den Beſtand dieſes
Parla=
ments bekannt geworden ſind, nahezu der geweſen ſein, daß
die ſächſiſchen Parteien und ihre Landtagsfraktionen einſchließlich
der in ſich geſpaltenen Sozialdemokraten ſich in überraſchender
Verbrüderung in die Arme geſunken wären, von der
Ueberzeu=
gung durchdrungen, die amtierende Volksvertretung um ihrer
glänzenden Leiſtungen willen bis zum Ablauf der
Legislatur=
periode im kommenden Herbſt am Leben laſſen zu müſſen.
Lei=
der ſind es harte und für Sachſen recht unerfreuliche Tatſachen,
die zur Korrektur dieſer Auffaſſung zwingen. Der ſächſiſche
Landtag, der infolge ſeiner Zuſammenſetzung ja immer nur im
Schatten der Abhängigkeit von Sozialdemokraten und
Kommu=
niſten vegetierte, führt ſeit dem Ausgang des letzten
Landes=
parteitages der Sozialdemokratie ungefähr das Daſein deſſen,
deu Gerſtäcker in ſeiner vergeſſenen Geſchichte vom ſonderbaren
Duell mit der Hand an der Lunte auf ein Pulverfaß ſetzte.
Jeder ſchwer vorherzuſehende Wendung, jede unruhige
Bewve=
gung, vor allem jeder Zug der mächtigen roten Hand an der
Zündſchnur kann ihn im Augenblick zum Auffliegen bringen,
Schon nach Heidelberg, das die erbittert ſich ſtreitenden
ſächſi=
ſchen Genoſſen mit lammesfreundlicher Miene heimziehen ſah,
nachdem es dort im allgemeinen zu einem Sieg der radikalen
Gruppe gekommen war, gewannen die theoretiſchen
Ausein=
anderſetzungen über das Für und Wider der Landtagsauflöſung
praktiſch greifbare Bedeutung. Die 17 radikalen Genoſſen der
ſozialiſtiſchen Landtagsfraktion, die Landesorganiſationen, Preſſe
und den überwiegenden Teil der Wählerſchaft hinter ſich wußten,
erhielten, wie erinnerlich, für ihre Zuſtimmung zur Vergrabung
des Kriegsbeils, mit dem ſie ſeit Januar 1923 unentwegt ihre
gemäßigten Widerſacher bedroht hatten, die Konzeſſion mit auf
den Weg, die ſächſiſche Vollsvertretung dann zur Auflöſung
zwingen zu dürfen, wenn ein politiſcher Anlaß dieſen Schritt
notwendig erſcheinen laſſe. Sie haben aus dieſem Pythiawort,
ſoweit es irgendwie möglich war, in ihrem Sinne Kapital zu
ſchlagen verſucht und ihren ſozialiſtiſchen Anhang m Sachſen
mit allen Mitteln für die Sprengung der herrſchenden Koalition
mobiliſiert. Sie hatten es auch lange vor dem Landesparteitag
Ende Januar ſo weit, daß zwiſchen ihnen und dem eben erſt
ausgeſöhnten gemäßigten Flügel wieder der alte in Hetze und
Gegenhetze ſich abſpielende Kampf vorhanden war. Was ſie
aber nicht hatten und bei der Stagnation der politiſchen Gewäſſer
Sachſens einfach nicht finden konnten, das war der in
Heidel=
herg zur grundlegenden Vorausſetzung einer
Parlameutsauflö=
ſung erhobene ſchwerwiegende politiſche Anlaß. Sicherlich hätte
ihr Mißvergnügen über dieſe Täuſchung ihrer Erwartungen trotz
Heidelberg auf dem ſächſiſchen Landesparteitag zu einer neuen
tiefgehenden Staltung, ja vielleicht zu einer endgültigen Abſage
an die Gemäßigten geführt, wenn nicht ein ausgezeichneter Trick
der radikalen Orahtzieher die Situgtion rettete. Die Herren
Arzt. Lipinski, Liebmann verfielen nämlich auf den Gedanken,
die Heidelberger Bedingung von der Notwendigkeit eines
poli=
tiſchen Anlaſſes zur Parlamentsauflöſung dadurch zu umgehen,
daß ſie die Gemäßigten zu einer ſozialen Geſte unerhörteſter
Großzügigkeit einluden, über deren ſichere Ablehnung durch die
bürgerlichen Koalitionsfraktionen und überhaupt durch die
bür=
gerlichen Volksvertreter ſie nicht im Zweifel waren. Sie legten
dem Landesparteitage nahe, die Fraktion zur Einbringung
par=
lamentariſcher Anträge zu beſtimmen, die neben der Einführung
des Achtſtundentags in den Sächſiſchen Werken und bei den
ſächſiſchen Staatsbehörden eine 30prozentige Erhöhung der
ſäch=
ſiſchen Grund= und Gewerbeſteuer und die Bewilligung von
vor=
erſt 50 Millionen Mark für Wohnungsbau, Erwerbsloſe und
durch die Wirtſchaftskriſe in Note Geratene vorſahen. Dieſer
ſozialen Heuchelei glaubten ſich die gemäßigten Genoſſen um
ihrer Popularität willen nicht entziehen zu können. Von den
23 Rechten der ſozialiſtiſchen Fraktion unterfertigten 20 die
Agttationsanträge, und die 8, die ſie nicht mit unterzeichneten,
der ſächſiſche Miniſterpräſident, der Wirtſchaftsminiſter und der
Innenminiſter, mußten ſich in der erſten Landtagsſitzung, in der
die Forderungen als ſozialiſtiſche Fraktionsauträge zur
Bera=
tung ſtanden, vom Führer der Linksgruppe mit ſchlecht
ver=
hohlenem Hohn widerſpruchslos ins Geſicht ſagen laſſen, daß
auch ſie ſich mit ihrem Worte auf dem Parteitage zur Annahme
der Anträge verpflichtet hätten. Damit iſt der Trick der
Links=
radikalen beſſer und reibungsloſer gelungen, als wie ſie es
jemals wohl ſelbſt gedacht hätten. Sie brauchen das ominöſe
politiſche Ereignis, an deſſen Eintritt der Reichsparteivorſtand
die Parlamentsauflöſung in Sachſen gebunden hatte, nicht mehr.
Sie können auf die Beſchlüſſe des Landesparteitages pochen und
haben nach der Uebertölpelung ihrer gemäßigten Gegner das
Schickſal der ſächſiſchen Volksvertretung vollkomnmen in der Taſche,
Wenn ſie zum Teil dem eingangs erwähnten kommuniſtiſchen
Auflöſungsantrag widerſprachen, ſo nur deshalb, weil ſie nach
ihrer eigenen Angabe den Termin der Sprenguug ſelbſt
beſtim=
men wollen und ihn erſt dann für gekommen erachten, wenn ſie
mit Hilfe der Kommuniſten ihre maßloſen Agitationsforderungen
durchgeſetzt haben. Nach alledem wird ſich das Schickſal des
ſächſiſchen Landtags mit größter Wahrſcheinlichkeit ſchon in den
nächſten Wochen entſcheiden. Die ſozialiſtiſchen Anträge ſind
einſtweilen den Ausſchütſſen übergeben worden, wo Vertreter der
bürgerlichen Koglitionsfraktionen aus der einen oder anderen
Forderung etwas Tragbares zu machen hoffen. Die Ausſichten,
dieſes Ziel zu erreichen, ſind indeſſen bei dem indirekten Zweck
der Anträge und der ſozialiſtiſchen Einſtellung zu ihnen denkbar
gering. Der Nachfolger Dr. Reinholds im Amte des ſächſiſchen
Finanzminiſters, Dr. Dehne, hat bereits erklärt, daß die
Landes=
hauptkaſſe nach Abdeckung ihrer lauſenden Verpflichtungen Ende
März über kaum noch 10 Millionen Mark verfügen würde und
daß es ihm rätſelhaft ſei, wo die geforderten 50 Millionen Mark,
die ein volles Etatfünftel ausmachen, herkommen ſollen. Können
aber er und ſeine beiden bürgerlichen Kollegen den
linksradi=
kalen Wünſchen, ſobald ſie mit ſozialiſtiſch=kommuniſtiſcher
Mehr=
heit im Landtag angenommen ſein werden, nicht zuſtimmen, ſo
bleibt den bürgerlichen Koalitionsfraktionen nur der Rückzug
aus der Koalition offen. Da die Liebe der Kommuniſten zu
ihren ſozialiſtiſchen Geſinnungsfreunden ſo weit nicht geht, daß
ſie eine ſozialiſtiſche Minderheitsregierung unterſtützen würden
und auf andere Weiſe eine tragfähige Regierungsbaſis nicht
ge=
bildet werden kann, ſo blieben daun in der Tat nur Neuwahlen
als einziger Ausweg übrig. Es ſteht zu hoffen, daß das
ſäch=
ſiſche Bürgertum die nachgerade ſkandalöſe Abhängigkeit des
geſamten Staatslebens vom linksradikalen Einfluß endlich ſo ſatt
bekommen hat, daß es wirklich alle ſeine Kräfte aufbieten wird,
den an ſich knappen Vorſprung einzuholen, den die Linksgruppen
mit fünf Mandaten vor ihnen haben.
Die Vernehmung des Frankenſälſchers Schulze.
Berlin, 22. Februar.
Die Vernehmung des in die Frankenfälſcher=Affäre
ver=
wickelten Schulze, die am Samstag bis in die
Nachmittagsſtun=
den hinein ſtattfand, ſtützte ſich im weſentlichen auf das von den
franzöſiſchen Kriminalbeamten in Budapeſt geſammelte und den
Haager Behörden zur Verfügung geſtellte Materigl. Das
Ver=
hör verzeichnete einige neue Einzelheften, die aber überwiegend
nur für das Budapeſter Verfahren gegen die ſoweit in Haft
be=
findlichen Fälſcher von Intereſſe ſind. Wegen ſeiner eigenen
Teilnahme an dem Frankenfälſcher=Unternehmen iſt Schulze auf
das beſtimmteſte bei ſeinen früheren Angaben geblieben. Sollten
ſich dieſe Angaben Schulzes beſtätigen, ſo wird ſich die Frage
ſeiner ſtrafrechtlichen Verantwortung im weſentlichen darnach
entſcheiden, ob ein Zuſammenhang zwiſchen den von ihm 1923
in Budapeſt vorgenommenen techniſchen Probeverſuchen und den
im März 1935 zur Vollendung gekommenen Fälſchungen der
Tauſend=Franken=Noten beſteht oder nicht. Die Frage einer
un=
mittelbaren Teilnahme der franzöſiſchen Herren an der
Verneh=
mung von Schulze iſt ausſchließlich vom Standpunkt
kriming=
liſtiſcher Zwickmäßigkeit nachgeprüft worden und im
beiderſeiti=
gen Einverſtändnis dahin entſchieden, daß ſie vorläufig nicht
erforderlich iſt. Auch wünſchen die franzöſiſchen Beamten den
Anſchein zu vermeiden, daß ſie beabſichtigen, in die Unterſuchung
der deutſchen Behörden anders als mit der Nutzbarmachung des
ihnen zur Verfügung ſtehenden Budapeſter Materials
einzu=
greiſen.
Die Neuregelung der Arbeitsloſenfürſorge.
* Berlin, 22. Februar. (Priv.=Tel.)
Die Verordnungen des Reichsarbeitsminiſteriums über die
Kurzarbeiterfürſorge ſind ſoeben erlaſſen worden. Die
Aende=
rungen über die Erhöhung der Erwerbsloſenbezüge und
Beſſer=
ſtellung der unverheirateten Erwerbsloſen werde in den nächſten
Tagen ebenfalls veröffentlicht werden. Die Summe, die auf
Grund der neuen Regelung auszuwerfen iſt, läßt ſich vorläufig
nur vorſichtig abſchätzen. Für die Kurzarbeiterfürſorge wird
eine monatliche Mehrausgabe von 15 Millionen notwendig
wer=
den. Insgeſamt ſind für Unterſtützungszwecke monatlich 114
Millionen Reichsmark aufzubringen, von denen etwa 40
Mil=
lionen durch Beiträge gedeckt ſind, während der Reſt von Reich
und Ländern zu tragen iſt,
Italleniſches Vorgehen gegen Südtiroler Abgeordnete?
EP. Rom, 22. Februar.
Das Juſtizminiſterium hat beim Kammerpräſidenten die
Aufhebung der parlomentariſchen Immunität der beiden
Süd=
tiroler Abgeordneten Sternbach und Tinzl verlangt, weil ſte
Verfügungen des Sicherheitsgeſetzes übertreten hätten, die die
Anmeldung öffentlicher Verſammlungen bei der Polizei
vor=
ſchreiben.
Die Güdtirolet Frage.
Tiroler Proteft in Wien. — Beſprechungen mit Rgmek.
Ein Schritt Tirols beim Völkerbund?
Wien, 22. Februar.
Landeshauptmann Dr. Stumpf iſt in Wien eingetroffen, um
mit der Regierung über die durch die Rede Rameks im
Haupt=
ausſchuß in der Südtiroler Frage geſchaffene Lage der
Durch=
führung des Beſchluſſes des Tiroler Landtages, die Südtiroler
Frage vor den Völkerbund zu bringen, zu beraten. Heute
vor=
mittag hatte Stumpf eine längere Beſprechung mit der
chriſtlich=
ſozialen Parteileitung, heute nachmittag wird eine Ausſprache
mit Ramek erfolgen.
Proteſikundgebung des Tiroler Volksvereins
gegen de Nede Nomeke.
TU. Innsbruck, 22. Februar.
Iu der Proteſtkundgebung des Tiroler Volksvereins
gegen die Rede Dr. Rameks heißt es:
„Wir wiſſen, daß Oeſterreich durch den Vertrag von St.
Ger=
main außenpolitiſch zur völligen Ohnmacht verurteilt wurde, daß
alſo dem öſterreichiſchen Außenminiſter, nicht nur ſehr enge
Grenzen des Handels, ſondern auch der Redefreiheit gezogen
ſind. Es beſtand für den Außenminiſter kein Zwang, das Land
füdlich des Brenners nicht mit ſeinem wahren Namen zu
be=
zeichnen und es mit einem Ausdruck zu belegen, der aus der
Rüſtkammer derjenigen Stämme ſtammt, die dieſem ſchönen
Lande mit Gewalt ſeinen deutſchen Charakter rauben wollen,
Südtirol mit dem Namen „Ober=Etſch” zu bezeichnen, heißt nicht
nur den durch den Friedensvertrag geſchaffenen Zuſtand
aner=
kennen, es heißt vielmehr, die dort betriebene gewaltſame
Ver=
nichtung des Deutſchtums billigen. Eine weitere ſchwere
Enttäuſchung hat die Rede des Bundeskanzlers
dem Tiroler Volk dadurch berettet, daß er es
ablehnte, die durch, die Rede Mufſolinis
ge=
ſchaffene Lage vor dem Völkerbund aufzurollen.
Wir verwahren uns gegen eine ſolche Vertretung der Intereſſen
Südtirols durch den öſterreichiſchen Außenminiſter und erklären
ſreimütig, daß wir keinen Grund haben, uns für den Fortbeſtand
einer Regierung unter ſolcher Führung und mit ſolcher
Außen=
politik einzuſetzen.”
Alarmierende Nachrichten aus Tirol.
EP. Wien, 22. Februar.
Wie die „Neue Freie Preſſe” aus Innsbruck meldet, hat die
Obmännenkonferenz des Tiroler Landtags einſtimmig beſchloſſen,
daß der Tiroler Landtag raſcheſtens einberufen werde, damit
er zu den Ausführungen Dr. Rameks im Wiener Nationalrar
Stellung nehme, lleber die Form der Kundgebung des
Land=
tags wurde noch kein bindender Beſchluß gefaßt. Alle Parteien
des Tiroler Landtags ſind jedoch der Anſicht, daß die
Erklärun=
gen des Bundeskanzlers nicht als befriedigend angeſehen werden
können und daß das Verlangen nach einer Intervention beim
Völkerbund nicht unberückſichtigt bleiben dürfe. Falls die
Re=
gterung bei ihrer Anſicht bleiben ſollte, den Völkerbund nicht
an=
zurufen, wird es für möglich gehalten, daß in der bevorſtehenden
Landtagsſeſſion der Antrag geſtellt wird, der Landtag möge ſich
direkt an den Völkerbund wenden.
Morgen findet in Innsbruck eine große Proteſwerſamlung
ſtatt, in der Redner aller Parteien ſich gegen die Enklärungen
des Bundeskanzlers wenden wollen. An den Mauern der Stadt
ſind Anſchläge angebracht, die der im Lande herrſchenden
Stim=
mung Ausdruck geben. Bundeskanzler Namek habe, ſo wird in
dieſen Plakaten ausgeführt, erklärt, daß die Ober=Etſchtaler
Frage allein eine Angelegenheit Italiens bilde, und er habe ſich
geweigert, die rechtswidrige Unterdrückung der deutſchen
Süd=
tiroler vor den Völkerbund zu bringen. „Wir verlangen den
Rücktritt eines Miniſteriums,” beſagen die Anſchläge weiter,
„welches im Schleptau Muſſolinis iſt. — Die Innsbrucker,
ohne Unterſchied der Parteien, werden aufgefordert, morgen
abend im großen Stadtſaale zu erſcheinen.
Zu den glarmierenden Meldungen aus Tirol über die
dor=
tige Erregung wegen des Konflikteß mit Italien, bemerkt die
Neue Freie Preſſe” in ihrem heutigen Abendblatt: „Ramek iſt
ſicherlich von dem Verdachte frei, die Sache des deutſchen Volkes
nicht zu der ſeinigen zu machen. Man muß ſich alſo der
Hoff=
nung hingeben, daß man in Kreiſen der Innsbrucker Parteien
und Politiker auf die allgemeine Lage ſchließlich Bedacht nehmen
werde. Oeſterreich hat genug Sorgen, und die Notwendigkeit,
alle Kräfte auf die Ueberwindung der Wirtſchaftskriſe zu
ver=
einigen, bleibt eine Mahnung zur Beſonnenheit. Freilich ſollte
die Gemütsverfaſſung in Südtirol auch der Welt zur Warnung
dienen.”
AR
A
IONST
W
A NRoaT
2 Diedtf
Jeder Schachtel der beliebten Elsa Krüger-Zigaretten llegt ein Bildchen der Künstlorin bel, die der
L5A RUGERR Tneroita den Nanen gegeben hat.
ZlaAkEIIE
Zusammen sind es 100 verschiedene Blldchen, dle wegen ihrer Schönheit Aufsehen erregen und in gans
Deutschland viele Tausende eifrige Sammler gefunden haben,
Aus diesen Bildchen gollen Sie nun 2 auswählen, dle Sle für die schänsten halten, Legen Sie dieset
beiden Bildehen In einen Briefumschlag, auf desgen Rückseite Sle deutllch ihren genauen Namen und Adrease Vermerken müssen, und senden!
Sle den Umschlag, als Drucksache, unverschlossen und mit 3 Pfg. franklert bls 30, Aprll 1926, an uns ein,
Wir verteilen die zwanzigtausend Mark
zu glelchen Teilen an die Einsender desjenigen Bilderpaares, dus am Schluß des Mettbewerbes die meisten Stimmen auf sich vereinigt.
Die Feststellung der Preisträger, deren Namen von uns veröffentlicht werden, erfolgt im Beisein eines Notars. Ungenügend frankierte und verspätet
eingehende Sendungen werden nicht angenommen,
Georg A. Jasmatzi Aktiengesellschaft, Dresden-A. 21.
Nummer 54
Dienstag, den 23. Februar 1926
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 23. Februar.
* Das Denkmal der Heſſiſchen Regimenter.
Hierzu wird uns von einem Mitglied der Regimentsvereine
ge=
ſchrieben:
Die Ausführungen des Herrn General v. Kleinſchmit in Nr. 49
z. Bl. haben bei vielen Mitgliedern der Regimentsvereine und
ins=
beſondere bei denen, welche in die Vorgänge eingeweiht ſind, nicht die
gewünſchte Aufnahme gefunden. Jedenfalls iſt es ſehr aufgefallen, daß
die am 18. Oktober v. J. im ehemaligen Reſidenzſchloß ſtattgehabte
Beſppechung über die in Nr. 260 für 1925 d. Bl. erörterte Denkmals=
Frage mit Stillſchweigen übergangen wurde. Zu dieſer Beſprechung
hatten ſämtliche Regimentsvereine offizielle Vertreter geſandt, mit
Aus=
nahme des Regt. 25, welchem auch der 1. Vorſitzende des Verbandes
angehört; dieſes hatte nur einen „Beobachter” delegiert. Herr Geh.
Oberbaurat Hofmann hielt einen eingehenden Vortrag, wie ſich die
Denk=
malsfrage der einzelnen Regimenter nach ſeiner Anſicht durch Anbringung
von Gedenktafeln in dem öſtlichen Hallengang im Glockenhofe des
Reſi=
denzſchloſſes in abſehbarer Zeit verwirklichen laſſe, zumal mit einer
Zu=
weiſung von Plätzen für Einzeldenkmäler durch die Stadt nicht zu
rech=
nen ſei. An der Hand von Zeichnungen und der örtlichen Beſichtigung,
ſowie Erörterung der Koſtenfrage, war man von dem Vorſchlage
an=
genehm bevührt, und nach dem Verhalten der Mehrzahl der Vertreter
war anzunehmen, daß das Projekt eine zuſtimmende Aufnahme bei den
Regimentsveveinen finden würde. Da der Vortragende erklärte, daß das
Projekt ſcheitern müſſe, wenn auch nur ein Truppenteil ſich ausſchließe,
ſo ermahnte vor dem Auseinandergehen eine prominente Perſönlichkeit
nochmals zur Einigkeit und meinte ernſtlich: da wir an einem Strange
zögen, ſo käme es nicht darauf an, ob ein Truppenteil am Kragen ein
Läppchen mehr oder weniger habe. (Er hatte wohl ſchon gemerkt, wo
der Haſe im Pfeffer liegt.)
Eine weitere Verfolgung des gemachten Vorſchlages wurde durch die
von Exz. v. K. ſo geprieſene Einigkeit überflüſſig. — Man mag über den
Vorſchlag denken wie man will, jedenfalls hätte er eine beſſere
Würdi=
gung verdient.
Es muß hier einmal offen und klar öffentlich ausgeſprochen werden:
Die Errichtung eines gemeinſchaftlichen Ehrendenkmals hat innerhalb
des Verbandes der Regimentsvereine eine ſehr geringe Ausſicht auf eine
zufriedenſtellende Löſung. Mit der Errichtung von Einzeldenkmälern
aber hat es in der jetzigen geldarmen Zeit noch gute Weile. Trotzdem
müſſen die Regimentsvereine beſtrebt ſein, allmählich die nötigen Mittel
zu ſchaffen, um ihre Pflicht gegenüber den gefallenen Kameraden zu
erfüllen. Der Stadt aber gebührt Dank, daß ſie zur Denkmalsfrage mit
einem beſtimmten Vorſchlage hervorgetreten iſt. Es muß und wird auch
gelingen, trotz der beſtehenden Sonderwünſche die Denkmalsfrage zu
einem die Allgemeinheit zufriedenſtellendem Abſchluß zu bringen.
— Feſtgottesdienſt in der Synagoge. Am 21. Februar
be=
ging die hieſige Iſraelitiſche Religionsgemeinde durch einen
Feſt=
gottesdienſt das 50jähr. Beſtehen ihrer Synagoge in der
Friedrich=
ſtraße. Neben den Herren Miniſtern v. Brentano und Henrich, dem
Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing waren als Vertreter der
Provinzialbehörde Provinzialdirektor Dr. Kranzbühler, als
Ver=
treter des Polizeipräſidiums Reg.=Rat Dr. Kaiſer, als Vertreter
des Prälaten der evangeliſchen Landeskirche Dr. Diehl
Ober=
kirchenrat Büchler= ſowie die Rabbiner aus Alzey, Bingen,
Gießen, Offenbach, Worms und verſchiedene Vertreter der
iſra=
elitiſchen Religionsgemeinden Heſſens in der feſtlich geſchmückten
Synagoge erſchienen. Herr Rabbiner Dr. Bruno Italiener gab
in ſeiner Predigt ein lebendiges Bild vom Ethos des jüdiſchen
Glaubens, der alle Stürme der Jahrtauſende überdauert und
der Menſchheit das Geſchenk des Einig=Einzigen Gottes gebracht
hat. Er gab ein Bild vom jüdiſchen Menſchen, deſſen Seele im
Judentum, deſſen Leben in der Heimaterde verwurzelt iſt, wie
das Schickſal der heſſiſchen Juden am Rhein ſeit zwei
Jahrtau=
ſenden mit dem Schickſal Deutſchlands verknüpft iſt. Umrahmt
war die Feſtpredigt von eindrucksvollen Geſängen des Kantors
und des Synagogenchors.
— Heſſiſches Landestheater. Als nächſte Neueinſtudierung des
Schau=
ſpiels findet am Dienstag, den 2. März, die Uraufführung der
Neu=
bearbeitung der Komödie „Der Herr von Pourceaugnac”
nach Moliere von Otto Stockhauſen ſtatt. Dr. Friedrich Noack hat aus
zum Teil unbekannten Werken von Lully, der zu Molieres Zeiten als
Bühnenmuſiker einen bedeutenden Namen hatte, eine Begleitmuſik für
dieſe Aufführung zuſammengeſtellt. Inſzenierung: Dr. Karl Loewenberg.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Wir
machen unſere Mitglieder nochmals auf den am Dienstag, den B3. d3.
Mts., abends 8 Uhr, im großen Saale des Gewerbemuſeums,
Neckar=
ſtraße 3, ſtattfindenden Vortrag des Herrn Direktor Dr. Würth über:
„Eiſenſchutz durch Anſtriche” aufmerkſam. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums.
Veranſtaltungen: 1. Leſeabende. Mit Rückſicht auf die
an=
deren humaniſtiſchen Veranſtaltungen der Woche findet der
nächſte Leſeabend nicht, wie geplant, morgen, den 24., ſtatt,
ſon=
dern am Mittwoch, den 2. März. Studienrat Dr. Malzan
interpretiert Lukians Dialog „Die Lügenfreunde” 2. Fünfte
Winterveranſtaltung. Univerſitätsprofeſſor Dr.
Marga=
rete Bieber ſpricht mit vielen Lichtbildern am nächſten
Frei=
tag, den 26. d. M., über „Die griechiſche Frau”,
— Wieland der Schmied. Wie ſchon angekündigt, findet Donnerstag,
den 25. Februar, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus Kiesſtraße 17, zum
Beſten der Nothilfe der Lukasgemeinde eine Wiederholung von Friedrich
Lienhards „Wieland der Schmied” ſtatt. Da beinahe alle Plätze der
1. Aufführung am 22. Febr. an Mieter vergeben ſind, iſt eine zweite
Aufführung notwendig geworden. Das Stück wird von der Spielſchar
der Gemeindebühne aufgeführt. Es bietet ſich hier eine Gelegenheit,
wieder einmal wie ſchon vor einiger Zeit durch die Aufführung des
„Ahasver” ein großes Lienhardſches Werk kennen zu lernen, das es wert
iſt, daß recht viele ſeinen tiefen Sinn nacherleben: Fortentwicklung des
Menſchen aus der Finſternis zum Licht, aus irdiſcher Gebundenheit
zu lichtvoller Freiheit. — In Bezug auf die Preiſe der Plätze war bei
der letzten Ankündigung ein Irrtum unterlaufen. Numerierte Plätze
koſten für die erſte und zweite Aufführung nur 1,20 Mk., unnumerierte
Plätze 0,80 Mk., Studenten= und Schülerkarten, die in beſchränkter Zahl
ausgegeben werden, dagegen 0,50 Mk. Karten ſind zu haben bei Arnold
(Ernſt=Ludwigſtraße), Saeng (Kirchſtraße), Heckmann (Mühlſtraße),
Müller (Hochſtraße), Neſſel (Nieder=Ramſtädterſtraße).
— Die neuen Ausgrabungen in Pompei. Der zweite Vortrag von
Fräulein Margarethe Gütſchow, der das Ergebnis der neuen
Ausgrabungen für die Kenntnis des Privatlebens in Pompei behandeln
wird, findet am Mittwoch, den 24. Februar, abends 8 Uhr,
im großen Hörſaal des Gewrbemuſeums ſtatt. Eintrittskarten zu 1 Mk.
ſind an der Abendkaſſe und im Leſezimmer des Muſeums erhältlich.
— Die Kriegerkameradſchaft „Haſſia” teilt folgendes mit: Die
Kriegs=
beſchädigten, die auf Grund der Novelle vom 30. Juni 1923 aus der
Rentenverſorgung ausgeſchieden ſind (20 Proz.), erhalten eine einmalige
Abfindung von 50 Mk., wenn ihr durchſchnittliches Monats einkommen
20 Mk. nicht überſteigt (Steuer, Krankenkaſſenbeiträge uſw. abgerechnet).
Anträge ſind umgehend an das Verſorgungsgericht einzureichen, weil mit
Iem 2. Februar 1926 die Friſt für dieſe Angelegenheit abläuft. Auch
tauft an dieſem Tage die Antragsfriſt ſür die einmalige Entſchädigung
Don 1000 Mark gegen Nückgabe des Beamtenſcheins (Verſorgungsſcheins)
G, wenn die Beſitzer infolge ſchwerer Leiden den Schein nicht ausnützen
konnten. Nähere Auskunft und Beratung wird koſtenlos erteilt durch
De Abmänner der der Kriegerkameradſchaft „Haſſia” angeſchloſſenen 700
Vereine und durch die Geſchäftsſtelle Darmſtadt, Ahaſtraße 5.
Gefallenen=Gedenkfeier am Volkstrauertag.
