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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 51
Samstag, den 20. Februar 1926.
189. Jahrgang
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Gewali, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
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Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt ſedes
Rabatt weg. Bankkonto: Deuiſche Bank und Darme
ſtädter 8 National
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II.
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urmſtadt.
Februar 10
ßen Sa0lt”
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auch
Wie Polen Politik macht.
Der Kampf gegen das Deutſchtum in den
Grenzgebieten.
Wemn man die Vorgänge der letzten zwei bis drei Monate
in den verſchiedenen deutſchen Grenzgebieten genau miteinander
vergleicht, ſo möchte man zu der Auffaſſung kommen, daß zwiſchen
den Nachfolgeſtaaten Oeſterreichs und Preußiſch=Polens geheime
Abmachungen getroffen worden ſind, um den Kampf zur
Ent=
deutſchung der einſtmals deutſchen Gebiete mit aller Kraft zu
ühren.
Der zunehmende Terror gegen die Sudetendeutſchen, das
Gewaltſyſtem der italieniſchen Fasciſten in Südtirol und
die Deutſchenverfolgungen in Polen haben in einem
Zeit=
raum von kaum drei Monaten eine Form angenommen,
die beſtimmte politiſche Ziele vermuten läßt.
Der jüngſt erfolgte tſchechiſch=ſlowakiſche Schritt in Berlin
n Fragen der deutſchen Minderheiten in der Tſchechei iſt
viel=
eicht geeignet, etwas den Schleier über all dieſe Vorgänge zu
üften. Deutſchland hat ſeine Anmeldung zum Völkerbund vor
urzem vollzogen und der Völkerbundsrat ſelbſt hat in einer
rußerordentlichen Sitzung die Maßnahmen eingeleitet, die zur
chnellſten Erledigung des deutſchen Aufnahmegeſuches
erforder=
ich ſind.
In Polen und der Tſchechei hat man offenbar ſchon ſeit.
langem befürchtet, daß mit dem Eintritt Deutfchlands in .
den Völkerbund die Frage des Schutzes der nationalen
Minderheiten in ein neues Stadium gerückt werden
dürfte. Die Entnationaliſierungsmethoden, die
vornehm=
lich dieſe beiden Staaten bisher angewandt haben, haben
trotz aller Brutalität noch nicht zu dem Erfolg geführt,
den man erwartet hat.
Die Deutſchen in der Tſchechei wie in Polen ſind gewillt,
zute und lohale Staatsbürger ihren neuen Staatsregierungen
gegenüber zu ſein, ſie verlangen aber, daß man ihnen Sprache
ind Kultur ihrer Väter läßt. Für dieſe ererbten deutſchen
Nulturgüter ſetzen ſie ſich mit ihrer ganzen Perſon und ihrem
eſten Willen ein. Damit ſtoßen ſie aber auf den Widerſtand der
Staatenvölker, die ſich als Herrenvölker aufſpielen und einen
Nationalſtaat vorzutäuſchen verſuchen, wo ſich in Wirklichkeit die
Staatenvölker in der Minderheit befinden.
Die Frage der Kulturautonomie, die in den Randſtaaten,
Dänemark, in Jugoſlawien, in Rumänien uſw. in den
Brennpunkt dieſes Nationalitätenkampfes getreten iſt,
ſpielt auch in den Beziehungen der nationalen
Minder=
heiten in Südtirol, Sudetendeutſchland, Oberſchleſien und
Pommerellen den Punkt, um den der Kampf geht. Polen
iſt von Anfang an mit den brutalſten Mitteln gegen die
deutſchſtämmige Bevölkerung des ihm in Berſailles
zuge=
teilten, ehemals deutſchen Gebietes vorgegangen.
Rund eine Million Deutſche haben ſie von Haus und Hof
ſejagt, ihnen Eigentum und Heimatſcholle geraubt. Die
Optan=
enausweiſungen vom vorigen Sommer haben ſchließlich den
Viderſpruch der geſamten geſitteten Welt hervorgerufen, ſodaß
ich ſchließlich Polen unter dem Druck der öffentlichen Meinung
ind trotz des Widerſpruchs des berüchtigten polniſchen
Weſt=
ſarkenvereins, des Verbandes ehemaliger Hallertruppen und
der geſamten chauviniſtiſchen Preſſe zur Einſtellung dieſer
bru=
alen Maßnahme gezwungen ſah. Die eben genannten Verbände
laben ſich nur grollend mit dieſer Tatſache abgefunden, ſind aber
Don vornherein beſtrebt geweſen, ſowohl die zurückgebliebenen
Obtanten wie auch den die polniſche Staatsangehörigkeit
er=
angten Staatsbürgern deutſcher Nationalität den Aufenthalt
N Polen unerträglich zu machen.
Schon ſeit einigen Jahren richten ſich die Beſtrebungen
beſonders des Weſtmarkenvereins uſw. gegen die
Organi=
ſationen, die ſich die Deutſchen geſchaffen haben, um rein
külturelle und wirtſchaftliche Fragen gemeinſam zu löſen und
öu bertreten, nämlich gegen den Deutſchtumsbund in Pom=
Merellen und den Deutſchen Volksbund in Oſtoberſchleſien.
Dehen beide Organiſationen hat ſich die Hetze, der polniſchen
Sevolkerung ſeit ihrem Beſtehen gerichtet. Die Mitglieder ſowohl
Te2 Leutſchtumsbundes wie auch des Deutſchen Volksbundes
„9 wiederholt und in großer Zahl verfolgt, verurteilt und aus=
Zewbieſen worden unter Scheingründen, die niemals bewieſen habe. Er hatte bereits am Mittwoch ausführlich dargelegt, daß die
Derden konnten. Den Deutſchtumsbund in Pommerellen hat Stickſtoff=Fabrik von Charzow von den Bayeriſchen Stickſtoffwerken in
Nan unter Verfolgung geſetzt, ſeine Bureaus geſchloſſen, ihm
„Der noch immer nicht den Prozeß gemacht, weil keinerlei Unter=
„Aden hierzu vorliegen. Dem Deutſchen Volksbund in Oſtober= ausgeſprochene Enteignung als angebliches deutſches Staatseigentum
Aiehen iſt vom Völkerbundskommiſſar Calonder die Befugnis
„keit worden, ſich als Intereſſenvertretung der polniſchen
Sigatsbürger deutſcher Nationalität anzuſehen und alle Wünſche
4nd Beſchwerden ihm zur Kenntnis zu bringen.
Se Tatſache, daß Deutſchland wahrſcheinlich ſchon vom März
„ceit beſtünde, die an den deutſchen Völkerbundsvertreter
LStüngetragenen Beſchwerden über vertragswidrige Behandlung
” Deutſchen Oſtoberſchleſiens einer ſorgſamen Unterſuchung
LL2 Loyaleren Prüfung durch den Völkerbund zuzuführen, haben
E Bolen offenbar veranlaßt den Deutſchen Volksbund un=
Gdich zu machen. Vor acht Tagen ſetzten plötzlich in Katowitz
Li2 i anderen Orten Oſtoberſchleſiens Hausſuchungen bei Mit=
LSbern des Deutſchen Volksbundes ein die auch heute noch nicht
Tbgeſchloſſen ſind. Obwohl bis heute keinerlei Unterlagen gefun= den Gerichtshof, den Rechtsfolgerungen der deutſchen Regierung ſtatt=
Lei wutden, die ein Vorgehen gegen den Deutſchen Vollsbund
„e Legen die betreffenden Perſonen rechtfertigen, iſt man zu
Ladireichen Verhaftungen geſchritten, die auch in der Perſon des
LWhersdirettors Lamprecht ein Todesopfer gefordert haben. 1125 Uhr.
Gleichzeitig ſetzte von ſeiten des polniſchen Weſtmarkenvereins,
des Verbandes der oberſchleſiſchen Aufſtändiſchen und faſt der
geſamten polniſchen Preſſe
ein unerhörtes Keſſeltreiben gegen den Deutſchen Volksbund
ein, um ihn als eine Geheim= und Irredentenorganiſation
hin=
zuſtellen, die mit finanzieller Unterſtützung aus Deutſchland
militäriſche Spionage gegen Polen und Vorbereitungen für
einen Aufſtand in Oſtoberſchleſien betriebe. Dieſer ganzen Affäre
wird aber die Krone aufgeſetzt durch eine bisher allerdings noch
nicht verbürgte Nachricht aus polniſcher Quelle, daß die polniſche herein zu paralyſieren. Daher auch der Verſuch, den Völkerbunds=
Regierung den Völkerbund unter Beibringung der nötigen
Unter=
lagen auf das Treiben Deutſchlands in Oſtoberſchleſien
aufmerk=
ſam machen wolle.
Mit dieſem Vorgehen will alſo Polen zweifellos erreichen,
unter Irreführung der öffentlichen Meinung einen Gefahrenherd
in Oſtoberſchleſien vorzutäuſchen, der durch Deutſchland
hervor=
gerufen worden ſei, ſo daß es aus Gründen des europäiſchen
Friedens notwendig erſcheine, daß, wenn Deutſchland einen
Ratsſitz zugebilligt werden ſollte, ein ſolcher auch Polen
zu=
erkannt werden müßte. Sollte ein ſolcher polniſcher Schritt
er=
folgen, ſo darf wohl angenommen werden, daß die deutſche
Regierung Polen gegenüber eine gleich feſte Haltung in der Frage
der deutſchen Minderheiten einnimmt, wie es in dieſen Tagen
der Tſchechoſlowakei gegenüber geſchehen iſt.
Deutſche Vorſiellungen bei Calonder.
Berlin, 19. Februar.
Der deutſche und polniſche Staatsvertreter bei der gemiſchten
Kommiſſion für Oberſchleſien hat dem Präſidenten Calonder
gegenüber die gegen den Deutſchen Volksbund in Oſtoberſchleſien
gerichteten Verhaftungen und Hausſuchungen, ſowie die durch
die polniſche Preſſe in der deutſchen Minderheit hervorgerufene
Beunruhigung zur Sprache gebracht. Der Präſident der
Gemiſch=
ten Kommiſſion widmete der Sache die dem Ernſt der Lage
ent=
ſprechende Aufmerkſamkeit.
Eine Interpellation gegen die Deutſchen=Hetze.
w. Warſchau, 19. Frbr.
Senator Szeponik vom Deutſchen Klub in Warſchau hat dem
Innen= und Jüſtizminiſter eine Interpellation betreffend die
Aktion gegen den Deutſchen Volksbund unterbreitet. In ihr
wird darauf hingewieſen, daß am 12. Februar in Polniſch=
Oberſchleſien Verhaftungen vorgenommen worden ſeien, die
von den Zeitungen dazu benutzt wurden, gegen die polniſchen gelegt. Hier iſt die — vom deutſchen Standpunkt aus recht an=
Staatsbürger deutſcher Nationalität und das Deutſchtum über= fechtbare — Ueberzeugung allgemein, daß die notwendigen
Kom=
haupt zu heßzen, ja ſogar zu Gewalttätigkeiten aufzufordern.
So habe die „Goviee Slaſki” am 13. Februar wörtlich
ge=
ſchrieben: „Den Deutſchen gegenüber hoben wir heute nur ein doner aus in dieſer Frage der Ratserweiterung. Die Sache wird
Syſtem. Wir müſſen uns von ihnen trennen und mit großer
Konſequenz danach ſtreben, ſie von der polniſchen Erde zu
be=
ſeitigen.”
das bisherige Reſultat derſelben infolge des Dienſtgeheimniſſes gemacht.
privaten Stellen nicht bekannt ſein könne, referierten verſchiedene
Zeitungen über das Reſultat der Ermittelungen in einer Weiſe, Vorarbeit für die Abrüſtungskonferenz und damit in
Zuſammen=
aus der die Leſer ſchließen müßten, daß es ſich um amtliche Aus= hang der geſcheiterte Verſuch Frankreichs, zwiſchen Rußland und
laſſungen handele und benutzten dieſe Darſtellung dann zu
wei=
terer Aufhetzung der Bevölkerung. Die Interpellation fordert
Beſchleunigung der Unterſuchung und Vorgehen gegen die
Zei=
tungen, welche die Ruhe, Ordnung und Sicherheit gefährden und der Schweiz äußerſt unangenehm bemerkt, der moraliſche Einfluß,
zu Gewalttätigkeiten aufreizen. Sie verlangt endlich eine
Er=
private Stelle und Zeitung Informationen" über die Urſachen
Der deutſch=polniſche Streitfall vor dem
Internationalen Gerichtshof.
w. Haag, 18. Februar.
der Vertreter der deutſchen Negierung in Fortführung ſeines Plädohers
mit der Frage, ob man es im vorliegenden Fall mit der Enteignung im
Sinne des Artikels 622 der Genfer deutſch=polniſchen Konvention zu tun
eigenem Namen betrieben worden ſei, und dieſes Unternehmen als
ſol=
ches in keiner Hinſicht als dem Deutſchen Reich gehörig anerkannt
wer=
den könnte, ſo daß die am 3. Juli 1922 zugunſten des polniſchen Fiskus
vollkommen unrechtmäßig erfolgt ſei. Unter Bezugnahme auf den Text
des § 3 der Anlage zu Art. 297 und 298 des Verſailler Vertrages führte
Prof. Kaufmann aus, daß für den Nechtscharakter der in Frage
kom=
menden Handlung nicht der Name maßgebend ſei, der ihr beigelegt
werde, ſondern der Sinn der Handlung ſelbſt. Es komme alſo
keines=
wegs darauf an, ob Polen ſeine Handlung als Enteignung bezeichne.
1 im Völkerbundsrat vertreten ſein wird, ſomit alſo die Mög= Aber wenn Polen ſie als Enteignung angeſehen wiſſen wolle, dann habe
es ſich an die hierfür getroffenen Beſtimmungen des Art. 6 zu halten.
Hiernach würde die Enteignung unter die erlaubten Fälle der
Enteig=
nung von Privateigentum fallen. Auf keinen Fall, ſo erklärte der
deutſche Vertreter unter Berufung auf das Gutachten Clunets in der
Frage der italieniſchen Verſicherungsgeſellſchaften vom Jahre 1912, dürfe
eine Enteignung ohne Schadenserſatz erfolgen. Die einfache
Beſchlag=
nahme, wie ſie in Art. 2 bis 5 des polniſchen Geſetzes vom 14. Juli 1930
zum Ausdruck komme, ſtehe in Widerſpruch zu den Art. 6 bis 22 der
Genfer Konvention. Der Vertreter der deutſchen Regierung erſuchte
zugeben.
Auf Befragen des Präſidenten erklärte der polniſche Vertreter, daß
er zur Vorbereitung ſeines Gegenplädoyers mindeſtens 1½ Tage nötig
habe. Der Präſident vertagte die Sitzung auf Samstag vormittag
Probleme und Wege
franzöſiſcher Politik.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 17. Februar.
Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund wird eine neue
europäiſche Lage ſchaffen; die ganze Aufmerkſamkeit der
franzö=
ſiſchen Außenpolitik konzentriert ſich infolgedeſſen auf deren
Ge=
ſtaltung. Durch Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund erfährt
das europäiſche Gleichgewicht von Frankreich aus geſehen eine
empfindliche Störung; das Streben Frankreichs iſt alſo jetzt
dar=
auf gerichtet, den deutſchen Einfluß im Völkerbunde von
vorn=
rat zu erweitern. Aber die Erweiterung des Völkerbundsrates
würde noch andere Folgen nach ſich ziehen, denn nicht nur
Deutſchland und Frankreich ſind an der Zuſammenſetzung dieſes
Gremiums intereſſiert, ſondern auch alle anderen Mächte, und in
der Hauptſache England. Auch das Gleichgewichtsverhältnis
zwiſchen England und Frankreich verändert ſich nicht nur mit
dem deutſchen Eintritt, ſondern auch mit der Erweiterung des
Völkerbundsrates, die ſelbſtverſtändlich für England weniger
wünſchenswert erſcheint. Abgeſehen von allen anderen Fragen
genügt ſchon die Tatſache, daß durch die Einräumung ſtändiger
Sitze an mehrere Staaten eine gewiſſe Nivellierung der
Macht=
verhältniſſe entſtehen würde, die engliſchen diplomatiſchen Kreiſe
im Prinzip gegen dieſe Reform zu ſtimmen. Denn es kann
England nicht wünſchenswert ſein, daß der Völkerbund aufhört,
ein wahrer Ausdruck der weltpolitiſchen Situation ſeiner
Mit=
glieder zu ſein.
Viele Fragen ergeben ſich auch daraus, daß viel zu biel
Aſpiranten im Völkerbunde auf die neuen ſtändigen Sitze
vor=
handen ſind, denn die realpolitiſche Bedeutung der ganzen
ge=
planten Völkerbundsreform hängt ja ſelbſtverſtändlich nur davon
ab, wie die betreffenden Sitze verteilt werden.
Briand und Vandervelde haben während ihrer letzten
Be=
ſprechungen, die offiziell nur handelspolitiſchen Problemen
ge=
widmet waren, auch dieſe Fragen geſtreift. Es verlautet, daß
Belgien auch ſeine eigenen Anſprüche bei einer etwaigen
Völker=
bundsreform angemeldet hat, es iſt aber bekannt, daß weite
fran=
zöſiſche Kreiſe trotz des herzlichen Einverſtändniſſes zwiſchen
Briand und Vandervelde gerade die belgiſchen Anſprüche mit
gemiſchten Gefühlen betrachten. Dieſer Stimmung kann
ſelbſt=
verſtändlich in der franzöſiſchen Preſſe nicht offen Ausdruck
ge=
geben werden. Engliſcherſeits hat man für die polniſchen
An=
ſprüche wenig Verſtändnis. Schließlich hat man auch über, die
Uneinigkeit der ſüdamerikaniſchen Nationen und die Intrigen
gegenüber Braſilien verſchiedenes zu melden gewußt, einige
die=
ſer Staaten haben ihre Politik aber ſchon zu weit voraus
feſt=
promiſſe viel leichter geſchloſſen werden können, als man es
viel=
leicht annimmt.
Die Pariſer Preſſe ficht einen heftigen Strauß mit der
Lon=
bereits zu einer Preſtigefrage ſowohl für Frankreich als auch für
Polen. Für die rechtsſtehende Preſſe bietet ſich jetzt eine
glän=
zende Gelegenheit, das Werk von Locarno, aber auch die ganze
Verfaſſung des Völkerbundes zu kritiſieren. Insgeheim wird
Obgleich die Unterſuchung noch nicht abgeſchloſſen ſei, und dabei auch gegen die ganze Briandſche Außenpolitik Propaganda
Aber es gibt jetzt auch zwei andere Momente, welche die
Aufmerkſamkeit auf den Völkerbund lenken. Die diplomatiſche
der Schweiz zu vermitteln. Dieſe Vermittlungsaktion hat ſchon
ſehr verſchiedene Kommentare erfahren. Von ſchweizeriſcher Seite
wurden ſogar Stimmen laut, die es bezweifeln, daß Frankreich
bona fide vorgegangen iſt. Der Konflikt mit Rußland wird in
auf den man in Bern ſtets ein ſo großes Gewicht legte, ſcheint
klärung der zuſtändigen Stellen in Schleſien, daß ſie an keine durch ihn irgendwie geſchmälert. Hier will man die Neutralität
in dieſem Konflikt unbedingt wahren, und deshalb iſt es ſchwer,
der Verhaftung und das Reſultat der Ermittlungen abgeben, den wirklichen franzöſiſchen Standpunkt darzulegen. Jedenfalls
iſt es bemerkenswert, daß die franzöſiſche Preſſe ängſtlich jeden
Angriff gegen Rußland vermeidet, wo es doch wahrſcheinlich iſt,
daß mit etwas mehr Entgegenkommen ruſſiſcherſeits dieſer
Kon=
flikt leicht aus der Welt zu ſchaffen geweſen wäre.
Die Mandatskommiſſion, „die Tochter des Völkerbundes”
tagt jetzt in Rom; ſie nimmt die Berichte Sarrails und de
Jou=
venels über Syrien entgegen. Der Bericht des letzteren ſoll
durchaus optimiſtiſch lauten, wobei doch ſeine Abreiſe nach
Angora gar nicht unter günſtigen Auſpizien geſchah. Dieſe
Reiſe war ſchon früher geplant, aber ſie wurde verſchoben, und
wenn jetzt de Jouvenel ſich doch zu ihr entſchließen mußte, ſo
hat dies ſeine Urſache darin, daß Ibn Saud mit ſeinen
Waha=
biten — angeblich durch den Leichtſinn der engliſchen Behörden —
die engliſche und franzöſiſche Herrſchaft an der Levante gleich
ſtark bedroht. In Angora ſind aber die Nationaliſten ſehr ſtark
geworden, ſo daß es keine leichte Sache iſt, „ein Locarno des
Nahen Oſtens” zu ſchaffen.
Briands Situation ſchließlich und damit auch die ganze
franzöſiſche Innenpolitik hat am Ende der Finanzdebatte eine
Befeſtigung erfahren, auf die man allgemein gerechnet hat, die
aber mit ihren Ausmaßen ſelbſt den Optimiſten eine gewiſſe
Ueberraſchung bereitet hat. Auch dies kann als eine Garantie
der Fortſetzung der bisherigen Außenpolitik Briands angeſehen
werden, denn ſchließlich war die Mehrheit Briands ihrem Kerne
nach ſo zuſammengeſetzt, daß irgendwelche ſtärkere
Kursände=
rung jetzt ausgeſchloſſen erſcheint.
Mit dem Vertrauensvotum für Briand wäre alſo die
Finanz=
debatte in ihrem wichtigſten Teile abgeſchloſſen. Trotz der großen
Mehrheit, die Briand für ſich errang — man hatte während der
Sitzung wirklich das Empfinden, daß er ſein Verſprechen, die
Vertrauensfrage nur im allergeeignetſten Moment aufzuwerfen,
reichlich eingelöſt hat — ſind nicht alle Ergebniſſe für die
Regie=
rung günſtig. Mit einer wahrhaft genialen parlamentariſchen
Taktik gelang es dem Finanzminiſter Doumer, die ſchlimmſten
Seife 2
Samstag, den 20. Februar 1926
Nummer 31
Klippen zu umſchiffen, trotzdem mußte er den Linken manche ſehr.
bedeutende Konzeſſionen gewähren. Es iſt wahr, daß der Senat
auch noch das Wort hat, aber alles in allem muß feſtgeſtellt
wer=
den, daß die Regierung ſehr ſtark von ihrer urſprünglichen
Kon=
zeption abweichen mußte. Es bot kein ſchönes Bild, das
verzwei=
felte Lavieren Briands zwiſchen den Parteien, die Geſchichte der
Wendungen und Umgruppierungen während der Finanzdebatte
iſt ſehr lang und für die Regierung wenig ruhmreich.
Wenn die Gruppierung bei der Abſtimmung am vergangenen
Freitag als Grundlage der zukünftigen Parteientwicklung
be=
trachtet werden kann, ſo wäre ein Zuſammenſchluß der äußerſten
Linken von den Kommuniſten bis zum linken Flügel der
Radi=
kalſozialiſten gegenüber der ganzen Kammer die Folge der
Finanzdebatte. Für die Wahlen könnte dies ſehr bedeutſam ſein
— doch bis dahin wird noch manches geſchehen und die
franzö=
ſiſche Innenpolitik noch manche Aenderungen erfahren.
Der Auswärtige Ausſchuß gegen eine
Sermehrung der Latsſitze.
Berlin, 19. Februar.
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages trat heute
vor=
mittag unter dem Vorſitz des Abgeordneten Hergt (deutſchnatl.)
zuſammen, um über die Frage der Völkerbundsratsſitze zu
be=
raten. Als erſter, ergriff Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann
das Wort.
Dr. Streſemann berichtete über den Stand der derzeitigen
Verhandlungen, die ſich auf die Verſtärkung des
Völkerbunds=
rates beziehen. Nach einer umfangreichen Ausſprache wurde ein
kommuniſtiſcher Antrag, das Eintrittsgeſuch Deutſchlands in den
Völkerbund zurückzuziehen, gegen 9 Stimmen abgelehnt. Hierauf
wurde vom Vorſitzenden Abg. Hergt (deutſchnatl.) feſtgeſtellt, daß
— unbeſchadet der grundſätzlichen Stellung der einzelnen
Par=
teien zum Völkerbund — im übrigen von ſämtlichen
Par=
teien des Ausſchufſes mit Ausnahme der Kommuniſten und
der Völkiſchen die Auffaſſung vertreten ſei, daß das
Geſuch Deutſchlands um die Aufnahme in den
Völker=
bund unter der Vorausſetzung geſtellt worden iſt, daß
ent=
ſprechend der gepflogenen internationalen Verhandlungen und
den dabei gegebenen Zuſagen Deutſchland bei der
bevor=
ſtehenden Tagung des Völkerbundes einen ſtändigen Sitz
im Völkerbundsrat erhält, ohne daß dabei eine
weitere Aenderung in der Zuſammenſetzung des
Rates eintritt.
Die Aufnahme der Rede Ehamberlains in
Berlin. — Die Auffaſſung der Reichsregierung.
* Berlin, 19. Febr. (Priv.=Tel.)
Das Intrigenſpiel um die Erweiterung des
Völderbunds=
rates bzw. der Vermehrung der ſtändigen Sitze geht nach wie
vor weiter. Nun hat auch der engliſche Außenminiſter
Cham=
berlain den franzöſiſch=polniſchen Intriganten mit ſeiner um die
Streitfragen vorſichtig herumgehenden Rede noch einen
vorzüg=
lichen Diemſt erwieſen, weil kein Menſch klar erkennen kann, ob
ar im Innern ſeines Herzens auf der Seite der Quertreiber ſteht
oder deren Bemühungen mißbilligt. Die Situation wird alſo
von Tag zu Tag undurchſichtiger. Die „Tägl. Nundſchau” die
dem Außenmniniſter naheſteht, ſpricht von einer Ratloſigkeit in
der Ratsfrage und klagt über Chamberlains unklare Rede. In
Berliner politiſchen Kreiſen wird die Lage ebenfalls recht
ſkep=
tiſch beurteilt. Man iſt vor allem darüber erſtaunt, daß der
engliſche Außemminiſter es vermieden hat, ſich in ſeiner Rede
klar und unzweideutig auszudrücken. Anſcheinend will er die
ſich ſtreitenden Mächte auf ein Kompromiß feſtfahren, auf das
wir uns allerdings nicht einlaſſen können, ſofern die
Voraus=
ſetzungen, wie ſie ſeinerzeit in Locarno für unſeren Eintritt
be=
ſtanden, eine Aenderung erfahren ſollten. Infolgedeſſen iſt es
auch zu begrüßen, daß der Auswärtige Ausſchuß des
Reichs=
tages noch eimal eindentig unterſtrichen hat, Deutſchland müſſe,
entſprechend den gepflogenen internationalen Verhandlungen
und den dabei gegebenen Zuſagen, einen ſtändigen Sitz im
Völ=
kerbundsrat erhalten, ohne daß dabei eine weitere Aenderung
in der Zuſammenſetzung des Rates eintritt. Die „Tägl.
Rund=
ſchau” wird ſchon etwas deutlicher und ſchreibt an auffallender
Stelle: „Die Auffaſſung der Reichsregierung iſt bekannt. Sie
iſt zu wiederholten Malen dahin gekennzeichnet worden, daß die
Ereiterung des Völkerbundsrates durch die Schaffung neuer
ſtändiger Ratsſitze gleichzeitig mit dem Eintritt Deutſchlands
Vom Tage.
In gut unterrichteten Berliner politiſchen Kreifen wird mit aller
Beſtimmtheit betont, daß Reichsernährungsminiſter Dr.
Haslinde nicht mehr auf ſeinen Poſten zurückkehren und durch
den Abg. von Richthofen erſetzt werde, doch ſeien die
Verhandlungen mit Letzterem noch nicht abgeſchloſſen.
In Köln iſt der Rhein geſtern um 66 Zentimeter geſtiegen
und ſteigt ſtündlich noch um 6 Zentimeter. Die Moſel ſteigt ſtündlich
noch um 2 Zentimeter. Direkte Hochwaſſergefahr für das untere
Rheinland beſteht noch nicht.
Von den Regierungsparteien iſt im Reichstag ein gemeinſamer
An=
trag eingebracht worden, den Reichspräſidenten zu erſuchen, das neue
Militärſtrafrechtsgeſetz (Duellbeſtimmungen) gemäßt § 72
der Reichsverfaſſung erſt nach zwei Monaten in Kraft zu ſetzen.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann wird heute auf einem
Studentenkommers in Köln ſprechen. Von dort wird er am Sonntag
nach Bonn weiter reiſen.
Nach Meldungen aus Bukareſt iſt in dem Befinden des
ru=
mäniſchen Miniſterpräſidenten Bratianu eine
be=
deutende Verſchlechterung eingetreten.
Nach einer Havasmeldung aus Beirut iſt es zwiſchen fran
zöſiſchen Truppen und Aufſtändiſchen in der Umgegend
von Rachaja zu Kämpfen gekommen.
Wie der „New York Herald” erklärt, macht ſich in den Vereinigten
Staaten eine Bewegung bemerkbar, die infolge der Ausweiſung
ameri=
kaniſcher Staatsangehöriger aus Mexiko für ein Eingreifen
Amerikas in Mexiko eintritt,
in den Völkerbund und in den Völkerbundsrat für uns eine neue
Situation ſchaffen würde, die die deutſche Regierung vor die
Notwendigkeit neuer Entſcheidungen ſtellen müßte. An dieſer
Auffaſſung hält die Reichsregierung nach wie vor feſt. Sollte
in dem gekennzeichneten Sinne tatſächlich eine neue Lage
eintre=
ten, ſo kann über deren Ernſt kein Zweifel beſtehen. Den
Völ=
kerbundsmächten iſt im Laufe der letzten Zeit über dieſen
Stand=
punkt der deutſchen Regierung volle Klarheit gegeben worden.
Daß die deutſche Regierung in dieſer Frage kein Kompromiß
getroffen oder Zugeſtändniſſe gemacht hat, iſt von uns ſchon
betont worden.”
General Smuts gegen die Erweiterung des
Völkerbundsrates.
w. London, 19. Februar.
General Smuts ſandte an die „Dailh News” aus Kapſtadt
in Erſiderung einer Aufforderung des Blattes eine Botſchaft
bezüglich der Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund ſowie
die von gewiſſen Mächten unternommenen Anſtreugungen, um
die Sitze im Völkerbundsrat zu vermehren. In der Botſchaft
heißt es u. a., der Vorſchlag zur Erweiterung des
Völkerbundsrates werde im gegenwärtigen Augenblick
als ein Kunſtgriff verſtanden werden, um den Völkerbundsrat
auf unlautere Weiſe umzuſchichten, um gegen dan
Völker=
bund und gegen den Geiſt von Locarno einen
ver=
nichtenden Schlag zu führen. Der Völkerbund ſei erſt bedauerlich
ſchwach geweſen, aber wenigſtens habe ſein Charakter nicht
ge=
litten. Dieſer Vorſchlag würde mehr ſchaden als
alle Mißerfolge in den letzten fünf Jahren
zu=
ſammengenommen. Die Verteidiger des Völkerbundes
müßten alle ihr Veto einlegen, damit das, was wahrſcheinlich
die letzte Hoffnung Europas ſei, nicht zerſtört werde.
Smuts fragt, was mit allen großen Hoffnungen von geſtern
und mit Locarno ſei. Für Deutſchland bedeute Locarno einen
freiwilligen, vorſätzlichen und endgültigen Verzicht auf Elſaß=
Lothringen. Bedeute dies nichts für Frankreich? Sicherlich
er=
fordere die Lage zwiſchen Frankreich und Deutſchland einen
ehrenhaften Handel. Locarno habe als eine „gentleman like-
Angelegenheit” begonnen, möge ſie auch in deiſem Geiſte
voll=
endet werden.
Spanien und der Völkerbundsrat.
TU. Madrid, 19. Februar.
Das Verlangen Spaniens nach einem ſtändigen Sitz im
Völkerbundsrat findet die Unterſtützung Frankreichs unter der
Bedingung, daß Spanien an der Seite Frankreichs für einen
ſtändigen Sitz zugunſten Polens eintritt. Man iſt in offiziellen
ſpaniſchen Kreiſen der Anſicht, daß Spanien, falle es allein auf
einen ſtändigen Ratsſitz prätendieren wird, auf weit geringeren
Widerſtand ſtoßen würde als Polen, und man empfindet
des=
halb die polniſche Kandidatur als ſehr ſtörend. Jedoch hat ſich
Spanien in dieſer Frage bisher nicht dem franzöſiſchen Einfluß
zu entziehen vermocht. Trotz des zeitlich nahe bevorſtehenden
Eintritts Deutſchlands in den Völkerbundsrat erſcheint die
An=
gelegenheit von hier aus diplomatiſch noch nicht geklärt. In
hieſigen diplomatiſchen Kreiſen hofft man, eine
Kompromiß=
löſung zu finden.
Keine Differenzen zwiſchen
Regierung und Mittelparteien.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Zwiſchenfall im Haushaltsausſchuß des Reichstages, der
aim Donnerstag zu allerlei abwegigen Gerüchten Anlaß gab, konn.
als beigelegt angeſehen werden. Zwiſchen der Reichsregierung.
namentlich dem Kanzler und den Mittelparteien iſt auf Grund
der am Donnerstag nachmittag und abend ſtattgefundenen
Be=
ſprechungen das alte Einvernehmen wieder hergeſtellt worden.
das allerdings vorübergehend etwas getrübt war, da ſich
Zen=
trum und Volkspartei gegen die ſofortige Beſprechung des
Re=
gierungsprogramms ausſprachen. Der Grund zu ihrer Haltung
war rein techniſcher Natur, da ſie ſich erſt einmal mit dem
Pro=
gramm näher vertraut machen wollten. Die Gerüchte über eine
Re=
gierungskriſe, die von gewiſſer Seite leichtfertig in Umlauf geſetzt
wurden, ſind falſch. Dr. Luther hat ſich in den Ausſprachen mit
den Parteien davon überzeugt, daß ihre Haltung keinerlei Spitze
gegen die Regierung in ſich trug. Das Einvernehmen zwiſchen
Regierung und Koalition dokumentiert die Einigung in der
Er=
werbsloſenfrage, die allerdings von einigen Parteien als
Streit=
frage in die Debatte geworfen wurde. Jedenfalls ſind die
Mei=
nungsverſchiedenheiten beigelegt, womit alle weitergehenden
Be=
hauptungen und Gerüchte in ſich zuſammenfallen.
Die Sozialdemokraten gegen die Notgemeinſchaft—Oie
Deutſchnationalen enthalten ſich der Stellungnahme.
Berlin, 19. Februar.
Im Haushaltsausſchuß des Reichstages wurde heute in die
allgemeine Ausſprache über die geſtrigen Regierungserklärungen
eingetreten. Der Reichskanzler und der Reichsfinanzminiſter
ſvohnten den Verhandlungen bei.
Abg, Hertz (Soz.) erklärte, wenn tatſächlich der Etat ſo
an=
geſpannt ſei, wie geſtern von der Regierung ausgeführt worden
ſei, daß teine Mehrausgaben möglich ſeien, dann müſſe das
Steuerſenkungsprogramm der Regierung noch kritiſcher
ange=
ſehen werden als vorher. Zu der vom Finanzminiſter
gefor=
derten Notgemeinſchaft zur Durchführung ſeiner gewagten
Experimente fehle die Zuſtimmung der
Sozial=
demokratie. Die Sozialdemokraten ſeien nicht der
Ueber=
zeugung, daß eine allgemeine Ueberlaſtung der deutſchen
Wirt=
ſchaft mit Steuern vorliege. Die Steuerlaſten ſeien in
Deutſch=
land ganz ungleich verteilt. Die kleineren und mittleren
Unter=
nehmungen litten viel mehr darunter als die großen. Einer
Sen=
kung der Beſitzſteuer könne er nicht zuſtimmen. Die Senkung der
Umſatzſteuer könne die von ihr erhoffte wirtſchaftsfördernde
Wir=
kung nur haben, wenn damit entſprechende Maßnahmen in der
Wirtſchaftspolitik verbunden ſeien. Die jetzige Wirtſchaftskriſe
beruhe auf der Abſatzſtockung. Die Zoll= und Steuerpolitik der
früheren Regierung habe die Kaufkraft der breiten Maſſe tief
her=
abgedrückt.
Abg. Hergt (Dnatl.) führt aus, daß die geſtrige Rede des
Reichskanzlers und der Miniſter ſeiner Fraktion zu einer
be=
ſtimmten Stellungnahme noch keine
Veranlaſ=
ſung gebe. Für die Erwerbsloſen müſſe ſofort etwas geſchehen.
Für 1927 könne ſich heute noch keine zuverläſſige Schatzung
machen laſſen. Der Reichsfinanzminiſter zeige in dieſer
Bezieh=
ung einen großen Optimismus. Der Reichsfinanzminiſter ſcheine
ganz die Möglichkeit zu überſehen, daß auch neue Ausgaben
ent=
ſtehen können. Wie denke er ſich deren Deckung?
Reichskanzler Dr. Luther.
Das Programm der Regierung wird ganz feſt beſtimmt durch
die Ueberzeugung, daß jetzt der Zeitpunkt gekommen iſt, wo wir
eine grundſätzlich andere Stellung zu unſerer Steuerpolitik
ein=
nehmen können und müſſen als im Herbſt 1923. Damals war
das große Vorzeichen unſerer Finanzpolitik: Rettung und
Schutz der Währung! Erſt die Einführung der
Goldwäh=
rung und das Hereinkommen ausländiſcher Anleihen konnten
un=
ſere Steuerpolitik allmählich in andere Bahnen weiſen. Schon
ſofort nach dem Abſchluß des Londoner Abkommens hat ein
planmäßiger Abbau der Umſatzſteuer begonnen
Nachdem jetzt auch der große Prozeß der Reinigung
der Wirtſchaft von künſtlichen Exiſtenzen weit
vor=
geſchritten iſt — nicht ohne ſchwere und ſchmerzliche Opfer — iſt
jetzt anſtelle der Währungein Vorzeichen unſerer
Politik die Wirtſchaft. Es gibt jetzt nach Anſicht der
Reichsregierung überhaupt keine andere Wahl, als ſich auf den
Boden zu ſtellen, daß wir den im Grunde geſunden Teil der
Wirtſchaft mit allen Kräften wieder aufbauen müſſen. Damit die
Wirtſchaft ſich erholen kann, wollen wir ihr von den öffentlichen
Laſten ſo viel wie möglich abnehmen. Ich gehe an die Sache mil
der Vorſtellung heran, daß die Erhebung unſerer
Wirt=
ſchaft die Steuereinbußegefahr kompenſieren
*Zur Geſchichte der Juden in Darmſtadt
Von Rabbiner Dr. Bruno Italiener.
