Einzelnummer 10 Pfennigs
me.
A
 Bezugspreis: 
Bei wöchentlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. Februar 
bie 23. Februar 2,48 Neiſchsmark und 22 Pfennig 
Abtragegebühr, abgeholt 2,25 Reichsmart, durch die 
Agenturen 2,40 Reichsmark frei Haus. Poſibezugspreis 
im Februar ohne Beſtellgeld monatlich 2.25 Reichsmart. 
Veranwortlichtelt für Aufnahme von Anzeigen an 
beſlimmten Tagen wird nicht übernommen. 
            Nicht=
erſcheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt 
berechſigt den Bezieher nicht zur Kürzung des 
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch 
Fermrof obne Verbindlichkelt für uns. Poſiſcheckonio 
Franfurt a. M. 4301.
 u 
Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illufkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet. 
Nummer 47 
Dienstag, den 16. Februar 1926. 
189. Jahrgang
 Anzeigenpreis: 
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg. 
Finanz=Anzzigen 40 Reichspfg., Rellamezelle (92 mm 
breis) 2 Reiſchsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichpfg. 
Finanz=Anzeigen 60 Neichspfg., 92 mm brelte 
            Rellame-
zelie 3.00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmark 
(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streik uſw., erliſcht 
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzelgen=
uſträge und Teiſt ung von Schadenerſatz. Bel 
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder 
Rabatt weg. Bankkonto: Deuſche Bank und Darme 
ſtädter 8 Natlonalbank.
 Sir Erie Drummonds Mifſion. 
Wichtige Beſprechungen im Auswärtigen Amt 
Berlin, 15. Februar. 
Der Generalſekretär des Völkerbundes, Sir Erie 
            Drum=
mond, der geſtern vormittag 5 Uhr Genf verlaſſen hatte, iſt 
heute 8.14 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Genfer Zug auf dem 
Anhalter Bahnhof eingetroffen. In ſeiner Begleitung befanden 
ſich lediglich einige Sekretärinnen. Ein offizieller Empfang auf 
dem Bahnhof fand nicht ſtatt. Während ſeines Aufenthaltes in 
Berlin iſt ihm Konſul Poensgen von der Völkerbundsabteilung 
des Auswärtigen Amtes attachiert worden. 
Der Holländer Pelt von der Informationserteilung des 
Völkerbundes, der Sir Erie Drummond während ſeines 
            Ber=
liner Aufenthaltes unterſtützen wird und der ſich zurzeit noch im 
Haag befindet, trifft vorausſichtlich morgen vormittag hier ein. 
Wie Sir Erie Drummond einem Preſſevertreter 
            mit=
teilte, beabſichtigt er, einige Tage in Berlin zu bleiben; übrigens 
müſſe er wegen dringender Angelegenheiten bereits in kurzer 
Friſt wieder in Genf ſein. Sir Erie Drummond iſt in der 
            eng=
liſchen Botſchaft abgeſtiegen. 
Heute vormittag haben im Auswärtigen Amt wichtige 
            Be=
ſprechungen ſtattgefunden, auf denen das Programm für den 
Aufenthalt des Generalſekretärs des Völkerbundes, Sir Erie 
Drummond, feſtgelegt worden iſt. An der Konferenz nahmen 
die leitenden Herren des Auswärtigen Amtes, insbeſondere der 
Völkerbundsabteilung, teil. Sir Erie Drummond wird heute 
nittag dem Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann einen Beſuch 
abſtatten. Hierbei werden die endgültigen Dispoſitionen für die 
Verhandlungen mit Sir Erie Drummond vereinbart werden. 
Von unterrichteter Seite wird noch darauf hingewieſen, daß 
der Beſuch des Generalſekretärs des Völkerbundes in erſter 
Linie der Klärung techniſcher Einzelheiten, die 
nit dem Eintritt Deutſchlands in den 
            Völker=
ſund zuſammenhängen, gilt. Vor allen Dingen 
            han=
dele es ſich um die Beſetzung der für Deutſchland in Frage 
            kom=
nenden Poſten im Generalſekretariat des Völkerbundes. Ferner 
verden Verhandlungen über das Zeremoniell bei der Aufnahme 
ſeführt werden. 
* Der Generalſekretär des Völkerbundes, Sir Erie 
            Drum=
ſtond, hat nach ſeiner am Montag früh in Berlin erfolgten 
Inkunft ſofort die Beratungen mit dem 
            Auswär=
igen Amt über die Heranziehung der für die Beſetzung 
er Völkerbundsſtellen geeigneten deutſchen 
            Perſön=
ſchkeiten begonnen. Selbſtverſtändlich hat die Reichsregierung 
ie Namen jener Herren, die ſie in Vorſchlag bringen will, 
            bis=
er ſtreng geheimgehalten und ſie wird mit Mitteilungen über 
te Aemterverteilung ſolange warten, bis dieſe Angelegenheit 
n jeder Beziehung geregelt iſt. Sir Erie Drummond will nur 
denige Tage in Berlin bleiben. Daraus dürfte zu ſchließen ſein, 
aß er vorläufig nur mit dem Außenminiſter über die 
            Aufnahme=
eremonien und die Verteilung der in Frage kommenden 
            Stel=
angen ſprechen will. Mit den von der Reichsregierung in 
            Vor=
ylag gebrachten Herren dürfte er nur inſoweit direkte Fühlung 
ufnehmen, als ſie ſich zurzeit in Berlin befinden. 
Nicht richtig werden die Meldungen ſein, die davon 
            ſpre=
ſen, daß uns 20 bis 30 Stellungen zur Beſetzung angeboten 
derden. Die Stellen, die in der letzten Zeit frei geworden ſind, 
nd bei weitem nicht ſo hoch. Außerdem erſcheint es fraglich, ob 
er Generalſekretär an eine erhebliche Vermehrung ſeines 
            Mit=
kbeiterſtabes denkt. Neue Stellungen werden unzweifelhaft noch 
on ihm geſchaffen werden. Die Geſamtzahl der von uns zu 
eſetzenden Stellen wird aber weſentlich unter der oben 
            genann=
en Ziffer liegen. 
Der Streit um die Ratsſitze wird in den Be= 
„lechungen zwiſchen Sir Erie Drummond und Dr. Streſemann 
4bſtberſtändlich keinen breiten Raum einnehmen, da es nicht 
2Ache des Generalſekretärs iſt, hierüber mit fremden Mächten 
bekhandeln, wohl aber werden es ſich die beiden Herren nicht 
EMen laſſen, ſich gegenſeitig über ihre Auffaſſungen in dieſer 
478e zu unterrichten. Nach den letzten vorliegenden Meldun= 
SI ſieht es übrigens ſo aus, als ob der Kampf vorläufig ein= 
„a abgebrochen iſt. Der der engliſchen Regierung naheſtehende 
Dauy Telegraph” behauptet nämlich in einem anſcheinend 
            in=
lekten Leitartikel, der Streit um die Natsſitze ſei erledigt, 
* weder Chamberlain noch das engliſche Kabinett daran däch= 
Einer Erweiterung des Rates oder einer angeregten Um= 
Achtung innerhalb des Völkerbundsrates bzw. einer Vermeh= 
„u8 der ſtändigen Sitze zuzuſtimmen. Trifft dieſe Meldung zu, 
7 hat innerhalb des engliſchen Kabinetts jene Strömung 
S Sleg davongetragen, die ſich für eine Ablehnung der Auf= 
4öche Polens wegen der ſich daraus ergebenden Konſequenzen 
Orach. Der Preſſekrieg dürfte aber noch einige Zeit andauern, 
4 Gber ſchon Formen angenommen, die namentlich in England 
* bedauert werden, weil von polniſcher bzw. franzöſiſcher 
Sie beſtimmten Mächten Abſichten unterſchoben werden, die 
E licht beſtehen. Auch die Meldung dürfte lediglich ein Pro= 
„I Dieſes Streites ſein, die behauptet, der Vatikan hätte ſich 
Eihen lateiniſchen Block unter Frankreichs Führung ein= 
Ie2t und einer Vermehrung der Ratsſitze zugeſtimmt. Der 
agn hat bisher ſtets eine vorſichtige Zurückhaltung geübt 
* cird auch in dieſen Streit nicht eingreifen, der ſich ſchon 
Sueden bald totlaufen muß, weil eine allgemeine Verärgerung 
eonßhiehlen iſt, die nicht dazu beitragen wird, Polens Spiel zu 
ichern. Mehr aber die Rückſicht auf Deutſchland und die 
Mßzuverſtehenden Vorſtellungen der deutſchen Botſchafter 
ineon und Paris werden Anlaß genug ſein, die vier maß= 
Jreiden Välkerbundsmächte zu bewegen, allen Verſuchen einen 
Luic entgegenzuſetzen, die darauf hinauslaufen, die beſtimm= 
L Btſicherungen, die Deutſchland in Locarno wegen bes Nats= 
LS demacht worden ſind, durch Veränderungen uud Verſchie 
Siner inerhalh des Rates auf eine gautz M”fe Taiß 14
 ſtellen. Die Vormittagsſitzung des Rates vom 8. März wird 
aller Wahrſcheinlichkeit nach einen letzten Verſuch Polens ſehen, 
einen ſtändigen Sitz zu erhalten, der aber der Ablehnung 
            ver=
fällt. Die Nachmittagsſitzung dagegen bleibt der feierlichen 
            Auf=
nahme Deutſchlands vorbehalten. 
Die Beratungen mit dem Auswärtigen Amt. 
Sir Erie Drummond hatte am Montag Mittag und 
            Nach=
mittag verſchiedene Beſprechungen mit dem Reichsaußenminiſter 
und einigen Herren des Auswärtigen Amtes. Mittags 12 Uhr 
konferierte er mit Staatsſekretär von Schubert und dem 
            Völker=
bundsrefeventen. Gegenſtand der Unterhaltung war 
            ſelbſwer=
ſtändlich die Beſetzung der uns einzuräumenden 
            Völkerbunds=
poſten. Die Unterhaltung war ſtreng vertraulich. 
Es ſind infolgedeſſen auch alle Meldungen über Berufung des 
deutſchen Geſandten in Warſchau Ulrich Nauſcher in die Stelle 
eines zweiten Generalſekretärs ebenſo unbegründet wie die, daß 
uns im Ganzen acht Stellen angeboten worden ſeien. 
            Nachmit=
tags traf der Generalſekretär mit dem Reichsaußemniniſter 
            zu=
ſammen, dem die Herren Schubert und Bülow inzwiſchen über 
den Verlauf der erſten Unterrebung Bericht erſtattet hatten. Dieſe 
Unverredung dauerte mehrere Stunden. Doch iſt aueh über ihr 
Ergebnis nichts bekannt geworden. Am Dienstag wird die 
Uinterhaltung fortgeſetzt werden. Vorausſichtlich wird von Seiten 
des Auswärtigen Amtes dann ſchon die Liſte derjenigen Herren 
dem Generalſekretär überreicht werden, deren Berufung auf die 
Völkerbundspoſten wir ſehr gerne ſehen würden. Ihre Berufung 
ſelbſt iſt aber Sache des Generalſekretärs, der jedoch, wie er 
            be=
reits niehrmals dem deutſchen Vertreter in Genf 
            auseinander=
geſetzt hat, die Stellenbeſetzung nur im EinAlang mit der 
            Reichs=
regierung vornehmen will. Dr. Streſemann wird am Dienstag 
vormittag zu Ehren Sir Erie Drunmonds ein Frühſtück geben, 
an dem auch die übrigen Mitglieder des Kabinetts und der 
Reichskanzler Dr. Luther teilmehmen werden. 
Der amtliche Bericht über die Unterredungen. 
Berlin, 15. Februar. 
Amtlich wird mitgeteilt: Der Generalſekretär des 
            Völker=
bundes Sir Erie Drummond, der in Berlin eingetroffen iſt, um 
dem deutſchen Außenminiſter einen Höflichkeitsbeſuch abzuſtatten 
und mit den für Völkerbundsangelegenheiten im Auswärtigen 
Amt zuſtändigen Stellen Fühlung zu nehmen, ſuchte heute morgen 
Herrn Staatsſekretär v. Schubert in der Wilhelmſtraße auf. 
            Hin=
ſichtlich des Verlaufes der Völkerbundsverſammlung, die vom 
Völkerbundsrat auf den 8. März einbrufen wurde — ein Tag, der 
für die Ratsſitzung bereits feſtgeſetzt war —, wurden verſchiedene 
Fragen einer Prüfung und Ausſprache unterzogen. Außerdem 
wurden allgemeine Fragen hinſichtlich des 
            Völkerbundsſekre=
tariats, die zur beſonderen Zuſtändigkeit des Generalſekretärs 
gehören, erörtert. Die Beſprechungen werden fortgeſetzt. 
Neue Separatiſtengefahr in der Pfakz. 
Die Tätigkeit der franzöſiſchen Verbündeten. 
* Berlin, 15. Februar. (Priv.=Tel.) 
Der „Landauer Anzeiger” beſchäftigt ſich im Anſchluß an die 
Ausführungen des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Dr. Held im 
Landtag mit der Separatiſtengefahr im beſetzten Gebiet und hebt 
bei dem Paſſus Dr. Helds, daß es zwei Separatiſtendepots an 
der Grenze gebe, hervor, daß im Augenblick zwar eine direkte 
Gefahr nicht beſtehe, aber nur ſo lange, als die augenblickliche 
franzöſiſche Regierung am Ruder iſt. In Paris hatte vor einiger 
Zeit ein ſogenannter „Rheinkongreß” ſtattgefunden, der von 
            an=
geblich politiſchen Vereinigungen beſchickt worden ſein ſoll. Dieſer 
Kongreß hat politiſche Grundſätze aufgeſtellt, wonach nur wirkliche 
Schutzmaßnahmen ins Auge zu faſſen ſind, die es Frankreich 
            er=
lauben, ſeine Sicherheit nach Bedarf mit eigenen Kräften zu 
            ge=
währleiſten. Der Kongreß beruft ſich auf die Autorität des 
            Mar=
ſchalls Foch und iſt überzeugt, daß es keine Sicherheit gibt, ohne 
die militäriſche Wacht am Rhein. Er hält jede irgendwie andere 
Garantie für illuſoriſch. Der „Landauer Anzeiger” ſtellt hierzu 
feſt, daß der Kreis der Vertreter der unabänderlichen hiſtoriſchen 
franzöſiſchen Rheinpolitik größer ſei, als man allgemein in 
Deutſchland annimmt. Dieſe Kreiſe haben ihre Vorbereitungen 
in aller Stille getroffen, um losſchlagen zu können, ſobald ihnen 
die politiſche Geſamtlage günſtig erſcheint. Nach dem 
            Zuſammen=
bruch der Separatiſtenherrſchaft wurden die Pfälzer Separatiſten 
nach Elſaß=Lothringen abtransportiert und hier organiſiert, um 
jederzeit wieder zur Verfügung ſtehen zu können, wenn man ſie 
einmal brauche. Die Separatiſtenorganiſation Elſaß=Lothringens 
trägt den Namen „Vereinigung der freien Pfälzer”. 
            Zentral=
punkte der Organiſation ſind Diedenhofen und Zabern. Der 
            be=
kannte Separatiſtenführer und Fabrikdirektor. Bley hat ſeine 
Fabrik aus der Pfalz nach Zabern verlegt. Dieſer Bley iſt einer 
der Verbindungsmänner zwiſchen den Separatiſten und ihren 
Freunden und Protektoren in Paris, jenen Kreiſen, welche auch 
die Veranſtalter des Rheinkongreſſes waren. 
Keine aggreſſiven Abſichten Italiens gegen 
Oeſterreich. 
Wien, 15. Februar. 
Am Freitag erſchien der italieniſche Geſandte beim 
            öſter=
reichiſchen Bundeskanzler und gab im Namen der italieniſchen 
Regierung eine Reihe von Erklärungen ab, wobei er betonte, 
daß von irgendwelchen aggreſſiven Abſichten Italiens 
            Oeſter=
reich gegenüber keine Rede ſei. Die italieniſche Regierung werde 
von der praktiſchen Durchführung der in der letzten Zeit viel 
erörterten beiden Verordnungen abſehen, und zwar der 
            Verord=
uung betreffend den Handel im Südtiroler Grenzgebiet und 
Rixeffend die Aberkennung der öſterreichiſchen Staatsbürgerſchaft.
 * Abrüſtungsfrage und Völkerbund. 
W. v. K. London, 14. Februar. 
Die große Politik iſt trotz der Parlamentseröffnung in den 
Hintergrund getreten. Das iſt ſtets ein Zeichen einer gewiſſen 
Spannung oder, wenn man will, wichtiger Verhandlungen, 
Deren Gegenſtand iſt nicht weit zu ſuchen. Trotz ſehr 
            zurückhal=
tender Sprache der engliſchen Blätter und völligen Schweigens 
der verantwortlichen Miniſter wird es von Tag zu Tag 
            deut=
licher, daß die Verſchiebung der vorbereitenden 
            Abrüſtungskon=
ferenz auf ſehr erhebliche Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen 
England und Frankreich zurückzuführen iſt. In diplomatiſchem 
Kreiſen mißt man dieſen Meinungsverſchiedenheiten beſonders 
große Bedeutung zu. Es fehlt nicht an Leuten, die aus dieſem 
Anlaß recht peſſimiſtiſche Auffaſſungen äußern. Ueber den 
            Ge=
genſatz als ſolchen ſind naturgemäß authentiſche Mitteilungen 
nicht zu haben. Aber man wird kaum fehlgehen, wenn man ſie 
mit der franzöſiſchen Abneigung, die Abrüſtung überhaupt 
            ernſt=
haft zu erörtern, in Zuſammenhang bringt. Und man braucht 
bloß die franzöſiſche Abneigung näher zu erklären, dann werden 
ſofort eine Fülle von Gegenſätzen der franzöſiſchen und engliſchen 
Auffaſſung deutlich. 
Gs handelt ſich dabei um das was man „politiſche 
            Selbſt=
verſtändlichkeiten” nennen kann. Frankreich ſucht mit allen 
            Mit=
teln die Beibehaltung einer rieſigen Armee zu begründen, 
            Eng=
land die Richtigkeit dieſer Beweisführung mit allen Mitteln zu 
widerlegen. England führt dabei finanzielle und wirtſchaftliche 
Momente ins Feld. Das ergibt ſich aus der Verbindung von 
Abrüſtung und Schuldenzahlung, die in engliſchen und nicht zu 
vergeſſen amerikaniſchen Blättern ſeit langem üblich iſt. Die 
„Weſtminſter Gazette” brachte dieſer Tage aus der Feder ihres 
diplomatiſchen Korreſpondenten eine ſehr verärgerte Notiz über 
den Stand der Abrüſtungsfrage, die naturgemäß auf die 
            Schul=
denfrage hinauslief. Die franzöſiſche Rüſtung wäre ohne 
            Zwei=
fel der Hauptfaktor, der Frankreich an der Erfüllung ſeiner 
            Zah=
lungsverpflichtungen hindere. Die „Weſtminſter Gazette” iſt ein 
Blatt der Oppoſition. Sie iſt liberal. Aber in dieſem 
            Zuſammen=
hang wird man gerade die Aeußerungen liberaler Blätter mit 
beſonderer Aufmerkſamkeit verfolgen müſſen. Es iſt eine alte 
Gepflogenheit der engliſchen Regierung, bei Fragen, wo ſie ſich 
ſelbſt aus diplomatiſchen Rückſichten nicht äußern kann, die 
            Oppo=
ſition zu Worte kommen zu laſſen. Die Aeußerungen der 
            libera=
len Blätter ſind zwar nicht offiziös, aber richtig. 
Die eigentliche Bedeutung des Streites liegt aber, von 
            Eng=
land aus geſehen, noch tiefer. Wie man weiß, war die 
            konſer=
vative Regierung, als ſie ins Amt kam, durchaus nicht 
            völker=
bundfreundlich eingeſtellt. Das zeigte ſich an der Ausſchaltung 
Lord Ceeils, das zeigte ſich an verſchiedenen anderen 
            Symp=
tomen. Man hat ſeinen Standpunkt ſeither geändert. Auch die 
Regierung Baldwin entdeckte in dem Völkerbund Möglichkeiten. 
Sie entdeckte darin den Geiſt von Locarno, und den Pakt im 
Weſten, mit einem Worte, eine ganze Anzahl von 
            Beweisgrün=
den, die ſich gegen die Notwendigkeit eines franzöſiſchen 
            achtmal=
hunderttauſend=Mann=Heeres wohl verwenden ließen. Das iſt 
inzwiſchen geſchehen. Die Abrüſtungskonferenz war der 
            Schluß=
ſtein in dem Gewölbe, das man auf dieſer Grundlage errichten 
wollte. Ohne dieſe Krönung des Werkes iſt aber die geſamte 
in Locarno eingeleitete Außenpolitik ein Fiasko. 
Denn um was handelt es ſich für die engliſche Politik? Die 
Schwierigkeiten für die engliſche Außenpolitik erklären ſich faſt 
ausſchließlich aus der Tatſache der unbedingten militäriſchen 
Vorherrſchaft Frankreichs auf dem europäiſchen Feſtlande. Da 
Frankreich alle Militärſtaaten auf dem Feſtlande zu ſeiner 
            Ver=
fügung hat, mit Ausnahme Italiens, iſt es für die engliſche 
Politik nicht möglich, wie in früheren Zeiten gegen dieſe 
            militä=
riſche Ueberlegenheit Frankreichs ein Gegengewicht, zu ſchaffen. 
Nun macht man aus der Not eine Tugend. Wenn kein 
            Gegen=
gewicht vorhanden iſt, dann, folgert England, gibt es keine 
            mili=
täriſchen Gefahren. Wenn es keine militäriſchen Gefahren gibt, 
iſt die gewaltige Rüſtung Frankreichs und ſeiner Trabantem 
überflüſſig. Wenn ſie überflüſſig iſt, ſoll man ſie abſchaffen. Nun 
aber hofft England, an die Stelle des Syſtems militär=politiſcher 
Beherrſchung der nicht bewaffneten europäiſchen Staaten ein 
Syſtem finanzpolitiſcher Oberherrſchaft über alle europäiſchen 
Staaten zu errichten. Das will ſich Frankreich nicht gefallen 
laſſen, und nichts nimmt man offenſichtlich in Paris ſo übel, wie 
gerade den Hinweis auf die unbezahlten Schulden. 
Wie ſich die Dinge weiter entwickeln werden, ſteht dahin. 
England wird ſein Ziel der Erneuerung ſeiner 
            Weltmachtgel=
tung auch in Europa nicht aus den Augen verlieren. Aber ſchon 
heute ergibt ſich, daß der in Locarno beſchrittene Weg für die 
engliſche Politik ein glatter Mißerfolg war. Ohne Abrüſtung iſt 
Locarno eine Illuſion. Liberale und Sozialiſten geben das heute 
ſchon offen zu. Daß die amtliche Politik derartige 
            Eingeſtänd=
niſſe nicht machen kann, verſteht ſich von ſelbſt. Nur eine 
            Hoff=
nung, und das iſt eine ſehr beſcheidene, iſt auch nicht enttäuſcht 
worden: England hat in dieſem Zuſammenhange offenſichtlich 
auf den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund gerechnet. 
            Des=
wegen nämlich, weil Deutſchland auf der Grundlage des 
            Frie=
densvertrages von Verſailles und der eigenen Abrüſtung eine 
unangreifbare moraliſche Poſition beſitzt, ſeinerſeits die 
            Ab=
rüſtung zu fordern. Deutſchland aber kann die Abrüſtung ohne 
Zuhilfenahme finanzpolitiſcher Argumente fordern. Das wäre 
für die engliſche Politik von größtem Vorteil. 
Frankreich ſieht dieſe Gefahr voraus und hat ſchon eine der 
neuen Lage angepaßte Formel gefunden. Bei der Beurteilung 
nationaler Rüſtungen käme es nicht auf den ſichtbaren 
            Heeres=
beſtand als vielmehr auf die Geſamtheit der militäriſchen Kräfte 
eines Landes an. Induſtrie und Bevölkerungsziffer müßten 
ebenfalls in Rechnung geſtellt werden. In dieſem Sinne wäre 
Deutſchland auch heute noch ſchwer gerüſtet. Für uns ergibt ſich 
daraus die Folgerung, daß wir uns im Völkerbunde durchaus 
nicht mit der Rolle des Aſchenbrödels zu begnügen haben 
            wer=
den, ſofern wir politiſchen Mut zeigen. Da wir aber waffenlos 
ſind, wird unſere Aktivität in der erwähnten Richtung die 
            Kom=
vonente aus unſerer Sorge vor franzöſiſchem militäriſchen Druck 
und dem realpolitiſchen Wert engliſcher Unterſtützung ſein.
Seite 2
Dienstag, den 16. Februgr 1926
Nummer 47
Das öſliche „Paradies”
 Von unſerer Berliner Redaktion. 
Trotz der ſcharfen Zenſur, die die Bolſchewiſten üben, brin=
 gen die kommuniſtiſchen Zeitungen Rußlands hin und wieder 
Mitteilungen, die ein bezeichnendes Licht auf die wahren 
            Zu=
ſtände im ruſſiſchen Arbeiterparadies werfen. So bringt die 
            ruſ=
ſiſche Zeitung „Trud” eine ganze Reihe von Meldungen, aus 
denen u. a. hervorgeht, daß Streiks in Nußland an der 
            Tagesord=
nung ſind, weil den Arbeitern die Löhne nicht pünktlich und voll 
ausbezahlt werden. Von einem Arbeiterſchutz ſcheint bei den 
Bolſchewiſten überhaupt leine Rede mehr zu ſein. Jedenfalls 
wurde auf einem Kongreß der Poſt= und Telegraphenbegmten 
in Odeſſa erklärt, daß es einen Arbeiterſchutz nicht mehr gebe. 
In den einzelnen Betriebsunternehmungen ſei die Zahl der 
            Be=
triebsunfälle und Berufskrankheiten ganz ungeheuer geſtiegen. 
In Leningrad allein hat ſich die Zahl der Unfälle im Jahre 1925 
verdreifacht, 7608 Unfällen im Jahre 1924 ſtehen 21889 
            Unglücks=
fälle im Jahre 1925 gegenüber. 10 000 Arbeiter einer 
            Leningra=
der Gummifabrik müfſen in einer unmöglichen Hitze arbeiten, die 
Luft ſei mit giftigen Gaſen verpeſtet, an den Maſchinen fehlten 
die einfachſten Schutzvorrichtungen. Ganz grauſam ſoll es in den 
Bergwverken des Dongebietes zugehen. Die Bergwerke ſeien in 
techniſcher Beziehung eine Gefahr für die Arbeiter. Ventilalion, 
Verbandshilfe, Waſſerverſorgung, Badegelegenheiten und dergl. 
fehlten. Die Arbeitsgeſetze über Arbeitszeit, Ruhepauſe, 
            Jugend=
ſchutz uſw. werden nicht eingehalten. Im Bergarbeiterzentrum 
Stalino gebe es 18000 Arbeiter. Die Stadt habe kein Waſſer 
und keine Kanaliſation. Ueberall ſei eine gräßlicher und 
            durch=
dringender Dreck und Geſtank. In dem großen Textilzentrum 
Orjeckewo Sutewvo mußten die Arbeiter trotz des ungeheuer 
            kal=
ten Winters ohne warme Kleidung und ohne eniſprechendes 
Schuhzeug herumlaufen, da die Kaſſe nicht im Stande war, alle 
Fordelungen zu befriedigen und Lohnkredite nicht gewährt 
            wur=
den. — Wenn dieſe Meldungen auſtandslos die Zenfur 
            paſſie=
ren dürften, wie muß es erſt in Wirklichkeit mit dem ruſſiſchen
Vom Tage.
 Arbeiterparadies ausſehen? 
Die ſchweizeriſch=ruſſiſihen Streitigkeiten.
 w. Bern, 15. Februar. 
Die Mitteilung des ruſſiſchen Volkskommiſſars des Aeußeri 
über das Scheitern der ſchweizeriſch=ruſſiſchen Verhandlungen 
gab am Montag im Bundesrat Veraulaſſung zu einem 
Meinungsaustauſch über die Sitnation. Der Bundesrat war 
nicht in der Lage, irgendwelche Beſchlüſſe in dieſer Boziehung 
zu faſſen, da ihnn doch von keiner Seite eine amtliche Mitteilung 
über den Abbrueh der Verhandlungen zugegangen iſt. Dazu 
            be=
merkt die Schweizeriſche Depeſcheuagentur: In Berner politiſchen 
Kreiſen beurrteilt man die Sachlage durchaus ruhig und gelaſſen. 
Mit der Erklärung vom 30. Dezember gegenüber dem 
            General=
ſekretär, des Völkerbundes, daß ungeachtet der Beziehungen 
zwiſchen der Schweiz und der Solpjetunion dem Aufenthalt von 
Sowjetdelegatiouen in der Schveiz keinerlei Schwierigkeiten he=
 Wie wir erfahren, hat Reichsfiuanzminiſter Dr. Reinholb für 
kouimnenden Freitag die Finanzminiſter der Länder zu efner 
Kouferenz nach Berlin eingeladen. 
Die Münchener Infanterieſchule wird am kommenden 
Donnerstag München derlaſſen, und den neuen Standort 
auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf beziehen. 
Die Beſprechung zwiſchen Vertretern der Mittelparteien 
und der Sozialdemokraten über die Frage der 
            Fürſtenab=
findung iſt auf Mittwoch verſchoben worden. 
Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt, daß in der Fememord= 
Affäre des ehemaligent Feldwuebels Wilms der ehemalige Feldwvebel 
Umhöfer verhaftet wurde. 
Hymans iſt von dem Poſten des erſten Delegierten 
            Bel=
giens im Völkerbund zurückgetreten, um es dem 
            Außen=
miniſter Vandervelde zu ermöglichen an den 
            Völkerbunds=
beratungen teilzunehmen. Hymanz wuird weiter Delegierter bleiben. 
Der Vollzugsauſchuß der Arbeiterpartei hat eine 
            Reſo=
lution angerummen, in der die Zuſammenarbeit mit der 
Liberalen Partei abgelehnt und erklärt wird, daß die Ziele 
der Arbeiterpartei nur durch die Arbeiterpartei erreicht vuerden können, 
Andr” Tardien wurde am Sonntag bei der Erſatzwahl im 
Wahlkreiſe Belfort mit 9839 Stimmen zum Abgeordneten 
            ge=
wählt. 
Der franzöſiſche Botſchafter in Moskau Herbette 
            be=
gibt ſich in der nächſten Zeit auf eine Stüdienreiſe nach dem 
Fernen Oſten, wvo er auch die chineſiſche Oſtbahn beſuchen wird. 
In Belgrader politiſchen Kreiſen wird zu den gemeldeten italieniſchen 
Sondierungen in Belgrad wegen Aufnahme einer Klauſel gegen den 
Arſchluß Deſterreichs erklärt, daß Jugoſlawien ſeine beſtehenden 
guten Beziehungen zu Deutſchland auch ferner 
            aufrecht=
erhalten wolle. 
Nach Meldungen aus Teheran iſt infolge der Ablehnung der 
ruſſiſchen Forderungent nach Fiſchereikonzeſſionen im Kaſpiſchen Meere 
durch das berſiſche Parlament eine ſehr ernſte Lage entſtanden. Das 
Kahinett hat ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht, 
Infolge der Ablehnung des Geſetzes über die ruſiſchen 
            Konzeſ=
ſionen, in Perſien iſt in Teheran eine Regierungskriſe 
            aus=
gebrochen. 
Geſtern morgen gegen 8 Uihr ereignete ſich bei Moundsfield (
            Weſi=
virginin) ein äußerſt ſchweres Grubenunglück. Von den eingeſchloffenen 
Arbeiteun, etwa 700, fehlt bis jetzt jede Nachricht. Die im Förberkorb 
befindlichen 94 Arbeiter wurden ſchwver verletzt geborgen.
Perkehrsfragen im Reichstag.
 Die Franfenfälſcheraffäre. 
Fäden nach Deutſchland?
 gegien und dieſe Vertreter in Geuf die gleichen Erleichterungen gefahren ſind. Die hieſigen zuſtändigen Stellen haben trotz ein= 
und Vorrechte genießen würken, wie die Delegierten anderer gehender Nachforſchungen nirgendwo Tauſendfraukennoten, die 
Pflicht angeſprochen werden kann. Alles weitere bedeute ein
 freiwilliges Entgegeukommen, um jedes Hindernis für die 
            Teil=
nahme Sowjetrußlands au der Abrüſtungskonferenz in Genf aus
dem Wege zu räumen. Die Behauptung in der Mitteilung des
 rufſiſchen Vollskonumiſſariats des Auswärtigen, der Bundesrat 
ſei ausgewichen und haße duich jede neue Formulierung die 
vorangegangene verſchlechtert, iſt daher vollſtändig falſch. 
Ebenſo unrichtig iſt die in der Preſſe aufgetauchte Meldutus, 
Rußland habe in den letzten Tagen dem Bundesrat einen neutzi 
Vorſchlag uuterbreiten laſſen. Davon iſt hier nichts bekanmi.
Deutſche Demarche in London.
 Berlin, 15. Februar. 
Wie bereits vor eintigen Tagen gemeldet wurde, ſollten 
            fran=
zöſiſche Kriminalbeamte in der Angelegenheit der 
            Tauſendfrauken=
noten=Fälſchung auch nach Berlin kommen, um die nach 
            Deutſch=
land lauſenden Fäden der Fälſchungsaffäre aufzuklären. Da die 
Franzoſen bisher in Berlin nicht eingetroffen ſind, iſt 
            anzu=
nehmen, daß ſie ihre Neiſeroute geändert haben und nach Paris 
Stagten, habe der Bundesrat, dasjenige getan, was als ſeine gefälſcht waren, ermitteln können. Der mit der Affäre in Zu= vorbereitet. Der Miniſter verwahrt ſich dann gegen den Vorwurf. * 
ſammenhang gebrachte Schein=Schulze, der ein erſter Fachmann 
auf dem Gebiete des Notendrucks iſt, verſchwand aus ſeiner 
            Woh=
daß Schein=Schulze, der durch ſeine langjährige Tätigkeit in der 
ruſſiſchen Notez druckerei die beſten Beziehungen zu den Kreiſen 
hatte, die als Lieferanten für das Notendruckpapier in Frage 
kommen, der Vermittler des für die Fälſchungen benützten Pa= vornehmen. Der freie Wettbewerb der Kraftverkehrsgeſellſchaften ſo 
diers iſt. Das Papier ſoll in einer mitteldeutſchen Großſtadt 
hergeſtellt worden ſein. Wenn dem ſo iſt, dann bann man bei den 
Ermittlungen nach den Herſtellern des Notenpapiers noch auf 
übertaſchende Wendungen der Unterſuchung gefaßt ſein.
 Der drutſche Botſchafter in London beabſichtigt, in der 
Frage der Ratsſitze bei der engliſchen Regierung einen 
diplomatiſchen Schritt zu unternehmen. Der Botſchafter wird 
den Stauépunit der Reichsregierung Chamberlain Anfang dieſer Die Leiter der Berliner Polizei Dr. Wilhelm Abegg und Dr. 
Woche übermitteln. Nach engliſchen Blättermeldungen iſt damit Weiß haben ihre Beſprechungen mit den Pariſer in Frage 
            kommen=
zu rechten, Laß der Botſchafter der Regierung zu verſtehen er glaube nicht an einen Zuſammenhang zwiſchen den deutſchen 
            Nationa=
ſollten.
 Zuſammenarbeit zwiſchen Pariſer und 
Berliner Polizeſſelen.
 E.P. Pgris, 15. Februar. 
den Behörden aufgenommen. Dr. Abegg erklärte den Blättern zufolge, 
geben wird, Deutſchland würde gezwungen ſein, liſten und den ungariſchen Banknotenfälſchern. Beweis 
für eine ſolche Zuſammenarbeit ſei bis jetzt jedenfalls nickt erbracht. 
ſeine Stellungnahme zum Völkerbund einer Dr. Weiß wird heute mit dem Direktor der franzöſiſchen 
            Sicherheits=
neuen Prüfung zu unterziehen, wenn die Ju= polizei eine Unterredung über die 
            Banknotanfälſcher=
trigen wegen der Ratsſitze fortgeſetzt werden affäre haben. — Dem „Petit Pariſien” zufolge ſoll Dr. Abegg 
            angeb=
lich auch mit dem Quai dOrſah in Unterhandlungen wegen der 
            Re=
organiſierung der Schutzpolizei ſtehen.
 Berlin, 15. Februar. (Eig. Bericht.) 
Am Regierungstiſche: Reichsverlehrsminiſter Dr. Krohne. 
Präſident Loebe eröffnet die Sitzung um 1. Uhr 20 Miuute 
Das vorläufige Handelsabkommen mit der Türkei wird in dritt 
Leſung angenommen. 
Die zweite Leſung des Reichshaushaltsplanes wird dann bei de 
Reichsverkehrsminiſterium fortgeſetzt. 
In der weiteren allgemeinen Ausſprache nimmt zunächſt der Ab. 
Schütz (Komm.) das Wort. Er bekämpft den Beamtenabdau bei d 
Reichsbahn und fordert, daß in erſter Linie höhere Beamte abgeba 
werden ſollen. 
Abg. Keil (Soz.) wendet ſich gegen den Antrag Dr. Hanemar 
(Onatl.), die Frage der Beteiligung des Reichs an der 
            Neckarkangliſati=
noch an den Ausſchuß zurückzuverweiſen. 
Abg. Dr. Wieland (Dem.) empfiehlt dringend die Beſetzuug d 
Poſtens des Staatsſekretärs im Verkehrsminiſterium mit einem Techr 
ker. Die ganze Technik warte mit Spanuung auf dieſe Entſcheidein 
Der Redner kritiſiert beſonders die Eröffnungsbilanz der Neichsbah 
in der die vom Reich der Geſellſchaft übergebene Subſtanz, nicht entha 
ten ſeien. Die Kontrolle des Neiches über ſeinen Beſitz ſei unzureichen 
Eine ganze Neihe von Tarifklaſſen ſei vier= his ſünfmal ſo hoch vie 
dem Kriege. Die ermäßigten Durchfuhrtarife ſeien eine unerhörte 4 
günſtigung des Auslandes. Ein Reichsmonopol im Kraftfahrweſen 
Luftverkehr ſei nicht wünſchenswert. Der Redner fordert 
            Einſchreit=
bes Reichs gegen die hohen ſtädtiſchen Automobilſteuern. 
Abg. Mollath Wirtſch. Vag.) wendet ſich gegen die hohen 
träge zur Wegeunterhaltunn, fordert Ausbau der Hafenanlageit und 
Kaualuetzeß und empfiehlt eine Reichksbeihilfe zur Ausführung der Hafe, 
bauten in Fürſtenberg an der Oder. Die baldige Elektrifizierung d. 
Berliner Stadtbahn ſei notwendig. Die jetzt teisveiſe unbenutzten g 
wvaltigen Stromkräfte des Walchenſeewerkes ſollten zur Elektriſizierug 
der bageriſchen Bahnen verwendet werden. 
Abg. Freiherr v. Rheinbaben (.Ppt.) fordert Berückſicſtigun 
Schleſiens bei der Neubeſetzung eines Verwaltungsratpoſteus der Reich 
bahn. Wenig oder nichts ſei geſchehen, um dem niederſchleſiſchen 
            Kohle=
bergban zu helfen, ſo daß dort wieder Feierſchichten eingelegt werde 
mußten. Alle ſchleſiſchen Abgeordnetzen ſino von der beſonderen Notla 
des niederſchleſiſchen Bergbaues überzeugt. Die Reichsbgön ſollte dur 
vermehrte Abnahme von Kohlen helfen. 
Abg. Groß (Zentrum) warnt vor einer einſeitiget Monopolſtellun 
des Reiches bei der Waſſerſtraßenorganiſation. Die angebliche mange 
hafte Rentabilität des Neckarkanals dürfe kein Hindernis ſein. Wür 
tembergs wirtſchaftliche Intereſſen verlangen den Kanal. Es wäre 
richtiger Schwabenſtreich, wenn der Kanal nicht gebaut würde. Im Luf 
verkehr müſſe Deutſchland die nötige Freiheit erhalteu, das gelte beſor 
ders auch für Friedrichshafen. Auf die Dauer werde es kaum 
            wögli=
ſein, aus der Reichsbahn 600 Millionen für Reparationszahlungen 
            he=
auszuholen. Siebzig bis achtzig Brücker und 900 Kilometer Stree 
ſollen nicht in Ordnung ſein. Das gäbe Arbeit für viele Erivzerbsloſ 
Der Nedner, fordert eine Verbilligung der Jugendfahrteu. 
Neichsverkehrsminiſter Dr. Krohne weiſt auf die Schwierigke 
der Reichswaſſerſtraßenorganiſation hin, die ſich daraus ergeb=, da 
80 Prozent der deutſchen Waſſerſtraßen in Preußen liegen und daß d 
Verkehrsintereſſen ſich vielfach mit denen der Landeskultur berühren. Ei 
Geſetzentwurf über die Organiſation der Waſſerſtraßenverwaltung werd 
habe zu ſpenig Intereſſe für Kanalbauten. Er ſei zwar kein wilde 
Kanalbauer, tue aber alles, um die Kanalbauten zu fürdern. Die Mitte 
nung in Tempelhof, als man zugreifen wollte. Es iſt anzunehmen, können nur auf dem Wege der Anleihe aufgebracht werden, und zua 
der ausländiſchen. Man habe aber bis jetzt 10½—13 Prozent Zimſe 
verlangt; das ſei zu hoch geweſen. Hoffentlich komme jetzt hald der Zeit 
punkt zur Furtſetzung der Bauten. Die Reichsbahu müſſe eine Inventu 
durch ein Reichsmonopol nicht aufgehoben werden. Die Verhältniſſe 1 
Niederſchleſien ſeien äußerſt bedenklich, ſo daß dort etwas geſcheher 
müſſe. Der Miniſter erklärt, daß er unbedingt der Meinung ſei, dal 
der Bau des Neckarkanals weitergeführt werden zuiſſe. GBeifall.) Di 
Zeit für die Auflöſung des Reiclswaſſerſchutzes ſei noch nicht gekom 
men. Beim Luftverkehr werde unbedingt an der Gegenſeitigkeit feſtge 
halten werden. Wer über uns fliegen wolle, über den müſſen auch wi 
fliegen können. (Lebhafter Beifall) 
Miniſterialdirektor Gotbrodt äußert ſich über das Eiſeibahn 
unglüick im Tunnel bei Oberhof. Die Unterſuchung ſei noch uicht ahg 
ſchloſſetr. Die Dienſtvorſchrifren ſind von den Nottenarbeitern nicht rich 
tig beachtet worden. Die Zahl der Eiſenbahnunglicke habe ſich vermin 
dert. Deutſchland brauche den Vergleich mit anderen Ländern nicht z1 
ſcheuen. Das Projett der Elektriſizierung der Verliner Stadtbahz ſe 
einer zeitgenäßen Umarbeitung unterzogen worden. 
Als um 7 Uhr abends Vizeüräſident Di. Rießer die Verhazdlu 
gen noch weiterführen will, beaut agt Abg. Schultz=Brombeva (2 
Vertagung und bezwueifelt die Beſchlußfägigkeit des Hauſes. 9 
noch wenige Abgeordnete im Saale ſind, muß die Beſchlußunfähigte 
feſtgeſtellt werden. 
Dienstag 1 Uhr Weiterberatung. — Schluß nach 7 Uhr.
Scheffel der Lebendige.
 Zi des Dichters 100. Geburtstag. 
Von 
Prefeſſor Dr. phil. h. e. Karl Berger. 
Voi hundert Jahren, am 16. Februar 1826, iſt in der 
            ba=
diſchen Haupt= und Reſitenzſtadt Karlsruhe dem Ingenieur= 
Hauptyjann Philtpy Jafob Scheffel von ſeiner jungen, 
            poeſie=
begabten Cattin, Joſefine, geb. Krederer, ein Sohn geboren 
worden, den es beſtinmt war, nach dem im gleichen Jahre 
            ver=
ſtorbenen Libliugsdichter ſeiner Eltern Johann Peter Hebel der 
bedeutendſte Dichter alemanniſchen Geblüts und neben Fritz 
Reuter der erfolgreichſte unter allen deutſchen Poeten des 
            neun=
zehnten Jahrhunderts, ja vielleicht aller Zeiten, zu werden. 
Der Ruhur Zoſef Vittor von Scheffels iſt um ſo erſtaunlicher, 
als er ſich uur auf ein paar Werke, die Früchte eines ganz 
            kur=
zen, früh abbrechenden Schaffens gründet. Zwar hatte er ſchon 
auf der Schulbank als Klaſſenerſter des Karlsruher 
            Gymng=
ſiums ſeinen ſatiriſchen Humor an den teuerſten 
            Errungen=
ſchaſten ſchulineiſterlich=philologiſcher Weisheit in reſpektloſen 
Verſen ausgelaſſen, dann zum Studium der Rechte genötigt als 
Hochſchüler ſeiner Freude an der Humpenpoeſie, ſeiner 
            Wander=
luſt und ſeinem Burſchenübermut in „Bummelliedern”, friſchen 
Ausdruck gegeben, aber auf dieſe unbefaugenen liebungen eines 
augeborenen Talents niemals irgendweſche Zukunftshoffnungen 
gebaut. Denn nach Naturanlage und Neigung glaubte er ſich 
nicht zur Dichtuug und noch weniger zur Wiſſenſchaft, ſondern 
zum bildenden Künſtler, zum Maler beſtimmt. In der Tat hat 
ſich Scheffel nach maucherlei ſchweren Kämpfen um die 
            Berufs=
zpahl von dem über zwei Jahre lang ausgeübten Staatsdieuſte 
losgerungen, um als Sechsundzwanzigjähriger in Italien 
            Er=
füllung für ſeine Künſtlerſehnſucht zu ſuchen. Aber nicht als 
Maler, wie er gehofft und geglaubt, kehrte der Schönheitsdurſtige 
iu Mai 1833 nach Hauſe zurück, ſondern als Dichter des 
            lyriſch=
epiſchen Sauges vom Oberrhein „Der Trompeter von Säckingen”. 
eines Phantaſi ſrücks, das ſich ihn aus Heimatſehnſucht und 
Heimatbildern, Erlebtem und Geträumtem, Romautik und 
            Wirk=
lichkeit im Palmuenſchatten der Iuſel Cgpri zuſammengeſchlofſen 
hatte. An ein Leben als Berufsſchriftſteller dachte Scheffel auch 
noch nicht, als ein Verleger gefunden und der Sana im Jahre 
1854 erſchienen war. Getäuſchte Liebe und ſchwere Erkrankung 
machten Lem Heinigekehrten Ruhe und Erholung notwendig, 
jeſene, um den Wünſchen des Vaters
 deine ſichen Nuger iſchen enchen de eutfſen unten uite 
noch Matiches zul ber! 
Nber Mff1/
 Innmne nnnn nnnnm 
wachte wieder der Dichter: aus der Beſchäftigung mit dem 
            alt=
glemanniſchen Volksrecht durch Leſen der St. Galliſchen 
            Kloſter=
geſchichten erſtanden ſeiner Phantaſie die Geſtalten der Herzogin. 
Hedwig von Schwaben und des Mönches Ekkehard, und aus 
ſeiner friſch belebten Liebe zur altdeutſchen Dichtung ertuchs 
die Ueberſetzung des ſeinem innerſten Weſeu nach 
            urgermani=
ſchen, aber nur in der lateiniſchen Faſſung des zehnten 
            Jahr=
hunderts erhaltenen gewaltigen Heldengedichts „Das 
            Walthari=
lied”. Im Winter von 1834 zu 1855 tuar der „Ekkehard”, das 
umfangreichſte und bedeutendſte Werk Scheffels, vollendet: das 
Buch erſchien noch im Jahre 1855. Die glücklich gelungene Arbeit 
hatte dem Dichter endlich volles Vertrauen in ſeine poetiſchen 
Kräfte geſchenkt, daueben waren aus dem „Engeren” einer 
geiſtvollen Geſellſchaft jugendfriſcher Vertreter aller Wiſſeuſchaften 
neue Töne zu den alten erklungen (die Lieder vom Rodenſtein, 
das Enderle von Ketſch, der Pumpus von Peruſia uſtw.), und 
ſo ſchien das glückliche Gefühl des Gelingens eine lange reiche 
Schaffenszeit zu verheißen. 1ind doch kam es anders! Schon 
der während eines monatelangen Aufenthalts zu Veuedig 
            er=
ſaßte Plan zu einem zweiten großen Roman, in deſſen Heldin 
Freite von Spielherg, der vielgefeierten Schülerien des 
            Maler=
fürſten Tizian, des Dichters eigene, über alles geliebte Schweſter 
Marie mit ihrem beſtrickenden Weſen ſich ſpiegeln ſollte, wurde 
ihm durch eine Folge voit ſchtveren Erkrankungen zerſtört. 
            Wie=
derholte demütigende Herzenseuttäuſchungen wurden von einem 
ſchwerſten Schickſalsſchlag übertroffen; während eines glücklich 
ſich anlaſſenden Aufenthalts zu München, mohin er auch ſeine 
Schweſter herufen hatte, wurde dieſe vom Münchener Typhus 
plötzlich dahin gerafft. Des Beſten ſeines Lebens beraubt, 
            ge=
brochen an Leib und Seele, kehrte der Einunddreißigjährige ins 
Elternhaus zurück. Seine innere Unruhe, ſein Hann zur Melan= 
Golie, durch den Tod der Schweſter zueſeutlich geſteigert, trieben 
ihn fortan zu immer neuen Plänen, ließen ihn aber keine 
            grö=
ßeren dichteriſchen Darſtellungen mehr vollenden: ein 
            Taſſoſchick=
ſal, deſſen Schuld man zum großen Teil den „unglückſeligen 
Geſtirnen” zuwälzen kann. Vergebens zerquälte ſich der von 
Anſchauung und Vergangenheit der Wartburg ergriffene Dichter 
jahrelang an einem Noman, der aus der ſagenhaſten und 
            ſchat=
teuhaften Ueberlieferung vom Sängerkrieg zur Zeit des 
            Land=
grafen Hermgnn ein lebens= und kraftvolles Bild deutſcher 
            Ver=
gaugenheit und zugleich ein Symibol der höchſten Steigerung der 
mittelalterlichen Kultur unſeres Volkes geſtalten ſollte: die 
poetiſchen Kräfte des Dichters konnten das Uebergewicht über 
die hiſtoriſchen Stoffmaſſen nicht mehr erlangen, nur Epiſoden 
aus dem großen Warthurgroman, die herrlichen „Bergyſalmen”, 
Lieder auls Heinricll 11.: Qfterdiutnenis Zeit „Abeutillke” uid 
Geſchichte Ein 
(11-MaAre1K zNiſitteruls”, 1alte 
neheſt der due 
(Fr30Mittg Gugideg”, als 
** 
(Hoft blückreife
 Hmmmmn 
lei, wann alle dieſe Werke im Buchhandel erſchienen, über das 
Jahr 1860 reicht die Entſtehung von keinem hinaus. Aus dem 
liebenswürdigen jungen Manne war durch Krankheit, Unglüc 
auch in einer kurzen Ehe und das nagende Gefühl des 
            Nach=
laſſens ſeiner geſtaltenden Kraft ein grämlich=verdrießlicher, 
            un=
raſtvoller, frühgealterter Menſch geworden, über deſſen einſtigen 
Humor ſich mehr und mehr die Schatten der Melauchglie 
            brei=
teten, der ſich in Einſamkeit vergrub und ſein „landfahriges 
Herz, in Stürmen geprüft” zur Reſignation zwang, — und das 
alles, während das ganze Volk ſich an ſeinen Büſchern entzückte 
und erguickte. 
Ja, dieſer Dichter, deſſen poetiſche Lauſbahn mit Lem Jahre 
1860 abgeſchloſſen hatte, uar Deutſchlands geleſenſter, und am 
meiſten gekauſter Autor getorden. Schon in den 60er 
Jahren ſpar er, wvenn auch langſam, durchgedrungen, aber erſt 
die Stimmung der Jahre uach 1871 kam unter allen Dichtern 
vorzugsweiſe ihm zugute: Die Verbreitung ſeiner poetiſchent 
Werke, beſonders des Trompeter und des Ekkehard, ſtieg ins 
            Uu=
erhörte, ſein Verleger Bong in Stuttgart konnte eine eigell” 
„Scheſfelpreſſe” aufſtellen. Bis zu ſeinem 50. Geburtstag (1876) 
hatte der „Trompeter” die 50, der „Ekkehard” etwa die 19. 
            Auf=
lage erreicht. Die Geburtstagsfeier ſelbſt führte zu einen neuei 
Aufſchwung. Wie wohl noch nie ein lebender Dichter iſt Sc 
damals verherrlicht worden! Er wurde mit Ehren und 
            Aus=
zeichnungen, Huldigungen und feiernden Anſprachen, mit 
            Ge=
ſchenken und Widmungen jeder Art förnlich überſchüttet. Alte 
und junge Dichter, Hochſchüler und Gelehrte wetteiferten mit 
Fürſten und Staatsmännern, darunter auch Bismarck, iu der 
Ehrung des Lieblingsdichters der Nation. Sein Laudesherk= 
Großherzog Friedrich von Baden, erhob ihn in den erblichent 
Adelſtand und brachte bei der Karlsruher Scheffelfeier, mit der 
ein Feſtſpiel: „Auf dem Parnaß” aus der Feder des in Alsfeld 
gebürtigen Schauſpielers Karl Weiſer verbuuden war, ſelbſt den 
Trinkſdruch auf Scheffel aus. Während das ganze beutiche Laud 
avon Salamandern ſchütterte”, wie der ſterbende Freiligrall 
dem beglückten Ektehard=Dichter noch zuſang, ſuchten freilich 
auch Neid und giſtige Schmähſucht dem Gefeierten Chren und 
Freuden zu vergällen. Die Sage von der „Trunkſucht”, von dent 
„böſen Rauſch” Scheffels kam auf. Schon Kußmaul, der 
            be=
rühmte Mediziner und Jugendfreund des Dichters, hat dieſeh 
Spruch als „gewiſſenlos” und unbegründet zurückgewieſen, 10d 
neuerdings ”hat der nun auch ſiebzigjährige badiſche Dichte. 
Heinrich Vierordt, der von 1873 bis 1886, dem Todesjahr Schefe
 fels, ſehr viel in deſſen Haus verkehrte, in ſeinen 
            Lebenserib=
uernugen („Das Buch meines Lebens”— Stuttgart 1920 
Soite 233, f.) verſichert, „daß Scheffel bei abendlichen Beiſalle 
Menfein nieurals auch nur einen Trodſez” zu viel getrunkell 
hai”. „Sefie ſtalke Natur”, fünt Biejorot hin zu, „konnte eilt 
it e uie gegangen.” 
Luch 
gehörige 
gebettrag
Nummer 47
Dienstag, den 16. Februar 1926
 Die Vergewaltigung des 
Suvetenveutſchtums. 
Die verhaßte deutſche Sprache / Der 
            Abwehr=
kampf der Deutſchen gegen die tſchechiſchen 
Anſchläge. 
Von unſerem Prager Korreſpondenten.
 kande als ein unerhörter Vorſtoß gegen die deutſche Bevölkerung 
der Tſchechoſlowakei verurteilt worden iſt. beginnt, wie nicht 
anders zu erwarten, ſchon heute, wenige Tage nach ihrer 
            Ver=
ſchen Angriffe auf die Deutſchen haben eingeſetzt, und es iſt 
            inte=
reſſant, feſtzuſtellen, daß den Schauplatz der erſten Szene in der 
ſchechiſchen Sprachenkomödie die an der ſächſiſch=bayriſchen 
Brenze gelegene und ehemals reichsfreie Stadt Eger abgeben 
ſchechiſche Mitglied des Egerer Stadtrates hat, da die Vertreter gen den Jäger eher gefährdet als das Wild. 
der deutſchen Parteien in der Gemeinde gegen die 
            Sprachen=
verordnung Proteſt erhoben hatten, das Verlangen geſtellt, in 
biulunſt alle Anträge und die Protokolle des Egerer Stadtrates Die Deutſchenverfolgungen in 
uch, und zwar an erſter Stelle, in die tſchechiſche Sprache 
u überſetzen. Er erklärte, zu ſeinem Antrag durch das Vorgehen 
ſer Deutſchnationalen gegen die Sprachenverordnung provoziert 
vorden zu ſein, da er wohl wiſſe, daß die Durchführung ſeines 
Zerlangens, alſo die jedesmalige Ueberſetzung der Anträge und Die verhetzende Tätigkeit des polniſchen 
er Protokolle ins Tſchechiſche, eine maßloſe Verzögerung der 
Imtierung des Stadtrates bedeuten würde. Nachdem die 
            Stadt=
emeinde Eger über keinen Beamten verfügt, der den Anſprüchen 
uf Verdolmetſchung genügen könnte, war es unmöglich, dem 
Zerlangen zu entſprechen. Der tſchechiſche Stadtrat proteſtierte 
egen die Nichtüberſetzung der Referentenanträge und ſtellte die 
jehauptung auf, daß alle Beſchlüſſe, bei denen dieſer ſeiner neuen Vorſtöße gegen den Deutſchen Volksbund finden nicht nur 
forderung nicht entſprochen werde, ungültig ſeien. Eine in der polniſchen Preſſe Oberſchleſiens, ſondern auch der 
            Kon=
rkundigung des Bürgermeiſteramtes bei der politiſchen Bezirks= greßpolens Unterſtützung, und vereinzeſt gehen die Blätter ſo 
erwaltung ergab, daß ſie dieſem Standpunkte beipflichte, ſodaß weit, zu erklären, daß mit allen Mitteln darnach getrachtet wer= 
3 keinen Zweck hätte, weiter zu verhandeln. Der Stadtrat hob, den müßte, die Deutſchen von der polniſchen Erde zu vertreiben, 
araufhin ſeine Sitzung auf, wodurch es der einzige tſchechiſche auszurotten und zu vernichten. In dieſem Sinne ſcheinen 
            tat=
fertreter durch ſein Vorgehen zuwege gebracht hat, daß die 
            Ar=
eit der Gemeindevertretung einer reindeutſchen Stadt von 
1000 Einwohnern lahmgelegt wurde. Dieſem Falle 
            gegen=
bergeſtellt zu werden verdient das Vorgehen des tſchechiſchen 
rager Stadtrates gegen die deutſche Prager Minderheit, das täglich wachſenden Anmeldungen für die deutſchen Vollsſchuſen 
itlich zuſammenfällt mit dem erwähnten Vorſtoß gegen die zum Ausdruck kommt, einfach mit einem Gewaltakt beantwortet. 
utſche Sprache im Stadtrate der rein deutſchen Stadt Eger: in Die im Anſchluß an die Deutſchenverfolgung einſetzende polniſche 
uniſtiſcher Seite eingebrachter Antrag, bei der Regierung für dig, objektiv die wirklichen Vorgänge zu betrachten. Von 
            beſt=
e Aufhebung der Sprachenverordnung einzutreten, die in informierter Seite werden uns dieſe wie folgt geſchildert: 
rer gegenwärtigen Form innere Schwierigkeiten hervorzurufen 
eignet iſt, von dem deutſchen Vertreter im Prager Stadrat 
iterſtützt, der auf das Unſinnige des Verbotes deutſcher 
            Auf=
ſriſten in Prag und des Ausſchluſſes der Deutſchen vom 
            Ge=
auche ihrer Sprache vor den Behörden verwies, Beſtimmungen. 
ngegrbeitet werden müſſe. Der Antrag wurde abgewieſen: in Bei dieſen Hausſuchungen wurden 20 Perſonen 
            verhaf=
rag bleibt alles beim alten, d. h. die Rechtloſigkeit der Prager tet. Im Laufe der nächſten Tage erhöhte ſich die Zahl 
eutſchen dauert weiterhin an, während eine Hand voll Tſche= der Verhafteten auf 40. Die neue Aktion entſpricht der 
m im reindeutſchen Gebiet ſich als Diktatoren gebärden und die bisherigen Haltung der polniſchen Regierung gegen die 
            Deut=
ädte und Gemeinden zwingen, Beſtrebungen zu fördern, ſchen in Oberſchleſien. Die treibenden Kräfte ſind im polniſchen 
lche auf die völlige Tſchechiſierung der deutſchen Gaue 
            Böh=
us. Mährens und Schleſiens hinzielen.
 klärung des gequälten ſudetendeutſchen Volkes an die Prager 
Regierung, die den deutſchen Leidenskelch bis über den Rand 
hinaus angefüllt hat und einem Syſtem huldigt, das jeder 
            Demo=
kratie zuwiderläuft und das, wie der deutſche Vertreter im 
            Pra=
ger Stadtrat treffend hervorhob, geſtürzt werden muß, damit die 
Macht der alltſchechiſchen Koglition gebrochen und die Fiktion 
weiſt gerne darauf, um wieviel ſchlimmer Muſſolini mit den 
Deutſchen in Südtirol verfahre; wenn Muſſolini in der Kammer 
jedoch behauptete, die italieniſchen Maßnahmen in Südtirol ſeien großen Erfolg bedeutet. Wenn man dem Kartell der Linken 
nichts im Vergleich zu jenen, welche die Tſchechoflowakei gegen nicht ſchon ein paarmal nachgetrauert und ihm nicht manche 
die große deutſche Minorität ergriffen hat, ſo hat er damit kaum Träne nachgeweint hätte, dann könnte man jetzt von ſeinem Tode 
B. Prag, 14. Februar, übertrieben, und die gegenſeitige Bezichtigung kann nicht über 
Die neue tſchechiſche Sprachenverordnung, die auch im Aus= die beſchämende Tatſache hinwegtäuſchen, daß nach den Tagen kommen zu ſprengen und, was noch mehr heißen will, auch die 
von Locarno europäiſche Staatsweſen ihre oberſte Aufgabe 
            da=
rin erblicken, Zuſtände zu ſchaffen, die einer Balkaniſierung 
gleichkommen und kaum zur Konſolidierung der betreffenden 
öffentlichung, wirkſam zu werden: die herausfordernden tſchechi= Länder beitragen dürften. Wenn die Deutſchen in der 
            Tſchecho=
ſlowakei neuerdings den Ruf nach dem Selbſtbeſtimmungsrechte 
erheben, ſo tun ſie dies nicht aus „nationaliſtiſchen” Gründen, 
wie die tſchechiſche Preſſe vorgibt: es iſt der Schrei tiefſter Not, 
den ein Volk ausſtößt, dem man den Todesſtoß verſetzen will, da 
mußte, weil gerade hier der Geßlerhutcharakter der neuen Be= es in Saft und Kraft ſteht. Es wäre gut, wenn auf tſchechiſcher 
timmungen am empörendſten empfunden wird. Das einzige Seite die Erkenrntnis dämmern würde, daß der überſpannte Bo=
Seite 3
 Das Echo auf deutſcher Seite auf dieſe Herausforderung 
inte nicht ausbleiben. Vor allem war es die einmütige 
            Zu=
kweiſung der Sprachenverordnung durch die deutſche Preſſe 
er Parteiſchattierungen und die von den politiſchen deutſchen 
rteien veranſtalteten Volksverſammlungen in den großen 
utſchen Städten und in Prag ſelbſt, mit denen das 
            Sudeten=
itſchtum dem Anſchlag auf die deutſche Sprache zu begegnen 
hte. Wichtiger und erfreulicher aber als die papierenen 
            Pro=
e iſt die in Vorbereitung befindliche und aus der Empörung 
er die tſchechiſchen Knebelungsverſuche hervorgegangene Aktion 
Herbeiführung des endlichen und endgültigen 
            Zuſam=
enſchlufſes aller deutſchen Parteien zu einer 
neinſamen Kampffront mit der Forderung nach dem 
            Selbſt=
ſtimmungsrechte. Dieſe Aktion bedeutet eine Kriegser=
 Oberſchleſten. 
Weſimarkenvereins. 
* Berlin, 15. Feſruar. (Priv.=Tel.) 
Die Deutſchenhetze in Polniſch=Oberſchleſien hat Formen 
            an=
genommen, die an frühere Gewaltakte der Polen erinnern. Die 
ſächlich die brutalen Gewaltakte der Polen zu werten zu ſein, 
da die Preſſe die außerordentlich umfangreiche Abkehr polniſcher 
Staatsbürger deutſcher Zunge von Polen, die vor allem in den 
er letzten Sitzung des Prager Magiſtrates wurde ein von kom= Preſſekampagne gegen Deutſchland macht es unbedingt notwen= allzu elaſtiſche Verhalten Doumers waren alles nicht geeignet, 
bewachung auf Veranlaſſung der polniſchen Staatsanwaltſchaft 
Hausſuchungen vorgenommen. Die Aktion richtete ſich 
Alte der Gewalt darſtellen, weshalb auf ihre Beſeitigung in erſter Linie gegen, den Deutſchen Schulverein, politik, und das Land atmet doch auf, daß das Finanzprogramm 
Weſtmarkenverein zu ſuchen, der beſtrebt iſt, ſeinen ſtark 
            ſinken=
den Einfluß durch Gewaltmaßnahmen zu ſtärken. Auf den 
            Weſt=
markenverein ſind auch die letzten ſcharfen Vorſtöße gegen den 
Wojwoden von Oberſchleſien zurückzuführen, die dazu führten, 
daß der Wojwode ſein Demiſſionsgeſuch einreichte. Es ſcheint, 
daß die polniſchen Behörden Oberſchleſiens ſich mit der Abſicht 
tragen, zu einem neuen großen Schlag gegen die 
lauf der Dinge hat die polniſche Staatsanwaltſchaft als ein In= Budapeſt hin habe die Polizei am Dienstag bei der Ankunft eines 
ſtrument des in der Agitation gegen das Deutſchtum immer an 
der Spitze ſtehenden Weſtmarkenvereins erwieſen. Die von 
polniſcher Seite gegen Deutſchland erhobenen Anſchuldigungen, 
die von einer Beteiligung amtlicher deutſcher Stellen an einer 
Agitation gegen Polen ſprechen, ſind nichts weiter als ein 
            Ab=
lenkungsmanöver. Die ganze Angelegenheit wird übrigens dem= z 
nächſt vor dem gemiſchten Schiedsgerichtshof verhandelt werden.
 Ein Erfolg Beiands. 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
Paris, 15. Februar. 
des Nationalſtaates beſeitigt wird. Die Tſchechoſlowakei ver= Endlich gelang es Briand, ein ſtarkes Vertrauensvotum zu 
gewinnen, ein Vertrauensvotum, über deſſen Zuſtandekommen 
man verſchiedener Meinung ſein kann, das aber trotzdem einen 
ſprechen. Es gelang nämlich Briand, das Kartell wieder 
            voll=
ſo unzuverläſſige radikalſozialiſtiſche Partei zu zerſchlagen. Aber 
ſolchen Erfolgen gegenüber iſt man etwas ſkeptiſch geworden. 
Das Kartell pflegt nämlich vom Tode aufzuerſtehen und die 
Ruhe der Regierung zu ſtören. Zwiſchen den Parteien, welche 
das Kartell einſt gebildet haben, beſteht nämlich immer noch ein 
Zuſammengehen, eine gemeinſame Erinnerung auf das „onze 
mai”; die jeweilige Regierung, der ſie ihre Unterſtützung 
            ver=
ſprechen, bekommt es zu fühlen. 
„Die Kammer hat die antiparlamentariſche Stimmung zur 
Kenntnis genommen”, wurde nach der entſcheidenden 
            Abſtim=
mung in den politiſchen Kreiſen geſagt. Tatſächlich ſieht es ſo 
aus, als ob die Kammer nur unter der Einwirkung der 
            anti=
parlamentariſchen Stimmung im Lande, und vielleicht mit 
            Rück=
ſicht auf den Senat plötzlich ſo zahm geworden wäre. Einige 
behaupten aber, daß Briands Erfolg nur in ſeiner perſönlichen 
Ueberredungskunſt wurzelt, und nur mit deren Hilfe gelang es 
ihm, die Regierungsmehrheit zuſammenzuſchweißen. 
Wie es auch ſei, er hat einen bedeutenden Erfolg 
            davon=
getragen; die Immobilienſteuer und die ſtaatliche 
            Erbſchafts=
beteiligung, die beiden radikalſten Forderungen des Kartells, 
wurden abgelehnt. Das Programm Doumers wurde alſo in 
großen Stücken doch durchgeführt. Politiſch ſcheint die 
            Zer=
ſpregung der radikalſozialiſtiſchen Partei ſehr bedeutſam. Dieſe 
Partei war es auch, die mit den Kommuniſten zuſammen durch 
ihre ſtets unſichere Stellungnahme die Lage der Regierung am 
meiſten erſchwert hat. Jetzt iſt ſie in drei Teile getrennt worden, 
in eine regierungsfreundliche, eine pppoſitionelle und in eine 
neutrale. Die Kommuniſten haben diesmal mit den Sozialiſten 
gegen die Regierung geſtimmt. Auch dieſer Tatſache mißt man 
einige Bedeutung bei. Dadurch, daß ſie Farbe bekannt haben, 
iſt ihre Bedeutung zwar herabgemindert worden, aber manche 
wollen in ihrem Zuſammengehen mit den Sozialiſten und einem 
Teil der Radikalſozialiſten gegen die Regierung die Grundlage 
eines neuen Kartelles der Linken erblicken. 
Wenn man aber die Bilanz der Finanzdebatte aufſtellt, ſo 
wird man doch nur von einem recht mäßigen Erfolg Briands 
ſprechen können; das endloſe Lavieren der Regierung zwiſchen 
rechts und links, die vielen Zugeſtändniſſe an die Linke, das 
das Anſehen der Regierung zu erhöhen. Das ganze Verhalten 
der Kammer ſcheint irgendwo arrangiert — von einer 
            ſpon=
tanen Begeiſterung bei dem Vertrauensvotum kann keineswegs 
Am 12. Februar wurden in ſämtlichen Geſchäftsräumen des geſprochen werden. Dashalb wäre es auch falſch, der neuen 
Deutſchen Volksbundes in Oberſchleſien unter ſtarker Polizeis Gruppierung in der Kammer eine übertriebene Bedeutung 
            bei=
zumeſſen. Schließlich war aber keine andere Möglichkeit 
            vor=
handen, um die Kriſe zu vermeiden, als dieſe 
            Kompromiß=
irgendwie zur Erledigung kommt. 
Attentatsverſuch gegen die Miniſier der 
Kleinen Entente? 
EP. Mailand, 15. Februar. 
Italieniſche Blätter bringen Meldungen aus Temesvar, 
            wo=
nach dort zwei Ungarn verhaftet worden ſein ſollen, die 
im Verdacht ſtehen, ein Attentat gegen die 
            Eiſenbahn=
züge geplant zu haben, welche die Miniſter Nintſchitſch, 
Beneſch und Duca zur Konferenz der Kleinen Entente 
            brach=
deutſche Bevölkerung auszuholen. Der bisherige Ver= ten. Auf die Anzeige der internationalen Geheimpolizei von 
Bukareſter Zuges in Temesvar zwei Unbekannte verhaftet, die 
unterwegs anderen Individuen längs der Eiſenbahnlinie 
            ge=
heimnisvolle Zeichen gegeben hatten. Die beiden Verhafteten 
gehörten dem irredentiſtiſchen Magyarenbund an und gaben 
zuletzt zu, den Auftrag gehabt zu haben, die Züge in die Luft zu 
ſprengen, in denen die drei Miniſter reiſten.
 Zwiſchen 1876 und 1886 erntete Scheffel erſt recht die reich= 
Früchte von der Ausſaat ſeiner Jugend. Wieder ein paar 
hlen: Der „Trompeter” ſtieg in dieſem Jahrzehnt von der 
zur 144. Auflage, der „Ekkehard” erreichte 1886 die 92. 
            Auf=
e. Inzwiſchen aber war eine neue Dichterjugend 
            aufgekom=
n, eine „Revolution in der Literatur” mit viel Gepolter in 
ene geſetzt worden. Der Ueberlieferung, den Alten wurde 
Krieg erklärt. Auch Scheffel gehörte zu den von den Jungen 
2 Jüngſten Verworfenen. Aber während ſeine Nachahmer, 
„Scheffelei” in Proſa und Vers, die archäologiſchen Romane 
Butzenſcheiben=Novellen, die Vaganten und Spielmänner 
den Verlegerkatglogen und Büchertiſchen vielfach 
            hinweg=
egt wurden, die weitere Verbreitung der Scheffelſchen 
            Haupt=
ke wurde durch keinerlei Kritik, die nur zugunſten des Heute 
Geſtern herabſetzen wollte, irgendwie beeinträchtigt. 
            Berech=
e man 1886 ſchon, daß auf 100 Deutſche, ein Band Scheffel 
fale, ſo würde eine Berechnung an Scheffels hundertſtem 
duttstage zu noch diel erſtaunlicheren Ziffern kommen. Ob= 
A1 Scheffels Werke ſeit 1916 frei ſind, d. h. von jedem Verleger 
ausgegeben werden können und nicht mehr auf den 
            eigent=
en Scheffel=Verlag (Adolf Bonz u. Comp. in Stuttgart) 
            be=
änkt ſind, liegt heute allein in dieſem Verlag der „
            Trom=
er in 334, der „Ekkehard” in 323. Auflage vor. Mit anderen 
rten; der Sang vom Oberrhein hat in den bald vierzig 
            Jah=
ſeit Scheffels Tod 190, der Roman aus dem 10. Jahrhundert 
21 neue Auflagen erlebt. Und mit dieſer volkstümlichen 
ktung ſtimmt die Einſchätzung der literariſchen 
            Sachverſtän=
in von heute überein: Scheffel, von den Jüngſten und 
            Aller=
eſten jeweils abgetan und totgeſagt, lebt, ja er iſt mit ſeinem 
ten lebendiger als je! Der „Trompeter” gilt nicht mehr, wie 
4 im Subelſturm um 1876, als ein Nationalepos gleich dem 
Stungenlied, aber als ein Gedicht voll bunter Fülle friſchen 
eus und reichem Stimmungsgehalt, worin romantiſche und 
iſtiſche Elemente aufs glücklichſte verwoben ſind. Es iſt 
und Schwung darin, ebenſo wie in den Niemals ausge= 
Zeuen Kneip= und Wanderliedern Scheffels mit ihrem hin= 
End leichten und beſchwingten Ton, ihrer übermütigen Luſt 
humoriſtiſchen Selbſtverſpottung, jener überlegenen Fronie, 
der der Dichter allem Wiſſensdünkel ſein „Gaudlegmus” ent=
 * unſeres Volkes. Wenn Scheffel nichts geſchaffen hätte 
Deſes treue, wunderſame Bild der alten Vergangenheit 
er ſchwäbiſch =alemanniſchen Heimat, dem der lebendige 
m eines echten Dichters eime ewige Jugend verliehen hat, 
* eine Werk würde genügen, ſeinen Namen auf Jahrhunderte 
wis zu erhalten. Noch viele Geſchlechter werden, aus der 
Dite moderuer Zeitſtimmung fliehend, in der „herbfriſchen 
Nuſt deutiſcher Geſchichte” von der dieſes Werk durchdrunzen 
elächtern aufäunen und Erguickung inden.
 Faſtnacht im Volksbrauch. 
Das luſtige und tolle Treiben der Faſtnacht, das bereits kurz 
nach dem Dreikönigstage einſetzt, erreicht im deutſchen 
            Volks=
brauch doch erſt ſeinen Höhepunkt in der letzten Woche vor 
            Aſcher=
mittwoch, und die eigentliche Faſtnacht beginnt mit dem „feiſten 
Donnerstag”, an dem man mit Eſſen und Trinken nicht ſpart, 
um dann am Sonntag, Montag und Dienstag zu immer 
            grö=
ßerer Luſt anzuwachſen. In unſeren Großſtädten iſt die 
            Faſt=
nacht nur noch der Anlaß zu Bällen und Maskenfeſten, ohne 
daß man noch etwas von dem tieferen Sinn ahnt, der hinter 
dieſen merkwürdigen Vermummungen und Tänzen liegt. Aber 
auf dem Lande, wo ſich die alten Faſtnachtsſitten reiner erhalten 
haben, da ſchimmert doch noch durch ſo manchen Brauch die 
uralte Bedeutung dieſer heidniſchen Vorfrühlingsfeiern durch. 
Der tiefere Grundgedanke all dieſer ſo mannigfachen und bunten 
Sitten iſt ja letzten Endes in der Verehrung der Frühlingskraft 
beſchloſſen, deren fruchtbarer Segen zugunſten des Menſchen 
            an=
gerufen wird, während man die der Fruchtbarkeit feindlichen 
Mächte, die Winterdämonen, auf alle Weiſe zu verſcheuchen ſucht. 
Die Faſtnacht war früher trotz ihrer ausgelaſſenen Neckereien 
und ihrer mauchmal zügelloſen Wüſtheiten für den Bauern eine 
heilige Handlung, die gleichſam die ſchickſalsreichſte Zeit des 
Jahres, die der Ausſaat und des Wachstums, einleitete. Der 
heidniſche Glaube an den Einzug des Frühlings, den man mit 
allen Kräften feiern mußte, iſt auch in den chriſtlich umgedeuteten 
Formen dieſer Feſtzeit noch erhalten; ja das heidniſche Element 
tritt nirgends in unſerem Volksbrauch deutlicher hervor. Daß 
man auf eine gewiſſe Regel und Ordnung auch dabei hielt, 
            zei=
gen die ſorgfältigen Vorbereitungen, die von den Burſchen des 
Dorfes getroffen werden. Früher vereinigte man ſich in den 
Spinnſtuben und begründete „Faſtelabendverbände”, die ein 
ganzes Programm aufſtellen und das Dorf öffentlich einladen 
mußten. Bisweilen wurde der Beginn der Faſtnacht durch die 
feierliche Ausgrabung eines ſinnbildlichen Gegenſtandes, z. B. 
einer mit Schnaps gefüllten Flaſche, angedeutet, wie ja auch 
das Ende der Feſtzeit durch das Begraben ſolcher Gegenſtände, 
wie einer Strohyuppe, einer Baßgeige oder eines Herings, ge=
 enietzt. Der „Ekkehard” aber iſt allgemein als ein Meiſter= feiert wurde. Beſtimmte Gruppen ſinden ſich zu gemeinſchaft= 
* ſeiner Art anerkannt, eines der dauernden poetiſchen Beſitz= lichen Umzügen zuſammen. Da ſind die Kinder, die, notdürftig
 maskiert, unter Herſagen von Sprüchen und Abſingen von 
            Lie=
dern allerlei Eßbares oder Geld ſammeln, und zwar beſonders 
in den letzten drei Faſchingstagen. Früher waren die Haupt=
 Bisweilen tragen die Umherziehenden ein Tier mit ſich oder 
wenigſtens das Bild eines Tieres, eines Fuchſes oder eines 
Hahns. Die Metzger führen im Faſchingszug ein Kalb oder 
einen Ochſen, die Frauen einen Bock. Auch Tiermasken ſind 
            be=
liebt, und wir dürfen in dieſen tieriſchen Vermmmungen 
            Sym=
bole der Fruchtbarkeit ſehen, wie ja überhaupt die ganze 
            Mas=
kierungsſitte zu Faſtnacht auf uralte „Fruchtbarkeitszeremonien” 
zurückgeht. Der ungeheure Lärm, der mit der Faſchingsfreude 
untrennbar verbunden iſt, hatte urſprünglich den tieferen Sinn, 
die Winterdämonen zu verſcheuchen und den Frühling nach 
langem Schlaf zu neuem Leben zu erwecken. Daher die Unzahl 
der Lärminſtrumente, die bei den Umzügen und Tänzen 
            mitge=
führt werden, die Schellen und Glocken, mit denen ſich die 
            Faſt=
nachtsnarren behängen, die Trommeln und Nummelpötte”, 
die knallenden Peitſchen und die Böllerſchüſſe. Die Narrenpritſche 
geht zurück auf die „Lebensrute”, deren Schlag nach uraltem 
Glauben Segen und Fruchtbarkeit verleiht. Daher der 
            nieder=
deutſche Brauch, daß Kinder und junge Burſchen, die einander 
auf der Straße zu Faſtnacht begegnen, ſich mit Zweigen ſchlagen, 
und zwar hauptſächlich auf Füße und Hände. Anderwärts 
            wer=
den beſonders die Hausfrauen, Töchter und Mägde mit ſolchen 
Schlägen bedacht, und ſie üben an einem folgenden Tage 
            ihrer=
ſeits Vergeltung. Von der „Lebensrute” ſtammen auch die 
Beſen her, die bei den Faſchingsſcherzen eine große Rolle ſpielen 
und mit denen man die Vorübergehenden abfegt, und vom Beſen 
iſt nur ein weiterer Schritt zu den „Hexenritten”, die als Weiber 
verkleidete Faſchingsnarren in manchen Volksbräuchen vorführen. 
Bei ſolchen Abwehrzeremonien dürfen auch Waſſer und Feuer 
nie fehlen. Deshalb beſpritzt man ſich vielfach mit Waſſen; die 
jungen Eheleute werden in Brunnen geworfen oder müſſen dieſe 
wenigſtens feierlich umſchreiten, die Burſchen waſchen den 
            Mäd=
chen die Füße, wofür ſie eine Bewirtung beanſpruchen können 
uſw. Auch die reinigende Macht des Feuers fehlt nicht; ſie 
            er=
ſcheint beſonders in dem „Funkenbrennen”, bei dem feurige 
Räder die Hügel herabgerollt werden oder man mit lohenden 
Fackeln und angezündeten Strohbüſchen durch die Flur läuft. 
Dieſe Feuer ſollen dazu dienen, das Gedeihen der Aecker zu 
            för=
dern, und ſo ſtehen auch ſie mit dem Fruchtbarkeitsmythos in 
enger Verbindung. Wie ſtark dieſer „Zauber” alle Handlungen 
zu Faſtnacht beeinflußt, zeigt das vielerorts gebräuchliche Wort: 
„Fe toller die Faſtnacht, deſto beſſer die Ernte.‟ Aus den 
            Faſt=
nachtstänzen haben ſich die Faſtnachtsbälle entwickelt, und zwar 
halten die Frauen auch beſondere Feſte ab, die ſogenannten
 Ee der ianie de eanlci eheie id deichen die en eſtiehe uehaftie ie enſie 
iken „Schiffskarren”, der ja erſt von den Römern aus dem alt= und Sbiele ſehr groß, ſie gibfeln in dem Spiel vom Kampf 
            zwi=
zermaniſchen Umzug der Frühliugsjöttin übernommen wurde, ſchen Winter und Sommer, in dem wir eine Urform des Dramas 
In mauichen Orten Süddeutſchlgu d hat man noch bis vor kurzer, zu erblicken haben. Zahllos ſind ſchließlich die Faſtnachtsſpeiſen 
ff a4. Wagen oder Schlitten unter „ und Faſtnachtskuchen, denen allen eine beſondere Glück und Segen 
Zeit ſolch ein Fa3 n3 
bringende Kraft innewohnt, 
Muſle 4rs Qupel Beruugefühtt.
Seite 4
Dienstag, den 16. Februar 1926
Nummer 47
Familiennachrichten
 Die glückliche Geburt 
2 eines Sonntag= Mädels 
zeigen hocherfreut an 
Bau=Inſp. Fr. Bundſchuh 
und Frau Eliſabeth, geb. Jung.
Darmſtadt, Moosbergſtr. 63, pt.
(*4305
 Für die überaus zahlreichen 
Glückwünſche, Blumenſpenden 
und Geſchenke anläßlich unſerer 
Vermählung ſagen wir Allen 
unſeren herzlichſten Dank. 
Lehrer H. Uhrig 
und Frau. 
4255) 
O
 Todes=Anzeige. 
Heute morgen entſchlief ſanft nach 
langem Leiden unſer lieber Bruder und 
Onkel 
Herr 
Sudolg Aver II. 
im Alter von 73 Jahren. 
Für die trauernden Hinterblſebenen: 
Chriſtian Appel.
 Steilengsfac) 
Weiblich
 Gebildete Dame 
mit 10jähriger 
            Büro=
praxis, übernimemt 
ſchriftliche Arbeiten 
von den einfachſten 
bis zu den 
            kompli=
zierteſfen. Büro u. 
Schreibmaſchine 
            vor=
handen. Gefl. 
            An=
fragen u. L. 191 an 
die Geichſt. (* 1268 
Durchaus perfekte 
Stenotypiltin 
mit Ia Zeugn. u Ref., 
biscer 5 Jahre in 
erſten Leipziger 
            Fir=
men tätig, fucht 
            Stel=
lung in Darmſtadt 
Angeb. u. L. 180 an 
die Geſchſt. (*4243
 Arheilgen, den 14. Februar 1926. 
Rückenmühle.
durchaus zuverl, ält.
398
 Heute, den 16. Februar, begehen die 
Eheleute Max Vogel und Frau Eliſe, 
geb. Reinhard, Kahlertſtraße 1, das Feſt 
der Silbernen Hochzeit. 
Glückauf zur Goldnen! (*4251
 Die Beerdigung findet Dienstag, den 
16. Februar, nachmittags 5 Uhr, vom 
            Sterbe=
hauſe aus ſtatt.
 mit gut. Zeugniſſen, 
das alle Arbeit 
            ver=
ſteht, ſucht ab 1. März 
oder ſpiiter bei ält. 
Dame oder ält. 
            Ehe=
paar Stellung Sieht 
weniger auf hohen 
Lohn, nur auf gute 
Behandlung. (*423: 
Näh. Geſchäftsſtelle.
 Große Fabrik 
ſucht gewandte 
Siengiyhiniin 
mit guter Schulbildung für 
            Dauer=
ſiellung zum möglichſt baldigen 
(Eintritt. Angebote mit Lebenslauf, 
Zeugnisabſchriften und Lichtbild unter 
Angabe der Gehaltsanſprüche erbeten 
unter L. 182 an die Geſchäftsſtelle. 
106
Wir ſuchen für unſeren Laden ein
 „Moſinger 
Untere Eliſabethenſtr. 42 Telephon 367 
Für Dienstag und Aſchermittwoch 
empfehle: 
Geräuch. Stockſiſch Pfund 59 
Seelachs im Ausſchnitt Pfund 30 
Bratſchellfiſch 
Piund 32 
Cablian im Schnitt Pfund 40 3. 
Grüne Heringe 
Pfund 20 3 
5 Pfund 95 J 
Holl. Ealzheringe, Vismarck=Heringe, 
Rollmops, Mayonnaiſe, loſe, uſw. 
Alle beſſeren Fiſchſorten 
in größter Auswahl ( 4313 
Prompter Stadt= und Fe nverſand
 Am 14 d. Mis. verſiarb 
nach langem, ſchwerem Leiden 
der 
polizei=Anterwachtmeiſter 
Franz Flegenſtein 
der 1. Bereitſchaft. 
Wir werden dem verſchiedenen 
Kameraden ſtets ein treues Andenken 
bewahren. 
Im Ramen der Polizei=Offiziere 
und =Wachtmeiſter 
der Polizei=Bacht=Abteilung: 
Schröder 
Polizei=Oberſtleutnant. (2140
 Statt beſonderer Anzeige, 
Nach langem ſchweren Leiden entſchlief heute 
nachmittag unſer lieber Vater, Schwiegervater, 
Großvater und Bruder
 Gutemnpf. Kinder= 
Fräulein, erfahr. i 
Säugl.= u. Kinder 
pflege, ſucht Stellg. 
Angebote u. I. 185 
Geſchäftsſt (*42261n
 Zwei junge 
Herr 
Mädcher 
von auswärts, au= 
Hally Liſſauer 
gut. Familien, 19 J
 im 68. Lebensjahre. 
Wiesbaden, Düſſeldorf, Darmſtadt, 
Hannover, den 13. Februar 1926. 
Die trauernden Hinterbliebenen. 
Die Einäſcherung findet Dienstag, den 16. ds. Mts, 
um 11¾ Uhr, auf dem Südfriedhof ſtatt. 
Von Kondolenzbeſuchen und Blumenſpenden 
wird gebeten abzuſehen. 
(2416
 alt, ſuch. zum 1. Aprit 
Stellung als (*422 
Haustöchter 
in nur gutem Hauſe 
mit Familenanſchluß 
wo ſie ſich in allen 
häusl. Arbeiten, 
            be=
ſondess im Kochen, 
vervollſtändig, könn 
Angebote u. L, 177 
an die Geſchäftsſt.
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher 
Teilnahme und die überaus 
            zahl=
reichen Kranzſpenden, die uns beim 
Heimgange unſerer lieben 
            Verſtyrbe=
nen zuteil wurden, ſagen wir auf 
dieſem Wege Allen, insbeſondere 
Herrn Pfarrer Vogel für ſeine 
            troſt=
reichen Worte unſeren herzlichſten 
Dank. 
(24224 
Im Namen der trauernden 
Hinterbliebenen: 
Ferdinand Jenſch.
 Achtung 
G. d. A. 
Der Vortrag des Frauenarztes 
Herrn Dr. med. Altschüler 
über 
„Die Fortpflanzung der Menſchen 
findet am 
 