Im Jahre 1924 feierte der Volksbund „Deutſche Kriegsgräberfürſorge‟
m Berlin im Beiſein der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden und einer
ungeheueren Menſchenmenge den erſten Volk3trauertag. Ju
Vor=
jahre beging man dieſen Tag der Trauer eines Volkes um ſeine Söhne,
die in heiliger Begeiſterung ſür ſein Wohl und Wehe in den Kampf und
Tod gingen, in allen Teilen unſeres Vaterlandes, in ernſter feierlicher
Weiſe. Dieſes Jahr ſoll es wieder ſo gehalten werden. Auch die
Orts=
gruppe Darmſtadt des „Volksbundes für Kriegsgräberfürſorge”
ver=
anſtaltet, wie ſchon bekannt gegeben wurde, am Sonntag, mittags 11½
Uhr im Kleinen Haus des Landestheaters, eine öffentl. Gefallenen=
Gedenkfeier, zu der jedermann ohne Unterſchied der Partei und
des religiöſen Glaubens herzlich willkommen iſt. „Nützen wir den Tag,
unſeren geliebten teueren Toten zum Zeichen unſeres unauslöſchlichen
Dankgefühls, uns ſelbſt zur Ehre!” So ſchreibt mahnend die
Kriegs=
gräberfürſorge, das Organ des gleichnamigen Volksbundes in ihrer letzten
Nummer. Ganz gewiß nützt man auch in unſerem Darmſtadt den
Volks=
trauertag in der bezeichneten Weiſe, und man iſt ſicherlich auch gerne
bereit, ein kleines Opfer an Zeit und Geld dem Gedenken derer zu
bringen, die für uns, für uns alle das letzte hingaben, was ſie beſaßen,
ihr junges Leben. Der hieſige Volksbund für Kriegsgräberfürſorge
rechnet deshalb bei ſeiner Gefallenen=Gedenkfeier mit einem vollbeſetzten
Haus. Wer ſeine vorjährige Feier miterlebte, weiß, welch tiefen
Ein=
druck dieſe Weiheſtunde auf alle Anweſenden machte. Darum, deurſche
Brüder und Schweſtern, vergeßt wenigſtens an dem einen Tag, was
auch ſonſt im Leben trennt, was ihr anders haben möchtet und kommt in
großer Zahl zur Gefallenen=Gedenkfeier. Wer übrigens Mitglied des
vorgenannten Volksbundes werden will, der kann ſich jederzeit bei Lehrer
Germann, Frankenſteinſtraße 57, oder bei Inſpektor Heiſt. Kreisamt
Zimmer 14, anmelden. Der Jahresbeitrag beträgt nur 2 Mk.
mlt Otte Gebühr als Friederkeus Nex 22! g
— Im Realgymnaſium wurde am Mittwoch und Donnerstag abend
der letzte der diesjährigen Vorträge gehalten. Studienrat Dr. Scheuring
ſprach in ungefähr 1½ſtündigen Ausführungen über: „Das Eiſen ſeine
Gewinnung und Verarbeitung”. Nach kurzer Darſtellung der Geſchichte
des Eiſens wurde an Verſuchen das Roſten der Erze und die Reduktion
der entſtandenen Metalloxide gezeigt und erklärt. Nach Beſprechung des
Hochofens, ſeiner Wirkung und Arbeitsweiſe folgte unter Vorführung
zahlreicher guter Lichtbilder eine Darſtellung der Behandlung des
Noh=
eiſens und ſeiner Umwandlung in Schmiedeeiſen und Stahl. Von dieſen
„Friſchverfahren” wurden das Thomas=, das Siemens=Martin= und das
Elektroſtahlverfahren ausführlich erläutert. Bilder von Gießhallen und
Walzwerken zeigten die erſte Verarbeitung. Mit der Vorführung von
achtunggebietenden Meiſterwerken der Technik, wie Wagenkipper,
Ver=
ladebrücken. Rieſenkranen von Schiffswerften uſw. fand der Vortrag ſeinen
Abſchluß. Damit hatte die diesjährige Vortragsreihe der Schule ihr
Ende gefunden. Sie hat wiederum zahlreiche Eltern der Schüler und
Freunde der Anſtalt in der Schule vereinigt und ſo ſicherlich dazu
bei=
getragen, das Band zwiſchen Schule und Elternhaus enger zu ſchließen.
Mögen auch die nächſtjährigen Vorträge dem gleichen Intereſſe begegnen
wie die der vorhergehenden Jahre. — Am 25. Februar, abends 8 Uhr,
findet in der großen Turnhalle am Woogsplatz ein „Romantiſcher
Abend” ſtatt, veranſtaltet vom Chor und Schülerorcheſter des
Real=
gymnaſiums. Es kommen Stücke von C. M. Weber, F. Schubert, R.
Schumann zum Vortrag. Der Neinertrag iſt für die Schülergruppe des
Vereins ſüir das Deutſchtum im Ausland und die Wohlfahrtskaſſe der
Schule beſtimmt. Unnumerierte Karten zu 0,50 Mk. ſind in der
Buch=
handlung von Schlapp noch zu haben.
— Gefallenen=Ehrung in der Stadtkirche. Zum Beſten der in der
Stadtkirche geplanten Ehrenmale für die Gefallenen der Stadtgemeinde
ſoll am Freitag, 5. März, abends 8 Uhr, in der Stadtkirche
ein Konzert ſtattfinden. Es wirken dabei mit Frau Fohanna
Faehr (Sopran), Herr Dipl. Ing. Walter Pfaff (Cello) und der
Männergeſangverein „Liederkafel” unter Leitung ſeines Dirigenten
Herrn Karl Grim. Karten zu 2 und 1 Mk. ſind ſchon jetzt in den
Muſi=
kalienhandlungen zu haben.
— Der heitere Wilhelm Buſch=Abend, den der Münchener
Vortrags=
künſtler Ernſt Kreuzträger auf Einladung der Freien
Lite=
rariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft morgen Mittwoch, 7½
Uhr, im Mathildenhöhſaal veranſtaltet, wird dadurch einen beſonderen
Reiz erhalten, daß die luſtigen Zeichnungen Buſch’s im Lichtbild
vor=
geführt werden. So wird die wunderbare Vereinigung eines köſtlichen
Humors und einer alle Sorgen verſcheuchenden Weltweisheit, wie ſie ſich
bei Buſch findet, zugleich in Wort und Bild erſtehen. Karten bei
Buch=
handlung Bergſtraeßer und an der Abendkaſſe. (Siehe Anzeige.)
— 75. Geburtstag. Am 24. Febr begeht der Gründer und
Ehren=
turnwart der hieſigen Turngeſellſchaft 75 Friedrich Sulzmann,
Feld=
bergſtraße 99 bei geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 75. Geburtstag.
— Jubiläum. Heute ſind 25 Jahre verfloſſen, ſeit Herr
Betriebs=
leiter Hermann Ebrecht (Pallaswieſenſtraße 21) bei der Firma Merck
tätig iſt.
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Künſſler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchlebt, behält ſich die Redaktion ibr Urtell vor.
— Heſſiſche Bilderbühne im „Perkeo”, Alexanderſtr. 14.
Nach dem überaus intereſſanten Laufbild „Die Biene Maja” bringt die
„Heſſiſche Bilderbüchne” einen Kulturfilm, der ihrer Arbeit alle Ehre
macht. Der Colin Roß=Film „Mit dem Kurbelkaſten um die Erde” dürfte
dieſem Unternehmen wiederum neue Freunde gewinnen. — Mit Colin
Roß können wir in 2 Stunden um die Erde reiſen. Das iſt bei allem
Zeittempo unſerer Zeit immerhin ein Rekord. Colin Noß reiſt aber nicht
nur als Kameramann, ſondern ebenſo als erfahrener Journaliſt, als
Politiker und Wirtſchaftler, und wir würden uns ſelbſt etwas
vorent=
halten, wollten wir uns nicht wenigſtens etwas von den Erfahrungen
und weltpolitiſchen Schlüſſen zu Nutzen machen, die uns dieſe Reiſe
er=
öffnet. Auch dieſes gewaltige Laufbild hat vor allem der reiferen Jugend
vieles zu bieten, ſo daß ſie von der gegebenen Gelegenheit Gebrauch
machen ſollte.
Der neue Warners=Brothers=Film der Ufa, „Rin=Tin’s Heldentat”
der bei ſeiner Uraufführung im Tauentzien=Palaſt einen ſtürmiſchen
Er=
folgt gehabt hat, gelangt nur einige Tage im Union=Theater zur
Auf=
führung. Die Regie dieſes Films, in dem ſich Rin=Tin in einer neuen
Glanzrolle, die zum Teil auf dem Ozean ſpielt, zeigt, führt Mal St.
Clair. Die Hauptrollen werden von Louiſe Fazenda, William Collier jr.,
Mathew Betz, Douglas Gerrard und Charles Hill=Mailes geſpielt.
— Palaſt=Lichtſpiele: Die letzten Tage von
Pom=
peii. Rieſenfilmwerk in acht Akten. Es wird aber wohl kaum einen
Film geben, der packender auf uns wirkt, als dieſes Monumentalwerk.
Mit überwältigender Echtheit iſt die Kataſtrophe auf der Leinwand
feſt=
gehalten worden. Die Herſtellung dieſes Films bedeutet eine Kulturtat
erſten Ranges. Es iſt ein dramatiſches Gemälde von größter Bedeutung.
— Neſidenz=Theater. Der überaus ſpannende ſtark
drama=
tiſche Film „Die Frau ohne Gewiſſen” ſchildert nur den Lebensabſchnitt
eines Mannes aus dem Volke, der infolge ſeines ausgezeichneten
Stim=
menmaterials zum berühmten Sänger wird und trotz der Warnung ſeiner
um ihn beſorgten Schweſter eine Ehe eingeht, die ihm zum Verhängnis
werden ſoll und ihn faſt zum Wahnſinn treibt. Von raſender Eiferſucht
gefoltert, tritt er als Bajazzo auf die Bühne und da fließen für ihn Spiel
und Leben ineinander. Auch ſeine Frau iſt durch ein Fegefeuer gegangen.
Not und Vereinſamung hätten ſie beinahe in den Tod getrieben und ſie
mußte zu ihrer tiefſten Beſchämung erfahren, daß derjenige, um
deſſent=
willen ſie ihren Mann verließ, ein gefährlicher Juwelendieb und
Hoch=
ſtabler war.
Nach Cous ſprich am Abend vor dem Einſchlafen:
Seite 5
=Außerordentliche Tagung des
Heſſ. Oberförſter=Verbandes.
Frankfurt, 22. Februar.
Im Thomasbräu in Frankfurt verſammelten ſich heute vormittag
die Mitglieder des Heſſiſchen Oberförſterverbandes in überaus ſtattlicher
Zahl, um zu den Beſchlüſſen des Finanzausſchuſſes Stellung zu nehmen,
die weſentliche Abſtriche an dem Etat der Forſtverwaltung vorſehen.
Zu der Tagung waren der Finanzminiſter, der Finanzausſchuß, der
Sechſerausſchuß ſowie die Vorſitzenden der Landtagsfrattionen
einge=
laden. Von den Abgeordneten waren Freiherr Ludwig von Heyl zu
Herrnsheim (Deutſche Volkspartei) und Dr. Leuchtgens (Heſſ.
Bauern=
bund) erſchienen.
Oberforſtmeiſter Heher, der 1. Vorſitzende des Heſſ.
Oberförſterver=
bandes, eröffnete die außerordentliche Tagung. Er begrüßte die
Ver=
treter der Forſtbehörde ſowie die Landtagsabgeordneten. Daß geſpart
werden müſſe, ſei ſelbſtverſtändlich, aber die Kürzungen im
Staatshaus=
halt führten zu einem Rückgang der Einnahmen. Deshalb müſſe der
Verband ſeine warnende Stimme erheben.
Landforſtmeiſter Heſſe übermittelte Grüße des Finanzminiſters.
Den Wald zu pflegen, bringe der Allgemeinheit Segen.
Abgeordneter Dr. Leuchtgens ſprach als Mitglied des Finanz=
und Sechſerausſchuſſes.
Abgeordneter Freiherr von Heyl zu Herrnsheim dankte
im Namen der Fraktion der Deutſchen Volkspartei für die Einladung.
Der Redner betonte, daß er in erſter Linie gekommen ſei, um zu hören.
Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei behalte ſich ihre Entſchließungen
bis zur Abſtimmung vor, aber ſie habe jetzt ſchon einen Antrag
einge=
bracht, die Tagegelder und Aufwandentſchädigungen wieder in den
Staatshaushalt einzuſtellen.
Der Vorſitzende ſprach ſeinen Dank für die Grüße aus und
verlas eine Reihe von Zuſtimmungen älterer und jüngerer
Forſt=
beamten zu der Kundgebung, teilte die Tagesordnung mit ſowie die
Beſchlüſſe des Finanzausſchuſſes.
Für die Tagesordnung waren mehrere Reden vorgeſehen. Zu dem
Thema Stellenverminderung ergriff Oberforſtmeiſter Heyer
das Wort. Er führte aus, daß Profeſſor Bühler ſchon vor Jahren die
Frage wiſſenſchaftlich unterſucht habe, wie groß ein Forſtrevier ſein
dürfe. Der Redner ging dann auf die beſonderen heſſiſchen Verhältniſſe
ein und machte auf die großen Veränderungen im Forſtweſen
aufmerk=
ſam, die ſich ſeit 1879 vollzogen haben. Der Redner ſchloß: Wenn alle
Einrichtungen auf das Jahr 1879 zurückgeführt würden, brauchte man
ſich über Sparmaßnahmen nicht zu unterhalten.
Forſtmeiſter Maul=Raunheim ſprach hierauf über die
Stellenver=
minderung der Hilfskräfte. Achtzig Prozent des Waldes in Heſſen ſeien
jetzt noch ohne Forſteinrichtung. Die Einſparung der Hilfsſtellen werde
zu finanziellem Nachteil des Staates führen.
Ueber das Thema Fahrkoſten referierte Oberforſtmeiſter Dr.
Baader=Schotten. Er betonte, daß der Abſtrich im Rahmen des
Budgets wenig, für die Forſtverwaltung aber ſehr viel bedeute.
Oberforſtmeiſter Kammer=Beerfelden erörterte die Auswirkungen
der Beſchlüſſe des Finanzausſchuſſes auf das Dienſtfuhrwerk. Er
ver=
glich die Beſtimmungen über die Pferdehaltung uſw. in Heſſen mit denen
in Preußen, Sachſen und Württemberg.
Der Dienſtaufwand iſt, wie Oberforſtmeiſter Heher in einem
Vor=
trag bemerkte, der Mehraufwand für beſondere Arbeiten. Der
Ober=
förſter könne dieſe Unkoſten unmöglich aus ſeiner Taſche bezahlen.
Ueber den inneren Dienſt erſtattete Oberförſter Rauſch
Be=
richt. Er ſchilderte eingehend die Aufgaben und den Geſchäftsgang der
Oberförſtereien.
Alle Anſprachen wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Es
folgte hierauf eine Ausſprache, die mit der Annahme nachſtehender
Ent=
ſchließung ſchloß:
„Die aus Anlaß der Beſchlüſſe des Finanzausſchuſſes des Heſſiſchen
Landtages auf den 22. Februar 1926 nach Frankfurt a. M. einberufene,
von 150 Mitgliedern beſuchte außerordentliche Tagung des Heſſiſchen
Oberförſterverbandes iſt ſich einhellig über die derzeitige Notlage des
heſſiſchen Staates klar. Es iſt außer Zweifel, daß Sparmaßnahmen
er=
griffen werden müſſen. Der Verbandstag hält es aber für ſeine Pflicht,
nachdrücklich zu warnen vor Beſchlüſſen, deren Durchführung keine
Er=
ſparnis bedeutet, ſondern eine weſentliche Verminderung der
Reinein=
nahmen aus den Staats= und Gemeindewaldungen zum Nachteil des
Volkswohls. Er nimmt deshalb zu den Beſchlüſſen des Finanzausſchuſſes
zu Kapitel 1: Forſt=Kameralgüter, wie folgt Stellung: 1. Jede weitere
Verminderung der Anzahl der Forſtämter kommt einem wirtſchatlichen
Rückſchritt gleich. Durch den Abbau von 12 Forſtämtern iſt bereits der
Stand von 1879 bei weitem unterſchritten, denn ſeit dieſer Zeit hat die
Waldfläche einen Zugang von 9000 Hektar erfahren. Außerdem ſind in
den Forſtämtern 14 000 Hektar Kameraldomänen, die bis dahin von
eigenen Behörden (den Rentämtern) verwaltet wurden, zugewieſen
wor=
den. Warum glaubt man, nur bei der Forſtverwaltung auf den Stand
von 1879 zurückgehen zu müſſen? 2. Die im Voranſchlag wie ſeither
eingeſtellten 27 Hilfskräfte (Oberförſter v. R. und Forſtaſſeſſoren) will
der Finanzausſchuß um 10 vermindern. Der Abſtrich von 10
Hilfs=
beamten bedeutet, daß 143 000 Hektar Staats= und Gemeindewald in
Heſſen weiterhin ohne Forſteinrichtung bleiben ſoll. Im Staatswald
muß dann eine Wirtſchaft betrieben werden, die weder über Vorräte
noch über Abnutzung Rechenſchaft geben kann. Die Gemeinden aber
haben im Hinblick auf die in Heſſen beſtehende ſtaatliche Beförſterung
einen rechtlichen Anſpruch darauf, daß ihr wertvolles, in ihren
Wal=
dungen angelegtes Vermögen, nicht einer derartigen planloſen Wirtſchaft
ausgeliefert wird. 3. Die Fahrkoſten im Geſamtbetrage von 77 400 Mark
für alle heſſiſchen Forſtämter ſind das Allermindeſte, um die Leitung und
Kontrolle des äußeren Dienſtes aufrecht zu erhalten. Im Rahmen der
von der Forſtverwaltung getätigten Geſamtumſätze betragen ſie nur 0,4
Prozent! Welcher privatwirtſchaftliche Betrieb arbeitet derartig
ſpar=
ſam? 4. Der Dienſtaufwand, den der Finanzausſchuß völlig ſtreichen
will, ſtellt die Vergütung für den Mehraufwand bei auswärtigen
Dienſt=
geſchäften dar. Er iſt die pauſchale Abgeltung für die Bezirkstagegelder.
Warum erfolgt dieſer Abſtrich einſeitig nur bei den
Forſtverwaltungs=
beamten? 5. Der Revierverwalter, kann den Außendienſt nur dann
pflichtgemäß ausführen und Höchſterträge erzielen, wenn für ausreichende
und gut vorgebildete Schreibkräfte Sorge getragen iſt. Jeder Abſtrich
an Schreibkräften bürdet dem bereits überlaſteten Revierverwalter
Schreibarbeiten auf, die ebenſogut von billigeren Kräften ausgeführt
werden können, und entzieht ihn der produktiven Tätigkeit im
Walde.”
— Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde
(Datterich=Geſellſchaft). Donnerstag, abends 8½ Uhr, Vortragsabend im
Hotel „Prinz Karl” (Ecke Schul= und Karlſtraße), im 1. Stock,
Klubzimmer. Es ſpricht Herr Dr. Büchner über eine alte
Darm=
ſtädter Perſönlichkeit. „Helferich Peter Sturz, ſeine Schriften
und ſein Leben”, Sturz war ein hervorragender Schriftſteller ſeiner
Zeit, geb. am 16. Februar 1736 zu Darmſtadt, war in Kopenhagen in
den bekannten Fall Struenſee verwickelt, und ſtarb nach einem
wechſel=
vollen Leben 1779 in Bremen. Herr Dr. Büchner als genauer Kenner
von Sturz und ſeiner Literatur wird einen genauen Ueberblick über
dieſe hiſtoriſche Perſönlichkeit geben. Die Mitglieder und
Familien=
angehörige werden auf dieſen Vortrag aufmerkſam gemacht.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Kanalarbeiten wird die
Annaſtraße zwiſchen Eichberg= und Wilhelminenſtraße vom 22. Februar
ab bis auf weiteres für den Fuhrwerks=, Auto= und Radfahrerverkehr
geſperrt,
Aus den Parteien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Der
nächſte Gruppenabend findet am Mittwoch, den 24. Februar, abends
8 Uhr. auf der Geſchäftsſtelle ſtatt. Unſer Mitglied Fritz Dick wird einen
intereſſanten Vortrag halten. Außerdem noch geſchäftliche Mitteilungen.
Wir bitten um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen.
„Mit jedem Tage geht es mir in jeder Hinſicht beſſer und beſſer. Ich nehme
täglich Biomalz, und es geht mir tatſächlich immer beſſer und beſſer.”
Biomalz iſt ein außerordentlich wirkſames, dabei billiges Nähr= und
Kräftigungsmittel. Man blüht dabei förmlich auf Preis einer
Ooſe Biomalz 1.90 Mk. Zu haben in Apotheken und Drogenhdlg
Druckſachen koſtenfrei von Gebr. Patermann, Teltow=Bin 110.
Seite 6
Nummer 54
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 22. Febr. Elektriſche Bahn. Wiederum haben
ſich der Fertigſtellung der elektriſchen Bahn nach unſerem Orte
Hinder=
niſſe entgegengeſtellt. Bei Auſſtellung der Maſte für die Hochſpannung
auf den Fußſteigen unſeres Ortes ergab es ſich, daß ein Verkehr auf
den=
ſelben vollſtändig in Frage geſtellt iſt; außerdem liegen unter den
Fuß=
ſteigen ein Kabel und die Waſſerleitungsrohre und würde das Aufſtellen
der Maſte durch dieſe behindert. Ein Anbringen der Hochſpannung an
den Häuſern iſt gleichfalls, da die Häuſerwände von zu geringer Stärke
ſind, nicht durchführbar. Das Auſſtellen in einzelnen Hofreiten hängr
von der Genehmigung der Eigentümer ab. Es weilten darum am
ver=
floſſenen Donners ag Beamte des Kreisamtes und die Direktion der Heſſ.
Eiſenbahn=Aktien=Geſellſchaft hier, um eine Beſichtigung an Ort und
Stelle vorzunehmen. Wie man hört, ſoll eine miniſterielle Entſcheidung
herbeigeführt werden. — Nachdem die Maul= und Klauenſeuche in einer
Anzahl von Gehöften hier ausgebrochen iſt, wurden die entſprechenden
Maßnahmen angeordnet. — Die hier neugebildete Wohnungskommiſſion
hat eine Neuaufſtellung des Verzeichniſſes der Wohnungſuchenden
be=
ſchloſſen. Wer ſich nicht in die Liſte der Wohnungſuchenden eintragen
läßt, hat keinen Anſpruch auf Zuweiſung einer Wohnung. —
Kommen=
den Donnerstag und Freitag findet hier die ärztliche Unterſuchung und
Aufnahme der an Oſtern d. Js. ſchulpflichtigen Kinder in dem Walter
Rathenau=Schulhauſe ſtatt. — Die Rechnung der evangeliſchen Kirche
liegt von heute an auf 8 Tage zu jedermanns Einſicht auf dem hieſigen
Pfarramte offen. — Wiederum verſtarb einer der hieſigen Mühlenbeſitzer.
Vorgeſtern verſchied nach kurzem, ſchweren Leiden der Bernhard Appel,
Beſitzer der Schleifmühle, im Alter von 53 Jahren. Er war eine in der
weiteren Umgegend bekannte Perſönlichkeit. Seine Beerdigung erfolgt
Dienstag nachmittag um 4 Uhr vom Ortseingange aus.
* Griesheim, 22. Febr. Der Vertrag zwiſchen der Gemeinde
Gries=
heim und der „Heag” wegen Erbauung der elektriſchen Bahn iſt jetzt
verfekt geworden. Die Pläne für die Gleisanlagen zwiſchen Hofmann=
und Friedrich Ebert=Straße und die Wagenhalle ſind der Bürgermeiſterei
zugegangen und von dieſer bereits dem Kreisamt zur Genehmigung
vor=
gelegt worden. Da von dieſer Seite Hinderniſſe wohl nicht zu erwarten
ſind, wäre es ſehr zu begrüßen, wenn die „Heag” mit den Arbeiten recht
bald beginnen würde, damit wenigſtens ein Teil unſerer Erwerbsloſen
Beſchäftigung findet.
Griesheim, 22. Febr. Vorige Woche waren es 25 Jahre, daß der
Maurepparlier, Herr Tobias Poſainer, von hier, bei der Baufirma
Hummel in Darmſtadt in Arbeit trat. Der Jubilar iſt aus dieſem
An=
laß von der Firma, da er all die Jahre ein fleißiger Arbeiter und treuer
Sachwalter war, reich beſchenkt worden und auch ſeine Mitarbeiter
ließen es ſich nicht nehmen, ihm ihre Verehrung und Wertſchätzung zu
bekunden, weil er es jederzeit verſtand, ein gutes Verhältnis zwiſchen
der Firma und ihren Arbeitern zum Nutzen beider Teile zu ſchaffen.
H. Eberſtadt, 22. Febr. Beigeordnetenwahl. Bei der
geſtrigen Beigeordnetenwahl machten von 5053 Stimmberechtigten 3711
von ihrem Stimmrecht Gebrauch, was einer Wahlbeteiligung von 74
Prozent entſpricht. Es entfielen auf den derzeitigen Beigeordneten
Flick (Soz.) 1733, auf Weißbindermeiſter Georg Geißler (Bürg,
Vereinigung) 1581, auf den früheren Gemeinderat Heinrich Claus
(Komm.) 338 Stimmen. Ungültig waren 9 Stimmen. Es findet ſomit
eine Stichwahl zwiſchen Flick und Geißler ſtatt. Die Stichwahl iſt von
dem Gemeinderat auf den B. Februar anberaumt worden.
* Eberſtadt, 22. Febr. Todesfall. Der hier im Ruheſtand
lebende kath. Geiſtliche Johannes Schütz iſt nach kurzer Krankheit
ge=
ſtorben. Schütz war über 30 Jahre Pfarrer in Oſthofen in Rheinheſſen.
In jungen Jahren war er in Darmſtadt tätig und unterhielt ſchon
damals gute Beziehungen zu Eberſtadt. — Das Bezirksturnfeſt des
Ar=
beiter=Turn= und Sportbundes und das 25jährige Vereinsjubiläum
der Freien Turnerſchaft Eberſtadt iſt endgültig auf den 31. Juli, 1. u.
2. Auguſt feſtgeſetzt worden.
— Traiſa, 22. Febr. Am Sonntag fand bei Gaſtwirt Seibert die
Hauptverſammlung des Spar= und Kohlenbezugsvereins
Traiſaſtatt. Der 1. Vorſitzende, Herr Heydt, erſtattete den
Geſchäfts=
bericht über das abgelaufene Jahr. Dieſem iſt u. a. zu entnehmen, daß
der Verein, der ſich in erſter Linie die Hebung der Spartätigkeit zur
Pflicht gemacht hat, in dem abgelaufenen erſten Geſchäftsjahr nach der
Inflation auf ein gutes Ergebnis zurückblicken kann. Sind es doch in
dieſer kurzen Zeit nahezu wieder 100 Spareinleger, die es verſtanden
haben, im letzten Jahre trotz der Not der Zeit allwöchentlich einen
Not=
pfennig an den Erheber abzuführen, um ſich ſo eine Rücklage zu ſchaffen,
die ihnen im Notfalle eine willkommene Beihilfe ſein wird. Auch der
gemeinſchaftliche Kohlenbezug konnte im verfloſſenen Jahre wieder in
die Wege geleitet werden, ſo daß es dem Verein möglich war, ſeine
Mit=
glieder mit billigem, erſtklaſſigem Brennmaterial zu beliefern. Infolge.
Erkrankung ds Rechners erſtattete der 1. Vorſitzende den
Rechenſchafts=
bericht, dem die Verſammlung zuſtimmte und dem Rechner ſowie dem
Geſamtvorſtand Entlaſtung erteilte. Hierauf erfolgte die Beratung der
vom 1. Vorſitzenden ausgearbeiteten und vom Vorſtand genehmigten
Vereinsſtatuten, die nach einigen kleinen ergänzenden Aenderungen
ein=
ſtimmige Annahme fanden. Nach Drucklegung werden ſie zum Preiſe
von 20 Pf. an die Mitglieder abgegeben. Die Wiederwahl des
ſeitheri=
gen Geſamtvorſtandes erfolgte einſtimmig per Akklamation. Zum Schluß
teilte der 1. Vorſitzende noch mit, daß bereits neue Bezugsabſchlüſſe für
Brennmaterial für das Jahr 1926 getätigt ſind und die Liſten für die
Bedarfsanmeldungen demnächſt bei den Mitgliedern zirkulieren werden.
Es iſt vorgeſehen, daß die erſte Belieferung mit Nußkohlen und Briketts
im Mai, die zweite im Juni und die dritte und letzte im September d. J.
erfolgt, ſo daß den Mitgliedern Gelegenheit gegeben iſt, ihren
Winter=
bedarf rechtzeitig zu decken.
* Dieburg, 22. Febr. In der Nacht vom 12. auf 13. Febr. Ifd. Js.
wurden bei dem Gaſtwirt Emil Hügen folgende Sachen entwendet. Etwa
17 Schachteln Zigaretten Marke „Ernte”, 20 Schachteln Zigaretten
Marke „Overſtolz”, 30 Schachteln Zigaretten „Oberſt” 4 Schachteln
Zigaretten „Salem” 2 Schachteln Zigaretten „Eckſtein” 4 Schachteln
Zigaretten „Ulmenried”, 8 Schachteln Zigaretten „Adagio” 40 Schachteln
Zigaretten „Ramſes”, 13 Schachteln „Tufuma”, 5 Schachteln Zigaretten
Walsko”, 120 Tafeln Schokolade Marke „Lohmann”, eine aus einem
Schulranzen umgearbeitete Büchertaſche aus braunem Rindleder.
* Gr.=Umſtadt, 22. Febr. Der Kapitän der Handelsflotte, Herr v.
