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4. 
 
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 Nummer 46 
Franffurt a. M. 4301.
 Montag, den 15. Februar 1926. 
189. Jahrgang
 Rabatt wes Bankonto: Deuſche Bani und 
            Darw=
ſtädter, 8 Nationalbank.
 Pandervelde in Paris. 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
Paris, 14. Februar. 
Der Beſuch des belgiſchen Außenminiſters hatte eine 
            freund=
ſchaftliche Beſprechung über die franzöſiſche Zollpolitik zum Zweck, 
eine gewiß wichtige Frage, die aber, wie der „Temps” in ſeinem 
Leitartikel ſelbſt zugibt, wahrſcheinlich doch nicht das ganze 
            Tro=
gramm der Beſprechung zwiſchen den beiden Außenmi, ern 
ausmachte. Wie bei dem Beſuch Chamberlains, wie bei den 
Beſprechungen mit Italien und auf der Konferenz der Kleinen 
Entente, wurden auch hier die wichtigen Fragen, die ſich aus 
dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund ergeben, 
            ange=
ſchnitten. Das genau ausgewogene Gleichgewicht im Völkerbund 
ſoll nach franzöſiſcher Auffaſſung jetzt eine empfindliche Störung 
erleiden. Es liegt alſo auf der Hand, daß die intereſſierten — 
oder betroffenen? — Staaten im voraus ihren Standpunkt 
            feſt=
ſegen möchten. Man ſieht alſo, der Völkerbund leidet unter dem 
gleichen Uebel wie die Parlamente; ſeine Politik wird immer 
mehr auf den nichtoffiziellen Beſprechungen feſtgelegt. 
Die konkrete Frage, die überall von den Staatsmännern 
jeſprochen wurde, liegt bekanntlich darin, daß im 
            Völkerbunds=
iate Deutſchland, einen ſtändigen Sitz bekommt, und wie der 
daraus entſtehende deutſche Einfluß irgendwie kompenſiert 
            wer=
zen ſoll. Auch Belgien erhebt nach zuverläſſig lautenden 
            Nach=
ichten Anſpruch auf einen ſtändigen Sitz im Völkerbundsrate 
—gemeinſam mit einigen ſüdamerikaniſchen Staaten und Polen. 
Eine Kriſe des Völkerbundsgedanken” verlautet jetzt plötzlich 
eus England. Deutſchland bekommt einen Sitz im 
            Völkerbunds=
ate, das iſt ſehr ſchlimm, aber die Kompenſierung des deutſchen 
Einfluſſes durch andere Staaten wäre noch viel ſchlimmer für 
ſie engliſchen Intereſſen. Ein Teil der engliſchen Preſſe hat 
ies auch offen ausgeſprochen. Man befürchtet nämlich, daß eine 
Frweiterung des Völkerbundsrates die ſtarke Herabminderung 
es engliſchen Einfluſſes bedeuten würde. Die Frage wird 
ier in Wirklichkeit garnicht einfach als eine deutſch=franzöſiſche, 
ondern als eine franzöſiſch=engliſche aufgefaßt. 
In Paris hält man es für höchſt wahrſcheinlich, daß eine 
erweiterung des Völkerbundsrates möglich ſein wird; es gibt 
ber Kreiſe, die von dem Gedanken, Belgien einen ſtändigen 
Eitz im Völkerbundsrate einzuräumen, garnicht ſo begeiſtert ſind. 
Vie ſich dieſes Problem auch entwickeln wird — die ganze 
Litlomatie der Welt iſt immer mehr in es verwickelt —, eine 
Gbertriebene Bedeutung ſoll und darf man der etwaigen Reform 
n Genf nicht beilegen. Es iſt wohl wahr, daß — wenn alles ſo 
beiter geht — die diplomatiſchen Operationen in Genf eine 
kändig wachſende Bedeutung gewinnen werden, aber vielleicht 
oird eben einmal der Völkekbund doch einen gerechten Ausdruck 
er Kräfteverteilung in der Weltpolitik darſtellen.
 Der Obſerber” ſchreibt zur Frage der vermanenten Sitze 
m Völkerbundsrat: Die Vertagung der 
            Abrüftungs=
onferenz, die Rede Muſſolinis und der Plan, den 
            Völkerbunds=
a zu erweitern, ſtellen neue ſchwere Drohungen für den 
Friedensgeiſt in Europa dar. Obwohl der Völkerbund eine 
ngelſächſiſche Gründung iſt, wiegt in Genf doch der 
            fran=
bſiſche Einfluß vor. Daran iſt vor allem auch die Abweſenheit 
er Vereinigten Staaten ſchuld. Frankreich möchte den Einfluß 
Leutzſchlands im Völkerbundsrat durch den Zuzug ſeiner 
            Ver=
ündeten oder lateiniſchen Stammesverwandten neutraliſieren. 
Eine ſolche Politik bedeute aber den Tod des Geiſtes von 
tocarno. 
Der Artikel kommt zum Schluß, daß die Aufnahme noch 
mnderer Mitglieder als Deutſchland als einen Verſtoß gegen die 
Verſöhnungs= und Abrüſtungspolitik anfzufaſſen wäre. Eine 
hnliche Haltung nehmen „Sunday Times” ein, die die Anſicht 
ußern, daß durch die Elweiterung des Rates die Autorität der 
Broßmäßte vermindert, der Nat zur Ohnmacht verurteilt und 
Demſckland zahlreicher Vorterle beraubt würde, die ihm der 
Einrit in den Völkerbund logiſcherweiſe bringen würde. 
de Jouvenels Reiſe nach Angora.
 Paris, 14. Februar. 
lieber die Gründe, die den franzöſiſchen Oberkommiſſar in 
ien, Henry de Jouvenel, nach Angora führten, ſchreibt das 
A Journal‟: Die türkiſchen Nationaliſten fordern die Bezirke 
Antockig, Alexandrette und Uleppo als eine Art Elſaß=Loth= 
Ler, und die Regierung von Angora verteilt offen an die jun= 
Leute von Antiochia Geld, damit ſie die Schulen von 
            Kon=
minogel beſuchen. In Aleppo kam es jüngſt zu blutigen 
            Zu=
anſtößen. Türkiſche Trupden pperierten in der Nähe dieſer 
. Die Bedeutung dieſer Zwiſchenfälle wird einem klar, 
T man ſih daran erinnert, daß äbnliche Ereigniſſe zur 
            Räu=
hon Cilſeien führten. Andererſeits werden die druſiſchen 
driſchen Aufſtändiſchen nicht vollſtändig auf ihre Hoffnungen 
chren, ſolange ſie bei der Türkei auf Symathie und 
            Unter=
eand nichnen können. Frankreich muß alſo mit der türkiſchen 
Sierng in dieſer Linſicht eine freie Ausfprache pflegen. Off= 
TIct min mit der Türkei in Frieden, und die 
            franzöſiſchtür=
er Bezisbungen ſind dunh das Abkommen von Angora ge= 
ES iſt aber ſüicher, daß dieſes Abkommen unvolſtändig iſt 
Deie zwiſchen den beiden Ländern ſchwebende peinliche Fra=
 ſi dinde und e afſter Geuſe 
Eins der Türken unmſglich zemacht. Dieſe Schwierigkeiten 
2e Jonvenel jeßt zu beſeitigen.
 Vom Tage. 
Unter Beteiligung von mehr als 100 Vertretern aus allen Teilen 
des Reiches fand in Berlin der Erſte Gewerkſchaftstag des 
Nationalen Gewerkſchaftsbundes ſtatt. 
Die 12. Deutſche Oſtmeſſe wurde geſtern vormittag ohne 
beſondere Feierlichkeit in Königsberg eröffnet. Die im Hauſe 
„Technik” untergebrachte Sonderausſtellung „Licht, Wärme, Kälte in 
ihrer Anwendung”, die von den hervorragendſten Fachorganiſationen 
beſchickt iſt, wurde von Oberbürgermeiſter Dr. Lohmeyer mit einer 
            kur=
zen Anſprache eröffnet. Daran ſchloß ſich ein kurzer Begrüßungsakt in 
der diesmal bedentend erweiterten ruſſiſchen Sonderausſtellung, wobei 
Oberbürgermeiſter Dr. Lohmeyer und der Handelsvertreter der Union mus, am Kings College. Er hatte ſchon 1923 den lebhaſten 
gung der deutſch=ruſſiſchen Handelsbeziehungen Ausdruck gaben. 
mittel in Rom beendigte ihre Arbeiten und nahm eine Entſchließung träglich im vorigen Juni wegen Mitſchuld an der Herausgabe 
an, in der der Wunſch ausgeſprochen wird, daß die Arbeit zur Prüfung einer geheimen Zeitung verhaftet. Man mußte ihn allerdings 
von Stoffen, die die Fruchtbarkeit erhöben, von dem 
Internationalen landwirtſchaftlichen Inſtitut durch deſſen zuſtändige 
Organe und die zu dieſem Zweck ernannte und gegebenenfalls zu 
            erwei=
ternde Kommiſſion fortgeſetzt werden. 
Infolge Nebels ſtieß, der nach Hamburg ausfahrende deutſche 
Dampfer Targis auf der Schelde mit dem von Rotterdam kom= „Impero” folgenden freundlichen Artikel über ihn: „Für 
            Salve=
ten Beſchädigungen. Die „Targis” konnte die Reiſe nicht fortſetzen. 
Nach einer Habasmeldung aus Gent durchzogen vorgeſtern abend= irgendwo im Auslande einen Weg finden wird, dieſen 
            ſcham=
nach Schluß einer Sitzung gegen 50 junge Anhänger der plämiſchen 
Bewegung unter den Rufen „Nieder mit Belgien!” das Zentrum Kalten Stahl!” — Was an dieſer Drohung ſchwer wiegt iſt, 
der Stadt. Die Polizei konnte nur mit äußerſter Anſtrengung 
            Zuſam=
menſtöße verhindern. Gegen Mitternacht warfen die Demonſtranten 
richtsgebäude. Nach den Anſtiſtern dieſer Kundgebung wird gefahndet, eines jedes Blattes unterſagen. Wenn daher eine Zeitung eine
 Rußland und die vorbereitende 
Abrüftungskommiſſion. 
Die ſchweizeriſch=ruſſiſcken Ausg’ 
            ichs=
verhandlungen ge Geitert. 
w. Moskau, 14. Februar. 
Das Volkskommiſſariat des Aeußeren veröffentlicht eine 
            amt=
liche Mitteilung über das Scheitern der durch franzöſiſche 
            Ver=
mittlung eingeleiteten Verſuche zur Beilegung des Konfliktes 
zwiſchen der Sowjetunion und der Schweiz. Darin heißt es: 
Die ſchweizeriſche Regierung verwarf alle Formulierungen, die 
ihre ausdrückliche Zuſtimmung zu dem Grundſatz der 
            Entſchädi=
guns der Tochter Worowſkis bedeuteten. Sie wich direkten 
            Ant=
worten aus und berſuchte die Ermordung eines offiziellen 
            Dele=
gierten der Sowjetregierung mit den von ſchweizeriſchen 
            Staats=
angehörigen durch die revolutionäre Geſetzgebung der 
            Sowjet=
union erlittenen Schäden zu verbinden. Aus dieſen Gründen iſt 
eine Beiſtändigung leider nicht zuſtandegekommen. Das 
            Volks=
kommiffariat des Aeußern erkennt dankbar den guten Willen und 
die energiſchen Bemühungen des franzöſiſchen Miniſterium des 
Aeußern und des franzöſiſchen Botſchafters in Moskau an.
 Heute wurde die Antwort Tſchitſcherins auf die vom 
Völkerbund ergangene Einladung zur vorbereitenden 
            Abrüſtungskonfe=
renz beröffentlicht. Tſchitſcherin führt darin aus: Wie die 
            Sownetregie=
rung mehrmals erklärt hat, mißt ſie jedem Verſuch, die Kriegsgefahr und 
die auf den Völkern liegende Rüſtungslaſt zu vermindern, ſo große 
            Be=
deutung bei, daß ſie bereit iſt, an jeder dieſes Ziel verfolgenden 
            Kon=
ferenz teilzunehmen. Hinſichtlich der ergangenen Einladung wiederholt 
ſie dieſe Erklärung, betont aber, daß dies keinesfalls dem Anſchluß an die 
Schlußfolgerungen des Völkerbundes bezüglich des Abrüſtungsproblems 
gleichkommt. Der Entſchluß der Sowjetregierung, ſich aus humanitären 
Gründen in einer ſolchen, vom Völkerbund einberufenen Verſammlung 
vertreten zu laſſen, bedeutet nicht, daß ſich ihre ablehnende Haltung dem 
Völkerbunde gegenüber irgendwie geändert hat. Die Sowjetregierung 
kann nur bedauern, daß die Verſammlung, die ſich eine ſolche 
            Auf=
gabe von Weltbedeutung zum Ziele ſetzt, wie dies die allgemeine 
            Ab=
rüſtung iſt, von einer Einrichtung wie dem Völkerbund 
            einbe=
rufen wird, der von mehreren Staaten nicht anerkamnt iſt. Es iſt 
verwunderlich, daß der Völkerbundsrat, indem er die Teilnahme der 
Sowjetunion an der Konferenz für wünſchenswert erklärt, Genf als 
Tagungsort der vorbereitenden Kommiſſion beſtimmk und dadurch 
jede Möglichkeit einer Beteiligung der Sowjetunion 
faktiſch ausſchließt. Dem Völkerbundsrat können die wiederholten 
Erklärungen der Sowjetunion nicht ubekannt ſein, in denen dieſe auf 
die Unmöglichkeit hingewieſen hat. Delegierte nach der Schwei= zu 
            ent=
ſenden, ſo lange der durch die Ermordung Borowfkis 
            ent=
ſtandene Konfliktnochnicht beigelegt iſt. Die von der 
            ſchwei=
zeriſchen Regierung gegenüber der Sowjetregierung eingenommene 
            Hal=
tung hat bedeutend zur Schaffung der Atmoſphäre, in der das 
            freiſpre=
chende Urteil im Prozeß gegen den Mörder Vorowſkis möglich wurde, 
beigetragen. 
Dadurch, daß der Mörder nicht beſtraft wurde, werden die 
            Sowfet=
bürger, msbeſondere offisielle Sowjetdelegierte, außerhalb des Geſetzes 
geſtellt. Die Sowjetregieruna kann Delegierte nicht in ein folches 
Land entſenden, ſo lange ſich die Verhältniſſe, die zur Zeit der 
            Ermor=
dung Worowſkis beſtanden und weiter beſtehen, nicht geändert haben. 
Es bleibt bebauerlich, daß der Völkerbund bei der Beſtimmung des 
Tagungsortes, der Kommiſſion dieſe Tatſache außer Acht ließ. 
            Mög=
licherweiſe bedentet Genf vom techniſchen Geſichtspunkte aus für den 
Völkerbund den bequemſten Tagungsort der Kommiſſion. Der 
            Volker=
bund kann jedoch von den eingeladenen Mäckten nicht verlangen, daß ſie 
ihre Politik gegenüber anderen Staaten von techniſchen Geſichtspunkten 
des Völkerbundes abhängig machen. Die Teilnahme eines ſo großen 
Staates wie die Sowjetunion ſollte doch mehr Gewicht haben als 
            tech=
niſche Bequemlichkeiten des Völkerbundes. Die Sowfetregierung, di 
jeden Verſuch, zu einer Abrüſtung zu gelangen, begrüßt, mrmſcht 
            auf=
richtig, an der Konferenz der vorbereitenden Kommiſſion teilzunehmen, 
kann aber unmöglich ihre Delegierten zu Kommiſſionen und Konferenzen 
entſenden, die auf Schweizer Boden tagen, bevor der erwähnte Konflikt 
beigelegt iſt. Der Sowjetregierung wird auf dieſe Weiſe die Möglichkeit 
genommen, an der vorberoitenden Kommiſſion teilzuehmen, falls ſie 
ch einem anderen Orte einbernfen wird. Die Sowfetregierung 
ihren Ausſchlnß 
            kerbunds=
rantwortlich. 
e an der K. 
er der Hoffnung Ausdruck gibt, 
n ſchließ 
beſeitigen laſſen werden.
 * Italiener in London über den 
Fascismus. 
