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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
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Nummer 32 
Montag, den 1. Februar 1926. 
189. Jahrgang
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Konkurs oder gerſchtlicher Beſtreſbung fäll ſeder 
Rabatt weg. Bankonto: Deutſche Bank und 
            Darm=
ſädter 8 Nationalbant.
Befreiungsfeier in Köln.
 Die erſte Etappe auf dem Wege 
zur Freibeit. 
Die Uhr kündigt die Mitternachtsſtunde an. Auf dem 
            Dom=
platz ſtehen dichtgedrängt mehr als hunderttauſend Menſchen. 
Auch alle Nebenſtraßen ſind mit einer unüberſehbaren 
            Menſchen=
menge gefüllt. Als der zwölfte Schlag verhallt, flammen auf 
hohen Pylonen rechts und links vom Haupteingang des Domes 
taghell. Die Petrusglocke des Doms beginnt zu läuten, und die 
Glocken der übrigen Kirchen ſtimmen mit ein und verkünden 
Köln, daß es frei iſt.
 Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer 
betritt das Rednerpult und führt unter anderem aus: 
Die Stunde iſt gekommen, die ſo heiß, ſo inbrünſtig erfehnte. 
Der Tag der Freiheit iſt angebrochen. Unſere Herzen fliegen 
empor zu Gott dem Allmächtigen. Dank ſei ihm, der uns in 
ſchwerſten Tagen geführt hat durch Not und Gefahr. Vereint 
ſind wir wieder mit unſerem Staat, mit unſerem Volk, unſerem 
Vaterland, vereint und frei nach ſieben Jahren der Trennung 
und Unfreiheit. Aus gemeinſam getragener, gemeinſam 
            über=
wundener Not erwächſt die treueſte Kameradſchaft. Ihr deutſche 
Volksgenoſſen in den noch beſetzten Gebieten habt mit uns 
            Schul=
ter an Schulter geſtanden. Euch, die ihr noch der Freiheit 
            ent=
behrt, grüßen wir in dieſer Stunde in Liebe und Treue. 
            Schwe=
res haben wir erdulden müſſen durch die harte Fauſt des 
            Sie=
gers in ſieben langen Jahren. Heute, in dieſer weihevollen 
Stunde, laßt uns davon ſchweigen. Wir wollen gerecht ſein, trotz 
vielem, was uns widerfahren iſt. Wir wollen anerkennen, daß 
der geſchiedene Gegner auf politiſchem Gebiet gerechte Ziele hat 
walten laſſen. Hoffen wir, daß unſere Leidenszeit nicht umſonſt 
geweſen iſt, daß nunmehr ein wahrhaft freier Geiſt bei den 
            Völ=
kern Europas einzieht. Die Grundſätze des Rechts und der 
Moral, die für das Verhalten der einzelnen Menſchen 
            zuein=
auder gelten, die jeden Menſchen als frei und gleichberechtigt 
            er=
klären, müſſen auch in Wahrheit, nicht nur in Worten, Geltung 
erhalten für die Geſellſchaft der Völker, Brüder, Schweſtern! Wir 
ſprechen die gleiche Sprache, wir lieben die gleiche Heimat, ob 
reich, ob arm. Die innerſten, die tiefſten der menſchlichen 
            Ge=
ſühle ſind uns allen gemeinſam. Gemeinſame Not haben wir 
getragen, erfahren haben wir, was Schickſalsgemeinſchaft iſt. 
Wenn jetzt alle Laſt von uns genommen iſt, wenn wir 
            ein=
treten in die Freiheit, dann laßt uns das niemals vergeſſen: 
dieſer Platz wurde einſt geweiht durch die Worte: „Dem Geiſte 
deutſcher Einigkeit und Kraft ſollen dieſe Domespforten Tore 
des hertlichſten Triumphes werden.” Auf dieſem geheiligten 
Platz haben die fremden Truppen geſtanden. Laßt uns ihm von 
neuem die Weihe geben. Ein Symbol deutſcher Einheit und 
Einigkeit iſt unſer Dom. Wie Schwurfinger ragen ſeine Türme 
empor in den Nachthimmel. Wohlan, heben auch wir zum 
Schwur die Hände, und ihr alle in deutſchen Landen, die ihr jetzt 
im Geiſte bei uns weilt, ſchwört mit uns, ſchwören wir 
            Einig=
keit, Treue dem Volke, Liebe dein Vaterland! Ruft mit mir: 
Deutſchland, unſer geliebtes Vaterland, hoch, hoch, hoch! 
Begeiſtert ſtimmte die Menge in dieſes Hoch ein, und aus 
mehr als hunderttauſend Kehlen brauſte, das Deutſchlandlied 
zum nächtlichen Himmel. 
Sodann ergriff der
 preußiſche Miniſterpräſident Braun 
das Wort. Er führte unter anderem aus: 
An der berechtigten Freude, welche die Bevölkerung des 
            ge=
räumten Kölner Gebietes in der gegenwärtigen Stunde über 
die langerſehute und jetzt wieder erhaltene Freiheit empfindet, 
nimmt die preußiſche Staatsregierung lebhaften Anteil. Mit 
            die=
ſer Freude verbindet ſich der unauslöſchliche Dank der 
            Staats=
regierung an alle Kreiſe der Bevölkerung. Den heißeſten Dank 
zollen wir und werden wir immer zollen dafür, daß im 
            Rhein=
land Männer und Frauen im Bewußtſein ihrer nationalen und 
wirtſchaftlichen Verbundenheit mit dem unbeſetzten Vaterland in 
den vergangenen ſieben Jahren eine unerhörte Fülle ſeeliſchen 
Leidens und herbſten Ungemachs, wirtſchaftliche Nöte und harte 
Prüfungen erduldet haben. Die Drangſale und Entbehrungen 
der Beſatzungsjahre ſind nicht oft und nachdrücklich genug betont 
worden. Dieſe Erkenntnis iſt heute Gemeingut aller Deutſchen 
geworden. Wie bewußt und ehrlich das Verantwortungsgefühl 
des rheiniſchen Volkes trotz aller Sorgen geweſen iſt, und mit 
belcher Liebe dieſes Volk zu der Bevölkerung des geſamten 
Deutſchlands gehandelt hat, das kam in erhebender Weiſe zu 
kraftvollem Ausdruck in der Nede, die Oberbürgermeiſter 
            Ade=
nauer bei der rheiniſchen Jahrtauſendfeier am 19. Juni in Köln 
Lehalten hat. In dieſem Zeitpunkt außenpolitiſcher 
            Schwierig=
keiten hat der Kölner Oberbürgermeiſter die anweſenden 
            Ver=
treter der Regierung und der Voltsvertretung darauf 
            hingewie=
ſen, man möge freiwillig in keine neuen Laſten und Ketten für 
Deutſchland einwilligen. Lieber wolle die rheiniſche Bevölkerung 
die Not und Qualen weiter ertragen, bis Recht und 
            Gerechtig=
keitz auf deren Sieg das Rheinland feſt vertraue, dem rheiniſchen 
Volr die Freiheit wiedergeben. Dieſe Bitte Dr. Adenauers fand 
überal am Rhein ein lautes und uneingeſchränktes Echo. Als 
Lann in den Oktobertagen vorigen Jahres in Locarno die 
            Kon=
lerenz tagte, da war es der Wirtſchaftsausſchuß für das beſetzte 
Lebiet, der am 12. Oktober 1925 von Düſſeldorf eine Drahtung 
an unſere Delegation in Locarno ſandte, in der gebeten wurde. 
De Delegation möge bei den ſchwebenden Verhandlungen nur 
Die Intereſſen des geſamten deutſchen Vaterlandes berückſichtigen 
und auf die Laſten des beſetzten Gebietes keine Nückſicht nehmen, 
Denn dieſe Rückſichten etwa nur durch Nachteile für das geſamte 
Deutſchland erkauft werden müßten.
 Die Geſchichtsſchreiber künftiger Jahre werden, wenn ſie 
zu fällen haben, auf dieſe beiden Dokumente noch oft 
            zurück=
greifen. Die preußiſche Staatsregierung ihrerſeits wird ſich 
der Bevölkerung ihrer weſtlichen Grenzprovinzen bewieſene auf die Vergeßlichkeit der politiſchen Oeffentlichkeit und Lloyd 
mannhafte Treue und beiſpielloſe Opferwilligkeit erinnern. Iu 
beſondere Fürſorge dem rheiniſchen Volke angedeihen laſſen. Zu 
Staatsregierung feſten Willens iſt, den ſozialen und kulturellen können. Er entwickelte als Köder für die Wählerſchaft ein großes 
Feuer auf, hunderte von elektriſchen Lampen erhellen den Platz Bedürfniſſen des Rheinlandes in größtmöglichem Umfange Rech= Projekt, das die Verſorgung von Induſtrien und Städten als 
vorſchwebende Ziel erreichen zu können und die letzten 
            Ueber=
bleibſel des Mißtrauens im Rheinland aus einer früheren Zeit, einem Jahre. Seither iſt es recht ſtill geworden. Die Dinge ſind 
irgend welchem Mißtrauen iſt ja auch jeder Grund fortgefallen, wie vor als Vater des großen Gedankens, aber tut nichts für 
nachdem die Verfaſſung des neuen Freiſtaates Preußen die 
            Ge=
ſamtheit des Volkes, wie Joſef von Görres, der große Sohn 
des Rheinlandes, ſchon vor mehr als hundert Jahren es 
            gefor=
dert hat, zum Träger der Staatsgewalt geworden iſt. 
Unſere Freude am heutigen Tage wird freilich noch getrübt 
durch die ſchmerzliche Tatſache, daß mehr als 4 Millionen 
            Volks=
dieſen noch leidenden Brüdern und Schweſtern am Rhein, an 
der Moſel und an der Saar gelten in dieſer Stunde unſere 
herzlichſten Grüße, unſer aufrichtigſter Dank und die unbedingte 
Verſicherung, daß wir nichts unverſucht laſſen wollen, um ihre 
Leiden zu lindern und zu kürzen, 
Daß dieſe Abkürzung in nicht zu ferner Zeit eintritt, iſt 
unſere zuverſichtliche Hoffnung und beſtimmte Erwartung. Dieſe 
unſere Erwartungen ſtützen ſich auf den Geiſt gegenſeitiger 
            Völ=
kerverſtändigung, wie er in dem Pakt von Locarno angebahnt 
ſei, daß im Rahmen der europäiſchen, Völkerfamilie die einzelnen 
Glieder jetzt gleichberechtigt fein ſollen. Allerdings müſſe das 
allſeitige Verſtändnis und das Entgegenkommen eines jeden 
            die=
ſer Völker als Vorausſetzung dazu angeſehen werden. Aus 
            inner=
ſtem Herzen und von der friedfertigſten Geſinnung geleitet, 
            be=
jaht die Regierung Preußens dieſen vielverheißenden, auf die 
moraliſche Entwaffnung Europas hinzielenden Geiſt von 
Locarno. 
Unſere Freude am heutigen Tage wird aber auch weiter 
            be=
einträchtigt durch die traurige Wirtſchaftslage, die unſeren 
            ge=
ſamten Volkskörper erfaßt und über die weiteſtm Kreiſe 
            Arbeits=
loſigkeit, Entbehrung, Hunger und Verzweiflung gebracht hat. 
Wenn die bedrohliche Zahl der Erwerbsloſen, der Kurzarbeiter 
und der dadurch betroffenen Familienangehörigen an ſich ſchon 
zu größtmöglicher ſtaatlicher Fürſorge und Hilfe Anlaß gibt, ſo 
loſigkeit nicht nur zahlenmäßig größer iſt, ſondern in den 
            vor=
wiegend großſtädtiſchen und induſtriellen Gebieten ſich auch 
drückender und entmutigender auswirkt. Es wird des vereinten 
Zuſammenwirkens aller Teile unſeres Volkes bedürfen, um über 
meinſamen wirtſchaftlichen Aufſtieg eine leichtere Zukunft zu 
bereiten. Möge die weihevolle hiſtoriſche Stunde, in der wir 
hier am Kölner Dom zuſammengetreten ſind, uns in dem 
            erneu=
ten Gelöbnis vereinen, treu zu Preußen und treu zum Reich 
zu ſtehen und, nun befreit von dem lähmenden Druck der 
            Be=
ſatzung, in gemeinſamer zäher Aufbauarbeit unſer deutſches 
Vaterland durch das Dunkel der trüben Gegenwart einer beſſe= Uralte Anlagen werden nicht erneuert, weil ſie 
            Monopolſtellun=
ren Zukunft entgegenzuführen. 
Die Ausführungen des preußiſchen Miniſterpräſidenten 
            wur=
den mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Das Abſingen der 
erſten Strophe des Chorals „Großer Gott wir loben dich” 
            bil=
dete den Abſchluß der Feier. Als die Klänge des Chorals ver= 
Kirchtürmen der Stadt ein. Langſam verloderten die Flammen 
langſam auseinander. 
Maße die Garantie der franzöſiſchen Sicherheit ſchwäche, wes= ſpielsweiſe dürfen engliſche Gemeinden erſt ſeit Ende 
            vergan=
halb es auch unklug wäre, augenblicklich, bevor der Vertrag von 
und dritten Zone zu verringern. Man müſſe ſich übrigens darauf 
bis jetzt erlangt hätten, begnügten, denn in ihren Augen bedeute leitung in ſeinem Hauſe zu haben wünſcht, kann ſich einem 
            Be=
die Räumung von Köln nur die erſte Etappe der vollkommenen 
die nach Köln gereiſt ſeien, von der demnächſtigen Räumung des 
man feſt, daß ein Feldzug zwecks vollkommener Räumung der 
Rheinlande bereits begonnen habe. In der „Fortnightly Review” Es gehört dieſes Projekt zu einem immer klarer ſich 
            heraus=
getreulich auszuführen. Man ſieht alſo, ſo erklärt der „Temps”, politik. So anerkennenswert die Leiſtungen des Einzelnen auch 
weſentlich, daß man genau feſtſtellt, daß die Räumung der Rhein= Zerſplitterung und ihres Mangels an Organiſation nicht mehr 
winkel geſtellt werden könne, denn die Räumung des linken 
plans oder des Vertrags von Locarno, ſondern von dem Frie= ſo liegt es auch auf allen anderen Gebieten. Hier will man 
beſteht.
 * Die Reform der engliſchen 
Energiewirtſchaft. 
W. v. K. London, 26. Januar. 
über die Beſetzungszeit des Rheinlandes das endgültige Urteil Baldwin, der engliſche Miniſterpräſident, hat mit gut 
            ge=
ſpielter Harmloſigkeit der Oppoſition die größten Roſinen aus 
immer dankbar und ſtolz an die in der Zeit nationaler Not von ihrem Parteikuchen gemopſt. Liberale und Arbeiter ſpekulierten 
George beſonders glaubte vor einem Jahr die Gelegenheit 
            ge=
dieſer Erinnerung, die ſtets lebendig bleiben ſoll, wird ſie ihre kommen, ſeine Mitwelt mit einem „großzügigen Programm”, 
ſolcher Fürſorge gehört ſelbſtverſtändlich auch, daß die preußiſche einer Reform der engliſchen Kraftwirtſchaft, überraſchen zu 
nung zu tragen. Auf dieſe Weiſe glaubt ſie am eheſten das ihr eine dringende nationale Aufgabe darſtellte. Das war vor 
die etwa noch vorhanden ſein ſollten, reſtlos zu beſeitigen. Zu nicht weiter gediehen. Lloyd George betrachtet ſich zwar nach 
ſein Fortkommen. 
Nunmehr hat Baldwin, wie Lloyd George behauptet, ſich 
ſeines Planes bemächtigt und ihn zu einem Programmpunkt der 
Konſervativen Partei gemacht. Aber es iſt kein Diebſtahl eines 
Gedankens des guten Lloyd George. Der Plan iſt nicht von 
genoffen weiterhin unter fremder Beſatzung leben müſſen. Alle heute. Er ſtammt ſchon aus den Anfängen des Krieges, als 
England zur Munitions=Herſtellung ſeine nationale Energie aufs 
höchſte anſpannen mußte, obwohl die Kohle knapp war. 
Die Verſorgung Englands mit elektriſcher Energie befindet 
ſich in erſtaunlicher Konfuſion. In Regierungskreiſen beklagt 
man die Geringfügigkeit des Stromverbrauchs. In Kanada wird 
das Vierfache pro Kopf der Bevölkerung verbraucht. Aehnlich 
verhält es ſich in den Vereinigten Staaten. Aber es iſt trotzdem 
ein Wunder, daß in England überhaupt ſo viel Strom verbraucht 
wird, wie es tatſächlich der Fall iſt, nämlich 200 Kilowattſtunden 
pro Kopf und Jahr. Denn in London z. B. hat faſt jede Straße 
drei verſchiedene Stromſtärken, und die Anzahl der 
            Elektrizitäts=
geſellſchaften beziffert ſich trotz der Kleinheit Englands nach 
            vie=
len Hunderten. Dabei ſollte die Bevölkerungsdichte eine 
            Kon=
zentration der Stromperſorgung unſchwer ermöglichen. Die zu 
überbrückenden Entfernungen ſind klein. Der Transport von 
Kohle — Talſperren kommen im allgemeinen kaum in Frage — 
kann per Schiff ohne große Unkoſten erfolgen. Kein Ort 
            Eng=
lands befindet ſich weiter von der See entfernt als 90 
            Kilo=
meter. 