Senden hielt am Freitag nachm. in der Oberreal= und
Landwirtſchafts=
ſchule dahier einen Vortrag mit Lichtbildern über das Leben und
Treiben an Bord eines Handelsſchiffes. In äußerſt lebhafter und
an=
ſchaulicher Weiſe ſchilderte der Redner, wie er vierzehnjährig, als einer
von 17 Geſchwiſtern, auf das Handelsſchiff „Rochelle” kam, und wie er ſich
durch Fleiß und Anſtvengung aller ſeiner körperlichen und geiſtigen
Kräfte bis zum Kapitän emporgearbeitet habe. Die Schilderung ſeiner
Fahrten führte uns faſt in alle Teile der Welt.
* Michelſtadt, 22. Febr. Die zweite Wanderung des Odenwal
klubs (Ortsgruppe Michelſtadt) führte die über 50 Teilnehmer zählen
Wanderſchar über Eulbach nach Vielbrunn. Ein wunderbares Frül
lingswetter ließ die Wanderung, welche ſich gegen 4 Uhr von Vielbrun
über Kimbach nach König fortſetzte, zu einer beſonders
genußreiche=
werden.
* Michelſtadt, 22. Febr. Am Samstag verpachtete die Fürſtlich (
bach=Schönbergiſche Oberförſterei Neuſtadt in König die ungefähr 7
Morgen große Jagd im ſogenannten Eichels. Das Höchſtgebot vo
503 Mark gab ein Herr aus Kirchbrombach ab. Der ſeitherige Pacht
preis betrug 375 Mark. An der Verſteigerung hatte ſich, obwohl di
Jagd keinen beſonderen Wildſtand aufzuweiſen hat, eine beträchtlick
Anzahl von Jagdliebhabern beteiligt.
* Erbach i. O., 22. Febr. Am Sonntag, den 28. ds. Mts., findet an
läßlich des Volkstrauertages in den beiden Kirchen hier ein G
dächtnisgottesdienſt ſtatt. Daran anſchließend wird ein Vertreter de
Stadt namens der Bürgerſchaft und der Militär= und Veteranenvereir
Kränze an dem Kriegerdenkmal auf dem Schöllenberg niederlegen. Nac
mittags um 4 Uhr findet im größen Saale des Hotels Schützenhof ein
Gedächtnisfeier mit Gedicht= und Geſangsvorträgen ſtatt. Herr Krei
ſchulrat Gerbig wird eine kurze Anſprache und Herr Dipl.=Ing. Architek
Adolf Theis von Darmſtadt einen Lichtbildervortrag über unſere Krieg
gräberfürſorge halten.
Braucht der Mann alles pon der Frau zu wiſſen?
Soll es wirklich wahr ſein, daß die Männer im allgemeiner
wenig neugierig ſind? Frauen wiſſen ſehr wohl, daß Männer,
wenn ſie etwas über Geheimniſſe aus der Frauenwelt erlauſchen
können, mit Wonne die Ohren ſpitzen.
Es gibt Geheimniſſe, die jede gute Frau ihrem Mann
anver=
trauen muß, um die Harmonie der Ehe zu fördern! Aber es
gibt doch gewiſſe Geheimniſſe, Kleinigkeiten, die kluge Frauen für
ſich behalten ſollen, denn ſie könnten die Harmonie der Ehe doch
einmal beeinträchtigen.
Sehen Sie: jeder Mann hat es gern, wenn ſeine Frau recht
vorteilhaft ausſieht und wenn ſie recht lange jung bleibt. Aber
kein Mann hört es gern, wenn ſeine Frau ihm ſagt, daß ſie für
Oienstag, den 23. Februar 1926
Hammelbach, 21. Febr. In den nächſten Tagen verläßt Herr Aug.
Keiter, kath. Lehrer an der bieſigen Volksſchule, unſern Ort, um nach
ſeinem neuen Wirkungskreis nach Münſter, Kreis Dieburg, überzuſiedeln.
17 Jahre lang hat Herr Keiter in treuer Pflichterfüllung als Lehrer in
ſeiner Schule hier gewirkt.
— Hirſchhorn, 22. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
21. Februar 3,06 Meter, am 22. Februar 2,27 Meter.
Von der Bergſtraße, 21. Febr. Im Hotel Vier Jahreszeiten”
in Weinheim fand geſtern abend eine von Prof. Maenner einberufene
Verſammlung der Vereinsvorſtände im Beiſein der Vertreter der
ſtaat=
lichen und ſtädtiſchen Behörden ſtatt, um über eine alljährliche Bismarck=
Gedenkfeier für das ganze Gebiet der Bergſtraße von Darmſtadt bis
Heidelberg, Beſchluß zu faſſen. Aus Darmſtadt wohnten
Landtagsab=
geordneter Kindt und eine Abordnung der Studentenſchaft der
Techni=
ſchen Hochſchule Darmſtadt der Beſprechung bei. Es wurde einmütig
beſchloſſen, zumal auch von Worms und Heidelberg
Sympathiekund=
gebungen vorlagen, der Anregung unter der Vorausſetzung Folge zu
geben, daß es ſich um eine ſchlichte Volkskundgebung unter Ausſchaltung
von Parteipolitik und aller Unterſchiede von Konfeſſion, Stand uſw.
handelt. In dieſem Jahre ſoll die Bismarck=Gedenkfeier erſtmals am
Sonntag, den 28. März (Palmſonntag), auf der Wachenburg ſtattfinden.
Der Weinheimer Seniorenkonvent wird gebeten werden, nötigenfalls
den Feſtſaal der WSC. Wachenburg an dieſem Tage für die Feier zur
Verfügung zu ſtellen. Mit den Vorarbeiten wurde ein engeres Komitce
beauftragt.
* Von der Bergſtraße, 22. Febr. Die ſchreckliche
Mord=
affäre. Zu dem unheimlichen Morde in Friedrich,sfeld wird weiter
berichtet, daß der Vater und der Bruder des ermordeten Mädchens ſich
immer noch in Haft befinden. Es wird vermutet, daß ein Verbrechen
im Sinne des § 175 in die Mordtat hineinſpielt.
* Lampertheim, 21. Febr. Gemeinderatsbericht. In
Ver=
tretung des erkrankten Bürgermeiſters leitete Beigeordneter Knecht die
Sitzung. — Der Ortsbauplan bedarf einer Erweiterung.
Gemeindebau=
inſpektor Mottmann hat hierzu einen Plan über die
Generalortserweite=
rung ausgearbeitet und kommt nach dieſem jetzt zunächſt das nordweſtlich
des Ortes gelegene Gelände zur Bebauung in Betracht. Der
Gemeinde=
rat iſt mit der Vorlage einverſtanden und ſoll der Plan dem Miniſterium
zur Genehmigung vorgelegt werden. Seitens der Fraktion der Deutſchen
Volkspartei iſt gleichzeitig der Antrag auf Freigabe des Geländes an der
Vahnhofsſtraße zur Bebauung geſtellt und findet auch dieſer Annahme.
— Zur Herrichtung eines Lehrſaales für die Mädchenfortbildungsſchule,
ſoll ein Teil des Kellergeſchoſſes im neuen Schulhaus an der Kaiſerſtraße
ausgebaut werden. Die Koſten hierfür belaufen ſich nach Berechnung des
Gemeindebauamtes auf 1810 Mk. Die geforderte Summe wird
geneh=
migt. — Die Reichsfinanzverwaltung ſucht bei der Gemeinde um
Ueber=
laſſung eines Bauplatzes für ein Beamtenwohnhaus nach. Man will ihr
einen ſeither dem Schreinermeiſter Schott gehörigen Platz von 501
Qua=
dratmeter zum Preiſe von 4 Mk. pro Quadratmeter abtreten. — Die
Erwerbsloſen, Ausgeſteuerten und Ortsarmen ſind um eine zweite
Winterbeihilfe vorſtellig geworden. Es wird eine einmalige Beihilfe
zugebilligt. — Für das 40 Morgen faſſende Klesperngelände wurden für
den Morgen nur 2 Mk. Pacht geboten, während die Taxation 13 Mk.
beträgt. Den bisherigen Pächtern will man nun eine Gewann an der
Bahnlinie Lampertheim-Weinheim zuweiſen und die anderen 4
Ge=
wanne in Loſen zu je 5 Morgen auf 18 Jahre zur Anlage von
Spargel=
kulturen zur Verpachtung bringen. — Von dem Gemeinderechner wird
gefordert, an Stelle der von ihm geleiſteten Kaution, die durch die
In=
flation wertlos geworden, eine Sicherungshypothek von 10 000 GMk. auf
ſein Wohnhaus zu Gunſten der Gemeinde eintragen zu laſſen. — Dem
Gemeinderechner wird die nachgeſuchte einſtweilige Verſetzung in den
Ruheſtand mit Rückſicht auf ſeine Erkrankung gewährt. — Ein Antrag
der kommuniſtiſchen Partei, die Verſicherungsbeiträge der Erwerbsloſen
uſw. auf die Gemeinde zu übernehmen, wird abgelehnt, da die
Armen=
ärzte zu Rate gezogen werden können.
Gernsheim, 22. Febr. Waſſerſtand des Rheins am 21.
Februar, vormittags 6 Uhr: 174 Zentimeter.
Mit Helipon das Haar waschen!
Freis 30 ₰ — 2 Waschungen. Ausdrücklich ,„Helipon”verlangen (I. St.2460
— Wixhauſen, 22. Febr. Daß es Menſchen gibt, die ſelbſt vor der
Ehrfurcht einer Grabſtätte nicht ſchrecken, beweiſt der Vorfall auf
dem Wixhäuſer Friedhof. Sind doch dortſelbſt vor einiger Zeit
Grabdenkmäler inſofern beſchädigt worden, daß mittels Säure oder
ähnlichem Schriften auf Grabdenkmälern entfernt wurden. Es handelt
ſich in dieſen Fällen um eine niedere Geſinnungsweiſe. Es wäre ſehr
zu wünſchen, daß man den Miſſetätern mit des Geſetzes Strenge zu
Leibe gehen könnte. Diesbezüglich iſt auch von der intereſſierten Fa, K.
W. Schäfer, Langen, zur Ermittelung der Täter eine Belohnung von
50 Rm. ausgeſetzt worden.
* Gr.=Gerau, 22. Febr. Zum Krankenhaus=Fehlbetrag
von 1924 (5128 Mk.) ſchießt die Gemeinde Groß=Gerau 40 Proz. zu. —
Die von der Bahnverwaltung beabſichtigte Schließung des
Bahnüber=
gangs 23 (Strecke Darmſtadt—Mainz) zur Nachtzeit iſt vom
Gemeinde=
rat abgelehnt worden. — Bürgermeiſter Urban hat aus
Geſundheits=
rückſichten einen vierwöchentlichen Urlaub angetreten.
* Offenbach, 20. Febr. Stadtverordnetenſitzung. Als
die Zuſtände im Zuhörerraum des Stadtverordnetenſitzungsſaales
un=
haltbar wurden, wurde beſchloſſen, auf jeden Stadtverordneten drei
Karten zum Zuhörerraum auszugeben. Die Kommuniſten wollen darin
eine Beſchränkung der Oeffentlichkeit ſehen und beantragten geſtern,
die Zutrittskarten nicht mehr auszugeben. Der Antrag wurde gegen
die Antragſteller abgelehnt. Zum Ferngaswerk der Provinz Starkenburg
äußerte ſich die Verwaltung zunächſt ſehr vorſichtig und unverbindlich.
Ehe die Stadtverordneten zuſtimmen, ſollen die zuſtändigen Ausſchüſſe
die verſchiedenen Bedenken prüfen und zerſtreuen. Das Stadtkrankeuhaus
iſt gegenwärtig mit 600 Kranken belegt. Der Oberbürgermeiſter meinte,
es ſei in der heutigen Zeit zweifellos mancher dort untergebracht,
der nicht ernſtlich erkrankt ſei. Für vorübergehende
Mehr=
einſtellung von Pflegerinnen wurden 3300 Mk. bewilligt. Dabei kam
zur Sprache, daß die Krankenhäuſer in den rheiniſchen Städten 2,95,
die Stadt Trier 4 und die Stadt Offenbach 8 Mark Krankenhauskoſten
auf den Kopf der Bevölkerung haben. Für das Wohlfahrtsamt wurden
weitere 390 000 Mark bewilligt. Deckung iſt für dieſe Bewilligung nicht
vorhanden, da die Betriebs= und Ergänzungsmittel im Voranſchlag
voll=
ſtändig aufgebraucht ſind. Die ſch.vebende Schuld der Stadt beträgt auch
bereits eine Million. Die Verwaltung will ſich in der Weiſe helfen, daß
über die Deckung dieſer Ausgabe erſt bei der Vorlage der Rechnung für
1925, alſo erſt im kommenden November, Beſchluß gefaßt wird. Von der
Rechten wurde darauf hingewieſen, daß dies ein ſehr bedenkliches
Ver=
fahren und keine ſachgemäße Deckung des Betrages ſei. Es mehren ſich
in der letzten Zeit die Fälle, daß Mieter ohne Erſatzraum zur Räumung
einer Wohnung verurteilt werden. Zu den bereits vorhandenen
Wohn=
baracken ſollen deshalb drei weitere errichtet werden. Die Verpfändung
von Diamanten und Perlen des Artiſten und Komikers Siegfr. Poſener
bei dem Städtiſchen Leihhaus hat vorläufig einen Betrag von 103000
Mark erreicht. Damit bei der Sparkaſſe, die das Geld vorgeſchoſſen hat,
keine weiteren Zinſen auflaufen, wurde der Betrag auf die Stadtkaſſe
übernommen, ſo daß nun die Geſamtheit der Steuerzahler die Zinſen
zu tragen hat. Nach der Meinung des Berichterſtatters ſcheinen die
Aus=
ſichten, daß die Stadt bei der Sache keinen großen Schaden erleidet, beſſer
geworden zu ſein. Ein Teil der Edelſteine iſt preiswert veräußert, die
Erſatzanſprüche an die ſchuldigen Beamten und an Poſener ſind
außer=
dem nicht ausſichtslos. Die Verſammlung nahm deshalb die Belaſtung
der Stadtkaſſe mit dem vorläufigen Verluſt ſchweigend zur Kenntnis. Es
wird feſtgeſtellt werden, ob es bei der Stadt noch Doppelverdiener gibt,
die entlaſſen werden können. Die Verwaltung erklärt, in dieſer Hinſicht
bereits ſchon ſehr geſiebt zu haben. Die Kommuniſten verlangen für ihre
Kindergruppe wieder einen Raum, in dem ſie „Jugendpflege” treiben
können. Der Antrag geht an den Schulvorſtand, der dazu zuſtändig iſt.
Die Kommuniſten regten weiter an, die Eltern, deren Kinder dieſes Jahr
in die Schule eintreten, in einem Vordruck darauf aufmerkſam zu machen,
was ſie zu tun haben, damit ihre Kinder vom
bekenntnismäßi=
gen Religionsunterricht, befreit werden. Der Schlvorſtand
wird auch dazu Stellung nehmen. Nach kaum zweiſtindiger Dauer war
1
die Sitzung, die ohne Zwiſchenfall verlief, zu Ende.
dieſen Zweck dieſes oder jenes künſtliche Mittel anwendet. Man
ſoll den Mann beſſer in dem Glauben laſſen, daß alles Natur ſei.
Umſomehr wird er ſeine Frau bewundern und bevorzugen.
Hierin wird von den Frauen gern geſündigt. Um ihre
Pflicht, hübſch und begehrenswert auszuſehen, durchzuführen,
nehmen ſie Mittel, die der Mann bemerkt und ſchließlich mit
Verſtimmung hinnimmt.
Kluge Frauen ſollten daher ein viel gelobtes Mittel nehmen,
deſſen Anwendung niemand merkt und das eine beglückende
Wir=
kung ausübt, weil es auf biologiſchem Wege ein geſundes und
friſches Ausſehen verleiht, nämlich: Marylan=Creme.
Dieſes einzigartige Mittel überraſcht durch Hervorbringen
und Beibehalten wohliger Geſichtsſchönheit. — Zunehmende
Jugendlichkeit und Schwinden ſchon vorhandener Falten wird
* Vom Obſt= und Gemüſebau Rheinbeſſens.
In der dieſer Tage in Mainz ſtattgefundenen Hauptverſammlung
des Landwirtſchaftskammer=Ausſchuſſes für die Provinz Rheinheſſen
gab der Vorſitznde, Ph. Wolf=Albig, einen Bericht über den Ohſtz=,
Gemüſe= und Gartenbau Rheinheſſens im Jahre 1925. Er führte u. g.
folgendes aus: Bei den meiſten Obſtarten war eine vollkommene
Miß=
ernte zu verzeichnen. Beſonders Aepfel, Birnen, Pflaumen, Zwetſchen.
Mirabellen und Reineklauden fielen in den meiſten Orten ganz us
Einen guten Ertrag brachten nur Pfirſiche und Aprikoſen. Die
Markt=
lage für Obſt war ſehr ſchlecht; die Preiſe trotz der geringen Ernte
ſehr=
gedrückt. Die Handelsverträge mit Italien und Spanien wirkten ſich
ſehr ungünſtig aus; die Märkte ſind mit Südfrüchten überfüllt, an die
ſich die Verbraucher, vorwiegend in der Stadt, ſo ſehr gewöhnt haben.
daß das ausländiſche Obſt dem einheimiſchen vorgezogen wird. Der
Obſtbau hatte außerordentlich ſtark durch Schädlinge und Krankheiten
zu leiden. Insbeſondere war es die Naupe des Goldafters, die geradezn
epidemiſch auftrat. Die Bekämpfung wurde nur ungenügend
durchge=
führt, ſo daß der Schädling ſein Vernichtungswerk in den meiſten
Fäl=
len vollkommen verrichten konnte. Eine gründliche Bekämpfung müſſe in
dieſem Jahre unter allen Umſtänden erfolgen. Der gemeinſame
Baum=
bezug hat ſehr nachgelaſſen, die Beſtellungen gingen auf ein Drittel
der Vorjahre zurück — auch ein Zeichen der großen Notlage des
Obſt=
baues. Im Kreiſe Worms wurde in Weſthofen eine Obſtausſtellung
abgehalten, die trotz der geringen Ernte recht gut beſchickt war. In
Wörrſtadt war eine Jubiläumsausſtellung des Obſt= und
Gartenbau=
vereins geplant, die nicht ſtattfinden konnte, weil von der franzöſiſchen
Beſatzungsbehörde die Genehmigung verſagt blieb. — Auf dem Gebiete
des Obſtbauverbeſſerungsverfahrens wurden verſchiedene Arbeiten
aus=
geführt. Zu erwähnen iſt die Anzucht von meltauwiderſtandfähigen
Stachelbeerſorten, die Anzucht kernechter Pfirſiche und Aprikoſen, die
Anpflanzung neuer Apfelſorten (Kreuzungen zwiſchen Amerikanern und
einheimiſchen Sorten), weiter wurden eine große Menge Sämlinge neu
herangezogen. — Für den Gemüſebau wurden an verſchiedene
Gemüſe=
bau treibende Gemarkungen koſtenlos Originalgemüſeſamen verabfolgt.
Die Rebſchule Sprendlingen hat Ausſaaten zur Erzielung von
Spargel=
pflanzen gemacht; die Pflanzen werden zu billigen Preiſen an die
Pflan=
zer abgegeben. Der Spargelbau nimmt gegenwärtig wieder einen
ſchönen Aufſchwung.
-M.
Oberheſſen.
Vilbel, 21. Febr. Eine Krankenbücherei ſoll laut Beſchluß
des Gemeinderates und des Verwaltungsausſchuſſes für das hieſige
Krau=
kenhaus angelegt werden. Zahlreiche hieſige Einwohner haben wertvolle
Bücher geſtiftet. — Beigeordneter Jakob Möller wurde zum
Boll=
ziehungsbeamten für unſere Stadt ernannt und vereidigt. — Im
Volks=
ſchulgebäude wurde ein großer Werkſaal für den Werkunterricht
herge=
ſtellt, er iſt mit den modernſten Einrichtungen verſehen worden. Für
eine Gemeinde wie Vilbel, in der die werktätige Bevölkerung überwiegt,
hat die Einrichtung eines ſolchen Werkſaales erhöhte Bedeutung,
Holzhauſen i. Taunus, 21. Febr. Hieſige Landwirte haben eine
Waſſergenoſſenſchaft zwecks Verbeſſerung des
landwirtſchaft=
lichen Gebäudes gegründet und beſchloſſen, einen Teil der Gemarkung
zu drainieren. Die Drainagegräben haben eine rieſige Länge von 17000
Meter. Die Arbeiten ſind zu 11635 Mk. veranſchlagt, ſie ſollen im
März begonnen werden.
K. Butzbach, 22. Febr. Heuer iſt die fünfzigſte Wiederkehr des
hie=
ſigen Faſelmarktes. Aus dieſem Anlaß wird am 18. März der
Land=
wirtſchaftskammerausſchuß für die Provinz Oberheſſen in Verbindung
mit dem hieſigen Faſelmarktausſchuß hier eine
Zuchtviehprämiie=
rung, verbunden mit einer Bullen= und Eberverſteigerung,
abhalten. Die genannten Veranſtalter ſtellen reichliche Mittel zur
Ver=
fügung. Zur Prämiierung werden nur weibliche Herdbuchtiere des
hefſiſchen Fleckviehs und der Vogelsberger Raſſe zugelaſſen: Mindeſtalter
1 Jahr. Die zur Verſteigerung zugelaſſenen Bullen müſſen 14 Monate
alt ſein. Die Anmeldung zur Prämiierung ſind bis 1. März an das
hieſige Landwirtſchaftsamt, die zur Bullen= und Eberverſteigerung bis
zur genannten Zeit an den Landwirtſchaftskammerausſchuß in Gießen
zu richten.
Gießen, 21. Febr. Der Kavallerieverein ernannte ſeine Gründer
Ludwig Oßwald, Heinrich Kraft und Johannes Noll, ſowie den aus dem
Elſaß vertriebenen ehemaligen Dragoner=Leutnant Hermann Knobel,
der die Feldzüge 1864, 1866 und 1870/71 mitmachte und in Gießen eine
neue Heimat gefunden hat, zu Ehrenmitgliedern. Die Gründung einer
Jugendgruppe wurde in die Wege geleitet.
* Gießen, 22. Febr. Die Waſſer der Lahn verlaufen
ſich, nur noch gering iſt die Ueberſchwemmung heute, während geſtern
das Lahntal noch einen großen See bildete. Wieſeck, Ohm und Lahn
kehren in ihr Bett zurück.
* Lauterbach, 22. Febr. Der Vogelsberger Landwirtſchaftliche
Ver=
ein hielt ſeine Hauptverſammlung dieſer Tage hier ab, bei der auch die
Vertreter der Landwirtſchaftskammer für Heſſen und der Direktor des
Landwirtſchaftsrates anweſend waren. Der Vorſitzende, Kreisdirektor
Dr. Michel, hielt die Begrüßungsanſprache. Er wies darauf hin, daßß
der Verein ſich auf allen Gebieten der Landwirtſchaft betätige, ſo auch
beitrage zur Hebung der Obſtbaumzucht. Das Vorurteil, daß der
Vogelsberg für den Obſtbau weniger günſtig ſei, müſſe unbedingt
be=
ſeitigt werden. So hat der Verein bereits aus eigenen Mitteln in
Schadges und in Ober=Moos Obſtbaumſchulen eingerichtet und gute
Er=
träge erzielt. Eine dritte ſoll in Schlitz eingerichtet werden. Die auf
heimiſchem Boden heranwachſenden Obſtbäume, werden im Ertrag
ſiche=
rer ſein, als die aus verſchiedenen Gegenden eingeführten. Auch auf
dem Gebiete der Pferdezucht wirkt der Verein fördernd. So iſt die
An=
lage einer Vereins=Fohlenweide geplant. Zur Teilnahme an einem
Lehrgang der Muſterwirtſchaft für Schweinezucht in Ruhlsdorf hat der
Verein einen Betrag bereitgeſtellt. Am Schluß der Verhandlung hielt
Diplomlandwirt Hammerſchmidt=Münſter i. W., einen Filmvortrag über
die Entwicklung der Kalkſtickſtoffinduſtrie, in dem er der Verſammlung
die Herſtellung, Anwendung und Wirkung des Kalkſtickſtoffes zeigte.
Grünberg (Heſſen), 21. Febr. Gemeinderatsſitzung. Die
Erhebung von Anſchlußgebühren für Motoren und Heizkörper wurden
erneut für 1PS auf 10.— Mk., von 1—3 auf 9.50, von 3—5 auf 9.—
von 5—8 auf 8,50, von 8—12 auf 8.—, von 12—20 auf 7.,50, von über
20 PS auf 7.— Mart feſtgeſetzt. — Die Errichtung eines neuen
Finanz=
gebäudes, im beſonderen eines Bauplatzes pp., nimmt einen breiten
Raum in der Verhandlung ein und ſollen in Gegenwart eines Herren
Baurats ihre Erledigung finden. — Ein Gemeinderatsmitglied hat einen
Antrag zwecks Errichtung von acht Wohnhäuſern für unbemittelte
Fa=
milien eingereicht und begründet ſeinen Antrag mündlich mit folgendem:
Die Wohnungsnotlage im allgemeinen, die gefährdete Sittlichkeit durch
das zu enge Zuſamenwohnen, Geſundheitszuſtand u. a. m. Er empfiehlt:
koſtenloſe Bauplätze und Baumaterial. Einſtimmig wurde
beſchloſſen=
daß Bauunternehmer Angebote einreichen, Koſtenvoranſchläge ausge
arbeitet werden ſollen und der Beſchaffung des notwendigen Geldes
nähergetreten wird. — In dem Nachtragsvoranſchlag 1925 ſetzt ſich der
Gemeinderat ein, daß die Sätze von 80 Pf. der Sonderſteuer wie
beim Staat, auch von der Gemeinde erhoben werden, wegen
vollſtan=
digem Mangel an Betriebsmitteln. — Aus der letzten Holzſubmiſſion
wird den Firmen Himmelsbach=Eichelsdorf, Haas=Grünberg und Röhrig=
Mücke das Holz zugeſprochen unter den ſtaatlichen Zahlungsbedingungen.
— Ferner wurde beſchloſſen, daß die Arbeitsvergebung zum
Hochbau=
behälter zur Einſicht auf der Bürgermeiſterei ausgelegt, die Anlegung
eines Kanalplanes von Grünberg beſchleunigt und die Legung der
Wal=
ſerleitung in der Frankfurter Straße vorgenommen werden foll. Wiche
tige finanzielle Angelegenheiten, wie Ankauf eines Hauſes und Abbruc
von verſchiedenen Scheuern, finden in geheimer Sitzung ihre Erledigung=
Schmerzlos und ſicherer als alle neuen Mittel wirkt das alte, berühmie
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verſteig
e Mittel zu
Nummer 54
Por 10 Jahren: Zur Erinnerung
an den 22. Februar 1916.
Ein eigenartiges Duell.
Ein deutſches (heſſiſches) Feldgeſchütz gegen zwei
fran=
zöſiſche Maſchinengewehre.
Erhaben über alles bisher Dageweſene waren die
Leiſtun=
ren und Siege der deutſchen Truppen in den Jahren 1914 und
/915 an der Weſt= und an der Oſtfront geweſen. Der
Sieges=
uug der deutſchen Armeen in Frantreich hatte die Welt
aufhor=
ben laſſen; im Oſten hatten ſieggewohnt deutſche Armeen unter
Hindenburg zweimal Oſtpreußen von den Ruſſen befreit, hatten
tark befeſtigte Stellungen und viele Feſtungen in Polen und in
ſußland erſtürmt und waren tief in die weiten Steppen und
Välder Rußlands eingedrungen.
Aber nun ſollte im Februar 1916 ein deutſcher Angriff auf
inen Teil der äußerſt ſtark ausgebauten und befeſtigten
Weſt=
ront vor Verdun ſtattfinden.
„Weſtfront”: wer nie in vorderſter Kampflinie an der
Weſt=
ront war, der hat keine Ahnung, was das Wort „Weſtfront”
bedeutet!
Nicht endende Regengüſſe hatten alle Wege und Felder in
inen Moraſt verwandelt und ſo den Angriff auf Verdun um
ine volle Woche verzögert. War dieſes Hinausſchieben des
deut=
chen Angriffs ſicherlich kein Vorteil für den Angreifer, ſo
ver=
ninderte es aber nicht im geringſten Grade den friſch=fröhlichen
Ingriffsgeiſt und die Siegeszuverſicht der deutſchen Truppen.
Die durch immer neue Erfindungen in der Bewaffnung ſich
fetig ändernde Taktik ſtellte ſehr hohe Anforderungen an
Füh=
ung und Truppe.
Aber nicht nur unſere brave Infanterie wurde bei dem
An=
riff auf die Verdun=Front vor eine ganz beſondere Aufgabe
eſtellt, ſondern auch die Feldartillerie.
So erhielt die erſte Abteilung des 2. Großh. Heſſ.
Feld=
rtillerie=Regiments 61 den Auftrag, den Angriff der Infanterie
er Großherzoglich Heſſiſchem Diviſion zu begleiten und zu
unter=
ützen. Die Abteilung war ſtolz auf dieſen äußerſt ehrenvollen
luftrag, aber der Abteilungskommandeur als der
verantwort=
iche Mann war ſich auch voll bewußt, daß die Löſung dieſer
einer Abteilung geſtellten Aufgabe nicht leicht war.