Mittwoch, den 17. Februar, im 
Städtiſchen Saalbau 
ſtatt. Weitere Eintrittskarten ſind auf der 
Beſchäftsſtelle u. am Verkehrsbüro erhältlich, 
Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten 
Ortsgruppe Darmſtadt.
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher 
Teilnahme, ſowie für die zahlreichen 
Blumenſpenden bei dem Hinſcheiden 
unſerer lieben Mutter
 geb. Pfersdorff 
ſagen wir Allen auf dieſem Wege 
unſeren aufrichtigſten Dank. 
Für die trauernden Hinterbliebenen: 
Elſe Falkenſtein.
 Dankſagung. 
Allen Denen, die unſerer lieben 
Mutter 
Frau Eliſaveth otutz utw. 
die letzte Ehre erwieſen haben, ſagen 
wir auf dieſem Wege unſeren innigſten 
Dank. 
Die trauernden Hinterbliebenen. 
Darmſtadt, den 15. Februar 1926.
je können nur dann
 wenn Sie in der Lage ſind, gut 
paſſende Maßſchnitte nach jedem 
Bilde zu entwerfen. Dies lernen 
Sie unter Garantie in der 
Fachſchute fur moderne 
Zuſchneiderunſt 
Darmſtadt Bleichſtraße 40
 Anlage und Unterhaltung 
von Oärten jeden Stieles 
Landschaftsgärtnerei 
Radelß Hank 
Woosbergstraße 24 
Telephon 1380 (2401igg
 Ziehung 25. Febr. 1926 
Meuahli 
Lotterie 
Gent 
ugunsten des 
Hess. Diakonievereins 
1891 Geldgewinne u. eine Prämic 
Aooo
 „Aüo! 
S 
11 Stück H. 10.- 
Lospreisd 
orto und Liste 
nur H.42 Pf. empfiehlt 
A. Binkrelmann 
Worms 
Postschi.-Kto. Frankfurt-M. 151 94 
Darmstadt: Staatl Lotterie-Einn. 
Hiisdorf, Kullmann, Ohnacker u. 
Petrenz, außerdem bei Wilhelm 
Bauch, Oberzasse 3, Betty Bichner, 
Jiaburgerstr. 56, Jean Christ, Ecke 
Karl- u Heinrichstr., Friedr. 
            Hart-
mann, Grafenstr. 20, Jos. Heeß jun., 
Beckerstr. 33, Konr. Koch, Markt 3. 
Heinr. Marguth, Marktstr. 3, Ad. 
Roßmann, Karlstr. 53, Hugo de 
Waal, Rheinstr 14, in Eberstadt: 
Zigerrenhaus Peter, in Griesheim: 
bei Heinrich Seibert II. (I. 2411
 vegrenzten Alleinvertrieb eines 
„Juriſtiſchen Ratgebers” 
(Preis 1 Mark) enthaltend die neueſten 
Geſetze betreffend: Verlöbnis=, Ehe= und 
Erbſchafts=Verträge, Eheſcheidung uſw. 
Nötiges Kapital 50—100 Mark. (240* 
Albert Roebelen, München 
Schellingſtraße 91. 
Preiswerte, gute
 E Lorpalen 
Fettleibigkeit, wir 
durch „Tonnola‟ 
(Na. S., Pps., Ra. 
Ligu., Na. bic., f0. 
Sen., Fe. O., Na. C1. 
beſeitigt. Preisgekr. m 
gold. Medaill. u. Ehr. 
Dipl. Kein ſtarker 
Leib, keine ſtarken 
Hüften, ſond. jugendl. 
ſchlanke, eleg. Figur, 
Kein Heilmittel, kein 
Geheimmittel. 
            Ga=
rant. unſchädl. Aerztl. 
empfohl. Keine Diät 
Viele Dankſchr. 
            Vor=
zügl. Wirkung. Seit 
25 Jahr, weltbekannt. 
Paket 3 Mauk. 
In Darmſtadt zu 
haben i. d. Medizinal= 
Drogerie 
            Becken=
haub, Schulſtraße. 
TV. 2408) 
Doet huſtel! 
Heilkräftig wirken 
Bruſt= 
Ve. Bonbons 
Eine Wohltat für 
Alt u. Jung! 
Einhorn=Apotheke 
Löwen=Apotheke. 
Darmſtadt. (V.15580
 gegen graue 
Haare. 
Unfehlbare Erfolge 
Verjüngt ſofort 
EinfacheAnwendung. 
Fr. Beckenhaub, 
Drogerte, Parfümerie 
Th. Frank, Parfümerit 
Müller jr. (V. 2400
 Alleinſteh. Frau in 
mittl. Jahr., in allen 
Hausarbeit. erfahren, 
ſucht Stelle z. Führg 
eines Haushaltes. — 
Angeb. u. L. 184 an 
ie Geſchſt (*4259
 18jährig, Mädchen 
mit guten Zeugniſſen 
ſucht Stelle. Nähere= 
Liebfrauenſtr. 104, II 
bei Haas. 
423
 Mädchen, das über 
zute Zeugn. verfügt, 
22 Jahre alt, ſucht 
ver 1. März Stellg. 
in gutein Hauſe. 
            An=
gebote unt. L. 174 ar 
4237 
die Geſchſt
 Suche für mein 
gutes 
Mädchen 
zum 1. März Stellg. 
in nur gutem Hauſe. 
Ang. unt. L. 176 an 
die Geſchſt. *4211
 Geb. Kinderfrl. 
mit ſehr gut. Zeugn., 
auch in 
            Säuglings=
flege erf., ſ. Stelle. 
Gefl. Ang. u. LI. 171 
an die Geſchſt. (*4227
 Tüchtiges, ehrlich:s 
Mädchen ſ. Stellung 
für ſof. Näh. 
            Lieb=
rauenſtr. 37, I.r ( 4230
 Mädchen 
18 J, in beſſ Haush. 
erf., ſucht ganze oder 
halbe Tage Beſchäft. 
im Haushalt. 
Angebote unt. L. 188 
Geſchäftsſtelle. (*4263
 Tischweine 
Moſei zu 65 Pfennig / per Liter ohne 
Saar, zu 75 Pfennig / Steuer 
in Gebinden von 50, 100, 200 Liter und 
mehr (Faß leihweiſe) verſendet unter 
Nachnahme 
(IV, 2407 
Trieriſcher Winzer=Verein A=G. 
Weingroßhandlung Trier (Nr. 12.)
 U 
ſowie alle ander en 
daararbeiten billigſt 
Anfertigung auch aus 
ausgekämmt. Haaren 
G. Kanzier 
Friſeur 
Schulſtr. 12, Tel. 2215 
(1V. 2087) 
 Vervieltältigungen 
Abschriften 
S. Guttman 
WVilhelminenstr. 8. 
1023)
Anfertig. Damen=,
 von 
Kinder=, Konfirm. 
Kl., Mänteln, 
            Ko=
ſtümen aller Art bil. 
ligſt. L. Frie drich, 
gepr. Damenſchneid. 
Soderſtr 40, pt. /*4248
 