Unſer Londoner Korreſpondent gibt uns die nachſtehenden, 
den Faseismus charakteriſierenden Streiflichrer: 
Der italieniſche Hiſtoriker Profeſſor Gätano Salvemini, der 
früher an der Univerſität Florenz einen Lehrſtuhl inne hatte, 
hält jetzt hier ſtark beſuchte Vorleſungen, auch über den 
            Faseis=
der Sowjetrepubliken in Deutſchland, Begge dem Wunſche nach einem Wunſch gehabt, aber die Behörden verweigerten ihm die 
            Aus=
vollen Erfolge der ruſſchen Ausſtellung und nach einer weiteren Feſti= reiſe=Erlaubnis, und als er einen Proteſt nach Rom richtete, 
erwiderte Muſſolini: „Es iſt mein abſoluter Wille.” — Er reiſte 
Die Internationale Konferenz zum Studium chemiſcher Dünge= dann ohne Erlaubnis, wurde jedoch nach ſeiner Heimkehr 
            nach=
wegen Mangels an Beweiſen ſchon nach einem Monat wieder 
entlaſſen, und im November legte er dann ſein Lehramt in 
            Flo=
renz nieder. Nach einer kurzen Vortragstätigkeit in Paris kam er 
nach London. Jetzt nun brachte das offizielle Fasciſten=Organ 
menden norwegiſchen Dampfer „Rinda” zuſammen. Beide erlit= mini gibt es nur eine Löſung — den Tod. Wir hoffen, daß die 
geſegnete Hand eines „göttlichen” („diniue‟) Wahnſinnigen 
loſen Verſorger von Verrätern zum Schweigen zu bringen. 
daß ſie in einem offiziellen Blatte erſcheint,” ſagte der 
            Pro=
feſſor in einer Unterredung. „Die Präfektoren der Probinzen 
Steine gegen die Fenſter des Abg, de Sgeghe und ein höhrres Unter= ſind zugleich Preſſezenſoren und können die Veröffentlichung 
Aufforderung dieſer Art drucken kann, ſo iſt es klar, daß die 
Regierung ſie billigt. — Im Frühjahr 1925 veröffentlichte ein 
Florentiner Blatt eine Trohung desſelben Wortlauts gegen den 
Grafen Sforza, ohne gerichtlich verfolgt zu werden. Der Artikel 
gegen mich iſt zweifellos eine Aufreizung zum Mord, aber der 
öffentliche Anklänger unternimmt keine Schritte. Ein bffizielles 
Organ der Faseiſtenpartei kann, ohne angeklagt zu werden, 
Gegner mit kaltem Stahl bedrohen, aber wenn jemand nur ein 
Wort zur Herabſetzung von Muſſolini ſagt, wird er zu zehn 
Monaten Gefängnis verurteilt, wofür ich viele Beiſpiele 
            an=
führen könnte. Es ſind niemals Wahnſinnige, die da töten, 
ſondern Männer mit kaltem Kopfe. Matteotti, der mit kaltem 
Stahl getötet wurde, wurde von einem weiſen Manne, Dumini, 
ermordet. Und hinter ihm ſtanden gut organiſierte, gut 
            be=
waffnete, gut bezahlte Männer mit kalten Köpfen. — Hier wird 
man wie ein Mann behandelt, man kann ſeine Würde 
            behaup=
ten. In Italien iſt heutzutage kein Menſch frei.” 
Der „Chronicle” bringt die Unterhaltung eines 
            Korreſpon=
denten mit einem Italiener von ſehr hoher Stellung, eines 
Mannes, der als ein Nicht=Politiker die Dinge mit 
            vorurteils=
loſem, objektivem Urteil betrachten kann, dabei in ſeiner 
            Stel=
lung ausnahmsweiſe Möglichkeiten hat, die Innenſeite der 
            Be=
wegungen zu verfolgen. Er wies darauf hin, daß der 
            Fascis=
mus zur Zeit der Ausſchreitungen des Arbeiterausſchufſes in 
Turin einen hauptſächlich philoſophiſchen Charakter gehabt habe. 
Er habe die Gefahren, des Komiteeſyſtems erkannt und die 
Staatsautorität über jede andere Organiſation geſtellt: die 
Kirche, Gewerkſchaftsvereine, kommerzielle Vereinigungen, 
            Unter=
richtsorganiſationen. Noch keine perſönliche Autokratie, aber 
eben Staatsautorität und die Unterdrückung aller nicht vom 
Staate anerkannten Organiſationen. Viele von uns Liberalen 
folgten dieſer Führung, weil wir glaubten, daß dadurch ein 
zügelnder Einfluß auf die Extremen ausgeübt werden könne 
und weil wir einfahen, daß keine Hoffnung beſtand, ſolchen 
Organiſationen die Freiheit zu geben, bevor wir nicht eine 
            Pe=
riode der Diſziplin durchgemacht haben würden. Dies war der 
Punkt, wo wir einen großen Fehler machten. Vir glaubten, 
die Periode des Im=Zaume=Haltens würde vorübergehen. Das 
würde auch geſchehen ſein, und es wäre nichts zurückgeblieben 
wie ein geſunder Liberalismus, wenn es mit dem Fascismus 
nicht ebenſo gekommen wäre, wie mit den Arbeiterausſchüſſen. 
Die Extremen erlangten die Herrſchaft über die Bewegung. Sie 
entwickelte ſich zur Autokratte. Sie nahmen die Methoden der 
Unterdrückung auf. Der Fascismus vergaß ſeine Philoſophie 
in ſeinem Verlangen nach Aktion. Dieſe Männer würden nie 
den Trade Unionismus innerhalb des Staates anerkennen, ſie 
haſſen ihn. — Selbſt der Vatikan mußte erkennen, daß ihre 
angebliche Freundlichkeit gegen die Kirche auf Koſten politiſcher 
Reaktion betätigt wird. Statt der Diſziplin wurde die Tyrannei 
begründet. Bevor wir nur erfaßten, was geſchehen war, hatten 
wir unſere Freiheſten gerade ſo gründlich verloren, wie die 
Fabrikbeſitzer in Turin ihre Autorität. Ich glaube, daß die 
Periode der Diſziplin, wie ich ſie erhoffte, länger dauern wird, 
als ich es erwartete. Der kennzeichnende Faktor der heutigen 
Lage in Rom iſt das Stillſchweigen weiter Kreiſe. Wegen ihres 
Stillſchweigens kann man die Leute nicht beſtrafen, obſchon man 
dem in einigen Fällen nahe kommt. Der innere Zirkel des 
Fascismus, welcher von Haß gegen jeden Ribalen des 
            Parla=
mentarismus erfüllt iſt, der nicht aus der eigenen Beherrſchung 
desſelben beſteht, kann das bedeutſame Stillſchweigen nicht lange 
überleben. 
Ein neutraler Staatsmann.
 Ein befreundeter Staatsmann eines neutralen Staates, 
welcher der Vertretung ſeines Landes in Rom längere Zeit 
            an=
gehört hat, ſagte in privater Unterhaltung: „Ich möchte die 
Lrohungsrede des Herrn Muſſolini gegen Deutſchland nicht nur 
auf ſein nachgerade übertriebenes imperialiſtiſches 
            Selbſtbewußt=
ſein zurückführen, ſondern darauf, daß er ein vulkaniſches 
            Er=
zittern unter ſeinen Füßen fühlt. Es iſt ja ein uraltes, ſich 
aber mit ſeltenen Ausnahmen als trügeriſch und ſehr gefährlich 
erweiſendes Geheimmittel, wenn der Boden zu ſchwanken 
            be=
gint, den Haß gegen irgend eine fremde Nation zu entfachen. 
Noch iſt er nicht entfacht, noch nicht. Er hüte ſich, den Verſuch 
weiter zu treiben. Daß ſeine Rede bon Beifall begrüßt wird. 
hat gar nichts zu ſagen. Ver in Italien gelebt hat, weiß, daß 
allerdings eine alte Abneigung gegen die „Tedeſchi” zu ſpüren 
iſt. Aber er weiß auch, daß das Wort gar nicht „Deutſche‟ 
meint. Es bedeutet „Deſterreicher:. Der Unterſchied iſt der
Seite 2
Montag, den 13. Februar 1926
Nummer 46
 großen Maſſe in keiner Weiſe klar. Wenn er gar von einem 
Weiterrücken der Grenzen nach dem Norden ſpricht, ſo iſt das, 
höflich geſagt, eine große Entgleiſung, oder, klarer ausgedrückt, 
eine reichliche Dummheit. Er laſſe dieſe Rede ſeinen Vertreter 
vor dem Völkerbund wiederholen, und er wird das Reſultat 
ſehen. Der Covenant läßt ja darüber keinen Zweifel, wie 
gegen jeden verfahren wird, der durch willkürliche 
            Grenzver=
letzungen den Frieden ſtört. Aber auch ſchon die Androhung 
der Voykott=Steigerung gehört vor den Völkerbund. Er ſpielt 
ein höchſt gewagtes Spiel, und über das Bedrohliche desſelben 
wird ihm ſicher, wenn auch vielleicht nicht gerade in Paris, von 
anderen Staatsmännern eine höfliche Aufklärung zuteil werden. 
Der Geiſt von Locarno verträgt keine neuen willkürlich 
            hervor=
gerufenen Friktionen, von unſinnigen Sanktionsplänen gar nicht 
zu reden.” 
Jutereſſant dürften auch die nachſtehenden Gedankengänge 
eines nicht mehr aktiven Diplomaten ſein, der es immer 
noch gewiſſermaßen als eine Art Privatſport betreibt, durch 
eigene Schlußfolgerungen und Unterhaltungen mit politiſchen 
und diplomatiſchen alten Freunden das „Warum?” intereſſanter 
Vorgänge zu entdecken. 
Man war zu allererſt geneigt, die Exploſion Muſſolini’s mit 
ſeinem und ſeiner Galerie eigenen Naturell zu erklären. — 
            Bei=
läufig geſagt, es gibt doch keinen ſchärferen Gegenſatz wie den 
zwiſchen dem Temperament der heutigen Römer und dem ihrer 
angeblichen Vorfahren. — Man hat ja nun aber von dem 
            Dik=
tator ſelber gehört, daß der Angriff auf Deutſchland ſeit langer Quadratmeter als angemeſſen. Dieſe Schätzung will auch die Stadt 
            akzep=
zelnen ſorgfältig ausgeklügelt war. Merkwürdig allerdings, daß 
die klugen Leute ihrem hohen Chef nicht einmal völlig 
            einwand=
freies Tatſachenmaterial geliefert haben. Welches waren die 
eigentlichen Gründe für den Angriff? Ein innerpolitiſcher und 
ein außenpolitiſcher. Der Erſtere geſtaltete ſich aus dem eigenen 
Empfinden und den Warnungen vertrauter Freunde heraus. Es 
war Zeit, die eigene Stellung dadurch wieder auf die alte Höhe, die Fundamente froſtfrei zu unterfangen. Der von der Stadt geſtellte 
zu bringen, daß man das leicht entflammte nationale Empfinden 
erweckte und ſich mit einer wirkungsvollen Geſte an die Spitze 
ſtellte. Das hat ja ſoweit ganz gut funktioniert, wird aber 
            ſchwer=
lich ohne Ernüchterung bleiben. Der außenpolitiſche Grund war 
aber die Hauptſache. Es galt, noch in letzter Stunde Momente 
zu ſchaffen, die den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund 
            ver=
zögern konnten. Es wäre ja möglich geweſen, daß ſich 
            Deutſch=
land durch die Anrempelung zu einem unvorſichtigen Schritt ver= Urteil des Kreisausſchuſſes Darmſtadt vom 30. November 1925 wegen 
leiten ließ, der in verſchiedener Richtung ausgenutzt werden Nichterteilung des Kraftfahrführerſcheins. Erſchienen waren der Be= 
Die Hoffnung ſchlug fehl. Alſo den Sturmangriff abblaſen. Die 
Situation für den Völkerbund vorbereiten. Dazu gehörte wieder, 
mit einem jetzt guten Freunde und Nachbarn alles tun, um den 
günſtige Stimmenverhältniſſe im Rate des 
            Völ=
kerbundes ſchaffen konnte. Das war der Kern 
des Ganzen. Das war das große Ziel, nach dem man ſtreben 
mußke. Es handelte ſich einfach darum, mit den Stimmen der 
neu in den Rat aufzunehmenden Staaten ein 
franzöſſiſch=italieniſches Uebergewicht gegen 
Deutſchland zu ſchaffen. Man muß keinen Moment 
zögern, die Dinge beim rechten Namen zu nennen — nach dem 
Vorbilde des großen Diktators. — In die praktiſche Politik 
            über=
tvagen heißt das einfach, Locarno umſtoßen. Oder wozu 
braucht man Stimmenübergewicht im Rate, der doch nach 
            Lo=
carno ſich nur einigemgemeinſchaftlichen 
            Friedens=
werk ſich widmen ſoll? Was jetzt Italien mit 
            Frank=
reich, ſeinen Freunden und Satelliten 
            er=
ſtrebt, die Vorherrſchaft im Rate des Völker= 
Bundes, iſt einfach gegen den Locarnogeiſt. 
Darüber iſt man ſich auch hier keinen Moment im Zweifel. 
Und das gibt denn doch zu dringendſten und ernſteſten 
            Er=
wägungen Veranlaſſung, das Uebergewicht der bezüglichen 
Gruppe könnte ſich jederzeit auch gegen britiſche 
Intereſfen geltend machen. Wo ſoll man die Grenzen 
ziehen? Darum ſprach Chamberlain geſtern in Beantwortung 
einer bezüglichen Interpellation mit ſchwerem Ernſt. Erſt müſſen 
die Anträge der betreffenden Kandidaten vorliegen. Wenn 
            mög=
lich, werde er vor ſeiner Abreife noch im März dem Hauſe 
Weiteres ſagen können. — Von gewiſſem Intereſſe war der 
            Ver=
lauf der geſtrigen Sitzung des Exekutivausſchuſſes der 
            briti=
ſchen Vereinigung des Völkerbundes unter dem 
Vorſitz des Profeſſors Gilbert Murray. Die Verſammlung ſprach 
ſich zu Gunſten der Gewährung eines vermanenten Sitzes im 
Rate des Bundes an Deutſchland aus. Angeſichts der Anſprüche 
von Polen, Spanien und Braſilien beklagte ſie jedoch jedwede 
weitere Gewährung von vermanenten Sitzen.
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 15. Februar. 
— Heſſiſches Landestheater, Als Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen ihre diesjährige Hauptverſammlung ab, die ſehr zahlreich beſucht war 
wird heute Zellers Operette „Der Vogelhändler” gegeben. Da Der 1. Vorſitzende, Herr Dr. Schnerr, eröffnete die Verſammlung 
dieſe Aufführung die letzte der Operette in dieſer Spielzeit ſein wird, und trug den Jahresbericht vor mit einem Ueberblick über das, was im 
iſt durch die beſonders billigen Preiſe (1, 2, 3 Mk.) allen Gelegenheit „Kampf um das Recht” wähend des verfloſſenen Jahres geſchehen iſt 
gegeben, die erfolgreiche Operette kennen zu lernen. 
gemeinſam mit der Freien Geſellſchaft für Muſik einen Kammer= den Vorſtandswahl wünſchte die Verſammlung einſtimmige Wiederwah 
muſikabend im Kleinen Haus des Landestheaters, beginnend um des alten Vorſtandes, doch trat auf Wunſch des Herrn Dr. Schnerr au 
8 Uhr, wobei unter Leitung und Mitwirkung von Generalmuſikdirektor, ſeine Stelle als 1. Vorſitzender Prof. Axt, während er deſſen Stelle al= 
Roſenſtock Jgor Strawinſtys „Bläſer=Oktett” und Hans Hubers „Klavier= 2. Vorſitzender einnahm; die übrigen Vorſtandsmitglieder, Herr Kaffen 
Sextett” zur Aufführung gelangen. 
junger Darmſtädter, hat während der laufenden Spielzeit am 
            Stadt=
theater Osnabrück als Bühnenarchitekt zahlreiche ſchöne Erfolge zu 
verzeichnen. Anläßlich des 50. Geburtstags von Herbert Eilenberg 
brachte das Stadttheater Osnabrück die Komödie „Alles um die Liebe‟. 
Die Kritik rühmt die von F. Kalbfuß geſchaffenen „drei phantaſtiſchen, 
ſtimmungsvollen Hintergründe; die Landſchaft mit dem Grabe der erſten 
Gattin Adrians war geradezu überraſchend ſchön.” 
* Provinzialausſchuß. 1. Antrag der Stadt Darmſtadt auf Ent= hier und an anderen Orten des Heſſenlandes ſtattfanden, ſich mit de 
Dieburgerſtraße 150. Wir haben üüber den Sach= und Streitſtand ſchon 
anläßlich des Verfahrens vor der Lokalkommiſſion berichtet, wo eine 
Einigung nicht zuſtande kam. Erſchenen ſind: der Vorſitzende der Lokal= hältniſſen ſuche, die ſelbſt nur Folgeerſcheinungen einer letzten großet 
kommiſſion, Reg.Rat Dr. Probſt, Bürgermeiſter Buxbaum und Dr. 