Am 21. Februar d. J. begeht die Iſraelitiſche
Religions=
gemeinde (Hauptgemeinde) das Jubiläum des 50jährigen Be
ſtehens ihrer Synagoge in der Friedrichſtraße. Aus dieſem
An=
laß ſeien einige Punkte aus einer größeren Materialſammlung
über die Geſchichte der Juden in Darmſtadt nachſtehend
mitge=
teilt.:) Die ifrgelitiſche Gemeinde in Darmſtadt kann nicht auf
ein ſo ehrwürdiges Alter zurückblicken, wie ihre
Schweſtern=
gemeinden Worms und Mainz, mit ihrer rund
zweitauſend=
jährigen Vergangenheit. Die Geſchichte der Juden in Darmſtadt
läßt ſich urkundlich bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts
zurückverfolgen. Das Heſſiſche Staatsarchiv enthält den
Aus=
weiſungsbefehl für elf Juden aus dem Jahre 1585, die unter
Landgraf Georg I. aus Darmſtadt vertrieben wurden. Während
des 17. Jahrhunderts litten die Juden in Darmſtadt ſchwer,
ſo=
wohl unter den drückenden Beſtimmungen der von Landgraf
Georg II. 1629 erlaſſenen und von Landgraf Ernſt Ludwig
er=
neuerten Judenordnung, wie unter den wiederholten
kriegeri=
ſchen Einfällen und Brandſchatzungen durch die Franzoſen. Dieſe
Leiden werden durch einen Regierungserlaß vom 28. Oktober 1697
ausdrücklich beſtätigt. Die Angelegenheiten der Juden wurden
auf den ſogenannten Judenlandtagen geregelt (am
18. Juli 1687 tagte beiſpielsweiſe einer in Eberſtadt). Die
Land=
tage fanden mit Genehmigung der Regierung ſtatt, die Vertreter
dazu abordnete. Auf dem Judenlandtag in Eberſtadt werden
beiſpielsweiſe 2 Gulden für den Herrn Zentgrafen und
Unter=
ſchultheiß für ihre Mühewaltung ausgeworfen. Später führte
ein Kommiſſarius als Vertreter der Regierung den Vorſitz. Mit
Ausgang des 17. Jahrhunderts ſcheint das Gemeindeleben ſtärker
eingeſetzt zu haben. Landgraf Ernſt Ludwig erließ eine
Ver=
fügung, die den Juden geſtattet, ſich zu gemeinſamen Gottes
dienſten „in einem von der offenen Straße entlegenen Hauſe
eines Juden, das von unſeren Kirchen, Pfarr=, Schul= und
Rat=
häuſern abgelegen iſt, und zwar nur in einer Stube, Kammer
oder auf einem Boden zu verſammeln‟. Demzufolge wird dem
Löw Iſaks Sohn die Erlaubnis erteilt, die Judenſchule (das
Benutzt ſind: Akten des Heſſiſchen Staatsarchivs ſowie des Archivs
der Iſraelitiſchen Religionsgemeinde; Günther, „Bilder aus der
heſſi=
ſchen Vorzeit‟. Darmſtadt 1853; Walther, „Darmſtadt, wie es war und
wie es geworden‟, Darmſtadt 1865; Lebermann, „Aus dem Kunſt
leben der heſſiſchen Reſidenz am Anfang des vorigen Jahrhunderts
in Lehmanns Jüdiſcher Volksbücherei, Bd. 36, Mainz 1904; derſelbe „Aus
der Geſchichte der Juden in Heſſen”, Frankfurt g. M. 1909.
heißt Synagoge) in das Haus des Juden Benedikt, und zwar
auf deſſen „alten Heuboden” verlegen zu dürfen (14. Okt.
1714, bzw. 15. Februar 1715). Im Jahre 1735 ward die
General=
anweiſung erteilt, in dem Hof des in der Kleinen Ochſengaſſe
ge=
legenen Kaſſel Meyerſchen Hauſes, eine Synagoge
errich=
ten zu dürfen; ſie wurde am 7. Juni 1737 eingeweiht und blieb
bis zum Jahre 1876 in Benutzung, in dem die neue Synagoge
Friedrichſtraße 2 am 23. Februar eingeweiht wurde. Bei
Nieder=
legung des Häuſerblocks in der Kleinen Ochſengaſſe Anſang
die=
ſes Jahrhunderts wurde die alte Synagoge niedergeriſſen. In der
Kleinen Ochſengaſſe, unweit der oben erwähnten Synagoge,
be=
fand ſich auch die der Iſraelitiſchen Religions geſellſchaft,
die ſich Anfang der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts
von der Hauptgemeinde abzweigte und ihre Synagoge 1853
ein=
weihte. Die Trennung erfolgte hauptſächlich wegen Einführung
einer Orgel und verſchiedener dem hebräiſchen Gottesdienſt
ein=
gefügter Gebete in deutſcher Sprache und dergleichen in der
Synagoge der Hauptgemeinde. Ein Reſt der ehemaligen
Syna=
goge der Religionsgeſellſchaft iſt noch heute an dem Hauſe Kleine
Ochſengaſſe 14, Ecke Landgraf=Georg=Straße, ſichtbar. Später
befand ſich die Synagoge der Religionsgeſellſchaft in der
Bleich=
ſtraße jdort wurde an Stelle der alten, die jetzige neue Synagoge
1906 eingeweiht. Der Friedhof der Darmſtädter Juden
be=
fand ſich ſeit 1709 in Beſſungen; er bildet den alten Teil des
heute noch in Benutzung befindlichen Friedhofes der
Iſrgeli=
tiſchen Religionsgemeinde. Die Zahl der Juden in Darmſtadt
war während des ganzen 18. Jahrhunderts ſehr gering. Im
Jahre 1783 werden 38 Steuerzahler erwähnt. Bemerkenswert iſt,
daß die bereits im 16. und 17. Jahrhundert begonnenen
Ver=
ſuche, die Juden zum Chriſtentum zu bekehren, im 18. Jahrhun
dert wieder aufgenommen wurden. Im 16. Jahrhundert waren
ſie in Heſſen gezwungen, Bekehrungspredigten in Kirchen zu
hören, im 17. Jahrhundert wählte man aus Rückſicht für die
Juden ſtatt der Kirchen Rathäuſer. Im 18. Jahrhundert lchlug
man einen anderen Weg ein. Der Hoſdiakonus Philipp
Freſe=
nius in Darmſtadt gründete im Jahre 1736 Proſelyten
anſtalten, die über Heſſen hinaus bekannt und angeblich
erfolgreich tätig waren. — Mit Beginn des 19. Jahrhunderts
zogen freiere Anſchauungen auch in Heſſen ein, ſie äußerten ſich
in der Abſchaffung des Leibzolles für die Juden, 1820 in der
Verleihung des Staatsbürgerrechts und 1823 in der
Proklamie=
rung des Edikts zur Regelung des Jugendunterrichts der
Fſraeliten, das ihnen den Beſuch einer öffentlichen, auch von
Chriſten beſuchten, oder einer jüdiſchen Schule zur Pflicht machte.
1784 wurde der erſte jüdiſche Schüler „Veidel Joſeph, natione
Tudaeus” in das Fürſtliche Pädagog in Darmſtadt aufgenommen.
Der erſte jüdiſche Abiturient war der Sohn des Schutzjudenl
Linz 1794. Der Name Abraham Jacob Linz kommt als erſter
in der Darmſtädter Generalmatrikel als „Bürger” vor (17. Febl
1796). Linz erhielt das Bürgerrecht als Uhrmacher. Die
Aufhebung des auf den Juden laſtenden Drucks hatte, wie überau
in Deutſchland, ſo auch in Darmſtadt, ein Aufblühen der jüdiſchen
Gemeinde zur Folge. Während Darmſtadt 1771 etwa 200 jüdiſche
Seelen, 1815 393 zählte, betrug die Zahl der Juden 1840 ſchon
545 und Ende des 19. Jahrhunderts rund 2000.
Eine wichtige Quelle für die Familiengeſchichte der Darm
ſtädter Juden iſt das im Jahre 1717 von dem Schreiber (Sofel)
Nathan Nathe Aſchkenaſi begonnene und bis 1863 fortgeführle
Memorbuch (Gedenkbuch, von dem lateiniſchen memoria),
Namen von annähernd 300 Verſtorbenen enthaltend, die bei dei
Seelenfeier im Gottesdienſte verleſen wurden. Nach Nennuns
der Namen hervorragender jüdiſcher Gelehrter und Märtyrer dee
Mittelalters folgt als älteſter Eintrag eines Darmſtädter Jude!"
der Name Menachem, Sohn des Naftali, gen. Manes Darm
ſtadt geſt. 15. April 1684. Der nächſte Eintrag lautet Ra
biner Elikum Getſchlik Dentz (wohl um 1700 verſt.). Unter dei
ſolgenden Namen finden ſich etliche, die auch heute noch in Daru
ſtadt vorkommen (die den Namen beigefügte Zahl bedeutet O0e
Todesjahr): Schwab 1752, Trier 1752, Wolfskehl 1702=
Naftali Herz Hachenburg 1772:), Beſſunger 1772, Calt
mann 1772. Das Memorbuch ſchließt mit der Erwähnung 9e
Angehörigen der Familie Wolfskehl. Mirjam Wolfskel”
1855 und Joſeph Wolfskehl 1863. Die in dem Memorbuch "
wähnten Namen empfangen eine wertvolle Ergänzung durch ?"
von Landgraf Ernſt Ludwig 1717 eingeführten Judentabe"
len, von denen verſchiedene, u. a. eine aus dem Jahre 1776 ſal
mende, ſich in meinem Beſitz befindet und 29 Namen entyſt
Für das künſtleriſche Leben in Darmſtadt in der erſten Hällt.
des 19. Jahrhunderts waren zwei Juden von beſonderer Bedeumis
Meyerbeer, von Großherzog Ludwig I. mit dem Titel eines 9e
komponiſten ausgezeichnet, und Herz Hachenburger „Nczſt”
Herz” genannt. Schon der Vater von Muſikus Herz, Hähnle Me=2
Hachenburger, nahm im Darmſtädter Kunſtleben eine angeſehene S‟
lung ein; mit ſeinem Bruder Samuel Hachenburger hatte er ſich..
Muſik zum Berufe erwählt. Muſikus Herz, 1787 in Darmſtadt gehet.
und dort 1851 verſtorben, erfreute ſich der Gunſt der Großhekze”
Ludwig II. und Ludwig III. Das Herzſche „Quartett” in Wahk?‟
ein Orcheſter von etwa 40 Mann, genoß einen weit über die G.” die
Darmſtadts reichenden künſtleriſchen Ruf. Bleibenden Wert 1
von tiefem religiöſen Empfinden und hoher muſikaliſcher
zeugenden Kompoſitionen des Muſikus Herz für den jüdiſchein Ls
dienſt.
Nummer 31
wird. Das iſt das Kernſtück des Programms der Regierung, über
das wir uns mit dem Reichstag verſtändigen wollen.
Es handelt ſich auch um den Entſchluß, die Ausgaben
des außerordentlichen Etats auf Anleihen zu
verweiſen. Auch das iſt ein Wagnis, das wir nur
unter=
nehmen, weil wir uns auf den Glauben an eine Erhebung der
Wirtſchaft ſtellen. Wir wagen es, uns wieder auf normale Etats=
und Wirtſchaftsverhältniſſe einzuſtellen. Die Behauptung, daß
das für die jetzigen Verhältniſſe kein Wirtſchaftsprogramm ſei,
kann ich nicht verſtehen. Dazu kommt, daß wir in möglichſtem
Umfange verſuchen, die Wirtſchaft anzukurbeln. Die
Preisſen=
kungsaktion hat tatſächlich Erfolg gehabt. Sie hat anfangs ſehr
darunter gelitten, daß vielfach im politiſchen Leben unſere Arbeit
nach dieſer Richtung als nicht ernſt bezeichnet worden war.
Der Kanzler nennt dann Zahlen, die das ununterbrochene
Vorwärtsſchreiten der Preisſenkung ſeit dem vorigen Sommer
darlegen, ſchilderte die durchgreifenden Maßnahmen gegen die
Mißbräuche des Kartellweſens und ging ſchließlich noch auf die
Bedeutung der geſamten Geſetzgebung des vorigen
Som=
mers ein. Der Kanzler legte endlich dar, daß die
Zoll=
geſetzgebung des vorigen Sommers, die in ihrer Art durch die
Schutzzollentwicklung im übrigen Europa notwendig geworden
ſei, überhaupt erſt die Grundlage zum Abſchluß von
Handelsver=
trägen gegeben habe.
Abg. Neubauer (Komm.) wandte ſich gegen die
Regie=
rungserklärungen und gegen die Finanzpolitik des erſten
Kabi=
netts Luther.
Annahme der erhöhten Erwerbsloſenſätze.
Der Ausſchuß wandte ſich dann der Beratung der Anträge
zur Erwerbsloſenfürſorge zu. Es lag dazu der geſtern abend von
den Regierungsparteien vereinbarte neue Antrag vor. Danach
werden die Unterſtützungsſätze in den Ortsklaſſen A, B und C
mit ſofortiger Wirkung erhöht:
1. für alleinſtehende Erwerbsloſe unter 21 Jahren um 20 %
2. für alleinſtehende Erwerbsloſe über 21 Jahren um 10 %;
3. für alle übrigen Hauptunterſtützungsempfänger, ſofern ſie
bereits acht Wochen nacheinander Unterſtützung bezogen
haben, ebenfalls um 10 %.
Abg. Aufhäuſer (Soz.) bezeichnet den Antrag als eine
weſentliche Verſchlechterung des Beſchluſſes des Sozialpolitiſchen
Ausſchuſſes. Die Reichskanzlerreden und die groß aufgezogene
Finanzdebatte im Ausſchuß hätten alſo keinen anderen Weg der
Regierung herbeigeführt, als den über den ſozialen Gedanken.
Die Sozialdemokraten behielten ſich für das Pienum ihre eigenen
Anträge vor.
Abg. Rädel (Komm.) lehnte den Antrag ab. Das
Zen=
trum ſei kläglich umgefallen.
Abg. Frau Teuſch (Ztr.) weiſt dieſen Vorwurf zurück.
Abg. Dißmann (Soz.) ſucht nachzuweiſen, daß der neue
Antrag ſehr weſentliche Verſchlechterungen enthalte.
Nach Ablehnung der kommuniſtiſchen und
ſozialdemokrati=
ſchen Anträge wurde der Antrag der
Regierungspar=
teien gegen die Stimmen der
Sozialdemokra=
ten und Kommuniſten angenommen.
Mit der gleichen Mehrheit wurde eine Entſchließung der
Re=
gierungsparteien angenommen, in der ein Einſchreiten gegen
unberechtigte Ausſetzung der Erwerbsloſenunterſtützung verlangt
wird.
Angenommen wurde ferner eine Entſchließung, in der eine
Prüfung verlangt wird, ob in Betrieben, in denen Kurzarbeit
nicht durch den Ausfall voller Arbeitstage durchführbar iſt, nicht
auch dann die Unterſtützung eintreten kann, wenn die
umgerech=
neten Stunden die erforderliche Zahl von Arbeitstagen ergeben,
wobei die beſonderen Arbeitsverhältniſſe der Angeſtellten zu
be=
rückſichtigen ſind.
Ein neuer franzöſiſcher Schritt in Budapeſt.
TU. Budapeſt, 19. Februar.
Der franzöſiſche Geſandte in Budapeſt erſchien geſtern
nach=
mittag abermals beim Miniſterpräſidenten Grafen Bethlen, mit
dem er eine längere Konferenz hatte. In politiſchen Kreiſen
ver=
lautet, daß der Geſandte eine Note ſeiner Regierung überreicht
habe, in der darauf hingewieſen werde, daß die franzöſiſche
Regierung mit gewiſſen Einzelheiten in der Unterſuchung der
Frankenfälſcheraffäre nicht übereinſtimme.
Abſchluß eines türkiſch=franzöſiſchen Abkommens.
London, 19. Februar.
Wie Reuter aus Angora meldet, wurde geſtern ein fran=
Zoſtſch=türkiſches Abkommen unterzeichnet, das auch ein
Neutrali=
katsabkommen enthält. Das Abkommen iſt von de Jouvenel, dem
ſranzöſiſchen Oberkommiſſar in Syrien, während ſeines
Aufent=
haltes in Angora abgeſchloſſen worden. Das Abkommen ſetzt
einige Grenzberichtigungen in Syrien feſt.
Samstag, den 20. Februar 1926
* Die Arbeit des beſſiſchen
Finanzausſchuſſes.
Die Vorberatungen, denen der heſſiſche Staatsvoranſchlag
für 1926 im Finanzausſchuß unterworfen wurde, ſtehen vor ihrem
Abſchluß. Sie haben in Verbindung mit den Beratungen des
Sechſerausſchuſſes Ergebniſſe gezeitigt, aus denen der ernſtliche
Wille erſichtlich iſt, durch Erſparniſſe auf den verſchiedenſten
Ge=
bieten der Staatsverwaltung den großen Fehlvetrag
herabzu=
mindern, den der Voranſchlag der Regierung aufweiſt. Es iſt
dabei zu bedauern, daß die Unterlagen, auf Grund deren die zum
Teil einſchneidenden Eingriffe in die Staatsverwaltung
beſchloſ=
ſen werden mußten, nicht ſo gründlich und zuverläſſig beſchafft
werden 1hnnten, wie es wünſchenswert geweſen wäre. Hätte
die Regierung ihrerſeits rechtzeitig die erforderlichen
Erhebun=
gen veranlaßt, ehe ſie den Staatsvoranſchlag einbrachte, ſo
wäre=
das Urteil über die Zweckmäßigkeit und Wirtſchaftlichkeit der ins
Auge gefaßten Maßnahmen leichter und ſicherer geweſen. Allein
die Zeit drängt, und die Volksvertretung muß ſich alſo entſcheiden.
Abgeſehen von kleineren Abſtrichen in der Ausgabenſeite des
Etats beziehen ſich die von dem Finanzausſchuß in Erwägung
genommenen Erſparniſſe hauptſächlich auf die Forſtverwaltung,
die Juſtiz, die Landwirtſchaft, die Schutzpolizei und die
Volks=
ſchule. Die Parteien ſind natürlich ſowohl hinſichtlich der
Ge=
biete, auf denen geſpart werden ſoll, wie hinſichtlich des Umfangs
der Erſparniſſe nicht einig. Darüber ſcheinen allerdings
grund=
ſätzlich keine Meinungsverſchiedenheiten mehr zu beſtehen, daß
in der Forſtverwaltung und bei der Volksſchule ein nicht
uner=
heblicher Stellenabbau möglich und angeſichts der Finanzlage
ge=
boten erſcheint; auf den drei genannten anderen Gebieten beſteht
dieſe Uebereinſtimmung nicht. Außer durch Stellenabbau will
man auch durch Streichung doch weſentliche Herabſetzung der
Nebenbezüge der Beamten, namentlich der Tagegelder,
Erſpar=
niſſe erzielen.
Was zunächſt die letztere Maßnahme betrifft, ſo kann vor
einer zu weitgehenden Beſchneidung oder gar Streichung der
Tagegelder nur gewarnt werden. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich,
daß der Beamte, der für auswärtige Dienſtgeſchäfte eine
beſon=
dere Aufwandsentſchädigung nicht bezieht, Dienſtreiſen möglichſt
vermeiden wird, alſo auch da, wo eine Aufklärung der Sache an
Ort und Stelle dringend notwendig ſein kann. Es wird ganz
gewiß nicht unſerem Forſtbeſtand gedient, wenn die
Forſtbeam=
ten ihre Dienſtreiſen einſchränken, und der Staat, der den
Juſtiz=
beamten keine ausreichenden Tagegelder für auswärtige
Dienſt=
geſchäfte gewährt, wird mehr an Zeugengebühren zu bezahlen
haben, als er an Tagegeldern erſpart. Ein vernünftiges
Maß=
halten bei ſolchen Sparmaßnahmen iſt das wichtigſte. Die
Volks=
vertreter, die ja ſelbſt Tagegelder beziehen, werden aus ihrer
eige=
nen Praxis wiſſen, daß gewiſſe Vergütungen für auswärtige
Ge=
ſchäfte gewährt werden müſſen, und ſie ſollten an der Frage nicht
vorbeigehen, ob nicht auch die Diäten der Abgeordneten
eine Herabſetzung vertragen, wie man ſie den Beamten
zu=
muten will.
Bei dem in Ausſicht genommenen Stellenabbau fällt auf, daß
alle Anträge auf Herabminderung der Beamtenzahl bei den
Zentralbehörden von den Regierungsparteien rundweg
abgelehnt werden. Wenn man auch zugeben muß, daß die auf die
Beamtenzahl der Vorkriegszeit abgeſtellten Anträge des
Bauern=
bundes in ihrem Ausmaß nicht durchführbar ſind, ſo iſt es doch
außer Zweifel, daß eine wirkliche Vereinfachung der
Staatsver=
waltung nur durch Behördenabbau, alſo von oben her,
er=
folgen kann, wie dies durch den Reichsfinanzminiſter
Rein=
hold neuerdings anerkannt worden iſt, nicht aber durch
Stellen=
ſtreichung bei den Lokalbehörden, die in erheblichem Umfange
nicht möglich iſt, wenn ſich der Geſchäftskreis nicht verringert.
Die Oppoſitionsparteien müſſen deshalb immer wieder den Hebel
an dieſer Stelle anſetzen.
Die Berufsvereinigungen der Forſtbeamten und der
Volks=
ſchullehrer, die in erſter Linie von den beabſichtigten
Sparmaß=
nahmen betroffen werden, haben alsbald Stellung gegen dieſe
genommen. Es kann nur begrüßt werden, wenn von den
nächſt=
beteiligten Seiten ſachliche Geſichtspunkte vorgetragen werden,
die Beachtung verdienen. Wenn dann trotzdem Gründe des
all=
gemeinen Staatswohls es erfordern, dieſe Geſichtspunkte nicht
als ausſchlaggebend anzuerkennen, ſo müſſen dieſe
Organiſatio=
nen und ihre Mitglieder auch verſtehen, der Not der Zeit ein
Opfer zu bringen. Mit Rückſicht auf die Bedeutung, die wir der
Schule und ihren Aufgaben beilegen, ſei hier noch einmal zu dem
beabſichtigten Lehrerabbau Stellung genommen. Dabei ſei
zu=
nächſt hervorgehoben, daß wir eine Verringerung der
Staats=
zuſchüſſe für die höheren Schulen ebenſo wie der Koſten für die
Volksſchule wünſchen würden, wenn ſie möglich wäre. Es iſt
ohne Weiteres zuzugeben, daß einige ſchwach beſuchte höhere
Lehr=
anſtalten eine verhältnismäßig große Lehrerzahl und damit
übernormale Zuſchüſſe erfordern. Aber dieſe Lehranſtalten
des=
halb eingehen zu laſſen, kann nicht verantwortet werden, weil
Seite 3
dadurch erhebliche Schädigungen ganzer Gegenden verurſacht
würden. Bliebe alſo nur die Frage, ob ein weiterer Abbau von
Lehrkräften an den höheren Schulen möglich iſt. Das muß,
ab=
geſehen von etwaigen einzelnen Ausnahmefällen, zur Zeit
ver=
neint werden. Die Beſuchsziffer der höheren Lehranſtalten iſt
ganz im Gegenſatz zu dem Beſuche der Volisſchule fortgeſetzt im
Steigen begriffen und es iſt angeſichts der Tatſache, daß die
An=
forderungen an die Vorbildung überall höher geſchraubt werden,
nicht wahrſcheinlich, daß der Anſturm auf die hoheren Schulen
nachläßt. Die Klaſſen ſind auch im Allgemeinen derart gefüllt,
daß eine Zuſammenlegung nur in wenigen Ausnahmefällen
mög=
lich ſein wird. Wenn der Darmſtädter Lehrerverein in ſeiner
Zuſchrift an das Darmſtädter Tagblatt darauf hingewieſen hat,
daß ein Lehrer der höheren Lehranſtalten knapp 20 Schüler zu
unterrichten habe, während nicht wenige Volksſchultlaſſen bis zu
70 Schüler aufwieſen, ſo iſt dazu zunächſt zu bemerten, daß von
den 4016 Volksſchulklaſſen nur 42 von über 60 Schülern beſucht
ſind. Weiter muß aber beachtet werden, daß, während bei der
Volksſchule Klaſſenzahl und Lehrerzahl ſich im Allgemeinen
decken, bei den höheren Lehranſtalten ſowohl wegen der
vermehr=
ten Unterrichtsſtunden als auch wegen der zahlreichen
Unterrichts=
gegenſtände die Lehrerzahl etwa um 40 v. H. die Klaſſenzahl
überſteigt. Die Folge davon iſt, daß der Durchſchnittsbeſuch eine:
Klaſſe der höheren Schulen erheblich höher iſt als die
Durch=
ſchnittszahl der auf einen Lehrer entfallenden Schüler. Bei der
Frage der Einſparung von Lehrkräften kann aber nur der
Klaſſenbeſuch in Betracht kommen. Nun erweiſt die Statiſtik, daß
die Durchſchnittsbeſuchsziffer einer Klaſſe der höheren
Lehr=
anſtalten 26 beträgt, d. h. ungefähr gerade ſo viel als der
Durch=
ſchnittsbeſtand einer Volksſchulklaſſe mit erweiterten Lehrzielen,
der ſich auf 26,8 beläuft. Da dieſe Art von Volksſchulklaſſen ſich
höchſtens mit den unterſten Klaſſen der höheren Lehranſtalten auf
eine Stufe ſtellen läßt, ſo iſt erſichtlich, daß eine Einſparung von
Klaſſen und damit von Lehrkräften an den höheren Schulen in
irgend nennenswertem Umfange nicht möglich iſt.
Wohl iſt dies aber, wie wir ſchon früher dargetan haben,
bei der Volksſchule der Fall. Allerdings wird die Aufhebung
ein=
klaſſiger Schulen nur dann durchführbar ſein, wenn die
Nachbar=
ſchule nicht zu weit entfernt liegt. Dagegen iſt gar nicht
einzu=
ſehen, warum eine Zuſammenlegung bei zwei= und dreiklaſſigen
Schulen nicht ſtattfinden könnte; bei den mehrkl ſſigen iſt ſie am
leichteſten auszuführen. Die Meinungen gehen nur darüber
aus=
einander, in welchem Umfange der Klaſſenabbau erfolgen ſoll.
Selbſtverſtändlich kann der augenblickliche Tiefſtand der
Schüler=
zahl nicht allein ausſchlaggebend ſein, ſondern es muß die
vor=
ausſehbare Entwicklung mit in Betracht gezogen werden. Die
Geburtenſtatiſtik beweiſt nun, daß für das nächſte Jahrzehnt eine
weſentliche Aenderung der Volksſchülerzahl nicht eintreten
wird. Es iſt zwar allmählich eine Steigerung zu erwarten, doch
muß damit gerechnet werden, daß wir auf lange Jahre hinaus
etwa 40 000 bis 50 000 Schüler weniger in der Volksſchule haben
werden, als in der Vorkriegszeit. Wenn man hiernach den
Ab=
bau von 300—400 Stellen ins Auge faßt, ſo kann man von einer
voreiligen Maßregel nicht ſprechen.
Noch ein Wort zu der Berechnung der Geſamtkoſten für einen
Volksſchüler und einen höheren Schüler, mit der ſich der
Lehrer=
verein Darmſtadt bei dem objektiven Betrachter keine gute Zenſur
geholt hat. Ja, wenn man zu Laſten des höheren Schülers auch
die drei Jahre rechnet, die er die Volksſchule beſucht, und wenn
man die Koſten, die durch die Fortbildungsſchule verurſacht
wer=
den, ganz unberückſichtigt läßt, dann kann man höhere Geſamtkoſtem
für den höheren Schüler herausbringen. Wenn man aber richtig
rechnet, ergibt ſich auch an Geſamtkoſten der höhere Betrag für
den Volksſchüler. (1089 Mk. zu 1024 + 150 Mk.)
Speetator.
Die mit Spannung erwartete Ausſprache und Abſtimmung
im Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags über die Geſtaltung
des Volksſchulweſens fand geſtern unter vollzähliger Teilnahme
ſämtlicher Räte des Landesbildungsamtes und in Anweſenheit
des Herrn Finanzminiſters ſtatt.
Die Ausſprache geſtaltete ſich zeitweiſe ſehr bewegt. Die
Vertreter der ſozialdemokratiſchen und der demokratiſchen
Frak=
tion befanden ſich angeſichts der Tatſache, daß dem Rückgang der
Schülerziffer um 40 Prozent an den heſſiſchen Volksſchulen die
Ziffer der Lehrerſtellen ſeit 1914 überhaupt nicht gefolgt iſt, in
einer ſchwierigen Situation. Dieſe Lage wurde dadurch nicht
ver=
beſſert, daß den Beratungen eine ſchriftliche Ausarbeitung
zu=
grunde lag, welche zwar von dem Herrn Miniſterialdirektor
Ur=
ſtadt perſönlich den Mitgliedern des Ausſchuſſes ausgehändigt
worden war, von ihm aber gleichwohl nur als eine private Arbeit
eines Volksſchulreferenten des Landesbildungsamtes bezeichnet
wurde, die, wie ſich ſpäter herausſtellte, unrichtige ſtatiſtiſche
Zif=
fern über die Geſtaltung des höheren Schulweſens in Heſſen
ent=
hielt, ohne daß die Referenten des höheren Schulweſens im
Lan=
desbildungsamt davon überhaupt etwas gewußt hätten.
Die Vertreter der ſozialdemokratiſchen und demokrattſchen
Fraktion gaben ſchließlich in einem Antrag die Notwendigkeit
ünter außer den bereits genannten, jetzt noch in Darmſtadt
ſommenden Namen, den des Juden Fuld).*)
Zum Schluß ſeien die Rabbiner genannte, die in
Darm=
ſbirkten. Um die Wende des 17. und 18. Jahrhunderts
ver=
die Funktionen des Rabbiners der in Frankfurt a. M. wohn=
e hochgelehrte Klausrabbiner Samuel Kohen
Schot=
der 1719 ſtarb. Sein Nachfolger ſcheint Rabbi Michels
ſeſen zu ſein, ein Mann von offenbar autoritativer, von der
terung genehmigter Stellung; deſſen Nachfolger war, wohl
bi Mordechai (Marx) Halberſtadt (Halberſtädter),
ar noch 1749 im Amt. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts
te als Landesrabbiner von Darmſtadt Moſes Kann,
n des Löb Iſak Kann. Er war gleichzeitig Oberhaupt der
us (Talmudhochſchule) in Frankfurt a. M. und ſtarb 1761.
Nachfolger war Simon Fryt Flegenheimer
enlandrabbiner genannt; er wirkte bis 1793. Nun folgte
Um Simon mit dem gleichen Titel. Schon 1799 wurde
man Iſrael Mengeburg Judenlandrabbiner; er
(y das Amt bis zu ſeinem Tode, 1833. Zwei Jahre wurde
Nabbinat durch Alexander Wolff, der etwa 50 Jahre
Skabbiner in Darmſtadt war und 1843 ſtarb, (Vater des
Trabbiners Abraham Wolff in Kopenhagen) proviſoriſch
ver=
tek. Dann wurde Benjamin Hirſch Auerbach nach
Darm=
bekufen, der erſte Rabbiner in Darmſtadt mit der
Doktor=
de und einer der erſten orthodoxen Rabbiner, die in reinem
1 bredigten. Da die Mehrheit ſeiner Gemeinde freieren
tioſen Anſchauungen huldigte, ergaben ſich Gegenſätze: Auer=
Lurde daher 1857 zur Amtsniederlegung gezwungen. Be=
Elswert iſt, daß ſich unter den Bewerbern um das Darmſtäd=
Nabbinat, als Auerbach gewählt wurde, auch der berühmte
1e Leopold Zunz befand, der als einer der Begründer
Zihlenſchaft des Judentums gilt. Nach Auerbach
verwal=
der Religionslehrer Moſes Mannheimer zwei Jahre
Driſch die Stelle. 1859 übernahm Dr. Julius Lands=
*r das Amt, gleichbedeutend als Orientaliſt und Kanzel=
* ek wirkte bis 1890. Ihm folgte Dr. David Selver.
9 heute lebenden Schüler der zuletzt genannten beiden
ie gedenken dankbar ihres ſegensreichen Wirkens als
Sic wichtige Ergänzung für die Erforſchung der Familienge=
* Ndet ferner ein „Alphabetiſches Verzeichnis der in der
iſrae=
t Neligions=Gemeinde zu Darmſtadt ſeit dem Jahre 1817 Copu=
Oebohrnen und Geſtorbenen”, geſtiftet von Jacob Beſſunger,
I hen. Roſerberg (geb. 1773, geſt. 1843), und geſchrieben von dem
Lehrer und religiöſe Führer. Selber, von deſſen Gelehrſamkeit
auf philoſophiſchem Gebiete u. a. ſeine Arbeit über Leibniz („Der
Entwicklungsgang der Leibnizſchen Monadenlehre”) zeugt, lebt
ſeit 1906 hier im Ruheſtand. In dieſen Tagen begeht er ſeinen
70. Geburtstag, zu dem ihm auch an dieſer Stelle die herzlichſten
Wünſche zum Ausdruck gebracht ſeien.
Die letzten Tage von Pompeii.
Die Gefühle der Menſchen ſind in den Jahrtauſenden immer
die gleichen geblieben; und doch ſind die Menſchen von heute
anders als die Menſchen von geftern. So auch die Kunſtarten.
An Stelle des Romans, der früher lange Erbauungsſtunden
aus=
füllte und verkürzte, iſt heute der atemraubende Filmroman
ge=
treten, der alles auf ein Minimum zuſammendrängt und dadurch
eine Spannung ſondergleichen auslöſt, was wiederum der
Roman=
handlung zugute kommt. Hier gibt es keine toten Punkte; raſt
los, wie es wirklich an uns vorüberrauſcht, geht das Leben an
uns vorbei, und erſchüttert haben wir binnen einer Stunde
Schickſale von ungeheurer Tragik mitdurchlebt.
Es gibt ſchwerlich einen gebildeten Menſchen, der nicht früher
oder ſpäter einmal ſich an der Lektüre von Bulwers Roman:
„The last dars of Pompeii” berauſcht hat; die Stärke des
be=
deutendſten Romans dieſes berühmten engliſchen Dichters iſt die
Vereinigung von wiſſenſchaftlichem Forſchergeiſt mit einer
glühen=
den Phantaſie, die nicht nur die verſchüttete Stadt des
Alter=
tums, ſondern auch die antiken Menſchen jener Jahrtauſende
zurückliegenden Zeit in einem Wirbel menſchlicher Leidenſchaften,
erregt durch die Gewalt der Naturelemente, plaſtiſch lebend vor
uns wieder auferſtehen läßt.
Wir wiſſen heute, daß die Plaſtik des Wortes auch in dem
Munde eines ſchöpferiſchen Menſchen nicht heranreicht an die
Plaſtik lebendigen Geſchehens auf der bewegten Leinwand. Im
Wettſtreit zwiſchen Natur und Kunſt muß die primäre
Erſchei=
nung, die Natur, letzthin obſiegen.
Der Großfilm: „Die letzten Tage von Pompeji” (Palaſt=
Lichtſpiele) bedeutet einen enormen Fortſchritt in der Wiedergabe
blühenden Lebens und in der Vernichtung desſelben durch die
furchtbaren Gewalten einer unbegreiflichen vulkaniſchen
Natur=
gewalt.
Das Heimatland dieſes Films iſt in jeder Beziehung
Ita=
lien. Auf italieniſcher Erde — wohin Hunderttauſende aller
Nationen fehnſüchtig gezogen ſind, um das vor einemhalb Jahr=
hunderten wieder ausgegrabene Pompeji zu beſtaunen — wurde
dieſes grandioſe Romanwerk gefilmt. Keine Kuliſſen wurden
errichtet; die Originaldenkmäler, die Italien ſo überreich
dar=
bietet, geben den Hintergrund, für das Rieſenwerk ab. Der
Generaldirektor der Societä Italiang, Amleto Palermi, ſicherte
ſich zwei allererſte Filmkräfte Deutſchlands. Die männliche
Haupt=
rolle, Glaucus, und die weibliche Hauptrolle, die blinde Nydia,
wurden in die Hände von Bernhard Götzke und Maria Corda
gelegt. Sie konnten nicht beſſer verkörpert werden als durch
dieſe ſich einzigartig in vergangene Zeit einfühlenden Filmſtars.
Um aber das Kolorit im übrigen ſtreng zu wahren, wurden die
anderen Hauptvertreter der Filmtragödie mit erſtklaſſigen
italie=
niſchen Filmſchauſpielern beſetzt.
Die Wucht der Ereigniſſe ſowohl in den Lebenswegen der
Perſonen des Stücks wie auch in der Ungeheuerlichkeit des
Natur=
geſchehens, dem eine blühende Großſtadt der Antike, Pompeji,
mitſamt ihrer Schweſterſtadt Herkulanum, zum Opfer fiel, kommt
in dem Film zu einem ergreifenden und klaſſiſchen Ausdruck.
Die ſich uns darbietenden Bilder ſind von niegeſehener
Groß=
artigkeit. Die Maſſenſzenen, das Volksgetümmel, die
Zirkus=
ſzenen ſind von einem unwiderſtehlichen Willen beherrſcht und
deshalb auch von einer hinreißenden Kraft. Die ganze
Schön=
heit und der romantiſche Zauber, wodurch unſer Herz erbebt,
wenn uns die römiſche Klaſſik in ihrer reinen Form
entgegen=
tritt, machen den Film zu einem Kulturwerk erſten Ranges.