            Weißbinder=
arbeit 
gute Ausführ., Decken 
u. Küchen qm 0,40 
Oelfarben qm 1,20 
Ang. unt. L. 172 an 
die Geſchſt. (*422
 Beſſ. Mädchen 
m. gut. Zeugn., vomn 
Lande, ſucht Stelle 
in klein. Haushalt, am 
iebſten bei ält Ehep. 
Angebote unt, L. 204 
Geſchäftsſtelle. (*4295
 Aelt. Fräulein 
ſucht Stelle als Stütze 
od Haushälterin, am 
liebſten bei einzeln. 
Herrn, auf 1. od. 15. 
März. Langjähr. gute 
Zeugniſſe vorhanden. 
Angebote u. L. 292 
an die Geſchſt. (*4287
 mit guten E 
s. Selbſt= 
Eintritt am 1 är. 
geſchriebene Off. ſind zu richt an 
heinelektre
Darmſtadt
(2432
Nickaxftr. 24
 Füs 
tiges Alleinmädch. 
mit ſelbſt. Kochkenntn. 
geſucht. Mit Zeugn. 
vorſt. Herdweg 95, 1. 
( 5093g1
 Zeugnic=Abſchriftenl 
Bäumer’s (619a 
Maſchinenſchreibſtube, 
Rheinſtr. 8. Tel. 1223. 
Nur Qualitätsarbeit!
 und ſauberes 
Mädchen 
von 21—30 Jahren 
das kochen kann und 
mit gering. Lohn 
            zu=
frieden iſt, findet in 
ſehr kl., frauenloſen 
Haushalt angenehme 
Stelle mit 
            Familien=
anſchluß. Vorzuſtell. 
nur 10—3 Uhr. (*4252
 Exiſtenz. 
Energ. Dame 
i. d. bürg. Küche perf. 
zur Leitg, der Küche 
einer ſtud. Korp. geſ. 
Anfr. unt, L. 211 an 
die Geſchſt. (*4312
 Jch ſuche jemand 
            Ge=
bildetes und 
            Kinder=
jebes (evtl. 
            Kinder=
gärtnerin) öchent 
lich 3mal nachmittags 
zu 2 Kindern. Frau 
Reuleanx, 
            Heidel=
bergerſtr. 61, 3. Stodk 
4236) 
Ehrl., fleiß. Mädchen, 
nicht unter 18 Jahz 
tagsüber geſ. Joh. 
Baur, 
            Pankratius=
ſtraße 3
 Für guten, 
einen Hauskalt 
wird ein unbedingt 
ehrliches, zuverläſſie 
Mädchen 
welches kochen kann 
(nicht zu jung) per 
ſofort oder 1. März 
geiucht. Zu erfrag 
2431 
n d. Geſchſt.
 F0rshäukdäse 
4=Sitzer 
fabrikneuwertig, mit allen Schikanen, 
an reellen Geſchäftsmann unt. äußerſt 
günſtigen Bedingungen zu verkaufen. 
Näheres bei Ludwig, Mathildenhöhweg
 Wegen Umbau können zwei ſehr gut erhal 
D91 
Ernerraymen 
mit Spiegelglasſcheiben 
einſchl. der Rolladen mit inneren Erke 
abſchlüſſen, 2.10 m breit und 3.10 m ho 
m Lichten, und eine einfl. Ladentür 
mit Rolladen, 1.00 m breit und 3.10 
hoch im Lichten, abgegeben werden. 
Nähere Auskunft: Heinrichſtraße 8 
Baubüro. 
124211
 Putzfrau 
(*4308 
geſucht 
Ludwigspl. 6, Hth.
 Erfahrene 
Reſtaurations= 
Köchin 
für ſofo 
Reſtaurant Hottes 
2
 Tücht. Mädchen 
für tagsitb. geſ. /*4219 
Scheppe Allee 65.
 Futellig. Mädchen 
mit gut. Auffaſſungs 
gabe zur Hilfe im 
Geſch. ſof. geſ. /*4274 
Wäſcherei Frauenlob 
Wendelſtadtſtraße 13.
Männlich
 Strebſamer, ehrlich. 
Kaſſier 
geſucht. 
Leldung 
nimmt entgeg ztviſch 
12 und 2 Uhr (*430 
Linderhofftr. 4,I 
Schuhmacherwerkſt.
 GrorännterBeiyfräatät 
für Bau= und Induſtriezwecke geeignet. 
Leiſtungsfähige chem. Fabrik hat 
Aileinverkaß 
an gut eingeführte, erſtklaſſige Firma 
Darmſtadt einſchl. Bensheim u. Heppe 
heim zu vergeben. Angebote mit Referer 
aufgabe unter L. 121 Geſchſt. 
R
 Maſchinenmeiſter 
ofort 
Ie 
druckerei Elbert 
Schleiermacherſtr. 13
 Chemiſche Fabrik 
ſucht für Dauerftellung einen 
8 
 
Peitleasdenmen 
(Meiſter) 
der als ſolcher längere Zeit in einer 
Chemiſchen Fabrik tätig war. Angebote 
nit Lebenslauf und Zeugnisabſchriften 
unter Angabe der Gehaltsanſprüche und 
der ſeitherigen Tätigkeit erbeten unter 
L 183 an die Geſchäftsſtelle. (2405
 HeltT! 
E 
nit guter Schulbildung (mindestens 
            Ober-
sekundareite) kann zu Ostern bei 
i r eintreten. 
4132gi. 
Buchhändler Ludwig Saene
 Wir können per alsbald oder zu 
Oſtern d. J. mehrere 
Dehlnng! 
einſtellen. Als Bewerber kommen 
nur Schüler höherer Lehranſtalten 
in Betracht, die mindeſtens die Ober= 
Sekunda=Reife beſitzen u. gute 
            Schul=
zeugniſſe aufweiſen können. Angebote 
mit ſelbſtgeſchrieben. Lebenslaufunter 
Beifügung von Schulzengn. ſindan die 
Direktion der Darmftäster und 
Nationalbauk, Ryeinſtraße 22 
zu richten. (2422ic
 Gläferſpüler 
1241 
geſucht 
Kaisersaal.
lichen MMANN
 Suche für Darmſtad 
jüngeren,verheiratet, 
            ehfr=
um Austragen vor 
Zeitſchriften, wo auch 
die Frau mit tätig 
ſein kann, per ſofort 
Angeb. unter L. 186 
an die Geſchäftsſtelle 
ds. Blattes. (*4257
 z Perſonen f. Heim 
arbeiten geſucht. 
            An=
gebote unt. L. 192 an 
4270 
die Geſchſt.
 Fräul. empf. ſich im 
Flick. u. Anfert. einf. 
Wäſche auß. d Hauſe 
Ang. unt. I. 193 an 
die Geſchſt. (*4277
 Frau empf. ſich im 
Flicken u. Anfertig. v. 
Kinderkl. für Kuaben 
u. Mädchen. Rhön= 
Eing 93, 2. St. (*4253.
Offene Stellen
Weiblich
 