Unzählige Male hatten in offener Feldſchlacht Feldartillerie=
Gteilungen, =Batterien, ſowie einzelne Züge und Geſchütze
un=
ere tapfere Infanterie mit beſtem Erfolg beim Angriff begleitet,
ber die Aufgabe, die eine ſtark befeſtigte und ausgebaute
Stel=
ung der Weſtfront angreifende Infanterie unmittelbar zu
be=
leiten, ihr zu helfen, alle ſich ihr im Gefecht bietenden
Hinder=
iſſe zu überwinden und ihr auf ihrer Siegeslaufbahn
unmit=
elbar zu folgen bzw. mit ihr gleichen Schritt zu halten, wurde
um erſten Male vor Verdun an eine deutſche
Feldartillerie=
lbteilung geſtellt.
Der Franzoſe war von jeher ein Meiſter in der Anlage von
Zefeſtigungen. Der „Caures=Wald” — in dieſem Abſchnitt
ollte die Großherzöglich Heſſiſche Diviſion angreifen — bot ihm
reichlichſtem Maße Gelegenheit, ſeine Befeſtigungskunſt
anzu=
ſenden und dieſen Wald für uneinnehmbar erſcheinen zu laſſen.
Wie ſollte durch dieſen großen, mit vielen tiefen Gräben
nd Drahtverhauen durchzogenen Waldkomplex die
Feldartil=
rrie=Abteilung überhaupt der ſtürmenden Infanterie folgen
önnen?
Der Abteilungskommandeur, Hauptmann v. W., wurde zur
)rientierung und Beſprechung zum Regimentskommandeur und
grauf in das Diviſions=Stabsquartier beſtellt. Er konnte nur
Direktiven erhalten, er mußte am Tage des Angriffs „handeln”.
Die Felddienſtordnung und das Exerzier=Reglement
ver=
ungten, daß die deutſche Feldartillerie der Infanterie in jedem
Zelände ſtets unmittelbar folgen können müſſe, aber ſchließlich
inn die Feldartillerie doch durch einen Wald nur folgen auf
be=
iſtigter Straße oder auf Waldwegen, und wenn kein Weg durch
en Wald führt, nur dann, wenn der Baumbeſtand ſo licht iſt,
aß er ein Hindurchfahren der Geſchütze zwiſchen den Bäumen
eſtattet.
Der einzige Weg, der durch den „Caures=Wald” führte, war
me breite Chauſſee, welche aber den „Caures=Wald” nicht
ſenk=
echt ſchnitt, ſondern in der Diagonale; dieſe Chauſſee bildete
icht weit vor ihrem Austritt aus dem Walde ein ſcharfes
hauſſeeknie, welches im Verlaufe der Schlacht eine große Rolle
vielen ſollte.
Die von den deutſchen Fliegern aufgenommenen
Photo=
kaphien zeigten deutlich, daß dieſe Chauſſee mit einer Anzahl
efer Gräben quer durchzogen war, die mit ihren
davorbefind=
chen Drahtverhauen für die Geſchütze der Feldartillerie zunächſt
in unbedingtes Hindernis bildeten. Es war ferner mit
Sicher=
eik anzunehmen, daß dieſe breite Chauſſee während des
deut=
hen Angriffs in ihrer ganzen Länge unter franzöſiſchem Ar=
Verie=Feuer vom leichteſten bis zum ſchwerſten Kaliber liegen
jürde.
Würde es unter dieſen Umſtänden gelingen, auch nur ein
Zeſchütz durch den „Caures=Wald” zu bringen, der eine Breite
Nd Tiefe von je 2 Kilometer hatte? Die Länge der Chauſſee
uuh den „Caures=Wald” betrug über 2 Kilometer.
Kein Zweifel: Die Abteilung mußte der Infanterie der
Divi=
on folgen, möglichſt gleichen Schritt mit ihr haltend, und in
auernder Verbindung mit ihr ſein! Und wenn die ganze
Ab=
lung am Abend der Schlacht aufgerieben geweſen wäre, wenn
de Offiziere, Unteroffiziere und Kanoniere ihr Leben hätten
lngeben müſſen, die Infanterie durfte nicht im Stich gelaſſen
verden! Das „wie” der Ausführung des Auftrages der
Abtei=
ag war Sache des Führers, des Abteilungskommandeurs, und
„üßte ſich aus der Gefechtsloge ergeben.
Als endlich Froſt eintrat und mit ihm Wege und Aecker ſich
gangbares Gelände verwandelten, wurde der Angriff auf
Derdun befohlen. Die erſte Abteilung des Feldartillerie=
Regi=
eſls brach von ihrem Quartier in Sorbey in früher
Morgen=
tde des 22. Februar 1916 auf; nach vierſtündigem Marſch
Lurde in einem Walde, der feindlichen Fliegerſicht entzogen,
ent gemacht und Mann und Pferd verpflegt. Um 11,45 vormit=
*½2 ſtand dann die Abteilung in der befohlenen Bereitſtellung
„dlich der Höhe 315 weſtlich Ville gefechtsbereit, weiterer
Be=
ehle harrend.
Die Vorbereitung des Angriffs durch die Beſchießung der
Eſtolichen Stellung hatte ſchon begonnen, alle Nerven waren
Olenstag, den 23. Februar 1926
angeſpannt, die Stimmung war zuverſichtlich; das unbedingte
Vertrauen, welches die Truppe zu ihren Führern hatte,
recht=
fektigte zu den ſchönſten Hoffnungen auf den Sieg.
Kaum hatte die Abteilung ihre Bereitſtellung eingenommen,
da traf auch ſchon der Befehl ein, daß die Infanterie um 12 Uhr
mittags zum Angriff antreten würde und daß die erſte Abteilung
Feldartillerie=Regiments 61 dieſen Angriff unterſtützen und
be=
gleiten ſollte.
In dem Dorf Ville ſtanden Pioniere bereit, die der
Abtei=
lung durch Zerſtören der zu überwindenden Hinderniſſe den
Vormarſch ermöglichen ſollten.
Der Abteilungskommandeur ritt mit ſeinem Stabe ſofort
nach Ville und durch Ville vor, nachdem er der dritten Batterie,
Führer Oberleutnant D., den Befehl gegeben hatte, ihm ſo
ſchnell es die Pferdekräfte erlaubten, zu folgen; die 1. und 2.
Batterie blieben zunächſt in der Bereitſtellung.
Am Waldrande des „Caures=Waldes” erhielt der
Abtei=
lungs=Stab franzöſiſches Infanteriefeuer aus dem Walde, und
faſt gleichzeitig ſetzte franzöſiſches Artilleriefeuer auf das Gelände
vor dem „Caures=Wald” ein. Die Infanterie der Heſſiſchen
Diviſion konnte noch nicht weit in den Wald vorgedrungen ſein;
links ſchlugen die Tamboure „Ich bin ein Preuße, kennt ihr
meine Farben”, das war das dritte Armeekorps die
Branden=
burger; beſſere Truppen konnte der deutſche Kronprinz hier
nicht zum Angriff anſetzen als „Heſſen” und „Brandenburger”!
Von dem mit der heſſiſchen Infanterie vorgegangenen
Ar=
tillerie=Verbindungsoffizier, Leutnant K., war noch keine
Mel=
dung oder Orientierung eingegangen, die Feldartillerie mußte
aber in das Gefecht eingreifen, mußte handeln! Der
Abteilungs=
kommandeur ſchickte nun den Adjutanten, Leutnant Z.,
zuſam=
men mit dem Leutnant D. der dritten Batterie und einigen
Meldegängern vor, um baldigſt feſtzuſtellen, wie weit die
vor=
derſte Sturmwelle unſerer Infanterie vorgedrungen war? Die
dritte Batterie, welche vorwärts des Dorfes Ville mit zwei
Ge=
ſchützen ein Streufeuer auf das Gelände jenſeits des „Caures=
Waldes” eröffnet harte, um das Heranführen feindlicher Reſerven
zu ſtören, und hierdurch ſchon in den Kampf eingegriffen hatte,
erhielt den Befehl, auf der großen Chauſſee durch den „Caures=
Wald” weiter zu marſchieren und die Verbindung mit dem auf
dieſer Straße bereits vorgegangenen Abteilungskommandeur auf
alle Fälle aufrechtzuerhalten.
Aber nicht nur die die Chauſſee durchſchneidenden zahlreichen
ſehr tiefen und breiten Gräben und die Drahthinderniſſe bildeten
ſcheinbar nicht zu überwindende Hinderniſſe für die Feldartillerie,
auch eine Anzahl Geſchoßtrichter, die unſere deutſchen ſchweren
und ſchwerſten Geſchütze, während ihres 1½tägigen
Trommel=
feuers auf die franzöſiſchen Stellungen mehrere Meter tief in die
Chauſſee gebohrt hatten, vermehrten jetzt die Zahl der
Hinder=
niſſe. Aber dank der muſtergültigen, ſchnellen und ſachgemäßen
Arbeit der Pioniere, denen auch die Kanoniere Hilfe leiſteten, und
dank der Tüchtigkeit und Energie der „Fahrer”, an deren Reit=
und Fahrkunſt bei dieſem „Hindernisfahren” ganz
außergewöhn=
liche Anforderungen geſtellt wurden, gelang es, dieſe Hinderniſſe
— deren Einebnung natürlich nur zum Teil gelungen war —
ſpielend zu überwinden, ſo daß die dritte Batterie ſofort zur
Stelle war, als eine ganze beſondere Aufgabe an ſie herantrat.
Der vorgeſchickte Adjutant Leutnant Z., der in der vorderſten
Schützenlinie gelegen hatte, meldete perſönlich dem vorgegangenen
Abteilungskommandeur, daß zwei franzöſiſche Maſchinengewehre,
an dem erwähnten ſcharfen Chauſſeeknie ſehr geſchickt aufgeſtellt,
die breite Chauſſee mit ihrem Feuer ſo beſtrichen, daß dem
rech=
ten Flügel unſerer Infanterie ein Ueberſchreiten der Chauſſee
unmöglich wäre, und daß hierdurch der Angriff ins Stocken
ge=
raten ſei. Da es der Infanterie nicht gelänge, dieſes
Maſchinen=
gewehrneſt auszuheben, ſo bäte die Infanterie darum, daß die
Artillerie dieſe beiden Maſchinengewehre, außer Gefecht ſetzen
möchte. Der Abteilungskommandeur gab darauf, kurz
entſchloſ=
ſen, dem Batterieführer der drittten Batterie den Befehl, mit
einem Zuge auf der Chauſſee möglichſt gedeckt in Stellung zu
gehen und dieſe beiden franzöſiſchen Maſchinengewehre
nieder=
zukämpfen.
Eine herrliche, ehrenvolle, beneidenswerte Aufgabe, welche
der Batterie geſtellt wurde, deren Löſung aber nicht geringe
An=
forderungen erheiſchte, wenn ſie zum Erfolge führen ſollte!
Die nähere Erkundung ergab nun aber, daß dieſe Aufgabe
des Niederkämpfens der beiden Maſchinengewehre nicht von
zwei, ſondern nur von einem Geſchütz ausgeführt werden konnte.
Der Kampf ſelbſt mußte „Auge in Auge” mit dem
gefähr=
lichen Gegner geführt werden: von dem „Duell” zwiſchen dem
deutſchen (heſſiſchen) Feldgeſchütz und den zwei franzöſiſchen
Maſchinengewehren hing unendlich viel, hing vielleicht der
Er=
folg des Tages ab!
Das vorgezogene Geſchütz wurde abgeprotzt und auf der
rech=
ten Straßenſeite bis ſcharf an den Straßenknick vor die eigene
Infanterielinie geſchoben. Bis hierher konnten die beiden
er=
kundeten franzöſiſchen Maſchinengewehre die ſchnurgerade
lau=
fende Chauſſee, die von unſerer Infanterie ſenkrecht überſchritten
werden mußte, in einer Länge von 500 Metern beſtreichen.
Auf=
regende Minuten folgten, die Nerven wurden aufs äußerſte
ange=
ſpannt. Noch hatten die feindlichen Maſchinengewehre ihren
Gegner nicht erkannt.
Der Batterie=Führer Oberleutnant Dr. war mit dem von
ſeiner Erkundung ebenfalls zurückgekehrten Leutnant D. und dem
Adjutanten Leutnant Z., ſowie mit dem Geſchützführer
Vize=
wachtmeiſter Sch. und den Kanonieren R., A., L. und K. im
Chauſſeegraben zur Orientierung vorgegangen. Alle Befehle
und Anordnungen wurden im Flüſtertone und in der
Zeichen=
ſprache gegeben, das Moment der Ueberraſchung des Gegners
mußte unbedingt gewahrt werden. Das Geſchütz mußte noch
etwas vorgeſchoben werden, um die franzöſiſchen
Maſchinen=
gewehre direkt vernichten zu können. Oberleutnant D. ſetzte ſich
ſelbſt auf den Richtſitz und richtete das Geſchütz auf die beiden
Maſchinengewehre ein, Leutnant Z. beobachtete, über den
Schutz=
ſchild hinwegſehend, Leutnant D. bediente den Lafettenſchwanz,
Geſchützführer und Kanoniere waren nicht minder bei der
Be=
dienung des Geſchützes tätig. Alle arbeiteten muſterhaft und
mit einer Kaltblütigkeit und Schnelligkeit, als ob es ſich um ein
Kaiſerpreisſchießen im Frieden handelte.
Der erſte Schuß krachte und löſte ein Donnern und Brauſen
im Walde aus. Die feindlichen Maſchinengewehrbedienungen
müſſen völlig überraſcht worden ſein, denn ſie nutzten nicht das
ſich ihnen nun darbietende Ziel aus: der Sporn der Lafette hatte
auf der harten, glattgefrorenen Straße noch kein Widerlager ge=
funden, infolgedeſſen war das Geſchütz nach dieſem erſten Schuß
links rückwärts gerollt und hatte die ganze Bedienung zu Boden
geworfen; das Geſchütz ſtand nun ohne Deckung gegen Sicht
mitten auf der Chauſſee.
Die beiden franzöſiſchen Maſchinengewehre erholten ſich aber
bald von ihrem Schrecken und überſchütteten nun mit einem
mörderiſchen Feuer das deutſche Geſchütz. Wie der Blitz hatte
ſich die Geſchützbedienung wieder aufgerafft und war ans
Ge=
ſchütz geſprungen. Schuß auf Schuß krachte durch den Wald, und
„hui, hui” kam prompt die Antwort zurück, und „patſch, patſch”,
prallte es gegen die Krupp’ſchen Schutzſchilde. Dieſe hielten dem
Maſchinengewehrfeuer wacker ſtand, aber ſie konnten doch nur
ſchützen, ſo weit ſie reichten. Die Kanoniere A. und R. brachen
verwundet zuſammen, auch Oberleutnant D. und Leutnant D.
und Kanonier L. wurden leicht verwundet.
Etwa 20 Minuten dauerte dieſer aufregende Kampf. Dieſes
Duell zwiſchen dem deutſchen (heſſiſchen) Geſchütz und den beiden
franzöſiſchen Maſchinengewehren auf einer Entfernung von 500
Metern war trotz der großen Heftigkeit, mit welcher es beiderſeits
geführt wurde, ein planmäßiger Kampf, der nicht in einem wilden
gegenſeitigen Schießen beſtand, ſondern ein Kampf, in dem beide
Teile durch die geſchickteſte Verwendung ihrer Waffen dem
Geg=
ner den Todesſtoß zu verſetzen trachteten. Der Erfolg hat dem
Batterie=Führer Recht gegeben, daß er mit ſeinem Geſchütz kein
Schnellfeuer abgab, ſondern Einzelfeuer, d. h., daß er jeden
ein=
zelnen Schuß und die Wirkung ſeines Einſchlags beobachtete und
auf Grund der Beobachtungen das Geſchütz neu einrichtete. Die
Bedienung der beiden Maſchinengewehre benutzte die Pauſen
zwiſchen den einzelnen Schüſſen zu einem gut gezielten, nur
lang=
ſam ſchwächer werdenden Maſchinengewehrfeuer. Da zerſtörte —
es war etwa der zwanzigſte Schuß — ein Volltreffer das eine
franzöſiſche Maſchinengewehr, worauf auch die Bedienung des
anderen Maſchinengewehrs die Flucht ergriff. Beide
Maſchinen=
gewehre waren die Siegesbeute.
Unſere Infanterie hatte mit größter Spannung dieſes
unge=
wöhnliche Schauſpiel verfolgt. Nun gab es kein Halten mehr,
und mit lautem Hurrah ſtürmte ſie über die Chauſſee und warf
die weichenden Franzoſen bis hinter den Südrand des Waldes
zurück. Die wackere Geſchützbedienung erhielt manchen
anerken=
nenden Händedruck und unendlich viele Anerkennungszurufe von
den vorüberſtürmenden Leibgardiſten.
In den ſtolzen Freuden= und Siegestqumel, der die ſiegreiche
Geſchützbedienung mit vollem Rechte befallen hatte, mußte der
Abteilungskommandeur, der aus nächſter Nähe den ruhmvollen
Kampf beobachtet hatte, mit harter Hand, wenn auch in
ſchonend=
ſter Form, eingreifen, denn es war keine Zeit zu verlieren: hatte
das Geſchütz der tapferen Infanterie in des Wortes wahrſter
Be=
deutung den Weg zum Siege gebahnt, ſo mußte der Infanterie
doch auch noch fürderhin bei ihrem weiteren ſieghaften Vorgehen
artilleriſtiſche Unterſtützung zuteil werden. Der
Abteilungskom=
mandeur gab daher der dritten Batterie den Befehl, ihm ſofort
bis zum jenſeitigen, dem Südrand des „Caures=Waldes”, zu
folgen.
Von dieſem Südrande des „Caures=Waldes” eröffnete die
dritte Batterie ſchon 4 Uhr nachmittags das Feuer auf die
zurück=
gehenden franzöſiſchen Schützenlinien.
Telephoniſch wurde vom Abteilungsſtab dem Kommandeur
der Infanterie=Brigade in Ville Meldung über die
Gefechtstätig=
keit der Abteilung erſtattet, welche an die Diviſion weitergegeben
wurde.
Die erſte und zweite Batterie, welche ſchon ſehr frühzeitig
den Befehl erhalten hatte, der dritten Batterie zu folgen, waren
durch heftigſtes Sperrfeuer der franzöſiſchen Artillerie
aufgehal=
ten worden; ſie gingen gegen abend ebenfalls am Südrande des
„Caures=Waldes” in Stellung.
Der tapfere Kommandeur der leichten Kolonne,
Oberleut=
nant H., welcher perſönlich die Verbindung in der Feuerſtellung
aufgenommen hatte, ſorgte für ausreichenden Munitionserſatz.
Der erſte Teil der Nacht verlief ruhig; da ſetzte um
Mitter=
nacht plötzlich heftiges franzöſiſches Artilleriefeuer ein: der
Süd=
rand des „Caures=Waldes”, den unſere Infanterie beſetzt hielt,
und in dem auch die drei Batterien der 1. Abteilung 61 ſtanden,
lag unter ſtärkſtem Feuer; auch der ganze Wald wurde abgeſtreut.
War es nur ein Feuerüberfall oder war es die Vorbereitung für
einen franzöſiſchen Gegenangriff? Die Abteilung gab ſofort
Sperrfeuer ab.
„Was macht die Artillerie, bleibt ſie ſtehen oder geht ſie
zu=
rück?” fragte der Kommandeur des 1. Bataillons Leibgarde den
Abreilungskommandeur, der ſich mit ihm und ſehr vielen
Leib=
gardiſten in demſelhen, ſehr geräumigen franzöſiſchen
Maſſen=
unterſtand während der Nacht aufhielt. „Die Batterien bleiben
in ihren Stellungen im vorderen Caures=Waldrand,” war die
prompte Antwort.
So hatte die 1. Abteilung Feldartillerie=Regiments 61 ihren
ſehr ehrenvollen, aber äußerſt ſchwierigen Auftrag, den Angriff
der Infanterie zu begleiten und zu unterſtützen, gelöſt.
Die Kunde von dem ſiegreichen Duell des deutſchen (
heſſi=
ſchen) Geſchützes, deſſen geſamte Bedienung — Offiziere und
Ka=
noniere — für ihr tapferes Verhalten durch Eiſerne Kreuze bzw.
Heſſiſche Tapferkeitsmedaillen ausgezeichnet wurden, gegen zwei
franzöſiſche Maſchinengewehre, war bald bekannt geworden und
erreichte auch den Armeeführer, Seine Kaiſerliche Hoheit den
deutſchen Kronprinzen. Bei der Kaiſerparade am 1. April 1916
zogen Seine Kaiſerliche Hoheit die drei Offiziere, die das Geſchütz
mitbedient hatten, ins Geſpräch, ließen ſich den Hergang des
Kampfes genau erzählen und verſprachen jedem der drei
Offi=
ziere, „da er keine Orden zu vergeben habe”, als Andenken ein
Zigarettenetui. Während es dem Oberleutnant D. und dem
Leut=
nant Z. noch vergönnt iſt, ihre ſilbernen Zigarettenetuis mit dem
kronprinzlichen Namenszug zu gebrauchen, hat Leutnant D. ſein
junges, blühendes Leben, für ſein deutſches Vaterland opfern
müſſen.
Die Helden von Verdun haben alle ihr graues Ehrenkleid,
geſchmückt mit dem Kreuz von Eiſen, ausziehen müſſen; aber ſtolz
tragen ſie ihr Haupt und in ihren Herzen bewahren ſie des Dich=
ters Worte:
„O Vaterland, und ob du ſcheu
im Bettlermantel weinſt,
wir halten dir Soldatentreu”,
wir grauen Kerls von einſt.
Und ſchlägt im letzten Standquartier
dereinſt die Sterbeglock”,
hüllt um die müden Knochen mir
den alten Waffenrock.”
Seite 8
Dienstag, den 23. Februar 1626
Nummer 94
Reich und Ausland.
*Der Haushaltsplan der Stadt Wiesbaden
fir 4938.
Der Stadtkämmerer. Bürgermeiſter Schulte, machte in der heutigen
Sitzung der Stdtverordnetenverſammlung in einer einſtündigen Rede
Mitteilung über den Haushaltsplan 1926. Obwohl der Etat heute noch
nicht im Entwurf vorgelegt werden kann, es wäre dies auch im Vergleich
mit den Gepflogenheiten der Vorjahre, etwas reichlich früh hielt es der
Stadtkämmerer doch für angebracht mit Rückſicht darauf, daß „ganz
Deutſchland und beſonders auch Wiesbaden mitten in einer ganz
außer=
gewöhnlich ſchweren Wirtſchaftskriſe ſteht” die Stadtverordneten
genau über den augenblicklichen Stand der Finanzlage unſerer Stadt zu
unterrichten. Die Kriſe hat vielleicht zur Zeit gerade den Höhepunkt
erreicht, wird ſich aber in ihren Folgen erſt richtig in der nahen Zukunft
auswirken. Soviel kann aber heute ſchon mit Sicherheit geſagt werden,
daß das Jahr 1926 weſentlich ſchlechter ſein wird als 1925. Schält man
den Lern aus den für Lokalgebrauch zugeſchnittenen ausführlichen
Mit=
teilungen heraus, ergibt ſich etwa folgende Finanzlage:
Das Haushaltungsjahr 1924 war das erſte nach der Stabiliſierung
der Mark und ſeine Bilanz die erſte ſtädtiſche Goldbilanz. Es ſchloß mit
einem Fehlbetrag von 1.2 Millionen Mak ab, der nach 1925 hinüber
genommen werden mußte, nachdem die Hoffnungen und Bemühungen
des Magiſtrats, hierfür Deckung von Berlin zu erhalten, nicht in
Er=
füllung gegangen waren. Im Rechnungsjahre 1925 ſchwoll der
Fehl=
betrag auf 3 Millionen an, für die aber Deckung ſchließlich doch noch
ohne Nachtragetat gefunden wurde, denn 1924 hatte zuguterletzt nicht
einen Fehlbetrag, ſondern einen Ueberſchuß von 2,27 Millionen Mark
ergeben, den man aber am Schluſſe des Wirtſchaftsjahres infolge der
durch die neue Goldwährung geſchaffenene Verhältniſſe damals noch
nicht erkennen konnte. Dieſer Ueberſchuß wurde nun zur Deckung des
Fehlbetrags von 3 Millionen herangezogen und der Neſt von etwa 0,7
Millionen den buchmäßigen Rückſtellungen, die die Kämmerei ſ. Zt. bei
de Reorganiſation des Rechnungsweſens mit Rückſicht auf den
kauf=
männiſchen Charakter der Wiesbadener Buchführung für ſpätere
Er=
neuerung der Betriebsanlagen, man könnte beinahe ſagen in
prophe=
tiſcher Vorahnung der Dinge, die da ſpäter auch wirklich kamen,
ein=
geführt hat. In 1926 wird nun aller Vorausſicht nach mit einem
Fehl=
betrag von 6.1 Millionen Mark zu rechnen ſein. Wie kann dieſer ohne
allzu große Belaſtung der Bürgerſchaft, die natürlich (mit Ausnahme
der Herren von der ſozialdemokratiſchen und kommuniſtiſchen Fraktion)
infolge der ſchlechten Wirtſchaftslage augenblicklich gegen jede Erhöhung
der ſtädtiſchen Steuern, Gebühren und Tarife ſind, gedeckt werden?
Das iſt die brennende Wiesbadener Tagesfrage. Nachdem man ſich lange
in der Kämmerei den Kopf zerbrochen, die Direktoren und Amtsvorſtände
durch ſtarke Abſtreichungen an den Ausgaben ihres Etats verärgert hat,
wird folgende Deckung vorgeſchlagen:
Opferung aller entbehrlichen Rückſtellungen im Betrage von 2,5 Mill.
21 Mil.
Abſtriche an den Ausgaben
Erhöhung der Steuern und Tarife
15 Mill.
zuſammen: 61 Mill.
Die Deputationen haben den Anträgen der Verwaltungen
zuge=
ſtimmt, jedoch mit drei weſentlichen Ausnahmen. Sie haben die
Er=
höhung des Gaspreiſes, die der Grundvermögensſteuer ſowie die der
Einführung der Müllabfuhrgebühr, die zuſammen 1,7 Millionen bringen
ſoll, abgelehnt. Wie der Stadtkämmerer jedoch in ſeiner Nede
aus=
führte, werden die vorgeſchlagenen Erhöhungen mit dem Etat den
Stadt=
verordneten nochmals präſentiert werden, denn weitere Abſtriche an den
Ausgaben vorzunehmen, iſt unmöglich, es ſei denn, man finge darin
bei der Wohlfahrtspflege, wo in der Tat eine wirkliche und zwar
recht=
zeitige Löſung der geſtellten Aufgabe durch Einſchränkungen gefunden
werden könnte, an. Aber dann gäbe es höchſtwahrſcheinlich bei den
Herren, die dem Volke alles aus anderer Leute Taſchen verſprechen,
lange Geſichter, und das darf beileibe nicht ſein.
Obwohl der Vorſitzende eingangs der Nede des Stadtkämmerers
er=
klärte, daß ſich an dieſe in der heutigen Sitzung keine Diskuſſion
an=
ſchließen würde, verſuchte doch ein Abgeordneter der bürgerlichen
Frak=
tionen unter dem Deckmantel einer Bemerkung zur Geſchäftsordnung
mit dem Stadtkämmerer eine Klinge zu kreuzen. Dies etwas
merk=
würdige Vorgehen wurde ſelbſtverſtändlich von dem Vorſitzenden unter
dem Hinweis, daß dies mit einer Anfrage zur Geſchäftsordnung nichts
zu tun habe, unterbunden.
* Für die Volksgenoſſen in Tirol.
8. Frankfurt. Der Deutſch=Oeſterreichiſche Volksbund, der
Ver=
ein für das Deutſchtum im Ausland, die Studentenſchaft und die
Lands=
mannſchaften veranſtalteten eine Kundgebung für die bedrängten
deutſchen Minderheiten in Südtirol. Als Sprecher waren Tiroler
Abgeordnete gekommen, von denen zuerſt Nationalrat Abram
den Kampf gegen die deutſche Sprache ſchilderte, der ſich auf alle
Ge=
biete des öffentlichen Lebens ausdehnt. „Wir ſind von Italien nicht
beſiegt, ſondern nur beſtohlen worden.” In dieſem Sinne ſprach ſich der
zweite Redner, Profeſſor v. Ficker=Innsbruck, aus, und in der
nach=
folgenden Debatte, an der ſich Redner der verſchiedenen Parteien
betei=
ligten, kam der einhellige Wille zur Abwehr der ungerechtfertigten
ita=
lieniſchen Uebergriffe zum Ausdruck.
* Frankfurter Chronik.
8. Juſtizrat Dr. Ernſt Auerbach iſt im Alter von 64 Jahren
plötzlich geſtorben. Der Verſtorbene war ein bekannter Frankfurter
Juriſt, der als Vorſitzender den Frankfurter Anwaltsverein leitete. —
Zu Ehren des verſtorbenen Reichspräſidenten Ebert ſollte an der
Pauls=
kirche eine Gedächtnistafel angebrackt werden. Da dies aus
künſt=
leriſchen Ewwägungen nicht angängig erſcheint, wird ein Block mit einer
Erinnerungsſchrift an der rechten Seite des Eingangs der Paulskirche
errichtet werden. — Der Privatdozent Dr. phil. Heinz Marr wurde
zum außerordentlichen Profeſſor ernannt. — In der Koſeiſtraße
dran=
gen Einbrecher in eine Wirtſchaft und raubten alle Beſtände an
Wein, Zigarren und Likören. Sogar ein Automat wurde ſeiner
Zehn=
pfennigſtücke beraubt. — Auf der Forſthausſtraße wurde der Kaufmann
Eiche von einem Motorradfahrer überfahren und ſo ſchwer verletzt,
daß er dem Krankenhauſe zugeführt werden mußte. — Der Geiſtliche
Rat Krohmann in Frankfurt=Rödelheim begeht am B. Februar ſein
50jähriges Prieſterjubiläum.
Famn er Waſchiſchn Beranes uandes auifs.