Der Inhalt von Bulwers Roman iſt zu bekannt, als daß
wir nötig hätten, auf den Gang der Tragödie näher einzugehen;
die Einzelſchickſale rollen ſich in fieberhafter Erregung vor uns
ab, und wir atmen auf — wie die Flüchtlinge vor 2000 Jahren
aufgeatmet haben müſſen, als ſie dem Feuer= und Aſchenregen
entronnen waren — wenn wir endlich noch den Opfertod der
blinden Nydia, die edlen Geſtalten und treuen Liebenden,
Glau=
eus und Jone, nach Erreichung des Meeres gerettet und geborgen
ſehen.
Es ſollte keinen Menſchen geben — wenn er nicht ſtumpf
durch die Weltgeſchichte geht —, dem dieſer mit heißem Leben
und kaltem Entſetzen erfüllte Film nicht Bewunderung abringt.
Ueber allem liegt ein Glanz und Schimmer, wie ihn nur das
alte römiſche Reich mit ſeinen Wunderbauten, ſeinem geſunden
ſinnlichen Empfinden auslöſen konnte; und wir ahnen gleichzeitig
die welthiſtoriſche Bedeutung der Epoche, die in dem Kampf
zwi=
ſchen dem alten heiteren Götterglauben und dem ernſten
Naza=
renertum ihren Ausdruck findet,
Seite 4
Samstag, den 20. Februat 1926
Nummer 31
des Abbaues von etwa 200 Schulklaſſen in Heſſen zu, womit ſie
grundſätzlich dem Gerede von dem angeblichen Attentat gegen die
heſſiſche Volksſchule ſelbſt den Boden entzogen.
Das intereſſanteſte Moment bildete jedoch die Erklärung des
Finanzminiſters, daß die vorgelegten Anträge hinſichtlich der
Volksſchule nicht weit genug gingen und nicht wirkſam genug
geſtaltet wären, alſo, wie ihm von einem Vertreter der Rechten
alsbald entgegengehalten wurde, eine Polemik des
Finanz=
miniſters gegen ſeinen eigenen Voranſchlag. Er gab die
An=
regung, die Klaſſen, die unter 50 Schülern ſich bewegten,
all=
mählich zuſammenzulegen und von jetzt ab jede zweite
Beamten=
ſtelle im Volksſchulweſen, die vakant würde, nicht mehr zu
be=
ſetzen. Von der Rechten wurde dem Finanzminiſter nunmehr
entgegengehalten, daß er ſeit einem halben Jahre nicht nur die
Möglichkeit, ſondern die Pflicht gehabt hätte, die von ihm jetzt
gegebenen Anregungen durchzuſetzen. In aller Deutlichkeit müſſe
dem Landesbildungsamt wie dem Herrn Finanzminiſter die
Verantwortung dafür zugeſchoben werden, wenn jetzt infolge
jahrelang ſich hinziehender Verſäumniſſe durch notwendige
ein=
ſchneidende Maßnahmen für die Kreiſe der Schulamtsanwärter
zahlreiche Härten entſtünden. Wenn der Herr Finanzminiſter
ſeine bisherige Haltung mit früheren Beſchlüſſen des
Abbau=
ausſchuſſes des Landtags zu begründen verſuche, ſo ſei das
durchaus nicht ſtichhaltig, da er, der die Notlage des heſſiſchen
Staates kenne, ſeiner Verantwortlichkeit durch irgendwelche
Meinungsäußerungen aus der Mitte des Parlaments nicht
ent=
hoben ſei.
Es wurden mehr als ein Dutzend Abſtimmungen im Laufe der
Ver=
handlungen zu Kapitel 57 (Volksſchule) vorgenommen. Ein Antrag des
Abgeordneten Dr. Werner (Dnatl.), die Volksſchullaſten wieder den
Ge=
meinden zu übertragen unter Belaſſung der Lehrer in der Kategorie der
Staatsbeamten, wurde mit Mehrheit abgelehnt. Ebenſo wurde ein
An=
trag Dr. Leuchtgens=Glaſer (Bbd.), die Kreisſchulräte (Stadtſchulräte)
von 27 auf 18 zu vermindern und die Stellen von 9 Kreisſchulräten nur
auf den Inhaber zu bewilligen, mit 9 gegen 5 Stimmen abgelehnt. Ein
Antrag Heinſtadt, der drei dieſer Stellen auf den Inhaber bewilligt
haben will, wurde mit 10 gegen 4 Stimmen angenommen. Ein Antrag
Dr. Leuchtgens=Glaſer (Bbd.), 800 Lehrerſtellen zu ſtreichen, wurde gegen
drei Stimmen abgelehnt. (Heſſen hat im ganzen etwa 3600
Lehrerſtel=
len.) Ein Antrag Heinſtadt=Blauk (Ztr.), 300 Stellen offen zu laſſen,
wird mit Stimmengleichheit abgelehnt. Ein Antrag Reiber (Dem.)=Kaul
(Soz.), wonach die Regierung ermächtigt werden ſoll, bis zu 200 Stellen
für Lehrer, Lehrerinnen, Schulverwalter und Schulverwalterinnen
un=
beſetzt zu laſſen, wurde gegen 2 Stimmen angenommen, und zwvar mit
dem Zuſatz, daß bei der Auswahl der auszuſcheidenden Lehrkräfte nach
ſozialen Geſichtspunkten verfahren werden ſoll. In erſter Linie ſollen
unverheiratete Lehrkräfte, ſoweit ſie nicht Ernährer ihrer Familie ſind
außer Dienſt geſetzt werden. Der Zuſatzantrag wurde einſtimmig
an=
genommen. Ein Antrag Heinſtadt=Blank (Ztr.) will, daß in Gemeinden
welche weniger als 12 Fortbildungsſchulpflichtige haben, der Unterricht
von April bis Oktober ausgeſetzt werden kann. In den Wintermonaten
ſoll dann der Unterricht in der Fortbildungsſchule mit derſtärtter
Stun=
denzahl erteilt werden, Für die in der Landwirtſchaft Beſchäftigten ſoll
die gleiche Regelung platzgreifen. Geſuchen um Befreiung vom Beziuks=
Fortbildungsſchulunterricht ſoll weitgehend entſprochen werden. Der
Antrag wurde mit 12 gegen 2 Stimmen und 2 Stimmenthaltungen
an=
genommen. Ein Antrag Dr. Leuchtgens (Bbd.) will, daß die bei Titel 8
(Koſten für nebenamtliche Leitung und Unterrichtserteilung in der
Fort=
bildungsſchule) durch Streichung geſparten Summen in Titel 2 einzu
ſtellen ſind. Das wurde gegen 3 Stimmen abgelehnt. In gleicher Weiſe
wurde ein Antrag Heinſtadt=Blant, 100 000 Mk. bei Titel 8 zu ſtreichen,
abgelehnt. Ein Antrag derſelben Abgeordneten, zu Ziffer 10 (Zuſchniſſe
an pridate Volksſchulen), 20 000 Mark für Ausbildungskurſe zu ſtreichen,
wurde mit Stimmengleichheit abgelehnt. Ebenſo wurde ein weiterer
Antrag desſelben Abgeordneten, an Tagegeldern uſw. ſir
Kreislehrerrat=
tagungen 40 000 Mark zu ſtreichen, mit Stimmengleichheit abgelehnt
Ferner wurde ein Antrag Dr. Leuchtgens, die Stelle des Leiters der
ſtaatlichen Beratungsſtelle für Werkunterricht zu ſtreichen, mit 7 gegen 5
Stimmen bei 2 Stimmenthaltungen abgelehnt. Ein ähnlicher Antrag
Heinſtadt=Blank wurde damit für erledigt erklärt. Ein Antrag
Hein=
ſtadt, den Handarbeits= Haushalts= und techniſchen Lehrerinnen das
Tagegeld zu gewähren, wurde gegen 3 Stimmen bei 1 Stimmenthaltung
angenommen. Ein Antrag Reiber (Dem.), den entlaſſenen
Schulamts=
anwärtern und =anwärterinnen eine laufende Unterſtützung in Höbe der
Hälfte der ſeitherigen Bezüge zu gewähren, wurde mit 10 gegen 3
Stim=
men bei einer Stimmenthaltung abgelehnt. Für den Fall der
Ableh=
nung hat der Abg. Reiber den Antrag geſtellt, den Entlaſſenen eine
laufende Unterſtützung in Höhe der Erwerbsloſenunterſtützung zu geben.
Auch dieſer Antrag wurde abgelehnt, und zwar mit 9 Stimmen gegen 4
bei 1 Stimmenthaltung. Ein Antrag Birnbaum will, daß von Oſtern
1926 ab der Handarbeitsunterricht in allen Mädchenſchulen im zweiten
Schuljahr beginnt; dies wurde vom Ausſchuß gegen 4 Stimmen
abge=
lehnt. Ein Antrag Dr. Greiner (Komm.) verlangt die Offenhaltung von
Lehrerſtellen ſür ſolche Lehrer, die die Erteilung von Religionsunterricht
abgelehnt haben. Der Antrag wurde abgelehnt. In einem Antrag des
Abg. Dr. Greiner und in einer Vorſtellung der Gemeinden Egelsbach
und Erzhauſen wird die Regierung erſucht, in den genannten Gemeinden
Lehrkräfte, die ihrer Weltanſchauung entſprechen, anzuſtellen. Der
An=
trag wurde mit 7 gegen 6 Stimmen abgelehnt und die Vorſtellung für
erledigt erklärt. Ebenſo wurde eine Vorſtellung der Gemeinde
Gonſen=
heim gegen die Aufbürdung von Schullaſten auf die Gemeinde für
er=
ledigt erklärt, da die Regierung ihren Antrag, einen Teil der
perſön=
lichen Laſten der Gemeinde zu übertragen, zurückgezogen hat. Ein
An=
trag Noth (Komm.), der die Bereitſtellung von Mitteln für die aus der
Schule zu entlaſſenden Kinder will (je 50 Mark), wurde mit 7 gegen 6
Stimmen abgelehnt. Ein Antrag Dr. Greiner (Komm.), der eine Reihe
von Maßnahmen für die proletariſche ſchulpflichtige Jugend verlangt,
u. a. Schulſpeiſungen, urde — ſoweit dieſe Maßnahmen nicht ſchon von
der Regierung durchgeſihrt werden, abgelehnt, dagegen wurde die in
demſelben Antrag geſtellte Forderung, den Unterricht, ſoweit dies
mög=
lich iſt, im Sommer im Freien zu erteilen, einſtimmig gebilligt. — Das
Kapitel 57 ſelbſt wurde gegen 3 Stimmen bei 4 Stimmenthaltungen
an=
genommen. — Zu Kap. 65 (Volksbildung) lag ein Antrag Dr. Leuchtgens
vor, die Stelle des Leiters der Zentralſtelle zur Förderung der
Volfs=
bildung zu ſtreichen und den Inhaber einer ſeiner Bildung
entſprechen=
den Stelle zuzuführen. Dieſer Antrag wurde mit 7 gegen 7 Stimmen
abgelehnt. Das Kapitel ſelbſt wurde mit 7 gegen 7 Stimmen
angenom=
men. Zu bemerken iſt zu dem Abſtimmungsergebnis, daß
Regierungs=
vorlagen — nach der Geſchäftsordnung — bei Stimmengleichheit als
an=
genommen gelten, Anträge dagegen bei Stimmengleichheit als abgelehnt.
Famtliennachrichten
Wir geben unſere Verlobung bekannt
Candwehrſtraße 6
Maria Engel
Emil Schäffler
Darmſiadt
Februar 1926
Bismarckſiraße 17
(*4554
Statt Karten.
Albert Storper
Jeiti Storper
geb. Roſenſtock
Vermählte
Trauung: Sonntag, den 21. Februar 1926 Synagoge
Friedrichsſtraße
Hochzeit: Lucasweg 23.
4631
Heute entſchlief ſanfit unſere liebe gute
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
Beunene Sielzfein
im 79. Lebensjahr.
Elias Kornſand und Frau Frieda,
geb. Grünebaum
Lion Sternfels und Frau Erna,
geb Berliner
Simon Spies und Frau Betty,
geb. Sternfels.
Darmſtadt, Leeheim, 19. Februar 1926.
Die Beerdigung findet Montag, den 22. Februar, um
2½ Uhr, auf dem Friedhof in Groß=Gerau ſtatt.
Es wird freundlichſt gebeten, von Beileidsbeſuchen
Ab=
ſtand zu nehmen.
Weinet nicht an meiner Bahre
Gönnt mir die ewige Ruh;
Denkt, wie ich gelitten habe,
Eh’ ich ſchloß die Augen zu!
Todes=Anzeige.
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß ſtarb am
Donnerstag, den 18. Februar, nachmittags 1½ Uhr,
nach kurzer, aber ſchwerer Krankheit mein
innigſt=
geliebter Mann, unſer lieber, treuſorgender Vater,
Bruder, Schwager, Onkel, Schwiegervater und
Großvater
im vollendeten 57. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Luſt, geb. Keßler, Obergaſſe 5
Willi Ruppert u. Frau Lisbeth,
geb. Luſt
nebſt Enkelin,
Darmſtadt, Worms, den 19. Februar 1926.
Die Einäſcherung findet am Montag, den 22. Februar,
vorm 11½ Uhr, auf dem hieſigen Waldfriedhofe ſtatt.
Es wird gebeten, von Beileidsbeſuchen Abſtand zu
nehmen.
Wachstuche
Dankſagung.
Pfarrer Rückert ſagen wir hierdurch
Allen unſeren herzlichſten Dank.
Friedrich Carl Geher.
(B. 2578
KR
Für die vielen Geſchenke und
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Silberhochzeit ſagen herzlichen
Dank
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Freitag: Lohnt es ſich zu beten?
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[ ← ][ ][ → ]Samstag, den 20. Februar 1926
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 20. Februar.
0.28
0.45
k0.50
ſek 0.55
ek 0.70
us, 1.35
us. 1.45
ue. 1.95
m. 0.95
m. 0.95
0.95
us. 0.95
ur 0.95
ns. 0.95
Gründung einer öffentlichen zweijährigen
Handelsſchule in Darmſtadt.
Als letzte Oſtern die öffentliche Höhere Handelsſchule für Schüiler
mit Oberſekundareife bzw. Schülerinnen mit entſprechender zehnjähriger
Schulbildung gegründet wurde, ging man von der Anſicht aus, dadurch
einem Bildungsbedürfnis unſerer Stadt entgegenzukommen. Dieſe
An=
nahme hat ſich durch die gute Entwicklung der Schule und durch jetzt
ſchon erfolgende Anmeldungen für das nächſte Schuljahr als richtig
er=
wieſen. Für die Verhältniſſe der Stadt und Umgegend beſtand aber im
Aufbau des kaufmänniſchen Schulweſens noch eine weitere, ſehr fühlbare
Lücke, da für die volksſchulentlaſſene Jugend keine öffentliche
Handelsſchule mit vollem Tagesunterricht vorhanden war. Manche Eltern
haben aber den dringenden Wunſch, ihre Kinder über die Volksſchule
hinaus im vollen Genuß der Schulerziehung und Berufsausbildung zu
laſſen.
Um dem abzuhelfen, iſt dem Beiſpiel der Städte Mainz, Offenbach,
Gießen und Worms folgend, eine öffentliche zweijährige Handelsſchule
ab Oſtern 1926 mit 30 Wochenſtunden gegründet worden. In
Deutſch=
land ſind bereits zirka 400 ſolcher Schulen.
Welche Ziele verfolgt nun die zweijährige Handelsſhule? Sie
will den Schülern und Schülerinnen vor Eintritt in das praktiſche
Ge=
ſchäftsleben eine theoretiſche Ausbildung in ihrem Berufswiſſen
geben, ihre allgemeine Bildung erweitern und an ihrer Ausbildung zu
tüichtigen Staatsbürgern und Menſchen mitwirken. Der Kern des
Un=
terrichts ſind die handelstechniſchen Fächer: Betriebswirtſchaftslehre mit
kaufmänniſchem Schriftverkehr, kaufmänniſches Rechnen und
Buchfüh=
rung. An dieſe Fächer ſchließen ſich die Wirtſchaftserdkunde und
Waren=
kunde an; in der Handelsſchule für Knaben im zweiten Jahre auch die
Grundzüge der deutſchen Wirtſchaftsgeſchichte und der
Volkswirtſchafts=
lehre, um in den angehenden Kaufleuten Verſtändnis und Intereffe für
das alles beherrſchende Wirtſchaftsleben der Gegenwart zu erwecken. Die
Lebens= und Bürgerkunde will durch Belehrungen über körperliche und
geiſtige Selbſterziehung zur Tüchtigkeit in Arbeit und Leben und zur
Erzieh ing von Birgern und Bürgerinnen mithelfen, die mitdenkend und
mitarbeitend am ſtaatlichen Leben des Volkes teilnehmen. Die Fächer
für Schreibtechnik: Schönſchreiben, Maſchinenſchreiben und Kurzſchrift
ſollen die Fertigkeiten vermitteln, die für den modernen Bureaubetrieb
ganz unentbehrlich ſind. Entſprechend den diesbezüglich hohen
Anfor=
derungen, die beſonders an die weiblichen Hilfskräfte geſtellt werden,
wird auf dieſe Fächer in der Handelsſchule für Mädchen beſonderer
Nach=
druck gelegt.
Zu dieſer rein beruflichen tritt dann die ſprachliche
Ausbil=
dung hinzu. Diejenigen, die aus einer höheren Schule ſchon
Vor=
kenntniſſe in fremden Sprachen mitbringen, bauen dieſe nach der
prakti=
ſchen Seite weiter aus und werden in die franzöſiſche und die engliſche
Handelskorreſpondenz eingeführt. Schüler ohne fremde Sprachkenntniſſe
erlernen in fünf Wochenſtunden die Grundlage einer fremden Sprache
(Engliſch), um auf dieſer Grundlage ſpäter in freiwilliger Arbeit je nach
Bedarf und Neigung weiter arbeiten zu können. Aber alle, ohne
Aus=
nahme, ſollen im deutſchen. Unterricht die herrlichen Schätze unſerer
Mutterſprache kennen lernen, was ſie am Deutſchtum haben, und um ſür
alle Zukunft deutſch zu fühlen.
Auch für körperliche Ertüchtigung muß in den ſo
außerordent=
lich wichtigen Entwicklungsjahren durch Turnen und Spielen ausreichend
Sorge getragen werden. Daß an freien Nachmittagen Gelegenheit
ge=
geben wird, in freiwilligem Zuſammenſein deutſchen Geſang und
deut=
ſche Muſik zu pflegen, ſei noch angeführt.
Während durch die bisher angegebenen Fächer die Aufgaben für die
Knabenklaſſen erſchöpft ſind, hat die Handelsſchule für Mädchen noch eine
beſondere, ihr eigentümliche Aufgabe. Entſprechend der Doppelſtellung
der beruflich tätigen Hausfrau muß die weibliche Jugend auch zu klugen
Hauswirtinnen, die wiſſen, daß ſie Volksvermögen verwalten, und zu
rechten Müittern mit Sinn für ein geſundes Familienleben erzogen
werden. Daher erhalten die Schülerinnen im zweiten Jahre neben der
Fortführung der beruflichen Fächer beſonderen Unterricht im Kochen, in
Hausarbeit, in Nadelarbeit und Geſundheitslehre nebſt Säuglings= und
Krunkenpflege.
Es darf mit Sicherheit erwartet werden, daß ſo vorgebildete Schüler
und Schülerinnen den Anforderungen, die in größeren Geſchäften, in
Handel, Induſtrien, Banken und Verkehrsbetrieben an tüchtige
Hilfs=
kräfte zu ſtellen ſind, ſich gewachſen zeigen werden.
Die aufgenommenen Schüler und Schülerinnen haben während ihrer
Schulzeit noch Gelegenheit, vor vertraglicher Bindung ſich auf ihre
Eig=
nung ſür den kaufmänniſchen Beruf zu prüfen und rechtzeitig eine andere
Berufswahl zu treffen. Die Eltern wollen jetzt bereits überlegen, ob ſie
von der neuen Bildungsgelegenheit ihrer Kinder Gebrauch machen wollen
und Anmeldungen ſchon bald an die Direktion der Oeffentlichen
Lehr=
anſtalt Darmſtadt richten, damit die vorausſichtliche Beſuchsziffer früh
genug bekannt iſt. Es muß ein Schulgeld in Höhe von 12 Mark für
ein=
heimiſche und 20 Mk. für auswärtige Schüler bzw. Schülerinnen erhoben
werden, da die Schuile ſich, abgeſehen von einer in ſeiner Höhe noch nicht
eſtgelegten Zuwendung intereſſierter Körperſchaften vorläufig ſelbſt zu
tragen hat. Mit der Einrichtung dieſer Schule wird für die nächſte Zeit
ein gewiſſer Abſchluß im Ausbau des hieſigen öffentlichen kaufmänniſchen
Bildungsweſens erreicht ſein.
— Heſſiſches Lanbestheater. Nach längerer Pauſe werden morgen
Sonntag, den 21. Februar, die drei Einakter „Fritzchen” von
Suder=
mann, „Arzt ſeiner Ehre” von Mongre und „Der
Kammer=
ſanger” ron Wedekind im Kleinen Haus des Landestheaters
wieder=
holt. Anfang 7 Uhr. — Am gleichen Abend findet im Großen Haus eine
Wiederholung von Beethovens „Fidelio” als 7. Vorſtellung der
Sonn=
kagsfremdenmiete ſtatt.
* Vortrag. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten hatte ſeine
Mitglieder und Gäſte für Mittwoch, den 17. Februar, in den Saalban
zu einem Vortrag: „Die Fortpflanzung der Menſchen”
Eingeladen. Der Einladung ſind ſehr viele gefolgt, da der Saal voll
be=
ſehr war. Der Vorſitzende der Ortsgruppe Herr Jayme wies in ſeiner
Sroffnungsrede darauf hin, daß auch die Geſundheitsfürſorge ein
wichti=
des Arbeitsfeld der Gewerkſchaften darſtelle, wie ja leider über die Ar=
Leiten der Gewerkſchaften in ſehr vielen Kreiſen große Unklarheiten
Deſtehen. Dann zeigte der Geſchäftsführer Herr Hugo Weinberg an Hand
Son einigen Beiſpielen die Vorteile der Mitgliedſchaft zu einer
Standes=
ankenkaſſe, wie ſie ja der G. D.A. beſitze. Herr Dr. med. Altſchüler
ſührte dann in großen Zügen den Anweſenden die Bedeutung der
Fort=
tanzung der Menſchen vor Augen. Nicht nur das Kind bedarf einer
orgfaltigen Pflege, ſondern ſchon vor der Geburt müſſe Sorge getra=
Bei werden, daß das Kind geſchützt wird; denn nur eine geſunde und
aſtige Generation ſei in der Lage, den heutigen Anſprüchen gewachſen
a4 lei. Er zeigte klar und deutlich, daß ſehr vieles vermieden werden
taun, wenn eine richtige Behandlung der Frau vorhanden iſt. Mit
Atoßem Intereſſe folgten die Anweſenden den Ausführungen und dank=
„E7 dem Redner mit reichem Beifall für ſeinen lehrreichen Vortrag.
* Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft veranſtaltet als
Alsltang des Faſchings am nächſten Mittwoch, den 24. Februar, 7.30
42 im Rahmen ihres Winterprogramms im Mathildenhöhſaal einen
Eiteren Wilhelm Buſch=Abend. Ernſt Kreuzträger
Der ausgezeichnete Münchener Vortragskünſtler, wird Wilhelm Buſch in
Sort und Bild erſtehen laſſen. Ueber Kreuzträgers Kunſt ſchreibt die
Negtnch, Ztg.”: Man begreift raſch die Sympathien für Ernſt Freuz=
„herz wer ihn nur einmal gehört hat, muß ihn lieb gewinnen. Es
HeN I0 biel Wärme und Sonne von ihm aus, daß einem ordentlich wohl
we wird. Ja, der Zauber der Perſönlichkeit!” Karten bei
Buchhänd=
lung Bergſträßer. (Siehe Anzeige.)
Aſrologiſche Geſellſchaft in Deutſchland, Arbeitsgemeinſchaft
Sſrmſtadt. Heute abend findet im Reſtaurant „Fürſtenſaal”
Grafen=
taße 18, ein Lichtbildervortrag ſtatt über „Menſchund Kosmos”
Drr Th. Becher=Leipzig, Präſident der Agid, ſpricht über die philoſophi=
Jwen und wiſſenſchaftlichen Grundlagen der Aſtrologie, über Aſtrologie
4i0 Aſtronomie, die Welteislehre, Kosmologie. Charakterologie,
prak=
tiſche Horoſkope.
Arpheum. Als letzte Aufführung von heute, Samstag, bis Ende
Deortar bringt das Bertram=Enſemble — als Neuheit für hier — die
LtFhrtige Vaudeville=Operette „Prinzeſſin Olala”; Muſik von
Jean Gilbert. (Siehe Anzeige.)
Endwigshöhe. In das Programm zum morgigen Konzert des
Stoltiſchen Drcheſters ſind u. n. folgende Stücke aufgenommen: C. M.
SSer: Lubertüre zum „Freiſchütz”; W. A. Mozart: Marſch, Ländler;
Lu Gdunod: Szenen aus „Margarete” J. Strauß: „Wo die Zitronen
Sichn. S. Herold: Duvertüre zu „Zampa”; A. Sullivan: „Die Gon=
Suere: Die Leitung hat Herr H. Hauske. Eiehe Anzeige)
icklameſchilder am Hauptpoſtgebäude in Darmſtadt. Die
Seerigung der Reklameſchilder an dem Poſtgebäude in der
2Nenſtraße iſt von der Oberpoſtdirektion ſchon ſeit längerer Zeit
ugerteitet und geſchieht nach und nach, ſobald die darüber be
Le denden Verträge ablaufen. Neue Verträge werden nicht mehr
Zideicloſen. Vorausſichtlich werden mit Ablauf dieſes Jahres
Jämtliche Schilder beſeitigt ſein.
Das Oenkmal
der Heſſiſchen Regimenter.
Vom Verband Heſſiſcher Regimentsvereine wird
geſchrieben:
Unter obigem Titel wurde in Nr. 49 des Darmſtädter Tagblatts vom
18. ds. Mts. ein Teil der Schuld, daß die Heſſiſche Landeshauptſtadt noch
kein Denkmal habe, der Uneinigkeit der Regimentsvereine zugeſchoben.
Dieſe Behauptung muß zurückgewieſen werden; ſie kann nur von einer
Seite ſtammen, die die Kämpfe nicht kennt, die der Verband Heſſiſcher
Regimentsvereine ſeit 5 Jahren um ein Denkmal kämpft.
Schon 1921 beſchloß der Verband, ein gemeinſames Denkmal zu
er=
richten und hoffte hierbei auf Unterſtützung von Staat und Stadt in
jeder Beziehung.
Alle Plätze, die die Denkmalskommiſſion in andauernder
Fühlung=
nahme mit Behörden und Künſtlern vorſchlug, wurden von den
zuſtändi=
gen Stellen abgelehnt; man wünſchte die Beteiligung der Regimenter an
einem Denkmal der Stadt auf dem Waldfriedhof, ohne auch nur den
Wünſchen der Regimenter nahegekommen zu ſein.
Alle von den Regimentern erbetenen Plätze zur Aufſtellung eines
gemeinſamen Denkmals oder von Denkmalsanlagen in der Stadt
wurden bisher, wie geſagt, abgelehnt, ſo z. B. der Marienplatz, die
Land=
graf=Philippsanlage, die Anlage am Rheintor, zuletzt unſer liebſter Platz,
der alte Palaisgarten.
Als im Frühjahr vorigen Jahres die Regimenter immer noch keine
Hoffnung ſahen, ihren Wunſch erfüllt zu ſehen, faßten die Vertreter
ein=
ſtimmig folgende Entſchließung, die allen in Frage kommenden Stellen
zugeſtellt und in r Preſſe veröffentlicht wurde:
„Der heſſiſche Staat und die Stadt Darmſtadt haben die Pflicht,
dafür Sorge zu tragen, daß ihren Gefallenen des Weltkrieges an
geeig=
neten Plätzen Denkmäler geſetzt werden, die den kommenden Geſchlechtern
die mahnende Erinnerung wach halten.
Für die Denkmäler ſcheint uns jedoch, wie vorgeſchlagen, der
Wald=
friedhof, die Roſenhöhe oder auch die Künſtlerkolonie, weil außerhalb des
allgemeinen Verkehrs liegend, nicht geeignet.
Da vorausſichtlich noch Jahre vergehen werden bis zur Aufſtellung
der Denkmäler von Staat und Stadt, miß es den Regimentsvereinen
der Darmſtädter Truppenteile geſtattet werden, an geeigneten Stellen ein
Garniſonsdenkmal, eine gemeinſame Denkmalsanlage oder
Einzeldenk=
mäler zu erriclſten.”
Noch im Sommer 1925 ließ eine zuſtändige Stelle der Stadt den
Verband wiſſen, eine Beteiligung an der gemeinſamen Anlage komme
nicht in Frage.
Alle Verſuche hierauf, Plätze für Einzeldenkmäler zu erhalten —
damit nun endlich etwas für die Heldenehrung zu Stande käme —
ſchlugen wiederum fehl.
Da endlich trat plötz lich am 1. Februar d3. Js. die Stadt mit dem
neuen Marienplatzprojekt des Herrn Prof. Jobſt hervor. Dieſer Plan
wurde von den beteiligten Regimentern am 15. ds. Mts. einſtimmig
ver=
worfen, weil der Plan, ohne die berechtigten Wünſche der Regimenter
auf Formgebung und Beronung des ſoldatiſchen Charakters zu
berück=
ſichtigen, den Regimentern nur 6 Steinblöcke zuweiſt. Auch wurde den
Regimentern direkt abgelehnt, daß ihre z. T. ſchon weit vorgeſchrittenen
Denkmalsentwürfe auf dem Marienplatz im Rahmen des ſtädtiſchen
Denkmals Verwendung finden dürften.
Hierdurch wird doch wohl in keiner Weiſe — wie es in dem Artikel
vom 18. Februar im Darmſtädter Tagblatt heißt — „der gewünſchten
Selbſtändigkeit der Regimenter Rechnung getragen”
Die Selbſtändigkeit kann doch danach nur noch darin beſtehen, daß
die in der heutigen armen Zeit nur ſchwer aufzubringenden Geldmittel
der Regimenter nach Abſicht des Entwurfes Jobſt dazu verwendet werden
ſollen, um lediglich in Steinblöcken das Andenken an unſere ruhmreichen
Darmſtädter Regimenter und ihre Toten wach zu halten.
Ueber dieſe Anſicht herrſcht unter den Ausſchüſſen der Regimenter
völligſte Einigkeit und Ablehnung. Dieſe Stellungnahme ging der Stadt
Darmſtadt eingehend begründet bereits ſchriftlich zu.
Darmſtadt, den 14. Februar 1926.
Verband Heſſiſcher Regimentsvereine.
An die Stadt Darmſtadt!
Den Darmſtädter 6 Friedenstruppenteilen (Leibgarde=J.=R. 115,
Garde=Dragoner 23, Leib=Drag. 24, Artilleriekorps, Feldart. 61, und
Train=Batl. 18) wurde geſtern von dem Entwurf des Herrn Bildhauers
Jobſt Kenntnis gegeben, ſoweit dieſer uns durch die Erklärung des
Herrn Bürgermeiſters Buxbaum und Beſichtigung des Modells im Atelier
Jobſt bekannt geworden iſt. Das Projekt wurde eingehend nach jeder
Richtung erörtert.
Die anweſenden Ausſchußmitglieder können aber dem
Marienplatz=
projekt — wenigſtens in der geplanten Form — aus folgenden Gründen
leider nicht zuſtimmen.
1. Die Denkmalsanlage ſcheint uns mit ſo enormen Koſten
ver=
knüpft zu ſein, die von keinem der 6 Regimenter aufgebracht werden
können; wie wir hörten, ſollen ſich ja allein die Koſten für einen der
6 großen Klötze um das Denkmal herum auf etwa 10 000 Mk. belaufen.
Bei dieſer Gelegenheit möchten wir bemerken, daß die Koſten, die von
den einzelnen Regimentern beſtenfalls getragen werden könnten, recht
verſchieden ſind, ſie ſchwanken zwiſchen 3000 bis 10 000 Mk.
2. Die 6 den hieſigen Regimentern vorbehaltenen Klötze mit den
entſprechenden Reliefs tragen nach einſtimmiger Anſicht der
Regimentsvertreter nicht dem Geſchmack und dem Empfinden unſerer
Regimentsangehörigen Rechnung. Wir haben in Bezug auf Form und
Geſtaltung andere Wünſche. Wir haben die Aufgabe, unſeren in Ehren
untergegangenen Regimentern und ihren Toten Denkmäler zu ſetzen, die
dieſe verkörpern, ſo wie ſie ſtanden und kämpften.
Das läßt ſich u. E. nur figürlich oder ſinnbildlich ausdrücken, alſo
etwa wie das geplante Denkmal des Artilleriekorps, oder der Heſſiſche
Löwe des Regiments Leibgarde, nicht aber durch den Marienplatzplan.
3. Der pſhchologiſche Augenblick zur Errichtung eines gemeinſamen
Denkmals iſt eigentlich bereits verpaßt, weil die Vorbereitungen für die
Aufſtellung von Einzeldenkmälern bei einzelnen Regimentern ſchon zu
weit vorgeſchritten ſind. Die Urſache für die endgültig im Frühjahr 1925
erfolgte Aufgabe des gemeinſamen Planes iſt darin zu ſuchen, daß in
den verfloſſenen vier Jahren alle Verſuche, einen geeigneten Platz
ge=
nehmigt zu erhalten, abgelehnt wurden. Damals wäre eine gemeinſame
Anlage unſerer Regimenter noch zuſtande gekommen. Die Regimenter
haben erklärt, daß ihre Arbeiten und Pläne für die geplanten
Einzel=
denkmäler jetzt nicht unterbrochen oder aufgeſchoben werden könnten.
Wir bitten daher erneut, die Anträge dieſer Regimenter zur
Ueber=
laſſung von Plätzen für Einzeldenkmäler zu genehmigen, denn es ſcheint
uns heute ausgeſchloſſen daß wegen der Verſchiedenheit der
aufzuwenden=
den Mittel eine Unterbringung der 6. Denkmäler auf einem Platz
mög=
lich iſt, ſelbſt, wenn ſie von einem Künſtler ſtammen.
Wir ziehen hier aber das Beiſpiel anderer Städte heran, die ihren
alten Garniſon=Regimentern gerne Plätze zur Verſiigung geſtellt haben
und die eine Zierde des Stadtbildes wurden.
Wir leben heute in einer ſo armen Zeit, daß man mit den
aller=
beſcheidenſten Mitteln auskommen muß und daß ſchon aus dieſem Grunde
eine große allgemeine Denkmalsanlage nicht ausführbar erſcheint. Weiter
Zeit zu verlieren mit unerſchwinglichen, vielleicht erſt in Jahren
aus=
führbaren Plänen erſcheint uns durchaus untunlich.
Sollte die Stadt Darmſtadt uns aber andere Pläne in beſcheideneren
Grenzen vorlegen, die unſeren Anforderungen auf Geſtaltung und
Be=
tonung des ſoldatiſchen Charakters Rechnung tragen, ſo ſind die
Regi=
menter gerne bereit, nach Maßgabe der vorhandenen Mittel ſich daran
zu beteiligen, wobei jedoch zu bemerken wäre, daß einige Regimenter an
der Durchführung ihrer bereits beſtehenden Pläne feſthalten wollen.
Die Berechtigung des Wunſches, in Einzeldenkmälern die
Erinne=
rung an ihre ruhmreichen Regimenter und zwar unter Betonung des
ſoldatiſchen Charakters verkörpert zu ſehen, iſt nicht zu beſtreiten; gerade
unſere Darmſtädter Regimenter zählen zu den älteſten der deutſchen
Armee und ſind gewillt, ihre Vorhaben verwirklicht zu ſehen. Die alten
Regimenter waren jahrhundertelang ein wichtiger Beſtandteil der Stadt
und haben weſentlich zur Entwicklung dieſer und zum Lebensunterhalt
weiter Kreiſe beigetragen. Wir geben daher der Hoffnung Ausdruck.
daß die Stadt Darmſtadt den berechtigten Wünſchen der ehemaligen
Regimentsangehörigen im Rahmen des irgend Möglichen auch Rechnung
tragen wird.
Mit vorzüglicher Hochachtung!
Verband Heſſiſcher Regimentsvereine.
gez.): J. A.: v. Kleinſchmit, Generalleutnant a. D., 1. Vorſitzender,
— Proteſtverſammlung. Zu unſerer Notiz in Nummer 50 vom
Frei=
tag, den 19. Febr., über die von den wirtſchaftlichen Verbänden in
Darm=
ſtadt einberufene Proteſtverſammlung wird uns geſchrieben, daß die
Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt und die dem Kartell der
Arbeitgeberverbände Darmſtadt angehörenden Organiſationen dieſer
Veranſtaltung fernſtehen.
Reſidenz=Theater: Die Theaterleitung hat es verſtanden, den
Darmſtädtern ein Filmwerk vorzuführen, welches mit großer Begeiſterung
aufgenommen wird. Um allen Gelegenheit zu geben, ſich dieſes
über=
wältigende Werk anzuſehen, iſt der Film abermals verlängert worden,
(*4731)
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheater
Großes Haus.
Sonntag, 21. Febr. 7. Vorſtellung der Sonntags=Fremdenmiete.
Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: „Fidelio”, Oper von
Beethoven. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Montag, 22. Febr. Anfang 7½ Uhr, Ende geg. 9½ Uhr: Achtes
Konzert des Landestheater=Orcheſters. Werke
von Kaminſki, Dvorak, Mozart. Preiſe 0,80 bis 8 Mk.,
Sperr=
ſitz 4,50 Mk.
Dienstag, 23. Febr. F 7 (Darmſtädter Volksbühne). Anfang 7½
Uhr, Ende gegen 10 Uhr: „Rigoletto”, Oper von Verdi.