            Tüch=
tiges Mädchen 
ſofort od. 1. März 
            ge=
ſucht., Vorzuſtell. zw. 
4 und 6 Uhr. (*4244 
Schloßgartenſtr 65
 Tücht., ſaub. u. ehrl. 
M ä dchen 
tagsüb. geſ. 
            Schützen=
ſtraße 5, II. (*425
 Ich ſuche bei der Kundſchaft g 
eingeführre, branchekundige 
Aaffervertterer 
für große Bezirke in ganz 
Deutſchland. 
Nur erſte Kräfte wollen ſich melden. 
Genaue Angaben über den zu 
            bear=
beitenden Bezirk ſind erforderlich. 
R. Berends Janssen 
Gegründet 1904
 ſucht. 
Beckerle, Bäckerei, 
1279 
Liebigſtr. 69
Bremen
 Fernſprecher: Roland 7814 
Drahtanſchrift: Moccahandel 
Briefanſchrift: Poſtfach 762 
Kaffee=Import /Kaffee Großröſterei 
V. 243
 Kaufuräuniſcher 
Lehrling 
on hieſiger Wein 
großhandlung für 
Oſtern geſ. Schrift 
Ang. unt. L. 181 an 
ie Geſchſt. (2401
 Bücher. Rotet 
Zeitſchriſten 
verden gut u. prei 
tvert gebunden 
Horn, Alexande 
ſtraße 4, I. (22
 Hitericht 
Wittma 
Matur ſtraße 3 
Unentgelt., gewiſſe 
Beratung.
 Grdl. Klavierunter 
(Einzelunterricht) 
für Anf. u. vorgeſch 
Schüler (b. mäßige 
Hon.) erteilt. 62 
L. Indorf. Darmf 
Schwanenſtr. 72. II
 Jg Klavier=Lehreri 
erteilt gründlicher 
Unterrich 
Std. 1 50.K. Ang.un 
L. 190 Geſchſt. (*426
 Wer gibt gründ 
Klavierſtunde? 
Ang. m. Preisangab 
unter I. 205 an di 
Geſchäftsſtelle. (*429
In lebendfr. Bare heute eingetroffel
 Schellfiſch i. Schn., gr., Pfd. 75- 
Goldbarſch Pfd. 355 
Mittelgroße Schollen Pfd. 602 
Grüne Heringe Pfd. 22 H, 5 Pfd. 1.—- 
Gebackene Fiſche täglich friſch aus de 
Pfanne, Wrund nur 40 S 
Sußeund ſcharfe Bücklinge rriſch a. d. Nauch 
Alle Horten Marinaden in2 Pfd.=Doſ,A1.0 
Feinſt. Rollmops Stück 10 3, 10 Stück85- 
Die erſten neuen 1926 gr. Salzheringe, St. 1*- 
Enkirch & Rühl 
Kiesſtraße 41 (2425) Telephon”
Nummer 42
Seite 3
Dienstag, den 16. Februat 1926
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadi, 16. Februar. 
Vom Poſtamt 2. Vom 15. Februar ab werden an den Werktagen 
7. die Pgketſchalter beim Poſtamt 2 am Hauptbahnhof ſtatt von 9 Uhr 
bereits von 8 Uhr vormittags ab für den Verkehr mit den Verſendern 
offengehalten und 2. Pakete von Selbſtbuchern auch außerhalb der 
            Schal=
terſtunden mittags von 1—3 Uhr in der Packkammer des Poſtamts ohne 
Erhebung der beſonderen Einlieferungsgebühr angenommen werden. 
— Man teilt uns mit: In Anbetracht der Bedeutung der Beſchlüſſe 
des Finanzausſchuſſes bei der Beratung des Kap. 1 des 
            Staatsvoran=
ſchlages 1926 über Forſt= und Kameralgüter, hat es der Vorſtand des 
Heſſiſchen Oberförſterverbandes für ſeine Pflicht gehalten, einen 
            außer=
ordentlichen Verbandstag auf Montag, den 22. Febr. 1926 n
 uace 
* Promotion. Dieſer Tage hat vor der juriſtiſchen Fakultät der 
aniverſität Frankfurt a. M. mit ſeltenem Erfolge Pfarrer Booß von 
Klein=Zimmern die Doktorprüfung in der geſamten Rechtswiſſenſchaft 
beſtanden. Seine Diſſertation behandelt „Die Schranken der 
            Staats=
gewalt nach Les XIII‟. Die Sozial= und Staatslehre des Papſtes 
deo XIII. iſt ein Spezialgebiet des Verfaſſers. Seine Promotion 1922 
n der Staatswiſſenſchaft vor der philoſophiſchen Fakultär in Heidelberg 
var demſelben Ideenkreis entnommen und betiltete ſich: „Der 
            Staats=
jedanke Leos AIII.” Pfarrer Booß ſteht im vorgerückten Alter und hat 
die beiden Promotionen ohne Urlaub, mitten in ſeiner ſeelſorglichen 
Berufsarbeit getätigt. 
— Der heſſiſche Digkonieverein veranſtaltet gegenwärtig zugunſten 
der Altersverſorgung ſeiner Schreſtern eine Wohlfahrts=Geldlotterie. 
Vie viele gemeinnützige Unternehmen, gehört er zu den durch die 
            In=
lation am meiſten Geſchädigten. Das ganze, zur Altersverſorgung ſeiner 
im meiſten Geſchädigten. Das geſamte, zur Altersverſorgung ſeiner 
Schweſtern angeſammelte Kapital fiel der Inflation zum Opfer. 
            Stif=
ungen und großen Immobilienbeſitz beſaß er nicht. Deshalb muß er 
eine Schweſtern=Alters= und Unterſtützungskaſſe ganz von Grund aus 
rufbauen. Wie bekannt iſt, arbeiter eine große Anzahl ſeiner Schweſtern 
n Krankenhäuſern und in Gemeinden. Im Intereſſe der Ziele des 
Heſſiſchen Diakonievereins und der von ihm getragenen wichtigen und 
mentbehrlichen Schweſternarbeit iſt ihm ein ſchöner Erfolg ſeiner Lotterie 
u wünſchen. Der Kauf eines Loſes zu Mk. 1— kann warm empfohlen 
verden. Die Ziehung der Lotterie, die 1891 Gewinne und eine Prämie 
u Mk. 14 000.— ergeben, mit dem Höchſtgewinn von Mk. 6000,—, findet 
m B. Febr. ſtatt. Loſe ſind ziberall in den Lotteriegeſchäften und auch 
ſon der Geſchäftsſtelle des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, 
u haben. 
— Die Ka jevalgeſellſchaft Narrhalla macht noch einmal auf 
hre letzte diesjährige Veranſtaltung, die große allgemeine 
Schkußfeier im Städtiſchen Saalbau heute abend 
ufmerkſam. Der niedrige Eintrittspreis ermöglicht es 
            jeder=
nann, die Schlußfeier zu beſuchen. 
— Männervereinigung der evangeliſchen Lukas=Gemeinde. Am 
öonntag veranſtaltete die Männervereinigung der Lukasgemeinde einen 
amilienabend zur Erinnerung an ihre am 19. Februar 1919 
            er=
ogte Gründung. Der Abend wurde ſtimmungsvoll eingeleitet mit dem 
Einzug der Gäſte auf der Wartburg” aus Tannhäuſer (Klavier und 
ſarmonium), von den Herren Born und Walter Engelter zum 
ſortrag gebracht. Herr Pfarrer Kleberger gedachte der ſeither 
atfalteten Tätigkeit der Vereinigung. Hierauf folgte das Largo von 
ſändel durch Konzertſängerin Fräulein Paula Löſch. Mit dem 
            Früh=
ngstraum von Schubert und „Heller Blick” von Haydn erfreute uns 
ſerr Hans Mees. Auch den Rezitationen des Herrn Walter 
            Leh=
ann ſei danrend Erwähnung getan. Mit der lieblichen Muſik 
            Mo=
irts machte uns Fräulein Löſch durch „Veilchen” und „Zufriedenheit”, 
ekannt. Die beiden Duette „Herbſtlied” und „Gruß” von 
            Mendels=
ihn, klangſön, mit warmer Empfindung vorgetragen von Fräulein 
öſch und Herrn Mces, zeigten die gute Anpaſſungsfähigkeit der 
            Vor=
agenden. Die Einleitung zum zweiten Teile des Programms nach der 
eepauſe bildete der Pilgerchor aus Tannhäuſer (Klavier und 
            Harmo=
ſum), geſpieir von Engelter und Born. Einen Glanzpunkt des 
            Pro=
camms ſtellten die Arien aus dem Meſſias „Er weidet ſeine Herde‟
 eorg Maſſarß. Reicher Beifall lohnte die Mitwirkenden. 
—— Zy Geieindehaus, Kiesſtraße 17, finder Montag, den 22. und 
onnerStaig, den 25 
ebr., abends, im Rahmen der dramatiſchen Spiele 
* Gemeindebühne die Aufführung von Friedrich Lienhards „Wieland 
r Schmied” ſtatt. Die Spielſchau, die ſchon in weiten Kreiſen 
            Darm=
idts durch die Wiedergabe von Lienhards „Ahssver” und anderer 
            be=
utender Bühnenſtücke bekanut iſt, will die 
al vieder ein Lienhardſches 
viel zur Aufführung bringen. Das Stück, das Lienhard eigentlich 
— das Harzer Bergtheater geſchrieben hat, dürfte auch ſüir uns von 
            gro=
im Intereſſe ſein. Es iſt ein Spiel voll tiefer, erüſter Gedanken, 
            ein=
kleidet in den Mythos der Vorzeit, u. 
aber unendlich nahe. Der 
rdenſohn Wieland aus dem Geſchlecht der Zwerge ſchwingt ſich, durch 
iligen Schmerz geläutert, auf goldenen Schwingen, die er ſich ſelber 
ſchmiedet, zum Sonnenland Odins empor, 
Für die erſte Aufführung 
n 22. Februar ſind faſt keine Karten mehr zu haben, da beinahe alle 
lätze an Mieter vergeben ſind. Karten für den 25. Febr. (numeriert 
230 Mk. — unnumeriert 0,80 Mk.) bei Arnold (Wilhelminenſtr.), Saeng 
lirchſtr.), Heckmann (Mühlſtr.), Müller (Hochſtr.), Neſſel. (
            Nieder=
fuſtädterſtr.) Eine beſchränkte Anzahl von Studentenkarten zum Preit 
MN 0,30 Mk. ſtehen ebenfalls noch zur Verſtig 
Die Ludivigs=Oberreglichule veranſtaltet am Mittwoch, den 
Februar, in ihrer Aula einen Elternabend, zur Vorbereitung 
2 neuen Schuljahrs. Die Aumeldung neuer Schüler werden am 
reitag, 19. Februar, vorm. 10—12 und nachm. 3—5 Uhr, 
            entgegen=
nommen. (Näheres ſiehe Anzeige. 
Die letzten Tage von Pompefi‟. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein 
Tes, bedeutendes Sufet jeden künſtleriſchen Gebiets öfter behandelt wird. 
de oft greifen Maler auf ein längſt bekanntes Sufet zurück, wie oft wie= 
Ɨholt ſich ein Theina in der Literatur. Immer gibt es einen neuen 
kandbunkt, eine neue Beleuihtung, eine neue Deutung, die ein wirklich 
oßartiges Suijet unerſchöpflich machen. Dasſelbe gilt auch von ue 
Umkunſt. Man kunn kaum exwarten, daß auf dieſem Gebiet, welches 
e größten Anfprüce au den Inhalt ſtellt, vor ailen Dingen Spannung 
10 Intereſſe erireckendes Matcrial verlangt, neue, eben erfundene 
niets bearbeitet werden. E= iſ= in Gegenteil nur natürlich, wenn große 
Id aufwühlende Geichehniſſe aus der Weltgeſchichte immer wieder als 
ilmthema gewählt 
um Beiſpiel zweimal 
habe 
Salambo”, zücimal „Qus badis derfilmt gefehen. Ungefähr ebenſo 
iht es mit bem Film „Die letzten Tage von Pompei!‟. Dieſes Thema 
der plötzliche Untergang einer antiken Stadt — wurde vor vielen 
ahren ſür einen Film bearbeitet. Jetzt erſcheint in Deutſchland ein 
es Werk behandelt 
uer Film: „Die letzten Tage von Pompeni”. 
nſelben hiſtoriſchen Stoff wie der alte Pompeji=Film. Er iſt nach dem 
kannten Roman von Bullver. „Die letzten Tage von Pomp=i”” 
            gekur=
worden. Der ſpannende Inhalt des Buches bietet reiches Material 
die Berfilmung. Was wir von dem Film „Die letzten Tage von 
ompei” geſehen haben, überzengt uns daß dieſes Werk an Technik, 
Usſtattung, Beſetzung und Negie eine Glanzleiſtung iſt. Sehr intereſſant 
* uns iſt auch die Mitwirkung der deutſchen Prominenten Maria Corda 
2 Bernhard Götzfe. — Die Aufſüihrung dieſes grandioſen Filmwerkes 
folgt demnächſt in den, Palaſt=Lichtſpielen. 
e* Zwangsmiete bricht den Vertrag. Nach dem Reichsmietengeſetz 
eine vertragliche Verabredung hinfallig, wonach der Käufer eines 
rundſtückes dem Verkäufer das Recht einräumt, ihn eine Zeitlang gegen 
ne beſonders feſtgeſetzte Vergitung wohnen zu laſſen. Sowohl Ver= 
SSter wie Micter können ſolche Verabredungen anfechten und Zahlung 
geſetzlichen Miete verlangen. — Die geſetzliche Miete iſt ſelbſt 
inn auch zu zahlen, wenn in einem Grundſtückskaufvertrag eine 
            gerin=
re 
für den Verkäufer deshalb eingeräumt worden iſt, weil er 
m Kä1 
* Grundſtück zu einem beſonders billigen 
            Kauf=
ſen hat. — Es liegt ein zuſammengeſetztes Rechtsgeſchäft 
f das — ſoweit die entgeltliche 
            Ueber=
vertrag) 
mräumen in Betracht kommt — trotz inneren 
            Zuſam=
mit dem Kaufvertrag das N. M. G. Anwendung zu finden hat. 
zuingendes Recht und können durch Vertrags= 
M. G. 
vor R.M. G. getroffen waren, nicht außer 
er Parte 
den. Auch kann 8 19 Abſ. 2 R. M. G. Anwendung fin 
Verträge unter Umgehung oder zwvecks Umgehung de 
M G. abgeſcloſſer ſind. Das ſchriftlich erklätte Verlangen nach Be 
* der geſetzlichen Miete (8 1) hat die Wirkung, daß die geſetz= 
Niete anſtelle des vereinbarten Mietzinſe 
:. D0s gilt auch dann, wenn der Preis ſir das Hausgrundſtick mit 
ückſicht auf
 Hilgenden Donrascahd Fir in euift in 
W0 
ffen bleißt die Frage, vb Mieter und derzeitiger 
erkär 
Grundſtückes einen Anſpruch gegen Käufer un 
eicherung auf Erhöhung des Kaufpreiſes herleiten 
das Grundſtück damals zu billig verkauft hat.
 * Sitzung des Hiſioriſchten Vereins. 
Vortrag des Ephorus Dr. Lang=Manlbronn 
über Prinz Ludwig Georg Karl von Heſſen=Darmſtadt 
und die Freimanrerei. 
Ueber dieſen neben dem Landgrafen Ernſt Ludwig bedeutungsvollen 
Vertreter eigenartiger Beſtrebungen des 18. Jahrhunderts gab der 
            Vor=
tragende auf Grund eingehender Studien ein umfaſſendes Lebensbild 
ſeines Helden. 
Prinz Ludwig wurde am 27. Februar 1748 als Sohn einer 
            Neben=
linie in Darmſtadt geboren, beſchritt ſeine Laufbahn ſchon 1764 durch 
ſeinen Eintritt in die durch Goethe bekannt gewordene durch den 
            Offen=
bacher Yſenburg von Buri begründete Geſellſchaft Arcadia. Er begibt 
ſich dann auf Reiſen, lernt den Franzoſen Freiherrn von Cucumes 
kennen und reiſt mit dieſem über Lyon nach Rom, wo ihm dieſer allerlei 
Geheimniſſe enthüllen will, ſein Verſprechen aber nicht hält. Auf der 
Heimreiſe erſcheint dem Prinzen Nachts ein Kapuziner von Feuer 
            um=
loht, der ihm im Namen des Oberprieſters in allerlei einweiht. Dieſer 
glaubt dadurch ſein Damaskus erlebt zu haben. Im Februar 1776 ſiedelt 
er für ein Menſchenalter nach Heilbronn über und ſucht hier ſeine 
freimaureriſchen Pläne in die Praxis zu übertragen. Anknüpfend an die 
Geheimlehren der ſchottiſchen Freimaurer und der Roſenkreuzer, die 
beſonders in Süddeutſchland vertreten waren, in Verbindung mit dem 
Tempelorden zu Nikotia auf Zypern, behauptete er, in den Beſitz von 
allen möglichen geheimen, okkulten, magiſchen, alchemiſtiſchen u „a. 
Erkenntniſſen gekommen zu ſein. Im Oktober 1776 kommt es zum Bruch 
mit dem Baron Cucumes, der nach Amſterdam verſchwindet, nachdem 
er vorher einen Abſagebrief an den Freiherrn v. Gemmingen geſchrieben, 
Wir können hier nicht die ſehr reizvollen und für die damalige Zeit 
bezeichnenden Wandlungen dieſer Beſtrebungen verfolgen, die der 
            Vor=
tragende ausführlich verfolgte. Sie werden wohl bald im Druck 
            vor=
liegen. Der Prinz verbindet ſich dann mit einem Grafen von Tourhoſſen, 
der ſchon in Paris allerlei Gründungen verſucht hatte und gründet nun 
den „Bund der Rechtſchaffenheit”, beſſere Chriſten und 
Bürger zu bilden, Tugend und Rechtſchaffenheit zu verbreiten, Schutz der 
Schmidt, eine Heilbronnerin, dient ihm als Medium bei allerlei 
            Geiſter=
beſchwörungen u. a. m. Zur Erbauug werden nachts Verſammlungen 
unter freiem Himmel abgehalten, wohl auch Schatzgräbereien 
            vorgenom=
men. Der Prinz verfaßte auch eine Reihe von Abhandlungen über die 
Bedeutung der maureriſchen Geheimlehren, das verſchiedene Weſen des 
Blutes, den Stein der Weiſen uſw. Die Mitglieder zerfielen in 3 
            ver=
ſchiedene Grade, bei der Aufnahme mußten ſie den Eid der 
            Verſchwiegen=
heit leiſten. Aus allen Schichten ſtrömten Mitglieder zu, darunter auch 
Damen. Das Eintrittsgeld, das in 3 Abſtufungen je nach dem Grad 
erhoben wurde, galt als freiwillige Schenkung. In weiteren Kreiſen, Biſchofsheim gehörigen Transformator unterſchlagen haben. Als 
            ver=
war man ſchon ſtutzig geworden. Schließlich wurde, man durch einen 
Brand des „Allerheiligten des Tempels” im Dachſtuhl des 
            Verſammlungs=
gebäudes, der nur mit Mühe vor größerem Schaden bewahrt wurde, 
veranlaßt, dem Prinzen die Einſtellung ſeiner Verſammlungen 
            nahezu=
legen. Das ganze ſtolze Gebäude brach dann zuſammen, als der Herzog 
von Württemberg ſich in einem ſcharfen Schreiben an die Bürgermeiſterei 
von Heilbronn wandte. Es ſeien mehrere ſeiner Untertanen zur 
            Teil=
nahme verführt worden und hätten ihr Geld dabei verloren, das den 
Geſchädigten wieder zurückerſtattet werden ſollte. Der Prinz zog ſich 
            hier=
auf 1812 nach Darmſtadt zurück, wo er noch bis 1823 lebte. — Der 
            vor=
ſigliche Vortrag entwarf ein feſſelndes Bild jener Zeit, in der die 
            Gei=
beſchwörungen des erſten Teils des Fauſt und Schillers Geiſterſeher 
ſpielen. Die zahlreichen geſpannt lauſchenden Zuhörer ſpendeten dem 
Redner lebhaften Beifall. Der Vorſitzende ſprach ihm den Dank des 
Vereins aus. 
eines Steins auf dem Lindenberge vor, der auch mit der 
            Freimau=
rerei zuſammenhänge. Die Buchſtaben und Zahlen: „C. z. L. 1850” 
dete 1830 auf chriſtlicher Grundlage dieſe Loge. 
K. Noack.
 Die praktiſche Hausfrau lieſt, 
ehe ſie Einkäufe macht, vorher den Inſeratenteil des „Darmſtädter 
Tagblatts”, um ſich ſchnell über Angebot und Preiſe zu unterrichten.
 Von der Feuerwehr. Im Monat Januar 1926 wurde die 
Städtiſche Berufsfeuerwehr 19mal alarmiert, und zwar bei 1 Großfeuer, 
1 Mittelfener 4 Kleinfenern, 2 Kaminbränden und 11 ſonſtigen 
            Hilfe=
leiſtungen./ Der Sanitätsdienſt erſtreckte ſich auf 110 Kranken= und 
            Un=
falltransporte. In 6 Fällen wurden Notverbände auf der Wach= 
            an=
gelegt. 
Kreisausſchuß. Einwendungen gegen die 
            Wähler=
liſten der Beigeordnetenwahl in Eberſtadt. In die 
Liſten ſind die Pfleglinge der Provinzialpflegeanſtalt aufgenommen 
            wor=
den. Es kommt für die Stimmberechtigung darauf an, ob die Pfleglinge 
durch ihre Aufnahme in die Anſtalt als in der Gemeinde wohnend zu 
erachten ſind. Für den Reklamanten Leonh. Gärtner in Eberſtadt iſt 
Gewerkſchaftsſekretär Leuſchner erſchienen. Der Reklamant ficht die 
            Ent=
ſcheidung der Bürgermeiſterei, die die Einwendung abweiſt, an. Die 
Bürgermeiſterei verweiſt darauf, daß die Pfleglinge ſeither zur 
            Ge=
meinderatswahl zugelaſſen worden, ja ein Abſtimmungsverfahren für die 
Anſtalt geregelt iſt. Reklamant iſt der Anſchauung, daß das Wohnen 
der Pfleglinge in Eberſtadt nicht auf ihrer freien Entſchließung beruhe. 
Als Zeuge wird Direktor Weiffenbach, der Leiter der Anſtalt, gehört. 
Der Zeuge erläutert die Umſtände, unter denen die Inſaſſen in der 
            An=
ſtalt ſich befinden und dieſe verlaſſen können. Die Anſtalt iſt eine offene, 
enverpflegung
 ein 
zum 
nur
 ſind frei in ihrer Eutſchließung. Der Wohnſitz der Pfleglinge werde aus 
der Gemeinde in die Anſtalt verlegt. Polizeiliche Anmeldungen der 
Pfleglinge in der Gemeinde Eberſtadt erfolgen nicht. Die unter 
            Vor=
mundſchaft oder Pflegſchaft ſtehenden Perſonen ſeien nicht in die 
            Wähler=
liſte aufgenommen. Von 360 Anſtaltspfleglingen ſtänden 145 in der 
Wählerliſte. Auch in Baden wird, wie Direktor Weiffenbach ausführt, 
in den Pflegeanſtalten abgeſtimmt; über die Einzelheiten könne er 
            aller=
dings keine Auskunft geben. Der Vertreter des Reklamanten betont, 
daß die Pfleglinge kein Intereſſe an der Gemeinde Eberſtadt nähmen, 
ſie nürden auch von dieſer nicht betreut; die Beerdigung der Inſaſſen 
erfolge nicht auf Koſten der Gemeinde. Eine Bindung an die Intereſſen 
der Gemeinde beſtehe nicht. Die Leute würden in die Anſtalt eingewieſen, 
auf freier Entſchließung der Pfleglinge beruhe dieſe Einweiſung nicht. 
Es handle ſich hier um eine grundſätzliche Entſcheidung. Es werde 
beſtritten, daß die Pfleglinge für die Gemeindewahlen 
            wahl=
berechtigt ſeien. Der Vertreter der Bürgermeiſterei führt noch aus: Auch 
in Gießen ſeien die Inſaſſen der Provinzialpflegeanſtalt in die 
            Ge=
meindeſählerliſte aufgenommen. In Gießen werden die Pfleglinge 
polizeilich augemeldet. Das Urteil verwirft die 
            Einwen=
dungen des Leonh. Gärtuer als unbegründet. Dieſe 
            Ent=
eidung iſt endgültig und bei der Beigeordnetenwahl vom 
21. Februar zu beachten.
 Ausſchneiden! * Steuerkalender Auſbewabren! 
für die Zeit vom 15. bis 28. Februar. 
15. Febr.: Vgl. den Steuerkalender in Nr. 36 des Darmſtädter Tagblatts. 
vom 5. Februar 1926. 
17. Febr.: Letzter Tag für die zuſchlagsfreie Zahlung der am 10. Febr. 
fällig geweſenen Umſatzſteuer. 
22. Febr.: Letzter Tag, an dem die folgenden, am 15. Februar fällig 
            ge=
weſenen Steuern noch zuſchlagsfrei entrichtet werden können: 
1. Heſſiſche ſtaatliche Grundſteuer, 4. Ziel; 
2. Heſſiſche ſtaatliche Gewerbeſteuer vom Anlage= 
und Betriebskapital, 3. Ziel; 
3. Vermögensſteuer: Vorauszahlung (ſiehe unten!); 
4. Vorauszahlung auf die Jahresleiſtung nach dem 
            Auf=
bringungsgeſetz; 
5. Kirchenſteuer der Lohnſteuerpflichtigen, 
4. Ziel; 
6. Einkommenſteuer=Vorauszahlung der 
            Land=
wirtſchaft; 
7. Kirchenſteuer=Vorauszahlung der 
            Landwirt=
ſchaft. 
25. Febr.: Abführung der in der Zeit vom 11. bis 20. Februar (zweite 
Februardekade) einbehaltenen Lohnabzugsbeträge, 
ſoweit dieſe (für ſich allein oder zuſammen mit den in der 
erſten Februardekade einbehaltenen Lohnabzugsbeträgen) den 
Betrag von 100 Rmk. überſteigen. (Keine Schonfriſt!)) 
Vermögensſteuer. Die Vermögensſteuervorauszahlung 
für das erſte Vierteljahr 1926 iſt am 15. Februar 
(Schonfriſt bis 22. Febr.) von allen 
            Vermögens=
ſteuerpflichtigen doch zu leiſten und beträgt, wie bei 
der letzten Zahlung am 15. November 1925, ein Viertel 
des im Vermögensſteuerbeſcheid für 1924 
            feſtge=
ſetzten Steuerbetrags. 
H. W. Wohmann.
 * Bezirksſchöffengericht. Auch geſtern ſtanden nur zwei Sachen auf 
Bedrängten ſind die Ziele. Seine Geliebte, ein Fräulein Friederike, der Rolle. Die erſte wird durch Vergleich erledigt. Die zweite betrifft 
den Elektromonteur Paul Stegelmann in Werne. Derſelbe war 
bei der Rheinelektra beſchäftigt und verdiente durchſchnittlich 50—60 Mk. 
in der Woche, wovon er 30 Mk. nach Hauſe ſandte für die Frau und das 
neugeborene Kind. In Biſchofsheim ließ er ſich im Auguſt 1925 kurz 
nach einer Kirchweihe für die Anbringung von Plomben an der 
            Licht=
anlage von verſchiedenen Perſonen ein Entgelt von 3 Mk. zahlen, in 
einem Falle hat er eine Quittung über dieſen Betrag mit einem falſchen 
Namen verſehen; des weiteren ſoll er ein dem Elektrizitätswerk Groß= 
Gerau gehöriges Fahrrad und einen dem Wirt Ambroſius Beck im 
verdächtig und belaſtend bewertet der Staatsanwalt die Tatſache, daß 
ſich Angeklagter nicht polizeilich angemeldet hat. Das Urteil erkennt 
unter Freiſprechung wegen Unterſchlagung im Falle Beck auf eme 
            Ge=
ſamtſtrafe von 3 Monaten und 1 Woche Haft. Schluß der 
Sitzung 11 Uhr 20 Minuten. 
* Niederſchlagung von Gerichtsgebühren, für Erteilung von 
Erhſcheinen einſchließlich der Gebühr für 
            Entgegen=
nahme der eidesſtattlichen Verſicherung. Sofern der 
Erbſchein von den Beteiligten ausſchließlich zum Nachweis der 
            Altbeſitz=
eigenſchaft von Markanleihen des Reichs gebraucht wird, ſind die 
            Dienſt=
ſtellen zur Niederſchlagung der Gebühren ermächtigt. So hat das 
preußiſche Juſtizminiſterium am 26. Februar 1926 
            ange=
ordnet. 
* Wahrnehmung der Termine in Aufwertungsfachen. Termine, in 
denen Kreditanſtalten, die Gläubiger zahlreicher Hypothekenbanken ſind, 
Im Anſchluß an den Vortrag brachte Oberſchulrat Ritſert die Inſchrift beteiligt ſind, ſind möglichſt auf denſelben Tag und unmittelbar 
            hinter=
einander anzuberaumen. Dies wird in Preußen empfohlen. 
Vermögensſtenervorauszahlung am 15. Februar 1926. Es wird 
was Prinz „Carl zur Linde” heißt. Prinz Carl von Heſſen=Kaſſel grün= darauf hingewieſen, daß am 15. Februar Schonfriſt 22. Februar) 1996 
eine Vermögensſteuervorauszahlung fällig wird. Die Vorauszahlung 
beträgt grundſätzlich ein Viertel der für das Kalenderjahr 1924 
            feſtgeſetz=
ten Jahresſteuerſchuld. Offene Handelsgeſellſchaften und 
            Kommanditgeſell=
ſchaften, die im Gegenſatz zu der früheren Regelung jetzt als ſolche 
            ſteuer=
pflichtig ſind, werden bis zum 15. Februar einen vorläufigen 
            Steuer=
beſcheid erhalten haben. Die Geſellſchafter können daher bei ihrer eigenem 
Vermögensſteuervo auszahlung den Betrag abziehen, der auf den Anteil 
an der Geſellſchaft entfällt. 
* Ein Unfall, der leicht ſehr ſchlimme Folgen haben konnte, ereignete 
ſich am Montag nachmittag um halb 5 Uhr. Ein k.einer Junge fuhr 
mit ſeinem Roller die Pädagogſtraße herunter und unrer die Plattform 
der Straßenbahn, die die Kirchſtraße herunterfuhr. Der Wagenführer 
bremſte ſofort. Der Junge kam mit dem Schrecken davon, und nur durch 
die Erſchütterung beim Bremfen wurden einige Scheiben der elektriſchen 
Straßenbahn zertrümmert. Paſſanten wurden nicht beſchädigt. 
Kunfinotizen. 
(eber Werte, Künfiler und Künfilerfihe Deranftaſtungen, deren im Nachſſehenden 
Dmene 
geſchſebt, bechät ſich diſe Redakſion ibr Urtell vos. 
* union=Theater: Der neue große Aafa=Film. Der 
            Aben=
teurer” mit Harry Liedtke, deſſen Premiere ſoeben im U.T. ſtattfand, 
iſt der Film ſür die Tauſende von Leſern der Nomane Rud. 
            Her=
zogs, iſt der Film für die Freunde rheiniſcher Landſchaft, rheiniſchen 
Frohſinns und impulſiver Lebensluſt, für alle diefenigen, welche in einer 
ſpannenden und leidenſchaftlichen Handlung die Lebensgeſchichte eines 
viel umſchwärmten großen Sängers intereſſiert, deſſen Schickſal den 
            Be=
ſchauer von Köln bis nach Italien führt. Wer ſich noch der großen 
            Er=
folge und der hervoragenden, dem Roman völlig gleichkommenden 
            Ver=
filmung des Herzogſchen Werkes „Die vom Niederrhein” er 
innert, dem wird es klar ſein, daß die Verfilmung eines vielleicht nochh 
bedeutenderen Stoffes, wie ihn „Der Abenteurer” darſtellt, in der 
glänzenden Handlung, der erſtklaſſigen Nollenbeſetzung und der 
            meiſter=
haften Photographie, den gleich großen Erfolg, eine ebenſo begeiſterte 
Aufnahme beim Publikum, finden wird. Im Mittelpunkte der 
            Film=
handlung ſteht das Geheimnis einer Ehe des vielbewunderten großen 
Konzertſängers Joſef Otten, die nicht vor dem Geſetz gilt; einer Ehe mitz 
einer Frau, die ihr ganzes Leben nur für dieſen Mann lebt, zu der er 
immer wieder nach Köln zurückkehren wird, die er aber auch immer 
            wie=
der verläßt, wenn das niemals ruhige Blut des heimatloſen Abenteurers 
ihn in die Ferne zieht. Auf dieſem Wege trifft er eine andere Frau, 
die Frau eines Freundes, die ſtändig verſucht, mit immer neuen 
            Gelegen=
heiten, neuen Reizen und Verſuchungen, den berühmten Mann, der ihr 
ſtets auszuweichen ſucht, zu ſich herüberzuziehen. Auf dem Gut ihres 
Gatten, während eines großen rheiniſch heiteren und ausgelaſſenen 
            Win=
zerfeſtes findet ſie ihn endlich zu ihren Füißen. Der zurückgekehrte Gatte 
provoziert den Sänger, es kommt zum Duell; auf Ehrenbreitſtein muß 
der Abenteurer ſeine Strafe abbüßen. Nach ſeiner Entlaſſung vermag 
er zunächſt nicht wieder vor die Frau zu treten, die er in Köln 
            ſchäh=
lich verließ. Erſt eine Reiſe nach Italien, die Mißerfolge des von der 
Welt und der Geſellſchaft nicht mehr geachteten Sängers, bringen ihn in 
die Heimat zurück. Den Peſſimiſten weckt aus ſeinem Trübſinn das 
Schickſal ſeiner Tochter. Ihre Mutter iſt zu ihm gefahren, um ihn zu 
bitten, mit dem Manne zu ſprechen, der ihre und ſeine Tochter verriet. 
Er weigert ſich, ſie wiederzuſehen. Erſt der Entſchluß der verzweifelten 
Mutter, in den Tod zu gehen, bringt ihn wieder zu ſich ſelbſt zurück. Er 
rechnet mit dem Manne ab. Dann geht er zu Weib und Kind, aus dem 
ruheloſen Abenteurer iſt der Mann geworden, der für ſie einſteht. Seine 
Frau findet an ſeiner Seite ihr altes fröhliches Lebensvertrauen, der 
Tochter Jugend überwindet die ſchweren Eindrücke enttäuſchter Liebe. 
In dieſer ſpannenden Handlung begegnen wir den Darſtellern Erna 
Morena, Mady Chriſtians, Margarete Schlegel, 
            Brauſe=
wetter, v. Winterſtein, Ernſt Hoffmann und vor allem Harry Liedtke. 
—Im Beiprogramm ein Film vom „Roten Kreuz”, eine Groteske 
mit Monty Banks. 
— Reſidenz=Theater. Es gehört wohl nicht zu dem 
            Alltäg=
lichen, wenn bei einem Film das Publikum während der Vorführung in 
ſpontanen Beifall ausbricht, wie es täglich bei der Aufführung des 
            gro=
ßen Deutſchlandfilms im Reſidenz=Theater der Fall iſt. Im Rahmen 
eines Heldenromanes „Volk in Not” konnte das Leben und Wirken 
der Sieger von Tannenberg nicht prächtiger gezeichnet werden. Der 
Film ſtellt ein gewaltiges Erlebnis aus dem Weltkriege dar, das von 
Deutſchlands großer Zeit erzählt. Jeder Soldat der alten Armee ſollte 
ſich dieſes gewaltige und wuchtige Filmwerk nicht entgehen laſſen. Der 
Jugend wird die brave Tat ihrer Väter vor Augen geführt. 
Lofale Veranſtaltungen. 
hen! Da die Karten 
tpflanzung der Men 
für den am Mittivoch, den 17. Februar, im Fürſtenſaal angeſagten 
            Vor=
trag ſofort vergriffen waren, wurde der Vortrag in den Städtiſchen 
Saalbau verlegt, ſo daß noch weitere Karten auf der Geſchäftsſtelle de 
G.d.A. und am Verkehrsburegu zu erhalten ſind. (Alles Nähere ſiehe 
beſondere Anzeige.) 
Aus den Parteien. 
der Deutſchen Volkspautei. Der 
(ugendg 
nächſte Grutpenabeud findet am Mittwoch, den 17. Februar, abends un 
8 Uhr, auf der Parteigeſchäftsſtelle ſtatt. Unfer Mitglied Herr Friedrie 
wird einen äußerſt intereſſanten Vortrag halten. Um zahlreiches und 
inſtliches Erſcheinen uſid gebet
Seite 6
Oſenstag, den 16. Februar 1926
Nummer 47
 Aus Heſſen. 
Starkenburg. 
* Arheilgen, 12. Febr. Gemeinderatsbericht. In der 
            letz=
ten Sitzung des hieſigen Gemeinderats wurden zu Mitgliedern der 
            Woh=
nungskommiſſion gewählt: Vorſitzender; Beigeordneter Georg 
            Speng=
ler; Mitglieder: die Gemeinderäte: Barnewald, Becher, Keller und 
Storl. ferner Johann Giles und Chriſtian Vöglin. Zu Mitgliedern 
des Mieteinigungsamtes wählte man die Hausbeſitzer Georg Lotz und 
Peter Rühl; als Erſatzmänner: Adolf Held und Georg Schmitt; ferner 
die Mieter: Joh. Barnewald und A. Damm; als Erſatzmänner: Hein= 
Wirtſchaftskonzeſſion fand Genehmigung. — Das Geſuch des Georg 
Weber um Bauerlaubnis außerhalb des Ortsbauplans am Mühlwege 
uurde genehmigt. — Bauplätze in der Gabelsbergerſtraße wurden an 
Philipp Becker. Ludwig Bohl 4. Nonrad Bütner und Franz Leonhard meldet geweſen ſet. Die Entſcheidung des Gerichts ergab, daß dieſer 
zugeſagt und findet die Uebereignung bei Bebauung des Gebäudes ſtatt. 
Die Zuſage hat bis 1. April 1937 Gültigkeit. — Die Geſuche des Johs. 
Avemarie und Guſtav Lotz um Uebernahme von Straßengelände in der 
Geinrichſtraße wurden zurückgeſtellt. — Das Geſuch des Vereins „
            Orp=
lid” um käufliche bzw. pachtweiſe Ueberlaſſung einer Waldparzelle zu 
Sportzweclen geht an die Tiefbau= bzw. Geſundheitskommiſſion. — Dem 
Geſuch der Sportvereinigung 94 betr. Kanaliſation des Sportplatzes und 
der anſtoßenden Gräben wurde dem Antrag der Tiefbaukommiſſion 
            ge=
mäß zugeſtimmt. — In die Kommiſſion zur Belämpfung der 
            Obſtbaum=
ſchädlinge wurden gewählt: Die Gemeinderäte Heinrich Pecker, Georg 
Benz und Georg Merlau fowie Feldſchütz Daniel Merlau. Zur 
            Geneh=
migung einer Vorrangseinräumung gab die Verſammlung ihre 
            Zuſtim=
mung. — Zur Benennung der Schulhäufer wurde dem Antrag des 
            Ge=
werkſchaftskartells gemäß beſchloſſen: das Schulhaus in der 
            Bernhards=
ſtraße „Friedrich Ebert=Schule”, das Schulhaus in der Gute 
            Garten=
ſtraße „Walter Nathenau=Schule” und das Schulhaus in der altem 
            Darm=
ſtädterſtraße „Schiller=Schule” zu benenmen. Die beiden andeven 
            Schul=
häuſer behalten die ſeitherigen Namen: „Avemarie=Schule” und „
            Kirchen=
ſchale‟. Von einer Neubenennung einzelner Straßen wurde vorerſt 
abgeſehen. Es ſchloß ſich eine geheime Sitzung an. 
* Eberſtadt, 15. Febr. Schulbeginn. Seit Montag iſt der 
allgemeine Schulbeginn von ½9 Uhr auf. 8 Uhr vormittmgs verlegt 
worden. — Die Schulzahnärztlichen Unterſuchugen in den hieſigen 
Schurlen, die von Zahnarzt Dr. Muth vorgenommem wunden, ſind 
            größ=
tenteils beendet — An der hieſigen Wartehalle der elektriſchen 
            Straßen=
bahn iſt eine öfſentliche Uhr angebracht worden, eine Neuerumg, die vom 
Publikum ſehr begrüßt wird. 
* Pfungſtadt, 15. Febr. Geſellenprüfnng. Die 
            Anmel=
dungen zu der diesjährigen Geſellenprüung haben bis zum 2. Febr. 
an den Vorſitzenden des Prüfungzausſchuſſes (Goldſchmiedemeiſter J. 
Haſſenzahl) zu erfolgen. Auch Leßrlinge, die erſt im Oktober die Lchre 
beendinen, haben ſich zu melden. Die Prüfungsgebühr beträgt 7— Mk. 
* Ober=Ramſtadt, 13. Febr. In der Gemeinderatsſitzung ſtand zum 
1. Punkt die Frage der Einrichtung der Küche für die weibliche 
            Ford=
bildungsſchule. Der Gemeinderat nahm zunächſt von einer Verfügung 
des Kreisamtes in dieſer Sache vom 27. Januar ſowie von einem 
            Vor=
anſchlag des Rektwors üiber die zu beſchaffenden Gegenſtände Lenntnis. 
Hierauf wurde die Anſchaffung des Erforderlichen beſchloſſen. Die 
            Liefe=
rung ſoll öffentlich ausgeſchrieben und die Küche alsdann, wie ſchon 
            ein=
mal vorgeſehen, im Schulhaus, Darmſtädterſtraße 60, eingerichtet werden. 
— Lehrer Adelberger hat die Herrichtung der Küche ſeiner 
            Dienſt=
wohnung beantragt. Dem Antrag wird ſtattgegeben. Die Arbeiten ſollen 
öffentlich ausgeſchrieben werden. — Mit der Herrichtung einer 
            Woh=
nung im Hauſe Darmſtädterſtraße 74 auf Vorlage der Gemeinde, erklärt 
ſich der Gemeinderat einverſtanden. Zunächſt follen mit dem 
            Haus=
beſitzer Emich nochmals Verhandlugen gepflogen werden. — Ein Geſuch 
der Freiwilligen Feuerwehr um Anſchmffung von Uniformen und 
            Aus=
rüſtungsgegenſtänden wird zunächſt an die zuſtändige Kommiſſion 
            ver=
wvieſen. — Zu den Brennholzverſteigerungen im hieſigen Gemeindewald 
ſollen Auswärtige nicht zugelaſſen werden mit Ausuahme bei 
            Verſteige=
rungen im Forſtort Hainböhl. — Ein Antrag der Arbeiter=Samariter= 
Kolonne Ober=Ramſtadt auf Gewährung eines Zuſchuſſes aus Mitteln 
der Gemeinde wird der Finanzkommiſſon zur Vorberatung überwieſen. 
Auf ſeinen Antrag wird dem Manrermeiſter Peter Würtenberger die 
ſ. Zt. bei Herrichtung der Waſſerleitung in der Faulbach geſtellte 
            Kau=
tion unter der Bedingung freigegeben, daß dieſer der Gemeinde 
            gegen=
über weiter Garantie leiſtet. Gemeinderat Würtenberger verließ während 
der Beſchlußfaſſung über dieſen Punkt den Sitzungsſaal. — Wolf 
            Ben=
jamin Bendorf Ober=Ramſtadt hat der Gemeinde 11 Grundſtücke zum= 
Kauf angeboten. Nach eingehenden Vorberatungen durch die zuſtändige 
Kommiſſion wird der Ankauf der Grundſtücke zum Preiſe von 8000 Mk. 
beſchloſſen — Einer Anregung des Kreisamtes zur Förderung des 
            Obſt=
haues entſprechend, hat der Gemeinderat gegen die Anpflanzung von 
Spalierobſt auf Gemeindegelände an Ortsſtraßen nichts einzuwenden. — 
In der Frage der Schulzahnpflege wird die Verwaltung beauftragt, 
beim Kreisamt dahin vorſtellig zu werden, daß die betr. Schulkinder bei 
den hieſigen Dentiſten behandelt werden dürfen. — Unter teilweiſer 
Aufhebung des Beſchluſſes vom 7. Januar d8. J3, wurde alsdann die 
Finanz= und Wohlfahrtskommiſſion neu gebildet. 
* Groß=Umſtadt, 15. Febr. Ginige Mitglieder des hieſigen 
            Orts=
gewerbevereins hatten für Sonntag nachmittag die Handwerker und 
Gewerbetreibenden zu einer Verſammlung eingeladen. Auf der 
            Tages=
ordnung ſtanden: 1. Steuerfragen, 2. Preisabbau. Da beide Fragen 
aktuell ſind, ſo nahm es nicht Wunder wenn der Saal zur 
„Nrone” dicht beſetzt war. Der Einberufer, Schreinermeiſter May, 
            be=
grüßte die Erſchienenen und übertrug mit Zuſtimmung der Anweſenden 
Herrn Schneidermeiſter Steinmetz, Dieburg, den Voyſitz. Dieſer erteilte 
zunächſt Herrn Dr. Goll. Syndikus der Handwerkskammer, das Wort zu 
ſeinem Vortrage über Steuerfragen. Der Redner zeigte in längeren, 
nein ſachlich gehaltenen Ausführungen, wie es kam, daß man von Reich, 
Land und Kommune ſo vielerlei Steuern, etwa 40 verſchiedene Arten, 
erheben mußte. Er machte die Handwerker auf verſchiedene unklar 
            ge=
haltene Fragen in der letzten Steuererklärung aufmerkſam und zeigte 
an praktiſchen Beiſpielen, wie ſich der Handwerker bei der Beantwortung 
dieſer Fragen zu verhalten habe. Vor allem erwartet er von jedem 
bandwerker, daß er eine geordnete Buchführung hat, dann ſei es ein 
Leichtes, ſich mit dem Finanzamt bei ſtrittigen Punkten 
            auseinanderzu=
ſetzen. Hierauf erteilte der Vorſitzende Herrn Landtagsabgeordneten 
Lauterbacher. Dieburg, das Wort. Seine klar entwickelten 
            Ausführun=
gen galten dem Preisabbau und der damit Hand in Hand gehenden 
Sparſamkeit. Abſatzſchwierigkeiten, unerträgliche Steuern und Kredit= Verbindung bringen. — Der Triebwagen von hier nach Darmſtadt 
not haben die Lage des Handwerkers mehr und mehr verſchlechtert, aber 
oft auch das Verhalten der Standesgenoſſen gegen einander. Auch machte 
der Redner aufmerkſam auf die nachteiligen Folgen der ungenauen 
            Be=
rechnung bei Submiſſionen. Genaue Buchführung müſſe immer wieder 
gefordert werden. Auch auf den unſinigen Beamtenabbau und auf das 
Miniſterpenſionsgeſetz mit ſeinen verſchwenderiſchen Sätzen kam man zu 
ſprechen. Mit den zurzeit beſtehenden Fortbildungsſchulen und den 
            ent=
ſprechend hohen Ausgaben für dieſelben iſt Redner nicht einverſtanden. 
Die derzeitigen Einrichtungen ſeien ein Sprung rückwärts in der 
            Aus=
bildung der Handwerkerjugend. Er verlangt wie früher 
            Handwerker=
ſchulen unter fachmänniſcher Leitung. — Reicher Beifall lohnte die bei= Gumden uverſtändlichen Maßnahmen getroffen worden ſind?” — J 
den Redner. Die anſchließende Ausſprache war äußerſt rege, 
— Spachbrücken, 15. Febr. Beigeordnetenwahl. Die am 
26. Juli v. J8, ſtattgefundene und für ungültig erklärte 
            Beigeordneten=
wahl, bei der der hürgerliche Kandidat Sieger war, ſoll nunmehr ihren 
endgültigen Abſchluß finden. Der Wahltag wird von dem Ortsvorſtand 
baldigſt beſtimmt werden. Als Kandidaten ſtehen ſich wieder 
            Gemeinde=
rat G. Wilh. Mayer Gürgerlich) und Gemeinderat Gg. Darmſtädter 
(Soz) gegenüber. Es iſt zu wünſchen, daß die Wahlberechtigten am 
Wahltag ſich ihrer Pflicht voll bewußt ſind. 
* Michelſtadt, 13. Febr. Die Zahl der Erwerbsloſen beträgt z. Bt. 
298. Davon ſind 18 vollkommen ausgeſtenert, ihre Familien müſſen von 
der Stadt ernährt werden. Außerdem ſind 40 Erwerbsloſe in der 
            Holz=
hauerei beſchäftigt, ſodaß die Geſamtzahl der im Wirtſchaftsleben 
            er=
werbslos gewordenen rund N0 beträgt. — (Kurhaus der Stadt Worms) 
Entgegen anders lautenden Nachrichten iſt feſtzuſtellen, daß das 
            Kur=
haus der Stadt Worms in Michelſtadt bis heute nicht verkauft war. Die 
Heſſiſche Landwirtſchaftskammer hat den Preis von 175 00 Mk. geboten, 
wvährend der Buchwert über 400 000 Mk. beträgt. Das Kurhaus umfaßt 
befindliche Einrichtung. — Die Verbeſſerung der Waſſerleitung am 
Markplatz und in der Braunſtraße iſt nun ſoweit beendet. Wie 
            not=
wendig es war, die alten Holzröhren in Form durchbohrter 
            Baum=
ſtämme zu entfernen, beweiſt die Tatſache, daß der vor einiger Zeit 
            er=
alten Leitung kaum hätte gelöſcht werden können, und daß es ein Glück 
war für dieſen alten Bezirk der Stadt, daß die neue Leitung bereits 
beſtens funktionierte. 
* Michelſtadt, 15. Febr. Brandunglück. Am Samstag abend 
gegen 8 Uhr wurde im benachbarten König das Anweſen des Landwirts 
Heilmann durch Feuer zerſtört. Mit unglaublichen Schnelligkeit ergriffen 
die Flammen von den Stallungen und Scheunen Beſitz, ſo daß der Feuer= Vorfalles bilden. 
wehr nichts übrig blieb, als zu verſuchen, das Wohnhaus zu retten, was 
zum Glück auch gelang. Außer dem Hofhund, der an ſeiner Kette 
            ver=
brannte, iſt kein Vieh zugrunde gegangen. Die Schnelligkeit der Aus= Es wurde folgendes beſchloſſen: Das derzeitige Waſſerwerk genügt den 
breitung des Feuers läßt auf Brandſtiftung ſchließen, obwohl man vorerſt. Anſprüchen der Bevölkerung, beſonders in trockenen Jahren, nicht mehr. 9 
noch keiven Beweis dafür in Händen hat.
 TAuz bem Kreiſe Grbach, 14. Febr. Kreisausſchußſitzung. 
Der Kreisausſchuß des Kreiſes Erbach trat am Freitag zum erſten Male 
in ſeiner neuen Beſetzung zuſammen. Es gehöven dem Kreisausſchuß 
an” ſeitens des Bauernbundes Bürgermeiſter Meiſinger (Kirch=
            Brom=
bach), Bütrgermeiſter Hofferberth (König), ſeitens der Deutſchen 
            Voleg=
partei Fabrikant Otto Mühlhäuſer (Steinbach), ſeitens der 
            Demokratte=
ſchen Partei Redakteur Ernſt Franz (Erbach), ſeitens der 
            Sozialdemo=
kratiſchen Partei Bürgermeiſter Ritzele Michelſtadt und Bürgermeiſter 
Dengler=Erbach. Außer dem Fabrikanten Otto Mühlhäuſer waren die 
ſämtlich Genannten ſchon früher Mitglieder des Kreisausſchuſſes. — In 
der öffentlichen Kreisausſchußſitzung wurde unter anderem ein 
            Rechts=
ſtreit zwiſchen den Gemeinden Erbach und Dorf=Erbach verhandelt, der 
ſich um die Unterſtützungspflicht eines Dienſtknechts dreht und brinzipielle 
Bedeutung hat. Erbach erhob gegen eine Entſcheidung des Bezirksfür=
 rich Hahn und Foſeph Saul. — Das Geſuch des Feudinand Röll, um ſorgeberbandes Klage mit der Begründung, daß der Fürſorgeberband 
Erbach nicht verpſlichtet ſei, für Koſten aus der Hilfsbedütrftigkeit des 
Dienſtknechts aufzukommen, da dieſer während der behaupteten Zeit 
            ſei=
ner Beſchäftigung bei einem Dienſtherrn in Erbach polizeilich nicht ge= 
Einwand unerheblich iſt, da nicht die polizeiliche Anmeldung, ſondern 
die Tatſache des Wohmens im Sinne des Geſetzes die 
            Unterſtützungs=
pflicht begründet. Die Klage der Stadt Erbach wurde daher 
            koſtenpflich=
tig abgewieſen. 
n. Beerſelden, 14. Febr. Geſtern nachmittag wurde im Gaſthaus 
„Zum Ochſen” die hieſige Gemeindejagd verſteigert. Das 
            Auf=
gebot erfolgte in der Art, daß zunächſt die einzelnen Bogen und dann 
das geſamte zunächſt auf 6 Jahre geſchah, dabei hätte die Gemeinde 
finanziell ſchlecht abgeſchnitten; bei dem Aufgebot für 9 Jahre wurde ein 
Höchſtpreis von 4230 Mk. pro Jahr erzielt, gegen 3000 Mk. ſeither. 
            Mit=
bietende waren einige Herven aus Ludwigshafen. Die ſeitherigen 
            Päch=
ter ſind Höchſtbietende, und ſo werden den größeren Teil der Jagd haben 
die Herren Klemens, Lied, Wagner aus Worms, den kleineren Teil die 
Hernen Trumpler und Konſ. 
Hirſchhorn, 15. Febr. Wafſerſtand des Neckars am 14. 
Februar; 1.33 Mtr. am 15. Februar: 1.29 Mtr. 
* Aus dem Weſchnitztal, 15. Febr. Jagdverpachtungen. Am 
Mittwoch, den 17. d8. Mts. nachmittags 3 Uhr, wird in der 
            Schwöbel=
ſchen Wirtſchaft zu Kreidach die Gemeindejagd daſelbſt. 340 Hektar 
            um=
ſaſſend, auf 6 Jahre verpachtet. — Am Donnerstag, den 18. ds. Mts. 
nachmittags 3 Uhr, wird die Jagd der Gemeindem Krumbach, Kröckelbach 
und Brombach, zuſammen etwa 830 Hektar umfaſſend, in der Wirtſchaft 
„Zur Roſenhöhe” in Krumbach verpachtet. — Am Samstag, den 20. 
            Fe=
bruar, nachmittags 3½ Uhr, wird in der Wirtſchaft von Giſenhauer die 
Gemeindejagd Weſchnitz. B5 Hektar groß, auf weitere 6 Jahre verpachtet. 
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 15. Fehr. Amtstage. Das 
            Kreis=
amt weiſt wiederholt darauf hin, daß der Amtstag des Kreisamts auf 
Mittwoch jeder Woche feſtgeſetzt iſt und die Beamten an dieſem Tage 
während der Dienſtſtunden zu ſprechen ſind. Nur in ſehr dringenden 
            An=
gelegenheiten kann auch in der Zeit von 11—12 Uhr vorgeſprochen 
            wer=
den. Telephoniſche Anrufe von Privaten ſind ebenfalls auf die 
            Vormit=
tagsſtunden von 11—19 Uhr zu beſchränlen. Beit der außerordentlich 
            an=
gewachſenen Arbeitslaſt des Kreisamtsberſonals möge ſich das Publikum 
genau an dieſe Vorſchriften halten. 
— Bensheim. 15. Febr. Das Landwirtſchaftsamt Heppenheim 
            ver=
anſtaltet unter Mitwirkung der Lehr= und Verſuchsanſtalt für Wein= 
und Obſtbau in Oppenheim von Mittwoch, den 17. bis Freitag, den 19. 
Febr, d8. J8. hier im Lehrerſeminar einen dreitägigen Winzerlehrgang. 
Er erſtreckt ſich auf alle Fragen des Weinbaues und der Kellerwirtſchaft, 
insbeſondere auf die Ueberſüihrungen des Veryſträßer Bockſchmittes in 
den Bogrebenſchnitt, Düngungsfragen und neuzeitliche 
            Schädlingsbe=
in Weinbergen und Kellereten ſtatt. Insbeſondere wird auch 
            Gelegen=
heit zu Koſtppoben naturreiner Bergſträßer Weine gegeben werden. 
Beginn vormittags 814 Uhr. Vortragende ſind von der heſſiſchen Lehr= 
und Verſuchsanſtalt für Wein= und Obſtbau in Oppenheim Inſpektor 
Maul, von der heſſiſchen Weinbaudomäne Domänenrat Mader, vom 
Landwirtſchaftsamt Heppenheim Direktor Dr. Schil. Die 
            Teilnehmer=
gebühr beträgt 2— Mk. Anmelbungen ſind an das Landwirtſchaftsamt 
Heppenheim zu richten. 
* Biblis, 13. Febr. Bei der letzten ſiaatlichen Holzverſteigerung im 
nahen Jägersburg wurden wieder ſehr hohe Preiſe erzielt. Die 
            Stei=
gerer boten, ſich mit Humor in die Höhe. Verſchiedentlich wurden auch 
Rufe laut, wie „mehr Steuern!” oder wenn ein Beamter geſteigert 
hatte: „Der Gehalt macht 8”. Folgende Preiſe wurden erzielt: Scheiter: 
Buche und Hainbuche 15—30 Mark, Eiche 10—13 Mark. Riefern 10—19 
Mark= Kwüppel: Buche 19—15 Mark. Eiche 10—12 Mark, Kiefern 10 
bis 13 Mark: Pfoſten: Eiche 18—24 Mark; Knüpelreiſig: gemiſcht 3—4 
Mark und Stockholz 4—6 Mark pro Naummeter. Zwei Naummeter 
Eiche Werkſcheiter kamen einmal auf 1B Mark und 6 Naummeter 
            Stock=
holz ein paarmal auf über 50 Mark. Viel geſchimpft wurde, weil viel 
zu wenig Sitzgelegenheit im Verſteigermgslokal vorhanden iſt. Mit 
vier oder fünf Kiefernſtämmen wäre dieſen Uebel abgeholfen. Vielleicht 
tragen dieſe Zeilen dazu bei, daß dieſer Mißſtand beſeitigt wird. 
Gernsheim, 15. Febr. Waſſerſtand des Rheins am 15. 
Februar, vormittags 6 Uhr: 59 Zentimeter. 
ſeuche. Die Maul= und Klauenſeuche hat ſich jetzt auch auf die Kreis= den Röntgenſaal und die Männerſtation mit 30 Betten. Im zweiten 
orte Weiterſtadt, Mörfelden und den Rheinfelder=Hof bei Wallerſtädten 
ausgebehnt. Die nötigen Vorſichtsmaßregeln ſind kreisamtlich veranlaßt 
worden. — Dieſer Tage fand hier eine Dienſtverſammlung der 
            Bürger=
meiſter und Gemeinderechner des Kreiſes Groß=Gergu ſtatt. An der 
            Ver=
ſammlung nahmen auch die Vertreter der gegenwärtig dem Kreis Groß= 
Gerau zugeteilten Gemeinden der Kreiſe Darmſtadt und Offenbach teil. 
Die Sitzung ſtand unter dem Vorſitz des Kreisdirektors Dr. Merck. Unter 
anderem kamen Fragen aus dem Rechnungs= und Fürſorgeweſen. 
            Auf=
baues und der Winterhilfe zur Sprache. — Im geſamten Kreis Groß= 
Gerau iſt die Zahl der Erwerbsloſen etwas zurückgegangen. 
            Insbe=
ſondere iſt eine Beſſerung der Lage des Baugeberbes eingetreten. 
Offenbach, 15. Febr. Am Samstag wurde die 
            Kraftwagen=
linie von hier nach Bieber, die von beiden Gemeinden gemeinſchaftlich 
betrieben wird, eröffnet, deren Eröffnung bereits ſchon für den 1. 
            Fe=
bruar vorgeſehen war. Die Wagen fahren in Bieber zur halben und 
ganzen Stunde, in Offenbach zu den Viertelſtunden, die dazwiſchen liegen. 
Der Betrieb geht von morgens kurz vor 6 Uhr bis nachts um 12 Uhr. 
Der Fahrpreis beträgt für die etwa 4 Km. lange Strecke 30 Pfennig 
Unterwegs ſind mehrere Haltepunkte vorgeſehen. Eine elektriſche Stra= benutzt 
ßenbahn von hier nach Bieber dürfte nun nach menſchlicher Vorausſicht 
nicht mehr gebaut werden. Sie könnte ja auch keine beſſere und billigere 
über Sachſenhauſen und Louiſa unter Ausſchaltung des Bahnhofs 
            Frank=
furt wird bereits genügend benutzt. Es iſt jedoch erforderlich, daß die 
Verbindung in den beiden Endſtädten immer noch mehr bekannt und dann 
auch mehr benutzt wird. 
* Aus Starkenburg, 15. Febr. In Frankfurt hat der 
            Stadtverord=
nete Landgrebe an den Magiſtrat folgende Anfrage gerichtet: „Nach einer 
Eingabe der Arbeiter und Angeſtellten hieſiger induſtrieller Unternehmen 
ſind in letzter Zeit erneut Aufträge nach außerhalb gegangen, die hier 
hätten ausgeführt werden können. Iſt der Magkſtrat bereit, Auskunft 
zu geben, warum dieſe aus ſozialen ud wirtſchaftlichen 
dem Lande Heſſen denkt man in dieſer Beziehung leider anders. Es 
ringen eben zwei gleichwertige Leſebücher um Einführung in die 
Volksſchulen, das eine davon nur um Beibehaltung, verlegt von Emil 
Noth in Gießen. Das zweite Leſebuch, eime vollſtändige Neuerſcheinung 
und in Frankfurt hergeſtellt und verlegt. Der Verleger des Frankfurter 
Leſebuches kann nu mittelen, daß ſich der Lehrerausſchuß in Darmſtadt 
bereits für die Einführung des Frankfurter Leſebuches entſchieden hat, die Grundmauern nieder. Das Vieh konnte mit Mühe gerettet werden, 
Das iſt vom heſſiſchen Standpumkt aus wenig wirtſchaftspolitiſch gedacht. 
Es müßte doch noch möglich ſein, die wirtſchaftlichen 
            Schädi=
gungen, die Heſſen durch die Einführung eines in Frankfurt gedruckten, 
gebumdenen und verlegten Leſebuches entſtehen, abzuwenden. 
* 
Rheinheſſen. 
wählte Beigeordnete Wilh. Hahner wurde in ſein Amt eingeführt. Als 
2. Punkt lag ein Proteſt der Sozialdemokratiſchen Partei gegen die 
            Orts=
ſatzungen und Anſtellung eines Berufsbürgermeiſters vor. Der Proteſt teilgenommen. Er iſt in Nidda geboren. 
14½ Morgen Gelände, ea. 70 Betten und eine durchaus auf der Höhe wurde mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Es folgte Bildung der 
            einzel=
nen Kommiſſionen. Für den zum Beigeordneten erwählten Kontrolleur 0 
Hahner wurde Gemeinderat Wilh. Schrauth ernannt. Sodann wurden f 
einige Anträge betr. Sozialrentner genehmigt, verſchiedene Eingaben 
wegen Erlaß der Sonderſteuer teils genehmigt, teils geſtundet. In den 
folgte Brand des Kredelſchen Hauſes bei einer ebtl. Verſtopfung der Verwaltungsrat der Freiw. Feuerwehr wurden die Herren Hch. Aug, ſekretär Dr. Wagner=Gießen. Von beſonderer Wichtigkeit iſt der Be= 
Strub und Guſtav Geſſert berufen. 
* Nierſtein, 15. Febr. Als Folge der Wohnungsnot entſtand geſtern 
zwiſchen einem Zwangsmieter und dem Vermieter eine ernſte Auseinan= ſuchswirtſchaft Ruhlsdorf bei Berlin zu ſenden. 
derſetzung, wobei der Vermieter mit der Axt die Küchentüre einſchlug 
und dem Mieter mehrere Meſſerſtiche beibrachte, ſodaß die Polizei ein= k. 
ſchreiten mußte. Ein gerichtliches Nachſpiel wird der Schlußakt des 
* Gau=Algesheim, 14. Febr. Am 12. d8. Mts. fand unter dem Vor= 7 
ſitz des Herm Bürgermeiſters Hattemer eine Gemeinderatsſitzung ſtatt. 
Der Gemeinderat genehmigte eine Erweiterung. Das Kulturbauamt iſt
 Perit Penft. m den Dorg Feilen u1 Beifaunen. — Den Gerich gs 
Franz Joſ. Eckert um Genehmigung zur Erbauung eines Stochverket
 wird unter Zubilligung des Schutzes von Art. 25 der A.B.H. 
Auf Grund einer Verfügung des Kreisamtes Bingen ſollen 
Südſeite in die Ockenheimerſtraße einmündenden Wege durck 
30 Zentimer ſtarke Nohre durchlaſſen und die Wege an der
Finmündung
 gepflaſtert und chauſſiert werden, um die Zufuhr von größeren Waſſer 
maſſen und Geröll auf die Kreisſtraße zu unterbinden. Die Durchlaſſum 
wird genehmigt, die Pflaſterung oder Chauſierung abgelehnt. — Dil 
Reinigung des Welzbaches von der Hofreite des Quirin Feſer bis zu 
Vinger Straße ſoll einem hieſigen Bauunternehmer übertragen und hie 
ſelben zur Abgabe von Geboten aufgefordert werden. Auch die Grund 
ſtücksbeſitzer der Eichenbach, des Teich uſw. ſollen aufgefordert werden 
zu gleicher Zeit den ihren Grundſtücken anſtoßenden Bachteil zu reinigen 
— Einigen Geſuchen um Ueberlaſſung von Bauplätzen wird entſproche, 
werden, ſobald die Einteilung des Baugeländes erfolgt iſt. Jeder Bau 
platz wird bis 144 Meter unentgeltlich überwieſen. Ein gleiches Geſug 
eines nicht Gau=Algesheimer Bürgers wurde zurückgeſtellt. Die Gemeind 
ſelbſt ſieht in dieſem Jahre von der Erbauung von Wohnhäuſern ab. — 
Einige Unterſtützungsgeſuche werden der Kommiſſion für ſoziale Fürſorge 
überwieſen. — Zwei Geſuchen um Stundung der Gemeindeſteuern wurd 
ſtattgegeben. — Es liegen 4 Geſuche um Erwerb der heſſiſchen Staats 
angehörigkeit vor. Der Gemeinderat hat gegen die Aufnahme der Ge 
ſuchſteller in den heſſiſchen Staatsverband nichts einzuwenden. — Nack 
einem Schreiben des heſſchen Landgemeindetages können von der 
Reichsvermögensverwaltung für die beſetzten rheiniſchen Gebiete Barak 
ken aus der geräumten 1. Beſatzungszone zu mäßigem Preiſe überwieſer 
werden. Der Gemeinderat genehmigt den Ankauf einer Baracke 10:30 
Meter. — Einem Geſuche der Amerik. Petroleumanlagen G. m. b. H 
zu Neuß a. Rh. um Erteilung der Genehmigung zur Errichtung einet 
Benzin=Pumpanlage auf dem Anweſen von Kaſpar J. Kühn wird nad 
den vorliegenden Plänen entſprochen. 
Oberheſſen. 
Friedberg, 13. Febr. Geſtern abend ſprach in dem Hörſaale der 
Polytechnikums der leitende Arzt der Eleonorenheilſtätte im Winterkaſter 
Dr. Sell über „Tuberkuloſe‟. Der Saal war ſo überfüllt, daß ſich der 
Redner in liebenswürdiger Weiſe bereit erklärt, hat, denſelben an 
Samstag nochmals zu wiederholen, nachdem derſelbe auh in den ver 
ſchiedenen hieſigen Schulen geſprochen hat. Die Erſchienenen folgter 
dem dreiſtündigen, durch viele Lichtbilder begleiteten Vortrage mi 
großem Intereſſe und wird der Zweck, im weitere Kreiſe Belehrung mu 
Aufklärung über dieſe verheerende Krankheit zu tuagen, gemiß in voll 
ſtem Maße erreicht werden. 
1. Friedberg, 13, Febr. Im „Verein ehemaliger Auguſtinerſchüler” 
ſprach am Freitag abend Medizinalrat Dr. Adolf Weckerling über Abbar 
den Großen. Der Vortragende, der ſich ſchon ſeit Jahren mit dem 
            Stu=
dium der indiſchen Geſchichte, Sprache und Literatur befaßt und als 
ein vorzüglicher Kenner dieſes Stoffes gelten darf, entwickelte uns in 
großen Zügen ein lebensvolles Bild jenes großen Herrſchers aus der 
Großmoguldynaſtie in Indien, der 1542 geboren, 1556 zur Herrſchaft 
gelangte und 1605 in ſeiner Reſidenz Agra ſtarb. Er war nicht nur groß 
als Herrſcher, Feldherr und Staatsmann, ſondern vor allem auch als 
Denker, Philoſoph und Reformator. Nachdem er in blutigen Kriegen 
ſeine Herrſchaft gefeſtigt hatte, entwickelte er eine großzügige Tätigkeit 
zum Beſten ſeiner Völker, er hob alte grauſame Gebräuche auf, ſchuf 
ein neues und gerechtes Steuerweſen, führte ein einheitliches Maß ein 
und zeigte ſich auch ſeinen Feinden gegenüber als ein edeldenkender und 
menſchlicher Gegnor. Vor allem aber zeichnete er ſich durch ſeine große 
kämpfung. Außer theoretiſchen finden auch praktiſche Unterweiſungen religiöſe Duldſamkeit aus, er verſammelte an ſeinem Hofe die Vertreter 
der verſchiedenen Religionen, darunter auch chriſtliche Jeſuiten, zu 
            ge=
lehrten Diskuſſionen und beſchäftigte ſich ſelbſt mit Vorliebe mit den 
tiefſten Problemen der Religtion und Philoſophie. Noch heute erinnert 
ſein mächtiges Grabdenkmal, welches er ſich ſchon bei Lebzeiten in der 
Nähe ſeiner Reſidenz errichten ließ, und welches zu den ſchönſten 
            Bau=
werken dieſer Art gehört, an dieſen Mann, den man unbedingt zu eimem 
der bedeutendſten der Weltgeſchichte zählen muß. 
Gießen, 15. Febr. Der Nenbau der Lupusheilſtätte, 
der hinter den Kliniken in der Nähe der Schönen Ausſicht errichtet wird, 
iſt nunmehr vollendet und die Einweihung für Ende dieſes Monats 
vorgeſehen. Erbauer und Eigentümer iſt der Heſiſche Heilſtättenverein 
mit dem Sitz in Darmſtadt. Die Pläne des Neubaues und der Anlagen 
ſind von Baurat Meher=Gießen entworfen. Im Anſchluß an die Kliniken 
wurde im Jahre 1912/13 vom Heſſiſchen Heilſtättenverein die 
            Lupus=
heilſtätte, im Volksmund fälſchlich „Lupusheim” genannt, erbaut. Die 
Aufnahmegeſuche waren ſo zahlreich, daß die Anſtalt ein bringendes 
Bedürfnis wurde, ſodaß man ſchon gleich nach dem Kriege an die 
            Er=
hauung eines weiteren Flügels dachte. Durch die Inflation wurde jedoch 
die Ausführung verhindert. Der Zudrang zu der Heilſtätte iſt ſo ſtak, 
daß ſie ſtets voll beſetzt iſt, und daß ſtets 70 bis 100 Neuanmeldungen 
bezw. Aufnahmegeſuche vorliegen, die erſt nach Wochen und Monaten 
Berückſichtigung finden können. So wurde im vorigen Jahre mit dem 
Neubau begonnen, der eine Länge von 30½ Meter, eine Breite von 
13½ Meter und drei Stockwerke beſitzt. In dieſem Neubau iſt vor allem 
* Groß=Gerau, 15. Febr. Weiterverbreitung der Vieh= der geſamte techniſche Betrieb untergebracht. Der erſte Stock enthält 
Stock befinden ſich die Privatſtation und die Verwalterwohnung während 
im Dachſtock Mädchenzimmer und Trockenſpeicher eingerichtet ſind. Im 
Erdgeſchoß haben Waſchküche, Kochhlüche, ſowie Näh= und Bügelzimmer 
Aufnahme gefunden, im Kellergeſchoß die Zentralheizung und die 
            Vor=
ratsräume. Das alte Haus wird Frauenſtation, die im Kellergeſchoß 
bisher befindlichen Wirtſchaftsräume, Küche und Vorratsräume uſw., 
haben im Neubau Platz gefunden. Hier werden dafür große Laboro 
torien eingerichtet, und zwar für bakteriologiſchſerologiſche, chemiſche 
wertungsangelegenheiten. Fragen der Steuererhebung, des Wohnungs= und hiſtologiſche Arbeiten. Die Arbeiten im Neubau ſind bis auf die 
letzten Inneneinrichtungen fertiggeſtellt, ſo ſind noch die Röntgen= und 
Diathermie=Akparate einzumontieren und die Krankenbetten aufzuſtellen. 
Das neue Lichtzimmer iſt ſeit zwei Monaten ſchon im Gebrauch, es 
ſoll noch mit mehreren neuen Quarzlampen ausgeſtattet werden. Der 
Neubau ſteht von dem ſeitherigen Bau 12 Meter ab und iſt durch einen 
überdachten Gang mit ihm verbunden. In dem Garten ſind Sport= 
und Spielplätze. Näume für Sonnenliegekuren mit Männerbad, 
            Frauen=
bad und Privatbad hergerichtet. In jedem dieſer Bäder befindet ſich ein 
großes Waſſerbaſſin von 65 Zentimeter Tiefe mit fließendem Waſſer= 
Die Anlagen ſind ſchon ſeit vorigen Herbſt fertig und werden bereis 
* Gießen, 18. Febr. In die Klinik wurde in bedenklichem 
Zuſtand der Holzmacher Wilhelm Schupp aus Königsberg eingeliefert. 
Er war am Dünsberg beim Holzfällen von einem ſtürzenden Baum 
            ge=
troffen und ſchwer verletzt worden. 
* Gießen, 15. Febr. Grober unfug gegen einen 
            Eiſen=
bahnzug der Strecke Lollar—Wetzlar wurde dadurch verübt, daß ein 
Unbefugter Knallſignale auf die Schienen legte und den Zug zum Stehen 
brachte. Da dieſe Signale zu Warnungszwecken dienen, ſo ſuchte das 
Fahrperſonal lange die Strecke ab, ohne etwas zu finden. Mit großer 
Verſpätung traf der Zug in Wetzlar ein. 
* Gießen, 15. Febr. Trotz aller Einſprüche der Biebertalbahngeſelle 
ſchaft iſt die Kraftpoſtverbindung Gießen-Krofdorf-Gleie 
berg-Fellingshauſen genehmigt worden; die Eröfnung ſindet 
nächſten Mittwoch ſtatt. 
* BadNauheim, 15. Febr. Der Turngau Wetterau der dem 
            Süd=
weſtdeutſchen Turnerbund angehört, wird im Juli ſein Gauturnfeſt 
in Obbornhofen abhalten. Der dortige Verein verbindet, damit ſein 
Fahnenweihfeſt. 
* ulrichſtein, 15. Febr. Großfeuer zerſtörte im 
            benachbar=
ten Köddingen die Grundmühle im obenen Feldatal, ſie brannte bis auf 
In der Nähe lagerten große Raps= und Oelvorräte, wodurch ſich das 
Feuer raſch ausbreiten konnte. 
* Friſchborn, 15. Febr. Unſer neur Pfarrer Paul Klotz, der ſeit 
Herbſt 1923 in Darmſtadt bei der inneren Miſſion tätig war, hielt dieſer 
Tage ſeinen Einzug in unſerer Gemeinde, die ihm einen herzlichen 
Empfang bereitete. Das Pfarrhaus und die Kirche waren mit 
            Tannen=
grün und Kränzen geſchmückt, die Schuljugend und der Männergeſang= 
* Nierſtein, 15. Febr. Gemeinderatsſitzung. Der neuge= verein trugen Lieder vor, Fritz Riedeſel, Freiherr zu Eiſenbach 
            Bürger=
meiſter Keutzer und der Kirchenvorſtand begrüßte den neuen Geiſtlichen 
herzlichſt. Pfarrer Klotz hat 3½ Jahre als Frontſoldat im Weltkrieg 
* Lantarbach, 14. Febr. In der Papierfabrik geriet die Arbeiterin 
Gretchen Walter zwiſchen zwei Walzen und wurde ſchwer verletzt; ſie 
fond Aufnahme im Krankenhaus. 
* Lauterbach, 14. Febr. Der Kreisſchweinezuchtverein 
tagte im Beiſein des Vertreters der Landwirtſchaftskammer, Generab 
ſchluß, die Landwirte Hoppe=Schadges und Döring=Rimbach zwecks 
Studium der rationellen Schweinehaltung und= Fütterung in die Ver= 
* Bom Vogelsberg, 14. Febr. Hohe Holzpreiſe trotz Gelde 
knappheit, das iſt tie auffallende Erſcheinung bei allen 
            Holzverſteige=
rungen. So kam bei Ulrichſtein der Verkaufspreis im Durchſchnitt 9 
Prozent über die Taxe, ja mitunter ſogar 100 und mehr Prozent. Für 
Fichtenſchichthaufen von 6 Naummeter wurden 11 Mk. bezahlt CTage nut 
6 Mk.) Aſtreiſer 10 Naummeter 15 Mk. CTaxe 9 Mk.) Stammreiſe 
8—11 Mk. (Taxe 6 Mk.), ſpäter 10 Naummeter 30 Mk. (Taxe 15 Mkl. 
fnüitbel 14—15 Mk. 
Buche 
NRZ,
Nummer 42
Reich und Ausland
 Vier Jahre Notgemeinſchaft der Deutſchen Wiſſenſchaft. 
Mit Befriedigung kann dieſer einzigartige Selbſtverwaltungskörper 
n Bereich unſerer Wiſſenſchaft auf ſein letztes Geſchäftsjahr 
            zurück=
licken. Sein jüngſt erſchienener Jahresbericht zeugt von der planvollen 
Arbeit, die zur Unterſtützung der wiſſenſchaftlichen Forſchung im 
            weſent=
ſichen mit Hilfe des Reiches in einträchtiger Zuſammenarbeit mit den 
gultusverwaltungen der Länder geleiſtet wurde. Es handelt ſich um die
 Frhaltung des vielleicht ſtärkſten Pfeilers unſerer Weltgeltung, deſſen 
wir nach einem verlorenen Kriege mehr denn je bedürfen. Das verfloſſene 
Berichtsjahr mit ſeiner ſtabilen Währung ermöglichte nicht nur eine
 iſtematiſche Auffüllung der Kriegs= und Nachkriegslücken. Es ließ zum 
mſten Male auch die Geſamtlage unſerer Wiſſenſchaft überſchauen und
 „uf Grund der zahlreichen Beziehungen der Notgemeinſchaft zur 
            aus=
ändiſchen Wiſſenſchaft richtig beurteilen. Unſere führende Stellung auf 
„jeſem Gebiete wird bei den gewaltigen Aufwendungen nicht nur der 
Siegerſtagten, ſondern z. B. auch Rußlands bedroht. Daher ſollen die 
vorhandenen, leider viel zu geringen Mittel jetzt immer ſyſtematiſcher zur 
durchführung großer Forſchungsaufgaben auf dem Gebiete der 
            natio=
galen Wirtſchaft, der Volksgeſundheit und des Volkswohls in Zuſammen= 
„rbeit hervorragender Forſcher eingeſetzt werden. Die darüber 
            vorge=
egte Denkſchrift iſt dem Jahresbericht beigefügt. Wenn der Reichstag, 
wie bisher, ſich den wiſſenſchaftlichen Notwendigkeiten nicht verſchließt, 
ſt eine erfolgreiche Weiterarbeit der einzelnen Abteilungen der 
            Not=
jemeinſchaft zu erwarten. Ueber die von ihr angeregte und zuſammen 
nit der Marine=Leitung durchgeführte Deutſche Atlantiſche Expedition 
ruf dem Vermeſſungs= und Forſchungsſchiff „Meteor” berichtete mehrfach 
ruch die Preſſe. Daß dieſe Arbeit noch auf lange Zeit nicht entbehrlich 
ſt, entſpricht der einhelligen Meinung aller Wiſſenſchaftskreiſe. 
* Franrfurter Chronik.
 dem 
üte
 füllt, daſ 
hat, denſel 
auch in den 
Erſchtienen 
ten Vo
A
 teim Urk 
jren mit dem 
ur befaßt md 
entwickelte md 
Herrſchers au 
1556 zur Herict: 
war nicht nur g. 
vor allem auc 
blutigen Ruik 
Bzünige Täfk. 
rär 
ſeitliches Mck 
dur 
bofe 
Jeſ
 8. Der Miniſter für Kunſt und Wiſſenſchaft hat dem Prwatdozenten 
Dr. Rheindorf einen Lehrauftrag für engliſche Geſchichte an der 
hiloſophiſchen Fakultät erteilt. — Nach längerem Leiden ſtarb der 
ürzlich in den Ruheſtand verſetzte katholiſche Pfarrer von Bornheim, 
Frälat Monſignore Knödgen. — In der Rotteckſtraße entſtand ein 
dellerbrand, bei dem es durch rechtzeitige Alarmierung der 
            Feuer=
vehr gelang, größeren Schaden zu verhüten. Wie ſich beim Nachforſchen 
nach den Urſachen des Brandes ergab, waren Einbrecher im Keller, 
jie den Brand entzündet hatten, um die Spuren ihres Treibens zu 
ſerwiſchen. — Der Maſchinenſchloſſer Schmidt wurde mit ſeiner 
            Ge=
iebten wegen Münzverbrechens verhaftet. Beide hatten 
            Drei=
narkſtücke hergeſtellt und verbreitet. — In Frankfurt iſt in der 
            Schiller=
traße ein beſonderes Billardkoſino eröffnet worden. — Das 
Imſtitut für Wirtſchaftswiſſenſchaft an der Umverſität Frankfurt hat mit 
fer hieſigen Ortsgruppe ds Verbandes deutſcher Reklamefachleute 
in Zuſammenwirken zur Pflege der Werbewiſſenſchaft vereinbart. Dr. 
Scheller und Dr. Jſaak werden im Auftrage von Profeſſor Hellauer an 
ſer Univerſität Vorleſungen über Reklame abhalten. — Der 
            Schu=
erſche Männerchor iſt in ſeiner Mitgliederzahl ſo gewachſen, daß 
on dem Verein eine eigne Geſchäftsſtelle eingerichtet wurde.
 Raubüberfall. 
im. Mannheim. Als am Samstag morgen ein Lehrling einer 
ßetreidefirma ſich mit 18000 Mark, die er auf der Reichsbank abgehoben 
atte, unterwegs befand, wurde er von einem jungen Mann, der ihm 
olgte, in einen Hausflur gelockt und dort mit einem großen Stein 
jedergeſchlagen. Der Räuber entriß ihm das Geld und ſprang davon. 
*8 gelang jedoch dem Ueberfallenen, ſich wieder aufzuraffen, obwohl er 
lutüberſtrömt war. Er rief um Hilfe und eilte dem Räuber nach, der
 on Paſſanten verfolgt wurde. Als man den Verbrecher erreichte, nahm 
tan ihm die Beute ab und übergab ihn der Polizei, die ihn als 
            Kauf=
iann Hirſchmann aus Mergentheim feſtſtellte.
 Bergdoll verhaftet. 
fm. Karlsruhe. Der Amerikaner Bergdoll, der ſich ſeit einigen 
Nonaten bei ſeinen Verwandten in Hüffenhardt aufhielt, wurde am 
freitag nachmittag von der Gendarmerie in Mosbach, angeblich wegen 
öittlichkeitsverbrechens feſtgenommen. Die Urſache ſei eine ſtrafbare 
ſandlung, die vor drei Jahren in Heidelberg begangen worden ſein ſoll. 
(ach einer anderen Meldung nimmt man an, daß die Anzeige bei der 
solizei einen Racheakt darſtellt. Bergdoll wurde nach Ausſagen 
            ver=
hiedener Bewohner von Hüffenhardt in letzter Zeit wieder von Leuten 
eobachtet und verfolgt, von denen man annimmt, daß es ſich um 
merikaniſche Kriminalbeamte handelt.
 Dampferzuſammenſtoß. 
EP. Brüſſel. Im Hafen von Antwerpen iſt der deutſche Dampfer 
Poſeidon” mit einem franzöſiſchen Frachtdampfer 
            zuſammenge=
oßen, der ſofort ſank. Die Mannſchaft konnte gerettet werden.
 Von Einbrechern erſchoſſen. 
Eſſen. Am Sonntag gegen ½9 Uhr wurde ein Einbruch in 
te Wohnung eines Studienrates in Katernberg verübt, der mit ſeinen 
ingehörigen das Haus verlaſſen hatte. Ein Baumeiſter und ein 
            an=
erer Studienrat, die die Einbrecher überraſchten, wurden von ihnen mit 
ſchüſſen empfangen. Der Studienrat iſt inzwiſchen geſtorben, der 
            Bau=
reiſter dürfte gleichfalls kaum mit dem Leben davonkommen.
 Rabattverſprechen beim Bezug von elektriſchem Strom. 
Die verklagte Schuhfabrik vereinbarte im März 1924 mit einer 
Tektrizitätsgeſellſchaft, daß auf die Kraftſtrompreiſe für ihre Fabrik 
Neu=Ulm Rabatte berechnet werden ſollten. Als Klägerin am 15. Mai 
924 erfuhr, daß die Schuhfabrik die Aufſtellung eines Dieſelmotors von 
P8 beabſichtige, um damit den gewöhnlichen Strombezug einſchränken 
u können, widerrief ſie die Zubilligung des Rabatts. Gleichwohl zog die 
abrik ſeit März 1924 die Rabatte ab. Klägerin verlangt Nachzahlung 
on 2625 Mark, da der Rabatt nur für den Fall zugebilligt ſei, daß 
            Be=
lagte die ſchon im Februar 1924 angedrohte Anſchaffung des 
            Strom=
iotors unterlaſſe. Die Klage iſt in drei Inſtanzen abgewieſen. 
            Reichs=
ericht ſagt: „Die Vorausſetzung, unter welcher Klägerin die 
            Rabatt=
ereinbarung habe treffen wollen, nämlich die weitere Stromentnahme 
er Beklagten im bisherigen Umfange, ſei nicht zur Geſchäftsbedingung 
rhoben und deshalb unbeachtlich. Von einem Mangel in der 
            Willens=
inigung über einen weſentlichen Punkt könne keine Rede ſein. Nicht 
arauf komme es an, was ein Vertragsteil innerlich gewollt, ſondern 
grauf, was er erklärt hat und wie der andere Partner ſeine 
            Er=
lärung auffaſſen mußte.”
Dienstag, den 16. Februar 1926
Seite 7
 Flaggenübergabe an den Kreuzer „Hamburg” 
TU. Wilhelmshafen. Die Uebergabe der hamburgiſchen 
            Staats=
flagge, die der Kreuzer „Hamburg auf Anordnung des 
            Reichspräſi=
denten fortan führen ſoll, fand am Sonntag in Wilhelmshafen ſtatt. 
Als Bürgermeiſter Dr. Peterſen, begleitet vom Stationschef, an Bold des 
Kreuzers eintraf, war die Mannſchaft in Paradeaufſtellung angetreten. 
In einer Anſprache wies Bürgermeiſter Dr. Peterſen darauf hin, daß 
mit dem Kreuzer „Hamburg” ein Stück deutſchen Vaterlandes nach 
fremden Ländern hinausgehe. Unſere Not, aber auch den Glauben an 
die Zukunft unſeres Volkes zu bekennen Zeugnis abzulegen von dem 
Geiſt der Pflichterfüllung und der Vaterlandsliebe, den Reichsheer und 
Reichsmarine beſeelt, ſei die hohe und verantwortungsvolle Aufgabe der 
Beſatzung der „Hamburg” auf dieſer Fahrt. Hamburg ſei ſtolz darauf, 
daß ſein Patenſchiff bei feſtlichen Anläſſen fortan die hamburgiſche 
Flagge führe. Es ſei ſtolz darauf, nicht nur, weil darin die enge 
            Ver=
bindung zwiſchen der Hanſaſtadt und der Reichsmarine aller Wlt 
            gegen=
über zum Ausdruck komme, ſondern auch, weil dieſe Auszeichnung einem 
Manne zu danken ſei, deſſen Name mit Verehrung und Dankbarkeit noch 
in fernſter Zeit vom deutſchen Volke genannt werden würde, unſerm 
verehrten Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg. Bürgermeiſter 
Dr. Peterſen ſprach, indem er die Flagge dem Kommandanten des 
Kreuzers übergab, die Hoffnung aus daß die Fahrt ehrenvoll ſein 
möge für den Kreuzer „Hamburg” und für unſer deutſches Vaterland und 
deutſches Anſehen im Ausland mehren helfe. Die Rede klang aus in ein 
            be=
geiſtertes Hoch auf das deutſche Vaterland. Der Kommandant, 
            Fregatten=
kapitän Dr. h. g. Groos dankte für die Stiftung der Flagge. Er ſchloß 
mit einem Hurra auf die Freie und Hanſaſtadt Hamburg. Nach der 
Anſprache des Kommandanten wurde die hamburgiſche Staatsflagge 
gehißt. Kurz nach 12 Uhr ging der Kreuzer dann unter begeiſterten 
Kundgebungen in See. Bürgermeiſter Dr. Peterſen und eine 
            ham=
burgiſche Abordnung blieben an Bord. Gegen 5 Uhr nachmittags traf 
der Kreuzer vor Kuxhaven ein und trat dann nach Ausbootung der 
hamburgiſchen Herren ſeine auf 15 Monate berechnete Auslandsreiſe an.
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt.
 Dienstag, 16. Febr. 3.30—4: Lehrer Stricker: Die Katze als Mutter. 
Pussi Mau (Scbarrelmann) — (für Kinder vom 9. Jahre ab). 4.15—5.45: 
Hausorch. 1. Lanner: Die Schönbrunner. — 2. Die Romantiker. — 
3 Gungl: Amorettentänze — 4. Immortellen. — 5. Schubert: Soirées de 
Vienne. — 6. Joh. Strauß: Wein, Weib, Gesang. — 7. Wiener Blut. — 
8. An der schönen blauen Donau. X 5.45—6.15: Lesestunde: Aus dem 
Roman „Pitt und Fox” von Friedrich Huch. X 6.15—6.45: Ubertragung 
von Kassel. X 6.45—7.15: Stadtmedizinalrat Dr. Fischer-Defoy: „Die 
Reichsgesundheitswoche‟ X 7.15: Prof. Wilhelm: „Die Grundlagen der 
chinesischen Kultur VT‟. X 7.45: Dr. Ankel: „Die niederen wirbellosen 
Tiere‟ X 8.15: Gastspiel des Stadttheaters Offenbach: „Die 
            Faschings-
fee‟ Operette von Emmerich Kalman.
Siuttgart.
Dienstag, 16. Febr. 4.30: Funkorchester: Kaiser-Friedrich-Marsch:
 Tanz: Vrorak. 6.30: Vortrag: Frau von Goltzheim: Die Frauen werder 
jüngeri Gesundheitsförderung der Frau durch die mod. Kultur. X 7. 
Morse-Kursus für Fortgeschrittene, X 7.30: Pfarrer Grisebach: Aus 
wanderernot und Auswandererfürsorge. Anschl.: Nachricliten aus dem 
Auslanddeutschtum. + 8: Scheffel-Feier (zum 100. Geburtstag). Einf- 
Worte. Gesänge aus „Brautwillkomm auf der Wartburg‟ Dicht. von 
Soheffel, Musik v. Liszt. Mitw.: Maria Fiechtl, Hedwig Pivard, H. 
            Conzel-
mann, H Mostert. Ernste Gedichte; Lieder u. Duette des Jung-Werner u. 
Targarethe; Heitere Gedichte; Rodenstein-Lieder; Ekkehard-Sulte: 
HHu-Webau. Anschl.: Fasching-Trubel. Leit.: Heve. Mitw.: Helene 
Brandt-Schüle. Lotte Kavcer, Hilde Binder, R. Epple, H. Werder, 
C. Struve, K. Albrecht. Fastnachteur.: Faust; Walzer aus „Die lustige 
Witwe‟: Léhar; Zum Kuckuck mit der Liebe: Abt; Parodie auf „Das 
Lied v. d. Glocke‟‟- Die schöne Adrienne; Verliebt, verlobt, verheiratet: 
Werau; Our. zu „Orpheus”: Offenbach. Auf der Galerie beim Boxkampf. 
Szene von Heve. Personen: Justav; Karline; Mieze; 1. Herr: 2. Herr. 
Komische Musike: Strawinsky; Der Lederhosenfox: Werau; Mach In 
Punkt: Körner; Links gebt der Ferdinand; Brief einer gebildeten Köchin: 
Luise, was bist du so blaß: Waldau; Hottentottengesang: Lincke. Der 
Telephonteufel. Radiosketsch von Heve. Pers.: Fräulein vom Amt: 
Zornmeyer; Schnuck; Mia Nepper; Frau Meyer; Franz, Oberkellner; 
Der Sanfte. Das Wohnungsamt: Prager; Kannst du mir bis übermorgen: 
Werau; Radiofunken; Reutter; San mer lustig, gehn mer schlafen: Stolz.
Berlin.
 Dienstag, 16. Febr. 3.45: Romane und Novellen. E. Ebermaver: 
„Dr. Auge! 
Timmermann: „Das Licht in der Laterne‟ 
Haebler: „Die Geschichte des Menschen Ernst Drach‟ — Gräfin Rantzau: 
„Karen Thieß‟. — Marg. Bühme: „Die Maienschneider”. X 4.30: 
            Klari-
netten-Quintett von Weber. X 5: Zum 15. Todestag von Agnes Günther. 
Einl. Werte (Dr. Gerhardt). — Von der Hexe die eins Heilige war”. 
Gel. von Elisabeth von Elka. X 6.40: Rudolf Paulsen: „Jos. Victor 
v. Scheffel‟. X 7.10: Englisch (Herdman Pender), X 7.40: Gustav 
            Hoch-
stetter: „Ein lustiger Karnevalstraum‟. X 8.11: (auch Welle 1300) „Große 
karnevalistische Sitzung mit Damen” im großen Festsaal der „Funk- 
Stunde‟ Saalüffnung: 8 Uhr; Beginn: pünktlich 8 Uhr 11 Minuten. 
Derise: Allen wohl und niemand wehl Der kleine Rat. Der Präsident: 
Carl Wallauer. Ratsmitglieder: Robert Koppel, Wilhelm Graeff. X 10.30: 
Rapdes Jazz-Sinfoniker 
Königswusterhausen. 3: Geh. Reg.-Rat Kühne: „Das Problem der 
Arbeiterbildung” X 3.30: Frau Wimermark, Stockholm, Lektor a. d. 
Handelshochschule Berlin: Schwedisch für Anfänger. X 4: Wirkl. Geb. 
Ob.-Reg.-Rat von Scefeld: Recht und Verwaltung der Berufsscbulen; 
Amtsrechte, Besoldung und Ruhegehaltsberechtigung. + 4.30: Frau Dr. 
Henß-Knapp: Die Frau als Erzieherin; Kindergedichte.
 Wetterbericht. 
Wettervorherſage für Mittwoch, den 17. Februar 1926 
nach der Wetterlage vom 15. Februar.
 Tagsüber milde, wolkig und Nebelbildung, ſüdliche bis weſtliche 
Winde, einzelne Niederſchläge. Heſſ. Oeffentl. Wetterdienſtſtelle.
Sport Spiel und Turnen.
Kegeln.
 Schloß Cheſhire abgebrannt. 
Vondon. Am Sonntag wurde das Schloß Sir Philip Grey 
Egertons Cheſhire durch eine Feuersbrunſt vollkommen eingeäſchert. 
Vier Angehörige des Hausperſonals und ein Feuerwehroffizier ſind in 
den Flammen umgekommen. Zahlreiche koſtbare Kunſtſchätze, darunter 
Gemälde von Van Dyck, Romney und Breughal fielen den Flammen 
zum Opfer; desgleichen die geſamte Bibliothek von mehreren tauſend 
Büchern und wertvollen Manuſkripten. Der Schaden wird auf 250000 
Pfund Sterling geſchätzt.
 Darmſtädter Keglerverband. Seniorenkegeln. 
Das Seniorenkegeln wurde am verfloſſenen Samstag ſeinem Ende 
entgegengeführt. Die Vermutungen, die an den Verlauf des Kegelns 
am erſten Sonntag geknüpft wurden, haben ſich beſtätigt. Kegelbruder 
Schinnerl behielt die Führung. 
Das Endergebnis iſt folgendes: 
1. Kegelbruder Schinnerl, „Zwölfer” 260 Holz, goldene Medaille; 
2. Kegelbruder Peter Harres, „Keglerluſt”, 255 Holz, ſilberne Medaille; 
3. Kegelbruder Schieferdecker, „Zwölfer” 245 Holz, bronzene Medaille; 
4. Kegelbruder Voß, „Lokälchen”, 243 Holz, bronzene Medaille. 
Bemerkenswert iſt das rege Intereſſe, welches der Klub „Lokälchen” 
dem Seniorenkegeln entgegenbrachte. Seine ſämtlichen Mitglieder, mit 
Ausnahme eines Erkrankten, traten zum Start an. Im Jahre 1882 
gegründet, zählt wohl „Lokälchen” zum älteſten Klub in Darmſtadt. 
Ununterbrochen beſteht er ſeit dieſer Zeit und beſitzt Mitglieder, die 30 
und mehr Jahre kegeln. Ein „Gut Holz” den wackeren Alten, deren 
Beiſpiel Nachahmung verdient, 
Mannſchaftskegeln. Die aus dem kürzlich beendeten 
            Aus=
ſcheidungskegeln hervorgegangene zweite und dritte Mannſchaft fanden 
ſich heute auf Einladung des Sportausſchuſſes auf der Bahn Krichbaum 
ein. Von einem Mitgliede des Sportausſchuſſes wurden ſie begrüßt mit 
der Mahnung, dem edlen Keglerſport ſich tatkräftig zu widmen. Eine 
jede Mannſchaft wählte ſich ihren Spielführer und es begann nun ein 
Wettſpiel, bei dem jeder Kegler 50 Kugeln abzuſchieben hatte. Die 
zweite Mannſchaft erwies ſich als die beſſere. Das von ihr heute erzielte 
Ergebnis ſteht nicht zurück gegenüber Neſultaten von der erſten 
            Kampf=
mannſchaft. Nur zwei Kegelbrüder von ihr, von denen einer Erſatz 
war, blioben unter dem Durchſchnitt. Jedoch muß auch von der dritten 
Mannſchaft geſagt werden, daß ſie ſich im allgemeinen gut gehalten hat. 
Es befinden ſich darunter zum Teil Kegler, denen noch das nötige 
Training fehlt. 
Das Ergebnis des Kampfes ſtellt ſich wie folgt dar: 
Zweite Mannſchaft, 500 Kugeln, 2598 Geſamtholz= 
Dritte Mannſchaft, 500 Kugeln, 2431 Gcſamtholz. 
Beſter Mann der 2. Riege Reiſenweber vom Klub „Fall um” mit 
273 Holz, während von der dritten Mannſchaft Kegelbruder Sperb vom 
Klub „Kranz” mit 272 Holz Höchſter blieb. 
Beiden Kegelbrüdern hat der Sportausſchuß Medaillen zugedacht. 
Siegerehrung. 
Um die Sieger aus dem Ausſcheidungskegeln dem Seniorenkegeln 
und dem letzten Wettkampf zu ehren, iſt für nähſten Sonntag im 
Kaiſerſaal eine Feier vorgeſehen. Es iſt zu erwarten, daß die 
            Kegel=
ſchweſtern und Kegelbrüder ſich recht zahlreich einfinden werden. Dies 
ſind wir unſeren Siegern ſchuldig.
Turnen.
 Gauturnfeſt des Main=Robgaues im Südweſtdeutſchen Turnverbanb. 
Dem hieſigen Turn= und Sportverein Braunshardt wurde durch 
Beſchluß des Gau=Turntages das diesjährige Gauturnfeſt des Main=
            Rod=
gaues — im Südweſtdeutſchen Turnve=band — (Allg. D. T.) 
            über=
tragen. Es iſt dies nach langer Pauſe wieder die erſte turneriſche 
            Ver=
anſtaltung großen Stils, die in unſeren Mauern ſtattfindet, und zwar 
am 3., 4. und 5. Juli ds. Js. Die nötigen Vorarbeiten dazu ſind bereits 
von dem hierzu" gewählten Feſtausſchuß in Angriff genommen. Ein 
ſchöner Feſtplatz ſowie die ſehr zahlreichen Nachtquartiere ſind dank der 
Bereitwilligkeit aller hieſigen Ortseinwohner bereits ſichergeſtellt. 
Ihnen allen ſchon jetzt der Dank des geſamten Vereins. Unſer Ort 
genießt ſchon von jeher als Feſtort einen guten Ruf und beſitzt auch eine 
günſtige Bahnverbindung — von Station Weiterſtadt 10 Minuten 
            Fuß=
weg. Es iſt alſo jedem auswärtigen Intereſſenten die Möglichkeit 
            ge=
geben, am 3. und 4. Juli bei uns einige genußreiche Stunden zu 
            ver=
leben.
Geſchäftliches.
 Die Annoncen=Expedition Rudolf Moſſe hat unter der Firma 
Rudolf Moſſe Ltd., 125—130 Strand, London WC., 
eine Tochtergeſellſchaft gegründet, die wie kaum ein Unternehmen 
irgend einer anderen Branche geeignet ſein dürfte, an der ſo notwendigen 
Wiederherſtellung normaler Beziehungen zu England witzuarbeiten. Im 
Intereſſe des deutſchen Zeitungsweſens, wie auch der deutſchen 
            Expor=
teure iſt dem Unternehmen der beſte Erfolg zu wünſchen.
 Tageskalender für Dienstag, den 16. Februar 1926. 
Landestheater Großes Haus Anfang 7 Uhr Ende 10 Uhr, 
E 14: „Lumpaoivagabundus”. — Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr, 
Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete I (8): „Don Pasquale”, — Orpheum: 
Luſtiger Künſtler=Abend. — Reichshof: Großes Blütenfeſt im 
Wein= und Vierlokal. — Kaffeehaus zur Oper, nachmittags 
4 Uhr: Karnevalkonzert mit Tanz. — Reſtaurant Sitte: 
Konzert und Tanz. — Schloß=Kaffee: Großes Karnevals= 
Konzert. — Hotel und Reſtaurant Schmitz: St. Bennobier= 
Feſt. — Sport=Kaffee=Reſtaurant: Großer Faſtnachts= 
Rummel. — Städt. Saalbau Karneval=Geſellſchaft „Narrhalla”, 
abends 8,11 Uhr: Schlußfeier. — Reſtaurant Vender: Großer 
karnevaliſtiſcher Abend. — Wein=Reſtaurant Corſo: Großer 
Faſchings=Rummel. — Feierabend, Stiftſtr 51, öffentlicher 
            Vor=
trag über: „Der junge Mann und das junge Mädchen”.
 Verſteigerungskalender für Mittwoch, den 17. Februar 1926. 
Nutzholzverſteigerung vorm. ½10 Uhr, in der Turnhalle am
 Woogsplatz. — Brennholzverſteigerung, vorm. 
Wirtſchaft „Heiliges Kreuz”.
Uhr,
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich ſür Schlußdienſt: Andreas Bauer 
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle 
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
DIE UMSATZAURUE der
 AO DIAOLIA 
beweist besser als Wotte 
de dauernd lteisende 
Mneukennun=
 Mluminzm herseſtelken Mundt. 
2-Cdaleffe mr dem aus reine 
53 
De Con/e
LAbg. 2038
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Olenstag, den 16. Februar 1626
Nummer 47
 Aus Briefen des Grafen 
Friedrich Karlzu Erbach. 
Von Dr. Hermann Bräuning=Oktavio. 
Wer die von dem Grafen Franz zu Erbach Ende des 18. und 
Anfang des 19. Jahrhunderts in regem Sammeleifer 
            zuſammen=
gebrachten und in ſeinem Reſidenzſchloß zu Erbach aufgeſtellten 
Sammlungen einmal durchwanderte, ſei es an Hand des von 
Archivrat Karl Morneweg 1924 herausgegebenen Führersk), 
ſei es von dem um die Geſchichte und Schätze des Hauſes 
            Er=
bach unermüdlich beſorgten Archivrat ſelbſt geführt — es 
            wer=
den ihm eine Reihe herrlicher Bilder aufgefallen ſein, die 
            au=
dem Nachlaß des muſikbegeiſterten Grafen 
            Fried=
rich Karl zu Erbach ſtammen. 
Was von dem Grafen Friedrich Karl bekannt geworden iſt, 
füllt in den verſchiedenen Werken zur Geſchichte des Hauſes 
            Er=
bach nur einige Zeilen. Man weiß wohl, daß er zur 
            Verſchöne=
rung ſeiner Reſidenz in dem Luſtgarten 1722 eine Orangerie 
erbaute, die die Nordſeite des Gartens einnimmt und noch 
heute als Gewächshaus dient; daß er den Leinwebern und den 
Bauhandwerkern 1722 und 1728 Zunftbriefe gab. Gerühmt wird, 
daß er ſich mit Eifer der Muſik und der geiſtlichen Dichtkunſt 
            wid=
mete und mit zahlreichen bedeutenden Männern, beſonders 
            Mu=
ſikern, ſeiner Zeit in regem Verkehr ſtand. Er ſelbſt komponierte 
Kantaten, die 1729 unter dem Titel: „Andächtige 
            Sing=
opfer auf alle Sonn= und Feſttage” im Druck 
            er=
ſchienen; jedoch hat man, wie mir auch Archivrat Morneweg 
mitteilt, ein Exemplar davon noch nicht zu Geſicht bekommen. 
Es iſt deshalb eine freundliche Fügung, daß ich unter den 
veichen Schätzen der vormals Königlichen Univerſitäts=Bibliothef 
zu Göttingen den Teil einer Korreſpondenz des Graſen mit dem 
Frankfurter gelehrten Herrn, Künſtler und Sammler Joh. 
Friedrich Hermann von Uffenbach (F 1769) gefunden habe; 
es ſind nun bald 20 Jahre, daß ich auf der Suche nach Briefen 
unſeres großen Komponiſten und Kapellmeiſters Chriſtoph 
Graupner jenen dicken Sammelband durchblätterte. Durch die 
bisher nicht beachteten Briefe des Grafen wird die Zeit von 1727 
bis zu ſeinem Tod (1731) wieder recht lebendig. 
Der früheſte Brief, am 16. Januar 1727 geſchrieben, läßt 
vermuten, daß die Bekanntſchaft des Grafen mit Uffenbach ſchon 
i Jahren vorher geſchloſſen worden war; denn „disputant le 
rang en cotte gualité à qui que de soit” bittet er dieſen um 
Fortdauer ſeiner „lieben Freundſchaft” Uffenbach hatte ſeinen 
gräflichen Freund zum Jahreswechſel durch die Ueberſendung 
eines Werkes mit Kupferſtichen angenehm überraſcht und einige 
Wochen ſpäter einige reizende Stiche?) aus freien Stücken folgen 
laſſen. Den Beſuchern des Grafen in Frankfurt, meiſt 
            gelegent=
lich der Meſſe, folgten Gegenbeſuche Uffenbachs in Erbach, wo 
der Graf ihm die Zeit aufs Beſte vertreiben will, „ſowohl durch 
Muſik als die Jagd, durch Ausflüge und andere Vergnügungen”. 
In Babenhauſen erwarteten ihn jedesmal Wagen und Pferde 
des Grafen, ſodaß auch äußerlich die Reiſe nach Erbach eie 
angenehme Abwechſlung für den Frankfurter Gelehrten bildete. 
Ein lebhafter Briefwechſel geht zwiſchen Frankfurt und Erbach 
hin und her. Er läßt uns an dem wechſelſeitigen Befinden 
            bei=
der teilnehmen, ſei es, daß ein Fieberanfall Uffenbach in 
            Frank=
furt zurückhält oder die Gicht den Grafen zwingt, der Meſſe 
fern zu bleiben, ſodaß er ſchreibt: „Um mich aber davon ganz zu 
erholen, fehlt mir nur Ihre Gegenwart; ſchenken Sie mir 
            des=
halb bald die Ehre Ihres Beſuches.” 
Die Pflege der Muſik und Dichtkunſt führte beide 
zuſammen. Der Graf hatte ſich in Erbach eine Vokalkapelle, 
hauptſächlich für gottesdienſtliche Zwecke, eingerichtet; mit ihr 
geſtaltete er ſeine muſikaliſchen Verſuche, erprobte er die Rat= 
) Erbach i. O. Ein Führer durch das Städtchen, ſeine Geſchichte 
die Sammlungen im Schloß und ſeine Umgebung mit 25 Abbildungen 
und 2 Plänen. 100 Seiten. Erbach i. O., Verkehrsverein. 
2) Darunter der gerühmte Stich von der Bibliothek ſeines Bruders.
 ſchläge ſeines Frankfurter Freundes und vor allen Dingen die 
des großen Hamburger Muſikers Georg Philipp. Telemann 
(1681—1767), bis er für ſeine Cantaten die endgültige Form 
fand. So heißt es in ſeinen Briefen:?) 
10. April 1727. 
„Uebrigens bin ich indiskret genug Sie zu bitten, mir 
italieniſche Verſe zu machen über irgend ein Thema, das ich 
            ver=
ſuchen will, in Muſik zu ſetzen, dasſelbe darf aber nur aus zwei 
Recitativen und zwei Arien beſtehen, und dieſe auch nicht zu 
lang. Gleichzeitig bitte ich Sie mir den deutſchen Text dazu zu 
ſetzen, nur in Proſa. Verzeihen Sie, mein lieber Freund, daß 
ich Ihnen ſoviel Mühe mache. Ich hätte dieſe Bitte nicht 
            ge=
wagt, wenn ich nicht glaubte, an Ihrer Freundſchaft 
            teilzu=
haben.” 
12. Mai 1727. 
„Ich möchte Ihnen gleichzeitig ſagen, daß ich ſchon mit der 
Cantate angefangen habe, die von der Quelle handelt, und wenn 
ich dabei nicht unterbrochen werde, hoffe ich, ſie zu vollenden, 
daß ſie bei Ihrer Ankunft, die ich mit Ungeduld erwarte, fertig 
iſt.” 
19. Juni 1727. 
„Sie werden übrigens wiſſen, daß die erſte Cantate fertig iſt 
und ſich darauf freut, vor Ihnen geſungen zu werden. Was 
die Nachtigallen=Cantate betrifft, ſo iſt ſie auch zur Hälfte fertig, 
aber es geht mir damit, wie es im Sprichwort heißt, nämlich 
das Ende iſt gewöhnlich das Schwierigſte. Denn da ich die letzte 
Arie auf Grund Ihrer Vorſchläge komponieren möchte, macht es 
mir doch etwas Mühe, obwohl ich mein Beſtes tue, der 
            Schwie=
rigkeiten Herr zu werden. Kommen Sie nur bald.” 
Der Aufenthalt Uffenbachs in Erbach, von Ende Juni bis 
in die erſte Hälfte des Juli 1727, war für beide reich an geiſtigen, 
vor allen Dingen muſikaliſchen Anregungen und Arbeiten. Die 
Cantaten des Grafen ſchritten wacker fort, und wir 
            emp=
finden noch heute lebhaft die Freude mit, die Uffenbach mit 
ſeinem gräflichen Freunde in jenen ſommerlichen Tagen 
            ver=
band, umſomehr, als edle Gaſtfreundſchaft gleicher Art, gehalten 
durch geiſtige Bande, in unſerer heutigen Zeit ſo gar ſelten 
            ge=
worden iſt. Kaum war Uffenbach wieder in Frankfurt zurück, 
als der Graf bei ihm anfrug, ob er nach Braunſchweig mit der 
gewöhnlichen Poſt oder mit der Extrapoſt fahren werde? Er 
wollte nämlich ſeinen Sekretär Hool mitſchicken, „der nach 
            Ham=
burg gehen ſoll, um meine zwei Dutzend Trios durch 
Telemann verbeſſern zu laſſen, damit ich ſie umſo eher 
drucken laſſen kann . . . die letzte Cantate iſt nun auch fertig, 
ich werde ſie morgen ſingen laſſen, um zu ſehen, ob es nichts 
mehr daran zu verbeſſern gibt.” Und am 25. Auguſt 1727 
heißt es: 
„Uebrigens kann ich Ihnen als Neuigkeit melden, daß ich 
vergangenen Mittwoch einen Brief von Herrn Telemann 
            erhal=
ten habe, in dem er anzeigt, daß er mich in drei Wochen beſuchen 
wird, und da der Brief das Datum vom 13. Dieſes trägt, hoffe 
ich, ihn in vierzehn Tagen bei mir zu ſehen. Wenn Sie mir 
dann auch die Ehre Ihrer Gegenwart ſchenken wollen, wird mir 
das umſo angenehmer ſein, als wir uns dann umſo beſſer an 
Muſik als auch Anderem ergötzen können.” 
8. September 1727. 
„Indem ich Ihnen viel Unterhaltung auf der gegenwärtigen 
Meſſe wünſche, habe ich die Ehre Ihnen zu ſagen, daß ich eine 
der letzten Cantaten vollendet habe, die Sie mir das Vergnügen 
machten, zu ſchicken. Es iſt diejenige, die beginnt: tu sei la 
mia amica. Ich hoffe und wünſche, damit Ihre 
            Inten=
ſionen getroffen zu haben, und daß ſie Ihren Anklang finden.” 
Inzwiſchen war Telemann, der am 10. September 
            zuſam=
men mit dem Sekretär des Grafen von Hamburg aufgebrochen war, 
in der ſchönen Reſidenz des Odenwaldes angelangt; in 
            gemein=
ſamer Arbeit und in gemeinſamen Freuden verlebte er hier 
einige freundliche Wochen, die in erſter Linie der Muſik und den 
Kompoſitionen des Grafen galten. Damals wurden jene vier=
 2) Die Briefe ſind (mit zwei Ausnahmen) im Stil der Zeit 
            fran=
zöſiſch geſchrieben.
 undzwanzig Trios (divertissements mélodieux) für Violine 
und ſechs Duette für Cello und Fagott abgeſchloſſen, die ſich 
heute im Manuſkript in der Heſſiſchen Landesbibliothek zu 
Darmſtadt befinden. Ufſenbach ſchuf auf Bitten des Grafen 
1728 nach eigenen Ideen als Titel einen Kupferſtich, der das 
Muſikzimmer in Erbach mit dem Bildnis des Grafen zei= 
Das Kupfer ließ der Graf dem „wegen Kürze der Zeit” 
            hand=
geſchriebenen Band beibinden; das Ganze war dem Landgrafer 
Ernſt Ludwig von Heſſen gewidmet als Gegengabe für ein aus 
Darmſtadt erhaltenes Geſchenk. Das Kupfer iſt noch darum 
            in=
tereſſant, weil es eine freundliche italieniſche Widmung 
            Uffenbach=
an den Graſen enthält, die mit folgenden Verſen ſchließt: 
„Wenn dieſer Ort der zweite Parnaß iſt, 
Warum ſollſt Du nicht der Apoll unſerer Tage ſein?” 
Iſt es wirklich ein Vorausnehmen etwa der Tage der 
            gro=
ßen Landgräfin in Darmſtadt, als ſie Klopſtock, Herder, 
            Wie=
land um ſich ſah, oder der Weimarer Goethezeit, wenn man ſich 
dieſe Tage als Glanzpunkt künſtleriſcher und geiſtiger Freuder 
denkt. Sicher iſt, daß damals der Vater des großen Lichtenberg. 
Johann Conrad Lichtenberg, neben Uffenbach und Telemann 
an der fürſtlichen Tafelrunde ſaß; er, der ſeinem großen 
            Colle=
gen in musicis Chriſtoph Graupner die Texte zu herrlichen 
            Can=
taten lieferte, ſchrieb damals die Vorrede zu den „Andächtigen 
Singopfern auf alle Sonn= und Feſttage von einem Freunde 
Chriſti Gott zu Ehren” (d. i. Friedrich Carl Grafen zu 
Erbach), und fügte die zugehörigen Choräle bei; er war es, der 
das Manuſkript nach Darmſtadt beförderte, es für den Drug 
genau durchſah und in der L. C. Wittichſchen Hofbuchdruckerei, 
10 Bogen in 82 drucken ließ. 
Während jener Tage fand die Hochzeit des gräflichen 
            Se=
kretärs Hool ſtatt, ſodaß das Familienfeſt eines Untergebenen 
den Grafen mit ſeinen beiden Freunden vereinigte. Die 
            Bezie=
hungen des Grafen zu Uffenbach werden beſonders deutlich aus 
den beiden letzten Briefen, die ich hier mitteilen will; davon iſt 
der erſtere, in deutſcher Sprache geſchrieben, umſo intereſſanter. 
als er einen Beweis dafür liefert, wie der Graf es nicht 
            ver=
ſchmähte, ſich für Künſtler, auch wenn ſie ein äußeres 
            Mißge=
ſchick traf, tatkräftig zu verwenden. 
6. Januar 1729. 
„Grade damit beſchäftigt an Sie zu ſchreiben, erhalte ich 
ſoeben Ihren ſo überaus liebenswürdigen Brief, durcy den Sie 
mir nicht nur die Fortdauer der Ehre Ihrer Freundſchaft 
            ver=
ſichern (von der ich vollſtändig überzeugt bin), ſondern worin 
Sie auch einen Glückwunſch zu Neujahr beifügen, der mir umſo 
angenehmer iſt, da ich weiß, daß er von einem Herzen, voll von 
Aufrichtigkeit, ausgeht . . Meinem Verſprechen gemäß ſchicke 
ich Ihnen hierbei einige Exemplare meiner Poeſien über die 
Evangelien, die ſie im Vergleich mit Ihrer ausgezeichneten 
Poeſie, mit der Sie mich vor einiger Zeit beehrt haben, ziemlich 
fad finden werden. Aber da ein Freund nicht immer die Fehler 
ſeines Freundes ſieht, habe ich umſo weniger gezögert, mein 
kleines Werk Ihnen mitzuteilen.” 
9. November 1728 
„Es hat mich Ueberbringer Dieſes, Mr. le Braun, 
            Tanz=
meiſter, erſucht, ein Vorwort vor ihn zu thun, weilen er wegen 
eines Mietpferdes einige Verdrüßlichkeiten hat, da ihme auch 
            würk=
lich etlich und zwanzig Gülden zu zahlen aufgeleget wurden. Ich 
kann wohl verſichern, daß gedachter le Braun dem Pferd keinen 
Schaden gethan, und es ſo eine Schindmähre geweſen, daß er 
alſo ganz unſchuldig darinnen iſt, bitte Sie deswegen mein 
lieber Herr von Uffenbach, ein Vorwort bei dem Herrn 
            Schöp=
fen, dero Herrn Bruder”), nebſt meinem ergebenen Kompliment, 
einzulegen, als welcher die Sache unterhanden hat, und zu 
            bit=
ten, daß, wo die Sache nicht ganz kann vermittelt werden, doch 
dem petenden einige Moderationen angedeihen möge, dann er 
gewiß unſchuldig dazu kommt, womit verbleibe 
ut in litteris: 
Friedrich Carl Gr. zu Erbach. 
Zacharias Conrad von Uffenbach (F 1734), Bibliophile und 
Frankfurter Staatsmann, damals jüngerer Bürgermeiſter.
 In der 
Westentasche 
des Herrn sowie in der 
            Hand-
tasche der Dame sollte niemals 
ein Päckchen WRIGLEY P. K.- 
Kau-Bonbons fehlen. 
Ein Kau=Konfekt von 
            erfrischen-
der Wirkung für Mund und 
Atem, besonders nach dem 
Essen, Trinken und Rauchen. 
Aerztlich vielfach empfohlen. 
GF.9 
Päckchen —4 Stück — 10 Pf. Ueberall erhältlich!
 HAFT. FRANKFURT A.M 
WRIGLEY AKTIE
 Weltruf 
haben meine Qualitäts 
Fahrräder 
(2178a 
Nähmaſchinen. 
Anzahlg. nur 20 Mk. 
Fr. Gütting 
10 Schuchardſtr. 10.
 Grauer 
Kater 
mit weißer Bruſt u. 
weißen Pfoten, auf 
den Namen „Peter” 
hörend, abhanden 
gekommen. 
            Wieder=
ringer Belohnung 
Riedlingerſtraße 22, 
2 
2424 
Aaufe Eisſchran 
(mittl Gr). (*1249 
Gr. Bachgaſie 9. 
2guterh. Gehrockanzüge 
Gr. 50—52 zu verkf. 
Näh. Herdweg 6= 
5063sgi 
1 Stock 
1 faſt neuer 
Konfirmanden= 
Anzug 
1 grauer Gabardine= 
Anzug, 1 grauer 
            Som=
mermantel, beide für 
14—15jähr Jüngling 
zu verkf Arzuſehen 
ab 7 Uhr abds. (*4271 
Olbrichweg 10, 1. St.
 Gebrauchter (24217 
Kinderwagen 
faſt ueu, billig abzug 
Dieburgerſtraße 106.
 Eleg,, ſehr gut erh. 
Kinderwagen 
            preis=
wert zu verk. 
            Fried=
richſtr. 23, III. 
            Anzu=
ſehen 10-2 Uhr. (*4258
 Guterh blauer 
            Liege=
u. Sitz=Kinderwagen 
zu verk. Rhönring 93, 
(*4254 
4 Stock.
 Guterh. Kinderwag., 
Pdd.=Rohr, Marke 
Brennabor, zu verk. 
Gervinusſtr. 39, III. 
(*4275)
 Brennabox=
            Kinder=
wagen zu verkaufen. 
Angebote u. I. 200 
an die Geſchſt. (*4286
 Sehr guterhalt. gr 
Rinderwagen z. verk. 
Blumenſchein, Grafenſt. 13 
174292
 Neuer Plattofen 
billi; zu verkaufen. 
Näh Geſchſt (*4216 
12/34 Adler 
melektr Licht, 2500.4, 
verkäuflich. 
Autoh. Willy Neuroth 
Darmſt. Eliſabeihenſt 49 
Telephon 1060. (*426 
Gebr. Ka helöfen 
guterhalten, billig 
zugeben 
ſchützenſtr. 12,
 Eine Kaute kurzer 
erk. 
Bartenmiſt 
            Forſt=
meiſterſtr. 20, (*4233
 Elegante 
Speiſezimmer 
einzelne 
Büfetts: 
äußerſt bill. zu verk 
Zahlungserleichterung. 
Möbelhaus 
L. Menger 
Bleichſtr. 17. (2002a
10 Ztr.
z. verkau
erlei bte
Mülle
nenſtr. —
1Auru
Tragfähigkeit,
1f. Zahlungs=
rung. Heinr.
„ Wilhelmi=
5, I. (45089eid Gebr. Bettſtelle
mit Patentmatratze,
faſt neu, billig z verk
Lagerhausſtraße 28,
Stock link
 1= u. 2tür Kleiderſchr. 
2tür. pol. Kleiderſchr., 
Trumeau, 1 Garnit.: 
Sofa, 2 Seſſel, Tiſch 
2 Stühle, kompl. Bett 
m. Kapokmatr. , Waſch=, 
Zier=, D=, 
            Auszieh=
tiſche, Etag., Spiegel 
Deckbett, Kiſſen uſt 
(B243: 
zu verk. 
P. Kraft, Karlſtr.= 
Ecke=Steinackerſtr.
Taſtwagen
 iſtes für ſeden Geſchäftsmann zu wiſſen, daß 
Inſerate im „Darmſtädter Tagblait: das beſie 
Propagandamittel zurKundenwerbung ſind/ 
Durch weiteſte Verbreitung bürgt das „
            Darm=
ſtädter Tagblatt; für unbedingten Erfolg
 2 Tonnen, mit 
            ſechs=
facher, faſt neuer 
Luftbereif ng. elektr. 
Licht und Anlaſſer, 
fahrbereit, Marke 
Duah, billigſt zu 
            ver=
kaufen. Angeb. unt. 
L. 209 an die 
            Ge=
ſchäftsſtelle (2428
R
 Deutzer, 6 PS, prima 
Läufer Durch Erſatz 
von Elektriſch verkaufe 
ich meinen noch int 
gutem Zuſtande er” 
halten. Benzinmotor. 
Gefl. Anfragen u. 
T 210 an die G 
(2429 
ſchäftsſtelle. 
A 
Ein ſchwarzer 
Lederanzug 
für Kraftf., 1 Cuta‟ 
wat=Anzug f. mitt 
1 braune Ia 
Nappa=Lederjacke 
für 
Strickmaſchine 
1 Partie emaillierte 
Trichter f. Wirtſcha 
V
Nummer 47
Dienstag, den 16. Februar 1926
Schminke.
Seite 9
 Ein Roman im Rampenlicht. 
Von Guido Kreutzer. 
(Nachdruck verboten)
 ers de 
eres 
freundiche 
ſondern n 
n, der mir 
Herzen, boll 
hen gemäß 
Poeſien über 
t haben, 
mmer die
 Notember IM 
Praun, 4n 
weilen er Mir 
zme auchm 
Pferd kti= 
Zwegen 
met
 Sekundenlang beſchattete er mit der Hand die Augen. Dann 
ſetzte ſeine Stimme noch einmal ein. 
„Als die beiden Schüſſe unmittelbar hintereinander fielen, 
drang man in das Zimmer ein. Doch alles war ſchon vorüber. 
— Kitty Lerrons Leiche iſt vorläufig von der 
            Staatsanwalt=
ſchaft beſchlagnahmt, während man Alfred Lenſch als 
            Polizei=
gefangenen in die Charité ſchaffte. Nach wenigen Wochen wird 
er geneſen ſein. Dann warten lange Zuchthausjahre oder das 
Irrenhaus auf ihn. Je nach dem er ſeeliſch die Kataſtrophe 
üüberſteht und das Urteil der Pſychiater ausfällt. — Nun weißt 
du alles.” 
Adda van Ruyt hatte unwillkürlich fröſtelnd die Schultern 
zuſammengezogen. 
Im tiefſten Kern alſo wohl doch — trotz aller materiellen 
Begleitumſtände — eine Tragödie unerwiderter Leidenſchaft. 
Iſt es nicht eigentlich grauenhaft, daß dieſer Moloch wie eine 
gierige Seuche Opfer um Opfer verſchlingt und nicht zu ſättigen 
iſt? Liebe kann ſtets nur veredeln und erheben; Leidenſchaft 
aber muß zerrütten und vernichten. Ich als Frau — und gerade 
weil ich eine Frau bin! — empfinde es ſo unbeirrbar klar: das 
Gebot der Sinnlichkeit iſt das vernemendſte und niedrigſte aller 
Dogmen. Aber das Herz iſt der Bremnpunkt der Welt. Und wird 
es immer bleiben, weil aller Schmerz und alle Freude, aller 
Harm und alle Hoffnung, aller Gram und alle Seligkeit ſonſt 
ihre ewige Moral verloren hätten und nichts wären als Klang 
ohne Sinn und leere Worte, die der Wind verweht.” 
„Du mußt ſehr ſicher in deinem Glück ſein, daß du ſolche 
Gedanken ausſprechen kanſt!” — ſagte er ſcheu. 
Leiſe Verwirrung überkam ſie. 
„Verzeih, es gehörte wohl nicht hierher. Ich hatte einen 
Moment vergeſſen, was dich herführte.” 
Gewaltſam zwang ſie ſich zurück. 
„Ja — nun weiß ich alles und verſtehe die Entwicklung 
            die=
er Kataſtrophe. Ihr gegenüber bleibt ſchließlich auch die Frage 
selanglos, weshalb Kitty Lerron die Erbſchaft ausſchlug.” 
„Dazu war ſie von Anfang an entſchloſſen. Denn ſie hatte 
Volkmar nie geliebt. Und alles in ihr wehrte ſich dagegen, nach 
einem Tode ſich an ſeiner Hinterlaſſenſchaft zu bereichern. Mit 
olcher Auffaſſung verriet ſie Herzenstakt und ihre angeborene 
Vornehmheit der Gefſinnung.” 
„Sie war ja auch eine Freiin von Longartt!“ warf Addn 
zan Ruyt gedankenvoll ein 
„Sowas bricht zu gegebener 
Zeit immer wieder durch! Selbſt der wertvollſte Menſch kann 
rren und ſogar ſtraucheln. Aber er wird ſich ſtets nur ſolange 
belügen, bis es aufs Letzte geht. Dann ſiegt ja doch das Gute 
nihm. Wie es auch über Kitty Lerron geſiegt hat." 
In Artur Brooks müden Zügen flackerte Dankbarkeit auf. 
für Sekunden entraffte er ſich ſeiner ſchlaffen Apathie. 
„Du haſt recht — ſie war eine Freiin von Longartt. Wie 
ehr ſie es war, ahnte ſie wohl ſelbſt kaum. Doch als es ihr erſt 
inmal zum Bewußtſein gekommen, da ſtand auch ſofort ihr 
            Ent=
chluß feſt, mit aller Vergangenheit und allen bisherigen 
            Bühnen=
llänen zu brechen. Sie war ein hochgemutes tapferes und im 
Tiefſten unberührtes Menſchenkind. Sie hielt etwas von ſich 
ind auf ſich. An ihrer Seite würde ich das Glück gefunden 
ſaben, das du mir eiſt verſagt haft.” 
„An — ihrer — Seite?‟
 1Steinwag-Flügell 
1Bechstein-Flügell 
wenig gespielt 
preiswert zu verkaufen 
HEINRICHARNOLB 
Wilhelminenstr. 9 
Telephon 2560 
Zlektrische Anlagen 
für Prilate, 
            Gewerbe-
betriebeu Fabrikendure! 
Gust. Brand, Ing. 
Waldstr. 25-Fernruf222
 Er nickte ſchwer. 
„Noch ehe das Jahr zu Ende gegangen, follte ſie meinen 
Namen tragen." 
Adda van Ruyt meiſterte ihre grenzenloſe Ueberraſchung. 
„Dieſe enge Verbindung zwiſchen euch konnte ich allerdings 
nicht ahnen. — Du haſt ſie ſehr geliebt?” 
In ruheloſem Spiel flochten ſich ſeine Finger ineinander, 
um ſich eine Sekunde ſpäter zu löſen und gleich darauf wieder 
zu verſtricken. 
„Als du mich damals im Regent=Hotel von dir abgewieſen, 
hätte ich nie geglaubt, daß eine Frau jemals wieder Bedeutung 
in meinem Leben gewinnen könnte. Kitty Lerron wußte mich 
eines beſſeren zu belehren. Du ſtehſt zu hoch, als daß du dich 
etwa verletzt fühlteſt, wenn ich es hier ausſpreche: Sie war für 
mich die vollkommene Verkörperung des Glücks. Schon ihre 
Nähe allein, jede ihrer Bewegungen, ihre Stimme, ihr Lächeln 
— alles empfand ich wie einen zauberhaften Rauſch. Viellei t 
lächelſt du insgeheim ſpöttiſch: Eine verſpätete Paſſion!‟ Es 
mag ſein, daß du damit recht hätteſt. Und doch — mich hat ſie 
ſehr, ſehr glücklich gemacht, Adda!” 
„Dann haſt du unendlich viel verloren!“ ſagte ſie 
            er=
ſchüttert. Und das letzte deſſen, was ſich in ihr noch gegen ihn 
gewehrt, ſtarb lautlos. Denn jetzt war er ja nicht mehr ihr 
Feind und Widerſacher — jetzt war er mit all ſeinen Millionen 
nur noch ein armer wegmüder Lebenswanderer, den das 
            Schick=
ſal erbarmungslos in die Wüſte hinausgeſtoßen hatte. Und 
            nie=
mand würde fortan ihm zur Seite ſtehen, um die große 
            Einſam=
keit zu bannen. 
In einem Aufwallen herzlichen Mitleids wollte ſie ihm die 
Hand entgegenſtrecken. 
Er fah es nicht. Tief war ſein Kopf auf die Bruſt 
            herab=
geſunken. Minutenlang ſchwieg er. Schwer und ſchwunglos 
gingen ſeine Gedanken. Wie ein Menſch, der ſich mit 
            zerbroche=
nem Rückgrat weiterſchleppt. 
Endlich blickte er auf. Seine Augen taſteten ſich hilflos über 
die ernſten ſtolzen Linien der ſchwergeſchnitzten Möbel. Bis ſie 
ein einem großen Photo haften blieben, das in goldbronziertem 
Rahmen auf einem Seitentiſchchen ſtand. Ein Offizier in 
            Dra=
goneruniform, den halbgeöffneten Pelzmantel über den 
            Schul=
tern, ſchmal und raſſig unter der kantigen Helmſchiene das 
            ver=
ſantmelte durchtrainierte Geſicht. Er erkannte es ſofort: — Der 
aus dem Regent=Hotel und vom Hausball im Eden. Seit Kitty 
Lerrons Beichte wußte er ja auch, wer ſein Gegner war. 
„Dein Verlobter, nicht wahr?” — fragte er. 
Sie neigte ſtumm bejahend den Kopf, und ein lichter Schein 
überhellte ihr ſchönes Geſicht. 
Um ſeine Lippen zuckte ſchmerzliche Reſignation. 
„Iſt es eigentlich nicht ſeltſam, welche Rolle der Zufall den 
Longartts in unſer beider Leben zugewieſen und wie er gerade 
ſie befähigt hat, Glück um ſich zu verbreiten?” 
Sie lächelte nur verſonnen, während ſie einen langen Blick 
zu dem Bilde hinüberſandte. Faſt ſchien es jetzt, als wolle er 
wieder in ſeine brütende Schweigſamkeit verſinken. Doch 
            gewalt=
ſam raffte er ſich auf. 
„Man ſagt: Liebe macht buldſan und verzeihend. Du mußt 
wohl ſehr glücklich ſein. Nun ſei auch gütig und nachſüchtig, 
wenn ich dir eine Bitte vortrage. Vielleicht verlange ich viel 
damit, daß fortan alles vergeſſen ſein ſoll, was jemals zwiſchen 
uns ſtand. Aber Kitty Lerron ſprach noch kurz vor ihrem Tode 
gut von dir. Und gewiß handle ich nach Ihrem Sinne und 
            er=
fülle ein Vermächtnis, daß ich zu dir jetzt mit einem Wunſch 
komme.” 
Nun wagten ſich ſeine Augen doch nicht mehr an ſie heran, 
ſondern folgten dem Muſter des Teppichs unter ſeinen Füßen. 
„Ich weiß davon, daß die Verhandlung vor dem Bühnen=
 TSteinway-Flügel 
TBechstein-Flügel 
(2424a 
wenig gespielt 
preiswert zu verkaufen 
Arnold & Sohn 
Elisahethenstr. 28 Tel. 2457 u. 975
 Haital srhoiker 
für Magen- und Darmkranke 
Wilkelm Mitze 
Brot- und Wiener Feinbäckerei 
Darmstadt Hügelstr. 19 
202a 
DOET 
Daes 
Kanarienvögel 
billig abzugeben bei 
5110 
Martin, Hoffmannſir. 44½-
 Deie engelein aif Sirigsssstwingen 
Kaunst Or au Hauen Kaucktss Ringen 
Det KTand de Kchen Seligkeit— 
Falttt D.. 
Se seieit! 
Doch milst Ir gab nock weiltd zchen,
 un! 
Wtcaa- Batem
Oandsmauerſteine
 liefern in jeder Menge prd 
10 Tonnen (ca. 6‟, cbm) 58 
            Mk=
frei Bahnwagen Darmſtadt 
Branitwerke Hemsbach 
Rüty & Reinmuth G. m. b. H= 
8942) Heppenheim 
A 
Sa c
 Otohen Gesellen! 
2s Stück im vornehmen Hartkarton AM 1.25 
Orienfalische Tabak-und Cigsreiten-Fabrik.VENlDZE inn. Hugo Zietz. 
G.mb. Hi, 0REGDE/t, Köln, Königsberg (Pel, Seiſhennersdorf (Sa)
 Schiedsgericht für dich mit einem vollen Siege geendet hat. Es 
iſt alſo dein gutes Recht, künftighin jede Verbindung mit dem 
„Theater am Weidendamm' abzulehnen. Und doch bitte ich dich, 
es nicht zu tun.” 
Sie ſah ihn erſtaunt an. 
„Das mußt du wohl erſt begründen.” 
„Ich ſpreche ja nicht für mich, Adda — ich ſitze hier bor 
dir als Fürſprecher für ein paar Hundert Menſchen; ſie wiſſen 
von dieſer Unterredung und bangen um ihr Ergebnis. Die ſchon 
zweimal verſchobene Premiere der neuen Revue ſollte endlich 
in zehn Tagen ſein. Nun hat ſich vorgeſtern dieſe Kataſtrophe 
abgeſpielt. Und der Tod Kitty Lerrons wie die Verhaftung 
Alfred Lenſchs können zum Verhägnis für unſer Haus werden, 
wenn wir nicht ſchnell, ſehr ſchnell handeln. Vierhundert 
            Men=
ſchen liegen dann brotlos auf der Straße, und faſt eine Million 
Mark wie unendliche Mühe und Arbeit ſind nutzlos vertan. 
            Vor=
läufig haben wir beim Polizeipräſidium um eine Notkonzeſſion 
für unſern Regiſſeur nachgeſucht, die auch erteilt werden wird, 
bis das Theater einen neuen Pächter und Direktor gefunden hat. 
Dieſer Fragenkomplex iſt überhaupt ſehr verwickelt, weil der 
geſetzliche Erbe nun fehlt und die gefamte Hinterlaſſenſchaft 
Volkmars wahrſcheinlich dem Staat anheimfällt. Erſt wenn all 
dieſe Dinge geklärt ſind, kann ich ja von meinem Vertrage 
            zu=
rücktreten. Fahnenflichtig werde ich natürlich nicht. Obgleich 
ſeit vorgeſtern mein Verbleiben nun auch ſeinen letzten Sinn 
verloren hat. 
Doch es handelt ſich ja hier gar nicht um mich und darum, 
wie ſich in Zukunft die Verhältniſſe geſtalten. Die unmittelbare. 
Gegenwart iſt viel zwingender und geſtattet keine Stunde 
            Zeit=
verluſt. Man hat mir verſichert, die Premiére dürfe keinesfalls 
nochmals verlegt werden. Das Preſtige und die künſtleriſche 
Stellung des „Theaters am Weibendamm’ erlitten ſonſt ſchwere 
Einbuße. Ganz abgeſehen von der akuten Exiſtenzgefährdung 
des geſamten Perſonals. All dem vorzubeugen, kam ich heute. 
Denn die Entſcheidung liegt ja bei dir.” 
„Bei mir?” wiederholte Adda van Ruyt mit großen 
Augen . . . „Meine Beziehungen zu eurem Hauſe ſind doch 
endgültig gelöſt.” 
„Aber du haſt Ich weiß nicht, ob ich ſolche Frage 
            über=
haupt ſtellen darf Du haſt bisher mit keiner anderen Bühne 
abgeſchloſſen?” 
„Nein. Vorerſt ſchweben Verhandlungen, die mein Agent 
führt. Diesmal laſſe ich die Dinge in Ruhe reifen.” 
„Dann kann noch alles gut werden. Adda — du mußt zu. 
uns zurück!“ 
Sie bog ſich in jäher Ueberraſchung vor. 
„Was ſagſt du? Zurück zu euch? Ich 
Er ſchüttelte haſtig den Kopf. Er ſprach plötzlich überſtürzt 
und ſprunghaft — als habe er ſich vorher Wort für Wort 
            zurecht=
gelegt und dürfe ſich nicht unterbrechen laſſen, weil er nicht noch 
einmal den Mut fände, dies Thema zu berühren. 
„Es iſt wohl ungeheuerlich, was ich hier vorbringe. Vielleicht 
wirſt du mir auch die Tür weiſen. Und hätteſt ein Recht dazi. 
Nur — ich denke mir: eine Adda van Ruyt läßt nicht 
            unſchul=
dige Menſchen unter dem leiden, was mn ihr angetan. Deshalb 
bitte ich dich inſtändig; vergiß! komm zurück und laß alles 
            Ver=
gangene ſein! Deinen Vertrag, wie du ihn mit dem Direktor 
Volkmar abgeſchloſſen hatteſt, erhältſt du in voller Geltung 
            zu=
rück. Und ſollſt das Recht haben, ihm noch deinerſeits alle 
            Klau=
ſeln und Kautelen zuzufügen, die du für notwendig erachteſt. 
Wir unterſchreiben blinblings, was du forderſt. Dein Triumpf: 
ſoll vollkoyufen ſein. Aber du darfſt uns jetzt nicht im Stich 
laſſen!“ 
(Fortſetzung folgt.)
Seifenſtocken Nhf., Lndwigshöhſtr. 1. B 582 Prachtvolle
chlafzimmer
rima Ar=
Eich
rußerſt bile
beit, 3
ligen Preiſen abzu=
geben.
Zahlungserleichterung.
Möbelhaus
L. Menger
Darmſtadt
Bleichſtraße 17. (914 Seſchäfteräune
Heidelbergerſtr. 103
Gewerbl. helle Ränme,
17 Mtr. I., m. Neben=
räumen, fürjedes Ge=
ſchäft paſſend, ſofort
zu vermiet. (B.1558 2 Betten, evtl. voller
Möbl. Zimmerß
Vornehm möbl.
Zimmer
ſofort beziehb. Hügel-/4
ſtraße 15, Lad. 6 3.=Wohnung
(beſchlagnahmefrei) 1
mit Bad, elektr. Licht,
Garten, ohne Abſtand
ſofort zu vermieten.
Näheres bei Alter’s
Tauſchbüro, Eliſa= bethenſtr. 34, (242
WBohnungstanſch
Wohnungs-
kausch. Tauſche meine Zwei=
Zimmerwohng., neu
hergerichtet, mit Zu= ſchön möbl, ſonn. Z., /2
ſep. Eing., gegentib.
b. Herrngart. *3043gim behör,Heinheimerſtr.,
gegen eine 3= oder 4 Ziminer Wohnung
Minzugskoſten werd.
vergütet. Angeb. unt.
L 198 Geſchſt (*428:
Broße Stube
Küche und Kammer
geg, kleine Stube u.
Küche z. tauſch. (*4222
Gr Kaplaneigaſſe 1, I. /s
Verkſtätteng ! Liebigſtr. 8, II., bei s
W alz, Wohn= und
Schlafzim. m. el. L. an/(
2Herren z. b. ( 42981
Wendelſtadt=
ſtr. 26, I., ( 4200 i Oppenheimer, Kl. Werkstätte
mit Lagerraum ſofort
zu vermieten. Stift=
ſtraße 41. (*4039 si beſſ. Ehepaar ete, zu
vermiet. Anzuſehen k
vormittags od. nach=
mittags nach 4 Uhr.
Aogtge Nane ir deuſche
Erzeugniſſe verboten. Die geſetzliche Bezeichnung
iſt Weinbrand und Weinbrandverſchnitt. Probie=
gendes, ſich kaum
 1ch4 
4234)
 Heidelbergerſt. 4010 
pt., b. Mahnkopf, möbl.
 Herdweg 76 
bei Staebel, 1—2 
Zimmer mit 1 oder 
Benfion, für 1. März 
zu vermieten. (*1242
albei Kaiſer. (2082a
(*4256
 ermieten. (eis8t 
Roquetteweg 3, I.,
 ermnieten. (503s 
Beſchlagnahmefreie 
bis 3 ſchöne große 
Zimmer 
Sübſeite) nebſt 
Küchenben u. klein. 
teller, möbl., ebtl. 
nmöbl., an kinderl. 
Shepaar zu vermiet, 
Frl. Clorilde Becher 
einrichſtr. 124, II. 
(2286 s1)
 Sdiotenanſtalt 
Aliceſtift 
erkauft 2 
            Schlacht=
ühe. Angebote 
            hier=
ür bis 17. nachmit=
 iſt nach dem 
            Ver=
ſailler Vertrag als 
ren Sie einmal 
            fol=
bab ſoteuerſtelnds Rezept:
 Auf½, Liter Weingeiſt (Spiritus Vini9620) 
und 5/g Liter Waſſer nehme man 
1 Fl. Reichels Marke „Dreistern”=Eſſenz
 De: Etra=Auglität „Fänttern‟ Eſſenz. 
So erhält man ein feingeiſtiges Gekränk von 
aromakiſchem Weinbrandgeſchmack, der ſich mit der 
Zeik immer mehr entwickelt und an Feinheit noch 
bedeutend gewinnk. Die Echten Reichel-Essenzen 
ſind in Drog. und Apold. erhältlich, ebendaſelbſt 
Dr. Reichel’s Rezeptbüchlein zur Seldſtbereitung 
von Likören umſonſt oder koſienfret durch 
O4 Rrichel, Berln 80, Eirsabztngtreß 6
 Die Eiſen= und Stahlwaren= 
Induftrie im Januar.
Frankfurter Effektenbörſe.
 Die Lage der deutſchen Eiſen= und Stahlwareninduſtrie im 
Monat Januar 1926 hat nach dem Monatsbericht des 
Eiſen= und Stahlwaren=Induſtriebundes keine 
Beſſerung aufzuweiſen. Vielfach haben ſich die Verhältniſſe 
            ge=
genüber dem Vormonat noch verſchlechtert. Im einzelnen wird 
aus verſchiedenen Zweigen wie folgt berichtet: 
Entgegen den optimiſtiſchen Berichten, die in der letzten Zeit 
von verſchiedenen Seiten aus durch die Preſſe gehen, iſt 
            feſtzu=
ſtellen, daß ſich in der Eiſenfertigwaren=Induſtrie des 
            weſtfäliſch=
märkiſchen Landes noch keinerlei Anzeichen einer Beſſerung 
            ge=
zeigt haben; im Gegenteil, die Erwerbsloſenziffern ſind in den 
meiſten Bezirken noch geſtiegen. Ganz beſonders haben ſich in 
der letzten Zeit die Ausfälle durch Konkurſe und 
            Geſchäftsauf=
ſichten gehäuft. Faſt in allen Zweigen iſt es die Regel, daß in 
dem Auftragseingang eine Ruhe und ein Stillſtand eingetreten 
iſt, der ſogar die an ſich verzweifelte Lage des Monats 
            Dezem=
ber noch überbietet. Weite Kreiſe kommen allmählich zu der 
Ueberzeugung, daß der hartnäckige Widerſtand der Regierung 
gegen die Ausführung der Notwendigkeiten auf Herabſetzung 
der Steuern, der Frachten, der ſozialen Abgaben uſw. die 
            In=
duſtrie tatſächlich in das Verderben bringt. Gleichzeitig wird 
man für alle Zeiten feſthalten müſſen, daß in einer ſolchen 
            ver=
zwveifelten Lage eine auf die Unternehmer gerichtete 
            Kartell=
geſetzgebung ihr Letztes tut, um die Eiſenfertigwareninduſtrie 
vollkommen zugrunde zu richten. 
In Baubeſchlägen iſt das Geſchäft im Januar noch 
            weiter=
hin ſehr ſtill geblieben. Die Hoffnung, daß es ſich in dieſem 
Jahre beleben würde, iſt leider nicht eingetroffen, im 
            Gegen=
teil, die Kundſchaft hält noch weiter mit Aufträgen zurück. Was 
beſtellt wird, iſt eilig, auch jetzt wieder wird die Beobachtung 
            ge=
macht, daß faſt nur das beſtellt wird, was die Kundſchaft direkt 
zu irgend einem Neubau benötigt und was meiſt als Eilboten= 
und Expreßgut gewünſcht wird. Ein größeres Lager ſcheint bei 
der Kundſchaft nicht vorhanden zu ſei, und wenn der Bedarf 
einmal plötzlich einſetzen ſollte, werden die größten 
            Schwierig=
keiten entſtehen, da auch bei den Fabrikanten, wie wir durch 
Rundfrage gehört haben, allgemein geſtreclt wird. Es wird faſt 
nur in der halben Schicht oder mit der halben Belegſchaft 
            ge=
arbeitet, und wenn die Nachfrage nach Baubeſchlägen einſetzen 
ſollte, wird dieſe wohl kaum befriedigt werden können. 
Auch die Geldknappheit hat ſich weiterhin verſtärkt. Die 
Kundſchaft, die durch das ſchlechte Weihnachtsgeſchäft nicht 
            ge=
nügend Geld hereinbekommen hat, verlangt ein immer längeres 
Ziel und zieht die Zahlungen immer weiter hmaus, ſo daß es 
auch für den Fabrikanten ſehr ſchwierig iſt, ſich die nötigen 
            Gel=
der zu beſchaffen. Es muß deshalb unbedingt darauf geſehen 
werden, daß die durch die Hauszinsftener einkommenden 
            Be=
träge mehr als bisher zu Neubauten benutzt werden, denn wenn 
dieſes nicht bald geſchieht, dann iſt die Hauptzeit zum Beginn 
der Neubauten ſchon vorüber; zur Mitte des Sommers wird 
nicht gern mit einem Bau angefangen, wenn man nicht die 
            Aus=
ſicht hat, daß er vor dem Winter fertig iſt. Durch Bauen würde 
ein großer Teil der Erwerbsloſen von der Straße kommen, da 
durch das Bauen nicht allein die eigentlichen Bauhandwerker 
            be=
ſchäftigt werden, ſondern auch viele andere Arbeiter durch die 
Herſtellung der dazu benötigten Teile, wie Türen, Fenſter, 
            Mö=
bel, Herde, Artikel für die Waſſerleitung, elektriſches Licht, 
            Hei=
zung. Textilwaren uſw. uſw. 
In der Berkzeuginduſtrie des Remſcheider Bezirks hält die 
ſchlimme Lage der Vormonate an. Beſſerungszeichen machen ſich 
nicht bemerkbar, Geſchäftsaufſichten, Konkurſe, Kurzarbeit, 
            Still=
legungen haben zugenommen. Das Inlandsgeſchäft liegt 
            in=
folge der Kreditunſicherheit ganz darnieder. Im 
            Auslandsge=
ſchäft mehren ſich die Klagen über die Dumpingkonkurrenz der 
Inflationsländer. Nur wenige Firmen melden ausreichende 
Exportaufträge. Aus der Schraubeninduſtrie und der Schloß= 
und Beſchlaginduſtrie ſind die Meldungen gleich ſchlecht. Die 
Aufbringung der Induſtriebelaſtung zum 15. Februar zu den 
erdrückenden Steuern und Soziallaſten wird vielen Firmen 
nicht möglich ſein. 
Der Beginn des zweiten Monats des neuen Jahres hat 
der Schmalkaldener Eiſen= und Stahlwareninduſtrie noch keine 
Erleichterung ihrer ſchwierigen Lage gebracht. Mangelnde 
            Be=
ſchäftigung, ungenügende Betriebskapitalien, außerordentlich 
gedrückte Preiſe, darin faßt ſich die Notlage des Kreiſes 
            zu=
ſammen. Vollarbeit hat wohl kein einziger Betrieb; es wird 
vielmehr in verſchiedenen Betrieben noch ſtärker eingeſchränkt, 
als im vorigen Monat, teilweiſe wurde mehrere Wochen gar 
nicht gearbeitet. Die zunehmende Schwierigkeit der Verhältniſſe 
zeigt ſich auch in vermehrten Geſchäftsaufſichten, ungemein 
            zahl=
reichen Zwangsberſteigerungen und zunehmender 
            Erwerbs=
loſigkeit. Wenn nicht bald von irgend welcher Seite 
            Erleichte=
rungen, bezw. Beſſerungen in der allgemeinen Lage kommen, ſo 
treien Notzeiten ein, wie ſie der Kreis wohl kaum je geſehen. 
In der ſüddeutſchen Eiſen= und 
            Stahlwaren=
induſtrie war im Monat Januar der Geſchäftsgang, 
            ent=
ſprechend der allgemeinen Lage, ſehr ruhig. Im allgemeinen 
konnte der Geſchäftsgang mit den in den vorhergehenden 
            Mo=
naten eingeführten Einſchränkungen der Arbeitszeit und der 
Betriebe aufrecht erhalten werden. Exportaufträge waren 
            in=
folge der ſcharfen und ausländiſchen Konkurrenz nur durch 
            Ver=
zicht auf jeglichen Nutzen hereinzubekommen. Infolge der hohen 
Geſtehungskoſten iſt dem ausländiſchen Wettbewerb nur mnit 
größter Anſtrengung zu begegnen. Das Inlandsgeſchäft lag 
gleichmäßig ſchlecht.
 Frankfurt a. M., 15. Februar. 
Wie eine ganze Reihe von Monaten nur ungünſtige Nachrichten die 
Börſe ungünſtig beeinflußten, ſo mehren ſich jetzt ſeit einiger Zeit die 
günſtigen Momente in großer Anzahl. Heute meldeten ſowohl 
            ſüd=
deutſche als auch weſtdeutſche Zeitungen, daß man ohne Uebereilung die 
niedrigſte Kurve unſeres wirtſchaftlichen Niederganges bereits als 
            über=
ſchritten betrachten dürfe. Ferner fand die Mitteilung, daß von den 
Kommunen eine Anleihe von 15 Millionen Dollar in New York 
            abge=
ſchloſſen worden ſei und daß einige Banken in der Gewährung von 
Krediten an die bevorzugten Klientel bereits begonnen haben, eine ſehr 
günſtige Aufnahme. In Uebereinſtimmung mit dieſen ſehr günſtigen 
Nachrichten verkehrte die Börſe in ſehr feſter Haltung und wieder war 
unter Führung von Mannesmann der Montanmarkt um 2 bis 3 
            Pro=
zent gebeſſert, wenn auch die Kursbewegung von einigen Schwankungen 
unterbrochen wurde. Sehr feſte Tendendz machte ſich auch für 
            Elektro=
werte bemerkbau unter dem Hinweis auf die großen Aufgaben, die dieſer 
Branche in reichlichem Maße bevorſtehen. Auch Schiffahrtsaktien hatten 
große Steigerungen aufzuweiſen auf die angeblich beſchleunigte 
            Erledi=
gung der Freigabeangelegenheit in den Vereinigten Staaten. Chemiſche 
Werte folgten der allgemeinen Tendenz auf Deckungen. Auch für die 
Bankaktien kam heute bei lebhaften Umfätzen die ſehr feſten Tendenz zum 
Ausdruck. Namentlich Reichsbankanteile waren geſteigert auf neuerliche 
holländiſche Käufe. Daneben waren auch die Hypothekenbankaktien ſtark 
angeregt bei feſter Tendenz: Einzelne Aktien, wie Rheiniſche 
            Hypotheken=
bank und Bayeriſche Hypotheken= und Wechſelbank wurden von 
            infor=
mierter Seite wieder ſtark beachtet und ſcheinen ſich bei dem Letzteren 
in den letzten Tagen auch amerikaniſche Käufe eingeſtellt zu haben. Die 
in der Preſſe vielfach veröffentlichten ſachlichen Hinweiſe auf die 
            Baye=
riſehe Hypotheken= und Wechſelbank finden eine günſtige Aufnahme, 
            üb=
rigens iſt das angebotene Material als kaum nennenswert zu bezeichnen. 
Der Kaſſamarkt konnte ſich zum größten Teil der feſten Tendenz 
            an=
ſchließen. Beſonders Elektriſche Lieferungen und Bauaktien hatten 
Kursbeſſerungen aufzuweiſen. Auf dem fremden Rentenmarkt beſtand 
auf Pariſer Anzegung für türkiſche Renten vermehrtes Intereſſe. Auch 
Ungarn und Mexikaner behaupteten ihre feſte Tendenz. Sehr 
            lebhaf=
tes Treiben zeigte ſich auf dem heimiſchen Nentenmarkte. Die erzielten 
Kuusgewinne ſind ſowohl für Kriegsanleihen als auch für 
            Schutzgebiets=
anleihen als ſehr erheblich zu bezeichnen. Relativ geringes Intereſſe 
            be=
ſtand nur für den Pfandbriefmarkt. Der Geldmarkt zeigt ſich nach wie 
vor ſehr leictt. Die feſte Haltung der Börſe erfuhr an der Abendbörſe 
noch eine weitere Steigerung. Verlangt waren hauptſächlich 
            Elektrizi=
räts= und Bankenwerte. Schuckert erreichten 87 und AEG. 98 Geld. 
Commerzbank 110, Deutſche Bank, die ganz beſonders ſtark umgeſetzt 
wurden 130,75, Ultimo ſogar 131,25, Dresdner Bank 120. Auch die 
Montanwerte hntten durchweg leichte Kursgewinne zu verzeichnen. 
Gelfenkirchen 93 5, Mannesmann 90,25, Mausfeld 82,5, Phönix 807/8, 
Rheinſtahl 84,5. Schiffahrtswerte ſvaren ſtiller. Hapag 1327/8. Auch 
Farbenwerte blieben ziemlich unverändert, 130,75. Sehr lebhaft war 
wieder der Rentenmarkt, auf dem nicht nur deutſche Anleihen, ſondern 
auch Ungarn, Ruſſen und Türken ſehr feſt waren. Deutſche 
            Kriegs=
anleihen 0,437,5, Schutzgebietsanleihen 7,75, Ungariſche Goldrente 15,75 
und Bagdad II 10,75. Die Abendbörſe ſchloß zu den höchſten 
            Tages=
kurſen in ſehr feſter Haltung. 
Die Nachbörſe verlief etwas ruhiger. Die letzten Tageskurſe 
            konn=
ten ſich nicht überall behaupten. Die Tendenz war aber durchaus feſt. 
Kriegsanleihe 0.435. Lebhaft war das Geſchäft in den Werten der 
Siemens=Gruppe, von denen Siemens und Halske bis auf 105.5 
            an=
zogen. Sonſt nannte man Phönix mit 80,75 und Nord. Lloyd mit 135.5.
 Aufwertung der Heſſiſchen. 
Staatsſchuldbuchforderungen.
 Von amtlicher Seite erfahren wir: Die Einträge in das 
heſſiſche Staatsſchuldbuch ſind auf Grund des 
            Anleiheablöſungs=
geſetzes dem Reichsſchuldbuchbüro in Berlin zum Eintrag als 
            An=
leiheablöſungsſchuld in das Reichsſchuldbuch übergeben worden. 
Der Gläubiger einer vor dem 1. Juli 1920 in das heſſiſche 
Staatsſchuldbuch eingetragenen Forderung iſt „Altbeſitzer”. 
Seine Schuldbuchforderung wird von amtswegen ohne ſein 
            Zu=
tun in Anleiheablöſungsſchuld umgewandelt; die geſetzlichen 
            Aus=
lofungsrechte werden gewahrt. Sobald der neue Eintrag m das 
Reichsſchuldbuch bewirkt iſt, erhält der Gläubiger hierüber 
            Nach=
richt. Bei der großen Zahl der Einträge kann ſich die Mitteilung 
dieſer Benachrichtigungen an die Gläubiger unter Umſtänden bis 
in die Sommermonate 1926 hinausziehen. Ein 
            Schuldbuchgläu=
biger kann aber auch Altbeſitzer ſein, wenn ſeine Forderung erft 
nach dem 1. Juli 1920 eingetragen iſt, nämlich dann, wenn er 
die eingetragenen Stücke ſchon am 1. Juli 1920 in Beſitz hatte. In 
dieſem Fall muß er umgehend ſeine Ausweiſe (Zeichnungsſchein, 
Bankausweis, Finanzamtsbeſcheinigung uſw.) der Heſſiſchen 
Staatsſchuldenverwaltung bis ſpäteſtens 28. Februar vorlegen. 
Anträge auf Vorzugsrenten ſind nur an die Bezirksfürſorgeſtellen 
(Kreisamt oder Wohlfahrtsamt der Städte) des Wohnorts des 
Gläubigers zu richten.
Berliner Effektenbörſe.
 Harriman kauft den polniſchen Beſitz von 
Gieſches Erben.
 Die Verbandlungen der Harriman=Gruppe über den Ankauf der 
            pol=
niſch=oberſchleſiſchen Zinkgruben von Gieſches Erben ſind nunmehr a‟ 
geſchlofſen. Zu dem Kaufpreis, den die Geſellſchaft erhält, tritt noch 
eine Anleihe von 10 Millionen Dollar an den polniſchen Staat. Der 
amerikaniſchen Gruppe werde dafür als Gegenleiſtung Befreiung von 
der polniſchen Vermögensſteuer und weitere Steuer= und 
            Zollerleichte=
rungen zugeſtanden. Dem polniſchen Seim wird demnächſt ein 
            ent=
ſprechender Geſetzentwurf vorgelegt werden. — Wie noch erinnerlich, 
griff vor einiger Zeit die preußiſche Regierung ein, als Gieſches Erben 
mit der Harriman=Gruppe wegen Verkaufes der deutſch=oberſchleſiſchen 
Zinkgruben verhandelten. Die preußiſche Regierung ſetzte damals einen 
eigenen Staatskommiſſar für die Wahrung der deutſchen Intereſſen ein. 
Dieſe Verhandlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen, obwohl man ſich 
            be=
reits über die Grundſätze des Vertrages geeinigt hat. So hat Preußen 
die Zuſicherung von der Harriman=Gruppe über die Belieferung einer 
preußiſchen Zeche mit Zinkerzen erhalten. Da für den Harriman=Konzer 
nach Erwerb der polniſchen Gruben die Erzfrage weniger bedeutend a 
worden iſt, iſt anzunehmen, daß auch die Einigung mit Preußen nicht 
mehr lange auf ſich warten laſſen wird.
 Verlin, 15. Februar. 
Die neue Woche begann in freundlicher Stimmung. Nachdem durch 
die Glattſtellungen in der Vorwoche die techniſche Lage an der Börſe eine 
erhebliche Entſpannung erfahren hatte, dürfte der Medio jetzt kaum 
noch Ueberraſchungen bringen. Man nahm daher bei Beginn der Börſe 
an, daß der heutige Prämienerklärungstag ohne Ueberraſchungen 
            ver=
laufen würde und ſchritt zu Rückkäufen. Dieſe erſtreckten ſich in erſter 
Linie auf Montanaktien, von denen Phönix ſehr feſt eröffneten. 
            Schiff=
fahrtswerte unter Führung von Nordd. Lloyd und Hapag und 
            Bank=
aktien, von denen Reichsbankanteile um 3 Prozent und 163 anziehen 
konnten. Aber auch die Nebenwerte konnten Kursbewegungen 
            ver=
zeichnen, wenngleich das Geſchäft dort nicht ſo angeregt verlief wie in 
den eben angeführten Werten. Bemerkenswert war ferner, daß die 
Kriegsanleihe ihren ſtark erhöhten Kurs von 0,415 behauptete, woran 
man an der Börſe die verſchiedenſten Vermutungen knüpfte. Als allgemein 
anregendes Moment galt neben der leichten Verfaſſung des Geldmarktes, 
vo auch die Prolongationsſätze niedriger lagen, die noch in dieſer Woche 
zu erwartende Beendigung der Zwiſchentreditverhandlungen für die 
            er=
weiterten Reichsbahnaufträge und der Abſchluß weiterer deutſcher 
Amerikaanleihen (Girozentrale, Kaliſyndikat). Für Tagesgeld nannte 
man offiziell einen Satz von 4½ bis 5 Prozent, Monatsgeld 7 bis 8 
Prozent. Am Deviſenmarkt fanden die Hauptumſätze in den nordiſchen 
Valuten ſtatt, die ſich weiter befeſtigten. London=Paris anfangs 132,20, 
New York=Warſchau underändert 7,40. Im einzelnen iſt von den 
            Ter=
minmärkten hervorzuheben, daß ab heute vier weitere Terminpapiere 
hinzukamen, nämlich Deutſch=Auſtralier, Kosmos (pl. 1½), 
            Charlotten=
burger Waſſer (pl. ½ Prozent) und Allgemeine Dtſch. Eiſenbahnaktien, 
Am Montanaktienmarkt eröffneten Phönix mit 80 Prozent (pl. 2½), 
während ſonſt namentlich Harpener, Rheinelbe=Werte, Ilſe, Rheinſtahl 
und Köln=Neueſſen bis 1½ höher notierten. Kaliaktien behauptet, 
            che=
miſche Werte vernachläſſigt. Elektrowerte teilweiſe befeſtigt. Im 
übrigen zogen Sarotti um 3 Prozent, Lorenz um 3½ Prozent an. 
Schiffahrtswerte lagen ſpäter allgemein ſehr feſt, ſo Roland plus 4 
            Pro=
zent. Oelwerte ruhiger, desgleichen Goldpfandbriefe, Vorkriegs 
pfandbriefe.
Produktenberichte.
 Mannheimer Produktenbericht vom 15, Februar. An der 
            Produkten=
börſe verharrten infolge der ſchwachen Auslandsmeldungen Käufer wie 
Verkäufer in ihrer Zurückhaltung, ſo daß nur geringe Umſätze 
            zuſtand=
kamen. Man verlangte für die 100 Kg. bahnfrei Mannheim ohne Sack:
 2 bis B, Mais mit Sack 18,75 bis 19, Weizenmehl, Spezial 0 40 bis 
41, Brotmehl 30 bis 30,50, Roggenmehl 25,50 bis 27,50, Kleie 9,75 bis 10, 
Biertreber mit Sack 16,50 bis 17, alles die 100 Kg. 
Berliner Produktenbericht vom 15. Februar. Angebot für Weizen 
ſpärlich. Die Exporteure und Mühlen blieben zu etwa 1 Mark 
            niedri=
geren Preiſen weiter Käufer. Die ſchwächeren Meldungen des 
            Aus=
landes und die Ermäßigungen der Cifforderungen für Manitobaweizen 
wurden den Beſtrebungen: einen Preisausgleich vorzunehmen, 
            zuge=
ſchrieben. Roggen wurde zu ebenfalls einem ſchwächeren Preiſe 
            ge=
handelt, wobei das nur beſchränkte Inlandsangebot von den Mühlen und 
zur Reportage aufgenommen wurde. Im Lieferungsgeſchäft ſetzte Weizen 
und Roggen ſchwächer ein. Doch konnte im Verlaufe eine Erholung 
Platz greifen. Das Mehlgeſchäft war bei unveränderten Preiſen ſtill. 
Hafer war auch in guten Qualitäten reichlicher offeriert, wobei ſich die 
Abgeber zu Konzeſſionen geneigt zeigten. Nur für allerfeinſte Sorten 
machte ſich Begehr geltend. Für Gerſte war die Maukt= und Preislage 
unverändert.
Piehmärkte.
 Mannheimer Viehmarkt vom 15. Februar. Zum heutigen Viehmarkt 
waren zugeführt und wurden per 50 Kg. Lebendgewicht gehandelt: 173 
Ochſen, 20 bis 52 Mark, 83 Bullen 35 bis 48, 550 Kühe und Rinder 12 
bis 55, 612 Kälber 52 bis 74, 55 Schafe 24 bis 36, 2265 Schweine 68 bis 
82. Marktverlauf: Mit Großvieh mittel, langſam geräumt, mit 
            Käl=
bern ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen mittel, kleiner Ueberſtand. 
Frankfurter Viehmarkt vom 15. Februar. Der Antrieb beſtand heute 
aus 1169 Rindern, darunter 394 Ochſen, 26 Bullen und 749 Färſen und 
Kühen, ferner aus 303 Kälbern, 155 Schafen und 3259 Schweinen. Im 
Vergleiche zum Auftrieb des letzten Hauptmarktes war der heutige für 
Rinder unverändert, für Kälber um 90 Stück geringer, für Schafe um 
40 größer und für Schweine um 120 niedriger. Bezahlt wurde für den 
Zentner Lebendgewicht: Ochſen: Klaſſe a) 48—53, b) 40—47, c) 32—39; 
Bullen: Klaſſe a) 45—50, b) 38—44; Färſen und Kühe: Klaſſe a)/48—53, 
b) 41—46, c1) 36—47, c2) 32—40, d) 22—30, e) 15—20; Kälber: Klaſſe 
b) 62—70, c) 52—61, d) 45—50; Schafe: Klaſſe a) 45—50, b) 34—40; 
Schweine im Gewicht von 160—200 Pfund 83—85, von unter 160 Pfund 
8—82, von 200—240 Pfund 83—85, von 240—300 Pfund 83—84, von 
über 300 Pfd. 83—84, Sauen u. Eber 65—75. Marktverlauf: Bei Rindern 
langſames, bei Schweinen und Kleinvieh reges Geſchäft und ausverkauft. 
Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 80—90, Bullenfleiſch 75—80, 
Kuhfleiſch 1 Qual. 75—85, 2. Qual. 60—75, 3. Qual. 40—55, Kalbfleiſch 
75—85, Hammelfleiſch 80—85, Schweinefleiſch 95—105. — Gefrierfleiſch, 
Rindfleiſch, Vorderviertel 50—52 und Hinterviertel 54—56 Pfg.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
 Aſckaſfb. Zellſiof” 
Augsb.=Nürnb. Maſch. 
Bamag=Meguin". 
Berl. E. W. Vorzu 
Verlin. KarlsruheJ 
Braunkohlen=Brike 
Bremer Vulkan. . 
Brenter Wolle 
Teutſch.=Atlant. Tel. 
Teutſcke Maſchinen . / 51.5 
Deutſck., Nieb. Tel. 
Deutſcke (rdöl .." 
Tentfcke Petroleum. 
Tt. Kailwerke". 
Tonuersmardkhütte. . / 57.— 
Tynamit Nobel.. 
Eleltr. Lieferung 
Farben=Ind. A. G. 1128,75 
G. Friſter ..." 
Ggegenau Vorz.. 
Eelſenk. Cußſtahl 
5. f. el=kir. Untern. 
Dalle Agſchinen 
au. Miaick.Cgeſt. 
Läſiia Tampfſch. ...
66.5 Seinoor Zement.. 13. 2 (15. 2.
75.— 74.75 Hirſch Kupfer 845 31.5 Höſch Eiſen 83.75 63.25 63.— Hohenlohe Werke. 12.2* 69.5 70.— Kahla Porzellan F1.5 4109 5 209.5 Lindes Cismaſch. 53.— Lingel Schuhe.. 21.75 1200 — 1o8.— Linke & Hofmann g5.625 55.— L. Lvewe & Co... 141.— 51.25 C. Lorenz .. 80.— 21.625 Nol. Kohle .. 93. — 33.75 Nerdd. Gummi .. Orenſtein .. . . ." 74.5 15.— 119.— Rathgeber Waggon 36.75 Rombacher Hütten 19.5 88.— 88.25 Roſitzer Zucker 85.12: 88.— Rütgersiverke 78.875 130.— Sachſenwerk 55.5 3.125 Sächſ. Gußſtah‟. 52. — 33.— 31.— Siem n Glas 24.* 25.— Ver. Lauſitzer Glas. 130,21 130.5 Volkſiebter Porzell. 1.0.25 123.— Weſti. E. Langendreer 37.5; : 0.— 50.— Wittene 37.12 1120.5 24.75 Wanderer.
103.5
 150.25 
82.— 
91.— 
12.9 
51.— 
120.23 121.25 
22.— 
46 25 
141.— 
83.5 
03.75
 75. 
36.75 
20.— 
71. 
78 625 
58 25 
52 
87.2;
 36.5 
39.— 
36.—
Devziſenmarkt.
 13 2. 
Auzſterdauf=). 4133,691 
Vtenos-Aires / 1.777 
Lräſiel=Aitw. 113.7 19 14
 Telo 
Nopenhagen 
Stockholn. 
Tellingfors. 
Jialien. 
London 
Netu=York.. 
Taris. ..." 
civeiz... 
Fanien ...."
 K5 21 35 
11:.52 H263 
13.553 10.592 
15.215 15.555 
e).339 20.75 
473 
15 41 1552
 15 2. 
153,79 153.53 
727 1.72 
13.37 13.7 
H146 87.5. 
197.48 151,7 71193 28716.53 
2.42112.5: 
553 10.531 
5.915 16.355 
79.33923.451 
(25 3.201 
.34 15.48
 39.825 31 027170.3½ R.93 
59.03/ 53.171 53 63 59.171
 Zien 2.-2ſt.: 
Prag 
Budape; 
Zapan. 
Gulgarien. 
Belgrad. 
Liſſabon 
Lanzig 
aſiada 
Uruguay
 13. 2. 15- 2 
599 531430563 363
 12 415/42 7zöf1e418 12.*5; 
5.3/6 z.313 5.373 5. 331 
1.232 1.923 1.B3½ 1.33: 
Nio de Janeiro / 4.617/ 1.6i91 3.5:9 3.621 
30); 3 015 3.03 367 
7.39 1.33 7.40 
Konſtantinopel 2.237 2-21/ 17i 272 
ei 715 21.23 121 265 21. 23 
379N 61.761 Eil. 521 81.70 
6i9 6.2 
615 
4.13½ .5 
4.18 73 
1.3! 3.33 k.325 4.3½5
 Berzelius=Metallhütten A.=G. Frankſuzt a. M. Die Gefellſch 
im Jahre 1925 einen Verluſt von zirka 21 
ofſen 
das Jahr 1924 mit einem Verluft von 2‟
 Reichsmonopolverwaltung für Branntwein. Seitens der 
            Reichs=
ranntwein=Monopolverwaltung wurde durch Vertrag vom November 
125 die Leipziger Spritfabrik in Leipzig=Eutritzſch ſachtweife 
            über=
inen. Der A.R. dieſer Geſellſchaft beruft jetzt einc v. H.V. zu
 7. voi 5.4 
gibt der Geſamtverluſt beider Jahre etſog 
Mill. RM.
 der Regulauien ein, auf deren Tagesordnung ach eine Becie 
tugen mit der Reicksrionoto’herr 
wertung des Preiſes für die Uebern=
 d’s Nüterjehinens und der Aktien, ſowie der Pachtſumme und 
Fhſſſung wegen des hierzu einzuſchlagenden Weges ſteht.
 New York, 15. Februar. 
Weizen: Anfangs war die Haltung ſchwächer auf niedrigere 
            Liver=
pooler Kabel und langſame ausländiſche Lokonachfrage. Dann wurde 
die Haltung jedoch ſehr feſt, weil die Anſchauung durchdrang, daß der 
Markt überverkauft ſei und die ſichtbaren Vorräte in den Vereinigten 
Staaten abnehmen. 
Mais: Der Markt begann in ſchwacher Haltung, erſt ſpäter konnte 
eine Erholung und kleine Belebung Platz greifen. 
Baumwolle: Blankoverkäufe der Wallſtreetſpekulation führten 
            an=
fangs zu einer Abſchwächung, wonach auch die geringen Einkäufe der 
Spinner beitrugen. Private Schätzungen über die Anbaufläche und die 
wveiter anhaltenden umfangreichen Düngerkäufe der Pflanzer wirkten 
ebenfalls abſchwächend. Später konnte eine Erholung eintreten 
auf Liquidationen der Wallſtreetſpekulation. 
Kaffee: Anfangs war der Markt abgeſchwächt auf Glattſtellungen. 
Später erfolgte eine Erholung, da der hieſige Handel gebeſſerte 
            Nach=
frage bekundete. 
Zucker: Der Markt zeigte eine abgeſchwächte Haltung auf 
            dringen=
deres kubaniſches Angebot; geringe Nachfrage der Raffinerien. 
Kakao: Der Markt verkehrte in ſtetiger Haltung auf Käufe des 
Handels und die Feſtigkeit des Lokohandels.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
 In dem heute vor dem Amtsgericht Berlin=Lichtenberg auſtehenden 
Prüfungstermin teilte der Konkursverwalter mit, daß 700 Gläubiger der 
NG. für Automobilbau (Aga), Berlin, etwa 19,5 Mill. RM. 
            Forderun=
gen angemeldet hätten, wodon jedoch nur 3,1 Mill. RM. auerkannk 
tBürden. Es ſchweben zurzeit Stützungsverhandlungen, deren Ausgang 
jedoch ebenfalls noch fraglich iſt. 
Die Preußiſche Hypothekenaktien=Bank, Berlin, hat bei der Berliner 
Zulaſſungsſtelle den Antrag geſtellt, die Serie 2 der 8prozentigen 
            Gold=
kommunal=Obligationen vom Jahre 1925 im Betrage von 8 Mill. Gm. 
zum Handel an der Berliner Börſe zuzulafſen. 
Die Firma Krupp beabfichtigt weitere Stillegungen in ihren 
            Wag=
gon=, Lokomotib= und Fahrzeugabteilungen, durch die zirka 1200 Mann 
ziie Entlaſſung kommen ſollen. Die Genehmigungen ſind nunmehr von 
der zuſtändigen Stelle erteilt worden. Die Sperrfriſten endigen am 
9. und 25. Februgr. 
Der Verband der deutſchen Veredelungsanſtalten für baunppollene 
Gewebe in Leipzig hat für eine ganze Reihe von Stoffſorten nunmehr 
ermäßigte Veredelungspreiſe in Kraft treten laſſen, ſo insbeſondere für 
wveiße Futterſtoffe. 
Ju Kiel wurde eine Triebivagenbau=A.=G. gegründet. Das A.=R 
beträgt 200 000 RM. 
Da lt. Mitteilung von Vesſvaltungsſeite Staatsminiſter a. D. Dk= 
Max Gutkneiht als Delegierter der amerikaniſchen Aktionäre den Vorſih 
ui7 A. R. übernommen hat, iſt anzunehmen, daß eine weſentliche 
            De=
teiligung an dem Unternehmen in amerikaniſchen Beſitz gelangt iſt. 
e ſeit mehrere Monaten ſchiebenden Verhandlungen zwiſchen der 
(Jaſe National Bank und der Mechanic u. Metals National Bank haben 
rnnmehr zu dem Ergebnis geführt, daß ſich die beiden Banken fuſionie‟ 
ren. Die neue Firma lautet nur „Chaſe National Bank‟. Das Geſame 
gpital der beiden Geſellſchaften beträgt 40 Millionen Dollar.
Nummer 42
Dienstag, den 16. Febrtat 1926
 Seite 11 
Burmſtäuter u. Hallokasbant, Kommänsttgefrafcssft asf drlien, Bürmttgor. Brandfarter Karsöernt voit Te. Brbraur Taa0. 
Gnropliſche Staatspapiere 
13.2. 15.2.
 ) Deutſche 
6% Reichsanleihe ........ 
„... 
935 „..in 
..."" 
Dollar=Gld=Anleihe d. 1935 
große Stückel 
Dollar=-Gd-Anl. ver 1932 
große Stückel 
Dollar=Schatzanweiſungen 
Diſch. Schtanw. Klu. Ikp.23 
glu.llo.24 
43% I: u. V. Schatzanw. 
4½% U.IK. 
479. Schutzgb.b.08-11 u.13 
v14 
Sparprämienanleihe ..... 
Zwangsanleihe uazur= 
42 Preuß. Konſols ...... 
..... 
3½% 
„.." 
4:% Bäb. Anl. alte . ..... 
...... 
8½%7 
v. 1898 ... 
49 Bohern=Anleihe ..... 
.. 
91% 
8.14% Heſſen R. Xxxff 
untilg, b. 98 . 
47 Heſſen unk. 1934, .... 0 
alte .. 
.... 
89%T 7.. 
....." 
42 Württemberger alte. . 
bAusländiſche 
52 BoönienL.=E.=B.b.1914 
59 y L.=Inbeſt.=Anl. 1914 
44%nb. 1898 ....... 
45% 7 b. 1902 ......... 
4ſ n 7.77774an77
0.39 0.429
 0.41 
0.42:
5% Bugar. Taba 1902
 4½% Oſt. Staatsrente 1913 
ab 1918 .. 
4½% Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr. 
b. 1914 
47 Oſt. Goldrente ...... 
4io, Silberrente. . 
47 einh.Rente (konv.
o
0.3475
0.37
99
 zi. 
0.25 
0.415) 
0.a2
0.39
 0.405 
0.58 
 