Südweſtdeutſchlands.
fm. Karlsruhe. In einer hieſigen Verſammlung des
Wirt=
ſchaftlichen Verbandes Bildender Künſtler Südweſtdeutſchlands an der
auch die Vertveter der Ortsgruppen Mannheim, Heidelberg und Freiburg
teilnahmen, wurde nach Entgegennahme des Nechenſchaftsberichtes des
Vorſtandes der Jahresbeitrag für 1936 wieder auf 10 Mk. feſtgeſetzt. Für
Bildhauer A. Rickel und Maler W. Oertel wurden Maler
Hane=
mann=Freiburg und Maler R. Stitzel=Mannheim als Beiſitzer
in den Vorſtand aufgenommen. Der erſte Vorſitzende Profeſſor Ule=
Karlsruhe und die übrigen ſatzungsgemäß ausſcheidenden
Vorſtands=
mitglieder wurden wiedergewählt. Ein Antrag des Vorſtandes auf
Aenderung der Satzung wurde einſtimmig angenommen. Außer um
redaktionellen Verbeſſerungen handelt es ſich dabei beſonders um
Strei=
chung von Beſtimmungen, die ſeinerzeit mit Rüickſicht auf den
ausge=
dehnten auch Heſſen und Elſaß umfaſſenden Bezirk getroffen waren.
Der Beſchluß des Vorſtandes eine allgemeine Künſtlerverſammlung
zwecks Ausſprache über die Notlage der bildenden Künſtler und über
Maßnahmen zu ihrer Behebung auf den 22. Februar nach Karlsruhe
einzuberufen fand allſeitige Billigung.
Geſchäftsaufſicht in 1000 Meter Höhe.
WSN. Fulda. Der höchſte Berg der Rhön, die faſt 1000 Meter
hohe Waſſerkuppe, bis vor einigen Jahren eine Stätte heiliger
Berg=
einſamkeit, die ſich aber in den letzten Jahren durch den Einzug der
Rhönſegelflieger und die Errichtung von modernen Gaſtſtätten ſtark
moderniſiert hatte, hat jetzt auch die Kehrſeite unſerer modernen Kultur
kennen gelernt. Der „Fuldarer Zta.” zufolge, iſt auch hier der
allge=
meine Dalles eingezogen und hat zur Folge gehabt, daß über das
Ver=
mögen von Max Hermann. Inhaber des Kaffees und Gaſthauſes
Felicitas”, die Geſchäftsaufſicht verhängt wurde.
Der deutſche Normenausſchuß auf der Leipziger Meſſe.
Der deutſche Normenausſchuß iſt auf der Leipziger techniſchen Meſſe
eine gewohnte Erſcheinung geworden. Der Zweck ſeiner Meßausſtellung
iſt bekannt: allen an Normungsfragen Intereſſierten ſoll Gelegenheit
geboten werden, ſich über den Stand der Normungsarbeiten durch
Ein=
ſicht der Veröffentlichungen zu unterrichten und ſchwebende Fragen durch
perſönliche Ausſprache mit den Vertretern des Normenausſchuſſes zu
klären. Die Zahl derjenigen Firmen, die ſich die Vorteile der deutſchen
Normen für Fertigung und Betrieb zunutze machen, wächſt ſtändig. Ein
reger Beſuch aus dieſen Kreiſen dürfte der Meßausſtellung des
Normen=
ausſchuſſes gewiß ſein. Andererſeits zwingt die kritiſche Wirtſchaftslage
auch Induſtriezweige, die bisher ohne Normung auszukommen glaubten
oder bei denen die Einführung der Normen beſondere Schwierigkeiten
bereitet, wie z. B. im Textilmaſchinenbau, nach Mitteln zur
Verringe=
rung des Kreditbedarfes und zur Erhöhung der Wirtſchaftlichkeit ihrer
Arbeiten zu ſuchen. Eins von den Mitteln, die auf dieſem Wege
vor=
wärts helfen können, iſt unzweifelhaft die Normung. Die diesjährige
Meßausſtellung des Normenausſchuſſes in Halle 9, Stand 667, bietet
jedem die Möglichkeit, ſich von den Vorteilen zu überzeugen, die wichtige
Zweige des Maſchinenbaues in den letzten Jahren durch die Normung
erreicht haben. Gleichzeitig wird den Beſuchern Gelegenheit gegeben,
ſich auch über die Arbeiten aller übrigen Körperſchaften zu unterrichten,
die ebenfalls auf Förderung des wirtſchaftlichen Arbeitens in der
In=
duſtvie hinzielen und dies teils durch muſtergültige Lehrmittel, teils durch
Anleitungen und Hilfsmittel für den Betrieb erreichen wollen.
Berlin will die Hochbahn kaufen.
c. Berlin. Die Deputation der Stadt Berlin, die ſich mit den
Hochbahnverhandlungen befaßt iſt zu dem Beſchluß gekommen, den
Aktionären des Verkehrsunternehmens folgendes Angebot zu machen:
Für die 1000 Mark Hochbahn=Aktien werden 1100 Mark in Fproz.
Obli=
gationen der Stadt Berlin gewährt. Die Stadt will alſo die Hochbahn
als Ganzes erwerben. Dieſes Angebot iſt wie die „Voſſ. Zeitung”
meldet, von der Deutſchen Bank, die für die Hochbahn die Verhandlungen
führt, als unzureichend abgelehnt worden. Der Magiſtrat wird ſich
deshalb bereits in einer Sitzung mit der Frage befaſſen, ob und wie er
das Umtauſchangebot an die Hochbahn eventuell noch verbeſſern könnte.
In Erwägung zu ziehen wäre u. a. eine Heraufſetzung des Zinsfußes
für die zu gewährenden ſtädtiſchen Obligationen.
Der Hochſtapler Martens und ſeine Gefährten.
Berlin. Bekanntlich wurde auf Erſuchen der Wiener Polizei in
Fiume der internationale Hochſtapler Georg Martens, der unter dem
Namen Schwob in vielen Ländern Gaſtrollen zum Leidweſen zahlloſer
Perſonen gegeben hat, verhaftet. Die weiteren Unterſuchungen, an
denen die Berliner Polizei beteiligt iſt, haben noch folgendes ergeben:
Martens, der ſtets als kaliforniſcher Großarundbeſitzer auftrat, hat in
Berlin den Kaufmann Max Bruckner und den Kaufmann Adolf
Ham=
burger kennen gelernt, mit denen er gemeinſam ſeine Großbetrügereien
verübte. Durch ſie kam er auch mit internationalen Falſchmünzern
zu=
ſammen. Die drei Genannten und mehrere ihrer Komplicen verkehrten
in der beſten Berliner Geſellſchaft, namentlich bei Großinduſtriellen uſw.
aber auch vielfach in Spielklubs. Ueberall, wohin ſie kamen, gaben ſie
ihre falſchen 50=Dollar=Noten in Zahlung. Die Falſchgeldſtelle des
Ber=
liner Polizeipräſidiums ſtieß bei ihren Nachforſchungen nach den
Ver=
treibern auf Bruckner, der unter dem Verdacht der Falſchmünzerei in
Haft genommen wurde. Bruckner erkrankte im Unterſuchungsgefängnis
und wurde in einem Krankenhaus untergebracht. Als er dort eines
Tages mit anderen Patienten dem Arzt zur Unterſuchung vorgeführt
werden ſollte, wandte er ſich an den Wärter und bat ihn, ihm ein Auto
zu holen, damit er nach der Unterſuchung in ſeine Wohnung fahren
könne. Der Wärter, der nicht wußte, daß Bruckner
Unterſuchungs=
gefangener war, kam dem Erſuchen nach und Bruckner fuhr davon.
Unter dem Namen Steiner ſtieg er in einem Penſionat im Weſten ab,
von wo aus er ſeine Betrügereien mit Martens und Hamburger fortſetzte.
Zur Verhaftung des internationalen Hochſtablers Schwob.
Berlin. Zur Verhaftung des internationalen Hochſtablers
Armand Schwob in Fiume wird noch bekannt, daß Schwob allein in
Berlin unter dem Namen Privatier Georg Martens 800 000 Mk.
er=
ſchwindelte. In New York betrieb er vor ſeiner Ankunft in Berlin
unter dem Namen Armand Schwob ebenfalls Scheckſchwindeleien und
brach aus dem Gefängnis aus. Von Frankreich her wurde er unter
dem Namen G. Le Prevoſt polizeilich geſucht. Dort erbeutete er nach
den bisherigen Ermittlungen nicht weniger als 6 Millionen Franken.
Schwob iſt einer der größten internationalen Scheckbetrüger, mit denen
ſich je Kriminalbehörden beſchäftigt haben. Auch in Fiume hatte er
bereits mit Scheckſchwindeleien begonnen. Der Verhaftete wird zunächſt
nach Berlin ausgeliefert werden.
Das Pferd im Brunnen.
Rom, den 20. Februar 1926.
Auf der Piazza del Popolo in Rom ſteht der große Obelisr.
den Auguſtus aus Aegypten nach Nom gebracht hat. Zu den
Füßen dieſer Steinnadel ſpeien an allen vier Ecken vier Löwen
Waſſer in ſchöne, große, runde Becken. Als Rom noch eine ruhige
Stadt voll Behagen und voller Pferdedroſchken war, ſtanden hier
immer ein paar Gäule, die aus den Waſſerbecken ihren Durſt
löſchten. Wenn aber eine ſchöne Mondnacht im Hochſommer das
Nom der guten alten Zeit noch lebensfreudiger machte, als es an
ſich ſchon war, und wenn man draußen von der Ponte Molle
vom herrlichen Wein über die lange Via Flaminia bis zur Piazza
del Popolo zurückgekehrt war, dann hat gar mancher vergnügter
Zecher in Lieſem Brunnen zwar nicht ſeinen Durſt geſtillt, aber
ein mehr oder weniger unfreiwilliges Bad genommen. Daß aber
auch ein Gaul wie die vergnügten und unvernünftigen Menſchen
jener Zeit ſich in den Brunnen ſtürzen könnte, das iſt den Tagen
der Diſziplin und Ordnung des neueſten Italiens vorbehalten
geblieben. Und das ging ſo zu: Herr Loreto Mosca führt
tag=
täglich ſeinen zweirädrigen Karren, der mit Pozzolanerde (nicht
„Porzellan”, trotz der Verwandſchaft!) gefüllt iſt, nach der Vig
Flaminig hinaus, wo dieſe aus Pozuoli bei Neapel ſtammende
vulkaniſche Erde, die den beſten Mörtel der Welt abgibt, zu den
zahlreichen Neubauten gebraucht wird. Auch geſtern zog Herr
Mosca mit ſeinem ratternden Karren wieder über die Piaza del
Popolo, nachdem er in der Oſteria einen kräftigen Trunk getan
hatte. Er war infolgedeſſen wohl etwas ſchief geladen und der
Karren ebenfalls. Wenn die Ladung dieſes zweirädrigen Karrens
aber nicht genau ausbalanziert iſt, dann wird der unglückliche
Gaul in der Doppeldeichſel entweder zu ſehr nach vorne gedrückt
oder durch die nach hinten wuchtende Laſt leicht in die Höhe
ge=
hoben. Da der gute Mosca aber nicht nur den Wein, ſondern
auch ſein Pferd liebt, ſo wollte er es wie ſonſt auch diesmal aus
einem der vier Brunnen an der Piazza del Popolo trinken
laſſen. Während ihm der Mosca noch freundlich zuredete, „ſo,
mein guter Picchietto, nun ſauf du auch mal, grad ſo wie dein
Herr es ſchon getan hat”, da war das gute Zureden ſchon ſo
ſträt. Denn der Gaul ſoff nicht mehr, aber er erſoff faſt. Der
Picchietto hatte ſich nämlich, wie es die Gäule nun mal zu tun
pflegen, mit ſeinem edlen Pferdekopf nach dem Waſſerſpiegel
gebückt, wurde aber durch die ſchlecht verteilte Laſt des Karrens
plötzlich tief mit dem Kopf in den Brunnen gedrückt. Natürlich
fuhr der Gaul erſchreckt in die Höhe, die Wagenlaſt verteilte ſich
anders und hob den Gaul in ſeinem Geſchirr hoch in die Höhe,
um ihn gleich wieder nach vorn hinunter fallen zu laſſen. Nun
aber ſaß der Gaul gleich mit allen Vieren mitten im breiten
Brunnen, ſtürzte, wurde von der Wagendeichſel tief ins Waſſer
gedrückt und war faſt am Ertrinken. Eine rieſige Vollsmenge
hatte ſich auf dem belebten Platz mit ungeheurer Schnelligkeit
angeſammelt, aber niemand konnte helfen. Denn wenn man die
Pozzolanerde aus dem Karren hätte ausſchütten wollen, ſo wäre
ſie bei der ſchiefen Lage des Karrens nur ins Waſſer gefallen,
und dieſe Erde gibt, wie geſagt, den beſten Mörtel, wenn man ſie
mit Waſſer zuſammenbringt. So wäre weder dem Pferde, noch
dem Brunnen, noch der Pozzolanerde geholfen geweſen. Darum
rief man genau wie in Berlin ſchleunigſt nach der Feuerwehr.
Das Mädchen=für=alles hob den unglücklichen Gaul aus ſeinem
unfreiwilligen Bade, wo ſonſt nur frohe Zecher daheim waren,
und gab dem verzweifelten Mosca den energiſchen Rat, fernerhin
ſtatt in ſeiner Oſteria nur noch in dem Pferdebrunnen auf der
Piazza del Popolo ſeinen Durſt zu löſchen.
Radio=Zentralheizung.
EP. Profeſſor Dibble vom Carnegie=Inſtitut für Technologie
er=
klärt, daß die Uebertragung von Wärmewellen durch das Radio nur
noch eine Frage von Jahren ſei. Er glaubt, daß es nicht mehr
zweifel=
haft ſei, Wärme= und Hitzewellen genau ſo zu übertragen wie
Laut=
wellen. Der Forſcher führte weiter aus, daß die Laboratorien — um
die drahtloſe Uebertragung von Wärme an die Verbraucher mittels
Radio zu verwirklichen — jetzt Inſtrumente erfinden müßten, um
Wär=
mewellen zu ſammeln, feſtzuhalten und auf jede Entfernung zu
vertei=
len. Er ſieht die Zeit nicht mehr fern, da gewaltige
Zentralheizan=
lagen Wärme in Wohnungen. Induſtriegebäude und Bürohäuſer „
aus=
ſtrahlen”. Nach Anſicht des Gelehrten wird das „Heizungsradio” eine
Verkeſſerung der allgemeinen Geſundheit bewirken, da durch die
Luſt=
übertragung die Unreinlichkeiten fortfallen, die dem gegenwärtigen
Stſtem der Heizungsanlagen anhaften.
Der Volkstrauertag im Saargebiet.
Saarbrücken. Durch Verordnung des Präſidenten der
Re=
gierungskommiſſion ſind am B. Februar, dem Gedenkfeiertage für die
Opfer des Weltkrieges Tanzmuſik, Bälle und ſonſtige Luſtharkeiten,
Konzerte, Theater und Muſikaufführungen, ſowie Kinoaufführungen
und Schauſtellungen jeglicher Art während des ganzen Tages verboten.
Schwere Zugkataſtrophe in Spanien.
TU. Madrid. In der Nähe von Madrid ſtieß ein Perſonenzug
mit einem Güterzug in einem Tunnel zuſammen, wobei mehrere Wagen
vollſtändig zertrümmert wurden. Die Bergungsarbeiten in dem
verſtopf=
ten Tunnel ließen ſich nur mit größter Schwierigkeit durchführen.
70 Verwundete konnten bereits geborgen werden, jedoch werden weitere
Opfer befürchtet. 31 Perſonen haben lebensgefährliche Verletzungen
er=
litten.
Dem „heiligen” Kolumbus einen Leuchtturm.
EP. Präſident de Alvear hat im Kongreß einen Kredit von 1000
Goldpeſos angefordert, der zur Errichtung eines monumentalen
Leucht=
turmes zur Erinnerung an Kolumbus dienen ſoll. Dieſer
Gedächtnis=
turm ſoll in Uebereinſtimmung mit einer Entſchließung des
panameri=
kaniſchen Kongreſſes in Santo Domingo erbaut werden.
An Jahren alt, an Körper und Geiſt jugendlich.
Mit 50 Jahren ſollte man zwar gereifter, aber körperlich
nicht fühlbar älter ſein, als mit 25.
Das iſt durchaus möglich. Jeder Stuttgarter wird Auskunft
geben können über einen alten Reitergeneral, der als
Siebenzig=
jähriger noch ſämtliche jungen Damen der Geſellſchaft entzückte,
und kurz vor dem Kriege in dieſem geſegneten Alter eins der
ſchönſten 18jährigen Mädchen der Stadt heiratete.
Sehr viele Amerikaner ſehen, wie wir alle ſchon beobachten
konnten, im höheren Alter trotz intenſivſter Arbeit noch ganz
er=
ſtaunlich jugendlich aus und benehmen ſich auch ſo.
Solche jugendliche Friſche im hohen Alter kommt aber nicht
von ungefähr, ſondern man kann ſchon in jungen Jahren und
muß unbedingt in reiferen Jahren etwas dazu tun, ohne daß
man deshalb ein Duckmäuſer oder Hypochonder zu werden
braucht. Im Gegenteil, es iſt gut, ſich nicht allzu ſehr zu ſchonen.
Naſt ich, roſt ich!
Der bekannte Münchener Arzt Dr. Schweisheimer weiſt im
Kosmos nach, daß in den Vereinigten Staaten das
durchſchnitt=
liche Lebensalter des Menſchen um 23 Jahre zugenommen hat.
Bekanntlich rechnete man früher ein Menſchenalter (die
Kinder=
ſterblichkeit eingerechnet) überhaupt nur auf durchſchnittlich 33
bis 35 Jahre.
Dr. Schweisheimer kommt zu dem Reſultate, daß auch in
Europa, wo durch die Kriegsopfer die genaue Feſtſtellung
un=
möglich wurde, die Lebensdauer ſich bedeu end erhöht hat, und
daß insbeſondere die Frauen ſich jetzt viel länger jugendlich
er=
halten als früher.
Hören wir, was eine hochbetagte Dame darüber ſagt:
Ich ließ mir vor etwa 4 Wochen Ihre Haemaſal=Tabletten
kommen und habe ſeitdem etwa 4 Schachteln von den Tabletten
aufgebraucht. Nun fühle ich mich verpflichtet, Ihnen von ganzem
Herzen zu danken für das wunderbare Präparat, welches mir
in dieſer Zeit als Neunundſiebenzigjährige unſchätzbare Dienſte
leiſtete. Früher faſt immer matt, ohne Appetit und Schlaf, kann
ich jetzt das Gegenteil bavon an wir wahrnehmen. Schon nach
den erſten Tagen ſpürte ich eine Revolution in meinem Körper,
ja, ohne Uebertreibung, ich fühle mich um 20 Jahre verjüngt,
nachdem ich die Hgemaſal=Tabletten nehme. In den letzten
Jah=
ren war mir die Frühjahrsluft ſtets eine Periode des Schreckens,
heute beim Erwachen gehe ich mit Freuden an meine
Tages=
arbeit. Meine Bekannten wundern ſich nicht genug über mein
blühendes Ausſehen. Dank Ihren Tabletten, ich werde, wo ich
kann, ſie empfehlen.
Berlin Sll, 18. 3. 25.
Marie Wentzel.
Ein anderer ſchreibt:
Naila, den 20. Juli 1925.
Ihre an mich aviſierte Probeſendung Haemaſal habe ich
er=
halten und nach Vorſchrift angewendet. Ich beſtätige Ihnen
gern und dankbar, daß Haemaſal mir ſehr gute Dienſte geleiſtet
hat. Ich fühle mich nach dem Verbrauch desſelben weſentlich
ge=
ſtärkt und verjüngt, ſo daß ich als 92jähriger Mann eine ganze
Woche lang, täglich von früh morgens an, an den Feld= und
Heu=
erntearbeiten teilnehmen konnte, was ich, nachdem ich mich in
letzter Zeit durch die Beſchwerden des Alters ſehr ermüdet fühlte,
ausſchließlich dem Gebrauch von Hgemaſal zuſchreibe. Letzteres
habe ich deshalb in Bekanntenkreiſen ſehr empfohlen
Hochachtungsvoll für Heinrich Griesbach, Schuhmacher,
Friedrich Wagner, Gerichtsinſpektor.
Man darf nun aber nicht etwa denken, das Präparat
Hae=
maſal ſei nur etwas für alte Leute.
Im Gegenteil, man ſollte es gerade in jungen Jahren
an=
wenden, wenn eine Steigerung der Lebenskraft nötig iſt, z. B.
wenn ſich folgende Symptome bemerklich machen:
Schlechte Verdauung, unregelmäßiger Stuhlgang,
Appetit=
loſigkeit, Anaſtgefühl, leichte Erregbarkeit, gefolgt don Hände=
zittern, Herzklopfen oder Stuhldrang, Mattigkeit, Kopfſchmerzen,
Rückenſchmerzen, Schkafloſigkeit, Nachtſchweiß, kalte Füße, zeit=
weiliges Abſterben der Finger, bleiches oder gelbes Aus ehen,
Blutandrang zum Kopfe, Blutarmut, Hämorrhoiden, Bein=
ſchäden, Rheumatismus, Gicht, Furunkeln, Katarrhe des Halſes,
der Naſe oder der Ohren, Unluſt zur Arbeit, Beuommenheit,
Hautausſchläge uſw.
Wenn es gelingt, ſelbſt bei ſehr alten Leuten geradezu eine
Verjüngung um einige Jahrzehnte herbeizuführen, obgleich bei
ihnen die Organe ſchon ſtark abgenutzt und durch das Alter
ver=
ändert ſind, ſo gelingt es erſt recht bei jüngeren Perſonen bei
denen nur eine Schwächung vorliegt, ſei ſie nun durch Krankheit,
Ueberanſtrengung, Aufregung uſwp. entſtanden oder ſei ſie
ange=
boren.
Es liegen uns Tauſende von Briefen jüngerer Leute vor,
in denen über höchſt erfreuliche und erſtaunliche Wirkungen der
Haenaſalkur berichtet wird.
Wer jedoch friſch und geſund iſt, und Körper und Geiſt auf
Höchſtleiſtungen vorbereiten will (Sportsleute,
Prüfungskandi=
daten uſw.) ſollte ebenfalls durch Hgemaſal Blut, Muskeln und
Nerven mit Energie laden.
Das Präparat Hgemaſal iſt das Ergebnis der Arbeiten einer
wiſſenſchaftlichen Kommiſſion, und zwar ein wohlgelungenes
Ergebnis.
Es kann im Rahmen dieſes kurzen Hinweiſes nicht aul
Einzelheiten eingegangen werden, aber alle Leſer dieſes Blattes,
die ſich dafür intereſſieren, erhalten vollſtändig kofenlos eine
Probe des ausgezeichneten Nervennähr= und
Blutreinigungs=
mittels Hgemaſal und eine ausführliche und intereſſante
Auf=
klärungsſchrift zugeſandt.
Sie brauchen nur an Dr. med. F. Schultheiß, G. m. b. Hu
Berlin W 35/8. 239 eine Poſtkarte zu ſchreiben, enwa ſo:
Sen=
den Sie mir ſofort eine Probe Haemaſal und Ihr Buch „Ge
heimnisvolle Lebenskräfte.”
Dieſes Buch gibt Ihnen Aufſchluß über vieles, was Sie
vielleicht geahnt, aber noch nicht gewußt haben, und es folle
in keinem Hauſe fehlen, wo man Wert auf gute Geſundheit
(TV.1982
(ocht.
Nummer 54
Dienstag, den 23. Februar 1926
Seite 9
Opoty Spiet und Tarnen.
Kegeln.
Berliner Frühjahrs=Zurnier.
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Popolo
dlich zurede
grad ſo wi
Zureden ſchr
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jedrückt. Ma
enlaſt verteil
hoch in die
n zu laſſen.
itten im M
tief ins
rer S.
in wenn m
len, ſu n
Es wird diesmal im Rahmen eier grünen Woche veranſtaltet,
„i, weil eine Jagdhunde=Ausſtellung ſtattfindet — die eigentliche
aad=Ausſtellung iſt ausgefallen — grün wegen der Landwirtſchaftlichen
Toche — die große Zirkus=Buſch=Verſammlung fällt auch aus —, grün
egen einer Kleingarten=Ausſtellung und ſonſtigen naturalen
Schau=
ellungen, nur nicht etwa wegen des erſten Grüns, kaltes naſſes
Schlacker=
etter läßt noch kein Frühlingszeichen ahnen. Wie immer, hat das
Tur=
fer ſo ziemlich alles an Pferden auf die Beine gebracht, was Anſpruch
uf beſondere Klaſſe machen kann; das ſah man ſchon bei den
Vorprüfun=
en, die zwei Tage lang von morgens bis abends die weite Halle der
reng am Kaiſerdamm füllten. Die Materials= und Eignungsprüfungen
ewieſen, daß die deutſche Pferdezucht weiterhin ihren glanzvollen
Auf=
jeg fortſetzt, denn eine ganze Reihe wunderbarer Neuerſcheinungen
„jaten ſich den Richtern. Beſonders die Eignungsprüfungen waren
un=
eheuer ſtark beſetzt, bis zu 100 Pferden in einer Konkurrenz, die dann
mehrere Abteilungen zerlegt werden mußte. Der Preis von
Ber=
n. der nur bereits preisgekrönte Pferde vereinigt, gab eine ganz
ſel=
me Zuſammenſtellung herrlichſter Pferdemodelle.
In den Reit= und Dreſſurprüfungen ſcheinen diesmal die ſchweren
laſſen weniger gut beſetzt zu ſein. Die Konkurrenz einiger überlegener
Ferde ſchreckt wohl manchen ab. Leider iſt Imperator / auch noch lahm
eworden, Auer iſt im Geſtüt, alſo die Erfolgreichſten fehlen.
Immer=
in ſind i Gimpel und Chriſtoff, Goliath, Karakalla, Cherub und
Ad=
tiral Scheer Dreſſurpferde zu ſehen, deren Auftreten jedes Mal einen
ohen reiterlichen Genuß bedeutet. Im Gegenſatz zu den ſchweren
Klaſ=
m ſind in den leichten und mittleren Prüfungen dieſer Art
außer=
rdentlich viel Pferde tätig, ſtets 25—30 Reiter, und da in allen
Abteilun=
en uſere beſten Reiter vertreten ſind, gibt es jedesmal einen ſchweren
ſampf um die goldene Schleife. Am Eröffnungstage konnte ſie Herr
gätchen auf dem ſchönen Donner gegen v. Langen auf Herold und
Bürk=
er auf Röder gewinnen.
Von den Springprüfungen läßt ſich vorläufig noch nicht viel ſagen;
ſind zwar nicht ſo viel Pferde wie ſonſt für’s Springen zur Stelle,
afür aber nur gute Klaſſe, da in der Hauptſache Jagdſpringen ſchwerer
Uaſſe ausgeſchrieben ſind. Das zeigte ſchon das Gruppenſpringen zu
dreien mit 12 Trios, die dieſe kitzliche Affäre, wenn auch mit manchem
ſwiſchenfall, ſämtlich beſtanden. Dieſe Art Springprüfungen verlangen
anz beſonders gehorſame und wendige Pferde. Es kommt zu leicht vor,
aß der mittelſte Reiter eingeklemmt wird und dabei irgendwie ausfällt.
Zeht ausgerechnet der von zwei Damen flankierte Kavalier verloren, ſo
ibt es zu lachen. Weniger angenehm iſt es ſchon, wenn dadurch die
imitten zweier Herren reitende Dame aus dem Sattel gebracht wird,
jie dies Frau Tet Evers geſchah. Sie war aber ſchnell wieder oben
nd ritt ſchneidig zu Ende. Sieger blieb die Gruppe v. Langen, der
fräulein v. Opel und Holſt auf ſeinen Pferden beritten gemacht hatte,
ſodurch die junge Dame gleich am erſten Tage zu einem ſchönen Erfolg
rm. An zweiter Stelle plazierte ſich das prinzliche Trio mit einem
eſonders geſchloſſenen Ritt.
Den Glanzpunkt des Turniers bildet unſtreitig die Damen=Schul=
Luadrille. An der Spitze der Keſſelpauker, die Schlägel in die Lüfte
hwingend, dahinter 4 Fanfarenbläſer, alle gleichmäßig auf Füchſen
be=
itten. Dann das Korps der Amazonen, der dicke Stallmeiſter Fritz,
er Kommandeur der Quadrille als Schließender. Alles ganz in Weiß,
* Küraſſieruniformen frederizianiſcher Regimenter, den Zweiſpitz auf
er weißen Lockenperücke. Lauter reizende Erſcheinungen, ein überaus
nmutiges Bild. Im Galopp marſchiert die Trompeter=Gruppe auf.
der Reigen beginnt. Wie im Spiel bilden ſich die Figuren leicht und
ießend, jede Reiterin in vollendeter Harmonie mit ihrem Pferde. Alles
erühmte Dreſſurpferde, die im Takte der Muſik graziös wie Tänzer
jre Füße ſetzen. Alles klappt wie am Schnürchen, und als die
be=
hwingte Gruppe unter Paukenwirbel im Galopp verſchwindet, ruft ſie
rauſender Jubel zurück.
Die Quadrille wird von ſich reden machen und ihre Anziehungs=
=aft nicht verfehlen; ſie wird, wie viele ähnliche Veranſtaltungen
frü=
erer Jahrhunderte, als ein ganz ſelten ſchönes Bild feiner
Frauen=
teitkunſt im Gedächtnis der Reiterwelt weiterleben.
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Darmſtädter Keglerverbanb.