Nun haben ſeit dem Kriege, die engliſchen Elektrizitäts= 
Geſellſchaften einen bedeutenden Aufſchwung genommen. Vor 
gilt dies im verſtärkten Umfange hier im Weſten, wo die Arbeits= dem Kriege war man abhängig vom Auslande, vor allen Dingen 
Deutſchland und Belgien. Das iſt anders geworden. Man hat 
die deutſchen Unternehmungen in England beſchlagnahmt, und 
ſie haben ſich dank der geleiſteten Vorarbeit ſelbſtändig und ſchnell 
die gegenwärtige Not, dieſe ſchwerſten Auswirkungen des Krie= weiterentwickelt und, wie hervorgehoben wird, auf überſeeiſchen 
ges hinwegzukommen und unſerem arbeitſamen Volke im ge= Märkten große Erfolge erzielt. Nicht in der Heimat. Hier liegt 
noch alles im Argen. 
Man weiſt darauf hin, daß eine Verbilligung der elektriſchen 
Energie die engliſche Induſtrie konkurrenzfähiger machen würde. 
Der Strompreis pro Kilowattſtunde ſchwankt zwiſchen 3½ und 
80 Pfennigen. Mit den Erzeugungskoſten verhält es ſich ähnlich. 
gen haben. Wie man ſieht, iſt hier in der Tat eine Gelegenheit 
zu großzügigen Reformen gegeben. 
Die Regierung beabſichtigt, wie es heißt, an die Stelle der 
vielen kleinen Kraftwerke etwa 50 große zu ſetzen, die, ſyſtematiſch 
hallt waren, ſetzte wiederum das Glockengeläute von ſämtlichen über das ganze Land verteilt, jeder Induſtrie die benötigten 
Arbeitsenergien zuführen ſoll. Das iſt eine für engliſche Ver= 
und in ernſter, aber doch freudiger Bewegung ſtrömte die Menge hältniſſe ungeheure Aufgabe, denn die Machtmittel einer 
            eng=
liſchen Regierung ſind merkwürdigerweiſe, trotz diktatoriſcher 
Vollmachten, in dieſer Hinſicht recht begrenzt. Das Individuum 
Der „Temps” zur Räumung der beſetzten Gebiete. und damit auch das Privatunternehmen iſt in England für den 
n. Paris, 31. Januar. Staat faſt unangreifbar. Allenthalben gibt es Privilegien und 
Der „Temps” ſchreibt anläßlich der Räumung der Kölner wohlerworbene Rechte, die nicht angetaſtet werden dürfen, wenn 
Zone, man dürfe ſich nicht verheimlichen, daß ſie in gewiſſem man nicht in den Ruf eines Revolutionärs kommen will. 
            Bei=
genen Jahres an öffentlichen Straßen Bäume pflanzen. Bisher 
Locarno in Kraft getreten ſei, die Truppenſtärke in der zweiten war ihnen das nicht geſtattet, weil das einen Uebergriff in die 
vorbereiten, daß die Deutſchen ſich nicht mit den Vorteilen, die ſie Nechte Anderer dargeſtellt hätte. Wer in England keine 
            Waſſer=
ſchluß der Gemeinde erfolgreich widerſetzen und nach wie vor 
Räumung der Rheinlande. Selbſt der ſozialdemokratiſche preu= ſein Trinkwaſſer aus dem gewohnten Brunnen pumpen. Hier 
ßiſche Miniſter des Innern, Severing, habe vor den Poliziſten, liegen die eigentlichen Schwierigkeiten für das große Projekt. 
Es läßt ſich aber nicht bezweifeln, daß die konſervative 
            Re=
geſamten beſetzten Gebiets geſprochen, und in England ſtelle gierung ernſtlich an die Durchführung des großen Planes geht. 
werde erklärt, daß die Herabſetzung der Effektivſtärke der Be= ſchälenden Progrämm der engliſchen Regierung, die geſamte 
ſatzungstruppen bis zur völligen Räumung der Rheinlande gehen eugliſche Induſtrie zu reformieren. Man leidet heute unter den 
müſſe, wenn nach Locarno Deutſchland fortfahre, den Dawesplan Folgen gar zu liberaler, d. h. individualiſtiſcher 
            Wirtſchafts=
welche Argumente dei Deutſchen vorbringen werden. Aber es iſt ſein mögen, die engliſche Induſtrie als Ganzes iſt wegen ihrer 
lande vor den ſeſtgeſetzten Zeiten nicht unter dieſen Geſichts= im Stande, mit anderen Ländern Schritt zu halten. Wie im 
Rheinufers iſt nicht abhängig von der Ausführung des Dawes= Kohlenbergbau jeder Schacht ein ſelbſtändiges Unternehmen iſt, 
densvertrag von Verſailles, der in ſeinem ganzen Umfange fort= Wandel ſchaffen, und deswegen iſt dieſes 
            Kraftverſorgungs=
programm Baldwins von ſymptomatiſcher Bedeutung.
Nummer 32
 Seife 2 
„Akademiſche Jugend” und 
deutſche Zukunft. 
Eine Rede des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann. 
Dresden, 31. Januar. 
Auf Einladung des Ausſchuſſes für geiſtige Intereſſen der 
Studentenſchaft der Techniſchen Hochſchule Dresden ſprach 
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann im Studentenhaus 
über das Thema: „Akademiſche Jugend und deutſche Zukunft.” 
Gerade in einer Zeit der Demokratie, ſo führte er aus, kommt 
der geiſtigen Führung beſondere Bedeutung zu. Wenn die Maſſe 
zum Träger weltpolitiſchen, ſtaatspolitiſchen Geſchehens gemacht 
wird, kommt es um ſo mehr darauf an, daß es Führer gibt und 
eine intellektuelle Schicht, die Perſönlichkeiten ſind, denen die 
Kraft ihres Wiſſens und Könnens den rechten Weg weiſt. Die 
geiſtige Lage einer Nation ſpiegelt ſich nicht nur in den Parteien 
wider. Die geiſtigen Kräfte eines Volkes werden nicht nur 
            ge=
kennzeichnet durch die Arithmetik der Fraktionsſtärke. Neben 
dem parteipolitiſchen Leben und Treiben wird das Fühlen des 
Volkes beſtimmt durch die unwägbaren geiſtigen Kräfte der 
            Na=
tion, die ihr Denken in den großen grundlegenden Fragen 
            be=
ſtimmen. Selten war die Bedeutung der Verantwortung 
            wich=
tiger für die, welche in der Lage ſind, geiſtige Werte zu erringen, 
als gegenwärtig. In der deutſchen ſtudentiſchen Jugend 
war in der letzten Zeit die Tradition des Reichsgefühls, als ſie 
ſich in Landsmannſchaften im Auslande zuſammenfand und den 
Begriff der deutſchen Studentenſchaft zum erſten Male vertrat. 
Sie gab einer großen Bewegung ihre Färbung in den 
            Freiheits=
kriegen ebenſo wie bei Langemark im Weltkriege. Sie war die 
Trägerin eines ſtarken politiſchen Einheits= und 
            Freiheitsgedan=
kens in denjenigen Zeiten, die über die Paulskirche zum einigen 
Deutſchen Reich führten. Nach der Reichsgründung begann ein 
Abflauen des politiſchen Intereſſes und eine politiſche Sterilität, 
die parallel ging mit der des deutſchen Bürgertums. Dieſe 
            In=
aktivität iſt in der deutſchen Entwicklung ſehr bedauerlich 
            ge=
weſen. Dem politiſchen Denken der Arbeiterſchaft, die ſich immer 
mehr den Ideen des Sozialismus zuwandte, ſtand das 
            un=
politiſche Empfinden der bürgerlichen und geiſtigen Schichten 
gegenüber. Unausgeglichen gingen beide in den großen Weltkrieg 
hinein. Dieſe Unſicherheit iſt es nicht zum geringſten geweſen, 
die dazu geführt hat, daß die Niederlage in der Revolution 
            aus=
mündete. Die deutſche Studentenſchaft war an der 
            November=
rebolution nicht beteiligt. In der Geſchichte iſt es ſelten der Fall 
geweſen, daß die Umwälzung eines Staates ohne die ſtudentiſche 
Jugend vor ſich ging. Darin liegt die große Schwäche dieſer 
            Be=
wegung, die ſich nur durchſetzen konnte, weil die alte und noch 
beſtehende eine noch größere Schwäche zeigte und ſich nicht zu rüſtungskonferenz auch dem Völkerbund beitveten werde. Sie 
einer Verteidigung ihrer Ideale erhob und Kräfte, die ihr dafür 
zur Verfügung ſtanden, nicht aufrief. Nach der Umwälzung 
wurde die Studentenſchaft hineingeworfen in die ſchwerſte der Vereinigten Staaten mißdeuten. Amerika tue daher am 
innerpolitiſch zerklüftet. Sie ſah die Umwälzung aller ethiſchen bisher fernzuhalten, 
Begriffe und all die bizarren Erſcheinungen nach dem Jahre 
1919. Daher iſt es verſtändlich, daß es ihr ſchwer wurde, eine 
einheitliche Haltung gegenüber dem heutigen Staat einzunehmen. 
Mehr und mehr wächſt in ihr die Unluſt ſowie die ſtarke Neigung 
zum Negieren des Neugewordenen und dem Sichgenügenlaſſen 
an den Zuſtänden der Vergangenheit. Demgegenüber darf ſie 
das eine nicht vergeſſen: der heutige Staat und ſeine Verfaſſung 
tion und Macht, die ihm früher das Leben ſicherten und wahr= Vaſonyi richtet die Schärfe ſeines Feldzuges noch deutlicher als 
ten, ſind dahingeſchwunden. Negieren wir den Staat oder 
            zerrüt=
ten wir ſeine Autorität, dann fällt der Reifen auseinander und 
die Einheit des deutſchen Volkes, das beſte, was wir aus 
            Nieder=
lage und Zuſammenbruch gerettet haben, iſt dahin. 
Verbeſſerung iſt jederzeit möglich und auch rechtlich durch den 
Vortlaut der Verfaſſung gegeben. Aber der Begriff einer zu fördern, ſondern eher zu hemmen, und deshalb müſſe der 
geiſtig führenden Jugend muß die Staatsbejahung in ſich ſchlie= Miniſterpräſident die Schlußfolgerung ziehen. 
ßen, was gleichbedeutend iſt mit der Anerkennung der 
            Staats=
autorität. Unſer größter Fehler wäre, zurückzufallen in die alten 
Klaſſengegenſätze, oder die Entfeſſelung konfeſſioneller Kämpfe. 
Die ſchlimmſte Vergiftung des deutſchen Volkes iſt die 
            Aberken=
nung des nationalen Gefühls gegenüber denjenigen, die auf 
einem anderen Wege als ihre Kritiker den Weg für Deutſchlands 
Freiheit und zu ſeiner Wiederaufrichtung gehen wollen. 
In ſeinen Schlußausführungen kam der Außenminiſter auf 
die Ziele der deutſchen Außenpolitik zu ſprechen und verbreitete nächſten Tagen den Angeſchuldigten und deren Anwälten zu. Die 
ſich insbeſondere über die Räumung der nördlichen 
            Rheinland=
zone. Die Räumung iſt, ſo führte der Miniſter aus, nicht nur franzöſiſche Polizeinſpektor Doulcet bei den neuen Verhören 
            an=
das Aufhören einer Bedrückung und Bedrohung Millionen von 
Deutſchen, die unter der Beſatzung litten, ſondern ſie iſt als das 
Ende derjenigen Politik von Poincaré und Clemenceau zu wer= Sitzung den Staatsſekretär im Miniſterpräſidium, Baron Pronay, 
ten, die am Rhein bleiben wollten. Die Auswirkungen des Welt= vernommen.
 * Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus. Sonntag, den 31. Jamuar. 
Tannhäuſer. 
Romantiſche Oper von Richard Wagner. 
In Fortſetzung des Probedirigierens für Anwärter auf 
            un=
ſere Kapellmeiſterſtelle ſtellte ſich heute Max Hüsgen aus 
            Duis=
burg=Bochum vor. Das ſich notwendigerweiſe nur flüchtig 
bietende Bild iſt immer ein ſehr ähnliches. Große techniſche 
Tüchtigkeit iſt bei allen vorhanden. Dieſe kommt je nach ihrer 
perſönlichen Einſtellung zu dem gewählten Werk und dem ſich 
dabei entzündenden künſtleriſchen Temperament verſchieden zum 
Ausdruck, der oft vom Zufall günſtig oder ungünſtig beeinflußt 
wird. Den Ausſchlag geben ſchließlich doch die ſeither erreichten 
Leiſtungen und der bewieſene Charakter. Immerhin kann der 
unmittelbare Eindruck der Perſönlichkeit nicht ohne Einfluß 
            blei=
ben. Dieſer war heute ſehr gut. Herrn Hüsgens Laufbahn 
            be=
gann in Köln unter Steinbach, führte ihn über Darmſtadt, wo er 
unter de Haan Korrepetitor war, nach Weimar, Erfurt, 
            ſchließ=
lich nach Bochum. Er ſcheint außerordentlich muſikaliſch (er 
            diri=
giert faft auswendig), von großer Friſche, ſicher, ſehr gewandt 
und zeigte ſeine Einfühlungsfähigkeit und Geiſtesgegenwart an 
mancher heiklen Stelle. Die Eliſabeth gab aushilfsweiſe Emma 
Holl aus Frankfurt. Sie bot eine feſſelnde, geſanglich und 
            dar=
ſtelleriſch ausgereifte Leiſtung von großem Format, der freilich 
die feinen Linien der zarten Heiligen fehlten. 
Ueber unſer Enſemble wäre zu ſagen, daß ſich Charlotte 
Mafſenburg als überragende Venus in ſteigendem Maße 
            be=
währt und Herrn Hagners Landgraf ſich geſanglich ſtark befeſtigte. 
Imre Aldoris Wolfram iſt eine großgeformte Leiſtung von 
            ſel=
tener Eigenart. Er gab ſeiner Darſtellung bei aller Innigkeit der 
Kantilene jene feſte Haltung des glaubensſtarken Ritters, der 
Wolfram iſt, und ſtattete die dankbare Rolle mit der Fülle ſeiner 
wundervollen, kunſtgerecht behandelten Stimme aus. Das 
Bacchanale hat ſich choreographiſch — ſo lautet ja wohl der 
            gräß=
liche Fachausdruck — gebeſſert, bleibt aber immer noch hinter 
dem zurück, was die Muſik ausſpricht. Das iſt begreiflich bei ſo 
ſtarker Heranziehung von Behelfskräften, wie ſie bei uns leider 
notwendig iſt. Wir ſetzen große Hoffnung auf die organiſatoriſche 
Tätigkeit unſerer zielbewußten Ballettmeiſterin, die ſich eben 
            an=
ſchickt, neben gründlicher Erziehung eines Elevenkorps einen 
Kreis talentvoller Schülerinnen zur Aushilfe bei größeren 
            Auf=
gaben ſachgemäß heranzubilden. 
v. H.
 Montag, den 1. Februar 1926 
krieges haben gezeigt, wie tief er eingegriffen hat in die 
            Lebens=
möglichkeiten auch derjenigen Völker, die einſt ſich ſo ſtolz als die 
Siegerſtaaten bezeichnet haben, die aber jetzt erkennen müſſen, 
daß ſie in vielen Fragen ein gemeinſames Geſchick mit ihren 
Gegnern verbunden hat, die vorher wie zwei Welten ſich 
            gegen=
übergeſtanden haben, von denen die eine glaubte, der anderen 
ihre Geſetze der Entwicklung auferlegen zu können. Der Abzug 
der Beſatzungstruppen vom Niederrhein muß der Anfang einer 
großzügigen Politik der Verſtändigung ſein, welche die Freiheit, 
die in dieſer Mitternachtsſtunde von den Glocken am 
            Nieder=
rhein gefeiert wird, überträgt auf diejenigen deutſchen Gebiete, 
die jetzt noch fremde Truppen bei ſich ſehen. Wenn alle 
            diejeni=
gen, die ſich in Locarno vereinigten, um ein friedliches Europa 
zu ſichern, von dem guten Willen beſeelt ſind, ihre Gefühle und 
Empfindungen in die Tat umzuſetzen, dann wird wenigſtens 
manche unheilbar ſcheinende Wunde aus dem Krieg vernarben 
können. Dazu gehört aber im Inneren verſtändiges Begreifen 
außenpolitiſcher Notwendigkeiten, die Zurückweiſung derjenigen, 
die zwei Deutſchland wollen, von denen das eine über das 
andere herrſcht, und das feſte Zuſammenhalten derjenigen 
            Schich=
ten des deutſchen Volkes, die erkannt haben, daß nur eine 
            ver=
antwortungsvolle Politik, die alle ſtaatsbejahenden Kräfte auf 
ſich vereinigt, uns vorwärts zu bringen vermag.