Adolf Spiegel. Die Lokalkommiſſion bezeichnet die Einwendungen des 
Dr. Spiegel als unzuläſſig und erachtete einen Preis von 7,50 Mk. je 
Zeit geplant und unter Zuziehung fähigſter Mitarbeiter im ein= tieren. Dr. Spiegel erklärt, trotz Obſiegs im Zibilprozeß gegen die Stadt 
Darmſtadt fühle er ſich in ſeinem Eigentum beſchräntt. Das Eigentum 
werde von der Reichsverfaſſung geſchützt. Die Enteignung 
habe die Stadt durch Eigenmacht bereits vorweggenommen. Es müſſe 
die Probe auf das Exempel gemacht werden, ob wir noch in einem 
Rechtsſtaate leben, es liege ein flagranter Eingriff in die 
            Eigentums=
ſphäre vor. Nach dem Zivilurteile in Sachen Dr. Spiegel gegen die 
Stadt ſtellen ſich die Eingriffe der Stadt als verbotene Eigenmacht dar. 
Dr. Spiegel fordert u. a. Sicherſtellung gegen die durch die Freilegung 
der Fundamente entſtandene Froſtgefahr, wogegen die Stadt bereit iſt, 
Antrag auf einſtweilige ſofortige Beſitzeinweiſung wird mit der 
            Ver=
wendung von Notſtandsarbeitern begründet, dieſe Arbeiten müßten 
nach miniſterieller Anordnung bis 1. April 1926 beendigt ſein. Dr. 
Spiegel bekämpft dieſen Antrag, da man auf einer Reihe von Wegen 
zu dem Gelände ungehindert gelangen könne. Das Gericht verkündet 
Beſchluß, wonach beiden Teilen gewiſſe Auflagen gemacht werden und 
eine Ortsbeſichtigung angeordnet wird. Der Antrag der Stadt auf 
            vor=
läufige Beſitzeinweiſung wird abgelehnt. 
2. Berufung des Wilh. Reibold zu Eberſtadt gegen das 
konnte, wenn auch nur zur Verzögerung des Aufnahmeaktes, rufungskläger und Reg.=Rat Wolff als Vertreter des Kreisamtes. Rei= 
Gutachten hat Reibold im Kriege eine Schädelverletzung erlitten, die 
zuſtänden, iſt ein Pſychopath epileptiſchen Charakters; er hat ſich ein= 
Eintritt Deutſchlands hinzuhalten, bis man ual aus Liebeskummer einen Schuß beigebracht, längere Zeit einen 
Revolver mit ſich getragen. Danach liegen Gründe nach Anſicht des 
Kreisausſchuſſes genug vor, um den Schein zu verweigern. Der 
            Vor=
ſitzende betont, daß die Sache aus objektiven Gründen, im Intereſſe des 
amtes weiſt darauf hin, bei der Epilepſie handele es ſich um einen an= 
10. Quittung 
über eingegangene Spenden der Zeppelin=Eckener=Spende 
in unſerer Geſchäftsſtelle.
Carl Stautz Geſellſchaft und Sparverein, Arheilgen Friſeur=Innung, Darmſtadt 2,50 2B8,70 Mk. uittung 425, 351,- 507— 47450 248.— 7B,62 352,95 648,08 124,50 4083.35 Mk. Weitere Spenden werden in unſerer Geſchäftsſtelle bereitwilligſt ent=
gegengenommen.
 Neue Shakeſpeare=Funde. 
Mr. Hunter Charles Rogers hat ſich einen Ehrenplatz 
            ge=
ſichert. Es fragt ſich nur noch, unter welcher Kategorie 
            hervor=
ragender Perſönlichkeiten ihm dieſer Platz zufällt. Er iſt 
            ent=
weder der größte und erfolgreichſte Entdecker von Shakesſpeare= 
Reliquien, der je gelebt hat, oder ein Fälſcher von erſtaunlicher 
Begabung. Iſt er ein unerreichtes Findergenie oder ein 
            koloſ=
ſales Schwindelgenie? Das iſt die große Frage, die 
            augenblick=
lich die Gemüter bewegt. 
Mr. Rogers beherbergt in ſeinem Heim in Langley, 
            Bucking=
hamſhire, und zum Teil in der Stahlkammer der Lokalbank eine 
impoſante Sammlung von angeblichen Shakesſpeare=
            Handſchrif=
ten und anderen Dofumenten und Objekten, die einſt dem großen 
Briten gehörten oder, vorſichtiger ausgedrückt, gehört haben 
ſollen. Alle tragen das Gepräge abſoluter Echtheit, und die 
Anſicht, daß man es mit einem gigantiſchen Schwindel zu tun 
habe, beruht bislang eigentlich nur auf der Erwägung: Wie 
kann ein Menſch an alle dieſe Sachen gekommen ſein? Wie 
kann jemand in ſeinem Sucherdrang ſo unerhört glücklich 
            gewe=
ſen ſein, alle dieſe unbezahlbaren Schätze aufzutreiben? Die 
Geſchichte iſt einfach unglaublich!! 
dach, man hat Mr. Rogers 
noch nicht nachweiſen können, daß er unberechtigte Anſprüche 
erhebt, und wenn nur die Hälfte oder noch weniger echt iſt, ſo 
handelt es ſich um Funde von unſchätzbarem Wert. 
Es iſt eine romantiſche Affäre. Rogers behauptet, in direkter 
Linie von Shakeſpeare abzuſtammen. Er iſt kein Gelehrter uno 
gibt zu, von Literatur keine Ahnung zu haben. Er iſt ein 
            ein=
facher Mann und hat nur eine Paſſion: das Sammeln von 
Shakeſpeare=Reliquien, nicht, weil Shakeſpeare der gewaltige 
Dramatiker war, ſondern weil er Mr. Rogers Ahnherr iſt oder 
ſein ſoll. Und wenn Mr. Rogers ſich mit etwas brüſtet, ſo iſt 
es nicht ſein Verdienſt um die Literaturgeſchichte, ſondern ſeine 
Findigkeit im Aufſtöbern von Shakeſpeare=Andenken. Er hat 140 
große Blätter mit Dramenmanufkripten entdeckt! Was das 
heißt, kann man daraus erwägen, daß bis jetzt keine einzige Zeile 
in Shakeſpcares Handſchrift exiſtierte. Er hat Bibeln, Bücher 
und Dokumente mit Shakeſpeares eigenhändigem Namenszug 
gefunden. In der ganzen Welt gab es nur ſechs authentiſche 
Shaſpeare=Unterſchriften. Rogers allein beſitzt zwanzig! Er 
beſitzt Ninge, Gänſefedern, Haarlocken Shakeſpeares, und er beſitzt 
ſogar Lie Original=Heiratsurkunde ſeines großen Ahnen. Immer 
vorausgeſetzt, daß er die Wahrheit ſpricht. So ganz nebenbei 
hat Rogers noch das Manuſkript der „Apologie‟ 
Eſſex’s in
 der Originalhandſchrift des Staatsmannes ausgegraben, der 
Verteidigungsrede, die Eſſex in dem gegen ihn angeſtrengten 
Hochverratsprozeß verleſen hat, der mit ſeiner Verurteilung zum 
Tode und Hinrichtung endete. 
Den Grundſtein zu Rogers: Sammlung legte eine ihm 
            zuge=
fallene Hinterlaſſenſchaft einer Tante, die über mehrere 
            Geue=
rationen hinweg mit der vorletzten Bewohnerin des 
            Geburts=
hauſes Shakeſpeares in Stratforden=Avon verknüpt war. Unter 
den ſo geerbten Gegenſtänden fand Rogers, wie er angibt, 
            An=
haltspunkte für den Aufenthaltsort weiterer Gegenſtände. So 
gab ihm ein in der Kommode der Tante gefundener Plan 
            Auſ=
ſchluß über das Verſteck der Dramenmanuſkripte. Sie waren 
mit anderen Handſchriften auf dem Landſitz des Marquis 
            Nort=
hampton in Warwickſhire vergraben. Rogers bat den Lord um ſtandes noch mehr am langen Haar feſthalten. Man kann aus 
die Erlaubnis, nach dem koſtbaren Schatz zu graben, erhielt aber den beſſeren Kreiſen wenigſtens 80 Prozent aller Frauen als 
einen ablehnenden Beſcheid. Rogers und zwei Helfer ſchlichen Bubikopf=Trägerinnen annehmen. „Da es in England une 
ſich dann zur Nachtzeit in den Park des Marquis ein, fanden 
Platz, ſperrten ihn mit einem Leinwandzelt ab und begannen 
ihre Operationen mit Hacke und Schaufel beim Schein einer 
Laterne. Einen Meter unter dem Boden ſtießen ſie auf einen 
Stein mit den Buchſtaben W S. Unter dem Stein fanden die ſchnittskoſten eines Nachſchneidens des Haares belaufen ſich in den 
Schatzgräber einen eiſernen Kaſten, den Rogers nach Hauſe 
ſchaffte, und der, wie ſich dort herausſtellte, 140 Seiten 
            Shake=
ſpeare’ſcher Dramenmanuſkripte und 400 Handſchriften anderer 
Schriftſteller der Eliſabeth=Periode enthielt. Die Shakeſpeare= 
Manuſkripte will Rogers für 32000 Pfund Sterling nach Amerika 
dieſer ſtupenden Transaktion bisher nichts gehört hat. Der Reſt 
der Rogersſchen Shakeſpeare=Reliquien iſt inzwiſchen von 
            her=
vorragenden engliſchen Shakeſpeare=Kennern unterſucht worden, ſich die Geſamtſumme von 21 Millionen Pfund, die ſich auf 
Hier einige der von dieſen abgegebenen Urteile: 
Captain Jaggard (der einen Teil der Reliquien von Rogers 
gekauft hat): „Ich bin überzeugt, einige dieſer Artikel ſind Fäl= von jährlich 20 000 Mk. pro Geſchäft. Dieſe Summen aber 
            wer=
ſchungen oder doch nur Kopien, aber andere ſcheinen mir echt zu, den ſich im laufenden Jahre ſteigern, denn jeder Tag ſchafft mehr 
ſein. Auf jeden Fall iſt eine ſorgfältige und vorurteilsloſe Prü= Bubiköpfe und neue Einnahmequellen für die Friſeure. Deshalb 
fung am Platze.” 
Schriften: „Die ganze Geſchichte iſt wenig glaubwürdig.” 
J. P. Gibſon, der Manufkriptwart des Britiſchen Muſeums: 
„Jch habe eine Anzahl der Objekte geſehn. Ich hin überzeugt, 
die Sache kann nicht ernſthaſt genommen werden.” 
 
Sir Iſrael Gollancz, der Präſidint der Shakeſpeare 
            Aſſo=
ciation: „Die Behauptungen Rogers' müſſen mit Vorſicht auf=
 Die Ortsgruppe Darmſiadt des Hypotheken= 
Gläubiger= und Sparer=Schutzverbandes 
hielt am Mittwoch abend in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiume 
Den Rechnungsbericht erſtatteten er und der jetzige Rechmer, Herr Ober 
Am Donnerstag, den 18. Februar, veranſtaltet das Landestheater reallehrer i. R. Kaffenberger (Landwehrſtraße 7). Bei der darauffolgen 
berger, Frl. Walz und Herr Oberſt Wrzodek wurden wieder gewählt 
* Darmſtädter Künſtler auswärts. Friedrich Kalbfuß, ein auch erhielt der Vorſtand das Recht, ſich noch durch Zuwahl zu ergänzen 
Nachdem Prof. Axt Herrn Dr. Schnerr, der zweimal in ſchwieriger 
Zeiten den Vorſitz der Ortsgruppe übernommen und dieſelbe ſo erfolg 
reich geleitet hat, den Dant der Verſammlung ausgeſprochen hatte, hiel 
er ſeinen Vortrag über das Thema: „Unſere Forderungen für den Volks 
entſcheid in der Aufwertungsfrage‟. Er ging aus von den verſchiedener 
Verſammlungen der einzelnen Wirtſchaftskreiſe, die in der letzten Zei 
eignung des in den Weberweg fallenden Geländes des Dr. Adolf Spiegel, wirtſchaftlichen Not befaßten und Mittel zu ihrer Abhilfe ſuchten. E 
ſieht in ihnen Sturmzeichen, denen gegenüber eine Vogelſtraußpoliti 
unangebracht ſei, nur bedauert er, daß man vielfach die Urſachen in Ver 
Urſache ſeien. Als dieſe bezeichnet er die Vernichtung des größten Teile 
des in mehr als einem Jahrhundert angeſammelten Sparvermögens de 
deutſchen Volkes im Betrage von ca. 150 Milliarden durch die 3. Steuer 
notverordnung und die ſie erſetzenden Abwertungsgeſetze. Wie ei= 
Körper, dem man durch einen Aderlaß die Hälfte ſeines Blutes entzieh 
und von dem man dann noch mehr Arbeit verlange als vorher, zuſam 
mendrechen müſſe, ſo ſei es auch mit der deutſchen Volkswirtſchaft. E 
genüge nicht, den Motor der deutſchen Wirtſchaft mit ausländiſcher 
Kapital in Gang zu bringen und die Produktion zu heben, die Haupt 
ſache ſei der Abſatz der Produkte, und dieſer müſſe jetzt vor allem in 
Inland erfolgen, deſſen Kaufkraft durch den Markbetrug und die Ak 
wertungsgeſetze unheilvoil geſchwächt ſei. Die Folgen ſeien die Abſat 
kriſe, die Kreditnot und der Zinſenwucher, der den großen wie de 
kleinen Geſchäftsmann, den Landwirt wie den Handwerker erdnücke 
Auch der hohe Steuerdruck habe, abgeſehen davon, daß Staat und Ge 
meinden ſich noch nicht wieder ans Sparen gewöhnt hätten und da 
Reich mehr Steuern erhebe, als es für ſeine Bedürfniſſe brauche ſein 
Urſache darin, daß die Regierungspolirik die früheren Kapitalbeſitze 
ſteuerunfähig gemacht habe, ſo daß die Sachvertbeſitzer, die Gehalts= un 
Lohnempfänger die Steuerlaſten im weſentlichen allein tragen müßter 
Gegen dieſe unſere ganze Volkswirtſchaſt bedrohende Catwicklung könn 
nur eins helfen: die Rückkehr des Reiches und der Wirtſchaft zur 
            Eh=
lichkeit durch Rückgängigmachung des großen Vermögensraubes un 
cinen gerechten Ausgleich bei der Regelung der Schuldverhältniſſe. Dieſe 
gereilſten Ausgleich, den auch z. B. ein ſo erfahrener Politiker der alte 
Zeit wie Graf Poſodonſty für unumgänglich uotwendig hält, erſtrek 
der deutſche Sparerbund nach dem Verſagen der Regierung und de 
bold hat bei Fahrlehrer Senf Unterricht gehabt. Nach den ärztlichen Reichstages durch den Volksentſcheid. Die Grundzüge des den 
ſelben zu Grunde zu legenden und von Herrn Oberlandesgerichtspräſ 
Sehſchärfe des rechten Auges iſt gemindert, er leidet an Dämmer= denten Dr. Beſt ausgearbeiteten Geſetzentwurfes ſind folgende: 7 
ſetzung eines Normalſatzes von 50 Prozent für alle Forderungen au 
Vermögensanlagen, wobei Gläubiger und Schuldner je nach den Ver 
hältniſſen Herauf= oder Herabſetzung beantragen können. Bei den vo 
dem 1. Januar 1919 entſtandenen Forderungen ſoll der Neunbetra 
als Goldwertbetrag gelten, die ſpäteren unterliegen der Berechnung ua 
öffentlichen Verkehrs, geprüft werden müſſe. Der Vertreter des Kreis= neuen, von Reichsgericltsrar Zeiler aufgeſtellten Meßzahlen, die auf de 
inneren Kaufkraft des Geldes und nicht dem Dollarkurs beruhen. A 
geborenen Zuſtand. Das Urteil verwirft die Berufung, bei den in dem jetzigen Geſetz beſonders ſchlecht behandelten Kaufgelt 
forderungen aus der Inflationszeit ſoll eine gerechtere Regelung ein 
treten, die den Grundſtückswert berückſichtigt. Als Stichtag ſüir die Rück 
wirkung ſoll nicht der 15. Juni 1923 gelten, an dem die Mark nur noe 
1, ihres alten Wertes hatte, ſondern gleichfalls der 1. Januar 191 
Das iſt von größter Bedeutung für die Sparkaſſen, 
            Lebensverſicherung=
geſellſchaften und Hypothekenbanken, die dadurh die Mittel erhalten 
ihre Gläubiger gleichfalls mit 50 Prozent zu befriedigen. Auch bei der 
Induſtrieobligationen wird unter Verzicht auf das trügeriſche Genußrech 
eine 50prozentige Umwertung gefordert nebſt Rückwirkung und gerechte. 