0.38 
0.395 
6.395 
0.44
 18.5 
17.35 
1.7. 
1.5
 32 Großtraftwerk Mannheim! 
Kohlonivertanl. v. 2 ... 
6% Heidelberger Holzwertanl. 
von 28. 
59G.Praunk.=Rog =Anl. b. 23 
2 G. Noggenanleihe n. 1928 
3%o Mannh. Stadt=Kohlen 
wertanl, v. 1933 
20 Offendach (M.,) Golzwert; 
anl. d. 1928 ... 
59 Pfälzer Hyp. Bank Gold= 
Pfdbr. v. 24.. 
%o Preuß. Kaliwert=Anleihe 
ſo Preuß. Noggenwert=Anl., 
39 Rhein. Hypoth. Bl. Gold4 
Pfdbr. v. 34...= 
2 Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23, 
Ser, u.I. 
5% Sächſiſche 
            Roggenwertan=
leihe von 23
13. 2.
37 Portugteſt(Spez.)/e. I1
 52 Rum. am. Rente b. 08 
48%; Goldr. b. 13 ... n konp.. . .. 
47. am. b. 05 „
 45 Tür. (Admin. v. 1903 
(Bagdad) Ser. II 
49 Baadad) Ser, III 
4% m1gtt, Zollanl.
 49% Ung. Staatsr. v.1913 
7o. „ Staatsrrb.14
 Goldrente. 
Staatsr. v. 10. 
Krönenrente. 
Eiſern Tor)Gl.
14
15
2.50
 9.1 
10
 14.75 
19 
15.5 
15.5
14
„erthk Goldob Banſ=Aktieneillg. Deutſche Eredikanſt. O Geſch.
Jahr
*
1. 1 Dadiſche Vanl. 1. 1/3331 Bank fü Brazinduſtrie. 1. 4. Barmer Banwerein. 1.7. Ban Hyp.= u. Wechſelb. Berl. Handelsgeſellſchaft 1.1. Lommerz= u. Privatban! 8 Darmſtädter u. Nationalbk. 6 1.1. Deutſche Ban! 1. 1. Deutſche Eff. u. Wechſelbk. .6 Deutſche Hyp.=Bi. Mein. Deutſche Vereinsban”. .... „, Disconto=Geſellſchaft .... .9 Dresdener Bank ........ 6 Frankſurter Bank ........ *6 Frkf. Hyp.=Bant
 15.3. 
11.75 
16 
2.1 
6.4 
11 
16
 1.75 
2.01 
6.15 
1,81
 Borkriegs=Hypothekenbank 
Pfandbrief= 
Bah. Vereinsbank München.. 
Bay. Handelsbank München. 
Bay. Hyp. u. Wechſelbank. 
Frankfurter Hypothek=Bl. 
Franfurter Pfandbrief=Bk. 
Hamb. Hypothel=Ban. ... 
Meininger Hyp.=Bank ..... 
Pſälziſche Hyp.=Ban ......" 
Preuß. Pfandbrief=Bk. .... 
Rhein, Hypothl.=Bank ...... 
Sidd, Bodenkredit=Anſtalt 
Bürtemberg, Hypoth=Bank 
Staatl oder provinz a. 
garantiert 
Heſſiſche Laudes=Ghp.=Bank 
Landeskreditanſtalt Caſſel. 
Naſſauiſche Landesba
13. 2. 15.2.
 9.5 
8.75 
8.525 
10.46 
8.25 
7.55 
8.25 
7.8‟ 
8.25 
8.15
 6.8751 
8.25
 Obligationen von 
Transportanſtalten.
13.2. 15.2.
 4% Elilabethbahn, ſtfr. 
42 Ga. Carl Lidw.=Bahn 
86 Oſt. Sſtdb. (Lomb.) ſtir. 
2,80 Alte Oſt. Südb. (Lomb. / 11.5 
2,6% Neue Oſt Südb. (Lomb.) 
% Oſt. Staatsb. v. 1883 
5.6 
3% Oſt Staatsb. 1.h. 8.Em. 18.2 
% Oſt. Staatsb. 9 Em. 
18" 
3 Dit. Staatsb. b. 1885‟ 
18.2 
70 Oſt. Staatsb. Erg. Netz 
18.2 
42 Rubolfb . Silber ſtfr. 
1.7 
40 Rubolfbr. Salzkammerg.) 1.8 
4½%0 Anatolier Serie l. 
10.25 
412% Anatolier Eerie 1! 
10), 
20 Anatolier Serie II1 .. 
2 Saloniaue Mongſtir. 
12 
5% Tehuantepee „uzuraarr 24.5 
4½% Tehugntepee ........
2.15
 11.6 
11.8 
5.23 
18 
18 
1.s5 
10.65 
25.75
 23 
16 
17.25 
1.65
 2.5 
5.4 
1.6
 9.5 
2 
10.75 
10.4 
15.5 
17.75 
15.7
 1. 1. 
1 
1. 1. 
911. 
1.1.
10.5
 Außereuropäiſche. 
5% Mexik amor, innere 
(onſ äuß. o,gs 
43 
Guld v. 94 ſſs. 
loz, imnner. 
Frigationsan! 
52 Tamaulivpas. Serie1, 
Nach Sachwert verzinsliche 
Schubverſchreibungen 
Wehete 
6% Dollak Gölbanl. b. 19881 
große Stücke 
8%Dolar Goldanl. v. 1935 
große Stücke) 
82 Frlitr.Hyp.=Bi. 
            Gold=
pfandbrie R.1 
82 Frkrft. Hyp.=Bl. 
            Gold=
pfandbrief Em. 6 
Be felik. Hyp.=Bi. Gold= 
Pfandhrier Em 2 
52oNeckar A.,G Stuttgart 
Goldanleihe von 1923 
220 Pfälzer Hhp, Bk.=
            Gold=
pfandbrief von 
82 Rhein, Hyb. Br. Gold= 
) andbrief von 24. 
5% Rhein=Main=Donau= 
Oold=Anleihe hon 23 
Ohne Zinsberechnung 
6 %Baden=Baden=Holzwert 
Anleihe von 25. 
5 %Badeniw.Kohlnwranl. 23 
5 % Friftw. Pfandbrief=Bk. 
Goldob. IEm.
433g
Aut
 22 
. 
34.2 
18.5
91.75
90.25
91
72.5
 15.6 
19.62
 Frankf. Pfandbrief=Rk. zi.= 1. 1. 
Botha Grund fredit=Ban. . 1.1. 
Metallbank. 
.. „.0 1. 10. 
Mitteldeutſch. Ereditbank . 8 1. 1. 
Oſterr Ereditanſtalt 
Dälz, Kyvoth.=Bank 
Reichsbank=Ant. 
Rhein. Crebſtban” 
Rhein Hopothefenbanl. „9 1.! 
Südd, Disconto=Geſellſch. o 
Viener Banſverein. 
Zergwerks=Aktfen. 
Berze ius 
Rochumer Bergbau..... . 8 1. 10. 
Buderus 
Dt. Laremburger ... ..8 1. 10.) 701) 
ſichweiler Bergwerks=Akt. 
Belſenkirchen Vergw. ... 
Harpener Berabau. 
7ſe ergbau Stamm. ... 8 1.1./ 
WeBergbau Genußſcheine o 1. 2. 
Kaliwerke Aſchersleben ..8 4. 1) 
Kailiwerke Salzdetfurt 
Kaliwerke Weſtere 
Hüttels 
Klöckreriv. ſah Lthr 
Mannesman; Röhrer 
Mansfe der 
Oberbedari 
Obe= 
Stazi Mm 
 