Preiſe 0,80 bis 8 Mk.
Mittwoch, 24. Febr. B 15. Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr:
„Kanzler und König”, Tragödie von Hans Franck.
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, 25. Febr. K 10 (Bühnenvolksbund). Anfang 6½
Uhr, Ende 10¾ Uhr: „Paleſtrina” Oper von Hans
Pfitzner. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Freitag, 26. Febr. D 16 (für diejenigen D=Mieter, die keine
Zuſatzmiete oder Zuſatzmiete IV haben). Anfang 7 Uhr,
Ende gegen 10 Uhr: „Lumpacivagabundus” Poſſe
von Neſtroy. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Samstag, 27. Febr. L. 14. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „
Dan=
tons Tod‟. Drama von Gg. Büchner. Preiſe 0,80 bis 8Mk.
Sonntag, 28. Febr. E 15. Anfang 5 Uhr, Ende 10 Uhr: „
Tri=
ſtan und Iſolde‟, Oper von Richard Wagner. Preiſe
1,20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, 21. Febr. Zuſatzmiete III (8). Anfang 7 Uhr, Ende
gegen 10 Uhr: „Fritzchen”, Drama von Sudermann;
„Arzt ſeiner Ehre” Groteske von Mongré; „Der
Kammerſänger” Schauſpiel von Wedekind. Preiſe
1 bis 6 Mk.
Montag, 22. Febr. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 23. Febr. Zuſatzmiete VII (8). Anfang 7 Uhr, Ende
gegen 10 Uhr: Sakuntala”, Schauſpiel von Kalidaſa,
Preiſe 1 bis 6 Mk.
Mittwoch, 24. Febr. Zuſatzmiete VT (9). Anfang 7 Uhr, Ende
10 Uhr: Zum erſten Male wiederholt: „La Serva
Pa=
drona”. Intermezzo von Pergoleſe; „Abbu Haſſan”
kom. Oper von C. M. v. Weber; „Die Nürnberger
Puppe” kom. Oper von Adam. Preiſe 1,20 bis 7,20 Mk.
Donnerstag, 25. Febr. Keine Vorſtellung.
Freitag, 26. Febr. Zuſatzmiete X (6). Anfang 7½ Uhr, Ende
934 Uhr: „Don Pasquale”, komiſche Oper von Donizetti.
Preiſe 1,20 bis 7,20 Mk.
Samstag, 27. Febr. Anfang 7½ Uhr, Ende 10½ Uhr:
Volks=
vorſtellung zu Einheitspreiſen: „Datterich”,
Lokal=
poſſe von Niebergall. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Sonntag, 28. Febr. Vorm. 11 Uhr: Gedenkfeier für die
Gefallenen des Weltkrieges, veranſtaltet vom
Volksbund für Kriegsgräberfürſorge. — Abends 7½ Uhr,
Ende 9½4 Uhr: Jugend‟ Drama von Max Halbe.
Zuſatz=
miete II (7). Preiſe 1 bis 6 Mk.
— Die Kriſis des Theaters. Der Finanzausſchuß des Heſſ.
Landtags hat die Deckung des laufenden Fehlbetrages für das
Landestheater nach einem Beteiligungsverhältnis zwiſchen Stadt
und Staat von 40:60 beſchloſſen mit der Maßgabe, daß die Stadt
ſich heute ſchon für das Jahr 1927 zur Beteiligung mit 45 Proz.
des Fehlbetrages verpflichten ſoll. Geht die Stadt hierauf nicht
ein, ſo ſoll ſchon jetzt ins Auge gefaßt werden, den
Theater=
betrieb mit Ende der Spielzeit 1926/27 als Landestheater
einzuſtellen. Die Zukunft des hieſigen Theaters iſt hiernach
in Frage geſtellt. Die Freie Literariſch=Künſtleriſche
Geſellſchaft hat Herrn Jakob Geis zu einem Vortrag über.
„Die Kriſisdesdeutſchen Theaters” gewonnen. Herr
Geis, der als Dramaturg und Spielleiter des Heſſiſchen
Landes=
theaters im Mittelpunkt des Theaterlebens ſteht, iſt in
hervor=
ragender Weile dazu berufen, die künſtleriſchen und
wirtſchaft=
lichen Gründe der aktuellen Kriſe zu beleuchten und die
Mög=
lichkeiten der zukünftigen Entwicklung zu beurteilen. Der
Vor=
trag, der am nächſten Montag, 22. Februar, 8 Uhr, im Grünen.
Saal des Hotels zur Traube ſtattfindet, iſt für jeden
Theater=
freund von höchſtem Intereſſe. Der Vorverkauf bei
Buchhand=
lung J. Bergſträßer iſt eröffnet. (Siehe Anzeige.)
Warnung — Schwindler! Am 16. Februar Ifd. Js. erſchien
in einer hieſigen Tageszeitung eine Anzeige unter dem Zeichen L 192,
nach der ſechs Perſonen für Heimarbeiten geſucht wurden. Den ſich
Mel=
denden gab der Betreffende Adreſſen an, an welche er ſich um Zuweiſung
von Arbeit wenden wolle. Für jede Adreſſe mußten die ſich meldenden
Perſonen 10 Pfg. im voraus zahlen. Wie die Feſtſtellungen ergeben
haben, handelt es ſich um einen Betrüger, der im Intereſſe der
Arbeits=
beſchaffung nichts unternommen, ſondern es nur auf die Groſchen der
Arbeitſuchenden abgeſehen hatte. Es ſind bereits von einer Anzahl von
Perſonen Anzeigen erſtattet worden; zweifellos aber iſt der Kreis der
geſchädigten Perſonen ein viel größerer. Perſonen, die von dem
Be=
trüger, der inzwiſchen feſtgenommen wurde, auf die oben geſchilderte
Weiſe geſchädigt wurden, Anzeige dieſerhalb noch nicht erſtattet haben,
werden erſucht, ſich auf der Kriminalabteilung, Zimmer 5, alsbald zu
melden.
* Die Odenwald=Kraftwagen=Verkehrs=A.=G., Erbach i. O.,
veran=
ſtaltet am Sonntag, den 21. Februar Sonderfahrten zwiſchen
Michelſtadt —Erbach und Fürth—Heppenheim, als
Werbefahrten für die Querverbindung Mümling-Bergſtraße. Die
Wagen verlaſſen Erbach um 6.28, 9.40 Uhr vorm. und 3.25 Uhr
nach=
mittags, Fürth um 7.43, 11.34 Uhr vorm., 4.41 und 6.20 Uhr
nach=
mittags in der Richtung nach Heppenheim. Von Heppenheim und
Fürth fahren die Wagen 9.38 Uhr vorm. und 1.10 6.20, 8.18 Uhr
nach=
mittags, von Fürth nach Erbach-Michelſtadt 10.20 Uhr vorm., 7.03
Uhr nachm. und 9.03 Uhr nachm. bis Grasellenbach. Außerdem
verkehrt eine Fahrt am Sonntag nachmittag von Fürth nach Rimbach
und zurück. Am Montag, den 22. Februar, findet eine Fahrt ſtatt
von Grasellenbach (ab 6.40 Uhr vorm.) nach Reichelsheim
(7.31/7.40 Uhr) — Erbach (an 8.50 Uhr), zum Anſchluß an den Eilzug
jach Darmſtadt (an 10.22 Uhr vormittags).
* Darmſtadt=Offenbach. Die ſeit Beginn dieſes Monats neu
ein=
gerichtete direkte Verbindung von Darmſtadt nach Offenbach, die mittels
Triebwagen bewerkſtelligt wird, erfreut ſich größtenteils eines guten
Zuſpruchs. Insbeſondere gilt das von der Vormittagsverbindung, die
auch viel von Arbeitern und Angeſtellten benutzt wird. Dagegen läßt
die Benutzung der Nachmittagsverbindung vorläufig noch zu wüinſchen
übrig. Dabei ſtellt dieſe ſowohl zum Beſuche Offenbachs als auch
Darm=
ſtadts eine ſehr geeignete Fahrgelegenheit dar. Es wäre zu hoffen, daß
die neueingelegten Triebwagen zu einer dauernden Einrichtung würden.
Parlamentariſches.
— Ein Antrag der Deutſchen Volkspartei im
Heſſi=
ſchen Landtag, die Arbeitsverpflichtung der
Erwerbs=
loſen betr., lautet: Wir beantragen, der Landtag wolle beſchließen,
die Regierung zu erſuchen, bei der Reichsregierung darauf hinzuwirken,
daß in dem geplanten Arbeitsloſenverſicherungsgeſetz die Pflicht der Er=
werbsloſen zu einer beſtimmten Arbeitsleiſtung gemeinnütziger Natur
nicht nur nicht beſeitigt, ſondern zwingend feſtgelegt wird.
Begrün=
dung: Die Tatſache, daß die nach den jetzigen geſetzlichen
Beſtimmun=
gen von jedem Erwerbsloſen zu leiſtende Pflichtarbeit vielfach nicht
ge=
fordert wird, hat bei der Bevölkerung, nicht zuletzt bei dem nicht
erwerbs=
loſen Teil der Arbeiterſchaft, berechtigte Mißſtimmung hervorgerufen.
m ſo mehr muß es befremden, daß in dem Entwurf des
Arbeitsloſen=
verſicherungsgeſetzes die Pflichtarbeit praktiſch beſeitigt wird. Der
Ein=
wand, daß die Pflichtarbeit mit dem Weſen einer Verſicherung nicht
ver=
einbar ſei, kann nicht durchſchlagen, wenn man bedenkt, daß öffentliche
Mittel auch nach Erlaß des Verſicherungsgeſetzes in erheblichem Umfang
beanſprucht werden und, wenn man berückſichtigt, daß wir in einer
Not=
zeit leben, in der jeder Geſunde und Arbeitsfähige ſein Teil dazu
bei=
tragen muß, Aufgaben gemeinmitziger Natur löſen zu helfen.
Aus den Parteien.
—Deutſche Volkspartei Ortsgruppe Darmſtabt.
Die Mitglieder werden an die Proteſtverſammlung am Sonntag, den
21. Februar, nachmittags 3 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz
er=
innert,
Seite 6
Samstag, den 20. Februar 1926
Nummer 51
*Dürfen Staatsanwälte ſiellvertretend als
Richter wirken?
Die hier an die Spitze geſtellte Frage mag wohl manchem
Leſer ſeltſam erſcheinen, und doch iſt es nötig geweſen, ſie
ein=
mal dem Reichsgericht vorzulegen. Da aber Heſſen das
Land iſt, in welchem ſich der Fall abgeſpielt hat, dürfte die
An=
gelegenheit auch gerade zu einer Zeit Intereſſe beanſpruchen, in
der der Staatsvoranſchlag zur Beratung ſteht.
Nach den „Reichsgerichtsbriefen” war der Fall der
nach=
ſtehende: Am 26. Juni 1925 fand vor dem Amtsgericht
Bin=
gen eine Verhandlung wegen Kuppelei ſtatt. Hierbei ſoll eine
gewiſſe J. V. einen Meineid geleiſtet haben. Die J. V. iſt vom
Schwurgericht Mainz wegen Meineidsverſuchs verurteilt worden,
die in Bingen wegen Kuppelei prozedierten Eheleute R. zugleich
wegen Anſtiftung zum Meineid. In der Hauptverhandlung
wirlte vorübergehend ein Staatsanwalt St. als „
Amts=
richter” mit, und zwar hat er die V. in der Eigenſchaft eines
Richters beeidigt.
Gegen das Urteil des Schwungerichts Mainz vom 8. Oktober
1925 hatten die Eheleute R. Reviſion beim Reichsgericht
einge=
legt und unter anderem ausgeführt, daß der Staatsanwalt St.
die Geſchäfte eines Amtsrichters nicht hätte wahrnehmen dürfen.
Mithin ſei der von der Zeugin V. vor ihm geleiſtete Eid
wir=
kungslos. Das Reichsgericht hat die Reviſion der Angeklagten
verworfen, da ſie nur wegen Anſtiftung zum Meineid verurteilt
ſind und es deshalb nicht darauf ankommt, wie die V.
geſchwo=
ren hat. In grundſätzlicher Beziehung iſt das
Reichs=
gericht jedoch den Einwendungen der Reviſion beigetreten und
hat feſtgeſtellt, daß die bereits feſt angeſtellten
Staatsanwälte nicht mehr, als Richter wirken
dürfen, auch nicht vorübergehend. „Die heutige
Faſſung des 8 151 Satz 1 GVG. iſt auf den Antrag Gaupp und
Genoſſen zurückzuführen, der bezweckte, daß den Staatsanwälten,
denen Funktionen der Staatsanwaltſchaft übertragen ſind,
unter=
ſagt werde, aktiv als Richter zu fungieren. Sollte alſo einem
Staatsanwalt unterſagt werden, im Nebenamt als Zivilrichter
zu wirken, ſo hat dieſes Verbot erſt recht für das Geſchäft des
Strafrichters zu gelten. Die Ausnahmebeſtimmung des Art. 2
des heſſiſchen Ausführungsgeſetzes zum
Gerichtsverfaſſungs=
geſetz vom 3. September 1878 ſteht der Vorſchrift des 8 151 GVG.
nicht entgegen. Dieſe Ausführungsbeſtimmung behandelt die
Gerichtsakzeſſiſten (Referendare). In Heſſen iſt aber
ein Staatsanwalt ebenſowenig Akzeſſiſt, wie in anderen
Län=
dern Staa’ sanwälte als Aſſeſſoren gelten. Mit der Ernennung
des Aſſeſſors zum feſt angeſtellten Staatsanwalt ſcheidet er aus
der Klaſſe der Anwärter für den höheren Juſtizdienſt aus. Was
die behauptete vorzeitige Ernennung des Staatsanwalts St. zum
Amtsrichter betrifft, ſo wird ausgeführt, daß dieſe Ernennung
keine Wirkung haben könne, ſolange ſie nicht nach außen in
Erſcheinung getreten iſt. Die Tatſache, daß Staatsanwalt St.
am 26. Juni 1925 noch nicht Richter war, kann auch nicht dadurch
beſeitigt werden, daß ſeiner ſpäteren Ernennung
rückwir=
kende Kraft bis zum 12. Juni beigelegt wurde. Solche
Rück=
wirkungen ſind nur für das Dienſtalter in bezug auf Gehalt und
Penſion von Bedeutung, nicht aber für die Befähigung zur
Wahrnelmung richterlicher Geſchäfte.
Soweit das Urteil. Dasſelbe wird in Heſſen auch deshalb
Konſequenzen haben, als der Fall des Staatsanwalts St. in
Heſſen nicht allein ſteht. Die Ausübung und Wahrnehmung
richterlicher Geſchäfte durch einen Staatsanwalt bedingt deren
Nichtigkeit, man denke an gerichtliche Teſtamente, gerichtliche
Erbverträge, richterliche Beurkundungen von Verträgen über
Immobilien!
Die Tragweite der Entſcheidung des Reichsgerichts vom 11.
Dezember 1925 wie die Gepflogenheit des heſſiſchen
Juſtizmini=
ſteriums wird in den bevorſtehenden Landtagsdebatten zu
erör=
tern ſein.
* Bezirksſchöffengericht. Der frühere Kutſcher Händler Th.
Kalk=
mann von Wiesbaden ſchildert die Notlage, in der er zu dem
zur Anklage verſtellten Diebſtahl kam. Er iſt übrigens rückfälliger Dieb
und wegen Kartoffeldiebſtählen ſchon beſtraft. Er ſoll im November
1925 mit ſeinem Wagen nach Bauſchheim gefahren ſein, woſelbſt er in
der Nacht dem Landwirt Nuhland etwa 20 Zentner Kartoffeln auf dem
Felde ſtahl, die er an einen Bäckermeiſter in Wiesbaden verkaufte. Am
anderen Tage, als die Tat ſchon ruchbar geworden, will ſich der
Ange=
klagte mit dem Beſtohlenen bezüglich der Entſchädigung gütlich
ge=
einigt haben. Die Kartoffeln waren als Saatkartoffeln eingemietet, und
am anderen Tage in der Frühe machte ein Nachbar den Beſtohlenen alles anwenden, um ſich eine gute Ernte und dadurch reichen Gewinn zu
auf die Sache aufmerkſam. Da die Kartoffeln im Froſt aus der Miete
genommen und im Froſt transportiert waren, wird der dem Beſtohlenen
erwachſene Schaden von dieſem höher bewertet als die erhaltenen
50 Mark. Der Staatsanwalt bezeichnet den Angeklagten als einen
Ge=
wohnheitsdieb, der auf dieſe Weiſe ſeinen Kartoffelhandel finanziert 4 Wochen geſperrt. In dieſer Zeit kann die Bahnhofszufuhrſtraße für
und hierfür ſchon 1 Jahr 8 Monate Gefängnis bezogen hat. Der
An=
trag geht auf. 9 Monate Gefängnis. Das Urteil lautet auf ſechs
Monate Gefängnis. Da eine weitere Sache ausfallen mußte,
wurde die Sitzung kurz nach 9½ Uhr vormittags geſchloſſen.
* Kleine Strafkammer. Der wegen Verſtoßes gegen die
Preistrei=
bereiverordnung vom Amtsgericht zu einer Geldſtrafe verurteilte
Kauf=
mann F. hier, hat Verufung eingelegt. (Wir haben ſeinerzeit ein= den im ganzen annehmbare Preiſe erzielt: Es wurden geboten pro Rm.
gehend berichtet.) Er betont zunächſt, daß es ſich bei dem antiken
Barock=
ſtuhl, einem gebrauchten Seſſel, nicht bezüglich der Arbeit um einen
Gegenſtand des täglichen Bedarfs handeln könne, die Unterlagen
hinſicht=
lich der Preiskalkulation habe der Teilhaber Sch. gewiſſenhaft geliefert.
Zeuge S. hat den Seſſel als antikes Stück gekauft, da ein ſog.
Biedermeierzimmer, im der von ihm mit ſeiner Frau innegehabten
Sechszimmerwohnung eingerichtet werden ſollte, in das der Stuhl
hineinpaſſen würde. Der in erſter Inſtanz bereits vernommen
Farneche Drerseſ. Dun Eaue Felder aif ien Frf ue
Luxusgegenſtand könne er darin nicht erblicken. Der Vorſitzende hebt
hervor, daß auch fahrläſſige Zuwiderhandlung gegen die
Preistreiberei=
verordnung in Frage kommen könne. Das Urteil hebt das
erſtinſtanz=
liche Erkenntmis auf und erkennt wegen fahrläſſigen
Lei=
ſtungswuchers auf eine Geldſtrafe von 75 Mark. In
den Gründen wird betont, daß es ſich, weil dauernd im Gebrauch, um
einen Gegenſtand des täglichen Bedarfs handle. Angeklagter habe aber
angenommen, daß es ſich hier um einen kunſtgewerblichen Gegenſtand
handle; deshalb entfalle der Vorſatz, aber Angeklagter habe pflichtmäßig
zu handeln unterlaſſen.
* Grundſtücksverſchleuderungen während der Inflationszeit. Der
Sparerbund Aachen hat eine Eingabe an den Reichstag gerichtet,
wo=
nach auf Klage hin alle von 1918 bis Ende der Inflationszeit erfolgten
Grundſtücksverkäufe bei denen nicht mindeſtens 40 Prozent des gemeinen
Friedenswertes erlöſt worden ſind, als nichtig erklärt und den früheren
Eigentümern zurückgegeben werden ſollen. Die Begriffe „Notlage‟
„Leichtſinn”, „Unerfahrenheit” ſeien durch die damalige Notlage und die
vorhanden geweſene Dollarpſychoſe genügend begründet und die meiſten
ehemaligen Sparer durch den Verkauf um ihre oft ſehr ſauer und in
Jahrzehnten erſparte Habe gebracht und müßten vielfach
Armenunter=
ſtützung beziehen. Es ſei Ehren= und Anſtandspflicht aller rechtlich
Den=
kenden, dieſes große Unrecht wieder gutzumachen.
— Im Schloßmuſeum finden täglich (außer Samstag)
Füh=
rungen, vormittags um 11 Uhr und 11½ Uhr, ſtatt.
Kunſfnotizen.
zſeber Werte, Künſtier und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchlebt, behält ſich die Redaktlon ibr Arteil vor.
* Reſidenz=Theater: Der große Deutſchlandfilm „Volr
in Not” der in packender Weiſe die Heldentaten unſerer Feldgrauen
ſchildert, wurde ſeines großen Erfolgs wegen auf vielfachen Wunſch
pro=
longiert. Dieſes überwältigende Filmwerk, das ohne jede Tendenz iſt,
wurde von allen Kreiſen begeiſtert aufgenommen und bedeutet ein
herr=
liches Dokument und gleichzeitig eine Ehrung ſür die Befreier
Oſtpreu=
ßens: Hindenburg und ſeine Getreuen.
Lokale Veranſtaltungen.
— Für Evangeliſationsvorträge hat die Gemeinde
gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten) in Darmſtadt, Mauerſtraße 17,
Herrn Prediger Kuhl aus Breslau gewonnen, der früher an der
Ge=
meinde tätig war und Mitgliedern wie Freunden noch in guter
Erinne=
rung iſt. (Alles Nähere ergibt der Anzeigenteil.
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Eberſtadt, 19. Febr. Beigeordnetenwahl. Am nächſten
Sonntag, den 21. Februar, findet dahier die Beigeordnetenwahl ſtatt.
Für dieſes Ehrenamt ſind 3 Kandidaten aufgeſtellt und zwar von der
wirtſchaftlichen Vereinigung (Ortsgewerbeverein. Hausbeſitzerverein,
Bauernbund) Herr Weißbindermeiſter Georg Geißler, von der
Sozial=
demokratiſchen Partei der ſeitherige Beigeordnete Herr Peter Flick und
von der Kommuniſtiſchen Partei Herr Heinrich Claus. Vorausſichtlich
wird die Wahlbeteiligung eine ſehr rege, denn die Werbearbeit hat
bereits tüchtig eingeſetzt.
* Pfungſtadt, 19. Febr. Vortragsabend. Am Samstag abend
veranſtaltet die Ortsgruppe Pfungſtadt des Rhein=Mainiſchen Verbandes
für Volksbildung im Saale von Valentin Koch einen „Konrad Ferdinand
Meher=Abend‟. Den dazu gehörigen Vortrag wird Herr Lehrer Winkler
halten. Außerdem kommen Orcheſterſtücke von Bach, Haydn,
Mendels=
ſohn und Schumann zum Vortrag. Schiler und Schülerinnen werden
Gedichte vortragen. — Die Prüfungsgebühr für die diesjährige
Geſellen=
prüfung iſt auf fünf Mark feſtgeſetzt worden. — Ortsgerichtsmitglied
Georg Sinner 2. iſt unter großer Beteiligung zu Grabe getragen worden.
Das Ortgsericht, die Feldgeſchworenen ſowie der Krieger= und
Militär=
verein gaben dem Verſtorbenen das letzte Geleite. Die Grabrede hielt
Pfarrer Zinn.
9 Pfungſtadt, 18. Febr. Kolonialvortrag.
Gouvernements=
ſekretär Dietz aus Darmſtadt hielt im Evangeliſchen Gemeindehaus
einen Lichtbildervortrag über die ehem. deutſche Kolonie „Deutſch=
Oſt=
afrika‟. Von der wirtſchaftlichen Bedeutung der Kolonien ausgehend,
ſchilderte der 24 Jahre lang in Deutſch=Oſtafrika tätig geweſene Redner
Land und Leute der Kolonie und insbeſondere die Kolonialtätigkeit der
Deutſchen. Ueber 100 Lichtbilder belebten den Vortrag. Lehrer Saal
dankte dem Redner für ſeine intereſſanten Ausführungen.
* Weiterſtadt, 19. Febr. Viehſeuche. Wegen weiterer
Aus=
breitung der Maul= und Klauenſeuche im Orte ſelbſt und wegen
Aus=
brucht dieſer Seuche auch auf dem Gutshof Gehaborn iſt die ganze
Ge=
markung Weiterſtadt und der Hof Gehaborn zum Sperrbezirk erklärt
norden.
* Groß=Bieberau, 19 Febr. Der aus früheren Jahren ſchon
be=
ſtehende landwirtſchaftliche Bezirksverein Groß=Bieberau=Reichelsheim
hält am nächſten Sonntag nachmittag bei Ludwig Schönberger in Groß=
Bieberau ſeine Generalverſammlung ab. Dr. Rothart ſpricht über
Tagesfragen im Pflanzenbau. Auch ſoll entſchieden werden, ob der
Verein weiter beſtehen ſoll oder nicht.
* Michelſtabt, 17. Febr. Von der am 22. Februar ſtattfindenden
Brennholzverſteigerung bleiben laut Bekanntmachung der Bürgermeiſterei
ſolche Perſonen ausgeſchloſſen, die das von ihnen 1925 geſteigerte
Brenn=
holz bis jetzt noch nicht bezahlt haben. Dieſe begrüßenswerte Maßnahme
ſoll verhindern, daß Leute die Preiſe durch ihre Angebote in die Höhe
treiben und ſich nachher weigern, ihren Zahlungsverpflichtungen
nachzu=
kommen, wie das bei vielen Holzverſteigerungen beobachtet werden konnte.
* Neuſtadt i. O., 19. Febr. In der Zeit vom 6. bis 10. Februar
1926 wurden aus der Villa der Frau Intendant Eliſabethe Löhr=
Bopp, die nachſtehenden Gegenſtände entwendet, im
Ge=
ſamtwerte von 1500 Mark: Handtücher, Bettücher Kiſſenbeziige,
Schür=
zen, Tiſchdecken, Kolter, Lodenumhänge und =Mäntel, ein ſchwarzer
Damengummimantel, desgl. braunen, für Herren, Scheren,
Flobert=
gewehr, Fuchsfell. Bettdecken, Steppdecken, Vorhänge
Toilettengegen=
ſtände. Wecker, Schreibmappe, Taſchenmeſſer (Marke Henkell),
Brieföff=
ner (Dolchart), Thermometer (geſchnitzt, zum Aufſtellen), Dirndlkleider,
Bluſen, Schuhe, Damenwäſche aller Art Friſiermantel, Handtücher
gez. F. H., Handtücher gez. B. Leibwäſche gez. T. B. und M. H.
eine Nähmaſchine ohne Fußgeſtell, eine Breecheshoſe eine
Wachstuch=
decke, eine Fleiſchhackmaſchine (kleines Format), eine Reibmaſchine, zwei
Paar rote Jagdſtiefel, Größe 43, verſchiedene Eßbeſtecke ein weißer
Henkelkorb, oval, Damenſtrickjacke, grün mit blau, Spazierſtock. Auf die
Wiederbeſchaffung iſt hohe Belohnung ausgeſetzt. Die Täter ließen
drei Stöcke und ein Stemmeiſen zurück.
* Erbach, 18. Febr. Regierungsaſſeſſor Dr. Feilbach vom hieſigen
Kreisamt iſt durch Verfügung des Miniſteriums des Innern die
Amts=
bezeichnung Regierungrsat verliehen worden. — Die Odenwälder
Vereini=
gung für Kunſt und Wiſſenſchaft veranſtaltet am Freitag den 19. Febr.,
abends 8½ Uhr, im „Anker” zu Stockheim einen Lichtbilder=Vortrag des
Herrn Geheimrat Profeſſor Dr. Kautzſch=Frankfurt a. M. über „Gotik”.
— Die Ortsgruppe Erbach des Odenwaldklubs unternimmt am Sonntag,
den 21. d8. Mts. ihre zweite diesjährige Wanderung, die von Erbach über
Gebhardtshütte nach Hetzbach führt. Abmarſch um 1 Uhr von der
Klein=
kinderſchule in Erbach. Herr Kreisobſtbauinſpektor Ohrtmann=
Heppen=
heim wird am Sonntag, den 21. Februar, nachmittags 1 Uhr, im Hotel
„Schützenhof” in Erbach vor der Ortsgruppe Erbach des Obſt= und
Gartenbauvereins einen Vortrag über Obſtbaumſchädlinge und deren
Bekämpfung halten. Ein belehrender Rundgang wird ſich daran
an=
ſchließen. Der Vortrag iſt nicht nur für Mitglieder des Vereins, ſondern
auch für alle Obſtzüchter zugänglich. Da gerade jetzt der Kampf gegen
die Schädlinge des Obſtbaues einſetzen muß, wird allen Obſtzüchtern die
Teilnahme dringend ans Herz gelegt. Werden doch oft durch die
Obſt=
baumſchädlinge ganze Ernten vernichtet. Es iſt im dringendſten Intereſſe
nicht nur unſerer Volkswirtſchaft, ſondern der Obſtzüchter ſelbſt, daß ſie
ſichern.
* Hirſchhorn, 18. Febr. Straßenſperre. Wegen Ausführung
von Kanaliſationsarbeiten auf der Neckarſtraße dahier iſt dieſe Straße
für den ſämtlichen Fuhrwerks=, Auto= und Motorradverkehr bis auf etwa
den Verkehr benützt werden. Zuwiderhandlungen werden beſtraft.
Hirſchhorn, 19. Febr. Waſſerſtand des Neckars am 18.
Februar: 1,24 Meter, am 19. Februar: 1,78 Meter. — Steigt langſam.
* Virkenau, 19. Febr. Holzverſteigerung. Bei der letzten
Holzverſteigerung eus dem Staatswald, Diſtrikt „Spengler=Wald”, wur=
Buchenſcheitholz 12—15 Mk., dgl. Prſigel 3—12 Mk. Eichen=Scheiter 8
bis 12 Mk., Eichen=Prügel 7—8 Mk., 50 Buchen=, Eichen= und Birken=
Wellen 8—12 Mk.
Gernsheim. 19. Febr. Waſſerſtand des Rheins am 19.
Februar, vormittags 6 Uhr: 47 Zentimeter.
* Groß=Gerau, 19. Febr. Todesfall. Im Alter von 64 Jahren
ſtarb hier der Kreiskrankenhausverwalter Jakob Kröcker. Kröcker war
ſeit April 1921 Hausverwalter und erfreute ſich größter Beliebtheit.
* Gobdelau, 18. Febr. Der Plan, im Altrhein bei Erfelden eine
Badeanſtalt zu errichten, hat nun endlich Ausſicht, verwirklicht zu werden.
Schwimmbad Erfelden e,V. hatte ſeine Mitglieder zu einer Verſammlung
eingeladen, in der Vorſitzender Donat=Goddelau einen kurzen Ueberblick
über den Stand der Dinge gab. Der Verein iſt nach vielen Mühen in
das Vereinsregiſter des A.=G. Groß=Gerau eingetragen. Die Mitglieder
ſind: Gemeinde Goddelau, Leeheim, Erfelden, Turnverein Goddelau,
Leeheim, Erfelden, das Philippshoſpital und bisher 11 Einzelmitglieder.
Der Verein hat bei der Bezirksſparkaſſe ein Guthaben in Höhe von
4600 Mk. Bei den Wahlen wurde zum Vorſitzenden gewählt Apotheker
Donat=Goddelau, zum Rechner Kaufmann Ludw. Sternfels von Erfelden,
zum Schriftſührer Lehrer Güldner=Leeheim. Der Aufſichtsrat ſetzt ſich
zu=
ſammen für die Behörden: Dr. Otto Meier=Philippshoſpital; für die
Gemeinden: Bürgermeiſter Schaffner=Leeheim; für die Vereine der D.T.:
Heinr. Maul=Erfelden, für die Einzelmitglieder Bürgermeiſter Schäfer=
Erfelden. Das Kreisamt entſendet ſeinen Vertreter von Fall zu Fall.
Der Badeanſtaltverwaltungsausſchuß ſetzt ſich zuſammen aus Kaufmann
Ernſt Horſt=Goddelau, Dr. Otto Meier=Philippshoſpital, Heinr. Noth=
Erfelden. Der Termin zur Einzahlung des Eintrittsgeldes wird auf
1. April feſtgeſetzt. Es wurden die Vergünſtigungen für die Mitglieder
durchgeſprochen, ferner verhandelt über den Badewärter. Der
Ver=
waltungsausſchuß wurde erſucht, ſchleunigſt an die Arbeit zu gehen,
da=
mit die Anſtalt am 15. Mai fertig ſei.
Z. Erzhaufen, 18. Febr. Gemeinderatsſitzung. 1.
Inſtand=
ſetzung der Wingerts= und Sceſtraße. Beiderſeits der Straßen ſoll ein
Fußſteig von 1½ Meter Breite hergeſtellt werden. Dem G. Müller
wur=
den 50 Mk. für Herſtellung der Wingertſtraße bewilligt. 2. Straßenbe=
Millionen gebrauch.
gegen Husten, Heiserkeit,
Keuchhusten, Verschleimg.,
schmerzendenHals, Katarrii,
z1s Vorbeugungsmittel gegen
Erkältungen Kaiser’s
Eik
Brust-Caramellen mit den
3 Tannen. Die sichere Hille
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Lassen Sie sich nichts anderes autreden. — Vertretung und Lager:
Heinrich Hochstätter, Darmstadt, Riedeselstraße 17,
Telephon 3297.
1I.St.19154
nennung. Von dem Ort nach der Bahn links ſind zwei Straßen
vorge=
ſehen; die Benennung wurde vertagt. 3. Baugeſuch des L. K. wurde an
die Baukommiſſion verwieſen. 4. Wohnungsangelegenheiten, hier lag ein
ſtrittiger Fall vor welcher noch nicht ſeine Erledigung fand. 5. Betreff:
Ortsſammlung für den Volksbund deutſcher Kriegsgräberfürſorge:
hierüber wird mit der Ortsgruppe der Kriegsbeſchädigten Rückſprache
ge=
nommen. 6. Ausführung von Notſtandsarbeiten. Hierüber wurde ſeitens
des Bürgermeiſters Aufſchluß erteilt. 7. Winterbeihilfe für Erwerbsloſe
und Hilfsbedürftige, 650 Mk. ſind bereits verwendet und ſoll die zweite
Rate angefordert werden. 8 Antrag der Turn= und Sportgemeinde, der
Antrag wurde durch Zurückziehung des Antrags durch den Antragſteller
erledigt. 9. Mitteilungen. Die neue Obſtbaumſpritze ſteht zur Verfügung.
Jagdpachtangelegenheiten. Antrag des Totengräbers. Ankauf von zwei
Waldparzellen. Die Zahl der Erwerbsloſen, zur Zeit 308 Perſonen.
Genehmigung der letzten Holzverſteigerung. Hiermit fand die
Tages=
ordnung ihren Abſchluß.
* Offenbach, 18. Febr. Bei der Stadtverordnetenverſammlung iſt
ein Antrag eingelaufen, wonach die Stadtverwaltung beauftragt werden
ſoll, bei der Reichsregierung den Erlaß eines Geſetzes anzuregen, das
die Beſchäftigung von Doppelverdienern und die Einſtellung
berufsfremder Angeſtellten verbietet. Die Stadtverwaltung ſoll
gleich=
zeitig ein Verzeichnis vorlegen, in welchem Umfange Doppelverdiener bei
der ſtädtiſchen Verwaltung beſchäftigt ſind. Unter Doppelverdienern
verſteht der Antrag Ehefrauen, deren Männer voll beſchäftigt ſind,
Ruhe=
gehalt beziehen oder ſonſtiges Einkommen haben.
WSN. Offenbach, 18. Februar. Der Bahnhofsumbau in
Offenbach. Die Arbeiten beim Umbau des Hauptbahnhofs
Offen=
bach ſchreiten rüſtig vorwärts. Der neue Warteſaal dritter Klaſſe iſt im
Rohbau fertig; die engültige Fertigſtellung verzögert ſich jedoch noch
etwas, da die Wände noch austrocknen müſſen, bevor ſie bemalt werden
können. Nach Fertigſtellung des Warteſaales wird der Warteſaal
1. und 2. Klaſſe geſchloſſen und renoviert werden. Später ſoll dann
die große Mittelhalle in Angriff genommen werden. Die
Bahnhofs=
faſſade wird einen einheitlichen Verputz erhalten; ferner wird eine meue
Freitreppe eingebaut werden. Die Arbeiten an den vier
Bahnunter=
führungen ſind rüſtig im Gange und werden in neuem Kruppſchen
Bau=
ſtahl ausgeführt. Die Tieferlegung der Straßen kann jedoch nur nach
und nach vorgenommen werden, da die Verkehrsſtraßen nur
nocheinan=
der geſchloſſen werden können. Im März wird dann noch mit der
An=
legung eines dritten Bahnſteiges begonnen werden, ebenſo mit der
Durckführung der Rodgaubahn vom Nebenbahnhof zum Hauptbahnhof.
Der neue Nebenbahnhof wird, entgegen früheren Plänen wieder an
ſeiner alten Stelle errichtet werden. Immerhin werden noch Monate
vergehen, bis die geſamten Umbauarbeiten vollendet ſein werden.
Rheinheſſen.
M. Wöllſtein (Rheinh.) 18. Febr. Grippeepidemie. Im
Be=
zirk Wöllſtein liegen zahlreiche Leute an Grippe erkankt darnieder, ſo daß
von einer wahren Grippeepidemie geſprochen werden kann.
Hauptſäch=
lich ſind die Atmungsorgane — Luftröhren, Lunge, Naſe, Hals —
an=
gegriffen. Das naſſe, feuchte Wetter hat weſentlich zur Erkrankung vieler
Leute beigetragen. Da auch viele Schulkinder erkrakt ſind, ſo iſt die
Fortſetzung des Schlunterrichts in manchen Gemeinden in Frage geſtellt.
Oberheſſen.
* Büdingen, 18. Febr. Unſer neuer Bürgemeiſter, der
bis=
herige Beigeordnete Hildner, ſoll am nächſten Mittwoch durch Kreisrat
Dr. Gaßner in ſein Amt eingeſührt werden. Damit tritt der
lang=
jährige, verdienſtvolle Bürgermeiſter Fendt in den Ruheſtand.