 Amerikas Teilnahme an der Abrüſtungskonferenz. 
New York, 31. Januar. 
Der Senat hat ohne Debatte den Betrag von 50 000 Dollar 
für die Vorkonferenz in Genf bewilligt. Die Regierung wird 
nunmehr dem Völkerbundsſekretariat die Anahme der Einladung 
und die Namen der Delegierten mitteilen. Als Delegierte 
            neh=
men an der Konferenz teil der Berliner Botſchafter Gibſon und 
Allen v. Dulles als Regierungsvertreter, Vizeadmiral Jones und 
Brigadegeneral Smith als Maxine= und Militärſachverſtändiger. 
Die Delegierten werden bereits in der nächſten Woche abreiſen. 
Amerikas Abneigung gegen den Völkerbund. 
TU. New York, 31. Januar. 
Die Abneigung Amerikas gegen den Völkerbund ſcheint ſich 
in letzter Zeit noch verſtärkt zu haben. Die Gegner des 
            Völker=
bundes verweiſen hauptſächlich auf europäiſche Preſſeſtimmen, in 
denen geſagt wird, daß Amerika nach dem Beitritt zum 
            Welt=
ſchiedsgerichtshof und nach der Teilnahme an der Genfer 
            Ab=
weiſen darauf hin, daß die europäiſchen Staaten Amerika nach 
wie vor größtes Mißtrauen entgegenbringen und jeden Schritt 
ſoziale Not. Sie ſah das Reich außenpolitiſch ohnmächtig und beſten, ſich von allen europäiſchen Angelegenheiten noch mehr als 
Die politiſche Lage in Ungarn verſchärft. 
EP. Wien, 31. Januar. 
Aus Budapeſt wird gemeldet, die politiſche Lage ſei heute im 
Zeichen der ſchärfſten, man könnte beinahe ſagen, 
            unüber=
brückbaren Gegenſätze zwiſchen der radikalen 
            Oppoſi=
bildet den Reifen, der das deutſche Volk zuſammenhält. Tradi= tion und der Regierung. Der demokratiſche Abgeordnete 
bisher gegen die Perſon des Miniſterpräſidenten Grafen 
            Beth=
len. Er erklärte, daß die Aktion der Oppoſition ſich nicht gegen 
den Reichsverweſer richte, weil die Oppoſition in Erkenntnis 
der Sachlage die Einbeziehung des Reichsverweſers Horthy in 
Einzelheiten der Verfaſſung ſind keine Ewigkeitswerte, Ihre die Angelegenheit für gänzlich unbegründet anſehe. Dagegen ſei 
die Perſon des Grafen Bethlen nicht geeignet, die Unterſuchung 
Fertigſtellung der Anklageſchrift in der 
Frankenfälſcher=Affäre. 
EP. Budapeſt, 31. Januar. 
Die Staatsanwaltſchaft hat die Anklageſchrift, die 
81 Seiten umfaßt, fertiggeſtellt und von ihr nicht weniger 
als 89 Kopien anfertigen laſſen. Die Anklageſchrift geht in den 
Anklage wird gegen insgeſamt 29 Perſonen erhoben. Der 
            Ober=
ſtaatsanwalt Strache hat ſeine Einwilligung erteilt, daß der 
weſend ſei. Die Staatsanwaltſchaft wird die 
            Unterſuchungs=
akten morgen an die Oberſtaatsanwaltſchaft zurückſenden. — Der 
parlamentariſche Unterſuchungsausſchuß hat in ſeiner heutigen
 *Wie Caruſo! 
Fliegende Blätter aus meinem Kriegstagebuch. 
Von Franz Adolf. 
(Nachdruck verboten.) 
Luftſchiffer ſind ſchwerer als Luft. Das heißt: Ein 
            Kubik=
meter eines ausgewachſenen Luftſchiffers wiegt ſehr erheblich 
mehr als ein Kubikmeter Luft. Um dieſen Mangel nicht 
            un=
nötig zu verſchärfen, pflegen die Luftſchiffer kein. Waſſer zu 
trinken ſondern ſpezifiſch leichtere Flüſſigkeiten zu ſich zu nehmen, 
meiſt Alkohole. Mein Freund, der Kapitän M., bevorzugte 
Bonekamp. Er hatte ausgerechnet, daß, Einfüllung gleicher 
Mengen vorausgeſetzt, bei Bonekamp einige Milligramm weniger 
an Auftrieb verloren gingen als bei anderen ſchweren Alkoholen. 
Darum liebte er Bonekamp. Abgöttiſch! Obſchon es andere 
Dinge gibt, die beſſer ſchmecken. Darum füllte er auch ſeine 
Freunde aus ſeinem unerſchöpflichen Vorrat mit Bonekamp auf. 
Wer mit M. in die Luft ging, mußte Bonekamp ſaufen. Das 
ging einfach nicht anders. Das war dienſtlich. Und darum ſtand 
Widerſpruch ſchon außerhalb jeder Diskuſſion. 
Im übrigen hatte das Getränk zweifelloſe Vorzüge. Da 
man ſich ſchon bei einem Glaſe eine gewiſſe Ueberwindung 
            auf=
erlegen mußte, konnte man nicht ſo leicht voll werden davon. In 
dieſem Sinne hatte das Getränk für andere eine gewiſſe 
            prohibi=
tive Wirkung. Für andere, aber nicht für M.! 
Wir hatten eben mit einem neuen Kahn eine ſehr hübſche 
Werkſtättenfahrt über den Bodenſee abſolviert und durften den 
Abend mit dem Grafen zubringen. Hauptmann M., der ſchon 
den ganzen Tag unglücklich geweſen war, weil die aviſierte neue 
Sendung ſeiner geliebten Elixiere des Teufels noch nicht 
            einge=
troffen war, telephonierte andauernd nach dem Güterbahnhof. 
Als der Abend herankam und die erwarteten Kiſten Bonekamp 
immer noch nicht da waren, wurde er ſehr böſe. Er ging ſelbſt 
nach dem Güterbahnhof und bedrohte die ſämtlichen Beamten 
aller Linien vom Verſandort Friedrichshafen mit längeren 
            emp=
findlichen Freiheitsſtrafen. Er wollte ſelbſt am Güterbahnhof 
das Eintreffen abwarten und eine Kiſte aufbrechen, um zu 
            prü=
fen, ob der Geſchmack nicht durch die unerhörte Bummelei der 
Bahn in etwa gelitten habe. 
Jedenfalls zum Abendeſſen, das wie immer bei Anweſenheit 
des Grafe, ſehr gemütlich verlief, erſchien M. nicht. Wie meiſt 
nach dem Eſſen hatten wir uns in der behaglichen Halle des
 Aus der Landeshauptftadt. 
Darmſtadt, 1. Februar. 
— Heſſiſches Landestheater. Heute Montag und morgen Dienstag 
findet an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes der Vorverkauf für 
Mieter zu dem Vortrag Dr. Philipp Krämer über die „
            Mär=
cheninſel Bali” ſtatt. — Morgen Dienstag beginnt der Vorverkauf 
für Mieter zu dem erſten Wegener Gaſtſpiel: Strindbergs 
Vater” am Sonntag, den 7. Februar. Die Mieter haben zu beiden 
Veranſtaltungen ermäßigte Preiſe. 
Von der Landwirtſchaftskammer wird uns geſchrieben: In der 
Oeffentlichkeit beſtehen vielfach falſche Anſichten über die 
            Steuererleichte=
rungen, die die Landwirtſchaft im ehemaligen Notgebiet erhalten 
hätte. Die Landwirtſchaftskammer ſieht ſich daher genötigt, folgendes 
mitzuteilen: Durch einen Erlaß vom 2. 12. 1925 betreffend Abwicklung 
der im ehemaligen Notgebiet geſtundeten Steuern hat der Herr 
            Reichs=
miniſter der Finauzen beſtimmt, daß nur die am 15. 11/ 192: fällig 
            ge=
weſene Vermögensſteuer=Vierteljahresrate, ſowie die Rentenbankzinſen 
1994, ſoweit ſie bisher geſtundet waren, erlaſſen würden. Alle übrigen 
geſtundeten Steuern, insbeſondere Einkommenſteuer, Umſatzſteuer und 
die Vermögensſteuer 1925 werden nachträglich eingezogen. Die Höhe 
der Nachforderung richtet ſich bei der Einkommenſteuer und bei der 
Umſatzſteuer nach dem Veranlagungsergebnis 1924/25. Es iſt alſo 
            tat=
ſächlich nur eine ganz geringfügige Erleichterung eingetrten und gerade 
die nachträgliche Einziehung geſtundeter Steuern führt oft zu 
            empfind=
lichen Härten. Dabei iſt noch zu bemerken, daß in Heſſen nur eine 
            Stun=
dung der Oktoberrentenbankzinſen 1924, nicht aber auch der Aprilzinſen 
1924 ſtattgefunden hatte, und daß vielfach im April 1925 auch die 
Oktoberzinſen 1924 bereits vom Finanzamt eingezogen worden ſind. 
Unabhängig vom Notgebiet hat der Heſſiſche Staat das 3. Ziek 
der ſtaatlichen Grundſteuer 1924 für landwirtſchaftliche Grundſtücke 
in ganz Heſſen erlaſſen und bei einem Ernteſchaden von mehr als 50 
Prozent das 4. Ziel 1924 auf Antrag ermäßigt, während das erſte Ziel 
1925 auf Antrag zinslos bis zum 1. Oktober 1925 geſtundet wurde. 
Die Handhabung der Polizeiſtunde in der Landeshauptſtadt 
            Darm=
ſtadt während der Karnevalzeit 1926 erfolgt nach folgenden 
            Geſichts=
punkten: 1. In der Zeit vor Faſtnacht behält es bei der ſeitherigen 
Uebung ſein Bewenden. Ausnahmen können jedoch auf rechtzeitig vorher 
und ſchriftlich an das Polizeiamt gerichteten Antrag gegen Entrichtung 
der vorgeſchriebenen Gebühren zugelaſſen werden. Eine Verlängerung 
der Polizeiſtunde an Werktagen über 2 und an Samstagen und 
            Sonn=
tagen über 3 Uhr hinaus kommt jedoch nicht in Frage, 2. An den 
eigentlichen Faſtnachtstagen (13., 14., 15., 16. Februar) wird 
die Polizeiſtunde allgemein auf 5 Uhr vormittags feſtgeſetzt. Diesgilt 
jedoch nicht ohne weiteres fürkarnevaliſtiſche 
            Veranſtal=
tungen, die bis zudieſem Zeitpunkt erſtreckt werden. 
ſollen. Ihre Verlängerung bedarf einer beſonderen Genehmigung, 
die auf ſchriftlichen Antrag und gegen vorherige Entrichtung der 
            vor=
geſchriebenen Gebühr erteilt werden kann. Anträge auf Verlängerug 
über den genannten Zeitpunkt hinaus finden keine Berückſichtigung und 
ſind daher zwecklos. Ebenſo wird noch einmal ausdrücklich darauf 
            hin=
gewieſen, daß von Aſchermittwoch ab Genehmigungen für karnepaliſtiſche= 
Veranſtaltungen nicht mehr erteilt werden. Die Polizeiorgane ſind 
            an=
gewieſen, die Einhaltung der vorſtehenden Beſtimmungen aufs ſtrengſte 
zu überwachen und gegen Zuwiderhandlungen jeder Art unnachſichlich 
einzuſcreiten. Auch werden die hinſichtlich der Polizeiſtunde gewährten 
Vergünſtigungen im Falle von Unregelmäßigkeiten allgemein 
            zurück=
genoumen toerden. 
— Aufkäufer von Altertümern. In jedem Dorf und in ſehr vielen 
Familien gibt es irgend eine Erinnerung an vergangene Zeiten, die 
ſorgſam gehütet wird. Gegenwärtig beſteht die Gefahr, daß die Zahl 
ſolcher Altertümer zurückgeht. Es ziehen nämlich Sammler von Dorf zu 
Dorf, die die Geldknappheit ausnützen und alles, was ihnen unter die 
Finger kommt, aufzukaufen ſuchen: Bilder, Schnitzereien, Zinngerät, 
Möbel, Wirtshausſchilder, Gläſer, Urkunden, Bücher, Handſchriften uſw. 
Natürlich entſprechen die Kaufſummen, die geboten werden, nicht im 
entfernteſten dem tatſächlichen Wert der Gegenſtände. Die Auffäufer 
bringen das aufgekaufte Material in die Stadt und verkaufen es dort 
mit hohem Gewinn weiter an Muſeen und Sammlungen und Antiquar. 
Unſere Dörfer werden unterdeſſen immer noch ärmer an den wenigen 
koſtbaren Erinnerungen, die ſie aus der Vergangenheit noch aufzuweiſen 
haben. Es ſei deshalb gewarnt vor wilden Aufkäufern und Sammlern. 
Wo ein Verkauf unbedingt vorgenommen werden ſoll, wende man ſich 
mit der Bitte um Nat an ſachverſtändige Stellen, die dann wenigſtens 
entſprechende Preiſe bezahlen. 
W.=V. 
— Deutſcher Teckelklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Unter dem Vorſitz 
ihres Obmanns Herrn Dr. Hohlwein hielt die Ortsgruppe Darmſtadt 
des Deutſchen Teckelklubs (Sitz Berlin) dieſer Tage im Hotel Prinz 
Heinrich ihre diesjährige Hauptverſammlung ab. Der 
            Vor=
ſitzende erſtattete den Jahresbericht. Ernſte, züchteriſche Arbeit haben 
auch im vergangenen Jahre die Mitg ieder der Ortsgruppe geleiſtet. So 
konnten auf Ausſtellungen und Gebrauchsprüfungen zahlreiche 
            Auszeich=
nungen errungen werden. Vorträge auf kynologiſchem Gebiet hielten 
auf den Monatsverſammlungen das züchteriſche Intereſſe der Mitglieder 
wach. Sie gaben zu gegenſeitigem Meinungsaustauſch Anlaß über die 
von den Einzelnen in der Zucht und Anleitung der Teckel zum Gebrauch 
gemachten Erfahrungen. Im Laufe des Jahres wurde eine 
            Arbeits=
gemeinſchaft ins Leben gerufen mit den benachbarten Ortsgruppen 
Frankfurt a. M., Offenbach, Mühlheim a. M., Wiesbaden und 
            Maun=
heim. Dem Schriftwart der Ortsaruppe, Herrn dipl. caud. ing. Eichei, 
gebührt das Verdienſt, dieſen Zuſammenſchluß zuſtande gebracht zu 
haben. Der von Herrn Hofkammerrat Engel erſtattete Kaſſen= und 
Rechenſchaftsbericht zeigte bei vorbildlicher Buchführung normale 
            Ver=
hältniſſe. Für das laufende Jahr ſind folgende Veranſtaltungen 
            vor=
geſehen: Eine allgemeine Begutacht ung der Junghunde der Ortsgruppe 
am 7. März, Beteiligung an der am 30. Mai vorgeſehenen 
            Hundeaus=
ſtellung des Vereins der Hundefreunde von Darmſtadt und Uugegend, 
ein offenes Schliefen im Juni oder Juli und eine offene Schwveißſuche 
Anfang November. — Die Monatsverſammlungen finden von jetzt ab 
im neuen Klublohal jeden dritten Freitag im Monat ſtatt.
 Kurgartenhotels zuſammengefunden, wo ſchon eine ganze Weile 
eine angeregte Unterhaltung im Gange war, deren Mittelpunkt 
natürlich unſer Zeppelin bildete. 
Da auf einmal zu ſpäter Stunde erſchien M. Die Kiſten 
waren offenbar eingetroffen, denn er zeigte unverkennbare 
            Spu=
ren eines vorausgegangenen erfolgreichen Bemühens, die 
            Erd=
ſchwere zu überwinden. In ſtrammer Haltung ſteuerte er auf 
den Grafen zu, der ihn freundlich lachend begrüßte: 
„Exzellenz! Es iſt ein Skandal!” 
„No, was hawe Sie denn, Herr Hauptmann?” lachte der 
Graf. 
„Exzellenz! Es iſt ein Skandal! Als ich eben durch den 
Ort ging, da habe ich geſungen: „Deutſchland über Alles!”, und 
da haben ſie mich verhaften wollen!“ 
„Ha no!” lachte der Graf, „Sie werde halt net ſehr ſcho 
gſunge hawe!” 