Lhönts B. 
Rhe 
Araunk. u. Brifekt. „B. 1.4. 
..6 
Rhein, Stalliverie 
Rombacher Hütte 
Stinnes Riebec Montan „8 1.4 400 
Telus Bagb.r u. Hütten=Alit.8 
* 1N8. 
Ber Laurahütte. 
Arnen inpuſtrieller 
nnternehmungen. 
Brausreien. 
1. 10/ 400 
Eichbaum (Mannh. 1. 
1. 9. 600 
Henninger Lemp=Stern: 
Löwenhräu München. 
6 1. 10./3331, 
Mainzer Aktionbrauerei:..61. 1./ 1 
Schöfferho (Vindingl ..:.811. 10./ 250 
Schwarz:Storchen 
6l1. 10. 300 
Verger .., 
11. 10.
 z0 
20 
182, 
40 
200 
60 
160 
100 
50 
100 
150 
80 
1. 1. 120 
160 
831 
160 
2 
100 
500 
40 
100 
106
Div id.
 82e 
108 
nM 10
13. 2. 15. 2.
 39.5 
98 
88 
98.5 
198.5
 98 
46 
88 
88.5 
99.5 
145
 708,5 110 
13 1.25 181.5
 Saſt Nüruberg 
Zayriſch Spiegel. 
(Beck & Henkel Caſſel). 
fBergmann El. Werks ....8) 1. 1/ 300 
Bing. Metallwerie. 
Bremen=Beſiah=Olfahr ...g 1. 1./ 340 
(Fenentwer: Heibelberg ..6 1. 1/ 369 
Tementwert Karlſtadt .. . .6 1. 1./ 150
„61 10./ 60 =
V 125.79 128.75 ementwerk Lothr. (Karls.1ch 1. 1/ 40
 1.1. 
1. 1./ 20 
1 . 
1. 10. 
19 1.1.1 
1. 1. 
„8 1.1.) 
.,1. 1. 
1. 10. 
 