Beſtimmung des Ausgabetags. Der Zinsfuß für die umgewerieten Be 
träge ſoll ab 1. Januar 1926 4 Prozent, ab 1. Januar 1927 5 Prozer 
betragen; auch die Beſtimmung iſt vorgeſehen, daß Spaikaſſeeinlage 
Banken behandelt werden wie die bei iffentlichen Sparkaſſen. 
Bei dem Anleiheablöſungsgeſetz ſoll der Betrag des Altbeſitzes au 
50 Prozent Umwertung feſtgeſetzt werden, der des Neubeſitzes auf 
Prozent des Erwetbspreiſes, um Spekulationsgewinne zu ungznſter 
des Reichs auszuſchließen. Die Zinſen ſollen halbjährlich gezahlt werder 
und bei der gewöhnlichen Rente 3 Proz., bei der Vorzugsrente 5 Proz 
des umgewerteten Betrags ausmachen. Die Vorzugsrente ſoll bis 16 
Mark ſteigen können und bei weniger als 1600 Mark Einkommen 
geben werden. Berechnungen haben ergeben, daß zu dieſer Verzinfu 
die von dem Reiche für Verzinſung und Ablöſung bereitgeſtellten Mitte 
ausreichen; über die Ablöſung ſollen nach Feſtſtellung der Geſamtſchull 
Anordnungen getroffen werden. Für die Länder= und Gemeindefchulder 
ſoll eine ähnliche Regelung ſtattfinden. Nachdem der Redner noch au 
die große volkswirtſchaftliche Bedeutung einer ſolchen Regelung hin 
gewieſen und ſich die Worte des Herrn von Au auf der letzten Haus 
beſitzerverſammlung: „Gerechtigkeit erhöhet ein Volk”, zu eigen gemach 
hatte, ſchloß er mit einigen Ausführungen über die Organiſation de 
bevorſtehenden Kampfes. Die Verſammlung ſpendete reichen Beifall 
worauf der Landesvorſitzende des Sparerbundes, Herr Geheimera 
Beſt, noch mitteilte, welche Schritte der Landesverband getan habe 
um eine beſſere Regelung der Forderungen an Gemeinden und Spar 
kaſſen zu erreichen. Mit der Mahnung, für die gerechte Sache der Sparel 
eifrig zu werben und zu kämpfen, ſchloß der Vorſitzende die Ver 
ſammlung.
 genommen werden. Ueber gewiſſe von ihm vorgebrachte Einzel 
heiten müßte man Näheres hören, ehe man über den Wert dieſe= 
Funde eir Urteil fällen kann.” 
C. K. 120 Millionen jährlich für den Bubikopf. Ein 
            Lon=
doner Blatt rechnet aus, daß die engliſchen Frauen jährlich 211 
Millionen Pfund mindeſtens, d. h. alſo 120 Millionen Mark 
für ihre Bubiköpfe beim Friſeur ausgeben. Ein 
            Sachverſtan=
diger hat erklärt, daß etwa 50 Prozent der weiblichen 
            Bevölke=
rung Englands kurze Haare tragen. Dieſer Prozentſatz iſt fuu 
die Mittel= und Oberklaſſen viel zu niedrig, denn dort finden 
ſich die meiſten Bubiköpfe, während die Frauen des Arbeiſel= 
Wales etwa 14 Millionen Frauen über 16 Jahren gibt, ſo habe! 
den auf dem Plan bezeichneten, von vier Bäumen eingeſäumten etwa 7 Millionen kurze Haare. Jede von dieſen muß ihren 
Bubikopf wenigſtens alle 14 Tage zum Friſeur bringen, damie 
er die notwendige Verſchönerung erhält. Viele Damen uniel” 
ziehen ſich aber dieſer Prodezur jede Woche zweimal. Die 
            Durch=
engliſchen Friſeurgeſchäften auf 2.50 Mk. Es gibt aber natürlich 
auch elegante Salons, die ſehr viel teuer ſind und für dieſes 
Nachſchneiden 20 Mk. und mehr fordern. Außer dem Schneidel, 
erfordert die Mode auch noch eine geſteigerte Pflege des Haares 
durch Waſchen und Ondulieren, wodurch neue Koſten und für 
verkauſt haben. Merkwürdig iſt dabei nur, daß die Welt von den Friſeur neue Gewinne entſtehen. Veranſchlagt man die 
Durchſchnittsſumme, die jährlich von jedem engliſchen Bubikob) 
für dieſen Schmuck ausgegeben wird, nur mit 60 Mt., ſo ergie. 
25000 Friſeurläden verteilt. Die Haarkünſtler erhalten alſo dunch 
dieſe für ſie gewiß nützliche und ſchöne Mode eine Mehreinnahn 
iſt auch der Zulauf zum Friſeurberuf in England ſehr ſtatt 
Sir Sidney Lee, der Verfaſſer einer Reihe von Shakeſpeare= aber die Nachfrage nach geſchickten Arbeitern iſt noch größer. Es 
iſt nämlich gar nicht ſo einfach, die Künſte des Haarſchnitts be‟ 
Frauen zu erlernen, und man braucht gewöhnlich drei Fahle: 
bevor man auf dieſem Gebiet ganz heimiſch wird. In eillel 
elegauten Londoner Geſchäft derdient ein gewandter Bubiche! 
Scneider 400 Mark die Woche, in den kleineren Geſchäften eihe 
100 Mk.
 Is 
Vol
Nummer 46
 — Orpheum. Närriſches Hoftheater des Prinzen 
garneval. Heute, Roſenmontag, 15. Februar, aus Anlaß des 
vierzigjährigen Jubiläums der „Narrhalla”, bei feſtlich beleuchtetem und 
geſchmücktem Hauſe: Gala=Feſtvorſtellung! — Se. Närr. Hoheit Prinz 
Karneval hat ſich entſchloſſen, nach zwölf langen Jahren wieder einmal 
feinem vielgeliebten Volke am Woog einen Beſuch abzuſtatten und mit 
großem Gefolge, ſowie dem großen „Rat der Elf” an der 
            Jubiläums=
vorſtellung teilzunehmen. Große Vorbereitungen ſind getroffen, um 
dieſem Abend glänzende Folie zu ſichern, insbeſondere wird das 
            Pro=
gramm vieles und jedem etwas bringen; erſichtlich aus heutiger 
            Ver=
lautbarung dieſes Blattes. — Anfang: 8 Uhr 11 Minuten. Es wird 
dringend gebeten, den Vorverkauf zu benützen. 
— Darmſtädter Wochenmarktpreiſe am 13. Februar (pro Pfd. bzw. 
Stück in Pfg.): Speiſekartoffeln 4—5, Salatkartoffeln 4, Blumenkohl 50 
bis 130, Winterkohl 12—15, Roſenkohl 50—60, Wirſing 12—15, Weißkraut 
„5—30. Rotkraut 15—20, Kohlrabi (unterirdiſche) 10, Spinat 30—35, 
Tomaten 100, Zwiebeln 12—15, Gelberüben 8—10, Roterüben 8—10, 
Weißerüben 8—10, Schwarzwurzeln 45—50, Kopfſalat 45—50, Feldſalat 
90—100, Endivien 80, Meerrettich 80, Sellerie 10—60; — Eßäpfel 15 
bis 35, Fall= und Kochäpfel 10—18, Apfelſinen 5—15, Zitronen 4—10, 
Bananen 5—15, Mandarinen 32—45, Dörrobſt 40—45; — Schweine= 
Fſeiſch 128—140, Kalbfleiſch 100, Rindfleiſch 80—90, Hackfleiſch 80—100, 
Hausmacherwurſt 80—140, Geflügel 120—160, Brot (4 Pfd.) 65— 
Süßrahmbutter 220—240, Landbutter 180—200, Eier 12—20, Handkäſe 
5—16, Schmierkäſe (1 Pfd.) 30—35. 
— Nächſte Dampfer=Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. 
1. Bremen-New York: D. „Yorck” ab Bremerhaven 17. Februar, 
D. „Bremen” ab Bremerhaven 27. Februar, D. „Berlin” ab 
            Bremer=
haven 5. März. D. „Preſident Rooſevelt” (United States Lines) ab 
Bremerhaven 6. März, D. „München” ab Bremerhaven 16. März. 
2. Bremen-Philadelphia-Baltimore-Norfolk: D. 
„Göttingen” ab Bremen 4. März, D. Hornfels” 25. März. — 3. 
            Bre=
men-Kuba: D. „Horncap” ab Bremen 10. März. — 4. Bremen— 
Braſilien: D. „Pera” ab Bremen 1. März, D. „Eiſenach” ab 
            Bre=
men 27. März, MS. „Erfurt” ab Bremen 27. März. — 5. Bremen— 
La Plata: D. „Sierra Ventana”, ab Bremerhaven 20. Februar, 
D. „Werra” ab Bremerhaben 27. Februar, D. „Sierra Cordoba”, ab 
Bremerhaven 13. März, D. „Köln”, ab Bremerhaven 27. März. 
6. Bremen—Oſtaſien: D. „City of Lyons” ab Bremen 20. Febr., 
D. „Deſſauer” ab Bremen 25. Februar, D. „Saarbrücken” ab Bremen 
27. Februar, D. „Eurhbates” ab Bremen 6. März, MS. „Vogtland” ab 
Bremen 13. März. — 7. Bremen-Auſtralien: D. „Aachen” 
ab Bremen” 27. Februar, D. „Elmshorn” ab Bremen 20. März. 
— Neue Kraniche im Frankfurter Zoo. Mit zu den ſchönſten Zierden 
der Zoologiſchen Gärten gehören die Kranichvögel, die in 10 verſchiedenen 
Arten die gemäßigten Gebiete der alten Welt bewohnen. Eine beſonders 
reizvolle Form, die ſeit Jahren im Zoo fehlte, nämlich der afrikaniſche 
Paradieskranich, hat neuerdings ſeinen Einzug im Garten gehalten. 
Der graziöſe, gleichmäßig leuchtend grau gefärbte Vogel fällt beſonders 
durch die eigentümlich verbreiterte Nackenpartie und durch die 
            ſchleppen=
artig verlängerten Armſchwingfedern auf. Von den ſtändig ſeltener 
werdenden und deshalb ſchon als „Naturdenkmal” geltenden Europäiſchen 
Kranich konnte ein männliches Stück beſchafft werden, ſodaß der Garten 
fetzt ein richtiges Paar beſitzt. Zu den beiden ſeit 2 Jahren im Garten 
befindlichen vorderindiſchen Sarus= oder Antigonekranichen, den größten 
aller Kranichvögel, wurde ein weiteres ſtattliches Paar beſchafft.
Montag, den 45. Februar 1926
Seite 3
Aus den Parteien.
 — Landesausſchuß=Tagung der Deutſchen 
            Volks=
oartei. Der Landesausſchuß der Deutſchen Volkspartei im 
            Wahl=
reisverband Heſſen=Darmſtadt trat am Samstag, den 13. Februar, in 
Frankfurt a. M. zu einer Tagung zuſammen, die aus allen Teilen 
            Heſ=
ens einen beſonders ſtarken Beſuch aufzuweiſen hatte. Die Herren 
Reichstagsabgeordneter Dr. Becker, Landesvorſitzender Rechtsanwalt 
Dingeldey, M. d. L., und Generalſekretär Kollbach ſprachen über 
die politiſche Entwicklung im Reich, in Heſſen und über die 
            organiſato=
riſche Lage der Partei im Wahlkreis. An die Referate, die mit großem 
Beifall aufgenommen wurden, ſchloß ſich eine anregende, von einmütiger 
Heſchloſſenheit zeugende Ausſprache an. Der Heſſiſchen Landtagsfraktion 
ind der Reichstagsfraktion wurde allſeitig im Landesausſchuß der Dank 
ind das Vertrauen ſür ihre politiſche Arbeit ausgeſprochen. Dem 
            frü=
heren Landtagsabgeordneten Bürgermeiſter Hahn in Heßloch wurde 
uus Anlaß ſeines 70. Geburtstags eine Glückwunſchdepeſche übermittelt, 
ſesgleichen ſprach der Landesausſchuß der Wormſer Zeitung aus Anlaß 
hres 150jährigen Jubiläums die herzlichſten Glückwünſche aus.
 Aus Heſſen. 
— Traifa, 14. Febr. Am Dienstag, 16. d. M., feiert der frühere 
langjährige Bürgermeiſter und Beſitzer des Heſſiſchen Hofs Herr Phil. 
Walter in geiſtiger und körperlicher Riſtigkeit ſeinen 80. Geburtstag. 
r. Babenhauſen, 14. Febr. Die am letzten Freitag abgehaltene 
            ordent=
liche Generalverſammlung des Turnvereins 1891 war ſchwach 
beſucht. Herr Kaufmann Mahla begrüßte herzlich die Gäſte und 
            Mit=
glieder. Der 2. Vorſitzende, Herr Seibert, erſtattete einen 
            ausführ=
lichen Bericht über die Tätigkeit des Vereins im abgelaufenen Jahre. 
Aus ihm iſt zu entnehmen, daß alle Veranſtaltungen der Werbearbeit 
dienten und den Erfolg von 29 Neueſntritten hatten. Der 
            Mitglieder=
beſtand betrug Ende 1925: 190. Herr Fuchs erſtattete als Rechner den 
Kaſſenbericht. Einnahmen und Ausgaben ergänzen ſich mit 1100 Mark. 
Die Berichte der Fachwarte folgten. Frauenturnwart Fuchs gab ein 
anſchauliches Bild über die Aufwärtsbewegung des Frauenturnens. 
Turnwart Ohl und Spielleiter Gg. Beck berichteten über den Turn= 
und Spielbetrieb. Schwimmwart Blümler bedauerte in ſeinen 
            Aus=
mihrungen, daß das Schwimmen ſich immer noch nicht ſo entwickelt habe, 
wie es ſeiner geſundheitlichen Bedeutung nach zukomme. Er hofft aber, 
daß bei Verlegung der Badeanſtalt in die Nähe der Stadt ſich der 
Schwimmbetrieb hebe. Sodann folgten die Wahlen. Sie ergaben 
            folgen=
des Bild: der alte Vorſtand wurde wiedergewählt; neu hinzukommen: 
Pol.=Hptm. Kraft als Vertreter der Turnfreunde, Ad. Blümler als 
Leiter der Spielabteilung, Gg. Beck als 2. Turnwart, Fräulein Bab. 
Breitwieſer als Leiterin des Schülerinnenturnens, H. Kratz als 2. 
            Zeug=
wart. Ph. Karpp als 2. Schriftführer und J. Beck als Wanderwart. Mit 
einem Mahnruf zur regen Turnarbeit ſchloß der Vorſitzende die ſchön 
verlaufene Verſammlung. 
— Sandbach, 14. Febr. Beratungsſtundeninder Ernſt= 
Ludwig=Heilſtätte. Die in der hieſigen Lungenheilſtätte 
            regel=
mäßig ſtattfindenden Beratungsſtunden für unbemittelte Lungenkranke 
ſind ſehr ſtark beſucht. — Gummiinduſtrie. Die hieſigen 
            Gummi=
fabriken ſind zur Zeit verhältnismäßig gut beſchäftigt; beſonders gilt 
dies von den Veithwerken, die letzthin 50 Perſonen wieder einſtellten. 
* Sandbach, 14. Febr. Unfall im Walde. Am Freitag 
            nach=
mittag verunglückte der Holzmacher Mathäus Stockum von hier, 
            in=
dem er von einem Aſt einer fallenden Kiefer erfaßt und zu Boden 
            ge=
wörfen wurde. Herr Stockum wurde äußerlich am Kopf und wohl auch 
innerlich erheblich verletzt, ſo daß er mit einem Wagen nach Hauſe 
            ge=
bracht werden mußte. 