1. Friedberg, 17. Febr. Seit dem vorigen Sommer hat ſich an dem
hieſigen Polytechnikum ein „Flugwiſſenſchaftlicher Verein”, gebildet,
welcher beabſichtigt, demnächſt mit einem von ihm erbauten Leichtflugzeug
in einem geeigneten Gelände, wahrſcheinlich im Vogelsberg, Probeflüge
zu veranſtalten, eine ſpätere Beteiligung an den Rhönflügen iſt
vor=
geſehen. Um auch weitere Kreiſe für die Sache zu intereſſieren, ließ der
Verein im hieſigen Zentraltheater einen Film laufen, welcher die Flüge
an der Oſtſee und auf der Waſſerkuppe zum Gegenſtand hatten und
einen intereſſanten Einblick in das Leben und Treiben auf dem
Flug=
platze und die verſchiedenen Arten der Flugzeuge bot. — Der Stadt
Friedberg iſt es nach längerem Bemhen endlich gelungen, vom Reiche
und vom Staate Zuſchüſſe zu geplanten Notſtandsarbeiten zu erlangen.
Die vorgeſehenen Arbeiten ſollen ſofort in Angriff genommen werden,
und iſt den Unternehmern zur Bedingung gemacht, bei den Arbeiten die
Erwerbsloſen zu beſchäftigen. Vorgeſehen iſt in erſter Linie die Anlage
von Rieſelfeldern in der Elach (Gemarkung in der Richtung der
Lang=
gaſſe und Verlegung eines Ringkanals von der Wirtſchaft „Kühler Grund”
bis zur Elach.
* Gießen, 19. Febr. Eine neue Ueberfchwemmung des
Lahntales hat begonnen. Die Lahn iſt infolge der heftigen
Regen=
güſſe der letzten Tage über ihre Ufer getreten. Zwiſchen Atzbach und
Bahnhof Dutenhofen wird ſchon der Verbindungsweg von den Waſſern
überſchwemmt, ſo daß der Verkehr aufhören mußte. Das Waſſer ſteigt
ſtündlich.
* Gießen, 18. Febr. Auf ein reich geſegnetes Alter von 80 Jahren
blickt der Kirchenrat Karl Strack zurück; er war von 1890—1914 als
Pfarrer in dem Nachbarort Leihgeſtern tätig und hat in dieſer Zeit das
Amt eines Dekans des Dekanats Gießen bekleidet. Seit 1914 lebt er m.
unſerer Stadt im Ruheſtand und er erfreut ſich in den Kreiſen der
evangeliſchen Bürgerſchaft größter Beliebtheit. An kirchlichen Vereinen
iſt der rüſtige Kirchenrat noch eifrig tätig, ſo iſt er Rechner des
ober=
heſſiſchen Miſſionsvereins. Der ſtudentiſchen Burſchenſchaft „Germania”
iſt Kirchenrat Strack heute noch ein treues Mitglied. Der Krieg forderte
ſchwere Opfer von ihm, zwei Söhne und ein Schwiegerſohn ſtarben den
Heldentod für Vaterland. Bemerkt ſei auch, daß er lange Jahre dem
Kreisſchulamt Gießen angehörte, und daß er ſich beſonders in
Lehrer=
kreiſen eines großen Vertrauens erfreute. Geboren iſt er 1846 in Ober=
Rosbach bei Friedberg als Sohn eines Pfarrers; er beſuchte die Schulen
zu Friedberg, ſtudierte in Gießen, abſolvierte das Predigerſeminar
Friedberg und wirkte nacheinander in Langſtadt, Leeheim, Obbornhofen,
Londorf und ſeit 1890 in Leihgeſtern.
* Gedern, 18. Febr. Das Bundesfeſt und Wertungsſingen des
Vogels=
berger Sängerbundes findet im April in Volkartshain ſtatt. Kautor
Samper=Darmſtadt wurde als Wertungsrichter gewonnen.
* Lanbach, 19 Febr. Hochwaſſer. Durch den anhaltenden
Negen der letzten Tage hatte das Waſſer der Wetter den höchſten Stand
ſeit vielen Jahren erreicht. Die Ebene zwiſchen hier und Wetterfeld
ſteht ganz unter Waſſer und viele Uebergänge ſind von den Füten
fortgeriſſen. Seit Donnerstag nachmittag geht das Waſſer langſam
zunick.
* Alsfeld, 19. Febr. Große bauliche Aufgaben hat die Stadt in
den letzten Jahren gelöſt, es ſei an die Siedlungshäuſer zur Milderung
der Wohnungsnot, an die Errichtung der Feſthalle auf dem Sportplatz
und an die erſt kürzlich erfolgte Vollendung des großen Saalbaues
„Deutſches Haus” erinnert. Gegenwärtig iſt das Stadtbquamt mit der
Herſtellung der neuen Friedhofsanlagen beſchäftigt, die Anpflanzungen
von Bäumen und Sträuchern werden vorgenommen. Projektiert iſt
die Errichtung eines Volksbades, man hofft, daß der Staat hierzu einen
Zuſchuß leiſten wird.
* Alsfeld, 18. Febr. Die diesjährige Hauptverſammlung des
Vogels=
berger Höhen=Klubs tagt am 29. und 30. Mai in unſerer Stadt. Am
29. Mai findet die Geſamtvorſtandsſitzung ſtatt, an welche ſich eine
Be=
grüßungsfeier im neuen Saalbau anſchließt. Die Hauptverhandlungen.
finden am 30. Mai ſtatt. Ein außerordentlich ſtarker Beſuch iſt zu
eb=
warten, da ſich der Verband bis über die Grenzen des Heſſenlandes
er=
ſtreckt und zahlreiche Zweigvereine in den Städten und größeren Orten
zwiſchen Frankfurt, Gelnhauſen, Darmſtadt, Gießen, Wetzlar, Alsfeld=
Homberg, Lauterbach, Schlitz umfaßt. Auch der Jung=V. H C.=Verband
unter Leitung von Profeſſor Bender=Frankfurt wird an der Tagung
teilnehmen.
WSN. Schotten, 18. Febr. Schvere Beſchädigung der 1000jährige‟
Eichelsdorfer Eiche. Das Alter und die Jahrhunderte alten
Witterungs=
einflüſſe haben dieſer Tage der 1000 Jahre alten „Dicken Ciche” bei
Eichelsdorf im Kreiſe Schotten, einem ſeltenen Naturdenkmal im
Vogelsberg, ein neues Stück ihres Körpers genommen. Der ſtäreſte
Seitenaſt, der an ſeinem unteren Ende 140 Zentimeter, in der Mitte 9
Zentimeter Durchmeſſer und eine Länge von 25 Meter aufweiſt wurde
abgebrochen und hat bei ſeinem Fall in einer 30jährigen Eichenſchonunc
ſtarken Schaden angerichtet. Die heſſiſche Forſtverwaltung will
verſuchen=
durch Auszementieren dieſes ſeltene Wahrzeichen, wenn much als habbe,
Ruine, noch zu erhalten.
* Schotten, 19. Febr. Sein Mandat als Gemeinderatsmitglied. N
Steueraſſeſſor Fritzges niedergelegt, an ſeine Stelle tritt Architek.
Philipp von der Schmitt in das Stadtparlament.
* Vom Vogelsberg, 19. Febr. Der Vogelsberger Pferdeverſicherünge.
verein, dem auch die Pferdebeſitzer der preußiſchen Kreiſe Fulda, Schlüchke
tern, Gelnhauſen, Hünfeld und Hersfeld angehören, hielt in Lauterbag
ſeine Jahresverſammlung ab. Dem Geſchäftsbericht des Direktors Güule.
ſei entnommen, daß der Pferdeverſicherungsberein 474 Mitgliedet, wi=
1105 verſicherten Pferden zählt, die Verſicherungsſumme beträgt rühe
Million Mark, entſchädigt wurden 40 Tiere. Der Verein hat ein Let
mögen von 6200 Mk. Dr. Loreutz, der Vorſitzende des Reiter=Fahrverei.
Lauterbach, hielt einen Vortrag über den neugegründeten Verein ”o
ſeine Beſtrebungen, über Tummelplätze und Jungyiehweiden.
Nummer 31
Ststag, den 20. Febittat 1926
ruppſchen
doch m
nur nocht
ſch mit dr
ebenſo mit
Porfrühling in Wiesbaden.
Von Julius Geißel.
(Nachdruck verboten.)
Auf dem Warmen Damme, jenem Teile des Kurgartens, der
ſich, vom Hauptbahnhof aus geſehen, rechter Hand an der
Wil=
helmſtraße hinzieht, pflegt der Frühling Wiesbaden zuerſt zu
grüßen. Aus dem fernen Süden kommend, läßt der holde Lenz
ſeine Schwingen, bevor er das übrige Wiesbaden beglückt,
zu=
nächſt auf dieſem bevorzugten Fleckchen Erde raſten. Inmitten
der Anlagen des ſogenannten Warmen Dammes erhebt ſich das
Marmorſtandbild Kaiſer Wilhelms I. Mit ausgeſtreckter Hand
ſegnet der alte Kaiſer die Thermen der Weltkurſtadt. Der erſte
deutſche Kaiſer des neuen Reiches, den Berlin auf ſeiner letzten
Fahrt in das Charlottenburger Mauſoleum, im März 1888, mit
der Inſchrift am Brandenburger Tor grüßte: Vale, senex
impe-
rator! Fand doch der greiſe Kaiſer Wilhelm I. bei dem
alljähr=
lichen Beſuch Wiesbadens Geſundung an deſſen heißen Quellen.
Mit Recht nennt man jenen Teil des Kurgartens „Warmer
Damm”. Uinter ihm rieſeln die heißen Waſſer, die Wiesbadens
Weltruf geſchaffen haben, rieſeln hier ſeit undenklichen Zeiten.
Die Römer kannten bereits die Heilkraft des Wiesbadener
Spru=
dels, den ſie Aguae mattigeae nannten, als Rom den
Pfahl=
graben zum Grenzſchutz ſeiner rechtsrheiniſchen Beſitzungen auf
deutſchem Boden anlegte. Den Limes romanum, der, von Kaiſer
Domitianus begonnen, im zweiten Jahrhundert nach Chriſto
unter dem Imperator Trajanus, der 98—117 regierte, vollendet
wurde. Römiſche Krieger ſuchten das alte Wiesbaden auf, um
in den aguis mattiaeis den narbenbedeckten Leib von Gicht und
Rheumatismus geſund zu baden. Reſte römiſcher Bäder, die im
Römerkaſtell Mattiacum, auf der Stätte der heutigen Altſtadt
Wiesbadens, ausgegraben worden ſind, berichten uns von jenem
älteſten Kurleben Wiesbadens. Aber auch die alten Germanen
verſchmähten in den erſten Jahrhunderten nach Chriſto die heißen
Bäder Wiesbadens nicht.
Ein Menſchenalter nach der Eroberung des Limesgebietes
durch die Germanen hatten die Römer unter Kaiſer Diocletianus
um 300 nach Chriſto gegen den Furor teutonieus der
anſtürmen=
den Germanen eine hohe Steinmauer in einer Länge von etwa
500 Meter um ihr Kaſtell Mattiacum gezogen. Dieſe Mauer,
zum Teil noch gut erhalten, iſt im Jahre 1902 vom früheren
Wiesbadener Stadtbaumeiſter Felix Genzmer in dem berühmt,
oder wie man will, berüchtigt gewordenen Genzmer=Grün und
Rot ſtilvoll mit Wachtürmen und Wehrgang rekonſtruirt worden.
Heidenmauer nennt der Wiesbadener ſeit Jahrhunderten dieſen
Wallreſt.
Man erzählt, daß auch der Häuptling des den Mattiakern
benachbarten germaniſchen Volksſtammes, der Buchinobanten=
„König” Makrian, die Heilquelle Wiesbadens erprobt haben ſoll.
In den unvergleichlich ſchönen und für Wiesbaden ſo
charak=
teriſtiſchen hochſtämmigen Buchenwäldern, die meilenweit im
Umkreiſe die Stadt umziehen, leht der Namen dieſer Buchengauer=
Germanen fort. Als nun der ſchon bejahrte Makrian in der
Kochſalzquelle, die in einer Temperatur bis 69 Grad Celſius der
Erde entſtrömt, ſeine Hünengeſtalt badete, wäre er durch Verrat
beinahe in die Hände der Römer gefallen, mit denen er im Kriege
lag. Der Kochbrunnen befand ſich nämlich damals und befindet
ſich noch heute außerhalb der Heidenmauer, die etwa fünf
Minu=
ten von der Hauptquelle entfernt liegt. Es fällt die Aehnlichkeit
dieſer Erzählung mit dem geſchichtlich beglaubigten
Badeaben=
teuer des württembergiſchen Herrſchers auf, des Grafen Eber=
hard II., der Rauſchebart oder der Greiner (Zänker) genannt.
Eberhard, deſſen Erlebnis in Wildbad (Schwarzwald) die
be=
kannte Ballade dichteriſch verherrlicht, dehnte ſich juſt im
Heil=
bade, als ihn die Häſcher des Schwäbiſchen Städtebundes
über=
fallen wollten. Da rettete ihn, der ohne Geleit ſeiner Mannen
war, ein juger Geißbub aus ſchwerer Not und führte ihn „auf
Wegen, die noch kein Fuß beſchritt, nur Geißen klettern dort”, in
Sicherheit. Eberhard hat dann am 23. Auguſt 1388 die Macht
des Städtebundes durch den Sieg bei Döffingen gebrochen. Das
Erdenwallen des Makrianus hatte reichlich zwölf Jahrhunderte
vorher ſtattgefunden und iſt teilweiſe noch in Dunkel gehüllt, ſo
daß auch ſein Wiesbadener Badeerlebnis wohl der Sage
ange=
hören dürfte.
Man nennt die geſchützte Ecke im Freien an der rechten Seite
des Kurhauſes in Wiesbaden das „Nizza=Plätzchen”, wie denn
ganz Wiesbaden nicht ohne Berechtigung das deutſche Nizza
heißt. Schon anfangs März kann man an ſonnigen Tagen
Kur=
gäſte auf den Bänken dieſes „Nizza=Plätzchens” ſitzen ſehen, ohne
daß ſie in Gefahr laufen, durch ſolche Extravaganz länger als
als eine Badekur mit den üblichen 21 Bädern durchmachen zu
müſſen. Allerdings genügt ein einmaliger Badeaufenthalt zur
Gefundung ſelten, man muß ihn mindeſtens im nächſten Jahre
wiederholen. Wenn der Winter ſich weiter ſo milde anläßt, wie
jetzt, tperden auch die Mandelbäumchen, die erſte Blüte des jungen
Lenzes, ihr Brautkleid bald anlegen. Schon geht ein
Vorfrüh=
lingsahnen durch die Natur, die ſich in Wiesbaden ſo
beſon=
ders herrlich offenbart. In Wiesbaden, das wie ein köſtlich
ſchimmerndes Juwel auf grünſamtenem Grunde gebettet liegt.
Von rauhen Winden durch das umliegende Taunusgebirge
ge=
ſchützt, iſt Wiesbaden das Dorado für Frühjahrsreiſen in
Deutſch=
land, auch von Heidelberg darin kaum übertroffen. Leiſe rührt
ſich der Krokus unter dem Erdreich, ſein buntes Köpfchen
hervor=
zuſtrecken; einen leichten Schimmer ſieht man bereits auf der
Narziſſenwieſe am warmen Damm.
Der Vorfrühling in Wiesbaden, der auf den feuchten
Swin=
gen des Weſtwindes gekommen, kann aber trotz aller Milde die
großen Sorgen der Weltkurſtadt nicht bannen. Denn die
Jahres=
frequenz an Kurgäſten, die in Vorkriegszeiten oft über 200 000
betrug, iſt auch 1925 trotz ſichtlicher Beſſerung gegen die Vorjahre
nicht höher als 90 560 geweſen. Immerhin ſind im vergangenen
Jahr 20 607 Kurgäſte aus dem Ausland hier gezählt worden;
das iſt faſt ein Drittel der Zahl der Beſucher aus dem unbeſetzten
Deutſchland, die 69953 betrug. Von den Ausländern waren
3911 aus Holland, 3384 aus den Vereinigten Staaten von
Nord=
amerika, 2921 aus Frankreich, 1771 aus England, 1621 aus Polen,
1173 vom Balkan, 1031 aus Rußland, 910 aus Oeſterreich, 830
aus der Schweiz, 447 aus Schweden, 401 aus Südamerika, 360
aus Belgien, 332 aus den baltiſchen Ländern und Finnland, 289
aus Dänemark, 266 aus Italien, 92 aus Norwegen, 81 aus
Spanien und Portugal und 787 aus anderen Ländern, aber „das
langt noch nicht” wie der famoſe Kutſcher in dem bekannten
Luſtſpiel „Die Dienſtboten” ſagt. Zumal die Fremden in
Wies=
baden jetzt erheblich weniger Geld zu laſſen pflegen, wie vordem.
Die Wirtſchaftskriſis der halben Welt macht ſich naturgemäß in
einem internationalen Badeort, wie Wiesbaden, deutlich
bemerk=
bar. Dazi kommt die zunehmende Arbeitsloſigkeit und die große
Zahl der verarmten kkleinrentner und Kriegsbeſchädigten, 8000
Perfonen einſchließlich der Familien, die in Wiesbaden in der
Fürſorge leben. Der einſt pralle Stadtſäckel der früher ſo reichen
Stadt, die in Vorkriegszeiten die meiſten Millionäre von allen
deutſchen Städten hatte, iſt recht ſchmal geworden. Kein Wunder
alſo, wenn die drei grauen Schweſtern, Krankheit, Not und
Geite 7
Sorge mit dürrem Finger an die Tore der alten Stadt
Wies=
baden mit den drei goldenen Lilien im blauen Wappen klopfen
und die Freude am Vorfrühling in der ſchönen Kurſtadt arg
vergällen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
X 4.15—5.45: Hausorch. Musik aus Bachs Zeit:
1. Hündel: Our. „Rinaldo‟ — 2. Hündel: Arie aus der Oper „Alcina‟:
„Ah mio cor” — 3. Rameau: Drei Tänze. — 4. a) Dittersdorf: Deutscher
Tanz: b) Mattheson: Afr. — 5. Scchs Lieder aus „Sperontes singender
Muse‟. — 6. Telemanu: Dur „Sokrates‟”. — 7. Counerin: Zwei Tänze.
Nitw.: Hildegard v. Buttlar. Moezzo-Sopran. — Fliigel: Dr. Merten.
X 5.45—6.15: Lesestunde (für die reifere Jugend): Aus „Die Regulatoren
in Arkansas” von Friedrich Gerstäcker. X 6.15—6.45: Lewin-Dorsch:
„Eine ungarische Bauernhochzeit‟ + 6.45—7.15: Diplomhandelslehrer
Bever: „Die Wirtschaftstlieorien von Merkantilismus bis zur
Gegen-
wart‟ IV.: „Der Sozialismus”. X 7.15—7.45: Stunde des Südwestdeutschen
Nadicklubs. X 7.45—8.15: Dr. Ankel: „Die körperlichen Grundlagen der
Vorerbung‟ X 8.15—9.15: Zeitgenössicche Musik. Leitung: Kapellm.
Scſtercken. Ausf.: Frankf. Opernl
1. Erie Satie: Ballettmusik
Darade‟. — 2. Hindemith: Drei Anokdoten für Radio. — 3. Milhaud:
Baliettmusik „Le Boeuf sur 1e Toit‟.
4. Strawinsky: Ragtime für
eIk Instrumente. X 9.15—10.15: Hausorchest
Scherze. X Bis 12:
Uber-
tragung aus Berlin: Tanzmusik.
Stuttgart.
Sonnabend, 20. Febr. 2: Schallplattenkonzert. X 3: s Gretle von
Strilmptelbach erzählt. + 4.30: Tanzmusik. Leit: C. Strure, Mitw.:
Hilie Binder; Jazzbandkapelle des Püilh. Orch. X 630: Dramaturgische
Fuukstunde (Oper). X 7- Dr. Justus Schloß: Die Ur acben der deutschen
Agrarkrise. X 7.30: Morsekursus. Für Anfänger. X 8: Kammermusik des
Phil. Orch.‟ Sonate für Viol. u. Klar. (Veracini). Passacaglia für
Viol. und Cello (Halvorsen). Trio in B-dur (Beethoven). Ausf.: Prof. Indig
(Violine), Konzertm. Weil (Cello), Haagen (Klavier). X 9.30: Funkbrettl.
it.: C. Struve. Mitw.: Murtha Körner, Kitty Rolfen, C. Deinert,
F Künstner, M. Marx, C. Struve. Marsch (Kunert); Ein Walzer liegt in
der Luft (Stigler); Hab ich nur deine Liebe, aus „Boocaccio” (Suppé
Die Nachtigall, russ. Volkslied (Alabieff); Holde Schöne, aus Boccaccto‟
(Suppé); Mondlied, a. „Bub oder Mädel‟, Die Gretchenfrieur (Robitschek);
Fant. aus „Barbier von Bevilla” (Rossint); Der Wanderer (Schumann);
Parla-Walzer (Arditi); Violinkonzert Nr. 2 (Beriot); Arie aus „Hoffmanns
Erz.‟ (Offenbach); Was junge Mädchen träumen (Nelson); Parodi;
Humo-
ristisches: Loin du bal: Li — Ho — San (Robitschek); Humoristisches;
Marie, du bist die schönste Frau (Weiß); Chinesische Gaukler.
Berlin.
Sonnabend, 20. Febr. 3.45: „Das geflügelte Mäuschen‟ (Dr.
Mos-
bacber). +X 4.30: Funkkapelle. 1. Gnielinsky: Bückforth-Marsch. —
2. Mozart: Our. „Der königliche Schäfer”. — 8. Fresco: Aus südlichen
Sphären. Suite. — 4. Matthei: Le Tourbillon. — 5. Brahms: Zwei ungar.
Tänze. — 6. Gillet: Smart. very smart, Pizzicati. — 7. Ochs: Variationen
über „Kommt ein Vogel geflogen‟ — 8 Gilbert: Serrus. + 6.35:
Esperanto. X 7: Dr. Leppmann: „Joh, Heinr. Voß (Zum 175. Geburtstag)"
X 7.25: Prof. Dr. A. Mictbe: „Ziele u. Wege d. Naturkarbenphotographie‟.
„Der Dreifarbendruck‟ . + 8 (auch Welle 1300): Sende-Spiele. „Lucia
von Lammermogr‟ Oper von Donizetti. Lord Henry Asthon: Arthur
Fleischer; seine Schwester: Sabine Meyen: Edgar v Ravenswood: Eugen
Transkv: Lord Bucklaw: derrit Visser. Ort: Schottland. Zeit: 1700, X
10.30: Tanzmusik
Kövigswusterhaugen 8: Prof. Dr. Amsel. Oberschullehrer
Wester-
mann: Einheitskurzschrift. X 4: C Mario Alfiert. Frl. G. van Eyseren:
Spanisch für A-fünger. ℳ 4.30: Fri. Recltsanwalt Dr. Berent: „Was
koche ich zum Sonnteg?" Erläuterungen zur rechtlichen Stellung der
Ehefra
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich) ſür Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
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Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Adam, Privatier, 75 J., Kiesbergſtr. 5. Am 2. 2.: Wittersheim, Rud.,
1 J., Michaelisſtraße 18. Miſchlich, Georg Wilh., Zimmermann, 61
Heinheimerſtraße 98. Am 2. 2.: Bott, Marie, geb. Schneilbächer, 43
Ehefrau des Maſchinenſchloſſers in Büttelborn, hier Alicehoſpital. An
3. 2.: Geiß, Heinrich, Taglöhner, 69 J., Beſſungerſtr. 25. Dächert,
Eliſa=
bethe Barbara, geb. Liebig, 41 J., Ehefrau des Maurers, Eberſtadt,
Kr. Darmſtadt, Am 4. 2.: Habicht, Johannes, Hutmacher, 84 J.,
Kies=
ſtraße 8. Seip, Georg Ludwig, Köhler i. R., 87 J.,
Kranichſteiner=
ſtraße 11. Gönnemann, Auguſtine, geb. Hoßfeld, 63 J., Ehefrau des
Laternenwärters, Wienerſtr. 72. Bender, Johann, 33 J., Balsbach, Kr.
Erbach, 33 J., Eliſabethenſtift. Müngersdorff, Friedrich, Kaufmann
37 J., ledig, Ernſt=Ludwigſtraße 25. Kneip, Marie, geb. Kneipp, 71 J.
Wtw. des Detektiven, Kiesſtraße 34. Dehmer, Franz, Knecht, 46 J., ledig,
Pfungſtadt, hier Eſchollbrückerſtraße 4½. Am 27. 1.: Karl Stephan.
23 J., Bleichſtr. 21. Am 6. 2.: Michels, Marie Antonie Joſepha,
verwit=
wete de Waal, geb. Hitze, 68 J., Ehefrau des Juweliers, Grafenſtr. 23.
Dern, Margaretha, geb. Stock, 22 J., Ehefrau des Kaufmanns,
Lieb=
frauenſtraße 91. Am 5. 2.: Benz, Amalie, geb. Arheilger, 54 J.,
Ehe=
frau des Hilfsarbeiters, Luiſenſtr. 10. Am 7. 2.: Born, Anna Elifabeth,
geb. Pfeifer, 39 J., Ehefrau des Maſchinenſtrickers, Reichelsheim,
Eliſa=
bekhenſtift. Wehrauch, Leonhard, Graveur, 84 J., Karlſtraße 110. Am
S. 2.: Seriba, Karl, Eiſenbahnoberſekretär, 64 J., Mollerſtr. 32. Jenſch,
Wanda, geb. Reinhold, 61 J., Ehefrau des Poſtſekretärs, Inſelſtraße 21.
Krecht, Rudolf, Kellner, 38 J., Arheilgerſtr. 53. Gries, Adolf, Invalide,
42 J., Langgaſſe 41. Am 9. 2.: Schäfer, Margarethe, geb. Zimmermann,
(7 J., Ehefrau des Privatmannes, Mathildenſtraße 58. Am 10. 2.
Jalkenſtein, Margarethe Elifabeth Auguſte, geb. Pfersdorf, 56 J.,
Schloßgartenſtraße 71. Am 9. 2.: Hagedorn, Adam, Schuhmachermeiſter
2 J., Eckhardtſtraße 1. Schmidt, Minna, geb. Kauß, 76 J., Witwe des
Kaufmanns, Frankfurterſtraße 41. Roddeweg, Karoline, geb. Becker,
18 J., Witwe des Lokomotivfiihrers i. R., Wienerſtraße 76. Am 10. 2.:
Srutz, Eliſabeth, geb. Köhler, 54 J., Witwe des Kutſchers,
Orangerie=
ſtraße 34. Am 9. 2.: Frey, Anna, geb. Stephan, 45 J., Witwe des
Poſt=
ſchaffners, Emilſtraße 21. Eickehoff, Waltrand Johanna, 16 Tage,
Frie=
brichſtraße 23. Am 10. 2.: Hörbert, Anna, geb. Ehrhard, 56 J., Ehefrau
Des ſtädtiſchen Lagerhausverwalters, Neckarſtraße 26. Am 11. 2.: Geher,
Anng, v. B., ledig, 34 J., Beſſungerſtraße 16. Heil, Chriſtina, geb. Heil,
22. ſ., Ehefrau des Schuhmachers, Klein=Umſtadt, Lagerhausſtraße 24.
Müller, Emma Margarethe, 14 J., Weinbergſtraße 11. Herth, Johann
Pyllipp, Schutzmann, 57 J., Langen, hier, Eliſabethenſtift. Am 11. 2.:
Shaler, Eliſabeth. geb. Seipert, 51 J., Ehefrau des Steinhaue:s in
Seidenbuch, Eliſabethenſtift. Hageneier, Hans Wolfgang, 13 Std., Eſcholl=
Drückerſtraße 3. Schmidt, Gertrud, 1 Monat, Viktoriaſtraße 98.
Vr
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Edangeliſche Gemeinden.
Sonntag Invocavit, den 21. Februar 1926.
Stadtkirche: Samstag, den 20. Febr., abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, den 21. Febr., vorm. 10 Uhr: Hauprgottesdienſt mit Feier
Ies heil Abendmahls. Pfarrer Kleberger. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
jottesdienſt Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht
zeöffnet. Eingang: Nordtüre.
Skadtkapelle: Vorm. 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Zimmer=
tann. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Un
424 Uhr: Kindergottesdient, Pfarrer Kleberger. — Abends 5 Uhr:
bendgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Mittwoch, den
* Gebr, abends 6 Uhr: 2. Paſſionsandacht: „Jeſu Kampf.” Pfarrer
Lautenſchläger.
Scloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zimmer=
L4 N. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann
Dienstag, den 23. Febr., abends 5½ Uhr: Sitzung des Vorſtandes
e Srauenvereins der Schloßgemeinde im Konfirmandenſaal.
Semeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, den 22. Februar, abends
4dr: Aufführung von „Wieland der Schmied” dramatiſche Dichtung
S7 Friedrich Lienhard. Zum Beſten der Gemeinde=Nothilfe. —
Suſaerstag, den 25, Febr., abends 8 Uhr: Wiederholung von „
Wie=
and der Schmied‟
ſrshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Wagner.
ertinskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer D.
L8 — um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer
Langer. — Abends 6 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer Beringer.
SeeS Des heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 1a6 Uhr
an in der Sakriſtei. — Mittwoch, den 24. Februar, abends 8 Uhr (in
der Kirche: 2. Paſſionsandacht Pfarrer D Waitz.
Altersheim: Vormittags 10 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Pfarraſſi=
ſtent Müller.
Gemeindehaus: Montag, den 22. Fehr, abends 8 Uhr:
Lichtbilder=
vortrag von Herrn Verwaltungsſekretär Habich
Fohanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil.
Abendmahl und Vorbereitung Pfarrer Goethe. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. — Mittwoch, den 24. Febr., abends 8 Uhr: 2.
Paſ=
ſionsandacht in der Kirche Pfarrer Goethe. — Donnerstag, den
25, Febr., abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Hauptverſammlung der
Sterbekaſſe des evang Männervereins. — Samstag, den 27. Februar,
abends 8 Uhr in der Feſthalle der Techn. Hochſchule: Vortrag von
Profeſſor D. Dr. Frick=Gießen über: „Die Kirche im öffentlichen
Leben Amer kas”
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Schäfer. Kollekte für den Kirchenbau in
Blitzenrod. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt, Pfarraſſiſt, Schäfer.
— Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt, Pfarra ſiſtent Müller. —
Mitt=
woch, den 24. Febr., abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht in der Kirche.
Pfarraſſiſtent Schäfer.
Pauluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert Feier des heil Abendmahls mit vorausgehender Vorbereitung.
Anmeldung von ¼410 Uhr an in der Sakriſtei — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Mittwoch, den 24. Febr., abends
8 Uhr in der Kirche: 2. Paſſionsandacht. Pfarrer Rückeat.
Die Pauluskirche iſt tagsüber zu ſtiller Andacht geöffnet.
Stiftskirche: Samstag, den 20. Febr., abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag, den 21. Febr., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, mit heil
Abendmahl. Pfarrer Hickel. — Um 11¾ Uhr: Kindergottesdienſt.
Evangel. Sonntagsverein (Chriſtl. Verein junger Mädchen):
Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden (Geburtstagsfeier). — Donnerstag,
den 25. Febr., abends 8 Uhr: 2 Paſſionsandacht. — Sanstag, den
27. Febr., abends 8 Uhr: 1. Paſſionsbetſtunde,
Evangel. Kirche in Eberſtadt: Vorm 10 Uhr: Gottesdienſt=
Pfarrer Paul. — Um 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abend 8 Uhr:
Lichtbildervortrag über die Chriſtenverfolgungen, unter Mitwirkung des
Poſaunenchors Pfungſtadt. — Montag, abends 8 Uhr:
Kirchenge=
ſangverein. — Mittwoch, den 24. Februar, abends 8 Uhr:
Frauen=
abend bei den evang. Schweſtern mit Andacht. — Freitag, 26. Febr.,
abends 8 Uhr: 2. Paſſionsgottesdienſt.
Evang. Gemeinde Traiſa: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. —
Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. ½1 Uihr:
Kindergottes=
dienſt der Kleinen. — Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. — Montag;
E. J. G. Mädchenabend. — Mittwoch: Frauenabend. — Donnerstag;
E. J. G. Jungenabend. — Freitag: Singabend.
Kirche zu Nieder=Namſtadt: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. —
Abends 8 Uhc: Paſſionsandacht, — Dienstag: Kirchenchor. —
Mitt=
woch: Jungmädchenvereinigung. — Donnerstag: Frauenverein,
Ebangeliſche Gemeinde Roßdorf: Sonntag, den 21. Febr., vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. —
Abends 8 Uhr: 1. Paſſionsgottesdienſt. — Montag, den 22. Febr.,
abends 8 Uhr: Frauenverein. — Mittwoch, den 24, Febr., abends
8 Uhr: Jugendbund Wartburg. — Donnerstag, den 25. Febr., abends
8 Uhr: Jungmädchenverein. — Dienstag, Mittwoch, Freitag, abends
8 Uhr: Kirchengeſanaverein.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebetsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr;
Bibelſtunde. Der Lichtbildervortrag iſt auf Donnerstag verlegt. —
Abends 8 Uhr frei. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde
(Kriegerdankbund). — Mittwoch: Philadelphia=Konferen=
Vorm. 9 Uhr: Gebetsvereinigung. — Um 10 Uhr: Vortrag: Die Kraft
ſeiner Gnade. — Nachm. 3 Uhr: Vortrag: Die Kraft ſeiner
Aufer=
ſtehung. — Abends 8½ Uhr: Abendverſammlung. — Kinderbund fällt
aus. — Donnerstag Lichtbilder. — Freitag, abends 81 Uhr:
Blau=
kreuz=Bibelſtunde (Fähler) und Bibelſtunde in der
Stadrmädchen=
ſchule Beſſungen. Pred. Neuber. — Samstag, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Jugendbund für E. T. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2½, Uhr=
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4¾ Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für Jungfrauen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für
Jünglinge und Gebetsſtunde für Jungfrauen. — Donnerstag, abends
8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge. — Freitag, abends 8½ Uhr:
Freundeskreis für junge Mädchen. — Um 8 Uhr: Turnſtunde für
Jünglinge in der Turnhalle der Realſchule.
Ehriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V.,
Alexander=
ſtr. 22 (Infanterie=Kaf., Hof links): Sonntag, den 21 Febr., vorn
9 Uhr: Morgenwache: Mark. 9, 8—13. — Ncchi.
*:
Jugendab=
teilung: Fahrt in Blaue oder Spielen Vorleſung und Schußandacht
— Abends 8 Uhr: Aeltere Abteilung: Heimabend von Hrn. Engelte
„Aus der Deutſchen Literatur”. — Montag, den 22. Febr., abends
8½ Uhr: Klampfen und Lauten, Herr Umſonſt. — Dienstag, den
23. Febr., abends 8½ Uhr: Männerabteilung: Bibelbeſprechung, Luk.
20, 29—31. — Abends 8½ Uhr: Jugendabteilung: „Das erſte Sterben”
— Mittwoch, den 24. Febr., abends 8½ Uhr: Jugendabteilung:
Heim=
abend, Fahrtenlieder. — Donnerstag, den 25. Febr., abends 8½ Uhr:
Familienbibelſtunde: „Vom Handeln des Menſchen”, Miſſ. Jürgens.
— Freitag, den 26. Febr., abends 8½ Uhr: Turnen in der Ludwigs=
Oberrealſchule. — Abends 8½ Uhr: Vorſtandsſitzung — Samstag,
den 27. Febr, nachm. 3 Uhr: Jungſchar. Spiel im Freien. Bibl.
Ge=
ſchichte: „Wie der Herr Jeſus den Tempel reinigt”. — 5 Uhr:
Haus=
orcheſter — Das Heim iſt außer Freitags und Samstags ab 7½ Uhr
geöffnet: Sonntags ab 3 Uhr.
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, abends 8½ Uhr, im
Feier=
abendſaal, Stiftſtraße 51: Bibelſtunde. Pfarrer Serth=Oberklingen.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, 1.):
Sonntag, vorm. 9 Uhr: Morgenwache. — Nachm. 3½ Uhr: Vorleſen:
Schinderhannes. — Abends 8 Uhr: Vorleſen: Von allerlei großen und
kleinen Leuten. — Montag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. —
Diens=
tag, abends 6½—8½ Uhr: Turnen in der Turnhalle der
Müller=
ſchule. — Abends 8¾ Uhr: Poſaunenchor. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Jugend=Bibelſtunde. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Männerchor. —
Abends 8½ Uhr: Familien=Bibelſtunde. — Freitag, abends 7 Uhr:
Vorſtandsſitzung. — Um 8 Uhr: Leiter= und Helferverſammlung.
Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor. — Jeden Mittwoch von 5
bis 7 Uhr: Jungſcharſtunden. Singen, Spielen, Vorleſen, Andacht.
Katholiſcher Gottesdienſt.
Sonntag, den 21. Februar 1926,
St. Martinskapelle und Liebfrauenkirche.
Samstags und vor Feiertagen, nachm, von 5—7 und 8—8½ Uhrz
Beichtgelegenheit in der Martinskapelle.
Sonn= und Feiertags, vorm. 6½ Uhr: Beichtgelegenheit in der
Martinskapelle. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe ebenda. — Um 8 Uhr:
Heil. Meſſe mit Predigt ebenda. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit
Pre=
digt in Liebfrauen. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre in der
Martins=
kapelle. — Um 2½ Uhr: Andacht ebenda.
Sonntag, den 21. Febr., nachm. 4 Uhr: Glockenweihe und Predigt
in der Liebfrauenkirche und in der Faſtenzeit: Jeden Mittwoch,
nach=
mittags 5 Uhr Faſtenandacht.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 21, Febr.)
dorm, 11¾ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 24. Febr., abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 26 Febr., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Federmann iſt freundlich eingeladen.
Eoangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
21. Febr., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Evan=
geliſation. — Um 9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 25, Febr.,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde, /red. Erhardt
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr, 40):
Sonntag=
den 21. Febr., vorm. 10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Jugendbund. — Abends 8 Uhr:
Evan=
geliſation. — Dienstag, den 23. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde,
Kirche Feſn Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 21. Febr., vorin. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule, — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
24. Febr., abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
will=
kommen.