Am Sonntag hatte der Vorſtand im Fürſtenſaal zu einem
Ehrem=
abend eingeladen, um die Sieger aus verſchiedenen Veranſtaltungen zu
ehren. Erfreulicherweiſe waren die Kegelbrüder nebſt Angehörigen in
ſtattlicher Zahl erſchienen. In der Einleitung zu dem Abend begwüßte
der Vorſitzende, Oberholzer Thümmel, den neugegründeten
Damenkegel=
klub „Rollendes Glück”. Es wurde angeregt, weitere Gründungen folgen
zu laſſen. Hieran ſchloß ſich die Ehrung der Sieger an.
Zunächſt wurden die Kegelbrüder Hübner, Harres I und II,
Mitſch=
dörfer, Schäfer, Deſch und Schmitt von der „Keglerluſt” für errungene
Klubmeiſterſchaft mit Medaillen bedacht. Die Verbandsmeiſterſchaft
er=
rang ſich für 1926 Kegelbruder Schüßler vom Klub „Haſſia”. Auch im
letzten Jahre hatte er dieſelbe für ſich buchen können, ein Fall, der ſich
ſelten ereignet. Für dieſe ſchöne ſportliche Leiſtung wurde ihm eine
wertvolle Medaille überreicht. Die Kegelbrüder Schinnerl (Zwölfer),
Harres II (Keglerluſt), Schieferdecker (Zwölfer) und Voß (Lokälchen)
haben beim Seniorenkegeln die beſten Reſultate erreicht und nahmen
entſprechende Auszeichnung in Form von Medaillen entgegen. Für die
Höchſtleiſtungen bei dem Manſchaftsſpiel der 2. und 3. Riege am 7. 2.
ds. Js. wurden die Kegelbrüder Reifenweber (Fall um) und Sperl
(Kranz) geehrt. Eine beſondere Ehrung wurde dem Klub „Lokälchen”
zu teil. Er beſteht 44 Jahre und hat Kegelbrüder in ſeinen Reihen, die
30 und mehr Jahre dem Klub angehören. Der Deutſche Keglerbund hat
aus dieſem Anlaß dem Klub die Bundes=Erinnerungsmedaille am
weiß=
roten Band verliehen, welche dem Vorſitzenden, Kegelbruder Widmann,
überreicht wurde. In gemütlichem Beiſammenſein, verſchönt durch
humo=
riſtiſche Vorträge von Kegelbrüdern, verweilte man noch einige Stunden
beiſammen.
Auf der bundesvorſchriftsmäßigen Bahn bei Wirt Krichbaum findet
in der Zeit vom 27. Februar bis 14. März ein Sport= und Werbekegeln
ſtatt, das mit wertvollen Prämien ausgeſtattet iſt. Der Reingewinn iſt
zur Förderung des Kegelſportes beſtimmt.
Fußball.
Fußballverein 1919 Biblis gegen 1. F.=C. Langen 1:6.
Zum Freundſchaftsſpiel weilte die erſte Mannſchaft des Riedmeiſters
am Sonntag in Langen und mußte eine ziemlich hehe Niederlage einſtecken.
Biblis war gezwungen, mit 4 Mann Erſatz anzutreten. Nur dieſem
Um=
ſtand dürfte es zuzuſchreiben ſein, daß Langen ein ſo hohes Reſultat
er=
zielte. Biblis, der techniſch beſſeren Mannſchaft, fehlte vor allem im
Sturme der geeignete Torſchitze. Langen, eine äußerſt ſtabile Mannſchaft,
zeigte ein offenes und ſehr flinkes Spiel, wobei hauptſächlich der
Mittel=
ſtürmer beſonders hervorſtach. Biblis hofft beim Rückſpiel, das auf
Oſtern feſtgelegt iſt, ſich zu revanchieren und den 1. F.=C. Langen mit
eben einer ſolchen Packung” nach Hauſe zu ſchicken, wie die am Sonntag
für Bihlis ausgefallen iſt.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
16. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom
20. Februar fielen: 6 Gewinne zu 10 000 Mk. auf Nr 6324, 9283,
25 750; 2 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 103 155; 14 Gewinne zu
3000 Mk. auf Nr. 101 208, 114855, 138 125 138 557, 170 349, 225 367,
275 747; 24 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 74 512, 75 758, 85 038,
162 670, 180 037, 219 500, 241 384, 242 895, 21 174, 267 348, 278 209,
286 955; 36 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 3204, 32 402, 38 216, 52 249,
57 699. 59 515, 66 043 73 406, 110 576, 141 757 191 491, 197 543,
223 789, 238 835 249 378, 254 464, 27695, 292838; ferner 74
Ge=
winne zu 500 Mark und 234 Gewinne zu 300 Mark. — In der
Nach=
mittags=Ziehung fielen: 4 Gewinne zu 10 000 Mk. auf Nr. 119 987,
184 611; 6 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 24 395, 124 554, 264 167;
10 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 63 783, 99 97, 125 080, 259 728,
298 049; 14 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 20 439, 25 222, 125 335,
127 155, 182 473, 242 442, 247 484; 34 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr.
42, 21 689, 26 594, 71 784, 97 182, 120 232, 120 601, 139 227, 151 626,
153 301, 196 467, B1718 235 509, 248 907, 254 055, 277 406, 281 406;
ferner 76 Gewinne zu 500 Mark und 240 Gewinne zu 300 Mark.
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mk.,
2 Gewinne zu je 500 000 Mk., 2 zu je 25 000 Mk., 12 zu je 10 000 Mk.,
34 zu je 5000 Mk., 76 zu je 3000 Mk., 138 zu je 2000 Mk., 310 zu je
1000 Mk., 898 zu je 500 Mk., 1904 zu je 300 Mk.
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Frankfurt.
Dienstag, B. Febr. 3.50—4: Lehrer Stricker: Fünk Großmächts.
Ein naturgeschichtliches Märchen von Ewald (für Kinder vom 13. Jahre
ab). X 4.15—5.45: Hausorcb. Händel (geb. 23. 2. 1685). Paul Podehl. Baß.
1. Our. „Messias”. 2. Das große Hallelujah” aus „Messias” 3 Ariel
aus dem Oratorium „Messias”: Warum entbrennen die Heiden‟.
4. Larghetto aus der Sonate in D-dur. 5. Our. „Rodelinde‟ 6. Arie aus
„Agrippina‟: „Wieder kehr ich” 7 Siegeslied aus „Judas Maccabäus”.
8. Campanella (Glockenspiel) aus „Saul”. X F 45—6.1b- Aus dem Roman
„Pitt und Fox” von Huch. X 6.15—6.45: Übertraxung von Kassel.
X 6.45—7.15: Stadtärztin Dr. Kaufman: „Lungenheilstäiten‟ F 7.15—7.45:
Prok. Wilhelm: Die Grundlagen der chinesischen Kultur VII‟.
X 7.46—8.15: Olbrich: Englisch. X 8.15: Ubertragung aus Hamburg: „Der
Kuß am Ril‟.
Stuttgart.
Dienstag, B. Febr. 4.15: Aus dem Reiche der Frau X 4.30:
Rund-
kunkorch.: Händel, geb. 1685. 1. Dem Kampf entgegen (Grosch); 2. Die
ersten Gedanken (Lanner); 3. Our. „Tphigenie in Aulis” (Gluck);
4. Largo (Händel); 5. Eine kleine Nachtmusik (Mozart); 6. a) Sarabande,
b) Bourré (Händel); 7. Pant. „Die Jüdin” (Haléwr). X 6.30:
Stadt-
pfarrer Dr. J. Schafrer: Die Psrche des Lungenkranken. X 7: Morss-
Kursus. X 7.30: Deutsche Ausland-Inst. Rednerin: Hilde Reimesch,
Berlin: Rezitationen auslanddeutscher Dichtungen. X 8: Rundfunkorch.
„Philemon und Baueis”, Oper von Gounod, Pers.: Philemon (H. Mostert);
Baucis (Hedwig Picard); Jupiter (H. Hofele); Vulcan (H. Conzelmana).
Anschl. Wunschabend (Heve).
Berlin.
Dienstag, 23. Febr. 3.45: Stunde mit Büchern: Moszkowski: „Panoramal
meines Lebens” und Venuspark‟ — Presber: „Der Tisch des Kapitäns”
— Skowronnek: „Lebensgeschichte eines Ostpreußen. — „Deutscher
Humor aus fünf Jahrhunderten” ges. von W. Fraenger. X 4.30:
Funk-
kapelle. Mitw.: Käthe Pirschel, Lieder zur Laute. Blanxenburg: Marsch.)
— Weber: Our. zu „Overon” — Vier Lieder aus der Biedermeierzeit. —
Rosenkranz: Immortellenkranz auf das Grab Lortzings. — Liszt: O komm
im Traum, Lied. — Vier Lieder: Aus dem Repertoire von Elsa Laura
von Wolzogen. — Pöhler: Heimatlieder, Walzer. — Morena: Potp. X 6.503
C Gelhard: „Allgemein Wissenswertes über den Hund” X 7.20: Englisch
(B. Herdmann Pender). X 8: Sendespiele. „Drei alte Schachteln‟, Musik
von Kollo. Operette in vier Bildern. Hauptpers.: Der Schusterjunge,
später Geselle, als Beobachter: *** Ursula Krüger: Bozena Bradski;
Charlotte, ihre Schwester: Violetta Schadow; Hans Klaus Kersting: Franz
Baumann: Cornelius Hasenpfeffer, Sergeant: Robert Koppel; Auguste-
Köchin: Glaire Waldoff. Handlung: Potsdam. Anfang des vor. Jahrh.
Zw. dem 1. und 2. Bild liegen zehn Jahre. X 10.30: Rapées Jazzsinfoniker.
— Königswusterhausen. 8: Prof. Amsel u. Oberlehrer
Wester-
mann: Einheitskurzschrift. X 3.30: Schulrat Dr. Thomae, Hamburg: Die
leitenden Gedanken in der Pfichtfortbildungsschule gegen Ende des
vorigen Jahrhunderts. X 4: Ministerialrat Dr. Ziertmann: Die
Entwick-
lung der allgemein bildenden Schulen und der Berufs- und Fachschulen.
X 4.30: J. L. Stern, Gesangslehrerin: Wiegenlieder für die Kleinsten.
Tageskalender für Dienstag, den 23. Februar 1926.
Landestheater Großes Haus. Anfang 7½ Uhr, Ende gegen
10 Uhr, F 7 (Darmſtädter Volksbühne): „Rigoletto.” — Kleines
Haus, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr, Zuſatzwiete VII (8):
Sakuntala” — Orpheum, abends 8 Uhr: „Prinzeſſin Olala.”
Ludwigs=Georgs=Gymnaſium, nachm. 6 Uhr, im
Feſt=
ſaale des Gymnaſiums: Elterm=Abend. — Mauerſtraße 17
abends 8½ Uhr: Vortrag des Herrn Prediger Kuhl aus Breslau über
Genügt es, ein religiöſer Menſch zu ſein.” — Café Haſſia:
Großes Bockbierfeſt — Kinovorſtellungen: Union=,
Reſi=
denz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Mittwoch, den 24. Februar 1926.
Prennholzverſteigerung vorm. 9 Uhr, in Darmſtadt,
Wirt=
ſchaft „Heiliges Kreuz”. — Verſteigerung moderner ſowie
ver=
ſchiedener Büromöbel, vorm. 9 Uhr, Ernſt=Ludwigsſtraße 12,
zwangsweiſe, gegen Barzahlung.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
9
Stillende Mütter haben häufg noch elniger
Zelt ein Gefühl von Schwäche und Erschöpfung.
Hler wird oft Scott’s Emulsion am Platze sein,
weil sie in vielen Fällen den Verlust gewisser
Stoffe, besonders der Phosphate, ersetzen kann.
Dabei ist sie leicht verdeulich u. gut zu nehmen.
Scott’s Emulsion
1st unenfbehrlich als Kräftigungsmittel bei
Skrofulose, englischer Krankheit, Blutarmut
und Lungenleiden.
Man hüte sich vor Nachahmungen, da diese oft anstelle des
Orlginalpröparstes empfohlen werden.
ScotkaEmulslon istin allen Apotheken u. Drogerlen zu haben.
Pepots: Zentral-Drogerie Logel,
Elisabethen-
straße 30.
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Martins-Drogerie Ehrecke, Pankratiusstr. 41
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Nummer 54
terCagblatte
Olenstag, 23. Februar
Vom ſäddeutſchen Holzmarkt.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
Der Nadelſtammholzmarkt zeigt augenblicklich kaum
ver=
ändertes Gepräge, da die Momente, die zu ſeiner Unſicherheit und zu
einer mehr oder minder flauen Stimmung beitrugen, nicht verſchwvunden
ſind. Allerdings läßt ſich nicht verhehlen, daß ſich da und dort wieder
in der Holz verarbeitenden Induſtrie leiſer Optimismus breit macht.
Dieſer oder mangelnde Kalkulationsfähigkeit ſcheinen auch bei manchen
Verſteigerungen ſich in preistreibende Tendenzen umzuſetzen, ſo daß
bei=
ſpielsweiſe von einer württembergiſchen Verſteigerung berichtet werden
kann: „Der ganze Verkauf war widerlich.” Im allgemeinen beſteht in
den drei hauptſächlich in Frage kommenden ſüddeutſchen Waldgebieten
eine ziemliche Angleichung von Geboten und Erlöſen. In Württemberg
iſt die mittlere Linie bei ungefähr 115 Prozent der Landestaxe zu
fin=
den, wenn auch in der jüngſten Zeit mehrfach Verkäufe auf der
Preis=
baſis von 105 bis 107 Prozent getätigt wurden. Auf der anderen Seite
ſtehen aber auch Erlöſe mit 125—131, ja — wie dies bei dem Forſtamte
Herrenberg der Fall war — 144 Prozent der Landesgrundpreiſe. In
Baden hält man ſich noch etwas mehr an die unterſte Grenze, ja teilweiſe,
wie beiſpielsweiſe bei Verſteigerungen von St. Blaſien und Herrenwies,
an die Grundtaxe. Im allgemeinen pendelten die erzielten Erlöſe in
der letzten Zeit zwiſchen 110—118 Prozent. In Bayern wurden nicht
immer die Hundertſätze erreicht, ſondern kleinere Poſten gelegentlich zu
95 und 98 Prozent abgegeben. Andererſeits überwiegen doch Erlöſe um
104—109 Prozent, während Ueberſchreitungen der Grundtaxe um 24 oder
gar 38 Prozent zu den Seltenheiten gehören. Ziemlich nieder bewertet
wurde Fichtenſtammholz aus heſſiſchen Staats= und Gemeindewaldungen,
für das in ſteigender Linie 99—118 Prozent, im Durchſchnitt etwa 110
Prozent bezahlt wurden. — Auf dem Papierholzmarkt ſind im
allgemeinen die Rundholzpreiſe etwas gewichen, ſo wenn in
Württem=
berg in einem Falle nur der Anſchlag erreicht wurde, und in Bahern und
Baden 120—130 Prozent erlöſt wurden. Für eine geringe Menge konnte
allerdings ein oberfränkiſches Forſtamt 164 Prozent und eine
hohenzol=
lernſche Gemeinde 161 Prozent erzielen.
Eine nennenswerte Belebung iſt auf dem ſüddeutſchen
Bretter=
markt bis jetzt noch nicht feſtzuſtellen, obwohl die Sägewerke alle
Hoff=
nung auf die Ausſichten am Baumarkt geworfen haben. Wie ſich die
Ausſichten hier entwickeln werden, iſt bis jetzt noch völlig ungewiß. Die
Anfragen bei den Sägewerken haben ſich allerdings vermehrt, ohne daß
man daraus irgend welche Schlüſſe auf regere Kaufluſt ziehen dürfte.
16 11 5—12” unſortierte ſägefallende Bretter waren bahnfrei bayeriſcher
Verladeſtation immer noch unter 40 Mark je Kubikmeter zu haben, wenn
auch die requlären Forderungen auf 40—50 Mk. gingen. Geboten unter
50 Mk. dürfte man im Schwarzwälder Produktionsgebiete kaum begegnen,
oder doch nur bei ſofortiger Kaſſa. Für, hobelfähige Bretter nannte
man jüngſt bahnfrei bayeriſcher Verladeplätze Preiſe von 52—60 Mk. und
bahnfrei Schwarzwaldſtationen um die 60 Mark herum. 21/22
Milli=
meter ſtarke unſortierte Fichten= und Tannenhobelbretter, glattkantig oder
mit Nut und Feder, notierten bahnfrei Karlsruhe etwa 192—195 Mark,
Ta Ware 2,11—2,17 Mk., 1eige Rauhſpundbretter etwa 133—1,37 Mk.
je Qugdratmeter. Bahnfrei gleicher Abgangsſtation offerierte man
Fich=
ten= und Tannendielen von 65 Mk. an, Möbelkiefern von 30 Mk. an
und Modellkiefern von etwa 58—64 Mk. je Kubikmeter. Tannen= und
Fichtenbauholz war zu etwa 52—56 Mk., Vorratsholz 10 Mk. billiger,
je Kubikmeter angeboten. — Weiterhin lag das Geſchäft mit Rheinland=
Weſtfalen ſtill. da in dem dortigen Induſtriegebiet nicht nur der
Ver=
brauch ganz minimal iſt, ſondern infolge ſtarken Angebots und
Auslands=
konkurrenz keine Ausſicht vorhanden iſt, die Preisforderungen des
regu=
lären ſüddeutſchen Großhandels auch nur annähernd durchdrücken zu
können.
Beſſerer Geſchäftsgang bei Opel. In der Fahrräder= und
Motor=
wagenfabrik werden von Tag zu Tag von den beurlaubten
Werksange=
hörigen wieder eine Anzahl zur Arbeit zurückgerufen. Während der
Motorwagenbau vier Tage wöchentlich arbeitet, wird im Geſamtbetrieb
des Fahrradbaues nun ſchon volle ſechs Tage gearbeitet. Durch
Umſtel=
lung und vollſtändige Zentraliſierung des Betriebes iſt es in den Opel=
Werken möglich, täglich zirka 3000 Fahrräder und 200 Motovwagen zu
produzieren.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 22. Februar.
Die Phyſiognomie der heutigen Börſe zeigte außerordentliche
Ge=
ſchäftsſtille. Es fehlte auch wieder vollkommen an ausländiſchen
Auf=
trägen und an ſonſtiger Anregung. Auch die einheimiſche Spekulation
verhielt ſich ſehr zurückhaltend, und außerdem trug die ſchwache Haltung
auf dem deutſchen Anleihemarkt viel zu der allgemeinen Luſtloſigkeit
bei. Ferner erwartet man, daß die amerikaniſchen Börſen für die
näch=
ſten Tage eine ſehr ſchwache Haltung einnehmen werden infolge der
ſchweren Erkrankung des amerikaniſchen Präſidenten. Dann verſtimmte
noch die heute wieder ſehr ſchwache Haltung des franzöſiſchen Franken.
Auf den variablen Märkten ging nur ſehr wenig um. Die weitaus
größte Zahl der Effekten konnte ſich aber, wenn auch knapp, behaupten.
Schiffahrtswerte konnten anfangs ſogar 2½ bis 3 Prozent gewinnen.
doch ging im weiteren Verlaufe dieſe Kursbeſſerung faſt vollſtändig
wieder verloren. Im Gegenſatz hierzu waren auf dem Kaſſamarkt die
Zuckerwerte ſtark angeboten und 2 bis 3 Prozent ſchwächer auf das
Scheitern der Fuſionsverhandlungen. Sonſt war die Tendenz auf dem
Kaſſamarkt überwiegend ſchwächer, namentlich die Hypothekenbanken
waren angeboten.
Sehr ſchwach war die Haltung auf dem Markt der deutſchen
An=
leihen, nachdem jetzt immer mehr die Ueberzeugung durchgedrungen iſt,
daß die letzte außerordentliche Kursſteigerung für Kriegsanleihen jeder
Grundlage entbehrte und in der Hauptſache auf ſpekulative
Machen=
ſchaften zurückzuführen iſt, worauf wir ſchon verſchiedentlich hingewieſen
haben. Das Angebot nahm einen ſehr erheblichen Umfang an, ſo daß
fortgeſetzt Kursrückgänge eintraten. Der erſte Kurs war ſchon auf 0,370
gefallen, ſpäter ſank er weiter auf 0,357½. Auch Schutzgebietsanleihen
waren ähnlich im Kurſe reduziert, konnten ſich aber im Verlaufe
ent=
gegen der allgemeinen Tendenz wieder etwas befeſtigen. Von den
aus=
ländiſchen Renten hielten ſich nur die ungariſchen einigermaßen,
wäh=
rend alle anderen, einſchließlich der Türken, etwas ſchwächer waren. Der
Geldmarkt blieb weiter unverändert leicht.
Nachbörslich trat unter Führung der Hapak=Aktien, die wieder über
ihren erſten Kurs ſtiegen, eine allgemeine Erholung des
Aktien=
marktes ein.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 22. Februar.
Während der heutigen Vormittagsſtunden ſchien es, als wenn ſich
nach der ſchwächeren Haltung der Börſe während der letzten Zeit eine
rechte Erholung geltend mache. Bei Börſenbeginn, ſtellte ſich jedoch
heraus, daß der Orderseingang kaum bedeutender war als in den letzten
ſtillen Geſchäftstagen. Unter dieſen Umſtänden hielten ſich die Umſätze
allgemein in wiederum ſehr eng gezogenen Grenzen. Die Spekulation
verhielt ſich ebenfalls äußerſt reſerviert, ſo daß bei der auf allen Seiten
herrſchenden Intereſſenloſigkeit nur unbedeutende Kursbewegungen
ein=
traten. Die luſtloſe Stimmung wurde auch durch einige günſtige
Nach=
richten aus der Wirtſchaft nicht ausgeglichen, zumal für die Börſe ſelbſt
der Ultimo vor der Tür ſteht und zur Zurückhaltung mahnt. Die
Ten=
denz war abbröckelnd, in Kriegsanleihe ſogar matt. Nach einem
Vor=
mittagsſtand von 232 eröffnete die 5prozentige Reichsanleihe mit
0,30½, die Schutzgebietsanleihe nach 7.10 bis 7,27, Hochbahnaktien nach
90 wieder 87, da ſich bei der Stadt gegen die Entſchädigungsforderungen
der Deutſchen Bank ſtarker Widerſtand geltend zu machen ſcheint.
Freund=
lich lagen eigentlich nur die meiſten Hypothekenpfandbriefe unter
An=
ſchluß der Vorkriegswerte. Für letztere wirkten Erwägungen anregend,
die man hinſichtlich der Teilungsmaſſen an den Geſchäftsbericht der
Preu=
ßiſchen Zentral=Bodenbank knüpfte. Tagesgeld unverändert leicht 4½
bis 6 Prozent, am Privatdiskontmarkt waren die Umſätze zu der
er=
mäßigten Notiz immer noch verſchwindend klein. Am Deviſenmarkt hielt
ſich der franzöſiſche Franken gegen London auf etwa 136, dagegen zeigte
die polniſche Währung eine matte Haltung. Im einzelnen hielten ſich
die Rückgänge in den verſchiedenen Aktienmärkten in Grenzen bis zu
1 Prozent. Vereinzelt waren auf Deckungskäufe unweſentliche
Erhöhun=
gen zu verzeichnen. Feſt lag unter Schiffahrtswerten Rolandlinie, die
mit 159 eröffnete. (Samstagsſchluß 153.) Auch ausländiſche Renten lagen
nicht mehr ſo ſtabil wie in den letzten Tagen. Es fanden hier
verſchie=
dene Gewinnmitnahmen ſtatt. Bankaktien bis 143 Prozent niedriger,
z. B. Deutſche Bank und Dresdener Bank. Im übrigen nahm die
Ge=
ſchäftsſtille ſich dahin aus, daß die Zahl der anfangs geſtrichenen Kurſe
neuerdings wieder erheblich zunimmt.
Privatdiskont kurze und lange Sicht 5½/s Prozent. Gegen Schluß
der Börſe ſetzte ſich eine Beſſerung durch. Einmal gab die heutige
neuerliche Herabſetzung der Privatdiskontnotiz, daneben für
Montan=
aktien, die im Verlaufe des Tages eingetretene erhebliche Beſſerung des
franzöſiſchen Franken (gegen London 135,10 nach 136) und für Schiff= erſtreckt. Durch Umgeſtaltung der Preußenkaſſe zu einer Reichsanſtalt
fahrtsaktien das Gerücht eine Anregung, daß dieſer Tage eine
Aufſichts=
ratsſitzung der Hapag ſtattfinden ſoll, in der günſtige Mitteilungen über
den Abſchluß gemacht werden. Infolgedeſſen lagen Montanwerte und
unter Schiffahrtsaktien vor allem Hapag und Nordd. Lloyd nachbörslich
ſchließlich 2—3 Prozent, vereinzelt 4 Prozent, über ihren niedrigſten
Tageskurſen. Dieſe Erholung gab auch den übrigen Märkten, ein
Kriegsanleihe 0,358¾, Schutzgebietsanleihe 7,32½, Hochbahn 89½4,
Ro=
landlinie 155,5, Hapag 13234 (nach 1B8½), Nordd. Llohd 129,5 (nach
177,5), Gelſenkirchen 87,5, Farbeninduſtrie 125½,
Deutſche Vereinsbank.
Aſchaffb: Zellſtof:
Augsb.=Nürnb.Maſch.
Bamag=Meguin ...
Berl. E. W. Vorzug.
Verlin. Karlsruhe Ind.
Braunkohlen=Briketts
Bremer Bulkan,
Bremer Wolle..
Teutſch.=Atlant. Tel.
Teutſche Maſchinen
Teutſch.=Nieb. Tel.
Teutſche Erdhl ...
Teutſche Petroleum.
Tt. Kaliwerke.
Tonnersmarckhütte.
Tynamt Nobel.
Elektr. Lieferung.
Farben=Ind. A.=G.
G. Friſter
Eaggenau Vorz.. .
Gelſenk. Eußſtahl ..
H. f. elektr. Untern.
Salle Maſchinen ....
Han.Maſch. Cgeſt.
Kania Tampfſch. .
62.625 22. 2.
66.5 Hemoor Zement 20. 2I. 71.s 71.75 Hirſch Kupfer . 81.5 30.— Höſch Eiſen 88.— 57.5 56.2* Hohenlohe Werke. 10.875 63.— 63.375 Kahla Porzellan 50.— 97.25 97.— Lindes Eismaſch. 122.— Lingel Schuhe. 21.— 1oo. 100.125 Linke & Hofmann. 43.5 50.— L. Loewe & Co., 136.5 48.— 46.— C. Lorenz 79.5 12.— Nol. Kohle. 88.— 87.5 Nordd. Gummi. 70.— 70.— Orenſtein 69.75 11a.75 114.127 Rathgeber Waggor 34.— Rombacher Hütten 18.— e1.— 8o. Roſitzer Zucker 84.— 123.875 Rütgerswerke 71.— 123.75 83.25 Sachſenwerk 53.— 2.9 2.9 Sächſ. Gußſtahl, 51.75 36.— 29.— Siemen Glas. 24.8 24.— Ver. Lauſitzer Glas. 128.5 125.25 Volkſtedter Vorzell. 114.— 116.75 Weſtf. E. Langendreer 35.— 44.25 Wittener Gußſtahl. 34.75 1135.— 134.5 Wanderer=Werke. . . . I. 109.— 11
Deviſenmarkt.
Amſierdam=R.
Buenos=Aires:
Brüſſel=Antw.
Tslo ......."
Topenhagen
Stockholm..
Felſingfors ...!
Italien .
London..
New=York.
Peris...
Schweiz.
Spanien.
29.
Loid
Brief
58. 07 163 7314
1711 1.71 1.7
1.715
n9575 13 115
9593 89.23
hös.B8 109.1 311
3.SSSM
5.57 15.31
121.702 20 453
4135 735l
M. 815 179550
3a 75 z0 95
59. 11 53.25
22. 2.
eld Brief
188.3 1 183.73
i9 37519.715
93 491 20.771
08.B 108.24
173.25 h2.5912-23 112.31
10.5511.531
i5.98 15.85
20.450 23.452
4.795 1.35
5.31818.155
B.34 65.31
359-11 59.35lUruguah.
WienD.=Oſt.abg
Prag.
Budapeſt. .
Japan:
Nio de Jankeiro
Zulgarien
Belgrad.
Konſtantinopel
Liſſabon ...
Danzig ......!
Athen ...
Kanada..
20. 2.
Geld Brie
53 05 58.19
12.41572 455
5.335 5. 395
1.233
B.523
395
2389
2i. 245
80 80
559
1.98
N.69S
366
7.41
2.79.
6.0i
4.778 7.183
7.325/4.335
22. 2.
146.—
83.—
82.—
10.4
52.—
122.—
21.25
43.25
136.—
77.—
107.5
67.5
32.75
18.5
66.—
69.75
51.—
51.5
82.—
88.—
34.5
35.—
32.75
107.—
22. 2.
geid
59,36 59 20
12.42 12.4659
5.863 5. 363
1.547 1.957
5.578 A.5
3.033 3.075
7.37 7.38
2.19 2.19
2i. 235/2t 275 21.835
Bi.101 80 83 81. 08
589 Kei
4.178 7.183
4325 7335
Wie wir bereits berichteten, iſt es der Deutſchen Vereinsbank gelungen.