* Vom Odenwald, 14. Febr. Die Erbach=Schönbergiſche Oberförſterei 
verſteigert am 17. d. M., um 1 Uhr, im „Löwen” in Mümling=Grumbach 
einen größeren Poſten Nutz= und Brennholz. — Das Freiherrlich 
            Wam=
boltſche Rentamt in Birkenau bringt aus der Forſtwartet Hetſchbach und 
der Forſtwartei Raibach zirka 600 Rm. Nutzholz zum Verkauf gegen 
ſchriftliches Angebot. Dieſes hat bis ſpäteſtens 20. Februar zu erfolgen; 
Eröffnung der Angeboté am 23. d. M., nachmittags 1 Uhr, in der „Poſt” 
in Höchſt i. Odw. Nähere Auskunft erteilt der Freiherrl. Wamboltſche 
Forſtwart Wenzel in Hetſchbach, Poſt Höchſt i. Odw. 
* Friedberg, 13. Febr. Die Aufklärungsarbeit über 
Lungentuberkuloſe begann" für den Kreis Friebberg durch 
einen Vortrag des Dr. Sell, Leiter der Lungenheilſtätte zu Winterkaſten. 
Er hatte ſich das Thema geſtellt: „Wahre Aufklärung über die 
            Tuber=
kuloſe‟ Seine Ausführungen wurden durch zahlreiche Lichtbilder 
            er=
läutert. Die furchtbare Krankheit hat infolge der Unterernährung und 
Strapazen während des Krieges rieſig zugenommen. Es bedarf 
            inten=
ſiver Aufklärungsarbeit in breiteren Volksſchichten, um eine erfolgreiche 
Bekämpfung durchzuführen. Die Vorträge ſollen auch in den größeren 
Orten des Kreiſes Friedberg gehalten werden, z. B. in Butzbach, Bad= 
Nauheim, Vilbel, Groß=Karben uſw. 
* Friedberg, 13. Febr. In der Stadtverordnetenſitzung vom 11. Febr 
bildete die Erwerbsloſenunterſtützung wieder den Hauptpunkt. Der 
Finanzausſchuß hatte beſchloſſen, als dritte Rate eine Unterſtützung in 
bar zu gewähren, und ziar an Verheiratete 10 Mk., an Ledige mit 
eigenem Haushalte 5 Mk., an ſolche ohne Hausſtand drei Brote. Die 
ſozialdemokratiſche Fraktion, die urſprünglich mit dieſem Antrage 
            ein=
verſtänden war, ſtellt wegen der immer größer werdenden Notlage einen 
weiter gehenden Antrag, dieſe Unterſtützungen auf je 15, 10 und 5 Mark 
zu erhöhen. Da die Redner der verſchiedenen Parteien ſich mit dieſem 
Vorſchlage, der eine Mehrausgabe von 800 bis 1000 Mark verurſacht, 
einverſtanden erklären, wird derfelbe einſtimmig genehmigt. — Der 
„Geſchichts= und Altertumsverein” hat beantragt, eine vor dem vorderen 
Burgtore im Hirſchgraben ſtehende große Eſche zu entfernen, da durch 
dieſe die Architektur des Burgtores zum großen Teile berdeckt wird; die 
Verſammlung ſpricht ſich gegen die Entfernung aus. — Die Anfrage des 
Kreisamtes, ob die Stadt bereit ſei, die Frankfurter und Feuerbacher=
 ſtraße mit Kleinpflaſter zu verſehen, wenn ihr dabei durch die neue 
Kraftwagenſteuer Unterſtützung zuteil würde, wird verneinend 
            beant=
wortet, da die dadurch entſtehenden Koſten von ca. 100 000 Mk. z. Zt. 
nicht aufzubringen ſind. Ebenſo wird eine Anfrage der 
            Reichsver=
mögensverwaltung, ob die Stadt bereit ſei, Wohnungen für 
            Reichs=
beamte zu bauen, wenn ihr zur Unterſtützung Geld zu billigem 
            Zins=
fuße zur Verfügung geſtellt wurde, ablehnend beantwortet. — Dem 
Antrage des Marktausſchuſſes, in jedem Herbſte hier einen größeren 
Obſt= und Gemüſemarkt abzuhalten, ſoll nähergetreten werden. — Die 
Klage des Bauunternehmers Th. Morſchel wegen nochmaligen 
            Aus=
ſchreibens einer an dieſen vergebenen Arbeit wird von dem 
            Provinzial=
ausſchuß koſtenfällig, abgewieſen. 
* Butzbach, 13. Febr. Der Verein ehemaliger Schüler der Land=
 Dr. Rößler ſprach über „Düngungsmaßnahmen im Frühjahr‟. Daran 
ſchloß ſich die Vorführung der neuen Lehrfilme der Landwirtſchaftlichen 
Verſuchsſtation Darmſtadt. Der Vorſitzende Hanack dankte den Rednern 
für ihre Belehrungen. 
Gießen, 12. Febr. Ein Dammrutſch als Folge des 
letztenHochwaſſerswurde an dem Bahndamm der Umgehungsbahn 
feſtgeſtellt, die von Dutenhofen unter Umgehung des Bahnhofs Gießen 
durch Klein=Linden führt und in die Main=Weſer=Bahn einmündet. 
            Per=
ſonenzüge dürfen ſeit dem letzten Dammrutſch nicht mehr verkehren 
und die Güterzüge fahren in langſamem Tempo über die gefährdete 
Stelle. Dieſer Tage wurden die Arbeiten zum Einbau mächtiger 
Stützpfeiler begonnen. Gleichzeitig wird für Entwäſſerung der 
            Damm=
ſohle geforgt. Die umfangreichen Arbeiten ſollen etwa 100 000 Mark 
            er=
fordern. Während des letzten Hochwaſſers ſtand der Damm, der ſich 
haushoch aus dem Lahntal erhebt, vollſtändig inmitten eines Sees. 
Großen=Linden, 12. Febr. Wiederum iſt ein Raubüberfall 
in unſerer Gegend zu verzeichnen. Nachdem vor einigen Tagen in dem 
Bergwerkswald ein junger Mann überfallen und feiner Barſchaft 
            be=
raubt wurde, wurde geſtern abend der Reiſende der Firma Fertſch aus 
Friedberg zwiſchen dem Nachbarorte Langgöns und Dornholzhauſen 
von zwei Männern zu Boden geſchlagen und vollſtändig ausgeplündert. 
Der Reiſende führte etwa 1200 Mark bei ſich, die den Räubern in die 
Hände fielen. Die Täter verſchwanden in der Dunkelheit unerkannt 
im Walde. 
Lauterbach, 12. Febr. Vogelsberger 
            Bauernver=
ſammlung. Zu einer großen Steuer=Proteſtkundgebung geſtaltete 
ſich die vom Heſſiſchen Landbund hier einberufene Verſammlung, zu 
der ſich etwa 1000 Landwirte und Gewerbetreibende eingefunden hatten. 
Landtagsabgeordneter Joſt=Bermutshain begrüßte die Erſchienenen, und 
beſonders den Redner des Abends, Abg. Dr. Leuchtgens=Friedberg. An 
Hand eines reichen ſtatiſtiſchen Materials ſchilderte Dr. Leuchtgens, wie 
ſtetig die Wirtſchaft ſeit Kriegsende anſtelle eines Aufbaus immer tiefer 
und tiefer in den Bankerott gerate. Die Auslandskredite würden unſer 
Volk nur über die Notlage täuſchen. Trotzdem etwa zwei Millionen 
            Er=
werbsloſe in Deutſchland vorhanden ſeien; gäbe es Kreiſe des deutſchen 
Volkes, die im Ueberfluß und in Vergnügungsſucht ſchwelgten. Redner 
kommt auf die Staatshaushalte und das Sparprogramm der 
            Landbund=
fraktion zu ſprechen. Die Bauern müßten ſich unbedingt beſſer 
            zuſam=
menſchließen und den Heſſiſchen Landbund mehr in ſeiner Tätigkeit 
unterſtützen, nur dann könne etwas erreicht werden. Die Verſammlung 
ſchließt mit den drohenden Worten: „Wir wollen jedoch heute nicht 
auseinandergehen, ohne vorher die heſſiſche Regierung und die 
            Landes=
behörden der Reichsfinanzverwaltung nochmals — vielleicht das letzte 
Mal — gewarnt zu haben. Wir erklären aber auch, falls unſere letzten 
Worte in den Wind geſchlagen werden, daß ſie ſich dann, die heute 
            ver=
ſammelten Steuerzahler, mit oder ohne ihre Führer auf eigene Fauſt 
Mittel und Wege zur Abhilfe ſuchen werden. 
* Lauterbach, 13. Febr. Bürgermeiſter Schwarz in 
            Bernshau=
ſen erlitt eine Gehirnerſchütterung, beim Holzſpalten flog ihm ein 
ſchweres Scheit an den Kopf. In Gunzenau wurde der 
            verdienſt=
volle Bürgermeiſter Johannes Schwarz beerdigt. Kreisdirektor Dr. 
Michel und Beigeordnete Dietz legten Kränze nieder.
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Im Ramen der tieftrauernden Hinterbliebenen: 
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Ilſe Boßelmann, geb. Hallwachs 
Dipl.=Ing. Hans von der Ben. 
Darmſtadt, Rotterdam, den 13. Februar 1926. 
Schießhausſtraße 130. 
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 17. ds. Mts., 
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des alten 
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Freitag abend verſchied nach kurzem Leiden mein 
lieber, guter Mann, unſer treubeſorgter Vater, 
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vater, Bruder und Onkel 
Serl Cannnnn Aiötger 
im Alter von 55 Jahren. 
Berlin, Jengerſtr. 9, Darmſtadt, Groß=Zimmern, 
Mannheim, New York, 12. Februar 1926. 
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: 
Frau Ida Störger, geb. Frohmann. 
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Seite 4
Montag, den 15. Februar 1926
Nummer 46
Palast-Lichtspiele
Ber Iange Baß
und der
 kurzePatach 
AeLiinniokäfe
 Spaniſche Bodega 
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Roſenmontag ab 8 Uhr großer 
Faſtnachtsrummel
Umion-Theaten
 Versäumen Sie nicht, sich diesen Film anzusehen, da nur noch 
age auf dem Spielplan!
 OrAbentedrer 
mit modernen Tänzen im 1. Stock
 Die neuesten Eulenspiegeleien der beiden 
Humorkanonen Pat und Patachon
 Wiederum ein Triumph des lachenden Mutes 
von „Dick und Dünn‟
GArte!
 Eine nicht enden wollende 
Ouelle der Hieſterket bAffe!
Tom Mi
 2360 
5 Akte voller Sensation 
Zum ersten Male werden hier Film-
aufnahmen aus einer der schauerlich-
 schönsten Gegenden der Welt 
            ge-
zeigt. aus dem Grand Can on, genannt
Die irdische Hölle
Die neueste Wochenschau!
Jugendliche haben Zutritt
HARK. FAänder Hantnn
 Anlüßlich des 40jährigen Jubiläums 
der (Tarneral=Geſellſchaft „Narrhalla” 
Heute Roſenmontag, 15. Februar 1926 
Auf hohen Befehl und in Anweſenheit 
Seiner Närr. Hoheit GEORG LUDWIG XI. 
Prinzen Karneval von Heſſen und vom Woog 
bei feſtlich beleuchtetem und geſchmücktem Hauſe
 SablaUlS Haiu 
5 
NAl Tarschae
„Hurra ’s iſt Alles wieder da!‟
 Fanfaren — Einzug des närr. 
8 Uhr 11 Minuten. Miniſteriums. — Anſprachedes
 närr Präſidenten. — Jizzband. — Gemeinſchaftl. 
Cherliedergeſänge. — „Suſanne im Bade”, ſittlich 
gereinigtes humpriſt. Lebensbild — Narrhalleſen= 
Vorträge — Muſikaliſche Krachmandeln: Marga 
Peter, Guſt. Bertram, Karl Walbröhl — Geſchw. 
Socha, die Berliner Tanzrangen — 
            Nixendämme=
rung am Woog: „Ich hab, das Fräulein Helen” 
baden ſeh’n” — Karneval in Berlin N0 (— janz 
draußen —) mit Aufmarſch der Zille=Typen: Pinſel= 
Heinrich, Matroſen=Juſtaf, Pyjama=Grete, 
            Schram=
mel=Fredy, Radieschen, Roſenfrieda, Bollenjuſte, 
Honig=Lene, Menka=Menkenka. 
Ordensauszeichnungen durch den närr. Ordenskanzler 
Närr. Anfager: „Der lange Guſtav” nicht zu verwechſeln 
mit dem langen Ludwig. 
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Montag, den 13. Februar 1926
Seite 3
Die Endſpiele
 mſtadtr 
von 10— 
und )
 um die fäddentſche Meiſterſchaft 
Sichere Siege der Favoriten. — Erneute 
Niederlage des Karksruher F. V. 
Ju Hanau: F. C. Hanau 93—Bayern München 1:5. In 
            Saar=
brücken: F. V. Saarbrücken—Sp. Vg. Fürth 1:5. In Karls= 
„uhe: F. V. Karlsruſe—V. f. R. Mannheim 0:1. 
Die Endſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft brachten 
            dies=
mal nicht die großen Ueberraſchungen, auf die man ſich insgeheim 
nach den vorſonntäglichen Spielen gefaßt gemacht hatte. Der 
5:1 Sieg der Münchener Bayern ſcheint auf Grund ihres Spieles, 
das ſie gegen den Karlsruher F. V. zeigten, als durchaus normal 
anzuſprechen zu ſein. Die Sp. Vg. Fürth hat man zwar in 
            Saar=
brücken trotz der glänzenden Partie der Saarleute gegen 
            Mann=
heim in Front erwartet, doch iſt für Viele das 5:1 über 
            Saar=
brücken in gewiſſem Sinne eine Ueberraſchung. Der Fürther 
Sturm, der im letzten Spiel ſo viel zu wünſchen übrig ließ, zeigte 
ſich diesmal in allerbeſtem Lichte. In Karlsruhe gab es einen 
recht zähen Kampf, der am Ende den Süddeutſchen Meiſter 
V. f. R. Mannheim als kngppen, aber dem Spielverlauf nach 
verdienten 1:0 Sieger ſah. Die Tabelle hat nunmehr folgendes 
Ausſehen: 
Bayern München 
13:1 Tore 4:0 Punkte 
Sp. Vg. Fürth 
„ 4:0 
V. f. R. Mannheim 
3:1 
F. V. Saausrücken
 Perſonen anweſend; alle hatten auf dem kleinen Platz gute 
            Sicht=
gelegenheit, da der Platzverein durch die Schaffung von neuen 
Stehtribünen Vorſorge getroffen hatte. 
Der Kampf, an den man hohe Erwartungen geſtellt hatte, 
enttäuſchte nicht. Man ſah ein ſehr ſchnelles, an techniſchen 
            Fein=
heiten, ſpannenden Kampfmomenten und Abwechslung reiches 
Spiel. Dank ihrer beſſeren Technik und ihrer größeren Routine 
waren die Bayern in der erſten Halbzeit vollkommen überlegen, 
während 8
F. C. Hanzu 93
0:4
 Karlsruher F. V. unteriiegt auch gegen den 
V. f. R. Mannheim 0:1. 
Mäßige Leiſtungen auf beiden Seiten. Das entſcheidende Tor 
fällt bereits in der 3. Spielurinute durch Herberger. — 10000 
Zuſchauer. 
Nach der kataſtrophalen Liederlage, die ſich der Karlsruher 
FV. am letzten Sonntag in München gegen Bayern holte, war 
nan auch in Karlsruher Sportkreiſen peſfimiſtiſch geworden. Aber 
dies nicht allein auf Grund des Ergebniſſes, ſondern auch aus 
anderen Erwägungen heraus. Man fragte ſich mit Recht, ob der 
raſche Aufſchwung, den die Karlsruher im letzten Jahre 
            genom=
men, nicht zu große Anſorderungen an die Mannſchaft geſtellt 
und deren Kräfte vorzeitig verbraucht habe. 
Dennoch begegnete das Spiel des Sonntags gegen den 
            ſüd=
deutſchen Meiſter des Vorjahres, V.f.R. Mannheim in 
            Karls=
ruhe einem großen Intereſſe und das um ſo mehr, als man 
            er=
fuhr, daß der gute Mittelſtürmer Vogel wieder mit von der 
            Par=
tie ſein würde. Es fanden ſich über 10 000 Zuſchauer ein, 
            dar=
unter ſah man das geſamte Verbandsgericht, das abermals in 
Karlsruhe tagte, um den „Fall Linnighäuſer” zu beraten, ferner 
Notar Keyl vom DFB., und andere Führer der Sportbewegung, 
ſowie Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden. 
            Ein=
wandfreie Platzverhältniſſe und gutes Wetter waren weiter 
            gün=
tige Momente für eine glatte Abwicklung des Kampfes. 