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 21. Febr., vorm. 10 Uhr: Pred. Conrad: „Vom
Be=
ginn bis zum Ende des Glaubens”. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule,
— Nachm. 5 Uhr: Evangeliſationsvortrag: „Regiert der Gott der Liebe
die Welt?” — Abends 6½ Uhr: Jugendvereinsſtunde. — Von
Mon=
tag, den 22. bis einſchl. Sonntag, den 28. Febr.:
Evangeliſationsvor=
träge von Pred. Kuhl=Breslau über folgende Themen: Montag=
„Kann ein moderner Menſch noch an Wunder glauben?” — Dienstag:
„Genügt es, ein religiöſer Menſch zu ſein?” — Mittwoch: Was wird
aus uns, wenn wir ſierbe
Donnerstag: „Was iſt das Gewiſſen
ehen?‟ — Samstag: „Iſt Gott ſchuldig,
Freitag: „Lohnt e=
Sonntag: „Das größte
Hinder=
enn Menſchen verloren g
nis des Glaubens‟. Die Vorträge beginnen abends 8½ Uhr.
Jeder=
mann iſt herzlich eingeladen zu allen Veranſtaltungen
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungsſtunde. — Um 11½ und 3 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
7½ Uhr auf dem Marktplatz und um 8 Uhr: Oeffentliche Verſammlung,
— Mittwoch und Freitag, abends 8 Uhr: Oeffentliche Verſammlungen,
Jedermann iſt herzlich eingeladen Kapitän Engel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8½ Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung=
—, abends 8½ Uhr; Heiligungsverſ. Adjudantin Land.
Seite 8
Nummer 51
Samstag, den 20. Februar 1626
Reich und Ausland.
* Regulierung der Nidda.
S. Frankfurt. Der Hauptausſchuß der Stadtverordneten hat
ben Vorſchlägen des Magiſtrats zugeſtimmt und die Regulierung der
Nidda beſchloſſen, die durch ihre häufigen Ueberſchwemmungen ein
ſtändiger Gefahrenpunkt für die Anwohner war. Mit den Arbeiten, die
ſich über 3 Jahre hinziehen, ſoll im Frühjahr begonnen werden.
Die ganze Arbeit ſoll aus den Mitteln der produktiven
Erwerbs=
loſenfürſorge durchgeführt werden. Mit Ausnahme der
Winter=
monate werden durch dieſe Arbeiten 5—600 Erwerbsloſe drei Jahre
lang Beſchäftigung haben. Da der Ankauf des Geländes zu
annehm=
baren Preiſen nicht möglich war, werden die nötigen Grundſtücke auf
dem Wege des beſchleunigten Enteignungsverfahrens
er=
worben werden, wozu die Genehmigung des Staatsminiſteriums bereits
eingeholt wurde.
* Frankfurter Chronik.
S. Die Lage des Arbeitsmarktes hat ſich in der vergangenen
Woche weiter verſchlechtert. Die Zahl der Erwerbsloſen ſtieg auf 24 125.
— In der Langeſtraße drangen Einbrecher in die Wohnung eines
Oberkellners, die ſie faſt vollſtändig mitſamt der Radio=Anlage
aus=
räumten. Die Anzüge des Beſtohlenen wurden an Ort und Stelle
angezogen, und bei ſeiner Rückkehr fand der Kellner nur zerlumpte
Kleidungsſtücke in ſeiner Wohnung. — Die Frankfurter
Verkehrs=
beamten werden neuerdings kurze Zeit praktiſch im
Straßen=
bahndienſt ausgebildet. Die gleiche Verrichtung iſt auch bei Automobilen
vorgeſehen, damit die Beamten den geſteigerten Anforderungen des Ver=
Fehrs auch praktiſches Verſtändnis entgegenbringen können. — Die
Wirt=
ſchaftslage prägt ſich auch am Stellenmarkt der Hausangeſtellten
aus, an dem früher immer die Nachfrage überwog. Heute können
25 Prozent der angebotenen Arbeitskräfte nicht vermittelt werden.
Ein Arzt im Banne des Kokains.
DD. Berlin. Vor dem Schöffengericht hatte ſich der praktiſche
Arzt Dr. Kerzmann wegen Beihilfe zum Kokainhandel zu verantworten.
Dr. Kerzmann war im vergangenen Sommer aus einem kleinen
thüringiſchen Landſtädtchen nach Berlin übergeſiedelt, wo er Stammgaſt
in allerhand zweifelhaften Lokalen wurde. Verſchiedene Beſucher und
Angeſtellte dieſer Lokale, die dem Kokaingenuß frönten, gingen den
An=
geklagten bald an, ihnen Kokainrezepte auszuſchreiben, was Dr.
Kerz=
mann auch tat. Auch der Zigarettenhändler eines der Lokale hatte ſich
ſolche Rezepte ausſchreiben laſſen. Sie wurden ihm aber von dem
Ge=
ſchäftsinhaber abgenommen, der ſie der Kriminalpolizei übergab. und auf
dieſe Weiſe die Feſtnahme des Arztes ermöglichte. Vor Gericht
ver=
teidigte ſich Dr. Kerzmann damit, daß er kleine Doſen von Kokain nur
an Perſonen gegeben habe, denen er ohne weiteres anſehen konnte, daß
ſie Kokainiſten waren und die über allerhand Beſchwerden klagten. Er
habe damals nicht gewußt, daß er ſich ſtrafbar mache, ſondern geglaubt,
Kokain verſchreiben zu können. Der Gerichtsarzt, Geh. Rat Dr.
Lepp=
mann, ſchilderte die Gefährlichkeit des Kokainſchnupfens und erklärte,
daß die von Dr. Kerzmann verſchriebenen Mengen geeignet geweſen
ſeien, den Tod herbeizuführen. Der Verteidiger des Angeklagten vertrat
die Anſicht, daß der Angeklagte ſelbſt Kokainiſt ſei, im Rauſchzuſtande
die Rezepte ausgeſchrieben habe und für ſeine Handlungsweiſe keine
Verantwortung trage. Das Schöffengericht hielt es für notwendig, über
die Geiſtesverfaſſung des Angeklagten Klarheit zu ſchaffen und
beauf=
tragte Geh. Rat Dr. Leppmann mit der Unterſuchung der
Zurechnungs=
fähigkeit des Arztes. Die Verhandlung wurde vertagt.
Das Wüten der Schlafkrankheit.
Berlin. Nach den aus Südafrika eintreffenden Nachrichten wütet
ſeit einigen Monaten in der früheren deutſchen Kolonie Oſtafrika in
furchtbarer Weiſe die Schlafkrankheit. Mehrere große Bezirke, die früher
nie Schlafkrankheitsherde beſaßen, ſind laut einer amtlichen
Bekannt=
machung für die Arbeiteranwerbung geſperrt. Trotz alledem verſucht die
engliſche Mandatsverwaltung die Meldungen über das ſtändige
Weiter=
umſichgreifen der Schlafkrankheit zu vertuſchen. Welch ungeheuere
Aus=
dehnung die Epidemie hat, ergibt ſich aus der Tatſache, daß ſelbſt Teile
der Bezirke von Dodoma, Iringa, Tabora und Kigoma von der Seuche
heimgeſucht ſind. Als erſtes Opfer unter den Europäern hat die
Schlaf=
krankheit den bisherigen Leiter der Bezirksnebenſtelle Ilundi Kapitän
Müller gefordert, Die Bemühungen der engliſchen Aerzte ſind darauf
gerichtet, ein Uebergreifen der Seuche nach den Gebieten nördlich der
Mittellandbahn zu verhindern.
Hochwaſſer im Saargebiet.
Berlin. Nach Blättermeldungen aus Saarbrücken führt die
Saar infolge wolkenbruchartiger Regenfälle in Lothringen große
Waſſer=
mengen zu Tal. Am Saarbrückener Pegel war heute vormittag ein
Waſſerſtand von annähernd ſechs Metern verzeichnet bei einem
Normal=
pegelſtand von 3,15 m. Das Stadtviertel im Hafen iſt bereits überflutet.
Das Waſſer ſteigt ſtündlich 15 bis 20 cm. Auch die Städte am Unterlauf
der Saar ſind durch das plötzliche Auftreten des Hochwaſſers überraſcht
und ſtark bedroht.
Millionenbetrug eines Rittergutsbeſitzers.
Breslau. Im benachbarten Neuwaldau wurde der
Millionen=
kreditſchwindel des Rittergutsbeſitzers Bergner und ſeiner Frau
auf=
gedeckt. Letztere wurde dem Saganer Gefängnis zugeführt, während der
Ehemann nach der Schweiz entflohen ſein ſoll. Nicht weniger als 160
Haftbefehle ſind gegen das Ehepaar erlaſſen worden. Die Frau
unter=
ſtützte die Betrügereien ihres Mannes durch den Stempel des
Gutsvor=
ſtehers, deſſen Poſten zurzeit unbeſetzt war, ohne daß hiervor dem
Land=
ratsamt Mitteilung gemacht worden war.
Folgenſchwerer Erdrutſch bei Hamburg.
Hamburg. Hier gerieten in der Nähe der Kirche von Hamm
heute vormittag plötzlich etwa 600 Kubikmeter Erd= und Steinmaſſen
ins Rutſchen, wodurch drei an dem Abhang gelegene Häuſer ſtark
ge=
fährdet ſind. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen.
Schweres Schachtunglück.
Hamborn. Durch Einbruch des mittleren Teiles einer Strecke
auf der Schachtanlage II/V der Gewerkſchaft Friedrich Thyſſen,
Ham=
born, verunglückten drei Bergleute tödlich. Die Unfallſtelle wurde ſofort
von der Direktion der Bergbehörde befahren, die Anordnungen zur
Bergung der Verunglückten traf.
Kirchenbrand.
Hamburg. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag gegen
2 Uhr brach im Turm der Dankeskirche im Hammerſtadtteil Feuer aus,
das von der Feuerwehr nach dreiſtündiger Tätigkeit gelöſcht werden
konnte. Der obere Teil des Glockenturmes wurde im Innern ſo ſtark
beſchädigt, daß ein vollſtändiger Wiederaufbau notwendig iſt. Als
Ur=
ſache des Brandes wird Unvorſichtigkeit bei Turmarbeiten angenommen.
Engliſche Anerkennung deutſcher Tropenwiſſenſchaft.
AD. Das von dem Tropenmediziniſchen Bureau in London
heraus=
gegebene Tropical Diſeaſes Bulletin” veröffentlicht einen Bericht über
den von Profeſſor C. B. Huppenbauer auf dem Hamburger
Tropen=
kongreß gehaltenen Vortrag über das neue deutſche Heilmittel „Yatren
105” gegen die Amöbenruhr und bezeichnet dieſes neue Heilmittel als
einen noch größeren Triumph der Tropenmedizin, als es die Entdeckung
des Heilmittels Emetine war, das von dem deutſchen Präparat mehr
und mehr verdrängt werde. Nach dem übereinſtimmenden Urteile der
namhafteſten Tropenmediziner in Deutſchland, Holland und den
hol=
ländiſchen Kolonien, China, Japan, Südamerika, Belgien und dem
Britiſchen Reiche ſei in dem von den Profeſſoren Mühlens und Menk
vom Hamburger Tropeninſtitut herausgebrachten und von den Behring=
Werken in Marburg hergeſtellten „Yatren 105” ein unfehlbar wirkſames
Mittel für die Behandlung der, beſonders in den tropiſchen und
ſub=
tropiſchen Ländern graſſierenden Amöbenruhr und ihrer Komplikationen
gegeben. Heute finde das Mittel bereits weltweite Anwendung. Man
könne es nicht mit Unrecht als einen wirklichen Sieg der deutſchen
Chemie und Pharmakologie bezeichnen.
42 deutſche Luftverkehrslinien.
Berlin—Moskau an einem Tag. — Das Schickſal der engliſchen Limie
London—Köln.
DD. Berlin. Die Deutſche Lufthanſa hat jetzt in großen Zügen
das Streckennetz feſtgelegt, auf dem mit dem 1. April dieſes Jahres der
deutſche Luftverkehr wieder aufgenommen werden ſoll. Mit den jetzt
bereits feſtſtehenden Auslands=Anſchlußſtrechen werden insgeſamt 42
Linien beflogen werden, eine Zahl, die ſich je nach dem Ergebnis der
Pariſer Luftfahrtverhandlungen noch vergrößern kann. Im
inner=
deutſchen Netz iſt, abgeſehen von der Tatſache, daß in Mitteldeutſchland
eine Verſchiebung des Schwergewichts des Luftverkehrs von Leipzig nach
Halle ſtattgefunden hat, im allgemeinen keine beſondere Veränderung
der Linienführung eingetreten. Ausgeſchaltet ſind gegenüber dem
Vor=
jahr nach der Vereinigung der Luftverkehrsgeſellſchaften die
Doppel=
linien auf einigen wichtigen Routen wie z. B. auf der Strecke Berlin—
München. Neueingerichtet iſt u. a. die Strecke Berlin-Köln, die aber
auch noch von den Pariſer Verhandlungen abhängig iſt, ferner die
Linie Dresden-Prag—Wien, für die aber ebenfalls noch Verhandlungen
mit der Tſchechoſlowakei nötig ſind. Nach Stockholm und Helſingfors
wird künftig nicht über Danzig geflogen werden, ſondern die Strecke
führt von Berlin nach Stettin, wo wie Reiſenden in Waſſerflugzeuge
umſteigen. Eine der intereſſanteſten Neuerungen wird die Aenderung
der Flugzeiten auf der Strecke Berlin—Moskau ſein. Während bisher
die im Flugzeug nach Moskau reiſenden Perſonen in Königsberg
über=
nachten mußten, kann man in dieſem Jahre, das im großen Maßſtabe
auch den Nachtluftverkehr bringen wird, die Strecke Berlin-Moskau
an ein und demſelben Tage zurücklegen. Die Flugzeuge verlaſſen den
Hafen Tempelhofer Feld gegen zwei Uhr nachts und kommen nach
Zwiſchenlandungen in Danzig, Königsberg, Kowno und Smolensk in
den Nachmittagsſtunden in Moskau an. Noch nicht entſchieden iſt das
Schickſal der engliſchen Linie London-Köln, auf der von der deutſchen
Regierung die Weiterführung des Verkehrs bis zum 31. März dieſes
Jahres geſtattet worden iſt. Auf engliſcher Seite ſcheint man ſich
hin=
ſichtlich der Aufrechterhaltung dieſer Linie über dieſen Termin hinaus
bereits recht optimiſtiſchen Hoffnungen hinzugeben. So hat der Leiter
des Kölner Büros der engliſchen Luftverkehrsgeſellſchaft „Imperial
Airways” in einem Interview verſichert, daß für eine Weiterführung
der engliſchen Linie „begründete Ausſichten” beſtänden, und daß die
Engländer auch bei einer Verlegung des Schwergewichtes des deutſchen
Luftverkehrs im Weſten nach Eſſen auch weiterhin den Kölner
Flug=
hafen anfliegen würden. Demgegenüber muß mit aller Klarheit
feſt=
geſtellt werden, daß nach Anſicht aller maßgebenden Kreiſe an eine
Fort=
führung des engliſchen Luftverkehrs London-Köln vor dem Wegfall
aller die deutſche Luftfahrt angehenden Beſtimmungen nicht gedacht
werden kann. Im übrigen iſt die Feſtlegung der in Deutſchland
anzu=
fliegenden Flughäfen Sache der zuſtändigen deutſchen Inſtanzen.
Einſturz einer Kirche.
TU. Aus Belgrad wird dem „Lokal=Anzeiger” gemeldet: Während
einer religiöſen Feier ſtürzten plötzlich in dem kroatiſchen Dorfe
Maro=
vicani Wände und Decke der Kirche zuſammen, wobei Hunderte von
Menſchen unter dem Schutt begraben wurden. Die Zahl der Toten und
Verwundeten iſt noch nicht feſtgeſtellt.
Maſſenverhaftungen von Polen in Frankreich.
DD. Paris. In den großen Metallfabriken bei Montbeliard
wur=
den wegen fortgeſetzter Metalldiebſtähle 37 Arbeiter verhaftet. Weitere
Verhaftungen ſtehen bevor. Die Diebe ſind mit größter Frechheit zu
Werke gegangen. Während der Nacht fuhren ſie mit Pferdegeſpannen
vor und luden ganze Tonnen Metallgegenſtände auf. Die Diebe ſind
zum größten Teil Polen.
Rettung aus Seenot.
London. Einer der beiden waliſiſchen Schleppdampfer, die ſeit
den heftigen Shirmen Ende voriger Woche an der iriſchen Weſtküſte
vermißt wurden, wurde aufgefunden. Die Mannſchaft hatte ſich wie
richtig vermutet, auf eine kleine unbewohnte Inſel retten können. Sie
iſt nunmehr nach Irland gebracht worden. Geſtern berichtete der von
Marokko nach Cardiff beſtimmte ſüdſlawiſche Dampfer „Jzvor” durch
Funkſpruch, daß er bei ſchwerer See im Aermelkanal in Brand geraten
ſei. Der engliſche Zerſtörer „Serene” wurde ihm zu Hilfe geſchickt und
meldete, daß er einen brennenden Dampfer gefunden habe und ihm
Bei=
ſtand leiſte. Nach einer ſpäteren Meldung damoft die „Jzvor” mit zwei
ſie begleitenden Kriegsſchiffen langſam nach Oſten.
Die Ausgrabungen in Meſopotamien.
DD. London. Einem Bericht des britiſchen Muſeums zufolge
ſind die bisherigen Ergebniſſe der Ausgrabungen in Ur in
Meſopo=
tamien ſehr erfolgreich und intereſſant. Man iſt durch die hiſtoriſche
Kulturſchicht, etwa 2000 Jahre vor Chriſti, durchgeſtoßen und hat unter
dieſer Schicht weitere Kulturſchichten entdeckt, die bisher nicht genau
datiert werden konnten.
* Die Reklame in der engliſchen Preſſe.
Die engliſche Zeitung, in der acht Seiten Annoncen acht Seiten
Depeſchen und Artikel einrahmen, ſieht oft einer Sammlung von
Re=
klamen ähnlich. Die Entwicklung der Reklame iſt dem Fortſchritt des
Lebens in Handel und Induſtrie in England gefolgt. Im Jahre 1817
hatte der „Scotsman” nur 300 Inſeratannoncen. Im Jahre 1867 hatte
er deren 200 000. Die Geſamtſumme der in einer Nummer des
Daily Telegraph” in der erſten Zeit erſchienenen Annoncen ergab nur
7 Schilling 6 Pence. Aber von 1860 ab veröffentlichte die Zeitung
5000 Zeilen Annoncen; im Jahre 1900 waren es mehr als 16 000
Zei=
len. Heute iſt dieſe Zahl ſchon weit überſchritten. Um 1861 hatte die
Times” 105 Annoncenzeilen in einer Nummer, 98 in einer anderen.
Im Jahre 1884 wurde der Ertrag aus Annoncen in der genannten
Zei=
tung auf jährlich 400 000 Pfund Sterling geſchätzt. Im „Daily Mirror”
brachten die Annoncen im Jahre 1903, zur Zeit der Gründung des
Blattes, nur wöchentlich 300 Pfund ein, im Jahre 1924 wurden ſie mit
280 Pfund pro Seite bezahlt. Man ſchätzt, daß die Beträge, die für
Annoncen in engliſchen Zeitungen und Zeitſchriften ausgegeben
wer=
ſen, mehr als 50 Millionen Pfund Sterling jährlich darſtellen. Die
Reklame iſt es, die den Nachrichtendienſt bezahlt und die Exiſtenz der
Zeitungen ſicherſtellt, deren Geſtehungspreis vier= bis zehnmal höher
als der Verkaufspreis iſt.
Für 75 000 Dollar Juwelen geſtohlen.
DD. New York. Vier Räuber erbrachen am hellen Tage einen
Juwelierladen auf dem Broadway und ſtahlen Edelſteine im Werte von
etwa 75000 Dollar. Die Diebe arbeiteten erſtaunlich ſchnell. Sie
ſchloſſen die Angeſtellten in einem kleinen Hinterzimmer ein und
räum=
ten dann in aller Ruhe die ganze Anlage aus.
Praktiſche Mahnung.
k. Sao Paulo. Es wird bekanntlich heutzutage im
Geſchäfts=
leben ſo viel gepumpt — nicht nur in der alten ſondern auch in der
neuen Welt — daß ſelbſt dem nachſichtigen Gläubiger begreiflicherweiſe
der Humor ſchon einmal ausgehen kann. Der Amerikaner mit ſeinen
geſunden Nerven aber weiß auch in ſolchen Situationen einen geſunden
Humor zu bewahren und mit derſelben Meiſterſchaft, mit der er dieſen
Humor in den Dienſt ſeiner Reklame ſtellt, benutzt er ihn zur
Geſund=
erhaltung ſeines Geldbeutels. Da erſchien kürzlich eine Sammlung
treffender Geſchäftsbriefe. Einer von ihnen ſei zitiert:
James Rowley u. Co., New York.
Verehrteſter! In der Kürze liegt die Würze. Da auch wir
dieſem Grundſatz huldigen, und nicht daran zweifeln, daß Sie
ein vielbeſchäftigter Mann ſind, der keine Zeit hat, lange Briefe zu
leſen, ſo wollen wir
mit
einem
Satz
zur
Sache
kommen:
Wie wärs, wenn Sie uns noch heute einen Scheck ſchickten? Wenn
nicht, ſchicken wir morgen den Gerichtsvollzieher.
Ihre geduldigen Fred Wallis u. Co., Perlmuttknöpfe engros.
Die Maffia von Oklahvma.
New York. Den Ueberbleibſeln der ausſterbenden
Indianer=
ſtämme wurden von der amerikaniſchen Regierung bekanntlich Gebiets,
reſervate zugewieſen, in denen ſie ihr Leben nach alter Sitte
weiter=
führen durften. Nun iſt kürzlich ein Skandal entdeckt worden, der
be=
weiſt, daß die Rothäute nicht einmal in dieſen Schongebieten vor den
Raubzügen der „ziviliſierten” Weißen verſchont blieben. Die Oſage=
Indianer erhielten im Staate Oklahoma Wohnſitze angewieſen. Gerade
dort wurden rieſige Oelquellen entdeckt, die der Staat nun vierteljährlich
öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert, um den indianiſchen
In=
habern als Gewinnanteil ein Sechſtel des Reingewinns zuzuführen,
Dieſer Gewinn beträgt für den ganzen Stamm etwa 20000 Dollars
täglich; ſie erhält der Stammeshäuptling, der ſie dann weiter verteilt.
Bis jetzt hat der Stamm aus den Oelquellen über 100 Millionen
Dollars Gewinn gezogen. Es iſt verſtändlich, daß die Oſage=Indianer
zur Finanzariſtokratie Amerikas gehören. Der Wohlſtand zeigte ſich in
den teuerſten Autos, in den neueſten Pariſer Moden — kurz in allen
Segnungen der Ziviliſation. Es iſt nur natürlich, daß die reichen roten
Erbinnen von weißen Werbern umſchwärmt wurden und ſeit
Ent=
deckung des Oels haben 400 Indianerinnen weiße Männer geheiratet,
ſodaß die Zahl der Vollblutrothäute in dieſem Stamm nur noch 600
beträgt. Jetzt wurde ein Geſetz gemacht, nach welchem weiße Männer
ihre roten Frauen nicht mehr beerben dürften. Dies Geſetz ſollte die
naiven Indianerinnen vor Heiratsſchwindlern ſchützen und es bedeutet
für die ſoeben entlarvte Gaunerbande einen tödlichen Schlag. Es
hatte nämlich eine regelrecht organiſierte Maffia im Laufe der
ver=
gangenen vier Jahre etwa 20 reiche Oſage=Indianer ermordet, die alle
beerbt wurden von Molly, der Frau Ernſt Burkhardts, der der Neſſe
des Hauptorganiſators der ganzen Bande iſt. Frau Molly Burkhardt
beerbte im Laufe der vier Jahre alle ſo plötzlich geſtorbenen
Ver=
wandten, ſodaß ſie jetzt eine Jahresvente von 135 000 Dollars bezieht.
Jetzt ſollte Frau Molly ſelbſt dran glauben, damit ihr Gatte ſie
be=
erben konnte, und damit ihr Vermögen unter der ganzen Bande verteilt
wurde. Ein anonymer Brief hat ſie im letzten Augenblick gewarnt,
Die gerichtliche Unterſuchung hat ergeben, daß die 2 eigenartigen
Todesfälle tatſächlich auf Vergiftungen durch die Bande zurückzuführen
ſind. Die Haupttäter ſind ſchon hinter Schloß und Riegel und das
in=
zwiſchen erlaſſene Geſetz der Nichterbberechtigung des weißen Mannes
tut ſein übriges . . .
Stimizen aus dem Leſerkreiſe.
Dr die Deröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktlon keinerlei
Ver=
etiwertung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Eitunder verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt. die Ablehnung nicht beanündet werden
Der harte Winter hat namentlich im Dezember unter unſeren
ge=
fiederten Sängern tüchtig aufgeräumt.
Das Werk der Vernichtung wird jetzt fortgeſetzt durch Buben, die
mit den verbotenen Gummiſchleudern auf unſere nützlichen Vögel Jagd
machen. Letzten Dienstag den 16 d. M., waren Schüler einer hieſigen
Lehranſtalt, die auf der Spielwieſe am Böllenfalltor zwiſchen 5 und 6
Uhr Ball geſpielt hatten, auf dem Heimweg in der Nieder=Ramſtädter=
Straße eifrig mit dem Schießen auf unſere Lieblinge beſchäftigt,
wäh=
rend einer von ihnen ſich im Werfen nach den Telegraphenleitungen übte.
Verfloſſenen Sonntag ſchoſſen die Helden in der Nähe des
Martms=
pfades außer nach Vögeln auch nach zerbrechlichen Gegenſtänden in den
dortigen Gärtnereien.
Sie wiſſen, daß ihre heimtückiſchen Waffen verboten ſind, denn bei
Annäherung von Perſonen verſtecken ſie ihr Schießgerät ſchleunigſt
unter den Kleidern.
Es wäre ſehr zu wünſchen, daß ſolchen Schädlingen das Handwerk
gründlich gelegt würde!
Briefkaſten.
G. Sch. Wir müſſen wiſſen, ob das Darlehen als Vermögensanlage
erſcheint, zu welchem Zweck es gegeben und zu welchem es verwandt
wurde. Lag für den Geber eine Vermögensanlage vor, ſo darf die
Auf=
wertung 25 Prozent des Goldmarkbetrags nicht überſchreiten, im Falle
daß keine Vermögensanlage vorliegt, iſt frei (ohne prozentuale
Beſchrän=
kung) und nach Treu und Glauben aufzuwerten.
Darmſtadt. Nach 8 556 Abſ. 3 B.G.B. iſt der Vertrag des
Unter=
mieters mit dem Augenblick erloſchen, zu welchem das Mietverhältnis
des Hauptmieters gelöſt iſt. Der Vermieter hat nach Beendigung des
Mietverhältniſſes einen unmittelbaren Anſpruch auch gegen den
Unter=
mieter auf Räumung.
Rex. Wenden Sie ſich mit Beſchwerde an die Dienſtaufſihtsbehörde,
Kreisamt Darmſtadt.
A. K. Die Aufwertung von Anſprüchen aus
Gutsüberlaſſungsver=
trägen unterliegt nicht dem Aufwertungsgeſetz, da derlei Anſprüche nicht
als Vermögensanlagen gelten. Hier hat das ordentliche Gericht (nicht
die Aufwertungsſtelle) unter Abwägung aller
Verhält=
niſſe des Einzelfalles die Entſcheidung zu treffen. Sie
wer=
den es deshalb auf dieſe Entſcheidung ankommen laſſen miſſen.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
14. Tag 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung fielen:
4 Gewinne zu 5000 Mark auf Nr. 69 538, 129 242; 10 Gewinne zu
3000 Mark auf Nr. 48 521, 99839, 185 196, 196 993, 222441; 22
Ge=
winne zu 200 Mark auf Nr. 15 530, 37 314, 38 913, 141 777, 164 874,
172 461, 186 380, 218 237, 225 958, 232 351, 251 465; 30 Gewinne zu 1000
Mark auf Nr. 44 488, 62 159, 87 133, 118 194, 159 849, 172 402, 185 703,
198 733, 206 453, 213 598, 226 479, 237 444, 241 745, 279 719, 295 840;
ferner 78 Gewinne zu 500 Mark und 214 Gewinne zu 300 Mark. —
In der Nachmittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu 10000
Mark auf Nr. 889; 8 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 71 638, 87 166,
221 050, 290 557; 16 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr 1189, 3995, 57 080,
177 500, 226 586, B7 820, 286 057, 289 267; 24 Gewinne zu 1000 Mark
auf Nr. 25 519, 33 996, 39 518, 57 941, 64 606, 85 765, 140 867 201 910,
212 351, 250 860, 272 444, 276 248; ferner 78 Gewinne zu 500 Mark und
212 Gewinne zu 300 Mark. — Im Gewinnrade verblieben:
2 Prämien zu je 500 000 Mark 2 Gewinne zu je 500 000 Mark, 2 zu je
25 000 Mark, 22 zu je 10 000 Mark, 48 zu je 5000 Mark, 124 zu je 3000
Mark, 210 zu je 2000 Mark, 458 zu je 1000 Mark, 1238 zu je 500 Mark
und N54 zu je 300 Mark.
Tageskalender für Samstag, den 20. Februar 1926.
Landestheater Großes Haus. Anfang 2½ Uhr, Ende
10 Uhr, Samstags=Fremdenmiete, 6. Vorſtellung: „Die Räuber”
Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete XI (*
zum erſten Male : „La Serva Padrona” „Abu Haſſan‟ „Die
Nürnberger Puppe‟. — Orpheum abends 8 Uhr: „Prinzeſſin
Olala”. — Aſtrologiſche Geſellſchaft, abends 8 Uhr, im
Fürſtenſaal, Lichbildervortrag über: „Menſch und Kosmos”
Städt. Akademie für Tonkunſt abends 8 Uhr, öffentlicher
Vortrag über: „Der prieſterliche Menſch”. — „Heſſen” Verein
für Leibesübungen, abends 8 Uhr, im Bürgerhof: Jahres=
Hauptver=
ſammlung. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſtlichtſpiele.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den 21. Februar 1926
nach der Wetterlage vom 19. Februar.
Die Wetterlage hat noch keine grundlegende Aenderung erfahren.
In ganz Deutſchland herrſcht unruhiges, ſchnell veränderliches Wetter
bei zeitweiſen Regenfällen und milden Temperaturen. Von Weſten her
rücken weitere Regenfronten nach Deutſchland vor, ſo daß der Einfluß
höheren Druckes, der von den Azoren her in Frankreich an Raum
ge=
wonnen hat, nur ganz vorübergehend zur Auswirkung kommt.
Die Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.
Ein wertvolles Küchenhilfsmittel, das der Hausfrau viel Arbeit
Spart, ist MAGGlS Würze. Wenige Tpopfen -beim Anrichten zugesetzt —
geben faden Suppen, schwacher Fleischbrühe, Salaten, Soßen und.
Gemüsen augenblicklich kräftigen Wohlgeschmack. Am
vorteilhaf-
testen kauft man eine Originalflasche Nr. 6 (mit Plombenverschluß. )
und füllt nach Bedarf aus der großen in die kleine MAGGl-Flasche ab.
Nummer 51
Samstag, den 20. Februar 1926
Geite 9
Sport, Spiel und Zurnen.
Sportverein Darmſtadt—Fuſtballverein Frankfurt.
Die Ligamannſchaft des Sportvereins Darmſtadt tritt am morgigen
Sonntag im Pokalſpiel der dritten Hauptrunde gegen die
Ligamann=
ſchaft des Frankfurter Fußballſportvereins auf deſſen Platze in Frank=
Furt an. In dieſem Spiel ſteht der Sportverein Darmſtadt einer der
bekannteſten und ſpielſtärkſten Mannſchaft Deutſchlands gegenüber. Es
iſt mit Sicherheit zu erwarten, daß bei der Bedeutung dieſes Spieles
ſich zahlreiche Anhänger, nicht allein aus Darmſtadt, finden, um der
Ligamannſchaft des Sportvereins ihre Begleitung nach Frankfurt zu
geben. Auch die weiteren nicht wenigen Fußballanhänger Darmſtadts
werden ſicher mit großem Intereſſe den Ausgang des Spieles erwarten.
Hoffen wir, daß die Darmſtädter gegen einen großen Gegner wieder ein
ehrenvolles Reſultat erzielen. Auf dem hieſigen Platze am Böllenfalltor
tritt am Vormittag die Liggerſatzmannſchaft des Sportvereins der erſten
Mannſchaft des Vereins für Raſenſpiele Darmſtadt im Verbandsſpiele
gegenüber. Nach dieſem Spiel trägt die zweite Mannſchaft des
Sport=
vereins gegen die erſte Mannſchaft des Polizeiſportvereins Darmſtadt,
ebenfalls auf dem Platze am Böllenfalltor das fällige Verbandsſpiel aus.
„V.f.R.‟ Darmſtadt.
Die ſportliche Tätigkeit des V.f.R. iſt wieder ſtark im Aufſtieg
be=
griffen. Während in dieſem Winter nur durchweg mit zwei
Mann=
ſchaften geſpielt werden konnte, ſind es heuer bereits wieder 5
Mann=
ſchaften, die gute Leiſtungen zeigen. Eine weitere Mannſchaft (2. Jgd.=
M.) ſowie die jährlich in den Sommermonaten ſpielende
Sondermann=
ſchaft ſind im Aufſtellen begriffen und werden im Monat März in
Tätig=
keit treten. Mit 7 Mannſchaften hat dann der V.f.R. ſeine frühere
Akti=
pität vom Jahre 1921/23 erreicht. Bedenkt man, daß alle Spieler aus
der Jugendabteilung bezw. aus den früheren Stammvereinen
hervor=
gegangen ſind, ſo muß dieſe Neuentwicklung als eine beſonders gute
Leiſtung angeſehen werden. Die Spiele des morgigen Sonntag ſind
folgende: 1. M. V. f. R.—Liga=Reſerve Sportv. 98 (Stadion 10,30 Uhr);
2. M. VfR.—1. M. Wolfskehlen (Exerzierplatz 2,30 Uhr); 1. Jugend
VfR.—1. Jugend Pfungſtadt (Exerzierplatz 1,30 Uhr); 1. Junioren
VfR.—2. Junioren VfR. (Exerzierplatz 10,30 Uhr).
Eintracht I—Viktoria Griesheim I.
Zum fälligen Verbandsſpiel empfängt Eintracht am kommenden
Sonntag auf dem Platze am Finanzamt den Pokalmeiſter des Gaues
Bergſtraße Viktoria Griesheim. Im Vorſpiel konnte Griesheim einen
einwandfreien 5:0 Sieg erringen. Ob im Rückſpiel ein gleicher Sieg
gelingen wird, iſt bei dem derzeitigen Kampfgeiſt und der Energie der
Eintracht fraglich. Außerdem ſind die Leiſtungen Griesheims, wie die
letzten Spiele beweiſen, nicht mehr dieſelben, wie zu Beginn der
Ver=
bandsſpiele. Mit einem hochintereſſanten Kampf iſt daher zu rechnen
und dürfte dieſer bei einigermaßen gutem Wetter eine anſehnliche
Zu=
ſchauermenge anziehen. Das Spiel beginnt um 11 Uhr vormittags.
*Fußball im Odenwaldkreis.
Eine Entſcheidung iſt gefallen: Spielvgg. Sandhofen iſt Odenwald=
Kreismeiſter! Mit einem 2:0 Sieg über den Fußballverein Weinheim
ſicherten ſich die Mannheimer Vorſtädter den Titel. Bei kritiſcher
Ab=
wägung der Leiſtungen ſämtlicher Vereine kommt man unbedingt zu
dem Schluß, daß damit die Meiſterſchaft dem Würdigſten zugefallen iſt.
Gegenüber Augenblickserfolgen anderer Mannſchaften hat ſich Sandhofen
immer als die beſtändigſte Elf erwieſen. — Erhärtet wurde der Sieg
Sandhofens noch durch die Niederlage von Olympia Lampertheim, der
einzigen Mannſchaft, welche Sandhofen noch hätte gefährlich werden
kön=
nen. Die Lampertheimer hatten das Pech, die Pfungſtädter Germanen in
beſter Verfaſſung anzutreffen. Was das heißt, iſt im Kreis zur Genüge
bekannt. So hieß denn auch das Ergebnis ſchon bei der Pauſe 4:0 für
Pfungſtadt und nur der Mitwirkung eines verletzten Mannes als
Sta=
tiſten beim Sieger kann es Lampertheim zuſchreiben, daß es noch zwei
Tore aufholte, 4:2 für Pfungſtadt hieß das Endergebnis. — Mit wenig
Glück kämpfte die Darmſtädter Union in Lorſch. 5:1 geſchlagen, mußten
die mit Erſatz antretenden Unioniſten den Heimweg antreten. Die Lage
in der Spitzengruppe ſieht Sandhofen als Meiſter; es folgen der VfR.
Bürſtadt, Germania Pfungſtadt und Lampertheim. Am Schluß der
Ta=
belle bewegen ſich Amieitia Viernheim, Sportvgg. Arheilgen, Union
Darmſtadt und Weinheim.
Der kommende Sonntag bringt nur zwei Nachtragskämpfe. Olympia
Lampertheim muß nach Lorſch zur Olympia und Fußballverein
Wein=
heim tritt in Viernheim gegen Amicitia an. Beide Spiele erſcheinen
pffen im Ausgang, doch darf man den Platzvereinen ein Plus einräumen.
In der A=Klaſſe reift die Entſcheidung auch heran. Am Sonntag gab
es folgende Ergebniſſe: Viktoria Griesheim-Boruſſia Dornheim 7:0,
Teutonia Pfungſtadt—Sportverein Münſter 0:2, Germania Eberſtadt—
Haſſia Dieburg 5:4, VfR. Darmſtadt—Eintracht Darmſtadt 3:2,
Sport=
verein Groß=Gerau—Sportverein Darmſtadt Reſerve 5:2. Hier ſieht
die Spitzengruppe wie folgt aus: Münſter 26, Griesheim 25, Eberſtadt
19 und Groß=Gerau 17 Punkte. — Die Vorentſcheidung dürfte ſchon
am kommenden Sonntag fallen. Hier hat Münſter daheim die
Eber=
ſtädter Germanen als Gegner und damit den ſchwerſten Widerſtand zu
erwarten. Ein Sieg bringt Münſter den Meiſtertitel. Sonſt ſpielen
noch: Eintracht Darmſtadt-Viktoria Griesheim, Boruſſia Dornheim—
Spielvgg. Pfungſtadt, Sportverein Groß=Gerau-Haſſia Dieburg und
Sportverein Darmſtadt Reſerve—VfR. Darmſtadt.