9 11. 10. 
1. 4.
 100 
7. 
600 
706 
2060 
200 
200 
180 
169 
750 
660 
S!. 1. 7. 600 
1 50 
19 
120 
500 
300 
500
 60 
109. 
80o
 gr80oo 
Goo 
Ke 
02 
ars 0o
35
 6 1.4I 50 
82.5 lShem. Werke Albert ... .6 1. 1./ 300 
85.5 Kehem.Brockh. Nd.Walluf. 8l 1. 1. 100 
Chem. Griesheim=Eletron 8 1. 1./ 800 
Chem. Fabrik Milch ...... 6l1. 11./ 120 
117.5 117.25 hem, Beilersteremer ....8 1. 1/ 460 
Daimler Motoren . ... ... 1 1./ 70 
77.9 Deutſch. Eiſenhandel Berl.,8 1. 1. 59 
Deutſche Erdöl. . ... 8 1. 1/ 400 
2. Gld.- u. Silberſcheibeanſt. 6 1. 10. 140 
Dingler, Zweibrücken . ...Cl 1.4./ 100 
Dresdener Schnellpreiſen „6 1. 6./ 40 
2.25 7.25 1Dürrkopp (Stamm) .... 8l1. 10/ 150 
Dürrwerke Ratingen ...." 1. 1. 70 
10% 159.25 162.75 Ohckerhoft & Widm. Stammé 1. 1./ 60 
Eiſenwerl Kaiſerslautern. G. 1. 4./ 33½ 
Eiſenwerk 2. Meyer, fr. .6 1. 1. 23 
fElberfeld. Farbiw.p.Bayer O 1. 1/ 80) 
Elettr. Lieferungs=Geſ. .. 0l 1. 1,/ 206
 82 
84 
55.5 52.5 
120.75 122. 
64 
88 89 
92 
94.25 88 
88 100 100 
74.,8 78 
80 
80.5 
28 78 
91 
91 
6 
Gelo
 300 
1. 1./37.50
 Akrumnlat, Berlin.. 
1.71 250 
Adler & Oppenheimer 
Ad erwerke ſv Klehert .al1. 11./ 40 
A. E. G. Stamm. 
611 10. 100 
6% A E. G. Vorzug Lit, 4. 61 17: 70 
3 % A.E. G. Vorzug Lit. B 8l1. 10. 75 
Amme Gteſecke E Konegen .6 1. 1. 50 
Anglo=Continantal. Guang 
1. 1./ 100 
Anilin=B.n.=Treptow. .. 
Aſchaffenburger Zelſtoff . ,8 1. 1/ 300 
Babenia (Beinheim). . 
Bad. Anilin= u. Sodafahr. 8 1. 1./ 800 
Bad. Maſchf. Durlach ... 
7. 200 
ao0 
Bad. Uhrenfabr. Furtuang 8 
Bamag=Meguin Berlin. S 1. 7. 100
 200 
1. 1./ 5o0 
1. 1./ 200 
1. 1./ 16
 829 
8%
 20RM 
30 
10% 
Ro 
10.
 48 
88.75 
135 
91.25 
111,5 
103
 5 
78 
51.3 
45.5 
26.75 
38‟ 
133.5 
19.75 
85
 58 
99.75 
z 
83.75 
93
 39 
96.5
s
 66.75 
129 
112 
30
  