Das Spiel enttäuſchte ſehr. Abgeſehen von den erſten 15 
Minuten, während denen Mannheim einen recht guten Fußball 
zeigte, ſtand der Kampf auf keinem hohen Niveau. Man ſpielte 
einen ungenauen, laſchen Fußball. Im allgemeinen ſchnitten die 
Mannheimer günſtiger ab; ſie ſpielten etwas präziſer als ihr 
Gegner und boten auch die techniſch beſſere Leiſtung. Bei 
            Karls=
auye war vor allem das Stellungsſpiel ſchlecht, unverſtändlich 
aber war es, daß man faſt während des ganzen Spieles ſtatt 
den eigenen Leuten, immer wieder den Ball dem Gegner 
            zu=
bielte. Bei der Kritik der Mannſchaftsleiſtungen darf allerdings 
ſicht bergeſſen werden, daß Karlsruhe ſchon in der 28. Minute 
der erſten Halbzeit durch Verletzung ſeinen rechten Verteidiger 
ertor und ſo den größten Teil des Spieles nur mit 10 Leuten 
Lurchſtehen konnte. Der Sturm war ſo während 60 Minuten 
nur mit vier Leuten beſetzt und es iſt faſt ſelbſtverſtändlich, daß 
dieſe geſchwächte Waſſe dem ſtarken Bollwerk der Mannheimer= 
Lintermannſchaft nicht beſonders gefährlich werden konnte. 
Das entſcheidende Tor des Kampfes fiel bereits in der 
            drit=
ten Sbielminute. Der rechte Flügel Mannheims brach durch, 
die Flanke kam zu Herberger, der geſchickt einköpfte. In der Folge 
Kätte der Karlsruher FV. eine Reihe recht guter Torchancen, aber 
Uaſtner und Reeb überboten ſich faſt im Auslaſſen der beſten Tor= 
Belegenheiten. Auch die immerhin ganz ſtattliche Anzahl der 
Ecbälle (2:5 für Mannheim) blieb unausgewertet. 
Der Sieg Mannheims war verdient, venn auch der 
            Rhein=
beöitlsmeiſter lein überragendes Spiel lieferte. Immerhin bot 
I die beſſere Geſamtleiſtung. Sein beſter Mann war der Sturm= 
4Nrer Herberger, der diesmal in der Mitte ſtand. Im übrigen 
Late Mannheim den Sturm wieder umgeſtellt; er kämpfte 
            dies=
aat in der Aufſtellung Berk, Fleiſchmann, Herberger, Meißner, 
DAinn. Iu der Läuferreihe gefielen Bleß und Deſchner ſehr gut. 
Sie Verteidigung bot ebenfalls ein gutes Spiel, überragend war 
Lngel im Tor. Karlsruhe hatte ſeine beſten Kräfte in Ege, Reeb 
and ſeinem Torhitter Eberlein. Die übrigen Kräfte kamen über 
den Durchſchnitt nicht hinaus. 
V. L. Hanau 93 unterliegt gegen „Bahern” 
München 1:5. 
Süärte techniſche Ueberlegenheit des Bayeru. — Hanau hat in der 
Sweiten Halbzeit gute Momente, ſcheitert aber an der guten 
Dohern=Abwehr und der eigenen Nerpoſität. — Halbzeit 4:0 für 
Bayern. 
s Gaſtſpiel der Münchener, Bayern” erregte im Main= 
Teirt ein berſtändlich ſtarkes Intereſſe; der an ſich kleine Platz 
LS GC. Hanau 93 hat wohl noch nie eine derart große Zu 
eiſtilstrmenge geſehen, wie ſie am Sonntag aus allen Teilen des 
Seäils aus Aſchaffenburg, Offenbach, Frankfurt und den klei 
Weren Orten des Bezirls zuſammenſtrömte. Es waren gut 200
 ten die Einheimiſchen wie ansgewechſelt. Das auch jetzt noch 
            vor=
handene Manko an Technik und Routine wußten ſie durch eine 
ſelbſtloſe Hingabe an das Spiel, durch einen Feuereifer 
            wettzu=
machen. Zwar kamen die Bayern 5 Minuten nach der Pauſe 
noch zu einem Treffer, dann aber riſſen die Gaſtgeber das 
            Kom=
mando an ſich; ſie konnten größtenteils überlegen ſpielen, 
            wuß=
ten dieſes Plus aber nicht auszuwerten, da ſie einerſeits an ihrer 
eigenen Nerpoſität, an ihrem Uebereifer, andererſeits aber auch 
an dem ganz hervoragenden Abwehrtrio der Bayern ſcheiterten. 
Nur ein einziges Tor, das in der 15. Minute durch Karl fiel, 
war ihnen vergönnt. Bei einer gerechten Beurteilung des 
            Spiel=
verlaufs und der Qualitäten der Mannſchaften kommt man zu 
dem Ergebnis, daß der Bayern=Sieg ſehr wohl verdient war, 
aber doch auch wohl um ein bis zwei Treffer zu hoch ausfiel.
 Uie et ie erle e e eſe eich eg Gie 
aus 5 Reter Entfernung an dem herausgelaufenen Hanauer 
Hüter Steinebach vorsei ins Tor. Der Ball war zu halten. 
Nr. 3 wurde in der 38. Minute nach einem ſehr ſchönen 
            Durch=
ſpiel Pöttinger=Dietl durch Dietl erzielt. — Drei Minuten vor 
der Pauſe erhöhten die Bayern auf 4:0; Hoffmann hatte 
            Steine=
bach getäuſcht und ſchoß aufs leere Tor, aber Schlett ſchlug den 
Ball noch im letzten Moment mit den Händen weg. Der hierauf 
verhängte Elfnieter wurde von Kienzler glatt verwandelt. Alſo 
ein Tor hätte es auf jeden Fall gegeben. — Fünf Minuten nach 
dem Wechſel erzielte dann Pöttinger im Anſchluß an eine Ecke 
(die 4. für Bayern) das fünfte Tor. Hanau kam dann ſehr ſtark 
auf und drängte ſogar zumeiſt. In der 15. Minute flankte Krauſe 
u Schnorr, dieſer legte an Karl vor und K. ſandte von der 
Höhe des Strafraums aus mit wuchtigem Schuß unhaltbar ein. 
Dieſes Tor ſollte der einzige Gegentreffer und überhaupt das 
letzte des Spieles ſein. Hanau hatte in der Folge zwar noch eine 
Reihe recht guter Chancen, aber es verdarb ſich dieſe zumeiſt 
ſelbſt durch ſeine Nervoſität, dann aber mangelte es ihm auch oft 
noch an der notwendigen Routine. 
Beide Mannſchaften ſpielten komplett. Bei Bayern war die 
ganze Elf wieder ſehr einheitlich. Ueberragend ſpielten der 
            Mit=
telſtürmer Pöttinger, der Halblinke Schmidt 2 und der 
            Mittel=
läufer Ziegler. Dieſen Leuten ſtanden die beiden Verteidiger und 
der Torhüter Bernſtein nicht viel nach. Bei Hanau war die 
Läuferreihe ſehr mäßig; nur der linke Läufer zeigte zeitweiſe ein 
annehmbares Spiel. Auch der linke Sturmflügel ſpielte unter 
Form, dagegen konnten die Sturmmitte, die rechte Seite und im 
allgemeinen auch die Hintermannſchaft befriedigen. — Als 
Schiedsrichter fungierte Becker=Ludwigshafen zur allgemeinen 
Zufriedenheit. 
Sp. Pg. Fürth ſchlagt den 3. V. Saarbrucken 
mit 5:1 Toren. 
Berteiſtes Spiel, aber die größere Routine und beſſere Technik 
entſcheiden. — 12000 Zuſchauer. — Salbzeit 3:0 für Fürth. 
Der Meiſter des Bezirks, Rheinheſſen/Saar, F. V. 
            Saar=
brücken, der am Vorſonntage in Mannheim noch ſo angenehm 
enttäuſchte, mußte ſich geſtern auf eigenem Platze durch den 
            ſüd=
deutſchen Pokalmeiſter Sp. Vg. Fürth eine bataſtrophale 
            Nieder=
lage gefallen laſfen. Wohl kämpften auch heute die Saarländer 
mit ſtarkem Elan, mit einem Rieſeneifer und großer Schnelligkeit, 
aber dem einheitlichen, techniſch hochſtehenden und taktiſch 
            unüber=
allem verſtanden ſie es nicht, die Torchancen ſo gut auszuwerten, 
als das Fürth v rmochte. Der Kampf war im allgemeinen 
            aus=
geglichen, ja Saarbrücken konnte ſogar zeitweiſe, vor allem in der 
erſten Viertelſtunde nach der Pauſe, ſtark drängen, aber vor dem 
Tore der Fürther verſagte es doch zumeiſt, während die Fürther 
gerade im Strafraum des Gegners den Höhepunkt ihrer 
            Leiſtungs=
fähigkeit erreichten. 
tenes Intereſſe ausgelöſt. Von nah und fern, ſelbſt aus 
            Straß=
burg, Metz und anderen Orten Elſaß=Lothringens kamen die 
Sportfreunde in Maſſen. Elſäſſiſche und franzöſiſche Blätter 
ſandten Berichterſtatter. Selbſtverſtändlich fehlte auch nicht ein 
größeres Beſucherkontingent von Beſatzungstruppen. Insgeſamt glichen ſich dem etwas an, und konnten das Tempo gut 
            durchhal=
waren über 12 000 Perſonen anweſend. Alle haben den Platz 
wieder hochbefriedigt verlaſſen, denn darin war man ſich 
            all=
gemein einig: ein gleich hochtlaſſiges und ſpannendes Spiel hat 
man im Saargebiet überhaupt noch nicht geſehen. Vor allem 
die Gäſte beſtachen durch eine glänzende Technik, vorzügliche 
            Ball=
behandlung und verſtändnisvolle Zuſammenarbeit. 
Dem ſehr gut leitenden Schiedsrichter Franz=Frankfurt 
ſtellten ſich die Mannſchaften in vollſtändiger Aufſtellung. Fürth 
ging gleich zu ſchnellen Angriffen über und war ſchon in der Aber ohne Unterſtützung durch die Läuferreihe iſt auch da nichts 
4. Minute nach ſchöner Kombination durch Auer erfolgreich 
Saarbrücken ſetzte dann mit energiſchen Gegenangriffen ein, die 
aber meiſt ſchon bei der Fürther Läuferreihe ſcheiterten. Auf der 
anderen Seite zeigte auch die ſaarländiſche Abwehr gute „
            No=
mente. So kamen die Kleeblätter erſt nach einer halben Stunde 
zu einem weiteren Erfolg, den Franz mit ſchönem Schuß buchte 
Kurz vor der Paufe fiel dann noch nach famoſem Zuſammenſpiet 
Seiderer=Franz durch Seiderer ein drittes Tor. — Sofort nach 
Miederbeginn, war Franz für Fürth abermals Torſchütze. 
            Saar=
brücken ging dann mächtig aus ſich heraus. Die Gäſte hatten alle 
Hände voll zu tun, um die mit großem Elan vorgetriebenen 
            An=
griffe Saarbrückens abzuſtoppen, konnten aber dennoch nicht ver=
 hindern, daß Haun in der 8. Minute einen Strafſtoß zum 
            Gegen=
tore für Saarbrücken verwandelte. Nach einer Viertelſtunde war 
dann der Angriffsgeiſt der Saarländer gebrochen, der Kampf 
wurde wieder verteilt und zeigte auch ab und zu wieder die 
            Klee=
blätter überlegen. Der Torſegen ſchloß in der 32. Minute mit 
einer Kießling=Flanke, die der vollſtändig freiſtehende Rechtsaußen 
Auer glatt verwandelte. 5:1! 
Bei einer Krizik der Mannſchaften iſt zu ſagen, daß die 
            Saar=
brücker Mannſchaft zwar ausgeglichen ſpielte und keinen 
            eigent=
lich ſchwachen, aber auch keinen übervagenden Punkt aufwies. Sie 
zeigte zudem einen großen Eifer und anſprechende Technik. Aber 
in Punkto Technit, Daktik und Einzelkönnen waren ihnen die 
Fürther doch über. Bei der ſiegenden Mannſchaft waren Franz 
und Seiderer im Sturm in Hochfornr und die eigentlich treibenden 
Kräfte. Sehr gut gefallen konnte auch der Lauf. Eine 
            Ent=
täuſchung in der Fürther Elf war nur der Verteidiger Hagen, der 
ſich manchen Schnitzer leiſtete. 
Sportverein Darmſtadt-V. f. B. Gießen 3:0. 
Zum Rückſpiel hatte ſich für geſtern der Sportverein den 
V. f. B. Gießen verpflichtet. Die Gäſte, angenehme Sportleute, 
boten das, was man von ihnen Ihnen erwartete. Nach Leiſtung 
gemeſſen mittlere ſüddeutſche Kreisliga, mit einem Torwächter 
von gutem Stellungsſpiel. Sonſt ließe ſich die Verteidigung noch 
erwähnen, der Reſt der Mannſchaft verfügt nicht über das 
            Kön=
nen, um Süddeutſcher Bezirksliga mit Erfolg gegenüber zu treten. 
Sportvereins Elf bot heute ebenfalls keine beſondere Leiſtung, 
ließ aber den Gegner trotzdem nie recht aufkommen. Er hatte 
leichte Sache; führte mit 0:0 das Sziel in die Pauſe, gig Ganach 
mit 1:0 durch. Tacaes in Führung und erhöhte kurz vor Schluß 
die Zahl auf 3, um ſo ſich einigermaßen zum Reſpekt zu verhelfen. 
In der Mannſchaft zeigten die Alten ihr ſicheres Spiel, mit dem 
eingeſtellten jüngeren Erſatz wird ſich wohl Herr Hegy noch 
            be=
ſchäftigen müſfen. Katzenberg=Sprendlingen war dem Spiel ein 
guter Leiter. 
2. Mannſchaft Sportverein—1. Mannſchaft Sportklub 
            Weiter=
ſtadt 7:2. 1a Jugendmannſchaft Sportverein—1a Jugend 
            Sport=
vereinigung Arheilgen 3:2 (Ecken 4:2). 1b Jugendmannſchaft 
Sportverein—1a Jugend Germania Pfungſtadt 2:0 (Ecken 6:5). 
1a Schülermannſchaft Sportverein—1. Schülermannſchaft 
            Sport=
vereinigung Arheilgen 6:0 (Echen 1:3).
V. f. R. Darmſtadt.
 Herrlicher Fußballſonntag! Prachtvolles Wetter, wie es 
nicht beſſer für Fußballſpiele hätte ſein können! Schon 
            vor=
mittags ſetzten die Kämpfe auf dem V. f. R.=Platz ein. Zuerſt 
iſt es die 2. Mannſchaft, die unter der Leitung Kaffenbergers mit 
der 1. Mannſchaft des Sportvereins Roßdorf ein ſchönes, faires 
Spiel lieferte. 6:1 für die Raſenſpieler iſt das Ergebnis, das ſich 
ſehen laſſen kann. Beide Mannſchaften waren gleichwertig und 
verhielten ſich muſtergültig. V. f. R. war ſchußgewandter und iſt 
dadurch Sieger geworden. 
Dann folgte die 1. Jugendmannſchaft im Verbandsſpiel gegen 
Germania=Eberſtadt. In dieſem Spiel, das einen guten Verlauf 
nahm, zeigte ſich Eberſtadt den Raſenſpielern überlegen, konnte 
aber dank der vorzüglichen Leiſtung der Darmſtädter 
            Hintermann=
ſchaft nur mit 1:0 ſiegen. Eckenverhältnis 6:3 für V. f. R. 
Im Haupttreffendes Tages ſtanden ſich die 1. Mannſchaft 
von Eintracht und V. f. R. ebenfalls im Verbandsſpiel gegenüber. 
Im harten, forſchen Kampfe ſiegte V. f. R. mit 3:2 (0:0) nach 
durchweg ausgeglichenem Spiel. In dieſem Treffen lieferte die 
Läuferreihe der Raſenſpieler ein großes Spiel, Ballbehandlung, 
Stellungsſpiel und Zuſpiel waren gleich vorbildlich. Im Sturm 
ragten Möſer und Günther hervor. Die übrigen Stürmer und die 
Hintermaunſchaft paßten ſich gut ein. Beim Gegner, der mit 
großem Eifer ſpielte, war Müller im Sturm die treibende Kraft, 
alle übrigen waren gleichmäßig gut. Der Torwächter ſollte ſeine 
Mätzchen laſſen und den Ball ſo ſchnell wie möglich wegbefördern. 
FB. Biblis 1919—Pol.=Sp.=V. Darmſtadt 1:0 (0:0). 