Im Riedgau wurde am Sonntag das noch fällige Spiel Hofheim—
Heppenheim ausgetragen, das Hofheim mit 5:0 als Sieger ſah.
Da=
durch iſt die Lage in der Spitzengruppe endgültig geklärt. Es führt der
Fußballverein Biblis als Meiſter mit 16 Punkten, gefolgt vom VfL.
Lampertheim mit 12, Heppenheim mit 11 und Hofheim mit 9 Punkten.
Es ſtehen hier noch zwei Spiele FC. Bensheim-Konkordia Gernsheim
aus, deren eines am Sonntag in Bensheim ausgetragen werden ſoll.
In den unteren Klaſſen iſt am Sonntag ein Nachtragsſpiel
Sport=
verein Darmſtadt 2 gegen Polizeiſportverein Darmſtadt fällig; außerdem
tragen die Abteilungsmeiſter der C=Klaſſe Sportverein Geinsheim und
Fußballſportverein Groß=Zimmern ihr erſtes Spiel um die
Gaumeiſter=
ſchaft ihrer Klaſſe aus.
Von Privatſpielabſchlüſſen iſt der Beſuch der Spielvgg. 07
Mann=
heim bei der Darmſtädter Union hervorzuheben. Es iſt darüber
be=
reits an anderer Seite ſchon mehr geſagt worden. — Der A=Meiſter des
Riedgaues, Fußballverein Biblis tritt in Langen gegen den dortigen
1. FC. 02 Langen zu einem Freundſchaftstreffen an.
Deutſche Turnerſchaft. — Main=Rhein=Gau.
Der kommende Sonntag bringt die erſte Runde um den
Wander=
preis. Es ſpielen:
Turner: Langen—Groß=Gerau; Worfelden-Bickenbach;
Eber=
ſtadt—Bensheim; Sprendlingen-Nauheim; Gernsheim—Erfelden;
Wall=
dorf-Griesheim Tgd.; ſpielfrei Neu=Iſenburg.
Jugend: Bickenbach-Bensheim; Langen-Pfungſtadt;
Arheil=
gen-Neu=Iſenburg; Griesheim Tgd.—Ober=Ramſtadt.
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine ſtatt.
— Langen wird bei Groß=Gerau harten Widerſtand finden, ſchließlich
aber doch Sieger bleiben. Worfelden muß gewinnen; ebenfalls Eberſtadt.
Sprendlingen-Nauheim iſt offen. Gernsheim hat einen ſchweren Stand
gegen Erfelden und kann vielleicht ein Unentſchieden erzielen. Walldorf
—Griesheim bringt bei voller Beſetzung des Meiſters deſſen glatten Sieg.
Die beiden erſten Jahre blieb der Wanderpreis in Griesheim und es
iſt ſchwer in dieſem Jahre, bei der Stärke der Griesheimer, ihn dort
zu holen!
Turnen.
Südweſtdeutſche Hochſchulmeiſterſchaften.
Am Samstag, den 2. und Sonntag, den 21. Februar finden in
Stuttgart die Südweſtdeutſchen Hochſchulmeiſterſchaften ſtatt. Das
Pro=
gramm lautet: Samstag, 2 Uhr: Gerätezehnkampf; 4 Uhr:
Muſter=
riegenturnen; 8 Uhr: Schwimmen; Sonntag, 8 Uhr: Waſſerballſpiel;
10,30 Uhr: Waldlauf; 2.30 Uhr: Siegerverkündigung.
Die Techniſche Hochſchule Darmſtadt entſendet zu dieſen Kämpfen
eine Muſterriege von 6 Turnern. Infolge der Geldknappheit ſah ſich
das Amt für Leibesübungen gezwungen, die Zahl der Wettkämpfer auf
ein Minimum zu beſchränken. So fährt z. B. nur der Meiſter im
Waldlauf, Fritz Schilgen, ASC., mit, um unſere Hochſchule bei dem
Wettkampfe zu vertreten. Ferner beteiligen ſich zwei Schwimmer, die
die Burſchenſchaft „Friſia” ſtellt. Wir wünſchen unſeren Vertretern
einen für ſie günſtigen Verlauf der Wettkämpfe.
Die deutſche Ländermannſchaft gegen Holland.
Der Deutſche Hockeybund hat für das am 28. Februar in
Amſter=
dam ſtattfindende Länderſpiel gegen Holland die folgende Mannſchaft
aufgeſtellt:
Linke (Berliner S.=V. 92); Wältje (Hannover 78), Lieckfeld (
Harve=
ſtehnde); Thümmel (Uhlenhorſt), Dr. Landmann (Berliner H.=C.),
Harenberg (Bonner T.H.V.); Dr. Haverbeck (H.C. Hannover), Th. Haag
Frankfurt 80), C. Wilkens (Cl. z. Vahr), Strantzen (Berliner H.=C.),
Schlemmer (Jahn München).
Eröffnung der Leichtathletik=Saiſon durch den Sportverein Darmſtadt 98.
Der Hindernislauf, der am Sonntag die geſamten Leichtathleten und
Handballer am Start vereinigt, für alle Leiſtungsklaſſen, ſoll vor allem
ein wirkungsvoller Auftakt der diesjährigen gemeinſamen Tätigkeit ſein.
Man hat mit Abſicht dieſe Uebung des Hindernislaufes gewählt, um
einen Wettkampf zu finden, der eine gewiſſe Ausgeglichenheit der
Teil=
nehmer haben ſoll. Denn die Anforderungen an die Läufer beim
Hin=
dernisnehmen bieten Jedem Gelegenheit, ſein Können wirkungsvoll zur
Geltung zu bringen. Auch für die Zuſchauer bietet der Lauf, der hier
noch nicht geſehen wurde, vieles mehr als ein Flachlauf. Schon die erſten
Hinderniſſe, die Mauer und der Zaun, werden bei der Maſſe der
Teil=
nehmer manchem zum Verhängnis; doch nach kaum 50 Meter ſind ſchon
neue Hinderniſſe im Weg. Eine Ginſterhecke und ein hohes Koppel
hem=
men die Läufer weiter in ihrer Entfaltung. Nach der erſten Runde
verlaſſen die Teilnehmer in der folgenden Kurve die Bahn, um neue
Hinderniſſe zu nehmen (anſteigende Wand und Durchkriechen eines
Plans). Bei der Fortfetzung der zweiten Runde finden die Läufer ein
Hindernis, das auch für die Zuſchauer beſondere Reize bildet; ein
Waſſergraben mit hoher Ginſterhecke davor, ſo daß der Waſſergraben
durchquert werden muß. Dabei wird es zu mancherlei heiteren
Zwiſchen=
fällen, die auch mit einem unfreiwilligen Bad enden können, kommen.
D. S. B.=Tagung.
Unter dem Vorſitz von Rechtsanwalt Lang tagte der erweiterte
Vorſtand der Deutſchen Spor tbehörde für
Leichtath=
letik, und zwar, ſeit der vor fünf Jahren erfolgten Verlegung der
Geſchäftsſtelle nach der bayeriſchen Hauptſtadt, zum erſten Male in
München ſelbſt. Erfreulicherweiſe waren alle ſieben Landesverbände
vertreten. In den, den ganzen Tag in Anſpruch nehmenden
Verhand=
lungen kamen beſonders die Belange der Jugend zur Sprache. In
dieſem Zuſammenhang gab die befremdende Tatſache, daß im Jahre 1925
das Deutſche Reich nicht weniger als 150 Millionen Mark zur
Er=
gänzung der Invalidenfürſorge hergab, aus der hohe Summen für den
Bau von Krankenhäuſern, Erholungsheimen, Heilſtätten uſw.
aufge=
wendet wurden, während zur Förderung der Leibesübungen nur
400 000 Mark eingeſetzt waren, Anlaß zu der Feſtſtellung, daß dieſe
Zahlen in einem ſchreienden Mißverhältnis zueinander ſtehen. — Die
Wahlverſammlung wurde auf den 9. und 10. Juli 1926 nach
Köln verlegt, findet alſo im Rahmen der Deutſchen Kampfſpiele ſtatt.
Als Vertreter der D. S. B. in den Ausſchüſſen des D. R. A. wurden
neben den bisher bereits abgeordneten Herren Rechts=Anw, Lang und
Kolvenbach noch Krauſe=Berlin und Helbig=Weimar beordert. Der neue
Sportwart der D. S. B., Dr. Karl Ritter von Halt, nahm zu der viel
erörterten Frage der Staffelläufe eingehend Stellung. Ein
Ab=
weichen von den grundſätzlichen Richtlinien beim Vorliegen beſonders
wichtiger Gründe wurde als zuläſſig erachtet. Zu einer Aufgabe der
Zt. im Leichtathletik=Ausſchuß gefaßten einſtimmigen Beſchlüſſe ſah
ſich der Vorſtand nicht imſtande. Mit Befriedigung wurde feſtgeſtellt,
daß die beſonders von der D. S. B. erhobenen Einwände gegen die
Startgebühren bei den Deutſchen Kampfſpielen zu einer
erheb=
lichen Herabſetzung geführt haben. Die Gebühren ſollen nunmehr für
jeden Teilnehmer drei Mark für den Start und je eine Mark mehr für
jeden weiteren Start betragen. Leider wird eine Benutzung des
Deutſchen Stadions für die großen Veranſtaltungen der
D. S. B. wie Meiſterſchaften, Länderkämpfe und dgl. kaum mehr in
Frage kommen, da die von der Stadion=Verwaltung geforderten hohen
Gebühren und die von ihr geſtellten Bedingungen nicht mehr tragbar
erſcheinen. Beſchloſſen wurde ferner, an der bisherigen Praktik der
Er=
mächtigung zur Abnahme der Sportabzeichen=Prüfungen
hinſichtlich der Leichtathletik feſtzuhalten, doch unter ſachlicher
Erweite=
rung des dafür in Frage kommenden Kreiſes. Das Ergebnis der
Be=
ſtandserhebung wurde zur Kenntnis genommen und beſchloſſen, künftig
die Erhebung von den Vereinen über die Verbände an die D. S. B. zu
führen. Kaſſen= und Geſchäftsbericht gaben zu der einſtimmigen
Feſt=
ſtellung Anlaß, daß die an ſich nicht unerheblichen Verwaltungskoſten
eine vollkommen ſparſame und ſachgemäß erfolgte Verwendung
er=
kennen laſſen. Dieſer günſtige Eindruck verſtärkt ſich bei der im Laufe
des ſpäten Abends vorgenommenen Beſichtigung der Geſchäftsſtelle. Bei
dieſer Gelegenheit wurde auch Kenntnis genommen von den acht ſoeben
erſchienenen Werbeblättern ſowie von der ebenfalls neuen Olympia=
Serie der D. S. B. „Start und Ziel”, die Monatsſchrift der
D. S. B. lag im abgeſchloſſenen erſten Jahrgang vor. Wenn auch die
Zahl der Abonnenten gerade in den letzten Monaten erfreulich
ge=
wachſen iſt, erſcheint weitere Werbung dringend nodwendig, da noch eine
große Anzahl von Vereinen nicht abonniert haben. Bezüglich der
Er=
teilung des Ehrenbriefes wurde eine Aenderung inſofern
be=
ſchloſſen, als künftig die Einziehung der bisher erhobenen Gebühr von
fünf Mark fortfällt. Dagegen wurde beſchloſſen, daß durch die
Ge=
ſchäftsſtelle die Portogebühren nur noch hinſichtlich der Verſtändigung
mit den Landesverbänden getragen werden ſollen, während die Vereine
uſw. ausnahmslos Rückporto beizufügen haben.
Nummer 51
Samstag, 20. Februar
Bochenausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Februar hat ſich
der Status der Bank weiter gebeſſert. Die Anlage in Wechſeln,
Schecks, Lombards und Effekten verringerte ſich um 86,3 Mill.
auf 1563,9 Mill. RM., und zwar ermäßigte ſich die Anlage in
Wechſeln um 90,6 Mill. auf 1320,8 Mill. RM., während die
Lom=
bardbeſtände um 4,2 Mill. auf 9,3 Mill. RM. und die
Effekten=
beſtände um 0,1 Mill. auf 233,9 Mill. RM. anwuchſen. Bei der
Abnahme der Wechſelbeſtände iſt zu berückſichtigen, daß in der
Berichtswoche Neurediskontierungen in Höhe von 17,5 Mill. RM.
erfolgten, wodurch ſich der Geſamtbetrag der weiter begebenen
Wechſel auf 518,3 Mill. RM. erhöhte.
Der Zahlungsmittelumlauf erfuhr gleichfalls eine weitere
Einengung; an Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen
zuſam=
men ſtrömten 214,3 Mill. RM. in die Kaſſen der Bank zurück,
und zwar nahm der Umlauf an Reichsbanknoken um 143,2 Mill.
auf 2419,9 Mill. RM. ab und der Umlauf an Rentenbankſcheinen
um 71,1 Mill. auf 1298,6 Mill. RM., wodurch ſich die Beſtände
der Reichsbank an ſolchen Scheinen auf 290,6 Mill. RM.
erhöh=
ten. Die fremden Gelder zeigen eine Zunahme um 107,3 Mill.
auf 872,6 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ſind mit
1739,6 Mill. RM. ausgewieſen; ſie zeigen alſo eine Steigerung
um 65,5 Mill. RM.; von dieſer entfallen 51,6 Mill. RM. auf die
Goldbeſtände, die durch Umwandlung von Deviſen auf 1307,2
Mill. RM. anwuchſen, und 13,9 Mill. RM. auf die Beſtände an
deckungsfähigen Deviſen, die ſich ſomit auf 432,4 Mill. RM.
ſtellten.
Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von
49 Prozent in der Vorwoche auf 54 Prozent, die Deckung durch
Gold und deckungsfähige Deviſen von 65,3 auf 71,9 Prozent.
heblich zu bezeichnen. Auch auf dem Bankenmarkt zeigte ſich mehrfach
Neigung zu Glattſtellungen, ſodaß auch die Bankenkurſe ſchließlich
ſchwächer waren. Auf dem Kaſſamarkt waren die Kursverluſte in der
Mehrzahl, andererſeits ſind, für viele Aktien auch nicht unweſentliche
Kursbeſſerungen feſtzuſtellen geweſen. Die verhältnismäßig feſte
Hal=
tung auf dem Kaſſamarkt beleuchtete gerade ſtark die Tätigkeit der Fixer
auf den variablen Märkten. Der fremde Rentenmarkt hatte geteilte
Tendenz. Türken und Ruſſen waren weiter feſt auf die neuerdings
erhöhten Pariſer Kurſe für dieſe Papiere. Ungarn waren gut behauptet,
aber Mexikaner ſchwächer auf die heutigen amerikaniſchen Berichte über
die neuen Wirren in Mexiko. Das ſchon ſeit mehreren Tagen erwähnte
ſpekulative Treiben auf dem deutſchen Rentenmarkte hat ſich heute in
entgegenſetzter Richtung ausgewirkt und beſonders die Kriegsanleihen
erfuhren einen empfindlichen Kursrückgang. Auch die
Schutzgebiets=
anleihen waren ſtark rückgängig. Auf dem Pfandbriefmarkt hielt die
ſchon ſeit einigen Tagen bemerkte Stille an. Der Geldmarkt blieb auch
heute wieder ſehr leicht.
Berliner Effektenbörſe.
Um den Diskontſatz.
Wie die „B. Z.” erfährt, erklärte heute auf dem Veubandstag des
genoſſenſchaftlichen Giroverbandes der Dresdener Bank der Vertreter
des Reichsbankpräſidenten, Geh. Rat Dr. Kauffmann, daß die Spanne
zwiſihen Diskontſatz und Lombardſatz der Reichsbank in kurzer Zeit
wieder auf den Friedensſatz zurückgeführt werden würde. Auch eine
erweiterte Diskontherabſetzung ſei nicht von der Hand zu weiſen. Jedoch
müßte man erſt die nächſten Wochen abwarten, um darüber eine
Ent=
ſcheidung zu treffen.
Die Gründung des Märkiſchen Ziegelfyndikats. Wie beiſpielsweiſe
im Rheinland, ſo verſucht auch die märkiſche Ziegelinduſtrie ſeit zwei
Monaten, die Betriebe in einer Verkaufsaktiengeſellſchaft zu
vereini=
gen. Die Induſtrie wird hierzu veranlaßt durch die ſchwankenden Preiſe,
die in den letzten Jahren dem Baugewerbe eine ſichere Preiskalkulation
unmöglich machten. Es handelt ſich um den Zuſammenſchluß von etwa
80 Werken, die für die Belieferung Groß=Berlins mit einer Produktion
von faſt einer Milliarde Mauerziegeln in Frage kommen. Die
Entſchei=
dung über die Gründung ſoll Anfang nächſter Woche fallen. Die neue
Verkaufsaktiengeſellſchaft ſoll mit einem Kapital von
500 000 Rmk. ausgeſtattet werden. Zunächſt iſt beabſichtigt, zur
Finanzie=
rung des Ziegelabſatzes einen Kredit im Betrage von etwa 1,5—2
Mil=
lionen Rmk. aufzunehmen.
Die künftige Bearbeitung des deutſchen Petroleummarktes. Wie wir
erfahren, befindet ſich der Vorſitzende des Ruſſiſchen Naphthaſyndikats
Lomow in Berlin, um über die zukünftige Bearbeitung des deutſchen
Marktes zu verhandeln. Durch den bevorſtehenden Abſchluß der
Ver=
träge der deutſchen Erdölgruppe mit der Anglo=Perſian=Company wirde
die D.E.A. G. als Abnehmerin für das ruſſiſche Petroleum fortfallen, ſo
daß ſich für das Naphthaſyndikat die Notwendigkeit ergibt, den Abſatz
anderweitig zu regeln.
Warnung vor Kreditvermittlern. Die Reichsbank teilt mit: Wie
bekannt wird, bietet ſich neuerdings wieder ein gewiſſer Bruno Plüſchke,
Dresden, zur Beſchaffung von ausländiſchen Krediten in Form von
Sy=
pothekengeldern an. Er ſucht in ſeinen Formularen den Anſchein zu
erwecken, als handele er in enger Fühlung mit der Reichsbank. Die
Reichsbank nimmt erneut Veranlaſſung zu erklären, daß ſie mit Plüſchke
in keinerlei Verbindung ſteht.”
Berlin, 19. Februar.
Die unluſtige Haltung der Börſe dauerte an, da die Beteiligung
des Publikums und des Auslandes wiederum fehlte. Das Ausbleiben
der amerikaniſchen Käufer wird auf die Unſicherheit an der New Yorker
Börſe zurückgeführt. Die Spekulation nahm zunächſt weitere.
Reali=
ſationen vor, ſodaß die geſtrigen Nachbörſenkurſe neuerlich um 1 bis
2 Prozent verſchlechtert lagen. Da angeblich immer noch anſehnliche
Engagements der Börſe ſelbſt beſtehen, ſo hielt ſich dieſe ſelbſt an den
führenden Marktgebieten äußerſt zurück. Einen recht ungünſtigen
Ein=
fluß übte der Frankenſturz aus, der alle aufbauenden Maßnahmen der
deutſchen Eiſeninduſtrie wieder illuſoriſch machen kann. Gegenüber dem
Pfund gab der franzöſiſche Frank bis auf 136 nach, während noch am
Vortage ein Kurs von etwa 133,40 genannt wurde. Auch verſtimmte am
Kriegsanleihemarkt die nochmalige Erklärung Dr. Reinholds, daß das
Reich zunächſt nicht daran denke, an den Anleihemarkt heranzutreten.
Der leichte Geldſtand und die weitere Entlaſtung des Reichsbankſtatuts
blieb daher ohne Eindruck. Tagesgeld wurde wie bisher mit 4½ bis
6 Prozent reichlich angeboten, Monatsgeld 6½ bis 7½, Warenwechſel
7 bis 7½, jedoch kaum erhältlich. Die Zahl der Terminpapiere wird
nunmehr endgültig ab 1. März eine Erweiterung um 17 Werte erfahren,
dem der Reichsrat geſtern hierzu ſeine Zuſtimmung erteilt hat.
Im einzelnen ſtellten ſich: Montanaktien bei Beginn faſt durchweg
um mindeſtens 1½ Prozent niedriger. Das gleiche gilt für Kaliwerte
und Chemieaktien, von denen Farbeninduſtrie mit 125½ beſonders
ge=
drückt lagen. Elektrowerte eher gehalten. Ausgenommen Schuckert
minus 3. Am Schiffahrtsaktienmarkt verloren die Terminwerte 1½ bis
2 Prozent. Banken teilweiſe bis zu ¼ Prozent niedriger. Auch
aus=
ländiſche Werte bröckelten heute ab, ſo Kanada um 2 Prozent. Im
übrigen waren Beſonderheiten bei der Kursentwicklung kaum zu
ver=
zeichnen, ausgenommen ein faſt 5prozentiger Verluſt der Baſaltaktien
und die freundliche Veranlagung der Textilwerte (Nordd. Wolle plus 1,
Stöhr plus 2:4 Prozent).
Privatdiskont, kurze und lange Sicht, 5½ Prozent. Die Börſe ſchloß
in unverändert ſchwacher Tendenz. Es wurde im Verlaufe bekannt, daß
eine kleine Maklerfirma als Aufgabe geſtrichen worden, ſei und man
glaubt, daß innerhalb der Börſe noch weitere kleinere
Zahlungsſchwierig=
keiten folgen würden. Wenn es ſich dabei um unbedeutende Firmen
handelt, ſo trug dies doch dazu bei, die Zurückhaltung noch mehr zu
ver=
ſchärfen. Man hörte nachbörslich die niedrigſten Tageskurſe, nämlich
die Kriegsanleihe, die beſonders ſchwach lag, mit 0.386 nach 0.422.
Schutzgebietsanleihe 6.90, Farbeninduſtrie 12434, Rheinſtahl 76,
Har=
pener 106, Gelſenkirhen 87, Phönix 75½, Hapag 126¾, Nordd. Lloyd
127, Reichsbank 156. Nur türkiſche Werte notierten recht feſt, desgleichen
Mitteldeutſche Kreditbank, die ſich von 99 auf 100¾ erholten.
Die ſüdweſtdeutſche
Wirtſchaftskonjunktur.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 19. Februar.
Das zufällige Zuſammentreffen mehrerer ungünſtiger Momente gab
der heutigen Tendenz ein ſehr mattes Gepräge, insbeſondere auf den
Aktienmärkten. Auch die ſeither ſehr zurückhaltende Kontermine hat
ſich wieder mit Abgaben hervorgewagt und ſcheinen dieſe heute ein
ziemlich erhebliches Ausmaß angenommen zu haben. Die vielen
Preſſe=
kommentare über die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund, bzw.
hinſichtlich der Zuteilung eines Ratsſitzes an Deutſchland im Völkerbund,
ferner der abermalige Rückgang des franzöſiſchen Franken und die heute
morgen gemeldete mattere Tendenz an der New Yorker Börſe für die
Induſtriepapiere, gaben in Verbindung mit neuerlichen
unkontrollier=
baren Gerüchten über neue Arbeiterentlaſſungen im Ruhrgebiet und den
immer noch häufigen Zahlungsſchwierigkeiten in der Textilinduſtrie der
Baiſſeſpekulation einen willkommenen Anlaß, um aus ihrer ſeitherigen
Untätigkeit herauszugehen. Die bereits geſtern erwähnte
Preisermäßi=
gung für Ammoniak dürfte außerdem auf den Chemiemarkt noch
depri=
mierend eingewirkt haben. Sämtliche variablen Märkte, insbeſondere
aber der ſogenannte Terminmarkt, waren der vorwiegenden
Realiſa=
tionsluſt und den Attaken der Baiſſeſpekulation in erſter Linie ausgeſetzt,
und waren die zu verzeichnenden Rückgänge ſowohl auf dem Montan=,
dem Chemie=, dem Elektro= und dem Schiffahrtsmarkt als ziemlich er=
Aſchaffb. Zellſtiof”
Augsb.=Nürnb. Maſ
Bamag=Meguin
Berl. E. W. Vo
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohlen=Brikett
Bremer Vulkan. .
Bremer Wolle
Teutſch.=Atlant. Tel.
Teutſche Maſchinen
Deutick.= Nieb. Tel.
Deutſche Erdöl .."
Teutſche Petroleum.
Dt. Kaliwserke
Tonnersmarckhütte.
Tynamtt Nobel. .
Elektr. Lieferung.
Farben=Ind. A.=G.
E. Friſter ....."
Eaggenau Vorz. . .
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Kan. Moſch. Egeſt.
Kanja Dampfſch. .
68.75 Gemoor Zement . 18. 2
73.- 72.5 Hirſch Kupfer . 83.— 30.— 30. — Söſch Eiſen 86.75 Gohenlohe Werke 11.6 G6.— 63.5 Kahla Porzellan 52.875 99.— 1 97.75 Lindes Eismaſch. 123.25 50.— Lingel Schuhe... 21.5 1105.75 1101.5 Linke & Hofmann 46.— 52.75 2. Loewe & Co.. 139.— 49.— 47.— S. Lorenz. 81.5 13.— Ndl. Kohle. 92.5 89.5 Nordd Gummi. 116.25 73.—
114.— Orenſtein.
Rathgeber Waggon 73.— 62.— 59.— Rombacher Hütten 19.875 85.5 82.5 Roſitzer Zucker 86.— 84.75 Rütgerswerke" 77.75 127.25 125.— Sachſenwerk .. 56.875 3. 3.— Sächſ. Gußſtahl. 51.75 31.— 30.— Siemn Glas. 26.— 24.75 Ver. Lauſitzer Glas. 1129.125 128.— Volkſtedter Porzell. H15.— 115.— Weſtf. E. Langendreer 35.25 48.— 47.— Bittener Gußſtahl 36.25 - 133.— Wanderer=Werke. . .. 1111.—
19. 2.
149.—
82.—
83.5
11.1
50.25
122.25
21.75
45. —
138.—
81.—
109.—
71.—
35.—
19.—
67.—
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55.—
51.75
85.—
88.—
33.75
35.—
35.—
109.—
Deviſenmarkt.
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Buenos=Aires
Brüfſel=Antw.
Cslo ......."
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Stockholm . . . .
Helſingfors ...
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Paris. . . .
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18. 2.
eld / Brie
183.11 188.53
1.720 1.724
n9.07 19 11
B767 B7.69
Hös.s4 108.92
M2. 23 n2.561112.35 112.53
15.551 19.591/10.55 110.5311
H6.92 16.26
20. 553 20.355
4.195/ 4.205
15 28 15.32
/30 78 30 95
59.19 53.32
19. 2.
Brie
63.98 468.51
1.711 1-715
19.07/ 19.11
87.71/ 87.33
68.68 108.851
6.88 16.92
9.403 20. 455/Liſſabon".
4.195/ 4.2u5
14.96 15.GG/Athen ..
30. 7 60.27
59.131 59.77
WienD.=Oſt.abg
Prag.
Zudapeſt..
Japan.
Nio de Janeiro
zulgarien ..
Belgrad..
Konſtantinopel
Danzig".
Kanada. .
Uruguan
19. 2.
Geld /Brie
59.07 59 78
12.415 12.455
5.372/ 5.392
1.932/ 1.926
R. 620 0.630
3.052 3.052
7.21
2.185 2.198
1.285 21.295
30.30 gi.10
shk 6 06
8.178 8.196
4.325 (335
Staatspapiere
a) Deutſche
Oſt. Goldr. —
Silberr.
„einh. R. (kon.)
5% Reichsanleihe
4% Reichsanleihe
3½%
Dollar=Schatzanw
K.=Schatzanw. 23
K.=Schatzanw. 24
4½% IVundV R.=
4½%VI.-IK. „
4% D. Schutzgb..
Sparprämienanl.
4½ Preuß. Konſ.
3½% „ „
3%0
49 Baden alt ..
3½%
1896 .
3%0
4½ Bahern ....."
3½%0„ ...
8-16% Heſſ. unt. 2e
40 „
3½% ....
48 Württ, alte
0.387:1 3% Port. (Spz.) EII
b) Sonſtige,
europäiſche
50 Bos. E. B. 1914
„L. Inv. 1914
4½% „1898
4½% „1902 ..."
4% „......"
0.44
99.05
0.203
6.95
0.25
0.3975
0.38
2o Rum. am. R.0:
„ Gold. 13.
am. konv.
am.05
4% Türk. (Adm.)03
(Bagd.) I
„ (Bagd.)II
„ 1911 Zoll.
0 Ung. St. 191
17.25
20 Neck. A G. Gld23/
88 Pfälz.=Hyp.=Bk.
24
Rh.=Hyp. Gd. 24
Rhein=Main=
6.3
donau. . Gold 2
3.05
5.75
13.25
11
11
0.36
41
19.5
2.25
1.90
St. 1914
Goldr.
St. 10
Kronr.
Eiſ. Tor.
135
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. inn.
v „ äuß. 99
„ Gold. 04
konſ.inn
% Frrigat.
5% Tamaulivas
5% Bulg. Tabak /15
4½% Oſt. Staatsr.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit Zinsbarech
nung
½ Doll. Gold. 1932
Gold. 1935
8% Frk.=Hyp.=B.
Goldpfdbr. R.1
2o Frkf. Ht
Reihe 2
Fkf. Pfandbr. B.
Reihe 2
Em. 8
151
17.5
52/g
20.75
32
19
Ohne
Zins=
berechnung
Bd.=Bd.=Hz. 2‟
Bdw. Kohl. 23
Fr. Pf. Bk. G. I
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
30 Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
Rogganl. 23
8% Mannh. Stadt=
Kol
. 23
60 Offenb. Holz.
10 Pfälziſche=Hpp.
Bk. Gld..
Pr. Kaliw..
Fr. Roggenw.
%o Rh. H. B. Gb. 24
Sächſ. Brk. 23.
Roggenw. 23
Südd. Feſt=B. G
30
89.75
70.5
1.93
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb.
10.7
17
5.3
16
4.03
1.85
2.01
6.15
91.75
90.25
91.4
91.4
70.75
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wech
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining. Hyp.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Pf.br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ, Hyp.=B....
Obligationen v.
Transportanſt.
42 Eliſ.=Bahn ..
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B
%0 Oſt. Südb. (L.
2,60 Alte „„
2,6% Neue
4%Oſt. Staatsb. 8:
3%Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
%Oſt. „ 1885.
3%Oſt. „ Erg. Netz
O Rud. Silber.
Rud. Salzkg.)
½% Anat., S.I
„%Anat., S. II
%Anat., S.III
Salon. Monaſt.
% Tehuantepec.
Bank=Aktien
8.65
8. 425
10
8.2
7.2
15
8.02
8.10
7.5
Allg. D.=Credit.
Bad. Bk. .. . ."
Bk f. Brauind.
Barmer Banko.
Bay. Hyp.=.Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nat.=Bk
Deutſche Bank ...
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch. ...
Dresdener Bk.. ..
Frankf. Bk. ....
5.5
5.8
6.77
2.275
Kra
11.75
18
17.9
11½
9
Frkfi. Hyp.=Bk. . ..
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha Grundkr. B
Metallbank. .
Mitteld. Creditb.
Oſterr, Creditanſt.
Pfälz. Hyp.=Bk.. ..
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. Disc.=Geſ.
Wiener Bankverein
98.25
41.5
100
83
100.5
145.5
108
126.75
127
82.25
88
Vergwverks=Akt.
Berzelius.
Bochum. Bergb.
Buderus. . . . . .
Dt. Luxemburg.
Eſchw. Bergw... . .
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb.. .."
Ilſe Bergb. .."
Genußſchein..
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln".
Klöcknerwerke.
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder .
Oberbedarf .. . ..
Obſchleſ. Eiſ. (Caro)
Otavi=Ant. .
Phönix=Bergb.
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw..
Rombach. Hütte..
Stinnes Niebeck".
Tellus Bgb..
Ver. Laurahütte
80.5
90
96
85.75
99
78.5
156.2:
95
81.5
96
6.15
34.5
82
42.1
84
140.75
86.25
106.25
79.25
136
117.5
82‟/g
45.5
45
28
74.25
134.5
79.25
18.25
Rei
36
Mainz. Aktier
Schöfferhof (Bind.//152.2*
Schwarz=Storchen 80
Werger
96
Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh.)
Henninger .. . . . . . 100
Löwenbr.=München 172
Alkum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher
A. E. G. Stamm
6%A. E. G. Vzg.A
5% A. E. G. Vzg. B.
Amme Gieſecke
Aſchaff. Zellſtoff.
Badenia (Weinh.
Bad. Maſch. Durl.
Bab. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel".
Bergmann El. .
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Cement Heidelb.
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr.
Chem. Albert..
Chem. Brockh.
Chem. Milch.....
Daimiler Motoren.
Dt. Eiſenhandel. ..
Deutſihe Eroöl
D. G.::. Silb. Scheid.
Dinaler Maſch. ...
Dresd. Schnellpr.
Dürrkoßzp. . . . .
Dürr. Ratingen
Dyckerhoff. & W. ..
Eiſenw. Kaiſersl..
Eiſent. L. Meher
El. Lieferung. ..
El. Lichk= u. Kraft
Elſ. Ba2. Wolle..
Emag.
Email. Ulrich
Enzinger Werke...
40.5
95.5
76.25
65.5
64
69
9
112.5
19
29
43.75
45.5
31.
78
93
38
36
34.25
35.25
88.75
92
62
81
53
32
37
10.
97
Eßlinger Maſch:
Ettlinger Spinn.
Faber Bleiſtift
Faber & Schleiche
Fahr, Pirmaſens..
Farbenind. J. G.
Felten & Gnilleau.
Feinmech. (Jetter
Feiſt, Sekt. . .."
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof.
Frkf.=M. Pok. u. W.
Fuchs Waggon ...
Ganz, Ludw. ..
Geiling E Cie. ...
Germania Linol..
Gelſenk. Gußſt. ..
Goldſchmidt, Th.
Gotha Waggon".
Greffenius
Gritzner, Maſch..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkf.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ..
Hartm & Braun.
Heyligenſtacdt. .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hoch=Tiefbau.
Holzmann ..
Holzverk. Ind..
Hydrom. Breslau
Inag
Junghans".
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt R.
Klein. Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun
Krauß, Lokom.
Lahmeher".
Lech, Augsburg. .
200
69
50.5
36.75
124.5
60
74
65
35.75
0.40
27
25
69
35
65
95.75
87
50
56.5
68
23
23.25
80
66.75
54
80
34‟
117
30.90
60
44
42
Lederw. Rothe .
Spicharz.
Lingel Schuhw.. . .
Löhnberg. Mühle".
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Luther, Mühlenb.
Lux. Induſtrie
Mainkraft Höchſt.
Metallgeſ. Frkf.
Meher, Dr. Paul.
Miag. Mühlenb.. .
Moenus Stamm. .
Motorenf. Deutz..
Motorenf. Oberurſ
Neckarſ. Fahrz. . ..
Neckarw. Eßlingen.
Peters Union
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps. . .
Porzellan Weſſel
Prometh. Frkf.
Rein. Gebb. E Schall
Rhein. Elektr.
Rhein. Metall=Vz.
kückforth .."
Rütgerswerke
Schleußner ..
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank.
Schramm, Lackf..
Schrift. Stempel
Schucker Elektr.. . .
Schuhf. Weſſel..
Schuhf. Herz
Schuh. Leander..
Schultz, Grünlack.
Seilind. Wolff
Sichel & Co....
Siemens Glas
Siemens & Halske.
Südd Immob. ..
Thür. elektr. Lief. ..
Uhren Furtwängl.,
31.5
22
32
48.5
42
64
89
96
12.25
89
34.5
35.8
40.10
63
39.5
16
50
A
78.5
20.25
73.75
15
50
62.5
63
77.5
29.5
30
9
32.5
5.5
One
Ver.f. Chem. In
Ver. d. Olfbr. Mann.
Ver. Faßf. Caſſel
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg..
Ultramarin .
Zellſtoff Berl. . . ..
Vogtl. Maſch.
Voigt & Haeffner.
Volthom. Seil..
Wayß & Frehtag..
Wegelin Rußfbr..
Zellſt. Waldhof.
Zuckerf. Waghäuſel
Zuckerf. Frankentl.
Zuckerf. Heilbronn
Zuckerf. Offſtein
Zuckerf. Rheingau.
Zuckerf. Stuttgart.
Transport= und
Verſicherungs=Akt.
A. Dt. Eiſenbahn.
Dt. Eiſenb.=Geſ.
El. Hochbahn=Berl.
Schantung E. B..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag .........."
Nordd. Lloyd.
Frkf. Allg. Verſ.
Frankona Rückv.
Darmſt. Werte
Bahnbedarf.."
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ...
Gebr. Lutz..
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder ....
Venulethc Ellenh.
47.5
35
63
50
72
48.75
3
95
104
431
41.25
43.5
54.25
40.5
54.75
100
12
128.25
RJ
4455
fm. Die ernſte Lage der ſüdweſtdeutſchen Wirtſchaft hat im
den letzten Wochen unvermindert angehalten und der ſtändige
Auſtragsrückgang ließ die Arbeitsloſenziffer ununterbrochen
an=
wachſen. In der Landwirtſchaft und im Baugewerbe iſt eine
leichte Belebung unter dem Einfluß der Witterung zu
verzeich=
nen. Die durch die allgemeine Kreditnot bedingte Hemmung
des Geſchäftsgangs erſtreckt ſich auf alle Kreiſe der Induſtrie, des
Handels, des Handwerks und der Landwirtſchaft, die durch ihre
Vertretung kürzlich ſich eingehend mit der Lage beſchäftigt haben.