„Nein! Wie Caruſo!”
 C. K. Seidene Strümpfe für Eſel! Eine engliſche Tierärztin, 
Frau F. K. Hoſali, die ſich der vielen Tauſende leidender Eſel, 
Maultiere und Kamele in Algier, Tunis und Marokko annimmt, 
iſt jetzt in England mit dem Hilferuf erſchienen: „Seidene 
Strümpfe für Eſel!” Sie erzählt in Londoner Blättern von der 
furchtbaren Behandlung, der die Tiere in Nordafrika ausgeſetzt 
ſind, von dem Mangel an jeder ärztlichen Pflege, für die 
            un=
glücklichen Vierfüßler, und ſie gedenkt beſonders der Eſel, die ſ0 
ſchwer unter den Biſſen der Fliegen an ihren Beinen leiden. 
Deshalb bittet ſie alle tierfreundlichen und mitleidigen 
            Englan=
derinnen, ihr die abgetragenen ſeidenen Strümpfe zukommen 
zu laſſen, da dieſe das beſte Material für die Anfertigung von 
ſchützenden Bandagen für die Eſelbeine darbieten. „Seit 18 
            Mo=
naten,” erzählt ſie, „bin ich in Algier und angrenzenden Ländern 
tätig, um dem Gedanken der Tierſchutzbewegung Eingang zu 
verſchaffen. Wenn die Eingeborenen mit ihren Tieren an den 
Markttagen in die größeren Orte kommen, dann bringe ich 
ihnen bei, wie ſie die Tiere behandeln müſſen und pflege die 
Kranken unter den Vierfüßlern. Von 5 Uhr frühmorgens bis 
nachmittags um 2 Uhr bin ich ununterbrochen tätig mit meinen 
Salben und Einreibungen, mit Pflaſtern und Bandagen. Ic 
habe bereits 27 Städte beſucht, um das Leiden und die Not der 
Eſel zu lindern, und von den Behörden dabei die größte 
            Untel=
ſtützung erfahren.
Nummer 32
 *Einweihung der Hochſchul=Turn= und Feſfhalle. 
Der Feſtkommers. 
(imen würdigen, impoſanten Abſchluß der Feſtlichkeiten 
            an=
läßlich der Einweihung der neuen Turn= und Feſthalle der 
            Tech=
niſchen Hochſchule hildete am Abend der Feſtkommers. Prächtig 
hoben ſich vom Weiß der mit Grün und Wimpeln geſchmückten 
Wände die zahlloſen bunten Mützen, Bänder und Kneipjacken 
ab, und von den Galerien herunter grüßte ein reich geflochtener 
Kranz Darmſtädter Frauen und Mädchen. Feierlich auch der 
Einzug der weit über hundert Chargierten unter den Klängen 
des Städtiſchen Orcheſters, das Herr Muſikmeiſter Hauske 
beſchwingt leitete. Die Chargierten nahmen auf der geräumigen, 
in ſchlichten Farben gehaltenen Bühne Platz, ein farbenfrohes, 
leuchtendes Bild. Herr W. Schäfer der erſte 
            Vor=
ſitzende der Studentenſchaft, begrüßte herzlich die Vertreter der 
Regierung und der Stadt, den Herrn Rektor und die Herren 
Profeſſoren, die Ehrengäſte aus der Induſtrie und dem 
            Wirt=
ſchaftsleben, die Kommilitonen, und zuletzt, aber nicht am 
            wenig=
ſten, die Damen, die er humorvoll bat, mit vergnüglicher, gütiger 
Nachſicht von ihrem hohen Poſten herab die Karona im Saaie zu 
betrachten. Beim Geſange der alten, unvergänglichen 
            Studenten=
lieder und Vorträgen des Städtiſchen Orcheſters vergingen die 
Stunden des offiziellen Teils nur zu ſchnell. Seine Magnifizenz 
der Rektor, Herr Profeſſor Eberle, feiette den Tag der 
            Ein=
weihung der Halle als einen der bedeutſamſten Tage in der 
            Ge=
ſchichte der Hochſchule. Nie dürfe vergeſſen werden, auf welchem 
ungewöhnlichen Wege, ohne Geld, dieſer ſtattliche Bau geſchaffen 
ſei. Zuerſt war der Wille da, dann kam die Tat, und dann alles 
das, was zu dieſer Tat nötig war. Die ſchaffende Macht der 
Perſönlichkeiten, die Begeiſterungsfähigkeit der Jugend und der 
Stolz über den Anblick der ſporttreibenden ſtudentiſchen 
Jugend, das waren die Grundgedanken der mit 
lebhaftem Beifall aufgenomenen Anſprache. Herr 
            Ham=
man (Burſchenſchaft Germania), der Leiter des Amtes 
für Leibesübungen, dankte allen Förderern des nun ſo 
ſtattſich abgeſchloſſenen Werkes für Rat und Tat, und 
            über=
reichte als äußeres Zeichen des Danſes verſchiedenen 
            Her=
ren, an der Spitze Herrn Geheimerat Berndt, ſchön gebundene 
Mappen mit Lichtbildern aus dem ſportlichen Leben der 
            Darm=
ſtädter Studenten. Herr Bürgermeiſter Buxbaum dankte im 
Namen der Stadtverwaltung für die Einladung und erinnerte 
an den Schillerſchen Vers: „Das Alte ſtürzt, es ändern ſich die 
Zeit. und neues Leben blüht aus den Ruinen!” So wurde 
aus dem Küchenbau und der ſpäteren Exerzierhalle dieſer 
            groß=
artige Feſtbau. — Bald nach 10 Uhr übergab Herr Schäfer das 
Präſidium des Kommerſes dem Herrn Rektor. Eine kleine 
            Auf=
führung von Studenten leitete zum inoffiziellen Teil über, der alte 
und junge Semeſter in ſtattlichſter Anzahl noch lange 
            zuſammen=
jelt. 
H. W. W.
 — Den 7. Vortrag im Realgymnafium hielt Herr Studienrat Jakob. 
Er ſprach über „Wimpfen”, die Hohenſtaufenſtadt. Die Schickſale der 
alten Reichsſtadt Wimpfen am Neckar ſind aufs engſte verflochten mit 
den Geſchehniſſen der Reichsgeſchichte. Wimpfen, urkundlich zum erſten 
Male im Jahre 830 erwähnt, war ſeit dem 11. Jahrhundert eine 
biſchöflich=wormſiſche Stadt und geriet im 13. Jahrhundert unter 
            könig=
liche Herrſchaft. Das glanzvollſte Kaiſergeſchlecht des Mittelalters, die 
Hohenſtarfen, errichtete um 1220 hier eine Kaiſerpfalz, deren romaniſche 
Reſte noch heute erhalten ſind. Im Zeitalter der Staufer entſtehen die 
großen kirchlichen Bauten, die der Stadt ihr Gepräge geben! Das 
Hoſpital zum heiligen Geiſt, die Dominikanerkirche, die evangeliſche 
Stadtkirche und die Stiftskirche zu Wimpfen im Tal. Im Jahre 1342 
erhielt Wimpfen von Ludwig dem Bayern das Recht der 
            Reichsunmittel=
barkeit. Frühzeitig fand die neue Lehre hier Eingang. Der Wohlſtand 
der Stadt wurde gebrochen durch den 30jährigen Krieg, aus dem ſie 
verarmt und verſchuldet hervorging. Seitdem friſtete die Stadt ihr 
kümmerliches Daſein, ohne an den Geſchicken des Reichs noch 
            nennens=
werten Anteil zu nehmen. Sie verlor dann im Jahre 1802 ihre 
            Selb=
ſtändigkeit und kam 1803 an Heſſen. Der Vortrag wurde ergänzt durch 
eine Reihe von Lichtbildern, die die Landesbildſtelle aus dem Nachlaß 
von Suſanne Homann freundlichſt zur Verfügung geſtellt hatte. Nächſten 
Mittwoch um 6 Uhr und Donnerstag um 8 Uhr ſpricht Geiſtl. Rat Prof. 
Laufer über „Okkultismus” 
— Vereinigung Alt=Darmſtadt (Datterich=Geſellſchaft), Vereinigung 
für Heimatkunde und Ortsgeſchichte. Die beiden letzten Vereinsabende 
waren einem Alt=Darmſtädter Kind, dem bekannten Wilhelm Hamm, 
            ge=
widmet. Der Redner der beiden Abende, Herr Ober=Stadtſekretär 
            Brüch=
mann, verſtand es meiſterhaft, ſeine Zuhörer zu feſſeln. Am erſten 
Abend war es das alte Darmſtadt, mit ſeinen Gaſſen und Gäßchen, mit 
ſeinen Bürgern und mit ſeiner Eigenart, das aus der Vergangenheit des 
borigen Jahrhunderts heraufſtieg. Der Lebensgang Hamms von der 
Schule bis zu ſeiner Univerſitätszeit boten eine Fülle von Anregung. In 
dem geſtrigen Vortrage wurde Wilh. Hamm als Dichter, Schriftſteller 
und als Gelehrter gezeigt. Hier wurde wieder vieles Neue geboten, 
Dichtungen, die völlig der Vergeſſenheit anheimgefallen ſind und die 
ſcharfe Schlaglichter auf die damalige Zeit werfen, wurden rezitiert. Die 
faſt ganz vergeſſenen Freiſcharennovellen gaben ein Bild von dem 
            da=
maligen Kampf um Deutſchlands Einheit, es ſind dies vielfach Bilder 
aus der Zeit, wo Hamm als Redakteur in Leipzig wirkte, ebenſo die 
paunend geſchriebenen Erzählungen, die ſeinerzeit unter dem 
            Pſeudo=
nym Wilh. Emmerich erſchienen und zuerſt 1867/68 im „Daheim” 
            ab=
gedruckt wurden, darunter die feine Erzählung: Der Pfarrer von 
Triſtan da Cuhna”, einer einſamen Felſeninſel bei St. Helena, gaben 
Proben von Hamms ausgezeichnetem Erzählertalent. Zu früh wurde 
er aus ſeinem Schaffen herausgeriſſen und Darmſtadt kann auf dieſen 
ſeinen großen Sohn, der als Ritter Wilhelm von Hamm, ſeine Lauf=
Montag, den 1. Februar 1926
 bahn in öſterreichiſchen Dienſten beſchloß, ſtolz ſein. Ein ehrendes 
            Denk=
mal, das Hamms Leben und Wirken, der mit großer Liebe an ſeiner 
Geburts= und Heimatſtadt Darmſtadt, die er auch wiederholt beſang und 
auch in der Preſſe verteidigte, hing, wäre um ihn auch der Nachwelt in 
das Gedächtnis zu prägen, eine Wilhelm Hammſtraße. Vielleicht gedenkt 
unſere Stadtverwaltung bei neuen Straßenbezeichnungen ſeiner. Wer 
ſich weiter über Wilh. Hamm unterrichten will, der greife zu dem neu 
erſchienenen Heſſ. Volksbuch, herausgegeben von Dr. Eſſelborn, Wilbelm 
Hamm Jugenderinnerungen. Die beiden Vorträge, die ſehr beifällig 
aufgenommen wurden, und denen auch eine Enkelin von Wilh. Hamm, 
Frau Direktor Kaiſer, beiwohnte, gaben wieder einmal Zeugnis von dem 
regen Dienſt für Heimatkunde, den die Vereinigung leiſtet. Der nächſte 
Vortrag findet am 11. Februar ſtatt, wo Herr Profeſſor Ad. Beher über 
den Darmſtädter Maler Paul Weber berichten wird. 
Ph. W. 
Unbeſtellbare Briefe. Bei der Oberpoſtdirektion Darmſtadt muf 
ten im Jahre 1925 4888 Briefe und 10 459 Poſtkarten ſowie zahlreiche 
Druckſachen, die infolge ungenügender Anſchrift weder 
dem Empfänger ausgehändigt noch an den Abſender zurückgegeben 
            wer=
den konnten, vernichtet werden. Hierdurch mögen für die Beteiligten 
wohl Unannehmlichkeiten mancherlei Ark entſtanden ſein. Auch dürfte 
das Fehlen dieſer Sendungen oft ungerechtfertigten Vorwürfen gegen die 
Poſtverwaltung und ihre Beamten Anlaß gegeben haben. Ohne genaue 
und vollſtändige Anſchrift des Empfängers, zu der bei größeren Orten 
außer dem Vor= und Zunamen der Stand, die Straße und die 
Hausnummer gehören, iſt aber die Zuſtellung einer Poſtſendung 
auch dem findigſten Zuſteller nicht immer möglich. Auch iſt es 
            unum=
gänglich nötig, auf allen Poſtſendungen ſtets Name, Wohnort und 
Wohnung desAbſenders anzugeben, damit dieſem die Sendung 
im Falle der Unzuſtellbarkeit zurückgegeben werden kann. 
Darmſtädter Wochenmarktpreiſe am 30. Januar 1926. Speiſekartoffeln 
4 Pf., Salatkartoffeln 4 Pf. das Pfd., Blumenkohl 50—150 Pf. das Stck. 
Winterkohl 12—15 Pf., Roſenkohl 50—60 Pf., Wirſing 18—20 Pf., Weiß 
kraut 15—20 Pf., Rotkraut 15—20 Pf., Kohlrabi (unterirdiſche) 10 Pf., 
Spinat 35—40 Pf., Tomaten 100 Pf., Zwiebeln 12—18 Pf., Gelbe 
Rüben 8—10 Pf., Rote Rüben 8—10 Pf., Weiße Rüben 8—10 Pf. 
Schwarzwurzeln 50—60 Pf. das Pfd., Kopffalat 30—40 Pf. das Stck. 
Feldſalat 80—100, Endivien 100—120 Pf., Meerrettich 80 Pf. das Pfd., 
Sellerie 10—50 Pf. das Stück. Eßäpfel 15—30 Pf., Fall= und Kochäpfel. 
12—18 Pf. das Pfd., Apfelſinen 5—15 Pf., Zitronen 4—8 Pf., Bananen 
5—20 Pf. das Stück, Mandarinen 30—40 Pf., Nüſſe 50 Pf., Dörrobſt 
45 Pf., Schweinefleiſch 128—140 Pf., Kalbfleiſch 100 Pf., Nindfleiſch 
80—90 Pf., Hackfleiſch 80—100 Pf., Hausm. Wurſt 80—160 Pf., Geflügel. 
120—180 Pf., Brot, 4 Pfd., 65—70 Pf. das Pfd. Süßrahmbutter 220 
bis 240 Pf., Landbutter 180—190 Pf. das Pfd., Eier 15—20 Pf., Handkäſe 
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 Kunſinotizen. 
Ueber Werke, Künſiler und künſtleriſche Deranſtaltungen, deren im Nachſſehenden Grwdhnune 
geſchiebt. behält ſich die Redaktion ibr Orteil vor. 
— Reſidenz=Theater: „Das Fräulein vom Spit 
telmarkt‟ Der Lebensroman einer Stenotypiſtin. Daß ein 
            hüb=
ſches junges, aber armes Mädchen einen feſchen jungen Mann liebt und 
allen Widerſtänden zum Trotz heiratet, iſt ſicherlich nicht etwas ſehr 
Außergewöhnliches. Anders liegt die Sache, wenn es ſich um den Sohn 
ihres Chefs, einen vermögenden Großkaufmann, handelt. Hanni 
            Rein=
wald ſpielt mit ſympatiſcher Schlichtheit dieſes brave Mädel, das zum 
Schluß mit ihrem Märchenprinzen glücklich wird. Der Regiſſeur 
            Ger=
hard Dammann hat die gefällige Handlung in hübſche und feſſelnde 
            Bil=
der gebracht, die jede berufstätige Frau mit ſpannendem Intereſſe 
            ver=
folgen wird. Außerdem läuft das ſtets mit großem Beifall 
            aufgenom=
mene entzückende und abwechſlungsreiche Beiprogramm.
 Jagd und Fiſcherei im Februar. 
Der rechtzeitige Abbruch der Dezemberkältewelle hat unſer Wild vor 
drohender Gefahr bewahrt. Die darauf mild einſetzende Witterung bot 
ihm hinreichende Aeſungsmöglichkeit, ſodaß es abgeſehen von den 
            Ge=
bieten, die unter der Hochwaſſerkataſtrophe litten, ungeſchwächt in die 
2. Winterhälfte eintreten kann. Nahezu alles Wild hat nun Schonzeit. 
Der Haſe rammelt. Faſanenhähne und Wildenten dürfen 
im Februar in Heſſen nicht mehr geſchoſſen werden. Gegen Ende dieſes 
Monats regen ſich die erſten Anzeichen des Frühjahrszuges. 