Mit 5 Mann Erſatz mußte der Pol.=Sp.=Verein den ſchweren 
Gang nach Biblis zu dem ungeſchlagenen A=Meiſter des Gaues 
trefflichen Spiel der Fürther waren ſie nicht gewachſen. Vor Ried antreten. Daß trotzdem das Reſultat ſo ſchmeichelhaft 
            lau=
tet, iſt lediglich dem übergroßen Eifer der geſamten Polizei= 
Mannſchaft zu verdanſen. 
Univerſität Marburg—Techniſche Hochſchule Darmſtadt, 8:1. 
Im Marburger Stadion wurde das zweite Spiel um die 
Hochſchulmeiſterſchaft im Fußball ausgetragen. Marburg, das 
Das Spiel hatte im Saargebiet ein kaum für möglich gehal= gegen Gießen nur knapp — nach dreimaliger Spielverlängerung 
4:3 gewonnen hatte, legte ſich gleich ungeheuer ins Zeug, mit 
dem Erfolge, daß ſchon nach wenigen Minuten das erſte Tor für 
ſie fiel. Dieſes drückte die Darmſtädter derart nieder, daß von 
ihrer Seite kein flottes Spiel mehr auflam. Die Marburger 
ten. Als das zweite Tor von Marburg hineingeköpft wurde, da 
war es aus mit dem Siegeswillen Darmſtadts. Der Sturm 
ging nicht mehr weit genug vor, die ſonſt gute Läuferreihe ging 
in ihren Leiſtungen ſtark zurück, die ganze Mannſchaft machte 
einen beinahe kläglichen Eindruck. Es iſt nur zu verwundern daß 
das Ergebnis nicht noch ſchlechter ausgefallen iſt, was darauf 
            zu=
rückzuführen iſt, daß Verteidigung und der Tormann verſuchten, 
die Marburger zu keinem weiteren Erfolge kommen zu laſſen. 
zu machen. Schließlich aber konnten ſich die letztgenannten der 
allgemeinen Stimmung auch nicht mehr entziehen. So kam es zu 
dieſer kataſtrophalen Niederlage. Der Marburger Sturm war 
ſchußkräftig, freudig und ſicher. Zwar ſpielt er etwas hart, ſonſt 
iſt an ihm nichts auszuſetzen. Linlsaußen gefiel beſonders durch 
ſeine ſchönen Flankenſchüſſe. Wir wünſchen Marburg, wenn es 
ſo bleibt, alles gute für das Endſpiel um die Süd=Weſtdeutſche 
Meiſterſchaft. Unſere Mannſchaft ziehe aber die Lehre aus 
            die=
ſem Spiel, daß man Mut und Siegeszuverſicht behalten muß, bis 
der Schiedsrichter das Zeichen zur Beendigung des Spieles 
            ge=
at. Dann iſt es immer noch Zeit, die „Ohren hängen zu
Seite 6
 Köln ſchlägt Paris. 
* Paris, 14. Febr. (Priv.=Tel.) In Parfs wurden heute 
die alten, durch den Krieg unterbrochenem Beziehungen zwiſchen 
den Fußball=Stadtmannſchaften von Köln und Paris wieder 
            an=
geknäipft. Dem Spiel wohnten etwa 9000 Zuſchlauer bei, eine 
Zahl, die für Pariſer Fußballverhältniſſe immerhin ganz ſtattlich 
iſt. Witterung und Platzverhältniſſe ließen keinen Wunſch offen, 
es waren alſo alle Vorbedingungen für einen einwanbfreien 
Kampf gegeben. Wenn dennoch und trotz guter Leiſtungen der 
deutſchen Elf der Kampf kein hohes Niveau erreichte, dann lag 
die Schuld bei dem verhältnismäßig recht ſchwachen Könnem der 
Franzofen, die zwar recht eifrig und ſchmell ſpielten, aber 
            tech=
niſch nur wenig boten. In der 1. Halbzeit drängten die 
            Deut=
ſchen leicht, aber ſie konnten erſt in der 40. Minute zu einem 
            Er=
folge kommmen, da der etwas zu weiche Angriff durchweg an der 
ſehr ſchnellen und ballſicheſren Pariſer Hintermannſchaft ſcheiterte. 
Pauſe vergönnt, das Führungstor zu treten. Nach dem Wechſel ! 
wurde die Ueberlegenheit der Deutſchen deutlicher. Bereits in 
der 6. Minute erhöhte Behr, auf 2:0. Ein Durchbruch brachte 
dann den Franzoſen, durch Chantvel das Ehrendor ein. Im 
weiteren Kampfverlauf hatte Köln dann eine große Anzahl von 
Torchancen, jedoch blieb der Sturm zu weich: vor allem Swa= F.T.C. / Vaſas / Nemzety — D. F.C. Prag 2:0. 
toſch und Podbera überboten ſich im Auslaſſen von 
            Torgelegen=
heiten. Bezeichnend für die Unſicherheit des Stums iſt die 
            Tat=
ſache, daß der rechte Läufer Schröder in der 25. Minute das 
britte Tor erzielen mußte. Der Reſt des Spieles gehörte 
            eben=
falls noch den Deutſchen, fedoch wurde an dem Ergebnis nichts 
mehr geändert. Bei der ſiegreichen deutſchen Elf war der 
            Tor=
mann Göbler der beſte Mann; nächſt ihm konnten noch die 
            Ver=
teidigung, der rechte Läufer und im Sturm der Halblinke Behr 
gefallen. — Henriots war ein guter Kampfleiter. Das Publikum 
nahm den Sieg wie auch die Leiſtungen der Deutſchen mit 
freundlichem Beifall auf. 
Fußball=Ergebniſſe. 
Süddeutſchland. 
Bezirks=Meiſterſchaftsſpiele: 
            Württemberg/Va=
den: S.C. Stuttgart — V. f. R. Heilbronn 1:2. 
Privatſpiele: 1. F.C. Nürnberg — Phönix 
            Ludwigs=
hafen 3:1. F.V. Würzburg 04 — V. f. R. Fürth 2:4. Wacker. 
München — Stuttgarter Kickers 2:3. Jahn Regensburg — 
Schwaben Augsburg 2:3. S. V. Ingolſtadt — München 1860 0:4. 
1. F.C. Bayreuth — A. S.V. Nürnberg 2:5. Eintracht Frankfurt 
— V. f. B. Stuttgart 2:4. Union Niederrad — Sp.Vg. 
            Gries=
heim 5:1. S.Gmde. Höchſt — Helvetia Frankfurt 3:0. S.V. 
Mannheim=Waldhof — Phönix Mannheim 1:2. V. f. R. 
            Kaiſers=
lautern — Ludwigshafen 03 4:2. 
Weſtdeutſchland. 
Endſpiele der Bezirksmeiſter: In Düſſeldorf: 
Turu Düſſeldorf — Arminia Bielefeld 3:1. In Ruhrort: 
            Duis=
burger Spielverein — Sportfreunde Siegen 1:1. 
Endſpiele der „Zweiten” In Osnabrück: V. f. L. 
Osnabrück — Fortung Düſſeldorf 3:2. In Hagen: Sp.Vg. 
Hagen 1911 — F.V. Duisburg 08 3:6. In München=Gladbach: 
Rheydter Sp.V. — Kurheſſen Kaſſel 2:1. 
Bezirksmeiſterſchaftſpiele: Ruhrbezirk: Schwarz= 
Weiß Eſſen — Erle 08 5:1. B.V. Alteneſſen — V. f. B. 
            Dort=
mund 4:0. Dortmunder S.C. 95 — Preußen Eſſen 3:1. 
            Ale=
mannia Dortmund — M.B.V. Linden 0:2. Union Gelſenkirchen 
B.V. Buer 07 3:3. Niederrheinbezirk: V. f. L. Krefeld — 
Raſenſport Mülheim (Ruhr) 2:2. Union Hamborn — V. f.B. 
Bottrop 4:0. Bezirk Weſtfalen: Mindener Sp.Vg. — Viktoria 
Recklinghauſen für Minden kampflos gewonnen. Bezirk Heſſen= 
Hannover: Kaſſel 03. — F.C. Wetzlar für Kaſſel kampflos gew. 
Privatſpiele: Sport Kaſſel — Offenbacher Kickers 4:3. 
Preußen Münſter — V. f. B. Bielefeld 0:4. F.C. Solingen 95 
— Eintracht M.=Gladbach 0:3. 
Mitteldeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele: Nordweſtſachſen: Sp. Freunde 
Markranſtädt — V. fB. Leipzig 1:3. Viktoria Leipzig — Sp.Vg. 
Leipzig 8:2. Oſtſachſen: S.Geſ. 93 Dresden — Sp.Vg. 
            Dres=
den 0:5. Ring Dresden — S.C. Freithal 04 2:1. Guts Muts 
Dresden — Radebeuler B.C. 5:1. Mittelſachſen: Chemnitzer 
B.C. — Viktoria Einſiedel 5:1. Preußen Chemnitz — Pol.=S.V. 
Chemnitz 1:5. Hellas=Germania Chemnitz — Harthauer S.C. 2:0. 
Saalegau: Wacker Halle — S.V. Halle 98 2:2. Sportfr. Halle 
— Boruſſia Halle 3:1. Favorit Halle — Merſeburg 99 2:2. 
Mittelelbgau: Cricket=Viktoria Magdeburg — S. Sp.Vg. 
            Magde=
burg 2:0. Komet Magdeburg — Fortuna Magdeburg 1:5. 
Preußen Magdeburg — Preußen Burg 3:1. Thüringen: 1. S. V. 
Jena — V. f. L. Saalfeld 06 2:1. Vimaria Weimar — V. f. B. 
Rudolſtadt 1:3. Sp.Vg. Erfurt — Germania Ilmenau 4:1. 
S. V. 05 Erfurt — Arnſtadt 09 0:2. 
Privatſpiele: Zwickauer S.C. — Dresdener S.C. 3:7. 
Fortuna Leipzig — A.S.V. Nünberg 1:2. 
Brandenburg. 
Meiſterſchaftsſpieleder Oberliga: Abteilung A: 
Hertha=Berliner S.C. — Tennis Boruſſia Berlin 1:4. 1. F.C. 
Neukölln — Vorwärts Berlin 1:1. Union Potsdam — Berliner 
S. V. 92 0:3. Spandauer S. V. — Union S. C. Charlottenburg 1:3. 
Abteilung B: Preußen Berlin — Tasmania Neukölln 1:2. Kickers 
Schöneberg — Meteor Berlin 1:2. Wacker Tegel — Spandauer 
S. C. 2:0. Union 92 Berlin — Norden=Nordweſt Berlin 0:2. 
Privatſpielet Union Oberſchöneweide — Viktoria 89 
Berlin 4:2. V. f. B. Pankow — Alemannia Berlin 4:2. 
Norddeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele: Groß=Hamburg: Union Altona 
— Holſatia Elmshorn 6:3. F.C. Rothenburgsort — F.C. 
Blankeneſe 3:1. F.C. Wandsbeck — Concordia Hamburg 6:3. 
Hamburger S. V. — F.C. Altona 93 5:4. Schleswig=Holſtein: 
Kilia Kiel — Holſtein Kiel 1:5 (Geſ.=Sp.) Südkreis: Arminia 
Hannover — Hannoverſcher S.C. 2:1. Eintracht Hannover — 
Linden G7 2:1 (Geſ.=Sp.). V. f. B. Peine — Werder 
            Hanno=
ver 10:4 (Geſ.=Sp.). Weſtkreis: A.B. T. S. Bremen — S.V. 
            Wil=
helmshaven 2:1. S.C. Menſchingen — Union Bremen=Kampf 
für Union Bremen. Komet Bremen — Friſia Oldenburg 4:2. 
England. Meiſterſchaftsſpiele: Arſenal — New 
Caſtle 3:0. Aſton Villa — Weſtbromwich Albion 2:1. 
            Birming=
ham — Sheffield United 2:0. Blackburn Rovers — Tottenham 
Hotſpurs 4:2. Bury — Cardiff City 4:1. Huddersfield Town 
—Everton 3:0. Leiceſter City — Notts County 2:0. Liverpool 
Burnley 3:2. Mancheſter United — Leeds United 2:1. 
            Sun=
derland — Mancheſter City 5:3. Weſtham United — Bolton 
Wanderers 6:0. Länderſpiel Irland — Wales 3:0. 
Holland. Meiſterſchaftsſpiele: Haagſche F.C. 
Unitas Gorkum 3:1. Sparta Rotterdam — Dortrechtſche F.C. 
5:2. tGooi Hilverſum — R.C. Haarlem 1:1. Haagſche V.V. — 
V.O.C. Rotterdam 3:1. E.D.O. Haarlem — Excelſior 
            Rotter=
dam 2:2. Feijennord Rotterdam — Haarlem 4:3. Zandfordſche 
F.C. — Utrecht V.V. 1:1. A.S.C. Leiden — Spartaan 
            Amſter=
dam 4:1. Ajax Amſterdam — H.B.S. den Haag 1:1. D.O.T.H. 
— Heracles Almelo 3:2. Wageningen — Zandfordſche A.C. 2:1. 
Enſchedeſche Boys — Quick Nymwegen 4:1. Viteſſe Arnheim 
— Enſchede 1:2. Hengelo — Go Ahead Deventer 1:3. 
            Roer=
mond — Magſtricht V.V. 1:5. Bredania Breda — N.O.A.D. 
Tilburg 1:1. De Valck — Willem II 3:4. V.V. Veendam — 
Friſia Leuwarden 1:1. M.V.V. — Velocitas Groningen 1:2. 
Friesland — Be Quick Groningen 3:7. G.V. V. — Leuwarden 1:2. 
Belgien. Länderſpiel: Belgien — Ungarn 0:2.
 Montag, den 15. Februar 1926 
Lugemburg. Länderfp.: Luxemburg — Belaien 1:1 (0:1). 
Frankreich. Städteſpiel: Paris — Köln 1:3. 
Schweiz. Meiſterſchaftsſpiel: S.C. Veltheim=
            Win=
terthur — Blue Stars Zürich 0:4. F. C. Lugano — F. C. 
            Winter=
thur 0:2. F.C. Zürich — F.C. Brühl=St. Gallen 4:1. 
            Gras=
hoppers Zürich — F.C. St. Gallen 7:1. F.C. Bern — 
            Con=
cordia Baſel 1:2. F.C. Aaarau — Young Boys Bern 1:2. Old 
Boys Baſel — F.C. Baſel 0:2. Servette Genf — F.C. Chaux 
de Fonds 1:2. F.C. Biel — Etoile Chaux de Fonds 1:3. F. C. 
Fribourg — Cantonal Neuchatel 2:1. 
Oeſterreich. Pokalſpiele: Vienna Wien — Wiener 
A.C. 2:1. Hertha Wien — Slowan Wien 0:3. Rapid Wien — 
Brigittenauer A.C. 0:3. Floridsdorf — W.A.F. Wien 3:0. 
            Ad=
mira Wien — Straßenbahner F.C. 8:1. Wiener S.C. — 
            Inter=
national Wien 8:1. Wacker Wien — Donaufeld 2:1. Amateure 
Dem Rechtsaußen Ullrich war es dann wenige Minuten vor der Wien — Frem 8:0. Hakoah Wien — „Lyon” Wien 4:1. 
            Ru=
dolfshügel — Cricketter 2:3. Simmering — Helfort 12:1. 
Tſchechoſlowakei. S.C. Liben — A. F.K. Prſovisce 1:0. 
Sparta Prag — Viktoria Ziſkov 3:3. Slavia Prag — Slavoy 
Ziſkov 6:1. Nuſelſky S.K. — Cechie Karlin 4:2. 
Ungarn. Privatſpiel: Komb. Mannſchaft M. T.K. 
Italien. Caſale — Modena 4:0. Mantova — Jubentus 
Turin 0:5. Pro Verelli — Padova 1:1.
 Heſſen, V.f.2.—V.f.L. Frankfurt, 4:5 (2:3). 
Wie bereits ſchon im Vorbericht erwähnt, empfing die erſte 
Mannſchaft die gleiche des V.f.L. Frankfurt. V.f.L. ſtellte eine 
körperlich kräftige, großgewachſene, äußerſt flinke Mannſchaft ins 
Feld. „Heſſen” zeigte in ſeiner neuen Aufſtellung ein ganz 
            an=
deres Bild, als in den Verbandsſpielen, die Jugendleute waren 
herausgezogen und an ihrer Stelle Spieler der zweiten 
            Mann=
ſchaft eingeſetzt.
 Engliſche Rugby=Spieler wieder in Frankfurt. 