Dabei ſind ſie zu dem Ergebnis gekommen, daß die Kriſe ſchwer
und die Belaſtung unerträglich iſt. Die gegenwärtige Not könne,
wie in einer Entſchließung zum Ausdruck kommt, nur
überwun=
den werden durch gemeinſame Arbeit der beteiligten Kreiſe, durch
gegenſeitiges Verſtändnis und durch Verſtändigung über den
Ernſt der Lage und ihre äußeren und inneren politiſchen
Ur=
ſachen, durch Beſchränkung aller Anſprüche auf das Notwendigſte,
durch ſparſamſte Wirtſchaftsführung der Einzelperſon und der
Einzelbetriebe, ſowie in Reich, Ländern und Gemeinden durch
Selbſtbeſcheidung der Parlamente, Parteien und Berufsſtände.
Hand in Hand mit dieſen inneren wirtſchaftlichen Beſtrebungen
müſſe die Handelspolitik den Anſchluß Deutſchlands an die
Welt=
wirtſchaft ermöglichen. Nur rückſichtsloſe Offenheit, unbedingt
ehrliche Darſtellung unſerer Lage nach innen und außen,
Be=
achtung der Geſetze der Wirtſchaft können uns helfen, die heutige
Kriſe zu überwinden und das Reich und ſeine Wirtſchaft in eine
beſſere Zeit hinüber zu retten.
Das Bild der wirtſchaftlichen Lage in den einzelnen
Bran=
chen iſt ſehr verſchieden, doch bleibt keine einzige von den
Wir=
kungen der allgemeinen Kriſe verſchont. Einzelne
Induſtrie=
zweige arbeiten noch verhältnismäßig befriedigend, wohingegen
andere, vornehmlich diejenigen der Metall= und
Maſchinenindu=
ſtrie, infolge zunehmenden Auftragsrückgangs zu weiteren
Ein=
ſchränkungen und Entlaſſungen ſich genötigt ſehen. Wenn man
vereinzelt hervortretende günſtigere Momente auch berückſichtigen
mag, ſo bleibt dennoch die ſüdweſtdeutſche Wirtſchaftslage
außer=
ordentlich ernſt; die Eymptome der Verſchlechterung bleiben im
Uebergewicht. Hinſichtlich der Beurteilung der
Zukunftsausſich=
ten befindet man ſich in großer Unſicherheit. Die Finanzkriſe iſt
noch immer nicht abgeſchloſſen und ſie erheiſcht weitere Opfer,
deren es ſchon ſo biele koſtete. Die in Ausſicht geſtellten
ſteuer=
lichen Erleichterungen für die Wirtſchaft werden ebenſo begrüßt,
wie andererſeits die Abſicht der Reichsbahnverwaltung, die
Tarife heraufzuſetzen, als wirtſchaftsfeindlich beklagt wird, da
bereits die beſtehenden Tarife als zu hoch im Intereſſe einer
angemeſſenen Preisgeſtaltung empfunden werden. Man hörte
vor kurzem wieder optimiſtiſchere Aeußerungen führender
Wirt=
ſchaftsvertreter, nach denen der Höhepunkt der wirtſchaftlichen
Depreſſion erreicht und mit einem Umſchwung in abſehbarer
Zeit zu rechnen ſei. Die Konjunkturentwicklung der letzten
Wochen beſtätigt dieſe Hoffnung noch nicht, von einer
allgemei=
nen Beſſerung kann noch keine Rede ſein.
Im einzelnen ergibt ſich folgendes Bild der ſüdweſtdeutſchen
Induſtriekonjunktur: In der Metall= und
Maſchinen=
induſtrie hielt der Abſatzmangel an. Entlaſſungen und
Be=
triebseinſchränkungen haben einen beträchtlichen Umfang
ange=
nommen und es iſt mit weiteren zu rechnen. Es wird jetzt
durch=
weg verkürzt gearbeitet; dies gilt auch für die
Schmuck=
waren= und Uhreninduſtrie deren derzeitige
Ge=
ſchäftslage durch die Höhe der Kurzarbeiterziffern gekennzeichnet
wird. Nur mit verkürzter Arbeitszeit waren die Betriebe
über=
haupt aufrecht zu erhalten. Das Inlandsgeſchäft liegt bei
fort=
geſetzt überaus ſchlechter Zahlungsweiſe vollſtändig darnieder.
Das Ausfuhrgeſchäft liegt nach wie vor ſehr ruhig. Für
Silber=
waren und verſilberte Erzeugniſſe machte ſich bei nur ſpärlichem
Auftragsneueingang keinerlei Beſſerung der überaus ruhigen
Geſchäftslage bemerkbar. Nicht minder peſſimiſtiſch wird die Lage
der Uhreninduſtrie des badiſch=württembergiſchen Schwarzwaldes
beurteilt. Die Verſchlechterung geht noch über 50 Prozent
hin=
aus. Sowohl das Inlands= wie das Ausfuhrgeſchäft ſind
be=
trächtlich zurückgegangen. Auf dem internationalen Markt macht
ſich die Konkurrenz des Auslandes zunehmend bemerkbar. In
der chemiſchen Induſtrie iſt die Lage uneinheitlich. Sie
hat teilweiſe befriedigenden Auslandsabſatz, während
anderer=
ſeits Entlaſſungen vorgenommen werden mußten. Von einzelnen
Plätzen wird über nicht ungünſtigen Geſchäftsgang berichtet. Die
Lage der Papierinduſtrie wird als ſehr unbefriedigend
be=
zeichnet. Die Kartonnageninduſtrie verzeichnet ſtellenweiſe eine
leichte Beſſerung, der andererſeits Geſchäftsrückgänge
gegenüber=
ſtehen, ſo daß ſich die Geſamtlage uneinheitlich darſtellt. Unter
der Kundſchaft der Papierfabrikation tritt die allgemeine Kredit=
und Geldnot durch erhöhte Inanſpruchnahme längerer
Zah=
lungsziele, durch Wechſelprolongationen und Geſchäftsaufſichten
in die Erſcheinung. Im Holzgewerbe herrſcht andauernd
nen
teren
Nummer 31
ſchlechte Geſchäftslage. Aus dem Freiburger Bezirk wird eine,
wenn auch nur geringe Beſſerung gemeldet. Die Urſache der
griſe liegt in der Unmöglichkeit, die Schnittwarenpreiſe mit den
Rundholzpreiſen in Einklang zu bringen. Die Produktion ſtellt
ſich zu teuer, die hohen Bahnfrachten vermindern die
Konkurrenz=
fähigkeit ſowohl für Innerdeutſchland wie nach dem Auslande.
Nicht unweſentlich beeinflußt die ſteuerliche Ueberlaſtung den
Geſchäftsgang. In der Tabakinduſtrie hat die
Verſchlech=
terung angehalten. Verſchiedene Zigarren= und
Zigaretten=
fabriken haben ihren Betrieb eingeſtellt oder ſtillgelegt. In der
Lederinduſtrie iſt der Geſchäftsgang mit Ausnahmen
ziem=
lich ſtill. Sowohl in der badiſchen und württembergiſchen wie in der
pfälziſchen Schuhinduſtrie nimmt der Geſchäftsgang eine
ungünſtige Entwicklung. Iusbeſondere hat ſich die Kriſe in dem
Virmaſenſer Schuhwarenzentrum erheblich verſchärft. Die
Kon=
junktur der Textilinduſtrie ergibt, ein verſchiedenartiges
Bild. Der Eingang der Frühjahrsaufträge iſt ſtellenweiſe nicht
unbefriedigend. In der Trikotwarenfabrikation und den
Seiden=
bandwebereien hat ſich die Lage jedoch weiter verſchlechtert. Hier
lauten die Ausſichten ungünſtig. Da die Abnehmer mit der
Auf=
tragserteilung zurückhalten, mußte verſchiedentlich zu Kurzarbeit
übergegangen werden. Das Baugewerbe verzeichnet infolge
der milderen Witterung und der Inangriffnahme von
Notſtands=
arbeiten eine Belebung des Beſchäftigungsgrades. Die
Elek=
troinduſtrie und das Brauereigewerbe ſcheinen noch
verhältnismäßig gut zu arbeiten. Im
Nahrungsmittel=
gewerbe iſt vereinzelt ein leichtes Anziehen der Geſchäftslage
zu bemerken. Die Landwirtſchaft konnte zwar über eine
Zunahme des Beſchäftigungsgrades berichten, doch bleibt ihre
Geſamtwirtſchaftslage nach wie vor ſchwierig. Sowohl im
Groß=
wie im Einzelhandel haben ſich die Verhältniſſe merklich
ver=
ſchlechtert. Unter dem Einfluß des zurückgehenden Abſatzes und
der ſchwachen Konſumkraft mußten zahlreiche Betriebe eingeſtellt
werden. Die Kriſe betrifft das Ausfuhrgeſchäft nicht minder als
das deutſche Geſchäft. Die Ausſichten für die künftige Geſtaltung
des Geſchäfts lauten reichlich peſſimiſtiſch, da von einer
nennens=
werten Beſſerung noch nichts zu verſpüren iſt. Als Urſache der
anhaltenden Kriſe wird die Verteuerung des Abſatzes durch
fis=
kaliſche Belaſtungen bezeichnet, ohne deren Milderung eine
Hebung und Verbilligung des Abfatzes nicht denkbar iſt.
Ter Stand der deutſch=polniſchen Handelsvertragsverhandlungen.
Geſtern fand im Handelsminiſterium in Warſchau eine
Preſſekonfe=
renz wegen der deutſch=polniſchen Handelsvertragsverhandlungen ſtatt.
Der Direktor des Handelsdepartements erklärte, daß morgen die
volni=
ſchen Experten ihre Arbeiten wegen der deutſchen Zolltarife beginnen
werden. Die deutſchen Vorſchläge kämen den polniſchen Wünſchen zwar
nicht genügend entgegen, doch hoffe man, daß die Unterhandlungen zu
einer poſitiven Löſung führen werden.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 19. Fehr. Der heutige
Produk=
tenmarkt verkehrte ohne jede Anregung in unveränderter Haltung.
Wei=
zen 26—26,25, Roggen 17, Sommergerſte für Brauzwecke 20—22, Hafer
(inl.) 18,50—21,50, Hafer (ausl.) 18,50, Mais 18,50, Weizenmehl (ſüdd.
Spezial) 40—40,50, Roggenmehl 25,25—25,75, Weizenkleie 9,75,
Roggen=
kleie 10—10,25.
Mainzer Produktenbericht vom 19. Febr. Weizen 26,25—26,50,
Rog=
gen 16,75—17,25, Hafer 18,25—19,75, Braugerſte 20,50—22, Futtergerſte
15—17, Weizenmehl Spezial Null 40,75—41,50, Noggenmehl 26—26,50,
Weizenkleie fein 9,75, Weizenkleie grob 11,25—11,75, Roggenkleie 10 bis
10,75, Weizenfuttermehl 12,50—14, Malzkeime 14—16, Biertreber 17 bis
17,50, Klceheu 8,50—9, Wieſenheu loſe 8—8,25, gepreßt 9,00,
Maſchinen=
ſtroh 3,2, Drahtpreßſtroh 5—6, weiße Bohnen 26, Viktoriaerbſen 38—40,
Haferflocken 38, Graupen Baſis 6 33,25—33,75. Tendenz: für Gerreide
feſt und für Futterartikel gedrückt.
Berliner Produktenbericht vom 19. Februar. Die freundlichere
Ten=
denz, die ſich in den geſtrigen Spätnachmittagsſtunden ſowie heute
vor=
mittag im Berliner Produktenhandel durchſetzte, kehrte ſich bei Eröffnung
des amtlichen Mittagsverkehrs wieder in das Gegenteil um, als auch aus
Liverpool ermäßigte Kurſe gemeldet wurden. In Weizen bleibt das
Geſchäft wieder ruhig. In Roggen zeigt ſich wieder etwas Angebot, doch
ſind die Forderungen höher gehalten. Gerſte bleibt ſtill, ebenſo Hafer,
mr beſtes Material ſteht in Nachfrage. Von Mehl wird Weizenmehl
infolge höherer Forderungen hier etwas mehr begehrt. Im Zeithandel
ſtellten ſich die Preiſe nur geringfügig höher. Märzweizen mit 262 und
Mailieferung mit 269 Mark je ½ Mark feſter, desgleichen Märzroggen
mit 162, während Mailieferung mit dem erſten Kurs von 175 Mark
un=
verändert blieb.
* New York, 19. Februar.
Weizen: Der heutige Martt eröffnete in abgeſchwächter Haltung in
Uebereinſtimmung mit ermäßigten Liverpool=Kabel auf die ſchwache
aus=
ländiſche Nachfrage für disponible Ware. Außerdem wurden größere
Zu=
fuhren gemeldet. Später trat eine leichte Beſſerung ein auf
Deckungs=
käufe der Baiſſiers. Die Termine gaben ½—½ C. nach.
Mais: Der Markt verkehrte ebenfalls abgeſchwächt auf die hinter
den Erwartungen zurückgebliebene heimiſche Nachfrage. Die Termine
verloren ½ C.
Hafer: Der Markt verkehrte in ſtetiger Haltung. Die Kurſe konnten
etwa ¼ C. anziehen.
Baumwolle: Der Maukt verkehrte auch heute in ſtetiger Haltung auf
Käufe der Lokofirmen. Die Termine konnten 10—12 Pkt. anziehen.
Kaffee: Der Markt verkehrte in ſchwacher Haltung auf niedrigere
braſilianiſche Preiſe und nur mäßige Nachfrage des amerikaniſchen
Kon=
ſums. Die Termine mßten 10—15 Pkte. nachgeben.
Zucker: Im Anfang war die Haltung weiter abgeſchwächt. Im
Schlußverkehr konnten ſich die Termine etwas erholen, auf gebeſſerte
Ex=
portnaihfrage und in Erwartung einer kleineren europäiſchen
Anbau=
fläche. Die Schlußkurſe zeigen Avancen von 2—3 C.
Ansden Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 weißſeidener Schal mit
Blumen bemalt. 1 braune
Perlenhals=
kette, 2 große Schlüſſel. 1 Taſchenmeſſer
mit Perlmuttſtiel in Futteral. 1
grünge=
ſtrichener Weißbinderhandwagen. 1
Roſen=
kranz mit ſchwarzen Perlen. 1 braunes
Portemonnaie mit über 2 Mk. 1 grauer
Mantelgürtel. 1 großes Federkiſſen. Ein
Stück künſtl. Unterkiefer mit 5 Zähnen.
1 dunkle Hornbrille mit 6eckigen Gläſern.
— Zugeflogen: 1 grüner Wellenſittich. —
Jugelaufen: 1 brauner Dackel. 1
grauge=
ſtreifter junger Wolfshund, 1 dunkelgrauer
langhaariger Pinſcher.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
20. Febr. bis einſchließlich 27. Febr. den
Nachtdienſt die Löwen=Apotheke,
Ballon=
platz 11, die Adlerapotheke,
Wilhelminen=
platz 17, die Hirſch=Apotheke, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 21.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die auf den 25. Februnr einberufene außerordentliche
General=
verſammlung, der Adlerwerke vorm. Heinr. Kleyer
A. G., Frankfurt a. M., wird aufgehoben. Auf den 1I. März wird
eine neite a.o. Generalverſammlung einberufen.
In Verlin iſt jetzt von ſeiten Flettners eine beſondere G. m. b. H.
errichtet worden: „Flettner Rotorſchiffahrt G. m. b. H.” die
ſich ſpeziell der Verwertung des Flettner=Rotorſchiffs „Buckau”—,Baden=
Baden” widmen wird.
Wie wir hören, findet die Bilanzſitzung der Mitteldeutſchen
Kreditbank am 1. März ſtatt.
In der kommenden Woche werden in Düſſeldorf die üblichen
monatz=
lichen Verſammlungen des Eiſenverbandes ſtattfinden und
die Verkaufspreiſe ſir den Monat März feſtgeſetzt.
Nach der mehrtägigen Aufwärtsbewegung am ameriknniſchen
Kupfermarkt macht ſich jetzt eine Abſchwächung bemerkbar.
Hulzberſteigerung M. 3.
Montag, den 22. Februar,
vor=
mittags 9 Uhr, werden im „
Kaiſer=
ſaal” zu Griesheim verſteigert: Aus
der Förſterei Harras, Abt. 1, 2, 3.
Ab=
trieb für die Hochſpannungsleitung, vor
Nr. 690 bis Nr. 1250:
rm Scheiter: 96 Buche, 132 Eiche,
13 Kiefer; rm Knüppel: 96 Buche,
80 Eiche, 18 Kiefer, 2 Fichte; rm
Knüp=
pelreiſig: 127 Eiche, 22 Kiefer
Stammreiſig, 100 Wellen: 125,20
Buche; Aſtreiſig, 100 Wellen: 70,40
Buche, 25,0 Kiefer; rm Stöcke: 18
Buche, 91 Eiche, 73 Kiefer, 5 Fichte.
Auskunft durch Herrn Förſter
Ahl=
heim, Forſthaus Harras. Unterſtrichene
Nummern werden nicht verkauft.
Darmſtadt, den 16. Febr. 1926.
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt.
J. V.: Burk. (2463ms
Brennholz Verſteigerung Nr. 1.
Donnerstag, den 25. Februar
1926, vormittags 9½/, Uhr, werden in der
Bart’ſchen Gaftwirtſchaft zu Roßdorf
aus Spieß 6, Großer Bruch 3,
Rinken=
buſch 4 und verſchiedenen Diſtrikten der
Förſterei Traiſa verſteigert:
Scheiter, rm: 123 Buche, 9 Eiche,
8 Birke, 10 Erle, 125 Kiefer, 4 Fichte.
Knüppel, rm: 80 Buche. 19 Eiche,
2 Birke, 30 Erle, 101 Kiefer, 4 Lärche,
56 Fichte.
Reiſig, 100 Wellen: 11,6 Buchen= und
Eichen=Stammwellen, 5,4 Buchen=
Aſtwellen.
Stöcke, rm: 15 Buche, 4 Fichte.
Nähere Auskunft durch Herrn Förſter
Hoffmann, Forſthaus Eiſernhand. Es
iſt dies die letzte Brennholzverſteigerung
im Revier Eiſernhand.
Ober=Ramſtadt, den 18. Februar 1926.
Heſſ. Forſtamt Ober=Ramſtadt.
Hoffmann.
(2580
Nutzholzverſteigerung M. 4
Freitag, 26. Februar 1926, vormittags
10 Uhr, zu Burg Frankenſtein aus
verſchiedenen Forſtorten der Förſterei
Frankenſtein.
Stämme: Eiche IV. Kl. 1 Stück
1,25 Fm., 23 V. Kl. — 11,63 Fm.,
14 VI. Kl. — 4,37 Fm. Buche 1
I. Kl. 2,25 Fm., 4 II. Kl. 10/43 Fm.,
6 III. Kl. 8,23 Fm., 4 IN. Kl.
4,86 Fm., 1 V Kl. 0,66 Fm.,
Som=
mersgrund. Kiefer 1 II Kl. 1,32Fm.
1 III. Kl. 1,43 Fm. Lärche 5 IN.
Kl. 4,80 Fm., 35 V. Kl. 16,00 Fm.
Derbſtangen 33 Lärche, 1 Fichte.
Die Nummern der zu verſteigernden Eichen
ſind blau unterſtrichen. Auskunft erteilt
derr Förſter Pfänder zu Forſthaus
Som=
mersgrund, Telephon 252 Amt Eberſtadt. von 4 Uhr ab. (257‟
Eberſtadt, 16. Februar 1926. (ese6
Heſſ. Forſtamt Eberſtadt.
Montag, den 22. Februar 1926,
vormittags um 9 Uhr beginnend,
werden an Ort und Stelle aus dem
Seeheimer Gemeindewald (Ebene)
fol=
gende Sortimente Nutzholz meiſtbietend
verſteigert:
Kiefern=Stämme:
1 Stamm 1. Klaſſe 1,13 fm
2 Stämme 2. Klaſſe 0,40 tm
44 Stämme 3. Klaſſe 36,42 fm
2 Stämme 4. Klaſſe 0,71 fm
6000 Kiefern=Wellen.
Ferner: 76 rm Rollerholz, bis 35
cm Durchmeſſer, 1,75 m lang, als
Schnitt=
holz geeignet.
212 rm Knüppel, bis 16 cm
Durch=
meſſer, 2,50 m lang, als Grubenholz
und verſchiedenartige Poſten uſw. ſehr
gut geeignet.
Die näheren Bedingungen werden
vor der Verſteigerung bekanntgegeben.
Zuſammenkunft Pfungſtädterſtraße.
Heſſ. Bürgermeiſterei Seeheim.
(2186.
Roßmann.
Eſchollbrückerſtr. 6, 11.,
b. Hibler, ſep., ſchör
mbl. Zimm. an ruh.
ſolid. Herrn z. verm
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Licht zum 1. März z1
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Barkhausſtr. 70, bei
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Grenz, möbl. Zimm
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30 ℳ z. berm (*4648
Gerter and
treffen in Waggonladungen jeden Sonntag Schlafz z.vm. /e464
und Montag ein und ſtehen zum billigſten
Tagespreis zu den günſtigſten
Zahlungs=
bedingnngen zum Verkauf. (*445‟
Hochmann, Pfungſtadt Gervinusſtr. 18, II.
Bornmühle
Fernſprecher 99 — Am Bahnhof Eberſtadt b. D.
Schlacht=
Freibank hof.
Samstag vorm. vor
8—12 Uhr u. nachm
Bekanntmachung. Kleinpflaſterausführung.
Holz=Verſteigerung Nr. 7 vom
18. Febr. 1926iſt genehmigt. Die
Abfuhr=
ſcheine können von Montag, 22. Februar
1926, ab bei den zuſtändigen Finanzkaſſen
bzw. Untererhebſtellen eingelöſt werden
Ueberweiſung und 1. Abfuhrtag:
Montag, 22. Februar 1926.
(2596
Darmſtadt, 19. Februar 1926.
Heſſiſches Forſtamt Beſſungen.
Halzberſteigerung Nr. 13.
Freitag, 26. Februar 1926,
vor=
mittags 9 Uhr, wird in Arheilgen,
Wirtſchaft von Georg Erzgräber II., aus
Abtrieb Birken 19 verſteigert: Stämme,
Eichen 1, I., 0,69: Buchen 5, II., 5,87;
10,III.,8,54; Nutzſcheiter, rm: 4 Eichen,
rund; Brennholz, Scheiter, rm: 235
Luchen, 10 Eichen, 1 Birke; Knüppel,
Em: 105 Buchen, 11 Hainbuchen, 15 Eichen
Reiſig, Wellen: 4030 Buchen, 90 Eichen
Stöcke, rm: 180 Buchen, 4 Eichen.
Das bemerkte Stammholz iſt durch
Deiße Farbe kenntlich, hlau unterſtrichene
Nummern werden nicht verſteigert. Das
Lotä iſi vorher einzuſehen. Auskunft
arg Herrn Förſter Klipſtein, Forſthaus
Bayerseich, Poſt Egelsbach (Telephon
Langen 113).
(2571
Darmſtadt, den 18. Februar 1926.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Faſelochs=Verkauf.
Ein zur Zucht untauglicher, ſchwerer
Faſelochs ſoll auf dem Wege des
ſchrift=
lichen Angebots verkauft werden. An
gebote pro Kilo Lebendgewicht ſind bis
Mittwoch, den 24. Februar 1926, b
uns einzureichen.
Pfungſtadt, den 18. Februar 1980=
Heſſ. Bürgermeiſterei
F. V.: Weigel. (25698g
Die zur Herſtellung von Kleinflaſter
und Fußſteigbefeſtigungen in der Orts
durchfahrt (Bahnhofſtraße) zu
Baben=
hauſen erforderlichen Klein=, Voll= und
Moſaikpflaſterarbeiten ſowie
Plattenver=
legungsarbeiten follen im öffentlicher
Wettbewerb vergeben werden. In Frage
kommt die Ausführung von: 2000 qm
Kleinpflaſter, 1300 qm Goſſen=, Fahrbahn=
und Bankettvollpflaſter, 400 qm
Moſaik=
pflaſter und 715 qm Plattenbelag.
Bedingungen und Angebotsunterlagen
liegen von heute ab auf dem Büro/Wohnung in Beſſungen
des Unterzeichneten zur Einſicht offen, oder Zentrum. Geb
Angebotsvordrucke werden, ſolange der
Vorrat reicht, gegen Erſtattung der
Selbſt=
koſten abgegeben.
Angebote mit der Aufſchrift „
Klein=
pflaſterausführung Babenhauſen” ſind
verſchloſſen und portofrei bis zum
Mitt=
woch, den 3. März 1926, vormittags tausch.
11 Uhr, bei der unterzeichneten Dienſtſtelle
einzureichen, woſelbſt die eingelaufenen
Angebote im Beiſein etwa erſchienener mig und neu her=
Bewerber geöffnet werden.
Zuſchlags=
friſt: 3 Wochen.
Dieburg, den 19. Februar 1926.
Der Regierungsbaurat bei der /Geſucht: 5 Zimmer=
Kreisverwaltung.
J.V.: Leinert. (2581sg
Konkurs=Verkauf.
Die zur Konkursmaſſe Georg Ludwie
Eckhardt, Höchſt i. Odw., gehörigen
Im=
mobilien, beſtehend aus Wohnhaus mit
Nebengebäuden, ca. 23 Morgen Feld und Geboten: Schöne
Wieſen ſollen Montag, den 22. d. Mts.,
nachmittags 2 Uhr, im Gaſthaus zum
„Hirſch” dahier durch das
unterzeich=
nete Ortsgericht freiwillig unter günſtigen
Zahlungsbedingungen verſteigert werden.
Höchſt i. Odw., den 16. Februar 1926.
Wolf
Ortsgerichtsvoxſteber.
arbeitet,
unterGaran=
tie, wie eine neue,
wenn Sie dieſelbe bei
mir reparieren laſſen.
Sämtliche Erſatzteile
Nadeln u. Nähmaſch.=
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Es lockte der Ruf
der sündigen Welt
In der Hauntrolle: Fern Andra,
TAflL! otto Gebühr u. Kurt Prenzei / Affe!
Als Einlage der II. Grogtlimt
oder In den Sternen
Ir SchlcKSaL steht es geschrleben
6 Akte nach dem Roman: Der Mars im Todeshaus
Hauptdarsteller: Marla Minzentl, Tonl Wikkels (2598
Mrt
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Großes Bockbierfeſt
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Jazzband=Stimmungsmuſik.
Samstag und Sonntag
Wiener Walzer=Abend Anfang 5 Uhr. 2809 1
H
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Lotterie
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ſtattfindenden Vortrag mit Lichtbildern,
gehalten von Herrn Prof. Dr.=Ing. Kleinlogel,
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Heute Samstag, den 20. Februar 1926, abends
8 Uhr, Beginn des Billard=Wettſireites in
unſerem ſchönen Clubheim, Heinrichſtraße 2.
Wir laden unſere verehrl. Mitglieder, ſowie
deren Angehörigen hierzu freundlichſt ein.
Die Eröffnungspartie ſpielen Herr Aldori
vom Heſſ. Landestheater und Herr Siegfried
Mag, Mitglied der Hauskommiſſion.
Mit ſportlichem Gruß
Der Vorſtand.
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ORPHEUM
W Heute 7
Samstag, den 20, Februar, und
folgende Tage
—Erſt=Aufführungen——
Ate
Päie
Vaudeville=Opereite in 3 Akten
Muſik: Jean Gilbert
Die weltbekannten Tanz= und Vortrags=
Schlager:
81‟ Anders denk ich mir meinen Roman
Marga Peter als Prinzeſſin
32 Ich bin das Beſie, was in dieſem Genre zu haben iſt
Marga peter als Bauerntrampel
82 Es liegt bier ſo ein Duft in der Luft
Karl Walbröhl, Guſtab Bertram
8” Junger Mam nicht ſo ſtürmiſch fein
Marga Peter, Karl Walbröhl
z‟ Du Schlanke bift mein Gedanke, an dem ich kranke
Grotesk=Quett, Chilla, Bertram
z” Männer, was ſeid Ihr komiſch, Couplet, Marga peter
gue Geſchwiſter Socha in ihrem neueſten Tanz
9u Im Geſicht und Figur, zurück zur Natur
Bertram, Chilla, Walbröhl
g‟‟ Süße laß Dich erweichen, Marga Peter, Karl Walbröhl
9‟2 Das iſt der liebe Klapperſtorch
Marga Peter, Guſtav Bertram
10‟ Das war aber der letzte Schluck
Trunkenes Cied, Marga Peter
10‟ Geſchwiſter Socha
10‟ Napoleon in der Weſtentaſche, Couplet, Guſt. Bertram
10‟ Go jung kommin wir nicht mehr zuſammen.
Bummelterzett, Marga Peter, Chilla, Bertram
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Tischbestellung. frühzeitig erbeten. / Teleph
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Samstag, 20, Febr,
Großes Haus.
Samstags=Fremdenmiete
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Die Räuber
Schauſpiel
von Schiller
Anf. 2½, Ende 6 Uhr,
Preiſe: 0,70—7 Mk.
Klein. Haus. (V.2608
Zuſatzmiete XI.
Zum erſten Male
La Serva Padrona
Intermezzo von
Pergoleſe
Abu Hafſan
Kom. OpervonWeber
Die Nürnberger
Puppe
Kom. Opervon Adam
Anfang 7, Ende 10 Uhr.
prelle: 1.20—7.30 Mh.
Abonnement E.
II. Parterre, 4. Reihe.
mit Zuſatzmiete, für
den Reſt der
Spiel=
zeit abzugeben. Ang
n.Mr 68 Gſchſt. 2485e
III. Sperrsita 0
17. Reihe, ſofort ab=
(*4738
zugeben
Frankfurterſt. 16½II.
Theaterzettel für Samstag, 20. Februar:
(Ohne Gewähr)
„Die Räuber”
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Graf von Moor . . . . K. Weſtermamn
Karl, ſeine Söhne: HansBaumann
Franz,)
Joachim Büttner
Amalie, ſeineNichte . MirfamLehmann=Haupt
Spiegelberg,
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Grimm.
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Razmann,
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Koſinskh.
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Robert Klubp.
Max Nemetz
W. Mahenknecht
Libertiner, Walter Bluhm.
nachher. Hans Schultze
Banditen. „Faeob Satler
Rudolf Strzeletz
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Edelmanns . . . . . . Friedrich Kinzler
Ein Pater . .
. . Paul Maletzki.
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Nummer 31
Samstag, den 20. Februar 1926
Schminke.
Ein Roman im Rampenlicht.
Von Guido Kreutzer.
(Nachdruck verboten)
So nehme ich denn heute Abſchied von Dir. Noch einmal
atme ich den Duft Deines wundervollen Haares, der mich ſo oft
berauſchte. Noch einmal küſſe ich Deine traumtiefen Augen, darin
meine Seele ertrunken iſt. Noch eimal lege ich meine Stirn in
Deine lieben Hände, die ſolch unendliche Fülle des Güüicks über
mich geſchüttet haben.
Mögen tauſend fiebernde Roſen mit ihrem Duft die
Sehn=
ſüchte Deines Herzens überpurpurn!
Nicht weinen, Adda! Die drei Jahre verfliegen. Und das
Leben iſt noch ſo lang.
Lang genug, um alle Träume auszuträumen bis zur letzten
leuchtenden Erfüllung.
Nur drei Jahre der Arbeit und Selbſtbezwingung und
Pflichterfüllung.
Dann ſtehen wir auf ragendem Beige; und unter uns liegt
die Welt und ihre Herrlichkeit.
Und dann — Du geliebteſte der Frauen — dann will ich Dir
die Hand reichen: daß wir hinabſteigen und eins werden — in
Glück und Leid, in Licht und Dunkel, in Stille und Sturm.
Klaus.”
Der Brief entfiel ihren Händen. Sie ſank in die Kiſſen
zu=
rück und ſchloß die Augen, als ſchmerzten ſie ihr jetzt vor dem
harten klaren Licht des Tages. Die Sekunden wurden zu
Minu=
ten, wurden zu Viertelſtunden. Sie empfand es nicht. Sie lag
wie geſtorben. Sie hatte das Gefühl, als ſtürze ſie tief in
boden=
loſe Unendlichkeiten.
Alles begriff ſie ja. Verſtand es, daß ein Rittmeiſter von
Longartt nicht anders hatte handeln können, daß er hatte gehen
müſſen. In wehmütig grampollem Stolz verſtand und begriff
ſie das alles ja. Und doch — drei Jahre der Einſamkeit und
Her=
zensnot und zehrenden Sehnſucht!
Das Leben da draußem würde unbekümmert weitertreiben.
Und die anderen Menſchen würden ihren Alltagstrott gehen und
würden ſich küſſen und lieben und einander angehören dürfen.
Der Frühling würde ſich dem Sommer vermählen, und der
Herbſt in Winterſtürmen und Flockengetriebe erfrieren. Und
zum anderen und zum dritten Male würden die Blüten knoſpen
und die Aehren reifen und die Chriſtglocken läuten. Sie aber
mußte noch immer abſeits ſtehen und entbehren und darben und
ſich ſehnen und warten — warten. Drei endloſe, leere, tote
Jahre! Wo doch jeder Pulsſchlag wie verrinnendes Herzblut
war!! Wo man doch jede Sekunde und jeden Atemzug hätte
feſt=
halten mögen mit tauſend klamnernden Händen!!
„Wenige Stunden noch — dann ſtehe ich wieder auf der
Bühne und muß ſingen und lächeln und verführeriſch ſein und
brobozierende Toiletten über die Bretter ſchleifen und mich im
Rampenlicht von ellem Amüſierpöbel begaffen laſſen!“ . . . zuckte
es durch das Gehirn . . Drei Jahre lang muß ich das tun.
Abend für Abend. Und werde nicht einmal, nicht ein einziges
Mal den Menſchen ins Geſicht ſchreien dürfen, daß ich unter
Schminke und Prunk und Flitter und Beifallsovationen elender
und verhungerter bin als das ärmſte Proletarierweib. Weil ich
doch allein bin und toteinſam. Drei furchtbare, grauenhafte
Jahre, die ſich nicht ausdenken laſſen!“
Ein weher, ſtöhnender Laut brach von ihren Lippen.
Und dann lag ſie — das Geſicht in den Kiſſen vergraben:
die Hände in der ſeidenen Steppdecke verkrallt. Und weinte —
weinte, daß es ihren Körper wie in Fieberkrämpfen rüttelte.
„Mögen tauſend fiebernde Roſen mit ihrem Duft die
Sehn=
ſüchte Deines Herzens überpurpurn!“
XIV.
1eber Nacht war das Wetter umgeſchlagen. Strichregen
ſträhnte, als ſich im fahl ſickernden Frühlicht des aufkommenden
Oktobermorgens die Cap Polonio” von der Hamburger
Lan=
dungsbrücke löſte. Tücherſchwenken; Abſchiedsrufe; das „Muß
i denn, muß i denn . . .‟ der Bordkapelle. Weiter und weiter glitt
der Kai zurück. Langſam und vorſichtig ſuchte ſich der Dampfer
ſeinen Weg; kam allgemach in Fahrt. Blankeneſe glitt vorbei;
Glückſtadt grüßte; die alte Liebe, Cuxhavens letztes Wahrzeichen,
tauchte auf und verſchwand. Auch die frieſiſchen Inſeln
ver=
krochen ſich hinter der Kimmung.
Seite 18
lind jetzt ſchob einfallender Nebel gigantiſche Wattebäuſche
zwiſchen den Südamerikafahrer und die deutſche Heimatküſte. Der
Wind war nach Nordoſt umgeſprungen, trieb abenteuerlich
gro=
teske Wolkenfetzen über den Horizont und begam ſich mit dem
Nebel zu balgen. Aber vorläufig ſchaffte er es noch nicht, daß
die Sonne durchkonnte. Nur um die Schornſteine pfiff er und
ließ die Heckflagge knattern.
Längſt ſchon hatte ſich das Dack gebeert. Ein einzelner
Paſſa=
gier lehnte noch an der Reeling. Er war ſehnig ſchlank und
hochgewachſen, hatte die Schirmmütze in die Stirn gezogen, den
Mantelkragen aufgeſchlagen und die Hände in den Taſchen ſeines
Waterproof vergraben. Reglos ſah er zu, wie die Wogen gegen
die Bordwand anliefen und mit weißen Giſchtzähnen nach ihr
biſſen. Hin und wieder ſchauckelte ein Matroſe vorüber und
muſterte verwundert den einſamen Grübler. Der beachtete es
nicht. Seine graublauen, ſtahlharten Augen gingen dem Kurs
der „Cap Polonio” voraus in die Ferne, als ſuche er dort
Ant=
wort auf eine bange Frage, die ihn nicht losließ.
Ein junger Menſch in blauer Bordunifor kom die eiſerns
Wendeltreppe herauf und trat zu ihm.
„Herr von Longartt?”
Aus brütendem Schweigen ſchrak der andere auf.
„Ja; was iſt?”
„Ich habe ſchon im Rauchſalon, im Speiſeaal und in der
Kajüte geſucht. Hier bitte — ein Funkentelegram.”
Grüßend legte er die Hand an den Mützenſchirm und zog ſich
wieder zurück.
Wohl ein Dutzend Herzſchläge lang wog der Freiherr
von Longartt die Depeſche in der Hand. Es war eine letzte
Galgenfriſt, ein aller=allerletztes Atemholen, ehe das Schickſal die
Karten aufdeckte und über Tod und Leben entſchied.
Wie die apokalyptiſchen Reiter des Neuen Teſtaments raſte
in Bruchteilen von Sekunden noch einmall das Geſchehen der
letztverwichenen Jahre durch ſein Hirm.
War alles, wirklich alles umſonſt geweſen?
Verzagtheit wollte ſein Herz umkrallen.
Doch mit jähem Ruck riß er das Telegramm autf.
„glück auf die fahrt, jetzt erkenme ich, daß du recht handelteſt.
ich bleibe dir treu. adda.”
Lange ruhten ſeine Augen auf dem Blatt, eche er e8 wieder
zuſammenkniffte und in die Manteltaſche ſchob.
Dann rann über ſein ſcharfkantig hageres Remreitergeſicht
ein frohes Lächeln. Tief und erlöſt atete er auf.
Ich bleibe dir trem!" ſagte er laut in den heulenden
Nordoſt hinein.
Es war ein Schwur.
Ende.
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