Nicht genug kann aber gerade jetzt darauf hingewieſen werden, die 
Fütterungen ſowohl für Haar= als für Federnutzwild reichlich und 
dauernd zu beſchicken, um dem Hunger und der Gefahr der Abwanderung 
und des Verſtreichens wirkſam zu begegnen. Der Fuchs, die beiden 
Marderarten Iltis und Wieſel ranzen bereits oder 
            be=
ginnen damit, Gelegenheit zu ihrer Erlegung bietend, die jedoch im 
Intereſſe ihrer Erhaltung, wie „Der Deutſche Jäger” München empfiehlt, 
ſich in gewiſſen Schranken bewegen ſollte. Dagegen kann den noch 
            zahl=
reich vorhandenen und empfindlichen Schaden verurſachenden Krähen 
und Elſtern reichlich Abbruch getan werden. Auch muß gerade in der 
ſtillen Zeit der Jäger ſein Revier fleißig begehen, um dem 
            Schwarz=
geher und beſonders dem Schlingenſteller auf die Finger zu 
ſehen. Der Huchen wird noch mit der Spinnangel gefangen. 
            Bach=
ſeibling Forelle Aeſche ſind zwar geſetzlich frei, jedoch der 
Minderwertigkeit ihres Fleiſches wegen noch ſchonungsbedürftig. Die 
Rutte laicht, kann aber in Reuſen gefangen werden.
Seite 3
 Aus Heſſen. 
* Arheilgen, 31. Jan. Eine koſtenloſe Beratungsſtunde der Mutter= 
und Säuglingsſürſorge findet am 2. und 16. Februar, jedesmal 
            nach=
mittags 3 Uhr, auf dem hieſigen Rathaus ſtatt. — Außer den 
            Fünfzig=
jährigen werden ſich in dieſem Jahre auch die Vierzigjährigen zu einer 
gemeinſamen Geburtstagsfeier vereinigen. Die Vorbereitungen für dieſe 
Veranſtaltung haben bereits begonnen. — In einer für Ende Februar 
von ſeiten des hieſigen Zweigvereins des Reichsbanners „Schwarz= 
Rot=Gold” geplanten Proteſtverſammlung wird vorausſichtlich der Sohn 
des früheren Reichspräſidenten Ebert gegen die Fürſtenabfindung 
ſprechen. — Der hieſige „Verein katholiſcher Familien” hält am 
            kommen=
den Sonntag einen „Bunten Abend” unter Mitwirkung des bekannten 
Rezitators Herrn Sadelsberg aus Darmſtadt ab. — Nachdem das 
            Froſt=
wetter vorüher iſt, wurden die Arbeiten an der Weiterführung der 
            elek=
triſchen Straßenbahn wieder aufgenommen. Gute Witterung 
            voraus=
geſetzt, hofft man Anfangs März den Betrieb aufnehmen zu können. Bei 
Gelegenheit der Gleiſelegung am „Gaſthaus zum goldenen Löwen” wurde 
auch die gegemüherliegende Ecke zurückgeſchoben, und iſt dieſe bisher für 
viele Kraftfahrzeuge ſo gefährſiche Stelle jetzt beſſer zu überſehen, und 
werden hoffentlich daſelbſt Zuſammenſtöße von jetzt ab vermieden, 
* Aus dem Weſchnitztal, 29. Jan. Billiges Obſt. In den 
            Kel=
lern unſerer Landwirte lagern immer noch Aepfel, die fortgeſetzt vom 
den Händlern zu verhältnismäßig recht billigem Preiſe abgeſetzt werden. 
Geringere Sorten, aber geſunde, Friſche Ware, wie wenn ſie eben vom 
Baume kämen, koſten pro Zentner nur 8,50 Mk., feine Tafelſorten 10 
Mark, gewiß ein ſehr mäßiger Preis Ende Januar. 
* Offenbach, 29. Jan. Stadtverordnetenſitzung. Die 
Stadtverordneten beſchäftigten ſich geſtern zunächſt mit den neuen 
            Be=
ſtimmungen über die Einſetzung von Ausſchüſſen. Die Vorlage der 
            Ver=
waltung hielt ſich ſtreng an die bisherigen Beſtimmungen. Die 
            Bürger=
fraktion hatte dazu Abänderungsvorſchläge vorgelegt, die die Ausſchüſſe 
nach dem Verhältniswahlrecht gewählt haben wollten. Außerdem ſollte 
das Verhältnis des Ausſchuſſes und der Ausſchußmitglieder zur Preſſe 
geregelt werden. Die Anträge waren der Geſchäftsordnung des 
            Land=
tages entnommen. Gegen die Stimmen der Antragſteller wurden ſie 
            ab=
gelehnt. Es wurde nur zugeſtanden, daß auch künftig jeder 
            Stadtverord=
nete als Gaſt einer Ausſchußſitzung anwohnen könne. Die 
            Bürgerfrak=
tion ſtimmte dann auch gegen die neuen Beſtimmungen über die 
            Ein=
ſetzung von Verwaltungsdeputationen. Die Bildung der Deputationen, 
Kommiſſionen und der örtlichen Schulvorſtände zog ſich über drei 
            Stun=
den hin. Es war nicht in allen Fällen eine Einigung zwiſchen den 
            Par=
teien erzielt, und es mußten deshalb oft drei Wahlgänge mittelſt 
Stimmzettel ſtattfinden. Die Rechte wehrte ſich dabei dagegen, daß 
Demokratie und Zentrum über Gebühr berückſichtigt wurden. Sie 
            unter=
lag jedoch dabei mit einigen Stimmen, ſo daß den Deputationen manche 
wertvolle Kraft verloren ging. So wurde die Stadtverordnete und 
            Land=
tagsabgeordnete Heräeus im Vorſtand der Höheren Mädchenſchule durch 
einen jungen Kommuniſten erſetzt. Zu bewundern war nur die Geduld 
der Zuhörer, die das unwürdige Schauſpiel bis zu Ende genoſſen. — Für 
250 000 Mk. ſollen in dieſem Jahre vorläufig 26 Wohnungen, 7 zu 4 
und 19 zu 3 Zimmern, errichtet werden. Mittel dazu ſind bis jetzt nicht 
vorhanden. Die Bau= und Finanzdeputation wird erwägen, ob 
            Zwei=
zimmerwohnungen nicht nötiger wären. — Das Leihamt hat Diamanten 
und Perlen des Siegfried Poſener mit 103 000 Mk. beliehen. Die Schuld 
ſoll von der Städtiſchen Sparkaſſe, die das Geld vorlegte, auf die 
            Stadt=
kaſſe übernommen werden. Durch die Zinſen, die die Sparkaſſe fordert, 
würde nämlich die Schuld noch größer. Für die Beſchaffung von 
            Lern=
mitteln für die Volksſchule wurden auf Voranſchlag 1926 rund 40000 Mk. 
bewilligt. Die Fraktion der Bürger hatte beantragt, den Vorſitz im 
Mieteinigungsamt habe künftig ein ſtädtiſcher Beigeordneter zu führen, 
damit die Koſten für den bisherigen Vorſitzer und ſeinen Stellvertreter, 
zwei Amtsgerichtsräte, geſpart werden könnten. Mit 26 Stimmen, 
            dar=
unter 4 Stimmen der Verwaltung, wurde gegen 21 Stimmen beſchloſſen, 
es bei der bisherigen Regelung zu belaſſen. Gegen die Sparmaßnahme 
ſtimmten Demokraten, Sozialdemokraten und Zentrum. Den Schluß der 
Sitzung füllte ein hitziges Redegefecht zwiſchen Sozialdemokraten und 
Kommuniſten, die für die Erwerbsloſen erhöhte Mietgelder gezahlt haben 
wollten, aus. Erwähnenswert iſt daraus, daß die Sozialdemokraten 
ihre ablehnende Haltung damit begründeten, ſie müßten ſich im Rahmen 
der verfügbaren Mittel halten. Die öffentliche Sitzung, die um 6 Uhr 
begonnen hatte, nahm erſt nach elf Uhr ein Ende, während die erſte 
Sitzung im neuen Jahre nur knapp zwei Stunden gedauert hatte. 
* Aus dem Odenwald, 30. Jan. Sieben dem Arbeiterſtande 
            ange=
hörige Perſonen aus Altenbach bei Urſenbach hatten ſich wegen 
            ge=
werbsmäßigen Jagdvergehens und unerlaubten 
            Waffen=
tragens vor dem Schöffengericht in Weinheim zu verantworten. Auf 
Grund der Beweisaufnahme wurden ein Angeblagter zu 10 Monaten, 
drei zu je 4, einer zu 2 und einer zu 1 Monat Gefängnis nebſt 
            Geld=
ſtrafen verurteilt. Die beſchlagnahmten Gewehre und Revolver nebſt 
Munition wurden eingezogen. Der ſiebente Angeklagte kam wegen 
            Jagd=
vergehens mit 150 Mk. Geldſtrafe davon. 
j. Vom Lande, 30. Jan. Das Landwirtſchaftsamt Groß=Umſtadt 
kündigt folgende Vorträge an: In Münſter bei Dieburg am 3. Februar, 
abends 8 Uhr, bei Gaſtwirt F. A. Dietrich über „Künſtliche Düngung 
nach neueren Methoden” Vortragender Landwirtſchaftsaſſeſſor Dr. 
Günther; in Kleeſtadt am 5. Februar, abends 8 Uhr, bei Wirt Selzer 
über „Die Anwendung und Bedeutung der elektriſchen Kraft in der 
Landwirtſchaſt, Vortragender Landwirtſchaftsaſſeſſor Dr. Roth. Das 
Landwirtſchaftsamt Offenbach a. M. hält am 31. Januar in Reiskirchen 
im „Bären” eine Verſammlung der Bauernorganiſationen der Umgegend 
ab, wobei u. a. Landwirtſchaftsaſſeſſor Dr. Schmidt einen 
            Lichtbilder=
vortrag halten wird über „Zweck und Ziele der Saatzüchtung, ſowie 
            Be=
deutung der Saatzucht für die bäuerlichen Betriebe‟. 
* Friedberg, 29. Jan. Der Taunusklub Wetterau Friedberg=Bad= 
Nauheim hat bei dem ehemaligen Römerkaſtel Kapersburg zu Ehren des 
Direktors F. Dörr eine Schutzhütte errichtet. 
* Butzbach, 29. Jan. Die beiden neugewählten Beigeordneten Ploch 
und Wittig wurden geſtern nachmittag in ihr Amt eingeführt. 
* Lauterbach, 29. Jan. Die zahlreichen Schlehdornhecken in der 
            Ge=
markung Magr werden gegenwärtig ausgerottet und zur Herſtellung von 
Salinenreiſern nach Süddeutſchland abgeſandt.
 Todes=Anzeige. 
Geſtern abend entſchlief nach 
langem Leiden mein 
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liebter Gatte, unſer lieber Bruder, 
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Schwager und Onkel 
Herr Ghriſtoph Stüber 
im 77. Lebensjahr. 
*Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen: 
Katharina Stüber, geb. Werkmann. 
Darmſtadt, den 31. Jan. 1926. 
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Die Beerdigung findet Dienstag, 
2. Februar, nachm. 1¾4 Uhr vom 
Portale des Waldfriedhofs aus ſtatt.
 Heute morgen entſchlief ſanft 
nfolge einer ſchweren Operation 
iein lieber Mann, unſer guter 
Vater 
(168
 Die trauernden Hinterbliebenen: 
Frau Eliſabethe Schuchmann, 
geb. Kreger, nebſt Kind. 
Darmſtadt, 31. Januar 1926. 
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Die Beerdigung findet Dienstag 
nachmittag 3 Uhr von der Kapelle 
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Nummer 32
Montag, den 1. Februar 1926
Seite 3
 Nonuar u 
Betreibunf 
Rad
 100 
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Hanmf
 Fußball. 
Die Pokalſpiele im Rheinbezirk. 
treter Vf.R. Mannheim und Phönir Ludwigshafen weit 
            ſchwe=
rere Treffen, als man urſprünglich angenommen hatte. Nur 
            un=
ter den allergrößten Anſtrengungen konnten ſich die Bezirksligi= nicht verhindert werden, ſodaß bei Halbzeit das Reſultat 1:1 
ſten durchſetzen, bedenklich will uns dabei in Hinſicht auf die am 
nächſten Sonntag beginnenden Endſpiele um die ſüddeutſche Verbindungsſtürmer Straußmüller ausſcheiden und damit war 
V.f.R. Mannheim gewinnt gegen Speyer nur 2:1. 
Das Pokalſpiel auf dem Platze hinter den Mannheimer 
Brauereien brachte heute für viele V.f.R.=Anhänger eine große 
Enttäuſchung. Der ſüddeutſche Meiſter hatte alle Mühe, ſich gegen 
die Pfälzer Kreisligiſten zu behaupten. Zwar waren die 
            Mann=
heimer ihren Gegnern in techniſcher Beziehung und dadurch alſo 
im Feldſpiel überlegen, jedoch vermochten ſich die Speyerer lange 
Zeit erfolgreich zu verteidigen, bis der V.f.R.=Halbrechte 
            Fleiſch=
mann mit einem glücklichen Treffer den Bann kurz vor der Pauſe 
brach. Nach Wiederanſtoß glichen die Gäſte durch einen ſchönen 
Alleingang ihres vorzüglichen Halblinken aus. Die Speherer 
machten nun den Fehler, daß ſie ſich vollſtändig auf die 
            Vertei=
digung beſchränkten und ſomit dem V.fR. dauernde Gelegenheit 
zur Offenſive boten, Fleiſchmann konnte dann auch kurz vor 
Schluß den Siegestreffer herausholen. 
F. C. Union 1913 e. V.—Lampertheim. 
Das geſtrige Spiel gegen Lampertheim ging für Union mit 
1:2 verloren. Das Torverhältnis entſpricht dem Spielverlauf, 
obwohl Union eifrig bei der Sache war. Lampertheim hat das 
Plus an Technik und Taktik und keinen ſchwachen Punkt in ſeiner 
Mannſchaft. Torwächter gut, Verteidigung ballſicher und 
wuchtig in der Abwehr, Läuferreihe gut, Sturm flink und 
            ſchuß=
freudig. Die Elf konnte gefallen. Sie ſpielte ſo faik, 
            insbe=
ſondere der Mittelſtürmer Gärtner, wie ich ſelten eine 
            Mann=
ſchaft im Punktekampf ſah. — Bei Union Bopp im Tor blendend 
in der Abwehr. Er iſt an den 2 Toren ſchuldlos. Die 
            Ver=
teidigung mit Meyer und Seelbach eifrig und ſicher, trotzdem ſind 
beide an den Toren nicht ohne Schuld. Das weite Aufrücken, 
teilweiſe über die Mittellinie, iſt ein alter Fehler. Läuferreihe 
zu ſtarr und defenſiv in der 1. Halbzeit, dann beſſer. Techniſch 
am beſten Friedrich und Jakob. Die Ballabgabe an den Sturm 
läßt Taktik völlig vermiſſen. Man gibt den Ball zur 
            ab=
gedeckten Mitte, ſelbſt wenn die Flügelſtürmer frei ſtehen, Sturm ragend ſpielte, war kaum zu ſchlagen. Lediglich eine 
            Einzel=
rechts ausfallend, im übrigen eifrig, aber nicht durchſchlagsfräftig 
genug. Schießen! Schießen! Kinder, es geht doch um Punkte! 
— Lampertheim ſchoß das erſte Tor durch Strafſtoß, das. gut 
vors Tor gegeben, verwandelt wurde. Union gleicht durch Pahel 
aus. Lampertheim kann bald darauf erneut in Führung gehen. 
2:1. Unions große Anſtrengungen bleiben ſelbſt bei den 
            heikel=
ſten Situationen vor Lampertheims Tor ohne Ergebnis. 
Ecken 4:4. 
Union Jugend gegen V. f. R. Jugend bei beiderſeits mäßigen Kampf ſahen. 
Leiſtungen 11. 
V.f.R. Darmſtadt—Sportverein Groß=Gerau 1:1 (0:0). 
Mannſchaften obiger Vereine in Darmſtadt zu einem ſpannenden, 
ſcharfen Kampfe, der die Zuſchauer ſtets in Spannung hielt. 
Während die erſte Halbzeit unentſchieden endete, konnte V.f.R. 
in der 30. Minute der zweiten Hälfte in Führung gehen. Fünf und C=Klaſſe keine Verbeſſerung im Intereſſe der Weiterentwick= 
Minuten danach gleicht Groß=Gerau durch Fehler des rechten lung des Fußballſports im Mainbezirk gegenüber den übrigen 
Verteidigers des V.fR. aus. Dieſer Stand des Spieles blieb 
bis zum Schluß. 