a6.75 
89 
737.5 
92.25 
104.5 
59. 
115 
140 
123 
75.5 
35.* 
80 
59.5 
48 
80.25 
123.75 
84.5 
33 
56 
36.75
 Eletr. Licht. 1. Kraft. „...8l3. 10/ 69 
ſEläſſ Bad.=Wolle .......0 1. 17 100 
Emag, Frankfurt a. M. ..8 1.1. 
Emal. SStanzw. ülrich . .8l 1. 71 60 
EEnzinger Werke. ... ...6 1. 4. 100 
(Eßlinger Maſchinen ......6 1. 1. 100 
ſktlinger Spinnerei ......6 1. 1) 
Faber Joh. Bleiſtiſt ......6 1. 1/ 140 
Faber & Schteſcher . ...8 1. 1.) 50 
Fahr. Gebr. Virmaſens ..6/ 1. 1./ 100 
Felten KGuillegume Carls,8) 1. 1. 369 
Feinmechanik Jetter) . &l 1.B/ 120 
Feiſt, Sektk Frankf. M.cl 1. 7./ 80 
Frankfurter Gas .........8 1. 1. 50 
Frankfurter Hof .........0 1. 47 200 
Frkf.M. Vokornn & Bittets 1. 1. 789
 58 
993
150
 39 
975 
58 
68.75 
65 
1305 
69.5. 
1303ig 
112.5 
30
 Fuchs Waggon Stamm ...6 
Banz, Ludw. Mainz ..:..0 
Geiling & Cie. ......... 
Germania Linoleum .....0 
Gelienkirchen Gußſtahl ...6 
Goldſchmbt, Th. ......9 
Gotha Wagavn . .....6 
Breffentus Maſch. Stamme 
Gritzner. Maſchfbr. Durlachs
 9rün e Bilfinger . ... 6 
öafenmühle Frani. (M.) .6 
ſöammerſen (Osnabrüch .8 
81 
Hanfwerke Füſſent. 
Hartm. SBraun, Frauf. „9 
Heyligenſtaebt. Gießen 
„Sl. 
öilvert Armaturenfbr. „8l 
Hindrichs=Auffermann 
8 
6 
löirſch Kupfer E Meſſ. 
8 
Hoch= und Tieſbau .. 
ööchſter Farben z.. 
.8 
Holzmann Phil. 1......0 
öolzverk. Induſtr. ..... 
öybrometer Breslau ....0 
....o 
fngg. 
Funghans Stamm. ... O 
Kammgarnſp. Katerslautern8 
Karlsruher Maſchinen ...8 
Karſtadt R. 
. ..8 
etein, Schanzlin & Becker 6 
anorr, heilbronn. ....8 
Konſervenfabrt Braun ...6 
grauß & Co., Lokom. . . ..6 
Neahmeher & Co. .....0 
Lech Augsburg ........9 
*:...6 
Lederw Roth 
Lederwerke Spicharz ..8 
Lingel Schuhw Erfurt : ..6 
Löhnberger Mühle .....6 
Nudwigshaf. Walzmühle. 
Lädenſcheib Metallwv. ...0
 Sche 
 
1. 1. 60 
1.1. 50 
6 
1.7. 25 
1.1) 
1. 1./ 333, 
1. 1/ 160 
1. 8/ 400 
1. 1/ 200 
1. 7/ 60 
1. 11 50 
1. 1. 360 
/ 186 
f. 60 1 
1. 1. a94 
1. 1./ 209 
1. 1/ 360 
1. 1./ 50 
1. 1/ 80 
1. 4/ 120 
1. 1./ 150 
1. 1./ 20 
1. 1/ 300 
1.1/ GK, 
1.4/ 80 
1. L/ 8) 
1. 41 30 
1. 7. 140 
* 1. 130 
1. 1/ 50 
1.2/ 40 
1. 7. 86 
1. 4. 50 
1. 5./ 15 
1. 1/ 50 
1. 7./ 157 
1. 1. 250 
1. 1/ 500 
1. 1/ 50 
1. 7./ 30 
1. 1./u682, 
1. 1. 500 
1. 5.160
Dibid. 13. 2. 15. 2.
 Geſch. 
Jahr
 2. 40RM 
4u5 
9 
65 
68e. 5 
39,5 41 
S 
37.75 
8% 729 
32 
*i 
93.25 94 
77 99.75 93.5
 . 
34 
19 
19
 84 
85 
100 1900.5 
29.75 
0.175/ 0.175 
1 RM 25 
68 
O% 32.5 
202 202
 80o 
400
 O% 
159
 51.5 
37.5 
108.5 
68.5 
85 
0.37 
120 
25.5 
71.25 52.5 
35 
65 
92
 1RM 50 
.RM 55.25 
50o 82.5 
23
 87o 
23 
60o
  
10%
 85 
45 
6a 
55 
39 
6.85 
75. 
25.5
 so 
42 
83 
82.5
O
 33 
69 49
 62 
45.25 
49" 
4e.25 
31.75 
Ae 
79 
130 
39 
1302, 
38 
79 
53 
34 
37.75 
19.3. 
15-75 
130g 
88 
68 
88 
52.5 
38 
62 
28 
64 
27.5 
0.4 
29 29 
25 
68 
93 
84.75 84 
50 
51 
s6 
85.5 
23 
28 25.75 Bahnbeda 
40.5 
85 
48 
68 
55 
38 
a.s 
76 
116 
30 
67 
42 
27.5 ſufg Film. 
22 
35 
49.,5 
42.5
 Luther M.=u Mühlenbau ol 1. 1. 
Lurſche Induſtrie 
Mainkraftwerke S5e 
Metallgeſ, Franifült. ....9l1. 15. 
fReyer Dr. Paul. 
Miag. Mühlenb. Frkf. a. M.0 1. 1. 
Noenus Stamm. ........6 1. 1./ 30 
Motorenfabrik Deutz ....9 
Motorenfabr Oberurſel. ,81 1. 71 250 
1.32 MNeckarulmer Fahrzeugw. Ol 1.1. 
Neckarwerke Eßl. Stamm O 
(oleawerke Frankfurt a. M.6 1. 1. 
Beters Unton Frankf. a. M.6 
Pfälz. Näh Kayſer .... .Sl1 10 
Bhilipps A.G. ....81 10.) 
Borzellan Weſſet........O 1.1. 
Prometheus Frkf. M. .s 
Reiniger. Gebbert E Schall ol 1. 8. 
IRhein. Elektr Stamm ....O 
Nhein Metal=Vorzüge ..O 
Nhenan g Aachen „..... 
Rückforth Stettin ...= 
Rütgerswerke .... ..9 
Schleußner FFrankf. a. W.).6 
Schneider & Hanau. 
Schnelpreſſen=Frankenthal gl 
Schramm, u. Megerle, Lackf.6 1. 11. 
Schriftg Stempe Ffm. O 1.1. 
Schuckert Elektr. Nürnb.), O/1. 10.) 
Schuhfahr. Bemeis=Weſ elg 
Schuhfabrit Her) 
Schuhf Leander, Offenb. 6 1. 7.) 
Schulz Grünlack Rdch. .8 
Selinduftrie Wolf. ......8 
lSichel & Co. Mainz 
Siemens Etektr. Betriebe „8l1. 10. 
Siemens Glaßinduſtrie ...6 
Siemens & Halske. 
.... 6/1. 10, 
Sſtddeutſche Immobilien 8l 
Ehürelektr. Lieſ.=G. Gotha. 8 
lnhrenfabrik Furtwängler 6 
6.3. BBeithwerke in Sandbach 8 
Verein. f. Chem. Ind. Frkft. 6 
Berein, d. Olfbr. Mannh. 8 
Berein. Faßfabril. Caſſel. 
Ver. Gummif. Bln.=Frrit. 6 
Verein. Pinſelf. Nürnberg 8 
Verein Ultramarin. 
6 
Verein, Zelſtoff Berlin. 
Bogtl. Maſchinen 
Boigt & Haefner Stämme 6l 1. 1/ 20 85 
Bolthom. Seil 
/Banß & Freytag. 
28.5. Begelin Rußfabrti 
1.8 
Feilſtoff Ba dhof Stamm ... 1. 1./ 
Zuckerfbr. Waghäuſel .... 9/1. 10.) 
Zuckerhr Frankenthal. .8l. 
Zuckerfbr. Heilbronn. 
Zuckerfbr Offſtein. .......9l 1.9:1 40 2mM 
Zuckerfbr. Rheingau ....8l1. 18.) 
Zuckerfbr. Stuttgart ....6! 1. 8.
 Transport= und 
Verſicherungs=Aktien 
Allg. Deutſche iſenbahn 
Deutſche Eiſenb=G. Fſtm. 
Elettr Hochbahn Berlin.. 
Schantung E.9. 
 
(Südd. Eiſenbahn=Ge). .... 
Hapag (Paketfahrt)l . 
.. 
35.5 MNordd. Lloyd 
 Frrft Allg Verſich.=Ge). 
fFrankong Rück= u. Mitv.
 Darmſtädter Werie 
Dampfkeſſel Rodberg: 
Helbetia Konſervenfabr. 
ſcebr Lug...... 
129 130e Mot orenfabrik Darmſtadt 
Gebr. Noeder 
Venuleth e Elenb
 1.1.) 
„811 
„O 1.1, 
1 1. 
Fr 10. 
1. 1. 
1 1. 
1. 7. 
1. 1. 
1.1 
1. 1. 
1. 1. 
. 1.1. 
1.1. 
1 1. 
..61 1 7. 
1. 1. 
1 1./s 
1.1. 
1. 1.I 
1.1 
1. 
1.1 
6/ 1. 2,) 
1. 10.) 
0l1. 10./ 4
 1.1. 
1. 1. 
11 
1.1. 
1. 1. 
1.1. 
1.1
 1. 1. 
11
 1.1. 
1 10 
1. 1 
1.5. 
1.3 
1.1. 
us 8
 Se 
50 
100 
149 
120 
10 
16 
250 
100 
100 
20 
30 
80 
100 
100 
40 
30 
100 
180 
60 
10 
16 
60 
100 4 
100 
60 
120 
760 
40 
60 
250 
20 
7. 129 
40 
100 
30 
700 
83.33 
108 
40 
60 
1. 1/ 10 
40( 
1.6. 60 
200 
200 
5o 
45 
50 
40 
40 
100 
40 a 
44 
40
 1000 
30 
so0 
300 
40
 8o 
60
 20 
6o 
ao a 
300 
1ag 
120 
369
Divid.
885
 . 
65
z.
4ronm
158,
13.2
66
 66 
1RM 
68
 n. 
6e0 
40 2RM 
2.40RM 
27M 
2 RM 
2 RM
uos
 2. 407M 
45 
8e
 Annotierte Aktien 
Apt 
34.5 ſBeckerkohle 
Beckerſtahl 
Benz...; 
Brovn Boverie. .. 
Deutſche Petroleum 
Diamond Shares 
83.9 Großkrftw. Württ. (Growag)o 
83 ſGrßirftw. unterfr. (fra) .8 
(grägersha! Kalit „..:...6 
.......8
 1. I. 
1. 7. 
1. 5. 
1. 5. 
1.1. 
1.1. 
11 
1.1. 
1.6.
 20 
80 
10 
60 
20 
160
 35 
150
 82u. 
107.5
 z1 
36 
41 
92 
61.25 
42.5 
18" 
65 
*9 
48
 27,4 
78.8 
13 
61 
64 
80 
31 
30 
32 
3 
6.5 
58 
101 
54.75 
81. 
22.5 
49" 
88.7 
Eg5, 
44 
52 
89
 77.5 
98 
82 
95 
35 
43.6‟ 
42.25 
E5 
41.5 
44.5
 55 
61.5 
2.8 
129 
132.5
26
 30.25 
t.
15. 2.
 68 
18.75 
84 
93 
12 
86 
31 
36 
40.5 
26 
62.5 
42 
18 
*6 
59 
48.5 
35 
21 
39.75 
78.5 
13 
53 
61 
64 
59 
85.5 
31.5 
33 
33 
31 
6
 104.5 
81.5 
48.5 
*8 
32 
60.78 
44 
32 
85 
49.5 
28 
77.75 
29 
83 
95 
70.5 
43.5 
44.5 
43.
44.5
 56 
62
 103 
132 
135
Käa
 29.93 
17.5 
30 
42.25 
84.5
 Zeichenerklärung: * — Mark für eine Million noninal. W Mark 
für eine Milliarde, E— Mark pro Stück. o — Golb=Kur
 GehDderAneder l. 0.Darmſiaht 
Gemäß 815, Abſ.1 und 2 unſerer Satzung 
beehren wir uns hiermit, die Aktionäre 
unſerer Geſellſchaft zu der am Montag, 
den 8. März 1926, vorm 11 Uhr, im 
Sitzungsſaal der Geſellſchaft in Darmſtadt 
ſtattſindenden 
III. ordentl. Generalverſammlung 
einzuladen. 
Tages=Ordnung: 
1. Vorlegung der Bilanz nebſt Gewinn= 
und Verluſtrechnung ſowie des 
            Geſchäfts=
berichtes des Vorſtands mit den 
            Bemer=
kungen des Aufſichtsrats für das 
            Ge=
ſchäftsjahr 1925. Genehmigung der Bilanz= 
2. Entlaſtung des Vorſtands u. Aufſichtsrats 
3. Verwendung des Neingewinns, 
4. Aufſichtsratswahlen. 
Zur Teilnahme an der 
            Generalber=
ſammlung iſt jeder Aktionär berechtigt, 
der ſeine Aktien — ohne Gewinnanteil= 
und Grnelterungsſcheine — ſpäteſtens am 
3. Dage vor der Generalverſammlung bei 
der Geſelſchaft, der Deutſchen Bank, Filiale 
Darmſtadt, der Deutſchen Bank, Filale 
Frankfurt, der Frankfurter Bank in 
            Frank=
furt a. M, oder bei einem deutſchen Notar 
hinterlegt hat und den Nachweis der 
            recht=
zeitigen und noch andauernden 
            Hinter=
legung ſpäteſtens bei Beginn der 
            General=
verſammlung beibringt. 
(2423 
Darmſtadt, 15 Februar 1926. 
Für den Aufſichtsrat: 
F. Bausback, Vorſitzender 
Ferkel und 
Säuferſchweinel 
verkaufe ab heute, Dienstag 
einen großen Transport in Darmſtadt 
Bachgangweg Nr. 13 
zu billigſten Preiſen 
EN-Feldmann, Schweinehandlungloder mit dem Omnibus in 2/ Stunde 
Griesheim bei Darmſtadt. 
n G. Krauth, Eſcholl= 
Streichſert. Farben brückerſtr. 3 (23712
 Nutz= und Brennholz= 
Verſteigerung. 
enenensehn dercnanliatz, 
Freitag, den 19. Februar ds. 
5s., vormittags 9 Uhr, werden im 
Forſtort Schorrsberg verſteigert: 
Stämme: 
2 Stück Lärchen Kl. V. — 0,97 fm 
Fichten „ II. — 8,91 
9 
Fichten „ Va — 22,36 
38 
Fichten „ Pb — 2002 
72 
Derbſtangen: 
189 Stück Fichten Kl. I. — 18,62 fm 
130 „ Fichten „ II. — 5,62 
Ferner: 9 Stüick Lärchen=Stämme Kl. III 
u. I7 — 11,89 tm 1925er Fällung. 
Knüppel, rm: Fichten 18. 
Zuſammenkunſt der Steigerer am 
Forſtort Schorrsberg (Straße Ober=Ram= 
(2427 
ſtadt—Nieder=Modau). 
Ober=Ramſtadt, den 15. Febr. 1926. 
Heſſiſche Bürgermeiſterei. 
 
Rückert.
 Donnerstag, den 18. Februar, 
nachmittags 2 Uhr, wird die der 
            hie=
ſigen Gemeinde gehörige Jagd bei Wirt 
Arras auf weitere 6 Jahre öffentlich 
verpachtet. Die Jagd umfaßt ca. 4000 
Morgen und hat einen beſonders guten 
Beſtand an Rehen, Haſen und Auerwild. 
Der Jagdbezirk kann in einer Stunde 
vom Bahnhof Erbach i. O. oder Wahlen 
von Station Erbach erreicht werden. 
Unter=Moſſau, den 8. Febr. 1926. 
Heſſiſche Bürgermeiſterei Unter=Mofſau. 
Neff. 
(2161d1
 Am Mittwoch, den 17. Februar 
1926, vormittags 10 Uhr, ſollen im 
Lokal Moosbergſtraße 53 gepfändete 
Gegenſtände, aller Art zwangsweiſe 
            ge=
gen Barzahlung verſteigert werden, ins= 
(2430 
beſondere: 
1 Kaſſenſchrank, 2 
            Schreibma=
ſchinen, 1 Schreibtiſch, 724 000 
            An=
ſichtskarten, 1 Aßtengeſtell, eine 
Theße, 1 Orehſtuhl, 1 
            Schreib=
pult, 2 Stühle mit Rohrſitz, zwei 
Schreibmaſchinenſtühle, 1 
            Korb=
garnitur, 1 Wanduhr, 2 
            Schreib=
maſchinentiſchchen, 1Schreibſeſſel, 
1 Briefwage. 
Darmſtadt, den 16. Febr. 1926. 
Jungermann 
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt, 
Bleichſtraße 53.
 4—5 Zimmer=Wohnung oder Ein= 
Famillenhaus an der Bergſtr., auch 
Darmſtadt, für bald oder ſpäter von 
ält. Ehepaar zu mieten geſucht. Gleiche 
Wohnung kann ſpäter in Mainz in Tauſch 
(*4289 
gegeben werden. 
Angebote an 5. Dauernheim, Aliceſtr. 37,
 Ammobilien / 
Mieeeg 
ſtüch, gleich welcher 
Art, gut und reell 
kaufen od. verkaufen, 
dann wenden Sie ſich 
vertrauensvoll an das 
Immobilienbüro 
A. Brück 
Schützenſtraße 8, 1 
Tel. 1778. 
(61a
 Kl. möbl. Büro (13. 
oder Büroanteil m. 
Teleph, zentr. Lage. 
f. ruh. Betrieb geſ. 
Angebote u. 1. 193 
an die Geſchſt. / 4276
 Suche zum 15.7ärz 
oder1. April im Süd= 
Oſt=Viertel v. Darm=! 
ſtadt ein 
Werkſtätte 
geeign. f. Schloſſerei, 
zu mieten. Angebote 
unter L. 187 an die 
Geſchäftsſtelle (24261
 mit 1 evtl. 2 Betten, 
für ca. 10 Wochen von 
ſolid. Herrn geſucht 
Angebote unt. 1. 203 
Geſchäftsſtelle 1:4291
 Nächſt. Nähe Weißen 
Durm od Ludwigspl 
12 möbl. Zim. (mögl 
mit Kochgelegenheit 
und ſepar. Eingang) 
ſofort geſucht. 
            Ange=
bote unt. 1. 173 an 
die Geſchſt. (e4235
 5g., berufst. Dame 
ſucht heizb, möbliert. 
Zimmer. Bettwäſche 
wird geſtellt. Angeb. 
Else Willins 
Darmſtadt/ 4265 
Eiſabethenſtraße 56. 
Möbl. Zimmer 
möglichſt mit voller 
Verpflegung, für die 
Zeit vom1—20 März 
in der Nähe d. Städt. 
Saalbaues geſucht. 
Angebote mit 
            Preis=
angabe an die 
            Ge=
ſchäftſtelle unt 1. 194, 
St. 2434
 Kaudherkaf 
im Stock, Seitenbau 
3mal 2 Zimmer, 
            Ein=
fahrt, Hof, 
            Martins=
viertel, Anzahlg. 3500 
bis 4000 K, preisw. 
zu verk. Angeb. unt. 
k. 208 an die 
            Ge=
ſchäftsſtelle. (4310
 Reelles 
Zigarrengeſchäft 
auch für Damen 
            ge=
eignet, zu verkaufen. 
Angebote u. T. 196 
an die Geſchſt. (*4280
 500 Mark zu leihen 
geſ. b. hieſ. 
            Geſchäfts=
mann, Sicherh. vorß. 
Ang. unt. 1. 170 an 
die Geſchäftsſt 1242e5
 Eice. Kchraun 
ſtillen Teilhaber mit 
mindeſtens 1000 Mk. 
Angebote u. T. 199 
Geſchäftsſt. (*4282imd
 Hieſiges gutgehendes 
Geſchäft ſucht ſtillen 
oder tätiger 
Teilhaber 
mit 10000 RM. 
            An=
gebote unier L 207 
an die Geſchſt. 74304
Käufe
 Fa 
Büfett geſucht. 
Ang. unt. 1. 175 an 
(*4a14 
die
 Dumen Kafrad 
zu kauf. geſ. Ang m. 
Preis u. Ve 178. (*4221
  
TarR! 
Wer dort? 
Hier V. Schatz 
Komme ſof. u. kaufe 
getrag. Herren= 
Kleider, Federbetten, 
Schuhe, Wäſche uſw. 
2 
V. Schatz 
Darmſtadt. ( 4290im 
Tel. 1924. Schloßg. 23
 Suche ſof. zkauf. 1tür. 
Kl.=Schr., Waſchkom. 
m Marm,Deckb. Kiſſ 
Unterb. Ang.u. 1.195 
an die Geſchſt. (*4278
 Paſſagier=Koffer 
zu kaufen geſucht. 
Angebote u. 1. 201 
an die Geſchſt. (34285
 8ung! 
Kaufe getragene 
Kleider 
Federbetten 
Wäſche, Schuhe 
Wilhelm Sanſel 
Darmſt., Brandgaſſe 6. 
Poſtkarte gen. (*4215
 Guter Wachhund 
Zughund) billig zu 
verkauf, ſpwieleicht, 
Stoßkarr. Schloßgaſſero 
(Friſeurgeſch ) (*426g
 Garten zu pacht. geſ. 
(Roßdörferſtr—Alter 
Friedh. angen ). Ang. 
u. L. 189 Geſch. (*4262
Zeld
kehrg
 Erfahrener 
Kaufmann 
ſucht tät Beteiligung 
mit 2000 Mk. bar. 
Angebote z. 1179 
an die Geſchſt. (*4223
 Weser=Zeitung 
BREMEN
 Faulfeh 2 Luenden 
Fährende, im 80. Jahrgange erscheinende politische 
Tageszeitung Nordwestddeutschlands. 
Handels-, Industrie- u. Schiffahrts-Blatt. 
Werbemittel ersten Ranges 
durch seine weite Verbreitung in den vornehmen und 
karrfkräftigen Kreisen ganz Nordwestdeutschlands.
Seite 12
Oienstag, den 16. Februar 1926
Nummer 47
Die beiden HumorkanonenTArd. Padlokals lnhendte
Die allerneuesten Attraktionen dieses edlen Paares
in 6überaus lustigen Akten!
Die stürmisch belachte Glanzieistung! rsteller:
R418
Der große Sensations
TONAIAI.
„Möher als die Welken”
5 Akte voll unerhörter Sensationen u. sportlicher Bravourleistungen.
Mftütltutititiltitiltiltiltiltift Todesmutige Flugkunststücke Mütültltütulnfunntumnmmnntenmnt Das grandiose Filmwerk:
Das nächste Programm!
Bie lethten Tage von Pompeii
Residenz-Fheater
 KINNOT 
N4
  
Jeder Soldat der alten Armee sollte sich dieses 
einzigartige Filmwerk nicht entgehen lassen. 
Der Jugend werden die heldenmütigen Taten 
ihrer Väter vor Augen getührt. 
Täglich Beifall bei offener Szene 
(*4803 
Hierzu: 
Trlanon-Wochenschau — — Modenschau — — Lustsplel 
Des großen Andranges wegen bitten wir tunlichst, die Nach nittags- Vor- 
Ankang: 8½, 5½ und 8 Uhr 
stellung zu besuchen. 
Hittwoch v. 2—4 Uhr für Jugendliche ermäß. Preise: 0.50, 0.70, 1.00
 und 
Eleg. 
            Maskenso=
minos, auch 
            Kinder=
masken, zu verleihen 
Grafenſtr. 18, III r. 
(2304goi)
 Damen=Masken 
und Lomino. 
b. zu verl. 
            Grafen=
ſtarße 4, I. (6089
 Sehr eleg., faſt neue 
Damenmasken 
billig zu verl. 666a 
N.=Ramſtädterſt. 49. 1.
 Elegante Masken 
zu verl. 
            Roßbörfer=
ſtraße 52. pt. 8c5e
 Damen=Masken in 
gr. Ausw., ſeid. b.3,4 
an. Dominv, Pierrot 
u. Gigerl f. Herren z. 
verl, bis 9 U. abends 
geöffnet u. Sonntags 
Grafenſtr. 4, I. 15209
Neue Masken 2 Mk.
Union-Theaten
 Heute letzter Tag! 
Ber Abenteuref
 Nach dem gleichnamigen Roman von RUDOLF HERZOG 
Hauptdarsteller: 
Erna Morena / Mady Christians, / Harry Liedtke
 Aufgenommen in Köln. Godesberg und ſtalien 
(*4296
Der MeisterdetektiV, Lustspiel in 2 Akten
 an. Nd.=Ramſtädter= 
(*4308 
ſtraße 18.
 Letzte Abendvorstellung 8 Uhr. 
Anfang 21. Uhr.
 Heute 
 
Karnevaliſtiſche Schlußfeier 
(2438 
im Reſtaurant der
Motto:
 Nor kalt Blut 
swerdwiddergut!
11886
1926
 Einladung 
zum Elternabend 
der Ludwigs=Oberrealſchule
K
 über die Fastnachtszeit 
jeden Samstag u. Sonntag
(417a
ROltääR!
 Karneval=Geſellſchaft „Narrhalla‟ 
Darmſtiadt 
Faſinacht=Dienstag, den 16. Februar, abends 8 Uhr 41 Minuten 
Große, allgemeine Karneval=
 Mittwoch, 17. Februar, nachm. 5 Uhr 
Erörtert werden: 1. die Anmeldung neuer Schüler; 2. der neue 
Tehrplan und die Berechtigungen der Oberrealſchule; 3. Klaſſen 
mit dem Plan des Reformrealgymnaſlums. — Die Ludwigs=
            Ober=
realſchule kommt im Betracht für Schiler, die ſüdlich von der Rheine, 
Alexander= und Dieburgerſiraße wohnen ſowie jür die auswärigen, 
die im Oſbahnhof anlommen. 
Die Direktion der Ludwigs=Oberrealſchule 
(2400 
Prof. Dr. Siurmfels.
Schlußfeier
Orpheum
Heute
 Tarnoval-Dienstag 
16. Februar:
 Lustiger 
Hünstler-Abend
 D H 
Humor 
Elnakker — Bunter Tell 
Ansager: dustav Bertram 
Mitwirkende! 
Das Bertram-Ensemble
Genchnl, Prelsa 1.00-2o0
 Tägl. Kartenverkauf: Verkehrsbüro, 
Ernst-Eudwigsplatz, Hugo de Waal, 
(2419 
Rheinstrasse 14.
Antang 3 Uhr
 Spanische Bodega 
Hügelstraße 35 
Heute Kenzert 
mit Tanz 
Um 4 Uhr: Prämiierung des besten
 2436 
Nichttänzerpaares.
Meuterrglanog
 gebraucht, von 600 ℳ an zu verkaufen. (271a 
Kavler-Arneld,Elisabethenst.28
 Naskenkoſtüme 
für H. u. D. 
            durch=
ſchnittlich 8,K. 
            Schloß=
gaife 2. 1.Cof
 Die ſchönften 
Dam.=Mask., ſchich, el. 
Schuchardſtr. 8, 1U. ( 4247
 Madken von 3.,K an. 
Große Auswahl. 
Fachm. Schminken. 
Golkstheater 
Darmſt, 
            Alexander=
ſtraße 5, III., I. 42441
 in ſämtlichen Räumen des 
Städtiſchen Saalbaues 
Zwei Orcheſter 
Kehraus des Darmſtädter 
Karnevals 
DER dROSSE RAT
 Landshenier 
Dienstag, 16. Febr. 
Großes Haus. 
Eu4 
Lumpaci 
vagabundus 
Poſſe von Neſtroy 
Anfang 7, Ende 10 Uhr. 
preiſe: 1—10 Mark
 Klein. gans. W243 
Zuſatzmiete I, 8 
Don Pasquale 
Oper von Donizetti 
Anf. 7½, Ende 10 Uhr. 
preie: 1.20—7.20 mk.
Kre
 D.=Raoh.=Koſt., mod.,v. 
3.— Mk. an zu verleih. 
Belnlr 4o, IIl. (e4300
rrckintrittspreis Zwei Mark zrrrn4;
 Rönlgln Lulse- 
Bund 
Donnerstag, den 18. 
ds. Mts., 
            Verſamm=
lung Viktorieſchule), 
Hochſtraße. (4307
Paßbilder
 Nähmaſchine 
Singer), gur erhalt, 
zu verkaufen. Kaup= 
Iſtraßeßs, pt. (e4272im
 in einer Stunde (245a 
bilig und gut. Frankfurter Hof
 Ecke Landwehr- und Frankfurterstrasse 
Thiele Nachf. 
Inh. Eduard Kahl.
mrsleigtr. 28.1714
 Klablerſtimmen 
ſofort (704a 
Arnold=Sohn 
Eiſabethenſtr. 28. 
—Tel. 2457 u. 975.—
 Heute großer Fastnacht- 
Dienstag-Rummel 
mit Tanz. 
lch lade zu zahlreichem Besuche höfl. ein. 
Geöffnet bis morgens 5 Uhr. (2439
 Einladung 
General=Verſammlung
des Hefſiſchen Fröbel=Pereins
 Mittwoch, den 24. Februar, nachmittags 3½/ 
Saalbauſtraße 8
Uhr
 1. Erſfattung des Geſchäftsberichts 
2. Prüfung der Jahresrechnung und Entlaſtung des Schatzmeiſſers 
3. Feſiſtellung des Jahresvoranſchlags 
Der Vorſitzende: J. V.: Th. Schultz=Gora. (*4228
O
 Reſtaurant zum Weinſchuſter 
Telepbon 3712 
Kiesftraße 32 
— Beſitzer Carl Geipp —
 Meiner werten Kundſchaff zum Faſchings-
            Ab=
ſchluß ab heute abend 6 Uhr
 Bekannt 
gute Küche
Hahnheimer Knopt
 (Flaſchenwein) 
offen in Zapf, 144 Liter 
40 Pfg.
(2415
Nur heute abend offen zu dieſem Preiſe.
Ie
 R 
(Ohne Gewähr) 
„Lumpaeivagabundus” 
Perſonen: 
Stellaris, Feenkönig . . . Max Nemetz 
Fortung, Beherrſcherin des Glücks, 
eine mächtige Fee . . Beſſie Hoffart 
Amoroſa, eine Fee, Beſchützerin 
der wahren Liebe. . . Ilſe Lahn 
Lumpaeitagabundus, ein 
böſer Geiſt . . . . . . Hans Baumann 
Myltifax, alter Zauberer Richard Fürzas 
Hilaris, ſein Sohn . . . . Hans Schalla 
Brillantine, ſeineGeliebte, 
Fortungs Tochter . . Ruth Hoffmann 
Fludribus, Sohn eines 
. . W. Mayenknecht 
Magiers ... 
Leim, Tiſchlergeſelle ) BSK Weſtermann 
SSRobert Klupp 
Zwirn, Schneidergeſ. 
Knieriem,Schuſtergeſ. S5S H.Baumeiſter 
Pantſch, ein Wirt in Ulm Richard Jürgas 
Sepheri,Rellnerin, MirjamLehmann=Haupt 
. . . . Lola Janſon 
Hannerl. 
Faſſel, Oberknecht in einer 
Brauerei . . . . . . . Georg Mundt 
Strudel, Gaſtwirt zum „goldenen 
Nockerl” in Wien . . . Hans Neh 
Hobelmann, Tiſchlermſtr. 
in Wien..... . . . Paul Maletzkt 
Peppi, ſeine Tochter. . . Jeſſie Vihrog 
Anaſtaſia Hobelmann, 
ſeine Nichte . . . . . . Marg. Keßler 
Signora Palpitt . . . . . Käthe Gothe 
Laura, / ihre Töchter. „ Annelis Roerig 
Camilla/ Sängerinen, S.Müller=Wiſchin 
Hackauf, Fleiſchermeiſter 
in Prag . . . . . . . . Hans Ausfeldel 
Gertrude,Haushälterinbei 
Hobelmann . . . . . . Marg. Carlſen 
Roſel, Mago daſelbſt. . . Martha John 
. .. Hugo geßſer 
Ein Hauſierer. 
Walter Bluhm 
Ein Maler 
Herr von Windwachtel. . Jacob Sattle= 
Karl Ebett 
Herr von Luftig . 
Frdr. Jachtmam 
Ein Tiſchlergeſelle. 
Ein Schneidergeſelle . . . Arthur Vetter 
Ein Schneiderlehrjunge Marinka Plötzer 
Erſter Diener . . . . . . Friedrich Kinzle 
.. . . Willy Krichbaum 
Bweiter 
Eine Wirtin . . . . . . Käthe Meißner 
Erſter Spaziergänger. . Ludwig Hinkel 
. . Hans Schultze 
Bweiter
 Stärkewäſche 
wird auf neu gebügelt, 
auch waſchen u. 
            bü=
geln wird angenom. 
Wienerſtr. 40,I, 1B82
 Motorrad 
faſt neu, 330 gem 
            kopf=
geſt., 3 Spottt- 2 800 
ℳ. evtl. Kahli.-gcerl 
R5. Geſcht (ine
 3 Vorgelege 
1 Transmifſion 
Gasmotor (12 P8) 
zu verk. Heinrich Bohl, 
Arheilgen, 
            Kianich=
ſteinerſtr. 48. (P218
 „Don Pasquale‟ 
Perſonen: 
Don Pasquale, ein alter 
Junggeſelle .. . . . . Heinrich Kuhn 
Don Malateſta . . . . . Lev Barezinsl” 
Erneſto, Don Pasquales 
Neffe . . . . . . . . . W. Schumacher 
Norina, eine junge Witwe Gertrud Callan 
Ein Notar . . . . . . . . Hans Ney 
Freunde des Don Pasquale. Diener= 
Ein Haushofmeiſter. Eine Putzmacherin= 
Ein Friſeur.
 nfertigtraſch gutu. 
Aichtaſenveten, Bpiech.”