ſich von dem Michael=Konzern loszulöſen. Wir erfahren hierzu, daß das
Bankhaus L. u. E. Wertheimber in Frankfurt a. M. 4,7 Millionen
Aktien zum Kurſe von 77½ Prozent von der Michael=Gruppe erworbem
hat, alſo einen Preis bezahlt hat, der weſentlich über den damaligen
Vörſen=Kurs liegt. Die Uebernehmer der Aktienmajorität, bei denen
engliſches Groß=Kapital vertreten iſt, beabſichtigen demnächſt das
Aktien=
kapital der Deutſchen Vereinsbank zu erhöhen. Dadurch wird die Bany
in die Lage verſetzt, in der früheren Weiſe ihre alten Funktionen
aus=
zufüllen. Ein Rückblick auf die Entwicklung der Deutſchen Vereinsbanp
in den letzten Jahren iſt um deswillen beſonders intereſſant, weil er
zeigt, wie die Intereſſen des Inſtitutes und der Minderheit, ſelbſt gegen
eine geſchloſſene Majorität gewahrt werden können. Als ſich im Jahre
1924 bei der Goldumſtellung für die Deutſche Vereinsbank die
Notwendig=
keit ergab, die durch die Inflation zuſammengeſchmolzene Subſtanz durch
Erhöhung des Aktienkapitals aufzufüllen, verſagten die alten Freunde
der Bank. Unter ſtillſchweigender Duldung derſelben verſchaffte ſich
Michael durch Uebernahme von 4,4 Millionen Rm. neue Aktien die
Majorität, wobei er zuſagte, die Bank in der bisherigen Weiſe
weiter=
zuführen. Als ſich aber die Verhältniſſe im Michael=Konzern verſchoben,
verſuchte man, die Bank den Intereſſen des Konzerns dienſtbar zu machen,
was aber an dem ſcharfen Widerſtand der Bankleitung ſcheiterte. Selbſt
als Michael nach Mücktritt des alten Aufſichtsrates, dem die klangvollſten
Namen der Frankfurter Bankwelt angehörten, den neuen Aufſichtsrat
aus Repräſentanten ſeines Konzerns bildete, blieb die Direktion ihren
Prinzivien treu und hat trotz mancher Schwierigkeiten durchgehalten,
bis es ihr gelungen iſt, die Löſung zu finden, die nicht nur im Intereſſe
der Deutſchen Vereinsbank liegt, ſondern auch im Intereſſe der
Wirt=
ſchaftsgebiete, in denen die Bank ihre Tätigkeit ausübt. Für den
Darm=
ſtädter Platz iſt es von Intereſſe, daß das Fortbeſtehen der hieſigen
Filiale des Inſtitutes, das ſich im wirtſchaftlichen Leben unſerer Stadt
Geltung verſchafft hat, geſichert iſt und ſich mannigfaltig umlagfende
Gerüchte, wonach das ſchöne Bankgebäude an ein auswärtiges
Waren=
haus verkauft werden ſoll, als haltlos erweiſen.
Umwandlung der Preußen=Kaſſe in eine
Reichsanſialt?
Im Volkswirtſchaftlichen Ausſchuß des Reichstags wurde dieſer Tage
wieder von Zentrumsſeite angeregt, die Preußiſche Zentral=
Genoſſen=
ſchaftskaſſe zu einer Reichseinrichtung umzugeſtalten. Ein entſprechender
Antrag liegt dem Reichstag bekanntlich ebenfalls bereits vor. Wir
er=
fahren hierzu von unterrichteter Seite, daß es ſich bei einer ſolchen
Maß=
nahme nur um formelle Aenderungen handeln könnte, da die Tätigkeit
der Preußen=Kaſſe ſich ſchon jetzt nicht nur auf das preußiſche
Staats=
gebiet, ſondern in ausgiebigem Maße auch auf die übrigen Landesteile
würde nur die Kompetenz der preußiſchen Staatsſtellen ausgeſchaltet
werden, an deren Stelle Reichsbehörden träten. Da die Preußen=Kaſſe,
die bekanntlich auf Anregung und unter jahrzehntelanger Förderung des
Preußiſchen Staates gegründet wurde, für den Mittelſtand ſehr
wir=
kungsvoll gearbeitet hat, da ſich ferner — wie ſchon angedeutet — die
Arbeit des Inſtituts längſt weit über Preußen hinaus erſtreckt, ſo ſteht
freundliches Gepräge, Im einzelnen hörte man an der Nachbörſe; man in genoſſenſchaftlichen Kreiſen den Zentrumsvorſchlägen ablehnend
gegenüber. Die Anregungen gingen in der Hauptſache von Handwerker=
Vertretern im Zentrum aus, vermutlich mit dem Ziel, die Preußen=Kaſſe
ſtärker als bisher auch zu einem ſtädtiſchen Zentralinſtitut auszubauen.
Eine Erweiterung des ſtädtiſchen Kreditgeſchäfts, das über die
Handwer=
ker=Verbandskaſſen laufen müßte, wirft aber gleichzeitig noch andere
Fragen auf. Insbeſondere iſt zu bedenken, daß dieſe Verbandskaſſen
meiſt winzige Gebilde ſind, die auch noch z. Zt. mehrfach mit Verluſten
gearbeitet haben. Bekanntlich trägt überhaupt das
kreditgenoſſenſchaft=
liche Handwerksgeſchäft in den Städten infolge ſeiner Eigenart viel
größere Riſiken in ſich, als dies bei dem ländlichen und ſonſtigen
Kredit=
verkehr der Fall iſt, wvo ſichere Realunterlagen vorhanden ſind. In
ge=
noſſenſchaftlichen Kreiſen ſteht man jedenfalls den Abſichten einer „
Ver=
reichlichung” der Preußen=Kaſſe ablehnend gegemüber.
Sir Joſeph Stamp über die wirtſchaftliche
Lage Deutſchlands.
In einer Rede, die die Erörterungen der europäiſchen
Handelsaus=
ſichten zum Gegenſtand hatte, kam Stamp auf die wirtſchaftliche Lage
in Deutſchland zu ſprechen. Er erklärte: „Da Rußland noch für einige
Zeit als Handelsfaktor nicht ernſtlich in Betracht kommen wird, iſt
Deutſchland in hohem Maße ein entſcheidender Faktor des europäiſchen
Handels. Die Budgetlage iſt in Deutſchland beſſer, als es die
opti=
miſtiſchſten Erwartungen annehmen ließen. Dies iſt erreicht worden
trotz der großen Kreditknappheit.” Unter Hinweis auf die große
Zu=
nahme der Arbeitsloſigkeit und der Bankerotte in Deutſchland erklärte
er: „Auch dieſen Sturm wird Deutſchland überſtehen, und am Ende
des zweiten Jahres nach der Regelung von London wird es eine noch
etwas beſſere Budgetlage haben als in den beiden vorhergehenden
Jahren. Deutſchland wird daher auch keine Schwierigkeiten haben, ſeine
Reparationsverpflichtungen in Goldmark zu erfüllen. Dagegen wird
Deutſchland angeſichts ſeiner Handelsbilanz in der Fähigkeit, ſeine
Markverpflichtung in Auslandswährungen umzuwandeln, nicht ſehr
große Fortſchritte erzielt haben. Jedenfalls beſteht keine Ausſicht auf
eine ſofortige erhebliche Verbeſſerung der Kaufkraft Deutſchlands, die
einen unmittelbaren Einfluß auf den deutſchen Handel ausüben könnte.”
Stamp erklärte weiter, daß deutſche Saclverſtändige einen vollſtändigen
Juſammenbruch des polniſchen Wirtſchaftslebens befürchteten.
Hinſicht=
lich Frankreichs erklärte er, ein ernſter wirtſchaftlicher Rückſchlag ſcheine
dort unvermeidlich.
Staatspapiere
a) Deutſche
4% Oſt. Goldr. ..
4/5% Silberr.
4%o. „einh. R. (kon.)
7.30
0.22
0.35
0.32
0.50
49 Reichsanleihe
3½%
Dollar=Schatzanw. 99.05
K.=Schatzanw. 23
L.=Schatzanw. 24
4½½INundV R.
4½%VI.-IK. „
47 D. Schutzgb.
Sparprämienanl.
4¾ Preuß. Konſ.
3½%
4% Baden alt
3½%
1896
48Bahern .....!
3½% ....
3%
....."
8-16% Heſſ. unt. 28 36
49
0.31
3½%0
0.31
48 Württ, alte
b) Sonſtige,
europäiſche
5% Bos. E.B 1914
5%0 „ L.Inb. 1914
2
4½% 189
1.95
4½%0 „ 1902
5% Reichsanleihe /0.357c/ 3% Port, (Spz.) IIII 6.30
5% Rum. am. R.03
4½%; Gold. 13.
4% „ am.konv.
4% „ am.05
5.60
1.975
5% Bulg. Tabal 114,75
4½% Oſt. Staatsr.
4½½Oſt. Schatz, 141 16.5
42 Türk. (Adm.)03
„ (Bagd.) I.
4% „ Bagd./17 11.35
4% „ 1911 Zoll.,/ 11.40
% Ung. St. 1913/ 15
1½% „ St 1914/ 17.75
Goldr. 15.15
St. 10 .15‟
Kronr. 1.40
Eiſ. Tor 10.75
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. inn.
%9 äuß. 99
% „ Gold. 04
konſ inn
2%0n Frigat. 31.5
5% Tamaulipds .. 19
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
3%0 Doll. Gold. 1932
Gold 1935/ 90.5
Frl.=Gyp.=B.,
Goldpfdbr. R.1. 91.5
8%0 Frkf. Hyp.=Bk.=
Reihe 2/ 92
5% Frſ. Pfandbr. B.
zold Reihe 2/ 71.5
En. 31 92
5%0 Neck. AG. Gld23
82 Pfälz.=Hyp.=Bk.
24
8% Rh.=Hyp. Gb. 24
22 Rhe in=Main=
Donau.. Gold 23
Ohne
Zins=
berechnung
% Bd.=Bd..=Hz. 23
Bdw. Kohl. 23
%0 Fr. Pf.Bk. G.
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
Nogganl. 23
0 Mannh. Stadt=
Koh
20 Offenb. Holz
5% Pfälziſche=Hpp.
Bk. Gld...?
19 Pr. Kaliw..
Pr. Roggenw.
6 Rh. H. B. 6d. 24
2o Sächſ. Brk. 23
Roggenw. 23
5% Südd Feſt=B. 6
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe.
Bahr. Vereinsb...
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hhp.u. Wechf
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr. Bk
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining. Hyp.=Bk.
Pfälz. Ghp.=Bk.
Preuß. Pfbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Südd Bodenkr.
Württ, Hyp.=B... .
4.20
5.4
4.5
2.01
6.15
1.79
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel
Staatl. od. prov.
garantiert.
Naſſan. 2dsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ...
4% Galiz. Carl=
Lud.B.
5% Oſt. Südb. (L.)
2,6%0 Alte „
2.6%0 Neue „ n.
4½Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
3%Oſt. „ 1885.
3%Oſt. „ Erg. Netz
4% Rud. Silber.
4%0 Rud. Salzkg.)
½% Angt S.1
4½%Anat., S. II
4½% Angt. , S.III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepee.
4½2
Bank=Rktien
Allg. D.=Credit. ..
Bad. Bk.
Bk f.Brauind.
Barmer Banko. .
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb.
Darmſt.u. Nat.=Bk 1
Deutſche Bank.
D. Eff.u. Wchſ=Bk.
D Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch. ...
Dresdener Bk. ..
Frankf. Bk. ...
6.45
6.6
2.10
18.30
1.60
171g
98.25
40
83.2
100.5
146:=
107
125.5
125.25
81.5
86
72.5
119.25
114
74
Frli. Hyp.=Bk.
74.75
Frrf. Pfdbr.=Bk. 88.75
Gotha Grundkr.Bk. 96
Metallbank.
85
Mitteld. Creditb. 99.5
Oſterr. Creditanſt. 6.80
Pfälz. Hyp.=Bk. 72
Reichsbank=Ant. . 156.25
Rhein Creditbk. . . 94
Rhein=byp.=Bk.
Südd. Dise.=Geſ. /98
Wiener Bankvereinl 6.170
Bergwerks=Akt.
33
Berzelius
Bochum. Bergb. 85.75
41.55
Buderus.
Dt. Luxemburg. . . 84.5
Eſchw. Bergw.. . 140
Gelſenkirch. Bgw... 83.2
Harp Bergb.
Slſe Bergb. ..:/102
Genußſchein. 79
Kali=Aſchersleb. . ./112
Kali Salzdetfurt. 1136
Kali. Weſterregln .1118.
64
Klöcknerwerke.
Mannesm.=Röhr. / 82
75
Mansfelder
Oberbedarf
4e
Obſchleſ Eiſ. (Caro) 4=
Otavi=Ant.
27.*4
Phönix=Bergb.
N4.2
Rhein Braunk. 133
Rhein, Stahlw.
Rombach. Hütte 18
Stinnes Riebeck 80.2
Tellus Bgb.
F. 25
Ver. Laurahütte 34.5
Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh.) 58
Henninger .. .. . . 100
Löwenbr.=München 473
Mainz. Aktienbr. . 120.5
Schöfferhof (Bind. /151.5
Schwarz=Storchen 80
Werger
95
Akkum. Berlin..
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher)
A. E. G. Stamm.
6% A. E. G. Vzg.4.
5% A. E. G. Vzg.B.
Amme Gieſecke
Aſchaff. Zelſtoff..
Badenia (Weinh.)
Bad Maſch. Durl .
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin .
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El.
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Eement Heidelb.
Cement Karlſtadt
Cement. Lothr.
Chem Albert.
Chem Brockh.
Chem. Milch
Daimler Motoren.
Dt Eiſenhandel. .
Deutſche Erdöl
D. G.u. Silb Scheid.
Dingler Maſch
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp.
Dürr, Ratingen
Dnckerhoff E W.
Eiſenw. Kaiſersl..
Eiſenw L Meher.
El. Lieferung.
El. Licht= u. Kraft
Elſ. Bad Wolle.
Emag.
Email. Ulrich
Enzinger Werke..
38
95.25
76.75
65.73
68
68.5
8
112.5
19
29½
46
41
80
45.7
31.
76.5
93.75
76
36.5
27.5
75
Eßlinger Maſch:.
Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift. ..."
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter
Feiſt, Sekt. .
Frankſurter Gas ..
Frankfurter Hof.
Frkf.=M. Pok. u. W.
Fuchs Waggon ...
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Geiling & Cie.
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt.
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Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkf.,
Hammerſen
Hanfw Füſſen ...
Hartm. & Braun.
Heyligenſtaedt..
Hilpert Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer
Hoch=Tiefbau".
Holzmann.
Holzverk. Ind.
Hydrom. Breslau
Fnag
Junghans
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt R.
Klein. Sch. & Becker!
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun
Krauß, Lokom. ...
Lahmeher .....
Lech, Augsburg...
62
73
35.25
0.37
28
120
26
64.25
32.5
62
115.5
30.5
68.75
41.
42:,
Neher Dr. Paul. 96 12.1 Miag. Mühlenb.. 89 Moenus Stamm 34.5 Motorenf. Deutz Motorenf. Oberurſ 34.25 Reckarſ. Fahrz.
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Porzellan Weſſel 16 50 Prometh. Frkf. Rein Gebb. &Schal 45 Rhein. Eleitr. Rhein. Metall=Bz. 3 Rückforth Rütgerswerke .... 70.1 Schleußner 14.5 Schneid. & Hanau. 48 Schnellpr. Frank. 61 Schramm. Lackf.. 61.5 Schrift. Stempel 78 Schucker Elektr.. 78.5 Schuhf Weſſel. 28 Schuhf. Herz 30 Schuh. Leander. Schultz Grünlack. 28 Seilind Wolff... 32 Sichel & Co.. S5l Siemens Glas Siemens & Halske. Süidd Immob. Thür elektr. Lief. .. 80.5 uhren Furtwängl. 28
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Venulethc Ellenb.
53.25 63.5 50 70 90.25
89.5
37.5 3
40 40.5 eas 100 130.25 [ ← ][ ][ → ]
Nummer 54
Dienstag, den 23. Februar 1926
Seite 11
in eit
Der neue ruſſiſche Ausfuhr=Zolltarif.
Die Aufwertung von Sparguthaben durch
öffentliche Sparkaſſen.
Der neue Ausfuhr=Zolltarif der USSR., der am 26. Januar vom
Mat der Volkskommiſſare beſtätigt wurde, iſt am 1. Februar in Kraft
getreten. Der neue Zolltarif iſt der vierte ſeit der im Jahre 1922
erfolgten Wiederaufrichtung des Zollſyſtems. Der erſte, am 13. Juli
1922, vom Rat der Volkskommiſſare der RSFSR. beſtätigte
Ausfuhr=
zolltarif umſchloß 59 Artikel, deren Ausfuhr einem Zoll unterlag (
ins=
geſamt 95 verſchiedene Poſitionen), und 12 ausfuhrverbotene Artikel,
Bereits im Herbſt des Jahres 1922, nach Ueberwindung des Hungers
wurde die Umarbeitung dieſes Zolltarifs, als den Verhältniſſen nicht
mehr entſprechend, beſchloſſen. Am 6. März 1923 wurde der neue
Aus=
fuhrzolltarif vom Nat der Volkskommiſſare beſtätigt. Dieſer Tarif
umfaßte nur noch 21 Artikel, deren Ausfuhr einem, zum Teil
weit=
gehend ermäßigten Zoll unterlag (insgeſamt 57 Artikel). Die
Aus=
fuhrverhote dagegen blieben ſo gut wie unverändert. Der dritte, am
17. Januar 1924 beſtätigte Ausfuhrzolltarif wurde, obwohl feine
Be=
ſtimmungen durchaus als maßvoll bezeichnet werden müſſen, von der
Induſtrie ſcharf kritiſiert. Der „Rat für Arbeit und Verteidigung”
ord=
nete daher am 12. Auguſt 1925 im Intereſſe der Steigerung des
Exports eine nochmalige Ueberprüfung der Ausfuhrzollbeſtimmungen
zwecks Ermäßigung bzw. Aufhebung der Zollſätze an. Als Ergebnis
dieſer Ueberprüfung wurde zu Anfang Oktober dem Rat der
Volks=
kommiſſare der Entwurf des nunmehr beſtätigten und in Kraft
getre=
tenen Ausfuhrzolltarifs vorgelegt.
Der neue Tarif umfaßt 9 ausfuhrzollpflichtige Artikel mit 29
Poſi=
tionen und 7 ausfuhrverbotene Artikel. Zölle werden nunmehr nur
noch erhoben bei Ausfuhr von: Kamelen, Pferden, Karakul= und
Mermohammeln und Schafen, Schwarzem Kaviar vom Stör, Knochen,
unverarbeitet, Pelzwerk, Baſt, Holzmaterial, Santonin, Gummiabfälle
Flachs, gekämmt, Rohflachs und Hede. — Ausfuhrverboten ſind: Waffen,
Sprengſtoffe, Feldſtecher, Flugapparate und deren Teile, Annullierte
Wertpapiere, Archäologiſche und künſtleriſche Gegenſtände, Baumwolle,
Lebende Tauben, Horn vom Saiganhirſch, Zitwerſamen, Kopf und
Samen des Zitwerwermuts. Die Neufeſtſetzung der Ausfuhrzölle
be=
deutet im erſten Jahre für die Staatskaſſe einen Einnahmeausfall von
3 Mill. Rubeln, d. h. 50 Prozent der bislang aus den Ausfuhrzöllen
insgeſamt vereinnahmten Summe. Es ſteht zu erwarten, daß auf Grund
der ermäßigten Zölle und der Standardiſierung der Exportwaren eine
Steigerung der Ausfuhr eintreten wird, die (mittelbar durch die
ſtaat=
lichen Exportorganiſationen) den erwähnten Einnahmeausfall zum Teil
zu kompenſieren geeignet iſt.
Konkurſe und Geſchäftsaufſichten.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Langen: Fabrikant Rudolf Heinrich Kolb, Sprendlingen, GAufſ.
ange=
ordnet. — Darmſtadt; verſt. Kfm. Karl Stephan, Af. 8. 3., Prft. 29. 3,
— Altenſtadt: Handelsmann Leopold Grünebaum. Staden, Af. 94. 2.,
Prſt, 3. 3. — Offenbach a. M.: Fa. Wilhelm Chriſtenſen, G. m. b. H.,
Konkursperfahren mangels Maſſe eingeſtellt: „Möbelhändler Phikipp
Schilz, GAufſ, angeordnet. — Worms; Fa, Schuhhaus Römer. Inhaber
Adolf Spatz, GAufſ. angeordnet; Kaufmann Joſef Jaffé, Af. 20. 2.,
Prft. 1. 8. — Mginz: Fa. Jakob Lanar, GAufſ. angeordnet: Fa.
Schuh=
haus Hanſa, Inh. Nathan Spatz, GAufſ. angeordnet. — Offenbach a. M.;
Friedrich Tiſcher, Lederwaren, Af. 16. 3., Prft. 10. 4. — Ortenberg: Hdl.
Willi Stern, Af. 6. 3., Prft. 16, 3.
Die Kukirol=Fabrik unter Geſchäftsaufſicht. In einem Rundſchreiben
in ihre Gläubiger teilt die Kukirol=Fabrik Kurt Kriſp in Groß=Salze
Zei Magdeburg mit, daß ſie ſich gezwungen geſehen habe, den Antrag
auf Geſchäftsaufſicht zu ſtellen, nachdem ihre Bemühungen, einen
grö=
zeren Kredit zu erhalten, zu keinem Ziele geführt haben. Das Gericht
vat dem Antrag am 19. Februar ſtattgegeben.
Aufnahme der Fabrikation von Kunſtſeide durch die J. G.
Farben=
nduſtrie, Frankfurt a. M. Wie mitgeteilt wird, wird auf eiem den
harbenfabriken vorm. Fried. Bayer in Leverkuſen gehörigen Gelände
dei Worringen eine Kunſtſeidefabrik errichtet. Es iſt beabſichtigt, die
Fabrikation von Kupfen=Ammoniak=Seide nach dem Bemberg=Verfahren
ufzunehmen. Ferner iſt geplant, bezüglich eines Zuſammenarbeitens
nit der Bemberg=Gruppe Vereinharungen zu treffen, ſowie den
Ver=
auf der neuen Produkte durch die Bemberg=Gruppe vorzunehmen.
Amerikaniſche Konjunktur. In der neueſten Nummer von Duns
ſtebiow wird die Wirtſchaftslage in den Vereinigten Staaten beſprochen
ind konſtatiert, daß die Situationsberichte aus den meiſten
Wirtſchafts=
jebieten zwar noch günſtig lauten, indeſſen ſei zu beachten, daß die
Ex=
auſionsbeſtrebungen, die dem amerikaniſchen Wirtſchaftsleben der letzten
Nonate ihren Stempel aufdrückten, in letzter Zeit nachgelaſſen hätten.
Hewiſſe Induſtrien hielten es daher für richtig, ſich Beſchränkungen auf=
uerlegen und Halt zu machen.
In einer Kleinen Anfrage einiger preußiſcher Landtagsabgeordneter
wurde auf die Schwierigkeiten hingewieſen, in die die öffentlichen
Spar=
kaſſen und preußiſchen Grenzkreiſe bei Aufwertung der
Sparkaſſen=
guthaben wegen der zahlreichen, vor der Abtretung in
abgetrete=
nen Gebietsteilen ausgeliehenen Hypothekendarlehen gerieten.
Auf die Frage, wie das Staatsminiſterium dieſen Sparkaſſen zu helfen
gedenke, erteilt der preußiſche Miniſter des Innern, dem Amtlichen
Preußiſchen Preſſedienſt zufolge, nachſtehende Antwort: Nach 8 1 der
1. Verordnung zur Durchführung der Aufwertung der
Spar=
guthaben vom 24. Oktober 1925 erfolgt die Aufwertung der
Spar=
guthaben bei allen öffentlichen oder unter Staatsaufſicht ſtehenden
Spar=
kaſſen Preußens mit einem Einheitsſatz von 12½ Prozent des
Goldwertes. Zur Unterſtützung leiſtungsſchwacher Sparkaſſen, die auch
uinter Heranziehung ihres Gewährsverbandes dieſen Satz nicht
aufzu=
bringen vermögen, iſt in § 3 der genannten Verordnung ein Sparkaſſen=
Ausgleichsſtock vorgeſehen, der aus Beiträgen der über 12½, Prozent
aufwertenden Sparkaſſen geſpeiſt wird. Aus dieſem Ausgleichsſtock, deſſen
Verwendung dem Miniſterium des Innern vorbehalten iſt, werden auch
ſolche Sparkaſſen berückſichtigt werden können, deren Leiſtungsſchwäche
durch Ausfälle von in Polen belegenen Vermögenswerten
ver=
urſacht iſt.
Ein Beſchluß der Berliner Banken. Wie wir erfahren, haben ſich
die Berliner Banben grundſätzlich dahin geeinigt, die Debetzinſen
auf 1 Prozent über Reichsbankdiskont feſtzuſetzen, gegen bisher 2 Proz.
In bezug auf die Habenzinſen ſoll eine Aenderung inſofern vorgenommen
werden, als man den Höchſtſatz, den die Banken als Monatsgeld
gewäh=
ren wollen, von 6 auf 5½ Prozent herabſetzt. An den Habenzinien hat
ſich ſonſt nichts geändert; dieſe betragen alſo wie bisher 4 Prozent für
proviſionsfreie Konten und 4½ Prozent für proyiſionspflichtige Konten.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht. Der hieſige Produktenmarkt verkehrte
heute weiter in ſeiner luſtloſen Haltung, wenn auch die
Auslandsnotie=
rungen heute etwas höher lauteten. Das Inlandsangebot iſt nach wie
vor klein, da aber keine nennenswerte Nachfrage beſteht, konnten die
Preiſe unverändert bleiben. Für Weizen= und Roggenkleie ſetzte ſich
ſogar eine weitere leichte Abſchwächung durch. Weizen 26—26,25, Roggen
17. Sommergerſte für Brauzwecke 20—22, Hafer (inl.) 18,50—21,50, Hafer
(ausl.) — Mais 18,50, Weizenmehl (ſüdd. Spezial) 40—40,50,
Roggen=
mehl 22,25—25,75, Weizenkleie 9,50—9,75, Roggenkleie 9,75—10, Erbſen
28—34, Linſen 40—70, Heu 8,50—2, Weizen= und Rogyenſtroh 4,50—5,
Treber getrocknet 17.
Die amtlichen Notzierungen für Speiſekartoffeln ſind für. Induſtrie
hieſiger Gegend 2,50—2,80, weißſchalige hieſiger Gegend 2,40 Mk. per
1 Zentner. Tendenz: ruhig.
Mannheimer Produktenbericht vom 22. Februar. Angeregt durch die
erhöhten Auslandsforderungen ließ der hieſige Markt heute eine etwas
lebhaftere Tendenz erkennen. Die Umſatztätigkeit war aber immer noch klein,
da der Konſum im Einkauf weitere Zumickhaltung übt. Man nannte im
nichtoffiziellen Verkehr gegen 12½ Uhr: Weizen (inl.) 26,50—27, Weizen
(ausl.) 32—32,25, Roggen (inl.) 17,25—18,75, Roggen (ausl.) 22, Hafer
(inl.) 17,75—19,25, Hafer (ausl.) 19,50—22,50, Braugerſte 22—24,50,
Futtergerſte 17—18, Mais mit Sack 18,75, Weizenmehl (Baſis 0) 40 bis
40.50, Brotmehl 30—30,75, Roggenmehl 25,75—27, Kleie 9,50—3,75,
Biertreber 16,50—16,75. Alles per 100 Kilo waggonfrei Mannheim.
Mannheimer Kolonialwarenbörſe vom 22. Februar. Tendenz ruhig.
Kaffee, Santos, 4,10—4,50, gewaſchen 4,60—6,20, Tee gut 7—8, mittel 9
bis 10, fein 10—11, Kako, holländiſcher, 1,40—1,60, inl. 1,00—1,20, Reis,
Rangoon, 0,40, Weizengrieß 0,52, Hartweizengrieß 0,58, Zucker,
kriſtalli=
ſiert 0,63, alles per ein Kilogramm hahnfrei Mannheim.
Berliner Produktenbericht vom 22. Februar. Die
Unternehmungs=
luſt im Berliner Produktenhandel iſt auch heute für Brotgetreide nicht
umfangreich, wenn auch die um 1½ d befeſtigter Liverpooler
Anfangs=
notierungen ſich hier gleichfalls in etwas geſteigerten Kurſen auswirkten.
Das Inlandsangebot in Weizen iſt infolge der ſehr niedrigen Preiſe
ſehr gering. Die Verkäufer bleiben in ihren Forderungen unnachgiebig,
ſo daß die Mühlen ſich bei dem recht kleinen Mehlgeſchäft „nur Tehr
ſchwer verſorgen können. Roggen reichlich offeriert, aber gleichfalls zu
hoch gehalten. Gerſte in beſſerer und vereinzelt auch in geringerer
Ware abzuſetzen, in mittlerer Ware ſchwer verkäuflich, Hafer ruhig,
Futterartikel unverändert. Im Zeitgeſchäft hielten ſich die Weizen= und
Roggenpreiſe in mäßigen Grenzen. Weizen per März 261 1½ und per
Mai 266 1 Mark über letztem Vortagsſchluß. Märzroggen bei einem
erſten Kurs per März 160,50 und Mailieferung von 172½ 0,50 bzw.
0,75 Pfennige höher.
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 22. Februar. Dem heutigen Viehmarkte
waren zugefahren: 224 Ochſen, 53 Bullen, 620 Kühe und Rinder, 590
Kälber, 65 Schafe, 2011 Schweine, 164 Arbeitspferde und 65 Pferde zum
Schlachten. Bezahlt wurde der Zentner Lebendgewicht: Ochſen Klaſſe a)
48—52, b) 37—41, c) 31—33, d) 20—24; Bullen Klaſſe a) 45—48, b) 40
bis 44, c) 35—38: Kühe Klaſſe a) 52—54, b) 36—43, c) 24—32: gering
genährtes Jungvieh Klaſſe a) 20—24, b) 12—18; Kälber Klaſſe b) 72—74,
C)66—70, d) 60—65, e) 46—54; Schafe Klaſſe a) —, b) 36—38, 0) 30—34;
Schweine Klaſſe a) 80—82, b) 80—82, c) 79—80, d) 77—78, e) 76—77,
1) 68—74; Arbeitspferde 700—1300, Schlachtpferde 40—130 per Stück.