Die zweite Mannſchaft der Raſenſpieler errang auch in ihrem 
letzten Spiele gegen Groß=Gerau einen 3:1 Sieg. Die Mannſchaft gen je acht Vereine, insgeſamt 80 Bezirksligabereine) möglich 
hat nun ohne Niederlage die Verbandsſpiele beendet und den 
ſtolzen Titel „Gaumeiſter” Klaſſe 4. II, Gau Bergſtraße, 
            errun=
gen. — Die erſte Jugendmannſchaft des V.f.R. ſpielte gegen die 
gleiche der hieſigen „Union” unentſchieden. 
Fußballverein 1911 Michelſtadt—Heſſ. Pol.=Sp.=Verein 0:5 (0:2). 
Das Entſcheidungsſpiel um die Gaumeiſterſchaft endete mit — Hanau 93 2:0. Bezirk Rheinheſſen/Saar: Wormatia Worms 
einem Erfolg der Schutzpolizei von 5:0 Toren. Der Sieg wurde — S.Gmde. Höchſt 5:0. 
den Polizeiſportlern nicht ſo leicht gemacht, wie das Reſultat es 
eigentlich vermuten läßt. Die techniſche Ueberlegenheit des Pol= gart 4:4. Freiburger FC. — Brühl St. Gallen (Schweiz) 5:5. 
Sport=Vereins machte Michelſtadt durch Schnelligkeit und Ener= Offenbacher Kickers — Eintracht Frankfurt 1:6. S.V. 
            Wies=
die zum großen Teil wett. Dazu kam der Erſatz, den die Polizei, baden — Viktoria Aſchaffenburg 2:1. F.V. Saarbrücken — S.V. 
einſtellen konnte. Der normale Spielberlauf wäre mit 3:0 Toren 
richtig gegeben. 
Phönix Ludwigshafen-Phönix Mannheim 2:1. 
Der Tabellenzweite Phönix Ludwigshafen hatte heute einen Leipzig 4:1. Olympig=Germania Leipzig — Eintracht Leipzia0:2, 
recht ſchweren Kampf gegen den Kreismeiſter Phönix Mannheim 
zu beſtehen. Wie glänzend ſich die Mannheimer ſchlugen, geht Dresden — Dresden 93 6:1. Dresdenſia Dresden — Sp.Vg. 
ſchon allein daraus hervor, daß ſie noch bei Halbzeit mit 1:0 in 
Führung lagen. Damit iſt auch der Spielverlauf der erſten 
            Halb=
zeit am beſten wiedergegeben, denn die Mannheimer lagen nach Polizei=S.V. Chemnitz — Teutonia Chemnitz 8:5. Hellas=Ger= 
Halblinke Weber in der vierten Minute den Ausgleich, und der Magdeburg — S. u. Sp.Vg. Magdeburg 1:0. Preußen Magde= 
E=Fürcher Gußner errang als Mittelläufer im Anſchluß an eine 
Ecke den Siegestreffer. 
Karlsruher F. V. endlich Meiſier des Bezirks 
Württemberg=Baden. 
ſchauerminge der Karlsruher F. V. und der V. f. R. Heilbronn Stadtilm — Sp.Vg. Erfurt 1:4. 
in Wiederholungsſbiel, das gleichzeitig entſcheidend für die 
            Lö=
lung der Meiſterſchaftsfrage war. Stärkſter Aufftellung rat der 
T. V. F. ſeinem ſtarken Gegner gegenüber und lieferte ihm ein burg 99 — Sp. Vg. Leipzig 0:2.
 Spiel, das in jeder Hinſicht als meiſterhaft zu bezeichnen war. 
Das Zuſammenſpiel, ſowje das individuelle Können der 
            Einzel=
nen war ſchlechtweg vollendet bei den Karlsruhern, die etwa in 
der Mitte der erſten Halbzeit in Führung gehen konnten. 
            Heil=
bronn ſtand aber ſeinem großen Gegner wohl kaum in irgend 
Die beiden Pokalſpiele, die im Rheinbezirk von der vierten, einer Beziehung nach, beſonders zeichnete ſich durch große Energie 
Runde noch nachzuholen waren, wurden für die Bezirksligaver= der Heilbronner Sturm aus, der den Kanlsruher Torwächter 
            Eber=
lein oft auf eine ſehr harte Probe ſtellte.. Trotz der glänzenden 
Abwehr Eberleins konnte das Ausgleichstor der Heilbronner 
lautete. Nach Wiederanſtoß mußte der vorzügliche Heilbronner 
Meiſterſchaft ſtimmen, daß der V.fR. Mannheim in recht ſtarker auch zum großen Teil die Schlagkraft des Heilbronner Sturmes 
Beſetzung faſt unberdient gegen den FV. Speher gewonnen hat, verloren. Heilbronn konnte gegen Schluß ſeine vorher gezeigte 
Hochform nicht mehr durchhalten und mußte ſich mehr und mehr auf 
die Verteidigung beſchränken. Trotz beſter Abwehr gelang dem 
Karlsruher Mittelſtürmer Vogel noch kurz vor Schluß der 
            ſieg=
bringende Treffer. Sauer=Saarbrücken war ein vortrefflicher 
Schiedsrichter. 
Ueberraſchungen beim Pokalkampf in Bayern. 
Bayern München—Wacker München 2:4. 
1. FC. Sraubing-München 1860 0:2. 
Ulmer FV. 94—Schwaben Augsburg 1:2. 
A.S.V. Nürnberg—1. FC. Nürnberg 2:4. 
SpVg. Fürth—V.f.R. Fürth 4:1. 
FC. Stein Nürnberg—FC. Fürth 1860 1:10. 
Der Pokalkampf im Bezirk Bayern brachte mit dem Siege 
von Wacker München über den Bezirksmeiſter „Bayern” München 
eine nicht geringe Ueberraſchung. Auch das knappe Ergebnis, 
mit dem ſich München 60 im Spiel gegen Straubing beſcheiden 
mußte, überraſcht. Die übrigen Spiele brachten dagegen 
            durch=
weg die erwar=eten Ergebniſſe. 
Wacker ſchlägt Bayern München mit 4:2 Toren. 
Wacker München hat nun ſcheinbar ſeine Kriſe überwunden. 
Geſtern ſpielte auch wieder Szabo erſtmalig mit. Er ſtand auf 
dem Mittelſtürmerpoſten, wo er ſich als treibende Kraft zeigte. 
Die ganze Wackerelf ſpielte wie aus einem Guß, und ihr 4:2 Sieg 
über den Bezirksmeiſter muß als verdient errungen bezeichnet 
werden. Schon in der erſten Halbzeit war Wacker ſtändig 
            über=
legen. In der 27. Minute ſchoß Nebauer auf eine Vorlage 
Szabos hin den erſten Treffer, Gaul II ließ in der 41. Minute 
den zweiten folgen. Kurz vor Halbzeit holte dann Bayern durch 
Schmidt II ein Tor auf. — Während der erſten Viertelſtunde nach 
der Pauſe lagen die Bayern ſtark im Angriff. Aber die 
            Vertei=
digung des Gegners, in der vor allem Klingseis ganz 
            hervor=
leiſtung von Pöttinger führte zum Erfolg. Dann übernahm 
Wacker wieder das Kommando. In der 20. Minute gab Rehle 
ſeinem Verein wieder die Führung und fünf Minuten ſpäter 
            er=
höhte Altwater auf 42. — Beim Sieger waren Ertl, der ſich 
wieder rehabilitierte, Klingseis und Szabo die beſten Kräfte, bei 
Bayern war diesmal die Läuferreihe etwas ſchwach. — Der 
Kampf übte auf das Publikum eine große Anzugskraft aus. Es 
erſchienen über 10 000 Zuſchauer, die einen ſchönen, raſſigen 
Das neue Spielſyſtem im Süddeutſchen Fußballverband. 
Geſtern abend wurde in einer Verſammlung der 
Wie erwartet, kam es bei dem geſtrigen Spiele der erſten Unterkommiſſion der Kreisliga, d= B= und C=Klaſſe des 
Mainbezirks zu Frankfurt am Main folgende Reſolution gefaßt: 
„Die Unterkommiſſion des Mainbezirks ſieht in dem in 
            Mann=
heim gemachten Vorſchlag der Kommiſſion der Kreisliga, 4=, B= 
Bezirken. Im Gegenteil, ſie ſteht nach wie vor auf dem am 29. 
11. 25 in Offenbach gefaßten Beſchluß, wonach ein Aufbau nur 
auf Grund der beſtehenden fünf Bezirke (ſolche in zwei Abteilun= verſum 0:5. V.OC. Notterdam — Haagſche V.V. 3:2, Dortrecht 
iſt.” An dieſer Sitzung nahm auch der Bezirksvorſitzende 
            Hof=
mann teil. 
Fußball=Ergebniſſe. 
Sitedertiſchlend 
Privatſpiele: Stuttgarter Kickers — V. f. B. 
            Stutt=
einſtellen mußte, der ſich nie ſo richtig in das Mannſchaftsgefüge Mannheim=Waldhof 4:2. Mainz 05 — Ludwigshafen 03 3:2. 5:1. Beerſchot A.C. — Tilleur F.C. 4:0. C.S. Brugeois — C.S. 
Mitteldentſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele: Nordweſtſachſen: Viktoria 
Leipzig — Wacker Leipzig 1:4. Sportfreunde Leipzig — T.u. B. 
Oſtſachſen: Dresdener S.C. — Ring Dresden 11:2. Guts Muts 
Dresden (Geſ.=Spiel) 3:1. Mittelſachſen: Chemnitzer B.C. — 
National Chemnitz 8:3. V. f. L. Harthau — V. f. B. Chemnitz 3:2. 
einem prächtigen Tor ihres Halblinken Wühle andauernd im mania Mittweida — Sturm Chemnitz 1:2. Mittelelbgau: For= Zürich 3:0. Concordia Baſel — Aoung Boys Bern 0:7. FC. 
Angriff. Nach der Pauſe erzielte dann der Ludwigshafener tuna Magdebura — Viktoria 96 Magdeburg 7:2. Cricket=Viktoria Bern — FC. Grenchen 3:1. 
burg — Preußen Burg (Geſ.=Spiel) 0:0. S.C. Magdebura 1900 
— V. f. L. Neuhaldensleben 2:0. Saalegau: Wacker Halle — 
V. f. L. Halle 96 3:4. Sportfreunde Halle — V. f. L. Merſeburg 
Geſ.=Spiel) 1:2. Oſtthüringen: V. f. L. Saalfeld 06 — S.C. 
            Wei=
mar 1:2. V. f. B. Rudolſtadt — V. f. B. Apolda 03. Vimarig 
Weimar — S.C. Apolda 5:3. Nordthüringen: S.C. Erfurt — 
Bei prächtigſtem Wetter trafen ſich vor einer großen Zu= V.f. B. Erfurt 5:1. Arnſtadt 09 — Sportring Erfurt 1:4. SC. 
Privatſpiele: V. f. B. Leipzig — Tennis Boruſſia 
            Ber=
lin 12., Fortung Leivzig — S.V. Halle 98 42. SV. Merſe=
 Weſtdeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele: Ruhrbezirk: B.V. Alteneſſen 
Arminia Martem 72. Union Gelſenkirchen — Schwarz=Weiß 
Eſſen 4:11. S.C. Dortmund 95 — Erle 08 4:1. V. f. B. 
            Dort=
mund — M.B.V. Linden 3:2. Niederrheinbezirk: Quisburger 
Sp.V. — Union Hamborn 4:1. Sp.Vg. Oberhauſen=Styrum — 
Union Krefeld 4:1. V. f. L. Krefeld — Meidericher Sp.V. 2:7. 
V. f. b. B. Ruhrort — Hamborn 07 2:0. Duisburg 99 — 
            Preu=
ßen Duisburg 1:1. Bergiſch=Märkiſcher Bezirk: B. C. 05 
            Düſſel=
dorf — Düſſeldorfer S.C. 99 3:2. Bezirk Weſtfalen: V. f. L. 
Osnabrück — Hammer Sp.Vg. 3:0. Preußen Münſter — Union 
Herford 1:1. Bezirk Heſſen/ Hannover: Sport Kaſſel — Kurheſſen 
Kaſſel 2:1. 
Pokalſpiele: Rheinbezirk: Sp.Vg. Köln=Sülz 07 — 
Rheydter Spielverein 4:1. Bonner F.V. — V.f. B. Aachen 4:1. 
Boruſſia M.=Gladbach — Kölner S.C. 99 4:0. Dürener Sp.V. — 
Mülheimer S.C. 1:2. 
Privatſpiele: V. f. R. Köln — Fortung Düſſeldorf 5:3. 
Turu Düſſeldorf — Kölner Cl. f. R. 3:2. Schwarz=Weiß Barmen 
— B.V. 04 Düſſeldorf 2:4. B.V. Buer 07 — Tura Bonn 2:4. 
Preußen Eſſen — Union Recklinghauſen 9:2. Eſſener S.V. 99 — 
S.C. Eſſen 6:0. B.V. Beeck — F.V. Duisburg 08 1:1. 
            Meide=
rich 06 — V. f. B. Bottrop 6:1. V.f.J. Paderborn — Arminia 
Bielefeld 0:10. 
Brandenburg. 
Spiele um den Verbandspokal: Alemannia 
            Ber=
lin — Mariendorfer B.C. 7:0. Spandauer S.V. Stern 
            Steg=
litz 4:1. Hertha=Berliner S.C. — Spandauer S.C. 11:0. 
            Ale=
mannig Haſelhorſt — Union Oberſchöneweide 1:3. Polizei=S.V. 
Berlin — Kickers Schöneberg 3:2. Berliner F.V. 1910 — Union 
Potsdam 0:2. 1. F.C. Neukölln — Brandenburg Steglitz 7:0. 
Brandenburger B.C. — Union SC. Charlottenburg 1:4. 
            Kon=
kordia Wittenau — Tasmania Neukölln 4:3. 
Norddeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele: Groß=Hamburg: Hamburger 
S.V. — Viktoria Hamburg 4:1. Polizei=S. V. Hamburg — FC. 
Wandsbeck 4:0. F.C. Altona 93 — F.C. Ottenſen 5:2. Union 
Altona — FC. Rothenburgsort 3:1. F.C. Nienſtedten — 
            Hol=
ſatia Elmshorn 15. F.C. Blankeneſe — St. Pauli Sport 3:1. 
Schleswig=Holſtein: Holſtein Kiel — Hohenzollern Hertha Kiel 
(Geſ.=Spiel) 6:3. Union Teutonia Kiel — Kilia Kiel 3:6. 
            Ein=
tracht Kiel — Preußen Itzehoe 2:4. Olympia Neumünſter — 
B.V. Gaarden 9:2. Südkreis: Arminia Hannover — V. f.B. 
Braunſchweig 3:0. Hannoverſcher SC. — V.f.B. Peine 3:1. 
Werder Hannover — Niederſachſen Hannover (Geſ.=Spiel) 3:5, 
Weſtkreis: Bremer S.V. — Hemelingen 63. Werder Bremen — 
Friſia Oldenburg 5:3. Stern Bremen — Komet Bremen 4:2, 
AB. T. S. Bremen — Eintracht Braunſchweig (Geſ.=Spiel) 1:3.
 England. 
2. Pokalrunde: Cardiff City — New Caſtle United 0:2, 
Tottenham Hotſpurs — Mancheſter United 2:2. Arſenal — 
            Black=
burn Rovers 3:1. Weſtbromwich Albion — Aſton Villa 1:2. 
Sheffield United — Sunderland 1:2. Mancheſter City — 
            Hud=
derfield Town 4:0. Fulham — Liverpool 3:1. South Shields 
— Birmingham 2:1. Bury — Millwall 3:3. Bolton Wanderers 
— Bescombe 2:2. Swanſea — Stocke 6:3. Clapton — 
            Middles=
borugh 4:2. Notts Foreſt — Swindon Town 2:0. Cryſtal 
            Pa=
lace — Chelſea 2i1. Meiſterſchaftsſpiel: Weſtham 
United — Leeds United 4:1. 
Holland. 
Racing Haarlem — Haagſche F.C. 3:0. Stormvogels 
            Ymu=
iden — Sparta Rotterdam 0:4. Unitas Gorkum — t Gooi Hil= 
F.C. — Blauwit Amſterdam 3:4. Excelſior Rotterdam — 
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ord Rotterdam 23. Haarlem — A.SC. Leiden 2:3. H.B.S. 
den Haag — E.D.O. Haarlem 1:2. Utrecht V.V. — Ajax 
            Amſter=
dam 1:3. Spartaan Amſterdam — Zandfordſche F.C. 1:3. Quick 
Nymwegen — Go Ahead Deventer 03:. Enſchede — Viteſſe 
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heim 3:0. Hengelo — Heracles Almelo 2:4. N.A.C. Breda — 
Roermond 4:4. Maaſtricht V.V. Wilhelmina den Boſch 63. 
Meiſterſchaftsſpiele: Mainbezirk: F. S.V. Frankfurt De Valck — Findhoven 1:3. Willem II Tilburg — Bredania 
Breda 3:1. Be Quick Groningen — Leuwaarden 6:2. Friſia 
Leuwaarden — Groningen V.V. 1:0. 