Der Frankfurter Sportklub 1880 plant für Oftern wieder ein 
es Rugby=Turnier, an dem u. a. auch erſtklaſſige ausländiſche 
Mannſchaften teilnehmen werden. Die ſchon ſeit längerer Zeit 
ſchwebenden Verhandlungen mit den bekannten Oxford=
            Grey=
hounds ſtehen unmittelbar vor dem Abſchluß, ſo daß die 1880er 
erneut Gelegenheit haben werden, ſich mit ihrem letzten 
            Bezwin=
ger anläßlich ihrer England=Tournee zu meſſen. 
S.C. 1880 Frankfurt — Heidelberger Ruderklub 5:6.
 Süddeutſchland. Kickers Offenbach I — S.C. Frankfurt 
1880 Reſerve 0:7. T. S.G. Höchſt I — T.V. Frankfurt 1860 
            Re=
ſerbe 1:6. Viktoria Aſchaffenburg — Germanig=Süd 
            Frank=
furt 3:0. 
Weſtdeutſchland. Eſſener T.F.C. — Aachener H.C. 4:2. 
Eſſener T. F.C. Reſerve — Uhlenhorſter H.C. Mülheim I 3:6. 
Turn Düſſeldorf — T.H.C. Neuß 5:1. Duisburger Sp.V. — 
Duisburg 99 1:3. 
Norddeutſchland. Club An der Alſter Hamburg — Rot= 
Weiß Köln (Samstag) 2:2. H.C. Harveſtehude — Rot=Weiß 
Köln (Sonntag) 9:1. Arminia Hannover — Niederſachſen 
            Han=
nover 3:0. Eintracht Hannover — Hannover 78 6:1. 
Städteſpiel Berlin — Hannover 7:1.
 Das Turnier in Cannes. 
Nachdem in den erſten drei Tagen des großen Tennis=
            Tur=
nieres in Cannes ununterbrochen Regen niedergegangen war, 
klärte ſich das Wetter am Freitag=Nachmittag auf, um ſich bis 
zum Samstag zum idealſten Tennis=Wetter zu entwickeln. In 
ſämtlichenVorkämpfen blieben die beiden Favoritinnen, Frl. 
Lenglen und Frl. Wills, ſtets überlegene Sieger, ſodaß ſich das 
ganze Turwier auf einen entſcheidenden Kampf zwiſchen den 
beiden großen Rivalinnen zuzuſpitzen ſcheint. Da mit abſoluter 
Sicherheit anzunehmen iſt, daß ſich die beiden Damen bis zum 
Finale durchſetzen werden, iſt ſchon jetzt der Zeitpunkt des 
Kampfes angeſetzt worden. Das Große „Spiel” wird am 
            Diens=
tag vormittag um 11 Uhr ſtattſinden. In Cannes ſelbſt treffen 
ſtündlich zahlloſe Tennisfreunde ein, die alle Zeuge des großen 
Kampfes ſein wollen. Ueberall gibt es nur ein Geſprächsthema 
Wills—Lenglen, ſodaß die Stadt in ununterbrochewer Aufregung 
ſich befindet. Bereits jetzt ſind ſchon ſämtliche Plätze 
            ausver=
kauft, daß man ſich bereits Kopfzerbrechen macht, wo man die 
vielen Zuſchauer unterbringen ſoll. Die letzten Ergebniſſe vom 
Damen=Einzelſpiel lauten: Frl. Lenglen ſchlägt Frl. Border 
6:0, 6:0; Frl. Caddle gewinnt gegen Benoit 1:6, 2:6: Frl. Wills 
ſchlägt in überlegenem Stil Frl. O Neill 6:0, 6:0; das letzte Spiel 
gewann Frl. Plaſte gegen Frl. Holmann 6:0, 6:1.
 Um die Hochſchulmeiſterſchaft im Waldlauf. 
Am Samstag nachmittag traten 42 Studenten der 
            Tech=
niſchen Hochſchutle Damſtadt auf dem Hochſchulſportplatz an, um 
under ſich den Meiſterſchaftskampf im Walldlauf über eine Strecke 
von reichlich 4,5 Kilometern auszutragen. Es liefem: 1. Anfänger, 
2. Fortgeſchrittene, 3. Mannſchaften. 
Als Sieger aus dieſem Kampf lief als erſter mit einem 
            Vor=
ſprung von etwa 150 Meter Fritz Schilgen vom 
            Akademi=
ſchen Sport=Club durchs Ziel, mit der ſchönen Zeit von 15 
            Minu=
ten 24 Sekunden. 
Ergebniſſe: 1. Schilgen A. S. C. 15—24: 2. Fiſchmann 
I. A. S. C. 15—54: 3. Grümbel A. S. C. — Anfänger: 1. 
Lueder, Hochſchulgilde „Wieland”, 15—58; 2. Becker 
            Burſchen=
ſchaft „Friſia”: 3. Medicus II A. S. C. — Mannſchaften: 
1. Höchſchulgilde „Wieland”; 2. Schwarzburgburſchenſchaft 
„Frankenſtein”. 
Die 4 beſten Läufer werden unſere Hochſchule bei den Kämpfen 
um die Südweſtdeutſche Meiſterſchaft in Stuttgart am 20. und 
21. Februar zu vertreten haben.
 Stand des 3. Breslauer Sechtagerennen. 
1. Knappe/Rieger=Deutſchland 218 Punkte. 
2. Bauer/Saldow=Deutſchland 74 Punkte. 
3. Thomas/Martin=Deutſchland 48 Punkte. 
Eine Runde zurück: 
4. van Kempen/Feja=Holland=Deutſchland 371 Punkte. 
5. Tonawi/Oliveri=Italien 180 Punkte. 
6. Perſyn/Verſchelden=Belgien 109 Punkte. 
Zwei Runden zurück: 
7. van Nek/Buyſſe=Holland=Belgien 259 Punkte. 
8. Gottfrieb/Lang=Deutſchland=Amerika 101 Punkte. 
9. Behrendt/Stolz=Deutſchland 38 Punkte. 
Vier Runden zurück: 
10. Stabe/Kohl=Deutſchland 136 Punkte. 
Fünf Runden zurück: 
11. Techmer/Häußler=Deutſchland 50 Punkte.
Nummer
 Die Weltmeiſterſchaften im Eiskunſtlaufen in Berlin. 
Deutſche Erfolge bei den Junioren. — Berliner Schlittſchuhklul 
und Wiener Eislaufverein ſpielen im Eishockey 3:3. 
Am 2. Tage der Weltmeiſterſchaften im Eiskunſtlaufen, di 
im Berliner Sportpalaſt ausgetragen werden, hattem zunächf 
die Junioren das Wort. Hier konnten einige bemerkenswert 
deutſche Erfolge erzielt werden. Im Juniorlaufen für Damen 
das allerdings nur mäßig beſetzt war, ſiegte Frl. Flebbe von 
Berliner Schlittſchuhflub mit einem ebenſo guten wie glänzem. 
durchgeführten Programm. — Auch das internationale Junior 
Paarlaufen fiel an Deutſchland; Frl. Flebbe/Grauel vom Ber 
liner Schlittſchuhklub konnten ſich gegen eine ſtarke interwational 
Konkurrenz gut behaupten und den 1. Platz belegen. — Jn 
Juniorlaufen für Herren ſiegte der noch ſehr jugendliche Schäfer 
Wien. — In den Abendſtunden zeigten ſich die Senioren, die ihr. 
Kürübnung zu bewältigen hatten. Das ſehr gut beſetzte Haus ſal 
hier glänzende Leiſtungen. Das Hauptereignis des Abends wa 
allerdings die internationale Walzerkonkurrenz, die ganz pracht 
volle Leiſtungen bot und es den Schiedsrichtern ſchwer machte 
ein Urteil zu fällen. Das Ergebnis lag denn auch um Mitter 
nacht noch nicht vor. Die Sieger dürfen aber unter den dre 
Paarem Frl. Kißhauer/Hartel=Berlin, Ehepaar Hoppe=Troppa= 
und Frl. Schiffelers/Zeebrock=Belgien zu finden ſein. 
Das internationale Eishockeyturnigr, 
            da=
gleichzeitig mit den Welteiſterſchaften im Sportpalaſt zur Durch 
führung kommt, brachte am Samstag zwei Spiele. Im erſter 
ſchlugen die Pariſer kangdiſchen Studenten die Prager Slavie 
trotz hartnäckigſter Gegenwehr mit 8:0 Toren. Sehr ſchöner 
Sport brachte der 2. Kampf zwiſchen dem deutſchen Meiſter Ber 
liner Schlittſchuhklub und dem Wiener Eislaufverein. Trotzden 
bei Wien der Kanadier Watſon mitwirkte, konnten die Berline 
ein durchaus verdientes und ehrenvolles 3:3=Reſultat erzielen.
 Briefkaſten. 
C., hier. Man wird ein Verſchulden ſchwerlich konſtruieren können 
Reichsgerichtsentſcheidungen in fraglicher Hinſicht ſind ſchwerlich er 
gangen, da derartige Sachen nicht bis zum höchſten Gerichtshof zu er 
wachſen pflegen.
Frankfurt.
 Montag, 15. Febr. 3.30—4: Lehrer Voigt: „Eine Gorillajagd iv 
            Stä-
kamerm” (k. Kinder v. 12 Jahre ab). 4.15—5.45: Hansorch.: 
            Trans-
lateur-Nachmittag. X 5.45—6.15: Lesestunde: „Der Alexandrit” von Nikglai 
Ließkow. X 6.15—6.45: Bücherstunde. X 6.4—7.15: Stadtrat Gilbert: „Die 
wirtschaftliche Bedentung der Beruksorganisation des Handwerks”. X 
7.15—7.45: Stenographie. X 7.45—8.15: Englisch. 8.15: Pastnachtsssenen 
von Hans Sachs bis zum Rundfunk. 1. Hans Sachs: Das Narrenschneiden. 
—2. Shakespeare: Aus „Verlorene Liebesmil.” — 3. a) John Bull: The 
Kings Hunting lisg; b) Kerli: Capriceio „Cucu”. — 4. Coldoni: 4us dem 
„Diener zweier Herren” — 5. Moliere: Aus „Sdapins Schelmenstreiche‟. 
—6. Rossini: 4rie des Bartolo aus „Barbier von Serilla‟ — 7. E. Th. 
A. Hoffmann: Aus „Prinzessin Brambilla‟. — 8. Lissts Ea regatta 
venesiana. — 9. Schumann: Aus dem „Karneral”. — 10. Rieh. Strauß: 
Bukfo-Quintett aus der Oper „Ariadne auf Naxos”. — 11. Verlobung bei 
Mollebuschs! 
Siuttgart. 
Montag, 15. Febr. 4.30: Funkorchester: Tris-Marsch: Döring; 
            Winter-
märchen, Walzer: Holländer: Das Leben für den Zar, Ouv.: Glinka: Die 
Lerche; Der Zweifel: Eine Nacht in Madrid; Natascha. Romanze: Mav; 
Auf ins Metropol: Holländer 6.30; Vortrag. X 7: Vortrag. X 7.30: 
Esveranto: Dr. Vost. 8: Bunter Abend Mlitw.: Lotte, Münch, Totte 
Kayser, Hilde Binder, V. Remio, H. Werder, Mar Heve. Carmenmarsch: 
Betras; Dorkschwalben: Strauß; Arie der Rosine aus „Barbier von Serilla‟: 
Rossini; Gralserzählung: Wagner: Our zu „Das goldene Kreuz”: Brüll; 
Duett auns „Aida‟: Verdi; Aus den Madonnerliedern: Nora; Fant- aus 
Traviata‟: Verdi; Arie aus „Margarethe‟: Gounod; Arie aus „Mignon”: 
Uhomas: Großmütterchen, Ländler: Tauger; lah ein blaues Himmelbet: 
Léhar; Ein bißehen Liebe: Lsonoldi; Voserl kliesst in dWelt hinaus: 
Hornig; Paraphrase über „Verlassen bin 1‟: Kosclat-Esterl. Carnevale. 
Lustspiel von M. Heve. Pers.: Er: Sie; Der Domino; Der Kellner Mel. 
aus „Gräfin Mariza‟: Kalman; Das war in Heidelberg: Krome; Was kauf 
ich mir für deine Liebe: Kollo: Das macht die Liebe: Lorenz; Sächsisches: 
Zapfenstreich und Gebet: Sarow.
 Montag, 15. Febr. 4.30: Norellen. Lucie Gelweroth” von Ed. Mörike. 
Gespr. von Helene Burger, 5: Philipp Scharwenka: Trio G-dur op. 112 
(Erna Klein, Klar., ran Laar, Viol, B. Silberstein Cello). — Qufntett 
op. 118 (rau Laar-Guartett). X 6.35: Dr. Hermann: „Feuerspeiende Berge. 
im bes. der Santorin-Vulkan”. X 7: Studiendir. Mlickelis: „Die älteste 
Dichtung der Weltliteratur (Das Gilgamesch-Epos)”. X 7.25: Französisch 
(Prok Colson). 7.55: Geh. Reg-Kat Waetsoldt: „Deutsche Ueister in 
der Nationalgalerie, Cornelius”. X 8.30 (auch Welle 1300): Orch.-Konzert. 
Mlitw.: Vilma Delmar, Sopr. Meverbeer: Ouv. zu „Struensee‟. — Verdi: 
4rie der Violetta aus „Da Traviata‟. — Gounod: Fant. aus „Margarethe‟ 
— Neverbeec: A4rie der Königiv ans „Die Hugenotten”; Krönungsmarsch. 
— Delibes: Coppelia-Ballet. — Ziehrer: Wiener Bürger. X 10.30: 
            Taur-
musik. 
Königswusterhauseu, 3: Studienrat Friebel, Lektor Mann-London: 
Englisch für Anfänger. K 3.30: Englisch für Bortgeschritteng. 4: 
            Ober-
studiendir. Schlemmer: Zur Geschichte des jungen Menschen. X 4.30*
 wirkt 
            ab=
ſtoßend. 
Häßlich 
gefärbts 
Zähne—
 enſtelln das ſchönſte Antlit. Beide Schönheitsfehler werden ſofort in 
            öof=
kommen unſchädlicher Weiſe beſeitigt durch die Zahnpaſte Chlorodont=s
 Tageskalender für Montag, den 15. Februar 1926. 
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr 
Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen: „Der Vogelhändler” — Kleines 
Haus: Geſchloſſen. — Orpheum, abends 8 Uhr: Gala=Feſt=Vor 
ſtellung. — Turngeſellſchaft 1875, abends 8.11 Uhr, im 
Mathildenhöhſaal: Großer Gala=Maskenball und Roſenmontagsrum 
mel. — Hotel Traube: Roſenmontag=Ball. — Reichshof: 
Großes Blütenfeſt im Wein= u. Bierlokal. — Kaffeehaus. Zu= 
Oper”, nachm. 4 Uhr: Karnevalkonzert mit Tanz. — Turnhall” 
am Woogsplatz, abends 8.11 Uhr: Sommernachtfeſt mit Ball. 
Rheingauer Weinſtube; Großes Rheiniſches Blütenfeſt. 
Hotel u. Neſt. „Alte Poſt: Großer karnebal. Kappenabend. 
— Schloß=Café nachm. 4—7 Uhr: Großer Kinder Maskenball. — 
Hotel u. Reſt. Schmitz: St. Benno=Bier=Feſt. — Sport; 
Café=Reſt.: Großer Faſtnachts=Rummel. — Mufikverein: 
Der alljährliche Kinderkreppelkaffee — Kinovorſtellungen: 
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. 
Verſteigerungskalender für Dienstag, den 16. Februar 1926. 
Nutzholzverſteigerung, vorm. 10 Uhr, im Schaafheimer 
            Ge=
meindewald; Zuſammenkunft: Stockſtädter Weg.
 Wettervorherſage für Dienstag, 16. Februgr 
(Nach der Wetetrlage vom 14. Februar): 
Heiter bis halbbedeckt, ſüdliche Winde, etwas kälter, nachts 
            Froſk=
gefahr, vielfach Nebelbildung, ſonſt keine Niederſchläge von Bedeutung= 
Ueber Mitteleuropa und Südſkandinavien liegt zur Zeit ein 
            aus=
gedehntes Hochdruckgebiet, das nach Süden Anſchluß an das Azorenhoch 
hat. Das ſtarke Tiefdruckgebiet liegt bereits nordweſtlich von Frland 
und dürfte in nordöſtlicher Richtung abziehen. Von Skandinavien eine 
brechende Kaltluftſtrömung dürfte in den nächſten Tagen auch in unſeren 
Gebiet an Einfluß gewinnen. 
Die Heſſiſche öffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen. 
 
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