Marktperlauf: Mit Großvieh langſam, mit Kälbern mittelmäßig,
geräumt, mit Schweinen ruhig, kleiner Ueberſtand; in Arbeitspferden
ruhig und in Schlachtpferden mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 22. Februar. Der heutige Viehmarkt
verlief allgemein in ſehr ruhiger Haltung. Der Bedarf der Metzger iſt
immer noch außerordentlich gering, da infolge der Arbeitsloſigkeit die
Kaufkraft der breiten Maſſe nach wie vor gering iſt. Auch heute wieder
verblieb in Rindern und Schweinen etwas Ueberſtand, Kleinvieh
aller=
dings konnte ausverkauft werden. Zum Teil mag der Ueberſtand und
die etwas niedrigeren Preife auch auf den etwas größeren Antrieb
zurück=
zuführen ſein. Dieſer beſtand heute aus 1382 Rindern, darunter 423
Ochſen, 34 Bullen und 925 Färſen und Kühen, ferner aus 400 Kälbern,
143 Schafen und 3654 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des letzten
Hauptmarktes vom 15. Februar war der heutige um 20 Rinder, 100
Kälber und um 400 Schweine größer. Bezahlt wurde der Zentner
Lebendgewicht: Ochſen Klaſſe a) 45—51, b) 38—44, c) 32—37; Bullen
Klaſſe a) 44—48, b) 38—42; Färſen und Kühe Klaſſe a) 45—51, b) 39
bis 44, 1) 35—44, c2) 32—38, d) 21—30, e) 15—20; Kälber Klaſſe b)
64—68, C) 55—63, d) 48—54, e) 40—45: Schafe Klaſſe a) 45—50, b) 38—44,
Merzſchafe 25—30, Schweine im Gewicht von 160—200 Pfd. 78—80, von
unter 160 Pfd. 72—77, von 200—240 Pfd. 79—81, von 240—300 Pfd.
78—80, Sauen und Eber 60—75. Verglichen mit dem Viehmarkt vom
15. Februar waren Rinder um 2—3 Mark, Bullen um 1—2 Mark und
Färſen und Kühe um 2—3 Mark niedriger. Verglichen mit den Preiſen
vom 18. Februar waren Kälber um 2 Mart niedriger, wührend Schafe
und Schweine im Preiſe unverändert blieben.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Deutſche Automobil=Händler=Verband, hält
vom 5.—7, März in Dresden ſeine diesjährige
Generalparſamm=
lung ab. U. a. ſteht auf der Tagesordnung eine Ausſprache über die
Zuſammenſchlußbewegung in der Automobilinduſtrie und die
Neurege=
lung der Kraftfahrzeugſteuer.
Am 15. März wird Prof. Dr. Peterſen von der Hochſchule
Darmſtadt als Vorſtandsmitglied in die A.E.G. eintreten. Seine
Be=
ziehungen zu Darmſtadt bleiben unverändert weiter beſtehen.
Die Golo=Schuhfabrik A.=G., Frankfurt a. M.
verhan=
delt mit der Stadt Frankfurt a. M. wegen Verkaufs von Liegenſchaftem
an die Stadt. Als Preis kommt dabei eine Summe von 600 000 Mark
in Betracht. Der Kurs der Goloaktien iſt in der jüngſten Zeit
anſehn=
lich geſtiegen.
In einer heute abgehaltenen Sitzung der Finanzkommiſſion der
Metall=Walz= und Plattierwerke Hindrichs=
Auffer=
mann A.=G. wurde feſtgeſtellt, daß der Geſchäftsgang durchaus
zu=
friedenſtellend geweſen iſt. Die Beſchäftigung iſt gut und man hat für
Fertigartikel weiter günſtige Aufträge aus dem Ausland
herein=
bekommen.
Der Gewinn der Volksbank Oppenheim G. m. b. H. aus
dem Jahre 1925 beträgt 37 416 Mark, woraus 13½ Prozent Dividende
verteilt werden.
Infolge der Wirtſchaftskriſe mußten bei der Fa. Krupp
wei=
tere Betriebseinſchränkungen eintreten. 1800 Arbeiter und
100 Angeſtellte werden dadurch arbeitslos. Eine vollſtändige Stillegung
der Betriebe iſt nicht beabſichtigt.
Die Sanierungsverhandlungen des Richard Kahn=Konzems haben
entgegen den urſprünglich gehegten Erwartungen noch nicht zum
Ab=
ſchluß geführt. Die Vergleichsverhandlungen ſchreiten jedoch günſtig fort.
Die Handelsvertretung der USSR. in Deutſchland hat einen
Kreditvertrag auf 30 Mill. Rm. mit den Firmen Eiſenausfuhr Otto
Wolff u. Co., Köln, und Maſchinen= und Baugerätefabrik Alfred Wirth.
Erkelenz, abgeſchloſſen. Die Kreditfriſt beträgt 4 Jahre.
Die mehr als 100 Jahre beſtehende Firma „Llanelly Copper Works”,
hat ihre Betriebe geſchloſſen. In der engliſchen Preſſe wird als Grund
für die Schließung des Kupferwerkes die übermächtige deutſche und
amerikaniſche Konkurrenz angegeben.
Im letzten Jahre hat Lettland 77 500 To. Zucker für etwa 500 Mill,
Rubel eingeführt. Die Hälfte des eingeführten Zuckers kam aus
Deutſch=
land.
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Samstag, den 6. März 1926,
vormittags 10 Uhr,
dei der unterzeichneten Behörde,
Bleich=
kraße 1, einzureichen, woſelbſt auch die
2röffnung in Gegenwart der Bieter
ſtatt=
indet. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. (2724
Darmſtadt, den 20. Febr. 1926.
Heſſiſches Kulturbauamt.
Donnerstag, den 25. Februar
1926, vormittags 9 Uhr anfangend,
derden im Nieder=Beerbacher Gemeinde=
*
vald verſteigert:
Nutzholz: Stämme: Eiche IV. Kl. 5
Stück — 3,18 fm, V. Kl. 10 Stück —
403 fm; Buche II. Kl. 2 Stück — 8,93
Im, II. Kl. 1 Stück — 0,84 fm; Kiefer
III. Kl. 8 Stück — 5,11 fm, IV. Kl. 3
Stück — 2,24 fm, V. Kl. 9 Stück —
301 fm; Lärche V. Kl. 19 Stück —
4,10 im: Fichte V. Kl. 6 Stück — 1,6
fm. Derbſtangen: Buche 7 Stück,
Lärche 90 Stück, Fichte 8 Stück; Nutz
ſcheit: Kiefern 5 rm.
Skennholz: Scheiter: Buche 81 rn
Siche 14 rm, Kiefern 11rm; Knüppel:
Eiche 12 rm, Birke 3 rm, Kiefern 47
rm; Reiſig: Buche 1000 Wellen, Eiche
220, Ktiefern 350; Stöcke: Buche 20
rm, Kiefern 7 rm.
Zuſammenkunft am Hof Breitenloh=
Nieder=Beerbach, den 21. Febr. 1926.
Leſſ. Bürgermeiſterei Nieder=Beerbach.
Pritſch.
(2720
(Gemeindewald Ober=Ramſtadt.)
Freitag, den 26. Februar 1926,
vormittags 9 Uhr, werden im
Forſt=
ort Hainböhl verſteigert:
Stämme:
Derbſtangen:
71 Stück lärchen Kl. I — 9,61 fm.
Zuſammenkunft der Steigerer am
Forſtort Hainböhl auf der Kreisſtraße
Nieder=Modau=Frankenhauſen. (2696
Ober=Ramſtadt, den 19. Febr. 1926.
Heſſiſche Bürgermeiſterel Ober=Ramſtadt.
Rückert.
Jagd=Verpachtung.
Freitag, den 5. März d. Js.,
nach=
mittags 3 Uhr, wird auf der Veſte
Otzberg die Domanialjagd des
Forſt=
amts Lengfeld öffentlich auf die Dauer
von 12 Jahren verpachtet. Der
Jagd=
bezirk iſt 393 ha groß und von den
Bahn=
höfen Wiebelsbach-Heubach und Lengfeld
der Strecke Darmſtadt—Eberbach in 20 bis
30 Minuten zu erreichen. Die dem
Forſt=
amt nicht bekannten Pachtliebhaber haben
ſich vor der Verpachtung auszuweiſen,
Nähere Auskunft erteilt das
unterzeich=
nete Forſtamt.
Lengfelder=Forſthaus, den 22. Febr. 1926.
Heſſiſches Forſtamt Lengfeld.
Walter.
(2731ik
Hamstag, den 27. Februar 1926,
nachmittags 1 Uhr beginnend,
wer=
den im Gemeindewald Harpertshauſen,
Diſtrikt Hißlache, verſteigert:
38 Eichenſtämme I.—IV. Kl. — 38 fm
59 Kiefernſtämme I.—IV. — 50
Die Eichen und ebenſo die Kiefern
ſind hervorragend ſchöne Schnittſtämme.
Die Zuſammenkunft iſt auf der Ab=
(2688
triebsfläche.
Harpertshauſen, den 17. Febr. 1926.
geſſiſche Bürgermelſterei Harpertshauſen.
Funck.
Verſteigerung
Mittwoch, den 24. Februar ds.
Js., nachmittags 1/,3 Uhr, verſteigere
ich auf freiwilligen Antrag wegen
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Darmſtadt, den 22. Febr. 1926.
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D u
8. das Leder:
mitzt die Schu
Seite 12
Dienstag, den 23. Februat 1926
Nummer 54
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Bekannten hiermit die ſchmerzliche
Nachricht, daß Sonntag nachmittag
um 3 Uhr meine innigſtgeliebte
Gattin, unſere gute Mutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
geb. Büttel
von ihrem langen, ſchweren, mit
großer Geduld ertragenem Leiden
im Alter von 65 Jahren ſanft
er=
löſt wurde.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Böglein, Zimmermeiſter
Elifabeth Vöglein
Georg Vöglein.
Eberſtadt, den 22. Febr. 1926.
(44884
Mühltalſtr. 34.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 24 Februar, nachmittags 3 Uhr,
vom Trauerhauſe aus ſtatt.
Krieger=
18
Verein
74.
Am Sonntag verſchied unſer
lieber Kamerad
Jakob Weiß
Eiſenbahnſchaffner i. R.
Kriegsteilnehmer 1870/71.
Die Beerdigung findet am
Mitt=
woch, 24. d. M., nachm. 3½ Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt. (2729
Sammelpunkt am Eingang. Wir
bitten unſere Mitglieder um
zahl=
reiche Beteiligung. Der Vorſtand.
Dankſagung.
Für die wohltuende Teilnahme
und vielen Blumenſpenden,
be=
ſonders die troſtreichen Worte
des Herrn Pfarrers Marx bei
dem Heimgang meiner lieben
Frau ſagen hiermit meinen
herz=
lichen Dank
Heinrich Graf.
Darmſtadt, den 21. Febr. 1926. (2714
Für die vielen Beweiſe der
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
unſres lieben Vaters ſagen
herzlichen Dank
Erich Lentz, prakt. Arzt
Dr. Elſe Lentz,prakt. Zahnärztin.
Darmſtadt, den 22. Februar 1926.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme an dem ſo
ſchwer=
betroffenen Verluſte meines lieben
Mannes, unſres lieben Vaters,
Bruders, Schwagers, Onkels,
Schwie=
gervaters und Großvaters ſagen
wir Allen unſeren innigſten Dank,
insbeſondere Herrn
PfarrerZimmer=
mann, ſowie dem Perſonal des
Stadtkrankenhauſes für die
liebe=
volle, aufopfernde Pflege. (*1949
Eliſe Luſt, Obergaſſe s.
Lisbeth Ruppert, geb. Luſi.
Darmſtadt, den 23. Februar 1926.
Todes=Anzeige.
Sonntag abend entſchlief ſanſt infolge
eines Herzſchlages im 78. Lebensjahre mein
lieber Mann, unſer guter Vater,
Schwieger=
vater, Großvater, Schwager und Onkel
acob Weiß
Schaffner i. R.
(2713
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Weiß Btw., geb. Kunze.
Darmſtadt, Fulda, Leipzig, 22. Febr. 1926.
Bleichſtr. 37.
Die Beerdigung ſindet am Mittwoch, den 24. Februar,
nachmittags 3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſiatt.
Wir ſuchen zum baldigen Eintritt eine
tüchtige, branchekundige
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an Rudolf Moſſe, Stuttgart.
(2740
Am 19. Februar, abends 6½ Uhr,
entſchlief ſanft mein geliebter
Mann, unſer guter Vater,
Schwie=
gervater und Großvater
Herr
im 79. Lebensjahre.
Spandgu, Darmſtadt,
den 20, Februar 1926,
In tiefſter Trauer:
Margarethe Bochow
geb. Schmidt
Hans Bochow
Harriet Bochow
geb. Ahrens
Wilfried und Renate
(2732
Offene Stellen
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(2736
Rummer 34
Dienskag, den 23. Februar 1926
Seite 13
Der Eisberg.
Von Franz Adolf.
(Nachdruck verboten)
Kapitän Smeeds tritt mit Murdock und Mr. Iſtar zur Seite.
„Genau, wie ich Ihnen ſchon ſagte!” meint Smeeds trocken
und reicht IIſtar den Funkſpruch.
„Hm!” ſagt Iſtar, „was wollen Sie tun, Kapitän?”
„Das iſt leicht genug geſagt, Mr. Iſtar. Langſamer fahren!”
„Oh! Das iſt nicht hübſch! Sie wiſſen ja, Kapitän, Lord
Pearſon wünſcht, daß wir unſere Zeit halten! Ich will nicht
ſagen, daß wir gerade einen Rekord ſchlagen ſollen, aber hinter
der „Celeſtic” dürfen wir doch unter keinen Umſtänden
zurück=
bleiben! Lord Pearſon hat Ihnen doch geſagt, welche Opfer die
Linie für die Gigantic” bringen muß, wie ſehr es darauf
an=
kommt, durch dieſe Opfer unſerer Linie die Gunſt der
amerika=
uiſchen Hochfinanz zu ſichern. Was hilft all das Theater
wäh=
nend der Ueberfahrt, wenn die Leute ſchließlich in einem
Paket=
boot ſchneller ankommen —
„Na. davon kann doch wohl nicht die Rede ſein, Mr. Iſtar!
unſere Fahrzeiten ſind doch im ſchlimmſten Falle von denen
eines Paketbootes noch ſehr verſchieden! Hier kann ſichs doch
nur um Stunden handeln!”
„Hm, ja! Wenn auch! Aber gerade auf dieſe Stunden kommt
es an! Sie wiſſen, welche Summen die Leute hier in Wetten auf
die Ankunft feſtlegen. Auch darauf müſſen wir Rückſicht nehmen!”
„Schön! Aber die Verantwortung für das Schiff —
„Haben Sie natürlich, lieber Smeeds! Ich rede Ihnen ja
auch nicht ein. Verſtehen Sie mich nicht falſch! Das wäre ja
auch gar nicht meines Amtes! Uebrigens, wer hat denn den
Funkſpruch gegeben?”
„Kapitän Snider ſelbſt!“
„Sooh! Fährt Snider jetzt die „Celeſtic”? Na, da haben
wirs jal Snider iſt ein überängftlicher Mann! Wird wohl auch
nicht mehr lange Dienſt tun! Da wird’s wohl mit dem Eisberg
nicht ſo gefährlich ſein. Beſprechen Sie doch mal ſofort den
ge=
meldeten Ort und die Treibrichtung mit den anderen Herren im
Kartenhaus und vergleichen Sie damit unſeren Kurs. Wenn’s
eben gar nicht anders geht, dann müſſen wir eben in drei T..,
wollt ſagen in Gottes Namen, langſamer fahren. Na, Sie
müſſen es ja ſchließlich am beſten wiſſen, wie weit ſich Lord
Pearſons Wünſche erfüllen laſſen!”
Wortlos verbeugt ſich Smeeds und eilt mit Murdock nach
dem Kartenhaus.
Einige Damen und Herren der Geſellſchaft, die das abſeits
geführte Geſpräch beobachtet hatten und denen vor allem die
ernſten Mienen des Kapitän Smeeds aufgefallen waren, eilen
auf Mr. Iſtar zu.
„Was gibt’s, lieber Mr. Iſtar? Doch nichts Unangenehmes?”
„Nein, nein, ueine Damen und Herren! Abſolut nicht!”
ſpricht Mr. Iſtar heiter. „Im Gegenteil! In einigen Stunden
werden Sie ein ſchönes Schauſpiel haben. Die „Celeſtic” meldet
uns mächtige Eisberge. Das gibt ein prächtiges Bild, in der
klaren Sternennacht!”
„Aber es iſt doch keine Gefahr für das Schiff” frägt
Mr. Stern.
„Keine Angſt, mein lieber Mr. Stern!. Nicht die geringſte!”
„Gefahr für die „Giganticl2 Gefahr für die „Gigantic”?
Weit eher für die Eisberge!” lacht Murphy, der mitreiſende erſte.
Konſtruktur des Schiffes, der neben Stern ſitzt, übermütig.
„Die „Gigantie” wird uns ein ſchönes Stück Eis abſchneiden,
mit dem die Herrſchaften ihren Sekt kühlen können!”
„So dürfen Sie nicht reden, Murphy!” mahnt Oberſt Aſher,
ein bekauntes Mitglied der New Yorker Hochfinanz. „Ich fuhr
auf der „Deutſchland”, als wir einen ſolchen Eisberg ſtreiften.
Da ſind wir infolge der Geſchicklichkeit des Führer noch mit
einem blauen Auge davon gekommen. Aber ſo ein paar tauſend
Zentner Eis fielen auf das Schiff! Das hätte auch anders gehen
können! Wenn nicht der Ausguck und die Wache ſo trefflich auf
dem Poſten geweſen wären!”
„Aber, Oberſt! Sie werden doch die „Gigantic” nicht mit
der Deutſchland vergleichen wollen?!”
„Gewiß nicht!. Aber das eine will ich Ihnen ſagen: Ihre
„Gigantie” könnte einen Rammſtoß mit ſolchem Koloß
ebenſo=
wenig vertragen! Da verlaſſe ich mich, doch ſchon lieber auf
Smeeds und ſein= Leute!”
Murphy ſchüttelte ungläubig das Haupt und meinte nur:
„Jedenfalls iſt die „Gigantic” abſolut unſinkbar!”
„Hoffentlich!” ſagte der Oberſt trocken und ſchreitet zu ſeiner
Dame, da eben die Muſik wieder zum Tanze ladet. Der Tanz
beginnt, und bald iſt der Zwiſchenfall vergeſſen.
Im Kartenhaus hat ſich eine heftige Diskuſſion zwiſchen
Smeeds und ſeinen Offizieren entſponnen. Der dritte Offizier,
Fiſher, ein noch junger, aber intelligenter Mann, iſt anderer
Meinung und beruft ſich auf ſeine Erfahrungen. Kapitän
Smeeds, ſonſt eine ruhige, gerecht und ſachlich abwägende
Per=
ſönlichkeit, iſt ärgerlich darüber. Eine eigentümliche, häufig
beobachtbare Erſcheinung, daß das Alter es gelegentlich als
per=
ſönlichen Angriff empfindet, wenn jüngere Leute glauben, auch
von „Erfahrungen” reden zu dürfen.
„Sie haben wohl noch nie nen Eisberg geſehen, Fiſher?”
„Nein, Kapitän!” erwiderte Fiſher trocken. „Den Eisberg
habe ich nicht geſehen, nur das Loch, das er in unſere „Servia”
geriſſen hatte. Wir hatten genug zu tun, um die Pumpen lenz
zu kriegen. Und wenn der Schiffszimmermann nicht das Loch
zwiſchen der Ladung hätte glücklicherweiſe ſtopfen können, dann
müßten Sie ſich wohl kaum heute über mich ärgern.”
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(V.1922
Unſinn, Fiſherl” ſagt Smeeds gutmütig und reicht ihm die
Hand. „Ich bin nicht ärgerlich über Siel. Aber, Sie wiſſen ja
alle, was es heißt, wenn Lord Pearſon, unſer Erſter, ſagt, er
wünſcht‟. Dagegen kann nicht einmal der allmächtige Mr.
Iſtar an!”
„Das Richtigſte wäre aber doch, wenn wir mit halber Kraft
durch die Gefahrzone führen!” meint Wilſon. „Freilich wird
uns das einen halben Tag koſten!“
„Sicher! Das wäre wohl das Richtigſte! So ſagen wir!
Aber Lord Pearſon wird anders ſagen, wenn wir einen halben
Tag zu ſpät ankommen! Und ſchließlich paſſierts uns dabei
noch, daß wir überhaupt keinen Eisberg ſichten —
„Ausgeſchloſſen, Kapitän!” ruft Fiſher dazwiſchen. „Nach
meiner Erfahrung trifft man um dieſe Zeit immer ein paar
tüchtige Kerle!”
„Unſer ſehr erfahrener Jüngſter!” lacht Smeeds und droht
mit dem Finger. „Nein, meine Herren, ich glaube einen
Aus=
weg zu wiſſen!”
Smeeds nimmt die Meldung, ſticht einige Entfernungen auf
der Seekarte ab und rechnet.
„Ja, ſo wird’s wohl gehen! Wenn wir den Kurs um einen
Strich nördlicher nehmen, dann ſchneiden wir noch etwas ab und
können langſamer fahren, ſobald Eis geſichtet wird. Wir weichen
auf dieſe Weiſe auch dem gemeldeten Eisberg aus.”
„Und rennen auf einen anderen!” denkt Fiſher, behält aber
ſeine Weisheit für ſich.
„So! Das wird gehen!” meint Smeeds endlich und erhebt
ſich vom Kartentiſch. „Murdock! Beſetzen Sie die Wachen gut,
ſtellen Sie einen neuen Mann auf den Ausguck und melden Sie
mir ſofort, wenn ſich etwas Verdächtiges zeigt!“
„Sehr wohl, Kapitän!”
„Sonderbar! Höchſt ſonderbar!” denkt der erſte Telegraphiſt
Porter in ſeiner Kabine. Er nimmt die Uhr in die Hand und
zählt die Umdrehungen der Maſchine. „Immer noch 75! Sie
mäßigen die Fahrt nicht!”
Da meldet ſich ein Steward an der Kabinentür und bringt
eine Flaſche Sekt.
„Hier, Mr. Porter! Das ſendet Ihnen Mr. Iſtar für ihre
Aufmerkſomkeit!”
„Danke! Machen Sie Mr. Iſtar mein Kompliment! Aber
ich trinke keinen Schnavs, wenn ich im Dienſt bin!”
„Aber, Mr. Porter!. Sekt iſt doch kein Schnaps! und dann
heute bei dem großen Feſt feiert doch alles mit. Die Amerikaner
haben auch für die Mannſchaft Sekt ausgegeben!”
„Das kann alles nichts daran ändern, daß ich im Dienſt auch
keinen Sekt trinke!. Aber Sie könnten mir eine Flaſche Soda
bringen!”
Kopfſchüttelnd geht der Steward und brigt die verlangte
Flaſche Soda.
Kapitän Smeeds ſchreitet mit Wilſon wieder dem
Geſell=
ſchaftszimmer zu. Am Eingang tritt ihm Iſtar entgegen.
„Nun, Kapitän, können wir die Fahrt halten?”
„Ja wohl!. Wir können! Und wir werden die Fahrzeit
halten! Ich habe den Kurs um eine Kleinigkeit nördlicher
neh=
men laſſen. Dadurch gewinnen wir die Möglichkeit, beim
Ein=
tritt in die Gefahrzone langſamer zu fahren, und können durch
die Abkürzung den Verluſt wieder einholen.
„Oh!. Das iſt eine ausgezeichnete Idee!, Freut mich, daß
Sie das herausgefunden haben! Kommen Sie, Kapitän!
Da=
raufhin nehmen wir eine neue Flaſche!”
(Fortſetzung folgt)
r
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Erkenntnis, stets mit ganz besonderer Sorgfalt. — In weichem Haushalt fehlte nicht dieses oder jenes? Füllen Sie also auf, wo es mangelt.
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Seite 14
Dienstag, den 23. Februar 1926
Nummer 34
Palast-Lichtspiele
Letzte Woche!
Das Kolossalfilmwerk
Die letzten Tage
Voh Pompeli
Orpheum
Größter Erfolg!
Täglichr 8 Uhr abends:
Prinzessin
TAia
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Maria Corda als bilnde Sklavin Wydie
Bernhard Götzke als ägyptischer Magler
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8 wuchtige Akte 8
Anfang 8 Uhr
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und Muſiklehrer.
Freitag, 26. Februar 1926, abends 8 Uhr,
im Saale der Städt. Akademie für Tonkunſt
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von Frau Jobanna Faehr, Geſang, Fräulein
Arla Renz, Violine. / Am Klavier: Frau
Alwine Vogel und Herr Hermam Heiß.
Lieder und Arien von Händel, Gluck u. Huge
Wolf. / Sonaten und Stücke von Beethoben,
Schumann und Joſef Haas.
Karten zu 1 Mk. in der Städt. Akademie für
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Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36.
Ortsgewerbeverein und
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Darmſtadt.
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Rheinſtr. 28. Tel. 1435
am Dienstag, den 23. Februar ds. Js.
abends 8 Uhr, im großen Saale des
Gewerbemnſeums, Neckarſtraße 3,
II. Obergeſchoß.
Tagesordnung:
1. Mitteilungen.
2. Vortrag des Herrn Direktor Dr. K.
Würth über: „Eiſenſchutz durch
(2739
Anſtriche‟.
Unſere Mitglieder und ihre
Familien=
angehörigen ſind zu dieſer Verſammlung
freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand.
Gefallenen=Gedenkfeier
am Volkstrauertag (Sonntag, den
28. Februar) mittags 11½ Uhr, im
Kleinen Haus des Landestheaters
Gedächtnisrede: Herr
Landesju=
gendpfarrer Lic. v. d. Au.
Mitwirkende: Herr Joſeph
Her=
mann, Geſang, und das Städt.
Orcheſter, unter Leitung von Herrn
Muſikdirektor W. Schmitt.
Eintrittskarten, auch im Vorverkauf,
an der Kaſſe des Kleinen Hauſes
von 0.50—2.— Mk. (2723is
Zu zahlreichem Beſuch ladet ein
Bolksbund „Deutſche
Kriegsgräberfür=
ſorge‟, Bezirks= u. Ortsgruppe Darmſtadt
Höhere Bürgerſchule
zu Groß=Bieberau.
Anmeldungen neu eintretender Schüler
und Schülerinnen für das Schnljahr 1926/27
werden Mittwoch, den 3. März und
Mon=
tag, den 8. März, nachm. von 1—2 Uhr,
im Schulgebäude entgegengenommen
Vorzulegen ſind Geburtsſchein, Impfſchein
und Zeugnis der zuletzt beſuchten Schule
Der Eintritt in die Sexta kann nach
vier=
jährigem, in die Quinta nach fünfjährigem
Beſuch der Grundſchule erfolgen.
Beſon=
ders leiſtungsfähige Kinder können ſchon
nach vierjährigem Grundſchulbeſuch in die
Quinta unter beſonderen Bedingunget
aufgenommen werden. Es wird darau
aufmerkſam gemacht, daß der Eintritt in
Duinta, Oſtern 1926 zum letzten Male
möglich iſt, da im neuen Schuljahr der
Unterricht in Franzöſiſch bereits in Sexta
beginnt. In Ausnahmefällen können die
Anmeidungen auch ſchriftlich an die
Schul=
leitung eingereicht werden. Die
Aufnahme=
prüfungen finden Montag, den 19. April
vou 81 Uhr vorm. an ſtatt. Der
lehr=
planmäßige Unterricht beginnt am
Diens=
tag, den 20. April, vorm. 8 Uhr. (269=
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Alma Rubens und Lionel Barrymore.
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Dienstag, 23. Febr.
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Schauſpiel v. Kalidaſa
Anf. 7, Ende geg. 10 Uhr
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Mittwoch, 24. Febr.,
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Theaterzettel für Dienstag, 23. Februar
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„Rigoletto‟
Perſonen:
Herzog von Mantua . . . Hans Grahl a.G.
Rigoletto, ſein Hofnarr , Lev Barczinski
Gilda, deſſen Tochter J. Buchheima.G.
Graf von Monterone . Heinrich Kuhn
Adolf Klotz
Graf von Ceprano
DieGräfin,ſeineGemahlin Annelies Roerig
Marullo, Kavalier . . . . Hans Ney
Borſa, Höfling . . . . . Ridplf Strzeletz
Sparafucile, ein Bravo, Walter Hagner
Maddalena, ſeine Schweſter Martha Liebel
Giovanna, Gildas
Geſeli=
ſchafterin . . . . . . . E. Stephanowa
Ein Gerichtsdiener . . . . Ludwig Wenzel
Ein Page . . . Sitta Müller=Wiſchin
Herren und Damen vom Hofe.
Pagen. Hellebardiere.
„Sakuntala‟
Perſonen:
Beſſie Hoffart
Sakuntäla.
Kanna, ihr Pflegevater KurtWeſtermann
Anaſuha lihreFreun= Jeſſie Vihrog
Prihamwada / dinnen Ruth Höffmann
König Duſchmanta . . JoachimBüttner
Paul Maletzk:
Madhadwya
Durwaſas, ein jähzorniger
Max Nemetz
Heiliger ...."
Richard Jürgas
Der Kämmerer . . .
HansBaumeiſter
Der Prieſter ...
Margar Carlſen
Gautami . . . .
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Ein Einſiedler ...
Hans Schultze
Sarngaxawa/
Saraduata /Brahmanen Friedrich Kinzler
Ein junger Brahmane . Karl Ausfelder
Ein Polizeibeamter . . Robert Bluhm
Hugo Keßler
Ein Fiſcher . .
HansWenzelberg
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