Belgien. 
S.C. Anderlecht — Union St. Gilloiſe 0:2. Racing Malines 
— Daring Brüſſel 1:5. Berchem Sport — Royal Antwerp F.C. 
Verviers 9:0. Racing Gent — R.F.C. Brugeois 4:0. Standard 
Lüttich — A.R.A. Gantoiſe 3:1. 
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Paris C.A. — Club Frangais 1:0. C.A.S. Generaux — Red 
Star Paris 0:1. Stade Frangais Paris — U.S. Suiſſe Paris 
4:1. C.A. Vitry — F.C. Olympique Paris 3:1. 
Schweiz. 
Meiſterſchaftsſpiele: F.C. Zürich — Blue Stars 
Oeſterreich. 
Meiſterſchaftsſpiele. Viema Wien — Amateure 
Wien 0:4. Wacker Wien — Wiener AC. 1:1. Simmering Wien 
— Hertha Wien 5:2. 
Tſchechoflowarei. 
Privatſpiele. AFC. Prſovisce — Wiener SC. 5:4, 
Slavia Prag — Wiener Sportklub 2:1. Nuſelsky SK. — SC. 
Kladne 6:2. Viktoria Zizkov — Cechie VIII 6:1. 
Jugvſlawien. 
gram — Adwira Wien —
Montag, den 1. Februat 1926
Seite 6
 Leichtathletik. 
Houben beim erſten Start in USA geſchlagen. 
Hubert Souben kabelt ſeine Niederlage. 
Boſton, 30. Januar 1926. „Samstag abend über 40 Yards 
bei „Knight of Columbus”: 1. Miller, 2. Frank Huſſey, 3. 
            Mor=
vell, 4. Houben. — Sehr ſchlechte Bahn, an die ich mich noch nicht 
gewöhnt habe. Das Publikum bereitete mir große, herzliche 
Ovationen. lieber 500 Yards wurde der Amerilaner Helferich 
von einem Außenſeiter geſchlagen. Hubert Houben” 
Houben kam in Begleitung ſeines Trainers Weber vom 
Fordhem College Netv York erſt wenige Stunden vor Beginn 
der Veranſtaltung in Boſton an. Beide äußerten ſich ſehr 
            opti=
miſtiſch. Weber erklärte den Journaliſten, daß ſich ſein 
            Pfleg=
ling in großer Form befinde und kaum zu ſehlagen fei. Beide 
waren aber nach Beſichtigung der Bahn, die ſich tatſächlich in 
einem ſchlechten Zuſtand befand, ſehr unzufrieden. Amn Rennen 
beteiligten ſich Miller, der beſte Sprinter der Harvad Univerſität, 
der amerikaniſche Kurzſtreckenmeiſter Frank Huſſey vom Boſton 
College, ferner Morrell und Houben. Paddock und Murchiſon 
nahmen nicht teil, waren aber als Zuſchauer anweſend. Das 
Rennen verlief ſehr ſpannend, war aber unüberſichtlich, auch im 
Ziel. Alle Läufer lagen ganz dicht beiſammen. Die beiden Erſten 
des Laufes waren mit den Verhältniſſen der Bahn, auf der ſie 
in letzter Zeit wiederholt trainierten, vertraut, Houben wurde ſie 
zum Verhängnis. Natürlich ſpielt auf einer derart kurzen 
Strecke auch der Zufallsfaktor eine große Rolle. 
Handball. 
Tv. Eberſtadt—Tgde. Beſſungen 1865, 6:0. 
Das geſtern in Eberſtadt ausgetragene Meiſterſchaftsſpiel 
obiger erſten Mannſchaften endigte mit dem unerwarteten 
            Reſul=
tat 6:0 für Eberſtadt. Der Sieger hat hiermit bewieſen, daß er als 
Anwärter für die Meiſterklaſſe anzuſprechen iſt. Im allgemeinen 
muß über den Spielverlauf geſagt werden, daß das Spiel in 
            bei=
den Hälften gleichmäßig verteilt war. Der Eberſtädter Sturm 
verſtand es jedoch, infolge der nicht genügend arbeitenden 
            Vertei=
digung Beſſungens nicht weniger wie ſechsmal einzufenden. 
„Geſſen” V. f. L.—F. C. Union 7:2. 
Die Heſſen konnten ihr letztes Verbandsſpiel durch ihr 
            flin=
kes und aufopferndes Spielen mit 7:2 zu ihren Gunſten geſtalten. 
Die 2. Mannſchaft, die am vorigen Sonntag gegen die gleiche des 
A. S. C. mit 8:1 ſiegte, trat am geſtrigen Sonntag gegen die 
8. Mannſchaft des Polizeiſportvereins an. Nach einem ſchönen 
ausgeglichenen Spiel trennten ſich beide Mannſchaften mit dem 
Refultat 1:1. 
Radfahren. 
Saalſportfeſt des R.=V. „Conus” e. V., Griesheim. 
Der in weiteſten Kreiſen bekannte Radfahrerverein „Conus” e. V., 
in Griesheim hielt im Kaiſerſaal am Samstag, den 23., und Sonntag, 
den 24. Januar, eines jener Feſte ab, die jedem Beſucher nicht nur 
wegen ihrer geſelligen und geſellfchaftlichen Vollkommenheit, ſondern 
hauptſächlich auh wegen ihrer erſtklaſſigen ſportlichen Darbietungen 
unvergeßlich und von dauerndem Wert bleiben. Das Feſtprogramm 
            er=
ſüllte die recht hochgeſpannten Erwartungen der Beſucher in hohem 
Maße. Der Beſuch dieſes „Gala=Saalſportfeſtes” war am Samstag 
und Sonntag ſehr ſtark. Das reichhaltige Programm ſah ſportliche 
Darbietungen jeder Art vor. Intereſſante und ſchwierige Kunſt= und 
Reigenfahrten wechſelten mit ernſten Radballwettkämpfen ab. 
            Nach=
dem der Eröffnungsmarſch ſowie die Feſtouvertüre von dem ſtark 
            be=
ſetzten Orcheſter vorgetragen war, eröffnete ein Begrüßungsreigen der 
2. Schülermannſchaft das Programm. Die jungen Fahrer wußten ihre 
Tretmaſchine mit großer Exaktheit zu meiſtern. Darauf folgte ein 
„Achter=Dämenkeigen, gefahren von der 2. Damenmannſchaft, die 
            eben=
falls in ſchneidigem Tempo einen geſchmackvollen Schulreigen 
            vorzu=
führen verſtand. Die folgenden Radballſpiele, mit denen drei 
            Pro=
grammnummern ausgefüllt wurden, beſtritten die Vereine Rüſſelsheim, 
Büttelborn, Goddelau, Klein=Auheim zu Gunſten Rüſſelsheims. Im 
Einer= und Zweierkunſtfahren auf Hoch= und Niedereinrad wußten die 
Kunſtfahrer Müller und Wagner, Pforzheim, ſelbſt den verwöhnteſten 
Radſportler in Staunen zu verſetzen. Der Radfahrerverein „
            Wander=
luſt”=Goddelau führte einen gemiſchten Sechſer=Kunſtreigen vor was 
dem jungen Verein als Leiſtung anerkannt werden muß. Ein 
            Bogen=
reigen in Winzertracht, ein Achter=Schülerreigen ſowie ein Zweier=
            Rad=
ballſpiel ſchloß den erſten Teil des Programms. Ein Muſikſtück 
            er=
öffnete den zweiten Teil, und ſofort erſchienen die Kunſtfahrer Müller— 
Wagner mit ihren eigenartigen, ſelbſt konſtruierten Kunſtfahrmaſchinen, 
die ſie während der Fahrt ſo zerlegten, daß nur mehr zwei Einräder 
übrig blieben, auf denen ſie einen Kunſtreigen vorführten. Der Achter= 
Schulerinnenreigen wurde trotz eingeſtellten Erſatzes fehlerfrei gefahren. 
Die zweite Kunſtreigenmannſchaft zeigte ihr Können durch einen 
            ele=
ganten Sechſer=Kunſtreigen, aber auch die Alte=Herren=Mannſchaft 
wußte durch einen humorvollen Innungsreigen wahre Lachſalven 
            aus=
zulöſen. Der Sechſer=Kunſtreigen ſowie der Steuerrohrreigen, 
            vorge=
führt von der 1. Kunſtreigenmannſchaft in neuem zierlichen Reigendreß. 
zeigte, was durch reges Trgining zu erreichen iſt, und läßt erwarten, 
daß die beiden Kunſtreigenmannſchaften in der kommenden Sportſaiſon 
mit an die erſten Stellen des H.=u. N.=Radfahrerbundes rücken Ein 
flott gefahrener Glühlichtreigen wurde von der Schulreigenmannſchaft 
in ſchneidigem Tempo fehlerfrei vorgefahren. Die Schlußnummer des 
Programms bildeten die Kunſtfahrer Müller—Wagner auf 3½ 
            Meter=
hohen Einrädern, die wie Vögel in der Luft die Balance auf ihren 
hohen Maſchinen zu halten verſtanden. Die Oberleitung lag in 
            Hän=
den des Fahrwarts M. Wurtz, der dafür ſorgte, daß das 21 Nummern 
ſtarke Programm in vier Stunden ohne Stockung erledigt werden 
konnte. Durch die Veranſtaltung dürfte der Verein ſein Können unter 
Beweis geſtellt haben. 
Internationale Amateur=Radrennen in Dortmund. 
Fliegerhauptfahren (Länderkampf): 1. Lauf: 
1. Blauchonnet=Frankreich; 2. Jogſch=Dortmund. — 2. Lauf: 1. 
Galvaing=Frankreich; 2. Göbel=Dortmund. — 3. Lauf: 1. 
            Blan=
chonnet; 2. Göbel. — 4. Lauf: 1. Jogſch: 2. Göbel; 3. Galvaing; 
4. Blanchonnet. 
Punktefahren (Länderkampf): 1. Blanchonnet, 
28 Punkte: 2. Göbei, 13 Punkte: 3. Jogſch, 10 Punkte; 4. 
            Gal=
baing, 5 Punkte. 
Mannſchaftsfahren (Länderkampf): 1. 
            Frank=
reich holt die deutſche Mannſchaft nach 2200 Meter ein. 
Zweiſitzerfahren über 3000 Meter: 1. Jogſch, 
Dülberg=Dortmund 4:02 Min.: 2. Bragart/Bremer=Bochum; 3. 
Drohten /Nöcker=Eſſen. 
50 Km.=Mannſchaftsfahren: 1. Benninghof/Göbel= 
Dortmund 1:14.15 Std. 45 Pumkte: 2. Galvaing/Blanchonnet= 
Frankreich 34 Punkte; 3. Bragart/Brehmer=Bochum 27 Punkte. 
Schießſport. 
Heſſiſcher Schießſport=Verband. 
Am Sonntag, den 24. Januar, mußte das Pokalſchießen laut Be 
fchluß abgebrochen werden, da den beteiligten Schützen ein größeres 
Wettſchießen bevorſteht und nach anderer Art trainiert werden muß. 
Die Schützen treten jeden Sonntag früh auf den Schießſtänden an. Auch 
von den Vereinen werden jetzt noch die Beſten herausgezogen, die dann 
in drei Kkaſſen um die Verbandspokalmeiſterſchaft kämpfen. So wird 
der kommende Sonntag einen regen Betrieb auf den Schießſtänden 
            hin=
ter dem Karlshof finden. Bei dem in der Vorrunde abgebrochenen 
Pobalſchießen iſt Berghöfer mit wenigen Ringen Vorſprung vor Schütze 
Sieger geblieben. Die Durchſchnittsringzahl ergab bei beiden eine 
von 10 erreichbaren, von den anderen durchſchnittlich 8—9. Das 
            Win=
tertraining hat ſich gelohnt. Alle Schützen haben Nutzen davon gehabt. 
Auch Gäſten und Gönnern iſt fetzt Gelegenheit gegeben, ſich im 
            Klein=
kaliberſchießen zu üben. Gewehre, Munition und Schützen, die 
            Anlei=
tung geben können, ſtehen zur Verfügung. — Wie uns Herr Schütze 
            mir=
teilt, hat er dem zweiten Weltmeiſter, Herrn Berghöfer, eine Forderung 
zugichen laſſen als Revanche für ſeine erlittene Niederlage. Wann 
            die=
dr Kampf ſtattfindet, iſt noch unbeſtimmt. Herrn Berghöfer iſt es 
überlaſſen, die Zeit des Kampfes zu beſtimmen. Der Termin ſowie die 
Bedingungen werden an dieſer Stelle noch bekannt gegeben. Gut Schuß
Nummer 32
 Winterſport. 
Die Europameiſterſchaften im Eis=Kunſtlaufen zu Davos. 
In Davos nahmen am Sonntag die Europameiſterſchaften 
im Eiskunſtlaufen mit dem Wettbewerb für Herren ihren 
            Be=
ginn. Sieger blieb Böckl=Wien mit der Platzziffer 7 vor Dr. 
Preiſecker=Wien, Ziffer 10 und Gautſchi=Davos, Ziffer 15. — Im 
Anſchluß hieran kam ein internationales Paarlaufen zur 
            Durch=
führung, das folgende Ergebniſſe zeitigte: 1. Frl. Hochhaltinger= 
—Pamperl=Wien, Platzzifſer 5: 2. Muckelt-Pape=London, 
Ziffer 12: 3. Frl. Koſhauer—Härtle=Berlin, Ziffer 14. 
Gleichzeitig mit den Europa=Meiſterſchaften im Eiskunſtlaufen 
fanden am Samstag und Sonntag in Davos vorzüglich beſetzte 
indernationale Eisſchnelläufe ſtatt, bei denen in ſämtlichen 
Läufen der Europameiſter Skutnabb=Finnland in Front blieb., 
Die einzelnen Ergebniſſe lauten: 
500 Meter: 1. Skutnabb= Finnland 45,8 Sek; 2. Schilling= 
Wien 46,8 Sek.; 3. Kos=Holland 47,1 Sek. 
1000 Meter: 1. Skutnabb Finnland 1:32,8 Min.; 2. 
            Hoff=
mann=Holland 1:39 Min. 
1500Meter: 1. Skutnabb 2:24,2 Min.; 2. Kos 2:34 Min.; 
3. Hoffmann=Holland 2:34,8 Min. 
5000 Meter: 1. Skutnabb 8:47,1 Min.; 2. Kos 8:27,2 
Min. 
Geſamtklaſſement: 1. Skutnabb; 2. Hoffmann; 
3. Schilling; 4. Kos. 
Deutſche Winterkampfſpiele 1926 
in Titiſee. 
Die Fortſetzung der Deutſchen Winterkampfſpiele war in 
Titiſee von ſchönſtem Wetter und guten Eis= bzw. 
            Schneeverhält=
niſſen begünſtigt. Der Tag brachte einen regen Sportbetrieb, 
nahmen doch die Hauptentſcheidungen um die 
            Kampffpielmeiſter=
ſchaft im Eisſchnellaufen, Rodeln und Eishockey ihren Beginn. 
In faſt allen Konkurrenzen konnten die teilnehmenden 
            Deutſch=
öſterreicher den Löwenanteil der Siege an ſich bringen. — Im 
500 Meter=Eisſchnellaufen fiel der Sieg an Stöhr=Berlin in der 
ſehr guten Zeit von 49,5 Sekunden vor dem Ex=Europameiſter 
Polgczek=Wien; Polgczek brachte dafür aber die 5000 Meter an 
ſich. — Im Eishockey kam nur ein Spiel zum Austrag, und zwar 
ſchlug der deutſche Meiſter Berliner Schlittſchuhklub den 
            Roll=
ſchuh= und Eislauſverein Stuttgart ganz überlegen mit 11:0 
Toren. 
Deutſche Kampfſpielmeiſterſchaften im 
            Eis=
ſchnellaufen: 500 Meter: 1. Stöhr=Berliner 
            Schlitt=
ſchuhklub 49,5 Sek. 2. Polgczek=Wiene 49,6 Sek. 3. Polichep= 
Wien 50 Sek. — 5000 Meter: 1. Polaczek=Wien 9:05,2 Min. 
2. Jungbluth=Wien 9:15,7 Min.. 3. Polichep=Wien 9:32 Min. 
500 Meter für Junioren: 1. Orſchner=Wien 50,9 Sek. 
2. Schönbrodt=Berlin 52,2 Sek. 3. Grell=Berlin 53,3 Sek. 
Deutſche Kampfſpielmeiſterſchaften im 
            Ro=
deln: Dameneinſitzer: 1. Frau Langer=Wien 1:48.9 Min. 
2. Frl. Schürer=Titiſee 1:50,8 Min. 3. Frau von Oſterroth=
            Ober=
weſel 1:55,1 Min. — Herreneinſitzer: Fred=Langer=Wien 
1:42,1 Min. 2. H. Kaltenberger=Wien 1:45,1 Min. 3. Feuerſtein= 
Triberg 1:45,1 Min. — Doppelſitzer: 1. Langer-Potypa= 
Wien 1:40,1 Min. 2. Ehepaar Horn=Oberweſel 1:42,6 Min. 3. 
Brugger—Enderle=Titiſee 1:44,6 Min.. 
Hocken. 
T. V. Frankfurt 1880—Sachſenhauſen 1857 5:3. T. V. 
            Frank=
furt=Damen—Sachſenhauſen=Damen 8:1. Viktoria Aſchafefnburg 
—S. C. Frankfurr 1880 2:3. Viktoria Aſchaffenburg II—S. C. 
Frankfurt 1880 Ib 2:2. Rot=Weiß Köln=Dawen—Frankfurter 
S. C. 80=Damen 2:0. Eſſener T.F. C.=Damen—Frankfurter S. C. 
80=Damen 2:2. Eſſener T.F.C.—S. C. Münſter 08 0:0. H. C. 
Harveſtehude—Club zur Vahr Bremen 5:6. H. C. Uhlenhorſt 
Hamburg—Sportfreunde Potsdam 2:1. Eintracht Hannover—D. 
H. C. Hannover 1:4. H. C. Harveſtehude=Damen—H. C. 
            Uhlen=
horſt=Damen 5:2. Berlin. Verbandsſpiele. Berliner 
S.C.—Brandenburg Berlin 2:3. Damenſpiele. 
            Branden=
burg Berlin-Berliner Turnerſchaft 2:0. Privatſpiele. T. 
H. C. Friedenau-Viktoria 96 Magdeburg 2:4. 
Schwimmen. 
Kreistag der ſüddeutſchen Schwimmer in Nürnberg. 
Der diesjährige Kreistag der ſüddeutſchen Schwimmer in 
Nürnberg hatte einen ausgezeichneten Beſuch aufzuteiſen. 
            Sämt=
liche Gaue, mit Ausnahme des in Auflöſung begrifſenen 
            Boden=
ſeegaues, waren vertreten. Die Verſammlung bot das Bild 
einer bemerkenswerten Einmütigkeit und ließ keine ſcharfen 
Gegenſätze aufkeinmen. Jedoch war zu fühlen, daß die 
            Gegen=
warts= und Zukunftsfragen des deutſchen Schwimnſports die 
Gemüter ſtark bewegten. Eine beſondere Note erhielt die Tagung 
durch das ſtarke Iniereſſe, das ſich bei der Behandlung der 
Jugendfragen zeigte. Die verſchiedenen Jugendfragen ſollen 
unter Anpaſſung an die neuzeitlichen Verhäitniſſe geprüft 
werden. 
Mit 30000 Mitgliedern hat der Kreis ſeinen Beſtand vom 
Vorjahre gewahrt. Dem Vorſtand wurde eine lobende 
            Anerken=
nung für die Geſchäftsführung zuteil und auch das Vertrauen 
durch die Wiederwahl bewieſen. Als Vorſitzender amtiert wieder 
Sanitätsrat Dr. Höflmeier=München, Spielausſchußvorſitzender 
ſür Waſſerball wurde Dr. Nußbaum=München und zum 
            Referen=
ten für Jugendfragen beſtellte die Verſammlung Herrn 
            Gieß=
mann=Darmiſtadt. — Eine ſchwierige Sache war die Löſung 
der im Vorjahre verfahrenen Waſſerball=Organiſationsfragen. 
Endgültige Beſchlüſſe wurden noch nicht gefaßt, man will dieſe 
Angelegenheit vielmehr dem Spielausſchuß zur endgültigen 
            Re=
gelung überlaſſen. — Der Berufung gegen die vorjährige 
            Be=
endigung der Spielrunde im Waſſerball wurde ſtattgegeben und 
keine Kreismeiſter für 1925 feſtgeſtellt. — Mit der Ablehnung 
eines Antrages, der ſich gegen die Erhöhung der Kopfſteuer 
wandte, erhielt der Vorſtand des Kreiſes noch einmal ein 
            Ver=
trauenspotum. 
Boxen. 
Meiſterſchaften des Reichsverbandes für Amateurboxen 
in Mannheim. 
Der Deutſche Reichsverband für Amateurboxen, e. V., Sitz 
Berlin, hält ſeine diesjährigen Meiſterſchaften über die 
            Oſter=
feiertage in Mannheim in den Räumen des Turnvereins 1846 
in Mannheim ab. Nur nach großen Bemühungen gelang es den 
Vertretern des Mannheimer Boxſports, die Meiſterſchaften nach 
dieſer ſüdweſtdeutſchen Sporthochburg zu bekommen. Die 
            Mei=
ſterſchaften bringen den bei ſolchen Gelegenheiten 
            außerordent=
lich guten Sport, ſtanden doch verſchiedene der heutigen deutſchen 
Meiſter, die in dieſem Jahre ihre Titel zu verteidigen haben 
werden, bereits mit großem Erfolg erſter ausländiſcher Klaſſe 
bei den europäiſchen Meiſterſchaften gegenüber. Erinnert ſei hier 
nur beſonders an das Mannheimer Kind Guſtav Leinz, das die 
deutſchen Farben im Ausland ſtets erfolgreich vertreten hat. Die 
Vorbereitung der Meiſterſchaften iſt der Arbeitsgemeinſchaft 
Mannheim=Ludwigshafen=Heidelberger Vereine, beſtehend aus 
Phönix Mannheim, VfR. Mannheim, FGOM. Ludwigshafen 
und Turngemeinde 1878 Heidelberg, übertragen worden, die alle 
Sorgfalt auſwenden wird, dieſe Meiſterſchaften zu einem 
            erſt=
klaſſigen Ereignis zu geſtalten. Der Karfreitag iſt dem Kongreß, 
der Samstag und Sonntag den Ausſcheidungs= und der 
            Oſter=
montag den Titelkämpfen gewidmet.
 Briefkaſien. 
M. in D. Anſcheinend handelt es ſich um ein Gefälligkeitsdarleben. 
deſſen Aufwertung nicht dem Aufwertungsgeſetz unterliegt. Es iſt zu 
betonen, daß der Geſetzgeber eine Relation zwiſchen der 1914 geltenden. 
Mark und der 1924 geſchaffenen Goldmark herzuſtellen bisher unterlaſſen 
hat. Es kann nur ſoviel geſagt werden, daß hier nach Treu und Glauben. 
(ohne prozentuale Beſchränkung) unter Abwägung der beiderſeitigen 
Vermögensverhältniſſe aufzuwerten iſt. Darüber hat das ordentliche 
            Ge=
richt (nicht die Aufwertungsſtelle) zu entſcheiden. Mehr kann von hier 
aus nicht geſagt werden. 
D. S. Wenn die auf dem Hauſe laſtende Hypothek gelöſcht wurde 
und die Zahlung in die Zeit vom 15. Juni 1922 bis 14. Februar 1924 
fiel, würde die Härteklauſel des § 15 Z. 1 Aufw.=Geſ. leichter zum Ziele 
führen, weil das Geſetz dort mildere Bedingungen aufſtellt als § 8. 88 
ſagt, „wenn dies (die Herabſetzung des Aufwertungsbetrages um höchſtens 
10 Prozent des Goldmarkbetrages) mit Rückſicht auf ſeine (des Eigen 
tümers) wirtſchaftliche Lage zur Abwendung einer groben Unbilligkeit 
unabweisbar erſcheint. E3 wird doch weſentlich davon abhängen, 
welches ſchuldenfreie Vermögen außer dem Hauſe Sie etwa noch 
            be=
ſitzen. Der Aufwertungsrichter des Amtsgerichts iſt hier vor die 
            Ent=
ſcheidung recht ſchwieriger Fragen geſtellt; Sie haben übrigens gegen die 
Entſcheidung das Rechtsmittel der Beſchwerde. 
K. S. 350. Ihre Anfragen können nur zweckmäßig beantwortet 
werden, wenn uns der Worklaut der Innungsſatzung vorliegt.
 Geſchäftliches. 
Die unendlich ſchwierige Wirtſchaftlage, die a 
Kreife erfaßt und niemanden verſchont, bringt jeden mit zwingender 
Notwendigkeit dazu, ſolche Ausgaben, die für den einfachen 
            Lebens=
terhalt entbehrlich ſind, zu unterdrücken, oder auf das geringſt möglichſte 
Maß zu beſchränken. Es heißt jedoch an der falſchen Stelle ſparen 
wollte man z. B. eine leichte Erkältung unbeachtet laſſen, während man 
doch nur für ein geringes die ſeit 40 Jahren berühmten Fay’s echten 
Sodener Mineral=Paſtillen in allen Apotheken und Drogerien 
            bekom=
men kann. Für alle Reizungen des Halſes, Heiſerkeit, Verſchleimung 
uſw. werden dieſelben aus den ſeit Jahrhunderten benutzten Sodener 
Mineralquellen hergeſtellt. 
—
 Seitdem durch überaus zahlreiche Unterſuchungen und Tierverſuch 
die Wichtigkeit und Bedeutung der ſogenannten akzeſſoriſchen Nährſt 
der Vitamine erkannt wurde, erſcheinen alle Nährmittel, welche 
Vitamine unverändert und in hinreichender Menge enthalten, als be 
ſonders wertvoll. Die große Nährkraft und hervorragende Wirkung 
der altbewährten Löflund’ſchen Nähr=Präparate, wie 
Malz=Extrakt und Malz=Suppen=Extrakt, iſt 
            mit=
begründet in dem hohen Gehalt an Vitamien des 
            Gerſten=
malzes. Die ausſchließlich aus Gerſtenmalz hergeſtellten Erzeugniſſe 
werden vielfach ärztlich als Nähr= und Kräftigungsmitte 
verordnet und ſind ein zuverläſſiges Hausmittel zur Linderung bei 
Huſten und Heiſerkeit, die Löflundſchen Malz=Extrakt=Bonbons ſind 
daher bei derartigen Affektionen ſeit langem geſchätzt.
 wirkt 
            ab=
ſtoßend. 
UDL Mundger Aen Säßlich 
gefärbtes 
Zähne 2 
entſtellen das ſchönſte Antlitz. Beide Schönheitsfehler werden ſofort in voll5 
kommen unſchädlicher Weiſe beſeitigt durch die Zahnpaſte Chlorodont, 
Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Montag, 1. Febr. 3.30—4: Lehrer Voigt: 1. Gang durch Kairo. 2. Eine 
Besteigung der Cheopspyramide. Für Kinder vom 13. Jahre ab. 
X 4.30—6: Hausorch.: Franz Schubert (geb. 31. Jan. 1797): Arthur Holl, 
Baß. Flügel: Dr. Merten. X 6—6.30: Lesestunde: „Der Alexandrit” von. 
Nikolai Liesskow. X 6.30—7: Dr. Schilling: „Die Höchster 
            Porzeilan-
manufaktur” X 7—7.30: Dr. Mertens: „Die niederen Wirbeltiere‟ 
X 7.30—8: Englisch. X 8—9: Alte Flötenmusik. Alfred Tihurski, Flöte; 
Meinel und Itkes, Violine; Keller, Viola; Lange, Cello; Kcliner, 
            Kontra-
baß; Dr. Nerten und Kohlhöfer, Klavier: 1. Ph. E. Bach: Sonate ju 
3. Friedrich der Große: Solo per i1 
A-moll. — 2. Viraldi: Konzer 
Hlauto traverso. — 4. Hasse: Fonzert. X 9—10- Lebertragung von Kasse 
Stuttgart. 
Kontag, 1. Febr. 4.30: Rundfunkorch. Bülow-Sfarsch (Blon); Briderlein 
fein (Fall); Jubel-Our. (Chr Bach); Adagio u. Menuett (Beethoven); 
Fant. a. „Lakmé‟‟ (Delibes); Traumweben (Blen); Treue Waffengefährten 
(Blankenburg). X 6.30: Rolf Formis: Gleichstrem und Ohm’sches Gesetz. XK 
7: Frau Anna Haag, Nürtingen: Ein Ausdug in die Rappenlochschlucht. X 
7.30: Esperanto X 8: II re pastore (Der König als Schäfer), Uraufführ. 
Singspiel von Mozart. Einl. Vortrag von Prof. Nagel. Pers.: Alexander, 
König von Mazedonien (.,Der Große‟) (H. E. Gredinger); Amrnthas 
            Erb-
prinz von Sidonien, als Schäfer lebend (4. Hariacher); Elisa Tochter 
eines reichen Schäfers (Martha Körger); Tamiri, Tochter des Tyrannen 
Strato (Maria Fiechtl); Agenor (H. Mostert). Handlung spielt auf dem 
Lande, nahe Sidon (Phönizien), 332 v. 
Berlin. 
Montag, 1. Febr. 4.30: Norellen. „Der Gelehrte” von Tieck. X 5.15: 
Funkkapelle. Sousa; Honigmund, Marsch. Donizetti: Fant, aus „Die 
Favoritin" Fucik: Lebensmärchen, Walzer. Schubert: Ave Marig- 
Komzäk: Aus der Zeit der jungen Liebe, Potp. X 7: Französisch (Prof. 
Colson). X 7.30: Dr. Frexhau: „Shakespeares Magie‟. X 8: Einr, zum 
Sendespiel „Der Gauklerkünig” am 2. Febr. 8.30: Bunter Abend. 
Ctounod: Lied aus „Margarethe‟" Schumann: Lied (angela Sax, Sop= 
Bierbaum: Josephine; Schlagende Herzen. Dehmel: Chin. Trinklied. 
Falke: Nachtwandler; Sein Lied (Resi Langer, Rez.). Katscher: Im 
Prater. Ticholls: Shanghai (Frity Berger, Tenor). Liebesworte, Boston. 
Samya, Fortrott (arimba-Kapelle aus Guatemala). Tosti: Serenata: 
Buzzi-Peccia: Lelita (Angela Sax). Finck: Der traurige Page. Hermel: 
Wir sind jung: Malnga und Malrasier (Resi Langer). Silring: Märchen, 
die uns der Wind erzählt. Toumans: Tch wär” so gern glücklich, aus 
„No No Nanette‟ (F Berger), Für dich Foxtrott. Nuchachite, Tango 
Milonga. Strauß: Walzer aus „Ein Walzertraum” Sieczpuski: Wien, 
du Stadt meiner Träume. Liliencron: Hans der Schwärmer: Die Musik 
kommt. Wedekind: Sieben Rappen; Christine (Resi Langer). Gensler: 
Geh‟ lachend durchs Leben. Friml: Uber die Prärie (F. Berger). Madonna, 
du bist schüner als der Sonnenschein. Flügel: Ben GeFsel, X 10.30: 
Tanzmusik. 
Königswusterhausen, 3: Studieurat Friebel und Lektor Mann: 
            Eng-
lisch für Anfänger. X 3.30: Friebel und Mann: Englisch für 
            Fort-
geschrittene X 4: Oberstudtendir. Schlemmer: Jugendkunde. X 4.30: Frau 
Drewitz: Die Frau in Heus, HoF und Garten.
 Tageskalender für Montag, den 1. Februar 1926. 
Landestheater Großes Haus, abends ½8 Uhr, Ende gegen 
½10 Uhr: Siebentes Konzeit des Landestheaterorcheſters. — Kleines 
Haus: Keine Vorſtellung. — Orpheum, abends 8 Uhr: „Das 
Spielzeug der Marquiſe.” — Turnhalle Woogsplatz, abends 
8 Uhr: Lichtbilder=Vortrag über „Die Erlebniſſe der heſſiſchen 
            Gron=
land=Expedition.” — Café Gick: Dritter Bunter Kappenabend — 
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
            Lichk=
ſpiele. 
Verſteigerungskalender für Dienstag, den 2. Februar 1926. 
Nutzholzverſteigerung, vorm. 9 Uhr, im Gundernhäuſer 
            Ge=
meindewald. — Verſteigerung verſchiedener Haushaltungs” 
gegenſtände, vorm. 9 Uhr, Bismarckſtraße 54, 1. Stock.
 Wetterbericht. 
Wettervorherfage für Dienstag, den 2. Felenar. 
(Nach der Wetterlage vom 31. Januar.) 
Meiſt bedeckt, füdliche bis weſtliche Winde, etwas milder, 
            Nieder=
ſchlagsneigung und Nebelbildung. 
Die Heſſiſche öffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachr chten: Max Streeſe 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für Schlußd ent: Andreas Bauer 
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle 
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 6 Seiten.
Winterkur fi
 Nerdenkranke 
und Nervös-Erschöpfte. Spezialkuranstalt Hofheim i. Taunus bei 
Frankfurt am Main. — 
durch Dr. M. Schulze-Kahleyss, 
(1,909. 
Nervenarzt.